1 4 J 12 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, e Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ſeue Mannheimer Zei Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunhei m Auzeigenpreiſe L* breite Textmillt 7 Kleinanzeige iſt die Anzeigen Konkurſen wird kes Anzeigen in beſtimmk für fernmündlich Einzelpreis 10.. ee 1 AN eunig, 79 mm aKilten⸗ und Agemein gültig vergleichen oder Keine Gewähr für Fonderen Plätzen und erteile Serichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe K Mittwoch, 7. Oktober 1930 147. Jahrgang— Nr. 463 Die Nation steht bereit! Das WHW als Solidaritäts- und Dankesaktion des ganzen Volkes — Berlin, 6. Oktober. Der hohen Bedeutung die dem WHW zukommt, entſprechend iſt in jedem Jahr der Auftakt hierzu die feierliche Eröffnung durch den Führer. In die⸗ ſem Jahre hatte man die Deutſchlandhhalle, den größten Hallenbau Deutſchlands, hierzu auserſehen. Auch dieſer Rieſenraum war bis auf den allerletzten Platz beſetzt. Im Parkett und in den Rängen ſaßen dicht gedrängt mehr als 20 000 Männer und Frauen, die jahraus, jahrein in opfervoller, hingebender Ar⸗ beit ſich an der großen Sammelaktion beteiligen. Auf dem großen Podium an der Stirnwand der Deutſchlandhalle hatten ſämtliche Reichsminiſter und Reichsleiter, die Staatsſekretäre, Reichsſtatthalter, alle Gauleiter, die führenden Männer der Partei⸗ gliederungen, der Wehrmacht und der Polizei ihre Plätze. Der Führer wurde, als er die Halle betrat und unter den Klängen des Badenweiler Marſches das Spalier durchſchritt, mit einem Sturm der Be⸗ geiſterung und Freude begrüßt. Staatsſekretär Funk eröffnete die gewaltige Kundgebung mit einer Anſprache, in der er aus⸗ führte: Wieder ſind die Blicke von Millionen deutſcher Volksgenoſſen in dieſer Stunde voll Hoffnung und Vertrauen guf das mit dieſer Kundgebung in allen deutſchen Gauen einſetzende große nationalſoziali⸗ b Sozialwerk gerichtet, von dem ſie eine Linde⸗ kung der Nöte des Winters erwarten. Wir aber, die wir von Ihnen, mein Führer, mit der Durchführung dieſer hohen Aufgabe betraut wor⸗ den ſind, geloben Ihnen, alle unſere Kräfte wieder⸗ um freudig dafür einzuſetzen, daß die Gemeinſchaft der Gebenden und Empfangenden als eine echte und wahre Notgemeinſchaft noch enger, noch ſtärker wird, damit wir Ihnen am Ausgang des Winters melden können, daß in Deutſchland kein Volksgenoſſe gehun⸗ gert und gefroren hat. Reichsminiſter Dr. Goebbels gab dann einen großangelegten Rechenſchafts⸗ bericht über die bisherigen Winterhilfswerke, ins⸗ beſondere über das des Jahres 1935/36. „Wir wollen“, ſo betonte Dr. Goebbels,„auch im kommenden Winter kein Mittel unverſucht laſſen, um dem Armen und Bedrängten zu helfen und den Ma⸗ kel von ihm zu nehmen, daß er um das, worauf er in unſerem nationalſozialiſtiſchen Staat Anſpruch erheben kann, betteln muß. Das iſt ein Ausdruck jenes deutſchen Sozialismus, den Sie, mein Führer, uns ſchon in der Kampfzeit gelehrt haben, ein So⸗ zialismus, der nichts mehr mit Mitleid und Mild tätigkeit zutun hat, und der zugleich ein nationales Bekenntnis iſt.“ „Das kommende Winterhilfswerk wird das ganze deutſche Volk als eine Einheit ſehen. In einer zer⸗ rütteten, von ſozialen, wirtſchaftlichen und natio⸗ nalen Kriſen erfüllten Welt wollen wir bei uns zu Hauſe einen Schutzwall gegen die Anarchie aufrich⸗ zen, die wir überwunden haben.“ „Das deutſche Volk“, ſo rief Dr. Goebbels unter langanhaltendem Beifall aus,„iſt heute von dem ſicheren Gefühl erfüllt, daß der Führer an der Spitze des Volkes keine Handlung tut und keine Handlung unterläßt, die doch am Ende zum Segen und zum Wohl des deutſchen Volkes ausſchlägt! Darum vor allem fühlt ſich unſer Volk glücklich und zufrieden! Wenn eine mißgünſtige Auslandspreſſe uns vorwirft, daß wir Sorgen hätten, dann ſind wir auf das feſteſte davon überzeugt“, ſo erklärte der Miniſter unter erneutem Jubel,„daß der Führer immer Mittel und Wege finden wird. um ſie mit Hilfe des deutſchen Volkes zu überwinden. f Der Appell des Führers an die Nation hat auch in dieſer Beziehung, wie immer, einen Widerhall im Herzen des Volkes gefunden. Wir haben vor allem die Freude gehabt, daß ſich die Aermſten unſeres Volkes am un⸗ eigennützigſten und opferbereiteſten für dieſe ſo⸗ ziale Tat zur Verfügung geſtellt haben.“ Der Miniſter brachte dann an Hand vieler Zah⸗ len die Bilanz des verfloſſenen Winterhilfswerkes zur Kenntnis. Dr. Goebbels teilte weiter mit, daß die Durchſchnittszahlen der in den einzelnen Winterhilfswerken betreuten Volksgenoſſen won 16 617 000 oder 13 866 000 auf 12 909 000 im vergangenen Winterhilfswerk zurückgegan⸗ 5 5 gen ſeien. Es gehe daraus eindeutig die günſtige Auswirkung der Arbeitsſcklacht hervor, die die Zahl der zu Be⸗ treuenden inzwiſchen um faſt vier Millionen herab⸗ gedrückt habe. Das Geſamtaufkommen durch die Zahl der Be⸗ treuten zu Liffidieren, wie das eine gewiſſe Aus⸗ landspreſſe mißgünſtigerweiſe getan habe, ſei reine Unvernunft. Man müſſe ja bedenken, daß ſich unter den Betreuten weit über vier Millionen anderweit Unterſtützte befunden hätten. Weiter teilte Dr. Goebbels mit, daß die Zahl der gegen Entgelt beſchäftigten Helſer nur 0,6 v. H. aus⸗ mache, und daß die Aufwendungen für Löhne und Gehälter, gemeſſen an der Geſamtleiſtung, nur 1,64 v. H. darſtellten. Wenn die Eintopfſpende eine Steigerung von 2385 000 Mk. zu verzeichnen hatte, ſo ſei das ein Zeichen dafür, daß dieſer anfangs hef⸗ tig bekämpfte Beſtandteil des Winterhilfswerkes ſich zunehmender Beliebtheit erfreue. Wie tief der nationalſozialiſtiſche Gedanke im Volk Wurzel gefaßt habe, beweiſe vor allem auch das glänzende Sammelergebnis des Tages der na⸗ tionalen Solidarität. Die Sammlung unter den Auslandsdeut⸗ ſchen habe eine Erhöhung um 95 v. H. auf 1791 000 Mark erbracht. Stürmiſcher Beifall erhob ſich, als Dr. Goebbels unter Hinweis auf die Geſamtergebniſſe der bisheri⸗ gen Winterhilfsmaßnahmen mitteilte, daß die Lei⸗ ſtungen nunmehr insgeſamt die Milliarde weit über⸗ ſchritten haben. Was Sie, mein Führer, bei jedem Winterhilfswerk von uns verlangt haben, iſt erfüllt worden. Wir haben jedesmal die vorangegangenen Leiſtungen übertroffen. Das deutſche Volk hat ſich zu dieſer Solidarität zu Ihnen, zu Ihrem Werk und zu Ihrer Idee trotz aller Unkenrufe aus dem In⸗ und Aus⸗ land bekannt. Wir können Ihnen verſprechen— langanhaltender ſtürmiſcher Beifall unterbricht dieſe Worte des Miniſters— daß das auch im kommenden Winterhilfswerk der Fall ſein wird. Der Arme ſoll nicht nur wiſſen, daß er nicht zu hungern braucht ſondern er ſoll das Gefühl haben, daß er national, wirtſchaftlich und ſozial als gleichberechtigtes Glied in unſere Gemeinſchaft aufgenommen worden iſt! Auch für das Winterhilfswerk des kommenden Jah⸗ res gilt für uns alle das Wort: Führer befiehl, wir folgen! Die Rede des Miniſters fand langanhaltenden ſtürmiſchen Beifall der Maſſen, die die Deutſchland⸗ halle füllten. Der Führer ruft die Nation zur Pflicht: Nun tritt der Führer an das Reduerpult. Ge⸗ waltig brauſte der Jubel auf. Geſpannt lauſchten die Zuhörer den erſten Sätzen des Führers, als er den Zuſtand ſchilderte, der im Jahre 1918 heraufbeſchworen worden war, die Zeit des politiſchen und wirtſchaftlichen Wahnſinns und der Demokratie, die nur eine Lüge iſt. Als dann der Führer die Abrechnung hielt mit dieſer Verlogenheit der Demokratie, da gaben die Zuhörer mit ihrem Beifall ein Bekenntnis ab, das deutlich und ſtark genug aller Welt die Meinung des ganzen deutſchen Volkes klarmachte. Es war ein ſtolzes Erinnern an die und die Tage des Umbruchs, als der Führer aller Eindeutigkeit betonte, daß ganz allein der Sieg der Bewegung der Anlaß dafür geweſen ſei, daß es in Deutſchland anders geworden iſt, und als er vom Glauben und vom Optimismus ſprach, der die Männer der Be⸗ wegung vom Anfang des Kampfes bis zum endgül⸗ tigen Siege erfüllte.„Es iſt ein neuer deutſcher Menſch geſchaffen worden. Und dieſer neue deutſche Menſch hat unerhörte Opfer auf ſich genommen.“ Eindringlich ſprach der Führer von dieſem Wun⸗ der, das die bürgerlichen Kritiker des Nationalſozia⸗ lismus in der Kampfzeit und die ausländiſchen Kri⸗ tiker auch heute noch nicht begriffen haben. Ergrif⸗ fenheit lag in den Worten Adolf Hitlers, als er vom Opfermut und dem Glauben dieſer neuen deutſchen Menſchen in der ſchwerſten Zeit des Kampfzeit mit nationalſozialiſtiſchen Kampfes und des Nichtverſtehens ſprach und der Männer gedachte, die damals mit unendlichem Idea⸗ lismus oft das Schwerſte ertragen und aufs Spiel ſetzen mußten. Dann beſchwor der Führer noch etwas anderes herauf, die gewaltige Idee des deutſchen Volkstums, die Idee ſeiner Größe, Stärke und Einheit, der er in eindringlicher Charakteriſierung die einſtigen Schemen von rechts und links gegenüber⸗ ſtellte. Als Adolf Hitler von dem Geiſt der neuen Volksgemeinſchaft ſprach, da erkannte jeder angeſichts der Größe dieſer Führerworte die Pflicht, die er nun auch im kommenden Winter ſeinen Volks⸗ genoſſen gegenüber zu erfüllen hat. Eindringlicher konnte der Appell an die Erfüllung dieſer Pflicht nicht geſtaltet werden, als mit dem leidenſchaftlichen Hinweis des Führers auf die Opfer jener, die in ſchwerſter Zeit zur Erringung Her politiſchen und moraliſchen Geſundheit unſeres deutſchen Volkes die größten Opfer mit größter Selbſtverſtändlichkeit auf ſich genommen haben. „Wir haben etwas, was unſer Leben wieder le⸗ benswert erſcheinen läßt: Das iſt das deutſche Volk!“ Dieſe Worte des Führers waren ein Mahnruf, zu⸗ gleich aber auch ein Bekenntnis. Und als der Führer dann am Schluß die Parole für das Winterhilfs⸗ werk ausgab und ſeinen Glauben und ſeine Erwar⸗ tungen auf ein volles Gelingen kundtat, da reckten ſich wie zu einem Schwur die Hände in die Höhe, und ſpontan erklangen aus der Maſſe als Gelöbnis die Hymnen der Nation. Die erſten WG-Spenden Bereits am erſten Tage ſind über 18 Millionen Mark eingegangen — Berlin, 7. Oktober. Wenige Stunden nach der feierlichen Eröffnung des vierten Winterhilfswerks des deutſchen Volkes durch den Führer liegt bereits die erſte amtliche Reichs⸗Spendenliſte vor, die den ſtaatlichen Betrag von insgeſamt 18 682 064,30 Reichsmark aufweiſt. Die Liſte wird eröffnet mit einer Spende von 500 000 Mk. der Reichs leitung der NS D A P München. Die Mitglieder der Wirtſchaftsgruppe Fahrzeuginduſtrie und des Reichsverbandes der Au⸗ tomobilinduſtrie zeichnen 1 344 125 Reichsmark— da⸗ bei ſind je eine Spende von 175 000 Mk., 150 000 Mk., 110 000 Mk., außerdem zwei Beträge von je 100 000 Mark. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat Eſſen ſpendet 2680 000 Mk. Eine Sonderſpende der Reich s⸗ bahnßbedienſteten der Deutſchen Reichsbahn⸗ geſellſchaft beläuft ſich auf 1 Million Reichsmark; das Deutſche Kaliſyndikat Gmbs, Berlin, ſpendet 500 000 Mark, die J. G. Farbeninduſtrie AG, Frankfurt am Main, iſt mit einer Million Mk. verzeichnet. Bemerkenswert ſind auch die Spenden zweier Ungenannter von einer Million Reichsmark und 500 000 Reichsmark. Der Verſicherungsverein Deut⸗ ſcher Eiſenbahnbedienſteten a. G. in Berlin zeichnet eine Spende von 200 000 Mk. Mit Sachſpeuden haben die weiblichen Mit⸗ glieder des Reichsbundes der Deutſchen Beamten begonnen, die dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 am Tage der Eröffnung 40 000 Kleidungsſtücke aller Art im Werte von 90 000 Mark zur Verfügung geſtellt haben. — Londons„blutiger Sonntag“ Die Erregung in England dauert an (Funkmeldung der NM.) + London, 7. Oktober. Die Erregung in London über die für engliſche Verhältniſſe ungeheuerlichen Vorgänge im Zuſam⸗ menhang mit dem Faſchiſtenmarſch vom Sonntag hat ſich immer noch nicht gelegt. Ein Beweis dafür iſt die Tatſache, daß bei einer politiſchen Verſammlung, die am Dienstagabend ſtattfand, die Polizei wieder mehrere Verhaftungen vornehmen mußte. In dem Bezirk des Bethnal Green in Eaſtend hat der Magiſtrat alle Wohnungsinhaber in der Nähe des Victoriaparks, wo größere Kundgebungen ſtatt⸗ zufinden pflegen, erſucht, nicht allzu lehbaften An⸗ teil an politiſchen Veranſtaltungen zu nehmen, an⸗ dernfalls ſie ausgewieſen werden würden. In einem Schreiben, das den einzelnen zugeſtellt wurde, iſt ihnen zur Pflicht gemacht worden, freundſchaftliche Beziehungen zu ihren Nachbarn zu unterhalten ohne Rückſicht auf deren polttiſche Einſtellung. f „Der Führer eröffnet das Winterhilfswerk Der Appell der Nation * Maunheim, 7. Oktober. Die Nation iſt zu einem neuen Winterhilfs⸗ werk aufgerufen. Sie ſoll denen helfen, die nicht in der Lage ſind, ſich gegenüber der Not und der Sorge des Winters ſelbſt zu helfen. Dieſer ſoziale Sinn des Winterhilfswerkes iſt ſein erſter Zweck, aber nicht ſein einziger. Neben ihm ſteht ein ande⸗ rer, ein politiſch⸗erzieheriſcher: Das Win⸗ terhilfswerk als Solidaritätsaktion na⸗ tionaler Gemeinſchaft.„Gemeinſchaft muß exerziert werden“ heißt ein Wort von Dr. Ley. Das Winterhilfswerk iſt das vornehmſte Exerzitium da⸗ für. Darum kann beim Winterhilfswerk auch nur in beſchränktem Sinne von Freiwilligkeit die Rede ſein, nämlich nur inſofern, als jeder nach frei⸗ willigem Ermeſſen die Größe ſeiner pflichtgemäßen Opferleiſtung zieht. Ein Ausſchluß von dem Opfer als ſolchem bedeutet einen Bruch der Solidarität mit der Gemeinſchaft der Nation, eine Selbſtausſchal⸗ tung aus dem Gemeinſchaftskreis, der alle umſpannt, ein Vergeſſen der Pflicht, die für alle gleich geſtellt iſt. Solch einen Ausbruch aus der gemeinſamen Pflicht kann aber die Nation nicht in das Belieben jedes einzelnen ſtellen. Daher das Wort des Füh⸗ rers auf dem Nürnberger Parteitag:„Das kom⸗ mende Winterhilfswerk wird die erſte Gelegenheit ſein, unſeren Gemeinſchaftsgeiſt in verſtärkter Form zu bekunden. Es kann dabei dem einzelnen nicht überlaſſen bleiben, ob er will, ſondern er wird mitſſen“. Dieſes Wort des Führers wird dem neuen Win⸗ terhilfswerk ſeinen neuen Charakter geben: es ſoll nicht nur den Armen im Lande geholfen werden ſondern es ſoll unter Beweis geſtellt werden, wie⸗ weit der Geiſt der Gemeinſchaft wirklich die ganze deutſche Nation erfaßt hat, wieweit die Nation fähig und gewillt iſt, einem Appell zu gemeinſamem Opfer auch in einheitlicher Haltung zu folgen. Wir ſind überzeugt, daß die deutſche Nation dieſe Probe beſtehen wird. Nicht nur, weil ſie weiß, daß dieſe Probe lange nicht die ſchwerſte iſt, die ihr abgefordert werden könnte— höchſtens wäre vielleicht zu ſagen: Nur die Vorprobe für eine viel härtere Diſsziplin iſt, die die Zukunft von ihr verlangen könntel, ſon⸗ dern auch weil das Bewußtſein, wie ſehr ihr Schick⸗ ſal an den Geiſt und an die Haltung der Gemein⸗ ſchaft gebunden iſt, ihr ſchon zu ſehr innerlichſter Beſitz geworden iſt. Wir Deutſche ſtehen, wir wollen uns darüber nicht täuſchen, ſo ziemlich allein in der Welt. Man ver⸗ ſteht uns nur ſelten, liebt uns nicht ſonderlich und hilft uns ganz ſicher nicht. Es braucht uns das nicht zu ſchrecken, denn es iſt keine zufällige Erſcheinung von heute, ſondern deut⸗ ſches Schickſal von altersher. Eine Nation, die mit⸗ ten zwiſchen den Nationen gelagert iſt, wird auch immer mitten im Widerſtreit der Nationen liegen. Sie wird es um ſo ſtärker, je mehr und je kraft⸗ voller ſie ſich um die Behauptung ihres Eigenrechts und ihres Eigenlebens müht, je ſelbſtändiger und je ſelbſtbewußter ſie vor den anderen ſteht. Aber je weniger uns die anderen verſtehen, deſto mehr müſſen wir uns ſelbſt gegenſeitig verſtehn, und je weniger uns die anderen lieben, deſto mehr müſſen wir uns ſelber freund ſein. Wenn etwas die deutſche Geſchichte erwieſen hat, dann iſt es die Wahrheit, daß das deutſche Schickſal an der deutſchen Gemeinſchaft hängt, daß jede deutſche Staats⸗ form und jede deutſche Staatsidee zerbrochen iſt, und zerbrechen mußte, der es nicht gelang, hinter ſich die Geſamtheit der lebendigen Kräfte der Nation zu ſammeln. Eine Nation, die ſo darauf angewieſen iſt wie Hie deutſche ihre Kräfte nach außen geſammelt zu halten, kann ſich den Luxus eines Zerreibens dieſer Kräfte im Innern nicht leiſten. Das gibt z.., nebenbei geſagt, den innenpolitiſchen Dingen in Deutſchland und Frankreich ein ſo verſchiedenes Ge⸗ wicht. Was in Frankreich ſpieleriſche Vergeudung nationaler Kräfte iſt, iſt bei unſerer Lage Auflöſung der Subſtanz ſelbſt und umgekehrt: was uns in Frankreich als Anzeichen drohender Auflöſung er⸗ ſcheint, braucht in Wirklichkeit nicht allzuweit in die Tiefe zu gehen. 8 e Dieſes Geſetz der Gemeinſchaft ſteht ſo als Grund⸗ geſetz über dem deutſchen Leben. Vor ihm iſt es gleichgültig, ob man ihm dienen will, es genügt, daß wir ihm verfallen ſind. Heute mehr als je, denn heute ſind die Dinge in Europa und in der Welt wieder ſoweit gediehen, daß 2, Seite Nummer 463 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. Oktober 1958 der einzelne nichts und nur die Gemeinſchaft alles iſt, daß wir wieder in einem Ideenkampf ſtehen, in dem der einzelne nur Opfer, Sieger aber nur die Ge⸗ meinſchaft ſein kann. Geiſtesgeſchichtliche und welt⸗ anſchauliche Auseinanderſetzungen können von ein⸗ zelnen entzündet werden, ausgefochten werden kön⸗ nen ſie nur von der Gemeinſchaft. Die Auseinander⸗ ſetzung, in der wir heute ſtehen, iſt zum mindeſten ſeit 150 Jahren die entſcheidenſte, die Europa zu be⸗ wältigen hat, und ſte reicht tiefer, als es eine ein⸗ ſache Formel beſagen könnte. Wer ſagen wollte, es handle ſich nur um eine Auseinanderſetzung zwiſchen Bolſchewismus und Nationalſozialismus, würde nur die ſichtbarſte äußere Erſcheinung für das innerſte Weſen nehmen. Es handelt ſich um viel mehr. Auf alle Fälle aber kann dieſe Auseinanderſetzung von Deutſchland aus, das Vorkämpfer in dieſem Streite iſt, nur geführt werden mit dem Geiſte und mit den Mitteln der Gemeinſchaft. Darauf rechnet ja der Gegner, daß er eine Lücke in dieſer Gemeinſchaft findet, in die er einbrechen könnte, um das deutſche Schickſal ſchließlich aus den Angeln zu heben. Daß er Verbündete in der Burg findet, die ihm vielleicht geſinnungsmäßig oder gar warteimäßig gar nicht zugehören, die aber, der Idee der Gemeinſchaft fremd geworden, nun auch Gegner dieſer Gemeinſchaftsform der Nation geworden ſind und im bewußten oder unbewußten Paktieren mit dem Feind von außen nun die Tore öffnen. Gegen all dieſe Gefahren können Nation und Reich und darüber hinaus Europas Kultur und Europas Tradition nur gewappnet werden, wenn der Ring der Gemeinſchaft ſo eng geſchmiedet wird, daß er keine Nahtſtelle kennt. Ihn ſo eng zu ſchwei⸗ ßen iſt jeder Tag des Jahres und jede Aufgabe dieſes Tages berufen, aber keine Zeit trägt dieſe Berufung ſo ſehr, wie die Zeit des Winters, in der Kälte und Not die Menſchen enger aneinanderrücken, ſich näher ins Geſicht ſchauen und ſich ernſthafter prüfen laſſen, wieweit das eigene Leben und das eigene Glück auch dem Nächſten gehört. 8 Und wenn die Idee der Gemeinſchaft das große Geſetz iſt, das über der deutſchen Nation ſteht, dann iſt das Winterhilfswerk der große Ap⸗ pell der Nation vor dieſem Geſetz. Wir hoffen und ſind ſicher, daß die Nation ihn in Ehren beſtehen wird. Dr. A. W. Blutige Wahlen in Mexiko 1 Perſonen bei Zuſammenſtößen getötet — Mexiko Stadt, 6. Okt.(U..) Die Gouperneurswahlen in der mexikaniſchen Provinz Tlaxcala haben, wie die hieſige Zeitung„La Preuſa“ meldet, in einer ganzen Reihe von Dörfern zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen den Anhängern verſchiedener Kandidaten geführt. Dreizehn Perſo⸗ nen ſeien in dieſen Kämpfen getötet worden. Es ſeien regelrechte Gefechte ausgekämpft worden. in denen beide Seiten Berufsbanditen aus dem Staate Hidalgo eingeſetzt hätten. — Berlin, 6. Oktober. Während die meiſten Völker der Erde von ſozialem Unfrieden erſchüttert werden und in Sowjetrußland Millionen Menſchen dem Hunger und Elend preisgegeben ſind, zeigt das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland der ganzen Welt wieder ein einzigartiges Beiſpiel wahrer ſozialiſteſcher Leiſtung. Die Reichsführung des Winterhilfs⸗ verkes des deutſchen Volkes 1935/1936 übergibt ber Oeffentlichkeit ihren Rechenſchaftsbericht, der nit der Leiſtung von 371943 908 Mark abſchließt.(Das Winterhilfswerk 1988/34 ſchloß mit 350 000 356 Mk., das Winterhilfswerk 1934/35 mit 360 493 430 Mk. ab). Damit betragen die Leiſtungen der bisherigen drei Winterhilfswerke des Führers zuſammen 1082 437694 Mark Ein gewaltiges Ergebnis, das von dem Opfer⸗ geiſt und Gemeinſchaftswillen des deutſchen Vol⸗ kes ein eindrucksvolles Zeugnis ablegt. Der Rechenſchaftsbericht des Winterhilfswerkes 1935/36 gibt in ſeinen Einzelheiten einen tiefen Ein⸗ blick in dieſes große ſoziale Gemeinſchaftswerk. Die Rechnungslegung des WHW' 1935/36 weiſt folgende Leiſtungen auf: Aufkommen: 284 855 026.74 Mk. 92 183 874.56„ Geldſpenden Sachſpenden Wertzuwachs durch verbilligten Einkauf, frachtfreie Beförde⸗ rung uſw. 37 512 486.18„ Barvortrag aus dem WoW 1934/35 15 067 739.41„ N 379 567 126.89 Mk. Verwendung: Verteilte Spenden 365 829 716.89 Mk. Unkoſten 6 114 191.39„ 371 943 908.28 Mk. Als Barvortrag für das WHW'e 1936/37 bleiben 7 623 218.61 Mk. 1234 918 freiwillige ehrenamtliche Helfer und Helferinnen haben in unermüdlichem Eifer ihre Arbeitskraft und ihre Freizeit tagaus, tagein für die Volksgemein⸗ ſchaft geopfert und dazu beigetragen, daß insgeſamt 12 909 469 Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen im vorigen Winter vor Hunger und Kälte geſchützt und darüber hinaus ſeeliſch betreut werden konnten. Genfer Veſchluß über Danzio Polen mit der„Wahrnehmung der Völkerbundsintereſſen“ beauftragt — Genf, 6. Okt. Der Völkerbundsrat hat am Montagabend ein⸗ ſtimmig den Bericht des Dreier⸗Komitees über die Danziger Angelegenheiten angenommen: „Der Rat iſt der Auffaſſung, daß das Statut der Freien Stadt geſchaffen wurde, um unter den beſten Bedingungen die Intereſſen Danzigs zu fördern und für die Achtung der Rechte zu ſorgen, die Polen durch die geltenden internationalen Beſtimmungen übertragen worden ſind. Er ſordert die polniſche Regierung auf, im Na⸗ men des Rats nach Mitteln zu ſuchen, um der im Bericht des Völkerbundskommiſſars beſchrie⸗ benen Lage ein Ende zu ſetzen und damit der Garantie des Völkerbundes ihre volle Wirkſam⸗ keit wiederzugeben. 4 Er fordert ferner die polniſche Regierung auf, ihm hierüber auf ſeiner nächſten Tagung Bericht zu er⸗ ſtatten, bittet das Dreier⸗Komitee, die Frage weiter⸗ hin zu verfolgen und erklärt ſich ſchon jetzt ange⸗ ſichts der Wichtigkeit der Angelegenheit bereit, dieſer erforderlichenfalls eine beſondere Tagung zu widmen.“ Beim Vorlegen des Berichts in der Ratsſitzung vom Montag erklärte Lord Cranborne, die Lage in Danzig laſſe viel zu wünſchen übrig. Die polniſche Regierung ſei bereit, den heiklen Auftrag zu übernehmen, Mittel und Wege zu finden, um dem unbefriedigenden Zuſtand in der Freien Stadt ein Ende zu bereiten. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos ſchloß ſich ſeinem Vorredner an. Auch der ſchwediſche Außenmintiſter Sandler äußerte ſeine Befriedigung darüber, daß Polen die ihm anvertraute Aufgabe übernehme und ſprach die Hoffnung aus, daß in Danzig bald wieder eine dem Statut der Freien Stadt entſprechende normale Lage Hergeſtellt ſei. Der polniſche Delegierte erklärte, die pol⸗ niſche Regierung erblicke in den Vorſchlägen des Rats eine ernſthafte Anſtrengung, die darauf aus⸗ gehe, die auf dem Gebiet der Freien Stadt entſtande⸗ nen Schwierigkeiten zu überwinden. Die polniſche Regierung hoffe zuverſichtlich, daß ſie bei Erfüllung der ihr vom Rat heute übertragenen Aufgaben auf die Unterſtützung des Senats der Freien Stadt rech⸗ nen könne, um die geeigneten Mittel zur Herbeifüh⸗ rung einer Entſpannung, die den Beteiligten gerecht werde, zu finden. Danzig geht ſeinen Weg weiter — Danzig, 6. Oktober. Die Entſchließung des Völkerbundsrats, wonach die polniſche Regierung den Auftrag erhält, Mittel zu ſuchen, um der„Obſtruktion“ der Danziger Re⸗ gierung gegen den Völkerbundskommiſſar ein Ende zu ſetzen, iſt in Danzig mit einigem Befremden hin⸗ ſichtlich der Art und Weiſe des Genfer Vorgehens, im übrigen aber mit kühler Ruhe aufgenommen worden. Soviel ſteht jedenfalls ſeſt, daß der innen⸗ politiſche Kurs der NSDaAp und ihrer Regierung, der erſt am Sonntag auf der großen Kundgebung der Danziger NSDAp verkündet wurde, keine Veränderung erfahren wird. Die Beziehungen Danzigs zu den Genfer Stel⸗ len ſind allerdings durch die Methoden, die dieſe Stellen trotz dermit Herrn Leſter erlittenen Schlappe erneut anzuwenden beliebten, nicht gerade erleichtert worden. Es handelt ſich hierbei nicht nur um den Ton der Ratsentſchließung, ſondern um das ganze Verfahren, angefangen mit der unkorrekten Form, die der Generalſekretär des Völkerbunds bei der Aufſtellung der Tagesordnung gegenüber der Dan⸗ ziger Regierung angewandt hat. Senatspräſident Greiſer hat am Dienstagmittag das Vorgehen des Generalſekretärs in einem zweiten Schreiben an Herrn Avenol zurückgewieſen. Das Schreiben Grei⸗ ſers an Generalſekretär Avenol lautet: „Aus den heutigen Morgenzeitungen iſt mir eine Entſchließung des Rats des Völkerbundes bekannt geworden, die geſtern, am 5. Oktober, getroffen wor⸗ den iſt. Ich beehre mich, darauf hinzuweiſen, daß eine Mitteilung darſtber, daß eine neue Danziger Frage vor dem Rat behandelt werden ſollte, bei mir erſt geſtern, alſo ebenfalls am 5. Oktober, eingegangen iſt. In dieſer Mitteilung war ich gefragt worden, ob die Danziger Regierung bereit ſei, an den Be⸗ ratungen des Rats teilzunehmen und einen Dele⸗ gierten zu entſenden. Ich möchte mein außerordentliches Erſtaunen und Befremden darüber zum Ausdruck bringen, daß man es nicht für nötig befunden hat, eine Antwort auf dieſe Anfrage abzuwarten und daß man durch die Anberaumung der Sitzung auf den 5. Oktober der Danziger Regierung von vornherein jede Mög⸗ lichkeit nahm, zu den auf der Tagesordnung ſtehen⸗ den Fragen Stellung zu nehmen oder eine Delega⸗ tion zu entſenden. Dieſes überhaſtete und einſeitige Verfahren entſpricht nicht dem bisher Gebräuchlichen. Ebenſowenig ſcheint mir der Bericht und die Ent⸗ ſchließung für die Tätigkeit der Regierung der Freien Stadt Danzig als ſolcke dießenige Ausdrucks⸗ weiſe gefunden zu haben, die bisher gegenüber einem Staat üblich war.“ Das hieſige nationalſozialiſtiſche Organ, der „Danziger Vorpoſten“, führt in ſeinem eigentlichen Kommentar zu der Genfer Entſchließung zunächſt aus, daß die Danziger Regierung die Ausdrücke der Entſchließung nicht unwißderſprochen hinnehmen könne. Zur Sache ſelbſt betont das Blatt, daß Polen keinerlei Eingriffsrechte oder auch nur irgendwelche Vollmachten, ſondern nur einen Auftrag zur Berichterſtattung erhalten habe. Man könne der Erwartung Ausdruck geben, daß Polen die Grenzen kenne, die ihm in ſeiner Politik gegenüber Danzig gezogen ſeien 7 Arandas Maſchinengewehre Das anfenernde Beiſpiel für das neue WoW: Die großartige Leiftt Das Geldſpenden aufkommen ſetzt ſich aus dem Opfer von Lohn und Gehalt in Höhe von 62 710 744.36 Mk., den Spenden von Firmen und Or⸗ ganiſationen von 75 139 176.08 Mk., dem Reingewinn der WHW⸗ Lotterie von 7609 616.79 Mk., dem Ertrag der Reichsgeldſammelliſten mit 5 758 035.85 Mk., der Büchſenſammlungen mit 1 384 334.74 Mk., den Ein⸗ topfſpenden mit 31967 154.49 Mk., den Reichsſtraßen⸗ ſammlungen mit 18 409 314.29 Mk., der Gauſtraßen⸗ ſammlungen mit 3 363 341.50 Mk., des Tages der Nationalen Solidarität mit 4084 813.49 Mk. und wei⸗ zuſammen. Die teren Spenden und Sammlungen Sammlung der NSDApP⸗Auslandsorganiſation er⸗ Die Die brachte allein 1791 499.47 Mk. Frachtvergütun⸗ gen der Deutſchen Reichsbahn und der privaten Kleinbahnen ergaben insgeſamt 15 615 770.40 Mk. Die Aufſtellung der verteilten Spenden ergibt folgende wertmäßige Leiſtung des WW 1935/36: Nahrungs⸗ und Genußmittel Brennmatertalien Bekleidung Haushaltungsgegenſtände Gutſcheine und Leiſtungen Sonſtige Sachſpenden 125 652 729.75 Pk. 78 201 270.02„ 80 024 239.36„ 9 472 089.16„ 65 509 072.39„ 6 970 316.21„ Insgeſamt 365 829 716.89 Mk. Beſonders eindrucksvoll und anſchaulich ſind die Zahlen über die mengenmäßigen Leiſtungen der verteilten Spenden. Hiervon können nur einige Beiſpiele wiedergegeben werden, die dafür um ſo deutlicher den Umfang der Leiſtung des Winterhilfs⸗ werks erkennen laſſen. So wurden u. a verteilt: So 11 968 192 Zentner Kartoffeln, 2115928 Eier, 130 007 Zentner Brot, 414076 Zentner Roggen, 113 582 Zent⸗ ner Zucker, 8 565 Zentner Fleiſch, 159 752 Zentner Fleiſchkonſerven, 23156 Zentner Wurſtwaren, Schinken und Speck, 4 007 145 Liter Friſchmilch, 2 586 764 Doſen Milch, 9 059 Zentner Butter, 52 078 574 Zentner Kohlen. An Bekleidung wurden u. a. allein 226677 Anzüge und 560 993 Kleider und Röcke aus⸗ gegeben. Außerdem wurden 2170 310 Paar Schuhe und 1632 738 Paar Strümpfe verteilt. Baby⸗Ausſtattungen, 3020 Babykörbe und 12 116 Kin⸗ derwagen wurden vom Winterhilfswerk im letzten Jahr weitergegeben. Unter den Leiſtungen des Deutſchen Winterhilfs⸗ werks befinden ſich aber auch viele Dinge, die hun⸗ derttauſend von Volksgenoſſen in anderer Hinſicht Freude in ihren Alltag brachte. So befanden ſich unter den Sachſpenden auch Bücher, Muſikinſtru⸗ mente, Radioapparate und Karten für Theater, Kon⸗ zerte und Kino ſowie Spielzeug für die Kinder. S läßt ein Blick in dieſen Rechenſchaftsbericht des Deutſchen Winterhilfswerks 1935/36 erkennen, wie gewaltig oͤie Aufgaben und Leiſtungen des WSW ſind, wie es ihm zu danken iſt, daß heute in Deutſch⸗ land auch der ärmſte Volksgenoſſe ohne Sorgen den Härten eines kommenden Winters entgegenſehen kann. In dieſem Zuſammenhang ſoll noch die Aufſtellung der Anzahl der verkauften Ab⸗ zeichen bei den Reichsſtraßenſammlungen erwähnt werden, deren Herſtellung vielen Heimarbeitern und notleidenden Induſtrien Arbeit und Brot gebracht hat. So wurden bei den Reichsſtraßenſammlungen der letzten Winters 9983 226 Schiffchen. 11174 123 Edelſtein⸗Abzeichen, 13 081.638 Reiterlein, 11 109 060 Fridericus⸗Plaketten, 11785 488 Siegrunen und 14 403 842 Narziſſen verkauft. Der Weg nach Madrid frei? Erbitterte Kämpfe an der Toledofront- Neue Verſtärkungen aus Marokko (Funkmeldung der NM.) E Paris, 7. Oktober. Der Sender La Coruna teilt um 1 Uhr früh mit, daß die nationalen Truppen an der Nordfront ſämt⸗ liche ihnen geſteckten Ziele erreicht hätten. An der Front von Toledo ſei durch einen blutigen Sieg über die Roten der Weg nach Madrid frei geworden Eine Reihe ſtrategiſch wichtiger Punkte ſei bei Aubruch der Nacht beſetzt worden. Die Roten zögen ſich in größter Unordnung zurück. Sie hätten Hunderte von Toten zu beklagen. Das erbeutete Kriegs⸗ material ſei unüberſehbar. Die Truppentransvorte gus Marokko nach Süd⸗ ſpanien wurden fortgeſetzt. Bisher ſeien 1600 0 Mann e för dert worden, Kriegsſchiffe der Nationaliſten ſicherten die Transporte. Vomben auf Madrids Bahnhöfe (Funkmeldung der N M.) ++ Paris, 7. Oktober. Die Sender Teneriffa und Valladolid berichten, daß nationale Flugzeuge erneut Madrid überflogen und die Bahnhöfe, Kaſernen uſw. mit Bomben be⸗ legt haben. Gleichzeitig wurden Tauſende von Auf⸗ rufen an die Bevölkerung abgeworfen. Dieſe be⸗ ginne, nach den gleichen Meldungen, die Hauptſtadt zu räumen. Die Arbeiterverbände ſtellen Freigeleit⸗ ſcheine für ſolche Bewohner aus, die für die Vertei⸗ digung der Stadt nicht mehr in Frage kommen. Kleinkrieg bei Toledo — Toledo, 7. Oktober.(U..) Den ganzen geſtrigen Tag über waren die faſchi⸗ ſtiſchen Milizen, unterſtützt von Marokkanern und Fremdenlegionären, damit beſchäftigt, die Umge⸗ bung Toledos von Regierungsanhängern zu ſäu⸗ bern, die ſich nach den vergeblichen Gegenangriffen der Regierungsſtreitkräfte am Samstag und Sonntag dort noch gehalten hatten. Die Regierungs⸗ abteilungen leiſteten verzweifelten Widerſt and; ſie hatten ſich hinter Bäumen, Scheunen, Bauernhäu⸗ ſern oder Heuhaufen verſteckt und richteten von da aus lebhaftes Abwehrfeuer auf die vorrückenden Na⸗ tionaliſten. Aber ihr Widerſtand war vergebens; ſie mußten ſchließlich das Feld räumen. Merkwürdigerweiſe griffen in die Kämpfe des Montag weder auf nationaliſtiſcher noch auf Regie⸗ rungsſeite Flugzeuge ein. Vermutlich iſt dies zurück⸗ zuführen auf die unmittelbar vorher eingetretenen, erſten ergiebigen Herbſtregenfälle, die etwa 18 Stunden lang ununterbrochen niederrauſchten und die meiſten Flugplätze Mittelſpaniens unbrauchbar gemacht haben. Die Flüſſe der Umgebung Madrids und Toledos, unter ihnen auch der in den Tagen vor der Einnahme Toledos heiß umkämpfte Guadar⸗ rama⸗Fluß, ſind hoch angeſchwollen; die von den Nationaliſten an Stelle der zerſtörten Steinbrücke errichtete hölzerne Notbrücke über den Guadarrama hat aber dem Anprall des Hochwaſſers bisher ſtand⸗ gehalten. Die Belagerung von Oviedo — Madrid, 7. Oktober.(U..) Nach den letzten, zuverläſſigen Berichten iſt Ovie⸗ do noch immer in den Händen der natio⸗ naliſtiſchen Beſatzung unter Oberſt Aranda, der inzwiſchen von Franco zum General befördert wurde. Im Norden der Stadt ſind heftige Kämpfe im Gauge. 15 000 aſturiſche Bergarbeiter, die mit Dynamitbomben und Handgranaten immer wieder verſuchen, ſich den Weg in die Altſtadt zu bahnen, werden von den Nationaliſten, die ſich in der Bank von Spanien und im Abgeordnetenhaus verſchanzt haben, erfolgreich zurückgeſchlagen. Heftige Stra⸗ ßenkämpfe ſind in den nördlichen Stadtteilen im Gange. Faſt in jedem Hauſe haben die Truppen in Stellung gebracht, mit denen ſie den angreifenden aſturiſchen Berg⸗ arbeitern ſchwere Verluſte beibringen. Oviedo mit großer Spannung. In Volksfrontkreiſen In Madrid beobachtet man die Ereigniſſe in hat man das Gefühl, daß ein Sieg bei Oviedo jetzt dringend nötig wäre, um die Moral der Truppen, die durch die Erfolge der Nationaliſten erheblich ge⸗ ſchwunden iſt, zu ſtärken. Bezeichnend iſt der Be⸗ fehl des Madrider Kriegsminiſteriums an den Füh⸗ rer der aſturiſchen Belagerer von Oviedo, Gonzales Pena,„alle Berichte über die Lage in Oviedo mit größter Vorſicht abzufaſſen und einen Sieg nur dann zu melden, wenn die Einnahme der Stadt zweifels⸗ frei feſtſtehe“. Bomben in die Siegesfeier (Europadienſt der United⸗Preß ß — An der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze, 6. Okt. Die Siegesfeier, die die nationalen Kolonnen Molas, die an der Einnahme Jruns und Fuenterra⸗ bias beteiligt waren, geſtern zuſammen mit der Zi⸗ vilbevölkerung dieſer beiden Städte auf dem großen Fußballplatz der Stadt, der dicht am linken Ufer der⸗ Bidaſſoa gelegen iſt, veranſtalteten, wurde über⸗ raſchend durch einen feindlichen An⸗ griff aus der Luft und von der Seeſeite her ge⸗ ſtört. Kurz nach Anbruch der Morgendämmerung er⸗ ſchienen über Irun und Fuenterrabia feindliche Bombenflieger, die mehrere Bomben abwarfen. Da⸗ nach drehten zwei Regierungskreuzer, die in Bilbao stationiert ſind, vor der Küſte bei und begannen Irun heftig zu beſchießen. Das Artillerie⸗ feuer der feindlichen Kriegsſchifſe wurde erſt am Spätnachmittag eingeſtellt. Die nationalen Truppen, die noch in Irun liegen, verſuchten die gegneriſchen Flugzeuge abzuſchießen. Ehe aber die Flugabwehrgeſchütze in Stellung ge⸗ bracht und ausgerichtet waren, hatten die roten Ma⸗ ſchinen ſchon abgedreht und waren verſchwunden Eine Bombe ſchlug in der Nähe der Eiſenbahnſtation von Jrun ein, nur wenige Meter von der Grenze entfernt. Großer Sachſchaden iſt aber nicht angerich⸗ tet worden. Die Siegesparade begann in feierlichem Rahmen auf dem Fußballplatz, der in reichem Flaggenſchmuck prangte; vorwiegend ſah man die rotgoldenen Kar⸗ liſtenfahnen. Tauſende von Menſchen, karliſtiſche Freiwillige mit ihren leuchtend roten Baretten, Frauen und Kinder wohnten der feierlichen Meſſe bei, die hier unter freiem Himmel von Monſignore 11 dem Biſchof von Valladolid, zelebriert wurde. Nach der Meſſe marſchierte eine Kolonne„Raque⸗ tes“(ein unüberſetzbares Wort, das die Spanier be⸗ zeichnet, die für die Erhaltung der nationalen und kirchlichen Tradition eintreten) bis an den Bidaſſog und grüßte mit dem faſchiſtiſchen Gruß nach dem nur 50 Meter entfernten Frankreich hinüber. Als plötz⸗ lich die Motore von Flugzeugen zu hören waxen, glaubten die Feiernden, es handele ſich um nationa⸗ liſtiſche Flugzeuge aus Burgos und winkten mit kleinen Karliſtenfähnchen zu ihnen hinauf, Erſt als die erſte Bombe krachend in ilrer Nähe einſchlug, erkannten ſie die Gefahr und ſuchten Deckung. Auch andere Städte an der Nordweſtküſte Spaniens bil⸗ deten heute das Ziel feindlicher Flieger. So wur⸗ den Coruna, Paſajes und nationaliſtiſche Stellungen vor Bilbao bombardiert. ———82.—— 228—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Polttit; Dr. Alots Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung. Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil! Dr. Friß Bode Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes Sport Willy Miiller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchä 5 Mitteilungen. Jakob Faude ſämtlich in Mannheim 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Friz Bode& Co., Manndelm R 1,-6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, hd Sentaſtraße 55 D. ⸗A. IX. 1988. Mittagauflage der Ausgabe& u. Ausgabe 8 20 8927 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 0485 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beltrüge keine wewähr ⸗MNückſendung nur bel ückporto Auch 32 451 1 — ing des letzten WOW f Diesmal muß es noch beſſer werden!— Eine Milliardenleiſtung nationaler Solidarität Pi Ein ſchaut, Preſſe Zeitun reden lens, s. Spiege gen un Meinut die der kennzei Zeitung geſchehe einem k geht, ol nehmen der Sp Wiſſenſ wird di Mar Zeitgeſe Jahr la geſchim! Weil ſie ſo, wie Höhepu ſchehens uns iſt ſpiel zu täglich darum weil wi ſeres F. geworde Deutſch! men un im groß ein Bill Das f Der Ve Augenb! ſchehens fängt. will. 2 Geſicht Die reck ö wie jed. ſtimmt 1 Das Buch: 2 tung 1 Grundla 5 Schaffen perſönlit nicht ker des Leb wäre es Kräfte, allen di Fortſchr. unterrich will, mi gaben ve hier iſt der lebe entbehre Wie har, oh Ideen d dem Leb füllt ſei Zeitung bensk f werden 1 e 5 Mittwoch, 7. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 488 mn ̃ Mannheim, 7. Oktober. Pulsſchlag unſeres Lebens Eine Zeitung iſt wie ein Spiegel. Wer hinein⸗ ſchaut, findet ſich ſelbſt. Ein Volk, das in ſeiner Preſſe nicht den Pulsſchlag ſeines Lebens ſpürt, deſſen Zeitungen ſind nicht ſein Sprecher zur Welt, denn ſie reden nicht die Sprache ſeines Herzens, ſeines Wol⸗ lens, ſeines Denkens. Eine rechte Zeitung iſt der Spiegel ihrer Leſer. Was die Leſer bewegt, an Sor⸗ gen und an Freuden, an Nachrichtenhunger und an Meinungsbildung, an Wiſſensdurſt in allen Fragen, die der Tag beſtimmt oder die eine ganze Epoche kennzeichnen, das alles findet der Leſer in ſeiner Zeitung. Ob das nun die große Politik iſt, das Wel! geſchehen, ob es um die Winder der Technik oder, in einem höheren Sinn, um das Wunder des Lebens geht, ob der Künſtler oder der Gelehrte das Wort nehmen oder die Kritiker, ob die Rekordleiſtungen der Sportler oder die zähe Forſchungsarbeit der Wiſſenſchaft zu verfolgen iſt— immer ſoll und immer wird die Zeitung der Mittler ſein. Man denke ſich die Zeitung fort aus unſerem Zeitgeſchehen! Einen Tag lang, eine Woche lang, ein Jahr lang. Dieſelbe Zeitung, auf die man manchmal geſchimpft hat, weil..— ja, warum eigentlich? Weil ſie einem das wahre Geſicht zeigte! Denn genau ſo, wie die Welt ſich in der Zeitung ſpiegelt, mit den Höhepunkten und mit den Tiefpunkten alles Ge⸗ ſchehens, genau ſo iſt die Welt. Und die Welt um uns iſt ſo, wie wir ſelbſt ſind. Weil— um ein Bei⸗ ſpiel zu nennen— in Spanien Moskaus Sendlinge täglich Hunderte hinſchlachten und hinſchlachten laſſen, darum iſt Spaniens Geſicht heute ſo blutig. Und weil wir deutſchen unter der oroͤnenden Zucht un⸗ ſeres Führers ein Volk der Stärke und des Willens geworden ſind, darum zeigt uns das Geſchehen in Deutſchland, wie wir es mit eigenen Augen im Rah⸗ men unseres Erlebniskreiſes ſehen, und wie wir es im großen täglich in unſeren Zeitungen nacherleben, ein Bild der Kraft und des Aufbaus. Das unterſcheidet die Zeitung vom Lautſprecher: Der Lautſprecher vermittelt unnachahmlich einen Augenblickseindruck, läßt unſer Ohr Zeuge des Ge⸗ ſchehens werden, das ein Mikrofon irgendwo ein⸗ fängt. Der Lautſprecher fotografiert, wenn man ſo will. Die Zeitung— und hier liegt ihr geiſtiges Geſicht ganz offen— iſt der nachſchaffende Künſtler. Die rechte Zeitung iſt ein Kunſtwerkk in ſich, das, wie jedes Kunſtwerk, nur vom Geiſtigen her be⸗ ſtimmt werden kann. 5 Das aber unterſcheidet die Zeitung wieder vom Buch: Das Buch belehrt oder unterhält, die Zei⸗ tung unterrichtet, gibt täglich aufs neue die Grundlage für unſer Wiſſen um all die Dinge, die uns angehen müſſen, weil ſie die Dinge unſeres Le⸗ bens ſind. Denn was wir in unſerer Zeitung leſen über das wirtſchaftliche, geiſtige und künſtleriſche Schaffen unſeres Volkes und unſerer Zeit, geht uns perſönlich an. Es nicht wiſſen es überhaupt nicht kennen, heißt arm bleiben an den Gütern des Lebens, die in unſere Hand gegeben ſind. Wie wäre es denkbar, daß heute der Motor und ſeine Kräfte, daß das Wunder der Technik ſchlechthin uns allen dienſtbar iſt, ohne daß wir täglich von den Fortſchritten dieſes Gebietes durch unſere Zeitung Unterrichtet würden? Wer im Tageskampf beſtehen Will, muß, jeder auf ſeinem Gebiet, mit den Auf⸗ gaben vertraut ſein, die dieſer Tageskampf ſtellt. Und hier iſt die Zeitung in ihrer ganzen Vielgeſtaltigkeit der lebensnotwendige Helfer, der nicht mehr zu entbehren iſt. Wie wäre die Neuwerdung unſeres Volkes denk⸗ har, ohne daß die deutſchen Zeitungen Träger der Ideen des Führers ſind? Wie könnten wir alle von dem Lebenskampf unſeres Volkes bis ins Letzte er⸗ füllt ſein, ohne daß wir nicht täglich aus unſerer Zeitung darüber unterrichtet würden, wie dieſer Le⸗ benskampf der deutſchen Nation geführt werden muß, damit wir ihn beſtehen können? Gute Leistungen der Bahnfeuerwehr Hauptübung auf dem Rangierbahnhof Nachdem die Freiwilligen Feuerwehren der Vor⸗ orte und am Montag auch das Stadtbataillon ihre diesjährigen Abſchlußübungen hinter ſich gebracht hatten, war geſtern die Freiwillige Bahn feuer⸗ wehr Mannheim⸗ Hauptbahnhof an der Reihe. Sie hielt ihre Hauptübung auf dem Gelände des alten Rangierbahnhofs an der Lindenhofſtraße ab. Außer Herren der Bahnverwaltung und befreun⸗ deter Wehren waren Regierungsrat Schüffner in Vertretung des Polizeipräſidenten und Oberbaurat Mikus erſchienen. Wehrführer Hupfer läßt ſeine Wehrmänner an⸗ treten— eine recht ſtattliche Zahl erfahrener Män⸗ ner, zumeiſt aus den Betriebswerkſtätten ſtammend, oͤie vielfach ſchon ſeit Jahrzehnten aktiv für die Feuerwehrſache tätig ſind, wie überhaupt die Bahn⸗ feuerwehr eine der älteſten Wehren Mannheims iſt. Im Jahre 1876 gegründet, kann ſie auf ein nunmehr 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Wie immer wird mit Formaldienſt angefan⸗ gen. Leibesübungen ſchließen ſich an und dann folgt beſonders ausgiebig Geräteexperzieren, alles fix und wendig durchgeführt; denn bei einem Brand im Bahngelände kommt es ja beſonders auf Schnel⸗ ligkeit an. Eine reſpektable Leiſtung vollbrachten die Wehrmänner mit der ausgedehnten Angriffsübung Für ſie wurde angenommen, daß im Wohnhaus neben dem Aufnahmegebäude des alten Rangier⸗ bahnhofes ein Brand ausgebrochen iſt. Das Trep⸗ penhaus, das in der Nähe des Brandherdes liegt, iſt nicht mehr begehbar. Kinder, die im Obergeſchoß ſchlafen, vermögen ſich daher nicht mehr zu retten und überdies droht das Feuer auf die Nachbarhäu⸗ ſer überzugreifen. Eine Lafettenſpritze rückt an, ſchnell ſind zwei Druck⸗ und Frei Zubringerleitungen gelegt, ein Zubringer wird über den Bahnkörper zu einer Lokomotive geführt, ſo daß alſo das Feuer all⸗ ſeitig angegriffen werden kann. Während der Löſch⸗ zug dieſe Arbeiten ausführt und ſpäter auch eine Spritzprobe macht, hat ein zweiter Zug bereits eine Der Führer ſprach Gemeinſchaftsempfang in Mannheim Geſtern abend eröffnete der Führer mit einer Rede das Winterhilfswerk. Jeder empfand es als eine ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht, an den Ge⸗ meinſchaftsempfängen teilzunehmen, die von der Partei veranſtaltet wurden. In hellen Scha⸗ ren kamen die Mannheimer herbeigeſtrömt, den Führer zu hören. Zu Hunderten verſammelte man ſich in der„Liedertafel“, dem„Kolpinghaus“, der „Harmonie“, wo teilweiſe ſchon lange vor Beginn der Uebertragung eine dichte Fülle herrſchte. Selbſtverſtändlich hatten ſich auch die Gaſtſtätten und Cafés auf die Uebertragung eingerichtet. Es gab kaum ein Lokal, in dem keine Lautſprecher zur Aufſtellung gekommen waren. Auch Radisogeſchäfte Dichterabend Aune Marie Koeppen Anne Marie Koeppen lieſt heute Mittwoch, 7. Oktober, abends.15 Uhr, im Muſenſaal des Roſengartenus im Rahmen der 5 Dichter⸗ abende, die die NS⸗Kulturgemeinde in dieſem Winterhalbjahr veranſtaltet hatten es ſich nicht nehmen laſſen, ihre Lautſprecher einzuſchalten, vor denen ſich bald zahlreiche Vor⸗ übergehende anſammelten. Auch draußen im Wein⸗ dorf in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen wurde mit dem frohen Trubel gewartet, bis die Uebertragung be⸗ endet war. Die Stimme des Führers findet wie immer ſchnell den Weg zu den Herzen, weckt Begeiſterung und Zuſtimmung, beſonders als er das Verhalten der ewigen Spießer und der Leute mit dem„Lippen⸗ bekenntnis“ einer herzerfriſchenden Kritik unterzieht. Und als er mit den Worten endet:„Ich erwarte von jedem Deutſchen, der Anſtand und Charakter hat, daß er in dieſer Kolonne mitmarſchiert!“— da bricht auch in den Mannheimer Gemeinſchaftsempfängen die Zuſtimmung der Tauſende hervor, da weiß man: mechaniſche Leiter an das brennende Haus herange⸗ bracht. Ueber ihre ſchwankenden Sproſſen ſteigen Wehrmänner mit Gasmasken in das Obergeſchoß und beginnen mit der Rettung der Kinder. Das mag recht luſtig ausgeſehen haben; wenig⸗ ſtens freute ſich eine Gruppe von Eiſenbahnerkindern mächtig, als ſie von unten zur Leiter emporblickten und ihre Spielgefährten ſorgſam angeſeilt unter der unterſtützenden Führung eines Wehrmannes die Leiter herabklettern ſahen. Aber„zum Spaß“ er⸗ folgte das natürlich nicht. Die Retter faßten ihre Aufgabe jedenfalls mit dem notwendigen Ernſt auf und ihrem vereinten Bemühen war es bald gelun⸗ gen, die angenommene Gefahr zu beſeitigen. Mit Genugtuung kann Oberbaurat Mikus in ſeiner kritiſchen Betrachtung feſtſtellen, daß die Leiſtungen gegenüber dem Vorjahr geſtiegen ſind. Formaldienſt und Freiübungen ſeien beſſer geweſen; auch die Aelteren haben ſich nicht geſcheut, dabei tüch⸗ tig mitzumachen. Die Geſchwindigkeitsübungen haben geklappt und Vertrautheit mit den Geräten gezeigt, und wenn bei der Angriffsübung noch ein⸗ zelne Mängel waren, ſo laſſen ſie ſich durch weitere Arbeit ausmerzen. Im Anſchluß an die Uebung trafen ſich die Ka⸗ meraden zu einem gemütlichen Beiſammenſein in der„Reichsbahngaſtſtätte“ neben dem Suezkanal. Im Verlaufe des anregungsreichen Abends wandte ſich Wehrführer Hupfer nach begrüßenden Worten an ſeine Wehrmänner und dankte ihnen für all die Jopferbereite Arbeit, die ſie im Dienſte der Bahn⸗ feuerwehr geleiſtet haben und auch in Zukunft leiſten werden. Nach dieſer Uebung ſtehen nun nur noch die Hauptübungen einiger Fabrikwehren aus— dann tritt die innere Schulungsarbeit wieder in ihre Rechte, die im Hinblick auf die Betrauung mit feuer polizeilichen Aufgaben künftig mit be⸗ ſonderem Eifer betrieben werden wird. i —1— der Appell des Führers an den Opferſinn der deut⸗ ſchen Menſchen wird die Nation noch feſter als bis⸗ her zu nationalſozialiſtiſcher Tatgemeinſchaft zuſam⸗ menſchweißen! Zwei Tage Weinfeſt „Blauer Montag“—„Froher Dienstag“ Nach dem überfüllten Samstag und dem „Manöverball“⸗Sonntag brachte der„blaue Montag“ verſtändlicherweiſe einen etwas ruhigeren Betrieb. Das heißt: dieſer Hinweis bezieht ſich nur auf den Beſuch, der etwas ſchwächer ausfiel. Dafür war die Stimmung um ſo beſſer, wozu vor allem das Pro⸗ gramm beitrug. Um unſere Mannheimer Lauten⸗ ſängerin Elſe Wagner verſtärkt, die manch heiteres Liedlein beiſteuerte, errang ſich die Künſtlergemein⸗ ſchaft wiederum den vollen Beifall der Weindorf⸗ beſucher. Der Dienstag abend, den wir für uns ſelbſt „frohen“ Diensag getauft haben, ſah die Kamerad⸗ ſchaften des Reichskriegerbundes, des NS gi ſowie die Jäger und Schützen in der Rhein⸗Neckar⸗Halle. Anfänglich war ja der Zuſtrom nicht ganz ſo lebhaft. Viele warteten die Führerrede in der Stadt ab; aber nach ihrem Schluß füllte ſich das Weindorf zu⸗ ſehends und bald war alles verſammelt, was ſchon in den Vorjahren die Vorzüge des Mannheimer Weinfeſtes im Kreiſe der Kameraden ſchätzengelernt hatte. Selbſtverſtändlich wurde das volle Programm ab⸗ gewickelt. Und nicht nur das. Als beſondere Ueber⸗ raſchung erſchien das Kinderballett von Betty Sauter, das ſich mit ſeinen reizenden Trachten⸗ tänzen in die Herzen der Beſucher hineintanzte.— Und dann der Kunze! Er hatte es ſich geſtern ernſthaft vorgenommen, die Weindorfbeſucher„auf den Kopf“ zu ſtellen. Das iſt ihm in Gemeinſchaft mit Schröder⸗Bratz'!„Schunkellied“ ziemlich reſt⸗ los gelungen. Kein Wunder: Jäger und Schützen, Krieger und Kraftfahrer ſind ja dafür bekannt, daß ſie erhebliche Portionen Humor und geſangskräftige Stimmen haben. Sie machten eifrig mit. Es gab beträchtliche Stimmungswellen, und beſonders der wigshafen Weinbrunnen fand viele Liebhaber, die den Patenwein in ihr Herz geſchloſſen hatten. Sollen wir noch betonen, daß man bis zur Poligei⸗ ſtumde„eiſern“ aushielt? Der SA- Sporttag SA⸗Sportabzeichenträger im Stadion —1— Ueber das SA⸗Sportfeſt am kommenden Sonntag iſt noch zu berichten, daß der Appell der S A⸗ Sportabzeichenträger nicht in der Rhein⸗ Neckar⸗Halle, ſondern 13.45 Uhr im Stadion ſelbſt ſtattfindet. Im Anſchluß an die allgemeine An⸗ ſprache des Führers der Brigade, Oberführer v. Haldenwang, ſpricht Gruppenführer LTuyke n. Die Werbekonzerte der Muſikzüge wurden zeitlich ſo verlegt, daß 11.30—12.30 Uhr am Sonntag am Waſſerturm, auf dem Marktplatz und in Lud⸗ geſpielt wird. Die Konzerte am Sams⸗ tag bleiben wie vorgeſehen für die Zeit zwiſchen 17 und 18 Uhr. Das Programm ſelber bleibt mit ſeinen Mannſchaftskämpfen, Spielen, Vorführungen und Staffelläufen. Eine Reihe von volksſport⸗ lichen Wettkämpfen, die vom Sportamt der NSG „Kraft oͤurch Freude“ veranſtaltet werden, treten aber noch hinzu, und man wird an dieſen z. T. hu⸗ morxriſtiſchen Vorführungen wie„Bockſprung⸗ ſtaffel“,„Tauziehen“,„Pendelſtaffel mit Medizin⸗ bällen“ uſw. ſeine große Freude haben können. Das Motto des Tages aber bleibt„SA zeigt, was ſie kann“. * Ihren 65. Geburtstag feiert am Mittwoch, dem 7. Oktober, Frau Thereſe Welker geb. Spe⸗ ner, Augartenſtr. 61, in körperlicher und geiſtiger Friſche.— Eine langjährige Bezieherin unſerer Zeitung, Frau Mathilde Servos, O 8, 19, begeht heute in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 85. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch für noch lange Jahre eines ſchönen Lebensabends. „Quer über'n Damm— macht eine Markl“ ſagte der Schupo zu Herrn Haſe, der, noch ganz verſtört, vom Fußballplatz nach Hauſe ſchlich.„Nanu, nanul! warf Haſe ſtotternd ein,„wieſo denn?“— Doch damit kam er an den Falſchen:„Dumm tun gilt nicht“, mußte er hören,„ſie war doch groß und breit veröffentlicht, die neue Verkehrs⸗Ordnung!“ Sein Name iſt Haſe, er weiß von nichts, und alſo muß er nun blechen Tja— hätte er Zeitung geleſen! Wer ohne Zeitung auszukommen glaubt, wird dümmer, als die Polizei erlaubt! FFF hr Geld hat seinen Wert verdoppelt OPELVYTTP OLYMPIA Für eine Summe, die sonst nur für ausge- sprochene Kleinwagen reichte · bekom- men Sie heute den OPEL OTT OLYMPIA, einen nervigen Wagen, der beispiellose Vorzüge bietet. 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Oktober 1936 Weißkohl mit Hammelfleiſch und Kartoffeln % Pfund Hammelfleiſch, 3 Pfund Weißkohl, 2 Pfund Kartoffeln, 1 mittelgroße Zwiebel, 1 Eß⸗ löffel Fett, 1 Eßlöffel Mehl, 7 Liter Fleiſchbrühe, etwas Kümmel und Salz. Das Fleiſch waſchen, abtrocknen, in kleine Stücke ſchneiden, die Butter oder das Fett heißmachen, das Fleiſch darin auf allen Seiten braun braten, die fein⸗ gehackte Zwiebel dazugeben, das Mehl darüber⸗ ſtreuen, unter Umrühren hellgelb andünſten laſſen, mit 1% Liter kochendem Waſſer und der Fleiſchbrühe übergießen und zum Kochen bringen. Dann den ge⸗ putzten, kleingeſchnittenen Weißkohl ſowie die ge⸗ ſchälten, in kleine Würfel geſchnittenen Kartoffeln nebſt etwas Kümmel zum Fleiſch geben, durchrühren und alles zuſammen garkochen laſſen. Vor dem An⸗ richten nach Salz abſchmecken. Die Konlen des WH W Die Preſſeſtelle der Gauführung des WW teilt mit: Zahlreiche telephomiſche Anfragen bei der Gau⸗ führung des Winterhilfswerkes 1936/37 veranlaſſen die Gauführung zur Vermeidung weiterer zeitrau⸗ bender Anfragen, nachſtehend die Konten für die Markl-, Kosmos-, Spranger- Baukasten Spez. techn. Spielwaren 8116 Slelwarenhaus Carl Romes gatnaus Geld⸗, Kontenabzugs⸗ und Ueberweiſungsſpenden für das Winterhilfswerk Gau Baden bekanntzu⸗ geben: Poſtſcheckkonto: Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes, Gauführung Baden, Karlsruhe Nr. 360. Bankkonten: Städtiſche Sparkaſſe Karlsruhe Nr. 3599, Badiſche Bank Karlsruhe Nr. 6268, Bank“ der deutſchen Arbeit Karlsruhe Nr. 61, Dresdner Bank Filiale Karlsruhe. Wann werden ſie fertig ſein? Die neuen Sendertume in der Ortskrankenkaſſe Schalldichtung mit Schlackenwolle— Leberall werden die neueſten Erfahrungen verwertet In den oberen Stockwerken der Ortskrankenkaſſe, da haben die Maurer, die Schreiner und Tüncher zu tun. Da ſteht allerlei auf dem Flur herum, was Überaus techniſch und merkwürdig ausſieht. Es war ja immer was los da oben, wenn man in den letzten Monaten mal eben hinauflugte, aber jetzt geht man offenbar mit ganzer Kraft daran und will im rech⸗ ten Augenblick fertig werden. Aber da liegt ſo ein merkwürdiges watte⸗ oder baumwollähnliches Produkt auf der oberen Treppe herum. Flocken von künſtlichem Weihnachtsſchnee ſtreuen ſie hier noch nicht? Was mag das ſein? Ein Mann in weißem Kittel, der da gerade herumbaſtelt, gibt Auskunft. Das iſt Schlacken wolle, aus Thomasſchlacke, dem bekannten Düngemittel,— das aus den Hochöfen ſo nebenbei herausfällt,— ge⸗ wonnen, und das Wichtigſte an der ganzen Schalldichtungsarbeit. Dieſe Watte wird hier überall in kleinen Käſten aus Furnierholz an die Wand genagelt, 5 bis 6 Ztm. dick, die einzelnen Käſten nicht viel größer als eine beſſere Zigarren. ſchachtel. Dieſe Käſten haben vielfach mittendrin eine Reihe von Schnitten, kaum Millimeter dick her⸗ ausgeſägt, und an einzelnen Wänden des Vorführ⸗ raumes macht ſich das vecht pompös, wenn Hieſe Zi⸗ garvenſchachteln mit Lüftung übereinandergenagelt ausſehen wie Säulen, die die Decke halten ſollen. Das iſt übrigens nur an einzelnen Wänden ſo, die dafür den rauhen ſogenannten Wurm⸗ oder Raupenverputz überall ſehen laſſen. Offenbar um den Schall zu brechen und aufzufangen und ihn nicht glatt zurückzuwerfen. Sieht übrigens hübſch aus und wäve auch für Privathäuſer zu emp⸗ fehlen, die ſich einen beſonderen Rundfunkempfang wünſchen. Aber vor dem Staubanſatz würden ſich wohl die Hausfrauen bekreuzigen! Nirgendwo eine feſte Regel für den Laien zu entdecken. Hier ſind die Schlackenwolleſchachteln wie⸗ der ohne dieſen Geigenkaſtenſchnitt, öͤort wird die Wolle nicht ſo hineingeſtopft, ſondern in Kiſſen ver⸗ ſtaut, und drüben werden die Bretter ſogar glatt auf die Wand genagelt. Irgendwo in der Ecke liegen ſogar lange Würſte mit Schlackenwolle gefüllt herum. „Wozu ſind denn die gut?“ fragen wir den Meiſter, der oa gerade Nagel auf Nagel ins Holz ſetzt.„Ach, oͤie Werſcht do? Die kenne mir nit brauche, die werde widder noch Berlin'ſchickt. Die freſſe' mir in Mannem nit!“ „Aber was iſt mit oem Boden, iſt der auch iſo⸗ liert?“ Natürlich iſt er. Er ruht, ſo feſt und hart er ſich zunächſt anfühlt, auf lauter Kokosmatten, und iſt alſo vollkommen vom übrigen Gebäude getrennt, ein ſchwimmender Boden ſozuſagen. Rückgang der Arbeitsloſigkeit * Heidelberg, 6. Okt. Die Zahl der Arbeitsloſen, die im Bezirk des Apbeitsamts Heidelberg im Monat Auguſt zum erſten Male in dieſem Jahr eine leichte Zunahme erfahren hatte, iſt im September erneut zurückgegangen und hat mit insgeſamt 5280(im Vor⸗ jahr 9331) den bisher tiefſten Stand erreicht. Von dieſen 5280 Arbeitsloſen entfallen auf die Stadt Hei⸗ delberg 2773, den Bezirk Wiesloch 1249, den Bezirk Heidelberg 1052, den Bezirk Sinsheim 176, die heſ⸗ ſiſchen Gemeinden 40. Die bei der Reichsautobahn freigewordenen Kräfte— im Auguſt noch 775 Mann — konnten reſtlos bei anderen Arbeiten unterge⸗ bracht werden. Neue Wohnungen in Heidelberg Nach den Feſtſtellungen der ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Abteilung wurden im dritten Vierteljahr 1936 in Hei⸗ delberg insgeſamt 45 neuer baute Wohn häu⸗ ſer bezugsfertig und baupolizeilich abgenommen; da⸗ von waren 10 Einfamilienhäuſer, 18 Neubauten haben je zwei Wohnungen, 10 Neubauten je drei Wohnun⸗ gen, 3 Neubauten je vier Wohnungen, 2 Neubauten je ſechs Wohnungen und 2 Neubauten je 8 Wohnun⸗ gen. Außerdem wurden durch Um⸗ und Aufbau 11 Wohnungen neu exſtellt, ſodaß alſo ein Geſamtzu⸗ gang von 127 Wohnungen mit zuſammen 557 Wohn⸗ räumen zu verzeichnen iſt. Warnung vor dem Zuzug Hilfsbedürftiger nach Heidelberg! Durch Verordnung des Miniſteriums des Innern wurde Heidelberg als Notſtandsge⸗ meinde erklärt. Neu zuziehende hilfsbedürftige Perſonen und Familien können daher vom Wohl⸗ fahrtsamt keine Unterſtützung in offener Für⸗ ſorge erhalten. Hilfsbedürflige Perſonen müſſen vor dem Zuzug nach Heidelberg dringend gewarnt werden. Die täglichen Verkehrsunfälle. Beim Ueberque⸗ ren der Rohrbacher Straße lief am Montag ein Mann in die Fahrbahn eines Motorradfahrers, wo⸗ bei er zu Boden geworfen und am rechten Arm ver⸗ letzt wurde. Er mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Motorradfahrer erlitt eine Verletzung im Geſicht.— Ein Perſonenkraftwagen, der beim Anfahren vor einem Hauſe in der Brücken⸗ ſtraße zu weit nach links auf die Fahrbahn geriet, wurde am Montag von einem in gleicher Richtung fahrenden Straßenbahn wagen von hinten angefahren. Der Perſonenkraftwagen wurde erheblich beſchädigt. Vom Wohlfahrts⸗ und Jugendamt. Beim Wohl⸗ ſahrts⸗ und Jugendamt Heidelberg ſtanden am 30. September 1936 704(Vorwoche 719) Wochlfahrtser⸗ werbsloſe— arbeitsfähige Perſonen— in offener Fürſorge. Am gleichen Tag ſtanden in Arbeit: Für⸗ ſorgearbeiter 62(61), Notſtandsarbeiter 299(285), Gemeinſchaftsdienſt 301(315). Bei Maßnahmen der Stadt ſind untergebra⸗ beitsdienſtpflichtige 163 (163). Heidelberger Veranſtaltungen g Heute Städtiſches Theater:„Adrienne“, Operette von Walter W. Götze(St.⸗Pl. Miete D 3, Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. Duette⸗ und Lieder⸗Abend im Ballſaal der Stadthalle, 20 Uhr. Mitwirkende: Hilde Gammersbach(Sopran), Ge⸗ rard van den Arend(Bariton). Am Flügel: Kapellmeiſter Dr. E. Cremer(Mannheim). Aus den Kinos: Odeon:„Das Frauenparadies“. Gloria und Schloß: „Stärker als Paragraphen“.— Kammer:„Der verkannte Lebemann“.— Capitol:„Ave Mario“. lic ai Eduigeliaſen Aus Ludwigshaſens Anterhaltungs- ſtätten Adi Walz gaſtiert im„Hieſ'“. h. Ludwigshafen, 5. Oktober. Die rührige Leitung der Bunten Bühne des „Bayriſchen Hieſ'!“ in der Bismarckſtraße hat einen großen Schlag gewagt mit der Verpflichtung Adi Walz', eines Komikers mit Beiprogramm, der während des ganzen dritten Vierteljahrs ununter⸗ brochen an das— 1200 Beſucher faſſende— Stutt⸗ garter Familien⸗Varieté verpflichtet war. Sein Vor⸗ rat an Geiſt, Witz und Schlagfertigkeit iſt tatſächlich unerſchöpflich, und die Hörerſchaft des„Hieſ'l“ hat ſich ſeit Monaten nicht dermaßen glänzend unter⸗ halten wie im Programm der erſten Oktoberhälfte. Ausgezeichnet unterſtützt wird Adi Walz von Otto Zagler, einem Stimmungsſänger von recht ge⸗ winnenden Formen. Als„Dur und Moll“ in der Maske Pats und Patachons tun ſich die beiden zu⸗ ſammen zu höchſt ſpaßigen Geſangs⸗aparodien. Die das Trio vervollſtändigende Tänzerin iſt zur Zeit leider erkrankt; Gretel Falkenberg aus Mannheim, „klein, aber oho!“, ſucht den Ausfall durch luſtige Liedchen und Matroſenſchlager nach beſten Kräften zu erſetzen, und eine Steptänzerin rundet das Pro⸗ gramm noch weiter ab. Seinen 87. Geburtstag feierte Werkmeiſter im Ruheſtand F. Falkenau, Ludwigshafen, Bismarck⸗ ſtraße 14. Herzlichen Glückwunſch! Heutige Veranſtaltungen: Großer Saal des Städtiſchen Geſellſchaftshauſes: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Edgar Dacqus⸗München vor der NS⸗Kulturgemeinde über„Wunder zwiſchen Him⸗ mel und Erde“. Kleiner Saal des„Pfälzer Hofes“: Vorführung des Lehr⸗ films„Fußbolltechnik“. Pfalzbau⸗Kaffee: Tanz mit Kleinkunſt⸗Einlagen. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz Heimatmuſenm, Wredeſtraße 1: Lichtbilder⸗Schau vom Foto⸗ wettbewerb. Lichtſpiele: i Ufa⸗Palaſt:„Verräter“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Ave Moria“. Flammen“. Atlantik und Alhambra Munden Ufa⸗Rheingold:„Inkognito“.— Union⸗Theater: e in eim: „Maskerade“. ö Und die Decke? Die wurde beſonders eingezo⸗ gen, damit ſie auch die reckte Höhe erhalte, und zwar iſt es eine aufgehängte Rabitzdecke, an zahlloſen Eiſendrähten, die hier und da, wo feſte Träger das Ganze halten, ſchon zu ordentlichen Stangen werden. Laufſtege führen oben drüber hinweg, damit man auch jederzeit nachprüfen und ausbeſſern kann. An einer Ecke hängt ſie noch frei in der Luft, da kann man das raffinierte Netzwerk mit dem gebrannten Ton ſehen, die den Zement zuſammenhalten. Ja, was ſo alles erfunden wird! Aber die Schallabdich⸗ tung nach der Straße zu ſieht ganz ſchlicht und einfach aus: oͤrei Fenſter gut und dicht ver⸗ ſchloſſen, das ſoll genügen; und außerdem liegt man ja ſehr hoch über der Renzſtraße und dem Getute an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke.. wunderbare Ausſicht über den Luiſenpark bis weit an die Kette der Odenwaloͤberge und hinunter zum Melibokus. Aber die Entlüftung, wenn alles zu iſt. Das war doch immer ſo gräßlick unten im Schloß, wo man im Sommer ſo arg ſchwitzen mußte. Natürlich iſt auch dafür beſtens geſorgt, eigene Entlüftungs⸗ apparatur, die ſogar noch oben auf dem Dachboden weit beiſeitegeſetzt werden mußte, damit ihr Gemurr den Vortrag nicht ſtöre. Das muß man geſehen haben, friſch hinauf noch eine Treppe und geguckt. An der fraglichen Tür ſteht freilich„Otto Scheffels, Kunſtmaler,“ und drinnen ſteht er ſelber, feſte arbeitend an einem Wandbild für die Staoͤtſchänke, das die Erinnerung an den Durlacher Hof feſthalten ſoll. Der Ventilator iſt hoch aufgebaut, ein großer Holzverſchlag und nicht viel dran zu ſehen. Weidlich ſchimpft der Maler, daß er ihm das gute Licht an der Wand wegnehme. Wieder hinunter, man möchte auch mal die klei⸗ neren Zimmer beäugen; der Rundfunk be⸗ herrſcht ja hier das ganze Stockwerk. In einem Zim⸗ mer ſieht man eine merkwürdige eckig⸗ wellenförmige Decke, in einem andern klopfen ſie gerade mit gro⸗ ßer Wucht den Boden ab, der iſt zu hoch, und aller⸗ hand Diskutieren findet ſtatt wegen den vielen Lei⸗ tungen, die darunter liegen. Aber der Architekt wird bald da ſein, der muß es ja wiſſen. Da, wie wir uns gerade verdrücken wollen, geht der Chef, Dr. Eſchmann, vorbei. Was ſoll man ſagen? Man erkundigt ſich nach dem Fortgang der Arbeiten, und beide freuen wir uns, daß es bald fertig ſein wird. Was hier alles geſchieht? Tja, da kann man nichts ſagen. Die Reichsrundfunkgeſell⸗ ſchaft und ihre Bauabteilung iſt diejenige, die Patente und Erfahrungen hat und nach Maßgabe der ört⸗ lichen Verhältniſſe die Geſtaltung der Vorführungs⸗ räume oͤurchführt. Auf jeden Fall iſt alles nach den neueſten Erfahrungen errichtet, und im Laufe dieſes Monats, ſagen wir Ende dieſes Monats, werden wir fertig ſein. 1447 5 Und da kann man ſich ja nur freuen und die Hand zum frohen Wiederſehen Ende Oktober, oder ſagen wir Anfang November, reichen. Dr. Hr. Die Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung Noch ſteht ganz Deutſchland unter den gewaltigen Eindrücken des Reichsparteitags. Die Partei Deutſch⸗ lands legte vor dem deutſchen Volk und der Welt Rechenſchaft ab über die in den vergangenen Jahren geleiſtete Arbeit. Einer der ſicktbarſten Erfolge iſt auf dem Gebiet der Arbeits beſchaffung er⸗ zielt worden. Nur noch ein verhältnismäßig kleiner Teil Erwerbsloſer iſt vorhanden. Auch für dieſe Arbeit ſchaffen zu helfen, hat der Reichsſchatzmeiſter die Achte Reichslotterie für Arbeitsbeſchaf⸗ fung angeordnet. Durch die Mitarbeit und Unter⸗ ſtützung aller muß es gelingen, auch dieſer Lotterie wieder zum Erfolg zu verhelfen und damit beizutra⸗ gen zur Verwirklichung des Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms des Führers. Trauben waſchen! Wohl niemand kann ſich dem Genuß, eine Beere nach der anderen aus der vollen Traube zu zupfen und ſie langſam zwiſchen Zunge und Gaumen zu zerdrücken, verſchließen. Die köſtliche Weinzeit iſt wieder gekommen, goldgelb oder dunkelblau leuch⸗ ten die Beeren auf, und jeder greift zu. Aber eine kleine Regel ſollte ſtets befolgt werden, ehe man ſich an das genießeriſche Schlecken macht: die Trau⸗ ben müſſen abgewaſchen werden. Im Laufe des Sommers hat der Winzer ſeine Rebſtöcke ein⸗ oder mehrere Male mit chemiſchen Mitteln gegen allerhand Feinde beſtäubt oder beſpritzt. Dieſe Che⸗ mikalien, die die Beeren zwar haltbar und geſund machen, können aber unter Umſtänden dem menſch⸗ lichen Organismus ſchaden. Und es wäre doch ſchade, wenn dem Genuß eine Krankheit folgen würde. Alſo: zuerſt ins Waſſer mit den Trauben, dann kann man ſie unbeſorgt eſſen. „Gewerbegehilfinnen“ Die Abſicht des Reichsſtandes des deulſchen Hand⸗ werks, die Ausbildung und Prüfung der in den La⸗ dengeſchäften des Handwerks tätigen Hilfskräfte im Reich einheitlich zu regeln, hat Ver⸗ handlungen mit dem Einzelhandel notwendig ge⸗ macht, der für die Verkäufer und Verkäuferinnen gleichfalls die Regelung der Ausbildung und Prü⸗ fung betreibt. Dieſe Verhandlungen zwiſchen Hand⸗ werk und Handel haben jetzt zu einer Verſtändigung geführt. Seit längerer Zeit ſtand im Handwerk feſt, daß die Bezeichnung„Verkäuferin“ nicht geeignet für die Gehilfin des Handwerkers iſt. Das Wort „Verkäuferin“ entſpricht nicht dem Ausbildungsgang und dem Prüfungsverfahren, da dieſe weniger im Handel als vielmehr im Handwerk wurzeln. Im Handwerk iſt daher künftig von der„Gewerbe⸗ gehilfin“ die Rede, eine Bezeichnung, die dem Charakter der Tätigkeit näher kommt. Die Lehr⸗ zeit der Gewerbegehilfin wird zwei Jahre betragen. ö Die Regelung der Ausbildung und Prüfung der Ge⸗ werbegehilfin im Handwerk auf dieſer Gundlage ſoll in Kürze erfolgen. 5 NSDAP-Miffeilungen Aus bariéetamtiichen Sehanntmaciungen enmnommen Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Die Abrechnung der Hefte„Kampf der Gefahr“ für b 1986 iſt fällig und muß bis päteſtens 8. Oktober erfolgt ſein. Noch nicht abgeholte Oktober⸗Hefte„Kampf der Gefahr“ ſind ſofort an den angegebenen Stellen in Empfang zu nehmen. Politiſche Leiter Schwetzingerſtadt. Am Donnerstag, 8. 10., 20.80 Uhr, findet im großen Saale des Schlachthof⸗Reſtaurants eine General⸗Mitgliederverſammlung der NSDAP Schwetzinger⸗ ſtadt ſtatt, zu der hiermit ſämtliche Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen eingeladen werden. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Friebrichsfeld. Samstag, 10. Oktober, 20.30 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im„Adler“. Waſſerturm. Donnerstag, 8. 10., 20.15 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Politiſchen Leiter im„Mannheimer Hof“. Rheinau. 8. 10., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Pol. Leiter auf der Ortsgruppengeſchäftsſtelle.(Dienſtanzug.) Edingen. 7. 10., 20 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Ochſen“ eine Verſammlung der Zellen⸗, Block⸗ und Hausleiter der NSDAP, DA, NSV und NS.⸗Frauenſchaft ſtatt. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 7. 10., 20 Uhr, Gymnaſtikabend der Politiſchen Leiter in der Turnhalle des Adolf⸗Hitler⸗Real⸗ gymnaſiums. NS⸗Frauenſchaft Fendenheim. 7. 10., 19.15 Uhr, Abfahrt der Frauen zum Dichberabend Anne Marie Koeppen(Endſtation). ee And decke ein für allemab die Schuhe putzt man mit Erd al Achtung, Zellenleiterinnen! Die Abrechnung der Beiträge muß 15. oder 16. 10., jeweils von 15 bis 18 Uhr, erfolgen. 5 Techniſche Bereitſchaft(ehemalige Nachrichtenſcharſ. Am 7. 10., 19.45 Uhr, Dienſt im Heim, M 6. DA Kreiswaltung. Der Lehrgang für Feierabend⸗ und Feſt⸗ eſtaltung findet erſt wieder am 8. 10. in der Aula der rüheren Handels⸗Hochſchule in A 4. 1 ſtatt. Meldungen können noch erſtattet werden. Arbeitsſchule Am 7. 10. beginnen in L 7. 1 die nachſtehenden Kurſe: 5/18. Der inländiſche Zahlungsverkehr um 10 Uhr.— 5/49 Bilanzbuchhalter⸗Seminar 1. Semeſter, 19 Uhr. Afrika ruft! Am Sonntag, 11. Oktober, vormittags 11 Uhr, veran⸗ ſtaltet die Kamergoſchaft Deutſcher Kolonfaltruppen im Capitol⸗Lichtſpielhaus am Meßplatz eine Sondervorſtellung mit dem Film„Kamerun“ und„Die Reiter von Deutſch⸗ Oſtafrika“. Um jedem Volksgenoſſen den Beſuch der Ver⸗ anſtaltung zu ermöglichen, iſt der Eintrittspreis einheit⸗ lich auf 50 Pfg. feſtgeſetzt. Kolonialkrieger⸗Denkmal in Mannheim verwendet. bitten um zahlreichen Beſuch der Veranſtaltung. Der Reinertrag wird für das Wir * earn ** rr 2 A 2375 72 = . —— AY — 7 7 7 5 2 55 ii 882282 1 b 1b 1 II Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frank urt a.., vom 7. Oktober. Die Zufuhr friſcher Polarluft hat ſich fortgeſetzt und weitere Ab⸗ kühlung gebracht. Die Temperaturen lagen geſtern um etwa acht Grad unter dem jahreszeit⸗ lichen Durchſchnitt. Heute nacht kam es vieler⸗ orts wieder zu Froſt. Beſonders in Gebirgsnähe traten Schneeſchauer auf. Von Norden und Südoſten her werden mildere Luftmaſſen nach Deutſchland ver⸗ frachtet, die ſich aber bei uns erſt ſpäter hinaus aus⸗ wirken werden. Voraus age ür Donnerstag, 8 Oktober Morgens ſtellenweiſe neblig, ſonſt veränder⸗ lich und meiſt wolkig, nur bei einzelnen Schanern tagsüber wieder etwas milder, nachts noch recht kalt. Höchſttemperatur in Mannheim am 6. Oktober + 10,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 7 Oktober 5 20 Grad; heute früh halb 8 Uhr 4 25 Grad. N Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober. Ndein- Weurlf 3 4. 5. 2— 6 1 Lar-Megel 4 51 6. 7. heinfelden.34.19.09.00. Breiſach.52 2..84 2 15 205 Raunneim 4,8 4,66 4,4 4,21 Hehl.65.80.8 3 3.25 Jagſtfeld 55 Maxau..575.515. 2 50][ deilbron n Mannheim.2188, 44 480 bingen——— aud.87.588.3/.21 3 edes heim- aübls 401377 3,423.03 5 4 1 N 5 Am 2 Geheimp ſchew, de Der Kor der einm zöſiſchen ſtadt ha nal gege Der 7 der Eve; wollte er war es ſuchung Richtige Bilder u worden. Dieſe Tage de Chef. D ſterpräſto ſchnell w micht Pet der ganz Die ſchör Miros ſofort ſy pien aus Bilder v. verhörte mitage, 1 ten Zeit piert hät Ueber Wächtern lerin f um Kopf werſchwun Heſtätigte Könnerir In de an gema Miro 0 itag kannte e ſchon ber angeſtren ſchöne N Beſuch b Mar war der hiliſtin b liegende lung nich Der Atelier überlege: etwa,„ic mehr mi Miror Kunſtſcha in der le Eremitas ſehen kb. — A. Als 9 ins Schle ſte erſtar⸗ einen ent hinunter, Mord!“ Zehn miſſar Ki ſichtlich h gefunden, tert war. Taſchenm dann du⸗ gab beine brett noch Der 1 dächtigte Tagen K wurde ſo Alibt na wohl er weſen w Kay f raum Fe Punkt, d mögen d mit dem den hatte N * Zemlaandlt in dex d clnellgeuexkanone Eine Geschichte von Bildern, Bomben und einer schönen Frau Am 25. Juni 1914 ließ der Leiter der Staatlichen Geheimpolizei in St. Petersburg, Wanfka Poſdny⸗ ſchew, den Kommiſſar Peter Mironow zu ſich rufen. Der Kommiſſar vermutete, daß die Unterredung wie⸗ der einmal von dem bevorſtehenden Beſuch des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten in der ruſſiſchen Haupt⸗ ſtadt handeln würde. Seine Vermutung wurde je⸗ doch ſogleich widerlegt. Allerdings: bis zu einem gewiſſen Grade handelte es ſich ſchon um dieſen hohen Staatsbeſuch Der Kommiſſar erfuhr nämlich von ſeinem auf⸗ geregten Chef, daß in der Eremitage der be⸗ rühmten Petersburger Gemäldegalerie fünf Meiſterwerke verſchwunden wären. Das „Opfer Abrahams“, das„Bildnis des Titus“ und die„Danae“, alle drei von Rembrandt, dann weiter die„Regenbogenlandſchaft“ von Rubens und van Dycks„Heiliger Sebaſtian“ waren nicht mehr da. Oder vielmehr: ſie waren oͤoch noch da— wenigſtens ihre Kopien. Die Diebe hatten einfach das Origi⸗ nal gegen die Kopie ausgetauſcht. Der Diebſtahl war von einem engliſchen Beſucher der Eremitage entdeckt worden. Der Engländer wollte erſt großen Krach ſchlagen. Nur mit Mühe war es gelungen, ihn zu beſänftigen. Eine Under⸗ ſuchung durck Sachverſtändige ergab übrigens die Richtigkeit der Behauptungen des Engländers: Die Bilder waren tatſächlich gegen Kopien ausgetauſcht worden. Dieſe ſeltſame Geſchichte erfuhr alſo an dieſem Tage der Kommiſſar Peter Mironow von ſeinem Chef. Da der Staatsbeſuch des franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſtbenten unmittelbar bevorſtand, mußte ſo ſchnell wie möglich eine Aufklärung erfolgen, wenn micht Petersburgs berühmte Gemäldeſammlung vor der ganzen Welt blamiert werden ſollte. Die ſchöne Kopiſtin. Mironow verlor nicht den Kopf, ſondern ging ſofort ſyſtematiſch vor. Da die Originale gegen Ko⸗ pien ausgetauſcht worden waren, mußten alſo die Bilder vorher kopiert worden ſein, ſagte er ſich. Er verhörte daher ſehr gründlich die Wächter der Ere⸗ mitage, um feſtzuſtellen, welche Perſonen in der letz⸗ ten Zeit die in Frage kommenden fünf Gemälde ko⸗ piert hätten. Uebereinſtimmend wurde dabei von mehreren Wächtern bezeugt, daß eine junge ſchöne Ma⸗ lerin ſeit Monaten täglich in die Galerie komme, um Kopien anzufertigen. Sie habe auch die fünf verſchwundenen Meiſterwerke kopiert. Die Wächter heſtätigten weiter, daß die junge Malerin eine große Könnerin ſei, ſoweit ſie hätten feſtſtellen können. In den letzten Tagen hatte ſich die Malerin dar⸗ an, gemacht, noch einen van Dyck zu kopieren. Mironow ließ ſich bei einem Rundgang durch die E, hen Augenblick. Dieſes junge, ſchöne Mädchen kannte er doch...? Ja, er glaubte ſogar, mit ihr ſchon beruflich zu tun gehabt zu haben. Er überlegte angeſtrengt— und plötzlich fiel ihm ein, wer die ſchöne Malerin war. Beſuch bei Marfa Sacharytſch Marfa Sacharytſch, ſo hieß die Malerin, war der Polizei ſchon ſeit langem als fanatiſche Ni⸗ hiliſtin bekannt. Allerdings hatte das gegen ſie vor⸗ liegende Beweismaterial bisher zu einer Verurtei⸗ lung nicht ausgereicht. Der Kommiſſar ſuckte die Sacharytſch in ihrem Atelier auf. Die Malerin behandelte ihn ſehr überlegen.„Was ſuchen Sie denn hier?“ ſagte ſie etwa,„ich habe mich doch ſchon ſeit Monaten nicht mehr mit Politik beſchäftigt...“ Mironow erklärte ihr, daß er wirklich nur ihres Kunſtſchaffens wegen zu ihr komme. Sie habe doch in der letzten Zeit alte holländiſche Meiſter in der Eremitage kopiert— ob er die Kopien nicht einmal ſehen könne itage die Kopiſtin zeigen— und ſtutzte im glei⸗ Nein, das ging leider nicht: ſie habe die Kopten vernichtet, erklärte ſie, weil ſie ihr zu ſchlecht ge⸗ lungen ſeien Der Kommiſſar verließ das Atelier mit einer höflichen Verbeugung. Allerdings hatte er dabei einen kleinen Zettel mitgehen heißen, den er auf dem Teppich des Ateliers gefunden hatte. ziber 12,555 Auf dem Zettel, oder vielmehr auf der kleinen Ecke, die davon übriggeblieben war, ſtanden die geheimnisvollen Worte: ⸗iber 12,5 Möglich, daß dieſer Zettel in keinem Zuſammen⸗ hang mit der Bilderaffäre ſtand. Aber Mironow wollte dennoch kein Mittel unverſucht laſſen. Er ging daher auch dieſer Spur nach. Er verſuchte, die geheimnisvolle Inſchrift in Ge⸗ danken zu vervollſtändigen. Er kam darauf, daß das abgeriſſene Wort wohl vollſtändig„daliber 12,5“ heißen müſſe. Was hatte die Sacharytſch mit einem Geſchütz⸗ kaliber zu tun? Sie ſtand im Verdacht nihiliſtiſcher Betätigung— da war Vorſicht geboten. Auf ſeine Erkundigung erfuhr Mironow, daß es in der ruſſi⸗ ſchen Armee ein Geſchützkaliber 12,5 überhaupt nicht gab. Sollte alſo auch dieſe Spur im Sande ver⸗ laufen? Da wurde ihm auf ſeine weiteren Nachforſchungen hin mitgeteilt, daß in den Putilow⸗Werken, Ruß⸗ lands größter Rüſtungsfabrik, gerade eine Sevie 12,5 Ztm.⸗Schnellfeuerkanonen hergeſtellt wurde. Dieſe Serie war für einen befreundeten Balkanſtaat beſtimmt und ſollte ſchon in den nächſten Tagen ab⸗ transportiert werden. Mironow überlegte: Wenn wirklich die Nihili⸗ ſten die Bilder geſtohlen haben, dann wollen ſie dieſe auch zu Geld machen, um von dieſem Gelde ihre Bomben ſabrizieren zu können. Um ſie aber zu Geld machen zu können, mußten ſie erſt einmal über die Grenze gebracht werden. Das war ſchwer ge⸗ nug. Wie nun, wenn die Nihiliſten die Bilder etwa in den Geſchützrohren der 12,5⸗Zentimeter⸗Schnell⸗ feuerkanonen verborgen hätten, die in den nächſten Tagen abgehen ſollten? Daß die Nihiliſten auch unter den Arbeitern der Putilow⸗Werke ihre Anhän⸗ ger hatten, die bei dieſem Manöver behilflich ſein würden, daran beſtand kein Zweifel. Kleine Ueberraſchung bei Putilow Am Tage, bevor der Transport der 12 B= em. Schnellfeuergeſchütze abging, erſchien Mironow mit ſeinen Leuten in den Putilow⸗Werken. Er wollte die Geſchütze ſehen. Man führte ihn auf den Hof, wo die 50 Kanonen in Reih und Glied ausgerichtet ſtanden. Die Mün⸗ dungen der Geſchützrohre waren durch Kappen feſt verſchloſſen. Der Kommiſſar ordnete an, die Kappen wieder zu entfernen. Und im 13., 28., 24., 28. und 36. Geſchütz fand man die verſchwundenen Bilder verſteckt Marfa Sacharytſch und ihre Freunde erfreuten ſich nicht mehr lange ihrer Freiheit. Und die Ere⸗ mitage war vor einer Rieſenblamage bewahrt! Können Neugeborene ſchon ſchmecken und riechen? Der Schweizer Arzt Dr. Stirnimann hat kürzlich an 75 Neugeborenen am erſten Lebenstag eingehende Prüfungen ihrer Geſchmacks⸗ und Ge⸗ ruchsempfindungen durchgeführt. Er verwandte da⸗ bei als geſchmackloſen Stoff deſtilliertes Waſſer, als Süßſtoff eine ſchwache Milchzuckerlöſung, als ſauer⸗ ſchmeckenden Körper eine 0,5prozentige Verdünnung von Zitronenſäure, als Salz eine ꝛprozentige Na⸗ triumchloridlöſung und als Bitterſtoff ſchließlich eine 0,01prozentige Chininlöſung. Dabei zeigte ſich nun daß alle Neugeborenen deutlich auf den Süß⸗ ſtoff reagierten, ſelbſt ein Frühgeborenes vom 6. Schwangerſchaftsmonat tat das. Im Gegenſatz hier⸗ zu zeigte die Mehrzahl der Kinder gegenüber den SSS 7 8 Der Stapellauf des beutſchen Schlachtſchiffes Auf der Marinewerft in Wilhelmshafen lief das neue Schlachtſchiff„D“ vom Stapel. In Anweſenheitk der führenden Männer von Partei und Staat und einer nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge erhielt es den Namen des Panzerkreuzers, der Augenblick kämpfend, unterging:„Scharnhorſt“. gewaltige Schiff in ſein Element gleitet. Die Nationaliſtenflagge auf der Botſchaft An einem der letzten Tage wurde auf der ſpaniſchen Botſchaft am Vatikan durch das Perſonal die große rot⸗goldene Flagge der ſpaniſchen Nationaltſten gehißt, was ein ungeheures Aufſehen hervorrief. (Preſſephoto,.] Geruchsempfindungen keinerlei Reaktionen. Das weſentlichſte Ergebnis dieſer Unterſuchungen war die Feſtſtellung, daß die Neugeborenen durchaus nicht etwa nur rein„inſtinktmäßig“ auf irgendeinen Ge⸗ ſchmacks⸗ oder Geruchsreiz reagierten, ſondern be⸗ reits ein abſolut gefühlsbetontes Verhalten zeigten. einſt vor den Falklands⸗Inſeln, bits zum Unſer Bild zeigt den Augenblick, letzten in dem das (Preſſephoto,.] Die Königsſtandarte zum erſtenmal auf dem Buckinghampalaſt Nachdem Königinmutter Mary ins Marlborough⸗Haus ſtbergeſtedelt iſt, hat König Eoͤuard VIII., der bisher im St.⸗James⸗Palaſt wohnte, den Buckingham⸗Palaſt bezogen. Aus dieſem Anlaß weht jetzt auf dem Schloß die Königsſtandarte. Die Wache am Paolaſt übernimmt von nun ab das 1. Coloſtream⸗Garderegiment. (Weltbild,.) eber ein Stäubchen geſtolpert/ von aurt Miethte Als Roſita, ſo wie jeden Morgen, den Teewagen ins Schlafzimmer des Millionärs Tolien fuhr, blieb ſie erſtarrt mitten im Zimmer ſtehen. Dann ſtieß ſie einen entſetzlichen Schrei aus und ſtürmte die Treppe hinunter, immerfort ſchreiend:„Mord! Mord! Mord!“ Zehn Minuten ſpäter war die Polizei da. Kom⸗ miſſar Kay unterſuchte das Zimmer genau. Offen⸗ ſichtlich hatte der Täter Eingang durch das Fenſter gefunden, nachdem er mit einer Leiter heraufgeklet⸗ tert war. Er hatte ſeinem Opfer das Meſſer— ein Taſchenmeſſer— tief in die Bruſt geſtoßen und ſich dann durch das Fenſter wieder davongemacht. Es gab deine Fingerabdrücke. Weder auf dem Fenſter⸗ brett noch auf dem Meſſergriff. Der Fall ſchien ſehr einfach zu liegen. Man ver⸗ dächtigte ſogar einen Diener, den Tolien vor ein paar Tagen Knall und Fall entlaſſen hatte. Der Mann wurde ſoſort verhaftet und konnte kein einwandfreies Alibi nachwetſen. Man hielt ihn vorläufig feſt, ob⸗ wohl er Stein und Bein ſchwor, daß er es nicht ge⸗ weſen wäre. Kay ſtand vor einem Rätſel. Der Ermordete hatte kaum Feinde gehabt. Allerdings— da war noch ein Punkt, der ihm zu denken gab: Das geſamte Ver⸗ mögen des Millionärs fiel an ſeinen Neffen Fred, mit dem er immer im beſten Einvernehmen geſtan⸗ den hatte. Neunzehn Millionen! Eine nette runde Summe— Kay intereſſtierte ſich lebhaft für dieſen Neffen und ließ ihn zu ſich kommen. Ein ſympathiſcher junger Mann, der erſtaunlich lange Vorderzähne beſaß. Raubtierzähne, dachte Kay, als er ihn ſich anſah. Aber außer dieſen Zähnen hatte Fred nichts irgend⸗ wie Auffälliges an ſich. „Wo waren Sie in der Morödnacht?“ fragte Kay. „Zu Hauſe“, lächelte Fred, und ſeine Augen fun⸗ zelten hell. „Om— können Sie das nachweiſen?“ „Ich fürchte, nein. Oder doch— warten Sie mal — wir müßten meine Wirtin befragen.“ Fred wohnte in einem ſehr vornehmen Fremden⸗ heim in vier luxuriöſen Zimmern. „Wie ſoll Ihre Wirtin das wiſſen?“ fragte Kay. „Na, um es nur zu geſtehen— lachte Fred,„ich ſchnarche. Ich ſchnarche ganz entſetzlich. Sie be⸗ klagt ſich ſchon lange bitter darüber. Wenn ſte mich geſtern abend ſchnarchen gehört hat, dann wäre ich wohl gerettet.“ Kay klingelte ſofort in der Penſion an. „War Fred Tolien geſtern abend zu Hauſe?“ fragte er die Wirtin, die ſich am Apparat meldete. Die Frage wurde bejaht. „Haben Sie ihn in ſeinem Zimmer gehört?“ „Ja, er hat die ganze Nacht fürchterlich geſchnarcht. Er iſt ſchon um elf zu Bett gegangen. Herr Petri von nebenan hat ſich heute morgen wieder beſchwert.“ „Danke“, ſagte Kay und hängte an.„Sie können gehen.“ Kay beobachtete den jungen Mann bei dieſen Worten ſehr ſcharf und es war offenſichtlich, daß eine Erleichterung über ſeine Züge glitt. Kaum war Fred draußen, als ſick Kay auch ſchon über das Morömeſſer hermachte und es mit ſeiner Lupe unterſuchte. Er hatte Glück. Er fand, was ihm fehlte. Und das war nichts weiter als ein weißes Stäubchen. Ein ſchillerndes weißes Blättchen. Der Gerichtsarzt, der gerade kam, beſtätigte ſofort, daß es ſich um Kokain handelte. Es hatte in dem Ein⸗ ſchnitt geſeſſen, in dem die Klinge lag, wenn das Meſſer zugeklappt war. Jemand mußte es in der Taſche gehabt haben, der zugleich ein Päckchen Kokain in der Taſche trug. Ein Stäubchen davon hatte ſich in dem Einſchnitt gefangen. Und dieſes Stäubchen ſollte das Verhängnis des Täters werden. Kay fuhr ſofort los Die Wirtin Freds öffnete ihm erſtaunt die Tür und ließ ihn nur widerwillig zu dem fungen Herrn ins Zimmer. Fred ſtand auf und wurde totenblaß. „Ich muß Sie noch etwas fragen, Herr Tolien. Uebrigens, nach was riecht es hier ſo eigenartig?“ „Ach, nichts— eine entzweigegangene Schallplatte, die ich dummerweiſe in den Ofen geſteckt habe..“ Kay ſah ſich um. In der Ecke ſtand ein rieſiges Grammophon. Auf einem Tiſchchen daneben lagen drei Plattenteller. Kay ſtarrte eine Weile darauf, dann lachte er kurz und ſcharf. „Sie ſcheinen ein Grammophonliebhaber zu ſein —— Uebrigens, woher bekommen Sie das Kokain?“ Wieder wurde Fred Tolien blaß.„Von Straßen⸗ händlern,“ ſagte er. „Sehen Sie, Sie hätten das Kokain aber nicht in dieſelbe Taſche ſtecken ſollen wie das Meſſer.“ „Warum nicht?“ fragte Fred. Und dann biß er ſich auf die Lippen, denn er wußte, daß er ſich verraten hatte. Unter Kays durchdringendem Blick ſtammelte er plötzlich hervor:„Ja— ich war es. Ich habe— ihn ermordet...“ „Und wie Sie es gemacht haben, brauchen Sie mir gar nicht zu erzählen. Sie haben ſich Schall⸗ platten beſorgt mit Schnarchgeräuſchen. Drei große Doppelplatten, die mit dieſem modernen Apparat da ununterbrochen geſpielt werden konnten. Damit hat⸗ ten Sie Ihr Alibi. Sie brauchten die Platten nur noch zu verbrennen und wären gerettet geweſen, wenn nicht dummerweiſe ein Stäubchen Kokain in dem Meſſer geweſen wäre.— Daß Sie ſchnupfen, habe ich gleich an Ihren Augen geſehen.“ Fred ſank zuſammengebrochen in einen Seſſel und flüſterte faſt unhörbar:„Ich bin über ein Stäubchen geſtolpert!“ BP 2Schauſpiel⸗ Premieren im Donnerstag wird zum erſtenmal das hiſtoriſche Schauſpiel„Richelien“ von Paul Joſeph Cremers gegeben, deſſen„Marneſchlacht“ ſeiner⸗ zeit in Mannheim zur Uraufführung kam.— Am Sonntag findet im Neuen Theater eine zweite Schau⸗ ſpiel⸗Premiere ſtatt: Unter der Regie von ans Becker kommt das vielgeſpielte Luſtſpiel„Kin der auf Zeit“ von Kurt Borgfeldt zur Erſtauf⸗ führung Das Stück iſt am Staatstheater in München erfolgreich uraufgeführt worden. Nationaltheater. Mannheimer Künſtler auswärts. Im Kunſt⸗ verein zu Karlsruhe hat der Mannheimer Maler Walter Eimer ausgeſtellt. Ueber ihn ſchreibt das „Karlsruher Tageblatt“ u..:„Eimer iſt Virtuoſe der Grautöne, die ungebrochene Farbe iſt ſelten, tritt ſie aber einmal auf, ſo an entſcheidender Stelle. Vor allem aber ſeſſelt das Kompoſttoriſche dieſes Malers. Etwa das Bild„Straße“ geſtaltet jenes Chaos der Großſtadt im entſcheidend geſehenen Ausſchnitt; in dem großräumigen Bild„Küſtenlandſchaft“ bricht der elementare Gegenſatz des ewig bewegten majeſtäti⸗ ſchen Meeres und der kümmerlichen Feſtigung menſchlicher Anſiedlung drohend hervor; in dem Bild„Spaniſche Kirche“ wittert atmoſphäriſch Ge⸗ ſchichte, gewachſene Architektur ſteht in ſchneidendem Kontraſt zu der rohen Banalität eines rotgeſtriche⸗ nen Lichtmaſtes— das Bild wird zum Symbol. Ein paar intereſſante Portraits, ein paar berückend ſchöne Aquarelle vervollſtändigen das Bild des ſympathi⸗ ſchen Mannheimers.“ Edwin Fiſcher, der deutſche Meiſterpianiſt, der ſich beſonders als Bach⸗, Beethoven⸗ und Reger⸗In⸗ terpret einen großen Namen in der muſikaliſchen Welt gemacht hat und ſowohl als Soliſt wie als Di⸗ rigent ſeines Kammerorcheſters auch in Mannheim begeiſterte Freunde beſitzt, vollendete ſein 50. Le⸗ bensfjahr. 6. Seite/ Nummer 463 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Mittwoch, 7. Oktober 1936 — Die engliſchen Blätter, die ſich neuerdings wieder mit dem Fall des Wiesbadener Millionen⸗ diebes Karl Schiffbauer beſchäftigen, der den größ⸗ ten Juwelendiebſtahl begangen hat, den die Krimi⸗ nalgeſchichte der letzten Jahrzehnte kennt, bezeich⸗ nen ihn als den ſchwierigſten, den Scotland Yard im letzten Jahrzehnt zu bearbeiten hatte. Schiffbauer hatte die Juwelen in Salben, Lebensmitteln und Buchrücken verſteckt und den Millionenſchmuck ſo über drei Grenzen ſchaffen können. Der Dieb hat ein Geſuch aufgeſetzt, in dem er bat, in England ab⸗ geurteilt zu werden, doch iſt das Auslieferungsver⸗ fahren bereits ſoweit fortgeſchritten, daß es im Ok⸗ zober zum Abſchluß kommen wird. Ueber ſeine Pläne befvagt, gab der Millionendieb an, daß ſein Ziel eine der Inſeln der Kleinen Antillen war. Er wollte aus dem Erlös der Diamanten auf der Inſel Ta⸗ boga eine Kaffee⸗, Tabak⸗ und Baumwollpflanzung erwerben und fern der europäiſchen Ziviliſation un⸗ ter einem anderen Namen als Herr und Herrſcher dieſer Inſel leben. Nach ſeinen Angaben hatte er bereits alle Vorbereitungen zur Verwirklichung die⸗ ſes Zieles getroffen. Tatſächlich ergab ſich, daß S, bauer über eine genaue Kenntnis der Verhält⸗ niſſe auf dieſer einſamen Inſel verfügt. * — Meiſt hält man die Denkerſtirn für ein Zei ⸗ chen von großer Begabung oder angeſtrengter Gei⸗ ſtesarbeit. Wie ſalſch dieſe Vorſtellung iſt, erläutert Geh. Hofrat Prof. Dr. Fritz Lange in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a..) an Hand einer Reihe von Bild⸗Beiſpielen.„Die hohe Stirn“, ſo führt Prof. Lange aus,„kann ſich nur ent⸗ wickeln, wenn ein Haarſchwund, alſo ein krankhafter Vorgang, einſetzt. Die Denkerſtirn fängt an mit den Geheimratswinkeln und endet mit der Glatze“. Es iſt allerdings erwieſen, daß Geiſtesarbeiter ſehr häu⸗ fig Neigung zum Haarſchwund haben. In bezug auf die Breite und ſchöne Wölbung der Stirn hat vor ungefähr hundert Jahren der Gelehrte Gall einen Zuſammenhang zwiſchen den einzelnen Zentren für geiſtige Funktionen und den Ausbuchtungen an der jeweiligen Stelle geſehen. Neuere Forſchungen ha⸗ ben jedoch ergeben, daß ſich bei großer geiſtiger Ar⸗ beit zwar einzelne Gehirnteile in die innere Wand des Schädeldaches eingraben können, Veränderungen an der äußeren Schädeldecke konnten jedoch bisher niemals wahrgenommen werden. Als häufigſte Ur⸗ ſache für die ſpäter vielbewunderte Denkerſtirn muß neben dem Waſſerkopf die Rachitig angeſehen wer⸗ den, die ſchon bei Kindern ausgebildete„Denker“ ſtirnormen hervorruft. 2 — Für viele Ausländer, die zu den Olympiſchen Spielen kamen, waren die vielen Störche in Deutſch⸗ land eine richtige Senſation. Die Engländer äußer⸗ ten im Olympiſchen Dorf ſogar den Wunſch, daß dort am Dorfteich Störche angeſiedelt würden, denn das gehöre zu einem deutſchen Dorf. Der Wunſch wurde ihnen erfüllt. In England ſelbſt iſt der Storch ſo ſelten geworden, daß die oſtpreußiſchen Störche, die im Juni auf engliſchen Wunſch von der oſtpreu⸗ ßiſchen Vogelwarte nach Kent verpflanzt wurden, großes Aufſehen erregt haben. Immer wieder be⸗ richteten die Zeitungen, wie es den 18 oſtpreußiſchen Störchen dort in der öſtlichſten Landſchaft der eng⸗ liſchen Südküſte erging. Selbſt die ſo würdig ernſt⸗ hate„Times“, die bekannteſte politiſche Zeitung Lon⸗ dons, verſolgte den Lebenslauf der oſtpreußiſchen Jungſtörche mit Meldungen und Bildern, vor allem, als die Störche im Sommer auszufliegen begannen. * — Mit einer Scheidungsangelegenheit, die wie eine amerikaniſche Filmgroteske anmutet, hat ſich das Wiener Zivillandesgericht zu befaſſen. Ein Mann von geradezu rieſenhaften Körpermaßen, ein wahrer Herkules, verlangt jetzt von ſeiner kleinen Gattin geſchteden zu werden. Die Frau ſchlüge ihn einer Eiſenſtange. Der Mann lernte vor vielen Jahren die Frau— ein kleines, zierliches Perſön⸗ chen— kennen, die er bald darauf heiratete. Mit der Zeit ergaben ſich aber ſchwere Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen den beiden, und die Frau hatte bald Gelegenheit, ihre Handfeſtigkeit zu beweiſen. Bei heftigeren Auseinanderſetzungen holte die Frau eine Eiſenſtange hervor, und ſchlug auf den Mann ein. Für den Rieſen wäre es eine Leichtigkeit ge⸗ weſen, ſie mit einem einzigen Griff kampfunfähig zu machen. Eine ſeltſame Scheu hielt ihn jedoch davon ab. Er beſchränkte ſich lediglich darauf, endlich dem Gericht ſein Herz auszuſchütten und führt jetzt bit⸗ tere Klage über ſeine angriffsluſtige Frau. * — Aus ganz England treffen Nachrichten von einer geheimnisvollen Seuche ein, die unter den Katzen furchtbar aufräumt. Man kann geradezu von einem Maſſenſterben der engliſchen Katzen ſprechen. Die armen Tiere werden plötzlich von gräßlichen Schmer⸗ zen befallen, brechen zuſammen und winden ſich in ſchweren Krämp een, bis ſie der Tod endlich erlöſt. Allein in London ſollen in den letzten Tagen an 20 000 Katzen d ieſer myſteriöſen Seuche zum Opfer gefal⸗ len ſein. Die Stadtverwaltung hat alle Hände voll zu tun, um die Kadaver der Tiere zu beſeitigen. Die Tierſchutzuereine haben Alarm geſchlagen und for⸗ derten in mehreren Städten die Einrichtung von Ausſchüſſen, die prüfen ſollen, was es mit dieſer Seuche für eine Bewandtnis hat und wie man ſie mit Erfolg bekämpfen kann. * — Großer Kummer war in Neuß in ein Schwal⸗ beuneſt eingekehrt; das Neſthäkchen der diesjährigen Brut war von ſeinem erſten Ausflug als Invalide zurückgekehrt Nun lag es verwundet im Neſt, wäh⸗ rend ſeine Geſchwiſter luſtig zwitſchernd auf der Mückenjagd daherſegelten und ihre Flugtüchtigkeit für den großen Vogelzug übten. Nur langſam ſchritt die Geneſung des kleinen Patienten voran, ſo ſehr ſich auch das Pärchen bemühte, dem Kranken Tag für Tag ſeine Lieblingsbiſſen vorzulegen, damit es bald wieder auf die Beine komme. Schließlich war die Stunde der großen Abreiſe gekommen und zuſam⸗ men mit den übrigen Artgenoſſen der Umgebung flo⸗ gen die übrigen Geſchwiſter davon. Das Eltern⸗ pärchen konnte ſich aber nicht entſchließen, den gene⸗ ſenden Zögling im„rauhen Norden“ allein zu laſſen. Es harrte noch drei Wochen am„Krankenlager“ aus und trat erſt fetzt, zuſammen mit dem vollſtändig geſundeten Schwälbchen, die Reiſe nach dem Süden an. Wi hrhaftig ein ſchönes Beiſpiel von der Auf⸗ faſſung der Elternpflichten im Tierreich. * — In Paris iſt vor kurzem der amerikaniſche Millionär Albert Heury Whitin geſtorben. Bei der Teſtamentseröffnung kamen recht merkwürdige Dinge zutage, die in der Seineſtadt beträchtliches Aufſehen erregt haben. Mr. Whitin beſaß in Paris kaum Freunde oder Bekannte, denn er war ſehr menſchen⸗ ſcheu und liebte es, allein zu ſein. Seit ſeiner An⸗ kunft in Paris führte er jedenfalls ein äußerſt be⸗ ſcheidenes und zurückgezogenes Leben. Nun aber hat der Amerikaner ein nicht weniger als 110 Seiten langes Teſtament hinterlaſſen, in dem die Namen aller Erben aufgeführt ſind. In dem Teſtament ſind mehrere tauſend Perſonen und Vereine aufgezählt, die Geldbeträge zwiſchen 8000 und 160 000 Franken erhalten ſollen. Merkwürdigerweiſe hat keiner der Bedachten den verſtorbenen Mr. Whitin gekannt oder jemals von ihm gehört. Man kann denken, welche Senſation es bei den Leuten abgeſetzt hat, denen auf dieſe Weiſe aus heiterem Himmel plötzlich die Mitteilung wurde, daß Mr Wi itin ſie als Erben eingeſetzt hatte. Sie hielten dieſe Mittei⸗ lung für einen ſchlechten Witz oder meinten, es müſſe eine Verwechfſlung vorliegen. Aber nachdem ihnen von dem Teſtamentsvollſtrecker noch einmal beſtätigt worden war, daß es mit dieſer Erbſchaft ſeine Rich⸗ tigkeit habe, fand die Freude der Bedachten natürlich keine Grenzen mehr. Von den Behörden ſind in⸗ zwiſchen Nachforſchungen angeſtellt worden, wie die⸗ ſer menſchenſcheue amerikaniſche Millionär eigentlich dazu gekommen ſein mag, alle dieſe ihm fremden Leute als ſeine Erben einzuſetzen. Bei einer Durch⸗ ſuchung der Wohnung fand man endlich auch das Adreßbuch, in dem die Namen der Erben alle unter⸗ ſtrichen waren. Es handelte ſich um ein gewöhn⸗ liches Adreßbuch, wie es überall ausliegt. Es beſteht ſich daher Eine furchtbare Bluttat — Reichenbach(Eulengebirge), 6. Okt. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich in der Sadebeck⸗Siedlung. Der etwa 25 Jahre alte Her⸗ bert Bräuer drang Dienstag früh in die Woh⸗ nung der Familie Eckert, erſchoß nach einem Wort⸗ wechſel den Kriegsinvaliden Max Eckert und deſ⸗ ſen 17fährige Tochter Herta, verletzte Frau Eckert durch einen Schuß tödlich und ver⸗ übte dann Selbſtmord. Herbert Bräuer war ſeit langer Zeit mit der Familie Eckert eng befreundet und es hatte ſich zwi⸗ ſchen Bräuer und der 17jährigen Tochter der Ehe⸗ leute Eckert ein Liebesverhältnis entwickelt. Vor einiger Zeit kam es zwiſchen Eckert und Bräuer zu einem Zerwürfnis. Eckert verbot danach Bräuer ſein Haus und den Umgang mit ſeiner Tochter. Flugboot Aeolus“ wieder in Neupork — Berlin, 6. Oktober. In der Nacht zum Dienstag, um.57 Uhr deut⸗ ſcher Zeit, wurde das Dornier⸗Flugboot Do. 18„Aeolus“ der Deutſchen Lufthanſa vom Motorſchiff„Schwabenland“ im Hafen von Horta auf den Azoren abermals nach Neu⸗ yhork abgeſchleudert. Die Beſatzung, Flug⸗ kapitän von Engel, Flugzeugführer Rudolf Mayr, Flugzeugfunker Stein und Oberflugmaſchiniſt Gruſchwitz, landete am Dienstag bereits um 20.22 Uhr in Neuyork. Die Flieger brauchten demnach für die etwa 4000 Kilometer lange Strecke 19 Stun⸗ den und 25 Minuten. Wolkenbrüche in Rio Grande do Sul — Rib de Janeiro, 7. Oktober. Seit zehn Tagen gehen in der Provinz Rio Grande do Sul Wolkenbrüche nieder, die große daher kein Zweifel, daß Mr. Whitin die Adreſſen ganz wahllos herausgegriffen hat und dann den Leuten, ohne Rückſicht auf ihre jeweilige Vermögens⸗ lage, Geldſummen zudachte. So hat unter anderem der ſchwerreiche engliſche Oberhausabgeordnete Lord Howard den größten, zur Auszahlung gelangenden Erbſchaftsbetrag von 160 000 Franken erhalten. Lady Howard erhielt dagegen nur 16000 Franken. Mehrere Vereine bekamen Beträge von 8000 bis 12000 Franken. Trotz allem fragen ſich die Leute, warum dieſer merk⸗ würdige Kauz ſein Vermögen nicht zu wohltätigen Zwecken den Behörden zur Verfügung geſtellt hat, ſondern einfach ganz fremde Leute, von denen weder der eine noch der andere jemals etwas mit dem ame⸗ rikaniſchen Millionär Whitin zu tun gehabt hatte, als Erben einſetzte. * ger geſtorben, dem die Stockholmer Blätter nun in wärmſten Worten Nachrufe widmen. Es handelt ſich um Sven Olſſon, der allgemein auch unter dem Na⸗ men„Stockholmer Sven“ bekannt geweſen iſt. Sven Olſſon ſtammte aus Stockholm und war urſprünglich Bergarbeiter in den Gruben von Spitzbergen. Die⸗ ſem Beruf ging er jedoch nur kurze Zeit nach, denn er hatte feſtgeſtellt, daß die Jagd auf Pelztiere viel intereſſanter und einträglicher ſet. Außerdem ent⸗ ſprach dieſer aufregende Beruf eines Pelzjägers ſei⸗ nen Neigungen mehr. Der„Stockholmer Sven“ ver⸗ legte ſich allmählich ganz auf das Weidwerk und hauſte in einer primitiven Hütte im ewigen Schwei⸗ gen. Die einzigen Gefährten, die Sven Olſſon hatte, waren ſeine treuen Hunde, die er übrigens ſtets aufs Beſte gepflegt haben ſoll. Neben der Jagd zeigte Olſſon ein ſehr großes Intereſſe für alle Naturvor⸗ gänge. Er machte ſich laufend Notizen über die kli⸗ neil Men e Auf Spitzbergen iſtukürzlich ein einſamer Jä⸗ Teile der Hauptſtadt Porto Alegre über⸗ ſchwemmten und Hunderte von Familien obdachlos machten. Der Fluß Guahyba droht auch das Geſchäftsviertel Porto Alegres zu über⸗ ſchwemmen. Ohne⸗Halt⸗Flug Neunork— Stockholm — Neuyork, 6. Oktober. Am Dienstagmorgen ſtartete der ſchwediſche Flie⸗ ger Kurt Blövall vom Floyd Bennett⸗Flugfeld zu einem Ohne⸗Halt⸗Flug nach Stockholm. Leuchtgas lötet ſechs Menſchen — Warſchau, 6. Oktober. Im Keller eines Warſchauer Mtetshauſes platzte ein Gasrohr. Sechs Perſonen, die eine Erdgeſchoßwohnung innehatten, wurden durch das ausſtrömende Gas im Schlaf ge⸗ tötet. Fünf Perſonen konnten gerettet werden. Rieſige Walöbrände in Sibirien — Moskau, 5. Oktober. In den rieſigen ſibiriſchen Waldgebieten in der weiteren Umgebung von Krasnojarſk ſind ge⸗ waltige Brände ausgebrochen, die um ſo gefähr⸗ licher ſind, als jene Forſte auf dem Landweg ſo gut wie unzugänglich ſind. Von Krasnojarſk aus iſt ·darum eine Reihe beſonders zu dieſem Zweck dort zuſammengezogener Flugzeuge aufgeſtiegen. Feuer⸗ löſchmannſchaften in unmittelbarer Nähe der Brandſtätten mit Fall⸗ ſchirmen abgesprungen. 7 matiſchen Verhältniſſe und die Veränderungen des Eiſes. Seine Aufzeichnungen ſchickte er dann regel⸗ mäßig nach Stockholm, wo diefe den Gelehrten als ſtatiſtiſches Material für die Erforſchung Spitzber⸗ gens, Grönlands, Alaskas und Kanadas große Dienſte leiſteten. Der Jäger von Spitzbergen iſt nun nicht mehr. * — Ein ganz neuartiges Schutzmittel für Bücher kommt jetzt in der ſtädtiſchen National⸗ Bibliothek in Stockholm zur Anwendung. Man kann hier ohne Uebertreibung davon ſprechen, daß die Bücher ge⸗ impft werden. Denn mittels einer kleinen, ſinnreich konſtruierten Spritze wird eine beſtimmte chemiſche Löſung hinten in den Buchrücken geträufelt. Die chemiſche Löſung ſoll ſämtliche, den Büchern ſchäd⸗ liche Inſekten, wie Bücherwürmer und Motten, töten und das Eindringen der Schädlinge auf Jahrzehnte hinaus verhindern. geſtellten Verſuche haben jedenfalls beſten Erfolg ge⸗ habt. Auf den Menſchen hat das Mittel nicht die geringſte Wirkung, denn es riecht nicht und iſt auch nicht giftig. i* Air 5 N 47115 2 2 n ir Ei 15 1 4 21 14 22 S 28 22822 „Haſt dir doch nicht weh getan, Cardi? Das letzte war ja nur Spaß, ich habe dich mit Abſicht in dey Schnee geworfen zur Abkühlung nach der brennen⸗ den Fahrt.“ Sie ſtanden unter einem überragenden Felſen wie in einer weißen Grotte. Ueber der Schneehaube rauſchte der Bergwind in den Tannen. Süße Mat⸗ tigkeit flutete durch Cardi. Schnee und Sonne hat⸗ ten ſie förmlich aufgezehrt, und noch ein Drittes, das ſie nicht wiſſen wollte. „So red doch einen Ton! Hat es dich gar ſo arg hergenommen? Ja, es war Irrſinn, Rupert hat ſchon recht gehabt. Aber bisweilen muß ich ſo was tun, ich erſticke an den glatten Straßen und an der vernünftigen Lebensweiſe.“ Ihre Augen funkelten wie Spiegel des hartblauen Himmels. Sie öffnete die Lippen. „Du biſt ein ganzer Mann“, ſagte ſie leiſe, in ihrer Stimme war heimliche, glühende Zärtlichkeit. Er packte ſie wie ein Kind, ſchwenkte ſie öͤreimal in die Runde und küßte ſie mitten auf den Mund. „Das war mein Schlittenrecht!“ XIII. Am Montagvormittag kamen die vier nach Mün⸗ chen zurück. Sie waren ſehr früh aufgeſtanden, alle ſahen etwas verſchlafen aus, Lucardis hatte wäh⸗ rend der Fahrt beſtändig gegähnt. Am Bahnhof gab es einen eiligen Abſchied. Zum erſtenmal unterblieb zwiſchen Jella und Rüdiger eine Verabredung fürs nächſte Wiederſehen. Es vergingen mehrere Tage, an denen Rüdiger nichts von ſich hören ließ, und dann, als Jella ſchon ein wenig beunruhigt war, läutete er an und teilte kurz mit, daß es wieder mal mit der erhofften An⸗ ſtellung nichts werde. Die Enttäuſchung ſtürzte hart über Fella. Lucardis nahm herzlicher teil als ſonſt. Sie ſetzte ſich ſofort mit Miſter Flung in Verbin⸗ dung, war an einem der nächſten Abende mit ihm zuſammen und brachte die erfreuliche Mitteilung heim, daß er ſich für Rüdiger verwenden wolle. Als Rüdiger am folgenden Nachmittag bei den Schweſtern war, ſprach er ſehr bitter über die der⸗ zeitigen ſtaatlichen Zuſtände. Jella vermißte ein Wort des Dankes für Cardis Bemühungen. Sie be⸗ griff, daß es oft im Alltagsleben nicht leicht ſein werde mit ihm. Heute ließ er ſeine üble Laune an Lucardis aus, die in ungewohnter Sanftmut ſeine Nörgeleien hinnahm, bis es dann doch zu einer un⸗ erfreulichen Szene kam. Jella ſtrich ſich ſtets Margarine aufs Brot, wäh⸗ rend Luecardis Butter bekam. Rüdiger hatte ſchwei⸗ gend zugeſchaut, wie Lucardis ihr Butterbrot ver⸗ zehrte. Als ſte ſich jetzt ein zweites nahm, ſagte er: „Ich würde mich nächſtens kaum mehr wundern, wenn ou trockenes Brot eſſen würdeſt, Jella, um Lucardis Gänſeleberpaſtete zu verſchaffen, echte Straßburger.“ Jella begann eifrig zu verſichern, daß ſie gern Margarine äße und daß Cardis zarte Haut die künſt⸗ lichen Fette ſchlecht vertrage. Lucardis ſaß wortlos dabei. Alle Farbe war aus ihrem Geſicht gewichen, ſie ſtarrte vor ſich hin, ſchluckte mühſam an dem But⸗ terbrot. „Ich kenne dieſe Litanei nun ſchon zur Genüge“, höhnte Rüdiger,„es bereitet dir das größte Ver⸗ gnügen, Margarine zu eſſen und in abgetragenen Kleidern herumzulaufen, du ſchwelgſt geradezu in Au opferung, und Lucardis ohne ſonderliche Dank⸗ barkeit in Verwöhnung und Bewunderung.“ Es gab einen Ruck. Lucardis war aufgeſprungen. Sekundenlang ſtand ſie am kleinen Tiſch im Erker, dann ſchlug ſie beide Hände gegen ihr Geſicht und weinte bitterlich. „Rüciger“, rief Jella,„du tuſt Cardi Unrecht.“ Auch er ſprang auf. 8 8 „Wenn ich für dich eintrete, ſollſt du nicht gegen mich für Cardi Stellung nehmen.“ „Ich will nur gerecht ſein, Rüdiger, Cardi iſt kei⸗ neswegs undankbar.“. Er machte eine geringſchätzige Bewegung.„Echte Dankbarkeit zeigt ſich nicht nur mit ein paar zärt⸗ lichen Worten. Lucardis wäre keines kleinſten Verzichts fähig zu deinen Gunſten.“ Jetzt ſchrie Lueardis ihn an:„Was weißt du über⸗ haupt von mir?!“ Rüdiger griff nach ſeiner Pelzjoppe.„Mit die⸗ ſer Weiberflennerei will ich nichts zu tun haben. Auf Wiederſehen, bis man vernünftig mit euch reden kann.“ Er verließ das Zimmer harten Schrittes. Jella folgte ihm nicht in den Flur, ſie blieb bei Lu⸗ cardis, die jeden gütlichen Zuſpruch zurückwies und heftig rief:„Er hat ja vollkommen recht, in allem hat er recht, wie kommſt du dazu, ihm Ungerechtig⸗ keit vorzuwerfen?“ Mit einem Male hörte ſie auf zu weinen.„Ich gehe zu Hanns⸗Adam, er will vor der erſten Büh⸗ nenprobe noch einmal die ganze Rolle der Philine mit mir durchnehmen. Kommſt du mit?“ Jella verneinte. Sie ging Hanns⸗Adam aus dem Wege, ſo ſehr ſie auch ſeine muſikaliſche Hilfe ver⸗ Miß te.. l Die Proben für die Mignon⸗Aufführung der Theaterſchule begannen und nahmen die Schweſtern ſehr in Anſpruch. Jella ſah Rüdiger erſt nach meh⸗ reren Tagen. Sie gingen eine Stunde im Engliſchen Garten ſpazieren, doch alles war verändert. Milchig trübe hing ein bewölkter Himmel über München, das Thermometer ſtand auf Null. Rüdiger war einſilbig, faſt unfreundlich. Jellas Bitte, mit hinaufzukommen und eine Taſſe Kaffee zu trinken, lehnte er ab. „Soll es wieder Krach geben?“ fragte er finſter. „Lucardis verträgt es nicht, daß ich ihr die Wahr⸗ heit ſage. Bleiben wir alſo auseinander, das iſt beſſer.“ Jaella ſtimmte innerlich bei. Vorläufig iſt es beſ⸗ ſer, dachte ſie. Ich muß meine Nerven feſt im Zü⸗ gel halten für die Mignon⸗Proben, und ich kann es nicht, wenn ich in ſtändiger Erregung lebe. Schweren Herzens trennte ſie ſich von Rüdiger und bat, er ſolle damit rechnen, daß ſie in den näch⸗ ſten Wochen wenig Zeit für ihn haben werde. 5 Tatſächlich konnte Jella allen Anforderungen ſchwer nachkommen, die jetzt an ſie herantraten. Für das Feſt beim amerikaniſchen Konſul mußte Cardis Abendkleid moderniſtert werden. Jella, die ſehr ge⸗ ſchickt war, wollte die Schneiderin erſparen und ſaß nahmen viel Zeit. Jella litt an ihrer Unfähigkeit, ſich ſo ſchnell zurechtzufinden, wie Lucardis. Das Zu⸗ ſammenſpiel bereitete ihr große Schwierigkeiten. Sie hätte mehr Zeit haben müſſen, allein zu arbeiten, aber Lucaröis ſchien nervös zu ſein und bat oft: „Aber ſo höre doch auf mit der Ueberei! Ich kann ſelber halbe Nächte über der Näharbeit. Die Proben es nicht mehr anhören, man kennt es doch ſchon in⸗ und auswendig.“ Oehrle fragte beſorgt:„Biſt du krank, Jella? Du ſtehſt ſchlecht aus.“ Und der Profeſſor,— ja, das war das Schlimmſte, — der Profeſſor hatte ſein Gletſcherſchweigen. Jella wußte, er war unzufrieden mit ihr. Sie ſpürte ſel⸗ ber, wie müde ihre Stimme plötzlich klang, ſpürte, daß ihre Entwicklung ſtockte. Tief niedergeſchlagen kehrte ſie am Tage vor Faſt⸗ nacht aus Paſing zurück. Lucardis war nich! zu Hauſe. Frau Thienemann berichtete, Fräulein Cardi habe telephoniert, dann ſei Herr Frieſe gekommen, und die beiden ſeien zuſammen ſortgegangen. Jella bereitete am Gaskocher ihr Mittageſſen, ſie hörte nur mit halbem Ohr, was Frau Thienemann von den ſchweren materiellen Kümmerniſſen der Blumenver⸗ käuferin erzählte, daß ſie den Laden kaum werde halten können. Das alles war bedrückend, nieder⸗ ziehend. 5 Vor dem Küchenfenſter zwitſcherten Spatzen. Es taute ſtark. In kleinen Bächen floß der Schnee vom Dach, der Hof bot ein graues Bild. Lucardis kam hereingewirbelt, eine Kadenz ſin⸗ gend. Frau Thienemann verließ die Küche. Cardt ſchwatzte los:„Ich bin maßlos glücklich, Jella. Ich konnte dieſen Zuſtand nicht länger ertragen, da habe ich Rüdiger angerufen, ich müſſe ihn unbedingt mal ſprechen. Er iſt ſofort gekommen, und wir gingen ſpazieren. Ich habe ihn um Verzeihung gebeten „Du ihn? Dazu lag doch eigentlich kein Grund vor, Cardi.“ t „Aber ja doch! Wegen meiner albernen Heulerei⸗ Und jetzt darfſt du mir nie wieder Extraſachen kochen oder braten, ich will es nicht, verſtanden?“ 5 Lucardis glühte vor Eifer.„Ach, Jella, Rüdiger iſt rührend lieb zu mir geweſen, und das Wichtigſte habe ich faſt vergeſſen, er bekommt wahrſcheinlich die Anſtellung an der Firma mit dem Kapital des alten Flung, denk nur, Anfangsgehalt 150 Mark, Ausſicht, ſchnell vorwärtszukommen. Ich freue mich unbe⸗ ſchreiblich für euch beide Und morgen gehen wir zum Faſtnachtstanz. Wenn Miſter Flung anläuten ſollte, dann ſag ihm, ich ſei erkältet. Ich will nicht mit ihm in ein teures Lokal gehen, wir armen Schlucker gehören da nicht hin. Morgen will ich mich tüchtig austoben.“ (Fortſetzung folgt) mit dem nötigen Werkzeug ſind 5 Die bisher mit dem Mittel au⸗ f Mittw — An den de 20 M. Bü r gäſten und d Preſſe nehme Dieſe Deutſchen Saarpfalz am Vorab ihren Gä Feſte zu f geht der 9 leſefeſte, reichen J. und aus f und Geſe ihrer 80 platz eine feierlichen leiter Bü Straße di feſtlicher;! Gäſten ei Ehrentru: In Bocket feſt aus. 2 Die Bad der Bäde bandes S propagan Arbeitsſitz vergangen Neure Preisg kehrsverb durchführ ſchäftsfüh ſam, daß die Bere zu bezeich Alfsd ruck folg ange ziſchen 2 ſtärker al Im 8 konnte u feſtgeſtellt 20 p. H. Dürkhein ſogar ein ſtark wan kehrs, die von Kra rückgefüh 2 * Be tag wurd wohnhaft jungen L Uehberfall. hieſigen mittlunge ſind beren kr. Oy ſtraße ere ſchen eine wärtigen dem Rüc Straße g hontrug. transpor Bat tag ereig der Rhe Verkehrs tung Ma rannte in Straßen breite S geweſen pralls ve — f 8 8. 5 5 5 5 en Mittwoch, Oktober Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite 7. Nummer 463 193³⁰ Sübweftdeuiſche Umſchau Ein festlicher Tag für die Saarpfalz Am 18. Oktober wird das Schweigener Weintor eingeweiht * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 6. Okt. Am Sonntag, dem 18. Oktober, wird im Sü⸗ den der Deutſchen Weinſtraße, in Schweigen, das 20 Meter hohe ſtattliche Weintor durch Gauleiter Bürckel eingeweiht. Außer zahlreichen Ehren⸗ gäſten, darunter führenden Männern des Reiches und der Bewegung, werden über 100 auswärtige Preſſevertreter an dieſer Veranſtaltung teil⸗ nehmen. Dieſe Einweihung wird eine Feier nicht nur der Deutſchen Weinſtraße, ſondern des ganzen Gaues Saarpfalz ſein. Ueberall finden an dieſem Tage und am Vorabend Winzerfeſte ſtatt, bei denen die Pfälzer ihren Gäſten zeigen werden, daß ſie es verſtehen, Feſte zu feiern. Von Schweigen bis Bockenheim be⸗ geht der Pfälzer Winzer an dieſem Tage ſeine Wein⸗ leſefeſte, bei denen er den Abſchluß eines arbeits⸗ reichen Jahres feiert. Aus allen Teilen des Gaues und aus ſeinen Nachbargebieten kommen Sonderzüge und Geſellſchaftsfahrten an die Weinſtraße, die in ihrer 80 Kilometer langen Geſamtſtrecke der Schau⸗ platz eines frohen Treibens ſein wird. Nach der feierlichen Einweihung des Weintores werden Gau⸗ leiter Bürckel und ſeine Gäſte die reichgeſchmückte Straße durch all die alten berühmten Weinorte in feſtlicher Weinfahrt durchmeſſen. Ueberall wird den Gäſten ein begeiſterter Empfang bereitet und ein Ehrentrunk aus den beſten örtlichen Lagen gereicht. In Bockenheim klingt die große Fahrt beim Winzer⸗ feſt aus. Der Aufſchwung hielt an! Die ſgarpfälziſchen Bäder im Sommer 1936 * Bad Dürkheim, 5. Oktober. Dieſer Tage trat der Bäderausſchuß des Landesfremdenverkehrsver⸗ bandes Saarpfalz unter Vorſitz des Leiters, Gau⸗ propagandaleiter Trampler, im Kurhaus zu einer Arbeitsſitzung zuſammen, um die Erfahrungen der vergangenen Sommerreiſezeit zu beſprechen. Die Neuregelung auf dem Geb'iete der Preisgeſtaltung, die der Reichsfremdenver⸗ kehrsverband in dieſem Jahre zum erſten Male durchführte, hat ſich außerordentlich bewährt. Ge⸗ ſchäftsführer Roſenberger machte darauf aufmerk⸗ ſam, daß in der ganzen Saarpfalz nur Bergzabern die Berechtigung erhalten habe, ſich als Luftkurort zu bezeichnen. In der Ausſprache wurde u. a. zum Alfsd ruck gebracht, oͤaß die bereits mit großem Er⸗ folg angewandten Traubenkur en in den pfäl⸗ ziſchen Bädern und Sanatorien propagandiſtiſch ſtärker als bisher herausgeſtellt werden ſollen. Im Fremdenverkehr der Sommermonate konnte überall eine ſtändige Aufwärtsentwicklung feſtgeſtellt werden, die in einzelnen Kurorten 15 bis 205 v. H. gegenüber dem Vorjahre beträgt. Bad Dürkheim konnte dank ſeines neuzeitlichen Aufbaues ſogar eine Zunahme von 43 v. H. melden. Sehr ſtark war teilweiſe die Zunahme des Paſſantenver⸗ kehrs, die größtenteils auf den vermehrten Beſuch von Kraftomnibuſſen und Perſonenkraftwagen zu⸗ rückgeführt werden kann. 5 i Todesopfer eines nächtlichen Neberfalls * Bensheim, 7. Okt. In der Nacht zum Frei⸗ tag wurde der hieſige Einwohner Karl Dingeldein, wohnhaft Schönberger Straße, von zwei unbekannten jungen Leuten überfallen und ſchwer verletzt. Der Ueberfallene iſt ſeinen ſchweren Verletzungen im hieſigen Hoſpital erlegen. Die polizeilichen Er⸗ mittlungen zur Aufklärungen der Angelegenheit ſind bereits im Gange. Auto gegen Kraftrad Ein Kind lebensgefährlich verletzt kr. Oppau, 7. Oktober. An der Schul⸗ und Kirchen⸗ ſtraße ereignete ſich hier ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen einem Kraftwagen aus Baden und einem aus⸗ wärtigen Motorradfahrer. Ein Kind, das ſich auf dem Rückſitz befand, wurde dabei ſo wuchtig auf die Straße geſchleudert, daß es ſchwere Verletzungen da⸗ Vontrug. Das Kind wurde von den Sanitätern ab⸗ transportiert und ſoll in Lebensgefahr ſchweben. Schwerer Kraftradunfall Bad Dürkheim, 7. Okt. Am Sonntagnachmit⸗ tag ereignete ſich auf der Mannheimer Straße vor der Rhein⸗Haardt⸗Bahn⸗Siedlung ein eigenartiger Verkehrsunfall. Ein mit dem Motorrad in Rich⸗ tung Mannheim fahrendes Ehepaar aus Pforzheim rannte im rechten Winkel auf eine den rechtsſeitigen Straßenübergang überbrückende Steinplatte. Die breite Straße ſoll um dieſe Zeite vollkommen frei geweſen ſein. Durch den infolge des heftigen An⸗ Sturz erlitten beide Fahrer pralls verurſachten ſchwere Unterſchenkelbrüche und die Frau außerdem eine Stirnwunde. Lautſprecheranlage im Speyerer Kaiſerdom Eine neue zweckmäßige Einrichtung sk. Speyer, 28. Sept. Es dürfte hier im Kaiſer⸗ dom der erſte praktiſche Verſuch mit dem Einbau einer Lautſprecheranlage für die laufende Uebertragung des Gottesdienſtes gemacht worden ſein. Im Innern des Domes wurde während der letzten Woche eine ſolche Anlage gründlich ausge⸗ probt. Es ergaben ſich jedoch noch etliche Mängel, die beſeitigt werden können. Man erſtrebt, die Laut⸗ ſprecherübertragungen innerhalb des Domes in völ⸗ liger ausgeglichener Lautſtärke, d. h. auch ohne Wi⸗ derhallsſtörungen, zuwege zu bringen. Den Laut⸗ ſprecher als Dauereinrichtung zu benützen, iſt ſchon längere Zeit deshalb geplant, weil in dem tiefen Innenraum des Domes mit ſeinen Seitenſchiffen die Worte des Prieſters vor dem tief im Hinter⸗ grund liegenden Hochaltar bisher für die Kirchen⸗ beſucher ſchwer verſtändlich im übrigen Innenraum zu hören waren. Die Lautſprecheranlage ſoll außer⸗ dem ſo gehalten ſein, daß auch anläßlich größerer kirchlicher Domfeſte noch Fernübertragungen in den Domgarten, auf den Domplatz uſw. möglich ſind. Hervorragend bewährte ſich bekanntlich die erſtmals benützte Fernübertragung am Lautſprecher beim 900⸗ jährigen Domjubiläum. SA- Gruppenführer tagen in Saarbrücken In Aunweſenheit des Stabschefs Lutze Saarbrücken, 6. Okt. Am Mittwoch und Don⸗ nerstag, dem 7. und 8. Oktober, findet in Saarbrücken in Anweſenheit des Stabschefs Lutze eine Tagung ſäüämtlicher SA⸗ Gruppenführer ſtatt. Zu dieſer Tagung trifft Stabschef Viktor L e von Mannheim kommend, am Mittwoch, dem 7. Okto⸗ ber, gegen 17.45 Uhr in Saarbrücken ein und wird um 18 Uhr im Rathaus von Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Dürrfeld begrüßt. Nach der Begrü⸗ ßung im Rathaus fährt Stabschef Lutze zum Hotel Excelſior zur Eröffnung der Gruppenführertagung. Innerhalb dieſer Tagung iſt— bei gutem Wetter— für Donnerstag nachmittag eine Rundfahrt durch das Saarland vorgeſehen, an der der Stabschef und ſämt⸗ liche Gruppenführer teilnehmen. Zum Abſchluß der Tagung der SA⸗Gruppenführer wird dem Stabschef am Donnerstag, dem 8. Oktober, um 22 Uhr, vor dem Hotel Excelſtor eine Serenade, geſpielt vom Spielmanns⸗ und Muſikzug der Standarte 70, ge⸗ bracht. Am 11. Oktober in Offenburg Die erſte Zuſammenkunft der Grimmelshauſen Runde * Offenburg, 6. Okt. Freunde von Johann Ja⸗ kob Chriſtoph von Grimmelshauſen haben ſich zu einer Runde zuſammengetan zum Zwecke der größe⸗ ren Verbreitung des Wiſſens um dieſen großen Deutſchen. In die Grimmelshauſen⸗Runde ſind na⸗ türlich die Orte ſeines Wirkens, vor allem Offen⸗ burg, Oberkirch und Renchen einbezogen. Alljährlich will die Grimmelshauſener Runde zwiſchen dieſen Orten wechſeln. Das erſte Treffen iſt auf den 11. Oktober nach Offenburg einberufen. Kultusminiſter Dr. Wacker hat die Begrüßung übernommen. Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Scholte⸗Amſterdam, ein berühmter Grimmelshauſen⸗Forſcher, wird die Feſt⸗ rede halten. Weinheim, 6. Oktober. Frau Eliſabeth Kin⸗ 111 5 in der Gunterſtraße feierte ihren 77. Ge⸗ burtstag, während der Rentner Adam Lam⸗ mer auf 79 L ebensjahre zurückblicken darf. tergemeinde ſtellt. Der Vorverkauf ſelbſt hat bereits geſtern begonnen. Die Karten ſind im Uhrengeſchäft Brüning erhältlich. Für Nichtabonnenten ſind die Preiſe 1 Mk. für den Saalplatz und.50 Mk. für den Niervie en Platz. Karten für Nichtabonnenten ſind auch an der Abendkaſſe erhältlich. Ab nächſten Freitag, nachmittags 5 Uhr, ſind Abonnementskarten nicht mehr erhältlich. Wer die Karte nicht bis dahin abgeholt hat, erhält die Karte mit einer Zubringer⸗ gebühr zugeſtellt. Abonnentenkarten werden an der Abendkaſſe keine ausgegeben. In dieſem Zuſammen⸗ hang ſei auch darauf aufmerkſam gemacht, daß auch die Einwohner der benachbarten Gemeinden Reilin⸗ gen und Neulußheim als Mitglieder der NS⸗Kul turgemeinde Hockenheim an dieſen Theaterabenden teilnehmen können. Aus Baden Aufruf! An alle zum Herbſt 1936 entlaſſenen Arbeitsmänner Kameraden des Spatens und der Arbeit! Seit einigen Tagen habt ihr das erdbraune Ehren⸗ kleid des Arbeitsdienſtes mit dem täglichen Arbeits⸗ kleid getauſcht. Ihr ſollt die Kameradſchaft des Lagers auch in der Heimat nicht miſſen und darum werdet ihr alle aufgefordert, von welchem Lager und aus welchem Gan ihr auch gekommen ſeid, euch ſpä⸗ teſtens bis zum 12. Oktober 1936 bei der für euren Wohnort zuſtändigen Ortswaltung der DAc nament⸗ lich zu melden. Die Deutſche Arbeitsfront Gauwaltung Baden, Abteilung Arbeitsdank. Flammen in der Garage Drei Kraftwagen verbrannt * Königheim, 6. Okt. In der Garage des hieſigen Wildbrethändlers Johann Thoma, der zugleich eine Autovermietung betreibt, ging Montag früh ein kleiner Omnibus durch Vergaſerbrand in Flammen auf. Zwei weitere Perſonenautos, die in der Ga⸗ rage ſtanden, wurden ebenfalls durch das raſch um ſich greifende Feuer vernichtet. Mf. N30(KN s TESTS s EN) „Schwetzingen hört die Eröffnung des WOW rr. Schwetzingen, 7. Oktober. Die Gliederungen der Partei, deren Formatio⸗ nen wie auch ein großer Teil von Schwetzinger Bür⸗ gern, fand ſich geſtern abend im Saale des„Falken“ ein, um dortſelbſt im Rahmen eines Gemeinſchafts⸗ empfangs die Uebertragung von der Eröffnung des Winterhilfswerks 1936/37 durch den Führer zu ver⸗ nehmen. Auch die übrigen Gemeinden des Schwetzinger Bezirks hatten aus dieſem Anlaß Gemeinſchafts⸗ empfang dieſer Uebertragung angeordnet. Die Kälte mahnt zur Eile Die Erntearbeiten werden beſchleunigt Raſcher, als man erwarten konnte, hat ſich in die⸗ ſem Jahre der Kälteeinbruch des bevorſtehenden Winters vollzogen. Immer wieder gab es Tage, die recht freundlich waren, und die Bauern verzögerten bewußt die noch ausſtehenden Erntearbeiten, denn noch konnte das Oehmd die trockenen Sonnenſtrah⸗ len vertragen, noch brauchten die Reben die Sonne, damit es beſſeren Saft gäbe. Aber jetzt, nachdem die Nächte recht kalt geworden ſind und ein unfreund⸗ licher Herbſtwind über die Felder hinwegpfeift, da gibt es kein Verzögern mehr. Im Eiltempo wer⸗ den jetzt die Kartoffeln gegraben, die es in dieſem Jahre allem Anſcheine nach wieder in gro⸗ ßen Mengen gibt, die letzten Wagen des herrlich duf⸗ tenden Oehmds werden nach Hauſe gefahren und, ſo⸗ weit man hier in Schwetzingen von Weinbau reden kann, werden die Reben auf dem ſchnellſten Wege geſchnitten, denn ſaftiger werden ſie jetzt keinesfalls mehr, dagegen kann jetzt noch eine unliebſame Fäul⸗ nis vermieden werden. Und, wenn man fetzt an den Keltereien vorüber⸗ geht, ſo kann man dort lebhaften Betrieb beobach⸗ ten. Jetzt gibt es den bekömmlichen ſüßen „Neuen“, und wer wollte ſich dieſem herbſtlichen Genuß entziehen! Heute Singſtunde der NS⸗Frauenſchaft. Die für geſtern abend vorgeſehen geweſene Singſtunde der NeS⸗Frauenſchaft, die mit Rückſicht auf die Eröff⸗ nung des Winterhilfswerkes abgeſagt werden mußte, findet nunmehr heute abend 49 Uhr im Konfirman⸗ denſaal im„Haus der Treue“ ſtatt. Notenmaterial iſt mitzubringen. Todesfälle. Es dürfte die Schwetzinger ſicherlich intereſſieren, daß Herr Joſef Kimling, der zuletzt in Oeſtringen⸗wohnte, dort geſtorben iſt. Herr Kim⸗ ling hat bekanntlich hier in den früheren Jahren in der Karl⸗Theodor⸗Straße eine Zigarrenfabrik errich⸗ tet, iſt dann ſpäter nach Heidelberg gezogen und schließlich nach Oeſtringen. Dort hat ihn nun im Alter von über 70 Jahren der Tod ereilt. Seine Be⸗ erdigung findet heute in Oeſtringen ſtat.— Im Alter von 63 Jahren iſt hier Herr Johann Litzet, Viktoriaſtraße 20, geſtorben. Morgen Grumpenverwiegung. Die ſchaft gibt bekannt, daß morgen Donnerstag, 13 Uhr, die loſen Grumpen eingewogen werden. Tücher ſind am gleichen Tage, vormittags 7 Uhr, beim Fach⸗ ſchaftsführer abzuholen. Am Freitag, 9. Oktober, vormittags 8 Uhr, wird das Einwiegen der gebüſchel⸗ ten Grumpen vorgenommen. Am Samstag: Familienabend des Eiſenbahnver⸗ eins. Der Eiſenbahnverein Schwetzingen veranſtal⸗ tet am kommenden Samstag einen großen Fami⸗ lienabend. Er findet gemeinſam mit der Gefolgſchaft des Reichsausbeſſerungswerkes in der Wagenhalle des Werkes ſtatt. Zu dieſem Abend ſind alle Mit⸗ glieder und deren Angehörige eingeladen. Unverantwortlicher Leichtſinn! Geſtern abend, als ein Lieferwagen von der Karl⸗Theodor⸗ Straße in die Mannheimer Straße einbog, fiel von dem Dach des Wagens eine dort aufgeſtapelte Menge von meterlangen Blechſtangen herunter, in demſelben Augenblick, als auch eine Radfahrerin in dieſe Straße fuhr. Es iſt keines⸗ falls das Verdienſt des Autofahrers, daß hier nicht ein ſchweres Unglück geſchehen iſt, dagegen iſt es ein un verantwortlicher Leichtſinn, mit dem dieſer Fah⸗ rer die Blechſtangen auf den Wagen gelegt hatte. Man kann dieſen Unfug hin und wieder beobachten und es iſt nur zu wünſchen, daß dieſes noch glücklich verlaufene Vorkommnis eine Warnung an die gleichartigen Leichtſinnigen ſein möge. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Schlußakkord“. n der NS⸗Frauenſchaft. Oftersheim, 6. Okt. Anläßlich ſeines 45jährigen Dienſtjubiläums wurden dem hieſigen Telegraphen⸗ arbeiter Jakob Seitz, Friedrichſtraße 14, der auch Ortsgruppenleiter der DA iſt, Ehrungen ſeitens ſeiner vorgeſetzten Dienſtſtellen zuteil. Wir ſchließen uns den Glückwünſchen an.— Frau Barbara Gieſer geb. Schuppel, Mannheimer Straße, konnte geſtern ihren 70. Geburtstag feiern. Wir gratulieren.— Sämtliche Propaganda⸗ und Preſſewalter, Warte und Wartinnen der Gliederungen und Formationen haben ſich heute Mittwoch, abends 8 Uhr, in der Ge⸗ ſchäftsſtelle der NS DP einzufinden. Es erfolgt eine Beſprechung wegen der Monatsberichte und Veranſtaltungen. Brühl, 6. Okt. Frau Franziska Diemand geb. Doth, Kirchſtraße 6, konnte geſtern ihren 72. Ge⸗ burtstag feiern. Wir gratulieren. Hockenheim, 7. Okt. Zuſammen mit dem Tage des Erntedankfeſtes wurde in unſerer Stadt das Kirch⸗ weihfeſt gefeiert. Man darf ſchon ſagen, daß ſich der Wettergott hierfür recht freundlich zeigte, ſo daß die Gaſtſtätten, die ſich hierfür in geeigneter Weiſe vor⸗ bereitet hatten, wie auch die Meſſe⸗Vergnügungs⸗ buden mit dem Kirchweihfeſt vollauf zufrieden gewe⸗ ſen ſein dürften.— Anläßlich der in dieſer Woche erſtmals ſtattfindenden Theateraufführung der Ba⸗ diſchen Bühne für die NS⸗Kulturgemeinde erläßt Bürgermeiſter Neuſchäfer einen Aufruf, in welchem er die Erwartung ausſpricht, daß die Einwohner⸗ ſchaft ſich reſtlos hinter die Bemühungen der Thea⸗ Haus der Treue: Tabakfach⸗ Glockeneinholung in Bruchſal Ein Doppelfeſt der evaugeliſchen Gemeinde * Bruchſal, 6. Oktober. Die evangeliſche Gemeinde konnte zum Wochenende ein Doppelfeſt begehen als Vorläufer auf die beſtehende Einweihung des eigenen Golteshauſes, der prächtigen Lutherkirche. Samstag wurden die von Bachert⸗Karlsruhe ge⸗ goſſenen fünf Glocken feierlich eingeholt, die größte— Lutherglocke— wiegt allein 92 Zentner. Eine überaus große Menge hatte ſich um den akir⸗z chenbau aufgeſtellt, als die feſtlich bekränzten und von der Jugend geleiteten beiden Wagen anfuhren⸗ Die Anſprachen der beiden Pfarrer, Stadtpfarrer Kramer und Dr. Scheuerpflug, waren umrahmt von Vorträgen des Kirchenchors und eines Poſaunen⸗ chors. Ende November erfolgt die Einweihung des Gotteshauſes.— Sonntag nachmittag wurde die an das Gotteshaus nebſt dem Pfarrhaus angebaute evangeliſche Kinderſchule mit Schweſtern⸗ wohnungen feierlich ihrer Beſtimmung ſftbergeben. Tarifkommiſſion der Eiſenbahn tagt in Badenweiler * Badenweiler, 7. Okt. In den Tagen vom 5. bis 8. Oktober findet in Badenweiler die 185. Sit⸗ zung der ſtändigen Tarifkommiſſion der Eiſenbahn ſtatt. An den Beratungen nehmen außer Vertretern der Reichsbahn und der Privatbahnen die Vertreter der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, der Induſtrie und des Handels teil. Zur Beratung ſtehen wichtige Fragen des Eiſenbahntarifs und des Verkehrs⸗ weſens. ⸗a⸗ Schriesheim, 6. Oktober. Beim Abführen von Stämmen wurde der Fuhrunternehmer Herm. Egler von einem Stamm eingeklemmt. Erheb⸗ liche Bein verletzungen machten die Ueberführung ins Krankenhaus notwendig. Das Pferd, welches allein nach Hauſe kam, machte auf den Unglücksfall auf⸗ merkſam. * Oſterburken, 6. Okt. des Bahnarbeiters Johann Baumann verun⸗ glückte dadurch, daß ihm ein Spielkamerad mit dem Beil den Zeigefinger der linken Hand abhackte. Der bedauernswerte Junge wurde ins hie⸗ ſige Krankenhaus aufgenommen. Lokomotive fährt ins Zollamt * Wörth, 4. Okt. Beim Rangierbahnhof ereig⸗ nete ſich dieſer Tage ein Unfall, bei dem glücklicher⸗ weiſe Perſonen nicht zu Schaden kamen. Eine Loko⸗ motive des Reichsbahnausbeſſerungswerkes über⸗ fuhr den Rammbock vor dem Zollbüro am Güter⸗ ſchuppen und drückte die Wand ein. Es entſtand da⸗ durch erheblicher Sachſchaden. Der ſiebenjährige Sohn slk. Oggersheim. Die ſtädtiſche Feſthalle zeigt ſich nun auch in ihrem Aeußeren als Zierde am Lud⸗ wigshafener Stadteingang. Die ganze Halle wurde gründlichſt überholt. Das Dach iſt völlig erneuert worden und die Außenſeiten wurden ebenfalls ſo her⸗ gerichtet, daß der Feſthallenbau nun einen recht freundlichen Eindruck macht. 8. Seite/ Nummer 463 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. Oktober 1936 Die Volksſport-Reichswoche in Mannheim rauenſportkurſe— Film und Vortrag im Planetarium m Sonntag Alles macht mit!“ Sport in Betrieben— Die Volksſport⸗ Reichs woche dauert fünf Tage, won heute bis Sonntag, und iſt dazu da, den Köͤßy⸗Sport⸗ gedanken in weitere Volkskreiſe zu tragen. Der Grund⸗ gedanke iſt wie immer: Kraft, Lebensfreude und Geſund⸗ heit durch Sport zu erhalten oder gar zu erzielen. Es ſoll aber niemand auf große Anſtrengung und Höchſtleiſtung eingeſtellt werden, ſondern wenn nur den Volksgenoſſen der in dafür geöffnet wird, welche unbändige Freude dieſe gemeinſchaftlichen Leibesübungen machen, und wie ſehr auch die Leiſtung in der Gemeinſchaft geſteigert wird, dann iſt man zufrieden. Es ſoll Spaß machen, und Spaß macht es ſicher, wenn das Motto des Haupttages eingehalten wird, das beſagt:„Alles macht mit!“ Der erſte Tag trägt das Kennwort: Sport im Betrieb— Segen für Menſchen und Werk. Sportlehrer werden in die Betriebe entſandt, ein Kurſus wird angeſetzt, und wer nicht mittun will, muß es ſich mindeſtens anſehn. Es ſind für heute nachmittag in der Zeit nach Betriebsſchluß um die Zeit von 15 bis 17 Uhr herum vorgeſehen: die Vereinigten Juteſpinnereien, das Stahlwerk Mannheim, die Zellſtoff, die Maſchinenfabrik Neidig, Mannheimer Verſicherung und die Dedibank. Denn alle dieſe Betriebe haben ſo oder ſo ſchon für geeignete Räume oder Plätze geſorgt. Im übri⸗ gen hat man natürlich nicht genug Sportlehrer, um alle Betriebe zu beſchicken. Donnerstag(8. Oktober) iſt den Frauen ge⸗ widmet. Es werden eine Reihe von Kurſen für Frauen (Allg. Körperſchule oder Fröhliche Gymnaſtik und Spiele) abgehal die— wie die anderen Kurſe auch— koſtenlos zu beſt ſind. Die Kälte erlaubt leider nicht, wie ge⸗ dacht, Frauenkurſe auf öffentlichen Plätzen abzuhalten. Die Spiele der Vezirksklaſſe In Unlerbaden⸗Weſt werden gende Spiele aus ragen: am Sonntag fol⸗ 8 Mannhef:⸗ Neulußheim Ilvesheim ertal Kurpfalz u— Viernheim Friedrich Heddesheim Feudenhe hönix Mannheim Hockenheim dingen 8 Mannheim, das am Sonntag in Viernheim einen Punkt retten konnte, empfängt Neulußheim. 08 ſcheint ſich jetzt gefunden zu haben. Auf eigenem Platz müßte ihm wie im vergangenen Jahr ein Sieg möglich ſein. Ilvesheim wurde am Sonntag in Hockenheim in ſeinen Siegeszug abgeſtoppt. Käfertal, das in Ilves⸗ heim antritt, ſpielte gegen Friedrichsfeld unentſchieden. Da auch Phönix verlor, iſt in Unterboden⸗Weſt kein Verein mehr ohne Verluſtpunkte. Auf dem Platz der Ilves⸗ heimer muß Käfertal ſchon ganz groß ſpielen, wenn es Punkte holen will. Kurpfalz Neckarau, die ihren einzigen Sieg gegen Käfertal holen konnte, hat gegen Viernheim keine Sieges⸗ ichten. Friedrichsfeld ſteht gegen Heddesheim vor einem weiteren Sieg. 105 Feudenheim kommt in dieſer Spielzeit überhaupt nicht in Fahrt. Die ſonſt ſo gute Mannſchaft hat bereits vier Niederlagen erhalten Ob es gegen Phönix Mann heim, der ſehr gut in Fahrt iſt, zu einem Erfolg reicht, iſt fraglich. Hockenheim wird nit dem Tabellenletzten Edin⸗ gen wenig Mühe haben, um zu einem weiteren Sieg zu kommen. In Unter baden ⸗Oſt ſpielen: Schwetzingen— Eberbach Kirchheim— Limbach Wiesloch— Eppelheim St. Ilgen— Sandhauſen Weinheim— Union Heidelberg Walldürn— 05 Heidelberg Schwetzingen könnte gegen Eberbach zu ſeinem zweiten Sieg kommen, allerdings muß Eberbach von An⸗ jang an ernſt genommen werden. Kirchheim, das am Sonntag gegen Eppelheim verlor, ſpielt auf eigenem Platz gegen Limbach. Beide Vereine liegen am Tabellenende, ſie müſſen ſich beeilen, wenn ſie den Anſchluß nicht verpaſſen wollen. Normalerweiſe ſollte Kirchheim glatt gewinnen. 5 Einen ſehr ſchweren Gegner hat Wiesloch in Eppelheim erhalten, Eppelheim hat in dieſer Spiel⸗ zeit noch kein Spiel verloren. Ob Wiesloch, das bis jetzt wenig gezeigt hat, den Siegeszug ſtoppen kann, iſt fraglich. Sandhauſen muß in St. Ilgen autreten. Da in St. Ilgen ſchwer zu ſiegen iſt, könnte Sandhauſen mit einem Unentſchieden zufrieden ſein. Weinheim, das am Sonntag in Eberbach unentſchie⸗ den ſpielte, erhält Beſuch von Union Heidelberg. Die Heidelberger ſind in guter Form, ſo daß für ſie auch in Weinheim ein Erfolg herauskommen könnte. 5 Heidelberg, der Tabellenführer ſpielt in Wall⸗ Dürrn. Nach den wenig überzeugenden Leiſtungen der Walldürner in den bisherigen Spielen, iſt mit einem wei⸗ teren Sieg von Heidelberg zu rechnen. Fußball in Südheſſen Der Sonntag brachte wieder einmal den Beweis, daß es ohne Ueberraſchung nun einmal bei uns nicht abgehen kann. Man rechnete nämlich allgemein mit einem ſicheren Siege von Pfiffligheim, doch kam es weſentlich anders. Der Neuling aus Horchheim hatte keine Angſt und beſiegte feinen Gegner. Die Ergebniſſe: Men Darmſtadt— Lampertheim:1 Bürſtadt— 98 Darmſtadt 111 Dieburg— Lorſch 974 Pfiffligheim— Horchheim 313 Egelsbach— Münſter:2 Einen recht unglücklichen Start haben dieſes Jahr die Lampertheimer, die nunmehr auch das dritte Spiel ver⸗ loxen haben. Zwar ſtand es von vornherein feſt, daß es in Darmſtadt nichts zu erben gab und es ſich lediglich um ein gutes Abſchneiden handeln konnte. Die Gäſte hinter⸗ ließen aber einen guten Eindruck und wenn es bis zur Pauſe nur:1 für Darmſtadt hieß, ſo iſt das in allererſter Linie ein Verdienſt der gut ſpielenden Lampertheimer Hin⸗ exmonnſchaft— Der Sp V Darmſtadt ſchiebt ſich langſam aber ſicher in den Vordergrund des Geſchehens. Die Mannſchaft hat an Schlagkraft gewonnen, was man nach dem geſtrigen Spiel ruhig ſagen kann. Lag doch Dormſtadt bis weit in die Endhälfte mit 01 im Hinter⸗ grund Ein Endſpurt erbrachte dann noch den Ausgleich, allerdings wurde vorher der Bürſtadter Torwart verletzt. Olympia Lorſch eilt mit Rieſenſchritten und mit hohen Ergebniſſen von Sleg zu Sieg und hat ſich an die Tabellenſpitze geſetzt. Diesmal kam Dieburg unter die Räder und mußte 4 Tore hinnehmen, obwohl Dieburg keineswegs ſo ſchlecht war.— Das Treiſen der beiden Wormſer Vorortsvereine war ſehr hart. Als es gig ſtand, wurde es noch rauher, da jede Partei den Sieg erringen wollte Der Neuling Horchheim war glücklicher und konnte durch 2 Tore die beiden Punkte holen.— Egels⸗ Hach brauchte alles, um gegen Münſter auf eigenem Platze 3% zu gewinnen. Die Spiele am nächſten Sonntag Lampertheim— Arheilgen; Lorſch— Horchheim Worms — MS Dormſtadt; Pfiffligheim— Egelsbach; 98 Darm⸗ ſtadt— Dieburg; Bürſtadt— Münſter.— Lampertheim Der dritte Tag(Freitag) iſt mehr der Werbung und der theoretiſchen Belehrung gewidmet unter dem Motto:„Leibesübungen ſind Dienſt an Sport und Staat.“ Plakate und Handzettel werden wirken, um 20 Uhr wird ein Rollſchuhkurſus durch die Straßen der Stadt fegen, auf dem Rücken einzelne Buchſtaben und Worte von Werbe⸗ ſprüchen für Koc⸗Sport. Anſchließend im Planetarium ein Lichtbilder vortrag mit den Filmen„Lachendes Leben“ und„Der verlorene Sohn“, und außerdem Vorfüh⸗ rung und Tanz der Bewegungschöre Laban. Samstag geht es mit allen Lehrkräften aufs Land und in die kleineren Nachbarſtädte, wo auch ſchon für die Abhaltung von Kurſen Vorarbeit geleiſtet wurde, und ſchließlich kommt der Höhepunkt am Sonn tag mit dem trefflichen Motto:„Alles macht mit!“. Im Stadion ſteht das Feld 1 den ganzen Tag zur Verfügung, das Feld II ab 11 Uhr, und 1113.30 Uhr ſogar das Haupt⸗ ſpielfeld. Da gibt es Tauziehen in zwei Gewichtsklaſſen, eine Bockſprungſtaffel für 10 kannſchaften, einen Medizin⸗ ballzielwurf(in Faß oder Bütte) mit ganz genauer Wer⸗ tung. Die Frauen kriegen eine Pendelſtaffel 8 mal 50 Meter mit zwei Medizinbällen. Schließlich als Einzelwett⸗ bewerbe für Frauen und Männer Medizinballzielwurf ein⸗ mal aus der Schulter und auch mit beiden Händen über den Kopf rückwärts.— Ein Teil dieſer Kämpfe wird ſich im Rahmen des Sportfeſtes abſpielen. Darum den Koͤß⸗Sport unterſtützt und gefördert. Wie fröhlich, billig, leicht anzufangen iſt er doch, und welche Mühe geben ſich die Lehrer... dürfte zu den erſten Punkten kommen, und auch Lorſch wird ſeine Poſition behaupten. Dagegen werden die Worm⸗ ſer um eine Niederlage nicht herumkommen, wie auch Pfiff⸗ ligheim wenig zu beſtellen haben dürft 98 Darmſtadt und Bürſtadt erwarten wir als ſichere Sieger.—4— Württembergs Hockey⸗Elf ſpielt am Sonntag, 11. Okt., in Nürnberg gegen den Gau Bayern in folgender Be⸗ ſetzung: Albrings; Hagenmüller— Heuſer; Junginger— Mettich— Mack; Scherr— Dempel— Mall— Renner— Krauſe. Heinrich Henkel gewann die Tennismeiſterſchaft von Meran. Im Schlußſpiel ſchlug er den Oeſterreicher G. v. Metaxa recht eindeutig:2,:2, 62 und nahm damit Re⸗ vanche für ſeine in Como erlittene Niederlage Eruſt Weiß(Oeſterreicher) wurde im Pariſer Wagranr⸗ ſaal Europameiſter im Fliegengewichtsboxen durch einen über 15 Runden erkämpften Punktſieg gegen Spaniens Meiſter Fortunato Ortega, Schwedens Geher gewannen in Stockholm bei ſtrömen⸗ dem Regen den Länderkampf gegen Lettlond mit 19:14 Punkten. Nur über 30 Km. ſtellten die Letten in Bubenko gen, Sieger,. Ueber 3000 Meter ſiegte der Schwede Borg und tber 10 Km. ſein Landsmann Mikaelſſon. Für den Hockeykampf gegen Kopenhagen, der am kom⸗ menden Sonntag in der däniſchen Hauptſtadt ſtattfindet, hat Berlin folgende Frauen⸗Elf aufgeſtellt: Carnot(Rot⸗ weiß); Fritſch(Rotweiß)— Kramer(BSc); Thien(Bc) — Kobe Dornberg(Rotweiß]; Veit(BSC)— Drews (Rotweiß)— Keller(BHC)— Mauritz— Heegard(Rot⸗ weiß). Ks Chorzow wurde polniſcher Handballmeiſter durch einen:0⸗Sieg über den Titelverteidiger Pogon Kattowitz, der Titel bleibt alſo in Oſtoberſchleſien. Elf deutſche Kunſteisbahnen werden in wenigen Wochen in Betrieb genommen, und zwar verteilen ſie ſich auf ſol⸗ gende Städte: Berlin, München, Düſſeldorf, Hamburg, Garmiſch⸗Partenkirchen, Nürnberg, Krefels, Köln und Dortmund. Goldene Ehrennadel für Olympiakämpfer Der Leiter des Fachamtes Schwerathletik, Dr. Heyl, hat in Anerkennung der bei den Vorbereitungen und der Durchführung der 11. Olympiſchen Spiele gezeigten Ein⸗ ſatzbereitſchaft und als Anſporn für die Zukunft ſolgen⸗ den Olympiakämpfern die Ehrennadel des Deutſchen Schwerathletik⸗Verbandes verliehen: Joſef Manger(Freiſing), Ludwig Schweickert (Berlin), Fritz Schäfer(Schifferſtadt), Eugen De utſch (Ludwigshafen), Johannes Herbert(Stuttgart⸗Bad Die Spiele vom 4. Oktober: VfR Mannheim— SpVa Sandhofen:1 FV Raſtatt— Fc Freiburg 00 1. FC Pforzheim— Germania Brötzingen:0 Die drei Spiele vom Samstag und Sonntag brachten überraſchenderweiſe drei Unentſchieden. Der Neuling, die SpVg Sandhofen mußte am Samstag beim VI R antreten. Nach den bisherigen Leiſtungen von Sandhofen wor man auf äußerſt harten Widerſtand gegen VfR vor⸗ bereitet. Nach dem Verlauf des Spiels iſt der:1⸗Sieg über Neckarau verſtändlich. Die Sandhöfer gingen mit großer Unbekümmertheit und Friſche an ihre Aufgabe heran. Auch die anfängliche Ueberlegenheit von BfR brachte ſie nicht aus dem Tritt. Die Mannſchaft hat den Beweis erbracht, Laß ſie gauligareif iſt. Das ſtarke Tempo der erſten Spielhälfte machte ſich bei Sandhofen nach dem Wechſel mehr und mehr bemerkbar. Gegen Schluß ſpielte dann VfR wieder klar überlegen. Bei Sandhofen war der Geſamteindruck der Mannſchaft gut. Bei Vi ſqpielte die Verteidigung ſchwach und der Sturm fand ſich nicht recht zuſammen. Das wirkliche Können des VfR blitzte erſt gegen Schluß des Spieles auf. Sandhofen hat ſich durch dieſen Punktgewinn an die zweite Stelle geſchoben. Der Bf liegt mit nur einem Verluſtpunkt relativ günſtiger. Raſtatt und der FC Freiburg brachten überhaupt keine Tore fertig. Aber ſchon der Punktgewinn von Raſtatt iſt gegenüber Freiburg eine gute Leiſtung. Beide Neulinge, Sandhofen und Raſtatt, haben ſich ſehr raſch in der Gau⸗ liga zurechtgefunden, beide Mannſchaften müſſen ernſt ge⸗ nommen werden. Freiburg liegt zuſammen mit Sandhofen auf dem zweiten Platz. Raſtatt ſteht an ſiebter Stelle. Noch ein torloſes Spiel gab es in Pforzheim, wo der 1. FC auf Germania Brötzingen traf. Pforz⸗ heim ſtieß bei Brötzingen auf erbitterten Widerſtand und mußte den erſten Punkt abgeben. Da Waldhof spielfrei war, konnte Pforzheim die Führung übernehmen. Bröt⸗ zingen hat bei fünf Spielen gleichfalls fünf Punkte, hat aber bereits fünf Verluſtpunkte. Am 11. Oktober ſpielen: Bf Neckarau— S Waldhof 1. FC Pforzheim— BfR Mannheim Karlsruher FV— VfB Mühlburg Der VfL Neckarau, der in dieſer Spielzeit einen überaus ſchlechten Start hatte, erhält Beſuch von Wal d⸗ hof. Neckarau hat in Mühlburg ſeinen erſten Punkt ge⸗ holt und dadurch beſtimmt neuen Mut bekommen. Waldhof trug bis jetzt nur 2 Spiele gegen Raſtatt und Brötzingen aus. Beide Spiele wurden in guter Form gewonnen. An einem Sieg von Walohof iſt trotz ſonſtiger guter Leiſtun⸗ gen von Neckarau kaum zu zweifeln. Der VfR Mannheim trägt ſein erſtes Auswärts⸗ ſpiel in Pforzheim aus. Im vergangenen Jahr blieb der Bſot in beiden Splelen Sieger, obwohl Pforzheim ſehr ſtark war. Wenn Bſci in der Hintermannſchaft wieder ſtärker wird und der Sturm zu ſeiner ſonſtigen Leiſtung kommt, ſollte auch in Pforzheim ein Sieg möglich ſein. In Karlsruhe gibt es ein Lokalſpiel zwiſchen dem Karlsruher F V und VfB Mühlburg. Mühlburg und der KFV haben noch nicht allzuviel gezeigt. Mühlburg mußte auf eigenem Platz gegen Neckarau einen Punkt ab⸗ geben und der Kü wurde von Brötzingen geſchlagen. Daß der KV wieder im Kommen iſt, zeigte der:0⸗Sieg in Freiburg. Obwohl der Ausgang ziemlich offen iſt, kann mon rein gefühlsmäßig dem KFW die beſſeren Aus⸗ ſichten geben. Dietabend im TV 1890 Edingen f Am Freitagabend veranſtaltete der TV 90 Edingen unter Leitung ſeines Dietwarts Pg. Ernſt Jung im Schloß einen Dietabend, wozu die Mitglieder recht zahlreich er⸗ ſchienen waren. Nach dem Lied„Treu unſerm Volk“ und allgemeinen Ausführungen über den Zweck der Dietarbeit in den Vereinen des Deutſchen übungen ging Dietwart Jung auf die nähere Geſchichte der Gemeinde Edingen ein und ſchilderte die wechſelvollen Ver⸗ Die deren ſchaftslamp; Roth und Berliner Boxveranſtaltung am (ittelpunkt der Halbſchwergewichts⸗Weltmeiſter⸗ zwiſchen dem belgiſchen Titelhalter Guſtave dem deutſchen Meiſter und Herausforderer 28. Oktober, in Adolf Witt(Kiel) ſteht, ſoll zu einem deutſch⸗belgiſchen Kampfabend ausgebaut werden. So wurde neben Guſtave Roth auch der belgiſche Weltergewichtsmeiſter Al Baker verpflichtet, der gegen Katter, Sporer, Müller oder Bruch geſtellt werden ſoll. Sehr wahrſcheinlich kommen im Sportpalaſl auch die bereits für Anfang Oktober geplan⸗ ten Kämpfe zwiſchen Meiſter Joſef Beſſelmann und Adrian Anneet und zwiſchen Richard Stegemann und Gérard zum Austrag. Eruſt Weiß iſt Europameiſter Cannſtatt), Erich Stebert(Darmſtadt), Karl Janſen und Adolf Wagner(beide Eſſen). Der ſchon wiederholt abgeſagte Europameiſterſchafts⸗ kampf im Fliegengewicht zwiſchen dem Oeſterreicher Ernſt Fahrt der Freund ſchaft Ein Rückblick auf die deutſch-ungariſche Beſuchsfahrt der Oe (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Nun iſt die Kolonne der 25 ſchmucken Wagen, die mit Korpsführer Hühnlein an der Spitze am 27. September in Berchtesgaden zu einer deutſch⸗ungariſchen Beſuchsfahrt ge⸗ ſtartet war, wieder zurückgekehrt, und am Sonntag fand die Fahrt in München ihren Abſchluß. Hinter der erleſenen Schar aus den Reihen von Kraftfahrſport, Verkehr und Wirtſchaft, die auszog, um in Ungarn eine Viſitenkarte des neuen Deutſchlands abzugeben, liegen acht Tage, die wohl keiner ſo ſchnell vergeſſen wird, der dabei ſein durfte. Herrliches Land hatte die Kolonne durchfahren, als es von Berchtesgaden aus über Graz hinein ins Ungarland ging und Balatonföldvar, Baja, Deberecen und Buda pe ſt die Stationen geweſen waren; herrlich war auch die Rückfahrt über Wien und Braunau nach München geweſen. Die Weiten der ungariſchen Ebenen hatten ſich uns aufgetan, wir waren in der Puſz ta, dem Reich der großen Herden und wilden Pferde, geweſen und hatten die kleinen Städte und Dörſer kennengelernt, bis uns der Zauber von Ungarns Metropole, Bud a peſt, ge⸗ fangen nahm. Darüber hinaus aber hatten wir nicht nur das Land geſehen, ſondern hatten auch wie kaum ein an⸗ derer Gelegenheit gehabt, ins Leben des Landes binein⸗ zuſchauen und waren glücklich geweſen über die zahlloſen Beweiſe der Freundſchaft, mit denen wir als die Vertreter des neuen Deutſchlands geradezu überſchüttet wurden. Hätte Korpsführer Hühnlein alle die Einladungen an⸗ genommen, die uns zugedacht waren, dann wären wir wohl erſt 14 Tage ſpäter zurückgekommen. Von Freundſchafts⸗ beweis zu Freundſchaftsbeweis waren wir gefahren. Die bekannteſten Männer Ungarns hatten uns empfangen, und der Landmann am Wege hatbe uns herzlich gegrüßt. Schwarze, hübſche Mädels hatten uns gewinkt, und würdige Männer von der Bewunderung geſprochen, die ſie für unſer neues Deutſchland hegen. So war denn die Fahrt in jeder Beziehung das geworden, was ſie hatte ſein ſollen, nämlich ein Beweis der Freundſchaft zwiſchen zwei Ländern, die durch gemeinſames Schickſal, gemeinſames Kriegserleben und ſchwere Nachkriegszeiten verbunden ſind. Ausdruck dieſer Kameradſchaft war es auch geweſen, als wir in Budapeſt einen Kranz am Grabe der Gefallenen des Weltkrieges niederlegten.. Waren wir in Ungarn als gern geſehene Gäſte durchs Land gefahren, ſo war unſere Fahrt durch Oeſter⸗ reich, das wir auf der Hin⸗ und Rückreiſe durchquerten, ein Triumph der Freundſchaft geworden, denn wir deutſchen Kraftfahrer, die wir zum erſten Male wieder ſeit langer Zeit in ſo geſchloſſener Form Oeſterreich einen Beſuch abſtatteten, waren wie Kuriere eines ſich neu an⸗ bahnenden Verkehrs willkommen geheißen worden. Wie ein Meer war die Begeiſterung über uns zuſammengeſchlagen, und Tauſende hatten an den Straßen und in den Städten geſtanden, um uns willkommen zu heißen. In Wien wo Korpsführer Hühnlein einen Kranz am Ehrenmal des öſterreichiſchen Heeres niedergelegt hatte und im Anſchluß im Bundeskanzleramt non Bundeskanzler Schuſchnigg empfangen worden war, hatten ſchwarze Menſchenmaſſen bei unſerer Ankunft den Weg geſäumt, und die Begeiſterung hatte ſchließlich ſolche Formen angenom⸗ men, daß ſich die Polizei genötigt glaubte, ihr Einhalt zu ebieten. Auf der Hinfahrt aber ſchon, als wir auf dem ege nach Ungarn Leoben und Graz durchfuhren, hatte die Begeiſterung keine Grenzen gekannt, und wir waren mit tauſendfachen Beweiſen der Freundſchaft von der Bevölkerung überſchüttet worden, die überall an den Wegen ſtand, um uns zu begrüßen. Das gleiche bei der Rückfahrt in Linz und Braunau. wo wir, nachdem wir das Ge⸗ burtshaus des Führers gegrüßt hatten, die Grenze wieder ütberſchritten. Wirklich, dieſe Fahrt durch Oeſterreich war Ausdruck der Verbundenheit dieſer beiden ſtammverwandten Völker ge⸗ weſen, und wir können nur hoffen, daß wir Vorboten eines ſich immer inniger geſtaltenden Verkehrs zwiſchen Deutſch⸗ land und Oeſterreich geweſen ſein mögen. Die deutſch⸗ ungariſche Beſuchsfahrt iſt vorüber. Sie ſollte neue Wege der deutſchen Auslandsturiſtik weiſen, und wir können uns ſchon jetzt auf den Gegenbeſuch unga⸗ riſcher Kraftfahrer freuen, der im nächſten Jahr folgen wird. Noch einmal waren alle diejenigen, die das Jahr über ſich an hervorragender Stelle für das Kraftfahrweſen ein⸗ ſetzen, in einem gemeinſamen Erleben vereint geweſen, das keiner von ihnen ſo bald wieder vergeſſen wird. Nach einem letzten Appell in München, einem Heil auf den Führer und einem abſchließenden Kameradſchaftsabend ſind die Führer des N SK, die bekannten Renn⸗ und Langſtreckenfahrer, Vertreter der Miniſterten und der Induſtrie, wieder in ihre Heimatorte zurückgefahren, mit einem Herzen voll Er⸗ innerung und voll Stolz auf ein Deutſchland, auf das man im Ausland bewundernd ſieht, und deſſen Menſchen gern⸗ geſehene Gäſte waren. K. G. von Stackelberg. 15 Reichsbundes für Leibes⸗ Die badiſche Gauliga im Kampf im Laufe der Jahrhunderte Edingen iſt bekanntlich zum erſtenmal im Jahre 765 urkund⸗ lich erwähnt, alſo nahezu 1200 Jahre alt, ſo daß es ſich ſchon hältniſſe unſerer Vorfahren lohnt, auf die Vorgeſchichte zurückzugreifen. Auch heute ſind alte Familien hier anſäſſig, deren Vorfahren bereits im 15. und 16. Jahrhundert in den Akten erwähnt werden. Der nächſte Dietabend wird das Leben und Wirken des weit ütber ſeine Heimatgrenzen hinaus bekannte Edinger Ma⸗ lers„Michel Koch“ behandeln, um auf dieſe Weiſe gerade die jüngere Generation auf einen berechtigten Heimatſtolz hinzuweiſen. Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen Ortsgruppe Mannheim 7 Wegen der Abnahmeprüfung für das Reichsſportabzei⸗ chen wird bekanntgegeben, daß während der Wintermonate die Prüfungen jeweils am erſten Mittwoch des Monats in der zweiten Zeit ab 21.30 Uhr in der Halle 3 abgenom⸗ men werden. 5 Der Ortsgruppenleiter Stalf. Am 31. Januar in Düſſeldorf Nächſter Fußballkampf gegen Holland Der 15. Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Holland ſollte urſprünglich am 6. Dezember auf deutſchem Boden ſtattfinden, aber auf Wunſch der Holländer wurde nach einem ſpäteren Termin Ausſchau gehalten. Nun einigte man ſich auf den 81. Januar 1937. An dieſem Tag wird das Spiel im Rheinſtadion zu Düſſeldorf durch⸗ geführt werden. Von den 14 bisher mit Holland ausgetra⸗ genen Länderkämpfen endeten fünf mit holländiſchen Sie⸗ gen, viermal ſiegte Deutſchland und fünf Begegnungen endeten unentſchieden. Das letzte Zuſammentreffen am 17. Jebruar 1935 in Amſterdam ergab einen deutſchen:2⸗ Sieg, wobei der Benrather Hohmann zehn Minuten vor Schluß den ſiegbringenden Treffer ſchoß. In Düſſeldorf fanden übrigens ſchon zwei Länderſpiele gegen Holland ſtatt. Das erſſe 1926 endete mit einem deutſchen:2⸗Sieg (vor 65000 Zuſchauern, die das Rheinſtadion ſtürmten!), das zweite ſah im Dezember 1932 die Holländer dank ihrem unvergleichlichen Stürmer Adam mit 210 ſiegreich. t „Europameiſterſchaften“ beim M. R. Baden Vergangenen Samstag hielt der M. R. V. B. feine erſte diesjährige Filmvorführung ab. Durch Zuſammenarbeit einiger Mitglieder des Vereins war es gelungen, ſehr ſchöne Filme, in deren Mittelpunkt die Europameiſterſchaf⸗ ten der Ruderer ſtanden, zur Vorführung zu bringen. Zwei Vorfilme, die uns die Stätten deutſcher Werkmannsarbeit ſowie das Leben an Bord unſerer Handelsflotte zeigten, führten über zu dem Hauptteil der Veranſtaltung:„den Europameiſterſchaften“. Ruderlehrer Schäfer erläuterte mit großem Verſtändnis die einzelnen Rennen, ſo daß dieſer Film wirklich zu einem Erlebnis wurde. Vor allen Dingen wies er unſere jungen Ruderer auf die heſtechend ſchöne Ruderarbeit der erfolgreichen Mannſchaf⸗ ten von Ungarn, Schweiz und Würzburg hin. Herzlicher Beifall dankte ihm ſowie dem Vorführer für ſeine ſelbſtloſe Arbeit. Ein vergnügtes Beiſammenſein beſchloß die ſehr gut beſuchte Veranſtaltung, die dem jun⸗ gen aufſtrebenden Verein den Beweis einer guten Kame⸗ radſchaft unter den Mitgliedern erbrachte. Vom Verufs-Vorxſport Rund um den Weltmeiſterſchaftskampf Wint⸗Roth Weiß und dem ſpaniſchen Meiſter Fortunato Ortega kam nun endlich im Pariſer Wagramfaal zur Durchfth⸗ rung. Der Wiener war in ganz prächtiger Form und ſiegte über 15 Runden eindeutig nach Punkten. Der neue Europameiſter wird ſeinen Titel in Kürze gegen den Ita⸗ liener Enrievo Ur binati verteidigen müſſen, der am gleichen Abend den Franzoſen Pierre Louis in einem Zehnrundenkampf nach Punkten beſiegte. Me Larnin ſchlägt Canzoneri Zwei ehemalige Weltmeiſter ſtanden ſich im Neuyorker Madiſon Sauare⸗Garden in einem Zehnrunden kampf gegenüber, und zwar der frühere Titelhalter im Welter⸗ gewicht. Iimmy Me Larnin, und der frühere Leicht⸗ gewichtsmeiſter Tony Canzoneri der fetzt im Welter⸗ gewicht kämpft. Jimmy Me. Larnin trug einen ſicheren Punktſteg davon. Rund 15 000 Zuſchauer wohnten dem Kampf bei und zahlten 55000 Dollar an Eintrittsgeldern. Guſtav Eoͤer wieder in der Heimat Mit der„Europa“ traf am Dienstag unſer Meiſterboxer Guſtav Eder(Köln) in Bremerhaven ein. Nach genau. halblährigem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten betrat er wieder deutſchen Boden, aber ſchon an Bord des Lloyd⸗ Schnelldampfers hatte er unſerem Vertreter bereitwilligſt einige Erklärungen über ſeine plötzliche Heimreiſe gegeben. Guſtav erklärte, daß er aus rein perſönlichen Gründen die Rückreiſe angetreten habe. Er würde nur kurze Zeit in Deutſchland bleiben, um dann wieder nach Amerika zu⸗ rückzukehren und erneut verſuchen, zu einem Weltmeiſter⸗ ſchaftskampf mit Barney Roß, dem derzeitigen Titel halter, der ſeine Auſtralienreiſe bekanntlich aufgegeben hat, zu kommen. Die Niederlage durch Jannazzo hat Eder übri⸗ gens nicht allzu viel geſchadet, denn die amerikaniſche Preſſe ſtellte einheitlich keſt, daß der Deutſche als kranker Mann in den Ring gegangen ſei. Neben der Schlappe gegen Jannazzo verzeichnete Eder in ſeinen 7 Amerikokämpfen fünf Siege und noch eine nicht einwondfreie Niederlage gegen Clintern. Gegen Napolitain, Al Silva, Macedonn und Leto ſiegte er entſcheidend, gegen Serrian nach Punk⸗ ten. Eder glaubt, daß ſeine Ausſichten, zu einem Titel⸗ kampf mit Roß zu kommen, nicht ſchlecht ſind. Bemerkenswert iſt übrigens. daß Eder keinen ameriko⸗ niſchen Manager hat, ſondern nur von ſeinem alten Freund Blesgen betreut wurde. Unter dieſen Umſtänden muß man die Erfolge Eders beſonders hoch einſ ätzen, denn bisher iſt in den Staaten kaum ein deutſcher Boxer ohne einen amerikaniſchen Manager gusgekommen, Die meiſten Kämpfe beſtritt Eder in der Brooklyn⸗Areno, wo ihm das Publikum nicht immer freundlich geſinnt war. In Deutſch⸗ land will Eder vorläufig nicht kämpfen, höchſtens wenn ſich Europameiſter Felix Wouters zu einem Titelkampf bereitfände, dann würde er zugreifen. Im übrigen will Eder aber erſt einmal ſeine Handverletzungen, die er ſich im Kampf gegen den harten Serrion zuzog, ausheilen. Luxemburger Boxer in Württemberg Eine luxemburgiſche Amateurborſtaffel wird im No⸗ vember in Württemberg drei Kämpfe austragen. Am 5. November treten die Luxemburger in Stuttgart einer Stadtmannſchaft gegenüber, am 7. November kämpfen ſie in Eßlingen und am 8. November im Böblingen. Fürther Amateure in Oeſterreich Die Borſtaffel des Turnvereins 1800 Fürth hat eine Einladung aus Oeſterreich für zwei Kampfabende erhal⸗ ten. Die Fürther ſollen am 17. Oktober in Wels und am 18. Oktober in Steyr durch die Seile klettern. eie Silas Waſhinc nahm zu de ren Ausfül „weiteren Die Aby und hollän daß„ander dem Hande Nachteile ſe nehmen, d Wiederaufb Maßgeb. die gegenw zeichen ſei Stabiliſtern ſein, daß müſſe, wäh kung der de und damit löſen habe. Es herr ronferenz Augenblick politiſchen! Präſiden feſtzuſtehen. und gemäß ihrer Hande beibehalten. dieſe Metho D Amerika die Abwert italieniſcher Schritt auf ſchen den private Me Maßnahme internation wie er nach den habe. handelsamt von Italien Einfuhrwan einer Verb Vereinigter ten Reiſeve Man be und der K Länder, vo tungswelle Die Nac der durch gewiſſer E günſtig auf Bemerke Londoner und das fa gangs auf papiermark große Aus: man erwar zentfütz wit habe ey ens „Gir Im hal Zyklus de eröffnet wi viſion des letzten Jah niſchen Fel Nachdrü Londoner Lira an di eine Einr werde. De Italien au gen werde ben Frrtur lich Erwäg und hätten Sie ſeien mit andere habe das S ſätzen der ſetzungen, Heute „Die ital wieder ers die dem J Anleihe ge 2875 Die Oeſt ſellurs für DOeſterveich ſeitidgen Za für 100 Lit Die A Prag. 6. abend eine Entwurf e ſlowakiſchet Miniſterrg. un begründe Sparſamde gewichtes gehalten n Wie da Stelle er kiſche Kro mindeſtens wird. De des Golhr herigen Ge 1924 Hurch⸗ ab wertung 30 v. H. 85. 22 1 Wi S Poſtanwe Uſw.⸗Vork tember in bis zur 8 en war. Har fir d 5 Sante tan don 605 Itaſſen land uſw. 936 5 15 . derte. rkund⸗ ſchon heute bereits erden. s weit r Ma⸗ gerade atſtolz erſte erbeit ſehr ſchaf⸗ Zwei beit igten, den i fer inen, Vor die ſchaf⸗ r für uſein jun⸗ ame⸗ HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittwoch. 7. Oktober 1936 „Ein Schrift zum Wiederaufbau des Wellhandels“ Slaaissekreſär Hull uber die Abweriung Waſhington, 6. Oktober. Unterſtaatsſekretär Cordell Hull nahm zu der Abwertung europäiſcher Währungen in länge⸗ ren Ausführungen Stellung und bezeichnete ſie als einen „weiteren Schritt zum Wiederaufbau des Welthandels“. Die Abwertung der franzöſiſchen, ktalteniſchen, Schweizer und holländiſchen Währung, ſo meinte Hull, zeige deutlich, daß„andere Länder die weitgehenden Beſchränkungen, die dem Handel der ganzen Welt auferlegt ſind und allgemeine Nachteile ſchaffen, erkannt haben. Weiter iſt daraus zu ent⸗ nehmen, daß dieſe Länder bereit ſind zur Mitarbeit am Wiederaufbau des Welthandels“. Maßgebende Waſhingtoner Kreiſe ſind der Anſicht, daß die gegenwärtige Umſtellung der Währungen ein erſtes Au⸗ zeichen ſei für eine bevorſtellende allgemeine Währungs⸗ Stabiliſterung. Man ſcheint ſich jedoch darüber einig zu ſein, daß noch eine lange Zeitſpanne bis dahin vergehen müſſe, während der jeder Staat die Wirkſamkeit und Wir⸗ kung der derzeitigen Einſtufung ſeiner Währung zu prüfen und damit in Zuſammenhang ſtehende innere Probleme zu löſen habe. Es herrſcht hier weithin die Meinung, daß eine Welt⸗ konferenz zur Währungsſtabiliſierung im gegenwärtigen Augenblick verfrüht wäre, insbeſondere auch angeſichts der politiſchen Verhältniſſe in vielen Ländern. Präſident Rooſevelt und Cordell Hull werden, das ſcheint ſeſtzuſtehen, wenn ſie erneut gewählt werden, den langſamen und gemäßigten Abbau der Zollſchranken fortführen und in ihrer Handelspolitik die Methode der zweiſeitigen Verträge beibehalten. Man hofft ſogar, daß auch andere Staaten ſich dieſe Methode zu eigen machen. Die Abwerfung der Lira Amerikaniſche Stimmen Amerikaniſche Finanz⸗ und Wirtſchaftskreiſe begrüßen die Abwertung der Lira und ſehen in dieſer Maßnahme der italieniſchen Regierung einen weiteren entſcheidenden Schritt auf die Verbeſſerung der Handelsbeziehungen zwi⸗ ſchen den maßgebenden Handelsnationen der Welt. Die private Meinung geht allgemein dahin, daß die italieniſche Maßnahme dazu angetan ſei, das Verhältnis zwiſchen den internationalen Valuten auf den Stand zurückzuführen, wie er nach dem Abebben der erſten Inflationswelle beſtan⸗ den habe. Die maßgebenden Perſönlichkeiten des Außen⸗ handelsamtes äußerten ſich beſonders befriedigend über die von Italien beſchloſſene Herabſetzung der Zölle auf wichtige Einfuhrwaren und Rohſtoffe und glauben, daß dies zu einer Verbeſſerung der Handelsbeziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Italien ſowie zu einem geſteiger⸗ ten Reiſeverkehr von Amerika nach Italien führen werde. Man beobachtet ſehr genau die Haltung Deutſchlands und der Kleinen⸗Entente⸗Staaten und fragt ſich, wie dieſe Länder, vor allem natürlich Deutſchland, auf dieſe Abwer⸗ tungswelle reagieren werden. 1. Günſtige Aufnahme in London Die Nachricht von der italieniſchen Abwertung und von der durch die italieniſche Regierung beſchloſſene Senkung gewiſſer Einfuhrzölle iſt in der Londoner Geſchäftswelt günſtig aufgenommen worden. Bemerkenswert war die ruhige Haltung, mic der der Londoner Deviſenmarkt auf die Lira⸗Abwertung reagierte und das faſt völlige Fehlen einer Auswirkung dieſes Vor⸗ gangs auf den Kurs italieniſcher Staatspapiere am Wert⸗ papiermarkt. Einige Ueberraſchung hat auch in London das große Ausmaß der italieniſchen Abwertung ausgelöſt, da man erwartet hatte, Italien werde nur zum gleichen Pro⸗ zentfätz wie Frankreich, Holland und die Schweiz devalukert haben en Hound * „Giornale'Italia“ zur Lira⸗Abwertung Im halbamtlichen„Giornale& Italia“ beſchäftigt ſich 5 mit den am Montag gefaßten Beſchlüſſen des ita⸗ Miniſterrats, durch die, wie er ſchreibt, ein neuer r Miederherſtellung der italieniſchen Wörtſchaft e. Die Abwertung der Lira bilde uur einen Richtunggebend aber ſei die erſtrebte Re⸗ eniſchen Wirtſchaftslebens, wie es ſich in den U und beſonders unter dem Einfluß des abeſſi⸗ niſchen Feldzuges herausgebildet habe. Nachdrücklich lehnt Gayda dann die Deutung einiger Londoner und Pariſer Blätter ab, daß dem Anſchluß der Lira an die Währungspolitik der Abwertungsländer auch eine Einreihung der italieniſchen Außenvolitik folgen werde. Der Verfaſſer wendet ſich auch dagegen, daß ſich Italien auf die Seite der ſanktioniſtiſchen Großmächte ſchl⸗⸗ gen werde und nennt dieſe Auffaſſung einen neuen und gro⸗ ben Irrtum. Den Währungsmaßnahmen lägen ausſchließ⸗ lich Erwägungen der wirtſchaftlichen Nützlichkeit zugrunde und hätten nichts mit der politiſchen Einſtellung zu tun. Sie ſeien freiwillig ohne Verhandlungen und Abkommen mit anderen Ländern getroffen worden. Heute wie geſtern habe das Schickſal der Lira gar nichts zu tun mit den Leit⸗ ſätzen der italieniſchen Außenpolitik, die in ihren Voraus⸗ ſetzungen, Maßſtäben und Zielen gut bekannt ſei. * Heute Wiedereröffnung der italieniſchen Börſen Die italteniſchen Börſen werden am heutigen Mittwoch wieder eröffnet. Von dieſem Tage an kann auch bereits die dem Immobllienbeſitz auferlegte 5proz, feſtverzinsliche Anleihe gezeichnet werden. 28,125 öĩſterreichiſche Schilling ⸗ 100 Lire Die Oeſtexreichiſche Nationalbank teilt mit, daß der Wech⸗ ſellurs für Lire im Sinne des Uebereinkommens zwiſchen Deſterveich und Italſen betreffend die Regelung der geoen⸗ ſettiſen Zahlungen bis auf weiteres mit 28,125 Schilling für 100 Lire feſtgeſetzt 1 De Tschechen-Krone Die Abwertung vom Ministerraf genehmigi 10,6 bis 15,98% Abwerfung Prag, 6. Ortober. Der Miniſterrat hielt am Dienstag⸗ abend eine gußerordentliche Sitzung ab, in der er den Entwusf eines Geſetzes über die Neuregelung der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Mährung genehmigte. Gleichzeitig ſtimmte der Miniſterrat eiver Verordnung zu, die Maßnahmen gegen ründete Verteuerungen vorſieht. An den bisherigen ſamkeitsorundätzen und dem Prinziv des Gleich⸗ tes, in der Finanzwirtſchaft des Staates wird feſt⸗ 9 gewich S gehalten werden. Wie das tſchechoſlowakiſche Preßbüro von zuſtändiger ertäh ſtimmt das Geſetz, daß die tſchechoſlowo⸗ runeseinheit der Tſchechoſlowa lei mit 21 bis 33,21 Milliaromm Feingold feſtgeſetzt 5 beden'et, daß die vordeſchlaßene Herabſetzung des Goldwertes der Krone 10.60 bis 15 98 v. H. des bis⸗ herigen Geldaeholtes betränt. Einſchließlich der im Jahre 1934 Hurchee führten erſten Abwertung erreicht die Geſamt⸗ 90 0 der tſchechoflowakiſchen Krone nunmehr rund 30 v. H. Wiederaufnahme des Geldpoſtverkehrs der iz mit dem Auslande. Die Schweiz hat den weiſungs⸗, Poſtüberweiſungs⸗ Nachnahme⸗ ſw.⸗Vorkehr mit dem Auslande, der am 28. Sep⸗ tember infolge der Frankenabwertung vorübergehend bis zur Festlegung neuer Geldkurſe eingeſtellt wor⸗ en war wieder aufgenommen. Ausnahmen gelten lar zſir dieſenigen Länder, für die ſie ſchon vor dem 28. Sewemßer infolge der Deyiſenvorſchriften be⸗ kondan hotzon, alſo auch im Verkehr mit Dentſchland, Italſen und ſeinen Kolonien, Rumänien, Griechen⸗ land uſw. der Neuen Mannheimer Zeitungs Waren und Märkfe Berliner amiliche Noflerungen Weizen märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 75 20 zel. fr. Berl. 182/190 Berl. 48,9 Jute wz. Bl 80. märk. Stat. 1/5/¼8 Erzeuepr. H 4 Roggen märk. 167 4zeil fr Berl. Welzenmehl& 27 80 braugerste märk Stat. Erzeugerpr. 927.50 neu frei Berl. 10 28.— märk. Stat. ind'gerst fr Bl. Roggenmeh' 11 22.25 gute frei Berl märk Stat. Erzeugerpr. 12 22.35 märk. Stat Futterg. 59/62 13 22,45 Diktoria⸗Erbſen.. 86.50/41.[ Serade lla Kleine Erbſen 33,„35,50 Leinkuchen ab Hambgſ 16,38 incl. 4,69 Jutter⸗Erbſen 24, ½0, Erdnußkuchen ab Hbg 15,88.30 Peluſchftfen 24.50%½7,50 Erdnußkuchenmeh. 17. 8 Ackerbohnen. 21, 23.— Trockenſchuitzel.60 Wicken deutſch 3 Soyabohnſchrot ag 15,88„.80 Futter 17.50/20,— ab Stet in 15.98„.80 Lupinen blau 3 Kartoffelftocken Stolpſ 17.80 Leihſäck ge b.. ab Berlin 18.90 E Rotterdamer Getreidekurſe vom 6. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 7,62%; Jan. 7,60; März 7,527; Mai 7,55.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 94; Jan. 96,50; März 98; Mai 98, 75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 6. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Un verſal Stand. idol.(Schluß) Okt.(36) 669; Novy, Dez., Jan. je 666; Febr., März ſe 664; April 661; Mai 659; Juni 656; Juli 653; Auguſt 688; Sept. 630; Okt. 669; Okt. Jan.(88) 618; März 617; Mai 615 Juli 613; Okt. Tendenz ruhig und ſtetig. Leinöl⸗ Notierungen vom 6. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſgat Pl. per Okt. 117/10; Leinſaat Klk. per Okt.⸗ Nov. 13,25; Leinſaatöl lolo 25,0; Okt., Nov.⸗Dez. je 24,1; Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Boumwoll⸗St. ägypt. per Okt. 716. Neuyork: Terp. 41,0. Savannah: Terp. 36,0. Hamburger ucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol Stand,. 25, frei Seeſchiffs, Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. 0 6 10— 10 Uyr 80 6,10.— 2 Uhr 15 1 . held bez. Brief] Geld J bez Sept 389 31 55 8 Dl... 2 315 8893.15 5 Nov..20.0.20 3,10* Dez.35.20 35.70 2 Januar.40 3,30 3840.80 Februar.50.40 2500.40 1 März.60.50.60 8 April.60.50 880 880 Mai..70.60.20.60. Juni.80 370 380 3,70 2 Juli 300 370 30 e Auguſt.95[.75.95.75 Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Lambsheim: Trauben weiß 14—15, Tomaten—7, Bohnen—12, Erbſen 15, Rot⸗ kraut—2,25, Blumenkohl 12—20, Weiſen heim a..: Trauben weiß 14—17, Birnen—16, Aepfel 13—21, Tomaten —11 3 Schifferſtadt: Weißlohl 1,2—1,4, Roblohl 1,8—2,5, Wirſing 1,5—2,5, Blumenkohl 1825, 15 und—8, Erbſen 14—15, Endivienſalat 1,5— 2,5, Kopfſalat—38, Bohnen—10 F. * Marktberichte. He heim: Walderdͤbeeren 7 Aepfel 17—26 und 1216, idelberg⸗Handſchuhs⸗ —76, Birnen 12—17 und—1t, Pfirſiche J 25—27, Nüſſe 25—26, n I Mangel an männlichem Nachwuchs im Einzelhandel Keine Lust mehr zur Verselbsfändigung Der Einzelhandel gehi immer meh in weibliche Hände über Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hat die Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung auf die bedenklichen Verſchiebungen im Nachwuchs⸗ zugang des Einzelhandels zugünſten der weiblichen Be⸗ Fe hingewieſen. Im Jahre 1934⸗35 haben ſich bet geſamt 158 994 Ratſuchende für die kaufmänniſchen Berufe gemeldet, davon waren 108 313 Ratſuchende weiblich und nur 50681 männlich. Beim Einzelhandel verſchiebt ſich dieſes Zahlen⸗ verhältnis noch mehr: 71 129 weiblichen ſtanden in den Berufsberatungsſtellen nur 7119 männliche Berufsanwärter gegenüber. Dieſe Zahlen werden eindrucksvoll durch die Tatſache er⸗ gänzt, daß ſchon nach der Berufszäßlung von 1933 über der Betriebsführer des Einzelhandels, 71 y. H. der geſam⸗ ten Gefolgſchaft und 65 v. H. der Lehrlinge weiblichen Geſchlechts waren. Die Reichsonſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung wird ie Berufsberatungsſtellen darauf hinweiſen, daß ser Vermittlung von männlichen Juoend⸗ lichen für den Einzelhandel erhöhte Aufmerlſamkeit ge⸗ widmet wird. Hente fällt es bereits vielfach ſchwer offene Lehr⸗ ſtellen im Einzelhandel mit männlichen Berufs⸗ anwürtern zu beſetzen. Andererſeits iſt bekannt, daß von den Anwärtern auf Er⸗ öffnung eines Einzelhandelsgeſchäſtes etwa 80 v. H. ohne faufmänniſche Vorbildung waren. Kaufmannsgehilfen, die im Einzelhandel oder in anderen Zweigen des Handels gelernt hatten, kanden ſich bereits nur in geringerer Zahl zur Verſelbſtändiaung bereit. Die Entwicklungen auk die⸗ ſem Gebiet werden von der Berufsführung des Einze, han⸗ dels ſchon ſeit langem mit Sorge betrachtet. Dabei darf man neben anderen auch ein pſucholooiſches Moment nicht außer Betracht laſſenz. in der Oeffentlichkeit und auch in den Kreiſen der Jugend hat eine zum Neil kaufmanns⸗ feindliche Rropaganda um ſich gegriffen. Gewiß werde die ſchwierige Lage in verſchledenen Fachzweigen des Einzelhandels und manche an deren materkellen Zu'am⸗ menhänge für den manĩelnden Zuſtrom des männlichen Nachwuchſes von erheblicher Bedeutung ſein. Es dürſen aber bei dieſer Fraße, wie der Preſſedienſt des Einzel⸗ handels ſchreißt, auch nicht Lie Wirkungen geiſticer Fehl⸗ wertung er Kaufmannsorbeit und Kaufmannsperfönlich⸗ keit überſehen werden. Die Reform der Nealsſeuern Der Miniſterfaldirektor im Reichsfinanzmin ſterium, Prof. Dr. Hebding, äußerte ſich in einem Vortrag vor Groß⸗ betriebsprüfern der Reichsfinanzverwaltung aufſchlußreich über die Realſtenerreform. Kernſtück der Grundſteuerreform ſei die Vereinheitlichung nach der Einheitsbewertung 1935, wobei gewiſſe Belaſtungsverſchiebungen unvermeidlich ſein würden, weil die veralteten Vorkriegswerte durch Gegen⸗ wartswerte erſetzt werden würden. Härten würden jedoch ausgeglichen. Zweckmäßigerweiſe würde mit der Verein⸗ heitlichung der Grundſteuer eine Neugeſtaltung der Ge⸗ bäudeentſchuldungsſteuer(in Preußen Hauszinsſteuer ge⸗ nannt) verbunden werden. Die neue Reichsgrundſteuer ſolle am 1. April 1938 in Kraft treten. Die neue Reichsgewerbeſtener dagegen ſolle bereits zum 1. April 1937 kommen. Wir ſind, ſo erklärte der Reöner, mitten in der Arbeit. Eine endgültige Entſcheidung über die Ausgeſtaltung iſt noch nicht gefallen. Was die hierbei aufgetauchten Probleme betrifft, ſo äußerte der Redner ſeine Meinung dahin, daß das kommende Gewerbeſteuer⸗ geſetz ausſchließlich ie Beſteuerung des ſtehenden Gewer⸗ bes zum Gegenſtand haben werde. Daraus folge, daß die Austbung eines freien Berufes oder einer ähnlichen Tätig⸗ keit nicht der Gewerbeſteuer unterliege. Jedoch werde von einer, wenn auch beſchränkten, Heranziehung der freien Be⸗ rufe zu einer Realſteuer vorausſichtlich nicht abgeſehen wer⸗ den können. Neben der Gewerbeſteuer ſei daher eine Be⸗ rufsſtener vorgeſehen. Für das neue Reichsgewerbeſteuer⸗ geſetz ſtehe feſt, daß die landwirtſchaftliche Tätigkeit im Zinne des Einkommenſteuergeſetzes gewerbeſteuerfrei ſei. Vas die Beſteuerungsmerkmale augehe, ſolle das neue Ge⸗ etz grundſätzlich nur eine Beſtenerungsgrundlagtz den Jewerbeertrag, kennen. Ein beſonderes Einführungsgeſetz werde die Verkoppelung von Gewerbe⸗ und Berufsſteuer und öte Verbindung mit der Grundſteuer ſowie den Laſten⸗ ausgleich zwiſchen Wohn⸗ und Betriebsgemeinde bringen. den Berufsbergtungsſtellen der Arbeitsämter ins⸗ Kaſtanien 17, Quitten 16—22, Kopfſalat(loſe) 4, Feuer⸗ bohnen 13—14, Stangenbohnen 15—17, dito gelb 17, Tomaten 7,5—8,9 und—7, Rottraut 4, Schlangengurken II 5, Spinat 9, Endivienſalat—2 3. Anſuhr mittel, gui. Weinheim: Pfirſiche 26—32, Aepfel 10— 26, Birnen —19, Quitten 2, Nüſſe 21—37, Tomaten 10, Bohnen 14, Kaſtanien 17 3. Anfuhr 350 Ztr., Nachfrage gut. * Schweinemärkte. Bithl: Zufuhr: 148 Fertel, 10 Läufer. Preiſe: Ferlel 20—45, Läufer 55—70 1 8 ſchleppend. Durlach: Zuſuhr: 131 Läufer, 135 Läufer 40—56, Ferkel 20—30/ das Paar. * Rinderkontingentierung. Nach einer Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft, die am 1. Oktober in Kraft getreten iſt, wird der Prozentſatz der Rinderſchlachtungen und Rindfleiſchumſätze auf 80 v. H. herabgeſetzt. Ferkel. Preiſe: Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für 4 Kg. netio n Reiche pfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 6. Oktober 10 Uhr 6. Ok ober 12 80 libr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt Dezember 40 38— 40 38— Mü z 40 2 8 40 8 2 Mai 40 8. 40 8 5 Full 40 33— 40 38— September 40 88— 4⁰ 38— Geld- und Devisenmarki Paris, 5. Olober dun? emillch). enn 104,93] Jpuanlen. Lepenegenn n Wen 7 8 epor 21.39 ſtallen 112.85 fon! 11.88 geri 617.— geld 359.8/ echgei 491.62 stockholm 543.50] Variched 0 London, 6 Miaber Schluß zmtllch tuſor: 490.82] Kopenbegey 22.40] ecken f 29,47] cms 17287 Lone: 490.87 lockten 18,50 ¼ fuss: 880.— poke 1207 ifi 924,0 fad 19.99— fonstantn 827.— frrren 12, inn; 104.97 issn 10,87 J ihn ö Sl. fene 19,40 drͤgzt 2. 17½ Helslagfer;„94 Mien 235.52 Fonſerites 25,— altes 23.18 prag 121.75] Vatsthen ö 25, ape 180.0 kn,.297 boltden 27,, baenes Airs 15,— bene schw. 21.80 bega? 119 75 fe de Jef. 412,— uf Lon n 1700 Suble y 84,00— Joffe 405,—] fangkong 1287 düst 100,1 Mefalle Hamburger Nefallnoflerunuen vom 6 Okfober Hupfer f bages- u. Nraſts- Ian rief Leſo Hie geld, berahltſ briel] hel. berabl! 1 last 52. 51,5.%%.. Hüttenroin: 18.50 18.50 debtus 52.75/52 42/2¼% 2/2 0 kelnsllber(Nis, p. K) 44.50088.50 Her: 53.25 52,50. 2/2, 72.0 Feingold(I. g. rr. 284 29 Apt FV Ali-plafn(Abfall 5 el e rrapr.(Hl.. gr.).50.25 un 54 8 0 echn, pelnas plelin uli W Defallpr.(RM.. gt.60 gugus„ 1 atem eee lat, Ant kleber 50/550... 270%%%. bömon regulus mint.(S 16.) 48,48. ſorem) 50.5% U%. 0% 0% e Hascailber(S per Flesche, 15, 18.— laem 450. 5 0,780„ E OHCI wolfr⸗mer) chinse(in h. 335.50 *Der Londoner Goldpreis betrug am 6. Oktober für eine Unze Feingold 141 ſh 7 d= 86,6186 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,6241 Pence 2,78469 l. * Aufbautätigkeit der ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften im erſten Halbjahr 1936. Vom Deutſchen 95 verband e.., Berlin, wird uns geſchrieben: Für das erſte Halolahr 1030 kann man die Beobachtung machen, daß das Wachstum des Einlagen⸗, des Kredit⸗ ſowie des übrigen Altivgeſchäfts der Genoſſenſchaften ſtärker als im Vorjahr geweſen iſt. So haben die Einlagen ſich im erſten Halb⸗ jahr 1936 um 86 auf 1539 Mill.“ erhöht. Die Steigerung im zweiten Halbſahr 1935 betrug 51 Mill. /, die Steige⸗ rung im erſten Halbjahr 1935 66 Mill., Seit, Anfang 1933 find die Einlagen um rd. 380 Mill.„ angdſtiezen“ Da⸗ mit konnten die Abzüge aus den Kriſenfahren 1931 und 1092 voll gedeckt werden. Eine ganz erhebliche Zunahme hat das Kreditgeſchäft im erſten Holbſahr 1936 zu verzeich⸗ nen. Es hoben die kurzfriſtigen Kredite um 62 Mill. A, die Hyporheiarkredite um 18 Mill./ und die Kredite aus weiterbegebenen Wechſeln um 7 Mill.& zugenommen, Jits⸗ geſamt beträgt das Kreöltvolumen der ſtädtiſchen Kredit⸗ genoſſenſchaften Anfang Juli 1936: 1,57 Milltarden I Auch die Wertpapfere ſind um 14 auf 126 Mill. Auch die Wertpapiere ſind um 14 auf 126 Mill./ geſtiegen. Ins⸗ geſamt weiſen die ſtädtiſchen Kreditgenoſenſchaften Be⸗ triobsmittel von 2 Millfarden/ auf. * Warſteiner& Herzoglich Schleswig⸗Holſteiniſche Eiſen⸗ werke AG, Warſtein. Der AR beſchloß, aus einem Rein⸗ gewinn, einſchl. 35 359 2 1 n 6(60 708) Gewinnvortrag, von 202 078(95 359)„ der GW die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 3() v. H. vorzuſchlagen.— GV am 3. Nov. in Warſtein. * Geſellſchaft für Gasinbuſtrie in München. Die der Ach für Licht⸗ und Kraftverſorgung, München, naheſtehende Geſollſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1935 bei welterer Verbeſferung der Ergebniſſe einen Gewinn von 3330 4 aus(i. V. 6g 564„ Verluſt durch Sanierung gedeckt), der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll.(GV am 30. Oktober 1936). * Stützungsmaßnahmen für die engliſche Seeſchiffahrt. Auf dem Kongreß der britiſchen Handelskammern in Wel⸗ lington(Neuſeeland) wurde auf die ſchweren Verluſte der briliſchen Schiffahrt hingewieſen, die durch das Subſidten⸗ ſyſtem in anderen Ländern entſtanden wären. Eine Ent⸗ ſchließung fordert, daß Handelserleichterungen fremden Schiffen, die zwiſchen den Empire⸗Häfen verkehren, nur gewährt werden ſollten, wenn es ſich um Schiffe ſolcher Länder handele, die der Empire⸗Schiffahrt gleiche Vergün⸗ ſtigungen böten. l * F außöſiſch⸗ſchweizeriſche Wirtſchafts vereinbarungen. Zwiſchen dem ſchweizeriſchen Miniſter Stucki und dem franzöſiſchen Handelsminiſter Baſtid fanden in Gen! Be⸗ ſprechungen darüber ſtott, wie nach den beiderfeitigen Ab⸗ wertungen die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern ſich geſtalten ſollen. Auf der Baſis des ſtatus quo iſt eine Vereinbarung getroſſen worden, über die der Schweizer Bundesrat olgende Mitteilung veröffentlicht: „Mit Rückſicht auf die Veränderung, die die Maßnahmen zur Angleichung der Währungen auf die wirtſchaftliche Lage ausüben, haben ſich der Bundesrat und die franzöſiſche Regierung dahin geeinigt, dey am 25. Juni dieſes Jahres gekündigten ſchweizeriſch⸗ronzöſiſchen Handels vertrag von 1934 mit all ſeinen Zuſatzabkommen aufrechtzuerhalten. Selbſtverſtändlich werden ſich die beiden Regierungen gegen⸗ ſeitig alle Erleichterungen gewähren, die ſte tür den Han⸗ delsverkehr vorgeſehen haben. Sie haben auch beſchloſſen, ſo bald wie möglich Verhandlungen aufzunehmen, um den Warenaustauſch noch mehr zu fördern und dem ſchweize⸗ riſch⸗franzöſiſchen Handelsverkehr die größtmöglichen Er⸗ leichterungen zu gewähren.“ * Geſellſchaft für Transportwerte, Glarus. Dieſe der Baſler Handelsbank naheſtehende ſchweizeriſche Geſellſchaft beruft auf den 17. Oktober eine außerordentliche General⸗ verſommlung nach Olten ein, auf der über eine Herab⸗ ſetzung des Vorzugsaktienkapitals von 10,8 Mill. fr. auf 8,1 Mill. ffr. Beſchluß zu faſſen iſt. Im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr erzielte die Geſellſchaft für Transportwerte einen Gewinn von 516 096 Franken, aus dem eine Dipi⸗ gende von 3 v. H. auf das Vorzugsaktienkapitar verteilt wurde. Das beſſere Ergebnis war auf eine nachträgliche Begleichung der vom öſterreichiſchen Staat noch von früher her geſchuldeten Ratenzahlungen zurückzuführen. 7 * Vom pfälziſchen Holzmarkt. Das Regierungsforſtomt Pfalz hat in den Monaten Auguſt und September Holz aus Staatswaldungen zu folgenden Durchſchnittspreiſen verwertet: 270, fm Eichenſchwellen 1. Kl. 18,57/ je im, 240 fm Buchenſtommholz 64,2 v. H. der Land. Gr. Pr. für das n⸗Holz, 180 fm Buchenſchwellen 13/ je im für die 1. Kl., 80 im Kiefernblochholz 1. und 2. Kl. normal 81,7 v.., 270 im desgl. 9. mit 5. Kl. normal 58,7 v.., 3900 im Kiefernblochholz fehlerhaft 49,9 v.., 2100 fm Fichten⸗ langholz unentrindet 63,3 v.., 450 Ster Fichtenpapferholz entrindet 60 v. H. der Landes rundpreiſe, 4000 fim Nadel⸗ grubenlangholz ohne Rinde(bis mit 16 em Mittendurch⸗ meſſer) 11,42„ je im, 1200 fm desgl. ohne Rinde lüber 16 em Mittendurchmeſſer] 9,01, je im, 1900 Ster Nadel⸗ grubenkurzholz 78,8 v. H. der Bezirksgrundpreiſe. MHittag-Ausgabe Nr. 463 Nachfrage ſehr Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 6. Oktober. An der Abendbörſe war das Geſchäft durchweg ſehr klein. Die Kuliſſe nahm eine abwartende Haltung ein, während Kundenaufträge kaum vorlagen. Die Haltung war unfreundlich, aber auch nicht einheitlich. Montanwerte bröckelten eher etwas ab, die günſtigen Lageberichte vom Eiſen⸗ und Erzmarkt wurden zwar beachtet, gaben aber gegenüber kleinem Angebot ſeitens der Kuliſſe, die offen⸗ bar etwas Material übrig hatte, nur wenig Stütze. J Farben blieben mit 171,75(17174) gutbehauptet, Aku lagen mit 95(94,25) etwas feſter, ebenſo Geſfürel mit 142,75 (142%). Am Rentenmarkt gingen Ungarn Gold bei wei⸗ terem Angebot auf etwa 13,80(14,10) zurück. Deutſche Ren⸗ ten lagen ruhig. Im Verlaufe war die Haltung ſchwächer. Es erfolgten weitere Abgaben der Kuliſſe. Aku bis auf 98 nach 95 ge⸗ oͤrückt, ferner verloren Zement Heidelberg 1,50 auf 153, Rheinſtahl 1,25 v. H. auf 148,50, Verein. Stahl 1 v. H. auf 114. J Farben gingen auf 171,25 nach 173,75 zurück, ſonſt lagen die Rückgänge bei 1 bis 7 v. H. Am Kaſſa⸗ markt waren Gebr Act zu 47(49,50) angeboten. Deutſche Renten lagen ſtill und behauptet. Ungarn Gold notierten amtlich 13,90(14,10), und ſchwankten ſpäter bei kleinen Umſätzen zwiſchen 13,90 bis 14, Stücke⸗Ungarn behauptet. Von Mexikanern 5 v. H. innere 6,60(6,75). Nachbörſe: Aku 92,50—93, J Farben 171 bis 171,50, Ungarn Gold 13,95. Wandlungen im Krediige werbe VIII. Wie hat der Geſetzgeber die Verquickung von Intereſſen des Kreditinſtituts mit perſönlichen Intereſſen beſeitigt? Wenn ſchon es ſich bei dem nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ in erſter Linie um eine in Form des kategociſchen Imperativs an die Geſamt⸗ heit des deutſchen Volkes geſtellte moraliſche Forde⸗ rung handelt, ſo ſucht doch auch unſere neuere Geſetz⸗ gebung auf allen Gebieten, mit denen ſie ſich befaßt, die⸗ ſen Grundſatz durch den Erlaß entſprechender geſetz⸗ licher Vorſchriften praktiſch durchzuführen. Dies gilt auch ftir das das Bankweſen neu regelnde Reichsgeſetz über das Kreoͤitweſen. Wir finden darin zahlreiche Beſtimmungen, die im Hinblick auf die bedeutungsvolle Treuhänderſtel⸗ lung, die das Kreditgewerbe im Rahmen der Geſamtwirt⸗ ſchaft einnimmt, den Grundſatz unterſtreichen, daß perſün⸗ liche Intereſſen vor denen der Allgemeinheit zurückzutreten haben. Für das Kreditgewerbe der Gegenwart und Zu⸗ kunft gilt nach einem Ausſpruch von Bernhard Köhler, Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, als Hauptziel:„diejenigen Stellen der Wirtſchaft heraus⸗ zufühlen, wo ſich das von ihm verwaltete Kapital an einer Leiſtung beteiligen kann, die das jeweils vorhandene Lei⸗ ſtungsniveau wieder überſteigt“, d. h. alſo, eine Kredit⸗ ge währung und ⸗ verteilung auf produkti⸗ ver und breiter Baſis unter Vorrang der geſamt⸗ wirtſchaftlichen Intereſſen. Dementſprechend hat der Ge⸗ ſetzgeber Vorſchriften erlaſſen, die es verhindern ſollen, daß der Kreditſonds, der der Geſamtheit zur Verfügung ſteht, non einzelnen aus perſönlichen Intereſſen übermäßig in Anſpruch genommen wird und dadurch die Allgemeinheit zu kurz kommt. Den hierfür ergangenen Geſetzesbeſtimmungen im Reichsgeſetz über das Kreditweſen haben die Erfahrungen der bitteren Kriſenſahre zugrunde gelegen. So mancher Zuſammenbruch hatte gezeigt, daß an die Organe von Ge⸗ ſellſchaſten auf Grund ihrer Elnflußſphäre Kreoͤite in einem Umfange gewährt worden waren, der an dem Zuſammen⸗ bruch der betreffenden Unternehmungen mit Schuld trug. Daher beſtimmte ſchon die Aktiennovelle vom 19. Dezem⸗ ber 1981, daß Mitgliedern des Vorſtandes nur mit aus⸗ drücklicher Genehmigung des AR Kredit gewährt werden dürfe, und daß das gleiche auch für Kredite an geſetzliche Vertreter eines von der Geſellſcha't abhängigen Unter⸗ nehmens gelte oder eines Unternehmens, von dem die kre⸗ ditgewährende Geſellſchaft abhängt. Es wurde nicht nur die Gewährung von Darlehen, ſondern ſede Art Kredit von der ausdrücklichen Genehmigung des Auſſichtsrates abhän⸗ gig gemacht und er unterlag auch die Kreditgewährung an geſetzliche Vertreter der Mutter⸗ und Tochtergeſellſchaften, an Strohmänner ſowie an Ehegatten und minderjährige Kinder der Vorſtondsmitglieder der gleichen Beſchränkung. Zuwiderhandlungen ſahen Erſatzpflicht von Auſſichtsrat und Vorſtand vor Dieſe Beſtimmungen ſind dann in erweiterter Form in § 14 des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen vom 5. De⸗ zember 1934 übernommen worden. Galt bisher die Beſtimmung der Ab tiennovelle nur für Aktiengeſellſchalten, ſo werden von der Vorſchrift des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen grundſätzlich alle Kre⸗ ditinſtitute betroffen; ſie erſtreckt ſich alſo nicht nur auf Kapital⸗, ſondern auch auf Perſonaloeſellſchaften wie die offene Handelsgeſellſchaft und die Kom manditgeſellſchaft, Ferner werden in die Geſetzesbeſtimmung auch alle bei einem Kreditinſtitut tätigen Beamten und Angeſtellten, ſo⸗ weit der an ſie zu gewährende Kredit oder Vorſchuß die Höhe eines Monatsgehaltes überſteigt, einbezogen, und es bedarf des einſtimmigen Beſchluſſes ſämtlicher Geſchäfts⸗ leiter zur Kreditgewährung. Wird entgegen den Vorſchrif⸗ ten Kredit gewährt, ſo iſt der Kredit ohne Rückſicht auf entgegenſtehende Vereinbarungen ſofort zurückzuzahlen, es ſei denn, daß noch nachträglich eine einſtimmige Beſchlußtaf⸗ ſung erfolgt. Ueberſteigt der an einen Geſchäftsleiter, ein Vorſtandsmitglied oder Mitelted des Auſſichtsrats oder des Verwaltungsrats, einen Beamten oder Angeſtellten ge⸗ währte Kredit die Höhe ſeiner Jahresbezüge, ſo iſt dies unverzüglich dem Reichslommiſſar anzuzeigen Aus allen dieſen Vorſchriften geht alſo hervor, daß der Geſetzgeber eine Verquickung der eigentlichen Au gabe der Kreditinſtitute, nämlich der produktiven Kreditgewäh⸗ rung an die Wirtſchaft, mit Sonderwünſchen derjenigen Perſonen, die gewiſſermaßen an der„Quelle“ ſitzen, ſo weit wie möglich einengen will. Daß er nicht ſchlechthin eine Kreditgewährung an Geſchäitsleiter, Beamte uſw. ver⸗ boten hat, beweiſt nur, daß auch ſolche Kredite ihre Be⸗ rechtioung haben können. Die Beſtimmungen ſollen aber bewecken, dieſe Kreditgewährung auk ein vertretbares Maß zu ſetzen und den hierfür verantwortlichen Stellen dos Maß ihrer Verantwortung befonders vor Augen zu führen. Eine weitere Beſtimmung, die eine Verquickung von Kreditinſtituten und perſönlichen Intereſſen verhindern ſoll, indet ſich auch in dem folgenden§ 15 des Reichsgeſetzes Über das Kreditweſen. Es iſt allgemein üblich, bei Kreditgeſellichaften die ge⸗ ſetzlichen Vertreter am fährlichen Geſchältsergebnis in Form von Tantiemen zu beteiligen. Das ſpornt natürlich die Leiter der Unternehmungen zu intenſiver Tätigleit an, um eine möglichſt hohe Geminnbetetfligung zu erzielen, es ſchließt aber die Gefahr in ſich, daß Geſchäfte getätigt wer⸗ den, die dem Unternehmen zwar im Jahre des Abſchluſſes einen buchmäßigen Gewinn und dem Leiter eine dement⸗ ſprechend erhöhte Tantieme einbringen, die ſich dann in der Folge aber womöglich als Verluſtgeſchäite erweifen. Daher beſtimmt der 8 15 des Kreditweſengefetzes, daß An⸗ teile am Geſchäftsergebnis, die Geſchäktsleitern eines Kre⸗ ditinſtituts ſowie Leitern von Zweigſtellen— mit Aus⸗ nahme von Inhabern, Geſellſchaftern einer oſenen Han⸗ delsgeſellſchaft oer perſönlich haftenden Geſellſchaftern einer Kommanditgeſellſchalt zuſtehen, nicht voll ausgezahlt werden, ſondern ein vom Aufſichtsrat zeſtgeſetzter Hundert⸗ ſatz zur Deckung etwaiger Erſatzanſprüche bei eintretenden Verluſten einbebalten wird. So zeigen die Beſtimmungen des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen immer wieder, wie der Geſetzgeber darauf bedacht geweſen iſt, Verluſtgeſahren im Kreditgewerbe auf ein Minimum zu beſchränken und dadurch die Vertrauens⸗ beſis zu den Kreditinſtttuten zu erweitern, auf der das Gedeihen der Wirtſchaft zum weſentlichen Teil beruht. —— Frachienmarkf Duisburg-Ruhror! Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine Aenderung. Es wurde wiederum ziemlich Kahnraum tal wie bergwärts eingeteilt. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. 5 5 — N e — U 2 Oktober 1936 Die Wohnung von 1937 Aus den erſten Zeiten des Kampfes gegen Muſchel⸗ aufſatz, Plüſchmöbel und Sofaumbau haben die Deutſchen Merkſtätten/ Hellerau nun ſchon über drei Jahrzehnte hindurch ihre Vormacht⸗ ſtellung im Streben nach deutſcher Wohnkultur zu be⸗ haupten gewußt. Und mögen auch im Eifer des Ge⸗ fechts bis auf den heutigen Tag hin und wieder Ueberſpitzungen, geſchmäckleriſche Entgleiſungen un⸗ terlaufen ſein, ſo bleibt das überragende Verdienſt aller in ihrem Geiſte wirkenden Männer ſeit Rie⸗ merſchmidt und Peter Behrens, und wie ſie ſonſt noch heißen, unbeſtreitbar und gerade für uns Heutige wieder doppelt verpflichtend. Waren es doch die Hellerauer im Verein mit ſo manchem künſtleriſch aufgeſchloſſenen Anhänger des Kunſtwart⸗ und Dürerbundkreiſes, die in den Jahren nach 1900 erſtmals wieder nach Zeiten ödeſter Induſtriali⸗ ſierung dem Begriff einer handwerklich ge⸗ ſtalteten Raumkunſt das Wort redeten und für eine Erneuerung der geſchmacklichen Kultur ein⸗ traten, die mit dem Heraufkommen des Maſchinen⸗ zeitalters mehr und mehr verlorengegangen war. Dieſe grundſätzlichen Bemerkungen zur Sache ſind nötig, um der älteren Generation jene hart umſtrit⸗ tenen Anſätze heute wieder faſt ſelbſtverſtändlich ge⸗ wordener Gedankengänge ins Gedächtnis zu rufen und den Jüngeren zu ſagen, daß es ſich bei der in dieſem Jahre erſtmals in Mannheim abgehaltenen Vorſchau auf die Modelle der Deutſchen Werkſtätten für 1997 keineswegs um eine be⸗ liehige Möbelausſtellung irgendeiner größeren Fa⸗ brik handelt. Vielmehr ſind in dieſen Tagen wirklich Fachleute des Möbelhandels und Innenausbaus, Raumkunſtſachverſtändige und Architekten aus allen Gegenden des Reiches hier geweſen, um die Neuhei⸗ ten des kommenden Jahres zu ſtudieren und ebenſo wie letzten Herbſt in München oder vorletzten Herbſt in Hamburg ihre Beſtellungen zu machen. Für das allgemeine Publikum aber bietet ſich hier eine gewiß nicht ſo bald wiederkehrende Gelegenheit, in zwei Stockwerken des Telkamphauſes weit über dreißig mit vorbildlichem Geſchmack ausgeſtattete Zimmer zu durchwandern und ſich in dieſer„Moden⸗ ſchau der Möbel“ über Stilfragen, Werkſtoff und hunderterlei andere intereſſante Dinge unterrichten zu laſſen, die mit der im perſönlichſten Sinne voll⸗ kommenen Wohnung zuſammenhängen. Der Stil,— das iſt und bleibt natürlich Angel⸗ punkt aller Beſtrebungen, die teils ſehr klar erkenn⸗ bar, teils noch in taſtenden Verſuchen vom allzu Strengen, von den letzten Ueberreſten ſogenannter Sachlichkeit wegführen zu beſchwingten Linien, auf⸗ gelockerten Formen und einer überall ſpürbaren Freude am Spieleriſchen, Schmückenden im Raum. Faſt ſcheinen die barocken Anklänge manchmal ein wenig laut, ob ſie nun hirſchfellgepolſterte Schlaf⸗ und Eßzimmerſtühle betreffen oder ſich in den von keinerlei moderner Hygiene beeinflußten Bettgeſtel⸗ len mit zartgrüner, abgeſteppter Chintzpolſterung eines mehr extravaganten als praktiſch verwend⸗ baren Schlafzimmers in Vogelaugenahorn von Pro⸗ feſſor Breuhaus auswirken. Aber dann gibt es wieder Dinge von reſtlos gelungenem Wurf und ein⸗ zigartiger Gelöſtheit der Form, wie ſie etwa ein gro⸗ ßer Goldrandſpiegel des Stuttgarters Schmitt⸗ henner oder das entzückende hellgraue Schleiflack⸗ Eßzimmer mit dem neuartigen Anrichte⸗Schrank von Profeſſor Hartl zeigt. Mit ſehr ſchönen Entwürfen iſt Profeſſor Schneck Stuttgart vertreten, der be⸗ kanntlich nach Weihnachten in der 2. Vortragsreihe unſerer Mannheimer Städt. Kunſthalle über moderne Möbel ſprechen wird. Auch ein Eßzimmer in hel⸗ lem, poliertem Kirſchbaum mit kombinierter Vitrine und prachtvoll ausgewogenen Stühlen in alter Windſorform von Satink überraſcht durch vorzügliche, durchdachte Arbeit, ebenſo wie das zur Wiederbelebung guter Holzſchnitzerei mit einem an⸗ ſpruchsloſen Ornament verſehene Wohnzimmer in Natureiche von Profeſſor Winde zum mindeſten als ſehr beachtlicher Verſuch alle Aufmerkſamkeit verdient. Der Altmeiſter von Hellerau, Profeſſor Bruno Paul, iſt natürlich mit einer großen An⸗ zahl feſſelnder Entwürfe vertreten, unter denen die⸗ ſer und jener für unſern Geſchmack vielleicht ein wenig zu elegant, ein wenig gewollt wirken mag, aber allein ſchon wegen der in jedem Falle wunder⸗ voll materialgerechten Verarbeitung des Holzes und einem ſchier unerſchöpflichen Einfallsreichtum ein⸗ gehender Betrachtung irdig iſt. Auch hierin ſcheinen die großen Kunſttiſchler des Barock, aus deren Hinterlaſſenſchaft ja Mannheim im Schloß⸗ muſeum einige herrliche Proben beſitzt, die Lehr⸗ meiſter unſerer Zeit werden zu wollen. Die Ver⸗ wendung von ſchöngeſchliffenen Achatplatten und andern glitzernden Erzeugniſſen der Idar⸗ Oberſteiner Schleifereien zu Einlagen in Türknäufe und Handgriffe dünkt uns zunächſt ebenſo neu wie naheliegend; aber ſie iſt ebenſo eine Wieder⸗ belebung alter Intarſienkunſt, wie ſchon vor hundert⸗ fünfzig Jahren und bis weit ins Biedermeier hinein der mit Roßhaarſtoff bezogene Polſterſeſſel ob ſeiner Unverwüſtlichkeit und der gemütliche Ohren⸗ ſtuhl ob ſeiner Bequemlichkeit beliebt geweſen ſind. Die Rückkehr zu fröhlicher Buntheit und Lebens⸗ freude im Raum ſpricht ſich vor allem auch in der Unzahl reizender Kleinigkeiten aus, die an den Wänden herumhängen, in den mit Schiebeglas vor Staub geſchützten Vitrinen ſtehen oder ſelbſt einen in ſeiner konſtruktiven Anmut— ja, bitte, das gibt es wirklich!— unwiderſtehlichen Teewagen von ſchöner] Rhönradcharakter Ein Gang durch die Jahresſchau der Deulſchen Werkſtätten, Hellerau bevölkern. Die Hillerbrandklaſſe der vorwiegend kunſtgewerblich arbeitenden Deut⸗ ſchen Werkſtätten in München hat da ent⸗ zückende farbige Hinterglasbildchen, Aetzbilder mit hinterlegter Zinnfolie, vor allem aber neckiſch mit farbigen Malereien umrandete Spiegel in immer neuen Abwandlungen geſchaffen. Spiegel, die das venezianiſch ſich gebende Gründerzeitideal parodie⸗ ren und Spiegel, die aus dem Schwarzwald ſtammen könnten. Spiegel aus Scheiben in Flieſenformat für die Wand oder als Tiſchplatte und Spiegel, die als Türen gar ein ganzes Wandſchränkchen verbergen. Man kann ſie haben, wie man will, und das Zimmer wird luſtig,— wird hell davon! Doch wie beſtechend auch all' dieſe Einzelheiten ſein mögen: ihr Weſentlichſtes bleibt es daß ſie in jedem Raum von einer ordnenden Hand gemeinſam mit Tapeten, Fußbodenbelag und FJFen⸗ ſter bekleidung zu einem Ganzen gefügt ſind. Daß auch der oft ſo problematiſche Beleuch⸗ tungskörper nicht ſtört und Vaſen voller Blu⸗ men im Va ttſtreit mit wundervollem neuem Tafel⸗ geſchirr der Berliner Staatlichen Porzel⸗ lanmanufaktur den letzten Hauch von kalter Ausſtellungspracht wegnehmen. Beſonders die Tep⸗ piche, dieſe Sorgenkinder des guten Geſchmacks, über⸗ zeugen in ihrer farblichen Wärme und gediegenen Unaufdringlichkeit. Und nirgends ein ſogenannter „deutſcher Perſer“, der uns zu deutſchen Hölzern verlogen orientaliſch kommt! So iſt dieſe Ausſtellung, die von der Hellerauer Innenarchitektin Frau Lennartz mit vorbildlicher Sorgfalt in mehrmonatiger Arbeit aufgebaut wurde, in ihrer Geſamtheit eine richtungweiſende Leiſtung, in ihren verſchiedenartigen Erſcheinungsformen, auch da, wo man nicht unbedingt folgen mag, auf jeden Fall höchſt anregend und intereſſant. M. S. eee Zum Tag des deutschen Frauensports am 8. Oktober Fröhliche Gymnaſtik hält geſund (Archiv NM) Zen Restcex von Geno Ohlischlaeger Das iſt nun ſchon das drittemal in kurzer Zeit, daß ich das Glück einer Ehe geſtört habe. Bisher friedlich und harmoniſch miteinander lebende Men⸗ ſchen les gibt auch ſolche Paare) habe ich zu Kampf⸗ hähnen gemacht. Ich muß die Vorwürfe empörter Ehemänner über mich ergehen laſſen, ich habe Streit, Krach und was weiß ich auf dem Gewiſſen. Und da⸗ hei habe ich gar keine böſe Tat begangen und fühle mich ganz unſchuldig. Geſtatten Sie mir alſo, mich zu rechtfertigen, und dann urteilen Sie ſelbſt! Die Geſchichte ſpielt ſich immer ungefähr ſo ab: Morgens im Schlafzimmer. Er:„Es iſt zehn vor acht. Haſt du das Frühſtück fertig?“ Sie:„Kann ich hexen? Ein paar Minuten wirſt du wohl noch warten können!“ Er:„Ich ſchon, aber mein Chef nicht!“ Sie:„Dann mußt du eben ſelbſt aufſtehen und das Frühſtück machen!“ Er:„Was fällt dir ein? Haſt du es nicht bisher immer gemacht, haſt du dich je beklagt, daß dir die Arbeit zu viel ſei? Iſt das die große Liebe?“ Sie:„Was hat das mit Liebe zu tun? Andere Leute lieben ſich auch, und doch macht der Mann das Früßhſtück!“ Er:„In Amerika vielleicht! Da ſind die Sitten anders; da haben die Männer dafür auch wieder andere Rechte!“ Sie:„O, gar nicht in Amerika, bitte. Ich habe neulich eine Dame kennengelernt, hier in Berlin, verſtehſt du, der macht ihr Mann jeden Morgen das Frühſtück!“ Er:„Ein ſchöner Pantoffelheld! Na, ich danke! Und ſo etwas wollteſt du zum Manne haben?!“ Sie:„Ich kenne den Mann, der iſt wahrhaftig kein Pantoffelheld! Aber, wenn ein Mann eben rück⸗ ſichts voll und aufmerkſam iſt, dann gilt er bei euch nicht für voll. Ich möchte wiſſen, was das feiner Würde ſchadet, wenn er ſeiner Frau das Früßſtück an das Bett bringt!“ Er:„An das Bett auch noch, das iſt ja einfach unerhört!“ Sie:„Kein Gedanke, er tut es aus Liebel Aber du liebſt mich ja überhaupt nicht!“ Er:„Ich denke, das hat nichts mit Liebe zu tun!“ Sie:„Nun hört aber doch alles auf, ich verbitte mir. Und ſchon iſt der Krach im vollſten Gange. * Sie haben verſtanden: Ich bin der Mann, der die fungen Ehen revolutioniert hat, weil er ſeiner Frau das Frühſtück macht und an das Bett bringt. Ein ſcheußlicher Konflikt, in den ich da geraten bin! Das einzige, was mich retten kann, iſt die Er⸗ klärung, daß Frühſtückmachen wirklich eine Freude iſt. Es iſt nämlich viel einfacher und bequemer, als man es ſich gemeinhin vorſtellt, wenn man es nur richtig anfängt. Zunächſt einmal ſtellt die Milchfrau morgens Milch und Brötchen vor die Tür, man braucht ſie alſo nur hereinzuholen und die Milch in den— ſich beim Ueberkochen ſelbſtändig ausſchalten⸗ den— elektriſchen Kocher zu gießen. Der Kaffee iſt bereits in der elektriſchen Mühle, man braucht ſie nur anzuſtellen. Der Frühſtückstiſch iſt ſchom am Abend gedeckt worden, man braucht alſo nur das fer⸗ tige Frühſtück daraufzuſtellen und ihn hineinzutra⸗ gen. Iſt das alles nicht eine Arbeit, die Spaß macht? Bringt nicht vielmehr die Frau ein Opfer, die ſich eine derartige Arbeit entgehen läßt? (Und dann noch eines, im Vertrauen geſagt: bald find die drei Wochen vorüber, die unſere Hausgehilfin wegen der Blinddarmoperation im Krankenhaus verbringen muß.) Gymnaſtik in der Wochenſtube Von E. Staedler. Wochenſtube vor dreißig Jahren! Es ſtrömt über vor Behagen und Ruhe, im Hauſe läuft man auf Zehenſpitzen und ſpricht im Flüſterton. Die Familientante erſcheint mit vielen guten Ratſchlägen, es wird reichlich gekocht und noch mehr gegeſſen: Hühnerſuppe, gefüllte Taube, lauter leichte, feine Sachen. Eine erfahrene aber umſtändliche und, ach ſo gemütliche Hebamme waltet bei der Wöchnerin. Sie weiß tauſend intereſſante Geſchichten aus an⸗ deren Wochenſtuben und dem Werdegang der Kinder, und ergötzt damit nicht nur die junge Mutter, ſon⸗ dern auch den Ehemann, der mit Teil hat an den Leiden und Freuden der Wochenſtube. Das„Neue“ liegt vielfach gewickelt und gebündelt unter und über einem Federbettchen und wird neugierig von den Ge⸗ ſchwiſtern betrachtet, die auch ab und zu hereinſchauen in die feierliche Atmoſphäre des Neuen. Einige ganz moderne Frauen“ huldigen der Torfunterlage im Säuglingsbettchen, aber es ſetzt ſich nicht durch. Die gemütliche patriarchaliſche Wochenſtube wird abgelöſt von der ſtreng hygieniſchen. Mutter muß mucksmäuschenſtill liegen, keins der Kinder darf auch nur einen Augenblick zu ihr hereinſchauen, der Ehemann wird beiſeitegeſchoben. Es riecht im ganzen Haus nach Lyſoform. Der Säugling, zuge⸗ deckt mit einer dünnen Wolldecke, ſchreit ſich auf einer flachen kleinen Roßhaarmatratze müde. Nicht die geringſte Andeutung eines Kopfkiſſens iſt mehr vor⸗ handen, und wenn die Familientante ein bißchen mit ihren behandſchuhten Fingern an dem Bettchen herumzupfen will, ſo wird ihr das von einer fungen ä und ſehr ſachlichen Pflegerin empört ver⸗ wehrt. Am Sonntag iſt Eintopf! Die erſte gemeinſame Opfertat für das Wi 193697 Der Führer und mit ihm die Reichsregierung ruft auch in dieſem Jahre zum Winterhilfswerk auf, Der Eintopf⸗Sonntag, der in drei Wintern ſo viel Segen geſtiftet, ſo manche Not und Sorge ge⸗ lindert hat, iſt neu erſtanden. Unſere lieben Haus⸗ frauen können wieder ihre Kochkünſte zeigen und dar⸗ tun, daß ſie mit wenig Aufwand vortreffliche, nahr⸗ hafte und abwechſlungsreiche Koſt zu bereiten wiſſen. Dann werden dem Hilfswerk auch wieder anſehnliche Beträge zufließen. Zum 1. Eintopfſonntag am 11. Oktober hier einige Vorſchläge: Graupen mit Kartoffeln und Sellerie, für 4 Perſonen 1 Kilo Kartoffeln, 6 Kilo Graupen, 1 Knolle Sel⸗ lerie, 1 Stengel Lauch, 1 Zwiebel,„ Kilo fetten Speck, 2% Liter Fleiſchbrühe aus 5 Fleiſchbrühwürfeln, etwas Salz. Die am Abend vorher eingeweichten Graupen werden nebſt dem geſchälten, gewaſchenen und in dünne Scheiben geſchnittenen Sellerie und dem in kleine Stücke geſchnittenen Lauch in der Fleiſchbrühe faſt weich gekocht, dann gibt man die geſchälten, in kleine Stücke geſchnittenen Kartoffeln dazu, ſalzt und läßt vollends gar werden. Unterdeſſen brät man den in kleine Würfel geſchnittenen Speck aus, dämpft die feingehackte Zwiebel in dem Speckfett weich und rührt beides beim Anrichten unter das Gemüſege⸗ richt. Eintopfgericht mit Fiſch, für 4 Perſonen. 94 Kilo Fischfilet, 2 Kilo Sellerie, 4 Kilo Porree, 1 kleine Kohlrübe, 74 Kilo Kartoffeln, etwas Majo⸗ ran und Kümmel, ½ Kilo Tomaten, gewiegtes Dill. kraut und Peterſilie. Die Fiſchſtücke werden zwiſchen das in Scheiben geſchnittene Gemüſe gelegt, und der Anguß wird durch die mit reichlich Flüſſigkeit ödurchgedämpften Tomaten ausgeführt. Suppentopf von Hammelfleiſch und Gemüſe, für 4 Perſonen⸗ ½ Kilo Hammelfleiſch, 7 Kilo Wirſingkohl, 5 Hilo Gelbrüben, 5 Kilo Kartoffeln, 2 Gßlöffeln Fett 1 Zwiebel, 2 große Tomaten, Salz, Priſe Pfeffer und Zucker, 10 Tropfen Suppenwürze. Das Fleiſch in kleine Würfel ſchneiden, in dem heißgemachten Fett anbraten, die feingehackte Zwie⸗ bel, die abgeſchälten, in feine Scheiben geſchnittenen Gelbrüben ebenfalls mit dem Fleiſch durchdünſten laſſen und dann die in Scheiben geſchnittenen Toma⸗ ten, den in acht Stück zerteilten Wirſingkohl dazu⸗ geben, ſalzen, etwas pfeffern und Priſe Zucker bei, fügen, ſo viel heißes Waſſer darüber gießen, daß Fleiſch und Gemüſe gut davon bedeckt ſind, und nun das Gericht zugedeckt auf kleinem Feuer kochen laſ⸗ ſen. 55 Stunde vor dem Anrichten gibt man dann noch die geſchälten, in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln hinein und läßt garkochen. Vor dem Anrichten Salz⸗ geſchmack prüfen und mit Würze verbeſſern. act CSstliche, ilch in der tet-weißen Dose Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim Wer heute einen Morgenbeſuch in einer Klinik abſtattet und in die Wochenſtube gerät, erlebt neue Ueberraſchungen. Aus jedem Bett ſtreckt ſich ein nacktes Bein hoch, in der Mitte des Raumes ſteht ein durchtrainiertes Gymnaſtikmädchen(ſtaatlich ge⸗ prüft) und kommandiert:„Rechtes Bein hebt,— Frau Müller, nur Mut— es geht ſchon noch höher! Sodo iſts recht. Zehen krümmt— krümmt! Drei Drehungen im Fußgelenk, Achtung— eins,— zwei, — drei! Bein— ſenkt! So, und jetzt das anders Bein!“ Dann ſchließen ſich ein paar ausgezeichnete Uebungen für die Bauchmuskulatur an. Hals und Schultern werden kräftig durchmaſſiert, die Arme befreiend durch die Luft geſchwenkt. Mit Eifer und Andacht arbeiten die Mütter unter ſachkundiger Aufſicht an ihren Körpern. Alle wollen wieder aus⸗ ſehen„wie vorher“, und nicht wahr, wenn man mal genau darauf achtet, es gibt ja eigentlich nur noch ſchlanke Mütter hinter den Kinderwagen! Aufatmend liegen die Frauen in ihren Betten. Zehn Minuten Gymnaſtik im Wochen bett, die Beine müſſen wieder Kraft bekommen zum Aufſtehen. Händewaſchen. Und ſchon öffnen ſich die Türen, und die kleinen Töchter und Söhne wer⸗ den brüllend zum zweiten Frühſtück hereingebracht. Mutter Von Joſef Magnus Wehner Du biſt das Meer, in dem ich Welle rauſche, Die Mutter biſt du, heilig iſt dein Schoß, Von deinem Blute, Mutter, ward ich groß, O laß mich ſchlafen noch und ſinge du und lauſche Dem goldnen Wind, der aus der Urzeit flutet, Der Stunde blauem Klang, die ſtille ſteht, Dem blinden Hauch, der Zukunft weht, 5 Des Gottes letztem Wort, der einſt in dit verblutet. O laß mich ſchlafen noch, dein Schoß iſt tief, Und lauſche nur und ſinge du dem Kind 5 Mit Worten alt, die unvergänglich ſind, Denn eben wars, daß ich in dir entſchlief. 44 Nationaltl Smetan Planetarit 20.15 Ul Vortr. Omnibusf Mittel⸗e Kleinkunſt 20.15 U Tanz: Pa Kaffee⸗Od Univerſun Schauburg Befehl“. f Städtiſches von 15 Schloßgale Theatermu 18 bis 1 —— Kur fell ſchli bi ns Alsek pe * 18. W numme l Neue Maunheimer Zeitung/ e 11. Seite Nummer 483 tsſtellen in P 4, 8, Zimmer 11, 77 ſenſtr ße 45 und Weinhelr Fröhliche Gymnaſtik und Spiele 8 Jeweils 20 bis 21.30 Uhr W̃ halle), Mädchenberufsſchule chenturn⸗ Turnhalle „Kraft durch Freude“ d 2 ⸗St 25 Achtung! Aus techniſchen Gründ die Großwander⸗ 72 Schule. 5 5 fahrt nach Bad Dürkheim, die auf 1„den 11. Oktober Sport für jedermann Dieutſche Gym naſtik: 19 bis 20 Uhr im Gym naſtikſaal 1986 tgelegt war, f Anbeſtimm Zeit verſchoben 5 SGoetheſtraße werden. Vorausſichklich findet ſtatt Heſſe i a i Rollſchuh: Für Schüler 10 bis 20 u len und fahrt nach ſtadt a. d. H. mit buntem m ta Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männ Männer 20 bis 21.30 Uhr, j i urnhalle der Gegebenenfalls folgen nähere Angaben. bis 10 Stadi Gymnaſtikhalle. 20 bis 21.3 7 ile 9 Uhr Stadion, ymnaſtikha l Schule. Ok. 4 N 15. 5 3 7 Wohlgelegenſchule Kronprinzenſtraße. 7. Oktober Achtung! Berlin! Wir verweiſen nochmals auf die Deutſche 8 Graue Mädchen]: Anf— 5 Pert Braut“, Oper von F. 1 nach 5 eee Jahresſchau 105 20 bis 21 Uhr, Forlgeſchrittene 21 bis 22[ihr, jeweils 1 0 St jek Bäcker und d ditszen than 5 er oi 12 151 r 19805 in der Liſelotteſchule, Colliniſtraße.— 22 7 9 a ium: des Sternprojektors; und Kond renhe 0 1 12 r 1930. 1 ee 53 N 4 1 1 5. ö der NS⸗Gem 1 55[Abfahrt am 12. Oktober in Abendſtun Zeit⸗ Deutſche Gymnaſtik(für Mädchen von 10 bis 14 Jahren): Was hören Wir 4 . Bann 0 N e fol Rückfahrt am ober 1957 0 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikſchule Goetheſtraße 8 ö Kraft durch Darbietungen, Licht angabe fol, Rückfahrt am 15. tober 19 n 18 Uhr ö f 5 ab Berlin, Ankunft Mannheim in den Morgen⸗ Fröhliche G tik d tel Frau ind Mäd⸗ 4 3 8. O dervortrag, Filmvorführung. ab Berlin, Ankunft Mannheim den korg röhliche Gymnaſtik und Spiele(Frouen und Mäd⸗ 5 8. Oktober 1 erten ab zaradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wold und ſtunden des 16. Oktober. Koſten etwa% Enthalt en chen): 17.30 bis 19 uhr Gymnaſtikſchule Goetheſtraße. 18.30 Donnerstag, 5 6/97 Mittel⸗Haardt. ſind, dari Bahnfahrt, zwei Uebernachtungen mit 1 bis 20 und 20 bis 21.30 Uher Humbolotſchule, G a ö Reichsſender Stuttgart e Libelle f sfrauen-Vorſtellung: ſtück, Stadtrundfahrt, zwei Eintrittskarten in die Aus⸗ ſtraße. 20 bis 21.30 Uhr Wohlge ſchule Kronprinzen Kleinkunſtö ne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; ſtück, S rundfahrt, zwei Ei a ſtraße. 2 8 21. r Wohlgelegenſchule Kronpr„„ ung 290.15 Uhr Kabarett* 5 ſtellung. Preis ohne Uebernachtungen mit Frühſtück ſtraße. 6. 5 Frühkonzert.—.30: Konzert a N 20.15 Uhr arieté. 1 20 1 9 8 raubenkur 10.00: Uf. +: Pala Parkhotel etwa, 20.—. 3 5 i 18 1 1 1 ar 1 aubentur.— 8 anz: Pala arkhotel. Kinderturnen: 17 bis 18 Uhr Dieſterwegſchule, Meer„ gllerle — 8 5 r 7 8„ en Allerlei ern Kaffee⸗Odeon: Konzert(Verlängerung). Ur fahr Berli 5 ber 19ʃ felöſtraß bis 19 wie f* 5 0 1 0 0 9 rlaubsfahrt nach Berlin vom 10.—15. November 1936. felöͤſtraße. 18 bis 19 Uhr wie vorſtehend. 9 hauswi ftliche ge⸗ Lichtſpiele Um viele Anfragen zu beantworten, geben wir bekannt, Ski⸗Gymnaſtik(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr Teck 000 Muſit am Nachmitt us⸗ Univerſum:„Verräter— Alhambra:„Eskapade“.— daß am 15. November in Be das Fußball ⸗Länderſpiel Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße. nutz und Erfinderſchu. 18.99 Für jeden e ar Schauburg:„0 Minuten An holt“.— ele„Beſehl iſt⸗ Deutſchland„Italien ſtattfindet, Eint rit karten ſind be. Bewegungschor(Frauen und Männer): 20.90 bis 22 Uhr platten zus Baden 2000: r⸗ Befehl“.— Palaſt und Gloria:„Diener loſſen bitten“.— reits angefordert, doch wollen Anmeldunge Haldmbglichſt Tanzſchule L 8, g. 5 20.10: Zur Un terhaltu Tanz 21. 00: Bafi 8 Capitol: chatten, der Vergangenheit“. 1 werden, de ene des Spieles ſeine Körperbildung 18 1 05(nur Männer): 19.90 bis Zum 20. Jahrestag der K fe in den iroler Alper ſen. Lintrittskarte ge rt werden kann. 20.90 Uhr Taonzſchule, L 8 22.00: Nachrichten 22. Lieder gef fungen von Hilde 5 20. 8, 5 22.00: b.: Lieder g ger Hild iche Ständige Darbietungen 8 ach Neuſtadt(Weinſtraf Sportliche und ſortärgtliche Beratungsſtelle für alle Keefer⸗Bluthard.—.45: Tanzmuſtk.— 24.00: Konzert. 11. Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bts 13 und Fahrt nach Neuſtadt e 5 Volksgenoſſen kostenlos. 18.30 bis 19.30 Uhr Ges its Aus Mannheim über Stultgart von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. An Stelle 11. Oktober 9 5 int geweſenen Fahrt amt im Haus der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Eingang Ans Mannheim über Stutiga Schlobgalerie: Geb net von 11 bis 19 und 15 bis 17 Uhr. nach Bad Dürkhe e e alſo kon F. Colliniſtraße, 3. Stock, Zimmer 21. 19.00: Kleine Abendmuſik. Ausführende: Elſe: Flohr nen Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von den Sonntag derfahrt*(Sopran), Friedrich Schery(Klavier), Borupka el 15 bis 17 Uhr. en 15 i 7(Klavier). . tannheim ab gegen 8. ab Neu. 0 7 1 1 7 f 0 Ut 5 5 Freitag, 9. Oktober Deutſchlaudſender beck* ſtadt gegen 21.30 Uhr. Von Ne folgende*„ a—— 5. 5 eln Wanderungen 1. Gruppe: N zuigsmüh le Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): Jewells 6,80: 5 Z 40.00: een, . Kalmit N 5 danderzeit 20 bis 24.30 Uhr Peſtalozziſchule(Eingong O ö 8 altfunk. 555 1575 Bauer 1 12.0 bb zum c. 5 Stunden. Me und Wohlgelegenſchule, Kronprinzenſteaße. 15 bi gr e 14.00 Allerlei. 5 5 1 618 805 Ma l Wan en 5 8. Stadion, Gymnaſtikhalle.. 15.45: Fantaſten auf der 16. 1 f in 3. Gruppe: Hambacher Schloß 8 nn 1: 20 bis 21.30 Uhr am N achmittag.— 18.90: Elly Ney et Goethe⸗Lieder N Hambach— 9 Stunden. Ab 17 0 12895 895 998 1 12. 80 5 von Schubert. 18.30: ö 1 itum. in Uhr gemütliches Kurt a ber Gan 8 85 1 5 Halle 2. Vormittags 9 bis.3 1 18.48: Sportfunk. 19 907 Bayern ö anders. ſthe Neuſtadt mit Di betragen für ſtehend... Bunte Unterhaltung. 20. 10: nfonie. in Hin⸗ und Rückfahrt tt in t⸗Faber⸗Haus Frohe Morgenſtunde(nur Frauen):.30 bis 10.30 Uhr J 21.00: Oktober! Kalender Nachtmuſik. und zuſammen nur 0,90 Karten ab D onnerslag früh bei Gymnaſtikſagal, L 8, 9.— 23.00: Heiterkeit und 8 nan 2 c 2— 3————.. wpft und N 5 1 8 E 1— ˖* C re,. nio⸗ ill⸗ 997 5 45 N 0. 3. ben* 71„. bird 1. N ten 14 v 2 1 Pelzjacke mit hoch und 1 774 1 5 geſtelltem Schal⸗ Aigen mit einem warmen Mantel können wir dem kragen. Für alle WMerſten Froſt unbeſorgt entgegenſehen. Pelzarten. Ullſtein⸗ dem s Lamm⸗ 2 4177 5 8.75 2 f 252 975 de Sportliche Laufmäntel aus dickem Noppenfif e in Schnitt M 2524 nen M 252 neutralen Farben haben für den Winter flache Revers⸗ ö kragen aus braunem Nutria und den neuen n Achtknöpfe ſchluß. Ein Gürtel hält die nicht ſo knapp anliegend wie ehedem gehaltene Weite mehr oder weniger bluſig zu⸗ ſammen. Natürlich fehlen nicht die an jedem Laufmantel unerläßlichen Taſchen, mit denen ſich die Mode heute oft eine kleine Spielerei erlaubt. Man findet ſie doppelt über⸗ f eingnder vor, Das hat dann eine ähnliche Wiederholung A, ls Stülpe 0 den Ariſteln zur Folge. Halblanger Kompletmantel, mie man ihn zu ſchlichten Wollkleidern aus dem glei⸗ chen Stoff trägt. Ullſtein⸗ Schnittmuſter M 2542 5 VBBBBei den Nachmittagsmänteln entscheidet ſich auch in. 7 5 5 N die ſein d ie Mehrzahl für Schwürz Tuch, Zibeline 8 55 4 und Dudetine end hier das wieder zu Ehren gekommene „neuſte“ Material, Da dieſe immerhin nicht allzu dicken Stoffe nur ungenügend wärmen, hilft eine wärmende Zwiſchenlage aus Flanell oder Watteline erforderlich nach. Auch große Pel 0 kommen dem winterlichen Wärmungsbedürfnis entgegen. Füchſe bleiben das Schw 1 Tuch, Schönſte, aber Whitecvat(junger Seehund) und Lamm⸗ 0 felle geben ebenfalls gern getragenen Pelzſchmuck ab. Flaches Lammfell ermöglicht es, ſogar die Taſchen damit zu bekleiden. Pelztaſchen bieten, außer ihrem dekorativen Ausſehen, den nicht zu unterſchätzenden Vorteil, die Hände wohlig zu wärmen. Wer nicht Schwarz tragen mag, hat die Wahl zwiſchen neuen braunen, grünen und blauen Mänteln aus rauhen, zogen, ee Stoffen. Ein Teil der braunen Mäntel neigt ſtark zu der augenblicklichen Modefarbe, dem Lila, hin. Die grünen Mäntel gehen zum Grau über, wie überhaupt alle Farben ſehr weich und daher ungemein traglich ſind. Da wir gerade von den Farben ſprechen, ſei noch erwähnt, daß für die dunkelblauen Mäntel die Pelzbeſätze aus Fuchs oder Lamm es ſich gefallen laſſen müſſen, gleichfalls dunkelblau eingefärbt zu werden. Was zwar ein zoblogiſches Wunder iſt, aber den Mänteln farblich eine 15 geſchloſſene Einheitlichkeit verſchafft. In Exſtaunen ſetzt die fehlende Lange vieler Mäntel. Man ſollte annehmen, die Mode ſpare ſich dieſe Cape mantebaus 0 Sportlicher Mantel aus Noppenfiſchgrat. taſchen, Acht ß und Nu 17 Ullſtein Schnitt M 2534 Grüner Winter⸗ mantel. Als Be⸗ abkuͤhlende Verkürzung bis zum Frühjahr auf, ſtatt uns gerade im Winter damit zu beglücken. Sicherlich 5 1 werden nicht alle Frauen dieſem Gebot Folge leiſten. Iſt ein Mantel ziemlich grade im Schnitt, verträgt Fuchspelz um⸗ ſteppten Stoff i er ruhig eine etwas größere Länge. Glockenmäntel allerdings wirken kurz jugendlicher. rundet. Ullstein lragen. Ullſtein⸗ 1 Dreiviertelmäntel werden weiterhin zu Röcken und über Wollkleidern ſchlichter Art gebracht. Für Schnitt M 2501 Schnitt M 2583 teht 51 F en ſportliche Komplets in grünbraunen Pl aldtaros iſt eine weite loſe Mantelform ſehr flott. Legt ſich ein ge⸗ luſter. ein⸗Schnttt⸗ mächtiger Stoffkragen in weicher Rundung um den Hals, erübrigt ſich jeder Pelz. Andrerſeits läßt ſich 755 muſter 8 1634 durch eine Pelzkrawatte einem ſonſt pelzloſen Kompletmantel eine winterliche und dazu recht kleidſame er! Note geben. Einen Hauptanteil der Straßenmode beſtreiten die kurzen Pelzjäckchen. Man macht ſie aus 5 5 ſchwarzem Seal, aus heller Biſamwamme, aus Biber, Maulwurf, Feß und allen Arten Lammfell. M. Cl. Zoichnung: Friedrichs be 1 ers*— 1——————————— lete ind ammfeim. Am den Slan fem 5 toe tauft man bei Mermann Su c fi 8 ger 25 9 3 5 VVV—— 5 Wer gute slider T esſchtshaere Warzen herr aus Frankenthal Gerfenflicher Vorirag Freſtag 9 Piet dune ils Seloſofen Per Frauen beid u. eien 58 bei PRofo-Rloos de e e amg aus Sandhofen 1 benen ff 0 11 U 0 er S 16 t i 18 5 0 a e e Fame Fe ze e ang des eee ee went, be b. ng hee edge lll. Dr. med. N. F. Reim, Jlulthart 0 a t. s. kfau H. Euler, Mannheim, 8 6. 37 eden 936 f aua une es 57 an die aus dem Inhalt: 7524 ten e 5 Geſchäftsſtelle d. Bl. 9365 Umnageſt Segen, Sotgen, Etzlehfehler ig chene Liebe, Sexualltöt, wer deff hel- raten? Dle feſſe Ftau: Fhe, NHuttergluck, Seelennot, Frauenleiden, Wechseljahre, Alter und Lebensveflengerung, Heillseme Ratschläge und eintacfte Gesundheſtswege. 1 Jie IA Dr Niemend verssume diesen ſehfteſchen Vortteg, auch die Männer mossen kommen. Eintritt: 40 Pig. Nes.-Platz 60 Pig. Drinnitz-verein fur naturdemäße lebens- u Hellweise e. Mannheim 8 3 er⸗ 0 2 0.* 8 N 2 Hac vnn.. 8 Miele- De eee gern gekauft, da sie in Konstruktlon. Durch einfaches Einreiben mit„Laurata“ erhalten Sle Ihre Jugendfarbe und ⸗Friſche Naterlal und form undbertroffen sind Azel Sl mieder. Keine Farbe. Beſtes Haarpflegemittel auch geg Schuppen n Haarausfall, und sich vleltaugendfach glantend be- 2 garantiert unſchädlich. Gibt keine Flecken und Mibfarben.„Laurata⸗ wurde mit gold. wahrt haben. in Ger NMZ Haben Medallle ausgezeichnet. 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Oetoberhaffte“ Bauholz. Rahmenſchenkel, Fuß⸗ böden, Schalung. Türen, Fenſter uſw. Bauſtellen: Pfingſtberg, Rheinau und Lagerplatz Waldhofſtr. 23/27. Hans söhnker Rose Stradner Mit der Jugend ins Märchenland! und sagt u..: 9 02 S t 0E K E Die Künstler wurden durchweg mit verdien- Nußbaum pol. SSGsssesee 5 ö Fita Benkhoff 4e de del an en deen een Knoten„ Len Hes je Li b m ö einen guten Gtiff geten het!“ ö Speiserimmer s 5 Damen- und& ene in dem Lustspiel der Bavaria 8 in tadelloſer Ver- arbeitg, 1 Büfett 160 br., 1 Kredenz „Neue NHannheimer Zeitung“ v..10. überschreibt: Jon Adam Haller bis Sigrid Satten 60 Pfg. Poſtl 3 Herren- bofſtr. 12, K 2 Fahnder der Untertitel des spannen. den Tobis- Note Ff 5 i pee 1 Ee Obis-ROta Films: f 5 3 4 Polſterſtühle 1. Lack 15 Nielel bbeſtellung din gage Progamm in der, labels:( s te brech F be e b und Sagt: 5 5 8 modern, 700— digt, sowle: „Der Oltektion des Kabetetts in det Heidel- daher M. 8 8 8 1 8 6 berger Straße unser Kompllment! 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