krſcheinnugs wetſe: Täglich 2wal außer Sonntag. Bezugspreiſe drei Haus monatlich.08 Pik. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ ſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Je Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammet⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Anz Pfennig, 79 mm amilten⸗ und Mannheimer General Anzeiger e iſt d Bei Zwangsvergleichen oder Konte aß gewährt. Keine Gewähr für Anzeig asgaben, an beſonderes Plätzen und für fer te Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. — Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 8. Juni 1936 147. Jahrgang Nr. 256 — Paris, 7. Juni. Die Regierungserklärung des neuen franzöſiſchen Kabinetts wurde am Samstag vom Miniſterpräſi⸗ enten Leon Blum in der Kammer. und von dem ſellnertretenden Miniſterpräſidenten, Miniſter für Landesverteidigung und Krieg, Daladier, im Senat verleſen. 8 „Zu Beginn der nächſten Woche, ſo erklärte Léon Blum, werden wir in der Kammer eine Geſamt⸗ 8 Jahre, heit von Geſetzen einbringen und die Kammer 25 1 bitten, dieſe Geſetze vor Beginn der Ferien zu ver⸗ ollſchlant* Dieſe Geſetze werden betreffen: die aß, Anneſtie, die 40⸗Stunden⸗ Woche, die Kollek⸗ wl. 1 lpnerträge, die bezahlten Urlaube, einen Plan für gtoße öffentliche Arbeiten zur wirtſchaftlichen, ſani⸗ ren, wiſſenſchaftlichen Ausrüſtung, für den Sport nd den Fremdenverkehr, die Verſtaatlichung let Kriegs waffenherſtellung, die Schaf⸗ lng eines Getreideamtes, das als Beiſpiel für die wertung anderer landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe enen ſoll, wie des Weines, des Fleiſches und der Ach, die Verlängerung der Schulzeit, eine Reform Satzungen der Bank von Frankreich, die das Mherrſchen nationaler Intereſſen in der Verwal⸗ ung der Bank garantiert, eine erſte Abände⸗ tüng der Notverordnungen zugunſten der um meiſten betroffenen Gruppen der Angeſtellten ber öffentlichen Dienſte und der ehemaligen Front⸗ kämpfer.“ Nach Verabſchiedung dieſer Maßnahmen werde in ger Kammer eine zweite Reihe von Vorlagen ein⸗ gebracht werden, die vor allem die Schaffung eines ictionalen Arbeitsloſenfonds, die Verſicherung gegen Landwirtſchaftsſchäden, die Regelung für landwirt⸗ ſhaftliche Schulen und eine Altersverſicherung für Arbeiter betreffen. Es ſei umfaſſende der Ame⸗ an eine ſprich? Steuerreform gedacht, die die Erzeugungswirtſchaft . und den Handel entlaſten und neue Mittel nur durch 1 M die Heranziehung des tatſächlichen Reichtums, durch 4 an die die Unterdrückung der Steuerhinterziehung und vor alem durch die Ankurbelung der allgemeinen Betä⸗ andso! Wung beſchaffen ſolle. u En Die Regierung, ſo erklärte der Miniſterpräſident nnen de 6 weiter, werde die republikaniſche Ordnung ſichern 85 U aud öie Geſetze der republikaniſchen Verteidigung mit r, Lö 0 khiger Feſtigkeit anwenden. Sie werde alle Ver⸗ — ungsszweige und alle öffentlichen Dienſte mit kepublikaniſchem Geiſt erfüllen. Wenn die demokra⸗ ichen Einrichtungen angegriffen werden ſollten, — werde die Regierung ihre Achtung mit einer den N Drohungen oder Widerſtänden entſprechenden Shärfe durchſetzen.„Die Regierung iſt ſich durchaus im klaren über die Schwierigkeiten, die ſie erwarten. enſo wie ſte dieſe Schwierigkeiten klar ſieht, beab⸗ ſchtigt ſie, die Schwierigkeiten dem Lande nicht zu berheimlichen. In wenigen Tagen wird die Regte⸗ N zung öffentlich eine Bilanz der wirtſchaftlichen und 1 ſmanziellen Lage aufſtellen, wie ſie ſich zu Beginn 0 der gegenwärtigen Legislatur darſtellt.“ Zusläne Auf das außenpolitiſche Gebiet übergehend, be⸗ 0 konte die Regierungserklärung den einmütigen g Skellen, Friedenswillen Frankreichs:„Es will den ungeteil⸗ en Frieden mit allen Nationen der Welt und für — alle Nationen der Welt. Es identifiziert den Frie⸗ n mit der Achtung des internationalen Geſetzes 110 und der internationalen Verträge, mit der Treue zu f u übernommenen Verpflichtungen und zu dem ge⸗ 15 5 gebenen Wort. Die Regierung wünſcht aufrichtig, daß die Organiſierung der kollektiven Sicherheit es geſtatten möge, den hemmungsloſen Rüſtungs⸗ wettlauf anzuhalten, in dem ganz Europa ſich hineingezogen ſieht, und daß die Organiſierung der kollektiven Sicherheit zu eher internationalen Einigung über die Veröffent⸗ chung, allmähliche Verminderung und tatſächliche ontrolle der internationalen Rüſtungen führen nöge. Die Regierung wird dieſen einheitlichen * Allen ſich zur Richtſchnur nehmen, der durchaus nicht ein Zeichen des Nachgebens noch der Schwäche . Der Friedenswille einer Nation wie Frank⸗ 5 eich wenn es ihrer ſelbſt ſicher iſt und wenn ſie ſich 8 auf die Moral und auf die Ehre und auf die Treue uu den erprobten Freundſchaften ſowie auf die Auf⸗ * lchtigkeit des Aufrufes ſtützt, den ſie an alle Völker . uachtet, kann laut und ſtolz verkündet werden.“ eigen Zum Schluß erklärte Leon Blum, indem er auf rer Zelus die letzten Ereigniſſe in Frankreich anſpielte:„Das at. e bublikauiſche Parlament wird verſtehen, mit wel⸗ ber Ungeduld große Verwirklichungen erwartet wer⸗ en und wie gefährlich es wäre, die Hoffnungen nach einer Aenderung und Erneuerung zu enttäu⸗ then, Hoffnungen, die nicht nur von einer politiſchen Keine ſozialiſtiſche Regierung Für die 40-Stunden⸗Woche Reform der Bank von Frankreich Verſtaatlichung der Rüſtungsinduſtrie Mehrheit oder einer beſonderen ſozialen Klaſſe ge⸗ hegt werden, ſondern von dem geſamten Volk. Das Land wird einerfeits verſtehen, daß die Aufgaben, mit der es die neue Kammer betraut, nur dann durchgeführt werden können, wenn die Regierung das Vertrauen und die Handlungsfreiheit behält, nur daun, wenn die Eintracht und die öffentliche Sicherheit der Arbeit der Regierung die unentbehr⸗ lichen Bedingungen liefern, wenn die politiſchen Parteien und die korporativen Einrichtungen, die in der Volksfront zuſammengefaßt ſind, alle daran mitarbeiten.“ Lebhafte Auseinanderſetzungen In der Kammer brachten nach Schluß der Regie⸗ rungserklärung die rechts gerichteten Abgeordneten Fernand⸗Laurent und Paul Reynaud als erſte ihre Anfragen über die Regierungspolitik vor. Laurent war der Anſicht, daß man nur einem genauen Pro⸗ gramm Vertrauen ſchenken könne. Der Plan der Regierung Blum ſei zunächſt nur in Kapitelüber⸗ ſchriften bekaunt. Der Redner erinnerte in dieſem Zuſammenhang an die Erklärung Blums, daß er mit allen Völkern der Welt Frieden halten wolle. Früher einmal habe Blum aber ausgeführt, daß eine aufrichtige Verſtändigung zwiſchen zwei Staa⸗ ten, die eine entgegengeſetzte Regierungsform hät⸗ ten, undenkbar ſei. Leon Blum möge nun ſagen, welche von dieſen beiden Auffaſſungen die ſeine ſei. Die Sühnemaßnahmen gegen Italien, ſo führte er weiter aus, hätten gar keinen Sinn mehr, ſie könn⸗ ten nichts mehr am Schickſal Abeſſiniens ändern. Reynaud trat u. a. mehr oder weniger deutlich für eine Abwertung des Franken ein. Nach einer kurzen Sitzungspauſe wurde die Reihe der Oppoſitionesredner durch Le Cour Grandmaiſon und Vallart fortgeſetzt. Als Vallart ſprach, kam es zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen der Rechten und der Linken. Die Kommuniſten machten Miene zu einem tätlichen Angriff auf den Abgeord⸗ neten Chiappe, den Präſidenten des Pariſer Stadt⸗ rates Die Unruhe ſteigerte ſich derart, daß dem Kammerpräſidenten nichts anderes übrig blieb, als Die Regierung Blum erhält das Vertrauen Kopfe aus dem franzöfiſchen Kabinett Vincent Auriol, Finanzminiſter. (Graphiſche Werkſtätten,.) und 5 vertretender Miniſterpräſident. (Graphiſche Werkſtätten,.) die Sitzung vorübergehend zu unterbrechen. Um 18 Uhr wurde ſie wieder aufgenommen. Die kurze Unterbrechung der Sitzung bewirkte zunächſt keine Beruhigung der Geiſter. Schon als der Abgeordnete Vallart in ſeiner Rede fortfahrend ſagte, es ſei das erſte Mal, daß in Frankreich ein Jude Miniſterpräſident geworden ſei, entſtand von neuem ein gewaltiger Lärm. Kammerpräſident Herriot rief den Reduer we⸗ gen der Art, wie er dieſe Frage angeſchnitten habe, zur Ordnung. Es gebe, ſo erklärte Herriot, für ihn weder Juden noch Proteſtanten noch Katholiken, ſondern nur Franzoſen. Trotz dieſes Oronungsrufes erklärte der Abgeord⸗ nete Vallart weiterhin, daß auch der perſönliche Se⸗ kretär Leon Blums und der Generalſekretär des Miniſterpräſidiums Juden ſeien. Herriot drohte darauf erneut mit der Entziehung des Wortes, wenn der Redner in dieſem Sinne fort⸗ fahren würde. Vallart ging dann zu einer allgemeinen Kritik über. Regieren bedeute vorausblicken. Blum habe Abſchied von Generalleutnant Weber Das Staatsbegräbnis und die Trauerparade in Klein⸗Machnow — Berlin, 7. Juni. Während der Trauerfeier im Reichsluftfahrt⸗ miniſterium nahmen die Formationen der Trauer⸗ parade in Klein⸗Machnow Aufſtellung. In dem kleinen Siedlungsvorort der Reichshauptſtadt war kein Haus ohne Trauer⸗ und Fahnenſchmuck. Um 137 Uhr ſetzte ſich in der Straße Meiſen⸗ buſch die Trauerparade, die von dem Höheren Flie⸗ gerkommandeur im Luftkreis II, General Kihl, be⸗ fehligt wurde, in Bewegung. Sie wurde durch den Muſikzug des Regiments General Göring eröffnet. Voran trug man 15 Truppenfahnen der Reichsluft⸗ waffe, darunter auch die Feldzeichen des Geſchwaders „General Wever“,„General Göring“,„Horſt Weſſel“ und des Jagdgeſchwaders„Richthofen“. Es folgten vier Kompanien der Luftwaffe und eine motori⸗ ſierte ſchwere Flakbatterie. Hinter den Formationen der Trauerparade trugen vier Offiziere der Luft⸗ waffe den rieſigen Lorbeerkranz des Führers, der auf der Kranzſchleife mit der Standarte des Füh⸗ rers geſchmückt iſt und nur die Worte„Adolf Hitler“ trägt. In faſt unabſehbarer Reihenfolge wurden anſchließend von Soldaten der Luftwaffe die Kranz⸗ ſpenden getragen. Den Beſchluß dieſer Gruppe der Trauerparade bildete ein Offizier der Luftwaffe, der das Ordenskiſſen des Generalſtabschefs trug. Als die Lafette der Flakbatterie mit dem Sarg, eskortiert von ſechs Generalen der Luftwaffe, vor dem Trauerhauſe Meiſenbuſch 61 angekommen war, verharrte der Trauerzug in einigen Minuten Schwei⸗ gen. Eine Gruppe des Geſchwaders„Hindenburg“ flog über das Trauerhaus hinweg und entbot dem gefallenen Generalſtabschef der Luftwaffe den letzten Gruß der Maſchinen. 5 Generaloberſt Göring geleitete die Witwe und die Angehörigen aus dem Trauerhaus zur Trauer⸗ parade und ſchritt mit der Gattin des Verſtorbenen hinter der Lafette und dem Feldbiſchof der Wehr⸗ macht D. Dohrmann im Trauerzuge; ihnen ſchloſſen ſich die Angehörigen, Generalfeldmarſchall v. Blom⸗ berg, Generaloberſt Freiherr von Fritſch und in Vertretung des General⸗Admirals Raeder Admiral Guſe, die Befehlshaber ſämtlicher Luftkreiskomman⸗ dos oer Reichsluftwaffe, die Amts⸗ und die Abtei⸗ lungschefs des Reichsluftfahrtminiſteriums und die Militärattaches der auswärtigen Miſſionen an. Im Trauergefolge ſah man auch Frau Göring, die von Staatsſekretär Körner geleitet wurde. Am Friedhofsweg hatten Abordnungen der SA, der Politiſchen Leiter, der Hitler⸗Jugend und des Reichsluftſchutzbundes Aufſtellung genommen. Acht Unteroffiziere der Reichsluftwaffe trugen, eskortiert von ſechs Generalen der Flieger, den Sarg auf den Friedhof. Am offenen Grabe ſprach der Feld⸗ biſchof der Wehrmacht D. Dohrmann ein Gebet, das letzte Vaterunſer und den Segensſpruch. Während nun die Lieder der Nation erklangen, und die Trauergemeinde dem gefallenen Helden zum letzten Male den Deutſchen Gruß erwies, wurde der Sarg langſam in das Grab geſenkt. Eine Kompanie der Luftwaffe ſchoß den Trauerſalut. Generaloberſt Göring legte einen rieſigen Kranz am Grabe nieder und rief ſeinem toten Kameraden ein letztes Gedenken nach.„Nun nehmen wir den letzten Abſchied! Was irdiſch war, haben wir der Erde übergeben, ſein Geiſt aber iſt es, der nun über uns ſchwebt. Laßt nicht im Stich, was er ſelbſt ge⸗ ſchaffen hat! Sei bei uns, wenn die Not am größ⸗ ten! Stärke uns mit Deiner ſtarken Seele, ſo wie Du uns bisher geholfen und geſtärkt haſt. Wir aber verſprechen Dir, Dein Andenken als ein heiliges Vermächtnis in unſer Herz einzuſchließen! Dein Le⸗ ben war Vorbild, Dein Sterben war noch größer! Wir verſprechen Dir aber auch, daß die liebſten Men⸗ ſchen, die Du zurückgelaſſen haſt, nun für immer zu uns gehören werden. Deine Söhne haben den Va⸗ ter verloren. Die ganze Luftwaffe wird in Zukunft ihr Vater ſein. Leb' wohl! Hab' Dank!“ Dann nahmen die Angehörigen Abſchied von ihrem teuren Toten und noch einmal ſprach Gene⸗ raloberſt Göring ihnen den Troſt zu. 5 Für Reichsſtatthalter Mutſchmann legte Polizei⸗ oberſt Thierig, der aus Dresden zur Beiſetzung ab⸗ geordnet war, einen Kranz nieder. ee Eduard Daladier, Miniſter für nationale Verteidigung Kriegsminiſter, Frau Jolliot⸗Curie, Unterſtaatsſekretär für wiſſenſchaft⸗ liche Forſchung. (Preſſe⸗Photo,.) zugleich ſtell⸗ jedoch zu wiederholten Malen bewieſen, daß er den Gang der Ereigniſſe nicht vorauszuſehen vermöge. Noch kurz vor der Machtergreifung Hitlers in Deutſchland habe Blum behauptet, daß die deutſche Sozialdemokratie des Nationalſozialismus Herr ge⸗ worden ſei und dergleichen mehr. Keine ſozialiſtiſche Regierung Dann beſtieg Léon Blum die Tribüne, um in einſtündiger Rede auf die Einwände der Redner der Rechten einzugehen. Die Regierung, ſo führte er aus, ſei am Ruder, um die Freiheit und den Frieden zu verteidigen. Das Land habe den Verſuch der Deflation, der geſcheitert ſei, verurteilt. Alle Ge⸗ ſetzesvorſchläge der Regierung würden von einem anderen Geiſte beſeelt ſein. Die Regierung wolle das Wirtſchaftsleben heben und mit dem Willen zur Arbeit gleichzeitig jene Freude wecken, die die Arbeit mit ſich bringe. Sie müſſe, um den Erwartungen zu entſprechen, in kürzeſter Zeit größte Ergebniſſe erzielen. Deſſenungeachtet werde ſie aber keine beſonderen Ermächtigungen von der Kammer er⸗ bitten, ſondern die grundſätzliche Billigung der Maß⸗ nahmen, die ſie durchführen wolle. Auf alle Fälle werde die Regierung ihr Programm nicht durch ein Währungsexperiment durchführen. Die Regierung werde verſuchen, durch eine Erweiterung des Kredits basſelbe zu erreichen, was andere durch Entwertung erzielt hätten. Die Regierung ſei eine Regierung der Volksfront, nicht eine ſoßzialiſtiſche Regierung. Das Regierungs⸗ programm ſei nicht die Verwirklichung eines ſozia⸗ liſtiſchen Programms, ſondern die Verwirklichung eines Programms der Volksfront. Auf die Streiklage ging der Miniſterpräſidenk nur kurz ein, um zu betonen, daß dieſe Frage mit Kaltblütigkeit angepackt werden müſſe. Blum ver⸗ mied es dabei, eine endgültige Stellung dazu zu neh⸗ men, abgeſehen davon, daß er mittelbar zu verſtehen gab, daß die Regierung nicht beabſichtige, die Be⸗ triebe gewaltſam räumen zu laſſen. Zum Schluß ſeiner Rede kündigte Léon Blum an, daß noch vor Beginn der Genfer Ratstagung eine außenpolitiſche Ausſprache in der Kammer ſtattfin⸗ den werde. * Die allgemeine Ausſprache wurde kurz vor 22 Uhr abgeſchloſſen, nachdem als letzter Reoͤner der Gene⸗ ralſekretär der kommuniſtiſchen Partei, Duclos, im Namen ſeiner Partei die Regierung der loyalen Unterſtützung verſicherte. Die Parteien der Volksfront brachten ſodann einen Entſchließungsantrag ein, der von der Regie⸗ rung gutgeheißen wurde und folgenden Wortlaut hat:„Die Kammer rechnet damit, daß die Regierung ſo ſchnell wie möglich mit der Ordnung und repu⸗ blikaniſchen Geſetzmäßigkeit die im Programm der Volksfront enthaltenen und in der Regierungserklä⸗ rung aufgezählten Reformen verwirklicht. Sie bil⸗ ligt insbeſondere die Erklärung des Miniſterpräſi⸗ denten über die Geſetzesmaßnahmen zur beſchleunig⸗ ten Regelung des gegenwärtigen Streiks und ſpricht der Regierung das Vertrauen aus. Sie lehnt jeden Zuſatzantrag ab und geht zur Tagesordnung über.“ 384 Stimmen für und 210 gegen Leon Blum Die Kammer ſprach der Regierung Leon Blum im Anſchluß an die Regierungserklärung und die ausgedehnte Ausſprache über die allgemeine Po⸗ litik mit 384 gegen 210 Stimmen das Vertrauen aus. 2. Seite/ Nummer 256 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Juni 1996 „Sie ſind das Vorbild der Natlon“ Rudolf Heß ſpricht bei den Kinderreichen— Großkundgebung in Köln — Köln, 6. Juni. und Männer aus allen Tei⸗ im Bundestag des Reichs⸗ chen nach Köln geeilt. um in einer großen Kundgebung für die deutſche Familie, der Trägerin der Nation und des Staates, ihren Wil⸗ len zum Kind kundzutan. Der Ehrentag der deut⸗ ſchen Familie in Köln unterſtreicht die hohe Bedeu⸗ tung und die großen Ziele, die der Reichsbund der Kinderreichen verfolgt. Dieſe Bedeutung werde noch erhöht durch die Tatſache, daß die führenden Perſön⸗ lichkeiten deutſchen Volkes in der vorderſten Linie des Bundes ſtehen und der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, an dem Bun⸗ destag teilnimmt. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die deutſche Familie geſtaltete ſich die Amtsträgertagung des Reichsbundes der Kinderreichen. Kurz nach 18 Uhr traf der Stellvertreter des Füß⸗ rers, Rudolf Heß, ein, in deſſen Begleitung man Uu. a. den Gauleiter des Gaues Köln⸗Aachen, Staats⸗ rat Grohé, den Leiter des Ron, Stüwe, ſah. Die Täuſende begrüßten den Stellvertreter des Führers mit brauſenden Heilrufen. Ueber 50 000 Frauen Reiches len des bundes ſind der Kinderrei des Reichsbundesleiter Stüwe dankte unter begeiſter⸗ tem Beifall dem Stellvertreter des Führers im Namen aller deutſchen Vollfamilien für ſeine Teil⸗ nahme an der Tagung, der er damit eine beſondere Bedeutung gegeben habe. Der Reichsbund der Kin⸗ derreichen, ſo führte er u. a. weiter aus, vielfach nicht verſtanden und verkannt, ſei kein Intereſſenten⸗ oder Wohlfahrtsverband, ſondern ein bevölkerungs⸗ politiſcher Kampfbund, eine Ausleſe erbgeſunder deutſcher Vollfamilien. Angeſichts der erſchreckenden Schädigungen unſeres Volksbeſtandes durch den Ge⸗ burtenſchwund ringe der Rö um Erkenntnis und Beſinnung für die Erhaltung des Deutſchtums. Die Geburtenzahl von 1939 ſei gegenüber der Vorkriegs⸗ zeit auf weniger als die Hälfte geſunken. Der ge⸗ ringe, aber unzureichende Geburtenanſtieg 1934/35 ſei zwar ein erfreuliches Zeichen der Zuverſicht und Beſinnung, er habe aber die Tatſache nicht grund⸗ legend ändern können, daß die Elterngeneration ſeit 20 Jahren durch die Kindergeneration fortlaufend nur zu 60 v. H. erſetzt wird. Die Folgen ſeien Sinken des wirtſchaftlichen Umſatzes und damit weitere Er⸗ ſchwerung der Arbeitsbeſchaffung. Kulturell führe die Einſchränkung der Kinderzahl erfahrungsgemäß zu einem Ausſterben der Führerſchicht in allen Gebieten. Durch das Zwei⸗ und Einkinderſyſtem ſei der Fa⸗ milienſinn und der Familienbegriff ſittlich ſchwer er⸗ ſchüttert worden. Nicht zuletzt ſei es Naturgeſetz, daß ſchwindende Völker durch wachſende verdrängt und auf dem eigenen Boden unterwandert würden. In Erkenntnis dieſer ungeheuren Gefahren für unſer Volk fühlen die Kinderreichen die Verpflich⸗ tung, ſich als Warner und Mahner für die deutſche Zukunft, die Zukunft unſerer Kinder, einzuſetzen. Unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſammelten betonkte der Redner, die Kinderreichen wüßten, daß der ngtionalſogzialiſtiſche Stgat ſchützend hinter ihnen der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit und die rerringung der Wehrfreiheit ſeien beiſpielloſe Erfolge geweſen. Nun gelte es, mit einer totalen Geburtenpolitik die Gefahr des Volkstodes nieder⸗ zu ringen und umfaſſende Maßnahmen für die Er⸗ haltung und Neubildung von Vollfamilien zu treffen. Der Stellvertreter des Führers ſprächt Die Kundgebung erreichte ihren Höhepunkt, als der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Ru⸗ Na Wie dolf Heß, die Rednertribüne betrat, um kurze und herzliche Worte an die deutſchen Väter und Müt⸗ ter zu richten. Minutenlang brauſten ihm die Heil⸗ rufe entgegen, ehe er das Wort ergreifen konnte. Rudolf Heß überbrachte zu Beginn ſeiner An⸗ ſprache den deutſchen Kinderreichen zu ihrem Ehren⸗ tag die Grüße des Führers und wies darauf hin, wie ſehr der Führer, wie ſehr Partei und Staat das würdigen, was die kinderreichen Familien für die Natton leiſten. „Sie ſind ein Vorbild der Nation, ſie ſetzen ſich ein für die Zukunft der Nation, ſie kämpfen in aller Stille, in aller Zurückgezogenheit einen Kampf für Deutſchland, ſte haben über das wirtſchaftliche Denken das Denken um das Volk ge⸗ ſetzt wie es der Nationalſoztalismus verlangt. Der Stellvertreter des Führers bekannte ſich im weiteren Verlauf ſeiner kameradſchaftlichen Worte zu der Verpflichtung des Staates im Sinne eines weitgehenden Eintretens für die kinderreiche Fa⸗ milie. Gerade weil ſie nicht materialiſtiſch denke, mitſſe dafür geſorgt werden, daß ſie nicht wirtſchaft⸗ lich zu leiden habe. Rudolf Heß verwies dabei ins⸗ beſondere auf die gerechte Forderung nach dem Fa⸗ milienlaſtenausgleich. Zum Schluß ſeiner immer wieder vom Beifall unterbrochenen Anſprache brachte der Stellvertreter des Führers den Dank zum Ausdruck, den Führer und Nation den deutſchen Vätern und Müttern ſchulden, die die Erhaltung unſeres Volkes ſichern. „Ich glaube, daß die Zeit kommen wird, in der ihr Vorbild von allen in Deutſchland ſo gewürdigt wer⸗ den wird, wie es gewürdigt werden muß.“ Der Völkerbund hat eine Schlappe erlitten Außenminister Eden trotzdem für Erhaltung des Bundes— und für vermehrte Rüſtungsausgaben London, 7. Juni.(U..) Von einer Verſammlung der Konſervativen Par⸗ tei hielt Außenminiſter Eden in der Stadt Leek Wooton eine Rede, deren Hauptthema„England und der Völkerbund“ war. Von den Mitgliedsſtaaten des Genfer Bundes müſſe die Initiative ergriffen werden, um den Völkerbund von ſeinen jetzigen Mängeln zu befreien. Eine ſolche Reform müſſe ſich im Geiſt„des lauterſten Realismus“ vollziehen. Eden gab zu, daß der Völkerbund eine Schlappe er⸗ litten habe, betonte aber, daß England ſein Ver⸗ trauen in die Inſtitution von Genf nicht verloren habe. Der Völkerbund ſei immer noch das beſte In⸗ ſtrument, über das man zur Zeit verfüge. Im Hinblick auf die Möglichkeit einer Völker⸗ bundsreform erklärte Eden:„... Wir müſſen daran feſthalten, den Völkerbund am Leben zu erhalten. Jeder Verſuch einer Aenderung ſeiner bisherigen Struktur muß von dem Wunſch ausgehen, den Völ⸗ kerbund ſo wirkſam wie möglich zu machen.“ Zum Schluß kam Eden auf die Notwendigkeit vermehrter Rüſtungsausgaben im britiſchen Staats⸗ haushalt zu ſprechen.„England, das ſeinerſeits ein Beiſpiel wirklicher Abrüſtung gab, kann nicht in einem Zuſtand relativer militäriſcher Schwäche ver⸗ harren, in dem die vermehrten Rüſtungen anderer Staaten und die Ungewißheit der internationalen Lage es verſetzt haben.“ Eden fügte hinzu, daß man keine Gelegenheit verpaſſen dürfe, zu einer inter⸗ nationalen Rüſtungsbegrenzung zu gelangen.„Ein ſolches Uebereinkommen iſt in der Tat ein unerläß⸗ licher Beſtandteil jeder weltpolitiſchen Neuregelung.“ Die Erhaltung des Friedens ſei das Ziel der bri⸗ tiſchen Regierung. Dieſer Frieden könne nicht auf ein oder zwei Länder beſchränkt werden. Nach der Beſetzung des Rheinlandes, die vorübergehend eine kritiſche Situation geſchaffen habe, habe England die Gelegenheit ergriffen, das Vertrauen der weſteuro⸗ päiſchen Völker zueinander im Rahmen des Völker⸗ bundes wiederherzuſtellen. Der Vatikan warnt vor dem Bolschewismus Die Staatsmänner der Welt zu Gegenmaßnahmen aufgefordert — Vatikanſtadt, 7. Juni.(U..) Die an Ausdehnung und Intenſität immer mehr zunehmende kommnuniſtiſche Weltpropaganda hat nach Anſicht des Heiligen Vaters jetzt einen ſolchen Um⸗ fang erreicht, daß es unbedingt an der Zeit ſei, die Staatsmänner der Welt dringend zum energiſchen Widerſtand aufzufordern. Pius XI. hat ſeit Jahren jede ſich bietende Gelegenheit ergriffen, um feine Verurteilung des Bolſchewismus auszuſprechen. Jetzt iſt er, wie hohe Perſönlichkeiten der vatikani ſchen Politik einem Vertreter der United Preß er⸗ klärten, zu der Ueberzeugung gelangt, daß der Weltbolſchewismus zu einem der furcht⸗ barſten Feinde der katholiſchen Kirche ange⸗ wachſen ſei, und zwar vor allem durch Sowjetrußlands Ein⸗ tritt in den Völkerbund und durch das Vordringen des ſowjetruſſiſchen Einfluſſes in den Genfer Krei⸗ ſen. Seit dem Beginn dieſer Entwicklung hat er Gegen den Krieg Reichsminiſter Dr. Frick auf dem 7. Internationalen Hebammenkongreß — Berlin, 6. Juni. Auf dem Empfangsabend der Teilnehmer am 7. Internationalen Hebammenkongreß hielt Reichs⸗ miniſter Dr. Frick eine Rede, in der er u. a. aus⸗ führte: Mit großer Freude ſehe ich Sie zahlreich aus vielen Staaten der Welt zu dem 7. Internationalen Hebammenkongreß in Berlin herbeigeeilt. Mit Ge⸗ Rugtuung ſtelle ich feſt, daß ſie die bisher größte internationale Frauenzuſammenkunft im neuen Deutſchland iſt. Ich erblicke in Ihrer Anweſenheit ein Zeichen für das große Intereſſe, das Sie den Beſtrebungen und Maßnahmen entgegenbringen, mit denen die deutſche Regierung die ſchwierigen be⸗ völkerungspolitiſchen Probleme des eigenen Landes zu meiſtern bemütht iſt. Unſerer Anſicht nach handelt es ſich hierbei für alle Kulturvölkler um eine Zukunfts⸗ und Lebensfrage, die früher oder ſpäter von Regie⸗ rung und Volk gelöſt werden muß. Von Berufen, die hierbei mitzuwirken haben, wer⸗ den es weſentlich die Hebammen ſein, auf deren Mitarbeit es ankommt, da ſie durch ihre wertvolle Tätigkeit mitten in die Familie hineingeführt wer⸗ den. Sie ſtehen als Helferin bei den Müttern; Sie ſtehen an der Wiege der Kinder und damit an der Wiege des Volkes. Wir bekenenn uns im neuen Deutſchland zu der Ueberzeugung, daß es möglich iſt, einem Volke dauernden Beſtand auf geiſtiger und kultureller Höhe zu ſichern, wenn eine genſtgende Kinderzahl Jahr für Jahr geboren wird. Wir halten es alſo für möglich, auf dieſes Ge⸗ ſchehen Einfluß zu nehmen, und es iſt uns gelungen, das bevölkerungsmäßige Abſinken des deutſchen Volkes aufzuhalten. Die Zahl der Geburten iſt von 993 126 im Jahre 1932 auf 1 265 000 im Jahre 1935 geſtiegen. Wir gehen bei unſeren Ueberlegungen von dem Grundgedanken aus, daß die kinderreiche, erbgeſunde Familie der Pflege und des Schutzes des Staates bedarf. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſind ſo um⸗ zugeſtalten, daß die kinderreiche, erbtüchtige und lebenskräftige Familie von geſchützt wird. Sie ſehen in Deutſchland auch vornherein vor Not ein plaunmäßiges Vorgehen gegen ſoziale Härten mit dem Ziel, eine echte und wahre Volksgemeinſchaft zu ſchaffen. Wir ſind glücklich, dieſes Ziel und damit den ſozialen Frieden weitgehend erreicht zu haben, und erblicken gerade in dieſer Tatſache eine der Urſachen für die anſteigende Geburtenzahl. Denn nur dann können die Familien den Mut aufbringen, Kinder aufzu⸗ ziehen, wenn der ſoziale Friede im Volk geſichert iſt. Gerade die Hebammen haben die Möglichkeit, in Stunden, wo die Eltern, wie vielleicht niemals ſonſt, aufnahmefähig ſind, von Menſch zu Menſch zu ſprechen. Gerade durch Sie können alle dieſe Ge⸗ dankengänge, die doch Ihrem Beruf erſt wirklich ſeinen letzten Sinn geben, eine verſtändige und tätige Verbreitung finden. eine Damen, Sie ſind als Hebammen nicht nur Vertreterinnen eines Berufes, Sie ſind Frauen, Sie ſind zumeiſt wohl auch Mütter, Sie gehören größtenteils der Generation an, die ſelbſt den Welt⸗ krieg miterlebt hat. Laſſen Sie mich Ihnen deshalb noch einige Gedanken mit auf den Weg geben, die Sie als Leitſtern für die Zeit Ihres Aufenthaltes in Deutſchland betrachten mögen, und die Sie— falls Sie mit Ihnen übereinſtimmen— auch in Ihre Heimat hinaustragen können. Gerade Deutſchland, das ſich bemüht, durch die Förderung hochwertigen Erbgutes und die Verhü⸗ tung erbkranken Nachwuchſes die Erkenntniſſe der Erb⸗ und Raſſenpflege in die Praxis umzuſetzen, iſt in ſeinen tieſſtem Weſen gegen den Krieg eingeſtellt, da der Krieg die Beſten vernichtet und die ſchwächſten ſchont, und ſomit eine ausgeſprochene Gegenausleſe herbei⸗ führt. Ihnen als Frauen, als Mütter von Söhnen und als Gattinnen von Männern brauche ich wohl von all' dem ſonſtigen Elend eines Krieges nichts zu er⸗ zählen. Das eine iſt mir aber ſicher, daß gerade Sie, die Sie in Ihrem Beruf den Wert des menſchlichen Lebens und all' die Mühe, die zu ſeinem Werden und Gedeihen nötig iſt, täglich kennen lernen, die geeignetſten Trägerinnen des Gedankens ſind, der alle Mütter der Welt am tieſſten bewegen muß: Des Friedensgedankens. Ueber Sie, meine verehrten Hebammen, reicht die deutſche Mutter, die in ihrer ſchwerſten Stunde ſofort bei ihrer Hebamme tatkräftige Hilfe, gütigen Zuspruch gefunden hat, den Müttern der anderen Länder die Hand. die Staatsmänner gemahnt, vor den„feinen Kün⸗ ſten“ der Sowjetdiplomaten auf der Hut zu ſein. Er hat mit Genugtuung energiſche Vorgehen verſchiedener ſüdamerikaniſcher Staaten gegen die dort aufgedeckten kommuniſtiſchen Verſchwörungen zur Kenntnis genommen. Neue Sorge aber berei⸗ tete ihm der Wahlſieg der Linksradikalen in Frank⸗ das reich, der ihn zu ſcharfen antikommuniſtiſchen Aeuße⸗ rungen in der Anſprache zur Eröffnung der Inter⸗ nationalen Mai Ausſtellung der katholiſchen Preſſe im veranlaßte. Auch der Aufruhr in Paläſtina, in dem er Keime für eine ſich weiter ausbreitende Unruhe erblickt, be⸗ reitet dem Heiligen Vater ſchwere Beſorgnis. Für ihn iſt Paläſtina in erſter Linie das Patrimonium aller Ehriſten, und darum wünſcht er mit aller Dring⸗ lichkeit eine baldige befriedigende Löſung der gegen⸗ wärtigen Streitfragen herbei. Der Vatikan hat die in Paläſtina ſeit dem Weltkrieg ſich vollziehenden Veränderungen von jeher mit Mißtrauen beobachtet und dies ſchon in dem Memorandum an den Völker⸗ bund vom 4. Juni 1922 über die Beſtimmungen für die britiſche Mandats verwaltung ausgeſprochen. Die Vertreter des Vatikans erklärten dem Kor⸗ reſpondenten der United Preß, daß die in dieſem Memorandum enthaltenen beſorgten Vorausſagen durch die gegenwärtigen Unruhen voll und ganz be⸗ ſtätigt worden ſeien. Es habe ſich eben unvermeid⸗ lich ungünſtig für den inneren Frieden Paläſtinas auswirken müſſen, daß man eine eingewanderte Minderheit der eingeſeſſenen Bevölkerungsmehrheit aufgezwungen habe. Es ſei zu beklagen, daß das Memorandum des Vatikans ſeinerzeit von dem Völ⸗ kerbund nicht genügend berückſichtigt worden ſei. Der polniſche Hochverratsprozeß Beſchlagnahmungen und Vorzenſur deutſcher Zeitungen in Oberſchleſten — Kattowoz, 6. Juni. Im Zuſammenhang mit dem großen Kattowitzer Hochverratsprozeß wurden am Samstag auch die in Oſtoberſchleſien erſcheinenden deutſch⸗oberſchleſiſchen Morgenblätter„Die Oſtdeutſche Morgenpoſt“ und die„Deutſche Oſtfront“ ſowie die Minderheitenblät⸗ ter„Der Aufbruch“ und der„Oberſchleſiſche Kurier“ von der polniſchen Polizei in Kattowitz beſchlag⸗ nahmt. Der Beſchlagnahme verfielen ganze Abſätze aus den auſſehenerregenden Enthüllungen, die der Angeklagte Pielorz während der Freitagsverhand⸗ lung über die Spitzel⸗ und Polizeiagententätigkeit gemacht hatte. Aus dem gleichen Grunde wurde die „Kattowitzer Zeitung“ unter polizeiliche Vorzenſur geſtellt. Der Verhandlungsbericht weiſt erhebliche Zenſurlücken auf. Verführt und irregeleitet Die weitere Vernehmung von Angeklagten brachte in der nur kurzen Samstagverhandlung keinerlei neue Tatſachen. Alle Angeklagten ſagten gleichfalls übereinſtimmend aus, daß Maniura ſtets davon ge⸗ ſprochen hätte, die von ihm gegründete Organtiſation bei den Behörden in kürzeſter Zeit anzumelden. Als Aufgabengebiet ſeiner Organiſation habe er ſtets an⸗ gegeben, durch Zuſammenfaſſung aller Kräfte Ar⸗ beits möglichkeiten zu ſchaffen. Den meiſten der Angeklagten hatte Maniura un⸗ mittelbar Arbeit verſprochen. Der Angeklagte Karl Przygling aus Kattowitz ſagte aus, Maniura habe ausdrücklich erklärt, daß er die Organiſation bei der Woiwodſchaft anmelden und von ihr innerhalb von dret Monaten die Erlaubnis erhalten würde. Nach Ablauf dieſer Friſt habe er jedoch erkannt, daß Ma⸗ niura ein großer Betrüger und Schwindler war, der nur Mitgliederbeiträge einkaſſieren wollte. Ma⸗ — v. Ribbentrop wieder in Berlin Botſchafter von Ribbentrop iſt von ſeinem privaten Aufenthalt in England zurückgekehrt und traf am Samstagnachmittag im Flughafen Berlin⸗ Tempelhof ein. niura habe erſt lange Zeit nach der erfolgten Ver⸗ einigung einmal erklärt, Polniſch⸗Oberſchleſien vom polniſchen Staat lostrennen zu wollen. Daraufhin habe er, der Angeklagte, der Organiſation ſofort hen Rücken gekehrt. Dem Angeklagten Johann Mrozek ſagle Maniura, daß die Organiſation erſt einen gewiſſen Stand von Mitgliedern haben müſſe, ehe die Anmel⸗ dung bei den Behörden möglich ſei. Der Angeklagte Edmund Wedekind führte aus, daß er den von Mantura verlangten Eid nicht leiſten wollte. Mg⸗ niura habe ihm jedoch damit gedroht, ihn„von ſeinen Leuten“ verfolgen zu laſſen. Auch der Angeklagte Oleſch erklärte, er habe im Jahre 1936 mit anderen Schickſalsgenoſſen erkannt, daß„alles Betrug und Schwindel“ ſei. Aus den Ausſagen der menen acht Angeklagten iſt genau wie aus den der anderen Tage zu entnehmen, daß Maniura mit Vor⸗ wänden auf den Mitgliederfang ausging. Zu ſpat erkannten die Angeklagten, daß ſie von Manjiurg auf das ſchändlichſte hintergangen wurden. Alle ſechs Angeklagten ſind aus dem ſogenannten Geheimbd ausgetreten, konnten damit aber nicht mehr ver dern, daß ſte am 15. Februar dieſes Jahres verhaftet wurden. Die weitere Vernehmung der Angeklagten wird am Montagvormittag fortgeſetzt. Abflauen des Araberſtreiks? Kein Streik der ſtädtiſchen Angeſtellten in Jerufalem — Jeruſalem, 7. Juni.(U. p) Die Anzeichen mehren ſich in allen Landesteflen, daß der Araberſtreik in Paläſtina im Abſchwellen begriffen iſt. Der Einfluß des arabiſchen Streikaus⸗ ſchuſſes ſcheint im Schwinden begriffen. So kam der geplante Streik der ſtädtiſchen Af⸗ geſtellten, der auch die Bürgermeiſter und Stadl⸗ räte umfaſſen ſollte, nicht zur Durchführung. Nur die Stadträte haben die Büros verlaſſen, die ande⸗ ren Angeſtellten arbeiten jedoch weiter und hallen in den wichtigſten Verwaltugszweigen den Betrieb aufrecht. Ferner iſt der vorgeſehene Streik der arg⸗ biſchen Beamten vorläufig verſchoben worden, haupt⸗ ſächlich wohl infolge des Mißlingens des ſtädtiſthen Angeſtelltenſtreiks. ö Die den Diſtriktskommiſſaren erteilten außer⸗ ordentlichen Vollmachten, die ſie ermächtigen, ara⸗ biſche Geſchäfte mit Zwangsmaßnahmen zu öffnen, hat nunmehr dazu geführt, daß viele arabiſche Häno⸗ ler ihre Läden räumen und die Waren in ihre Wohn⸗ häuſer überführen. Auf dieſe Weiſe wurde von manchen Geſchäftsleuten der Befehl zum Oeffnen der Läden umgangen. 8 Während eine halbamtliche Araberabordnung unter der Führung des Bürgermeiſters von Jery⸗ ſalem, Dr. Khaldi, ſich vorbereitet, nach London ab⸗ zureiſen, um dort die Sache der Araber zu vertreten, verlaſſen andere arabiſche Abordnungen Palläſting, um in arabiſchen Kreiſen Aegyptens, Syriens und des Irak eine Unterſtützung der Araberbewegung Pa⸗ läſtinas zu erbitten. Doppeltes Schulgeld für Kinder Staatenloſer Der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter hat die bisher in Preußen geltende Regelung, wo⸗ nach die Kinder Staatenloſer beim Beſuch Höherer Schulen hinſichtlich der Zahlung von Schulgeld den inländiſchen Kindern gleichgeſtellt waren, aufgehoben, Für die ſtaatenloſen Erziehungsberechtigten gilt künftig die gleiche Regelung wie für die Aus⸗ gebürgerten, Für dieſe hatte der Miniſter im Jannar angeorönet, daß von den Erziehungsberechtigten, die durch Ausbürgerung die Reichsangehörigkeit ver⸗ loren und nicht die Staatsangehörigkeit eines Lan⸗ des erworben haben, bei dem die Gegenſeitigkeſt ver⸗ bürgt iſt, as Doppelte des für Inländer geltenden Schulgeldſatzes zu erheben iſt. Die dadurch erzielten Mehreinnahmen ſollen zu Schulgeldermäßigungen für begabte und bedürftige Schüler verwendet wer⸗ den. Der Miniſter gibt dabei der Erwartung Aus⸗ druck, daß Härten gegenüber ſtaatenloſen Angehö⸗ rigen des deutſchen Volkstums vermieden werden. Die Entſcheidung darüber, ob bei ſolchen Staaten⸗ loſen von der Erhebung eines Schulgelozuſchlages abzutſehen iſt, wird dem Oberpräſidenten übertragen, Für ausländiſche Kinder gilt weiterhin die Rege⸗ lung, daß ein Schulgeldzuſchlag nur erhoben werden darf, wenn die Gegenſeitigkeit nicht verbürgt t Sie iſt zur Zeit mit Ausnahme von Afghanistan, Siam, Liberia und der Dominikaniſchen Republik bei allen fremden Ländern verbürgt. Neuer Schlag gegen den dentſchen Turnerbund in Oeſterreich. Wie die„Reichspoſt“ mitteilt, hat der Wiener Stadtſchulrat an alle Wiener Schulleitungen die Weiſung gerichtet, daß die Zugehörigkeit der Schüler und Schülerinnen zu Turnvereinen, die dem Deutſchen Turnerbund angehören, verboten iſt, * Dr. Scheuermann legt ſeine Aemter nieder. Rechts⸗ anwalt Dr. Fritz Scheuermann iſt als Generaldirek⸗ tor der Filmkreditbank Gm. b. H. ausgeſchieden und hat ſein Amt als Präſident der Internationalen Filmkammer niedergelegt, da er ſich wieder in vollem Umfange ſeiner Anwaltstätigkeit widmen will, Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Polttik: Dr. Alois Winhauet Stell vertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theaer, Wifßen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil Dr. Frih Bode Lokaler Tel? Dr. Frlz Hammes Sport: Willy Müller Sir. weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderbienſt: i. N. 3 Schön⸗ felder Anzeigen und Aae Mitteilungen: Jakob Jaube fämtlich in Mannheim 5 Herausgeber. Drucker und Merleger! Neue Mannbeimer Zeitung Dr. e& Co, Mannheim. R 1 46 Schriftleitung in Berlin! Dr. E. F. Schaffer, Berkin⸗Zrledengu, . te De. V 1989: Sentaſtraße 2 Mittagauflage der Ausgabe A u. Altsgabs 8. 2140 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8; 20820 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Fü unberlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nus bel Rülckporis am Samstag vernom⸗ * . 2 ſehn war, ſo a A1 8 ſollt ſerſz liefe tag Nich vier der Str leg dieſe War gepr. 2 daß als derg verr abfl. zu 6 es 1 eine ſten⸗ 2 woll Ba ſeinem irt und Berlin⸗ n Ver⸗ en vom raufhin fort den k ſagte gewiſſen Anmel⸗ geklagte den von e. Ma⸗ n ſeinen geklagte anderen ug und 4 vernom. den der nit Vor⸗ Zu ſpät urg auf lle ſechs eimbund verhin⸗ erhaftet en wird 5 ruſalem (u. p) teilen, chwellen reikaus⸗ )en An⸗ Stadt⸗ ig. Nur e ande⸗ hallen Betrieb der arg⸗ „haupt⸗ idtiſthen außer⸗ en, ara⸗ öffnen, e Hänod⸗ e Wohn⸗ de von Oeffnen ordnung u Jeru⸗ on ab⸗ ertreten, aläſting, ens und ung Pa⸗ der miniſter ng, wo⸗ Höherer zeld Hen gehoben. en gilt e Auts⸗ Januar ten, die it ver⸗ es Lan⸗ keit ver⸗ eltenden erzielten igungen het wer⸗ ig Aus⸗ Angeho⸗ werden. Staaten⸗ ſſchlages rtragen. de Rege⸗ werden irgt ft. zaniſtan, ſtepublit nerbund hat der itungen eit der en, die oten iſt. Rechts⸗ aldirek⸗ en und ionalen vollem ill. 9 inbauet er, Wiffen⸗ Fritz Bode er- Söb⸗ d Schön. Faude eitung denau, Rilckports W Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 256 Nontag, 8. Juni 1986 8 Mannheim, den 8. Juni. Das erſte Juni- Wochenende enttäuſchte Als man in den letzten Wochen den Regen herbei⸗ ſehnte, weil das Erdreich allzuſehr ausgetrocknet war, dachte man nicht daran, daß die Niederſchläge ſo ausdauernd ſein würden. Vor allem haben wir uns ein ganz anderes Wochenende vorgeſtellt. Oder ſollte vielleicht Petrus geglaubt haben, zu den waſ⸗ ſerſportlichen Veranſtaltungen noch etwas Naſſes liefern zu müffen? Jedenfalls war ſchon der Sams⸗ tag von einer ausgeſprochenen Unfreundlichkeit. Nicht wenig überraſcht war man, als es zwiſchen pier und fünf Uhr nachmittags zu donnern begann. der Himmel öffnete derart ſeine Schleuſen, daß der Straßenverkehr zeitweilig lahmge⸗ legt wurde. Wetterkundige Leute erkannten aus zieſen Erſcheinungen, daß in höheren Regionen die Warmluftmaſſen mit den Kaltluftmaſſen zuſammen⸗ geprallt ſein mußten. Während des Gewitters wurde es ſo dunkel, daß man überall Licht brennen mußte. Erſt als zwiſchen 6 und 7 Uhr ein Wolkenbruch nie⸗ dergegangen war, wurde es heller. Die Waſſermaſſen vermochten gar nicht raſch genug von den Kanal⸗ abflüſſen aufgenommen zu werden, ſo daß es überall zu See bildungen kam. Aber dann dauerte es nicht mehr lange, bis die Sonne durchbrach und einen kleinen Troſt für dieſen vollkommen„verkork⸗ ſten“ Tag brachte. Der Sonntag ſchien ſich zunächſt gut anlaſſen zu wollen, zumal man auch feſtſtellen konnte, daß das Harometer ſtark im Steigen begriffen war. Aber bald nach 7 Uhr zog ſich der Himmel immer mehr zu und es dauerte wiederum nicht lunge, bis ein Rieſelregen einſetzte, der die Sonntagspläne zu Waſſer werden ließ. Bedauerlich war das Wetter vor allem auch wegen der vielen Peranſtaltungen, die zum mindeſten ſtark be⸗ einträchtigt wurden. Wir konnten uns z. B. ein weſentlich ſchöneres Regattawetter vorſtellen, zumal wir jetzt eine Regatta hatten wie nie zuvor. Reger Sonderzugsverkehr. Trotz des ſchlechten Wetters herrſchte über das Wochenende ein ſehr reger Sonderzugs⸗ herkehr, während der übrige Verkehr nicht über ben Rahmen eines gewöhnlichen Sonntagsverkehrs himnausging und der Ausflugsverkehr keine großen Ausmaße annahm. Auch die Tagung der Kin⸗ herreichen in Köln wirkte ſich im Sonderzugs⸗ erkehr aus. Fuhren doch am Samstag zwei mit je uſend Perſonen beſetzte Sonderzüge von Augs⸗ Arg nach Rüdesheim und von Karlsruhe nach Bin⸗ gen. Die NS Oſtmark fuhr einen mit 600 Perſonen heſetzten Sonderzug von Hof nach Kaiſerslautern, wähtend die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ von Ludwigshafen nach Schwetzingen einen Sonder⸗ zug mit 1000 Perſonen führte. 120 Engländer, die geſchloſſen in Baden⸗Baden geweilt hatten, benützten zu ihrer Rückfahrt nach Köln einen nur aus Wagen erſter Klaſſe beſtehenden Sonderzug. Weitere Kdc⸗ güge wurden vollbeſetzt von Ulm nach Eller an der Moſel und von Mannheim⸗Waldhof nach Schönau im Odenwald gefahren. Schließlich verkehrte zum Pioniertag in Kehl ein Sonderzug, der von Mannheim aus nur wenig Fahrgäſte mitnahm, aber auf den Unterwegsſtationen voll beſetzt wurde. Auch der am Sonntag nach zweite Pionierſonderzug wurde erſt auf den Unterwegsſtationen voll beſetzt. Der Aus ⸗ lugsſonder zug nach Seebrugg(Schwarzwald) nahm von Mannheim aus nur wenige Reiſende mit, wie auch der Sportſonderzug ins Neckartal um 7 Uhr nicht voll beſetzt war. Da⸗ gegen mußte der 9⸗Uhr⸗Zug verſtärkt werden, da bieſer von über 400 Ausflüglern benützt wurde. Mit 750 Perſonen fuhr der Odenwaldklub nach Bad Kreuzugch und der Zug ins Blaue war von 720 Wanderluſtigen beſetzt. Nach Stuttgart fuhren zum Fußballſpiel 1000 Mannheimer. Im Durchlauf berührten den Mannheimer Hauptbahnhof noch zwei Köc⸗Züge, von denn der Zug Neuſtadt ., d. H. nach Baden⸗Baden mit 1300 Perſonen und der Zug von Rockenhauſen(Pfalz) nach Schwetzingen mit 1000 Perſonen beſetzt waren. Kehl gefahrene Verkehrsunfälle durch Vetrunkenheit In Feudenheim fuhr in betrunkenem Zuſtand der Lenker eines Lieferdreirades auf den Geh⸗ weg und an ein Haus. Als man den gewiſſenloſen Fahrer verhaften wollte, leiſtete er auch noch Wider⸗ ſtand. Selbſtverſtändlich nahm man ihm die Pa⸗ piere ab, ſtellte das Fahrzeug ſicher und ſchaffte den Fahrer ins Bezirksgefängnis. Ebenfalls betrunken war der Lenker, der ſeinen Handwagen ſo vor ſich herſchob, daß er den übrigen Verkehr gefährdete. Schließlich ſchnappte man noch einen Radfahrer, der ebenfalls dem Alkohol zu ſehr zugeſprochen hatte. Auch dieſen heiden nahm man die Fahrzeuge ab, während man ſie ſelbſt in Sicherheitsgewahrſam nahm, bis ſie ihre Nüchternheit wieder erlangt hatten. Seiner Trunkenheit eine ſchwere Verletzung zu⸗ zuſchreiben hatte ſich ein Mann, der in einem Hause in der Schwetzingerſtadt in betrunkenem Zuſtand ſo ſchwer von der Treppe ſtürzte, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog. Dem Lehrling ein Vorbild/ Dem Gehilfen ein Kamerad/ Dem Meiſter ein Mitarbeiter Losſprechungsfeier des Malerhandwerks Wenn die Malerinnung Mannheim ihre Los ⸗ ſprechung der Lehrlinge in den Mauriſchen Saal in K 1, 4 legte, dann hatte dies eine beſondere Bedeutung. Gibt doch dieſer Saal mit dem über⸗ zeugenden Beweis handwerklichen Könnens und maleriſcher Höchſtleiſtung aus der Mitte des vergan⸗ genen Jahrhunderts einen eindrucksvollen Rahmen für die feierliche Handlung, die die Losſprechung dar⸗ ſtellt. So wurde die Losſprechung zu einer Feier⸗ ſtunde, wie man ſie ſich eindrucksvoller nicht hätte denken können. Ein aus Mannheimer Berufsmuſikern gebildetes Klavierquartett eröffnete mit einer Serenade von Haydn weihevoll die Feier, bei der zunächſt Ober⸗ meiſter Körner darauf hinwies, daß man bewußt dieſen Raum für die Losſprechungsfeier gewählt habe, um daran zu erinnern, wie wichtig es iſt, der handwerklichen Kunſt früherer Jahrzehnte nachzu⸗ eifern. Die jungen Leute ermahnte der Obermeiſter, allezeit nach Vollendung zu ſtreben und auch in die einfachſte Arbeit etwas hineinzulegen. Nur auf dieſe Weiſe könne man im Handwerk wieder ovrwärts⸗ kommen. Das Vorſpiel zum dritten Akt Meiſterſingern leitete zu der aus Wagners Losſprechungsrede von Lehrlingswart Dubber⸗ nell über, der die jungen Leute daran erinnerte, wie ſie in die Lehre eingeführt wurden, wie ſie ihre Kennt⸗ niſſe erwarben und wie ſie ſich ſehnten, in den Ge⸗ hilfenſtand treten zu können. Dieſer Augenblick ſei jetzt gekommen und mehr denn je müßte es ihnen klar ſein, daß für ſie der Malerberuf zum Lebens⸗ beruf geworden iſt. Lehrlingswart Dubbernell gab den in den Geſellenſtand eintretenden Leuten ver⸗ ſchiedene Ratſchläge mit auf den Weg und nannte ihnen die für ihre Berufsarbeit unerläßlichen Be⸗ dingungen. Die heutige Zeit verlange auch ein neues Gefühl, ein Gefühl für Berufs⸗ und Stan⸗ desehre. Es gelte alles zu vermeiden, was den Handwerkerſtand in Ruf und Anſehen ſchädigen könne. Als Jung⸗Geſelle müſſe man dem Lehrling ein Vorbild, dem Gehilfen ein Kamerad und dem Meiſter ein Mitarbeiter ſein. Nach dem auf den Berufsſtand abgelegten Gelöb⸗ nis zur Treue und Pflichterfüllung wurde dreißig Jung⸗Geſellen der Geſellenbrief überreicht. Außerdem konnten an die Jung⸗Geſellen Friedrich Grambitter, Ernſt Grüber und Erwin Brand noch Anerkennungen für beſon⸗ dere Leiſtungen vergeben werden. Obermeiſter Körner rief den jungen Geſellen zu:„Ihr ſeid die Träger der Zukunft“, während ihnen Geſellenwart Burkhard ebenfalls gute Worte mit auf den Weg gab. Mit einem Schluß⸗ wort an die Eltern und einem Treuegelöbnis auf den Führer ließ Obermeiſter Körner die Losſpre⸗ chung ausklingen, die von einer Reihe weiterer Muſikſtücke umrahmt war und die bei allen Betei⸗ ligten einen tiefen Eindruck hinterließ. ——— Blitzſchlag in der Oſtſtadt lücklicherweiſe nur ein kalter Schlag Bei dem ſamstägigen ſchweren Gewitter ſchlug im Hauſe Philoſophenſtraße 14 der Blitz ein. Glücklicherweiſe handelte es ſich um einen kalten Schlag, ſo daß kein Feuer ausbrach. Durch Feuermelder wurde am Samstagnachmittag 16.58 Uhr die Berufsfeuerwehr nach der Oſtſtadt ge⸗ rufen, wo im Hauſe Philoſophenſtraße 14 der Betz eingeſchlagen hatte. Man hatte verſucht, die Feuer⸗ wehr durch Fernſprecher zu verſtändigen, doch mußte man feſtſtellen, daß durch den Blitzſchlag nicht nur die Lichtleitungen zerſtört, ſondern auch die Fern⸗ ſprechleitungen außer Betrieb geſetzt worden waren. Erſt zehn Minuten nach Eingang des Alarm. über die Feuermeldeanlage ging durch einen weiter ent⸗ fernt liegenden Fernſprecher bei der Berufsfeuer⸗ wehr die fernmündliche Meldung von dem Blitzſchlag ein, alſo zu einer Zeit, zu der ſich oͤſe Feuerwehr ſchon an der Unfallſtelle befand. Da es ſich bei dem Blitz um einen kalten Schlag gehandelt hatte, brauchte die Feuerwehr kein Feuer zu bekämpfen. Dabei ſtellte man feſt, daß der Blitz in erheblichem Umfange das Dach eingedrückt und dabei das Dachgebälke, vor allem ſehr viele Sparren, zerſtört hatte. Mit Dachpappe deckte man die Einſchlagſtelle ab, um das Innere des Baues vor den Unbilden der Witterung zu ſchützen, bis der Schaden durch Handwerker behoben werden kann. Selbſtverſtändlich waren ſämtliche Sicherungen der Lichtleitung herausgefahren und auch ein Teil der Lichtleitung zerſtört. Gas⸗ und Waſſer⸗ leitung waren ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen worden, ſo daß es notwendig war, die Bereitſchaft der Städtiſchen Werke herbeizurufen. Das wäre wiederum auf Schwierigkeiten geſtoßen, weil die Fernſprechleitungen in weitem Umkreis nicht in Ovdnung waren und ſo erwies ſich zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit die ſegensreiche Einrichtung der Feuermeldeanlage. Ueber die Feuermelde⸗ anlage der Berufsfeuerwehr und Zwiſchenſchaltung der Telegraphie der Hauptfeuerwache konnten die er⸗ forderlichen Geſpräche geführt und die zuſtändigen Stellen verſtändigt werden, die ſich ſofort an die Be⸗ ſeitigung der Schäden machten. Von weiteren Gewitterſchäden iſt im Stadtgebiet Maunheim ſonſt nichts bekannt geworden. Lediglich in der Schwetzingerſtadt ſchlug noch der Blitz in eine im fünften Stock geſetzte Gasuhr, ohne zu zünden. Nur die eine Seite der Gasuhr wurde aufgeriſſen. Ausländiſche Bürgermeiſter beſuchen Mannheim In Berlin beginnt am heutigen Montag der In⸗ ker nationale Gemeindekongreß, an dem die kommunalen Behörden aller Länder beteiligt ſind. Es war ein guter Gedanke, die fremdländiſchen Teilnehmer an dieſem Internationalen Gemeinde⸗ kongreß auf verſchiedenen Studienreiſen nach Berlin zu führen, um ihnen zuvor umfangreiche Einblicke in die Gemeindeverwaltung und in die Einrichtun⸗ gen großer deutſcher Städte zu geben. Die Stu⸗ dienreiſe III nahm in Eſſen am 1. Juni ihren Ausgang und führte über Köln Koblenz Wies⸗ baden Frankfurt Heidelberg nach Mannheim. Die Teilnehmer dieſer Mannheim berührenden Studienreiſe ſetzten ſich zuſammen aus einem Mi⸗ niſterialdirektor aus Warſchau, dem die geſamte polniſche Gemeindeverwaltung unterſteht, aus dem Chef des Ungariſchen Kulturamts Budapeſt, aus dem Bürgermeiſter von Tirana, der zugleich Vertrauter des Königs von Albanien iſt, aus dem Oberbürger⸗ meiſter von Lodz nebſt Stadträten ſowie verſchiede⸗ nen anderen Bürgermeiſtern größerer polniſcher Städte. Dieſe Reiſeteilnehmer wurden am Sams⸗ tag in Heidelberg von der Mannheimer Stadtver⸗ waltung abgeholt und in Vertretung des bereits in Berlin befindlichen Oberbürgermeiſters durch Bür⸗ germeiſter Dr. Walli begrüßt. Man brachte die Gäſte über die Reichsautobahn nach Mannheim und zeigte ihnen unter fachkundiger Führung das Schloß, um ſie dann durch die Altſtadt zu geleiten, auf die Plankendurchbrüche hinzuweiſen und auf andere wichtige Eigenheiten Mannheims aufmerkſam zu machen. An der Rheinbrücke beſtieg man ein Boot, um mit dieſem zunächſt bis zum Strandbad zu fahren und dann dem Induſtriehafen einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Am Altrhein wechſelte man wieder auf den Omnibus über und dann ging es durch die Mann⸗ heimer Siedlungen, ehe die Fahrt in der Oſtſtadt endete. Die Gäſte äußerten ſich äußerſt lobend über das Geſehene und verſicherten immer wieder, daß ſie auf ihrer Beſichtigungsfahrt in Mannheim die denkbar beſten Eindrücke erhalten hatten. Im Palaſt⸗Hotel, durch das ebenfalls ein Rundgang unternommen wurde, blieben die Herren von der Stadtverwaltung noch mit den Gäſten zuſammen, bis es Zeit zum Ab⸗ gang des Zuges nach Berlin wurde. Militärkonzert der 111er Der Wettergott hatte leider kein Einſehen mit der für den Samstagabend im Friedrichspark an⸗ geſetzten Großveranſtaltung, die eine ganz beſondere Anziehungskraft auszuüben vermochte. Einmal war es die Kameradſchaft der 111er, die ihre Kameraden und Freunde in großer Zahl vereinigen konnte, und dann war es das Muſikkorps des Infanterie⸗ Regiments 110, deſſen guter Ruf von vornherein auf ausgezeichnete Darbietun⸗ gen hoffen ließ. Die Veranſtaltung war ſo gedacht, daß die 110er im Mufſikpavillon des Friedrichsparks ſpielen und ein Feuerwerk mit bengaliſcher Beleuch⸗ tung den Schluß bilden ſollte, während die Tanz⸗ luſtigen im großen Saal zu ihrem Recht kommen konnten. Das Wetter machte aber einen gründlichen Strich durch die Pläne. Da ein Aufenthalt im Freien vollkommen ausgeſchloſſen war, mußte man ſich ſchweren Herzens dazu entſchließen, die Veranſtal⸗ tung in den Saal zu verlegen. Bei der großen An⸗ ziehungskraft, die dieſe Veranſtaltung auszuüben vermochte, war es nicht verwunderlich, daß im großen Saal und in allen anderen Nebenſälen bald kein Platz mehr zur Verfügung ſtand, ſo daß nichts anderes übrigblieb, als zeitweilig den Zugang zu ſperren. Kameradͤſchaftsführer Hammer von der Kame⸗ radſchaft ehemaliger 11er konnte in ſeiner Begrü⸗ ßungsanſprache nicht nur die vielen Kameraden be⸗ freundeter Kameradſchaften willkommen heißen, ſondern vor allem auch die Aboroͤnungen der jungen Wehrmacht, die an dieſem Abend ſehr zahlreich mit allen in Mannheim⸗Ludwigshafen in Garniſon lie⸗ genden Waffengattungen vertreten war. In der Anſprache kam ganz beſonders die zwiſchen der alten und der neuen Wehrmacht beſtehende enge Verbun⸗ denheit zum Ausdruck. Das Muſikkorps des Infanterie⸗Regiments 110 gab unter der Stabführung von Muſikmeiſter A. Kraus wieder Proben ſeines großen Könnens. Es war vor allem für die früheren Soldaten eine große Freude, zu hören, mit welchem Schneid die Märſche geſpielt wurden. Aber auch die Wieder⸗ gabe der übrigen Stücke zeigte die Vielſeitigkeit der Kapelle, die unter zielbewußter Stabführung ſteht. Der Beifall für die ausgezeichneten Leiſtungen war denn auch ſo herzlich, daß die begeiſterten Zuhörer manche Zugabe abnötigten. Den meisten Menschen qeht es so, Sie finden's schöner anderswvo! 1. Muſterungskalender für die Zeit vom S. bis 13. Juni Jahrgang 1913 Mannheim— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt (Muſterungsbezirk I, Mannheim, Schlageterhaus, M 4a): am Montag, den 8. Juni: Hol bis Kar am Dienstag, den 9. Juni: Kas biſ Kol am Mittwoch, den 10. Juni: Kon bis Ky. Jahrgang 1914: (Zurückgeſtellte) Mannheim⸗Stadt mit den Vororten Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gar⸗ tenſtadt(Muſterungsbezirk 1 Mannheim, Schlageter⸗ haus, M 4a). Freitag, den 12. Juni: A bis G Samstag, den 13. Juni: H bis K. Jahrgang 1913 Mannheim— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt (Muſterungsbezirk II Mannheim, Ballhaus am Schloß): am Montag, den 8. Juni: Wen bis Zy. Jahrgang 1914: (Zurückgeſtellte) Mannheim⸗Stadt mit den Vororten Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gar⸗ tenſtadt(Muſterungsbezirk II Mannheim, Ballhaus am Schloß). am Dienstag, oͤen 9. Juni: L, M. N und 8 am Mittwoch, den 10. Juni: O, P, Q, R, T bis 2. Jahrgang 1915: (Zurückgeſtellte) Mannheim⸗Stadt mit den Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof tenſtadt(Muſterungsbezirk II Mannheim, am Schloß). am Freitag, den 12. Juni: A bis G am Samstag, den 13. Juni: H bis K. * am am Vororten mit Gar⸗ Ballhaus Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Geſtel⸗ lungspflichtige, der ſeine Wohnung wechſelt, ver⸗ pflichtet iſt, dies innerhalb drei Tage bei der zu⸗ ſtändigen polizeilichen Meldeſtelle zur Berichtigung ſeiner Wehrſtammkarte anzumelden. Um jeden Zweifel auszuſchließen, wird mitgeteilt, daß auch Nichtarier zur Muſterung zu erſcheinen haben. Jeder Dienſtpflichtige hat ferner zwei un⸗ aufgezogene Paßbilder zur Muſterung vor⸗ zulegen. Geburtsſcheine(Familienbücher) nicht ver⸗ geſſen. Muſterungsbeginn jeweils.30 Uhr vormittags. Unpünktliches Erſcheinen hat Beſtrafung zur Folge. Zwei kurze Pauſen wurden durch Lieder ausge⸗ füllt, die der Männerchor des Geſangvereins„Lie⸗ derpalme“ unter Leitung von Chormeiſter H. Haag ſang. Den Beſchluß des Programms bildete dann der Große Zapfenſtreich, bei dem der Spiel⸗ mannszug des Bezirksverbandes Mannheim des Deutſchen Reichskriegerbundes unter Leitung von K. Lukas mitwirkte. Da Feuerwerk und Beleuch⸗ tung des Wetters wegen abgeſagt waren, ſuchte man ſofort nach Schluß des Konzertes die Möglichkeiten zum Tanz zu ſchaffen, was bei den vollbeſetzten Sä⸗ len nicht ganz einfach war. Saß man doch ſo gemüt⸗ lich beiſammen, daß nur wenige Beſucher nach Be⸗ endigung des Konzertes weggingen. Mütterkurſus Achtung! Mütter, Frauen und Mädchen, vergeßt nicht, euch noch zum nächſten Mütterſchulungskurſus anzumelden. Der Kurſus beginnt am Montag, dem 8. Juni, nachm..30 Uhr, in der Mütterſchule, L 9, 78. Lernt im Mütterkurſus alles, was zur Pflege und Erziehung eurer Kinder in geſunden und krau⸗ ken Tagen zu wiſſen notwendig iſt. Manche Sorge wird euch hierdurch erſpart bleiben, manche Fehler könnt ihr vermeiden! Alles Beſprochene wird durch praktiſche Uebungen ergänzt, ſo daß eine gründliche Unterweiſung garantiert iſt. Was ihr lernt, dient zum Wohl eurer Kinder. Die Kurſusſtunden ſind Montags und Mitk⸗ woch s, nachmittags von.30 bis 5,30 Uhr. Anmeldungen: Mütterſchule, L 9, 7/8, 2. Stock, Fern ruf 249 33. de Wo die Fahrt ins Blaue hinging. Erſt als im Zug während der geſtrigen Fahrt die Programme verteilt wurden, erfuhr man, daß das Ziel Beſig⸗ heim und die Ankunft auf 10.03 Uhr feſtgeſetzt war. Aus dem Programm konnte man auch erſehen, daß ein Empfang geplant war, daß man Reiſeandenken erhalten ſollte und welche Führungen man vorbe⸗ reitet hatte. e Marktverlegung. Wegen des Fronleichnamstags am Donnerstag, dem 11. Juni, fallen der Groß⸗ und Hauptmarkt aus. Der Hauptmarkt wird auf Mittwoch, den 10. Juni, vorverlegt. n Zirkus Hagenbeck kündet ſein Kommen. Wenn wir es nicht ſchon durch die erſte Zeitungsanzeige wiſſen würden, daß Zirkus Hagenbeck demnächſt in Mannheim ſeine Zelte aufſchlägt, ſo würden wir es jetzt beſtimmt daran erkennen, daß an verſchiedenen Stellen der Stadt große Bretterwände auf⸗ geſchlagen worden ſind. Weiß man doch ganz genau, daß jeder Zirkus ſolche Bretterwände braucht, um darauf ſeine großen Bilder zu kleben, die alles das verheißen, was der Zirkus an Schönem und Sehenswertem zu bieten vermag. 4. Seite/ Nummer 256 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Juni 1988 Eindrucksvoller Verlauf des 110 er⸗Tages Feſtbankett am Samstagabend in Anweſenheit des Reichsſtatthalters Weihe einer Gedenktafel an der 110 er⸗Kaſerne ru. Heidelberg, 7. Juni. Muſik ſchon am Bahnhof, als Zug um Zug am Samstagnachmittag die ehemaligen 110er⸗Grenadiere in die alte Garniſonſtadt bringt. Zwar naß die Straßen, doch überall frohe Geſichter. Aus den hin⸗ terſten Winkeln der Stadt wehen Fahnen. Feier⸗ liches Glockengeläute und Böllerſchießen! Am Abend bereitet ſich das erſte große Treffen in einem Menſchenſtrom in Richtung Staoͤthalle vor, wo das Feſtbankett ſtattfindet. Und als nach.30 Uhr der ehemalige 110er⸗Kapellmeiſter Otto Schulze ſeiner Schar (Muſikzug des Kreisverbandes Heidelberg DRB) das Zeichen zum erſten Marſch gibt, ſind Saal und Tribünen— dort die Frauen— bis auf den letzten Stuhl beſetzt. Aus den Reihen der dunklen Röcke mit den Ehrenzeichen leuchtet das Feldgrau vieler alter und junger 110er. Hier ein fragendes Sich⸗ gegenüberſtehen und nun freudiges Wiedererkennen, dort ein Zwiegeſpräch, das ſchon tief in gemeinſamen Erinnerungen gräbt. Alle dieſe Einzelgeſpräche tun ſich zu einem gewaltigen Akkord zuſammen, der bei⸗ nahe ſtärker ſein will als die Klänge der ſchneidigen Muſik. Reichsſtatthalter Robert Wagner iſt eingetrof⸗ fen. Dann eröffnet den Reigen der Anſprachen Ka⸗ meradſchaftsführer Leicher, 110er Kameradſchaft Heidelberg, mit dem Willkomm in der Neckarſtadt für Offizier und Mann. Sein beſonderer Gruß gilt den hochverdtenten Regimentskameraden Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner, Staatsminiſter Dr. Schmitthenner. Er begrüßte mit den Angehö⸗ rigen des Regiments die vielen Gäſte, den letzten Friedens⸗ und erſten Kriegskommandeur des Regt⸗ ments, General von Diepenbroik⸗ Grüter, den jetzigen Kommandeur des Infanterie⸗Regiments Nr. 110, Oberſt Löhning, Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier und Regierungsrat Dr. Lei⸗ ber aus Mannheim, Heidelbergs Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus. Er begrüßt die Vertreter der Partei, der SA, SS, HJ und des Arbeitsdienſtes, den Polizeidirektor von Heidelberg, die Vertreter beider Konfeſſionen, die Bünde und alle ſonſtigen Ehrengäſte. Die Freude über den Tag, an dem das Regiment rief und Mann für Mann antritt, begleitete auch die Anſprache von General v. Diepenbroik⸗Grüter. Er lenkte den Blick zurück zu den Ruhmestaten des Regiments im Weltkrieg, zu ſeinen Gefallenen und Kriegsbeſchädigten und lenkte ihn vorwärts in unſere Gegenwart. In ihr verdanken wir unſerem Führer Adolf Hitler wieder unſer Regiment, unſer Volks⸗ heer, unſere Freiheit, er hat den Bolſchewismus zer⸗ treten, er hat unſerem Volk die Einheit wiederge⸗ geben und Deutſchland mit beiſpielloſem Mut zu einer achtunggebietenden Großmacht unter den euro⸗ päiſchen Nationen gemacht. Wir wollen die Tradi⸗ ihre Werte pflegen, uns aber immer an die große Linie halten. Immer treu Adolf Hitler fol⸗ gen. Ihm und dem Vaterland„Sieg Heil!“ Oberſt Löhning gab dem Stolz Ausdruck, die Nummer dieſes badiſchen Grenadierregiments zu tragen, deſſen ruhmbedeckten Fahnen in Ehrfurcht ſein Gruß galt. Das neue Regiment, das Adolf Hit⸗ ler in den erſten Märztagen erſtehen ließ, werde die große Tradition des alten Regiments pflegen und ſeinen Geiſt übernehmen. Ein dreifaches Hurra dem 2. badiſchen Grenadierregiment Nr. 110 und ſeinen Kriegsformationen! Und nun nahm die Muſik mit vielſeitigen Gaben die nächſte Zeit für ſich in Anſpruch. Vor allem die alten Soldatenlieder wurden mit Begeiſterung ge⸗ fungen. Manfred Grundler vom Städt. Theater in Heidelberg erfreute mit ſeinem Bariton. Albert Hofele vom Reichsſender Stuttgart bot in echteſtem Schwäbiſch Heiteres und Anſage und auch die fünf Nationalharmoniſten vom National⸗ theater Mannheim holten ſich mit ihren Geſängen Beifall. Der Propagandawart des 110er⸗Verbandes, Kamerad Haberkorn aus Mannheim, gedachte mit herzlichem Dank des Schirmherrn des 110er⸗ Verbands, Major v. Preuſchen. Sein freudig auf⸗ genommenes Hoch galt den deutſchen Frauen und Müttern. Mit weiteren Muſikſtücken kündete ſich der inoffizielle Teil an, der erſt in ſpäten Stunden den Ausklang dieſes erſten erinnerungsfrohen Wieder⸗ ſehens der alten 110er brachte. Am Sonntagmorgen ſtrömten die ehemaligen 110er aus der näheren Umgebung herbei und zeigten damit, daß einem alten Soldaten ſelbſt der Bind⸗ fadenregen nicht zurückhält. In der Frühe erfolgte urch drei Kapellen vom Karlstor, von Handſchuhs⸗ heim und Schlachthaus aus großes Wecken. Während des Kirchganges beider Konfeſſionen in die Peterskirche und Johanniskirche, wo gleich⸗ zeitig Garniſongottesdienſte abgehalten wurden, tion, dem Gericht in wurden auf dem Ehrenfriedhof und am Denkmal von 1870/½1 auf dem Bergfriedhof Kränze nie⸗ dergelegt. In Anweſenheit von Reichsſtatthalter Robert Wagner fand um 10.30 Uhr die Einweihung einer Gedenktafel an ber alten Kaſerne ſtatt. Eine dichte Menſchen⸗ menge umſäumte das Gebäude, als Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Nein haus nach Muſikklängen und Enthül⸗ lung der Tafel das Wort ergriff. Als die Anregung aus den Kreiſen der Kameraoͤſchaft 110 Heidelberg vor Jahresfriſt kam, an dieſem Haus eine Gedenk⸗ tafel anzubringen, die jeden daran erinnern ſolle, daß vor etwa 55 Jahren hier das 2. Bataillon der 110er einzog, füllten dieſes Haus noch nicht Rekruten, die auf ihren Achſelſtücken wieder die Nr. 110 trugen. Die Gedenktafel kündet: „In dieſer Kaſerne lag von 1881 bis 1914 das II. Bataillon des 2. Badiſchen Grenadierregiments Kaiſer Wilhelm J. Nr 110. Es rückte am 8. 8. 1914 ins Feld. Im Kampf für das Vaterland fan⸗ den den Heldentod 32 Offiziere und 1331 Unter⸗ offiziere und Mannſchaften. Gewidmet von der dankbaren Stadt Heidelberg.“ den Kampf des Regiments an der Weſtfront wieder ins Gedächtnis, und den Tag ſeiner Rückkehr. Sinnlos erſchien manchem das ge⸗ waltige Geſchehen, an dem er teilgnommen und ſinn⸗ los die Opfer. Und dann kam die Wendung über unſer Volk. Der Sinn dieſer Opfer liegt darin, daß ohne dieſen Krieg uid ſeine Opfer nicht der Führer hätte erſtehen können, unter deſſen Fahne wir heute Der Redner rief gemeinſam marſchieren. Das Schickſal des Reiches, Volkes und ſeiner Wehrmacht iſt unverbrüchlich ge⸗ bunden an den Führer und ſeine herrliche Bewegung. Der Uebergabe der Tafel an die 110er durch Dr. Neinhaus ſchloß ſich die Weiherede von Major a. D. Miniſter Dr. Schmitthenner, in der er neben dem Dank an den Oberbürgermeiſter und die Stadt Heidelberg ſeinem Stolz Ausdruck gab, daß in Deutſchland das Soldatentum wieder zu Ehren ge⸗ kommen, und auch dieſe Tafel Zeuge der inneren und äußeren Wende ſei. Er wies u. a. darauf hin, daß dieſe Kaſerne faſt 40 Jahre die Erziehungsſtätte Tauſender deutſcher Soldaten geweſen ſei und gab ein Bild des Soldaten dieſer Zeit. Dieſe Kaſerne habe auch noch eine zweite Aufgabe gehabt und er⸗ füllt: die Verbindung zwiſchen Volk und Heer herzuſtellen. Der Redner erinnerte weiter an den Auszug ins Feld, die Leiſtungen des Bataillons in den gewaltigen Angriffs⸗ und Ab⸗ wehrſchlachten, und dankte all denen, die Geſundheit und Blut hingaben. Wenn der Führer das Dritte Reich ſchaffen und die neue Wehrmacht gründen konnte, ſo verdanken wir es ſeinem Genius und ſeiner Geſolgſchaft und der Kriegsleiſtung des Heeres. Den neuen 110ern galten der Gruß und Mahnung für Gegenwart und Zukunft. Wir, die wir geweſen, können dem Volke kein beſſeres Ver⸗ mächtnis geben, als daß wir uns Adolf Hitler aus innerſter Seele verſchreiben, wenn wir nicht nur gute alte Grenadiere, ſondern auch gute neue Gefolgs⸗ männer unſeres Führers werden. Ihm, dem Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht, galt ſein be⸗ geiſterndes dreifaches„Sieg Heil!“ Mit den Natio⸗ nalliedern fand die ſchlichte Feier ihren erhebenden Ausklang. Dann verſammelten ſich die alten 110er in den verſchiedenen Gaſthäuſern der Stadt, bis der Nach⸗ mittag ſie dann zum Antreten zum Feſtzug rief. Er führte durch die Hauptſtraßen der Stadt, die trotz unaufhörlichen Regens voll von erwartungsfrohen Menſchen waren. — ere e. Der Heidelberger Hypnoſeprozeß Vor dem Abſchluß der Beweisaufnahme— Am Montag die Gutachten der Hypnoſe⸗Sachverſtändigen Heidelberg, 8. Juni. Am neunten Verhandlungstag wurde die Einver⸗ nahme der über 100 Zeugen nahezu abgeſchloſſen, ſo daß in der Sitzung am Montag lediglich noch vier Zeugen, deren Ausſagen aber keinen weſentlichen Einfluß mehr auf den Ausgang der Beweisauf⸗ nahme haben können, zu vernehmen ſind und ſofort anſchließend die beiden Sachverſtändigen für Hypnoſe, Dr. Mayer⸗ Heidelberg, der die Frau die ganze Zeit über behandelt hatte, und Obermedtizinalrat Dr. Lang e⸗Chemnitz, ihr Gutachten abſtatten kön⸗ nen. Die Frage, die jetzt natürlich jeden, der den Prozeß verfolgte, bewegt, iſt wohl, ob die Beweis⸗ aufnahme genügend belaſtende Momente für eine Verurteilung erbracht hat. Bei einer Betrachtung der einzelnen Zeugenausſagen wobei natürlich der Beurteilung der Ausſagen auf ihre Glaubwürdigkeit keineswegs vorgegriffen wer⸗ den ſoll— kommt man zu dem Ergebnis, daß die Beweisaufnahme viele belaſtende Ausſagen er⸗ brachte, die mit Sicherheit ein Zuſammenſein der Angeklagten mit der Hauptbelaſtungszeugin er⸗ geben. Am beweiskräftigſten iſt die Uebereinſtimmung zwi⸗ ſchen den Ausſagen der Hauptbelaſtungszeugin und den Ausſagen der anderen Belaſtungszeugen, die ja völlig unabhängig voneinander ihre Angaben gemacht hatten. Sehr ſchwierig geſtaltete ſich lediglich die Beweis⸗ aufnahme bei dem zweiten Angeklagten, Bodmer, der ſelbſt in ſeinem Wohnort kaum von zwanzig Perſonen gekannt wird. Er wurde eigentlich bisher erſt von zwei Zeugen mit Beſtimmtheit als Beglei⸗ ter Walters wiedererkannt, während die anderen Zeugen ihn meiſt gar nicht kannten. Viel leichter war es dagegen, Zeugen ſeſtzuſtellen, die Walter zu⸗ ſammen mit der Zeugin geſehen haben, beſonders weil Walter durch ſein ſcharfgeſchnittenes Geſicht und ſeinen ſtarren Blick jedem ſoſort auffällt. Die Zeugenausſagen ſelbſt belaſten alſo die beiden Angeklagten, da ſie aber nach wie vor hartnäckig leugnen, iſt letzten Endes entſcheidend für den Ausgang des Prozeſſes die Beurteilung der Glaubwür⸗ digkeit der Zeugen, natürlich beſonders der Hauptbelaſtungszeugin. In der Verhandlung am Samstag wurde zuerſt die frühere Geliebte des Angeklagten Walter vernommen, die auch heute noch in jeder Beziehung für den Angeklagten einſteht und von gar nichts wiſſen will. Bezeichnend iſt ſogar, daß ſie ſelbſt da noch zu leugnen verſucht, wo der Angeklagte ſelbſt ſchon ein Geſtändnis abgelegt hat.(Die falſche eidesſtattliche Verſicherung in dem Unterhaltsprozeß e Das Flvesheimer FInſelfeſt Am Samstagabend wurde die neue Feſthalle eingeweiht :: Ilvesheim, 7. Juni.[bach und Krauſe riefen mit einer heiteren Szene Seit Monaten haben Verkehrsverein und Ge⸗ meinde das Inſelfeſt vorbereitet, das in dieſem Jahr ſeine beſondere Bedeutung durch die gleichzeitige Einweihung der großen Feſthalle erfahren ſollte. Als Auftakt der Feſttage ließ ſich der Samstagabend trotz des regneriſchen Wetters recht gut an, denn die 2500 Perſonen faſſende Halle war faſt voll beſetzt. Es wickelte ſich nach einer kurzen Anſprache des Bür⸗ germeiſters, in der der Sinn der geleiſteten Gemeinſchaftsarbeit betont wurde, eine bunte Vor⸗ tragsfolge ab. Joſef Offenbach vom National⸗ theater Mannheim wirkte mit großem Geſchick als Anſager und eroberte im Sturm die Herzen der Ilvesheimer, denen er mit ſeiner urwüchſigen Frank⸗ fürter Mundart raſch näher kam. Großen Beifall fand auch das Nationaltheater ⸗ Ballett mit einem Wiener Walzer, einem ungariſchen Tanz und einer Matroſengroteske. Solton und Gerdy zeigten komiſche Fangkunſt und die Herren Offen⸗ wahre Lachſtürme hervor. Eine Riege des Athletikſportvereins Ladenburg führte präziſe Gewichtsübungen vor. Eine Ueberraſchung waren die drei luſtigen Ilvesheimer, die ein paar ſehr nette Liedchen zur Laute ſangen. Der elſäſſiſche Bauerntanz einer einheimiſchen Mädchengruppe und der Hand⸗ harmonika⸗ Klub Seckenheim⸗Ilves⸗ heim ergänzten die abwechſlungsreichen Darbietun⸗ gen. Zu Unterhaltung und Tanz ſpielte die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Ladenburg, während die Ilves⸗ heimer Geſangvereine den Beweis erbrachten, daß auch für geſangliche Darbietungen die geſchloſſene Halle eine gute Akuſtik aufzuweiſen hat. Die Ilves⸗ heimer können ſtolz ſein auf dieſe Feſthalle, in der praktiſcher Nationalſozialismus ſeinen Ausdruck ge⸗ funden hat. Wegen des anhaltenden Regens mußte der für Sonntag nachmittag vorgeſehene Feſtzug ver⸗ legt werden. Er iſt nunmehr auf Montaag abend 6 Uhr angeſetzt. der Frau des Walter gegen den Angeklagten). Ihre Geſinnung ſelbſt wird wohl am beſten durch ihre eigene Ausſage charakteriſiert, denn ſie erklärte, ſie betrachte es als keine ſchlechte Abſicht, dem Gericht falſche Briefe zu ſchreiben. Unter dieſem Geſichtspunkt ſind wohl auch ihre anderen Ausſagen zu betrachten, denn obwohl bereits zwei Zeugen ge⸗ ſchildert haben, daß ſie ſowohl den Angeklagten Bod⸗ mer als auch die Hauptbelaſtungszeugin kennt, be⸗ ſtreitet ſie, die beiden ſchon einmal geſehen zu haben. Es kam dann noch der Vorgang zur Erörterung, als die Hauptbelaſtungszeugin der Geliebten Walters gegenübergeſtellt worden war und ihr die Augen brannten und tränten, ſo daß ſie die Frau nicht erkennen konnte. Es hatte ſich auch damals wieder um einen poſthypnotiſchen Auftrag gehandelt, damit die Hauptbelaſtungszeugin niemand, der mit dem Verbrechen in Verbindung ſteht, erkennen könne. Trotzdem der Zeuge, der damals in Stuttgart mit Walter zuſammengearbeitet hatte, der Frau gegen⸗ übergeſtellt wurde und behauptete, daß er mindeſtens dreimal mit ihr, den beiden Angeklagten und der Hauptbelaſtungszeugin zuſammengeweſen ſei, leugnete die Frau immer noch. Das Gericht lehnte die Ver⸗ eidigung wegen Verdachts der Mittäterſchaft und Begünſtigung ab. Im Verlauf dieſes Verhörs war übrigens auch von der Zeugin die Vermutung ausgeſprochen wor⸗ den, daß die Uebereinſtimmung der Ausſagen der beiden hauptſächlichſten Belaſtungszeugen vielleicht durch Suggeſtion oder Gedankenübertragung verur⸗ ſacht worden ſei, aber beide Sachverſtändige ſagten aus, daß ein ſolcher Vorgang vollkommen ausge⸗ ſchloſſen ſei. Ein Zeuge aus Karlsruhe ſagte noch aus, daß ſich Walter ihm gegenüber geäußert habe, daß er in Hypnoſe, Homöopathie und Abtrei⸗ bung firm ſei und ihm auch ſeine Hilfe angeboten habe. Dann wurde das Telephongeſpräch behandelt, bei dem ſich die Hauptbelaſtungszeugin als eine Frau Dr. Mayer ſelbſt angerufen hatte und einen Auf⸗ trag gab. Die Hauptbelaſtungszeugin war damals ſchon bei Dr. Mayer in Behandlung, aber der zweite Angeklagte verſuchte immer wieder, die Frau unter ſeinen Einfluß zu bekommen und die Ermittlungen zu ſtören. 0 Deshalb hatte die Zeugin damals den Auf. trag erhalten, ſich ſelbſt anzurufen und daran anſchließend eine Reiſe zu unternehmen, wo⸗ bei ſie noch den poſthypnotiſchen Auftrag er⸗ hielt, ſich unter den Zug zu ſtürzen. Der Anſchlag auf das Leben der Zeugin hatte aber keinen Erfolg, denn die Frau war damals ſchon von Dr. Mayer ſoweit von dem fremden Einfluß be⸗ freit, daß ſie durch das Geſpräch ſelbſt ſtutzig wurde und Dr. Mayer davon Mitteilung machte. Als noch einige Zeugen darüber vernommen worden waren, wo der Angeklagte Bodmer am drit⸗ ten Sonntag im Oktober 1931 geweſen ſei, die aber alle keine entlaſtenden Ausſagen machen konnten (Bodmer ſoll damals mit Walter im Heimatort der Hauptbelaſtungszeugin zur Kirchweih geweſen ſein), wurde noch ein Zeuge aus Heidelberg ver⸗ nommen, der mit aller Beſtimmtheit den Angeklag⸗ ten Walter und die Hauptbelaſtungszeugin wieder⸗ erkannte und angab, die beiden im Jahre 1934 zwei⸗ mal zuſammen in einer Wirtſchaft in Heidelberg geſehen zu haben. Der Angeklagte Walter erklärte auf dieſe Ausſage:„Ich kenne weder die Wirtſchaft, noch den Zeugen!“ Die Verhandlung wird am Montagvormittag mit der Vernehmung der letzten Zeugen und mit dem Gutachten der beiden Sachverſtändigen fortgeſetzt, ſo daß am Dienstag die Strafanträge des Staatsan⸗ walts zu erwarten ſind. Verkehrsunfälle am Wochenende h. Ludwigshafen, 8. Juni. Das Wochenende brachte eine Reihe leichterer und ſchwererer Unfälle Wieder einmal mußte wegen Angetrunkenheit dem Lenker eines Per⸗ ſonenkraftwagens die Weiterfahrt un⸗ e terſagt und ſein Wagen ſichergeſtellt werden. Die⸗ ſer Verkehrsſfünder war am Samstagabend die Maubacher Straße entlang gefahren, in Richtung Innenſtadt. Als er ein anderes Fahrzeug überholte geriet er auf die linke Straßenſeite und gefährdete dadurch einen ihm entgegenkommenden Radfahrer, Als der Wagen ins Schleudern kam, griff ein Inſaſſe dem Lenker in das Steuerrad und riß den Wagen nach rechts. Dadurch drehte ſich der Wagen um die eigene Achſe und fiel ſeitlich auf die Straße. Kurz vorher fuhr ein auswärtiger Dachdecker⸗ meiſter mit ſeinem Perſonenkraftwagen den Viadukt hinunter. An der Ecke der Jäger⸗ und Schillerſtraße wollte er einem Radfahrer ausweichen und bog darum in die Schiller⸗ ſtatt in die Jägerſtraße ein, Er kam dadurch mit dem Wagen auf den Gehweg. Der Wagen erfaßte zwei Frauen und ein Kind, die gerade den Gehweg benutzten, und ſchleu⸗ derte ſie zu Boden. Die Frauen mußten mit be⸗ deutenden Verletzungen in ihre Wohnun⸗ gen gebracht werden, während das Kind erfreulicher Weiſe unverſehrt blieb. In der Nacht zum Sonntag ſtießen in der Fran⸗ kenthaler Straße ein Perſonenkraftwagen und ein ihm entgegenkommender Straßenbahn⸗ wagen der Linie 11 heftig zuſammen. Der Kraſt⸗ wagen mußte abgeſchleppt werden, während der Straßenbahnwagen das linke hintere Trittbrett und die Handgriffe verlor. Der Lenker des Perſonen⸗ kvaftwagens gibt an, vom Licht des Straßenbahn⸗ wagens geblendet worden zu ſein. NSDAP-Mifſeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entauommen Politiſche Leiter Deutſches Eck. Am 8. Juni, 20.15 Uhr, in der Bäcker⸗ innung, 8 6, Lichtbildervortrog(Sowjetrußland). Unkoſten⸗ beitrag 10 Pfg. 5 Schwetzingerſtabt. m 10.., 20.30 Uhr, findet für die Ortsgruppe Schwetzingerſtadt im Reſtaurant„Schrachthoſ, Seckenheimer Anlage 6, ein Lichtbildervortrag„Deutſche Krühgeſchichte ſtatt. Saalöffnung 20 Uhr. Sämtliche Par⸗ teigenoſſen, Mitglieder der Unter⸗ und Nebenorganſſa⸗ tionen, ſowie ſonſtige Volksgenoſſen, ſind hierzu eingeladen. Rheinau. Am 9.., 20.80 Uhr, Beſprechung der Amts, Zellen⸗ und Blockleiter in der Ortsgruppengeſchäftsſtelle. Dienſtanzug.. Rheinau. Am 10.., 20.15 Uhr, Formaldienſt für alle Politiſchen Leiter auf dem Sportplatz der Ne Delp. Marſchanzug. NSFrauenſchaft Jungbuſch. Am 8. Juni, 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Geſellſchaftshaus, F 3, 13. Schwetzingerſtadt. Am 8. Juni, 20 Uhr, Singprobe bei Fügen, Rheinhäuferſtraße. Achtung, Ortsgruppenfrauenſchaftsleiteriunen! Am g. 0, 15.30 Uhr, Beſprechung in L 14, 4. Friedrichspark. Am 9.., 20 Uhr, Heimabend im„Ball⸗ haus“. Schwetzingerſtadt. Am 9.., 20 Uhr, Zellenleiterinnen⸗ ſitzung bei Fügen, Rheinhäuſerſtraße. J Luftſportgefolgſchaft. Am 8. Juni kommen Schar 3 und Schar 5 zum Bauen in die neue Werkſtatt, Parkring 31, um 18 Uhr. Wer auf Grund genügender Bauſtunden Be⸗ rechtigung zum Schulen hat, meldet ſich umgehend beim Ge⸗ ſolgſchaftsführer. BdM und IM Untergan. Am 8. Juni, 20 Uhr, wichtige Gruppen⸗ führerinnenbeſprechung. Keine Vertretung ſchicken! Grup⸗ penſportwaxtinnen haben auch zu erſcheinen. 18 5 Arbeitsſchule Die Beſichtigung der Spinnerei und Weherei ig Ettlig; gen iſt auf 14. Juni verſchoben. Abfahrt.20 Uhr Bahnhof Mannheim. Fahrtkoſten: etwa 2,20. Anmeldungen ſind bis 10. Juni in C 1, 10, Zimmer 8, abzugeben. „Kraft durch Freude“ Sountagsfahrt nach Jagdͤſchloß Kranichſtein und Darm⸗ ſtadt am 14. Juni 1936. Beſichtigung des Jagsſchloſſes Kranichſtein mit ſeinem Jagdmuſeum, des Schloßmuſeums Darmſtadt, Wanderungen durch den Wildpark Meſſen Preis ohne Mittageſſen 1,80 Mark, it Mittageſſen 2,90 Mk, Ortsgruppe Neckarau. Montagabend 7 Uhr ſprechen ſämtliche KöeF⸗Betriebswarte in der Geſchäftsſtelle, Juiſen⸗ ſtraße 46, vor. Neuer Kurſus im Rollſchuhlaufen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die den Rollſchuh⸗ ſport erlernen wollen, melden ſich am Montag, 8. Junt 1936, 19.30 Uhr, in der Knabenturnhalle der Friedrichs⸗ ſchule, Eingang zwiſchen U 2 und 3, beim Sportlehrer zur Teilnahme an einem neuen Kurſus. Wer Rollſchuh laufen kann, dem wird der Eislauf im Winter um ſo größere Freude bereiten. Koſten: DAcy⸗Gebühr: 6 Sportmarken zu.40=.40., Normalgebühr: 6 Sportmarken zu .60=.60 R. /. Bekleidung: Bequemer Straßenanzug hohe, feſte Stiefel oder gutſitzende Halbſchuhe mit flachen Abſätzen. Rollſchuhe ſtehen für Anfänger in beſchränkter Anzahl koſtenlos zur Verfügung. Deutſche Gymnaſtik. Die in der Liſelotteſchule montags und donnerstags ſtattfindenden Kurſe in Deutſcher Gym⸗ naſtik können in der Woche vom 15. bis 21. Juni nicht durchgeführt werden. Um einen Ausfall der Kurſe zu ver⸗ meiden, können die Teilnehmerinnen des Montagskurſes am Donnerstag, 12.., von 20 bis 21 Uhr, und die Teil⸗ nehmerinen des Donnerstagskurſes am Montag, 8.., von 20.45 bis 21.45 Uhr die Unterrichtsſtunden nachholen. nE If im Jun 99 Montag, 8. Juni Nationaltheater:„Agnes Bernauer“ Trauerſpiel von F. Hebbel, Miete A, 19.90 Uhr. Neues Theater— Roſengarten:„Mo⸗ dame Butterfly“, 20 Uhr. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Stadtrundfahrten: 10 Uhr ab Parade⸗ platz. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich am Rhein und Neckar. Omnibnsfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett Tanz: Kabarett Libelle, Clou, Palaſt⸗ hotel. Kaffee Odeyn: Konzert(Verlängerung!, N Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Ühr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bür⸗ gerhäuſer. Vom Fels zum Edelſtein. Lichtſpiele Univerſum:„Flitterwochen“.— Schauburg:„Heißes Bluk⸗ — Alhambra:„Pexſil⸗Tonfilm“.— Capitol:„Karneval des Lebens“. 20.15 Uhr — 8. 15 Man ſein ſeine doch ihres zeigt jung denft ſtertt E Hofd einer ein hun zerri und dem dem ruſſi kiger Dieb D Pete er eilt Vert Belo gusg Poli low, ſönli Ente ein die Grof Leut Trin nis er ſe die Sark rünf geſun jung kleid ung nebe Ope⸗ Vert 80 Die⸗ die htung holte, jrdete ihrer. uſaſſe Jagen m die ecker⸗ dadukt ſtraße bog e ein. hweg. ein ſchleu⸗ it he. hnun⸗ tlicher Fran⸗ agen ahn⸗ Kraft⸗ der t und ſonen⸗ bahn⸗ a Bäcker⸗ koſten⸗ für die chthoſ, eutſche e Par⸗ ganiſa⸗ eladen. Amts, tsſtelle. ür alle „Delp. end im be bet n 9. 6, „Ball⸗ einnen⸗ 3 und ing 31, en Be⸗ im Ge⸗ uppen⸗ Grup⸗ Gigi Ettlin 9 ſahnhof en ſind Darm⸗ chloſſes uſeums Meſſel. 90 Mk. prechen Luiſen⸗ llſchuh⸗ Juni edrichs⸗ rer zur laufen größere marken ken zu tanzug flachen ränkter tontags Gym⸗ i nicht zu ver⸗ skurſes e Teil⸗ ., von n. nauer“ Miete „Mo- noͤflüge Farade⸗ ſtünd⸗ 14 Uhr 5 Uhr zalaſt⸗ erung! n s und r Bür⸗ Blut“ hal des Cin HH t id cet Das Abenteuerleben des„Genossen Matwejewy“ — Moskau, im Juni. Dieſer Tage iſt im fernen Taſchkent in Turkeſtan ein alter Mann geſtorben, ein gewiſſer Nikolai Matwejew, der bis zuletzt den Titel eines Sow⸗ jetkommiſſars innehatte. Nur wenige wiſſen, wer ſich unter dieſem beſcheidenen, in Rußland alltäg⸗ lichen Namen verbarg. Ein ungewöhnlicher Lebens⸗ roman, voll von abenteuerlichen Geſchehniſſen iſt in der Perſon Matwejews verkörpert. Er war näm⸗ lich kein Geringerer als ein naher Verwand⸗ ter des Zaren, ein Großfürſt kaiſerlichen Ge⸗ blüts, mit Namen Nikolai Konſtantino⸗ witſch Romanow, der Sohn des Großfürſten Konſtantin Pawlowitſch, der wiederum ein Bruder des Zaren Nikolaus J. war. Elne unglückliche Liebe Der Name des Großfürſten Nikolai Konſtantino⸗ witſch durfte am Hofe des letzten Zaren nicht ge⸗ nannt werden. In den 8ber Jahren des vorigen Zahrhunderts hatte der Großfürſt durch einen ge⸗ ſellſchaftlichen Skandal von ſich reden gemacht. Der junge Großfürſt war gutausſehend, ausgezeichnet gebildet und keineswegs oberflächlich. Er intereſ⸗ ſierte ſich nicht nur für Frauen und Pferde, wie das in ſeinem Milieu üblich war, ſondern zeigte ein nicht alltägliches Intereſſe für Kunſt und Literatur. Man erzählte ſich, daß eine unglückliche Liebe ſein Herz gebrochen hätte. Der Großfürſt hatte ſeine Liebe einer deutſchen Prinzeſſin geſchenkt, je⸗ boch zog es die Prinzeſſin vor, einen Adjutanten ihres Vaters zu ehelichen. Seit dieſem Augenblick zeigte ſich im Charakter des ſonſt ſo liebenswürdigen jungen Mannes ein Zug zum Exzentriſchen. Je⸗ henfalls wurde aus dem harmloſen und kunſtbegei⸗ ſterten Großfürſten ein gefährlicher Sonderling. Eines Tages wurde der Großfürſt von einigen Hofdamen im Schloßpark von Zarskoje Selo bei einer brutalen Beſchäftigung überraſcht. Er hetzte eine Meute ſeiner Hunde auf ein ange⸗ bhundenes Schäflein, das in blutige Fetzen zerriſſen wurde. Die Hofdamen erſtatteten Anzeige und es kam damals zum erſten Zerwürfnis zwiſchen dem Großfürſten und dem Zaren Alexander II., dem mildtätigen Monarchen, dem bekanntlich die zuſſiſchen Bauern ihre Befreiung vom Joch der Leib⸗ igenſchaft verdanken. Diebſtahl eines Heiligenbildes Dann verſchwand aus dem Marmorpalais in St. petersburg, dem Stammſitz der großfürſtlichen Linie er Konſtantinowitſch, ein koſtbares Kleinod, ein ſeiligenbild der Mutter Gottes von Kaſan, das mit gertvollen Brillanten geſchmückt war. Eine hohe Belohnung wurde auf die Ergreifung des Täters gusgeſetzt, jedoch fehlte von dieſem jede Spur. Der Polizeipräſident von St. Petersburg, Graf Schuwa⸗ low, nahm ſich daraufhin der rätſelhaften Sache per⸗ ſönlich an. Bald machte er eine niederſchmetternde Entdeckung. Der Großfürſt Nikolai kam als einziger Täter in Betracht. Man verfolgte die Spur und entſchloß ſich, den Adjutanten des Großfürſten, Leutnant Werchowſky, zu verhören. Der Leutnant, als rückſichtsloſer Spieler, handfeſter Trinker und Lebemann bekannt, legte ein Geſtänd⸗ nis ab. Der Großfürſt hatte ihm die Brillanten, die er ſelbſt geraubt hatte, übergeben mit dem Auftrag, die Juwelen im Auslande zu verkaufen! Der Polizeipräſident begab ſich ſchweren Herzens zum Vater des Täters, zu dem greiſen Großfürſten Konſtantin. Es folgte eine peinliche Szene, und schließlich wurde die Sache dem Zaren gemeldet. Zar Alexander ernannte ſofort eine Kommiſſion zur Prüfung der geiſtigen Zurechnungsfähigkeit des Großfürſten. Die Kommiſſion erklärte den Täter für vollkommen geſund! Das Urteil des Zaren lautete nun:„Der Großfürſt verliert alle ſeine Rechte und wird nach Sibirien auf Leb⸗ zeiten verbannt.“ So mußte ein Mitglied der kaiſerlichen Familie den Weg antreten, den vor ihm ſo viele auf Befehl der Zarenregierung gegangen waren. Nach dem gewaltſamen Tode des Zaren Alexan⸗ der II., trat in dem Schickſal des Großfürſten inſo⸗ fern eine Erleichterung ein, als er ſtatt Sibirien Turkeſtan als Verbannungsſitz zugewie⸗ ſen erhält. In Turkeſtan pflegte der Großfürſt in voller Uniform mit allen Orden geſchmückt— ob⸗ wohl ſie ihm aberkannt waren— in den Straßen von Taſchkent ſpazieren zu gehen. Er heiratete die Tochter eines Polizeibeamten und nutzte ſie auf die ſchamloſeſte Weiſe aus. So erpreßte er namhaften Perſonen der Stadt Geld unter dem Vorwand, daß ſie ſeiner Frau allzunahe getreten wären. Die Ehe wurde bald auf Wunſch der Frau geſchieden, wonach der Großfürſt ein junges Mädchen aus Offizierskreiſen heiratete und den Namen Graf Iskander annahm. Wandlung zum Bolſchewiſten. Als im Jahre 1917 der Zarenthron zuſammen⸗ brach, ſchickte der inzwiſchen altgewordene Großfürſt ein begeiſtertes Telegramm an den neuen ruſſiſchen Machthaber Kerenſki. Noch einige Monate ver⸗ gingen und der zweite Donnerſchlag folgte dem erſten. Die Bolſchewiſten hatten die Kerenſki⸗Regie⸗ rung geſtürzt. Jetzt verwandelte ſich der Graf Is kander in den ſchlichten Genoſſen Matweje w. Angeſichts der unerhörten Tatſache, daß ein Mitglied der Zarenfamilie ſich zu den Sow⸗ jets bekannte, erhielt der Großfürſt den Titel eines Kommiſſars. Die neuen Machthaber übertrugen dem Genoſſen Großfürſten die Sorge um die revo⸗ lutionäre Erziehung der Bevölkerung von Taſchkent und Umgebung, einer Bevölkerung, die ſich zum größten Teil aus Analphabeten zuſammenſetzt. Da er die Sprache der Eingeborenen beherrſchte— die Turkmenen verſtehen die ruſſiſche Sprache kaum—, hielt er Vorträge in turkmeniſcher Sprache über die Geſchichte des Kommunismus im Auslande ſowie über Marx und Engels. Zugleich redigierte Genoſſe Matwejew die ſoge⸗ nannte„Mauer⸗ Zeitung“, eine eigene Erfin⸗ dung, auf die er ſtolz war. Es handelte ſich hier um Zeitungsblätter, die, mit propagandiſtiſchen und programmatiſchen Mitteilungen angefüllt, nicht ver⸗ teilt und verkauft wurden, ſondern einfach an die Mauern angeklebt wurden. Auch die jugendliche Kunſtliebe des ehemaligen Großfürſten kam ihm in ſeiner neuen Verwandlung zugute— der Kommiſſar Matwejew organiſierte Theatervorſtellungen für die einheimiſche Bevölkerung; revolutionäre Stücke, von Gelegenheitsdichtern geſchrieben, wurden in die turk⸗ meniſche Sprache überſetzt und unter der Aufſicht Matwejews von einer Wandertruppe, die von Dorf zu Dorf reiſte, aufgeführt. Genoſſe Matwejew nahm auch an der Geſtaltung des Spielplans des neuen vevolutionären Theaters in Taſchkent teil. Dr. v. A. Fridberitus diktiert einen Brief Der Große König fand einſt auf dem Tiſch ſeines Kammerlakaien einen angefangenen Brief, der fol⸗ genden Wortlaut hatte: Denkmal für die in Frankreich gefallenen Kanadier Präſident Lebrun und König Eduard von England werden in Kürze in Vimy bei Arras dieſes im⸗ poſante Kriegsdenkmal einweihen. (Weltbild,.) Königsproklamation in Schottland In Edinburgh wurde der Krönungstag König Eduards feierlichſt verkündet. f (Preſſephoto,.) „Liebe Rieke, geſtern konnte ich wieder nicht zu dir kommen, weil der Alte große Geſellſchaft hatte und mir keine Stunde Urlaub gönnt.“ Friedrich las und ſchüttelte ärgerlich den Kopf. Die Geſchichte von der großen Geſellſchaft war völlig erlogen. Der König ließ den Lakaien rufen, führte ihn am Ohr zu dem Tiſch und diktierte ihm den Brief zu Ende: „Heute kann ich leider auch nicht kommen, weil der Alte mir böſe iſt, und die nächſte Zeit auch nicht, weil ich wegen meiner Lügenhaftigkeit auf acht Tage nach Spandau muß.“ 9„ Müll 8 Puccinis„Tosta“/ in der Tila ane Eine Neuinſzenierung im Maunheimer Nationaltheater Puceini muß von allen guten Geiſtern verlaſſen geweſen ſein, als er ſich dazu hergab, den wider⸗ wärtigen Tosca⸗Stoff in Muſik zu ſetzen. Drei ohne Zweifel nervenſtarke Männer, die Herren Sardou, Illica und Giacoſa, haben da ein blut⸗ rünſtiges Gemiſch von Scheußlichkeiten zuſammen⸗ geſudelt, demgegenüber alle Greuel, die einſt ein junger Verdi mit Behagen muſikdramatiſch umzu⸗ kleiden liebte, als harmloſe Tändelei erſcheinen. Wie uns hier mit einer Ungeniertheit ſondergleichen neben allerhand nervenkitzelnden Tricks in zwei Opernſtunden an„Hauptereigniſſen“ ein brutaler Vergewaltigungsverſuch, eine Folterung lerſter bis vierter Grad), eine Hinrichtung, ein Mord und zwei Selbſtmorde aufgetiſcht werden, das ſteht wirklich einzig da. Es wäre nichts dagegen zu ſagen, wenn all das Gemorde halbwegs befriedigend begründet wäre.(Shakeſpeare⸗ Stücke gibt es, die noch mehr Leichen aufweiſen. Aber nichts davon. Abſeits aller Dichtung ſpekuliert der Text auf Inſtinkte, die nur in abgrundtiefen Niederungen gedeihen und die für ein Theater, das Wert darauf legt, an der geiſtigen, ſeeliſchen und moraliſchen Wiederaufrichtung der Nation mitzuarbeiten, Grund genug ſein ſollte, „Tosca“, dieſen Wechſelbalg von Brutalität, Ver⸗ logenheit und hohler Theatralik, nicht aufzuführen. Es erſcheint nötig, dies alles einmal wieder ſehr deutlich zu ſagen, denn die Zahl derer, die„Tosca“ für eine herrliche Oper halten, obwohl die Akten drüber längſt geſchloſſen ſein ſollten, iſt immer noch Legion. Die Muſik Puccinis, verſüßend und vergröbernd bon außen hinzugetan, iſt im weſentlichen auf glän⸗ zende Technik, namentlich auf die Technik der or⸗ cheſtralen Farbengebung geſtellt. Für Puccinis eigentümliche Begabung der zarten lyriſchen Stim⸗ mungs malerei, des feinnervigen Nachſpürens dif⸗ ferenzierter pfychologiſcher Zuſtände, ja ſelbſt für die Entfaltung des berühmten weit⸗ und hochbogigen Puceini⸗Melos bietet der Tosca⸗Vorwurf nur ein ſehr beſchränktes Wirkungsfeld. Der leidvolle Ge⸗ ſang Toscas im zweiten Akt, das glänzend geſchrie⸗ bene Duett zwiſchen Tosca und Cavaradoſſi im dritten Akt und das dieſen Aufzug einleitende, den mählich anbrechenden Tag ſchildernde ſtimmungs⸗ ſtarke Tongemälde zeigen immerhin den blühenden Sinnenreiz der Puceiniſchen Sprache. Auch das vor⸗ trefflich angelegte und geſchickt geſteigerte erſte Fi⸗ nale gehört zu künſtleriſch bemerkenswerten Ab⸗ ſchnitten. Im übrigen iſt das Werk, von einigen eigenartigen thematiſchen Charaktveriſierungen abge⸗ ſehen, keineswegs reich an originell erfundenen Klangwirkungen oder gar an wirklicher Empfin⸗ dͤungstiefe. Die grauenhaft reißeriſchen Vorgänge des zweiten Aktes werden in ihrer muſikaliſchen Illuſtrierung nur noch grauenhafter, und man möchte es dem Komponiſten faſt zur Ehre anrechnen, daß er ſich hier an das Sprichwort hielt: Auf einen groben Klotz ein grober Keil! 5 Der Aufführung iſt nachzuſagen, daß ſie ſich unter der Spielleitung Köhler⸗Helffrichs bemühte, allzu gepfefferte Ueberſpannungen zu ver⸗ meiden und eine Geſamtdarbietung von ſchöner Ge⸗ ſchloſſenheit zu vermitteln. Die ſzeniſche Ausſtat⸗ tung iſt bis auf den reichlich nüchternen und in ſei⸗ ner räumlichen Anordnung nicht eben ſehr glück⸗ lichen Kirchenakt den Stimmungen der Vorgänge geſchickt angepaßt. Nur ſchreibt der Text für das nächtliche Bild auf der Engelsburg einen wolken⸗ loſen Himmel mit glitzernden Sternen vor. Dem ſollte man mit Rückſicht auf die Stimmungsmomente der Muſik Rechnung tragen. Dr. Cremer waltete als muſtkaliſcher Leiter zielbewußt ſeines Amtes. Sein künſtleriſcher Wille gab der lodernden Glut und dem ebenſo ſtarken wie unechten Pathos die⸗ ſer Muſik die notwendige handfeſte Wirkſamkeit. Die Tosca iſt und bleibt eine Bomben rolle. Mar⸗ lene Müller⸗Hampe iſt nach Erſcheinung, Temperament und Ergiebigkeit ihres Mienenſpiels eine höchſt geeignete Darſtellerin. Die Kraft, die Schönheit und die ausgezeichnete künſtleriſche Be⸗ handlung ihrer Stimme verſöhnt mit vielem, was uns angetan wird. Eine untadelhafte, mitreißende Leiſtung! Kuppingers Cavaradoſſi hatte ſchönen lyriſchen Schwung. Der Künſtler ſang außerordent⸗ lich ſicher, ſah gut aus, nahm, was die Folterſchreie betrifft, dankenswerte Rückſicht auf unſere Nerven⸗ ſtränge und ſtarb„wunderſchön“. Einen inter⸗ eſſanten Scarpia verkörperte Wilhelm Trie⸗ Jof f. Er nutzte alles, was dieſer Böſewichterei an äußerer Wirkung abzugewinnen iſt, mit kühnem Mutte aus, ohne allzu ſehr in eruptive Kraßheiten zu verfallen. Vor allem bemühte er ſich, ſelbſt im Affekt noch zu ſingen und die melodiſche Linie, wo es irgend ging, zu wahren. Voiſins Angelotti, Mangs drolliger Mesner, Bartlings unter⸗ würfiger Spoletta traten aus der Reihe der übrigen Darſteller ins Licht. Der ſchöne Altklang der Stimme des Hirten(Gerda Juchem) bleibe nicht unerwähnt. Des Publikums ſtattliche Menge rang ſich aus gruſeligem Entſetzen zu lauter. 5 5 „Figaros Hochzeit“ als Schauſpiel Beaumarchais„Der tolle Tag“ im Berliner Schauſpielhaus Berlin, im Juni. Guſtaf Gründgens bietet nach ſeinem Urlaub jetzt ſeine erſte Regietat. Sie iſt erfüllt vom Wir⸗ bel toller Lebensfreude, vom Uebermut, und von der Kraft bewußter Geſtaltung, die den Stoff und ihren Sinn beherrſcht. Mit feſtem Zugriff packt Gründ⸗ gens die unvergängliche Komödie von„Figaros Hoch⸗ zeit“, die Mozart in ſeine unſterbliche Muſik empor⸗ gehoben hat, dort an, wo Beaumarchais ſie an⸗ geſiedelt wiſſen will: in der wilden Laune des zu ſeinem beſten Gewiſſen, zu ſeiner Wahrhaftigkeit er⸗ wachten Menſchen, der mit dem ſchlechten Gewiſſen einer verkommenen Herrenſchicht ſein luſtiges Spiel treibt, ohne daß er in dem Florettfechten des Gei⸗ ſtes ernſt macht. Denn der Ernſt iſt nur das reine Gefühl, die Liebe ſelbſt. Joſef Kainz hat Beau⸗ marchais' Stück ſeinerzeit überſetzt und bearbeitet in dem richtigen Gefühl, daß die alte vorhandene Ueberſetzung von Knigge⸗Volpius nicht genügt. Es kam ihm darauf an, mit der Kunſt des Schauſpielers einen Ausgleich für das Fehlen der Muſik des Genies zu bieten. Auf die gleiche Bedingung muß auch der Regiſſeur eingehen. Und Gründgens iſt es voll gelungen, dieſe Notwendigkeit, das Spiel mit der Muſik in Wett⸗ bewerb treten zu laſſen, zu ſchönſtem Erfolge zu füh⸗ ren. Gründgens ſtellt Viktor de Kowa als Figaro, Käthe Gold als Suſanne in den Mittel⸗ punkt und gibt dem Grafen Almaviva, dem Paul Hartmann kräftig ſinnliches Leben leiht, und der zarten Gräfin, ie Käthe Dorſch unnachahmlich mit Seele von Humor begabt, die Aufgabe der Um⸗ rahmung. Der Irrwiſch, der mit luſtigſtem Tempe⸗ rament und klugem, ſpitzbübiſchem Wiſſen voraus⸗ ſchauend hin⸗ und herflitzt, iſt Käthe Golds Suſanne, während Viktor de Kowas Figaro mehr die Ruhe ſeines inneren Wiſſens, ſeiner wirklichen Ueberlegen⸗ heit über die Verkommenheit ſeines Grafen hat. In einer Verzweiflungsſtunde empört er ſich einmal mit echter Tragik gegen die Herrengewalt, aber er findet den Weg zum Ausgleich, zur Harmonie, weil er echten Humor in ſich trägt. Dies tolle Tempo reißt auch die Gerichtsſzene in das Burleske, ſo daß dieſe Klippe des Stückes mit einem köſtlichen Richter Don Gusman von Will Dohm und Leopold von Ledeburs Schreiber, ſowie Aribert Wäſchers Dr. Bartholo und Elſa Wagners kräftiger Marzelline auf der Höhe der Lebensluſt bleibt. Wie ein feines lyriſches Motiv klingt immer wieder das ſeeliſche Erwachen des Pagen Cherubin, dem Wolfgang Liebeneiner ſeine Anmut leiht, durch das Stück hindurch. Hier haben wir ſchließlich noch die Freude, in Lola Müthel, der Tochter Lothar Müthels, als Schloß⸗ gärtnerskind Jancette ein junges Talent zu ent⸗ decken. H. M. E. Auslaudskunde in Heidelberg. Eine auslands⸗ kundliche Bildungsarbeit wird durch die augenblick⸗ liche Beſchränkung der Auslandsreiſen zu einer Not⸗ wendigkeit. Die weltweiten Beziehungen der Uni⸗ verſität Heidelberg bringen die Probleme einer Aus⸗ landskunde gerade hier beſonders nahe. Zur glei⸗ chen Zeit, wenn in Heidelberg die Sommerſchule für Ausländer ſtattfindet mit mehreren hundert Teilnehmern aus aller Welt, veranſtaltet die Uni⸗ verſttät einen auslandskundlichen Som merkurſus in engliſcher und franzöſt⸗ ſcher Sprache. Hervorragende Vertreter der Wiſſenſchaft, Politik und Wirtſchaft Frankreichs und Englands ſind eingeladen worden, um in ihrer Mut⸗ terſprache Vorträge zu halten. Nummer: — Ein ergreifendes Bild vom Kampf ums Da⸗ ſein in nordiſcher Wildnis entwirft der ſchwediſche Forſtmeiſter Stig Weßlén in einem Aufſatz, der in der Zeitſchrift„Der Naturforſcher“(Verlag Hugo Bermühler) veröffentlicht wird. Die Szene ſpielt in dem langen Winter des ſchwediſchen Lapplandes. „Nachts hört man das Heulen der Wölfe— lang⸗ gezogen, grauſam, wie der kalte Norden ſelbſt. Bei Morgengrauen beginnt die Jagd. ſtürzen ſie heran, in Rudeln von 5 bis 12 Stück— blutrote Mäuler, eine zottelige hellgraue Maſſe, mit hängen⸗ den Zungen.. Es gilt den Renntieren. Und dieſe wiſſen: es geht um das Leben! Hoch hinauf und ſteil hinab geht die raſende Jagd. Breitbeinig, mit zurück⸗ geworfenem Kopf und ſeitwärts heraushängenden Zungen, jagen ſie bis zum letzten Atemzug dahin, gehetzt von dem in ihrem Rücken anſtürmenden Tod! — Da bemächtigt ſich der vorderſte Wolf des Schluß⸗ tieres. Die andern raſen achtlos weiter. Töten wol⸗ len ſie, nur den Mord begehren ſie. Die Mordluſt verdrängt ſogar die Freßgier... Schon ſchnappen einige Wölfe nach den Hinterläufen der Flüchtigen. Andere verbeißen ſich in die Schenkel. In heftigen, unregelmäßigen Fluchten und Sprüngen ſtürzen die Renntiere weiter, den Wolf mitſchleifend, hin⸗ und herſchleudernd. Der aber läßt nicht locker. Die an⸗ gefallenen Tiere fühlen das Schwinden der Kräfte. Halbkreiſe ſchlagend, verſuchen ſie mit Geweih und Vorderbeinen den Gegner abzuſchütteln. Da läßt dieſer plötzlich los. Der entſcheidende Augenblick iſt da. Aug in Aug ſtehen ſich Jäger und Gejagter ge⸗ genüber maſchinengleich arbeiten die Flanken des Renntieres. Es hat ſich auf die Hinterbeine ge⸗ ſtellt. Mit den Vorderläufen verſucht es den Feind abzuſchlagen., die gewaltigen Schläge praſſeln aber rechts und links an dem beweglichen Ziel vor⸗ hei„da, ein Sprung an die Kehle. und das aufs äußerſte lungenerſchöpfte Tier iſt unter dem ſcharfen Biß des Wolfes auf der Stelle erſtickt. Die Strecke gleicht einem Schlachtfeld. Die Sieger ſtillen den Hunger nur an den ſetteſten Tieren der Strecke und wählen nur einige bevorzugte Körperteile, vor allem oberhalb des Schwanzes, alſo lediglich die lek⸗ kerſten Fleiſchſtücke. Die Eingeweide rühren ſie nicht an. Da 5 In der letzten Zeit waren in der Gegend von Brünn wiederholt gefälſchte Fünfhundert⸗Kronen⸗ Noten aufgetaucht, die von einem ganz beſonders ge⸗ ſchickten Falſchmünzer ſtammen müſſen. Dieſer Mann ſcheint aber mit ſeinem traurigen Hanoͤwerk nicht zu⸗ frieden zu ſein, denn dieſer Tage wurde am Schalter einer Bank ein Fünfhundert⸗Kronenſchein angehal⸗ ten, der an Stelle der Strafandrohung folgende Worte enthielt:„Dies iſt der letzte Schein, den ich gefälſcht habe. Jetzt gebe ich es auf. Es iſt eine un⸗ ſagbar ſchwere Arbeit und der Schein iſt mehr Geld wert, als ich für ihn bekommen kann.“ — Im Alter von 84 Jahren iſt auf ſeinem Schloß in Südfrankreich der berühmte franzöſiſche Friſeur Francois Marcel geſtorben, dem die Damenwelt eine der beliebteſten kosmetiſchen Erfindungen ver⸗ dankt. Francois Marcel iſt nämlich der Vater der Dauer⸗ und Waſſerwellen. Er war der Sohn eines armen Maurers und wurde Friſeur. Schon 1872, als er gerade 20 Jahre alt geworden war, ließ er ſich ein Verfahren patentieren, aus dem ſich ſpäter die Dauerwellen⸗ und Waſſerwellen⸗Verfahren entwickel⸗ ten. Seine„Marcel⸗Wellen“ eroberten ſich im Fluge die ganze Welt und erbrachten ihrem Erfinder ſehr raſch ein Millionenvermögen ein, ſo daß er ſich ein Schloß kaufen und ſich zur Ruhe ſetzen konnte. * — Aus der Pfarrkirche in Dietkirchen a. d. Lahn wurde vor 18 Jahren ein wertvolles Gemälde im Könige darſtellt, geſtohlen. Nachforſchungen nach dem Verbleib des koſtbaren Gemäldes, das von fach⸗ männiſcher Hand aus dem Rahmen geſchnitten war, hatten damals keinen Erfolg. Jetzt wurde der Dieb⸗ ſtahl durch einen ſonderbaren Zufall aufgeklärt. Ein Mann aus Dietkirchen, der ſchon lange in Amerika lebt und dem die Geſchichte mit dem Bild bekannt war, ſah, als er kürzlich das Muſeum in Waſhington beſuchte, ein Gemälde, das dem geſtoh⸗ lenen in Dietkirchen ſehr ähnlich ſah. Er benach⸗ richtigte ſeine Angehörigen in Dietkirchen davon und der weitere Verfolg der Sache hatte das über⸗ raſchende Ergebnis, daß es ſich tatſächlich hier um geſtohlene Gemälde handelt. Der Diebſtahl wurde damals von einem Franzoſen, der als Kriegs⸗ gefangener im Kriegsgefangenenlager bei Dietkir⸗ chen untergebracht war, ausgeführt. Er verkaufte das Gemälde an einen Brauereibeſitzer und durch dieſen kam es nach Amerika. Man bemüht ſich nun, das Bild wieder nach Dietkirchen zurückzubringen, wo es in der Pfarrkirche ſeinen alten Platz wieder einnehmen ſoll. das * Es ſind nun 100 Jahre vergangen, ſeitdem ein erfindungsreicher Pariſer Papierhändler den Brief⸗ umſchlag erfand. Dieſe praktiſche Erfindung verbrei⸗ tete ſich ſehr raſch und iſt heute zu einem unentbehr⸗ lichen Hilfsmittel im geſchäftlichen und privaten Schriftverkehr geworden. Vor jener Zeit wurden die Briefe nur zuſammengefaltet und auf der freien Rückſeite mit der Adreſſe beſchrieben. Um nun frem⸗ den Perſonen das Nachleſen unmöglich zu machen, verklebte man die Schreiben mit bunten Oblaten oder verſchloß ſie ſorgfältig mit einem Siegel. Offen⸗ bar war dieſe Art des Briefverſchluſſes jedoch nicht ſehr beliebt; ſie galt allgemein als zeitraubend und umſtändlich. Erſt als dann ein Pariſer Papierhänd⸗ ler die Briefumſchläge erfand, war man dieſer Sorge endgültig enthoben. Sie ſahen genau wie unſere heutigen Umſchläge aus, jedoch beſaßen ſie keinen gummierten Rand, daher mußte der Rand der offe⸗ nen Klappe mit Mehlkleiſter beſtrichen werden, be⸗ vor der Briefumſchlag zugeklebt wurde. Die reichen Pariſer Bürger ließen ſich früher eigene Oblaten herſtellen, die meiſt Biedermeierſzenen darſtellten und auch noch auf die neuen Brieſumſchläge geklebt wurden. Dieſe Oblaten dienten gleichzeitig als Schmuck und als Erſatz für die Angabe des Abſen⸗ ders. Einige Jahre ſpäter kam der Pariſer Papier⸗ händler auch noch auf den Gedanken, an Stelle die⸗ ſer Biedermeierbilder Adͤreſſen auf die Oblaten zu drucken. Er hat auch mit dieſer zweiten Erfindung großen Erfolg gehabt. d. — Um der Frau des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt einen recht herzlichen Empfang in der Stadt Cleveland zu bereiten, iſt die Zeitung„Cleve land News“ auf einen originellen Gedanken gekom⸗ men. Auf der erſten Seite des Blattes konnte man am Tage der Ankunft der Frau Präſidentin, in rieſigen Lettern geoͤruckt folgende Schlagzeile leſen: „Herzlich willkommen, Mrs. Rooſevelt! Und 21 Sa⸗ lutſchüſſe für die Frau unſeres Präſidenten! Bum, Bum, Bum. Dieſe„Bum⸗Bum“ folgten genau 21mal. Die Bevölkerung von Cleveland war über dieſen Bum⸗Bum⸗Empfang durch die Zeitung außer ſich vor Freude. * — Der Amazonenritt einer Badenixe erregte die⸗ ſer Tage ziemliches Aufſehn. Die Sache war ſo: ein junges dralles, ſlowakiſches Bauernmädchen fühlte ſich angeſichts der grünenden, blühenden Frühlings⸗ pracht und der warmen, ſtrahlenden Sonne bemüßigt, an der Waag, vor den Toren der Stadt Roſenberg, ein Bad zu nehmen. Als ſie am Ufer lag und träumte, ſtand plötzlich ein Kanonier vor ihr, der an der Hand ein Reitpferd führte. Er war der Burſche, oder, wie man in der Tſchechoſlowakei ſagt, der „Putzfleck“ des Herrn Hauptmanns. Er hatte den Auftrag, Max, das Reitpferd ſeines Vorgeſetzten, nach der Kaſerne zu führen, da der Hauptmann den Rückweg vom Morgenritt im Wagen mit Bekannten, Montag, 8. Juni 1938 — Blitzſchlag in eine Arbeitergruppe — Biſchofsheim(Rhön), 6. Juni. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in eine Arbeitergruppe, die auf dem Steinberg mit dem Behauen von Pfla⸗ ſterſteinen beſchäftigt war. Dabei wurde der ledige 29 jährige Lorenz Linden aus Weltersburg(Kreis Weſterburg) auf der Stelle getötet. Drei weitere Arbeiter erlitten ſchwere Verletzungen. Die Oper des Linzer Eiſenbahnunglücks Die endgültige Zahl der Opfer bei dem Eiſen⸗ bahnunglück bei Linz beträgt zwei Tote, 35 Verletzte, davon 6 Schwerverletzte. Der eine Tote iſt der Poſt⸗ beamte, der ſich in dem vollkommen zerſtörten Poſt⸗ wagen befand, der zweite Tote iſt ein Wiener Leder⸗ großhändler. Es ſteht nunmehr einwandfrei feſt, daß der Lokomotivführer des Zuges allein die Schuld an dem Unglück trägt. Der Lokomotipführer wurde verhaftet. Wirbelſtürme in Oklahoma und Kanſas Neun Tote — Neuyork, 7. Juni. Nach Meldungen aus der Stadt Oklahoma wur⸗ den die Staaten Oklahoma und Kanſas am Samstag von ſchweren Wirbelſtürmen und Wolkenbrüchen heimgeſucht. Neun Perſonen wurden getötet und zahlreiche verletzt. Auch der Sachſchaden iſt ſehr groß, da viele Häuſer umgeweht wurden. Neuer Kraftwagentunnel für Neuyork Der Neuyorker Stadtrat beſchloß den Bau eines Kraftwagentunnels von der äußerſten Spitze der Manhattan⸗Inſel unter dem Hafen hindurch nach Brooklyn. Es handelt ſich dabei um den vierten und längſten Unterwaſſer⸗Tunnel der Stadt. Er wird gebaut, um der ſtändig wachſenden Verkehrsſchwie⸗ rigkeiten Herr zu werden. Von dieſen Tunnels füh⸗ ren zwei unter dem Hudſon⸗Fluß hindurch nach Jer⸗ ſey⸗City. Der dritte Tunnel unter dem Gaſt Riyper nach Long Island wurde erſt kürzlich in Angriff ge⸗ nommen, er ſoll bis zur Weltausſtellung 1939 fertig⸗ geſtellt werden. Die Koſten des neuen Tunnels wer⸗ den auf 60 Millionen Dollar veranſchlagt. Der drei Kilometer lange Tunnel ſoll doppelröhrig mit je zwei Fahrbahnen in einer Richtung gebaut wer⸗ den Der Tunnel führt an der Governors ⸗Inſel vorbei, auf der ſich Neuyorks Garniſon befindet. Auch in dieſem Fall entſchloß man ſich für den Bau eines Tunnels ſtatt einer Brücke, obwohl deren Koſten he⸗ deutend niedriger ſind, weil erfahrungsgemäß der Verkehr in einem Tunnel ſchneller läuft und feine Unfallgefahr bei Regenwetter und Glatteis beſteht, Vereits 5 Millionen Koß-Sparkarten Die Reiſeſparkarte hat ſich immer mehr zu einer gernbenutzten Einrichtung der Koöͤcß⸗Urlauber ent⸗ wickelt. Millionen ſchaffender Volksgenoſſen be⸗ nutzen dieſe Möglichkeit, um im Laufe des Jahres das Geld für eine Reiſe zuſammenzuſparen. Ende Mai waren, wie die DA mitteilt, rund fünf Mil⸗ lionen Sparkarten ausgegeben. die er unterwegs getroffen hatte, machen wollte. Zwiſchen dem„Putzfleck“ und der Badenixe entſpann ſich ein Geſpräch. Die beiden unterhielten ſich über dies und jenes, über alles, was ſich Soldaten und Mädchen zu ſagen haben. Als die erſte Scheu über⸗ wunden mar, trat die dralle Schöne an das Reit⸗ pferd heran, fragte nach ſeinem Namen, streichelte es und bedauerte ſehr, ihm kein Stück Zucker geben zu können. Plötzlich bat ſie den braven Kanonier, ihr doch einmal zu erlauben, ſich in den Sattel des frommen und braven Tieres zu ſchwingen. Nachdem der„Putzfleck“ ſich durch einen Rundblick überzeugt hatte, daß„die Luft rein“ war, erklärte er ſich mit der Bitte einverſtanden. Was ſollte ſich ſchon groß ereignen? Zuvorkommend half er der Badenixe in den Sattel. Sie ſaß ſtolz wie eine Königin und ritt einige Male im Kreis. 5 Jetzt trat die Kataſtrophe ein.„Max“, ein ſonſt frommes und gutartiges Tier, wollte von der ſüßen Laſt nichts wiſſen. Ueberdies hatte er Sehnſucht nach ſeinem Stall und nach der ſeiner dort warten⸗ den Hafermenge. Er ſchnob einmal kräftig durch die Nüſtern, ſchüttelte den Kopf, hob den Schweif in die Höhe und ſauſte in geſtrecktem Galopp davon. Ehe der„Putzfleck“ eingreifen konnte, waren Roß und Reiterin ſchon außer Reichweite. Verzweifelt bemühte ſich die Amazone, das Pferd anzuhalten. Sie hatte alle Mühe, im Sattel zu bleiben und konnte ſich zum Beiſpiel gar nicht um ihren zarten Badeanzug kümmern, der den An⸗ ſtrengungen der wilden Jagd über Stock und Stein nicht gewachſen war. Das Mädchen war nur noch mit dem Pferd bekleidet, als ſie das Stadttor er⸗ reichte. In dieſem Augenblick ertönte von der Kaſerne her ein Trompetenzeichen..„Max“ ſpitzte die Ohren und ſetzte zum Endlauf an. Als gälte es, das Derby zu gewinnen, donnerten ſeine Huſe über das Pflaſter. Sauſend ging es durch die Haupt⸗ ſtraßen. Ueberall blieben die Menſchen ſtehen und blickten mit aufgeriſſenen Augen der phantaſtiſchen Erſcheinung nach. Schon waren Roß und Reiterin am Kaſernentor—„Max“ mäßigte den Schritt und tänzelte ſtolz an der Wache vorbei. Auf dem Hof war gerade Appell. Die Mannſchaſt ſtand in Reih und Glied, als das Reitpferd mit der unfreiwilligen Nackedeia herankam. Die Lage wurde von dem Feldwebel gerettet, der Befehl gab, das Pferd in den Stall zu führen. Das Mädchen er⸗ wähnte er mit keinem Wort. Sie verließ ſpäter un⸗ bemerkt die Kaſerne.— Dieſer Ritt iſt augenblicklich das Tagesgeſpräch von Roſenberg, und die ganze Slowakei lacht über den Vorfall. Sie(aus der Betäubung erwachend): „Oh, dabei fällt mir ein, Liebling, wir haben ja die Wäſche nicht von der Leine genommen, als wir abführen!“(London Opinion,.) Christine von Milolti R OMAN VON NO LF BRANDT 42 Vier Wochen nach threr Ankunft arrangierte Wil⸗ ltam Parker die große Auktion für ſte. Der Auk⸗ tionator ſtand in der großen Halle, vor ſich eine mächtige Büchſe mit Glyzerin. Der Mann ſchrie ununterbrochen, als ſei man in einer rieſigen Zir⸗ kusvorſtellung. Er erzählte von jedem Stuhl eine lange Geſchichte. Als die Palette zur Ausbietung kam, überſchlug ſich ſeine Stimme wie in einem ekſtatiſchen Rauſch. Er mußte ein paar Löffel Glyzerin nehmen, um überhaupt weiterſchreien zu können:„Sie ſehen an dieſer Palette noch die Farben, die den Ruhm der Meiſters durch die Welt getragen haben. Meine Damen und Herren! Dieſe Palette iſt das Sinn⸗ bild der Größe, dieſe Palette iſt eine Erinnerung, wie ſie noch niemals, ſolange Amerika entdeckt wurde, in dieſer Auktionshalle ausgeboten wor⸗ den iſt!“ Chriſtine ſtand in der Nähe des Auktionators in einem ganz weißen Kleide, das auf Raten von Wil⸗ liam Parker, aber mit einer ſchwarzen Gürtelſchleife und mit einem feinen ſchwarzen Beſatz garniert war. „Sie müſſen ſo etwas wie Trauer andeuten“, hatte William Parker geſagt. Sie trug einen großen Florentinerhut mit ſchwarzem Bande, ſo, wie ihn das junge Mädchen getragen hatte, das auf dem be⸗ rühmteſten Frauengemälde des Großvaters in die Unſterblichheit der Bilder geſchritten war. Ihr Haar glänzte rötlich, ſie trug lange ſchwarze Handſchuhe. Das erſte Gebot für die Palette war bereits fünfhundert Dollar. Chriſtine lächelte. Sie wußte ſelbſt nicht mehr, ob es die echte oder eine falſche Palette war, die man verſteigerte. Sie hatte auch gar keine Zeit, darüber nachzudenken, denn jetzt kam der Schreibtiſch des Großvaters an die Reihe. Vor dieſem Schreibtiſch hatte ſie mit einer Schie⸗ fertafel geſeſſen, das klang heran aus den Erzäh⸗ lungen ihrer Jugendzeit, und hatte geübt nach der Fibel:„i“ nach einem großen Ei, das in der Fibel aufgemalt war,„e“ nach einem großen ſtörriſchen Eſel. Als das„e“ mit den kleinen Fingern nicht recht gelang, war der Großvater hinter ſie getreten und hatte mit dem Griffel einen luſtigen Eſel auf die Schiefertafel gezeichnet, einen Eſel, der vor Ver⸗ gnügen mit allen vier Füßen ausſchlug. Aber ihre eigenen„e“ waren dadurch nicht beſſer geworden. Da hatte der Großvater das große„Rt“ unter den Eſel geſetzt und hatte ihr geraten... Sie ſah plötz⸗ lich, wie in einer Viſion, ſein Geſicht, ſie ſah ſein Lächeln und den ſtarken Glanz der grauen Augen. Er hatte geſagt:„Chriſtinchen, bringe die Tafel zu deinem Lehrer, ſo, wie ſie iſt, er wird deine„r“ ſchon durchgehen laſſen.“ Der Lehrer hatte die Tafel genommen und hatte geſagt:„Rucktaſch, beſtelle deinem Großvater eine Empfehlung, verſtehſt du, eine Empfehlung, und ich ließe bitten, ob ich die Tafel behalten dürfe. Du haſt ſo ſchöne„e“ gemacht!“ Dann hatte ihr der Lehrer eine große Tafel Schokolade geſchenkt. Oh, was mußte ſie für ſchöne „e“ gemacht haben Der Auktionator aber ſchrie:„Dies iſt der Schreib⸗ tiſch, an dem der unſterbliche Meiſter ſeine Briefe diktiert hat, die Briefe an Seine Majeſtät den Kai⸗ ſer und König Wilhelm., den Gründer des germa⸗ niſchen Imperiums!“ Aber es zeigte ſich, daß die Millionäre und die Kunſthändler, die Snobs und die Aufkäufer, die da in dem großen Saal umherſtanden und ſaßen, die Idee hatten, daß für einen Maler ein Schreibtiſch nicht viel bedeute. Die erſten Gebote waren zögernd. Langſam ſteigerten ſich die Summen, bei tauſend Dollar blieb der Preis ſtehen. Der Auktionator brüllte zwar mit der ganzen Kraft ſeiner Lungen, eine ſolche Gelegenheit, ein hiſtoriſches Stück zu erſtehen, das höchſtens noch mit dem hiſtoriſchen Schreibtiſch verglichen werden könne, den Napoleon auf St. Helena benutzt habe, eine ſolche Gelegenheit dürfe niemand vorübergehen laſſen. Aber niemand meldete ſich. Er hob den Hammer. Da trat Chriſtine vor:„Halt! Für tauſend Dol⸗ lar gebe ich den Schreibtiſch von Chriſtoph von Ruck⸗ taſch nicht her!“ Sie erhob die ſchwarz behandſchuhte Hand, ihre Augen ſahen kühl und großartig in die Menge. Ein paar junge Leute vorn, die aus Neugierde, und um ſich die Zeit zu vertreiben, an der Aktion teilgenom⸗ men hatten, klatſchen in die Hände; die Reporter ver⸗ ließen ſchnell den Saal. In den Abendblättern ſtanden große Schlagzei⸗ len:„Chriſtine von Rucktaſch, Enkelin des berühmten Malers, unterbrach die Auktion! Gibt Erklärung, daß der Schreibtiſch eine zu koſtbare Erinnerung ſei, ein Geſchenk des Kaiſers. Die Baronin von Milotti, wie die Enkelin des Meiſters jetzt heißt, hat unter Tränen den Saal verlaſſen. Sie kann ſich von der großartigen Erinnerung ihrer Jugend nicht tren⸗ nen.“ Am Abend war ein Kunſthändler aus Chikago bei Chriſtine und bot ihr ohne alle Umſtände zehn⸗ tauſend Dollar für das koſthare Stück. Er machte ihr auch den Vorſchlag, eine Malſchule zu eröffnen. „Halb und halb“, ſagte er.„Für die erſten drei Jahre geben Sie mir die Hälfte der Summen, die jede Schülerin oder jeder Schitler zahlt. Ich ſchicke Ihnen nur reiche Leute, und Sie dürfen nur Preiſe nehmen, vor denen ſie erſchrecken.“ Der Kampf war hart, der Kampf mit den Men⸗ ſchen, die liebenswürdig und kindlich waren, die naiv und grauſam waren und ganz anders auf jedes Wort eingingen, als man es erwarten konnte. Die Einſamkeit ſtieg manchmal ſo hoch, daß man meinte, man müßte nun in ihr ertrinken. Chriſtine ſah die Bilder ihrer drei Jungens. Sie lächelte manchmal für ſich allein, wenn ſie die Bilder ſah und ſich vorſtellte, daß ſie mit den dreien eine Treppe hinabſteige, eine Treppe, die in einen großen Gar⸗ ten führte. Sie dachte an nichts außer an die Sicher⸗ heit des Weges. Man mußte immer die Suppen auseſſen, die man ſich eingebrockt hatte. Wenn man wollte, ging es einem dabei ganz gut, man mußte nur wollen und mußte wiſſen, oͤaß Träume jenſeits des Tages zu liegen haben. Am beſten, man ſchaffte alle Träume ab! Es war ſchwer mit den Schülern, aber es ging. Ihr erſtes Porträt, das ſie ausſtellte, war ein unge⸗ heurer Preſſeerfolg. Sie hatte es gemalt in dieſer Stimmung, in der ſie jetzt häufig war, ſo, als ob eine fremde Macht ihr den Pinſel führe. Das Ge⸗ mälde, unter das ſte den Namen Rucktaſch ſchrieb, hatte Aehnlichkeit mit der Malweiſe des Großvaters, aber es hatte merkwürdig heitere und klare Farben. Chriſtine wußte ſelbſt nicht, woher ſie dieſe neue Farbengebung hatte. Nach einem halben Jahr kabelte ſie nach England an Milotti, indem ſie gleichzeitig die Schiffsplätze beſtellte: Bringe „Erwarte Dich mit der„Bremen“. deutſche Erzieherin mit, die gut Engliſch spricht. Freue mich unmenſchlich auf die Kinder..“— ſie zögerte, dann ſchrieb ſie weiter:„— und Dich.“ Sie gab das Telegramm dem Boy, damit er es zur Poſt brächte. Dann ging ſie zu ihrer Klaſſe Die jungen Amerikaner und Amerikanerinnen ver⸗ ehrten ſie abgöttiſch. Sie korrigierte, ſie ſtand hin⸗ ter den Plätzen, dann ging ſie an das Fenſter. Profil ſtand, ein ſcharfer und kühner Schatten, gegen das helle Licht. Sie ſagte:„Sie müſſen alle noch viel eifriger werden. Es iſt eine ſo ernſte Sache, mit der Sie ſich beſchäftigen. Manche opfern ihr das ganze Leben. Ich weiß, daß Sie es nicht tun wollen, aber vielleicht wird der eine oder der andere von Ihnen noch zu der Ueberzeugung kommen, daß es eine gute Sache iſt, ſein Leben dem Ernſte in der Kunſt zu opfern, eine gute Sache, die ſehr frei macht“ Sie ſah in den Augen ihrer Zuhörer Freundlich⸗ keit aufblitzen, aber ſie wußte, daß keiner ſie eigen, lich richtig verſtand. Es ging ihr auch darum, von ſich ein Bekenntnis abzulegen, nachdem ſie nun den ſchweren Weg ſchritt. Es war wie ein Traum, und es war eine zärt⸗ liche und heilige Wirklichkeit, als ſie fuhr, um den Dampfer zu erwarten. Die Kinder ſprangen ihr entgegen, ſie kniete zwi⸗ ſchen ihnen. Die jungen lebendigen Münder preßten ſich auf ihr Geſicht, die kleinen Arme legten ſich um ihren Nacken, ſie wurde beinahe zur Erde geriſſen. „Du biſt die beſte, die klügſte Mutti!“ „Oh, Kinder“, ſagte Chriſtine,„Mutti iſt ein biß⸗ chen müde, ihr ſeid ſo ſehr ſtürmiſch!“ Sie gab Milotti die Hand und ſagte ihm:„Du haſt es ſicher ſchwer gehabt, Hans!“ Sie reichte ihm den Mund, wandte ſich ab und ſah auf die Burgen und Schlöſſer, auf die ſteinernen Wolken, auf die Hochhäuſer von Neuyork. „Es wird immer noch nicht leicht ſein, Hans, aber wir ſchaffen es! Wir ſchaffen es auch daß wir mit den Jungens einmal wieder ohne Heimweh in Deutſchland ſind!“ Sie nahm die beiden Jüngſten an die Hand, ſie ſchritt den Pier entlang mit den langen, ſchlakſigen Schritten, ſie ſah in eine unbeſtimmte Ferne. Die kleinen Hände lagen feſt in den ihren. — Ende — Glä Am geld Fri ſtändie rende gung gebend gete i tung, ger Fi lud wi am! cer llenn Die galtad , da zielt u gen m einzel ſamme ſorder Ergeb! die an, die gr Es w berſpr aberm einheit 85 wie w Ausla des J ſtehen! Den Kampf And ot der S ker zi Zellen auf de Die gekrör Achter hurchg taſcher Achter im De Rüſſel das A gen. delber ein& Brook ſich Ki Viere⸗ zur S wendi Mann haben, Die zweiten halbe! ler S gosthel 67545 1 work eines ze der 9 nach en und r wird ſchwie⸗ ls füh⸗ ch Jer⸗ River riff ge⸗ fertig⸗ Is wer⸗ r drei ig mit it wer⸗ ⸗Inſel t. Auch u eines ten be⸗ iß der d keine Heſteht. arten t einer ent- en be⸗ Jahres Ende F Mil⸗ eiterin itt und inſchaft nit der wurde „ das R ex- er un⸗ licklich ganze haben mmen, M) 8 Morgen- Ausgabe Früher als ſonſt iſt die ſeit Auguſt 1878 zu den ö ſändigen ruderſportlichen Veranſtaltungen gehö⸗ lende Mannheimer Regatta in die Erſchei⸗ zung getreten. Beſondere Gründe waren maß⸗ gehend, daß der Ruderplatz Mannheim ſich unterord⸗ gete in die Wahl des Zeitpunktes ſeiner Veranſtal⸗ lung, die den Namen einer Hauptregatta trägt, der ihr von der oberſten Ruderleitung Deutſchlands ver⸗ liehen worden iſt, mit Recht trägt, auf Grund ihrer kündigen Leiſtung aus eigener Kraft. Eine Vor⸗ ürltfung ſollte es ſein für die Auswahl der An⸗ wärter für die Olympia⸗Regatta. f Mit Aufwand großer Mittel materkellen und gei⸗ ligen Gepräges iſt in Berlin ein Zentralpunkt für heren Vorbereitung getroffen worden und, ſoweit hies möglich iſt, mit dem Schleier des Geheimnisvollen gebreht worden. Nun hat man den Schritt nach Süt⸗ den angetreten, um mit den dortigen erſten Vertre⸗ ern die Klinge zu kreuzen. Mannheim war bet erſte Schritt, in Mainz ſoll die als Haupt⸗ macht eingeſchätzte Berliner Zelle oͤen weiteren Vor⸗ ſoß verſuchen. Der in Mannheim abgeſchoſſene Probepfeil hat ſein Ziel erreicht. Der Verlauf des erſten Mannheimer Regattatages in gezeigt, daß es ſich nicht um die Verteidigung ies ruderſportlichen Termopylenpaſſes handelt, 75 mit einer Hand voll ausgewählter Leute beſetzt h ſondern daß im Süden ein wohlgerüſtetes Heer ſeht, würdig und bereit, erſten Gegnern entgegenzu⸗ ſeten. Schicken wir voraus, daß der von friſchem heiſt oͤurchwehte Mannheimer Regattaverein, in ſei⸗ er Führung aus den beſten Kräften oͤer Mannheim⸗ lubwigshafener Kräfte links und rechts des Rheines ammengeſetzt, den Boden des Wettkampfes in er Art und Weiſe vorbereitet hat, die höchſte An⸗ kennung veroͤtent. Die Wettkämpfe haben für viele Ueberraſchungen Alacht. Solche waren es nicht für die, welche wiſ⸗ e daß große Erfolge nicht am laufenden Band er⸗ zelt werden, ſondern von Fall zu Fall geſichert wer⸗ gen müſſen und daß zu dieſen nicht die Wirkſamkeit einzelner für den eigenen Verein, ſondern die Zu⸗ ſammenarbeit aller Kräfte für die große Sache er⸗ ſorderlich iſt. So iſt es bei oͤen zum Teil knappen Ergebniſſen möglich, öͤaß der zweite Tag eine oder die andere Aenderung bringt, die in kleinen Strichen die große Linie ändern und vervollſtändigen kann. s wird ſich nicht um das unrangierte Sammeln herſprengter Kompanien handeln, ſondern für das abermalige Kampfbeginnen feſt geſchloſſener Kampf⸗ einheiten. Die Kampffragen des erſten Regattatages waren, wie wird man gegenüber den beſten Kräften des Auslandes beſtehen und wie werden die beſten Kräfte 0 des im Kräfteverhältnis zueinander be⸗ ſtehen? Des Rätſels Löſung iſt erfolgt. In hartem Kampfe gelang es der Mannheimer Amicitia and der Würzburger Zelle, die Beſtmannſchaft her Schweiz, den bewährten F CS Zürich im Vie⸗ ler zu ſchlagen und im großen Achter konnten die Zellen Mainz, Würzburg und Leipzig die Schweizer auf den vierten Platz öͤͤrängen. Die Leiſtung der Mainzer Mannſchaft im harten ſieg⸗ gekrönten Kampfe gegen die Würzburger Zelle im Achter war das Ergebnis eines in allen Einzelheiten Archgeſtebten Trainings, welches auch die über⸗ laſchende Leiſtung der Mainzer Jungmannen im Achter zeitigte. Die Berliner Skullerzelle konnte im Doppelzweier mit ihren beiden Mannſchaften das Rüſſelsheimer Paar, das ſeine Fühler auch ſchon in das Ausland geſtreckt hatte, wie erwartet ſicher ſchla⸗ gen. Sehr gute Leiſtungen boten noch die Frankfur⸗ ter Germania, der RV Neptun Konſtanz, der Erſte Breslauer Ruderverein und der Berliner RV 1876, denn ſie auch im Vierer des Gaſtrennens erheblich gegen die Züricher zurückſtanden. Bezüglich der Jungmannen hat die Mannheimer N Regatta gezeigt, daß die Frühregatta deren Aus⸗ bildung nicht förderlich iſt, wie dies ſchon die Hei⸗ belberger Regatta überzeugend erwieſen hat. Als ein Skuller kommender höherer Wertung hat ſich Brvokmann von der Universität Bonn erwieſen, oem ſic Korn von der Univerſität Heidelberg, der frühere Viererſchlagmann der„Saar“ Saarbrücken, würdig zur Seite ſtellt. Es wird ſich Gelegenheit und Not⸗ wendigkeit finden, auf die Geſamtleiſtungen der Nannſthaften, die ſich öurchweg recht brav geſchlagen haben, zurückzukommen. Die Ergebniſſe des erſten Tages 1. Gaſt⸗Vierer. 1. J C3⸗Club Zürich 6788; 2. Ger⸗ mania Frankfurt 644,2; 3. Erſter Breslauer RW 644,4 e önburger Favorite⸗Hammonio:54,67 5. Münchener A 67564. Sicher gewonnen. Harter Endkampf um den beiten Platz mit Biertellänge, Favorite⸗Hammonia eine halbe Länge vor München. 0. Jungmaun⸗Vierer. Monnheimer RV Ba⸗ den(Haberer, Ruppert, Brief, Hartmann; Haas) 709,8: 15 Hellas Offenbach 714,6; 3. Univerſität Bonn:85, anderthalb Längen. 5 e Juntor⸗Vierer 1. R Ludwigsbaſen(Schnei⸗ 98 Schulze, Haberling, Abb; Schöpf, 547,2; 2. RV Mainz⸗ galbeim Guſtavsburg 607,4; 3. Mannheimer Amicitia 547 4. RV Neptun Konſtanz:03, 4. . Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. RC Saor (arbrücken(Ruppert, Hohn, Plumbohm, Thimmel) 655„ RV Neptun Kouſtanz 6731: 3. Offenbacher R 9 4. RG Wiesbaden⸗Biebrich:03. Bei ſtarkem Ge⸗ zerzegen mit einer Länge ſicher gewonnen. gene. Jaängmann⸗Achter 1. Zelle Mainzer R(We⸗ ner, Engel, Boller, Ziegenhagen, Menz, Braun, Schwa⸗ Ne Juni 1936 luderer in Mannhein glänzender Verlauf der 53. Oberrheiniſchen Regatta— 1. Tag: Mannheim-Ludwigshafen ſiegt im Senior ⸗Vierer vor Würzburg und Zürich Amititia gewinnt den 2. Junioren-Vierer— RV Vaden ſichert ſich den 4. Jungmannen⸗Vierer— 2. Tag: Mannheim-Eudwigshafen gewinnt den Verbands-⸗Vierer vor Zürich und Leipzig— Schäfer⸗Dresden ſiegt im Senior-Einer vor von Opel und Coulſon-Kanada klifung der Mannheimer RC gewinnt den Zweier ohne— Rheinklub Alemannia Ueberlegen ik; Waſſerſuhr):01,67 2. [sruhe:13,6; 3. Frankfurter RV 620,4. mit 3 Längen gewonnen. 6. Senioren⸗Zweier mit Steuermann: 1. Frankfur⸗ ter RG Oberrad(Krämer, Braun; Schäfer) 736,6; 2. Zelle Würzburg:43. Ueberlegen ſchön gewonnen. 7. Büxenſtein⸗Vierer. Erſter Senior⸗Vierer. 1. Man n⸗ heimer Amicitia(Maier, Volle, Gaber, Söllner; Batz):05,83; 2. Würzburger Zelle:10,2; 3. FO3 Zurich :13,2; 4. Erſter Breslauer RV 630,2. Nach ſcharfem Kampfe mit leicht wechſelnder Führung im Endkampf mit wirkungsvollem Vorſtoß mit fünfviertel Länge ſicher ge⸗ wonnen. Würzburg dreiviertel Länge vor Zürich, Breslau dret Längen zurück. 8. Junſor⸗ Einer: 1. K. Brookmann, Univerſität Bonn:07,6; 2. Paul Korn, Univerſität Heidelberg:13,6; 3. A. v. d. Bergh, Mainzer Zelle 713,8; 4. W. Bruns, Ale⸗ mannia Karlsruhe:28; 5. W. Beck, Offenbacher Undine :57,2. Schön gewonnen, Korn knapp vor v. d. Bergh. 9. Junioren⸗Vierer: 1. Mannheimer RV Ami⸗ citia:58,2; 2. WSV Offenbach Bürgel:58,8; 3. Mann⸗ heimer Ruderklub:15; 4. Univerſität Heidelberg 716,8. Nach hartem Endkampf mit halber Länge gewonnen. 10. Senior⸗ Doppelzweier: 1. Zelle Berlin(Kai⸗ del⸗Pirſch):21; 2. Zelle Berlin(Weſthoff⸗Paul) 624,6 3. RV Rüſſelsheim(von Opel⸗Füth) 633,4 4. RG Worms aufgegeben. 11. Saarpfalz⸗Achter: 1. Würzburger RW 553,2; 2. Rg. Wiesbaden⸗Biebrich:54,6; 3. Rkl Saar Saarbrücken :04,60. 12. Kierpreis⸗Achter. Erſter Senior⸗Achter: 1. Zelle Mainzer RV(Wegener, Engſt, Boller, Ziegenhagen, Brunk, Müller, Faber, Braun; Gieg):55; 2. Zelle Würz⸗ burger RW:57; 3. Renngemeinſchaft Leipzig:01,4; 4. FCZ Zürich:09; 5. Frankfurter Germania:10,8. Nach ſchärfſtem Kampf über die Strecke im Ziel mit zwei Längen herausgerudert. 13. Junior⸗Achter: 1. Frankfurter Ger mani o (Wolf, Kaufmann, Rullmann, Kämpf, Breitenbach, Hanſen, Schramm, Dr. Schlauderer; Schappel):18,2; 2. RV Nep⸗ tun Konſtanz:18,3; 3. Ludwigshafener RV:28,2 4. Mannheimer Rkl 630,4; 5. Heilbronner Schwaben 684,8. Nach ſchönem Kampf über die ganze Strecke im Ziel mit einer Viertellänge herausgerudert. Wieder Mannheim vor Zürich Der F weite Regattatag fand in anhalten⸗ dem Regen eine unangenehme Begleiterſcheinung. Trotzdem war der Beſuch gut. Schon die intereſſan⸗ den Ergebniſſe des Vortages hatten die Stimmung mächtig erhöht. Auch diesmal oͤrehte ſich oͤie Unter⸗ haltung um Stil⸗ und Bootsfragen. Ein vom Main⸗ zer Ruderverein ſeit längerer Zeit probierter Boots⸗ typ, der auf eine Verkürzung des Vorder⸗ und Hin⸗ terſchiffs abzielt, eine Verbreiterung des Bootskör⸗ pers im Gefolge hat, beſtand ſeine erſte Probe. Bei der an ſich überragenden Leiſtung der Mainzer Ru⸗ derer läßt dies kein Urteil über dieſe Bootsgattung, die im Achter etwa oͤrei Meter kürzer iſt, zu und es mußten weitere Vereine von anderer Seite unter⸗ ſtützt ſtattfinden. Wenn es noch eines Beweiſes bedurſt hätte 8 Ruderſports in Mannheim 8 geiſtigem T r, des Mannheimer Regattaverei 0 hätten die beiden Regattatage jeden Zweifel daran behoben. Trotz ſtrömenden Regens und unangenehmer kühler Wit⸗ terung hatte die Regatta einen Beſuch an Zuſchauern, wie er in ſolcher Stärke noch niemals zu verzeichnen war. Der Regattaverein hatte alles aufgeboten, um die Durchführung der Regatta den Meldungen entſprechend zu einer hoch⸗ klaſſigen zu machen. Er hatte es auch verſtanden, das Behelfsmäßige ſeines ſonſt anderen Zwecken dienenden Regatta⸗Platzes ſportwohnlich zu geſtalten. Trotz des früh angeſetzten Termines, der ſich aus natio⸗ nalen Gründen der Vorbereitung der Olympia⸗Regatta notwendig machte und von höchſter deutſcher Sportſtelle an⸗ georoͤnet werden mußte, um auf einem der feſteſten Eck⸗ pfeiler des deutſchen Ruderns Mannheim⸗Ludwigshafen den Boden zu bereiten. der die Auswahl der Beſten für das große Ringen in Grünau einem guten Gelingen ent⸗ gegenführen ſollte, wurde beſter Sport geboten. Daß hieran Mann heim⸗ Ludwigshafen aröß⸗ ten Anteil hatte, ündem es im Vierer und Zweier die beſten Kräfte ſtellte, darf mit ſtolzer Befriedigung erfüllen. Was Amicitia⸗ Ludwigshafen im Vierer, was der Mann⸗ heimer Ruderklub mit ſeiner überragenden Leiſtung im Zweier geboten hat. indem er Europa⸗ und Deutſchmeiſter itberragend ſchlug, darf als ein Ruhmesbhatt in der Ge⸗ ſchichte des vaterländiſchen Ruderſports verzeichnet werden. Was ſonſt on beſonderen Ergebniſſen und Folgerungen der Veranſtaltung zu verzeichnen iſt, hat der Führer des Deutſchen Ruderverbandes, der beide Tage anweſend war, in unzweideutiger Weiſe zum Ausdruck gebracht: Es waren herrliche Tage, die allen, die doran teilnehmen konnten, zur angenehmen Erinnerung dienen werden. Die Ergebniſſe des zweiten Tages 14. Großherzogs⸗Vierer. Erſter Vierer ohne Steuermann: 1. Zelle Würzburger RV(Eckſtein, Rom, Martin, Menne):06,8; 2. SE Zürich:12,83; 3. Berliner RV :18; 4. 1. Breslauer RV 6726,8. Nach ſchönem geſchloſſenem Rennen mit wechſelnder knapper Führung geht Würzburg in Führung vor Züri nit Berlin um den zweiten Platz kämpft. Die ſich vergröß Führung von Würz⸗ burg kann durch ſtarke Vorſtöße von Zürich nicht vermin⸗ dert werden, das mit Berlin verzweifelt um den zweiten Wlatz kämpft, und dieſen im Ziel knapp mit Viertellänge behauptet. Würzburg gewinnt mit zwei Längen. Breslau oͤrei Längen zurück. 15. Jungmann⸗Einer: 1. K. Brookmann(Uni⸗ verſität Bonn):21,8; 2. Bruns(Alemannia Karlsruhe) :27,8; 3. W. Beck(Oſſenbacher Undine):17,6 4. P. Onderka(R Worms):11. Schön gewonen. 16. Elſaßpreis. Senioren⸗Achter: 1. Würzburger RV(Mihm, Frieß, Kämmer, Marx Aye, Geppert, Weber, Schmidt; Schmalz):54,8; 2. Frankfurter Germania 555,1; 3. FC Zürich:01,6. Geſchloſſenes Rennen bis 700 Meter, wo Würzburg vorrückt. Zürich überholt und Germania bedrängt mit dieſer einen heißen Bord⸗an⸗Bordkampf ausfich der im Ziel durch Meterlänge von Germania entſchieden wird. Zürich Fünfviertellänge zurück. Würzburg gewann den Preis nach öreimaligem Sieg endgültig. 17. Straßburg⸗Gebächtnis⸗Einer: 1. Guſtavy Schäfer (Dresdner RV),(Skullerzelle Berlin):04, 2. Georg von „ das „Der Sport Diener am deukſchen Volk!“ Begrüßungsabend des Mannheimer Regattaverereins— Anſprache von Regierungs-Präſident Pauli Der Mannheimer Regattaverein hatte für Sams⸗ tagabend zu einem Begrüßungsabend ins Parkhotel eingeladen. Zum erſtenmal hat man in Mannheim einen ſolchen Abend veranſtaltet. Wie ſehr dieſe neue Einrichtung begrüßt wurde, zeigte der ſehr gute Beſuch. Der Vorſitzende des Mannheimer Regatta⸗ vereins, Herr Hoffmann, konnte Vertreter ſtaat⸗ licher und ſtädtiſcher Behörden, der Wehrmacht ſowie der Sportverbände begrüßen. Sein beſonderer Gruß galt den Vertretern des befreundeten Schweizer Ru⸗ derverbandes und dem Vorſitzenden des Deutſchen Ruderverbandes, Regierungspräſident Pauli. Er ſprach den Vereinen, die zu dieſer wichtigen Regatta gemeldet haben, ſeinen Dank aus. Die 53. Ober⸗ rheiniſche Regatta in Mannheim bedeute einen Prüfſtein für die Olympiſchen Spiele. Hier ſollen die Olympiaanwärter zeigen, was ſie können. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß Herr Hoffmann ſeine Ausführungen. Gemeinſam wurde das Horſt⸗Weſſel⸗Lied geſungen. Regierungspräſident Pauli dankte Herrn Hoff⸗ mann für die freundlichen Begrüßungsworte. Die Mannheimer Regatta gehe weit über den Rahmen einer gewöhnlichen Regatta hinaus, ſie bilde einen erſten Prüfſtein für die Leiſtung des Deutſchen Ru⸗ derverbandes.„Wir gehen ſtolzen Herzens“, ſo ſuhr der Redner fort,„an die Olympiſchen Spiele heran, wir gehen mit dem Bewußtſein an ſie heran, daß wir unſere Pflicht getan haben, um dem deutſchen Namen Ehre zu machen.“ Große Freude löſe die Anweſenheit der Züricher Ruderer aus, die wir immer als Lehrmeiſter anerkannt hätten. Die Schweizer Ruderer und die deutſchen Ruderer ſtreben nach den gleichen Idealen, ſie werden ſtets in ſchwer⸗ ſtem Wettkampf ſtehen, ſie legen aber beide den größ⸗ ten Wert darauf, die Kameradſchaft im Ruder⸗ ſport erhalten zuſehen und durch gegenſeitigen Beſuch zu fördern. Die Anweſenheit des Komman⸗ deurs der Mannheimer Pioniere beweiſe, daß das frühere gute Verhältnis der Ruderer zum Heer ſeine Fortſetzung gefunden hat.„Ich danke im Namen des deutſchen Ruderſports dafür und hoffe, daß wir in beſter Kameradſchaft immer am gemeinſamen Werk der Erſtarkung der deutſchen Jugend arbeiten. Was wir heute geſehen haben, iſt ein Beweis dafür, daß wir gewillt ſind, auch den Sport, der früher nur als Erholung und als Vergnügen galt, ernſt zu nehmen, ſehr ernſt. Wir haben dem Führer den Be⸗ weis zu erbringen, daß der deutſche Sport in ſeinem freiwilligen Aufbau dazu berufen iſt, Diener zu ſein am deutſchen Volk und daß eine frei⸗ willige Leiſtung, die aus begeiſtertem Herzen ent⸗ ſprang, unerhört Großes zu leiſten imſtande iſt. Der Ruderſport hat ſich trotz aller Nöte in Deutſchland durchgeſetzt. Wir wollen Männer heranziehen, die im deutſchen Leben etwas zu bedeuten haben. Auf⸗ gabe des Ruderſports iſt es, als Mannſchaftsſport den jungen Menſchen zu feſtigen und ihn als Cha⸗ rakter ſo zu bilden, daß er die Dinge meiſtern kann, die ihm im Leben bevorſtehen. Der deutſche Ruder⸗ ſport iſt eine Quelle ſeeliſchen Raumes in der Nation, eine Quelle für deutſche Kraft und eine Quelle, die ausſtrahlt den deutſchen Friedenswillen und deutſche Kameradſchaft in alle Völker dieſer Erde. Denn das beutſche Volk in ſeiner Gemeinſchaft von faſt 70 Millionen Menſchen iſt ein Faktor, der in der Welt immer etwas zu bedeuten hat, der immer im Kreiſe der Völker berechtigt mit an erſter Stelle zu marſchieren berufen iſt“ Mit einem be⸗ geiſterten Bekenntnis für das deutſche Vaterland und den beutſchen Ruderſport ſchloß Regierungs⸗ präſident Pauli ſeine Rede, die im Deutſchlandlied ausklang. In ſeiner launigen Anſprache ſtellte der Präſident des Züricher Regattavereins, Herr Schmidt, die kameradſchaftliche Verbundenheit zu den deutſchen Ruderern heraus. Die Züricher ſeien immer mit großer Freude nach Mannheim und Deutſchland ge⸗ kommen und ebenſo freudig habe man in der Schweiz die Mannheimer und die deutſchen Ruderer emp⸗ fangen. Der Vorſttzende des Mannheimer Regattavereins ſprach den Rednern ſeinen Dank für ihre Ausfüh⸗ rungen aus. Ein gemütlicher Teil mit Darbietungen von Mitgliedern des Mannheimer Nationaltheaters (Trieloff, Handſchuhmacher, Stegmann u..) beſchloß den wohlgelungenen Abend. 147. 8 Nr. 250 Opel(Rüſſelsheimer RV) 7708; 8. J. G. Coulſon:14 J. Rufli(Sc Zürich):21; 5. W. Füth(Rüſſelsheim) aufe gegeben. Schäfer führt von Haus aus überlegen und ſicher, Rufli fällt zurück, Coulſon endet auf dem dritten Platz. Rufli, der Havarie erreidet durch Durchtreten ſeines Bootes, fällt, nachdem Füth bei 1500 Meter aufgegeben, auf den vierten Platz zurück. Opel bot eine ſichere Lei⸗ ſtung auf dem zweiten Platz vor Coulſon. Schäfer, ſtür⸗ miſch bejubelt, als ſicherſter Sieger durch das Ziel. 18. Rhein⸗Achter. Junior⸗Achter: 1. Zelle Main zer RV; 2. RW Konſtanz:06; 3. Frankfurter RW 6714; 4. Frankfurter Germania:17,3. Ueberlegen mit zwei Längen gewonnen. 19. Verbands⸗Vierer. Erſter Senſor⸗Vierer mit Steuer⸗ mann: 1. Mannheimer Amieidia(Maier, Volle, Gaber, Söllner; Batz):19,2; 3. FC Zürich:24,2. Nach ſſchärfſtem Bord⸗an⸗Bordkampf über die ganze Strecke nähern ſich die Boote mit Zelle Mannheim⸗Ludwigshafen mit halber Länge führend dem Ziel, vor dieſem Zürich einen Schlag zu früh aufhört. Leipzig gab bei 1500 Meter auf. 20. Zweier ohne Steuermann: 1. Mannheimer Ruder klub(W. Eichhorn, Hugo Strauß) 6754, 2. Akad. RV Angaria Hannover 703,2; 3. Zelle Berlin Dresdner RW:07; 4. RV Hellas Offenbach; Berliner RV aufgegeben. Pypachtvolles ſicheres Rennen, in dem der Mannheimer Klub ſeine vorjährigen Bezwinger, öte Mei⸗ ſterruderer des Dresdner RV und die Angaria ſtcher ſchlug. 21. Jungmann⸗Vierer: Karls ruhe 62:41; 2. Ludwigshafener Sicher ge⸗ wonnen. 22. Zweiter Jungmann ⸗ Vierer: 1. Mannheimer Amicftia(Geiſinger, Böttcher, Boſch, Lang; Heckmann) 3. Paul Korn(Univerſ. Heidelberg) 717,8; 4. K. Brook⸗ 4. Stuttgart⸗Cannſtatt:00 und Monnheimer RV Baden :14. Sicher gewonnen. 23. Zweiter Senior⸗Einer: 1. A. v. d. Berg(Main⸗ zer RW):08,2; 2. H. Müller(Saar Saarbrücken) 711,2 4. Kaul Korn(Univers. Heidelberg:17,8; 4. K. Brook⸗ mann(Univerſ. Bönn):28,2. Schöner ſicherer Sieg gegen den hart nachörängenden Saarruderer. 24. Leichtgewichtsvierer: 1. 1. Rl. Saar Saar⸗ britcken(Eichacker, Kloerekorn, Göppel, Bödker, Martin) :48 2. Mannheimer Rudergeſellſchaft:48,2; 3. Frank⸗ furter Germania 655,8. In ſchärfſtem Endkampf mit Hand⸗ breite herausgerudert. 25. Zweiter Senior⸗Vierer: 1. RC brücken:30; 2. RV Neptun Konſtanz 6: Hammonia Hamburg 639,2; 4. Frankfurter :42,22; 5. Münchener RW 1880 644,2. 26. Dritter Senioren⸗Vierer: 1. Lubwigskafe⸗ ner RW 688,87 2. Frankfurter RGS Oberrad 642,3; 3. RG Wiesbaden⸗Biebrich:50; Mannheimer RC aufgegeben. 27. 3. Jungmannen⸗Vierer: 1. Abtlg.: 1. Luöwigs⸗ hafener RV 648,4, 2. Mannheimer RC:51,8; 8. Uni⸗ verſttät Bonn:00,2; 4. RG„Ghibellinia“:00,4; 2. Abtlg.: 1. Wormſer RW 654,2; 2. Stuttgart⸗Cannſtatt:03,47 3. RC„Saar“ 710; 4. Stuttgarter RC 710,6; 5. RG Rheinau 712,2. 28. Jubiläums⸗Achter: 1. Zelle Würzburg 589,4; 2. Zelle Mainz:40; 3. Renngemeinſchaft Leipzig 5750; 4. FCZ Zürich 604,4. 1. Abe man nia RV 651,8. Saar Saar⸗ : 3. Favortite⸗ R Germania * 2 + 2 + Jubiläums-Schwimmweltkämpfe Nikar Heidelberg ſchlägt SV Göppingen Die Jubiläums⸗Schwimmveranſtaltung von Nikar Hei⸗ delberg, die aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens des Hei⸗ delberger Hallenbades vor gutem Beſuch durchgeführt wurde, wurde— da der Vfys München nicht antrat— zu einem ſchönen Zweikampf zwiſchen SV Göppingen und Nibar Heidelberg. Von den vier großen Staffelkämpfen gewannen die Heidelberger drei überzeugend: die Kraul⸗ ſtaffel 10 mal 4 Bahnen, die Bruſtſtaffel 4 mal 4 Bahnen und den Sprinterkampf 10 mal 2 Bahnen. Göppingen gewann die Schwellſtaffel 4, 8, 16, 8, 4 Bahnen. Das Waſſerballſpiel mit Fünfermannſchaften wurde nur als Freundſchaftswettbewerb ausgetragen und zählte nicht zum Klubkampf. In der erſten Hälfte war Göppingen ſtark ütherlegen und führte:1. Die Heidelberger konnten ſpä⸗ ter gut aufholen, aber den:6⸗Sieg der Württemberger doch nicht aufhalten. Von den übrigen Darbietungen verdienen die guten Leiſtungen der vier Vertreter der Mannheimer Springerſchule ſowie das Kunſtſchwimmen der Nikarmädel beſondere Erwähnung. Die Ergebniſſe: 10 mal 4 Bahnen Kraul: 1. Heidelberg 10 81; 2. Göy⸗ pingen 10:55. 4 mal 4 Bahnen Bruſt: 1. Heidelberg 5704; 2. Göppingen:09,8. Schwellſtaffel: 1. Göppingen 11:56; 2. Heidelberg 12:04. 10 mal 2 Bahnen Kraul: 1. Heidel⸗ berg:95; 2. Göppingen:55. Geſamt: 1. Heidelberg 22.; 2. Göppingen 18 P. Waſſerball: Göppingen— Heidelberg 716(5). Neue deutſche Höchſtleiſtungen Beim Nationalen Sportfeſt in Jena wurden zwei neue deutſche Höchſtleiſtungen aufgeſtellt. Leichu m⸗Wünsdorf erzielte im Weitſprung 7,76 Meter und Hei n⸗ Hamburg warf den Hammer 53,50 Meter weit. Karl Schäfer trägt das Olumpiſche Jeuer Zu den Olympiſchen Spielen in Berlin wird von der helleniſchen Weiheſtätte Olympia das Olympiſche Feuer durch eine Rieſenſtaffel über den Balkan zum Reichsſport⸗ feld gebracht. In Wien wird nach Ankunft der Staffel am 20. Juli um 10.80 Uhr auf dem Heldenplatz eine Weihe⸗ ſtunde eiageſchaltet. Auf einer Feuerſtätte wird der Staf⸗ ſelläufer eine Flamme entzünden, die während der ganzen Feierſtunde brennt. Nach Abſchluß der Feierlichkeiten wird hier die nächſte Fackel erneut aagezündet. Der letzte Läu⸗ fer auf dem Wiener Helbenplatz, der die Flamme auf der Feuerſtätte entzündet, wird der öſterreichiſche Olummpta⸗ ſieger und mehrfache Weltmeiſter im Eis kunſtlaufen, Karl Schäfer, ſein. S Waloͤhof— Bfe Neckarau ausgefallen Das letzte Verbandsſpiel der badiſchen Gauliga S V Waldhof—- Vs Neckarau, das am Samstagabend esgetragen werden ſollte, fiel dem Regenwetter zum Opfer. Es wird an einem ſpäteren Zeitpunkt nach⸗ getragen. 8. Seite Nummer 256 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Junf 193865 — Nürnberg und Düfſeldorf im Endspiel Schalke verliert in Stuttgart:2(:0) Gleiwitz von Fortuna Düſſeldorf in Dresden:3(:0) geſchlagen Das Spiel in Stuttgart (Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung) 1. FC Nürnberg— Schalke:0(:0) Zuſchauer⸗Rekord in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in tgart. 75 000 Zuſchauer wohnten dem Kampf unſerer iebteſten und bekannteſten deutſchen Mannſchaften bei. Der Fernſtehende macht ſich keinen Begriff von der Anteil⸗ nahme Stuttgarts und ſeiner Umgebung. König Fußball regiert. Die ganze Stadt iſt auf den Beinen. Die blau⸗ weißen Fähnchen des deutſchen Meiſters und die rot⸗ weißen des 1. Fe Nürnberg beleben, wo man geht und Alles iſt da, von der Partei, gat und dem Sport. Gauleiter Streicher wird bei ſeinem Erſcheinen herzlich begrüßt. Ein unbeſchreibliches Fludium liegt über dem Ganzen. Die Nerven ſind zum Platzen geſpannt. Endlich iſt es vier Uhr. Die Mann⸗ ſchaften ſtellen ſich in der bekannten folgenden Aufſtellung dem Schiedsrichter Unverſehrt⸗ Pforzheim. 1. 5 C Nürnberg: 1 Munkert Billmaun Uebelein Carolin Oehm Gußner Eiberger Friedel Schmitt Schwab Urban Kuzorra Gelleſch Szepan Kalwitzki Valentin Nattkümper Tibulſki Schweißfurth Bornemann Mellage F E Schalke 04: Tparara, der Club iſt wieder da, ſo begrüßen die Nürn⸗ berger Anhänger ihre Mannſchaft. Aber Schalke iſt zu⸗ nächſt im Angriff. Munkert rettet vor Szepan. Kugorrg ſchießt Billmann an. Uebelein begeht foul, doch der Straf⸗ ſtoß geht daneben und Schwab läßt die erſte Vorlage aus. In der dritten Minute kommt Nürnberg zum erſten Mar in Schalkes Hälfte. Gußner flankt über das Tor und wiederum macht Schweißfurth foul. Der Strafſtoß ver⸗ läuft ergebmislos. Die erſte Ecke für Nürnberg bringt nichts ein. Valentins Vorlage erreicht Urban nicht mehr und wieder iſt Schwab zu langſam und zu unſicher in der Auſnahme. Die gute Sache wird verpatzt. Im Anſchluß an die zweite Ecke für Nürnberg macht Schmitt ſvul. Bill⸗ manns glänzendes Kopfſpiel wehrt Schalkes Angriff ab. In der achten Minute wird das Spiel ausgeglichen. Szepan trippelt und verliert den Ball. Ein imtereſſantes Kofballduell im Nürnberger Strafraum endet im Aus. Eiberger—Gußner kombinieren prächtig und Mellage mutß den erſten Ball halten. Nürnberg wird ruhiger, hat ſich beſſer gefunden, während Schalke der naſſe Boden ſchwer zu ſchaffen macht. Kuzorra iſt äußerſt nervös. Billmann nimmt ihm den Ball weg. Uebelein ſtoppt Urban prächtig und S i paßt ausgezeichnet zu Friedel, deſſen Schuß knapo d geht. Nürnberg iſt beſſer. Es beherrſcht die Lage. Schmitt paßt zu Schwab, Mellage boxt den Ball zur dritten Ecke. Ein Angriff gon Schalke folgt, Munkert ſtoppt Kalwitzki ab, Oehm rettet vor Szepan, und ſchon wieder legt Schmitt an Schwab vor. Das Spiel wechſelb unheimlich ſchnell. Die Anteilnahme der Zuſchauer iſt ganz groß. Mellage iſt ſchneller am Ball als Schwab und ſchon wieder ſitzt Kal⸗ wiczki vor Köhls Gehäuſe. Ein Strafſtoß von Eiberger wird von Bornemann prächtig ins Feld geköpft. Im der 16. Minute gibt es eine ganz ähnliche Situation vorm Nürnberger Tor. Kalwitzkis Flanke nimmt Kuzorra. Bill⸗ mann verſteht ſich nicht mit ſeinem Nebenmann und nur knapp wird die Gefahr beſeitigt. Die vierte Ecke für Nürnberg wird wieder gewehrt. Prächtig iſt Kuzorras Vorlage. Kalwitzki flankt doch Gelleſch paßt anſtatt zu ſchießen. Schweißfurth macht foul. Gußners Strafſtoß geht haarſcharf daneben. Unheimlich wird das Tempo auf beiden Seiten. Die Mannſchaften halten ſich fetzt die Waage. Szepan ſpielt Mittelläufer und baut auf. Köhl holt weitere Vor⸗ lagen und Billmanns Kopfſtoß wehrt Angriffe von Schalke ab. Der Nürnberger Schmitt täuſcht gut, aber Schalke hat jetzt offenſichtlich mehr vom Spiel. Schon wieder flankt Gußner, die treibende Kraft im Nürnberger Angriff; Schweißſurth kann nur zur fünften Ecke für Nürnberg ret⸗ ten. Mellage greift daneben, doch Schmitt ſchießt Borne⸗ mann an, und der Ball geht wieder ins Feld. Gußner ſchafft wieder Luft, Tibulſki hat große Mühe, ihn zu halten; immer noch ſteht das Spiel:0. Gerade ſchlägt Szepan weit vor ins Aus. Man ſpielt in Schalkes Hälfte. Oehm deckt prächtig, ebenſo Ueberlein, der hoch auf Mellages Tor ſchießt, jedoch oͤen Pfoſten trifft. Nürnberg drängt. Schalke hat nichts zu ſagen. Die 6. und 7. Ecke folgen. Gußner ſchießt ans Netz, und ſchon wieder hat er den Ball. Alles hät den Atem an. Der Schuß iſt aber für Mellage zu ſchwach, um ihn zu ſchagen. Nattkämper holt ſich den Ball vor Friedel. Einen Strafſtoß von Eiberger hält Mellage ſehr gut. Schon wieder aber iſt Schalkes Sturm Hurch eine zweite Vorlage vor Köhls Gehäuſe. Schwab iſt weiterhin der ſchlechte Mann im Nürnberger Angriff. Nürnberg hat eindeutig mehr vom Spiel. Einen wunderbaren Schuß von Gußner hält Mellage im Fallen. Auf der Gegenſeite gibt es eine gefährliche Sache bei einem Zuſammenſtoß mit Köhl, der das Tor verlaſſen hat. Uebelein wehrt im leeren Tor zur erſten Schalker Ecke. Das war Schalkes größte und wohl einzige Gelegenheit. In der 40. Minute glaubt man, daß das erſte Tor fällt. Schmitt gibt frei zu Eiberger. Mellage boxt den Ball über die Latte. Einen Strakſtoß verlängert Gelleſch, er ſchießt knapp über das Toreck. Schalke drängt bis zum Wechſel, an dem Ergebnis wird bis zur Halbzeit nichts geändert. Die erſten zehn Minuten verlaufen ausgeglichen und bringen nichts Beſonderes vor den Toren. In der 15. Minute ſchießt Friedel das erſte Tor für Nürnberg. Im Gedränge hat Mellage fünf bis ſechs Schüſſe hinter⸗ einander zu wehren, bis Friedel den Ball erwiſcht und ihn hoch ins Tor ſetzt. Nürnberg führt:0 und gibt weiterhin den Ton an. Schon wieder ſitzen ſie vor Mel⸗ loges Kaſten. Die 11. Nürnberger Ecke kommt gut herein, doch Gußner ſchießt daneben. Schneller Angriff der rechten Schalker Seite, Flanke Kalwitzki zu Gelleſch. Doch Carolin ſtürzt ſich heroiſch in den Angriff. Uebeleins Freiſchuß geht daneben. Schalke erzwingt nun mehr und mehr den Ausgleich und macht alle Anſtrengungen aufzuholen. Aber Nürnbergs Deckung iſt auf der Hut. Vor allem die beiden Außenläufer decken prächtig und ſicher. Die dritte und vierte Ecke für Schalke bringen ebenſo wenig ein wie die vorhergehenden der Nürnberger. Ein Linksangriff von Nürnberg hält Mellage auf das Tor, doch Munkert kommt und rettet zur Ecke. Das Spiel iſt ſehr hart geworden. Unverſehrt hat ſeine liebe Not, es im Rahmen zu halten. Die 28. Minute des Spiels verläuft ruhig, während die 29. Minute eine gefährliche Lage vor dem Nürnberger Tor ringt. Köhl kann gerade noch auf der Torlinie ſtoppen. Aber ſchon erzielt Nürnberg durch Schmitt die 15. Ecke. uzorras Schuß hält Köhl wundervoll, während Gußners Angriff und Lauf bedrängt im Aus endet. Die 35. Minute bringt Gußner wiederum frei vor das Tor, aber der Schuß iſt zu ſchwach, um Mellage zu ſchlagen. Zwei Strafſtöße auf beiden Seiten verlaufen ergebnislos. Schalke drängt kurz, Kalwitzki verlängert prächtig durch Kopfſtoß in über⸗ raſchender Weiſe, doch Köhl hat aufgepaßt. Noch ſechs Mi⸗ nuten ſind zu ſpielen, immer noch führt Nürnberg:0. Da. in der 40. Minute erwiſcht Friedel eine wunderbare Vorlage von Gußner und ſchießt aus 20 Meter Entfernung ſcharf und knapp unter der Latte unhaltbar ein. :0 ſteht der Kampf für Nürnberg. Der Jubel iſt un⸗ Peſchreiblich.„Hi⸗ha⸗ho, Schalke iſt k.“ wird gerufen. Nürnberg hat das Heft in der Hand und läßt nicht mehr Locker bis zum Schlußpfiff. Stuttgart ſah einen Kamcf, an den es immer denken wird. Nürnberg blieb verdient, klar und ein⸗ wandfrei Sieger durch beſſere Leiſtung der geſamten Elf. Das Ergebnis entſpricht dem Spielverlauf. Ein:1 wäre vielleicht gerechter geweſen. Schalke fand ſich nur zeitweiſe zufammen. Anſcheinend hat der Boden tatſächlich dem deutſchen Meiſter allerhand zu ſchaffen gemacht, während Nürnberg wie vorausgeſagt wurde, auf dem naſſen und glitſchigen Boden mehr und mehr zur Geltung kommen konnte. Alle Teile der Nürnberger Mannſchaft waren in Hochform, mit Ausnahme des Erſatz⸗Linksaußen Schwab, der bei beſſerer Ausnützung der Bodenausſichten noch einem oder zwei Tore hätte beitragen können. Ganz war das Innentrio und vor allem Gußner am rechten Flügel. Die hintere Reihe war bekannt gut und Köhl der Held der Nürnberger. Auf der anderen Seite war Schalkes Leiſtung eine kleine Enttäuſchung. Von Kreiſelſpiel war wenig zu ſehen. Der Angriff lief ſich in der Nürnberger Verteidigung tot. Sehr ſelten kam es zu einer klaren Chance. Insbeſondere hat Szepan enttäuſcht. Er trippelte viel zu viel und gab den Ball zu ſpät ab. Auch Kuzorra kam nicht ſo zum Zuge wie Düſſeldorf zweiter Fortuna Düſſeldorf— Vorwärts Gleiwitz 311(:1) Nach dem Gruppenmeiſterſchaftsſpiel vor drei Wochen zwiſchen Schalke und Polizei Chemnitz fiel der zweite große Kampf dieſer S n der nach Dresden ver wurde, mächtig ab. Damals waren 45 000 und diesmal nur knapp 14000 Zuſchauer gekommen. Das lag daran, daß man die Gleiwitzer doch in n noch ganz voll genommen hatte und außerdem, de chſen ſelbſt dies⸗ mal eigentlich unbeteiligt war. Am Sonntagmorgen hatte es noch geregnet, doch gerade zur richtigen Stunde hellte es ſich auf und die Sonne brach durch. Störend wirkte ſich nur der ſtarke Weſtwind aus, der aber beide Seiten in Mätleidenſchaft zog. Die Gleiwitzer haben Seitenwahl und nehmen den Wind und die Sonne zum Bundesgenoſſen. Die erſte Viertelſtunde gehörte eindeutig den Oberſchleſiern. Ste wiſſen, daß ihre Chance darin liegt, von der erſten Minute an die Entſcheidung herbeizuführen. Deshalb ſtürzen ſie ſich mit voller Kraft in die Schlacht. Freilich verderben ihre Stürmer viel durch Uebernervoſität. Das färbt ſich auch auf die Weſtdeutſchen ab, die in den erſten Minuten ſchon zu Gegenſtößen kommen, die aber ebenfalls nichts einbringen. Schon hat es den Anſchein, als ſei das Feuer der Oſtdeutſchen niedergebrannt, als ſie ſich noch einmal aufraffen und die Führung erzwingen. Das ge⸗ ſchieht in der 15. Minute. Der Rechtsaußen Wilſchek hat einen langen Ball aufs Tor gegeben, den Peſch, der Tor⸗ mann der Weſtdeutſchen, nicht ſeſt faſſen kaun, ſondern zu⸗ rückprallen läßt. Piſchzyck iſt nachgelaufen und kann aus nächſter Nähe den Ball über die Linie ſenden. Der Auf⸗ trieb, den die Oberſchleſier dadurch bekommen, hält die gonze Zeit bis zur Pauſe an. Zwar kommen auch die Weſtdeutſchen gelegentlich zu recht guten Vorſtößen, aber erwartet. Dagegen waren die Flügelleute wieder recht an⸗ ſprechend. Die Schalker Hintermannſchaft hatte alle Hände voll zu tun. Ihr iſt es zu danken, daß nahezu in drei Vierteln des Spiels ein:0 gehalten werden konnte. Vor allem aber, ebenſo wie bei Nürnberg, war es Mellage, der ganz ausgezeichnet ſpielte. An beiden Toren iſt er ſchuld⸗ los. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß der Nürn⸗ berger Club die einwandfrei beſſere Klinge geſchlagen hat und verdient gewann. Auf zur Deutſchen Meiſterſchaft! Schiedsrichter Unverfehrt hatte kein leichtes Amt. Von einigen kleineren Fehlentſcheidungen abgeſehen, brachte er das Spiel ſehr gut über die Strecke. Ihm iſt es letzten Endes zu danken, daß das Spiel einen einwand⸗ freien und ungeſtörten Verlauf nahm. Endſpielteilnehmer immer iſt in den Angriffen der Oſtdeutſchen, die ja auch mit dem Wind im Rücken ſpielen, mehr Kraft und mehr Willen dabei, die Entſcheidung herbeizuführen. Weſentliche Momente in der erſten Halbzeit ſind ein Generalangriff der Oſtdeutſchen in der 20. Minute, der mit einem aller⸗ dings etwas zu leichten Kopfball von Wilſchek endet. Peſch kann diesmal ſicher fangen. Ein Strafſtoß wird von Janes aus 20 Meter knapp verſchoſſen. Ein zweiter Strafſtoß, den Bornefeld verurſacht, wird von Breitkopf ſcharf ge⸗ ſchoſſen, aber von Peſch gehalten. In der 26. Minute iſt Wilſchek mit dem Ball durchgelaufen, kann ihn aber micht mehr vor dem Tor zurückbrehen. In der 28. Minute kann Mettke einen von Albrecht aufs Dor geſchoſſenen Ball nur abprallen laſſen. Ehe Wi⸗ gold aber das Leder erreicht, ſchlägt Koppa den Ball mit weitem Schlag zu Breitkopf, der läuft, kommt aber nicht richtig in Tritt und das leichte:0 geht vorüber. Noch wei⸗ tere Chancen vor beiden Toren, die aber ebenfalls nichts einbringen. Die größte iſt in der 32. Minute. Sie hätte eigentlich den Ausgleich bringen müſſen, doch köpft Kobier⸗ ſki völlig freiſtehend vor dem Tor über die Latte. Die Führung der Oberſchleſier bis zur Pauſe iſt auf Grund der erſten Viertelſtunde und des Einſetzens der Mannſchaft nicht unverdient. Wenn ſie nach der Pauſe ſo⸗ fort in die Verteidigung zurückgedrängt wurde, hat das zwei Gründe. Einmal mußte ſie jetzt gegen Wind an⸗ rennen, der ſich eher noch etwas verſtärkt hatte und dann war ihre Läuferreihe, die vor der Pauſe den Ausſchlag gegeben hat, nicht mehr beiſammen. Joſeſus, der ſich in der erſten Spielhälfte eine Verletzung zugezogen hat, iſt zwar wieder mitgekommen, doch mit bandagierter Hand und konnte nur als Halbrechter eingeſetzt werden. Damit war die Einheit der Reihe, die das Spiel der Oberſchleſier mitbeſtimmt hatte, zerſtört. Die Weſtdeutſchen nutzten das nun auch weidlich aus und übernahmen vollkommen die 0 [Führung im Felde. Bereits in den nächſten 10 Minuten ſchäfften ſie den Ausgleich. Ein Bombenſchuß von Zw lanowſki und der Ausgleich war da. Nun verſchärft Fo tuna die Angriffe, um die Eutſcheidung herbeizufül Die Oberſchleſier klappen ſichtlich zuſammen. Ihre Hinter mannſchaft hält zwar noch ſtand und auch ihr Sturm kommt noch gelegentlich zu Durchbrüchen, die aber alle zu nichts führen, weil die Angriſſe von Minute zu M zerfahrener werden. Die Entſcheidung fiel in der 76. nute. Die rechte Seite der Weſtdeutſchen macht einen An⸗ griff. Nachtigall übernimmt den Ball nach kurzem 9975 erfolgreichen Zweikampf mit Kubus und jagt den Ball in die Maſchen. Jetzt klappen die Oſtdeutſchen völlig zu⸗ ſammen. Joſefus muß jetzt ganz ausſcheiden, nach m er ſich noch einige Zeit als Rechtsaußen verſucht hat. In her 84. Minute erhöht Kobierſki, der wieder den Ball von der rechten Seite übernimmt, auf:1. Damit hat ſich tuna in das Endſpiel hineingeſpielt. Man muß zug 02 erſte Holbzeit durchgeſtanden hatte und dann energiſch die Catſcheidung geſucht hat und in der richtigen Minute die Mannſchaft von der Defenſive auf die Ofenſive umſtellt verdient gewonnen hat. Bender, der in der erſten zeit nur dritter Verteidiger geſpielt hatte, rückte ſtarf auß und drückte auf ſeinen Sturm. Wigold, der bereits vor der Pauſe mächtig angetrieben hatte. war auch bei den Er⸗ folgen beteiligt. Nach der Pauſe war er groß als Kämpfer. Ob peſc an dem einen Treffer Schuld trägt. darüber ſtreiten ſich die Gelehrten. Sicher iſt, daß er nach dieſem Ungliick ei, nige Bälle noch ſicherer gehalten hatte, die viel ſchwerer waren als es der hohe und eigentlich haltbare Schuß des oberſchleſiſchen Rechtsaußen war. Einen Ausfall gaß ez in der weſtdeutſchen Mannſchaft nicht. Sie hat auch in der Taktik geſiegt, den Gegner ſich ausgeben zu laſſen und dann blitzſchnell die Entſcheidung zu ſuchen. Bei den Oberſchleſiern müſſen beide Halbzeiten getremz gewertet werden. Anzuerkennen iſt, mit welcher Kro die Leute von Anfang an ſich im die Schlacht ſtürzten. Ueberlegen, das muß immer wieder betont werden, die Läuferreihe, die dem Fortunaſturm ſchwer zu ſchaffen machte. Vielleicht iſt es überhaupt die Entſcheidung dieses Spieles geweſen, daß Joſefus nach der Pauſe micht mehr ſo wirkungsvoll auftreten konnte und die Einheit, die erst die ganze Mannſchaft geſtützt hatte, zerriſſen war. Von den jungen oberſchleſiſchen Stürmern hatte man nach der erſten Viertelſtunde mehr erwartet. Sie lieſen ſich daun aber an der harten Hintermannſchaft der Weſtdeutſchen, in der Janes umd Bornefeld oft die Grenzen des gerade noch Erlaubten berührten, immer wieder tot. Mette im Tor hat ſich aber ſehr gut gehalten. Alle drei Tore der Weſt⸗ deutſchen waren Prachttore und konnten nicht verhindert werden. Schiedsrichter Zacher ⸗Berlin leitete gut und ſicher. VfR Mannheim im Endspiel der Frauen Eintracht Frankfurt verliert das Vorſchlußrundenſpiel in Minden:1(0: Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde Minden: VfR Mannheim— Eintr. Frankfurt(Fr.) 10 Minden: Hindenburg Minden— Raſenſp. Mülheim 918 Leipzig: TV Eimsbüttel— Sc Charlottenburg(Fr.):5 Leipzig: UTS Leipzig— VfW Oberaſtler 14:10. * Von den beidem letztjährigen Endſpielpartnerinnen konnte ſich nur VfR dieſes Jahr wieder durchſetzen. Mit dem heute auch im Frauenhandball ſeltenen Reſultat von :0 blieben die techniſch und taktiſch überlegen ſpielenden Mannheimerinen im Vorteil. In Leipzig gab es eine kleine Ueberraſchung, wobei weniger der Sieg der Ber⸗ linerinnen unerwartet kommt. Die Höhe des Reſultats ütberraſcht hier. Aber Eimsbüttel iſt nicht mehr die Mei⸗ ſterelf von ehedem. Nun der Meiſter entthront iſt, ist der Weg frei für einen neuen. Charlottenburg hat ſchon öfters dieſe Würde getragen, Mannheim noch nicht. In Dortmund wird die Entſcheidung fallen am WB. Juni im Emdſpiel zwiſchen SC Charlottenbura und VfR Mannheim. * Bfgt Mannheim— Eintracht Fraukfurt:0(:0) Je näher die Meiſterſchaften der Entſcheidung entgegen⸗ gehen, um ſo größer iſt die Spannung und das Intereſſe im weiten Land, zunächſt, wer es bis zum Endſpiel ſchafft und donn, wer der Glücklichere iſt, dem der Lorbeer dann endgültig zufällt. Es iſt erwieſen, daß im deutſchen Frauen⸗ handball nur ein kleiner Stamm wirklich hervorragender Mannſchaften vorhanden iſt, der höchſtens acht Vereine zählt. In die Zwiſchenrunde zu kommen, iſt daher für talentierte Mannſchaften nicht ſchwer, um ſo weniger, als die Spielleitung hier ſehr geſchickt vorgeht und die Mann⸗ ſchoften ſetzt. Man läßt nicht den blinden Zufall ſchalten, daß, wo möglich, gleich zu Beginn zwei der Beſten zu⸗ ſammenkommen; nein, man überlegt ſich oͤie Paarungen, um zum Schluß wirklich die Beſten in der Entſcheidung zu haben. So ſind heute die tatſächlich beſten letzten Vier noch allein in der Eutſcheidung. Eintracht Frankfurt— VfR Mannheim trafen ſich im Weſten, während in Leipzig Eimsbüttel und Charlottenburg zuſammenkamen. Für alle wor es ſchwer ſich zu behaupten. Dabei iſt Eimsbüttel durch die Meiſterwürde noch etwas belaſtet, was im glei⸗ chen Sinne für unſeren VfR gilt, der im ganzen Lande eine Favoritenſtellung einnimmt. Wenn unſere Mädels auch ſtolz auf dieſes Vertrauen ſind, ſo wäre es ihnen doch lieber, es wäre nicht ſo, denn Favorit ſein, iſt immer ſchwer und meiſt— undankbar. Nach Minden, der Hauptſtaoͤt des Regierungsbezirkes Minden in Weſtfalen, ſind die badiſchen Handballerinnen bis auf Bonnacker komplett gefahren. Bei der Abfahrt war es ſo gut wie ſicher, daß Förſter doch mitwirken wird. Wir waren uns klar darüber, daß in ſolchen Spielen immer das Glück etwas mitſpielen wird, hofften aber dennoch auf einen Sieg unſeres Meiſters. Die Elf der Raſenſpielerinnen zeigten in Minden eine ganz große Leiſtung, war den Frankfurtern techniſch und taktiſch überlegen. Das Glanzſtück Mannheims war die Läuferreihe, wo Hauck, Zell und Schleicher ſich ſebbſt über⸗ trafen. Schleicher und Zell verdienen beſondere Erwäh⸗ nung, denn ſie waren nicht nur konſequente Deckungs⸗ ſpielerinnen, ſondern waren auch im Aufbau gleich hrauch⸗ bar. Entſcheidend war, daß dieſe drei die ihnen geſtellten Aufgaben glänzend löſten. Fleiſcher kam kaum in den Strafraum, was ja mit ausſchlaggebend war. Frau Winter im Tor hielt was zu ihr kam in gewohnter Manier, und da nun auch die Abwürfe dieſer Torhüterin beſſer geworden find, iſt auch ihr Spiel effektvoller geworden. Der Mann⸗ heimer Sturm hatte Pech mit einigen knapp ihr Ziel ver⸗ fehlenden Bällen. Förſter Degen, Kehl und Egger warſen ſo ſchon gleich nach Beginn nur knapp am Poſten vorbei. Der Spielverlauf zeigte unſere Mädels vor der Pauſe klar im Vorteil. Frankfurts Deckung wird ſtark berannt. Nur das große Können der Torhüterin verhindert ſchon gleich zu Beginn die Sicherſtellung des Sieges. Etwa in der ſechſten Minute kann Förſter nach hervorragender Kombination des ganzen Sturmes das einzigſte Tor wer⸗ fen. Wohl hat Mannheim noch manche Chance, aber es reicht nicht zum Erfolg. Mannheims Deckung iſt dem geg⸗ neriſchen Sturm dabei vollauf gewachſen, ſo daß die erſte Hälfte klar an Mannheim geht. Frankfurt kommt für das Endſpiel nicht in Frage. i Nach der Pauſe wird das Spiel ausgeglichener. Die Mädels aus der Mainſtadt decken beſſer und der badiſche Sturm kann nicht mehr ſo gefährlich werden. Aber auch Frankfurts Angriffsreihe leidet unter der erhöhten Defen⸗ ſivtätigkeit der Läuferreihe, ſo doß trotz der Ausgeglichen⸗ heit auch jetzt nicht Badens Sieg gefährdet war. Gegen Schluß gibt es noch einen Dreizehnmeter für Mannheim. Kehl placiert ſehr gut, aber doch nicht ſo aut, daß ihn die glänzende Hüterin der Eintracht noch im Werfen um den Pfoſten verhindert. Rauſchender Beifall dankt der Hüterin für dieſe Glanzleiſtung. Bald darauf iſt Schluß. Mann⸗ heim hat es wieder geſchafft und das Endſpiel erreicht. Der Partner wird aber diesmal nicht Hamburg ſondern Charlottenburg heißen. Minden im Enoſpiel Hindenburg Minden Raſenſport Mülheim 913(:0) Das Vorſchlußſpiel in Minden hatte, wie nicht anders zu erwarten, eine gewaltige Zuſchauermenge angelockt. Trotz des über das ganze Spiel anhaltenden Regens waren gut 15 000 Intereſſenten erſchienen, die begeiſtert den Sieg der Soldaten miterlebten und feierten. Die Einheimiſchen waren in beſter Verfaſſung und kamen, begünſtigt durch einen ſchwachen Start der Gäſte, zu einem in Höhe von 918 nicht ganz verdienten Sieg. Schon nach 3 Minuten hatten Röttger, der heute Beſter im Angriff der Mindener war, den guten Bornemann zweimal geſchlagen. Auf dem naſſen Boden nahmen die Gäſte meiſt ihre Zuflucht zum Halten und da hatten ſie natürlich bei den guten Strafwurfſpezialiſten wenig Glück, Fünfmal kam Röttger vor dem Wechſel zum Erfolg. Mit dieſem Ergebnis waren die vom Niederrhein, die mit ihren Würfen auch wirkliches Pech hatten, ſchon beim Wechſel geſchlagen. Nach der Pauſe ſpielte Minden mehr auf Halten dez Reſultates, wodurch wohl Mülheim etwas aufkam, ohne aber den Sieg der Weſtfalen ernſtlich gefährden zu können, Es gelingen zwar in der zweiten Hälfte drei Gegentore, aber dieſe nützen wenig, denn auch Minden war noch yier⸗ mal erfolgreich und ſiegte mit dem Endergebnis von 978 zwar etwas hoch, aber doch verdient. N Bei der Mannſchaftskritik müſſen wir mit dem Unpor⸗ teiiſchen beginnen. Müller⸗Wiesbaden war ein hervor⸗ ragender Leiter, dem kaum Fehler unterliefen. Beim Sie⸗ ger verdienen Körvers im Tor, der Mittelläufer und dann der Sturm, und hier wieder Röttger, die beſte Note. Der Unterlegene hatte einen guten Torwart und auch ſtandfeſte Verteidiger zur Stelle. Die Läuferreihe war aber nicht in der gewohnten Verfaſſung. Der Mittelläufer war ſchwach in der Deckung, und da auch der beſte Mann im Sturm, Keiter, diesmal nicht ganz auf dem Dann war, verloren bie Mülheimer dieſe für ſie ſo wichtige Schlacht. Hindenhy Minden hat das Ensſpiel wieder erreicht! Aufſtiegsſpiel Handball TV Rot— SC Freiburg:4(:1) Um den Pokal TV Leutershauſen Spy Maunheim⸗ Wald?! TV 62 Weinheim— Bf Mannheim:7 Wer ſleigt auß? Sandhofen beſiegt den Se Freiburg:1— Raſtatt ſchlägt Villingen:0 Die beiden badiſchen Fußball⸗Aufſtiegskämpfe mußten bei ſtrömendem Regen und entſprechend ſchlechten Platzver⸗ hältniſſen durchgeführt werden. Der Tabellenführer, F 04 Raſtatt, behauptete ſich gegen den FC 08 Villingen mit 270 (:), während die Sp. Vg. Mannheim⸗Sandhofen gar mit einem:1(:)⸗Sieg über den Sc Freiburg aufwartete. Es ergibt ſich nun folgender Tabellenſtand: 1. F Raſtatt 3 Sp., 10:3.,:1 P. 2. Sandhofen 3 Sp., 918.,:2 P. 8. FC Villingen 3 Sp., 224.,:4 P. 4. SC Freiburg 3 Sp., 319.,:5. P. Sandhofen— S Freiburg 611(:0) Zum letzten Spiel der Vorrunde um den Auſſtieg zur Gauliga empfing Sandhofen die beſtbekannte Elf des SC Freiburg. Leider machte das Regenwetter Spielern und Publikum einen böſen Strich durch die Rechnung, ſo daß ſchließlich ſtatt der erwarteten 2000 nur-600 Unentwegte auf dem Platze in Sandhofen waren. Freiburg kam mit den beſten Empfehlungen nach Mannheim, denn die Elf hatte dem F Raſtatt, der Sandhofen ſo überlegen 611 ab⸗ gefertigt hatte, ein:2⸗Unentſchieden abgetrotzt, ſo daß mit einem ſpannenden Kampfe zu rechnen war. Sandhofen fand ſich jedoch mit den ſchlechten Bodenverhältniſſen weit⸗ aus beſſer ab wie die Gäſte und konnte mit einem 61. Siege alle Chancen für die weiteren Aufſtiegsſpiele wahr⸗ nehmen. Dabei hätte der Sieg noch höher ausfallen kön⸗ nen, wenn nicht ein Elfmeter verſchoſſen worden wäre und der Freiburger Torwart bei einigen Aktionen etwas weni⸗ ger Glück gehabt hätte. Dem ausgezeichneten Schiedsrichter Moos(Durlach) ſtellten ſich beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Sandhofen: Wittemann; Michel, Schenkel; Müller, Matyſek, Wehe; Fluder, Dörr, Erbächer, Kukowſky, Vogel. Freiburg: Tritſchler 1 Grapp, Wagner 1, Schultze, Keilbach, Seifer; Tritſchler 2, Braun, Band, Mohn, Stolz. Sandhofen lieferte mit ſeiner kompletten Elf ein aus⸗ gezeichnetes Spiel. Sehr ſicher ſchlug ſich die Vertetdigung. ſo daß Wittemann nur ſelten einzugreifen brauchte. Wehe vor der Pauſe und Müller in der 2. Hälfte waren die beſten Läufer, während Matyſek bei dem ſchweren Boden etwas langſam wirkte, ohne daß er aber aus dem Rahmen ſiel. Das gute Aufbauſpiel der Läuferreihe war auf jeden Fall einer der Hauptfaktoren für den hohen Sieg der Gäſte, die an der Halbreihe zudem immer wieder feſtrannten. Dörr war der geiſtige Führer im Sturm, deſſen Arbeit für den Angriff unentbehrkich iſt. Dies zeigte ſich am beſten kurz nach Beginn der 2. Halbzeit, als Dörr etwas nachließ und ſofort Freiburg überlegen wurde. Vogel auf dem linken Flügel war zwar im Feldſpiel etwas unſicher, nor dem Tore dagegen äußerſt gefährlich. Auch Fluder auf der rechten Seite konnte gut gefallen. Kukowſky hielt ſich zum Aufbau ſtark zurück, ſo daß Erbächer in der Mitte ruhig etwas weiter hätte aufrücken können. Allerdings wurde gerade er ſehr ſtark gedeckt. Freiburg konnte leider nicht komplett antteten, Der rechte Läufer und der Mittelſtürmer mußten ersetzt werden, ſo daß man zu einer Umſtellung ſchritt, die ſich allerdings nicht bewährte. Band, der ausgezeichnete linkt Verteidiger, wurde mit der Sturmführung beauftrogt, während man in die Verteidigung den Erſatzmann Wag; ner nahm. Freiburg hatte zudem das Pech, bereits in den erſten Minuten Band durch eine Zerrung zu verlieren, der zwar ſpäter auf rechts⸗ und linksgußen weiterſpielle, ohne aber dazu noch fähig zu ſein. Sehr gut ſchlugen ſich der rechte Verteidiger und der Mittelläufer, während im Sturm der Halbrechte der Aktivpſte wor. Sandhofen konnte ſchon nach 10 Minuten durch Vogel in Führung gehen, der eine Vorlage von Dort haltbar einſchoß. Später zeichnete ſich der Freiburger Torwart mit glücklicher Fußabwehr wiederholt aus, kurz vor der Pauſe mußte er ſich durch einen plaeierten Schuß von Erbächer erneut geſchlagen bekennen. Nach Wieder⸗ beginn erhöht Sandhofen ſofort auf:0. Ein Schuß non Kukowſky prallt an dem Torwart ab und Fluder ſchießt in das leere Tor. Ueberraſchend reißt Freiburg das Spiel jetzt an ſich, kann aber bei der ſicheren gegneriſchen Hinter⸗ mannſchaft keine klaren Torchancen herausarbeiten. Erſt in den letzten 15 Minuten wird Sandhofen wieder über⸗ legen. Einen Straſſtoß von Müller ſchießt der zur Mitte gelaufene Vogel wuchtig ein. Zwar kann Freiburg durch Mohn, der eine Flanke von rechts ſchön einköpft, ein Tor aufholen, ober Kukowſky ſchießt einen Eckball von Vogel zum 5. Tor ein und Dörr erzielt nach prächtigem Einzel⸗ ſpiel den 6. Treffer, nachdem Vogel vorher einen Elfmeter über das Tor gejagt hatte. FW Naſtatt— Ic Villingen:0(:0) Auch dem Raſtatter Treffen wohnten trotz ſchlechter Wit, terung gegen 1500 Zuſchauer bei. Es dauerte eine volle Viertelſtunde, bis ſich die Mannſchaften auf dem aufge⸗ weichten Platz zurechtgefunden hatten, dann übernahm Ra⸗ ſtatt das Kommando, ſcheiterte aber an der guten Villinger Abwehr, in der der Internationale Gramlich überragt. Raſtatts Läuferreihe baute gut auf, aber der Sturm kam erſt nach der Pauſe zu Torerfolgen. In der 55. Minute ſchoß Mittelſtürmer Geyer das Auer und zehn Minuten ſpäter ſtellte der Halbrechte Hornung durch ein zweites Tor den Sieg ſicher. Villingens Sturm war im allgemeinen recht harmlos, und Raſtatts Verteidigung Dienert.—Strauß hatte keine all zu harte Arbeit. Der Sleg der Einheimiſchen war durchaus verdient. Schiedsrichter Köhler(Sandhauſen) leitete gut. Aufſtiegsſpiele zur Gaul ga Gau Südweſt: Reichsbahn Frankfurt— S Wiesbaden :0; Teutonia Hauſen— Sportfreunde Saarbrücken 110. Gan Bayern: V Coburg— Jahn Regensburg 2 Schwaben Augsburg— Poſt⸗SV Würzburg 672; T 1800 Fürth— Bſch Ingoloſtadt⸗Ringſee 018. — . So ö einme man fallen ſchelde kümdu den A Zenti! wer bracht Al zufrie Niebe verſaß Turn Leicht jugen nomn dem We en a Hehör ander. lage Ait g! Rebe letzt n Aökig Mud Bezir in ei Jahr ſchmu iſt oͤe ausſp Es w überh die f ſteit Die s von alt Schli. erſche unter Minuten on Zwos r Sturm r alle zu t Minute r 78. Mi⸗ nen An⸗ zugeben, e wib rige Tgiſch die inute die umſtellte, en Halb⸗ 1 ſtark auf 8 vor der den Er⸗ Ob Peſch eiten ſich uglück ei⸗ ſchwerer Schuß des I gab es uch in der iſſen und getreu er Kruft ſtürzten. vden, die V ſchaffen ng dieſes icht mehr „die erſt r. 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Juni 1936 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Kallonale Jugendweltküämpfe des T 46 Zuni ſchreiben wir nun ſchon eine ganze Woche und dabei herrſcht eine Witterung, daß man glauben kcnnte, man wäre ſchon im September oder noch im März. Wenn es dann vom Himmel noch ohne Unterlaß herniederrieſelt, zann konn man von allem, nur nicht von einem Sommer oder angenehmem Wetter ſprechen. Der 7. Juni, der im Sport eine Hochfülle hervorragender Ereigniſſe Forſah, war nun ſo ein verregneter ungemütlicher Juniſonntag. Dieſen Sonntag hatte ſich die Leichtothletikabteilung für ihr Jugendfeſt ausgeſucht. Mit Regen begann der Sonn⸗ dog und auch die Wettkämpfe auf dem TV⸗Platz. Man hatte faſt Mitleid mit den Buben und Jungens, die bei ſo ungünſtigen Bedingungen um den Sieg kämpfen müſſen. Aber da waren kampffreudige Jungenherzen von Frank⸗ ſürt, Karlsruhe Bruchſal, Heidelberg und der näheren Umgebung hierhergeeilt, ſo daß man faſt verſtehen konnte, daß ſich die Verantwortlichen wider beſſere Ueberzeugung dazu entſchloſſen, die Vorkämpfe ſteigen zu laſſen. Daß es bei ſo einem Wetter natürlich nicht Schlag auf Schlag gehen konnte, wenn die Kampfrichter ihre Wett⸗ kampfliſten unterm Regenſchirm bergen müſſen, das braucht man wohl nicht zu entſchuldigen. Beſondere Lei⸗ fungen gab es an dieſem Vormittag nicht. Das heißt. da ſprana ſo ein Karlsruher Junge 6,08 Meter, was bei dieſer Bahn und dem Wetter ſchon allerhand bedeutet. Sah man ſonſt nicht viel, ſo rentierte es ſich dafür, ſich Da ſah fallenden Trainingsanzug. Da ſah man aber auch be⸗ ſcheldene Jungens, die nur ganz verſtohlen auf die Ver⸗ kündung der Ergebniſſe warteten, um dann mit ſtrahlen⸗ den Augen dem Betreuer melden zu können, wieder einen Zentimeter weiter geſprungen zu ſein. Von den 100 ⸗m⸗Vor⸗ Hufen hörten wir, daß die Zeit unter 12 war, die Diskus⸗ werfer kamen ſo an 40 Meter und auch die Kugelſtoßer brachten anſehnliche Leiſtungen zuſtande. Als wir dann mach Beendigung der Vorkämpfe, un⸗ zufrieden mit Petrus, der ſolch gutgemeinter und viel Kiebe zur Sache verlangenden Veranſtaltung ſeine Gunſt verfagt, nach Hauſe gingen, mußten wir doch den Mut des Turnvereins anerkennen, der ſich un Mannheim für die Heichtathletük hundertprozentig einſetzt. Das Leichtathletik⸗ jugendfeſt hatte einſt der Mey Phönix in Erbpacht ge⸗ nommen und damit manch ſchönen Erfolg errungen. Nach⸗ dem eine kurzſichtige Vereinsleitung aber nur noch den ußball pflegen will, freuen wir uns, daß ein anderer herein dieſes Erbe übernommen hat und ſind dem Turn⸗ perein dankbar, daß er auch für die Jugend etwas tut. Denn zu verdienen gibt es bei ſo einer Veranſtaltung kum etwa. Dafür aber koſtet ſie viel Mühe und Ar⸗ beit. Aber all dieſe Mühe lohnt ſich, wenn man die Buben kämpfen, ſiegen und auch ehrenvoll unterliegen ſehen darf. Während dieſe Zeilen geſchrieben werden, rieſelt immer noch das nun wohl auch den Landwirten langfam zu viel werdende Naß herab und wir wiſſen noch nicht, ih wir nicht einen Metzgergang tun, wenn wir uns zu ben Entſcheidungen wieder in den Luiſenpark begeben. Trotz Regen zu Ende geführt Der TV 46 hat trotz des Dauerregens ſein Jugendſeſt zu Ende durchgeführt. Man hat wohl alles getan, um die Jugendlichen vor dem Naß zu ſchützen, aber dennoch, man hätte darauf verzichten ſollen. Wenn dennoch einige ganz blendende Ergebniſſe herauskamen, ſo zeugt dies nur für die Güte der am Start erſchienenen Jungathleten. Die Weitſprungleiſtung wurde auf 6,27 Meter geſchraubt, die Jugendkugel 14 Mtr weit geſtoßen, der Diskus faſt 40 Mtr. geſchleudert. Sieger ſtellten in der Hauptſache die Gäſte. So wurde Ehret⸗Friedrichsfeld Doppelſieger über 100 und 200 Meter in ganz annehmbarer Zeit. Frankenthal und Bruchſal und auch die Karlsruher Männerturner ſtellten mehrere Male den erſten Sieger. Selbſtverſtändlich trug ſich auch der feſtgebende Verein in die Siegerliſte ein. Um⸗ kämpft waren alle Wettbewerbe ſtark. Gemeldet hatten 20 Vereine, die faſt 200 Nennungen abgegeben hatten. Das Jugendfeſt, das zu einem mächtigen Bekenntnis der Leichtathletik werden ſollte, wurde faſt zu einem Fiasko. Vor nur wenigen Zuſchauern wickelten ſich die Kämpfe, die ſpannend verliefen, aber bei dieſer froſtigen Witterung keinen Widerhall fanden, ab. Man weiß nicht, was man mehr bewundern ſoll, die Aktivität der Kampf⸗ richter, die in den See und Pfützen auf dem Platze ſtanden, oder die Aktiven, die ſich immer wieder aus ihrer halb⸗ durchnäßten Ueberkleidung ſchälten und der Witterung ausſetzten. Als Fazit darf man feſtſtellen, daß die Turner aber auch gar nichts ſcheuten, um das Feſt zur Durch⸗ führung zu bringen. Wenn es doch nur ein Teilerfolg war, trägt hieran allein die Witterung die Schuld. 5 Die Ergebniſſe: A. Jugend. amal 100 Meter: 1. TV 1846 Bruchſal 47,7; 2, J Frankfurt 48,1; g. TV Mannheim 1846 48,4.— 8900 Meter: Schmidt, TVM 1846,:10,8; 2. Orth, Bf Neckarau, 212,5; 3. Ortel, RTS Ludwigshafen, 2116.— Kugelſtoßen: 1. Möller, Th Frankenthal, 14 Mtr.; 2. Krä⸗ mer, TB Bruchſal, 13.13; 3. Geil, JI Frankfurt, 12.50.— Stabhochſprung: J. Gebhard, MTV Karlsruhe,.60 Mtr.; 2. Höhl, TVM 1846,.50 Meter.— 100 Meter: 1. Ehret, Germ. Friedrichsfeld, 11,8; 2. Krummbügel, T 78 Heidel⸗ berg(Bruſtbreite)? 3. Zepf, TW 46 Bruchſal, 11,9.— 3000 Meter: 1. Model, TVM 1846,:49,6: 2. Kretzler, TVM 1846, 10:03,4; 3. Ried, MT 10:12.— 400 Mtr.: 1. Schan⸗ zenbächer, F Frankenthal, 56,1; 2. Schreff, Jh Frankfurt 7505 3. Blatz, MTG, 57,8.— 110 Meter Hürden: 1. Lang⸗ Frankenthal 17,5; 2. Schlicker, TVM 1846, 17,8.— Speer⸗ werfen(800 gr.): 1. Neck, Mr Karlsruhe, 47,69; 2. Schmidt TVM 1846, 45,35; 3. Boger⸗ Friedrichsfeld 45,21.— Diskus: 1. Möller, T Frankenthal, 39,19; 2. Geil, Ich Frankfurt 34,80; 3. Gable. JG Ludwigshafen, 34,78.— Weitſprung: 1. Gebhard, MTW Karlsruhe, 6,27; 2. Nauſcher, J Frank⸗ furt, 6 Mtr.; 3. Höhl, TVM 1846, 5,82.— 200 Meter: 1. Ehret, Germ. Friedrichsfeld, 24,4; 2. Zepf, TW Bruchſal 24,8: 3. Krummbügel, TSO 78 Heidelberg, 25,0. . Jugend. 100 Meter: 1. Müller, Karlsruher TV 11,8; 2. Schneider, JG Frankfurt 11,9; g. Uhrig, TG Oftersheim 12,3.— Kugelſtoßen: 1. Spieß, TG 78 Heidelberg 12.60; 2. v. Carben, J Frankfurt 11,93; 3. Schmid, TV Rheinau 11,70 Mtr.— Weitſprung: 1. Spieß, TG 78 Heidelberg 6,11; 2. Schneider, JG Frankfurt 5,60; 3. Küner, Ich Frankfurt 5,0 Meter. 2 5 1 Seckenheims letzter Sieg in der VBezirksklaſſe Seckenheim— Phönix Mannheim 311 Wenn es ſchließlich auch von beſtimmten Geſichtspunk⸗ en aus betrachtet verſtändlich war, daß die ſpielleitende gehönde des Bezirkes Unterbaden— im Gegenſatz zu anderen Bezirken— bei der Feſtlegung ihrer Spielſonn⸗ lahe die Termine der Gauklaſſe reſpektierte, ſo wird ſich it gleiche Maßnahme im kommenden Spieljahr nicht Reberholen können. Allein ſchon deshalb nicht, weil fort⸗ Spielbetrieb nur ſtören weil andererſeits aus finanztechniſchen Gründen eine Koffere Abwicklung des Spielprogramms unbedingt ſotig iſt. Wer die Dinge heute kennt, der weiß, daß die Alckſichtnahme auf die Gauklaſſentermine die Vereine der Mebikksklaſſe nur Geld gekoſtet hat, denn Nachhutgefechte in einer derart ſchleppenden Reihenfolge— wie dieſes Jahr— ſind abſolut nicht geeignet, den Vereinskaſſterern ſchmunzelnde Geſichter aufzuſetzen. Ganz das Gegenteil it der Fall, und ſo wird die Behörde— wenn man nicht Spiele am Samstag oder Sonntagvormittag durchführen ill— um das Zuſammenfallen von Parallelveranſtaltun⸗ 1 der Gau⸗ und Bezirksklaſſe nicht mehr herumkommen nnen. Nach dieſer einmal notwendig gewordenen Feſtſtellung, dle pielleicht da und dort zu einigen grunsſätzlichen Aen⸗ derungen beitragen kann, möge im Nachſtehenden das Kehr⸗ ausſpiel Seckenheim— Phönix Mannheim geſtreift ſein. Es war natürlich reiner Hohn, daß man das Spiel zunächſt überhaupt durchführte, aber letzten Endes wollte Phönix die Reiſe nicht ein zweitesmal unternehmen, um endlich ſteie Hand für Privatſpielverpflichtungen zu bekommen. Die Witterung an dieſem troſtloſen Sonntag war wäſſerig don A bis Z uns ſo war denn letzten Endes auch das Spiel alf dem völlig aufgeweichten Seckenheimer Neckarplatt. Schließlich kam noch hinzu, daß einige unliebſame Begleit⸗ erſcheinungen aus dem Vorſpiel wettgemacht wurden und unter dieſen Umſtänden konnte man es am Ende wirklich als eine Erlöfung betrachten, als das von Gun d⸗Plank⸗ ſtaht geleitete Spiel ſein Ende gefunden hatte. Seckenheim fand ſich auf dem ſchwierigen Gelände weit⸗ bus beſſer zurecht und die Elf hatte Ehrgeiz genug, gerade gegen den alten Widerſacher ein ſiegreiches Ende zu be⸗ ehen. Mit:1 brachte Seckenhoim die Partie an ſich, wo⸗ bel erwähnenswert iſt, daß die Arbeit der Elf vornehmlich im rechten Sturmflügel gipfelte, der oͤenn auch der Ur⸗ leber für die Torerfolge war. Einige Leute, ſo hauptſäch⸗ lich der große Mittelläufer, litten ganz beſonders unter den Voßenverhältniſſen, womit dite oft unreine Spielweiſe, die zeilweilig natürlich auch vom Gegner erwiedert wurde, nicht entſchuldigt ſei. Phönix ohne Raßmuß gab ſich große Mühe, um ſich zu behaupten, aber gegen die energieſtrotzende Arbeit des Geg⸗ ners war man oft gar nicht gewachſen. Mittelläufer Grei⸗ ner hatte alles aufzubieten, um ſeine Leute beiſammen zu halten und mit wahrem und echtem ſportmänniſchem Geiſte ſorgte er, daß Phönix Mannheim die Seckenheimer Ge⸗ ſilde unter den geſchilderten Umſtänden immerhin mit einem ehrenvollen Ergebnis verließ. Der Beſuch chend ſchwach. war den Witterungsverhältniſſen entſpre⸗ Vereine Spiele gew. unentſch, verl, Tore Punkte SpVg Sandhofen 21 14 35 2 5226 33˙0 E Käfertal. 22 14 3 B 67 i lemann. Ilvesheim 22 11 4 7 50144 28.18 DlymplaRkeulußheim?? 12 2 8 60.51 2420 Germ. Friedrichsfeld! 9 5„ N Aru Feudenheim?? 8 7 400 2931 Hockenheim 21 8 7 6 42589 238.19 Mannheim 22 8 4 10 4843 20.24 Dbönſr Mannheim 2 5 4 1½ 3755 2024 Heddesheim 22 5 5 12 Zeh; 1 Sp Seckenheint. 22 4 5 13 30.59 13221 Abeinan 21 4 1 16 205.638-39 Gauvergleichskampf Niederſachſen ſchlägt Nordmark:2(.2 Der Fußballkampf zwiſchen den Ganmannſchaften von Miederſachſen und Nordmark, der vor 4000 Beſuchern in Hannover ausgetragen wurde, endete mit einem verdienten Sieg der niederfächſiſchen Vertretung, die über den durch⸗ ſchlagskräftigeren Sturm verfügte. Schon in der erſten Halbzeit hatten die Niederſachſen mehr vom Spiel, aber der Hegner konnte die von Maleckt und Fricke vorgelegten Treſſer jedesmal durch ſeinen ansgezeichneten Mittelſtür⸗ mer Kurzke(der ſeinerzeſt im Hamburger Everton⸗Spiel twirktel) ausgleichen. In der zweften Halbzeit brachte dann Mater die Niederſachſen erneut in Front und der gleiche Spieler zeichnete auch für das vierte Tor verant⸗ wortlich, Zum Schluß drängte Nordmark ſehr ſtark, ſchei⸗ terte aber an der guten Niederſachſen⸗Abwehr. Deutſcher Turnſieg in Warſchau Polen im Läuderkampf mit 926,8: 293,7 Punkten beſiegt Es war kein offizieller Länderkauſpf, den eine deutſche Auswahlmannſchaft und Polens beſte Kunſtturner ſich in Warſchau lieferten, vielmehr hatte den Zweck, dem Geräteturnen in Polen weitere Freunde zuzuführen. Es war Pech, daß die im großen Warſchauer Militärſtadion mit den Freiübungen begonnenen Kämpfe durch heftigen Regen unterbrochen und in eine nahegelegene Sporthalle verlegt werden mußten. So kam nur ein klei⸗ ner Kreis von Kartenbeſitzern dazu, den ſpannenden und ſtets ritterlich geführten Kämpfen beizuwohnen. Wie nicht anders zu erwarten war, gab es auch ohne unſere Olympia⸗Kandidaten einen deutſchen Sieg, der mit 326,8: 293,7 Punkten immerhin recht deutlich ausfiel. Un⸗ ter den Gäſten befanden ſich der deutſche Botſchafter in Warſchau, v. Moltke, der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten, der Präſident des polniſchen Olympiſchen Ko⸗ mitees, Oberſt Glabiſch und viele andere Führer des pol⸗ niſchen Sports. Beſte Einzelturner waren Alfred Müller⸗ Leung und Guſtav Schmelcher⸗München mit 55,2 Punkten vor dem Polen Koſtman mit 55 Punkten. Die Einzelwertung: 1. Alfred Müller ⸗Leuna 4. Friedrich⸗München 54,7.; 5. Göbig⸗Mainz 54,7., 6. Kleine⸗Dürrenberg 53,7 P. 7, Stolowy⸗Polen 8. Pludra⸗Forſt 53,0.; 9. Weiſchedel⸗Stuttgart 48, P. 10. Ploſarek⸗Polen 46,8.; 11. Pietrzykowfki⸗ Polen 45,7.; 12. Lewicki⸗Polen 45,.; 13. Radojewfki⸗ Polen 44,5.; 14. Beſula⸗Polen 44%.; 15. Sandrock⸗Lan⸗ genfeld 0.; 6. Bettina⸗Polen 0 P. die Veranſtaltung Deulſchland ſiegt:1 Argentinien verliert den Davispokalkampf gegen Deutſchland:4 Auf den Berliner Rot⸗Weiß⸗Plätzen fiel dereits am Samstag die Entſcheidung im Davispokalkampf zwiſchen Deutſchland und Argentinien. Das deutſche Doppel Gott⸗ fried von Cramm Heinrich Henkel ließ keinen Zweifel an einen Sieg aufkommen und ſchlug die Argen⸗ tinier Adriano Zappa Lucſo del Caſtillo glatt in rei Sätzen mit:1,:2,:3. In der Vorſchlußrunde der Europazone trifft Deutſchland bereits in acht Tagen auf den Sieger des Treffens Irland— Schweiz. Der Beſuch an der Hundekehle war am Samstag bedeu⸗ tend beſſer als am Vortage, obwohl ein heftiger Regen den Beginn des Kampfes um eine Stunde hinausſchob. Die Tribünen waren faſt ausverkauft, als von Cramm den erſten Ball aufſchlug. Unter den Zuſchauern bemertke man wieder den Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin⸗Kroſigk und den argentiniſchen Geſandten. Mit dem Aufchlag von Cramms begann die Begegnung. Dennoch glaubte man an einen langanhaltenden harten Kampf, als del Caſtillo mit ſeinem Aufſchlag die:0⸗Füh⸗ rung der Deutſchen wieder aufholte. Henkels Aufſchlag wurde aber von den Deutſchen gewonnen und im Nu ſtand es:1. Zu Ehren der Gäſte muß allerdings geſagt werden, daß das Ergebnis etwas täuſcht, denn ſo leicht war der Kampf für die Deutſchen denn doch nicht. Der zweite Satz begann wieder mit:1. Bei 41 für die Deutſchen erhielt Henkel zwei Fußfehler„angekreidet“, nachdem die Argen⸗ tinter vorher aus dem gleichen Grunde dreimal„geſtraft“ worden waren. Mit glänzenden Querſchlägen konnten die Argentinier keineswegs die Niederlage aufhalten; auf:2 folgten ſchnell:2 und:2, Im dritten Kampfabſchnitt verſuchten die Gäſte noch einmal, dem Glück eine Wendung zu geben, die Deutſchen waren aber im Halbfeld zu ſtark. Bei:2 verlor von Cramm zwar ſeltſamerweiſe ſeinen Aufſchlag, aber der zweite Matchball wurde ſchon von Henkel zwiſchen die beiden Argentinier geſchmettert und damit war das Treffen 611, 612, 63 und die Davispokal⸗ begegnung:0 gewonnen. * Henkel ſiegt gegen tel Caſtillo:0,:1, 671. * Denker verliert gegen Cappa 31:6,:0 Damit hat Deutſchland den Davispo Argentinien:1 gewonnen. :1, 611 kolkampf gegen Belgien holt auf Nicht ganz erwartet kam der Sieg der Belgier im Dop⸗ pel beim Wiener Davispokalkampf gegen die Oeſterreicher. Lacroix de Borman beſiegten auf den Plätzen des Wiener Parkklubs die Oeſterreicher Graf Ba wa⸗ rowſki/ v. Metaxa nach Abgabe des erſten Satzes in einem aufregenden Kampf:6,:6, 7175,:3. Oeſterreich führt damit nur noch 211, ſollte aber in den beiden Einzel⸗ ſpielen dennoch den entſcheidenden dritten Punkt holen können. :1 in Paris Pallada ſchlug Bouſſus Die Davispokalbegegnung zwiſchen Frankreich und Jugoflawien, die wegen der ſchlechten Witterung um einen Tag verſchoben worden war, begann am Samstag im Partſer Tennisſtadion Roland Garros. Zuſchauer waren allerdings nur wenige da, denn der Streik in Parks hat in⸗ zwiſchen auch auf die Verkehrsmittel übergegriffen, ſo daß die gewohnten Autoſchlangen diesmal am Stadion fehlten. Die Stärke der Jugoflawen zeigte ſich ſchon im erſten Tref⸗ fen. Pallada beſiegte Chriſtian Bouſſus:2,:6, 673, 672. Der junge Deſtremau ſorgte dann dafür, daß Frankreich am erſten Tage wenigſtens zum:1 kam. Er bezwang Puncec allerdings erſt nach langem Kampfe:6,:2, 75, :6,:7. Gute Leistungen in Untertürkheim Freiſtilmeiſterſchaften der Hiympia-Ringer Alles, was ſich um die Einreihung in Deutſchlands Olympia⸗Mannſchaft der Freiſtilringer bemüht— wenig⸗ ſtens ſoweit es ſich um Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewichtler handelt— iſt in Stuttgart⸗Untertürkheim wo am Sams⸗ tag die deutſchen Meiſterſchaften in den genannten Ge⸗ wichtsklaſſen begannen. Die Leiſtungen waren teilweiſe geradezu verblüffend, ſo daß mancher ſtarker Ringer be⸗ reits in den erſten Runden ſich ſchlagen laſſen mußte, weil eben ſein Gegner noch beſſer war. Die Kämwfe waren durchweg hart umſtritten und fanden in der ausverkauften Sängerhalle großen Beiſall. Elf Bewerber ſtellten ſich im Federgewicht. Nach der zweiten Runde waren lediglich noch Biſchoff(Dort⸗ mund), Kolb(Schifferſtadt) und Böck(Neuaubing) ohne Fehlerpunkte; außer ihnen qualifizierten ſich Tenne (Harlsruhe), Nagel(Witten), Pulheim(Köln) und Von⸗ dung(Ludwigshafen) für die Zwiſchenrunde. Pulheim und Vondung haben allerdings ſchon vier Fehlerpunkte. Ausgeſchieden ſind Wendemuth(Kirchlinde), Leitmann (Freiſing) und Grau(Stuttgart). Im Leichtgewicht waren zehn Freiſtilringer am Start. Die Mitglieder der Olympia⸗Kernmannſchaft kamen ſaſt alle zu ſicheren Siegen. Etwas überraſchend wirkte die Teilnahme der bisherigen Federgewichtler Hering (München] und Weidner(Stuttgart)] in dieſer Klaſſe. Den beſten Eindruck hinterließ hier bisher der Titelverteidiger Nettesheim(Köln), der mit dem Koblenzer Schwartzk und Hering zufammen fehlerfrei iſt. Weikard(Hörde) mit einem. Weidner und Hoſes(Köln) mit je drei Fehler⸗ punkten ſind ebenfalls in der Zwiſchenrunde. Aus ſcheiden euermann mußten Reuſchel(Münster), Wiber(Laht), (Karlsruhe) und Bocklett(Untertürkheim). Die ſtärkſte Beſetzung hatte mit 18 Teiſtehmern die Weltergewichtsklaſſe gefunden. Auch hier machen zwei Könner mit, die man bisher in anderer Umgebung antreffen konnte: Ehrl(München) und Paar(Reichenhall). Den beſten Eindruck hinterließen hier Lehner(Nürnberg) Ehrl(München), Enders(Kuhbach! und Kornmeier(Horn⸗ berg), der im ſchönſten Kampf des Abends Lauber(Netzſch⸗ kau) ſicher nach Punkten ſchlug. In dieſer Klaſſe wurde erſt eine Runde ausgetragen. Die Sieger waren Ehrl, Paar, Lehner, Möchel, Schuſter, Meurer und Kotameier. Hans Stuck und W. Bäumer Shelsley⸗Walſh⸗Bergrennen Auf der kürzeſten Rennſtrecke der Welt wurde am Samstag vor vund 60 000 Zuſchauern über nur 900 Meter das Shelsley⸗Walſh⸗Bergrennen gusgetragen. Durch die Teilnahme von Hans Stuck mit einem Auto⸗Union⸗Wagen hatte das Rennen eine beſondere Anziehungskraft erhalten, war es doch das erſtemal, daß einer der berühmten deut⸗ ſchen Rennwagen in England ſtartete. Der Regen wirkte ſich überaus ſtörend aus, ſo daß die Streckenbeſtzeit von Mays mit 36,6 Sekunden nicht erreicht wurde. Es gab lediglich einiger Klaſſenrekorde. Die beſte Zeit des Tages fuhr wiederum der Engländer Mays auf einem Eifel⸗ Wagen, mit 39,6 Sekunden wurde er Sieger der 1½Ulter⸗ slaſſe. Der Engländer fuhr allerdings noch auf der trok⸗ kenen Rennſtrecke. Später erreichte auch er nur noch 48 25 Fahre Fußballgeſellſchaft Anion 1911“ heidelberg Eine ſtolze Vereinsgeſchichte— Regen ſtört oͤen Auftakt der Jubiläums veranſtaltungen Wie in Mannheim, ſo fonden ſich auch in Heidelberg um die Jahrhundertwende ein Häuflein Sportbegeiſterter, die den Fußballſport gewiſſermaßen aus der Taufe hoben und die trotz aller Anfeindungen durch zielbewußte Arbeit dem Fußballſport eine einzigartige Pflegeſtätte ſchufen. Dies war in Heidelberg nicht immer ſo einfach, denn die Sportler der Stadt waren oft ſo ſtark für den Rugbyſport intereſſiert, daß man mit dem zeitweilig etwas beſcheide⸗ neren Können auf dem Gebiete des Fußballſportes befürch⸗ ten konnte, eines Tages deſſen Exiſtenzberechtigung einzu⸗ büßen. Daß diefer in damaliger Zeit ſchon etwas zu ſchwarz geſehene Rückſchritt nur hedingt eintreten konnte, war ein Erfolg der Heidelberger Fußballvereine, die es verſtanden hatten, für ihre Sache gar bald ſchon die ringsum lie⸗ genden Landplätze zu gewinnen. In und um e wuchſen die Fußball⸗Vereine nur ſo ous dem Boden un heute bereits feiert ſo moncher frühzeitig tolgeſagte Klub irgend ein Jubiläum. Beging vor Jahresfriſt der FC 05 eidelberg das Feſt des 30jährigen Beſtehens, ſo kann die uß ball⸗Geſellſchaft„Union“ 1911 Heidel⸗ berg in dieſen Tagen ihr Silberfubiläum begehen. Damit hat wieder ein olter Heidelberger Sportpionier eine Strecke ſportlichen Geſchehens abgeſchloſſen, die ſet⸗ nem Vereinsnamen einen ſtolzen Klang gibt, Wie ander⸗ wärts, ſo mußten auch bei der Fc Union 1911 Heidelberg aus kleinſten Anfängen hergus die Grundlagen für eine gefunden Entwicklung des Vereins geſchaſfen werden und es zeugt wahrlich für einen wirklich geſunden Verelnsgeiſt, wenn man weiß, daß ſich die alte Union Heidelberg gegen⸗ über mancher fehr kritiſchen Lage des Vereins zu behaupten wußte. Immer fanden ſich Männer, die dem wogenden Vereinsſchiff ruhige Fahrt gaben und die heutigen Ver⸗ antwortlichen, Vereinsleiter Naumann, Stellvertreter Wirth und deren Mitorbeiterſtab werden darüber hinaus bemüht ſein, das zweite Vierteljahrhundert für neue und große ſportliche Ziele ihrer Union Heidelberg zu bean⸗ ſpruchen. Getreu dem Loſungswort, das die Ehronik der Feſtſchrift mit den Worten:„Alle Arbeit für die Jugend, für die Volksgemeinſchaft und für das Vaterland“ be⸗ ſchließt, ſo ſoll gerade der Jugend der Heidelberger Union die ganze Liebe und Kraft des Vereines gelten. In der Jugend ſitzt der Born aller Tatkraft und Erfolge und wenn ſich die-Jugend des Jubilars in dieſen Tagen mit dem Meiſterlorbeer ſchmücken konnte, ſo iſt dies wohl des ſchönſte Jublläumsgeſchenk, über das die Unſon quit⸗ tieren durfte. Aufgebaut auf einer idealen Jugendorbeit müſſen krüher oder ſpäler auch Senigrenerſolge kommen und ſo iſt mit der tüchtigen und unermüblichen Vereins⸗ führung nur zu hoſſen und zu wünſchen, daß ihr das Vorhaben— Heidelberger Fußball groß zu machen— eines Tages reſtlos gelingen möge. Die Aufgabe iſt nicht ſo ſchwer, wenn man bedenkt, welche andere ſchwierige Zeiten die Union Heidelberg hinter ſich brachte. Jahre des Krieges, der vom Verein nicht wenig Opfer forderte, wurden ebenſo überwunden wie die Tage eines voübergehenden Zuſammenſchluſſes, der nur deshalb von kurzer Dauer ſein konte, weil die Grundlagen für eine vollkommenere Auſwürtsentwicklung fehlten. Man ſagte ſich damals vom Bf Heidelberg wieder los und wieder ſtand die Waion 1914 Heidelberg, die übrigens ja auch gus ehemals zwei Vereinen(ch lol Heidelberg und FC Union 1914 Heidelberg) gebildet war, auf eigenen Füßen. Vollſte eee brachte die Unfonler über die B. und-Hlaſſenmeiſterſchaft zur da⸗ maligen Kreisklaſſe, während man heute ſeinen Platz in der Bezirksliga gefunden hat. Eine ideale Sportſtätte mit einem hübſchen geſelligen Clubhaus ſind die Zeichen äußeren Erfolges, über Allem aber ſteht ein geſunder, kameradſchaftlicher Vereinsgeiſt, der die Unionler ſeſt ver⸗ bindet und der ſicherlich die Vorausſetzungen ſchafft, daß die Leiſtungskurve der Heidelberger Unionſportler wieder recht bald nach oben führt. Reich an Arbeit war das eld der erſten 25 Jahre noch mehr aber wird es das der ommenden Zeitepoche werden und es ſteht für heute feſt, daß Union 1911 dem Heidelberger Fußballſport im ge⸗ ſchloffenen, großen Reichsbund für Leibesſtbungen ein treuer Pionier und zugleich ein ſtarker Helfer bei der Löſung vaterländiſcher Aufgaben ſein und bleiben wird. Wie bei der Feier des 20ährigen Beſtehens, ſo hat Union Heidelberg auch für das Eilberſubtläun, die Ab⸗ haltung einer Fußball⸗Werbewoche für am zweckdienlichſten gehalten. Weder Mühe noch Koſten wurden geſcheut, um der„„ Fußballgemeinde ſportliche Delikateſſen vorzufetzen; allein der Auftakt ber Veranſtaltungen wurde buchſtäblich ein Opfer der Witterung. Der Meiſter vom Gau Südwest, Wormatia Worms, und die hadiſche Hauligaelf, V Mühlburg, die ſich zu einem Werbe⸗ fpiel begegnen ſollten, hatten ſich ebenſo um ſonſt bemüht, wie Spielleiter Sträßner⸗Heibelberg. So bleibt nur u wünſchen, daß den Veranſtaltungen unter der Woche, zu enen Mannſchaften aus der Ecke Heldelberg- Mannheim Lildwigshafen erwartet werden der Wettergott beſſer ge⸗ ſinnt iſt und daß am nächſten Sonntag ein volles Haus den Unternehmungsgeiſt des Jubilars anläßlich des Spiels ſeiner erſten Ma t gegen den Deutſchen Altmeiſter Karlsruher Fußball⸗Verein, entſchädigen möge, Zwei deutſche Siege gab es in der größten und kleinſten Klaſſe. Hans Stuck erzielte auf der überaus glatten Straße 45,2 und 48,4 Sekunden. Beim Start und in jeder Kurve rutſchten die Reifen ſeines Wagens bedenk⸗ lich, ſo daß er ſtets viel Zeit verlor, ehe er wieder in voller Fahrt war. Wie er, ſtellte auch Walter Bäumer, der einen Auſtin fuhr, einen neuen Klaſſenrekord auf. Mit 42,6 Sek. wor Bäumer der ſchnellſte Fahrer der Klaſſe bis 750 cem. Wieder deutſcher Sieg Internationales Warſchauer Reitturnier Bei außerordentlich ſchlechtem Wetter wurde im wei⸗ teren Verlauf des Internattonalen Warſchauer Reittur⸗ niers das Springen um den„Preis der ausländiſchen Armeen“, für das Außenminiſter Beck einen Ehrenpreis geſtiftet hatte, entſchieden. Unter den 64 Bewerbern befand ſich als einzige Reiterin Irmgard von Opel, und um ſo höher iſt ihr Erfolg gegen die internationale Reiter⸗Elite der in Warſchau verſammelten Nationen zu bewerten. In der weitaus ſchnellſten Zeit des Tages brachte die erfolg⸗ reiche deutſche Amazone den in glänzender Form befind⸗ lichen Schimmel Arnim über die 15 Hinderniſſe und ſchlug damit den lettiſchen Oblt. Joſtſons auf Induhts, der Sarng II unter dem polniſchen Oblt. Lopianowͤſki vorher von der Spitze verdrängt hatte. Nur acht Pferde blieben fehlerlos, ein Beweis dafür, daß der Kurs, der übrigens für einige wenige Pferde mit hohen Weiden a dieapartig erhöht worden war, außerordentliche Schwierig⸗ keiten bot. Die deutſchen Pferde für den„Preis der Na⸗ tionen“ am Sonntag, Alchimiſt(Rittm. Brandt), Tora (Oblt. Haſſe), Baccarat(Rittm, Momm) und Olaf(Hptm. von Barnekow), ſtarteten nicht. Dreiſtädtekampf ausgefallen Der für Samstagabend geplante Städtekampf Mann⸗ heim—Heidelberg- Karlsruhe kam nicht zum Austrag. Nachdem der Dauerregen der letzten Woche in den erſten Morgenſtunden des Samstags endlich aufgehört hatte, ſchien dieſe Veranſtaltung, die im vergangenen Jahre eben⸗ falls nicht zur Durchführung gekommen war, geſichert. Da brachte die vierte Nachmittagsſtunde ein Gewikker mit einem ſo ausgiebigen Regen, daß an eine Durchführung des Wettkampfes wieder nicht gedacht werden konnte. Karlsruhe und Heidelberg hatten den Weg nach Mannheim umſonſt gemacht. Dieſer Ausfall üſt ſehr bedauerlich, da unſere Aktiven ſo ſchon nicht gar zu viele Startgelegenheiten hatten. Man nahm dann eben nur die Gelegenheit wahr, den neuen Ter⸗ min zu vereinbaren. Die Neuauflage ſoll nun im Auguſt oder September, alſo nach den olympiſchen Spielen, ſteigen. Hoffen wir, daß es dann zum Klappen kommt. Segelflug Peter Riedels von Malmö nach Kopenhagen Der deutſche Verkehrsflieger Peter Riedel, der ſich zur Zeit mit einer deutſchen Segelflugexpedition unter Füh⸗ rung von Proſeſſor Rheindorf in den ſkandinaviſchen Ländern befindet, führte am Samstag mit ſeinem Segel⸗ flugzeug„Sperber“ einen bemerkenswerten Flug über den Sund aus. Vormittags 11.25 Uhr ließ ſich Peter Riedel über dem Flugplatz von Malmö hochſchleppen und klinke nach kurzer Zeit in 400 Meter aus. In etwa 1½ſtündigen Kurven hatte Riedel über Malmö eine Höhe von etwa 1500 Meter erreicht; er nahm dann Kurs über den Sund in Richtung Kopenhagen, überflog ihn verhältnismäßig ſchnell und führte über der däniſchen Hauptſtadt eine Reihe von Kunſtflügen durch. Etwa zwei Stunden, bevor Riedel zur Landung anſetzte, hatte man in Kopenhagen das ſeltſame Schauſpiel, ein Segelflugzeug mit den vielen Möven um die Wette fliegen zu ſehen, was fliegeriſch beſonders intereſſant war, da die Möven dem Segelflieger die Aufwinde zeigten. Um 16 30 Uhr landete Peter Riedel dann im Flughafen Kopenhagen, hagen. Oeſterreich:8 beſiegt Hoher deutſcher Waſſerballſieng in Darmſtabdt Das erſte Gaſtſpiel der öſterreichſſchen Waſſerball⸗ Nationalmannſchaft am Samstag in Darmſtabt war wenig vom Wetter begünſtigt. Bei ſtrömendem Regen und 13 Grad Waſſertemperatur zeigte ſich die deutſche Auswahl ihrem Gegner jederzeit überlegen und ſiegte mit 8(:0) Toren. Das Spiel verlief fair und bot keine Höhepunkte. Die Tore erzielten: Schulze::0, Schneider 270, Schnel⸗ der:0, Schulze 410, Pauſe, Schneider 5170, Kunz(Bogen⸗ wurf) 51, Gunſt 611, Krug 71, Bayer]. Die Mann. ſchaften ſpielten in folgender Aufſtellung: 1 Gunſt; Dentſchland: Klingenburg; Bayer, Schwenn, Schneider, Schulze. ö Oeſterreich: Weninger; Seſtz, Hawlik Steinbach, Ribel, Müller, Kunz.. Sekunden. Krug; Freundſchaftsſpiele 1 Olympio Lampertheim— Fe 09 Pirmaſens(Sa) 39%( Stuttgarter Kickers— Wacker München(Sa] 3227„ freunde.— Be Augsburg(Sa).1, Fc Korn⸗ weſtheim— 1860 München 9. 42; Bien Kalſerslouſern — Wormatia Worms 3112) Pirmaſens— 1860 Mün⸗ chen(in Lampertheim] 41 l. S Jeng— Spog Fürth 115, . 10. Seite Nummer 258 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Mauunheim, den 8. Juni is Freifag, 19. juni I Jenkel⸗ Regie: Dr. Johannes Guter zeigen wir in den IHA BR-Ldhispielen Mannheim/ P 7, den großen erſil⸗ mit e 5 Darstellern: ilda Wüst, P. Henckels, Paul Otto, Alfred Belerle 05 Grete Neinwald, Hedwig Wangel, Lotte Spira Musik: All- Teufiln Walter Winnig 5 E Ein Uta-Tonfilm, den alle sehen müssen le Eintritt 0 Lustiges Bei programm Eintritt frei! Taglieh um.20 Uhr Schüler- Vorführungen Samstags u. Sonntags fallen die Persil- Filmvorführungen aus! Beginn:.00.45 u..45 Uhr 5165 National⸗Theater washenm Montag, den 8. Juni 1936 Vorstellung Nr. 334 Miete A Nr, 26 Agnes Bernauer Ein deutsches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Friedrich Hebbel Anf. 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr aues Theater gocangaren . den 8. Juni 1936 Vorstellung Nr. 89 NSROV, Mhm Madame Butterfſy Tragische Oper in drei Akten von L. Illica und G. Giacosa Deutsch von Alfred Brüggemann Musik von Giacomo Puccini Anf. 20 Uhr Ende nach 22.15 Uhr Anzeigen in der NMZ haben gufe Wirkung in groß Mannheim/ am 2 2 Den immer schônen . für Industrie Handel und Gewerbe in her vorragen- der Qualität adlo- dachte O 4, 5 Strohmarkt Fernruf 27314 er Auswahl bel Paradeplatz u. 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