eee ee 13 e ee, I aft zu Palaſt⸗ denden 5 chäfts⸗ ahres⸗ ug des rates; 3 nach Amtes Ver⸗ rats), in den erhalb d der Vyr⸗ altung r 1986. mlung zungen ſamm⸗ n oder Notar Sfriſt oder b der lſchaft. lichaft, lſchaft, schaft, aſſung tien . ſchaft, lſchaft, u Rh., ſchaft, haft ſcaf, mäßig inter⸗ is zur Spe rr⸗ kzahl⸗ ktien, Aeue Mannheimer Seilen Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Snpelptei, 10. 2 2 Am Pfennig, 79 mm 2 by Familien und Kl reiſe. Allgemein gültig iſt Bei Zwangsvergleichen oder 32 5 4 8—— 1 2 K F. aß ährt. 8 i 8 a fi Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rum mer 24951 Anzeig F ingen 115 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim für fer Atte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe A u. B Montag, 22. Juni 1936 Die erſte Breſche in die Sanktionen Scharfe Antwort Baldwins an die Sanktionsanhänger Sympathie für Eden — Waſhington, 2. Juni. Präſident Rooſevelt hat am Samstag das Aus⸗ fuhrverbot gegen Italien und alle Handelsbeſchrän⸗ kungen gegenüber Italien und Abeſſinien aufge⸗ hoben. Die engliſche Regierung zuverſichtlich — London, 21. Juni. Vor einer konſervativen Maſſenverſammlung in Wiſhawa in North⸗Lanarkſhire verteidigte am Sams⸗ lag der britiſche Miniſterpräſident Baldwin den Be⸗ ſchluß der Regierung, ſich für die Aufhebung der Sanktionen einzuſetzen. Baldwin erklärte, man denke daran, daß es in Abeſſinien keine Regierung mehr gebe, daß der Krieg, wegen deſſen man die Sanktionen angewendet habe, vorüber ſei. Die Sank⸗ tionen ſeien auferlegt worden, um den Krieg abzu⸗ wenden. Sie hätten keine Strafe darſtellen ſollen. Es gebe nur eine Alternative und die beſage, daß man zum Krieg ſchreiten müſſe. Er wiederhole, daß kein Land in Europa hierzu bereit ſei. Er habe die Wählerſchaft in keiner Weiſe darüber in Zweifel ge⸗ laſſen, daß man, wenn man zu Sanktionen ſchritte, man auch zum Kriege bereit ſein müſſe Andernfalls handele man unehrlich. Er habe aber wiederum darauf hingewieſen, daß Großbritannien nicht zum Kriege ſchreiten könne, ſolange nicht die Lücken in ſeiner Verteidigung ausgefüllt ſeien, und daß dieſe Aufrüſtung notwendig ſei, damit Großbritannien ſeine Pflichten gemäß der Völkerbundsſatzung erfül⸗ len könne. Das Manifeſt der Arbeiterpartei behaupte, daß der militäriſche Erfolg Muſſolinis nur durch die Oelverſorgung erzielt worden ſei. Der klare Grund, warum man die Oelſperre nicht eingeführt habe, be⸗ ſtehe darin, daß die Vereinigten Staaten nicht Mit⸗ glied des Völkerbundes ſind und die Ausfuhr von Oel nicht verboten haben würden. Baldwin verwahrte ſich hierauf gegen den Vor⸗ wurf, daß die Regierung„davongelaufen“ ſei. Die⸗ ſer Vorwurf könne doch nur heißen, daß man vor der italieniſchen Flotte davongelaufen ſei. Und das wagten Leute leichtſinnig zu ſagen, die kein Schiff für die Flotte bewilligten und kein Flugzeug für die Luftmacht! Er ſehe mit Gleichmut und Vertrauen dem Er⸗ gebnis der Abſtimmung gegen die Regierung ent⸗ gegen. Er bitte aber um Verſtändnis für den Außen⸗ miniſter Eden in dieſen ſchweren Tagen. Man werfe dieſem vor, er habe alles über Bord geworfen, woran er geglaubt habe. Das ſei nicht der Fall. Er ſei ein Mann mit großen Ideen und ein Mann von Mut. Er werde für ſeine Ideale weiter eintreten, ohne den Mut zu verlieren. Leberwältigende Mehrheit für Aufhebung im Völkerbund? Engliſcher Plan für die Abwicklung der Sanktionen— Die Abgeoroͤneten zur ſtrengſten Parteidisziplin verpflichtet (Von unſerem Londoner Vertreter) — London, 21. Juni. Mit dem Entſchluß der engliſchen Regierung, auf der kommenden Völkerbundstagung die Aufhebung der Sanktionen zu beantragen, ſind die ſchweben⸗ den Probleme naturgemäß nicht gelöſt. Drei Fra⸗ gen, die mit der geplanten Aufhebung der Sanktio⸗ nen unmittelbar zuſammenhängen, harren jetzt der Beantwortung: 1. die Art und Weiſe, wie das Sank⸗ tiynsexperiment liquidiert und wieder normale Han⸗ delsbeziehungen mit Italien aufgenommen werden, 2. die Löſung der innerpolitiſchen Spannung in Eng⸗ land und 3. Englands künftige Poſition im Mittel⸗ meer. In England geht man von der Auſicht aus, daß der Antrag auf Aufhebung der Sanuk⸗ tionen in Genf eine überwältigende Mehr⸗ heit finden wird. Wenn der engliſche Antrag nun angenommen wird, müſſen Mittel und Wege gefunden werden, ihn auch in die Praxis umzuſetzen. Da es kaum möglich ſein dürfte, die ganze Summe der voerſchiedenartigen Sanktionen mit einem einzigen Federſtrich zu erledi⸗ gen, arbeitet man in England, wie uns von unter⸗ richteter Seite mitgeteilt wird, jetzt ſchon einen Plan aus, der die etappenweiſe, aber an exakte Daten ge⸗ bundene Aufhebung der Sanktionen vorſieht. Man nimmt in England an, daß, nachdem die Vollverſammlung einen Beſchluß gefaßt hat, die Sanktionsfrage wieder dem Achtzehnerausſchuß über⸗ wieſen wird, der ſeinerſeits in Uebereinſtimmung mit allen beteiligten Regierungen die notwendigen Maßnahmen trifft. Das heißt natürlich nicht, daß in dem Augenblick der Handel der Sankkionsſtaaten mit Italien auto⸗ matiſch wieder einſetzt. Eine Hauptſchwierigkeit ſind die beträchtlichen Summen, die Italien England ſchuldet. In einigen Citykreiſen verlangt man, daß dieſe Schulden vor der Wiederaufnahme des geſam⸗ ten Handels bezahlt werden. Dieſe Anſicht dürfte jedoch von der Regierung und ebenſo von anderen einflußreichen Exporteurgruppen nicht geteilt wer⸗ den. Obendrein machen ſchon die italieniſchen De⸗ viſenreſtriktionen eine vorherige Bezahlung dieſer Schulden unmöglich. Eine gewiſſe Schwierigkeit bereiten auch die Lieſerungsverträge, die durch die Verhängung der Sanktionen nicht oder nur zum Teil ausgeführt worden ſind. Alle dieſe Fragen werden dazu führen, daß ſelbſt, wenn die Sanktionen aufgehoben ſind, in der Wiederaufnahme der Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen noch eine nicht unbeträchtliche Verzögerung eintritt. 5 Wie groß die innenpolitiſchen Schwierigkeiten der engliſchen Regierung tatſächlich ſind, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Eine große An⸗ zahl der Abgeordneten benutzt das Wochenende da⸗ zu, um in den Wahlkreiſen ſich über die Stimmung der Wählermaſſen zu unterrichten. Von ſeiten der oppoſitionellen Labour Party wird der Beſchluß der Regierung, die Sanktionen aufzuheben, propagan⸗ diſtiſch ausgeſchlachtet. Wenn aber ſoeben der arbei⸗ terparteiliche„Daily Herald“ ſchreibt, daß ein Sturm, der weit ſtärker ſei, als der ſeinerzeit beim Hoare⸗Laval⸗Plan, über das Land brauſen wird, ſo iſt das zweifellos übertrieben. Daß die Regie⸗ rung aber die innenpolitiſche Spannung durchaus ernſt nimmt, zeigt der Befehl an die Einpeitſcher der Regierungsparteien, alle Abgeordneten zur ſtrengſten Parteidiſziplin zu verpflichten. Eine ſolche Anordnung zeigt immer, daß Gefahr im Anzug iſt. Soweit ſich das heute bereits überſehen läßt, werden nur einige wenige Angehörige der Regie⸗ rungsparteien, der Anordnung der Einpeitſcher zu⸗ wider, gegen die Regierung ſtimmen. In jedem Falle jedoch iſt damit zu rechnen, daß die Regierung nicht unterliegen wird. Die Arbeiterpartei überzieht das ganze Land mit einem Netz von gegen die Regierung gerichteten Pro⸗ pagandaveranſtaltungen. Die engliſche Völkerbunds⸗ vereinigung hat bereits geſtern in ſcharfer Form 14. Fahrgang- Nr. 270 Amerika liefert wieder an Italien gegen den Sanktionsbeſchluß Stellung genommen. Lloyd George wird aus dem ganzen Lande mit Te⸗ legrammen und Briefen der Zuſtimmung zu ſeiner Rede überſchüttet. Seine Rede iſt bisher der einzige wirklich gefährliche Schlag für die Regierung ge⸗ weſen, und um ihm zu begegnen, ſprach Baldwin. Daß auch innerhalb der Regierung sparteien die Aufhebung der Sanktionen keineswegs gleichbedeu⸗ tend iſt mit einer Wiederaufnahme der alten Bezie⸗ hungen zu Italien, zeigt ein Entſchließungsantrag, der von einer Reihe von konſervativen und nationalliberalen AAb⸗ geordneten eingebracht worden iſt. In dieſer Entſchließung heißt es, daß Englard keineswegs den italieniſchen Angriff auf Abeſſinien verzeihen werde und es auch ablehnt, Italien als Preis für ſeine künftige Mitarbeit in Guroza irgendeine Zuſage zu gewähren. Die Tatſache, daß ein ſolcher Antrag von ſeiten einflußreicher Ange⸗ höriger der Regierungsparteien eingebracht iſt, kommt der Regierung ſehr ungelegen, und es iſt da⸗ mit zu rechnen, daß man die Unterzeichner des An⸗ trages veranlaſſen wird, ihn aus Gründen der Parteidiſziplin zurückzuziehen. Danziger Regierungserklärung — Danzig, 21. Juni. Der Danziger Senatspräſident Greiſer gab am Samstagabend anläßlich einer großen Sonnenwend⸗ feier der Danziger Hitlerjugend, an der ſämtliche Gliederungen der NSDAP teilnahmen, eine Regie⸗ rungserklärung ab, in der er insbeſondere auch zu den jüngſten Vorgängen in Danzig Stellung nahm. Der Präſident betonte einleitend, daß er ſich beſon⸗ ders freue, dieſe Regierungserklärung bei dieſer einzigartigen Gelegenheit vor der anſtändigen deutſchen Jugend Danzigs abgeben zu können. Präſident Greiſer wies dann darauf hin, daß es gegenwärtig überall in der Welt gäre, während das neue Dritte Reich im wohltuenden Gegenſatz zu dieſer beängſtigenden Atmoſphäre als eine Keimzelle der Ordnung und des Wiederaufbaues ſtehe. Auch die nationalſozialiſtiſche Danziger Regierung könne für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie unter den gänzlich anders gelagerten politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen, aber auch beſonders völkerrechtlichen Be⸗ Ä.—„—¼.———— Bhdiſche Gauſonnwendfeier In lodernder Flamme erſtarke die Ehre, die Treue, der Mut!“ * Heidelberg, 21. Juni. In herrlicher Sommernacht wurde am Samstag in der Feierſtätte„Heiliger Berg“ bei Heidelberg die vom Gaupropagandaamt und dem Arbeitsdienſt ge⸗ ſtaltete Sonnwendfeier des Gaues Ba⸗ den abgehalten. Eingebettet in die dunklen Berge des Odenwaldes mit freiem Blick auf die ver⸗ ſchwimmende Rheinebene, umſäumt vom Rot der Hakenkreuzfahnen, ſenkte die Feierſtätte eine er⸗ hebende Weihe in die Herzen der 10 000 Beſucher. Zahlreiche Ehrengäſte nahmen an der Feier teil, darunter der ſtellvertretende Gauleiter Röhn, ein Vertreter des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda, als Vertreter der Wehrmacht Generalmafor Ritter von Schobert, ſerner SͤA⸗ Gruppenführer Luyken, SS ⸗Abſchnittsführer Dr. Eckardt, Gauarbeitsführer Oberſtarbeitsführer Helff, Landesſtellenleiter Schmid, der Rektor der Heidelberger Univerſität Dr. Groh und der Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg Dr. Nein⸗ haus ſowie zahlreiche weitere Vertreter der Reichsbehörden, des badiſchen Staatsminiſteriums und der Gauleitung. Die letzten Läufer eines Staffellaufes Hes Arbeitsdienſtes„Vom Bodenſee zum Neckar“ über⸗ brachten zu Beginn der Feier die Grüße der ſechs badiſchen Arbeitsdienſtabteilungen des Gaues Badeu. Die Staffeln kamen vom Bodenſee, aus dem Schwarzwald, aus Baden⸗Baden, Durlach, Bruchſal und Buchen. Nach dem in die vier Windrichtungen geſchickten Fanfarenruf hielt Gebietsführer der JJ Friedhelm Kemper die Anſprache. Wir feiern heute, ſo führte er u. a. aus, als große Gemeinſchaft das Sonnwendfeſt, denn der Wert des Bodens und die Kraft des Blutes iſt uns wieder Glaube und Weltanſchauung geworden. Der Geiſt Adolf Hitlers, der dieſe Weltanſchauung erweckt hat, muß lebendig ſein, muß weiterwachſen und in einer unſterblichen deutſchen Nation ausklingen. Die Flamme iſt das Zeichen unſeres Willens, unſeres Glaubens, unſeres Bekenntniſſes: Deutſchland heute, Deutſchland mor⸗ gen und Deutſchland in alle Ewigkeit! Oberſtfeldmeiſter Wolf ſchuf für dieſen Abend ein Feſtſpiel, das von annähernd 1000 Männern des Arbeitsdienſtes zu monumentaler Wirkung ge⸗ ſtaltet wurde. Unter dem Lied vom unbekannten Soldaten zog ein Fackelreigen, aus der Weite der Nacht kommend, ſeine Kreiſe um den Holzſtoß, bis dieſen die Flamme ergriff und Sprecher und Rufer in die lodernde Flamme das Bekenntnis ſprachen, das in mitreißender Steigerung den Höhepunkt er⸗ reicht: Deutſchlaud, wir glauben an dich, Fahne, wir glauben an dich, Führer, wird glauben an dich, Führer, wir danken dir in heiliger Schickſals⸗ nacht. In lodender Flamme erſtarke die Ehre, die Treue, der Mut! N Sechs Kränze wurden den Flammen übergeben. Der erſte galt den Freiheitskämpfern der ganzen deutſchen Geſchichte, der zweite den Gefallenen aller Kriege, die um deutſche Etre und Recht geführt wur⸗ den, der dritte war den Toten der deutſchen Erhe⸗ bung gewidmet. Die nächſten drei Kränze forderten die deutſche Einheit, die deutſche Ehre und die deut⸗ ſche Treue zu Führer, Volk und Reich. Hell loderte die Flamme und mit ihr ſtieg das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied zum Himmel auf. Verbot politiſcher Verſammlungen Branomarkung der Oppoſitionshetzer dingungen im Verhältnis zum Mutterlande die gleiche aufopferungsvolle Arbeit mit dem gleichen Erfolg geleiſtet habe. Allerdings hätten die nega⸗ tiven und zerſetzenden Kräfte eine ſolche Kurve der Aufwärtsentwicklung nicht vertragen können. Präſident Greiſer erinnerte dann mit großem Nachdruck und unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der unter freiem Himmel verſammelten Maſſen, daß die zerſetzenden Kräfte, die in ihrem Haß gegen das Dritte Reich kein ruhiges Danzig gebrauchen könn⸗ ten, nach ihren Mißerfolgen bei den internationalen Inſtanzen nunmehr verſucht hätten, Unruhen her⸗ vorzurufen. Man habe ſich bekannte und ſtrafgeſetz⸗ lich bewährte kommuniſtiſche Meſſerſtecher engagiert und anſtändige und ruhig arbeitende Nationalſozia⸗ liſten überfallen. Wenn dann Nationalſozialiſten ſich zur Wehr geſetzt hätten, ſo habe man ſich über einen Terror der Nationalſozialiſten beſchwert. Ver⸗ wunderlich ſei es nur, daß man von nationalſoziali⸗ ſtiſchem Terror ſpreche, die Nationalſozialiſten dabei aber drei Tote und einige Schwerverletzte zu be⸗ klagen haben. Präſident Greiſer brandmarkte die ungeheuerliche Unverſchämtheit der Oppoſitionspreſſe, die anläß⸗ lich der Staatsfeier um die gefallenen nationalſozia⸗ liſtiſchen Kameraden wieder verſucht habe, die Idev⸗ logie der nationalſozialiſtiſchen Bewegung als für Danzig nur parteimäßig gebunden hinzuſtellen, wäh⸗ rend jeder Menſch in der ganzen Welt wiſſe, daß dieſe Idee heute die Schranken einer parlamentari⸗ ſchen Partei längſt geſprengt und die Einigungsfor⸗ mel für das geſamte deutſche Volk innerhalb und außerhalb der deutſchen Reichsgrenzen geworden ſei. Wenn Männer wie Deskowſki, Freſſonke und Lud⸗ wig in Danzig fallen, ſo ſtehe, wie das äußerlich ſichtbar bei ihren Begräbniſſen zum Ausdruck ge⸗ kommen ſei, der Führer und das ganze deutſche Volk an der Bahre dieſer Kämpfer. Der Senatspräſident erwähnte in dieſem Zuſam⸗ menhang noch die Hetze gegen den Gauleiter For⸗ ſter, der als Danziger Staatsangehöriger die Ehre beſitze, von reichsdeutſchen Partei⸗ und Staatsſtellen in hohe Aemter berufen zu ſein und den die Regie⸗ rung auf die Dauer nicht ohne weiteres beſchimpfen laſſen könne, ohne der Regierung des Deutſchen Reiches gegenüber einer Belaſtungsprobe ausgeſetzt zu werden. Zur Vermeidung weiterer Zwiſchenfälle dieſer Art forderte Präſident Greiſer die Danziger Nationalſozialiſten auf, beim Marſch durch die Stadt auf den Gruß der Fahne zu verzichten, wenn er nicht freiwillig gewährt werde. Präſident Greiſer teilte zum Schluß noch mit, daß er zur Beruhigung der durch die innerpolttiſchen Auseinanderſetzungen etwas erhitzten Gemüter und im Intereſſe einer ruhigen Entwicklung der Wirt⸗ ſchaft und des Fremdenverkehrs den Polizeipräſi⸗ denten angewieſen habe, mit ſofortiger Wirkung ein politiſches Verſamm⸗ lungs⸗ und Demonſtratiousverbot für Groß⸗ Danzig einſchließlich Zoppot auszuſprechen. Ausgenommen hiervon ſeien ledig⸗ lich ſportliche Veranſtaltungen. Eingeſchloſſen in 2 2. Seite/ Nummer 279 das Verbot ſeten alle Kundgebungen nicht nur öffentlichen, ſondern auch geſchloſſenen Charakters. Damit fallen auch die Mitgliederverſammlungen der Oppoſitionsparteien, zu denen großzügig Karten an alle möglichen verbrecheriſchen Elemente ausgegeben worden ſeien, unter dieſes Verbot. Der Präſident ſchloß mit einem Appell an die Danziger Bevpölke⸗ rung, dieſe Maßnahme richtig zu verſtehen. Er ſei 5 die Lage überzeugt, daß nunmehr in kurzer Zeit völlig befriedigend ſein werde. Staatsſekretär von Bülow 7 [Funkmeldung der N M.) Berlin, 21. Juni. Der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Dr. Bernhard Wilhelm v. Bülow, iſt am Sonntag um 11 Uhr an den Folgen einer Lungenentzündung in Berlin geſtorben. Dr. Bernhard Wilhelm von Bülow wurde am 19. Juni 1885 in Potsdam geboren. Sein Vater war der 1897 als Generalmajor und Kommandeur der 21. Kav.⸗Brigade verſtorbene Adolf von Bülow, ein jüngerer Bruder des nachmaligen Reichskanzlers und Fürſten Bernhard von Bülow. Seine Mutter, eine Gräfin Karola Vitzthum von Eck⸗ ſtädt, ſtarb ſchon 1886. v. Bütlow ſtudierte Jura und wurde dann zum J. Januar 1912 als Attaché in das Auswärtige Amt beruſen und zunächſt der Botſchaft in Waſhington zu⸗ geteilt. Im April 1913 kehrte er ins Auswärtige Amt nach Berlin zurück. Von Auguſt 1914 bis No⸗ vember 1915 ſtand er als Reſerve⸗Offizier im Feld. Dann wurde er zuerſt der Botſchaft in Konſtantino⸗ hel und im Mai 1916 der Geſandtſchaft in Athen als Legationsſekretär beigeordnet. Er war dann wieder im Auswärtigen Amt tätig, bis er im Juni 1919 den Abſchied nahm. Die folgenden Jahre brachte er mit Studien in Fürſtenberg in Mecklenburg ⸗Strelitz zu, wo er ein größeres Werk über den Völkerbund, den er ſich zu ſeinem Spezialgebiet erwählt hatte, ſchrieb. Im Jahre 1923 trat er wieder in den diplomatiſchen Einigung im belgiſchen Sireik möglich? Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1986 — Tientſin, 21. Juni.(U..) Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß Japan einen neuen Vorſtoß zur Eingliede⸗ rung Nordchinas in ſeine politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Machtſphäre begonnen hat. Die plötzliche Abreiſe des Vorſitzenden des Politiſchen Rats von Hopei und Tſchachar, Sungtſchehynan, nach Tſinan, dem Sitz der Provinzialregierung von Schan⸗ tung, bringt man damit in Zuſammenhang, daß Ja⸗ pan die Gelegenheit für günſtig hält, um ſeinen ſchon einmal geſcheiterten Verſuch zu wiederholen, die Pro⸗ vinz Schantung an die halbautonome Regierung von Tſchachar und Hopei anzugliedern. Man hält es für ſicher, daß die Unterredung, die Sungtſchehyuan mit dem Gouverneur von Schantung, Hanfutſchu, in Tſinan haben wird, keinen anderen Zweck hat, als dieſe Frage zu prüfen. Japans Pläne, ſo glaubt man, gehen aber noch weiter. Außer Schantung beabſichtigt es angeblich auch die Autonome Regierung von Oſthopei unter dem den Japanern völlig gefügigen Ninjukeng mit Hopei und Tſchachar zu vereinigen. Die Autonome Regierung Ninjukengs in Tungtſchau, beinahe vor den Toren von Peiping hatte ſchon wiederholt zu Unzuträglichkeiten verſchiedenſter Art Anlaß gegeben. Vor allem iſt es Ninjukeng, der es durch ſeine An⸗ ordnungen ermöglicht, daß große Mengen von Wa⸗ ren zollfrei an der Küſte von Oſthopei gelandet und in das nordchineſiſche Hinterland weiterbefördert werden. Die Gefahren eines chineſiſchen Bürgerkrieges — Schanghai, 21. Juni.(U..) Die Zeichen mehren ſich, daß die Möglichkeit eines Bürgerkrieges in China noch nicht verſchwunden iſt, obwohl der größte Teil der Kanton⸗Truppen ſich aus dem von der Zentral⸗Regierung kontrollierten Ge⸗ biet zurückgezogen hat. Was ſich jedoch ſchließlich als der ausſchlaggebende Faktor gegen einen ſolchen Bürgerkrieg erweiſen wird, iſt die Tatſache, daß jeder Krieg zwiſchen Kan⸗ ton und Nanking nur dazu beitragen würde, Japans Dienſt und war ſeitdem mit der Leitung des Refe⸗ rats für Völkerbundsangelegenheiten im Auswär⸗ tigen Amt beauftragt. Auf beſonderen Wunſch des damaligen Miniſters Dr. Curtius, wurde v. Bülow im des Aeußeren, Dr. Juni 1930 als Nachfolger von Schuberts zum Staatsſekretär im Auswärtigen Amt ernannt. Dockarbeiterſtreik in Anwerpen beigelegt Kampf um die 40-Stunden⸗Woche — Brüſſel, 21. Juni. Der Streik der Dockarbeiter geſtern beigelegt worden. Sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeiter ſind übereingekommen, den Vorſchlag des Miniſterpräſidenten van Zeeland an⸗ zunehmen, der eine Lohnerhöhung von 12 Franken je Tag vorſieht. Die Arbeit wird aller Vorausſicht nach am Montag wieder aufgenommen. (U..) in Antwerpen iſt Mit den anderen ſtreikenden Berufsgruppen iſt nahezu über alle ſtrittigen Punkte eine Einigung er⸗ zielt. gelöſt. Wie verlautet, iſt dieſer Umſtand vor allem der ſtarken Oppoſition von Arbeitgeberſeite gegen die 40⸗Stundenwoche zuzuſchreiben. In verſchiedene Teile des Landes ſind Truppen entſandͤt worden, die den Auftrag haben, öffentliche Gebäude und Fabriken vor Sabotage⸗Akten zu ſchüt⸗ zen. In dieſem Zuſammenhang verlautet übrigens, daß ausländiſche Agitatoren hinter der Streikbewe⸗ gung ſtecken, die verſuchen, das Ende des Streiks hinauszuſchieben. Die Regierung hat alle Maß⸗ nahmen ergriffen, um dieſe Agitatoren ausfindig zu Nur die 40⸗Stundenwoche iſt noch immer un⸗! machen und auszuweiſen. Dr. Fritz Stege: Fapaniſcher Ausdehnungsverſuch in Nord Die Provinz Schantung ſoll unter japaniſchen Einfluß kommen Bedeutungsvolle Veſprechung Einfluß und Macht in den fünf chineſiſchen Nord⸗ provinzen zu ſtärken. Denn ſchon jetzt hat ſich ge⸗ zeigt, daß Japan ſeinen Vorteil wahrgenommen hat und im Augenblick, in welchem Tſchiangkaiſchek mit der Beilegung des innerchineſiſchen Konfliktes zwi⸗ ſchen Nanking und Kanton beſchäftigt war, in Nord⸗ china weſentlich weiter vorgedrungen iſt. Der japa⸗ niſche Wunſch nach einem Abkommen, durch welches die fünf Nordprovinzen von Nanking gelöſt würden, iſt ſeiner Verwirklichung näher gekommen. Die Nachricht, daß General Sungtſchehyuan, der Vorſitzende des Politiſchen Rates von Hopei⸗Tſcha⸗ char, mit Han Fu Tſchu, dem einflußreichen Gouver⸗ neur der Provinz Schantung, eine Konferenz hatte, hat in politiſchen Kreiſen die Ueberzeugung aufkom⸗ men kaſſen, daß Japan über Sungtſchehyuan ver⸗ ſucht, Schantung zum Anſchluß an den Rat von Hopei⸗Tſchachar zu bewegen, ſo daß dadurch die ſchon ing jetzt geſchwächte Kontrolle Nankings über dieſe Pro⸗ vinz weiter zurückgehen würde. Ausländiſche Beobachter ſind ſich darüber im kla⸗ ren, daß Marſchall Tſchiangkaiſchek einem ſchwierigen Dilemma gegenüberſteht. Wenn er den Forderungen der chineſiſchen Südweſtprovinzen nachgeben würde und ſich entſchlöſſe, den Kampf gegen Japan aufzu⸗ nehmen, müßte er wahrſcheinlich ein Bündnis mit Sowjetrußland ſuchen, da er allein zu ſchwach ge⸗ gen Japan wäre. Auf dieſe Weiſe würde China un⸗ weigerlich in weitgehende Abhängigkeit von Mos⸗ kau geraten. Wenn Tſchiangkaiſchek andererſeits die Forderungen Kantons mißachtet und in China bricht der Bürgerkrieg aus, dann ſtehen die chineſi⸗ ſchen Nordgrenzen und die Nordprovinzen dem Zu⸗ griff Japans offen; und es iſt ſicher, daß Japan eine ſo gute Gelegenheit nicht ungenützt verſtreichen laſſen würde. hohe Freiheitsstrafen im Kattowitzer gochverratsprozeß Merkwürdige politiſche Forderungen in der Arteilsbegründung- Angeklagte und Staatsanwalt legen Berufung ein — Kattowitz, 21. Juni. Am Samstag ſprach das Gericht im Kattowitzer Hochverratsprozeß das Urteil, das unerwartet hoch ausgefallen iſt. Von den vor Gericht ſtehenden 113 Angeklagten wurden 99 für ſchuldig befunden. In 14 Fällen erkannte das Gericht auf Freiſpruch. Drei Angeklagte, und zwar Zajonz, Bernecker und Blinda, erhielten auf Grund des 8 97 je ſechs Jahre und nach 8 98 je acht Jahre ſchweren Kerkers. Die Strafen wurden auf je 10 Jahre ſchweren Ker⸗ kers zuſammengezogen. Die Angeklagten Mördziol, Warzinek und Bednarſki wurden nach den gleichen Paragraphen zu je 8 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Angeklagter erhielt auf Grund des 8 97 ſieben Jahre Gefängnis. Sechs weitere, darunter der oft genannte Polizeiſpitzel Pielotz, erhielten wegen des gleichen Verbrechens(Hochverrat) je ſechs Jahre Ge⸗ fängnis. Gegen 13 andere Angeklagte wurde auf je vier Jahre Gefängnis erkannt, während 60 mit je zwei Jahren Gefängnis davonkomen. Die 13 An⸗ geklagten, die auf Grund des§ 165 wegen Geheim⸗ bündelei verurteilt wurden, erhielten je ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Bei ſämtlichen Angeklag⸗ ten, außer denen, die wegen Geheimbündelei ſchul⸗ dig geſprochen worden ſind, erkannte das Gericht auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für je zehn Jahre. Die 99 Verurteilten wurden zur ge⸗ meinſamen Tragung der gerichtlichen Koſten ver⸗ urteilt. Die Freigeſprochenen und die nach 8 165 Verurteilten wurden ſofort auf freien Fuß geſetzt, die andeven 7 Angeklagten bleiben in Haft. e ee 927 3 N e eee r Aus der Begründung des Arteils In der Begründung des Urteils wird zunächſt erklärt, daß im Jahre 1921 Oſtoberſchleſien auf Grund der Entſcheidung der Parxiſer Botſchafterkon⸗ ferenz dem polniſchen Staat zugeſprochen worden ſei. Das Genfer Abkommen, das im Juni 1937 ablaufe, regele nur gewiſſe Fragen, ohne jedoch die polniſche Souveränität über Oſtoberſchleſien einzuſchränken. Von Stellen außerhalb der Grenze werde eine polen⸗ feindliche Propaganda getrieben, die darauf hinans⸗ laufe, in der Bevölkerung den Eindruck zu erwecken, als ob im Jahre 1937 eine Abſtimmung über den Verbleib Oſtoberſchleſiens beim polniſchen Staat durchgeführt werde. Es ſei der Beweis erbracht, daß der Geheimbund ſich zum Ziel geſetzt habe, Ge⸗ Staatsgefüge loszu⸗ bietstetle aus dem polniſchen reißen. Es ſei weiterhin erwieſen, daß Mitglieder des Geheimbundes zu Stellen oder Perſonen eines fremden Staates Verbindungen unterhalten hätten. Es käme nicht darauf an, ſo ſagt das Gericht, wie ſich oͤie Perſonen des fremden Staates zu den Abſichten der betreffenden Mitglieder des Geheimbundes ge⸗ ſtellt hätten, ſondern allein darauf, daß die Ange⸗ klagten ſich bemüht hätten, Verbindungen mit ge⸗ wiſſen Stellen des fremoͤen Staates zu erhalten. Den Ausſagen der Angeklagten, von dem Grün⸗ der und Leiter des Geheimbundes Maniura irrege⸗ führt zu ſein, könne das Gericht keinen Glauben ſchenken, weil die Angeklagten in der Vorunter⸗ ſuchung gerade das Gegenteil erklärt und ſich vor Gericht gegenſeitig belaſtet hätten. Die Tatſache je⸗ doch, daß Maniura und Schlappa im Gefängnis Selbſtmord verübt haben ſowie das Nichterſcheinen von fünf Angeklagten vor Gericht müſſe als beſon⸗ ders belaſtend für alle Angeklagten in Erwägung gezogen werden. Für die Zubilligung von Milde⸗ rungsgründen oder von Bewährungsfriſt hätte das Gericht keine Anhaltspunkte finden können. Zum Schluß der Urteilsbegründung erklärte das Gericht wörtlich:„Die Entſcheidung der Pariſer Botſchafterkonferenz hat nur einem Teil der An⸗ ſprüche Polens Genüge geleiſtet. Die Abſtammung der Bevölkerung von Oberſchleſien, ihre Sprache und Religion, ihre Kultur und Geſchichte beweiſen, daß dieſes Gebiet polniſchen Charakter trägt. Den Teil Oberſchleſiens, der Polen zugeſprochen worden iſt, wird Polen zu verteidigen wiſſen“ 5 Ein Teil der Verurteilten hat bereits Berufung eingelegt. Auch der Staatsanwalk hat gegen fämk⸗ liche Urteile Berufung eingelegt mit der Begyün⸗ dung, die Strafen ſeien zu niedrig bemeſſen. Im beſonderen richtet ſich ſeine Berufung gegen die 14 freigeſprochenen Urteile. Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Win bauer Stell vertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbark⸗Handelsteti, Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willn Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: i. B. Richard Schön⸗ felder„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, ke 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin ⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 D. A. V 1938: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 21140 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 5520 Zur Zeit Preisliſte Nr. 6 gültig Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporte Tage der Mufik in Thüringen Die„Tonkünſtlerverſammlung“ in Weimar⸗ Jena⸗Eiſenach Eine volle Woche hindurch erlebte Thüringen das Alljährlich von dem nunmehr 75 jährigen„Allge⸗ meinen Deutſchen Muſikverein“ durch⸗ geführte Tonkünſterfeſt, deſſen Begründer Franz Liſzt war. Mit einem Aufgebot von Hunderten von Mitwirkenden wurden in 18 Veranſtaltungen mehr als 30 Komponiſten zu Gehör gebracht. Neben den muſikaliſchen Gedenkſtunden für Franz Liſzt, Max Reger und Cornelius, deſſen„Barbier von Bagdad“ in Originalfaſſung im Nationaltheater erklang, waren es vor allem die Vertreter der junge ⸗ en Generation, die mit einem Durchſchnitts⸗ alter von 35 Jahren in den künſtleriſchen Wett⸗ bewerb traten. Unter den Darbietungen trat die neuzeitliche Ehormuſik großen Stils beſonders auffällig in Erſcheinung. Das Chorwerk als Ausdruck vpöl⸗ Lkiſchen Kunſterlebens war in der vorherrſchenden Form der„Hymne“ von hochfliegender Sehnſucht nach Ueberwindung des Alltags erfüllt. In den Uraufführungen von Heinz Schubert(Verkündi⸗ gung), Karl Thieme(Hymnus des Glaubens), Haus Wedig(Hymnus der Liebe) und in Max Gebhards„Feſtlicher Hymne“ überraſcht die Groß⸗ artigkeit der Mittel, die techniſche Gewandtheit, die polyphone Geſtaltungskraft, ohne daß dieſe jungen Werke mehr enthielten als äußerſt verheißungs volle Anſätze. Die Melodien des hochbegabten Heinz Schubert ſtrömen in kunſtvoller Verſchlingung, ge⸗ tragen von tiefem, zu grübleriſchen Ernſt, ohne ſich dem Ohr beim erſtmaligen Hören willig zu erſchlie⸗ ßen. Hans Wedig findet in ſeinem Liebeshymnus nicht den dithyrambiſchen Schwung ſeligverklärter Gedanken und verhält in unangebrachter Gefühls⸗ verſchloſſenheit. Mar Gebhard ſchreibt einen guten Chorſatz voll wortreicher Momente und ſchwankt zwiſchen Kunſt und Effekt im Schlußſatz, der in un⸗ erhörter Klangentfeſſelung das Deutſchlandlied als Cantus firmus mit Knabenchor bringt, auf dem Untergrund des Orcheſters kontrapunktiert mit acht⸗ ſtimmigem gemiſchten Chor. Als Gegenſatz hierzu wirkt Thieme mit ſparſameren Mitteln und abge⸗ wogenen Klangfarben ſtärker nach innen. Trotz mancherlei Mängel wie übertriebene Textwieder⸗ holungen erſcheint mir ſeine Schöpfung am zukunfts⸗ reichſten. Denn ſte verbindet in den Mittelſätzen geſchickt die Objektivität vorklaſſiſcher, barocker Form⸗ prinzipien mit ſubjektiver Schilderungskunſt. Für den erſt 27 jährigen Leipziger Tonſetzer ein Beweis ungewöhnlichen Könnens. Dieſes letzte Werk führt uns zugleich zu dem wich⸗ tigſten Stilproblem der Gegenwart, das in hohem Maße auch die übrigen Werke des Tonkünſtlerfeſtes beherrſchte. Das Wiederaufleben barocker Stil⸗ elemente mit ihren terzloſen Kadenzen, der holz⸗ ſchnittartigen Strenge der Polyphonie, der melodie⸗ bildenden Quarte bleibt ein äußerliches Nachahmen der Form mit antiromantiſcher Tendenz, wenn es nicht gelingt, wie bei Thieme Werte der eigenen ſchöpferiſchen Perſönlichkeit einfließen zu laſſen. Die Muſtk der Hitlerjugend als Sonderveranſtaltung des Feſtes(Heinrich Spitta, Gerhard Maaß, dann auch Wolfgang Fortner mit ſeiner nüchtern wirkenden„Deutſchen Liedmeſſe“) vermag im ein⸗ zelnen kraftvolle, kraftbildende Momente aufzuwei⸗ ſen, unterliegt aber als Ganzes allzu ſklaviſch einem einförmigen, einſeitigen Stilprinzip. Nur wenige ſind imſtande, ſich über die Form der hiſtoriſchen Vorlage dank ihres Perſönlichkeitswertes hinauszu⸗ heben: Fritz Büchtger mit drei herben, gehalt⸗ vollen Arcappella⸗Chören, Max Martin Stein mit einer geſchmackvollen Motette, und dann vor allem Ludwig Weber mit zwei ſeiner„Chorgemeinſchaf⸗ ten“. Von dem Eindruck dieſer Aufführungen war ich tief gepackt und erſchüttert: Im Jenaer Volks⸗ hausſaal die ſingende Gemeinſchaft des Publikums, Chorverbände auf dem Podium, rechts und links in den Rängen Hunderte der Jenaer Schuljugend, Mä⸗ del und Jungen mit ihren friſchen Stimmen, be⸗ herrſcht von Prof. Volkmanns ehrwürdigem Muſikertum. Das war herzensfromme muſikaliſche Gläubigkeitl Vor dieſer überwiegenden Fülle choriſtiſcher Dar⸗ bietungen trat die abſolute Inſtrumental⸗ muſik etwas in den Hintergrund. Da ſind zu nennen die längſt bekannten Morgenrot⸗Varia⸗ tionen von Gottfried Müller, Hugo Diſtlers „Muſik für Streichorcheſter und obligates Cembalo“, die neue Seiten dieſes hochverdienten jungen Ton⸗ ſetzers enthüllt, ein Orcheſterkonzert des viel beach⸗ teten Edmund von Borck, das immerhin bemer⸗ keuswerte Anſätze einer reifenden, von ſubjektivem Klangſinn erfüllten Perſönlichkeit zeigt, und ein ge⸗ danklich erarbeitetes, eigenwilliges Konzert für Streicher und Pauke von Hans Vogt. Die wert⸗ vollſten Eindrücke hinterließen ein Klavierkonzert von Karl Schäfer mit phantaſievoller Abwand⸗ lung romantiſch bewurzelter Themen in gefälliger, ſpieleriſcher Form, und die Orcheſterphantaſie über ein Thema von Frescobaldi aus der Feder des viel⸗ genannten Karl Höller, deſſen Gregorianiſche Hymnen vor zwei Jahren Aufſehen auf dem Wies⸗ badener Tonkünſtlerſeſt erregten. Das neue Werk zeigt beſonders in bezug auf den letzten Satz nicht ganz die ſtiliſtiſche Geſchloſſenheit der Hymnen, wenn auch ein echter„Höller“ voll ſchöpferiſcher Phantaſie, gebunden durch natürliche innere Geſetzmäßigkeit und voll Eigenheiten der Inſtrumentation. Das Ergebnis der Kammermuſik war wenig befriedigend. Ceſar Bresgen und Ludwig Ge b⸗ hard waren mit unſelbſtändigen Schöpfungen mit manchem kecken thematiſchen Wurf vertreten, als Melodiker voll beſinnlichem Humor gab ſich der nicht gleichmäßige Friedrich Hoff. Starken Beifall fand ein uraufgeführtes Streichquartett von Kurt von Wolfurt dank ſeiner vornehmen künſtleriſchen Geſinnung und gediegenen klaſſiziſtiſchen Haltung. Auf dem Programm ſtanden u. a. noch Hermann Simons bekannte, werterfüllte Goethegeſänge. Als einzige neue Oper wurde Hermann Reut⸗ ters kürzlich in Frankfurt a. M. uraufgeführter „Doktor Johannes Fauſt“ zur Diskuſſion geſtellt. Der Eindruck blieb zwieſpältig. Zwiſchen dem erſten Akt und den folgenden iſt ein Stilbruch unverkennbar. Für das alte Puppenſpiel mit den Geſtalten des Hans Wurſt und der Grete iſt der erſte Akt gedanklich zu überlaſtet, das Folgende in der thematiſchen Arbeit nicht genügend ausgefeilt. Wer eine ganze Szene auf ein verſehentlich über⸗ Was werden wird, ist dunkel, wðie die Welt sich wieder gestalten wird, ist verborgen, aber das Alte ist vergangen, und etwas Neues muß werden. Was Wir nun tun müs- sen, ist keinem verborgen: Wir müssen das Rechte und Redliche tun. Ernst Moritz Arndt. PPP nommenes Thema von Tſchaikowſky einſtellt, beweist damit den Mangel an ſchöpferiſcher Sorgfalt. Her⸗ mann Reutter hat aber in der Vielſeitigkeit der Ex⸗ findung, in der köſtlichen Friſche der wie aus emnem Guß geformten Liebesſzene zwiſchen Haus Wurſt und Gretel unbedingt die Fähigkeit zur Volksoper bewieſen, wenn es ihm gelingt, gedankliche Hem⸗ mungen auszuſchalten. Das Tonkünſtlerfeſt, das in ſeinem letzten Kon⸗ zert noch„Unterhaltungsmuſik“ von Hans Geb⸗ hard, Felix Raabe und Hans Petſch verſpricht, war reich an Querverbindungen zu muſikaliſchen Erſcheinungsformen der Gegenwart, ſo zum Beiſpiel zur Elektromuſik des Jörg Mager, die allein deshalb enttäuschte, weil der weltfremde, un⸗ gewandte Erfinder im Verlauf ſeiner improviſatv⸗ riſchen Ausführungen gar nicht dazu kam, alle Klang⸗ wunder ſeines„Partiturophons“ zu offenbaren. Es iſt unmöglich, den Mitwirkenden einzeln zu danken. So ſeien wenigſtens die muſikaliſchen Leſ⸗ ter der Abende mit Anerkennung bedacht: Dr. Eruſt Nobbe, Prof. Dr. Feliy Ober borbeck, der mit ſeiner Weimarer Muſtkhochſchule eine ſtimmungs⸗ volle Abendſerenade im Park veranſtaltete, Erhard Mauersberger, Dr. Rudolf Heſſe, Arm⸗ bruſt. Rühmenswert iſt die Gaſtfreundſchaft der thüringiſchen Städte, die in vielen Empfängen edle Geſelligkeit pflegten. Buch und Volk.(Heſt). Berlin⸗W. 85, Potsdamer⸗ Privat⸗Stroße 121. Mit dem ausländiſchen Schrifttum der Gegenwart be⸗ ſchäftigt ſich dieſes Heft. Ueber die Bedeutung auslaus⸗ deutſcher Dichter ſchreibht Dr Cornelius Bergmann. Zahl⸗ reiche durch Bilder ergänzte Proben geben einen Ausſchnitt aus neuen Werken auslanddeutſcher Dichter. Leſenswert ſind auch die kurzen Lebens⸗ und Werkberichte deutſcher Dichter, die neben einer kurzen Lebensdarſtellung eine ziemlich vollſtändige Bibliographie ihrer Werke aufweiſen. 1 4 Va 1 — D Pro⸗ u kla⸗ rigen ingen vürde zufzu⸗ s mit ch ge⸗ a un⸗ Mos⸗ rſeits Thina ineſi⸗ t Zu⸗ Japan eichen — 5 agte ieder eines ätten. ie ſich ichten 8 ge⸗ Ange⸗ t ge⸗ 1 zrün⸗ rege⸗ tuben nter⸗ vor he je⸗ ignis einen eſon⸗ gung kilde⸗ das das triſer An⸗ nung und daß Teil t iſt, rude, U u, Rahmen verſchiedene Sonderzüge den Mannheimer Montag, 22. Juni 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 279 Die Stadtseife Mannheim, 22. Juni. Der erſte Tropenſonntag 32 Grad im Schatten Nach den wirklich tropiſchen Wärmegraden der letzten Tage war kaum noch daran zu zweifeln, daß ſich auch der geſtrige Sonntag nicht anders geſtalten würde, zumal der Samstag eine Höchſtwärme von 31 Grad gebracht hatte. So konnte man mit einem guten Eindruck in den Sommer hineingehen, zumal der Frühling ſo große Enttäuſchungen gebracht hatte. Als Höchſtwärme wurden geſtern 32 Grad im Schatten ermittelt. Bei einer ſolch tropiſchen Hitze war die Parole„Auf ans Waſſer!“ nur allzu be⸗ rechtigt. Schon am frühen Morgen ſetzte eine Völkerwan⸗ derung zum Strandbad ein. In den Bade⸗ anſtalten herrſchte ebenfalls Hochbetrieb, da man ſich ſtark nach einer Abkühlung ſehnte, die der Rhein in ausreichendem Maße weit mehr als der Neckar bot. Allerdings dürften viele Mannheimer mit recht gemiſchten Gefühlen an den erſten Tropentag des Jahres 1936 zurückdenken, denn es gab Son⸗ nenbrände in großer Zahl. Man unterſchätzte die Strahlungskraft der Sonne, da man in dieſem Jahre ſo gut wie noch gar keine Gelegenheit hatte, mit der Sonne in Berührung zu kommen. In den Nachmittagsſtunden des geſtrigen Sonn⸗ tags ſchienen oͤie Straßen der Innenſtadt wie aus⸗ geſtorben. Wer nicht an das Waſſer geflüchtet war oder in den Bergen Erholung ſuchte, blieb zu Hauſe und verſuchte es ſich bei geſchloſſenen Fenſterläden ſo luftig wie möglich zu machen. Am frühen Nach⸗ mittag wurde von der Bergſtraße her ein Don⸗ nerrollen hörbar. Die in Richtung Weinheim Heppenheim auftauchenden ſchwarzen Wolken ließen vermuten, daß ſich im Odenwald ein Wärme⸗ gewitter entlud. Zu uns herüber kam aber das Gewitter nicht. Am Abend bevölkerten ſich durch die heimkehrenden Ausflügler und Strandbad⸗ gäſte die Straßen, wie auch neues Leben in die Gaſt⸗ ſtätten kam, wobei man allerdings den Gartenwirt⸗ ſchaften den Vorzug gab, die durch die ſchlechte Dit⸗ terung im Juni ſchwere Einbuße erlitten haben. Lebhafter Bahnverkehr Heber das Wochenende herrſchte, durch das ſom⸗ merliche Wetter begünſtigt, ein reger Verkehr, der ſich am Samstag durch einen lebhaften Wo⸗ chenendverkehr ausdrückte. Dazu kam ein ſtarker Sonder zugs ver kehr, in deſſen Hauptbahnhof berührten: Von Stuttgart nach Dietz, von Mannheim⸗Waldhof nach Neckarſteinach, von Eßlingen nach Koblenz, von Stuttgart nach Koblenz, von Kehl nach Wiesbaden und ſchließlich kam noch der Köß⸗Zug von Fiſchbach nach Mann⸗ heim. Am Sonntag herrſchte vor allem ein ſehr reger Ausflugsver kehr in das Neckar⸗ tal und an die Bergſtraße. Der billige Sport⸗ ſonderzug um 7 Uhr mußte ſogar doppelt gefahren werden. Der Stadtbeſuch war, wie kaum anders erwartet werden konnte, mäßig. Die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ fuhr mit 650 Perſonen nach Annweiler, während ein Sonderzug von Wiesbaden nach Mannheim zurückkehrte. Auch der erſte Ferienſonderzug berührte auf der Fahrt von Berlin nach Saarbrücken den Mannheimer Hauptbahnhof, durch den auch Sonderzüge von Karlsruhe nach Bingen, von Mannheim⸗Waldhof nach Elmſtein und von Altenſteig nach Köln rollten. Der Verkehr auf dem Rhein ſtand ebenfalls ganz im Zeichen des ſchönen Wetters zumal man ja bei einer Fahrt auf dem Rhein eine recht erfreuliche Abkühlung finden konnte. Schon der Vormittagsdampfer zum Mittelrhein wies eine weſentlich beſſere Beſetzung als an ſonſtigen Sonn⸗ Die Stadt ſteht im Zeichen der Jugend. Das deutſche Jugendfeſt und das Unter gau⸗ Sportfeſt des Bd M ſind wohl organiſatoriſch ganz verſchiedene Veranſtaltungen, aber zuſammen gehört doch alles. Es ſind dieſelben Lieder, derſelbe Marſchtakt, von denen Plätze und Straßen wider⸗ hallen. Samstag morgen.30 Uhr fing das Jung⸗ volk ſchon auf allen Plätzen an. Aufſtellung und„Richt euch“, Lieder und dumpfer Trommelſchlag, kurze Anſprache eines Jungvolk⸗ führers über die Bedeutung der Sache, und ſchon geht es los mit Lauf, Weitſprung und Weitwurf. Lehrer und altgediente Mitglieder von Sportvereinen ſind Kampfrichter. Die Uniformen und Brotbeutel liegen ſäuberlich geordnet der Reihe nach am Platzrande oder auf Zuſchauerbänken. Hie und da entſteht auch Unordnung und Streiterei bei den Kleineren; denn es ſind unruhige Geiſter, wenn man ihnen nicht auf die Finger guckt. Aber ſchon ſind die Führer zur Stelle, ſchlichten, weiſen zur Ordnung und laſſen die Worte ertönen, die noch zu allen Zeiten und bis in hohe Soldaten⸗Altersklaſſen nötig waren, wollte man Ordnung halten. Immer aber geht der Kampf weiter, legen ſich die Jungen mit Ehrgeiz hinein in den Sprung, kommen gut ab, und werfen den Körper nach vorn, wodurch viele koſtbare Zentimeter verloren gehen. Rennen ſie einher in gewaltigem Spurt, werfen ſie aus der Schulter und ſchön in der Richtung am Meßband entlang, daß es eine Freude iſt, Richter zu ſein. Es ſchwirren die Zahlen hinüber und herüber, die die Grundlage für raffinierte Punktwertung abge⸗ ben. Die armen Lehrer haben wahrhaftig nichts zu lachen; denn ſie müſſen ſtehen bis gegen 1 Uhr in der prallen Mittagſonne, auſpaſſen und gerecht ur⸗ teilen, die Säulen des Ganzen, und ſehr zu bewun⸗ dern. Die Kontrolle über alle Plätze bis weit in die Vorſtädte hinüber aber hatte Unterbannführer Weber der auch nicht ſchlecht zu ſchaffen hatte. Das waren etwa 7000 Jungen, die dieſen Vor⸗ mittag ihre Leiſtungen zu zeigen hatten. Die beſte Jungenſchaft war eine aus Neckarau, zum Fähnlein 22 gehörig; ſie hatte 2304 Punkte, und dei ihr war auch der beſte Junge, ein Vierzehnjähri⸗ ger mit Namen Richard Wagner, auf den man künftig ein Auge haben wird. Der warf den Ball 70 Meter weit, lief die 60 Meter in 8,6 Sekunden und ſprang 5,30 Meter weit. Ueberhaupt kann man ſagen, daß die Jungen von den Vororten und länd⸗ lichen Revieren der Stadt durchweg beſſer abſchnit⸗ ten, beſonders im Springen; denn ſie haben nun ein⸗ mal beſſere Luft und mehr Bewegungsmöglichkeit, turnen auf Zäunen und Bäumen herum. Wahr⸗ ſcheinliche Beſtätigung kann man erwarten, wenn erſt die Landorte des Jungbanns am nächſten Sams⸗ tag gekämpft haben. Die Hitler⸗Jugend kämpfte am Sonntag⸗ vormittag, ging gleich ans Werk, um ſo ſchnell wie möglich in den frühen kühlen Morgenſtunden fertig zu werden, denn auf Leiſtungen in der Mittagsſonne kann man ſich nicht verlaſſen. So kam man mit Hilfe der Lehrer und Kampfrichter aus den Sportvereinen ſchnell vorwärts. Das ſind ja auch ältere Jungen mit mehr Diſziplin im Leibe, gewohnt, auf dem Fleck zu bleiben, den der Führer befohlen hat, und vor allem das zu tun, was vorgeſchrieben. So war man in der Regel ſchon um.30 Uhr fertig und konnte an die Errechnung der Punktzahlen gehen. Hier und da, wo man noch beſondere Kräfte in ſich ſpürte, wurde außer Konkurrenz noch ein kleiner Wettkampf der Führer ausgefochten, wie bei der Fliegergefolgſchaft. Und wenn die Führer ſich unter ſich mal beſonders abmühen müſſen in Lauf Jugend auf allen Spielfeldern Wettkämpfe, Feiern, Fackelzug oder Sprung, dann haben die Untergebenen ihr Sondergaudi und ſparen nicht mit ironiſch⸗anfeuern⸗ den Zurufen. Auch bei der HJ konnte man bemerkenswerte Höherleiſtungen der ländlichen Stadtbezirke melden. wie überhaupt dieſes deutſche Jugendfeſt mit allem, was noch dazu gehört(denn die ganzen Schulen haben ja ſchon die vergangene Woche hindurch ge⸗ kämpft), auch ſeine beſondere ſtatiſtiſche Be⸗ deutung hat. Man gibt nämlich genau Obacht darauf, wie ſich die Leiſtungen verhalten zu Alter, Gewicht und Beruf des betreffenden Jungen, und ſo wird man noch manches Lehrreiche auch in die ſport⸗mediziniſche Wiſſenſchaft hineintragen. Sonſt iſt nach dem Stand der Ausrechnung noch nicht viel zu berichten. Die Keule kam mehrfach über 50 Meter, der Weitſprung über fünf Meter und beim 100⸗Meter⸗Lauf war man öfter in der Nähe der 12 Sekunden, die wahrhaftig kein Pap⸗ penſtiel ſind, wenn man nicht ſpeziell darauf geeicht iſt. Schließlich hatte der BdM noch durch ſein verlegtes Untergau⸗Sportfeſt an beiden Tagen eine Menge zu tun. Da wurde am Samstagnachmittag auf dem Stadion⸗ ſpielfeld ſtundenlang geprobt. Die Sportreferentin Gertrud Wolf hatte am Mikrophon Arbeit genug, den letzten Schliff zu geben. Nicht weniger die Mä⸗ del unten, die pauſenlos Kommandos ihrer Schlan⸗ gelegen⸗, Hampelmann⸗ und Purzelbaumfiguren über ſich ergehen laſſen mußten. Abends Antreten am Meßplatz zum Fackelzug durch die Stadt. Der führte die Dammſtraße ent⸗ lang(was beſonders ſchön ausſah), über die Hinden⸗ burgbrücke, durch die Jungbuſchſtraße am Marktplatz vorbei, bis zur Kunſtſtraße, über Planken und Bis⸗ marckſtraße zum Schloßhof. Für Takt ſorgten drei Spielmannszüge der HJ. Singen können die Mädel alleweil. Erfreulich waren die Abſtände. Auch kam man öfters gut durch die Schwenkungen. Rührend war die Kameradſchaft in den kurzen Schritten der Großen, die die ganz Kleinen am Schluß zu führen hatten. Die Freiwillige Feuerwehr hatte Männer unterwegs, die halb ausgebrannte Fackeln abnah⸗ men und dafür ſorgten, daß ſie ordnungsgemäß ge⸗ löſcht wurden; denn bei ſo trockener Hitze kann leicht was paſſieren. Das war ein Marſch der Drei⸗ tauſend und ſah herrlich aus mit der Einheitlich⸗ keit der Bluſen und weißen Söckchen, den Wimpel⸗ wäldern an Spitze und Ende. Aber es dauerte natürlich bis über 10 Uhr. Am folgenden Morgen war Morgenfeier auf halbelf Uhr angeſetzt worden, aber vielfach muß⸗ ten die Mädel ſchon wieder um halbſieben Uhr an⸗ treten, und das wurde vielen zu viel. Während der Feier, die ſo ſchön aufgezogen war mit Untergau⸗ Orcheſter und vielerlei Sprechchören und Weihe der Wimpel, ſchien doch die Sonne im Stadion zu heftig auf die ungeſchützten Köpfchen der Kleinen nieder. Manche wurde blaß und mußte weggetragen wer⸗ den. Ueberall hatten die Mädel vom Sanitätsdienſt zu tun. Wackere Ziviliſten von der Ss und ande⸗ ren Formationen halfen mit. Wagen wurden bei⸗ geſchafft, die Obergauführerin Irmgard Derichs⸗ weiler verzichtete auf ihre Anſprache und ſorgte ſich mit tätiger Hilfe um die Ermüdeten im Sani⸗ tätszelt. Die Maſſe verſammelte ſich in der Rhein⸗ Neckar⸗Halle, wo ihnen viel Tee für die durſtigen Kehlen und Eſſen gereicht wurde. Die eigentlichen Sportlerinnen, weit über 1000 Stück, aßen im Sta⸗ dion, braun, trainiert und unbekümmert das eigent⸗ liche Feſt des Nachmittags erwartend, das erſt um 3 Uhr ſtattfand, und zu dem auch die Stadt viel ſchöne Preiſe in Geſtalt von Sportgerät und Bü⸗ chern geſtiftet hatte. Dr. Hx. Die Einladung des Verkehrs⸗Vereins zur erſten Mondſcheinfahrt nach Worms übte ein ſo große Anziehungskraft aus, daß die vor⸗ geſehene Höchſtgrenze überſchritten wurde. Ueber 500 Fahrgäſte betraten am Samstag den Dampfer tagen auf und auch das Nachmittagsſchiff konnte mit einer ſtattlichen Anzahl von Fahrgäſten die Reiſe antreten. „Willem III.“, der am Köln⸗Düſſeldorfer Bock be⸗ reitlag. Die hochſommerliche Witterung war für Zellſtoff⸗Gefolgſchast fährt ins Blaue Bei einem in Schichten eingeteilten und daher durchlaufenden Betrieb, wie er bei der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof eingeführt iſt, läßt es ſich nicht durchführen, daß ſtets die geſamte Gefolgſchaft an den Betriebsveranſtaltungen teilnimmt. So konnte man zu dem am Samstag als„Fahrt ins Blaue“ durchgeführten Gefolgſchaftsaus⸗ flug auch nur ein Drittel der Belegſchaft einladen, zu der ſich noch einige Familienangehörige gesellten. Man hatte es wirklich verſtanden, das Ziel dieſer Fahrt geheimzuhalten, denn weder die Fahrkarte noch der Gutſcheinblock verrieten nähere Einzelheiten. Man hatte nur Anweiſung, die Badeſachen mitzu⸗ nehmen. Mit 700 Perſonen beſetzt dampfte in der Frühe des Samstags der Sonderzug von Mannheim⸗Waldhof ab. Als im Mannheimer Hauptbahnhof noch weitere 50 Teilnehmer zugeſtiegen waren, ging es ab in Rich⸗ tung Heidelberg. In Neckarſteinach begannen die Wanderungen, für die ſich acht Wanderführer des Odenwaldklubs zur Verfügung geſtellt hatten. Auf acht verſchiedenen Wegen, eingeteilt nach zeitlicher Ausdehnung, erklärten die Wanderfreunde den Zell⸗ ſtoffleuten die Schönheiten des Odenwaldes und des Neckartales. Bei dem herrlichen Wetter waren dieſe Ausflüge ein Genuß, der kaum noch einer Steige⸗ rung fähig war. Wer ſich ausruhen wollte, ließ ſich im Neckarſteinacher Neckarſtrandbad nieder. Zur Mittagszeit kam man in den acht Gaſtſtätten zuſammen, um dort das Mittageſſen einzunehmen. Gar manche hatten es eilig, wieder in das Strand⸗ bad zu kommen, das ſich immer mehr bevölkerte. Stand doch auch der Nachmittag ganz zur freien Ver⸗ fügung. Die Kapelle der Zellſtoff⸗FJeuerwehr, die ſich freiwillig für dieſen Kameradſchaftsausflug zur Verfügung geſtellt hatte, obgleich ſie am folgenden Tag ein ſchwerer Dienſt erwartete, ſiedelte ebenfalls in das Strandbad über und gab dort ein Strand⸗ konzert. Nur zu raſch verging die Zeit, denn um fünf Uhr mußte man ſich wieder am Bahnhof zur Rückfahrt verſammeln. Daß es nicht gleich nach Hauſe gehen würde, wußte man, denn der Gutſchein⸗ block enthielt noch einen Abſchnitt für ein Abend⸗ eſſen. Nun gab es eine neue Ueberraſchung, da nicht der Sonderzug beſtiegen wurde, ſondern es unter Vorantritt der Muſik an das Neckarvorland ging, wo die drei Motorſchifſe„Alt⸗Heidelberg“, „von Hindenburg“ und„Bligger von Steinach“ feſt⸗ gemacht hatten. Alſo Dampferfahrt nach Heidel⸗ berg. In ausgezeichneter Stimmung fuhr man durch das ſchöne Neckartal. Die Kapelle auf dem„Hin⸗ denburg“ und die Handharmonikaſpieler auf den übrigen Schiffen trugen zur Erhöhung der Stim⸗ mung bei.. In Heidelberg war in der Stadthalle für 750 Per⸗ ſonen das Abendeſſen gerichtet und ſo beſchloß man dort in ſchönſter Harmonie dieſen Gefolgſchaftsaus⸗ flug. Direktor Dr. S chmidt konnte in einer kur⸗ zen Anſprache mit voller Ueberzeugung allen Ar⸗ beitskameraden den Dank ausſprechen, die in ſo un⸗ ſübertrefflicher Weiſe den Gefolgſchaftsausflug vor⸗ bereitet und dafür geſorgt hatten, daß jeder Arbeits⸗ kamerad den Tag ſo verbringen konnte, daß kein Wunſch mehr offen blieb. J. N rene Sonnwenofeier auf dem Rhein Mit dem Verkehrs⸗Verein nach Worms eine Rheinfahrt wie geſchaffen. Es muß warm ſein, wenn man ſich auf dem Waſſer wohlfühlen will. Und ſo war die Stimmung von vornherein auch ohne die anfeuernde Wirkung eines guten Tropfens ſo vor⸗ züglich, daß man nicht murrte, wenn man feſtſtellen mußte, daß die bereitgeſtellten Tiſche nicht aus⸗ reichten. Die Beobachtung der beiden Ufer ließ einen Schluß auf das Strandleben zu, das geſtern Tauſende aufs Waſſer lockte. Viele hatten ſchon ihren Wig⸗ wam aufgeſchlagen, der aus dem Grün der Ufer⸗ landſchaft grüßte. Als das in Feſtbeleuchtung er⸗ ſtrahlende Wormſer Rheinkaffee erreicht war, ſchwenkte der Dampfer ein und entließ die Ausflügler, die an der Landungsſtelle von den Klän⸗ gen der Wormſer SA⸗Kapelle unter Leitung des M3. Föhrig und von vielen Wormſern emp⸗ fangen wurden. Eine Minderheit begab ſich zur Stadt. Aber die meiſten ließen ſich in der geräu⸗ migen Halle des Rheinkaffees nieder, um nicht lange zu zögern, als die SA⸗Kapelle zum Tanze aufſpielte. Verkehrsvereins⸗Führer Egenolf begrüßte herz⸗ lich die Mannheimer, um ſeiner beſonderen Freude über die große Teilnahme an dem Ausflug Ausdruck zu geben, gleichzeitig aber auch zu dem Backfiſch⸗ feſt einzuladen und daran die Verſicherung zu knüpfen, daß die Wormſer bald in ebenſo großer Zahl nach Mannheim kommen würden. Herr Jäger, der Vertreter des Verkehrs⸗Vereins, der ſchon bei der Abfahrt ſich darum bemühte, daß jeder einen Sitzplatz bekam, dankte ebenſo herzlich für die war⸗ men Begrüßungsworte, mit der er die Bitte ver⸗ einigte, an der nächſten Mondſcheinfahrt in vierzehn Tagen ebenſo zahlreich teilzunehmen. Nur zu ſchnell verfloß die Stunde, die für den Aufenthalt am Wormſer Geſtade vorgeſehen war. Und ſo war, als die SA⸗Kapelle zum letzten Tanz aufſpielte, das Bedauern allgemein. Von neuem hatte man ein dichtes Spalier zu paſſieren, denn die Wormſer waren keineswegs in die Stadt gezogen, ſondern hatten mit nicht geringer Genugtuung beob⸗ achtet, wie wohl ſich die Mannheimer bei ihnen fühlten. Auf der Heimfahrt ſpielte der Klub „Rheingold“ auf dem Oberdeck und ein Stock⸗ werk tiefer ebenſo fleißig wie rheinabwärts auf dem Schifferklavier. Daß zu dieſen aufmunternden Klängen weiter flott getanzt wurde, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Die Uhr an der Rheinluſt zeigte genau zwölf Uhr an, als wir an ihr vorbeigingen. Die vier fröhlichen Stunden, die ſeit der Abfahrt ver⸗ floſſen waren, hatten ſo viel Entſpannu eng vom All⸗ tagsgetriebe geſpendet, daß man nur ungern die gaſtlichen Planken verlaſſen hatte. Wer nicht mehr mitkommen konnte, weil die vorgeſehene Teilnehmerzahl ohnehin ſchon über⸗ ſchritten war, muß ſich damit tröſten, daß, wie be⸗ merkt, die nälchſt e Mondſcheinfahrt in vier⸗ zehn Tagen ſtattfindet, die bei dem gleichen herr⸗ lichen Wetter ſicherlich die gleiche Zugkraft ausüben wird. Unſer Bericht über den Ausflug wäre nicht vollſtändig, wenn wir unterlaſſen wollten, davon Notiz zu nehmen, daß auch die Gedok an der Heimfahrt teilnahm, die am Nachmittag unter Lei⸗ tung des ſtellvertretenden Vorſitzenden des Wormſer Verkehrs⸗Vereins, Dr. Kuzel, viel zu ſehen be⸗ kommen hatte. Es würde uns freuen, wenn es möglich wäre, den uns gegenüber geäußerten Plan zur Ausführung zu bringen, die Mannheimer Preſſe auf einer Rundfahrt an die Stätten zu führen, die in der Umgebung von der reichen geſchichtlichen Vergangenheit Wormatias beredtes Zeugnis ab⸗ legen. Sch. eee Mütterkurſus Die Mütterſchule macht darauf aufmerkſam, daß der am 23. Juni, nachmittags 74 Uhr, beginnende Kurſus über Säuglings⸗ und Kleinkinderpflege der letzte Kurſus vor den großen Ferien iſt. Die folgenden Kurſe beginnen dann erſt wieder im Mo⸗ nat September. Jede deutſche Frau muß ſich vor der Ehe ihrer Auf⸗ gaben als Frau und Mutter bewußt ſein. Daher beſuche ſie frühzeitig die Kurſe der Mütterſchule. Auch die werdende Mutter ſoll nicht erſt kurz vor der Niederkunft ſich zu einer Kurſusbeteiligung entſchlie⸗ ßen. In Ruhe und ohne Haſt ſollen die Vorberei⸗ tungen für das zu erwartende Kind getroffen wer⸗ den. Man ſpart dadurch Aufregungen und Geld. Es gehört zur erſten Pflicht einer jeden deut⸗ ſchen Frau, daß ſie die Gelegenheit zum Beſuch eines Mütterkurſus wahrnimmt. Die Vielſeitigkeit des Unterrichtsplanes gibt ihr über die wichtigſten Fragen auf dem Gebiet der Säuglings⸗ und Kin⸗ derpflege, der Mutterſchaft, der Erziehung Auf⸗ ſchluß. Um auch den Minderbemittelten Gelegenheit zum Beſuch unſeres Kurſes zu geben, gewähren wie eine Ermäßigung der Gebühr. Anmeldungen und Auskunft: Mütterſchule L g, 7/8, 8. Stock, Fernruf 24 939. Hoftenkugeiln 500,0(1 Pfund) 20 2 Mottentafeln 5 Stück 20., 1 Tafel 5 4 Alle Ungeziefermittel zußerst billig in 2116 Springmann's Drogerie, P, Tel. 228 88 * Auf der falſchen Seite angefahren. Während der Gleiserneuerungsarbeiten in der Breiten Straße iſt in den Parallelſtraßen bekanntlich das Parken von Fahrzeugen jeweils auf einer Straßen⸗ ſeite verboten. Die Fahrzeugführer, die auf der jeweils für das Parken gesperrten Seite fahren und ihre Fahrzeuge abſtellen wollen, müſſen bis zur nächſten Straße fahren und dort in eine Seiten⸗ ſtraße abbiegen. Dieſen kleinen Umweg wollte ſich der Fahrer eines Lieferkraftwagens erſparen, der vor T 2 zu halten beabſichtigte. Da dies verboten war, fuhr er, ohne ein Richtungszeichen zu geben, auf die linke Straßenſeite. In dem gleichen Augen⸗ blick kam in der gleichen Fahrtrichtung ein Laſt⸗ kraftwagen, deſſen Lenker glücklicherweiſe noch ſeine Fahrt abbremſen konnte, als ſich der Lieferwagen quer zu ſeiner Fahrbahn ſtellte. Trotz des ſcharfen Abbremſens fuhr der Laſtkraftwagen den Liefer⸗ wagen ſeitlich an und beſchädig te ihn erheb⸗ lich. Die Schuld trifft ausſchließlich den Lenker des Lieferwagens. an Glück im Unglück hatte am Samstagnachmittag ein etwa neun Jahre altes Mädchen, als es die Straße von ber Ringanlage nach der Ecke O 7 über⸗ ſchreiten wollte. Es wurde von einem von Richtung Friedrichsbrücke auf den Ring fahrenden Kraft⸗ wagen erfaßt und geriet unter den Wagen. Der Kraftwagenführer verſuchte, ſeinen Wagen auf die Seite zu reißen. Dies gelang ihm auch, ſo daß der Wagen vor den Bürgerſteig O7 zu ſtehen kam. Das Kind wurde zr einem in der Nähe wohnenden Arzt gebracht, der es verband. Es hatte glücklicherweiſe nur Geſichts verletzungen erlitten. Der Kraftwagenführer brachte es mit ſeinem Wagen nach Hauſe. Durch die Geiſtesgegenwart des Wagen⸗ lenkers iſt ein ſchwereres Unglück verhütet worden. Der Vorfall lehrt wieder— wie auch der Fall am Pfingſtſamstag, bei welchem ein Mädchen ebenfalls von einem Kraftwagen angefahren wurde und einen Schenkelbruch davontrug— daß Kinder in dieſem Alter an derart verkehrsreichen Kreuzungen nur in Begleitung Erwachſener die Straße überſchreiten ſollten. N * Käfertaler Auſchlußſtraße an Reichsautobahn wieder frei. Als vor mehr als Jahresfriſt die Um⸗ gehungsſtraße von Käfertal in Richtung Viernheim verlängert wurde, um ſo den alten Kreisweg 2 utit ſeinen vielen unüberſichtlichen Kurven aufzuheben, ſtellte man die Fahrbahndecke zunächſt noch nicht endgültig her. Da man bei der nunmehrigen Her⸗ richtung der Straße mit einer teilweiſen Sperre nicht raſch genug vom Fleck kam, hatte man die Straß e einige Zeit ganz geſperrt und den Verkehr wieder auf die alte Straße verwieſen. Dieſe Arbeiten ſind nun beendet und ſo konnte am Samstag wieder der geſamte Verkehr für die neue, in gerader Linie von Käfertal bis zum Straße freigegeben werden. Mit Genug⸗ tuung ſtellte man feſt, daß die Straßendecke nunmehr iſt. Es dürften ſich nun ſehr viele Mannheimer aus den nördlichen und öſtlichen Gebieten der Stadt ent⸗ ſchließen, über Käfertal auf die Reichsautobahn zu gehen, zumal dieſer Weg für dieſe Stadtgebiete näher iſt als über die Auguſta⸗Anlage. 75 57 5 Viernheimer Anſchluß der Reichsautobahn ziehende von der gleichen Güte wie die Reichsautobahn ſelbſt 4. Seite/ Nummer o Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1888 Sommernachtsfeſt der Siederhalle Man darf ſchon ſagen, daß die Lieberhaller mit dem Wettergott im Bunde ſind, benn auch beim Sommernachtsfeſt beſcherte er ein Wetter, wie man es nicht ſchöner hätte wünſchen können. Die warme Sommernacht, die den Aufenthalt im Freien zu einer wirklichen Annehmlichkeit werden ſieß, hatte am Samstagabend nicht nur viele Mit⸗ glieder und Freunde in den Ballhausgarten gelockt, ſondern es kamen auch ſehr viele Gäſte. Der mit Lampions in den Liederhalle⸗Farben Grün⸗Weiß⸗ Rot ſchön geſchmückte Ballhausgarten bot einen wundervollen Anblick, der auch von den zahlreichen Zaungäſten genoſſen werden konnte, die auf den Wegen des Schloßgartens Aufſtellung genommen Hatten. Es war ein guter Gedanke, zur Beſtreitung der Unterhaltungsfolge ſich die Mitwirkung des Mu⸗ ſikkorps des Infanterie⸗ Regiments 110 zu ſichern, denn es zeigte ſich wieder deutlich, welche großen Sympathien unſere 110er⸗Muſiker bei den Mannheimern genießen. Was die Kapelle unter der ztelbewußten Stabführung von Muſikmeiſter Kraus bot, war ausgezeichnet. Die Muſiker zeig⸗ ten ſich auch ſo unermüdlich in ihrem Spiel, daß keine Langeweile aufkommen konnte. In den Konzertpauſen brachte unter Muſikdirek⸗ tor Gellerts Leitung der Geſamtchor der„Lieder⸗ halle“ verſchiedene Chöre zum Vortrag, die mit vol⸗ lem Recht den gleichen Anklang fanden wie die aus⸗ gezeichneten Vorträge des Doppelquartetts. Bei einer kurzen Anſprache holte Vereinsführer Georg Schäfer die Ehrung des ſechzig Jahre alt gewordenen Sängerkameraden Georg Jacob nach und ließ auch eine Ehrung dem verdienten Muſik⸗ meiſter Kraus wie auch den beiden anweſenden Vertretern der mit der„Liederhalle“ befreundeten Ludwigshafener Liedertafel zuteil wer⸗ den. Als um 11.30 Uhr die 110er ihr Konzert beendet Hatten, ſpielte im kleinen Saal die Kapelle Mayer mit Schwung zum Tanz auf. E Das Gleichgewicht verloren hat eine am Samstag vom Markt kommende rabfahrende Frau, die auf dem Gepäckträger ein Körbchen mit Ananas ſtehen hatte. In der Nähe des Parade⸗ platzes wurde die Frau durch einen vorüberfahren⸗ den Kraftwagen unſicher, ſo daß ſie beim Abſpringen das Gleichgewicht verlor. Obgleich das bis zum Rande mit Ananas gefüllte Körbchen feſt auf den Gepäckträger gebunden war, entleerte ſich bei dem Umſtürzen des Rades der Korb faſt vollſtändig. Ein paar Jungen halfen der Frau beim Zuſammen⸗ leſen der Früchte. r Aus der Pfalz Reiche Spuren einer Römerſiedlung im Bienwald entdeckt * Schaidt, 19. Juni. Bei Ausführung von Ar⸗ beiten am Otterbach ſind von den Arbeitern jüngſt reiche Spuren der einſtigen Römerſiedlungen im Bienwald entdeckt worden. Es wurde bei Ver⸗ legung des Bachbattes im Boden auf eine größere Menge Scherben aus Terra Sigillata geſtoßen, welche ſchöne Verzierungen aufweiſen, An einer anderen Arbeitsſtelle fanden ſich Bruchſtücke römiſcher Steinziegeln. Es iſt ſomit erneut der Beweis er⸗ bracht worden, daß der Bienwald in früherer Zeit auch Römerſiedlungen aufwies und in der Gegend von Freckenfeld auch einmal eine römiſche Ziegel⸗ brennerei betrieben wurde. Im vorigen Jahre ſind in gleicher Gegend bereits auch zahlreiche Funde aus der Steinzeit gemacht worden. Neue Notſtandsmaßnahmen in der Südpfalz * Landau, 17. Juni. In den Notſtandsgebieten ſind in der Sonderaktion zur Arbeitsbeſchaffung für das Grenzland wieder in einmaliger Form für 18 Fälle Zuſchüſſe zu Notſtaudsmaßnahmen gegeben worden. Daneben wurden zur Durchführung der Arbeiten der Gemeinden auch Darlehen gewährt. Mit den zur Verfügung ſtehenden 879 800 Mark kön⸗ nen 137 200 Tagſchichten ermöglicht und durch⸗ schnittlich 80 Tage lang 1810 Volksgenoſſen beſchäf⸗ tigt werden. Die Notſtandsmaßnahmen ſehen in den Orten Albersweiler, Böllenborn, Eſſingen, Göcklin⸗ gen, Leimersheim, Mörzheim, Neuburg, Kandel, Landau(Siedlungsſtraße zur Wollmesheimer Höhe 150000 Mark), Insheim, Godramſtein, Goſſerswei⸗ ler, Stein, Rechtenbach, Schweigen, Scheibenhardt, Zeiskam, Niederhochſtadt und Oberluſtadt meiſt Eut⸗ wäſſerungsarbeiten, Oedlandkultivierung, Straßen⸗ und Wegebauten, Wald rodungen und u. a. auch die Arbeiten der Erlenbachregulierung vor. Zwei Perſonen im Bodeuſee ertrunken * Konſtanz, 19. Juni. Innerhalb zweier Tage ertranken zwei Perſonen. Am Dienstag ertrank, wie berichtet, beim Baden der weithin bekannte In⸗ haber des Hotels„Löwen“ in Kreuzlingen, B raig, der ſich mit einem Boot auf das Waſſer hinausbe⸗ geben hatte. Am Mittwoch kam in Ueberlingen die 15fährige Edith Schoy beim Baden durch einen tragiſchen Unfall ums Leben. Das Mädchen ſtieg in der Badeanſtalt auf einen Pfahl. In etwa 1,0 Meter Höhe über dem oberen Ende des Pfahles führt die elektriſche Stromleitung zu einer Laterne. Mit dieſer Leitung kam das Mädchen in Berührung. Durch den Schlag, den ihr der Strom verſetzte, ſtürzte es mit einem Schrei in den See und er⸗ trank. „Kraft durch Freude“ Donnerstag, 25. Inni Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 17.30 bis 19.30 Uhr und 19.30 bis 21 Uhr jeweils Stadion, Haupt⸗ ſpielfeld. i a Leichtathletik(Frauen und Männer): 18.30 bis 20 Uhr Stadion, Hauptſpielſeld. a Kurſus für Körperbehinderte: 20.30 bis 21.90 Uhr Feu⸗ denheimſchule, Knabenturnhalle.. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäs⸗ chen]: 17.80 bis 19.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 18.30 bis 20 Uhr und 20 bis 21.30 Uhr Humboldtſchule. 19.80 bis 21.30 Uhr Eliſabethſchule, D 7. 20 bis 22 Uhr Feudenheimſchule, Mädchenturnhalle. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen): 21 bis Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Jiu⸗Jitſu(Frauen und Männer): 20 bis 21.90 Uhr Sta⸗ dion, Vorhalle der Gymnaſtikhalle. Commernachtjeſt im Hindenburgpark Ein Zaubergarten mit 5300 funkelnden Lichtern Dr. F. H. Ludwigshafen, 22. Junt. Das Sommernachtfeſt des Hindenburg⸗ parks ſtand unter einem ſehr günſtigen Stern. Wörtlich genommen war es das ganze weite Ster⸗ nenzelt des warmen Frühlings⸗Abſchiedsabends, das wolkenlos den duftenden Park überdachte und ſich zu ſpiegeln ſchien in 4500 bunten Glaslämpchen, 500 farbigen Tulpen und 300 großen Lampions. Die Mannheimer Kunſtfeuerwerkerei Buſch führte mit einem Stab von Fachleuten und Gehilfen die wirk⸗ lich feenhafte Beleuchtung ſämtlicher Beetanlagen mit Geſchick durch. Im Mittelpunkt das„Stern“ ⸗ Baſſins mit den Anlagen vor der Hauptgaſtſtätte, mit den großen und kleinen Lichterkreiſen rings um den Leuchtſpringbrunnen, der Pfälzer Garten, der Hei⸗ delberger Garten, der Stumpf⸗Garten, beſonders hübſch der neue Roſengarten(„Roſarium“). Hier war jede von Rohrgeflecht überdachte Laube durch bunte Lampions in eine romantiſche Südland⸗Stim⸗ mung getaucht. Die Wege waren von Fackeln um⸗ ſäumt. Die Schönheit der Beete unterſtrichen zahl⸗ reiche Glaslämpchen. Wohlausgedachte Beleuch⸗ tungsreize bargen auch die Gärten zwiſchen Haupt⸗ gaſtſtätte und Tanz⸗Kaffee, darunter kleine Buketts, gebunden aus je drei Windlichtern. Irrlichtern gleich erſtand durch alle Sträucher und Hecken buntes Geflimmer, aus den Lauben rings um das Pfälzer Weinhaus wie um das Stern⸗Kaffee und den Aus⸗ ſchank am Schwanenteich. Zu hören und zu ſchauen gab es allerhand. Mu⸗ ſikdirektor Ernſt Schmeißer dehnte das Son⸗ derkonzert ſeines Saarpfalzorcheſters bis ein halbes Stündelein vor Mitternacht aus. Es iſt allein ſchon ein Vergnügen, zu ſehen, wie Leiter und Ton⸗ körper zuſammenarbeiten, wie ſich der Geſtaltungs⸗ wille Schmeißers in oer Wiedergabe wertvoller Ton⸗ ſchöpfungen durchſetzt. Auch in der Zuſammenſtel⸗ lung der Vortragsfolge bewies der Leiter erneut ſeine glückliche Hand: Opern⸗Ausſchnitte im erſten Teil, Perlen der Operetten⸗Welt im mittleren und ſchwungvolle Märſche im Schlußteil. Die Arien der Soliſtin umrankte Schmeißer mit den zugehörigen Ouvertüren. Hedwig Erl, der wohlbekannte Kolo⸗ ratur⸗Sopran der Schweſterſtadt Mannheim, holte ſich ſchon mit der Antritts⸗Nummer(„Frag' ich mein beklommen Herz.. aus Roſſinis„Barbier von Sevilla“) herzlichen Beifall der Tauſende und ein Blumen⸗Angebinde eines beſonders begeiſterten Verehrers ihrer Geſangskultur. Den zweiten Teil bereicherte ſie mit etwas leichterer Ware: dem Lied der Geiſha. Den Schluß bildete das Leiblied aller Koloratur⸗Soprane: Straußens Frühlingsſtimmen⸗ Walzer. Im Stern⸗Kaffee ſorgte ein Stern der Kleinkunſtbühne für Stimmung, Elſe Ette, die exzentriſche u. a. Tänze der Geſchwiſter Stork aus Mannheim anſagte. Im Ausſchank am Teich ſpielte ein Violiniſt auf, begleitet von einer jungen Dame auf einem ſchier überdimenſionierten chroma⸗ tiſchen Schifferklavier. Eine halbe Stunde nach Mitternacht begann die mühſelige Löſchung und Einſammlung der 5300 Lämpchen, die die Stadt Ludwigshafen käuflich er⸗ worben hat. Der Leuchtſpringbrunnen hatte ſich während des ſchönen Abends brav und wohl⸗ beherrſcht auf vielfarbige niedrige Strahlenbündel beſchränkt. Nun endlich konnte auch er ſich zur vol⸗ len Geltung bringen. Der Sommernachtstraum 1936 war damit ausgeträumt, denn eine Wieder⸗ holung iſt angeſichts der großen Koſten nicht möglich. Rund 5000 Beſucher erlebten das herrliche Feſt mit und werden dieſen bisher ſchönſten Abend nicht ſo leicht wieder vergeſſen, am wenigſten den berücken⸗ den Anblick, den das bunte Lichtermeer von der Eingangs⸗Terraſſe her beſcherte. Der Tod auf der Straße Völlig unerwartet abgerufen wurde ein verhei⸗ rateter Angeſtellter, der am Samstagvormit⸗ tag in der Gräfenau⸗Straße vor dem Eichamt einen Herzſchlag erlitt und ſofort tot war. An der Ecke Mundenheimer und Rott⸗Straße ſtieß ein Radfahrer mit einem nach der Stadt fah⸗ renden Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Rad⸗ fahrer wurde durch den Anprall auf die Straße geſchleudert und erlitt mehrere Rippen brüche. Die Freiwillige Sanitätskolonne brachte den Ver⸗ letzten in das Städtiſche Krankenhaus. Uerbetagt der U S Os 37 U Can Bade 2 Boxen: Für Schüler 19 bis 20 Uhr, für Anfänger und Fortgeſchrittene 20 bis 21.30 Uhr, jeweils in der Gymna⸗ ſtikhalle im Stadion. Schwimmen(Frauen und Männer]: 18.30 bis Aar 1 Rheinbad Arnold, oberhalb der Rheinbrücke. Freitag, 26. Juni N Tennis(Frauen und Männer):.30 bis.30 Uhr, 9 bis 10 Uhr, 18 bis 19 Uhr und 19 bis 20 Uhr, jeweils Tennis⸗ platz am Friedrichsring. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, bei gutem Wetter Stadion, Hauptſpielfeld. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 17 bis 18 Uhr Waldhofſchule, Oppauer Straße. 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 20 bis 21.30 Uhr Turnhalle U⸗2⸗Schule. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen): 19 bis 20 Uhr und 16.90 bis 17.30 Uhr jeweils in der Gymnaſtikſchule Goetheſtraße 8. Bei günſtiger Witterung auf der Spielwieſe Rennplatz. 20 bis 21 Uhr Kurſfürſtenſchule, C 6. Rollſchuh(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr Turn⸗ halle U2⸗Schule. Schwimmen(nur Frauen): 9 bis 10.930 Uhr Rheinbad Arnold, oberhalb der Rheinbrücke. 20 bis 21.30 Uhr Stäs⸗ tiſches Hollenbad, Halle 2. Reiten(Frauen und Männer): e Mittwoch, 24. Juni 20 bis 21 Uhr SsS⸗Reit⸗ halle Schlochthof. Was hören wir? Reichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert..30: Muſikaliſche Frühſtückspaufe, — 10.00: Des Knaben Wunderhorn. 11.30: Bauernfunk. — 12.00: Mittagskon: Allerlei von zwei bis drei. 15.13: A— 15.30: Der alte Gartenzaun. Luſtiges 85 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Der bunte Frankfurter Nachmittag. — 19.00: Schwäbiſch⸗alemanniſche Welt.— 19.45: Mittter vergangener Zeiten.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſen dung: Stunde der jungen Nation. Vom Wecken bis zum Zapfenſtreich. Tageserlebniſſe bei Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe.— 20.45: Heinrich Schlusnus ſingt Lieder von Schubert und Brahms(Schallpl.]. 21.00: Wendling⸗Quartett.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Reichsſen dung: Olympia enſt.— 23.15: Klänge in der Nacht(Schallpl.).— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart Kleine Abendmuſik. Ausführende: Ellen Pfeil Paul Blöcher(Klarinette), Dr. Ernſt Cremer 22.30: (Sopran), (Klavier). Deutſchlandſender .10: Schallplatten. 10.00: Deutſche Dichtung und Muftk.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: A. Bauernfunk.— 12.00: Muftk zum Mittag.— 14.00: Aller lei.— 15.15: Norwegiſche Volksmuſik.— 15.15: Zettſchrif⸗ tenſchau.— 16.00: Muſtk am Nachmittag.— 17.50: Sport der Jugend.— 18.00: Geige und Klavier.— 18.30: Aus⸗ ländiſche Wiſſenſchaftler beſuchen deutſche Univerſitäten. — 18.45: Sportfunk.— 19.00: Feierabend(Schallpl.).— 20.10: Die Liebesſchule. Operette von Fr. v. Suppé.— 21.15: Abendkonzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Nachtmuſik. Montag, 22. Juni Nationaltheater:„Der Freiſchütz“, 15 Uhr Schülervorſtellung.— 20 Uht „Johannisfeuer“. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr Muſtkaliſcher Komödienabend. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Kabarett. Flugplatz: 9 bis 20 Uhr Rundflüge über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich am Rhein und Neckar. Roſarium: Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Moannheimer Bürgerhäuſer. Vom Fels zum Edel⸗ 5 ſtein. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gebffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr⸗ Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 5 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 18 bis 19 Uhr. Lichtspiele Univerſum:„Ein ſeltſamer Gast“.— Schauburg:„Perſik⸗ Tonfolm“. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen eumommen Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Mitgliedsbücher der Parteigenoſſen mit den Au⸗ fangsbuchſtaben M und N ſind eingetroffen. Die Orts⸗ gruppen holen die Bücher umgehend auf der Kreisleitung, Zimmer 10, ab. Kreiskartei. Politiſche Leiter Rheinau. Am 22. Juni, 20.30 Uhr, Hausleiterſitzung der Zelle IV im Nebenzimmer des Lokals Stürzel. Am 23. Juni, 20.15 Uhr, Sitzung der Betriebsführer auf der Ortsgruppengeſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Strohmarkt. Am 22. Juni, 20 Uhr, Heimabend im Ball⸗ haus. 255 5 Deutſches Eck. Am 22, Juni, 20 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Uhr ketterinnen zum Abrechnen ins Alte Rathaus. 5 Lindenhof. Am 22. Juni, 20.15 Uhr, Singen im Heim Eichelsheimerſtraße 51/58. Ng 5 Unterbaunappell. Die Gef. ſteht am 24. Juni um 20.00 Uhr auf dem Platz vor der Ke5⸗Schule. 5 Stelle WS(Bannorcheſter). Der nächſte Dienſt findet nicht am Montag, 22. Juni, ſtatt, ſondern am Dienstag, 23. Juni. Antreten: Muſikhochſchule,. Hausgehilfen Neckarau. Der Heimabend am Dienstag fällt aus. Feudenheim. Dienstag, 23. Juni, iſt im alten Schützen⸗ haus Heimabend. Beginn 20.30 Uhr. Der Strohmarkt. Sämtliche Betriebszellenobleute oder deren Vertreter und Straßenzellenwalter ſprechen un⸗ bedingt am 22. 6. auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe vor. z Fachſchaft der Muſiklehrer. Mittwoch, 24. Juni, 15 Uhr, Fachſchaftstagung in der ehemaligen Reißvilla, Mannheim, E 7, 20. Anſchließend Beſichtigung des Theatermuſeums. Führung Dir. Dr. Jakob. Briefſtasten der N Jizristisce Fragen Nr. 534.„Bei mir wohnte ein Schloſſer⸗Ehepaar mit einem Sohn, der in der Eiſenbahnwerkſtätte angeſtellt iſt. Nach dem Tode des Vaters ſorgte der Sohn für ſeine Mutter und zahlte auch die Miete. Sie zogen am 1. Juli 1935 aus, ohne die Miete von 45 Mark für Juni zu begleichen. Trotz feſtem Ver⸗ ſprechen, mir monatlich, etwas zu ſchicken, mußte ich mich an ſeine Firma wenden. Die Antwort lautete, er werde bei mir vorſprechen, dies war am 1. 8. 35. Er brachte mir dann zwei Mark. Da ver⸗ ſchiedene Briefe von mir unbeantwortet blieben, ließ ich durch das Gemeindegericht ſchreiben. Dar⸗ auf bekam ich am 25. 11. 35. 1,30 Mark. Anfang 1936 ſtarb die Mutter. Dieſer Tage erhielt ich einen Brief von dem Sohn, worin er bemerkte, er hätte die Erbſchaft ſeiner Eltern abgewieſen, ſomit brauche er auch nicht die Miete von 45 Mark für Juni 1935 bezahlen. Was iſt nun in der Sache zu tun?“—— Wenn Sie offenbar durch das Ge⸗ meindegericht einen Zahlungsbefehl gegen den Sohn erwirkt haben und dieſer hiergegen keinen Wider⸗ ſpruch erhoben hat, können Sie auf Grund dieſes Schuldtitels gegen den Sohn vorgehen. Denn da⸗ mit hat er ſeine Verpflichtung zur Zahlung aner⸗ kannt. Siegt allerdings dieſer Schuldtitel oder ein ſchriftliches Schuldanerkenntnis des Sohnes nicht vor, werden Sie, wenn er die Erbſchaft ausgeſchla⸗ gen hat, keinen Rechtsanſpruch gegen ihn geltend machen können, da ja nur die Mutter, nicht aber ihr Sohn Ihre Mieterin war. Sie hätten nach Ableben des Vaters mit dem Sohne eine ausdrückliche Ver⸗ einbarung treffen müſſen, daß er als Mieter in das beſtehende Mietverhältnis eintritt. b P. K.„Beim Durchführen(Tragen) meines Ra⸗ des durch den Hausflur zum Hof zerriß ich mir meine Hoſe am Schutzblech eines Rades, welches im Haus⸗ flur aufgeſtellt war. Man benutzt den Durchgang, um zum Hof oder Keller zu gelangen. Der Durch⸗ gang iſt 1,20 Meter breit und iſt durch das aufge⸗ ſtellte Rad auf 85 Zentimeter verengt. Kann ich den Beſitzer des Rades, der ein Verſchulden abſt reitet, haftpflichtig machen und wie komme ich gegebenen⸗ falls zu meinem Recht?(Das Aufſtellen von Rädern im Hausgang iſt verboten.)“—— Nach 8 823 Abſ. 1 BGB iſt derjenige, welcher vorſätzlich oder fahrläſ⸗ ſig die Freiheit, das Eigentum oder ein ſonſtiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, dem an⸗ deren zum Erſatze des daraus entſtehenden Schadens verpflichtet. Nachdem in dem Hausgang ausdrücklich ein Hinweis angebracht iſt, daß das Abſtellen von Rädern hier verboten iſt, hat der Beſitzer des Ra⸗ des widerrechtlich gehandelt und kann von Ihnen für den Ihnen entſtandenen Schaden erſatzpflichtig ge⸗ macht werden. Iſt eine gütliche Verſtändigung mit dem Beſitzer des Rades nicht möglich, müſſen Sie Ihren Schadenserſatzanſpruch im Klageweg geltend machen. J. G.„Der Vertreter einer Automatenfabrik hat mir aus einem Schreiben ſeiner Firma vorge⸗ leſen, daß die Automaten ab 1. 5. um 20 bzw. 65 Mk. im Preiſe erhöht werden. Daraufhin beſtellte ich dem Vertreter ſchriftlich wie folgt:„Auf Grund der von Ihnen ab 1. 5. angegebenen Preiserhöhungen beſtelle ich bei Ihnen 6 Automaten zu den bisheri⸗ gen Preiſen und Bedingungen.“ Die Preiſe ſind je⸗ doch nicht erhöht worden. Die Firma beſteht auf Abnahme. Bin ich verpflichtet, die Ware abzuneh⸗ men?“—— Sie können gemäߧ 123 BGB. die Be⸗ ſtellung anfechten, wenn Sie den Nachweis erbrin⸗ gen können, daß Sie durch argliſtige Täuſchung zu dieſer Beſtellung veranlaßt worden ſind. Hat ein Dritter die Täuſchung verübt, ſo iſt eine Erklärung, die einem anderen gegenüber abgegeben war, nur dann anfechtbar, wenn dieſer die Täuſchung kannte oder kennen mußte.(8 123, Abſatz 2, Seite 1 BGB.) Sie müßten alſo in Ihrem Falle den Nach⸗ weis erbringen, daß der Vertreter der Firma mit Wiſſen und Willen ſeiner Firma die Täuſchung der Preiserhöhung zum Anlaß der Beſtellungen genom⸗ men hat. 5 T. M.„Meine Eltern, die 5 Jahre lang ein Wäſchegeſchäft betrieben, kamen im Jahre 1981 durch Leichtgläubigkeit und Bankverluſt in Vermögens⸗ verfall und wurden ſeinerzeit auch zum Offenba⸗ rungseid geladen. Obwohl ich nun damals einen Teil des noch vorhandenen Vermögens übernahm und dafür aber in den letzten Jahren eine weit grö⸗ ßere Bankſchuld mit eigenen Mitteln bezahlte(ogl. § 419 BGB), aber dennoch eine Schuldſumme übrig blieb, ſo habe ich Bedenken, ob ich dereinſt im Ab⸗ lebensfalle meiner Eltern als einziger Erbe nicht zur“ Zahlung verpflichtet werden kann. In dieſem Fall kann ich doch ein Nachlaßverfahren beim Amts⸗ gericht beantragen und die Erbſchaft ganz ausſchla⸗ gen. Wie habe ich mich aber beim Ablebensfall von nur einem Elternteil zu verhalten, wenn kein Teſta⸗ ment der Eltern vorliegt, wonach ſie ſich gegenſeitig als Erben einſetzen? Als gelernter Techniker und Kaufmann iſt mir, obwohl ich dur Zeit in feſter Stellung bin, Gelegenheit geboten, in Oberbayern eine Auto⸗Reparaturwerkſtatt mit Tankſtelle(Tag⸗ und Nachtbetrieb) käuflich zu erwerben, oder auch nur die Tankſtelle, die eine auskömmliche Einnahme abwerfen ſoll, zu pachten, wodurch ich mich wahr⸗ ſcheinlich verbeſſern könnte. Iſt es aber in Anbe⸗ tracht allzu großer Konkurrenz und der Aufgabe einer geſicherten Exiſtenz und etwa beſtehender geſetzlicher Uebernahmebeſtimmungen ratſam, dem Wunſche der Frau, nur wegen evtl. größerer Ein⸗ kommensmöglichkeit eine neue Heimat zu ſuchen, zu entſprechen? Was für ein Aufgabengebiet hat ein Tankſtellenwart? Iſt es ratſam, bei Kauf oder Pacht alle Einzelheiten in einem Vertrag niederzulegen, wenn auch der Verkäufer ooͤer Verpächter verwandt iſt?“—— Sie können beim Ableben eines oder bei⸗ der Elternteile die Erbſchaft ausſchlagen. Sie kön⸗ nen aber auch gemäß 8 1975 BGB eine Beſchränkung der Haftung für öͤie Nachlaßverbindlichkeiten dadurch herbeiführen, daß Sie die Anordnung der Nachlaß⸗ verwaltung oder des Nachlaßkonkurſes beim Erb⸗ falle beantragen. In dieſem Falle beſchränkt ſich die Haftung auf den Nachlaß. Es iſt immer ratſam, bei Kauf boͤer Pacht die Vereinbarungen ſchriftlich nie⸗ derzulegen. Auch verwanoͤtſchaftliche Beziehungen ſollen hierfür kein Hinderungsgrund ſein. Jungbuſch. Am 22. Juni, 20 Uhr, kommen die Zellen⸗ . De Auffaſſ des Ii Oly n geſchaf geſper: verſcht ſind en Dlymf Fußba ſind a dank e Komit Olymp werden rechnen teilen hender Pläne Turni Ni und m jene 1 Dorf aus, Amſte⸗ aus al Ae Indie Schwe Fußbo Döber Optim eindrr abhän Bei u ſchein! Dlymp Städt komm 16 M Haupt Haupt Deut gehen zur A V dann von ſchafte und 8 wenige Bilar in di lieber in die ſonſt troffe 2 turni italie N 2 in 5 Fortſetzungen in der Zeit vom 20. Juni bis 31. Juli 1956 Die Sieger erhalten Preiſe im Geſamtwert von 250. Uk.“) Wer wird Sieger in den N 8 in Berlin 1936 , J. Preisfrage: Es nehmen folgende Länder daran teil: Aegypten, Bulgarien, Chile, China, Deutschland, Estland, Finnland, Haiti, Indien, Japan, Lettland, Norwegen, Oesterreich, Polen, Portugal, Schweden, Ungarn und d SA. leger? es N 5 . n. Wie sind die Aussichten? V 8. el. W e IId eee 1 e 8 5 N 13409 e eee, S We N50 500 2 Das olympische Fußballturnier der Der Unterſchied in der Amateur⸗Beſtimmung, der zwiſchen der Auffaſſung des Internationalen Olympiſchen Comitees(JOc) und Ball⸗ des Internationalen Fußball⸗Verbandes(Fifa) beſteht, hat für das Olympiſche Fußball⸗Turnier von 1936 eine ähnliche Lage bend geſchaffen, wie ſte für die Winterſpiele in den für die Schilehrer geſperrten Abfahrtsrennen beſtanden hat. Gewiß, die Meinungs⸗ len⸗ pverſchiedenheiten und die von einander abweichenden Auslegungen ind nicht neu und haben ſchon vor vier Jahren, bei den letzten beim Olympiſchen Spielen 1932 in Los Angeles, dazu geführt, daß der 5 8 Fußball nicht mehr auf dem olympiſchen Programm erſchienen iſt; ſie 34 1 ſind aber jetzt wieder ſtark in den Vordergrund getreten, nachdem 20.00 dank der unermüdlichen Bemühungen des Deutſchen Olympiſchen 85 Komitees und des Deutſchen Fußball⸗Bundes die ſeit 1908 beſtehende inder Olympiſche Tradition des Fußballs in Berlin wieder aufgenommen tag werden ſoll, und wir müſſen mit dieſer einſchränkenden Tatſache 1 rechnen, wenn wir heute die Ausſichten der kommenden Spiele beur⸗ teilen wollen. Die zuerſt vorhandene Unſicherheit, ob es in Berlin ö doch noch zu einem olympiſchen Fußball⸗Turnier kommen wird, und ö 5 die erſt ſpät durch die Fifa erfolgte endgültige Klärung in beja⸗ ben⸗ hendem Sinne haben lange Zeit tiefſtes Dunkel über Wünſche und Pläne der anderen gedeckt und erſt jetzt darf der Erfolg des Berliner 7 Turniers als geſichert gelten! 55 Mehr als 1928 in Amſterdam! uppe Noch ſteht die endgültige Beteiligung und Beſetzung nicht feſt und wenn wir jetzt dieſe Zeilen ſchreiben, dann müſſen wir uns an Uhr, jene Unterlagen halten, die aus der Anmeldung zum Olympiſchen eim, Dorf zur Verfügung ſtehen. Aber ſchon dieſe Angaben allein reichen ums. aus, um die Beteiligung jenes glänzenden Turniers von 1928 in Amſterdam zu übertreffen, das 17 der beſten Fußball⸗Mannſchaften aus aller Welt vereinigt hat⸗ 5 5 8 Aegypten, Bulgarien, Chile, China, Eſtland, Finnland, Haiti. Indien, Japan, Lettland, Norwegen, Oeſterreich. Polen, Portugal, om⸗ Schweden, Ungarn, USA und natürlich Deutſchland haben für ihre Fußball⸗Mannſchaften Quartier im„Olympiſchen Paradies von ein Döberitz“ beſtellt und umſchließen damit eine Beſetzung, die den urch Optimiſten Recht gegeben hat und das Berliner Turnier zu einer a.. 5 ens⸗ eindrucksvollen Kundgebung des Amateur⸗Fußballs geſtalten wird. e 285 1 ge e.. 11 0 855 Das große Fragezeichen ; ennen. enn wir alſo darauf verweiſen würden. in dieſem in unſerer vorſchauenden Betrachtung bilden die überſeeiſchen nba⸗ Wie wird gespielt? 4 Turnier die Italiener den ſtolzen Titel eines Weltmeiſters im 1 105 1075 15 ſchon e bet Ren d Vergleichemüg⸗ inen Von der Zahl der endgültig startenden Mannſchaften wird es Fußball und die Tſchechen den zweiten Platz errungen haben, dann lichkeiten nicht einzureihen vermögen. Zwar wollen und können wir ahm abhängen, in welcher Form das Turnier durchgefuhrt N will dies uns nicht viel beſagen, da es ſich in dieſen beiden Fällen nicht glauben, daß Aegypten, China, Indien(trotz ſeiner unerreichten arb⸗ Bei mehr als 10 Mannſchaften(und diefe n 955 e ausſchließlich um Berufsſpielermannſchaften gehandelt hat. Es ſagt Hockeyſpieler, Japan oder die Vereinigten Staaten ernſtlich für eine 'ogl. ſcheinliche) ſind Ausſcheidungsſpiele„ 15 W e uns aber ſchon weit mehr wenn wir auf dem dritten Platze von der drei Medaillen in Frage kommen; wir ſehen aber in Chile eine brig Auympiſchen Woche vom 2c. Jult woe 5 9250 275 e damals Deutſchland finden, das zu dieſem prächtigen Erfolg Ueberraſchungsmöglichkeit, von dem ſich manche Wunderdinge er⸗ Ab⸗ Slädien des Reiches Werle augen ont einem Stamm v 1 mit olympia⸗reifen Amateuren gekommen ist. Der beiſpielloſe Aue zählen laſſen, wenngleich andere wieder darauf verweiſen, daß gerade ticht n. e 5. 1 17 1 rſte ſtieg, den der deutſche Fußball in ſeiner Spitzenleiſtung(durch die die Chilenen 1928 in Amſterdam ſchon in der Vorrunde„hängen⸗ 210 6 Mann geſiebt e aun 951 n 1nd 1 9 Ländermannſchaften 8 verkörpert) in den letzten drei Jahren ge⸗ geblieben“ ſind. Aber ſeitdem liegen ſchon acht Jahre dazwiſchen und Hauptrunde beginnen. Für die in den 5 5 17 0 nommen hat, ſtempelt die deutſche Vertretung zu einem der großen was in dieſem Zeitraum geſchaffen werden kann, das haben beiſpiels⸗ nts⸗[Hauptrunde zum Ausſcheiden gezwungenen Mannſchaften hat der Favoriten des kommenden olympiſchen Turniers. Gewiß, es iſt weiſe die Japaner in vielen Sportarten deutlich gezeigt. Wir nehmen hla⸗ Deutſche Fußball⸗Bund eine Einladung an cgurgr e 15 8 gerade auf dem heißen olympiſchen Boden beſonders gefährlich, einen alſo auch noch Chile in die engere Auswahl, während wir uns von von gehen laſſen, das nach dem Pokalſyſtem außerhalb Berlin im Reiche zum Favoriten zu erheben; aber pein erfolgsmäßig nach den Ergeb⸗ Haiti weit weniger verſprechen. eſta⸗ zur Abwicklung kommt. niſſen und Siegen der letzten Jahre genommen, müſſen wir unſere Die bis O1 ziele 1 eitig Der Kampf um die Goldmedaille eigene Elf zum mindeſten als den erſten Medaillen⸗Anwärter des ie bisherigen„ 4 1 und Woll ir nun in knappen Zügen die Ausſichten ſtreifen, europäſchen, Amateur⸗Fußballs bezeichnen. Stolze Erfolge, auch London 1908: England— Dänemark 210 Stockholm. Been ein, ee ee e eee f in Länderſpielen gegen führende Berufsſpielermannſchaften errungen, 1912 England— Dänemark:2; Antwerpen 1920 Belgten eſter dann fehlen uns in vielen Fällen Vergleichsmöglichkeiten wenn wir 85 Pie 8 f kel 270(abgeb a 1 2 Sch jern von den Länderſpielen der europäiſchen Amateur⸗Nationalmann⸗ erhärten dieſe Behauptung. 3 ſowaket:0(abg rochen); Paris 1924 krugnan de hweitz af tereina 0 ollen. Chile, China, Haiti, Indien Wer iſt nun Deutſchlands ſchärfſter Gegner? Oeſterreich:0; A mſterdam 1928 Uruguay— Argentinſen 21, um den Lag⸗ ſchaften untereinander abſehen wolle hile, China, L 5 ö 5 2 8 ilt 1 lẽug Italien die A 10 t 11•3 ch und Japan laſſen ſich nun einmal da wir von ihrem Fußball oft nur und Ungarn, dieſe beiden großen(Berufs⸗) Fußball⸗Länder werden ritten Platz ſchlug Italien die Aegypter mit Alis. 15 e wenig oder gar nichts wiſſen, ſchlecht in unſere europaischen Zahlen⸗ in Berlin nur mit ſchwächeren Amateurmannſchaften vertreten ſein,. a 1 Bilanzen einſtufen und auch unter den Europäern ſelbſt müſſen wir die Tſchechen fehlen„mangels Maſſe“ ganz. Auch Italien) Für die richtige Feſtſtellnug des 1. Siegers werden 3 Punkte, age; in dieſem olympiſchen Falle anders meſſen, als wir es zu tun be⸗ bleibt vielleicht zu Hauſe; kommt es aber doch, dann mit einer des 2. Siegers 2 Punkte und des 3. Siegers 1 Punkt gutgeſchrieben. nbe⸗ lieben, wenn wir auf einen Länderkampf die Vorſchau geben. Denn Studenten⸗Elf, die kaum ernſtlich in die Entſcheidung eingreifen Diejenigen——— Einſender, die in den 5 Preisfragen zu⸗ abe in dieſem olympiſchen Kampf ſteht Amateur gegen Amateur, die ſich kann. Von Jugoſlawien iſt nicht viel über die olympiſchen ſammen die meiſten Punkte erhalten, ſind Gewinner des Preisaus⸗ der 0. ft 15 Länderſpiel⸗Betrieb des Alltags vielleicht noch nie ge⸗ Abſichten laut geworden, ſo daß unter den ernſteren europäiſchen ſchreibens. Bei Punktgleichheit entſcheidet das Los. Wir verweisen 85 leoſße 1 9 8 e Bewerbern nur noch 0 Polen verbleiben. 5 hier 1 1 die 1 1 9 in unſerep Zet⸗ Fin⸗„ i etzten internationalen Groß⸗ Wir können alſo Europas Hauptanwärter in dem Dreigeſtirn tung. ordru ür die Einſendungen, die zuſammen auf einem 8 tu 1 leiche. Welkmeiſterſchaft von 1934 auf Deutſchland Schweden—- Polen zuſammenziehen, unter Vordruck einzureichen ſind, können von unſeren Geſchäftsſtellen und ein it e Bozen gegeben iſt; denn damals lagen ja Berufs⸗ denen lediglich noch die Reihenfolge offen bleibt. Agenturen koſtenlos bezogen werden. Der Verlag. acht gen,——— 55 indt 2. bei⸗ 8 880 7 5 0 9* 96 du 5 91 8 1 5 in 5 0 aß⸗ 5 b 5 a 5 5 ö rb⸗ LI räunt f ö 5 . HILL 8 i„ ſe⸗ 72* N 31 gen 10 3. 12 ſchützt vor Sonnenbrand Kunststraße — f 1 6. Seite Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1936 9 — Ein Verbrechen, wie es glücklicherweiſe zu den Ausnahmeerſcheinungen gehört, iſt in Berlia N. verübt worden. Dort wurde im Keller eines Hauſes ein Geſchäftsbote geknebelt und gefeſſelt aufgefun⸗ den. Man hat ihn während des Kaſſierens in dem Hauſe überfallen und ihm ſeine Geldtaſche, die ne⸗ ben 900 Mark an barem Geld noch mehrere quit⸗ tterte Rechnungen enthielt, geraubt. Von der Po⸗ Iizei wurde ſofort eine umfangreiche Fahndungs⸗ aktton nach den beiden Tätern eingeleitet. Einem ſeltſamen Zufall iſt die Entdeckung des Verbrechens zu verdanken. Ein Kind ſpielte mittags im Haus⸗ flur des betreffenden Gebäudes mit ſeinem Ball, der plötzlich in den Vorkeller des genannten Hauſes fiel. Das Kind lief dem Ball in den Keller nach und ſtieß dabei zu ſeinem Schrecken auf einen Mann der gefeſſelt in einer Ecke des Vorkellers lag. Das Kind machte ſofort Mietern des Hauſes Mit⸗ teilung vor ſeiner Entdeckung, die den Ueberfalle⸗ nen, einen 22jährigen Geſchäftsboten einer Berliner Firma, zunächſt aus ſeiner qualvollen Lage befrei⸗ ten und gleichzeitig die Kriminalpolizei herbeiriefen. Als ſich der Bote einigermaßen erholt hatte, konnte er nähere Angaben machen. Danach befand er ſich nach Erledigung eines Geſchäftsganges bereits wie⸗ der auf dem Rückweg nach ſeinem Büro, als ſich ihm auf dem Treppenaufgang des Vorderhauſes plötzlich ein Mann entgegenſtellte, der ihm kurzerhand eine Schußwaffe vor die Bruſt hielt und ihn zum Still⸗ ſchweigen aufforderte. Mit vorgehaltener Waffe wurde er gezwungen, in den Keller hinabzuſteigen. An der Kellertür erhielt der Bote plötzlich von einem zweiten Täter— wie er noch flüchtig ſehen konnte—einen ſchweren Kinnhaken, der ihm das Bewußtſein raubte. Als er wieder zu ſich kam, war er an Händen und Füßen gefeſſelt und auch durch einen Knebel am Schreien verhindert. Außerdem mußte er feſtſtellen, daß ſeine Geldtaſche, die er nach Art der Straßenbahnſchaffner umgehängt getragen hatte, verſchwunden war. 1. — Im Gerichtsgefängnis von Me. Aleſter(Ok⸗ lahoma) wartet gegenwärtig ein Mann auf ſeine Hinrichtung der unter dem ſogenannten„Lindͤbergh⸗ Geſetz“ zum Tode verurteilt wurde. Der Verur⸗ teilte iſt ein 27jähriger Fleiſchergeſelle namens Goch aus Oklahoma, der wegen Entführung und Körperverletzung in zwei Fällen vor Gericht ge⸗ ſtellt wurde. Er iſt der erſte Entführer, der in Oklahoma unter dem Lindbergh⸗Geſetz abgeurteilt wurde. Die Geſchichte ſeines Verbrechens wirkte ſeiner⸗ zeit gerade wegen ihrer Unwahrſcheinlichkeit, die an das Tragikkomiſche grenzt, ſenſationell. Gooch hatte, wie die Staatsanwaltſchaft feſtſtellte, zwei Ortsſheriffs in einem Auto entführt und ihnen bei dieſer Gelegenheit körperliche Verletzungen beige⸗ bracht. Daß ein einzelner Mann in dieſer Weiſe mit zwei Poliziſten umſpringen konnte, wurde da⸗ mit erklärt, daß Gooch ſie mit vorgehaltenem Re⸗ volver zum Einſteigen in das Auto gezwungen hatte. Die Tatſache, daß die Beamten dabei Vor⸗ letzungen erlitten, wurde dem Entführer zum Ver⸗ hängnis, da nach dem Lindbergh⸗Geſetz auf Ent⸗ führung in Tateinheit mit Körperverletzung Todes⸗ ſtrafe ſteht. Gooch hat ſowohl an Präſident Rooſe⸗ velt wie an Mrs. Rooſevelt Gnadengeſuche ge⸗ richtet. * — Bei einer genau vorgenommenen Unterſuchung iſt dieſer Tage in einem Budapeſter Varieté ein großangelegter Schwindel aufgedeckt worden. Die dort zur Zeit gaſtierenden ſiameſiſchen Zwillinge konnten als Betrügerinnen entlarvt und der Poltzei übergeben werden. Jenes Budapeſter Varieté hatte große Reklame für das Auftreten von echten ſiameſi⸗ ſchen Zwillinge gemacht und dadurch Tag für Tag ſollten ein ausverkauftes Haus erzielt Angeblich die beiden biloͤſchönen Schweſtern aus Spanien ſtam⸗ men und nur für ganz kurze Zeit in Budapeſt blei⸗ ben. Da nun ſiameſiſche Zwillinge ſehr ſelten vor⸗ kommen, und man bisher noch nichts von dieſem neuen Paar gehört hatte, ſchöpften einige Beſucher des Varietés bald Verdacht und erſtatteten eine An⸗ zeige. Noch am gleichen Tage wurde eine polizeiliche Unterſuchung eingeleitet, die dann zur Aufdeckung des Betruges führte, denn in Wirklichkeit waren die beiden zur Schau geſtellten Damen nur au den Hüſ⸗ ten mit einer gallertartigen Maſſe kunſtgerecht zu⸗ ſammengeklebt. Die weiteren Ermittlungen ergaben außerdem, daß es ſich bei dieſen falſchen ſtameſiſchen Zwillingen noch nicht einmal um Schweſtern, ſondern um Frauen von ganz verſchiedenem Alter handelte. Die eine war 24, die andre 29 Jahre alt. Eine exemplariſche Strafe wird die Folge ſein. * — Auf eigenartige Weiſe hat dieſer Tage ein Wiener Maſchinenkonſtrukteur Selbſtmord verübt. In einem Wiener Hotel ſtieg vor einiger Zeit ein Mann ab und mietete ſich dort ein kleines Zimmer. Seltſamerweiſe ließ ſich der neue Gaſt ſehr wenig ſehen und ſprach auch kaum ein Wort mit dem Per⸗ ſonal des Hotels. Eines Morgens, als ihm der Kellner das Frühſtück auf das Zimmer bringen wollte, wurde auf wiederholtes Klopfen nicht geöff⸗ net. Man ſchöpfte ſofort Verdacht und drang ſchließ⸗ lich gewaltſam in den Raum ein. Den Eintretenden bot ſich ein entſetzliches Bild. Der Gaſt lag in ge⸗ krümmter Stellung auf ſeinem Bett und hatte über ſein Geſicht eine Maske geſchnallt, die durch einen Gummiſchlauch mit einem Behälter verbunden war. Man war ſich ſofort darüber klar, oͤaß der Mann ſelbſt Hand an ſich gelegt hatte und alarmierte die Polizei. Die kurz darauf erſcheinenden Beamten be⸗ freiten den Lebensmüden aus ſeiner Lage und ſorg⸗ ten für ärztliche Hilfe. Bedauerlicherweiſe konnte der Arzt jedoch nur noch den bereits eingetretenen Tod feſtſtellen. Dieſer Wiener Techniker hatte ſich einen beſonderen Apparat zu ſeinem Selbſtmord kon⸗ ſtruiert. Dieſer Apparat beſtand aus einer Maske, die über den Kopf geſchnallt wurde und luftdicht ab⸗ geſchloſſen war. Durch einen Schlauch war die Maske mit einem Metallbehälter verbunden, der ein töd⸗ liches Gas enthielt. * — Eine kleine geſellſchaftliche Senſation gab es vor einem Pariſer Zivilgericht, als die bekannte Schriftſtellerin und Liedertextdichterin, die jugend⸗ liche Mademoiſelle Yvonne Leroy, vor den Zeugen⸗ tiſch trat und erklärte, die Fülle ihrer blonden Locken ſei nichts anderes als ein kleines Kunſtwerk aus der Hand eines Perückenmachers. In Wirklichkeit ſei ſie vollkommen kahl und das ſei auf einen Kunſtfehler der Inhaberin eines der vornehmſten Friſierſalons von Paris zurückzufüren. Aber auch mit einer noch ſo guten Perücke herumzulaufen, ſei eine Qual für einen Menſchen, der von Natur einen prachtvollen Haarſchopf gehabt habe. Die Beiweisaufnahme er⸗ gab die Richtigkeit der Behauptungen der jungen Schriftſtellerin. Sie war vor einigen Wochen in das Geſchäft der Beklagten gekommen und hatte ſte gebe⸗ ten, ihr braunes Haar um eine Schattierung heller zu färben Die Beklagte färbte daraufhin mit einer metalliſchen Flüſſigkeit das Haar pechſchwarz und bleichte es darauf mit einer Mixtur, in der unter anderem zu gleichen Teilen Waſſerſtoff und Sauer⸗ ſtoff enthalten war. Der Erfolg der Prozedur er⸗ ſchien zunächſt befriedigend. In der Nacht aber ver⸗ lor die Schriftſtellerin zu ihrer peinlichen Beſtürzung alle ihre Haare. Der Anwalt der jungen Klägerin ſchilderte in rührenden Worten die ſeeliſchen Qualen ſeiner Klientin, die es ſich gefallen laſſen müſſe, daß alle ihre Bekannten insgeheim über ihr ſchweres Mißgeſchick ſchadenfroh lächelten. Gewiß werde das Haar bald wieder nachwachſen, aber bis dahin würde doch noch ein halbes Jahr vergehen; außerdem müßte die Beklagte ſchon deshalb zu einer empfindlichen Zahlung verurteilt werden, damit ſie ſich in Zukunft mehr vorſehe. Der Richter verurteilte dann auch die Beklagte zur Zahlung eines Schadenerſatzes in Höhe von fünfzehntauſend Mark. —— Dichters Lerſch (Funkmeldung der NM.) — Berlin, 20. Juni. Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, hat an die Gattin des Der Reichsminiſter für verſtorbenen Dichters Heinrich Lerſch, Frau Erika Lerſch, Bodendorf i. Rhld., das folgende Beileidstelegnamm geſandt:„Zum unerwarteten Tode Ihres Gatten ſpreche ich Ihnen mein herz⸗ liches und aufrichtiges Beileid aus. Dem deutſchen Volke, zu dem er ſich ſtets aus ganzem Herzen bekannt hat, wird Heinrich Lerſch und ſein dich⸗ teriſches Werk unvergeſſen bleiben.“ 2 2 Ehrung einer Hundertjährigen Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Wilhelmine Wittmis in Thieſſow aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehren⸗ gabe zugehen laſſen. Deutſche Luftfahrtſammlung eröffnet In den Ausſtellungshallen am Lehrter Bahnhof in Berlin eröffnete aw Samstag der Staatskom⸗ miſſar der Hauptſtadt Dr. Lippert die Deutſche Luftfahrtſammlung, die einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über die Entwicklung der Luftfahrt gibt. Seinen beſonderen Dank ſprach Major a. D. Boettcher dem General der Flieger Milch und General Chriſtianſen aus, die beide dafür einge⸗ treten ſeien, daß der Do X für die Sammlung zur Verfügung geſtellt wurde. Dr. Lippert erwähnte in ſeiner Eröffnungs⸗ anſprache, daß Berlin es ſeit jeher als Ehrenpflicht angeſehen habe, die Luftfahrt nach beſten Kräften zu fördern. Ein Rundgang beſchloß die Eröffnungsfeier. Auf dem Freiplatz ſtehen drei der erſten neuzeitlichen Verkehrsflugzeuge, ein Dornier„Komet“, ein Dor⸗ nier„Merkur“ und ein Junkers„G 24“. In einer Halle beherrſcht das Rieſenbobot„Do X“ das ganze Fliegerei Blickfeld. Die Geſchichte der deutſchen zeigen die Originalflugzeuge von Lilienth il, Jathe, Wright und Grade. In einem anderen Raum ſtehen das Originaljagdflugzeug Manfred von Richthofens und zahlreiche andere Kriegsflugzeuge. Die Adolf-Baude völlig vernichtet — Spindlermühle(Rieſengebirge), 20. Juni. Am Freitagvormittag war der Brand der Adolf⸗Baude im Rieſengebirge infolge des Waſſermangels noch immer nicht gelöſcht. Die Baude ſelbſt iſt nicht zu retten. Nur der neue Anbau konnte vor großem Schaden bewahrt werden. Unfälle ereigneten ſich nicht Der Schaden wird auf ungefähr 1,5 Millionen Kronen geſchätzt. Drama an einem Eiſenbahnübergang — Madrid, 20. Juni. An einem Bahnübergang in der Nähe des Ortes Tobarra in der Provinz Albacete wurde infolge der Fahrläſſigkeit eines Schrankenwärters ein Laſt⸗ auto von zwei rangierenden Lok) motiven erfaßt und vollſtändig zertrüm⸗ mert. Die vier Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet und entſetzlich zerſtückelt. Der Schran⸗ kenwärter ſchoß ſich nach dem Unglück eine Kugel in den Kopf. Frau Miniſterpräſident ſchiebt den Kreuzer an Luſtiger Zwiſchenfall beim Stapellauf eines engliſchen Kriegsſchiffes Sonnabend nachmittag fand der Stapellauf des ſiebenten engliſchen Kreuzers, der den Namen „Glasgow“ führt, in Gegenwart der Frau des Miniſterpräſidenten Baldwin ſtatt. Da⸗ bei ereignete ſich ein ungewöhnlicher Zwiſchenfall. Der Schiffsrumpf kam nicht raſch genug ins Glei⸗ ten, ſo daß Frau Baldwin ſelber unter dem Jubel der Zuſchauer Hand anlegte, worauf der Sta⸗ pellauf glatt vonſtatten ging. Der abeſſiniſche Kaiſer Haile Selaſſie dem Schauſpiel von ſeiner Yacht aus bei. wohnte — Der 56jährige eugliſche Lokomotivführer G. Gardiner hat dadurch namenloſes Unglück verhütet, daß er trotz furchtbarer Brandwunden auf ſeinem Poſten ausharrte und ſich erſt in Sicherheit brachte, nachdem er den ihm anvertrauten Zug angehalten hatte. Es war kurz vor der Einfahrt in einen Lon⸗ doner Bahnhof, als Gardiner die Strecke vor ſich durch ein Signal geſperrt ſah. Sofort wollte er den noch in beträchtlicher Geſchwindigkeit befindlichen Zug bremſen, aber in dieſem Augenblick brach aus dem Feuerloch eine große Stichflamme, die den Lo⸗ komotivführer traf und ſeine Kleider in Brand ſetzte. Der Mann litt entſetzliche Schmerzen, aber er überwand ſich. Er mußte die Bremſen betätigen, auch wenn er in der Höllenglut rings um ihn nicht mehr ſtehen konnte. Er klammerte ſich an den Bremshebel und hing bewußtlos an ihm, als der Zug endlich mit einem Ruck anhielt. Der Hei⸗ zer, deſſen Kleider ebenfalls Feuer gefangen hatten, der aber noch bei Bewußtſein war, dachte in ſeiner Todesnot zuerſt an den Kameraden. Er packte ihn an den Schultern, warf ihn aus den jetzt lichterlich brennenden Führerſtand und ſprang erſt dann ſelbſt ab. Zugperſonal und Fahrgäſte eilten den Beiden zu Hilfe und erſtickten die Flammen ihrer Kleider. Die beiden Helden der Pflichterfüllung wurden mit ſo ſchweren Brandwunden in das Krankenhaus ein⸗ geliefert, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Hätte der Lokomotivführer die Bremſen nicht ge⸗ zogen, dann wäre ſein Zug auf einen anderen hal⸗ tenden Perſonenzug mit voller Wucht aufgefahren. *. — In London iſt vor kurzem ein neues Hotel er⸗ öffnet worden, das ſich durch eine ganz beſondere Einrichtung auszeichnet. In jedem Hotelzimmer gibt es neben fließendem Warm⸗ und Kaltwaſſer auch fließenden Tee, der von jedem Gaſt nach Be⸗ lieben entnommen werden kann. Bekanntlich hatte man vor einiger Zeit in Kopenhagen ein Hotel errichtet, in dem die Gäſte aus einem Hahn in ihrem Zimmer Bier entnehmen können. Man kann wohl ſagen, daß dies eine recht angenehme Einrichtung iſt und ſelbſtverſtändlich weidlich ausgenützt wird. Es iſt daher nicht verwunderlich, daß dieſes Hotel bald eine gewiſſe Berühmtheit erlangt hat. Zwei⸗ fellos hat man ſich in London an dieſes Beiſpiel angelehnt. Das neue Londoner Hotel wird von einer Zentralſtelle aus mit fließendem Tee ver⸗ ſorgt, den man dann zu jeder Tages⸗ und Nacht⸗ zeit aus einem beſonderen Hahn abfüllen kann. Da die Engländer große Teetrinker ſind— was be⸗ kannt ſein dürfte— iſt es verſtändlich, daß dieſes neuartige Hotel ſich eines recht regen Zuſpruchs er⸗ freut. Die Einrichtung mit dem fließenden Tee im Hotelzimmer iſt jedenfalls eine große Annehm⸗ lichkeit für die Gäſte, die ſich zu jeder Stunde, un⸗ abhängig von dem Bedienungsperſonal des Hotels, durch eine Taſſe Tee erfriſchen können. Das Geſetz der Liebe ROMAN VON FRED ANDREAS 12 Hofſtede ſah auf die Uhr, als er die abendliche Friedrichſtraße hinunterſchritt: es war noch verhält⸗ nismäßig früh, es lohnte noch, den Verſuch zu machen, einen der Goldſchmiede herauszuklopfen. Gleich auf der rechten Seite, zwiſchen der Mittel⸗ und der Letz⸗ ten Straße, fand er einen Laden mit dem Zunftzei⸗ chen der Goldſchmiede und trommelte ſo lange mit dem Klopfer an der Haustür, bis eine dicke Dienſt⸗ magd erſchien und erſchrocken nach ſeinen Wünſchen fragte. „Ich muß den Meiſter ſprechen“, befahl er,„es iſt eilig.“ „Belieben einzutreten, Herr Offizier. Der Mei⸗ ſter wird gleich da ſein, er iſt noch nicht zu Bett...“ Sie führte ihn ein paar unbeleuchtete Stufen hin⸗ an, dann durch einen Gang, wo es nach Bratkartof⸗ feln und ſaurem Bier roch, und plötzlich ſtand er im Laden. Ein Lehrjunge mit einem Licht erſchten und machte einen tiefen Kratzfuß. Hofſtede klopfte ihm freundlich auf den Hinterkopf und befahl noch einmal, den Meiſter zu holen. Der erſchien endlich, ein magerer, noch nicht alter Mann mit feinen blaſſen Händen, entſchuldigte ſein Ausbleiben und rückte dem prächtig gekleideten Offi⸗ zier einen Stuhl hin. „Ich brauche zwei Verlobungsringe“, ſagte Hof⸗ ſtede ſchnell,„und zwar bis morgen vormittag um elf. Mit zwei eingravierten Widmungen.“ Das war leider nicht zu machen. Selbſt wenn der Meiſter ſeinen Schlaf hätte opfern wollen— die Innung verbot kategoriſch die Nachtarbeit für Geſel⸗ len, wenn es ſich nicht um Eilaufträge eines Für⸗ ſtenhauſes handelte, und ſelbſt dann mußte es vor⸗ her gemeldet werden. „Ich werde den doppelten Preis zahlen“, drängte Hofſtede,„ſo entſchädigt Ihr Euch ſebbſt und könntet auch Eurem Geſellen mit einem Extralohn Laune machen.“ Unter dieſen Umſtänden war der Meiſter bereit und ſchickte den Jungen gleich zum Geſellen, der irgendwo in der Nähe in einer Tabagie ſaß. Hofſtede ſetzte ſich und ſchrieb auf einen Zettel: Dein in Ewigkeit. Fritz. 9. V. 1805. Madeleines Text gab er ungeleſen dem Meiſter in die Hand, wählte ein ſchönes Muſter, gab die Maße und ver⸗ ſprach, um elf Uhr vormittags da zu ſein und pünkt⸗ lich die nicht geringe Summe zu bezahlen. Als er das Geſchäft durch die Ladentür wieder verlaſſen hatte, las der Meiſter die andere, noch zu⸗ ſammengefaltete Widmung und fand: Dein in Ewig⸗ keit. Madeleine. 9. 5. 1805. Wie geheimnisvoll dieſe verliebten Leute immer taten! Und dabei hatten ſie es doch gewiß mitein⸗ ander beſprochen * Fröhlich vor ſich hinſummend ſchritt Friedrich Karl Hofſtede durch die mondbeglänzten Straßen. In den Kaffeehäuſern war Licht, lediges Volk pro⸗ menierte ſchäkernd unter den neuen Straßenlater⸗ nen, Stadtwächter patroullierten zu zweien. Alle dieſe Menſchen taten, als wäre es ein Tag wie jeder andere, als hätte ſich nicht Leutnant Hofſtede mit dem reizendſten Mädchen des ganzen Königreiches ver⸗ lobt... Er fühlte ſich vollkommen als Mittelpunkt der Welt. 5 Während des reſtlichen Wegs und noch lange am Fenſter ſeines Zimmers gab er ſich lockenden Phan⸗ taſten hin: der Gerichtspräſident und ſeine Frau hatten ihren Segen erteilt, die Hochzeit ſand ſtatt oder, nein, es gab doch ernſtere Sachen zu träumen, Krieg etwa, Krieg mit Napoleon, der Stabskapitän Hofſtede zeichnet ſich aus, kehrt als Major mit den ſiegreichen Truppen heim, zwei oder drei neue Or⸗ den auf der Bruſt.. oder er wird verwundet, leicht natürlich nur, und Madeleine erſcheint in einem proviſoriſchen Feldlazarett in Weſtfallen oder Heſſen und pflegt ihn geſund, die Kameraden umſchwär⸗ men ſie und beneiden ihn, der ſie beſitzt.. oder der König(womöglich iſt Prinz Louis dann ſchon König geworden, es heißt ja immer, es werde zur rechten Zeit eine Offiziers⸗ oder Palaſtrevolution aus⸗ brechen, und das beſte wäre es gewiß, wenn es ſo käme).„ der König alſo läßt den Major Hofſtede kommen und ſagt: lieber Hofſtede, nach dem Frie⸗ densſchluß iſt der Liniendienſt für Sie zu Ende, Sie bekommen eine Feſtungskommandantur in Schleſien oder Oſtpreußen, Ihrer ſchönen Gattin wird es wohl lieber ſein, ſie fiel mir beim letzten Hofball durch ihren Scharm und ihren Geiſt ſo angenehm auf und wenn Sie Oberſt ſind, wird auch der Adel nicht länger fehlen Faſt wäre er, hemoͤsärmelig, am Fenſterbrett hockend, eingeſchlafen. Am nächſten Morgen übergab er das Frühexer⸗ zieren ſeines Zuges dem Sekondeleutnant v. Göttke und ging auf die Regimentsſchreibſtube, um womög⸗ lich den Kommandeur ſelber zu ſprechen. Das ge⸗ lang ihm, der Oberſt war ausnehmend freundlich, und Hofſtedes Urlaubsgeſuch wurde nicht etwa, wie von Schölger erwartet hatte, abgelehnt, ſondern mit Liebenswürdigkeit bewilligt. Und zwar aus einem Grunde, den von Schölger nicht vorausgeſehen hatte: Hofſtede täuſchte nämlich nicht irgendeine fadenſchei⸗ nige Notwendigkeit vor, ſondern er ſagte die ſchlichte Wahrheit., daß er ſich verlobt habe, daß ſeine Braut am Freitag ſchon abreiſe und daß es ihm an⸗ genehm wäre, einen ganzen Tag mit ihr zu ver⸗ bringen. „Na ja, warum nicht“, ſagte der Oberſt,„iſt es wenigſtens ein hübſches Mädchen?“ „Sehr hübſch, Herr Oberſt. Tochter des Breslauer Gerichtspräſidenten „Wo habt Ihr Demoiſelle Friſius kennenge⸗ lernt?“ fragte der Oberſt Hofſtede. „Im Schölgerſchen Hauſe, Herr Oberſt. Meine Braut iſt eine entfernte Kuſine des Kameraden von Schölger.“ „Na, und der Konſens?“ „Ich zweifle nicht, daß Seine Majeſtät ihn geben wird, wenn Herr Oberſt gütigſt ein empfehlendes Wort „Ich tue das ſonſt nicht gern“, geſtand der Kom⸗ mandeur,„aber bei Euch, Leutnant Hofſtede, beſorge ich nicht, daß Ihr mich im Dienſt enttäuſcht, wenn Ihr verheiratet ſeid. Ich war neulich mit Eurem Zug recht zufrieden. Ich kann Euch verſprechen: wenn ein außeretatmäßiger Stabskapitän gebraucht wird, ſollt Ihr der erſte ſein, an den ich denke. Und das kann bald ſein, gleich nach den Truppenrevuen Empfehlt mich der Demoiſelle Braut, Herr Leutnant. Morgen zum Frühdienſt wie gewöhnlich.“ Der Oberſt legte die Hand an den Hut und ging ſporenklirrend ab. Der Adjutant, ein älterer Stabs⸗ kapitän, grinſte Hofſtede an.„Donnerwetter, das kommt nicht alle Schaltjahre vor, daß er ſo mit einem Leutnant ſpricht. Gratuliere übrigens, Herr Kamerad.“ „Danke, Herr Kapitän.“ Er fand nichts Mirakelhaftes an dem auffallen⸗ den Wohlwollen ſeines Kommandeurs. Er, Hof⸗ ſtede, war eben ein tüchtiger und gewiſſenhafter Subalternoffizier, im Gegenſatz zu anderen, die 4 — Demoiſelle Friſius, ſchlampig und aus Vergnügungsſucht faul waren das mußte ja ſchließlich irgendwann einmal auffal⸗ len, ſebſt wenn der Betreffende nicht von Adel war. Im Regiment aber ſprach ſich die Szene herum, und der Neid tuſchelte:„Natürlich, einem Protegs des Prinzen Louis kann der Oberſt nichts ab⸗ ſchlagen.“ Das nächſte, was Hofſtede unternahm war, bei ſeiner Bank hundert Taler abzuheben. Der Ban⸗ kier jammerte zwar eine Minute, es ſei ganz gegen den Depotvertrag, es bedürfe abſolut einer Kündi⸗ gungsfriſt von vier Wochen, aber gleichwohl ver⸗ ſicherte er, er würde ſich lieber das Herz aus der Bruſt reißen, als den Herrn Offizier auch nur eine Stunde in Verlegenheit zu wiſſen. Er zahlte alſo die hundert Taler aus, und Hofſtede wandte ſich zu dem Goldſchmied in der Friedrichſtraße. Die Ringe waren fertig und in der Arbeit vor⸗ züglich ausgefallen, zwei ſchlichte Reifen aus fein⸗ ſtem Dukatengold, außen ein ſchmales Ornament nach antikem Muſter, innen die Gravierung. Hoffſtede war über Madeleines Widmung ſo verblüfft, daß er dem Meiſter Vorhaltungen machte, er habe die Texte verwechſelt. Erſt als er Madeleines Zettel in der Hand hielt, mit den gleichen Worten, die er ihr gewidmet, ſah er den Irrtum ein und gab ſich einer zitternden ſtillen Freude über dieſes ſchöne Zu⸗ fallsbeiſpiel gleichgeſinnter Neigung hin. Er zahlte den vereinbarten Doppelpreis, wobei weit über die Hälfte ſeiner Barſchaft drauf ging, und fand ſich früh genug vor dem Schölgerſchen Hauſe ein, um Made⸗ leine, ſpazierfertig gekleidet, heraustreten zu ſehen. Die Oeffentlichkeit der Straße erforderte äußerſte Zurückhaltung, als die Liebenden einander begrüß⸗ ten. Hofſtede bot ſeiner Braut den Arm und führte ſie durch das Brandenburger Tor hinaus in den nahen Tiergarten. Madeleine war nicht wie ſonſt, all ihre Heiterkeit ſchien verſchwunden, in ihren ſchö⸗ nen blauen Augen ſtand Kummer zu leſen. Den⸗ noch beſtritt ſie, in gedrückter Laune zu ſein, und gab ſich Mühe, Hofſtedes Plauderei zu folgen und ſeinen frohen Stolz über die Szene mit dem Oberſten zu teilen. a „Sie haben doch nicht etwa geſagt“, fragte ſie plötzlich,„daß ich zur Schölgerſchen Familie gehöre?“ „Aber natürlich, Madeleine!“ Fritz!“ „Nein, ich bitte Sie.. warum in aller Welt hätte ich das verſchweigen ſollen? Wenn ich das Ge⸗ ſuch um den Konſens beim Regiment einreiche, er⸗ fährt es der Oberſt ohnehin.“(Fortſetzung folgt) 9 Rund Berlin Auswär! A 80 ſten ſtar Wimpeln mit mit Stunde heſte St Plätze v wurden durch de genen R Stadion, In der Tſchamn des Rei Der Be vor 4 U vorher ſchauern Mannſch ſchaften graphen loſen di Punt Birle lung. Zwolan Tor un ſofort e der noch richtig raſchend „ dorf. 8 wird vo Kobierf! ſpringt ſchuß it vorbei Fortun⸗ Die ſo daß der Nü Wigold noch vo Köhl— abſpielt der. 2 Nürnbe aufhole 8. Min Jathe, ſtehen hofens tet Juni. der des Die ur der ewahrt schaden ätzt. gang Juni. eines uf des tamen t des Da⸗ enfall. Glei⸗ dem r Sta⸗ ohnte n hal⸗ ahren. tel er⸗ ondere immer waſſer ch Be⸗ hatte Hotel ihrem „ wohl chtung wird. Hotel Zuwei⸗ eiſpiel d von ver⸗ Nacht⸗ n. Da 18 be⸗ dieſes hs er⸗ t Tee nehm⸗ e, un⸗ hotels, ren auffal⸗ war. zerum, rotegẽ ab⸗ r, bei Ban⸗ gegen Lündi⸗ ver⸗ s der r eine e alſo ſich zu t vor⸗ fein⸗ it nach ofſtede t, daß be die Zettel die er ab ſich te Zu⸗ zahlte er die b früh Made⸗ ſehen. ißerſte grüß⸗ führte den ſonſt, i ſchö⸗ Den⸗ d gab ſeinen en zu e ſie öre?“ Welt Ge⸗ e, er; olgt) 3 5 0 Vbdiorf. Auswärtige. lung. der. ſchießt, Peſch wehrt aut gehen. guter Schußſtellung vor de Köhl wirft ſich in den S ſicher ſcheinendes Tor. In der 21. Minute erſt glänzend obwehrt. Das Spiel n 24. Minute wird Fortungs linker Minuten vom Platz. und muß für 7 5 In der alle Vorlagen viel zu ſpät. Club eine große Ausgleichschanee. der auf—6 Meter Entfernung schießt. Eiberger erz Kampf umſpiel 0 kann an Peſch vorbei geht Albrecht auf Sturm Fortunas 0 Kobtierſkt, 8 e ſucht u dem Ausglei Anz 0 aber an der ſtarken Nürnberger Abwehr. Angriff, 1 80 ite kommen die Nürnberger durch Guß⸗ Auf der anderen Se ner gut vor. Morgen- Ausgabe Nlirnberg wieder deut Jortung Düſſeldorf verliert im Verliner Po Rund 50 000 Zuſchauer hatten ſich Berlin zum Enoͤſpiel eingefunden, darunter etwa 20 000 Den 2000 Schlachtenbummlern aus dem We⸗ ſten ſtanden—5000 Süddeutſche mit Wimpeln des 1. FC Nürnberg in braunen Lederhoſen und mit mitgebrachten Kuhglocken entgegen. Stunde vor dem Kampf herrſchte unter den Zuſchauern die heſte Stimmung. Plätze voll beſetzt. Die letzten Minuten wurden durch Muſtk verkürzt. durch den eine Stunde vor dem Spielbeginn niedergegan⸗ genen Regen nicht vermindert worden. Stadions leuchtete in einem Kranz leichter Sommerkleider. In der Eßhrenloge bemerkte Tſchammer⸗Oſten, Staatskommiſſar Dr. Lippert, Vertreter des Reichsheeres und viele Führer des deutſchen Sports. Der Berliner Schiedsrichter Birlem, der wenige Minuten vor 4 Uhr den Platz betritt, wird ſtürmiſch begrüßt. vorher war Dütſeldorf erſchienen, lebhaft ſchauern Mannſchaft, von endloſem Jubel umtoſt. ſchaften nahmen in der Mitte Auffſtellung, graphen und Kinbdoperateuren gefolgt. Peſch und Schmitt loſen die Seiten aus. Halbzeit:1 Punkt 4 Uhr ſtellen ſich dem Berliner Schiedsrichter Birlem die Mannſchaften in 1 7 vorgeſehenen Aufſtel⸗ ſtößt an Zwolanowfki gibt 55 an Wigold, doch Köhl läuft aus dem Tor und fängt die 8 ſofort einen Gegenangriff. der noch einige Schritte läuft, ſchießt, den Ball aber nicht richtig trifft, ſo daß Peſch leicht abwehren bann. raſchend fällt in der 3. Minute das erſte Tor für Düſſel⸗ Kobierſkt hat den Ball. wird von Kobierſki hart gerempelt. Kobierſki ſchießt den Ball aufs Nürnberger Tor, Nachtigall ſpringt noch nach dem Ball und rückt mit kurzem Hoch⸗ in die lange Ecke, an dem 0 vorbei ins Nürnberger Tor. Fortuna⸗Düſſeldorf liegt nach 3 Minuten:0 in Führung. Die Nürnberger ſind Die empfangen. Fortuna⸗Düſſeldorf ugabe Das Spiel Die„Viktoria“, der Meiſterſchaftspreis des DB Ublöünke Schmitt gegen rt und flach in die linke 7 Ball wundervoll ab. Die zr ner getreten, ergebnislos. ſpiel leicht überlegen. Bei im Aufbau und Angriff. für. 15 4173 C igold ſpielt Zwo 5 0 m Nürnberger Tor ſteht. nd verhindert ſomit ein kot⸗ Toſender Beifall. e Ecke für Fortuna, die Köhl el wird überaus ſcharf, In der :1 in der 34. Minute Durch eine wundervolle Einzelleiſtung des Halbrechten wingt Nürnberg den Ausgleich. In t Eiberger Bender, Janes und einſchießen. den Poſten des linken Läufers. Der ſpielt nun von links nach rechts: Czika, Tribünen man Reichsſportführer Sodann Heller Jubel im erſten Augenblick verwirt, ſo daß auch in den nächſten Minuten Fortuna das Tor der Nürnberger ſtark in Gefahr bringt. Wigold kann Köhl ablenken und Billmann kann den Ball noch vor der Außenlinie erreichen. Köhl—Gußner und Bornefeld, der ſich an der Außenlinie abſpielt, wird Bornefeld verletzt erſcheint aber bald wie⸗ Die nächſten Minuten bringen dann Angriffe ber Nürnberger, das mit aller Macht den Vorſprung möglichſt aufholen will. 8 Minute kommt es zur erſten Ecke für den Klub. Gußner wird ab. Wenig ſpäter ſetzt ſich der Bender glänzend durch, ſchießt orecke, doch Peſch wehrt den weite Ecke, wiederum von Guß⸗ Nürnberg zeigt ſich im Feld⸗ Fortuna iſt Zwolanowfki ſtark In der 10. Minute ergab ſich hance, mit:0 in Führung zu lanowſki glänzend frei, der in chuß u charf tor de Eiberger flankt z außen gufs Tor, doch Peſch hä Nürnberg iſt zum ſechsten Male im Poſtſtadion zu Dann iſt Halbzeit. 111. luſtig flatternden Die letzte halbe waren bis auf wenige des Wartens Die Stimmung war auch Mit ſtürmiſchem Das Hauptfeld des empfangen. von Nürnberg Carolin derten Aufſtellung genommen wurde. an, In der 3 Kurz von den Zu⸗ und von Peſch abgewehrt wird. folgte die Nürnberger Peſch ſchon eine Minute ſpäter Beide Mann⸗ der 5. Minute läßt Wigold von Photo- eine Bombe los, die Köhl meiſtert. Fortuna ſehr ſicher. Spiel immer härter und wird gepfiffen. Die Gluthitze hängt 16. Minute greift Fortuna an, Köhl abwehren. Nachtigall ausſcheiden. und ſofort vor. ). Nürnberg unternimmt ü 5 Friedel gibt hoch zu Gußner, einandergeriſſen wirkt. Die trotz allem ſehr gefährlich In Ueber⸗ liert dann aber den Ball. Billmann greift an und Billmann bleibt ſtehen. 1 bei Janes und Mehl tand. an vier Mann vorbekarbeitet, Köhl auf. herauslaufenden 50 brauſt abgekämpft. Mit vier bis füuf der Strafraumgrenze! Mannſchaft das Spiel kommt Czaika gut durch, Nachtigall läßt eine pfoſten vorbeiſtreicht. Einen Schuß von Bei einem Zweikampf den Ball dem nur noch gegen erhält ein reichlich hart. In der vorgeſchoben), Zwolanowſki, kommt Czai ieder 3 S vom Nürnberger Tor rechts. Köhl wirft Ball über die Latte hebt. hatte. zuſammengebraut, tufhob. Da ſtand die einſtige, wirkte Trumpler zu überlegen fühlte, probten Spielers, der mehr gefeit iſt. ganz offenbar und war es nur hatten. War die Läuferreihe Lage, auswirken, wobei die Sache (Archiv NM) mildert wird, ſicherzuſtellen. Gewiß, Ballgefühl geladener, ganz im Aber körperlich noch nicht reif. ter ſich bringen müſſen, Läufer Czika verletzt Kobierſki ſtartet auf 27. Minute hat der Friedel gibt zu Schwab, haushoch über das Tor beherrſchte. ungewöhnlichen Erfolg. wurde der Torhunger hartem Czika und Abſt on Stubh, ihm läßt Bei Düſſel dorf e 25 5 Nachtigall. Fortuna ver⸗:0 anſchließt. r Nürnberger Angriff auf u Schwab und der Links⸗ t wundervoll. Kurz darauf läßt Friedel eine Bombe los, die knapp über das Tor geht. Nach 90 Minuten keine Entſcheidung Kuhglockengeläute ſchaft des„Clubs“ nach der Pauſe von ihren Anhängern Beide Mannſchaften nehmen in veränderter Aufſtellung die zweite Halbzeit auf, und zwar haben bei und Uebelein die Bei Fortung Düſſeldorf tritt der Sturm in der abgeän⸗ die kurz Minute erringt Nürnberg den dritten Eckball, der von Gußner gut hereingegeben aus 25 in den folgenden Minuten erſcheint Leni Riefenſtahl, die Olympiafilm⸗Operateurin, auf der Ehrentribüne. iſt bei Fortuna der ruhende Pol, auf ſeiner Seite ſteht Bender verſchuldet den fünften Eck⸗ ball, der jedoch ergebnislos bleibt. muß gleich darauf Trotzdem hat Fortuna das Spiel vollkom⸗ men in der Hand, wenn auch dos Stürmerſpiel jetzt aus⸗ Düſſeloorfer Wigold gut durch, umſpielt Carolin und Uebelein, ver⸗ Die Düſſeldorſer werden von den Zuſchauern lebhaft angefeuert. In der 20. Minute iſt es wieder Wigold, der ſich Bombenſchuß über die Latte ſetzt. Der Kampf ſpielt ſich in ihrer Hälfte ab. Mann verteidigen die Süddeutſchen. Fortunas Verteidigung ſteht auf der Mittellinie, Peſch auf Fortuna diktiert trotz geſchwächter vollkommen. ſchleßt den Ball zur Mitte und Bombe los, Fortuna iſt weiter im Angriff. In der 8. Minute kommt Kobierſki zum Schuß. doch ſpringt diefer ins Spielfeld zurück. Fortunas Sturm neues Bild: Cßgaika, Kobierſki Nachtigall. In der 30. Minute Schuß, 5 ſten zurück In der 32. Minute trägt Nürnberg links einen Angriff vor, Schmitt ſpielt Schwab glänzend frei, der das Leder aus vollem Lauf neben das Tor jagt. gibt Mehl an Zwolanowfki eine Steilvorlage nach Halb⸗ ſich gegen den Schuß, doch kommt der Ball unter ihn weg zu Nachtigall, der frei vor dem Tor den Pech! mählich wieder offenes Feldſpiel. Beide Mannſchaften ſind ſpielen bekannte Größe Stubb in der Vertekdtgung, vor ihm ſtand Leis auf dem linken Läuferpoſten, die Läufer⸗ mitte verſah die reguläre Kraft Fürbeth, rechtsaußen und nach Gäſten zu dämmern begann, griff mam auf die alte Ka⸗ none Ehmer in der Sturmmitte zurück; alſo ein Ge⸗ rippe mit dem etatmäßigen Schmitt im Tor, das eigent⸗ lich hätte genügen ſollen, fedes anormale Ergebnis zu verhindern. Sonderbarerweiſe fielen einzelne Tore prompt auf ſtarke Schnitzer don Stubb, der ſich dem überaus eifrig ſpielenden jungen Vfgi⸗Angriff gegenüber wahrſcheinlich denn er zeigte in der Tat periodiſch die nie ganz abzuſchleifende Routine eines vielſeitig er⸗ gegen Ueberraſchungen aber nicht Beſonders aber auch die Schwäche des Angriffs, die am beſten durch die Tatſache beleuchtet wird, daß ein Elfmeter das einzige Gegentor brachte, war ſchade um die Bemühungen der beiden fflügelſtürmer, die noch die beſten Momente den Mannheimer Angriff— mit Ausnahme von Fangenbein— in der erſten Hälfte in Schach zu halten, mußte ſich ſchließlich dieſes Verſagem von vorn bis hinten im Ergebnis auch nicht ge⸗ wenn man zugibt, daß das Ergebnis dem wirklichen Spielſtärkeverhältnis nach eben doch zu hoch iſt. Mit beſonderem Eifer waren bei VfR die jungen Er⸗ ſatzleute am Werk, vor der Pauſe ſchon die Angelegenheit es wäre ein Fehler, ſommerlichen Erlebnis heraus ſchon Schlüſſe für die Ver⸗ wendbarkeit in den ſchweren Pflichtrunden ziehen zu wol⸗ len. So iſt z. B. Rohr, ein bis in die Fingerſpitzen von Adler, Rößling, Wagner, Feth, alles Leute, die bei guter Leiſtung doch noch ein Jahr hin⸗ um die Anforderungen, beſonders in der Stabilität der Leiſtung, zu erfüllen. Wirklich poſitir ging das Mannheimer Debüt von Schneider 2 im Tor vor ſich, der mit wirklicher Ruhe und Sicherheit Amtes waltete und vor allem die Skala des Stellungsſpiels Im übrigen hatte jeder Spieler Teil an dem Alles in allem war die Geſamt⸗ leiſtung eine geglückte Improviſation, die ſich im regulären Spielbetrieb nicht ſo leicht wiederholen dürfte. Vor allem der ſommerlich unentwegten und annähernd 2000 Zuſchauer in unerwarteter Weiſe geſtillt. Den Torreigen eröffnet Spindler auf unbeholfenes eines Eckballs durch Schmitt das:0 folgen, dem Rohr noch vor der Pauſe die frühe Entſcheidung der Sache mit Nach dem Wechſel kommt Langenbein endlich zum Zug,:0. Ehmer bremſt durch Faulelfer:1, Langen⸗ bein, nunmehr in Fahrt, treibt:1, Spind Jer, eine Rückgabe Stubbs famos abfaſſend, 611, Rößling(früher tſtadion das Endſpiel vor 30000 Deutſcher Fußballmeiſter— Eine feine wird die Mann⸗ Plätze gewechſelt. vor der Pauſe vor⸗ Den vierten Eckball macht ebenfalls unſchädlich. In Meter Entſernung Bei verteiltem Spiel Janes Nürnbera wird im von den Zuſchauern aus⸗ über dem Feld. In der Czaika ſchleßt, doch kann verletzt Angriffe ſind der 18. Minute kommt Nürnbergs Angriffe immer wieder zum Still⸗ dann aber den Ball im Dit Bayern ſind ſtark In der 26. Minute die knapp am linken Tor⸗ Köhl kann linken Pfoſten abdrehen, Wigold(weit der Ball ſpringt aber In der 34. Minute Nürnberg erzwingt all⸗ aus zahlreichen Länder⸗ der Pauſe, als es den als Ganzes nicht in der aus dieſem Spiel aufgehender Junge, ſeines Adler auf kurze Abwehr ente e jetzt abgekämpft, die Spieler von der Gluthitze erſchöpft. Nürnberg macht aber immer wieder den taktiſchen Fehler, das Spiel nach links zu verlegen, wo Janes in Ueberform ein ganz großes Spiel liefert. Dann wird der Linksaußen Schwab für drei Minuten verletzt. Es gibt einen Kampf auf Biegen und Brechen. Beide Mannſchaftsführer reichen ihren Leuten Zitronen und Erfriſchungen. Die letzten zehn Minuten iſt Fortuna wieder im Angriff. Uebelein zeigt als dritter Verteidiger großartiges Können. Die Rheinländer, die ſich durch ihr ſchneidiges Spiel die Sympathien der Zu⸗ ſchauer geſichert haben, werden immer wieder angefeuert. Nürnberg hat ſich bei den Zuſchauern durch allzu hartes Spiel die Zuneigung der Maſſen verſcherzt. Die reguläre Spielzeit iſt zu Ende, der Kampf ſteht nach 0 Minuten Spieldauer 111. Bei Halbzeit der Verlängerung immer noch:1 Die Nürnberger haben ihre Mannſchaft umgeſtellt, und zwar ſpielt der Sturm bei Spielbeginn der Verlängerung pon rechts nach links: Carolin, Eiberger, Gußner, Schmitt, Schwab. Rechter Läufer ſpielt Friedel. Die Hitze hat ſich etwas gelegt. Bei Fortuna iſt Nachtigall ein richtiger Pech⸗ vogel. In der 4. Minute ſchießt er in vollem Lauf 390 50 am Tor vorbei. In der 5. Minute erzwingt Czika ein Tor, das jedoch wegen Abſeits nicht gegeben werden kann. er Schuß war unhaltbar, aber vorher ſtand Nachtigall abſeits. Der Club kann ſich während der erſten 10 Minuten der Verlängerung der Angriffe der Weſtdeutſchen kaum erwehren. Nürnberg verteidigt mit 6 Mann. Die ganze Läuferreihe ſteht dicht an der Strafraumgrenze. An⸗ feuernde Zurufe der Zuſchauer begleiten die Angrüffe der Weſtdeutſchen. In den letzten 5 Minuten der Spielper⸗ längerung⸗Halbzeit kommt Nürnberg etwas auf. Vor alle n iſt es Gußner, der als Mittelſtürmer in Alleingängen ſich verfucht, aber in Janes ſeinen Meiſter findet. Trotzdem braucht in den letzten 5 Minuten Peſch im Düſſebdorfer Tor kaum einzugreifen. 7 —2—ũk 147. Jahrgang Nr. 279 er Fußballmeister Zuſchauern nach Verlängerung:2(:1 Leiſtung von Düſſeldorf Nürnberg Deutſcher Meiſter Noch eine Minute vor Schluß der zweiten Verlänge⸗ rungshalbzeit ſteht das Spiel:1. Beide Mannſchaften beſchränken ſich darauf, das Ergebnis zu halten. Die Spieler ſind völlig abgekämpft. Die Zuſchauer haben in den letzten Minuten ſich ſchon von ihren Plätzen erhoben. Sie glauben immer noch, daß die Entſcheidung fallen wird. Nürnberg iſt in den letzten Minuten etwas bkampffreu⸗ diger. Niemand glaubt mehr an eine Aenderung des Spielſtandes. Die letzte halbe Minute bringt überraſchend die Entſcheidung für den 1. FE. Nürnberg. Gußner hat ſich den Ball geholt ſpielt ſich bis auf 19 Meter vor das Düſſelborfer Tor vor und ehe ein Düſſeldorfer ihn am Schuß hindern kann, fliegt eine Bombe auf das Tor, die im oberen linken Winkel landet.:1 für Nürnberg. Der 1. FC. Nürnberg hatte damit in einer großen Schlacht mit viel Glück zum fechſten Mal die deutſche Fußball⸗ Meiſterſchaft gewonnen. ** nlötzliche Eutſcheidung in einen wahren Beifallsſturm und ungeheure ſterung hervor. Minutenlang jubeln die Zuſchauer dem Sieger und der tapferen unterlegenen Mannſchaft zu. Sie ſtürmen faſt den Platz und die Spieler der ſteg⸗ reſchen Mannſchaft können ſich kaum vor ihnen retten. In der allgemeinen Begeiſterung begibt ſich auch der Nürnberger Oberbürgermeiſter Dr. Liebel zu ſeiner Mannſchaft. Die Mannſchaft erhält zur Auszeichnung den Goldenen großen Melſterſchaftskranz, während außerdem noch feder einzelne mit einem goldenen Meiſterſchafts⸗ kvanz geſchmückt wird. Die Mannſchaft der Fortuna muß ole Niederlage bei 70 v. H. zu ihren Gunſten ſtehendem Spielverlauf um ſo tragiſcher empfinden. Die geplante Siegerehrung geht völlig in der allgemeinen Begelſterung Unter. Bundesführer Linnemann bann lediglich jeden einzelnen Spieler der ſiegreichen Mannſchaft be⸗ glückwünſchen. letzter Minute vuft Begei⸗ Die Am den drillen Platz Gleiwitz war kein Gegner— Schalke 04-Vorwärts Gleiwitz:1(:0) Als Auftakt zum Endſpiel um die Deutſche Fußball⸗ Meiſterſchaft kam am Samstagabend auf dem Hertha⸗Platz am Geſundbrunnen in Berlin der Kampf um den dritten Platz zwiſchen den beiden in der Vorſchlußrunde unter⸗ legenen Mannſchoften von Schalke 04 und Vorwärts⸗ Raſenfport Gleiwitz zum Austrag. 12 000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſem Spiel eingeſunden, etwas wenig, wenn man bedenkt, daß ſende von S chtenbummlexn die ſchleſiſche Elf nach Be begleitet ten. Schalke 04 ſpielte alſo zum letztenmal in dieſem Jabre in der Rolle eines Deut⸗ ſchen Meiſters es ſpielte den ſchleſiſchen Meiſter in Grund und Boden um ſich ſchließlich mit:1(:0) den dritten Platz zu ſichern. Die beiden Maonnſchaften ſtellten ſich dem Merſeburger Schiedsrichter Rühle in folgender Aufſtellung: Schalke: Mellage; Bornemann— Schweißfurth; Gelleſch — Tibulſki— Valentin; Kalwitzki— Szepan— Pörtgen — Kuzorra— Urban. Mannheimer Siege über Frankfurt Bft Mannheim— Eintracht Fraukfurt:1(:0) Wenn man bedenkt, daß VfR bei dieſen Samstagſpiel hinter den Brauereien ſechs Leute als Probematerial ein⸗ geſetzt hatte, ſchüttelt man den Kopf über ein Ergebnis das die Eintracht wohl ſeit langen Jahren nicht hinzunehmen Allerbimgs hatten die Frankfurter eine Auſſtellung l die aus ehemaligen Internationalen, Repräſentativen und neuen Leuten beſtaund die geradezu in idealer Weiſe die Wirkſamkeit des Spiels gegenſeitig Phönix), 711 beſiegelt kurz vor Schluß 811. Albrecht⸗ Mannheim als Spielleiter gewohnt ſicher. Auch Waldhof ſiegt hoch FSW Frankfurt— S Waldhof:5(:2) Ohne Nationalſpieler Siffling ſpielend, kam der badi⸗ ſche Fußballmeiſter SV Waldhof am Samstag gegen die 1. 6 anteetende Elf des F SW Frank⸗ furt am Bornheimer Hang zu einem glatten 571(:1) ⸗ Sieg. Schneider, Leupold, Siffling 3 und Mittelläufer Heermann waren die Hauptſtützen der Mannheimer Mannſchaft und zeichneten in erſter Linie für den ſchönen Erfolg verantwortlich. Bei den Frankfurtern gefielen die Stürmer Peter und Willert und der Verteidiger Kramer, während der Erſatz⸗ torwart Meſſer vollkommen verſagte. Die Tore ſchoſſen 7. Minute: Schneider:1, 20. Minute: Willert 111, 42. Minute: Leupold:2, Pauſe, 3, Minute: Schneider 118, 15. Minute: Schneider:4, 30. Minute: Schneider 11:85. Schiedsrichter Mothes(Offenbach) leitete den fairen Kampf gut. Freund ſchaftsſpiel in Pforzheim 1. FC Pforzheim— Rot⸗Weiß Oberhauſen:9(:0) Für den Beſuch des niederrheiniſchen Gauliga⸗Zweiten Hatte man in Pforzheim am Samstag einen beſſeren Beſuch ephofft. Nur 300 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei und erlebten einen in wundervoller Manier erſpielten:2(:0 Steg der Rheinländer, wobei der Sturm von großem Pe verfolgt wor. Der beſte Mannſchaftsteil war bet den Oberhauſenern die Abwehr, obwohl hier Nattonalſpieler Jüriſſen nicht mitwirkte und durch Krämer ſehr gut erſetzt war. Der rechte Verteidiger Gipka war mehr als einmal Turm in der Schlacht. m Sturm überragten Winzeck und Heitkamp. Bei den Pforzheimern wurden Fiſcher und Rau erſetzt, wobei ſich dos Fehlen von Fiſcher unangenehm bemerkbar machte. In der 37. Minute gingen die Gäſte durch Rütter im Anſchluß an einen Strafſtoß in:0⸗Führung. Faſt mit dem Pauſenpfiff zuſammen erzielte der Halblinke Günter ein zweites Tor. Nach der Pauſe kom zunächſt der„Club“ zu ſeinem erſten Gegen⸗ treffer, und zwar in der 50. Minute durch Müller. Nieder⸗ hauſen ſtellte in der 74. Minute den Güſte⸗Steg durch einen ͤritten Treffer ſicher, woran auch der zweite Erfolg der Pforzheimer durch Knobloch nichts mehr änderte. Schiedsrichter Dehm(Durlach). FV Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 128(:1) Dieſes zum Wettbewerb um den von Gauleiter Bürckel geſtifteten Saarpfalz⸗Pokal gehörende Treſfen wurde am Samstag bereits in Saarbrücken ausgetragen. Vor rund 2000 Zuſchauern, die zum Teil recht gute Leiſtungen zu ſehen bekamen, ſtegten die Neunkirchener auf Grund der beſſeren Stürmerleiſtungen verdient mit 311(:0) Toren. Die Saarbrückener, die wieder ohne Sold ſpielten, gaben anfänglich den Ton an, aber dann erzielte Leibenguth für Neunkirchen den erſten Treffer. Erſt nach der Pauſe vermochte Kalkoffen für Saarbrücken den Ausgleich zu er⸗ zielen und in der Folge waren die Neunkirchener wieder tonangebend. Zwei weitere Tore durch Petry und Leiben⸗ guth waren die Ausbeute. Schiedsrichter Glöckner ⸗ Pirmaſens leitete gut. und Langen bein Kun Gleiwitz: Mettke; Koppa— Kubus; Wieſchollek— Lach⸗ mann— Richter; Wilſchek— Piſchzek— Breitkopf— Morys— Cyrannek. Gleiwitz hatte Anſtoß und ging gleich zur Oſſenſive über. Nach den erſten fünf Minuten war aber das Blend⸗ werk zu Ende, die„Knappen“ hatten bald die techniſchen und taktiſchen Mängel in der Gleiwitzer Mannſchaft durch⸗ ſchaut und diktlerten den Kampf, ohne ſich bei dem ſchwüt! und warmen Wetter voll und ganz auszugeben. a einzelne Spieler der Weſtdeutſchen war beweglicher, und bel Kopfbällſzenen waren es ebenfalls immer Schalker Spfe⸗ ler, die den Vorteil zogen. Gleiwitz legte wohl einen gro⸗ ßen Eifer an den Tag, damit war aber gegen die Kunſt kechniſcher und taktiſcher Spielweiſe des Meiſters nichts zu erreichen. Kalwitzkt war bei Schalke diesmal der große Mann. Faſt alle Tore leitete er birekt oder indirekt ein und war für die Gleiwitzer Verteidiger Koppo und Kubus, die zwar ſchlagſicher waren, dafür aber um ſo unbeweglicher, eine dauernde Gefahr im Strafraum. Seine Mitſpieler brauchten nur in Stellung zu laufen, um den Torreigen immer größer werden zu laſſen. Um ein Haar hätte es durch Pörtgen in der 15. Minute ſchon ein Kopfballtor ge⸗ geben, doch das Ziel wurde verfehlt. Wenig ſpäter fiel aber doch der erſte Treffer. Kalwitzki flankt in die Mitte, Szepon verwandelt mit dem Kopf zum:0. Sechs Minuten ſpäter führte ein ſchöner Flankenwechſel von Kalwitzki zu Urban, der zu Kuzorra weiterleitete, zum 210 und zwet Minuten vor der Pauſe führte ein Angriff von Kalwitzki — Urban durch den in Stellung gelaufenen Pörtgen zum :0. Nach hem Wechſel wurde Schalke immer überlegener. Die erſten Minuten begannen zwar wieder mit einem Angriff der Schleſter, aber das Pulver war ſchnell ver⸗ ſchoſſen. Ein Strafelfmeter— Kuzorra wurde unfair gelegt— führte durch Szepan zum 410, ſieben Minuten ſpäter erhöhte Kuzorra auf:0, nachdem vorher Urban in der 56. Minuke das 510 hergeſtellt hatte. Gleiwitz war machtlos, kam aber trotzdem in der 78. Minute durch Cy⸗ rannek zum Ehrentor. Kuzorra und Urban ſchoſſen dann für Schalke noch zwei Tore. Ein Kritik über Schalke erübrigt ſich, Gleiwitz war zu ſchwach. Von der Gleiwitzer Elf iſt zu ſagen, daß ſie für Schalke kein Gegner war. Dieſes Urteil trifft die Schleſier ſehr hart, aber es gibt den Charakter des Spiels richtig wieder. Der erſt 18jährige Gleiwitzer Torwart Mettke war der beſte Mann ſeiner Elf. Seine Vorderleute arbeiteten zwor gut, waren aber im Nahkampf jedesmal erfolglos. Oſtpfalz— Frankfurt:1(:0 Das erſte Spiel der Frankſurter Fußball⸗Städtemann⸗ ſchaft in der Pfalz Ang am Samstag im Franpenthaler Stadion vor 500 Zuſchauern gegen eine Kreis⸗Auswahl⸗ mannſchaft der Oſtpfalz vor ſich. Das Treſſen nahm einen recht eintönigen Spielverlauf und konnte ſelbſt in den letzten 20 Minuten, als man weitaus eifriger bet der Sache war, 80 nicht ganz gefallen. Die Frankfurter Mannſchaft war in ſpielkultureller Hinſicht überlegen, vermochte aber dieſen Vorteil nicht in Tore auszudrücken. Die Hinter⸗ mannſchaft mit Eigenbrodt, Hinkel und Welper ſowie Bianci, die nach der Pauſe ausgewechſelt wurden, erledigte ihre Aufgabe zur Zufriedenhelt. Im Sturm und in Her Läuferreihe waren einige Verſager zu verzeichnen. Die Pfälzer brachten ebenfalls eine nicht überaus eifrige Elf aufs Feld. Ittel im Tor, der zeitweiſe etwas unaufmerk⸗ ſam ſpielte, und der Rechtsaußen Riehm waren die beſten Könner. Die Tore erzielten: 27 Minute Riehm 110, 97. Minute: Köhler:1. Schiedsrichter Wengrezyk⸗Worms. Neue deutſche Weltbeſtleiſtung Bei dem Leichtathletikfeſt in Köln erzielte die deutſche Frauenſtaffel über 4 mal 100 Meter in der Beſetzung Albutz, Krauß, Dollinger, Winkler mit 46,7 eine neue Weltbeſt⸗ eee Die alte Leiſtung wurde von Amerika mit 40, gehalten. Neue deutſche Staffelbeſtleiſtung Anläßlich eines lokalen Abendſportfeſtes von 1860 München unternahm die 4 mal 800⸗Meter⸗Staffel der Münchener„Löwen“ einen Angriff auf die von den Stutt⸗ garter Kickers aufgeſtellte deutſche Beſtleiſtung mit 77920 Minuten. Der Verſuch war gon Erfolg gekrönt. Die Mannſchaft Veit, Mayr, Lengdobler und Lang unterbot die Beſtleiſtung um 6,8 Sek. und ſtellte mit:45,2 Minuten einen neuen deutſchen Rekord auf. Die Leiſtung iſt des⸗ wegen ſehr beachtenswert, da die Weltbeſtleiſtung, die Amerika hält, nur um.8 Sek. beſſer iſt. Die US⸗Olympia⸗Reiter wurden Senat am Samstag feierlich begrüßt heißen. vom Hamburger und willkommen Montag, 22. Junf 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabde Montag, 22. „Max Schmelings Sieg ein Wunder“ Wie ihn die Weltpreſſe ſieht Es hat einige Zeit gedauert, bis ſich die ausländiſche Fachpreſſe in der alten und neuen Welt von dieſem für ſie ſe überaus peinlichen Schlag erholte. Die Ueberraſchung, Schmelings l war derart gewaltig, daß ihnen allen, die dieſen 8 der Kämpfe aus nächſter Nähe miterleb⸗ ten, einfach die orte fehlten. 2 die F herichterſtatter der großen Weltblätter bis⸗ zu ſagen wiſſen, iſt mehr als wenig. Es wird ſicherlich och einige Tage dauern, bis ſie den rechten Abſtand von dieſem für ſie mit einer ſo fürchterlichen Niederlage enden⸗ den Ergebnis gewonnen haben. In der zöſiſchen Preſſe, wo man Max Schmeling noch am 7 gabend auf beleidigende Art anzugreifen verſuchte, ſpricht das L' Auto in ſeiner am Samstagmor⸗ gen erſcheinenden Ausgabe von einem großen Verſagen der geſamten Fachpreſſe. Schmelin as Sieg ſei ein Wunder, wie es die Geſchichte des modernen Fauſtkamp⸗ ſes bisher noch nicht erlebt habe. Das Mittagblatt„Pa⸗ is midi“ betont immer wieder, Louis ſei bereits in der vierten Runde, als ihm eine ſchwere Rechte Schmelings jedes Selbſtvertrauen und alle Ueberſicht raabte, ein ge⸗ ſchlagener Mann geweſen. Der„L Intraufi geant“ faßt ſeine Ueberraſchung zuſammen in:„In allen Phaſen des Kampfes war Schmeling der überlegene Stratege. Vor dem Kampfe habe man zwar ſchon gewußt, daß der Deutſche der techniſch beſſere Boxer ſei, daß er aber darüber hinaus ouch der härteſte Schläger ſein werde— wer wollte das vorgusſehen? Joe Louis iſt von einem Größeren geſchla⸗ gen worden. Er hat die großen Hoffnungen nicht erfüllt. Es gibt kein Hindernis mehr, das Schmeling den Weg zur Weltmeiſterſchaft verſperren kann“ England durchaus ſachlich „Evening News“ ſchildert den ungeheuren Ein⸗ druck, den der deutſche Sieg in Amerika gemacht habe: „Er iſt um ſo höher einzuſchätzen, als wenige Minuten vor dem Kampfe der greiſe Freund Schmelings in ſeiner Kabine einem Herzſchlag erlog. Gekämpft wurde wie nie zuvor. Dem Namen nach war es kein Titelkampf, in Wirk⸗ lichkeit aber doch. Die Begegnung mit Braddock kann man für Schmeling bereits als entſchieden anſehen. Das große Intereſſe beweiſt die tſache, daß die Sitzung des Abge⸗ Irönetenhauſes in Waſhington unterbrochen wurde“.— Der„Star“:„Schmeling war gehandicapt an Größe, Reichweite und Alter. Sein Sieg beoͤeutet die größte l Amerika iſt begeiſtert von Schmeling“.— penin g Standard“: „Die größte Senſation, die je erlebt wurde. Schmeling war beſſer denn je. r ſteckte die ſchwerſten Schläge ein, ohne zu ſchwanken. Seine Nehmerqualitäten ſind un⸗ glaublich. Er iſt mit einem Schlage der Unbeſiegbarkeit nahegekommen. Hätte Schmeling nur nach Punkten gewon⸗ nen, würde man die Korrektheit des ganzen Kampfes an⸗ gezweifelt haben. Durch die Schwere der Niederlage wird Louis' Karriere ſicherlich beendet ſein. Ihm wird es ähn⸗ lich ergehen wie Poung Stribling, Micky Walker und Wal⸗ ter Neuſel, die alle von Schmeling entſcheidend zuſammen⸗ geſchlagen wurden“. Ueberraſchung im Boxſport des Jahrhunderts. Amerika— kurz und bündig „Dai ly News“: Ein fürchterlich harter Kampf mit Serien ſchwerſter Schläge. Louis wurde erbarmungslos vernichtet. New Pork Times: Aus dem unbeſiegbaren Louis wurde ein zerſchlagener Meiſter. New Pork He⸗ ral d: Der Deutſche hat ſertig ebracht, was alle Welt für unmöglich hielt. New York Daily Mirror: Schmeling hat uns begeiſtert. Er iſt und bleibt der Welt vollkommenſter Schwergewichtler. Schmeling kehrt heim Nach ſeinem großen Siege über Joe Louis hält es Max Schmeling nicht mehr länger in US A. Bereits am Diens⸗ tag wird er an Bord des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ von Neuyork aus die Heimreiſe antreten. Bis nach den Olym⸗ piſchen Spielen wird er ſich in der Heimat aufhalten und anſchließend beginnt für ihn wieder die Vorbereitungs⸗ zeit in Amerika für den Titelkampf mit J. Braddock, der für September vorgeſehen iſt. Am Samstag war Schmeling in Neuyork der gefeiertſte Mann. Die Preſſe gab ihm zu Ehren ein Frühſtück. Und immerfort liefen die Glückwunſchtelegramme aus aller Welt ein, die mit 1000 nicht zu hoch gezählt ſein dürften. Glückwunſch der Geburtsſtadt Reichsſtatthalter Kaufmann und Regierender Bürger⸗ meiſter Krogmann haben Max Schmeling als geborenen Hamburger zu ſeinem Sieg in herzlichen Worten tele⸗ graphiſch ihre Glückwünſche übermittelt. Rund um Schmelings Sieg Was Schmeling meint —Neuyork, 20. Juni.(U..) Mit befriedigtem Lächeln empfing Max Schmeling nach ſeinem großen Sieg über Joe Louis die Glückwünſche der Sportjournaliſten, die bis zum Kampfbeginn faſt einſtim⸗ mig ſeine ſichere Niederlage vorhergeſagt hatten.„Aha, ich habe euch nicht ſchlecht hinters Licht ge⸗ führt, nicht wahr?“, ſagte er zu ihnen und freute ſich über die ſichtliche Verlegenheit der Beſucher. Ueber den Kampfverlauf berichtete der Deutſche der Preſſe:„Ich hatte Louis eigentlich ſchon in der vierten Runde, aber um dieſe Zeit fing mein Auge, das von Louis Schlägen mehrmals getroffen worden war, an, mir Schwierigkeiten zu machen, und ich mußte von da an vorſichtig ſein. Dann aber brachte mich der Neger mit ſeinen Fouls zum Raſen und ich machte nun raſche Arbeit mit ihm. Louis hatte ſchon in den erſten Runden einige Tiefſchläge an⸗ gebracht, die mir ſtarke Schmerzen verurſachten, aber ich kümmerte mich nicht darum, denn ich war entſchloſſen, in Amerika nicht noch einmal auf dem Boden liegend zu ge⸗ winnen“(Schmeling bezog ſich mit dieſen Worten auf ſei⸗ nen Weltmeiſterſchaftsſieg gegen Sharkey, der damals we⸗ gen Tiefſchlags disqualifiziert wurde). g Schmeling begab ſich ſofort nach dem Kampf ip ſein Neu⸗ vorker Hotel und telephonierte mit ſeiner Frau in Berlin. Sein Auge war ſehr rot und Jacobs erlaubte den Preſſe⸗ photographen nicht, Aufnahmen von Max Schmeling zu machen. Gleichzeitig teilte Jacobs mit, daß Schmeling im September gegen Braddock um den Weltmeiſterſchaftskompf antreten werde. Die Meinung von Louis Der beſiegte Neger kam erſt wieder zu vollem Bewußt⸗ ſein, als man ihn unter eine kalte Duſche ſtellte. Sein Geſicht war zur U nleuntlichkeit geſchwol⸗ len, insbeſondere die linke Geſichtsſeite hatte unter den Schlägen Schmelings furchtbar gelitten. Journaliſten er⸗ klärte Louis: 5 Ich erinnere mich an nichts mehr nach der zweiten Runde“.„Du meinſt doch wohl die vierte Runde, nicht wahr?“, zurück. Doraufhin ſagte Louis nur Schweigen. Schmeling wieder Weltmeiſter? — Neuyork, 20. Juni. In Kreiſen der amerikaniſchen Boxexperten hat ſich das Erſtaunen über den ſenſationellen Sieg Schmelings über den für unbezwingbar gehaltenen Neger noch nicht gelegt. Man gibt jedoch zu, daß der einwandfrei beſſere Boxer gewonnen habe. Nach ſeinem geſtrigen Kampf gibt man allgemein Schmeling eine mehr als 50prozentige Chance, den jetzigen Weltmeiſter, Braddock, der ſich zu⸗ dem nicht in beſter Form befinden ſoll, zu ſchlagen, wenn er im September in der gleichen Arena, die geſtern ſei⸗ nen Triumph ſah, mit ihm zuſammentrifft. Auf der an⸗ deren Seite hält man die Laufbahn des Negerboxers mit feiner geſtrigen Niederlage für keineswegs beendet. Der erſt 22jährige werde vorausſichtlich aus ſeinem Mißerfolg lernen und für die Zukunft weitere Erfahrung im Ring ſammeln. Im Hinblick auf den bevorſtehenden Kampf um die Weltmeiſterſchaft ſind die meiſten Sachverſtändigen der Anſicht, daß Schmelings Sieg über Louis praktiſch einer Wiedererringung des höchſten Ti⸗ tels im Borſport gleichkommt. Braddock gilt als ein weſentlich ſchwächerer Boxer, als der geſt ern von Schmeling in ſo überlegener Weiſe abgefertigte Neger. Schmeling ſoll angeblich die Abſicht haben, nach einem Sieg über Braddock ſeine Boxerlauſbahn aufzugeben und nicht wieder in den Ring zu gehen. In dieſem Fall mürde er ſich als unbeſiegter Weltmeiſter ins Privatleben Zurückztehen. Der Nachhall der geſtrigen Begeiſterung für den glän⸗ zenden Kampf, den Schmeling im Nankee⸗Stadion lieferte, iſt noch jetzt in der ganzen amerikaniſchen Sportwelt zu ſpüren. Diejenigen, die ſelbſt das große Treffen mit⸗ erlebten, konnten beobachten, wie in der vierten Runde mit einem Mal die Sympathien der 60 000 im weiten Rund um den Ring verſammelten Menſchen umſchlugen und ſich Schmeling zuwandten. Von da ab beſeelte die ſport⸗ ſanatiſchen Zuſchauer nur der eine Wunſch, den„Deutſchen Dempfey“, ein Name den man Schmeling bei ſeinem erſten Auftreten auf dem amerikaniſchen Kontinent beilegte, gegen den Neger gewinnen zu ſehen. Als Schmeling/ Minute vor Schluß der 12. Runde ſeinem Gegner den Gnadenſtoß verſetzte, war die Begeiſterung auf ſämtlichen Bänken des Rieſenſtadions einſtimmig. Man war ſportlich genug, Schmelings Sieg zu bejubeln, obwohl es ein Ausländer war, der den Triumph feierte und dem damit vorausſicht⸗ lich der Weg zur Weltmeiſterſchaft geöffnet wurde, der nach amerikaniſcher Auffaſſung von rechtswegen nur einem Amerikaner gebührt. Schmeling ſelbſt erklärte der Preſſe:„Es war ein großer Sieg, denn ich ſchlug einen großen Kämpfer“. Schmeling lobte die Tapferkeit ſeines Gegners. * Ausſchreitungen der Neger Neunork, 20. Juni(1p) Die unerwartete Niederlage des„Schwarzen Bombers“ hat auf die Einſtellung der in Amerika lebenden Neger gegenüber den Weißen äußerſt verderblichen Einfluß gehabt und in verſchiedenen Städten macht ſich jetzt die Enttäu⸗ fragten die Reporter „Ja!“ und verfiel in ſchung, die der„boxende Heros“ ſeiner Anhängerſchaft be⸗ reitete, in heftigen Temperamentausbrüchen Luft. Nach⸗ dem es bereits in Chikago zu Demonſtrationen unter den Negern kam, ſind jetzt auch in Neuyork, im Ne⸗ eingeſetzt wurde, bombordierten die aufgebrachten Ne⸗ ruhen ausgebrochen. Trotz einer Polizetbereitſchaft in Stärke von 700 Mann, die vorſichtshalber in Haarlem eingeſetzt wurde, bombad ierten die aufgebrachten Ne⸗ ger die Läden der Weißen mit einem wahren Hagel von Steinen. Ein Weißer, der gerade die Untergrund bahn benützen wollte, wurde von einer Gruppe von 30 Negern attackiert. Man ſchlug dem Paſſanten ſämtliche Zähne aus. Man hat weitere Polizeiverſtärkungen hinzugezogen, um die Unruhen möglichſt im Keim zu erſticken. Ein Neger faſt zu Tode geprügelt Ein Neger, der die Tollkühnheit beſeſſen hatte, auf Schmeling zu wetten und dies ſogar in einem Negerreſtau⸗ rant in Haorlem laut verkündete, wurde von ſeinen wüten⸗ den Stammesgenoſſen beinahe zu Tode geprügelt. Er mußte bewußtlos ins Krankenhaus gebracht werden. Die ganze Nacht über hatte die Polizei mit Ausſchrei⸗ tungen der völlig außer Rand und Band geratenen ſchwar⸗ zen Bevölkerung Haarlems zu tun. An mehreren Stellen des ſchwarzen Stadtteils kam es zu Straßenſchlachten zwi⸗ ſchen Negern und Weißen, an denen man ſich offenbar für die Niederloge des ſchon tagelang im voraus als Sieger gefeierten Negerboxers rächen wollte. And wieder ruft die Rhön! 16.30. Auguſt: 17. Rhön⸗Segelflugwettbewerb Zum 17. Male veranſtaltet der Reichsluftſportführer in den Wochen vom 16. bis 30. Auguſt den Rhön⸗Segelflug⸗ wettbewerb, der im Olympiajahr noch beſonders für den dcutſchen Segelflugſports werben und eine Leiſtungsſtei⸗ gerung in Zielſtreckenflügen erſtreben ſoll. Der vor⸗ jährige Wettbewerb ſchloß mit einem ſelbſt die kühnſten Erwartungen übertreffenden Rekordergebnis ab, unſere Segelflieger⸗Garde wird auch diesmal den Beweis ihrer unerreichten Klaſſe und Größe erbringen. In der Ausſchreibung iſt beſtimmt, daß als Bewerber nur die Landesgruppen des Reichsluftſportführers unt die Reichsgruppe Lufthanſa im DW auftreten können. Die Flugzeuge müſſen im Wettbewerb von den ſchriftlich ge⸗ meldeten Führern geflogen werden, die eine Geſamt⸗Flug⸗ zeit von mindeſtens einer Stunde auf Leiſtungs⸗Segel⸗ flugzeugen nachweiſen müſſen. Die Zahl der teilnehmen⸗ den Maſchinen kann auf 60 beſchränkt werden. Die Aus⸗ wahl erfolgt unter Berückſichtigung der Ergebniſſe der vorausgegangenen Landesgruppen⸗Wettbewerbe und der Wettbewerbseignung der gemeldeten Fahrzeuge, die deut⸗ ſcher Herkunft und amtlich zugelaſſen ſein müſſen. Die Bewertung erfolgt nach Punkten in fünf Leiſtungs⸗ gruppen: Streckenflüge, Zielſtreckenflüge, Flüge im Ver⸗ band, Höhenflüge und Dauerflüge. Bei Gruppenleiſtungen werden insbeſondere auch Gemeinſchaftsarbeit, Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt Haltung und Auftreten innerhalb und außer⸗ halb des Wettbewerbsdienſtes ſowie die Wartung des Ge⸗ räbes gewertet. Sonderpreiſe für die beſte Einzelleiſtung in größter Strecke, Höhe und Dauer ſowie Geſamtzielflug⸗ ſtrecke ſind für Flugzeugführer in den 2 Altersklaſſen und über 20 Jahren vorgeſehen Das Lager auf der Waſſerkuppe der Rhön legt zur Zett auch ein würdiges Gewand an, der Reichsluftſportführer läßt große bauliche Veränderungen vornehmen Eine Lautſprecher⸗Großanlage wird Rhöndenkmal, Kuppe und Lager verbinden Eine große„17. Rhön“ ſtehb bevor! Meiſterſchaftskämpfe der Freiſtilringer Im Mittel⸗ und Halbſchwergewicht werden in Bad Reichenhall, die letzten deutſchen Meiſter im Freiſtilringen ermittelt. Die erſte Runde der beiden Klaſſen begann am Samstag. Ueberraſchungen blieben auch hier nicht aus, denn der Meiſter im griechiſch⸗römiſchen Ringen, Gawenda (Mainz)] unterlag und ebenſo erging ez im Mittelgewicht dem favoriſierten Böhmer(Reichenhall). Lediglich der Berliner Laudien blieb im Mittelgewicht in der erſten Runde noch ohne jeden Fehlerpunkt. Die Ergebniſſe: Mittelgewicht: Laudien(Berlin) beſtiegk Müller(Back⸗ nong) nach:07 Minuten, e(Neuaubing) beſiegt Wendt(Untertürkheim nach Punkten, Schedler(Halle] be⸗ ſiegt Köſtner(Bamberg) nach Punkten, Lindner(Netzſchkau) beſiegt Gawenda(Mainz) nach Punkten, Magin(Freiſing) beſtegt Haug(Untertürkheim) nach Punkten. Halbſchwergewicht: Siebert(Berlin) beſiegt Peter eau nach 14 Minuten, Ehret(Ludwigshafen) beſiegt Braun(Konſtanz) nach:30 Minuten, Seelenbinder(Ber⸗ lin) beſiegt Hartmann(Leung) nach:80 Minuten, Rupp Sandhofen) beſiegt Böhmer(Reichenhall) nach 11:80 Min., Engelhardt(Nütrnberg) beſiegt Schumacher(Leipzig) nach 15 kunden. Nagler(München) Freilos. Olympiaprüfungsſchwimmen in Hannover Käthe Köhler und Weiß 0 Sen er ene babe d e deer ihren Anfang. Die Schwimmer konnten ſich noch aus⸗ 1 da nur die Turmſpringerinnen und die Kunſt⸗ Kann von Cramm über Verry triumphieren? Wimbleoͤon— das iſt mehr als nur der Name einer herrlichen Tennisanlage vor den Toren der engliſchen Hauptſtadt, wo alljährlich zur ſelben Zeit von Ende Juni bis Anfang Juli die internationalen engliſchen Tennis⸗ meiſterſchaften, Weltmeiſterſchaften gleichkommend, aus⸗ geſpielt werden. Wimbledon— das iſt der unabänderliche Begriff im Welttennis, der einen eigenen und beſonderen Klang beſitzt, der von aller Welt verſtanden wird— auch von den Leuten, die für gewöhnlich nicht auf den Tennis⸗ plätzen zu finden ſind Wimbledon— das iſt öͤas Tennisturnier überhaupt, es iſt das Vorbild aller großen Meiſterſchaftsveranſtaltungen. Es iſt das eindrucksvolle Bild einer reibungslos ablaufen⸗ den Großveranſtaltung, bei der alles, aber auch reſtlos alles „wie am Schnürchen“ klappt! Wimbledon iſt ein organiſa⸗ toriſches Meiſterwerk. Wer ermeſſen will, was das heißt, der muß einmal Wimbledon miterlebt haben, wenn Hun⸗ derttauſende die Eingangspforten paſſieren, wenn tauſend Sonderwünſche erledigt werden ſollen. In Wimbledon rechnet man nur mit großen Zahlen. Schon allein die Platz⸗ anlage iſt eine Sehenswürdigkeit; mehr als 20 Spielfelder inmitten der herrlichſten Parkanlagen, Spielfelder mit dem wunderbarſten Raſen der Welt. Der Raſen des Centre⸗ court iſt mehr wert als der ſchönſte Perſerteppich. Elf Monate wird er umhegt und gepflegt; das Meiſterſchafts⸗ turnier und die beiden Davispokal⸗Schlußrunden machen alle Arbeit zunichte; wieder ſind elf Monate notwendig, den Raſen neu erſtehen zu laſſen. Wimbledon das iſt Tennisgeſchichte. wurde die erſte Meiſterſchaft entſchieden. Und ſeither hat das Turnier, nachdem 1879 das Männerdoppel, 1884 das Fraueneinzel und 1913 das Frauen⸗ und gemiſchte Doppel hinzukamen, von Jahr zu Jahr an Umfang eher zu⸗ als ob⸗ genommen. Immer gab ſich hier die Tenntselite der gan⸗ zen Welt ein Stelldichein. Auch nicht die Tatſache, daß 20 Jahre vergehen mußten, ehe nach den unvergleichlichen Zeiten der beiden Dohertys, die neun Jahre lang das Turnier unumſchränkt beherrſchten, im Jahre 1934 erſtmals wieder mit Fred J. Perry ein Engländer Turnierſieger wurde, konnten der Veranſtaltung auch nur den allergering⸗ ſten Abbruch tun. Und ein weiteres Beiſpiel: Heuer ſind die Amerikaner bereits zu Hauſe aus dem Dapispokalwett⸗ bewerb ausgeſchaltet worden; nichts hätte alſo näher gele⸗ gen, als die weite Reiſe nach Europa zu ſparen. Aber dann hätte man auch auf Wimbledon verzichten müſſen— das war unvorſtellbar. Wimbledon iſt ausſchlaggebend für die Weltrangliſte. Hier unter den„letzten Acht“ ſein, be⸗ deutet unverhältnismäßig mehr, als anderswo eine Mei⸗ ſterſchaft zu gewinnen. Wimbledonſieger werden— das heißt Weltmeiſter ſein! Schon 1877 Wimbledon— das iſt der Prüfſtein für alle Teunis⸗ ſpieler. Wer in dieſer ſchweren und ſchwerſten„Schlacht“ durchſteht, der muß ein guter Spieler ſein. Die„letzten Acht“, das können nur wirkliche Klaſſeſpieler ſein und unter den„letzten Vier“ wird man immer nur die Spitzenvertre⸗ ter des internationalen Tennis finden. Die Gegner der Schlußrunde aber, das ſind der Welt beſte Tennisſpieler; dabei iſt es meiſtens vollkommen gleichgültig, wie die Pla⸗ cierung vorgenommen wird. Und ſo finden wir in der langen Liſte der Wimbledonſieger auch niemals einen Außenſeiter, niemals einen Spieler, dem man nicht vor⸗ her ſchon das Können nachgeſagt hätte, dieſen großartigen Sieg zu ermöglichen. Namen mit Klang zieren die Sieger⸗ liſten. Wer kennt ſie nicht, die Lacoſte. Borotra, Cochet, Tilden, Wood, Vines, Crawford und Perry, die in der Nachkriegszeit im Welttennis den Ton angaben. Oder die „göttliche“ Lenglen und Helen Wills⸗Moody bei den Frauen? f 5 0 5 8— ſpringer am erſten Tage Zeugnis von dem ablegen ſollten, was ſie gelernt hatten. Bei unſeren z. T. noch recht jungen Mädels machte ſich bei ihrem erſten großen Start vor der Oeffentlichkeit— 2000 Zuſchauer waren gekommen — begreiflicherweiſe eine große Befangenheit bemerkbar. Die ausgeglichenſten Leiſtungen zeigte Annelieſe Bingel⸗ Frankfurt a. M. Sie wurde erſt durch einen prächtigen letzten Sprung von Käthe Köhler, der mit 10,5 P. bewertet wurde, in der Geſamtwertung auf den zweiten Platz ver⸗ drängt. Bei den Männern war der Dresdner Weiß der beſte. Ein 1½⸗Auerbach⸗Salto brachte ihm die Höchſt⸗ punktzahl von 18,40 ein, was zum Siege über Altmeiſter Leo Eſſer und den Berliner Mahraun genügte. Die Ergebniſſe: Turmſpringen[Frauen]: 1. Käthe Köhler ⸗Hamburg 91.63: 2. A. Bingel⸗Frankfurt 31,48: 3 Gerda Daumerlang⸗ Charlottenburg 30,28; 4. Ehſcheit⸗Frankfurt 29,33; 5. Anni Kapp⸗ Frankfurt 28,33 P.. Kunſtſpringen(Männer): 1. Weiß ⸗Dresden 142,51 2. Leo Eſſer⸗Wünsdorf 184,75; 3. Mahraun⸗Berlin 181,91; 4. Lorenz Wünsdorf 126, 21. Kieler Studenten ſtellen den Jührungsdienſt Nicht nur die Reichshauptſtadt wird während der Olym⸗ piſchen Spiele einen Führungsdienſt haben, d. h. einen Dienſt, der für die vielen tauſend Fremden eingerichtet wurde, um ſte ſchnell und ſicher zu den von ihnen gewünſch⸗ ten Punkten und ſehenswerten Einrichtungen Berlins zu führen, ſondern auch in Kiel, dem Austragungsort der Segel⸗Olympiade, wird ein ſolcher Führungsdienſt ein⸗ gerichtet. Er wird von den Kieler Studenten geſtellt, die für dieſe verantwortungsvolle Aufgabe bereits ſeit langem geſchult werden. Der Olympiſche Führungsdienſt in Kiel iſt in zwei Gruppen eingeteilt: die eine Gruppe über⸗ nimmt die Stadt⸗ und Provinzführung, die andere iſt ſegleriſch ſoweit geſchult, daß ſie die ausländiſchen Gäſte auf den Dampfern begleiten und ihnen auf alle Fragen Rede und Antwort ſtehen kann. Bei dieſer Gelegenheit ſeien noch einige Worte über den Führungsdienſt der Studenten überhaupt ge⸗ ſagt. Dieſer Führungsdienſt iſt nicht erſt aus der Notwen⸗ digkeit und den Aufgaben, die die Olympiſchen Spiele mit ſich brachten, entſtanden, ſondern die Berliner Studenten⸗ ſchaft faßte bereits im Jahre 19383 den Plan, von ſich aus einen Fremdenführungsdienſt einzurichten. Dieſem Dienſt wurde 1983 gleich eine ſchöne Aufgabe geſtellt: Er ſollte die Führung der KöcF⸗Fahrer, die nach Berlin kamen, übernehmen. Im nächſten Jahr folgten die Führungen des Deutſchen Führungsdienſtes des Reichsſtudentenwerks Ber⸗ lin durch die große Ausſtellung„Deutſches Volk— Deuiſche Arbeit“ und in der Folgezeit wurden alle Ausſtellungs⸗ führungen von dieſem Dienſt übernommen. Das Reichs⸗ ſtudentenwerk baute die ſo erfolgreich begonnene Arbeit noch weiter aus; zu dem Ausſtellungsdienſt kam ein Stadtführungsdienſt und ein Muſeumsführerdienſt, die ebenfalls ſo ſchöne Erfolge aufzuweiſen hatten, daß der Leiter des Deutſchen Führungsdienſtes, Heinz Langenfelö, den Auftrag erhielt, dieſen Dienſt in jeder Stadt ein⸗ zurichten. In der Hauptſache wurden die Führungen dort organiſtert, wo ſich Univerſitäten befinden. Langenfeld geichnet auch für den Kieler Führungsdienſt verantwortlich, und und ſeine Helfer ſind augenblicklich dabei, die Kieler Studenten und Studentinnen für ihre ebenſo ſchöne wie verantwortungsvolle Aufgabe vorzubereiten. „Nund um Schotten“ das bekannte deutſche Mot. Rundſtreckenrennen, wird„ nach einer gründlichen Ueber⸗ Aber auch Deutſchlands Tennis errang dort ſchon einige große Erfolge. 1931 beſtritten Cilly Auſſem und Hilde Krahwinke! das Enoſpiel bei den Frauen und Cil ly Auſſem ſiegte. Heute ſind beide dem deutſchen Tennis verloren und dabei hat Hilde Sperling⸗Krahwinkel die Ausſicht, ſich in die Siegerliſte einzutragen. Marieluise Horn vertritt diesmal die deutſchen Farben; wie weit wird ſie vordringen, wie weit reicht ſchon ihr Können aus, um den Anſchluß an die Beſten der Welt zu finden? 193g ſiegten Krahwinkel/ von Cramm im gemiſchten Doppel und im Vorjahre war Gottfried v. Cramm Perrys Enodſpiel⸗ partner; das war der bisher größte Erfolg. Den Deutſchen hat es nicht ruhen laſſen. Ohne große Ankündigungen hat er ſich in aller Stille auf den Kampf mit ſeinem großen Gegenſpieler vorbereitet. Bei den franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften, wo vor einem Jahre Perry den erſten Sieg über von Era m m errang, trat der Deutſche den erſten Beweis ſeiner großen Klaſſe an und ſchlug— den Weltbeſten Perry. Und nun richten ſich nicht nur die Blicke der deutſchen Sportgemeinde, ſondern der ganzen Welt nach Wimbledon. Und ſelbſt die Engländer würden es ehrlich anerkennen, wenn von Cramm, den man den größten Sportsmaun der Welt nennt und der Deutſchlands markanteſter Vertreter überhaupt iſt, erneut über Perry triumphieren würde. Die Vorbedingungen der Wiederholung des vorjährigen End⸗ ſpiels ſind gegeben. Nach der letztjährigen Reihenfolge mußte von den 128 Teilnehmern, die jedes Jahr zugelaſſen werden, Perry als Sieger mit Nr. 1„oben“ und v. Cramm als der Unterlegene mit Nr. 8„unten“ geſetzt werden. Natürlich, das wollen wir nicht verkennen, damit allein iſt es noch lange nicht getan. Erſt muß der harte und anſtren⸗ gende Weg bis zum Enoſpiel freigemacht werden. Cramms erſter großer Gegner iſt Jack Era wfo ro, der auch ein⸗ mal Wimbledonſieger war und der in dieſem Jahre über⸗ aus ehrgeizige Anwandlungen bekommen haben ſoll. Im Viertelfinale müßte ſich von Cramm wieder mit Auſtin auseinanderſetzen, der ſicherlich über Wilmer Alliſon hin⸗ wegkommen wird. Perrys erſter„geſetzter“ Gegner iſt der junge Amerikaner Grant, gegen den Henkel ſchon in der erſten Runde antreten muß Adrian Quiſt oder Donald Budge ſtehen in der Vorentſcheidung als Gegner bereit. Selbſtverſtändlich wird es von Cramm nicht leicht haben. Er iſt zwar auf den Grasplätzen in Wimbledon kein„Neuling“ mehr, aber immerhin bedarf es doch wieder einiger Umſtellungen. Der Deutſche hat ſich aber— wie Paris zeigt— bedeutend verbeſſert. Sein Schlag kommt bedeutend härter, auf Vor⸗ und Rückhand ſpielt er fetzt mit gleich großen Variationen. Er ſelbſt hat an Härte, Reife und Taktik noch hinzugewonnen, ſo daß wir den Ereigniſſen mit Ruhe entgegenſehen können. Bei den Frauen fehlt wieder Helen Moody⸗Wills. Geſetzt wurden Helen Jacobs, Anita Lizana, Kay Stammers, Hedwig Jeörzefſowſka, Simone Ma⸗ thieu, Sarah Fabyan, Hilde Sperling, Dorothy Round. Alſo, wie uns ſcheint, eine doch ziemlich offene Angelegenheit. Marieluiſe Horn kann ſofort einen gro⸗ ßen Erfolg erringen, wenn ſie die Amerikanerin Frau Fabyan⸗Palfrey beſiegt, die ihre erſte Gegnerin ſein wird. Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Gan Südweſt: Ludwigshafen 04— SW Wiesbaden:0 MS Darmſtadt— Teutonia Hauſen 26 1. FC Kaiſerslautern— Sportfreunde Saarbrücken:3 Gan Baden: Sc Freiburg— Spög Sandhoſen 128 8 Villingen— J 04 Raſtatt 12 Gau Württemberg: Union Böckingen— SW Göppingen 521 SpVg Troſſingen— Ic Mengen 173 von⸗Tſchammer⸗Pokalſpiel Wormatia Worms— BiB Friedberg 312 n. Verl. Freundſchaftsſpiele: Vorderpfalz— Frankfurt(Sa) 117 FeS Frankfurt— S Waldhof(Sa):5; F Saarbrücken gegen Bor. Neunkirchen(Pokal⸗Spiel i..)(Sa) 118, Bft Mannheim— Eintracht Frankfurt(Sa):1; Vfs Neuſtast gegen Phönix Ludwigshafen(Pok.⸗Spiel i..):6; F Zuffenhauſen— Be Neckarau:2 1. Fc Pforzheim Rot⸗Weiß Oberhauſen 28. Pferderennen im Reich Karlshorſt(20. Juni) 1. Aufänger⸗Hürdenrennen. 2500 Mark, 2400 Meter: 1. Quaſi(Schlegel); 2. Falieri; 3. Amati; 4. Ducko. Ferner: Sto, Guſtapsburg, Marcia, Pallas Athene, Sperata, Ohi, Makrona, Clown, Steffi. Toto: 243, 88, 21, 16, 27:10. 2. Korublumen⸗Jagdrennen. 2500 Mark, 4000 Meter: 1. Eiſack(Unterholzner); 2. Meine Freundin; 3. Casco. Ferner: Jidutta, Osram. Toto: 20, 16, 32:10. 3. Berliner Hürdenrennen. 5500 Mark, 3200 Meter: 1. Arabba(Vincena); 2. Wolkenflug; 3. Herero. Ferner: Marcianus, Garconne, Livius, Gravor, Teechen, Caſtor. Toto: 287, W, 18, 16:10. 4. Renata⸗Flachrennen. 1700 Mark, 1800 Meter:. Amaronta(Frl. v. Glinſky); 2. Gräfentonna; 8. Veilchen; 4. Fenſterpargde. Ferner: Harmonie, Scolaro, Mattiacum, Akita, Mio, Volmar. Toto: 30, 11, 12, 13, 18:10. 5. Ausgleich der Vierjährigen. 8000 Mark, 3400 Meter: 1. Mumtas Mahal(Eder); 2. Rheinwacht; 3. Magul. Fer⸗ ner: Walthari, Import, Kriegsflamme, Mardonius. Toto: 30, 183, 12, 20:10. 6. Caſſius⸗Flachreunen. 2100 Mark, 2000 Meter: 1. Linda(Kraft; 2. Fiametta; 3. Cobra. Ferner: Leong, Fürſt Caſimir. Toto: 42, 32, 16:10. 7. Dreiläufer⸗Jagdreunen. 2500 Mark, 4000 Meter: 1. Torguato(Florian); 2. Enzian; 3. Affcona. Ferner: Hykfos, Lohland, Leonatus, Venusfackel, Marc Antonfus, Wildente. Toto: 60, 19, 30, 1310. f 1600 Meter: 1. 8. Janus⸗Flachrennen. 2300 Mark, 3. Porfia. Ferner: Abend⸗ gerd 1 1. 2. Nalte; gekäut, Flor, Longinus, Thronerbe, Ufer allbe, Mat⸗ Toto: 18, 11, 18, 20 50. e thias. Der Führer und Reichskanzler hat zum 12. Inter⸗ nationalen Reitturnier in Bad Aach en vom W. bis 20. Auguſt für den Großen Preis von Aachen keinen wert⸗ vollen Ehrenpreis geſtiftet. Beim Großen Preis von Frankreich der Sportwagen aut 28. Juni werden die Italiener nicht ſtarten, da am N Tage ein Rundſtreckenrennen bet Mailand ſtatt⸗ et. , Furt Haymann(München) kriſſt in Berlin am 28. Jun im Rahmen des Witt⸗Rutz⸗Kampfabends auf den Berliner Erwin Bruch. Eine Sonderbriefmarke bringt das Reichspoſtminiſterium in beschränkter Auflage heraus. Es iſt dies eine in Stahl⸗ ſtich gedruckte ⸗Pfg.⸗Marke„Das braune Band von Deutſchland 1986“ für Fernverkehr⸗Einſchreibebriefe. Bei der Hundert⸗Jahr⸗Ragatta am 4. und 5. Juli in Hamburg wird man die öſterreichiſche Olympia⸗Ruderzelle Linz⸗Donau im Erſten Vierer und Zweier ohne am Start ſehen. Die Oeſterreicher belegten bei der Europameiſter⸗ ſchaft den zweiten Platz. 5 Ein Gedenkſtein wurde in Budapeſt für den im Vor⸗ jahre im Training verunglückten deutſchen Rennfahrer Rudolf Steinweg an der Stadtwals⸗Rennſtrecke enthüllt. Das Keſſelbergrennen 1936, das für den 28. Juni vor⸗ 5 war, findet nach einer Mitteilung der ONs nicht Schreiber⸗Blerſch, das Weltmeiſterpaar im Zweier⸗Rad⸗ ball, wurde bei den Meiſterſchafts kämpfen 1 von 55 e Leipzig genden and ſcher Lane it aus. Leipzi 0 ermit⸗ Nl der Meier pöig und Falke Stellingen Krewer ſtegte bei den Radrennen in Kreſelo in der Ge⸗ ſamtwertung vor Metze und Groſſimlinghaus. SS und Holſtein Kiel trennten ſich im Jußball⸗ Freundſchaftskampf in Hamburg:3. Den gel Pauſenvor⸗ ſprung der Kieler konnten die Rokhoſen“ noch aufholen. Am Fauſtball⸗Städtekampf in Zoppot, der am 4. und 5, bolung der Strecke am 10. Juxt ausgetragen. Juli ausgetragen wird, beteiligen ſich Königsberg, Stettin, Donzig, Marienburg und 5 8 5 Die letik auch f. athlete der O Aufga Kämpf Da Gedan uh der nens ab zu w die N. chere iſt nic treuui jeweil ordert ſie bet Hochſc gelade De Name: gen B Letiſch. arnd t werſtä! jewefl Gaues Sich m Karls ſtellun Fehle. 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Seite Nummer 279 Olympiaſportfeſt in Karlsruhe Die verantwortlichen Männer der deutſchen Leichtath⸗ letik ſtehen vor einer ſchweren und beinahe möchte man auch ſagen undankbaren Aufgabe. Es gilt nun, die Leicht⸗ athleten auszuſuchen, die die Ehre haben, Deutſchland auf der Olympiade zu vertreten. Dies iſt eine äußerſt ſchwere Aufgabe, vor allem dann, wenn eine Reihe gleichwertiger Kämpfer zur Verfügung ſtehen. Da heißt es, ſich frei machen von allen perſönlichen Gedankengängen. Da heißt es, Augen auf und erkennen, uh der oder der Mann zur Zeit auf dem Zenit ſeines Kön⸗ nens ſteht oder ihn bereits überſchritten hat. Da gilt es abzuwägen, ob der oder der Kämpfer im Wettſtreit mehr die Nerven verliert als der um wenige Zentimeter ſchwä⸗ chere oder Sekundenbruchteile langſamere Athlet. Dies iſt nicht einfach und bedarf neben einer beſonderen Be⸗ treuung auch einer Beobachtung im Wettkampf. Zu dieſem Zweck veranſtaltet das Fachamt Prü⸗ fungswettkämpfe in der Erkenntnis, daß die deut⸗ ſchen Meiſterſchaften allein nicht ausſchlaggebend ſein kön⸗ men und dürfen. Zu dieſen Prüfungswettkämpfen werden jeweils die Anwärter der verſchiedenen Diſziplinen be⸗ ordert und mit ihnen erſcheint auch der Sportlehrer, der ſie betreut und beobachtet. So waren nach Karlsruhe ins Hochſchulſtadion die Mittelſtreckler und Weitſpringer ein⸗ geladen worden. Der Karlsruher Turnverein 1846 feiert wie auch ſein Namensvetter dieſes Jahr das Jubiläum ſeines 90jähri⸗ gen Beſtehens. In dieſem Rahmen ſteigen die leichtath⸗ Letiſchen Wettkämpfe, die umrahmt ſind von tänzeriſchen and turneriſchen Vorführungen des Jubilars. Faſt ſelbſt⸗ werſtändlich erſcheint, daß bei dieſen Wettkämpfen auch jeweils die Kampfrichter von Berlin des jeweiligen Gaues an der Arbeit ſind. So in Baden Haas ⸗Kork, Schmiöt⸗Baden⸗Baden, Klein⸗ und Kuhnmünch⸗ Karlsruhe ſowie der zweite Baden⸗Badener Gantner. 4 Das Olympiaſportfeſt in Karlsruhe hätte in keinem beſſeren Rahmen ſtattfinden können als es ihm in dem des 90 jährigen Jubiläums des TV 46 Korlsruhe gegeben würde. Mit dem Einmarſch des Jubilars, der 550 Turner und Turnerinnen brachte, begann das Feſt. Gaufachamts⸗ leiter Klein⸗Karlsruhe begrüßte die Erſchienenen, darunter den deutſchen Altmeiſter Hubert Houben. Bei der Vor⸗ ſtellung der Olympia ⸗Kernmannſchaft mußte leider das Fehlen der Weitſpringer Long und Leichum feſtgeſtellt wer⸗ den, aber trotzdem muß man mit den gebotenen Leiſtungen durchaus zufrieden ſein. Der Veranſtaltung wohnten über 3000 Perſonen bei. Ueber 1500 Meter lief Stadtler⸗Freiburg nach einer langſamen Runde die hervorragende Zeit von:56,6. Der Mannheimer Abel war lange auf der zweiten Bahn gelaufen und hat nur:05,4 erreicht. Im offenen 1500⸗Mtr.⸗ Laufen ſiegte der badiſche Juntormeiſter Krumholz⸗Frei⸗ burg in 413,2. Der Mannheimer Keller gewann die erſten 100 Meter offen in 11, und verwies dabei die ganze ba⸗ diſche Elite auf den zweiten Platz. Im zweiten Lauf war Scheuring⸗Ottenau mit 11 Sekunden nicht zu ſchlagen. Weniger gut waren die Ergebniſſe im Diskuswerfen, doch zählte dies zu den Rahmenwettbewerben. Der Karls⸗ ruher Nägele war mit 39,23 Beſter. Sehr gute Leiſtungen wurden dagegen wieder im Speerwerfen erzielt, das der Stuttgarter Ciſen mann mit einer neuen württembergiſchen Beſtleiſtung von 61,99 gewinnen konnte. Auch die beiden Badener Büttner⸗ Plankſtadt und Kullmann⸗Karlsruhe waren in guter Form. Büttner überwarf die 660 Meter und Kullmann kam auf 59 Meter. Wenig Aufregendes brachten die 5000 Meter. Die drei Erſten legten die letzten 200 Meter in ſcharfem Kampf zu⸗ rück und kamen faſt geſchloſſen ein. Ganz hervorragend war die Zeit über 800 Meter. Der der Olympiakernmannſchaft angehörende Harbig⸗ Dresden erzielte mit:52,5 eine neue Jahresbeſt⸗ Jleiſtung. Nur eine Zehntelſekunde mehr benötigte Deſ⸗ ſecker⸗Stuttgart. Schmidt⸗Durlach erreichte mit:55,8 eben⸗ falls noch eine ganz gute Zeit. Das gleiche Bild ergab ſich über die 400 Meter. Helmle⸗ Wiesbaden erzielte 48,5. Der Moſterts erzielte immerhin noch 49 und plazierte ſich vor Trips⸗Stuttgart. Im Hammerwerfen warf Nägele⸗Karlsruhe 13 und war den anderen Teilnehmern um 3 Meter über⸗ egen. Das Kugelſtoßen erbrachte einen weiteren Sieg des Karlsruher TV. Merkle ſtieß 14,80 Meter. Ueber 200 Meter war Scheuring⸗Ottenau mit 22,8 den anderen weit voraus. Der Mannheimer Keller er⸗ zielte 23. Die Stabhochſpringer waren den ganzen Nach⸗ mittag bei der Arbeit. Bei Abfaſſung dieſes Berichtes war die 4⸗Meter⸗Grenze überſprungen, und zwar von Müller⸗ Kuchen und Schulz Berlin. Müller hatte die Höhe von 4,076 Meter erreicht und machte ſich dann an die Rekord⸗ verbeſſerung heran. Roichstreffen der deulſchen Radfahrer Die neuen Meiſter im Sagalfahren und Raſenradball Der ganze Samstag beim Reichstrefſen der deutſchen Radfahrer ſtand im Zeichen der ſportlichen Wettbewerbe. Alles war in der Beethovenſtadt Bonn beſtens vorbereitet, und abends ſahen die Zuſchauer großortige Leiſtungen in den Entſcheidungen. Die Meiſter des Vorjahres hatten es bei der großen Beteiligung überaus ſchwer, ihre Titel zu verteidigen. Nur Compes(Neuwerk) im Einer⸗Kunſt⸗ fahren und Falke(Stellingen) im Zweierradball und Flott⸗ weg(Kaſſel) im Sechſer⸗Kunſtfahren konnten ſich erneut an die Spitze ſetzen. Im Radball gob es überraſchende Niederlagen von RV Wanderluſt Frankſurt. Nachdem die Weltmeiſter Schreiber⸗Blerſch ſchon am Freitagabend für die Entſcheidung nicht mehr in Frage kamen, mußten ſich die Mainſtädter auch im Raſenrodball hinter Poſt⸗SV Ham⸗ burg mit dem zweiten Platz begnügen. Die Ergebniſſe: Die Meiſter 1936: Sechſer⸗Schulreigen: 1. RC Vorwärts Ansbach 200,8 Punkte; 2. RV Sturmvogel Suhl/ Thüringen 200,8 Punkte; 3. RB Adler Frankfurt a. M. 200,5 Punkte (Frauenmannſchaft). Verbandswettbewerb im Saalradball für IJngendmaunſchaften: 1. Konſtanzz Meiſter⸗ ſchaft von Deutſchland 1936 im Einerkunſtfahrenz 1. Com⸗ Veſgel 1 Veldelub 2 2. A. Seifert( Blitz Görlitz) 270,8.; f. K. Walter(RV Diamant Chemnitz) 250,2 Punkte. Meiſterſchaft von Dentſch⸗ land im Zweier⸗Kunſtfahren: 1. Ré Blitz Schiefbach bei München⸗Gladbach(Gebr. Beſchooten] 300,3 Punkte; 2. RC 9 Fürſtenwalde(Schröder⸗Liebherz) 288,7 Punkte; 3. RV Adler Neuwerk(Adrians⸗Sieben) 264,6 Punkte. Meiſter⸗ ſchaft von Deutſchland im Sechſer⸗Kunſtreigen: 1. RV Flottweg Kaſſel 351,3 Punkte; 2. RV Adler Neuwerk 344, Punkte; 3. Radtouriſten Bonn⸗Süd 326,1 Punkte. Meiſter⸗ ſchaft von Deutſchland 1936 im Achter⸗Kunſtreigen: 1. RV 97 Mainz⸗Biſchofsheim 357,9 Punkte; 2. RV Blitz 94 Neu⸗ kölln 351 Punkte; 3. Re Ober⸗Eßlingen 316,4 Punkte. Meiſterſchaft von Deutſchland 1936 im Zweier⸗Radball: 1. RW Falke Stellingen⸗ Hamburg(Köping⸗Schnorr); 2. RV Wettin⸗Habicht Leipzig(Hoaſe⸗Strohſäck); 3. RE Diamant Ehemnitz; 4. RW Wanderkuſt Frankfurt(Schreiber⸗Blerſch). Das Enbſpiel gewann Falke(Stellingen⸗Hamhurg)] erſt nach hartem Kampfe 8itz gegen Leipzig. Meiſterſchaft von Deutſchland im Raſenradball: 1. Poſt⸗SV Hamburg: 2. R Frankfurt; 3. RV Eſſen⸗Werden. Poſt⸗SV Hamburg gewann das Entſcheidungsſpiel gegen Frankfurt 210, nachdem der vorjährige Meiſter in der Vorrunde ſchon 923 unterlegen war. Schweizer Nadrundfahrt begann R. Wolke bereits ausgeſchieden Zum viertenmal wurde am Samstag in Zürich die In⸗ lernationale Radrundfahrt durch die Schweiz mit der erſten Etappe über 227 Km. nach Davos geſtartet. 70 Fah⸗ rex aus elf Nationen hatten ſich am Start eingefunden, darunter auch eine ſtarke deutſche Mannſchaft. Schon der erſte Abſchnitt bot mit ſeinen zahlreichen Steigungen große Schwierigkeiten, von denen beſonders der Wolf⸗ gangpaß für die Enbplacierung Bedeutung hatte. Nach⸗ dem die Belgier ſich über die erſten 160 Km. ziemlich zu⸗ rückgehalten hatten, fetzten ſie nun zum Generalangriff ein. Garnier und Delbor enteilten dem Felde und holten ſich allmählich einen beträchtlichen Vorſprung. Der Schweizer Amberg und der Dresdner Thierbach ſtellten An dieſer Reihenfolge änderte ſich dann auch bis zum Schluß nichts mehr. Ledig⸗ lich Garnier„verſetzte“ auf den letzten Metern ſeinen Landsmann und wurde Etappenſieger. Der Berliner Ril⸗ dolf Wolke ſchied bereits aus, da er bei einen Sturz das Schlüſſelbein brach. Roth und Umbenhauer hielten ſich ſtändig im Mittelfelde auf. Bautz wurde durch zwei Rei⸗ fenſchäden weit zurückgeworfen. Immerhin hielt ſich die deutſche Maunſchaft in ihrer Geſamtheit noch ſo gut, daß ſte hinter Belgien und Frankreich in der Länderwertung noch den dritten Platz belegen konnte. Schweiz, Oeſterreich und Spanien belegten die weiteren Plätze. Die Ergebniſſe: Zürich— Davos, 227 Km.: 1. Garnier(Belgien) .23208; 2. A. Deloor(Belgien):23 40) 3. Amberg (Schweiz):26:09; 4. Thierbach(Deutſchland):27:11: 5. Colart(Belgien):28,23 6, G. Deloor(Belgien) 6228288) 7. Adams(Belgien).„ 16. Roth:84:40; 17. Um⸗ beuhauer, 25. Altenburger, 27. Weckerling, 31. Geyer; 58, Stöpel, 57. Bautz lalle Deutſchland). 85 Läuderwertung: 1. Belgien 19:20:95, 2. Frankreich 19:38, 41; 3. Deut ſchland 19:86:31; 4. Schweiz 19:39,51 5. Spanien 29:12:41; 6. Oeſterreich 204019 Stunden. Am den Aufſtieg Raſtatt ſteigt auf ei den Aufſtiegsſpielen zur Gauliga konnte die Sp⸗ e den SCE Freiburg verdient 92 Sandhofen hat mit dieſem wichtigen Sieg ſeine Anwartſchaft auf 5 ee e b Tabellenführer a. e l ngen knapp 221 und hat ſich bereits den Aufſtieg ltr i ſichert. 5 211 5 e nſtan d bietet jetzt ſolgendes Bild: Raſtatt 5 Spiele, 15:5 Tore, bel Punkte.— Sand hoffen 5 Spiele, 12:11 Tore,:4 Punkte.— Vi lingen 5 Spiele,:6 Tore,:6 Punkte.— Freiburg 5 Spiele:15 Tore:9 Punkte. Neue Athletik⸗Weltbeſtleiſtungen in ASA 400 Meter in 46,1 und 110 Meter Hürden in 14,11 Die beſten amerikaniſchen Studenten beteiligten ſich in Chikago an den Hochſchul⸗Meiſterſchaften in der Leicht⸗ athletik. Die Ausbeute der in allen Wettbewerben ſpan⸗ nenden und harten Kämpfe waren zwei neue Weltbeſtlei⸗ ſtungen. Ueber 400 Meter lief Archie Williams eine Zeit von 46,1 Sekunden heraus, womit er die für kaum zu unterbieten gehaltene Leiſtung ſeines Landsmannes Carr von den Olympiſchen Spielen 1932 in Los Angeles um eine Zehntelſekunde verbeſſerte. Auch die ſeit 1934 be⸗ ſtehende Weltbeſtleiſtung des Amerikaners Moreau über 110 Meter Hürden, den dieſer mit 14,2 Sekunden hielt, mußte ſein Leben laſſen. Forreſt Towns verbeſſerte den Rekord auf 14,1 Sekunden. Auch die übrigen Leiſtungen des Feſtes konnten ſich ſehen laſſen. Der berühmte Neger⸗ Sprinter und ⸗Weitſpringer Feſſe Owens erreichte bei den Vorkämpfen zum Weitſprung 7,89 Mtr. Den 200⸗Mtr.⸗ Vorlauf gewann Owens in 21, Sekunden und Foy Draper erreichte in einem anderen Vorlauf ſogar 21,2 Sekunden, womit er den amerikaniſchen Rekord einſtellte. Im 100⸗Meter⸗Lauf ſtellte Harvey Wallencer mit 10, Sekunden den Weltrekord ein. Mit einem Diskuswurf von 48,88 Meter durch Kenneth Carpenter und einem Dreiſprung von 14,76 Meter von Herſchel Niel gab es noch zwei neue amerikaniſche Hochſchul⸗Beſtleiſtungen. Ein Schwabe wurde amerikaniſcher Olympiganwärter. Zur amerikaniſchen Hockey⸗Kernmonnſchaft zählt auch Alfred Kühnel, der bis 1929 in der Hockey⸗Elſ des Ulmer FV 94 ſtand. NRollhockeykämpfe werden am 18. und 19. Juli in Düſſel⸗ dorf ausgetragen. Der deutſche Meiſter Stuttgarter Se und Weſten Berlin beſtreiten den Hauptkampf. Bayerns Amateurboxer beſiegten in Augsburg die Ver⸗ tretung des Gaues Württemberg überlegen mit 18:3 P. Finnland gewann in Reval den Leichtathletik⸗Länder⸗ kampf gegen Eſtland überlegen mit 107,581, Punkten. Die 1 5 50 hatten nicht einmal ihre allerbeſten Kräfte ein⸗ geſetzt. Pforzheimer Adolf⸗Hiller⸗Preis für Ludwig Hofmann Geſtern übergab der Staatsſekretär der Luftfahrt, Ge⸗ neral der Flieger Milch, dem Segelflugzeugführer Lud⸗ wig Hofmann den Adolf⸗Hitler⸗Preis zur Förderung des Segelfluges 1935. Dieſer Preis beſteht in einem großen in den Werkſtätten von Prof, Lettre entworfenen und Hergeſtellten ſilbernen Teller mit einer Widmung des Füh⸗ rers und Reichskanzlers.— Ludwig Hofmann iſt Segel⸗ fluglehrer bei der Reichsſegelflugführer⸗Schule in Borken⸗ berge. Seine Leiſtungen ſind uns in Baden bekannt, iſt er doch aus der Mannheimer Schule hervorgegangen. Hof⸗ mann kam als unbekannter junger Segelflieger im Jahre 1938 von der Rhön zurück, wo er einem Segelflugzeug⸗ führerkurſus beigewohnt und bei einem Abſturz ſich ſchwer am rechten Fuß verletzt hatte. Wochenlang war er im Ludwig Hofmann (Archiyr NM) Fuldaer Krankenhaus in der Heilung. Im Zuſammenhang mit dem innerpolitiſchen Umſchwung waren die Mann⸗ heimer Kriegsflieger auf führende Poſten innerhalb des Luftſportverbandes berufen und vertauſchten den Steuer⸗ Inüppel in der Maſchine mit der Aufbauarbeit im Flug⸗ weſen. Es war plötzlich Mangel an jungen Segelfliegern, die Zeit und Luſt hatten, ſich reſtlos dem Fliegen zu wid⸗ men. Die Mittel zur Anſchafſung von Fluggerät, woran es die ganzen Jahre gefehlt hatte, kamen dank der Opfer⸗ freudigkeit der Mannheimer Bevölkerung bei der Luft⸗ ſportwerbewoche 1933 herein, ſo daß man mit erſtklaſſigem Gerät nunmehr eine junge Mannſchaft heranzüchten konnte. In dieſe Entwicklung hinein wuchs der junge Hofmann. Es war das beſondere Verdienſt des damaligen badiſchen Segelflugführers bei der Fliegerlandesgruppe, Ganter ⸗ Mannheim, die Fähigkeiten von Hofmann rechtzeitig und genügend erkannt zu haben, um ihn mit allen zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln voranzubringen. So erlebten wir ihn 1934 von Mal an täglich mit größeren Ueber⸗ raſchungen in Segelflügen über Mannheim⸗Ludwigshaſen und Umgebung bis hinüber nach Luxemburg und weit hinein in die Lande. Am wolkenloſen Himmel oder von Wolke zu Wolke greifend, bummelte er im Luftmeer herum. Anläßlich des badiſchen Segelflugwettbewerbes 1984 an Pfingſten auf der Hornisgrinde lief er zu großer Form auf. In 9 Tagen legte er mit der Maſchine„Rhön⸗ adler“ der Fliegerlandesgruppe Baden nicht weniger als 1000 Km. zurück, dabei ein, Ziellandung in Nürnberg auf dem Flugplatz(225 Km. Entfernung) durchführend, wobei er zweimal vor Müdigkeit einſchlief und er u. a. abwech⸗ ſelnd Darmſtadt Mannheim—Baſel uſw. anflog im motor⸗ loſen Flugzeug. Unermüdlich tagsüber von 11 Uhr bis in die Nacht am Steuer und nachts auf der Landſtraße im Transportauto zurück nach der Hornisgrinde befindlich, legte er hartem körperlichen und ſeeliſchen Training die Grundlage zu ſeinen ſpäteren auſſehenerregenden Flügen, die ihm 1935 die Weltmeiſterſchaft im Streckenflug ein⸗ brachten., Wir ſehen ihn noch am zweiten Tag des Rhön⸗ ſegelflugwettbewerbes 1984— kurz nach dem baoͤiſchen Wett⸗ bewerb—, wie er aus rund 20 Maſchinen an den Rhön⸗ ſegelflughängen heraus ſich faſt ſenkrecht, wie wir es an ihm auf der Hornisgrinde täglich erlebten, emporſchraubte und unfaßlich engen Spiralen, dabei ſtändig an Höhe ge⸗ winnend und entſchwindend hinein in eine weitaßh am Hortzont ſtehende dunkle Wetterwand. Konkurrenten erſter Klaſſe wie Wolf Hitrh, gelang es nicht, ihm nachzuſtoßen! So wurde er ſofort berühmt und bekannt Ein neuer Stern am Segelflughimmel war aufgegangen— für uns Badener Flieger war das kein Geheimnis. „junge Ueberraſchung“ damals und lag an zweiter oder dritter Stelle in der Geſamtwertung. An Preiſen brachte er der Fliegerlandesgruppe Baden ſoviel herein wie Flug⸗ gerät, Transportauto und Startmannſchaft als notwendig⸗ ſten Aufwand erfordert hatten. Sein Siegeslauf von Mannheim aus ſetzte ſich unentwegt 1934 fort. Im Jahre 1935 machte er im März bereits in einem ſog. Winterflug mit dem neuen von ihm ſelbſt maßgeblich beſtimmten Flug⸗ zeugtyp„Rhönſperber“, der bei Schweyer in Ludwigshafen erbaut wurde, den Ueberraſchungsflug hinüber nach Luxem⸗ burg unter denkbar ungünſtigen Witterungsverhältniſſen. Wochenlang lag er dann in Laucha in Mitteldeutſchland auf der Lauer auf eine Gelegenheit zu einem großen Diſtanz⸗ flug, der ihn über die damalige Rekoroſtrecke von 350 Km. wegbringen ſollte. Den Standort mit dem ſchwäbiſchen Hornberg wechſelnd, wo er bei dem bekannten Segelflug⸗ weltmeiſter Wolf Hirth zu Gaſt war, wollte er den Alpen⸗ ütberquerungs⸗Erſtflug im Segelflugzeug an ſich bringen. Die Strecke war gedacht Schwäb. Jura, Bodenſee— Nord⸗ rand der Alpen— Rhonetal— Marſeille. Er flog unter Voranmeldung übungshalber nach dem Flugplatz Dühen⸗ dorf bei Zürich und ſchuf damit eine Erfahrungsgrundlage dafür. Inzwiſchen kam die Zeit des 1935er Rhönſegelflug⸗ wettbewerbes heran, wo er ſein nunmehr noch fortgeſchrit⸗ teneres Können voll zur Entfaltung bringen konnte. Er wurde bereits nach wenigen Tagen mit und 500 Km. Ent⸗ fernung durch einen Flug nach Brüun(Tſchechoflowakel) Segelflugweltmeiſter im Streckenflug. Am Schluß des Wettbewerbs flog er im Geſchwader mit einigen jungen Kameraden abermals über dieſe Strecke. Mannheim hat Hofmann dann verloren, da er ſich in Auswertung ſeiner Erfahrungen ganz der Segelfliegerei widmen konnte und als Segelflugzeugführer⸗Lehrer an die Reichsführerſchule nach Borkenberge bei Dülmen in Weſt⸗ falen berufen wurde. Er iſt heute ſowohl im engeren Kreiſe hier als auch für die geſamte deutſche Jugend ein Vorbild geworden, Die Krönung ſeiner Leiſtungen und fliegeriſchen Forſchungstaten bedeutet die Ehrung durch den Führer. Wieder ſiegte Nuvolari Großer Preis von ungarn— Aut Das ſechſte internationale Rennen des Jahres 1936, der 1. Große Preis von Ungarn, endete am Sonntag mit einem Siege der Scuderia Ferrari durch ihren Meiſterfahrer Tazio Nu volari auf Alſa Romeo. Durch die Tatſache, daß nunmehr Alfa Romeo, Auto⸗Union und Mereedes⸗ Benz je zwei Siege errangen, iſt eindeutig bewieſen, daß die Rennen dieſes Jahres in ſportlicher Hinſicht nichts zu wünſchen übrig laſſen. Dem für uns bedauerlichen Um⸗ ſtand, daß Mercedes⸗Benz nicht mehr ſo auf Ler Höhe iſt, ſteht die erfreuliche Zuverläſſigkeit der Auto⸗Union gegen⸗ iber. Wie ſchon auf dem Nürburgring brauchte auch in Budapeſt keine einzige Motorhaube auch nur einmal auf⸗ gehoben zu werden. Roſemeyer belegte den zweiten, Varzi den dritten und von Delius, der Stucks Wagen übernahm, den fünften Platz. Von den drei Mercedes-Benz hielt nicht einer durch. Nach Chiron und Caxacciola mußte wenige Minuten vor Schluß auch noch von Braouchitſch aus⸗ ſteigen, der bis dahin den Fritten Platz hielt. Elf Wagen waren am Start. Unter ihnen vermißte man den Maſerati von Frl. Elliſon⸗England, die Alfa Romeo der Franzoſen Raph und des Spaniers Villapa⸗ dierna, ſowie den Ford⸗Spezial des Rumänen Chriſteg. Offenbacher Nuder-Regatta Der erſte Ta a der Offenbacher Regatta brachte bei guten Wetter⸗, Waſſer⸗ und Windverhältniſſen 14 durch⸗ weg intereſſante und ſpannende Rennen und meiſtens ge⸗ ſchloſſene Endkämpfe bis ins Ziel. Im Gaſt⸗Vierer holte ſich nach einem ſpannenden Endkampf der Re Saar⸗ brücken den Sieg vor Fortung Mainz und Germania Frankfurt, die ſich dafür im Taunuspreis⸗Achter ſchad⸗ los hielt. Die Ergebniſſe: Jungmann⸗Giner: 1. Beck⸗Undine Offenbach:86, 2. Weißenfels⸗Kreuznacher RV:40; 3. Wann⸗Mainzer RV :40.— Anfänger⸗Vierer: 1. RG Fechenheim 1919 .2½4; 2. Ag Würzburg:25,8.— Zweiter Junior⸗ Vierer: 1. RC Lahnſtein 614,2; 2. Undine Ofſenbach 6214,83.— Jungmann⸗Achter: 1. Frankfurter RV 1865:21,22: 2. Alemannia Frankfurt:05,5.— Vierer: 1. RE Saar Saarbrücken:01,35: 2. zer Re Fortuna 602,2; 3. Frankfurter Rch Germania 605,2.— Doppel⸗Zweier: 1. Münzert⸗Sauev⸗ Fpankſurter RV:19,83; 2. Wann⸗v. d. Bergh⸗Mainzer RV 623,2.— Leichtgewichts⸗Vierer: 1. Abtlg.: 1. Mal n⸗ zer RE Fortung 620,9; 2. RE Saar Saarbrücken 6: 26,2; 3. Mainzer RV.— 2. Abtlg.: 1. Frankfurter RG Germania:21: 2. Wormſer RW 626,7.— Riemen⸗Zweier: 1. Hellas Offenbach 644,9; 2. Gießener RG 77:51.8; 3. Mannheimer Re:52. Dritter Vierer: 1. Frankfurter RG Oberrad :15,90 2. Offenbacher RV:16, 4.— Zweiter Einer: 1. K. Schmitt ⸗Rc Bamberg:48,8: 2. H. Müller⸗Saar Saar⸗ Prücken:53; g. K. Münzert⸗Frankfurter RB:88,5.— Erſter Junior⸗Vierer: l. RG Lahnſtein 624,5: 2. Re Bamberg:28,7.— Taunns⸗Preis⸗Achter: 1. Frank⸗ furter RG Germania 545,6; 2. RC Saar Saar⸗ brücken:40.5; 3. Rh Wiesbaden⸗Biebrich 551,2. nkfurter Sieg im Hochſchul⸗ Frankfur Achler H Auf dem Main bei Frankfurt wurde am Samstag zum zweiten Male der Hochſchul⸗Achter Frankfurt Bonn—Hei⸗ delberg ausgetragen. Die im Vorfahre ſiegreichen Bonner ſpielten diesmal überhaupt keine Rolle und damen über den letzten Platz nicht hinaus. Heidelberg übernahm vom Start weg die Führung vor Frankfurt. Der Vorſprung der Heidelberger Studenten betrug zunächſt eine halbe, dann ſogar dreiviertel Längen. Am Univerſitäts⸗Boots⸗ Haus ſpurtete Frankfurt und holte etwas auf. Nun ent⸗ ſpann ſich ein erbitterter Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf der erſt im Ziel mit dem letzten Schlag entſchieden wurde. Die Frank⸗ furter gewannen das Rennen mit halber Luftkaſtenlänge in der guten Zeit von:50,2 nor Heidelberg mit:50,% und Bonn mit 558 Minuten. Das Rennen wurde durch den hohen Waſſerſtand des Maines etwas beeinkrächtigk, doch ſah man gute Ruderarbeit. Am den Tſchammer-Pokal Zweite Schlußrunde am 28. Juni Die zweite Schlußrunde um den Tſchammer⸗Fußball⸗ pokal wurde auf den 28. Juni feſtgelegt. Das Treffen zwi⸗ ſchen Weſtmark Trier und dem VfB Stuttgart wurde be⸗ reits am Sonntag, 21. Juni, ausgetragen. Zwei Begeg⸗ nungen finden infolge des Fußballenöſpieles erſt am 16. Auguſt ſtatt, und zwar; VfL Benrath gegen den 1. Nürnberg oder Sc Planitz und SW Waldhof gegen For⸗ tung Düſſeldorf oder S Klafeld. Die übrigen Paarungen ſind: Viktoria Stolp oder Preußen Danzig— MSW v. d. Goltz Tilſit oder Hindenburg Allenſtein. Wacker 04 Berlin— Viktoria Hamburg. Berliner SV 92— Beuthen 09.. Vorwärts Raſenſport Gleiwitz— VfB Leipzig, Polizei Chemnitz— Viktoria 89 Berlin. Polizei Lübeck— Hertha Berliner SC. VfB Peine— BC Hartha. Werder Bremen— Rotweiß Oberhauſen. Schalke 04— Sp. Vgg. Röhlinghauſen in Wanne/ Eickel. Wormatia Worms oder VfB Friedberg— Kölner CſR oder Vingſt. SV Ulm— Freiburger JC. 1. FC Schweinfurt— S Feuerbach. 1860 München— 1. Fe Pforzheim. Empfang der AS-Reiter in Hamburg Die amerikaniſchen Olympia⸗Reiter wurden am Sams⸗ kagvormittaa durch den Hamburger Senat im Rathaus empfangen. Zum Empfang hatten ſich Legationsrat Weber, der Gauſportbeauftragte Oberſturmbannführer Ullrich, ſo⸗ wie Vertreter der Wehrmacht und der Partei eingefunden. Regierender Bürgermeiſter Krogmann hieß die vier Reiter⸗ offiziere als erſte ausländiſche Manunſchaſt in Hamburg willkommen. Der Mannſchaftsführer Major William Brad⸗ ford dankte für den herzlichen Empfang. Beſonders aln⸗ erkennend ſprach ex ſich tber die vorbildliche Betreuung auf dem deutſchen Dampfer„Hanſa“ während der Ueber⸗ fahrt aus. Nach dem Empfang wurde ein Rundgang durch das Rathaus angetreten, Anion auf dem., 3. und 5. Plaz Alle Mertebes⸗ n ausheſhegern e Die Qualiſikationsrunden beim Training ergaben folgende Startaufſtellung: 1. Reihe: Roſemeyer— Stuck, 2. Reihe: von Brauchitſch— Nugvalori, 3. Reihe: Caraceſola— Varzi, 4. Reihe: Chiron Tadini, 5. Rethe: Martin (Alfa)— Dobſon(Alfa)— Hartmann(Maſerati). 50 000 Zuſchauer fanden ſich im„Volkswäldchen“ von Budapeſt ein zu dieſem größten Ereignis des ungariſchen Motor⸗ sports. Mehr noch als ſie wurden die Reifen von den 28 Grad im Schotten und der Bodentemperatur von 39 Grad mitgenommen. daß zu Anfang vorſichtig gefahren wurde, um die Reifen zu ſchonen und ſomit ohne Wechſel auszukommen, ſah man ſich angenehm enttäuſcht. Daß unſere Contis trotz hohem Tempo von Anfang bis Schluß durchhielten, ſchafft Zuver⸗ ſicht für die nächſten Rennen. Aus der Startrunde kam Roſemeyer als erſter zurück. Dicht gefolgt von Stuck, Brauchitſch, Cargeciola, Nuvolari, hinter denen Varzi, Chiron, Martin, Dobſon und Hartmann lagen. Von Brauchitſch ſchob ſich auf den zweiten Platz vor. Auch Cargeciola und Nuvolart ließen Stuck hinter ſich, der nach drei Runden als Fünfter durchkam. Der Abſtand Nu vo⸗ laris auf Roſemeyer betrug 14 Sekunden. Bis zur achten Runde blieb der Stand unverändert, dann drehte Carac⸗ civla auf und ſetzte ſich in der elften Runde an die Spitze. Die Reihenfolge lautete: Caracetola, Roſemeyer, von Brauchitſch, Nuvolari, Stuck, Varzi, Chiron, Todinſ, Max⸗ tin, Dobſon, Hartmann. 1 nicht ziehen. Mit einer Sekunde Abſtand jagte er hinter ihm her, um ihn in der 25. Runde wieder zu überholen. Inzwiſchen war Chiron wegen Motorſchadens ausgeſchieden. Stuck war mit ſeinen Bremſen nicht mehr zufrieden und hielt an. E. von Delius übernahm ſeinen Wagen und hielt ſich ſehr wacker, obwohl er ſpäter noch einmal an die Box mußte und das Steuerrad auswechſeln ließ. Die deutſchen Wagen behielten ihre führenden Plätze bei, doch übernahm nach der 25. Runde, als mit 125 Km. die halbe Strecke zu⸗ rückgelegt war, Roſemeyer wieder die Spitze. Caraceiola kommt aus der 29. Runde verſpätet und nur langſam zurück, hält an den Boxen und gibt wegen Motor⸗ Ehe noch von Brauchitſch's Wagen erſcheiut, Runde ein aufregender Zwi⸗ ſchadens auf. da ereignet ſich in der 30. ſchenfall in der Kurve am Eingang der Zielgeraden, Brauchitſch dreht auf, um an Roſemeyer vorbeizukommen, da dreht ſich der Merecedes⸗Benz, doch ohne Unfall überſteht Manfred die gefährliche Situstion. der Motor ſtehen. Bis die Helfer von den Boxen herbei⸗ geeilt waren und den Wagen wieder angeſchoben hatten, verſtreicht geraume Zeit. Währendoͤeſſen iſt Nuvolari her⸗ angerückt. Jetzt hält der Italiener ſeine Zeit für gekom⸗ men. Mit ſeinem ſchnittigeren Alfaftomeo kommt er beſſer durch die Kurven, doch erſt in der 35. Runde glückt es ihm, ſich an die Spitze vor Roſemeyer zu ſetzen, Wohl hätte Bernd, der Eiſelſieger, die höhere Spitzengeſchwinbigkeit ſeines Auto⸗Union ohne weiteres anziehen können, aber es war zu gefährlich. Er wartet auf eine beſſere Gelegenheit und hält ſich immer etpa 14 Sekunden hinter Nuvolaxi. Eine Runde zurück ſolgt Brauchitſch, zwei Runden zurück Varzi. 5 5 Die letzten 15 Runden 5 ſcheinen keine Aenderung mehr zu bringen, do es Ro meyer nicht gelang, die 14 Sekunden Vorſprung Nuvolaris wettzumachen. wenige Minuten vor Schluß ſogor überhaupt aufgeben. Als ſicherer Sieger durchſuhr Tazis Nuvo lar das Ziel vor Roſemeyer, alle übrigen folgten oder mehrere Runden zurück. Großer Preis von Ungarn, 50 Runden, 250 Am.: 1. Tazio Nu volari(Italien) Alfa Romeo 211403 Std. (111,80 Stökm.); 2. Bernd Roſemeyer(Deutſchland) Auto⸗ Union 221417; 2 Rb. zur.: 3. Achille Varzt(Italten) Auto, Union; 3 Rd. zur.: 4. Tadini(Italien) Alfaßftomeod; 4 Rb. zur,: 5. E. von Delius(Deutſchland) Auto⸗Union; 5 Rd. zur.: 6. Ladislaus Hartmann(Ungarn) Maſerati. Der Rugbykampf Norbmark— Niederſachſen, der am Sonntag in 1 1 ſtattfinden ſollte, mußte wegen Un⸗ abkömmlichkeit der Matroſen abgeſagt werden. Ein neuer Termin ſtet noch nicht feſt. Er blieb auch die große Wenn man jedoch damit gerechnet hatte, Roſemeyer ließ Caracciola aber Allerdings blieb ihm e⸗ Zur großen Ueberraſchung aller verlor Brauchitſch nicht nur den britten Platz, ſondern mußte zwei 10. Seite/ 10. i Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1988 Thea Weide erzählt: Diebesſchutz/ ene hellere Geſchichte dieſen elenden Zeiten ganz nervös. Da— wieder! Und nun vernahm er auch ein leiſes Geräuſch wie das Atmen eines Menſchen. Schlief etwa der In⸗ genieur hier auf der Couch, um ſein Geld zu be⸗ ſchien. Wenn er nur erſt hier fort wäre. Ihm war's gleich, ob ſtie ihn für eine Nachtigall oder eine Lerche hielten... Fort, um jeden Preis. Angſtſchweiß trat ihm auf die Stirn, er wagte ſich nicht zu rühren. Und wachen? das Liebespaar ſtritt noch immer: Es hatte aufgehört zu regnen, und nur ein Und noch ehe der Einbrecher ſich recht beſann,„Stets heller wird's: wir müſſen ſcheiden.“ dünner Nachtwind ſchüttelte noch aus den mächtigen Kronen der Platanen die letzten Tropfen, die auf die verlaſſenen Bänke herabſprühten. Am Rande des Parkes verhallten die Schritte der Polizeiſtreife. Tiefe, mitternächtige Stille. Mit einem Male bewegte ſich faſt lautlos ein Kannegießer das amerikaniſche Geld für ſein Patent abgehoben und mit nach Hauſe genommen hatte. Diebesſchutz! Als ob es nicht ſchon genug von dieſem Zeug gäbe. Er wird's ihm beweiſen. Ihm hatte bisher keine noch ſo dicke Kette und nicht der härteſte Stahl widerſtehen können. Unter ſolchen Betrachtungen war der Mann bei flüſterte eine weibliche Stimme: „Willſt du ſchon gehn? Der Tag iſt ja noch fern. Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang. Sie ſingt des Nachts auf dem Granatbaum dort. Glaub, Liebſter, mir: es war die Nachtigall.“ „Hell? Dunkler ſtets und dunkler unſre Leiden!“ Das wird ja immer ſchöner. Auf einmal rief eine dritte Stimme, ſie ſchien von draußen zu kommen: „Fräulein! Die gnäd'ge Gräfin kommt ſeid auf der Hut! Schon regt man ſich im Haus 2 l e. 5 1 18 c 1 5 5 g menſchlicher Schatten den Weg entlang. Dietriche der Villa des Ingenieurs angekommen. Da hohe 5. Aar 12 75 55 1 155 i Das war zu viel! Erſchei klirrten leiſe in ſeiner Taſche. Der Mann ging ſchmiedeeiſerne Tor war kein Hindernis. Die Haus- ßen. ee 5 e 1 N. Ein halb unterdrückter Fluch— ein Ruck an der monat langſam, in Gedanken verſunken. Er hing trüb⸗ tür— Kleinigkeit. Nicht mal eine Klingel hat.. 185 e e e Tür— der Bund mit den Dietrichen fiel raſſelnd abgeho ſinnigen Betrachtungen nach: über die Schlechtigkeit Eigentlich eine Schande für einen Erfinder.— Das 95 8 e e 8 7 zu Boden— der Einbrecher floh, ohne ſich umzuſehen. Hierzu der Menſchen, über leere Geldſchränke überall... Haus lag in tiefem Dunkel. Nichts rührte ſich. Die Lerche war's, die Tagverkünderin Er hielt in ſeinem Dauerlauf erſt ein, als ihn das ſtraße Er hatte es ſatt, dieſes Elend.„Heutzutage kann Vorſichtig, um den Hausherrn nicht zu wecken, Großer Gott e Liebespaar! Und zanken tun ſchützende Dunkel des Parks umfing.— kraße 985 a. 9 2 1155 2 9 e. 858. 14 f We 77 ni Li en! 5 2 5 3 8— 5 N man nicht einmal mehr von ſeinem ehrlichen Hand⸗ ſchlich der Einbrecher durch den großen Speiſeſaal ſie ſich auch noch Venn ſie nur nicht Licht machen Als am Morgen Ingenieur Kannegießer ſein Ar⸗. werk leben,“ dachte er. Das Beſte wäre, den Beruf nach dem Arbeitszimmer des Ingenieurs, wo er mit Vielleicht, wenn der Liebhaber geht, daß er da mit beitszimmer betrat, wurde ihm eine glückliche Ueber⸗ zu wechſeln. Oder auch einfach ſich arbeitslos zu Recht den Geldſchrank vermutete. verduften kann. raſchung zuteil: ſeine Erfindung hatte funktioniert. Aus n. 5 Er legte leicht ſeine ſelber erfundene Probier⸗ Und was ſie nur reden? Nach Mantua will er Die Sprechplatte aus„Romeo und Julia“ auf dem——.— Heute nacht wollte er zum letztenmal ſein Glück lampe.(„Konkurrenz, Herr Ingenieur, he?“) an den reiſen? Aha, das amerikaniſche Geld in die Schweiz verſuchen. Wenn das nicht klappte, verließ er ſeine Zunft. Seit zehn Tagen ſchon war er heimlich ſeinem Auserkorenen auf deſſen täglichen Gängen zur Bank gefolgt, bis er endlich gewiß war, daß Ingenieur Tiergriff. Sie flammte nicht auf— alſo kein Strom in der Klinke. Das kann's nicht ſein. Er öffnete, ſchlüpfte in das Dunkel des kleinen Raumes, zog die Tür raſch hinter ſich zu, lauſchte. verſchieben ken Eine ohnmächtige Wut packte den Lauſcher, der ſeine ſchöne Beute entrinnen ſah. Er achtete nicht Hoffentlich erwiſchen ſie den Halun⸗ Hatte es nicht geknackt? Verflixt— man wird in auf das Liebesgeflüſter, das kein Ende zu nehmen — Mato Theatereen Grammophon, das er an Tür und Fenſter angeſchloſ⸗ ſen hatte und das ſich beim Oeffnen von ſelber aus⸗ löſte, war abgelaufen. Dicht bei der Türſchwelle lag ein Bündel Dietriche. Er hob es ſchmunzelnd auf und verwahrte es wie eine Koſtbarkeit neben der Summe im Geldſchrank. Ife 0 Ab 1 7 Heufe letzter Tag . 2 15—— Montag, den 22. Juni 1936 Ex repara Bren 8 122 spannende grohe 5— Senoltemet Nr. 383 Of f Jeden e 5 5 2 5 Schülermiete A Nr. 3 bis einschl. Freitag, 3. Juli Nachmittags vorstellung 115 a eee uren 0 12 Ja9 5 8 eee 2 22 Jarantie für Brennen und Backen Meran zeigen wir den grogen Der Freischütz ö Sezen„. 5 ard„ 7 5, 128 e bee Herd- Schlosserei u. Ofensetzerei E See, n 2 7 Teil nach d Volksmärch 5 155 16.1 2 diele den be n een bee e ebe, 1 7, 11, Telefon 282 19 f g wi e usik von Carl Maria von Weber—— Sers„ 105.„ 489.— 5 Anfang 15 Uhr Ende geg. 17.45 Uhr i 1215 5 19167 5 15 Frat Montag, den 22. Juni 1986 s Tage Rom-Neapel N 2b. JC Vorstellung Nr. 354 Miete A Nr. 28 8 Pauschalreisen:. r in den dohannisfeuer led, Washer. ocenet In 1 1 Schauspiel in 4 Akten von e den 93 5 Hermann Sudermann 5 Spielleitung: A105 Urg- 0§pble 2 bang 20 Uhr Ende nach 22 Uhr In Tantchen 8 i 2 bee ens 11 8 50 1 8 ee eee e e ee eee 5 11 f 1 K 1. 5 1 Markttaſche ee ee e 4 1 1 Neues Theater Rosengarten 8 Lioyd-Reisebüro, Mannbelm, O.9 URIUERSUN 40. 0 Es sollte niemand versadumen, 5 5 ugnteg 450 22. Nene 00 befindet ſich ſtets, wenn ſie vom Ein⸗ WI hedlenen soforf! überh⸗ sich diesen Film anzusehen! 5 8 9 5 5 5 5 8 5 holen 5 heimkommt, 1 Flaſche alle Arbeiten in: Plissee, Hohl- 0 da na 1 g Musikalischer Aomwödienabpend Köſtritzer Schwarzbier“. Die kluge säumen, Kanten, Einkurbeln von* worde ustiges Beipregramm Tante kennt eben genau die Vorzüge Spitzen u. Einsätzen, Knopflöcher, 4 3. dieſes altberühmten Stärkungs⸗ Step Arber 20 ie Nie Ne ze 8 Seel: UE U Zum ersten Male: trunkes. Und außerdem ſchmeckt's Waschestiettersfen, Monegramme bat ar :— 5 45 e e e 0 auch ſo gut.„Köſtritzer Schwarz⸗ Possamenten b. biſligst. Belechnung. in den t bier“ iſt alſo der rechte Haustrunk und k 1 ase 20 Uhr Sehe e fü an 5 5 Bearbeutung e Kröller für Sie. Generalvertrieb: Ka 11 deschm. Hine, M 4575 Laden Aan e I neer Köhler, Seckenheimer Straße 27, Keltsstes Fach e ent e mit Br. Millers Haar- 1 Bastien und Bastienne Tel. 431 66.—— br. Müllers Fdel. 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