chabend Se Kul- eigenen 8 linke t. Der Auftrag Trieb⸗ n Beine ger und lich ge⸗ iter tun t ſegeln ehe ich, ing und ich wohl dürfen, im zwi⸗ heimer erwarb und ß u gen itiongl ekannt⸗ gende“ ta von ſthrung dorff. ſochtef . Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. jeue Mannheimer Se Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim iſt die Anzeigen ⸗ Konkurſen wird ke. Anzeigen in beſtimmꝶm. für fernmündlich Sielpres 10 p Anzeigenpreiſe ennig, 7 mm breite Textmill* alien ⸗ und Kleinanzetgen Algemein gültig vergleichen oder Keine Gewähr für Fonderen Plätzen und erteile erichtsſtand Mannheim. — Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 6. Oktober 1936 147. Jahrgang— Nr. 461 Nie politiſche Kriſe der westlichen Demokratien Die Kellner streiken Auflöjung der de la Rotque⸗Partei? Drohungen Salengros gegen die Jeuerkreuzler- Verhaftung de la Rotques? (Funkmeldung der NM.) + Paris, 6. Oktober. Die Erklärung des Miniſters des Innern, daß die Regierung künftig keinerlei Verſammlungen in und um Paris dulden werde, wird als eine eindeutig gegen die Sozialpartei Frankreichs gerichtete Maß⸗ nähme betrachtet, um ſo mehr, als der Innenminiſter die„militäriſchen Methoden“ dieſer Partei zur Rechtfertigung des gegen ſie erlaſſenen Verſamm⸗ Iungsverbotes anführt. Die marxiſtiſche Preſſe läßt deutlich genug durch⸗ blicken, daß in der Beſprechung am Montag, die der Miniſterpräſident mit den Miniſtern der Juſtiz, des Innern und den Vertretern der Polizei und der Staatsanwaltſchaft hatte, Vorkehrungen dafür ge⸗ troffen worden ſeien, der Partei de la Rocques und anderen rechtsſtehenden Bünden den Prozeß zu machen, d. h. ſie aufzulöſen und, wenn möglich, ihre Führer ins Gefängnis zu bringen. Die ſozialiſtiſche Morgenzeitung„Populaire bringt einen Bericht aus La Rochelle, wo der natio⸗ naliſtiſche Abgeordnete Jean Renaud vor 2000 An⸗ hängern der Rechten eine Anſprache gehalten hat, in welcher er, ſo behauptet„Populaire“, geſagt haben ſoll:„Ich werde das Hinrichtungskom⸗ mando befehligen, das Blum erſchießt.“ 6 7 Nur die Offensiv Eine Erklärung des Generals Petain Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — Paris, 6. Oktober. In St. Quentin hielt der Marſchall Petain eine Rede zur Erinnerung an den Wiederaufbau der Stadt. Er erklärte dabei u..:„Die Auffaſſung, daß Frankreich nur ein Verteidigungsheer haben dürfe, iſt nicht mehr zeitgemäß. Natürlich müſſen wir unſere Feſtungswerke weiter ausbauen. Aber wir müſſen auch zu Lande und in der Luft über genügend beweg⸗ liche Kräfte verfügen, die jederzeit zur Offenſtve be⸗ reit ſind. Die modernen Offenſivmittel ſind allein imſtande, den Krieg wirkſam zu führen und eine wirkſame Zuſammenarbeit mit uuſeren Verbündeten her⸗ zuſtellen. Nur ſo können wir das Vertrauen unſerer Verbün⸗ deten aufrechterhalten. Man mag es bedauern, daß wir ſo viele Milliarden in die Rüſtungen ſtecken Aber wir haben keine andere Wahl. Frankreich kann nur dann auf ſeine unbedingte Freiheit hoffen, wenn es ſtark bleibt“. Der Marſchall ſchloß mit einem Appell der inneren Einigkeit aller Franzoſen. Ein Bild vom Pariſer Kellnerſtreik, der nach mühſamen Verhandlungen„vertagt“ wurde. Co ging es um Connkag in London zu Rogelrechte Straßenſchlacht zwiſchen Mob und Polizei Die Linksradikalen zwingen den Behörden ihren Willen auf (Drahtber. Londoner Vertreters) — London, 6. Oktober verhaftete Perſonen, Hunderte von verletzten Männern, Frauen und Kindern, aufgeriſſene Stra⸗ ßen, eingeworfene Fenſterſcheiben, zertrümmerte Automobile und Straßenbarrikaden: das iſt die trau⸗ rige Bilamz des Londoner Sonntagnachmittags. Seit langen Jahren hat England nicht mehr der⸗ artige Straßenunruhen erlebt und wenn nicht im letzten Augenblick die Polizei den geplanten Marſch der Faſchiſten durch das öſtliche London verboten hätte, dann wäre der 4. Oktober wohl einer der blutigſten und tragiſchſten Tage der jüngeren engliſchen Geſchichte geworden. Sir Oswald Mosley hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, daß er mit einigen Tauſend ſeiner An⸗ hänger am Sonntag, dem 4. Oktober, durch die Stra⸗ ßen des öſtlichen Londons ziehen wolle. Er hatte be⸗ alfichtigt, an vier Stellen öffentlich zu ſprechen. Der Londoner Oſten, insbeſondere der Teil, der ſich unmittelbar an die City anſchließt, beherbergt große Maſſen jüdiſcher Bewohner. Ganze Straßenzüge ſind ausſchließlich von Juden bewohnt und in manchen Vierteln hat man durchaus den Ein⸗ druck eines Ghettos. An das jüdiſche Viertel ſchließen ſich insbeſondere in der Nähe der Docks Proletarier⸗ viertel an. Dieſe Stadtteile zählen ſchon ſeit Jahren zu den linksradikalſten von ganz London. Die ganze vergangene Woche hindurch iſt in zieſen jüdiſchen, ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Stadtvierteln fieberhaft gearbeitet worden. Die Bür⸗ gerſteige wurden mit Aufrufen bemalt:„Laßt die Faſchiſten nicht durchmarſchieren! Verſammelt euch am Sonntag auf den Straßen! Nieder mit dem Fa⸗ ſchismus!“ In den Geſchäften erſchienen am Sonn⸗ abend und Sonntagmorgen Schilder mit den Auf⸗ ſchriften:„Fügt den Läden der Arbeiter keinen Scha⸗ den zu!“ Die 15 Diſtriktsbürgermeiſter ſind im Laufe der Woche mehrfach im Innenminiſterium vorſtellig ge⸗ worden, um von Sir John Simon ein Verbot des Faſchiſtenmarſches zu erwirken. Aunähernd 100 000 Unterſchriften waren ge⸗ ſammelt worden, die dieſer Forderung Nachdruck verleihen ſollten. Das Innenminiſterium aber hat es abgelehnt, ihr ſtattzugeben. Schon in den frühen Vormittagsſtunden waren die teilweiſe recht breiten Straßen des Londoner Oſtens oͤicht voll Menſchen. Um die Mittagszeit war in verſchiedenen Straßen ein geregelter Verkehr nicht mehr möglich, und ungefähr eine Stunde, ehe der angekündigte Faſchiſtenmarſch ſtattfinden ſollte, war die Polizei gezwungen, in einer Reihe von aßen den Verkehr völlig einzuſtellen. unſ. Die ungeheure Maſſe von 10000 Poliziſten war aufgeboten worden, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. An allen wichtigen Plätzen ſtanden Polizeiwagen, die mit Rundfunkapparaten ausgerüſtet waren. Windmühlenflugzeuge kontrollierten von der Luft aus die gewaltigen Men⸗ ſchenmaſſen, und der oberſte Chef der Londoner Po⸗ lizei, Sir Philipp Game, hatte in der Nähe der Königlichen Münze, unweit vom Tower, mit einer Reihe von höheren Beamten von Scotland Yard ſein Hauptquartier aufgeſchlagen. Lange, ehe die Faſchiſten ſich überhaupt auf ihren Verſammlungsplätzen eingefunden hatten, war es bereits zu ſehr heftigen Unruhen gekommen. Die Menge nahm eine drohende Haltung ein und widerſetzte ſich ſtändig den Anordnungen der Polizei. Bereits kurz nach Mittag mußte die Polizei mehrfach von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen. Gegen halb 2 Uhr trafen die erſten Abteilungen der Faſchiſten auf dem Verſammlungsplatz an der Königl. Münze ein. Die Menge verhielt ſich vom erſten Augenblick an feindſelig. Beleidigende Zu⸗ rufe ertönten. Die Faſchiſten antworteten mit Gegenrufen: Nieder mit den Juden! Wir wollen die Juden loswerden! Mit einem Male flog ein mit Stacheldraht bewickeltes Stuhlbein in die erſte Faſchiſtengruppe. Das war das Signal zu beſonders heftigen Unruhen. Es kam zu Kämpfen von Maun zu Mann, Kinder und Frauen wurden niedergetrampelt. Aus der Menge warf man der Polizei und ins⸗ beſondere den Pferden Pfeffer ins Geſicht. Ans den Fenſtern ſchmiſſen Frauen und Mädchen Holzknüppel und Steine. In einer Straße, durch die der geplante Faſchiſtenmarſch gehen ſollte, wurden in aller Eile Barrikaden er⸗ richtet. Man ſtahl einfach von dem nächſten Hofe ein Laſtautomobil, kippte es hoch, holte von einem naheliegenden Lager Holzſtämme, Bretter und auch verſchiedene Eiſenteile. Als die Polizei hier eingriff, riß der Mob das Straßenpflaſter auf und empfing die Polizei mit einem Hagel von Ziegelſteingeſchoffen. Auch hier kam es zu ſchweren und blutigen Zu⸗ ſammenſtößen, und nur dem rückſichtsloſen Durch⸗ greifen der Polizei gelang es, einigermaßen der Situation Herr zu werden. In anderen Straßen warf man brennende Gegenſtände auf die Polizei. Sobald berittene Poliziſten anrückten, ſtreute man Glas⸗ ſcherben auf die Straße, um die Pferde am Weiter⸗ gehen zu hindern. Faſt oͤrei Stunden lang währten in den verſchie⸗ denen Teilen des Oſtendes dieſe Zuſammenſtöße mit der Polizei. Es zeigte ſich ganz deutlich, daß der Widerſtand des Mobs teilweiſe ſehr 1 mberlegt organſtert war. Eines der wirkſamſten Mittel war die Herſtellung eines vollendeten Verkehrs chaos. Eine neue Note wurde dadurch in das Bild der Unruhe getragen, daß man ſyſtematiſch Feuermel⸗ der zerſchlug und auf dieſe Weiſe eine Reihe von Feuerwehrwagen heranrief, die in den über⸗ füllten Straßen das Verkehrschaos nur noch fürch⸗ terlicher machten. Feuerwehrmänner und Poltzei haben daraufhin unverzüglich alle Feuermelder beſetzt. In der Zeit, wo die Polizei an den verſchiedenen Stellen des recht ausgedehnten Oſtteils erbitterte Kämpfe mit dem Janhagel zu beſtehen hatte, hatten ſich an der vorgeſehenen Stelle annähernd 7000 Fa⸗ ſchiſten, darunter mehrere hundert Perſonen in faſchiſtiſcher Uniform, verſammelt. Stark bewacht von einem großen Polizeiaufgebot, kam endlich Sir Os⸗ wald Mosley. Er und ſein Stab trugen eine neuartige Uniform, die ſehr derjenigen der deutſchen Ss ähnelt. Der Polizeipräſident Philipp Game ließ Sir Oswald Mosley zu ſich bitten und erklärte ihm, daß er, um weitere Fälle von Landfriedensbruch zu verhindern, gezwungen ſei, den Marſchzu verbieten. Nach Besprechungen mit den verſchiedenen Gruppenführern erklärte ſich Mosley bereit, durch die Eity bis zum Themſeufer zu marſchieren. Von mehreren tauſend Poliziſten bewacht, wurde der Zug dann durch die ſtillen Straßen der City geleitet. Da aber auch die⸗ ſer Zug von vielen Tauſenden aus dem Oſtende ge⸗ folgt wurde, mußten auch am Trafalgar Square wie auch am Themſe⸗Ufer die geplanten Reden des Faſchiſtenführers verboten werden. Der Sonntagnachmittag dürfte noch ſo manches politiſche Nachſpiel haben. Der in Edinburgh zu⸗ ſammentretende Kongreß der Labour Party wird ſich mit den Unruhen beſchäftigen, und es iſt an⸗ zunehmen, daß der Innenminiſter, Sir John Simon, die Zielſcheibe heftiger Angriffe werden wird. Dem Parlament, das Ende dieſes Monats zuſammentritt, wird eine Flut von Anträgen zugeleitet werden, und es verlautet von gut unterrichteter Seite, daß die Regierung ſelbſt eine Reihe von Verordnungen plant, die in Zukunft derartige Zuſammenſtöße ver⸗ hindern ſollen. In einer Erklärung, die Sir Oswald Mosley ge⸗ ſtern abend veröffentlicht hat, heißt es, daß die eng⸗ liſche Regierung zum erſten Male vor dem roten Terror zurückgewichen ſei. Dieſe Feſtſtellung enthält einen großen Kern Wahrheit. Der neutrale Zuſchauer muß ſeſtſtellen, daß die Po⸗ lizei in vielen Fällen einfach nicht Herr der Lage war. Juden, Sozialiſten und Kommuniſten haben ſich mit Erfolg der Straße bedient, und da durch dieſes Mittel der gewünſchte Zweck erreicht worden iſt, den Faſchiſtenmarſch zu verhindern, ſteht In befürchten, daß das Beiſpiel Schule machen wirb. (Weltbild,.) zu Frankreichs lebendigen Juellen (Von unſerem in die franzöſiſche Provinz entſandten Paviſer Korreſpondenten) Paris iſt nicht Frankreich. Auch der franzöſiſche Staat und die franzöſiſche Politik ziehen ihre lebendigen Kräfte aus der Weite und Vielgeſtaltig⸗ keit des franzöſiſchen Landes und dem geiſtigen Ethos und der natürlichen Bodenſtäudigkeit des franzöſiſchen Volkes. Dieſes Volk kennenzulernen ſcheint uns auch für die Beurteilung des ganzen deutſch⸗frauzöſiſchen Verhältniſſes wichtiger, als bloß ſeine Politiker reden zu hören. Wir haben daher unſeren Pariſer Bericht⸗ erſtatter beauftragt, auf einer Reiſe durch die unbekannte ober wenig bekannte franzöſiſche Pro⸗ vinz unmittelbare Eindrücke von dieſem Land und Fieſem Volke, von ſeiner Art und ſeiner Neigung zu ſammeln und freuen uns, den Einleitungs⸗ artikel dieſer Fahrt hier nuſeren Leſern vermitteln zu können Die Red. 155 Kirche, König und Volk Eine Fahrt durch Frankreich bringt immer eine Fülle neuer Erkenntniſſe, dazu Bilder, die den Be⸗ griff Frankreich abrunden und auffriſchen! Es muß aber auch ein unter ſieben Siegeln bewahrtes Ge⸗ heimnis geben, das den Lebensatem dieſes Landes der vielen Widerſprüche beſtimmt. Immer wieder ſucht man im ganzen Lande danach, das von einem Netz von 650 000 Kilometer Straßen überzogen wird. Wird man es finden? Kaum. Aber die Suche lohnt doch. Diesmal laſſen wir den Oſten, der die Toten⸗ felder einer Generation und einen Großteil von Frankreichs Induſtrie umfaßt, liegen. Auch auf einen Beſuch des fruchtbaren normanniſchen Bo⸗ dens, mit ſeinem Reichtum an Gehöften, Apfelbäu⸗ men und den ſaftig⸗grünen, engliſch anmutenden Hängen der Steilküſte müſſen wir verzichten. Zu der bretoniſchen Abgeſchloſſenheit, dem nachdenklichen Boden mit den vorgeſchichtlichen Steinblöcken, jenen Zeugen einer noch nicht entwirrten Myſtik, finden wir ebenfalls diesmal nicht. Wir lenken den Wagen nach Süden. Als der breit gearbeitete Saum der Großſtadt gerade verlaſſen iſt, taucht die Kathedrale von Chartres aus dem Frühnebel eines ſonnigen Tages. Heute wirkt ſie wie ein Sinnbild und eine Mahnung. Sinnbild für die Größe und Reife der Vergangenheit, der gegen⸗ über ſich aller Fortſchritt in ein Nichts auflöſt. Mah⸗ nung: O Menſch, ſei beſcheiden, dein Fuß betritt ge⸗ heiligte Erde. Und nun wiſſen wir, daß uns überall auf unſerer Fahrt Gottesdome begleiten werden, ſeien es nun Kathedralen oder kleine Kirchlein, und daß ſie uns jeweils aus dem überflutenden Licht ſüdlicher Tage in ihre ehrwürdige Nacht ziehen oder für uns dieſes Licht durch gotiſche Fenſter und Räume in das Ueberirdiſche hineingeſtalten werden. Die abendländiſche Kultur hat ſich mit ſolchen Bau⸗ ten in Frankreich verewigt. Stumm denken wir über ihr Werden und Sein nach, und unſere Gedanken grüßen hinüber in das Vaterland nach Speyer, Naumburg und Bamberg. Am Wege liegt ein altes Kloſter, deſſen ſpitzbogiges Tor die Umſchrift„Freiheit, Gleichheit, Brütderlich⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Oktober 1936 2 Seite Nummer 461 4 7*„„ Nfloaflo i buil uud Polilis In England hat ſich eine nette Vereinigung auf⸗ getan: die Vereinigung der Schlafloſen. Ste hat auch ſchon ihren erſten Kongreß hinter ſich. Er fand dieſer Tage in Birmingham ſtatt und hat nicht weniger als 20 000 Delegierte verſammelt Schlafloſe haben ja bekanntlich viel Zett. Debattiert und lamentiert und proteſtiert wurde, wie es ſich ge⸗ hört, nicht wenig. Im Namen von 2 Mällionen eng⸗ liſchen Leidensgenoſſen, die alle nicht ſchlafen kön⸗ nen, erhoben die 20 000 leidenſchaftlichen Proteſt 1 die„furchtbarſte Geißel unſeres Jahrhun⸗ erts“. Damit haben ſie allerdings den Aerzten, die, ge⸗ fühlvoll und berufsintereſſiert, den Verhandlungen beiwohnten, nicht ſonderlich imponiert. Denn dieſe Aerzte fanden, wie ſte hernach in den Mediziniſchen Fachgeitſchriften feſtſtellten, die 20 000 Schlafloſen in blendender geſundheitlicher Verfaſſung und von ſtgunenswerter geiſtiger Friſche Allerdings machten ie die Beobachtung, daß die armen Opfer der Schlaf⸗ Toſigkeit leicht zu Zynismus, Peſſimismus und zu choleriſchen Ausbrüchen neigten. Peſſimismus und Zynismus und choleriſche Aus⸗ brüche? Sollten da die Herren Mediziner nicht ver⸗ ſehentlich in eine Verſammlung von europäiſchen Politikern geraten ſein? Dann würden wir umgekehrt auch verſtehen, warum die Herren nicht ſchlafen können: die heutige Politik kann einem ſchon den Schlaf vertreiben— — ſogar ſo nüchternen und geſunden Leuten, wie es die Engländer ſind! keit“ trägt. Aus den Zimmern und Sälen des gro⸗ ßen Baus ſind die Mönche ſchon lange ausgezogen. Die Aeußerlichkeiten der katholiſchen Kirche wurden geopfert, um den in ihr erkannten Geiſt, das Chriſten⸗ tum, zu retten und fortzugeſtalten. Das wird noch Einleuchtender, als der Wagen durch das Tal der Loire, vorbei an der Fülle der prunkvollen Schlöſ⸗ ſer der franzöſiſchen Könige und des Adels rollt. Noch ſtehen wir unter dem Eindruck von Chartres, Tours und Blois, dem chriſtlichen Eindruck gotiſcher Bau⸗ ten. Deshalb klingen die Renaiſſance⸗Schlöſſer der Lofre wohl ſo ſehr nach hohlem Pathos. Aber je weiter die Fahrt nach Süden geht Poitiers, Angoulsmes, Bordeaux—, beweiſt ſie auch, was Frankreich neben den chriſtlichen Bauten ſeinen Königen auf dem Gebiete dey Baukunſt und Innen⸗ rrumgeſtaltung verdankt. Nur drängt ſich eine Erkenntnis auf: die Kirchen und Dome wurden für Gott gebaut, und deshalb hatte jeder aus dem Volke, ob arm oder reich, zu ihnen Zutritt. Und an der Sonne, die durch das yielgliedrige Fenſter rot⸗blau wie ein geſpenſter⸗ haftes Weſen den gottgleich⸗ausgewogenen Raum er⸗ füllt, konnte und kann ſich noch heute der Aermſte der Armen berauſchen. Doch die Könige und Lehns⸗ herren, ſie bauten und bildeten für ſich und die Ihrigen, und an dieſen Schöpfungen hatte niemand der vielen Millionen Anteil, Und als ſpäter das Volk dieſe Schlöſſer ſtürmte, da wußten ſie ihm nichts zu ſagen— ſie waren wirklich nicht für es gebaut. Aber die Kirchenbauten, ſie haben ihre Sprache behalten. Bezeichnend nur, daß die auf den König folgenden Machtinhaber nicht einmal einen Bauſtil für ſich, geſchweige denn einen allgemein⸗ gültigen ſüy das Volk gefunden haben. So lebt die Dritte Republik im nicht totzuſchlagenden Schatten der katholiſchen Kirche und begeiſtert ſich und ihre Beſucher in baulicher Hinſicht noch nach wie vor an den Schöpfungen der franzöſiſchen Könige, Dieſe Gedanken begleiten die Fahrt durch frucht⸗ baves Land, das die Körnerernte ſchon hergab, wo bald die Trauben ihre letzte, ſüße Reife haben wer⸗ den, und wo nun die Schweineherden über die Fel⸗ der ziehen, um die Trüffeln aus der Erde zu heben. Sp fährt man in Bordeaux ein. Mehrmals ſpricht man laut den Namen dieſer Stadt vor ſich hin: welch verſühnender Klang! Keine Glocke kann dieſen Ton, der aus einem glühenden, weltweiſen, man möchte ſagen: heiligen, Wein ſteigt, wiedergeben, Wie lin⸗ dernd wirkt ſchon allein der Farbbegriff des Bor⸗ deaux⸗Rot. Und zärtlich vereinigen ſich hier die Dor⸗ dogne und bie Garonne, um der Städt einen meer⸗ gleichen Hafen zu geben. Wohlgeſittet, lebensfreu⸗ dig, und ſchön herausgeputzt, weiß die Stadt ſich ſeiner gut zu bedienen. Unzählige Maſte, bauchige Weinfäſſer und Schüſſeln voll duftender Gerichte gehörten in das Wappen von Bordeaux. Hinter Bordeaux ändert ſich das Landſchaftsbild völlig. Wir durchfahren die Landes“. Der Wet⸗ tergott iſt übellaunig, er zieht den Himmel zu und läßt es nicht einfach regnen, ſondern wolkenbruch⸗ artig ſchütten. Stundenlang. Man glaubt, den nahen Ozean zu riechen und die vor uns liegenden Pyrenäen zu ſehen. Doch das iſt Einbildung. Nichts wie Waſſer um uns. Immerhin: das Wetter paßt eigentlich gut zu dieſem Landſtrich. Denn früher waren die„Landes“ ein faſt unbewohnbares Sumpf⸗ gebiet. Selbſt heute findet man in vielen Bauern⸗ hütten die langen Stelzen, die manchmal noch von den Großvätern benutzt wurden, um Has ſchwierige Gelände zu durchqueren, und ohne die man in Vor⸗ zeiten dieſes wegloſe Gebiet überhaupt nicht errei⸗ chen konnte. Große Entwäſſerungsanlagen haben nun auch dieſe Gegend beſcheiden nutzbar gemacht. Heide, Farn, Kiefern und Korkeichen wachſen hier. und Wieſen und Felder gibt es nur vereinzelt. Schafe und Schweine werden gezüchtet, aber der Menſch hat es hier auch verſtanden, die Natur zu ſeinem Nutzen leiden zu laſſen. Sp müſſen die Kork⸗ eichen„bei lebeitdigem Leibe“ ihre Rinde hergeben, und in die Kiefern werden tiefe Schnitte gefurcht, damit ſie ihr Harz bluten, das in kleinen irdenen Töpfchen aufgefangen wird. Jede der vielen tauſend Kiefern trägt dieſe Wunde, und die Verarbeitung des Harzes iſt die einzige Induſtrie der Gegend. Erſt in Bayonne, der ſchönen Stadt des Bas⸗ kenlandes, hört der Regen auf. Die Sonne lächelt lieblich über die ſchmucken Häuſerzeilen, die grünen Wälle und den bunten Hafen der Stadt. Bayonne bedeutet Geſchichte. Noch ſtehen Reſte der alten Burg, in der Napoleon 1808 die Bourbonen zum Verzicht auf die ſpaniſche Krone zwang. Und 15 Jahre ſpäter ſammelt Ludwig XVIII. hier ſeine Streitkräfte, um den unglückſeligen Interventionskrieg in Spanien zu führen. Wer müßte beute nicht daran denken? Ruft doch ein Teil des franzöſiſchen Volks heute er⸗ neut nach einer Intervention in Spanien! Vielleicht bat die franzöſiſche Regierung aber bei dem Beſchluß zur Neukralität ihre Gedanken auch einmal kurz nach Bayonne ſchweifen laſſen und die Mahnung er⸗ kannt. Ein franzöſiſcher König intervenierte in Noch fenſeits der Pyren ien Spanien und diente damit weder dem Lande diesſeits 7 Vergebliche Gegenoffenſive Madrids: Geſcheiterter roter Gegenangriff auf Toledo Im Feuer der Nationaliſten zuſammengebrochen Niederlage der Regierungstruppen zwiſchen Toledo und Maorio (Von dem Sonderberichterſtatter der United Preß) — T ole do, 6. Oktober.(U..) Die von den Regierungsſtreitkräften am Samstagmorgen aufgenommene Gegenofſenſive an der Toledo⸗Maqueda⸗Front iſt in dem Feuer der Nattonaliſten zuſammengebrochen, nachdem einzelne Milizabteilungen faſt bis an die Außen wälle des Alkazar heran⸗ gedrungen waren. Die Angriffe begannen mit einem Vorſtoß von ge⸗ panzerten Laſtkraftwagen gegen Toledo, die mit Re⸗ gierungstruppen beſetzt waren und kommuniſtiſche und anarchiſtiſche Aufſchriften trugen. Es entwickel⸗ ten ſich überaus heftige Nahkämpfe, die bis zum Abend andauerten. Dann war die Wucht des Angriffes, der von uniformierten Poliziſten, Sturm⸗ gardiſten und Regierungsmilizen geführt worden war, gebrochen. An der Abwehr beteiligten ſich auf nationaliſtiſcher Seite auch viele der Kadetten und Freiwilligen, die 70 Tage lang den Alkazar gegen die Uebermacht der Regierungsmiligen verteidigt hatten. Weit vernichtender als vor Toledo war die Nie⸗ derlage der angreifenden Regierungsſtreitkräfte bei Santa Olalla und Magueda. Hier wurden die vorrückenden Regierungskolonnen ſchon nach wenigen Stunden von den nationaliſtiſchen Verteidi⸗ gern umzingelt und völlig aufgerieben. Am Sonn⸗ tag ſchon war dieſer ganze Frontabſchnitt vom Feinde frei, und General Mola konnte von Ma⸗ queda aus unbeläſtigt nach Toledo fahren, um der Stadt ſeinen erſten Beſuch nach der Eroberung ab⸗ zuſtatten und den Fortgang der dortigen Kämpfe zu beobachten. Seit 79 Tagen belagert (Junkmeldung der NM.) + Paris, 6. Oktober. Die heldenhafte Verteidigung des Alkazar von Toledo iſt nicht das einzige Beiſpiel für den Opfer⸗ mut und den zähen Siegeswillen der nationaliſti⸗ ſchen Kämpfer. Ein Sonderberichterſtatter der fran⸗ zöſiſchen Nachrichtenagentur Hayas teilt in einer län⸗ geren Meldung aus Burgos mit, daß ſich 150 Zi⸗ vilgardiſten mit ihren Familien, 100 Mitglieder der nationalen Phalanx und einige Familien aus An⸗ dujar, ſeit Tagen in dem 30 Kilometer von Andufar gelegenen, eine natürliche Feſtung bildenden Kloſter gegen eine rote Uebermacht halten. Unter öͤen Bela⸗ gerten befänden ſich Frau und Tochter des Ober⸗ ſten Igleſias. Ein Flugzeug der Nationaliſten aus Sevilla habe vor drei Tagen über dem„neuen Al⸗ kazar“ Lebensmittel für die Verteidiger abwerfen können. a Die Eingeſchloſſenen ſeien vor längerer Zeit aus den Provinzen Jagen und Cordoba wegen unſicherer Haltung gegenüber der Madrider Regierung nach dieſem Kloſter verbannt und ſcharf bewacht worden. Bei Ausbruch der nationalen Erhebung hätten ſie von ſich aus den Kampf gegen die Roten aufgenom⸗ men und ſogar verſucht, ſich der Ortſchaft Andujar zu bemächtigen. Infolge der Uebermacht der Geg⸗ ner hätten ſie ſich aber zurückziehen müſſen. Die in dieſer Gegend operierenden nationalen Truppen ſtünden gegenwärtig etwa 50 Kilometer von Andujar entfernt. Angriff der Rolen auf Oviedo abgeſchlagen — Burgos, 3. Oktober. General Aranda, der Führer der nationaliſtiſchen Truppen an der Aſturien⸗Front, teilt mit, daß die Roten am Sonntag vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend mit allen verfügbaren Reſerven Oviedo angegriffen hätten. Trotz lebhafter Artillerievor⸗ bereitung— rund 800 Schuß wurden gezählt— und zahlreicher Fliegerangriffe, bei denen 400 Bomben abgeworfen wurden, ſei der Angriff unter ſchweren Verluſten der Roten abgeſchlagen worden. Der An⸗ griff der Marxiſten ſei als Verſuch anzuſehen, die Stadt vor dem Eintreffen weiterer nationaliſtiſcher Truppen einzunehmen. Sevilla dementiert Madrider Erfolgsmeldungen — Paris, 5. Oktober. General Queipo de Llano erklärte am Sonntag im Rundfunk Sevilla, daß der Madrider Heeres⸗ bericht über Erfolge der Roten frei erfunden ſei. Der Madrider Bericht ſpreche von einem Hin⸗ terhalt, in den die Nationaliſten bei Cordoba ge⸗ raten ſeien, ſo daß ſie ſchwere Verluſte erlitten hät⸗ ten. Man habe tatſächlich einen Hinterhalt gelegt. Einige Rote ſeien mit weißen Fähnchen erſchienen. Als ſie von einem Hauptmann mit mehreren Sol⸗ daten abgeholt werden ſollten, hätten ſich die„Ueber⸗ läufer“ zu Boden geworfen und damit freies Schuß⸗ feld für eine weiter zurückliegende rote Maſchinen⸗ gewehrabteilung geſchaffen. Die Roten ſeien jedoch durch ſchnell herbeigezogene Verſtärkungen unſchäd⸗ lich gemacht worden. 8 Wer nicht mittut, wird erſchoſſen — Burgos, 6. Oktober. Zur Lage in Madrid wird bekannt, daß zur Ver⸗ leidigung der Stadt drei Reihen Schützengräben und Befeſtigungen angelegt werden. Am Sonntag wur⸗ den in Madrid Flugblätter verteilt, die die Repu⸗ blikaner und Marxiſten aufforderten ſich an der Verteidigung Madrids zu beteiligen. Die rote Re⸗ gierung Madrids fordere die Mithilfe aller Arbeits⸗ loſen und Nichtbeſchäftigten an den Befeſtigungs⸗ arbeiten. Wer der Anordnung nicht Folge leiſtet, werde zum Staatsfeind erklärt und er⸗ ſchoſſen. Arteile des roten Volksgerichts“ (Funkmeldung der NM.) + Paris, 6. Oktober. Das Volksgericht an Bord des im Hafen von Barcelona liegenden Dampfers„Uruguay“ hat einen Oberſten, einen Oberſtleutnant und einen Unterleut⸗ nant der Feuerwehr von Barcelona wegen„Teil⸗ nahme an der Militärbewegung“ zum Tode verur⸗ teilt. Ein Hauptmann und ein Leutnant erhielten 20 Jahre Gefängnis. Spaniſches Gold nach Sowfetrußland (Funkmeldung der NM.) i + Paris, 6. Oktober. Der Sender Sevilla teilt mit, daß die Madrider Regierung Gold im Werte von mehreren Millionen Mark nach Sowietrußland verfrachtet hahe. Das Pariſer Blatt„Le Jour“ will zu den Goldverſchiffungen folgende Einzelheiten er⸗ fahren: Die Goldbarren ſeien in Cartagena an Bord ei nes ſowjetruſſiſchen Dampfers geſchafft worden. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Madrid, Roſenberg, habe, was höchſt eigenartig ſei, perſönlich die Ver⸗ ladung geleitet. Der Sowjetdampfer werde, ſo er⸗ kläre man, noch in Cartagena liegen bleiben, um neue Paſſagiere an Bord zu nehmen. Sobald die Lage in Madrid unhaltbar werde, würden die Re⸗ gierungsmitglieder auf dem Dampfer Zuflucht wehmen. . Wit ötallen die Abwertung durchſübön Die 40prozentige Abwertung und die Sicherungsmaßnahmen: Swangsanleihe und neue Steuern auf Grund- und Aktienbeſitz, keine Preiserhöhung (Drahtbericht unſ. röm. Vertreters) — Rom, 6. Oktober. Der italieniſche Miniſterrat hat eine Reihe von Finanzmaßnahmen beſchloſſen, die durch die Abwer⸗ tung des franzöſiſchen Franken nötig geworden waren, deren Bedeutung jedoch weit über das nach den halbamtlichen Aeußerungen der letzten Tage zu Erwartende hinausgehen. Das Wichtigſte iſt zunächſt die Abwertung der Lira um 40 v. H. Darüber hinaus behält ſich Italien gleich Frankreich und der Schweiz wei⸗ tere Abwertungen im Rahmen von 10 v H. or. Der Miniſterrat deutet mit dem Hinweis auf die bekannte Rede Muſſolinis von Peſaro in der ſich der Duce programmatiſch zur Stabilität der Lira im Intereſſe der Sparer bekannte, an, daß die neue Maßnahme nicht eine ei⸗ gentliche Abwertung ſei, und erklärte gleich⸗ zeitig, daß die Angleichung der Lira im Intereſſe der italteniſchen Ausfuhr und des Touriſtenverkehrs läge. Zu dieſem Beſchluß erklärt das halbamtliche „Giornale'Italia“, Mit der Eijenbahn nach Riigen Der Eiſenbahn-Teil des Rügendammes fertiggeſtellt g— Stralſund, 5. Oktober. Seit drei Jahren arbeiten Tauſende von fleißigen Händen au dem Rieſenwerk des Rügendammes, der in einer Länge von faſt drei Kilometer den Strela⸗ ſund überbrückt und den Eiſenbahn⸗, Kraftwagen⸗ und Perſonenverkehr vom Feſtland nach Rügen über⸗ nehmen ſoll. Der erſte Teil dieſes gewaltigen Wer⸗ kes, die Eiſenbahn verbindung über den Rügendamm, iſt nunmehr fertiggeſtellt. Die am Montag eröffnete direkte Verbindung ermöglicht eine Beſchleunigung des Eiſenbahnverkehrs um dreiviertel Stunden. Der Kraftwagen⸗ und Perſonenverkehr werden zu einem ſpäteren Zeitpunkt aufgenommen. Zur feierlichen Eröffnung trafen mehrere Son⸗ derzütge in der feſtlich geſchmückten Stadt Stralſund ein. Der Oberpräſident und Gauleiter der Provinz Pommern, Schwede⸗Koburg, war mit zahlreichen Vertretern der Partei und der Behörden anweſend. Beſonders zahlreich war die Beteiligung aus den ſkandinapiſchen Ländern. Mit dem deutſchen Ge⸗ ſandten in Stockholm, Prinzen zu Wied, nahm der norwegiſche Geſandte in Berlin, Exz. af Wirſen, an der Eröffnungsfeier teil. Nach einer kurzen Beſichtigung der Sehenswür⸗ digkeiten fand im hiſtoriſchen Rathaus eine Be⸗ grüßung durch Bürgermeiſter Bohlmann ſtatt. Mit einem Sonderzug fuhren die Gäſte dann nach Stral⸗ ſund⸗Hafen, und von dort mit dem Fährſchiff„Alte⸗ fähr“, das an dieſem Tage ſeine letzte Fahrt machte, nach der Inſel Rügen. Dabei bot ſich Gelegenheit, das ſtolze Bauwerk des Rügendammes, das in ſeinet techniſchen Vollendung ein erhebendes Zeugnis von Jeutſcher Schaffenskraft ablegt, zu beſichtigen. Nach⸗ dem der Vorſtand des Bauamtes die Fertigſtellung des Etiſenbahnteiles des Rügendammes gemeldet hatte, fuhren die Gäſte mit dem Sonderzug nach Stralſund⸗ Hauptbahnhof zurück. Hier beſtieg Gene⸗ ralbirektor Dr. Dorpmüller die Lokomotipe eines Zuges der alle offiziellen Vertreter und Ehrengäſte zum erſten Male über den Rügendamm führte. Vor dem Ueberfahren der Brücke wurde ein zwiſchen zwei Fahnenmaſten ausgeſpaunntes weißes Band von dem Zuge durchſchnitten. Auf dem Bahnhof„Altefähr“ hatten ſich inszwiſchen die dienſtfreien Eiſenbahner, die Gefolgſchaft der am Bau beteiligten Stellen und Tauſende von Einwoh⸗ nern der Stadt Stralſund und der Rügenſchen Ort⸗ ſchaften eingefunden, um dem Schauſpiel des Ein⸗ treffens des erſten Zuges beizuwohnen. Bei dem nun folgenden Feſtakt hielt zunächſt der Präſident der Reichsbahndirektion Stettin Lohſe eine Anſprache, in der er die Vertreter des Reiches, der Partei, der Eiſenbahnverwaltungen, der Provinz Pommern und die übrigen Ehrengäſte herzlich will⸗ kommen hieß. Er bezeichnete den Rügendamm als ein Friedenswerk deutſchen Lebens⸗ und Aufbauwillens, als Werk deutſcher Technik und deutſchen Fleißes. Dann nahm Generaldirektor Dr. Dorpmüller das Wort zu einer Anſprache, in der er zunächſt noch einmal die große Bedeutung dieſes Bauwerkes hervorhob. Die Eiſenbahner be⸗ trachteten es als ein wunderbares Geſchenk, daß ſie täglich direkt mitarbeiten dürften bei dem Werk der Verbindung der Völker. Die große Völkerſtraße nach dem Norden habe urch den Rügendamm ein neues Bindeglied erfahren. i Dann nahm der Generaldirektor der ſchwediſchen Eiſenbahnen, Granholm, das Wort. Er wies auf die Vorteile hin, die der Rügendamm Deutſchland und den ſkandinaviſchen Ländern bringen werde, und betonte die enge Freundſchaft, die Schweden und Deutſchland verbinde. Die ſchwediſche Staatseiſen⸗ bahn erkenne die Leiſtungen der Deutſchen Reichs⸗ bahn uneingeſchränkt an. Dem ſchwediſchen Gaſt antwortete Generaldirek⸗ tor Dr. Dorpmüller mit herzlichen Worten des Dankes und mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf den König von Schweden. Bald nach Beendigung die⸗ ſes Feſtaktes erfolgte die Durchfahrt des erſten plan⸗ mäßigen Schnellzuges von Deutſchland nach Skan⸗ dinavien. Den Abſchluß der Feſtlichkeit bildete ein kamerad⸗ ſchaftliches Beiſammenſein der Eiſenbahner, der Ge⸗ folgſchaft der Baufirmen des Rügendammes und der geladenen Ehrengäſte in einem rieſigen Feſtzelt, das mehrere tauſend Menſchen faßte. * daß nach der Abwertung des franzöſiſchen Franken der italieniſchen Regierung unr zwei Wege offen geblieben wären: Defla⸗ tion oder Angleichung der Lira an die wichtigſten Weltwäh⸗ rungen. Die ſaſchiſtiſche Regierung hätte den zweiten Weg beſchritten, nachdem ſich der erſte aus ſozialpoli⸗ tiſchen Gründen verboten hätte. Man dürfe daher nicht von Abwertung ſprechen, ſondern müſſe die Maßnahme als Angleichung der Lira an die übrigen maßgeblichen Währungen bezeichnen. Mit der Angleichung der Lira gehen Maßnahmen Hand in Hand, die, wie die Preſſe offen zugibt, der Staatskaſſe zugute kommen. Zunächſt werden die Goloͤreſerven der Bank von Italien dem neuen Stand der Lira angepaßt. Der dadurch entſtehende Buchgewinn kommt der Bank von Italien, kommt der Staatskaſſe zugute. Dieſer Gewinn wird auf über eine Milliarde Lira geſchätzt. Weiterhin wird der ländliche und ſtädtiſche 5 ürmo⸗ bilienbeſitz eine Fprozentige 25 Jahre auſende Zwangsanleihe zu unterzeichnen haben, liche 3,5 je Mille betragende Steuer aufzubringen hat. Miniſterrat und Preſſekommentare erklären dazu, daß dieſer Schritt aus Gründen der ſozialen Gerechtigkeit notwendig geweſen ſei, da andernfalls der Immobilienbeſitz durch die Liraangleichung un⸗ verhältnismäßig bevorteilt worden wäre. Um das Steigen der Mietpreiſe als Folge dieſes Beſchluſſes gu vermeiden, dürfen im Lauſe der nächſten beiden Jahre die Pachten und Mieten nicht erhöht werden. b Fernerhin iſt eine von 6 v. H aufſteigende Steuer auf die Dividenden der Aktien⸗ geſellſchaften gelegt worden. Die Preſſekommentare führen aus, daß die Mehr⸗ einnahmen, die dem Staat aus dieſen Geſetzen er⸗ wachſen, zu nationalen Zwecken, d. h. im weſentlichen zum wirtſchaftlichen Aufbau des oſtafrikaniſchen Im⸗ periums, verwendet werden ſoll. Schließlich ergeben ſich aus der Angleichung der Lira noch gewiſſe Aenderungen des Zollregimes. So werden die zuſützlichen 50 igen Wertzölle aufgeho⸗ ben und die Zölle auf gewiſſe für die allgemeine Lebenshaltung wichtigen Warengattungen(3. B. Getreide, Mehl, Vieh, Friſch⸗ und Gefrierfleiſch, Eier und Kohle) beträchtlich herabgeſetzt. Sowohl die Begründungen, die der Miniſter⸗ rat ſelbſt zu ſeinen Beſchlüſſen gibt, wie die Erläu⸗ terungen der Preſſe bemühen ſich, der Angleichung der Lira an die Weltwährungen jeden ſenſationel⸗ len Charakter zu nehmen, um in der Bevölkerung keine Beunruhigung hervorzurufen. Dabei iſt ſelbſt⸗ verſtändlich die Hauptſorge darauf gerichtet, ein panikartiges Hochſchnellen der Preiſe zu vermeiden. In der Tat macht ſich in der Bevölkerung nirgends Unruhe oder gar eine Panik⸗ ſtimmung bemerkbar. Vielmehr werden die Be⸗ ſchlüſſe des Miniſterrats im allgemeinen als ge⸗ wöhnliche Verwaltungsmaßnahme mit großer Ruhe aufgenommen. Die Börſen bleiben bis auf weiteres geſchloſſen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik; Alols Win bauer 0 ünd Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel: Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, 5. 8 fämtlich in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Verlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Rat bens i 2 ittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20927 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe* 20665 8 Zur Zeit Preis kiſte Nr. 7 gültig Für unverkangte Beiträge keine gewühr ⸗ Rückſendung nur bei Rüc porte . deren Verzinſung er ſelbſt durch eine außerordent⸗ 28 1 . 1 5 1 4 * f 1 haben Denn im J ſchiede Beſuc noſſ len e 11 alle f erſten im 3 anme zunel bezeu Schic ein 8 triebe gerie Adolf Gefol Pünk Mart wir Reich ein 8 karta Nebe große Uebe 2 ber. von einen rleut⸗ „Teil⸗ derur⸗ ſelten land ber. drider eren land will n er⸗ rd er⸗ Der tberg, Ver⸗ p er⸗ um d die Re⸗ flucht f ihe Weg lpoli⸗ daher die rigen hmen t, der die teuen hende ommt auf tmo⸗ fende e denk⸗ ingen lären talen falls un⸗ das uſſes Jahre 1 nde en f Neue Maäunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 461 Mannheim, 6. Oktober. Wer Zeitung lieſt, paßt in die Welt! Wer Zeitung lieſt, paßt in die Welt und weiß Beſcheid in allen Dingen; wie auch des Schickſals Würfel fällt, er weiß das Leben zu bezwingen. Und dennoch ſoll, ſo ſagt man mir, es ſelbſt in Deutſchland Menſchen geben, die auch noch heute, ſtur und ſtier, ihr Daſein ohne Zeitung leben! In Irland wohnt ein alter Mann,— ich las es erſt vor ein paar Wochen, der jetzt erſuhr, daß irgendwann einmal ein Weltkrieg ausgebrochen. Ich ſeh im Geiſt des Alten Bild: Er kennt wohl Seife nicht und Kämme und lebt auf Bäumen, frei und wild, nach Art gewiſſer Völkerſtämme. Wer heute ſich nicht rührt und regt und nicht tagtäglich lieſt die Zeitung, der hat, wie man zu ſagen pflegt, wohl eine merklich lange Leitung. Der iſt fürwahr ein armer Wicht, der ſo der Gegenwart entrückt iſt und nicht durch klaren Zeitbericht geſtählt, gewaffnet und beglückt iſt! Ob arm, ob reich, ob fung, ob alt, ob pechbeladen, glückgeſchwollen, er muß, in jeglicher Geſtalt, ſein Schickſal kühnlich meiſtern wollen! Er muß doch Fortſchritt und Kultur erfaſſen in dem tiefſten Weſen, das aber kann er einzig nur durch gründlich ſtetes Zeitungsleſen! Wer Geld hat, wird durch guten Rat geſchützt vor Sorgen und Verderben; wer keines hat, dem weiſt das Blatt die Wege an, es zu erwerben. Richt deinen Blick auf das, was nützt, und wähl als tägliche Begleitung das, was dich unterweiſt und ſchützt: kurz, mit rei Worten: Lies die Zeitung! Puck. Freigquartiere für die Quierſchieder! Umgehend Anmeldungen vornehmen Im Sommer dieſes Jahres hat Mannheim die Patenſchaft über das ſaarländiſche Bergmannsdorf Quierſchied übernommen. Häufige Schlagwetter haben den Ort zur Notſtandsgemeinde gemacht. Dennoch wurden mehrere hundert Mannheimer, die im Juli ihrer Einladung zum Beſuche des Quier⸗ ſchieder Roſenfeſtes folgten, herzlich aufgenommen. Alle erhielten ſie Freiquartiere und wurden reich bewirtet, obwohl die Bergleute ſelbſt nicht auf Roſen gebettet ſind. Nun erwidern ſie am 17. und 18. Oktober unſeren Beſuch. Etwa 1000 Ouierſchieder Volksge⸗ noſſen werden nach Mannheim kommen. Sie ſol⸗ len einen Empfang finden, der unſerer Stadt würdig iſt. Vor allem aber ſoll dafür geſorgt werden, ſte alle in Freiquartieren unterzubringen. Die erſten Anmeldungen liegen bereits vor. Aber es tut im Intereſſe eines Ueberblicks not, die Quartier⸗ anmeldung möglichſt bald beim Verkehrsverein vor⸗ zunehmen. Wer irgend dazu in der Lage iſt, der bezeuge ſeine Verbundenheit mit den ſo ſchwer vom Schickſal geprüften Bergmännern und ſtelle, ihnen ein Freiquartier zur Verfügung! Durch den Ooͤenwald zum Main Infolge des am 28. April d. J. im Chemikalien⸗ lager der Michaelisdrogerie entſtandenen Brandes fiel der übliche Kameradſchaftsabend am Feiertag der nationalen Arbeit aus. Statt deſſen lud der Be⸗ triebsführer der beiden Firmen Michaelisdro⸗ gere und Johannes Meckler G. m. b.., Herr Adolf Michels, anläßlich ſeines 50. Geburtstages die Gefolgſchaften zu einem gemeinſamen Ausflug ein. Pünktlich um 8 Uhr fuhr der„Kurpfalz 2“ am Marktplatz ab und nach wenigen Minuten hatten wir die„lebendige Stadt“ hinter uns Auf der Reichsautobahn erreichten wir Heidelberg, um dann ein Stück des in ſeiner Schönheit unerreichten Nek⸗ kartals zu bewundern. Die Sonne hatte bereits die Nebelſchleier verdrängt und trug ihr Teil zu der großartigen Stimmung der Reiſegeſellſchaft bei. Ueber Eberbach führte uns der Weg durch den ro⸗ Die Freiwillige Feuerwehr wird in die Polizei eingegliedert Neuer Wehrführer Hauptübung des Staotbataillons Durch eine vorläufige Anordnung des Reichsinnen⸗ miniſteriums vom Mai dieſes Jahres ſind auch die Freiwilligen Feuerwehren in gewiſſem Umfange in die Polizei eingegliedert worden. Damit ſind die freiwilligen Wehren in den Aufbau des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates einbezogen. Wollte man im ganzen Reiche einen nach einheitlichen Grund⸗ ſätzen und unter einheitlicher Führung arbeitenden Feuerſchutz haben, ſo war dieſe Maßnahme unerläß⸗ lich. Die Betrauung der Wehren mit feuerpoli⸗ zeilichen Aufgaben legt ihnen erhöhte Ver⸗ pflichtungen auf. Aber ſie ſtellt zugleich den Dank des Staates für die von ihnen in Jahrzehnten ge⸗ leiſtete Arbeit dar. Sie iſt eine Anerkennung des hohen Standes unſeres freiwilligen Feuerlöſch⸗ weſens. Auf Grund der genannten Anordnung iſt nun⸗ mehr auch die Freiwillige Feuerwehr Mannheim dem Polizeipräſidenten unterſtellt worden Die Mann⸗ heimer können ſtolz darauf ſein, daß ſie eine ſolche Wehr übergeben konnten. Vor 85 Jahren gegründet, zählt die Mannheimer Wehr nicht nur zu den älte⸗ ſten in badiſchen Landen. Sie hat auch unter der Leitung einſatzbereiter Kommandanten eine vorbilö⸗ liche Aufbauarbeit geleiſtet und ihren Namen weit⸗ hin bekannt gemacht. Dem urſprünglichen Stadt⸗ bataillon, das heute zwei Züge umfaßt, konnten all⸗ mählich in allen Vororten freiwillige Wehren ange⸗ gliedert werden, ſo daß die heutige Mannheimer Freiwillige Feuerwehr 11 Züge mit einer überaus ſtattlichen Zahl aktiver Mannſchaften aufweiſt— un⸗ gerechnet ſelbſtverſtändlich der Fabrikfeuerwehren. Die geſtrige Hauptübung des Stadtbataillons wurde von den zuſtändigen Stellen zum Anlaß ge⸗ nommen, die Aebernahme der Wehr in feierlicher Weiſe zu vollziehen. Im Hofe der Hauptfeuerwache ſind die Züge angetreten, ebenſo ein Zug der Polizei, Vertreter der Wehren, der Stadt und Behörden ſind erſchienen, als Stadtrat Hofmaun das Wort zu einer Anſprache an die Wehrmänner er⸗ greift.„Heute werden Sie dem Polizeipräſidenten unterſtellt. Der Nationalſozialismus hat auch vor Ihrer Organiſation nicht haltmachen können, die ja ſchon ſeit jeher Gemeinſamkeiten mit der Polizei hatte. Im Namen des Oberbürgermeiſters verab⸗ ſchiede ich Sie und danke Ihnen für die Arbeit, die Sie aus reinem Idealismus geleiſtet haben. Es iſt kein Abſchied im üblichen Sinne, der heute voll⸗ zogen wird. Nach wie vor werdet ihr euch einſetzen im Dienſte des Nächſten, der Stadt und damit des Volkes. Auch in Zukunft wird die Stadtverwaltung die Belange wahren.“ Zum Schluſſe ſeiner Anſprache nimmt Stadtrat Hofmann mit Dankesworten Abſchied vom Kom⸗ mandanten Epple, der wegen Ueberſchreitung der Altersgrenze aus dem aktiven Dienſt ausſcheidet. Wehrführer Salzer übernimmt als neuer Führer der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim das Kom⸗ mando aus den Händen des ſcheidenden Komman⸗ danten. Im Anſchluß daran ſpricht Polizeipräſident Ramſperger, der auf die Notwendigkeit der Zuſammenfaſſung aller Kräfte hinwies, wie ſie durch die Eingliederung in die Polizei erfolge. Das bedͤinge auch Umgeſtal⸗ tungen in der Führung und das Ausſcheiden der über 60fährigen. Den Ausſcheidenden gilt ſein be⸗ ſonderer Dank und die Hoffnung, daß ſie auch wei⸗ terhin ihre Kraft der Sache zur Verfügung ſtellen werden. Dank aber vor allem der Stadtver⸗ waltung für 85 Jahre Obhut, die ſie in treuſor⸗ gender Weiſe ihrem Feuerlöſchweſen angedeihen ließ. Daß ihre Wehr gut war, bewetſe der heutige Tag.„Sie, Wehrmänner, haben Gemeinſchaftsdienſt geleiſtet. Auch in Zukunft werden Sie Ihre Pflicht erfüllen, Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr!“ Mit„Sieg Heil!“ und den Nationalhymnen wird die feierliche Uebernahme beendet. Die Hauptübung des Stadtbataiſlons ſchließt ſich an mit Formaldienſt, Freiübungen, Uebungen am Feuerwehrturm mit Leitern und Ret⸗ tungsſchlauch, Bedienung der Lafettenſpritze und Löſchzüge, Legen von Schlauchleitungen und Löſch⸗ übungen. In ſeiner Kritik kann der Polizeipräſident feſt⸗ ſtellen, daß die Uebung weſentlich beſſer als im Vorjahr ausgefallen ſei. Aber es fehle noch man⸗ ches. Auch in Zukunft ſei die vollſte Einſatzbereit⸗ ſchaft notwendig. Mitgliedſchaft allein genügt nicht! Wer ſeinen Dienſt nicht leiſtet, hat keinen Platz in der Freiwilligen Feuerwehr. Insbeſondere mangele es noch an Handoͤwerkern, die früher das Rück⸗ grat der Wehren bildeten. Es iſt alſo noch viel Ar⸗ beit zu leiſten, denn eine Stadt von der Größe Mannheims braucht eine Wehr, die eine wirkliche Stärkung der Berufsfeuerwehr bedeutet. Die tech⸗ niſche Kritik nahm Oberbaurat Mikus vor, der die Leiſtungen als zufriedenſtellend lobt und betont, daß künftighin die Einzelaushildung noch verſtärkt wer⸗ den wird. C ſdũã ãã¶ãdũũã d mantiſchen Waldleininger Wildpark nach Ernſttal, wo die erſte Raſt ſtattfand. Nach kurzer Beſichtigung des dortigen Schloſſes brachte uns der Wagen zu den Ufern des Mains, nach Miltenberg. In den Dör⸗ fern grüßten überall auf reich geſchmückten Ernte⸗ wegen ſtrahlende Geſichter. Im Hotel„Roſe“ in Miltenberg wurde das Mit⸗ tagmahl eingenommen, begleitet von einem guten Tropfen„Klingenberger“. Herr Reinmuth von der Firma Joh. Meckler richtete an den Betriebsführer ſowie an die Gefolgſchaften herzliche Worte und ge⸗ dachte der erfolgreichen Arbeit der Betriebe und un⸗ ſeres Führers Adolf Hitler. Ein Spaziergang durch das Mainſtädtchen und eine frohe Stunde bei Kaffee und Kuchen werden den Fahrtteilnehmern unvergeſ⸗ ſen bleiben. Den Ufern des Maines entlang, be⸗ kränzt von herrlichen Weinbergen, ging es dann über Aſchaffenburg nach Darmſtadt. Auf der Straße des Führers wurde in raſcher Fahrt Lorſch er⸗ reicht. Weinheim war als letzter Raſtort auserſehen. In der Fuchsſchen Mühle verweilte man nach dem Abendeſſen bei Muſik und Tanz bis die Stunde des Aufbruchs ſchlug. * Seinen 80. Geburtstag feierte geſtern in Feudenheim in geiſtiger und körperlicher Friſche Schuhmachermeiſter Michael Eberle, Wartburg⸗ ſtraße 18.— Heute vollendet ein Altmannheimer, Platzmeiſter a. D. Friedrich Seyfried, Gontard⸗ ſtraße 24, ſein 75. Lebensjahr. Durch ſeine 50jährige Tätigkeit bei der Firma A.& E. Nieten iſt Herr Seyfried in Schiffahrtskreiſen gut bekannt. Reich⸗ liche Ehrungen wurden dem verdienten Manne zu⸗ teil. Wir freuen uns, unſerem ſeit 40 Jahren treuen Bezieher die beſten Glückwünſche entbieten zu dürfen! * Lu tſchutzvortrag für Frauen. Im alten Rat⸗ hausſaal wird morgen Mittwoch ein Vortrag des Reichsluftſchutzbundes ſtattfinden, der in erſter Linie für die Frauen der Quadrate E bis K gedacht iſt. Es haben aber auch alle anderen Volksgenoſſinnen Zutritt. au Unterrichtsverlegung. Der Polizeipräſident teilt mit: Der für heute Dienstag, 6. Oktober, an⸗ geſetzte Unterricht für die Angehörigen des Sicher⸗ heits⸗ und Hilfsdienſtes wird wegen Uebertragung der Führer⸗Rede um 8 Tage verſchoben. a Berufsberatung beginnt. Im Union⸗Theater in Sandhofen fand eine Berufsberatung mit Licht⸗ bildervortrag durch das Arbeitsamt Mannheim ſtatt. Berufsberater M. Malmberg ſprach hierbei zu den Entlaß⸗Schülern der achten Schulklaſſe, den Er⸗ ziehern und Lehreren. Mit beſonderer Eindringlich⸗ keit betonte er die genaueſte Ueberprüfung der Be⸗ rufs eignung. Intereſſe am Berufsfach, Willig⸗ keit und Begabung ſeien Sie wichtigſten Voraus⸗ ſetzungen zur Ergreifung und Erlernung eines Be⸗ rufes. Der Vortrag, der reichlich bebildert war, war ſehr dazu angetan, wichtige Aufſchlüſſe für die künftige Berufsergreifung der Schuljugend zu geben. ei Ein ſeltſamer Zwiſchenfall ereignete ſich in Wallſtadt bei einer Beerdigung. Als ſich der Trauerzug vom Hauſe aus in Bewegung ſetzte, wur⸗ den plötzlich die Pferde unruhig, wobei eines über die Deichſel ſtieg, ſo daß der Leichenwagen umzu⸗ fallen drohte. Kurz entſchloſſen ſprangen einige Männer hinzu, zogen den Sarg aus dem Wagen und trugen ihn nach dem Friedhof. Schon als der Leichenwagen vor dem Trauerhaus geöffnet wurde, ſprangen die drei Katzen des Verſtorbenen hinein und obwohl man ſte wiederholt wegjagte, kamen ſie immer wieder, bis man ſie mit Gewalt entfernte. en Die Kaninchenzüchter von Feudenheim hiel⸗ ten am Samstag eine außerordentliche Verſamm⸗ lung ab, die als neuen Führer des Vereins Ludwig Hildenbrand beſtimmte, der gleichzeitig auch den Poſten eines Ausſtellungsleiters für die am 4. Dezember ſtattfindende Kreisſchau übernahm. Als Fellſammler meldete ſich Oskar Biedermann. Der Zuchtwerbewart hielt einen Vortrag über Winter⸗ fütterung und Pflege der Kaninchen. Kameradſchaftliches Beiſammenſein und Ehrungen Am Abend verſammelten ſich die Wehrmänner in den Germaniaſälen zu einem kamerad⸗ ſchaftlichen Beiſammenſein. Kommandant Epple begrüßt die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, Kommandanten, Offiziere und Wehrleute umd dankt ſeinen Kameraden für die geleiſtete Ar⸗ beit.„Ich bitte Sie aber, mit großem Eifer fort⸗ zufahren, dieſe Feuerwehrarbeit zu vervollkomm⸗ nen und den neuernannten Wehrführer Salzer kräftig zu unterſtützen. Da ich heute aus dem aktiven Dienſt ausſcheide, ſo wünſche ich der Wehr auch fernerhin ein Wachſen, Blühen und Gedeihen.“ Bei den anſchließenden Ehrungen wurden den Kameraden Spie ß, Schiener, Satt⸗ ler und Schulz für 20jährige, dem Kameraden Schwab für 25jährige Dienſtzeit einige hübſche Geſchenke überreicht. Eine ganz beſondere Freude aber bereiteten die Wehrmänner ihren aus dem aktiven Dienſt ausſcheidenden Führern. Komman⸗ dant Epple, der 38 Jahre der Freiwilligen Feuer⸗ wehr gedient hat, und die Hauptmänner Schnei⸗ der und Hofmann ſowie der Zugführer Bogenſchütz, die 29 Jahre im aktiven Dienſt ſtanden, erhielten jeder ein mit ſchöner Widmung verſehenes Bild des Führers. Im Laufe des Abends erfreute die Geſangs⸗ abteilung unter ihrem Dirigenten J. Baunach mit einigen friſchen Liedern, der Spielmannszug mit flotten Märſchen, während die Feuerwehrkapelle Zellſtoff unermüblich für die weitere muſikaliſche Unterhaltung ſorgte. Manch beſinnliches Wort wurde an dieſem Abend gewechſelt. Durch alle Reden aber leuchtete die Freude hindurch, daß die Freiwillige Feuerwehr nun in neuem Rahmen noch beſſer als bisher ihren Dienſt erfüllen dürfe zum Wohle der Allgemeinheit. i —1— Sonntag um vier wäre ein großes Fuß ball⸗Spiel, hatte Frau Kuuffel ge⸗ ſagt, eine entfernte Bekannte von Haſe's. Sie wußte es von ihrer Tochter Anni, und die wieder von einer Freun⸗ din, die mit einem Sportler ſo gut wie verlobt war. Eine nette Gelegenheit, dachte ſich Hafe, den vielen Arger der letzten Tage zu vergeſſen Aber draußen am Sportplatz— gähnende Leere!„Is um 8 Tage verſchoben“, ſagte der Wächter,„hat ja extra drin geſtanden!“ Haſe weiß mal wieber von nichts. Tja— hätte er Zeitung geleſen! Aus dritter Hand gibt's„lange Leitung“. Die richtige Nachricht bringt die Zeitung! — eleuclilunqs- Nerepl vr a M Mu BAA u Nu Uu ue. Au Nu Mauuαννů] Aufauu- ulouu. Alu Haſoudbuuu KAAN u e u ¶ Lau Aud Alu O Louui pu, Noll. Jod uon. AA Gαν, ECU uu Kd, da Nl Mau IA oul. Hu. tt BAU Acuuq- dub Macluuub auß AoA o GU ela. ci HU Hννονν ſalduu. Au U e L10, 60, TAO OMA. LAMPEN 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Oktober 1936 des Uimterhlß wert des deutſchen Bolle Im Oktober Radfahrverkehrszählung Im Rahmen der neuen verkehrspolitiſchen Maß⸗ ahmen und planmäßigen Verkehrskontrolle wer⸗ den, wie der„Deutſche Gemeindetag“ mittelt, auf Ver⸗ anlaſſung der zuſtändigen Reichsſtellen zwiſchen dem 1. Oktober 1936 und dem 30. September 1937 an elf Tagen auch große Radfahrverkehrszählun⸗ gen in Deutſchland durchgeführt werden. Die Richt⸗ linien werden in nächſter Zeit den Gemeinden über 20000 Einwohnern zugeſtellt. Auch diejenigen Ge⸗ meinden iſchen 5000 und 20000 Einwohnern kön⸗ nen nahmsweiſe an der Zählung beteiligen, deren Radfahrverkehr aus Gründen der Landes⸗ und Städteplanung und ihrer Verkehrs⸗ und Wirtſchafts⸗ lage(Induſtrie und Handel) von beſonderer Be⸗ deutung iſt. Sie haben mit den Landesplanungs⸗ gemeinſchaften Fühlung zu nehmen. Der erſte Zähl⸗ tag liegt im Oktober 1936. n Die Ausſtellung im Schloßmuſeum„Mannheim im Bild in Vergangenheit und Gegenwart“, die aus Anlaß der Gaukulturwoche zuſammengeſtellt wurde, iſt noch einige Zeit geöffnet. Der Eintritt iſt frei! Wir machen beſonders auf die Vergleichsvornahmen aufmerkſam, die ſich durch die Darſtellung des hiſto⸗ riſchen Mannheim ergaben, von denen das Schloß⸗ muſeum ſchöne Beiſpiele zuſammengeſtellt hat. 11 Reichsbahn erleichtert Geſellſchaſtsreiſen. Mit irkung vom 15. Oktober 1936 hat die Reichsbahn jetzt weitere Maßnahmen zur Erleichterung der Ge⸗ ſellſchaftsreiſen getroffen. Während die Fahrpreis⸗ ermäßigung von 33% vp. H. bisher nur für Geſell⸗ ſchaftsreiſen von mindeſtens 12 bis 50 Perſonen ge⸗ währt wurde, gilt ſie künftig ſchon für Gruppen mindeſtens acht perſonen und für eine jchſtzahl von nur 29 Perſonen. Die bisherige äßigung von 40 v. H. für Gruppenfahrten von mindeſtens 51 Perſonen fällt fort. Dafür erhalten Gruppen von mehr als 30 Erwachſenen 50 v. H. Fahrpreisermäßigung. Schnappſchüſſe aus dem werkenden Alltag: Neun Rolmützen lauern auf Arbeit Dienſtmannsleben in Gegenwart und Vergangenheit Ein Schieben und Drängen, Hetzen und Jagen von und nach der Sperre; im Hauptbahnhof iſt Großbetrieb! Fahrkarten⸗ und Gepäckſchalter ſind umlagert von Reiſenden. Gerne bin ich hier in dieſem Zugvogelſtrom mit der ſchrecklich eiligen Atmoſphäre. Immer gibt es Neues zu erlauſchen. Hier kennt man keine Langeweile. Wo könnte man beſſer die neueſte Mode, den letzten Pfiff weltgewand⸗ ter Nonchalance jeder Gemütsart, vergnüglicher verfolgen, als gerade am Knotenpunkt ſtetigen Kom⸗ men und Gehens von und zu den endloſen Schienen⸗ ſträngen mit den vielen Wanderwegen in die Fernel? Heute habe ich es auf die Rot mützen abgeſehen, die im Gewimmel bald da und dort auftauchen; waſchechte Figuren auf dem eigenſchönen Bahnhofs⸗ ſchachbrett. Die Züge ſind fort— der Strom iſt ver⸗ rauſcht und leerer werden die Hallen, die Rotmützen haben die Plätze vertauſcht... keinem Gaſt wollte es heute gefallen—, mit leeren Händen ſtehen ſie da und warten, warten, bis einer daher käme und ſie mitnähme. Doch Hotelboys und Chauffeure, Dienſt⸗ mädchen und Verwandte der Ankommenden, der Ab⸗ ahrenden hatten ja bereits die Liebenswürdigkeit, dieſen dienſtbaren Männern den Tag„unbeſchwer⸗ ter“ geſtalten zu helfen. 7 Und für mich war es daher ein leichtes, mir einige Dienſtmänner angeln Sie hatten wirklich Zeit; die guten der Droſchkengäule, fürnehmer Freizügig⸗ und Großherzigkeit, pfundiger Trink⸗ und Schwenkgelder ſind dahin.„Es reicht mir grade, die 3 Mäuler daheim zu ſtopfen“, meint reſigniert der immer noch gewichtige Otto Neidhart, der, im Dienſtmännerdienſt ergraut, genau wie ſeine acht anderen Zunftgenoſſen, tagtäglich oem anziehenden Glücksſpiel des Kundenhaſchens mit nimmermüdem Talent wie„einſt im Mai“ frönt „Ja, das waren noch Zeiten“, ſeufzt er wehmuts⸗ voll,„von der Börſe bis zum Strohmarkt ſtand unſer „Bataillon“ über achtzig Mann; am Pfälzer Hof ſtanden allein zwei gute Dutzend. An jeder Straßenecke waren wir verteilt wie heute die Brezel⸗ männer. Die Aufträge hagelten. Abmachungen auf Tage hinaus waren nichts Seltenes— es waren goldene Dienſtmannszeiten! Wenn auch Hie trockene Zunge der eoͤlen Tropfen nicht entbehrte, ſo konnte ſo manches auf die hohe Kante gelegt und vieles angeſchafft werden. Bis es dann langſam abwärts ging und endlich der große Sorgenbrecher kam— die Inflation ruinierte Opa, Vater und Sohn!“ lächelt der humorgeſpickte Dienſt⸗ mann. „Augenblick mal bitte, da vorne kommt gerade ein fetter Biſſen!“— Beim Gepäckſchalter ſtapeln ſich runde und eckige Koffer und Köfferchen zuhauf. Da⸗ ö vor ein aufgeregter Herr in dickem Kamelhaar⸗ mantel. Eilig, wie ein geölter Blitz, flitzt Neidhart zu der Beute. Unwilliges Kopfſchütteln läßt ihn ſtutzen, energiſche Abſage des Dienſtanerbietens zu⸗ rücktrollen. Während der paketbepackte KHamelhaar⸗ herr ſchnaufend durch die Flügeltüre nach einem altersſchwachen Opelchen haſtet, blinzelt die abge⸗ blitzte Rotmütze vielſagend, etwa:„Auf den Effekt kommt es an!“ Ja, hart iſt heute Dienſtmannslos. Sie ſind nicht zu beneiden, Neidhart!“ Und wie⸗ der kommen wir ins Plauſchen. Mittlerweile hat ſich der olle Schleyer zugeſellt und nun hebt erſt recht das Erzählen richtig an. „Dienſtmann ſein, heißt Vertrauens⸗ mamn ſein!“ Dieſer Grundſatz der langſam trocken gelegten Zunft wird mir allmählich klar durch farbenfreudige Schilderungen Altmannheimer Dienſtmannsweſens. „Nicht nur die beim Bezirksamt hinterlegten drei⸗ hundert Eier waren zur Berufsergreifung erforder⸗ lich, auf den Namen und den Charakter kams an!“ Da wurde neben Wert⸗ und Geldbriefen ſeriöſer Kundſchaft„roſarote Liebespoſt auf Schleichwegen“ prompt befördert. Da kamen„gute Bekannte“ mit goldenen Uhren und Ringen, die ſie mal raſch„im Auftrag eines Andern“ auf kurze Zeit in allen Ehren verſetzt haben wollten. Mit lachender Miene und flinken Pedalen waren die Rotmützen Mädchen für alles. Und wenn der letzte Bummelzug die Schienen entlangrollte, der letzte Vertreter und Reiſende, auf täglichen Gewaltmärſchen treppauf, treppab be⸗ gleitet, die vielen Sehenswürdigkeiten dem Fremden im Fiaker, die beſten Weinchen und knuſprigſten Hähnchen in ſtadtbekannten Lokalitäten vorgeführt waren... ja, dann gings zur Kneipe! Ein beſticktes Käppi wurde auf die tagsüber würdevoll geſchmückte Melone geſetzt, gar ein betreß⸗ ter Rockſchurz übergeworfen— Fax, Dimpel, Süffel, Perkeo der fixe Bierpudel war angetreten zur Kneipe der Mannheimer Hochſchulaſpiranten. Im fidelen Kneiplokal ſchaltete und waltete mit Hin⸗ gabe und Würde bis zur Fidelitas der trinkfeſte Kommersfamulus ſeines feuchtfröhlichen Amtes. Genießeriſch fährt ſich der erinnerungsſelige Dienſtmann mit der Zunge über die Lippen„ſie haben mich manchesmal bis zur Neige geeicht die guten Kommilitonen“, liſpelte, mit tiefer Trauerfalte auf der Stirne, der Exſtudentendiener... und ſein rundes Bierbäuchlein lupft ſich grämend, will mir ſcheinen! Das gab noch Schwung und Murr für den ſtets wuſeligen Dienſtmann, der überall gefragt und da war, wenn es galt, ein fettes Trinkgeld zu er⸗ haſchen. Wie ſtrahlt ſein Antlitz, wenn der Dienſt⸗ mann alten Bekannten mal begegnet; ſie ken⸗ nen ihre Kunden, mit unheimlichem Gedächtnis fin⸗ den ſie die alten Geber im dickſten Gewühl... und da fällt immer wieder etwas ab— wenn auch die Gage knapper geworden iſt! Gerade klaubt Schleyer eine Poſtkarte aus ſeinem Wams, die hat ihm geſtern eine Mannheimer Dame von auswärts geſchrieben. Stolz zeiat er ſie mir und pendelt vergnügt zur Gepäckaufbewahrung; das ſind noch ſo einige treue Kunden, die Dienſtmanns⸗ werk zu ſchätzen wiſſen! Derweilen kommt Neidhart von ſeinem Sprung zu einem„Gläschen Hell für zwanzig“ zu dem ihn die Erinnerungsmelodie den Stoß gegeben hat, zurück und erzählt ſo manches über ein weiteres flottgehen⸗ des Geſchäft von einſt, dem er neben dicken Koffern und gewichtigen Paketen die anſehnlichen Bizeps ver⸗ dankt—— das Teppichklopfen!l Das war noch ſo bene Sache.. draußen beim weiten Neckar⸗ ſtrand auf der grünen Wieſe, mit dem ellenlangen Rohrſtock und den mulmigen Perſern! Mit Bums 5— 1 und Trallera hat er die feinen Ge indlichſt 5 verklopft, daß der Staub nur ſo baden ſich 53 dünn machte bis auf einmal ein gl des Etwas neuzeitlicher Erfindergedankengänge, d uppernde 7— Staubſauger, ihm das Spaniſchrohr aus der Fauſt g gewunden! Auch dieſe wundervolle Gelegenheit des willkommenen Groſchenregens ſchwamm in die große Traufe. Immer rarer wurden die ausge⸗ knobelten, erpichelten Dienſtmöglichkeiten. „Die dreihundert Eier gar ſind längſt auf⸗ geſchlagen“ meint achſelzuckend der Mann mit der roten Mütze und der Meſſingnummer,„wer bei uns nichts zu tragen hat, dem knurrt halt der Magen!“ Nebenan in dem fahrzehntealten Telephonkäſtchen ſchnurrt die Klingel...„Jawoll, wird beſorgt, gnä' Frau!“—„Nur eine Bahnſteigkarte in Auftrag, eilt!“ Wie der Wind flitzt Otto davon—— Derweilen verbringen die andern Kollegen den mulmigen Tag auf eingeſchlafenen Beinen, ziehen Für auf Bahnhofparkett, Wurzeln und markieren Salz. Mann ſäulen. Beim Weitergehen und Sinnieren über Sonntagr dieſe Unterhaltung formt ſich halb unbewußt, die ſich eine Ballade des Dienſtmannes.„ 5 1 8 8 ifft. Neun Rotmützen lungern am Bahnhof herum; triff. ſie warten als dienſtbare Geiſter. Ihr Antlitz iſt 0 fältelig, der Buckel bald krumm— doch im Schlep⸗ die de pen, da ſind ſie noch Meiſter! Für Koffer und 22 1 Kiſten. Schachteln, Paket bedarf es, bei Gott, nur. der Pfiffe; neun Rotmützen mühen ſich früh und ſpät um Kunoſchaft, ſie kennen die Kniffe... doch Nach dem was hilft's ihnen ſchon!?—„Beachte den Dienſt⸗ hewegte f mann!“, ſo locken die Mützen,„was ſoll uns die ede Nummer mit Kummer ſonſt nützen?“ mes n Wilhe 7000 Kurt Wilhelm. hofen, Sc und Edin Wagen w 55 5 Andere O Was hören wir? en as 4 ſah man 2 8 f 5 8 während Miktwoch⸗ 7. Oktober t Neichsſender Stuttgart Der 2 .90. Frühkonzert.—.30: Muſikaliſche Frühſtückspaufe. bildlie 10.00: Er aus dem olympiſchen Wettbewerb.— Wapp 11.30: Bauern unk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik im Freien. 17.45: Das Ende der„Hülben“ auf der Schwäbiſchen Alb. Bäuerinn. — 18.00: Singendes, klingendes Frankfurt.— 20.00: Nach⸗ verſchieden richten.— 20.15: Reichsſen dung: Stunde der fungen Nation.— 20.45: Schubert⸗Zyklus.— 22.00: Nachrichten.— Zug. 22.30: Badiſche Kulturſchau in Karlsruhe. Funkbericht.— Nakde 22.50: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik(Schallpl.).— 24.00: 5 Nachtkonzert. waren, be N liche Ernt Aus Mannheim über Stuttgart mer We 15.30: Hallo, hier ſenden Mannheimer Jungmädel. gaben. Al Luſtiges Spiel mit Hinderniſſen. Manuſkript und Leitung: berger Irene Herr.— 19.15: Liederſingen der Hitlerjugend. Es teil eh g ſingen und ſpielen 2000 Hitlerjungen und 200 Fanfaren⸗ tet nehme: bläſer.— 19.45: Frauen im Rokoko. Ein Geſpräch im Park ſtände vor von Irma von Drygalſky. Leitung: Friedrich Hölzlin. Erinneru: Deutſchlandſender Augen fü Europas .30: Frühkonzert.— 10.00: Deutſche Dichtung und muß da 1 Muſik.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Bauern⸗ Bauer un funk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— g 15.15: Was iſt Wein?([Aufnohmeſ.— 16.00: Muſik am dem deutf Nachmittag.— 17.50: Soliſtenmuſik.— 18.20: Heinrich Zer⸗ Deshalb, kaulen erzählt.— 18.40: Sportfunk.— 19.00: Neue Schla⸗ Hitler tre. gerlieder.— 20.10: Belcanto.— 21.15: Lieder und Märſche ſchen Lied des Arbeitsdtenſtes„ 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 2800 Den e: Tanzmuſik(Schallpl.). aß ei zenhſun Tauſende, wärts gek Neckarhau 5 die Umgel Hinweis zum Err Ueber hygieniſche Frauenfragen ſpricht an vier Abenden, von Dienstag bis Freitag, in der Har⸗ Er monie Frau Marie Kochendörfer. Lehmuck FRANZ ARNO 0 6, 6 Planken SIIbPer Waren und Goldwaren 7 5 ö i, Schwetz — chen Flag 75 2 N 1 8 Tage entf Snsdige Fleu! 1 eee 8 bieſige ch bitte um ihren ge- 1. 1 E f unter der Schötzten Besuch. unverkenn Wer A ſagt i A ſagt, am 7. und 8. d. N.. 8 8 11 muß auch I ſagen ist die Assistentin der 2 SS, dem Wissenscheftlichen zahlreiche Schönheitspflege Die U Bestecke Wer eine Kräftigungskur mit Kö⸗ 5 40 2100 5* 0 berg erſol ſtritzer Schwarzyfer begonnen hat, 425 ſie auch gewiſſenhaft, mindeſtens Helene ess Mien 8 0 fanges 4 Wochen lang durchführen, daun in meinem Salon an- Hörer ſtel wird ſich 5 170 gewünſchte 81 1 Wesend. 810 5 1 — eine Reubelebung des Organis⸗ Fü In N f und Ange mus— einſtellen. Alſp nicht auf e e ſpärlicher albem Wege ſtehen bleiben— täg⸗ 105 1 8 185 1 el Nbſteizer⸗ tenlose individuelle Be- arin habe ch 5 öſtritzer“— Genera 8 ratung. tragung z 3 bein 3 a f K 5 15 ex, Secken⸗ zahlreiche er a ö 0 6, 6 Pienken„] ùù Solon A. iche 0 m poſest- Hotel Hennheimer Hof ter und d weſend we Den A 0 demüt! Traufing e Modernes Lager Saale des Armbanduhren elzene B. anders Frreugalsse die Bauer Hald- u. Sllbewaren Neuanfertigung gefunden Bastecke Umarbeitung Das ſch Hermann 2 8. daß die S ſchell, g.. dillig 9 5 85 L APEI nur P 3, 14, planken Fzbergänge 8 0 gegenüb. Neugebauer 2 barte Br. . A 4 Mannheim seſt 1903 Telephon 27635 weihfeſt f 77 eines großen Teils der Volksgenossen Erfre an der Saar ab. Frem sagt der Langenhof-· Bauer vergnügt, als Da I. I 9 I. I f s er frühmorgens seine Scheune betritt 5 te all 5 Heute soll gedroschen werden, zehn e e eee 8 Trauer- 555 8 8 e Leere en ne e Fretl Stoll, ee Nah piohb.⸗ one Räppechl! Der Langenhof- auer tritt an seinen reti Stoll arrtl. gepr. e e nnn nnmmmmnmeemmnummmm unn Motor und schaltet ein. Aber Nanu nauſt u. verliehen f 8 kein Strom? Rasch fragt er Nachbar Hine Etage Ringel V 3 eim Na eh eine Oelkers übern Zaun, Der lich elt blos Mannheim. fullastr. 19- Ferntat 448 96 0 3, 4a, 1 Treppe elektr. Nählampe, 17 1 für ein bißchen schadenfroh:„Tja, mein 5 00 Nähmaschine, Ru 5. Lieber, da hatten wir's! Wie vorgestern 1 in der Zeitung stand, bleibt heute das N N 0 Decken 5. 5 0 ganze Netz ohne Strom, es wird 12 5 g olgen-——. e, riert! Die Helfer wirst du wohl ohne Ar- Medizinal Verband 11 7 8 7 D 72 80 beit bezahlenmüssen. Ja, ja, so kommt's, 1. ö I 8 . wenn man im Sommer seine Zeitung bez ie Mannheim 1216 a A e ö aus lauter Sparsamkeit abbestellt! Leraichert Famllen- u. Elnzelperaonen Nelet. 4— 5 Nanntest du mich nicht neulich einen lr frelen Arzt und Ape theke eg 5 a 4 8 und lachtest mich. dle i 9, 8 g n; Woche due Ir Hold 1 r 0 7 1 0 1 — 1— 1. 7. a 0 1 ichst du, heute— heute lache chf inden n gt ce Le: 5 um! Dholo-PBechtel 1 5 ne 1 Bere fe 480 P 8 Ohne Zeitung lebt man auf dem Mond. 0 e 2 0 letat. 0 4, 5 1 5 f Aufnahme- Bere J 2. 5 U. den FfHen P 6, 26 1 1. 5 Geben dem Plenkenbof) ae 9 der Vororten. 3250(pladkenneubat) St rohmarkt Fernruf 27314. Dienstag, 6. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung( Mittag⸗Ausgade 5. Setre/ unter 581 — 5 * N 2 ö 3 N*. den ſich s 2—. Etwas N 9 0 8 ppernbe, r Fauſt 2 egenheit 2 in die 5 ausge⸗ ae Prächtiger Verlauf d % Prächtiger Verlauf des R chen gt, gnä' luftrag, en:: Neckarhauſen, 4. Okt. ziehe Für die Gemeinden des Amtsbezirks Salz. Mannheim fand das ländliche Erntedankfeſt am über Sonntagnachmittag in Neckarhauſen ſtatt, wo zt, die ſich eine Menſchenmaſſe zuſammenfand, wie man ſie in dieſem kleinen, ſonſt ſo ſtillen Ort nur ſelten an⸗ herum; kiff. tlitz 10 Die Ortsbauernſchaften von Ladenburg, Schlep⸗ Schriesheim, Edingen und Ilvesheim, ſowie 5 g die der Mannheimer Vororte waren vertre⸗ tt nuf ten und nahmen mit Wagen und Gruppen u un 8 am Feſtzug teil. doch Nach dem Gemeinſchaftsempfang um die Mittagszeit Dienſt⸗ bewegte ſich der Feſtzug durch die reichgeſchmückten ins die Straßen. Die meiſten Wagen zeigten die in den be⸗ treffenden Gemeinden vorzugsweiſe angebauten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, ſo Käfertal, Sand⸗ e Im. hofen, Scharhof, Seckenheim den Tabak, Wallſtadt und Edingen den Mais, und auf dem Ladenburger Wagen wurden gerade Zuckerrüben„ausgemacht“. Andere Orte, wie Feudenheim und Ilvesheim, führ⸗ ten die Feierabendgeſtaltung vor, von Friedrichsfeld ſah man ein paar fröhliche Dreſcher und Zecher, während Neckarau eine beſonders ſchöne Spinnſtube entſandt hatte. Der Wagen von Neckarhauſen ſelbſt verſiun⸗ kspaufe. bildlichte den ſtolzen Spruch:„Das ſchönſte 210 Wappen auf der Welt iſt der Pflug im eien; Ackerfeld“. 7 Bäuerinnen in der neuen Pfälzer Tracht und die n perſchiedenen Formationen vervollſtändigten den hten. 1 Zug. % Nachdem die Wagen vor dem Schloß abgeſtellt — 5 waren, begann im vorderen Schloßgarten die eigent⸗ liche Erntedankfeier, zu der Lieder der Mannhei⸗ mer Werkſchar und Muſikvorträge den Rahmen amädel.[gaben. Als Redner trat Bürgermeiſter Schrecken⸗ 1 Nerger, Neckarhausen, vor die zahlreichen Feſt⸗ nfaren⸗ teilnehmer, denen er in kurzer Anſprache die Zu⸗ n Park ſtände vor der Machtergreifung oͤurck den Führer in lin. Erinnerung rief und die politiſchen Wirren vor Augen führte, die gegenwärtig einen großen Teil Europas erſchüttern. Wie eine Inſel des Friedens 10 111 muß da unſer Vaterland erſcheinen, in dem der e Bauer ungeſtört ſeiner Arbeit nachgehen kann, um ſik am dem deutſchen Volk die Nahrungsfreiheit zu ſichern. ch Zer- Deshalb, ſo ſchloß der Redner, geloben wir Adolf 17% Hitler treue Gefolgſchaft. Mit dem Geſang der deut⸗ 23.00: ſchen Lieder fand die Feier ihren Abſchluß. Die Tauſende, die dank des prächtigen Wetters von aus⸗ wärts gekommen waren, blieben zum großen Teil in Unt Neckarhauſen oder unternahmen kleine Ausflüge in die Umgebung. In den Sälen traf man ſich abends zum Erntetanz. vier 5 Har⸗ Ernledanktag in Schwetzingen rr. Schwetzingen, 6. Oktober. ie Schwetzingen zeigte am Erutedanktag rei⸗ chen Flaggenſchmuck, die Schaufenſter hatten dem Tage entſprechende Ausgeſtaltung erhalten. Dank⸗ — Hax wurde das Standkonzert begrüßt, mit dem die 0 ii Luftſchutzkapelle, deren Fortſchritte unter der Stabführung von Georg Ueltzhöffer 25 unverkennbar ſind, am Sonntagvormittag aufwar⸗ 7 tete. Um die Mittagſtunde bewegte ſich dann ein 0 ſtattlicher Zug der SA, SAR, NS, HJ, JV, 0 Se, dem ſich ſpäterhin noch der BM anſchloß, durch 1 zahlreiche Straßen der Stadt. Die Uebertragung des Feſtaktes auf dem Bücke⸗ berg erfolgte hier im Rahmen eines Gemeinſchafts⸗ empfanges auf dem Meßplatz. Den Hauptteil der Hörer ſtellten hier die ſchon genannten Formatio⸗ nen, ferner die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Beamten und Angeſtellten, während die Bevölkerung etwas ſpärlicher vertreten war. Dies mag ſeine Urſache darin haben, daß ſich dieſe Volksgenoſſen die Ueber⸗ tragung zu Hauſe anhörten. Außerdem hatten ſich zahlreiche Schwetzinger zum Bezirkserntedankfeſt nach Reilingen begeben, wo auch die Politiſchen Lei⸗ ter und die Ortsbauernſchaft von Schwetzingen an⸗ weſend waren. Den Ausklang des Erntedankfeſtes bildete ein gemütliches Beiſammenſein mit Tanz im Saale des Hotel„Hirſch“, zu welchem ſich am Abend die Bauern und deren Gäſte in ſtattlicher Zahl ein⸗ gefunden hatten. Das ſchöne Wetter hatte im übrigen dazu geführt, daß die Schwetzinger am Sonntag ausgedehnte Spa⸗ diergänge machten. Ziel war u. a. auch das benach⸗ 2 barte Brühl, das über das Wochenende das Kirch⸗ 0 weihfeſt feierte. Erfreulicherweiſe war auch der Zuſtrom von Fremden hierher wieder einmal recht an⸗ ſehnlich. 7—— 8. 1... Erntedankfeſtes in Neckarhauſen Stattlicher Feſtzug der 14 Ortsbauernſchaften Viele Mannheimer Gäſte Ein treuer Anhänger unſerer Stadt iſt dabei vor allem ein Binger Omnibus, der am Samstag eine größere Reiſegeſellſchaft nach Schwetzingen brachte. Die 75 Perſonen ſtarke Belegſchaft der„Deutſchen Weinzeitung“ von Mainz machte am gleichen Tage einen Betriebsausflug hierher. Nach dem Beſuch des Schloßgartens fand ſich die Belegſchaft zu gemüt⸗ lichem Beiſammenſein im„Haßler“ ein. Die Zeichenlehrer der Kreiſe Karlsruhe und Mannheim⸗Heidelberg weilten hier zu einer Arbeits⸗ tagung, die mit einem kameradſchaftlichen Beiſam⸗ menſein im„Falken“ beſchloſſen wurde. Bezirk Schwetzingen feiert Erntedankfeſt in Reilingen * Schwetzingen, 6. Oktober. In dieſem Jahre war die Gemeinde Rei⸗ lingen für die Durchführung des Erntedanßfeſtes für den Schwetzinger Bezirk auserſehen worden. Und, um dies vorweg zu nehmen, Reilingen hat ſich dieſer Ehre würdig gezeigt. Im reichen Flaggen⸗ und Girlandenſchmuck prangte die ganze Gemeinde. Programmäßig erfolgte in den frühen Morgen⸗ ſtunden das Wecken durch den Muſikzug der Hitler⸗ jugend. Als dann die Mittagſtunde näherrückte, be⸗ gann auch ſchom der Einzug der Gäſte aus allen Rich⸗ tungen. Sie alle bildeten Spalier für den Feſt⸗ zug, der ſich um drei Uhr in Marſch ſetzte und über⸗ all freudig begrüßt wurde. SS⸗Reiter eröffneten den Feſtzug, dann folgten Muſik, die Formatio⸗ nen und Gliederungen der Partei, NS⸗Organiſatio⸗ nen uſw. Dazwiſchen waren die einzelnen Ernte⸗ wagen verteilt, die von den Gemeinden im Schwet⸗ zinger Bezirk entſandt worden waren. Schwet⸗ zingen war wie Reilingen ſelbſt mit einem Spinnſtubenwagen vertreten. Einen ſehr ſchönen Tabakwagen vertrat würdig Plankſtadt; Ketſch hatte einen Gemüſewagen geſtellt; Oftersheim einen Milchwagen: Brühl, Alt⸗ und Neuluß⸗ heim brachten Erntewagen mit den ſchönſten Früch⸗ ten des Feldes und Gartens; Hockenheim war mit den Symbolen des Reichsnährſtandes ſowie Früchten und Flachs eindrucksvoll zur Stelle. Bau⸗ ern und Bäuerinnen, die in ihren reizenden Trachten erſchienen waren, belebten recht vorteilhaft das ganze Bild. Im Anſchluß an den prachtvollen Feſtzug fand eine nicht minder eindrucksvolle Erntedank⸗ feier im neuen Schulhof ſtatt. Sie war ausgefüllt von Muſik⸗ und Gedächtnis vorträgen ſo⸗ wie von Tanzvorführungen. Im Mittelpunkt dieſer Darbietungen ſtand eine Anſprache von Kreispropa⸗ gandaleiter Pg. Fiſcher, der ſich über den Sinn des Erntedankfeſtes verbreitete und abſchließend zu einer ſiegreichen Beendigung der Erzeugungsſchlacht er⸗ mahnte. Mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer und dem Geſang der Nationalhymnen ſchloß die Feier, mit der im übrigen eine Ehrung verdien⸗ ter Bauern verbunden war. Verkehrsunfall am Bahnübergang Laſtzug von O...⸗Zug erfaßt * Edingen, 6. Oktober. Am Samstagnachmittag ereignete ſich am offenen Bahnübergang der elektriſchen Fernbahn an der Friedrichsfelder Straße hier ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Von Friedrichsfeld her kam ein mit Brikett beladener Mannheimer Laſtzug. Der Führer bemerkte erſt, als er ſich mit der Zugmaſchine auf dem Schienengleiſe befand, öͤen von der Station Eoͤingen herkommenden und nur noch wenige Meter entfernten Fernzug der O. E. G. Während es ihm noch gelang, mit der Zugmaſchine über den Schienenweg hinwegzukommen, wurde der Laſtwagen vom Zuge erfaßt, von dieſem etwa 20 Meter vor ſich hergeſchoben und um⸗ geworben. Der Anhänger, der ſich abgeriſſen hatte, ſtieß von der Seite gegen den Wagen der O. E. G. Der Begleitmann des Laſtzugs, der ſich auf dem Anhäuger befand, konnte ſich im letzten Augenblick durch Abſprung retten. Menſchenleben ſind gottlob nicht zu beklagen. Eine ältere Frau, die ſich unter den Fahrgäſten des nicht beſonders ſtark beſetzten O...⸗Wagens befand, er⸗ litt einen Nervenzuſammenbruch und wurde von dem Bahnangeſtellten Bauer in das Krankenhaus Hei⸗ delberg gebracht. Der Sachſchaden, der durch den Verkehrsunfall entſtanden iſt, ſcheint ſehr beträchtlich. Der Verkehr zwiſchen Mannheim und Heidelberg wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. bereuen I ul 86 786 i Vortrag im Reichsbund der Kinderreichen Im Mittelpunkt der letzten Verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes der Kinder⸗ reichen, die diesmal im„Erbprinzen“ abgehalten wurde, ſtand das Referat des Kreiswartes Bur⸗ baum von Mannheim. Er wies u. a. auf den er⸗ freulichen Geburtenaufſchwung hin, der ſeit dem Jahre 1933 zu verzeichnen iſt, wobei allerdings zu bedauern iſt, daß dieſer Zuwachs nur von erſt⸗ und zweitgeborenen Kindern zu melden iſt, während die dritt⸗ und viertgeborenen leider noch fehlen. Ge⸗ rade aber dieſe kinderreichen Vollfamilien ſind für oͤſie Erhaltung und Förderung des erbgeſunden Nachwuchſes notwendig und deshalb iſt eine ent⸗ ſprechende Aufklärungsarbeit nötig. Keinesfalls kann, ſo erklärte der Reöner, die Wirtſchaftslage an der geringen Zahl von kinder⸗ reichen Familien ſchuld ſein, denn die laufende Bei⸗ hilfe, die der nationalſozialiſtiſche Staat geſchaffen Hat, muß als eine wirkliche Hilfe anerkannt werden. Kreisgruppenwart Schneider, der eingangs der Veranſtaltung dem ausgeſchiedenen Kreiswart Heller für ſeine Bemühungen um das Wohl der kin⸗ derveichen Familie dankte und gleichzeitig von dem Beſuch der Siedlungen mit Siedlungsreferent Him⸗ mel berichtete, gab abſchließend der aufſchlußreichen Verſammlung noch einige interne Angelegenheiten bekannt. Von der Ortsbauernſchaft. Die Ortsbauernſchaft Schwetzingen gibt bekannt, daß alle Kartoffelkäufe, auch die von Nichtlandwirten, ſchlußſcheinpflichtig ſind. Die Schlußſcheine ſind beim Ortsbauernführer zu haben. Dichterabend Anne Marie Koeppen. Die NS⸗Kul⸗ turgemeinde gibt bekannt, daß der Kartenverkauf für den am kommenden Sonntag von der NS⸗Kultur⸗ gemeinde, Ortsverband Schwetzingen, veranſtalteten Dichterabend Anne Marie Koeppen begonnen hat. Die Karten ſind bei der NS⸗Frauenſchaft ſowie auf der Geſchäftsſtelle der NS⸗Kulturgemeinde zum Preiſe von 20 Pfg. zu haben. Reichsluftſchutzbund, Ortskreisgruppe Maunheim⸗ Land, Sitz Schwetzingen. Heute Dienstag, abends 8 Uhr, iſt Fortſetzung des 35. und 37. Lehrganges im Hebel⸗Realgymnaſium. Handarbeitsabeud der VDA⸗ Frauengruppe. Heute Dienstag, abends.15 Uhr, iſt Zuſammenkunft der VDA⸗ Frauengruppe im Kaffee Haßler zum Hand⸗ arbeitsabend. Mit Rückſicht darauf, daß die fertig⸗ zuſtellenden Arbeiten bis Ende November abgelie⸗ fert werden müſſen, wird zahlreiches Erſcheinen er⸗ wartet. 79. Geburtstag. Frau Maria Burger Witwe, geb. Fehr, Mannheimer Straße 11, konnte geſtern ihren 79. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunſch! Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Schlußakkord“. 5 Haßler: VDA⸗ Frauengruppe, Handarbeitsabend. — Ketſch, 6. Okt. Geſtern nachmittag ereignete ſich hier ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Per⸗ ſonenauto und Kraftradfahver. Die beiden Fahrer des Kraftrades erlitten unbedeutende Ver⸗ letzungen. — * Edingen, 6. Okt. Edingen feierte am Sonntag das Feſt der Kirchweihe. Ueberall herrſchte gro⸗ ßer Betrieb. Die Wirtſchaften hatten für das leib⸗ liche Wohl der ſehr zahlreich gekommenen Gäſte be⸗ ſtens geſorgt. Aus Baden Beamtenbeſoldung * Karlsruhe, 6. Okt. Die Beſtrebungen der ba⸗ diſchen Regierung, die Beſoldung der Landesbeam⸗ ten der Regelung beim Reich anzupaſſen und die Nachteile für die badiſchen Beamten aus beſonderer Verminderung ihrer Bezüge zu beſeitigen, die aus früheren Jahren herſtammen, ſind in neueſter Zeit einen weiteren Schritt vorwärts gekommen. Im Zuſammenhang mit der Beſſerung der Finanzlage wird mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 an die Ver⸗ gütung der außerplanmäßigen Beam⸗ ten durch Uebernahme der Reichsvorſchriften erheb⸗ lich verbeſſert. Die durch das badiſche Notgeſetz vom 9. Juli 1931 erfolgte Kürzung der Bezüge der außer⸗ planmäßigen Beamten wird aufgehoben. Die außer⸗ planmäßigen Beamten rücken nach der Neuregelung wie im Reich bereits im ſechſten ſtatt bisher im zehn⸗ ten Vergütungsdienſtjahr in den erſten Grundge⸗ haltsſatz eines planmäßigen Beamten ihrer Laufbahn ein. Die Vergütungsſätze für die Zeit vorher wer⸗ den, ſoweit ſie geringer waren als beim Reich, auf deſſen Sätze erhöht. Außerplanmäßige Beamte, die bereits in den Planbezügen ſtehen, behalten dieſe weiter. In gleicher Weiſe wie bei den außerplan⸗ mäßigen Beamten tritt auch für die Vertragsange⸗ ſtellten des Landes durch Angleichung an die Bezüge der Reichsangeſtellten mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 an eine fühlbare Beſſerſtellung ein. * Hornberg, 5. Okt. Der Bauunternehmer Funk fuhr mit ſeinem Motorrad gegen einen aus entge⸗ gengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwa⸗ gen. Funk wurde zur Seite geſchleudert und erlitt ſchwere innere Verletzungen, denen er erlag. „Kraft durch Freude“ 12. Feierabendveranſtaltung im Planetarium am Mitt⸗ woch, dem 7. Oktober und Donnerstag, dem 8. Oktober. Muſikaliſche Vorträge: Ludwig Schilling, Tenor, Ina Schlaus, Klavier. Lichtbildervortrag über die Schönheiten des Odenwaldes. Ufatonfilm„Der verlorene Sohn“, von Luis Trenker. Liſzt⸗Feier. Wir weiſen auf den Klavierabend der bed⸗ den einheimiſchen Pianiſten Karl Rinn und Helmut Schlem⸗ mer am Donnerstag, dem 8. Oktober, in der„Harmonie“, D 2, 20.15 Uhr, hin. Karten für Kö zu 50 Pfg. und 75 Pfg. bei den Koͤßß⸗Geſchäftsſtellen. Sport für jedermann Mittwoch, 7. Oktober Frohe Morgenſtunde(Frauen und Männer): 9 bis 11 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): Je⸗ weils 20 bis 21.30 Uhr Sandhofenſchule(Kriegerſtraße), Turnholle Oberrealſchule(Tullaſtraße), Kirchgartenſchule Neckarau(Eingang Luiſenſtraße) und Turnhalle 02 ⸗Schule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frouen und Mäd⸗ chen]: Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käſertal und Feudenheim⸗Turnhalle des TV Bodenia. Kinderturnen: 14 bis 15 Uhr im Frauenſchaftsheim Waldhof⸗Gartenſtadt. 16 bis 17 Uhr Feudenheim TV⸗ Badenia⸗Turnhalle. 15 bis 16 und 16 bis 17 Uhr Goethe⸗ ſtraße 8, Gymnaſtikſaal. 15.30 bis 16 30 Uhr Kirchgarten⸗ ſchule, Neckarau. 17 bis 18 Uhr Schillerſchule, Mädchen⸗ turnholle. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 20 bis 21.80 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Schwimmen: 21.90 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad, Hallen 1 und 2, Männer und Frauen. Neue Kurſe Deutſche Gymnaſtik: Für Frauen und Mäschen aß Dienstag, 6. Oktober, von 20—21 Uhr, in der Mäschen⸗ berufsſchule, Weberſtraße. Verlegung. Der Kurſus in Fröhlicher Gymnaſtik, der bisher Mittwochs von 20— 21.30 Uhr in der Liſelotte⸗Schule durchgeführt wurde, findet ab ſofort Donnerstags von 20 bis 21.30 Uhr in der Wohlgelegen⸗Schule, Eingang Kron⸗ prinzenſtraße, ſtatt. Grauenvoller Jund an ee, Lee, einer württembergiſchen Straße Ein unaufgeklärter Frauenmord Geheimnisvoller Brief aus Karlsruhe * Stuttgart, 6. Oktober. Am 18. September wurde an der Staatsſtraße Murrhardt—Kirchenkirnberg— Welzheim der voll⸗ ſtändig unbekleidete Rumpf einer weiblichen Leiche mit den in den Hüftgelenkknochen abge⸗ treunten, ebenfalls unbekleideten Beinen auf⸗ gefunden. Kopf und Hände fehlten. Die Perſon der Leiche konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden, auch war eine weitere Klärung des Tatbeſtaudes nicht möglich. Wie nun amtlich mitgeteilt wird, ſind bei der Po⸗ lizeibehörde in Gaildorf Briefe von einem Unbekannten eingelaufen, in denen die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß es ſich nicht um einen Mord handle. Die Frau ſei vielmehr am 16. September 1936 in der Zadewanne geſtor⸗ ben. In einem zweiten Brief, der am 22. Septem⸗ ber beim Poſtamt 2 in Karlsruhe aufge⸗ geben worden iſt, wurde die Behauptung wieder⸗ holt. Zur Beſtreitung der Beerdigungskoſten war eine Reichsbanknote zu 50 Mark beigelegt. Weiter teilte der Briefſchreiber mit, daß der Kopf und die Hände der Leiche vergraben worden ſeien. Die Polizei nimmt aber an, daß die Frau vor⸗ ſätzlich getötet worden iſt. Die Frau ſtand ſchätzungsweiſe im Alter von 50—60 Jahren, etwa 1,62 Meter groß, ſehr beleibt(Taillen⸗ umfang 111,5 Zentimeter), die Füße ſind ſchlank und ſchmal, in der linken mittleren Achſellinie in der Höhe der ſechſten Rippe befindet ſich eine ovale, quer⸗ geſtellte 3,3 Zentimeter lange und zwei Zentimeter breite Warze mit zwei Zentimeter Erhöhung. Durch die Leichenöffnuig iſt feſtgeſtellt, daß die Frau ſtark an Arterienverkalkung litt, eine Rippenfellentzün⸗ dung überſtanden und geboren hat. Sie hat wohl beſtimmt nicht dem Arbeiterſtand angehört Die Zer⸗ ſtückelung der Leiche iſt wahrſcheinlich im Innern eines Gebäudes erfolgt. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunſch ver⸗ traulich behandelt werden, werden auf ſchnellſtem Wege an das Landeskriminalpolizeiamt Stuttgart, Büchſenſtraße 37, 2. Stock, Zimmer 71, erbeten. nnn zeilgemässer Sch elLofnlege Parfum.50 bis 1750 Eau de Cologne 85 bis.20 Seife 5 Creme 75 bis 160 Puder 1 bis 2 HagpwWesser 2 350 Bypillantine.50 Dienstag. 6. Oktober 1936 Jahres versammlung des Mannheimer Geireidegroſimarkies O Mannheim, 5. Oktober. Unter dem Vorſitz von Kreisbauernführer Treiber hielt heute der Amtliche Großmarkt für Getreide und Futter⸗ mittel in Mannheim ſeine fällige Jahres⸗Mitgliederver⸗ ſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die Vorlage der neuen Satzungen, die bereits durch Erlaß des Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums vom 10. Auguſt 1936 ſowie von der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Mannheim genehmigt worden ſind. Die Rechnungs⸗ legung ergab einen kleinen Ueberſchuß von 437 /; dabei ind Einnahmerückgänge bei den Gebühren für Schieds⸗ gerichte durch Einſparungen ſowie durch erhöhte Einnahmen aus Wiegegeldern etwa ausgeglichen worden. Entſprechend der neuen Satzung wurde eine Rechnungskommiſſion aus ſechs Mitgliedern gewählt, zu denen drei Stellvertreter kommen. Der Jahresbericht, den wir im folgenden im Wortlaut veröffentlichen, wurde genehmigt. Eine Anregung aus Mitgliederkreiſen, die Schiedsgerichtsgebühren zu er⸗ mäßigen, wird vom Vorſtand im Benehmen mit den zu⸗ ſtändigen Stellen beraten werden. In dem Bericht über das Geſchäſtsfahr 1935 wird aus⸗ geführt:„Auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1935 war der Berkehr auf dem Getreidegroßmarkt Mannheim in allen ſeinen Zweigen recht umfangreich. Nicht allein in Brotgetreide und Braugerſte, in welchen Sparten des Ge⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- d WIRTSCHAFTS- ZzE Mannheimer Geireldegroßmarki Weizen /577 Gerste Weizenkleie 14 19.80 Wia 19,80 Br u ugerſte 23 0 f mii Sack 15 10.65 WI 9,90 Induſtriegerſte 195/00 19.0 Wi] 20.— Futte gerſte 5 W/ 20.10 59 6 7 16 10 10.90 11 00 6 80 1,40 15 W200 20.00 G 9 16.60 Noggenkleie 14 10 10 Ausgleich 4⁰ G 16.90 mit Sac 10 10 5 Roggen /1½3 Ausgleich 40 19 10.50 RI2] 16,20[ ater 51 15.50 Wzfu termehl 1350 RZ 16,30] 48/¼9 814 16— Rogfuttermeh l/ 180 16.70 517 1630][Gerſtfutterm 14. Rig 15.90 Ausgleich—.40Wetznachmehlf Ausgleich. 0 Induſtrienafer] 20. Aus gleich- 85 Raps ab Statton 32.— Trockenſchnitzel, Förpr.20 Blertreber, ab Faunr Höchſtpr. 14.— Rona 6. Sonstige Futterar ikel Steffen ſchuitzt e 10 40 ohne Waſſeranſchluß.—.20 Zuckerſchnitzel 5 110 Etdnußkuchen, prompt 15.80 Ausgleich T 85 vaſchrot, prompt 15.50 Rauhfutter apstuchen inl.. 13.29 Wieſenheu loſes, neues.50/5.— lapstuchen ausl. 14.20 altes 8 Valmkuchen 13.90 Luzernkleehen 2.25 Kokos kuchen. 14.70 Preßuroh, Rogg., Weizen 3— 8,20 Seſamkuchen 15. Hafer, Gerſte 250/3.— Lein kuchen 16 30 Geb. Stroh. Rogg., Weizen 2,20/½.80 Ausgleich 4 40 Hafer, Gelſt 2..0 treiöegeſchäftes der Mannheimer Großmarkt ſeit altersher in Sttödeutſchland führend iſt, konnte ſich wiederum recht erhebliches Geſchäft entwickeln, ſondern ebenſoſehr wurden auch in den verſchiedenen Nebenprodukten, insbeſondere in Mehl und Futtermitteln ſeitens der Herſteller, des Han⸗ dels und des Konſums regelmäßig größere Umeätze getätigt. Die Bedeutung des Getreidegroßmarktes Mann heim als Zentrum des oberrheiniſchen und ſfüsdeutſchen Weizengroßgeſchäftes iſt auch nach dem Aufhören der Ein⸗ fuhrtätigkeit im Rahmen der neuen geſetzlichen Feſtyreis⸗ regelung keineswegs angetaſtet Ebenſowenig geſchmälert iſt ſeine überragende Stellung im Verkehr mit Braugerſte, wodurch die Umſatztätigkeit am Mannheimer Großmarkt auch im letzten Jahre in den Herbſt⸗ und Win⸗ termonaten weſentliche Anregungen erhielt. Während der Mehlabſatz, insbeſondere in der Belieferung des Konſums, ſich ſchon ſeit einigen Jahren und in verſtärktem Maße in⸗ folge der geſetzlichen Neuordnung des Mehlmarktes mehr außerhalb des Großmarktbetriebes verlagert, iſt das In⸗ tereſſe am Futtermittelmarkt anläßlich Her Großmarkttrefſ⸗ tage in vollem Maße wachgehalten worden. Es muß an⸗ erkannt werden, daß es dem Getreide⸗ urnd Futtermittel⸗ großhandel ſowie den Verteilern gelungen iſt, ihre wirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben im Rahmen der Feſtpreisregelung er⸗ ſolgreich durchzuführen, trotz der ihnen zugebilligten be⸗ ſcheidenen Handelsſpanne. Die Wünſche, die ſich im Einklang mit der Feſtyreis⸗ regelung für die einſchlägigen Wirtſchaftssebiete des Mann⸗ heimer Getreidegroßmarktes ergeben, ſind laufend den zu⸗ ſtändigen Stellen zur Kenntnis gebracht worden Im gan⸗ zen betrachtet, hat es ſich erwieſen, daß auch nach der ge⸗ ſetzlichen Neuoronung unſerer heimiſchen Getreidewirtſchaft mit allen ihren einſchnejdenden Folgen für die Hamwdels⸗ tätigkeit der Getreidegroßmarkt ſich in ſeiner wichtigſten Funktion: der Erleichterung des Geſchäftsverkehrs in Ge⸗ treide, Mehl und Futtermitteln für die an der Erzeugung, der Verteilung und dem Verbrauch beteiligten Wirtſchafts⸗ kreiſe erneut bewährt, und daß er auch weiterhin als Sam⸗ melbecken der markttechniſchen Erfahrungen auf allen Ge⸗ bieten der Getreidewirtſchaft zu gelten hat. Die Führung und die Organe des Getreidegroßmarktes Mannheim haben ſich in dieſer Erkenntnis nach Kräften bemüht, dieſe Grundlagen für die Exiſtenz und weitere Entwicklung des Inſtituts aufzuzeigen und zu erhalten. Angeſichts des Ausfalls vieler Handelsexiſtenzen im Zuge der veränderten Verhältniſſe blieb man vor allen Dingen bemüht, Erſatz aus den Kreiſen der Land wirtſchaft und des Lanöhandels heranzuziehen, um auf ſolche Art eine ſtärkere Bindung des Getreidegroßmarktes an den Erzeuger ſelbſt und ſeine Erzeugniſſe herbeizufüßren. Dieſe Bemüßungen werden auch in Zukunft in noch verſtärktem Moße fort⸗ geſetzt werden. um eine Erweiterung des Beſucherkreiſes auf dieſer Linie zu gewährleiſten. Die Zahl der Mitalieder des Getreidegroßmarktes, die in den letzten zehn Jahren von Jahr zu Jahr zurückgegan⸗ gen iſt, betrug im Jahre 1934: 516 und ſtellte ſich am Ende des Jahres 1935 auf 500. Es iſt alſo trotz der vielfachen Austritte, durch beſondere Werbungen, die ſich insbeſondere auch auf das Saarland erſtreckten, gelungen, den Verluſt faſt wieder auszugleichen. Auch die Abteilung Schieds⸗ gericht des Getreidegroßmarktes war im Jahre 1933 in gleicher Weiſe wie im vorangegangenen Jahre in An⸗ ſpruch genommen. Im Einklang mit dem allgemeinen Rückgang der Pro⸗ zeßtätigkeit und insbeſondere durch die weifgehende Aus⸗ ſchaltung der Konjunkturen im Getreidegeſchäft iſt auch die Inanſpruchnahme des Schiedsgerichtes gegenüber früheren Jahren weſentlich geringer geworden. Es wurden im Jahre 1935 durch das Sekretariat des Schiedsgerichts immerhin 125 Schiedsgerichtsanträge behandelt, wovon 64 durch Schtedsſpruch oder Vergleich ihre rechtskräftige Erledigung gefunden haben. In ſtarkem Maße zugenommen hat die Tätigkeit des Getreidegroßmarktes in bezug auf die amtliche Feſtſtellung des Naturalgeichtes für Getreide. Im Jahre 1933 wur⸗ den 191 Gewichtsſeſtſtellungen vorgenommen, im Jahre 1934: 305 und im Fahre 1935: 662 Dieſe Auſwärtsentwick⸗ lung dürfte in der Hauytſache auf öſe geſetzliche Anordnung einer Vergütung von Mehr⸗ oder Minsernaturalgewichten zurückzuführen ſein. 5 Die finanzielle Lage des Amtlichen Getreidegroßmarktes hat ſich in ihrer ſeit Jahren beſtehenden Stabilität auch im Jahre 1935 durchaus erhalten. Es wird auch weiterhin oberſte Aufgabe der Organe des Getreidegroßmarktes ſein, den Kontakt unter den verſchiesenen Wirtſchaftsgruppen des Getreideverkehrs zu erhalten, ſomit an den dem Reichs⸗ nährſtand zugewieſenen Aufgaben mitzuwirken.“ Helfische Kunsfmühle AG. Mannheim Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital ſich faſt vollſtändig im Beſitz der Deutſchen Mühlenvereinigung befindet, be⸗ richtet über oͤas am 31. März 1936 abgeſchloſſene Geſchäfts⸗ jahr, daß ſich ihre Vermahlungsziffern ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten haben. Die beſtehenden Vor⸗ ſchriften ließen ein nennenswertes Ausfuhrgeſchäft nicht mehr zu. Das Kontingent konnte voll ausgenutzt werden. Der Abſatz von Futtermitteln war durchaus befriedigend. Die ſtraffere Ordnung des Getreide⸗ und Mehlmarktes ſei für die Mühlen durchaus begrüßenswert. Die Ertragsrechnung weiſt einen Warenrohgewinn von 2 293 023(2 650 214)/ aus; hinzu kommen 9081(3 948) 4 ſonſtige und 73 919(6 431)„ außerordentliche Erträge, Für Löhne und Gehälter wurden 886 052(886 778)&, für ſoziale Abgaben 71855(68 862), für Abſchreibungen auf andere Anlagen 223 728(216 216) J, für andere Abſchrei⸗ bungen und Wertberichtigung 78 467(250 679)&, für Zin⸗ ſen und Bankproviſionen 208 758(271 078) 4, für Steuern 140 431(147 114)/ und für ſonſtige Aufwendungen 634424 (728 084)„ verwendet, ſo daß ein Reingewinn von 132 307 (146 793)& verbleibt, der ſich um den Vortrag auf 164 439 (162 133)& erhöht. Die am Montag in Mannheim unter dem Vorſitz von Direktor Rudolf Hartmann(Deutſche Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe, Berlin) abgehaltene GB., in der ein Aktien⸗ kapital von 2,6 Mill.& vertreten war, beſchloß wie in den Vorjahren die Verteilung einer Dividende von 5 v. 5. Onalitätszuſchläge: Weizen für 1 Kg. über Durch⸗ ſch.itt 0,15 4 per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnit: 0,30„ p. 100 Kg., für 3 Kg. über Durchſchnitt 0,40 4 der(00 ber Durch⸗ ſchnitt 0,07 per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,15„ p. 100 Kg., für 3 Ka. über Durchſchnitt 0,22 4 ver 100 Hi! 0. ſchnitt 0,15 4 p. 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,0„ p. 100 Ka. für jedes weitere Kg. bis zu 68 Kg. 0,10 4 per 100 Kilo. Hafer für jedes Kilogramm über Durchſchnitt 0 10 4 ver 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichware, bis 1,50 4 per 100 Kilo höher. Pfalz⸗Saar 18 19 Mannheimer Mehlnoflerungen 25 Weizenmehl 14] 28, Pfalz⸗Saar 19 28.35 Type 815 14 Type 790 15 2. 20 2885 Baden 15 Baden 180 28.— Roggenmehl 14 22.70 N 171 28.— Type 997 15 22.80 19 2 191.35 Baden 180 23, 5 Pfalz⸗Saar 18 0 200 28,35 19 23,80 19 Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich freſ Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Auſſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Waren und Märkfe Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 7,70; Jan. 7,70; März 7,65; Mai 7,67%.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov 96,25; Jon 98,25, März, Mai je 100,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Okt.(36) 065; Noy 663; Dez., Jan. je 652; Febr. 661; März 660; April 657; Mai 655; Juni 652; Juli 649; Auguſt 634; Sept. 625; Okt. 618; Jan.(38), März ſe 613, Mai 611; Juli 609; Okt. 597; Tendenz ruhig und ſtetig. * Hamburger Schmalznotierung vom 5. Okt.(Eig. Dr.) American. Steamlard tranſito ab Kai 28,50 Dollor. Geld- und Devisenmarkl Paris, z. Urahn thin?'miſlch) nd 105.55 J den„ oven dagen] 470. Me- 255 et 2, ſhſes 112.5 holen! 11. 2/%½ J berlin 61¹¹.— Velele⸗ 370.— ches 492.25 togheoln 550.—] Pars had 145 London,;(kleber thus miltth euytr 491.37 Loprnbsgen] 22,4% f Hosen f 25,47[ cents 1287 ehrte 491,50 tockbein 19,3 ¼ bumänie 389, oben 1207 meer 834,50 f gs 199 fonfenin 627.— one en 125, 271. 105,25( stbodn 110.37] Aten 3 erit“ 18.40 prürtt 29.20 elsinter, 228.94] len 25.62 Konter: 25, often 54.3 forza 12175 ase 28.75 Valparal 150.0 perſin 12.23 fn 25 Fuenos Ares 15,— gbogoz echt:, 24.40 ½, l geler⸗ 113 75 J fo 412. auf on n 17,90 Hanien 53.00 volt 405 onna,.287 J ndatrir 100.17 Mefalle Hamburger ietallnoflerunuen vom 5 Okfober Hupfer I Band- u. alts-Ling rief bel rief f eld berabiſ Brief eld N berehl ü 52. 51,25 272.00 2/.0. J Hütten rehznß n: 18.5018.50 dbrur 52.75/52. 42/22/20. belnsilber(FA. g. kg) 41.5038.50 Marr 53,2552, 50.. 2/2, 272.00.. feingold(N. p. gr..84.9 An 5„„-Plan(A5 falle! N21„ irtapr.(I. p. gr.).50 5,25 lun 3 ſechn. reines Plofin juli 5 3 Veisilpr.(R. e. gr.600 Augus„eee %o 1 lot. Arn klobef 50.7 50,% 2/207%„ antmon liegulgs münes.( 10.).5047. dovemd.75.75. 2720/27200.. J Jueckefiber(Z per flasche) 15, 28. letem 50/51.75 472,002 Volfremer' cines(in b. 29.50 *Der Londoner Goldpreis betrug am 5 Oktober für eine Unze Feingold 141 ſh 0% d= 86,5996, für ein Gr amm Feingold demnach 54,4151 Pence= 2,78424. 2 Leinöl⸗Notierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſaat Pl. per Okt. 11,50; Leinſagt Klk. per Okt.⸗ Nov. 13/10; Leinſaatöl loko 25,3; Okt. 24,3; Nov.⸗Dez. 24,8; Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Okt. 76. Neuyork: Terp. 40,75. Savannah: Terp. 85,75. In der Bilanz ſind ausgewieſen: Grunoöſtücke 239 000 (unv.), Gebäude 1 289 000(1 300 700) /, Werkeinrichtung 544 000(667 000) J, Beteiligungen 349 501(316 155), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 4 166 126(3 549 914) 4, Fertig⸗ erzeugniſſe 480 963(1078 382) /, Wertpapiere 9 658(9 739) Mark, Hypotheken 10 048(26 051) 4, Forderungen 1272 762 1 328 465) /, Wechſel und Schecks 68 632(144 089), Kaſſe 52 523(94 475), Bankguthaben 133 048(161 721) 4 und Rechnungsabgrenzung 25 420(28 495)/ gegen Akttenkapital 2,6 Mill. 4 lunv.), Reſerven 260 000/(unv.), Rückſtellun⸗ gen 158 764, Wertberichtigung und Verbindlichkeiten 5 262 055„ und Rechnungsabgrenzung 30 483 l. Der Bericht führt zur Bilanz u. a. aus, daß die Zugänge unter Anlagewerten in der Hauptſache reſtliche Fertig⸗ ſtellungskoſten des Siloergänzungsbaues und Verbeſſerung von Werkein richtung, Fuhrpark und Mobilien betreffen. Bei den Beteiligungen beſtehen wegen Nichtvolleinzahlung von Stammanteilen gegebenenfalls Einzahlungsverpflich⸗ tungen in Höhe von 99 000 4. Andere aus der Bilanz nicht zu erſehende Haftungsverhältniſſe beſtehen nicht. Die Be⸗ züge der zwei Mitglieder des Vorſtandes beliefen ſich auf 90 390 /, die des Aufſichtsrates(9) auf 15 132 l. Im neuen Geſchäftsjahr war bisher eine geſteigerte Nachfrage zu verzeichnen. Die für das neue Wirtſchafts⸗ fahr gültigen Anordnungen vom 11. Juli laſſen ſich in ihren Auswirkungen noch nicht überſehen. 0 Zollherabseßungen und Konſingentsaufhebungen in Frankreich Das Amtliche Geſetzblatt veröffentlicht eine Verord⸗ nung über die Schaffung eines Ausſchuſſes für die Repi⸗ dierung von Zollſätzen beim Handelsminiſterium mit der Aufgabe, den Zolltarif der neuen Wirtſchaftslage anzu⸗ paſſen. Eine weitere Verordnung ſetzt die Zollſätze auf einige Gebrauchsgüter, wie Kaffee, Tee, Pfeffer und be⸗ ſtimmte Mineralien herab mit der Begründung, daß die Abwertung einen Preisaufſchlag auf die eingeführten Waren zur Folge habe. Ferner ſind etwa 130 von gegenwärtig etwa 1200 in Frankreich beſtehenden Kontingenten für Induſtrieerzeug⸗ niſſe aufgehoben worden, darunter ür verſchiedene chemiſche Erzeugniſſe, für Jodfabrikote, Schleifmittel, Blattgold, Tinten, verſchiedene Fayencen und Porzellanartikel, dar⸗ unter Porzellanartikel für die Elektrizitätsinduſtrie, fer⸗ ner künſtliche Zähne, Glühbirnen, gewiſſe Glasarten, Wachstuch, Seidenſtrümpfſe, beſtimmte Pavierſorten, einige Lederwaren, verſchiedene landwirtſchaftliche Werkzeuge und ſonſtige Maſchinen, Telefon⸗ und Telegraphenapparate, Kräne, Grammophone, verſchiedene Kauſchukartikel und op⸗ tiſche ſowie feinmechaniſche Inſtrumente. Von den beſtehen⸗ den Kontingenten für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſind aufgehoben worden die Kontingente für Pferde zum Schlach⸗ ten, für Kindermehl und für behauenes Nutzholz. Die Bautätigkeit im Auguſt.— Norjahresergebniſſe übertroffen. In den Groß⸗ und Mittelſtädten wurden laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ im Auauſt die Vorfahres⸗ ergebniſſe des Woletungsbaues in den von der Statiſtik erfaßten Bauſtadien bei weitem übertroſſen. Bei den Bauerlaubniſſen(14 346) betrug die Zunahme 50 v.., hei den Baubeginnen(12 960] 42 v H. und bei den Bau⸗ vollendungen(11.351) ſogar 56 v H. Auch die aus 95 Groß⸗ und Mittelſtädten vorliegende Zahl der Bau⸗ anträge(10 431) war um 14 v. H. größer als in der gleichen Zeit des Vorfahres. Gegenüber dem Vormonat haben die Bauerlaubniſſe nur noch um 90,7 v. H. zu⸗ genommen, während die Baubeginne infolge der ſchon vorgeſchrittenen Jahreszeit, bereits eine geringfügige Ab⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Weiler belesfigi Frankfurt, 5. Oktober Die Abendbörſe brachte überwiegend weitere leichte Be feſtigungen, das Geſchät war aber von wenigen Spezi werten abgeſehen nicht ſonderlich lebhaft. Größere Um ſätze wieſen Kunſtſeide Aku mit 98,50(97,50) und am Auz landsrentenmarkt Ungar. Gold⸗Anleihe mit 15(14,80) auß, Sonſt erfuhren die Aktienlurſe gegen den Berliner Schluß Beſſerungen don etwa H. Mannesmann 1128 (4115), Vereinigte Stahl 113(113), AE 3795(37,20 Deutſchen Renten lagen ſtill und vorläufig ohne Veränht⸗ rungen. Im Verlaufe ließ das Geſchäft nach, auch die Kursen wicklung war gegen den Berliner Schluß bei Abzweigungez von 4 unregelmäßig, während gegen den Berliner Schluß Erhöhungen in der Mehrzahl waren. Etwas lebhaſte woren Mannesmann mit 11298—112,25 noch 112,25(111% Am Einheitsmarkt lagen Vereinigte Glanzſtoff in Anleß nung an Berlin mit 200(186) zur Notiz. Am Rentenmarkt war das Geſchäft in Ungarn Gold, di zwiſchen 14,90 bis 15 ſchwankten, ſpäter erheblich geringes 5 v. H. äußere Mexikaner erhöhten ſich auf 15,75(15,50 und 4proz. Rumänen auf 8,10(7,95) Von deutſchen Ay leihen lagen Altbeſitz mit 116786 behauptet. Auch ſonſt blie⸗ ben die Kurſe gegen den heutigen Mittag unverändert. Nachbörſe: J Forben 172,50; Aku 98—99; Mannes marg 112 112,50? ACG 37,25— 37,50; Ungarn⸗Gold 14,9015. 2 A Steigerungen bis zu 40 v. H. Paris, 3. Oktober. An der Börſe ſetzte ſich heute hie Hauſebewegung, die nach der Frankenabwertung begonnez hatte, mit unveränderter Stärke fort. Das Geſchäft wat überaus groß, und die Kursfeſtſtellung erwies ſich wiederum als ſehr ſchwierig, da in der Hauptſache nur K aufaufträge aber keine Verkäufe vorlagen. Die franzöſiſchen Rentez und Staatspapiere, die in der vergangenen Woche ſchon ihn Hauſſebewegung durchgeführt hatten, blieben heute au ihrem Niveau ſtehen. Die Privataktien dagegen, angefangen von den Akiien der Bank von Frankreich über die Induſtriewerte bis zu den letzten Spezialpapieren, hatten heute eine ſenſationelle Aufwärtsbewegung zu verzeichnen, die ſich in den meiſten Fällen bis zu 40 v. H. bewegte. Natürlich gab dieſe Hauff auch ſchon zu kleineren Gewinnrealiſationen Anlaß, ſo daß die letzten Kurſe hie und da einen kleinen Abſchlag zeigten Die Geſamtſtimmung an der Börſe iſt aber nach wie bot durchaus optimiſtiſch. 5 4 Einſtellung der Deviſennotierungen in Prag Laut Anſchlag der Börſenkammer wurde der Handel all der Prager Deviſen⸗ und Valutenbörſe am Montag, de 5. Oktober, bis auf weiteres eingeſtellt. Die Deviſenbörſe wird erſt nach Erledigung des neuen Währungsgeſetze wieder eröffnet werden, vorausſichtlich in acht Tagen. Der Aktienmarkt hingegen fand wie gewöhnlich ſtatt. 1 n— nnn vollendungeg, die erſt in den letzten Monaten des Jahre zu ſteigen pflegt, blieb um 7,2 v. H. hinter dem Voß mwonatsergebnis zurück. Der bei weitem überwiegen Teil aller neu errrichteten Wohnungen— 9839— eß ſtand durch Neubau. Das vorfährige Ergebnis der Ner bautätigkeit(5812) wurde um 60.6 v. H. übertroffen. Abe auch die Umbautätigkeit hat neuerdings wieder zugenon⸗ men; im ganzen wurden durch Umbau 2018 Wohnungen fertiggeſtellt, d. ſ. 37,0 v. H. mehr als im Auguſt 1085 (14783). Beim Bau von Kleinſiedlungen in den Groß⸗ und uſtittelſtädten wurde das Vorfahrsergebnis nicht er⸗ reicht, Im ganzen wurden 434 Kleinſiedlungswohnungen geſchafſen(Auauſt 1935: 743), davon 270 in den Groß⸗ ſtädten und 164 in den Mittelſtädten. * 5 v. H. Dividende bei der Württ. Elektrizitäts⸗Ach, Stuttgart. Die zufriedenſtellende Entwicklung hat in 1935/0 im deutſchen Arbeitsbereich angehalten während im öſter⸗ reichiſchen Arbeitsgebiet ſich die Beſſerung noch in engen Grenzen gehalten hat. Der GW wird vorgeſchlagen, aus dem Reingewinn von 243 109/(i. V. 224 553%) eine Dividende von 5(4,5) v. H. auszuſchütten. Frachfenmerkt Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum war heute ſehr rege, Insbeſondere wurde für talwärts ziemlich Kahnraum zut Verladung eingeteilt. Die Talfracht blieb ab Ruhrort mit 90 Pfg., und ab Kanal mit 110 Mark nach Rotter⸗ dam und Baſis Mannheim unverändert, Auch die Fracht nach Amſterdam und Antwerten⸗Gent erfuhr keine 1 derung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80, nach Mainz und 80 bzw. 90 Pf. nach Mannheim. Dee Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt am Main, vom 6. Oktober: Durch den über dem Baltikum liegenden Wirbel werden fort⸗ geſetzt kalte Luftmaſſen nach Deutſchland verfrachtet. Ste brachten bei uns in der vergangenen Nacht in⸗ folge Aufheiterung vielerorts Strahlungs⸗ fröſte. Vornehmlich in Nord⸗ und Mitteldeutſch⸗ land kam es zu wiederholten Schauern, die teilweiſe bis in die Niederungen hinunter als Schnee fielen. Eine weſentliche Aenderung des be⸗ ſtehenden Witterungscharakters iſt noch nicht zu er⸗ warten. Voraus age ür Mittwoch, 7 Oktober Veränderlich mit häufiger Aufheiterung, aber auch vereinzelten Niederſchlägen(im Ge⸗ birge durchweg Schnee), bei Winden um Nord für die Jahreszeit viel zu kalt. Höchſttemperatur in Mannheim am 5. Oktober + 12,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1 8 0% Grad; heute früh halb 8 uhr + 0,7 rad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober. Wenne 2. 5 0 ee dee. 0 Rheinfelden.32.34 200.99.000,„ Breiſach.58.52 2,88.34 2 1 Nannbeim.19 26,4, 85 e e 8 axan. 99.615,51, 270 b 3 mannheim. 772 88 Aocinden aub 128.7355 3,3,.2] edes bein.— Köln 200 8018, 42.20 NsDAp-fifteilungen Ans bartalamtlichan Gahaunimadiunen eumommen Anordnungen der Kreisleitung Am Mittwoch, 7. Oktober, findet im Schlageterraum der Kreisleitung eine Beſprechung fur ämtliche Kreis⸗ amtsleiter, Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter ſtatt. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Maunheim Betr. Abrechnung der Erutedankſträußchen 5 93 mache die Kaſſenkeiter darauf aufmerkſam daß die Erntedankſträußchen ſofort abzurechnen ſind. Termin: Mittwoch, 7. Oktober 1936. Der Kreis kaſſenleiler. a Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Die Abrechnung der Hefte„Kampf der Gefahr“ für September 1988 iſt fällig und muß bis päteſtens 8 Oktober erfolgt ſein. 8 Politiſche Leiter Humboldt. Am 6. Oktober Gemeinſchoftsempfang für die Partei und Gliederungen um 20 Uhr im„Kaiſergar⸗ ten“ in der Zehntſtraße. Lindenhof. Am 6. Oktober, 19.45 Uhr, Gemeinſchaſts⸗ empfang der Politiſchen Leiter, SA, SS, HJ im„Rhein⸗ park“, RB und NSͤOw in der„Harmonte“. Duc im „Kleinen Durlacher Hof“.(Dienſtanzug). Neuoſtheim Gemeinſchaftsempfang für Parteigenoſſen und Gliederungen 19.45 Uhr im Schlachthof⸗Reſtaurant. Dienſtanzug. Käfertal. Gemeinſchaftsempfang für Parteigenoſſen und Gliederungen 19.45 Uhr im„Schwarzen Adler“. Dienſtanzug. l 5 Rheinau. Heute, 20 Uhr, im Saal des„Bad. Hof Uebertragu der Führerrede zur Eröffnung des WHW. Zur Teilnahme ſind alle Gliederungen der NS DA P verpflichtet.. 5 Feubenheim. Am 6. Oktober, 20 Uhr, Gemeinſchofts⸗ empfang für Parteigenoſſen und Angehöride der Glie⸗ derungen in der Badenia⸗Turnhalle.(Dienſtanzug). Feudenheim. Dienstag, 6. Oktober, 29.90 Uhr, letzter Termin zur Abrechnung der Erntedank⸗Abzeichen. Friedrichspark. Am 6. Oktober, 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ empfang für Parteigenoſſen und An zehörſge der Glie⸗ derungen im großen Saal der„Harmonie“ 0 2, 6. Sandhofen. Am 6. Oktober, 19.55 Uhr, Gemeinſchafts⸗ empfang in der Turnhalle für alle Organiſationen und Gliederungen. i Friedrichsfeld. Samstag, 10. Oktober, 20.30 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im„Adler“. Betriebswarte! Schwetzingerſtadt. Am Freitag, 9. Oktober, findet im Lokal„Kloſterglocke“, Tatterſallſtr. 9, eine wichtige Sitzung ſämtlicher Betriebs⸗ und Sportwerbewarte ſtatt. Beginn 20.15 Uhr. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Die Kaſſenſtunden der Kreiskaſſe nur noch montags, mittwochs und freitags von 15—18 Uhr. Humboldt. Der Heimabend am Mittwoch fällt aus. Achtung! Am 6. Oktober, 15 Uhr, Beſprechung der Land⸗ ortsgruppen⸗Frauenſchaftsleiterinnen in I. 14, 4. Sandhofen. Am 6. Oktober, 20.30 Uhr, Pflichtheimabend im„Adler“ Schwetzingerſtadt. Am 6. Oktober, 20.30 Uhr, leiterinnenſitzung bei Fügen, Rheinhäuſerſtraße. Achtung! Die Hauptprobe für den Dichterabend Anne Marte Koeppen findet am 6. Oktober, nicht um 20 Uhr, ſondern erſt um 21 Uhr im Muſenſaal ſtatt. Zellen⸗ Preſſereferentinnen! Die Beſprechung findet erſt am Montag, 12. Oktober, ſtatt. Achtung, Ortsgruppen Frauenſchaftsleiterinnen! Die Quartiere für den 17. auf 18. Oktober müſſen baldigſt ge⸗ meldet werden. 53 Wegen Uebertragung der Führerrede fällt der auf Diens⸗ Talſchlepplohn betrügt 8 Pf. für größere beladene Ka ah Ruhrort nach Rotterdam. f in der Aue * tag angeſetzte Dienſt der Muſikgruppe H Hochſchule aus. PR⸗Stelle. Sämtliche Mitarbeiter(nicht Preſſewarte) ſind um 18.30 Uhr in M 4 im Dienſtzimmer. BDM Am 6. Oktober, 20 Uhr, für Untergau. chung auf dem Untergau Keine Vertretung! Feudenheim Sämtliche Mädel treten pünktlich 19.6 Uhr in Kluft zum Gemeinſchaftsempfang an der Wirtſchaſt 1 an. Die Führerinnen ſind bereits 19.30 Uhr bei Speck. 0 ö Seckeuheim. Schaft Margot Greulich, Ortrud Leitz und Luiſe Kohl am Mittwoch, 20 Uhr, Heimabend. Schwetzingerſtadt. Am 6. Oktober, 19 uhr, Führerinnen beſprechung im Heim in L 2, 9.— Am 7. Oktober, 20 Uhr, Sport in der Mädchenberufsſchule. Spielſchar. Am 6. Oktober, 19.30 Uhr, tritt die ganze Spielſchar in N 2, 4 zum Heimabend an. 5 Grenz⸗ und Auslanb. Am 6. Oktober, 19 Uhr, kommen alle Oſtmarkfahrerinnen auf den Untergau zur Beſtellung der Bilder. 5 DA 5 DAfßy⸗Walter des Ortsgruppen wichtige Beſpre⸗ ſämtliche Sportwartinnen. Lindenhof. Sämtliche bereichs(auch von den Betrieben) erſcheinen heute, 10. Uhr, im„Kleinen Durlacher Hof“, Ecke Bellen⸗ und Land⸗ teilſtraße zum Gemeinſchaftsempfang der Führerrede an⸗ 1 läßlich der Eröffnung des WSW. Arbeitsſchule. Dienstag, 6. Oktober, beginnen in L 7. 1 um 19 Uhr ot Kurſe: Nr. 5/40 Doppelte Buchhaltung für Anfänger, PG Doppelte Buchhaltung, Fortgeſchrittene, Stufe II, 5s Durchſchreibebuchhalkuno; um 20.30 Uhr: P/ Doppel Buchhaltung, Fortgeſchrittene, Stufe III, P/51 Bilanzbuch⸗ halter⸗Seminar III. Semeſter. Beginn: 20 Uhr. Achtung, Kyffhäuſer⸗Kameraden! Zur Eröffnung der Propaganda für das Winterhilfs⸗ werk 1936/37 wird der Führer am Dienstagabend zu den deutſchen Volksgenoſſen ſprechen. Auf Anordnung des Kreis“ ringes für nationalſozialiſtiſche Volksaufklärung und Pro⸗ paganda haben ſich ſämtliche Kameraden des Deutſchen Reichskriegerbundes am Dienstagabend vor Beginn det Rede um 20 Uhr in ihren Kameradſchafts⸗Lokalen zum Ge⸗ meinſchaftsempfang einzufinden. Soweit die Kameraden das Weinfeſt in der Rhein⸗Neckarhalle beſuchen, iſt dort Ge legenheit gegeben, am Gemeinſchaftsempfang teilzunehmen. Ich bitte meine Kameraden, der Aufforderung zum Ge⸗ meinſchaftsempfang ohne Ausnahme nachzukommen.. Dr. Hieke, Bezirksverbandsführer, An die Mannheimer Sänger 5 Die Mannheimer Sänger hören heute abend um 20 Uhr die Uebertragung der Eröffnung des Winterhilfswerkez 1986/37 durch den Führer und Reichskanzler gemeinſam in ihren Vereinslokalen oder, wo dies nicht möglich ſein ſolltee an irgendeiner anderen Stelle. * nahme— um 2 v. H.— aufweiſen. Die Zahl der 50 Sch Am 14 in Glas Saiſon ar tiſche Spi kann man als Fußb beachtet, den, denn internatio nen, Engl! geſchlagen das Rück in Londo lief 111. Der S Klubs eil Jahre 187 Fußballve Schottiſche Meiſterſch ſchichte de Meiſterſch wurde au Die Pariser Börse weifer sehr fegt en 85 Jahre vo. nicht wen derſpiel, net die S. derſpiel ge Zum e Schottland ſer Lände ehrenvolle Drei 2 ſich die den der großen Man darf zwei Lage Irland, d nennt un⸗ band ang niſation a genou ſo FIFA an mit der 2 Freiſtaate Jand, und und:8 v band, bete nicht an wahlmann Schottlane kurzer Ze verjüngten ſchaft von wurden, k Nationaln nicht hera reiche Ma Deſſenung des des außerorde vor heimi niſſen geg . Das Glasgow mitteleur⸗ Schtedsric 50 Ungarn nach ihren mänien z riſch⸗engl don zum Münch gegen B ſteht wie brunner — Krumn Golödbrun werden m Denker turnier Enoͤſpiel mers⸗Zeh ſchlußrune Jack L in Prince in:10 täuſchend. Bertſch durchgefül Berliner rück. Der u einer übe lief ſeine mögues K Schaumbu Weiſche Sieg im Bühler⸗C D Deute iſt den M heit zu ge terhilfswe Der u Das Stä geſchloſſen den Vfg Gut. 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Schottland wird als Fußballnation zwar auf dem Feſtlande nicht ſo ſtark beachtet, r aber zumindeſt neben England genannt wer⸗ den, denn ſchließlich hat Schottland im Vorjahr wieder die internationale Meiſterſchaft von Großbritannien gewon⸗ u, E nd in Glasgow:0, Irland am gleichen Ort 211 lagen und gegen Wales in Cardiff:1 geſpielt. Nuch Rückſpiel gegen England, in der„Höhle des Löwen“, es ver⸗ das in London, ging für Schottland nicht verloren; lief 11. Der Schottiſche Fußballverband umfaßt in über 2400 Klubs eine große Zahl von Mitgliedern. Schon ſeit dem Jahre 1874 wird in Schottland innerhalb des Schottiſchen Fußballverbandes, der 1873 gegründet wurde, um den Schottiſchen Pokal geſpielt, während ſeit 1891 die Schottiſche chaft ausgetragen wird. Noch älter als die Ge⸗ es Schottiſchen Pokals und die der Schottiſchen ſchaft iſt die Geſchichte der Länderſpiele. Zunächſt ſchließlich gegen England, Wales und den nor⸗ Verband geſpielt. Schon im Jahre 1872, alſo 28 vor Gründung des Deutſchen Fußballbundes, und ht weniger als 36 Jahre ver dem erſten deutſchen Län⸗ derſpiel, das uns 1908 gegen die Schweiz führte, verzeich⸗ net die Statiſtik des Schottiſchen Verbandes das erſte Län⸗ derſpiel gegen Englond in Glasgow. Zum erſten Mole ſpielte Deutſchlands Länderelf gegen Schottland am 1. Juni 1929 im Grunewald⸗Stadion. Die⸗ ſer Länderkampf endete mit einem für Deutſchland ſehr ehrenvollen Unentſchieden. Freiſtaat Irland, nicht Nordirland. Drei Tage nach dem ſchweren Spiel in Glasgow ſieht ſich die deutſche Nationalelf bereits einer neuen, kaum min⸗ der großen Aufgabe gegenüber: dem Spiel gegen Irland. Man dayf nicht vergeſſen, daß der friſche Fußballſport in zwei Lager geteilt iſt, in die Organiſation des Freiſtaates Irland, die ſich Fußball⸗Verband des Jriſchen Freiſtaates nennt und der FA, dem Internationalen Fußballver⸗ band angeſchloſſen iſt, ſowie in Nordirland, deſſen Orga⸗ niſation den Namen FJriſcher Fußball⸗Verband trägt und genou ſo wie England, Schotland und Wales nicht der FA angehört. Die deutſche Nationalmannſchaft hat es mit der Vertretung des Fußball⸗Verbandes des Iriſchen Freiſtaates zu tun, die bereits im letzten Jahr in Deutſch⸗ land, und zwar am 8 Mai in Dortmund, gegen uns antrat und 118 verlor. Im Gegenſatz zum Iriſchen Fußball⸗Ver⸗ band, beteiligt ſich der Verband des Irtiſchen Freiſtaates nicht an den Vergleichskämpfen, die alljährlich die Aus⸗ wahlmannſchaften der Verbände von Enoland, Wales, Schottland und Nordirland zuſammenführen. Das vor kurzer Zeit ſtattgefundene Zuſammentreffen zwiſchen einer verfüngten enaliſchen Nationalmannſchaft und einer Mann⸗ ſchaft von Irland, bei dem die Engländer 218 geſchlagen wurden, kann als Vergleich für die Spielſtärke der unſerer Nationalmannſchaft gegenübertretenden irſſchen Monnſchaft nicht herangezogen werden, weil die gegen England ſieg⸗ reiche Mannſchaft dem nerdiriſchen Verband entſtammt. Deſſenungeachtet iſt die Auswahlmannſchaft des Verhon⸗ des des Jriſchen Freiſtaates, der über 500 Vereine umfaßt, außerordentlich ſvielſtark, um ſo mehr, als die Irlärder vor heimiſchem Publikum und unter gewohnten Verhält⸗ niſſen gegen uns ſpielen. Engliſcher und ſchottiſcher Schiedsrichter. Das Länderſpiel gegen Schottland am 14. Oktober in Glasgow beginnt um 15 Uhr engliſcher Zeit, das iſt 16 Uhr mitteleureväiſcher Zeit, und wird von dem enaliſchen Schiedsrichter H. Nattwaß geleitet. England ſtellt auch * die beiden Linienrichter. Das Spiel gegen die Elf des Jriſchen Freiſtaates beginnt ebenfalls um 15 Uhr engliſcher Zeit und wird von dem ſchottiſchen Schiedsrichter We bob geleitet. Deulſche Jußballelf gegen Schottland 17 Spieler machen die Reiſe mit Eine große Kraftprobe hat der Heutſche Fußballſport in der nächſten Woche mit den Länderkämpfen gegen Schott⸗ land und Irland zu beſtehen. Für den Kampf gegen Schottland, der am Mittwoch, 14. Oktober, im Ibrox⸗Park zu Glasgow ausgetragen wird, hat das Reichsfachamt folgende Mannſchaft namhaft gemacht: Jakob Jahn Regensburg) Münzenberg Munkert (Alemannia Aachen)(1. Fe Nürnberg! Rodzinſki Goldbrunner Kitzinger (Hamborn 07)(Bayern München)(FC 05 Schweinfurt) Elbern Gelleſch Siffling Szepau Urban (Beuel 07)(Schalke 04)(SV Waldhof)(beide Schalke 04) Die Reiſe nach Schottland und Irlaud machen noch ſechs weitere Spieler mit, und zwar Sonnrein(e Hanau 93), Janes(Fortuna Tüſſeldor) Sold(FV Saar⸗ brücken), Lehner(Schwaben Augsburg), Hohmann (Vis Benrath) und Kobierſki(Fortung Düſſeldorf). Die Mannſchaftsaufſtellung für das Spiel gegen Ir⸗ land am Samstag, 17. Oktober, in Dublin wird erſt an Ort und Stelle erfolgen. Die Mannſchaft ſteht unter der Führung von Reichsfachamtsleiter Felix Lin ne⸗ mann und als weitere Begleiter und Betreuer machen Gruppenſportwart Rave(Hamburg), Dr. Nerz und Dr. Bauwens die Reiſe mit die am Montag, 12. Oktober, von Köln aus mit dem Flugzeug angetreten wird. Die 17 Spieler haben für kommenden Sonntag, 11. Oktober, Spielverbot erhalten; ſie können weder an Meiſterſchafts⸗ ſpielen noch an Freundſchofts⸗ und Gauſpielen teilnehmen. Spielausfälle im Süden? Das Fußball⸗Fachamt hat die 17 Nationalſpieler, die die große Reiſe nach Schottland und Irland mitmachen, am 11. Oktober unter Spielverbot geſtellt, was ſicher die Abſage einer Reihe von ſüddeutſchen Punktekämpfen zur Folge haben dürfte. Der F V Saarbrücken(ann natürlich nicht ohne Sold gegen die Frankfurter Eintracht pielen, ebenſo wird der F C Schweinfurt wenig Neigung ver⸗ ſpüren, ohne Kitzinger das ſchwere Spiel gegen Fürth ens⸗ zutragen. Hier wird man wohl um eine Verlegung nicht herumkommen.„Gefährdet“ ſind auch noch die Spiele Vf. Neckarau— SV Waldhof und VfB Koburg— 1. F C Nürnberg, obwohl ſo gute Mannſchaften wie Waldhof und Nürnberg auch einmal ohne Stffling und Munkert einen Punktekampf beſtreiten könnten. Der „Club“ hatte allerdings kürzlich ohne den nach Prag ob⸗ geſtellten Munkert große Mühe, gegen Ringſee zu gewin⸗ nen und Koburg iſt auf eigenem Gelände nicht leicht zu ſchlagen. Auch die Münchner Städteelf zum Spiel gegen Berlin wird eine kleine een erfahren müſſen, da Golöbrunner erſetzt werden muß. Viel an Reiz dürfte zer weſtdeutſche Freundſchaftskampf zwiſchen Fortung Düſſel⸗ dorf und Schalke 04, der für Sonntag vorgeſehen iſt, ver⸗ lieren denn die beſten Schalker und Fortung⸗ Spieler können ja nicht ſpielen. Zum 18. Oktober ſind ebenfalls einige Spielausfälle zu erwarten, da die Nattonalſpieler an dieſem Tage unmöglich ſpielen können. Die Gauſport⸗ warte ſind wirklich nicht zu beneiden. Kleine Sport⸗Nachrichten Ungarus Fußballſpieler wurden vom engliſchen Verband 0 Erfolgen über Deutſchland, Oeſterreich und Ru⸗ mänien zu einem Länderſpiel eingeladen. Der erſte unga⸗ riſch⸗engliſche Kampf kommt am 2. Dezember 1986 in Lon⸗ don zum Austrag. Münchens Fußballelf für den 16. Städtekampf gegen Berlin am 11. Oktober in München ſteht wie folgt: Fink; Haringer— Streb; Moll— Gold⸗ brunner— Heidkamp; Bergmaier— Burger— Breindl Krumm— Simetsreiter. In Anbetracht der Entſendung Goldbrunners auf das Inſelreich wird die Ehf geändert werden müſſen. Denker⸗Lund ſpielten ſich beim internationalen turnier in Meran i offenen Männerdoppel Enoſpiel durch, wo ſie auf Taroni⸗Leſueur trefſen. mers⸗Zehden unterlagen im Frauendoppel in der ſchlußrunde Mathieu⸗Adamſon 31:6,:6. Jack Lovelock wurde in der„2. Meile des Jahrhunderts“ in Princeton in USA von dem Amerikaner San Romani in:10 geſchlagen. Cuninngham wurde in dieſem ent⸗ täuſchenden Rennen Dritter. Bertſch[BfB Stuttgart] holte ſich das vom Gau Heſſen durchgeführte Marathonlaufen über 42 Km. knapp vor dem Berliner Jahn, die übrigen Teilnehmer lagen weiter zu⸗ rück. Der Ungar Szabo wartete am Sonntag in Budapeſt mit einer überraſchenden 2000⸗Meter⸗Weltbeſtleiſtung auf. Er lief ſeine Strecke nahezu allein und verbeſſerte Ladou⸗ mégues Höchſtleiſtung von:21,8 auf:20,4. G. Höckert und Schaumburg waren nicht am Start. Weiſchebel⸗Pfeiffer ſicherten ſich in Zuffenhauſen den Sieg im 60⸗Km.⸗Mannſchaftsfahren der Amateure vor Bühler⸗Clement und Kurz⸗Watter. Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen Ortsgruppe Mannheim Heute Dienstag abend in der Zeit von 20 bis. 21 Uhr iſt den Mitgliedern der Turn⸗ und Sportvereine Gelegen⸗ heit zu geben, die Führerrede über die Eröffnung des Win⸗ terhilfswerkes 1936/37 anzuhören. 1 Der Uebungsbetrieb hat in dieſer Zeit zu unterbleiben. Das Städtiſche Hallenbad bleibt in dieſer Zeit ebenfalls geſchloſſen. Die zweite Zeit kann für das Sportamt und den Bfgt benutzt werden. Tennis⸗ bis zum Stam⸗ Vor⸗ Ortsgruppenleiter Stalf. Guſtav Eder auf der Heimfahrt 2 Genau ſo plötzlich und ine wartet wie Guſtav Eder, der deulſche Meiſter mw Bogen der Weltergewichtsklaſſe, vor Monaten ſeine Amertbaretſe antrat, hat er ſie jetzt ab⸗ gebrochen, Eder hat in der vergangenen Woche mit der „Europa“ die Heimreiſe angetreten und wird ſchon ein dieſen Tagen, vorausſichtlich Dienstagabend, Bremen eintreffen. Was den Leutſchen M in eiſterboxer zur Heimreiſe veranlaßt hat, ob ſich ſeine f tlichen Pläne in den Staaten zer⸗ ſchlagen haben, dorüber dürfte erſt nach Eders Ankunft Näheres zu erfahren ſein. Der Kölner wollte bekanntlich in Amerika zu einem Titelkampf um die Weltmeiſterſchaft kommen, aber er mußte— wie ſchon viele andere euro⸗ pätſche Boxer vor ihm die Erfahrung machen, daß es „drüben“ nicht leicht iſt, ſeinen Weg zu machen. Georg Leux 7 Der Begründer des Fußballſports in Berlin, Georg Leu x, iſt am Sonntag im Alter von 78 Jahren geſtorben. Vor mehr als einem halben Jahrhundert ſiedelte Leux nach Berlin über und gründete den erſten Fußballverein der Reichshauptſtadt, den er zum Andenken an ſeine Vaterſtadt Berliner FC Frankfurt/ M 1880 nannte. Der Pionier des deutſchen Fußballſportes war bis zuletzt ein ſtändiger Be⸗ ſucher der großen Spiele. Schöner Doppelſieg der Sportvereinigung 1884 Die Ringer ſiegten über„Deutſche Eiche“ Frieſenheim 15:3— Im Gewichtheben blieben die S4er mit 3250:3165 Pfund Sieger So ag vor htheben wirklich die gute Form ſowohl im Ringen wie ſchöne Kämpfe zu ſehen. der Aktivité veranſt feſtſtellen zu können, d r eine Gegner wie „Deutſche E Frieſen einem ppelſieg zu kom⸗ men, gehört nicht nur zu. Auf jeden Fall haben die Ringer und Ge r Sder den Beweis geliefert, daß ſie ein intenſiv hinter ſich haben und für die bevorſtehenden Ver kämpfe beſtens vorbereitet ſind. Großes Intereſſe wurde des zweiten Olympiaſiegers Eugen Deutſch entge t, leider kam der Frieſenheimer nicht an ſeine H en heran. de Unter der umſichtigen Leitung des ſportwartes Stahl⸗Lodenburg wurden folgende e e erzielt: Olympiſcher Dreikampf im Gewichtheben Sportvereinigung von 1884 Mannheim Drücken Reißen Zuf. Ad am 135 155 470 Knapp 150 150 500 Hammer, Alex 160 150 500 Keſtler 160 170 0 Hammer, Arthur 165 180 Kieſer 190 210 960 1015 „Deutſche Eiche“ Frieſenheim Drücken Reißen Stoßen Hunſicker 115 115 160 Dahl 180 Deutſch, Albert 175 Anton 160 Deutſch, Eugen 195 225 Geibert 150 180 885 985 Die Kämpfe im Ringen Bantamgewicht: Glaſer⸗Spog 84 kampflos Sieger, da Juſtin Gehring wegen Erkrankung nicht antreten konnte. Federgewicht: M. Gehring ⸗Frieſenheim gegen Adam⸗ SpVg 84. Die erſten Minuten bringen ſehr flotten Stond⸗ kampf. Durch mißlungenen Schulterſchwung wird Adam zu Boden gezwungen. In der ausgeloſten Bodenrunde er⸗ rang der Mannheimer dirch geſchickten Armzug eine Wer⸗ tung, die er bis zum Schluß des Kempfes halten konnte und dadurch zu einem knappen aber verdienten Punktſieg kam. Leichtgewicht: Ludwig ⸗Frieſer n gegen Jul ⸗ 84. Hier trafen zwei ausgezeichnete Techniler aufeinander. Im Verlaufe des Kampfes war der Frieſenheimer einmal klar auf beiden Schultern, wos ober der Kampfrichter nicht ſehen konnte. Mit:5 Punkten endete der weitaus ſchönſte Kampe zugunſten des Mannheimers Weltergewicht: Hahl⸗ Frieſenheim gegen Walter ⸗84. Ein ſehr robuſtes Tref⸗ ſen. Walter lag mehr im Angriff, brachte auch mal ſeinen Gegner durch Rumreißer zu Boden. Walter erhielt den Punktſieg, eine Entſcheidung, die ſehr knapp ausfiel. gegen bollen ſtler e nete mit Hüftzug, der aber om Mattenrand landete u brachte. Hutten berger blieb ſeinem Gegner er antwortet bald darauf mit Kopfzug aus de vor Halbzeit ging durch belte klor in Führung und kam durch gle nuten zu einem entſcheidenden Sieg. Dietz ⸗Frieſenheim gegen Hamme Mannheimer den Mannſchaftskampf mit 12:0 f ten, ver⸗ zichtete Hammer, der erſt eine ſchwere Krankheit über⸗ ſtanden hat, aul einen Kampf. Schwergewicht: Rauſcher⸗ Frieſenheim gegen Hertlein⸗ 84. Beide verſüchen durch Untergriffe zu einer vorzeitigen Entſcheidung zu kommen. Zur größten Ueberroſchung kam Hertlein, der längſt der Altersklaſſe angehört, durch doppelte Armfeſſel und Ein⸗ drücken zu einem vielumjubelten Schulterſieg. 2 1 2 Ringen im Gau Südweſt Stugig Ludwigshafen— Vfè Oppau 14:6 Der Ludwigshafener Stemm⸗ und Ringklub trug ſeinen erſten Verbandslampf im Mannſchaftsringen des Gaues Südweſt in Oppau aus, wo er den Vis Oppau überlegen mit 14:6 Punkten abfertigen konnte. In den beiden leich⸗ teſten Gewichtsklaſſen kamen die Ludwigshaſener ohne Kämpfe zu den Punkten. Die Ergebniſſe: Gniers() kampflos Sieger. Jeder⸗ gewicht: Hoffmann(2) kampflos Sieger. Leichtgewicht: Neſer(L) beſiegt Back(O) entſcheidend. Weltergewicht: Wittmann(e) beſiegt Back(O) nach Punkten. Mittel⸗ gewicht: Bohrmeier(O) beſiegt Schierle() entſcheidend. Halbſchwergewicht: Jakoby(O) beſiegt Hadel(e) durch Aufgabe. Schwergewicht: Presber(e) beſiegt Wettengel (Oppau) entſchetdend. —+ Armfeſſe f n nach 11 Mi⸗ Halbſchwergewicht: r 84. Nach die Bantamgewicht: Siegfried Ludwigshafen— Eiche Frieſenheim 17:8 Mit wurde der erſte Verbands⸗ kampf zwiſchen Siegfried Ludwigshafen und Deutſche Eiche Frieſenheim am Samstag vor gutem Beſuch durch⸗ geführt. Mit 17:8 Punkten errang Siegfried einen über⸗ legenen Sieg, wobei die Ludwigshafener im Bantamge⸗ wicht kampflos zu den Punkten kamen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Imperto(L) kampflos Sieger. Feder⸗ gewicht: K. Vondung(d) beſiegt M. Gehring(F) n. P. Leichgewicht: O. Vondung beſiegt Ludwig(F) nach 11 Min. Weltergewicht: Freund(e) beſiegt Hahl(F) nach:55 Min. Mittelgewicht: Dietz() beſiegt Kreuz(L) nach 13 Min. Halbſchwergewicht: Ehret() beſiegt Hüttenberger(J) nach :40 Min. Schwergewicht: Gehring(2) beſiegt Rauſcher (8) nach 2 Min. größer Lebhaftigkeit Was haben die Vereine ohne Winterbasd geleiſtet? Es iſt ein verdienſtvolles Unternehmen des Fachamtes Schwimmen, daß es alljährlich auch eine Liſte der dret Beſten der Vereine ohne Winterbad veröfſentlicht, die über den jeweiligen Leiſtungsſtand erſchöpfend Auskunft gibt. Wenn auch die Vereine, denen im Winter kein Hallenbad zur Verfügung ſteht, im Trubel der Großereigniſſe des Schwimmſports ein wenig in den Hintergrund gedrängt werden, ſo erfüllen ſie, vor allem in den kleineren Stästen umd auf dem Lande, doch eine große Aufgabe im Rahmen der Leibeserziehung unſeres Volkes. Ganz allgemein geſehen iſt zu der diesjährigen Liſte zu ſagen, daß ſie eine überaus große Zahl von Verbeſſerungen enthält, vor allem in den Staffeln. Es iſt ganz erſtaunlich, welche Höhe der Leiſtungsſtand der Vereine ahne Winterbed erreicht hat, was in dieſen Vereinen, deren eigentliche Uebungsgxbeit ja auf die wenigen Sommer⸗ und Früh⸗ herbſtmonate zuſommengedrängt iſt, durch fleißige Arbeit erreicht wurde a f Im 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen wurde die bisherige Beſtleiſtung von 104,2 in dieſem Jahr nicht erreicht; der Beſte, Müller ⸗ Worms, ſchwamm:05,5. Ueber 200 Meter Kraul gab es eine Verbeſſerung von einer Sekunde, die Zeit ſteht jetzt auf 2130,6. Ueber 400 und 1500 Meter Kraul wurden ebenfalls die bisherigen Beſtleiſtungen nicht erreicht, was auch im Bruſtſchwimmen der Männer der Fall iſt. Im Rückenſchwimmen kam Rehiuß Schwerin auf:16,0 und im Streckentauchen Albertus⸗Jauer auf 37,8 Sekunden über 40 Meter. In den Staffeln prägt ſich der hohe Leiſtungsſtand am deutlichſten aus. Hier hat Poſeidon Worms mit 6 Beſtzeiten den größten Anteil, ſo daß dieſer Verein die gleiche Stelluna einnimmt wie der Bremer SW bei den Vereinen mit Winterbad. Zu beachten ſind auch die Lei⸗ ſtungen des Waſſerſportvereins Jadeſtädte. Bei den Frauen liegen die Beſtzeiten im 100⸗Meter⸗ Kraulſchwimmen ſämtlich unter 12730, die diesjährige Beſt⸗ zeit ſchwamm Popphanken⸗Delmenhorſt mit:21. Die bisherige VoW⸗Beſtleiſtung wird von Kotulla⸗ Beuthen mit:15,0 geholten. Sehr zu beachten ſind die Lei⸗ ſtungen im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen. Bauer ⸗ Worms ſtellte hier mit:20, eine neue Beſtleiſtung auf. Im Rük⸗ kenſchwimmen liegen alle drei Zeiten unter:40, die Beſte, Müller⸗ Worms, ſchwamm 137,6. Bei den Staffeln hat Deutſch⸗ungariſche Beſuchsfahrt beendet Sonntagabend fand, wie bereits kurz berichtet, die deutſch⸗ungariſche Beſuchsfahrt des deutſchen Ktaftfahr⸗ ſports, die vor acht Tagen unter Führung von Korps⸗ führer Hühnlein in Berchtesgaden ihren Ausgang ge⸗ nommen hatte, in München ihren Abſchluß. Während die⸗ ſer kurzen Spanne Zeit haben die deutſchen Ungarnfahrer auf ihrem 2500 Km. langen Weg Land und Leute kennen gelernt. Schneller als ihre Wagen eilte die Kunde von ihrem Kommen durch Städte und Dörfer und ließ die Menſchen ſich am Rand der Straßen ſammeln zu einem flüchtigen, aber um ſo herzlicheren Gruß. Ueberall, wo ſie Halt machten, wurden ſie begeiſtert aufgenommen, auf ihrer Rundfahrt in Ungarn ſowohl wie beſonders auf ihrem Rückweg durch Ober⸗ und Niederöſterreich. Die Fahrt durch das öſterreichiſche Bruderland geſtaltete bie zu einer wahren Triumphfſahrt für die Teilnehmer, die von der auf der Straße Spalier ſtehenden Bevölkerung wüt einem Blumenregen überſchüttet wurden. Am Sonntagmorgen um 9 Uhr nahmen die Ungarn⸗ Fahrer an ihrer Spitze Korpsführer Hühnlein, der Ehrenführer des NS, Herzog von Sachſen⸗ Koburg⸗Gotha, Stabsführer 9on Bayer⸗Ehren⸗ berg und der Präſtdent des Dale. erhr v. Ggloff⸗ ſte in, Abſchied von Wien, wo ſie tags zuvor gaſtlich auf⸗ genommen worden waren. In Linz wurden ihnen vom Oberöſterreichiſchen Automobil⸗Klub ein warmer Empfang bereitet. Auf der Weiterfahrt legte dann Korp er Am Hühnlein am Grab der Eltern des Führers in Leonding einen Kranz nieder. Auch in Braunau am Inn, dem Geburtsort des Führers, bewillkommnete die Bevölke⸗ rung die Führer des deutſchen Kraftfahrſportes, unter ihnen auch bekannte deutſche Renn⸗ und Langſtreckenfahrer ſowie führende Männer der deutſchen Kraftfahr⸗In⸗ duſtrie mit großer Herzlichkeit. An der deutſchen Grenze wurden ſie dann von einem Ehrenſturm des NS in der deutſchen Heimat begrüßt, Gegen halb 9 Uhr abends ſchließlich trafen die deutſchen Ungarnfahrer mit ihren 25 Sport⸗ und Tourenwagen aller Marken an der Münchener Stadtgrenze, wo ſie vom NSaK⸗ Gruppenführer Oldenbourg herzlich will⸗ kommen geheißen wurden, ein. Noch einmal ſammelten ſich die Ungarnfahrer por dem Korpsführer, der nun die deutſch⸗ungariſche Beſuchsfahrt für beendet erklärte und in einer kurzen Anſprache die einzelnen Etappen dieſer herrlichen Fahrt ins Gedüchtnis der Teilnehmer zurück⸗ rief. Er nannte die Ungarnfahrt das hohe Lied der Kraft⸗ fahrt. Aber über all dieſe ſchönen Eindrücke hinweg hät⸗ ten die Fahrer ein Emwfinden mit nach Hauſe genommen, daß keine Nation über einer ſolche Geſchloſſenheit Kame⸗ rabſchaft und Jugendfriſche wie Deutſchland verfüge, dank unſerem Führer, auf den der Korpsführer und die Fahrtteilnehmer ein begeiſtertes„Stieg Heil!“ ausbrachten. Der Abend vereinte die Ungarnfahrer im„Bayeriſchen Hof“ in geſelliger Kameradſchaft. i Poſeidon Worms ſämtliche erſten Plätze inne. Auf den nächſten Plätzen findet man dreimal den WSV Jade⸗ ſtädte und Delmenhorſt 05. In vier von den verzeichneten ſechs Staffeln, alſo Kraulſtaffel 3 mal 100, Lagenſtaffel 3 mal 100 und 100, 200, 100 Meter, ſowie in den drei Bruſt⸗ ſtaffeln 3 mal 100 Meter, 3 mal 200 Meter und 6 mal 50 Meter, wurden vier neue Höchſtleiſtungen aufgeſtellt, die alle auf das Konto von Poſeidon Worms kommen, der alſo tatſächlich eine überragende Stellung einnimmt. Die Verbeſſerung in der 4⸗-mal⸗100⸗Meter⸗Lagenſtaffel ſpringt beſonders ins Auge, da hier alle Zeiten unter der 7 Minuten⸗Grenze bleiben. Das ſind alfo, alles in allem, Leiſtungen, auf die unſere Vereine ohne Winterbad mit Recht ſtolz ſein können; Sie beweiſen, daß gerade in dieſen kleineren Vereinen raſtlos und begeiſtert gearbeitet wird. 2 50 1 l N N 7 Dienstag, 6. Oktober Nationaltheater:„Schwarzbrot und Kipfel“, Luſtſpfel von W. v. d. Schulenburg, Miete H, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruproſektors. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: 20 Uhr Mannheimer Weinfeſt. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße und Odenwald. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett— Varieté, Tanz: Palaſthotel, Libelle. Lichtſpiele Univerſum:„Verräter“. Alhambra:„Eskapade“.— Schauburg:„00 Minuten Aufenthalt“.— Scala:„Befehl iſt Befehl“.— Palaſt und Gloria:„Der Kaiſer von Kalifor⸗ nien“.— Capitol:„Schatten der Vergangenheit“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bie 19 Ubr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: öffnet von 15 bis 17 Uhr. S blndteicherel: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: Geöffnet von 10 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Goe⸗ ber 50 Me delle CCC F Herstellung, wie z B. dofchgenöhf dof Zwischensohſe gedoppelt, biingt die EDUARD LIIN GEIL CHF ABR N G. EN FORT 5 Regin drisches Unternehmen e — e 1 5 Zac · Lelieascſiung Eine Erzählung von jenseits des grogen Teiches John D. Black hatte eine winzige Marotte: er ſah einen Menſchen an, und er wußte, welcher Na⸗ tionalität er war. Manchmal klappte es auch nicht, aber dann hatte John B. eine überzeugende Aus⸗ rede parat. Seine Cafeteria, jene Miſchung zwiſchen euro⸗ päiſchem Kaffeehaus und ſachlichem Reſtaurant, hatte einen glänzenden Ruf am mittleren Broadway, dort wo am Times Square der tollſte Betrieb in Neuyork herrſcht. Man bekam etwas für ſeine Cents, und John B. hatte außerdem für jeden Ankommenden ein freundliches Wort— wie erwähnt, jeweils in der Mutterſprache des Gaſtes. Es wimmelte von internationalen Sprachfetzen, als ſei dies eine kleine Filiale des Babyloniſchen Turmes. Freund und rechte Hand John D. Blacks war George Baker. Bei ihm hatte er ſich einſt geirrt, er war nicht Engländer oder Schotte, ſondern ein braun⸗ gebrannter Schleſier. Und er hieß früher Georg Bäcker. Er lebte nun ſchon eine Reihe von Jahren in Neuyork, ſprach und fluchte wie einer, der ſchon mit der Mayflower nach der Neuen Welt gekommen war, und wer ihn nicht richtig kannte, der konnte nicht annehmen, daß er einſt als Säugling mit Oder⸗ waſſer gebadet wurde und nicht am Strande des Hudſon. Warum er ſein ſchleſiſches Gebirge verlaſſen hatte, das wußten nur ſehr wenige, und die hielten dicht. Einige munkelten, es ſei eine Mädchengeſchichte, eine unglückliche Liebe, andere flüſterten, er habe ſich mit ſeinem älteren Bruder, der einſtmals den väterlichen Hof erhielt, gar nicht verſtanden. Die Wahrheit wuß⸗ ten nur wenige, und die wahren Gründe waren viel dringlicher, als man es dem ſchlichten Georg zuge⸗ traut hätte. Es war im März 1919. Die Männer, die aus dem Kriege heimgekehrt waren, hatten noch nicht ſo recht den Anſchluß an das Leben ohne Granaten und Bomben geſunden. Die Uniformreſte, die ſie noch trugen, die Hoſe, den Mantel, die Langſchäftigen— all das verhinderte, daß aus dem Soldaten ein Zi⸗ viliſt wurde. Und ſoldatiſch rauh, aber ehrlich und unverziert war auch ihr Handeln. Und ſo kam es, daß ſich die jungen Männer aus dem Dorfe eines Tages zuſammenſetzten und beſchloſſen, dem ſchmie⸗ rigen und dreckigen Kerl, dem Gorkowicz, eins aus⸗ zuwiſchen, der während des Krieges reklamiert ge⸗ weſen war und die Bauersfrauen mit Wechſelge⸗ ſchäften, deren Kniffe ſie nicht kennen konnten, be⸗ trogen hatte, und der jetzt herumzog und mit trü⸗ geriſch hohen Inflationspreiſen die verarmten Büt⸗ mtr dazu zu veranlaſſen ſuchte, Land zu verkaufen. In einer Ecke des Dorfkruges alſo wurde beſchloſ⸗ ſen, den verhaßten Gorkowiez„auf die Kirchweih zu führen“, das heißt, ihm eine ſo gehörige Tracht Prü⸗ gel zu verabfolgen, daß er ſein Quartier irgendwo anders aufſchlug. Das Los traf Georg Bäcker, und der hieb ſo kräftig zu, daß der andere umfiel und tot liegenblieb. Man begoß ihn mit Waſſer, ſetzte Salmiak unter ſeine Naſe, der Kerl blieb tot liegen. Jetzt hieß es: Abhauen. Zivilzeug wurde heraus⸗ geſucht, Geld zuſammengekratzt, noch in derſelben Nacht ging es über den Paß rüber ins Böhmiſche, von dort mit der Bahn über Wien und unter häu⸗ ſigem Wechſel oͤes Zuges nach Genua. Hier erwiſchte Georg einen kleinen italieniſchen Frachtdampfer, der noch an demſelben Abend in See ging und deſſen Käpten ein paar kräftige Fäuſte für ſeinen Kahn gut gebrauchen konnte. So war Georg Bäcker aus der Heimat geflohen und als George Baker eines Morgens an einem Pier in Brooklyn angekommen. i Das war vor vier Jahren. Inzwiſchen hatte er einen ſchweren Leidensweg hinter ſich, mit viel Hun⸗ ger und Kälte und den ungewöhnlichſten Beſchäfti⸗ gungen, und wenn nicht eines Tages ſich John D. Black des ſympathiſchen Jungen angenommen hätte, weil er ihm gefiel, wer weiß, was aus ihm gewor⸗ den wäre. So hatte er jetzt ſein gutes Auskommen, ſeine Bude, anſtändige Kleidung und immerhin ſchon einige hundert Dollar auf der hohen Kante. Es war an einem Samstag. Zwei große deutſche 20 000⸗Tonner waren angekommen, und wie immer, kamen in Blacks Cafeteria von Paſſagieren und der Beſatzung einige Deutſche. Jetzt kam oͤurch die Tür ein junges Mäschen her⸗ ein, blond, mit friſchem Geſicht und eben ſo ängſtlich, wie der Neuling in dieſem Hexenkeſſel Neuyork zwei Stunden nack der Ankunft iſt. Georg nahm ihr den kleinen Koffer ab, geleitete ſie zu einem der hinteren Tiſche, an dem der Gaſt nicht durch andere bedrängt wurde, ſondern einen Augenblick zur Beſinnung kam. „Was darf ich Ihnen bringen, mein Fräulein“, be⸗ gann er, und das junge Mädchen ſah überraſcht und hocherfreut auf, als ſie ſo plötzlich ihren Heimatdia⸗ lekt erklingen hörte. Sie beſtellte verwirrt irgend etwas und fing dann an, in ihrem Koffer zu ſucken. Als Georg mit oem Kaffee zum Tiſch zurückkam, hatte ſie den runden Marmortiſch mit allerhand Klei⸗ migkeiten bedeckt und noch einen Stuhl zu Hilfe ge⸗ nommen. Da lag Wäſche und Briefpapier— und da lagen auch einige Zeitungen, die Georg das Blut in den Kopf ſchießen ließen. Das war die Zeitung, die ſie einſtmals zu Hauſe laſen, ſein Heimatblatt. Und es fiel ihm plötzlich ein, oͤaß er ſeit ſeiner Flucht keine Zeitung wieder in der Hand gehabt hatte, wenigſtens keine deutſche. Sooft er konnte, kehrte er unauffällig zu dem kleinen Tiſch zurück, wo das junge Mädchen inzwi⸗ ſchen wieder Orönung geſchaffen hatte. Die Zeitungs⸗ blätter hatte ſie neben ſich gelegt. In dieſem Augen⸗ blick ging etwas Unerklärbares in Georg vor, die Maske von vier qualvollen Jahren fiel ab, er mußte jetzt wiſſen, was in den Zeitungen aus ſeiner Hei⸗ mat ſtand. Lebten die Eltern noch, was machten die Freunde? Er hatte ſich ja während der ganzen Jahre nicht melden dürfen. Schüchtern trat er an den Tiſch heran, fragte, ob er einmal einen Blick in die Blätter werfen dürfe. Er könne die Zeitungen haben, war die Antwort, ſie habe ſie während der Ueberfahrt gründlich ſtu⸗ diert. Es waren Blätter von vor vierzehn Tagen. Georg zog ſich in ſein kleines Büro zurück, las mit brennenden Augen, verſchlang alles— und der große zähe Mann konnte nicht verhindern, daß ihm dabei die dicken Tränen herunterfloſſen. Körperlich fühl⸗ bar trat ſeine Heimat aus dieſen Blättern an ihn heran, über den Ozean hinweg ſpannen dieſe Sei⸗ ten ein Band. Schmerzhaft empfand Georg in die⸗ ſem Augenblick, was er ſeit vier Jahren verloren hatte. So durchblätterte er Seite für Seite, und er wollte die Blätter, die ihm Koſtbarkeiten waren, ſchon aus der Hand legen, als ſein Blick auf eine Notiz fiel. Da ſtand: Breslau: Nach Verbüßung einer vierjäh⸗ rigen Zuchthausſtrafe wegen Betruges, Wechſel⸗ ſchwindels und Urkundenfälſchung wurde heute der Staatenloſe Gorkowiez aus dem Reichsgebiet aus⸗ gewieſen. G. hatte, wie erinnerlich, viele Bauern des Rieſengebirges durch ſeine Betrügereien an den Bettelſtab gebracht. Seine Schandtaten waren dadurch bekannt geworden, daß ein junger Mann namens B. in berechtigter Empörung dem Be⸗ trüger eine Tracht Prügel verabfolgte und daß G. gewagt hatte, Schadenserſatz, Antrag wegen Körperverletzung gegen den B. zu ſtellen. Die da⸗ mals vernommenen Zeugen, Freunde des., hat⸗ ten die abgründige Gemeinheit des G. erſt an den Tag gebracht. Durch die Luft und über die Straßen Das amerikaniſche Pitcairn⸗Autogiro, das über Straßen fahren und durch die Lüfte fliegen kann. Die Flügel können mit wenigen Handgriffen zuſammengeklappt werden. Japans neues Parlament eröffnet Freitreppe und Aulfahrt des Parlaments in Tokio, das jetzt neu erbaut wurde. (Weltbild,.) Georg las die Notiz zwei⸗, drei⸗, viermal. Dann begriff er. Er hatte alſo keinen Mord begangen und keinen Totſchlag. Er konnte zurück in ſeine Heimat, wenn er wollte. Dieſes Zeitungsblatt da brachte die Freudenbotſchaft. Nachklänge zur Gaukulturwoche der NS DAN Arbeitstagung der Reichsſchriftumskammer Buchhändler und Schriftſtellertreffen in Heidelberg In Heidelberg fand eine Arbeitstagung der Reichsſchrittumskammer ſtatt, die der Landesleiter von Baden Sepp Schürpf leitete. Die Tagung gliederte ſich in zwei Hälften, die heide im Saale des Rathauſes abgehalten wurden. Lau⸗ desleiter Sepp Schirpf eröffnete zuerſt die Ta gung des Buchhandels mit einem Referat über die ſchöpferiſchen Aufgaben des deutſchen Buchhandels. Er begann mit einem perſönlichen Erlebnis von dem aus er Sinn und Wirkung des Buches umriß und die Verantwortung derer kennzeichnete, die der Werbung des Buches im Volk dienen. Der Mann des Buches, der ſeine Pflichten kenne, müſſe in ihm lebendiges Schöpfertum aus dem Volk und für das Volk er⸗ kennen, müſſe wirken aus der fragloſen Hingabe an das Leben des Volkes und bereitwilliger Verſchwen⸗ dung an deutſcher Ehre, Treue und Glauben. Nur der Nationalſozialiſt ſei dazu fähig, denn er verzichte auf die Kolportage von Juden und ihren Trabanten und ſetze ſich dafür ein, das wahre Buch ins Volk zu bringen. Aus dem Empfinden des Volkes und der Fülle des Lebens geſtalte er ſein Werben und nicht aus der Fülle der Bücher. In dieſem Geiſt, ſo ſchloß der Redner, werde dem Buchhandel ſein Werk gelingen und wüchſen ihm die ſchöpferiſchen Aufgaben von ſelbſt zu. Die folgende Ausſprache brachte eingehende Aeu; ßerungen zu den gegenwärtigen Fragen des Buch⸗ handels und wurde dann abgelöſt von der Ar⸗ Heitstagung der Schriftſteller, die eben ⸗ falls von Sepp Schirpf geleitet wurde. Hier ſprach der bekannte badiſche Dramatiker Friedrich Roth über deutſches Schöpfertum. Er teilte ſein Referat in 2 Abſchnitte deren erſter die Urgeſetze des Schaffens und die Bedingungen für den Schaffenden behandelte, während der zweite auf die Verpflichtung des Schaffenden zu Volk und Zeit einging. Der Redner deutete das deutſche Schöpfer⸗ tum aus ſeiner germaniſchen Weſensart, um dann die Wechſelbeziehungen des Körpers zum Geiſt auf⸗ zuzeigen und forderte Verſtändnis für die ſeeliſche Sonderlage des Schaffenden. Aus der Beſinnung in der Einſamkeit entſtünde das Beſte. Der Dichter fand dann heftige Worte der Anklage gegen den jü⸗ diſchen Ungeiſt, der ſeit dem Weltkrieg ſyſtematiſch an der Vergiftung des deutſchen Volkes arbeitete und ſtellte dieſem verderblichen Wirken dann die wahren Kräfte der deutſchen Seele gegenüber. Hier umriß Roth auch die Aufgaben des deutſchen Schriftſtellers, die in Gedeih und Verderb dem Geiſt und dem Le⸗ ben des Volkes verbunden ſeien. Er verlangte vom Schriftſteller politiſche Bereitſchaft, daß der Künſtler ſich mit allen ſeinen Kräften hineinſtellen müſſe in den lebendigen Strom des Geſchehens. So werde deutſcher aktiviſtiſcher Geiſt zu Leiſtungen gelangen, die ein würdiges Zeichen des neuen Aufbruches ſeien. Die folgende Ausſprache brachte weſentliche Aeu⸗ ßerungen zu Lage und Aufgaben des Schriftſtellers im nationalſozialiſtiſchen Staat und wurde beſon⸗ ders durch die lebendige Teilnahme des Beauftrag⸗ ten des Reichs miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Erdmann, ſehr ergebnisreich. Der Dichterpreis der Stadt Heidelberg Verkündung der Stiftung Die Heidelberger Veranſtaltungen der Gaukultur⸗ woche der NSDAP fanden in einer feierlichen Kund⸗ gebung ihr Ende, die der Verkündung der Stif⸗ tung eines neuen Heidelberger Dich⸗ terpreiſes galt. An der Feier nahmen außer Kultusminiſter Dr. Wacker und dem Leiter der Landesſtelle Baden des Reichs miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Adolf Schmid, die Spitzen der Partei und ihrer Organiſationen, der Stadt, der Behörden und der Univerſttät teil. (Preſſephoto,.) Die neuen Rekruten des Bundesheeres Die füngſten öſterreichiſchen Soldaten wurden jetzt zu den Fahnen gerufen, um ihre einjährige Dienſt⸗ zeit abzuleiſten. Au; dem Deutſchmeiſterplotz in Wien werden ſie durch den Regimentskomman⸗ . danten begrüßt. g. (Preſſephoto,.) Und nun zeigte ſich, daß George Bäker ganz und in jeder Faſer Georg Bäcker geblieben war. Ein Vierteljahr ſpäter war er wieder zu Hauſe und mit ihm jenes junge Mädchen, die ihm in Blacks Cafe⸗ teria am Broadway die Zeitungen gegeben hatte. * Die Feier war von muſikaliſchen Darbietungen des ſtädtiſchen Orcheſters unter Leitung des General⸗ muſikdirektors Overhoff und dem Vortrag von Hölderlins berühmtem Heidelberger Gedicht durch Carl Fürſten berg umrahmt. Als erſter Reoͤner zeigte der Beauftragte des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda, Dr. Erdmann, in einer weit angelegten Schau die Grundlinien des nationalſozialiſtiſchen Kulturſchaffens auf. Oberbürgermeiſter Dr. Nein⸗ haus begründete ſodann die Stiftung des neuen Dichterpreiſes der Stadt Heidelberg, der 4000 Mark betragen und jungen Dichtern zugeſpro⸗ chen werden wird, die ſich dem Dienſte an der neuen Volkwerdung verpflichtet haben. Die Bedeutung Hei⸗ delbergs als der Stadt der Reichsfeſtſpiele, ſo er⸗ 1 ö ö 1 klärte Dr. Neinhaus weiter, werde die Stadt dazu be⸗ ſtimmen, bei Verleihung dieſes Preiſes Werke zu be⸗ vorzugen, die ſich zur Aufführung bei den Spielen eignen. Das verpflichte jedoch zugleich, nur ſolche Werke auszuzeichnen, die als beſondere Leiſtung ge⸗ wertet werden müßten. Liege keine literariſche Schöp⸗ fung dieſes Ranges vor, ſo werde die Preisſumme im Zuſammenwirken mit der Reichsſchrifttumskam⸗ mer in anderer Weiſe zur Förderung der deutſchen Dichtung verwandt. In ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen kündigte Dr. Neinhaus auch die Stiftung eines Heidelberger Dich⸗ terheimes in abſehbarer Zeit an, das jungen Kräften Muße zum Schaffen gehen ſoll, damit ſie in lebendiger Nähe bei den Stätten großer geiſtiger Leiſtung das Neue zu geſtalten vermögen. *— „Aeber allen Zau' e: Liebe“ Wilhelm von Scholz⸗Erſtaufführung in Baden⸗Baden — Baden⸗Baden, im Oktober. In Baden⸗Baden fand die badiſche Gaukultur⸗ woche ihre Krönung in der Wiedergabe eines Schau⸗ ſpiels des Bodenſee⸗Dichters Wilhelm v. Scholz: „Ueber allen Zauber Liebe.“ Nach dem Vorbild Calderons, hat der Dichter Homers Schilde⸗ rung von des Odyſſeus Erlebnis bei der ſchönen Zauberin Circe in einer freien Neudichtung behandelt. Hat ihr darin in ihrem ſicheren dramatiſchen Gefüge, wie in ihrer poetiſchen Sprache eine überaus feſ⸗ ſelnde Bühnengeſtaltung verliehen. Hat die helleni⸗ ſche Freude am heldiſchen Abenteuer, die der des Ro⸗ manen ſo ſehr entgegenkam, aus der engeren An⸗ ſchauungswelt des großen ſpaniſchen Dichters her⸗ ausgehoben, ſie mit freierem germaniſchen Geiſt durchtränkt und die ſagenhafte Vergangenheit da⸗ durch gegenwartsnah gemacht. Hat ſchließlich in der Begleithandlung mit einem an Shakeſpeares Töl⸗ pelfiguren ereinnernden und in das Publikum hinein⸗ ſpielenden unbekümmerten Humor dem heldiſchen Sinn den wirkſamen Alltags⸗Gegenſatz geſchaffen. Der unbeſtreitbare, feſtlich⸗frohe Eindruck, den dieſer Dreiklang helleniſch⸗romaniſch⸗germaniſchen Geiſtes hervorrief, wurde von dem Gaſtregiſſeur Dr. Iwan Schmith vom Wiener Burgtheater durch eine lebendige und farbige Aufführung unterſtrichen. Die ſymboliſch ſtiliſterten Bühnenbilder Karl Malls ſchufen dafür beſondere Möglichkeiten. Ebenſo die ſtimmungsvoll verbindende Muſtk. Intendant Karl Heyſer ſelbſt gab dem Ulyſſes kraftvolle Perſönlichkeit. Der durch die Liebe ihrer böſen Zauberkünſte be⸗ raubten Circe war in Dore Lüden b ach eine reiz⸗ volle Darſtellerin erſtanden. Ihr wurden Herta Feth, Martel Wendt und Gerda Zinn zu an⸗ mutigen Gefährtinnen. Wobei die Tanzgruppe Irma Finks dem zauberiſchen Frauenreich die ſchönge⸗ gliederte Bewegung gab. Von den Fahrtgenoſſen des Ulyſſes wetteiferten Robert Fitz(Leporell) und Herwig Walther(Klarin) mit ihrem ausgelaſſenen Humor, der in Heinz Perino s ungeſchlachtem Rieſen Brutamonte und dem grotesken Dämonen⸗ paar Carla Lindikoffs und Chriſtian⸗ Bechers einen köſtlichen Zuſatz erhielt. Dem eigenartigen Werk, ward bald die ſteigende Anteilnahme des Publikums zuteil, das wit leb⸗ haftem, frohem Beifall und vielen Hervorrufen, Dichter, Darſteller und Spielleiter für den genuß⸗ reichen Abend dankte. A. H. 9 Diens 0 2 Tage bei guaniſche Das ger letzten P aufgeregt lauf des ſichtlichen Spielern ligen An nun zu Fehler u chende V brauſte d Kiſſen ur oberſten Handumd des Spo! Gleichzeit die ſchwe brechend, lerei und nach einit durch rüc gelang, ſtellen. in dem S Spfeler f trotz ihre haus an ter Vern ſchaften Polizei l Unter ar Kapitäne ſtellen ſic eben ihr müßten. — Die dem eige Geſchlecht täglichen begreifen ner eb Frauen; Weſensar nun deu bleibt. O äußerlich die unter und der hormon hemmend, fördern e Keimdrüſ kung aus männliche ſo z. B mähne, an wiſſen we Präktiſche im Oktoß Heſten fer ng Vorft häufige durch Etz kämpfen. folge erzi Härchen Eigenſcha haare. — Ei Ort Port Ein weit wird von waſſex ge Auf m Jella bes. Cardi? 2 Lucark froh, daß zu ſein.“ Solche las Herz Die k. wo laß!“ bat gehen, b ſchwinden Ste ſp Geſicht zu ſinkenden Nun grif Rande de der Silbe ſog die 9 als Meff winzigen um Berg Jella ben im B tönten di Geſang, und plötz Tappen i earöis ſta rahmt vo „Ich n ſich auf d ihrem Ge Nun bitte es wirkli wirkte 2“ Jella a Dienstag, 6. Oktober 1936 Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe b 1 9. Seite/ Nummer 461 2 i— Zu einem unbeſchreiblichen Tumult iſt es dieſer Tage bei einem Fußballwettſpiel zwiſchen zwei urn⸗ * guayiſchen Mannſchaften in Santa Roſa gekommen. Das geräumige Stadion der Stadt war bis auf den 5 letzten Platz gefüllt. Von Anbeginn herrſchte eine aufgeregte Stimmung, die ichts Gutes für den Ver⸗ lauf des Spiels zu verheißen ſchien. Bei jeder ab⸗ ſichtlichen oder unabſichtlichen Rempelei unter den Spielern kam es zu ſtürmiſchen Proteſten der jewei⸗ ligen Anhänger. In der allgemeinen Aufregung iſt nun zu allem Ueberfluß dem Schiedsrichter ein Fehler unterlaufen. Das war zu viel für die ko⸗ chende Volksſeele. Ein Schrei der Entrüſtung durch⸗ brauſte das Stadion, Flaſchen, Gläſer, Tiſche, Stühle, Kiſſen und Hüte wirbelten durch die Luft. Von den oberſten Rängen ertönten ſogar Schüſſe, und im Handumdrehen war überhaupt in dem weiten Rund des Sportforums eine wüſte Knallerei im Gange. Gleichzeitig ſtürmten ganze Trupps von Zuſchauern, die ſchwache Abſperrungskette der Polizei durch⸗ brechend, auf das Spielfeld, wo die allgemeine Kei⸗ lerei und das Schießen ihren Fortgang nahmen. Erſt nach einiger Zeit traf Polizeiverſtärkung ein, der es * durch rückſichtsloſen Gebrauch der Waffe allmählich 5 gelang, die Ordnung einigermaßen wiederherzu⸗ f ſtellen. Aber zwei Todesopfer hat dieſe Schießerei in dem Stadion von Santa Roſa doch gekoſtet. Jwei Spieler ſind ſo ſchwer verwundet worden, daß man trotz ihrer ſofortigen Ueberführung in das Kranken⸗ haus an ihrem Aufkommen zweifelt. Rund 100 leich⸗ ter Verwundete konnten von den Sanitätsmann⸗ ſchaften an Ort und Stelle gepflegt werden. Die Polizei hat zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Unter anderem ſind auch die beiden Mannſchafts⸗ kapitäne in Haft genommen worden. Die Behörden ſtellen ſich auf den Standpunkt, daß die Kapitäne eben ihre Mannſchaften beſſer am Zügel haben müßten. * — Die Erkenntnis, daß in jedem von uns außer dem eigenen ſtets auch das Hormon des anderen Geſchlechtes ſteckt, läßt uns manche Erſcheinungen des täglichen Lebens mit anderen Augen anſehen. Wir begreifen nun, weshalb es hundertprozentige Män⸗ ner ebenſowenig gibt, wie hundertprozentige Frauen; weshalb vielmehr ein Spürchen von der Weſensart des anderen Geſchlochts immer— ſei es nun deutlicher oder verborgener— nachweisbar bleibt. Oft tritt dieſer Zuſammenhang ſchon rein äußerlich deutlich in die Erſcheinung, wie es z. B. die unterſchiedliche Art des Haarwuchſes beim Mann und der Frau lehrt. Das weibliche Keimdrüſen⸗ hormon wirkt auf die allgemeine Körperbehaarung hemmend, auf das Wachstum der Kopfhaare aber fördern ein, während der Wirkſtoff der männlichen Keimoͤrüſe eeine etwa gerade entgegengeſetzte Wir⸗ kung ausübt. Damit mag es zuſammenhängen, daß männliche Perſonen mit übermäßigem Haupthaar, ſo z. B. Künſtler mit der ſprichwörtlichen Künſtler⸗ mähne, auch in ihrem übrigen Weſen meiſt einen ge⸗ wiſſen weiblichen Einſchlag nicht vermiſſen laſſen. Die Präktiſche Heilkunde hat, wie Dr. Gerhard Venzmer im Oktoberheft von Velhagen& Klaſings Monats⸗ heften ferner auseinanderſetzt, auch dieſen Zuſam⸗ hang auszuwerten geſucht, und ſo iſt wiederholt Vorſchlag gemacht worden, die beim Manne ſo häufige Krankheit der vorzeitigen Glatzenbildung oͤurch Einſpritzung von weiblichem Hormon zu be⸗ kämpfen. Tatſächlich ſind mit dieſem Verfahren Er⸗ folge erzielt worden, doch bleiben die nachwachſenden Härchen zumeiſt flaumartig und erreichen nicht die Eigenſchaft der regelrechten urſprünglichen Kopf⸗ haare. * Ein wahres Paradies für Fiſcher iſt der kleine Oe Porto Largo, an der Südküſte von Griechenland. Ein weites Haff, deſſen größte Tiefe 9 Meter beträgt, wird vom Norden her durch zwei Flüſſe mit Süß⸗ waſſer geſpeiſt; vom Meere aus dringt vor allem im 2¹ Auf matt beleuchteter Treppe zum Oberſtock fragte Jella beſorgt:„Haſt du dich zu ſehr angeſtrengt, Cardi? Du biſt doch ſonſt nicht ſo vernünftig?“ Lucardis antwortete mit geſenktem Kopf:„Sei Solche Worte klangen fremd und zweideutig. Jel⸗ las Herz ſchlug beunruhigt. Die kleine Gaſtſtube lag im blanken Mondlicht. Jella wollte den Fenſtervorhang ſchließen.„Bitte laß!“ bat Lucardis,„ſteh, der Mond iſt im Unter⸗ gehen, bald wird er hinter der Bergſpitze ver⸗ ſchwinden.“ Sie ſprachen kein Wort mehr. Jella lag mit dem Geſicht zum Fenſter. Milchige Eisnebel wurden vom ſinkenden Mond ums Haupt des Berges geflochten. Nun griff bereits die Bergzacke nach dem unteren Rande der blanken Lichtſcheibe. Sehr ſchnell rutſchte der Silberball tiefer wurde gelblich, faſt rotglühend, ſog die Nebelgebilde in ſich zurück, klebte nur noch als Meſſingſtreifen am Schneegipfel, wurde zum winzigen Goldpünktchen, erloſch. Eiſige Bläue hing um Berge und Tannen. Jella ſchloß die Augen. Es war lautlos ſtill drü⸗ ben im Bett an der andern Wand. Aus dem Saal tönten die fröhlichen Geräuſche empor: Zupfgeigen, Geſang, Gelächter, Stampfen und Händeklatſchen, und plötzlich miſchte ſich dem Lärm ein ganz leiſes Tappen in der Stube. Jella öffnete die Augen. Lu⸗ kardis ſtand vor ihrem Bett mit großen Augen, um⸗ rahmt von Schattenringen. „Ich muß dich etwas fragen, Jella!“ Sie ſetzte ſich auf den Bettrand. Hilfloſe Traurigkeit war in ihrem Geſicht.„Ich jand nie den Mut zu dieſer Frage. Jun bitte ich heute um deine ehrliche Antwort: war g 1 ein Unglücksfall, der Papas Tod be⸗ e 7 Jella antwortete ſtill:„Es war kein Unglücksfall!“ Sommer das Salzwaſſer herein. Im Winter, wenn die Flüſſe durch Regen und Schnee ſchwellen, wird das Seewaſſer zurückgedrängt. Gerade auf dieſem Wechſel beruht der Vorteil des Haffs. Der ſchmale natürliche Eingang des Meeres iſt mit Zäunen ver⸗ baut; mit dem Hereinſtrömen des Salzwaſſers im Frühjahr kommen nun die jungen Fiſche in ſolchen Mengen, daß die Zäune aufgemacht werden müſſen und das Waſſer weithin weiß von Fiſchen ſchimmert. Im Spätherbſt, wenn ſich das flache Haffwaſſer ab⸗ kühlt, drängen die groß gewordenen Fiſche ins Meer hinaus und fangen ſich in ganzen Schwärmen in dem Gatter. Privat⸗Dozent Dr. Schultze in der „Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt am Main), berichtet, geht es ganz ähnlich mit den Aalen. Von Dezember bis März können die Tiere hier gefiſcht werden— zu einer Zeit, zu welcher der Aalfang in Deutſchland und ſeinen Nachbarſtaaten nicht mehr möglich iſt. Die Fiſche werden deshalb auf Vorrat gefangen und je nach der Nachfrage lebend in Spezialeiſenbahnwagen ins Deutſche Reich verfrachtet. Wie * —„Fiſimatenten.“ Ein Leſer ſchreibt uns:„In einer Ihrer letzten Sonntagsbeilagen brachten Sie einen Aufſatz:„Ein wenig Geſchichte in Redens⸗ arten.“ In dieſem fand ſich auch der Verſuch einer Erklärung des Wortes:„Fiſtmatenten“, das der Verfaſſer vom mittelalterlichen Wort„visament“ ableitete. Dieſe Erklärung erſcheint wenig über⸗ zeugend und ziemlich weit hergeholt. Ich möchte Ihnen und dem Verfaſſer eine andere und wahr⸗ ſcheinlich beſſere Erklärung bekanntgeben. Das Wort Fiſimatenten, im Sinne von„Ausflüchte“, wird viel im pfälziſchen Sprachgebiet angewendet und dürfte aus der Zeit der franzöſiſchen Beſetzung des linken Rheinufers zur Zeit Napoleons ſtammen. Damals war es für die Rekruten ſehr ſchwer, in der erſten Zeit ihres Dienſtes Urlaub oder Ausgang zu erhalten und nur bei Vorhandenſein triftiger Gründe. Eine der beliebteſten Ausreden zur Erlan⸗ gung eines Ausgangs war nun:„visite à ma tante“ oder„visite de ma tante“(Beſuch bei oder von mei⸗ ner Tante). Und aus dieſer ziemlich bekannten Re⸗ densart hat dann der pfälziſche Sprachgebrauch das Wort„Fiſimatente“ geformt.“— Wir geben dieſer einleuchtenden Erklärung des Ausdrucks gern Raum. — Die Spiritiſtenkreiſe, die in Amerika eine be⸗ ſonders große Rolle ſpielen, haben auch ihre Sorgen. Es ſind nämlich verſchiedentlich Erwägungen auf⸗ getaucht, ob die Tatſache, daß bei ſpiritiſtiſchen Sitzun⸗ gen häufig Geiſter zitiert werden, nicht eine Grau⸗ ſamkeit gegenüber den armen, aus ihrer jenſeitigen Ruhe geriſſenen Geſpenſter bedeute. Es ſoll daher in Zukunft eine Art Verkehrsregelung der Geiſter ein⸗ geführt werden, damit vor allem die übermäßige In⸗ anſpruchnahme einzelner Geiſter vermieden wird. Außerdem ſoll zwiſchen den verſchiedenen Klubs in Amerika eine Uebereinkunft getroffen werden, der⸗ gemäß den Geſpenſtern zukünftig nicht mehr zugemu⸗ tet werden ſoll, gleichzeitig etwa in Chikago und Los Angeles, oder in Neuyork und Saint Louis ſich zu offenbaren. * — 366 000 verſchiedene Tierarten hat die Wiſſen⸗ ſchaft bisher gezählt und in Schriften und Bildern feſtgelegt. Da erhebt ſich die Frage, ob es heute noch, nachdem die Erde überall erſchloſſen ſcheint und durch die heutige Technik auch die entlegenſten Gebiete zu⸗ gänglich geworden ſind, viele große unbekannte Tiere gibt. Die Frage wird zu bejahen ſein, wenn man ſich vergegenwärtigt, welche neuen Tierarten erſt in den letzten Jahren entdeckt worden ſind. So hat, wie die Leipziger„Illuſtrierte Zeitung“ ſchreibt, der 26 Jahre alte Zoologieſtudent Ernſt Schafer, der bereits vor einigen Jahren Forſchungen in Tibet vorgenommen hatte und vor kurzem von einer neuen zweijährigen Forſchungsreiſe in dieſes rätſelvolle Land zurückgekehrt iſt, in ſchwer zugänglichen Schluchten des oberen Jangtſe das Zwergblauſchaf entdeckt und auch ſonſt eine große Beute an zoolo⸗ giſchen Seltenheiten mitgebracht. Man muß auch an das vor einigen Jahren in den Sümpfen des inneren Alfieris Dank an den Führer — Berlin, 5. Oktober. Der italieniſche Propagandaminiſter Alfieri hat nach ſeiner Ankunft in Rom dem Führer und Reichskanzler telegraphiſch ſeinen Dank für die freundliche Aufnahme, die er in Deutſchland gefun⸗ den hatte, insbeſondere für den Tag von Bücke⸗ berg und Goslar, ausgeſprochen. Brand an Bord des Dampfers „Neſula Rickmers“ (— Hamburg. 4 Oktober. Der deutſche Frachtdampfer„Urſula Rickmers“ (5050 Bruttotonnen) der Rickmers⸗Linie Hamburg, der am Freitag von Oſaka nach Yokohama auslief, traf am Sonntag fahrplanmäßig in Yokohama ein. Auf der Reiſe entſtand im Laderaum 5 ein Feuer, das aber bald gelöſcht werden konnte. Der Schaden, der bei der in Yokohama vorzunehmenden Beſichti⸗ gung feſtgeſtellt werden ſoll, dürfte nicht erheblich ſein. Erdbeben in Kärnten — Wien, 5. Oktober. Am Sonntag wurde in Kärnten ein ſtarkes Erdbeben verſpürt, das beträchtlichen Schaden N St. Leonhard des Bezirks gerichtgs ein. Der Turm dex alten Pfarrkirche in St Peter wurde ſchwer beſchädigt. Das Schloß Ehreufels bei St. Leonhard mußte geräumt werden. In der Ortſchaft Reichenfels im Lavant⸗ Tal ſind faſt alle Häuſer beſchädigt. Verletzt wurde niemand. Es handelt ſich zweifellos um ein Nach⸗ beben jenes Erdbebens, das am Samstag in der Steiermark verſpürt worden war. Jeuner im Schloß von Verſailles f— Paris. 4. Oktober. Im Schloß von Verſailles brach in der vergange⸗ nen Nacht Feuer aus, das aber bald gelöſcht werden konnte. Die unteren Räume des linken Flügels des Schloſſes, des ſogenannten Miniſterflügels, wurden leicht beſchädigt. Die verbrannten Möbel waren zum größten Teil Reſerveſtücke von geringerem Wert, 5 896. Auſtralienflug einer engliſchen Fliegerin — London, 5. Oktober. Die bekannte engliſche Fliegerin J. Batten iſt vom Flugplatz Lympton bei London zu einem Alleinflug nach Neuſeeland geſtartet. Kurz vor ihrem Abflug erklärte ſie einem Preſſevertreter, daß ſie in höchſtens einer Woche in Auſtralien zu ſein gedenke. Ortſchaft ſtüürzte die Zimmerdecke anrichtete In der Kongoſtaates entdeckte Okapi erinnern, das Aehnlich⸗ keit mit Giraffe und Zehra hat, aber eine gänzlich neue Tierart Harſtellt, und erſt im letzten Jahre iſt eine ſehr verſchiedenartige neue Okapigattung aufge⸗ funden worden. Auch das Grevy⸗Zebra, das in den Berglandſchaften Südabeſſiniens gefunden wurde, unterſcheidet ſich weſentlich von den bisher bekann⸗ ten Zebraarten durch einen beſonders großen und plumpen Eſelskopf mit großen Ohren aund einer auf⸗ fallenden Streifung des Felles. In Innerafrika ſpukt bei den Eingeborenen ein Märchen von einem rieſenhaften Reptil; ſie vergehen vor Furcht, wenn ſie mit zitternder Stimme von dieſem Ungeheuer er⸗ zählen. Auf der Inſel Java iſt aber tatſächlich vor nicht zu langer Zeit eine bisher unbekannte Rieſen⸗ ſchlangenart gefunden worden, die in ihrem Aus⸗ ſehen und durch ihre Größe wirklich Angſt einflößen könnte. Auf der Inſel Sumatra wurden Rieſennas⸗ hörner entdeckt, die ſich beträchtlich von den afrikani⸗ ſchen unterſcheiden. Merkwürdige kurzbeinige Hunde⸗ arten und Rinder fanden ſich auf den großen Sunda⸗ inſeln, und der ſeltſame Rieſenvogel„Abu Markub“, den man in den Sümpfen des Weißen Nils fand, iſt auch erſt in den letzten Jahren bekannt geworden. Noch mehr Rätſel als das Feſtland bietet aber die Tiefſee. Zahlreiche Quallen und Polypen, die ein geiſterhaft farbiges Licht ausſtrahlen, ſind noch un⸗ genügend erforſcht. — Landgerichtsrak Dr. Fraeb, Hanau. bringt in der Oktobernummer von Weſtermanns Monatshef⸗ ten einen intereſſanten Aufſatz, betitelt„Die Unehe⸗ lichen und die Volksgemeinſchaft“. Der Leitſatz des heutigen Rechts gipfelt darin, daß der Uneheliche kei⸗ nen Vater, ſondern nur einen Erzeuger hat. Ander⸗ ſeits hat dieſer Erzeuger keine Rechte an dem von ihm erzeugten Unehelichen, aber auch nur feſt um⸗ grenzte Unterhaltungspflichten dieſem gegenüber. Eine ſolche Regelung iſt ſelbſtverſtändlich nur von dem Vogel⸗Strauß⸗Standpunkt aus möglich, daß man gefliſſentlich überſehen will, wie zwiſchen dem Erzeuger und dem Unehelichen nicht nur eine Geld⸗ frage, ſondern unauflösbare Naturverbundenheit be⸗ ſteht. Der Niederſchlag dieſer Vergewaltigung der Natur iſt der Makel der unehelichen Geburt. Er⸗ „Alſo hat er ſeinem Leben ſelber ein Ende be⸗ reitet?“ „Ja, Cardil“ „Durch eine Kugel?“ „Ja!“ „Wegen der Geldnot oder... war es wegen einer Frau?“ „Ich vermute, beide Beweggründe haben mitge⸗ ſprochen.“ „Hat Onkel Thaſſilo es dir damals geſagt?“ „Mit halben Worten, ja!!“ „Warum habt ihr es mir verheimlicht?“ „Weil du ein halbes Kind warſt. Wir wollten dir ſein Bild nicht trüben. Es mußte ja ohnehin ver⸗ heimlicht werden, um ihm ein chriſtliches Begräb⸗ nis 5 Lucardis ſtieß einen Laut aus, in dem Mißachtung und Widerwille ſteckten.„Als ob daran viel gelegen wäre! Du weißt, ich gehe nicht zur Beichte, ich habe das abgeſtreift zu deinem Kummer. Aber, wer ein wirklich frommer Chriſt iſt, der kann ſich doch nicht betrügen mit äußeren Zeremonien, mit Meſſe und Weihrauch. Vor einem höheren Richter mußte Papa ſeine Sache alleine vertreten, da konnte ihm unſer alter Paſtor nicht beiſtehen.“ Jella ſeufzte ſchwer. Lucardis ſchüttelte mit einer wilden Bewegung ihre Locken zurück.„Es war wohl die Frau, die ihm den Kranz mit den ſchönen Roſen ſchickte?“ „Ich glaube, ſie war es.“ Lucardis ſchwieg eine Weile, dann ſagte ſie:„Dieſe Frau hatte ſicherlich einen Mann. Scheidung gibt es ja bei uns Katholiken nicht, alſo haben die zwei ſich ein Stückchen Seligkeit geſtohlen..“ „Cardi, ich bitte dich, rede nicht ſo davon!“ „Warum denn nicht? Weil er unſer Vater war? Was ſagt das! Er war ein Mann, der das Glück oder das Unheil hatte(wie man es eben nimmt), von Frauen bewundert zu werden. Entſagen war für ihn ebenſo undenkbar, wie es dir unmöglich wäre, rumzulumpen wie Theres.“ Sie ſtarrte grübelnd vor ſich hin. Es war etwas Neues an ihr, und vor dieſem Neuen fürchtete ſich Jella. „Liebling, wie biſt du nur an dieſem frohen Abend darauf verfallen, nach Papas Tod zu fragen?“ Lucardis glitt vom Bettrand, ging lautlos auf bloßen Sohlen zum Fenſter. 5 „Irgendwann wacht jedes Kind doch auf, fängt an, zu leben und nachzudenken.“ Es fuhr durch Jella hin wie ein hart aufzuckendes Licht: Sollte Caroͤt ſich zum erſtenmal verliebt haben? Sie wehrte dieſem Licht, das alle Gefahr eines brandſtiftenden Blitzes in ſich barg. „Bitte, geh ins Bett, du wirſt dich erkälten.“ Lucardis ſchien die Worte nicht zu hören, ſie ſtand bewegungslos und blickte in das Weiß der Berge. Jella wollte aufſtehen, ſie zärtlich umfaſſen und zum Bett führen, und Jella blieb doch liegen wie gelähmt. Erſt nach einer Weile, während aus dem Tanzſaal erneutes Stampfen und Juchzen empordröhnte, ſchlich Lucardis mit müden Bewegungen in ihr Bett. Zum erſtenmal ſtand etwas Unausgeſprochenes trennend zwiſchen den Schweſtern.——— Am Sonntag beim erſten Frühſtück erklärte Jella, daß ſie nicht mitkommen wolle zum Schilauf. Kleopha, die ſelber in der Wirtſchaft unabkömmlich war, hätte Jella ihre Schneeſchuhe geborgt.„Ich würde euch hinderlich ſein“, ſagte Jella,„ihr drei ſollt durch keine Rückſicht auf mich Anfängerin behindert werden.“ Sie winkte Rupert, Lucardis und Rüdiger von der Haustür nach und wanderte dann langſam zur Wall⸗ fahrtskapelle mit dem wundertätigen Muttergottes⸗ bilde. Dicht gedrängt ſtanden die Landleute auf den hölzernen Treppen und Galerien um die winzige Kapelle. Erſtickend wogte drinnen der Weihrauch in der rubinroten künſtlichen Beleuchtung ums Gna⸗ denbild. Jella betrat die Kapelle nicht, ſondern ver⸗ weilte bei den Bilötafeln und Inſchriften an den Außenwänden. Sie, die viel Sinn für Tradition und Geſchichte hatte, vermochte heute nicht, ihre Aufmerk⸗ ſamkeit zu den Bildern zu zwingen, die oͤes Gnaden⸗ bildes Urſprung und Wirkungen in rührend volks⸗ tümlicher Weiſe ſchildern. Cardis Worte gingen ihr nicht aus dem Sinn:„Sei froh, daß ich ver⸗ nünftig bin, ich habe alle Urſache, es zu ſein.“ Unfähig zu Andacht und Sammlung ſtieg ſte die Stufen wieder hinab, trat an den Wallſahrtsladen heran. Kettlein und Roſenkränze, Kerzen und Votiv⸗ gaben, Heiligenbilder und Talismane blitzten in heller Winterſonne. Die dicke, alte Verkäuferin nickte Jella zu:„Was ſolls ſein?“ Sie hielt ihr ein wäch⸗ ſernes Herz hin. Jella blickte es zögernd an, dann — ſchüttelte ſie haſtig den Kopf und eilte davon. Hin⸗ ter ihr tönte die altersſchwache kleine Orgel und der ſchüttert erfährt man aus einigen veröffentlichten Briefen, wie ſich in der Seele eines ſolchen Unehe⸗ lichen die Welt und die Volksgemeinſchaft ſpiegeln muß, nachdem ſich die menſchliche Geſellſchaft durch Jahrhunderte bereits derartig an ſolche naturwidri⸗ gen Zuſtände gewöhnt hat, daß ſie gewiſſermaßen von Rechts wegen glaubt, die Unehelichen als Bürger zweiter Klaſſe anſehen und behandeln zu dürfen. Iſt es denn nicht ſo, daß für die„Sünde“ des Erzeugers das uneheliche Kind beſtraft wird, obgleich es doch an ſeinem Daſein und deſſen Minderwertigkeit völlig ſchuldlos iſt. Hier muß grundlegend Wandel geſchaf⸗ fen werden Der Familienrechtsausſchuß der Aka⸗ demie für deutſches Recht bereitet zur Zeit die geſetz⸗ liche Reform des Unehelichen⸗Rechts vor, und es wird Sorge getragen werden, daß der Uneheliche in Zukunft vor dem Recht und der Volksgemeinſchaft als gleichberechtigtes und gleichgeachtetes Mitglied dieſer Gemeinſchaft gilt. — Von einem nenartigen Sport, der ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach bald die Welt erobern wird, wird aus Wien berichtet. Es handelt ſich um das Pfeilgolf, das von ſeinem Erfinder Pichler⸗Mandorff ſo benannt wurde. Dieſer neue Sport hat dem Kö⸗ nig Eduard von England, als er zu Beſuch in Wien weilte, ganz beſonders gut gefallen. Im Wiener Golfklub ließ ſich der engliſche König das Pfſeilgolf⸗ Spiel von ſeinem Erfinder vorführen und die ein⸗ fachen Regeln erklären. Der König war ſo shegei⸗ ſtert, daß er die Abſicht äußerte, dieſes Spiel in Eng⸗ land einzuführen und populär zu machen. Der neue Sport zeichnet ſich in erſter Linie durch ſeine Bil⸗ ligkeit aus, denn man benötigt dazu nur einen leich⸗ ten Pfeil und eine meterlange Stahl⸗ oder Holz⸗ ſtange. Der Pfeil, der in der Mitte einen Eiunſchnitt beſitzt, wird mit Hilſe der Stange, die eine etwa 30 Zentimeter lange Schnur aufweiſt, abgeſchoſſen. Es iſt möglich, bis 300 Meter weit zu ſchießen. Als Ziel werden mit Kreide Kreiſe auf den Raſen gemalt, die je nach Vereinbarung einen verſchieden großen Durchmeſſer auſweiſen können. Pfeilgolf kann übri⸗ gens überall geſpielt werden, da man hierfür kein einfürmige Geſang der Nonnen. * beſonderes Gelände, ſondern nur einen einfachen Sand⸗ oder Ackerboden benötigt. Unxraſt trieb Jella bergan in den weißen Wald, Unraſt blieb an ihrer Seite als ungewohnter, feind⸗ ſeliger Begleiter, hemmte den Genuß der winter⸗ lichen Schönheit, holte ungewollte Gedanken aus tückiſchen Tiefen.—— * Zwei Stunden lang waren ſie über die weißen Hänge geflogen, nun kletterten ſie höher nach Ru⸗ perts Weiſung zu einem von den Fremden wenig befahrenen Schigelände. Spielzeugklein wurden die Häuſer mit den ſchneegepolſterten Dächern unten im Tal. Herrlich rahmten ſchwer ausladende Tannen⸗ äſte den Fernblick. Die Schatten der ſchreitenden Ge⸗ ſtalten waren ſo blau in der beſonnten Weiße, als brächen Enzianblüten durch den Schnee. An einer Biegung des Aufſtiegs ſtanden zwei Buben mit einem Rodelſchlitten. Rüdiger blickte Lu⸗ capdis an. „Trauſt du dich, von hier mit mir hinunterzu⸗ fahren?“ f N Rupert lachte.„Machen's keine Dummheiten. Da mußt zuvor in eine Lebensverſicherung eintreten, Cardi.“ „Alſo wie ſteht's? Ja oder nein?“ f Lucardis maß die Stelle mit bangen Blicken. Ru⸗ pert wurde ärgerlich.„Herrgott noch amol! Das da iſt keine Rodelbahn.“ Rüdiger lachte dunkel.„Was liegt ſchon viel dran, wenn man ſich das Genick bricht! Die Welt wird wei⸗ tergehen, wenn es einen Arbeitsloſen weniger gibt, und letzten Endes auch weitergehen ohne dies kleine Singemädel. Alſo ja oder nein?“ „Jal!“ ſchrie Lucardis und ehe Rupert es hatte hindern können, ſchoß der Rodelſchlitten die ſchau⸗ rige Steilwand hinab. Die Buben kreiſchten in auf⸗ geregter Bewunderung:„Schaun's, ſie rennen gegen den Baum no. grad noch vorbei! Sakral Jetzt gehn's über den Kopf, Achtung, er ſchaffts. Bravo, purral! Jetzt gehts ſchon ſachter, ſo, ſo, fetzt ſan ſie im glatten Gelände.“ a Lucardis hatte die Augen geſchloſſen. Die ſchau⸗ rige Furcht begann zu weichen, das Fliegen in ſauf⸗ terer Gangart beſeligte ſie. Plötzlich lag ſie im wei⸗ chen Schnee, hörte Rüdiger lachen, wurde von ihm emporgehoben, öffnete die Augen, hatte ſein geſpann⸗ tes Geſicht direkt über ſich, ſein Geſicht, aus dem Abenteuer und Kraft heißer brannten als die Ge⸗ birgsſonne. 5 (Fortſetzung folgt) — 25 10. Seite/ Nummer 461 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Dienstag, 6. Oktober 1936 5— 12* 0. 0 0* pana! Baallelen Sie abel in dial: ¶ Haus frauen-Nachmiitag UERR ATER LN die belſebte* g 0 5 Dennerstag, 3. Okteber 386 11 8 8 N F STORIA 8 nachm. 3 Uhr und abends 8 Uhr 5 e rraLAsT. Fade unden Saststätte 3 5 ö Dor beste Flim der Walt 8 Dre ö b Luiz Trenker 5 amm schloß er vid Sie nicht reuen der„Badischen Haus frau“. ö 5 a 3 5 FRIEDRIeHS PARK. 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