2 en len 74 7 Neue Mannheimer Seilen Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheckssonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſcheift: Ne ma zeit Mannheim An * Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmat außer Sonntag. Begugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ee 5 SD. ſt* Honk Anzeig für fen W Net. amilien⸗ und 5 5 iſe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Kuß gewährt. Keine Gewähr für Lasgaben, an beſonderen Plätzen und te Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe A u. B Montag, 29. Juni 1036 14. Jahrgang Nr. 20 Nikaragua aus dem Völkerbund ausgetreten Der Streit um Abeſſinien — Genf, 28. Juni(U..) Nicaragua hat ſeinen Austritt aus dem Völker⸗ Bund bekanntgegeben. * Der Austritt wird allgemein auf die im ganzen Land verbreitete Unzufriedenheit mit dem Völker⸗ bund zurückgeführt. Man iſt der Anſicht, daß Genf für die Intereſſen Nicaraguas nichts getan habe und aller Vorausſicht nach auch nichts tun werde. Prä⸗ ſtedent Zamoſa ſelbſt erklärte:„Wir haben nichts mit Genf zu tun. Ich bin ſeinerzeit für eine Art amerikaniſchen Völkerbund eingetreten unter dem Motto:„Amerika den Amerikanern!“ Wie der Negus ſeine Lage anſieht — Genf, 28. Junf.(U..) In Form eines Briefes an den Völkerbund rich⸗ kete der abeſſiniſche Hauptvertreter, Ras Naſtbu, geſtern im Namen des Negus einen letzten Appell an die Völkerbundsmächte,„ſich ihren Satzungsver⸗ pflichtungen nicht zu entziehen“. Dafür beſtehe um o weniger Grund, als noch nicht einmal die Hälfte S aßeſſtuſſchen Reiches von den Italienern beſetzt ſei.„Und ſelbſt in dieſem besetzten Gebiet haben die Italiener die Gewalt nur an einzelnen Punkten inne, wo die italieniſchen Truppen Lager bezogen haben.“ Die abeſſiniſchen Krieger hätten zudem nur vorübergehend den Kampf aufgegeben, aus Mangel an Waffen und Munition. Vor allem ſei aber zu berückſichtigen, daß in dem unbeſetzten Teil Abeſſiniens eine abeſſiniſche Regie⸗ rung beſtünde, die in dauernder Verbindung mit dem Negus ſtehe. Der Negus ſchließlich habe für ſeine Perſon auf keines ſeiner kaiſerlichen Rechte verzichtet und be⸗ anſpruche daher mit vollem Recht die Achtung der abeſſiniſchen Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit. Italien erklärt Note an alle Völkerbundsmitglieder Der Außenpolitiker des„Giornale'Italia“, Gaida, berichtet, daß Italien ſich entſchloſſen habe, an ſämtliche in Frage kommenden Regierungen am Vorabend der Völkerbundsverſammlung eine Note zu ſenden, in der Italien ſeinen Standpunkt im ein⸗ zelnen auseinanderſetzt. * Weiteres Vorrücken der Italiener in Abeſſinien — Rom, 28. Juni.(U..) Aus Abeſſinien wird gemeldet, daß eine italie⸗ niſche Aufklärungsabteilung bis nach Mega, unmit⸗ telbar an der Grenze der britiſchen Kolonie Kenya, vorgedrungen ſei. Mit der Beſetzung dieſes wich⸗ tigen Punktes im äußerſten Süden Abeſſiniens ſeien die italieniſchen Truppen in der Lage, ſämtliche Zu⸗ fahrtsſtraßen von Kenya nach Abefſfinien zu kontrol⸗ lieren. Die Verſorgung der abeſſiniſchen irregulä⸗ ren Krieger mit Waffen und Munition auf dieſem 1 Wege ſei damit abgeſchnitten. Nithts kann die abeſſiniſche Nogierung zurückbringen Schatzkanzler Chamberlain ſpricht wieder über Außenpolitik Scharfe Abrechnung mit Lloyd George — London, 28. Juni. Der engliſche Schatzkanzler Neville Chamberlain ſprach Samstag in Mancheſter über die internatio⸗ nale Lage. Er wies zunächſt auf die Wiederkehr des wirtſchaftlichen Wohlſtandes und des Vertrauens in England hin und ſagte hierbei: Leider ſeien im Auslande nicht dieſelben Anzei⸗ chen des Vertrauens wie in England vorhanden. Noch nie habe es ſo viele und ſchwierige Hinderniſſe zu überwinden gegeben wie heute. Der Schatzkanz⸗ ler verteidigte gegenüber den bekannten Vorwürfen der Arbeiterpartei erneut den engliſchen Beſchluß, die Sühnemaßnahmen gegen Italien Der Krieg in Afrika ſei zu Ende. Nichts könne die abeſſiniſche Regierung wieder zurückbringen. Wenn man heute verſuchen würde, die Sanktionen aufrechtzuerhalten, ſo würde dies nur zur Folge haben, daß ein Land nach dem anderen ſich zurück⸗ aufzuheben. ziehe und letzten Endes die ganze Sanktionspolitik unter dem allgemeinen Gelächter der Welt in Stücke brechen würde. Das ſcheine weder eine kluge noch eine würdige Politik für ein großes Land zu ſein. Mit beſonderer Schärfe ging Chamberlain auf die Angriffe ein, die Lloyd George kürzlich im Unter⸗ haus vorgebracht hatte. Lloyd George habe die Re⸗ gierungsmitglieder als Feiglinge und Ver⸗ räter bezeichnet. Heute gebe es aber nur eine Sanktion, die die Dinge in Abeſſinien beeinfluſſen könnte, und das ſei die Gewalt. Die Gewalt bedeute aber den Krieg. Ob Lloyd George, der im Oberhaus erklärt habe, daß England niemals um eines öſter⸗ reichiſchen Konflikts in den Krieg ziehen würde, etwa vorſchlage, daß England für Abeſſinien mar⸗ ſchieren würde? Ob er einen Krieg befürworte, deſſen Ende niemand abſehen könne? Er, Chamber⸗ lain, ſei gern bereit, dieſe Art von Mut Herrn Lloyd George zu überlaſſen. Auf jeden Fall glaube er, daß Lloyd George unter keinen Umſtänden Gele⸗ Bluliger zuſammenſtoß in Montenegro 500 bewaffnete Bauern greifen die Gendarmerie an 2 Tote 16 Verwundete das Ergebnis des Gefechtes — Belgrad, 28. Juni. In der Nähe von Cetinje kam es zu einem Feuergefecht zwiſchen ungefähr 500 demonſtrierenden Angehörigen enes montenegriniſchen Stammes und einer Gendarmerieabteilung. Die Demonſtranten hatten die Abſicht, nach Cetinje zu ziehen, um dort die Freilaſſung von 14 montenegriniſchen Bauern zu verlangen, die im April d. J. bei einem Zuſammen⸗ ſtoß mit der Gendarmerie fünf Gendarmen getötet hatten. Der Prozeß gegen die Bauern, die Stam⸗ mesgenoſſen der Demonſtranten ſind, ſoll kommen⸗ den Montag in Cetinje beginnen. Die Demonſtranten haben nach den amtlichen Mitteilungen unter der Anführung gewiſſer kom⸗ muniſtiſcher und ſtaatsfeindlicher Elemente geſtan⸗ den. Sie haben auf die Gendarmen, die ſie daran hindern wollten, in die Stadt zu ziehen, über 150 Schüſſe abgegeben. Daraufhin machten auch die Gen⸗ darmen von der Schußwaffe Gebrauch, Seitens der Demonſtranten wurden auf Grund der bisherigen Feſtſtellungen zwei Mann getötet und 16 verletzt, während die Gendarmen keine Verluſte aufzuweiſen haben. Im Zuſammenhang mit dieſem Zwiſchenfall wur⸗ den 55 Perſonen verhaftet. In Montenegro ſoll ſonſt Ruhe und Ordnung herrſchen. Die belgiſche Kammer für die 40⸗Stunden⸗Woche — Brüſſel, 28. Juni. Die Kammer hat am Samstagabend den von der Regierung eingebrachten Geſetzentwurf, der die all⸗ mähliche Einführung der 40ſtündigen Arbeitswoche in der Induſtrie vorſieht, mit 160 Stimmen bei 23 Stimmenthaltungen angenommen. Die von den Kommuniſten und Rexiſten ein⸗ gebrachten, über die Regierungsvorlage hinaus⸗ gehenden Anträge, die teils eine ſofortige Durch⸗ führung der 40ſtündigen Arbeitswoche in allen In⸗ duſtriezweigen, teils die Beibehaltung desſelben Lohnes auch bei herabgeſetzter Arbeitszeit forderten, wurden abgelehnt. Ferner ſtimmte die Kammer den Geſetzentwürfen über den bezahlten Jahresurlaub und die gewerk⸗ genheit haben werde, ſeinen Mut in die Tat umzu⸗ ſetzen. i Weiterhin ging der Schatzkanzler noch einmal auf ſeine eigene Rede im Unterhaus ein, die, wie er⸗ innerlich, ſenſationell wirkte, weil er darin eine wei⸗ tere Aufrechterhaltung der Sanktionen„als Gipfel der Narrheit“ bezeichnet hatte, zu einer Zeit, als die Regierung noch nichts über ihre Stellung in dieſer Frage hatte verlauten laſſen. Der Schatzkanzler lehnte am Samstag die Behauptung energiſch ab, daß er dieſe Rede gehalten habe, um ſeinen Kollegen, den Außenminiſter Eden, in eine Zwangslage zu verſetzen. Niemals, ſo fuhr er fort, ſeit Eden im Außenminiſterium ſei, habe er eine außenpolitiſche Meinungsverſchiedenheit mit ihm gehabt. Er habe die größte Bewunderung für ſeinen Mut und ſeine Fähigkeiten. Er habe ſtets verſucht, ihm in ſeinen ſchwierigen Aufgaben zu helfen, und werde dies wei⸗ terhin tun. Er ſehe fetzt, daß auch die franzöſiſche Regierung einige Ideen in der Frage der Völkerbundsreform vorgebracht habe. Er wolle ſie jedoch nicht weiter be⸗ handeln, da ſie oder etwas Aehnliches ſicher vor Ab⸗ lauf mancher Wochen vom Völkerbund beſprochen würden. Seiner Anſicht nach bleibe die kollektive Sicherheitspolitik, obwohl ſie einen Rückſchlag erlit⸗ ten habe, nichtsdeſtoweniger— vielleicht in einer neuen, abgeänderten Form, um den Umſtänden der — London, 28. Juni. Wie die United Preß erfährt, will Eden ſeine Anweſenheit in der Völkerbundsſtadt dazu benutzen, um mit den ſechs Mächten Holland, Dänemark, Schweden, Spanien, Norwegen und Finnland Flottenver handlungen aufzunehmen. Ge⸗ genwärtig beabſichtigt Eden vor allem eine vor⸗ läufige Fühlungnahme, der dann im Sommer dieſes Jahres der Beginn der eigentlichen Verhand⸗ lungen in London folgen ſolle. England hofft, nach dem Zuſtandekommen einer Einigung mit jedem einzelnen der genannten Länder ſämtliche Einzelabkommen in einem allgemeinen Vertrag zuſammenzufaſſen. Dieſes Geſamtabkommen wieder wünſche man, mit dem am 5. März dieſes Jahres zwiſchen Eng⸗ 55— London, 28. Juni.(U..) Die große Jahresparade der Königlichen eng⸗ liſchen Luftflotte, die am Samstag zum 17. Mal vor Tauſenden von Schauluſtigen auf dem Hendon Flug⸗ platz bei London ſtattgefunden hat, bot ein eindrucks⸗ volles Bild der Stärke und Entwicklung der britt⸗ ſchen Luftwaffe. Das Hauptintereſſe der Zuſchauer richtete ſich auf die leichten Jagdflugzeuge und die Marine⸗Bomber, die zuſammen das Rückgrat der Luftverteidigung Englands darſtellen. Dabei konnte man die Feſt⸗ ſtellung machen, daß das Intereſſe des Publikums für techniſche Einzelheiten bedeutend ſtärker war als bisher— zweifellos infolge der monatelangen Pro⸗ pagandatätigkeit der britiſchen Preſſe für eine Ver⸗ Zeit zu entſprechen— die beſte vorhandene Ausſicht auf die Herbeiführung und Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Wenn man jedoch die kollektive Sicherheit erreichen wolle, dann müßten die Natio⸗ nen, die dieſe Sicherheit garantieren, angemeſſen be⸗ waffnet und ausgerüſtet ſein, um ihre Garantien auszuführen. Deshalb müſſe auch England Streit⸗ kräfte haben, die denjenigen der anderen Mächte ent⸗ ſprechen, mit denen England zuſammenarbeiten werde. Die engliſche Regierung arbeite an dem Wehrproblem bei Tag und bei Nacht, und das Tempo der Rütſtungsfortſchritte ſteigere ſich Woche um Woche. Er zweifle nicht daran, daß das engliſche Volk die Regierung in dieſer Aufgabe unterſtütze. Polen hat die Sanktionen bereits aufgehoben — Warſchau, 28. Juni. Der polniſche Miniſterrat, der geſtern zu einer Sitzung zuſammentrat, beſchloß im Sinne der ſchrift⸗ lichen Ankündigung, die Außenminiſter Beck am Freitag dem Vorſitzenden des Völkerbundsrates überreicht hat, die ſofortige Aufhebung der Sühnemaßnahmen gegen Italien. In Wirtſchaftskreiſen wird dieſer Beſchluß mit größter Zuſtimmung begrüßt, Man hofft, den Wa⸗ renverkehr mit Italien in kurzer Zeit wieder auf den alten Umfang bringen zu können. Die Ausfuhr nach Italien betrug 1935 rund 30 Millionen Zlott und ſtellte etwas über 3 v. H. der polniſchen Geſamt⸗ ausfuhr dar. Die Einfuhr aus Italien bozifferte ſich auf rund 25 Millionen Zloty. Flotfenverhandlungen Edens in Genf Zwölfmächte-Abkommen das Ziel Fährlicher Austauſch der Bauprogramme land, den Vereinigten Staaten und Frankreich ge⸗ troffenen Abkommen, ſowie mit den noch ausſtehen⸗ den neuen Verträgen mit Deutſchland und Rußland in Einklang bringen zu können. Außerdem gibt man ſich in engliſchen Kreiſen der Hoffnung hin, daß Italien nach Aufhebung der Sanktionen ſeine bisherige Abneigung gegen einen Beitritt zu dem Londoner Flottenvertrag überwin⸗ den wird. Auf dieſe Weiſe gedenkt London noch vor Ende dieſes Jahres ein Zwölfmächte⸗Flottenabkommen zuſtandezubringen, das dem Beitritt der noch feh⸗ lenden Länder offenſtehen würde. In den beabſich⸗ tigten Verhandlungen im Laufe des Sommers und ſtärkung der Luftrüſtungen. Großer Japfenſtreich zu Ehren von General Valle 5— Berlin, 28. Juni. Zu Ehren des in Deutſchland weilenden italieni⸗ ſchen Staatsſekretärs der Luftfahrt General Valle veranſtaltete die Deutſche Luftwaffe am Samstag ſpät abends vor dem„Haus der Flieger“ einen gro⸗ ßen Zapfenſtreich. Schon lange vor dem Aufmarſch der Truppen hatten ſich Tauſende von Berlinern eingefunden, Punkt 22.30 Uhr erſchien General Valle ſchaftliche Vereinigungsfreiheit zu. in Begleitung von Staatsſekretär General der Flie⸗ Herbſtes wird die Ideee eines jährlichen Austauſches der Bauprogramme und die Begrenzung von Ton⸗ nage und Kaliber die Hauptrolle ſpielen. —————————-—ͤ Jahresparade der englischen Luftflotte Das ſchnellſte Kampfflugzeug der Welt Von den Neukonſtruktionen der britiſchen Flug⸗ zeugfabriken iſt in der letzten Zeit viel die Rede ge⸗ weſen und einige von ihnen wurden auch bei den geſtrigen Vorführungen gezeigt. Vickers hat ein neues Kampfflugzeug konſtruiert, den Typ„Spit⸗ fire“, auf deutſch Feuerſpeier, das bei weitem das ſchnellſte Kampfflugzeug der Welt ſein ſoll. Es wird durch einen Rolls⸗Royce⸗Merlin⸗Motor angetrieben. Für Beobachtungszwecke hat Vickers ebenfalls einen neuen Typ entwickelt, genannt„Wellesley“ mit einem Briſtol⸗Pegaſus⸗Motor, ferner einen mittel⸗ ſchweren Bomber mit zwei Motoren Derſelben Firma. Die neuen Typen der Hawker ⸗Stoͤdeley⸗ Werke ſind ein Kampfflugzeug mit einer Merlin⸗ Maſchine, ein ſchwerer Bomber und zwei weitere Konſtruktionen,„Witley“ und„Anſon“. ger Milch und dem Befehlshaber des Luftkreiſes II General der Flieger Kaupiſch. Im Vorraum des Hauſes war neben der Büſte des Führers auch eine Büſte des Duce aufgeſtellt worden. Der Zapfen⸗ ſtreich begann mit dem Triumphmarſch aus der Oper Aida. Es folgten die italieniſche Königshymne und die Giovinezza. Dann ſetzte der Große Zapfenſtreich ein. Mit dem Lied„Nun danket alle Gott⸗ klang die eindrucksvolle Ehrung der deutſchen Luftwaffe für den italieniſchen Fliegerkameraden aus. General Valle iſt am Sonntag nach Italien ab⸗ gereiſt. 2 2. Seite Nummer 291 Neue Manuheimer Zeitung Morzen⸗Ausgabe Montag, 29. Junk 1858 Heidelbergs 550⸗FJahrfeier hat begonnen Jeierliche Flaggenhiſſung für 31 Länder— Begrüßung durch Rektor Groh- Totengedenkfeier auf dem Heldenfriedhof — Heidelberg, 28. Juni. Zum Auftakt der Feſtfeiern der Heidelberger Uni⸗ verſität anläßlich ihres 550jährigen Beſtehens fand am Samstagabend in der neuen Univerſität die Be⸗ grüßung der in⸗ und ausländiſchen Ehrengäſte ſtatt. Zahlreiche Perſönlichkeiten aus der Wiſſenſchaft, Po⸗ litik und Wirtſchaft ſowie hohe Offiziere der Wehr⸗ macht wohnten mit den Teilnehmern aus dem Aus⸗ lande der feierlichen Hiſſung der Flaggen von 31 Ländern bei, aus denen die Vertreter vieler Uni⸗ verſitäten und Hochſchulen in dieſen Tagen in Hei⸗ delberg anweſend ſind. An den Maſten auf dem Univerſitätsplatz gingen unter den Klängen des Präſentiermarſches die Fah⸗ nen folgender Länder hoch: Argentinien, Oeſterreich, Belgien, Bulgarien, Kanada, Chile, China, Tſchecho⸗ ſlowakei, Dänemark, Spanien, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Island, Italien, Japan, Finnland, Mexiko, Nor⸗ wegen, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Schwe⸗ den, Schweiz, Südafrikaniſche Union, Türkei, Vene⸗ zuela, Jugoflawien. In der Aula der Univerſität begrüßte dann der Rektor der Univerſttät Heidelberg, Prof. Dr. Groh, die Gäſte. Der Redner führte u. a. aus: Drei Tatſachen von ſymboliſcher Geltung geben dem Beginn unſerer Feier einen beſonderen Sinn. Vor wenigen Stunden fand die Internationale Hoch⸗ ſchulkonfereunz ihren Ausklang, die Tagung ernſter völkerverbindender Arbeit von Gelehrten aller Kulturſtaaten der Welt. Und während wir uns hier verſammeln zu erſtem Kennenlernen oder freudi⸗ gem Wiederſehen, wehen draußen auf dem Platz im Herzen der alten Stadt oͤie Flaggen von 31 Nationen. Wir haben ſie gehißt, weil wir unſe⸗ ren ausländiſchen Gäſten damit ſagen wollen, daß wir in ihnen zugleich die Nationen grüßen und ehren, als deren Abgeſandte ſie zu uns kommen, und weil wir nicht allein ſein wollen mit unſerer Erin⸗ nerung an die große Leiſtung der Vergangenheit und mit unſerem Willen zur Weiterarbeit auf ihren Spuren. Beides gehört Deutſchland und zu⸗ gleich der Welt. Das dritte Symbol der Weltver⸗ bundenheit Heidelbergs aber iſt dieſer Raum, iſt die⸗ ſes Haus: es entſtand aus der Anhänglichkeit ameri⸗ kaniſcher Freunde in Deutſchlands ſchwerſter Not⸗ zeit. Was nun die kommenden Tage bringen, die Er⸗ innerung und den Ausblick, die Beſinnung auf die gegenwärtige Aufgabe und das Bekenntnis zu der heutigen Lebensform der Nation, alles ſei betrachtet und verſtanden als Ausdruck unſeres Willens, un⸗ ſeren Gäſten aus dem Reiche ein Zeichen der inner⸗ ſten Gemeinſchaft von Hochſchule und Volk, unſeren Freunden aus dem Auslande ein Bild des wahren geiſtigen Lebens Deutſchlands zu zeigen, des neuen, zufriedenen und glücklichen Deutſchland. Anſchließend nach längerem Verweilen in den Räumen der Neuen Univerſität und im Innengarten dieſer Gebäude erlebten die Teilnehmer gemeinſam eine Heidelberger Schloßbeleuchtung. Die Totengedenkfeier Am Sonntagvormittag gedachten die Teilnehmer an den Feiern zum 550 jährigen Jubiläum der Uni⸗ verſität Heidelberg auf dem Ehrenfriedhof der Ge⸗ fallenen des Weltkrieges und der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung. Am Eingang des breiten Mittel⸗ weges verſammelte ſich die große Zahl der geladenen Teilnehmer. Unter Trommelwirbeln wurde über dieſe Straße, die über die Bergkuppe hinausgeführt iſt und von der Erde zum Himmel zu leiten ſcheint, der Innenraum betreten, in dem die Namen der vielen tauſend Gefallenen in mächtige Quaderſteine eingemeiſelt ſind. Gefolgt von den Ehrenformatio⸗ nen nahmen die Ehrengäſte, an ihrer Spitze Reichs- kultusminiſter Ruſt, Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner und Kultusminiſter Wacker, vor dem mächtigen Gedenkſtein Aufſtellung. Fanfarenbläſer der SS eröffneten die Feier. Auf die den Toten gewidmeten Verſe eines jungen Dichters hielt Staatsminiſter Schmitthenner die An⸗ ſprache. Der Redner führte u. a. aus: Zu Beginn der 550⸗Jahrfeier der ehrwürdigen Univerſität Heidelberg gedenken wir der Toten des Weltkrieges. Hier auf der Höhe des waldumrauſch⸗ ten Berges ſteht das ſchlichte Ehrenmal des Dankes und der Erinnerung, das die Stadt Heidelberg ihren Toten des Weltkrieges errichtet hat. Vor dieſem ſchweigenden ſteinernen Zeugen deutſchen Helden⸗ mutes gelten unſere Gedanken heute am Ehrentage der Ruperto Carola zunächſt ihren gefallenen Stu⸗ denten, Dozenten, Beamten und Angeſtellten. Sie haben im Opfergeiſt der Stürmer von Langemarck ihr Leben für ihr Volk dahingegeben. Sie ſind ein⸗ gegangen in Walhall. Sie haben ſich eingereiht— und damit weitet ſich unſer Glauben— in die große Armee der zwei Millionen deutſcher Toten, in jene Armee, die mit dem Wald ihrer Leiber die Heimat schützte, in jene Armee der Toten, der wir es zu ver⸗ danken haben, daß wir im Felde unbeſiegt aus den Gewittern des Krieges mit unerhörten ſoldatiſchen Ehren hervorgegangen ſind mit einem Ehrenſchild ſo blank wie die Sonne am Himmel. Wir gedenken in Ehrfurcht und Trauer dieſes deutſchen Toten⸗ heeres, deſſen Gebeine als feſter Grund unſer gegen⸗ wärtiges und zukünftiges Leben trägt. Ihr ſeid, Kameraden, wie auch eure Nachfolger, die Toten der Bewegung, die wir zu euch zählen, geſtorben, nuf daß Deutſchland lebe. Der Chirurg Eine amerikaniſche Geſchichte von Jo Hauns Rösler Die Sprechſtunde des berühmten Chirurgen war überfüllt. Von allen Städten des Landes trugen die Patienten ihr Leid und ihre Leiden hierher, Hei⸗ lung erhoffend. Man mußte ſich Tage zuvor anmel⸗ den, oft auch dann noch unverrichteter Dinge ſich auf eine ſpätere Stunde vertröſten laſſen, wenn eine Operation auf Tod und Leben den Beiſtand des Chirurgen verlangte. Heute aber nahm alles ſeinen normalen Gang. Vor zwanzig Minuten war der vorherige Patient hinter der weißgepolſterten Dop⸗ peltür des Sprechzimmers verſchwunden, jetzt kehrte der Arzt zurück und ſagte: „Der Nächſte bitte!“ Eine Dame erhob ſich. Sie ging mühſam die wenigen Schritte. Plötzlich unterbrach eine Stimme, laut und hart: „Sie ſind ein Pfuſcher, Herr Profeſſor!“ Alles hielt den Atem an. Starrte erſchrocken in die Ecke, aus der die Stimme kam. Ein Herr in mittleren Jahren ſaß dort und blätterte amüſiert in einer Zeitſchrift. Ohne aufzuſehen, mehr für ſich, mit einem leiſen Lächeln um den Mund, wieder⸗ Holte er: „Sie haben ganz richtig gehört, Herr Profeſſor, Sie ſind ein Pfuſcher!“ Der Chirurg hob ſeine Brille über die Stirn. „Wenn Sie betrunken ſind, kommen Sie bitte ein andermal in meine Sprechſtunde“, ſagte er ruhig. „Ich bin nicht Ihr Patient— Gott ſei Dank— ich bin nicht Ihr Patient!“ „Wollen Sie ſofort oͤas Wartezimmer verlaſſen!“ Der Fremde faltete die Zeitſchrift gelaſſen zu⸗ ſammen. „Und ich behaupte, daß Ihnen alle Patienten un⸗ ter dem Meſſer ſterben!“ 9 55 „Sie geben es zu?“ Wie wir aber hier nicht nur vor dem deutſchen Ehrenmale ſtehen, ſondern zugleich auch an der Ruhe⸗ ſtätte deutſcher und fremder Soldaten, die hier das Ziel ihres irdiſchen Daſeins gefunden haben, ſo wei⸗ tet ſich in dieſer Feierſtunde unſer Gedenken aufs neue und faßt hinaus über die Univerſität, über die Stadt und über unſer Deutſches Reich in alle Erd⸗ teile, in alle Länder, in alle Meere, wo der furcht⸗ barſte aller Kriege ſeine blutigen Spuren eingegra⸗ ben hat, und wir ſchließen in unſere ehrfürchtigen Gedanken das unabſehbare Heer der 10 Millionen Märtyrer ein, die der Weltkrieg von dieſer Erde hin⸗ wegraffte und die, einſt Gegner im Kampfe, nunmehr als Kameraden im Tode vereint der Auferſtehung entgegenſchlummern. Dieſes furchtbare Opfer des Weltkrieges legt allen Völkern ein heiliges Vermächtnis auf. Es iſt eine Verpflichtung für jedes Volk, aber auch eine Verpflichtung für alle Völker gemeinſam. Wenn wir Deutſchen heute unſere Toten ehren, ſo treten wir wieder erhobenen Hauptes mit dem ſtolzen und doch demütigen Gefühl vor ſie hin, daß wir unſere Ver⸗ pflichtung, die ſie uns auferlegten, erfüllt haben. Wenn wir aber die Freiheit und Geltung unſeres Volkes als ein Vermächtnis der deutſchen Token erſtreben und verwirklichen, ſo erkennen wir die gleiche Freiheit und die gleiche Geltung auch für die anderen geſitteten Völker dieſer Erde an und reichen ihnen über dieſem Ehrenmal die Hand der Kamerad⸗ ſchaft. Denn noch gilt es, die große von den Toten allen Völkern gemeinſam geſtellte Verpflichtung zu erfüllen. Aus der Erde und aus den Meeren klingt, dem irdiſchen Ohr unvernehmbar, der gewal⸗ tige Ruf als ein Chor von 10 Millionen Stimmen in unſere noch verwirrte Zeit: Wir waren Front⸗ kämpfer im Kriege, laßt uns Frontkämpfer des Frie⸗ dens werden. Die Jugend von 1914 hat ſich einſt ſeherhaften Geiſtes erhoben, um ſich im Kampf für die Friheit ihrer Nationen zu zerfleiſchen, nicht um des Krieges, ſondern um des Friedens willen, nicht für eine geſchändete und zerriſſene, ſondern für eine blühende und befriedete Welt. Möge die Jugend von 1936 ſich mit dem gleichen wehrhaften Geiſte er⸗ heben, um gemeinſam mit den Frontkämpfern des Weltkrieges in gegenſeitiger Achtung ihrer Eigen⸗ art die Völker zu verſöhnen. Denn eine wehrhafte und friedhafte Geſinnung zugleich und ihre kamerad⸗ ſchaftliche Verwirklichung auf dieſer Erde: das iſt die heilige Verpflichtung, die die 10 Millionen Toten allen Völkern auferlegen. „Die Beſchuldigungen eines Betrunkenen inter⸗ eſſieren mich nicht!“ „Ich bin nicht betrunken, Herr Profeſſor. Sämt⸗ liche Patienten ſterben in Ihrer Behandlung! Ich erkläre mich hier vor Zeugen bereit, meine Ausſagen ſchwarz auf weiß zu beweiſen!“ Der Chirurg wurde bleich bis zu den Ohren. Selbſt ſeine Hand zitterte, was ihm noch nie im Le⸗ ben geſchehen war. Er ſchluckte öͤreimal, bevor er die Kraft ſeiner Stimme wiederfand. „Sie haben mich vor Zeugen beleidigt“, ſagte er, „dafür werden Sie mir ſpäter Rechenſchaft geben. Jetzt kommt es mir darauf an, vor Zeugen zu be⸗ weiſen, daß Sie ein Lügner ſind.“ Er eilte in ſein Sprechzimmer und kehrte ſofort mit einem Buch zurück.„Hier iſt die Liſte meiner Patienten, die ich in den beiden letzten Jahren operiert habe. Ueber⸗ zeugen Sie ſich ſelbſt. Von neunhundertdreiundſteb⸗ zig Kranken, die ich operiert habe, ſtarben acht. Das iſt noch nicht ein Prozent!“ Der Fremde hatte ſich erhoben. Betrachtete intereſſiert die Aufzeichnungen.„Und das ſtimmt?“, fragte er ernſt. „Ich gebe Ihnen mein Wort.“ „Danke. Das genügt mir. Ich bitte um Ver⸗ zeihung.“ Der Fremde grüßte höflich und wollte ſich ent⸗ fernen. Der Arzt hielt ihn zurück:„Wäre es jetzt nicht an Ihnen, zu erklären, wie Sie zu Ihrer un⸗ geheuerlichen Beſchuldigung gekommen ſind?“ „Gern. Ich weiß es von Ihnen ſelbſt.“—„Von mir?“ Der Fremde nickte:„Ja. Sie haben bei Ihrer letzten Steuererklärung nur die Namen als Patienten angegeben, die wir auch in der amtlichen Totenliſte fanden. Ich gebe zu, daß es für uns ſehr ſchwer iſt, das Einkommen eines Arztes zu erfaſſen. Aber ſo wenige Patienten und noch dazu alle in der Behandlung geſtorben, glaubten wir einem Arzt von Ihrer Bedeutung doch nicht. Ich beſtätige Ihnen jetzt gern, daß Sie ein tüchtiger Arzt ſind.— Beſtä⸗ Wenn nun unter den Klängen des deutſchen Ka⸗ meradenliedes der Rektor der Univerſität und der Führer der Studentenſchaft als die Vertreter zweier freier deutſcher Generationen, der des Weltkrieges und der der Zukunft, gemeinſam an dieſem Stein den Kranz des Dankes, der Ehrfurcht und der Er⸗ innerung niederlegen, ſo ſenkt ſich zugleich ein Gruß auf jedes Soldatengrab auf dieſer Erde; Saat von Gott geſät, dem Tag der Garben zu reifen. Möge dieſer Tag der Garben als der Tag der Freundſchaft anbrechen und möge durch das Opfer eurer Kame⸗ radſchaft, ihr Toten, die alte, neue, ewige Friedens⸗ ſehnſucht oer Menſchen der Erfüllung zuſtreben im ſeheriſchen Geiſt öder heiligen Hymne: Schon entkeimt die ſegenſchwangre Saat, Schon entkeimt die ſegensſchwangere Saat, Majeſtätiſch wie die Wandelſterne, Neu erwacht am offnen Ozean, Strahlſt du uns in königlicher Ferne, Freies, kommendes Jahrhundert! an.“ Nach dem Lied vom Guten Kameraden legten der Rektor der Univerſität, Profeſſor Dr. Groh, und der Führer der Heidelberger Studentenſchaft, cand. jur. Kreuzer, am Ehrenmal Kränze nieder. Ihnen folgten Kranzniederlegungen vom Rektor der Sun⸗ Jat⸗Sen⸗Univerſität Kanton, einer rumäniſchen Gruppe und des fjapaniſchen Botſchafters. Glückwunſch des Führers Der Führer und Reichskanzler hat an die Uni⸗ verſität Heidelberg aus Anlaß der Feier ihres 550jährigen Beſtehens folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm gerichtet:„Der Univerſität Heidelberg, der älteſten des Deutſchen Reiches, ſpreche ich zu ihrem Ehrentag, an dem ſie im Kreis ihrer deutſchen und ausländiſchen Freunde und von Vertretern zahl⸗ reicher Nationen ihr 550jähriges Beſtehen begeht, meine und der Reichsregierung Glückwünſche aus. Zugleich danke ich Ihnen, Herr Rektor, dem Senat und den Studierenden für die mir aus dieſem An⸗ laß in Treue entbotenen Grüße. Ich erwidere ſie mit dem Wunſch, daß die altehrwürdige Heidel⸗ berger Hochſchule— getreu ihrer Ueberlieferung— auch in die fernſte Zukunft eine Pflanzſtätte edelſten deutſchen Geiſteslebens und die bewährte Mittlerin beſten deutſchen Kulturgutes an die Welt bleiben möge. gez. Adolf Hitler.“ „Heidelberg— Vermächtnis und Aufgabe Die Ausſtellung der Stadt Heidelberg Am Sonntag hat die Stadt Heidelberg ire Spende zu dieſem Feſt der Oeffentlichkeit feierlich mit einer Rede des Oberbürgermeiſters Dr. Nein⸗ haus übergeben: die große Ausſtellung:„Hei⸗ delberg— Vermächtnis und Aufgabe“ in den erwei⸗ terten Räumen des Kurpfälziſchen Muſeums. Dieſe Ausſtellung iſt in einer bisher wohl einzig⸗ artigen Weiſe Rückſchau und Ausblick zugleich. In einem bezwingend⸗logiſchen Aufbau und in einer für alle Beſucher leicht faßlichen Art wird in ihr die Geſchichte der Stadt von ihren Uranfängen an dar⸗ geſtellt, die enge Beziehung zum deutſchen Schickſal erkennbar gemacht und aus dem Vergangenen die Lebenskräfte für die Zukunft abgeleitet. Die Aus⸗ ſtellung zerfällt in fünf Abteilungen: 1. Der Heilige Berg(Frühgeſchichte unſeres Volkes); 2. Heidelberg als geiſtiges Bollwerk der Weſtgrenze des Reiches; 3. Pflegeſtätte volksnaher Kunſt und Wiſſenſchaft; 4. Mittler deutſcher Art; 5. Zerſtörung und Aufbau. Raſſe⸗ und Erbgulſchut im neuen Strafrecht Was gilt als Verletzung der Raſſenehre? Schutz des Willens zum Kinde — Berlin, 2. Juni. Auf Grund der zweiten Leſung des kommenden deutſchen Strafgeſetzentwurfes durch die amtliche Strafrechtskommiſſion berichtet in den vom Reichs⸗ juſtizminiſter herausgegebenen Arbeitsbericht Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Schaffſter⸗Kiel über den nun⸗ mehr neugeſchaffenen Abſchnitt„Angriffe auf Raſſe und Erbgut“. Dieſer Abſchnitt werde fortan für alle Zeiten im beſonderen Maß die weltanſchauliche Hal⸗ tung des Strafgeſetzbuches kennzeichnen. Inhaltlich bringe der Abſchnitt vor allem die Strafandrohun⸗ gen der Nürnberger Geſetze und des Ehege⸗ ſundheitsgeſetzes unter dem Sammelbegriff„Raſſe⸗ verrat“. Die Strafrechtskommiſſion hat weiter auch als„Verletzung der Raſſenehre“ den Gedanken der preußiſchen Denkſchrift übernommen, den öffentlichen Verkehr des Deutſchen mit Fremdraſſigen unter Strafe zu ſtellen. Die amtliche Kommiſſion hat aber eine Beſchräu⸗ kung auf den Verkehr der Deutſchen mit Juden vollzogen. Dabei ſei, wie der Referent erklärt, nicht daran ge⸗ dacht, nunmehr jeden öffentlichen Verkehr eines Deutſchen mit einem Juden, und zwar den Geſchäfts⸗ verkehr oder das öffentliche Zuſammenſein auf der Straße oder in einem Lokal mit krimineller Strafe zu bedrohen. Vielmehr ſolle die vorgeſchlagene Be⸗ ſtrafung ſich nur auf denjenigen öffentlichen Verkehr beziehen, der in gröblicher Weiſe gegen das öffent⸗ liche Schamgeſühl verſtößt und dadurch den Raſſe⸗ ſtolz des deutſchen Volkes verletzt. Als Beiſpiel habe bereits die preußiſche Denkſchrift das unanſtändige Tanzen eines Juden mit einer Deutſchen in einem öffentlichen Lokal erwähnt. Weiter hat die Strafrechtskommiſſion Beſtim⸗ mungen aufgenommen, die die Propaganda ge⸗ gen die ſtaatlichen Maßnahmen der Erb⸗ und Raſ⸗ ſenpflege und die Verächtlichmachung dieſer mit Ge⸗ fängnis beſtraft. Auch die verbrecheriſche Propa⸗ ganda für Beſchränkung der Kinderzahl in der Ehe wird mit Gefängnis, in ſchweren Fäl⸗ len ſogar mit Zuchthaus beſtraft. Mit ſchwerer Strafe wird auch beſtraft, wer bei ſich(völlig neue Beſtimmung) oder einem anderen die Zeu⸗ gungs⸗ oder Gebärfähigkeit zerſtört. Nur in den geſetzlich vorgeſehenen, eugeniſch oder medizi⸗ niſch indizierten Fällen ſoll die Unfruchtbarmachung erlaubt ſein. Das gleiche gilt für die Abtreibung. Den Bereich der ärztlich gebotenen Schwangerſchafts⸗ unterbrechung hat die Kommiſſion in der zweiten Leſung ſtärker eingeſchränkt. Dieſer Eingriff iſt nur noch geſtattet, um die Schwangere„aus der Gefahr des Todes oder einer ſchweren dauernden Ge⸗ ſundheitsſchädigung“ zu retten. Verweigerung des Kindes: Eheſcheidungsgrund — Berlin, 286. Juni. Das Kammergericht hat als oberſte Inſtanz ein wichtiges neues Grundſatzbekenntnis ſprod 8 f ee das öde Bedeutung des Kindes „Dernaheklagte, Ehemann hatte hier der auf Eheſcheidung klagenden Frau trotz ihres ernſtlichen und wiederholt geäußerten Wunſches unter nichtigen Gründen ein Kind verweigert. Das Kammergericht hat auf Grund dieſer Tatſachen die Ehe geſchieden. Der Mann hatte als Grund angegeben, er wolle ſich eine ſelbſtändige Exiſtenz ſchaffen und könne in dieſer Gründungszeit keine ſchwangere Ehefrau gebrauchen. Dieſen Grund hat das Kam⸗ mergericht als nicht ſtichhaltig angeſehen. Der Mann ſei in der Lage, Kinder zu ernähren. Er lebe in geordneten wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Bei einigem guten Willen hätten ſich Mittel und Wege finden laſſen, die Ehefrau während der Schwanger⸗ ſchaft durch Aushilfe zu erſetzen. Durch ſein Verhal⸗ ten habe der Mann gezeigt, daß ihm an dem Mut⸗ tergefühl der Frau nichts lag und daß ihm ſeine eige⸗ nen Intereſſen vorgingen. Hierdurch habe er die Ehe derart zerrüttet, daß der Frau die Fortſetzung der Ehe nicht zugemutet werden könne. gewählt. Der Parteitag der Demokraten hat Rooſe⸗ velt unter großem Jubel zum Präſidentſchaftskan⸗ didaten wiedergewählt. tigen Sie auch uns durch eine neue Steuererklärung, daß wir eine tüchtige Behörde ſind.“ Göttinger Händel ⸗Feſtſpiele Göttingen, im Juni. Das Göttinger Händelfeſt dieſes Jahres ſetzte mit Entſchiedenheit die im vorigen Jahre neu begon⸗ nene Linie fort. Was man in Göttingen, in der Stadt der erſten Händel⸗Wiedererweckung, jetzt er⸗ ſtrebt, iſt eine originalgetreue Wiedergabe Händel⸗ ſcher Werke— originalgetreu nicht nur im Muſika⸗ liſchen, ſondern auch im Stiliſtiſchen und vor allem im Szeniſchen. Das erfordert eine ganz neue Hal⸗ tung zur Szene überhaupt, eine Abſage an das dra⸗ matiſch⸗illuſtoniſtiſche Element der Oper. Die vor⸗ jährige Uraufführung der„Parthenope“— ſicher eine der anmutigſten und ſchönſten Opern Händels— wurde in dieſem Jahre in der gleichen Form wieder⸗ holt. Der große Erfolg gab dem des vorigen Jahres nichts nach— er iſt der beſte Beweis, daß wir heute das Händelſche Werk im originalen Zeitſtil am le⸗ bendigſten und auch dem„Heute“ am nächſten emp⸗ finden. Das Oratorium„Aeis und Galathea“ wurde in einer neuen ſzeniſchen Bearbeitung als„konzertantes Kammerſpiel“ aufgeführt. Hanns Niedecken⸗ Gebhardt hatte einen unbewegten aber doch ſee⸗ liſch vertieften und individualiſierten Darſtellungs⸗ ſtil herausgearbeitet, der dieſer merkwürdigen Zwi⸗ ſchenform zwiſchen Oratorium und Kammerſpiel ge⸗ recht wurde.— Das Werk, um 1720 entſtanden, zeigt, ebenſo wie„Parthenope“, nicht den„heroiſchen“ Hän⸗ del, ſondern den„idylliſchen“. Aber in dieſer Idylle öffnen ſich dann plötzlich die Tiefen der Seele— Spannungen von größter Tragik bis zur beſchwing⸗ teſten Leichtigkeit geben dem Werk ſeinen einmaligen großen Reiz. 5 Zu Beginn der Feſttage gab es eine ſehr ſorgſam ausgewählte Kammermuſtik, die zwei Händelſche So⸗ lokantaten mit zwei Konzerten und einer Kammer⸗ ſonate für Cembalo und Gambe vereinte. Die Solo⸗ kantaten, ein bedeutſamer, aber wenig bekannter Teil Händelſchen Schaffens, überraſchten durch die Unmittelbarkeit der muſikaliſchen Ausdruckskraft, die ſelbſt der der Oper überlegen iſt. Die Gamben⸗ ſonate, auf Originalinſtrument geſpielt, war ein kammermuſikaliſcher Genuß. Unterbrochen wurden die Händel⸗Aufführungen durch eine Serenade im Freien, die Joh. Chr. Bach, Mozart und Haydn mit bezaubernder Grazie und vollendeter Kultur lebendig machte. Generalmuſik⸗ direktor Fritz Lehmann⸗München zeichnete für die geſamte muſikaliſche Leitung verantwortlich. Elſe Schürhoff, Franz Notholt, Fritz Sommer— um nur einige aus dem Stab bewährteſter Händelſänger und Soliſten zu nennen— trugen mit ausgezeichneten Leiſtungen zum hohen Niveau der Händel⸗Feſttage bei. Jriſche Aerzte beſuchen Deutſchland. Am 30. Juni trifft eine Gruppe iriſcher Aerzte in Bremerhaven ein, um unter Führung des Deutſchen Akademiſchen Austauſchdienſtes eine Stu⸗ dienreiſe durch Deutſchland zu unternehmen. Die iriſchen Aerzte werden von Bremen aus nach Ber⸗ lin kommen und dort mehrere Tage weilen. Sie wer⸗ den das Rudolf⸗Virchow⸗Krankenhaus, das Röntgen⸗ Inſtitut und das Robert⸗Koch⸗Inſtitut beſichtigen auch die Kliniken der Profeſſoren Sauerbruch und von Bergmann beſuchen. Auch ein Ausflug nach dem Sportſanatorium Hohenlychen iſt vorgeſehen. Von Berlin aus wird die Reiſe über München nach Bad Reichenhall fortgeſetzt; Baden⸗ Baden, Darmſtadt, Bad Homburg und Wies⸗ baden ſind die nächſten Stationen. Von Wies⸗ baden aus werden die iriſchen Gäſte eine Rhein⸗ dampferfahrt nach Köln unternehmen und nach einem Beſuch der J. G. Farbenwerke Leverkuſen über Vondon in ihre Heimat zurückkehren. 5 4 * Das Wirk Juni m hHochſom die Rek tags, ab Wärme 27 0 Die Ge ſtand u Ausdru⸗ Sonntaf Wolken! von Ge aber im glücklich nicht nu ſich zuſe trieb, ſr durchau Wie gu erwa ei ein, ohn das am auch in I wind Mer hal nicht zu und des erlaubt Zahl ur Zelte a dem Nec ten allen bei dem Abe und zw Morgen bei eine ſuchten Kaffeeſa ſich hery heißen Stunden Die auch un: In der ſehr ruh Straßen man ſe Vorzug Eine Ein nete ſich Städtiſch 5 Uhr. Sandwa 1 en. Wie Ueberfal Radfa des Laſt Der a gierbahn aus Sto legen. Jahren. Eine Im 9 tere Eta an dem daß der konnte. ſich noch obere T ſtattlicher iſt. Dab Plankenl hellen S. Da a behrlich montiert. ſchritt, d. Plankene ten, wie werden einſt ſein und Bre kann ma des Stad Auch 5 ſteß erfüllt he dem die Dafür ke ausgeſtal öffnung 5 — n rn Montag, 29. Juni 1938 2 Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 91 Maunheim, den 29. Juni. Letzter Juniſonntag mit Gewitterſtimmung Das Strandbad lockte Tauſende— Rhein⸗ fahrten ſtark gefragt Wirklich ſommerlich verabſchiedete ſich der Monat Juni mit dem letzten Sonntag, der die Reihe der hochſommerlichen Tage fortſetzte. Zwar gab es nicht die Rekordtemperatur des vorhergegangenen Sonn⸗ tags, aber man hatte unter der hochſommerlichen Wärme ganz anſtändig zu ſchwitzen. 27 Grad zeigte der Wärmemeſſer als Höchſt⸗ temperatur im Schatten an. Die Gewitterneigung, die ſchon am Samstag be⸗ ſtand und die beſonders am Samstagabend zum Ausdruck kam, wollte auch während des ganzen Sonntags nicht weichen. Immer wieder waren Wolkenbildungen zu erkennen, die das Auftreten von Gewittern befürchten laſſen mußten. Es kam aber im Laufe des Tages nicht ſo weit und man war glücklich, daß der zeitweilig wehende heftige Wind nicht nur die Hitze etwas milderte, ſondern auch die ſich zuſammenballenden Wolken immer wieder ver⸗ trieb, ſo daß man mit dem Verlauf des Sonntags durchaus zufrieden ſein konnte. Wie es bei der ſommerlichen Wärme nicht anders gu erwarten war, ſetzte ſchon frühzeitig eine Maſſeu wanderung zum Strandbad ein, ohne daß an unſerem ſchönen Lido das Gedränge, das am letzten Sonntag vorherrſchte, entſtand. Aber auch in den Badeanſtalten herrſchte Hochbetrieb und 1 in 1 ade en ne 109 Fe neem haut nl Zw²elfam.-Hàuser ab 8500. RM. Unverb. Auskunft d. Georg Nischwitz, Neckarau, Flscherstr, 19 Rur 46678 nicht zuletzt an den Badeplätzen längs des Neckars und des Rheins, ſoweit hier das Baden überhaupt erlaubt war. Auch die Paddler waren in großer Zahl unterwegs, was allein ſchon die zahlreichen Zelte an den Flußufern bewieſen, während es auf dem Neckar und auf dem Rhein ſtellenweiſe von Boo⸗ ten aller Art wimmelte. Recht flotte Fahrt machten bei dem zeitweilig heftig wehenden Wind die Segler. Aber auch bei Rheinfahrten ſuchten zahlreiche Mannheimer ihre Erholung, und zwar machten ſich die Frühaufſteher mit dem Morgendampfer rheinabwärts, während die anderen bei einer nachmittäglichen Kaffeefahrt ihre Erholung ſuchten und fanden. Ueberhaupt ſcheinen ſich jetzt die Kaffeeſahrten immer mehr einzubürgern, zumal es ſich herumgeſprochen hat, wie ideal es iſt, bei einem heißen Wetter den Tag oder auch nur ein paar Stunden auf dem Waſſer zu verbringen. Die Wanderluſt war ebenfalls lebhaft, wenn auch unverkennbar ein Zug nach dem Waſſer beſtand. In der Stadt ſelbſt ging es während des Sonntags ſehr ruhig zu und erſt gegen Abend belebten ſich die Straßen und nicht zuletzt auch die Gaſtſtätten, wobei man ſelbſtverſtändlich den Freiluftgaſtſtätten den Vorzug gab. Tödlicher Verkehrsunfall Eine Frau von einem Bulldog überfahren Ein tödliche: Verkehrsunfall ereig⸗ nete ſich in der Käfertaler Straße in der Nähe des Städtiſchen Fuhrhofes am Sonutagnachmittag gegen 5 Uhr. Eine Frau wurde von einem ſchwere Sandwagen ſchleppenden Bulldog totgefah⸗ en. Wie wir hierzu erfahren, handelt es ſich bei der Ueberfahrenen um eine 18 bis 19 Jahre alte Radfahrerin, die unter den zweiten Anhänger des Laſtzuges fiel und ſofort getötet wurde. * Seinen Verletzungen erlegen Der am Freitagnachmittag im Mannheimer Ran⸗ gierbahnhof verunglückte Rangierer Martin Rohr aus Stockheim iſt ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. Der Verunglückte ſtand im Alter von 45 Jahren. Eine weitere Etappe im Plankenbau Im Neuaufbau der Planken iſt man an eine wei⸗ tere Etappe gekommen, und zwar ſind die Arbeiten an dem Eckhaus am Strohmarkt ſo weit gediehen, daß der größte Teil der Gerüſte entfernt werden konnte. Lediglich bis zum erſten Stockwerk recken ſich noch einige Balken in die Höhe, während der obere Teil des großen Hauſes einſchließlich des ſtattlichen Turmbaues jeglichen Gerüſtes entkleidet iſt. Dadurch wird die monumentale Front dieſes Plankenhauſes ſichtbar, wie auch die Schönheit des hellen Sandſteins deutlich hervortritt. Da auch der Turmkran in den Planken enk⸗ behrlich geworden iſt, hat man dieſen Kran ab⸗ montiert. Dies bedeutet einen weſentlichen Jort⸗ ſchritt, da jetzt erſtmals der Blick durch die frühere Plankenenge frei wird. Erſtmals kann man beobach⸗ ten, wie ſich die neuen Plankenhäuſer auswirken werden und wie die Durchſicht durch die Planken einſt ſein wird. Zwar ſtören noch einzelne Balken und Bretterwände, aber im großen und ganzen kann man ſchon erkennen, wie günſtig die Geſtaltung des Stadtbildes an dieſer Stelle gelöſt wurde. Auch der in der Seitenſtraße zwiſchen P 4 und P 5 ſtehende hohe Kran wird bald ſeine Pflicht erfüllt haben und ebenfalls abmontiert werden, nach⸗ dem die Außenarbeiten ihrem Ende entgegengehen. Dafür kann man jetzt mit Hochdruck ſich der Innen⸗ ausgeſtaltung des Hauſes zuwenden, ſo daß die Er⸗ öffnung zum feſtgelegten Zeitpunkt möglich wird. Bauer ſeine ſchwungvolle Anſprache N Drei Tage im Dienſt des deutſchen Liedes: Ein Sängerjubiläum in Waldhof 50 Jahre Männergeſangverein„Viktoria“ Mannheim-Waloͤhof Der Männergeſangverein„Viktoria“ Mann⸗ heim Waldhof begeht unter allgemeiner Teil⸗ nahme vom 27. bis 29. Juni ſein 50. Stif⸗ tungsfeſt. Die Reihe der auf drei Tage anberaumten Feſt⸗ lichkeiten begann mit einem Feſt⸗ Bankett in den Räumen des Reſtaurants„Rheingold“ Mann⸗ heim⸗Waldhof. Nach den einleitenden Muſikſtücken der Feuerwehr⸗Kapelle der Zellſtoff⸗FJabrik Wald⸗ hof unter Leitung von Herrn Emont und dem von den Aktiven des jubilierenden Vereins tonſchön ge⸗ ſungenen„Weihegruß“ von Gößler mit Blas⸗Or⸗ cheſter, wobei der Dirigent Herr Otto Bauſen⸗ hardt den ganzen Apparat gut in der Hand hielt, ergriff der Vereinsführer Herr Hans Hof das Wort zu einer Begrüßungsanſprache. Er gab zunächſt einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Ver⸗ eins, der im Juni 1886 von ſangesfreudigen Män⸗ nern gegründet, mit 16 Sängern ſeine erſte Sing⸗ ſtunde abhielt. Schon in den erſten Jahren ſeines Beſtehens beteiligte ſich der junge Verein eifrig an Geſangswettſtreiten. Im Weltkrieg wurde die Mehrzahl der Mitglieder zu den Waffen einberufen, leider kehrten nicht alle aus dem furchtbaren Rin⸗ gen zurück. Nun begann eine ſchwierige Zeit für den Verein. Es ſchien lange Zeit, als ob alle Be⸗ mühungen, den Verein wieder hochzubringen, zum Fehlſchlagen verurteilt ſein ſollten. Auch der Ver⸗ ſuch, den Verein als gemiſchten Chor auf breitere Grundlage zu ſtellen, führte nicht zum gewünſchten Ziel. Die verantwortlichen Leiter ließen aber nicht locker und können heute mit Stolz darauf hinwei⸗ ſen, daß die„Viktoria“ mit 50 Aktiven eine achtung⸗ gebietende Stärke aufweiſt. Es kam der gedeihlichen Entwicklung, in der ſich der Verein jetzt befindet, zugute, daß nach den heil⸗ loſen politiſchen Zerwürfniſſen der letzten Jahre vor dem Umbruch der Gemeinſchaftsgeiſt wieder nach⸗ haltige Pflege findet und gedeihliches Fortkommen gewährleiſtet. Nach dem Feſtgeſang von Gluck(aus der„Iphigenie in Tauris“) trat Bezirksführer Bauer an den Lautſprecher und hielt an Stelle des verhinderten Kreisführers Hügel eine feſtliche An⸗ ſprache. Er betonte, daß in der„Viktoria“ Waldhof, die mit einer geringen Anzahl von Aktiven begon⸗ nen hat, dank raſtloſer Arbeit nun eine Pflegeſtätte des deutſchen Liedes herangewachſen iſt, in der die Sänger, die der heutigen Generation angehören, treu das Erbe ihrer Väter verwalten. Die viel⸗ fältigen Aufgaben, die an den Sänger herantreten, laſſen ſich am ſchönſten mit den Worten des Dichters kennzeichnen:„Sie ſingen von Lenz und Liebe, von allem, was Menſchenherz bewegt.“ Es ſteht zu hoffen, daß der Verein, der nun in erſter Linie ſteht, auch in den kommenden Jahren des beginnenden zuveiten halben Jahrhunderts das Erbe des deutſchen Liedes gut verwaltet. Mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer und Reichskanzler ſchloß Herr Nachdem die Aktiven ihr Können unter Leitung von Chormeiſter Otto Bauſenhardt mit einem ſorg⸗ fältig ausgefeilten-cappella⸗Satz neuerdings er⸗ folgreich bewieſen hatten, wurde eine Ehrung verdienſtvoller Mitglieder vorgenommen. Herr Bezirksführer Bauer über⸗ reichte Herrn Wilhelm Ahl für 45jährige aktive Mitliegdſchaft die goldene Ehrennadel. Herr Nik. Herbold, der dem Verein über 40 Jahre angehört, wurde mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Der Vereinsführer, Herr Hof, nahm den Anlaß wahr, eine Reihe von verdienſtvollen Sängern, die 30 Jahre und länger ihre Pflicht erfüllen, zu Ehren⸗ mitgliedern zu ernennen, und zwar die Herren Mar⸗ tin Schüßler, Wilhelm Mai, Otto Leonhardt und Chriſtian Mun z. Der Verein hat ferner viele fördernde Mitglieder aufzuweiſen, darunter ſolche, die über 30 Jahre dem Verein die Treue bewahrt haben. Als äußeres Zeichen der Wertſchätzung wurde den Herren Anton Metzger, Konrad Beſant, Ludwig Spachmann, Jakob Bortne und Georg Groß je ein Stuhl zum Ruhen überreicht. Für 15jährige aktive Mitgliedſchaft wurden folgende Her⸗ ren mit dem Sängerring bedacht: Wilh. Schmitt, Anton Mai, Gottfried Lauenſtein, Konrad Kir ſch und Jakob Kreutzer. Von den Damen, die ſeinerzeit dem gemiſchten Chor angehörten, hat Frl. Kätchen Müller dem Verein unerſchütterlich die Treue bewahrt und auch ſie wurde mit einem Ring ausgezeichnet. Herr Hof wies auch auf die beſondere Verantwortung des Di⸗ rigenten hin und betonte, daß der jetzige Chorleiter, Herr Bauſenhardt, es vorzüglich verſtanden habe, ſich nicht nur das Vertrauen der älteren, ſon⸗ dern insbeſondere auch der jüngeren Mitglieder zu erwerben, was für den Verein ſehr wichtig ſei. Herrn Bauſenhardt wurde ein ſinniges Angebinde über⸗ reicht. Ein Mitglied des Vereins hob die unermüd⸗ liche ſelbſtloſe Tätigkeit zweier an leitender Stelle ſtehender Herren hervor, und zwar der Herren Hans Hof und Chriſtian Munz. Herr Hof betonte, daß ihm die ſelbſtloſe Arbeit zugunſten des Vereines über alles gehe. Auch von den Damen wurde eine Spende überreicht. Nun war die Zeit gekommen für die Glückwün⸗ ſche der befreundeten Vereine. Der langjährige Vorſtand der„Concordia“, Wimpfen, gedachte gerne der Zeit, da die„Viktoria“ bei einem Wettſtreit in Wimpfen einen erſten Preis errungen hat. Seit⸗ dem ſind beide Vereine durch langjährige Freund⸗ ſchaft verbunden. Als Geſchenk überbrachte er ein Bild, die Stadt Wimpfen darſtellend, von einem namhaften Maler aus Wimpfen gemalt. Mit einer Erinnerungsmappe ſtellte ſich der Männergeſangver⸗ ein Gartenſtadt ein. Auch andere Geſangvereine der näheren Umgebung nahmen den Anlaß wahr, des Jubeltages mit Angebinden zu gedenken. Der Feſt⸗ akt wurde mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied abgeſchloſſen. Trotz der vorgeſchrittenen Stunde herrſchte in der Halle ſowie bei den Schießbuden und in den anſto⸗ ßenden Räumen ein frohes bewegtes Leben. Von den weiteren Feſtlichkeiten verdient ins⸗ beſondere das Konzertſingen der befreundeten Vereine am Sonntagvormittag im Saale des Geſellſchaftshauſes Brückl hervorgehoben zu werden. Für die freundliche Mitwirkung der Geſangvereine, die zur Ausſchmückung der Jubi⸗ läums⸗Feſtlichkeiten beitragen wollten, war die Form eines friedlichen Wettſtreites gewählt worden, wobei die Bewertung der Leiſtungen den Hörern, die zum größten Teil wieder aus Sängern beſtan⸗ den, oblag. Die Beſucher wurden aufgefordert, die Leiſtungen der Vereine und den Geſamteindruck zu klaſſifizteren und auf einem beſonderen Zettel „Kritik⸗Proben“ einzutragen. Für dieſe Konzert⸗ ſingen hatten ſich folgende Geſangvereine angemel⸗ det, die ſchon wiederholt mit guten Leiſtungen her⸗ vorgetreten waren und auch diesmal wieder mit erfreulichen Darbietungen aufwarteten: Konkordia Der deutſche Liedtag 1936 Eine eindrucksvolle Kundgebung am Waſſerturm Wie im ganzen Reich, ſo verſammelten ſich auch in Maunheim am geſtrigen Sonntag zur Mittagsſtunde die in den Männergeſangver⸗ einen zufammengeſchloſſenen Sänger, um in eindrucksvoller Weiſe für das deutſche Lied zu werben. Mit frohem Marſchgeſang marſchierten um die elfte Vormittagsſtunde die meiſten Geſangvereine unter Vorantritt ihrer Fahnen von den Probe⸗ lokalen aus geſchloſſen zum Waſſerturmplatz, und einige größere Vereine brachten ſogar Spielmanns⸗ züge mit. Da auf verſchiedenen Wegen zum Waſſer⸗ turmplatz marſchiert wurde, wurde nochmals die Be⸗ völkerung in weiteſtem Umfange auf die Kundgebung zum Deutſchen Liedertag aufmerkſam gemacht. Es war ein eindrucksvolles Bild, als die Fah⸗ nenträger auf der Waſſerturm⸗Eſtrade Aufſtellung nahmen und die Sänger mit dem Chor „Flamme empor“ die Kundgebung einleiteten. Auch der ſich anſchließende Chor„Heiliges Vater⸗ land“ wurde von den zahlreichen Zuhörern mit herz⸗ lichem Beifall bedacht. Nicht weniger Anklang fan⸗ den die Silcherlieder„Hab oft im Kreiſe der Lieben“ und„Ach du klarblauer Himmel“, ſowie der macht⸗ volle Chor„Dem Volk“ von Nagel. Da die Chöre durch eine Lautſprecheranlage übertragen wurden, waren ſie auch bei den weiter entfernt Stehenden ſehr gut vernehmbar. Gruppenchormeiſter Adam war den aus nahezu vierzig Geſangvereinen zu⸗ ſammengeſetzten Sängern ein umſichtiger Dirigent. Wirklich dem Sinn des deutſchen Liedertages an⸗ gepaßt waren die einſtimmigen Lieder, die in die Vor⸗ tragsfolge eingeſtreut waren und die vor allem des⸗ wegen geſungen wurden, um die Zuhörer auch mit⸗ ſingen zu laſſen. Bei dem erſten einſtimmigen Lied „Ich hab mich ergeben“ ſetzten die Zuhörer nur zag⸗ haft ein, und als bei dem erſten Teil des dritten Führer bekräftigt wurde. Verſes die Sänger ſchwiegen, klangen die Stimmen der Zuhörer recht dünn. Dabei hatte man koſten⸗ los Liederblätter zur Verteilung gebracht, auf denen die Texte der gemeinſam zu ſingenden Lieder ver⸗ zeichnet waren. Aber beim zweiten einſtimmigen Lied ging die Sache ſchon weſentlich beſſer, und als man zum Schluß das ſchwungvolle Lied der neuen Zeit„Flieg, deutſche Fahne, flieg“ anſtimmte, war alle Zurückhaltung gewichen und einträchtig ſangen Sängerſchaft und Zuhörer: Die Fahne hoch! Marſchiert! Voran der Führer führt. Mit unſeren Fahnen iſt der Sieg, Flieg, deutſche Fahne, flieg! Vor dem Schlußchor trat Sängergruppenführer Brehm an das Mikrophon, um über den Sinn des Deutſchen Liedertages zu ſprechen und darzulegen, daß es gelte, eine Huldigung dem deutſchen Lied darzubringen. Nach einem Dank an die Zuhörer für die Teilnahme und für das kräftige Mitſingen wies Herr Brehm darauf hin, daß es gelte, deutſches Kulturgut, Jas Volkslied und die Kunſt des Ge⸗ ſanges zu pflegen, vor allem aber das Lied in das Volk zu tragen. Nach einem Gedenken an die Sän⸗ ger, die nicht mehr in den Reihen der Sängerſchaft ſtehen, wurde 0 das Gelöbnis erneuert, dem Volke zu dienen und deutſche Sänger zu bleiben, damit im deutſchen Volk das Liedgut weiterpulſiert. Mit dem Appell, die kulturellen Aufgaben der bdeut⸗ ſchen Sängerſchaft zu unterſtützen, klang die An⸗ ſprache aus, die mit einem Treuegelöbnis auf den Der badiſche Sängerſpruch beendete dann die bei ſchönſtem Wetter durchgeführte Kundgebung, von der gar mancher Zuhörer mit dem Wunſche wegging, daß ſolches gemeinſames Liederſingen noch häufig Wimpfen, Männerchor Gartenſtadt, Männer⸗ geſangverein Leutershauſen, Kurpfälziſcher Männerchor Mannheim, Sänger ⸗Einheit Altrip, Sängerluſt Waldhof, Liederkranz Waldhof, Sänger⸗ bund Sandhofen, Harmonia Waldhof und Sänger⸗ bund Käfertal. Dank guter Organiſation ging das Konzertſingen gut vonſtatten, und an dem klingenden Pianbo ſowie den gut hervortretenden Melodieſtimmen erkannte man die ſorgfältige Vorarbeit, die von tüchtigen Chormeiſtern geleiſtet worden war. Auch die Aus⸗ wahl der Chorſätze verdient Anerkennung. Neben den Klaſſikern der Chorkompoſition wie Silcher und Meiſtern wie Iſenmann und Matthieu Neumann wuroͤen auch moderne Tonſetzer wie Othegraven, der 70jährige Ludwig Baumann, Nellius u. a. berück⸗ ſichtigt, ebenſo auch das deutſche Volkslied. Den Ab⸗ ſchluß bildete ein bekannter Liedermarſch von Land⸗ häußer, den die beiden Geſangvereine Sänger⸗Ein⸗ heit Altrip und Liederkranz Waldhof unter Leitung des Komponiſten, der am Flügel ſelbſt begleitete, wirkſam vortrugen. Unter den Dirigenten, die am Wettbewerb teilnahmen, befand ſich auch der Leiter des feſtgebenden Vereines, Herr Bauſenhardt, mit dem Kurpfälziſchen Männerchor Mannheim. Im weiteren Verlauf der Feſtlichkeiten iſt ein Feſtzug, eine Kundgebung für das deutſche Lied, ſo⸗ wie ein Volksfeſt vorgeſehen. Das Jubiläum, das den beteiligten Vereinsführern, dem Dirigenten und den Sängern eine Fülle von Arbeit, aber auch viel Anerkennung gebracht hat, möge ein Anſporn zu weiterer unermüdlicher Arbeit im Dienſte des deut⸗ ſchen Liedes ſein. ch. * Stattlicher Festzug zog durch Waldhof Anläßlich des fünfzigjährigen Jubiläums des Männergeſangvereins„Viktoria“ Mannheim⸗Wald⸗ hof bewegte ſich am Sonntagnachmittag durch ver⸗ ſchiedene Straßen des Vorortes ein ſtattlicher Feſtzug, der ſeine Aufſtellung neben der evange⸗ liſchen Kirche nahm. Angeführt wurde der Feſtzug von einem Eröffnungsreiter, dem die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik folgte. Im Feſtzug ſelbſt marſchierten an der Spitze die drei von auswärts erſchienenen Geſangvereine, denen ſich dann die dem Jubelverein befreundeten Geſang⸗ Teinacher Hirsch- Quelle rein natürlich Die Perle der natürlichen Mineralwasser für Herz— Magen— Darm Nieren id ee ee een ee een Vertretung: Peter Rixius, Großhandlung, Mannheim 8 Verbindungskanal I. Ufer 6, Tel. 26796 u. 267 97 A. Ballweg, Mineralwasser-Großghandlung, Mannheim S 6. 17. Tel. 229 11 Prospekte durch die Mineralbrunnen.-., Bad Ueberkingen vereine von Waldhof, Käfertal und Sandhofen an⸗ ſchloſſen. Wie es ſich bei einem ſolchen Feſt gehört, fehlten in dem Feſtzug auch nicht die übrigen Ver⸗ eine des Vorortes, und ſo marſchierten in dem Feſt⸗ zug noch die Turner, die Schützen, die Eiſenbahner, die Kleintierzüchter, der Zitherverein und der Heſ⸗ ſenverein mit, die von dem Spielmannszug der Tur⸗ ner angeführt wurden. Den Beſchluß des Feſtzuges bildete der feſtgebende Verein ſelbſt. Voraus gingen drei weißgekleidete Mädchen, die ein mit blau⸗weißen Bändern verbundenes Seidenkiſſen trugen, auf dem ſich mit goldenen Buchſtaben die Zahl 50 befand. Die von den Vereinen mitgeführten Fahnen, etwa zwan⸗ zig an der Zahl, gaben dem Feſtzug ein eindrucks⸗ volles Gepräge. Nachdem man durch verſchiedene Straßen von Waldhof marſchiert war, führte der Weg wieder über die Bahnlinie nach dem Franzis⸗ kushaus zurück, wo ſich dann der Zug auflöſte und das gemütliche Beiſammenſein begann. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamilichen Bekanntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung Am Montag, 29. Juni, tritt der geſamte Kreisſtab um 20 Uhr auf dem Herzogenxiedplatz im Dienſtanzug in voller Ausrüſtung zum Formaldienſt an. Zur gleichen Zeit tritt der Kreismuſikzug und der Kreisſpielmannszug im Dienſtanzug mit Inſtrumenten auf dem Herzogenrteoͤplatz an. Kreisorganiſationsamt: NeS⸗Frauenſchaft Die Sprechſtunden der Kreisfrauenſchaftsleiterin ſind nur Dienstags und Freitags von 16—18 Uhr. Dieſe Zeit iſt einzuhalten. Lindenhof. Am 29. Juni fällt die Singſtunde aus Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Am 30. Juni, 20 Uhr, in Kluft antreten zum Pflichtheimabend in der„Flora“ 59 Baun und Jungbannverwaltungsſtelle HJ. Die Fähn⸗ lein⸗ und Gefolgſchaftsgeldverwalter können ihre Kaſſen⸗ bücher auf dem Bann, Zimmer 61, auf der Verwaltungs⸗ ſtelle abholen. Termin ſpäteſtens Montag, 29. Juni. BDM Schwetzingerſtadt. Am 29. Juni, 20 Uhr, kommen fämt⸗ liche Führerinnen ins Heim, L 2, 9. Heimabend fällt aus. DA Schwetzingerſtadt. Arbeitsdank. dieuſtmänner und maiden! Am 29. Juni, 20.90 Uhr, Lokal„Platzl“, Schwetzinger Straße 171, wichtige Verſamm⸗ lung aller ehem. Arbeitsdienſtmänner und maiden der Arbeits⸗ im Ehemalige durchgeführt werden möge. Ortsgruppe Schwetzingerſtadt. Ne %%%—=v11K81 8, e lt genen Volt dem Made aussah- Werde Atpded der A. 5 V. —— 4. Seite/ Nummer 291 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. Juni 1936 Neue Räume für Eudwigshafens Stadtſparkaſſe Eine ſchlichte Feier am Samstag nachmittag— Begrüßungsrede Oberbürgermeiſter Dr. Etarius Dr. F. H. Ludwigshafen, 29. Juni. Die Stadtſparkaſſe Ludwigshafen a. Rh. über⸗ gab ihre recht zweckentſprechend umgebauten und erweiterten Geſchäftsränume dem Betrieb in Form einer ſchlichten, aber würdigen Feier am Samstagnachmittag. In der freundlichen, vom Tageslicht gut erhell⸗ ten großen Kaſſenhalle fanden ſich zahlreiche Feſtgäſte ein, öͤarunter die Ratsherren, der Ver⸗ waltungsrat mit Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius an der Spitze, Vertreter benachbarter Schweſter⸗ Inſtitute und einſchlägiger Fachverbände, leitende Männer der heimiſchen Wirtſchaft und die Beleg⸗ ſchaft der Stadtſparkaſſe. Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius begrüßte nach grundſätzlichen Darlegungen insbeſon⸗ dere die Vertreter wichtiger Spar⸗ und Kredit⸗In⸗ ſtitute, der Reichsbank, der Bayeriſchen Landesbank, Vertreter der Bayeriſchen Staatsbank, der privaten Bankwelt und der Bezirksſparkaſſe. Im allgemeinen herrſche ja kein Wettſtreit mit der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe, weil ſich die Aufgaben nicht überſchnitten. Das Band zwiſchen den Schweſternſtädten beſtätigt die Vertretung der Mannheimer ſtädtiſchen Sparkaſſe und der kommunalen Landesbank. Dr. Ecarius be⸗ grüßte auch die Vertreter der Wirtſchaft und der Preſſe, die helfen müſſe, den Sinn der Bevölkerung für Sparkaſſenziele zu wecken und zu pflegen. Warme Worte richtete der Oberbürgermeiſter auch an den Sparkaſſendirektor a. D. Weyrich, dem ein gut Teil der Aufwärts⸗Entwicklung der Stadtſpar⸗ kaſſe zu verdanken iſt. Bei den Angeſtellten, die in dieſen neuen Räumen arbeiten werden, möge immer der rechte deutſche Sparkaſſen⸗Geiſt herrſchen. Direktor Illig gab als Kaſſenleiter zunächſt einen Rückblick auf die Entwicklung der Kaſſe, die im übernächſten Jahr ihr 50jähriges Beſtehen feiert, während der letzten Jahre. Anfangs 1930 bezog ſie das jetzige Gebäude Ludwigſtraße 48 mit 25 Per⸗ ſonen Belegſchaft. Die Arbeitsplätze hatten äußerſt ſchlechte Lichtverhältniſſe, aber die Räume reichten anfangs wenigſtens aus, weil 1931 auch das Spar⸗ geſch zurückzugehen begann. Als aber durch die Machtübernahme eine Neubelebung der Wirtſchaft erfolgte, und durch die Maßnahmen der Reichsregie⸗ rung zum Schutze der Sparer der Sparwillen in der Bevölkerung neu geweckt wurde, erwieſen ſich die ſchäfts⸗ und Kundenverkehr als unzulänglich. Haben doch die Geſchäftsvorfälle 1935 mehr als das Dop⸗ pelte derjenigen des Jahres 1930 und der Gelb⸗ umſatz rund 163 Mill. Mark erreicht. Damit nimmt die Stadtſparkaſſe Ludwigshafen a. Rh. heute nicht nur mit ihrem Einlagenbeſtand von rund 18 Mil⸗ lionen Mark, ſondern auch hinſichtlich des Girover⸗ kehrs unter den pfälziſchen Sparkaſſen den erſten Platz ein. Die Steigerung des Geſchäftsbetriebes bedingte eine entſprechende Perſonal⸗Ver⸗ mehrung. Zur Zeit zählt die Belegſchaft in der Hauptſtelle— alſo ohne die Zweigſtellen in Frie⸗ ſenheim und Mundenheim— 41 Beamte und Ange⸗ ſtellte. Die Schaffung geeigneter Arbeitsplätze war jedoch für die zahlenmäßig erhöhte Belegſchaft un⸗ möglich. In richtiger Erkenntnis der unhaltbaren Verhältniſſe ſtimmte deshalb der Verwal⸗ tungsrat am 1. 2. 35 dem Autrag der Kaſſen⸗ leitung für einen zweckmäßigen Umbau des Sparkaſſengebäudes zu. In der Sitzung vom 30. 4. 35 wurde der Umbau nach den vom Stadtbauamt vorgelegten Plänen ge⸗ nehmigt, und die benötigten Mittel bereitgeſtellt. Anfangs Auguſt 1935 konnte mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Grundſätzlich wurde davon aus⸗ gegangen, im Erdgeſchoß die Kaſſenhalle und die Schalteranlagen zu erweitern und die Verwaltungs⸗ Abteilungen der Stadtſparkaſſe im zweiten Stock⸗ werk, das freigemacht wurde, unterzubringen. Durch Einbau einer Verbindungstreppe mußte der zweite Stock von der Kaſſenhalle aus erreicht werden kön⸗ nen. Auch die Treſor⸗, Beleuchtungs⸗ und Entlüf⸗ tungs⸗Anlagen wurden dabei, den neuzeitlichen Er⸗ fahrungen entſprechend, umgeſtaltet, wie auch durch Lichtſignale der Schalterverkehr neu geregelt wurde. Bei den Umbauten war man vor allem darauf be⸗ dacht, möglichſt helle Arbeitsplätze zu ſchaffen und architektoniſche Bedenken zurückzuſtellen. Die ge⸗ ſtellte Aufgabe dürfte im Rahmen des Möglichen ge⸗ löſt ſein. Betriebsleiter Illig dankte namens der Beleg⸗ ſchaft dem Verwaltungsrat, der Bauleitung, Unter⸗ nehmer und Arbeitern. Die Gefolgſchaft werde nach wie vor dem Betrieb ihre volle Arbeitskraft widmen, weil ſie ſich bewußt iſt, daß im neuen Staat der Sparkaſſenarbeit beſondere Bedeutung zukommt. Umbaus dieſes Gebäudes, wurde, dann Stockwerken, war, ehe die die Schwierigkeiten des das urſprünglich als Poſtamt errichtet Kaffeehaus mit Weinreſtaurant in zwei ſpäter Kaufhaus und zuletzt Bankhaus Sparkaſſe einzog. Grundſätzlich machte man ſich beim Um bau frei vom unüberſichtlichen, verkappten Schal⸗ terbetrieb. Dr. Ecarius ſchloß mit oͤreifachem„Sieg Heil!“ auf den Führer die Feier. Ein Rundgang zur Beſichtigung ſämtlicher Kaſſen⸗ räume ſchloß ſich an und hinterließ allerbeſte Ein⸗ drücke: wohlgeordnet die Kundenkartei mit 3000 Adreſſen, praktiſch der Zahltiſch mit der durchſichtigen Zahlhaube, denkbar bequem die Abwicklung der Kundenbedienung am Schalter, zahllos die Siche⸗ rungen gegen„Wild⸗Weſt“⸗Attacken; wer z. B. den Treſor im Keller anknabbern wollte, müßte zunächſt mal ſchon ein Meiſterſchwimmer ſein! Noch ein Todesopfer des Verkehrs Die überfahrene Radfahrerin geſtorben ** Heidelberg, 27. Juni. Am vergangenen Freitag gegen.20 Uhr ſtürzte eine 24 Jahre alte Modiſtin aus Eppelheim, die mit einem Fahrrad von der Eppelheimer Landſtraße nach links in kurzer Wendung auf die Czerny⸗Brücke einbog, vermutlich weil ſie in die Schienen der Straßenbahn geriet, auf die Fahrbahn. Dabei wurde ſie von einem aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommenden Laſtkraftwagen überfahren und ſchwer verletzt. Der Führer des Laſtkraftwagens verbrachte die Verunglückte in das Akademiſche Krankenhaus, wo ſie kurz nach ihrer Einlieferung verſtarb. Durch einen Sachverſtändigen wurde feſtgeſtellt, daß die Bremsvorrichtung des Laſtkraftwagens nicht mehr wirkte. Der Wagen wurde deshalb beſchlag⸗ nahmt. „Kraft durch Freude“ Zweitägige Rheinfahrt nach Kobleuz⸗Rüdesheim vom 4. bis 5. Juli. Für dieſe Fahrt ſtehen uns für das ganze Kreisgebiet Mannheim nur 200 Karten zur Verfügung. Die Reiſe geht am Samstag, den 4. Juli.23 Uhr mit dem Zug nach Mainz. Von da mit dem Schiff nach Koblenz mit Unterbrechung zur Beſichtigung von Bacherach. Mittag⸗ eſſen auf dem Schiff. In Koblenz Beſichtigung der Stadt, des Ehrenbreitſteins uſw. Abends Beſuch des Weindorfes. Abendeſſen. Uebernachtung in Koblenz. Rückfahrt am Sonntag, den 5. Juli mit dem Schiff nach Rüdesheim. Mittageſſen in Rüdesheim. Von da 16.40 Uhr Rückfahrt mit dem Zug. Koſten 10.50 Mk.(2 Mittageſſen, 1 Abend⸗ eſſen, Uebernachten mit Frühſtück). Tagesfahrt nach Bingen⸗Koblenz am 5. Juli. Abfahrt in Mannheim.17 Uhr nach Bingen. Mit dem Schtif nach Koblenz. Unterbrechung in St. Goarshauſen und Beſtei⸗ gung des Loreleyfelſens. Dann Weiterfahrt nach Koblenz. Ankunft um 13 Uhr. Mittageſſen auf dem Schiſſ. Rück⸗ fahrt ab Koblenz 19.50 Uhr. Koſten.80 Mk. ohne Mit⸗ tageſſen,.80 Mk. mit Mittageſſen. Bei beiden Fahrten iſt Montag, 29. Inni Nationaltheater:„Agnes Bernauer“ Trauerſpiel von F. Hebbel, Miete H, 19.30 Uhr. Flugplatz: 9 bis über Mannheim. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtünd⸗ lich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. 20 Uhr Rundflüge Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Am Dienstag. 7 Uhr, Speyer— Ger⸗ mersheim— Karlsruhe und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kobarett. Roſarium; Geöffnet von 17 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle. ſaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Alt⸗Mannheimer Bürgerhäuſer. Vom Fels zum Edel⸗ ſtein. Lichtſpiele: Univerſu.:„Anſchlag auf Schweda“.— Alhambra:„Der Abenteurer von Paris“,— Palaſt und Gloria:„Verlieb Dich nicht am Bodenſee“— Sch 5 ſil⸗Tonfilm“ Bodenſee“, Schauburg:„Perſil⸗Tonfilm“. Sport für jedermann Dienstag, 30. Juni Schwimmen für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Rheinbad Arnold, oberhalb der Rheinbrücke. Allgemeine Körperſchule: 18 bis 20 Uhr Spielplatz am Planetarium, Frauen und Männer. 19.00—21.00 Uhr Stadion, Spielfeld 3, Frauen und Männer. 29.00 bis 21.30 Uhr Turnhallen der Seckenheimſchulen, Frauen und Män⸗ ner. Bewegungschor: Frauen und Männer. Uhr, Peſtalozziſchule, Karl⸗Ludwig⸗Straße. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): Jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr Turnhalle Wald⸗ hoſſchule und Humboldtſchule, Gartenfeldſtraße. 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 2 bis 22.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mäschen): 20 bis 21 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 6 bis 7 Uhr vor⸗ mittags Spielplatz Rennwieſe. Volkstanz(Burſchen und Mädels): 19.30 bis 21.30 Uhr Peſtolozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße. Kleinkindergymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Halle 3, nur Männer. Reiten(Frauen und Männer): 20 bis 21 Uhr 19.30—21.30 Städtiſches Hallenbad, SS⸗Reit⸗ Geſchäftsräume für den ſich ſtetig ſteigernden Ge⸗ Der Bauleiter, Stadtbaurat Jöker, ſchilderte eine Muſikkapelle an Bord. halle Schlachthof. 7 . AUTOS. O7, 5 8. Fernsprecher 26726 NSU 5 8 Autohaus flicm. Butiam Schmoll Neckarvorlandstr. 23, Nahe Lulsenring- Holzstr.(Keln Laden), Telephon 22448 G. m. b. HN. Gr. Ersatzteilelager, Reparaturwerkstatt 1 0, 312 Tel. 21555 Vor dem Aofekgof rns fg Tale, 10 mit einer neuen 6962 OPEL AUTOMOBILE Kunststraße, O 4. 1 Nheinische Hatomobil- Gesellschaft m. h. l. 1 erte 18 r de eU das schönste Fahrzeug ist wertlos, wenn es nicht störungsfrei fährt. leicht muß das Fahren sein, wirtschaftlich und ohne Gefahr, damit Sie die Schnelligkeit und Leistung Ihres Fahrzeuges voll ausnutzen Werkstätte Jungbuschstr. 40 Telephon 26141140 am Verbindungskanal teste Halbliter- vp Columbus le wirtschaftlich, zuverlässig, schnell 1.* Schreiber Schwetzinger Str. 184 uo versch. 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Ueberrgf geringſte wir doch von nier Tage ſpö den Nan in Paris ſtehenden Murchiſo als Uebe Dran üb geboren, lichen E keiten ge Wie den Ver des Ster heimiſche Eulace J c alf e, l veränder laner ha ſtrecken ſchafft ſic ſchlechter Sekunden Ja p ſtarken 2 länderkar als dieſe Deutſchla zum min der ſchon Wer zu greife! deſſen N edelt hat. mit dem Bergen Leichur in die ſick und 21,7 Der Woche da Wenn wi der Spie! Mehrheit Zabala h thonſtreckt Sieger b Zabala n tors“, an Wind NI iſt dieſe 1 nen des pielfach Z zutraut, z ter“ tiete lüge ünd⸗ Uhr Am Ver⸗ rück. Uhr Uhr. 12 ng). 17 mer del⸗ am 0 Das gralle Senner. Preisausschreiben der. L fnet N in 5 Fortſetzungen in der Zeit vom 20. Juni bis 31. Juli 1936 Die Sieger erhalten Preiſe im Geſamtwert von 250.- k.) 2. Preisfrage: Welche Länder erhalten die goldene, die silberne, die bronzene Medaille? I. Im IOO. m- Lauf? 3. Im Zehnkampf? Es nehmen 45 Länder daran teil: Die genauen Meldungen wurden in Nr. 28 2 der N M Z veröffentlicht. Wie sind die Aussichten? Leichtathletik, der olympische Sport Wer iſt ſchnellſter Läufer der Welte Zu den Glanzpunkten der olympiſchen Leichtathletik ⸗Tage zählt der 100⸗Meter⸗Lauf, jenes Rennen, in dem es ſich ent⸗ ſcheiden ſoll, wer als der Welt ſchnellſter Läufer zu gelten hat. Auf breiteſter Front rücken Dutzende von Könnern und Meiſtern an, denen um die 10,5 Sekunden liegende Zeiten faſt ſchon zu Alltäglich⸗ keiten geworden ſind. Aus dieſer Rieſenſchar von gleichwertig er⸗ ſcheinenden Läufern nun die engere Auswahl zu treffen, iſt ſchwer ja jaſt unmöglich. Darum ſind gerade in den 100 Metern olumpiſche Ueberraſch ſtege häufiger denn anderswo, da Kleinigkeiten und geringſte Rebeneinflüſſe oft das Rennen entſcheiden können. Denken wir doch nur an Amſterdam 1928, wo dieſer kleine Kanadier Williams, von niemand vorher gekannt, nicht nur die hundert, ſondern wenige Tage ſpäter auch die zweihundert Meter gegen die von hochklingen⸗ den Namen getragenen Weltklaſſe gewinnen konnte. Oder an 1924 in Paris, wo der lange Engländer Abrahams die vier im Endlauf ſtehenden berühmten Amerikaner Scholz, Bowman, Paddock und Murchiſon ſchlagen konnte. Wenn ſchließlich Los Angeles 1982 kaum als Ueberraſchung zu werten iſt, ſo darf hier nicht das Drum und Dran überſehen werden, das, aus dem kaliforniſchen Klima heraus geboren, von vorneherein den Amerikanern und Söhnen dieſes gött⸗ lichen Erdenfleckchens am Stillen Ozean geſteigerte Erfolgsmöglich⸗ keiten gegeben hat. Wie iſt nun die Lage heute? Da kommen zunächſt einmal von den Vereinigten Staaten, wenn nicht alles täuſcht, als Vertretung des Sternenbanners über die 100 Meter ͤrei Neger, die unter heimiſchen Verhältniſſen kaum zu ſchlagen ſind: Jeſſe Owens, Eulace Peacock und der Zweite von Los Angeles, Ralph Met⸗ calfe, bei denen allein die Frage offen bleibt, ob ſie auch in der veränderten Umgebung ihre Leiſtung halten können(die Ameri⸗ kaner haben beiſpielsweiſe 1928 in Amſterdam gerade in den Lauf⸗ ſtrecken die bitterſten Enttäuſchungen erleben müſſen). Vielleicht ſchafft ſich an Metealfes Stelle auch Dra ver vor, der kaum ſchlechter als die drei Schwarzen einzuſchätzen iſt: für 10,3—10,4 Sekunden ſind dieſe alle gut! Japan marſchiert diesmal zu den Kurzſtreckenläufen mit ſtarken Waffen auf, von denen wir eine Ahnung beim großen Fünf⸗ länderkampf im letzten Herbſt auf Berliner Boden erleben konnten, als dieſer kleine Suzuki die Beſten der vier anderen, Schweden, Deutſchland, Ungarn und Italien niederlief. Mit Suzuki ſtehen zum mindeſten auf gleicher Stufe Tanuguchi und Noſhioka, der ſchon 1932 im Endlauf war. Wer iſt nun Europas Beſter? Wir glauben nicht daneben zu greifen, wenn wir hier dem Schweizer Hänni den Vorzug geben, deſſen Naturtalent ſich raſch zu einem großen Spitzenkönnen ver edelt hat. Hinter Hänni kommt eine annähernd gleichwertige Gruppe mit dem Ungarn Sir, den beiden Holländern Oſendarp und Berger, dem Schweden Strandvall und den Deutſchen Leichum, Borchmeyer, Neckermann und Hornberger, in die ſich noch der Argentinier Fondevilla(10, für 100 Meter und 21,7 Sekunden für 200 Meter) einſchieben könnte. Marathonlauf— Höhepunkt und Abſchluß Der Marathonlauf ſtellt den Höhepunkt der Leichtathletik⸗ Woche dar und mit ihm ſchließt das Olympia der Leichtathleten. Wenn wir heute die Frage nach dem Sieger des Marathonlaufes der Spiele von Berlin aufwerfen wollen, dann wird ſicher die große Mehrheit den Argentinier Juan Zabala zum Favoriten erheben. Zabala hat 1932 in Los Angeles die rund 42 Kilometer der Mara⸗ thonſtrecke in der olympiſchen Rekordzeit von:31:36 Stunden als Sieger beendet. In den inzwiſchen verfloſſenen vier Jahren iſt Zabala noch beſſer geworden und wenn er, der„Sohn des Aequa⸗ tors“ an einem Apriltag in München nun bei Kälte, Schnee und Wind Nurmis alten 20⸗Kilometer⸗Weltrekord gebrochen hat, dann iſt dieſe überragende Leiſtung der beſte Beweis für das große Kön⸗ nen des Argentiniers. Es wird darum verſtändlich, wenn man pielfach Zabala die noch von keinem anderen Läufer erreichte Leiſtung zutraut, zum zweiten Male olympiſcher Marathon⸗Sieger zu werden. er wird Sieger in den 2. Im Marathonlauf? in Berlin 1936! Aber 42 Kilometer ſind lang und können manche Zwiſchenfälle mit ſich bringen. Wer weiß, ob Zabala 1932 den Marathonlauf ge⸗ wonnen hätte, wenn nicht der nach mehr als 30 Kilometern mit einer Minute Vorſprung führende Finne Virtanen wegen einer Fuß⸗ verletzung hätte aufgeben müſſen, der gleiche Virtanen, der auch für Berlin wieder Finnlands größte Hoffnung trägt! Die Marathonläufe ſind immer reich an Ueberraſchungen ge⸗ weſen und in ihnen ſtecken viele Fragen, viele Rätſel, die keiner vorher löſen kann. a Wenn wir nun noch einige Vorjahrszeiten zum Vergleiche an⸗ ziehen, dann raten wir, ſie nur mit Vorſicht zu betrachten. Rang⸗ ordnungen in dieſer Disziplin haben nur„platoniſchen“ Wert, da wir ja nie wiſſen können, ob die Strecke genau vermeſſen iſt, wie ſie liegt(bergauf, bergab). Dieſe Warnung findet gleich im Spitzen⸗ reiter, Enochſſon(Schweden), eine Beſtätigung, deſſen 2119:12,0 Stunden wir ihm— ſein Können anerkannt!— nie glauben können. Auf den nächſten Plätzen vermerken wir: Idenaka(Japan):26.42 und ſeinen Landsmann Son mit der gleichen Zeit, Kuſonoki (Japan) mit:26,51, Kelley(Amerika) mit 21:32:07, Suziki(Japan) mit:33:05, Dengis(Amerika) mit:34:01, Begeot(Frankreich) nit:37:20, Wood(England) mit:87:20 und den Schweden Palmé mit:38:12. Wir ſehen alſo ſchon, daß Japan in Berlin eine große Rolle ſpielen kann! Zehnkampf, die Krone der Leichtathletik Als der König von Schweden 1912 bei der Preisverteilung zu den Stockholmer Olympiſchen Spielen dem im Zehnkampf ſiegreichen Indianer Jim Thorpe den Siegerkranz aufſetzte, da nannte er ihn den größten Athleten der Welt und traf damit zweifellos das rich⸗ tige: Zehnkampf iſt die Krone der Leichtathletik! 5 Hier iſt die Auswahl ziemlich eng; Zehnkämpfer werden nicht von heute auf morgen geboren. Sie müſſen in eine harte Schule gehen, bis ſie Weltklaſſe werden und zu olympiſchen Ehren reif ge⸗ worden ſind. Nach dem Olympia⸗Sieg von James Bauſch 1932 in Los Angeles hatte Amerika auf dieſem Gebiet keine überragenden Leiſtungen mehr herausgebracht und es ſchien faſt ſo, als würden die Ver⸗ einigten Staaten in der Entſcheidung des Berliner Zehnkampfes keine große Rollen ſpielen. Als vor zwei Jahren der Deutſche Hans Heinz Sievert einen neuen Zehnkampf⸗Weltrekord erzwang, war lag caflan für uus Tguuel HikLs MUTTER Kunststraße N 3. 12 in keinem anderen Land der Welt ein annähernd gleichwertiger Gegner zu finden und als im Vorjahre ſich auch noch der Charlotten⸗ burger Stöck in die Spitzengruppe vorkämpfte, da hatte Deutſch⸗ land zwei Eiſen im Feuer, die erſt geſchlagen ſein wollten. Aber nun tauchen in den Staaten, die über ein unerſchöpfliches, hervorragendes Menſchenmaterial verfügen, die Namen zweier Zehn⸗ kämpfer auf, die ſchon heute, kaum daß man ſie kennt, Weltklaffe darſtellen: Der 24fährige Glenn Morris und der ebenfalls noch ſehr junge Runar Ston, deren Namen man ſich für Berlin wird merken müſſen. Sieverts Weltrekord, auf die neue Zehnkampfwertung um⸗ gerechnet, ſteht bei 7834 Punkten. Demgegenüber erzielte Morris in den erſten Apriltagen dieſes Jahres 7576 Punkte und Stone kam auf 7425 Punkte. Das ſind Leiſtungen, die den beiden Amerikanern erſte Möglichkeiten im kommenden olympiſchen Zehnkampf ver⸗ ſchaffen; mit dieſen beiden werden wohl noch Robert Clark und Jay Berwanger in der amerikaniſchen Mannſchaft ſtehen. Finnland, das in den erſten Nachkriegs⸗Olympiaden den Zehnkampf zu einer finniſchen Vormachtſtellung zu geſtalten ſchien, iſt inzwiſchen etwas zurückgefallen und wird ſich wohl in erſter Linte auf ſeinen bewährten Achilles Järvinnen ſtützen, der aber unter den ſechs Erſten ſicher zu finden iſt. Deutſchland, Amerika und Finnland ſtehen alſo in der erſten Reihe der Auwärter auf den olympiſchen Sieg in der ſchwierigſten Uebung der Leichtathletik! Wir wollen unſeren knappen Ueberblick noch kurz ergänzen, indem wir für 1928 und 1932 die ſechs beſten Länder nennen: 1928: Finnland, Finnland, Amerika, Amerika, Amerika, Schweden. 1932: Amerika, Finnland, Deutſchland, Amerika. Deutſchland, Finnland. *) Für die richtige Feſtſtellnug des 1. Siegers werden 3 Punkte, des 2. Siegers 2 Punkte und des 3. Siegers 1 Punkt gutgeſchrieben. Diefenigen————— Einſender, die in den 5 Preisfragen zu⸗ ſammen die meiſten Punkte erhalten, ſind Gewinner des Preisaus⸗ ſchreibens. Bei Punktgleichheit entſcheidet das Los. Wir verweiſen hier nochmals auf die Ausſchreibung in der Samstag/ Sonntag⸗Aus⸗ gabe vom 20.½1. Juni in unſerer Zeitung. Vordrucke für die Einſen⸗ dungen, die zuſammen auf einem Vordruck einzureichen ſind, können von unſeren Geſchüftsſtellen und Agenturen koſtenlos bezogen werden. 85 Der Verlag. bräunt ſMütt vor Sonnenbrand 6. Seite Nummer 291 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. Juni 1936 ſaunlcltes — Die Elefantendame„Nelly“ im Nürnberger Tiergarten iſt 27 Jahre alt. Sie iſt zwar eine etwas gewichtige Dame für ihr Alter, aber ein treues, gut⸗ mütiges Geſchöpf. Keine Augen leuchten ſo ſanft wie die ihren, und wen ſie einmal ins Herz geſchloſſen hat, den vergißt ſie nicht mehr.„Nelly“ iſt als ehe⸗ maliger Zirkuselefant eine weitgereiſte Dame und ſie könnte vom Kremel in Moskau, von den Wind⸗ mühlen und Grachten der Niederlande, von den Boulevards der Seineſtadt, vom Hradſchin in Prag, von den weiten Ebenen Ungarns, vom Skanſenpark in Stockholm, von der Hagia Sophia in Stambul, kurz von den Sehenswürdigkeiten ganz Europas er⸗ gählen. Als ſie Philipp kennen lernte, wandelte ſich ihr abenteuerliches Leben. Denn in dieſem Mann fand ſie einen Freund, der es gut mit ihr meinte. Nur ſeinem Worte folgte ſie, nur von ihm nahm ſie Zärtlichkeiten freudig an. Sieben Jahre waren ſie zuſammen ein Herz und eine Seele, und wenn „Nelly“ oft vor Freude überſprudeln wollte, dann bewarf ſie ihren Philipp mit Sand und Sägeſpä⸗ nen, nahm ihn auf ihre ſtarken Schultern und blies ihm ein Lied aus ihrer Urwaldheimat vor. Bis eines Tages die Trennung kam. Philipp verließ 1931 wegen einer Verletzung den Zirkus. Ein ſchöüner Sommertag 1936 im Tiergarten Nürnberg. Losmann Nummer 642 wechſelt ſeinen Standort, baut ſich mit ſeinem roten Kaſten dicht am Elefan⸗ tengehege auf.„Arbeitsbeſchaffungsloſe! Wer pro⸗ biert es noch einmal?“— Plötzlich fühlte ſich der Mann an das Ohr getupft, ein unheimliches Brum⸗ men erſcholl hinter ihm, ein mächtiger Rüſſel ſchlang ſich um ſeine Bruſt. Erſchreckt wandte ſich der Los⸗ verkäufer um— und ſah in ein Paar kleine Elefan⸗ tenaugen, die voller Liebe und Zärtlichkeit auf ihn gerichtet waren.„Nelly, Du??“ Nelly und Philipp, die ſich länderweit getrennt wähnten, hatten ſich wie⸗ wiedergefunden, ein Elefant erkannte nach fünf Jahren ſeinen Wärter wieder. Der Losvperkäufer Philipp Hoeſch, ein weltbereiſter Artiſt, ſtellte flugs ſeinen Kaſten nieder, nahm„Nelly“ tüchtig bei den Ohren und— hoppla— hatte ihn der Elefant mit kühnem Schwung auf ſeine Schulter geſetzt. Man ſieht, Elefantenliebe iſt treu. * — In der Stadt Victoria, im amerikaniſchen Staate Süd⸗Karolina, iſt es vor einigen Tagen zu einem vielbeſprochenen Vorfall gekommen. Aus noch nicht geklärten Gründen entſtand dort in einem Hauſe ein ſchwerer Brand, der auch auf die Nach⸗ barhäuſer überzugreifen drohte. Die alarmterte Feuerwehr rückte an. Aber erſt nach vielen Stun⸗ den Arbeit konnten die Flammen eingekreiſt wer⸗ den. Während die Löſcharbeit im Gange war, ſahen die Umherſtehenden plötzlich eine Katze, die verzwei⸗ felt verſuchte, in das brennende Haus zu gelangen. Die Feuerwehrleute wollten das Vorhaben der Katze verhindern, aber das Tier kam ihnen zuvor und rannte die noch in hellen Flammen ſtehenden Trep⸗ pen des Hauſes hinauf. Erſt nachdem das Feuer gelöſcht war, konnten auch die Männer in das Haus eindringen. Auf dem Dachboden fanden ſie den ver⸗ kohlten Kadaver der Katze, die ſich ſchützend über ihre Jungen gelegt und ſie vor dem Verbrennungs⸗ tod gerettet hatte. Die jungen Kätzchen waren faſt unverſehrt geblieben und konnten von den Feuer⸗ wehrleuten in Sicherheit gebracht werden. * — Es war mitten in der Nacht, als der große ameraniſche Paſſagierdampfer„Taſhmoo“ auf der Rückkehr von einer Mondſcheinfahrt im Detroitfluß plötzlich auf einen Felſen unter Waſſer auflief und ein gewaltiges Leck davontrug. Der Stoß war je⸗ doch kaum merklich geweſen und ſo blieben auch die 1400 Fahrgäſte völlig im Unklaren über das, was vorgefallen war. Die Muſikkapelle ſpielte unbeirrt weiter, man tanzte, lauſchte den Kabarettdarbietun⸗ gen, trank in den Geſellſchaftsräumen Wein und Whisky und war guter Laune. Unter der Beſatzung war in aller Heimlichkeit Großalarm gegeben wor⸗ den. Während oben an Deck die Paſſagiere ah⸗ nungslos vergnügt waren, kämpften unten, tief im Schiffskörper Ingenieure, Maſchiniſten und Matro⸗ ſen einen verzweifelten Kampf gegen die einbre⸗ chende Flut. Sie ſtanden zum Teil bis an die Bruſt im Waſſer, aber es gelang ihnen nicht, an das Leck heranzukommen. Die Maſchinen arbeiteten mit äußerſter Kraft. Der Kapitän wollte verſuchen, den heimatlichen Landungsſteg doch noch zu erreichen. Mehrere Stunden währte die Wettfahrt mit dem Tod. Die Schwimmweſten und Rettungsringe lagen bereit. Jedermann von der Beſatzung wußte, wel⸗ ches Rettungsboot er im gegebenen Augenblick zu bedienen hatte. Tiefer und tiefer ſank das Schiff, aber die Paſſagiere merkten noch immer nichts. Der Landungsſteg wurde erreicht. In aller Ordnung verließen die Fahrgäſte das Schiff. Aber jetzt war auch nichts mehr zu retten. Schon wenige Minuten ſpäter ſchlugen die Wellen über dem Dampfer „Taſhmoo“ zuſammen. 1. — Apolonja Fetza und Stanislas Komurkiewacz aus Nowy Soncz in Südpolen, waren ſeit langem verlobt. Stanislas liebte ſeine Apolonja vom gan⸗ zen Herzen und darum war ſeine Wut kaum zu bän⸗ digen, als er ſah, wie die Ungetreue in aller Heim⸗ lichkeit einem anderen Mann einen Kuß ſchenkte. Laut fluchend zog Stanislas Apolonja hinter ſich her und lief mit ihr zu einem einſamen Teich im Walde, wo er das Mädchen kurzer Hand ins Waſ⸗ ſer warf und nur ihren Kopf hochhielt, damit ſie wenigſtens atmen konnte. Apolonja ſtrampelte und ſchrie um Hilfe, aber Stanislas ließ ſich nicht er⸗ weichen. Stunden um Stunden hielt er die Ver⸗ ängſtigte in der ſeltſamen Lage, damit, wie er er⸗ klärte, das Waſſer alle ihre Sünden abwaſchen und ſie wieder ſeiner würdig machen könne. Die Nacht kam— Stanislas dachte nicht an Heimkehr. Apo⸗ lonja fror und war der Ohnmacht nahe. Kein Bit⸗ ten, kein Flehen rührte den Erzürnten. Der Mor⸗ gen graute und immer noch war der verbotene Kuß nicht ausgebadet. 24 Stunden währte das Zwangs⸗ bad, dann zog Stanislas ſeine Apolonja aus dem Waſſer, wickelte ſie zärtlich in ſeinen Rock und trug ſte nach Hauſe zu ihren Eltern. Die Eltern haben nun Anzeige gegen Stanislas erſtattet, aber Apo⸗ lonja iſt feſt entſchloſſen, ihn trotz alledem zu heira⸗ ten, denn, ſo ſagt ſie, wie hätte er mir das antun können, wenn er mich nicht über alle Maßen lieb hätte!“ * — Der erſte Fall von Kinderraub in Frankreich kam vor dem Schwurgericht in Aix en Provence zur Verhandlung. Angeklagt waren die 62jährige Wuͤtwe Marie Clement und ihr dreißigjähriger Sohn. Die Söhnchen eines Arztes entführt, um von den Eltern ein Löſegeld zu erpreſſen. Vor Gericht entſchuldigten ſie ihre Tat damit, daß ſie von mehreren unehrlichen Geſchäftsleuten um ihr Vermögen betrogen worden ſeien und ſich deshalb unbedingt hätten Geld ver⸗ ſchaffen müſſen. Sie hätten nicht daran gedacht, daß ein Kindesraub derartige Folgen haben könnte, zu⸗ mal ſie doch den geraubten Knaben immer auf das beſte verpflegt hätten. Das Gericht kannte aber keine Milde und verurteilte die beiden Schuldigen zu der Höchſtſtrafe von je 20 Jahren Zwangsarbeit. * — In Weißenthurm bei Koblenz ereignete ſich ein eigenartiger Unfall. Eine zweiundzwanzigfährige Hausangeſtellte aus Mühlheim, die in Weißenthurm beſchäftigt war, hatte ſich beim Ausgang verſpätet. Da ſie nun auch noch den Hausſchlüſſel vergeſſen hatte, wollte ſie über eine Leiter durch das Fenſter in ihr Zimmer einſteigen. Ein junger Mann war ihr dabei behilflich. Beim Hinaufklettern kam das Mädchen unglücklicherweiſe an die Starkſtromleitung. Es ſtürzte ſofort ab und blieb tot liegen. Der junge Mann wurde bis zur Klärung der näheren Um⸗ ſtände in Haft genommen. * — Die Strauße im Zoologiſchen Garten in Lon⸗ don haben einen Rekord aufgeſtellt, ſie haben näm⸗ lich ſeit einem Jahre kein Waſſer mehr getrunken. Früher hatten die Strauße einen großen, ſtändig gefüllten Waſſerbehälter in ihrem Käfig, bis der Straußenſachverſtändige der ſüdafrikaniſchen Re⸗ gierung, Profeſſor Duerden, dem Garten einen Be⸗ Von einem Triebwagen erfaßt — Berlin, 27. Juni. Auf der eingleiſigen Strecke zwiſchen Germendorf und Oranienburg nördlich von Berlin wurden am Freitagnachmittag eine Helferin und vier Kinder aus dem katholiſchen Kinderheim St. Johannesberg in Oranienburg von einem Triebwagen angefahren. Die Helferin hatte mit den Kindern die Bahnböſchung betreten und ſich neben das Gleis geſetzt. Der Triebwagenführer gab ein Waruſignal, als er die Kinder dort ſitzen ſah. Die Helferin und die Kinder lieſen daraufhin auf das Gleis und wurden von dem Wagen erfaßt. Hier⸗ bei wurde ein zweijähriges Kind getötet. Die Helferin wurde ſehr ſchwer verletzt. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Zwei weitere Kinder wurden ebenfalls ſchwer ver⸗ letzt. Der Triebwagenführer alarmierte die Frei⸗ willige Sanitätskolonne, die die Verunglückten in in das Kreiskrankenhaus Oranienburg einlieferten. Großfeuer auf Schloß Johannisberg im Rheingau + Wiesbaden, 27. Juni. Im Verwaltungsgebäude des bekannten Schloſſes Johannisberg im Rheingau brach am Freitagabend Feuer aus, das ſich mit großer Geſchwindigkeit aus⸗ breitete und das ganze Gebäude in Aſche legte. Die wertvolle Inneneinrichtung, wie das Kelterhaus uſw., iſt mitverbrannt. Die Wiesbadener Feuerwehr und die Rheingauer Wehren, insgeſamt fünf Motor⸗ ſpritzen, hatten bis gegen Mitternacht zu tun, um ein weiteres Umſichgreifſen des Brandes zu verhin⸗ dern. Das 1757 erbaute Fürſtlich Metternichſche Schloß Johannisberg konnte ſo gerettet werden. Zur Brandhilfe wurde auch die Rheingauer SA eingeſetzt. Die Löſcharbeiten waren, da das Schloß Johannisberg auf der Höhe liegt, ſehr ſchwierig. Es mußten 1500 Meter Schlauchleitung bis zu den Bä⸗ chen im Tal hinab ausgelegt werden. Manöverunfall in Norditalien Mailand, 7. Juni. Bei Truppenübungen, die eine Alpini⸗Abteilung am Ufer der Dora Riparia an der Einmündung des Wildbaches Bardonecchia in der Nähe der Stadt Ulx im Gebbete der Cottiſchen Alpen vornahm, gab das von den mächtig angeſchwollenen Flüſſen unter⸗ ſofort. ſpülte Erdreich plötzlich nach, ſo daß ein Unter ⸗ offizier und ſechs Mann in das reißende Waſſer ſtür zten. Trotz ſofortiger Hilfeleiſtung durch die Kameraden ertranken drei von den verunglückten Soldaten. Muſſolini eilt an das Krankenlager ſeiner Tochter — Rom, 28. Juni. Muſſolini hat am Samstagabend in aller Eile die Hauptſtadt verlaſſen und ſich nach Riccone begeben, wo ſeine jüngſte Tochter Anna Maria an Genick⸗ ſtarre erkrankt iſt. Anna Maria Muſſolini iſt ſieben Jahre alt. Es heißt, daß ihr Zuſtand ſehr ernſt iſt. Noch einmal„Girl Pat“ — Georgetown(Brit.⸗Guayana), 28. Juni.(U..) Der Kapitän der„Girl Pat“, George Osborne,* und ſein Bruder Gim ſind heute von der Polizei verhaftet worden. Die Polizei hatte erfahren, daß Osborne mit ſeiner Mannſchaft morgen heimlich mit der„Girl Pat“ ausrücken wollte. Dieſer Abſicht iſt ſie jetzt durch die Verhaftung zuvorgekommen. Aufklärung einer Mordſerie in Schweden — Stockholm, 27. Juni. Am Freitag wurde in der kleinen Stadt Sala, nördlich von Stockholm, ein grauſamer Ueber⸗ fall auf einen Bankboten verübt. Die Inſaſſen eines Autos, die den Boten angefahren hatten, ver⸗ ſuchten ſich ſeiner Mappe zu bemächtigen. Dem Bo⸗ ten gelang es jedoch, die Flucht zu ergreifen, er wurde aber verfolgt und mit ſechs Schüſſen nieder⸗ geſtreckt, denen er am Tage darauf erlag. Durch die Angaben eines Mannes, dem die Täter ein Ange⸗ bot gemacht hatten, der eine Mithilfe aber abgelehnt hatte, konnte die Polizei die drei Schuldigen verhaf⸗ ten. Während der Vernehmung hat ſich nun heraus⸗ geſtellt, daß der Führer der Bande noch vier Morde in der Gegend von Sala auf dem Gewiſſen hat. So hat er einen Schachtmeiſter und deſſen Haushälterin erſtochen, 2000 Kronen erbeutet und nachher das Haus angezündet. In weiteren Fällen begingen die Banditen noch verſchiedene Mordtaten. Bisher ſind insgeſamt ſieben Perſonen verhaftet worden. ſuch abſtattete. Dieſer erklärte, daß man ruhig das Waſſer fortnehmen könne, da die Strauße oft über⸗ haupt nicht zu trinken pflegen und dies ihnen aus⸗ gezeichnet bekäme. Dieſer Rat wurde befolgt, und nun haben die Strauße im Londoner Zoologiſchen Garten bereits ſeit einem Jahr keinen Tropfen Waſſer mehr zu ſich genommen. Es ſcheint alſo, als ob der Waſſergehalt des Gemüſes, das ihr Haupt⸗ futter ausmacht, das Trinken von Waſſer erübrigt. 3 — In Windesheim an der Nahe hat ſich eine tolle Geſchichte zugetragen. Zwei junge Pferde ſcheuten und raſten mit ihrem Geſpann davon. In einer Kurve prallte die wilde Jagd gegen ein Haus. Die Deichſel des Wagens durchſtieß die Mauer und— drinnen kam plötzlich mit aller Wucht eine Stange durch die Wand, ſpießte den Tiſch mit dem gedeckten Frühſtück auf und warf ihn um: Möbel gingen in Trümmer, Kaffeekanne, Taſſen und Brötchen flogen in alle Ecken. Glücklicherweiſe waren die Bewohner kurz zuvor aus dem Zimmer gegangen. Die Pferde kamen mit Hautabſchürfungen davon. * — In den Pariſer Hotels ſoll das Trinkgeld ab⸗ geſchafft und nach unſerem Muſter durch einen Be⸗ dienungszuſchlag erſetzt werden. Das iſt ein Fort⸗ ſchritt, den die Hotelangeſtellten erſt oͤͤurch den kürzlichen Streik ſich erkämpfen mußten und der vorerſt auf Paris beſchränkt bleibt. Der Pariſer Gemeinderat wird ein Ortsgeſetz einbringen, das Trinkgelder jeder Art verbietet und den Hotel⸗ beſitzer dafür ermächtigt, dem Gaſt einen Bedie⸗ nungszuſchlag, deſſen Höhe im Augenblick noch nicht feſtſteht, zu den Koſten für Unterkunft und Verzehr zu berechnen. Einige Hotels ſind bereits dazu über⸗ gegangen, ihren Angeſtellten gewiſſe Mindeſtlöhne zu verbürgen. Sie erheben dafür für Speiſen einen Zuſchläg von 12 v.., auf den Zimmerpreis 5m 15 9. H. E — Rieſige Heuſchreckenſchwärme, die ſich plötzlich auf einem Gebiet von etwa 100 Quadratmeilen im Staate Nebraska niederließen, haben ſich in erſtaun⸗ lich kurzer Zeit noch weiter ausgebreitet, als man befürchtet hatte, und bilden eine unabſehbare Gefahr für die kurz vor der Reife ſtehende Ernte. Auch auf den Staat Jowa hat dieſe Landplage jetzt übergegrif⸗ fen. Ein rieſiger Schwarm von Millionen dieſer Inſekten zog wie eine Wolke über die Stadt Ames und ging kurze Zeit darauf im mittleren Jowa nie⸗ der. Die Ernte in den betroffenen Gebieten iſt bis auf den letzten Halm abgefreſſen. Auch das Heu auf den Wieſen, das zum Teil als Winterfutter verwen⸗ det wird, wurde ſo gut wie vernichtet. Es iſt zu be⸗ fürchten, daß die Heuſchreckenplage auch noch auf andere Gebiete übergreifen wird. Das Geſetz der Liebe ROMAN VON FRED ANDREAS 18 Er überlegte auch nicht, wie er ſich etwa am beſten zu verhalten hätte, ſondern überließ ſich abſichtlich ganz ſeiner Natur und ſeinen Inſtinkten. Nicht aus Schwäche; eher faſt aus Berechnung, denn er wußte, daß er dann richtig handeln würde, unwiderleglich richtig. Und darauf kam ja alles an. „Du biſt hier, Madeleine?“ ſagte er, die Tür hin⸗ ter ſich ſchließend,„das iſt ja eine ſchöne Ueber⸗ raſchung, die mir da zugedacht war..“ „Ja, nicht wahr, Herr Offizier? Hahahaha Erſt jetzt ſah Hofſtede, daß Madeleine betrunken war. Er nahm an, man habe ſie mit Abſicht in dieſen Zuſtand gebracht, um ihn doppelt zu kränken. Aber in ſeinem Herzen war noch kein Raum für Ge⸗ kränktſein. Er ging zu ihr hin, nahm ihr das Glas aus der Hand und ſtellte es ſo hart auf eine nahe Etagere, daß es zerbrach und der Weinreſt ausfloß. „Mein Gott“, ſagte er,„wer hat dich denn ſo greulich geſchminkt? Mach das ab!“ „Aber nein doch, Herr Offizier hahahaha das muß ſo ſein hier, Sie verſtehen es... hahaha „ pberſtehen es nur nicht..“ „Meinſt du, ich wüßte nicht, Madeleine, daß du dir das einſtudiert haſt? Ich liebe dich doch, Made⸗ leine, mich kannſt du nicht kränken, du nicht ich kenne dich ja viel beſſer...“ „Hahahaha!“ kicherte ſie, faſt atemlos.„Wie Sie mich kennen, Herr Offizier. hahahaha.. auf alles ſind Sie hereingefallen..“ „Ich wüßte nicht, worauf ich hereingefallen wäre. Ich liebe dich und werde dich heiraten, daran ändert ſich doch nichts. Nur, daß ich eben den Abſchied nehme „Sie lieben mich noch?“ fragte ſie mit einem feuchten Blick von unten herauf. Diesmal lachte ſie nicht. „Natürlich, Madeleine. ja?“ erwiderte Hoffſtede. „O ja, Sie auch, hahahaha Taſchentuch vor Lachen. Und du mich doch auch, Sie biß in ihr „Noch ein Wort!“ drohte Hofſtede. Plötzlich hörte er, wie ihr Kichern in Weinen über⸗ ging, es war ein unheimlicher Ton, er griff ihm ans Herz, aber er wußte nun, woran er war. Er ließ ſie eine Weile ruhig weinen und ſah ſich im Zimmer um. Es war nicht groß, aber auffallend gut eingerichtet. Er ging an den Friſterſpiegel, fand ein Schälchen mit Oel und tauchte einen Handtuchzipfel hinein, um endlich von Madeleines Geſicht die aufdringliche Schminkmalerei zu entfernen, die ihre Züge ganz entſtellte. Aber ſie wollte es nicht dulden, und er mußte ihr mit Gewalt den Kopf zurückbiegen, um es zu tun. Gegen ſeine Kraft kam ſie nicht an. Er wiſchte abſichtlich das Wangenrot und das Blau, das die weinenden ſchönen Augen umrandete, wild durcheinander, das Schwarz der Brauen kam dazu, Madeleine begann wieder zu weinen. Aber als er ihr einen Spiegel vor das Geſicht hielt, tat ſie doch, worauf er gerechnet hatte: ſie unterwarf ſich der natürlichen Eitelkeit, die in jeder Frau lebt, urs wuſch über dem Waſchbecken den ganzen bunten Brei ab. Allmählich kam ihr Geſicht wieder ſo her⸗ vor, wie Hofſtede es gekannt und geliebt hatte. „Nun die Friſur!“ befahl er und riß mit einem Griff das aufgedonnerte Haargebäude zuſammen. 15 wie du es heute nachmittag noch hatteſt, Made⸗ eine.“ Sie gehorchte, und er beobachtete ſie von der Couchette her durch den Spiegel. Dabei ſah er ſich ſelbſt und war erſtaunt, ſich mit keuchender Bruſt und gerötetem Kopf zu finden. Einmal, und gleich⸗ falls durch den Spiegel, warf ihm Madeleine einen Blick zu, der ihm ſpöttiſch vorkam und zugleich er⸗ füllt von einer Leidenſchaft, die Haß ſein konnte— oder Liebe. „Ich liebe dich, Madeleine“, ſagte er noch einmal. „Ich weiß“, entgegnete ſie mit falſchem Ton und mühſamem Kichern,„Dein in Ewigkeit.. hahahaha . von Dienstag bis Donnerstag...“ Etwas in ſeiner Bruſt zog ſich in einem wilden Schmerz zuſammen, aber es konnte ihm von der Kraft nichts nehmen, die in ſeinen Gefühlen für dieſes Mädchen lebte. Es geht vorüber, ſagte er ſich, und das andere. bleibt, bleibt in Ewigkeit. Wie ſollte irgend etwas auf der Welt es im geringſten ändern oder ungültig machen, daß ich Madeleine liebe? Ich habe ſie ja nicht mit Vorbehalten ge⸗ liebt, als ich ſie zum erſtenmal ſa g Madeleine hatte unterdeſſen ihre alte Friſur wiederhergeſtellt und war nun wieder faſt ganz die alte. Nur ihre Augen ſchienen ſich verändert zu haben, ſelbſt jetzt, da die Rötung des Weinens von den Lidern gewichen war. Eine verhängnisvolle und entſchloſſene Feſtigkeit lag auf einmal in ihrem Blick, und Hofſtede erkannte mit Schrecken, daß Madeleines Willen vielleicht ebenſo ſtarr geworden war wie der ſeine, nur anders gerichtet: ihm ent⸗ gegen. „Ich bin fertig, Monſieur“, ſagte ſie, während ſie vom Friſiertiſch aufſtand und ſich Hofſtede zuwandte, in ihrer alten, geliebten, dunklen Stimme, die nichts mehr von dem angeſtrengten, betrunkenen Kichern hatte,„wir können nun die Komödie weiterſpielen.“ „Madeleine, gib dir doch keine Mühe, du kannſt mich nicht kränken, mich nicht. Willſt du mir jetzt ein paar Fragen beantworten?“ „Gern, Monſteur, ſoweit ich es für gut befinde. Jenſeits deſſen lüge ich... wie wir alle hier.“ Er ſtand auf und tat ein paar Schritte in dem kleinen Zimmer, die Hände in den Hoſentaſchen. „Iſt Madeleine dein richtiger Name?“ „Ja. Madeleine Friſius, Tochter eines Schul⸗ meiſters in Königsberg. Zwanzig Jahre alt, aus Abenteuerſucht von zu Hauſe fortgelaufen, mit einer fremden Dame nach Berlin gekommen, bei Madame Tempelhahn gelandet..“ „Vor kurzem erſt?“ „Ja, vor kurzem erſt.“ „Wie kommt es, daß du ſo gut franzöſiſch ſprichſt?“ „Meine Mutter ſtammt von Refugiés.“ „Und das Klavierſpiel?“ „Vom Vater, der auch Organiſt iſt. Monſieur?“ „Wer iſt die Madame Friſius, der man mich vor⸗ geſtellt hat?“ „Ich weiß es nicht, da müſſen Sie Herrn von Schölger fragen. Ich glaube, eine verarmte Offi⸗ zierswitwe, die ſich ein paar Taler verdienen wollte.“ „Oh, Madeleine!“ Er ſank wieder auf die Couchette hin und ſtützte den Kopf in die Hände. „Du kannſt dich unmöglich hier wohlfühlen, Ma⸗ deleine, du biſt nicht verdorben, dünn „Sie halten mich auf, Monſieur. Sagen Sie mir, was Sie wollen. Ich habe keine Luſt, Ihnen über meine Privatverhältniſſe Auskunft zu geben.“ Noch was, Sie ſprach ſtreng und nüchtern, nur eben doch wieder verſtellt. Sie ſprach Komödie, ihr Zynismus war nur mäßig gut geſpielt, wenn auch die Stimme echt und wahr klang, die gleiche Stimme, mit der ſie „Hélas! mon bien-aimé, allons mourir“ geſungen hatte. „Was ich von dir will?“ fragte Hofſtede, um einen Ton entſchiedener.„Ich will dich von hier fortneh⸗ men, und zwar heute noch, jetzt gleich. Dann werde ich dich irgendwo unterbringen, mein Abſchiedsge⸗ ſuch einreichen und dich heiraten. Das iſt es, was ich von dir will.“ „Da ſind Sie ja. furchtbar edel, Monſieur. Das könnte Ihnen ſo paſſen, nicht wahr?“ Hofſtede hatte mit halboffenem Munde dageſeſſen, ihn ſtörte das Künſtliche und Falſche in Madeleines Worten mehr, als er ſich eingeſtehen wollte. Er kannte ſie ja genau, wußte, daß ſie ihn liebte, noch vor wenigen Minuten hatte ſie es öͤurch einen Trä⸗ nenausbruch enthüllt... und doch war es möglich, daß die zyniſchen Gedanken, die ſie jetzt geäußert hatte, gleichfalls und neben ihrer Liebe in ihr lebten, hervorgerufen durch die Scham oder vielleicht gar durch ſeine allzu deutlich hervorgekehrte Zuverſicht. Aber es ging ja nicht an, ſie langſam von der Unveränderlichkeit ſeiner Gefühle überzeugen zu wollen; ein einziger Tag, den ſie länger in dieſem Hauſe verbrachte, würde bewirken, daß ſie ihm nie und nimmer freiwillig folgte. Nein, ſie mußte fort, heute nacht noch, und wenn es mit Gewalt wäre. Und wenn er ſie betäuben müßte, um ſie von hier fork⸗ zubringen. Und wenn er zum Mörder an ihr und ſich ſelber werden ſollte— hier laſſen würde er ſie nicht. Er war ganz ruhig und klar in dieſem Ge⸗ danken, er ſpielte nicht mit dem Unheil und dem Grauen, es war ſein voller Ernſt: ſie konnte im Notfall bleiben, wenn ſie wollte— aber tot. Schweiß brach aus ſeiner Stirn aus, er trocknete ſich mechaniſch mit dem Taſchentuch ab. „Gleichviel“, ſagte er mühſam,„ich werde dich noch heute abend von hier wegnehmen, Madeleine. Pack' deine Sachen und zieh' einen Mantel an!“ „Und wenn ich nicht will, Monſieur?“ „Dann werde ich dich zwingen!“ „Und wenn ich mich trotzdem weigerte und es vorzöge, be-i Madame Tempelhahn zu bleiben?“ „Du hörſt ja, ich würde dich zwingen!“ (Fortſetzung folgt.) 5 1 1 — 2 E S BfR Es i ſteht es zu zieh wohl al Vorwock zogen. gegenüb geſteckt. ſeine u Aehn ſchaft ei Meiſtert ſchon w So war Berlin Sieg de ſelbe he Gang a erſcheine ſondere und hof in ein irgendw ſeren tü Gang a gelinge. ſchaft ſo heuer. beinahe Spiel 5 ſere Ho der Elf geſchicker leicht de Bevo Blick zu ball. 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Kämpfte doch im Auslande ein Deutſcher um ſeine und ſeines Vaterlandes Ehre. Aehnlich iſt es bei den Meiſterſchaften. Iſt eine Mann⸗ ſchaft einmal im Endſpiel oder Endkampf um den deutſchen Meiſtertitel, dann geht das Intereſſe für dieſe Tapferen ſchon weit über den Kreis der engeren Freunde hinaus. So war ganz Fußballdeutſchland auf das Endſpiel in Berlin eingeſtellt und ganz Süddeutſchland bangte um den Sieg des Clubs. In kleinerem Rahmen erleben wir das⸗ ſelbe heute, wo die Handballer in Dortmund den letzten Gang angetreten haben und wenn dieſe Zeilen gedruckt erſcheinen, ſchon hinter ſich haben. Wir Badener und ins⸗ ſondere die Mannheimer Sportgemeinde bangt und hofft heute um den Vf R, der ſich zum dritten Male in ein Endſpiel hineingeſpielt hat. Wir alle, die wir irgendwie mit dem Sport verbunden ſind, wünſchen un⸗ ſeren tüchtigen Vertreterinnen zu dieſem letzten ſchweren Gang alles Gute und wünſchen ſehnlichſt, daß es endlich gelinge. Noch in keinem Jahr zuvor mußte die Mann⸗ ſchaft ſo mit des Geſchickes Mächten rechnen wie gerade heuer. Gleich zwei Verletzungen auf einmal, das iſt viel, beinahe zu viel und wenn nun feſtſteht, daß bei dieſem Spiel Förſter nicht mittut dann wiſſen wir, daß wir un⸗ ſere Hoffnungen nicht zu hoch ſchrauben dürfen, daß wir der Elf vertrauen müſſen, daß ſie gerade dieſen Miß⸗ geſchicken zum Trotz ſich erſt recht ins Zeug leat und viel⸗ leicht doch das Unmögliche wahr macht. Bevor wir aber zum Spiel kommen, wollen wir einen Blick zurück werfen in die Anfangszeit des Frauenhand⸗ ball. Die erſte Mannſchaft in Mannheim ſtellte der VfR auf, die 1920 an die Oeffentlichkeit trat. Der erſte Start brachte damals zwar keinen Erfolg, aber man war ja noch Neuling. In Landau verlor VfR ſein erſtes Spiel hoch :0 um zu Hauſe im Rückſpiel dann ſchon ein Un⸗ entſchieden zu erreichen. Neben Handball pflegte die junge Damenabteilung vornehmlich Leichtathletik und legte da⸗ mit den Guru nöſtock zu den ſpäteren Erfolgen, wurde doch die Leichtathletik ſtets beibehalten, bis eben vor drei Jahren der erſtmalige Eintritt in die deutſche Spitzen⸗ klaſſe eine Umſtellung des Trainingsplanes erforderte. Die Raſenſpielexrinnen ſtellten in jenen Jahren manchen Meiſter auf dieſem Gebiet und waren auch im Handball ſtets mit obenan im Gau Baden. 5 5 Hervorragend war ſtets der Geiſt in dieſer nicht leicht zu leitenden Abteilung. Seit Beſtehen gab es erſt zwei⸗ maligen Führungswechſel. Zuerſt war Sauer der Leiter, dann Vögtle und heute iſt es Fuchs, von denen der erſt⸗ und letztgenannte eigentlich Fußballer ſind. Aehnlich war die Jagel inder Trainingsleitung, wo ebenfalls nur ein geringer Verſchleiß ay Lehrkräften zu verzeichnen war. Sportlehrer Jenne und Fußballreichstroiner Nerz werden ſich heute unter anderen gerne an jene wo ſie ſelbſt das Training leiteten, und heute mit zu denen zählen, die den tüchtigen Mädels im blauen Dreß, aus vollem Herzen Glück wünſchen. Der Weg unſerers Meiſters bis zum Endſpiel ſei noch⸗ mals kurz geſtreift. Die Erringung der Gaumeiſterſchaft war nicht ſchwer; lediglich gegen Phönix Ludwigshafen mußte gekämpft werden. In den ſonſtigen Spielen war das Können zu unterſchiedlich. Einen Vorteil bedeutet dies natürlich nicht, und wenn zu Beginn der Endſpiele die BfR⸗Elf einen ſchwächeren Eindruck hinterließ, dann iſt dies in erſter Linie herauf zurückzuführen. Man muß dabei noch beachten, daß etliche Spiele wegen Verzicht des Gegners ausfielen. Aber ſchon das erſte Gruppenſpiel in Hangu mit dem glänzenden 219⸗Sieg zeigte, daß die Elf wieder im Kommen iſt. Auf eigenem Platze wurde die Glf der SpVg Fürth ſicher mit:8 Toren geſchlagen, wobei allerdings unſere Mädels vor der Pauſe gar nicht über⸗ zeugen konnten. Wohl war durch die Verletzung von Wels eine Umſtellung notwendig geworden, doch durſte Sieſe allein nicht ſoviel ausmachen. Na dafür wor die Mannſchaft dann nach der Pauſe voll auf dem Damm. In der Vorſchlußrunde war als Gegner die Elf von Eintracht Frankfurt beſtimmt worden, die für das Spiel, das in Minden von Stapel ging, Favorit war. Aber der Favorit blieb auf der Strecke. Sieger wurde mit:0 bei einer glänzenden Leiſtung der Läufereihe unſer VfR. Diesmal iſt die Austragungsſtätte die Kampfbahn Rote Erde in Dortmund. Am Samstagfrüh iſt die Mannſchaft mit ihren Betreuern wohlgemut abgefahren. Nur wenige Anhänger werden ſie jetzt beim Spiel ſehen. Wie wir hören, weilt der Führer der Mannheimer Ortsgruppe Stalf in Dortmund, um dort den Mädels zu zeigen, was ſie der Monnheimer Sportgemeinde gelten. Der ba⸗ Liſche Gaufachamtsleiter Neuberth wird gleichfalls Zeuge ſein, hält doch das Fachamt, wie alljährlich ſeine Arbeitstagung an den Tagen der Endſpiele ab. Auch der Meiſterruderer Gaber ſoll ſich auf die Reiſe nach Weſt⸗ falen gemacht haben; vielleicht bringt er unſeren Mä⸗ dels Glück.. BfR zum dritten Male durch 5 Pech geſchlagen Sc Charlottenburg— Vic Mannheim 625(:2) Unter tragiſchen Umſtänden verlor der RfV Mannheim das dritte Endſpiel um die deutſche Handballmeiſterſchaft. Nicht nur, daß die beſte Stürmerin Förſter wegen einer Knieverletzung nicht antreten konnte, war auch der Schieds⸗ richter nicht auf der Höhe ſeines Könnens. Vor etwa 20 000 Zuſchauern, die beide Mannſchaften lebhaft anfeuer⸗ ten, lieferten ſich oͤie Gegner ein ganz hervorragendes Spiel, das beſtimmt wieder Freunde für den Frauenhansballſport geworben hat. Mannheim war trotz ſeines Handicaps etwas beſſer in der Kombination als der SC Charlotten⸗ burg, aber die beſſere Ausnützung von Strafwürfen, für die der Schiedsrichter in beſonderem Maß in dem Torraum der Maunheimerinnen ein wachſames Auge hatte, entſchied dieſes Spiel zugunſten des Sc Charlottenburg. Der Spielverlauf zeigte nach anfänglich leichter Ueber⸗ legenheit den VfR in der vierten Minute durch ein ſchönes Kombinatioustor von Frau Kehl mit:0 in Front. Wenig ſpäter konnte Le Viſeur durch Strafwurf den Aus⸗ gleich erzielen. Fünf Minuten ſpäter fiel auf die gleiche Weiſe ein weiterer Führungstreffer für Mannheim durch Degen. In der 15. Minute hatte Egger eine gute Gelegen⸗ heit, den Torſtand zu erhöhen, aber der Ball ging knapp über die Latte. In der 16. Minute kam Charlottenburg durch einen weiteren Strafwurf von le Viſeur zum Aus⸗ gleich, dem wenig ſpäter die gleiche Spielerin auf die gleiche Art und Weiſe den 23⸗Führungstreffer aureihen konnte. Nach Wiederbeginn ſetzte Mannheim alles auf eine Karte. Der Pf ſtürmte gegen das Tor der Berlinerinnen und hatte auch durch hervorragendes Kombinationsſpiel ein großes Plus. In der 22. Minute konnte Kehl einen Strafwurf zum Ausgleich in die Maſchen ſetzen. Pech hatte wiederum Egger, als ſie bei einem Durchbruch nur die Latte traf. In der 27. Minute ging Mannheim erneut Zeiten erinnern, in Führung, als Frau Kehl einen Strafwurf zum 413 einſenden konnte, dem Bechtold wenig ſpäter auf die gleiche Art und Weiſe den Ausgleich anreihte. Nach dem Führungstor für Charlottenburg raffte Mannheim nochmals alle Kräfte zuſammen und kam zwei Min u⸗ ten vor Schluß zu dem erneuten Ausgleich, ſo daß eine Verlängerung des Spiels in den Bereich der dem ſpielten die Mannheimerinnen wie aus einem Guß und ſetzten alles für den Sieg ein. Beſonders im Angriff überragte Frau Kehl und die Rechtsaußen Werz, die durch ihre Alleingänge großen Beifall ernteten. Aus⸗ gezeichnet arbeiteten auch die beiden anderen Stürmerinnen, beſonders auch in der zweiten Halbzeit, in der der VfR mit fünf Stürmerinnen ſpielte. ae — Die ehrenvoll unterlegene VfR⸗Mannſchaft Von links nach rechts, ſtehend: Schleicher, Graß, Zell, Kehl, Egger, Wels, Degen; Müller, Winter, Hauck. Möglichkeit gezogen wurde. Aber wenige Sekunden vor Abpfiff rutſchte le Viſeur bei einem Alleingang iin Straf⸗ raum der Mannheimerinnen aus, ohne daß die Mann⸗ heimerinnen ſie gehindert hätten. Der Schiedsrichter entſchied überraſchenderweiſe Frei⸗ wurf für Charlottenburg, den die gleiche Spielerin an der verdutzten Deckung vorbei zum Siegestor einſenden konnte. Damit war erneut den Mannheimerinnen die Meiſterſchaft durch die Latten gegangen. Die Charlottenburger zeigten nicht das gute Kombinationsſpiel wie Mannheim, waren abor durch ihre Schnelligkeit etwas im Vorteil. Ausgezeichnet war le Viſeut im Angriff, die auch einen großen Teil der Erfolge für ſich einheimſen konnte, da ſie die verhängten Strafwürfe ſehr gut verwertete. Ausgezeichnet gefiel auch die Halbrechte Dorner und die Mittelſtürmerin Wedde. In der Läufer⸗ reihe lieferten vor allen Dingen die Außenläuferinnen ein ſehr gutes Deckungsſpiel, ohne aber den Mannheimer Sturm an der Entfaltung ſeines großen Könnens hindern zu können. Die Verteidigung wehrte reichlich und ſehr hart ab. Lauriſch im Tor konnte von den Mannheimer Er⸗ folgen keinen verhindern. Mannheim hatte das große Pech, mit einer Um⸗ ſtellung dieſes ſchwere Enöſpiel beſtreiten zu müſſen. Trotz⸗ ſitzend: Förſter, (Privataufnahme.) In der Läuferreihe war es vor allen Dingen Zell, die le Viſeur während des ganzen Spiels beſchattete, ſo daß ſie kaum zu einem freien Wurf kam. Ausgezeichnet gefiel auch Schleicher als Mittelläuferin, die vor allen Dingen ihrem Sturm einen großen Rückhalt bot. Frau Hauck als linke Läuferin verſah dieſen Poſten ausgezeichnet. Sie hatte den Auftrag, in der erſten Halbzeit den Angriff nach vorn zu dirigieren, und ſelbſt als ſie als fünfter Stürmer zu ſpielen hatte in der zweiten Halbzeit, als ſie in Angriff ging und Mannheim alles auf eine Karte ſetzte, war ſie auch im Sturm erfolgreich. Die beiden Verteidigerlnnen waren infolge Indispoſition nicht ganz auf der Höhe ihres Könnens, lieferten aber zufrfedenſtellende Arbeit. Frau Winter im Tor konnte kaum einen der ſechs Tref⸗ fer vermeiden, Schiedsrichter war Kemſchen⸗Caſtrop, der viele Mißtrauenskundgebungen des objektiven Publikums über ſich ergehen laſſen mußte, weil er die Mannheimerinnen in oͤem gegneriſchen Strafraum inſofern benachteiligte, als er ſelbſt ein„Ueber⸗den⸗Haufen⸗rennen“ nicht ſo beſtrafte, wie es hätte ſein müſſen. Dadurch kam der VfR um heraus⸗ geſpielte Vorteile, die mitentſcheidend für den Spielverlauf waren, zumal ſich dieſe Fehlentſcheidungen ausgerechnet gegen Spielende vermehrten. Das Spiel der Münner Minden iſt Meiſter Hindenburg Minden— MSA Leipzig:5(:8) Nachdem die beiden Frauenmannſchaften lebhaft applau⸗ diert zen Platz verlaſſen hatten, trafen pünktlich unter der Leitung des Schiedsrichters die beiden Mannſchaften auf dem Platz ein. Auch bei dieſem Spiel muß feſtgeſtellt werden, daß der Sieger wiederum Glück hatte. Wir haben alſo in dieſem Jahre drei deutſche Meiſter, die nur unter glücklichen Umſtänden über andere Mannſchaften Sieger blieben. Hindenburg Minden trat in der vorgeſehenen Auf⸗ ſtellung an und lieferte in der erſten Halbzeit eine ganz gute Partie. Vor allen Dingen konnte Körvers im Tor ſehr gut gefallen. Die beiden Verteidiger konnten faſt immer die Stürme der Leipziger abfongen, waren aber zeitweiſe zu hart, was beinahe noch einmal eine Wendung des Spiels gebracht hätte. In der Läuferreihe war Knautz gut, erreichte aber nicht das Können ſeines Gegenübers, des Internationalen Doſſin. Beide Außenläufer konnten ihre Aufgaben reſtlos erfüllen. Im Sturm waren vor allen Dingen die beiden Flügelſtürmer in beſter Ver⸗ faſſung. Beſonders der Rechte, Roß 2, lieferte eines ſeiner beſten Spiele. Röttger in der Mitte, von dem man ganz große Dinge erwartete, fand in Doſſin ſeinen Gegenſpieler, ſo daß er nicht richtig zur Geltung kommen konnte. Die größte Leiſtung vollbrachte er in einer Drangperiode der Leipziger ganz kurz vor Schluß, wo er mit dem 7. Treffer wenige e vor Abpfiff den Sieg ſicherſtellte. Die beiden Halbſtürmer, die dauernd hinten mithalfen und manchmal im Angriff fehlten, konnten genügen. Bei den Leipzigern war vor allen Dingen Wendt im Tor eine Klaſſe für ſich, ſo daß er noch etwas über den Mindener Torwächter bei dieſem Spiel zu ſtellen war. Die beiden Verteidiger waren gut. Vor allen Dingen nicht zu hart, denn ſie konnten die Angriffe der Mindener, unter⸗ ſtützt von dem fabelhaften Sturm Doſſins, faſt alle zum Stehen bringen. Die beiden Außenläufer hatten es na⸗ titrlich gegen die flinken Mindener Außenſtürmer ſehr ſchwer und kamen nicht immer recht mit. Im Sturm war der Halbrechte Proſſer die treibende Kraft. Der Strafwurf⸗Spezialiſt Göllner hatte nicht immer die Gelegenheit, ſeine gefährlichen Würfe anzubringen, da die Mindener, vor allen Dingen in der Strafwurfdeckung, Aus⸗ geezichnetes leiſteben. Fünf Strafbälle trafen die Latte und bezeichneten damit das Pech, das die Mindener in dieſem Spiel zeitweiſe hatten. Die kinke Seite kam nicht ganz ſo zur Geltung wie die Rechte. Der Linksaußen Sturm war beſſer wie ſein Kamerad auf der rechten Seite, Große Grünauer Regafta Wiking ſiegt im Bürenſtein-Achter— Fairbairn⸗Erfolge— Schäfer überlegener Sieger Selten haben vor der Austragung eines Achter⸗ rennens ſoviele Fragezeichen in der Luft gehangen wie vor der Entſcheidung des Büxenſtein⸗Achters bei der„Großen Grünauer“, der die Klärung bringen ſollte, wer die beſte deutſche Achtermannſchaft iſt. Wie ſchon in Mainz ſetzte ſich wieder die RG Wiking Ber⸗ lin gegen die Zellenbobte oͤurch, damit den Beweis erbringend, daß ſie augenblicklich Deutſchlands ſtärkſte Achter⸗Mannſchaft beſitzt. Einen Fairbairn⸗ erfolg gab es auch im Vierer„ohne“, wo die Zelle Würzburg ohne ernſthafte Gegner überlegen ge⸗ wann. Im Einer ſtellte Schäfer ſeinen Form⸗ anſtieg durch einen überlegenen Sieg erneut unter Beweis. Ein herrlicher klarer Sonnentag lag über der Regattaſtrecke in Grünau. Die Olympia⸗Kampf⸗ bahn hatte ganz oͤas Bild eines großen Tages ange⸗ nommen. Tauſende von Zuſchauern, darunter Staats⸗ ſekretär Pfundter, Exzellenz Lewald, der Stellvertre⸗ ter des Reichsſportführers, Arno Breitmeyer, und viele andere Vertreter des Heeres und der Wehr⸗ macht, bevölkerten die Tribünen und Ufer. Ein leich⸗ ter Gegenwind, der das Waſſer etwas aufrauhte, drückte wohl ſtark auf die Zeiten, konnte aber den Verlauf der Rennen nicht beeinfluſſen. Die Bahn war gut abgeſteckt und auch der Sechs⸗Boote⸗Start klappte ausgezeichnet. Eine Fortſetzung der großen Siegesſerie für Würzburg bedeutete der Start im Hindenburg⸗Ge⸗ dächtnis⸗Vierer(1. Senioren⸗Vierer o. St.). In flüſ⸗ ſiger Arbeit ſetzten ſich die Würzburger ſofort an die Spitze des Feldes und ruderten im Rer⸗Schlag gegen die RG Viktoria Grünau in:95.1 Minuten einen überlegenen Sieg nach Hauſe. Durch Abmel⸗ oͤungen von„Wiking“ und dem Berliner„OGlub“ hatte Würzburg allerdings ſeine Hauptgegner in dieſem Rennen verloren. Im Hellas⸗Olympia⸗ Zweier„ohne“ traſen die Berliner Altmeiſter Braun⸗Möller auf das Boot des Hannoveraner RV 80. Nach hartem Kampf wurden die Berliner im Endkampf klar geſchlagen. Die Ueberraſchung bil⸗ dete das ſchwache Abſchneiden der beiden Mann⸗ beſonders was techniſches Können anbelangt. Höfer in der Mitte und Hofmann hat man ſchon weſentlich beſſer geſehen, hatten es aber gegen die Hintermannſchaft ſchwer. Von Anfang an hatte Minden, dem die Sympathie von etwa 25 000 Zuſchauern galten, mehr vom Spiel. In der dritten Minute konnte Roß 2 eine Vorlage von:0 verwer⸗ ten und gleich darauf konnte ſein Bruder auf dem anderen Flügel auf:0 erhöhen. In derſelben Minute konnte der Halbrechte Strack das dritte Tor erzielen und ſomit ſeiner Mannſchaft die nötige Ruhe geben. Bei einem ſchwung⸗ vollen Angriff der Leipziger kamen ſie durch Proſſer zum erſten Treffer, den aber Roß 1 wieder gleichſtellen konnte. Leipzig kam durch Göllner auf:4 heran. Dann gelang es Roß 2, auf:9 zu erhöhen. Der ſchönſte Angriff des Tages ereignete ſich dann mit einem prachtvollen Tor von Proffer und erbrachte den Halbzeitſtand 58 für Minden. In der zweiten Halbzeit hatte Minden keine übliche ſchwache Viertelſtunde, nachdem Röttger gleich nach Wiederanſpiel mit:3 den Torſtand erhöht hatte. Die Leipziger, ihre Chance ahnend, ſetzten viel Dampf auf, ſtürmten mit ſechs bis ſieben Stürmern und konnten durch Proſſer zweimal erfolgreich ſein, ſo die Partie auf 625 ſtellend. Damit ſtand das Spiel auf des Meſſers Schneide, und die Mindener, die auf Halten des Ergebniſſes ſpielten, wurden mehrmals vom Publikum ausgepfiffen. Eine halbe Minute vor Schluß konnte dann Röttgers aus der Entfer⸗ nung heraus auf eine weite Vorlage von halhrechts aus den ſtebenten Treffer und damit den glücklichen Sieg und eine glückliche deutſche Meiſterſchaft für den vorjährigen End⸗ ſpielzweiten erzielen. Der Schiedsrichter König aus Berlin konnte weſentlich beſſer gefallen als ſein Kollege bei den Frauen. heimer Eichhorn⸗Strauß, die durch einen langſamen Anfang gleich ins Hintertreffen gerieten und am Schluß nur Vierte wurden. Eine klare Angelegenheit war der Große Einer für Guſt. Schäfer, der ſeine Kameraden Weſthoff, Krakau und Pirſch von der Zelle Grünau ſowie Haſen⸗ leber klar auf die Plätze verwies. Als Abſchluß folgte der Büxenſtein⸗ Achter, Der Start klappte ausgezeichnet. Auf dem erſten Teil der Strecke verfolgten die Berliner„ihr“ Boot geſpannt und ſtarr. Die„Wikinger“ ruderten in ruhigem Stil dem Ziel entgegen, während ſich auf dem zweiten Platz zwiſchen den beiden Grünauer Zellen⸗Mannſchaften ein wahrhaft erbittertes Ren⸗ nen entſpann, das das Franzke⸗Boot knapp vor der Schmid⸗Mannſchaft zu ſeinen Gunſten entſchied⸗ Renngemeinſchaft Leipzig, Berliner„Club“ und Köl⸗ ner RW 77 kamen auf die nächſten Plätze. Die Ergebniſſe Zweier mit St.: 1. Fachamt Zelle Grünau 854,8; 2. Berliner RC Hellas 908,7; 3. Germania Königsberg 9 17,7.— Jungmannen⸗Einer: 1. RG Dresden(öHett⸗ mann):04,9; 2. Karlshorſter RW:17.— 1. Junioren⸗ Vierer oh. St.: 1. Berliner RC Sport⸗Boruſſia :36,4; 2. Berliner RC:44 Min.— Hindenburg⸗Gedächt⸗ uis⸗Vierer(1. Senioren⸗Vierer ohne St.)]: 1. Fachamt Zelle Würzburg 735,1; 2. RG Viktoria Grünau :47,8; g. Germania Königsberg:58,7; 4. RG Nibelungen Berlin:03.— 2. Vierer: 1. RGW Wiking Berlin :59,7; 2. Allianz Grünau:58,7.— Jungmannen⸗Achter: 1. Mainzer RW 711,4; 2. Berliner RC:19,2; 3. Ber⸗ liner RW 76:29,2.— Hellas⸗Olympia⸗Zweier ohne St.: 1. RV1880 Hannover(Schmelzer⸗Mayer a. d. Heide) :22,9; 2. RG Wiking Berlin(Braun ⸗ Möller):27,2; 8. Berliner RV 76(Witſchorek⸗Langer) 835,6 4. Mann⸗ heimer RC 75(Eichhorn⸗Straus):45,3.— 2. Einer: 1. Mainzer R(Toni v. d. Bergh):49,1: 2. Club de Regates de Flamengo Rio de Janeiro 918,3.— Junioren⸗ Vierer(Ehrenpreis des Miniſters für Volksaufklärung und Nereide gewinnt das Derby Bei dem am Sonntag in Hamburg gelaufenen Derby ſiegte Nereide mit Grabſch in der Rekordzeit von 228,8 vor Alexandra, Periander und Treuer Geſelle. Propaganda): 1. Berliner RC 758,5; 2. Frankfurter RV 82:05,9; 3. RW Wratislavia Breslau:08.— Großer Einer: 1. Fachamt Zelle Grünau(G. Schäfer):12,6; 2. Fachamt Zelle Grünau(H. Weſthoff):15,5; 3. RG Dres⸗ den(Haſenleber):16; 4. Fachamt Zelle Grünau(Krkau); 5. Fachamt Zelle Grünau(Pirſch!; 6. Gubener RE(Dohme). — Blxenſtein⸗Achter: 1. RG Wiking Berlin 643,1; 2. Fachamt Zelle Grünau II 647,7; 3. Fachamt Zelle Grünau I:50,1; 4. Renngemeinſchaft Leipzig 653,0; 5. Ber⸗ liner RC:54; 6. Kölner RV 77 656,2. Ergebniſſe des Sonntags 2. Vierer ohne: 1. Berliner RC Boruſſia:22,38: 2. RVg Allianz Grünau:29,6. 1. Jungmann⸗Vierer(Ehrenpreis des Reichsinnenmini⸗ ſters): 1. RG Allianz Grünau 7226, 2. Berliner RW 1876:26,3; 3. Frankfurter RC 82:26,09. Adolf⸗Hitler⸗Vierer(1. Senior⸗Vierer mit Steuermann): 1. Fachamts⸗Zelle Grünau 705,1; 2. Renn⸗ gemeinſchaft Amieitia Mannheim ⸗ Ludwigshafener RV 77067 8. Fachamts⸗Zelle Würzburg 7211.9. 2. Jungmann⸗Vierer: 1. RC am Wannſee:23,65 2. Berliner RGeſ. 84:81,7. 1. Doppelzweier ohne: 1. Fachamts⸗Zelle Grünau 1 706,6; 2. Zelle Germania 2 714,5; J. Tan⸗ germünder RC 718,3; 4. Frankfurter RC 82:26,90; 5. Ber⸗ liner RC 7181. 1. Junior⸗Achter: 1. RV Wratiſlawa Breslau 6798,17 2. Berliner RC:40; 3. Berliner RW 1876 674,6. Verbands⸗Achter: 1. Riß Wicking Berlin 615,67 2. Fachamt Grünau 2:19,9; 3. RV Mainz 622,5 4. Fachamt Grünau 1:24,3; 5. Renngemeinſchaft Leipzig: 6. Ber⸗ liner RC. Am 8. November: v. Tſchammer-Pokalendſpiel Die Spiele um den von⸗Tſchammer⸗Pokalwettbewerd werden nach der Spielpauſe am 16. Auguſt mit den beiden rücckſtändigen Begegnungen der 2. Schlußrunde zwiſchen Vfe Benrath— 1. Ic Nürnberg oder Se Planitz und SV Waldhof— Fortuna Düſſeldorf oder S Klaſeld fortgeſetzt. Die 3. Schlußrunde folgt am 6. September, die 4. Schlußrunde am 20. Sept., die 5. Schlußrunde am 4. Oktober und das Endſpiel am 8. November. 8. Seite/ Nummer 291 Neue Maunheimer Zeitung 2 Morgen⸗Ansgabe Montag, 29. Juni 1936 Montar Leichtathletikmeiſterſchaften in VBaden⸗Baden Jung Mannheim gewinnt überlegen den Fünfkampf die diesjährigen badiſchen Meiſterſchaften hatte Gaufachamtsleiter der Spielvereinigung Baden ⸗Baden übertragen, einem Klub, der nicht nur in der baödiſchen Leichtathletik einen ſehr guten Ruf genießt. Der verdienſt⸗ vollſte Mann in der Kurſtadt iſt wohl der Bäckermeiſter Ganter, der früher über 1500 Meter zur deutſchen Meiſter⸗ klaſſe zählte. Mit ehernen Lettern trug ſich aber die Bäder⸗ ſtadt in der Geſchichte der deutſchen Leichtathletik ein, als im Jahre 1928 Frl. Batſchauer in Amſterdam im 800⸗Meter⸗ auf die goldene Medaille errang. Dieſer Sieg war es wohl auch, der dann das dortige Publikum ſo ſportfreund⸗ lich und vor allem das dortige Pflaſter für leichtathletiſche Wettkämpfe ſo volkstümlich werden ließ. Im Vorfahre fand auf dem gleichen Platze, dem Walter⸗Hermann⸗Sport⸗ platz, der Länderkampf Baden— Eſaß ſtatt und heute ſtrei⸗ tet auf demſelben die badiſche Leichtathletikelite um die Mei⸗ ſtertttel. 10 Dieſer 278. Juli wird überhaupt in der deutſchen Leicht⸗ athletik einen beſonderen Platz einnehmen, finden doch in allen Gauen die Meiſterſchaften ſtatt, die man als Vor⸗ prſtfung für die deutſchen Meiſterſchaften und als vorletzte Ausſcheidung für die Olympiamannſchaft bezeichnen kann. Man kann es unter dieſen Umſtänden verſtehen, daß heuer das Intereſſe für dieſe Kämpfe gewaltig gewachſen iſt und man im ganzen Reich die Ergebniſſe in den einzelnen Gauen erwartet. Wenn man allerdings von dieſem Ge⸗ ſichtspunkt aus die Vergebung der Meiſterſchaften nach Baden⸗Baden betrachtet, dann kann man nicht ganz mit die⸗ ſer Austragung einverſtanden ſein, da die dortigen Platz⸗ verhältniſſe doch nicht allen Anſprüchen genügen. So war für die Weitſpringer die Anlaufbahn auf gewöhn⸗ lichem Boden und maß auch die Bahn nur 330 Meter. Wenn dennoch zum Beiſpiel der Mannheimer Jung innerhalb des Fünfkampfes auf 6,72 Meter kam, ſo gibt dies nur erneut Beweis von dem großen Können dieſes Allroundſportlers. Die Kämpfe des Samstags zogen ſich etwa in die Länge, wie es ja auch bei Vorkämp⸗ fen nie anders ſein wird, denn die Maſſen müſſen geſiebt werden. Die erſte Entſcheidung fiel im 10 000⸗Meter⸗Lauf, der zahlenmäßig und auch in der Klaſſe eine ſelten gute Be⸗ ſetzung aufzuweiſen hatte.— 13 Läufer ſtellten ſich dem Starter, darunter die beiden K V⸗Läufer Wirth, Blöſch, der Vorjahrsmeiſter König, Freiburg und der Mannheimer Lauſer. Die erſten Runden lag das Feld noch ſchön bei⸗ einander, aber bald bildete ſich eine fünfköpfige Spitzen⸗ gruppe mit Blöſch, Lauſer und Wirth an der Spitze. 3000 Meter wurden in 9743, 5000 Meter in 16:22 zurückgelegt. Nun änderte ſich aber bald das Bild. Wirth, der am Vorſonntag bei den deutſchen Marathonmeiſterſchaften in⸗ folge eines Hitzſchlages, beim neunten Kilometer aufgeben mußte, war der Mann, der das Feld ſprengte und zu⸗ nächſt Lauſer und bald darauf auch Blöſch ſicher abſchüt⸗ telte. Lauſer gab dann bald ohne erſichtlichen Grund auf, der letztfährige Meiſter König kam für den Sieg nie in Frage. Wirth überrundete faſt das ganze Feld und ge⸗ wann ſicher in 33:16 Minuten, alſo einer ganz beachtlichen Zeit. Blöſch wurde um über 100 Meter geſchlagen. Der kleine Poſtler Fiſcher hielt ſich ſehr gut und kam in knapp 35 Minuten als Fünfter ein. Der Hochſprung für Frauen ſah nur zwei Bewerbe⸗ rinnen am Start, die Karlsruherin König verteidigte ihren Titel mit.47 Meter erſolgreich und kann ſich mit dieſer Leiſtung ſehen laſſen. Das Diskuswerfen der Frauen wurde faſt zu einer Angelegenheit der Vertrete⸗ rinnen des DV 46. Frl. Bäuerle ſiegte mit 33,56. Gefähr⸗ det war ſie lediglich von der Freiburgerin Schlüter, die aber im Kreis noch zu nervös iſt. 5 Bei den Männern ſtand noch der 3000⸗Meter⸗Hindernis⸗ Iauf auf dem Programm, den der Verteidiger Auburger⸗ Heidelberg, der lange in Führung lag, aber nicht gewin⸗ nen konnte. Gegen Ende des 2. Kilometers gab der Hei⸗ delberger das Rennen auf. Nun war die Bahn frei für den einheimiſchen Höll, der dann auch einen vielgefeierten Triumph erringen konnte. Die letzte Entſcheidung fiel im Fünfkampf der Männer. Jung von der Mannheimer Turngeſellſchaft war hier der überragende Mann und ſiegte mit 3231 Punkten mit faſt 200 Punkten Vor⸗ ſyrung. Sehr gut ſind ſeine Leiſtungen: 100 Meter 11,8, 400 Meter in 55,. Im Weitſprung erreichte der lange Ralph 6,72 und im Hochſprung.71 Meter. Hier iſt be⸗ dauerlich, daß der MTG'ler nicht auch im Weitſprung offen gemeldet war, denn nach den Vorkämpfen wäre für dieſen Titel nur der Mannheimer in Frage gekommen. Daß Kugelſtoßen erledigte derſelbe mit 11,42 Meter. Von den ſonſtigen Vorkämpfen intereſſieren noch die Zeiten von Neckermann und Steinmetz, die beide ntit 10,9 geſtoppt wurden, ſelbſtverſtändlich ſetzte ſich unſer Meiſter auch über 200 Meter durch. Beim Hochſprin⸗ gen erreichten zwei Mann 1,71 Meter. Hier verdient der Konſtanzer Büſenbaum, der noch bei 1,60 Meter mit dem ſogenannten Schlußſprung, alſo mit gleichen Beinen ab⸗ ſpringend, die Latte überſprang. Eine heute ſelten ge⸗ ſehene Leiſtung, die auch bei den Zuſchauern Beifall fand. Hier kommt für die Entſcheidung nur der Mannheimer Jung und eben dieſer Konſtanzer in Frage. Sonſt gab es Richt viel an dieſem Samstag, der ſchon einen guten Be⸗ ſuch aufzuweiſen hatte. Die Ergebniſſe: 10000 Meter: 1. Wir th⸗K F Karlsruhe 33,16 Min.; 2. Blöſch⸗ K B Karlsruhe 341 Min.; 3. Lenz⸗DV Hand⸗ ſchuhsheim 34,10 Min.; 5. Fiſcher⸗Poſtſportverein ann⸗ heim 35,00 Minuten. Hochſprung, Frauen: 1. König⸗TW 1846 Karlsruhe 1,47 Meter; 2. Peter⸗Raſtatter⸗FV 04 1,20 Meter. Diskus, Frauen: J. Bäuerle⸗T 1846 Mannheim 33,56 Meter; 2. Schlüter⸗ Freiburger Turnerſchaft 32 Meter; 3. Ott⸗TV 1846 Mannheim 31,97 Meter. 3000 ⸗Meter⸗ Hindernislauf: 1. Höll⸗Spyg Baden⸗ Baden 9,57 Minuten; 2. Zeiler⸗TG Heidelberg 10, 19,8 Min.; 3. Donninger⸗TV Brühl 10,20 Min. Fünfkampf:. Jung⸗MTG Mannheim 3231 Punkte; 2. Stoll⸗Freiburger FC 8054 Punkte; g. Scholler⸗TG Hei⸗ delberg 2371 Punkte; 4. Hübſch⸗TV 86 Handſchuhsheim 2052 Punkte; 5. Schmidt⸗yV Raſtatt 2851 Punkte. Die Kämpfe vom Sonntag Vormittag Die Wektkämpfe des Vormittags zeichneten ſich Hurch wirklich gute Organiſation und auch Diſziptin der Aktiven aus. Vom Himmel brannte die Sonne und brachte den in Überraſchend aroßer Zahl erſchienenen Zuſchauern faſt zu⸗ viel Wärme. Bevor wir jedoch zu der Berichterſtattung übergehen, ſei eines hervorgehoben und das iſt die Gaſt⸗ freundſchaft der Baden⸗Badener. Alle Gäſte waren beſtens untergebracht. Die drei Eutſcheidungen des Vormittags, die alle hart umkämpft waren, waren das Hauptereignis öteſes Teilabſchnittes der Meiſterſchaften. Für die Span⸗ nung ſorgten jeweils die Aktiven ſelbſt. Büttner⸗ Plankſtadt, Vollmer⸗Konſtanz und Herwerth⸗Mann⸗ heim trieben ſich nacheinander im Dreiſprung in die Höhe. Vor dem letzten Verſuch der Entſcheidung lag Büttner mit 12,955 Meter nur um einen Zentimeter hinter dem Kon⸗ ſtanzer. Aber mit dem Sprung ſchaffte der Plankſtadter 13,07 Meter und errang damit die Meiſterſchaft. Der Mannheimer Herwerth belegte mit 12,84 einen beachtlichen dritten Platz. Alsdann war es das Hammerwerfen, das das Publikum in Atem hielt. Greulich hatte mit dem erſten Verſuch die 50 Meter überworfen, aber leicht übergetreten. Dies nahm ihm viel von ſeiner Sicherheit. Den Titel holte er ſich aber doch mit faſt einem Meter Vorſprung vor dem Karlsruher Wolf, ohne aber die 50 Meter ganz zu erreichen. 5 8 Ein weiterer Mannheimer Sieg ergab ſich beim Speerwerfen der Fraue n. Die MTG⸗Weskott ver⸗ teidigte ihren Titel mit Erfolg und kam ſelbſt auf 40 Mtr. Die Freiburgerin Schlüter war ihre ſchärfſte Wider⸗ ſacherin und darf als die kommende Speerwerferin Ba⸗ der dens bezeichnet werden. Der Vormittag nahm ſo einen Harmoniſchen Verlauf und verſprach für den Nachmittag das Beſte. Die Kämpfe am Nachmittag Neckermann läuft 10,6 Der Nachmittag wurde eingeleitet durch einen Einmarſch aller Aktiven, den die etwa 1500 Zuſchauer, unter denen der Oberbürgermeiſter Schwerdheim ſowie als Vertreter des Gauführers Miniſterialrat Kraft, Gauſportwart Stiefel bemerkt wurden, erlebten. Die Witterung war gut und auch der Verlauf der Dämpfe befriedigte in jeder Beziehung. Die er ſte Ent⸗ ſcheidung brachte der 110⸗Meter⸗ Hürdenlauf. Unſer Vertreter Marquet legte einen glänzenden Lauf hin. Trotz ſchwachen Starts lag er ſchon in der Hälfte der Strecke an erſter Stelle und kam in 15, einer beachtlichen Zeit, als Meiſter ins Ziel. Den Sta hochſprung entſchied der Pforzheimer Speck mit 3,72 Meter für ſich. Ein herr⸗ liches Bild bot der 1500⸗Meter⸗Lauf, in dem der Freibur⸗ ger Stadler und der Mannheimer Abel als Titel⸗ 5 als Favoriten galten. Nachdem in der erſten Runde burger in Führung geweſen war, übernahm der Freiburger die Spitze und führte dann ins Ziel. Der Neckarauer Abel, der ſich ſichtlich etwas vorgenommen hatte, konnte ihm bis in die Zielgeraden folgen, mußte ihm aber dann einen klaren Vorſprung überlaſſen. Abels Zeit mit 400,6 iſt ſehr gut, aber dennoch gelang ihm wieder nicht die Unterbietung der Vierminutengrenze. Der 400⸗Meter⸗Lauf brachte den erwarteten Sieg des Pforzheimers Moſtert, den er in 50,5 ſicher gewann. Nehb mußte wegen Verletzung auf den Endlauf verzichten. Im Speerwerfen war Büttners Sieg nie gefährdet. Leider gelang ihm eine Verbeſſerung ſeiner Vorkampf⸗ leiſtung von 60,10 Mtr. nicht, obwohl er zweimal ſehr gut durchlief. Spannung lag über dem Ganzen, als der Aus⸗ rufer den Wettbewerb des 100⸗Meter⸗Endlauſes verkündete — Neckermann oder Steinmetz war die Parole. Im Vor⸗ jahre hatte überraſchenderweiſe der Karlsruher unſerem Mannheimer das Nachſehen gegeben. Diesmal galt es, Revanche zu nehmen. Beim Start hatte Steinmetz zunächſt einen klaren Vorſprung. Neckermann holte dieſen aber bald auf und war kurz vor dem Ziel noch klarer Sieger. Durch einen Zielſprung aber rettete ſich der Karlsruher zuſammen mit Neckermann in das Ziel. Das Schieds⸗ 987 5 entſchied totes Rennen. Zeit: 10,6 Sekunden. Nach en Wettkampfbeſtimmungen wäre ein Entſcheidungslauf notwendig geweſen. Im Intereſſe des 200 Meter ⸗Laufs verzichtete der Poſtler auf dieſen Lauf. Eine Ueberraſchung brachte der 100 ⸗Meter⸗Lauf der Frauen. Die Turnerin Wendel vom TW 1846 ſiegte klar vor Seitz in der ganz hervorragenden Zeit von 12,4 Sek. Abſchluß der Waloͤhof ſiegt in Heidelberg Univerſität Heidelberg— S Mannheim⸗Waldhof :4(:1) Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte, daß der SV Mannheim⸗Waldhof in Heidelberg ein immer gern ge⸗ ſehener Fußballgaſt iſt, ſo wurde dieſer am Samstagabend in vollem Umfang erbracht. Die aute Leiſtung der Wald⸗ höfer im letzten Winterhilfsſpiel vor 5000 Zuſchauern, nicht 1 aber auch das kürzliche Gaſtſpiel der Waldhöfer ungliga beim Jubiläum von Union 1911 Heidelberg hat⸗ ten beim Heidelberger Fußballanhang einen ſo ſtarken Ein⸗ druck gemacht, daß man iich nicht weiker zu wundern braucht, diesmal im Hochſſchulſtadion— trotz des hoch⸗ ſommerlichen Wetters— stwa 2000 Intereſſenten vor⸗ zufinden. Die weue, herrlich gelegene und einem wahren Schatz⸗ käſtlein gleichende Kampfſtätte hatte erſt vor einigen Tagen ihre Weihe erhalten, mit einem Großkampf der 8 von Frankfurt und Heidelberg. wobet ſich Heidelberg bekanntlich mit:1 den Titel eines deutſchen Hochſchulmeiſters errang und allein dieſer junge Ruhm be⸗ rechtigte die Heidelberger Stuhentenmannſchaft, ſich an einem noch größeren Gegner zu verſuchen. An einem Geg⸗ ner, deſſen überragendes Können in dieſem Spiele auf eine ſehr harte Probe geſtellt war. Die Heidelberger Studentenelf bot eine abgrundete Leiſtung, die ihren Höhe⸗ punkt darin hatte, daß man in allen Reihen mit einem großen Kampfeifer bei der Sache war. Alle gaben ſich Mühe ihrem großen Gegner Reſpekt einzuflößen und in der Tat, haben dies die Heidelberger denn auch fertig⸗ gebracht. Sie verſtanden es ausgezeichnet, ſich in die ge⸗ fährlichen Kombinationszuge der Waldchöfer zu ſtürzen, ſie verſtanden es aber ebenſo gut, ihrerſeits unverhoffte Angriffsaktienen zu unternehmen, de ſozuſagen nicht von Pappe waren. Es gab Stellen im Spiel, wo reſtloſer Einſatz der Waldhoſdeckung das Gebot der Stunde war und wenn juſt in dieſen Momenten ein Mann der Wald⸗ höfer beſonders in Erſcheinung trat, dann war es der un⸗ verwüſtliche Heermann, der oft genug in die Brechen der Deckung ſprang und mit einem wahren Feuerwerk techniſcher Ballkünſte aufwartete. Gutſchloſſen und ſtcher ſeine Abwehrparaden, blitzſauber ſeün Zuſpiel und Auf⸗ bau, energiegeladen ſeine Angriffsaktionen. Das war Heermann, der große Waldhofſtratege, deſſen vermutliche Berufung zur Olympia⸗Auswahl nur zu berechtigt wäre. Um ihn gruppiert ſich Sifflina 1. Her einige der Natto⸗ nalelf entſtammende Sololeiſtungen ſervierte der ſich aber im Allgemeimen wohl ſchon in den Sommerferien fühlte, oder vielleicht auf„höheren Befehl“ etwas Reſerve auf⸗ erlegt hatte. Schneider am rechten Flügel ſchoß, am Platze Weidingers, fiel ins Blaue, während das Spiel des linken Flügels entſchieden ſyſtemvoller wirkte. Leupold wird unter Günderroth, Siegel oder Walz ſeinen Weg machem, er iſt ein Spieler mit auserleſenen Qunlitäten und wenn — wie übrigens auch bei ſeinem Kameraden Schwender— erſt der letzte Schliff ſitzt, dann iſt von dieſen Fürther Soldaten beſtimmt noch allerhand zu erwarten. Klare Schwächen in der Waldhofelf offenbarten Molenda in der Läuferreihe und auch Drays im Tor war länugſt nicht in gewohnter Form, währemd die übrigen Nachwuchskväfte Siffling 3 und Herbold, jeder hälftig, ſich anſprechend im Geſamtrahmen bewegten. Der Elf der Heidelberger Studenten gebührt für ihren reſtloſen Einſatz ein Geſamtlob, dennoch ſollen die guten Sololeiſtungen einzelner Spieler beſonders markiert ſein. Dr. Seiter im Tor war ausgezeichnet auf dem Poſten und ebenſo gefällig arbeiteten ſeine Vorderleute Dr. Glück und Kilthau. Die Läuferreihe hatte in Geuder den Mann mit überragendem Können und im Angriff ſtachen Oßwald, Dr. Häberlein und Müller hervor. ner noch der Kurzfilm des Spielgeſchehens: Das Spiel beginnt mit wechſelſeitigen Angriffen. Nach 10 Mi⸗ nuten führt Waldhof durch Siffling, der eine Ecke von Schneider prompt verwertet. Siffling attacktert weiter das Heidelberger Tor, dreht haarſcharfe Vorlagen genau ab, aber Heidelbergs Deckung beherrſcht die Lage, nicht zuletzt auf Grund der überragenden Torwartleiſtung, die vielfach mit ſtarkem Beifall umrahmt wird. Der zweite Akt bringt durch eine mißglückte Abwehr Heidelbergs ein zuveites Tor für Waldhof, dem wenig ſpäter der erſte und verdiente Gegentreffer Heidelbergs durch Oßwald folgt. Leupold köpft für Waldhof:1 und Müller verbeſſert bei einem Durchbruch auf:2, während Heermann für Mannheims und Badens Fußballmeiſter den Sieg ſicher ſtellt. Als Schiedsrichter Selzam⸗ Heidelberg daß Schluß⸗ zeichen gab, hatte ein ſchönes, in allen Teilen intereſſantes Werbeſpiel ſein Ende gefunden. Die Waldhofelf aber ver⸗ weilte noch einige Stunden im prächtig illuminiezten und fahnengeſchmückten Heidelberg, das zu Ehren der 550⸗Jahr⸗ Feier der Univerſttät ein beſonders feſtliches Kleid an⸗ gelegt hatte. Eine ſelten ſchöne Beleuchtung des Schloſſes, zu der Tauſende und aber Tauſende nach Heidelberg gekom⸗ men waren, gab dem ſportlichen Ereignis des Spätnachmit⸗ tags eine überaus hübſche Abrundung. 0 mäßige Ausdruck des Das Diskuswerfen der Männer brachte einen weiteren er⸗ warteten Mannheimer Sieg. Allerdings hieß nicht der Sieger Jung, der ſich beim Fünfkampf anſcheinend zu ſehr angeſtrengt hatte, ſou⸗ dern Greulich vom TVB 46 Mannheim, der dadurch Doppelſieger wurde. Greulich warf die Scheibe 88,97 Meter. MTG war nur Dritter. Der 5000⸗Meter⸗Lauf brachte dann wieder Leben in das Publikum. Bloeſch, Höll(Baden⸗Baden) und Hotter waren ſchon bald dem Feld vorausgeeilt. Der Karlsruher Mei⸗ ſter wurde trotz des am Vormittag gelaufenen 10 000⸗ Meter⸗Reunens ſicherer Sieger in 15:47 Min. Hotter⸗ Mannheim belegte einen ſicheren 3. Platz. Der Hochſprung der Männer brachte wiederum die Menge in Bewegung. Der Konſtanzer Bieſemann gewann dieſen Wett⸗ bewerb mit 1,81 Meter. Jung⸗Mannheim kam zuſammen mit Salem Schüler Henning nur auf 1,71, unterlag aber dann im Stechen. Eine Revanche konnte die Karlsruherin Seitz an Wendel vom TW 46, ihrer Bezwingerin im 100⸗Meter⸗ Lauf, nehmen, indem ſie den 80⸗Meter⸗ Hürdenlauf klar gewann. Knapp war das Ergebnis im Kugelſtoßen. Der Karlsruher Merkle und Jaegle lagen dicht beiſam⸗ men; ſchließlich ſiegte aber der Karlsruher mit 0,00 Meter Vorſprung mit der guten Leiſtung von 14,29 Meter. Eine kleine Enttäuſchung bereitete Braunbarth ſeinen Anhängern im 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf. Durch Werfen einer Hürde war er aus dem Tritt gekommen und wurde in dieſem Rennen nur Zweiter mit 60,5 Sek. Den 800⸗Meter⸗ Lauf gewann der Vorfahrsmeiſter Schmitt⸗Durlach in der beachtlichen Zeit von:56,83 Sek. Der Mannheimer Guldner wurde in genau 2 Minuten Dritter. Den 200⸗Meter⸗Entſcheidungslauf gewann erwartungsgemäß der Poſtler Neckermann, ohne allerdings ſeine Abſicht, ſeine Beſtzeit zu verbeſſern, verwirklichen zu können, da hierfür die Vorbedingungen durch die nicht gerade ideale Bahn nicht gegeben waren. Immerhin iſt ſeine Zeit mit 22,18 noch beachtlich. Bitter für Mannheim iſt das Ergebnis im Weitſprung. Der Karlsruher Kneller gewann dieſen Wettbewerb mit 6,61 Metern. Zu erwähnen iſt noch bei dem Fünfkampf der Mannheimer Jung, der für den offenen Wettbewerb nicht gemeldet und dort auf 6,72 gekommen war. Das letzte Rennen beſtritten die Frauen bei der Ent⸗ ſcheidung für die amal ⸗ 100 ⸗Meter⸗ Staffel. Die tüchtige Läufergilde des TV Mannheim feierte hier einen wei⸗ teren Triumph. Sie konnte ihren Widerſacher Phönix Karlsruhe ganz klar ſchlagen und erzielte mit 51,6 eine gaz hervorragende Zeit. Die Meiſterſchaften nahmen ſo einen ganz hervorragen⸗ den Abſchluß und hinterließen bei ſämtlichen Beſuchern einen guten Eindruck. ußballſpielzeit Ein hoher Sieg von BfR Bfß Mannheim— Je Pirmaſens:0(:0) Der Abſchluß des Spieljahres brachte am Samstag den altbekannten ck Pirmaſens auf den Platz bei den Brauereien, der vor acht Tagen gegen Eintracht Frank⸗ furt einen Torſegen ſah, wie ihn wohl nur ſommerliche Uebungsſpiele in Erſcheinung treten laſſen. Nichts lag näher, als in der diesmaligen Gegenüberſtellung die Probe aufs Exempel zu erwarten, ob der rein reſultat⸗ . Jorſamstag die Frucht eines wirk⸗ lich ſo ſtberragenden Könnens daärſtellte, Die Pirmaſen⸗ ſer waren jedenfalls gewarnt, ſo daß man allzu gewagte Experimente von ihrer Seite für ausgeſchloſſen hielt. Nach den hier in den letzten Wochen dor ſich gehenden hof( .07 Gaſtſpielen hat es den Anſchein, daß in der Nachwuchs⸗ Sandhofen in Im der bodiſchen Aufſtiegsrunde zur Fußball⸗Gauliga iſt am letzten Spieltag nun auch mit der SpVg Mann⸗ beim⸗Sandhofen auch der zweite neue Gauligiſt ermittelt worden. Die Mannheimer ſicherten ſich den Aufſtieg durch einen überaus knappen, aber verdienten 221(:)⸗Sieg über den bisher ungeſchlagenen J 04 Raſtatt, der ſich be⸗ reits am vorletzten Sonntag für die Gauligs qualifizierte. Der Tabellenſtand nach Abſchluß der Spiele: 1. F V Raſtatt 6 Spiele, 16:5., 913 Punkte, 2. Sandhofen 6 Sp., 14:12., 874., 3. FC Villingen 6 Sp., 728..,:7., 4. Sc Freiburg 6 Sp.,:17.,:10 P. SpVg Sandhofen— JV Raſtatt 211(:1) Mit einer allen Reſpekt abnötigenden Haltung hatten die Sandhöfer nach der ſchweren 6˙1⸗Niederlage im Er⸗ öffnungsſpiel in Raſtatt die Karre wieder ſo weit herum⸗ geworfen, daß ſie bei dieſem Spiel nur einen Punkt be⸗ mötigten, um ſicher in die einſtigen, ſo lange behaupteten Geſilde der oberſten Klaſſe zurückzukehren. Nach Lage der Dinge zweifelten wohl nur wenige am Gelingen dieſes letzten, entſcheidenden Unternehmens auf heimiſchem Bo⸗ den, obwohl gerade mit Raſtatt der Gegner auf den Plan trat. der als einziger bisher die Runden ungeſchlagen überſtand und mit ſeiner weſentlich verſtärkten Malnſchaft (Dienert, Huber uſw.) das ſchwerſte Hindernis für die übrigen Bewerber abgab. Bei Sandhofen erwartete man ſelbſtverſtändlich den letzten Einſatz, da man ſich begreiflicherweiſe auf den Aus⸗ gang des Spieles Sportklub Freiburg— Villingen nicht verlaſſen konnte. Von Raſtatter Seite erwartete man ge⸗ fühlsmäßig keine ſo abſolute Einſtellung zu dieſer Be⸗ gegnung, da die Maunſchaft geſichert war; aber darüber bomnte ſchließlich nur der Ablauf des Spieles ſelbſt Auf⸗ ſchluß geben. Dieſes beginnt von beiden Seiten ziemlich aufgeregt, ſo daß an klaren Gelegenheiten oder gar an Treffern vorerſt nichts in Ausſicht ſteht. Sandhofen das gegen den halbſeitigen Wind ſteht, ſetzt ſich beſonders mäch⸗ tig ein, gewinnt auch an Boden und aus einer brenz⸗ lichen Strafraumſituation wächſt ein Handelſmeter heraus, den Vogel in der 20. Minute glatt zum Führungstor verwandelt, 110. Doch ein diktierter Faulelfer für Raſtatt wird in derſelben Manjer von Dienert zum Ausgleich umgeſetzt, 11. Ein unheimlich ſcharfer Schuß von Vogel wird von Peter gut gehalten. Die Sache entwickelt ſich zum harten Kamofſtil; beide Mannſchaften geben alles her, aber in der großen Spannung ſehtt eben doch die Ruhe vor dem Tor, ſowohl im mitgehenden Stellungsſpiel wie vor allem im zielſicheren Schuß. Der körperlich kleine Sandhofer Angriff hat einen beſonders ſchweren Stand, da Raſtatt über zwei Verteidiger von Grenadiermaß Berfügt, die namentlich mit Kopfbällen viel aufräumen und über weiten Abſchlag verfügen. Auf Vorlage Dörr zieht Kru⸗ kowski los, doch ſein fcharfer Schuß zieht über den Kaſten, ſo daß beim Pauſenpfiff der unentſchiedene Stand die eigentliche Entſcheidung in die zweite Hälfte, die mit be⸗ greiflicher Spannung erwartet wird, verweiſt. Sandhofen ſteht nach Seitenwechſel mit dem halod⸗ ſeitigen Rückenwind, was immerhin eine weſentliche Er⸗ leichterung gegenüber der erſten Hälfte bedeutet. Nur er⸗ wartet man ein prägiſeves, flacheres Zuſammenſpiel. Ein ſchöner Schuß Fluders, an dem vergeblich angreifenden Dienert vorbei wird von Peter am Pfoſten geſtoppt, auf der andern Seite kann Wittemann einen gefährlichen Kopf⸗ ball gerade noch zur Ecke lenken. Sandhofen Angriff hat es ungemein ſchwer, gegen die rechtzeitig das Tor deckende Läuferreihe und Sie ausgezeichnete Verteidigung aufzukommen. Ein wirklich prächtiges Tor fällt daun auf hohe Hereingabe Fluders die Krukowski mit tadel⸗ loſem Kopfball zum abermaligen Führunastor verwandelt, :1. Eine große Gelegenheit läßt dann Vogel in freier Fahrt durch verzögerten Schuß aus, was Dörr dann ent⸗ ſchloſſen korrigiert, aber ſein durch die Beine des Ber⸗ teidiger gepender Schuß wird von Peter am Pfoſten ge⸗ halten. Wieder iſt Vogel nicht ſchnell genug. Raſtatt hat frage reſp. Verſtärkungsmöglichkeit der Aufſtellungen die Mannheimer Vereine weit beſſer daran ſind, denn auch Neckarau konnte u. a. mit einem Ergebnis von 90 auf⸗ warten. Was die Pirmaſenſer— die übrigens ohne den gemeldeten Kämpen Hergert antraten am Samstag auf die Beine ſtellten, war auch nicht weiter her als die Formation der Eintracht, womit die ſehr gute Geſamt⸗ leiſtung des VfR durchaus keinen Abbruch zu erleiden braucht. Die Pfälzer machten den Eindruck vollſtändiger Trainingsloſigkeit. Vor allem fehlte das früher unter Hergert ſo ausgeprägte Syſtem. Außer Schaumburger im Tor wäre niemand hervorzuheben. Er ſtand bei ſolcher Leiſtung der Geſamtmannſchaft vorweg auf verlorenem Poſten. Der Sturm beſonders, der es ſo wenig wie Ein⸗ tracht zu einem Tor aus dem Spiel herausbrachte, war ganz harmlos, was allein durch die Tatſache erhärtet wird, daß Schneider 2 im VfR⸗Tor kaum vier Bälle— und dazu ungefährliche— zu halten bekam. Für die meiſten Vereine dürfte die Sommerpauſe ſehr am Platze ſein. Dem Bfck muß man laſſen, daß er eine Friſche und ſpieleriſche Stabilität an den Tag legte, die zu bewun⸗ dern iſt. Von den neuen Leuten— im weiteren Sinne— zeichnete ſich diesmal, wie früher ſchon, der linke Läufer Feth aus, der neben Schneider 2 als etatmäßiger Spie⸗ ler in Frage käme. Die letzte Entſcheidung können natür⸗ lich erſt die ſchweren in ſchlagartiger Folge vor ſich gehen⸗ den Punkteſpiele bringen. Auch Röß ling zeigte an⸗ nehmbares Spiel. Sehr gut war Ada m, dann die Läu⸗ ferreihe als Ganzes, wie auch vor allem der Angriff eine große Schußfreude zeigte. Für Langenbein vermißte man die gefährlichen Steilvorlagen. Von Intereſſe war der Verſuch mit Simon als Verteidiger. Auf jeden Fall zeigte er ein dort ſchon lange nicht mehr in dieſer Weiſe demonſtriertes überlegtes Spiel, dem er im Zuſpiel wie in der Abwehr, aber auch phyſiſch, durchaus gewachſen war. Im übrigen müſſen die füngſten Leiſtungen des Alt⸗ meiſters unter Einſchätzung der Gegner gewertet werden, aber ſoviel dürfte heute ſchon ſicher ſein, daß für den Herbſt wirkliche Verſtärkungsmöglichkeiten vorhanden ſind. Kommen die ſchon länger aviſierten Spieler Conrad und Lutz wirklich zum Zug, dann VfR ruhig dem Kom⸗ menden entgegenſehen. Nach anfangs wechſelndem Spiel holt Spindler mit einem zügigen Flachſtrafſtoß unter dem ſich werfen⸗ den Schaumburger hinweg die Führung, der Langen⸗ bein über den Hüter hinweg ſofort nach dem Wieder⸗ anſtoß das:0 anreiht. Noch vor der Pauſe köpft Rö ß⸗ ling in feiner Manier:0. Nach Platzwechſel knallt Straebinger nach glän⸗ zendem Stoppen mit Kurzſchuß:0. Raffiniert nützt La n⸗ genbein eine Lücke in der Deckungsmauer Pirmaſens mit glänzendem Strafball:0 und Striebinger ſetzt in ſicherer Weiſe eine Hereingabe Spindlers um,:0. Strein⸗Sandhofen leitete vor 1500 Zuſchauern ſehr gut. A. M. ———.— UY—ä— Der Ulmer Hofmann, bekannt geworden durch ſeine Waſſer⸗Schis, wurde vom Fachamt Kanu eingeladen, bei den Sondervorftthrungen von Kenterübungen in einem neuartigen Spezial⸗Eskimo⸗aſak im Rahmen der Olym⸗ piſchen Regatta mitzuwirken. Freundſchaftsſpiele: Saarpfalz Rheinheſſen(Sa) (in ee eee Heidelberg— SV Wald⸗ 224; V nnheim— Fa 03 Pixmaſens Ravensburg e 07 Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen(Pok.⸗Spiel) 025; VfL Neuſtadt— Boruſſia Neunkirchen(Pokal⸗Spiel) ocz BfB Stuttgart— Karlsruher FV(in Haßlach:1; Bft Heidenheim— Se Stuttgart:87 Kickers Offenbach— VfB Frieòberg(Sa):2.* der Gauliga umgeſtellt, auch Sandhofen die Flügel gewechſelt. Die Hitze macht ſich begreiflicherweiſe ſtark bemerkbar, die Spannkraft läßt nach, aber unter den überwiegenden An⸗ griffen Sandhofens wird der Spielſtand behauptet und die wohlverdiente Gauliga geſichert. 8 Die Hauptſtärke der Raſtatter liegt, wie ſchon die Tabelle ausweiſt, in ihrer Hintermannſchaft und Läufer⸗ reihe. Das Schlußtrio dürfte vorweg beſtimmt Gauklaſſe ſein, denn neben dem bekannten linken Verteidiger Die⸗ ner t, der an Routine überragt, ſteht in gleicher körper⸗ licher Größe Strauß, alſo rein äußerlich ſchon eine prädeſtinierte Verteidigung, die denn auch mit dem ganz ausgezeichneten Peter im Tor ein ſehr ſchwer zu neh⸗ mendes Hindernis abgibt. Letzterer hatte entſcheidenden Ein⸗ fluß auf den knappen Ausgang. Raſtatt„ſchenkte“ den Mannheimern in keiner Hinſicht etwas, denn die Grund⸗ einſtellung zu dieſem Kampf deutete ein Raſtatter Bericht⸗ erſtatter in nüchterner Weiſe an: Es ſei für ſeinen Verein beſſer, anſtatt nun gar viermal nach Mannheim zu fah⸗ ren, lieber in entgegengeſetzter Richtung in den herr⸗ lichen(und wohl auch weniger gefährlichen) Schwarzwald. Daß den Raſtattern im Fehlen des früheren Internatio⸗ nalen Huber(Verletzung) eine wichtige Waffe zur Durchführung ihrer Abſicht fehlte, ſei vermerkt, denn die⸗ ſer Ausfall machte ſich zweifellos bemerkbar. Sandhofen, das in ſommerlicher Hitze einem bereits geſicherten Gegner gegenüber eine ſchwere, entſcheidungs⸗ volle Aufgabe zu löſen hatte, wurde derſelben in auf⸗ opferndem Einſatz gerecht, obwohl die Elf in letzter Stunde noch einmal eine Neuerung erfuhr, Vorweg muß man ſagen, daß jeder einzelne Spieler ſchon durch ſeine wil⸗ lensmäßige Leiſtung Anteil am Erfolg hat; aber hervor⸗ gehoben zu werden verdient doch die vor allem in der Abwehr ſehr wirßbſame Arbeit von Schenkel auf dem ungewohnten Poſten als Mittelläufer. Vor allem jedoch die ausgezeichnete Leiſtung von Dörr auf halb rechts. Er ſpielte am ſinnvollſten. Das Geſamtſpiel war vor der Pauſe gegen den Wind— und auch in taktiſcher Hin⸗ ſicht betreffs der Körpergröße der R. Verteidiger— 31 hoch. Jedenfalls muß man die jahrelange Zähigkeit und Ausdauer der Sppg⸗Mannſchaft wie ⸗Leitung bewundern, die Nun heißt es auf derſelben Linie unverdroſſen weiter! man die Mannheimer Vorſtädter nur beglütckwünſchen. Nun heißt es auf derſelben Linie uncerdroſſen weiter! Wacker⸗Riefern hatte als Schiedsrichter keine leichte Aufgabe, aber man hakte doch zeitweiſe den Ein⸗ druck, daß er die Ueberſicht verlor. Zuſchauer rund 2500. A. M. SC Freiburg— Fc 08 Villingen:2(:1) Dieſes durch den Sieg der Sandhofener bedeutungslos gewordene Aufſtiegsſpiel zwiſchen dem Sc Freiburg und dem F 0s Villingen hatte am Sonntag 300 Zuschauer an⸗ gelockt, die Zeugen eines ausgezeichneten Spiels der mit ſechs Erſatzleuten(1) antretenden Freiburger Mannſchaft wurden. Die Gäſte waren der jungen eiburger Elf wohl überlegen, konnten aber die zahlreichen Torgelegen⸗ heiten gegen die hervorragend ſpielende Hintermann chaft der Einheimiſchen, in der vor allem die beiden Vertei iger eine gute Partie lieferten, nicht ausnutzen. Mittelſtürmer Hauſen brachte Villingen in der B. Mi⸗ nute in:0⸗Füßhrung, aber 15 Minuten ſpäter glich der Freißurger Linksaußen Hohenauer aus. Ein 30⸗Meter⸗ Schuß führte in der 14. Minute nach der Pauſe ür Villin⸗ gen durch Mittelläufer Walter erneut zur Führung, kurz vor Schluß, eine Minute war noch zu ſpielen, glichen die Freiburger durch Tritzler wieder aus. Schiedsrichter Leh⸗ mann(Offenburg) leitete gut. 5 Veranſtaltu⸗ a Zuruck, abe * eiße Kämf ft Im Rah rg fand verſitäts⸗Sp Länderkamp Zuſchauern ein ausgeze letzte:2⸗9 Studentewe durch einen würdig an Jahre an. durchaus v Spiel geger nuten von ztemlich kla verſität, von dem Spiel tereſſe, das Dem He beide Maur Deutſchl⸗ lin); Braun (Marburg), chen), Pryfe Ungarn: Herezeg, H. i g Die deu heit eim her wie die Un konnten. U [mit den bek denen vor Dr. Vogel während in Hatte in de Mittelläufer nur ſchwer ſtößen ſtets Ungarn ſchaft klärt nuten das 8 Läuft ſchön JIauernden Schuß Unga tet jetzt prä. äußerſt gefe ſchaft im le techniſchen zur Geltung Deutſchland ö Während Radſport m Iaufen ließ dieſer Spor heſitzen win Unternehmu erfreulicher Mannheim⸗ und durch Straßenprei vielen erha preis wurde heim— Sins auf einer Wohl bl 1 war eben [Rennen mi daß dieſer Frankfurt u Rennen nel 9 viele Meldt und wird 1 der keine K Der St während me bahn legte ſiko, denn d beweiſen. Verſuch vor 5 Nich dann m ſah auch di 1 ment entgeg einer größe ö Als erſte lange Reiſe Pedale, den und erhoff [Straßenren Die Kla vereinigt, w B. Klaſſe ur A. Klaſſe he 4 Minuten die erſten P Die Jug heim Schwe —Mannhein nicht nur d Teilnahme Schritt“ erſt ſtartet ware Bis zur wertes ereic reits nach! Schwetzinger bringt die zurück. Na mehr das 8 ziert. Hama Nagel mied fallen durch Sinsheim a unangefochte Adem lestat * ehen laſſet einen ſcharf Preisträger war. Erfreulie gültig war 1. Hi l ſtein; 3. 5 Schenk⸗B eina⸗Manbah Metz⸗Mainz Altersfal Jugendfa lich⸗Frieſenk wigs hafen; 7. Stein le⸗N Prote Lan Am Vo lieferungsg lottbek de eſuch wo man auch Generalobe langen Kr Höchſtmaße blieb von eee eee Montag, 29. Juni 1986 „Reue Maunheier Zeitung Morgen-Atsgabe Lünderſpiel der Studenten in Feidelberg * 3 55 * Im Rahmen der 550 Jahr⸗Feier der Univerſität Heidel⸗ berg fand am Sonntagnachmittag auf dem nenen Uni⸗ verſitäts⸗Sportplatz in Heidelberg ein Studenten⸗Fußball⸗ Länderkampf Deutſchland gegen Ungarn ſtatt. Vor 2000 Zuſchauern lieferten ſich die beiden Studentenmannſchaften ein ausgezeichnetes Spiel, wo es Deutſchland gelang, die letzte:2⸗Niederlage, welche die deutſche Elf bei den Studenteweltmeiſterſchaften hatte hinnehmen müſſen, durch einen Sieg auszugleichen. Dieſer Sieg reiht ſich würdig an die Erſolge der deutſchen Studenten der letzten Jahre an. Der deutſche Sieg war, auch in dieſer Höhe durchaus verdient, denn die deutſche Elf beherrſchte das Spiel gegen den kamofſtarken Gegner, von einigen Mi⸗ nuten von Beginn und Mitte der 2. Halbzeit abgeſehen, ziemlich klar. Zahlreiche prominente Vertreter der Uni⸗ verſität, von Stadt, Staat und Wehrmacht hatten ſich zu dem Spiel eingefunden, ein Zeichen für das große In⸗ tereſſe, das dem Länderkampf entgegengebracht wurde. Dem Heidelberger Schiedsrichter Selz am ſtellten ſich heide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Deutſchland: Gappa(Münſter!: Vogel, Simon(Ber⸗ lin); Braun, Dr. Vogel(Köln), Richter(Berlin); Böttcher (Marburg), Althoff(Münſter), Breindl, Gäßler(Mün⸗ chen), Pryſok(Berlin). Ungarn: Goda; Kovacs 1, Szaneo; Pazmandy, Dr. Hexezeg, Halas: Gonda, Toth Kovacs 2. Sarga, Buko⸗ elſky. Die deutſche Elf lieſerte nach anfänglicher Unſicher⸗ heit ein hervoragendes Spiel, verſtand ſich weitaus beſſer wie die Ungarn, die lediglich mit Einzelleiſtungen gefallen konnten. Ueberragend war vor allem der deutſche Sturm mit den bekannten Münchnern Breindl und Gäßler, von denen vor allem Gäßler vor dem Tore ſehr gefährlich war. Dr. Vogel als Mittelläufer lieferte ein gutes Auſbaufpiel während in der Verteidigung Simon überragte. Ungarn hatte in dem Torwart, dem rechten Verteidiger und dem Mittelläufer ſeine beſten Leute. Der Sturm fand ſich nur ſchwer zuſammen, war aber mit ſeinen ſchnellen Vor⸗ ſtößen ſtets gefährlich Ungarn findet ſich zuerſt, aber die deutſche Hintermann⸗ ſchaft klärt ſicher. Ueberraſchend fällt bereits nach 10 Mi⸗ nuten das Führungstor für Deutſchland. Der Rechtsaußen Läuft ſchön durch, flankt flach zu dem im Hintergrund lauernden Mittelläufer, deſſen ſcharſen, aber haltbaren Schuß Ungarns Torwart paſſieren läßt. Deutſchland arbei⸗ tet jetzt prächtig zuſammen, vor allem der rechte Flügel iſt äußerſt gefährlich. Zweimal rettet Ungarns Hintermann⸗ ſchaft im letzten Augenblick. Ungarn glänzt im Sturm mit techniſchen Feinheiten, kann ſich aber vor dem Tore nicht zur Geltung bringen. ſtitte der erſten Halbzeit vergrößert Deutſchland ſeinen Vorſprung auf:0. Wiederum iſt es Während man in früheren Jahren im Mannheimer Radſport mehrere und nicht unbedeutende Straßenrennen laufen ließ, wurde es in den letzten Jahren gerade in dieſer Sportart ſehr ruhig. In Mannheim⸗Ludwigshaſen heſitzen wir wohl zahlreiche Radſportvereine, aber der Unternehmungsgeiſt ſcheint ſehr ſchwach zu ſein. um ſo erfreulicher iſt die Tatſache, daß der Radf.⸗Verein 1897 Mannheim⸗Waldhof die Initiative an ſich geriſſen hat und durch die Ausrichtung ſeines traditionellen„Großen Straßenpreiſes“ wenigſtens eine Stroßenprüfung von ſo vielen erhalten bleibt. Der 21 Mannheimer Straßen⸗ preis wurde am Sonntagvormittag auf der Strecke Mann⸗ heim— Sinsheim Mannnheim(105 Km.) ausgekämpft, alſo auf einer Strecke die ſchon ſo manches Rennen erlebte. Wohl blieb das Meldeergebnis für die reichsoffene Veräanſtaltung hinter den hochgeſchraubten Erwartungen Zurucr, aber, die Koneurrenz wax doch noch ſo, daß ſich eiße Kämpfe guf der Strecke entwickeln mußten. Es war eben ein Kroßes“ Pech für den Veranſtakter, der ſein [Rennen mit großer Liebe und Sorgfalt aufgebaut hatte, daß dieſer Straßenpreis mit zwei Konkurrenzen in Frankfurt und Stuttgart zufammenſiel, denn dieſe beiden Rennen nehmen natürlich den Mannheimer Rennen ſehr viele Meldungen weg. Auf alle Fälle hat man gelernt und wird wohl im nächſten Jahr einen Termin finden, der keine Konkurrenz im Rücken hat. Der Start zum Rennen war in Neu oſt heim während man das Ziel auf die Phönir⸗Radrenn⸗ bahn legte. Letztere Maßnahme war immerhin ein Ri⸗ ſtko, denn die Richtigkeit dieſer Maßnahme mußte ſich erſt beweſſen. Wir erinnern uns, daß man einen ähnlichen der vor vielen Jahren auf dem VfR⸗Platz machte, der lich dann mehr oder weniger als Fehlſchlaa erwies. Man ſah auch diesmal mit gemiſchten Gefühlen dem Erperi⸗ ment entgegen und man war geſpannt, ob ſich im Falle einer größeren Spitzengruppe der Verſuch bewährt. Als erſte Klaſſe begaben ſich die Altersfahrer auf die lange Reiſe. Friſch und froh trat das kleine Feld in die Pedale, denn jeder der Teilnehmer hatte Siegeshoffnungen und erhoffte eine Verſchonung vor den Tücken der Straßenrennen. Die Klaſſen C. B. A wurden zu einer Konkurrenz vereinigt, wobei die C. Klaſſe 2 Minuten Vorgabe vor der B. Klaſſe und die B. Klaſſe 2 Minuten Vorgabe vor der A. Klaſſe hatte. Die Spitzenklaſſe hatte alſo insgeſamt 4 Minuten Vorgabe aufzuholen, wollte ſie im Kampf um die erſten Plätze ein Wörtchen mitreden! Die Jugend fuhr ihr Rennen auf der Strecke Mann⸗ heim Schwetzingen—Plankſtadt- Wieblingen— Seckenheim Mannheim(40 Km.) Erfreulich ſind in dieſer Klaſſe nicht nur die ſehr ſtarke Beteiligung, ſondern auch die Teilnahme von Jungens, die erſt kürzlich im„Erſten Schritt“ erſtmals oſfizell in einer größeren Prüfung ge⸗ ſtartet waren. Bis zur Kontrolle in Sinsheim hat ſich nichts nennens⸗ wertes ereignet. Von der A⸗Klaſſe wurde die B⸗Kloſſe be⸗ reits nach Rheinau erreicht, mit der G⸗Klaſſe wurde in Schwetzingen aufgeſchloſſen. Die Steigung bei Eſchenbach bringt die erſte Sprengung, 8 Fahrer bleiben geſchlagen zurück. Nach Sinsheim zerreißen die Steigungen immer mehr das Feld ſo daß ſich die Spitze auf 6 Mann redu⸗ ziert. Hamm reißt dann aus, wird aber von Hilpert und Nagel mieder erreicht. Schenk⸗Berlin und Huth⸗Mainz fallen durch eine Schwäche ab, auch Gräſer war ſchon nach Sinsheim abgefallen. Hilpert, Nagel und Hamm fahren unangefochten nach Hauſe. Hamm muß aber auch noch auf Teil ſeine beiden Kameraden inſola Defekt 2 00 letztut ad ehen laſſen, ſo daß auf der Bahn Hilpert und Nagel einen ſcharfen Endkampf zeigen. Paarweiſe kommen die Preisträger ein, der beſte Beweis daß der Kampf hart war. Erfreulich war, daß die Organiſation durchaus muſter⸗ gültig war und auch die Einfahrt auf die Bahn klappte. Die Ergebniſſe: 0 1. Hilbert ⸗Frankenthal:53 Std.; 2. Nagel⸗Eggen⸗ ſtein; 3. Hamm⸗Mannheim:54: 4. Huth⸗Mainz:56; 5. Schenk⸗Berlin; 6. Klein⸗Mörlheim:57 Std.; 7. Sve⸗ eina⸗Maneiheim; 8. Dobler⸗Ludwigshafen:00 Std.; 9. Metz⸗Mainz. Altersfahrer: 1. Meisner⸗Mannheim. 5 Jugendfahrer, 40 Km. J. Ullrich⸗Mannheim: 2. Ull⸗ kich⸗Frieſenheim; 3. Buchholz⸗Mannheim; 4. Nielhas⸗Lud⸗ wigshafen; 5. Hengſt⸗Karlsruhe; 6. Ziegler⸗Mannheim; 7. Steinle⸗Mannheim. Proteſt im deutſchen Sprung- Derby Landrat unter Oberwachtmeiſter Nippe Am Vortage des Horner Derbys wurde über⸗ lieferungsgemäß auf dem Turnierplatz in Klein⸗ lottbek das deutſche Sprungderby entſchieden. Der eſuch war außerordentlich ſtark, u. a. bemerkte man auch Generalfeldmarſchall von Blomberg und Generaloberſt Frhr. von Fritſch. Auf dem 1260 Mtr. langen Kurs mit 25 Hinderniſſen, die z. T. die Höchſtmaße der ſchwerſten Wettbewerbe überſchritten, ieb von 41 Bewerbern nur der Mecklenburger Olympiſchen Spiele zu ſchonen⸗ Deutſchland beſiegt Angarns Studenten:2 der Rechtsaußen, der ſeinem Läufer auf und davon geht und mit placiertem Schuß den Gäſtetorwart zum zweiten Male ſchlägt. Die nächſte Minute ſieht jeoͤoch Ungarn erfolgreich. Vom Anſpiel weg erzwingen die Magyaren die 1. Ecke, die ſchön hereingegeben, von dem Halblinken mit prächtigem Kopfball zum erſten Tor verwandelt wird. Trotzdem be⸗ herrſcht die deutſche Elf jetzt klar den Kampf. Ungarns Läuferreihe und Verteidigung müſſen ſchwer arbeiten, um weitere deutſche Erfolge zu verhindern. Mit etwas Glück gelingt dies vorerſt, denn ein Schuß des deutſchen Rechts⸗ außen prallt von der Querlatte zurück und einen Bomben⸗ ſchuß des Halblinken hält der Torwart in ausgezeichneter Manier. Faſt mit der letzten Minute wäre Ungarn bei⸗ nahe der Ausgleich geglückt, aber Gappa im deutſchen Tor kann einen abgeprallten Ball dem ungariſchen Halblinken gerade noch vom Fuße nehmen. Halbzeit 211 für Deutſch⸗ land. Auch die zweite Halbzeit ſieht Deutſchland im An⸗ griff. Ein Schrägſchuß des Linksaußen geht wieder an die Latte und eine ausſichtsreiche Vorlage von rechts verpaßt Gäßler 2 Meter vor dem Tor. Ungarn kommt nur noch ſelten aus der eigenen Hälfte, aber die ausſichtsreichſten Schüſſe prallen an der gegneriſchen Deckung ab. Das dritte Tor ſcheint ſicher zu ſein, als Gäßler 3 Meter vor dem Tor eine Vorlage aufnimmt und ins Tor läuft, aber inſtinktiv hat ſich der ungariſche Torwart geworfen und Gäßler den Ball vom Fuß geſchlagen. Der linke ungariſche Läufer ſcheidet verletzt aus, kann aber nach einigen Minuten wie⸗ der erſcheinen. Ein Strafſtoß bringt Deutſchland endlich den verdienten dritten Erfolg. Gäßler ſchießt unheimlich ſcharf in die rechte obere Ecke und gegen dieſen Schuß iſt Ungarns Torwart machtlos.:1. Dieſer Erfolg war allerdings auch notwendig, denn wiederum vom Anſpiel weg gelingt Ungarn das zweite Tor. Die deutſche Verteidigung bringt den Ball nicht weg und ſchon prallt ein Schuß vom linken Pfoſten ins Tor.:2. Ein Fehler der ungariſchen Vertei⸗ digung bringt aber Deutſchland auf:2. Breindl nimmt dem linken Verteidiger auf der Auslinie den Ball ab und läuft ungehindert ins Tor. Die nächſten Minuten ſehen Ungarns Torwart in ganz hervorragender Form. Hinter⸗ einander lenkt er einen Schuß von Gäßler und Pryſek um die Torpfoſten. Böttcher, der deutſche Rechtsaußen, ſcheidet zwar verletzt aus, aber trotzdem iſt Deutſchland überlegen. Breindl arbeitet ſich rechts prächtig durch und paßt ſo be⸗ rechnet zur Mitte, daß Breindl nur noch einzuſchieben braucht:2. Wenige Minuten ſpäter iſt Schluß. Großer Straßenpreis von Mannheim Hilpert⸗Frankenthal Sieger vor Nagel-Eggenſtein und Hamm-Mannheim Landrat, der ſich im Beſitz der 1. Schwadron des Oberkommandos des Heeres in Berlin befindet, unter Oberwachtmeiſter Nippe fehlerlos. Irrtüm⸗ licherweiſe wurden ihm zunächſt vier Fehler ange⸗ kreidet, ſo daß es erſt eines Proteſtes bedurfte, ehe der Sieg Landrats feſtſtand. Mit vier Fehlern teil⸗ ten Wange unter Oblt. Schlickum, Maren unter Frl. Metzger und Arnim unter Frau Irmgard von Opel den zweiten Platz Zu bemerken iſt noch, daß Arnim erſt am letzten Sprung die Fehler⸗ punkte machte und Frau von Opel beinahe ihren Sieg aus dem Vorjahre wiederholt hätte. Ferro unter SS⸗Unterſturmführer Betzel wurde mit 7 Fehlern Fünfter. Die erſte Klaſſe der Kayallerie; ſchule Hannover war nicht am Start, um ſich für die e Würzburger Regatta Der erſte Tag Auf dem Untermain bei Zell begann am Samstag die 34. Würzburger Ruderregotta bei gutem Wetter und glat⸗ tem Waſſer; nur hätte der Beſuch auch etwas beſſer ſein können. Die ſportlichen Leiſtungen in den einzelnen Rennen waren gut. Bemerkenswert iſt der Doppelſieg des für die Hamburger Jahrhundert⸗Regatta verpflichteten Offenbacher Jungmannen Beck in den beiden Einer⸗ rennen des Tages. Im Erſten Vierer gab es einen ſpan⸗ nenden Kampf zwiſchen den Frankfurter Germanen und dem Münchener Ré. Abſchluß des erſten Tages bildete der Erſte Achter, bei dem der Würzburger RV wegen Er⸗ kronkung eines Ruderers einen Gießener Ruderer in das Boot nehmen mußte. Das Würzburg/ Gießener Boot unterlag knapp der Frankfurter Germania. Die Ergebniſſe: Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. RK Bamberg 552,6; 2. We Ofſenboch⸗Bürgel:53.— Erſter Achter: 1. Fran k⸗ furter RG Germania 513,8; 2. Renngemeinſchaft Würzburger RV/ Gießener RG:14.— Zweiter Vierer: 1. Münchener RC:50,6; 2. Würzburger Rc Bayern :55,45 Regensburger RV aufgegeben.— Junior⸗Einer: 1. Walter Beck(Offenbacher RG Undine):39; 2. Wer⸗ ner Rehaber(Paſſauer RV). Anfänger⸗Vierer: 1. Oſfſenbocher RG Undine:02; 2. RV Hellas Offenbach 606,2; 3. Würzburger Re Bayern:12.— Hoch⸗ ſchul⸗Vierer: 1. Würzburger RB 558,2; 2. Akade⸗ miſcher R Würzburg:05.— Erſter Junior⸗Vierer: 1. RE Bamberg 552,2; 2. Waſſerſport Bürgel:52,4 3. Regensburger RV:52,83.— Jungmann⸗Einer: 1. Wal⸗ ter Beck(Offenbacher Rh Undine]:15,4; 2. Werner Rehaber(Paſſauer RV):43.— Erſter Senior ⸗ Vierer: 1. Frankfurter RG Germanio:44; 2. Mün⸗ chener RC:44; 3. Würzburger RC Bayern 6105. Marieluise Horn ſiegt weiter Wimbledon am Samstag ohne Aeberraſchung Rechtes Tenniswetter, ſonnig, aber nicht zu ſchwül, hatte die vielen Tennisfreunde Londons und der näheren Um⸗ gebung hinausgelockt nach Wimbledon, wo die internatio⸗ nalen engliſchen Meiſterſchaften am Samstag programm⸗ mäßig abgewickelt werden konnte. Im Männer⸗Einzel diente der Samstag der Ermittlung der„letzten Acht“. Nach von Cramm, Alliſon, Auſtin und Budge, die dieſe Runde ſchon am Vortage erreicht hatten, qualifizierte ſich nun auch Perry, Crawford, Grant und Quiſt, ſo daß das Viertel⸗ finale von„oben“ nach„unten“ folgende Paarungen vor⸗ ſieht: Perry Grant, Quiſt—Budge, Auſtin—Aziſon, Craw⸗ kord—von Cramm. Perry zeigte ſich gegen den Neuſee⸗ länder Malfroy in beſter Form, ſein leichter:2,:2, 64. Sieg ließ bei den zahlreichen Zuſchauern die Anſicht auf⸗ kommen, daß es dem Engländer glücken werde, zum ͤritten⸗ male nacheinander Sieger in Wimbledon zu werden. Während Perry und Malfroy auf dem„eentrecourt“ um den Eintritt in die fünfte Runde kämpften traten auf einem der zahlreichen, hübſch zwiſchen Roſenonlagen ge⸗ betteten Nebenplätzen Deutſchlands Spitzenſpielerin Ma rieluiſe Horn und die Holländerin Rollin⸗Cou⸗ guerque zum Kampfe an. Die Wiesbadenerin begei⸗ ſterte die wenigen Zuſchauer durch einen ſchönen und glat⸗ ten 613, 650⸗Erfolg. Die Deutſche bevorzugte wieder ihr ſcharfes und wuchtiges Grundlinienſpiel und brachte die nicht mehr ganz junge Holländerin ans Laufen und ge⸗ wann den erſten Satz ſchnell 678. Im zweiten Satz ſpielte Marteluiſe noch freier und vielſeitiger, feine Flug⸗ und Stoppbälle wechſelten mit wohldurchdachten Netzangriffen. Und da die Holländerin im Aufſchlag und auf Rückhand ziemliche Schwächen hatte, war das Ende bald herbeige⸗ kommen. Um die nächſte Runde zu erreichen, muß die Wiesbadenerin die Engländerin Curtus ausſcholten. Dieſe Runde, die fünfte, hoben die Amerikanerin Helen Jacobs Die Meiſterſchaften der Gaue Württembergiſche Meiſterſchaften Am erſten Tage der württembergiſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften hatten ſich bei warmem, aber nicht ſchwü⸗ lem Wetter in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn nur wenige Zuſchauer eingefunden. Die Bahn war durch den Regen der letzten Tage etwas aufgeweicht. Die beſte Lei⸗ ſtung des erſten Tages vollbrachte der unverwüſtliche Sprin⸗ termeiſter Borchmeyer, der die 100 Meter in 10.5 leicht ge⸗ wann, obwohl er am Start ſchlecht abkam. Auf der läng⸗ ſten Strecke, 10 000 Meter fehlte Bertſch und nachdem auch Rapp infolge einer alten Muskelverletzung nach 7500 Mtr. aufgeben mußte, war der Weg zum Siege für Helber 2 frei. Im Weitſprung kam Bäumle, der noch zu wenig Training hatte, wohl zum Siege, aber nicht über die 7⸗Meter⸗Grenze. Die Ergebniſſe: Borchmeyer(Stuttgarter Kickers) 10.5; 2. Jetter 1(Tgö. Balingen) 10,8; 3. Sumſer(Stuttgarter Kickers) 10,9; 4. Laich(VfB Stuttgart) 11,1. 10 000 Meter: 1. Helber 2(Reichsbahn⸗ und Poſt S Stuttgart) 88:84.6; 2. Birkhold(TV Altenſtadt) 34:02.4; 3. Jahn (Tgd Eßlingen] 34:22.67 4. Heft(Tgo Göppingen) 34:43.2. — Weitſprung: 1. Bäumle(Ulmer J 94).99 Meter; 2. Storz(Stuttgarter Sportſchule).79; 3. Staudacher(Po⸗ lizei Stuttgart).79 Meter; 4. Stingel(Tgd Leonberg).75 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Eppenſteiner(Stuttgarter Kik⸗ kers! 13.87 Meter; 2. Fink(Stuttgarter Kickers) 13.75 Meter; 3. Leitner(TSV Fellbach) 13.28 Meter; 4. Streicher (Tad Troſſingen) 13.02 Meter.— Hammerwerfen: 1. See⸗ ger(Stuttgarter Kickers) 46.50 Meter; 2. Schleicher(Stutt⸗ garter Kickers) 45.09 Meter; 3. Zorn(Heilbronn 96) 45.13 Meter; 4. Streicher(Tgöͤ. Troſſingen] 42.69 Meter. 100 Meter: 1. Favoritenſiege in Südweſt Am erſten Tage der Südweſtmeiſterſchaften im Darm⸗ ſtädter Hochſchulſtadion hatten ſich nur wenige Zuſchauer eingefunden. Es gab einige prächtige Kämpfe und aach achtbare Leiſtungen, im allgemeinen blieben die Favoriten ſiegreich. Die 100⸗Meter⸗Entſcheidung holte ſich Hornber⸗ ger in 10.5 Sek. vor dem überraſchend ſchnellen Kerſch (Frankfurt). Ueber 10 000 Meter war Haag(Darmſtadt) ſtark überlegen. Sein junger Vereinskamerad Waffen⸗ ſchmiot hielt ſich noch am beſten zu ihm, verlor aber bis zum Ziel doch noch 300 Meter an Haag. Im Hammerwer⸗ fen fiel der Saarbrücker Becker durch ſeine Beſtändigbeit auf, er ſiegte mit 49.80 Meter. Ausgezeichnet war auch die Zeit von 12 Sekunden, mit der Frl. Eckert die 80 Meter Hürden gewann. Die Ergebnaſſe: 100 Meter: 1. Hornberger(Frankfurt) 10,5; 2. Kerſch (Allianz Frankfurt) 10,7; 3. Wiedenhöfft(DSC Saarbrücken) 10,8. 10000 Meter: 1. Haag(Darmſtadt) 98) 32:42; 2. Waffenſchmidt(Darmſtadt) 98) 33:21,8; 3. Siegel(Poſt Frankfurt) 38:45,6.— Weitſprung: 1. Haſ finger(Poſt Frankfurt) 7,02 Meter; 2. Witte(Poſt Frankfurt a..) 6,94 Meter. Stabhochſprung: 1. Rüeg(Dec Saar⸗ brücken) 3,70 Meter; 2. Hyronimus(JG-SV Frankfurt) „40 Meter.— Kugel: 1. Lampert(Dec Saarbrücken) 14,72 Meter; 2. Meier(JSV Frankfurt) 13,55 Meter; 3. Thur(Lud wigshafen)) 13,29. Hammer: 1. Becker [DS Saarbrücken) 49,80 Meter; 2. Liſt(Neu⸗Iſenburg) 46,09 Meter; 3. Fiſcher(Eintr. Frankfurt) 43,46 Meter. Frauen: 80 Meter Hürden: 1. Eckert(Eintr. Frank⸗ furt) 12,0; 2. Manger(88S Frankfurt) 13,0; 3. Stephan (Darmſtadt) 98) 15,2. Diskuswerfen: 1. Reutter (Frankfurt) 38,77 Meter; 2. Schumann(Lambsheim) 35,64 Meter; 3. Auer(Darmſtadt 98) 34,47 Meter.— Hochſprung: 1. Jach(Eintr. Frankfurt) 1,44 Meter; 2. Stolpe(DS Lammers ausgeſchloſſen Brandenburgiſche LA⸗Meiſterſchaften Die brandenburgiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften wur⸗ den am Samstag bei beſtem Wetter im Allianz⸗Stadion, wo ſich nur wenige Zuſchauer eingefunden hatten, begonnen. Die beſte Leiſtung vollbrachte der deutſche Meiſter Hamann, der über 400 Meter, auf der vierten Bahn laufend, und bedrängt in 68,5 Sekunden ſiegte. Europarekordmann Hans Wöllke ſtellte durch ſeinen überlegenen Sieg im Kugel⸗ ſtoßen mit 16.25 Meter ſeine große Beſtändigkeit erneut unter Beweis. Im 100 Meter⸗Endlauf wurde Altmeiſter Georg Lammers nach vier Fehlſtarts ausgeſchloſſen, ſo daß Fiſcher(BT) in 11.1 Sek. zum Siege kam. Erwin Blaſk holte ſich die Meiſterſchaft im Hammerwerſen mit 48.82 Meter. Bei den Frauen war der Sieg von Frau Le Viſeur über 80 Meter Hürden mit 12.6 Sek. hervorzuheben. Von den bekannteſten Sportlern fehlten Wegener(Schöne⸗ berg) und Rothbart(Siemens). ASW Köln ſtellt die Meiſter Obwohl einige der beſten Athleten des ASV Köln in Bonn weilten, ſtellte er doch bei den Gaumeiſterſchaften vom Mittelrhein im Kölner Stadion die meiſten Titel⸗ träger. Im 100⸗Meter⸗Lauf ſiegte Vogelſang in 10.9 Sek. knapp vor ſeinen beiden im toten Rennen einkommenden Klubkameraden Vorwerk und Vent. Sachſenmeiſterſchaft in Glauchau Die Sachſenmeiſterſchaften in Glauchau hatten darunter zu leiden, daß ſie auf einem völlig neuen und bisher noch nicht benutzten Platz ausgetragen wurden. Da die Bahn ſchwer war, waren die Ergebniſſe nicht überragend. Harbig gewann die 200 Meter in 22.5 Sek. Die einzige Frauen⸗ Entſcheidung im Diskuswerfen holte ſich Käthe Krauß (Dresden) mit 37.77 Meter. Die Ergebniſſe: 200 Meter: Harbig(Dresden) 22,5 Sek.— 10 000 Meter: 1. Gebhardt(Dresden) 32:13 Min.— 3000 Meter Hiuder⸗ nis: 1. Aſſer(Chemnitz) 10:08.— Hochſprung: Bornhöfft (Limbach).87 Meter.— Kugel: Herfurth(Leipzig) 14,11 Meter.— Hammer: Niemeyer(Dresden) 45.24 Meter.— Frauen: Diskus: Krauß(Dresden) 37.77 Meter. Deutſche Hochſchulmeiſterſchaſten Rund 1000 Studenten und Studentinnen aus 50 Hoch⸗ ſchulen traten am Samstag in der Bonner Gronau⸗ Kampfbahn zu den Meiſterſchaftskämpfen in der Leicht⸗ athletik, im Schwimmen und Tennis an. Das Wetter war gut, der Platz war nicht in allerbeſter Verfaſſung, ſo daß die Ergebniſſe keineswegs überragten. Die Leicht⸗ athleten beſtritten einen Mannſchaftskampf über 10 Wett⸗ bewerbe. Nach den Ergebniſſen des erſten Tages liegen Köln vor Berlin, Marburg vor Münſter und Freiburg, Kiel vor Hannover in Führung. In den Tennis⸗Vor⸗ kämpfen hält Berlin die Spitze. Die verſammelten Stu⸗ denten und Studentinnen ſandten an Reichsminiſter Ruſt, den Schirmherrn des Studentenſports, folgendes Tele⸗ gramm:„1000 deutſche Studenten und Studentinnen aus 50 Hochſchulen kämpfen in Bonn um die deutſchen Hoch⸗ ſchulmeiſterſchaften und grüßen ihren Reichsminiſter und Schirmherrn und Förderer der deutſchen Hochſchulen.“ Die Ergebniſſe: Hochſprung: 1. Weinkötz⸗Köln 1,90 Meter; 200 Meter: 1. Vollmert⸗Köln 22,1; 2. Zoumer⸗Bonn 2,4; Speer⸗ werfen: 1. Hahnebuth⸗Marburg 58,08 Meter; Weitſprung: 1. Fromm⸗Berlin 6,68 Meter; 4mal 100 Meter: 1. Frei⸗ burg 44,7 Sek.; 3000 Meter: 1. v. Ruffin⸗Berlin gel; Kugel: 1. Bartelt⸗Marburg 13,33 Meter; 800 Meter: 1. Franzmeyer⸗Freiburg:58,4; Amal 400 Meter: 1. Univer⸗ ſität Berlin:26,5 Min. Dit Buhnrennen des Sonntags Weimer Stuttgart Sieger im Fliegerhauptfahren Saurbrücken) 144 Meter; 3. Walter(Darmſtadt 98) 134 Meter. 55 Neben dem Straßenrennen, das der Radfahrerverein 1897 am Sonntag zur Durchführung brachte, wurde auch bei der Bahnveranſtaltung am Nachmittag ſehr guter Sport geboten. Obwohl der Veranſtalter durch das Straßenrennen kein ſo großes Feld als bei früheren Kämpfen beiſammen hatte, da die Fahrer des Sinsheimer Kurſes nachmittags nicht ſtarteten, wurde eine ſtattliche Anzahl Fahrer bei der Begrüßungsrunde vorgeſtellt. Aus Stuttgart hatte ſich wieder Weimer eingefunden, der zum erſtenmal in Mannheim mit ſeinem neuen Partner Lang⸗ hoff⸗Bielefeld antrat, Mertens⸗Dortmund war mit ſeinem vorjährigen Partner Mühr⸗Stuttgart zur Stelle, außer⸗ dem waren Aymans⸗Krefeld, Stamm, Küſter und Klein⸗ ſorg⸗Köln, Guyk, Herte, Krimme⸗Gladbeck, Blach⸗Mainz, Wachtmeiſter⸗Berlin, Bork und Nimpſch⸗Dortmund, Krö⸗ ner und Kurz⸗Stuttgart, ſowie die Mannheimer Berner, Leichert und Rößler zur Stelle. Den Anfang der Rennen bildete das Fliegerhauptfahren über 1000 Meter. Der erſte Verlauf ſah in Weimer⸗Stuttgart den ſiche⸗ ren Sieger, der Krimme auf den 2, Platz verwies. Einen ſpannenden Kampf gab es im zweiten Verlauf, den Lang⸗ hoff im Spurt gegen Berner für ſich entſcheiden konnte. Mertes⸗Dortmund hieß der Sieger des dritten Verlaufes, wührend Wachtmeiſter den 2. Platz einnahm. Den vierten holte ſich Küſter⸗Köln ſicher vor Mühr⸗Stuttgart, der nach ſchönem Kampf Blach auf den 3. Platz verweiſen konnte. Wimbledon noch einige Erfolge verzeichnen. und die kleine Chilenin Anita Lizana, die auch in der Vorſchlußrunde aufeinander treffen, bereits erreicht. Der letzte Verlauf war eine ſichere Sache von Kleinſorg Im Männer Doppel gab es Dreiſatzſiege von Alliſon⸗van Ryn über die Franzoſen Pellizza⸗Petra und Hughes⸗Tuckey über die Griechen Nicolaides⸗Staltos. Im übrigen ſei noch erwähnt, daß„Maſter Jack“ Crawford gegen den Engländer Lee erheblich zu kämpfen hatte, ehe ihm die nächſte Runde ſicher war. Der kleine Bitſy Grant dagegen war mit MeGrath bedeutend ſchneller fertig. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Perry— Malfroy:2,:2,:4; Craw⸗ ſord— Lee 715,:4,:7; Grant— MeGrath 618, 614,:0. Frauen⸗Einzel: Horn Rollin⸗Couguergue 613,:0 Mathien— Andrus 614, 476,:8; Lizana— Heeley 63,:8; Jacobs— de la Voldene 614, 613. änner⸗Doppel: Alli⸗ ſon⸗van Ryn— Wellizza⸗Petra 61, 715, 63, Hughes⸗ Tuckey— Nicolaides⸗Stalios:2, 671, 618. * Am Samstagnachmittag konnte das deutſche Tennis in Unſer Da⸗ bis pokal doppel von Cramm⸗ Henkel fand in den Engländern Slark⸗de Manby keine Gegner und ſiegte leicht mit:0,:2,:5. Cramms Aufſchlag und harter Vorhand ließ die Engländer nicht ins Spiel kommen Der Kieler Lund ſpielte zuſammen mit dem ſpaniſchen Spitzen⸗ ſpieler Enrico Maier. Beide ergänzten ſich ausgezeichnet und fertigten das öſterreichiſche Davispokaldoppel in vier Sätzen ohne größere Mühe 715,:6,:3, 614 ab. Ba⸗ waroſki⸗Metaxa konnten ſich nur zeitweiſe zu großem Wi⸗ derſtand zuſammenreißen. Die Ergebniſſe: Mäner⸗Doppel: von 1— Slork de Manby :0,:2, 725; Lund⸗Maier— waroſki⸗Metaxa:5, 416, 613, 614. Männer⸗Einzel: Quiſt— Butler:8,:5,:7. und Aymans, die nur Rößler auszuſchalten hatte. Einen wunderbaren Kampf brachte der erſte Zwiſchenlauf, bei der Spurtrunde geht Berner los, wird aber bis zur Gegengerade gehalten, und fetzt ſetzt Weimer zu einem Spurt an, der ihn an die Spitze bringt und die er nicht mehr abgibt, Mertens kann ſich im Schlußſpurt an die 2. Stelle ſetzen. Auch der zweite Lauf war hart umkämpft, Aymans ſiegte hier vor Küſter, die ſich damit ebenfalls für den Endlauf qualifizierten. Im Endlauf des Fliegerhauptfahrens ſtanden ſich demnach Weimer, Mertens, Aymaus und Küſter gegen⸗ über, die ſich über die 1000 Meter einen harten Kampf lieferten. Gemächlich ſchleichen die Fahrer bis zur Schluß⸗ runde um das Oval. Weimer liegt an der Spitze und kann ſie bis zum Ziel halten. Mit halber Radlänge folgt Aymans, der Mertens knapp auf den 3. Platz verweiſt. Zum Ausſcheidungsfahren der Nichtplacierten des Flie⸗ gerlaufes traten 14 Fahrer an. Ueberraſchend mar hier das Ausſcheiden von Nimpſch in der dritten Runde. Sie⸗ ger dieſes Rennens wurde Stamm vor Krimme; auf den nächſten Plätzen folgten Gayk und Mühr. Im dritten Rennen traten doch noch die Straßenfahrer in Aktion, die ein Punktefahren über 25 Runden mit 5 Wertungen ausfuhren. Da die Fahrer aber eifrig von ihrem Frei⸗ lauf in den Straßenmaſchinen Gebrauch machten, wurden ſchließlich nur 15 Runden gefahren. Gräſer⸗Mannheim holte ſich mit 4 Spurtſiegen und 18 Punkten den Sieg vor Achbacher⸗Zuffenhauſen 14 Punkte; 3. wurde Schall⸗ Waldhof 11 Punkte, während Pflug⸗Phönix mit 5 Punk⸗ ten auf den 4, Platz kam. Mar Schmeling vom Führer empfangen Der frühere deutſche Weltmeiſter im Schwergewichts⸗ boxers, Max Schmeling, der nach ſeinem hervorragenden Sieg über den Neger Joe Louis auch ſetzt wieder die größte Anwartſchaft auf den Weltmeiſtertitel beſitzt, war am Samstagmittag mit ſeiner Frau Anny Ondra⸗Schme⸗ l ſeiner Mutter Gaſt des Führers in der Reichs⸗ antzlei. Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Gau Südweſt: S Wiesbaden— 1. F Kaſſerslautern 5707 Reichsbahn Frankfurt— Germania 04 Ludwigshafen :2; Sportfr. Saarbrücken— MS Darmſtadt:1. 5 2. Schlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal: 1860 Mün⸗ chen— 1. Fc Pforzheim(Sa) 33 nach Verl.; Wormatia Worms— Vingſt 05 11:1; Fe 05 Schweinfurt S Feuerbach:2; 1. SS Ulm— Freiburger FC:0. FFFFFFTFTFTFTFTFTCTFTTFFTTTTTTTTTTTTTTTTbT Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl OnnoEiſenbart⸗Handelstetl: Dr. Fritz Bode Lokaler Tell: i. V. Richard Schönfelder Sport: Willy Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdtenſt: i. u. Richard Schön⸗ felder Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fri Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. J. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. V 1938: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 2140 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20520 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bei Rückporie 10. Seite/ Nummer 291 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 29. Juni 1936 Ein großer Erfolg Der spannende Terra-Fllm 1 Nur noch bis einsc mit Kari Peter Voss Hilde von Stolz, Th. Loos Hannes Selzer Vorher: Llesl Karlstadt und Karl Valentin 3363 „Beim Rechtsanwalt“ Beginn:.00..20. Lest die NN Es sollte hl. Freitag, 3. Juli zeigen wir den grogen fil Tonfilm in den Schauburg. 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