len aufgeſtellt worden. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald, hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13 Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pi. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 6. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Für Familien ⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A u. Freitag, 12. Juni 1936 17. Jahrgang— Nr. 263 an der Kerenſki-Periode... 22 Der revolutionäre Charakter der Streikbewegung wird immer offenbarer (Funkmeldung der NM.) + Paris, 12. Juni. Im Reſtaurations⸗, Hotel⸗ und Kaffeehausgewerbe wurde am Donerstagabend eine Einigung erzielt, ſo daß die Arbeit am heutigen Freitag wieder aufge⸗ nommen wird. Zum zweitenmal ſind am Donnerstagnachmittag wieder Umzüge von Streikenden in der Innenſtadt erſchienen, die ausſchließlich rote Fahnen mit ſich führten und mit erhobener Fauſt die Straßen durchzogen. An vielen Straßen⸗ ecken bildeten ſich außerdem im Laufe des Tages kleine Aufläufe, wo unbekannte Redner ſehr ſtürmiſche Anſprachen hielten. Dieſe geſpannte Stimmung wird nicht nur von den Blättern der Rechten gekennzeichnet, ſondern auch die radikalſozialiſtiſche„Ere nouvelle“ erklärt, daß die Erſcheinungen des Donnerstag ernſteſtes Nach⸗ denken verlangten. Gewiß verſtehe man, daß die Regierung Geduld habe, aber man müſſe klar her⸗ ausſagen, daß Geduldhaben nicht gleichbedeutend da⸗ mit ſei, daß ſich eine Unordnung aufrichte, und daß dieſe endgültig werde. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ ſchreibt, e polle laut ſagen, was man ſich leiſe zuflüſtere, daß nämlich alles ſo vor ſich gehe, als ob die Sowjetiſierung Frankreichs nahe bevorſtände, oder mindeſtens, als ob man ſie verſuchen wolle. Gewiß ſei Frankreich für eine derartige Regierungs⸗ form nicht reif. Das wiſſen auch die Leiter der Volks⸗ front, aber ein gefährlicher anarchiſtiſcher Zug gehe durch die Arbeiterklaſſe. Paris habe das Gefühl, ſo ſugt das Blatt an anderer Stelle, daß eine Re⸗ üblution begonnen habe. Der rechtsgerichtete„Le Jour“ iſt beunruhigt, weil man die eigentlichen Urheber der Streiks in den einzelnen Betrieben überhaupt nicht kenne. Viel⸗ 8 ſach ſeien Forderungen von außen in die Betriebe hineingebracht und gegen den Willen der Belegſchaf⸗ Wenn dann eine Einigung nicht zuſtandekommen wolle, ſo nur, weil zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein eiſerner Vor⸗ hang gefallen ſei. Schon verzeichne man die erſten Enteignungen von Fabriken. Sh ſeien die Direktoren einer großen Molkerei in Drancy vom Perſonal zum Verlaſſen des Betriebes gezwungen worden. Die Arbeiter hätten dann in eigener Regie weitergearbeitet. In Aulny hätten die Arbeiter einer Heizkörperfabrik, nachdem eine Einigung mit den Arbeitgebern nicht zu erreichen geweſen wäre, die Maſchinen wieder in Betrieb ge⸗ ſetzt, und zwar unter der Leitung des Oberbürger⸗ meiſters. „Der„Matin“ meint gleichfalls, daß die Streit⸗ fülle mit den Arbeitern eine ſchwere Sorge für die Regierung und das Parlament darſtelle. Die Oef⸗ ſentlichkeit lebe dauernd unter der Gefahr irgend eines Zwiſchenfalles, der von Agitatoren herbeige⸗ führt werden könne, die von irgend einer Grenze kommen könnten, wie auch von all denjenigen, die die Autorität der franzöſiſchen Gewerkſchaften unter⸗ minieren wollten. Es müſſe endlich Schluß gemacht werden. Man dürfe die Gemeinſchaftsaktion nicht zu einem revolutionären Sport werden laſſen. Sogar bei den Kommuniſten wird zu einer gewiſſen Mäßigung geraten. Der Abgeordnete Tho⸗ vez erklärte am Donnerstagabend in einer großen kommuniſtiſchen Veranſtaltung, daß man den Streik beenden müſſe, ſobald die weſentlichen Forderungen erfüllt ſeien. Man müſſe auch ein Kompromiß abzu⸗ ſchließen wiſſen, damit die auf Erzeugung von Pa⸗ nik gerichtete Agitation nicht erleichtert werde. Die Frontkätupfer gegen die Streikmethoden — Paris, 10. Juni. Im Namen des Vorſtandes der im Nationalver⸗ und zuſammengeſchloſſenen ehemaligen Frontkämp⸗ ſer hat deſſen Vorſitzender Jean Goy an den Mini⸗ kerpräftdenten ein Schreiben gerichtet, in dem er die Beſetzung der Fabriken und Warenhäuſer durch die Arbeiter als eine ausgeſprochen revolutionäre Handlung mißbilligt. Das Streikrecht laſſe ſich nicht mit der Verletzung der individuellen Freiheit und des Eigentums rechtes in Einklang bringen. Erlaß gegen Preisſteigerungen i— Paris, 11. Juni. Innenminiſter Salengro hat an die Präfekten ein Rundſchreiben gerichtet, in dem er ſie auffordert, ſofort Maßnahmen gegen ungerechtfertigte Preis⸗ ſteigerungen für Lebensmittel und alle anderen Gegenſtände des täglichen Bedarfs zu ergreifen. Derartige Preisſteigerungen, ſo heißt es in dem Rundſchreiben, würden nur die Unruhe in der Be⸗ völkerung erhöhen, was ein Umſichgreifen der Stö⸗ rung der öffentlichen Ordnung zur Folge haben könnte. Jede unberechtigte Preisſteigerung ſolle durch die Gerichte verfolgt werden. Die erſte Tat des neuen Fuſtizminiſters — Paris, 10. Juni. Schon vor Erlaß des von der Regierung ange⸗ kündigten Amneſtiegeſetzes iſt der Herausgeber der kommuniſtiſchen„Humanité“, der unter der Regie⸗ rung Laval wegen einiger aufreizender und die Landesſicherheit gefährdenden Aufſätze zu zweimal ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden war, aus der Haft entlaſſen worden. Er hat nur drei Monate ſeiner Strafe verbüßt und iſt, wie die„Humanité“ ſchreibt, von dem neuen Juſtiz⸗ miniſter Rucart befreit worden. Sowjetagenten in Kalkutta. Der Berichterſtatter der„Morningpoſt“ meldet aus Kalkutta, dort ſei ein Umſichgreifen kommuniſtiſcher Umtriebe zu beo⸗ bachten, das auf die Tätigkeit von in Sowjetrußland geſchulten Agitatoren zurückzuführen ſei. Zuſchauer, Pfadfinder und Rooſevelts Wahlgegner Landon republikaniſcher Präſidentſchaftskandidat Angriffe gegen Rooſevelt (Funkmeldung der NM.) Cleveland(Ohio), 12. Juni. Der in Cleveland tagende Republikaniſche Partellag hat den Gouverneur von Kanſas, Landon als Kandidaten für die Präſtdentſchafts⸗ wahl aufgeſtellt. Mit den Worten„Amerika iſt in Gefahr, und die Zukunft unſerer Jugend ſteht auf dem Spiel“, be⸗ ginnt das Wahlprogramm der Republikaniſchen Partei, das zunächſt ſcharfe Angriffe gegen die vom Präſidenten Rooſevelt verfolgte Politik enthält. Das Parteiprogramm tritt dann weiter für die Rechte der Einzelſtaaten der Union„für den Aus⸗ gleich des Staatshaushaltes ohne Erhebung neuer Steuern und für die Aufhebung zahlreicher Geſetze Rooſevelts ein. Bezüglich der Finanzpolitik wird eine geſunde Währung befürwortet, die auf alle Fälle erhalten werden müſſe. In dieſem Zuſam⸗ menhang wird gegen eine weitere Entwertung des Dollars Stellung genommen. Weiter wird die Be⸗ reitſchaft angekündigt, mit anderen Staaten zum Zweck der Stabiliſierung der Währung zuſammen⸗ zuarbeiten. Auf das Gebiet der Außenpolitik über⸗ gehend, wird nachdrücklich auf die Aufrechterhaltung und Förderung des Friedens hingewieſen, was je⸗ doch nicht zu Bündniſſen und politiſchen Bindungen führen dürfe. Wörtlich heißt es dann:„Gehorſam der traditionellen Außenpolitik der Vereinigten Staaten und entſprechend dem wiederholt geäußer⸗ ten Willen des amerikaniſchen Volkes verſprechen wir, oͤaß die Vereinigten Staaten nicht Mitglied des Völkerbundes oder eines internationalen Gerichts werden würden.“ a Landon gehört nicht zu den bekannten der amerikaniſchen Politik. Größen Er wird auch nicht durch eine beſondere Popularität ſeines Namens in den Vereinigten Staaten ſelbſt empfohlen, wohl aber Akeußerſte Sparsamkeit tut not Der Wirtſchaftsaufſtieg dauert an: An Volk und Staat liegt es, ihn zu ſichern! Eine Rede des Reichsfinanzminiſters —Roſtock, 11. Juni. Der Reichsfinanzminiſter, Graf Schwerin von Kroſigk, führte am Donnerstagabend in Roſtock in einer Rede über Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik u. a. folgendes aus: Innerhalb der politiſchen und wirtſchaftlichen Unruhe, die die Welt erfülle, bietet Deutſchland das Bild friedlicher Arbeit und kraftvollen Aufbaues. In der Aufwärtsentwicklung, die ſeit 1933 in Deutſch⸗ land eingetreten ſei, habe ſich noch kein Rück⸗ ſchlag oder Stillſtand gezeigt. Die gün⸗ ſtige Geſtaltung der Arbeitsloſenziffern und der Steuereinnahmen in den letzten Monaten beweiſe die Stetigkeit der Aufwärtsentwicklung auch im Jahre 1936. Dieſe ſtaunenswerten Erfolge ſeien uns nicht als Geſchenke in den Schoß gefallen, ſie ſeien aber auch nicht das Ergebnis irgendwelcher Trick⸗ oder Zau⸗ berkunſtſtücke. Sie ſeien vielmehr der Ausdruck und die Folge der erſt durch die Machtübernahme durch Adolf Hitler möglich gewordenen, zielbewußten Zuſammenfaſſung der geſamten finanziellen, wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Kräfte der Nation. Es ſei die der deutſchen Finanzpolitik auch für die Zukunft geſtellten Aufgaben, die großen natio⸗ nalen Aufgaben durch eine bewußte Konzentrierung aller finanziellen und wirtſchaftlichen Kräfte auf ein Ziel zu ermöglichen. Die Größe eines Zie⸗ les laſſe ſich an der Größe der Schwierigkeiten, die überwunden werden müßten, und an der Größe der Opfer ermeſſen, die ein Volk für dieſes Ziel zu bringen bereit ſei. Auch das deutſche Volk werde auf manchen Wunſch verzichten und manchen berechtigten Au⸗ ſpruch auf ſpätere Zeiten verſchieben müſſen. Nur wenn die Ausgabenpolitik der öffentlichen Hand und zwar in allen ihren Teilen und Zweigen, ſich dem Gebot ſchärfſter Sparſamkeit unterordnet und auf ein großes Ziel ausgerichtet werde, könne ſich dieſes Ziel erreichen laſſen. Dieſe Sparſamkeit habe ſich nicht nur in der Ach⸗ tung vor den Steuergroſchen zu erweiſen, an dem Schweiß und oft genug Tränen des Steuerzahlers klebten, ſondern vor allem auch in einer einfachen und zweckmäßigen, Doppelarbeit und Neben⸗ und Gegeneinanderarbeiten vermeidenden Durchorgani⸗ ſation unſeres geſamten öffentlichen Apparats. Dabei müſſe man ſich vor einer lebensfernen Zen⸗ traliſierung hüten. Ebenſowenig wie der Staat auf die ſchöpferiſche Kraft des Unternehmens in der Wirtſchaft verzichten wolle und könne, dürfe er die Initiative und Verantwortung der örtlichen Stellen in Staat und Gemeinde über Gebühr beeinrächtigen. Dem Wort:„Die Wirtſchaft iſt unſer Schickſal“ ſtellte der Reichsfinanzminiſter die Worte Friedrich des Großen entgegen, daß das Schickſal der Staa⸗ ten auf den großen Männern beruhe, die ihnen zur rechten Stunde geboren würden. — Feuerwehrleute ſind dabei, die Toten und Verletzten zu bergen. (Weltbild,.) l Der neue Präſidentſchaftskandidat Landon durch ſeine ſachliche Leiſtung, die bei dem augenblick⸗ lichen Zuſtand der amerikaniſchen Finanzen von ſeinen Parteifreunden wohl als ausſchlaggebend an⸗ erkannt wurde. Er hat nämlich als Gouverneur von Kanſas als einziger unter ſeinen 48 Amtskol⸗ legen es fertiggebracht, das Staatsbudget ohne Fehl⸗ betrag und ſogar mit einem Ueberſchuß abzuſchließen und, was für die Amerikaner das Imponierendſte an dieſem Kunſtſtück iſt, er hat dazu nicht einmal neue Steuern gebraucht.„Wer aber den Haushalt eines Einzelſtaates ſo in Oroͤnung halten kann, der wird, ſo erklärte der republikaniſche Propagandachef in einer Polemik mit dem Waſhingtoner Innen⸗ miniſter, der Landon mangelnde Erfahrung vorge⸗ worfen hatte, wohl auch imſtande ſein, den Staats⸗ haushalt der Union in Ordnung zu bringen“. Und das erſcheint den republikaniſchen Bürgern der Vereinigten Staaten und wohl nicht nur dieſen als die augenblickliche Hauptſorge und Hauptauf⸗ gabe— womit freilich nicht geſagt ſein ſoll, öͤaß da⸗ mit Landon die Partie gegen Rooſevelt, deſſen Popularität und deſſen ſuggeſtive Kraft ungleich größer iſt, ſchon gewonnen hätte! —u—— Die Kriſe in Paläſtina Angriff auf jüdiſche Siedlungen — London, 10. Junf. Auch heute wieder liegt eine Fülle von Einzel⸗ meldungen über Unruhen und Ausſchreitungen in ganz Paläſtina vor. Zum erſten Male wurde in der vergangenen Nacht von Arabern ein geſchloſſener Angriff auf jüdiſche Siedlungen in der Ebene von Esdraelon unternommen. Die füdiſchen Anweſen wurden etwa zwei Stunden lang beſchoſſen, doch zogen ſich die Angreifer zurück, als britiſche Ver⸗ ſtärkungen anrückten. Die Araber, die auf den die Siedlungen umgebenden Hügeln Stellung bezogen hatten, nahmen, nachdem ſie mit Maſchinengewehren beſchoſſen worden waren, ihre Toten und Verwun⸗ deten, deren Zahl unbekannt iſt, mit. In Beer Sheba wurde auf das Denkmal Lord Allenbys, der in England als Eroberer Paläſtinas gilt, ein Bombenanſchlag verübt, der jedoch nur ge⸗ ringen Schaden anrichtete. 2. Seite/ Nummer 263 Neue Mirunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 12. Junk 888 Der Zwieſpalt in der engliſchen Außenpolitik Bricht England aus der Sanktionsfront aus? Das Echo der Chamberlain-Rede— Baldwin wird im Anterhaus von der Oppoſition geſtellt — London, 11. Juni. geſtrige Rede Schatzkanzlers Neville Chamberlain hat außer ordentliches Auſ⸗ ſehen erregt. Das geht u. a. aus einem lebhaften Frage⸗ und Antwortſpiel im Unterhaus hervor, wo heute der Führer der Oppoſition, Major Attlee, vom Premierminiſter Auskunft darüber verlangte, ob die geſtern vom Schatzkanzler abgegebenen Erklärungen über den Völkerbund und die Sanktionen die Politik der Regierung darſtellten. Baldwin antwortete, Chamberlain habe ihm mit⸗ geteilt, ſeine Bemerkungen lediglich per⸗ ſönliche, proviſoriſche Ueberlegungen bezüglich der Erfahrungen ſeien, die er in dem italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt gemacht habe.(Beifall und Gelächter.) Attlee ließ jedoch nicht locker und wünſchte zu wiſſen, ob es nicht äußerſt unbequem für den Außen⸗ miniſter ſei, wenn ein äußerſt verantwortlicher Mi⸗ niſter ſo laut gedacht habe. Baldwin erklärte jedoch, er ſei nicht dieſer Anſicht. Chamberlain habe vor einem äußerſt exkluſiven und politiſch erfahrenen Zuhörerkreis geſprochen.(Lachen und Beifall.) Für die Oppoſitionsliberalen wünſchte Sir Archi⸗ bald Sinclair von Baldwin eine Erklärung dar⸗ über, daß dieſer„Einbruch des Schatzkanzlers in das Gebiet der Außenpolitik nichtamtlich geweſen ſei“, und daß die Regierung ihren Völkerbundsverpflich⸗ tungen treu bleibe— eine Politik, die Chamberlain in ſeiner Rede als Mittſommernacht⸗Ver⸗ rücktheit bezeichnet habe. Da Baldwin ſich auf die Frage zunächſt überhaupt nicht erhob, verlangte die Oppoſition ſtürmiſch eine Antwort. Nach einigem Zögern erhob ſich Baldwin und erklärte, er könne über das, was Chamberlain geſagt habe, keine Klage führen. Attlee fragte öͤann, ob Chamberlains Anſicht die gegenwärtige Politik der Regierung darſtelle. Bald⸗ win zögerte jedoch erneut und ließ ſich erſt durch die minutenlangen Zurufe:„Ant worten, antwor⸗ ten!“ von den Bänken der Oppoſition bewegen, noch einmal das Wort zu ergreifen. Er erklärte aber lediglich, er könne nicht weitergehen, als dies bereits geſchehen ſei. „Größte Aufmerkſamkeit“ in Rom (Funkmeldung der NM.) — Mailand, 12. Juni. Die Turiner„Stampa“ bezeichnet die Erklärun⸗ gen des britiſchen Schatzkanzlers Chamberlain als das logiſchſte und bündigſte Dokument, das man von engliſcher Seite ſeit dem Beginn der„abheſſiniſchen Angelegenheit“ beſitze. Es müſſe vor allem unter⸗ ſtrichen werden, ſo betont das Blatt, daß ein ſehr maßgebendes Mitglied des britiſchen Kabinetts rück⸗ Hultlos den Fehlſchlag des Sanktionsexperiments zugegeben habe. Italien verfolge die Entwicklung, die eine entſcheidende Wendung mit ſich bringen könntet, mit größter Aufmerkſamkeit. Abſchaffung der Sühnemaßnahmen ſei ein Akt, der der Entwicklung einer neuen europäiſchen Lage vor⸗ angehen müſſe. Frankreich trage die Ver⸗ antwortung für eine Pocctik, die nicht nur mit dem Geiſt und dem Buchſtaben genau feſtgelegter Abmachungen in Widerſpruch ſtehe, ſondern unſinnig und gefährlich werden würde. Arge Befürchtungen in Frankreich (Funkmeldung der NM.) + Paris, 12. Juni. Die Rede Neville Chamberlains wird vom„Echo de Paris“ wie vom„Oeuvre“ eingehend und kritiſch behandelt. Beide Blätter, die oft die Anſicht des Quai'Orſay wiederſpiegeln, ſind der Auffaſſung, daß ſie ein großes britiſches Manöver ab⸗ Die des daß Die zeichne. Die verantwortlichen franzöſiſchen Kreiſe, ſo ſchreibt die außenpolitiſche Mitarbeiterin des „Oeuvre“, hätten die Rede als den Entwicklungs⸗ beginn der britiſchen Politik gegenüber dem Völker⸗ bund gewertet. Sie glaubt zu erkennen, daß dieſe Entwicklung von dem Gedanken beherrſcht ſei, die Verantwortlichkeiten Großbritanniens in der Welt in dem Augenblick zu vermindern, da die europäi⸗ ſchen Angelegenheiten außerordentlich verwirrt ſeien. Aus dieſem diplomatiſchen britiſchen Manöver großen Stils habe man am Donnerstagabend in den verantwortlichen franzöſiſchen Kreiſen die Er⸗ kenntnis gezogen, daß Frankreich in allen Spielen verliere, im britiſchen, im italieniſchen und ſchließ⸗ lich im internationalen. In den Augen dieſer Fran⸗ zoſen gewinne die Po'litik eines Zu rück⸗ ziehens auf ſich ſelbſt an Raum. „Wachablöſung“ in Rom: Angeduloige Engländer — London, 11. Juni. Der liberale Abgeordnete Mander und der Ar⸗ beiterparteiler Garro Jones verlangten im Unter⸗ haus Auskunft über den Zeitpunkt der deut⸗ ſchen Antwort auf den britiſchen Fragebogen. Eden ſagte, daß die Regierung noch keine Antwort auf die durch ihren Botſchafter am 6. Mai an die deutſche Regierung gerichtete Mitteilung erhalten hat. Am 23. Mai wurde der britiſche Botſchafter be⸗ aufträgt, ſich erneut mit der deutſchen Regierung in Verbindung zu ſetzen. In einer Antwort wurde Sir Erik Phipps am 26. Mai zu verſtehen gegeben, daß vor der Bildung der neuen franzöſiſchen Regierung keine Antwort zu erwarten ſei. Badoglio wird wieder Generalſtabshef Italien braucht ſeinen tüchtigſten Soldaten in der Heimat Graziani wird Vizekönig (Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten) — Rom, 12. Juni. Auf eigenen Wuunſch iſt Marſchall Badoglio ſeines Amtes als Vizekönig entbunden worden. An ſeiner Stelle wurde Marſchall Gra ziani zum Vizekönig ernannt. Badoglio, der in Anerkennung ſeiner großen Verdienſte vom König zum„Herzog von Addis Abeba“ ernannt worden iſt, nimmt wieder in vollem Umfang ſeine Tätigkeit als Generalſtabschef des italieniſchen Feldheeres auf. Es war in gut unterrichteten Kreiſen ſchon von jeher angenommen worden, daß Badoglio nicht wie⸗ der nach Addis Abeba zurückkehren würde, denn in der durchaus noch ungeklärten internationalen Lage, in der Italien ſeine Heimatarmee auf ihrer außer⸗ ordentlich hohen Präſenzſtärke hält und ununter⸗ brochen an ihrer techniſchen Aufrüſtung weiter⸗ arbeitet, war es unwahrſcheinlich, daß es auf die Verdienſte ſeines bedeutendſten Strategen verzichten würde, und andererſeits iſt Graziani als Kolonial⸗ fachmann ſo erprobt, daß man ihm das Vizekönigtum ohne weiteres anvertrauen durfte. Hinzu kommt noch, daß Badoglio, ſeit zehn Jahren ununterbrochen an der Spitze des italieniſchen Generalſtabs, im vorigen Jahr in Rom die Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Generalſtabschef, General Gamelin, führte, und im Herbſt als Beobachter an den großen franzöſiſchen Herbſtmanövern teilnahm, alſo einer der beſten Kenner der ſtrategiſchen und taktiſchen Probleme der größten Armee unter Italiens Nach⸗ barn iſt. Anterwerfungszeremoniel in Addis Abeba — Rom, 11. Junf. Die wiederholten Unterredungen zwiſchen Mar⸗ ſchall Graziani und den Hauptvertretern der abeſ⸗ ſiniſchen weltlichen und geiſtlichen Behörden wurden am Dienstag mit einer Zeremonie in Addis Abeba beſchloſſen, bei der ſich mehr als 50 Häuptlinge und Notablen unter feierlicher Eidesablegung Italien unterſtellten. An der Spitze der abeſſiniſchen Wür⸗ denträger ſtanden Ras Hailu und Ras Gebrih⸗ muot, verſchiedene frühere Miniſter des Negus und viele Vertreter der koptiſchen und iſlamitiſchen Geiſt⸗ lichkeit. Ras Hailu hielt in amhariſcher Sprache eine Rede und überreichte eine auf abeſſiniſches Per⸗ Großes Schiffsunglück in Wien Paſſagierdampfer zerſchellt am Brückenpfeiler 6 Mann der Beſatzung ertrunken — Wien, 12. Juni. Auf der Donau hat ſich geſtern ein ſchweres Schiffsunglück ereignet, dem ſechs Menſchen zum Opfer gefallen ſind Das Unglück geſchah, kurz nach⸗ dem der Paſſagierdampfer„Wien“ die Anlegeſtelle, wo er Kohlen geladen hatte, verlaſſen hatte. In⸗ folge eines Manöprierfehlers ſtieß das Schiff gegen einen Notpfeiler der Reichsbrücke. Der Anprall war derart wuchtig, daß der Dampfer in zwei Teile geſpalten wurde. Glücklicherweiſe befand ſich an Bord des Paſſagierſchiffes nur die 25köpfige Beſat⸗ zung. Das Schiff ſank ſo ſchnell, daß es den Be⸗ ſatzungsmitgliedern, die ſich unter Deck befanden, nicht mehr gelang, ſich in Sicherheit zu bringen. Dem Reſt der Mannſchaft war es noch möglich, in letzter Minute, bevor das Schiff in den Fluten der Donau verſank, über Bord zu ſpringen. Bei dem Dampfer„Wien“ handelt es ſich um eines der größten Paſſagierſchifſe der Donau⸗Dampf⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft. Das Schiff, das eine Länge von über 70 Meter hatte, bot Platz für 1400 Fahr⸗ gäſte. a Der Kapitän erzählt — Wien, 12. Junt. Wien ſteht heute völlig unter dem Eindruck der Schiffskataſtrophe auf der Donau. Die Amtliche Politzeikorreſpondenz veröffentlicht jetzt die Darſtellung des Kapitäns des geſunkenen Dampfers„Wien“, Fiedler. Dieſer erklärte, daß er ſich nach dem Faſſen von Kohle zu den Fahrgaſt⸗ landungsplätzen der Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaft begeben wollte. 200 Meter vor der Reichsbrücke habe, vermutlich infolge eines Kettenriſſes, das Steuerruder des Schiffes verſagt. Der Bug ſei von der Strömung herumgeriſſen worden, das Schiff habe ſich quergeſtellt und ſei breitſeitig gegen die Pfeiler der Reichsbrücke angetrieben wor⸗ (U..) den. Der Kapitän berichtet weiter, daß er daraufhin das Kommando„Volle Kraft voraus“ gegeben habe, in der Hoffnung, das Schiff werde Kurs gegen das Ufer nehmen. Da aber die Maſchinen im Augenblick des Verſagens der Steuerung auf„halber Kraft rück⸗ wärts“ geſtanden hätten, ſei die Zeit zum Herum⸗ werfen zu kurz geweſen. Die gewaltige Strömung der Hochwaſſer führen⸗ den Donau warf die„Wien“ an den Brückenpfeiler der im Neubau befindlichen Reichsbrücke. Unter ungeheuerem Getöſe barſt die„Wien“ mittſchiffs auseinander. Das Schiff ſackte dn drei Minuten weg. Insgeſamt waren 29 Perſonen, durchweg Angeſtellte der Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, an Bord. Zum Glück war es dem Kapitän noch möglich ge⸗ weſen, die Dampfſirene als Notſignal betätigen zu laſſen, ſo daß der größte Teil der Beſatzung auf Deck eilen konnte. Die Leute klammerten ſich an das Holzgerüſt der im Bau befindlichen Brückenpfeiler und konnten ſich ſo retten. Sechs Perſonen gelang nach den letzten amtlichen Meldungen die Rettung nicht. Die vermißten und als tot zu betrachtenden Perſonen ſind der Schiffsheizer, der Reſtaurateur des Schiffs und ſeine Frau, zwei Aufräumefrauen und die Buffetfrau. Vier Tote dürften ſich im Wrack befinden, während zwei Leichen nach Ausſagen von Zeugen weggeſchwemmt zu ſein ſcheinen. Die Strompolizei hat vorläufig die Durchfahrt unter der Reichsbrücke vollſtändig geſperrt. Durch dieſe Unterbrechung des durchgehenden Schiffsver⸗ kehrs wird hauptſächlich die Frachtſchiffahrt betrof⸗ fen, da der Perſonenverkehr durch Umſteigen auf andere Dampfer aufrechterhalten werden kann. Die Bergungsarbeiten zur Hebung des Wracks, von dem auf Steuerbordſeite gerade noch die Buchſtaben des Schiffsnamens„Wien“ aus den Fluten ragen, wer⸗ den ſo bald als möglich beginnen, aber ſehr lange Zeit beanſpruchen. gament geſchriebene von ſämtlichen Anweſenden unterzeichnete Unterwerfungserklärung. In ſeiner Erwiderung, die ſofort ins Arabiſche und Amhariſche überſetzt wurde, betonte Marſchall Gra⸗ ziani, daß Italien gewillt ſei, in Abeſſinien alle Religionen und Glaubensüberzeugungen zu achten und zu reſpektieren. Graziani wies weiter auf die bereits früher er⸗ gangenen Anweiſungen über die Waffenablieferung hin, der noch nicht alle Abeſſinier nach, gekommen ſeien. Er gab bekannt, daß die Regierung nunmehr eine Verordnung erlaſſen hat daß alle Waffen binnen 30 Tagen abgeliefert werden müſſen. Dem Wert entſprechend, werden ihre Be⸗ ſitzer entſchädigt werden. Werden nach Ablauf dieſer Friſt noch Waffen in unrechtmäßigem Beſitz gefun⸗ den, haben ihre Eigentümer ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Immer noch unbeſiegt“? — London, 12. Juni.(U. p) „Der Krieg geht weiter. Abeſſinien iſt un⸗ beſiegt!“— Mit dieſen Worten ſchloß der abeſſi⸗ niſche Außenminiſter, der ſich zur Zeit in London aufhält, ein Interview, daß er dem engliſchen Ar⸗ beiterblatt,„Daily Herald“, gewährte. 10 000 gut gerüſtete und entſchloſſene Krieger ſtünden der pro⸗ viſoriſchen Regierung in Gore zur Verfügung, Im Süden befehlige Ras Deſta eine Truppenmacht von 15000 Mann. Auch in anderen Landesteilen ſei man dabei, die verſprengten Reſte der abeſſiniſchen Ar⸗ meen zu ſammeln und neu zu organiſteren. Außenminiſter Herrouy erklärte weiter, daß die Regierung in Gore unter der Regentſchaft von Bit⸗ woded Waldar Tſadik über den Sudan die Ver⸗ bindung mit dem Negus aufrechterhalte, Der ganze ſüdweſtliche Teil des Landes mit einer Be⸗ völkerung von etwa drei Millionen ſei immer noh intakt und die Einwohner dem Negus treu ergeben. „Von hier wird der Widerſtand organiſtert werden, Wenn wir Frieden ſuchen, wird es nicht durch Italien ſein, ſondern durch die Gerechtigkeit dez Völkerbundes.“ Herrouy keilte ferner mit, daß die Bexrichbe, die über den Sudan nach London gelangt ſeien, ein er⸗ ſchütterndes Bild von der ſogenannten Befrie⸗ dungsaktion General Grazianis gäben. Durch eine Proklamation habe Graziani jeden mit Todes⸗ ſtrafe beoroht, der im Beſitz von Waffen angetroffen würde. Eine Proklamation, die niemand gehört oer geleſen habe. Die Italiener verhängten dann„Straf⸗ gerichte“ über die unglücklichen Einwohner, indem ſie ihre Dörfer zerſtörten und ganze Familien gus⸗ rotteten. Dr. Goebbels ſtellt das Verfagen der Bau⸗ führung ſeſt Am Donnerstagmittag wurde Reichsminiſter Dr. Goebbels im Prozeß um das Baugrubenunglück vernommen. Dr. Goebbels erklärte u..: Ich habe an dem fraglichen Morgen in meiner Privatwohnung gear⸗ beitet. Bei mir befanden ſich mein perſönlicher Referent Miniſterialrat Hanke und mein Adjutant Standartenführer von Wedel. Ich hatte ſchon, ſo lange dieſe Bauſtelle über⸗ haupt beſtand, Gelegenheit gehabt, ſie im ein⸗ zelnen zu beobachten. Ich konnte mich vielfach des Eindrucks nicht erwehren, daß an dieſer Bauſtelle mit einer gewiſſen Verantwortungs⸗ loſigkeit gearbeitet wurde. Ich habe auch bei den verſchiedenſten Gelegenheiten Anlaß genommen, die in Frage kommenden Stellen auf die nach meiner Anſicht beſtehenden Fehler auf⸗ merkſam zu machen. Ich mußte es aber natürlicher⸗ weiſe vermeiden, mich in die Bautätigkeit ſelbſt hineinzumiſchen, habe aber für mich perſönlich und meinen Mitarbeitern gegenüber immer wieder die ſtärkſten Bedenken in bezug auf die ſach⸗ gemäße Durchführung dieſes Bauvorhabens gehabt Ich brauche nur zu erwähnen, daß in den Zimmern meiner Privatwohnung tiefe Einriſſe in den Wän⸗ den feſtzuſtellen waren. Als ich mich dieſerhalb wiederum an die Baubehörde wandte, wurde mir geantwortet, das liege in der Natur des Bauvor⸗ habens. Ich habe ſehr oft und auch abends vom Fenſter aus den Fortgang dieſes Bauvorhabens beobachtet und hatte dabei auch ſehr oft Gelegenheit zu be⸗ obachten, wie an der gegenüberliegenden Seite die Straßenbahn nach meinem laienhaften Urteil in einer geradezu gefahrdrohenden Weiſe ſich fortbewegte. Ich habe ſehr oft beobachtet, daß der gegenüberliegende Boden in ſchwerſte Erſchütte⸗ rungen geriet, und ich hatte den Eindruck, daß die Straßenbahn ſich manchmal faſt in einem Schwebe⸗ zuſtand befand. Das Unglück ſelbſt vollzog ſich ſo, daß man im Hauſe ein Geräuſch vernahm, als ob zwei oder drei Flugzeuge niedrig über dem Haus hinwegflögen. Ich ging ans Fenſter und ſah, wie an der gegenüber⸗ liegenden Seite der Boden herunterrutſchte und der Kran und ein in der Nähe des Krans ſtehender Baum allmählich ſich zu ſenken begannen. Ich war mir im Augenblick nicht über die Größe des Unglücks im klaren. Ich ſchickte meinen Adjutanten von Wedel herunter in der Annahme, daß es ſich um eine weniger ernſte Angelegenheit handelte, und be⸗ auftragte ihn feſtzuſtellen, was paſſiert ſei. Nach kurzer Zeit berichtete mir mein Adjutant, daß es ſich um ein ernſtes Unglück handele, und daß man vermuten müſſe, daß auch einige Tote zu bekla⸗ gen ſeien. Ich begab mich ſehr ſchnell an oͤͤie Bau⸗ ſtelle, wo ich nach kurzer Zeit auch Generaldirektor Dr. Dorpmüller und Dr. Ley traf. Ich habe dieſen Herren gegenüber ſofort in der unmißverſtändlichſten Weiſe zum Ausdruck gebracht, daß meiner Anſicht nach an dieſer Bau⸗ ſtelle verantwortungslos gearbeitet worden ſei und daß ſchärfſtes Durchgreiſen am Platze ſei. Die Herren waren ſofort meiner Meinung, und wir haben uns mit der Staatsanwaltſchaft in Verbindung geſetzt, um die notwendigen Maßnah⸗ men zu treffen. Ich habe in derſelben Stunde dem Führer telephoniſch über die Größe des Unglücks Bericht erſtattet, und der Führer hat mir den Auf⸗ trag exteilt, mit den ſchärfſten Mitteln dagegen ein⸗ zuſchreiten, wenn auf dieſer Bauſtelle etwa eine Verantwortungsloſigkeit feſtzuſtellen ſei. Ich ſelbſt habe die Staatspolizei beauftragt, die jetzt auf der 5 ſitzenden Herren augenblicklich zu ver⸗ haften. Meiner Anſicht nach handelt es ſich bei dieſem Prozeß nicht ſo ſehr um die Durchführung des Grundſatzes„kiatl ſustitia, ſondern es Großer Tag im Bauunglück-Prozeß Die Eindrücke des Miniſters von der Jahrläſſigkeit der Verantwortlichen handelt ſich wielmehr um folgendes: Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat zur An⸗ kurbelung des Arbeitsprozeſſes unendlich viel Bau⸗ vorhaben auf allen möglichen Gebieten durchgeführt, wie die Reichsautobahnen, Eiſenbahnbauten usw. Es liegt nun in der Natur der Sache, daß, wenn ein derartig immenſer Arbeitsprozeß angekurbelt wird, unter Umſtänden bei einzelnen Bauvorhaben eine gewiſſe Leichtfertigkeit einreißen kann. So wenig alber oͤie nationalſozialiſtiſche Regierung gugenblick⸗ lich in der Lage iſt, das ſoziale Los des deutschen Arbeiters weſentlich zu beſſern, ſo ſehr muß ſie auf der andern Seite beſtrebt ſein, dem deutſchen, Ax⸗ beiter, ſo weit das überhaupt menſchenmöglich i, Sicherheit bei ſeiner Arbeit zu geben. Die Statiſtik hat es bereits erwieſen, daß, ſeitdem dieſer Prozeß im Gange iſt, die Unglücksfälle bei den deutſchen Bauvorhaben merklich zurückgegangen ſind, ein Beweis dafür, daß man jetzt nicht nur den Eifer des Bauens in den Vordergrund ſtellt, ſondern ebenſo eifrig auch die Sicherheit der am Bau beſchäf⸗ tigten Volksgenoſſen berückſichtigt. Noch vor ein paar Tagen habe ich mit den Ar⸗ beitern auf der Bauſtelle geſprochen. Ich habe hien wieder ein faſt rührendes Zeugnis für die Anhäng⸗ lichkeit dieſer Arbeiter an die hier auf der Anklahe⸗ bank ſitzenden Arbeitgeber und Vorgeſetzten geſun⸗ den, und es hat mich Mühe gekoſtet, die Apbeiler davon zu überzeugen, daß es ſich hier nicht um Ge⸗ fühlserwägungen handelt, ſondern daß der Gexreßh⸗ tigkeit freier Lauf gelaſſen werden muß. Aber ih kann nicht glauben, daß es nun unſere Aufgabe ſei, alles mit dem Mantel der Liebe zuzudecken, ſondern ich bin vielmehr der Meinung, daß rückſichtslos und nüchtern nach den Grundſätzen der Gerechtigkeit unterſucht werden muß, ob bei dieſer Kataſtrophe Schuldige feſtzuſtellen ſind, und wenn ja, Haß dieſe Schuldigen dann auch zur Rechenſchaft gezogen wer⸗ den müſſen. Ich bin der Meinung, daß, wenn man einen ſol⸗ chen Fall ſang⸗ und klanglos unter den Tiſch fallen ließe und danach kein Gerichtsverfahren ſtatkſände und die Schuldigen nicht zur Rechenſchaft gezogen würden, das zu einer ſchweren Gefährdung unſeres natjo⸗ nalen Aufbauwerkes führen würde. i e Der Vorſitzende verwies auf eine frühere Zeugen⸗ ausſage, nach der ſich der Angeklagte Hoff mann in der Hauptſache um die wirtſchaftlichen Fragen gekümmert hätte, aber nicht ſehr viel auf dem Bau⸗ gelände geweſen ſei. Er fragte den Zeugen, ob dieſe Haltung den nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen des Führertums entſpreche, nach denen Geſinnung zwar Vorausſetzung, Leiſtung aber Grundlage des Führertums, alſo auch des Betriebsführertums ſei. Reichsminiſter Dr. Goebbels erklärte, er könne auf dieſe Frage im einzelnen nicht antworten da er ſich dann zu ſehr mit den techniſchen Einzelheiten beſchäftigen müſſe. Das nationalſozialiſtiſche Fith⸗ rertum ſei nicht nur mit Geſinnung, ſondern mit Leiſtung verbunden. Jeder trage für das, was er tue, die unmittelbarſte Verantwortung. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantworklich für Theater, 75 ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbark⸗Handelsteil Dr. Fritz Sub Lokaler Teil? Dr. Fritz Hammes Sport: Willy, ug kes Ecen⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt? J. V. Richard 15 felder„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob g a fämtlich in Mannheim t Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R 1. 428 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin- Frieden D. A. V 19892 Sentaſtraße 2 Mittagauflage der Ausgabe K u. Ausgabe B: 20 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B; 20520 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Ari Von geſtrige einer 1 fen we tagsſtu! Stadtge Waſſert Innenſ Allerdit noch me permitt Sicherh der St wieder ſerung ten abe an. Da tägliche hatten. ſiel ein ſich vor Doch gerettet katholiſ Feſtlich Morger im Feſt fronten Teppich Blumer levitier. Bauer große ö faßte e gahlreic dem ſe mit den von St übernon die za treuen und V mit wi Station Parkrir Nach zr die Jeſ und de Heerſche Im nen zut! vo wel eigten Am Na denen 9 die Pfa Ge Die ters hat wegen! für die lungen führt. Weiſe j ſer Ge Weiſe f verwirt toren Stat. 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Aprilwetter am Fronleichnamslag Von ſeiner allerſchlechteſten Seite zeigte ſich am geſtrigen Fronleichnamstag das Wetter, das von einer Unbeſtändigkeit war, die nicht mehr übertrof⸗ en werden konnte. Schon um die zehnte Vormit⸗ lagsſtunde ging über den öſtlichen und nördlichen Stadtgebieten ein Wolkenbruch nieder, der ungeheure Paſſermaſſen brachte. Zur gleichen Zeit war in der Innenſtadt kaum etwas von dem Regen zu merken. Allerdings öffnete der Himmel im Laufe des Tages noch mehrfach ſeine Schleuſen und manchmal ſo un⸗ vermittelt, daß man ſich gar nicht raſch genug in Sicherheit bringen konnte, wenn man ſich gerade auf der Straße befand. Zwiſchendurch traten immer wieder Aufhellungen ein, die Hoffnung auf eine Beſ⸗ ſerung des Wetters weckten. Dieſe Hoffnungen hiel⸗ ten aber jeweils nur bis zum nächſten Platzregen an. Das Leben in der Stadt trug daher keinen feſt⸗ täglichen Charakter, da auch die Geſchäfte geöffnet hatten. Lediglich in den ſpäteren Mittagsſtunden ſiel ein etwas lebhafterer Straßenverkehr auf, der ſich vor allem auf den Planken auswirkte. Doch war die öffentliche Fronleichnamsprozeſſion gerettet. Am Abend zuvor wurde das Hochfeſt der katholiſchen Kirche mit Böllerſchüſſen angekündigt. Feſtliches Glockengeläute leitete die Feier am frühen Morgen ein. Die Straßen der Oberſtadt zeigten ſich im Feſtſchmuck mit Birken und Tannen. Die Häuſer⸗ fronten hatten ihren Fronleichnamsſchmuck angelegt, Teppiche, Heiligenbilder und Figuren, Fahnen und Blumen. Der Prozeſſion voraus ging das feierliche levitierte Hochamt in der Jeſuitenkirche, das Prälat Bauer zelebrierte. Gegen 9 Uhr ſetzte ſich dann die große öffentliche Prozeſſion in Bewegung. Sie um⸗ faßte einige tauſend Teilnehmer, in der Mitte die zahlreiche Geiſtlichkeit der Stadtpfarreien. Unter dem feſtlichen Baldachin ſchritt Prälat Bauer mit dem Sanktiſſimum, das von der zweiten Station von Stadtpfarrer Mosmann(St.⸗Joſephs⸗Pfarrei) übernommen wurde. Mit der Prozeſſion ſchritten die zahlreichen Gläubigen, die Kinder, blumen⸗ ſtreuende Mädchen, Ordensſchweſtern, Bruderſchaften und Vereine. Der Prozeſſionsweg war umſäumt mit wiederum Tauſenden. Die erſte und vierte Station wurde in der Jeſuitenkirche, die zweite Parkring 9 und die dritte Parkring 11 gehalten. Nach zwei Stunden kehrte die Prozeſſion wieder in die Jeſuitenkirche zurück. Das feierliche Tedeum und der ſakramentale Schlußſegen beendeten die Heerſchau der feſtlichen Fronleichnamsliturgie. In den Vorſtadtgemeinden werden die Prozeſſio⸗ nen zum Teil am kommenden Sonntag abgehalten, wo welche ſtattfanden, geſtalteten ſie ſich feſtlich und eigten eine zahlreiche Teilnahme der Gläubigen. Am Nachmittag und Abend vereinigten in verſchie⸗ denen Pfarrgemeinden noch einmal beſondere Feiern die Pfarrangehörigen. Geſchloſſene Theatervorſtellungen für Betriebe Die Intendanz des Mannheimer Nationalthea⸗ ters hat mit einer Reihe von Mannheimer Betrieben wegen Veranſtaltung von geſchloſſenen Vorſtellungen für die Gefolgſchaften verhandelt. Dieſe Verhand⸗ lungen haben zu einem erfreulichen Ergebnis ge⸗ führt. Zahlreiche Betriebe haben in dankenswerter Weiſe jetzt ſchon ihre Zuſage erteilt. Die erſte die⸗ ſer Gefolgſchaftsvorſtellungen, die in einzigartiger Weiſe den Gedanken des Gemeinſchaftserlebens zu verwirklichen berufen ſind, hat die Leitung der Mo⸗ torenwerke Mannheim AG vorm. Benz, Abt. Stat. Motorenbau, für ihre Betriebsangehörigen für Sonntag, den 14. Juni, nachmittags, abgenommen. Nun auch Mütterſchulkurſe in den Werken Von Kreisſachbearbeiterin Tilde Oelenheinz Wenn wir heute von Mütterſchulkurſen hören, ſo wird vielfach die Frage auftauchen, ob dies eigent⸗ lich ſo notwendig iſt, vielleicht wird ſie auch mit einem Lächeln beantwortet werden. Die Annahme, daß eine Frau grundſätzlich und naturgemäß all die Dinge wiſſe, die man hier lerne, läßt viele Frauen und Mütter dieſe Frage beiſeite ſchieben— als für ſie erledigt. Doch weshalb liegt unſerem national⸗ ſozialiſtiſchen Staat ſoviel daran, jedes Mädel, jede Frau und Mutter zu erfaſſen? Es kann ſich hier nicht einfach um Belehrung und Wiſſensvermittlung ſchlechthin handeln, wie z. B. über Säuglings⸗ und Kleinkinderpflege, Erziehungsfragen, Geſundheits⸗ pflege oder in der Hauswirtſchaft über die Grund⸗ begriffe einer ſparſamen und volkswirtſchaftlichen Haushaltführung. Wenn auch dieſe Fragen aus⸗ reichend theoretiſch und praktiſch behandelt werden, ſo iſt der tiefere Sinn unſerer Arbeit der, die Frauen unter einem großen Erleben— in einer Berufung— zuſammen kommen zu laſſen in der Vorbereitung zu ihren ſchönſten Pflichten und Aufgaben— denen der Hausfrau und Mutter. Es iſt eine irrige Anſicht, wenn Frauen glau⸗ ben, der Mütterſchulung fernbleiben zu ſollen oder gar zu müſſen, weil ſte nicht Mitglieder einer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Organiſation ſind. Mütterſchulung iſt eine ſtaatspolitiſche Auf⸗ gabe; ſie iſt für jede deutſche Frau zu ihrem und des ganzen Volkes Wohl geſchaffen. Jede Frau, ob Braut, Mutter oder Großmutter, kann an unſeren Kurſen teilnehmen. Wir brauchen heute Frauen, die aus ihrem Inſtinkt und ſicheren Gefühl heraus zu handeln vermögen, die nicht ver⸗ bildet ſind durch eine falſch geleitete Erziehung, die naturgemäß ſind, allein aus dem Blut, aus der Art heraus. Wir wollen die Frau zur Verantwort⸗ lichkeit in der Ehe, Mutter der Nation zu ſein, erziehen und wir müſſen dem deutſchen Mädel ſagen, daß es vor Eingehen der Ehe um die Sorgen, Nö⸗ ten und Notwendigkeiten ſeines Volkes wiſſen muß. Deshalb auch will die Mütterſchulung nicht nur die Frau und Mutter erfaſſen, ſondern ebenſo das junge Mädchen über 18 Jahren. Ueberall im Deutſchen Reich ſind Mütterſchulen des Reichsmütterdienſtes im deutſchen Frauenwerk geſchaffen worden. In den größeren Städten hat man feſte Mütterſchulen errichtet, die das ganze Jahr über laufend Kurſe abhalten. Auf dem Land und in den Vororten führt eine Wanderlehrerin die Kurſe durch. Der erſte Schritt, für die Mütterſchulung neue Freunde zu gewinnen, iſt getan. Um die wertvollen Kenntniſſe der Kunſt, Mutter zu ſein, auch den Frauen zu vermitteln, die dieſer Kunſt am meiſten bedürfen und mit beſonderer Sehnſucht auf die Bereicherung ihres Wiſſens war⸗ ten, haben wir im Benehmen mit der Deutſchen Arbeitsfront — Abt. Frauenamt— Werkkurſe eingerichtet, an denen die Mädels in Fabrik und Kontor, aber aber auch die Frauen der Werkangehörigen, teilnehmen können. Durch Vermittlung des Frauenamts der Deutſchen Arbeitsfront konnte der erſte Kurſus im Werk in der Sunlicht⸗Seifenfabrik.⸗G., Mann⸗ heim⸗ Rheinau durchgeführt werden. Da ſaß nach Arbeitsſchluß die Arbeiterin neben der Büro⸗ angeſtellten und ſie folgten mit Spannung den theo⸗ retiſchen und praktiſchen Unterweiſungen der Lehr⸗ kraft, des Arztes und der Jugendleiterin, hatten ſie doch alle einen Wunſch im Herzen, nicht nur Ka⸗ meradin und Helferin des Mannes zu ſein, ſondern auch eine gute Mutter und Erzieherin ihrer Kinder und damit die Hüterin der Familie, der Sitte und des Volkes. Die wenigen Stunden(12 Nachmittage) führten eine enge Verbundenheit der teilnehmenden jungen Mädels herbei. Dieſe Verbundenheit trat deutlich zutage, als ſie ſich mit der Betriebsführung in dem mit Blumen ausgeſchmückten Aufenthaltsraum des Werkes vereinten, wo ſie alle den durch ihre vorbild⸗ liche Aufmerkſamkeit und ihren pünktlichen Beſuch verdienten Ausweis des Reichsmütter⸗ dienſtes in Empfang nehmen konnten, um dann nach ernſten Worten zum gemütlichen Teil, den ſie ſelbſt beſtritten, überzugehen. Durch das ſoziale Verſtändnis des Betriebes war es möglich, einer ſtattlichen Zahl arbeitender Frauen die Segnungen eines Mütterkurſes teilhaftig werden zu laſſen. Der erſte Werkkurſus iſt erprobt und liegt hinter uns. Welcher Betrieb folgt nun? ... d ũ ²dddddddddd.õwdõõdõũdddvyũ d Oeffnung der Reißinſel Die Reißinſel wird ab 15. Juni an den Mitt⸗ woch⸗, Samstag⸗ und Sonntag⸗Nachmit⸗ tagen von 14—19 Uhr für den allgemeinen Beſuch geöffnet. Darüber hinaus kann auch an anderen Wochentagen geſchloſſenen Vereinigungen und Ver⸗ bänden ſowie Schulen oder Schulklaſſen unter An⸗ weſenheit des verantwortlichen Führers die Beſich⸗ tigung der Reißinſel erlaubt werden. Der Zutritt iſt, wie ſeither, nur durch das große Tor am Franzoſenweg geſtattet. Sommerfeſt des BDA Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland ruft zu frohen Stunden am kommenden Samstag, dem 13. Juni, in den Sälen und Gartenanlagen des Friedrichsparks. Der Nachmittag iſt in erſter Linie für die Jugend, aber auch die Eltern ſind herzlich willkom⸗ men, wenn ſie die Freude und den Jubel der Kinder miterleben wollen. Den Hauptanziehungspunkt wird ein Kaſperletheater im großen Saale bieten. Aber auch an der Angelbude und bei den Wettſpielen auf dem Kinderſpielplatz wird reges Leben herrſchen. Mit einer VDA⸗Ballonpoſt wird der Kindernach⸗ mittag geſchloſſen und alle Helfer und Helferinnen ſammeln neue Kräfte für das Feſt am Abend, das unter dem Leitſpruch ſteht: Grenzlanoͤdeutſche feiern mit uns in Wort, Lied und Tanz. Dann wird die SS⸗Kapelle abgelöſt durch eine Tanzkapelle und der Tanz beginnt im großen Saal. Im Saal und auf der gedeckten Terraſſe iſt für Unterhaltung und Erfriſchungen jeder Art geſorgt durch Tombola und Schießbude, Stände mit auslandsdeutſchen Hand⸗ arbeiten, mit Kaffee und Kuchen, Brötchen, Eis, Limonade, Bier und Wein uſw. Außer den Mitgliedern des VDA haben in lie⸗ benswürdiger Weiſe verſchiedene Verbände wie die NoS⸗Frauenſchaft, der Frauenarbeitsdienſt, die aus⸗ landsdeutſchen Verbände und andere zugunſten unſerer Auslandsdeutſchen ihre Hilfe zur Verfügung geſtellt, damit unſeren Grenzlandgebieten neue Mittel zur Erhaltung ihrer deutſchen Kultur und ihres Volkstums zufließen. Steigender Fremdenberkehr in Mannheim Wie ſchon die Statiſtik über den Fremdenverkehr in Mannheim während des erſten Vierteljahres 1936 auswies, iſt gerade in dieſem Jahre ein ſtarkes An⸗ ſchwellen des Fremdenverkehrs zu verzeichnen. Der April brachte eine weitere Zunahme und nunmehr liegen auch die Zahlen des Monats Mai vor, der vor allem eine auf die Bäckertagung zurückzufüh⸗ rende ſtarke Steigerung der Uebernachtungsziffern Hrachte. Die Fremdenankünfte im Monat Mai lie⸗ gen mit 12085 um 2373 über den Fremdenankünften des Monats Mai 1935. Noch ſtärker iſt die Ueber⸗ nachtungsziffer von 18584 um 4090 auf 22 674 ge⸗ ſtiegen. Faßt man die erſten fünf Monate zuſam⸗ men, ſo ſtehen im gleichen Zeitraum der Jahre 1935 und 1936 insgeſamt 43 998 Fremdenankünften den 5—— Marlene Duetrich in dem dieſer Tage wiederholt in Monnheim laufenden Film„Sehnſucht“. 51 182 Ankünften des Jahres 1935 gegenüber. Die Zahl der Uebernachtungen iſt ſogar von 83 986 auf 91 602 geſtiegen! Erfreulicherweiſe hat auch der Mus länder⸗ beſuch eine Zunahme erfahren, und zwar betrug die Zahl der Fremdenankünfte in den erſten fünf Monaten des Jahres 1935 2919, während im gleichen Zeitraum dieſes Jahres 3197 Ausländer ankamen. Entſprechend iſt auch die Zahl der Ausbiinder⸗Ueber⸗ nachtungen von 4680 auf 6003 geſtiegen. Die NS veranſtaltet Kinderflüge Am kommenden Dienstag, dem 16. Juni, vormittags 9 Uhr, werden auf dem hieſigen Flugplatzgelände durch die Gauamtsleitung der NS⸗ Volkswohlfahrt Kin derfrei flüge veranſtaltet. Die Freiflüge ſind für die beſten jugend⸗ lichen Sammler und Sammlerinnen der NS und für das WSW beſtimmt. Dieſe werden mit einer Meſſerſchmidt⸗Maſchine einen Freiflug erhal⸗ ten. Bis zum heutigen Tage wurden im Reich un⸗ gefähr 10 000 Kinder in 2500 Flügen ohne jeden Unfall befördert. Die Maſchine kommt von Ber⸗ lin und wird im ganzen Gau die Flüge durchführen. Ve sto fu HN 7 und dadurchNeigung zu Kopf- weh, Unlust. unreinem Blut, Gicht, Magen- Lebei-Gallebeschw., Blähungen, Hämorrh., Darmträgheit? Sa Ai D 7282 8 v. KlosterlaboratorlumAlpirsbachSchwarz w. D Diese lassen solche Leiden nicht aufkommen u. bewirken durch rein pflanzl. Stoffwechselregelung natürl. Verfüngung. 30-Stck.-Pack. RM..50. 60-Stek- Pack. RM..75. 300- Stck. Sparpack. RA. 10. Erhältlich in Apotheken und Drogerien oder direkt vom Hersteller Hlosterlaboratorlum Alpirsbach Schwarzwald * 75 Jahre Männergeſangrerein Mannheim⸗ Seckenheim. Am 13., 14. und 15. Juni begeht der 1861 gegründete Verein ſein Jubiläum. Es beginnt am Samstag mit einem Feſtkonzert im Schloß⸗ Saal unter Mitwirkung von Hans Kohl, der Kapelle Homann⸗Webau und dem Männerchor. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Chormeiſter Bauſenhardt. Dar⸗ an ſchließt ſich der Weiheakt und dann das Feſt⸗ bankett mit Ehrungen und Ehrenſingen der Gaſt⸗ vereine. Am Sonntag iſt ein Wertungsſingen von 15 Vereinen. Den Ausklang bildet am Mon⸗ tag eine Volksbeluſtigung auf dem Feſtplatz. * Theaterzüge der Rhein⸗Hardt⸗Bahn nach und von Dürkheim. Aus Anlaß der Freilichtſpiele„Die Räuber“ auf der Hardenburg bei Bad Dürkheim, verkehren an den Samstagen vom 13., 20., 27. Juni und 4. Juli die Theaterſonderzüge der RHB 17.45 Uhr ab Mannheim und 1 Uhr ab Bad Dürkheim. Dieſer iſt in erſter Linie bereitgeſtellt für die Theaterbeſucher der Samstag⸗Nachtvorſtellung. Großer HANOMAG- Sieg deutschen Kreftfahrspertes mit Goldenem Ehrenschlld Fabrik-Mannschaft: 5 Haeberle, de Bucourt, Röhrleht 7 Medalllen la Gold Sauvant, Ziervogel, Bruns. 3 Medalllen in Silber Gesenger, Weingärtner. Scholle. 2 Mannschaftsprelse des Führers des Wertungsgruppe VI über.8 Liter Relchsführung SS v. Bernuth, Beyer, Popp. Wertungsgruppe VI bis 1,8 Liter H. v. Hanstein, R. Sander, Lechte, Melzig. Wertungsgruppe VII über.8 Liter Wertungsgruppe bis 1,8. Liter Wertungsgruppe VII über 1,8 Liter 2 HANOMACG veflessen kann. HANNOVER auf der 3- Tage- Mittelgebirgsfahrt 1936 Ein Nennen auf leben und Tod über zerklüftete Felspfade, durch àufgewühlten Send und verschlemmte Feldwege, hinauf und hinunter an glitschigen Wiesen- Steilhängen, durch Horest und Wasser. Diese Fähft War eine NMaterlal- prüfung erster Ordnung, und darum wurde Sie ein großer Erfolg für HAN OH AG: 2 Goldene Mannschaftsschilde, 7 Goldene, 3 Silberne Medaillen. % Winterfehrt und Ostpreußenfehft beweist überzeugend àuch die schlesische Nittelgebirgsfähtt, daß man sich in jedem Gelönde und unter den schwersten Fahfbedingungen auf einen HANOHAG- Wägen 4. Seite Nummer 263 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Muſterungskalender Jahrgang 1914: (Zurückgeſtellte) Mannheim⸗Stadt mit den Vororten Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gar⸗ tenſtadt(Muſterungsbezirk J Mannheim, Schlageter⸗ haus, M 4a). Samstag, den 13. Juni: H bis K. am Jahrgang 1915: ückgeſtellte) Mannheim⸗Stadt mit den extal, Neckarau, Rheinau und Waldhof ſtadt(Muſterungsbezirk II Mannheim, am Schloß). Samstag, den 13. Juni: H bis K. Vororten mit Gar⸗ Ballhaus a1. wird darauf hingewieſen, daß jeder Geſtel⸗ gspflichtige, der ſeine Wohnung wechſelt, ver⸗ chtet iſt, öies innerhalb drei Tage bei der zu⸗ idigen polizeilichen Meldeſtelle zur Berichtigung er Wehrſtammkarte anzumelden. jeden Zweifel auszuſchließen, wird mitgeteilt, h Nichtarier zur Muſterung zu erſcheinen t. Jeder Dienſtpflichtige hat ferner zwei un⸗ gezogene Paßbilder zur Muſterung vor⸗ legen. Geburtsſcheine(Familienbücher) nicht ver⸗ geſſen. Muſterungsbeginn jeweils.30 Uhr vormittags. Unpünktliches Erſcheinen hat Beſtrafung zur Folge. FFFFFFPFCCCCCCCbCCCTCTCTCTGTGTCbTbTGTbTVTCTCTGTCTCTGTGTGTCTCTCTCTbTCTCTCTCTbTT Polizeibericht vom 12. Juni Wieder zahlreiche Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich hier 6 Ver⸗ kehrsunfälle, wobei 5 Perſonen verletzt und 7 Fahnpzeuge beſchädigt wurden. 3 der Verletzten fan⸗ den Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Zurückzu⸗ ren ſind dieſe Unfälle teils auf Nichtbeachtung des orfahrtsrechtes oder unvorſichtiges Ueberholen und i auf Außerachtlaſſung der im Straßenverkehr notwendigen Vorſicht. Sie hätten ſich alſo alle ver⸗ meiden laſſen! Neuregelung der Schulgelofrage zugunſten der Kinderreichen. Geſetz⸗ und Verordnungsblatt und im Amts⸗ des Unterrichtsminiſteriums wird eine Ver⸗ nung erſcheinen, die einem alten Wunſche des chsbundes der Kinderreichen auf Ermäßigung Schulgeldſatzes auch dann Rechnung trägt, wenn zwei Kinder eine höhere Schule beſuchen. In Falle tritt eine Schulgeldbefreiung von 10 für jedes Kind ei Ek, für die Eltern u, was eine Erſparnis von bedeutet. Wenn drei Ge⸗ 5.., bei vier Geſchwiſtern auf 50 v. H. und l fünf Geſchwiſtern auf 55 v.., während das ſechſte und jedes weitere Kind vollkommen ſchul⸗ geldfrei ſind. Bemerkenswert iſt, daß auch dig Kinder, welche Hochſchulen und andere Schulen mit Schulgeldoͤpflicht beſuchen, bei der in Betracht kommenden Kinderzahl mitgezählt werden; die Befreiung tritt allerdings nur ein bei den die höhere Schule beſuchenden Kindern, ſoweit nicht im Einzel⸗ noch beſondere Anordungen getroffen werden. anzielle Mehrbelaſtung ſoll dieſe Regelung ringen. Die Neuregelung wird für die ſtaat⸗ Gymnaſien innerhalb des zur Verfügung tehenden Befreiungsſatzes von 16 v. H. des Schul⸗ geldaufkommen durchgeführt. Vorſicht beim Sammeln von Maipilzen Man ſammle niemals un bekannte Pilze zum Eſſen, ohne daß man dieſe zuvor einer Pilz⸗ Beratungsſtelle vorgelegt hat. Der Maipilz er⸗ ſcheint im Frühjahr an graſigen Wegrändern, auf Wieſen und ähnlichen Plätzen. Sein Hut wird meiſt kaum breiter als 10 Zentimeter. Alle Teile des Pil⸗ zes: der Hut, die Blätter auf der Hutſeite und der Stiel ſind weißlich bis rahmgelblich. Beſonders auf⸗ ſällend iſt der ſtarke Geruch nach friſchem Mehl. Man hüte ſich jedoch vor Verwechflungen des Maipilzes mit den Rißpilzen, insbeſondere mit dem lebens⸗ gefährlichen ziegelroten Rißpil z. Im Merkblatt des Reichsgeſundheitsamtes wird mit Recht auf die Verwechſlungsmöglichkeit mit den ge⸗ fährlichen Rißpilzen hingewieſen, wie das auch andere Fachleute(Gramberg, Profeſſor Dr. Räbiger, Unfverſttätsprofeſſor Dr. Reinhardt in der Zeitſchrift fir Pilzkunde) vor Jahren ſchon getan haben. Der ziegelrote Rißpilz, der wiederholt ſchon Menſchen ums Leben brachte, wächſt ebenfalls im Frühjahr bis Frühſommer auf graſigen Plätzen. Er bleibt meiſt etwas kleiner als der Maipilz, kommt aber eben⸗ falls mit weißlicher bis gelblicher Färbung aus dem Boden, ähnlich wie der Maipilz, und wird erſt ſpäter mehr oder weniger ziegelrötlich. Im Gegenſatz zum augenehmen Mehlduft des Maipilzes hat er einen viel ſtrengeren Geruch, der gerade für den ziegel⸗ Toten Rißpilz charakteriſtiſch iſt. Im Gegenſatz zu den weißlichen Blättchen des Maipilzes werden die Blätter auf der Hutunterſeite des Rißpilzes bald mehr oder weniger bräunlich, ähnlich wie beim An⸗ gerling(Champignon). n Einen Fackelzug von Q 7, 12 aus veranſtalten heute abend die Sanitätskolonnen vom Deutſchen Roten Kreuz in Mannheim bei Anbruch der Dunkelheit. Der Zug bewegt ſich durch verſchiedene Straßen der Stadt und löſt ſich auf dem Clignet⸗ Platz in der öſtlichen Neckarſtadt auf. Der Zug bildet den Auftakt zu dem Roten⸗Kreuz⸗Tag 1936, der durch Darbietungen für die hohen Ziele des Roten Kreuzes werben und durch eine Reichsſammlung Mittel für ſeine Aufgaben beſchaffen will. e Synntagskarten nach Mannheim und Köln. Zum Beſuch der Ausſtellung„Die Ausſteuer“ in Mannheim geben die Bahnhöfe im Umkreis von 35 Klm. an den Mittwoch⸗ Nachmittagen vom 17. und 34. Juni, 1. und 8. Juli Sonntagsrückfahrkarten nach Mannheim und Ludwigshafen a. Rh.(Hbf.) aus mit jeweiliger Geltungsdauer von 12 bis 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Die Karten müſſen bei der Rückfahrt auf der Rückſeite den Stempel der Ahsſtellung tragen.— Aus Anlaß der Wiederſehens⸗ feier der ehemaligen Fußartillerie⸗Regi⸗ enter 7 und 9 in Köln am 13. und 14. Juni wird die Gültigkeitsdauer der ſtändig nach Köln auflie⸗ genden Sonnkagsrückfahrkarten verlängert bis zum 16. Jun, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Deutſche ein Eigenheim erhielten. Freitag, 12. Juni 1986 Mannheimer Straßenbahn fahrt am Gummi Das Straßenbahnamt ſchreibt uns: 3 Lieber Leſer, erſchrick nicht über dieſe Ueberſchrift; handelt ſich hier nicht um einen Aprilſcherz. Auf den Linien nach Schlachthof und Neu⸗ oſtheim verkehrt der Wagen Nr. 277, an dem dies Unglaubwürdige zur Wahrheit geworden iſt. Wenn es ſich auch hierbei nicht um ein gummibereiftes Rad wie bei einem Kraftwagen handelt, ſo iſt doch die Ausführung eine ähnliche. Das Eiſenbahnrad be⸗ ſteht aus dem ſogenannten Radſtern, um den ein ſtäh⸗ lerner Laufkranz aufgepreßt wird. Wenn dieſer Lauf⸗ kranz, der mit Radſtreffen bezeichnet wird, abgenutzt iſt, wird er von den Rädern entfernt. Nun wird neuerdings ein dickes Gummipolſter zwi⸗ ſchen Radreifen und Radſtern gelegt, und dieſe Ausführung hat der obige Wagen. Die in einem Straßenbahnbetrieb unvermeidlichen Stöße in Kurven und Weichen werden durch das Gummipol⸗ ſter aufgefangen. Das Fahren iſt in dieſem Wagen bedeutend angenehmer. Der Wagen Nr. 277 iſt aber noch in anderer Be⸗ ziehung beachtenswert. Er hat eine neuartige Schaltung, die ſehr viele Schaltſtufen aufweiſt. Hierdurch wird ein ſtoßfreies Anfahren und Brem⸗ ſen des Wagens erreicht, aber auch die Anfahrts⸗ beſchleunigung und Bremsverzögerung werden hier⸗ durch bedeutend vergrößert, ſo daß die Reiſegeſchwin⸗ digkeit des Wagens ſehr leicht erhöht werden kann, ohne die jetzige Höchſtgeſchwindigkeit zu überſteigen. Der Zeitgewinn wird lediglich durch ſchnelleres An⸗ fahren und ſchnelleres Bremſen erreicht. Dabei iſt es das Fahren in ͤieſem Wagen bedeutend angenehmer, da man die Stöße, die man ſonſt bei den einzelnen Fahrſtufen verſpürt, nicht wahrnimmt. Etwas ganz Neues bietet die Mannheimer Straßenbahn mit dem Wagen Nr. 87, der auf Linie 12 läuft. Man iſt mit dieſem Wagen ganz neue Wege gegangen, indem der Führerſchalter nurmehr eine mechaniſche Schaltein richtung iſt, die N mittels eines Drahtzuges die Anfahrtswiderſtände unter dem Wagen bedient. Ein Kontakt gleitet über einen Widerſtand hinweg und verringert kaum merk⸗ lich, aber ſehr ſchnell die einzelnen Widerſtands⸗ ſtufen. Der Wagen fährt daher ſehr ſchnell an und kann auf kurze Entfernung zum Halten gebracht werden. Die Neuerungen der Mannheimer Straßen⸗ bahn ſind nicht nur vom maſchinen⸗ und elektro⸗ techniſchen Standpunkt aus außerordentlich inter⸗ eſſant, ſondern auch vom verkehrstechniſchen Stand⸗ punkt und haben im ganzen Reich große Be⸗ achtung gefunden. Sie bieten bei einer Erhöhung der Reiſegeſchwindigkeit eine größere Betriebsſicher⸗ heit. Man kann auch hier wieder feſtſtellen, daß die nie ruhende Technik immer neue Wege geht und daß unſere alte Schienenbahn ſich noch lange nicht über⸗ lebt hat. Immer wieder kommen Neuerungen, die die Schienenbahn ſicherer, bequemer und ſchneller geſtalten und ſo die Konkurrenz mit dem Kraft⸗ wagen überwinden hilft. Es iſt erfreulich, daß gerade die Mannheimer Straßenbahn auch in dieſer Beziehung mit an der Spitze der deutſchen Straßen⸗ bahnen marſchiert. Vom 15. Juni nach 12 Uhr an müſſen die Karten auf der Rückſeite den Stempel des Fußart.⸗Regts. 7 oder 9 tragen. . Wildgemüſe unb Heilkräuter. Auf vielfachen Wunſch aus den Kreiſen der Pilzfreunde findet unter Führung von Dr. Bickerich am Samstag nach⸗ mittag eine Wanderung in den Wald von Friedrichsfeld ſtatt, auf der unſere wichtigſten Wildgemüſe und Heilkräuter erklärt werden ſollen. Treffpunkt am Bahnhof Friedrichsfeld⸗Süd um 16 Uhr. Mannheim ⸗ Hauptbahnhof ab 15.45 Uhr. Sonntagsfahrkarte. Fahrräder werden eingeſtellt. Alle Natur⸗ und Pflanzenfreunde ſind zur Teil⸗ nahme eingeladen. 5 * Jedem ſein Eigenheim! Man hat längſt er⸗ kannt, daß die Eigenheim⸗ und Bauſparbewegung ein wertvolles Glied der Bemühungen iſt, die Verbun⸗ denheit des Städters mit dem Boden enger zu ge⸗ ſtalten. Darum iſt es immer erfreulich, wenn zahl⸗ reiche Hörer zu den Aufklärungsvorträgen er⸗ ſcheinen. Auch Propagandaleiter R. Lauter⸗ Heidelberg fand aufmerkſame Hörer, als er deutſche Bauſparer Millionen Kapital haben aus aufgebracht, eigener Kraft aus dem Was das neben dem idealen Gewinn auf eigenem Boden, im eigenen Heim zu wohnen, an Arbeitsbeſchaffung im Bau⸗ gewerbe und den verwandten Gewerben bedeutet, kann jeder ſelbſt ermeſſen. Wie man einen Bau ſparvertrag abſchließt, wie man ſein Heim finan⸗ ziert und was an Selbſtverantwortlichkeit dabei er⸗ forderlich iſt, machte der Schluß des Vortrags im Caſino jedem klar. Neubau des Eichamtes Dr. H. Ludwigshafen, 12. Juni Oeffentlich ausgeſchrieben werden jetzt für Neubau des Eichamtes die Erd⸗, Beton-, und Eiſenbeton⸗Arbeiten. ſind, ſoweit der Vorrat reicht, gegen Erſatz der Druckkoſten beim Ludwigshafener Stadtbauamt, Lutherſtraße 10, 4. Stock, Zimmer 40, erhältlich. Die Angebote müſſen verſchloſſen, mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen, bis längſtens Samstag, 20. Juni, vormittags 10 Uhr, beim Stadtbauamt, Zimmer 40, abgegeben werden. Die Oeffnung der eingelaufenen Angebote findet am gleichen Tage um 11 Uhr im Zimmer 4 ſtatt. Volkswohnungen im Anſchluß an die Gartenſtadt und die Weſtend⸗Siedlung Die Gach für Wohnungsbau in Ludwigshafen verwaltet nach ihrem Jahresbericht 1935 nicht weni⸗ ger als 2255 Wohnungen, darunter 61 v. H. kleine und faſt 38 v. H. mittlere. Die Umzüge verminder⸗ ten ſich von 273 in den beiden Vorjahren auf 244, betrafen aber meiſt größere Wohnungen, für deren Wiederinſtandſetzung ziemlich viel aufzuwenden war. In der Dr.⸗Wilhelm⸗Wittwer⸗Siedlung an der⸗Le⸗ nau⸗ und Hemshof⸗Straße, fanden 82, überwiegend kinderreiche Familien, gute Kleinwohnungen. Auch die Elendswohnungen Ecke Rupprecht⸗ und Hems⸗ hof⸗Straße werden durch einen GAG⸗Neubau erſetzt. Die Hindenburg⸗Siedlung wurde durch Errichtung von acht Häuſern mit 38 Wohnungen ausgebaut, die am 1. Oktober bezogen werden können. In Vor⸗ bereitung iſt der Bau von 48 weiteren Klein wohnungen im Gebiet der Gar⸗ tenſtadt in Form von 12 Doppelhäuſern mit je vier Wohnungen(zwei Zimmer, Wohnküche und Gartenanteil) auf ſtädtiſchem Erbbaugelände am Erlen⸗, Eduard⸗Johſt⸗ und Auguſt⸗Becker⸗Weg. Die Baukoſten ſind mit insgeſamt 182 000 Mark veran⸗ ſchlagt. Des weiteren verhandelt die GA wegen Ankaufs von Grundoſtücken zur Errichtung billiger Stockwerck⸗Wohnungen im Innern der Stadt in der Nähe der Weſtend⸗Siedlung, die im nächſten Jahre gebaut werden ſollen. Die für Wohnungsneubau verfügbaren Mittel legt man ſomit in Ludwigshafen ſozial richtig an, nämlich zum Bau erſchwinglicher Volkswohnungen im Sinn des Erxlaſſes des Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 27. Juli 1935. So ſollen ins⸗ beſondere die Gartenſtadt⸗Wohnungen in einfachſter Bauart, aber als Dauerbauten errichtet werden. Ihre Mieten dürfen ein Fünftel des geringen Brutto⸗Einkommens der für ſie in Frage kommen⸗ den Bevölkerungskreiſe nicht überſteigen. den Maurer⸗ Verdingungs⸗Unterlagen Neugeſtaltung des Hauptpoſtamtes Das hieſige Hauptpoſtamt hat nun durch gründ⸗ lichen Um⸗ und Ausbau eine ganz weſentliche räum⸗ liche Veränderung erfahren. Während der letzten zwei Jahre ſind im Innern des Hauptpoſtamtes über Aufgaben und Ziele der Eigenheimbewegung ſprach. Es iſt erſtaunlich, was ſchon geleiſtet wurde. 600 000 800 83000 ganz merkliche Zum Abſchluß wird nun auch genommen. Die Umwandlungen vollzogen worden. der Neugeſtaltung des Poſtamtes äußerlich noch eine Reinigung vor⸗ hohen Sandſteinfaſſaden werden mit Säure gründlich abgewaſchen und geben in ihrem jetzt wieder naturgetreuen Farbton dem Poſtgebäude ein weit freundlicheres Anſehen. Freitag, 12. Juni Nationaltheater:„Lauf ins Glück“, Operette von Fred Raymond, Miete F, 20 Uhr. Planetarium: 16 des Sternprojekto Flugplatz: 9 bis 20 über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ Uhr Vorführung Uhr Rundflüge lich am Rhein und Neckar. Omnuſbusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinſtraße/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſth Libelle. taffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bürgerhäuſer. Vom Fels zum Edel⸗ a— ſtein. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: bis 13 und von 15 bis 17 Uhr.„Die Ausſteuer“. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.80 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Lichtspiele Univerſum:„Das Hermännche“.— Scala:„Wolga⸗Wolga“. „Kraft durch Freude“ Sonntagsfahrt nach Jagoͤſchloß Kranichſtein/ Darmſtadt. Mit Rückſicht auf die anhaltend ſchlechte Witterung laſſen wir den Sondertzug nach Jagdoͤſchloß Kranichſtein/ Darm⸗ ſtadt ausfallen. Die bereits gelöſten Karten werden bei den Geſchäftsſtellen gegen Erſtattung der Koſten zu⸗ rückgenommen. Achtung! Die Anmeldungen für die Fahrt Nr. 20 können nur noch bis zum 16. Juni abgegeben werden. Fahrt Nr. 16 vom 14.— 20. 6. 36 nach Oberbayern. Für dieſe Fahrt können infolge Ausfällen noch einige Teil⸗ nehmer angenommen werden. Meldung auf den Ge⸗ ſchäftsſtellen. Abfahrt am Sonntag, dem 14. Juni, ab Mannheim⸗Hbf..51 Uhr. Schwetzingen.08 Uhr. NSDAP-Miffeilungen Aua Hartetamtlichen Bekauntme chungen entnommen Politiſche Leiter Seckeuheim. 12. Juni, 20.15 Uhr, Mitglieder⸗Appell im Lokal„Zum Deutſchen Hof“. Ilvesheim. 12. Juni, 20.45 Uhr, lung im Schulhaus. Geöffnet Geöffnet von 10 Sonderausſtellung: Mitgliederverſamm⸗ NS⸗Frauenſchaft . 1 5 Innenſtadt. 12. Juni, 20 Uhr, Heimabend In„ 4. Friedrichsfeld. Heute, 12. Juni, 20.30 Uhr, Heimabend im„Adler“. 5 Sozialſtelle. Am 14. Juni, 10 bis 18 Uhr, findet in Ladenburg die Tagung der Sozialwarte und Wartinnen des Bannes 171 ſtatt. Die Gefolgſchaftsführer der H ſowie die Gruppenführerinnen des BD ſind dafür ver⸗ „ e die für ihre Einheit zuſtändigen Referen⸗ ten bzw. R ferentinnen anweſend ſind. Tagesverpflegung iſt mitzubringen. Treffpunkt Ladenburg, Rathaus. BDM Gruppenführerinnen und Untergaureferentinnen! Die Fächer müſſen bis Soms tag, 12 Uhr, geleert ſein. „Strohmarkt. 12. Juni, 20 Uhr, Gruppenheimabend in N 2, 11, auch für die Chorteilnehmerinnen. Papier, Blei⸗ ſtift und Geld für die verkauften Feſtfolgen ſind mitzubrin⸗ gen. Juni, 19.30 Uhr, Sport. Ilvesheim. 13. 1 5— Seckenheim. 12. Juni, 20 Uhr, antreter Sport bringen. DA Strohmarkt. Betr. Formaldienſt. Uhr, Antreten zum Formaldienſt park. Dienſtanzug oder 3 mit NSN OV Der Schlußzeichnungstag zur Rheinfahrt am 5. 7. 1986 durch NSG„Kraft durch Freude“, iſt auf Juni feſt 5 Die Kameraden und Kam angehörigen werden umgehend Teilnahme angemeldet wurde, Anmeldung vorzun Bei di Antragsformulare für das Verwu Was hören wir? Samstag, 13. Juni Reichsſender Stuttgar! .30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Arme M enkonzert. 10.00: Rhein⸗Schickſal der D: Bauern⸗ funk.— 14.00: Muſik Upl.).— 15.00: HJ⸗Funk.— 16.00: Froher 8 alt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche. te Muſik. 20.00: Nachrichten.— 20.10: Abend mit Hinderniſſen.— 22 24.00: 2 Frohes Wochenende. Sonntag. Aus Mannheim über Stuttgart 12.00 14.00: Buntes Wochenende. fe ſter des Nationaltheate Leitung: Kapell Klauß. Soliſten: Rena(Sopran), P chart(Tenor), Klaus W. Krauſe. Deutſchlandſender .10: Frö or ſik.— 10.00: Kampf um den Grenzwall. Geſchichtliche L ge.— 10.30: Fröhlicher Kin Sergarten.— 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 11.40: Bauern. funk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.10: Heitere Spielmuſik für Bläſ 15.30: Wirtſchaftswochenſchau.— 135.45: Eigen eigen Land.— 16.00: hallplatten.— 18.00: Volkslie Volkstänze.— 18.45: Sportwochenſchau. 19.00: 1 haltungsmuſik.— 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit. 20.10: Almrauſch. Bunter Bilderbogen.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Tanz⸗ muſik. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. . J 1886. 8 Uf 8 1——— 1 2— . 2 N — N — 0— X— Seicherlerklsrung. Zur Wetterkerte Kater M front vordrin gender Hôltlöft armer Mod] ge front vodfin gender WrmNAft — Stöctee l. GN S, Front mit Warmluft irarder Hehe FN O Use Oroltegos O weeg Ille e gebiet If! Sermsefe gebs Oheiter S bedeci o vy Schederffgteit, S Nebel Geier Obelbbedectt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 12. Juni: Bei hohem Luft⸗ druck über Oſteuropa, der ſich auch noch weiter ver⸗ ſtärkt, kann die lebhafte ozeaniſche Wirbeltätigkeit keinen ſtärkeren Einfluß auf das Wetter Mittel⸗ europas gewinnen. Ueber dem Feſtland hat ſich vielmehr eine ſehr ausgeglichene Luftoͤruckverteilung gebildet, ſo daß auch die bisherige wirkliche Luft⸗ ſtrömung zum Stillſtand kommt. Dabei ſetzt ſich allgemeine Wetterbeſſerung durch, und bei teilweiſe aufgeheitertem Himmel und ſchwacher Luftbewegung wird die Sonneneinſtrahlung die Temperaturen langſam höher anſteigen laſſen. Doch ſind zunächſt noch örtliche Gewitter⸗ ſtörungen wahyſcheinlich. Vorausſage für Samstag, 13. Juni Bewölkt, zeitweilig aufheiternd, im ganzen etwas wärmer, Neigung zu gewittrigen Niederſchlagsſchauern, ſchwache Luftbewegung, Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Juni 18,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 55 Juni 4 11, Grad; heute früh halb 8 Uhr 126 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 5, Millimeter 5,5 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute Hormittag 7 Uhr 7 13,5 Waſſer⸗ und + 14 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jun: Rdein⸗ Beuel] 8. 9. 5 11. 12. Neckar- Pegel 9. 10 1. 2 Rheinfelden.133,31 3,283,27.28ʃ. e Maran: 85.48.8.8 5e Feileronn.—— Mannheim.54 288.60.8, 4,50[Plochingen—— nin 2 81 304 2 Diedesheinm. 0 Köln.89 3,808,413.5 3 Wetter garte tagen ſenerm Verein katholi waren die ſich ßen, de ſtadt z geliſche Kircher wähnen ten vo Fraue burg. und m gelver! ten W Hof traurit allen hun d werder wir ur ), Lucie box Rei⸗ (Baß), um den cher Kin⸗ r 7 . „ usgabe⸗ m Luft⸗ ter ver⸗ ätigkeit Mittel⸗ hat ſich keilung e Luft⸗ etzt ſich h, und hwacher ing die uſteigen witter⸗ . 5 11 12 ls — 1— 1 baum dàs ist unsete losung. NMannheim ist größhfier und schòöner geworden, und àuch wir haben uns dem veröndeften, modernen Stadtbild àngepast. mn neuen Gesicht zeigt ich lhnen jetzt un er Haus, in dem Wir 5 JarZehnte mit bectem deutschem Kàuf- Männsgeist der Mannheimer Herrenweſt dienten. Die àlte Tradition unserer Firma ist àuch im neuen Dahmen geblieben: Sate duc ſueiouuerle Nbeicliug ſiu jeclenmuu ALTES WIE GEWOHNT: gut in Qualität modefn in def Machart billig im Preis Halten duch Sie Schritt mit der Zeit und kommen Sie zu: MAE un zponTEI RID Herren- Mäntel Knaben:kleidung Sori s leiden omen Mäntel SPOT Artikel Herren Wäsche Fronleichnam In Schwetzingen galt der geſtrige Fronleich⸗ namstag als kirchlich gebotener, nicht als geſetzlicher Feiertag. Das geht darauf zurück, oͤaß hier die Pro⸗ teſtanten in der Mehrzahl ſind, während beiſpiels⸗ weiſe in unſerer Nachbargemeinde Plankſtadt, die überwiegend katholiſch iſt, völlige Arbeitsruhe herrſchte. Hier dagegen hatten nur einige Geſchüfte geſchloſſen. Aber trotz alledem nahm die Prozeſſion der katholiſchen Kirchengemeinde wiederum einen eindrucksvollen Verlauf. Der Wettergott, der noch in der vorausgegangenen Nacht in der Umgebung getobt hatte, machte während des ganzen geſtrigen Vormittags ein ziemlich freundliches Geſicht, ſo daß die Prozeſſion im Freien ſtattfinden konnte. In allen Straßen, die von der Prozeſſion berührt wur⸗ den, ſah man ſehr viele Fahnen, und die Häuſer waren überaus freundlich geſchmückt. Am Nachmit⸗ tag fanden ſich die Katholiken im Saale des„Bayri⸗ ſchen Hofes“ zu einem Gemeinde nachmittag zuſammen. Konnte man mit den Wetterverhältniſſen am Vormittag zufrieden ſein, ſo war das Gegenteil am Nachmittag der Fall. Faſt ununterbrochen goß es in Strömen. Der Leidtragende dieſes ſchlechten Wetters war natürlich in erſter Linie der Schloß⸗ garten, der an anderen ſchönen Fronleichnams⸗ tagen ſtarken Beſuch verzeichnen durfte, da erwie⸗ lenermaßen an dieſem Tage ſehr viele proteſtantiſche Vereine aus jenen Gegenden kommen, in denen die katholiſche Bevölkerung überwiegt. Geſtern dagegen waren es nur drei evangeliſche Vereine, die ſich trotz des ſchlechten Wetters nicht abhalten lie⸗ ßen, den Tag zu einem Ausflug nach der Spargel⸗ tadt zu benützen. Es waren dies die beiden evan⸗ geliſchen Vereine von Landau und Höchſt ſowie die keirchengemeinde Schmalenberg in der Pfalz. Er⸗ wähnenswert ſind außerdem noch die Reiſegeſellſchaf⸗ den von Mainz und Kirn an der Nahe ſowie die Frauenſchaften von Sand in der Pfalz und Laden⸗ burg. Sonſt aber blieb es leider wieder recht ruhig und man wird es begreifen können, daß die Spar⸗ gelverkäufer und Verkäuferinnen bei dem ſchlech⸗ ten Wetter etwas verdrießlich dreinſchauten. Hoffen und wünſchen wir, daß es mit dieſem kaurigen Wetter bald ein Ende nimmt, damit vor allen Dingen am kommenden Sonntag die Raſſe⸗ unde⸗Ausſtellung zu einem vollen Erfolg werden kann. In dieſem Zuſammenhang machen wit unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß am Sonn⸗ tag ein Schloßgarten⸗ Konzert ſtattfindet. Die Stadtkapelle wird in der Zeit von halb 4 bis halb 6 Uhr in der Nähe des Arionbrunnens kon⸗ zertieren. Der Rundfunk wirbt! rr. Schwetzingen, 12. Juni. Am Dienstag, 16. Juni, wird hier in erhöhtem Maße für den Rundfunk geworben. Das Haupt⸗ intereſſe dürfte hierbei der Funkabend in An⸗ ſpruch nehmen, der im Saale des„Wilden Mann“ ſteigt. Die Tatſache, daß an dieſem Abend ein ſchö⸗ ner Volksemp änger zur unentgeltlichen Verloſung kommt, dürfte mit einen Anziehungspunkt bilden. In demſelben Lokal werden ab nachmittags zahl⸗ reiche Rundfunkgeräte zu bewundern ſein. Um die Mittagszeit findet auf den Schloßplanken ein Kon⸗ zert ſtatt, das durch einen Funkwagen übermittelt wird. Nachmittags ſind für die Jugend Filmvorfüh⸗ rungen. Nicht zuletzt wurde aber auch bei bieſer Wer⸗ bung an die umliegenden Gemeinden gedacht, die vom Lautſprecherwagen beſucht werden. Fubiläums-Raſſehunde-Ausſtellung Am kommenden Sonntag hält der Verein der Hundefreunde Schwetzingen anläßlich ſei⸗ nes 25 jährigen Beſtehens anſtatt der all⸗ jährlichen Schau am Himmelfahrtstag eine Ein⸗ tagsausſtellung ab. Die großen Feſtſäle des Schloſſes und der ſchattige Park ſind ideale Aus⸗ ſtellungsſtätten. Durch Angliederung von Sonder⸗ ausſtellungen faſt aller bedeutenden Raſſen, wie deut⸗ ſche Doggen, deutſche Schäferhunde, Rottweiler, Leonberger, Pudel, Dobermannpinſcher, Airedale⸗ Terrier, Schnauzer und Pinſcher(groß und klein) uſw. iſt Gewähr für hervorragendes Material ge⸗ boten. Es richten die Herren Seubert aus Mann⸗ heim(Dobermannpinſcher), Agne aus Neunkirchen (Deutſche Schäferhunde), Frank aus Maikammer (ſämtliche Schnauzer und Pinſcher), Stallman n aus Frankfurt(Airedale, Schottiſche und die anderen rauhhaarigen Terrier), Blaß aus Alzey(Deutſche Doggen), Büchner aus Mannheim⸗Waldhof(Neu⸗ fundländer, Leonberger, Bernhardiner), Pleines aus Ludwigshafen(Boxer), Schmidt aus Karls⸗ ruhe(Japan⸗Chin, Pekingeſen, Zwergſpanials, fran⸗ zöſiſche Bulldoggen, ſchottiſche Schäferhunde, Spitze), Bazille aus Stuttgart(Pudel, Rottweiler, Chow⸗ Chows, Dalmatiner, Bullterrier), Töll aus Köln (Foxterrier), E. v. Otto aus Bensheim(ſämtliche Jagdoͤhunde, Hetzhunde und nicht genannten Raſſen). Die Leitung hat der Gauobmann Südweſt der Fach⸗ ſchaft für Dobermannpinſcher, W. Maendler, Hei⸗ delberg, übernommen. Den Ausſtellern winken zahlreiche wertvolle Ehrenpreiſe. Der ſchönſte Hund der Ausſtellung wird beſonders aus⸗ gezeichnet. Die beliebten Zuchtgruppenwettſtreite werden ausgetragen u. a. m. Die Ausſtellungslei⸗ tung hat keine Mühe und Koſten geſcheut, um die Ausſtellung in jeder Beziehung erſtklaſ⸗ ſig durchzuführen. An die Ausſtellung am Nach⸗ mittag ſchließt ſich eine Vorführung aller ſechs Poli⸗ zeihunderaſſen an. Der Verkehrsverein Schwet⸗ zingen hat ſeine volle Unterſtützung zugeſagt, ſo⸗ daß der kommende Sonntag in Schwetzingen ganz im Zeichen der Raſſehunde ſtehen wird. Wie uns die Ausſtellungsleitung noch mitteilt, ſind bis jetzt aus allen Gegenden des Reiches die Meldungen recht zahlreich eingegangen. Auch hat die Schweiz zahl⸗ reiche Meldeſcheine angefordert. Sonntagskar⸗ ten werden im Umkreis von 75 Kilometer mit der Gültigkeit von Freitag nachts bis Montag mittag 12 Uhr ausgegeben. * Das Bürgermeiſteramt gibt bekannt: Das Kir ch⸗ weihfeſt in Schwetzingen wird dieſes Jahr am Sonntag, 6. und Montag, 7. September, abgehalten. Die Plätze zum Aufſtellen der Fahr⸗, Schau⸗ und Verkaufsgeſchäfte werden am Mittwoch, 24. Juni, um 15 Uhr, in der Turnhalle beim Amtsgericht Schwetzingen verſteigert. Die Verſteigerungsbedin⸗ gungen werden vor der Verſteigerung bekanntge⸗ geben. Waſſerzinſen werden eingezogen. Die Staotkaſſe gibt bekannt, daß mit dem Einzug der Waſſerzinſen für die Monate April, Mai und Juni am kommen⸗ den Montag in der benachbarten Gemeinde Ofters⸗ heim begonnen wird. Achtung, Ortsgruppe der NSDAP! Die Kreis⸗ propagandaleitung teilt mit: Die Ortsgruppen des Stabt⸗ und Landgebietes haben Wille und Weg, Rednermaterial, Neues Volk für Monat Juni von der Kreispropagandaleitung, Zimmer 2, abzuholen. Letzter Termin iſt der 13. Juni. Für die pünktliche Abholung des Materials iſt der Propagandaleiter der Ortsgruppe verantwortlich. Sprechſtunde„Mutter und Kind“. Die NS⸗ Volkswohlfahrt gibt bekannt, daß die geſtern ausge⸗ fallene Sprechſtunde„Mutter und Kind“ heute Frei⸗ tog, nachmittags von halb 5 bis 6 Uhr, ſtattfindet. Heute Beginn des Rettungs⸗Schwimmkurſes. Heute Freitag beginnt im Städtiſchen Schwimmbad der Rettungs⸗Schwimmkurſus. Sollte das Waſſer noch zu kalt ſein, womit bei der gegenwärtigen un⸗ freundlichen Witterung gerechnet werden muß, ſo ſchen Schwimmbad mit Badehoſe und eytl. mit Trai⸗ ningsanzug einfinden. ** Veranſtaltungskalender von Schwetzingen Capitol:„Wenn der Hahn kräht“. Neues Theater:„Junges Blut“. Plankſtadt, 10. Juni. Der Ortsbauernführer gibt bekannt, daß jeder Tabakpflanzer bis zum 15. Juni eine Meldung über ſämtliche von ihm mit Tabak bebauten Grundſtücke beim Ortsbauernfüß⸗ rer einzureichen hat. Die Formulare zur Abgabe können bei ihm abgeholt werden. Bis zum gleichen Zeitpunkt müſſen die Tabakpflanzer die mit Tabak bebauten Grundſtücke an gut ſichtbarer Stelle mit einem an einem genügend hohen Stock befeſtigten Schild aus Holz oder Pappe verſehen. Auf dem Schild müſſen erſichtlich ſein: Name des Pflanzers, Hausnummer, Ordnungszahl im Verteilungsplan, Lagerbuchnummer des Grundſtücks und Größe der mit Tabak bebauten Fläche. Ferner muß bis zum 15. Juni jeder Tabakpflanzer die gemäß der Tabak⸗ anordnung vorgeſchriebene zollamtliche Fluranmel⸗ dung dem Ortsbauernführer einreichen. Pflanzer, die ſich eines Ueberanbaues oder Tabakbaues ohne Genehmigung ſchuldig gemacht haben, müſſen den verbotswidrig angebauten Tabak bis zum 30. Juni entfernen. Der Ueberanbau wird auf Koſten des Pflanzers vernichtet. Ketſch, 12. Juni. Ludwig Kemptner, Adolſ⸗ Hitler⸗Straße 65, kann heute ſeinen 64. Gehürtstag begehen. Herzlichen Glückwunſch! Oftersheim, 9. Juni. Die Ortsgruppe der DA teilt mit: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzu⸗ weiſen, daß ſich die Mitglieder der DA, ſowohl bei Wohnungsveränderungen nach auswärts, wie auch innerhalb der Gemeinde bei der Geſchäftsſtelle, Hilda⸗ ſtraße 18, ab⸗ oder anzumelden haben, Wer dies unterläßt, hat die Folgen ſelbſt zu tragen. Die Mit⸗ glieder, die in den Jahren 1910 oder 1911 geboren findet im„Laub“ eine Führerratsſitzung des Fuß⸗ ballvereins 1911 ſtatt. Da in dieſer Sitzung das Programm für die Jubiläumsveranſtaltung feſt⸗ gelegt werden ſoll, wird reſtloſes Erſcheinen des Führerrates erwartet. i Reilingen, 11. Juni. Das Kreisamt„Kraft durch Freude“ veranſtaltet am kommenden Sonntag eine Sonderfahrt nach Da rmſtadt. Dortſelbſt werden das Jagdͤſchloß Kranichſtein ſowie das Schloßmuſeum in Darmſtädt beſichtigt. Außerdem ſind ein Gang durch den Meſſeler Wildpark und Wanderungen in der Umgebung von Darmſtadt vor⸗ geſehen. Preis ohne Mittageſſen 580 Mark, mit werden am erſten Abend die ſogenaunten Be⸗ freiungsgriffe an Land gezeigt. Alle Teilnehmer müſſen ſich bis ſpäteſtens.30 Uhr im Städti⸗ Mittageſſen 2,90 Mark.“ Abfahrt erfolgt in Mann⸗ heim(Hauptbahnhof) 70 Uhr, Wen 2 6. Seite Nummer 263 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 12. Junf 1936 Das letzte Spiel der Gauliga SV Waldhof— Pf Neckarau:1(:0) in der Fußballchronik ganz vereinzelt da⸗ n Spiel der winterlichen Pflichtrunden im ragen wird. Ohne jeden Zuſammenhang mit ſtieg muß es noch wundernehmen, daß ſchauer den Weg nach den Schieß⸗ 1 vas wohl damit zu erklären iſt, daß nrentreffen der heimiſchen führenden Vereine ler eine gewiſſe Zugkraft ausübt. Außerdem Mannſchaften im Stadium des Umbaues und der ung, des Sbaus der Reſerven, wie der Aus⸗ a friſch z ener Kräfte. Die erſten Vorfühler für kom ieljahr. Die geſtrige Begegnung war erfreulicherweiſe aber trotzdem nichts weniger als eine jener Serie, die man treffend als„Sommerſußball“ be⸗ zeichnet. s wurde mit Schneid und Hingabe geſpielt, regelrecht gekämpft, ſo 3 man ſeine Freude haben konnte. 0 ohne Schwächen, wie ſcheinbar das hohe Er⸗ gebnis gt, ſpielte der Gaumeiſter allerdings nicht, aber wenn man bedenkt, daß er ohne Mayer, Bielmeier, Schnei⸗ der und Walz antrat, muß die Geſamtleiſtung doch als . hel bezeichnet werden. Die erſte Viertelſtunde, die 5 dürf entſchied leider etwas zu früh die Sache, Hauptſpannung damit gelöſt war. Bezeichnend allerdings, daß im erſten Spielabſchnitt Sifflling auf i tlich Poſten als Mittelſtürmer ſtand und ein ganz anderes Geſicht hatte als ſpäter, ls Mittelläufer(richtiger geſagt als dritter fungierte und unter dieſer vermeintlichen bei dieſem Spiel gezeigte weſentlichſte Problem des Austauſchs von Heermann und Siffling keine Dauerein⸗ i Jedenfalls hat ſich der Internationale beim tſpiel auf dem Mittelpoſten der Fünferreihe Gewiß, Heermann brachte Zug und Drang in ff, er ſchoß am meiſten und zielbewußteſten, die der Führung, der Ideen wie Ballverteilung gehen ihm ab. Schußfertige Verbinder und übrige muß von der Mitte aus kommen. Im Waldhof aber doch ſyſtemvoller als der Geg⸗ 70 eiten ganzen ſpielt Endkampf um den Te Oftersheim— Tſchft Beiertheim 814(:8) TV Rot— Sc Freiburg:4(:1) Tſchft Durlach— Reichsbahn Offenburg 10:10(:4) i Spiele um den Aufſtieg zur Gauklaſſe ondere Ueberraſchung mehr bringen; denn heim hatten den Enderfolg ſo gut wie in e, und der Zweikampf zwiſchen Beiertheim und mußte weiter offen bleiben, nachdem diefe beiden en die Tabellenerſten zum Gegner auf deren atten Dieſe ſpielten ſchon auf Sieg, weil Rot einmal von den Südbadenern geſchlagen wer⸗ während Oftersheim die zweite Stelle noch mt im Beſitze hatte. Dieſes iſt auch heute noch nicht der Fall. Obwohl das nicht anzunehmen iſt; Beiert⸗ heim wie Freiburg können theoretiſch noch punktgleich wer⸗ „praktiſch geſehen iſt jedoch nicht damit zu rechnen, da burg noch mit Oftersheim und Beiertheim zuſammen⸗ treſfen muß. Der Aufſtieg wäre Oftersheim dennoch ſicher, ins Hintertreffen kann nur eine der beiden anderen Mannſchaften kommen. Welche es ſein wird, hängt als⸗ dann vom Spiel Freiburg— Beiertheim und deſſen Aus⸗ gang ab, am letzten Spieltag. Die letzten Spielergebniſſe ſind für die Sieger recht nicht beſ knapp ausgefallen. In Oftersheim blieben die Beiert⸗ heimer hinter ihren ſonſtigen Leiſtungen. Die Mittel⸗ badener ſpielten recht zerriſſen. Dagegen konnte Freiburg beim T Rot gut gefallen, denn der Tabellenführer hat die ſte Mannſchaft aller Bewerber, ſo daß die derlage wohl unvermeidlich war, aber erſt 757 1 5 nach tapferer Gegenwehr. 5 Zu dem erſten, wenn auch nur geteilten, Erfolg iſt nunmehr Offenburg gekommen. Vor allem iſt die Mann⸗ diesmal durchgeſtanden, ſo daß der knappe Rückſtand i der Pauſée nicht nur aufgeholt, ſondern dem Gegner auch in der zweiten Hälfte unverminderter Widerſtand geleiſtet werden konnte, der andererſeits dem Angrifßf neuen Nuftrieb gab. So ergibt die Geſamtlage vor den letzten Spielen ſich durch die folgende Ueberſicht: Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte TV Rot 9 8 0 1 85246 16 DSV Oftersheim 8 6 0 2 59:48 12 SC Freiburg 8 4 0 4 63:61 8 Dſchft Beiertheim 8 4 0 4 54:56 8 Diſchft Durlach 9 2 1 6 61:88 5 Reichsbahn Offenburg 8 0 1 7 48:69 1 Die für den 14. Juni porgeſehen geweſenen Begeg⸗ nungen ſind auf den 28. Juni verlegt, da das Gaufachamt am nächſten Sonntag im geſamten Gaugebiet Opfer⸗ [piele durchführt zur Entſendung von Jugendlichen in das Zeltlager bei den Olympiſchen Spielen. Gunzenhauſer vor Eoͤlund 4. Goldener Helm von Deutſchland Zu einem Rieſenerſolg geſtalteten ſich die 25. Motorrad⸗ rennen auf der Trabrennbahn in München⸗Daglfing, die am Fronleichnamstage bei günſtigem Wetter durchgeführt wurden. Eine Rekordzuſchauermenge von 35 000 Perſonen hatte ſich eingefunden, unter denen man auch Korpsführer Hühnlein, den Stifter des Goldenen Helms, und den DDAcC⸗Präſident Frhr. v. Egloffſtein bemerkte. In ſieben Vorläufen wurden die Teilnehmer für den Endlauf er⸗ mittelt. Hier gab es über zehn Runden(= 10 Km.) jedoch keine neue Höchſtleiſtung. Die beſten Lizenzfahrer aller Klaſſen nahmen zuſammen mit den Seitenwagenfahrern den Kampf auf. Die Vorgaben, die von den 500⸗cem⸗Ma⸗ ſchinen zu geben waren, lauteten: 250 cem 46 Sekunden, 350 cem 15 Sekunden, Seitenwagenmaſchinen 42 Sekunden. Sieger wurde Gunzenhauſer(Neidlingen), der zum erſtenmal den„Goldenen Helm“ gewann, vor dem Schwe⸗ den Eolund. Die Ergebuſſſe: 5. 4. Goldener Helm von Dentſchland: Endlauf(10 Km.): 1. Gunzenhauſer(Neidlingen auf 350 cem Java 6736 gleich 90.909 Km.⸗Std.; 2. Edlund(Schweden auf 350 cem Husquarna 637,4; 3. Bertram(Berlin) auf 250 cem Rudge :42,36; 4. Juhan(Tſchechoſlowakei) auf 350 cem Martin :44,6; 5. Schneeweiß(Oeſterreich) auf 500 cem Auſtro. 5 2 2 2 Leichtathletik Allerlei Kiel ſchlägt Oslo mit 64:46 Punkten Auf dem Univerſttäts⸗Sportplatz in Kiel fand am Mitt⸗ woch der traditionelle Leichtathletik⸗Wettkampf zwiſchen den Univerſitäten von Kiel und Oslo ſtatt. Die norddeutſchen Studenten ſiegten in der Geſamtwertung mit 64:46 Punk⸗ ten, ohne allerdings überdurchſchnittliche Leiſtungen zu er⸗ zielen. Lediglich der Norweger Sievertſen wartete im Diskuswerfen mit einem Wurf von 47,23 Meter auf und ner, vor allem eine größere Schnelligkeit in der Ballabgobe und beſſeres Erfaſſen vor dem Tor. Dazu eine gute Tor⸗ deckung in der Drayß mit ſeinen ſicheren Attacken hervor⸗ ſtach. Dann Model. Kuhn iſt als Läufer beſſer als im Sturm und Kiefer hat ſeine Form gleichfalls noch nicht. Günderoth häufig zu langſam. Das waren die merkbarſten Schwächen. Pennig bewährte ſich auf halblinks recht gut. Neckarau erſchien ohne Lauer, Siegel, Wenzelburger und Striehl. Entſcheidend für den Ausgang war die an⸗ fängliche Nervoſität Dieringers, der als neuen Mann wieder Gönner vor ſich hatte, der erſt ſpäter ins Bild kam und ann gut arbeitete. Kataſtrophal ſah es mit der Ver⸗ ſtändigung innerhalb des Schlußtrios aus. Faſt ſämtliche Tore fielen unter vergeblichem Herausgehen Dieringers und nicht ein einzigesmal fiel es Meiſter ooͤer Gönner ein, im ſelben Mo it das Tor zu decken. Faſt alle Tref⸗ fer hatten freie Fe Schwach war auch die Läuferreihe, die die Hintermannſchaft überlaſtete und in der nur der ewig gleichbleibende Schmidt eine ſehr gute Leiſtung zeigte. Der Sturm, in dem Größle infolge der Nachwehen ſeiner Verbetzung weit nicht ſo in Fahrt kam wie gegen Brötzin⸗ gen, war ſe ſchwach. Klamm ſteht mit der Abſeitsregel m auf Kriegsft: Heſſenauer und Benner taten ihr mög⸗ lichſtes. Roth fand ſich auf den ausgewechſelten Plätzen nicht zu recht. Die Elf war auch zu langſam und ſehr ungenau im Zuſpiel. Der Verlauf der erſten Viertel⸗ Alles in allem ſtunde deprimierte die Mannſchaft offenbar. eine mißglückte Aufſtellung. Bereits in der 10. Minute kann Pennig(halblinks) eine Schrägvorlage Heermanns vor dem ſich entgegenwer⸗ fenden Dieringer itzhaft ins Netz verlängern,:0. Kurz darauf gelingt es Heermann wiederum unter Ab⸗ weſenheit des Hüters:0 zu ſtellen, und Wiedingerecke treibt durch famoſen Kopfball Siffblings auf 30. Nach Seitenwechſel haben beide Mannſchaften umgeſtellt und dauert es weſentlich länger bis Heermann eben⸗ falls mit Kopfſtoß:0 bucht. Endlich gelingt es Benner Drays mit weitem Kopfball zu überraſchen,:1 und unmit⸗ telbar vor dem Abpfiff— obermals unter Herausgehen Dieringers— ſtellt pennig das Endergebnis her. Merkel⸗Wallſtadt leitete vor rund 1800 e gut. Handball-Aufſtieg werwies damit unſeren immer noch nicht wieberhergeſtellten Zehnkampf⸗Weltrekordmann Hans⸗Heinz Sievert, der 43,42 Meter erreichte, auf den zweiten Platz. Das Kugelſtoßen holte ſich Sievert mit 14,30 Meter vor dem Norweger Sie⸗ vertſen(14,24 Meter). Engliſche Frauenbeſtleiſtungen In Blackpool gingen Englands beſte Leichtathletinnen in einem Fünfländerkampf gegen Schweden, Holland, Frankreich und Schottland an den Start. Die Englän⸗ derinnen zeigten ſich ſtark verbeſſert; von den. 11 Wett⸗ bewerben gewannen ſie nicht weniger als neun und ſiegten mit 56 Punkten vor Schweden(31,5), Holland(17,5), Frank⸗ reich und Schottland, die mit je 8 Punkten den vierten Platz teilten. Im Hochſprung verbeſſerte die Engländerin D. Odam die britiſche Beſtleiſtung von 1,615 Meter auf 1,625 Meter. Die zweite Beſtleiſtung erzielte die Eng⸗ länderin B. Lock über 60 Meter in 7,7 Sekunden. Kurmark⸗Hochſchulmeiſter Eine zahlenmäßig überaus ſtarke Beſetzung hatten die leichtathletiſchen Hochſchul⸗Meiſterſchaften der Kurmark auf⸗ zuweiſen. Die Titelkämpfe waren gleichzeitig als Aus⸗ ſcheidungskämpfe für die in Bonn zum Austrag kommen⸗ den deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften gedacht. Bei reichlich kühlem Wetter brachten ſie keine überragende Ergebniſſe. Müller(Uni) durchlief die 200 Meter in 22,7 Sekunden, Auguſtin(Uni) erreichte im Hochſprung 1,87 Meter und Fromm(Uni) gewann den Fünfkampf mit 3235.80 Punkten. Olympiavorbereitung In Ludwigshafen trafen Reichstrainer Sbeputat und Reichstrainer Daendlicker, die Trainer der deut⸗ ſchen Freiſtilringer ein. Sie leiten bis 16. Juni einen Kurſus für die pfälziſchen Freiſtilringer als Vorberei⸗ tung für die Olympiſchen Spiele. Die Schulung findet jeden Abend auf dem Platz des Ring⸗ und Stemmklubs ſtatt, bei ſchlechter Witterung in der Wittelsbachſchule. Olympiſche Kampfſtätten Die Deutſche Kampfbahn Wenn die Olympia⸗Glocke die Jugend der Welt zu den 11. Olympiſchen Spielen ruft, dann richten ſich aller Augen während 16 Tage auf die deutſche Reichshauptſtadt und die gewaltigen olympiſchen Sportanlagen. Nun, da die Letzte Hand angelegt iſt, um dann die Tore weit zu machen für die Aktiven und Beſucher von über 50 Nationen, empfindet man ſo recht die Größe der Aufgabe, die Deutſchland mit der Durchführung der Spiele geſtellt wurde. Wer im Oktober 1933 dem Beſuche des Führers im„alten“ Stadion und dem Sportforum beiwohnte, wird immer an das Wort Adolf Hitlers denken, die neuen Anlagen müßten ſo be⸗ ſchafefn ſein, daß ſie jederzeit von der ganzen Welt als vorbildlich bezeichnet werden können. Kurz und beſtimmt waren die Anweiſungen, und dann wurde die großzügige Anlage des Reichsſportfeldes in Angriff genommen. Heute ſteht es nicht nur als olympiſche Kampfſtätte, ſondern zu⸗ gleich als der Mittelpunkt der geſamten deut⸗ ſchen Leibeserziehung gewaltig vor uns. Auf Grund der Erfahrungen der früheren Olympia⸗Stadien wurden die Baupläne ausgearbeitet. Holland und Amerika hatten 1928 und 1932 beide ihre ganze Ehre Haran geſetzt, der Welt Olympia⸗Kampfbahnen zu zeigen, die nicht nur einer großen Zuſchauermenge Platz boten, ſondern zugleich in ihrer architektoniſchen Geſtaltung und Aufteilung der Anlagen wirklich vorbildliche Sportſtätten darſtellten. Selbſtverſtändlich greift jede Nation, die die Durchführung der Spiele übertragen erhält, auf die vor ihr von anderen Ländern aus dem gleichen Anlaß errichteten Anlagen zu⸗ rück. Stadien haben jedoch immer ein eigenes Geſicht. Zwar ſind einige Abmeſſungen international bedingt, ſo vor allem die 400⸗Meter⸗Laufbahn, die damit der ganzen Anlage eine gewiſſe Form vorſchreibt; aber wie viele Zu⸗ ſchauer ein Stadionbau auch faſſen mag, ob nur wenige tauſend oder ob hunderttauſend, jede Kampfſtätte wird zugleich zum Zeugen der Kultur des Landes, das ſie er⸗ richtete. So verleiht auch das Reichsſportfeld als das Sta⸗ dion der 11. Olympiſchen Spiele der Kraft und dem unbeug⸗ ſamen Willen zur Leiſtung des deutſchen Volkes Ausdruck. Deutſche Werkſtoſſe fanden bei der Erbauung Verwendung, Stein wurde zu Stein gefügt, und bald ſchälte ſich aus den Bergen von Baumaterial die„Deutſche Kampfbahn“ als das Kernſtück der Olympia⸗Stätten heraus. Berge von Zeichnungen und Entwürfen wanderten durch die Hände der Verantwortlichen, Immer wieder mußten neue Be⸗ rechnungen vorgenommen werden, um ſchließlich das Deutſche Olympiſche Stadion zu dem werden zu laſſen, was geplant war. Ganz gleich, von welcher Seite her man zum Reichs⸗ ſportfeld geht, ob von der Heerſtraße oder von den neuen, weitausladenden Zufahrtsſtraßen, ſchon von weither nimmt uns der alles überragende Glockenturm gefangen. Iſt man aber erſt näher gekommen, ſo kann ſich niemand mehr der Größe und der Erhabenheit dieſes Bauwerks entziehen, das in ſeiner Geſtaltung vorbildlich geworden iſt. Hat man das Tor unterhalb des Glockenturms durch⸗ ſchritten, ſo geht der Blick über das gewaltige Maifeld, durch das Marathontor in das rieſige Oval der Deutſchen Kampfbahn. Wohin das Auge ſchaut, immer wieder wird es von der geſchloſſenen Einheit dieſer großartigen Anlage bezwungen. Alles fügt ſich architektoniſch wundervoll in das Gelände ein. Die die eigentlichen Kampfſtätten um⸗ gebenden Grünflächen mit ihren zahlreichen Hecken, Sträu⸗ chern und ſchönem alten Baumbeſtand geben dem Ganzen einen ſtilvollen Rahmen und laſſen den Beſucher in ſtiller Abgeſchiedenheit ausruhen von all dem Geſehenen und Er⸗ lebten. Stellt man ſich dann auf eine der ſteil anſteigenden Stufen des Kernſtücks des 131 Hektar großen Reichsſport⸗ feldes, ſo iſt man einfach überwältigt von der Größe dieſer Deutſchen Kampfbahn. Die Zuſchauerplätze liegen in zwei durch einen weiten Säulenumgang voneinander getrennten Rängen, 15 Meter über die das ganze Gelände umgebenden Sportplätze ſtreben die maſſigen Wände des Oberringes empor und 13 Meter tief verſenkt liegt der Unterring um den Innenraum herum. Ganz gleich, auf welchem Platze der Tribünen man ſteht, überall hat man beſte Sichtmög⸗ lichkeit, kann den Vorgängen im Innenraum folgen. In den beiden Halbkreiſen liegen die Sprung⸗ und Wurf⸗ anlagen, während das raſenbedeckte Fußballfeld eine Fläche won 70 mal 105 Metern umfaßt. An der Süsſeite ſind die Plätze für den Führer, die Reichsregierung und die Ghren⸗ gäſte vorgeſehen. Einen beſonderen Raum wird die Sport⸗ preſſe der teilnehmenden Nationen einnehmen. Mit Hilfe von Fernſchreibern, Telephon und Rundfunk wird die ganze Welt während der ſechzehn olympiſchen Kampftage Das Schwert des Geiſtes in der Leibesübung Zur Werbung für das deutſche Fachbuch Zur Werbung für das deutſche Fachbuch hat der Reichs⸗ propagandaminiſter aufgerufen. Dieſer Ruf richtet ſich auch ganz beſonders an die Einheit der deutſchen Leibes⸗ übungen. Denn eine Gemeinſchaft mit ſo klaren Erzie⸗ hungsaufgaben im Rahmen der völkiſchen Geſamtheit, eine Bewegung, die Millionen deutſcher Menſchen zu freiwil⸗ ligem Bekenntnis und zur Gefolgſchaft geführt hat und ſchließlich eine Bewegung, die als ein naturnotwendiger Beſtandteil der allgemeinen Kulturhaltung der Deutſchen guf eine ſo ſtolze Tradition zurückſchauen kann, dieſe ein⸗ heitliche und im nationalſozialiſtiſchen Sinne ausgerichtete deutſche Leibesübung kann einfach nicht an den Formkräkten des wertvollen Fachbuches vorbeigehen. Die erſten Sinner der Leibesübungen Deutſchland brachte zu allen Zeiten ſeiner wechſelvollen Geſchichte aus den unerſchöpflichen Kräften ſeines Volks⸗ tums ein wertvolles Schrifttum auf allen Gebieten her⸗ vor, weil die ſchöpferiſchen Menſchen aus den völkiſchen Hoch⸗ wie Tiefzeiten herauswuchſen und geſtoltend die Sehnſüchte und Ziele, oft nur den Spiegel ihrer Zeit, oft auch die zukunftsweiſenden Wege und die neuen Blick⸗ punkte ahnend oder ſeheriſch formten. Was die erſten Sinner der Turnkunſt als der Urform der deutſchen Leibesübungen, was die erſten Turn⸗Päda⸗ gogen erdacht und ſchöpferiſch darſtellten, ſo Guths Muts, Jahn, Vieth, Baſedow, das entſtand aus der Verantwortung vor der deutſchen Geſamtheit. Bei Jahn iſt dieſe urſprüngliche Wurzel am klarſten und ein⸗ deutigſten zu erkennen. Er ſchrieb, obwohl Vater der Tur⸗ nerei überhaupt und der Gründer einer Bewegung, die Ausgangspunkt bleibt für alles, was ſich im Laufe der Ge⸗ ſchichte in der deutſchen Leibesübung entwickelte, zuerſt ſein„Deutſches Volkstum“ das wegweiſende Werk voller Ahnungen und Ziele zu einem politiſchen Zuſtand, den Adolf Hitler in unſeren Tagen mit ſeinen Mitteln über⸗ haupt erſt ſchuf. Dann erſt, gewachſen auf ſeiner prakti⸗ ſchen Arbeit mit der Jugend, ſchrieb Jahn ſein methodi⸗ ſches Buch„Die deutſche Turnkunſt“, unter Mithilfe ſeiner Mitarbeiter und gab damit für die Folgezeit die Grund⸗ lage für eine ſyſtematiſche Zuſammenſchau einer Erzie⸗ hungsarbeit aller Deutſchen durch Leibesübungen. Die Anfänge und erſten Stufen ſind vielleicht längſt überholt. Denn auch in der Geſchichte der Leibesübungen ſind Umwälzungen vor ſich gegangen, und was vor 125 Jahren neu und revolutionär war, das hat ſich im Lauſe der Entwicklung geändert iſt verfeinert und ausgebaut worden und ſchuf ſich aus ſeinem Entwicklungsgeſetz auch neue Lebensformen und ſchrittweiſe im Schrifttum neue, weiterführende Werke. Denn ſo vielfältig wie die deut⸗ ſchen Leibesübungen als Bewegung ſind, ſo vielfältig und reich iſt auch der Niederſchlag im Schrifttum und vor allen Dingen in der ſo überaus reichen Fachliteratur. Verſuch einer Ordnung der deutſchen Turn⸗ und Sportliteratur Gehen wir einmol davon aus, den großen Kreis der Bücher aus der Welt der Leibesübungen nach beſtimmten Gruppen zu ordnen. So finden wir: 1. Allgemeine Werke, die geſchichtlich einen Ueberblick vermitteln von den erſten Anſätzen aus grauer Vorzeit bis in die ausgefeilteſten Spezialgebiete der Leibesübungen unſerer Tage. 2. Werke, die in erſter Linie die Leibesübungen als ein wichtiges volkserzieheriſches Mittel anſehen, die den Stoff pädagogiſch behandeln und die nach Idee und Be⸗ handlung des fachlichen Stoffes richtungsweiſend waren und ſind für die Leibesübungen auf den Schulen, in den Univerſitäten, dem Heer, in den Gliederungen der Partei und in den freien Gemeinſchaften der Vereine draußen in Stadt und Land. 8. Die nächſte Gruppe will von der weltanſchaulichen Ebene aus die Leibesübungen einbeziehen in die allgemein ſtaats verpflichtenden und völkiſchen Aufgaben unſerer jüng⸗ ſten Gegenwart. 4. Eine weitere Gruppe befaßt ſich mit dem Einfluß auf andere Wiſſens⸗, Lehr⸗ und Lebeusgebiete, die von der Leibesübung oft nur am Rande berührt werden und die doch für die Entwicklung im Geſamtbilde ſo unendlich wichtig ſind. So können wir auf die Wechſelbeziehungen der Leibesübungen auf die Medizin, auf das Rechtsleben, auf die Pädagogik, auf das Verſicherungs⸗ und Unfallweſen und auf die Kunſt hinweiſen. 5. Daneben ſteht eine Gruppe der rein fachlich und tech⸗ niſch geſchriebenen Werke, die unter ganz beſtimmten Ge⸗ ſichtspunkten wie Training oder Methosik in ihrer Viel⸗ heit die klarſte Zuſammenfaſſung der vielfältigen Lebens⸗ äußerungen und Darſtellungswelten der deutſchen Leibes⸗ übungen umſchreiben. 4 Das Sporthuch iſt eine Notwendigkeit der deutſchen Leibesübung, denn es deutet zu einem großen Teil mit die wirklich vorhandenen Kräfte. Wie Leiſtung und die Breiten⸗ arbeit der Wertmeſſer für den Stand und die Beweglich⸗ keit der Leibesübungen ſind, ſo iſt das wertvolle Fachbuch und das geſamte Schrifttum der Leibesübung der Wert⸗ meſſer der ideellen und fachlich tragenden Kraft. über den Ablauf der Spiele eingehend unterrichtet werden Alle techniſchen Neuerungen werden eingeſetzt, um den 11. Olympiſchen Spielen einen nachhaltigen Widerhall zu gewährleiſten. Der Bildtelegraph wird die von den zahl reichen Biloͤberichterſtattern gemachten Aufnahmen auf dem denkbar ſchnellſten Wege in die entlegenſten Winkel Erde ſenden, ſo daß zu dem geſprochenen und geſchri benen Wort das„Zeitdokument“, die photographiſche Aufnahme tritt. Daß der Film ſeinerſeits alles erfaſſen wird, was irgendwie von Intereſſe und von Wert iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Aber auch für die Zuſchauer iſt beſtens vorgeſorgt. Die großen Umgänge, die gegen irgendwelche Unbilden der der Witterung vollkommen geſchützt liegen, werden allerlei Annehmlichkeiten bieten. Zahlreiche Zu⸗ und Abgänge ſorgen für einen reibungsloſen Verkehr. An alles iſt ge⸗ dacht, und alles iſt bereit, wenn die Deutſche Kampfhahn ihrer feierlichen Beſtimmung übergeben wird, wenn der Führer als der Schirmherr die Spiele für eröffnet erklärt und die Aktiven aus aller Welt den vlympiſchen Eid ſchwören: „Wir ſchwören, bei den Olympiſchen Spielen ehren⸗ hafte Kämpfer zu ſein und die Regeln der Spiele zu achten. Wir nehmen teil in ritterlichem Geiſte, zn Ehren unſeres Vaterlandes und zum Ruhme des Sports.“ Internationales Schachturnier in Dresden in der fünften Runde gewann Stahlberg ſeine Partie gegen Helling. Drei Partien endeten remis, und zwar Aljechin gegen Marvezy, desgleichen Keres gegen Bogol⸗ jubow, Dr. Roedl gegen Engels. Sämiſch ſetzte ſich gegen Groh erfolgreich durch. Am Mittwoch wurden auch die ausſtehenden Hängepar⸗ tien zu Ende geführt. Aljechin gewann zunächſt gegen Grob, verlor aber eine ſenſationelle Partie gegen den deutſchen Meiſter Engels. Grob mußte eine weitere Nie⸗ derlage durch Dr. Roedl hinnehmen. Bogoljubow, der ſchon in der Abbruchſtellung gegen Maroczy auf Verluſt ſtand, konnte nur noch wenige Züge durchhalten und mußte aufgegeben. Der Stand nach der fünften Runde iſt fol⸗ gender: Stahlberg 4 Punkte, Engels 3 Punkte, Alfechin, Maroczy, Dr. Roedl, Sämiſch je 3 Punkte. Es folgen dann Bogoljubow und Keres mit je 2, Helling mit 10% und Groh mit 0 Punkten. 5 Klubfechten des Mannheimer Fechtllubs 1884 Am 0(12. Juni), findet in der Turnhalle der Hans⸗Thomas⸗Schule, D 7, 22, das Damen⸗Clubfechten um den von Herrn Käufel geſtiſteten Wanderpreis ſtatt. Da 10 Damen um dieſen Preis kämpfen werden, ſind Gefechte zu erwarten, die ſehr viel verſprechen. Die letzte Siegerin, Frl. Hedwig Fäſſer, wird diesmal nicht mitfechten da ſie am Sonntag in Freiburg im Länderkampf Baden— Schweiz in der badiſchen Mannſchaft ſteht. Karlshorſt(11 Juni) 1. Nordſee⸗Jagdreunen. 3100 Mk., 3500 Meter: 1. Carlo (It. v. Mitzlaff); 2. Liebgard; 3. Leonatus. Ferner: Gdel⸗ ſtein, Hans Thoma, Reginhard. Toto: 26, 17, 50:40. 2. Germania⸗Jagdrennen. 4500 Mk., 4000 Meter: 1. Ju⸗ bel(Unterholzner); 2. Jambus; 3. Paſſatwind. Toto: 20 10, 3. Maral⸗Jagdreunen. 2600 Mk., 3000 Meter: 1. Jidutta (Flieth); 2. Lova; 3. Torquato. Ferner: Altai, Meine Freundin, Komm voran, Mare⸗Antonius, Kurzer Kopf. Toto: 122, 36, 49, 26:10. 4. Eid⸗Flachrennen. 2500 Mk., 1600 Meter: 1. Oſterblume (Grabſch); 2. Groll; 3. Lord Tullus. Ferner: Leony, Krlegs⸗ flamme, Mädchenfreund. Toto: 16, 12, 18110. 5. 9400⸗Rennen. 3400 Mk., 3000 Meter: (Anderle); 2. Roſanike; 3. Herero. Ferner: Marelfanus, Horchauf, Fauſt, Arabba, Teechen. Toto: 23, 13, 18, 13210. 6. Herakles⸗Jagdrennen. 2700 Mk., 3300 Meter: 1. Goal (Wolff); 2. Mardonius; 3. Aigan. Ferner: Sicambrig, Perlſtab, Casco, Rolanda, Silen. Toto: 56, 47, 15, 44210, 7. Meteor⸗Flachrennen. 2100 Mk., 1400 Meter: 1. Ga⸗ leopſis(Rittm. v. Klitzing); 2. Fürſt Caſimir; g. Auerhahn; 4. Gräfentonna. Ferner: Charmante, Cobra, Viſier, Ming, Marſo, Ruwer, Thronerbe, Liga. Toto: 31, 13, 22, 14, 14710, 8. Creolin⸗Ausgleich. 2100 Mk., 1800 Meter: 1. Vogel⸗ fänger(Printen); 2. Atulla; 3. Drohne; 4.& für'n U, Ferner: Clarice, Radau, Ob, Piccolomini, Hanne, Char⸗ latan, Volmar. Toto: 33, 14, 23, 23, 15:40. Horſt⸗Emſcher(11. Juni) 1. Hermaun⸗Küſter⸗Hürdenrennen. 4000 /, 3000 Meter; 1, Gnuſemong(L. Sauer); 2. Mount Lovinia; 3. Sint⸗ flut. Ferner: Schwede. Toto: 25, 16, 15:10. 2. Preis der Eſche. 1850 /, 1200 Meter: 1. Odenwald (H. Schmidt); 2. Wehrmacht; 3. Nußknacker. Ferner: Che⸗ i Perſica, Lebensart, Pirſche Toto: 37, 12, 12, 3. Preis von Vogelſang. 1850 /, 1400 Meter: 1. Titanic (H. Nickel); 2. Laputz; 3. Gamin; 4. Anlaſſer. Ferner; Hanshein, Silberſee, Thuribert, Bummelant, Spielhahn, Hausmarke, Stolz des Hofes, Giazza, Sorgenfrei. Dolo; 80, 12, 16, 21, 14:10. 4. Großer Preis von Horſt. 12 000 /, 1600 Meter: 1 Goldtaler(O. Schmidt); 2. Raſputin; 3. Ideolog; 4. Auſo⸗ nius. Ferner: Palander, Palaſtherold, Perlfiſcher, Edel⸗ 9 0 Mario, Immerweiter, Irmgard. Toto: 55, 16, 18, 38, 18:10. 5. Preis von Roſenhügel. 2250 /, 1600 Meter: 1. long (W. Höllein); 2. Sarafan; 3. Sauhatz. Ferner: Infant, Mauſer. Toto; 23, 15, 18:10. 6. Nationales Hürdenrennen. 1000 /, 2800 Meter: 1 Sifaro(Mülfghrt); 2. Athos; 3. Leid. Ferner: Helmut, 10 Weid mannsheil, Märzprinzeß. Toto: 15, 11, 8, 5110. 7. Preis vom Schollbruch. 1650 J, 2400 Meter: 1. Augur (Lommatzſch); 2. Chinofeuer; 3. Griffon; 4. Glanz. Ferner: Blumengöttin, Gaſſenjunge, Sonnenfunke, Siſikon, Ambro⸗ ſius, Steinmetz. Toto: 20, 13, 21, 18, 18:10. 8. Hypolit⸗Ausgleich. 220 /, 1400 Meter: 1. Die Lupine (Pinter); 2. Voltaire 2; 3. Bekaſſine. Ferner: Balloupoſt, 10 Melle, Amalaswintha. Toto: 40, 13, 19. 6710. Doppelwette: Goldtaler— Ilona 164:10. München⸗Riem(11. Juni) 1. Verkaufsrennen. 2100 Mark, 2000 Meter: 1. Ober⸗ haupt(Heßler); 2. Genoveva; 3. Bafadere. Ferner: Berng, Spata, Carga, Perugia, Flauſe. Toto: 59, 17, 14, 2010, 2. Rundfunk⸗Rennen. 2000 Mark, 1600 Meter: 1. Mak⸗ tonia(Frl. von Glinſky) 2. Amaranta; 3. Liebeswalzer, Ferner: Blaufuß, Käthi, Puma, Areng. Toto: 180, 55, 18, 12:10. 3. Münchener Kindl⸗Reunen. 3000 Mark. 1200 i er⸗ 1. Gratianus(Göbl); 2. Kohinor; 3. Struwelpeter. ner: Famaldina. Toto: 16, 11, 11:10.. 4. Preis vom Kühlhaus Linde München. 3750 Mark, 1800 Meter: 1. Amaranto(Schröder); 2. Max; Fürſt. Ferner: Gamsbock, Angora. Toto: 61, 20, 37710. 5. Preis von der Hardt. 1500 Mark, 2800 Meter: J. Jost (Seiffert); 2. Herzas; 8 Pouilly. Ferner: Auswahl, 1. Wolkenflug Aviſo. Toto: 58, 22, 30:10. 3 Trabfahren. Sad dungen für Zur Haustrinkkur: bei Nieren-, Blasen-: und Frauenleiden, Harnsäure, Eiweif, Zucker. Frequenz 19355 22300 6 u. BIE Schriften durch die Niederlagen in Mannheim: 1. Peier Rixius nb, Verbindungsk. Inkes Ufer 6, Tel. 28796 U. 28787 2. WIlhelm Müller jun., U 4, 23, fel, 216 36 u. 216 2 und die Kurverwaltung Bad Wildungen 3. Mein eee Freitag, — Im He⸗ geen Per Auf einem nit ſeinem Zladlbefeſt das breite eiten um Städtchen, gen ihm d' 1 und gen f er im ga ſircher Höl bes heſſiſch gucher Höh genhochwal die Tromn eine ganze buſch bis 5 endlich im ber das L ſcch bie be ka gächſter Ne ue Kap, L berg, und yunders ſchi Reicheshein Straße. S ins Tal hi s über de Nicht m ie Zeugen alten Stad mangeliſche ngen Zug. or allem Bir ſtehen goden, der det uns gatl der E lachen He Florſch. 1125 al erwäh un Linden s Kloſten diz des henſtaufe 8, Agne wen, der i Weite W Verka gaden und graf Judwi Die Pfä und beſetzte ten Geſchle bogen, Ulne kenbach, Ro Yayer ve Stadͤtree chen Hofe Schönheit f ſels. Als Des wohlbe eichen, die ir gelang, gen, der de ſteln⸗Werth⸗ don Württe leben, als Naa Mneralbdc del Anfre Man stet. hellege ebenen nahme, „was ich von geſorgt. den der allerlei gänge iſt ge⸗ tpfbahn nn der erklärt en Eid en⸗ 'ele ſte, me le der en um itt. Da Jefechte egerin, da ſie den— Carlo Edel⸗ 1. Ju⸗ 20: 10. Jiòutta Meine Kopf. rblume erlegs⸗ tenflug 1 anus, 13:10. Goal mbria, 44.10, 1. Ga⸗ rhahn; Ming, 14:10. Vogel⸗ n Char⸗ Meter; Sint⸗ enwald : Che⸗ 12, 12, elmut, 11, 18, Augur erner: mbro⸗ zupine önpoſt, 8, 10 Ober⸗ erna, 20 10. Mak⸗ alzer. 0, W, ſteter: Fer⸗ Mark, Mein wahl, freitag 12. Juni 1936 am Herzen des Odenwalds liegt das ſo oft als geen Perle bezeichnete Städtchen Lindenfels. kuf einem 363 Meter hohen Berge gelegen, ſchaut es nit ſeinem Schloſſe und den alten Türmen der glabtbefeſtigung weit hinaus ins Land, beſonders in ius breite Tal der Weſchnitz im Süden. Auf allen geiten umſchließen die Höhen des Odenwalds das glöbtchen, beſchirmen es vor rauhen Winden, ſen⸗ gen ihm die würzige Luft ihrer weiten Waldungen und gewähren vor allem dem Auge prächtige Bil⸗ er im ganzen Umkreiſe. Im Norden die Neun⸗ ſrcher Höhe mit ihren Ausläufern, der höchſte Berg ges heſſiſchen Odenwalds, im Weſten die Seiden⸗ lucher Höhe, der Krehberg mit dem herrlichſten Bu⸗ henhochwald, im Süden, jenſeits des Weſchnitztals, die Tromm mit dem Ireneturm, daran anſchließend zune ganze Kette von Höhen vom Götzenſtein, Kiſſel⸗ huſch bis zur Bergſtraße am Rand des Gebirges, mblich im Oſten über den Erzberg und Stotz hin⸗ lber das Lärmfeuer mit dem Ihrigturm— ſo lagern ſchbie bekannten Odenwaldberge um Lindenfels. In üchſter Nähe liegen auch wiederum allerlei Höhen, ue Kap, Litzelröder mit der Bismarckwarte, Schenke⸗ berg, und vor allem Wald und wieder Wald; be⸗ unders ſchön iſt die über das Gumpener Kreuz nach feichesheim am Teufels Loch vorüberführende Slraße. Steil geht der Fußpfad nach Schlierbach s Tal hinab und über eine weite Hochfläche geht z über den Gänsberg nach Fürth hinunter. Nicht minder als die herrliche Natur feſſeln uns ie Zeugen der wehrhaften Vergangenheit; von der alen Stadtbefeſtigung der Bürgerturm nahe der kangeliſchen Kirche und die beiden Tore mit dem gen Zugang zur Stadt auf dem Weg nach Fürth, gor allem aber das ehemalige kurpfälziſche Schloß. bir ſtehen hier nämlich auf altem pfälziſchem boden, der erſt ſeit 1803 zu Heſſen gehört. In älte⸗ et uns bekannter Zeit, im Jahre 773, ſchenkte garl der Große die Gegend um Lindenfels, die zur lachen Heppenheimer Mark gehörte, dem Kloſter ſorſch. 1123 wird die Burg Lindenfels zum erſten⸗ Al erwähnt und als Beſitzer ein Graf Berthold un Lindenfels genannt, der vermutlich ein Vogt e Kloſters Lorſch war. Später iſt die Feſte im geiz des Pfalzgrafen Konrad, des Bruders des ſchenſtaufenkaiſers Friedrich., die Tochter Kon⸗ „ Agnes, brachte ſie dem Sohne Heinrichs des en, dem Sachſen⸗Herzog Heinrich, 1195 in die Weiterhin gelangte die Burg durch Vererbung Verkauf in den Beſitz der Markgrafen von aden und der Wittelsbacher; ſeit 1277 iſt Pfalz⸗ traf Ludwig II. ihr Herr. Die Pfälzer vergrößerten die Burg beträchtlich und beſetzten ſie mit Burgmannen aus den vornehm⸗ ten Geſchlechtern des Odenwalds, wie Katzeneln⸗ bogen, Ulner von Dieburg, Schenken zu Erbach, Bik⸗ kenbach, Rodenſtein u. a. Kaiſer Ludwig der Daher verlieh 1336 dem Ort Lindenfels Stadtrecht. Oft weilten die Mitglieder des Pfäl⸗ ichen Hofes im Sommer in dem wegen ſeiner Shönheit ſicherlich damals ſchon geſchätzten Linden⸗ ls, Als Gefangenen aber wurde hier die Witwe es wohlbekannten Kurfürſten Friedrich des Sieg⸗ ichen, die ſchöne Klara Dott, feſtgehalten, bis es ir gelang, ſich mit ihrem Sohne Ludwig auszuſöh⸗ len, der der Stammvater der Fürſten von Löwen⸗ leln⸗Wertheim wurde. Auch Herzog Eberhard II. aon Württemberg lebte hier, aus ſeinem Lande ver⸗ kleben, als Gefangener, bis er 1504 ſtarb. In dem⸗ gelürtetb kohlensaure Sole · Sprudel 75 ben vnd Dempſbsder fur Ilegen, Darm, Herz, OGede Gichſ Rheuma Feber, Geſſe, Feiſſeihiglell tenkhe Werbeschrin durch den kurverein Beilage ſelben Jahre, dem Jahre des Bayeriſchen Erbfolge⸗ krieges, kam der mit der Vollſtreckung der Reichsacht gegen die Pfälzer Kurfürſten beauftragte Landgraf Wilhelm von Heſſen mit Heeresmacht auf ſeinem Zuge gegen die pfälziſchen Beſitzungen im Oden⸗ wald auch nach Lindenfels, das er beſetzte. Stadt und Burg blieben aber bei der Pfalz. Im dreißigjährigen Kriege hauſten die Bayri⸗ ſchen und Kaiſerlichen Völker in dem Felözuge ge⸗ gen den„Winterkönig“, Kurfürſten Friedrich V. von der Pfalz, übel in Lindenfels und Umgegend, nicht minder aber ſpäter auch die Schweden. Die Burg überſtand gleichwohl faſt ohne Schaden alle die Kriegsſtürme, die mit dem dreißigjährigen Kriege keineswegs ihr Ende erreichten. Da geſchah 1779 das unglaubliche: die Pfälziſche Regierung ſelbſt ließ die Burg niederreißen. Sie diente dann als Stein⸗ bruch. Deshalb iſt heute leider nicht mehr allzuviel won dem Schloſſe der Pfalzgrafen übrig, aber die Reſte, von denen am meiſten der ſtolze Giebel auf der Neuen Mannheimer Zeitung 600 Jahre Lindenfels im Odenwald Zur Sechshundertjahrfeier vom 13. bis 15. Juni 1936 der Noroͤſeite auffällt, inmitten einer reichen, üppi⸗ gen Vegetation, umgeben von ſchönen, gepflegten Anlagen, bergen doch noch ſo viel Stimmung, daß niemand unbefriedigt dieſe Trümmer mittelalter⸗ licher Pracht und Wehrkraft verlaſſen wird. Daß dieſes ſchöne Fleckchen Erde auch der Kunſt Motiwe gab, iſt erklärlich. Der altbekannte Merian hat in ſeiner Topographie der deutſchen Städte auch ein Bild von Lindenfels geſchaffen, das uns die alte Stadt noch vor der Niederreißung ihrer Burg in ihrer ganzen Wehrhaftigkeit zeigt. Nach dem vor etwa 100 Jahren tätigen Frankfurter Maler Rei⸗ fenſtein haben in neuerer Zeit Albert Lang, Wilhelm Steinhauſen und Eugen Bracht in Lindenfels An⸗ regung zu ihren Bildern gefunden. Als Luftkurort und Sommerfriſche iſt Lin⸗ denfels heute weit und breit wohlbekannt und es wird zu ſeinem diesjährigen Jubiläum zu ſeinen vielen Freunden ſich wohl ſicherlich wieder neue ge⸗ winnen. Hans Otto Becker. (Archiv NMZ) Schwarz wald Dahn im pfälziſchen Wasgan Das Städtchen entdeckten ſchon früh begeiſterte Sänger des deutſchen Volkstums. Auguſt Becker in ſeinem„Pfalz und die Pfälzer“: Es iſt ſchön, prächtig— es iſt die wild⸗ romantiſche, ſchauerliche, furchterregende Schönheit der Natur, die hier ihren vollen Zauberbecher ausgegoſſen hat. Friedrich Bloul, der Pfälzer Romantiker, in„Träume und Schäume vom Rhein“: Das Tal von Dahn iſt vielleicht das ſchönſte im ganzen Land. So täuſchend haben hier Natur und Zeit miteinander gewirkt, daß man nichts als zerfallene Mauern und Türme, Feuſterhöhlen und Tore zu erblicken glaubt. Dieſe täuſchenden Bilder wiederholen ſich nah und fern auf allen Höhen und Bergrücken rings⸗ umher und dazwiſchen liegen tiefe, grüne, überaus freund⸗ liche Täler. Ein wahres Labyrinth von Schönheiten. Der Sänger vom Ekkehard und Annwellers Burg⸗Drei⸗ faltigkeit, Viktor von Scheffel, ſchreiht an ſeinen Freund Felix Dahn aus überquellender Begeiſterung;„Ich tat, der erſten Frühlingsſonne zu Ehren, eine Fahrt in die Felſentäler des Wasgaues und war in Dahn, wo eine der wildſremdeſten Berglandſchaften Deutſchlands den Wan⸗ derer anſtarrt. Zertrümmerte Wände roten Sandſteins krönen allum die Höhen wie Ruinen von Rieſenſtädten, Sphinx und Memnonkoloſſen, etruskiſcher Bergzauber uſw., mittelalterliche Burgen, draufgeklebt in eigenartiger Architektur mit durchhöhlten Felſen verbunden. Alten⸗ Dahn, Gräfendahn uſw. ſteigern die Wucht des Einruckes.“ Der deutſche Wandersmann und Dichter Wilhelm Hein⸗ rich Riehl ſchreibt in ſeinem Pfalzbuche:„Das Gebiet Nr. 263 m—— reren Pee ners, 1 Wildromantiſche Landſchaft bei Dahn in der Südpfalz (Photo: Verkehrs⸗Verein Dahn) des pfälziſchen Vogeſenſandſteins iſt erfüllt von phanta⸗ ſtiſchen und abenteuerlichen Naturſzenen, von romantiſchen Landſchaftsbildern. So fordern die abenteuerlichen Fels⸗ brocken des Dahner und Annweiler Tales auch die nüch⸗ ternſte Phontaſie zu poetiſchem Spiele heraus.“ Unſer berühmter Landsmann Gert Buchheit preiſt unſere Heimaterde:„Mit Recht trägt das Dahner Felſen⸗ lond den ſtolzen Beinamen Pfälziſche Schweiz. Denn nirgends ſind die Stein⸗ und Felſenbildungen küh⸗ ner, nirgends die Bilder bunter, phantaſtiſcher, großartiger wie hier, wo der Ritter adliges Geſchlecht ſeine Burgen errichtete im Wettkampf mit der Natur ſelbſt, die aus Kurhaus l E N 2 5 NW) ES 900 Mtr. ub. dem Meere Ruhige, sonn. 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In der Ausdehnung eine der größten Burganlagen in der Pfalz. Bad Liebenzell im Schwarzwald Das berühmte„Zeller Bad“ des Mittelalters, hat auch in der Gegenwart ſeinen guten Ruf gewahrt. In einzig⸗ artig ſchöner Schwarzwaldlandſchaft ſprudeln die warmen Quellen, die ſeit tauſend Jahren von den leidenden Men⸗ ſchen aufgeſucht werden. Den Geſunden, aber im Lebens⸗ kampf müde gewordenen, ſtärkt die würzige Tannenluft, erfriſcht und kräftigt Waſſer und Sonne in der prächtigen Freibadeanlage. Mineralbäder im Hause 3 Kurhaus-HRotel gegenüber dem Kurgarten bed Anfragen nöch pensions-Preisen usw/. nehme han stets Bezug àuf die Anzeigen in der Verkehrs- delsge der Neuen NMennheimef Zeitung botarrd Astnma/ Magen 5 barm md sser 9 O NN Finn Jar Zulialatorien bad UN Jnsdilamm uctungen AMolilensdiuie Syrullelbudor BAD HOMBURG Fah- und Moorbäder BAD SCHWAL BACH EILLL Rakoezy- Brunnen 20 Hsdswinkkuten Dotnröschen det tür Magen, Derm und Stoffwechsel 5 0 rd fe e. 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Juni 1996 Aus Bädern und Kurorten Schollach im Schwarzwald In ruhiger, ſtaubfreier, ſonniger Lage in einem der ſchönſten Hochtäler des Schwarzwaldes gelegen, iſt dieſes Tal mit ſeinen zerſtreut liegenden alten, ſchönen Schwarz⸗ waldhäuſern, umkränzt von prächtigen Tannenhochwaldun⸗ gen, ſo richtig geeignet für Ruhe⸗ und Erholungſuchende, welche nach der Haſt und dem Getriebe der Jetztzeit ihre Nerven ſtärken wollen. Die umliegenden Höhen mit ſelten ſchönen Ausblicken und die prächtigen Tannenwaldungen mit gut gepflegten Wegen, welche reichlich mit Sitzbänken und guten Markierungen verſehen ſind, locken zu Wande⸗ rungen in die nähere und weitere Umgebung. Trotzdem Auto⸗Anfuhr zum Hauſe möglich iſt, ſind aber die Straßen und Wege auto⸗ und ſtaubfrei. Als Stützpunkt für Fuß⸗ touren im Schwarzwald iſt der einſam liegende Gaſthof und Penſion Schneckenhof infolge ſeiner Höhenlage für Höhen⸗ und Kammwanderungen vorzüglich geeignet. Die nahen Kurorte Friedenweiler, Neuſtadt, Titiſee, Hinterzarten ſind leicht und in kurzer Wanderung zu erreichen. Der Höhenluftkurort Saig Der Kurort liegt am Südhang des 1200 Meter hohen Hochfirſtes, dem markanten Endpunkt eines öſtlichen Aus⸗ läufers des Felöberges. In einer Höhe von 1000 bis 1200 Meter bildet ſich um ein aus dem 12. Jahrhundert ſtam⸗ mendes Kirchlein(Pfarrei) der eigentliche Ort, hinein⸗ gebettet in ein nach Oſten offenes, von ſanften Höhen unterbrochenes Hochland. Sonnig gelegen, geſchützt durch den Hochfirſt vor rauhen Noröwinden, gewährt die Lage die günſtigſten Vorbedingungen für Sommer⸗ und ins⸗ beſondere Winterkuren. Umſäumt von herrlichen Tannen⸗ waldungen, von intereſſanten Tälern umrahmt(Gutach⸗ und Haslachtal), liegt Saig an der Grenze zwiſchen Mittel⸗ gebirgs⸗ und Hochgebirgsklima, fern vom Gewühl der Großſtadt. Von den Gaſtſtätten aus genießt man einen wundervollen Ausblick auf den Höhenzug von Bonndorf⸗ Schluchſee, an welchem ſich nach Oſten anſchließend die weite Bonndorfer Hochebene ausbreitet, während über dem Dindenbuck, verſtohlen möchte man ſagen, der langgeſtreckte Rücken des Randes hervorſchaut. Bei klarer Sicht glitzern in der Ferne die hervorſtechenden Konturen der Alpen mit ihren mächtigen ſchnee⸗ und eisbedeckten Bergrieſen. Dieſe Fernſicht vergrößert ſich beim Nufſtieg auf den Hoch⸗ firſt(Ausſichtsturm mit Orientierungstafel) auf die Berge von den Berner bis zu den Allgäuer Alpen. Die Kegel⸗ He berge des Hegaues im Südoſten grüßen ebenfalls, wie die jerge d wäbiſchen Juras. Wie ein Relief liegt der ſüd liche hwarzwald vor dem Beſchauer ausgebreitet mit den Vogeſen hinter dem Nebelſchleier der einebene. Tief unten breitet ſich die glatte Fläche des belebt von zahlreichen Booten, umgeben von einem Kranze bewaldeter Höhen mit dem Feldberg im Hintergrunde. Nicht ohne Grund wird dieſer Blick zu den ſchönſten im ganzen chwarzwald gezählt. Durch ſeine Höhenlage, abſeits gelegen, verſchont von dem ſtörenden Raſen Lees aus, Haſten der Autos, nimmt Saig einen hervorragend Rang unter den Höhenkur n ein. Der Höhenunt 8 macht ſich in ſeinen Ei haften namentlich den Bewoh⸗ nern der Ebene und Täler yr ben der Eiſenbahn raſch den dortigen klimatiſchen Verhältniſſen entführt, Saigs Höhengebiet genießen. Wie ganz anders die Luft, werche Reinheit, keine Spur von Staub, welche Friſche und Kühle, welch eine Würze durch die blumigen Auen und Triften, durch die nahen Tannenwaldungen. Neben der bergigen Höhenlage beſitzt Saig ferner zahl⸗ reiche ebene, nach Regenwetter gleich wieder trockene Flächen, die nach verſchiedenen Richtungen ſanft ſich hin⸗ neigen, anderſeits in mehr oder weniger ſtärkeren Stei⸗ gungen nach den hügeligen und gebirgigen, mit Tannen⸗ wäldern bedeckten Seiten hinübergehen, die binnen 5 Mi⸗ nuten zu erreichen ſind. Kurort Hirſau im Nagoldtal Im ſchmalen Nagoldtal, rings von bewaldeten Höhen umgeben, liegt das ſchöne Hirſau. Es iſt kein Zufall, daß gerade hier Mönche vor tauſend Jahren ihre Niederlaſſung gründeten, denn die landſchaftlichen Reize der unmittel⸗ baren Umgebung von Hirſau ſind heute wie damals einzig⸗ artig ſchön und abwechſlungsreich. Wenige Schritte vor der Ortſchaft befindet man ſich bereits am Rande ausgedehnter Wälder, deren würzige, geſunde Schwarzwaldluft ſchon ſo manchem Arbeitsmüden aus der Stadt die verlorene Lebens⸗ freude, den Appetit und einen erfriſchenden, tiefen Schlaf wiedergegeben hat. Wer nicht gut zu Fuß iſt, findet überall lich, wenn ſie, mit Ruhebänke und Schutzhütten, wo klare, ſprudelnde Quellen und Wildbäche unter hohen Tannenwipfeln von der Schön⸗ heit des Schwarzwaldes zeugen. Der geübte Wanderer aber kommt hier ganz beſonders auf ſeine Koſten. Staubfreie Wege führen ihn vorbei an wilden Fe rtien und Höhlen, durch romantiſche Schluchten, über ſaftige Matten auf die Schwarzwaldhöhen, von wo aus er auf immer gleichſchönen anderen Wegen zurückkehren kann. Weil es ſehr viele ab⸗ wechſlungsreiche Spaziergänge gibt, ſind die Wege nicht überlaufen. Beſonders lohnende Ziele ſind das Schwein⸗ Volf bachtal, Schillerhain, Fuchsklinge, fsſchlucht, Bruder⸗ höhle, Falkenſtein, Felſenmeer, Alz runnen, Panorama⸗ wege; weiterhin Kollbach⸗ und Monbachtal, Stubenfelſen, Geigerles Lotterbett, Ruine Waldeck uſw. Luftkurort Simmersfeld im württembergiſchen Schwarzwald Umgeben von großen Tannenwäldern liegt auf der Höhe zwiſchen dem Nagoldtal und Enztal der altbekannte, freund⸗ liche Höhen⸗Luftkurort Simmersfeld(780 Meter über dem Meer). Günſtige klimati Verhältniſſe und die kräftigende, ozonhaltige wirken zuſam⸗ men, Erholungsbedürfti neue Kraft für den ſchweren Kampf ums ſein zu geben. Durch ſchön egte Spazierwege mit reichlicher Sitzgelegenheit rings Simmersfeld bietet ſich ſolchen, welche nicht in dite Ferne ſchweifen wollen, reichliche Gelegenheit, die Schön⸗ heit unſerer Tannenwälder in der Nähe zu genießen. Be⸗ ſonders erhebend iſt auch die weite Fernſicht, die ſich un⸗ mittelbar von Simmersfeld aus auf die Alpen, die ſchwä⸗ biſche Alb in ihrer ganzen Ausdehnung mit dem Hohen⸗ zollern und ihrem Vorgelände eröffnet und dem Beſchauer ein Panorama von eindrucksvoller Größe bietet. Schöne Ziele für weitere Wanderungen ſind der Urſprung der Nagold bei Urnagold mit ſeinem ſagenumwobenen, roman⸗ tiſchen Kirchlein und dem benachbarten Beſenfeld, das tief⸗ eingeſchnittene Enztal mit dem verſchwiegenen, von Tan⸗ nen dicht umſäumten Poppelſee, Enzklöſterle und dem welt⸗ um bekannten Wildbad; ferner das kleine Enztal mit der Ruine Fauſtburg und der reizend gelegenen, gaſtlichen Rehmühle, Ruine Hornberg, das romantiſch gelegene Berneck im Köllbachtal und Altenſteig im Nagoldtal; auch die altertümlichen Sägmühlen in den naheliegenden klei⸗ nen, quellen⸗ und waſſerreichen Tälern ſind beliebte Ziel⸗ punkte. Zu Ausflügen in die weitere Umgebung: Freu⸗ denſtadt mit Murgtal, Schwarzenbachtalſperre und Baden⸗ Baden bieten ſich Fahrgelegenheiten mit Omnibuſſen. „Saarpfalz, der ſchöne Grenzgan?n Eine neue Werbeſchrift Der Landesfremdenverkehrsverband ſtadt a. ö. Weinſtraße, hat ſoeben eine neue Werbeſchriſt für ſein ganzes Gebiet herausgebracht. Es handelt ſich 1 eine große Karte, die von Kunſtmaler F. K. Franck 801 ſerslautern, hergeſtellt wurde und in lebhafter ſarbenfren⸗ diger Darſtellung nicht nur alle wichtigen Verkehrsverhij, dungen, Straßen, Bahnlinien und Kraftpoſtſtrecken 0 ſondern vor allem aus der Vogelſchau alle beſonberen Sehenswürdigkeiten und ſonſtigen Anziehungspunkte 1 den Fremdenverkehr in kleinen Bildern wiedergibt. durch erhält der Betrachter einen anſchaulichen Ei vom Land und von den Leuten dieſes ſchönen Grenzle von der romontiſchen Eigenart der Deutſchen Wein von ſeinen vielen Burgen und weiten Wäldern, S aarpfalz, oͤie 3 Kurhaus Sand 80(828 cri), bei Baden-Baden 5 Neues Sandsee. Strandbad bpenslon ab Mk. 6 5 5. Feosp. vom Rheine her über die Berge der Hardt, des Wasganz und den Pfälzer Wald bis ins untere Saartal hinziehen Die andere Seite des Blattes enthält außer einem Kärt, chen der Zufahrtsſtrecken zur Saarpfalz einen mit Vignel⸗ ten geſchmückten Text, der in ſtichwortartiger Kürze, über⸗ ſichtlich angeordnet, alles Wiſſenswerte über Landſchaft Klima, Sehenswürdigkeiten, Verkehrsverbindungen, kunft uſw. enthält. Auch die Geſchichte dieſes d eutſchen Grenzlandes, ſeine Kultur, Wirtſchaft, ſein Brauchtun oder was der Fremde ſonſt noch erfahren möchte, werden I aller Kürze behandelt. So wird das neue Faltblatt 515 durch das ebenfalls neu herausgegebene Unterkunftzper, zeichnis ergänzt wird, ebenſo für den Fremden von Wich⸗ tigkeit ſein, der die Saarpfalz bereits als Ziel ausgewohlt hat, wie für den anderen, der ſich mit dieſer neuen Schriſt gern zum Beſuch des noch wenig bekannten und in jeher Hinſicht ſo reizvollen Grenzlandes einladen laſſen wiro. und N a„/ — 5 Beschfeld Erſtes Haus am Platze. Tel. Schönmünzach 69 .-A. Freudenstadt 800 m über dem Meeressp. Tulholel Oberwiezenhot Zentralheiz., fließ. Waſſer, Bad. Garagen Z. Beſ.: Emil Müller. Aehrigen fenen im oldekonnten Shen Scwatzwaldgesthoft 5 N* 5 8 Gelladr⸗ 3 2 N 2* 2 2 110 Freudensfa di- Hotel Herzog Friedrich. ab 45.50 Parkhotel am Wald.„„.— Württb. Hof g. d. Kursaal,„.— Hotel Rößfle b. Schwimmb.,„.50 Hotel Murgtäler Hof„ 0 26 2 henkurort I. Ranges im Schwarzwald Pension inkl. Zimmer bei bester Verpflegung: Gasthof z. 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Der Jägerpfad überquert fünf Schneisen endigt nach etwa 5 Minuten beim Grenzweg. Viel⸗ o Meter auf dem Grenzweg links zum erſten Jagd⸗ ſtein von 1721. Daſelbſt die erſte Schneiſe, die nauſchneiſe rechts. In der Viern heimer Heide 1 Weg beſſer zu finden, weil an den Hauptkreuzungs⸗ die Namen der Schneiſen größer, t an Bäumen ſind. Die Rabenauſchneiſe überſchreitet den g, öͤͤie Wildbahn⸗, Großherzogs⸗, Billhard⸗ und nil⸗Schneiſe geht über einen Hü ab zur Bahn eim— Lampertheim und das Gleis. Rechts Viern⸗ heimerfeld. An der Bahn links zu einem Forſtgarten. An bieſem rechts vorüber und ſofort rechts(öſtlich) über den Lon ertheimer Weg zur Dörnbergſchneiſe. Rechts wieder eimer Feld. Vom Grenzweg bis hierher 50 Min. 2 Auf der Dörnbergſchneiſe nordweſtlich über die Sell⸗, ener⸗, Ludwigquer⸗, Eigenbrodt⸗ und Bekkerſchneiſe ſiſtraße. Dieſer in nördlicher Richtung folgend, Hie erſeits die Lichthammer⸗, Werner⸗, Dietz⸗ und klipp⸗ ſchneiſe quert. Bei der Kreuzung der Dietzſchneiſe der ein Jägerſtein von 1721. Nach einigen Minuten Jägerhaus mit Dienerwohnungen und Stallung, 8 5. l. St. Von da zeigt eine Lokalmarkierung den Weg Us Neuſchloß. Links über die Riedeſel⸗, Zamminger⸗ und Prettlachſchneiſe zum Grenzweg und zur Klippſteinſchneiſe. Rüti⸗, Kreuter⸗ Auf der letzten Schneiſe über die und Wilöbahnſchneiſe, ſowie den Weg Lampertheim— Hütten⸗ feld. Zuletzt auf der Hemsbachſtraße wach Neuſchloß, 50 Min. Kurz nördlich, ſodann weſtlich, rechts um die Um⸗ zäunung der ehemaligen chemiſchen Fabrik herum. Links Feld, rechts Wald, über zwei Wege und beim Fritten im Bogen links auf eine breite Waldſtraße. Ja nicht in der Verlängerung weiterwandern, denn dieſer Weg, der Brun⸗ nenweg, führt zum Wormſer Waſſerwerk und nach Bür⸗ ſtadt. Richtung ſüdweſtlich. Uebrigens wird bald das Waldende ſichtbar. Aus dem Wald und Lampertheim liegt vor uns. Durch eine junge Allee zum Gaswerk, über die Bahn und rechts vor zum Bahnhof, 14 St(Wanderdauer 3 bis 4 Stunden). Lampertheim ab 17.36, 20.00, 20.47, Hauptbahnhof an 00, 20.26, 21.12; Lampertheim ab 19.15, Neckarſtadt an 19. F. Sch. Nui 5 fu buiuſ bor ſluu In unſerer„Mannheimer Reiſe⸗Zeitung“ werden wir von jetzt ab Aufragen aus unſerem Leſerkreis über Reiſen, Sommerfriſche uſw. voröffentlichen. Wir bitten alle Anfragen an den Briefkaſten der Reiſe⸗Zeitung richten zu wollen. C. F. Mannheim möchte auf einem zwei⸗ bis Ireiſtündigen Rundgang durch das innere Berlin möglichſt alle ſehenswerten Gebäude kennenlernen. —— Das iſt unmöglich. Der Weg vom Anhalter Bahnhof, Wilhelmſtraße, Unter den Linden bis zum Schloß iſt allein 4 Kilometer, die Friedrichſtraße vom Belle⸗Alliance⸗Platz bis zur Spree faſt 3 Kilometer lang, vom Schloß zum Bahnhof Friedrichſtraße ſind es 2 Kilometer. Dieſer 9 Kilometer lange Rund⸗ gang würde zwei Stunden beanspruchen. Dabei würden Sie nur einen kleinen Teil der öffentlichen Gebäude zu ſehen bekommen. Wenn Ihnen nur drei Stunden zur Verfügung ſtehen, mieten Sie am beſten eine Droſchke. Der Wagenführer wird Ihnen dann bei allen Sehenswürdigkeiten die nötigen Er⸗ klärungen geben. i C.., Mannheim. Ich bitte Sie, mir eine gute Jugendherberge im Zentrum Nürnbergs mitzuteilen. 9. Seite/ Nummer 263 ——. — In Nürnberg gibt es 3 Jugendherbergen und zwar 2 für Jungen und eine für Mädchen. Die Ju⸗ genoͤherbergen für Jungen befinden ſich Flaſcheen⸗ hofſtraße 2 und Grabntor 19, für Mädchen Hummel⸗ ſteinerweg. R.., Maunheim. Ich möchte eine ſchöne Fuß⸗ tur im Allgäu machen. Welchen Weg empfehlen Sie mir?— Für die Allgäu⸗Tour ſchlagen wir vor, über Stuttgart— Ulm— Kempten— Oberſtdorf zu fahren, den zweiten Tag für einen Ausflug auf das Nebel⸗ horn zu benutzen. Berg- und Talfahrt 6Mk. Dann bleibt Ihnen noch ein Abſtecher ins Walſertal offen, das zum deutſchen Wirtſchaftsgebiet gehört. Auf der Rückfahrt können Sie in Sonthofen rechts abzweigen und über Hindelang zum Oberjoch fahren. Vor der Grenze führt eine Straße nach Wertach Neſſel⸗ wang—Füſſen. Der Rückweg von Füſſen kann ent⸗ weder über Kempten oder über Schongau— Lands⸗ berg— Augsburg genommen werden. H.., Maunheim. Ich beabſichtige, im Feldberg⸗ gebiet des Schwarzwaldes meinen Urlaub zu ver⸗ leben und bitte um bevorzugte Plätze, die mir eine Schwimm⸗ und Bademöglichkeit bieten. Welche Plätze können Sie mir empfehlen?— Im Feldoͤberg⸗ gebiet gibt es heute ſchon eine große Anzahl ſolcher Erholungsorte mit Schwimm⸗ und Strandbädern. Wir nennen Ihnen nur einige, wie das Schluchſee⸗ gebiet mit ſeinen ausgebauten Strandbädern(Kur⸗ ort Schluchſee, Seehrugg u..), Altglashütten(Wind⸗ gfällweiher, Strandbad), Kurort Titiſee mit Strand⸗ bad Titiſee, Lenzkirch mit Strandbad, Bonndorf mit künſtlich geheiztem Höhenſchwimmbad. 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Man kann ſagen, daß die vom Verlag unter Mitarbeit des Reichsamtes für Landesaufnahme gefundene Löſung dieſem wichtigſten Erfordernis gerecht wird. In den früheren Ausgaben waren die Orte, oft Hunderte von Kilometern auseinanderliegend, in alphabetiſcher Ordnung aufgeführt. Jetzt faßt die Neuausgabe alle in einem Kartenausſchnitt von ungefähr 25 bis 30 Kilometer liegenden Orte unter der gleichen Kennziffer, die die Seitenzahl erſetzt, zuſam⸗ luthaus NS ee öhenküma ben Hundseck ande Casihol im Schüarzwald 00 m feuns men. Damit ſteigt der Gebrauchs- und Werbewert des Werkes, alſo die Wirkung jeder einzelnen Eintragung, er heblich. Die Ortsbeſchreibungen wirken nicht mehr fede für ſich allein, ſondern im Zuſammenhang mit den Ein⸗ tragungen der Orte in der näheren und weiteren Um⸗ gebung. 2700 Bilder zeigen in dieſer Neuordnung die charakteriſtiſche Eigenart jeder deutſchen Landſchaft. Eln überſichtliches Landſchafts verzeichnis nennt alle deutſchen Fremdenverkehrsgebiete. Zwölf Gebiels⸗ karten, die jedem Teil vorangeſtellt ſind, erleichtern gute und raſche Ueberſicht. Wenn der Verlag für den Tiefdruck⸗ teil des Werkes den Ausdruck„Der Sprechende Atlas“ prägte, ſo iſt damit nicht zuviel geſagt, denn die Grundlage für die Einteilung des Werkes iſt die General- ſtabskarte; die 12 Gebietsabſchnitte ſprechen tatſächlich eine eindringliche Sprache von den Schönheiten aller deutſchen Gaue. Der Sprechende Atlas wird auch in handlich bro⸗ ſchierten Einzelteilen zum Mitnehmen auf die Reiſe abgegeben. Jeder Teil iſt für ſich benutzbar. (Aus„Der Fremdenverkehr“, Amtliches Reichsorgan.) HIRSCH HORN 5 Motel u. Denslon„Zum Nalurallsten“ Penſion.50—.50.. Spez.: Forellen, Paſteten, „Hirſchhorner Aaltopf“,„Saarbrücker Lebertopf“. Tel, 8. Autoboxen, Beſ. Kaſpar Schaefer, Küchenm. Meckarsieinat„Schi“ Direkt am Neckar gelegen. Herrliche Ausſicht auf den Dilsberg und die 4 Burgen. Großer und kl. Saal. Terraſſe u. Garage. Inh.: Rudolf Loos. Hotel u. 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Ruhl, Jex Ea und dein qtauptmann Wiedersehen auf dem Schützenplatz Wie in vielen anderen Städten hallt der Schüt⸗ zenplatz in Plauen zwei Wochen nach dem Pfingſtfeſt wider vom vielſtimmigen Lärm des Vo⸗ gelſchießens. Das alte Volksfeſt wird auch hier mit Reitſchulen und anderen Beluſtigungen, mit Schau⸗ ſtellungen und Sehenswürdigkeiten aller Art gefei⸗ ert. Große Anziehungskraft übte auf Alt und Jung die Afrika⸗Schau des diesjährigen Schüt⸗ zenfeſtes aus. Sie führte zu einem Wiederſehen, das ſich ein ehemaliger Hauptmann und Kompanie⸗ führer der oſtafrikaniſchen Schutztruppe und einer von ſeinen ſchwarzen Askaris nicht hatten träumen laſſen. Fabrikbeſitzer Fritz Brucker⸗ Plauen, lang⸗ jähriger tatkräftiger Vorſitzender der Abteilung Plauen der Deutſchen Kolontialgeſellſchaft, hat in den Kämpfen Lettow⸗Vorbecks eine Kompanie der Schutztruppe geführt, die in Oſtafrika einer viel⸗ fachen Uebermacht heldenhaften und erfolgreichen Widerſtand leiſtete. In der Erkenntnis, daß die Afrika⸗Schau mit ihren intereſſanten Darbietungen ſich vorzüglich zur Werbung für den kolonialen Ge⸗ danken eigne, hat die Kolonialgeſellſchaft der Schau alle Förderung angedeihen laſſen. Drei ehemalige ſchwarze Krieger, die auf deut⸗ ſcher Seite in den Kolonien kämpften, ſind unter den 40 eingeborenen Afrikanern der Schau: ein An⸗ gehöriger der deutſchen Schutztruppe in Togo und zwei Askaris der Schutztruppe in Oſt⸗Afrika, der größten unſerer einſtigen Kolonien. Stolz tragen die Schwarzen die Weltkriegsauszeichnung mit Schwer⸗ tern, die ſie als öͤeutſche Frontkämpfer ausweiſt und der Dank für ihre Waffentaten iſt. Einer der beiden Askaris, Bajune Mohamed Huſen, hat wäh⸗ rend des Weltkrieges in der Kompanie des Haupt⸗ manns Brucker gefochten. Unbeſchreiblich groß und rührend war ſeine Freude, als er ſeinen einſtigen Kompanieführer nach faſt zwei Jahrzehnten ganz unverhofft wiederſehen durfte. Auch der war ehrlich ergriffen von dieſem Wiederſehen. Stun⸗ denlang haben die beiden in der Sprache Oſt⸗Afrikas Erinnerungen ausgetauſcht, dem Kiſuaheli, das auch dem jetzigen Plauener Fabrikbeſitzer noch gut geläu⸗ fig iſt. Kameraden ſind ſie beide geweſen und ge⸗ blieben über den Krieg hinaus, deſſen tragiſches Ende ihre Wege ſich ſcheiden ließ— Offizier und Askari, zwei Kämpfer für Deutſchland auf fernem Poſten weit draußen in der feindlichen Welt. Beide haben unter Lettow⸗Vorbeck tapfer für das deutſche Anſehen gekämpft, dem die ruhmreichen Kämpfe unſerer Oſt⸗Afrikaner trotz der Geſchehniſſe von 1918 einen unvergeſſenen Dienſt erwieſen. Ein noch engeres Band der treuen Kameradſchaft um⸗ ſchließt den Hauptmann und den Askari inſofern, als ſie beide im gleichen Gefecht 1917 bei Mahiwa ſchwer verwundet worden ſind. Uebrigens iſt Bajune Mohamed Huſen kein Bantu⸗Neger, ſondern ein Sudaneſe, alſo Angehöriger jener zuverläſſigen Stämme, die Wißmann in den 8ber Jahren als erſte deutſche Schutztruppe anwarb. Sein Vater war der Feldwebel der 3. Feldkompanie im oſtafrikaniſchen Kriege. Er hat ſeinen Kindern ſchon vor dem Kriege eine Bildung zuteil werden laſſen, die beiſpielsweiſe in der Kenntnis des Leſens und Schreibens weit über dem Durchſchnitt ſtand. Das ermöglichte es un⸗ ſerem Askari, 1914 Schreiber in einem deutſchen Unternehmen der Kolonie zu ſein. Auch nach dem Kriege war er meiſt in deutſchen Dienſten, und ſo iſt er 1930 nach Deutſchland gekommen. Hier hat er u. a. in dem Film„Die Reiter von Oſt⸗Afrika“ mit⸗ gewirkt. W. A. ac eee Der geſtohlene Zug Ein Irrer auf dem Führerſtand In Baltimore hat ſich ein aufſehen⸗ erregender Vorfall ereignet. Dort wurde aus dem Hauptbahnhof der Stadt ein Eiſen bahn⸗ z ug, aus einer Lokomotive und ſechs Wagen be⸗ ſtehend, geſtohlen und entführt. Der Eiſenbahnzug ſtand allerdings auf einem Nebengleiſe. Plötzlich wurde ein Mann beobachtet, der mit affenartiger Behendigkeit auf den Führer⸗ ſtand der Lokomotive hinaufkletterte, den Lokomotiv⸗ führer mit einigen wuchtigen Schlägen niederſtreckte und betäubte und dann die bereits unter Dampf ſtehende Maſchine in Gang ſetzte. Der auf dieſe Weiſe geſtohlene Zug legte gleich ein unheimliches Tempo vor. Er überfuhr alle Halteſignale und durchraſte die Stationen. Das einzige, was die Be⸗ amten unter den gegebenen Umſtänden machen konn⸗ ten, war, daß ſie auf telephoniſchem und telegraphi⸗ ſchem Weg Orders gaben, die Strecke freizumachen. Nach einer Fahrt von mehreren Kilometern iſt dann der mit höchſter Geſchwindigkeit dahinbrau⸗ ſende Zug entgleiſt. Er fuhr mit ungeheurer Wucht in einen Wagenſchuppen hinein. Herbeieilende Streckenarbeiter zogen unter den Trümmern der Lokomotive den Dieb des Zuges nahezu un⸗ verſehrt hervor. Es gelang erſt nach heftigem Kampf, an dem ſich auch das ganze Perſonal des Bahnhofes beteiligte, vor deſſen Einfahrt die Ent⸗ gleiſung ſtattgefunden hatte, den Mann zu über⸗ wältigen. Wie ſich alsbald herausſtellte, handelte es ſich bei dieſem um einen aus einer Heilanſtalt entſprungenen Kranken, der von der fixen Idee be⸗ ſeſſen war, Lokomotivführer zu ſein. Wie durch ein Wunder iſt übrigens auch dem richtigen Lokomotiv⸗ führer auf der Schreckensfahrt mit dem Wahnſinnigen weiter nichts paſſiert. Wochenend im Kilichen Im Staate Neuyork waren bereits ſeit län⸗ gerer Zeit Beſtrebungen im Gange, die darauf ab⸗ zielten, kürzere Gefängnisſtrafen von den davon Betroffenen nicht auf einmal, ſondern ſozu⸗ ſagen auf Stottern, abſitzen zu laſſen. Dieſe Beſtrebungen haben nunmehr, zuverläſſigen Mel⸗ dungen zufolge, eine greifbare Form in Geſtalt einer Geſetzesvorlage angenommen, über die auch ſchon ab⸗ geſtimmt worden ſein ſoll. Es fehlt demnach nur noch öͤie Zuſtimmung und die Unterſchrift des Gou⸗ verneurs. Von dieſem Geſetz werden alle diejenigen betrof⸗ fen, die von den Gerichten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von nicht mehr als 60 Tagen verurteilt wor⸗ den ſind. Dieſe Leute können ihre Strafe in Zu⸗ kunft auf die Weiſe abſitzen, daß ſie ſich Samstag mittag um 11 Uhr bei der Gefängnisverwaltung melden, die ſie dann bis Sonntag nacht 1 Uhr, alſo 36 Stunden lang, einſperrt. Dieſe 36 Stunden wer⸗ den auf die Geſamtſtrafe angerechnet. Während der Woche kann der Verurteilte dagegen ohne Be⸗ anſtandung ſeinem Beruf nachgehen und ſeine Pflichten als Familienvater erfüllen, ſofern der Mann verheiratet iſt. Dies iſt auch der eigentliche Beſtimmungsgrund, warum man dieſes Geſetz ge⸗ Auf dem Wege zum König der frühere Sir Samuel Hoa Admirolität, begibt 1e, engliſche Außenminiſter und neuernannte Erſte Lord der ſich zum zweiten Hofempfang König Eduards in den Buckingham⸗Palaſt.(Weltbild,* Lokomotiven erhalten Regimentsnamen Die engliſchen Eiſenbahnen benennen ihre neuen Expreß⸗Lokomotiven nach berühmten Regimentern. Auf dem Bahnhof Romford(Eſſex) wurde dieſer Tage eine Maſchine auf den Namen„The Eſſer Regiment“ getauft. (Weltbild,.) ſchaffen hat. menſchliche Geſellſchaft für förderlicher, wenn ſolche zu kurzen Gefängnisſtrafen verurteilten Leute nicht Man hält es für richtiger und für die ihrer Arbeit entzogen werden. Ihre eigentliche Der Jazz ſteigt ins Examen/ Zahlloſe Zuſchriften an die Reichsſendeleitung haben Veranlaſſung gegeben, einen Tanzmuſik⸗ Prüfungsausſchuß einzuſetzen, der aus Ver⸗ tretern verſchiedenſter muſikaliſcher Gebiete gebildet wird und der darüber zu wachen hat, daß die deut⸗ ſche Tanzmuſik von undeutſchen Einflüſſen frei bleibt. In erſter Linie handelt es ſich hierbei um die Un⸗ terſcheidung von Jazz und Negerjazz. Iſt dieſes oder jenes Muſikſtück tragbar oder nicht? Das iſt die Frage, die es zu beantworten gilt, wobei ſeltſame Fachausdrücke fallen wie„hot“,„Chorus“ und der⸗ gleichen mehr. Der Jazz hat ſich einer hochnotpeinlichen Prüfung zu unterwerfen, ehe er für würdig befunden wird, das Unterhaltungsprogramm der deutſchen Sender zu bereichern. Die Frage liegt nahe, unter welchen Geſichtspunkten dieſes Examen vorgenommen wird, und ob es überhaupt möglich iſt,„Jazz“ von„Ne⸗ gerfazz“ ſtreng zu trennen. Selbſtverſtändlich muß in erſter Linie das melodiſche Gefühl den Ausſchlag geben. Denn vor allen Dingen verlangt man von einem„deut⸗ ſchen“ Jazz Melodie, ganz im Gegenſatz zu dem Charakter des„Negerjazz“, der ſich zumeiſt auf das Geſtammel weniger, monoton wiederkehrender Töne beſchränkte. In den wenigen wiſſenſchaftlichen Dar⸗ ſtellungen des Jazz, die vor der Revolution erſchie⸗ nen ſind, wird die einförmige Wiederholung gleicher muſikaliſcher Formeln, die aus vier oder fünf Tö⸗ nen beſtehen, geradezu als ein Kennzeichen des Ne⸗ gerjazz hingeſtellt. Nun kommt es aber gar nicht ſelten vor, daß ein Jazzkomponiſt eine hübſche, gefällige Melodie prägt und ſie im Verlauf des Tonſtücks derart entſtellt, daß ſie von einem Negerjazz kaum noch zu unter⸗ ſcheiden iſt. Der Jazz hat nämlich eine ganz be⸗ ſtimmte, von ſeinen erſten Anfängen her übernom⸗ mene Form. Eigentlich iſt der Jazz eine Variation. Die Hauptmelodie wird bei der erſten und zweiten Wiederkehr verändert und muſikaliſch umgewandelt. Dieſe Wiederholungen, die man als „Refrains“ bezeichnen könnte, heißen nach einem jazztechniſchen Ausdruck„Chorus“. Man ſieht, der Jazz hat bereits ſeine eigene Wiſſenſchaft. Im letz⸗ ten„Chorus“ entfaltet nun der Komponiſt zumeiſt Bewertungsfragen der Jazzmuſik Von Dr. Fritz Stege alle Künſte der Variationentechnik. Die anfänglich reizvolle Melodie wird rhythmiſch verzerrt, die Syn⸗ kopen nehmen überhand, die Begleitinſtrumente der Bläſer übertönen die melodietragenden Tonwerk⸗ zeuge— und der Chorus klingt, als wenn die Hölle losgelaſſen iſt. Gegen dieſe Unſitte macht der Prü⸗ fungsausſchuß der Reichsſendeleitung energiſch Front. Warum muß ſich der Komponiſt durch ſolche Mätz⸗ chen völlig den guten Eindruck verderben, den ſein Tanzſtück zu Anfang ausgelöſt hat? Eine Notwen⸗ digkeit iſt beim beſten Willen nicht einzuſehen. Eine weitere wichtige Frage betrifft die Art der muſikaliſchen Ausführung. Der Wett⸗ bewerb der Rundfunk⸗Tanzkapellen hat bewieſen, daß die Zeit der Muſik⸗Akrobatik und er clownhaft ſich gebärdenden Kapellenleiter vorbei iſt. Das heutige Volk verlangt kategoriſch die Gei⸗ gen zurück, die mit ihrem eoͤlen Klang weit eher dazu berufen ſind, die ſchöngeſchwungene Melodie zum Siege zu führen als geſtopfte Trompeten und Strafe beſteht dann darin, daß ſie ausgerechnet das Wochenende, das andere im Grünen verbringen können, hinter ſchwediſchen Gardinen verleben mü⸗ ſen: ein Wochenende im Kittchen! müſſen wieder dazu angehalten werden, Melodien für die Geige zu erſinnen. Aber in der heutigen Jazzausübung treffen wir immer noch eine mißbräuchliche Verwertung der Inſtrumente an. Mißbräuchlich inſofern, als ſie entgegen ihrer Natur dazu dienen, den Rhythmus zu verſchärfen und übermäßig zu betonen. Der große Kontrabaß zum Beiſpiel— warum muß der immer noch auf den Streichbogen verzichten warum wird er im Verlauf eines ganzen Muſik⸗ ſtückes gezupft und gerupft wie ein Huhn? Auch anderweitig finden ſich noch Tonwerkzeuge, die dem Negerjazz entnommen ſind— wenn auch hier viel⸗ fach eine Beſſerung eingetreten iſt, das Banjo durch die Gitarre erſetzt und auch das lärmende Schlag⸗ zeug eingeſchränkt wurde. Vom„deutſchen“ Jazz erwarten wir alſo eine gefällige melodiſche Linie ohne ein Uebergewicht des rhythmiſchen Elements, und eine ſaubere, gediegene muſikaliſche Ausführung. Und wenn es dem Tanz⸗ muſikausſchuß gelingt, in dieſer Hinſicht erzieheriſch auf die Schlagerkomponiſten einzuwirken, dann iſt ſeine Arbeit nicht umſonſt geweſen! eee eee, Die Fahrkarte/ Von Joachim Lange Neulich mußte ich von Klein⸗Niederoberdorf nach Groß⸗Niederoberdorf fahren. Mit der Kleinbahn. Der Klein⸗Niederoberdorfer Bahnhof beſtand aus einer Tafel, auf der ſtand:„Klein⸗Niederoberdorf“. „Wo bekommt man hier Fahrkarten?“ fragte ich einen wartenden Einheimiſchen. „Fahkatten jib's in Zuch“, wurde mir geantwortet. Nun, ſo etwas findet man auf Kleinbahnen häu⸗ fig, nichts gegen zu ſagen. Der Zug kam. Ich ſtieg ein. Der Schaffner kam. „Bitte einmal Groß⸗Niederoberdorf!“ „Einmal Iroß⸗Niederoberdorf!“ Der Sea holte eine Karte aus ſeiner Tiſche. Der Schaffner lochte die Karte. Der Schaffner reichte mir die Karte hin.„Zwanzig Fennje, Herr!“ Ich gab dem Schaffner zwanzig Pfennig. Ich nahm die Karte. Ich ſteckte die Karte in die Geld⸗ taſche. Der Schaffner ſagte:„Oorenblick, Herr! Ick muß ſe erſt kontrollieren.“ Ich holte die Karte aus der Geldtaſche. Ich reichte dem Schaffner die Karte zurück. Der Schaffner zückte einen Blauſtift. Der Schaff⸗ ner betrachtete ſich die Karte. Der Schaffner malte einen dicken Strich auf die Rückſeite der Karte. Der Schaffner gab mir die Karte zurück. Ich nahm die Karte. Ich ſteckte die Karte in die Geldtaſche. Der Schaffner ſagte:„So, nu miſſen Se die Katte wieder abfeben, Herr! Wir ſind jleich in Iroß⸗ Niederoberdorf.“ Ich holte die Karte aus der Geldtaſche. Ich reichte dem Schaffner die Karte zurück. Ich ſah den Schaffner an. „Warum“, ſo fragte ich,„haben Sie die Karte eigentlich nicht gleich behalten? Warum haben Sie mir die Karte zweimal gegeben und zweimal wieder abgenommen?“ Der Schaffner betrachtete mich mit einem leicht ſtrafenden Blick. Der Schaffner ſagte:„Von wejen die Ordnung, Herr“, ſagte er. Nationaltheater Mannheim. Heute Freilag „Jauf ins Glück“, die Olympia ⸗ Operette von Fred Raymond, die in allen Vorſtellungen ſtärkſten Beifall fand. Muſikaliſche Leitung: Klauß. Regie: Becker. Beginn 20 Uhr.— Morgen Samstag„Der Troubadour“, Oper von Verdi. Luna: Herr Pierotie vom Stadttheater Baſel a. G. auf An⸗ ſtellung.— Am Sonntag wird Puccinis„Tosca“ in der neuen Inſzenierung gegeben. Den Scarpia ſingt Karl Schlottmann. Nach Guben verpflichtet. Hans Hofmann, der die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater als Studierender der Opernſchule und der Geſangs⸗ klaſſe Wolf⸗Dengel abſolviert hat, wurde nach er⸗ folgreichem Probeſingen an das Stadttheater in Guben(Schleſien) als erſter Baſſiſt und Baß⸗ buffo verpflichtet. Ausſtellung zeitgenöſſiſcher Kunſt in Heidel⸗ berg. In den neu geſtalteten Räumen des Heidel⸗ berger Kunſtvereins wird am Sonntag die Aus⸗ ſtellung„Deutſche Kunſt der Gegenwart eröffnet. Die Ausſtellung will verſuchen, einen knappen Ueberblick über das Kunſtſchafſen von heute zu geben; es ſind daher Maler und Graphiker aus allen deutſchen Gauen vertreten. Zur Eröffnung ſprechen Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus⸗ Heidelberg, Reichskulturwalter Franz Mo raller⸗ Berlin und Univerſitätsprofeſſor Dr. Schrade⸗ Heidelberg, der Leiter der Ausſtellung. Die Ausſtellung wird bis Ende Auguſt dauern, ſo daß die Beſucher der Reichsfeſtſpiele in Heidelberg neben der großen Ausſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“ auch zeitgenöſſiſche Kunſt vorfinden wer⸗ den. Es iſt beabſichtigt, künftig alljährlich lebenden deutſchen Künſtlern Gelegenheit zu geben, in der⸗ artigen Ausſtellungen in Heidelberg ihre Werke zu zeigen. O Burgundiſch⸗fränkiſche Wafſen in Worms, Das Muſeum der alten Nibelungenſtadt Worms hat jetzt eine Durcharbeitung und Neuaufſtellung der burgundiſch⸗fränkiſchen Abteilung vorgenommen, die in ihrem Geſamtrahmen fertiggeſtellt iſt. Im Mittelpunkt dieſer Abteilung wurde ein Waffen⸗ ſaal eingerichtet, der Waffen zeigt, wie die Fran⸗ ken ſie bereits vor annähernd 1500 Jahren im Kampfe gegen römiſche Legionäre verwendeten. Je aufwärts internati Signalfl, anderen ſignalſtat können. ſprache z es Geleg Beiſpiel jen nähe flagge Zuſamm, einen Lo ſucht um Bord“ or oder es dener Lä Angelege See in Signalko Flaggen durch Z ſtandekor zuſamme Hau, gel Flaggen meilen z Prüfung ſind in r 19. 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Sie ſehlen nicht vollſtändig, ſind ber dermaßen ſelten, daß unter hundert Menſchen 5 die Sonne muß auf fallenden Regen ſcheinen. Außer⸗ dem aber iſt Vorausſetzung, daß dieſe auf Regen fallenden Sonnenſtrahlen die Böe nach ihrem Vor⸗ waren im Hauſe. mir nachher beim Umkleiden helfen. Sind die Lack⸗ tiefel geputzt?“ — ſin dieſes Landes geleiſteten Beiſtand, als Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 288 Freitag, 12. Juni 1936 — Jedes Schiff von einem gewiſſen Tonnengehalt aufwärts, das die Meere befährt, iſt verpflichtet, ein internationales Signalbuch und eine Reihe von Signalflaggen an Bord zu haben, um mit allen anderen Schiffen oder mit den autoriſierten Küſten⸗ ſignalſtationen auf der ganzen Welt ſprechen zu können. Das Radio hat natürlich die Flaggen⸗ ſprache zum Teil verdrängt, aber immer noch gibt es Gelegenheiten, wo ſie von Nutzen iſt. Wenn zum Beiſpiel ein großer moderner Dampfer ſich dem Ha⸗ fen nähert, ſetzt er außer ſeiner National⸗ und Haus⸗ flagge noch mehrere andere Flaggen verſchiedener Zuſammenſetzung, die etwa bedeuten:„Ich brauche einen Lotſen“ oder„Mein Schiff iſt geſund und er⸗ ſucht um freien Verkehr“ oder„Ich habe Poſt an Bord“ oder dergleichen. Wenn kein Radio vorhanden oder es zerſtört worden iſt, können Schiffe verſchie⸗ dener Länder ſich in der Flaggenſprache über alle Angelegenheiten unterhalten, die nur irgend mit der See in Zuſammenhang ſtehen. Der internationale Sätze, die durch Kombination von ein, zwei oder drei Flaggen und faſt 12 000 geographiſche Namen, die durch Zuſammenſtellung von vier Flaggen zu⸗ ſtandekommen. Folgende Farben oder Farben⸗ zuſammenſetzungen ſind im Gebrauch: vot, weiß, klau, gelb und ſchwarz. Mit einem Teleſkop ſind die Flaggen leicht auf eine Entfernung von 7 bis 8 See⸗ meilen zu unterſcheiden. Signaliſieren gehört zu den Prüfungsfächern aller Marineexamen, Signalkodices ſind in verſchiedenen Ländern ſeit dem Beginn des 10. Jahrhunderts veröffentlicht worden. Der erſte und berühmteſte wurde 1817 von Kapitän Marryat zufummengeſtellt. Er benutzte 16 Flaggen und wurde in viele Sprachen überſetzt. Nach mehreren Neue⸗ zungen fand im Jahre 1889 in Waſchington ein inter⸗ nationaler Kongreß der größten Seemächte ſtatt, auf dem ein Kodex vereinbart wurde, der 1901 in Kraft trat und bis zum Januar 1934 gültig blieb. Auf der Internationalen Radio⸗Telegraphen⸗Konferenz 1027 in Waſhington wurde auch der Flaggenkodex einer Reviſion unterzogen. Es wurde angeregt, daß Vertreter aller führenden Seemächte zuſammen⸗ kommen und gemeinſam den neuen Kodex aufſtellen sollten. Die britiſche Regierung wurde mit der Auf⸗ gabe beauftragt, und tatſächlich trat die Herausgeber⸗ kommiſſion im Oktober 1928 in London zuſammen und vollendete die Arbeit im Laufe von zwei Jahren. Viele veraltete Wörter und Wendungen des frühe⸗ ten Kodex ſind ausgemerzt worden, dagegen mußten Tauſende von modernen techniſchen Ausdrücken eingeführt werden. Man rechnst, daß bei normaler Entwicklung der Dinge der neue Kodex etwa 20 bis 0 Jahre gültig bleiben kann. 8 — Warum ſieht man Regenbogen nur am Nach⸗ mittag? Zu anderen Tages⸗ oder auch Nachtzeiten bei Vollmond!) ſind Regenbogen eine überaus ſel⸗ kum einer ſein wird, der ſich rühmen kann, einen Regenbogen am Himmel nicht am Nachmittag ge⸗ ſehen zu haben. Wird jemand nach dem Grunde ge⸗ fragt, ſo wird er die richtige Erklärung kaum ohne weiteres geben können. Ja, die meiſten Menſchen ſind ſich der Tatſache ſelbſt noch gar nicht einmal be⸗ wußt geworden. Die Erſcheinung hängt, ſo erklärt Prof. Dr. R. Hennig in der„Umſchau“, mit unſe⸗ tem beſonderen mitteleuropäiſchen Klima zuſammen: Damit ein Regenbogen zuſtande kommt, muß die Witterung zu kurzen Regenböen neigen, die ſehr bald wieder von Sonnenſchein abgelöſt weroͤen, denn übergang beſcheinen, d. h. wenn noch zahlreiche Re⸗ geutropfen in der Luft ſchweben oder gar noch her⸗ unterfallen. In einer Regenböbe, die erſt heraufzieht und uns in einigen Minuten Regen beſcheren will, gibt es keinen Regenbogen, weil dieſe optiſche Er⸗ ſcheinung eben nur geſehen werden kann, wenn un⸗ mittelbar in der Nähe des Beobachters die Waſſer⸗ tropfen ſich befinden, welche die Lichtbrechung bewir⸗ ken. Regneriſche Böenwitterung ſetzt aber in unſe⸗ rem Klima ſtets weſtliche Winde voraus. Kommen die Wolken von Weſten und kann ſich der Regen⸗ bogen erſt nach ihrem Vorbeizug bilden, ſo iſt es klar, daß der normale Regenbogen immer in öſt⸗ licher Richtung erſcheinen muß. Dies iſt aber nur möglich, wenn die Sonne von Weſten her den Re⸗ gen beſcheint, alſo— am Nachmittag!— Nur in den außerordentlich ſeltenen Fällen, da Regen bei Oſt⸗ wind auftritt(derartiges kommt eigentlich nur bei Gewitter höchſt vereinzelt vor), kann ſich ein Regen⸗ bogen am Weſthorizont bilden, wenn die Sonne im Oſten ſteht, alſo vormittags. In nahezu 50jähriger Beobachtung habe ich etwas derartiges nur ein ein⸗ zigesmal geſehen, ebenſo nur ein einzigesmal einen Mondregenbogen bei Nacht.— Und nun mag man ſich noch einmal überlegen, ob man wirklich ſchon einmal einen Regenbogen geſehen hat, der nicht nach⸗ mittags am Himmel ſtand! d — Vierzehn Generationen der Familie Wagner in Eßlingen haben das Kupferſchmiedehandwerk ſeit dem Jahre 1536 ausgeübt. Einſtmals waren es tüchtige Kupferſchmiede, die auf rein handwerklicher Grundlage ihre Kunſt betrieben. Heute iſt es ein an⸗ geſehenes Induſtrieunternehmen, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem handwerklichen Betrieb heraus entſtanden iſt. Dieſer Werdegang iſt charak⸗ teriſtiſch für die Struktur der ſchwäbiſchen Induſtrie.. Ebenſo charakteriſtiſch iſt die Tatſache, daß ſich auch heute noch das Induſtrieunternehmen voll und ganz im Familienbeſitz befindet und daß alle drei Be⸗ triebsführer des heutigen Unternehmens gelernte Kupferſchmiede ſind. Dies bedingt die geſunde ſoziale Gliederung der ſchwäbiſchen Induſtrie und vor allem verhindert dieſe ſtarke Familientradition die gefährlichen Einflüſſe fremder Kapitalkräfte. Der Firma iſt ein vom Führer perſönlich unterzeich⸗ netes Glückwunſchſchreiben zugegangen, in dem es heißt:„Ich danke Ihnen für die Meldung über die Gedenkfeier des 400 jährigen Beſtehens der drei Me⸗ tallwarenfabriken Chriſtian Wagner, Gebrüder Wag⸗ ner und Wilhelm Wagner in Eßlingen und ſpreche Betriebsführern und Geſolgſchaften meine herzlich⸗ ſten Glückwünſche zu dem ſeltenen Jubiläum aus. Mögen Ihre Werke, in denen vierzehn Generationen Ihrer Familie das Kupferſchmiedehandwerk mit Er⸗ folg ausgeübt haben, auch künftig muſtergültige Ar⸗ beit ſchaffen und damit dem deutſchen Aufbau die⸗ nen. Mit deutſchem Gruß Adolf Hitler!“ aK. — Bei dem Kriminaliſten⸗Kongreß, der jüngſt in Belgrad abgehalten wurde, machte der belgiſche Ver⸗ treter Louvage intereſſante Mitteilungen über den berühmten ſpaniſchen Schwindel mit einem verbor⸗ genen Schatz. Die Geſchichte reicht zurück bis in das Jahr 1797. Damals wurde von Inſaſſen des fran⸗ böſiſchen Gefängniſſes in Bicetre der Schwindel er⸗ funden, und noch heute haben ſie Nachfolger, denen es gelingt, in den verſchiedenſten Ländern Gimpel zu fangen. Die Sträflinge von Bicetre ließen Briefe ausgehen, in oͤenen erzählt wurde, daß der Diener eines Adligen, oer von der Revolution zur Auswan⸗ derung gezwungen war, an einem beſtimmten Orte eine eiſerne Kaſſette verſteckt habe, die mit Gold, Ju⸗ welen und Edelſteinen gefüllt war; der Diener ſelbſt ſei ſpäter aber auch von den Revolutionären ver⸗ haftet und ins Gefängnis geworfen worden. Der Schatz habe einen Wert von 1250 000 Peſetas, und die Hälfte davon gehöre dem, der die nötigen Mittel vorſtrecke, um die Befreiung des Gefangenen aus dem Kerker herbeizuführen, ſo öͤaß er an den Ort des Verſteckes gelangen könnte. Viele Jahrzehnte hindurch haben nun Briefe ähnlicher Art es ver⸗ mocht, Leichtgläubige in das Grenzgebiet zwiſchen Spanien und Frankreich zu locken, die beträcht⸗ liche Summen für den unglücklichen Diener und ſei⸗ nen Vertrauensmann aufwandten, aber kaum hatten ſie oͤas Geld übergeben, ſo war öͤer Vertrauensmann verſchwunden. Die letzten Briefe, die man feſtſtellen konnte, ſind noch im vergangenen Februar in Wien eingetroffen. Die oberſte Leitung des öffentlichen Sicherheitsdienſtes in Spanien hat in jahrelangen Zwei Rangierzüge zuſammengeſtoßen — Nürnberg, 11. Juni. Die Reichsbahndirektion Nürnberg teilt mit: Am 11. Juni 1936 um.12 Uhr ſtießen bei der Block⸗ ſtelle Falkenſtein auf dem infolge Umbaues für den Zugverkehr zeitweiſe geſperrten Gleis Probſtzella⸗ Ludwigſtadt zwei Rangierfahrten zuſam⸗ men. Dabei entgleiſten vier Güterwagen. Von den mitfahrenden Arbeitern wurden 2 ſchwer und 13 leicht verletzt. Die beiden Strecken⸗ gleiſe waren vorübergehend geſperrt. Die fälligen Schnell⸗ und Eilzüge wurden umgeleitet. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Schweres Verkehrsunglück in Köln — Köln, 12. Juni. In den frühen Morgenſtunden des Freitags er⸗ eignete ſich auf dem Niederländer Ufer zu Köln ein Verkehrsunglück, dem drei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein mit vier Perſonen be⸗ ſetzter Kraftwagen ſtieß mit einem Vorderrad gegen den Rand des Bürgerſteigs und überſchlug ſich. Die Inſaſſen des Wagens, zwei Männer und zwei Mädchen, wurden ſchwer verletzt und mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Dort ſind der Führer des Wagens, ſein Begleiter und eines der Mädchen bald darauf geſtorben. Das zweite Mäd⸗ chen liegt mit einem Schädelbruch und inneren Ver⸗ letzungen ſehr ſchwer darnieder. Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, waren die beiden männlichen Inſaſſen des Wagens be⸗ trunken. Neue öſterreichiſche Vuchverbote — Wien, 11. Juni. Folgende Bücher wurden für Oeſterreich ver⸗ boten:„Frauen in Przemyfl“ von Engelbrecht Schwarz, Verlag Ernſt Hoffmann& Co., Darm⸗ ſtadt;„Die 13 Bücher der deutſchen Seele“ von Wil⸗ helm Schäfer, Verlag Albert Langen, München; „Brenunde Südfront“ von Rolf Rungen, Verlag Paul Aretz;„Verbündet— Verraten“ von Gottfried Zarn ow, Verlag Albert Hamk& Co., Zürich, 7] yy ͥ VVVVVVVVVVVVCVVVVCVFCCwCCwCwCCwã Gb · ſſdßbßdßdßccßcccccc. Nachforſchungen feſtgeſtellt, daß die Idee der Sträf⸗ linge von Bicetre zahlreiche Geſellſchaften von Be⸗ trügern ins Leben gerufen hat, die große Mittel zu ihrer Verfügung gehabt haben müſſen, da ihr Unter⸗ nehmen augenſcheinlich viel Perſonal, große Liſten von Anſchriften erforderte und für Material, Brief⸗ porto und Telegramme erhebliche Aufwendungen hatte. Der Sitz dieſer Geſellſchaften hat jedoch nicht ermittelt werden können. In Belgrad wurde jetzt vielmehr über die Mittel und Wege beraten, durch die man die Betrüger endgültig entlarven könnte. * — Wie bekannt geworden iſt, haben rund 600 000 Mexikaner, die ſich früher einmal in den Vereinig⸗ ten Staaten niedergelaſſen hatten, vor kurzem eine Eingabe an das mexikaniſche Innenminiſterium ge⸗ richtet, in der ſie den Wunſch ausſprachen, wieder in die Heimat zurückbefördert zu werden. Dieſe Aus⸗ lands⸗Mexikaner, die bisher hauptſächlich in den ſüd⸗ lichen Vereinigten Staaten gelebt haben, ſind in der Tat dem Hunger und Elend ausgeſetzt, da ſie trotz aller Bemühungen keine Arbeit mehr finden kön⸗ nen. Es iſt ein Land ohne Hoffnung für ſie gewor⸗ den. Nur ganz wenige von ihnen haben noch eine Beſchäftigung, leben aber trotzdem in ſehr dürftigen Verhältniſſen, da der Verdienſt gering iſt. Um ſich nun aus ihrer Notlage zu befreien, haben ſich dieſe Mexikaner zuſammengeſchloſſen und nun eine ge⸗ meinſame Eingabe gemacht. Dieſe Eingabe wird durch den Staatspräſidenten General Lazaro Car⸗ denas einer genauen Prüfung unterzogen werden. Die notleidenden Mexikaner in den Vereinigten Staaten hoffen, daß man ihnen eine Möglichkeit zur Rückwanderung und Anſiedlung in der mexikaniſchen Republik geben wird. Vorläufig iſt allerdings noch keine Entſcheidung getroffen worden, da bei der gro⸗ ßen Zahl der Auswanderer eine Löſung dieſer Frage auf bedeutende Schwierigkeiten ſtößt. * — Auf einer der großen Eiſenbahnlinien Eng⸗ lands, der London and North⸗Weſtern Railway, wer⸗ den Fünftig neben den allgemeinen Raucherabteilen beſondere Abteile für rauchende Damen eingerichtet. Die anderen Linien wollen, wenn ſich der Verſuch bewährt, bald folgen. — Der höchſte Schoruſtein Euxopas wird augen⸗ blicklich auf der Schachtanlage Scholven in Gelſen⸗ kirchen⸗Buer errichtet. Der Koloß wird eine Höhe von 150 Meter erreichen. Das Fundament mißt 24 Meter, die Kaminmauer iſt über dem Sockel 2 Meter breit. Zum Bau dieſes Schornſteins wer⸗ den 1400 000 Ziegelſteine benötigt. 85 — Vor den Schranken des Berliner Gerichts ſtand ein gutgekleideter junger Mann wegen verſuchten Autodiebſtahls. Ein Geſchäftsfreund des Autobeſtt⸗ ders ſah zufälligerweiſe, wie der junge Mann in Be⸗ gleitung einer eleganten Dame beim Verlaſſen eines Nachtlokals am Kurfürſtendamm die Limouſine ſei⸗ nes Bekannten beſteigen wollte. Er konnte noch rechtzeitig einen patrouillierenden Schupowachtmei⸗ ſter darauf aufmerkſam machen, der den Herrenfahrer zur Wache brachte, wobei es ſeiner Begleiterin zu entweichen gelang. Vor Gericht gab es eine große Ueberraſchung. Denn während der Geſchäftsführer des betreffenden Nachtlokals feſt bei ſeiner Ausſage blieb, daß der Beklagte ſchon ſeit Monaten in dem geſtohlenen Wagen bei ihm vorfahre, behauptete der Kläger ganz entſchieden, daß das Auto erſt in jener fraglichen Nacht aus ſeiner Garage geſtohlen wor⸗ den ſei. Obwohl der Beklagte ſich hierüber auf Be⸗ fragen des Vorſitzenden ausſchweigt, gelingt es dem Gericht ſchließlich, nach der Beſchreibung der Auto⸗ freundin des Wagendiebes feſtzuſtellen, daß die Frau des Autobeſitzers auf dieſe Weiſe mit ihrem Freund ſelbſt heimlich oͤags Auto benutzte. Die Klage wegen Autodiebſtahls gegen den Kavalier war damit er⸗ ledigt. Aber eine andere dürfte die Folge ſein. * — Im Kugelballon über den Südatlantik? Einem Vertreter des Hamburger Tageblatts gegenüber hat ſich der Hamburger Freiballonführer Dr. Zinner zu dem wohl allzu wankelmütigen Plan bekannt, den Atlantiſchen Ozean im Süden zwiſchen Afrika und Südamerika im einfachen Kugelballon zu überqueren. Er will dabei den günſtigen Nordoſtpaſſat ausnut⸗ zen, alſo einen ſtetigen Wind, der den Ballon in fünf bis acht Tagen über den Südatlantik tragen könnte. Dieſer Wind mache es erforderlich, nicht die kürzeſte Strecke zwiſchen Batehurſt und Pernambuco zu wählen, ſondern die nach Anſicht Dr. Zinnbrs in der Windrichtung günſtiger gelegene, aber erheblich weitere Strecke zwiſchen Caſablanca und dem Mün⸗ dungsgebiet des Amazonas. Ein 5000⸗Kubikmeter⸗ Ballon würde, wie er meint, für die etwa 6000 Kilo⸗ meter lange Strecke genügen. *. — Beiſpielloſe Vermehrungsfähigkeit hat dem Millionenfiſch den Namen gegeben. Alle 25 bis 28 Tage gebiert das Weibchen je 30 bis 60 lebendige Junge. Sie ſind ſo gefräßig, daß ſie ſich im Verlaufe von zwei Monaten wieder fortpflanzen können. Er erreicht nur eine Länge von fünf Zentimeter und lebt in den Gewäſſern Mittel⸗ und Südamerikas. Um unter den Moskitolarven aufzuräumen, hat man ihn nach Meeren mit ähnlichem Klima, u. a. Weſtafrika, verpflanzt. 5 Das Geſetz der Liebe RO MAN VON FRED ANDRE AS 4 Es war ſchon dämmerig Er ſchlug Feuer und zündete zwei Wachslichter an, die ein wenig ſchief in einem verbeulten ſilbernen Leuchter ſtanden. Dann ging er in die Küche und rief ſeinen Bur⸗ ſchen Marek, einem polniſchen Knecht in der Uni⸗ form des Regiments Alt⸗Lariſch. Der Soldat ſprang auf, ſalutierte und wiederholte nach langer Beleh⸗ tung die Beſtellung zum Abendeſſen: Spandauer Bier, Blutwurſt, Pommernkäſe, Butter und Brot „Geh jetzt und beeil dich“, rief Hofſtede,„du mußt „Ja, Herr Leutnant.“ 555 „Geh jetzt. Und das Bier hole zuletzt, damit der Schaum bleibt.“ Hofſtede wuſch ſich, während der Burſche einkau⸗ ſen ging, mit Sorgfalt, friſierte ſein Haar und die Bartkoteletten und raſierte ſich noch einmal. Nach dem Abendeſſen, es hatte ſchon acht geſchlagen, be⸗ Hann er mit Mareks Hilfe das Geſchäft des Um⸗ lleidens, und das war keine Kleinigkeit, denn der Burſche verſtand faſt kein Deutſch und war außer⸗ dem dumm. Ihn die Schärpe binden zu ſehen, war ein Trauerſpiel in vielen, vielen Akten. 5 Aber Hofſtede war nicht reizbar, er hatte ſogar eine grenzenloſe Geduld, und ſchließlich kam alles in beſte Ordnung, von den ſpiegelnden Lackſtiefeln an⸗ gefangen bis zu dem fünf Zoll hohen Kragen. Die weiße Hoſe warf keine Falten, die Schärpe ſaß feſt und dennoch glatt, die hohe ſchwarze Halsbinde kuüllte ſich nicht g 8 1170 du den Orden geputzt, Marek? Wo iſt der en?“ Ach, es war nur eine beſcheidene braunſchweigiſche Medaille, Hofſtede verliehen für den einer 5 er ſie während eines Manövers in der Gegend von Magde⸗ urg verletzt und jammernd vor ihrem umgeſtürzten! Aber es war doch ein draufgeſchrieben, für verliehen worden Reiſewagen gefunden hatte. Orden, und es ſtand nicht welche Kammerdienerdienſte er war. f Ja, das Ding war jetzt geputzt, und Marek be⸗ feſtigte es mit plumpen Fingern in der Oeſe des Galarocks. Degen, weiße Handſchuhe, den rieſigen Zweiſpitz mit dem Schwanenflaum „Hol eine Kutſche vom Platz, Marek!“ Die Müßiggänger gafften, als er einſtieg, und es fielen Bemerkungen, der Herr Offizier ſei gewiß bei Hofe geladen. Wenn die wüßten, dachte Hof⸗ ſtede, daß ich bloß den Hanswurſt mache für eine Gans und eine alte Eule aus Breslau Von neuem überkam ihn der Aerger, daß Schölger ihn „hereingelegt“ hatte, und auch noch„geſtickt“, während die Schölgerſchen Duzfreunde ſich alle gedrückt hat⸗ ten. Und die Wette war auch noch verloren! Und ſeinen Nachtſchlaf mußte er opfern, um die Rapporte zu machen! Der Wagen hielt vor dem Schölgerſchen Haus in der Letzten(ſpäteren Dorotheen⸗) Straße, einem pa⸗ latsartigen, noch neuen Bau, und während Hofſtede den Kutſcher bezahlte, fiel ihm auf, daß die beiden Torlampen brannten, eine etwas zu feſtliche Auf⸗ merkſamkeit, die er kaum auf ſich beziehen konnte. „Höre!“ ſagte er zu dem Stubenmädchen, das ihn einließ,„habt ihr heute größere Geſellſchaft?“ „Niemand, Herr Offizier. Sie ſind der einzige Gaſt— nur die beiden Damen, die zu Beſuch ſind.“ „Iſt Herr Leutnant von Schölger in Gala?“ „Ja, Herr Offizier.“ „Gut, ſo melde den Leutnant Hofſtede.“ Er war feſt entſchloſſen geweſen, wieder umzu⸗ kehren, wenn er von dem Mädchen gehört hätte, von Schölger ſei in kleiner Uniform. Er wurde in ein vornehm ausgeſtattetes Wohn⸗ zimmer geführt, von Schölger begrüßte ihn mit Wärme und ſtellte ihn den Damen etwas aufgeregt vor:„Erlauben Sie, ma tante mein Kamerad Herr Leutnant Hofſtede.. Madame Friſius aus Breslau. die Demoiſelle Friſius, meine Kuſine.“ Hofſtede küßte Madame Friſtus die welke Hand, aber der grelle Schein der modernen Argandlampe, unter der ſie ſaß, blendete ihn ſo, daß er von ihrem Geſicht faſt nichts ſah. Er hatte nur den Eindruck einer mürriſchen, übermüdeten Dame, und genau ſo hatte er ſie ſich in Gedanken auch vorgeſtellt. neuen Das Fräulein ſaß weiter zurück, vom Schatten des Lampenſchirms gedeckt, aber Hofſtede erkannte ſofort, als er ihr die Hand reichte, daß ſie hübſch war. Da von Schölger keinen verliebten Eindruck machte, kam Hofſtede, ohne zu wiſſen, wie, auf die abſurde Vorſtellung, dieſe Madeleine Friſius müſſe hinken oder einen Sprachfehler haben oder ſonſt etwas, was ihre Erſcheinung ſtark beeinträchtigte. „Nehmen Sie doch Platz, Herr Leutnant,“ ſagte Madame Friſtus mit erſchöpfter Stimme, und zu Schölger gewandt:„Wollen Sie Ihrem Kameraden nicht eine Erfriſchung anbieten, Herr Leutnant? Nachdem er ſchon ſo liebenswürdig war, uns armen Frauen ſeine Geſellſchaft zu widmen“ „Ja“, ſagte von Schölger, und lächelte plötzlich. „Herzzerreißende Szenen, Herr Kamerad, haben ſich hier ſchon über die Ihnen anzubietende Erfriſchung abgeſpielt. Madame war mit Recht entſetzt, daß ich Sie für neun Uhr gebeten hatte, anſtatt zum Abend⸗ en a Hofſtede war zwar der Anſicht, daß ſich das in der Tat gehört hätte, aber er proteſtierte aus Höflich⸗ keit und verſicherte, er ſei ſo beſchäftigt geweſen, daß er auch nicht eine Viertelſtunde hätte früher kommen können. „Alſo, was darf es ſein, Herr Kamerad? Rhein⸗ wein, Bordeaux, Kaffee, Limonade?“ „Nichts dergleichen, ich danke tauſendmal, bitte, gar keine Umſtände meinetwegen...“ Madame Friſius kniſterte mit ihrem ſchwarzen Atlaskleid und drang mit Heftigkeit darauf, daß Hof⸗ ſtede eine Erfriſchung nehme; von Schölger ſtand mit beluſtigter Miene dabei. 5 „Wenn es denn durchaus ſein muß“, gab Hofſtede ſchließlich nach,„ſo würde ich ein Täßchen Kaffee allem andern vorziehen.“ „Sie haben einen guten Geſchmack, mein Herr“, beſtätigte ihm Madame Friſius,„Kaffee iſt zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit was Wunderbares. Ich ſchließe mich an, Herr von Schölger.“ „Und glauben Sie nicht, Madame, daß ich Sie allein laſſe!“ Schölger läutete dem Stubenmädchen und befahl: „Kaffee für vier!“ „Für oͤrei!“ verbeſſerte ihn Madame Friſtus, „Madeleine darf keinen Kaffee trinken, ihr Herz iſt angegrißten, der Arzt hat es ihr ſtreng verboten.“ „Mademoiſelle trinkt vielleicht eine Taſſe Milch?“ fragte das Mädchen. „Jawohl, Milch“, beſtätigte die Tante dumpf. Welch ein geiſtreicher Dialog, dachte Hofſtede bit⸗ ter; da ſitzen ſie nun, direkt aus Breslau gekommen, und das Fräulein darf keinen Kaffee trinken. Viel⸗ leicht hat ſie die Bleichſucht gehabt oder eine unglück⸗ liche Liebe Augenblicklich ließ ſich nicht feſtſtellen, ob die Demoiſelle Friſius hinkte oder ſtotterte. Sie ſuhr fort, im Halbdunkel auf der Couchette zu ſitzen und zu ſchweigen. Das Licht war ſo ſchlecht, daß Hofſtede nicht einmal ſehen konnte, ob ſie blondes oder dunk⸗ les Haar hatte, aber ſeltſamerweiſe gut genug, um ihn erkennen zu laſſen, daß ſie hübſch war. Das Fräulein war ſehr bürgerlich, doch nicht ohne Ko⸗ ketterie gekleidet. Nach der Sitte der Zeit trug ſie die Bruſt hochgeſchnürt, und der Ausſchnitt war ge⸗ nügend tief, um Reize ahnen zu laſſen. Die Friſur wirkte mädchenhaft: lange Ringellocken, die ihr auf die zierlichen Schultern herabfielen. Um den Hals trug ſie ein Medaillon. Alles an ihr ſchien fein, an⸗ mutig, wohlgeformt. Hofſtede dachte: In die könnte ich mich verlieben Laut ſagte er zu der Tante:„Herr und Madame von Schölger werden es gewiß ſehr bedauern, Sis und das Fräulein verfehlt zu haben.“ Madame Friſius ſchüttelte langſam den Kopf, kratzte ſich mit einem Finger im Haar und verkün⸗ dete anklagend:„Ich verſtehe es noch immer nicht. Ich habe rechtzeitig geſchrieben, um Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, und Herr von Schölger ſagt, er erinnert ſich gar nicht, daß ſeine Eltern meinen Brief bekommen haben.“ „Ganz ſicher haben ſie ihn nicht bekommen“, be⸗ kräftigte von Schölger, der mit verſchränkten Armen a und von Stickerei glitzernd am Tafelklavier lehnte, „ich wüßte es ſonſt, Madame.“ f „So wird eben der Brief verlorengegangen ſein“ ſtellte Hofſtede feſt,„die Poſt iſt bisweilen ſo unzu⸗ verläſſig.“ f Welch ein geiſtreicher Dialog. Wenn das den ganzen Abend ſo ginge! Aber durfte man etwas anderes erwarten bei einer Tante aus der Provinz? Wenn doch wenigſtens das hübſche Mädchen einmal den Mund auftäte!. [Fortſetzung folgt) — HANDELS- U WIRTSCHAFTS-Z EITUNG Freitag, 12. Juni 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 263 Deschimag 1935 Troß erheblicher Arbeiissfeigerung noch verlusf Gewinnaussichf für 1936 Aufiräge für 2 Jahre Das Jahr 1935 hat der Deutſchen Schiff⸗ und Maſchinen⸗ bau Ach, Bremen, ein weit beſſeres Ergebnis gebracht als das Geſchäftsjahr 1934, doch ergibt ſich immer noch ein weiterer Verluſt von 299 583(i. V. 1 331 467) /, ſo daß zuzüglich des Verluſtvortrages von 2609 407/ auf das neue 2 908 990/ vorzutragen ſind. Die Roherträge eſchimag beliefen ſich auf 27,51(10,93) Mill. /. Bei nlagewerten, insbeſondere dem Maſchinenpark, waren je dendungen notwendig, um den geſteigerten gerecht zu werden. Daraus erklären ſich die ergleich zum Vorjahre weſentlichen höheren Abſchrei⸗ bungen von 2,89(1,21) Mill. /. Wie aus dem Geſchäftsbericht hervorgeht, mußte, obgleich g unrentablen Arbeitens ihr Ende erreicht hat, im Laufe des Jahres 1995 noch eine Reihe von Aufträgen er⸗ ledigt werden, die infolge des ſchweren Wettbewerbs unter den Werften zu gedrückten Preiſen hereingenommen wor⸗ den waren. Die Geſellſchaft hatte ſich zu dieſem Vorgehen entſchließen müſſen, um der Gefolgſchaft ihrer Werke eine volle Beſchäftigung zu ſichern und, angeſichts eines zu er⸗ wartenden weit größeren Arbeitsprogramms, ein Ab⸗ wandern der Facharbeiter zu verhindern. Auch das Dock⸗ und Reparaturgeſchäft verlief im Be⸗ richtsjahr unbefriedigend, da die Deſchimag die hierfür zur Verfügung ſtehenden Anlagen bei weitem nicht voll aus⸗ nutzen konnte. Die Urſachen ſind in dem Umſtand zu ſuchen, daß ein großer Teil Bremer Schiffe das Schwer— gewicht ſeiner Expeditionen nach Hamburg verlagerte und ſich Bremen nur als Anlaufhaſen dienen läßt. Die Folge daß die Liegezeit in Hamburg auch für die Ueberholung der Schiffe ausgenutzt wird, worunter das Reparaturge⸗ ſchäft der Deſchimag leidet. Die Beſchäftigung der Werft iſt zur Zeit gut, ſo daß die Geſellſchaft bei dem augenblicklichen Auftragsbeſtand für das neue Geſchäftsjahr mit einem Gewinnabſchluß rechnen darf. Die vorliegenden Neubauaufträge ſchaffen ihr einen befriedigenden Beſchäftigungsgrad bis in das Jahr 1998 hinein. Die Inanſpruchnahme auf den Spezial⸗Arbeits⸗ gebieten, namentlich der Herſtellung von Abdampfturbinen, Vulkangetrieben und Flüſſigkeitskupplungen, war auch im vergangenen Geſchäftsjahr zufriedenſtellend. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagevermögen 9,46 (8,73), Beteiligungen 1,56(0,41), Umlaufsvermögen 65,58 (29,13) darunter Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 2,95 „halbfertige Erzeugniſſe 41,73(8,26), Darlehensforde⸗ 4,93(5,19), Anzahlungen 3,72(1,62), Forderunger arenlieferungen und Leiſtungen 1,50(1,87), Forde⸗ rungen an abhängige Geſellſchaften 1,34(0,70), Wechſel 0,24 (0,81), Guthaben bei Notenbanken und Kaſſenbeſtand 0,18 * Jahr (0,06), andere Bankguthaben 7,55(7,86); auf der anderen Seite bei unv. 6,70 Mill./ AK geſetzlicher Reſervefſonds 0,67, Rückſtellungen 1,36(2,48), Verbindlichkeiten ins 69,12(29,69)— davon Anzahlungen der Kunden 20,76), Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen und gen 5,30(1,81), Verbindlichkeiten gegenüber Banken 50) und ſonſtige Verbindlichkeiten 3,42(0,60) Mill. /. ie Erhöhung der Beteiligungen iſt im weſentlichen auf n der Deſchimag durchgeführte Kapitalerhöhung der ehörenden„Weſer“ Flugzeugbau ⸗Geſellſchaft mbH., ten, zurückzuführen.(V. am 23. Juni.) 8 2 2 2 rng: Die Schließung der Eiweißlücke Ein Ruf an die Bauern Der Weg zur deutſchen Nahrungsfreiheit iſt in erſter Linie ein Fett⸗Eiweiß⸗ Problem und kann nur über die Schließung der Futtermittellücke führen, da die Beſchaffung der fehlenden Futtermengen mit der Futtermittelfrage eng zuſammenhängt. Die Zutunſtsaufgaben beſtehen alſo ein⸗ mal in dem Erſatz von Auslandsfuttermitteln durch eigene Erzeugung und zum andern in der Gewinnung von zuſätz⸗ lichen Futtermengen, um die jetzt noch eingeführten tieriſchen Erzeugniſſe durch eigene Erzeugniſſe zu erſetzen. Die fehlende Eiweißmenge beträgt etwa eine Million To. In der„NS⸗Landpoſt“, dem Hauptblatt des Reichsnähr⸗ * Schneider darauf hin, daß die meiſten erſuchungen daran kranken, daß ſie mit ren, die niemals für den Futterbau zur Ver⸗ werden könnten, ohne die Getreide- oder Kartoffelverſorgung zu gefährden. Es wäre ſinnlos, durch Ausdehnung der Grünlandflächen oder des Feldfutterbaues mehrere hunderttauſend Tonnen Eiweiß mehr aus deut⸗ ſchem Boden zu erzeugen und dafür eine halbe bis eine Miillion Tonnen Getreide weniger zu ernten. Die Mehr⸗ erzeugung an Eiweiß müſſe auf anderen Wegen gefunden werden. Neben einer beſſeren Bewirtſchaftung der Wieſen und Weiden und einer gewiſſen Anbauverſchiebung im Feld⸗ futterbau kämen vor allem Maßnahmen der Landeskultur, die Ausdehnung des Zwiſchenfruchtbaues, die Verſtärkung des Oel⸗ und Geſpinſtpflanzenanbaues, die Ausbreitung der Gärfutterbereitung, die beſſere Verwertung des ge⸗ wonnenen Futters, der Anbau von Zuckerrüben für Futter⸗ zwecke und die Minderung von Verluſten bei der Katoffel⸗ aufbewahrung, in den Brennereien und Schlachthöfen in Betracht. Dadurch könne es im Laufe eines Jahrzehnts ohne große Schwierigkeiten gelingen, die Eiweißlücke zu ſchließen und darüber hinaus die notwendigen Eiweiß⸗ mengen für unſere wachſende Bevölkerung zur Verfügung zit ſtellen. Vorausſetzung ſei allerdings, daß jeder Bauer und Landwirt u es als ſeine Pflicht anſehe, an dieſem Ziel mitzuarbeiten. hen operi ung geſtellt — *„Köln⸗Düſſeldorfer“ Schiffahrtsgruppe.— Mäßige Be⸗ lebung. T beiden in Betriebsgemeinſchaft ſtehenden Rheinſchiffohrtsgeſellſchaften, die Preußiſch⸗Rheiniſche Dammpfſchiffahrtsgeſellſchaft zu Köln und die Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft für den Mittel⸗ und Niederrhein AG in Düſſeldorf berichten für 1935, daß der regelmäßige Perſo⸗ nenverkehr i lge des allgemein kühlen Frühlingswetters ſich in mäßigen Grenzen hielt. Mitte Juni ſetzte eine ſtärkere Belebung ein, die in den Ferienmonaten ihren Höhepunkt jte. Der Herbſt blieb gegen den vorjäh⸗ rigen infol es ungünſtigen Wetters etwas zurück, doch werde rung ker Die Köcß⸗Fahrten, zahlreiche Werks⸗ und ten bedingten vielfach die Indienſthaltung Reſerveſchiffſe und verurſachten damit erhebliche Koſten, die das Geſamtergebnis beachtlich be⸗ Im Güterverkehr hielt die rückläufige Bewegung hr über an, der Bergverkehr ſchrumpfte er⸗ Talverkehr ſich ziemlich halten konnte. l. // Einnahmen aus dem Perſonen⸗ nach Abzug ſämtlicher Unkoſten te von 8656/ Abſchreibungen auf kurz⸗ üter und 90 000(95 000)/ Zuweiſung wird ausgewieſen, der ſich um 983/ Vortrag yt(i. V. wurden 58910/ Verluſtvortrag A der Bilanz(in Mill.): u. a. neben 1, erichtigung 1,02(0,93), Bankſchulden 0,10(0,20), hen 0,06(unv.), andererſeits Dampſboote 0,96 ationsanlagen 0,18(0,18), Gebäude 0,35(unv.), Beteiligungen unv. 0,79, Vorräte 0,23(0,22).— Bei der Düſſeldorfſer Geſellſchaft beſchränkt ſich der Bericht im meſentlichen auf das von der Kölner Geſellſchaft bereits Geſagte. Aus 118 136 // Rohgewinn werden 105 000(i. V. 95 000)/ dem Wertberichtigungspoſten für Anlagen zu⸗ geführt und 13 136/ Reſtgewinn(868/ nach Tilgung von 58 865% Vyerluſtvortrag) auf neue Rechnung übernommen. In der Bilanz haben ſich die Bankſchulden auf 0,15(0,20) Mill./ vermindert, denen u. a. Beteiligungen mit unv. 0,77, Vorräte mit 0,10(0,08), Forderungen mit 0,10(0,11), gegen Vertragsgeſellſchaften mit 0,10(0,08) Mill. J gegen⸗ überſtehen. Die Hauptverſammlungen ſind auf den 23. Juni einberufen.. * Dinglerwerke AG, JIweibrücken.— Guter Geſchäfts⸗ gang. Die Geſellſchaft, die noch für 1934⸗5 einen Verluſt⸗ abſchbuß vorle 7/ Neuverluſt, der ſich durch 417 816% Vort hte); der durch die Sanierung be⸗ ſeitigt wurde, h neun Monate umfaſſende Zwiſchen⸗ geſchäftsjahr 1995, wie man erfährt, mit einem Gewinn abgeſchloſſen, über den die auf den 30. Juni einberufene o, HV zu befinden hat. Im laufenden Jahre iſt die Ge⸗ fellfchaft ſo gut beſchäftigt, daß mit Sicherheit wieder ein Gewinnabſchluß erwortet werden kann. Die Belegſchaft' iſt inzwiſchen auf 1600 Mann angewachſen.. *„Sümap“ Südweſtdeutſche Metallwarenfabrik und 7 N 2 Apparatebau AG., Mannheim. Durch GV.⸗Beſchluß wurde die Firma in„Sümap“ Südweſtdeutſche Metallwarenfabrik Waren und Märkfe Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 10. Juni(amtlich). Inlandsweizen, Ernte 1935, Erzeugerfeſtpreis W' 15 21,50; W᷑e17 21,70, Mühlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlog für plus 0,40/,60 Großhandelspreis plus 0, 40/0,60 76/77 Kilo, W 20 22,20; RG N 19 18,50; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlag G plus 0,40/,60; Großhandelspreis plus 0,40 /, 60) mit beſonderer Genehmigung des GWV bis zu 0,80 J; Braugerſte, Ernte 1935, je nach Quolität, nicht notiert; Induſtriegerſte, Ernte 1935, je nach Qualität, 22—22,25; Futtergerſte, Ernte 1935, Baſts 61/62 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis nom. G8 18, G9 18,20(über 62—68 Kilo plus 0,10% pro Kilo im Hektolitergewicht und über 68 Kilo plus 0,15 ¼ uro Kilo im Hektolitergewicht); Futterhafer, Ernte 1935, Feſtpreisgebiet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation, nur mit Genehmigung des G. W. V. 17,90; Großhandelspreis nominell 17, Induſtriehafer über 50 Kilo Hekto⸗ litergewicht Weizenmehl, Baſistype 790, oßhandels⸗Preis im Feſtpreis 28,90'20 29,25; Frachtaus „. Aufſchlog für Weizenmehl mit 10 v. H. u 1,50/ für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 563 J(Feſtpreisgebiet W 15 plus 2,25); Type 502 (Feſtpreisgebiet'̃15 plus 3,25%); Type 405(00) „(Feſtpreisgebiet W 15 plus 5 69), Weizen⸗ Feſtpreisgebiet 1, Type 1600(Wei⸗ 21,00— 2 Inlandsmahlung, gebiet W 15 28,90 gleich pl 5 Ausland (0) plus — S. 5 8 — 2 d D minus 7,00 Mark.— Roggenmehl, delspreis im Feſtpreisgebiet R 14 18 23,40) R 19 23,60 Frachtausgleich für Tonnen⸗Lodungen plus 50 Pfennig.— Type 610 plus 2 /, Type 700 plus 1,25 /, Type 815 plus 0,50 A1, Type 1150 minus 0,5 1370 minus 1 /, Type . f„50 /, Type 1800, je nach Fabrikot, minus 2,50 bis 4 1.— Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 21. Mai 1935. Roggengemengemehl, Type 750, 27.—: Frachtausgleich plus 0,50 /. Frei Bäckerhaus 1,60% Zu⸗ ſchlag. Weizenfuttermehl je nach Fabrikat 13,20—13,55; Weizenkleie W 15 10.510,70; W' 17 10,45 10,80; W' 20 10,70—11,05: Weizenvollkleie jeweils 0,50/ per 100 Kilo teurer; Roggenſuttermehl 13—13,3 Roggenvollkleie je⸗ weils.—% für die 100 Kilo teurer. Gerſten⸗ Futtermehl, ſüddeutſche Fabrikate, 20,75— 21,00; Trocken⸗ ſchnitzel loſe, Erdnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen, Sojaſchrot, Leinkuchenmehl zu den vorgeſchriebenen Prei⸗ ſen. Biertreber 14—14,40? Malzkeime 13,40—13,80.— Die Erzeugerpreiſe für Speiſekartoffeln betragen zur Zeit: a) für gelbe Sorten 3,10—3,30; b) für blaue, rote und weiße Sorten 2,80—3 /. Dieſe Erzeugerpreiſe verſtehen ſich ſe Zentner frei Empfangsſtation. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qualität, neue Ernte 2,75—3,00; dito. Luzerne 3,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt, je nach Qualität 1,65—1,7 Futterſtroh(Gerſte und Haſer) 1,75—1,80 //.— Alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhſuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betr. Preisgebieten gelegenen Vollbahnſtotionen.— Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frocht⸗ parität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten— Marktverlau!: In Brotgetreide iſt das Angebot für Weizen zurückhaltend. Roggen bleibt ſchwer erhältlich. So⸗ weit bekannt, ſind inzwiſchen Zuteilungen der Rfc erfolgt. Mühlenfabriakte ſind in allen Sorten genügend angeboten. Futtermittel wenig gefrogt; Rauhfuttermittel ebenfalls ſtärker angeboten. Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juni 4,62% Sept. 4,87 ½; Nov., Jan. ſe 4,70.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juni, Sept. je 61,50 Nov. 61,75; Jan. 62,75. Magdeburger Zuckernotierungen vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juni 32,12—32,20— 32,25; Rohzucker— Melaſſe 3,18; Ten⸗ denz ruhig; Wetter mild, Regenſchauer. Bremer Baumwolle vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,12. Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Juni(836) 637; Juli 627; Auguſt 614; Sept. Okt. 592; Nov., Dez. je 584; Jan. 582; Febr. 583; März, April, Mai, je 582; Jan.(38), März, Mai je Juni 580; Juli 579; Okt. 562; 556 Tendenz ſtetig. Hamburter Schmalznotierungen vom 11. Juni.(Eig. Tendenz ruhig; Amexikaniſch Steamlard tranſito ab Dr.) Leinöl⸗Notierungen vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juni 1075; Leinſaat Klk. per Juni⸗ Juli 1295; Leinſaatöl loko 25,6; Juni 24,6; Juli⸗Auguſt 24,9; Baumwollöl ägypt. 24,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juni 7⅝86. Neuyork: Terp. 41. Savannah: Terp. 36,00. Geld- und Devisenmarkf Paris,. un Gchlud amilich). Lenco, 75.28 Spee 208.55 Fopendagen] z. f hien 5 Neuper: 15,19— fallen 119.70 Hollen 19,2 berlin, 611.— delglen 256,12[ Schvei: 491.37 Stochoſm 394 25] Wanchan 285,75 London, 1. Juni GSchlaß amiſith) gero 802.05 Aopeptsgen] 22,40, nase f 570.75 chen 4/50 Konfres! 508, Stodbeim 19,885 Fumznien 64,— Fokobamz 17½⁰ emsfertam 748.25 Oslo 19.90, fonstenin. 655.— gurtaſen 125,— periz 76.20 Lissabon 110,12 Athen 320,.— Rerik 35— Brüsse 29.71— flelsingters 227.05 ien 25,81 Ronterides 22.50 talſen 68.81— prag 11937 aschen 25,21 Lesparato 106.3 Berlin 12.47— Budepes! 28,75 Buenos Ares 15,.— ggenos Schwe: 15.53— belgred 215— io de Ja. 412.— auf London 18,05 Spenſen 38.82— Soſſe 400,— Hongkong 1,881 J Südafrika 100,12 Meialle Hamburger Mefallnoſierungen vom 11. Juni Hupfer I banca- u. treits-Zinn brief bels Brief f Celd bezahlif brief beld bezahl! a Janne„„ eee eee kebrue:... felnsilber(H. p. kg). 41,50 38,50 Me... Feng Gi. p....84.78 Apli„% enn ene 5 Kal ß Ulrtepr.(N. p. gr.)...—.80 duni 449.75 49,75 255, 255,5 Jechn, reines Plein 9 855 Juli 48.7945,75 255.5755, Detailpr,(RA. p. gr. 385.50 Augus! 46,75 46,75 5 9 Sepfemb. 48.— 47.2 5 Loto Able. Oktober 48.7548... Auman Regulus ines.(L fu.) 45,— 44,— ovemb. 9. 2548.50 JuecksiIber(. per Flasche) 12.87 12.80 Jeiembdz... Volframert chines.(in Sh.) I..75 Berliner Metall notierungen vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 52,50; Standardkupfer lotto 456,75; Originolhüttenweichblei und Standard⸗Blei per Juni je 20,50 nom. Original⸗Hütten⸗Rohzink ab nordd. Stationen und Standardzink je 19 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 148; Reinnickel 98—99proz. 269: Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 38—41. * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung KP 149 wurden die Kurspreiſe für Zinn ab 12. Juni um 1,50 Mark je 100 Kilo ermäßigt. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 11. 6 3. 6 RM 6. 3 6. je 100 in Kraft ab 12 5 in Kraft ab 3 6. 4 1e E120 26 Bronzeleg. 25½ 787578 Alum. n. leg.] 144148 144—148 9. Neuſilberleg. 52539. 20—55³ do. Legier. 6870 687 Blei nicht leg, 10% 20%½ 19/—20½ Nickel n. leg.] 249289249259 Hartblei. 2223 2228 Zint fein 2228 2 23 Kupfer n. leg. 51¼— 58.51—58½ do roh. 1819 18—19 Meſſingleg. 37% a 37 39 Zinn n. leg.] 222242 252252 52 8—75 28252 5355[VBanka⸗Zinn Rotguß leg. Sigmund Keller AG. umgeändert. Durch den gleichen GV. ⸗ Beſchluß iſt die Geſellſchaft auf Grund des Umwandlungs⸗ geſetzes in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſam⸗ tes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation auf den Hauptaktionär Sigmund Keller in Mannheim übertragen wurde. Süddeutſche Zucker AG, Mannheim. Aus dem Vor⸗ ſtand iſt Direktor Brund Seeliger ausgeſchieden. * Beißbarth u. Hoffmann Ach i.., Mannheim. Die Firma iſt nach beendigter Liquidation erloſchen. * Brenner Hotel Acc., Baden⸗Baden.— Stark erhöhte Beſucherzahl. Dieſes bekannte Hotelunternehmen berichtet über eine um 34 v. H. höhere Beſucherzahl gegenüber dem Vorjahre. Der im Jahre 1933 verzeichnete Ausfall konnte dadurch zwar noch nicht ausgeglichen werden, doch entſprach der inländiſche Beſuch dem Ergebnis von 1930, der aus⸗ ländiſche dem von 1932. Der Rohertrag ſtieg auf 0,78(0,54) Mill.]. Der Betriebsgewinn von 0,097 Mill./ reicht nicht ganz aus, um die wieder 0,11 Mill./ betragenden Abſchreibungen zu decken, weshalb wieder 0,016(0,12) Mill. den Reſerven entnommen wurden. AK. 1,8 Mill. 1. Für die kommende Saiſon hat, wie ausgeführt wird, die Nach⸗ frage zu einem früheren Zeitpunkt und in ſtärkerem Maße eingeſetzt. In den AR. wurde Bankier Friſch⸗Stuttgart neu gewählt. * Braunſchweigiſche Lebensverſicherungs⸗Bank A.— Wieder 6 v. H. Dividende. In der GV am Mittwoch wurde die vorgelegte Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1935 einſtimmig genehmigt. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde entlaſtet. Wie von Vorſtandsſeite mitgeteilt wurde, hat ſich auch das neue Geſchäftsjahr recht befriedigend an⸗ gelaſſen. Der Zinsſuß für Hypotheken wurde vom 1. Jo⸗ nuar 1936 auf 5 v. H. herabgeſetzt. Im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr konnte die Geſellſchaft einen Gewinn von 301 419 298 637) 1 erzielen, aus verteilt werden. winnberechtigten bericht H. Dividende wird den ge⸗ Der Geſchäfts⸗ dem wieder 6 v. Der Reſt von 245 633 Verſicherten überwieſen. weiſt aus(in Mill.): Geſamtaktiva mit 9,06 arunter Hypotheken mit 3,06(2,89), Grundbeſitz 0,76 Wertpapiere mit 1,64(1,29), Schuldſcheindarlehen ſentliche Körperſchaften mit 1,53(1,54). Der Verſiche⸗ rungsbeſtand ſtellte ſich Ende des Jahres in der Lebens⸗ verſicherung auf 24,649, während in der Abonnentenver⸗ ſicherung 2002213 Abonnenten mit rund 600 Mill. ¼ Sterbegeld und weitere 125 000 Abonnenten nur gegen Un⸗ fälle verſichert waren. In einer im Anſchluß an die/ HV abgehaltenen AR⸗Sitzung wurde die Schaffung einer Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung für die Angeſtell⸗ ten der Bank beſchloſſen. * Berliniſche Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft AG. Die Geſellſchaft wurde am 11. Juni 1836 gegründet. Mit einem Betriebsappell begann geſtern die Feier dieſes hundert⸗ jährigen Jubiläums. * Vereinigte Wachswareyfabrilen Ac Ditzingen.— 6 (S) v. H. Dividende. Die Geſellſchaft weiſt für das Ge⸗ schäftsjahr 1935⸗36 Roheinnahmen in Höhe von 563 556, (524 008%] aus. Einſchließlich 21 180(20 413)/ Vortrag wird ein Reingewinn von 36 916(41 530)/ ausgewieſen. Der am 13. Juni ſtattfindenden GV wird vorgeſchlagen, hieraus wieder 7 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien und 6(8) v. H. Dividende auf die Stammaktien zu ver⸗ teilen und den Reſt auf neue Rechnung vorzutragen. * Deutſche Bergin AG für Holzhydrolyſe, Heidelberg. Auf der Tagesordnung der HVam 30. Juni ſteht auch die Beſchlußfaſſung über die Verlängerung der für die Durch⸗ führung der Kapitalerhöhung um bis 343 000 1 auf ins⸗ geſamt 1½ Mill./ feſtgeſetzten Friſt bis zum 390. Juni 1937 mit der Maßgabe, daß die Kapitalerhöhung auch durch Sacheinlagen erfolgen kann. Ferner ſind Zuwahlen zum Auſſichtsrat vorgeſehen. * Weitere lebhafte Umſatzentwicklung am Bauſtoffmarkt. Am Bauſtoffmarkt hat ſich die Umſatztätigkeit weiterhin lebhaft entwickelt. Die Preiſe blieben im weſentlichen un⸗ verändert; Portlandzement je 10 Tonnen frei Karlsruhe⸗ Mannheim 387 /, Hintermauerſteine je 1000 Stück 28 bis 30, Stückenkalk je 100 Kilo 2— 2,50 /, Putzgips je 100 Kilo 2,202,830 /, Dachziegel, ortsübliches Format je 1000 Stück 60—95. * Die Wirtſchaftslage der Porzellaninduſtrie. Im erſten Vierteljahr 1936 wurden rund 7 v. H. mehr Porzellan er⸗ zeugt als in der gleichen Zeit des vergangenen Jahres; im März war die Produktion mit rund 67(1928= 100) etwa 11 v. H. höher als im März 1935, ſie lag damit um mehr als 40 v. H. über dem Stand von März 1933. Während der regelmäßige jahreszeitliche Rückgang der Geſchäftstätigkeit am Ende des vorigen und zu Beginn des laufenden Jahres im ganzen etwa ebenſo groß war wie vor einem Jahr, ſcheint ſich, wie im neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturſorſchung ausgeführt wird. die Frühjahrsbele⸗ bung ſchneller durchgeſetzt zu haben. Das gilt auch für den Abſatz. Es konnte nicht nur der Menge nach mehr Porzellan abgeſetzt werden; der Abſatz erſtreckte ſich auch auf höhere Qualitäten. So ſind die durchſchnittlichen, aus Mengen und Werten des Inlandsverſandes errechneten Preiſe während der letzten Jahre geſtiegen. Vor allem gil dies für die Zierporzellanpreiſe, die von 1934 bis 1935 um rund 25 v. H. zugenommen haben. Dieſe Entwicklung hat im neuen Jahr weiter angehalten. Im Gegenſatz hierzu ſind die Ausſuhrpreise zurückgegangen; ſie ſanken von 1934 auf 1935 für Geſchirrporzellan um 7 v.., für Zier⸗ porzellan um 3 v. H. im erſten Viertel des laufenden Jah⸗ res gegenüber dem Vorjahr um 2 v. H. und um 11 v. H. * Schwediſches Erzabkommen verlängert. Das Erzliefe⸗ rungsabkommen zwiſchen den ſchweoͤiſchen Erzgruben und den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Hüttenwerken, das zuletzt um 72 Jahr bis Ende Juni dieſes Jahres erneuert worden war, um ein weiteres halbes Jahr im weſentlichen auf der bisherigen Grundlage verlängert worden. * Verlängerung des ſchwediſchen Ausfuhrverbots für Eiſenſchrott. Im Hinblick auf die unſichere handelspolitiſche Lage iſt das ſeit längerer Zeit beſtehende Ausfuhrverbot für Eiſenſchrott bis zum 30. Juni 1937 verlängert worden. * Zinſen für landwirtſchaftlichen Realkredit.— Berück⸗ ſichtigung der Verwaltungskoſten für Grundkreditanſtal ten. Im Reichsgeſetzblatt vom 9. Juni wird eine weitere Durchführungs verordnung zum Geſetz über die Zinſen für den landwirtſchaſtlichen Realkreöit vom 31. Juli 1935 veröffentlicht. Dieſes Geſetz ſah die dauernde Sen⸗ kung der landwirtſchaftlichen Hypothekenzinſen vor. Den Hypothekenbanken und Pfandbriefanſtalten ſollte ein Zins⸗ ſatz von 4% v. H. gezahlt werden. In den Fällen, wo die Anſtalt einen höheren Pfandbriefzins für ihre Schuldver⸗ ſchreibungen zahlen muß als ihr ſelbſt an Zinſen eingehen, ſtellt das Reich den Unterſchiedsbetrag zur Verfügung, jedoch ohne Berückſichtigung der etwa in dem Zinsſatz ent⸗ haltenen Ver waltungskoſten. Das galt einmal für NAufwertungstilgungshypotheken, weil die Aufwertungsſchuldverſchreibungen nicht der Zinsſenkung unterlogen. Auch für Deckungshypotheken bei Entſchuldungsbetrieben entſtand ein Zinsunterſchied, der ohne BerückſichtigQung des Verwaltungskoſtenanteils zu erſtatten war Nunmehr wird hierfür folgende Reg⸗ Jumg getroffen: Nach Artikel 1 der neuen Durchführungs⸗ werorönung erhöht ſich der vom Reich nach§8 8 und 5 des Geſetzes vom 31 Juli 1995 zur Verfügung zu ſtellende Unterſchiedsbetrag um ½ v. H. in denjenigen Fällen, in denen ſonſt für die Grundkreditanſtalt ein Betrag für die Verwaltungskoſten bei Aufwertungstilgunshypotheken rechnungsmäßig nicht verfügbar ſein würde. Eine weitere Reglung der Erſtattung des Zins unterſchieds trifft Artikel 2: Dient eine nach§ 1 Abſ. 1 des Geſetzes wom 31. Juli 1935 Fer verlängerten Zinsherabſetzung unterliegnde Hypothek oder Grunoſchuld der Deckung von Schuloverſchreibungen, die zu einem unter 6 v. H. liegen⸗ den Zinsſatz ausgegeben und deshalb nicht unter ͤie Kon⸗ verſton gefallen ſind, ſo ſtellt das Reich der Grundkredit⸗ anſtalt den Unterſchiedsbetrog zwiſchen dem herabgeſetzten Zinsſatz und dem Zinsſatz der Schuldverſchreibung zur Verfügung. Die folgenden Abſchnitte betreffen die Reg⸗ lung von weiteren Einzelheiten in bezug auf die Deckungs⸗ maſſen uſw. * Der Londoner Goldpreis betrug om 11. Juni für eine Unze Feingrild 138 ſh 9 8= 86,6147 /, für ein Gramm Feingold demnach 58,5810 Pence= 2,78472. Rhein-Mainische Abendbörse Fesfer Frankfurt, 11. Juni An der Abendbörſe beſtand auf Höhe der ermäßigle Mittagsſchlußkurſe eher Rückkaufsneigung, die Mittags. kurſe waren Geld zu hören. JG Farben lagen ½ 5 8 AEG& v.., Verein. Stahlwerke 4 v. H. höher. Renten ruhig, die Altbeſitzanleihe 113,75 gut gehalten, Kommunal umſchuldung 89,60. Die Umſätze waren an ſämtlichen Märkten ſehr ruhig. Auch Auslandsrenten ſtill. 9 Im Verlaufe blieben die Umſätze zwar äußerſt beſchei den, die Tendenz zur weiteren Erholung blieh beſtehen⸗ Es gewannen J Farben weiter 2 v.., Ach, v 8 Verein. Stahlwerke 7 v. H. Daimler waren allerdings noch eine Kleinigkeit unter Mittagsſchbluß mit 123 auth Deutſche Atlanten lagen 1 v. H. ſchwächer. 2 Anleihen hatten bei gleichſolls geringen Umſätz behauptete Kursentwicklungen. Auslandsrenten ver! läſſigt und kaum verändert. Nachbörſe: JG Far mit 172,50—4 72, alſo zu dem um 176 v. H. erhö Verein. Stahlwerke mit 97,25 zu hören. die Abendbörſe unverändert freundlich. ten Kr Auch ſonſt ſch Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1 G; 1998er 99,87 G; 1939er 100,37 B; 1940er 99,2 Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er 70 G 70,75 B; 19ʃ6/88er 69,87 G 70,62 B. 3 4proz. Umſchuld.⸗Verband 89,25 G 90 B. * Deutſche Zahlſtellen für die Dollar⸗ und Holland⸗Gul⸗ den⸗ Obligationen der„Metafina“ und„Medahand“. Pie wir hören, ſind für die proz. Dollar-Obligationen von 1930 und die öproz. Holländiſchen Gulden⸗Obligationen von 1935 der N. V. Financieele Mif. Metafina und die ſyryz, Dollar- Obligationen von 1927 der N. V. Nederlandſche Agentuuren Handel Mij. Medahand bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin, und dem Bank⸗ haus Delbrück Schickler u. Co., Berlin, Zahlſtellen ein⸗ gerichtet worden. Die genannten Zahlſtellen werden die⸗ jenigen Zinsſcheine auf die vorgenannten Anleihen ein⸗ löſen, die ſich im Beſitz von Deviſeninländern befinden. Die Einlöſung erfolgt in Reichsmark zum amtl Geld⸗ kurs 2 ausländiſchen Zahlſtellen findet in Zukunft nicht mehr ſtatt, * Concordia Spinnerei und Weberei, Markliſſa und Bunzlau. Nach Vornahme der üblichen Abſchreibungen(. V. 0,52 Mill. /) und bei vorſichtiger Bewertung der Vor⸗ räte für das Geſchäftsjahr 1935 bleibt ein Reingewinn von 10620(58 773) /, der mit dem Gewinnvortrag von 62015 (3243)/ weiter vorgetragen werden ſoll, ſo daß das An von 2,25 Mill./ wieder keine Dividende erhält. Bei der Weberei in Markliſſa wurde das Geſchäft infolge der Nach⸗ wirkungen der übermäßigen Voreindeckung ſeitens der Kundſchaft im letzten Teil des Geſchäftsjahres 1934, beſon⸗ ders in der 2. Hälfte des Berichtsjahres 1934 beeinträch⸗ tigt. Die Spinnerei in Bunzlau hat befriedigend gear⸗ beitet.(GV am 25. Juni.) * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 11. Juni. Größeres Verkaufsongebot lag heute nicht vor, Es wurden einige neue Tauſchmöglichkeiten angemeldet und Fabrikgrundſtücke und ein größeres Siedelungs⸗ angeboten. Nachfrage beſteht wie immer nach gut rentablen Mietwohngrundſtücken it kleineren und mittleren Wohnungen. Bauplätze in guten Wohnlagen bei günſtigen Verkaufspreiſen ſind wieder ver⸗ käuflich. * Die Roheiſen⸗ Gewinnung im Deutſchen Reich betrug im Mai(31 Arbeitstage) 1228 229 Tonnen gegen 1210 81 Tonnen im April(30 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im Mai durchſchnittlich 39 620 Tonnen erblaſen gegen 40 860 Tonnen im April. Im Mai waren von 175 vorhandenen Hochöfen 107 in Betrieb und 5 gedämpft. * Engliſche Stahl⸗ und Roheiſenerzeugung im Maf.— Anhaltend hohe Erzeugung. Die engliſche Stahlerzeuung betrug im Mai insgeſamt 963 000 Tonnen gegen 984 200 Tonnen im April und nur 853 300 Tonnen im Moi des Vorjahres. Die Roheiſengewinnung ſtellte ſich im Ma d. J. auf 661000 Tonnen gegen nur 558 900 Tonnen im Mai 1895. Neichliche Wasserführung des Rheins O Mannheim, 11. Juni. Die anhaltenden Niederſchläge der letzten Tage bewirkten, daß ſich der Kauber Pegel im Laufe einer Woche um mehr als einen Meter auf 3,43 Me⸗ ter gehoben hat; die übrigen Rheinſtationen melden en ſprechende Steigerungen des Waſſerſtandes, und am Hoßh⸗ und Oberrhein iſt noch ein weiteres Anſteigen beobachte! worden. Die Fahrzeuge können daher über Mannheim: Ludwigshafen hinaus bis Kehl⸗Straßburg mit voller Abladetiefe fahren. Auf dem offenen Rhein bis Baſel iſt eine Tauchtiefe von 2,40 Meter möglich; dies bedeutet auch nahezu volle Abladetiefe. Die dadurch ermöglichte volle Auslaſtung der Schiffe im Oberrheinverkehr hat zuſammen mit einem verſtärkten An⸗ gebot von Leerraum bewirkt, daß die Rotterdamer Liſten⸗ frachten, die in der letzten Maiwoche infolge ſtärkeret Papierholzverſchiffungen ſprunghaft angeſtiegen waren, wieder ermäßigt wurden. Die Notierungen für Rotter⸗ dam—Mannheim⸗Ludwigshafen lauteten zuletzt 0,0 bl. Rotterdam Karlsruhe 0,70 hfl., Rotterdam—Kehl⸗Straß⸗ burg 0,85 bfl., Rotterdam— Frankfurt 0/675 hfl. und Rotter ⸗ dam Aſchaffenburg 0,75 hfl. je To., berechnet bei 2 Meter Abladetiefe. Bei verkürzter Ladezeit ermäßigten ſich die Frachten um 0,05 cfl. Im Verkehr Rotterdam Niederrhein konnte allerdings eine Ermäßigung noch nicht Platz greifen. Mit Erz be⸗ ladene Seedampfer, die für Antwerpen beſtimmt waren, konnten dort wegen des Hafenarbeiterſtreiks nicht entladen und mußten nach Rotterdam geleitet werden; infolgedeſſen beſtand dort regere Nachfrage nach Leerraum für den Nie⸗ derrhein, ſo daß die Erzfrachten ab Rotterdam nach Rußr⸗ häfen auf 0,300, 0 hfl. und nach Kanalſtativnen auf l bis 0,45 hfl. bei 4 und 8 Löſchtagen erhöht wurden. Die Frachtforderungen für Maſſengüter nach dem Ober⸗ rhein blieben unverändert, während nach dem Niederrhein in der Vorwoche einige Erhöhungen eintraten.— Schlepp⸗ löhne werden weiter mit 0,225 hfl. für die Baſis Dord⸗ recht Ruhrort erhoben. Die Kahnfrachten ab Ruhrhäfen nach Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen und Kehl ſtellten ſich auf 0,90„ und 1,. je Tonne. Der Oberrheinverkehr bis Baſel blieb infolge ſtärkerer Kohlenverſchiffungen lebhaft. Verladungen von Getreide wurden kaum vorgenommen, ſtehen auch nicht in nennens⸗ wertem Umfang zu erwarten, da die ſchweizeriſche Regie⸗ rung umfangreiche Käufe von ungariſchem Weizen vor⸗ genommen hat, der natürlich über die trockene Grenze geht, Auf dem Neckar und dem kanaliſierten Main hat die gün⸗ ſtige Beſchäftigung angehalten. * 4 1935/6 ein ausgezeichnetes Schifſahrtsjahr auf der Moſel. Der Waſſerſtand der Moſel iſt derart unterſchied⸗ lich, daß nur im Frühjahr und im Herbſt die Schiffer ſich mit großen Kähnen nach der Obermoſel wagen können, um dort Kalk oder Rohgips zu laden. In dem Schiſſahrtsfaht 1935/36 lagen die Waſſerverhältniſſe aber beſonders günſtig, denn es konnten außerhalb der Sommermonate 86 Schiſſe die Fahrt den Fluß hinauf antreten und beladen ſtromab fahren. Im Vorjahr wurde nur die Zahl 49 erreicht, und im Schiffahrtsjahr 1933/34 waren die Verhältniſſe beſon⸗ ders ungünſtig, denn nur 14 Schiffe hatten Gelegenheit, lich wom Rhein zur Obermoſel ſchleppen zu laſſen und von 8 5 ſen hat nur die Hälfte voll laden können. Das Jahr 1986/37 Hat ebenfalls einen ſchlechten Anfang genommen, denn in den erſten Monaten, die ſonſt immer die beſten ſind, haben terrain zum Verkauf nur neun Schiffe die Moſel befahren. 1. ler hanti ſerzufuhr der Pum Kreisalte ung g Heim die daß im hat das der Gem eigener Die Arbe hauamtes wurde in Hauptſchu 5 Het „Ochſen“ a lung wurde bef gen ſechs ſenden ſir die Schie ſchaft Tag ö bekannt i Anicht feſtg L. Ma nahe 70 J eine ſehr * Plit ranzöſiſch alten Hau borgen, de im Rhein Elnspalilge elner Höhe pig. Ste fle Mäſchere Henk. 80 Jahn uhren kann die Ge N Ehrlich. fle oben p. ſofort od. in ruhig. e wat⸗Hau, Perſ.) ge Mollſtraße? J. Stock. eee leicht ver! 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Ein 15jähriger Schü⸗ Dabei löſte 3 mißt. rsheim die obere Geiſenbachquelle zur Ver⸗ fzählung hatte folgendes Ergebnis: e In der im Saale des abgehaltenen Mitgliederverſamm⸗ Krieger kameradſchaft 1873 ſen bei Mann, die zum Reichskriegertag zu ent⸗ 25 Mark Reiſeſpeſen zu zahlen. Für Gemeinde hat die Kamerad⸗ Da die Anzahl noch nicht Im Alter von bei⸗ zelt, Lampertheim, ter Jean Man wolle ihn, Mittag⸗Ausgabe 1 8. Seite Nummer 263 Was gibt es Neues in Lampertheim? Hering Tagen im Mauern 11. Juni. wird der Tr Der ſeit Mit einem Lungenſte 0 b 5 9 1 5 Städt. e 17 55 zur Arbeit zu gehen, iſt jedoch dort nicht eingetrof⸗ 1 g aläcklicherweiſe nicht 8 isgefahr fen. H. iſt etwa 1,70 Meter groß, ſchlank, mager, hat ef 8 blondes, zurückgekämmtes Haar, blaue Augen und 5 3.. 5 zwei Narben. Infolge eines im vorigen en 12. Juni. Um eine eigene Waſ⸗ Jahre erlittenen Fahrradunſalles, wobei er eine ſerzufuhr zu ermöglichen und das ſtörende Geräuſch] Kopfverletzung erlitt, iſt ſein Denkvermögen zeit⸗ der Pumpe zu beſeitigen, hat die Gemeinde dem weiſe geſtört, ſo daß er maßen umherxirrt. 0 wo er angetroffen wird, haft nehmen und die Polizei Lampertheim benach⸗ Heim die ausreichende Waſſermenge liefert, ohne richtigen.— Durch ein ſchadhaftes Ofenrohr ent⸗ daß im Bach ein Waſſermangel entſteht. Bis jetzt ſtand in einem Hauſe des Falterweges ein Zim⸗ das Kreis ershei ſei Noigſſorho K* 8 1* 0 n 5 Ter 8 0 hat das e ſeinen Waſſerbedarf aus merbrand, der bald gelöſcht werden konnte. der Gemeindewaſſepleitung entnommen, an die ein Sein 25 jähriges Dienſt jubiläum bei der In der alten Weinſtadt Oppenheim wird am Sonntag das„FJeſt Rhein“ begangen. den 2 Zeichen der der Auf dem hiſtoriſchen Marktplatz bezieht die Mainzer Bürgergarde Biwak. 16jährige 5 f dem 2. Er entfernte ſich morgens vom Hauſe, raubenblüte Die ganze Stadt ſteht an die⸗ a Biedermeierzei Schutzleute in hiſtoriſcher Uniform halten die Stadt⸗ tore beſetzt und geben den Weg erſt frei, wenn das ſchöne Feſtabzeichen erworben worden iſt. verwitterten wird das von einem Lingsſpiel„Als die Traube ein Ausſchnitt aus der Bieden um 1830 aufgeführt. Burgruine Oppenheimer. Früch⸗ In dem Feſt⸗ auf der Landskrone, in allen Sälen, Arbei⸗ ver⸗ um Juni in Schutz⸗ eigener Hochbehälter im Walde angeſchloſſen war. Reichsbahn beging der hier bedienſtete Rangierer Die Arbeiten ſtehen unter der Leitung des Kultur⸗ Wilhelm Nold. In einer ſchlichten Betriebsf ier baulamtes Heidelberg.— Lehrer G. Zimmer 8 5 wurde in gleicher Eigenſchaft an die Grund⸗ und Hauptſchule Obergimpern, Amt Sinsheim, verſetzt. 5 Leutershauſen, 12. Juni. Die Schweine Feſt der Traubenblüte A m In den Landskrone blühte“, 7 in den nahe 70 Jahren iſt hier Bäckermeiſter Jakob Leyer, eine ſehr geachtete Perſönlichkeit, geſtorben. * Plittersdorf(bei Raſtatt), 10. Juni. Auf der ranzöſiſchen Seite wurde die Leiche des 4 Jahre ollen Hauptlehrers Hockenberger aus Lahr ge⸗ lorgen, der in einem Anfall von Schwermut den Tod traulichen Weinſchenken erwarten die Kapellen Be⸗ ſucher zum Tanz poder zu fröhlichem Umtrunk bei einem guten Tropfen Oppenheimer. Vor dem Rat⸗ haus wird der„Oppenheimer Küfer 5 durch die Küferzunft geſchlagen und durch Oppenheimer im Rhein geſucht hatte. Küfertöchter ein Reigen getanzt. bedingungen geſchaffen, So 115 alle Vor⸗ die den Gäſten von rhei⸗ * Hanau, 9. Juni. Auf dem Felde vom Blitz getroffen Bei einem Gewitter ſchlug der 4 2— 2 5 8 Bi u zug F runne 1 ier guf überreichte ihm Reichsbahninſpektor Eberts namens Blitz in R 1 A n 15. 3 Gruppe 88 9 85 7 der Reichsbahndirektion Mainz das Buch des Füh⸗ dem Felde arbeitenden Perſonen, die ſich vor dem rers„Mein Kampf“ mit einer Widmung des Prä⸗ ſtrömenden Regen unter einen Kleeſtadel geflüchtet ſidenten. Namens des Eiſenbahnbetriebsamtes Darm- batten. Während zwei Perſonen mit leichten Brand⸗ ſtadt wurde dem Jubilar noch eine Urkunde und wunden und eine dritte Perſon mit einer vorüber⸗ — 2 1 22 2 25 oe* ARtinfi 1 1 1 Treueprämie überreicht. Gleichzeitig wurde er auf gehenden e eee„ 5 die i 8. f 5 ßhefr 3 ts Friedrich? mit Grund ſeiner 25jährigen Tätigkeit in das unkünd⸗ Che 2 3 des Landwirts i 2 5 bare Beamtenverhältnis aufgenommen.— Im Walde ſchweren Brandwunden am ganzen Körper um n — 1 9 3 F874 2 85 0 7 1 1268 bei Neuſchloß entdeckte Förſter Kunkelmann dieſer Geſicht in bewußtloſem Zuſtand in ein bieſiges * 5 27— 1 8 Kranke 8 51 Tage einen größeren Fuchs bau. Man machte Krankenhaus gebracht ſich an die Aushebung des aus sgeoͤehnten Baues und fand in ihm zunächſt zwei lebende junge Verlegung der„Deutſchen Füchſe. Ferner hatte der vorſorgliche Familien⸗ Photographiſchen Ausſtellung“ vorſtand einen leckeren Nahrungsvorrat aufgeſpei⸗ 8 2„ 7 chert. Man fand ein altes Reh, ſowie zwei junge* Frankfurt, 10. Juni. Nach eingehenden 1 8 5 875 5 18 7 1 0 1 So 8 1 S8i 1 ZSner 118 8 Rehlein, die ſchon teilweiſe verzehrt waren. Die handlungen e Reichsinnungsverband. jungen Füchſe wurden zur Aufzucht in Pflege ge- Photographenhandwerks und ſonſtigen in Frage nommen. niſchem Froh leiſten. Alle meter geben Samstag 12 bis Montag Landesfinanzamtspräſident Rudolf Kaiſer 10. ö 65 Jahren Kaiſer geſtorben. Speyer, von Regierungsrat ſinn im Rückfahrka Juni. Er wurde in Speyer beſchwingte Bahnhöfe Umkreis und Stunden von 75 Aus, ten 12 Uhr gelten. war vom waltung des Saargebietes abgeordnet. * Pirmaſens, 11. bei Herſchberg wurde der Fabrikarbeiter der aus Herſchberg unter Juni. los aufgefunden. Der bei einem Spaziergang von Felſen ab und ſtürzte in die Krankenhaus kommen wird Elnspeltlge Klelnanzelgen bla zu elner Höhe von 100 mm je mm Opig. Stellengesuche je mm4pig, Verkäufe Henk. Mäſcherei ſucht 4470 jung. Mann . Stock. Nolftraße Nr. 25, eee gesucht. de- 125 Jahre, der einen„Goliath“ Indonntren Mee c uhren kann. Angeb. unt. P B 200 die Geſchäftsſtelle d. 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Anmeldungen wird die Beteiligung recht Eine ganze Reihe Wehren aus den badiſchen Nachbarorten hat ihre urſprünglich „Deutſche Photographiſche Ausſtellung“ auf das Jahr 1937 ſchon Teilnahme eben für d Juni. Der Sein mitge des Kreiſe * man dahin über⸗ as Jahr 1936 zu verlegen. Jagdaufſeher ſeit einigen Tagen Spuren führter Hund Dem Keiler fiel es aber nicht ein, die Flucht zu ergreifen, ſondern „%%% er griff den Jäger an. Das Tier kam bis auf einige 1555 In e eee um Alter Meter heran und wurde dann niedergeſtreckt. Der Landesfinanzamtspräſident Rudolf Schwarzkittel wog nicht weniger als 220 Pfund.— am 1. September 1908 In den Tagen vom 13, bis 14. Juni findet der 8 Heppen⸗ Nach den eingegangenen zahlreich falls zugeſagt, Be N⸗ einem Felſen bewußt⸗ Verunglückte r utſchte hohen Er wurde ins * Aſchafſenburg, 11. Juni. Der 61jährige Schiffs⸗ eigentümer Chriſtian Gapp aus Homburg(Kreis Mörs) iſt im Neuen Hafen bei Leider ertrun⸗ ken. Gapp war am Nachmittag ausgegangen. Als er abends heimkehrte und vom Land aufs Schiff gehen Leben. wollte, ſtürzte er ins Waſſer und kam dabei ums Annehmeschluß für dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Auue Mohnung gebr., gut erhalten: Küche Pitchplne. Büfett, Kredenz, 2 Stühle, 8„ 85. 18aſlafeimmor Elche, schön. gerad Form mit Spiegel- schrank, Marmor u. Rösten 7 55. komplett 1 Wohnzimmer Eiche, 1 Bütett, 140 em, i neuer Tisch, aneue Stühl., neues Chalse- 9 1 25. * Aüeh e 125 abzugeb. Möbel- Klinger — blllig immer— Lager T 1. 8 neben Schrelbe t 8777 ale gut erhalten, zu verkaufen. Alngeb. m Preis⸗ angabe u. L V 1g an d. Geſchäfts⸗ ſtelle.* 1025 Aufomorkr unter O Qa 189 ſtelle dieſes Blattes. Ford-Rheinland faſt neu, zu verkaufen. Angebote an die Geſchäfts⸗ 4442 1000 cem, 4/8, R. 500.— zu verkaufen. W. Schweiger, DaW⸗Vertr., Traitteurſtraße—10. DRW- cabriolet tadelloſer Läufer, S208 (Cabriolet od. tadelloſ. Zuſtand, zu kauf. geſ. Genaue n. Angaben mit Preis erb. u. 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