ktober 1936 1 7 7 Fr Ge 60 Pfg. 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: s monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren ellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. zoſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nem a zeit Mannheim für iſt die Anzeigen ⸗ Konkurſen wird ke. Anzeigen in beſtimmee Anzeigenpreiſe ennig, 79 wm breite Textmill ailten⸗ und Kleinanzeiger Allgemein gültig vergleichen oder Keine Gewähr für onderen Plätzen und fernmündlich erteikr⸗ Serichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe K Wehren Begebenhele Spielfilm stsrege t dem die Rege un cher und noche n fte ein mitr de Eindrinęlichreit cg schuf. J BdSTOW Theod. loo D. A. Böhme paul Döhlle dam Weidemann tung: Karl ittef ö Verrffer .30(.68 .00.30 re zugelassen— London, 2. Oktober. Nach der großen Aufrüſtungserklärung Sir Samuel Hoares befaßte ſich die konſervative Partei⸗ konferenz in Margate mit der Kolonialfrage. Der konſervative Abgeordnete Sandys brachte eine Entſchließung ein, in der die Regierung um eine Verſicherung erſucht wird, daß die von Simon im März 1935 in Berlin abgegebene Er⸗ klärung, die Abtretung irgendeines britiſchen Mandatsgebietes ſolle nicht erörtert werden, immer noch die unveränderte Stellungnahme 0 der Regierung darſtelle. O(Fnde 12.40 Wöhnliche 1 5. 5 5 8 5 n ö I Vom wirtſchaftlichen Standpunkt, ſo erklärte San⸗ Ste Agen s dabei, wäre der Verluſt dieſer Gebiete für Eng⸗ 5 d ebenſo unbedeutend wie ihr Gewinn für Deutſchland(). Vom militäriſchen und ſtrategiſchen Standpunkt jedoch würde ſich eine unermeßliche Ge⸗ ſahr für England ergeben. Sandys Ausführungen wurden von der Konfe⸗ renz mit Beifall aufgenommen. Der Regierungsſtandpunkt wurde hierauf von Sir Samuel Hoare dargelegt. Er wies zu⸗ nächſt darauf hin, daß ſowohl Miniſterpräſident Baldwin im April als auch Außenminiſter Eden Ende Juli zwei ſehr klare Mitteilungen zu dieſer Frage gemacht hätten. Baldwin habe u. a. geſagt, daß die Regierung die Frage irgendeiner Mandats⸗ übertragung weder von ſich aus noch mit den Dominions erwogen habe und daß ſie nicht die Abficht habe, ſie auſzu werfen. Baldwin habe ferner verſichert, daß die Regierung keine Ver⸗ pflichtungen ohne umfaſſendſte Ausſprache im Unter⸗ haus eingehen würde. Die Erklärung Edens ſei ebenſo durchdacht ge⸗ weſen und ebenſo von der ganzen Regierung ge⸗ nehmigt worden. Eden habe geſagt, daß, ſoweit die engliſche Regierung betroffen ſei, eine Uebertragung von Mandatsgebieten große Schwierigkeiten oraliſcher, politiſcher und rechtlicher Art würde. Er habe ferner die Hoffnung daß, nachdem immer noch ſo viele internationale Fragen der Löſung harrten, niemand den Wunſch haben würde, zu dieſer Zeit eine weitere Urſache für ernſte Schwierigkeiten zwiſchen den Nationen zu ſchaffen. Hoare fügte hinzu: „Ich hoffe, daß man in der gegenwärtigen ſchwie⸗ rigen internationalen Lage von mir nicht erwar⸗ 8 der Film, der Srobstädten ehen erregt. Wäöltigendes, Unstl. Ereigni- wird rt behandelt, 1 ädchen tet, dieſe Erklärungen auszuarbeiten oder zu er⸗ — weitern. Die Regierung iſt ſich ebeuſo ſehr wie aun angeht jeder der hier Anweſenden der Schwierigkeiten und — Einwendungen gegen die Madatsübertragung be⸗ ab 80 Nl, wußt. Die Annahme der vorgeſchlagenen Ent⸗ erbrochen! ſchließungen könnte die Regierung daher nicht noch vorſichtiger machen, als ſie es bereits iſt. Ihre Annahme kann jedoch im gegenwärtigen empfindlichen Zuſtand der internationalen An⸗ gelegenheiten die Stellungnahme der Regierung nicht ändern. Die Regierung hält an der Er⸗ klärung vom letzten Juli ſeſt.“ „Nach einer weiteren Anſprache des Abgeordneten Sandys wurde deſſen Entſchließung unter Begeiſterung angenommen. E wiſchen den Erklärungen Sir Hoares und den Forderungen der Konſervativen beſteht ein Unter⸗ a Die Konſervativen 12 ur ani ordne log eber 17 2 ä ſchted der nicht ohne Gewicht iſt. verlangen. daß die Regierung ſich jeder Erörterung der Mandatsfrage von vornherein widerſetze, Sir Fake erklärt, daß die Regierung dieſe Frage von ls nicht aufwerfen werde“. Ins Poſitive über⸗ gie dar das wohl ſo verſtanden werden, daß die ſacglerung eine Diskuſſion nicht von vornherein ab⸗ lehnen wird, wenn die Frage von anderer Seite aufgeworfen werden ſollte. „Daß hier eine ſolche Aufrollung der Diskuſſion nicht ſymvathiſch wäre, hat ja Sir Hoare mit genü⸗ 852 gender Deutlichkeit verraten. Aber das iſt eine Frage, die man getroſt der Zukunft überlaſſen kann. Es ſind genug Eventualitäten denkbar, in denen eine Diskuſſion über die Mandatsfrage auch der eng⸗ liſchen Regierung und ſelbſt den hitzigſten Gemütern der Konſervativen als das kleinere Uebel erſcheinen 8 könnte. Die Arbeitervartei und Hoares Aufrüſtungsparole 8 — London, 2. Oktober. dativen Parteitag hat bereits zwei Antworten aus den Kreiſen der Arbeiterpartei gezeitigt. Der Ab⸗ geordnete Artur Greenwood ſprach geſtern abend * Edinburgh, wobei er erklärte, daß der Verſuch 5 machen ausgedrückt, Die Rede Sir Samuel Hoares auf dem konſer⸗ Freitag, 2. Oktober 1036 Eine Erklärung Sir Hoares Der konſervative Parteitag gegen jede mandatspolitiſche Erörterung— Die Regierung ſelbſt iſt gegenüber dem heiklen Problem“ zurückhaltender wirtſchaftlichen und politiſchen Führern der Arbeiterpartei einen Unterſchied zu machen, fehlſchlagen müſſe. Es habe im Gegenteil niemals eine größere Einigkeit zwiſchen den indͤu⸗ ſtriellen und politiſchen Kräften der Arbeiterpartei beſtanden als heute, und ſie marſchierten zuſammen in völliger Geſchloſſenheit in allen Fragen der Poli⸗ tik. Greenwood betonte dann, daß die Arbeiterpartei nicht bereit ſei, die Marſchorder aus dem Munde eines Tory⸗ Miniſters entgegenzunehmen. Es ſei Sir Samuel Hoare geweſen, der einen großen Bürgerkrieg in Spanien als gleichbedeutend mit einem Bierhausgezänk bezeichnet habe. Er ſei es ge⸗ weſen, der nach dem Rückzug vor Muſſolini jetzt ſtarke Worte über Englands Macht im Mittelmeer ſpreche, und er ſei es, der jetzt der Arbeiterpartei zu predigen verſuche. Er ſolle dem Vorbild ſeines Führers folgen und ſchweigen. Auch der Arbeiterparteiler Sir Stafford Cripps, der frühere Generalſtaatsanwalt, befaßte ſich in einer Rede in Leeds mit den Zielen der Regierung, der er nachſagte, daß ſie als einziges Mittel für ein ſchwieriges nationales Problem die Aufrüſtung zu empfehlen habe, ohne Rückſicht auf die Lehren der Geſchichte und die exwieſene Tatſache, daß Wett⸗ rü ten uur in einem Kriege en den könne. Hoares, zwiſchen 147. Jahrgang— Nr. 456 Die Londoner Regierung und die Mandatsprage Die Innenanſicht der Kirche von zerſtötte Kirthen in Spanien San Roque in niedergebronnt wurde. den roten Milizen (Weltbild,.] Südſpanien, die von reſtlos Mer wird Leſters Nachfolger? London befürwortet einen polniſchen Nachfolger Warum aber überhaupt einen? (Drahtber. unſ. Londoner Vertreters) — London, 2. Oktober. Die Ernennung Leſters zum ſtellvertre⸗ tenden Generalſekretär des Völkerbundes wird in England aus dem doppelten Grunde begrüßt, weil man darin einen wichtigen Schritt zur Löſung des Danziger Problems ſieht und Leſter, der in England recht populär iſt, dieſe Beförderung gönnt. Die Frage der Ernennung eines Nachfolgers hat aber viel größere Schwierigkeiten gemacht, als man in England erwartete. In offiziellen Kreiſen glaubt man annehmen zu dürfen, daß Polen bereit ſein würde, künftig den Hohen Kommiſſar zu ſtellen. In England befürwortet man einen Polen als Hohen Kommiſſar. Man geht dabei von der Erwä⸗ gung aus, daß Polen nicht nur formell für die Füh⸗ rung der außenpolitiſchen Angelegenheiten Danzigs verantwortlich ſei, ſondern darüber hinaus immer wieder erkläre, daß es am liebſten in allen Danziger Angelegenheiten direkt mit Berlin verhandeln möchte. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mitteilt, hat Oberſt Beck geſtern von Genf aus in längerer telephoniſcher Verbindung mit War⸗ ſchau geſtanden. Die Warſchauer Regierung ſei aber im Augenblick noch ſehr zurückhaltend. Da in der geſtrigen Ratsſitzung kein Nachfolger Leſters ernannt worden iſt, bleibt der gegenwärtige Hohe Kommiſſar zumindeſt noch bis zur Ernennung dieſes Nachfolgers im Amte. Es beſteht aber Grund zur Annahme, daß Herr Leſter bereits in Kürze einen längeren Urlaub antreten wird, von dem er nicht nach Danzig zurückkehren dürfte. Praktiſch be⸗ deutet das, daß der polniſche Geſandte in Danzig dann bereits gewiſſermaßen eine Art von Verbin⸗ dungsoffizier zum Völkerbund darſtellen würde. Nach Anſicht des diplomatiſchen Mitarbeiters des„Daily Herald“ iſt die Zeit nicht mehr fern, wo die Völker⸗ bundsüberwachung Danzigs ihr völliges Ende erreicht hat. Keine Geſinnungskompromiſſe in Danzig — Danzig, 30. September. Zum Abſchluß der 16. volkskundlichen Woche in Danzig, die in dieſem Jahre eine ungewöhnlich ſtarke Beteiligung aufwies, ſprach am Mittwoch der Gau⸗ leiter von Danzig, Albert Forſter, vor den Trägern des kulturellen Lebens und der Danziger Lehrer⸗ ſchaft über die kulturellen und völkiſchen Probleme des deutſchen Volkes unter beſonderer Berückſich⸗ tigung Danzigs. Der Gauleiter betonte, daß auch in Danzig trotz beträchtlicher Verſchiedenheiten Deutſchtum, Kultur und Nationalſozialismus ein gemeinſamer Begriff geworden ſeien. Danzig werde in der Geſtaltung ſeines völkiſchen und kulturellen Lebens deni glei⸗ chen Weg gehen wie das Reich und auch den Einfluß des Judentums vollſtändig ausſchalten. Der Danziger Kulturſenator Boeck erklärte mit ſtarkem Nachdruck, daß die geſamte Erziehungsar⸗ beit in den deutſchen Schulen Danzigs nur von i ſt i ſ Geiſte getragen ſein dürfe, da Volkstum und Nationalſozialismus auch in Danzig nicht mehr zu trennen ſeien. In den Danziger Schulen ſei kein Platz mehr für den Geiſt der Verfallszeit und für artfremde Literatur. Gefechte in Paläſtina England ſchickt weitere Verſtärkungen — London, 1. Oktober. Die erſt vor kurzem aus England in Paläſtina eingetroffenen Northumberland⸗Füſiliere waren am Donnerstag in ihr erſtes Gefecht mit arabiſchen Auf⸗ ſtändiſchen bei Bab Elwad verwickelt. Ein britiſcher Soldat wurde getötet. In einem anderen Gefecht bei Jaba ſollen 42 Araber getötet und 15 verwundet worden ſein. in Jeruſalem Nach einer veröffentlichten amt⸗ Der engliſche Kronrat erteilte dem militäriſchen Oberbefehlshaber in Paläſtina, Generalleutnant Dill, außerordentliche Vollmacht zur Niederwer⸗ fung des Aufſtandes.(Preſſephoto,.) lichen Verlautbarung haben die engliſchen Streit⸗ kräfte in Paläſtina ſeit Beginn der Unruhen 35 Tote und 162 Verwundete verloren. Die Geſamtverluſte der Engländer, Araber und Juden werden auf 315 Tote und 1314 Verwundete geſchätzt.— Wie das engliſche Kriegsminiſtertum mitteilt, werden am Samstag zwei weitere Jufauteriebataillone und eine Pionierabteilung nach Paläſtina eingeſchifft werden. Altive Oeſterreichpolitik Von un. Wiener Korreſpondenten Wien, Ende September. Die nächſten Wochen werden Wien in das Blick⸗ feld erhöhter politiſcher Bedeutung rücken, ſowohl in außenpolitiſcher wie in innerpolitiſcher Bezie⸗ hung. Auf außenpolitiſchem Gebiet ſteht ein Ereig⸗ nis bevor, deſſen tieferer Sinn und Zweck ſchon heute in der Weltpreſſe vorahnend kommentiert zu wer⸗ den beginnt, nämlich die Konferenz der gnatare der ſogenannten„Römer⸗Pro⸗ tokolle“, alſo Italiens, Oeſterreichs und Ungarns. Es wikd ja das erſtemal der Fall ſein, daß dieſe drei Staaten, die es in ihren amtlichen Aeußerungen immer wieder ablehnen, als„Block“— etwa im Gegenſatz zur Kleinen Entente— aufgefaßt zu wer⸗ den, eine ihrer Beſprechungen nicht auf italieniſchem Boden abhalten. 5 Vom öſterreichiſchen Standpunkt aus erſcheint die Verlegung der diesmaligen Konferenz nach Wien auch aus innerpolitiſchen Gründen ſehr wichtig. Es läßt ſich nicht verhehlen, daß die zahlreichen Reiſen öſterreichiſcher Staatsmänner nach Italien, denen keineswegs gleich viele italieniſche Gegenbeſuche in Wien folgten, bei weiten Kreiſen der öſterreichiſchen Bevölkerung kritiſchen Bemerkungen aus⸗ geſetzt waren. Es bildete ſich hierbei die auch in ver⸗ ſchiedenen Preſſeorganen des Auslandes, namentlich der Oſtſtaaten, vertretene Ueberzeugung heraus, daß in dem römiſchen Dreierſyſtem Italien die unbe⸗ dingte Führerrolle innehabe, Oeſterreich jedoch als eine Art„Staat zweiten Ranges“ den Wünſchen Roms entſprechen müſſe, eine Auffaſſung, die noch dadurch geſtützt wurde, daß bei den letzten Beſuchen Schuſchniggs und des Staatsſekretärs für Aeußeres, Dr. Schmidt, die römiſche Preſſe ganz offen meldete, Muſſolini habe jene Herren zur Be⸗ richterſtattung„zu ſich kommen laſſen“. Um dieſen Eindruck zu verwiſchen und die Grund⸗ feſtlegung der Römiſchen Protokolle, daß alle ihre Partner„gleichberechtigt“ wären, nach außen hin zu manifeſtieren, wird nun zum erſten Male Wien als Verhandlungsboden gewählt. Schon heute weiß man, daß die Konferenz in großem Rahmen, ſowohl poli⸗ tiſch als auch geſellſchaftlich, vor ſich gehen ſoll. Es werden an ihr die drei Außenminiſter der Römer Paktſtaaten perſönlich teilnehmen, Graf Ciando für Italien, Baron Kanya für Ungarn, Dr. Schuſchnigg mit Dr. Schmidt für Oeſterreich. Heldenehrung und repräſentative Empfänge ſollen die Arbeit umrah⸗ men, die ihrerſeits allerdings hinter ziemlich feſt verſchloſſenen Türen vor ſich gehen dürfte. 5 Zweifellos ſoll die Wiener Konferenz zeigen, daß Italien nun wieder mit verſtärktem Intereſſe an der Donaupolitik Anteil nehmen wird. Nach wie vor gedenkt man hier einen Aus⸗ gleich der Kräfte durchzuführen, und die Einladung an die anderen Donauraumſtaaten, vor allem an die „Tſchechoſlowakei, zur Teilnahme an den Römer⸗Proto⸗ kollen wird ſich wiederholen. Damit ſoll eine Politik deklariert werden, die eine gewiſſe Mittellinie Her Si⸗ Entſpannung, aber auch des Feſthaltens an den bis⸗ Nummer 456 Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 2. Oktober 1936 herigen Zuſtänden, in dieſes Kernſtück Europas legen möchte. Zwiſchen den Weltauſchauungen des Natio⸗ nalſozialismus und der aggreſſiven Tendenz des Bol⸗ ſchewismus hofft man eine Zune gemäßigterer 7 Irmung einzulegen,— ein Verſuch, der auch in hohem Maße den Gedankengängen Dr. Schuſchniggs entſpricht, allerdings, was wir nicht verſchweigen kön⸗ nen, in Oeſterreich ſelbſt von mancher Seite als nicht ungefährlich betrachtet und lieber durch ein offenes Bekenntnis zur Teilnahme an einem feſten Wall gegen Moskaus Wühlpropaganda erſetzt werden möchte. Ob die Vorteile der Mittellinie, die ſich im beſon⸗ deren auf wirtſchaftlichem Gebiet auswirken ſollen, wirklich groß ſind, ſteht dahin. Der tſchechiſch⸗ſlowa⸗ kiſche Außenminiſter Dr. Hoddza vertritt ja in ſeinem bekannten Plan die Annäherung Prags an den Römerblock, doch iſt man trotz mehrfacher offi⸗ zieller und geheimer Beſprechungen noch zu keinem greifbaren Ergebnis gelangt. Jedenfalls werden wir anläßlich der Wiener Tagung erneut den Eindruck gewinnen, daß Oeſterreich im Rahmen des Römer Protokolls auch nach dem Normaliſierungsabkommen vom 11. Juli ſeine eigenen politiſchen Gedanken, die es gerne nach Muſſolini auszurichten pflegt, nicht aufzugeben geſonnen iſt. Dieſer Verſuch der politiſchen Linienſührung aus⸗ schließlich nach dem Willen der Wiener Regierung, unbeeinflußt von den Ratſchlägen, die aus den Lagern der früheren politiſchen Gruppen und Verbände kom⸗ men, dürfte aber auch in innerpolitiſcher Be⸗ ziehung entſprechende Auswirkungen finden. Die Ankündigung mehrerer großer Appelle und Aufmärſche der Vaterländiſchen Front läßt Erklärungen in die⸗ ſer Hinſicht erwarten. Die Regierung ſieht ſich zwei⸗ ſellos auch durch den gegenwärtigen Führerſtreit in der Heimwehr und wegen der Oppoſition der Heimat⸗ ſchutzſtableitung gegen den Vizekanzler Baar⸗Baren⸗ fels, der zwar Heimatſchützer iſt, aber den Kurs der unbedingten Gefolgſchaftstreue zu Schuſchnigg ver⸗ tritt, genötigt, hier zu einer Klärung zu gelangen. Eine überaus bezeichnende, allerdings in der Oeffent⸗ lichkeit viel zu wenig gewürdigte Aeußerung durch⸗ aus eingeweihter Kreiſe liegt zu dieſer Frage be⸗ reits vor. Eine dem Bundeskanzler naheſtehende Zeitung verkündete nämlich, daß die Vorausſetzungen, unter denen noch vor einigen Jahren— alſo zur Zeit Dollfuß⸗Starhemberg— ein Kabinett hätte gebildet werden müſſen, nun vorbei ſeien. Jene Linie, die nach dem Duumvirat Schuſchnigg⸗Starhemberg mit deſſen Ausbootung aus der Regierung ihren Anfang nahm, werde fortgeſetzt. Nächſtes Ziel ſei die Ver⸗ eiuheitlichung der Innen⸗ und Außen⸗ politik in einer Hand,— das kann natürlich nur in der des Kanzlers ſein, der ja auch oberſter Führer der Vaterländiſchen Front iſt. Für die Be⸗ stellung der einzelnen Regierungsmitglieder werde nur noch ihr perſönlicher Wert entſcheidend ſein, nicht mehr die Herkunft und die Vertretung gewiſſer Bünde. Damit ſoll dem Verſuche der politiſchen Willens⸗ bildung durch den Heimatſchutz— man erinnere ſich des Wortes von Starhemberg, der erklärte, in die⸗ ſem Staate mache die Politik er,— ebenſo ein Ende bereitet werden wie der Kritik von dieſer Seite. Gleichzeitig mit den Aufmärſchen der Vaterlän⸗ diſchen Front erwartet man neue Beſtimmungen hin⸗ ſichtlich der öſterreichiſchen Frontmiliz, die bekannt⸗ lich aus den ſeinerzeitigen freiwilligen Wehrverbän⸗ den hervorgegangen iſt. Hier liegen Wünſche des Bundesheeves vor, das eine ſtärkere Kontrolle über die Milizverbände anſtrebt, ſo daß die Unterſtellung der Miliz, die vielleicht auch aus einer freiwilligen Organiſation in eine Zwangsorganiſation für alle öſtepreichiſchen Bundesbürger zwiſchen dem 18. und 42. Lebensjahr gewandelt wird, unter die Heeres⸗ brigadekommandos nicht ausgeſchloſſen erſcheint. Schließlich ſei noch der Verhandlungen Oeſter⸗ reichs in Genf wegen der Aufhebung der Finanz⸗ kontrolle im Staatshaushalt und bei der National⸗ bank gedacht. Auch dieſe Beſtrebungen liegen durch⸗ aus auf der Linie Dr. Schuſchniggs, der zwar in Wien völkerbundtreue Politik zu betreiben wünſcht, aber die bisherige Diskriminierung Oeſterreichs, die in Genf ja immer noch herrſche, beſeitigen will, Barrikaden in Sch Zunehmende Nervoſität- Japaner — Schanghai, 2. Oktober.(U..) Ueber Nacht hat Schanghai wieder ein ſehr krie⸗ geriſches Ausſehen angenommen. Der Hongkju⸗Be⸗ zirk, der kurz nach der Ermordung des japaniſchen Seeſoldaten von japaniſchen Marinetruppen mit Maſchinengewehren, Geſchützen und Panzerwagen abgeriegelt worden war, und dann aber nach dem Abebben der Erregung über den japanfeindlichen Zwiſchenfall wieder ein normales Bild bekam, iſt erneut militäriſch geſichert worden. Auf beiden Seiten der Szetſchuan⸗Straße liegen japaniſche Ab⸗ teilungen hinter Sandſackbarrikaden und Stachel⸗ drahtverhauen verſchanzt. Spaniſche Reiter werden in Bereitſchaft gehalten, um die Szetſchuan⸗Road im Notfalle ſofort für jeden Verkehr ſperren zu können. Die Maßnahmen der Japaner haben unter der Chineſenbevölkerung allergrößte Beun ruhi⸗ gung hervorgerufen. Die japaniſchen Marineoffi⸗ ziere begründen dieſe Vorbereitungen mit dem Hin⸗ weis, daß„umfangreiche militäriſche Maßnahmen angeſichts der Gerichtsverhandlung gegen die Chi⸗ neſen, die unter dem Verdacht der Beteiligung an dem Attentat auf Nakayama verhaftet wurden, not⸗ wendig“ ſeien. Es ſtänden Unruhen unter der chi⸗ neſiſchen Bevölkerung zu befürchten. Zwei Chineſen zum Tode verurteilt (Funkmeldung der N M.) E Schanghai, 2. Oktober. Am Freitagnachmittag fällte der Gerichtshof von Schanghai in erſter Inſtanz zwei Todesurteile gegen Chineſen. Es handelte ſich in dem Prozeß um die Ermordung eines japaniſchen Matroſen, der am 11. Nopember vorigen Jahres in der Nähe der japani⸗ ſchen Kaſerne außerhalb der internationalen Nieder⸗ laſſung umgebracht worden war. Der Chineſe Han⸗ gentao wurde als Organiſator des Mordes und der Chineſe Mhaiſen als Täter verurteilt. Ein drit⸗ anghai nehmen engliſche Journaliſten ſeſt ter Ehineſe wurde freigeſprochen. Die Verurteilten können innerhalb von 10 Tagen Berufung einlegen. Das ſcharfe Urteil hat in japaniſchen Kreiſen Ge⸗ nugtuung ausgelöſt. Man erkennt an, daß die chine⸗ ſiſchen Behörden Ernſt machen mit der Ausmerzung von Elementen, die einer chineſiſch⸗japaniſchen An⸗ näherung feindlich gegenüberſtehen. Engländer feſtgenommen — Schanghai, 2. Oktober. Die Erregung in japaniſchen Kreiſen iſt noch un⸗ vermindert ſtark, und die Abwanderung der Chine⸗ ſen hält, trotzdem die chineſiſche Stadtverwaltung in Aufrufen zur Ruhe mahnt, noch an. Ein japaniſcher Poſten nahm am Donnerstag einen engliſchen Berichterſtatter der„North China Daily News“ feſt, der zuſammen mit einem chine⸗ ſiſchen Angeſtellten dieſer Zeitung photographiſche Aufnahmen von ſpaniſchen Reitern in der Nähe des Hongkew⸗Parks machen wollte. Nach einſtündigem Verhör wurde er wieder freigelaſſen, jedoch wurden ihm die Filme abgenommen. Am Freitagmorgen wurde der Engländer Thomp⸗ ſon von einem japaniſchen Poſten in der erweiterten internationalen Niederlaſſung feſtgenommen und in eine japaniſche Kaſerne abgeführt. Nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes wurde er an die Polizei der inter⸗ nationalen Niederlaſſung ausgeliefert. Wie die Agentur Domei berichtet, ſoll der Verhaftete abfällige Bemerkungen über die japaniſche Marine in ſeiner Heimatſprache gemacht haben, die dem Poſten von japaniſchen Paſſanten überſetzt wurden, worauf die⸗ ſer zur Feſtnahme ſchritt. Der Oberbefehlshaber der in China befindlichen amerikaniſchen Marineſtreitkräfte hat ein Verbot er⸗ laſſen, nach dem den Matroſen das Betreten des Hongkew⸗Bezirks zur Vermeidung von Zuſammen⸗ ſtößen nicht mehr geſtattet iſt. Südamerika— der Kontinent ohne Grenzen: Ein Gebietsſtreit aus dem Fahre 1563 Wem gehört„Oriente“? — Waſhington, 30. Sept. (U..) Morgen beginnen in Waſhington zwiſchen Ver⸗ tretern Eeuadors und Perus Verhandlungen zur Beilegung eines Gebietsſtreits, der in ſeinen letzten Urſprüngen bis in das Jahr 1563 zurückveicht. Un⸗ ter dem Namen„Oriente⸗Konflikt“ in der Geſchichte Südamerikas berühmt geworden, betrifft er das rie⸗ ſige öſtlich der Anden gelegene Gebiet zwiſchen den Flüſſen Morona, Maranon, Napo und Pilcamayo. Der ganze Südoſten Ecuadors und dazu das ſüd⸗ lich ang venzende, auf den Karten als peruaniſch be⸗ zeichnete Land nördlich des Marauon(— Ober⸗ lauf des Amazonas) iſt umſtritten, insgeſamt eine Fläche von 375000 Quadratkilometer— doch gehört zu den Streitfragen, die zu allererſt geregelt werden ſollen, auch der Umfang des ſtrittigen Gebiets ſelbſt. Zweifellos handelt es ſich um den bedeutendſten ſüd⸗ amerikaniſchen Gebietskonflikt neben dem para⸗ guayiſch⸗bolivianiſchen Chaco⸗Streit, der zu dem blu⸗ tigen Ehaco⸗Krieg führte. Die Waſhingtoner Verhandlungen beruhen auf einem am 6. Juli dieſes Jahres abgeſchloſſenen Uebe reinkommen, in dem Ecuador und Peru ſich be⸗ reit erklärten, Präſident Rooſevelt zum Schiedsrich⸗ ter in ihrem Konflikt einzuſetzen. Oriente iſt ein überaus reiches, aber noch ſehr wenig erſchloſſenes Tropenland. Große Teile des Peru und Etuador ſtreiten ſich um 375 000 qm umſtrittenen Gebietes liegen in weniger als 600 Me⸗ ter Höhe in der Region der öſtlich der Anden das ganze Jahr über niedergehenden tropiſchen Regen⸗ fälle, die eine durchſchnittliche Niederſchlagsmenge von 2000 Millimeter pro Jahr bringen. Dieſen Re⸗ genfällen iſt der Waſſerreichtum der zahlreichen Ströme und Flüſſe und die üppige Fruchtbarkeit weiter Landſtrecken zu verdanken, die ſchon jetzt be⸗ deutende Erträge an Zimt und anderen Gewür⸗ zen, an Chinarinde, Vanille, Gummi und Baum⸗ wolle liefern. An Bodenſchätzen wird vor allem Salz gewonnen, außerdem iſt Erdöl vorhanden, blieb aber bisher ungenutzt. Nür ungefähr 200000 Menſchen dürften in dem Rieſengebiet leben faſt ausſchließlich Indianer, unter ihnen der wilde Jubaro⸗Stamm, deſſen Ange⸗ hörige das Wild mit vergifteten, aus Blasr. ren geſchoſſenen Pfeilen jagen. An den Flußläufen haben ſich eine Anzahl weiße Siedler niedergelaſſen. Die bisherigen Anfänge der Erſchließung Orien⸗ tes ſind vorwiegend von Peru ausgegangen, weil das Land von dorther über das Talbecken des oberen Amazonas und die von ihm ausgehenden Nebenflußtäler viel leichter zugänglich iſt als von den am Stillen Ozean liegenden Hauptgebieten Ecuadors, die durch die Hochgebirgsmauer der Anden von Oriente abgeſperrt ſind. Der Regierung Ecuadors iſt es darum auch bisher nicht gelungen, das Land regelrecht in Verwaltung zu nehmen. Nur kleine Militärpoſten ſind darüber hinverſtreut, und zwar ſowohl ecuadorianiſche als auch peruaniſche, Doch beſtehen auf ſeiten Ecuadors zahlreiche Pro. f jekte für den Bau von Straßen oder ſogar Eiſen, bahnen, die die ſyſtematiſche Erſchließung und Be, herrſchung Orientes ermöglichen ſollen. Ecuador ſieht, wie dieſe Pläne bekunden, in Oriente ein Land, auf deſſen Erträge und Siedlungsraum ſeine wach⸗ ſende Bevölkerung einmal angewieſen ſein wird, Es wehrt ſich dagegen, durch eine Einverleibung Orientes in die Grenzen Perus zwiſchen die Anden und das Meer eingeklemmt zu werden. In den Waſfhingtoner Verhandlungen werden aber rechtliche Erwägungen eine größere Rolle ſpie⸗ len als dieſer Geſichtspunkt wirtſchaftlicher und ſied⸗ lungspolitiſcher Bedürfniſſe. Ecuador ſtützt ſeinen Anſpruch auf die Verſicherung, daß Oriente zuerſt= ſchon im 16. Jahrhundert— von der ecuado rianiſchen Küſte aus erforſcht worden ſei. Es beruft ſich weiter auf ein königlich ſpaniſches Dekret aus dem Jahre 1740 und auf ein Protokoll vom Jahre 1830, in dem Peru auf alle Gebiete nördlich des Amazonas ver⸗ zichtet habe. Die Peruaner bezeichnen dieſes Pro⸗ tokoll aber als Fälſchung und weiſen ihrerſeits einen Staatsſchuldſchein vom Jahre 1802 und könig⸗ liche Verordnungen aus den folgenden Jahren bis zum Jahre 1816 vor, aus denen hervorgehe, daß Oriente damals dem Vizekönigreich Peru 1 war und daß dieſe Zuteilung auch von der ſpaniſchen Kolonialverwaltung praktiſch durchgeführt wurde Der Hinweis auf die peruaniſche Teilkoloniſation und ⸗beſiedlung Orientes wird von den Peruanern als weiterer Beweis für die Gültigkeit ihres Rechts, anſpruchs vorgebracht. Bei dem„hohen Alter“ des Oriente⸗Konflikts und der tiefen Kluft zwiſchen den beiderſeitigen Stand⸗ punkten beſteht wenig Ausſicht darauf, daß Peru und Ecuador ſich in den Waſhingtoner Verhandlungen freiwillig auf ein Kompromiß einigen werden. Der Schiedsſpruch des Präſidenten der Vereinigten Stag⸗ ten dürfte nicht zu vermeiden ſein. Erntedankfeſt im Ausland 60 führende Männer der Bewegung werden im Ausland ſprechen — Berlin, 2. Oktober. In den über 500 Gruppen der Auslandsorganj⸗ fation der NSDAP in der ganzen Welt kommen die Deutſchen zum Erntedank zuſammen. Auf den rund 180 Veranſtaltungen der reichsdeutſchen Kolonien im europäiſchen Ausland werden 60 führen de Männer der Bewegung ſprechen, die von f der Auslandsorganiſation zu den Deutſchen draußen geſandt werden. Unter ihnen befinden ſich Reichsleiter Buch, Reichsſtatthalter Gauleiter Meier, Reichsſtatthalter Gauleiter Hildebrandt, Reichsſtatthalter Gauleiter Sauckel, Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann, Gau⸗ leiter und Oberpräſident Wagner⸗Breslau, Gau⸗ leiter Maierhofer, Staatsſekretär Dr. Roland Freis⸗ ler, Staatsſekretär Fritz Reinhardt, SS⸗Gruppen⸗ führer von dem Bach⸗Zalewſti, der Adjutant des Stellvertreters des Führers Alfred Leitgen, SS Gruppenführer Heißmayer, der Senatspräſident am Volksgerichtshof Pg. Karl Engert, der Leiter deß Raſſepolitiſchen Amts der NS Daß Dr. Waltel Groß, ſowie zahlreiche Amtsleiter und andere Mit, arbeiter der Auslandsorganiſation der NSDAP.** PP.. Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Polftik? Dr Alvis Win baue Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantworklich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelstell Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes- Sport: Willy Müller» Sid⸗ weſtdeuiſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und a Mitteilungen: Jakob Faude, 5 ſänttlich in Mannheim N 5 ö Schriftleitung in Berlin:. Berlin⸗Friedenau, 5 5 e Senta .⸗A. VIII. 1938 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig Für un verlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung uu bei Rückpor⸗ Irau Lolte entſcheidet ſich, Von Werner Oellers Daß ſich um die junge Witwe des frühverſtor⸗ benen Land⸗ und Gaſtwirts Jakob Mertens eine große Schar aufrichtig und hinreißend Verehrender bemühte, wer hätte es nicht verſtanden? Sehr früh und unverſehens hatte der arme Jakob die Erde wer⸗ laſſen. Er war an einem knallheißen Julitage ſchweißnaß und überhitzt vom Felde nach Hauſe ge⸗ kommen, hatte, dem brennenden Durſt zu wehren, haſtig einen eiskalten Trunk hinuntergeſtürzt und war daran geſtorben. So war Lotte mit ihrem zweijährigen Buben allein zurückgeblieben, dazu ein ſchuldenfreies Land⸗ und Wirtshaus mit Konzeſſion und Stammkundſchaft und etlichen Morgen Ackerland. Lotte aber war erſt neunundzwanzig Jahre alt, eine ſchlanke Frau mit blöndem Haar und ſtillen blauen Aeuglein, und ihre Trauer um den Verſtorbenen machte ſie noch liebens⸗ werter, als ſie es ſonſt ſchon geweſen war. Sy kam es, daß ſich viele Männer bereit hielten. Der jüngſte war zweiundzwanzig, der älteſte vier⸗ undſechzig Jahre alt. Alle waren höchſt ehrbare und augeſehene Männer, und wenn ſie nebeneinander in der Schenke ſaßen, wie von ungefähr, ſo geſchah es im beſten Einvernehmen. Sie tranken Bier, ſie rauch⸗ ten und erzählten einander etwas vor und benahmen ſich alleſamt ein wenig ungeſchickt, wie ſich Männer in der gleichen hartbedrängten Lage zu benehmen pflegen, angefangen bei dem zweiundzwanzigjührigen rothaarigen Buchhalter, der nur Hochdeutſch und viel von ſich ſelber ſprach und der im Gegenſatz zu dem achtundzwanzigjährigen, wenig ſprechenden und wenig trinkenden Landarbeiter immer fein gekleidet war, bis zu dem vierundſechzigfährigen Senior der Geſellſchaft, der nie ohne geſtärkte Hemoͤbruſt und Nöllchen auftrat.. Zu dieſer Reihe der Liebenden und Liebeſuchenden Und zu der Reihe der alten Stammgäſte geſellte ſich mehr und mehr eine große Zahl neuer Kunden aus dem Dorf, denen es offenbar Vergnügen bereitete, in dieſer, wie man zugeben muß, mit einer gewiſſen Spannung geladenen Atmosphäre herumzuſitzen und hin und wieder allerhand anzügliche Bemerkungen und Randnoten mit harmlos unſchuldigem Lächeln in die Unterhaltung zu werfen. Alle wurden von Lotte mit gleichbleibender und unparteilicher Lie⸗ 1 Geſichter ſchneiden würden. benswürdigkeit behandelt, und keiner hätte ſagen können, ob und wohin ſich ihres Herzens Schale zu neigen begann. Wohl taute ſie allmählch auf aus der Traurigkeit und Trübſal der erſten Witwenzeit, ſie lachte wieder und ſcherzte mit ihren Gäſten, und der große Betrieb, der aus ihrer kleinen Kneipe die einträglichſte im Dorf gemacht hatte, kam ihr offen⸗ ſichtlich nicht ungelegen. Im Dorf aber hatte ſich ein großes Rätſelraten um den Ausgang des Liebes⸗ derbys erhoben. So gingen ein paar Jahre ins Land, und die Möglichkeit eines toten Rennens wurde immer ernſt⸗ licher erwogen. Andererſeits ſah man aber auch ein, daß dieſe paar Jahre wenig bedeuteten angeſichts der großen Zahl der Kandidaten und ihrer vielfachen Gleichwertigkeit. Wie und nach welchen Geſichts⸗ punkten ſollte ſich die Witwe da entſcheiden? Während ſolcherart das Volt des Dorfes in zahl⸗ reiche Lager geſpalten war, erhielt eines Morgens jeder der Bewerber ein Handſchreiben der Witwe zu⸗ geſtellt: Lieber! Komm doch bitte dieſen Abend um ſechs Uhr zu mir, die Sache muß endlich ins Reine kommen, ſag aber keinem ein Wort. Gruß Lotte.“ Schon kurz nach fünf kam der erſte an, und in kleinen Abſtänden folgten die anderen. Sie waren kalkweiß oder knallrot vor Erregung, ſie hatten die Hoſen gebügelt, ſie hatten Kragen und Krawatten an, ſie hatten in den Augen einen ſchimmernden Glanz, und munter aufgeräumt ſprudelte die Rede von ihren Lippen, Jeder hatte ein handgeſchriebenes Dokument gewichtigen Inhalts in der Taſche, jeder wußte, daß ſich heute allerhand entſcheiden würde, daß alle die anderen, die jetzt noch ſo patzig und breitſpurig her⸗ umſaßen, in wenigen Augenblicken recht jammervolle Sie hockten alle zuſam⸗ men, auch ein paar Zufallsgäſte waren dabei, an einem langen Tiſch, in größter Einigkeit und Har⸗ monie, und keinem ſchien in dep Erregung die ſeltene Vollzähligkeit aufzufallen. i Da kam, in einem hellen, ſonntäglichen Kleide, Frau Lotte herein und ſetzte ſich zu ihnen an den Tiſch, während das Mädchen weiterbediente. Und in das plötzliche Schweigen hinein ſagte die Wirtin den Männern, ſie möchten doch austrinken, denn ſie wolle heute mit ihnen feiern. Sie gedenke nämlich ſich zu verloben, und ſie, ihre Freunde, ſollten die erſten ſein, die davon erführen. Die Wahl ſei ihr ge⸗ wiß ſchwer geworden, fuhr die Wirtin fort, denn viele ehrenwerte Männer hätten ſich um ſie bemüht. Sie hoffe aber, daß ſie am Ende doch den Richtigen ge⸗ wählt habe, denn ſie habe ihn ſehr lieben und ſchät⸗ zen gelernt, vor allem wegen einer Eigenſchaft.„Er iſt nämlich“, ſagte ſie,„der einzige geweſen unter meinen Bewerbern, der- mir nicht, offen oder ver⸗ ſteckt, die andern hat verleiden wollen. Uebrigens wird er gleich kommen— Karl Jenſen, der Feld⸗ arbeiter.“ Wie ſie ſich anſtarrten! Wie ihre Köpfe noch rö⸗ ter wurden! Wie etliche Hände zu zittern began⸗ nen! Wie ſie ihren Glückwunſch heraus⸗, wie ſie ihr Bier hineinwürgten! Wie ſie davonſchlichen, einer nach dem andern!— Man erzählt ſich, daß Lotte die Kundͤſchaft ihrer Freier durch dieſe Begebenheit verloren habe. Das mag wahr ſein. Wahr iſt aber auch, daß ſie die Mehr⸗ zahl der Dorfbewohner für immer gewonnen hat. ** „Die gefeſſelte Phantaſie“ Raimund⸗Erſtaufführung im Kleinen Haus des Berliner Staatstheaters Berlin, Anfang Oktober. Das Kleine Haus des Staatstheaters lädt am Anfang der neuen Spielzeit zu einer Jahrhundert⸗ feier ein, die dem genial humorvollen Klaſſiker des öſterreichiſchen Volksſtückes galt, der ſich am 5. Sep⸗ tember 1836 aus Angſt vor einem Hundebiß eine tödliche Wunde beihrachte. Sein romantiſches Zau⸗ berluſtſpiel„Die gefeſſelte Phantaſie“ vom Jahre 1828 iſt in Berlin ſeit langen Jahrzehnten nicht geſpielt worden. Jetzt wird es in einer neuen Bearbeitung des Schauſpielers Karl Etlinger gleichſam als Uraufführung und in Jürgen Fehlings Regie ſo meiſterlich dargeboten, daß ſeine liebens⸗ würdige Launigkeit aller Herzen gewann. Etlinger hat nicht nur einige neue Lieder zugefügt, ſondern vor allem der Harfenſpielfigur Nachtigalls die Tra⸗ gik des Stiefkindes der Phautaſie gegeben und da⸗ durch das burleske Stück mit lieferem Sinn erfüllt. Zugleich tauchte er zufſammen mit dem Bühnen⸗ bildner Rochus Glieſe die Welt der Beherr⸗ ſcherin der Dichterinſel Flora in die barocke Kunſt⸗ form, in die volkstümlich⸗kitſchige Vorſtellung der vergehenden Antike, in der Apollos Götterträume zu Hof⸗ und Schäferſpielen wurden. Hermione, von Marianne Hoppe in graziöſer Schönheit gebil⸗ det, ruft nun einen grotesken Hofſtaat, den koſtbaren, fetten und eitlen Hofpoeten Diſtichon des ſich Son⸗ derbeifall erobernden Aribert Wäſcher, den Narren(Hans Stiebner), den Koch(Horſt So m⸗ mer) und ihren geliebten Schäfer(Wolfgang Lie⸗ beneiner) zum Liebesgeſangwettbewerb um ihre Hand auf, aber ſie hat es mit den beiden böſen Feen Vipria und Arrogantia(Marie Koppenhöfer und Pamela Wedekind) verdorben und muß nun erleben, daß ihre Wettbewerber verſagen, weil die Phantaſie von den Feen gefeſſelt wurde. Die Tochter des Zeus, die Phantaſie, ſpringlebendig im roſigen Zir⸗ kustänzerinnenkoſtüüm mit der Stimme Käthe Golds, ſoll dem Wiener Harfeniſten Nachtigall, den Karl Etlinger in wunderbarer Echtheit geſtal⸗ tet, begeiſtern, aber Nachtigall packt die Sache falſch an, ſo daß Zeus ſeine Tochter befreit. ſie zum Schäfer Amphio eilen und vor Apollos Thron den Liebenden zu ſolchem Geſange führen, daß er die Geliebte gewinnt. Apollo kann die böſcß Schweſtern verjagen, die Liebe ſegnen, der Phantaſe in Freiheit Schaffensfröhlichkeit laſſen und Nach tigall tröſten ö Es war ein Zauberabend, lich über Stück und Spiel. Und alle waren glück H. M. Die Stadt Lörrach ehrt Hermann Burte. Das Stadttheater Lörrach brachte am Dienstagabend mit Kräften des Freiburger Stadtlheaters Burtes Preußentragödie„Katte“. Die Anweſenheit dez Dichters gab der Aufführung, mit der die Winter⸗ ſpielzeit der NS⸗Kulturgemeinde in der Grenzecke eröffnet wurde, ein feſtliches Gepräge. Nachdem der Vorhang gefallen war, nahm Bürgermeiſter Boos das Wort, um das Schaffen Hermann Burtes, der über die Grenzen des Alemannenlandes hinausge⸗ wachſen ſei als großer Dichter deutſcher Zunge, würdigen. Als äußeres Zeichen, wie ſehr die Hei⸗ mat ihren großen Sohn liebt und verehrt, über⸗ reichte der Bürgermeiſter einen blumengeſchmückte Korb mit den Erzeugniſſen des Markgräflerlandes. Das Verſprechen des Dichters, in Lörrach, inmitten des Markgräflerlandes, weiter zu leben und zu wirken, wurde mit freudigem Beifall aufgenommen Nun kann S S A e 0 ktober 1936 ticht gelungen, nehmen. Nur verſtreut, und h peruaniſche, ihlreiche Pra. ſogar Eiſen⸗ zung und Be⸗ en. Ecuador ente ein Land, m ſeine wach⸗ en ſein wird. Einverleibung )en die Anden ngen werden re Rolle ſpie⸗ icher und ſied⸗ ſtützt ſeinen iente zuerſt Uadorianiſchen uft ſich weiter ts dem Jahre 1830, in dem mazonas ver⸗ n dieſes Pro⸗ iſen ihrerſeits 2 und könig⸗ n Jahren bis vorgehe, daß zeru zugeteilt der ſpaniſchen führt wurde eilkoloniſation en Peruanerß ihres Rechts⸗ Konflikts und itigen Stand⸗ daß Peru und zerhandlungen werden. Der einigten Stag⸗ Sland tug werden 2. Oktober. Slandsorgani⸗ lt kommen die Auf den 1 führende hen, die von ſchen draußen Kolonien im 0 Sleiter Buch, eichsſtatthalter ter Gauleiter ufmann, Gau⸗ reslau, Gau⸗ Roland Freis⸗ SS⸗Gruppen⸗ Adjutant des Leitgen, SS⸗ spräſident am r Leiter deß Dr. Waltel andere Mit, r NSDAP. Alois Win baue ür Theater, Wiſſen⸗ stell Dr. Fritz Bode Müller„ Süd⸗ Curt Wilhel : Jakob Fau de, rlin⸗Friedenau, 8: 20800 3: 20400 J uin bei Rückpon —— n, der Feld- öpfe noch rö⸗ ittern begau⸗ 8⸗, wie ſie ihr hlichen, einer noͤſchaft ihrer en habe. Das ſie die Mehr⸗ honnen hat. bppenhöfer ind muß nun gen, weil dies Die Tochter n roſigen Zir⸗ Käthe mme kachtigall, den heheit geſtal⸗ Sache falſch N Nun känn vor Apollos e führen, daß in die böſe der Phantaſe 1 und Nach waren glück H. M. E Burte. Das tagabend mit S5 Burtes beſenheit des die Winter⸗ er Grenzecke Nachdem 50 meiſter Boos Burtes, der r Zunge, zl ſehr oͤie Hei⸗ ngeſchmückten zräflerlandes. ach, inmitten ben und zu ufgenommen. A Freitag, 2. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 456 Mannheim, 2. Oktober. Winterfahrpläne der Rhein⸗Haardtbahn und der OE Wie bei der Reichsbahn, ſo treten auch bei der Rhein⸗Haardtbahn und der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft die Winterfahrpläne am 4. Oktober in Wirklichkeit. Die Zugverbindungen und Zeiten wurden ſoweit als möglich beibehalten. Bei der Rhein⸗Haardtbahn treten im Werktagsverkehr nur unweſentliche Aenderungen ein. Die Züge Nr. 14, 16 und 20 fahren ab Friedrichs⸗ brücke einige Minuten ſpäter, um den Anſchluß an die Reichsbahn in Oggersheim zu erreichen. Beim Sonntagsverkehr überraſcht es angenehm. daß erſt⸗ malig auch die verbilligten Verwaltungs ſon⸗ derzüge nach Dürkheim im Oktober und April pollſtändig beibehalten werden. Eyſt für die Zeit vom 1. November bis 28. Mürz kommen einige Züge in Fortfall. Die Beibehaltung der Ausflugsſonder⸗ züge erfolgt in der Erwartung, daß die Bevölkerung in dieſen Monaten die Pfalz ſtärker aufſucht, zugleich aber, um damit dem aufſtrebenden Dürkheim und dem Fremdenverkehr zu dienen. Bei der OEG bleibt der Fahrplan gleichfalls im weſentlichen erhalten, unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung des Berufsverkehrs. Der ſtändige Zug⸗ verkehr Mannheim—Neckarhauſen— Edingen erfolgt jeweils zwei Minuten früher als im Sommer. Rück⸗ fahrtzeiten und Zuganzahl bleiben dieſelben, was be⸗ ſonders für den Ausflugsverkehr zu begrüßen iſt, braucht man doch in Neckarhauſen nur über die Brücke zu gehen, um nach Ladenburg zu gelangen. Auch der Klepper-Mänfel Tel. 31909 duewertaf K. Karle 0 2. 24 Autobusverkehr nach Schriesheim wird in Sommexumfang beibehalten. Zu den aus dem Fahr⸗ plan erſichtlichen Zeiten hat man mit den Linien 16 und 4 der Straßenbahn in Feugenheim Anſchluß an den Autobus. Hervorzuheben iſt vor allem, daß während des Winters die bisherigen Ermäßigungen erhalten blei⸗ ben. Das trifft bei beiden Geſellſchaften vor allem neben den Sonntags karten für die verbilligten Sonderzug karten zu. Auch die übertragbaren Zehnerkarten ſind geblieben, die eine Ermäßi⸗ gung bis zu einem Drittel gewähren. Für den Aus⸗ flugsverkehr kleinerer Geſellſchaften iſt das von Be⸗ deutung und nur in Unkenntnis verſäumen es viele, davon Gebrauch zu machen. ze Regimentsappell der kurmärkiſchen Dragoner. Das frühere kurmärkiſche Dragoner⸗Regiment Nr. 14 öetänſtaltet vont 8. bis 10. Mai 1937 einen Regi⸗ mentsappell in Breiſach Rhein, dem Standort ſeines Ehrenmals. Alle ehemaligen Angehörigen des Re⸗ giments werden zwecks Entgegennahme weiterer Mitteilungen gebeten, ihre genaue Anſchrift nebſt An⸗ gaben des Jahrgangs und der Schwadron in der ſie gedient haben, baldigſt an Rittmeiſter a. D. Düvelius, Erfurt, Hohenzollernſtraße 16, mitzuteilen. Die Verantwortung von Mieter und Vermieter Volk und Wohnung Von der Reichstagung des Vundes Deuiſcher Mietervereine Die geſetzlich anerkannte Spitzenvertretung der deutſchen Mieterſchaft, der Bund Deutſcher Mieter⸗ vereine, Sitz Dresden, veranſtaltete Ende September in Dresden eine Reichstagung. Bundͤesführer Herrmann ⸗ Dresden bezeichnete es auf der Arbeitstagung als beſondere Aufgabe der Mietervereine, dort helfend und fördernd einzu⸗ greifen, wo es zur Erhaltung und Förderung der Hausgemeinſchaft und zur Behebung von Notſtänden im Wohnungsweſen notwendig iſt. Der Bund und ſeine Gliederungen hätten durch praktiſche Arbeit ge⸗ zeigt, aß das Verhältnis zwiſchen Ver⸗ mieter und Mieter kein gegenſätzliches ſei, wenn jeder Teil ſeine Pflichten er⸗ fülle und ſein Intereſſe dem Allgemeinintereſſe unteroroöͤne. Die Schickſalsgemeinſchaft aller Volks⸗ genoſſen führe zu der Erkenntnis, daß ſich die deut⸗ ſche Familie bei Erfüllung ihrer Pflichten auch in der Mietwohnung geborgen fühlen müſſe. Es ſei daher beſonders begrüßenswert, daß von amtlichen und parteiamntlichen Stellen laufend darauf hinge⸗ wieſen werde, daß unberechtigte Mietſteigerun⸗ gen und Kündigungen geeignet ſind, den Gemein⸗ ſchaftsgedanken zu ſtören. Das deutſche Volk könne auch auf dem Gebiete der Wohnungswirtſchaft mit Vertrauen der Zukunft entgegenſehen. Miniſterialrat Dr. Ebel⸗ Berlin, Abteilungs⸗ dirigent im Reichsarbeitsminiſterium, ſprach über „Der neue Mieterſchutz“ und gab einleitend eine Ueberſicht über die Lage des Wohnungsmarktes. Die Zunahme der Wohnungs⸗ knappheit infolge der ſtarken Steigerung der Ehe⸗ ſchließungen habe es erforderlich gemacht, den Mieter in ſtärkerem Maße als bisher gegen Kündigun⸗ gen und Mietſteigerungen zu ſchützen. Dies ſei durch Geſetze geſchehen, die am 1. Mai in Kraft getreten ſeien. Das Reichsmietengeſetz ſei völlig neu gefaßt, das Mieterſchutzgeſetz in wichtigen Punkten geändert worden. Der Vortragende gab ſodann eine eingehende Darſtellung des Inhalts der neuen Geſetze. Er wies darauf hin, daß für die klei⸗ nen und mittleren Wohnungen noch Mieterſchutz beſteht. Derartige Wohnungen können nur gekündigt werden, wenn ganz beſonders ſchwerwiegende Gründe, die im Geſetz im einzelnen aufgeführt ſind, vorliegen. Namentlich kann bei die⸗ ſen Wohnungen nicht etwa eine Kündigung erfolgen, um die Mieten zu ſteigern. Soweit die geſetzliche Miete zu zahlen iſt, richtet ſich ihre Höhe nach den Beſtimmungen des Reichsmietengeſetzes. Bei einer Meinungsverſchiedenheit über die Höhe entſcheidet das Miteinigungsamt. Erhöhungen der geſetzlichen Miete dürfen nur inſoweit erfolgen, als ſie durch die geſetzlichen Beſtimmungen ausdrücklich zugelaſſen ſind. Bei der Neuvermietung einer Wohnung, für welche das Reichsmietengeſetz gilt, kann eine höhere Miete vereinbart werden. Der Mieter kann ſich je⸗ doch innerhalb eines Jahres auf die geſetzliche Miete berufen. Der Vortragende wies darauf hin, daß die große Maſſe gerade der minder bemittelten Schichten der Mieterſchaft durch die neuen Maß⸗ nahmen der Reichsregierung gegen unge recht⸗ fertigte Mietſteigerungen und Kündi⸗ gungen geſchützt ſeien. Das Ausmaß dieſes Schutzes ſei vielfach bei öͤen Mietern nicht genügend bekannt. Es ſei Aufgabe der Mieterorganiſationen, hier aufklärend zu wirken. Von Adam Müller bis Sigrid Salten Eine großes Oktober-Programm in der„Libelle“ Der Direktion des Kabaretts in der Heidelberger Straße unſer Kompliment! Dieſes neue Oktober⸗ programm zeichnet ſich durch eine Fülle von ganz ausgezeichneten Kleinkunſt⸗Darbietungen aus. Den munteren Reigen der Künſtler führt der Mann mit dem ſchlichten Namen Adam Müller an, der in ſeiner Eigenſchaft als Conférencier alle Regiſter eines wahrhaft prachtvollen, leicht bajuva⸗ riſch gefärbten Humors zieht und dann im Laufe des Abends ein regelrechtes Trommelfeuer von geſchlif⸗ fenen Witzen und zwerchfellmaſſierenden Geſchichten veranſtaltet, daß im Publikum kein Auge trocken bleibt. Adam Müller iſt beſte Arznei ſelbſt bei ver⸗ härtetſter Hypochondrie! Gerti Pohl, ein begabtes Mägdelein mit behen⸗ dem Bein⸗ und keſſem Mundwerk, tanzt ſich mit gutem parooͤiſtiſchem Geſchick ſchnell in alle Herzen ein. Vom„Sterbenden Schwan“ bis zur„Apachen⸗ braut“ bereitet ſie Vergnügen. Einen Blitztempozeichner recht origineller Prä⸗ gung lernen wir in Curt Schellenberg kennen. Nicht nur mit den Händen zaubert er Bilder auf das Papier, ſelbſt mit den Füßen gelingt es ihm! Ein buntes Blumen⸗Stilleben entſteht auf dieſe neckiſche Weiſe. „Dann betritt eine ſchmale, ſenſible Frau die Bühne und begeiſtert ſchon im erſten Anlauf das Haus: Sigrid Salten, eine junge Vortrags⸗ künſtlerin, die mit hamburgſchem Elbewaſſer getauft iſt und jetzt aus Berlin kommt, wo ſie in den„Wil⸗ helmshallen“ aufgetreten war. Sie präſentiert ſich uns als moderne Diſeuſe von hohen Graden, eine Frau, die mit der eleganten, überlegen⸗nonchalanten Art ihres Vortrags ein großes Talent offenbart. Prachtvoll ihre Parodie auf das ewig Männliche: „Langſam, Juſtav.., ihr zwar bekannte, aber mit neuen Glanzlichtern verſehene Geſchichte von der trauten, den anſcheinend unſterblichen Wallace leſen⸗ den Familie findet gleichermaßen rauſchenden Ap⸗ plaus. Ein ebenſo junger wie erſtaunlich flott arbeiten⸗ der Zauberkünſtler iſt Trickſon, der mit Karten, Geldſtücken und Papierbändern auf das ſympa⸗ thiſchſte zu bluffen verſteht. Dann wäre Dora Wittenberg zu erwähnen, eine blonde, vollſchlank⸗niedliche Artiſtin, die allerlei gymnaſtiſche Künſte beherrſcht und zum Schluß— als nervenkitzelnder Knalleffekt— in einem„Lawinen⸗ ſturz, betitelt Rückwärts⸗Salto von der Soffitten⸗ höhe herab zur Bühne ſpringt. Volle, farbige Akkordeonklänge, die machtvoll den Raum durchbrauſen, entlocken die Gebrüder M. S. ihren beiden Symphonettas. Sie ſpielen die 2. Rhap⸗ ſodie von Liszt, einen temperamentvollen Marſch und Wagners herrlichen Pilgerchor aus„Tannhäu⸗ ſer“. Und dieſen geradezu meiſterhaft. Mit dem Auftritt der drei Orfatis erreicht der Abend noch einen weiteren artiſtiſchen Höhepunkt. Angetan mit maleriſchen orientaliſchen Pluderhoſen, zeigen oͤrei gutgewachſene, indiſch⸗gebräunte Jungen erſtaunliche Equilibriſtik. Sodann übernimmt Henrik Erickſen mit ſeinen Hausſymphonikern die Regie und ſpielt wacker auf zu Walzer, Foxtrott und Tango. cwf, Miniſterialrat Dr. Knoll⸗ Berlin, Hauptabtei⸗ lungsleiter im Reichsarbeitsminiſterium, ſprach über „Wohnung und Siedlung“. Ausgehend von dem ſtarken Wohnungsmangel und ſeinen bedenklichen Folgeerſcheinungen legte der Vortragende dar, daß durch Mieterſchutzmaß⸗ nahmen allein— ſo notwendig und nützlich ſie zeitweilig ſein können— keine dauernde Ab⸗ hilfe geſchaffen werden könne. Dies ſei nur mög⸗ lich durch Beſeitigung des Uebels an ſeiner Wurzel, alſo oͤurch Schaffung neuen geeigneten Wohnraumes der benötigten Art, zu Preiſen, die es den wohnungs⸗ loſen Volksgenoſſen, hauptſächlich aus den minder⸗ bemittelten Schichten, ermöglichen, darin zu wohnen. Der Reoͤner legte den Umfang des Woh⸗ nungsmangels unter Berückſichtigung der Ent⸗ wicklung in den nächſten 20—25 Jahren dar und kam zu dem Ergebnis, daß unbedingt mehrere Millionen Wohnungen neu geſchaffen werden müßten. Wenn es auch wegen noch dringenderer augenblicklicher Aufgaben des deutſchen Volkes leider nicht möglich iſt, ſchon in der nächſten Zeit in dem an ſich notwen⸗ digen größten Umfange zu bauen, ſo iſt es doch eine Lebensnotwendigkeit, alles irgend Menſchenmögliche auf dieſem Gebiete zu tun. Den Ehen aus den letz⸗ ten etwa 10 Jahren, die am meiſten von der Woh⸗ nungsloſigkeit betroffen ſind, müſſe die Möglichkeit eines Heimes und einer Erweiterung der Familie gegeben werden. Die letzte Ausſicht, das deutſche Volk auch nur einigermaßen zahlenmäßig auf ſeinem jetzigen Beſtande zu erhalten, ſteht und fällt mit der Kinderzahl dieſer Familien. Aus den älteren Ehen ſind im allgemeinen nicht mehr viele Kinder zu er⸗ warten und die künftig für die Eheſchließung in Frage kommenden Jahrgänge werden bereits in wenigen Jahren überwiegend aus der Zeit ſtarken Geburtenrückganges ſtammen; ſelbſt wenn in dieſen Ehen eine an ſich hinreichende Zahl von Kindern geboren wird, ſo reicht dies oͤoch nicht mehr aus, um das deutſche Volk zahlenmäßig zu erhalten. Der Vortragende legte die verſchiedenen Maß⸗ nahmen der Reichsregierung zur Schaffung neuen Wohnraumes dar: die Errichtung von Klein⸗ ſied lungen, bei denen Her ſtädtiſche Arbeiter durch eine hinreichend große Landzulage die Mög⸗ lichkeit hat, durch Gartenbau und Kleinviehzucht einen weſentlichen Teil des Ernährungsbedarfs ſei⸗ ner Familie ſelbſt zu ſchaffen; der Bau von Volks⸗ wohnungen für ſolche Familien, die aus perſön⸗ lichen oder beruflichen Gründen keine Kleinſiedlung erhalten können; die Schaffung von Wohnungen für ländliche Handwerker und Landarbeiter, wodurch zu⸗ gleich der gefährlichen Landflucht vorgebeugt und den ländlichen Arbeitern die Möglichkeit eines Aufſtei⸗ gens zur Selbſtändigkeit gegeben werden ſoll. Ganz beſonderg betonte der Vortragende die Lebensnotwendigkeit der Kleinſiedlung für den Fortbeſtand des deutſchen Volkes, die Vorzüge des Flachbaues gegenüber der Mietskaſerne, des Eigenheimes gegenüber der Mietwohnung und der arbeitenden Ver⸗ bindung mit dem Boden gegenüber dem rei⸗ nen Wohnverhältnis. Die Kleinſiedlung füllt eine weſentliche Lücke in der deutſchen Ernährungsſchlacht aus; ſie allein kann dem deutſchen Arbeiter das ſo dringend erwünſchte zuſätzliche Arbeitseinkommen verſchaffen, da Lohn⸗ erhöhungen wegen ihrer außenwirtſchaftlichen Aus⸗ wirkungen zur Zeit nicht möglich ſind und Arbeits⸗ zeitverlängerungen aus geſundheitlichen und arbeits⸗ marktpolitiſchen Gründen im allgemeinen nicht ge⸗ duldet weroͤen können. Auch die Frage der Frauen⸗ arbeit, des Beitrages der Frau zum wirtſchaft⸗ lichen Aufbau der Familie, wird durch die Klein⸗ ſiedlung in der ſchönſten Weiſe gelöſt. Namentlich aber iſt die Kleinſiedlung für den deutſchen Bepöl⸗ Af lein- verkauf für Nannheim und Ludwigshafen Modehaus Neugebauer Das große Textil-spezialheus NANNH ETH AN DEN PLANKEN kerungsaufbau von beſonderer Bedeutung, weil ſie nicht nur die körperlich und ſeeliſch geſundeſte Behau⸗ ſungsart iſt, ſondern weil in der natürlichen Ver⸗ bindung mit dem Boden auch die Familie am beſten wachſen und gedeihen kann. Zum Schluß wies der Vortragende darauf hin, daß immer ein großer Teil der Wohnungen Miet⸗ wohnungen bleiben werde, auf abſehbare Zeit ſicher noch der größte Teil. Aus dieſem Grunde ſei die Geſtaltung des Mietverhältniſſes von größter Be⸗ deutung für die Entwicklung der Volksgemeinſchaft. Jeder Mieter und Vermieter trage daher in der rechten Ausgeſtaltung ihrer gegenſeitigen Be⸗ ziehungen eine große Verantwortung gegenüber der Volksgemeinſchaft. CC.... D wwwwwwwww....···ĩ.. ̃ ᷣ ⁵⁵²ͥͥ e y ß Zur großen Raſſehundeausſtellung Gute Beſchickung und wertvolle Preiſe Die Vorarbeiten zu der bedeutenden Raſſehunde⸗ ausſtellung in Mannheim am 17. und 18. Oktober ſind im vollſten Gang. Kein Tag vergeht, ohne daß bei der Ausſtellungsleitung Stiftungen von Ehren⸗ und Barpreiſen angezeigt werden, und jeden Tag laufen Anmeldungen von Hunden in größerer Zahl bei der Geſchäftsſtelle der Ausſtellungsleitung ein, ſo daß mit einem großen Treffen unſerer vier⸗ beinigen Freunde gerechnet werden kann. Der Gau Südweſt, der als Veranſtalter der Ausſtellung zeich⸗ net, hat ſeine Ehren⸗ und Barpreisliſte noch erheb⸗ lich vergrößert. Da nur Preisrichter von Ruf ihr Amt auf der Ausſtellung ausüben, hat jeder Raſſe⸗ hundebeſitzer Gewähr für eine einwandfreie Beur⸗ teilung ſeines Hundes. Der Meldeſchluß für die Annahme der Hunde iſt auf den 7. Oktober feſtgeſetzt. Jede Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle des Gaues Südweſt, Stuttgart⸗W., Rotenwaldſtraße 83a, Fernſprecher 61437, oder die örtliche Leitung: Hein⸗ rich Haber, Mannheim, J 3. 17, Fernſprecher 234 32. Es gibt Pilze in Mengen r Die nächſten Pilzwanderungen Die Städtiſche Preſſeſtelle teilt mit: Da zur Zeit in den Waldungen die Pilze in großer Menge auftreten linsbeſondere die ſchmackhaften Maronen⸗ und Sandpilze), finden in den nächſten Tagen folgende Pilz wan derungen unter Führung von Dr. Bickerich und Lehrer Hering ſtatt. Am Samstag in den Wald von Käfertal. Treffpunkt halb 3 Uhr nachmittags am Karlſtern, nördlich Käfertal. Am Sonntagvormittag iſt eine Wande⸗ rung in den Wald von Maxdorf. Treffpunkt am Bahnhof Maxdorf um.50 Uhr. Mannheim⸗ Friedrichsbrücke ab.05 Uhr; Ludwigshafen, Lud⸗ wigsplatz ab.20 Uhr. Am Sonntagnachmittag iſt eine Wande⸗ rung in Weinheim. Treffpunkt am oberen Tor in Weinheim um 15 Uhr. Mannheim, Hauptbahnhof ab 14.14 Uhr. Mit der Och ab Friedrichsbrücke um 14.15 Uhr. Am nächſten Mittwoch endlich iſt eine Wande⸗ rung in den Wald von Friedrichsfeld. Treff⸗ punkt halb 3 Uhr Bahnhof Friedrichsfeld⸗Süd. Mannheim, Hauptbahnhof ab 14.28 Uhr. Körbe und Meſſer nicht vergeſſen. Fahrräder können eingeſtellt werden. 5 Am die goldene Plakette Das Schießen der Mannheimer Jäger Auf dem Schießplatz der Mannheimer Schützen⸗ geſellſchaft in Feudenheim, auf dem Mannheims Jäger die goldene Plakette ausſchießen, fiel geſtern nachmittag die Entſcheidung in hartem Punktekampf. Der Linkshänder Ludwig Frauens⸗ dorfer j,, hat mit 343 Punkten das beſte Ergeb⸗ FPCCCCCCCCCCCCTCTTVTVTVTbTCTGTCTGTCTCTCTCTCTbTbTbTb Auch Du gehörſt in den Reichsluftſchutzbund! .... vb nis erzielt. Das Endergebnis taubenſchießen) ſteht wie folgt aus: 1. L. Frauens dorfer j„ Kugel: 166, Piſtole 177 2 343 Geſamtpunkte; 2. Dann: 148, 175 323 Punkte; 3. Futterer: 127, 186 313 Punkte; 4. Fehder: 125, 170= 295 Punkte; 5. Kuhmeier: 139, 139= 278 Punkte; 6. Krücken: 127, 127 254 Punkte; 7. Dernen: 141, 93= 234 Punkte; 8. Schwab: 114, 108 222 Punkte 9. Tempel: 109, 105 214 Punkte.—b— (außer dem Ton⸗ e Vier Verkehrsunfälle wie am Vortage, er⸗ eigneten ſich auch geſtern wieder durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes, durch falſches Ueberholen und unvorſichtiges Fahren, wobei vier Perſonen verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt wurden. * Jederzeit Platzmieten fürs Nationaltheater. In Erwiderung verſchiedener Anfragen weiſt die In⸗ tendanz des Nationaltheaters nochmals darauf hin, daß auch nach Beginn der Spielzeit jederzeit Platz⸗ mieten abgeſchloſſen werden können. Geſpielte Vorſtellungen werden dabei ſelbſtverſtändlich in Ab⸗ zug gebracht. e Wichtig für Zuſchneideſchulen! Alle Unter⸗ nehmungen(natürliche und juriſtiſche Perſonen), die ſelbſtändig gewerbsmäßig handwerkliche Zu⸗ ſchneideſchulen betreiben, haben ſich bis zum 15. Oktober bei der Fachgruppe Handwerkliches Schulungsgewerbe in der Reichsgruppe Handwerk in München, Ohmſtraße 15, ſchriftlich anzumelden. chin Jogluc vill ſviralum... dul din df Sia Leben Nang be kele * Bitte besuchen Sie ganz ungeniert die hat die Hausfteu en ihrer treuen Helferin, der. SFF. Nänmaschine Kleine Anzahlung— Kleine Raten Hariin Dedter s L b udune Jahlungserlelchterung b. H. Tel. 21298 2 eee Aroßbe Ihre Aussteuer von uns! „Hönel-Schau E Muſiſintin + an bet: as see eu EU NE fen estands darlehen Porzellan Glas Kristall gestecke 5 5 7 4. Seite/ Nummer 456 eee Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Freitag, 2. Oktober 1936 Gymnaſtik und Körperſchule Kein Streit um Worte Mit der nun voll einſetzenden Winterarbeit, mit dem „Umziehen“ in die Halle“, findet auch die gymnaſtiſche Arbeit Frau wieder ſtärkere Berückſichtigung. Der lange Zeit um die Körperſchule entbrannt war, auch heute noch nicht ganz verſtummt, aber jeder einſichtig genug, zuzugeben, daß allgemein genom⸗ Körperſchule ſowohl in der Schule als guch in dem Lebensalter von Bedeutung für die körperliche Ertüchtigung iſt. Standen ſich Körperſchule und Gymnaſtik 5 eilen feindlich gegenüber, ſo iſt heute auf jeden Fall Kampf, der iſt zwar der Streit um das Wort beigelegt, geht es doch nur darum, daß wirklich Körperſchulung getrieben, daß der Körper bewegt wird. Gerade für die Frau ſpielt die gymnaſtiſche Ausgleichsarbeit eine große Rolle, denn hier ſind ihr aller⸗ lei Mittel an die Hand gegeben, ſich körperlich ſo zu kräf tigen, daß ſie ihren Alltagspflichten weit beſſer gerecht wer⸗ den kann. Etwas Geſchichte Wie haben ſich die Dinge eigentlich entwickelt? Es ſoll hier keine langotmige Hiſtorie aufgerollt werden, aber es iſt doch mehr als nur für den Augenblick intereſſant, bis in frühere Jahrhunderte zurückzugehen und etwas über die Körperſchule der Antike und des Mittelalters zu hören. Im alten Hellas korderte der Geſetzgeber Lykurgos die körperliche Ertüchtigung der Mädchen ebenſo wie die der Knaben, da er der Anſicht war, daß geſunde, ſtarke Mütter duch dem Staate kräftige Kinder ſchenken würden. Bei den Römern dagegen war die Körperſchulung der Frauen mehr eine Spielerei als eine regelrechte Uebung. Bei den Ger⸗ manen wiſſen wir aus dem Nibelungenliede von Brun⸗ hild, daß ſie im Lauf, Sprung und Wurf Vorzügliches leiſtete, aus der Geſchichte erfahren wir, daß die Ger⸗ maninnen ihren Körper ebenfalls übten, um ihren Män⸗ nern leiſtungsfähige Gefährtinnen ſein zu können. Das Hauptgewicht lag alſo bei der Germanin auf Abhärtung And Mut. Wir hören von den fröhlichen Spielen, von den Tänzen, und im Lauſe der Jahrhunderte vergrößert ſich immer mehr der Geſtaltungskreis. Aber donn, im Mittel⸗ alter, wurde die Körperſchule der deutſchen Frau im wahr⸗ 8 rtes beſeitigt, galt doch die Körper⸗ ehung in unſerem Sinne als eine Teufelskunſt. Doch der Reigen und die Volkstänze bremſten noch etwas dieſe körperfeindliche Einſtellung, und nach einer ziemlich großen Pauſe iſt es wieder der Tanz, der die Verbindung zur Be⸗ wegung herſtellt. Erſt mit den Begründern der neuzeitlichen Turnbewe⸗ gung können wir eigentlich von einem Aufſchwung ſprechen. ſten Sinne des Wo Gutsmuths ſagt in ſeiner„Gymnaſtik“:„Auch das Weib ſoll ſeinen Körper gebrauchen können, ſoll nach Herrſchaft über ihn ſtreben und ihm Gewandtheit und Ausdauer geben; es iſt nicht beſtimmt, durch dieſe Welt zu krän⸗ keln, ſondern zu leben, ſein Los ſoll nicht Krampf und hyſteriſche Schwäche, ſondern Geſundheit und Vollk. keit ſein; es ſoll nicht kranke, nein es ſoll geſunde Kinder gebären!“ Stark betont Gutsmuths auch den Wert Spiele zwiſchen Mutter und Kind, wenn er ſagt, daß man mit ihnen ſpielen müſſe, um die Herzen zu gewinnen. Spiele nähert ſich der Erzieher der Jugend; ſie ihm ihr Herz um mehr, je näher er kommt“ hat vor allem auch die Mädchen, die Frau und immer wieder angehalten, den Körper durch Be⸗ und Spiele zu kräftigen. Die Deutſche Gym naſtik Nach dem vorübergehende 5 Ja hn Mutter wegungen 9 1 Stillſtand der leibeserziehe⸗ riſchen Arbeit der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt dann der um ſo größere Aufſtieg. Jetzt wurden ſchon Uebungszuſammenſtellungen für die weibliche Jugend vorgenommen, man wollte zwar keinen Athletenkörper bei der Frau, aber trotz alledem doch einen geſunden, kräfti⸗ gen Menſchen. Die hule nahm einen größeren Einfluß auf die körperliche Ertüchtigung der Mädchen, und dann kam die Gymnaſtik mit ihren vielfältigen Formen, die auf jeden Fall das Verdienſt hat, daß ſie dafür ſorgte, daß die Frau ſich mehr der köcp chen Ertüchtigung zuwandte. Dieſes dauernde Angeſponntſe wurde durch die Beſtre⸗ bungen der Gumnaſtik aufgelockert und gelöſt, der Aus⸗ gleich zur Berufsarbeit geſucht und ſomit eine Grundlage geſchaffen für ein neues geſundes Geſchlecht. Wir ſind uns bewußt, daß die Gymnaſtik früher in ihren Wegen oft nicht die richtige Form fand, daß ſie aber andererſeits durch die reine Tatſache des Vorhandenſeins ſchon ein Ver⸗ dienſt hatte. Aus der Vielheit wurde die Einheit: die Deutſche Gymnaſtik, die heute von allen Schulen gleich⸗ mäßig gelehrt wird. Im Schulunterricht gab es gleichfalls einige Umſtellungen, da man auch hier den Wert der Gym⸗ naſtik anerkannte und ſomit eine Körperſchule ſchuf, die den Eigenorten des weiblichen Körpers vollauf gerecht wird. Was für den jungen Körper paßt, iſt nicht immer anwend⸗ bar für den Erwachſenen, und was die Frou und Mutter an Körperſchulung betreiben kann, wird wieder ganz on⸗ ders ausſehen als die ergänzende Arbeit in der Schule. Verein, Gymnaſtikſchule und heute ganz ſtark die Kurſe der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ haben ic alls die Frou wieder einer ſtärkeren körperlichen Ausgleichs⸗ arbeit zugeführt, zum Beſten des geſamten deutſchen Volkes. Vom internationolen Fußball Iſoliertes Peru Peru konnte bekanntlich den Zwiſchenfall im Spiel gegen Oeſterreich beim olympiſchen Fußballturnier nicht nergeſſen, es gab nach der Heimkehr der peruaniſchen Olym⸗ pigexpedition in Lima große Demonſtrationen gegen das vermeindliche Unrecht, und der Fußballverband von Peru trug der allgemeinen Stimmung Rechnung und beſchloß, aus der FIFA, dem Fußballweltverband, auszutreten. Man lrat gleichzeitig an die übrigen ſüdamerikaniſchen Skgaten heran, die noch bei der Sitzung des Organiſa⸗ Honstomitees wenige Tage nach dem Zwiſchenfall in Ber⸗ lin einen geſchloſſenen Block gebildet hatten jetzt aber die Sache entſchieden nüchterner beurteilen und ſich wenig mehr geneigt zeigen, dem peruaniſchen Weg der Iſolierung zu fülgen. Man iſt zwar nach wie vor mit den Peruanern n Freund, aber zögert doch ſichtlich, die von dieſen ge⸗ „zwünſchten Konſequenzen zu ziehen. Für Peru wird die Frage der Iſolterung inſofern jetzt brenzlich, als der Ter⸗ min der Spiele um die Meiſterſchaft von Südamerika näher rückt. Dieſe Meiſterſchaft iſt in den ſüdameriko⸗ niſchen Ländern ſehr volkstümlich, an ihr nehmen Argen⸗ kinien, Braſtlien, Chile, Bolivien, Columbien, Uruguay, Paraguay und bisher auch Peru teil. Bleiben ie übrigen füdamerikaniſchen Länder nun in der FA, womit wohl In rechnen iſt, ſo müßte automatiſch jeder Spielverkehr mit Peru aufhören, und deſſen Verband könnte auch nicht an der ſüdamerikaniſchen Meiſterſchaft teilnehmen. Die Frage iſt auch inſofern für die peruaniſchen Vereine brenzlich, als ja die Vereine der übrigen Länder, die der Faß A an⸗ gehören, tüchtige peruaniſche Fußballſpieler von den perugniſchen Klubs ohne Ablöſung erwerben könnten. Einige findige Manager haben ſich auf dieſen Fall bereits „gerüſtet“ und die erſten Beziehungen in dieſer Richtung mit neruaniſchen Spielern aufgenommen. Die ſüdameri⸗ kaniſchen Fußballverbände haben dieſe Gefahren durchaus erkannt ung vor der Meiſterſchaft ſoll noch einmal eine Konferenz abgehalten werden, die für Peru die Möglich⸗ keit ſchoffen ſoll, rechtzeitig einzulenken, um nicht völlig aus dem internationalen Spielverkehr Südamerikas aus⸗ geſchaltet zu werden. Die ſüdamerikaniſche Meiſterſchaft, die in jedem Jahr von einem anderen der beteiligten Länder durchgeführt wird, müßte diesmal von Chile ausgetragen werden, aber in den Kaſſen des chileniſchen Verbandes herrſcht zurzeit Ebbe, Chile mußte verzichten und nunmehr wird Argen⸗ tinſen Anfang Dezember in Buenos Aires die Meiſter⸗ ſchaft durchführen. 5 Eine beſiegte Mannſchaft wurde beſtraft. Die Mannſchaft des tſchechoflowakiſchen Vereins Mo⸗ rauska Slavio erlitt kürzlich in Proßnitz eine ſchwere Niederlage, was die Klubleitung veranlaßte, über alle Spieler der Mannſchaft harte Geldſtrafen zu verhängen, nur der Tormann blieb davon verſchont. Jedem der Spie⸗ ler wurde ein Drittel ſeiner Monatsgage abgezogen, was einen langjährigen Funktionär des Vereins veranlaßte, ſein Amt niederzulegen. Corinthians auf Reiſen Die einſtmals berüthmteſte engliſche Amateurmannſchaft der Corinthians hat vom engliſchen Verband die Erlaubnis erhalten, eine große Reiſe zu unternehmen. Vier Monate lang werden die engliſchen Amateure in Indien, China zud Aegypten ſpielen, insgeſamt 20 Spieker machen dieſe Fahrt mit. Da können Berufsſpieler erblaſſen! Wanderpreisfechten des Mannheimer Fechtelubs Am vergangenen Sonntagmorgen fand in der Turnhalle der Hans⸗Thoma⸗Schule in D 7 das Wanderpreisſechten des Mannheimer Fechtelubs um den Karl⸗Arendt⸗ Wanderpreis ſtatt. Der Stifter des Preiſes, Dir. Karl Arendt, ein alter Pionier des Mannheimer Fecht⸗ ſportes, war ſelbſt anweſend und konnte dabei herzliche Wünſche des Klubs zu ſeinem 80. Geburtstag entgegen⸗ nehmen. Mit einem dreifochen„Sieg Heil!“ auf den Führer be⸗ gann die Veranſtaltung. Sieger wurden nach intereſfanten Kämpfen und ausgezeichneten Letſtungen die Herren Galler, E. Luibrand und L. Luibrand. Herr Galler wurde damit diesjähriger Gewinner des Silberſchildes. Die Abwicklung der Kämpfe geſchah durchaus einwand⸗ frei und war badellos organiſiert, die Kampfweiſe fair und kritterlich. Darauf wies auch Klubführer Jung vom Viernheimer ffechtklub nach Abſchluß der Kämpfe noch einmal beſonders hin. Am 10 und 11. Oktober findet in Mannheim ein großes Fecht⸗Turnjer ſtott. Zu dieſem Turnier ſind Größen des Fechtſportes nach Mannheim nerpflichtet worden. Herrendoppelmeiſterſchaft von Mannheim— Ludwigshafen Am g. und J. Oktober Maunſchaftskümpfe am Friedrichsring ö Am Ende der diesjährigen Tennisſpielzeit wird zum erſten Male ein Wellbewerb der Mannheim⸗Ludwigshaſener Tennisvereine zum Zwecke der Förderung des Mannſchafts⸗ Herrendoppels im Tennis ausgetragen. Es iſt zu begrüßen, daß trotz der vorgerückten Saiſon nicht nur die beiden füh⸗ renden Mannheimer Klubs, der TCE Mannheim als Gaſt⸗ geber und der Tennis⸗ und Turnierklub Grün⸗Weiß Mannheim, ſondern auch zwei Ludwigshafener Tennisver⸗ eine, und zwar der IG⸗Farben⸗Tennisklub ſowie der Ten⸗ nisklub Rot⸗Weiß ihre Meldung abgegeben haben. Jeder Klub ſtellt 5 Doppelpaare, ſo daß aus der jeweiligen Be⸗ gegnung derjenige Klub als Sieger hervorgeht, der min⸗ deſtens 3 Siege erringen kann. Der unterliegende Klub ſcheidet aus. Die heute vorgenommene Ausloſung hat folgendes Er⸗ gebnis gebracht: Am Samstag nachmittag, ab 3. Uhr, ſpielen in der erſten Runde der TC JG FJar⸗ ben, Ludwigshafen gegen Grün⸗ Weiß, Man n⸗ heim und der TCE Mannheim gegen den TC Rot⸗ Weiß, Ludwigshafen. Die Sieger aus dieſen beiden Kämpfen tragen dann am Sonntag die Schlußrunde aus, beginnend nachmittags .30 Uhr. Der Sieger gewinnt für ſeinen Klub den von Direktor Stich gegebenen Wanderpokal zur Förderung des Herrendoppels, der dreimal ohne Reihenfolge gewon⸗ nen werden muß, um in den endgültigen Beſitz über⸗ zugehen, Wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, ſo ſind alſo am Wochenende auf der Anlage am Frieödrichsring nochmals ſpannende und ſportlich wertvolle Wettkämpfe zu erwarten. Württembergs Vormannſchaft Für die beiden Gaukämpfe gegen Baden am 17. Oktober in Friedrichshafen und am 18. Oktober in Konſtanz hat der Gau Württemberg folgende Boxſtaffel vom Fliegengewicht aufwärts aufgeſtellt: 8 Weber(Friedrichshafen), Schmitt Möſch(Stuttgart), Wagner(Heilbronn), gart), Held(Stuttgart), Schöllkopf(Stuttgart), (Heilbronn). Rettungsſchwimmen Die neuen Rettungsſchwimmkurſe der Deutſchen Le⸗ bens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft, Bezirk Mannheim, beginnen, und zwar für Frauen und Schülerinnen am Samstag, 3. Oktober, 20 Uhr in der Halle 2 des Städti⸗ ſchen Hallenbades, für Männer und Schüler am Dienstag, 6. Oktober, 21.30 Uhr, Halle 1 des Stäotiſchen Hollenbades. Die Ausbildung iſt koſtenlos; Badbenüt⸗ zungsgebühr 30 Pfg. für den Abend. Anmeldung beim Kursbeginn. (Prag Stuttgart), Kübler(Stutt⸗ Schedler Sport in alten Schriften * Sportliteratur unſerer Tage iſt ſo reichhaltig und lſeitig, daß ein einzelner ſie ſchon gar nicht mehr zu be⸗ wältigen vermag. Vor allem in der Zeit nach dem Kriege, als Sport und Leibeserziehung einen mächtigen Aufſchwung nahmen, blühte auch die Sportliteratur auf. Der Praxis auf dem grünen Raſen und überall dort, wo ſich fröhliche junge Menſchen tummelten, folgte die Theorie des gedruckten Wortes. Beide ergänzten ſich aufs beſte, und es gibt wohl kaum ein Schrifttum, in dem, wie bei der Sportliteratur, Wirklichkeit und Vorſtellung, Praxis und Theorie ſo glück⸗ lich harmonieren. Aber die Sportliteratur iſt nicht, wie man meinen könnte, ein Kind unſerer Tage. Sie iſt ſo alt wie das geſchriebene und gedruckte Wort ſelbſt und aus grauer Vorzeit künden uns Sagen und Märchen von ritterlicher Leibeskunſt, von der Kraft des heldiſchen Gedankens, der immer einherging mit der Idee ſtrafſer körperlicher Erziehung. Blättert man in dieſen alten Schriften, dann iſt es, als ſäße man am Urquell der Volkskraft. In ihnen iſt Sitte, Erziehung und Leibesübung nur der Dreiklang der Per⸗ ſönlichkeit, wie man ſie damals bereits anſtrebte und wie ſie uns heute wieder als große Idee vorſchwebt. Wir ſind den in dieſen Schriften aber auch, daß das, was wir heute Kampfſport nennen, ſchon in früheren Jahrhunderten in hoher Blüte ſtand, wenn auch die Formen gewechſelt haben. Machen wir einmal einen kurzen Spaziergang durch dieſe älteſten Schriften, in denen die Körpererziehung ein weſentliches Moment bildet. Da iſt zunächſt der Römer Tacitus, der in ſeiner„Germania“ ſeinem eigenen Volke einen Spiegel vorhielt, indem er das Leben der Ger⸗ manen aufzeichnete. Es heißt darin über die Sittenſtrenge, über die Leibeszucht und Abhärtung:„Die germaniſchen Völker ſind nicht durch Ehemiſchungen mit nichtgermaniſchen Völkern entartet, ſondern haben Eigenart und Einfachheit gewahrt... In den Häuſern aller Stände wächſt die Ju⸗ gend in ihrer ſchlichten, groben Gewandung zu dem Glieder⸗ bau heran, den wir bewundern.“ Ueber den Schwertertanz ſagt Tacitus:„Sie haben eine Art Schauſpiel und das iſt überall verbreitet: Nackte Jünglinge, denen es eine Luſt iſt, tummeln ſich zwiſchen Schwertern und ſtarrenden Speeren. Dieſe Uebung bringt Geſchmeidigkeit und Biegſamkeit her⸗ vor.“ Dann die Edda, dieſe Dichtung mit Bruchſtücken aus Helden⸗ und Götterdichtungen von gewaltiger Kraft, von ungeheurem Schwung. Hier hören wir von der Freude am Spiel, an den Leibesübungen, hören von Thor, der gegen Rieſen kämpft, gegen die Naturgewalten, die ihm trotzen. Aus demisländiſchen Sagenkreis ſind uns Ge⸗ ſchichten von Bauern und Königen erhalten, die uns allerlei von der Leibeserziehung dieſer Frühzeit des nordiſchen Menſchen berichten. Wir hören von den kühnen Helden⸗ ſtücken der Wikinger, wir hören von Spielen zu Lande und zu Waſſer. Weiter das Nibelungenlied; dieſer große Künder des deutſchen Mittelalters. Der Kampf Gunthers mit Brunhild wird vor uns lebendig, die alles überbietende Kraft eines Siegfried erſteht vor uns, der Wettlauf zwiſchen Siegfried, Hagen und Gunther Das Gudrunlied, das manchmal in den Nibelungenkreis übergreift, iſt ebenfalls ein meiſterliches Werk, das der nordiſchen Welt ſehr ver⸗ wandt iſt, Kraft und Mut ſchlägt uns im Walthari⸗ Lied entgegen und in den Ritterdichtungen begegnen uns ebenfalls Dichtung und Sage., In Tanz⸗ und Spielliedern aus der Zeit der Minneſänger hören wir von allerlei Spielen, die feſt tm Volkstum verwachſen waren. Dann die Fe vie „Problem Dauerrudern“ „Waſſerſport“, das amtliche Organ des Fachamtes Rudern im DR, nimmt zu dem„Problem Dauerrudern“ in einem längeren Artikel Stellung. Die Bedeutung des Dauerruderns liegt, ſo wird geſagt, nicht ſo ſehr in den erruderten Zeiten und errungenen Preiſen, ols vielmehr in der Möglichkeit, alle oder doch wenigſtens die Mehrzahl der ausübenden Mitglieder zur Teilnahme an einem wirk⸗ lichen ſportlichen Kampf zu bewegen. Die ſeit zwei Jahren zum„Tag der Deutſchen Ruderſports“, zum Anrudern, ſtattfindenden Dauerfahrten haben zweifellos anregend für die Durchführung von Dauerwettſahrten auch im Herbſt gewirkt. Es gibt Vereine, bei denen Langſtrecken⸗Wett⸗ kämpfe ſchon ſeit Jahren zu einer guten Tradition gewor⸗ den und aus dem Programm des Vereins⸗Ruderjahres gar nicht mehr fortzudenken ſind. Und darauf kommt es an! Der immer wiederholte Ruf:„Mehr ſportliche Veranſtaltungsfreudigkeit! Mehr ruderiſche Höhe⸗ punkte des Vereinslebens!“ kann mit ſolchen Dauerrudern ſehr zweckmäßig erfüllt werden. Nur der Anfang iſt, wie überall, ſchwer. Findet ſich aber erſt einmal ein tüchtiger und ideenreicher Ruderwort, der— ungeachtet aller Wider⸗ ſtände des„natürlichen Behorrungsvermögens“ eines Tei⸗ les der Mitgliedſchaft— den Anfang macht und in ſeinem Verein als Abſchluß des ſommerlichen Wanderruderns eine Langſtrecken⸗Wettfahrt für alle Mitgliedergruppen ver⸗ anſtoltet, dann dürfte es nicht ſchwer fallen, dieſen Wett⸗ bewerb ſtändig zu verbeſſern und allmählich ſo auszu⸗ bouen, daß er bald zu einer guten ſportlichen Tradition des betreffenden Vereins wird, die kein ausübendes Mitglied mehr miſſen möchte. 5 Es kann keinem Zweifel unterlegen, daß eine ordent⸗ lich aufoezogene Dauerwettfahrt außerordentlich anregend auf den gefamten Vereinsruderbetrieb des Sommers wir⸗ ken kann. Und dorin liegt ihre größte Bedeutung. Unſere Der Amerikaniſche Trainingsmethoden Als Ralph J. Hoke vor kurzem im amtlichen Organ des Fachamtes Leichtathletik„Der Leichtathlet“ einen Ueber⸗ blick über die techniſche Auswertung des Kugelſtoßes, Dis⸗ kuswurfes und Stabhochſprunges gab, führte er als auf⸗ fallendſte Erſcheinung, vor allem bei den amerikaniſchen Athleten, ihre außergewöhnliche Lockerheit in jeder Hinſicht an und betonte, daß die geſamte Sportlehrarbeit der Ame⸗ rikaner, Engländer uſw. darauf hinausgeht, dem Athleten das Grundſätzliche zu vermitteln, ihn im übrigen aber ſelb⸗ ſtändig arbeiten läßt. Dieſe Betrachtungen erhalten eine intereſſante Ergänzung durch Aenßerungen des amerikant⸗ ſchen Olympiatrainers des Oeſterreichiſchen Leichtathletik⸗ verbandes Dr. Bruce, der kürzlich in der Wiener Han⸗ delsakademie über dieſes Thema ſprach. Dr. Bruce hob zunächſt hervor, daß es viele Methoden der körperlichen Erziehung in Amerika gebe und daß Amerika den gym⸗ naſtiſchen Teil ſeiner Erziehungstechnik vor allem aus Dänemark bezogen hätte. Deutſche Methoden ſeien in Ame⸗ rika wenig verbreitet. Im amerikaniſchen Sport ſei der perſönliche Leiſtungsrekord die Urſache der glänzenden Leiſtungen, doch führe dieſe Methode keineswegs zu einer Verflachung der körperlichen Erziehungsarbeit. Sport um des Sportes willen ſei, wie das Wiener„Sport⸗Tageblatt“ ſeine Worte wiedergibt, Dilettantismus. Die amerikaniſche Körpererziehung verlange mehr als Siege und eine An⸗ häufung von Muskulatur; ſie ſtrebe nach körperlich und geiſtig harmoniſcher Entwicklung der Jugend. Dr. Bruce ſtellte dann intereſſante Vergleiche zwiſchen amerikaniſchen und europäiſchen Trainingsmethoden an und führte aus, daß die große Zahl der olympiſchen Er⸗ folge Amerikas kein Zufall ſei, ſondern das Produkt jahr⸗ zehntelanger methodiſcher Trainingsarbeit, die von einer großen Anzahl hervorragender Sportlehrer geübt werde. Europas Nachteile hätten nicht nur in der durch den Krieg verurſachten Armut gelegen, ſondern vor allem im Mangel an zielbewußtem, hartem Training ſeiner Athleten. Nur Finnland mache hier eine Ausnahme, und die große Zahl der olympiſchen Erfolge dieſes Viermillionenvolkes ſeten der Beweis für den Wert methodiſcher Trainingsarbeit. England ſei in dieſer Beziehung beſonders konſervativ, da es dort keine Berufsſportlehrer gibt; wenn aber England trotzdem beſonders in der Leichtathletik hervorragende Er⸗ folge zu verzeichnen hat, ſo hätten die ihre Urſachen in den Kampfqualitäten der Angelſachſen. Der Europäer habe zu wenig Geduld, ſich durch ein feines methodiſches Training mit täglicher Arbeit langſam zu Erfolgen durchzuringen. Der amerikaniſche Trainer verlange von ſeinem Schüler volles Vertrauen zur gemeinſamen Arbeit und völliges Eingehen auf die Intentionen ſeines Lehrers; ſein Einfluß reiche bis in das Privatleben ſeines Schützlings. Schließ⸗ lich ſeien auch die amerikaniſchen Trainer immer darauf bedacht, neue, beſſere Methoden und Techniken zu erſinnen, um das Leiſtungsnipeau zu heben. Soweit Dr. Bruce, der ſich mit dieſer Rede von Oeſter⸗ reich verabſchiedete. Er hat vergeſſen, auf einen ſehr we⸗ ſentlichen Unterſchied europäiſcher und amerikaniſcher Leichtathleten hinzuweiſen, der vor allem darin zu ſehen iſt, daß die amerikaniſchen Univerſitäten, die den größten Teil amerikaniſcher Spitzenkönner herausbringen, in ganz an⸗ derer Weiſe die ſportliche Arbeit ihrer Schüler unterſtützen, daß ſie in einem nicht geringen Maße Vorbedingung der amerikaniſchen Trainingsmethoden ſind, denn, das dürfen wir nicht vergeſſen, ſie erfordern Zeit und nochmals Zeit. chthand⸗ bücher des Mittelalters. Allein ihnen könnte man ein ganzes Kapitel widmen. Sie ſind nicht nur deshalb intereſſant, weil ſie uns von dem hohen Stand der mittel⸗ alterlichen Fechtkunſt anſchaulich berichten, ſondern weil ſie vor allem auch wertvolle Kulturdokumente ſind. Selbſt Hans Sachs hat über dieſe edle Kunſt Hriel eſchrieben und in der neueren Zeit wurde durch Guſtar Freytag u ſo man⸗ ches alte Spiel aufgezeichnet, ſo daß hier der Forſcher für die Leibesübungen wurde. Deutſche Siege und Niederlagen Internationales Tennisturnier in Meran Wie in jedem Jahre, ſo hat auch diesmal wieder die europäiſche Tennis⸗Spitzenklaſſe ſich in Meran zum letz⸗ ten großen Turnier der zu Ende gehenden Spielzeit jm Freien faſt vollſtändig eingefunden. Die deutſchen Teil nehmer kämpften an den erſten Tagen mit wechſernden Erfolgen. Im Männer⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Meran ſetzte ſich Denker gegen den Italiener Cavriani:9,:2, :4 durch, da der Italiener bei dieſem Stande wegen einer Verletzung aufgab. Der Dresdner Haenſch mußte ſich von Palmieri glatt:2,:3 geſchlagen b n und bei den Senioren wurde ieiſter Dr. Kl chroth von Mitterer 644, 60 t ettbewerh der Frauen rückte die Berlinerin den eine Runde weiter, dagegen wurde Edith Sander von der Ungarin Kovacs ausgeſch Sander⸗ Henkel unterlagen im gemiſchten Doppel dem tſchech italieni⸗ ſchen Paar Krob⸗Rado überraſchend:6,:2. Recht lang⸗ wierige Kämpfe gab es übrigens im Männer⸗Doppel. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Denker— Cavpriani 719, 62,:4 zu⸗ rückgezogen; Palmieri— Haenſch 611,:3; Malecek Kho Sin Kie 426,:6,:2; Mitterer— Kleinſchroth 614, 610.— Frauen⸗Einzel: Zehden— Tornolli 61:3,:1; Ko⸗ vacs— Sander 611,:6,:6; Kraus— Friedleben:0, 10:8.— Männer[mieri⸗Gaslini— Ewbank⸗ Geelhand 10:12:4,:2; Stinal⸗Melzer— Rado⸗ del Bond — Gem. Doppel: Krob⸗Rado Olympia⸗Sieger⸗Eiche- ſinnigſte Idee der Organiſatoren Bis auf ganz wenige Ausnahmen ſind nun alle Olym⸗ piaſieger wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, ein jeder mit einer langen grauen Pappſchachtel unter dem Arm, in dem die Olympia⸗Siegereiche wohlbehütet dem Orxt ihrer Beſtimmung entgegenfuhr. Sie ſind in alle Winde gegangen, dieſe kleinen Eichenbäumchen, und ſo mancher Olympiaſieger, den gerade dieſe Ehrung beſonders erfreute, wird ſich noch den Kopf zerbrechen müſſen, wie er aus dem kleinen Bäumchen einen ſchönen Eichenſtamm heranziehen ſoll. Immer wieder hört man aus allen Ländern, daß die Olympiaſieger ſich bei erfahrenen Gärtnern Rat über Pflege und Aufzucht dieſes urdeutſchen Baumes holen. Aus der Schweiz hören wir, daß Olompiaſieger Miez ſein Eichen⸗ bäumchen„Sonjo“ getauft hat— ſo heißt das einfährige Töchterchen des Schweizer Turners. Miez, der ſeine Eiche in Chiaſſo im Teſſin eingepflanzt hat, nonnte die Ueber⸗ reichung eine Siegereiche in Berlin eine der prachtvollſten und ſinnigſten Ideen der Organiſatoren. Sfahrer⸗Radmeiſterſchaften werden am 18. Städten gleichzeitig durchgeführt, und zwar Die Zeitung Oktober in zeh in Berlin, Breslou, Dresden, Gelſenkirchen, Hamburg, Königsberg, Mannheim, Magdeburg, Düſſeldor und Nürnberg. eee Ruderer und Ruderinnen aller Klaſſen und Gruppen brauchen ein ernſtes ſportliches Ziel als dauernden Antrieb ihrer ruderiſchen Betätigung, Dieſes Ziel wird in den meiſten Fällen die Klubregatta nicht geben können. Das kann ein Dauerrudern vieh beſſer, weil bei ihm die im „normalen“ Wanderruderbetrieb des Jahres erworbener Fähigkeiten, wie Härte, Ausdauer, Zähigkeit, Steuerkunſt, Zuſammenaärbeit und Taktik ausſchlaggebend ſind. Hat ſich das Vereinsdauerrudern erſt einmal zu einer ſtändigen Einrichtung im Vereinsleben entwickelt, ſo iſt der nächſte befreundete Vereine zur Teilnohme daran. Solche Dauer⸗ wettfohrten zwiſchen zwei»der mehreren Vereinen gibt es tatſächlich ſchon in einer ganzen Reihe von Orten. Um⸗ gekehrt aber fehlen ſie noch in ſehr vielen kleineren und größeren Plätzen, die eine Belebung ihres Ruder⸗ betriebes dringend nötig hätten und ſie mit einem ſolchen Dauerrudern verhältnismäßig leicht erreichen könnten. Sind aber an einer ſolchen Veranſtaltung mehrere Vereine be⸗ teiligt, ſo ergibt das ganz von allein eine ſtärkere Be⸗ tonung des Wettkampſcharakters. Hat der Gedanke dieſer Wettbewerbe ſeſten Fuß gefaßt, dann iſt der Tag nicht mehr weit zum offen ausgeſchriebenen Gau⸗Dauerrudern mit ſtarker Beteiligung. Ein für alle Gaue gleichmäßig geeignetes Schema wird ſich wegen der verſchiedenartig ge⸗ lagerten Verhältniſſe nicht ohne weiteres aufſtellen laſſen. Bei gutem Willen gibt es ungezählte Möglichkeiten, dem Dauerrudern das Intereſſe und die Beteiligung zu ver⸗ 151 die es vom ſportlichen Standpunkt aus wirklich verdient. Richard greift Stunden- Weltrekord an Auf der Mailänder Vigorellibahn wird in den nächſten Tagen der franzöſiſche Berufsfahrer Maurice Richard den von dem Italiener Guiſeppe Olmo gehaltenen Stunden⸗ weltrekord ohne Schrittmacherführung von 45,090 Km. an⸗ greifen. Als Olmo im vorigen Jahr Richard den Stunden⸗ weltrekord entriß, die behaupteten, die Mailänder Bahn ſei nicht rekordſähig.“ Jetzt geht Richard ſelbſt nach Mailand, um den Rekord z rückzuerobern. 5 ö Berlin ſtellt um Für den Fußball⸗Städtekampf München— Berlin, der am 11. Oktober zum 16. Male ausgetragen wird, mußte der Gauſportwart Tewes die Berliner Mannſchaft auf zwei * Schritt die Einladung an einen oder mehrere Poſten verändern. Der als linker Verteidiger vorgeſehene Tiefel kann infolge eines Unterarmbruches nicht ſpielen. Seinen Poſten nimmt Appel ein, der linker Läufer ſpielen ſollte, und an dieſen Platz wird Simon 2(BS) geſtellt Die Mannſchaft ſteht alſo wie folgt: Tor: Burnitzki(Wacker 04); Emmerich(Bewag), Appel(BSV 92); Raddatz(Union Oberſchöneweide), Simon 2(BSV 97) Angriff: Framke(Blau⸗Weiß), Berndt(Tennis⸗Boruſſia), (Bewag), Simon 1(BS 92). Verteidigung: Läuferreihe: Holzhaus(BS 99, Hallex Berlin hat ſeine Elf zum 16. Fußball⸗Städtekampf gegen München, der am 11. Oktober in München ſtaktfindet, um⸗ geſtellt. Sie lautet jetzt: Bunitzki; Emmerich!— Appel Raddatz— Holzhau— Simon 2; Ballendat— Framke—. Berndt— Hollex— Simon 1. N 5 Ein Rugby⸗Turnier findet am 11. Oktober 3— in Düſſeldorf ſtatt, on dem Fortuna Vüſſeldorf, 5 Btüg⸗Rot Bonn, 1. Re Köln und der Gooiſche Ren Buſſum teilnehmen. Ein Jugendſpiel führt eine holländiſche und eine Düſſeldorf⸗Kölner Vertretung zuſammen. 5 Den, rde, wurden in Frankreich Stimmen lauk, eee e ee Ballendat(BS 90), eie tober 1936 en könnte man t nur deshalb ind der mittel⸗ ndern weil ſie e ſind. Selbſt ieben und in J u. a, ſo man⸗ r Dichter zum derlagen Meran tal wieder die an zum letz⸗ Spielzeit im eutſchen Teil t wechſernden t von Meran Friani:9,:2, e wegen einer ch te ſich t und hroth bewerb den eine der von Jer ch n ter⸗Doppel. 9,:2,:4 zu⸗ Malecek einſchroth 614, 621 Ko⸗ riedleben 60, i— Ewbank⸗ zer— Rado⸗ : Krob⸗Rado 63, innigſte ren in alle Olvm⸗ hrt, ein jeder er dem Arm, et dem Ort n alle Winde d ſo mancher ders erfreute, le er aus dem n heranziehen dern, daß die it über Pflege en. Aus der ſein Eichen⸗ s einjährige er ſeine Eiche te die Ueber⸗ prachtvollſten erden am 18. hrt, und zwar Hamburg, 91 und N eee d Gruppen enden Antrieb wird in den können. Das ihm die im Steuerkunſt, ind. mal zu eine! vickelt, ſo iſt oder mehrere Solche Dauer⸗ zereinen gibt 1 Orten. Um⸗ en kleineren ihres Ruder⸗ einem ſolchen zunten. Sind Vereine be⸗ ſtärkere Be⸗ edanke dieſer er Tag nicht Dauerrudern e gleichmäßig edenartig ge⸗ ſtellen laſſen. chkeiten, dem zung zu ver⸗ aus wirklich en- den nächſten Richard den ten Stunden⸗ 990 Km. an⸗ den Stunden⸗ timmen laut, rekordſähig, n Rekord zu Berlin, der d, mußte der ft auf zwei vorgeſehene nicht ſpielen. äuſer ſpielen SW) geſtellt. i digung: ferreihe: (BSV 92), t(BSV), ſſia), Hallex ekampf gegen ktfindet, um⸗ *— Appel; — Framke 55 1 8 f Wüſſeldorf, Reer Buſſum ändieſche und N 3 2 Recht lang⸗ ö re ropinz⸗ Bezirks. Zweckver⸗ 4½ Mitteld Spk. 85,12 5 4 Freitag. 2. Oktobe r 1936 DELS- unn 456 Neichsbank-Ausweis Kräffige Belasſung ach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September war die Inonſpruchnahme der Notenbank zum Mo⸗ Quartalsſchluß verhältnismäßig ſtark. Dies n Ausdruck in der Zunahme der Wechſel⸗, Lombard⸗ und Wertpapierbeſtände um 645,3 auf . Am Ende des Vormonats hatte die Zu⸗ 21½,q und am entſprechenden Vorjahrstermin 578,8 Mill./ betragen. Beim Vergleich mit dem Vormonat muß allerdings berückſichtigt werden, daß der vorliegende Ausweis gleichzeitig ein Quartalsausweis iſt und daß an dem min in größerem Umfang Zins⸗ und Miet⸗ zahlun ſowie Mittel zur Erntefinanzierung fällig wur⸗ den. D f rer Inanſpruchnahme des Reichsbankkre⸗ dits gegenüber dem Vorjahr erklärt ſich im weſentlichen doraus, daß die allgemeine Wirtſchaftsbelebung inzwiſchen weitere Fortſchritte gemacht hat und daß dementſprechend auch der Kreditbedarf der Wirtſchaft gewachſen iſt. Im einzelnen haben die Wechſel⸗ und Scheckbeſtände um 575, auf 48746 Mill. /, die Lombardbeſtände um 18,8 auf 38.7 Mill./ und die Beſtände an Reichsſchotzwechfeln um 51,0 guf 51, Mill.„ zugenommen. Die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren zeigen eine Zunahme um 0,03 auf 219,4 Mill. 4, während diejenigen an ſonſtigen ortpapieren bei einer Abnahme um 1000/ mit 908,3 % nahezu unverändert ſing. Eine ſtarke Abnahme, Mill.„ nahezu unverändert ſind. Eine ſtarke Abnahme, Dieſe beruht überwiegend auf Rückzohlungen auf den dem Reich ſeitens der Reichsbonk eingeräumten Betriebskredit. Dabei handelt es ſich großenteils wiederum um Umbuchun⸗ gen von dem Girokonto; hier haben die öffentlichen Gut⸗ haben ſtärker obgenommen, während die privaten Giro⸗ guthaben um 11, auf 743,5 die zum Ultimo übliche Zu⸗ nahme zeigen. Insgeſamt ſind die Giroguthaben um 11,2 auf 743,5 Mill. 4 geſtiegen. Entſprechend dieſen Veränderungen ſind an Reichsbank⸗ noten und Rentenbankſcheinen zuſammen 491,7 und an Scheidemünzen 80,7 Mill.„ in den Verkehr abgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich Ende Septem⸗ ber auf 6650 Mill.„ gegen 6079 in der Vorwoche, 6586 ͤ am Ende des Vormonats und 6264 am gleichen Stichtag des Vorjahrs. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände ſind weiter um 2,0 auf rund 68,7 Mill.„ zurückgegangen. Im einzelnen ergibt ſich bei den Goldbeſtänden eine Abnahme um 1,9 auf 65,1 Mill., und bei den Beſtänden an deckungsfähigen Deviſen um 0,1 auf 5,6 Mill. I. * Salzwerk Heilbronn. Der für Donnerstag vor dem Berliner Kammergericht als der Berufungsinſtanz an⸗ geſetzte Verhandlungstermin der Anfechtungsklage der Salzwerk Heilbronn AG gegen die Egeſtorfſ's Salzwerke iſt vertagt worden. Keine Beteiligung der Triumph⸗Werke an der Me⸗ tallwarenfabrik H. A. Erbe AG. In der letzten GV der Metallwarenfabrik H. A. Erbe AG, Schmalkalden, iſt mit⸗ geteilt worden, daß die Aktienmehrheit den Beſitzer ge⸗ wechſelt hat. Die in der gleichen GV vorgenommene Zu⸗ wahl von zwei Herren, die den Triumph⸗Werken, Nürn⸗ berg Ach, Nürnberg, noheſtehen, in den Auſſichtsrat der Geſellſchaft, hat die Vermutung aufkommen laſſen, daß die Triumph⸗Werke ein aktienmäßiges Intereſſe an der Schmalkaldener Firma genommen haben. Dieſe Vermu⸗ tung trifft indeſſen, wie man erfährt, nicht zu. Die Triumph⸗Werke ſind an der Metallwarenfabrik H. A. Erbe Ach in keiner irgendwie gearteten Form intereſſiert. Abſchlüſſe im JG⸗Farben⸗Konzern. Die Dentſche Grube bei Bitterfeld AG, Halle o.., weiſt für 1995 ein⸗ ſchließlich 13 156(118 053)„ Gewinnvortrag einen Rein⸗ gewinn von 241 052(218 256)/ aus bei 2,5 Mill./ AK.— Bei der Grube Auguſte bei Bitterfeld Ach, Halle a.., die mit 9,4 Mill./ AK arbeitet, beträgt der Gewinn des Geſchäftsjahres 1935 einſchließlich Vortrag 291 398(278 600) Mark.— Wallendorfer Kohlenwerke AG, Halle a. S. [A 500 000 ,/) legen für 1995 nach 27 941/ Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen einen ausgeglichenen Abſchluß vor. * Rheiniſch⸗weſtſäliſche Brauinduſtrie.— Weitere Ab⸗ ſatzbelebung. Nach dem Bericht des Verbandes rheiniſch⸗ weſtfäliſcher Brauereien Gmb.., Dortmund, tber die ge⸗ ſchäftliche Entwicklung der rheiniſch⸗weßfäliſchen Brau⸗ induſtrie im Geſchäftsjahre 1935/6(1. Oktober 1935 bis 30. September lags) hat ſich die ſeit der Jahreswende im Durchſchnitt vorhandene Abſatzbelebung zwar 5 genwart fortgeſetzt. Dieſe Belebung ſei aber zu der Entwicklung anderer Induſtrien, ins⸗ im Ver beſondere der Produktionsgüterinduſtrien, ſehr beſcheiden. Frankfurt, Beuische festwer- Timsliche Werte 1986* 1 Dt..⸗Anl. 3499.75 88,24% do. 27 84./ 2 een 5 75 3 5 5 Sag ge 2 93.25 83.25 5 do. „Bayern 27.88.— 88. m 20 A.— 4½ Heſſen 28 K- 97.25 97.25. 15 4½ Pr. St.⸗Anl. 28 109,0 4½ Thüringen 2695,50 4½ do. 27-B 96.50 DR. bahn dcn 98.75 41 Rpoſt 34 f 1 99.90 8 40 vVerschrelbungen 1 S888 8888 worden. gonnen morden. Landes- und Provinz. 98.75 88.75 banken, kom. Glrovetb. 28 8175 92, 5 dn 5 erg 28 91,50 Manny. 29, Dtsch. Staatsanleihen 4% Jubwigst. 5 9975 9875 6%. Geld, Al 4½ Manabeim 2e 85, 2 207 Mann beim. Ausl. 117,0 Ken 0 pfandbriete u. Schuld- 4 1 affe 2 Kreditanstelten det Lände,% Nafſaugdgbk. Das Braugewerbe beſten Nachkriegsjahres 1929/0 oder gar der Vorkriegszeit Zum Teil habe die im Rahmen des geſamten wirtſchaftlichen Aufſchwungs in Deutſchland un⸗ befriedigende Entwicklung auch in veränderten Lebensgewohnheiten teilung der Kaufkraft der arbeitenden Schichten. Der Wett⸗ den alkoholfreien Getränken müſſe Brauereien ſehr ernſt gewertet werden. Viele Brauereien haben übrigens ihre brachliegenden Betriebsreſerven für die Herſtellung alkoholfreier Getränke eingeſetzt. unter allgemein volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten zu begrüßen, denn die Anlagen der Brauereien ſeien meiſt vorzüglich eingerichtet und würden für die Bierherſtellung in vollem Umfange vorausſichtlich doch nicht mehr benötigt. * Neugruppierung der Oktober wurde die Bezirksgruppe Bayern der gruppe Induſtrie, die Nachfolgerin des früheren bayeri⸗ ſchen Induſtriellenverbandes, in die Induſtrie⸗Abteilung der Bezirkswirtſchaftskammern Bayern überführt Neuordnung erfolgt auf Grund des Erlaſſes des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters vom 7 Juli d.., der auf eine weitere Vereinfachung des organiſatoriſchen Aufbaues der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft abzielt. Bayern der Reichsgruppe Induſtrie aufdehört zu beſtehen. An ihrer Stelle betreut nunmehr die Fnduſtrieabteflung der Bezirkswirtſchaftskommer Seefiſcherei von deutſchen Fiſchern und ſchaften deutſcher Schiffe gefangen und an Land gebracht: in der Nordſee 52,63 Mill. Kg. Fiſche im Werte von 8,70 Mill. 4 und 7,22 Mill. Kg. Schaltiere im Werte von 0,4 Mill.; in der Oſtſee 2,52 Mill. Kg. Fiſche im Werte von 1,09 Mill. 4 und im Bodenſee und Rheingebiet 0,03 Mill. Kg. Fiſche im Werte von 35 200 l. Seetieren beliefen ſich für die Nordſee auf 9,43 Mill. Kg. im Werte von 2,65 Mill. /; die Geſamtmenge der in der Nord⸗ und Oſtſee gefangenen Seetiere und davon gewon⸗ nenen Erzeugniſſe betrug 71,81 Mill. Kg. im Werte von 12,900 Mill. AI. »Die Weinernte am Kaiſerſtuhl.— Reges Geſchäft Reges Leben herrſcht zurzeit in den Gemeinden des nörd⸗ lichen Kaiſerſtuhles, wo in dieſen Tagen der Herbſt be⸗ hat. In Endingen genoſſenſchaft bis bewerb mit firmen. * Deutſche Auguſt wurden ſagen faſt vollkomm daß auch die 1934er⸗L Abnohme fi weiterhin noch anhalt 5 95.— 98 93.37 93.25 97.25 98.50 98504 97.25 N. 50 N.— 94.— 2 1934. 1939403 8% Gpſbr. 28, A 1 8381888407 10%“ 45 20 K.2 4% bo. 28, K 3 „ ee eee .193 5% do. Holde Deo. Abl. 15 28 Mes Sade. 20 7 95.— 65 b. 108, 8 Altbeſitz dt. Reich 115,8 115.5 8¼ Heſſ. L. Anleihen d. Kom.-Verb. u 4% Pr. Sd.⸗Bforf Oberheſſ. Pr. Anl. Ant 8e Stedtenſelben: bk. Sc Ant. 24 1008 1005 Langschaften 1 IE 182) 82— 92. „ 0 9780 9750 Sofdhyp.- FPfandbriefe do. k 32 88.50, 88.— v. Hypothekenbanken 4½ U.-Baben 20] 92.25 92.25 4% Württ. Wohn% Bahr Bodener. 1218855 141 001410 Durch die ſatz von 5 auf 3 v. H. Hierdurch wurden nicht entfernt erreicht. no en. Die D. A habe den Stand des Bierabſatzes Mittwochabens Wegen 4% Bert. Hv.-A 1 25 „ rrkftr. Bk 55 2 5% do. Lig. Pf. 2. A. RU. de f „„ 9 Pſbr. Bk. fbr. En I u. 1 %½% be. Lic. E „ do. Kom. E 9% Goth. Grer.⸗ % eg den Wi 68 be. Ba. 28.26 1 5 0 „ A, AG. 4% do. Goldg om. 8. 1 3 Breuß. Bober ig. Gold VII. Bit. H. u. To. N. 4% h. Hup.⸗Br. Mann.—4 Die Bank von Fraukreich hat am Freitag den Diskont⸗ Dementſprechend iſt der Zinsſatz für Lombardvorſchüſſe von 6 auf 4 v. H. und der Zinsſatz für 30⸗Tage⸗Kredite von 5 auf 3 v. H. herabgeſetzt am 24. September genommenen Erhöhungen wieder rückgängig gemacht und das Niveau vom 9. Juli 1936 wieder erreicht. Die Börſen in Frankreich wieder geöffnet Der Finanzminiſter hat die Beſtimmungen der Verorod⸗ nung vom 25. September über papier⸗ und Handelsbörſen mit dem heutigen Freitag, dem 2. Oktober, außer Kraft geſetzt. die Schließung der Wert⸗ bayeriſchen Induſtrie. hat die Bezirksgruppe die bayeriſchen Induſtrie⸗ Bobenſeefiſcherei. Die Erzeugniſſe von waren bei der etwa 1800 Zentner ab⸗ geliefert, in der Hauptſache Elbling und Räuſchling. Die Eo elſorten werden erſt in den nächſten Tagen geherbſtet, da man ſie ſolange wie möglich hängen laſſen will, um die Trouben zur beſtmöglichen Reife bringen zu laſſen. dem bis fetzt gekelterten Moſt wurde ein Gewicht bis zu 66 Grad gemeſſen, im Durchſchnitt erreichte es 58 Grad. Die Edinger Winzergenoſſenſchaft hat bereits 5000 Liter nach Karlsruhe verkauft. * Weiterhin lebhafte Kaufluſt im Moſelweinhandel. Die Kaufluſt im Weinhandel an der Moſel hält in foſt allen Weinſorten immer an. roſigen Herbſtagusſichten Gpfbr. 1. 2 der Erzeugung ihre Urſache und in der Ver⸗ von den Am 1. Reichs⸗ Dieſe von Mann⸗ Winzer⸗ der nicht gerade Geſchäft gegenüber den Vorwochen in manchen Winzerſorten noch lebhafter ge⸗ anhaltenden Kaufabſchlüſſe ſind die mittleren und billigeren 1935⸗Weine in vielen Orten ſozu⸗ ten ausverkauft. Man rechnet damit, Weine in den kommenden Wochen gute Nachfrage dürfte auch 4% Rh.-Hyp.-Br. „Getom. Ri- e 35½% Südd Bodcr. 27 Lig. Gpfbr. 8 1 und Ii o. A. 6% Württ. Hyp⸗ .25 94 75 1010/1012 5 5 75 4½%½1 bb. Grbtv. K. Schuldverschrelbung. 5 Datmler Benz 27 8 Linoleum v. 26 Lindner Brau 28 5 Reckaxtuttg. 28 8 do. Werk Eßl. 28 105,0 1056 101.0 101.0 Diskonfermäßigung in Frankreich um 2 l. Keine Aenderung der polnischen Währungspolitik vor⸗ des ſei nur Im Bei . Oktober. Im Präſidentſchaftsgebäude unter Vorſitz zräſidenten der Republik eine Beſprechung ſtatt, an der Generalinſpekteur präſident Sklaoͤkowſki und die Mitglieder der Regie⸗ Nach einer Prüfung der inter⸗ Rydz⸗Smigly, rung teilnahmen. nationalen Währungslage kam man zu dem Schluß, daß kein Grund für eine Währungspolitik vorliege. Aenderung der polniſchen * 50 v. H. Obſtausfall im pfälziſchen Hauptanbaugebiet. Im Bezirk Dürkheim, zu dem die größten pfälziſchen Obſt⸗ Freinsheim, Weiſenheim Ellerſtadt zählen, iſt inſolge des ungünſtigen Wetters die diesjährige Ernte um rund 50 v. H. hinter den normalen Der Ausfall beziffert ſich auf r war auch die Früh⸗ Sand und Erträgen zurückgeblieben etwa—1,3 Millionen l. und Mittelfrühernte bei den Pfirſichen, deren Anbau in der Pfalz etwa 75 v. H. des geſamten bayeriſchen Kontin⸗ gents ausmacht und im Bezirk Dürkheim noch mit 45 v. H. der pfälziſchen Erzeugung vertreten iſt. Lebhaftes Herb Lieferfriſten. Auf dem ſtgeſchäft am Eiſenmarkt.— Längere 1 Siſenmarkt ſetzte ſich nach f Bericht über die Lage der deutſchen Eiſeninduſtrie die Belebung bei Da die Werke infolge ihres der Lage waren, 2 einzelnen Erzeugniſſen hohen Auftragsbeſtandes nicht die bisherigen Lieſerfriſten auch für neue Abſchlüſſe zuzu⸗ geſtehen, ſo verſuchte ein nicht unerheblicher Teil der Ab⸗ t Mengen über den Handel zu be⸗ Preisverteuerungen ergeben. Außerdem zwangen die längeren Lieſer'riſten die Abneh⸗ mer dazu, für längere Zeit zu verfügen, um nicht über 1 0 Erzeugung ein⸗ ſchränken zu müſſen. Dieſe Gründe führten dazu, daß die hereingenommenen Beſtellungen beſonders bei den Erzeug⸗ niſſen mit den längſten Lieferfriſten(Stab⸗ und Formſtahl) Für die Werke iſt die größere In⸗ nehmer, die benötigten Warenmangel am meiſten anſtiegen. anſpruchnahme des Lagerhandels ſehr willkommen, do hierdurch wenigſtens ein Teil der ſonſt ſehr großen Zahl kleinerer Spezifi hältnismäßig recht hohe Auftragsbeſtand ſichert den Wer⸗ ken für die nächſten Monate eine gleichbleibende Beſchäfti⸗ Aus dem Auslande gingen die Beſtellungen etwa in dem gleichen Umfange wie im Vormonat ein. Das Ge⸗ ſchäft in Auslandserzen nach Deutſchlond erfuhr auch im Lieferungen aus den verſchiedenen Ländern wurden im Rahmen der beſtehenden Abmachungen ausgeführt. Die Verſchiffungen von Spanien Inlandserze wurden planmäßig bezogen. Der ſtarke Schrottbedarf hat im Die Lage auf dem Gußmarkt war nach wie vor zu rieden⸗ ikationen wegfällt. Der ver⸗ nicht nachgelaſſen. Starke Erhöhung der ſchwediſchen Erzver — Die Höhe des Rekordjahres 1920 erreicht. Die ſchwe⸗ diſchen Erzverſchifungen haben im September eine große Steigerung erfahren, die offenbar auf niſcher Erzlieferungen zurückzuführen ſein wird. Es wur⸗ den insgeſamt 861000 Tonnen verſchifft; im September Jahres nur 506 000 Tonnen. dritten Vierteljahr 1936 erreichten die Zi In den erſten neun Monaten de dieſe Zahl 7,05 Mill. Tonnen. ſch Erzverſchiffung beinahe die Höhe des Nekordjahres 1929 in der gleichen Zeitſpanne erreicht, Tonnen betrug. * Konvertierung Sproz. lettiſcher Pfandbriefe in 6proz. der Senkung des Zinsfußes für den Ausfall ſpa⸗ vergangenen Die Geſamtverſchiffungen im fer von 2,5 Mill. jahres beträgt Damit hat die i damals 7,22 Mill. Im Zuſammenhang mit Hypothekarkredite von 8 und 6 v. H. auf 6 jährlich hat die Staatliche Konvertierung ihrer Sproz. Pfandbriefe geleitet, die nach Mitteilungen der Bankleitung nunmehr als beendet anzufehen iſt. im Geſamt⸗Nennwert von 62,47 Mill. Os. 5 und 4 v. H. lettiſche Hypothekenbank eine in 6proz. ein⸗ Es wurden Sproz. Pfandbriefe 2 104.2 100.0 Ich Farben R Au 9. 23 5 in Aktien umwandelbar 0 1004 130.0 A. b Alum. Ind. N. ohne Zinsberechnung 5NeckarStuttg. 21 98,50 98.50 industrie-Aktien dt, Gebrüder. 49.50 49.80 Ig. Kunſt. Unie 050 93.50 0 Oroßkraft. Mh.) adiſche Maſch. 124.0 64.— Grün& Bilkinger Dayr. Motorenw. 185 Bemberg, J. P. 99. Hanſwerke Füſſen Bronce Schlenk ement Heidelbg. l bo. Nes J. G. Chem. Baſe! Sto. 50. einbez. Henninger Brauer* Holzmann. Bb. Dt. Verlagsanſt. Fonſerven Braun raftw. Altwürtt. Eßlinger Maſch. Löwenbr. Münch. Feinmech.(Jetter) zzeldmüblepßapter 2 Miniſter⸗ ö ö ö ö Beziehung ſchiffungen. Vormonat ſchwediſche dem Ver⸗ kehr gezogen und gegen proz. Pfansbriefe umgetauſcht. iederrd Zeder 5 chlinck& Co. Sinalco Südd. Zuck, do. Strohſto Einzelhandel und Warenhäuser „Fillalunfernehmungen“ bedrohen Einzelhandel In ſeinem ſoeben erſchienenen Vierteljahrsbericht(Vier⸗ teljahrshefte zur Konjunkturſorſchung, 11. Jahrgang, Heft 2, Hanſestiſche Verlagsanſtalt gibt das Inſtitut für Konjunktu g 5 lichen Bericht von Robert Nieſchlag über den Einzel⸗ handel und die Warenhäuſer in den Vereinigten Staaten: Die Umgeſtaltung der amerikaniſchen Wirtſchaft unter der tatkräftigen Führung von Präſident Rooſevelt hat auch den Einzelhandel erfaßt. Aehnlich wie in Deutſchland und vielen anderen Ländern verſucht man die Ausdehnung gewiſſer extrem kapitaliſtiſcher Betriebsformen zu hem⸗ men und den mittelſtändiſchen Einzelhawdel zu fördern. Die Beſtrebungen richten ſich in Amerika weniger gegen das Warenhaus und die Verſandgeſchäfte als gegen die Filialunter nehmungen(„chain- stores“), die— begünſtigt durch das Vordringen des Maſſenluxus, durch i emokratiſierung der Mode(Film, Rundfunk, Zeit⸗ ſchriften) und durch die verkehrstechniſche Erſchließung des flachen Landes(gute Straßen, Auto]— ihren Anteil am geſamten Einzelhandelsumſatz von 8 v. H.(1923) auf 18 (1928) erhöhen konnten. Sowohl dem ſelbſtändigen Einzelhandel als auch den Warenhäuſern ſind ſie durch ihre außerordentliche Beweglichkeit und durch weitgehende Spe⸗ zialiſierung auf die Waren des Maſſenverbrauchs zum Teil Die Verſandgeſchäfte wurden durch das Entſtehen größe⸗ rer Ortſchaften auf dem flachen Londe und die erwähnten Verkehrsverbeſſerungen, die das amerikaniſche Farmhaus aus ſeiner Abgeſchloſſenheit löſten, vor ſchwierige Probleme Bisher hatten ſie in der Belieferung des Farmers Mionopolſtellung inne; nun war der erſtarkende Ladenhandel in den größeren Ortſchaften und Landſtädten bedeutenden Konkurrenz geworden. In dſeſer Lage haben ſie ihre Poſition dadurch zu behaupten gewußt, daß ſie ihrerſeits ein großes Netz von Ladengeſchäften auf⸗ Die Neigung des Publikums immer mehr größere Ge⸗ ſchäftszentren zu bevorzugen, kam— wie erwähnt— vor allem den raſch aufſteigenden Filialbetrieben zugute. Die Warenhäuſer wurden dodurch immer mehr auf den Abſatz von Waren höherer Qualität verwieſen, der erfahrungs⸗ gemäß mit verhältnismäßig hohen Koſten(Kundendienſt) verbunden iſt. So ſtieg der Koſtenanteil bei den größeren Warenhäuſern von 28,6 v. H. im Jahre 1922 auf 2 v. H. des Umſatzes im Jahre 1929, obwohl die Um⸗ dieſer Zeit zugenommen hatten. Die Lage der Worenhäuſer war alſo ſchon zu einer Zeit labil geworden, rikaniſchen Volkswirtſchaft noch aufwärts gerichtet war. Es iſt daher nicht erſtaunlich, daß der Umfſatzrückgang in der Kriſe ſofort zu Verluſten geführt hat. Schon im Jahre Warenhäuſer Verluſte aus. Erſt ſeit gewiſſe Anzeichen einer Geſundung er⸗ Ebenſo wie in anderen Ländern iſt alſo das Waren⸗ haus in Amerika durch das Aufkommen neuer Betriebs⸗ formen des Einzelhandels ziemlich ſtark berührt worden; es ringt dort um die Erhaltung und die Wiedergewin⸗ nung ſeiner„jugendlichen“ Energien. „ Feldmühle AG, Norſchach.— Wieder Verluſtabſchluß. Die GW dieſer Kunſtſeide⸗Induſtrie hat die Jahres rech⸗ für 1935/36 genehmigt. Nach Vornahme von Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 320 000 ffr.(i. V. 3530 000) ergibt ſich ein Verluſt von 679 310 ffr.(424616), der auf neue Rechnung vorgetragen wird, wonach ſich der Geſamtverluſt auf 4,095 Mill. ffr. erhöht. Magdeburger Zuckernotierungen vom 2. Okt.(Eig. Dr.) Unverändert: 31,45 1,50; Okt.⸗Dez. 31,451,500 Tendenz ſtetig; Wetter trübe, kühl. Bremer Baumwolle vom 2. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) luko 14,71. Berliner Metallnotierungen vom 2. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wire⸗ bars] prompt 56,50; Standardkupfer loky 50,75; Original⸗ Hütten⸗Weichblei 23,50 nom.; Standardblei per Okt 23,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſchen Stationen Standard⸗Zink 18,75; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Draßt⸗ barren 148; Reinnickel 98—99proz. 269: Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 38 in Amerika und Warenhaus Hamburg-Wandsbek) ſchung einen ausführ⸗ konjunkturelle Entwicklung der ame⸗ — Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis 5041.50. 5 19 110.0 111. 0[Verkehrs- Aktffen at. Warshef. 155 4887 Sonnen. do. Vav Memel] 64,—165,— 1 Bank- Aktlen 5755 Ot. Reich sb. Vorz 123,6 122.5 Badiſche Bank. 117.5] 117.5 Heidelb Straßen Cem rgch 99.75 1000 Süd. Eiſenbabn 65.— 64/5 Dresdner Bank 88.75 100.7 Versicherungen Frankfurter Bann.. Sab. Aſſekuranz⸗ do. Hyp.⸗JBank., 98..-, Mhm. Pfälz. Dyp.⸗Bank 88.75 88.50 Mannheim. Ber. Hardweſtd. Kraft 11 Hartſtein . fälz. Milhlen Bi. Breſb.⸗Sprit hein. Braunkohl. heinelektra St. do. Vorz. Rheinmetall WWE Roeder, Gebr. dalzwk. Heilbronn Rhein. Hyp.⸗Bani 139,0 139.0 50 Württbg. Notenb. 103,00 103.0 Amtlich micht natierte Werte Schriſig. Stenpe! Schwarz ⸗Storch. Seilind.(Wolff) Siemens⸗Reinig. 1 1755 Stollwerck— 7 e e, Berliner Städtische Eletir.⸗Werte 8 0 Anl. von 1923. 1951 94.50 5% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke 1941 99.50 4½%.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 1952 93.— 1 1 Vergbau ere in, dt. Oelfab. do. Sleehſte de, Arama Ruhrwohnungsban 2 1 ſchiff, und See⸗ zransportſhm. 198.9187 Württ Transvor e. 8 1928953 9 „1980 1955 93.— 5 N 5 1958 / do. R 35,36,39 And Nori 5 1 22 ½ Berfkinckold zs 86,50 87.— AfRr.⸗Anſt. E A- FI 97.37 97) Nürzb. Lali 9705 97.75 87% bo. Kid. Bfbr. e 5 1 Motoren Darmſt. 9 5 5 1 a 1 5 e 1 1551 990 Berlin% e,. N 5 1 10 7 % Vommern 0 Landschaften 4% fh⸗WeſtfBdr. Aktien e Dortm. Akt,-Br. ubertusraunk, renſtetneſe 85,87 86,— fam, gonr.& Sie 1240 1255 4% Sachſen A. 1 88,50. 246,12, 0 5 12950 b. 5 nr. 78. e ee eee e N 3/ S. Holſt. 1414.25 3 9555 eee Zank-Aktien. 5 5„„ Hancbeülg Kupfe 2 Pa 1 7 755 1127 Zinsllene 2— Bank t 18 Allg. Dt. Cr.⸗Anſt. 51 e Bergbau 5„0 Triumph Werke 1865 . BB. 2 95.0 8 1115 6Süchſ. Bdtred Babiſche 8 725 135.5 Düren. Metallw. 0 do. Genuß 16 Wing 9 10 ucher, Brauereſ 1030 1020 Anleihen: Oſtpreuß. Altbe. 117,ũh 16-21. 8 Bank f. Brauind 14.0 119,0 Inag, Ind. ⸗Un Pittler Werkzeug... 199,7 Fuchfabr. Aachen 85.— 85.— Reich, Länder, Reichspoſt, do. 1 51 7585 Stadtschaften 9 Bayr. Han. u. Os. 17 5 10 885 oh. Jeſeric h. Zomnt. Eiſengleh.. 140,0 Tüufabrir Flöha. ge Sage Nee e ge ee e e bre Gaal, Hondelsgef 219 2 1 8 1 dealt.. en. Ger- 110 b 4400 5 2— entral⸗— N 9, 10 85 5 85 25 25 0 1 5 250.0 abla, Porzellan 80 1232—— .. ee, eee 3 ů5 be b 8 25 9.—/ Thür Landes Dt. Fan u. Die 995 450,0./ Kactpente adeberg Export 151,0 fer. Sptelkartenn. Di Reichsunt M 191.5] 101.8 ½ Bochum.%% ge,„ do. 97 Hyp.⸗Bk. 5 21 Dt. Tentralb.-Kr. 85.. Flektr. Lieferung kali Aſchersleben asquin Farbwk. 47,50 46.— fer. Böhlerſta hh 2 6, Want. 1886 88. 8. l danach 2 0 98% 44% Weſtd.Boden⸗ Dt. Eff.⸗ u..⸗Bl. 85.50 7] Elektr Licht u. Kr eramagg Rathgeber Wagg„. 71.25 do. Chem. Chart. 44 do do. 1395 98,8) 8887% Breslau 28 188 83 87 kredit. n. 6 Dt. Goldbisc⸗ Bk. 5 Enzinger ⸗Unioß Klöckner⸗Werke tMetallſch 144. 143. Lo. bt. Nickelwerke“. 185.1 57 Paunganleid 10.60 102.7 ½ bo. v. 20 1 88. 88,— Hypothek. Bank-Werte 4½ bo, En. 2420. Ot. Hypoth.⸗Bank 988.50 5 3 C.. Knorr J. E. Reinecker 134, 180 do... Schimn 1732 6% bes rene e.2 309%% Paal 20 95— 20e apt. dr.8 99.50% WBürtt- ok. 810 Di lleberfee⸗Sanf 1800 N Koksw. u. Chem Rhein⸗Main⸗Do f.. do. Stahlwerke 11231130 6 5 n ö% n 98.25 9. 4% dat Bereins, 8 Mein. On. 5. F Rhein ereus 20 885 e 4½ bo, g. 100.2 1002% Frankfurt 26. 88. bank 8 88—112 92 3 1855 Kraftwerk Thür o. Elektrigtia. 128.0. 1280] Vogel, Tel. Drahl 155.8 18870 4½ Baden 7 87.40 ½ Peipgig 2 4% ertdbrcpſls Industr.-Obligationen Ab. Hp. Bt Mhm 1390 W. Kreſft do. V0 5 5. 4% Babe 96.— 93.37 4% Mannbeim d. 4% brſchw Hann. 97 Ah. Weft. Bod.⸗Ar. ö Rromſchrübes do Spiegelglas anderer- Werke 166,0 158.9 4% bo. Sehn 39.80 020% de 27 Gböyf ode. Srautub. Sächſiſche Bank 112 5 Krongr. Meta be. Staßlwerke 1480 170 end u 0 4½ Braunſchw.82%% münchen 28... 4 B. Cenirbkr ks 6 Conti Gummi. Südd. Bodenerdb 84.— U J. Küppersbusch 8 42„ Weſtd. Kaufh. A0 54.50 85,.— 4% Heſſ. Staat 29 89.— 98.7 4% Pforzbeim 26 88.4% D Hypoth Bt. 96.505 Daimler⸗Benz Verein bk. Hamb. 1210 Carl. Waſſerw.. 1 135. 19% Weſteregen 1298 126.0 4½ Sachſen 1927 88.— 88. 4% do. 27 1 olbpfbr. 3 88 6 Dt. Linoleum 1 15 Aſtb. Bodenkredli— J. G. Chemie voll Lari 4 Co, A Nie ontan 117.5 118,5 Weſtf. Draht... 6 do. St.⸗Sch. R. 100%.. 4½ Stettin.., ½ D. Wohnſtät. 4% do. N 4% Wiesbadens. 82,50 Sep lichsp.ggfällig 100.0 100 2 d 40„ 1000 100 4½ Pr. Vdsxtbk. e G. Gd. ten tbr, 2 98, 88.— 675 do. Ig. Gdrtö: 105 3 105,2 Pfandbrlefe u. Schuld e 4. Anl. ⸗Auslſchetne öffentl. Kredib Anstalt. denn. 1 b. biſch. Reiches 113, 115, 7½ örſch. Stb. 128 9,25 0815 Anhalt Altbeſt 980 Altbeſ. 116.1 hür ing. Altbeſſz 11/%“C P ½% bo. R. Id u. 11 98. 2 5 old. do.. 191%. 4% do, bo. f 22 98. 4ſt or d 0 9255 bände, Kreiſe und Städte ½¼VOderſch. Pb. 12 90.— p. 13 1. 14 95,754 97,25 0 Manndemünbe II 2 .1. k. 14 1 %beſſLandesbk. dt, ot. 11 R 1. 2. 79. 97. 97.% 8 e e Se e. e bd 00e 10.98 40,85 4% Prepſbral. 1 19 93— 4% 15 5 1525 4% Württ. Wir s.. 5% do, Gpfbr. 20 Anleihen Tee ee e e d 0 r 2% ran dende 30 97,.62 4 Röner der ig e e be Nn „der%. eg gore z ere 82 8% dhe ue anno ver 15.79. Pf. A. 28 98.2 85.62 Fig. o. 4 ig. 1 10˙¹ /... 25 27 98,50.62%¼ bs. Rom ö 95.75 28 5 Mittelſtahl 27 9 Natro 2 8 5 Rh-M⸗ Don., 8 Stemens 5 Ver. Stahl Zucker Kr. SE Ausländ, festver- insliche 5 Mexikaner 189. 4 do. 1904 4% Oeſterr St. 14 4 do. Gdrente(. 7 Rum. Monopol⸗ Anleihe 29 5 Rum ver. Rente 4% Ungarn bo ntg 4 5 2 apeſt 4 Liſſab. 188531, 2½ Anatol. I u. 2 2 do. 93 Oeſt. Una. St. 88 veſch v. 192 löckner RM 28 85 8 SSE DE EE 8888 — S 85 . Verkehrs-Akt Aachengkleinbayn AG. f Verkehrsw Dt. Eiſenb.⸗Betr. Nordd. Lloyd EE 5 8 8 industrie-Aktien dlerhütt. Glasw. 39,50 Allg. Baugeſ.Lenz 113.0 A. E. G. Alſen, Portl. gem Ammendorf. Pap Amperwerke 124.0 125. Anhalt. Koblenw. 115,0 Aſchaffbg. Augsb.⸗N. 36.87 155.5 1 Mag. 2 5 99 5 3 11857 a 1 abew 9 elde Maſclaez 89.75 2 175 0 1170 9050 Them. Buckau Geſ. f. el. Untern. Gritzner⸗Kayſer Grün& Bilfinger 7 79.428 1 g Günther& Sohn 6 123.5 123.5 8 . Fan 62 87. ambg.⸗Südam. 39 Hannesmann Markt- u. fühl Maſchb.⸗Untern. MaſchinenBuckau Maximil.⸗Hütte Me h. Web. Sorau 2 1 5 11150 92. etallgeſellſch Miag Mublenban 1 Mimoſa Utittelbtſch. Stah! e 25 e Rüningen Mülheim. Bergw. Münch. Licht u. Kr g Merrnnzedltot 39.87 Conti. Gummi Hindrichs⸗Auff. 13³ A5 Holſten⸗Brauerel 107.5 Poll. Holzmann 129,2 2„ urahlütte Leipz. Br. Rlebeg 0 5 5 c Lokom. Kr. 5 C. Lorenz 8 5 usfeld, Bergb. ckarwerte ordd. fRabelwk Hotelbetrieb* f Roddergrube ucker er 8 5 8 95 Rülckfort„— 255 Lindener Akt.⸗Br. 1555 178 5 50 1852 leg. Auen— 1305 1817 achſenwerk 305,0... Zellſtoff Waldhof 158.8 1588 aglkeben Ac. 180 1870 udref Wang 4420 5 a ge 2 1900 5 5. Voersjcherungs-Aktien Defries 1270 177.0 5 Schleſ.Bergb. Zini 262.25 Aach. u. M. Feuer 111. 50. Bergw. Beuth. 101.5 102,7 do. Rü 17 2200 70, Portl.⸗Zem. 186,0 1590 Umtanzu Steg, go Schneider ace e e 10 f 397— n reditv.“ Stader ane 5 Bolle do. Steingutfö mmgarn 1120 1130 N. tolber 7787 78 75 . GWicküler⸗Küpp. n 89.50 8.— Wiſſner Metall 120 123.0 Maſch. Fb. 181.0 130.5 bet eee„„ 2 85˙ Berlin. Feuer ver.... e 1820 Colonia⸗Feuer n e 6850 ee . 7 ̃ ˙ —2 3 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Freitag, 2. Oktober 1936 N 2 ver ränd erf ten um%½ und Arbed um 1 p. 1 in 1 5 i die variabel gehandelten Auslan 5 Rhein⸗Mainiſche aue. Dot 5 3 5 gingen d riabel gehandelter uslan vor 0 2 ſche Mittagsbörſe: Feſt Berliner Börſe: Aktien feſter allem Ungarn, um, die mit 12,75 einen Söchſtkurs * Frankfurt, 2. Oktober.„ Berlin, 2. Oktober. errsichten. der Kundſchaft und e u der Zufluß zuſätzlicher Mittel aus dem Coupontermin Bei den per Kaſſe gehandelten Werten begegneten heute am Aktienmarkt wieder N chte es der Bankenkundſchaft, ſich wieder kräftiger beſonders Großbankaktien erhöhtem Kaufintereſſe. Die gen betrugen durchſchn tl 5 nlagekäufen zu be tätigen, die indeſſen nur zum Teil Führ! ng hatten dabei Dresdner Bank mit einer Stei ige⸗ bhaft waren wieder Kunſt Größere Umſätze hatten uf mäßige Börſenhandel in Erwartung anhaltenden mit Ausnahm anne 2 v.., Klöckner 1 ebenfalls zu Eindeckungen ſchritt, andererſeits e 2 bis 1 v. H. Ferner ſtiegen Otavt: aber, wie ſchon ſeit längerer Zeit, Angebot ſo gut wie 36 Farben lagen ziemlich r. 0 nicht vorhanden iſt, trat ſchon zu den erſten Kurſen s 171%(171), Metallgeſellſe empfindliche Materialknappheit ein, die auf faſt der ktropapiete erfußren ganzen Linie zu Kursſteiger rungen von—2 v. H. führte.. darüber hinaus gewa Rhein. 71 14 1 die gemel n- und Motorenwerte ten daß H ch den Vortagsſchluf 8 igen uneinhei lich Daimler im 4,75, Klöckner um 1,50 und Mannesmann um 1,25 v. H. 9 5(1143) erhöht. Ze lſtoffwerte überſchreiten konnten. Verhältnismäßig ſtill und kurs⸗. 77 1584(139), Aſchaff g wenig verändert blieben Braunkohlenwerte. In der tzelwerten gewannen werke Füſſen nach Pau e%½ v. H. und Reichsbank 1 v. H. er e unterlagen die gä chend der 174,30 und zogen ſogleich weiter um 7 v. H. an. Chem. Schankung um 4 v. H. 00 8 annen 156, Kokswerke 2 v. H. Bei den Steuergutſcheine blieben unverändert Elektrowert en hatten Siemens und Geffürel bei allerͤings Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe kleinen Umſätzen mit 1 5. von, ie A v. 5. die G; 1988er 99,62 G; 1989er 99,37 * ige* 1 0* 2 s 71 HEN 8 0 0 1 2 ſitz 6 ſcho jeher als Anlag epapiere beltebt ſind. Deſſ. 1948er 97,75 G.— Ausgabe 2: 1939er 1941er 5 t iz behauptet. Lebhaft waren hatten eine Erhöhung von 3,75, Bekula eine ſelche 98,12 G 965,87 B; 1944er 97,62 G 98,37 B Preußen mit 717(714). Starkes 2 v. H. zu verzeichnen. Von Linoleumwerten fielen Wiederaufbauanleihe 1944/4 5er und 1946/48 r je 70,62 ut am Auslandsrentenmarkt für zutſche Linoleum mit plus 2 v. H. auf. An den übrigen G 37 B. 8 7 5 14,50(19,60), 1914er Nan 1 W öh proz. Umſe ald. Verband 88,075 G 9 5 (4,0). Rumänen ebenfalls feſt Papier ingen 9 55 5 5 1 Kurs en 1 5 K 8 Schluß der Börſe 9915 ſich Gewinnſiche rungen 5proz. 8,90(8,80). Mexikaniſche Mud und Berger gewannen je 1,50, Metallgeſellſchait forte ſo dak die im Vorlauf elten Kurse N Freiverkehr blieben Wiener Verkeh 1,5 und Reichsbankankei le 1,25 v. 5.— Am Auslands⸗. en, Farben ſchl oſen zu 17276 5 v. H. und öſterr.⸗ungar. Bank⸗Pfandbr rent enmarkt err en Ungarn Golsrente mit einer erneu- unter dem Eröffnungskurs. Eine Sonderbewegung ent⸗ ten erunt aur 0,0 einen Kurs von 14,50. Aber auch wickelte ſich in Daimler⸗ Aktien, die bei regen Umſätzen die übrigen ungariſchen Werte, daneben Rumänen und einen neuen Höchſtkurs Ju der zweiten e ließ das Geſchäft nach, 8 5 ch a Bosnier, waren gefragt dem höchſten Stand nicht voll be 1 3 1192 l ten konnten ſich Reick Farben auf 171 nach 1714, hohen Stand von 115 1 üpten, gaben vielmehr 5 7 1 37 9 o gran 7 3 5 a A1 e 5 1 en auf 1185 3 15 e 135 15 755 ehe 1 Geld und D 1 enmarkf 18 7* 5 1. 72 0 ſchulodu 5 sanleih otierte 1 ge ert 88,45. Wiederauf⸗ 2 auf 157 nach 156% und Reichsbank auf bauzuſchläge gewannen 78. Am G markt verbilligte ſich E 8 an. Schwächer lagen Scheideanſtalt mit Blanks sgeld auf 3% bis 3% v. H.* Berlin, 2. Oktober. Am Geldmarkt blieb die Lage ). f Im lauf erhielt ſich Kaufintereſſe, das aber nur in im weſentlichen noch unverändert. Die Rückflüſſe ſetzten Am Rentenmarkt Al bbeſttz wieder 1157 nach 11596, Kom- einigen Spezialwerten kräftigere Steigerungen auslöſte.] zunächſt nur zögernd ein. Blonko⸗Tagesgeld war indeſſen Il⸗-Umf Golöpf andbriefe bei kl einer age unvers ad enteils 7 1 e Unverändert. adtanleihen größtenteils 5 werke nochmals um e und Nl höher. Liquidationspfaudbriefe wie üb une ſät um 1 v. H. gebeſſert. Fa on Induſtrie⸗Obligationen 6proz. Verein. Stahl fangskurs von 171,50 nach. Am dert. rben gaben guf den An⸗ v. H. belaſſen. die faſt durchweg ca.„ v. H. höher notiert wurden. Per ein erſter Kurs von 105,75 vor(76,77 Bayern gewannen ten ſich 90 den zumeiſt„ bis, v. H. niedriger zur Notiz. Im iverkehr en kleine Steg mit 97 bis 10 nach 10% etwas ab. Kaſſel mit minus 5 5 e uslichen Werte, in der Hauptſache rung um 2, DD⸗Bank mit einer ſolchen von 1,7 mehr am tien ma che 2 i lus 5 5. 2 6 arkt, in Erſcheinung traten. Da der delsgeſellſchaft mit plus 1,5 v. H. Hypothekenbanken war Weſtboden Von den In⸗ entſpre⸗ 5 und He me von Bayeriſche— 4) (plus. v..) nur unweſentlich verändert. duſtriepapieren konnten Vereinigte Glanzſtoff, eſten Haltung der variabel gehandelten Kunſt 90 11 8 v. H. gewinnen. Dieſe Bewegung ſetzte ſich nach den erſten Notierungen nd Thoerls Oel zogen um 5,5 und 5 v. fort. Am Montanmarkt wurde die Kaufluſt gefördert durch Notiz an. Ferner ſind Alſen Portlandzement mit plus ete günſtige Entwicklung des Eiſengeſchäfts, ſo 4,25 und Dyckerhoff mit plus 5 v. H. zu erwähnen. urs um 176, Rheinſtahl um den wenigen ſchwächeren Papieren gehörten 37 G; 1940er 98,87 von 120 erreichten teurer. Von deutſchen Ren⸗ tagsſchluß damit um 575 v. H. überſchritten. auf dem geſtern erreichten Nachbörslich blieb es ſtill, Daimler galten 120 Geld. gewannen Daimker gegen den erſten Kurs 2. Licht⸗ ſchon zu 3 bis 37 zu haben. In Wechſeln 2% v. H. Von Montanen waren Vereinigte Stahl⸗ Angebot koum noch vorhanden, andererſeits iehlte es aber uſtahl bei lebhafteren Um⸗ auch an Nachfrage. Der Privatdiskontſatz v. H. Von Altbeſitzanleihen befeſtig⸗] tung). Für den Dollar wurde die Pariſer Notiz 5 5 0 4 l Mecklenburger Altbeſitz um 36 v. H. Bei den(15,19) gemeldet. Der franzöſiſche Franken ſt 11 ſchwächer, auch ſon röckel die Priorität. e. 9 e n 2 5 5 11 ſchwächer, auch iſt bröckelten die Prioritäten Stodtonleihen zählten Ber Elberfelder mit plus 5s und unter Druck, und zwar ermäßigte ſich der Kurs in Amſter⸗ 29er% v. H. zu den am kräftigſten dam auf 8,80 Brief(9,10). Die erſte in Zürich zuſtande⸗ ten. Uneinheitlich lagen auch Provinz⸗ ende 5 1 Akfien fesi geben der it gaben 30er 9110 9 v. her. Die Pfandbriefe der Real⸗ kredit⸗Inſtitute 1 gur ien faſt unverändert. Lebhaffere Käufe der Bankenkundschaff ͤ Renien unverändert induſtrieellen Schuldverſchreibungen zogen Harpener erneut an. Nach 55 vor lebhaft dagegen Triumphwerke gegen G 99,62 den Vor⸗ war zwar bei . 5 8 Im internationalen Depiſenverkehr trat heute morgen Auslands rentenmarkt blieben Ungarn„Am Kaſſarentenmarkt wor wieder kleines Anlageinter⸗ eine leichte Abſchwächung des enagliſchen Pfundes ein. Die bis 14,75 nach 14,50. Mexikaner; eſſe feſtzuſtellen. Dabei wurden Länderanleihen bevorzugt, letzte Züricher Notiz lautete 21,40(21,50); aus Paris lag 5 Abwer⸗ mit 21,45 weiter Von letzte Zu Gladbacher mit minus 3,75 und Kraftwerk Thüringen minus 4 v. H. Von Kolonialanteilen, die chemiſchen Gruppe eröffneten Farben 7 v. H. höher mit] Hwerden mußten, erhöhten ſich Neuguinea erneut um 5 und mit zugeteilt gekommene Franknotiz ſtellte ſich auf 20,90 20,2275 vor der Abwertung). Im Verlauf gab der franzöſtſche Fran⸗ ken erneut nach, und zwar e ſich die Amſterdamer Notiz ſpäter auf ca. 8,70(8,80), die Züricher auf 20,25(20,30). Das Pfu lag ebenfalls weiterhin etwas leichter. giskontsatz: F 4, Lombard 5, privat 3 v. fl. Amtlich in Um I. Oktober 2, Oktober fur 0 rief Geld Brief N 5 12.650] 12.570 12.800 Hegy tin en 1 725.702.507.701 5 5 2 42050 42.17) 4204 42.12 5 5(„144.145 5 3047.058 Sagan ian. 5— 24 9 2485 Dänemark 100 374 5780 5 Danzig„100 Gu lden 3 0: England. 1 Pfund 2 3 0 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4½ 67.9 9 8 Finnland 100flunl. M. 4 4.2127 Frankreich. 100 Fros. 3 7 12615 11.885 Friechenland 100 Pr. 7 285.353.357 Holland 100 Gulden 3 136,31 15 18884 Lee 55 Fran(Teheran) rade 18 808 sland.. 100 lsl. Kr. 515 55,22„ talien 100 Lire 2 8. Japan q 3,29 90,719.721 8 5 5654.86 Jett 8 6 48.85 Bitauen. 100 Litas 51% 41.94 4 Norwegen 100 ftronen 31½ 6192.62.04 Oeſter reich 100 Schill. 37 48.95 49.05 Polen.. 100 Zloty) 47,04 7,14 Portugal 100 Escudo 4½ 11.20 11.72 Rumänien, 100 Lei 4 2,4880.492 Schweden.„ 100 Kr. 2½ 63.53 63.65 Schweiz 100 Franken 2 57.31 5¼41 Spanien 100Peſeien 5 2/4 27.53 Tſchechoſlowakeilhog 3 10,250 10,289 Türkei. Itürk. Pfd. 535.978] 1,482 Ungarn. 100 Pengs 4 3 55— Uruguan 1 Golbpeſo 2.359 1,351 der Staaten 1 Dollar 1.4931.497 4 — Frankfurt, 2. Oktober. Tagesgeld weiter ermäßigt f 2(8). 5. Walen und Märkie * Berliner Getreidegroßmarkt vom 2. Oktober. Gegen⸗ über den Vortagen iſt im Getreideverkehr auch am Wochen⸗ ſchluß keine Aenderung eingetreten. Die Anlieferung ul in Mahlgetreide aus alten Schlüſſen genügen für die Müh⸗ len zur Deckung ihres Mahlbedarfs, neue Käufe ſind bei den geringen Zufuhren aus der Landwirtſchaft auch bei Bewilligung erhöhter Ausgleichsſpannen nicht möglich. Am Mehlmarkte ſind die Angebote von Weizenmehl ziem⸗ lich knapp, während Roggenmehl ausreichend zur Verfü⸗ gung ſteht, beſonders da hier die Kaufluſt nicht über den laufenden Bedarf hinausgeht. 1 Verſorgungslage mit Futtergetreide hat noch keine Auflockerung erfahren; Hafer und Gerſten bleiben geſucht. Induſtrieware wird bei ſtetigen Preiſen vereinze umgeſetzt. Am Braugerſten⸗ morkte wurden die Ausführungen über die Bewertung der Braugerſten und die Berechnung der Verbraucher⸗ höchſtpreiſe ausgiebig erörtert, der Handel iſt aber noch nicht in Gang gekommen, zumal nur geringe Verkaufs⸗ neigung beſteht. Hamburger Schmalznotierung vom 2. Oktober.(Eig. Dr.] American Steamlard tranſitbo ab Kai 28,75 Dollar. St/ as AuhBergewöhnliches biete ch zu Beginn der Winter- Saison mit meinem Sortiment Flagge 20 Pig. eine WII EKOmmene Abwyechslung. ommando. 10 Pfg. Dagſelbe iᷣt nur àuf Qualſſtät sufgebeut 2 1 d A R RE N. 63,9. 0 2, 8 5 die wee Riehtung. 12 Pfg.. 7 Hahnh. 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Am Sonnabend-Nachmittag war er dann mit Beil und Säge hinausgezogen und hatte das Holz klein gemacht. Für einen, der die ganze Woche in der Fabrik steht, ist die Ar- beit im Wald ja eine reine Erholung. Am Abend gönnte er sich dann auf den guten Einkauf hin ein Gläschen Bier und erzählte seinem Freunde Willi von dem Geschäft. „Tja“, meinte der, woher hast Du das eigent- lich rechtzeitig erfahren?“ Schmid mußte lachen:„Natürlich aus der Zeitung.“ Willi knurrte:„Nö, die Zeitung ist mir viel zu teuer. Da konnte sich Schmid nicht verknei- fen, ihm eins draufzugeben: Rechnen kannst Du ja nicht. Für das, was ich jetzt am Holz gespart habe, kann ich länger als ein Jahr die Zeitung bezahlen! Es ist schon so: Ee: eilig baust, oiß Mäntel für Herbst und Winter schon fn. 30.—,.-, 50. 60.— und höne;. peur Bei. MO MANN AM, F. JJ Breſtestrage det neuen Herrenmode sehen Sie bei uns, Daß Modernsein nicht teuer ist, zeigen unsere Schaufenster u. nachstehende Preise Fucinbance Samstag u. 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Während der abendlichen Vorſtellung brach das obere Stück des etwa 12 Meter hohen Maſtes, an dem der junge Toui Störzenbach mit einem Fuß angeſchnallt war. Der Artiſt ſtürzte mehr als zehn Meter tief auf den Hin⸗ denburgplatz hinab und blieb mit ſchweren inneren Verletzungen bewußtlos liegen. Der Arzt ordnete die ſofortige Ueberführung des Schwerverletzten ins Buchener Krankenhaus an. Wieslocher Allerlei * Wiesloch, 30. Sept. Landwirtſchaftsaſſeſſor Konrad, der ſeit einigen Jahren bei der Land⸗ wirtſchaftsſchule Wiesloch als Lehrkraft wirkt, und ſich großer Beliebtheit erfreut, wird die Wieslocher Schule verlaſſen, um ſich nach Stauffen zu begeben, wo er als Leiter der dort neu errichteten Landwirt⸗ ſchaftsſchule ein größeres Betätigungsfeld gefunden hat. Seine Wieslocher Stelle wird Landͤwirtſchafts⸗ aſſeſſor Maier verſehen, der von Stühlingen am Kaiſerſtuhl nach hier eingewieſen worden iſt. Die geſamte Bevölkerung von Wiesloch, darüber hinaus geſchloſſen oͤſe Mitglieder der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und der Beamtenſchaft nehmen am Erntedankfeſt in Baiertal teil. Abfahrt ab Wiesloch⸗Stadt im Sonderzug iſt um 11 Uhr bei 50 Prozent Fahrpreisermäßigung für Hin⸗ und Rückfahrt. Arbeitsfront und Beamtenſchaft mar⸗ ſchieren im Feſtzug in Baiertal. Die übrige Bevöl⸗ kerung wird aufgefordert, zum Feſtzug und zur Feier morgens 11 Uhr in Beiertal einzutreffen. Negenmdatel-Albaefles Deller— Auucliues Tocleumäsilel D Marke„MMM e Die neuen Modelle N 3 sind eingetroffen! HiIi& Mü N. 3,%% Kunststraße E F „11.12 pPlick auf Sinsheim Ausbau der Kraftpoſtlinie nach Weiler * Sinsheim, 2. Okt. Um den Bewohnern der auf 1. Oktober dem Bezirk Sinsheim neu zugeteilten Ge⸗ meinden Elſenz, Eichelberg, Tiefenbach und Lands⸗ hauſen Möglichkeit zum Beſuch der Amtsſtadt und beſonders der Amtstage zu geben, wird ab 1. Oktober eine Zwiſchenfahrt nach Hils bach eingelegt, die dort Anſchluß an die Bahnlinie Bruchſal—Hilsbach hat. Vorerſt wird die Strecke nur mittwochs und ſamstags befahren, doch kann ein ſpäterer Ausbau ſehr wohl erfolgen. Ein Geſuch des Bezirksamtes, ſchon jetzt durch die Poſtdirektion Karlsruhe die Linie über Hilsbach, Eichelberg nach Tiefenbach zu über⸗ nehmen, wurde vorläufig abgeſchlagen. 5 Eine der älteſten Einwohnerinnen, Frau Magda⸗ lena Eiermaun geb. Lang, konnte in noch vecht anſprechender Geſundheit ihren 89. Geburtstag begehen. * Die NS⸗Kulturgemeinde wird nicht allein durch Verpflichtung des Frankfurter Künſtler⸗ theaters für gute Vorſtellungen Sorge tra⸗ gen, ſondern ſich bemühen, darüber hinaus durch Vorträge der verſchiedenſten Art wertvollen Bil⸗ dungsſtoff zu vermitteln. So ſprechen: Prof. Schwarz⸗ weber(Freiburg) über den Schwarzwald und ſeine Künſtler, Direktor Dr. Uebel(Heidelberg) über das Leben unſerer germaniſchen Vorfahren, Freiherr von Buttlar⸗Brandenfels über das Thema:„Vier Jahre im Zeppelin gegen den Feind“, Prof. A. Gebhard [Karlsruhe) über den Weg zu einer deutſchen Kunſt, Prof, Dr. Huber(Sinsheim) über die deutſchen Na⸗ kürſchutzgebiete und ihre Pflege, Lehramtsaſſeſſor Kluge(Sinsheim) über Verſuche aus der Phyſik des * Ilfegens, Muſiklehrer Wüſt(Sinsheim) über Leben und Werke von W. A. Mozart. Ferner ſind vor⸗ geſehen: ein Dichterabend mit Wolfgang Eberhard Möller, ein Tanzabend von Frl. Nelly Schnitzler (Konſtanz) und ein Marionettenabend des Bild⸗ hauers Gg. Deininger(Stuttgart), ſowie ein Kam⸗ mexmuſikabend. Ir. Ladenburg, 2. Okt. Unter großer Anteilnahme wurde eine ſehr beliebte Ladenburgerin, Frau Amalie Eliſabethu Höfer, geb. Treiber, zu Grabe getragen. Die 73jährige erfreute ſich großer Wert⸗ ſchätzung. „In Ladenburg war es ſehr ſchön“, ſchrieb Ehri⸗ ſtel Eranz, die Olympiaſiegerin, an Frl. Tripp⸗ macher, die ihr beim Kreis⸗Frauentreffen des Neckar⸗ turnkreiſes den verdienten Lorbeer überreicht hatte, und ſandte zur Erinnerung ihr Bild, das ſie als Siegerin in Garmiſch zeigt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgobe UI Beerfelden, 2. Oktober. Abends um 9 Uhr brach in Beerfelden ein Großfeuer aus, das das weitbekannte und moderne Sägewerk Weber vollkommen vernich⸗ tete. Eine große Menge Holzvorräte wurde neben allen neuzeitlichen Maſchinen und Säge⸗ gattern ein Raub der Flammen. Das Dampfſägewerk Weber in Beerfelden iſt eins der modernſten und größten Sägewerke des Oden⸗ waldes. Es wurde vor 25 Jahren errichtet und be⸗ ſchäftigte an zwei Gattern und mehreren Hobel⸗ maſchinen über 70 Arbeiter. Abends wurde im Werk plötzlich Feuer bemerkt. Ehe die Feuerwehr alar⸗ miert werden konnte, ſtand der ganze rieſige Kom⸗ plex bereits lichterloh in Flammen. Das Feuer griff nach kurzer Zeit auch auf die Lagerhallen und die geſamten, viele tauſend Feſtmeter betragen⸗ den Holzvorräte über. Die geſamte Einwohnerſchaft von Beerfelden fand ſich an der Brandſtätte ein, um ſich an den Rettungs⸗ Regiſtermark verſchoben Dafür jetzt zwei Jahre ins Zuchthaus — Karlsruhe, 2. Oktober. Wegen Deviſen⸗ vergehens ſtand vor der Karlsruher Strafkam⸗ mer der 30jährige verheiratete Wilhelm Thomae aus Marktredwitz. Er hatte Beträge von insgeſamt etwa 1500 Mk., die er auf Regiſtermarkſchecks bei deutſchen Banken abgehoben hatte, nach der Schweiz verſchoben, dort zu Anſchaffungen verwendet und neue Regiſtermark gekauft. Des weiteren hat er weitere 1000 Regiſtermark mißbräuchlich zur Bezah⸗ lung von Anſchaffungen und Begleichung von Schul⸗ den verwendet. Es wurde ihm ferner die verbots⸗ widtige Abhebung von 300 Mark zur Laſt gelegt. Die mehrſtündige Verhandlung endigte mit der Ver⸗ urteilung des Angeklagten wegen mehrfachen Devi⸗ ſenvergehens in Tateinheit mit Bannbruch zu zwei Jahren Zuchthaus und 75009 Mk. Geldſtrafe. Letztere iſt durch die Unterſuchungshaft abgegolten. Seine wegen Beihilfe mitangeklagte Ehefrau er⸗ hielt drei Monate Gefängnis und 500 Mark Geloͤſt rafe. verdienten Ruheſtand. Jakoby iſt Ilvesheimer. Er begann ſeine Berufslaufbahn im Jahre 1894 als Rechtspraktikant. Seine erſte Anſtellung als Notar erfolgte im Jahre 1898 in Sinsheim. Weiter wirkte er in Neckargemünd und Neckarbiſchofsheim. Seit dem Jahre 1919 war er in Weinheim als Juſtizrat tätig. Sein offener Charakter ſowie ſeine berufliche Pflichttreue machten ihn bei ſeinen Mitarbeitern wie auch bei der hieſigen Bevölkerung beliebt. Außer ſeinem Beruf widmete er ſich auch dem Sport. Seit dem Jahre 1897 war er Mitglied des Bundes deut⸗ ſcher Radfahrer. Viele Ehrenpreiſe legen heute noch Beweis ab von ſeinen ſportlichen Erfolgen. Er war auch Mitbegründer des im Jahre 1903 ins Leben ge⸗ rufenen DM, des jetzigen DDA. Auch als Jä⸗ ger tat ſich Jakoby hervor. Bei der Neuordnung des deutſchen Jagdweſens wurde er als ſtellv. Kreis⸗ jägermeiſter und Hegeringführer beſtellt. * Edingen, 2. Okt. Der langjährige Fleiſchbe⸗ ſchauer und Waagmeiſter Peter Jung konnte hier in beſter Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag be⸗ gehen. Der Jubilar hat viele Jahre hindurch die hieſige Krieger⸗ und Militärkameradſchaft geleitet und genießt allgemeine Wertſchätzung. * Karlsruhe, 2. Okt. Wegen fortgeſetzten Rück⸗ fallbetrugs in Tateinheit mit erſchwerter Urkunden⸗ fälſchung verurteilte dͤie Karlsruher Strafkammer den 32 Jahe alten vorbeſtraften geſchiedenen Emil Doll aus Löcherberg zu drei Jahren Gefängnis, ſowie drei Jahren Ehrenrechtsverluſt. Der Ange⸗ klagte hatte von April bis Anfang Juli d. J. in 17 Fällen Sägewerksbeſitzer, die er zu größeren Holzlieferungen veranlaßte, durch Hingabe gefälſch⸗ ter Wechſel um rund 17000 Mark geſchädigt. Der Angeklagte bekannte ſich im Sinne der Anklage ſchul⸗ dig. Der Staatsanwalt hatte eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren baantragt. * Bühl, 2. Okt. Von der Gendarmerie wurden im Ortsteil Umweg in der Nähe von Bühl zwei 21 und 29 Jahre alte Brüder und ihre 19 Jahre alte Schweſter wegen fortgeſetzter Blutſchande verhaftet. Dieſe Angaben wurden von zuſtändiger Seite be⸗ ſtätigt. a Kind ſtürzt aus dem fahrenden Zug * Ludwigshafen, 2. Okt. Die Reichsbahndirek⸗ tion teilt mit: Am Donnerstag, kurz nach 14,30 Uhr, fiel bei der Einfahrt des Perſonenzuges 249 Kai⸗ ſerslautern—Neuſtadt im Bahnhof Lambrecht ein dreieinhalb Jahre altes Kind aus dem fahrenden Zug. Es erlitt eine Fußverletzung und Schädelver⸗ letzungen und wurde mittels Kraftwagens in das Krankenhaus Neuſtaödt gebracht. Das Kind war nicht genügend beaufſichtigt. Es machte ſich am Türſchloß zu ſchaffen, öffnete die Tür und ſtürzte hinaus. ne Weinhekit, 1. Okt. Juſtisräl Jakoby trlkk⸗ nach 17jähriger Tätigkeit in Weinheim in den wohl⸗ Großfeuer wütete in Beerfelden Ein großes Sägewerk von den Flammen völlig vernichtet arbeiten zu beteiligen. Die Feuerwehren Beerfel⸗ den und Erbach bekämpften das Feuer mit ihren Motorſpritzen. Sie litten jedoch derart an Waſſer⸗ mangel, daß nur eine der Motorſpritzen in Tätigkeit treten konnte. Es gelang den Feuerwehren trotz aufopfernd⸗ ſter und angeſtrengteſter Arbeit nicht, irgend etwas zu retten. Innerhalb von 2 Stunden war das Sägewerk mit den beiden Gattern, den zahlreichen Hobel⸗ und an⸗ deren Maſchinen, den vielen Lagerhallen und den mehrere tauſend Feſtmeten umfaſſenden Holzvor⸗ räten vollkommen vernichtet. Der Brand war ſo umfangreich, daß das Feuer ſtundenweit bemerkt werden konnte. Eine ungeheure Hitze und Glut machte es unmöglich, auch nur bis auf hundert Meter an den Brandherd heranzukommen. Als das geſamte ſtolze Werk längſt nur noch n Schutthaufen war, ſchwelte as Feuer mmer wie er auf, ſo daß die Feuerwehr Beerfelden lange an der Brandſtätte weilte. Ein Geſchenk der Schuhſtadt Pirmaſens an den Führer * Pirmaſens, 30. Sept. Der längſt erwogene Plan des Frauenamts der Deutſchen Arbeitsfront in Pirmaſens, dem Führer in Dankbarkeit und Treue ein Geſchenk der deutſchen Schuhmetropole zu über⸗ mitteln, iſt nunmehr in ſinniger Weiſe verwirklicht worden. Wenn Pirmaſenſer etwas ſchenken, dann ſind es gewöhnlich Schuhe. Auch dem Führer gegen⸗ über iſt man von dieſer Gewohnheit nicht abgegan⸗ gen. Fleißige Hände fertigten ein kleines Schränk⸗ chen aus koſtbarem Holz mit Glaswänden und gläſernen Querplatten, auf denen 26 künſtleriſch ge⸗ arbeitete Miniatur⸗Schuhmodelle ſtehen, alles umfaſſend, was in Pirmaſenſer Fabriken her⸗ geſtellt wird— vom einfachen Pirmaſenſer Schlap⸗ pen bis zum feinſten Damenſchuh und dem flotten Reitſtiefel der SS. Ein Metallſchildchen inmitten des Schränkchens trägt die Widmung:„Ihrem all⸗ verehrten Führer in dankbarer Treue— Arbeiter⸗ ſchaft und Betriebsführer der Schuhmetropole. September 1936.“ Alzey, 1. Okt. Die 14jährige Hildegard Me⸗ lh war am Verkaufsſtand ihres Schwagers mit der Herſtellung von Eis beſchäftigt. Dabei geriet das Mädchen mit den Haaren in das Getriebe der Maſchine. Der Unglücklichen wurde die Kopfhaut vollſtändig abgeriſſen. Nachbargebiete „Bille eine Flugzeugkarte nach Los Angeles“ Ausbau des Zeppelin⸗Kundendienſtes * Fraukfurt a.., 29. Sept. In dem Beſtreben, den Fahrgäſten ihrer Luftſchiffe die Reiſevorberei⸗ tungen nach Möglichkeit zu erleichtern, nimmt die Zeppelin⸗Reederei jetzt nicht nur in Südamexrikg, ſondern auch in den Vereinigten Staaten Platzbele⸗ gungen für amerikaniſche Verkehrsmittel vor, ſo daß Zeppelinpaſſagiere ſchon vor ihrer Abreiſe von Frankfurt a. M. einen Platz für die Weiterreiſe von Rio de Janeiro oder Lakehurſt ſich ſichern können. Mit welcher Schnelligkeit derartige Platzbelegungen erfolgen, beweiſt der erſte Fall dieſes neu eingeführten Kundendienſtes für Nordamerikareiſende. Kurz vor ſeiner Abreiſe mit dem Luftſchiff„Hindenburg“ be⸗ ſtellte ein Amerikaner am vorigen Samstag einen Platz in einem Flugzeug für ſeine Weite r⸗ reiſe von Neuyork nach Los Angeles. Die Deutſche Zeppelinreederei gab dieſe Platzbeſtellung ſofort kabeltelegraphiſch nach Neuyork und erhielt ſchon wenige Stunden ſpäter die Kabelbeſtätigung der amerikaniſchen Luftverkehrsgeſellſchaft über er⸗ folgte Platzreſervierung. Da ſich das Luftſchiff zu jener Zeit ſchon über Holland befand, wurde der Paſſagier durch Funkſpruch von der vorgenommenen Platzbelegung verſtändigt. pelzhaus das 0 große Im der Breiten Straße, N 1, 6 Ein warnendes Beispiel Höchſtpreisüberſchreitungen werden ſtreng geahndet * Darmſtadt, 1. Okt. Auf Anordnung des Reichs⸗ ſtatthalters in Heſſen wurde die Metzgerei Wilhelm Bechtolsheimer, Alzey, Spießgaſſe 47, auf die Dauer von einer Woche polizeilich geſchloſſen. Bechtelshei⸗ mer hat entgegen den beſtehenden Preisanordnun⸗ gen bei einem Landwirt einen Einkaufspreis für Schweine gezahlt, der den amtlichen Höchſtpreis bei weitem überſtieg. Er hat damit den Sinn der zur Aufrechterhaltung der Volksernährung erlaſſenen geſetzlichen Beſtimmungen nicht erkannt und dl uch beſitzt. Der Verkäufer, der Landwirt Friedrich We⸗ 5 in Offenheim, erhielt eine Geldͤſtrafe von 200 ark. Es liegt eine unüberwindliche, konſervative Macht in der deutſchen Nation, ein ſeſter, in allen äußeren Wechſelfällen beharrender Kern, das ſind unſere Bauern. In den ſozialen Kämpfen der vergangenen 150 Jahre haben ſie eine wichtigere Rolle geſpielt, als die meiſten ahnen. Der deutſche Bauer hat den natürlichen Damm gebildet gegen das Einſtrömen der franzöſiſchen Revolutionslehren in die unteren Volksſchichten. Jene Kraft der Beharrung war keine zufällige. Sie quoll aus dem innerſten Weſen des deutſchen Bauern. In einem ſcheinbaren Gegen⸗ ſatz dazu ſteht die jüngſte Vergangenheit. Denn hat ſich der Bauer nicht als einer der treueſten Vor⸗ kämpfer der nationalen Revolution gezeigt? Der Führer äußerte ſich in einer ſeiner Reden darüber: Wenn wir heute wirklich wieder unter unſeren alten ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben und unter dem Symbol der neuen deutſchen Erhebung tagen können, dann hat an dieſer geſchichtlichen Wendung unſeres Schickſals der deutſche Bauer vielleicht den weſentlichſten Anteil. Die Erhebung, die hinter uns liegt, wäre nicht möglich geweſen, wenn wir nicht noch einen beſtimmten Prozenutſatz unſeres Volkes auf dem Lande gehabt hätten. Der Bauer hat ſich der jungen Bewegung angeſchloſſen, weil er erkannte, daß ſie hinführen wollte zu den ewigen Kräften der Natur und der Ge⸗ ſchichte. Dieſe Erkenntnis hat den konſervativen Bauern zum Revolutionär werden laſſen. Der unnatürlich raſche Auſſchwung der Induſtrie am Ende des ver⸗ gangenen Jahrhunderts führte zu der gefährlichen Meinung, daß wir auf den deutſchen Bauern über⸗ haupt verzichten könnten, daß wir durch die Aus⸗ fuhr von Induſtrieerzeugniſſen den Lebensbedarf des Vobkes dauernd zu becken vermögen. Unſer Volk verſtädterte. Was hat die Großſtadt aus ehemals zu⸗ friedenen Leuten gemacht! Sie hat die verkörperte Unnatur, wo das ſegenvolle Wechſelſpiel Sommer und Winter, Saat und Ernte, Tag und Nacht ſeine wohltuende Macht verloren hat, wo ſtatt ſchöpferiſcher eee Bauerntum und Driſtes Reich Gedanken zum Erntedanktag Triebfeder alles Geſchehens iſt. Die Großſtadt mit ihrer Unnatur und Unftuchtbarkeit hat uns an den Rand des Verderbens gebracht. Die Welt da drau⸗ ßen, wo Menſchen in Einfachheit und Bedüpfuisloſig⸗ keit, aber in Geſundheit und Kraft naturverbunden auf eigener Scholle wohnen und ihr Leben von Ge⸗ ſchlecht zu Geſchlecht bis in die fernſte Zukunft wei⸗ terpflanzen: da iſt das Land der ſchöpferiſchen Stille, die Welt des Werdens und Wachſens aller Kräfte. Es war das Verhängnis für ſämtliche vorher⸗ gehenden Regierungen, daß ſie das politiſche und ſoziale Gewicht des Bauern verkannten. Man glaubte ja nicht an die Möglichkeit der Auftei⸗ lung der Welt in beſtimmte Produktionsgebiete! Wirt⸗ ſchaftlich ſo einſeitig feſtgelegte Staatengebilde wür⸗ den unter den erſten Stürmen eines Konfliktes zer⸗ brechen. Noch immer hat der echte Bauer der nerven⸗ ſchwachen Gleichmacherei des Marxismus den alten Spruch„Selbſt iſt der Mann“ entgegengeſetzt. Darin liegt ſeeliſche Stärke, die auch die ſchwerſten Stürme und Schickſalsſchläge zu überſtehen vermag. Lebenskraft, die keinem anderen Stand in ſo hohem Maße zu eigen iſt, als dem Bauern. Mögen Bauern und Drittes Reich in Einklang zuſammenſtehen dann wind uns ein Reich der Kraft und Stärke erſtehen, ein Reich, das die große Vergangenheit ſeiner Vor⸗ väter in einer noch größeren Zukunft fortſetzt. —— Neuordnung des bezirkstierärztlichen Dienſtes * Karlsruhe, 1. Okt. Im Zuge der Neueinteilung der inneren Verwaltung für den bezirkstierärztlichen Dienſt tritt mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 eine Reihe Aenderungen ein. Es handelt ſich im weſent⸗ lichen um eine neue Feſtlegung der Dienſtbezirke. Die Bezirkstierarztſtellen Weinheim, Bretten und. Oberkirch wurden aufgehoben Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg erhalten je eine weitere Bezirkstier⸗ arztſtelle als Bezirkstierarztſtelle II. Näheres iſt aus der Bekanntmachung des Miniſters des Innern im Stille eine ewige Unraſt und Unzufriedenheit die Staatsanzeiger vom 1. 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Daut Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 19. Juni 1936 iſt der Geſellſchafts⸗ vertrag in 8 2(Gegenſtand des Unternehmens) abgeändert. Gegen⸗ Unternehmens iſt jetzt]! die Verwaltung und Verwertung es des Hausgrundſtücks F 1. 4. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 12. Sep⸗ tember 1936 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Reichsgeſetzes vom 5. Juli 1934 in der Weiſe umgewan⸗ delt worden, daß ihr geſamtes Ver⸗ mögen unter Ausſchluß der Liqui⸗ — dation übertragen wurde auf die zwiſchen den Geſellſchaftern Fabri⸗ kant Karl Daut, deſſen Ehefrau Margarete geb. Thiel, Lore Daut, ledig, dieſe in Mannheim, und Kaufmann Wolfgang Daut in Bremen neuerrichtete Geſellſchaft bürgerlichen Rechts. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Gläu⸗ bigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen 6 Monaten ſeit dieſer Be⸗ kanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht das Recht haben, Befriedigung zu verlangen. bp) vom 30. September 1936: Klöckner Kohlenhandel Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ werden. Das Stammkapital beträgt 300 000 R. /. Ernſt Brinkmann, Kaufmann, Dr. jur. Heinrich Gies⸗ bert, Direktor, und Hans Broer⸗ mann, Direktor, alle in Duisburg, ſind Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft vertreten durch zwei Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer in Ge⸗ meinſchaft mit einem Prokuriſten. Kaufmann Arno Lenk in Frank⸗ furt a. Main hat Prokura, er ver⸗ tritt mit einem Geſchäftsführer. Kaufmann Karl Krichel burg hat Prokura, er vertritt ge⸗ meinſam mit einem Geſchäftsführer oder mit einem anderen Proku⸗ riſten.— Geſchäftslokal: Auguſta⸗ Anlage 23. Marco Roſa Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 11. Aug. 1936 errichtet. Gegenſtand des Un⸗ ternehmens iſt die Herſtellung von Terrazzo⸗Moſaik⸗ u. Zementböden und die Uebernahme ähnlicher in dieſen Geſchäftsbetrieb einſchlagen⸗ der Arbeiten ſowie die Beteiligung an gleichen oder ähnlichen Geſchäf⸗ ten. Das Stammkapital beträgt 20 000.. Marco Roſa, Ottomar in Duis⸗B ſteht fort. B. Greuling& Co., Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. Ring„Automat Otto Wittich, Mannheim. Inhaber iſt Otto Wit tich, Kaufmann, Mannheim. Adolf Schneider, Mineralöl⸗Im⸗ port, Herſtellung chem.⸗techn. Pro⸗ dukte, Mannheim. Inhaber is Adolf Schneider, Kaufmann, Maun⸗ heim. Der Ort der Niederlaſſung iſt von Ludwigshafen a. Rhein nach 1 verlegt. Geſchäfts lokal: 6 Die iſt er⸗ Marco Roſa, Mannheim. Firma(alte Einzelfirma) loſchen. Willi Weber, Mathilde Harniſch⸗ feger Nachf., Mannheim. Die Fir⸗ ma iſt erloſchen. Heinrich Braun, Mannheim. Dit Firma iſt erloſchen. Amtsgericht FG. 36 Mannheim. Haus- Mischung, Kaffee 125 9 65 Pig. usw. Tee S denn, 0 pee Kaka0e leicht lösſich 125 9 45 und 50 Pfennig Bechtold und Joſef Lares, alle in Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Der Geſchäftsführer Marco Roſa iſt allein zeichnungsberechtigt, die Hoppe nur N 3, 11 Tel 21080 Lieferung fre Haus Geſchäftsführer Bechtold und Lares ſind nur gemeinſam vertretungs⸗ und zeichnungsberechtigt. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt bis Ende des Jahres 1937 mit der Maßgabe errichtet, daß nach dieſem Termin jeder Geſell⸗ ſchafter die Geſellſchaft mit viertel⸗ jährlicher Friſt aufkündigen kann. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Der Geſellſchafter Marco Roſa bringt im Wege der Sach⸗ einlage ſein unter der Firma Marco Roſa in Mannheim betriebenes Geſchäft ohne Außenſtände u. ohne Lerpr. Sonn. Zi. 3. 1. 1d. Linden⸗ hof geſucht. Ang. u. E Q 50 an d. Geſchſt.* 9093 5 N Nair f ad Winzer Verein Ausschank d. weltbekannt. Kallstadter Naturweine. . Nr. 100. Amt Bad Dürkheim K ü h e. Bigene Honditore pension Rümmelbacherhof Neckargemünd bei Heidelberg Gern besuchtes Tages-Kafſee Das gange jahr gene& HART MANN H Vannunugend in Quaclidl. Asse und S q,νẽ,. VON MANN E IM O7 1