er 1936 — Streifen mit ten Faſern. in dunkel, in deutſchen tark. Hypotheken liner Haus⸗ üdeigentum“ eigenartigen Verſuch gegen He wobei für Jahre) Her tten Brenn⸗ helengeben⸗ Hypotheken⸗ rend dieſer ren Firmg herzeugung. iniſteriumz ht Monaten k hergeſtellt itraum des n Monaten cht Mongten jt Monaten tion gegen⸗ imahme von iſenbahnen. ziſenbahnen verte Beſſe⸗ n ſind jm jahres von ich der Be⸗ erhöht hat, wurde ein lar erzielt itraum des den erſten 48,97 Mill. den Güter⸗ tember an. chen Eiſen⸗ 000 Güter⸗ ichen Vor⸗ 5 000 Stück September September Vorjahres ſahres 1932 Meige issen: den Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Walb⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer s Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: R,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Kummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 1. tſt die Anzeigen ⸗ Konkurſen wird ke. Anzeigen in beſtimm für fernmündlich Sanprel 10 p. 243 8 uns N t* 2 Anzeigenpreiſe Funig, 79 mm breite Textmill; Filten⸗ und Kleinanzeigen AUgemein gültig vergleichen oder Feine Gewähr für Underen Plätzen und erteid Serichtsſtand Maunheim. Mittag⸗Ausgabe K Donnerstag, 8. Oktober 1936 147. Jahrgang— Nr. 465 Moskau droht mit offener Einmischung „Anüberſehbare Folgen Ein Drohſchritt Litwinows bei der engliſchen Regierung (Funkmeldung der N M.) a + London, 8. Oktober. Ein Vertreter der Sowjetbotſchaft in London hat, wie hier beſtät hat wird, am Mittwoch im Foreign Office eine Entſchließung ſeiner Re⸗ gierung überreicht, daß die Sowjetregierung ſich von ihren Verpflichtungen aus dem ſpaniſchen Nichteinm ſchungspakt entbunden fühle, wenn nicht augenblicklich Maßnahmen ergriffen wür⸗ den, um die Verletzung des Abkommens zu ver⸗ hindern. Dieſe Sowjetentſchließung war an den Vorſitzen⸗ des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Lord Ply⸗ month, gerichtet. Der Ausſchuß wird ſie auf der nächſten Sitzung am kommenden Freitag behandeln. Aus Genf meldet Reuter, daß man die Drohung Moskaus, ſich nicht länger an das Neutralitätsab⸗ kommen gebunden zu fühlen, als außerordentlich ernſt betrachte. Man nehme an, daß die Sowjets ihre Drohungen wahr machen könnten, ohne Verzug die ſpaniſche marxiſtiſche Regierung offen zu unterſtützen. Litwinow ſei ſchon ſchwer davon abzubringen gewe⸗ ſſen, dieſe Frage in Genf aufzuwerfen; da aber der Völkerbund noch mindeſtens drei Tage zuſammen⸗ bleibe, könne er vielleicht jetzt das Problem des ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieges zur Sprache bringen. Die Folgen der Einmiſchung in Spanien durch eine Macht ſeien unüberſehbar. In jedem Falle geſtalte die Drohung Moskaus die Stellung Blums in Frankreich außerordentlich ſchwierig, denn Blums beſte Waffe gegen den linken Flügel ſei immer der Hinweis auf das Beiſpiel Moskaus in der Frage der Nichteinmiſchung gewe⸗ ſen. Seine Stellung könne aber unhaltbar werden, wenn Moskau nun offen Partei für die marxiſtiſche Regierung in Spanien ergreife. Arbeiterpartei und Nichteinmiſchung — London, 8. Oktober. Der Fortgang des Parteikongreſſes der Arbeiter⸗ partei in Edinburg beſtätigt die Tatſache daß die Partei in der ſpaniſchen Frage neue Schritte unter⸗ nimmt. Der Führer der Oppoſition, Attlee, der geſtern abend noch Anſprachen gehalten hat, und Greenwood ſind zu einer Rückſprache mit Re⸗ ville Chamberlain bezüglich der Nicht⸗ einmiſchungspolitik nach London gereiſt. Bevor Attlee Edinburg verließ, ergriff er auf einer großen Kundgebung der Partei noch einmal das Wort. Obwohl er die Lage in der Welt ziemlich düſter ſchilderte, erklärte er, man werde niemals zu⸗ geben, daß ein Krieg unvermeidlich ſei. Attlee ſtveifte noch einmal die Rüſtungsfrage und ſagte. die Arbei⸗ terpartei lehne es ab, dieſer Regierung einen Blanko⸗ ſcheck zu geben Die Arbeiterpartei ſtebe feſt zum Frieden und kollektiver Zuſammenarbeit, und für die Verteidigung dieſer beiden Ideale ſei ſie auch bereit, für Waffen zu ſorgen. Aber ſie ließe ſich nicht in ein Wettrüſten hineinführen, das weder Frieden noch Sicherheit, wohl aber den Krieg bringen werde.— Aehnliche Gedanken brachte auch der Sekretär der Partei, Middleton, zum Ausdruck. Am Sonntag demonſtrieren die Kommuniſten — London, 8. Oktober. Die Kommuniſtiſche Partei Londons beabſichtigt, am Sonntag einen großen Kundgebungszug durch Londons Oſtende zu veranſtalten. Was ſie damit be⸗ zmecken, geht wohl ſchom daraus hervor, daß ſie ver⸗ künden, daß der Zug„ſo gewaltig“ ſein wird, daß ſie vor faſchiſtiſchen Angriffen, mit denen ſie am Sonntag rechnen, keine Furcht hätten. Der Großangrinp au) Madrid hat begonnen Die erſten Verkeidigungsſtellungen der roten Milizen von den Fremdenlegionären überrannt — Burgos, 7. Oktober. IU..) Der Großangriff der nationalen Streitkräfte un⸗ ter General Varela im Raume der beiden Tajo⸗ Nebenflüſſe Alberche und Guadarrama auf Madrid hat geſtern begonnen. In ausgezeichneter taktiſcher Zuſammenarbeit iſt es drei nationaliſtiſchen Kolon⸗ nen gelungen, eine der wichtigſten Verteidigungsſtel⸗ lungen der Regierungstruppen auf dieſer Front, die Linie um Santa Cruz de Rotamar zu erobern. Santa Cruz liegt nur 60 Kilometer ſüdweſtlich von Madrid an der Straße, die von Maqueda nach der Hauptſtadt führt. Nach der Beſetzung von Santa Cruz haben die Angriffstruppen Francos keinen Widerſtand mehr zu befürchten bis nach Navalcar⸗ nero, wo die Regierungstruppen die zweite und wich⸗ tigſte, darum auch am ſtärkſten befeſtigte Verteidi⸗ gungsſtellung im Süden Madrids gebaut haben. Die Eroberung der Stab Santa Cruz wurde nach heftigem Luftbombardement durch ein nationales Geſchwader von den vereinigten Sturmkolonnen Varelas, Aſencios und Del Gados durchgeführt, die getrennt vorſtießen und ſich erſt nach der Beſetzung der Vorpoſtenſtellungen der Regierungsſtreitkräfte bei Huecas und der Dörfer Fuenſalida und Puntilla durch die von Ponte Guadarrama aus vorſtoßende Kolonne Aſencios nördlich der genannten gegne⸗ riſchen Stellungen vereingten und dann unter dem Oberbefehl General Varelas den Vorſtoß gegen Santa Cruz de Retamar fortſetzten. Die Regierungsſtreitkräfte hatten ſich vor Santa Cruz in einer dreifachen Grabenlinie verſchanzt und hatten umfangreiches Artilleriematerial und eine große Anzahl von Maſckinengewehren zur Ver⸗ fügung um den gegneriſchen Angriff abzuwehren. 3 Fremdenlegionärs⸗ und Maurenabteilungen Varelas ſetzten nach heftiger Artillerievorbereitung zuerſt zum Sturmangriff gegen die feindlichen Stel⸗ lungen an und warfen den Gegner nach kurzem, aber erbittertem Nahkampf. Die roten Kolonnen flüchteten in voller Auflöſung nach Nor⸗ den auf Madrid zu, die nationaliſtiſchen Kolon⸗ nen nahmen die Verfolgung auf und ſäuberten das Vopgelände nordwärts von Santa Cruz bis hinauf nach Valmojado. 5 Nach einem noch unbeſtätigten Bericht haben die Regierungsſtreitkräfte 300 Tote und viele Verwun⸗ dete auf dem Schlachtfeld von Santa Cruz de Re⸗ tamar zurückgelaſſen. Mobilmachungsbefehle Madrids — Madrid, 8. Oktober.(U..) Staatspräſident Azana hat durch einen Erlaß die Mobiliſterung aller Offiziere und Mannſchaften der gebtenten Jahrgänge 1932 und 1933 in der Provinz Huesca, ebenſo die der Mannſchaften des Jahrgan⸗ ges 1934 und die der Unteroffiziere und Mannſchaf⸗ ten des Jahrganges 1935 in den der Madrider Re⸗ gierung noch unterſtehenden Provinzen angeordnet. Ferner unterzeichnete er das Geſetz, durch welches das Statut für die baskiſche Autonomie in Kraft geſetzt wird. Vorſtoß gegen Malaga — Gibraltar, 8. Oktober.(U..) Nach einer Ankündigung des nationaliſtiſchen Senders Ceuta ſteht eine große, gut ausgerüſtete nationale Streitmacht bereit, um morgen ſoſort nach Anbruch der Dämmerung den Großangriff gegen Malaga, den letzten roten Stützpunkt in Südſpanien, zu beginnen. Die Landtruppen Francos werden von zwei Seiten her gegen Malaga marſchieren, längs der Küſte und vom Landinnern aus der Richtung Cordoba. Die Operationen der Landtruppen gegen Malaga werden von der Seeſeite und aus der Luft unterſtützt werden. General Franco hat angekün⸗ digt, daß er alle verfügbaren Luftſtreitkräfte der Südarmee, die nicht im Vorſtoß gegen Madrid an⸗ geſetzt ſind, gegen Malaga einſetzen will. Vartelona und Valentia bombardiert — Sevilla, 7. Oktober. Nördlich von Maqueda bei Escalona wurde ein rotes Flugzeug brennend abgeſchoſſen. Die Beſat⸗ zung kam in den Flammen um. Aus San Fernando liefen Meldungen ein, denen zufolge die Städte Barcelona und Valencia durch einen nationalen Kreuzer nach vorheriger Ankün⸗ digung auf drahtloſem Wege bombardiert wurden. Die Beſchießung beſchränkte ſich auf die Hafenanla⸗ gen. Die moraliſche Wirkung, die das Erſcheinen nationaler Kriegsſchiffe an der ſpaniſchen Oſtküſte auf die„Volksfront⸗Kreiſe“ verurſachte, ſoll ſehr ſtart geweſen ſein, weil die roten Behörden an eine Fort⸗ ſetzung öͤes Bombardements glauben und die Liefe⸗ rung von Waffen und Munition auf dem Seeweg gefährdet ſehen. An den Fronten bieten ſich den nationalen Trup⸗ pen, die im Vormarſch begriffen ſind, in den neu⸗ eroberten Ortſchaften wiederum Bilder grauenhafter Verwüſtungen. So fand man im Ort Noves, der kaum 900 Einwohner zählt, 37 Ermordete auf, die den Rechtsparteien nahegeſtanden haben. Alle grö⸗ ßeren Privathäuſer in ſämtlichen Ortſchaften wurden ausgeplündert und brennend vorgefunden. An den verwüſteten Kirchen waren Plakate mit Inſchriften wie„Es gibt keinen Gott“,„Strohmagazin“ uſw. angebracht. Die überlebende Bevölkerung bereitete den na⸗ tibnalen Truppen begeiſterte Kundgebungen als Dank für die Errettung vom kommuniſtiſchen Terror. Die Lage in Santander — Burgos, 8. Oktober. Der aus Santander geflüchtete Schriftſteller Con⸗ rado Blaned berichtet ausführlich über die Lage in der Stadt. Danach würden ſeit etwa ſieben Wochen täglich durchſchnittlich 20 Perſonen erſchoſſen. Im Hafen liege ein Schiff mit 1200 Geiſeln, das, um Fluchtverſuche zu verhindern, mit einem Minen⸗ gürtel umgeben ſei. Das Volksgericht habe keine Macht, ſelbſt im Falle eines Freiſpruchs bemächtig⸗ ten ſich Anarchiſten der Angeklagten, um ſie zu er⸗ ſchießen. Alle Warenlager ſeien geplündert. Täg⸗ lich fänden Hausſuchungen und Verhaftungen ſtatt. bel. N. G. OA N q= TJ. O e= . Oe N Do l 4.—— 90 13—0 1 „ 6 gu 6 Ce 94 46 . NA.,. l. 0. Gekündigte Nithteinnniſchung * Mannheim, 8. Oktober. Bei Ausbruch des ſpaniſchen Bürgerkrieges wurde an dieſer Stelle darzulegen verſucht, daß die Nicht⸗ einmiſchungsparole, auf die ſich die Mächte einigten, theoretiſch ſehr ſchön und ſehr gut und vor allem ſehr notwendig ſei, daß aber ihr praktiſcher Wert ſich erſt dann erweiſen werde, wenn die Waage des Sieges nicht mehr in der Schwebe ſei und die Wahr⸗ ſcheinlichkeit einer endgültigen Niederlage der einen oder der anderen Partei naherücke. Denn die„Nicht⸗ einmiſchung“, wie ſie beſchloſſen war, war ja ledig⸗ lich eine politiſch⸗techniſche Formel, ſie entſprach aber durchaus nicht dem urſprünglicheren und weſentlicheren Begriff der„Neutrali⸗ tät“. Neutralität im Sinne eines nicht bloß äußeren Verzichts auf aktives Eingreifen, ſondern eines inneren Sympathieverzichts gab es in dieſem Kon⸗ flikt von Anfang an nicht und konnte es bei dem Charakter dieſes Bürgerkrieges auch gar nicht geben. Denn dieſer Bürgerkrieg war nicht bloß eine Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen ſich bekämpfenedn natio⸗ nalen Gruppen Spaniens, über ihm ſtanden die Zeichen einer politiſch⸗grundſätzlichen und einer geiſtig⸗weltanſchaulichen Auseinanderſetzung, die die ganze Welt anging. Die Parteien, die in Spanien ſich gegenüberſtehen, vertreten nicht bloß Anſprüche nationaler Gruppen, ſie vertreten An⸗ ſprüche und Grundſätze, die heute die in allen Völ⸗ kern der Erde um Geltung und Anerkennung ringen. Daher kann auch der Ausgang dieſes Ringens die Welt nicht gleichgültig laſſen. Daher beſtand auch von Anfang an die Gefahr, daß je deutlicher dieſer Ausgang ſich abzeichnete, um ſo dringlicher in der internationalen Politik der Drang zur Ein⸗ miſchung werde. Heute iſt es ſoweit. Die Madrider Regte⸗ rung kann ſich gegen den Anſturm der Nationaliſten nur mehr mühſam behaupten. Sie iſt überall in die Verteidigung gedrängt und wird in dieſer Verteidi⸗ gung immer mehr und mehr eingeengt. Die Haupt⸗ ſtabt Madrid iſt ernſthaft bedroht und ſchon denkt die Regierung nicht minder als die Bevölkerung an Flucht. Ob das Verteidigungsſyſtem, das man fie⸗ berhaft um die Hauptſtadt organiſiert, halten wird, ob ſich das„Wunder des roten Moskau“, das in letzter Stunde, zerniert von den Armeen der weißen Generale, ſich dennoch durchzuſetzen vermochte, in Spanien wiederholen wird, erſcheint mehr als zwei⸗ felhaft. Der Führer der Madrider Regierung Ca⸗ ballero läßt ſich zwar gerne den ſpaniſchen Lenin nennen. Aber Lenin hatte neben ſich noch einen Trotzki, der die rote Armee zu organiſieren, ſie mit wirklichem revolutionären Elan zu erfüllen und zu wirklichem kriegeriſchem Wert zu erziehen verſtand. Herrn Caballero fehlt dieſer Trotzki für die Führung ſeiner Milizen. Sie ſind an militäriſchem Wert bei allem draufgängeriſchem Fanatismus, den ſie in Ein⸗ zelfällen zeigen mögen, den ausgebildeten Truppen der Generale Francv und Mola bei weitem unter⸗ legen. So iſt die Waage des Sieges bedenklich ins Schwanken gekommen: ſie beginnt ſich zu⸗ gunſten der Generale zu neigen. Und das iſt nun die Stunde, in der ſich der Nicht⸗ einmiſchungspakt bewähren wird müſſen. Das iſt aber auch die Stunde, in er es ſcheint, als ob er dieſe Bewährung, in bedauerlicher Rechtfertigung eines Peſſimismus, der ihm von Anfang an nur ſehr bedingtem Wert beilegte, nicht beſtehen würde. Die Moskauer Regierung hat jedenfalls geſtern der Londoner Regierung mitteilen laſſen, daß ſie den Nichteinmiſchungspakt kündigen werde, wenn nicht die Einmiſchung von anderer Seite aufhöre. Auf dieſe letztere Begründung kommt es nicht an; ſie iſt fachlich ſo unwichtig wie ſie politiſch weſen⸗ los iſt. Moskau will den Nichteinmiſchungspakt kün⸗ digen, weil die von ihr geſtützte Madrider Regierung zu unterliegen droht: das iſt das Entſcheidende. Sie will in letzter Stunde ſich aktiv auf die Seite der Madrider Regierung ſchla⸗ gen, um ihr den Sieg über ihre Gegner zu ermög⸗ lichen. Was das für die internationale Politik bedeutet, iſt kaum anzudeuten. Der Nichtein⸗ miſchungspakt iſt ſehr widerſtrebenden Herzens von allen europäiſchen Staaten, ſchließlich auch von Por⸗ tugal, unterzeichnet wonden, weil alle das ſeßr deuk⸗ 3 7 2. Seite/ Nummer 465 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 19836 liche Gefühl hatten, daß nur auf ſolchem Wege die Ausweitung des ſpaniſchen Bürgerkriegskonfliktes zu einem internationalen Konflikt verhindert werden könne.„Einmiſchung bedeutet Krieg!“— es war das wahrſte Wort, das von franzöſiſcher Seite zu dem ganzen ſpaniſchen Konflikt geſprochen worden iſt! Ein Wort, das über den Entſchlüſſen aller Regierun⸗ gen ſtand, die über den ſpaniſchen Krieg berieten, das als erſchreckende Drohung die Herzen aller Menſchen überſchattete, die an dieſen Krieg dachten. Nun bricht Moskau dieſe Nichteinmiſchungsver⸗ pflichtung. Nun ruft es die Gegenſeite auf den Plan. Nun bringt es den Stein ins Rollen. Nun beſchwört es dieſe Gefahr herauf, die man vermeiden wollte. In Genf ſagt man, daß der Schritt Moskaus „unabſehbare Folgen haben könne In der Tat, er könnte ſie haben, wenn nicht alle die, die den Frieden wollen, in äußerſter Disziplin zu⸗ ſammenſtehen. Kündigt Moskau wirklich den Nicht⸗ einmiſchungspakt und bezieht es wirklich Partei: wie ſollte Frankreich dann die Nichteinmiſchungs⸗ parole aufpechterhalten? Muß nicht jetzt ſchon Blum die ganze Autorität ſeiner Regierung aufbieten, aum ſeine Anhänger im Lande bei dieſer Parole zu hal⸗ ten? Und wenn Frankreich ausbricht, aus der Front, wie ſollten Italien und Portugal in ihr blei⸗ hen? Und wenn der ganze Nichteinmiſchungspakt guseinanderfällt und jede der europäiſchen Regle⸗ rungen an Seite der Gruppe der ſpaniſchen Bürger⸗ kriegs front Stellung bezieht, die ihr der Politik und dem Charakter nach naheſteht, droht dann nicht wirk⸗ lich ein Chaos, in dem man nur zu leicht vergeſſen könnte, daß der Friede das größte Gut iſt, das es für de Völker Europas zu verteidigen gibt? Moskaus Repolutionsparole war im⸗ mer eine Kriegsdrohung für die ganze Welt. Hält Moskau die Zeit für gekommen, den Brand nach Europa zu ſchleudern? Begnügt es ſich nicht mehr mit der Rolle des Zündſtoffabrikanten, geht es offen über zur Rolle des Brandſtifters? Soviel Fragen, die auftauchen, ſoviel Gefahren, die drohen. Und jeder Gedanke führt zurück zu einem Wort, das vor ein paar Wochen in Nürnberg ge⸗ ſprochen worden iſt:„Wir gehen mit rapider Schnelligkeit bewegten Zeiten ent⸗ gegen.“ Gebe Gott, daß dieſes Wort des Führers ſich nicht ſo ſchnell bewahrheite, wie es heute den An⸗ ſchein hat!! Dr K. W. Nötigenfalls mit Gewalt Franzöſiſches Gericht entſcheibet Räumung beſetzter Werke .— Paris, 6. Oktober. Das Gericht in Douai hat auf eine Klage der Fabrikbeſitzer die Räumung der ſeit drei Wochen von Streikenden beſetzten Metallwerke angeordnet. Falls dieſem Befehl nicht binnen 24 Stunden nachgekom⸗ men wird, werde die Räumung nötigenfalls mit Ge⸗ walt vorgenommen. Das Urteil betrifft 2000 auf mehrere Werke der Gegend von Douai verteilte Ar⸗ heiter. „So beginnen wir mit dem Winterhilfswerk. Des Führers Parole zum Winterhilfswerk „Daß es ein Opfer ist, iſt der erſte Ruhmeslitel für deine Gabe“ Der kleine SA-Mann als Vorbild für das Bürgertum — Berlin, 7. Oktober. Dem mitreißenden, von gläubigem Optimismus und ſittlicher Größe getragenen Appell, mit dem der Führer das ganze deutſche Volk zum vierten Male zu dem gewaltigen ſozialen Werk der Winterhilfe aufrief, lag der Gedanke des freudigen und opfer⸗ bereiten Idealismus der Tat zugrunde. Ihm ſtellte der Führer den ſchrankenloſen Mate⸗ rialismus bolſchewiſtiſcher Prägung gegen⸗ über, der den verblendeten Maſſen ein Paradies ver⸗ ſpricht, aber eine Hölle bereitet. Hier Wahrhen, Glaube, Herbismus und Hin⸗ gabe eines geeinten Volkes— dort Un vernunft, Unglaube, Unwahrhaftigkeit, Feigheit und bür⸗ gerlicher Egoismus einer paraſitären Clique, dae eine im Klaſſenhaß zerriſſene Maſſe deſpotiſch beherrſcht. Der Führer geißelte in überzeugenden Ausfüh⸗ rungen als den Keim dieſer zerſetzenden Entwicklung das Machwerk von Verſailles, mit dem der„unſin⸗ nigſte Krieg ſein unſinnigſtes Ende“ fand. Hand⸗ langerdienſte habe dabei jene verlogene Demo⸗ kratie geleiſtet, die heute noch glaube, dem ar⸗ beitſamen friedliebenden deutſchen Volk den mora⸗ liſchen Kredit verweigern, jede ſeiner Maßnahmen kritiſteren, jeden ſeiner Erfolge leugnen zu müſſen, aber blind ſein gegenüber den grauenhaften Vor⸗ gängen in Spanien, jene ſogenannte Demokratie, die davon faſele, daß ſie das deutſche Volk von ſeinen „Diktatoren“ befreien müſſe, während ſie ſelbſt ſich zum Verteidiger von Mördern, Brandſtiftern, Anar⸗ chiſten und Folterknechten aufwerfe! Jene verlogene Domokratie, die überall die Vorſtufe des Bolſchewis⸗ mus ſei und deren„Segnungen“ wir ſo ſehr am eigenen Leib verſpüren mußten. Das gottſelig ſchlafende Bürgertum“: Mit beißendem Sarkasmus ſprach der Führer von unſerem gottſelig ſchlafenden Bürgertum“, das auch durch die roten Flammenzeichen nicht auf⸗ gerüttelt wurde. „Daß es in Deutſchland anders wurde“, ſo rief der Führer unter Stürmen des Beifalls ans, „das iſt wirklich nicht den Philoſophen zu verdan⸗ ken, nicht unſeren Geſchichtsprofeſſoren, aber auch nicht unſeren bürgerlichen Politikern und am wenigſten unſerer Wirtſchaft, ſondern ausſchließ⸗ lich dem Sieg der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung!“ Welches Maß an Aufopfevung, an Heroismus und an Glaubenskraft dazu notwendig geweſen ſei, das hät⸗ ten nur wenige ermeſſen können, die bürgerlichen Kritiker damals ſo wenig wie heute die um uns lie⸗ gende Welt.„Dieſer Kritik gegenüber muß ich auch heute ſagen: Eoͤmbös' Abſchied von Deutjchland Wurbine Trauerfeier des deuiſchen Volkes in der Hauptſtadt der Bewegung — München, 7. Oktober. In München hatten ſich am Mittwoch die Flaggen auf balbmaſt geſenkt zum äußeren Zeichen der Trauer um den Mann, der in den Mauern dieſer Stadt verſchieden iſt: Julius v. Gömbös. Ein grauverhängter Tag, mit dem der Winter allzu früh auf die Natur niederſank, war zu dieſem Abſchied über München heraufgezogen. In aller Stille wurde mittags die ſterbliche Hülle des Ver⸗ ewigten von der Kuranſtalt Neuwittelsbach nach der Reſidenz übergeführt. Hier war in der Vorhalle des Kaiſerhofes die feierliche Aufbahrung vorbereitet worden. Zur offiziellen Trauerfeier hatten ſich vor dem Sarg mit der Witwe, den beiden Söhnen und der Tochter des Verſtorbenen eine große Reihe vom ungariſchen und deutſchen Trauergäſten eingefunden. Der Führer und Reichskanzler, der zur letzten Ehrung des Toten nach München gekom⸗ men war, erſchien in Begleitung von Reichspreſſe⸗ chef Dr. Dietrich und Adjutant Hauptmann Wiede⸗ mann. Der Führer und Reichskanzler entbot, nachdem er die Halle betreten hatte, in ſtillem, bewegtem Ge⸗ denken dem Toten ſeinen Gruß und legte einen rieſi⸗ gen mit gelben Chryſanthemen gezierten Lorbeer⸗ kranz an der Bahre nieder. Noch einmal ſprach er den Hinterbliebenen ſeine perſönliche Anteilnahme aus. Mit dem Choral„O Haupt voll Blut und Wun⸗ den“ begann die Trauerfeier. Nach der Traueran⸗ ſprache und dem Gebet des evangelischen Geiſtlichen intonierte das Muſikkorps das Lied vom guten Ka⸗ meraden. Nachdem ſich der Führer verabſchiedet hatte, fuhr die Lafette vor dem Eingang der Vorhalle vor. Sechs Unteroffiziere des deutſchen Heeres nahmen den Sarg auf, und während die Trauerparade die mili⸗ täriſchen Ehrenbezeugungen erwies, wurde der Sarg unter den Klängen des Präfentiermarſches zur letzten Fußhrt durch München auf die Lafette geſetzt. Die ungariſche Nationalhymne erklang zur Ehre des Toten und ſeiner geliebten Heimat. Und dann ſetzte ſich der große Trauerzug in Bewegung. Er wurde eingeleitet von der mili⸗ täriſchen Trauerparade mit Muſikkorps. Hinter den Truppen marſchierten zahlloſe Offiziere des Heeres, die die Kränze des Führers, des ungariſchen Reichs⸗ verweſers, des Ungarischen Abgeordnetenhauſes und der Reichs regierung trugen. Unmittelbar hinter dem Sarg folgten die Ange⸗ hörigen. In der nächſten Reihe ſchritten die Reichs⸗ nrintſter Frhr. v. Neurath und Generaloberſt Göring, der Kgl. ungariſche Staatsminiſter v. Homan und der italieniſche Botſchafter Attolico. Trotz des unaufhörlich niedergehenden dünnen Schnees, der den Aufenthalt in den vorwinterlichen Straßen recht unangenehm machte, hatten ſich ſchon Stunden vor Beginn der Trauerfeier in den Straßen, durch die ſich der Trauerzug bewegen ſollte und in denen SA und NSack Spalier bildeten, viele Tau⸗ ſende aufgeſtellt, um dem großen ungariſchen Staats⸗ mann auch ihrerſeits die letzte Ehrung zu erweiſen. Vangſam und feierlich bewegte ſich der ernſte Zug durch die Marſtallſtraße über die Maximilianſtraße zur Peruſa⸗ und Maffeiſtraße, über den Ritter⸗w.⸗ Epp⸗Platz zum Karlsplatz und durch die Bayerſtraße zum Südbau des Münchener Hauptbahnhofs. ö Der Platz vor dem Sübdbau des Hauptbahnhofs war von der SS⸗Standarte„Deutſchland“ abgeſperrt. An den Straßeneinmündungen war Schutzpolizei aufgeſtellt. Punkt 17 Uhr hörte man die Klänge der Trauer⸗ muſik. Verhaltenen Schrittes marſchierte die Wehr⸗ macht auf und ſchwenkte auf den großen Platz ein, ein Bild ernſter Feierlichkeit. Mit der Front gegen das Portal zum Königsſalon nahm die Wehrmacht, in Kompaniefront geſtaffelt, Aufſtellung. Der Königsſalon war würdig mit ſchwarzem Tuch und Lorbeerbäumen geſchmückt. In den Ecken waren zwei ungariſche Nationalfahnen und zwei Hakenkreuzfahnen angebracht. Während der Sarg in dem Königsſalon auf den Katafalk geſetzt wurde und Offiziere der deutſchen Wehrmacht an den Enden des Sarges die Ehrenwache bezogen, ſprachen vor dem Portal Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath, Generaloberſt Göring und andere führende Perſön⸗ lichkeiten den Hinterbliebenen des ungariſchen Staatsmannes und den ſonſtigen ungariſchen Per⸗ ſönlichkeiten nochmals ihr Beileid aus. Die Hinter⸗ bliebenen verweilten noch in ſtillem Gebet eine Zeit⸗ lang vor dem Sarg. Auch das übrige Trauergefolge, darunter Reichsſtatthalter Ritter v. Epp, nahm Ab⸗ ſchied von dem Verſtorbenen. Inzwiſchen rückten die Formationen der Wehrmacht wiederum verhaltenen Schrittes ab. Um 21.45 Uhr wurde, während die Offiziersehren⸗ wache Spalier bildete, der Sarg von ſechs Unter⸗ offtzieren der deutſchen Wehrmacht zu dem von der Deutſchen Reichsbahndirektion geſtellten ſchwarz aus⸗ geſchlagenen und mit verſilberten Lorbeergewinden ſowie Blattpflanzen geſchmückten Transportwagen getragen, während ihm Reichsſtatthalter General Ritter von Epp und die übrigen erſchienenen Herren das Geleit gaben. Sodann ſtiegen die Famflienan⸗ gehörigen in den von der ungariſchen Bahnverwal⸗ tung zur Verfügung geſtellten Salonwagen, wäh⸗ rend Reicksſtatthalter Ritter von Epp und General Freiherr von Weichs, die dem Toten im Auftrage des Führers und Reichskanzlers von München bis zur Landesgrenze bei Freilaſſing das Ehrengeleit geben, mit ihrer Begleitung in einem Salonwagen der Reichsbahndirektion Platz nahmen. 2 Ihr habt ue begriffen, worin das Wunder dieſer Bewegung liegt: Es iſt ein neuer deutſcher Menſch geſchaffen worden. Und dieſer neue denutſche Menſch hat unerhörte Opfer auf ſich genommen.“ Mit beſonderer Wärme ſchilderte der Führer die Unſumme von Opfern und das Rieſenausmaß von Idealismus der erſten Kämpfer der Bewegung:„Da war der kleine SA⸗Mann; eines Tages ſtellte er ſich eben jener Bewegung zur Verfügung. Was kann ſtie ihm bieten, was kann ſie ihm zahlen? Gar nichts! Was muß er ihr geben? Alles, wenn notwen⸗ dig ſogar das Leben! Mein lieber Bürger! Du weißt gar nicht, wieviel das iſt. Du beklagſt dich oft, wenn dich jemand anſpricht:„Geben Sie mir einen Groſchen!“ Die Parteigenoſſen damals aber ſind angeſprochen worden: 125 „Gib das Leben! Das war das Wunder, daß ſich dieſe Menſchen ge⸗ funden haben. Das war das Wunder, daß zu dieſen erſten ſieben weitere ſieben ſtießen und endlich zwanzig und fünfzig und hundert und tauſend und zehntauſend und hunderttauſend, und daß ſie nicht müde geworden ſind, immer meeder ihren Idealis⸗ mus vor ſich herzutragen und ihm zu gehorchen.“ Der Führer wies auf die Blutopfer der Bewegung hin: 400 Ermordete und 42 000 Ver⸗ letzte!„Vergeſſen Sie nicht“, rief er unter toſen⸗ dem Beifall aus,„wir haben alle den Krieg erſt drau⸗ ßen mitgemacht und dann den Krieg in der Heimat wieder begonnen. Wir haben dieſen Krieg zweimal gekämpft, nur den zweiten oft viel ſchwerer! Das gilt für die Tauſende und aber Tau⸗ ſende unſerer Kämpfer. Sie haben wohl Angſt ge⸗ habt, Abend für Abend durch dieſe bolſchewiſtiſchen Horden zu gehen und bedroht zu werden, aber ſie haben die Angſt überwunden und ſind trotz⸗ dem getreu ihrer Pflicht als nationalſozialiſtiſche Kämpfer für die Bewegung eingetreten! Und mit ihnen haben wir die Macht erobert!“(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.) Unter minutenlangen Beffallsſtürmen rief der Führer aus:„Nicht durch Bajonette haben wir das Volk bezwungen, ſondern durch grenzenloſen Idea⸗ lismus haben wir das deutſche Volk errungen und hinter unſere Fahnen geführt! Heute kann Moskau ſeine lächerlichen Phraſen, die ganze bolſchewiſtiſche Judenmeute ihre alten abgedroſchenen Lügen nach Deutſchland hereinſchicken— ſie werden unſer Volk nicht mehr betören!“ Der Führer ſprach von ſeinem tiefen Glauben an das deutſche Volk, an den neuen deutſchen Menſchen, den zu einem lebendigen inneren Bekenntnis zu er⸗ ziehen unſere Aufgabe iſt. „Ich habe nichts mehr gehaßt,“— erklärte er—„als die ſogenannten Lippenbekennt⸗ niſſe jener„trendeutſchen Bürger“, die hinter feſt verſchloſſenen Türen mit Horchpoſten auf der Straße ihr donnerndes, brauſendes Hurra auf den Oberſten Kriegs⸗ und Friedensherrn aus⸗ brachten(Heiterkeit), aber als die Stunde kam und ſie ſich vor ihn hätten ſtellen müſſen, da waren ſie nicht auffindbar. Jene„Patrioten“, die mit dröhnender Stimme hinausſchmetterten, daß ſie nichts fürchteten in dieſer Welt außer Gott, die aber dann vor jeder kommuniſtiſchen Demonſtration ſich feige in ihre Schlupfwinkel zurückzogen.(Toſender Beifall). Jene Vereinspatrioten, die uns immer belehrten,„daß wir ſein müßten ein einig „So appelliere ich an Sie alle und bitte Sie: Schließen Sie ſich nicht aus von dieſer großen Wemeln⸗ ſchaftsleiſtung, die es uns ermöglicht, vor die Augen uuſeres Volkes zu treten und zu ſagen: Wir leben den Nationalſozialismus nicht als eine theoretiſche Phraſe, ſondern als eine Wirklichkeit! 1 Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr“, die aher draußen ſchon in der Straßenbahn, wenn zufälligerweiſe ein„Prolet“ ihnen etwas zu nahe kam, wegrückten, um nur ja in keine Berüh⸗ rung mit ihm zu kommen.“(Erneuter brauſender Beifall.) Oh, wie habe ich ſie damals gehaßt und ver⸗ achtet, dieſe Heuchler und Lügner, die immer von Nationalismus redeten, Herois⸗ mus predigten und keine Spur davon in ihrem Her⸗ zen empfanden. Und genau ſo haßte ich die andere Seite, die von Sozialismus redete und nichts konnte, als die breite Maſſe in das Elend führen. Sie predigten den Himmel auf Erden und brachten eine Hölle. Sie ſind dieſelben Lügner auf ſozialiſtiſchem Gebiet geweſen, wie es die andern auf ihrem nationalen waren. Aus dieſen beiden Lagern aber haben wir die wirklich An⸗ ſt ain digen mus und Sozialismus der Tat, haben beide zu jener Einheit verſchmolzen, mit der wir nun das neus Deutſchland aufbauen.“ Das Glück zu helfen: Der Führer legte dann im einzelnen dar, wie aus dem Geiſt dieſer Gemeinſchaft die einzigartigen ſozialen Großtaten des nationalſoz:aliſtiſchen Deutſch⸗ land erwachſen ſind und welches Glück es für uns alle bedeutet, daran mitarbeiten zu dürfen:„Es iſt wirklich etwas wunderbares, hineinzugehen in das Volk, alle ſeine Vorurteile allmählich zu überwinden, um dann zu helfen und immer wieder zu helfen, Dann ſtellt ſich plötzlich das anſtän dige Men⸗ ſchenkind heraus, das anſtändige Herz, der an⸗ ſtändige Charakter, und man wird bann ſelbſt iuner⸗ lich reich bei einem ſolchen Reichtum unſeres Volks. Dieſes Glück, zu helfen, das den am meiſten be⸗ lohnt, der ſich zu dieſem Sozialismus der Tat be⸗ kennt, muß uns auch am Beginn jedes neuen Win⸗ ters erfüllen.“ Jeder ſoll denken:„Es gibt noch einen, der ärmer iſt als ich, und dem will ich helfen!“ (Stürmiſche Beifallskundgebungen.) a Mit feinem Spott und unter nichtendenwollendem Beifall gloſſierte der Führer überaus treffend die⸗ jenigen, die immer und überall von dem Klappern der Sammelbüchſen peinlich berührt ſind, die am Eintopfſonntag nicht auf ihre drei bis vier Gänge verzichten zu können glauben und die nie um eine Ausrede verlegen ſind, wenn ſte für die Aermſten der Armen ein kleines Opfer bringen ſol⸗ lem. Ihnen rief der Führer unter ſtürmiſchem Jubel zu:„Vielleicht lebſt du heute noch, weil wir im Jahre 1933 geſtegt haben! Wir haben aber nur geſiegt, weil wir ganz andere Opfer gebracht haben wie du!“ Warnend wies der Führer hin auf ein anderes Land, in dem Brand, Mord und Plünderung ein Schreckensregiment führen:„Glauben Sie, es wäre billiger geweſen, auch in dieſem Land zur richtigen Zeit eine wahre Volksgemeinſchaft aufzurichten und Opfer zu bringen, ſtatt die fürchterlichen Opfer von heute auf ſich zu nehmen! Gebe Gott unſerem Volk ſtets die Einſicht, daß es die Opfer der Volksgemein⸗ ſchaft im Frieden bringt, die ihm ſonſt eines Tages tauſendſach im inneren Bürgerkrieg auferlegt werden würden!“ Der Führer ſchloß ſeine große, mit tiefſter Be⸗ wegung aufgenommene Rede: Wenn Du dieſes Opfer bringſt, daun kannſt Du woch erhobeneren Hauptes durch Deine Volksgemefn⸗ ſchaft gehen! Daß es ein Opfer iſt, das iſt erſt der Ruhmes titel für Deine Gabe! Es iſt Pflicht und Aufgabe jedes einzelnen Dent ſchen in Stadt und Land, zu helfen! Was uus allen das Leben wirklich lebenswert in dieſer Welt erſcheinen läßt, das iſt unſer eigenes Volk, unſer Deutſchland! In dieſem Volk— da ſtehen wir! Mit dieſem Volk leben wir! Mit dieſem Volk ſind wir verbunden auf Gedeih und Verderb! Dieſes Volk zu erhalten, iſt unſere heiligſte und höchſte Aufgabe. Kein Opfer iſt dafür zu groß! Und wenn es uns gelungen iſt, in dieſen 18 Jahr en Deutſchland wieder aufzurichten, daun— glaube ich— wird es uus auch gelingen, dieſes Deutſchland für die Zukunft zu erhalten! Unſer Glaube an Deutſchland iſt unerſchütterlich und unſer Wille unbäudig. Wo Wille und Glaube ſich ſo inbrünſtig vereinen, kaun auch der Himmel ſeine Zuſtimmung nicht verſagen! So beginnen wir das neue Winterhil fswerk! Die gauze Nation wird wieder geſchloſſen zuſam menſtehen! Die Nationalſozialiſtiſche Bewegung und Partei, ſie werden vorausmarſchieren! Ich erwarte von jedem Deutſchen, der Anſtand und Charakter hat, daß er ſich dieſer Kolonne auſchließt!“ Ein Vild von der Eröfinungskundgebung Mit einer großen Kundgebung eröffnete der Führer in der Deutſchland halle Feldzug gegen Hunger und Kälte. Hier gibt Dr. Goebbels den Rechenſchaftsbericht über die Leiſtungen des Winterhilfswerks 19 36, die gewaltige zu Berlin den neuen Zahlen erreichten.(Preffe⸗Bils⸗Zentrale,.) gewonnen zu einem Nationalis, 9 9 „ers, „ * „ „„„ e 1986 1 inen und ißenbahn, etwas zu Berüh⸗ auſender ver⸗ Herois⸗ dem Her⸗ ßte ich us redete as Elend rden und igner auf andern t beiden ch An⸗ wionalis⸗ zu jener as neuß dar, wie igartigen Deutſch⸗ für uns „Es iſt in das rwinden, u helfen. Men der an⸗ ſt iuner⸗ 5 Volks. iſten be⸗ Tat be⸗ en Win⸗ ibt noch helfen!“ ollendem 7 fend die⸗ r ꝓpern erührt oͤrei bis d die nie für ö te igen ſol⸗ m Jubel m Jahre egt, weil du!“ anderes ung ein es wäre richtigen ten und pfer von em Volk sgemein⸗ s Tages werden ter Be⸗ emeiu⸗ 5 leben 5 Glückwunſch! Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe g. Seite/ Nummer 485 — Maunheim, 8. Oktober. dochnkf f opfſonntag f 0. Gemeinſchafts⸗Eintopfeſſen bei Konzert Seine Volksverbundenheit beweiſt jeder, der am Sonntag, dem 11. Oktober, an dem auf dem Fried⸗ richsplatz beim Roſengarten in der Zeit von 12—12.30 Uhr ſtattfindenden großen Gemeinſchafts⸗Eintopfeſſen aus der Feldküche teilnimmt. Preis je Portion 30 Pfg. Karten bei den NSV⸗ Ortsgruppen, der Kreis⸗ amtsleitung der NS, IL 5, 6 und am Sonntag an Ort und Stelle. g Hitlerjugend am Werk Unter der Parole„Hitlerjugend am Werk“ findet am Samstag, dem 10. Oktober, 20.15 Uhr, im Schloß⸗ hof eine große Kundgebung ſtatt. Es ſprechen der Gebietsſührer, Pg. Kemper⸗ Karlsruhe und Kreisleiter, Pg. Dr. Roth. Die geſamte Bevölkerung, vor allem aber die Eltern unſerer Hitlerjungen und Mädel vom BD., iſt hierzu herzlich eingeladen.. Ihr Väter und Mütter, erſcheint alle zu dieſer Veranſtaltung und bekundet damit ener Intereſſe an dem Streben und der Arbeit unſerer Jugend! Heil Hitler! Der Kreisleiter. . 60 Jahre alt wird heute Kaufmann Karl He r⸗ mann, Brahmsſtraße 9. Dem treuen Leſer, der die Notz ſeit dem Jahre 1907 bezieht, unſeren herzlichen e Studentenausgleichsdienſt. Die Reichs führung der Deutſchen Studentenſchaft teilt mit: Im Winter⸗ Halbjahr 1936/37 wird wie bisher für alle im Reichs⸗ arbeitsdienſt und Wehrdienſt untauglichen Abiturien⸗ ten vom Hauptamt 3 der Reichsführung der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft der Studentenausgleichsdienſt durchge t. Sämtliche Meldungen ſind bis Mittwoch, 20. Oktober an das Hauptamt 3 Ber⸗ lin SW 68, Friedrichſtraße 235, zu richten. d Keine Fahrpreisanzeiger bei Mietwagen. Die Verwendung der bei den Droſchken üblichen Fahr⸗ preisanzeiger durch Mietwagenunternehmer iſt ge⸗ eignet, bei dem Fahrgaſt den Eindruck zu erwecken, als ſeien die angezeigten Fahrpreiſe behördlich feſt⸗ geſetzt. Da dieſer Irrtum Weiterungen haben kann, erſucht der Reichsverkehrsminiſter, den Mietwagen⸗ den umternehmern die Verwendung ſolcher Fahrpreis⸗ anzeiger zu unterſagen. Das Mannheimer Winkerhiljswerk ſetzt ein Eröffnung durch den Kreisleiter für das Kreisgebiet am kommenden Samstag „Der Führer rief: wir folgen!“ Dieſe Parole, die für das Winterhilfswerk 1936/37 bei der feier⸗ lichen Eröffnung in der Berliner Deutſchlandhalle ausgegeben wurde, hat auch in Mannheim den leb⸗ hafteſten Widerhall gefunden. Die Bevölkerung wird in den kommenden Monaten ihre Gebefreudigkeit da⸗ durch bekunden, daß ſie ſich bemüht, nicht nur das vorjährige Ergebnis zu erreichen, ſondern weit zu übertreffen. Bei jeder Spende wird man ſich ſagen, daß auch im kommenden Winter kein Volksgenoſſe hungern und frieren darf. Ja noch mehr: kein Un⸗ terſtützter darf empfinden, daß er ein Almoſen empfängt. Das Amt, das die Hilfskräfte der NS⸗ Volkswohlfahrt im nationalſozialiſtiſchen Geiſt frei⸗ willig ausüben, muß, wie Gauamtsleiter Dinkel in der kürzlichen Arbeitstagung ausführte, dadurch einen neuen Inhalt erhalten, daß die Amtsträger zu Seelſorgern werden, daß ſie den Unterſtützungs⸗ empfänger davon überzeugen, daß er die Gaben er⸗ hält, weil er darauf Anſpruch hat. Wird das Mann⸗ heimer Winterhilfswerk 1936/37 von dieſem Geiſt durchtränkt, dann dürfen wir es in dem Bewußtſein abſchließen, daß es ſeinen Zweck in vollem Maße er⸗ füllt hat. Winterhilfswerk 1936/37 wird am kommenden Samstag, dem 10. Oktober, um 10 Uhr vormittags im großen Saale des alten Rathauſes für das Kreisgebiet durch den Kreisleiter eröffnet. Vorher erſtattet Kreis⸗ amtsleiter Merdes den Rechenſchaftsbericht des Winterhilfswerkes 1935/36. Der erſte Eintopf⸗ ſonntag, auf den wir bereits aufmerkſam mach, ten, wird tauſende von Volksgenoſſen zwiſchen 12 und.30 Uhr vor dem Roſengarten zum Gemein⸗ ſchaftseſſen vereinigen. Bei ſchlechter Witte⸗ rung wird das Eintopfgericht im Nibelungenſaal eingenommen. In beiden Fällen iſt Konzert vor⸗ geſehen. Von dem Gemeinſchaftseſſen innerhalb der einzelnen Ortsgruppen wurde diesmal aus be⸗ ſtimmten Gründen Abſtand genommen. Wir er⸗ warten, daß ſich die Neuerung ſo bewährt, daß wir auch hier von einer Steigerung der Beteiligung be⸗ 1 richten können. Sch. Das Maunheimer Im Zeichen des weißen CSlernes Die Mitarbeit der Frau im Luftſchutz In der vergangenen Woche veranſtaltete der Reichsluftſchutzbund Ortsgruppe Mann⸗ heim einen Vortragsabend, der ſich in Wort und Bild insbeſondere mit der Tätigkeit der Frau im Luftſchutz beſchäftigte. Der Saal des Alten Rathauſes war, gutes Zeichen für das wachſende politiſche Verſtändnis unſerer Weiblichkeit— ſo über⸗ füllt, daß viele Beſucherinnen unverrichteter Dinge heimgehen mußten. Am geſtrigen Mittwoch fand deshalb eine Wiederholung des Vortrags⸗ abends ſtatt, die ſich gleichfalls eines ausgezeich⸗ neten Beſuches erfreute. Nach Begrüßungsworten des Reviergruppenführers Schneider erörterte die Sachbearbeiterin für Frauenfragen in der Orts⸗ gruppe Mannheim, Frau Trude Siefert, die un⸗ erläßliche Notwendigkeit reſtloſen Einſatzes aller Volksgenoſſen für den Luftſchutz. Ausgehend von den gerade in einer Grenzlandſtadt wie Mannheim beſonders lebhaften Erinnerungen an die Luftan⸗ griffe des Weltkrieges, rief ſie in aller Eindringlich⸗ keit den Hörerinnen die verhängnisvollen Folgen mangelnder Disziplin und Standhaftigkeit des Hin⸗ terlandes im Kriegsfall ins Gedächtnis. Weil aber das Deutſchland des Nationalſozialismus heute ein Reich der Ruhe und Sicherheit ſei, müſſe jeder ein⸗ zelne ſich gewappnet halten, um auch einem unerwar⸗ teten Angriff fremder Neider begegnen zu können. Nach einer Ueberſicht der verſchiedenen Gebiete des militäriſchen wie des zivilen Luft⸗ ſchutzes und der Organiſation des Reichs⸗ Uläuftſchutzbundes begann die Darſtellung der eigentlichen Selbſtſchutz⸗ kräfte im Haus, unter denen die Frau als geübte und auch in ihrer ſeeliſchen Haltung erzogene Mithelfer u die wichtigſte Stellung einnimmt. Eine Gefahr, die man kennt, iſt keine Gefahr mehr — dieſe Einſicht gilt auch im Kampf gegen Brand⸗ und Splitterbomben—, gilt für den Ausbau der Schutzkeller, die heute bereits völlig bombenſicher an⸗ gelegt werden können, ſelbſt wenn das ganze Haus darüber einſtürzt. Auch das Thema der nicht nur einmaligen, ſondern immer wiederholten Ent⸗ rümpelung zur Minderung der Brandgefahr im Dachſtock wurde aufs neue den Frauen vor Au⸗ gen gehalten. Genaue Kenntnis aller Einzelheiten bis zum letzten Gerät iſt natürlich ein Haupterfordernis, das in jedem Lehrgang der Luftſchutzſchule im Vordergrund ſteht. Die Heimat will erwandert ſein Der Odenwaloklub zeigt 700 Wanderern die Schönheit des Eistalgebietes Wenn der Odenwaldklub in die Pfalz fährt, kann er immer einer großen Teilnehmerzahl gewiß ſein, aber ſolche Maſſen, wie ſie ſich am Sonntag, dem 4. Oktober, zum Sonderzug in Ludwigshafen einfan⸗ den, gehören doch zu den Seltenheiten. Nahezu 600 Klübler aus Mannheim und rund 120 aus Hei⸗ delberg füllten den langen Zug, der ins Eistal rollte. Wenige von ihnen wußten, wo das Eistal liegt, das erſt vor 4 Jahren durch die Eiſenbahn dem Durchgangsverkehr erſchloſſen wurde. Darum war auch die Erwartung der Fahrtteilnehmer groß. Und die Hoffnung, etwas Neues zu erleben, wurde weit übertroffen. Ein wundervolles Herbſtwetter leuchtete über der Landſchaft. Schön war die Fahrt durch das veich beſtedelte Eistal, ſchöner noch war die Wanderung, die von der Station Eiswoog aus erfolgte. Lieblich zwiſchen bewaldeten Höhen liegt in der Einſamkeit der Eis woog, der ſchöne Waldͤſee, der die Waſſer des Stumpfwaldes ſammelt und aus dem die Eis als munteres Bächlein enteilt. In einer Länge von 250 Metern überſpannt die 37 Meter hohe Eiswoog⸗ brücke das hier beginnende Eistal. Und dieſes Tal wieder eine Strecke abwärtswandernd, hatte man Gelegenheit, die vielbogige Bockwieſenbrücke zu be⸗ trachten, die ſich über das Tälchen ſpannt. Fröhlichen Schrittes wanderten die Teilnehmer das Bockbachtäl⸗ chen hinauf an drei weiteren Woogen vorbei, in denen ſich Landſchaft und Himmelsblau ſpiegelten und flinke Forellen ſich des Lebens freuten. Durch prächtige Waldungen wurde der Lauberhof erreicht. Hier war bei warmem Sonnenſchein gute Raſt und ſchöne Ausſicht auf Höhen des Pfälzerwaldes. Beim Abſtieg wurde die im Bau befindliche Reichs⸗ autobahnſtrecke Mannheim Saarbrük⸗ ken fütberquert und das liebliche, Schwarzwaldcha⸗ vakter tragende Karſttal erreicht, das zur Hetſch⸗ mühle führte. An zwei ſtattlichen Stauweihern ge⸗ legen bot ſie eine idylliſche Raſtſtätte. Der Aufſtieg nach Wattenheim brachte wieder reizvolle Landſchafts⸗ bilder, zunächſt auf das hochgelegene Dorf Carlsberg und weiter oben eine wunderbare umfaſſende Fern⸗ ſicht auf das Eistalgebiet, das vom Donnersberg wuchtig überragt wird. Zwölf Dörfer, drei Burgen und viele bekannte Höhen des Pfälzerlandes waren zu ſchauen. Ein großer Teil der Wanderer kam ge⸗ rade recht, den Erntefeſtzug in Wattenheim an ſich vorüberziehen zu laſſen. Ihr herzlich dargebote⸗ ner deutſcher Gruß zeigte den Bewohnern, daß die Großſtädter ſich treu dem Landvolk verbunden fühlen. Nach der Mittagsraſt in Hettenleidelheim bot der Weg über Tiefenbach zum Grünſtudter Berg nicht nur Gelegenheit, die Tonwerke und Förderanlagen von Hettenleidelheim und Eiſenberg zu überſchauen, ſondern noch einmal einen Geſamtblick auf die ſchöne Landſchaft zu werfen, die vom Sonnenſchein über⸗ flutet einen bezaubernden Eindruck hinterließ. Als dann aber der faſt kahle Grünſtadter Berg überſtie⸗ gen war, da lag die weite Rheinebene vor den Blicken der entzückten Wanderer. In der Jakobsluſt, dem Sitze der Unterhardter Winzervereinigung„Weinmarkt“, fand die Schlußraſt ſtatt. Daß ſi! zu einem gemütlichen Beiſammen⸗ ſein wurde, iſt vor allem der dortigen Ortsgruppe des Pfälzerwaldvereins zu verdanken, die nicht nur eine Abteilung der SͤA⸗ Kapelle zur muſikaliſchen Unterhaltung geſtellt hatte, ſondern auch ſelbſt in ſtattlicher Anzahl vertreten war. Durch ihren Vor⸗ ſtand Becker begrüßte ſte die Mannheimer Wan⸗ derfreunde als gern geſehene Gäſte. Rich. Kampe als Vorſitzender der Mannheimer Klübler dankte für den freundlichen Empfang, pries die Pfälzer Winzer und ihre Weine. Er dankte auch dem Geſchäftsführer des Weinmarkts, Dr. Schiffer, der mit den Führern Berner, Hager, Huber und Karl Mayer und dem Wanderwart Schäfer ſich große Verdienſte um die herrliche Wanderung erworben hat. Neben der flei⸗ ßig ſpielenden S A⸗Kapelle trugen u. a. Frl. Ritter durch zwei Sopranſolis und die Geſangsabtetlung durch ſchöne Chöre zur Unterhaltung bei. Daneben aber bleibt immer wieder Verantwortungs⸗ bewußtſein und Selbſtſicherheit im Augenblick der Gefahr ausſchlaggebend, wenn der Ernſtfall ſtarke Nerven von der Frau verlangt, damit ſie in echtem Gemeinſchaftsgeiſte ihre Pflicht tun kann. Die Frage der weiblichen Hausfeuer⸗ wehr,— von den meiſten Frauen zunächſt mit eini⸗ gem Mißtrauen betrachtet,— iſt nach ausgezeichne⸗ ten Erfahrungen in der Praxis längſt kein Problem mehr, ebenſo wie die Ausbildung als Laienhel⸗ ferin des Luftſchutzes im Alltagsleben vielmals von Nutzen ſein kann. Arbeit im Luftſchutz iſt und bleibt aber darüber hinaus jenes Mindeſtmaß an Teilnahme an der allgemeinen Landesverteidigung, zu dem jede deutſche Frau ſich gern und freudig be⸗ reitfinden ſollte, um in wirklicher Kameradſchaft den wehrfähigen Männern zur Seite zu ſtehen. Der darauf vorgeſführte Film„Volk in Gefahr“, den der Reichsluftſchutzbund zur Unterſtützung ſeiner Aufklärungs⸗ und Werbetätigkeit mit viel Glück ein⸗ zuſetzen weiß, gab neben ausgezeichneten allgemei⸗ nen Ueberblicken über die Möglichkeit und den Wir⸗ kungsbereich feindlicher Luftangriffe vor allem einen Vorgeſchmack alles deſſen, was die Frau bei Achtung Rundfunkhörer! Jeder hört heute abend von 18.30 bis 18.40 die Kurzſzene„Beinahe reingefallen“ als Einlage im Bunten Schallplattenkonzert. Ableiſtung ihrer„Dienſtpflicht“ in einem der zwölf⸗ ſtündigen Lehrgänge an Wiſſenswertem wie an prak⸗ tiſcher Arbeit erwartet. Nicht wenig trugen auch die Erläuterungen des Schulungsleiters Oſtertag von der Mannheimer Luftſchutzſchule dazu bei, um die Sache den Frauen deutlich zu machen. Schließlich ſprach noch die Sachbearbeiterin Reviers 3a, Frau Wößner, über ihre Arbeit Block und Untergruppe. Fragt man aber, ob dieſer Abend ein Erfolg war, ſo bleibt als Beiſpiel nur die eine Antwort: End⸗ unterfertigte hat ſich bereits zum nächſten Luftſchutz⸗ lehrgang angemeldet! M. S. eee Mütterkurſus In der Mütterſchule, I. 9, 7/8, beginnt am Mittwoch, dem 14. Oktober, abends 8 Uhr, der nächſte Mütterkurſus. Immer mehr finden unſere Mütterkurſe Anklang bei Frauen und Mädchen, die ſich auf ihre hausfrau⸗ lich⸗mütterlichen Aufgaben vorbereiten möchten. Be⸗ ſonders die werdende Mutter ſollte rechtzeitig zur Mütterſchulung kommen, kann ſie doch ſehr viel ſpa⸗ ren, wenn ſie durch das Gelernte zweckmäßig ein⸗ käuft, ſich manche Wäſcheſtücke der Säuglingsaus⸗ ſtattung aus Altem ſelbſt näht. Durch die Einfüh⸗ rung in die Pflege und Erziehung des Säuglings und Kleinkindes wird ſie viele Fehler vermeiden können zum Wohl ihres Kindes. Wir bitten, ſchon jetzt die Anmeldung vorzuneh⸗ men, da die Kurszahl beſchränkt iſt. Die Kurſe ſind Mittwochs und Freitags, abends von 8 bis 10 Uhr. des in Anmeldungen: Mütterſchule, L. 9, 78, 3. Stock. Fernruf: 24 93g. Neuer Baſtelkurſus Mit Beginn der Wintermonate finden in der Mütterſchule, Mannheim, L 9,—8, wieder Baſtel⸗ kurſe ſtatt. Es iſt hier den Müttern Gelegenheit gegeben, ihren Kleinen nette Spielſachen und ſonſtige Kleinigkeiten ſelbſt anzufertigen. Außerdem finden Kinderkurſe ſtatt, in denen öͤie Buben und Mädel für Vater, Mutter und Geſchwiſter Weih⸗ nachtsgeſchenke an ertigen. Es entſtehen hier aus zum Teil wertloſem Material(Zündholzſchachteln, Faden⸗ rollen uſw.) allerlei Spielzeug und nette kleine Ge⸗ ſchenke. Daneben ſoll ſelbſtverſtändlick auch den Wünſchen der Teilnehmer Rechnung getragen wer⸗ den, ſoweit ſich dies mit dem Können der einzelnen Teilnehmer vereinbaren läßt. Zu dieſem Zweck findet mit öden Gemeldeten eine Vorbeſprechung ſtatt. Der erſte Kurſus läuft vom 26. Oktober bis zum 7. November. Für Kinder nachmittags.30—.30 Uhr je zweimal in der Woche. Die Tage werden mach Vorbeſprechung mit den Elteyn feſtgelegt. Für Erwachſene abends—10 Uhr, und zwar ein Kurſus an je zwei Abenden(dienstags und donnerstags) und ein Kurſus an je drei Abenden(montags, mitt⸗ wochs und freitags) in der Woche. Die Kurſusgebühr beträgt für vier Kurſusabende 2 Mk, und für ſechs Kurſusabende 3 Mk. Das notwendige Material iſt von den Teilnehmern ſelbſt zu ſtellen. Anmeldungen in der Mütterſchule Mannheim, 0 IL 9,-8, Fernruf 24933. Moͤbelwagen rollten Beſonders lebhafter Wohnungswechſel Die Tage des Umzuges ſind vorüber. Sie haben diesmal eine beſonders große Anzahl von Mannhei⸗ mern„auf die Beine“ gebracht. Wenn diesmal der Wohnungswechſel ſtärker als ſonſt war, ſo liegen ihm beſondere Urſachen zugrunde. Drei Gruppen des Wohnungswechſels müſſen un⸗ terſchieden werden. Die erſte und zahlenmäßig ſtärkſte betrifft den Wohnungswechſel innerhalb der Stadt. Einen weſentlichen Anhaltspunkt für ſeinen Umfang bieten die darauf bezüglichen Ziffern des Ein wohner melde amtes. Allein am Samstagvormittag(3. Oktober) wurden bei ihm 985 Fälle gemeldet. Sie enthalten allerdings auch die Veränderungen im Perſonenſtand, Geburten und Todesfälle; aber die Hauptzahl dürfte diesmal auf die eigentlichen Umzüge einſchließlich des Wech⸗ ſels möblierter Wohnungen entfallen. Schätzungs⸗ weiſe ſind in der Woche vom 28. September bis 3. Oktober 7500 Fälle des Wechſels innerhalb der Stadt feſtgeſtellt worden, von denen rund zwei Drittel als eigentliche Umzüge angenommen werden können. Eine der Haupturſachen für dieſen überaus ſtarken Wohnungswechſel dürfte darin zu ſuchen ſein, daß viele zu dieſem Termin in Siedlungshäuſer, Eigen⸗ heime und Neubauten eingezogen ſind— ein erfreu⸗ liches Zeichen. Die zweite Gruppe des Wohnungswechſels ent⸗ fällt auf die Wegzüge. Auch ſie ſind diesmal ſtärker als ſonſt. Allein am Samstag, dem 3. Okto⸗ ber, wurden beim Einwohnermeldeamt 215 Fälle ge⸗ meldet, während der ganzen Vorwoche ſind es etwa 1200 geweſen. Dieſe Wegzüge erklären ſich durch die Einberufungen zum Heeres⸗ und Arbeits⸗ fjaben Sie zwei inuten Jeit? Denn benutzen Sie diese, um die durch Y Abwysschen spröde werdenden Hande S täglich mit Nives einzucremen. Dleses JJ suzeritheſtige Hauipflegemittel macht N Ve Ihre Hönde weich und geschmeidig, ohne einen Glanz zu hinterlessen. dienſt. Während der Dauer des Dienſtes werden viele Wohnungen oder Zimmer aufgegeben. Die dritte Gruppe des Wohnungswechſels umfaßt die Zuzüge. Am Samstag, dem 3. Oktober, waren es rund 200, in der Vorwoche insgeſamt rund 1000. Auch hier erklären ſich die hohen Ziffern leicht. Sie ſetzen ſich vorwiegend aus den vom Arbeitsdienſt Zu⸗ rückkehvenden zuſammen. Wie man ſieht, hatte das Einwohnermeldeamt alſo in der Vorwoche beſonders viel zu tun. Aber man hatte umfaſſende Vorſorge getroffen, daß der Verkehr reibungslos ablief. Insbeſondere waren die Schalter durchgehend geöffnet geweſen und öffentliche Hinweiſe hatten darauf aufmerkſam ge⸗ macht. Leider hat ſie das Publikum nur wenig beachtet, was aber in künftigen Fällen ſehr zu wünſchen wäre, damit dieſes begrüßenswerte Entgegenkommen aufrechterhalten bleiben kann. * Ein Reinfall. In K. wurde jüngſt ein Kauf⸗ mann wegen Verſtoßes gegen die Deviſenverordnung zu einer Geldſtrafe von 800 Mark verurteilt, wo⸗ gegen er Einſpruch erhob mit dem Hinweis, er habe die Beſtimmungen dieſer Verordnung nicht gekannt, da er keine Zeitung leſe. Das war ſein Verhängnis, denn die Folge von dieſem Eingeſtändnis war, daß das Berufungsgericht die Strafe auf 1000 Mark er ⸗ höhte. Zur Begründung erklärte es, ein Mann, der im öffentlichen Leben ſtehe, dürfe ſich nicht auf Unkenntnis der Sachlage berufen, ſondern er habe eine Zeitung zu halten und zu leſen. Dieſer Fall ſteht keineswegs vereinzelt, und der alte Grundſatz, daß Unkenntnis nicht vor Strafe ſchützt, wird auch heute noch vom Gericht angewendet. Für die 1000 Mark Strafe hätte der beſtrafte Kaufmann jahr⸗ zehntelang täglich ſeine Zeitung gehabt und gewußt, was erlaubt und verboten iſt. 45 Haſe als Geſchäftsmaun Als„raſch entſchloſſner Käufer“ hat Haſe jetzt nen prima Feinkoſt⸗Laden! Und gleich kommt auch der erſte Kunde:„Fabrikant Mehlhoſe“, ſtellt er ſich vor,„Sie kennen wohl mein Werk in der Karolusſtraße?“— natür⸗ lich, Haſe weiß davon und packt dem feinen Mann gleich 30 Flaſchen Sekt und alten Weinbrand in das Auto. „Habe heute Herren⸗Abend“, ſagt der noch,„ſchicken Sie die Rechnung in die Wohnung!“ Das tat Herr Haſe. Aber Geld kam keins. Die Firma Mehlhoſe war tags zuvor ſchon bankrott geweſen, der Sekt, ſoweit nicht ausgetrunken, kam in die„Konkurs⸗ maſſe“. Unter den amtlichen Bekanntmachungen hatte es natürlich geſtanden Die ganze Stadt war längſt im Bilde, bloß Haſe wußte von nichts. Tja— hätte er Zeitung geleſen! Die meldet gleich, wer inſolvent! Wohl dem, der ſeine Zeitung kennt „6— 4. Seite Nummer 468 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oxtover 1930 Ein erfreulicher Rückblick Landaus Haushalt zeigt ein Zahlenbild ſtetiger Geſundung — Landau, 8. Oktober. In der letzten Natsherrenſitzung gab Bür⸗ germeiſter und Kreisleiter Dr. Stolleis einen umfaſſenden Bericht, der kommunalpolitiſchen Entwicklung Landaus ſe“ der Machtübernahme. 1932 betrugen die Geſamtausgaben des Wohl⸗ etats 785 000 Mark, 1933 waren es 763 000 1934 wurden 599 000 Mark für den Wohl⸗ fahrtsetat aufgewendet, 1935 insgeſamt 507 000 Mark und im Jahre 1936 nur noch 379 000 Mark. Die Un⸗ ützungsaufwendungen für Wohlfahrtserwerbs⸗ en 1932 406 000 Mark, 1933 392 000 Mark, .000 Mark, 1935 137 000 Mark, und im Jahre 1936 nur noch 70000 Mark. Am 1. September d. J. hatte die Stadt keine Wohlfahrtserwerbsloſen mehr! Die Stadt Landan beſitzt heute insgeſamt nur noch rund 300 Erwerbsloſe, während auf der anderen Seite rund 700 auswärtige Spe⸗ zialarbeler verwendet werden. Damit iſt Landau heute praktiſch erwerbsloſenfrei. Von Jahr zu Jahr konnte das Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramm vergrößert werden. Die Aufwendungen des außerordentlichen Haushal⸗ tes, die weſentlich der Arbeitsbeſchaffung dienen, zei⸗ n gleichfalls das Bild einer günſtigen kommunal⸗ politiſchen Entwicklung. Es ſtanden zur Verfügung: 1933 294 000 Mark, 1934 220 000 Mark, 1935 315 000 Mark und 1936 990 000 Mark. Die urſprünglich ſo bedeutenden Landauer Märkte, die in den vergangenen Jahren leider einen ſtarken Rückgang aufzuweiſen hatten, haben ſich Aus Baden Am 18. Oktober: Weihe des Weinheimer Ehrenmals Weinheim, 8. Okt. Die Weihe des Ehrenmals für die Helden des Weltkrieges in der Bahnhof⸗ 2 ſtraße am Eingang de 0 Oktober. Miniſterpräſtdent Köhler hält die jerede. Tagung der Alten Waffenſtudenten auf der Wachenburg Auf Veranlaſſung der Vereinigung Alter Waf⸗ fenſtudenten zu Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh. fin⸗ det am kommenden Samstag, den 10., und Sonntag, den 11, Oktober 1936, eine Tagung der Angehörigen der ſämtlichen waffenſtudentiſchen AH⸗Verbände ſtatt. Zum Tagungsort iſt die Weinheim a. d. Bergſtraße beſtimmt, die durch Ver⸗ Pfano- U. Ffügelfabrik Sarfz Hauk Erstklassige Fabrikate CO A4. 4 3910 mittlung des Herrn Geh. Kommerzienrats A. Faſig, Mannheim, zur Verfügung geſtellt wurde. Die Tagung verbindet eine feierliche Gefallenen⸗ ehrung mit dem einmütigen Bekenntnis zu waffen⸗ ſtudentiſcher Ehrauffaſſung, mit der Wafſe in der Hand unbedingte Genugtuung zu geben und zu for⸗ dern, um ſo die ausdrückliche Forderung des Füh⸗ rers und Reichskanzlers, die ja für jeden deutſchen Studenten bindend iſt, aus vollſter Ueberzeugung zu Unterſtützen. Die Tagesfolge bringt am Samstag, den 10. Ok⸗ tober, abends, für die alten Waffenſtudenten und die Ehrengäſte noch einen feierlichen Kommers mit anſchließendem großen Fackelzug von der Burg hin⸗ unter zum Marktplatz der Stadt Weinheim. Auto ſtürzt 18 Meter tief Schwerer Autounfall auf der Schwanheimer Höhe * Eberbach, 8. Okt. Nachmittags ereignete ſich auf der Schwanheimer Landſtraße an einer der bekann⸗ ten Kurven oberhalb Neckarwimmersbachs ein Auto⸗ ltufall, der noch verhältnismäßig glimpflich ab⸗ lief. Schreinermeiſter Joſ. Heinrich Sieben⸗ haar aus Heidelberg, der mit ſeinem Wagen einen Bekannten zu einer dienſtlichen Angelegenheit hier⸗ her gebracht hatte, nützte die Pauſe bis zur Rückkehr zu einer Spazierfahrt auf die Schwanheimer Höhe aus. Bei der Abfahrt kam der Wagen an einer der gefährlichen Kurven aus der Bahn und ſtürzte, ſich überſchlagend, etwa 18 Meter tief ab. Dabei wurden der Fahrer und eine mitſahrende Frau herausgeſchleudert, woßei die letztere erhebliche Rückenverletzungen da⸗ vonkrug, die ihre Einlieferung ins hieſige Bezirks⸗ krankenhaus und dann nach Heidelberg nötig machte. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt. Köche und Kellnergehilfen im Examen Die Gauprüfung in Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 8. Okt. Zum vierten Male ver⸗ anſtaltet die DAF, Gauarbeitsgemeinſchaft für die serziehung im Gaſtſtättengewerbe, im Baden⸗ zadener Kurhaus die Koch⸗ und Kellnerge⸗ ſenprüfung für die Lehrlinge aus den Gauen den und Saarpfalz. 18 Kochlehrlinge und acht Kellnerlehrlinge unterziehen ſich vor einer Fachkom⸗ 700 1 Loe? Beim Derhers Kar 1 durch die engere Knüpfung der Bande mit dem Lande ſtark belebt. Die Marktgebühren haben in ihrer Geſamthöhe bedeutend zugenommen. Während in den Jahren 1931 und 1932 auf dem Markt nur rund 500 Liter Wein aus⸗ geſchenkt wurden, wurden allein im„Südpfäl⸗ zer Winzerdorf“ während des diesjährigen Maimarktes rund 12000 und während des Spätjahrmarktes ſogar rund 13 500 Liter Wein ausgeſchenkt, insgeſamt aber auf beiden Märkten dieſes Jahr un⸗ gefähr rund 40 000 Liter Wein umgeſetzt.— Die Zahl der Uebernachtungen 1935/36 betrug 21611 gegen 13 959 des Rechnungsjahres 1933/34. Die Viehmärkte haben eine Verbindung mit dem Land gebracht, die demnächſt in Landau zu errichtenden Viehmittel⸗ märkte für die ganze Südpfalz befeſtigen dieſelbe. An neuen Aufgaben harrt zunächſt der Plan zur Erbauung einer großen Turnhalle der Erfüllung. Die Bevölkerung hat bereits über die Turnhallen G. m. b. H. den Betrag von 70 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Ein weiteres größeres Bau⸗ programm bringt die notwendige Errichtung eines neuen ſtädtiſchen Krankenhauſes. Zum Schluß ſeines Rückblickes wies Bürgermei⸗ ſter und Kreisleiter Dr. Stolleis darauf hin, daß das gegebene Zahlenbild Beweis einer ſtetigen Geſun⸗ dung iſt. Die Finanzlage der Stadt Landau iſt ge⸗ ſund. Die Stadtkaſſe iſt allezeit flüſſig. Eine Er⸗ höhung der Schulden iſt nicht eingetreten, es wurde vielmehr die planmäßige Tilgung der beſtehenden Hindenburgparks erfolgt am Wachenburg bei Eine Schwetzinger Schuld fortgeſetzt. . y vu ͤ b miſſion der theoretiſchen und praktiſchen Prüfung. Am Montag wurde die theoretiſche Prüfung abſol⸗ viert. Die Lehrlinge hatten ein Bewerbungsſchrei⸗ ben, fachberufliches Rechnen und fachberufliche Fra⸗ gen als Aufgabe geſtellt bekommen. Am Abend folg⸗ ten Fachvorträge über das Tranchieren vor dem Gaſte, über verſchiedene Arten von Miſchgetränken und über Leckerbiſſen und Raritäten der Küche. Der zweite Tag iſt der praktiſchen Prüfung ge⸗ widmet. Die Kochlehrlinge haben die verſchiedenen Speiſefolgen für den Mittags⸗ und Abendtiſch vor⸗ zubereiten und zu kochen, die Kellner die Tiſche zu decken und zu ſervieren. Ein Ausreißer gefaßt Zuchthäusler aus dem Arbeitshaus entſprungen Dieſer Tage war aus einem oberbayeriſchen Ar⸗ beitshaus ein Mann aus Neuſtadt eutſprun⸗ gen, der demnächſt eine einjährige Zuchthausſtrafe zu verbüßen hatte. Er wurde geſtern nachmittag von der Polizei entdeckt und dann von der Gendarmerie Brühl und Altlußheim mit einem Auto verfolgt. Zu⸗ nächſt gelang es dem Ausreißer, der nach Neuſtadt wollte, zu entkommen und über den Altrhein zu flüchten. Bei der weiteren Suche wurde er dann in der Ziegelei Herrenteich entdeckt, wo er gerade dabei war, ſeine naßgewordenen Kleider zu trocknen. Aus ſeiner„Urlanbsreiſe“ wurde ſo nichts. Kinorenovierung ſchafft Arbeit Wir haben ſchon vor wenigen Tagen berichtet, daß das Lichtſpielhaus„Neues Theater“ den Pächter gewechſelt hat und wegen Renovierung vor⸗ übergehend geſchloſſen wurde. Das Weſentlichſte, was nun die Beſucher der bevorſtehenden Spielzeit überraſchen wird, iſt eine neuzeitliche Tonfilmappa⸗ ratur. In Verbindung damit wurde auch die Film⸗ wand mehr nach links gerückt, außerdem wurden an den Holzflächen, die den Ton brechen, ſogenannte Akuſtikplatten angebracht, damit eine naturgetreue Tonwiedergabe erreicht wird. Die Beſtuhlung wurde neu hergerichtet, wie überhaupt das ganze Thea⸗ ter ein gänzlich neues Ausſehen erhält. Die Beſucher werden es gerade jetzt in der kalten Jahreszeit be⸗ ſonders begrüßen, daß der Kaſſenvorraum von der Straße durch Türen abgeſchloſſen wird. Auch die Außenfront wird einem Lichtſpielhaus würdig her⸗ gerichtet, ſo vor allem durch zwei lichtverbreitende große Bogenlampen. Die Eröffnung des„Neuen Theaters“ wird am kommenden Samstag ſtattfin⸗ den, vorausgeſetzt, daß die beſchäftigten Handwerker bis dahin mit ihrer Arbeit fertig ſind. 75. Geburtstag. Frau Margarethe Villinger Witwe, geb. Thür, Karl⸗Theodor⸗Straße 13, konnte geſtern ihren 75. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunſch! Reichsluftſchutzbund, Ortskreisgr. Mannheim⸗ Land, Sitz Schwetzingen. Heute Donnerstag, abends 8 Uhr, in Plankſtadt Beginn des 38. Lehrganges im Schulhaus. 5 Abendkurſe der Handelsſchule. Die hieſige Han⸗ delsſchule gibt bekannt, daß während des kommen⸗ den Winterhalbjahres Abendkurſe in folgenden Fächern abgehalten werden: Maſchinenſchreiben für Anfänger und Fortgeſchrittene, Kurzſchrift für An⸗ fänger und Fortgeſchrittene, Plakatſchrift, Buchfüh⸗ rung für Anfänger, Durchſchreibebuchführung in Verbindung mit Bilanzlehre, Vorbereitung für die im Frühjahr 1937 ſtattfindende Gehilfenprüfung. Die Anmeldungen zu den einzelnen Kurſen, welche für jedermann offen ſind, nimmt die Schulleitung ent⸗ gegen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol: Miſſtonsfilm für die katholiſche Kirchengemeinde. Nachbargebiete Anlautere Geſchäfismethoden 15000 Mark Schmiergelder gezahlt * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 7. Okt. Der Bauunternehmer Philipp Wolf in Haardt wurde von der Gendarmerie verhaftet und in das Gefängnis eingeliefert. Zu dieſer Verhaftung erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Wolf hatte dem Bezirksbaurat Schröer, der ſich kürzlich in Kaiſerslautern erſchoſſen hat, Schmiergelder in Höhe von 15 000 Mk zu⸗ gewandt. Dafür vermittelte Schröer dem Bauunter⸗ nehmer Wolf Aufträge im Straßenbau im Bezirk Waldmohr. Schröer hat weiterhin, um Wolf ge⸗ wiſſermaßen zu entſchädigen, bei der Ausmeſſung größere Arbeiten verbucht, als Wolf tatſächlich aus⸗ geführt hatte. Der Betrag, um den der Bezirk auf dieſe Weiſe geſchädigt wurde, geht hoch in die Tau⸗ ſende. Wolf wird ſich nun demnächſt wegen Beamten⸗ beſtechung und wegen Betrugs vor Gericht zu ver⸗ antworten haben. Mie wird der Pfälzer 36er heißen? Die Namensvorſchläge im Zeichen der Olympiſchen Spiele * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 7. Okt. Der Aufruf des Verkehrsvereins Neuſtadt an der Weinſtraße, in dem er um Vorſchläge für die Taufe des neuen Weins aus Anlaß des Pfälziſchen Weinleſefeſtes am 10. und 11. Oktober in Neuſtadt bat, hat einen außer⸗ ordentlich ſtarken Widerhall gefunden. Bis jetzt ſind einige tauſend Vorſchläge für dieſe Namensgebung eingegangen. Weinfreunde aus allen Teilen Deutſch⸗ lands haben ſich daran beteiligt, ja ſelbſt aus dem Auslande gingen Einſendungen ein, ſo aus Luzern, aus Eger und Zwittau in der Tſchechoſlowakei. Es fehlt wohl keine deutſche Gegend. Berlin, Schleſien, Sachfen, Bayern— beſonders zahlreich München ſelbſt— Hamburg, Hannover, der Niederrhein, über⸗ all hat man ſich den Kopf zerbrochen über den Na⸗ men des neuen Jahrgangs. Unter den Vorſchlägen überwiegen die Namen, die mit dem größten Greig⸗ Erich und Mit Kleinem, der Bettelei, fing Erich Schalin⸗ ſkey an. Als er ſich nun zum Großen„hinaufgear⸗ beitet“ hatte, da kam Frau Juſtitia und gebot ihm nun eine zweijährige Pauſe. Da ſteht er nun wieder in einem Verſchlag, in dem er ſchon ſo oft wegen Diebſtahls, Betrugs und ſonſtigen Dingen an deutſchen Gerichten vom hohen Oſten bis herunter zum Süden geſtanden. Nein, Grich iſt nicht mehr ſchön wie ein Apoll— er hat 57 Lenze hinter ſich, ſteht alſo im Herbſt ſeines Lebens— aber er hat Format: Groß, ſchlanke Figur, eindrucksvolle Geſten, gewandte Sprache, die ſo ſüß einſchmeichelnd für Frauenohren klingelt. So iſt er ein Kavalier von den Haarſpitzen bis zur Sohle. Und er hat auf ſei⸗ nen zahlreichen Wanderfahrten von Guben herunter durch Süddeutſchland bis Würzburg und Mann⸗ heim die Frauenpſyche ſtudiert, kennt ſie aus dem ff. Wer ſieht es dem Menſchen mit dem ſorg⸗ fältig glatt geſcheitelten Haar an, daß er ſchon Jahre im Zuchthaus zugebracht hate Wir laſſen hier ſeine Lebensgeſchichte folgen und be⸗ richten darüber, wie ihm ſeine Frauenjägerei in Mannheim zum Verhängnis wurde: Von ſeiner Hei⸗ matſtadt Kolberg im ſchönen Pommernland ging er auf Wanderſchaft. Das Betteln ſchien ihm ein⸗ träglicher als das Arbeiten. Bald merkte er, daß er das Zeug hatte, das ewig Weibliche zu feſſeln Gings mal ſchief, was tats? 1902 kam er zum erſten Male hierher und holte ſich eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten wegen Diebſtahls, dann ſahen ihn Würzburg, München, Garmiſch uſw., wie die Straf⸗ liſte ausweiſt. Wieder hierher gekommen, heiratete er— um die Frau, wieder von ſeinem Triebleben erfaßt, bald zu verlaſſen. Seit 1931 iſt er wieder in Mannheim und lebte einige Zeit mit ſeiner Frau in Sandhofen zuſammen. Zunächſt ſchlug er ſich allein durch Bettelei durch. Im Frühjahr 1932 kam er hier zu der 34 Jahre alten Frau, um die es in der heutigen Verhandlung geht... Sie gab ihm 20 Pfg. Dann will er erſt im Herbſt 1935 wieder zu ihr gekommen ſein. Und dann kam er der Frau näher. Machte ſich bei ihr verdient bei ihrer Abſicht, für ſich und ihren Mann ein Haus in Schriesheim zu kaufen. Ach, er war ja ganz anders als ihr 61 Jahre alter Mann. Dieſer, in ehrlicher Arbeit alt geworden, ernſt und nüchtern, der es zum Werkmeiſter brachte und ein Gehalt von etwa 350 Mk. monatlich hatte. Und der andere, ja ſo ganz, ganz anders: temperamentvoll, o gewinnend, ſo friſch,(vom Faulenzen), ein feiner Menſch! Sie ſoll, wie er ſagt, zu ihm in die eheliche Wohnung gekommen ſein. Dann wurde eine Komö⸗ die vereinbart. In einer Wirtſchaft in Sandhofen, wo der Ehemann verkehrte, wollte ſich der Rivale mit dieſem befreunden und die Frau ſollte dazukom⸗ men. Und das gelang. Aber nicht ſo, daß er als Hausfreund jetzt ein und aus gehen durfte. Einmal fuhr das Paar nach Herrenalb, um ein Haus zu be⸗ ſichtigen. Sie ſchwärmte ſchon von einem Weekend in Rheinischen Rof Lange nnn Ralenstrange 50 ff Ege. lags, Sennlege Ange Se . Die Frau ſorgte für ſeinen Unterhalt, ſie zahlte ihm die Miete— er war ja wieder allein—, und Olympiaperle, das ſind nur ein paar Beiſpiele dar⸗ aus. Der diesjährige Parteitag, die Wiederbeſetzung des Rheinlandes mit deutſchen uppen und der re⸗ genreiche Sommer geben weitere Anregungen für den Namen. So zahlreich die bisherigen Einſendungen auch waren, ſo beſteht doch immer noch die Möglich⸗ keit, daß neuere und beſſere Löſungen eingehen. Die Friſt zur Einſendung iſt noch nicht abgelaufen, der Verkehrsverein Neuſtadt an der Weinſtraße nimmt weitere Vorſchläge gern entgegen. Ein furchtbarer Frrtum * Lorſch, 8. Okt. Die Schneiderin Katharina Grän war auf der Station Lorſcher Wald ver⸗ ſehentlich in ein Abteil 2. Klaſſe des Zuges gest! gen und wollte, als ſie ihren Irrtum bemerkte, ſofort wieder ausſteigen. Die junge Frau ſtürzte dabei vom Trittbrett und geriet unter den Zug, der bereits an⸗ gefahren war. Sie wurde ennige Meter weit mit⸗ geſchleift, wobei ihr ein Bein von den Rädern abgequetſcht wurde. Haarwaſchen— aber ohne Erkältung! Kühle Tage ſind kein Grund mehr, die notwendige Haarwäſche hinauszuschieben. Man wäſcht das Haar mit dem ſeifenfreien Schwarzkopf⸗ Extra(Mild, Blond oder Zart), dann trocknet es in der halben Zeit. Wenn es aber noch ſchneller gehen ſoll, dann nimmt man die Trocken⸗Haarwäſche Schwarzkopf⸗Trocken⸗ Schaumpon. Einfach leicht pudern, kräftig ausbürſten! Er⸗ folg: in 3 Minuten ſchönes Haar! Vom Fuhrwerk geſtürzt geſtorben Gefährlicher Unfoll auf dem Felde * Lampertheim, 8. Okt. Nachdem ein ßhieſiger Knecht ſeinen Wagen auf dem Felde mit gefüllten Kartoffelſäcken vollgeladen hatte, nahm er noch einige Kinder auf das Fuhrwerk. Als man bereits in den Ortsſtraßen war, rutſchte ein Kartoffelſack vom Wa⸗ gen und zog einen 12fährigen Jungen mit herunter, ſo daß er unter das Fuhrwerk zu liegen kam. Der Wagen ging dem Jungen über die Beine, ſo daß dieſer mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß man ein Bein amputieren mußte. Ge⸗ ſtern iſt der Bedauernswerte infolge zu großen inneren Blutverluſtes geſtorben. Er war ein Sohn nis des Jahres, den Olympiſchen Spielen, in Zuſam⸗ des ehemaligen Friedhofwärters Valentin Moos, menhang ſtehen. Olympia⸗Wein, Olympiagold, und hatte 12 Geſchwiſter. GERICHTSSBERICHTE AUS NAH UNO FEERN die Frauen Ein gefährlicher Don Juan vor dem Mannheimer Schöffengericht gab ihm ein Monatsgeld von 60—80 Mk. neben ſon⸗ ſtigen Dingen, Geld, natlich etwas übrig blieb, auf die Sparkaſſe trug. Das ging ſo bis Anfang dieſes Jahres. Zwei Jahre lang. Und 1500 Mk. wanderten ſtatt auf die Sparkaſſe zum Freunde Erich, der in ſeinen Briefen ſeine Liebe ſo innig mit Geldforderungen zu verbinden wußte. 5 Erich hatte ihr ja geſagt, er habe eine hochbetagte Mutter, die bald ſterben und ein großes Vermüzen für ihn hinterlaſſen würde. Sie bekomme alles wie⸗ der, doppelt und dreifach. Aber ſchließlich kamen ihr doch Zweifel hinſichtlich der ſchon längſt ſeligen Mut⸗ ter. Dazu kam noch, daß der Ehemann eines Tages zu ihr ſagt:„Da ſtimmt etwas nicht, ich weiß nicht. wo das Geld hinkommt“. Sie ſtellte ihre Zahlungen ein. Und nun kam bei dem lieben Erich der Mephiſto zum Vorſchein. Was innen war, kehrte er nach außen. Seine ganze häßliche Brutalität und Niedrigkeit ſpricht aus den Briefen, mit denen er nun die Frau bombardiert, er belegte ſie mit den gemein⸗ ſten Schimpfwörtern. Drohte mit Erſchießen und „will die Konſequenzen ziehen, er wiſſe genug von ihr“. Hatte ſogar die Niederträchtigkeit, die Frau der Anſtiftung eines Anſchlages auf ihren Ehemann durch ſeinen Schwiegerſohn zu bezichtigen... In der Not offenbarte ſich die Frau nun ihrem Manne. Er ſprach von Scheiden, aber dann beruhigte er ſich, als ſie ehebrecheriſche Beziehungen in Abrede ſtellte. Auch heute blieb ſie dabei trotz ihrer liebeheiſchen⸗ den Briefe. Sie wiſſe ſelbſt nicht, wie ſie die Hörige des Menſchen auf der Anklagebank geworden iſt und bedenkenlos ihm das Geld ihres Mannes gab. Und der damit Bedachte hat heute die Unverfrorenheit, zu behaupten, die Frau habe es ihm freiwillig gege⸗ ben, daß er nur bei ihr bliebe, er habe ſie doch los ſein wollen. Von Betrug, Expreſſung— darauf lautet die Anklage— könne gar keine Rede fein. Erſchütternd iſt, als nach letzt der Ehemann vernommen wird: auch heute noch nicht daran“, ſagt er in bezug auf einen Treubruch ſeiner Frau. Aber nie hätte er ge⸗ duldet, daß die Frau das Geld auf eine zugeſagte Erbſchaft hin hergegeben hätte. Der Vertreter der Anklage zeigt das innere Bild dieſes Angeklagten in ſeiner ganzen Häßlich⸗ keit und beantragt, ihn wegen Betrugs oder Heh⸗ lerei und wegen Erpreſſungsverſuchs zu zwei Jahren ſechs Monaten zu verurteilen. Das Schöffengericht kam in ſpäter Abendſtunde zu einer Verurteilung zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Die Frau habe ſich das Geld ihres Mannes, das am Monatsende erübrigt wurde, das dieſer ſonſt auf die Sparkaſſe trug, angeeignet, und der Angeklagte ſei als Hehler zu beſtrafen, weil er um die Herkunft des Geldes wußte. Da auch ein Erpreſſungs⸗ verſuch vorliegt, ſo wurde auf einen Ehrverluſt auf die Dauer von drei Jahren erkannt. Natürlich wanderte der Angeklagte„nach hinten“ ſtatt nach vorne in die Freiheit Töglich ah 7 Uhr Konzert von dem mühſam von dem Ehemann erarbeiteten Gehalt, das dieſer, wenn mo⸗ dem Verwandtenauhang des Angeklagten— auch ſeine Frau war da— zu⸗ „Ich glaube 9 . e heſetzung der re⸗ für den dungen Möglich⸗ hen. Die fen, der e nimmt atharina d ver⸗ geſt gen „ſofort abei vom eits an⸗ eit mit⸗ ädern ſind kein ſchieben. arzkopf⸗ in der , dann Trocken⸗ en! Er⸗ eben hieſiger gefüllten ch einige in den om Wa⸗ ſerunter, m. Der ſo daß kenhaus varen ſo te. Ge⸗ großen in Sohn Moos, R N ben ſon⸗ un dem un mo⸗ ſe trug. i Jahre aſſe fen zu hhetagte rmögen es wie⸗ nen ihr n Mut⸗ Tages ß nicht. lungen tephiſto außen. drigkeit e Frau gemein⸗ en und ug von e Frau jemann In der ne. Er ich, als te. efſchen⸗ Hörige iſt und b. Und renheit, g gege⸗ och los darauf e ſein. anhang — zu⸗ 5 glaube g auf 4 er ge⸗ geſagte innere häßlich⸗ r Heh⸗ Jahren gericht ung zu verluſt. has am auf die gte ſei erkunft ngs⸗ verluſt türlich t nach —— nt eee, — eee eee — — D IL. XT IT ER FUR SOL DU ATIIS DH ES DENK E N UND HAN DUE IN Eine Salve der Schweren Ehe das Gefechtsſchießen, die Krönung der artil⸗ leriſtiſchen Ausbildung eines Schiffes, ſtattfinden kann, ſind unzählige Vorübungen notwendig, die im Verlauf des Schießjahres erledigt werden müſſen. Bei jeder dieſer Uebungen wird der ganze Artillerie⸗ apparat, Geſchützbedienungen, Befehlsübermittlung, Ginſtellung, Leitung, eingeſpannt, ſo daß ſtets das genaue Bild eines gefechtsmäßigen Schießens ent⸗ ſteht. Durch alle Decks die Pfeife: „Klarſchiff zur Schießübung!“ Gedränge, Haſten, ſcheinbares wirres Durchein⸗ anderlaufen, dann tiefe Stille, in der nur das Rau⸗ ſchen der Bugſee an Deck noch zu vernehmen iſt. Alles ſteht auf den Gefechtsſtationen. Im gepanzerten Ar⸗ tillerieleitſtand ſuchen die beiden Artillerieoffiziere, der I..⸗O.(gleich Erſte) und der II..⸗O., das Ziel. Der J..⸗O. iſt Leiter oͤer Schweren, der II. .⸗O. Leiter der Mittelartillerie des Linienſchiffs. Meldungen laufen von allen Artillerieſtellen ein: „Artilleriezentrale klar!“ Türme klar! Batterie klar! Vormarſchbeobachter lar! Langſam dreht ſich im Stand der Richtungswei⸗ ſer, das Inſtrument, mit dem der.⸗O. das Ziel an⸗ ſchneidet— es gleicht einem U⸗Boot⸗Periſkop und ermöglicht dem.⸗O. einen Rundblick nach jeder Richtung über See— und für die Geſchütze die Rich⸗ tung beſtimmt. Alle Türme ſind an das Syſtem die⸗ ſes Richtungsweiſers, der eben die Richtung zum Gegner feſthält, angeſchloſſen und haben, wenn ſie richtig ihre ſogenannten Folgezeigeranlagen bedie⸗ nen, dasſelbe Ziel, das der.⸗O. mit ſeinem Peri⸗ ſkop im Fadenkreuz des Glaſes hat. Der Navigationsoffizier draußen vorm Stand ſieht durch einen der ſchmalen Sehſchlitze herein: „Schiff dreht auf Anlaufskurs! 16 Seemeilen iff in die Schußlinie, Drüben wandert das Zielf der J..⸗O. beugt den Mund zum Trichter ſeines Kop telephons: „Unſer Ziel iſt die ‚Zähringen', Richtung 340 Grad! 155 Hundert! Schieber litinks zwozehn! Halte⸗ punkt arrechte Kante! Geſchütze laden und ſichern!“ Während weitere Befehle folgen, klackern unten im vorderen Turm auf der Back, im Stand deutlich hörbar, die ſchweren Verſchlüſſe dicht, der Turm dreht, hebt geiſterhaft die Rohre und ſchaut mit drohenden dunklen Mündungen gegen den Feind, das Zielſchiff, das weit draußen über die ſonnenüberglaſtete Flut fährt. Der Kommandant hat das Doppelglas vor den Augen, ſteht draußen auf der Brücke neben dem Frie⸗ densſteuerſtand und ſieht den Navigationsoffizier fragend an— der nickt und hebt die Hand zum wirbelt die Trommel, ſchrillt 177 Befehle Telephoniſch erhält jedes Geſchütz ſeine vom Kommandoſtand des AO. Mützenſchirm: Kapitän!“ Der Kapitän zur See hbückt ſich zum Sehſchlitz: „.⸗O.! Feuererlaubnis!“ „Schwere— eine Salve!“ ruft der Korvetten⸗ kapitän in ſein Telephon. Längſt ſind die letzten Be⸗ fehle gegeben, die Türme haben laufend ihre Werte bekommen, nun kracht es aus allen Rohren, Feuer⸗ flammen ſchlagen gelb und dunkelrot aus den langen Rohren, Qualm fährt mit dem Wind davon, hüllt einen Augenblick das ganze Schiff in braunwirbelnde Schwaden und legt ſich als Schleier über das ſchäu⸗ mende Kielwaſſer hinter dem Heck. Die Rohre ſenken ſich, werden neu geladen, ſteigen wieder:„Klar zum „Schiff iſt auf Anlaufskurs, Herr In der Kaſematte eines 15⸗Zentimeter⸗Geſchützes während des Artillerſe⸗Schießens nächſten Schuß!“ Atemloſe Stille herrſcht im Stand, alles blickt erwartungsvoll zum Zielſchiff, auf dem gerade die kleine Batterie Feuer und Rauch ſpeit: „Gegner hat Feuer eröffnet“, meldet grinſend der .⸗G.⸗(gleich Baſisgerät, Entfernungsmeſſer) Offi⸗ zter. Im Telephon quäkt es mißtönend und laut: die Aufſchlagmeldeuhr, die dem Artillerieleiter an⸗ zeigen ſoll, daß ſeine Salve nun beim Gegner ſein muß und er nun alles Augenmerk auf die Beobach⸗ tung der Aufſchläge zu richten hat, auf denen er ſein Schießverfahren aufbauen muß. Neben dem Zielſchiff haut es ein, vier ſchneeweiße Waſſerſäulen brechen aus der See, ſtehen ſekunden⸗ lang ſtill wie Geiſer, fallen zuſammen. Rrrrrrummms donnern die Türme. Beim näch⸗ ſten Aufſchlag wachſen die Fontänen vor und hinter dem Zielſchiff hoch, das gewiſſermaßen durch eine Allee von Granataufſchlägen ſteuert, vom vorderen Teil ſplittern Trümmer, wirbeln in der Luft her⸗ um, eine träge Staubwolke wälzt ſich über die„Zäh⸗ ringen“. Die Salve hat deckend gelegen, vor, hinter und auf dem Schiff:„Deckend!“ ruft der Artillerie⸗ offizier:„Gut— ſchnell! Mittel mit!“ Er will in der erreichbaren ſchnellen Salvenfolge dieſen Glücksumſtand ausnutzen und möglichſt viele Salven auf den Gegner legen, der er mit der kichti⸗ gen Entfernung und Seitenrichtung nun gefaßt hat — ehe das Zielſchiff durch eine Kursänderung wie⸗ der aus dem Granatſturm herausſteuert.„Mittel— mit!“ bedeutet, daß nun, wo die ſchwere Artillerie ſich eingeſchoſſen hat und am Ziel liegt, die Mittel⸗ artillerie der 15⸗Zentimeter⸗Kaſemattgeſchütze mit⸗ feuern ſoll. Während die Salven der ſchweren Artillerie ſich m Ziel feſtkrallen, fällt die Mittelartillerie derſelben Seite brüllend und krachend in das Konzert ein, nach zem Takt der Schweren wirft ſie ebenfalls ihre Gra⸗ naten auf das Zielſchiff, die„Zähringen“, die nun ganz eingedeckt iſt von großen und kleineren Auf⸗ ſchlägen und ſchleunigſt ihren Kurs ändert, dem gut liegenden Feuer zu entgehen. Deutlich erkennt man Schwere- eine Salvel Artillerieschleßen auf einem Linienschiff bereits Treffer in ihren Stahlwänden, weißer Qualm wabbert auf, zieht über das ganze Schiff, verdeckt es, läßt nur die Maſtſpitzen noch aus dem Qualm. Um⸗ ſonſt, eiſern hält der Richtungsweiſer, ſolange nur eine Maſtſpitze zu ſehen iſt, das Ziel feſt, unbeirrt feuern die Türme, nur die Mittelartillerie ſtellt bald ihr Feuer ein, da die für ſie ausgeworfene Muni⸗ tionsmenge verfeuert iſt. Aus der Zentrale kommt eine Meldung: „Schwere— Feuer durch!“ Der I..⸗O. nimmt den Kopf vom Periſkop ſeines Richtungsweiſers und rückt die Mütze gerade: „Halt! Batterie— haaalt!“ Wieder lugt der Kommandant durch den Sehſchlitz: „Lag ganz gut nach meiner Beobachtung, wie?“ Der Angeredete nickt, nimmt den Kopfhörer und ſtreicht ſich das Haar glatt: „Jawohl, Herr Kapitän Ein Signal fliegt hoch:„Aegir“, der weißblaue Doppelſtander, eine gezackte Flagge, die dem Schei⸗ benperſonal den Befehl gibt, zum Zielſchiff zu fah⸗ ren und die Treffer anzuzeigen. Schnell geht das Torpedoboot, das während des Schießens das Ziel⸗ ſchiff funkentelegraphiſch ſteuerte und ihm die Be⸗ fehle zum Nebeln, Feuern und Kursändern über⸗ mittelte, längsſeit, das Scheibenkommando ſteigt über und ſtellt die Treffer feſt. Das geht ſchnell, das Perſonal hat darin Uebung. Die Aufſchläge werden bald gefunden, ſie liegen alle gut. Auf dem Linien⸗ ſchiff erſcheint bald darauf der.⸗T.(Funkentele⸗ graphie) Gaſt der Wache mit dem Befund auf der Brücke: „Meldung vom Scheibenoffizier: Mittel ſechs Treffer!“ „Na alſo—“ meint der Artillerieoffizier und ſchmunzelt,„das freut ein' denn ja auch! Gib's gleich dem Kommandanten, verſtanden!“ Korvettenkapitän a. D. Fr. O. Buſch. 17⁴ Schwere fünf, Während des nächtlichen Fliegerangriffes an Bord eines Linienſchiffes Frankreichs Armee uncl ihre Schlagkraft Von unserem Pariser Korrespondenten 40 v. H. des geſamten franzöſtſchen Haushaltes wird für Militärzwecke verwandt, wohl bemerkt, ohne Einbeziehung der Sonderkredite. So beläuft ſich mit den am 7. September d. J. noch einmal bewillig⸗ ten 14 Milliarden Sonderkrediten für das Heer die Geſamtſumme der diesjährigen Sonderkredite auf rund 20 Milliarden Franken. Bei dieſer Betrachtung ſtellt ſich die Frage, was denn das Heer für dieſe Unſummen leiſtet. Etwa 14 v. H. der franzöſiſchen Bevölkerung ſind gediente Soldaten. Die Dienſtzeit wurde im letzten Jahre auf 2 Jahre erhöht, und die im vergangenen Oktober an ſich frei werdenden Rekruten wurden bis zu dieſem Oktober weiter in den Kaſernen gehalten. Im gan⸗ zen hat Frankreich einſchließlich ſeiner überſeeiſchen Beſitzungen 600 000 Mann unter den Fahnen, während es im Kriegsfalle, wenn auch erſt in meh⸗ reren Wochen Vorbereitungszeit, bis zu 4 Mil⸗ lionen Mann mobil machen kann. Sein Friedensheer umfaßt 33 Diviſtionen, worin auch die zwei in dieſem Jahre neu geſchaffenen nordafrikani⸗ ſchen Diviſtonen enthalten ſind. Während es bisher nur zwei nordafrikaniſche Diviſionen im Mutter⸗ lande gab, gibt es nun vier. Von den 28 Infanterie⸗Diviſionen können heute zehn als motoriſiert angeſprochen werden. Das heißt, daß dabei die Artillerie einſchließlich der ſchweren Wuffen voll motoriſiert iſt— und zwar ganz modern mit geräuſchloſen Achtzylindermotoren und auf Luftgummiretfen— und die Infanterietrup⸗ pen nicht mehr marſchieren, ſondern vollſtändig auf Lastkraftwagen verladen werden. Panzerdiviſionen kennt man in Frankreich noch nicht. Aber ab Oktober 1936 gibt es ſtatt der vier berittenen nur noch drei berittene Kavalleriediviſionen, dafür nun aber zwei völlig motoriſierte. Dieſe motoriſierten Kavallerie⸗ diviſtonen verfügen über Panzerwagen, die mit ſchwe⸗ ren Maſchinengewehren und ſogar leichten Geſchützen ausgerüſtet ſind und, je nachdem, bedingt beſchränkt und auch unbedingt geländegängig ſind. Ihr Unter⸗ ſchied zu einer Panzerdiviſion liegt alſo wohl nur noch im Namen. Es kommt dazu, daß techniſche Wunder⸗ werke von Kampfwagen deren letztes Modell 32⸗Tonnen⸗Tanks mit 19 Mann Beſatzung, einem 75⸗Millimeter⸗, einem 35⸗Millimeter⸗Geſchütz, meh⸗ reren Maſchinengewehren und Funkempfang wie Funkſendung ſind, den verſchiedenen Diviſiynen or⸗ ganiſch angegliedert wurden. Im ganzen verfügt Frankreich wohl über 5000 Kampfwagen und 50000 Geſchütze, wobei das außer Dienſt ge⸗ ſtellte, aber zur Reſerve noch verwendbare Material nicht eingerechnet iſt. Seit Anfang März wurde an der Erneuerung und Vervollkommnung dieſes Ma⸗ terials fieberhaft gearbeitet. Im September wurde ſchließlich auch noch die Schaffung der„Armée de choc“ beſchloſſen. Dieſe Neubildung ſoll als Kern die bisherigen motoriſter⸗ ten Diviſtonen erhalten, aber ausſchließlich mit Lang⸗ dienenden beſetzt werden. Da der Franzoſe ſich un⸗ gern lange bindet, beträgt die Dienſtzeit 3 und 5 Jahre, aber mit der Möglichkeit, ſie bis zu 18 Jahren Die Mittelartillerie auf dem Panzerſchiff„Deutſchland“ Photo 5: Scherl Bilderdienst 3, Bittner 2. e e — : 6. Seite/ Nummer 465 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1986 Auch ein MG. muß„tanken“ Schützen des königlichen Suſſex⸗Regiments in Devon⸗ port beim„Tanken“ ihrer Maſchinengewehre. Aller- dings füllen ſte nicht Betriebsſtoff ein, ſondern Kühl⸗ waſſer, denn hier wird eifrig für die Meiſterſchaft im Maſchinengewehrſchießen geübt.(Weltbild,.) e zu verlängern. Als Kapitulationsprämie werden bis zu 1000 Franken bezahlt. Auch wurde der Sold für die Berufsſoldaten im letzten Miniſterrat beacht⸗ lich erhöht. Der„Armée de choc“ dürfte die Auf⸗ gabe einer leicht beweglichen Reſerve zufallen, die einen möglichen Durchbruch abzufangen hätte, um dann als Angriffstruppe tätig zu werden. Auch ſol⸗ len die Verteidigungswerke, die bisher von der ak⸗ tiken Truppe verſorgt wurden, künftig mit langdie⸗ nenden Spezialiſten beſetzt werden, wodurch das Funktionieren der techniſch komplizierten Anlage ge⸗ ſicherter und der Ausbildungserfolg bei den Rekruten erhüht werden ſoll. Die Ausbildung der aktiven Offi⸗ ziere war bekanntlich in Frankreich immer gut, beſonders die Ausleſe und Schulung der General⸗ f zitiere. Ueber den beſtehenden Rahmen hin⸗ — Waffenſchulen, Hohe Schulen(wie Saint⸗ Feole Polytechnique, Ecole Superieur de re, Centre des Hautes Etudes Militafres) und 8 Kurſen zur Vervollkommnung der Offiziere al⸗ ler Gattungen wurde in dieſen Tagen aber auch noch eine Wehrmachtsakademie(College des Hautes de Defenſe nationale) gegründet. Ihr Direktor iſt der berühmte Vizeadmiral Caſtex. Die Lehrgänge dauern vier Monate. ran nehmen zehn Offiziere oder Beamte des Heeres, fünf Offiziere von Luft und Marine, und je ein höherer Beamter der ver⸗ ſchiedenen Miniſterien teil, aber nie mehr als drei⸗ ßig insgeſamt. Von dieſer Akademie, in der zum erſten Male Offiziere aller Gattungen und Beamte der Miniſterien einheitlich geſchult werden, verſpricht man ſich ſehr viel. Man ſieht, die Franzoſen ſind um ihre militäriſche Ausbildung und Ausrüſtung ſehr beſorgt. Die da⸗ ach erreichte Leiſtungskraft unterſtützen ſie durch Milttärbündniſſe mit Belgien, der Tſchechoflowakei, Deutsche Manöver mit englischen Agen Sachlicher Manöverbericht in der„Times“ Wir geben im folgenden einen Auszug aus dem fachlichen und anerkennenden Manöver⸗ bericht der„Times“. „Wirklichkeitstreue“ war der hervorſtechende Zug der großen deutſchen Herbſtmanöver, die in jeder Hin⸗ ſicht als ein Erfolg betrachtet werden müſſen, wenn man ihren Zweck darin ſteht, daß große militäriſche Einheiten und Stäbe unter Verhältniſſen erprobt werden ſollten, die den Bedingungen des Krieges näherſtehen als es jemals in Deutſchland üblich war und als es auch in anderen Ländern denkbar wäre. Alles war getan, damit die Uebungen wirklich kriegs⸗ gemäß verliefen, ſoweit nicht eben die Aus chaltung von Lebensgefahr und ernſtlichen Verletzungen auf der einen Seite, die Notwendigkeit, der Zivilbevölke⸗ rung keine unnötigen Härten aufzuerlegen, auf der anderen, Grenzen zogen. Ein Beiſpiel dafür, wie ſtreng der Grundſatz der Wirklichkeitstreue unter den Bedingungen des Krie⸗ ges durchgeführt wurde, iſt es, daß den Pionieren völlig freie Hand gegeben wurde. Sie brauchten ſich nicht darauf zu beſchränken, wie es früher und in anderen Ländern wohl üblich war, an den Bäumen Zettel zu befeſtigen, auf denen geſchrieben ſtand, daß dieſe Bäume als gefällt zu betrachten ſeien, ſondern ſie konnten, wo es notwendig war, wirklich Bäume am Straßenvande fällen, um damit Straßenſperren aufzubauen. Gben⸗ ſo konnten ſie Bauernfuhrwerke in Mengen für ähn⸗ liche Zwecke requirieren. Das„Kriegsgebiet“ war für den geſamten Zivfl⸗ verkehr geſperrt, in manchen Fällen eben durch folche nicht ohne weiteres zu überwindende Barrikaden⸗ ſperren. Die Truppen an der Front ſchliefen voll⸗ kommen feldöͤmäßig im Freien. Die Reſerven wur⸗ den in engen Quartieren hinter der Front unter⸗ gebracht. Den Schiedsrichtern wurde auch die ſchwie⸗ rige Entſcheidung, ob z. B. ein Tank durch eine Mine in die Luft geſprengt worden war oder nicht, erſpart. Es gab keine Fiktionen in dieſer Beziehung, ſondern es waren wirkliche Tankminen gelegt, die tatſächlich explodierten, wenn eins der Kriegsungeheuer über ſie hinwegfuhr, aber natürlich in harmloſer Weiſe, ohne ihm Schaden zuzufügen. Auf jeder Seite focht ein Armeekorps, mit allen Kriegswaffen ausgerüſtet. Ein Gruppen⸗ oder Armeeſtab leitete das Ganze. Stab und Kommandeure hatten die Möglichkeit, mit Menſchen und Material auf einer ungewöhnlich breiten Baſis zu operieren, Polen und Rußland, Bündniſſe, die, außerhalb des Rahmens der reinen Politik und Diplomatie, auf einer von allen Gefühlen völlig abgerüſteten Ebene rein ſachli ⸗militäriſcher Zweckmäßigkeit gepflegt und wirkſam gemacht werden. Wenn nun auch das franzöſiſche Heer heute einen fühlbareren Defenſipcharakter hat als früher, ſo doch nur deshalb, weil ſich im franzöſiſchen Generalſtab die Auffaſſung durchſetzte, daß ſowohl mögliche Agreſſivaufgaben, wie auch die Erfüllung der aus den Militärbündniſſen ſich ergebenden Verpflichtun⸗ gen heutzutage nur noch der Luftwaffe zufallen. Und deshalb ſind die Anſtrengungen(und auch Erfolgak um Verſtärkung, Vervollkommnung und Taktik der Luftwaffe wenn möglich noch größer, als die um das Heer. Darüber wird ein andermal eingehend zu berichten ſein. Jedenfalls kann in einer Stunde, in der manche die Abwertung des Franken und die Beibehaltung der Volksfrontregierung als ein Zei⸗ chen wirtſchaftlicher und moraliſcher Schwäche Frank⸗ reichs anſehen, nicht deutlich genug auf Stärke, den hohen Grad techniſcher Ausrüſtung und die in Frank⸗ reichs anſehen, nicht deutlich genug auf die Stärke, den Armee bei der breiten Maſſe hingewieſen werden. und die Länge der für das Manöver zur Verfügung geſtellten Zeit, fünf Tage und vier Nächte, gab Ge⸗ legenheit, die Operationen viel wirklichkeitsgetreuer zu entwickeln als in früheren Jahren. Es müſſen nahezu 80 000 Mann an den Uebungen beteiligt ge⸗ weſen ſein. Trotzdem waren die Operationen ſo an⸗ gelegt, daß von ihnen mehr taktiſche als ſtrategiſche Lehren zu gewinnen waren. Die beiden Korpskommandeure waren in ihren Entſchlüſſen ziemlich ſtark dadurch gebunden, daß die Schiedsrichter zwei oder drei markierte Korps an den Flanken der beiden Manöverarmeen ein tzben, um den Gang der Operationen zu beeinfluſſen. Gbenſo legte die Zeitbegrenzung ihnen natürlich Schranken auf, und dadurch wurden die Hauptlinien der Schlacht — zuerſt ein Angriff der„Roten“ und dann am letzten Tage ein Angriff oͤurch die verſtärkte„Blaue“ Armee— von vornherein mehr oder weniger feſt⸗ gelegt. Auch waren Vorkehrungen für die verſchiede⸗ nen Gruppen von Beobachtern zu treffen, eine mit dem Führer an der Spitze, eine mit dem Oberbefehls⸗ haber des Heeres, ferner eine Delegation hervor⸗ ragender Induſtrieller, die eingeladen worden waren, die Früchte ihrer Arbeit nunmehr in Tätigkeit zu ſehen, weiter die ausländiſchen Militärattachss und die deutſchen Preſſevertreter. Aber die Forderung, daß die militäriſchen Führer vollkommen freie Hand haben ſollten, wurde mindeſtens für die kleineren Einheiten wirklich erfüllt. Ihr Vorgehen machte auf die Beobachter einen ausgezeichneten Eindruck. Augenſcheinlich war in öden erſten beiden Tagen eine leichte Neigung vorhanden, die Truppen zu über⸗ anſtrengen. Aber öͤas wurde bald korrigiert, und die Stäbe legten dann Wert darauf, nicht mehr zu ver⸗ langen, als normalerweiſe in den einzelnen Phaſen einer Kriegshandlung von als wahrſcheinlich anzu⸗ nehmender Länge erwartet werden könnte. Die Manöver brachten keine Ueberraſchungen, was das Material anbetraf, d. h. es wurde nichts gezeigt, was man nicht ſchon vorher bei anderen Uebungen geſehen hatte, obwohl die beiden auf Kriegsfuß gebrachten Korps reſtlos ausgeſtattek waren und nichts der Einbildung überlaſſen worden war. Man ſah eine ganze Anzahl, Feldgeſchütze des alten Modells. Von den neuen 10,5⸗Zentimeter⸗Feld⸗ geſchützhaubitzen ſah man nur wenige. Von ihnen wird in manchen Kreiſen behauptet, ſie bedeuteten eine Revolution auf dem Gebiete der Artillerie. Auf jeden Fall bedeuten ſie einen bemerkenswerten Fort⸗ ſchritt gegenüber dem, was bisher als Diviſionsfels⸗ artillerie benutzt wurde. Kavallerie war wenig zu ſehen. Die den mechaniſierten Truppenteilen bei⸗ gegebenen Schwadronen und die für die Erkundung feindwärts eingeſetzten Einheiten waren in motori⸗ ſterte Schützenabteilungen verwandelt. Das, was alle Beobachter am ſtärkſten beein⸗ druckte, war die Allgegenwart leichter Tankabwehr⸗ geſchütze, die in überaus großer Zahl gegen Tamkan⸗ gpiffe eingeſetzt wurden. Tanks gegen Tanks wur⸗ den nicht verwandt. Man könnte ſich angeſichts die⸗ ſer Tatſache fragen, ob die deutſche Theorie bisher nicht dadurch beeinflußt worden iſt, daß mittlere und ſchwere Tanks ſich vermutlich noch in einem Ver⸗ ſuchsſtadium befinden. Jedenfalls beſteht die Tat⸗ ſache, daß das eine leichte Tankregiment, das an Manöver teilnahm, beiden Seiten nur für Angriffe diente. Nachdem es bei der„Roten“ Armee einen ſolchen Angriff ausgeführt hatte, wurde es durch die Manöverleitung einem der markierten Armeekorps zugeteilt und dort zur Verfügung des„Blauen“ Kom⸗ mandeurs geſtellt, der es ſeinem„wirklichen“ Armee⸗ korps überwies. Während die Tankeinheiten immer noch bis 811 einem gewiſſen Grade nicht verbergen können, daß dieſe Waffe für Deutſchland etwas Neues iſt, waren die Leiſtungen der Jufanterie, ihre Marſchdiſgiplin, das Deckungnehmen, das Aus ſchwärmen, das Auseinanderziehen der einzelnen Gruppen, höchſt bemerkenswert, namentlich wenn man berückſichtigt, daß ungefähr die Hälfte der Leute nur eine einjährige Ausbildung hinter ſich hat. Die Tarnung war überall ausgezeichnet. Ein engliſches 700⸗Tonnen⸗U⸗Boot Das neue engliſche 700⸗Tonnen⸗U⸗Boot, das auf den Namen„Sunfiſh“ getauft wurde, lief in Chatham vom Stapel. (Weltbild,.) Regiment Naulila/ ven s. sten Wer hat in Deutſchland wohl ſchon von dem Regi⸗ ment Naulila gehört? Unbekannt, wie ſo manche Truppenteile unſerer glorreichen Armee und ihre Taten, iſt auch dieſe Einheit. Die deutſche Armee hat ſo zahlreiche Lorbeeren an ihre Fahnen, Gewehre, Säbel und Kanonen geheftet, daß es nicht verwun⸗ derlick erſcheint, wenn einzelne ihrer Glieder weni⸗ ger beachtet wurden. Jedoch, Regimentsgeſchichten wenigſtens bewahren die Taten der Väter den Söh⸗ nen. Da keine Geſchichte des Regiments Naulila exiſtiert und wohl kaum eine geſchrieben worden iſt, feilen ihm hier einige Zeilen gewismet. Das Regiment Naulila gehörte zur Kaiſerlichen Schutztruppe für Südweſtafrika. Urſprünglich hieß das Regiment nach ſeinem Führer Franke. Als ſol⸗ ches war es zu Kriegsbeginn gebildet aus der., 5. aktiven, der 1. Reſervekompanie und der 1. Gebirgs⸗ batterie. Der Regimentsführer, Major Franke, war 91 Denn er war einer der wenigen Ritter des Pour le Mérite vor dem Kriege. Die hohe Auszeichnung hatte er ſich 1904 im evero⸗Aufſtarde verdient, indem er nach beiſpiellos raſchem Marſche mit ſeiner 2. Kompanie die von den Herero belagerten Orte Windhuk, Okahandja und Omaruru beſetzte und die Hereros bei letzterem in hartem Gefechte ſchwer ſchlug. Der Hauptmann auf dem Schimmel war eine der populärſten Perſönlich⸗ keiten in Südweſt und ſeine 2. Kompanie galt als die beſte Einheit. Ihre Tvadition reichte zurück bis 1893, und in den elf Jahren ihres Beſtehens hatte ſie unter Führern wie Schwabe, v. Sack und v. Eſtorff in zahlreichen Kämpfen ſich hohen Ruhm erworben. Als der Weltkrieg die Schutztruppe zur Vertei⸗ digung des ſo hart umſtrittenen Südweſt gegen einen neuen mächtigen Feind rief, wurde das Regiment Franke gebildet. Es ſicherte beim Aufmarſch im Sü⸗ den der Kolonie die linke Flanke am Oranje. Zu größeren Kampfhandlungen kam es hier nicht. So anſtrengend und vielſeitig auch die rege Patrouillen⸗ tätigkeit war, den draufgängeriſchen Führer und ſeine Mannen befriedigte dieſe Art der Kriegsfüh⸗ rung wenig. Aber ihre Zeit kam, und ſchneller, als ſie es er⸗ warteten. Im Norden war der Kolonie plötzlich in den Por⸗ tugieſen ein neuer Gegner erſtanden. Es war in der Kolonie nicht bekannt geweſen, daß man ſich mit den Portugieſen im Kriege befand, und Gouverneur Seitz hatte in Angola große Mengen Verpflegung aufgekauft, die das getreidearme Schutzgebiet drin⸗ gend benötigte. Zur Empfangsnahme war eine Kom⸗ miſſion dorthin entſandt worden. Mittlerweile jedoch hatten die Portugieſen in Angola— den Deutſchen unbekannt— den Kriegszuſtand erklärt, die Kom⸗ miſſion wurde gefangen genommen und ans ſie flie⸗ hen wollte, erſchoſſen. Auf die Kunde hiervon und von ſtarken portugieſiſchen Truppenanſammlungen an der Grenze erſchien dem Gouverneur die Lage ſo be⸗ drohlich, daß er gegen die Portugieſen vorzugehen beſchloß. Seine Wahl fiel auf den Mafor Franke. Stärkere Truppen allerdings ſtanden nicht zur Ver⸗ fügung. Major Franke erhielt 7 ſeiner alten 2. Kom⸗ panie, die bei Sandfontein erprobte., und ſeine 1. Gebirgsbatterie, verſtärkt durch den Zug von Wei⸗ her: im ganzen 150 Gewehre, 4 MG. und 6 Ge⸗ ſchittze. Die Abteilung wurde mit Her Bahn bis Otjziwa⸗ rongo befördert und eilte von dort in beſchleunig⸗ tem Marſch durch das waſſerarme Ovamboland zum Kunene. Hier ſtand die Abteilung Mitte Dezember gegenüber dem portugieſiſchen Fort Naulila. Obwohl die Erkundungen ergaben, daß ſich die Portugieſen in Stärke von etwa 1000 Mann mit Artillerie verſchanzt hatten, griff ſie Major Franke am 18. Dezember 1914 an. Nach faſt ſechsſtündigem Gefechte ſchlug er ſie vernichtend, erſtürmte das Fort und erbeutete 1 MG, 70 000 Patronen, viele Gewehre und zahl⸗ reiches Material. 70 Gefangene blieben in den Hän⸗ den der Sieger. Als Auszeichnung für dieſen glän⸗ zenden Sieg erhielt die Truppe den Ehrennamen „Regiment Naulila“. Da die Gefahr durch das Zerſprengen der Por⸗ tugieſen an der Grenze gebannt war, marſchierte das Regiment wieder nach Süden und erreichte Mitte Januar Okahandfa. Major Franke übernahm das Kommando über die geſamte Schutztruppe, da inzwi⸗ ſchen der bisherige Kommandeur an einer ſchweren Verwundung geſtorben war. An ſeiner Stelle er⸗ hielt Hauptmann Trainer die Führung des Regi⸗ ments Naulila. Während der Kämpfe im Norden waren in Swa⸗ kopmund und Walfiſchbai die Südafrikaner in Stärke von mehreren Brigaden gelandet, General Botha war eingetroffen, und nach ſorgfältiger Vorbereitung begann er ſeine Offenſive längs der Bahn und des Swakop gegen Oſten. Das Regiment Naulila, dem die 2. Kompanie ent⸗ zogen worden war, erhielt Mitte März den Auftrag, die Pforteberge weſtlich Jakalswater zu beſetzen und die Eiſenbahn hier zu ſperren. Links rückwärts von ihm lag das Küſtenregiment am Swakopfluſſe bei Riet. In Jakalswater hatte ſich der Stab eingerich⸗ tet, die 1. Gebirgsbatterie ſtand bei Modderfontein, halbwegs zwiſchen Jakalswater und Riet. Die Aus⸗ dehnung der Stellung der 6. betrug etwa 30 Kilo⸗ meter Wenn auch die Berge unvermittelt aus der tiſchglatten Ebene aufſtiegen, ſo waren ſie doch im Norden und Süden außer Schußweite zu umgehen. Zur Verſtärkung wurde am 19. März die 2. Erſatz⸗ kompanie vorgezogen, ſie war aber nur 30 Gewehre ſtark und beſetzte die Höhen nördlich der Bahnſtraße. Dicht hinter der 6. ſtand die Halbbatterie v. Weiher. Im Morgengrauen des 20. März 1915 gingen die Südafrikaner in Stärke von mehreren Brigaden— meiſt beritten— gegen die Pforte⸗Rietſtellung vor. Während die Pforteberge in Front und Flanke an⸗ gegriffen wurden, brauſten zahlreiche Reitergeſchwa⸗ der in der Ebene gegen Jakalswater und nahmen den dort liegenden Signalberg weg. Aber die ſchwache Ortsbeſetzung, die, verſtärkt durch den Stab, Bur⸗ ſchen, Ordonannzen, kaum 40 Gewehre zählte, vertei⸗ digte ſich tapfer und ſchlug nicht nur den vielfach überlegenen Feind ab, ſondern ſtürmte auch den Signalberg wieder, wobei ihr noch an 40 Gefangene in die Hände fielen. Die aus Mobderfontein eiligſt herangezogene Batterie konnte nur noch die nach Weſten abziehenden Reiter unter Verfolgungsfeuer nehmen. Während des Angriffs auf die Station war der Gegner auch gegen die 6. Kompanie vorgegangen. Dieſe hatten ſich nach Norden gezogen, um Anſchluß an die 2. Erſatzkompanie bei der ſehr wichtigen Ei⸗ ſenbahnpforte zu gewinnen. Die Halbbatterie von Weiher konnte dabei nur langſam folgen Zwar ge⸗ lang es der Bedeckung, die erſten Angriffe abzuwei⸗ ſen, doch dann wurde ſie von allen Seiten eingekeſ⸗ ſelt und von der weit zahlreicheren feindlichen Artil⸗ lerie zugedeckt. Zweimal forderte der Gegner zur Uebergabe auf, zweimal wurde dies abgelehnt. In⸗ mitten ſeiner von vernichtendem Feuer überſchüt⸗ teten Batterie ſtand der Führer, bis ihn der tödliche Schuß niederſtreckte. Schon war das eine Geſchütz außer Gefecht geſetzt. Am anderen feuerte der Ge⸗ freite Frenſel, obwohl zweimal verwundet, bis ein Volltreffer das Geſchütz umwarf und den Richtkano⸗ nier zum dritten Male verwundete. Nun verſuchten ſich die Ueberlebenden zur 6. Kompanie durchzuſchla⸗ gen. Dieſe ſelbſt focht ſeit dem Morgen verzweifelt. Aber als die Sonne am Zenith ſtand, war der größte Teil der Gewehre außer Gefecht geſetzt, der Reſt hatte keine Munition mehr. Er mußte ſich dem ſtürmenden Gegner ergeben. Nur die paar Gewehre der 2. Erſatzkompanie hiel⸗ ten ſich noch nördlich der Bahnpforte. Gegen ſie richtete ſich nunmehr die ganze Wucht des Feindes. Nach ſchwerem Artilleriebeſchuß wurde ſie zerſprengt. Während ſo das Regiment Naulila größtenteils verblutete, konnte die Rietſtellung gehalten werden. Aber in der Nacht mußte die völlia in der Luft ſchwe⸗ bende geräumt werden. Mit dem Tage von Pforte⸗Riet begann der End⸗ kampf um die Kolonie. Es war, als wolle eine Handvoll Menſchen einen kilometerlangen Damm vor den andrängenden Waſſerfluten halten. War ein Loch geſtopft, ſo drang das Waſſer an anderer Stell deſto ſtärker durch, bis die Flut auch hinter dem Damme ſchwoll und ihn hinwegſchwemmte So ver⸗ ſuchte auch die Schutztruppe in den nächſten Monaten der immer ſtärker ſchwellenden Flut der Südafri⸗ kaner ſich zu erwehren, bis ſie in deren Maſſe unter⸗ ging. Das Regiment Naulila wurde nach dem 20. März nicht mehr neuformiert. Seine Reſte gingen an andere Abteilungen. Trotzdem wird es in der Kriegsgeſchichte weiterleben, würdig der Väter und Brüder, vom Führer bis zum letzen Mann im Gliede. * 0 Faſt auf den Tag drei Jahre ſpäter. Es iſt der 21. März 1918. Die Südafrikanfſche Brigade hält den äußerſten linken Flügel der britiſchen 5. Armee an der Cambraifront bei Heudicourt in Frankreich. Sie liegt unter ſchwerſtem Trommelfeuer, und dann trifft ſie, aus dem dichten Nebel heraus, die volle Wucht des Stoßes der deutſchen Frühjaßrsoffenſive. Die Brigade wehrt ſich verzweifelt. Doch das iſt ein anderes Kämpfen wie unten im heißen Südweſt. Schritt für Schritt weicht die Brigade, verſucht in neuen Gräben in der Nacht ſich zu ſetzen. Doch auch hier wird ſie geworfen. Am 24. März liegt ſie hei Mois⸗ lein und hier erhält ſie den Todesſtoß. Am Nachmittage erheben ſich ihre Reſte aus den zerſchoſſenen Gräben und ergeben ſich den ſtürmenden Deutſchen.„So ended one of the most herofc episodes of he War.“ Die deutſche Niederlage in Siüdweſt war gerächt. 1 N hom: erſt in G Aus; und deut! recht tes bezie licher Freu Nat Stüc leibe 5 D kilon lione go n ſün fahrh daß N ſten Wen an d Zeiche zweit zum hörer um d von e einen S p i Ban dieſen und deutif Hochl nahm durch nebel kämp ſpiele ballſy sport! 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Längſt iſt für uns alle jedes Gefühl des Opferns hier über⸗ ſchattet von der Erkenntnis, daß Taten für das Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes die mächtigſten Antriebe zum Selbſtvertrauen und zur Selbſtbehauptung ſind. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen hat ſich von An⸗ fang an in den Dienſt dieſes Gedankens geſtellt und jeder Turner und Sportler betrachtet es als einen Teil erfüllter Pflicht gegenüber Staat und Volk, auch ſeine Pfennige unter den Markmillionen zu wiſſen, die der DR in den vergangenen Jahren dem WoW zuführen durfte. Wir den⸗ ken aber nicht daran, uns mit den bisherigen Ergebniſſen aufrieden zu geben. Leiſtungsſteigerung auf allen Gebieten iſt eine gerade dem Sportsmann ſelbſtverſtändliche For⸗ derung. Wir werden deshalb auch in dieſem Winter wieder alle bewährten Mittel auwenden und jeden möglichen neuen Weg gehen, um unſere Kämpfe, unſere Feſte und Feiern mit unter die Parole zu ſtellen: Bei uns darf keiner hungern und frieren. Es wird in dieſem Winter keinen Verein des Dans geben, mag er ſelbſt finanziell zu kämpfen haben, der nicht mindeſtens eine ſeiner Veranſtaltungen dem Winterhilfs⸗ werk widmet, und zwar die Veranſtaltung, die am ſicherſten einen Geldertrag gewährleiſtet. Es wird aber auch darüber hinaus keinen Turner und keinen Sportsmann geben, der nicht perſönlichen Einſatz und perſönliche Opfer für das WoW als eine ſeiner vornehmſten Aufgaben anſieht. Wir wollen und wir werden helſen. Des bin ich gewiß. gez. von Tſchammer und Oſten Reichsſportführer.“ Schottland auch ein Mutterland des Sportes Anſere Fußballspieler in Ir and und Schottland dem 14. Jahrhundert Wenn die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft am bommenden Montag in Köln das Flugzeug beſteigt, um erſt nach ſechs Tagen und nachdem ſie zwei Länderſpiele in Glasgow und Dublin ausgetragen hat, wieder an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren, dann gehen die Wünſche und Gedanken der deutſchen Sportgemeinde mit dieſer deutſchen Elf in zwei Länder, die mit ebenſo großer Be⸗ rechtigung wie England ſelbſt als Pirktierländer des Spor⸗ tes bezeichnet werden dürfen. Bei den engen Wechſel⸗ beziehungen zwiſchen Schottland. Irland und dem eigent⸗ lichen England iſt das ſchließlich kein Wunder. Klima und Freude an der herrlichen und teilweiſe wildbbewegten Natur in dieſen beiden Ländern haben zudem ein gutes Stlück dazu beigetragen, um die Schotten und Iren zu leibestüchtigen Menſchen heranzubilden. Sportfeſt zur Erinnerung au eine Schlacht Schottland umfaßt ein Gebiet, das mit 77 000 Quad rat⸗ kilometern ungeführ Bayern entſpricht und rund 5 Mil⸗ lionen Einwohner aufweiſt. Edin burg und Glas⸗ .o w ſind die größten Städte des Landes. Erſt ſeit 17036 ſind die beiden Königreiche England und Schottland, die fahrhundertelang im Kampf gelegen hatten, vereinigt, ohne daß die Rivalität der beiden Länder auf den verſchieden⸗ ſten Gebieten und vor allem im Sport nachgelaſſen hätte. Wenn wir von Schottland reden, dann denken wir zuerſt an den knieſreien Rock und den Dudelſack, die zum Kenn⸗ zeichen eines echten Schotten geworden ſind, und zum zweiten an die vielen Witze vom geizigen Schotten die zum Programm der Witzblätter in der ganzen Welt ge⸗ hören. Wer aber weiß, daß ſchon kurz nach 1800 etwa um das Jahr 1318, der König Robert Brucel von Schottland der Stadt Ceres in der Graftſchaft Fiſe einen Freibrief zur Abhaltung ſportlicher Spiele zum Gedenken an die Schlacht von Bannockburn im Jahre 1314 gab? Wenn ſchon in dieſer Frühzeit der Schotte den Weg zu ſportlichem Spiel und zu ſportlichem Kampf fand, ſo iſt das ein ſehr ein⸗ deutiger Beweis für die Lebenskraft dieſes Volkes. Die Hochland⸗Sportfeſte, die um 1818 herum ſo ihren Anfang nahmen, ſind unverlierbarer Beſitz des ſchottiſchen Volkes durch die Jahrhunderte geblieben. Der König von England als Gaſt „Das Hochlandſportfeſt der Schotten wurde im Laufe der Hier zu einer eindrucksvollan Bekundung des geſam ten Volkes. Wie groß ſeine Bedeutung iſt, geht daraus her⸗ vor, daß alljährlich viele Tauſende zu dieſen Hochland⸗ eſten kommen und der König von England ſtändiger Gaſt der Sportſpiele in dem Ort Braemar iſt. Neben Volks⸗ tänzen und muſikaliſchen Maffenvorführungen der Dudel⸗ ſackmuſtkanten ſtehen die ſportlichen Wettbewerbe, die neben den in allen Ländern geübten leichtathletiſchen Wett⸗ kã en und Spielen auch das landesübbiche Baumſtamm⸗ han merwerfen als beſonders gepflegte Konkurrenzen bringen. Schottland iſt aber das Land guter Golf⸗ spieler und nicht zuletzt das Land hervorragender Fuß⸗ ballſpieler. Fußball ſeit 1870 Bis in das 1879 geht die Gründung des ſchottiſchen Fußballverbandes zurück, was bedeutet, daß ſchon erheblich früher dort in den Vereinen ordnungsgemäß Fußball ge⸗ ſpielt wurde. Schottland war zu feder Zeit das un⸗ erſchöpfliche Reſervoir der engliſchen Ligavereine, und un⸗ ter den beſten engliſchen Berufsſpielern befinden ſich eine große Zahl Schotten, die den Weg nach dem Süden zu den Geldfäcken der großen Vereine genommen haben. Die deutſche Nationalmannſchaft ſteht auf dem 180 000 Zu⸗ ſchauer faſſenden Ibrox⸗Park in Glasgow vor einer theo⸗ retiſch ſchier unlösbaren Aufgabe, die genau ſo ſchwer iſt mie diefſenige von London im Dezember 1035. Wir wiſſen aber, und Prag war dafür eine Beſtätigung, was unſere Amateure an Widerſtandskraft und Hingabe an ihre aroße ſportliche Aufgabe zu leiſten vermögen. Sprung auf die„grüne IJnſel“ Von Glasgow aus geht es wit dem Flugzeug über die jriſche See hinüber zu dem an wechſelvollen geſchichtlichen Ereigniſſen ſo überreichen Irland. Ein unbändiger Frei⸗ heitsdrang zeichnet die Iren aus. Noch während des Weltkrieges verſuchte Irland von England loszukommen. Blutig wurde! dieſe Revolution niedergeſchlagen. Seit 1922 gibt es einen Freiſtaat Irland der drei von den etwas mehr als vier Millionen Einwohnern der „Grünen Inſel“ umfaßt. Nordirland dagegen gehört un⸗ mittelbar zum britiſchen Reich. Hand in Hand mit der zwieſpältigen ſtaatlichen Organiſation geht auch die ſport⸗ e. Während der Verband Nord⸗Irlands genau ſo wie 8. Schottland und England außerhalb des Fußball⸗ weltverbandes ſteht, iſt der Verband des Ffreiſtaates, mit dem es die deutſche Nationalwannſchaft diesmal zu turt hat, Mitglied der Fifa. Vier Stunden Kampf mit mehreren Bällen Die iriſche Fußballgeſchichte weiß eine nette und dazu auch wahre Geſchichte zu berichten, die ſich in Kingſton Mitte des 19. Jahrhunderts zugetragen hat. Dort gab es einen regelrechten Fußballtag. Die Einwohner ſicherten ihre Fenſterſcheiben vom Erdgeſchoß bis unters Dach, indem ſie Hinderniſſe aufbauten und die Fenſter mit Bretterverſchlägen verſahen. Oft gab es bei dieſen KLümpfion mehrere Bälle und mehrere Parteien Das Spiel ouerte vier Stunden und, ſo berichtet die Chronik,„ſelbſt hochdeſtellte Perſönlichkeiten nahmen daran teil bis man ſich danach ins Wirtshaus zurückzog“. Bei ſolcher Tradi⸗ don des Fußballſportes iſt die Liebe des Volkes und die be Begeiſterung der Zuſchauer bei Großkämpfen verſtündlich. Deutschlands Nationalmannſchaft fliegt zu zwei Na⸗ tionen, die wirklich Sportvölker ſind. Die Kämpfe der deutſchen Elf bekommen dadurch ein beſenderes Gewicht und die Begegnungen mit Schottland und Irland ſind um ſo begrüßenswerter, als ſie zu zwei Nationen führen, die mit uns in beſter Freundſchaft verbunden ſind. Irlands ſtarke Mannſchaft Zum Fußball⸗Länderkampf gegen Dentſchland Bereits jetzt hat den Fußball⸗Verband des Freiſtaotes Irland ſeine Mannſchaft ür den zweiten Länderkampf ehen Deutſchland aufgeſtellt, der am 17. Oktober unter gallung des ſchottiſchen Unparteliſchen Webb im Daly⸗ nt⸗Park zu Dublin ausgetragen wird. Es wurde die ante Elf aufgeboten, die der Freiſtaat Irland zur Zeit len kann. Neben ſechs Spielern, die in den Ligaver⸗ einen des Freiſtagtes wirken, wurden fünf weitere auf⸗ gestellt, die mit beſtem Erfolg in der engliſchen und ſchotti⸗ Hochlandſpo tfeſte ſeit Die zweigeteilte„grüne Insel“ ſchen Liga ſpielen, aber ihrer Nationalität nach Iren ſind. Foley(Celtie Glasgow), Ellis(Bohemians Dublin) und More(Shamrock Rovers) ſtanden bereits am 8. Mai in der Monnſchaft, die in Dortmund gegen Deutſchland 113 unterlag. Foley als Torwart und der Halblinke More waren dabei die beſten iriſchen Spieler. Deutſchland wird in Dublin einen ſehr ſchweren Stand haben, dafür garantiert folgende Mannſchakt: Foley (Celtie Glasgow) Gorman'Neill (Bury)(Dundalk) 'Reilly Turner Conolly (St. James Gate)(Southend.)(Cork) Ellis Duggan Davis More Geoghan (Dublin)(Leeds.)(Oldham)(Shamrock)(St. James Gate) Auch Schottlands Elf ſteht Nur bewährte Nationalſpieler au geſtellt Bereits kurz nach den Olympiſchen Spielen hatte der Schottiſche Fußball⸗Verband ſich an einige engliſche Liga⸗ Vereine gewandt und ſie gebeten, die in ihren Reihen ä⸗ tigen ſchottiſchen Natienalen für das am 14. Oktober im Ibrox⸗Park zu Glasgow ſtattfindende Länderſpiel gegen Deutſchland freizugeben. In Frage kamen vor allem e beiden bei Aſton Villa beſchäftigten Spieler Cummings und Maſſie ſowie Duncan(Derby County). Die betreffen⸗ den Vereine kamen der Bitte nach, und ſo iſt Schottland in der Lage, gegen Deutſchland mit den„ſtärlſten Geſchützen“ aufzufahren. Es wurde im weſentlichen die»leiche Mann⸗ ſchaft aufgeſtellt, die am 4. April durch ein 121 gegen Eng⸗ land im Wembley⸗Stadion die internationale britiſche Fußball⸗Meiſterſchaft gewann und die ſilberne Jubiläums⸗ Trophäe dadurch für ein Jahr nach Glasgow brachte. Nicht weniger als acht Spieler dieſer im Wettbewerb ungeſchla⸗ genen Elf wirken auch gegen Deutſchland mit. Deraney und Armſtrong waren gegen Wales und Irland aufgeſtellt. Unter Leitung des Engländers Henry Nattreß nehmen die Schotten den Kampf auf mit: Dawſon (Glasgow Rangers) uderſon Cummings (Hearts)(Aſton Villa) 05 Simpſon Brown (Aſton Villa)(beide Glasow Rangers) Delan Walker Armſtrong Me Phail Duncan (Celt. Glasgow)(Hearts)(Aberdeen)(Rangers)(County) Neckarau gegen Raſtatt Da für die für die Schottland⸗Irland⸗Reiſe aufgebotenen Spieler om kommenden Sonntag Spielverbot verhängt worden iſt, wurden auch einige Meiſterſchaftsſpiele abgefetzt. So fällt im Gau Baden der Mannheimer Lolalkampf zwiſchen dem Vfs Neckarau und dem SZ V Waldhof aus. Der SV Waldhof hat ein Freundſchaftsſpiel mit der Frankfurter Eintracht abgeſchloſſen das am Sonntag auf dem Waldhof ausgetragen wird. Neckarau empfängt dafür zum Verbandsſpiel den FV Raſtatt. Hans Vernlöhr tritt ab Einer der erfolgreichſten deutſchen Amateurboxer, der Stuttgarter Hans Bernlöhr, der von Mannheim aus ſeinen Aufſtieg antrat, will ſich in Kürze vom aktiven Boxy⸗ ſport zurückziehen. In Stuttgart und in Heilbronn wird er natürlich noch die Kämpfe gegen die engliſchen Polizei⸗ boxer mitmachen, aber ob er auch noch die Rückkämpfe in England beſtreitet, iſt ſchon fraglich. Hans Bernlöhr kann auf eine überaus erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Vier⸗ mal wurde er deutſcher Meiſter und zweimal ſtegte er bei den Deutſchen Kampfſpielen. Praktiker zum Waldlauf-Training Es iſt nicht einfach, eine auf der Karte vorgezeichnete Route draußen in der Natur auch Joſeph Waitzer: Der Waldlauf ſoll ſtets mit Unter⸗ brechung durchgeführt werden. Eine Ausnahme wird nur gemacht, wenn die reine Ausdauer erhöht werden ſoll, z. B. für Mittel⸗ und Langſtreckenläuſer. Für Sprinter, Mit⸗ telſtreckler, Springer, Werfer und vor allem für die Ju⸗ gend kann der Waldlauf nur von Vorteil ſein, wenn er mit Pauſen durchgeführt wird. Dann wird jenes Bild vermieden, das man häufig zu ſehen bekommt, ein lang auseinandergezogenes Feld, die erſten Läufer friſcher, die folgenden weniger friſch und die letzten erſchöpft hinterher. Von Stil und Schritt iſt nichts mehr zu ſehen. Es gilt alſo zu beachten, zunächſt gute Wege ausſuchen und auch kurze Hindernisſtrecken einſchalten, wohlgemerkt kurze und nicht zu ſpät, wenn die Beine ſchon ermüdet ſind. Zwei oder mehr Abteilungen bilden. Mit jeder läuft ein Führer. Zunächſt einlaufen, dann Langſchritt üben, etwas nachlaſſen und ſteigern, gehen, kurze Sprints, einen Steigerungslauf, gehen, ſchnell gehen, ausgeprägte Armarbeit üben, ein ſchwieriges Stück Gelände raſch über⸗ winden, eine mittlere Strecke gleichmäßiges Tempo laufen, gehen, die Schwächeren ein kurzes Stück vorausſchicken. Verfolgungsrennen nicht zu lang, ſtets für Abwechſlung ſorgen, keine Ueberanſtrengung. Jeder Teilnehmer muß einen kleinen Kraftüberſchuß mit nach Hauſe bringen. So durchgeführt, wird uns der Waldlauf Freude machen und bis zum Frühjahr eine Stufe höher bringen. M. Hoy: Einen beſonders wichtigen Beſtandteil der Winterarbeit bildet der Waldlauf. Was die Gymnaſtik für Skelett, Bänder und Sehnen bedeutet, iſt der Waldlauf für die inneren Organe. Exaktes Arbeiten von Herz und Lunge iſt ausſchlaggebend für die Geſamtleiſtung, vor allem für den Läufer. Wie oft kommt es vor, daß be⸗ fähigte Läufer, beſonders Mittelſtreckler, in ſcharfen Ren⸗ nen ſehr bai völlig erſchöpft ſind und den körperlich viel⸗ leicht nicht ſo günſtig für dieſe Strecke veranlagten Geg⸗ nern den Sieg überlaſſen müſſen. Nicht etwa körperliche Ermüdung iſt der Grund, ſonsern einzig und allein das Verſagen der inneren Organe. Daß dieſe darum einer ganz beſonderen Stählung bedürfen, iſt einleuchtend. Pflicht des Leichtathleten, beſonders des Läufers, iſt deshalb, Herz und Lunge ſo zu kräftigen, daß ſie den Anſtrengungen des Wettkampfes gerecht werden können, ohne geſundheitlichen Schaden zu erleiden. Im Waldlauf bietet ſich uns ein geradezu ideales Mittel, dieſes Ziel zu erreichen. Ebenſo bringt er eine willkommene Abwechſlung des ſtrengen Hallentraininos, birgt doch der Wal) tauſend Wunder und Herrlichkeiten in ſich, die der Großſtadtmenſch nicht oder viel zu wenig kennt, ſet es am Sonntagmorgen, wenn das Frühlicht durch leiſe raunende Baumkronen fällt, taufriſch der weiche Waldboden duftet, ſei es am Abend, wenn der Mond neusdierig durch die Baumlücken den Läu⸗ fern den Wes weiſt, oder ſei es, wenn der grüne Dom auf Krone und Grund ſein weißes, glitzerndes Feſtgewand zeigt Immer wird der Lauf zu einer Quelle reiner Freude, zum inneren Erleben mit der allgewaftigen Mutter Natur, das uns auf Stunden den grauen Alltaz vergeſſen läßt und Leib und Seele mit neuen, belebenden Kräf⸗ ten füllt. Für den Waldlauf warme Kleidung notwendig In der Schriftenreihe des Fachamtes Leichtathletik im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen weiſt H. W. v. d. Planitz im Heft„Marathonlauf“ beſonders auf einen Umſtand hin, der gerade von Anfängern zu wenig beachtet wird. Was hier für das Training des Maxvathonläufers geſagt wird, gilt natürlich im gleichen Maße für das Mald⸗ Gelände⸗ und Orientierungs⸗Training,„Viele glauben, befrnders„abpehärtet“ zu ſein, wenn ſie bei Schnee und größter Kälte, nur mit einer kurzen Hoſe und einem dün⸗ nen Pullover bekleidet, laufen. Sie laſſen dabei außer acht, daß ſchwere Unterleibserkäftungen die Folge ſein können. Abgeſehen davon, daß die kalt gewordenen Mus⸗ keln nur noch ſchlecht dehn⸗ und reaktionsfäßia, uns dem⸗ zufolge gußetordentlich leicht Zerrunden, ja Muskelriſſen, ausgeſetzt ſind. Je wärmer man beim Lauf oder Marſch angezogen iſt, deſto beſſer iſt es. Eine Pudelmütze auf dem Kopf, einen dicken, marmen Trainin⸗sanzug und eine warm haltende Flanellhoſe— in Form einer Bode⸗ hoſe— für den Unterleib— ſind das Beſte. Es kemmt ja nicht auf das ſchöne Ausſehen, ſondern auf die Zweck⸗ mäßigkeit an.“ Leichtathleten müſſen Karten leren Die Leichtathleten haben in ihr Herbſtprogramm auch Hie Ortentierunosläufe auſagenommen. Doch ſchnelle Beine allein helfen dem Orientierungsläufer nichts. Ohne Er⸗ fahrung im Kaxtenleſen und im Gebrauch des Kompaſſes wird er in leichtem Gelände nur ſelten, in ſchwerem Ge⸗ lände jedoch nie ſein Ziel erreichen Bei einem Gebrauch der Karten muß vor allem die Dorſtellung der Boenfor⸗ men und Bodenarten unterſchieden werden. Weiterhin muß man Zeichnungen für alle Bauten, Siedlungen, Straßen und Wege kennen. Ferner ſpielt der Längemaß⸗ ſtab eine erhebliche Rolle. Der erſte Blick auf die Karte muß immer dem Maßſtab gelten. Von großer Bedeutung iſt ferner das Erkennen der Höhen. Erſt wenn olle Längen und Höhen berechnet und die Schwierigkeiten des zu über⸗ windenden Bodens in Rechnung geſtellt ſind, kann ein Schluß auf die benötigte Zeit gezvoen werden. Die Luft⸗ linie wird meiſt trügen. Nuch ſicheres Entfernungsſchätzen iſt hier von Bedeutung. Kleine Sport⸗Nachrichten Hugo Strauß[Mannheim)], der Olympiaſieger im Zweier „ohne“, iſt auf Vorſchlag des badiſchen Unterrichtsminiſters vom Führer und Reichskanzler vom Lehramtsaſſeſſor zum Profeſſor ernannt worden. In der Berliner Fußballelf zum Städtekampf gegen München iſt noch eine Anderung eingetrelen. An Stelle von Simon 1(BSV 92) wird deſſen Vereinskamerad Ber⸗ ner als Linksaußen ſpielen. Die Südweſt⸗ Handballelf zum Gaukampf gegen Baden am 18. Oktober in Mainz wurde jetzt wie folgt aufgeſtellt: Keimig(MS Darmſtadt); Brohm(Bf Schwanheim)— Hauſer(SV Wiesbaden); Stahl— Daſcher(MS Darm⸗ ſtadt)— Avemarie(46 Darmſtadt); Rath(TV Biebrich)— Schmidt(46 Darmſtadt)— Freund(98 Darmſtadt— Krüger (TS Herrnsheim)— Hertner(Pfalz Ludwigshafen]. Er⸗ ſatz: Hörbrandt(Sprendlingen⸗Rh.), Bräunlich(Mainz). Eine Handball⸗Führertagung findet am 10. und 11. Ok⸗ tober in Halle(Saale) ſtatt. An ihr werden alle 16 Gau⸗ fachamtsleiter teilnehmen. Der Schigau Sübweſt(13) hat ſeine Gautagung zum 10. und 11. Oktober nach Wiesbaden angeſetzt. Am Samstag findet eine Beſprechung des Gauſührerrats mit den Ver⸗ einsführern ſtatt, während am Sonntag der eigentliche Gautag, der öffentlich iſt, ſtattfindet. Frankfurt a. M. und Köln haben einen Städtekampf im Schwimmen vereinbart, der am 17. und 18. Oktober in Köln ausgetragen wird. Auf Frankfurts Seite werden auch einige Wormſer, Darmſtädter und Offenbacher Schwim⸗ mer mitwirken. Mikles Szabo, der ungoriſche Meiſterläufer, der am letzten Sonntag über 2000 Meter einen neuen Weltrekord auiſtellte, will einen längeren Aufenthalt in Deutſchland nehmen. Vorausſichtlich wird er bei ſeinen in Köln leben⸗ den Verwandten wohnen. Dietrich Wortmann hat aus beruflichen Gründen ſeinen Poſten als Vorſitzender der deutſch⸗amerikaniſchen Sport⸗ gemeinſchaft zur Verfügung geſtellt. Das verantwortungs⸗ volle Amt übernimmt nun Julius Kühlewein, während Wortmann zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Deutſche Tennisſiege gab es beim internationalen Tur⸗ nier in Meran. Heinrich Henkel ſiegte nach ſeinem Erfolg im Männereinzel zuſammen mit dem Oeſterreicher von Metaxa auch im offenen Doppel 624, 614,:1 über Taroni⸗ Leſueur und im Gemiſchten Doppel ſicherte ſich Marieluiſe Horn mit von Metaxa den Preis, indem ſie Kraus⸗Szigeti 674,:0 leicht bezwang. Das Waſſerball⸗Meiſterſchaftsturnier der Gaugruppe Süd eindet am 14. und 15. November in Stuttgart ſtatt. Die Meiſter der Gaue Württemberg(Schwaben Stuttgart), Bayern.(München 99), Baden(Neptun Karlsruhe) und Südweſt(TS 46 Darmſtadt) gelten als Teilnehmer Rund 400 Teilnehmer haben ſich zu den Deutſchen Ju⸗ gend⸗Kraftſportmeiſterſchaften im Ringen und Gewichtheben, die am Wochenende in München ausgetragen werden, an⸗ gemeldet. Sehr ſtark ſind vor allem die Gaue Bayern und Württemberg vertreten. Die franzöſiſche Alpen⸗Mannſchaft, die am 11. Oktober in Heidelberg gegen eine deutſche Nationalmannſchaft im Rugby antritt, kommt mit folgenden Spielern: Maſſe; Milliand, Pellat, Monnet, Roulet; Finet, Miffre; Durand, Gay, Baſtin; Broche, Mallein; Sallln, Sarrazin, Maurice. Das 19.. Sechstagerennen wurde in der Nacht zum Mittwoch geſtartet. Nach den erſten Wertungen hatten die Belgier Aerts/ Buyſſe eine knappe Führung vor ihren Landsleuten Depauw/ Maes. Das deutſch⸗holländiſche Paar Schön, Pellenaers lag an vierter Stelle. In einem ein⸗ leitenden Omnium„Frankreich— Ausland“ beſtritlen der Franzoſe Raynaud und der deutſche Meiſter Metz e einen Steherkampf hinter kleinen Motoren, der von Ray⸗ naud gewonnen wurde. Beim„Tag der Schwergewichte“ im Berliner Sportpalaſt vor 15 000 Zuſchauern gab es folgende Ergebniſſe: Hower⸗ Köln beſiegte Staa l⸗Holland nach Punkten; Selle⸗ Köln ſiegte über Bell ⸗Schottland n..; Kölblin⸗ Berlin 9 7255 Lepage⸗ Frankreich in der 5. Runde durch Aufgabe; Klein⸗Solingen ſchlug Hatron⸗ Frankreich in der 3. Runde kv. Hans Schön rabh⸗ Krefeld verlor gegen London ⸗England nach Punkten; ebenſo verlor im Halbſchwergewicht Marohn⸗Berkin gegen Hough⸗ England. Henkel ſiegt auch im Doppel Das Interngtionale Tennisturnier in Meran wurde mit den Schlußſpielen im offenen Männer⸗Doppel und im ge⸗ miſchten Doppel beendet. Heinrich Henkel konnte im Männer Doppel zuſammen mit dem Oeſterreicher von Metaxa einen glatten:4, 614, 61⸗Sieg Über das ita⸗ lteniſch- franzöſtſche Paar Taroni/ Leſueur erringen und damit den zweiten Erfolg beim Meraner Turnier an ſich bringen. Im n Doppel behielten Nelly Adamſon/ Leſueur die Oberhand. Das franzöſiſche Paar Mathieu/ Martin⸗Legeay konnte allerdings erſt nach einigem Wider⸗ ſtand mit 614,:6, 614 bezwungen werden. erögchte ver ehlerfrei aufzufinden. Eine Orientierung nach der Karte iſt prak⸗ tiſch nur möglich, wenn man jederzeit in der Lage iſt, den augenblicklichen Standpunkt auf der Karte zu finden Eut⸗ ſcheidend tritt die Frage nach den Himmelsrichtungen in Erſcheinung. Jede Karte iſt ſo gezeichnet, daß ſich am oberen Rande Norden, am unteren Süden, am linken Weſten und am rechten Oſten befindet. Deshalb iſt es zweckmäßig, die Karte immer ſo zu legen, daß ſie mit den wirklichen Himmelsrichtungen übereinſtimmt. Am teich⸗ teſten laſſen ſich dieſe mit Hilſe des Kompaſſes beſtimmen. Die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Freiburg Den Höhepunkt der Waldlaufveranſtaltungen bildet die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft, die am Sonntag, dem 8. No⸗ vember, in Freiburg im Breisgau zum Austrag kommt. Der Meiſtertitel wird im Einzel⸗ und im Vereins⸗Mann⸗ ſchoftslauf vergeben. Jede Mannſchaft kann aus vier Teil⸗ nehmern eines Vereins beſtehen, von senen die drei beſten Läufer gewertet werden. Start und Ziel befinden ſich im Stadion des Freiburger Fußball⸗Klubs, Straßenbahn⸗ halteſtelle Waldſee. Die Länge der Strecke beträgt 10 Km. Nach dem Start ſind auf der Aſchenbohn zwei Runden von je 400 Meter zu laufen. Etwa 7,5 Km. der Strecke werden auf Waldwegen mit geringer Steigung und der Reſt auf geteerter Londſtraße zurückgelegt, weshalb für die Teil⸗ nehmer Schuhe ohne Dornen zu empfehlen ſind. Meldungen für die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft können nur an die zuſtändigen Gaufachämter für Leichtathletik gerichtet wer⸗ den. Der Meldeſchluß bei den Gauen iſt für Montag, den 26. Oktober, feſtgeſetzt. Für die Organiſation des Laufes iſt der Gau 14 Baden in Zuſammenarbeit mit dem Frei⸗ burger Fußball⸗Klub zuſtändig. Anfragen wegen Unter⸗ kunft ſind ausſchließlich an die Leichtathletikabteilung des Freiburger Fußballklubs, zu Händen von Heinrich Schulz, Freiburg im Breisgau, Ritterſtraße 42, zu richten. In Ver⸗ bindung mit der Deutſchen Waldlaufmeiſterſchaft führt der Gau Baden auch ſeine Badiſche Waldlaufmeiſterſchaft durch. Wieder griechiſche Erfolge Auch der zweite Abſchnitt der Balkan⸗Spiele im Athener Stadion ſah die griechiſchen Teilnehmer wieder außer⸗ ordentlich erfolgreich. Die Leiſtungen waren auch an die⸗ ſem Tage wieder recht gut. Im Hammerwerfen ſtellte Dimitropoulos mit einer Weite von 50,22 Mtr. einen neuen griechiſchen Landesrekord auf. Auch der Speer⸗ werfer Papageorgiu wartete mit 64,00 Mtr. mit einer neuen griechiſchen Beſtleiſtung auf. Ueber 200 Meter und 400 Meter Hürden gab es ariechiſche Doppelſiege. In der Geſamtpunktewertung liegt Griechenland weit in Füh⸗ rung. Unter den 20 000 Zuſchauern, die ſich an dieſem Kampftage eingefunden hatten, bemerkte man auch den griechiſchen Thronfolger. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Frangoudis(Griechenland) 22.9 2. Sakelariu(Gr.) 23,2: 3. Ließ(Rumänien] 23,6 Sek.— 5000 Meter: 1. Chriſtea(.) 15:51,8: 2. Maxut(Türkei! 16:00,2:., Arvanitis(Gr.) 16:00,4 Min.— 400 Meter Hürden: 1. Mantykas(Gr.) 55 4: 2. Skiadas(Gr.) 56,2; 3. Maescu(.) 58,3 Sek.— Weitſprung: 1. Janes⸗ eu(.) 6,82 Mtr.; 2. Lambrakis(Gr.).73 Mtr.; 3. Bura⸗ tovie(Jugoſlawien] 6,59 Mtr.— Diskus: 1. Syllas (Gr.) 48,44; 2. Haveletz(.] 44,25; 3. Kleut(.) 48,03 Mtr. — Speer: 1. Papageorgiu(Gr.) 64,60 Mtr.(ariech. Rekord): 2. Lukopoulos(Gr.) 61,14; 3. Vamann(.) 61,00 Meter.— Hammer: 1. Dimitropoulos(Gr.] 50,22 Mtr. lartech. Rekord): 2. Gofte(.) 47,37 Mtr. 3. Petropoulos(Gr.) 4287 Mtr.— Balkanſtaffel(Olymviſche Staffel]: 1. Griechenland 324,7 Mit.; 2. Jugoflawiem 328,4: 3. Rumänien 331,4 Min. Geſamtwertung: 1. Griechenland 102.; 2. Jugo⸗ ſlawien 49.; 3. Rumänien 47.; 4. Türkei 22 Punkte. „Herbſt-Military“ in Döberitz Eine Vielſeitigkeitsprüfung für Offiziere der deutſchen Kavallerie findet am 13. und 14. Oktober in Potsdam und Döberitz ſtatt. 45 Offiziere der Kavallerieſchule Hannover und aller übrigen Regimenter kämpfen um den Wander⸗ Ehrenpreis des Inſpekteurs der Kavallerie. Die Be⸗ cen ge dieſes Wettbewerbes weichen von den ſonſt üb⸗ lichen Military⸗ Bedingungen etwas ab. Dreſſurprüfung und der auf 20 Km. verkürzte Geländeritt bilden auch hier den Hauptbeſtandteil, während an Stelle des Jagdoͤſpringens ein Piſtolenſchteßen unmittelbar im Anſchluß an den Ge⸗ länderitt durchgeführt wird. Die größere Anforderung wird alſo diesmal nicht an das Pferd, ſondern an den Reiter ge⸗ ſtellt, der ſich nach der gewiß nicht geringen Anſtrengung in ſchwierigem Gelände ſofort noch einer Nervenprobe unterziehen muß. Die Dreſſurprüfung findet in Potsdam ſtatt, der Ge⸗ länderitt am zweiten Tag auf dem Truppenübungsplatz Döberitz. Die Querfeldeinſtrecke iſt im großen und ganzen die gleiche wie bei den Olympiſchen Spielen, mit dem Fa⸗ ſchinengraben an der Alexanderbrücke, dem Rheinbaben⸗ graben und dem Dorfgraben, einer ſchwierigen Kombingtion mit Ab⸗ und Aufſprung, als markanteſten Punkten. Ins geſamt ſind über die 7000 Meter Geländeſtrecke, zu der noch zweit Wegſtrecken kommen, 25 Hinderniſſe verteilt. Düſſeldorf(7. Oktober) 1. Jyaucaon⸗Reunen. 2200 4, 1400 Meter: 1. Feuereifer (O. Schmidt); 2. Meeresſtille; 3. Der Wind. Ferner: Atlas, Nuri. Toto: 17, 18, 24:10. EW: 98:10. Rheinbahn⸗Jagbreunen. 2400 /, 4000 Meter: 1. Ilſen⸗ burg(tn. v. Egan⸗Krieger); 2. Dummkopf; 3. Dennoch. Ferner: Peter Paul. Toto: 30, 16, 30:10. EW: 18810. 3. Aldford⸗Reunen. 2250 /, 1200 Meter: 1. Selim(O. Schmidt); 2. Standlauf; 3. Gamin; 4. Gräfin Mariza. Ferner: Gemſe, Flüſterton, Boreas, Berggruß, Nurmi, Blumenkönig, Caprettulus. Toto: 177, 19, 14, 15, 15710. EW: 33610. 4. Großes Düſſeldorfer Jagbdreunen. 10 000, 4500 Meter: 1. Fahrewohl(Hochſtein); 2. Heldenfauſt; 3. Aguns; 4. Stora. Ferner: Agathon, Lieber Kerl, Brigit, Enthuſtaſt, Maikater, Paſſatwind. Toto: 92, 15, 12, 12, 15110. EW: 312:10. 5 5. Kartellrennen der Zweijährigen. 6200 /, 1400 Meter: 1. Gaſtgeber(O. Schmidt); 2. Laurus; 3. Mitropa. Ferner: Winnetou, Sagenheld, Thurtlind. Toto: 29, 10, 10, 13710. EW: 42110. 6. Myblinghoven ⸗Jagdreunnen. 2200, 3000 Meter: 1. Gaſparone(Et. W. Haſſe); 2. Feſte Lup; g. Gängerinz 4. Feuerland. Ferner: Altai, Reichsmark, Weltmeiſter, Ingemar, Falena, Roſenkönig, Greifer, Wolgalied. Toto: 113, 15, 17, 15, 12:10. EW: 88210. 7. Freigeiſt⸗Ausgleich. 2900 4, 1600 Meter: 1. Panter (Haut); 2. Schloßfrau; 3. Voltaire II. Ferner: Ilona, Kerxes, Römerfahrt, Marmolata, Wernigerode. Toto: 82, 15, 15, 1510. GW: 55010. 8. Styrmy Orear⸗Ausgleich. 2300, 2400 Meter: 1. Sil⸗ berſtreif(Schläfke); 2. Harald; g. Argliſt. Ferner: Segel⸗ flug, Muſterknabe. Bauerntreue, Sarro. Toto: 40, 18, 17, 14:10. EW: 28:10. Duppelwette: Fahrewohl—Gaſtgeber 198710, Kampf dem Verderb: „ Font, uexclammte Fleck“ Wer Tannin-Flecken beseitigt, erhält 1000 Dollar Seitdem Lady Macbeth ſich ſchlafwandelnd nach einem guten Fleckentferner umſah, iſt der Ruf nach einem Univerſal⸗ Reinigungsmittel im Chor der Frauen und Männer, die ſich mit der Reinigung von Kleidern befaſſen, eigentlich nie verſtummt. Selbſt hartnäckige Flecken haben einer nach dem anderen ihr Daſein ausgehaucht unnd ſind vor den ſcharfen Waffen der modernen chemiſchen Laboratorien zu⸗ rückgewichen. Aber dennoch gibt es Flecken, die bis jetzt allen Angriffen widerſtehen. Eine amerikaniſche Zeitſchrift hat ſoeben einen Preis von 1000 Dollar für den Nachweis eines wirklich wirk⸗ ſamen Mittels zur Entfernung bisher un lös Flecken, insbeſondere von Tan⸗ mim, Das Preisausſchreiben iſt offen bis Januar 1938, und die Adreſſe der Zeit⸗ National Cleaner& Dyer, 305 Eaſt Vork. Viele Früchte, Algen, Schimmel, das ſchöne weiche und einladende Moos am Ufer des plätſchernden Baches alles das enthält Tannin, einen recht ge⸗ heimnisvollen chemiſchen Stoff, der wie die chineſi⸗ ſche Darſtellung Buddhas in tauſenderlei Formen auftaucht und ſogar in Früchten derſelben Art manch⸗ mal vorhanden iſt und manchmal nicht. Wenn es aber da iſt, ſo liefert es die echteſten, ſonnenfeſte⸗ ſten und unverlöſchlichſten Farbflecken, die je ein Kleiderreiniger bekämpft oder eine Farben⸗ fabrik ſich gewünſcht hat— Flecken, denen niemand früher oder ſpäter entgeht. Tannin entſtellt das Tiſchtuch, nachdem ein tolpatſchiger Gaſt ſein Glas Tee darüber ausgegoſſen hat; Zitronen enthal⸗ ten Tannin— wenn jemand, um das nachzuprüfen, eine Zitrone auf ſeinen neuen Anzug ausdrückt, ſo geſchieht möglichenfalls gar nichts, aber wenn ein ſchöner großer Fleck zurückbleibt, dann ſoll er uns nicht tadeln. Es gibt eben Zitronen, die Tannin enthalten, und Zitronen, die kein Tannin enthalten, und noch wiſſen ſelbſt die beſten Chemiker nicht, warum. Hat ein freundlicher, aber leicht ſorgloſer Kellner einem einen Teller Suppe über den Rock gegoſſen, ſo wird man das verdorbene Kleid nicht nur ärger⸗ lich, ſondern auch ängſtlich zur Reinigungsanſtalt ſchicken. Der Reiniger lächelt nur herablaſſend, wenn er ſteht, daß es ſich bloß um eine fette Hühnerbrühe gehandelt hat, und unter ſeinen geſchickten Händen verſchwindet der Fleck, wie von einem Zauberſtab be⸗ rührt. Aber wenn die ganze Geſchichte vorbei iſt, zeigt ſich mitten auf dem Kleid vielleicht ein netter rötlichbrauner oder gelber Spritzer, von dem man worher keine Ahnung hatte. 11 1 zum 1. Natürlich beklagt man ſich bei der Reinigungs⸗ anſtalt, ſie hätten mehr Flecken in das Kleid ge⸗ bracht, als durch die Suppe darin waren. Der Herr Geſchäftsführer perſönlich fragt dagegen nur, ob man wohl einmal Orangenſaft getrunken habe oder vielleicht ein Gläschen Bier? Selbſt⸗ verſtändlich brauſt man auf und ſagt dem detektivi⸗ ſchen Herrn Geſchäftsführer, daß er ſich lieber mit Flecken als mit Trinkſitten beſchäftigen ſolle. Aber der Mann hat völlig recht. Orangenſaft enthält wohl mehr Dannin als die meiſten anderen Speiſen und Getränke; und dabei haben dieſe Tannin⸗ lecken noch die Eigenſchaft, mitunter erſt nach einiger Zeit und nach der nächſten Väſche des betreffenden Kleidungsſtückes aufzu⸗ tauchen. Auch Bier kann ſich auf dieſe Art noch lange nach ſeinem Genuß unangenehm bemerkbar machen. Wenn man zufällig auf ein paar gelehrt ausſehende Chemiker ſtößt, die bekümmert ausſehen und etwas von Cu Hi Oe erzählen, ſo kann man ſicher ſein, daß es ſich um Kämpfer gegen Flecken⸗ ſchäden handelt, denn dieſe Formel bezeichnet den großen Feind der Hausfrau und der Reinigungs⸗ anſtalten, das Tannin ſelbſt! Auf den erſten Blick könnte es ſo ſcheinen, als wäre die ganze Angelegenheit nur eine Feierabend⸗ beſchäftigung für die Meiſter der modernen Chemie. Sie iſt aber doch ernſter. Wenn man bedenkt, daß ſehr häufig gute Stoffe, faſt neue Kleider durch ſolche alltäglichen Flecken verdorben werden, wie ſie ſich nach einer Raſt auf moosbedeckten Waldplätzen, nach dem Verkleckern von etwas Tee am Familien⸗ tiſch oder Bier am Stammtiſch zeigen, ſo reiht ſich der Kampf gegen die Flecken ein in den großen Kampfgegen den Verderb der jetzt beſonders bei den Geweben von höchſter Bedeutung iſt. Und ſoweit es ſich um Tanninflecken handelt, haben ſelbſt die modernſten chemiſchen Mittel oft verſagt. Natürlich hat es nicht an Verſuchen gefehlt, den Tanninflecken, die gegenwärtig das hartnäckigſte und wichtigſte Problem auf dem Gebiet der Fleckenent⸗ fernung bilden, mit den verſchiedenſten Mitteln zu Leibe zu gehen. Man iſt dabei auf die ausgefallen⸗ ſten Schliche verfallen, ohne daß ſich ein wirklich oͤurchgreifender Erfolg eingeſtellt hätte. Ein Ameri⸗ kaner verſuchte es mit einer Miſchung von dena⸗ turiertem Alkohol und Eſſigſäure— es ging, jedoch mit vielen Wenn und Aber. Wenn das Gewebe mit dem Tanninfleck einfarbig und haltbar gefärbt war, wenn es ſich nicht um Seide handelte, und wenn man bei der Anwendung des Mittels ge⸗ nau nach Vorſchrift verfährt, dann bekommt man den Fleck— vielleicht— heraus Der eigenartigſte Löſungsverſuch bisher war der eines Fleiſchermeiſters, der auf irgendeine zufällige Weiſe in ſeinem Laden ſeine Idee gehabt haben muß. Er benutzt nämlich Ochſengalle. die aus uner⸗ klärlichen Gründen den Feind Tannin tatſächlich in den meiſten ſeiner Erſcheinungsſormen in die Flucht ſchlägt. Dieſe Methode hat aber einen großen Nach⸗ teil: die Zahl der Ochſen in der Welt iſt wohl zu klein und ihre Galle zu gering, um die Unzahl von gro⸗ ßen und kleinen Flecken zu beſeitigen, die heute noch ihrer Entfernung harren und die täglich neu ent⸗ ſtehen. Der beſte Verſuch, den Verheerungen des Tannin beizukommen, iſt erſt kürzlich von deutſchen Textil⸗ chemikern gemacht worden. Sie wandten den Grund⸗ ſatz des Quackſalbers an, der nur die Lungenent⸗ zündung kurieren konnte und der jedesmal, wenn ein Menſch mit einer anderen Krankheit zu ihm kam, ſich eifrig bemühte, dem Kranken eine Lungenentzün⸗ dung einzureden, um ſie dann heilen zu können. Die deutſchen Chemiker ſagten ſich: Wenn wir einen Tanninfleck nicht beſeitigen können, weshalb können wir nicht einen anderen chemiſchen Stoff daraus machen, der ſich beſſer beſeitigen läßt? Tinte enthält Tannin, aber Tinte läßt ſich beſeitigen. Alſo wird eine Chloreiſenlöſung auf den Fleck aufgebracht, wo⸗ durch ex zu Tinte wird, und die Tinte wird mit einem Tintenentferner weggebracht. Gut, aber wenn ſich das Tannin nun nicht in Tinte verwandelt? Tat⸗ ſächlich gibt es Tanninſorten, die dieſem Verſuch widerſtanden haben. Immerhin liegen die deutſchen Rügen iſt keine Inſel mehr! In Anweſenheit des ſchwediſchen und norwegiſchen Geſandten in Berlin und vieler führender Perſön⸗ lichkeiten der nordiſchen Staaten dand die Eröffnung des Eiſenbahnverkehrs über den Rügendamm ſtatt, der die Juſel mit dem deutſchen Feſtland verbindet. Die Eröffnung des Fahrdammes wird einigen Monaten erfolgen. Hier fährt der erſte Zug feſtlich erſt in über den neuen Schienenweg. (Weltbild,.] geſchmückt Indiens neuer Vizekönig tritt ſein Amt au a Der neue Vizekönig von Indien, Lord Linlithgow, trifft vor der Ratstammer in Simla(Indien) ein, um ſeine erſten beiden offiziellen Chemiker in dem 1000⸗Dollar⸗Preisausſchreiben bisher noch in Front, und es bleibt abzuwarten, ob irgendwo in China oder der Südſee ein Erfinder Reden an die beiden Häuſer der ſchaft zu halten. zentralen geſetzgebenden Körper⸗ e(Weltbild,.) oder Entdecker auftaucht, der dem geſchworenen Feind der Gewebe, dem Tanniuyfleck, endgültig das Lebens licht ausbläſt. An Michelangelos Arbeitsplatz (Von unſerem Korreſpondenten in Rom.) Rom, im Oktober. Jedem Beſucher der berühmten ſixtiniſchen Kapelle in Rom ſind die körperlichen Mühen be⸗ kannt, mit denen die Betrachtung der Fresken des Michelangelo verbunden iſt. Mit zurückgewor⸗ fenem Haupt, halb liegend, in verrenkten Stellungen bewundern die Reiſenden aus aller Welt das unver⸗ gleichliche Meiſterwerk. Und mancher wird ſich dabei der Mühen des Meiſters erinnern, der in qualvoller Arbeit jene Fresken ſchuf, die in der Malerei nicht ihresgleichen haben. Meiſt liegend zauberte Michel⸗ angelo ſeine Bilder in der genialen Raumaufteilung auf die rieſigen Flächen, die von jeher die Bewun⸗ derung erregt hat, und es kann die Ehrfurcht vor dieſer Leiſtung ſteigern, wenn man bedenkt, daß ihm dabei das einfachſte und primitipſte Hilfsmittel, die natürliche Perſpektive, fehlte. Solche Gedanken gehen dem durch den Kopf, der durch beſondere Vergünſtigung die Gerüſte beſtei⸗ gen darf, die jetzt zur Reſtauration der Fresken in der ſixtiniſchen Kapelle aufgeſtellt ſind. Seltſame Eindrücke ergeben ſich, wenn man ſo den Bildern auf Armlänge nahe⸗ rückt. Stellen, die vom Jußboden der Kapelle aus geſehen nur als dunkle Schmutzflecken erſcheinen, offenbaren plötzlich ungeahnte Farbwerte: ein ſattes Blau, ein brennendes, dunkles Rot. Rieſig ſind die Ausmaße der Figuren. Ein Prophetenbart iſt wie ein üppig wuchernder Buſch. Verwirrend das Glei⸗ ten und Huſchen der Rieſengeſtalten in unmittel⸗ arer Nähe, und ganz und gar verloren das Beherr⸗ ſchende der rieſigen Kompoſition, ihre beglückend har⸗ moniſche, muſikaliſche Rhythmik. Und wieder fragt man ſich, wie es möglich geweſen iſt, daß ein Menſch in mühevollſter Kleinarbeit, nur einen winzigen Ausſchnitt des Ganzen vor Augen, die ausgewogene Geſamtordnung aufführen konnte. Aus dieſer Nähe geht die Erſchütterung des Genius aus. der jetzt hier oben auf komplizierten Gerüſten ſeinen Arbeitsplatz auf⸗ geſchlagen hat, dürfen ſolche Ueberlegungen nicht ſtören. Seine Aufgabe iſt vorwiegend techniſcher Art In Hunderten und aber Hunderten von Photo⸗ graphien ſind, bevor die eigentliche Arbeit begann, Den Reſtaurator aber, Riſſe und Sprünge aufgenommen, die die Bilder zer⸗ ſtören. Aber ſie müſſen nicht nur geſchloſſen werden. Im Gegenteil, hinter ihnen verbirgt ſich die eigent⸗ liche Gefahr, die kleinen Hohlräume nämlich, die ſich zwiſchen dem bemalten Mörtel und den Steinqua⸗ dern der Decke immer wieder bilden. Behutſam klopft der Reſtaurator dieſe Höhlungen ab, wie der Arzt eine kranke Lunge. Wenn ſo ihr Umfang feſt⸗ geſtellt iſt, werden ſie mit vorſichtigen Waſſerausſpü⸗ lungen gereinigt und dann ausgefüllt. Die Fül⸗ lung— beſtehend aus der Zuſammenſetzung des alten Mörtelbelags: Kalp, Puzzuoblanerde, Sand⸗ und Kaſeinmiſchung— wird vorſichtig eingeſpritzt. Und ſchließlich muß noch der Fresko gegen die Füllung gepreßt werden, damit er ſich bei deren Erkaltung feſt mit ihr verbinde. Eine mühevolle Arbeit und dabei höchſt verant⸗ wortungsvoll. Deſſen wird man ſich bewußt, wenn man von nahe die Reſtaurierungen früherer Zei⸗ ten erkennt, die F⸗förmigen Eiſenhäkchen, die, vom Fußboden der Kapelle aus unſichtbar, allenthalben klaffende Riſſe und auſſpringende Fugen verklam⸗ mern. Ein primitives Verfahren, gewiß; aber doch in demſelben Geiſt ausgeführt, in dem auch heute wieder reſtauriert wird: in der Ehrfurcht vor den einzigartigen Schöpfungen des Genius. —— Muſikpflege in Feudenheim Konzert des Müllerſchen Kammerorcheſters Im freundlichen Saal des Union⸗Theaters in Feudenheim ſetzte Muſikdirektor Richard Müller ſeine für ernſte Muſikpflege verdienſtvollen Philhar⸗ moniſchen Konzerte mit einem klaſſiſchen und moder⸗ nen Meiſtern gewidmeten Abend fort. Das aus tüch⸗ tigen Muſikern beſtehende Orcheſter eröffnete die Vortragsfolge mit einer Arie aus der D⸗Dur⸗Suite von Bach, die auch in einer Faſſung für Violine allein gern geſpielt wird. Weiterhin hörte man in guter Schattierung, die den Charakter der Terraſſen⸗ Dynamik und die Echo⸗Effekte beizubehalten beſtrebt war, ein Konzert für Streichorcheſter von Händel ſo⸗ wie deutſche Tänze von Schubert, die unter Müllers ſorgſamer Leitung, liebevoll ausgefeilt, dargeboten wurden. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung war Irene Ko ch ge⸗ wonnen worden, eine ſehr begabte Sängerin, die ſchon bei den Vorführungsabenden der Reichsmuſik⸗ kammer günſtigſten Eindruck hinterlaſſen hatte. Fräulein Koch bot zunächſt zwei Stücke aus den „Ernteliedern“ von Max Schillings in einer von Muſikdirektor Müller geſchickt beſorgten Faſſung für Streichorcheſter. Schon hier, vollends aber in zwei Weſendonk⸗Liedern(„Träume“ und„Schmerzen“) erfreute die muſtkaliſch ſehr ſattelfeſte Sängerin mit einer liebevollen Ausdeutung des ſeeliſchen Inhalts. Sorgfältige Schulung einer ſehr angenehmen Alt⸗ ſtimme, die durch ihren großen Umfang auch zur Löſung von Aufgaben des hochdramatiſchen und Zwi⸗ ſchenfaches befähigt, im Bunde mit reifer Erfaſſung und ausgeprägtem Verſtändnis, vereinigten ſich zu einer ſehr durchdachten, gefühlswarmen Darbietung und ſicherten der jungen Sängerin, die, wie unlängſt bekanntgegeben wurde, die Bühnenreifeprüfung er⸗ folgreich beſtanden hat, wohlverdienten Beifall. Vor Beginn des Konzertes hörte das Publikum die Uebertragung der Führerrede zur Eröffnung des Winterhilfswerkes. 1 Walter Hempfing⸗Ausſtellung in Karlsruhe Eine Sonderausſtellung von Walter Hempfing, der ſeinen 50. Geburtstag feiern konnte, bringt der Badiſche Kuünſtverein in Karlsruhe in ſeiner Ok⸗ toberſchau. Hempfing, der ſich im Laufe der Jahre eine große Beliebtheit als Porträtmaler erworben hat, zeigt einige Proben ſeiner Kunſt aus verſchie⸗ denen Zeiten, darunter zwei ausgezeichnete Selbſt⸗ bildniſſe, eines mit ſeiner Mutter zuſammen, das wir für ſein beſtes halten. Damenbildniſſe von ſei⸗ ner Hand haben wir in früheren Ausſtellungen und in Privatbeſitz ſchon beſſere geſehen, als gerade die hier ausgeſtellten. Man hat bei einigen den Ein⸗ druck, als lege er den betreffenden hübſchen Mäd⸗ chen und jungen Frauen zuliebe mehr Wert auf ein gefälliges Aeußeres, auf einen lachenden Mund und modiſche Kleidung, als auf den ſeeliſchen Gehalt des Geſichtsausdruckes. Dadurch nähert er ſich gelegent⸗ lich dem„Salonporträt“, was man bei einem zwei⸗ fellos ſo begabten Künſtler bedauern muß. Deshalb erweiſt ſich ſeine Begabung in dieſer Kollektion mehr in den Landſchaften und Landſchaftsſtudien, von de⸗ nen eine große Zahl zu ſehen iſt. Weite Reiſen ha⸗ ben ihn nach Frankreich, Spanien, Afrika und Eug⸗ land geführt, und überall ſieht er mit den Augen des deutſchen Malers intereſſante Stimmungen, reizvolle Winkel, typiſche Ausſchnitte, alles in einem warmen Kolorit und wohltuender Farbenharmonie gehalten. Die meiſten Bilder ſtammen aus deut⸗ ſchen Gauen, und hier gelingen ihm Darſtellungen von Volksfeſten ganz beſonders gut(Kirchweih an der Moſel, Meſſe in Karlsruhe). Im ganzen iſt der Eindruck ſehr erfreulich. Einen weiteren Anziehungspunkt bietet der ehe⸗ malige Karlsruher Radiervere in mit zahl⸗ reichen Radierungen, Zeichnungen und Holkzſchnitten von Thoma bis in unſere Tage. Blätter von L. p. Kalkreuth, Würtenberger, Völkmann, Haueiſen, Schinnerer, Bühler, Babberger, Kupferſchmid, Egler u. a. geben Gelegenheit zu wichtigen Vergleichen. Schließlich ſei noch auf die neueſten, einen ganzen Raum füllenden Werke der Staatlichen Karlsru⸗ her Majolikamanufaktur hingewieſen, die große Gefäße mit neuer Edelglaſur, Fayencege⸗ ſchirre, Wandverkleidungen, Kamine und dergleichen von Meiſterhand und vorgeſchrittenen Lehrlingen zeigen und ausgezeichnete Tierplaſtiken der Pfotz⸗ heimerin Elſe Bach, die an René Sintenis er innert. 5„ 5 Heute Schauſpiel⸗Erſtaufführung im National⸗ theater. Heute Donnerstag findet im Nationaltheate“ die Erſtaufführung von Paul Joſeph Cremers hiſtoriſchem Drama„Richelieu“ ſtatt. Der Autor der„Marneſchlacht“ hat mit dieſem Stück die erfolg⸗ reichſte Geſtaltung des intereſſanten Stoffes geſchaf⸗ fen. Neben Herrn Brackebuſch, der die Titelrolle ſpielt, ſind in dem Stück beſchäftigt: Die Damen Stieler und Sharland und die Herren Linder, Eduard Marks, Bleckmann, Karl Marx, Hölzlin, Renkert, Offenbach und Krauſe. Inſzenierung: Hel⸗ mut Ebbs. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Tech⸗ niſche Einrichtung: Hans Weyl. Beginn: 20 Uhr. Ein neues Schauſpiel von Walter Erich Schä⸗ fer. Walter Erich Schäfer, der Dramaturg des Mannheimer Nationaltheaters, hat ein neues Drama „Der Feldherr und der Fähnrich“ geſchrieben, das von Intendant Brandenburg zur Uraufführung im Nationaltheater angenommen worden iſt. Ein neues Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Das Stadttheater Guben hat das neue Luſtſpiel von E m⸗ merich Nuß„um ein Hundehaar“ zur Ur⸗ aufführung erworben. Das Erſtlingswerk des Ver⸗ ſaſſers,„Schwarzarbeiter“ iſt bekanntlich auch in Mannheim mit Erfolg aufgeführt worden. . 4 in S Näh hört, Mar oft 8 Hütt Dan ſond bei ſehen Bau und Kolo Matt und konn wenn die? Wur Tage Mar auf e fahl ſität dacht er vt nach laſſer lehrt Kenr Trot nicht feſſon dem glän für ſeine ſellſe zuſa Män „Gef So! lozſy wen Mat! ßem gefre gen hatte ſchla⸗ eine in d fen, Und teln, ſchen wirk len ſchwe Moh les zeiti, Bork terſc aufg krieg ganz 0 zen weil Schr und mer falte bunt ſeint 8 Far! Jell, 0 von jeher Mä; du, freu, bege diſte wir graf 8 ſte Aug Donnerstag, 8. Oktober 1936 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite/ Nummer 465 5 — Der kleine Martin Kun Kuti iſt in der Tat ein Glückspilz. Er wurde von bettelarmen Bauern in Siebenbürgen, in einem ganz kleinen Dorf in der Nähe von Kolozſpar, das heute zu Rumänien ge⸗ hört, geboren. Eine glückliche Kindheit hat der kleine Martin nicht gekannt, dazu war Schmalhans viel zu oft Küchenmeiſter in der beſcheidenen baufälligen Hütte, in der ſein Vater und ſeine Mutter lebten. Dann ging es in die Schule. Martin war kein be⸗ ſonders guter Schüler, aber nicht, weil es an Fleiß oder gutem Willen gebrach, ſondern weil er neben⸗ her immer ſchon Geld verdienen mußte. Um Geld zu verdienen, wurde dann der kleine Martin Kun Kuti auch gleich, nachdem er die Volksſchule abſol⸗ viert hatte, bei einem Maurer in die Lehre gegeben. All dies ſchwere Leben hatte aus dem kleinen Mar⸗ tin vorzeitig einen ernſten Jungen gemacht, der nie bei den harmloſen Spielen ſeiner Kameraden zu ſehen war. Wenn er abends müde und erſchöpft vom Bau kam, dann ließ er ſich kaum Zeit zum Eſſen und wanderte in die kleine ſtädtiſche Bibliothek von Kolozſvar, wo er ſich in philoſophiſche und mathe⸗ matiſche Studien vertiefte. Vor allem die Algebra und die Geometrie hatten es ihm angetan, und ſo konnte man ihn oft dabei ertappen, wie er auch tags, wenn er auf dem Bau arbeitete, auf die Steine und die Mauern, die er ſelbſt errichtete, Gleichungen, Wurzeln und geometriſche Aufgaben kritzelte. Eines Tages kam dann für den kleinen Maurerlehrling Martin die große Chance. Ein Journaliſt wurde auf den intelligenten Jungen aufmerkſam und emp⸗ fahl ihn an den Proſeſſor Barabas von der Univer⸗ ſität in Budapeſt.„Friſch gewagt iſt halb gewonnen“, dachte ſich der Maurerlehrling aus Kolozſvar, als er von Profeſſor Barabas die Aufforderung erhielt, nach Budapeſt zu kommen, um ſich dort prüfen zu n⸗ laſſen. Der 16jährige ſoll dann den Budapeſter Ge⸗ 1 lehrten durch ſeine umfaſſenden mathematiſchen g. 6 Kenntniſſe tatſächlich in Erſtaunen verſetzt haben. ld,.] Trotzdem hätte Martin Kun Kuti ſeine Ausbildung nicht fortſetzen können, wenn ſein Protektor Pro⸗ feſſor Barabas, der ſelbſt kein Vermögen beſaß, um dem Jungen das Studium zu ermöglichen, nicht eine glänzende Idee gehabt hätte. Der Gelehrte rührte für den Jungen die Werbetrommel und forderte ſeine Freunde und Kollegen auf, eine Art Aktienge⸗ ſellſchaft zu gründen, um auf dieſe Weiſe die Mittel zuſammenzubringen. Es fanden ſich in der Tat 35 Männer, die ſich bereit erklärten, Aktien von dieſer „Geſellſchaft der Väter des Kun Kuti“ zu erwerben. So konnte der ehemalige Maurerlehrling aus Ko⸗ lozſvar denn bald mit ſeinen Studien beginnen. Vor wenigen Tagen hat er ſeine Antrittsvorleſung als Mathematiker und Philoſoph in Budapeſt mit gro⸗ ßem Erfolg abgehalten, worüber ſich niemand mehr gefreut hat, als die 35 Väter, die dem kleinen Jun⸗ gen aus Kolozſvar den Weg ins Leben geebnet hatten. ** — Der techniſche Soldat— ein neuer Menſcheu⸗ ſchlag. Ein Panzerſchiff umfaßt in ſeiner Beſatzung eine Vielheit von Sonderfachleuten, nicht etwa nur in den Motoxenräumen, ſondern auch bei den Waf⸗ en, Artillerie, Torpedowaffe, Feuerleitungsanlagen und Entfernungsmeßgeräten, bei den Nachrichtenmit⸗ teln, Funkentelegraphie und Telephonie, dem opti⸗ ſchen Signalweſen. Sie alle, deren Einzeltätigkeit wirkungslos iſt, werden durch einen Willen, den Wil⸗ len des Kommandanten, zur Einheit zuſammenge⸗ ſchweißt. Damit werden, nach Korvetten⸗Kapitän Mohr in einem illuſtrierten Aufſatz des Oktoberhef⸗ tes von Velhagen& Klaſings Monatsheften, gleich⸗ zeitig das weſentliche Merkmal des Soldaten an Bord des Kriegsſchiffes und der grundlegende Un⸗ kerſchied zwiſchen ihm und dem Soldaten des Heeres aufgezeigt. Dieſer handelt in der Schlacht nach ur⸗ kriegeriſchem Fühlen, löſt ſeine ſeeliſchen Spannun⸗ gen dadurch, daß er ſchießt, Deckung nimmt, angreift. Jener ſteht in den Geſchütztürmen, in den Maſchi⸗ nenräumen, auf Leckſicherungspoſten tief im Innern nem Ehrentage des Schiffes, ohne etwas zu ſehen, oft ohne Kennt⸗ nis der Lage und muß mit kühlem Verſtand und ruhiger Hand Präziſionsapparate bedienen. Das moderne Kriegsſchiff erſt hat den techniſchen Solda⸗ ten geſchaffen, eine Menſchenart, die es früher nicht gegeben hat. * — In Italien wurde dieſer Tage der Jahrestag des Einmarſches der italieniſchen Truppen in Abeſ⸗ ſtuien mit großer Begeiſterung gefeiert. Auch Rom hat es ſich nicht nehmen laſſen, dieſes Tages in be⸗ ſonders ehrender Weiſe zu gedenken. Jedenfalls hat der Gouverneur von Rom der eroberten Hauptſtadt Addis Abeba ein koſtbares Geſchenk gemacht, als er ſich entſchloß, die kapitoliniſche Wöl in in ſechsfacher Vergrößerung nach Abeſſinien bringen zu laſſen. Was die kapitoliniſche Wölfin, deren etruskiſches Original aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ſtammt f und im Kapitol zu Rom aufbewahrt wird, ſymbo⸗ Stadt bedeutet, dürfte bekannt liſch für die ewige 1 ſein. Dem Mythos nach iſt es eine Wölfin geweſen, die Romulus und Remus, die ſpäteren Gründer Roms, geſäugt hat. Nun aber ſoll dieſe Reproduk⸗ tion der kapitoliniſchen Wölfin außerdem für alle Zeiten draußen in der Welt die Macht und den Ruhm Roms verkünden, indem ſie an Stelle des Stand⸗ bilds des Löwen von Juda auf dem Platz vor dem Bahnhof in Addis Abeba tritt. Der Guß der ſechs⸗ fach vergrößerten kapitoliniſchen Wöl in, der einer der bekannteſten römiſchen Gießereien anvertraut worden war, ſoll hervorragend gelungen und ſchon faſt fertiggeſtellt worden ſein. Es fehlt nur noch der letzte künſtleriſche Schliff. Umgekehrt wird dann das Denkmal des beſiegten Löwen von Juda irgendwo in Rom Aufſtellung finden, als ewiges Mahnmal der Gründung des faſchiſtiſchen Imperiums. *. — Ein tollkühnes Rettungswerk vollführte dieſer Tage ein Unbekannter auf dem Berliner S⸗Bahn⸗ hof Buch, an der Bernauer Vorortſtrecke im Norden Berlins. Als ſich dem Bahnhof ein S⸗Bahnzug aus Richtung Bernau näherte, trat ein junges Mädchen, das ſpäter als die 19jährige Erika L. feſtgeſtellt wurde, dicht an die Bahnſteigkante heran und ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf die Schienen. In dieſem Augenblick, als der Zug noch knapp 20 Meter entfernt war, ſprang ein Mann mittleren Alters der Lebensmüden unter höchſter Lebensgefahr nach. Es gelang dem Mann, das Mäbchen zu packen und auf den Bahnſteig zurückzuſchleudern. Erſt in letzter Se⸗ kunde konnte ſich dann der tollkühne Lebensretter ſelbſt in Sicherheit bringen. Der unerſchrockene und geiſtesgegenwärtige Mann blieb leider unbekannt, denn er miſchte ſich unter die anderen Fahrgäſte und beſtieg den Zug nach Berlin. Die Lebensmüde wurde zunächſt von Bahnbeamten in Obhut genommen und dann der Polizei übergeben. Bei dem Sprung auf die Gleiſe hatte ſte ſich lediglich unerhebliche Prel⸗ lungen und eine Verſtauchung zugezogen. Wie von der Polizei ermittelt wurde, bildet Liebeskummer das Motiv zu der Tat. * — Faſt einen olympiſchen Rekord hat der italie⸗ niſche Briefträger Martino Toniatti aufgeſtellt, der in Val di Ledro am Gardaſee als Lanödbriefträger ſeinen ſchweren Dienſt verſteht und dieſer Tage ſein 60 jähriges Dienſtjubiläum beging. Der alte Mann hat ſich von jeher einer beneidenswerten Geſundheit erfreut, denn in ſeinen 60 Berufsjahren iſt er nicht ein einzigesmal krank geweſen, hat auch nicht ein⸗ mal einen Tag Urlaub genommen und auf dieſe Weiſe keinen Tag lang den Dienſt verſäumt. An ſei⸗ konnte Martino Toniatti auf die ſtattliche Leiſtung von 446 000 zurückgelegten Kilo⸗ meter zurückblicken, ͤenn jeden Tag mußte er einen 12 Kilometer langen Fußmarſch unternehmen, um die Poſt zu einem etwa 500 Meter höher gelegenen kleinen Bergdorf zu bringen. Man hat inzwiſchen errechnet, daß zu ſeinen 446 000 Kilometer Fußmarſch noch die Bewältigung eines Höhenunterſchiedes von insgeſamt 9,3 Millionen Meter kommt, ſo daß der Jubilar wirklich einen doppelten Weltrekord für ſich in Anſpruch nehmen kann. Winter im bayeriſchen Alpenvorland München, 7. Okt. Nachdem in den Bergen der Winter ſchon vor mehreren Tagen eingezogen war, iſt jetzt auch im bayeriſchen Alpenvorland ein Winter⸗ einbruch erfolgt. In der Nacht zum Mittwoch fiel im ganzen Voralpengebiet bei empfindlichem Temperaturrückgang Schnee. Wenn der Schnee auch vielfach mit Regen vermiſcht war, ſo zeigten ſich doch am Mittwochfrüh ſelbſt in den Städten, wie z. B. in München, die Dächer und Grünanlagen in weißem Kleid. In den Vormittagsſtunden hielt der Regen⸗ und Schneefall unvermindert an. In Traunſtein lag der Schnee am Mittwochmorgen bereits 10 Zentimeter hoch. In den Bergen hat ſich erneut ergiebiger Schneefall eingeſtellt. Starke Schneeverwehungen im Allgäu — Kempten, 7. Oktober. Der Schneefall hielt in unverminderter Stärke vom Dienstagabend bis Mittwoch nachmittag an. Infolge von Schneeverwehungen iſt es auf den Landſtraßen bereits zu empfindlichen Verkehrs ⸗ ſtö rungen gekommen. So ſtauten ſich zwiſchen Obergünzburg und Ebersbach an der ſogenannten „Ebersbacher Steige“ in den Mittagsſtunden des Mittwoch etwa ein Dutzend Wagen, die ausgeſchaufelt werden mußten. Die ſchlechte Sicht während des Schneegeſtöbers hatte auch ein Verkehrsunglück zur Folge. Auf der Kaufbeurer Steige vor Kaufbeuren ſtießen zwei Perſonenkraftwagen zuſammen und wurden ſtark beſchädigt. Ein Mädchen wurde dabei durch Schnittwunden verletzt. Winters Einzug auch in Oeſterreich — Wien, 7. Oktober. In ganz Oeſterreich, mit Ausnahme des Wiener Beckens und des Burgenlandes, iſt Schnee gefallen. In höheren Lagen iſt die Schneemenge recht beträchtlich. Beide Lufthanſa⸗Flugboote wieder in Neuyork — Berlin, 7. Oktober. Am Dienstagabend, kurz vor der Landung des Lufthanſa⸗Flugbootes„Aeolus“ in Neuyork, wurde das zweite an den Nopdatlantik⸗Poſterkundungsflü⸗ gen beteiligte Dornier⸗Do⸗18⸗Flugbobdt„Zephyr“ von Bord des Motorſchiffs„Schwabenland“ ebenfalls aus dem Hafen von Horta nach Neunork abgeſchloſſen. Der Abflug des„Zephyr“ erfolgte von den Azo⸗ ven um 18.46 Uhr deutſcher Zeit, alſo etwa andert⸗ halb Stunden vor der Landung des„Aeolus“ in Neuyork. Die Beſatzung des„Zephyr“, der bekannt⸗ 4 au Ollert 205⸗Schwerölmotoren ausgerüſtet iſt, beſtand wieder aus den Flugkapitänen Graf Schack und Blan⸗ ken burg, ſowie aus dem Flugzeugfunker Ehl⸗ berg und dem Flugmaſchiniſten Eger. Die etwa 4000 Kilometer betragende Entfernung zwiſchen Hotta und Neuyork wurde in 18 Stunden und 40 Minuten zurückgelegt; der Dornier Do 18„Zephyr“ landete am Mittwoch um 14.25 Uhr in Neuyork. Zur Zeit befinden ſich alſo wieder die beiden Luft⸗ hanſa⸗Flugbobte in Neuyork, nachdem jedes der bei⸗ den Boote zwei Oſt⸗Weſt⸗ und einen Weſt⸗Oſt⸗Flug über den Nordatlantik ausgeführt hat. Insgeſamt hat die Lufthanſa in den vier Wochen, über die ſich dieſe Verſuche bisher erſtreckten, ſechs mal den Nordatlantik überquert. Jedes Flugboot hat einmal den nördlichen Weg unmittelbar nach Neuyork genommen und einmal den Flug über die Bermuda⸗Inſeln ausgeführt. Alle angeſetzten Flüge ſind bisher programmüßig verlaufen. Ausſätzige brechen aus und demonſtrieren Manila, 6. Okt. Hunderte von Ausſätzigen entkamen am Dienstag aus dem San⸗Lazaro⸗Hoſpital für Ausſätzige nachdem ſie ihre Wärter überwäl⸗ tigt und die Mauer des Hoſpitals überſtiegen hat⸗ ten. Sie zogen durch die Straßen, obwohl ſie die Polizei daran zu hindern verſuchte und gelangten zum Präſidentſchaftspalais. wo ſie der Sekretär des Präſidenten empfing. Die Ausſätzigen proteſtier⸗ ten gegen ihre Iſolierung und behaup⸗ teten, Tuberkuloſe ſei gefährlicher als Ausſatz. Sie würden iſoliert, während dem Schwindſüchtigen keine Quarantäne auferlegt werde. Polizeibeamte führten darauf die Ausſätzigen in das Hoſpital zu⸗ rück, nachdem ihnen der Sekretär des Präſidenten verſprocken hatte, ihren Proteſt dem Präſidenten zu unterbreiten. a Zuſammenſtoß in der Luft— 8 Tote Rom, 7. Okt. Zwei italieniſche Bomber ſtießen bei einem Uebungsflug in der Nähe des Flughafens von Ferrara zuſammen. Die aus acht Mann be⸗ ſtehenden Beſatzungen wurden getötet. Bergwerksunglück in NS — Mullan, Idaho, 7. Okt.(U..) Im Kohlenbergwerk von Mullan ereignete ſich heute ein Unfall, der neun Bergarbeitern das Leben koſtete. Das Seil eines Förderkorbes, in dem neun Kumpels einfuhren, riß plötzlich; der Förder⸗ korb ſtürzte 400 Meter tief auf die erſte Sohle herab und wurde vollkommen zertrümmert. Die Berg⸗ leute konnten nur noch als Leichen geborgen lich ebenſo wie„Aeolus“ mit zwei Junkers Jumo⸗ werden; ſie waren auf der Stelle getötet worden. — 200 Millionen Analphabeten, faſt die Hälfte der Bevölkerung, gibt es heute noch in der chineſiſchen Republik. 30 Millionen Kinder haben noch niemals einen Fuß in eine Schule geſetzt. Die Regierung von Nanking iſt nun entſchloſſen, mit durchgreifenden Maßnahmen dagegen vorzugehen. Sie bereitet ein großes Schulprogramm vor, deſſen Durchführung ſechs Jahre erfordern wird. In allen Provinzen ſoll der Schulzwang eingeführt werden. Um die Arbeit zu erleichtern, wird das chineſiſche Alphabet, das ſchwierigſte der Welt, weitgehend vereinfacht. Die Erwachſenen, die nicht leſen und ſchreiben können, ſollen gehalten ſein, am Abendunterricht teilzuneh⸗ men. Im ganzen Reich iſt der Bau von Schulhäuſern in Ausſicht genommen. Auch der Film ſoll in den Dienſt des Unterrichts geſtellt werden; jede Ge⸗ meinde wird eine Sammlung von Lehrfilmen er⸗ halten. eee in einem harmonie us deut⸗ ſtellungen chweih an en iſt der der ehe⸗ mit zahl“ ſchnitten 9 5 0 Sie riß Jella in die Runde, lachte, küßte, ſang. 5„Ich bin unbeſchreiblich ſo lid geweſen dieſen Faſching, leichen nun muß ich das letzte Zipfelchen feſthalten, ehe es n ganzen, dorbei iſt für dieſes Jahr. Ich hab eine bezaubernde 85 1 Maske, keiner darf es wiſſen, du nicht und Rüdiger 1 die 155 und keiner, ich führe euch alle an der Naſe e herum.“ role Eine Girlande funkelnder Töne wirbelte in den ehrlingen 0 ee, endete mit einem flötenzarten hohen r Pfotz⸗„ a 2 enis el, Ritſch und ratſch und Knall und puff und das Dr. ef⸗ T ganze Getute und Gequäke! Jella tanzte zum zehntenmal mit einem ſchwar⸗ National; ben Domino. Er ſummte dicht an ihrem Ohr:„O ltheater Deine nicht, Mignon! Jugend verwindet leicht alle 15 8 Schmerzen...“ Da wußte ſie, daß es Sergei war, 1 und daß er in ſeiner beobachtenden Art längſt auf⸗ 155 rfolg⸗ mierkſam geworden war auf den ſilbergrauen Nacht⸗ 5 L. falter, der drüben in einer Loge auf den Knien des geſcha buntfarbigen Rattenfängers ſaß, beide Arme um e ſeinen Nacken geſchlungen. 2 In dem Wogen und Kreiſchen, im Wirbel von Hölzlin, Farbe und Groteske, Klang und Mißklang wurde ng:, Jella wunderlich überwach⸗ ß Tech„Komm mit mir“, flüſterte Sergei,„wir gehen fort 20 Uhr. von hier, wir wollen den Schmetterling nicht mehr ich Schä⸗ g ſeben und auch nicht den ſchlanken Verführer, dem turg des Mäuſe und Ratten und Mädchen nachlauſen. Glaubſt 8 Bra du, daß mich der tolle Spuk der letzten Redoute den et Ich will dir ſagen, welchen Gedenktag ich heute W im egehe. Heute vor acht Jahren brachen die Rotgar⸗ deiſten bei uns ein. Die Großmutter, die Eltern und aß. das ii inder flüchteten in die Haustapelle. Ah du 995 Em⸗ Argüſt dich ſehr, davon zu hören.“ zur Ur Fella ſuchte ſeine Augen unter der Maske, fand des Ver⸗* 1 nicht, es war, als ſitze ein Totenſchädel mit leeren tlich auch ugenhöhlen über dem ſchwarzen Domino. n „Ich will, daß du es hörſt!“ Die Hand, die Jellas Rücken ſtützte im Tanzen, drückte ſich hartfingrig ge⸗ gen ihre Schulterblätter. „In der Kapelle vor dem Altar mit der Decke, die meine Mutter vor meiner Geburt geſtickt hatte, da haben ſie gelegen, alle fünf, und die Decke war naß und war rot von ihrem Blut. Großmama hatte ſich an den Altar geklammert, ſie haben ihr die Hände abgehackt.“ Jella begann am ganzen Leibe zu zittern.„Der alte treue Jefim hatte ſich mit mir in einer Geheim⸗ niſche hinter einem Heiligenbilde verſteckt und hielt mir die Hand auf den Mund, daß ich nicht ſchreien ſollte. So wurde ich gerettet, der einzige von der gan⸗ zen Familie. Wundert euch doch, ihr deutſchen Spie⸗ ßer, die ihr noch heute nicht begreift, welche Gefahr im Kommunismus ſteckt, wundert euch doch, daß ich nicht ſo brav arbeiten und ſtreben kann wie ihr. Mignon, du kleine, liebe, ſanfte, begreife doch: der vichtige Lebensmotor iſt in mir entzweigegangen, nun trudelt die Maſchine wohl irgendwie weiter, aber der innerſte Antrieb fehlt. O weine nicht, Mignon, und ſtarre nicht ſo jämmerlich in die Loge zu dem bunten Zauberkünſtlex mit der Hahnenfeder am roten Spitzhut. Die fünf Leichen in der Blut⸗ pfütze vor dem Altar, das war ſchlimmer, und doch ſchiebe auch ich heute in der Münchener Faſtnacht her⸗ um wie ein aufgeputzter Homunkulus. Komm, Jella, wir wechſeln das Lokal!“ Am Arm des ſchwarzen Domino ging ſie durch windgewehten Schlackerſchnee, der, vermengt mit bunten Konſettiſchnitzeln, einen ſchlammigen Brei bildete unter den Tritten des erlöſchenden Faſching. Sie gingen über den Odeonsplatz. Der ſchwarze Arm neben Jella deutete empor zu Ludwig dem Zweiten.„Wäre ich ein König wie der da, keiner würde Fleiß und ausdauernde Arbeit von mir ver⸗ langen. Ich bin zerſpalten wie er: Rauſch der Schön⸗ heit, Rauſch der Dämonien. Auch ich will Kerzen in tauſendfacher Spiegelung ſehen und einen Prunk, der die Abgründe vergoldet. Ueber einen armen Vaterlandsloſen lacht man nur, den wahnſinnigen König kritiſierte keiner. Enden werde ich wie er irgendwo in einem See oder in einer elenden Miets⸗ kammer zwiſchen Gasſchwaden.“ i Eine Kirchturmuhr ſchickte zwölf Schläge in die Mitte der Faſtnacht. Jellas Frauenherz weinte in 9 5 ſelher erfüllte. Drüben verſtummte das Schluchzen. die hallenden Ruſe und wollte ſich weiten über enge eigene Nöte hinaus zu einem größeren Lieben. Sie ſchloß ihre feuchten Hände um Sergeis brennendes Geſicht mit den entfeſſelten Augen.„Es wäre gut für uns alle beide, wenn wir aus München fortkämen“, ſprach ſie ſachlich, ein wenig nüchtern,„warte bis zur Mignon⸗Aufführung, dann wollen wir beide ver⸗ ſuchen, uns freizumachen, es würde menſchlich und künſtleriſch von Wert ſein.“ Die bunte Seide ihres italieniſchen Kopftuchs war hinabgerutſcht, große Flocken ſetzten ſich in ihren ſchwarzen Scheitel, waren wie verirrte kühle Blüten. „Aſchermittwoch“, ſtammelte er wie ein Trun⸗ 1 Jella lag wach, ſtarrte mit offenen Augen ins dämmernde Grau, rang mit kleinlichen Empfindun⸗ gen, die ſie verachtete und doch nicht reſtlos bannen konnte. 5 f Endlich! Die Flurtür.. Schritte jetzt das leiſe Aufdrücken der Zimmertür, nun würde das Licht gleich aufflammen. Jella ſchloß die Augen. Sehen wollte ſie den kleinen Silberfalter mit dem flammenden Haar jetzt nicht, alſo gab es nur die Ret⸗ tung, ſich ſchlafend zu ſtellen. Die erwartete Helle blieb aus. Rückſichts voll leiſe, ganz gegen ihre ſonſtige Gewohnheit, begann Lucar⸗ dis ſich zu entkleiden. Es kam auch kein Anruf: „Jella, du, ich muß dir ſo viel erzählen..“ Auch die übliche Bitte kam nicht:„Hilf mir beim Aus⸗ ziehen!“ Und nun kam doch etwas durchs fahle Grau des Aſchermittwochs: ein gewaltſam unterdrücktes und noch gewaltſamer durchbrechendes, leiſes, ver⸗ zmeifeltes Weinen. Jella glaubte ihr eigenes Herz ſchlagen zu hören in harten Schlägen. Was war hier zu tun? Aufſtehen, hinübergehen, tröſten? Sie konnte es nicht, nein, ſie konnte nicht. Denn dann hätte ſie fragen müſſen: Warum weinſt du? Was iſt denn ge⸗ ſchehen? Ja, was war geſchehen? Die Freiheiten des letzten Faſchingstages waren ausgekoſtet worden, vielleicht ein wenig ausgiebiger als ſonſt. War das ein Grund zu ſolchem Weinen? Etwaß Tieferliegen⸗ des ſtand hinter dieſen Tränen, und daran durfte nicht gerührt werden. a a Jella mußte alle Kraft daran wenden, um laut⸗ los ſtill zu liegen. Etwas Fremdes ſtieg in ihr auf, etwas völlig Fremdes, das ſie mit Furcht vor ſich Prüfen Sie alle Zutaten auf einwandfreie Be⸗ ſchaffenheit, meſſen oder wiegen Sie die vorge⸗ ſchriebenen Mengen ge⸗ nau ab und ſtellen Sie alles der Reihenfolge nach hin. Bereſten Sie den Teig genau nach dem Re⸗ dann wird das Gebäck tadellos gelingen. Ein Geräuſch wie das Reißen von dünnem Stoff. Nun ja, Lucardis hatte nie Geduld. Ein Raſcheln, ein ſeiner Duft wehte zu Jella hinüber. Das Nach⸗ banbett erzitterte leiſe, Lucardis hatte ſich ungeſtüm hineingeworfen. Dann Stille! Nach einer halben Stunde hörte Jella ſie friedlich im Schlaf atmen. „Jugend verwindet leicht alle Schmerzen!“ Wem hatte Sergei den billigen Troſt zugeſummt? Ja, Lu⸗ cardis war die Verkörperung der Jugend. Aber ſie, Jella, war ſie jemals richtig Kind geweſen? Einer Achtjährigen hatte die ſterbende Mutter ſchwerſte Laſt aufgebürdet, ſeitdem lebte ſie unter einer Verantwor⸗ tung. Sollte dieſe Verantwortung nicht auch jetzt ent⸗ ſcheidender ſein als das andere, das ſo brennend ſchmerzte, als das Begreifen: Rüdiger liebt mich nicht ſo, wie es anfänglich den Anſchein hatte. Würde es möglich ſein, das Weh dieſer Erkennt⸗ nis auszuſchalten und nur das eine zu erwägen: Iſt Rüdiger für Lucardis zum Segen oder zum Un⸗ ſegen? Sollen die beiden zueinander oder ausein⸗ ander? Maria, heilige Mutter, ich kann jetzt nicht an Lu⸗ cardis denken, auch nicht an ihn. Ich fühle nur, wie alle Freude in mir ausgelöſcht iſt, wie alles tot wird in mir. Was hat Sergei geſagt: Die fünf Leichen in der Blutpiütze, das war ſchlimmer! O Maria, Mut⸗ ter der Schmerzen, auch durch mein Herz geht ein Schwert, verachte mich nicht, weil es ein weltlicher und geringer Schmerz iſt. Mich tröſtet er, denn ich bin nur eine einſame Frau, die lieben und geliebt 1 5 will, und nun iſt alles leer und tot gewor⸗ en. 5 Was kümmert mich Sergei? Was kümmert mich Lucardis und mein Geſang? Das alles iſt unwich⸗ tig. Ich will mit Rüdiger glücklich ſein.—— Am nächſten Tage redeten die Schweſtern mit⸗ einander, als ſei nichts geſchehen. Lucardis ſcherzte mit farbloſen Lippen, Jella habe an Sergei einen Verehrer gefunden, oder ſei es nicht Sergei geweſen, der unter dem ſchwarzen Domino geſteckt habe? Jella fragte nicht, wie und mit wem Cardi ſich vergnügt habe. Der Rattenfänger wurde nicht erwähnt, Rü⸗ digers Name nicht genannt. Lucardis kam ſpät von ihrer Stunde in Paſing i zurück, da Frau Profeſſor ſie zum Tee bei ſich behal, ten hatte.. 5 8 FForlſetzung folgt) e a — HANDELS- u WIR TSCHAFTS-ZETTUN Donnerstag. S. Oktober 1936 Die zweiſe Abwerſjung der ischechoslowakischen Krone Im Februar 1993 ſah ſich die tſchechoflowakiſche Regie⸗ rung zur Beſeitigung der Exportgeheimniſſe oder richtiger geſagt, zur Erlangung eines Ausſuhrvorteils genbtigt, eine Abwertung der Währung um 16,66 v. H. durchzufüh⸗ ren. Die neue Parität der Tſchechenkrone lautete auf 37,15 ing Feingold. Jetzt hat man im Zuge der Frankenabwer⸗ tung die zweite Devalvatjon beſchloſſen, die ſich in ähn⸗ lichem Ausmaß bewegt, wie die vom Februar 1934. Forſcht man nach den Urſachen des neuen Schrittes, ſo ſind es zwei, die ihn ausgelöſt haben: 1. ſchien die frühere Abwertung nicht mehr hinreichend, nachdem die hauptſäch⸗ lichſten Weltwährungen um 90 bis 40 v. H. im Feingold⸗ gehalt heruntergeſetzt worden waren und 2. ging der Ex⸗ dortvorteil, den man ohne Zweifel mit den Maßnahmen vom Februar 1934 erreicht hatte, allmählich wieder ver⸗ loxen, ſo daß die Wirtſchaft eines neuen Antriebs bedarf, um erkolgreich weiterarbeiten zu können. Endlich belaſte⸗ ten die Rüſtungsausgoben das Land ſehr ſtark, ſo daß an Stelle des erwarteten Budgetausgleiches mit einem neuen Fehlbetrag von 3,4 Mrd. Ke zu rechnen iſt, wodurch die Schuldverpflichtungen der Tſchechoflowakei, ſoweit ſie zen Staat betreffen, auf 45 bis 50 Mrd. Ke anſteigen wer⸗ den. Auch die tſchechoſlowakiſche Land wirtſchaft auf die mam bisher ſchon weiteſtgehende Rückſicht genommen hatte, gehörte zu denjenigen Kreiſen, die eine neue S chulden⸗ entlaſtung als angebracht erklären ließen und, da ſie 35 v. H. der Bevölkerung umd aßt, ſcheint die Prager Regie⸗ rung dem Drängen dieſer Kreiſe nachgegeben zu haben. Dabei hat ſich die Loge der Lanzdwirtſchart während der letzten Jahre durch Angleichung der Relationen zwiſchen Agrar⸗ und Induſtriepreiſen ſehr zu ihren Gunſten gebeſ⸗ ſert. So ſtieg von Ende 1933 bis zum Dezember 1935 der Index der Nahrungs⸗, Genuß⸗ und Futtermittel um 14 v. ., der der Induſtrieerzeugniſſe dagegen nur um 4 v. H. Sodann wurden Schulderleichterungen für die Bauernſchaft durchgeführt, die ſich ſowohl auf eine Herabſetzung der Zins⸗ ſätze als auch au eine Kürzung der Schuldfummen um 25 Y. H. erſtreckten. Ueberdies wurden Zwangsverſteigerungen bis zum 30. September dieſes Jahres hinausgeſchoben. End⸗ lich führte man die Rentenpacht ein, wodurch Eigentümer mit Staatshilfe zu Pächtern werden, jedoch die Möglichkeit haben, im Laufe von 70 Jahren ihr Eigentum wieder zu⸗ rückzugewinnen. Was die in duſtrlielle Erzeugung betrifft, ſo lag ſie in den erſten 5 Monaten d. J. um 15 v. H. über dem Stand von 1935. Hierzu hat in der Hauptſache die Sonderkonjunktur in der Rüſtungsinduſtrie— die Tſche⸗ choſlowakei iſt ein wichtiges Waſſenexportland— und den damit zuſammenhängenden Induſtriezweigen beigetragen. Die Rohſtahlerzeugung lag um 21 v. H. über Vorjahrs⸗ höhe, die bougewerbliche Produktion hat ſich ſogar um 30 Y. H. erhöht. Gleichzeitig nahm die Zahl der Arbeitsloſen um 10 v. H. auf 634.000 ab. Trotz dieſes Aufſtiegs ver⸗ ſtärkten ſich die Wünſche nach Abwertung immer mehr, man wollte erhöhte ſtaatliche Inveſtitionen und Kreoltauswei⸗ tung, damit das Tempo der Konjunkturbeſſe⸗ rung ſchneller werde. Das Ziel haben die Devalva⸗ tioniſten nunmehr erreicht. Ihnen kam zugute, daß aus Zahlungsbilanzgründen für die Tſchechoflowalei ein Zwang zur Export⸗ expanſion beſteht. Die Wirtſchaftsbeziehungen zur Kleinen Entente ſollen weiter ausgebaut werden, aber auch den Anſchluß nach Ueberſee möchte das Land nicht nerlieren. Nun ergab ſich aber, daß der binnenwirtſchaftliche Aufſchwung die Handelsbilanz, die ſich im Zeichen der erſten Abwertung ſtark aktiviert hatte, wieder ungünſtig f ke; ſie war in den Monaten Januar bis Juli 196 mit nur noch 34,7 Mill. Ke. aktiv, während für die gleiche Zeit 1935 ein Ueberſchuß⸗Saldo von 479,6 Mill. Ke. zugunſten der Tſchechoſlowakei vorhanden war. Dieſe ttberaus ſcharſe Schrumpfung iſt in erſter Linie durch das ſteile Anſteigen der Einſuhr auf 404(i. V. 3374) Mill. Ke. entſtanden. Hieran war wieder der Roßſto import mit 2223(i. V. 1786. Mill Ke. entſcheidend beteiligt. In den rſten 7 Monaten d. J. hat die tſchechiſhe Einfuhr eine Ausweitung um 19,6 v. H. erfahren, während der Export nur um 5,2 v. H. anſtieg. Die Folge dieſer Geſtaltung war die Einführung einer Rohſtoff⸗Cinfuhrkon⸗ troble, die am 2. September d. J. in Kraft trat. Sie wurde begleitet von Direktiven der Regierung, wonach die betreffenen Rohſtoffen in überſeeiſchen Ländern einzukau⸗ en ſeien. Ein ſolches Vorhaben ſetzt naturgemäß voraus, daß der Export nach dieſen Ländern gleichfalls gehoben werden kann. Anſätze hierzu ſind bereits ſett langem ge⸗ gegeben, denn die tſchechoſlowaliſche Ausfuhr nach Aſien iſt 3. B. von 1% v. H. im Jahre 1929 auf 8 v. H. 19355 und die nach Afrika in der gleichen Zeit von 2 auf 7 v. H. geſtieden. Dieſer Vorgang wird in Prag damit begründet, daß die Abſchlußbeſtrebungen in Europa eine Umorientierung er⸗ ſordern. Man verweiſt beiſpielsweiſe auf die Entwick⸗ lung der rumäniſchen Textilinduſtrie, die dazu berufen iſt, den tſchechoſlowakiſchen Export empfindlich zu beſchneiden. Nun iſt das Vorhaben der Tſchechoſlowakei, die über⸗ ſeeiſchen Länder für ihre Produkte zu intereſſieren, in der Praxis nicht leicht durchzuführen. In Oſtaſien ſtößt man, namentlich in der Textil⸗ und Glasinduſtrie auf die ja⸗ paniſche Konkurrenz, die man jedoch mit beſſerer Qualität zu ſchlagen hofft. Der Einwans ailt für Südamerika nicht, denn hier ſteht man mit Deutſchland im Wettbewerb. An⸗ geſichts dieſer Lore bemühen ſich die tſchechoſlowakiſchen Exporteure, Miterbe des Deutſch⸗ Uu S A⸗Ge⸗ ſchäftes zu werden, nachdem ſchon Japan, Belgien, Frankreich, Pelen und Ungarn die Nutznießer des ge⸗ ſchrumpften deutſch⸗ amerikaniſchen Außenhandels ge⸗ worden ſind. Die deutſch⸗tſchechoflowokiſchen Wirtſchaftsbeziehungen werden durch die neueſte Abwertung ſicherlich nicht erleich⸗ tert; dabei iſt der Außenhandel zwiſchen beiden Ländern, wie folgende Ziffern zeigen, ziemlich bedeutend:(in Mil⸗ ionen Mark) 1093 1994 1935 1996 .7 Finfuhr Deutſchlands 121,7 162,3 121, 96. Ausfuhr Deutſchlands 160,1 148,4 180, 120 . Schätzung Die demnächſt zwiſchen der deutſchen und der iſchechoflo⸗ wakiſchen Regierung zu führenden Verhandlungen über die Erneuerung des Wirtſchaftsabbommens werden einmal ger Klärung der Rohſtoffeinfuhrkontrolle zu dienen haben, wenn auch hüben und drüben ongenommen wird, daß ſie Deutſchland kaum berühren dürfe, zum andern heißt es, die Folgen der neueſten Abwertung wettzumachen, zumal ja die Tſchechoflowakei nicht nur ein großer Lieferant und Abnehmer deutſcher Waren iſt, ſondern auch ein ſcharfer Wetbbewerber auf dem ſüdoſteuropäiſchen Markte. DD⸗Bank.— Befriedigende Geſchäftsentwicklung. Der Auſſichtsrat der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft hat den Bericht über den bisherigen Verlauf des Jahres entgegengenommen. Das Geſchäft hat ſich bei ſteigenden Um⸗ ſätzen befriebigend entwickelt. * Geſchäftsbetriebsunterſagungen bei drei Banken. Der Reichslommiſſar für das Kreditweſen hat folgenden Kredit⸗ inſtituten die Fortführung des Geſchäftsbetriebes unterſagt: a] am 18. März 1936 der Berliner Disconto⸗Bank eGmbßh., Berlin SW 461, Norkſtraße 20; b) am 4. Auguſt 1936 dem Bankgeſchäft Ernſt Wittig Kommanditgeſellſchaft. Schwerin⸗ Warthe, Poſtſtr. 4; c) am 24. Auguſt 1986 dem Bankgeſchäft Guſtav König, Berlin W 8, Oberwallſtraße 20a. In den erſten beiden Fällen iſt beſtimmt worden, daß die Entſchei⸗ hung wie ein Auflöſungsbeſchluß wirkt. Die Entſcheidungen ſind rechtskräftig. * Zahnräderfabrik Augsburg vorm. Joh. Reuk AG., Augsburg.— Verminderter Reingewinn. Im Geſchäftsjahr 36 war in den Wintermonaten ein Rückgang der Be⸗ tigung dieſer der MAN naheſtehenden Geſellſchaft zu verzeichnen, der in den letzten Monaten wieder aufgeholt werden konnte. Im ganzen ſind Beſchäftigung und Umſatz gegenüber dem Vorjahr nur unweſentlich zurückgeblieben. Die Preiſe waren auf einigen Gebieten nach wie vor ge⸗ drückt. Nach der Ertrags rechnung betragen die Roheinnah⸗ men 2,55(2,79) Mill., ao. Erträge un. 0,02 Mill. 4. Zu Abſchreibungen auf Anlagen wurden 0,28(0,30) Mill. 4 t. Einſchl. Vortrag wird ein Reingewinn von * Steigerwald., Heilbronn a. N. Die zum 27. Okto⸗ ber anberaumte GV. ſoll u. a. Beſchluß faſſen über die der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 7. Oktober(amtlich). Inlandsweizen, Ernte 1936, 75/77 Kilo, Erzeugerieſtpreis'e 15 19,90?'y 17 20,10; 'ö20 20,60; Mühlenfeſtpreis einſchl. Fracht und Handels⸗ ſpanne pl. 0,40; Großhandelspreis pl. 0,40; Inlandsroggen, Ernte 1936, 69/70 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 16,20; R 18 16,70; R 19 16,90; Mühlenſeſtpreis einſchl. Fracht und Han⸗ delsſpanne plus 0,40, Großhandelspreis plus 0,40; Brau⸗ (Sommer)gerſte, Ernte 1936, je nach Qualität, Höchſtpreis 23,20; Ausſtichqualitſet mit Genehmigung des Ge⸗ treidewirtſchaftsverbandes bis zu 1,50„ mehr.— Futtergerſte, Ernte 1936, Baſis 590 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis G 8 16,40; G 9 16,60; Induſtriegerſte, Ernte 1936, bis 2 4 per 100 Kilo Auiſchlag; Futterhaſer. Feſtpreisgebtet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation 16,30; Induſtriehafer bis 2 Auſſchlag je 100 Kilo: Weizenmehl, Baſis⸗Type 790, Inlandsmahlung, Großhandels⸗Preis im Feſtpreis⸗ gebiet W 15 28,10:'e 17 28,10;'ö 20 28,45; Frachtaus⸗ gleich plus 0,50. Auſſchlag für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50 4 für 10⸗Tonnen⸗Ladungen. Type 56g (0) plus 24(Feſtpreisgebiet We 15 plus.25%]; Type 502 vlus 3 4(Feſtpreisgebiet Wü 15 plus 3,25]; Type 405 400) plus.— 4, Type 405, grobgrifſig(Dunſt), plus 5,50 Mark(Feſtpreisgebiet W 15 plus 5,25), Weizen⸗ grieß, ſein und grob, Type 405 plus 6 4(Feſtpreisgebiet W; 15 plus 6,25], Type 1100 minus 3% Type 1600(Wei⸗ zenbrotmehlfl minus 5„(Feſtpreisgebtet W 15 minus 4,75 Mark], Type 2000 minus.00 Mark.— Roggenmehl Type 997, Großhandelspreis im Feſtpreisgebiet R 14 22,70) R 18 23,35 R 19 23,60; Frachtausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfennig.— Type 610 plus 2 4. Type 700 plus 1,25 4. Type 815 plus 0,50 l, Type 1150 minus.50 4. Type 1370 minus 1, Type 1800 je nach Fabrikat minus 2,50—4„ Die Typen 815, 700 und 610 dürſen nicht mehr hergeſtellt werden— Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. Juli 1936. Roggengemengemeh! Type 750 27.—: Frachtausgleich plus 0,50„ Frei Bäckerhaus 1/60 4 Zu⸗ ſchlag. Weizenkleie W 15 10,65— 11,00; W 17 10,75— 11,10: 'ö20 11,00 bis 11,35; Weizenvollkleie jeweils 0,50 4 per 100 Kilo teurer; Weizenſuttermehl 2,50/ Aufſchlag gegen⸗ über Weizenkleie; Roagenſuttermehl nicht notiert: Gerſten⸗ Futtermehl, ausſchließlich ſüddeutſche Fabrikate, Trocken⸗ schnitzel lofe, Erdnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen. Sojaſchrot, Leinkuchenmehl zu den vorgeſchriebenen Pret⸗ ſen. Biertreber 1414.40: Malzkeime 13,40— 13,80.— Für deutſche Speiſekartoffeln werden folgende Erzeugerpreiſe feſtgeſetzt: weiße, rote, gelbe blaue Oktober bis Dezember 1936.85.65 Januar 1987.50.80 Februar 1937.65.95 März, April 1937.80.10 Mai, Juni 1937.95.25 Futterkartoffeln Mindeſtpreis Höchſtpreis Oktober bis Dezember 1986.85.— Januar 1937.90.05 Februar 1937.95.10 März bis Juni 1937 2—.45 Die Preiſe gelten— zuzüglich ortsüblichem Handelszu⸗ ſchlag— je 50 Kilo netto ausſchließlich Verpackung franko Empfangsſtation. Rauhfuttermittel je Ztr. frei Vollbahnſtation Karlsruhe: Loſes Wieſenheu. aut, geſund, trocken, ſe nach Qualität, 2,20— 2,40; dito. Luzerne 2,45— 2,60 Weizen⸗Roggenſtreh drahtgepreßt je nach Qualität, 1,50— 1,70: Futterſtroh (Gerſte und Hafer] 1,701.90 1. Alles für die 100 Kilo. Kactoffeln und Rauhſuttermitte! Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Btiertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betr. Preisgebſeten gelegenen Vollbahnſtotionen.— Alle Preiſe von Landesprodukten ichlteßen fämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Londwirt bis zur Fracht⸗ parität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die C. ccc ße Herabſetzung des 0,48 Mill.„ betragenden Stammkapitals durch Einzug von 40 000% Aktien. Ferner ſoll die Um⸗ wandlung der 500 Vorzugsaktien in Stammaktien ge⸗ nehmigt ſowie über die Verwendung des Reſerveſonds Be⸗ ſchluß gefaßt werden. * Patentpapierfabrik zu Penig, Penig in Sachſen— Keine Dividende. Der aui den 30. October einzuberufenden GW wird vorgeſchlagen, den nach Abſchreibung von 350 000 (409 000)/ verbleibenden Reingewinn von etwas 25 000 (i. V. Verluſt 114.374)„ auf neue Rechnung vorzutragen. * Energie AG, Leipzig in Markkleeburg. Die Geſell⸗ ſchoft, deren An von 7 Mill.„ zu etwa zwei Dritteln bei dem Elektrizitätsverband Nordweſtſachfen liegt, erzielte, wie man hört, in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr eine Steigerung ihres Stromverkaufs um 24(18,44) v. H. auf 70,1(56,4) Mill. kWh, während der Gasverkau! um 5(0,04) v. H. auf 12,68(12,09) Mill. com zunahm. Das Datum der Bilanzſitzung iſt noch nicht feſtgeſetzt, vor⸗ ausſichtlich wird eine erhöhte Dividende von 5(4) v. H. vorgeſchlagen werden. * Stettiner Oderwerke Ach für Schiff⸗ und Maſchinen⸗ bau, Stettin.— 6(5) Dividende. In der G wurde be⸗ ſchloſſen, ous dem im Geſchä'tsjahr 1935/96 erzielten Rein⸗ gewinn von 198 744&(i. V. 88 088/ Reingewinn, der ſich um den Vortrag auf 109 3880 4 erhöhte), 6 v. 8 5 v..) Dividende auf 1500 000 4 alte Aktien und ebenfalls 6 v. H. auf 500 000“ junge Aktien, die für ein halbes Jahr dividendenberechtigt ſind, zu verteilen. Wie mitgeteilt wurde, liegen für das laufende Jahr genügend Aufkräge vor, ſo daß mit einer neuerlichen Erhöhung der Belegſchaft zu rechnen iſt. „Gg. Liebermann Nachf. Ach. Falkenau i. S.— Wieder 6 v. H. Dividende. In der AR⸗Sitzung dieſer Baumwoll⸗ ſpinnerei wurde die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1935/30 vorgelegt. Der Agt beſchloß, der am 3. November ſtatt⸗ findenden o. GV. die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorzuſchlagen. * Maſchinen⸗ und Kranbau Ac, Düſſeldorf. Der in der AR⸗Sitzung vorgelegte Abſchluß ergibt nach Abſchreibungen von 40 000(t. V. Abſchreibungen auf Anlagen 40 352/ und 22 820„ anderen Abſchreibungen) ſowie Rückſtellungen von 20000 4 einen Reingewinn von rund 33 000/(i. V. Vecluſt von 30 000, der aus der freien Reſerve gedeckt wurde, wodurch ſich dieſe auf 185 000„ ermäßigte). Der auf den 9. November einzuberufenden GV wird vorgeſchlagen, den erzielten Ueberſchuß auf neue Rechnung vorzutragen, ſo daß eine Dividendenzahlung wieder nicht in Frage kommt. Im laufenden Jahr hat ſich die Geſchäftslage ge⸗ beſſert. Das Unternehmen iſt zu'riedenſtellend beſchäftiat. * Aktien⸗Malzfabrik Landsberg, Landsberg bei Halle/ S. — Wieder 6 v. H. Dividende. Der auf den 31. Oktober ein⸗ berufenen G wird vorgeſchlagen, aus dem Gewinn für das Geſchäftsjahr 1935/36 nach Vornahme von Abſchreibun⸗ 5 und Rückſtellungen von 159 577(i. V. 344 769)„ einen etrag von 50 700„ als Gratifikation zu verwenden und wie im Vorjahr eine Dividende von 6 v. H. auf das 2 Mill. Mark betragende Aktienkapital auszuſchütten.(Im Vorjahr wurde ein Reingewinn einſchließlich 16064% Vortrag von 193 393 4 ausgewieſen.) * Thütringiſche Elektrizitäts⸗ und Gaswerke AG, Apolda. — Wieder 7½ v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der auf den 6. November einberufenen GV für das am 30. Juni beendete Geſchäftsfahr eine Dividende von wieder 7½ v. H. auf 3,6 Mill. 4 AK vorzuſchlagen. Der Strom⸗ und Gas⸗ abſatz iſt gegenüber dem Vorfahr etwas geſtiegen. * Emil Seelig Ach. Heilbronn. Dieſe mit 1 Mill. Aktienkapital arbeitende Geſellſchaft(Herſtelluna von Zichorien, Kaffee⸗Surrogaten und Nährmitteln] weiſt für das Geſchäftsjahr 1935/½6 bei 12(1,44) Mill. I Roh⸗ einnahmen nach erhöhten Anlageabſchreibungen von 15 207 (8842)„ und 28 000& anderen Abſchreibungen(i. B.—) einen Gewinn einſchl. Vortrag von 72981(18 200) 4 aus, Die Papier, Pappen, Zellſtoff⸗ und Holzſtoff⸗ erzengung im September. Die gute Beſchäftigung hielt, wie die Wirtſchaftsnruppe Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtofferzeugung mitteilt. auch im September an. Da⸗ gegen war die Beſchäftigung in der Paphen⸗Induſtrie ähn⸗ lich wie in den vorhergehenden Monaten ziemlich unter⸗ ſchiedlich. Insbeſondere leiden die Handpappenfabriken immer noch unter einem nicht ausreichenden Abſatz. In Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Marktverlauf: Brotgetreide bleibt nach wie vor knapp, und die Nachfrage nach Mühlennachprodukten hält ebenfalls an. Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 7,60; Jan. 7,50; März 7,40: Mai 7,42%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 93,50; Jon. 95,50) März 97; Mai 98. Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) Okt.(36) 664; Nov. 661; Dez., Jan.(37) je 660; Febr., März je 659; April 656; Mai 654; Juni 651: Juli 648; Auauſt 634; Sept. 626; Okt. 620; Jan.(38) 614; März 613; Mai 612; Juli 610; Okt. 597; Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Okt. 116, Leinſagt Klk. per Okt.⸗ Nov. 13½; Leinſaatöl loko 25,0; Okt. 23,10%; Nov.⸗Dez. 240; Baumwoll⸗Oel ägypt. 27,0: Baumwoll⸗St. äaypt per Okt. 7/6. Neuyork: Terp. 40,75. Savannah: Terp. 85,75. Geld- und Devisenmarki Paris, J. Orleber(Schu) milch). 0 104.70 Jemen 5 Lopendagen 458.75] ien 557 ö 2141 ellen 112.65 fes 1 11.35— gerſie beigen 360.25 rn 492.75] Straßen 549.— anche London. J kleber(Schle) smilie 489.40 J Scnenbegtn 22,40,] fest f 25.4% chen 1287 ae 289.87 doädein 19,3 ¾ fumzeſs: 680,— vokoben⸗ 1207 830.— lerlan 924.50 0g 19.99. fonsfanſin. 62,— r en 125, n 104.55 ile 10 in 221.— fa, 1840 Früs: 29 08— felsingter: 225,94 dien 2852 nonteries 25,— elfen 28.00 prag 121,75] enten 25,75 Lafparalo 180.0 10 12.15% J Bus 27. Buenos Als 15.— tand ah,.27% dene 1) 75 fi in uf lan o 17,90 412.— Soodlen 54.00 Jotis 408.— I fongkeng 1,287 Jüdin 100,1 2 Mefalle Hamburger Meiallnoſlerunden vom 7. Oklober Hupfer I banes- v. Straits-Linn arlef bel rief f celd berahliſ Brief] Geld berabh. lum 52.— 51,25 272.0027200 kebrus 52.75/52 2202/20 Mir: J53,2552,50 272,(/2720 Apen V Mai„e lun e eee uli 3 Augaz 6 4444 Sea klober 50.75 50.75 272.0077200 Aoremb 50.75 90,25 2720/2. Jetem. 0, OC. 70.. 7202/2. 0. * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekonntmachung K P 207 wurden vom 8. Oktober an die Kurspreiſe für Kupfer, Meſſing, Rotguß und Zink um 0,25„ und die für Bronze und Neuſilber um 0,50 4 je 100 Kilo ermäßigt. peroffenklicht aun .10.7 10 Hünenrohzin z 18.50 18.50 felnsilber(A. p. kg). 41.50 38.50 Feingold(. p. gr...84.9 Alt-Platin(Abfslle; 1 Cirtapr.(Al. p. gr.).50.25 Techn, reines plelin Detsſler.(Al. g. rr.. 6,60 —— Lott Ari Aulimon Regulus dunes.( 16.) 48. 46.— Ouecksilbzf(S per flasche) 15, 15.— Wolkramer' chines.(in... 29.50 veröffentlicht am RM Ei 10 RM 1 ft ab 1 in Kraft a ie 10 f 2 10 f 8 10 ie 100 2 1 10 Alum. n. leg.] 144—148 144148 Bran'eleg. 79½- 827/ 7982. do. Legier] 6879 6870[Neuſilberleg. 53 57% 58/3. Blei nicht leg. 22% 2½% 22 2 Nickel n. leg.] 250% 250270 Hartblei. 245 28 1% Zink ſein 21/ 22½ 2 24 Kupfer n. leg. 55% 5/½ 55457 do roh. 1% I. 7 18 Meſſingleg. 40—22 40 42 Zinn n. leg. 242262 249280 Roiguß leg. 55½—87/½ 55-57[Vanka⸗Zinn] 264274 202-272 * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Oktober für eine Unze Feingold 142 ſh 0 8= 86,6200, für ein Gramm Feingold demnach 54,7848 Pence= 2,78490 l. * Tabakeinſchreibung in Offenburg. Die auf den 9. Ok⸗ tober nach Karlsruhe anberaumte Grumpen⸗ und Sand⸗ blattverkaufsſitzung findet am gleichen Tage in Offenburg ſtatt. Außer den auf der Verkaufsliſte vom 30. v. M. auf⸗ geführten Grumpen werden noch diejenigen der Fachſchaft Rot, und zwar 197 Zenter gebüſchelte und 165 Zentner loſe verſteigert. der Rofhſtoffbeſchaffung zeigen ſich Schwierigkeiten bei Papierhols und Altpapier, 8 “ Bewegung der Kapitalgeſellſchaften im September. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im September 1936: 5 Attiengeſellſchaften mit zuſammen 7% Mill.„ Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 15 Kapi⸗ talerhöhungen um zuſammen 22 Mill./ vorgenommen und 19 Kapetalherabſetzungen um zuſammen 11,2 Mill. 4.— 57 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 52,7 Mill./ wurden auſgelöſt, darunter ene wegen Konkurs⸗ eröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Sep⸗ tember ausgegebenen Aktien betrug 19,6 Mill. 4.— Ferner wurden 137 Geſellſchaften m. b.., 1057 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 70 Genoſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 465 Geſellſchaften m. b. H.(darunter 183 von Amts wegen gelöſcht), 1215 Einzelfirmen und Perſonal⸗ geſellſchaften(darunter 175 von Amts wegen gelöſcht) und 114 Genoſſenſchaften. * Lebhafter Abſatz in der Baumaſchineninduſtrie. Im Zuſammenhang mit der ſtarken Belebung des geſamten Bauweſens im laufenden Jahre haben ſich auch bei der Baumaſchineninduſtrie die Auftriebstendenzen weſentlich verſtärkt. Der Auftragseingang aus allen Zweigen der Bauwirtſchaft hat ſich weiter belebt und die Beſchäftigungs⸗ verhältniſſe der Werke haben ſich in zunehmendem Maße gebeſſert. Nicht nur der Tiefbau, ſondern auch der ſtark belebte induſtrielle und öffentliche Hochbau und nicht zuletzt sie ſtändig geſtiegene Wohnungsbautätigkeit haben einen weſentlich geſteigerten Bedarf ausgelöſt und den Abſatz günſtig beeinflußt. Nach vorſichtigen Schätzungen dürfte der bereits ſtark gewachſene Geſamtabſatz des Jahres 1935 im laufenden Jahre nicht nur erreicht, ſondern erheblich über⸗ troffen worden ſein. Beſonders rege waren nach wie vor Maſchinen und Geräte begehrt, die im Straßen⸗ und Brückenbau verwendet werden. Die Ausſichten werden im Hinblick auf die günſtige Entwicklung der Bautätigkeit zu⸗ verſichtlich beurteilt, wenn dabei auch nicht verkannt wird, daß der Bedarf durch die in den letzten Jahren erfolgten umfangreichen Neu⸗ und Erſatzanſchaffungen bereits weit⸗ gehend gedeckt iſt. * Tagung des Verwaltungsrats der Reichsbahn. Am 6. und 7. Oktober 1936 tagte der Verwaltungsrat in Berlin. Er erhielt einen Ueberblick über die Finanzlage. Das Bild der ſtändig ſteigenden Verkehrsleiſtungen ſpiegelt ſich in den Finanzen wider. Der Mehrverkehr hat an den Be⸗ trieb verſtärkte Anforderungen geſtellt und zu einer Er⸗ höhung der Ausgaben für die Betriebsführung geführt. Demgegenüber ſind auch die Einnahmen ſtetig geſtiegen. Weitere Verkehrszunahme in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen. In den Duisburg⸗Ruhrorter Höten wurden im September d. J 1 555 098 To.(im Vormonat 1431 098 To.) umgeſchlagen. Auf die Anfuhr entfallen 356 021 To., auf die Abfuhr 1199 077 To. Dieſe Verkehrszunahme von 9 v. H. iſt auf eine erhöhte Erz⸗ und Getreideonfuhr ſowie Kohlenabfuhr zu Tal zurückzuführen. Zugenommen hat auch die Abfuhr von Stückgütern. Dagegen ſind die Kohlen⸗ abfuhr zu Berg ſowie die Holz⸗, Mineralöl⸗, Kies⸗ und Sandanfuhr zurückgegangen. Gegenüber dem gleichen Mo⸗ nat des Vorfahres iſt der Geſamtverkehr um 22 v. H. ge⸗ ſtiegen. Der Geſamtumſchlag verteilt ſich auf die Haupt⸗ güterarten in der Abfuhr: Kohlen 1 038 985(im Vormonat 977 354) To., Eiſen 24 335(28 022) To., ſonſtiges und Stück⸗ gut 135 757(105 831] To., in der Ankuhr: Erz 91 724(61 934) To. Getreide 27 528(8895) To., Holz 22 385(23 033) To., Mineralöl 12 217(18 800) To., Kies und Sand 110864 (120 851) To., ſonſtiges und Stückgut 91 353(91 373) To. * Ein neuer englſſcher Rieſendampfer in Auftrag. Auf einer Vorſtondsſitzung der Cunard⸗White Star Std. in Li⸗ verpool wurde mitgeteilt, daß die Geſellſchaft den Bau⸗ auftrag zu einem neuen Ueberſeedampier endgültig an die Firmo John Brown u. Co. erteilt hat. Der neue Bau wird auf derſelben Werft auf Kiel gelegt werden, auf der die Queen Mary gebaut wurde. Bis zu ſeiner Taufe wird das Schiff mit der Nr. 552 geführt werden.„552“ wird wahrſcheinlich eine Geſamtonnage von über 82 000 erhalten und damit mehr als 2000 To. größer ſein als das Schweſterſchiff Queen Mary. Mittag-Ausgabe Nr. 465 eren Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfiei * Fraukfurt, 7. Oktober. Bei nicht ſehr lebhaften Umſätzen war die Abendbörſe auf dem leicht ermäßigten Mittagsſchlußſtand behauptet, Die anfangs etwas höher zur Notiz gekommenen Papiere waren ſpäter nicht mehr voll behauptet. JG Farben 1734 (178), Verein. Stahl 117(11674), Deutſche Erdöl 1427 (142), Muag 119%(119½). Der Rentenmarkt lag ruhig, Deutſche Werte waren noch unentwickelt. Von Ausländern ſchwankten Ungarn Gold im freien Markt bei kleinem Ge⸗ ſchäft zwiſchen 14,30—14,40(14,30). Die Umſatztätigkeit war auch im Verlaufe klein und die Kurſe im ganzen wenig verändert. Gegen den Berliner Schluß überwogen, beſonders am Montanmarkt, mäßige Beſſerungen, ferner lagen Schiffahrtswerte feſter, während Kunſtſeide Aku auf 9376(94%) nachließen und JG Farben auf 173 nach 173 ½ abbröckelten. Am Rentenmarkt blieben Reichsaltbeſitz mit 11778574 unverändert, Kommunal⸗Umſchuldung etwas feſter mit 88,70(88,60), ebenſo 6proz. Zertif,. Dollar⸗Preußen mit 74 (73½]. Von Auslandsrenten notierten Ungarn Gold bei ſehr kleinem Geſchäft unv. 14,30. Steg⸗Prior, von 1883 gin⸗ gen auf 23(24) zurück und waren ſo angeboten, auch kleine* von 1895 ermäßigten ſich auf 7,25(7,758), Wiener Ver⸗ kehrsanleihe etwa 2,60—2,70(2,75). Nachbörſe: JG Farben 173, Verein. Stahl 117, Mannes, mann 113¼, Otavi 40—40¼, Altbeſitzanleihe 1177, Ungarn Gold 14,25 bis 14,35. Oeſterreichiſches Geſetz über die Ermittlung des Goldkurſes Der Miniſterrat hat am Dienstag ein Geſetz beſchloſſen, wonach die im Februar 1934 erlaſſene Verordnung, daß der Golöpreis der Bank von Frankreich der Ermittlung des Goldkurſes durch die Wiener Börſenkammer zugrundegelegt werden muß, aufgehoben wird. Der Goldkurs wird in Zukunft von der Nationalbank im Einvernehmen mit dem Bundesminiſter für Finanzen feſtgelegt werden, wobei alle auf den maßgebenden Plätzen der Welt zum Vorſchein kommenden Gold⸗ und Deviſenkurſe berückſichtigt werden ſollen. In einer amtlichen Erläuterung zu dieſem Geſetz heißt es:„Infolge der füngſten Währungsmaßnahmen in den Goldblockländern hat nicht nur der Goldverkaufspreis der Bank von Frankreich aufgehört, eine geeignete Grundlage für die Ermittlung des Goldkurſes zu ſein, ſondern es muß auch wenigſtens für die nächſte Zukunft mit einer Lage auf den großen internattonalen Plätzen gerechnet werden, bet der es nicht möglich iſt, einen richtigen Goldkurs ſtändig und wahrſcheinlich auch nicht ausſchließlich aus den Preis⸗ Es werden vielmehr bei dieſer Ermittlung in den Plätzen, und Kursnotierungen eines einzelnen Platzes zu errechnen. N die zu berückſichtigen ſein werden, welleicht raſche Aenderun(“. gen Platz greifen müſſen, und unter Umſtänden werden dieſer Berechnung auch gleichzeitig Preiſe und Kurſe auf mehreren Plätzen zugrunde zu legen ſein Dieſen Verhältniſſen trägt das neue verlautbarte Bun⸗ desgeſetz über die Abänderung der Goldklauſelveroronung Rechnung, deſſen allgemeine Faſſung die heute unentbehr⸗ liche Beweglichkeit der Auswahl der Berechnungsgrundlage ſchafft. Gerade mit Rückſicht auf dieſe Bewegungsfreiheit mußte die Ermittlung des Goldkurſes der Oeſterreichiſchen Nationalbank unmittelbar, aber natürlich im Einverneh⸗ men und daher auch unter Kontrolle des Bundesminiſters für Finanzen übertragen werden. In dieſen Anordnungen des neuen Geſetzes gelangt ebenſo wie in einer durch das Geſetz erteilten Ermächtigung zur Außerachtlaſſung unwe⸗ ſentlicher Schwankungen, die ſich bei der fäglichen Ermitt⸗ lung des Goldkurſes ergeben, deutlich die Abſicht zum Aus⸗ druck, daß an dem Werk unſerer Währung feſtgehalten werden ſoll.“ * Kern n. Co. AG, Aarau. Das in der Hauptſache fein mechaniſche Erzeugniſſe herſtellende Unterneh⸗ men beſchloß in der GV, eine Dividende von 3 v. H.(i V. keine) auf die Stammaktien und 6 v. H.(. B 4 v..) auf die Prioritätsaktien zur Ausſchüttung zu bringen. * Stabile Wirtſchaftslage in Schweden. Der nenyeſte Wirtſcha'tsbericht von Spenfka Handelsbanken ſtellt fe, daß der Eiſen⸗ und Stahlverbrauch größer iſt als je zuvor, die Bauinduſtrie eine ſtarke Belebung zeioet und die Ma⸗ ſchineninduſtrie mit Volldampf arbeitet. Die Arbeitsloſig⸗ keit iſt weiter zurückoegangen. In der Wald⸗ und Bau⸗ industrie iſt die Nachkrage nach Arbeitern ſehr groß und ebenſo auch in der Eiſen⸗ und Stohlinduſtrie, in der die 0 Beſchäftigung eine Ausdehnung erfahren hat, wie ſie noch niemals verzeichnet worden iſt. Die Kennzahlen des Außen⸗ handels liegen trotz des Rückoangs im Auguſt im Ver⸗ gleich mit den beiden vorhergehenden Monaten über der Höhe des Vorfahrs, was ſowohl die Ausfuhr als auch die Einkuhr betrifft. Die Schiffahrt und die Frachtmengen ſind im Juni und Juli anſehnlich geſtiegen. Die Groß⸗ handelspreiſe weiſen ſtejgende Tendenz auf: der Gefamk⸗ inder hat ſich ſeit Mai um 3,1 Punkte auf 1239 für Auguſt erhöht. Der Geldmarkt hat im lau kenden Johr eine dauernd zunehmende Flüſſigkeit gezeigt. * Ausländiſcher Geldüberweiſune verkehr in der Tſchecho⸗ llowakei bis auf weiteres eingeſtellt. Nach einer amtlichen Verlautbarung nehmen die tſchechoflowakiſchen Poſtämter bis auf weiteres keine Poſt⸗ und telegraphiſchen Geld⸗ anweiſungen ins Ausland an. * Wieder regelmäßiger Dieuſt nach Spauiſch⸗Marokko Die Oldenburg⸗Portugieſiſche Dampfſchiffsreederei, Ham⸗ burg, wird die Häfen in Spaniſch⸗Marokko wieder regel mäßig anlaufen. Wegen der erhöhten Aufwendungen für das Anlaufen der Häfen wird vorläufig auf ſämtliche Frachten ein Aufſchlag von 50 v. H. erhoben. Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Neuſtadt: Aepfel 10, Birnen 10—16, Tomaten—8, Trauben 1520 Pfg.— Freinshei m: Tomaten 10—12 u.—9, Trauben bla 11—12, dito weiß 10117, Zwetſchgen 1415, Quitten J Birnen—15, Fallbirnen 5, Aepfel—21, Falläpfel 67 Ludwigshafen: Wirſing 122% Weißkraut 1 b 1245 Rotkraut 1322, Karotten.85—2, Tomaten 67 775 Zwetſchgen 810, Blumenkohl—10, Moſtbirnen 3771 Roterüben 2727, Aepfel 10—15 3.— Schiffer ſta dt; Tomaten—8, Weißkohl 1,214, Rotkohl 27294, Wirſing 22, Blumenkohl 15—20, 1214 und—8, Sellerie 12—14, Birnen—12, Endivienſalat—3, Kopfſfalat—4 Weiſenheim a..: Trauben 10—14, Birnen 715 Aepfel—22, Tomaten 413 3.— Mardorf: Koypffalat 585%, Endivienſalat—5, Weißkohl 1,1—1,2, Rotkohl 2j, Wirſing 2, Blumenkohl 620, Karotten 2, Möhren 175, Roterüben 275, Sellerie 10412, Tomaten 710 78 Frachienmarki Duisburg-Nuhrori „Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten 129 Schlepp⸗ löhne notierten mit dem geſtrigen Satz Hauptſchriſtleiter und verantwortlich für Polititt Dr. Alois Win dauer Stelvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich fiir Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Fiſenba rt Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes Sport Willy Müller- Slüd⸗ 4e. 5 1 Curt Wilhelm — 4 ftliche ttellungen: Jakob Faude, Jän annheim. 8 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Ze a Dr. Friß Bode& Co, Manndeim, 94—5 1 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. J. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. De. N. 1085 Sentaſtraße Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 20 927 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 20 486 . Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporte 2 5 „W. fein mrit die hat! Lich Ra Ode ſun von spa: den glitt Ver dem fü 65 daß fan wich wie Hatt Da; Die lug mei ſön der die wü! zin ſied Mis Be ſeie ken Tun Au för the 55 Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe f Donnerstag, 8. f G N Ruf der Heimat r. 465 eee — örse Oktober. Abendbörſe behauptet. en Papiere arben 173 Erdöl 142% t lag ruhig. Ausländern leinem Ge⸗ ein und die en Berliner kt, mäßige er, während JG Farben it 11775—5 feſter mit ßen mit 74 n Gold bei on 1888 gin auch kleine* Ziener Ver 7, Mannes⸗ %, Ungarn ung des beſchloſſen, ng, daß der tittlung des rundegelegt dkurs wird tehmen mit rͤͤen, wobei n Vorſchein tigt werden Beſetz heißt en in den fspreis der Grundlage ſondern es einer Lage tet werden, urs ſtändig den Preis⸗ en Plätzen, Aenderun⸗ en werden Kurſe auf t errechnen.. barte Bun⸗ tete die NSG„Kraft ühre 12. Feierabend⸗ Am Mittwochabend durch Freude“ im Planetariu veranſtaltung. Wollte mar Gebotene dieſes Abends auf einen Nenner bringen, ſo galt er der Heimat, der ewigen Verbundenheit der Menſchen mit ihr, und dem mahnenden Rufe, den ſte nach ihren „verlorenen Söhnen“ ausſendet. Schon die beiden Lieder„Das Wandern“ und „Wohin“ von Schubert, die Ludwig Schilling, ſeinfühlend am Klavier begleitet von Ina Schaus, mit ſchöner Tenorſtimme zu Anfang ſang, verſetzte die vielen, die ſich im Planetarium verſammelt hatten, in die gewünſchte Stimmung. Es folgte ein Lichtbildervortrag, in dem Kreiswanderwart Rapp ſeine„Wanderer“ zu den„Schönheiten des Odenwaldes“ führte. Nach zwei Liedern von Hugo Wolf, ebenfalls ge⸗ ſungen von Schilling, ſah man den Ufa⸗Großtonfilm pon Luis Trenker„Der verlorene Sohn“. Ge⸗ ſpannt verfolgte man die ſauſenden Abfahrten mit dem hoch aufwirbelnden Pulverſchnee in den weiß⸗ glitzernden Bergen, fühlte aber auch die grenzenloſe Verlaſſenheit eines naturgewohnten Menſchen in dem troſtloſen Trubel brotloſer Menſchen des gegen⸗ fätzlichen, unerbittlichen Neuyorks. und freute ſich, daß dieſer Menſch wieder den Weg in die Heimat fand. Die Wahl des Filmes konnte für dieſen Abend nicht beſſer getroffen werden. Viel Beifall bewies, wie ſehr man an dieſem Programm Gefallen fand. Die vielen, die keinen Einlaß mehr gefunden hatten, haben heute abend hoffentlich mehr Glück. Das Programm wird heute abend wiederholt. vera! das 2 ei Hausziusſteuerhypotheken für Kleinſtedlungen. Die Vorſchrift, daß anerkannte Kleinſiedlungen nicht zugleich im Rahmen anderer Wohnungsbaumaßnah⸗ men durck Reichsdarlehen oder Reichsbürgſchaften ge⸗ fördert werden dürfen, da ſie bereits durch die beſon⸗ deren Mittel für die Kleinſiedlung bedacht ſind, hat die Frage entſtehen laſſen, ob dadurch auch die Ge⸗ währung von Darlehen aus Rückflüſſen der Haus⸗ zinsſtewerhypotheken für ſolche anerkannten Klein⸗ ſiedlungen ausgeſchloſſen iſt. Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat in einem Erlaß dieſe Frage verneint. Bei der Gewährung von Hauszinsſteuerhypotheken ſeiſen in erſter Linie ſolche Bauvorhaben zu beden⸗ ken, die den Vorſckriften des Reiches über Kleinſied⸗ kungen, Volkswohnungen uſw. angepaßt ſind. Hier⸗ aus folge, daß die lediglich ͤurch„Anerkennung“ ge⸗ förderten Kleinſiedlungen mit Hauszinsſteuerhypo⸗ theken bedacht werden können und daß eine ſolche Förderung ſogar oͤurchaus erwünſcht ſei. ä* Sport für jedermann NSDAP-Miffeilungen Aus barteslamtlichaen Bakauntmachungan enmommen An alle Propaganda⸗ und Kulturſtellenleiter der Stadtortsgruppen! ſeinſchließlich der neugebildeten Ortsgruppen) Am Montag, 12. Oktober, 20 Uhr, findet im Saal der„Harmonie“, P 2, 6, eine wichtige Beſprechung ſtatt. Dienſtanzug. An alle Stadtortsgruppen! Die Ortsgruppen holen heute früh Plakate ab. Zim⸗ mer 2. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Edingen. Donnerstag, 8. Oktober, 20 Uhr, im Gaſthaus „Zum Ochſen“ Verſammlung der Zellen⸗, Block⸗ und Haus⸗ leiter der NS Dal P, DA, NSW und NS Fr. Horſt⸗Weſſel⸗Plaz. Am 8. Oktober, 20.15 Uhr, Zellen⸗ leiter⸗Sitzung in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. Strohmarkt. Die heutige Dienſtſtunde findet nur für Hauptſtellenleiter und Zellenleiter ſtatt. Auch bei den weiteren Dienſtſtunden haben die Blockleiter nur dann zu erſcheinen, wenn dies in der Paroleausgabe ausdrücklich bekanntgegeben wird. Seckenheim. Freitag, 9. Oktober, 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Politiſchen Leiter im Schulhaus. Dienſtanzug. Friedrichsfeld. Die auf Samstag, 10. Oktober, an⸗ geſetzte Mitgliederverſammlung fällt aus. NS⸗Frauenſchaft Neckarau. Am 8. 10., 20 Uhr, Singprobe im Evang. Ge⸗ meindehaus. Kreisamtsleitung. Die Karten vom Dichterabend Anne Marie Koeppen müſſen bis Donnerstag, 8. Oktober, ab⸗ gerechnet ſein, andernfalls dieſe nicht mehr zurückgenom⸗ men werden. Rheinau. Am 8. Oktober, 20 Uhr, Heimabend im„Ba⸗ diſchen Hof“. Jugendgruppe. dieſe Woche. Für Neckarſtadt⸗Oſt kein Heimabend 5 Staundortbefehl! Somstag, 10. Oktober, 20.15 Uhr, große Kundgebung „Hitlerjugend am Werk“ im Schloßhof. Es nehmen teil: Unterbanne 1, 2, 3 und 4, Luftſportgefolgſchaft 1 und 2, Motorgefolgſchaft, Marinegefolgſchaft und Techniſche Be⸗ reitſchaft; ferner Jungvolkführer, Jungmädelführerinnen, Abordnung BDM. Die Einheiten rücken um 19.45 Uhr geſchloſſen auf dem Schloßhof an. Der Standortführer. Stelle K(Muſikgruppe). Nächſter Dienſt am 8. Okt., um 19.45 Uhr, in der Hochſchule für Muſik. Uniform! Beiträge ſind mitzubringen. BDM Preſſe. Am 9. Oktober, 0 Uhr, Schulung für die Preſſereferentinnen in N 2, 4. Sport. Am 10. Oktober auf dem Stadion Abnahme des BDM⸗Leiſtungsabzeichens um 15 Uhr(Irma Pfaff). Die Leiſtungsbücher ſind vorher bei der Verwaltungsſtelle des Untergaues zu holen.— 13. Oktober, von 18—19 Uhr Schwimmen fürs Leiſtungsabzeichen im ſtädt. Hallenbad. 13. Oktober, von 19.3021 Uhr Kartenkunde für das Lei⸗ ſtunasabzeichen auf dem Untergau. Linbenhof. Heimabend der Schaft Groß fällt dieſe Woche aus. Almenhof.(Scharen Ludwig und Römer.) Freitag Sport für beide Scharen.— Donnerstag Heimabend für Schaft Römer. l Schwetzingerſtadt. Am 8. Oktober. fallen alle Heim⸗ abende der Schar H. Bartholme aus.— Schaft Ilſe Weber hat jetzt dienstags Heimabend in L 2, 9. Donnerstag, 8. Oktober Nationaltheater:„Richelien“, Schauſpiel von P. J. Cre⸗ mers, Miete D, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors;: 20.15 Uhr Feierabendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude: Muſikaliſche Darbietungen, Lichtbil⸗ dervortrag, Filmvorführung(Wiederholung). Rhein⸗Neckar⸗ Hallen: 20 Uhr Mannheimer Weinfeſt mit Sylveſter Schäffer. Meßplatz: Große Herbſtmeſſe. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett: 20.15 Uhr Kabarett— Varieté, Tanz: Palaſthotel, Kabarett Etbelle, Flugplatzkaſino. Lichtſpiele Univerſum:„Verräter“.— Alhambra:„Eskapade“.— Schauburg:„90 Minuten Aufenthalt“.— Palaſt und Gloria: „Diener laffen bitten“.— Capitol:„Allotria“.— Scala: „Nur ein Kombdiant“. Ständige Darbietungen Stüädtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von d bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Stäßtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. dis 13 und 13 und von Kraft durch Freude „Kb“ ⸗Warte und Sportwerbewarte! Am Sonntag, dem 11. Oktober, finden im Stadion als großer Ausklang der Volksſport⸗Reichswoche unter dem Mobto:„Alles macht mit“ die volksſportlichen Wettkämpfe wie folgt ſtatt: A. Männer: 1. Tauziehen Klaſſe 1: 6 Mann über 900 Pfund, Klaſſe 2: 6 Mann unter 900 Pfund; 2. Bockſprung⸗ ſtaffel(10 Teilnehmer); 3. Medizinballzielwurf(10 Teil⸗ nehmer). B. Frauen: 4. Pendelſtaffel 8 mal 50 Meter mit 2 Medizinbällen. C. Einzelwettbewerbe: 5. Medizinball⸗ zielwurf für Männer und Frauen; 6. Medizinballweitwurf für Männer und Frauen.— Meldeſchluß: 9. Oktober beim Sportamt Mannheim. jeder Betrieb an den Wett⸗ Es wird erwartet, daß l kämpfen aktir beteiligt iſt und ſeine Mannſchaften und Ginzelteilnehmer rechtzeitig meldet. Allgänfahrer! Die Teilnehmer an der Allgäu ⸗Fahrt Nr. 35 vom 8. bis 15. Auguſt 1986 treffen ſich wieder am Samstag, 10. Oktober, in der„Reichskrone“ in H 7, Ecke Achtung! Wegen des Eintopfſont Fahrt nach Neuſtad d. in auf Sonntag, den 18. Oktober der Parole der kommenden Woche. Was hoͤren bwoir! Freitag, 9. Oktober Reichsſender Stuttgart! .30: Frühkonzert.—.90: Muſik am Morg Die Adler der Technik. Bilder aus der 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonze Muſikaliſche Kurzweil(Schallpl.).— 15.30: ter. Märchenſpiel.— 16.00: Muſik am Nach Urzeiten: Die Römer in Württemberg. Liederſingen.— 19.00: Am Waſen vor der kle Spiel in Verſen mit Muſik.— 19.45: E — 20.00: Nachrichten.— 20.10: Feierabend 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungs Nochtmuſik, Fahrtverlegung! n.— 10.00: iegereſ.— 14.00: Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.—.40: Märchen.— 10.00: Volk an der Arbeit.— 10.50: Spielturnen.— 11.40: Bauernfunk 12.00: Die Werkpauſe.— 13.15: Muſik' 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Kinderlied gen.— 15.40: Draußen und zu Hauſe. — 18.3 am Nachmittag.— 18.00: HJ ſingt. Krieges— Kameraden der Dichtung.— J zur Donau(Schallpl.).— 19.45: Der Kampf WoW ruft.— 20.10: Feierobend.— 22.30 muſik.— 23.00: Nachtmuſik. Wetterbericht des Reſchswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Oktober. Nach Deutſch⸗ land ſtrömt noch immer kalte polare Luft ein, ſiber der aber von Südoſten her feuchtere Luft zum Auf⸗ gleiten kommt. Daher hat ſich auch bei uns ſtärkere Bewölkungszunahme eingeſtellt, die vor allem am Nordrande der Alpen, aber auch im Schwarz⸗ waldgebiet Anlaß zu Niederſchlägen, vielfach Schnee, gab. Eine weſentliche Erwärmung iſt mit dieſer Entwicklung vorerſt noch nicht verbunden, doch kann auch für unſer Gebiet mit dem Auftreten von Niederſchlägen gerechnet werden. Vorausſage für Freitag, 9. Oktober Vielfach dunſtig und überwiegend bewölkt, zeitweiſe auch Niederſchlag(im bebirge an⸗ fänglich noch Schnee), bei Winden aus Nord für die Jahreszeit zu kalt. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Oktober + 11, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum verordnung. JM Luiſenring. l unentbehr⸗ Samstag, 10. Oktober Untergan. Am 10. Oktober, um 15 Uhr, im Stadion abß Sechser be ide Teilhehater effen ſih am 8. Oktober + 3,4 Grad; heute rüh halb 8 Uhr sgrundlage ik. 15 7 5 Spi Abnahme des BDM⸗Leiſtunasabzeichens.— Reichspartei i 1 treffen ſich + 3,9 Grad. ngsfreihes VVV he. Sami, dem 10. Oktober, im Lokal„um Reichskanzler“. 3 a i e Schwimmen(Frauen und Männer): 20.30 bis 22 Uhr 5 Jnnabuſch. Aim kl 7 5 1 N. 71 915 Vorverlegt! Die auf urſprünglich Samstag, 17. Oktober,. 7 inen Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Betrtebs walter baw. Warte„ und feſtgelegte Theatervorſtellung„Der blaue Heinrich“, findet][ Nhein⸗Wegel 4. 8 5. 7. 8 Neckar⸗Pegel[ 5. 6. 7. 8 esminiſters Formaldienſt an. Uniform: Daß, Zivil Mütze u am Freitag, 16. Oktober, im Muſenſaal um 20 Uhr ſtatt. Rheinfeld.19.09.00.92.36„ 1 tordnungen Sonntag, 11. Oktober W„ Klan c 1 einſchließtich Einlaßgebubr Karten bei Peetfach e e wanne 89 5852 1 durch das mt für Beam allen Geſchäftsſtellen. Kehl.80.5.8.2.08] Sagſfeld 2— 5 455 1 Ire a 2 1 5 70 1 Nie.8 Heilbrann. e F und Maun eee 4 i 1 e uchkung, Orts- and Betriebs warte! Auf dem Kreisamt,[ Mafnheim! 38, 11 200 2% Sec 1 3 150 5 d M: 9 bis 11 Uhr Sta G5 ſelicht, Obesſefe dmelſter bg. Re kch⸗Karlsru e. Die I. 4, 15, Zimmer 1, ſind ſo fort wichtige Unterlagen ab⸗ baub 77.37.21 300 1 ö— 75— um Aus⸗ 222 letik(Frauen und Männer): r Sta⸗ 8 ö ö 8 he. Die 558 5%% e 0 5 ſeſgehelte San, Lethe g. Rußbeſtandsbeamten ſind eingeladen. 3 zupolen. i 85 85 e bal — 8 117 Ja, eine Doſe Kkufeke reicht für Kinder dis Aten S0 billig zum beginn des ſechſten Monats für 18 Amtl. Bekanntmachungen i 9. 5 Tage oderso Mahlzeiten. Kuleke iſt alſo tat v..) auf Todes- Anzeige fachlich billig, ſo daß auch die Mutter, die lehr haushalten muß, ihrem 3 Be 10 0 t m 1853 1 u g 75 5 f Die ortsüblichen Vergütungsſätze 8 1 Am Z. Oktober 1936 verschied in Franlfurt a. M. Kinde die Vortelle der Ernahrung mit kuleke zutell werden laſlen kann ir Sete erden 0 5 ehe Für di ee Herr Dr. h. c. f r ois 6 bis zu ee en i 5 be 8 f 650 Jane 77112 einem Kalendertage: . 8 Franz et 8 1 55 Bezirk Acer 95 8 f 95 1 abe gung Gasleße 4 0 erden be⸗ und Bau⸗. 2 8 ee e, fpannte ſpannte Fuhr⸗ 1 1 1* Vom Jahre 1904 bis zum Jahre 1929 War er der Leiter eee ee* e 1 5 1 8 1 22 ie ſt 1 und Generaldirektor der Rhein- und See Schiffahrts- Gesell- leichter ru ertegen. Ouick n Lesben echäl lee Freche dad 8 A schaft, Köln, und der mit ibr verbundenen Konzerngesell. de e ee fee Probe Gde. an 05 1 9 2 im Ver⸗ schaften. Seine e war dem Rhein 4 1 11815 ebe d eres Nee, G07 Qulel en tee Mannh.⸗Vororte 16.— 24.— über der Schillahrt gewidmet, die in ihm einen treuen und unermüd- 0 151195 8. 0 Mannh.⸗Sand 14.— 22.— s auch die Behen Vos pe Verloren Bat. In der Geschichte der Qulck und Dr. krnt Richters Frühstückzktautetſee aus einet Quelle Weinheim 14 22.— ichtmengen Rheinschiflahrt und unserer Schiffahrtsgesellschaften wird Maunheim, 28. September 1936. e ihm ein ehrendes Andenken gesichert bleiben. Hanaben, Felde für Webel 5 5 1 f lbera u.; 1 Mannheimer Lagerhaus-Gesellschat hel- und 808-Spedflons- i ce fee Mannheim Gesellschaft m. b.., Köln Handelsregiſtereinträge 1 5 5 vom 7. Oktober 1086: i Hanſa Aktiengeſellſchaft, Zweig⸗ Poſtämter niederlaſſung Mannheim, Mann⸗ chen Geld⸗ heim, Hauptſitz: Frankfurt a. M. Die Firma der Zweigniederlaſſung 7 Aue Mannheim lautet jetzt: Kaufhaus Marokko,. 8 85 Hanſa Aktiengeſellſchaft, Zweig⸗ rei, Ham⸗ niederlaſſung Mannheim. der regel Todes-Anzeige ö 5 110 Anton Seitz, Mannheim. Die ungen für Prokura von Anton Seitz und die F ſämtliche Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Firma ſind erloſchen. 8 meinen lieben Mann, unseren guten Vater, ohne Gräten ng ir Mannheim. 915 Schwi„. 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Ok Geheimniſſe, die die Haremsfrauen des Mor⸗ J.— g tlich 5 8 1 iß chin 11 2 Die Beerdigung findet heute Donnerstag. e febhühner b) für Fahrräder, Photographen⸗ V elfe un Kopffalat nachmittags 2 Uhr, von der Friedhofskapelle 5 Apparate, Anzüge, Mäntel, Weiß⸗ wocht wurd 1 de 597 iel lt 1 5 oh 2, aus, statt. Bau- Fasanen zeug, Schuhe u. dgl. am Diens⸗ b ker e,, öhren 15, ul fag, dem 20. Oktober 1996; fetzt enthüllt worden. Wir wiſſen, daß die 5 Formulare stiek won 2. an e) für Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Oele gewiſſer exotiſcher Pflanzen dazu benutzt nämlich: Schuhe u. dergl. am Donners⸗ wurden, dieſen Frauen jene reine, bezau⸗ 1 form. Had, 0.14 e bernde Haut zu verleihen, deretwegen ſie ſo 0 11 Bauſesuoh Fernrüf 102 65 0 ſfnung 13 Uhr) berühmt waren. 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