1936 — f Ii ö 2 0 Mee ität en ieee — — s 8e tes chen inbeteili ill f. tmöglich Be⸗ Steh Usint dach nei general nan dot 5 — dur Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44, Meerſeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Manuheim Anzez Mennig, 7d mam brea Famillen⸗ und Klee eiſe. Allgemein gültig iſt did Bei Zwangsvergleichen oder Konkmd Käß gewährt. Keine Gewähr für Anzeige! Asgaben, an beſonderen Plätzen und für fern gate Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen- Ausgabe Au. B Montag. 12. Oktober 1930 147. Jahrgang- Nr. 471 Seit Beginn der Woche, als ſich die Nachricht ver⸗ breitete, daß die Bürgerkriegs⸗Gruppen der Kommu⸗ wiſtiſchen Partei den Generalangriff auf Elſaß⸗Loth⸗ ringen planten, geht, ſo läßt ſich der„Führer“ aus Straßburg melden, ein Sturm der Entrüſtung durch das ganze Land. Die Bevölkerung aller Stände ſchließt ſich zu Selbſtſchutzorganiſationen zuſammen, um in einer geſchloſſenen Abwehrfront Widerſtand gegen den bolſchewiſtiſchen Terror zu leiſten, der in Moskau, in Spanien und auch in der franzöſiſchen Hauptſtadt ſelbſt ſeit Wochen vor der ganzen Welt ſeine Schreckensmethoden demonſtriert. Die Zeitun⸗ gen laufen Sturm und rufen Arbeiter, Bauern und Mittelſtändler offen zum Gegenſtoß auf. Den Ausgangspunkt bildete der Plan der Kom⸗ muniſten, ſich für die zeitweilige Lahmlegung ihrer Tätigkeit in Paris durch Abhaltung von 170 Agita⸗ tionsverſammlungen in Elſaß⸗Lolhringen ſchadlos zu halten. Garde mobile eingeſetzt — Paris, 10. Oktober. Nachdem am Freitagabend die Verhandlungen swiſchen dem Innenminiſter Salengro und den Ab⸗ geſandten der Kommuniſten geſcheitert waren und die Partei auf Abhaltung von 42 nicht erlaub⸗ ten Verſammlungen beſtand, ſind die Polizeiprä⸗ fekturen in den Departemens Haut⸗Rhin, Bas⸗Rhin und Moſelle angewieſen worden, dieſe Verſammlun⸗ gen zu verhindern. 170 Abteilungen Garde mobile ſind zur Verſtär⸗ kung der Polizeikräfte in dieſe drei Departe⸗ ments entſandt worden. Man verſichert, daß ſich der größte Teil der Bür⸗ germeiſter derjenigen Orte, in denen die Kom⸗ muniſten Verſammlungen abzuhalten wünſchen, für eine Zuſammenarbeit mit den Präfekten erklärt hätten und von ſich aus bereits ein Verſammlungs⸗ verbot gegen die Kommuniſten erlaſſen haben. Nur 10 Verſammlungen — Paris, 10. Oktober. Inzwiſchen hat das Preſſebüro der Franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei bekanntgegeben, daß nur die 10 von der Regierung Blum erlaubten kommu⸗ niſtiſchen Verſammlungen am Samstag und Sonn⸗ tag in Elſaß⸗Lothringen ſtattfinden. Die kommu⸗ niſtiſche Verlautbarung iſt mit der Beſchränkung der Zahl der Verſammlungen nicht einverſtanden, ſon⸗ dern ſtellt nochmals feſt, daß die Kommuniſtiſche Partei ſich geweigert habe, die Zahl der Verſamm⸗ Lungen herabzuſetzen. Die Partei beuge ſich alſo nur dem Verbot der Verſammlungen, bis auf die 10 erlaubten. Im allgemeinen ruhiger Verlauf — Paris, 11. Oktober. Die von den Kommuniſten in Elſaß⸗Lothringen bisher abgehaltenen Verſammlungen ſind, von klei⸗ neren Zwiſchenfällen abgeſehen, im weſentlichen duhig verlaufe n. Die franzöſiſchen ſtaatlichen Rundfunkſender meldeten in den ſpäten Abendſtun⸗ en des Samstag übereinſtimmend, daß auch in den Orten, in denen durch Verfügung des Innen⸗ miniſters die Verſammlungen verboten worden find, trotz der Dorhungen der Kommuniſten, ſich nicht an das Verbot zu halten, Ruhe geherrſcht habe. In Metz, wo auf der dortigen kommuniſtiſchen Verſammlung im Kriſtall⸗Palaſt der Generalſekretär der kommuniſtiſchen Partei Frankreichs, Thorez, dor etwa 600(!) Perſonen das kommuniſtiſche Par⸗ teiprogramm entwickelte, kam es in den Straßen um das Verſammlungslokal vereinzelt zu lauten Ge⸗ genkundgebungen nationaliſtiſch eingeſtellter Kreiſe. Die Kommuniſten haben ſchon in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden des Samstag ihr Verſammlungs⸗ lokal mit ſtarken Saalwachen beſetzt. Etwa eine Stunde vor Beginn der eigentlichen Kundgebung im Kriſtall⸗Palaſt bildeten ſich rings um das Verſamm⸗ lungslokal Volksanſammlungen, die mit den Rufen Es lebe Frankreich!“,„Es lebe de la Rocque!“ ver⸗ ſuchten, gegen das Gebäude vorzudringen. Die Po⸗ tsei griff mehrmals ein und zerſtreute die Kundgeber, die ſich dann in den umliegenden Stra⸗ ßen zu Gruppen zuſammenſchloſſen, die Marſeillaiſe ſangen und im Sprechchor riefen„Frankreich den Franzoſen!“„Nieder mit Thorezl“. Im Verſamm⸗ lungsſaal ſelbſt kam es zu keinen Zwiſchenfällen. Der Abmarſch der Kommuniſten vollzog ſich unter m Schutz des ſtarken Aufgebots von Polizei und Mobiler Garde, denen es gelang, jede Berührung twiſchen kommuniſtiſchen Anhängern und Gegen⸗ kundgebern zu vereiteln. ü 434 n In Baar haben die Kommuniſten verſucht, trotz des Verbots ihre Verſammlung abzuhalten. Sie fanden aber den Eingang zum Verſammlungsſaal von der Mo⸗ bilen Garde geſperrt, die die kommuniſtiſchen An⸗ hänger zurücktrieben, unter denen ſich die beiden kommuniſtiſchen Abgeordneten Renaud⸗Jean und Fouchard befanden. Gegen 20 Uhr kamen 400 na⸗ tionale Gegenkundgeber mit Kraftwagen aus der Umgebung von Baar an und formierten ſich am alten Bahnhof, In Baar wurden etwa 8 Perſonen verhaftet. In Biſchweiler verſuchten etwa 100 Gegenkundgeber die Abſper⸗ rungen der Mobilen Garde zu durchbrechen, um die kommuniſtiſche Verſammlung zu ſtören. Sie wurden aber zurückgewieſen. Drei Gegenkundgeber wurden verhaftet. Wie die Havas⸗Agentur dazu noch meldet, mußten Verſtärkungen für den polizeilichen Ordnungsdienſt verlangt werden. Bis gegen Mitternacht konnte hier die Ruhe noch nicht wieder ganz hergeſtellt werden. In Schweighauſen dauerte die Verſammlung der Kommuniſten genau ſieben Minuten. Der kommuniſtiſche Abgeordnete von Straßburg, Campagne⸗Daul, teilte ſeinen 1 mit, daß die Verſammlung nicht ſtattfinden würde. Regierung Ruhiger Verlauf faft überall nach Wonsweiler, einer Nachbarortſchaft. „Das Elſaß wehrt den Kommuniſten Die zehn Verſammlungen ein Mißerfolg Vorſichtsmaßnahmen In Zabern konnten die geplanten Kundgebungen nicht abgehal⸗ ten werden. Die Kommuniſten begaben ſich darauf Hier hat⸗ ten ſie ſich in einem Saal verſammelt, aber die Bauern der Umgebung hatten Wͤnd von dieſer improviſierten Verſammlung erhalten und haben das Gebäude umſtellt und mit Steinen die Fenſter⸗ ſcheiben eingeworfen. Drei kommuniſtiſche Verſammlungen ſollten urſprünglich am Samstagabend im Departe⸗ ment Oberrhein ſtattfinden: in Hüningen, Witten⸗ heim und Enſisheim. In allen drei Ortſchaften war ein bedeutender Ordnungsdienſt eingerichtet Die Kommuniſten haben ſchließlich darauf verzichtet, dieſe angekündigten Verſammlungen abzuhalten. Es fanden mit Erlaubnis der Präfektur lediglich ge⸗ ſchloſſene Verſammlungen ſtatt. In Straßburg iſt der Saal der für Sonntag abend vorgeſehenen kommuniſtiſchen Verſammlung, in der Thorez ſprechen ſoll, bereits am Samstagabend von einer kommuniſtiſchen Mannſchaft bewacht. Der Eingang iſt von einer ſtarken Abteilung der Gendarmerie und Mobiler Garde geſchützt, um zu verhindern, daß gegneriſche Gruppen durch einen Handſtreich ſich in den Beſitz des Verſammlungsraumes ſetzen. Angarns neuer Miniſterpräſident Der bisherige ſtellbertretende Mmiſterpräſident Dr. Koloman Daranyi zu Gömbös Nachfolger ernannt — Budapeſt, 10. Oktober. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsverweſer Admiral von Horthy hat am Samstag den bisherigen ſtell vertretenden Miniſter⸗ präſidenten, Ackerbaumintſter Daran yi, zum Miniſterpräſidenten ernannt. Die Sonntagsausgabe des Amtsblattes enthält ein Handſchreiben des Reichsverweſers, worin die⸗ ſer den bisher mit der ſtellvertretenden Führung des Miniſterpräſidiums betrauten Ackerbauminiſter Daranyi zum Kgl. ungariſchen Miniſterpräſidenten ernennt. * Der von Reichsverweſer Admiral von Horthy neuernannte Miniſterpräſident Dr. Koloman Dara⸗ nyi iſt 1886 in Budapeſt als Sohn des ehemaligen Staatsſekretärs für Ackerbau, Bela Daranyi, gebo⸗ ren. Er iſt ein Neffe des langjährigen Miniſters für Ackerbau, Ignace Daranyi. Der neuernannte Miniſterpräſident begann ſeine Laufbahn in der Komitatsverwaltung. Den Welt⸗ krieg erlebte er als Huſaren⸗Oberleutnant der Re⸗ ſerve an der ruſſiſchen und der rumäniſchen Front. Nach Friedensſchluß war er zunächſt als Obergeſpan tätig. Dem Abgeordnetenhaus gehörte er ſeit 1927 an. 1928 wurde er an der Seite des Grafen Bethlen Staatsſekretär im Miniſterpräſidium und behielt dieſen Poſten auch, als Graf Julius Karolyi Mini⸗ ſterpräſident wurde und die Miniſterpräſidentſchaft ſpäter dann auf Julius von Gömbös überging. Bei der Neugeſtaltung des Kabinetts im Jahre 1935 wurde Daranyi Ackerbauminiſter. Ihm iſt die Schaf⸗ fung des neuen Forſt⸗ und Siedlungsgeſetzes zu ver⸗ danken. Seit April war er für den erkrankten Mi⸗ niſterpräſidenten von Gömbös als ſtellvertretender Miniſterpräſident mit der Leitung des Kabinetts be⸗ traut. Göring bei Horthy und Daranyi — Budapeſt, 10. Oktober. Geueraloberſt Göring ſtattete Samstag nachmit⸗ tag nach der Beiſetzung des Min terpräſidenten Gömbös dem neuernannten ungariſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Daranyi ſeinen Beſuch ab. Der General⸗ oberſt begab ſich ſodann zu dem Reichsverweſer, Ad⸗ uiral von Horthy, bei dem er in einer esaſtün⸗ digen Unterredung verweilte. In der breiten Oeffentlichkeit hat es einen tie⸗ fen Eindruck gemacht, daß Miniſterpräſtdent Ge⸗ neraloberſt Göring es ſich nicht nehmen ließ, die ſterbliche Hülle des verſtorbenen Miniſterpräſtdenten Ungarns, dieſes treuen Freundes Deutſchlands, im Trauerzuge die lange Strecke vom Reichstag bis auf den außerhalb von Budapeſt gelegenen Korepeſer Friedhof zu begleiten und dem Miniſterpräſidenten Gömbös noch am Grabe die letzte Ehre zu erweiſen. Nach dem Abſchluß der Beiſetzung ſprach General⸗ oberſt Göring der Witwe des Miniſterpräſidenten Gömbös ſein herzlichſtes Beileid aus, verabſchiedete ſich von der Familie des verſtorbenen Mintiſterpräſi⸗ denten und drückte den beiden Söhnen von Gömbös herzlich ͤie Hand. In dem langen Trauerzuge mar⸗ ſchierte die deutſche militäriſche Abordnung mit dem Vertreter des Oberbefehlshabers der deutſchen Wehrmacht, dem Chef des Generalſtabes, General der Artillerie Beck, an der Spitze der zahlreichen zu der Beiſetzung eingetroffenen ausländiſchen Militärab⸗ ordnungen. Viel bemerkt wurde, daß Deutſchland zu der heutigen Trauerfeier eine beſonders zahl⸗ reiche Militärabordwung entſandt hatte. der drei Ge⸗ neräle, ein Admiral und zahlreiche höhere Offiziere angehörten. Als ein Zeichen wahrhaft freundſchaftlicher Ver⸗ bundenheit und liebevoller Aufmerkſamkeit iſt es in der hieſigen Oeffentlichkeit empfunden worden, daß Miniſterpräſident Generaloberſt Göring die bei⸗ den Oberförſter, die den verſtorbenen Miniſterpräſi⸗ denten Gömbös in den deutſchen Wäldern auf den Hirſch geführt hatten, als Ehrengeleit dem Sonder⸗ zuge, der den toten Miniſterpräſtdenten in die Hei⸗ mat brachte, zukommandiert hatte. Im Auftrage des Reichsjägermeiſters und der Deutſchen Jägerſchaft hatte der Oberſtjägermeiſter Scherping zwei große Eichenlaubkränze an dem Grabe niedergelegt, die die Inſchrift trugen:„Dem lieben Jagdfreund der Deutſche Reichsjägermeiſter“ und„Dem großen Weidmann— Die Deutſche Jägerſchaft“. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring folgte Samstag abend mit ſeiner Begleitung der Einladung des neuen Miniſterpräſtdenten Daranyi zum Abend⸗ eſſen. Ordensauszeichnung für Göring — Budapeſt, 11. Oktober. Seine Durchlaucht der Reichsverweſer Admiral von Horthy hat dem Miniſterpräſtidenten General⸗ oberſt Göring in der am Samstag ſtattgefunde⸗ nen Unterredung das Großkreuz des ungariſchen Verdienſtordens, des höchſten Ordens Ungarns, ver⸗ liehen. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat am Sonntagvormittag nach dem Abſchluß der Trauer⸗ feier für den verſtorbenen Miniſterpräſidenten von Gömbös mit ſeiner Begleitung Budapeſt im Flug⸗ ſonſt alles tot ſei. vorſtoß ab zu Frankreichs lebendigen Juellen (Von unſerem in die franzöſiſche Provinz ent⸗ ſandten Pariſer Korreſpondenten) III. Antike und Chriſtentum vereint Mittelmeer, das iſt nicht nur ein großes Waſſer, das vom tiefſten Blau bis zum Türkis alle Schat⸗ tierungen hält, um gar bei Sonnenaufgang und Son⸗ nenuntergang eine Farbenſymphonie zu ſein, an die Worte zur Beſchreibung nicht heranreichen. Nein, Mittelmeer bedeutet mehr. Die dort wohnen, nennen es den Schoß der Menſchheit. Sicher iſt, daß ſich die Kulturen des Orients und Okzidents hier trafen. Und nicht nur den liſtenreichen Odyſſeus bildete die ſchöpferiſche Erlebnisſchwere dieſes ſchö⸗ nen Meeres und ſeiner von Sonne und Wein über⸗ ſtrahlten Ufer. Wo Frankreich an das Mittelmeer grenzt, da iſt es noch heute ein Land der Antike. Das ſpürt man auf jedem Schritt, den man zwiſchen Cerbere und Marſeille tut. Die Dörfer und Städtchen ſind farbig und wohlausgewogen. Alles gleicht ſich an und ordnet ſich ein. Die Natur iſt hier von einem überquellenden Reichtum. Doch die Menſchen neh⸗ men von ihr nur, was ſie im Ueberfluß hergibt. Der Boden iſt nicht kultiviert worden, aber die Erde, das ganze Land herum, wurde durch die Jahrhunderte humaniſiert. Wir grüßten die ſtille Schönheit des le⸗ bensfrohen Banylus und tranken ſeinen dunkelroten, ſüßen Wein mit Behagen. Perpignan und Narbonne bemühten ſich ſehr ihre klaſſiſche Herkunft erneut zu beweiſen. Landeinwärts betrauerten wir Carcaf⸗ ſonne, dem vor Jahren eine amerikaniſche Filmge⸗ ſellſchaft, die ſeine Türme und Mauern ganz„auf neu renovieren“ ließ, das Blut aus den Adern ſog. In Nimes wurde dafür die Freude über die Un⸗ verſehrtheit der beiden Tempel, die die Römer, den einen, heute Maiſon Carré genannt, dem Gott, und den anderen, die große Arena, dem Menſchen ſetzten, um ſo größer. Arles wußte dieſes Erleben noch heute zeu⸗ gungskräftiger Latinität weiter zu ſteigern. Arles war geheiligter Boden der Römer, und hier, in den Alyscamps, wurden ihre Toten des ganzen Landes zur letzten Ruhe gebettet. Die Steinſärge zeigen dieſelbe Klaſſizität, wie die Bauten der Zeit. Wäh⸗ rend aber unweit entfernt das antike römiſche Theater griechiſche Verklärtheit atmet, empfindet man die Arena— vom Griechentum weit entfernt als eine heidniſch⸗großartige Verkörperung der niederen Inſtinkte einer berauſchten Maſſe. Gla⸗ diatorenblut, das hier fließen mußte, wenn ein Großer des Reiches ſtarb, gab dieſem Bau erſt die „Weihe“, Aber die Arena und das Theater wurden baulich und geiſtig beide erfaßt und überwunden durch die Baſilika St. Trophime, dieſes romaniſche Kleinod der Provence, das letzter und ſchönſter Ausdruck des Chriſtentums iſt. So wirkt in Arles dieſe Schöpfung des Mittelalters wie ein geradezu herausforderndes Glaubensbekenntnis an den Geiſt als den letzten Ueberwinder und Sieger. Der Glaube an den Geiſt wird auch von Avi⸗ gnon betont, deſſen ſchöne, zinnenreiche Stadtmauer mit den ſieben Toren von weitem ſichtbar wird. Ueberragt wird die Stadt von der auf hohem, der Rhone zugewandtem Felſen erbauten Papſtburg In dieſer Burg trotzte der Papſt dem franzöſiſchen König Philipp dem Schönen, der ſich jenſeits des Fluſſes in einer Feſtung verſchanzt. Der Fluß hat die Brücke, die zu jener Zeit die beiden Ufer verband, gebrochen, aber heute führt noch immer— iſt das ſymboliſch?— vom päpſtlichen Ufer ein großes Stück dieſer Brücke weit hinein in den Strom zum König hinüber, ohne ihn zu erreichen, während vom König zum Papſt kein Weg zeigt. Die Papſtburg mit ihren hohen Türmen, den weitläufigen, fein gegliederten Mauern, den leben⸗ digen gotiſchen Räumen und den Reſten alter Fres⸗ ken zieht jeden in den Bann ihrer architektoniſchen Vollendung. Jeder Raum, jeder Hof, ja jeder Stein flüſtert von dem großen geſchichtlichen Vorgang, dem er ſein Daſein verdankt. Und bald wiſſen wir, daß ſich hier Heiligkeit und Weltlichkeit, Moral und Amoral, Askeſe mit höchſter Sinnenluſt, Glaube ans Ueberirdiſche mit geſtaltetem Willen zu unbrechlicher, weltlicher Macht vereinigten, um ein nie wieder er⸗ reichtes Gemälde abendländiſchen Menſchentums zu leben. Vielleicht hat ſich ſchon von Avignon aus das Bewußtſein des modernen Franzoſen gebildet, daß der Menſch, ſo hoch er auch geſtellt ſein mag, Menſch, und deshalb unvollkommen bleibt. Doch wer immer 757 ſich bemüht“, der wurde und wird auch hier erlöſt. Nun könnte man glauben, daß in der Provence nur ſteinerne Zeugen der Vergangenheit zu dem ſprechen würden, der ſein Ohr an ſie legt, während Keineswegs. Alles lebt. Die zeug wieder verlaſſen. lebhafteſten Menſchen Frankreichs führen hier ein 2. Seite/ Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Oktober 1986 glückliches und deshalb bewußt verborgenes Leben. Ihre Häuſer ſchließen ſie nach der Straße zu ab, um im Innenhof oder im Garten„zu Hauſe“ zu ſein. Oder aber, in den Arbeitervierteln, da muß einfach die Straße den Innenhof darſtellen, und dort ſitzen ſie in Maſſen im Schatten der Häuſerwände und ge⸗ hen hier mit kindlicher Unbefangenheit ihren Be⸗ ſchäftigungen nach. Wenn die Sonne ſinkt, dann füllen ſich die kleinen Kaffees bis weit in die Straße hinein. Iſt es die Kühle des Abends oder der Aperitif, der die Gemüter bewegt? Denn um dieſe Stunde, da ſchwirren die Reden und Worte wie ein Brillantfeuerwerk von einer Ecke der Provence bis in die andere. Nirgend⸗ wo wird die Politik mit mehr Eifer, aber auch nirgendwo mit liſtigerem Augenzwinkern zerredet, als hier.„Die erſte Aufgabe des Politikers muß Frie⸗ den heißen, die zweite Frieden und die dritte Frie⸗ den“, ſo hören wir erhitzt den hemdsärmeligen Kaf⸗ feeinhaber, den„Patron“, einer debattierenden Gruppe zurufen! Für einen Augenblick ſind alle ſtumm; mit einer ſolchen Forderung ſind ſie immer einverſtanden. Daun aber geht der Wortſchwall von neuem los, nämlich darüber, wie die Forderung nach Frieden, ſowohl innen wie außen, zu verwirklichen ſei. Oh, wenn es nur auf die Leute in Avignon an⸗ käme, dann wäre die ganze Politik einfach. Nach dem Aperitif ziehen ſie nach Hauſe, um ſich an den reichgedeckten Tiſch zum Abendbrot niederzulaſſen. Aber hier in der fruchtbaren Provence haben ſie noch nicht daran gedacht, daß ſich jetzt auch in Frankreich, dem Lande des ſagenhaften Ueberfluſſes an weißem Brot und rotem Wein, langſam die Frage ſtellt, wie ein jeder ſich von dem Brot ſein Stück abſchneiden und von dem Wein ſein Maß abzapfen kann. Werken Pfund und Dollar weiter ab? Befürchtungen des„Berner Bundes“ — Bern, 10. Oktober. In einer aus London datierten Meldung ver⸗ zeichnet die Schweizeriſche Depeſchenagentur City ⸗ Gerüchte, die von der Möglichkeit einer neuen Abwertung des engliſchen Pfundes und des Dollars wiſſen wollen. Hinſichtlich des Pfundkurſes wird ſogar von einem Abwertungsſatz von zehn bis fünfzehn vom Hundert geſprochen. Es würde ſich dabei nicht um eine ſpekulative Abwer⸗ tung handeln, ſondern um eine von den Notwendig⸗ keiten des Marktes diktierte Herabſetzung des Wäh⸗ rungskurſes. Dieſe Abwertung, der zur Zeit noch das Währungsabkommen zwiſchen Amerika, England und Frankreich entgegenſtehe, dürfte trotzdem nicht lange auf ſich warten laſſen. In ſchweizeriſchen Fi⸗ nanzkreiſen, ſo heißt es in der Meldung der Depe⸗ ſchenagentur weiter, führt man dieſe Londoner Kom⸗ binationen, ſoweit ſie ſich auf den Pfundkurs be⸗ ziehen, auf die ſtarken Goldabgaben des LondonerpPlatzes zurück. Bezüglich des Dol⸗ larkurſes lägen die Dinge jedoch anders, und man glaube in der Schweiz nicht, daß man ſich in den Vereinigten Staaten zu einer neuerlichen Abwertung entſchließen werde. Der„Berner Bund“ knüpft an dieſe Meldung folgenden Kommentar: Nach den engliſch⸗amerika⸗ niſchen Abmachungen bei der Abwertung des fran⸗ zöſtſchen Franken wonach England und Amerika das neue Gleichgewicht durch keine Währungsmaßnahmen ſtören werden, dürfen dieſe Gerüchte überall mit ſehr gemiſchten Gefühlen aufgenommen werden. Alle, die abgewertet haben, kämen ſich als Betrogene vor, denn gerade in den Erklärungen Englands und Amerikas ſah man eine Sicherung gegen den befürchteten Wettlauf um die ſchlechteſte Währung, und gerade dieſe Erklärungen haben weſentlich dazu beigetragen, den Abwertungsbeſchluß in einer Reihe von Ländern zu erleichtern. 11 ſowetruſſiſche Arenten in Wien verhaftet — Wien, 10. Okt. Wie das chriſtlichſoziale„Neuigkeitsweltblatt“ mel⸗ det, wurden in den letzten Tagen in Wien elf Per⸗ ſonen verhaftet, die, wie feſtgeſtellt wurde, als Sendlinge der Sowjetunion tätig waren. Sämtliche Verhafteten hatten falſche Päſſe. In ihren Wohnungen wurde umfangreiches Propaganda⸗ material und auch ein reichhaltiger Schriftwechſel ge⸗ funden, aus dem hervorgeht, daß ſie nicht nur in Oeſterreich, ſondern auch in anderen Staaten Propa⸗ ganda treiben ſollten. Insbeſondere hatten ſie es auf Deutſchland abgeſehen. Die Verhafteten legten ein Geſtändnis ab. Ihre Namen konnten noch nicht feſtgeſtelltk werden, da ihre Papiere ſämtlich gefälſcht ſind. di pariert ioskaus Vorſtoß Deutliche Worte gegen den Störenfried— Kritik am Verhalten Englands — Nom, 10. Oktober. Agenzia Stefani veröffentlicht am Samstag⸗ abend den Wortlaut von zwei Erklärungen, die der italieniſche Botſchafter Grandi am Freitag vor dem Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß abgegeben hat. In der erſten Erklärung beanſtandet Grandi, daß die engliſche Regierung bei der Weiterleitung der von der Madrider Regierung erſtatteten„An⸗ zeige wegen angeblicher Einmiſchung“ an den Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß das vereinbarte Ver⸗ fahren vollkommen übergangen hat. Sie ſelbſt erkläre, daß es ihr nicht möglich geweſen ſei, die Anzeige im voraus im einzelnen zu prüfen. Die engliſche Regierung habe alſo keineswegs die ab⸗ ſolute Ueberzeugung, daß den Anzeigen, die ſie an den Ausſchuß weiterleite, etwas Gegenſtändliches zugrunde liege. Das ſei aber nicht der einzige Punkt eines Verſtoßes gegen das vereinbarte Ver⸗ fahren. Er, Grandi, möchte die engliſche Regierung und den Vorſitzenden des Ausſchuſſes fragen, wo die von der Verfahrensordnung vor⸗ geſchriebenen Mitteilungen ſeien, mit denen die angeſchuldigten Regierungen um die nötigen Klarſtellungen zur Feſtſtellung des tatſächlichen Sachverhaltes erſucht werden. Nach dem für den Ausſchuß geltenden Arbeitsver⸗ fahren und im Hinblick auf die Ziele des Nichtein⸗ miſchungsabkommens ſei es„undenkbar“, daß in eine Mitteilung eines Mitgliedſtaates des Aus⸗ ſchuſſes eine Note aufgenommen werde, in der del Vayo ſich den Luxus geſtatte, einige europäiſche Mächte wegen ihres inneren Regimes anzugreifen und ſich dabei in einer Phraſeologie zu ergehen, die in den diplomatiſchen Schriftſtücken der Kulturnationen ohne Beiſpiel daſtehe. Wenn er auch Verſtändnis dafür habe, daß ein Mitglied der Madrider Re⸗ gierung ſich in ſolchen demagogiſchen Auslaſſungen ergehe, ſo falle es ihm, Grandi, „doch recht ſchwer, ſich zu erklären, wie dieſe demagogiſchen Auslaſſungen in einem Komitee ziviliſierter Mächte durch Vermittlung eines ſeiner Mitglieder in Umlauf geſetzt werden können“. Hierauf gab Grandi einen Ueberblick über die in der ſpaniſchen Anzeige gegen Italien vorge⸗ brachten Beſchwerdepunkte, um in jedem einzelnen Fall zu betonen, daß entweder Beweiſe oder genaue Angaben fehlen, oder aber die einzelnen Beſchwer⸗ defälle aus der Zeit vor der Verhängung des italie⸗ niſchen Embargos(28. Auguſt) ſtammen. Im übri⸗ gen, ſo betonte der italieniſche Vertreter weiter, ſte⸗ hen viele Ausländer im Dienſt der beiden Par⸗ teien des ſpaniſchen Bürgerkrieges. Er wolle bei dieſem Punkt nicht lange verweilen, glaube aber die Namen einiger engliſcher Flieger zitieren zu müſſen, die im Dienſt der Madrider Regierung ge⸗ fallen ſeien, oder jetzt noch im Sold der Kom⸗ muntiſten ſtehen. Grandi führte dann die vollen Namen von ſechs engliſchen Staatsbürgern an, Wei⸗ ter ging er auf den Fall des engliſchen Staatsbür⸗ gers Edward Hillman ein, deſſen Photographie er überdies vorzeigen könne. Dieſer habe den Zeitun⸗ gen erklärt, er befinde ſich vorübergehend auf Urlaub in London, habe aber die feſte Abſicht, zu ſeinem Dienſt bei der Regierung in Madrid zurückzukehren. Schließlich erwähne er noch den engliſchen Staats⸗ bürger und Flieger Charles Kennett, der ſich in Zei⸗ tungsinterviews, abgeſehen von den verſprochenen, aber ausgebliebenen Bezügen vollkommen befriedigt ausgeſprochen habe, Der Labour⸗Abgeordnete Dob⸗ bie ſei nach Verhängung des engliſchen Embargos nach Spanien gereiſt und habe ſich ſpäter öffentlich gerühmt, im Dienſte der Regierungstruppen bei To⸗ ledo ein Maſchinengewehr bedient zu haben. Die zweite Erklärung Grandis wendet ſich gegen die ſowetruſſiſche Beſchwerde über Portugal und den ſowjetruſſiſchen Antrag auf Einſetzung eines Unter ſuchungsausſchuſſes für die ſpaniſch⸗ portugieſiſche Grenze. Bei dem für den Ausſchuß geltenden Arbeitsverfahren ſei, ſo führte Grandi aus, die ſowjetruſſiſche Mitteilung unannehmbar. Das Komitee könne eine Anzeige nicht erörtern, bevor ſie nicht der in Betracht kommenden Regierung zuge⸗ leitet worden ſei und bevor nicht dieſe Regierung dem Komitee Erklärungen über den tatſächlichen Sachver⸗ Verflogener Optimismus: Maſſenflucht aus Tichapei Schanghai fürchtet wieder chineſiſch-japaniſche Feindſeligkeiten — Schanghai, 10. Oktober.(U..“ Schanghai hat geſtern nach einigen Tagen der Ruhe wieder ſein Geſicht höchſter Erregung, wie die Stadt es in den erſten Tagen nach der Ermordung des ja⸗ paniſchen Seeſoldaten im Hongkju⸗Bezirk zeigte, an⸗ genommen. Aus den dichtbevölkerten chineſiſchen Stadtvierteln hat eine Maſſenflucht der chine⸗ ſiſchen Bewohner in die Internattonale Konzeſſion eingeſetzt. Trotz der vereinigten Bemühungen der Polizeitruppe der Internationalen Konzeſſion, der japaniſchen Landungsabteilungen und der chineſiſchen Behörden, reißt der Strom der Flüchtlinge aus Tſchapei nicht ab. 9 5 8 zu dieſem Auszug der Chineſen iſt in der Angſt vordem nahen Ausbruch der Feindſeligkeiten zu ſuchen, wie ſie ſich im Jahre 1032 ereigneten und den Beginn des„Schang⸗ hal⸗Krieges“ ankündigten. 5 f Heute war der Wagenverkehr durch die North⸗ Szechuan⸗Road, die wichtigſte Verkehrsader zwiſchen Ehineſenſtadt und der Internationalen Konzeſſion vollkommen durch die Tauſende und aber Tauſende von Flüchtlingen blockiert, die ſich mit Sack und Pack in das Internationale Viertel in Sicherheit zu brin⸗ gen verſuchten. Die Geſchäftstätigkeit in Techapei liegt völlig lahm; die meiſten Geſchäfte ſind geſchloſ⸗ ſen. In den Nebenſtraßen ſtolpert man über Dutzende von chineſiſchen Kulis, die kein Obdach ge⸗ funden haben und nun im Freien nächtigen. Zwei Faktoren haben zu dieſem neuen Auszug aus Tſchapei beigetragen: erſtens der Beginn der Verhandlung gegen Chang Nung⸗ho, der der Haupt⸗ attentäter gegen die drei japaniſchen Matroſen in Hongkju ſein ſoll, und zweitens die Ankündigung der japaniſchen Militärſtellen, daß von heute an japaniſche Militärflugzeug e nachts die chineſiſchen Viertel Groß⸗Schanghais überfliegen würden. 5 Von den japaniſchen Marineſoldaten wurden heute acht Chineſen feſtgenommen, die bei ihrem Verhör geſtanden, ſie ſtänden im Solde einer na⸗ tionaliſtiſchen Organiſation und hätten den Auf⸗ trag, die Unruhe in der Eingeborenenſtadt anzu⸗ fachen. Die verhafteten Chineſen wurden den chine⸗ ſiſchen Militärbehörden übergeben. Es wird ange⸗ nommen, daß ſie unverzüglich hingerichtet werden in Uebereinſtimmung mit dem Kriegsrecht, das kürzlich über Schanghai verhängt wurde. Die chineſiſchen Truppenabteilungen, die die Eiſen⸗ bahnlinie Schanghai—Nanking bewachen, ſind eben⸗ falls wegen der äußerſt beunruhigenden Stimmung in der Stadt verſtärkt worden. Der Bürgermeiſter neuen Proteſt im japaniſchen Konſulat eingereicht und fordert, die Japaner möchten zur Beruhigung der Lage beitragen, indem ſie die japaniſchen Marine⸗ von Schanghai, Wu Teh⸗chen hat ührigens einen halt zugeſtellt habe. Auch könne die Sowjet⸗ regierung nach dem vereinbarten Verfahren keine Vorſchläge unterbreiten, bevor nicht der Ausſchuß auf Grund der von der portugieſiſchen Regierung eingegangenen Bemerkungen die Ange⸗ legenheit erörtert habe. Darüber hinaus ſei aber in den Empfehlungen zum Arbeitsverfahren in kei⸗ ner Weiſe eine Unterſuchung vorgeſehen, die durch die Entſendung eines Ausſchuſſes an Ort und Stelle durchzuführen wäre. Um ſo mehr müßte ein Vor⸗ ſchlag zur Entſendung eines Kontrollausſchuſſes mit ausgeſprochen politiſchen Vollmachten, die das Ko⸗ mitee niemals gehabt habe, und alſo auch niemand übertragen könne, die Zuſtändigkeit des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes überſchreiten. Die römiſche Preſſe zu Grandis Gegenſtoß — Rom, 10. Oktober. Die römiſche Abendpreſſe berichtet ausführlich über den ſcharfen und vernichtenden Gegenſtoß des ita⸗ lieniſchen Botſchafters Grandi gegen die ſowjet⸗ ruſſiſche Aktion im Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß. Allgemein wird der ſtarke Eindruck her⸗ borgehoben, den die Enthüllungen Grandis im Ko⸗ mitee ſelbſt und in der Weltöffentlichkeit hervorge⸗ rufen haben. — Rom, 10. Oktober. Der italieniſche Miniſterrat iſt am Samstag zu einer ordentlichen Oktobertagung zuſammengetreten. Bei Eröffnung der Sitzung machte Muſſolini in ſeiner Eigenſchaft als Wehrminiſter intereſſaute Mit⸗ teilungen über den in der jüngſten Zeit erreichten Stand der militäriſchen Vorbereitungen Italiens. Danach kontrolliere das Generalkommiſſariat zur Herſtellung von Kriegsmaterial 1200 Induſtriebe⸗ triebe. Angeſichts der Dringlichkeit gewiſſer Liefe⸗ rungen, insbeſondere für die Luftwaffe und die Kriegsmarine, werden in vielen dieſer Betriebe 60 Wochenſtunden gearbeitet. Für den Bau von neuen Lufthäfen in der Po⸗Ebene ferner entlang der adriatiſchen und der thyrrheniſchen Küſten, ſowie auf Sardinien und Sizilien ſeien 140 Millionen Lire be⸗ reitgeſtellt worden. Mit den Arbeiten werde noch im Oktober begonnen. ö Die Tagesproduktion im Flugzeug bau ſei zufriedenſtellend, ſollte aber noch geſteigert werden. Neue große Fabrikanlagen wer⸗ den auf den ausſchließlichen Flugzeugmotorenbau zumgeſtellt Die Zahl der Schüler der Flieg er⸗ adkädemſie in Caſerta werde noch im Laufe des Jahres verdoppelt. 95 Die Vermehrung der Luft⸗ waffe werde planmäßig vollzogen. Für die Kriegsmarine ſe! in Uebereinſtimmung mit dem Flottenbauprogramm eine Erhöhung der Effektivbeſtände auf 60 000 Maun im Gange. Mehrere Dutzend neue Schiffseinheiten wer⸗ den zur Zeit in den italieniſchen Werken für die Kriegsmarine gebaut. Die Neuausrüſtung des Land⸗ heeres gehe ebenfalls planmäßig vor ſich und werde 8 dem zeitlich feſtgeſetzten Programm vervollſtän⸗ igt. So werde, wie es in dem amtlichen Kommuni⸗ qué über die Erklärungen Muſſofinis vor dem Mi⸗ Ehrenbuch der Alten Garde Eine Anordnung des Stellvertreters des Führers — Frankfurt, 10. Oktober. Der Stellvertreter des Führers hat, wie die NSi meldet, dem Reichsorganiſationsleiter folgende An⸗ ordnung übermittelt: „Um die Erinnerung an die alten Kampf⸗ geführten Adolf Hitlers in den kommenden Ge⸗ ſchlechtern für alle Zeiten wachzuhalten, habe ich beſchloſſen, ihre Namen und Daten in einem „Ehrenbuch der Alten Garde“ feſtzulegen. Jeder Träger des Goldenen Ehrenzeichens ſoll ſein Wirken für die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſelbſt aufſchreiben. Dieſe Blätter werden zu dem Ehrenbuch zuſammengefaßt und in einem wür⸗ digen Raum des Braunen Hauſes aufbewahrt als Zeugnis und Denkmal der Treue zum Führer. Mit der Durchführung beauftrage ich das Hauptarchiv der NSDAP. Von dort werden die Anweiſungen im einzelnen ergehen. R. Heß.“ Erfolge der Nationaliſten — Burgos, 10. Oktober. An der Avila⸗Front ſind die Truppen des Gene⸗ rals Valero 10 Kilometer weit vorgedrungen. Sie haben von San Martin de Val de Igleſias aus Cer⸗ breros erobert, einen größeren ſchwerbefeſtigten Bergort, der eine erheblich ſtrategiſche Bedeu⸗ tung hat. Nationaliſtiſche Flieger haben am Samstag die Gleiſe der Eiſenbahn Madrid Aranjuez durch Bomben zerſtört, ſo daß die Truppentransporte von Madrid zur Toledo⸗Front und der Verkehr nach Valeneia unterbrochen ſind. Die Luftabwehrgeſchütze der Nationaliſten haben an der Toledofront zwei rote Flieger abgeſchoſſen, die Toledo bom⸗ bardieren wollten. 3 Morde als Geſinnungsnachweis — Burgos, 10 Oktober. Ueber den Madrider Sender gab der Anführer der Anarchiſten eine„Erklärung“ ab, die eine zyniſche Beſtätigung der wahren Abſichten dieſer patrouillen aus dem Tſchapeibezirk zurückziehen. 1 Verbrecher darſtellt. Ein Madrider Anarchiſtenführer ſpricht im Rundfunk utſterrat heißt, die geſamte militäriſche Vorbereitung l Hinterliſt und Gefahr bereit zu halten. 7 yy ã ͤâAGGã ³·»Vꝓyyꝓd ã ã dd ⁊ . Mit ſeinen dokumentariſch belegten Anklagen hal Italien, wie„Giornale d Italia“ ſchreibt, die Aktion Sowjetrußlands vor der ganzen Welt als Bluff entlarvt. Das Blatt unterſtreicht die ſtarke Beachtung, die in amtlichen Kreiſen die Worte Grandis geſun⸗ den haben, wonach eine ruſſiſche Intervention ſofort eine Gegenaktion Italiens zugunſten der ſpaniſchen Nationaliſten auslöſen würde. Der Direktor der„Tribuna“ ſchreibt, das faſchi⸗ ſtiſche Italien habe am Freitag einen ſcharfen Kampf zur Verteidigung Europas gegen die düſteren Pläne und Abſichten Moskaus geführt, gegenüber denen„die engliſchen Befürch⸗ tungen über das Gleichgewicht im Mittelmeer immer unzeitgemäßer und unangebrachter“ erſchienen. Heute gehe es freilich um ganz andere Dinge. Es handle ſich um die dringlich gewordene Lokaliſierung des ſpaniſchen Bürgerkrieges und um die Verhinderung der kommuniſtiſchen Abſichten, das Experiment in Spanien auf andere Länder auszu⸗ dehnen. Rußland habe keine unmittelbaren Inter⸗ eſſen im Mittelmeer, und ſeine rechtswidrige Einmiſchung in Spanien ſei eingeſtandener⸗ maßen gegen den Faſchismus gerichtet. Wenn ſich die Kulturwelt verteidigen wolle, müſſe ſte klar ſprechen und mit Entſchloſſenheit und Aufrichtigkeit zur Tat ſchreiten. Jas Imperium rüſtet Muſſolini über die militäriſchen Vorbereitungen Italiens der Nation mit wirkſamen Ergebniſſen verſtärkt. Auch das Kolonialheer ſei in Bildung begrif⸗ fen. 26 000 Freiwillige hätten ſich für die vor einem Monat geſchaffene neue Diviſion der„Grenadiere von Savoyen“ mit Garniſon in Addis Abeba gemel⸗ det. Außerdem werden zur Zeit 30 Bataillone Schwarzhemden in Ablöſung der aus Oſtafrika zurückkehrenden Schwarzhemdendiviſionen in das Kolonialheer eingegliedert. 6 Das Recht Italiens Die„Tribuna“ zur Erklärung Muſſolinis — Rom, 10. Oktober. Die römiſche Abendpreſſe unterſtreicht in großen Schlagzeilen die beſondere Bedeutung der Erklärun⸗ gen Muſſolinis über die militäriſchen Vorbe⸗ reitungen Italiens. Die militäriſche Organiſation Italiens, ſo führt die„Tribuna“ in ihrem Leitartikel aus, iſt nicht nur der Stolz Italiens, ſondern ſchützt auch Italien vor denen, die heute die Welt auf den Weg einſchnei⸗ dender, ungeſunder, politi cher und ſozialer Störun⸗ gen treiben wollen. Das faſchiſtiſche Italien zeige mit ſeinen Rüſtungsvorberitungen den eiſer nen Willen, ſein Recht und ſein Geiſtesgut zu verteidigen. Für dieſe Ziele habe die Na⸗ tion große Opfer auf ſich genommen, die in der Zu⸗ kunft reiche Früchte tragen werden. In Europa lägen die Kräfte der Auflöſung und eines bedenk⸗ lichen Nichtverſtehens auf der Lauer. Man könne ſagen, daß faſt kein Tag vergehe, an dem nicht ein neues Manöver und ein neuer Anſchlag gegen den Weltfrieden zu verzeichnen ſei. Wer daher wie Ita⸗ lien das vollkommene moraliſche und ſoziale Gleich gewicht und die wahre Volksgemeinſchaft erre cht habe, habe auch das Recht, die Waffen zur Ver⸗ teidigung dieſes unermeßlichen Schatzes gegen jede In ſeiner Anſprache ſagte der Anarchiſtenführer uU.., daß alle die erſchoſſen werden müßten, die bei der Verkündung eines Sieges der roten Truppen kein freudiges Geſicht zeigten. Bei der Verteidigung Madrids, ſo heißt es weiter müßten alle Einwohner wie ein Mann zuſammenſtehen, aber Waffen dürfte nur der tragen, der zuvor wenigſtens drei Faſchiſten erſchoſſen habe. Die Tötung zumindeſt dreier Faſchiſten ſei ge⸗ wiſſermaßen die Legitimation, um durch die Straßen Madrids gehen zu dürfen. Wer ſich alſo als guter Madrider ausweiſen wolle, müſſe min⸗ deſtens drei Totenſcheine aufweiſen können. i „Ich ſelbſt werde mit dem Beiſpiel vorangehen“, ſo ſchloß der anarchiſtiſche Verbrecher ſeine Rund⸗ funkanſprache, 5 „und die Köpfe von drei führenden Män⸗ ö nern der Rechtspartei auf den Tiſch legen!“ Starhemberg ins Ausland abgereiſt — Wien, 10. Oktober. Wie man von zuverläſſiger Seite hört, iſt Fürst Starhemberg Samstag mittag plötzlich aus Wien abgereiſt. Er begibt ſich ins Ausland, doch weiß man vorläufig noch nicht, wohin. Er hat zuvor einen Aufruf an den Heimatſchutz gerichtet und ihn zur Disziplin gemahnt.„Wer in dieſer ſchickſalsſchweren Stunde etwa vorhandene Stimmungen dazu mißbrauche um gegen den Staat und ſeine Behörden aufzuhetzen, der iſt ein Ver⸗ räter und ein Verbrecher am Vaterland und am Heimatſchutzgedanken.“ 8 a Es opferten für das WSW „Für dos Winterhilfswerk 1986/37 wurden folgende Be⸗ träge gezeichnet: Reichsleitung der NS DA München 500 000 Daimler⸗Benz Ac, Stuttgart⸗ Untertürkheim 175 000; Henſchel u. Sohn AG, Kaſſel 150 000; Fichtel u. Sachs AG, Schweinfurt 110 000: Auto⸗Unſon AG, Chemnitz 100 000, Adam Opel AG, Rüſſelsheim a. M. 100 000; Rhei⸗ niſch⸗Weſſtäliſches Kohlenſondikat, Eſſen 2 680 000; Peutſche Reichsbahn ⸗Geſellſchat, Sonderſpende der Reichs bahn⸗ bedienſteten 1000 000; Deulſches Kaliſyndikat Gmb, Ber⸗ lin 500 000; Mitteldeutſches Brounkohlen⸗Syndikat 1032 Gmößc, Leipzig 381 000; Sſteloiſches Brounkohlen⸗Syndikat 1928 Gmb, Berlin 375 000; Rheiniſches Brounkohlen⸗ Sundikat Gmb Köln gg7 500, Oßerſchleſſſches Steinkohlen. Syndikat Embß, Gleiwitz 240 000; Verſicherungsverei Deutſcher Eiſenbahnbedienſteten a.., Berlin 200000. e A 2 2—— 0 n„ nn rn D ee 1 neee . · 6 — r 0-.„„ 25„ eee 1 hal tion ärkt. grif⸗ nem diere mel⸗ o ne frika das Montag, 12. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 471 Mannheim, 12. Oktober. Es war viel los am Sonntag Lebhafter Veranſtaltungs⸗Betrieb in Maunheim haben Der geſtrige Sonntag war„aufhei⸗ Die Vorausſagen der„Wettermacher“ ſich beſtätigt. ternd“ und„trocken“. Zwar: die„Aufheiterung“ er⸗ ſtreckte ſich im weſentlichen allerdings nur auf die Morgen⸗ und frühen Mittagsſtunden. Insbeſondere nach Ueberwindung der Frühnebel zeigte ſich der Tag von ſeiner„blaueſten“ Seite. Die Sonne ſtrahlte vom Firmament herab. Zwar konnte man von ihr im Oktober nicht mehr ſommerliche Kraft verlangen; aber immerhin waren die Temperaturen tagsüber milder als bisher. Auch der leichte Wind wurde nicht mehr als ſo„kältlich“ empfunden wie in den erſten Tagen des etwas zu plötzlichen Uebergangs in den Herbſt. Um die frühen Nachmittagsſtunden ſetzte aller⸗ oͤings wieder zunehmende Bewölkung ein. Die Sonne kam nicht mehr recht durch. Aber man freute ſich, daß ſich der zweite Teil der Wettervorausſage um so mehr beſtätigte. Es blieb trocken. Und das war gut ſo; denn geſtern war allerhand„fällig“ in der Rhein⸗Neckar⸗Stadt. Es war ein Sonntag zahlreicher Veranſtaltungen, hauptſächlich ſolcher ſportlicher Art. Man kam bei⸗ nahe in Verlegenheit, wohin man gehen ſollte. Da war die HJ, die um 11 Uhr an der Börſe einen 3000⸗ Meter⸗Lauf im Maſſenſtart begann und um 13 Uhr Staffeln„Quer durch Mannheim“ von der Fried⸗ richsbrücke ſtartete. Da war vor allem das Sta⸗ dion, das die Mannheimer lockte. Hier zeigte auf dem Hauptſpielfeld vom frühen Morgen ab Mann⸗ heim⸗Ludwigshafens SA, was ſie kann, während auf den übrigen Spielfeldern Kd F im Rahmen der Volksſportwoche ein Sportfeſt ab⸗ Regelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be⸗ währten Ebus- Pillen.%.— i. Apotheek. Sie beſei⸗ ligen Darmträgheit. wirken mild aber zuverläſſig! hielt. Aber auch ſonſt war auf den Sportplätzen viel los. Im übrigen ſtand der Sonntag im Zeichen des Eintopfs. Er vereinte alle Mannheimer zu freu⸗ dig geleiſtetem Dienſt am WHW. Auch darüber hinaus bot der Sonntag mancher⸗ lei Beſuchs⸗ und„Ausgeh“ möglichkeiten. Filmvor⸗ führungen am Vormittag, die neue Ausſtel⸗ lung des Kunſtvereins, ein Jubiläumskon⸗ zert im Friedrichspark, der Schlußtag des Weinfeſtes in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen— ſie lockten nach„innen“, während„draußen“ am Neckarufer die Herbſtmeſſe winkte, Waldpark, Grünanlagen, Käfertaler Wald genußreiche Herbſt⸗ ſpaziergänge verſprachen. Da ſage man angeſichts ſolcher Veranſtaltungskarte noch, Mannheim ſei keine lebendige Stadt! Die Mannheimer zeigten ſich geſtern jedenfalls — und das nicht nur wegen der vielen Veranſtaltun⸗ gen quicklebendig, ſchaufreudig, ausgangsfreudig. Man nutzte den Tag, der ſo viele Anregungen bot. Einkopf-Eſſen mit Muſik Gemeinſchafts⸗Eintopf im Freien am Friedrichsplatz Das erſte gemeinſchaftliche eſſen wurde zu einem vollen Erfolg. Bereits ehe die Feldküchen der NS⸗Volkswohlfahrt anxrückten, hatte ſich eine große Menſchenmenge vor dem Roſen⸗ garten eingefunden. Tiſche und Stühle ſind auf⸗ geſtellt. Die Kapelle der 110er marſchiert auf, die Kreiskapelle der Politiſchen Leiter hat Aufſtel⸗ lung genommen und ſchon erklingen unermüdlich friſche Märſche und muntere Weiſen, der Gemein⸗ ſchafts⸗Eintopf iſt eröffnet. Zwei Feldküchen ſind auf⸗ gefahren, die im Handumdrehen von den Mann⸗ heimern umlagert ſind. Die Ordner haben alle Mühe, den Anſturm zu ordnen. Jeder will halt dabei geweſen ſein. Bald ſind alle Tiſche dicht beſetzt Der einfache Arbeiter ſitzt neben dem Betriebs⸗ führer an einem Tiſch, bei einem Eſſen, kameradſchaftlich verbunden in einem Geiſte. Geſchäftig eilen die Frauen der NS, umher, Brot verteilend, die leergegeſſenen Teller einſammelnd, denn der Zuſpruch hält während der vollen Aus⸗ gabezeit ununterbrochen ſtark an. Man ſteht „Schlange“, um ſeinen Teller aus der Feldküche mit dampfenden weißen Bohnen und Fleiſcheinlage ge⸗ Eintopf ⸗ füllt zu erhalten. Das Gericht mundet aus⸗ gezeichnet und mancher hat ſich eine zweite Portion geholt. Die Sonne ſchien hell herab und gab ſo viel Wärme, daß es ſich gut im Freien eſſen ließ. Neben vielen Einzeleſſern waren beſonders auch zahl⸗ reiche Familien erſchienen, die hier ihren Ein⸗ topfſonntag begingen und ſo ihren Willen bezeugten, dem Gemeinſchaftsgedanken des WH W e zu dienen. an Ruhiger Bahnverkehr am Wochenende. Der Mannheimer Bahnverkehr am Wochenende war im allgemeinen ruhig. Er war am Sonntag vor⸗ mittag ziemlich ſchwach und wurde erſt am frühen Nachmittag lebhafter, insbeſondere bei dem billigen Sportſonderzug ins Neckartal 13.56 Uhr. Auch der Stadtbeſuchsverkehr wickelte ſich im gewöhnlichen Rahmen ab. Am Samstag waren Nah⸗ und Fern⸗ verkehr etwas lebhafter. Den Bahnhof berührte ein Sonderzug der Zuckerfabrik Offſtein(Pfalz) mit 510 Perſonen und am Sonntag ein Kö ⸗Sonderzug von Stuttgart nach Lorchhauſen bei Bacharach mit 900 Perſonen. Hitlerjugend am Werk Kundgebung bei Fackelſchein und Scheinwerſerlicht Gebietsführer Kemper und Kreispropagandaleiter Fiſcher ſprachen im Schloßhof zur Mannheimer 8 Am Samstagabend erfolgte mit einer Groß⸗ kundgebung die Eröffnung der Oktober⸗Aktion der Hitlerjugend:„H. J. am Werk“. Feſtlich ge⸗ ſchmückt iſt das weite Rund des Schloßhofes. Von allen Fenſtern wehen die Fahnen des Dritten Reiches, darunter vom Mittelflügel des Schloſſes herabwallend, die Flagge der Hitlerjugend. Schein⸗ werfer ſenden ihre Strahlenbündel durch die Nacht. In ihrem Scheine marſchiert die Jugend des Füh⸗ rers an, die Kolonnen der HI., die Führerſchaft des DJ., der geſamte BDM. und die Führerinnen der JM. Zu ihnen geſellen ſich Ehrenbereitſchaften der Politiſchen Leiter und des NScck, Auf der Ehren⸗ tribüne haben Vertreter von Partei, Staat, Stadt, Wehrmacht und der Organiſationen Aufſtellung ge⸗ nommen. Fackeln leuchten auf. Das Lied der jungen Generation erſchallt:„Laßt die Fahnen wehen in das große Morgenrot“ und wäh⸗ rend es geſungen wird, marſchiert die Fahnen⸗ gruppe durch die feurige Gaſſe der Fackelträger zur Tribüne. Wieder klingt nach einem befeuernden Ge⸗ dicht ein Kampflicd auf:„Der Freiheit gehört unſer Leben“, dann ſteht Kreispropagandaleiter Fiſcher am Mikrophon, der die Jugend im Namen der Kreis⸗ leitung begrüßt. Die heutige Kundgebung ſoll nicht nur dem Wollen und Ringen der Jugend Ausdruck geben, ſondern ein fanatiſches Bekenntnis ſein zur Einheit des Volkes und denen, die das noch nicht be⸗ griffen haben, ſagen, daß ſie es als Garant der Zukunft nie mehr zuläßt, daß dieſe Einheit je wieder zerſtört wird. Als vor einem Jahre die Parole „Einheit der Jugend“ ausgegeben wurde, da wußten wir, daß dahinter der Wille ſtand, der die Bewegung zum Siege geführt hat. Die Jugend hat es geſchafft, mögen noch kleine Teile abſeits ſtehen, wir werden nicht raſten, bis alle in unſeren Reihen ſind. Wir werden Vätern und Müttern immer von neuem ſagen, was ihve Pflicht iſt und ſie auffordern, kleine Bedenken zurückzuſtellen, damit das neue Deutſchland der Einigkeit für immer erhalten bleibt. Die Partei wird der Jugend dabei alle Unter⸗ ſtützung angedeihen laſſen, bis ſich der letzte Junge und das letzte Mädel in ihren Reihen befindet. Kaum hat der Kreispropagandaleiter geendet, da erſchallen ſchon Trompetenſignale. Dumpfer Trom⸗ melwirbel ſetzt ein, mehrere Einzelſprecher künden in mitreißenden Verſen den Willen der Hitlerjugend. Bannführer Merz gibt bekannt, daß nunmehr der Start der Landesſtafette nach Karlsruhe erfolge. Der Köcher, den die Läufer dem Reichs⸗ ſtatthalter überbringen werden, enthält die Botſchaft: „Wir Hitlerjungen von Mannheim ſind am Werk. Wir bauen mit am Da m m gegen die bolſchewiſtiſche Welle.“ Die Stafette wird dem erſten Läufer übergeben, der ſo⸗ fort ſeinen Lauf antritt. Während er aus dem Schloßhof hinaus, ſeiner nächſten Ablöſung entgegen⸗ eilt, nimmt Gebietsführer Friedhelm Kemper das Wort zu einer zündenden Anſprache an ſeine jungen Kameraden. Als die Fahnen der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution über Deutſchland als Fahnen des Sieges aufgingen, zerſchlug die NSDAP albe Parteien, um als alleinige Leiterin des politi⸗ ſchen Willens die Nation zu lenken, ihr Freiheit und Ehre zu erkämpfen. Wenn damals die Hit⸗ ler jugend die Forderung aufſtellte, daß nur ſie allein berechtigt ſei, die Erziehung der Jugend in ihrem Geiſt durchzuführen, ſo hat ſie dieſe Forde⸗ rung bis heute wahrgemacht. An Stelle von tauſend Bünden, konfeſſionellen Organiſationen und Klaſſenkampfverbänden iſt eine Jugend getreten. 98 v. H. der Jugend im Jungvolkalter iſt bei uns vereinigt. Wir haben alſo in Kürze vollbracht: die Ausrichtung der ganzen Jugend in einer Organi⸗ ſation, nach einem Willen, zu einem Ziel. Die deutſche Jugend Adolf Hitlers habe nur einen Willen: All ihr Können in den Dienſt des fried⸗ lichen Aufbaues hineinzuſtellen. Während ſie ein Muſter der Ruhe und Diſziplin iſt, ſitzen die wahren Friedensſtörer ganz wo anders. Mit knappen Wor⸗ ten entwirft der Gebietsführer ein Bild von den jü⸗ diſch⸗bolſchewiſtiſchen Feinden Deutſchlands und der Verwahrloſung der Jugend in Rußland, um dem ge⸗ genüberzuſtellen die zielbe wußte Aufbau⸗ arbeit der HJ. Neue Jugendherbergen und Heime ſind aufgebaut worden. Hellen Jubel löſte es aus, als der Gebietsführer verkündete, daß in Mannheim für faſt 300 000 Mark neue Jugendhäuſer für unſere HJ entſtehen See ee er 3000 waren angetreten SA⸗Männer zeigen sportliches Können Das große SA-Sportfeſt im Mannheimer Stadion— Gruppenführer Luyken und Oberführer v. Haldenwang ſprachen Das große Sportfeſt der S A fing geſtern morgen um 8 Uhr mit dem Mannſchaftsfünfkampf der Stürme an. Es gab eine Reihe von ſchönen Lei⸗ ſtungen im Keulenwerfen, 100⸗Meter⸗Lauf, Weit⸗ ſprung und Kugelſtoßen, aber vor allen Dingen war natürlich das Intereſſe bei dem großen Hin⸗ dernislauf, der als typiſcher SA⸗Sport auch die Mannſchaftseinheit zur anſchaulichen Geſtaltung kommen ließ. Anfangs einfach, geht es über einen kleinen Zaun und leichtes Drahthindernis zum Ueberſpringen. Eine hohe Bretterwand wird auch noch mit einigem Beineſchmeißen genommen. Beim Kriechhindernis hatten es die erſten Mannſchaften am ſchwerſten, als der Draht noch ſtraff war, aber die Erfahre⸗ neren hielten ſich in die Nähe der Pfähle und kamen gut durch. Als Haupthindernis aber hatten die Pioniere wieder ein rechtes Wunderwerk aus rohem Tan⸗ nenholz aufgebaut, wie ein niedriges Hausgerüſt ausſehend. Man mußte erſt an Sproſſen die Wand hoch, dann auf ſchwanken zwei Stämmen hinüberbalan⸗ zieren und ſchließlich in vollem Tempo auf ſchräglie⸗ gendem Dach wie auf einer Hühnerleiter hinunter. Ganz zu Anfang purzelten ein paar aus Nervoſität herunter, ohne ſich wehe zu tun; denn überall ſtan⸗ den Mannſchaften zum Auffangen bereit. Später ließ man natürlich ältere Kameraden von der Re⸗ ſerve auch hinüberkriechen, und ſiehe, es ging auch ſo ganz fix. Unten wurde angeſeuert, daß die ohnehin ſchon wippenden Sproſſen noch mehr wackelten, und jeder Sturm nahm es dankbar auf, zu hören:„Alla Tempo, nix wie weiter, ihr habt die beſte Zeit!“ dann kam noch ein mäßiger Graben, und damit Schluß, und immer wieder wurde das Lob der tapfe⸗ ren Alten geſungen, die ſich nicht bange machen lie⸗ ßen. Gegen 11 Uhr ging auch noch die Sonne auf; wer ſchon alles hinter ſich hatte, genehmigte Bröt⸗ chen mit Wurſt aus der Gulaſchkanone und überall herrſchte beſte Laune. Ueber Mittag große Pauſe und Werbekonzert der Muſikzüge. Gegen 22 Uhr aber verſammelten ſich überall in der ganzen Umgegend vom Stadion die Stürme, und außerdem die Träger des SA⸗Sportabzeichens. Als⸗ bald Einmarſch mit der Kapelle des Kuyffhäuſer⸗ bundes an der Spitze, auch eine Gruppe Ludwigs⸗ hafener Polizei mit Pickelhauben hinter der unſeri⸗ gen. Dann JL, Flieger, Luftſchutz, Feuerwehr, Sa⸗ nitäter, Straßenbahner, und viel Zivil. Oberführer von Haldenwang hielt die Anſprache. Ausgehend vom Führerwort, daß wir ein hartes Geſchlecht brauchen, nicht um Händel zu ſuchen, ſondern um die andern davon ab⸗ zuhalten, hielt er den SA⸗Sportabzeichenträgern vor, daß es nicht nur auf die körperliche Leiſtungsprü⸗ fung allein ankomme, ſondern darauf, ſich jederzeit durch innere und äußere Haltung dieſes Zeichens würdig zu erweiſen. Schließlich iſt es noch immer nur ein Bruchteil deſſen, was die SA in der Kampf⸗ zeit litt und leiſtete.—„Der heutige Tag möge den Beweis erbringen, daß die Gemeinſchaft der SA und der Sportabzeichenträger ſich immer enger und kame⸗ radſchaftlicher geſtaltet.— Wir verpflichten uns heute neu, dem Führer bedingungslos auf dem Wege der Erſtarkung der Nation zu folgen!“ Ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer folgte. Nach kupzer Pauſe marſchierten die drei SA⸗ Standarten auf, die Standartenführer meldeten, und der Führer der Brigade meldete 3000 Mann zum Sporttag angetreten. Hierauf ergriff Gruppenführer Lunken das Wort: Was iſt die Aufgabe der S A? Viele meckern und klagen, wenn es immer wieder heißt:„Antreten!“ Die Frauen, die Betriebs⸗ leiter, die Bürger(die Sonntagsmorgens von einem kräftigen Lied geweckt werden). Aber man erinnere ſich doch! Der SA⸗Mann war es, der den Namen des unbekannten Gefreiten aus dem Weltkrieg ins Volk trug. Er iſt und bleibt der Träger der Ver⸗ bundenheit von Volk und Führer. Es war SA Geis, der das Heer der 100 000 Kämpfer ſchuf, SA⸗Geiſt ertrug den Opfertod der 400, und die 40 000 Verletz⸗ ten, SA⸗Geiſt machte die Sturmfahne zum ehrwür⸗ digen Zeichen und Symbol der wiedererwachten Na⸗ tion. Und in der SA iſt vor allem der Geiſt der Autorität lebendig, die in führender Kraft des Wil⸗ lens und Hingabe des einzelnen lebendig iſt.„Alles was ich bin, bin ich nur durch euch. Alles was ihr ſeid, ſeid ihr nur durch mich!“ ſo ſprach der Führer, und damit dies ſo bleibe, muß der SA⸗Mann immer⸗ fort den Dienſt des politiſchen Gehorſams pflegen. Arbeitsdienſt und Wehrdienſt ſind Selbſtverſtänd⸗ lichkeit für jeden, der überhaupt ein Volksgenoſſe genannt werden will. Aber der wehrhafte Mann muß außerdem den täglichen politiſchen Gehorſam gegenüber der Volksgemeinſchaft beweiſen, ſoll er wirklich voll und ganz dazu gehören. Das er⸗ wäge man und laſſe ſich nichts einreden von Mek⸗ kerern. Opferbereitſchaft gehört zu dieſer Zeit und zu dieſem Staat, und ſo wird man es wohl auch noch fertig bringen, immer wieder einmal am Sonntagmorgen etwas früher als gewohnt, aus den Federn zu ſpringen. Körperliche Einſatzbereitſchaft und Mannſchaftsgeiſt aber ſoll heute die SA beweiſen, dazu ſteht ſie da. Die Fahnen hoch! Dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer und die Lieder der Nation folgten. Dann trat die Standarte 171 zur Körperſchule an. Dr. Hr. Aecles, chen. 2 2 geuuuſ 5 und dem Oberbürgermeiſter den Dank der Jugend dafür ausſprach. s 5 Danach ſchildert der Redner die einzelnen Arbeits⸗ gebiete der HJ und die erzielten Erfolge. AUnſere Aufgabe wird ſein, weiterzuarbeiten, die Organi⸗ ſation auszubauen, die Idee des Fü rers zu vertie⸗ fen und alles einzuſetzen, was in praktiſcher Tat für unſer Volk eingeſetzt werden muß. 5 Im Ningen um den Sozialismus wollen wir im Winter wieder vorbildlich ſein. Für die HJ iſt kein Befehl notwendig, dem WSW zu dienen, denn für ſie iſt ſozialiſtiſches Handeln Herzensſache. Wir wollen mit Stolz den Namen „Hitlerjugend“ tragen. Jeder Hitlerjunge wird, wenn es erforderlich iſt, ein Alkazarkämpfer der Nation werden. HJ iſt am Werke! Im Geiſte Adolf Hitlers werden wir weiter ſiegen. 5 Begeiſtert ſtimmen die Tauſende in das„Sieg Heil“ ein, mit dem der Gebietsführer ſeine An⸗ ſprache beſchließt. Begeiſtert werden die nationalen r geſungen. Dann hat die Kundgebung ihr Ende gefunden. Die HJ hat ihren Marſchbefehl für die Winterarbeit erhalten. Sie wird ihn mit ſtolzer Freude ausführen.—1— Hitlerjungen am Start Der„Tag der ſportlichen Ertüchtigung“: 3000⸗Meter⸗ Lauf, eine Staffel quer durch Maunheim und Gepäck⸗ marſch Während draußen im Stadion die SA, in heißem Wettkampf ihrer Beſten, den ſportlichen Geiſt des neuen Deutſchland bewies, war auch die Hitlerjugend nicht untätig. Sie hatte im Rahmen ihrer Werbe⸗ woche„Hitlerjugend am Werk“ den Sonntag zum „Tag der ſportlichen Ertüchtigung“ be⸗ ſtimmt. Er ſollte allen Volksgenoſſen, vor allem ZEUNMER Immun der Fachmann für HNüirE aber den Eltern, einen ſichtbaren Beweis von der ſportlichen Arbeit, die in den Reihen der Hitler⸗ jugend geleiſtet wird, liefern. Den Anfana machte der 3000⸗Meter⸗Lauf von der Börſe aus, der gleichzeitig für das Leiſtungsabzeichen der Hitler⸗ jugend gewertet wurde. Vorbildlich war die Abſper⸗ rung der Straßen, durch die das Rennen führte und in kurzen Abſtänden ſtanden Sanitäter hilfsbereit und ausgerüſtet mit Tragbahren, Verbandzeug und Medikamenten. Kurz nach 11 Uhr erfolgte der Maſ⸗ ſenſtart von 200 Hitlerjungen aus 20 Ge⸗ folgſchaften der Stadt. Sie waren in voller Aus- rüſtung und trotz dieſer Maſſe wickelte ſich der Lauf reibungslos ab. Er führte über die Planken, den Friedrichsplatz, durch die Auguſta⸗Anlage. Der erſte Läufer erreichte bereits nach 12 Minuten das Ziel, dicht gefolgt von den übrigen. Dieſe Leiſtung iſt ſehr beachtlich und erfreulich war, daß kein Ausfall zu verzeichnen war und daher alle die Prüfung be⸗ ſtanden. Kaum war dieſes Rennen beendet, als die Füh⸗ rung der Hitlerjugend ſchon wieder alle Hände voll zu tun hatte, um den Staffellauf„Quer durch Mannheim“ zu organiſieren. Neun Gefolgſchaften beteiligten ſich an dieſem 10⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffellauf, der von der Lieder in der Breiten Strage,. 1. 8 Friedrichsbrücke in den Schloßhof führte. Wiederum war das Intereſſe der Bevölkerung ſehr ſtark. Dieſer Lauf brachte einen harten Kampf um die Füh⸗ rung, bis ſchließlich oͤie Gefolgſchaft 1 nach dem ach⸗ ten Wechſel die Spitze erringen konnte. In der Reihenfolge 1, 4, 10, 2, 9, 7 gingen die Gefolgſchafts⸗ ſtaffeln durchs Ziel. Auch bei der Staffel war die ſanitäre Betreuung unter Leitung des Jungbann⸗ arztes vorbildlich, wenn ſie erfreulicherweiſe auch hier nichts zu tun bekam. Kurz nach 72 Uhr brach ein Teil der Hitlerjugend ſchon wieder zum Gepäckmarſch auf, der ebenfalls für das Leiſtungsabzeichen gewer⸗ tet wurde. In voller Marſchausrüſtung wurde marſchiert. Die 17jährigen und Aelteren mußten mit 15 Pfund Gepäck eine Marſchroute von 20 Kilometer zurücklegen, während die 16jährigen nur 10 Pfund Gepäck und 15 Kilometer und dielöjährigen und Jün⸗ geren nur 10 Kilometer mit 5 Pfund Gepäck be⸗ wältigen. Die drei Gruppen, die zeitlich verſchieden abmarſchierten, trafen ſich ſchließlich am Flugplatz, um geſchloſſen den reſtlichen Weg zum Schloßhof zu marſchieren. Auch die Pimpfe wollten au dieſem Tage zeigen, was ſie können. Man konnte ſie am Nachmittag bei Box⸗ und Reiter⸗ kämpfen, Bockſpringen und ſonſtigen fröhlichen Spielen auf dem Planetariums⸗, Mühlau⸗ Her⸗ zogenried⸗ und Pfalsplatz ſehen. So anſtrengend der Tag auch für unſere Jungen war, ſo können ſie doch mit Freude und Stolz auf ihn zurückblicken, haben ſie doch gezeigt, welch ſchöner Sports⸗ und Kameradſchaftsgeiſt in ihnen ſteckt. Am Montag werden wir die Jungen wieder auf der Straße ſehen. Diesmal werden ſie aber ihr großes Liedgut zum beſten geben. Der Mon⸗ tag wird in einer Feierſtunde auf dem Gabels⸗ bergerplatz der Schwetzinger Vorſtadt ausklingen. Die Unterbanne 1 und 2 werden außerdem auf ver⸗ ſchiedenen Plätzen der Stadt am Dienstag Aus⸗ ſchnitte aus dem Lagerleben der HJ. zeigen. g. ⸗ Seite/ Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Raofahrer lebensgefährlich verletzt Polizeibericht vom 11. Oktober. Aus bisher noch nicht einwandfrei feſtgeſtellter Urſache ſtieß in vergangener Nacht auf der Neckar⸗ auer Straße, in der Höhe des Neckarauer Bahnhofes, ein jüngerer Radfahrer mit einem Straßen⸗ bahnwagen zuſammen, wobei der Radfahrer auf den Gehweg geſchleudert wurde. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Radfahrer, deſſen Perſönlichkeit bis jetzt noch nicht ſeſtgeſtellt werden konnte, nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Wegen Nichtbeachtens der Verkehrsvorſchriften er⸗ eigneten ſich geſtern noch weitere ſieben Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen Kraftfahrzeugen und Rad⸗ fahrern. Größerer Perſonen⸗ oder Sachſchaden iſt bei keinem dieſer Zuſammenſtöße entſtanden. Nach der Arbeit die Freude Abſchiedsabend beim Reichsmütterdienſt in Neckarau Da ſaßen ſie an dieſem Samstagabend rings um blumengeſchmückte Kaffeetafeln beim Kronenwirt in Neckarau: 34 Frauen, von der jüngſten Mutter his zur grauhaarigen Matrone, um nach dem eifrigen und Lernen und Baſteln und Zuhören der letzten Wochen den liebgewordenen Mütterſchulungs⸗ lehrgang für Erziehungsfragen“ Reichsmütterdienſtes t m Frauenwerk mit einem ſammenſein abzuſchließen. Es war der zweite Kur⸗ ſus dieſes neuen Aufbaulehrganges,— der achte Mütterſchulkurſus überhaupt, der hier für die Orts⸗ gruppe Neckarau zu Ende ging. Und wenn die zu⸗ ſtändige Frauenſchaftsleiterin Frau Kraft ebenſo wie die Kurſusleiterin Fräulein Kiefer immer wieder verſichern, daß jeder einzelne dieſer teils der Säuglingspflege, teils den wichtigſten Abſchnitten allgemeiner Kinder⸗ und Jugenderziehung gewid⸗ meten Lehrgänge bei den Frauen von Neckarau den gleichen freudigen Widerhall und die gleiche rege Anteilnahme ausgelöſt hat, ſo wurde dieſer Ein⸗ druck beſonders glücklicher, innerlich erfüllter Arbeit am Volke durch den ungewöhnlich reizenden Ver⸗ lauf des Abends nur beſtätigt. Man fühlte ſich öort mitten in einer großen Fa⸗ milie, und was nach einem Rückblick auf die Lehr⸗ ſtunden nebſt Verteilung der hübſchen, vom Reichs⸗ mütterdienſt ausgegebenen Diplome aus den eige⸗ nen Reihen wie von einer Jungmädelgruppe des BDM zur Unterhaltung beigeſteuert wurde, war nicht nur allerliebſt ausgedacht und hübſch dar⸗ geboten, ſondern kam, gleich den Anſprachen, wirk⸗ lich von Herzen. Da gab es Kinderlieder, die Mädel führten in entzückender Unbefangenheit und Friſche ein Rätſelſpiel in ſechs Bildern auf, und Muſikali⸗ ſches wechſelte mit Gedichtvorträgen heiteren oder ernſten Inhaltes ab. Ortsamtsleiter Groh nahm auch das Wort, um zu weiterer eifriger Werbung für künftige Mütterkurſe zu ermahnen und das „Sieg Heil!“ auf den Führer auszubringen. Und dann begannen die großen Kaffeekannen voll duf⸗ tenden braunen Trankes aus der Rieſenmaſchine der Neckarauer Frauenſchaftsküche zu kreiſen, und man ließ ſich die guten, geſpendeten Kuchen vom Range echt Neckarauer Kerwebackwerks trefflich munden. Wie geſagt: wir haben ſelten eine inhaltlich wert⸗ nollere, in ihrem geſamten Verlauf gelungenere Feier weiblicher Gemeinſchaft mitgemacht. M. S. Mütterkurſus Wir weiſen nochmals auf den nächſten Mütter⸗ kurſus hin, der am Mittwoch, dem 14. Oktober, abends 8 Uhr, in der Mütterſchule, I. 9, 78 beginnt. Die Mütterſchule ruft alle werdenden Mütter, Frauen und Mädchen auf, denn die Aufgaben, die als Hausfrau und Mutter erfüllt werden ſollen, ſind vielſeitig, und die Verantwortung iſt groß. Nicht ſelten begegnet man dem Einwand, das haben wir nicht nötig, wir können ſchon haushalten und Kinder pflegen. Doch die Erfahrung zeigt es häufig anders. Die Mütterſchule des Reichsmütterdien⸗ ſtes iſt daher eingerichtet worden, um alle wichtigen Fragen zu beſprechen, die in dieſen Lebenskreis hin⸗ eingehören. Wir geben in unſerem Kurſus über Säuglings- und Kinderpflege einen Ueber⸗ blick über die Bedeutung der Säuglingspflege und Ernährung, über Kleidung, Pflege der werdenden Mutter, über das kranke Kind und über die Er⸗ ziehung der Kleinſten. Der Kurſus umfaßt zwölf Doppelſtunden und bringt neben der Theorie auch praktiſche Uebungen. Die Kurſusgebühr iſt 5 Mk., doch wird den wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen weitgehendſt Rechnung ge⸗ tragen, um es jeder Frau zu ermöglichen, am Kur⸗ ſus teilzunehmen. Die Kurſustage ſind Mittwoch und Freitag. Anmeldungen: Mütterſchule L 9.-8, 3. Stock. Fernruf 249 33.. Notieren Sie bitte ſür das WH W Die dem Winterhilfswerk 1936/37 im Kreis Mann⸗ heim zugedachten geldlichen Opfer können der Ein⸗ fachheit halber unſeren bei folgenden Geldinſtituten beſtehenden Konten überwieſen werden: Poſtſcheckkonto: Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes 1936/37, Kreisführung Mannheim, Karls⸗ ruhe Nr. 2216. Bankkonten: Städtiſche Sparkaſſe, Mannheim, Konto Nr. 6800; Bank der Deutſchen Arbeit AG, Nie⸗ derlaſſung Karlsruhe, Konto Nr. 671; Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mann⸗ heim, Konto Nr. 40 088; Badiſche Bank, Mann⸗ heim, Konto Nr. 3868; Commerz⸗ und Privat⸗ bauk AG, Filiale Mannheim, Konto Nr. 4247. Ferner nehmen auch alle übrigen Mannheimer Banken ſowie unſere Kaſſe Gelobeträge für das WoW ein Empfang. 1 Kreisbeauftragter des WSW 1936/67. Mannheimer Sanitäter übten Eiſenbahnungllick in der Nacht Nächtliche Aebung der Sanitätskolonne Mannheim 1 Ein neuer Beweis dafür und für den vorbild⸗ lichen Geiſt, der unſere Mannheimer Sanitäter be⸗ herrſcht, war die große Nachtübung, die von der Sanitätskolonne Mannheim J in den Nachtſtunden des Samstags abgehalten wurde. Eine beſonders umfangreiche Aufgabe war geſtellt worden. Man nahm an, daß der Schnellzug D 191, der abends 22.59 Uhr vom Mannheimer Hauptbahn⸗ hof abgeht, kurz vor der Riedbahubrücke am Stadion, Blockſtelle Rennplatz, entgleiſt iſt. Perſonenwagen ſind die Böſchung herabgefallen, mit zahlreichen Verletzten iſt zu rechnen. Die Mitglieder der Kolonne waren vorher„nicht im Bilde“. Erſt in den Abendſtunden wurden ſie durch einen Probealarm zuſammengerufen. Bereits nach knapp 40 Minuten waren 50 Sanitäter e 15 Helferinnen verſammelt. Die Helferinnen hatten erſt kürzlich einen Kurſus hinter ſich ge⸗ bracht. Nun ſollten ſie ihre„Feuerprobe“ beſtehen. Als der D⸗Zug vorübergebrauſt iſt, gibt ſtellver⸗ des tretender Bezirkskolonnenführer Sandhaas von 88— E N41 8 der alten Seckenheimer Anlage aus Deutſchen e lane aus fröhlich⸗feſtlichen Bei⸗ den Alarmbefehl. Eine Gruppe von Hitlerjungen hat an der Bahnböſchung als„Verletzte“ kühlen Liegeplatz be⸗ zogen. Knapp 8 Minuten ſind vergangen, da treffen auch ſchon zwei Sanitätsautos ein. Ihre Schein⸗ werfer richten ſich auf die„Unglücksſtätte“, ſchwei⸗ fen ſuchend umher. Mit Tragbahren eilen die Män⸗ ner hinaus und ſuchen die„Schwerverwundeten“ heraus, deren Abtransport ſofort erfolgt. Nur wenige Minuten ſpäter kommen auch Gerätewagen und ein Laſtauto an. Eifrig wird abgeladen. Kaum ein Wort fällt. Geräuſchlos und ſchnell geht alles vonſtatten. Kolonnenführer Dr. Wegerle, der die Uebung leitet, hat ſeine Leute gut geſchult. Sie wiſſen, worauf es ankommt. Das Licht der vereinigten Scheinwerfer, unter⸗ ſtützt durch zwei Beagit⸗Lampen und einige Fackeln, beſcheint den Platz des„Eiſenbahnunglücks“ mit ſchwacher Helle. Mit Fahrrädern und Motorrädern treffen die letzten Sanitäter ein. Auch die Helferin⸗ nen ſind erſchienen. Es geht ans Bergen der„Ver⸗ wundeten“ und Hinüberſchaffen zum Hauptverbands⸗ platz, wo ſie von den Sanitäterinnen ſorgſam ver⸗ bunden werden, um ſpäter in dem inzwiſchen errich⸗ teten Verbandszelt— ſoweit ſie„ſchwer be⸗ troffen“ ſind— Platz zu finden. Schon kurz nach Mitternacht ſind alle„Verletzten“ geborgen. Der Hauptzweck der Uebung, Einſatzbereit⸗ ſchaft und Funktionieren der Beleuchtungsgeräte zu prüfen, iſt erreicht. Mit Dankesworten wendet ſich ſtellvertr. Bezirkskolonnenführer Sandhaas an die Kolonne, die ihre Nachtruhe für die gute Sache geopfert hat. Dr. Künzig, der die Verbände prüfte, konnte den jung ausgebildeten Helferinnen eine gute Arbeit beſtätigen. Dank galt auch der Hitlerjugend für ihre Mitarbeit. Mit einem„Sieg Heil“ wird die erfolgreich ver⸗ laufene Nachtübung beendet. Sie zeigte, daß die Kolonne trefflich geſchult iſt und ſchwere Situationen zu meiſtern verſteht.. J ͥãõdddããſãͥãã ããͥã Add ã ͤVVVVVVVVVGbVbGGGGbGbGbGGbGbGTGbGbGbGGTGbGTGTGTGVGTGTVGTTVTTTTTTTTT—————— Begrüßungsfeier auf dem Zeughaus platz Feierliche Aufnahme der ausſcheidenden Arbeits- dienſtmänner in die Deutſche Arbeitsfront Nach einem Erlaß des Reichsorgauiſationsleiters Dr. Ley ſollen die aus dem Arbeitsdienſt Entlaſſenen feierlich in die große Gemeinſchaft aller Schaffenden, in die Deutſche Arbeitsfront, eingereiht werden. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet die Kreis⸗ waltung der Deutſchen Arbeitsfront Mannheim am Montag, 12. Oktober 1956, 20.15 Uhr, auf dem ZSeughausplatz in Mannheim, C 5, eine Begrüßungsfeier. Die Bevölkerung des Kreisgebietes Maunheim iſt zu dieſer Feier herzlichſt eingeladen. Für die Ver⸗ „ iſt ein reichhaltiges Programm vorge⸗ ehen. „Der Film dem Volk In die Arbeit der Parteifilmſtellen leuchtet eine Funkreportage, die der Deutſchlandſender am heutigen Montag, dem 12. Oktober, von 18.40 Uhr bis 19 Uhr, bringt und die den Titel„Der Film dem Volk“ trägt. In Form von Geſprächen mit Reichsamtsleiter Carl Neumann und ſeinen engſten Mitarbeitern, ſo Curt Belling, Richard Quaas, Berthold Meinke und einigen Gaufilmſtellenleitern aus dem Reich, wird ein Einblick ermittelt von den großen Aufga⸗ ben und Zielſetzungen des Parteifilms. Stimmungsberichte ſowie Reportagen von Freilicht⸗ vorführungen und Filmvorſtellungen auf dem fla⸗ chen Lande unterſtreichen aus der Praxis heraus die Unterhaltungen. Mit dieſer Sendung ſoll zum erſten Male dem großen Hörerkreis des Rundfunks Gelegenheit gege⸗ ben werden, ſich über den Aufbau der Amtsleitung Film der NSDAP und ihre Zwecke zu unterrichten. Keine Jahlungsbefehle' als Mahnſchreiben Um geſchäftlichen Mahnungen mehr Nachdruck zu verleihen, pflegen Firmen ihren Schulönern als ſo⸗ genannte„letzte außergerichtliche Mahnung“ das Formular eines Zahlungsbefehles zu überſenden, in dem Text und Koſten bereits ausgefüllt ſind. Wenn die Formulare auch den aufgedruckten Ver⸗ merk tragen:„8 Tage zurückgeſtellt“ und auch nicht auf Täuſchung des Empfängers angelegt ſein mögen, ſo können die Mahnſchreiben doch ſehr leicht, nament⸗ lich bei geſchäftsungewandten Perſonen, zu einer irrigen Auffaſſung über den Charakter und die Trag⸗ weite der Zahlungsaufforderung und der mit ihr verbundenen Androhungen führen. Das wirkt ſich beſonders nachteilig aus, wenn die Koſtenberechnung, wie es vermutlich oft vorkommt, ſtark überſetzt iſt. Der Reichs juſtizminiſter hält ebenſo wie das Reichsrechtsamt der NS DA die Ausnutzung des üblichen Vordrucks für den Erlaß eines Zah⸗ lungsbefehls im privaten Mahnſchreiben und die Form dieſer Verwendung für durchaus uner⸗ wünſcht. Auch die Wirtſchaftsgruppe Ein zel⸗ handel gibt der Erwartung Ausdruck, daß Einzel⸗ handelskaufleute derartig unerwünſchte Formen des geſchäftlichen Schriftverkehrs in Mahnangebegenhei⸗ ten künftig vermeiden, falls ſie bisher überhaupt angewendet wurden. Sammelt Bucheckern zur Oelgewinnung! Um die Ernte an Bucheckern für die Oelgewin⸗ nung nutzbar zu machen, ſind Bucheckern auch in die⸗ ſem Jahre in die Förderungsmaßnahmen des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft zur Oelgewinnung aus deutſchen Oelſaaten einbezogen worden. Die Oelmühlen werden durch Bewilligung einer Ausgleichsvergütung in die Lage verſetzt werden, dem Sammler von Bucheckern einen Kaufpreis von 18 Mk,(gegenüber 16 Mk. im vergangenen Jahre) für den Doppelzentner zu zah⸗ len, der bei der diesjährigen reichen Ernte ein beſonders lohnender Ertrag für das Sammeln iſt. Darüber hinaus iſt dem Sammler noch ein Rückkaufsrecht für die bei der Verarbeitung der Bucheckern angefallenen Bucheckernkuchen in einer Menge von 65 v. H. des Gewichts der angelieferten Bucheckern eingeräumt worden. Die Reichsforſt⸗ verwaltung hat veranlaßt, daß die Walobeſitzer die Sammeltätigkeit im Zuſammenwirken mit den ört⸗ lichen Stellen des Reichsnährſtandes in die Wege leiten, ſoweit die Bucheckern nicht für eigene Be⸗ dürfniſſe der Waldbeſitzer benötigt werden. Das Nähere iſt bei den örtlichen Stellen des Reichsnähr⸗ ſtandes und der Reichsforſtverwaltung zu erfahren. Die Befugniſſe des Reichsführers SS Regelung des Straßenverkehrs Im Reichsverkehrsblatt vom 3. Oktober werden die Befugniſſe des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Polizei bei der Regelung des Straßen⸗ verkehrs bekanntgegeben. Dem Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei unterſteht die geſamte Anwendung der Reichsſtraßenverkehrsordnung, ſo⸗ weit dies zur Hebung der Verkehrsſicherheit durch ſtrenge Regelung und Ueberwachung des Verkehrs auf der Straße erforderlich iſt. Hierzu gehören die Beſtimmung der Wegerechtsfahrzeuge lim Straßen⸗ verkehr bevorrechtigten Fahrzeuge), die Regelung des Parkplatzweſens und der Parkplatzbewachung, die Straßenverkehrsunfallſtatiſtik und die Unfallverhü⸗ tungspropaganda für den Straßenverkehr einſchließ⸗ lich der Verwendung der Verkehrswacht. Nicht berührt werden von dieſer Uebertra⸗ gung folgende Sachgebiete: Zulaſſung von Fahr⸗ zeugen einſchließlich der techniſchen Anforderungen an die Fahrzeuge und iihre Kennzeichnung, Ausbil⸗ dungsweſen und Zulaſſung von Kraftfahrzeugführern außer der Verſagung, Entziehung und Wiederertei⸗ lung der Fahrerlaubnis, für welche der Chef der deukſchen Polizei oberſte Verwaltungs inſtanz ſein ſoll, Regelung des internationalen Kraftfahrzeug⸗ verkehrs, Angelegenheiten der Sachverſtändigen und der Fahrlehrer. ** Ein Kameradechaftsausflug der Badiſchen Kommunalen Landesbank führte in mehreren Omni⸗ buſſen über die Reichsautobahn nach Lorſch und über Bensheim auf das Auerbacher Schloß, nach deſſen Be⸗ ſichtigung eine herrliche Wanderung durch die herbſt⸗ lichen Schönheiten des Odenwaldes eine ſtimmungs⸗ volle Einleitung zum Kameradſchaftsabend im Deut⸗ ſchen Haus in Bensheim ſchuf. Nach Anſprachen der Betriebsführung, in denen der Zweck dieſes Zuſam⸗ menſeins hervorgehoben und der Gefolgſchaft die Zahlung einer Sondervergütung zur Beſtreitung des Winterbedarfs bekanntgegeben wurde, ſprach der Be⸗ triebszellen⸗Obmann der Betriebsführung den Dank der Gefolgſchaft aus. Aus dem Unterhaltungsteil des Abends, der von Betriebsführung und Gefolg⸗ ſchaft in reichhaltigem Programm beſtritten wurde, verdienen Erwähnung beſonders die von der in jüng⸗ ſter Zeit gegründeten Männergeſangsabteilung über⸗ raſchend gut vorgetragenen Lieder, die in dem Bei⸗ trag eines Damenquintetts, deſſen Beſtehen von den Sängerinnen bis zur letzten Minute geheimgehalten werden konnte, ſtarken Wettbewerb fanden. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlihen Bahauntmachungen enůnommen NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Montag, 12. 10., 17 Uhr, Hauptprobe in der „Flora“.— Dienstag, 13. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend in der„Flora“, Lortzingſtraße. Die Jugendgruppe und Orts⸗ gruppe Oſtſtadt ſind hierzu eingeladen. Lindenhof(Waldparkſ. Dienstag, 13. 10., 20 15 Uhr, Zellenleiterinnen⸗Sitzung im Heim; 20.30 Uhr Singen im Heim. 5 1 13. 10., 20 Uhr, Pflicht⸗Heimabend im „Adler“. Humboldt. 13. 10., 20 Uhr, Pflicht⸗Heimabend in der „Flora“. Feudenheim. Zellenleiterinnen! Die Abrechnung der Beiträge muß bis 15. 10. oder 16. 10., jeweils von 15 bis 18 Uhr erfolgen. Achtung, Preſſerefcrentinnen! 12. 10., 20 Uhr, Beſpre⸗ chung in L 14, 4. Erſcheinen iſt Pflicht. Papier und Blei⸗ ſtift mitbringen. Achtung! 13. 10., 15 Uhr, Beſprechung der Ortsgrup⸗ penfrauenſchaftsleiterinnen in I. 14, 4. 0 Referentinnen der Abt. Volks⸗ und Haus wirtſchaft! 13. 10., 15 Uhr, Einführung in die Saftzubereitung. Ortsgruppen⸗Franenſchaftsleiterinnen! Die Quartiere für den 17. auf 18. 10. müſſen ſofort gemeldet werden. JM Untergau. 13. 10., Schwimmen fürs Leiſtungsobzeichen im Städtiſchen Hallenbad von 18 bis 19 Uhr.— 13. 10., von 19.30 bis 21 Uhr, auf dem Untergau Kartenkunde fürs Leiſtungsabzeichen. NSKOW Ortsgruppe Mannheim. Sonderzug zum Kriegsopfer⸗ ehrentag in Heilbronn am Sonntag, 18. 10. 36. Es ſind noch Plätze Frei und einige Perſonen können noch teil⸗ nehmen. Anmeldung auf der Geſchäftsſtelle, L 4, 15, Horſt⸗ Weſſel⸗Haus, 4. St., jeden Tag von 9 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 19 Uhr. Näheres über Abfahrt und Kartenaus⸗ gabe folgt. Stützpunkt Feudenheim. Da kein geeigneter Saal zur Verfügung ſteht, fällt die Gymnaſtikſtunde vorläufig aus. Jun eee ee, Bekenntnis Onitten Reich Dienstag, 13. Oktober 8 5 eee W. Kt * 570 S2 Ei Un Bo Sp 72 Montag, 12. Oktober Nationaltheater:„Fauſt“, 1. Teil, von Goethe, Miete 18 E, 19 Uhr. 89 Meßplatz: Schaubudenmeſſe, Verkaufsmeſſe am Adolf⸗Hitler⸗ 80 Ufer, Neuheitenverkaufsmeſſe auf dem Marktplatz. Ge Roſengarten: 20 Uhr Volks ſymphoniekonzert. Dirigent: Sp Karl Elmendoriſ. Soliſt: Alma Moodie(Violine). Bf Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. 82 Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett— Variets. ö Ka Tanz: Libelle. Bf Kaffee Oden: Konzert(Verlängerung). Lichtfpiele 4 Univerſum:„Der Bettelſtudent“.— Alhambra:„Eskapade“, Palaſt und Gloria:„Schabernack“.— Scala:„Eine Nacht* an der Donau“. 4 Ständige Darbietungen Ee Städtiſches Schloßmuſenm: Gebffnet von 10 vis 18 und 2 von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. S. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 5 15 bis 17 Uhr. ö 7 88 3 f S as hören wir 8 G Reichsſender Stuttgart .30: Frühoknzert.—.30: Ohne Gerke jeder Morgen. — 11.30: Bauernfunk. 12.00: Werkkonzert.— 13.15: Mittagskonzert(Schallpl.).— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Von Blumen und Tieren.— 10.00 Muſik! am Nachmittag.— 17.40: Stätten der Dichtung in Schwa⸗ ben: Der Lichtenſtein.— 18.00: Unterhaltungskonzert.- 19.00: Heiter⸗traurige Volksmuſikſtunde. richten.— 20.10: Wenn ich Rundfunkgeigen höre.. Funk⸗ novelle.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Politiſche Zeitungs⸗ ſchau.— 22.40: Kompoſitionen von Irene Wahlſtröm.— 25.00: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. 24.00: Nacht; muſik. Aus Mannheim über Stuttgart 21.00: Diener zweier Herren. Ausſchnitte aus der Oper des badiſchen Komponiſten Arthur Kuſterer. Ausführende: Das Orcheſter des Nationaltheaters mit Chor und Soliſten. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.— 10.00: Hinter Pflug und Weh 1 Hörbilder,— 11.90: Vom richtigen Einkochen.— 11 Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Aller lei.— 15.15: Frouen am Werk.— 15.45: Benjaminv Gigl ſingt(Schallpl).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00 ÜUkrainiſche Volkslieder.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchen — 19.00: Herbſtzeitloſe. Beſinnliche Stunde.— 19.58: Die Ahnentafel.— 20.10: Tanz. und Unterhaltung.— 22.30 Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhaltung(Schallpl.).— 23.00: Traum in der Ferne(Aufnahme). „Halt, Männeken!“ rief der Mann mit dem Tſchako,„Radkontrollel“. Ge⸗ horſam ſtieg Haſe ab. tief, das koſtet eine Mark Strafe!“—„Ach, Herr Wachtmeiſter“, verteidigt ſich Haſe,„woher ſoll man denn ſowas wiſſen, das hat mir doch kein Menſch ge⸗ ſagt!“ f a 5 Aber die Ausrede galt nicht, es hatte ja überall groß und breit geſtanden Trotzdem: Haſe bleibt Haſe und weiß von nichts. Doch Unkenntnis ſchützt nicht vor Strafe i Tia— hätte er Zeitung geleſen! Die ſchützt vor Schaden und Verdruß, ö weshalb ſie jeder haben muß; 8 * 20.00: Nach⸗ 5 „Ihr Rückſtrahler ſitzt ja viel zu von 4** Gau XIII Südweſt Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms:2 F Pirmaſens— Kickers Offenbach 111 FSW F aukfurt— Sportfr. Saarbrücken:0 Union Niederrad— SV Wiesbaden:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Pu. Wormatia Worms 4 3 1 5 17:9 71 Kickers Offenbach. 4 3 1— 11:8 721 FSV Frankfurt. 5 3 5 5 2 1711 624 FK Pirmaſens 5 2 2 1.8 6˙4 SV Wiesbaden 3 2— 1 6˙4 4˙2 Eintracht Frankfurt 4 2— 5 12.9-4 Union Niederrad 5 2— 3 10˙16.6 Boruſſta Neunkirchen 5 1 1 3 7·¹⁰0 3¹² Spfr. Saarbrücken 5 1 1 3:12 3˙7 FV Saarbrücken 14— 4:16.8 Gau XIV Baden Karlsruher FV— VfB Mühlburg 011 1. FCE Pforzheim— VfR Manubeim 900 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Pforzheim 4 2 2— 4˙0 62 SpVg Sandhofen 4 2 1 1 10.5 528 FC Freiburg 4 2 1 1 5˙4 53 Germania Brötzingen 5 2 1 2.8 5˙5 Spy Waldhof 0 2 2—— 7¹⁰ 4·0 Vfk Mannheim 3 1 2— 5˙2 4˙2 Vi Mühlburg.. 3 1 1 1 46:8 FV Raſtatt 1 1 1 2 3˙9 3˙5 Karls cuher FV.. 5 1— 4 58 2·8 Vfs Neckarau 4— 1 8 3˙10:7 Gau XV Württemberg Spfr Stuttgart— Stuttgarter Kickers 22 VfB Stuttgart— FV Zuffenhauſen:2 1. SSB Ulm— Spyg Bad Canuſtatt:3 Vereine Spiele gew. uneniſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 4 8 1— e BiB Stuttgart 3 3—— 8·4 6 0 Sportſr Stuttgart 5 2 2 1 6˙8 6˙4 Un ſon Böckingen 1 2 1 1 5˙4 5·3 SSW Ulm 4 2— 2 15˙9 44 Spog Cannſtatt 4 2— 2 6 7 44 FV Zuffenhauſen 5 1 1 3.9 3˙7 Sc Stuttgutt 4 1 1 2:9.5 Spfreunde Eßlingen 4 1— 3 610 296 Göppingen 3—— 3.5 06 Gau XVI Bayern AS Nürnberg— BC Augsburg:0 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Spa Fur ty 4 98 1 8¹5 6˙2 Boyern München 4 1 8— 1058 5²⁸ 1. FC Nürnberg 2 2—— 5˙8 4·⁰0 Schweinfurt 05 2 2— 158.0 ASV Nürnberg 4 2— 2 8⁰7.4 München 1860 4 2— 2:11 4˙4 VB Ringſee 5 2— 3 910 4·6 BCE Augsburg 5 1 2 2 5˙7 4˙6 Vacker München 4— 2 5:12 2¹ VfB Koburg 4— 1 3.14:7 Punkteteilung in Pforzheim 1. FC Pforzhei m— VfR Mannheim:0 Für die Pforzheimer nahm bei dieſem erſten Auf- treten des VfR Mannheim im Brötzinger Tal das Spiel inſofern einen überraſchenden Ausgang, als ſich der Pforzheimer Club mit einem:0 begnügen mußte. Da⸗ bei iſt vorauszuſchicken, daß der Punktgewinn der Mann⸗ heimer für die Platzherren inſofern etwas ſchmeichelhaft iſt, als dieſe während der ganzen Spielzeit leicht im Feld überlegen waren und zu einem Sieg hätten kommen müßſ⸗ ſen. Das Pforzheimer Hintertribo war aber in einer ſehr guteen Form und vereitelte alle guten Angriffe der Gäſte, die zu Erfolgen hätten führen können. Dieſes Dreieck war noch der beſte Teil der Pforzheimer Elf. Auch der Mittelläufer Neuweiler konnte befriedigen. Dagegen waren die beiden Flügelläufer ausgeſprochen ſchwach. Im Sturm der Platzherren klappte es nie richtig, und dabei zeigte es ſich, daß die kleineren Pforzheimer Stürmer gegen die ſtabile Hintermannſchaft der Gäſte auf ver⸗ lorenem Poſten ſtanden. Hier waren Schalk und Au ein erſtklaſſiges Verteldigerpaar, das von Kamenzin erfolg⸗ reich entlaſtet wurde. Was dieſer Spieler alles zeigte, war beſte Fußball⸗ klaſſe, denn er war unſtreitig der erſolgreichſte Spieler aller 22 Kämpfer. Auch Bartack im Tor zeigte ſich jeder Lage gewachſen, ſo daß es bei dem 90:0 verbleiben mußte. Die beiden Außenläuſer Feth und Wagner waren recht brauchbar und auch der Sturm hatte eine ſtarke Beſetzung auſzuweiſen. Hier lag die Stärke auf dem linken Flügel Adam und Striebinger, der immer wieder heikle Situa⸗ tionen vor dem Pforzheimer Tor ſchuſ. Auch die rechte Seite mit Spindler und Simon konnte genügen, und ins⸗ beſondere Spindler war es, der mit gelegentlichen Schüſſen aufwartete. Das Spiel ſelbſt nahm einen ruhigen Ver⸗ lauf, obwohl die Zuſchauer mit den Entſcheidungen des Schiedsrichters Dietz aus Durlach nicht immer ein⸗ verſtanden waren. Sie hätten eben zu gern einen Sieg ihrer Mannſchaft, der Platzherren, erlebt, der nicht zur Tatſache wurde. Nach ergelnisloſen Angriffen von Simon und Adam wurden auch die Pforzheimer durch ihren rech⸗ ten Flügel Fiſcher und Müller zwiſchendurch gefährlich, ſo daß ſie einige Eckbälle erzwingen konnten. Die erſte Spielhälfte ſtand doch mehr im Zeichen der Ueberlegenheit der Mannheimer, die durch die aufmerk⸗ ſame Pforzheimer Abwehr am Torſchießen verhindert wur⸗ den. Nach Halbzeit war das Spiel wenig verändert. Vor⸗ erſt waren die Gäſte wieder mehr im Angriff, bis dieſe darauf ausgingen, dos 00 zu halten. Dadurch kamen die Platzherren und durch eine inzwiſchen im Sturm vorgenom⸗ mene Umſtellung etwas in Vorteil. Die Hintermannſchaft der Gäſte ſtand aber eiſern und ließ keinen Erfolg zu. Als ein Pforzheimer Spieler in den letzten Minuten im Mannheimer Strafraum zu Foll kam, verlangten die Zu⸗ ſchzuer ſtürmiſch einen Elfmeter, der aber vom Unpartei⸗ iſchen nicht gegeben wurde. Die Junaligamannſchaften trennten ſich mit einem:0⸗Sieg der Gaſtgeber. Mühlburg ſiegt Karlsruher JV- VfB Mühlburg:1(:1) Das Karlsruher Lokaltreſſen ſtand im Zeichen zweier ſehr auter Hintermannſchaften, wobei ſich die der Mühl⸗ burger als eine Idee glücklicher und erfolgreicher erwies und den ſchon früh errungenen Führungstreffer auch zu enem Sieg auswerten konnte. Im Feld waren ſich beide Mannſchaften ſo ziemlich gleichwertig, aber beide Stürmer⸗ reihen ließen viele Wünſche offen. Der K hatte die Sturmführung dem jungen Weißbrodt anvertraut und Forzheim BfR Nur zwei Spiele in Baden— —— auch Brecht wirkte wieder mit nicht zu einem einzi 5 aber es reichte trotzdem hr aut ſpielte Mittel⸗ Pforzheim und Bf Mannheim läufer Wünſch, aber auch er konnte die Niederlage nicht ab⸗ wenden. Bei den Gäſten ſchlug ſich, wie ſchon geſagt, die Abwehr am beſten, gut unterſtützt von Mittelläufer Moſer und dem ſtets hinten aushelfſenden Halbſtürmer Fach. Das einzige Tor des Tages fiel nach laum halbſtündigem Spiel durch Rothermel, der den Ball im Anſchluß an einen Eckball geſchickt einköbpfte. 4000 Zuſchauer erlebten einen ſtets feſſeln⸗ den und falren Kampf, dem Duchardt(Heidelberg! als Schiedsrichter vorſtand. Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms:2(:1) Vor 3000 Zuſchauern erlitt der Gaumeiſter ſeinen erſten Punktverluſt. Die Wormſer ſpielten zwar wuchtiger und durchſchlagskräftiger und vor allem ſchneller, aber der immer noch durch ſeine Verletzung beeinträchtigte Fath und eine Verletzung, die ſich Eckert nach der Pauſe zuzog, verhinder⸗ ten den möglichen Wormſer Sieg. Das Unentſchieden war mindeſtens verdient.— Metzger(Franlfurt) leitete zu⸗ friedenſtellend. Fa 03 Pirmaſens— Kickers Offenbach:1(:1) Pirmaſens mußte ohne Kirchhöfer und Brill 1 antreten und machte dazu den Fehler, Hergert als linken Verbinder einzuſtellen. Dadurch war die Klubmannſchaft in der erſten Hälfte vollſtändig auseinandergeriſſen. Offenbach ſpielte dagegen während dieſer Zeit einen ſehr guten Fußball und war vor allen Dingen flink und einſatzfreudig. So ſtanden die erſten 45 Minuten ganz im Zeichen der Gäſte, deren Stürmer aber die zahlreich herausgearbeiteten Torgelegen⸗ 90 Jahre Gemeinſchaſtsfeier von 12 Die 12 badiſchen Vereine, TV Bretten, TB Bruchſal, TV Durlach, TV Eberbach, TV Heidel⸗ berg, TV Karlsruhe, TV Lahr, TB Mannheim, TV Mosbach, TV Offenburg, TV Raſtatt und T Schopfheim, die in dieſem Jahr ihr 90 ⸗ jähriges Beſtehen feiern konnten, hatten am Sonntagvormittag Abordnungen mit ihren Fahnen nach Mannheim geſchickt, um in der großen Turn⸗ halle des TV Mannheim von 1846 das Inbiläum würdig zu begehen. Aus Anlaß der 90⸗Jahrfeier von 12 badiſchen Turnver⸗ einen hatte das badiſche Gaufachamt für Turnen die 12 Ver⸗ eine nach Mannheim eingeladen, um in Anweſenheit von Fachamtsleiter Karl Steding eine Feierſtunde abzuhal⸗ ten. Die große Turnhalle des TV Mannheim von 1846 war feſtlich ausgeſchmückt. Auf der Bühne im Hintergrund ſtand, von Grün umgeben, die Büſte des Turnvaters Jahn, dem die Deutſche Turnerſchaft ihr Entſtehen verdankt. Der Beſuch dieſer morgendlichen Feierſtunde war ſehr gut. Vertreter von Staat, Stadt, Partei, ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und des Sports waren anweſend. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die„Alten“ der Turner, denen die Turnerei ſo unendlich viel verdankt, vollzählig zur Stelle waren. Nach einem Muſikſtück der Muſikriege marſchierten die Fahnen der Vereine des Kreisfachamtes Turnen ein. Nach dem Vortrag des Liedes„Die Himmel rühmen“ zogen unter der Begeiſterung der Verſammlung die alten Tur⸗ nerfahnen der Jubilare ein. Jede Fahne, die nach Aufruf durch den Oberturnwart Schweizer durch die Mitte des Saales getragen wurde, erhielt ihre beſondere Ehrung. Dieſe alten zerſchliſſenen Fahnen, mit denen ſo viel Ver⸗ einsgeſchichte verbunden iſt, wurden faſt durchweg von alten, ergrauten Turnern getragen. Ein Symbol für das Tur⸗ nen überhaupt, denn dieſe alten Turnerfahnen ſind für die Vereine alles. Nachdem die Fahnen auf der Bühne Aufſtellung ae⸗ nomanen hatten, hielt Gaufachamtsleiter Prof. Dr Fi⸗ scher ⸗Karlsruhe eine kurze Begrüßungsanſprache. Er fürchrte u. a. aus:„Der heutige Tag iſt ein Tag beſonderer Art, es iſt ein Ehreutaa für 12 badiſche Turn⸗ vereine. Als im Januar der Generalappell des TW 46 Mannheim abgehalten wurde, beſchloß man in Mannheim eine Feierſtunde ſämtlicher Vereine zu veranſtalten. die in dieſen Jahr auf ein 90fähriges Beſtehen zurückblicken können. Sein beſonderer Gruß galt dem TV Fran⸗ kenthal, der mit einer Abordnung erſchienen war. Früher habe man am Oberrhein im 10. badiſchen Turn⸗ kreis Schulter an Schulter miteinander gekämpft. Unter den Klängen des guten Kameraden gedachte die Feſtverſammlung der Totem. Turner legten hierbei einen Kranz an der Gedenktafel in der Turnhalle nieder. So feierten die Toten mit den Lebenden. Dr. Fiſcher hieß dann den Fachamtsleiter der DT. Karl Steding, willlommen der ja in Mannheim kein Fremder mehr iſt, da er ſchon bei verſchiedenen Anläſſen beim TW 46 weilte. Ihm ſoll durch dieſe Feierſttende der Be⸗ weis erbracht werden, daß auch in der Südweſtecke des Reiches Turnerherzen ſchlagen, die in treuer Turner⸗ pflicht im Reich ſtehen. Mit einem„Sieg⸗Heil!l“ auf Führer und Vaterland ſchloß Dr. Fiſcher, der auch die Grüße des verhinderten Gauführers Kraft überbrachte, ſeine Ausführungen. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied ſchloſſen die Begrüßuna ab. Nachdem Dr. Fiſcher Fachamtsleiter Steding gemeldet hatte, ſprach dieſer zu ſeinen Turnern. Durch dieſe kurze Feierſtunde, ſo führte der Redner aus, die dieſe 12 badiſchen Vereine abhalten, ſoll die beſondere Verbun⸗ denheit des turneriſchen Gemeinſchaftslebens zum Ausdruck gebracht werden. Das deutſche Turnertum iſt mehr als eine Angelegenheit, um nur Körperpflege zu treiben, mehr als eine rein fachliche Sache. Das deutſche Turnertum iſt ein geſchichtlicher Zeuge deutſchen Lebens, deutſchen Wollens und deutſchen Werdens. So eng verflochten mit der Geſchichte unſeres Vaterlandes und daher kann man die Turnerei nur richtig beurteilen, wenn man ſie aus dieſer Verbundenheit her zus beurteilt. In einer Zeit ſchlimmſter voterländiſcher Not, als die franzöſiſche Fremoͤherrſchaft das deutſche Reich und das deutſche Leben vernichten wollte, ſchuf Friedrich Lu d⸗ wig Jahn das Turnen. Das Turnen wurzelt im deut⸗ ſchen Volkstum, ſein Ziel war die Einigkeit und Freiheit des deutſchen Vaterl zndes und ein einiges geſchloſſenes Volk. Das Turnen mußte daher mit der eigentlichen deutſchen Geſchichte ſchickſolsmäßio verbunden ſein. Auch die Geſchichte dieſer 12 Vereine fällt in eine Zeit der ſchlimmſten Reaktion, in eine Zeit, die kurz nach der Aufhebung der Turnſperre folgte. Aber auch damals ſtanden Männer an der Spitze, die nur der Gedanke an ein einiges Vaterland beſeelte. Das erſte Turufeſt in Coburg im Jahre 1860 nach dem Aufruf Georgis kann als die Geburtsſtunde e der Der bezeichnet werde. . Nr. 471 147. Jahrgang ſpielen:0— Mühlburg beſiegt den Karlsruher J knapp:0 heiten nicht ausnutzen konnten. Erſt in der 38 Minute kam Novotny auf einen groben Deckungsfehler der Pirmaſenſer Hintermannſchaft zum Führungstreffer. In der zweiten Halbzeit, als Weilhammer mit Hergert gewechſelt hatte, kam Pirmaſens ſehr gut ins Spiel und wurde bis zum Schluß völlig überlegen. Die Offenbacher verteidigten jedoch ausgezeichnet, wobei ſich beſonders der linke Vertei⸗ diger Preis und Torwächter Eigenbrodt auszeichneten. Ein von Hergert verwandelter Elfmeter brachte dem Klub ſchließlich den verdkenten Ausgleich. Zehn Minuten vor Schluß wurde Flohr verletzt. Durch ſein Ausſcheiden wurde das Spiel bis Ende wieder ausgeglichener. Zuſchauer: 2500. Schiedsrichter Fuchs ⸗ Saarbrücken. FSV. Frankfurt— Sportfr. Saarbrücken:0(:0) Nach dem glatten:1⸗Sieg der Frankfurter Eintracht über die Saarbrücker Sportfreunde hatte man einen ſol⸗ chen Widerſtand, wie ihn die Elf dem F SW vor 3500 Zu⸗ ſchauern am Bornheimer Hang leiſtete, nicht erwartet. In den erſten zehn Minuten kamen die Frankfurter über⸗ haupt nicht aus ihrem Strafraum heraus und auch wäh⸗ rend des ganzen Spieles war der Fußballſportverein nie völlig überlegen. Nach torloſer erſter Halbzeit wurde der Frankfurter Stürmer Peter verletzt, dennoch gelang den Einheimiſchen anſchließend durch Schuchardt auf Vor⸗ lage Heldmanns der einzige Treffer des Tages. Wengrzyck (Worms) amtierte gut. Union Niederrad— SV. Wiesbaden:0(:0) Der Neuling mußte am Sonntag vor 1800 Zuſchauern ſeine erſte Niederlage einſtecken. Die Union kam moch ohne Pflug, während bei Wiesbaden Fuchs fehlte, der durch Hombach 1 erſetzt war, für den Schmitt Läufer ſpielte. Niederrad war beſſer im Sturm und ſchwächer in der Ab⸗ wehr, bei Wiesbaden war es umgekehrt. Mothes⸗ Offenbach leitete gut. Die Jugendmeiſter im Gewichtheben Am Wochenende wurden in München die diesjährigen Reichsfugendwettlämpfe des Fachamtes Schwerathletik durchgeführt. Ueber 300 Jugendliche beteiligten ſich an den Kämpfen im Ringen und Gewichtheben. Die Leiſtungen waren durchaus zufriedenſtellend und laſſen für die Zukunft das Beſte erhoiſen. Zu den Meiſterſchaften der Gewicht⸗ heber hatten die Jugendlichen einen Dreikompf, beſtehend aus einarmig Reißen, beidormig Reißen und beidarmig Stoßen, gegeneinander auszutragen, bei dem dann folgende deutſche Jugendmeiſter im Gewichtheben feſtgeſtellt wurden: Dreikamef im Gewichtheben: bis zu 110 Pfd. Körper⸗ gewicht Hertzer(Rheingönheim] 415 Pfd. bis zu 120 Pfd. Körpergewicht: Wirth(Augsburg) 450 Pfd., bis zu 130 Pfd. Körpergewicht: 1. Hausmann(München] 500 Pf. bis zu 140 Pfd. Körpergewicht: 1. Groh(Mannheim⸗ Neckarau] 540 Pfd. über 140 Pfd. Körpergewicht: 1. Wo ⸗ taske(Breslau) 510 Pfd. TV Mannheim von 1846 badiſchen Turnvereinen in Mannheim— Ehrung der Vereine durch Fachamtsleiter Karl Steding Damals erfolgte ein Zuſammenſchluß der Vereine und ein ungeahnter Aufſtieg für ſie begann. Man darf aber nicht glauben, daß das alles mühe⸗ und kraft⸗ los errungen wurde, die Vereine mußten ſchwer kämp⸗ fen. Und wenn wir heute auf ein ſo gut ausgebautes turneriſches Leben zurückblicken, müſſen wir in Dankbar⸗ keit jener Männer gedenken, die vor uns waren. Sie haben das Werk aufgebaut, auf dem heute die D ſteht. Nach dem Kriege hatten es die Vereine beſonders ſchwer, ſich gegen den Marxismus zu behaupten. Beim Deutſchen Turnfeſt 1933 in Stuttgart konnte der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten dem Führer melden, daß 17 Millionen Turner zum Einmarſch ins Dritte Reich be⸗ reitſtehen. a Das große Ziel, das Jahn vorſchwebte. ein ge⸗ eintes und freies Vaterland, war erreicht. Als das Dritte Reich kam, da konnte man ſagen, daß da⸗ durch die politiſche turneriſche Sendung der DT erfüllt ſei. Sie konnte hinübergeleitet werden in den aroßen Bund, der die Einheit aller leibesübungentrelbenden Ver⸗ bände umſpannt. Das war der Wille des Führers, und ſo nahm der Reichsſportführer die Zuſammenfaſſung aller Verbände vor. Heute fünden wir alle Turn⸗ und Sport⸗ vereine im Deutſchen Reichsbund für Leibes⸗ ü bungen vereint. Wie ſegensreich dieſer Zuſammen⸗ ſchluß war, beweiſen die großartigen Erſolge Deutſchlands bei den Olympiſchen Spielen. Dieſer äußere Erſolg hat gezeigt welche Kraft in unſerer Bewegung der Leibes⸗ übungen liegt. Auf dem ſo glücklich begonnenen Wege wollen wir weiterfahren. Die Vereine, die viele Aufgaben zu er⸗ füllen haben, können aber nur neue Kraft ſchöpfen, wenn ſie eine gut ausgebildete Vorturnerſchaft haben. Gerade jetzt feiert auch der TV 46 Maunheim das 50jährige Beſtehen ſeiner Vorturnerſchaft. Einen ausgezeichneten ſportichen Erfolg hatte der Mann⸗ heimer Turnverein von 1846 am Samstagabend bei dem Kunſtturn⸗Mannſchaftskampf gegen den Eßlinger Turn⸗ und Sport⸗Verein 1845 zu verzeichnen, ſo daß beſonders zu bedauern iſt, daß der Beſuch nicht wie bei früheren Ver⸗ anſtaltungen war. Geplant war eigentlich für den Sams⸗ tagabend ein Kampf gegen Eßlingen und München. Da die Bayern aber ſo kurzfriſtig abſagten, war es nicht mehr möglich, einen anderen Gegner zu verpflichten, ſo daß das Zuſammentreffen zu einem Zweikampf wurde. Daß Eßlin⸗ gen für die Mannheimer ein ſchwerer Gegner ſein würde, konnte man ſchon dem Reſultat des Vorkampfes entnehmen, den die Mannheimer Turner in Stuttgart verloren. Um ſo höher iſt der klare Sieg des Turnvereins 1846 ein⸗ zuſchätzen, dem es mit 418,7: 395,6 Punkten gelang, die Scharte des Vorkampfes wieder auszuwetzen. Der Mann⸗ heimer Sieg war vollkommen verdient, denn die Mann⸗ ſchaft zeigte nicht allein den weitaus beſſeren Durchſchnitt in den Leiſtungen, ſondern war auch bei den Spitzenturnern an erſter Stelle. Beide Mannſchaften traten mit 6 Turnern an, während als Kampfrichter Jul. Enöreß(Mannheim) und Ernſt Mayer(Eßlingen) tätig waren. Eröffnet wurde der Mannſchaftskampf am Pferd, bei welchem überraſchend Eßlingen die Führung übernehmen konnte. Faſt keiner der Mannheimer kam fehlerlos durch die Uebung, während Eßlingen zwar weniger ſchwierige, aber exaktere Uebungen zeigte. Beſter Einzelturner war Anna(Mannheim) vor den Eßlingern Polmar, Köble und Spieth. Mit 97,5: 9595 Punkten war die Führung der Gäſte allerdings nur knapp. Pferd: Mannheim: Anna 18,95, Hafner 17,25, Gäng 15,75, Stix 15,5, Cuntz 14,5 Fend 14 P. Geſamt 95,95 P.— Eßlingen: Polmar 18,5, Köble 18,25, Spieth 17,75, Kienle 15, Berger 14,5, Sprotte 13,5 P. Geſamt 97,5 P. Bereits die nächſte Uebung, das Barrenturnen, brachte jedoch Mannheim in Front. Die Mannheimer zeigten an dieſem Gerät bis auf Fend ausgezeichnete Leiſtungen, am höchſten wurde jedoch die Uebung des Eßlingers Polmar mit 18,7 P. bewertet. Beinahe 10 Punkte jolte Mannheim am Barren mehr heraus als die Gäſte, bei denen die drei ſchwächeren Turner ſtark abfielen. Barren: Mannheim: Anna 18.20; Gäna 17,95; Cuntz 17,95; Hafner 17,75: Stix 17,75; Fend 14,75: Geſamt: 200, P.— Eßlingen: Polmar 18,7; Spieth 17,75: Köble 17,5; Kienle 15,5; Berger 18; Sprotte 18.5 B. Geſamt 192,45 P. Dieſe Männer und Frauen der Vorturnerſchaft arbeiten unauffällig im Stillen. Ihre Arbeit tritt nach außen hinz kaum in Erſcheinung und doch iſt ſie für die Vereine lebensnotwendig. Steding fand warme Worte der An⸗ erkennung für dieſe ſelbſtloſe und ſtille Arbeit. Die 12 badiſchen Vereine wurden dann durch Ueber⸗ reichung von Urkunden durch das Fachamt und durch das Gaufachamt geehrt. Mit einem Sieg Heil! auf den Führer, der der Turneret erſt dieſe Entwicklung ermöglichte, klangen die Ausführungen von Fachamtsleiter Steding aus. Der Vereinsführer des TV Mannheim von 1846, Kart Groß, ſprach dem Fachamtsleiter das Gelöbnis unver⸗ brüchlicher Treue zu Deutſchland und zur Turnerei aus. Unter Worten des Dankes überreichte er ihm eine Radie⸗ rung vom Vereinshaus des TW 46. Hlerauf marſchierten die Vorturnerinnen und Vorturner ein. Ehrenoberturnwart Schweizer gab kurz einen Ab⸗ riß über die Geſchichte der Vorturnerſchaft. Das Amt des Vorturners iſt ſo alt wie das Turnen ſe lb ſt. Ueber die Entwicklung der Vorturnerſchaft haben wir bereits am Samstagabend in einem Artikel ausführ⸗ lich berichtet. Die Entwicklung der Vorturnerſchaft des TV 1846 ging von Rupp über Helbach, Ker mas Thenau, Schweizer und Adelman n. Jeder Name iſt ein Stück Geſchichte für ſich. Sein Schlußappell galt den Jungen, dem Vorbild der Alten nachzueifern und in der Arbeit nicht müde zu wer⸗ den, zum Wohle der Turnerei und des geſamten Vater⸗ landes. Mit dem Lied„O Deutſchland hoch in Ehren“, dem alten Turnerlied, klang die erhebende Feierſtunde der 90 jährigen badiſchen Turnvereine aus. Die alten Fahnen marſchierten ab, ein neues Blatt der Geſchichte der badiſchen Turn⸗ vereine iſt wieder angefangen, zu neuer und erſprießlicher Arbeit im Dienſte der Volksgemeinſchaſt.—— Mannheimer Erfolg im Kunſtturnen E 1846 Mannheim ſchlägt Eßlinger Turn- und Sport-Verein 1845 mit 418,7: 395,6 An den Ringen und bei den Freiübungen traten je weils nur 3 Turner an. An den Ringen war Mann⸗ heim klar überlegen. Die Uebungen waren weitaus ſchwieriger als die der Gäſte welche auch in der Aus⸗ führung manches zu wünſchen übrig ließen, lediglich Spleth konnte einigermaßen gefallen. Ringe: Maunheim: Stix 18,7: Hafner 18,65; Fend 17,75: Geſamt: 255,4 P.— Eßlingen: Spieth 16,5: Sprotte 14,25; Berger 13: Geſamt: 296,2 P Ausgeglichener waren die Leiſtungen in den Frei⸗ übungen. Anna(Mannheim)] war hier klar der Beſte, da⸗ gegen wurde die Uebuna von Polmar(Eßlingen etwas zu ſchwach bewertet, während ſein Vereinskamerad Köble bei dem Kampfgericht mehr Glück hatte. Eßlingen zeigte im Durchſchnitt nicht den Schwierigkeitsgrad wie die Mannheimer, dafür aber ziemlich viel Gymnaſtik, Freiübungen: Mannheim: Anna 19,65; Gäng 18 5; Cuntz 17,75; Geſamt: 311,3 P.— Eßlingen: Polmar 18,75; Köble 18,7; Kienle 17,5: Geſamt: 291,15 P. Mit 20 Punkten Vorſprung ſtannd vor Beginn des Reck⸗ turnens der Mannheimer Sieg bereits ziemlich ſicher⸗ Am Reck zeigten beide Mannſchaften noch eimnal ſport⸗ liche Höhepunkte, die die Zuſchauer immer wieder be⸗ geiſterten. Hafner war an dieſem Gerät mit einer äußerſt ſchwierigen, dabei prächtig durchgeführten Uebung der Beſte aber Polmar, ein äußerſt ſympathiſcher Turner, der durch ſeie Ruhe und ſaubere Ausführung beſtach, war kaum ſchlechter. Als dritter Tutner kam auch Anna am Reck über 19 Punkte. Reck: Mannheim: Hafner 19,4; Anna 19.1: Gäng 18 8; Stix 16,95: Fend 16,95: Cuntz 16,2; Geſamt: 418,7 P.. Eßlingen: Polmar 19,35; Köble 18,64: Sprotte 18, Spieth 17,7; Kienle 16,25; Berger 14,5; Geſamt: 395,6 P. 5 Mannheim konnte mit Ausnahme des Pferdturnens ſämtliche Geräte für ſich entſcheiden. Das beſte Gerät war bei beiden Mannſchaften das Reck, auch am Barren kam Mannheim über 100 Punkte. Den beſtenu Durchſchnitt, allerdings nur bei 3 Turnern, holte Mannheim bei den Freiübungen, bei welchen kein Turner unter 17,75 Punkten blieb. Der beſte Einzelturner war der Mannheimer Anna mit 75,9 vor Polmar(Eßlingen) 75.3 und Köble(Eßlingen) 73,10, Hafner(M) 73,05, Gäng 71,00, Spieth 69,7, Stix 68,9, Cuntz(M) 66,4, Kienle(E) 64,25, Fend(M) 68,45, Sprotte(E) 58,25 und Berger(E] 55,00 folgten in dieſer Reihenfolge. 5 Mannheim Eßlingen Pferd 95 95 97,50 Barren 104,35 94,95 Ringe 35,10 5 Freiübungen 55,90 Reck a 107,40 D 6. Seite/ Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Oktober 1936 Ilvesheim Alemannia Ilvesheim— SC Käfertal:0 Olompia Hockenheim— Fortuna Edingen 322 Germania Friedrichsfeld— Heddesheim 211 Feudenheim— Phönix Mannheim 320 Amicitia Viernheim— Kurpfalz Neckarau:0 8 Mannheim— Neulußheim 378 1 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte lemann. glvesheim 6 5— 1 2377 10˙2 3 Hockenheim 6 1 2 8217 8¹4 Germ. Friedrichsfeld 5 3 1 5 16.8:8 TV Viernheim 5 3 1 1 13:6:8 Olympia Neulußheim 5 2 2 1 14:11 6˙4 Phönix Mannheim 5 8— 2:8 6·4 Heddesheim 3 2 1 2 10˙9 5¹⁵ Se ckäfertall 5 2 1 2:9 5˙5 is Mannheim 5 1 2 2:13 46 BfTugi eudenheim 6 2— 4 10.15.8 Kurpfalz Neckarau 5 1— 4:19.8 . 6— 6 9724.12 Käfertal verliert in Flveshei Alemannia Ilvesheim— SpCl Käfertal:0 Es ſind noch nicht die Hälfte der Vorrundenſpiele be⸗ endet und ſchon hat ſich eine Mannſchaft als Tabellen⸗ führer präſentiert, der man dieſes Können gar nicht zu⸗ getraut hatte. Möglich, daß die Ilvesheimer die gleiche Rolle wie im Vorjahr Neulußheim, nur noch beſſer, ſpie⸗ len wird, denn die beiden Siege gegen Viernheim und Neulußhelm auf deren Plätze können unter Umſtänden ſchwer wiegen. Nun ſollte gegen den Spel Käfertal eine neue Kraftprobe abgegeben werden. Auch die Käfertaler machten ſich noch Hoffnungen, wenn auch die bisherigen Ergebniſſe weniger überzeugend waren. Zweifellos hatten die Ilvesheimer in dieſem Treffen als Heimſpieler ein Heines Plus, das wohl für einen Sieg ausreichend ſein konnte, denn Käfertals Sturm, ſonſt das Paradeſtück der Elf, ſcheint etwas nachgelaſſen zu haben. Immerhin, der Kampf verſprach bei der Bedeutung intereſſant, abwechſ⸗ lungsreich und erbittert zu werden, denn eine Niederlage mußte für beide Kontrahenten von ſchwerwiegender Be⸗ deutung ſein. Das Spiel hielt dann auch das, was man ſich von ihm verſprach. Die Aktionen waren ſchnell, ideenreich und das Ganze betont fair, ſo daß Lauer⸗Plankſtadt ein wirklich leichtes Amtieren hatte. Die Ilvesheimer kamen wohl zu dem erwarteten Sieg, aber das 310 entſpricht nicht dem Spielverlauf, denn Käfertal war bis zum letzten Drittel nicht nur gleichwertig, ſondern im Aufbau und in der Technik leicht überlegen. Als dann aber Ilvesheim in Führung, folgte ein typiſcher Fehler der Verteidigung durch Abſeits reklamieren, und bei dem:0⸗Stand natürlich nichts mehr zu wollen! 4 Betrachtet man die beiderſeitigen Leiſtungen, ſo gefiel Käfertal als Mannſchaft beſſer als die Ilvesheimer. Die Gäſte waren techniſch recht gut, ſorgten für ein ſyſtem⸗ volles Spiel, dem lediglich im Sturm die mangelnde Krönung fehlte. Die Läuferreihe war das Glanzſtück, aber auch das Schlußtrio ſchlug ſich bis auf den einen Fehler ganz hervorragend. Im Sturm machte ſich der Ausfall der beiden Außen ſtark bemerkbar. Ilvesheim hatte ſeine Hauptſtärke im Schlußtrio und der Sturm präſentierte ſich nach dem Führungstor in einer guten Verfaſſung, die das Toremachen eben ermög⸗ war licht. Ueberhaupt hatten die Ilvesheimer in den letzten 20 Minuten ihre große Zeit. a a Bis zum Wechſel verlief das Spiel ausgeglichen. Die Sturmaktionen wechſelten flott ab, aber beide Verteidi⸗ gungen waren in glänzender Verfaſſung und vereitelten jeden Erfolg. Lediglich je eine Chance auf beiden Sei⸗ ten hätte zu einem Tor führen müſſen, wenn man den Ball nicht verſchoſſen hätte. Nach dem Wechſel bleibt das Spiel weiter verteilt, aber Käfertal hat ein leichtes Plus durch ſeine große Technik. Ueberraſchend fällt dann in der 26. Minute das Führungstor der Ilvesheimer durch Weber. Da es be⸗ reits eine Minute ſpäter durch den Fehler der Käfer⸗ taler(man erwartete ein Abpfeifen wegen Abſeits) wie⸗ der durch Weber:0 hieß, waren die Käfertaler Ausſichten⸗ gleich Null. Die Elf ließ dann auch nach und Schwarz konnte noch auf:0 verbeſſern, damit einen Sieg ſichernd, der in dieſer Höhe keinesfalls dem Spielgeſchehen ent⸗ ſpricht; ein:1 wäre gerechter geweſen! Hotkenheim in voller Fahrt Hockenheim— Edingen:2(:1) Hockenheim, das in dieſen Tagen den Verluſt ſeines plötzlich verſtorbenen Ehrenſpielführers Karl Kühnle be⸗ klogt, hat mit dem Erfolg vor acht Tagen gegen Ilvesheim zweifellos wieder mächtig Auftrieb bekommen. Die Hocken⸗ heimer ſind offenbar gewillt, auch in dieſem Jahre wieder an der Tabellenſpitze ſich einen Platz auszuſuchen und wenn dazwiſchen auch einmal eine ſchwächere Leiſtung der Hockenheimer fällt, ſo iſt es doch geradezu bewundernswert, wie dieſe Elf im richtigen Augenblick immer wieder aufholt und beſonders zu Hauſe ſeine Intereſſen zu wahren ver⸗ ſteht. Hier in Hockenheim ſind die Punkte kaum zu ent⸗ führen, und es muß eine Monnſchaft ſchon allerhand kön⸗ nen, wenn ſie gegen Hockenheim beſtehen will. Das Spiel der Hockenheimer iſt urwüchſig in ſeiner Art und die Ener⸗ gieleiſtungen ſind oft gerodezu erſtaunlich, ohne daß man vielleicht ein beſonderes Syſtem, eine eigene Schablone in der Spielweiſe erkennt. Man ſpielt ſo, wie es das Spiel gibt, und bei allen Aktionen wird vor allem mit äußerſter Einſatzbereitſchaft gekämpft und namentlich im Sturm nicht lange geſackelt. Dos Spiel wirtt vielleicht ſo für das Auge nicht beſonders ſchön, aber es iſt traditionell und er⸗ füllt dadurch ſeinen hauptſächlichſten Zweck. In dieſem Spiel gegen den olten Bekannten, Edingen, gegen den man früher ſchon eine Reihe harter Kämpfe austrug, mußte Hockenheim auf zwei ſeiner beſten Spieler verzichten, aber auch die geſchwächte Elf verſtand ſich reſtlos durchzuſetzen. Alles wor wieder einmal ganz bei der Sache, und beſonders der Angriff war wie faſt ſtets in beſter Spiellaune. Kaum eine Gelegenheit zu guten Schußparaden wurde aus⸗ gelaſſen, und einige Male ſtand das Edinger Tor unter ſehr lebhafter Kanonade. 3. Lebhaft unterſtützt wurde die fleißige Spielweiſe des Sturms durch die Tätigkeit der ſehr wendigen Läuferreihe. Hier war vor allem Birkenmeyer der ruhende Pol der Mannſchaft. Die Deckung war, namentlich in der erſten Spielhälfte, einige Male nicht ganz ſicher, aber man hatte auch dort bald den nötigen Kontakt hergeſtellt, um den Sieg Hockenheim eigentlich nie in Frage zu ſtellen. Edingen war ein ſehr tapferer und vor allem ritterlicher Gegner, der ſich energiſch wehrte, aber doch nicht die voll⸗ kommene Reife für Bezirksklaſſenkämpfe beſitzt. Offenſicht⸗ lich ſchwach kämpfte in erſter Linie der Sturm, der in ſeinen Aktionen zu behäbig war und dem vor allem das Schuß⸗ vermögen fehlte. Da ſtberdies die Ballbehandlung nicht klax war, ſo ging gleichlauſend ein oft faſt drückendes Ver⸗ ſagen der Läuferreihee, in der der alte Kämpe Firmenich ſowohl als Außenläufer wie zeitweiſe auch als Mittel⸗ läufer die Niederlage nicht verhindern konnte. Die Abwehr war trotz der Höhe des Spielverluſtes recht zuverläſſig, und man ſah gar manch ſchöne Deckungsparade. Das Spiel war überaus temperamentvoll und in jeder Weiſe fair. Hierzu trugen piel bei die klaren Entſcheidungen des Schieds⸗ richters Eitel(Weinheim), mit der nicht nur die beiden Mannſchaften, ſondern auch die 600 bis 800 Zuſchauer reſt⸗ los zufrieden ſein konnten. Bereits bei der Pauſe ſtand der Sieg mit Toren von Bechtel, Birkenmeyer und Ettel(2) ſicher, und ſo war es zu verſtehen, daß die Partie im Zei⸗ chen einer ſchwächeren zweiten Halbzeit ſtand. Gegen Schluß machte ſich, namentlich bei Edingen, ein abgekämpfter Ein⸗ öruck bemerkbar, während Hockenheim ſichtlich mit dem Er⸗ gebnis zufrieden ſchien und auch in ſeinen Aktionen zurück⸗ haltend wirkte. Friedrichsfeld ſiegt nur knapp Friedrichsfeld— Heddesheim 211 Einen harten Strauß mußte am Sonntag Friedrichsfeld ausfechten, um gegen die Gäſte aus Heddesheim zu einem klar in Führung Siege zu kommen, der ganz knapp war. Schon in den erſten Minuten zeigten die Heddesheimer, daß mit ihnen nicht zu ſpaßen iſt, denn Fuchs mußte ſein ganzes Können aufbieten, um einen Bombenſchuß zu halten. Schon in der nächſten Minute muß der Gäſtehüter eingreifen, um einen nahen Erfolg zunichte zu machen. Mit unheimlichem Tempo wird das Spiel durchgeführt; die Gäſte entwickeln einen Eifer, mit dem ſie kurze Zeit mehr vom Spiel haben, Lang⸗ ſam ſetzt ſich aber das beſſere Verſtändnis bei den Fried⸗ richsfeldern durch und nun haben ſie das Heft in der Hand. Graf wird von Heil ſchön bedient und er benützt die Ge⸗ legenheit zum Führungstor. Ein wunderbarer Kopfball von Jäger geht nur um Zentimeter über die Latte. Auch die Gäſte haben noch eine gute Chance, die aber ihr Halbrechter hoch vergibt. f Nach der Pauſe verſuchen die Heddesheimer nochmals ihr Glück. Ein Eckball kommt ſchön zur Mitte und wird aufs Tor geköpft, jedoch iſt die Latte Retter in der Not, die den Ausgleich verhindert. Auf der Gegenſeite tritt Heil einen Strafſtoß ſcharf aufs Tor, mit dem Kopf wird der Bomben⸗ ſchuß ins Feld zurückgegeben. Als der Gäſtehalbrechte frei durch iſt, ſteht wieder die Torlatte im Weg. Der Platzbeſitzer iſt glücklicher. Heil kommt ſchön frei und vergißt zu ſchie⸗ ßen, da taucht Graf auf und hebt das Leder prachtvoll in die rechte Ecke. Der Gäſtehalblinke muß nun wegen ſeiner Unfairneß den Platz verlaſſen. In den letzten Minuten drängen die Gäſte trotz dem Verluſt ſtark und als der Mit⸗ telſtürmer Schmidt mit einer überlegten Leiſtung ein Tor aufgeholt hat, ſieht es bedenklich nach einem Unentſchieden aus, aber die Hintermannſchaft des Gegners iſt auf dem Poſten, ſo daß der Sieg gehalten werden kann. Bei den Gäſten zeigte zwar jeder großen Eifer, aber die Zuſammenarbeit ließ viel zu wünſchen übrig. Ganz aus⸗ gezeichnet ſchlug ſich der Torwart und der linke Verteidiger die immer wieder rettend eingreifen mußten. Im Angriff war es der alte Schmidt, der angenehm auffiel. Auch beim Sieger ſtimmte nicht alles. Vor allem ließ der Angriff zu witnſchen übrig. Nur Graf und zeitweiſe Heil konnten überzeugen. Ueberraſchend unſicher war die Läuferreihe, in der Maas diesmal der Beſte war. Ganz hervorragend ſchlug ſich Ehret, der wohl am meiſten zu tun hatte. Im Tor ſtand Fuchs, der ſich gut hielt. Als Schiedsrichter hatte Stier⸗Eſchelbronn bei dem harten Punktekampf einen ſehr ſchweren Stand. Er brachte das Spiel ſicher über die Zeit und hinterließ einen guten Eindruck. Jeudenheim erwacht VfTug Feudenheim— Phönix Mannheim:0 Nach mehreren e Spielen auf dem vorletzten a platz, das iſt den Feudenheimer Spielern, 95 80 Jahre ſtarken Formſchwankungen unterliegen, ſelbſt zu⸗ viel des Guten. In ihrem Heimſpiel gegen den alten Wider⸗ ſacher Phönix verſuchten ſie daher mit weit ſtärkerer als ſonſt gewohnter Einſatzbereitſchaft ihrem Anhang eine ſchon lange Zeit fällige Freude zu bereiten und von dem wenig ehrenvollen Platz wegzukommen. Mit etwas Glück gelang es denn auch, das große Vorhaben in die Tar umzuſetzen und nach anſtrengenden 90 Minuten den ſich e 55 Phönix trotz der 3 Treffer s glücklich zu ſchlagen die info nie Ni peer e die infolge dieſer Niederlage Dem Phönix blühten die erſten Chancen, als der gegneriſche Hüter, anſcheinend noch nicht im Bilde nach⸗ einander zwei Flankenbälle zu lnapp wehrte, die dann nur nach allerhand Müheaufwand der Verteidiger und recht glücklich weggebracht werden konnten Bei einem Schuß des ſich freigelaufenen Schneider fand man den Hüter jedoch auf dem Poſten, indem er den gutplazierten Ball über die Latte hob. In der letzten Viertelſtunde der erſten Hälfte wurde aber dem Phönix mitunter gaanz mächtig eingeheizt, aber deſſen Tordeckung, vor allen Sie ane orwieſen ſich den gegebenen „ als gewachſen und überft h di brenzlichſten Momente. N. . Zwei Minuten nach Wiederbeginn hatte es äber doch eingeſchlagen als Mittelſtürmer Back eine Vorlage von Pflock aufnahm und unhaltbar zum 110 für Feudenheim einſchoß. Den Treffer des Gegners beantwortete Phönix mit zahlreichen und gefährlichen Angriffen, denen aber im Abſchluß doch der letzte Mumm fehlte. Es roch“ nach Tor als der Rechtsaußen Kullmann zum Schuß kam, doch deſſen Ball lnallte an die Latte. Feudenheim war glück⸗ licher und erzielte durch Back den 2. Treffer, dem Bohr⸗ mann in der 85. Minute das 3. Tor anreihte. Feudenheim hat eine etwas beſſere Klinge ge⸗ ſchlagen als in den bisherigen Spielen, die dem alten Verein manch herbe Enttäuſchung gebracht haben, da ſich die zumteil aus jungen Leuten rekrutierte Fünferreihe infolge nur mäßiger Einſatzbereitſchaft kaum Durch⸗ zuſetzen vermochte und auch diesmal wohl beſſer, aber noch nicht reſtlos befriedigen konnte. Weit mehr gefiel die Läuferreihe, in der beide Ueberrhein ihr Kämpferherz ebenſo bewahrt haben, wie ihr altbelannter Namensvetter in der Verteidigung, der ſich mit ſeinem Partner Neu tadellos geſchlagen hat. Müller im Tor konnte gefallen. Der Mannheimer Phömix bat ſich wacker gehal⸗ ten ſo daß man den Eindruck mitnehmen konnte, als würde ſich dieſe Elf erſt noch in ihre beſte Form hinein⸗ ſpielen. Den Sturm kurbelte wieder Rasmus an, der ſeine Leute dauernd in Schwung zu halten verſteht ohne daß dieſelben aber in der Lage ſind, ſich bietende Gelegen⸗ heiten voll zu nützen. In der Läuferreihe iſt Greiner neben der Rolle eines Stoppers mit ſeinen flachen Bällen ſehr produktiv und als Verteidiger bebaupteten ſich Peck und Heinz ganz ausgezeichnet. Torwart Rößling erfüllte ſeinen Poſten völlig zufriedenſtellend Schiedsrichter Kurz ⸗Oftersheim leitete, von kleinen Fehlern abgeſehen, noch Follauf befriedigend. Olympia-Feier des Mannheimer Ré Der Mannheimer Ruder⸗Club feierte am Samstag⸗ abend in der„Harmonie“ den Olympiaſieg feiner Ru⸗ derer Strauß und Eichhorn. Der Saal war außer⸗ ordentlich gut beſetzt, als Herr Lenz im Namen des Vorſtandes die Gäſte begrüßte. Unter den Anweſenden bemerkte man Vertreter don Staat, Partei, der Stadt, der Wehrmacht, des Sports und der befreundeten Vereine. Herr Lenz ging kurz auf die Leiſtung der beiden Olym⸗ piaſteger ein. Trotz verſchiedener Mißerſolge kurz vor dem Ziel haben ſich dieſe beiden Männer nicht entmutigen laſſen und ſteuerten mit ihrem Trainer Erb auf die höchſte Melſterſchaft, die Weltmeiſterſchaft bei den Olym⸗ piſchen Spielen zu. Deshalb ſei dieſer Erfolg noch viel höher zu bewerten, da dieſe beiden Ruderer ſich ſelbſt be⸗ zwungen hätten. Was eiſernes Zuſammenhalten, wie es beim Mannheimer Ré üblich ſei, vermöge, beweiſe dieſer Sieg. Dieſen Sieg wolle man in der Familie des Mannheimer Ré feiern. Der Saal war prächtig ausgeſchmückt, auf dem Podium war zwiſchen den gekreuzten Riemen der goldene Sieger⸗ kranz angebracht. Die Kelle Hermann Meyer um⸗ rahmte den Abend mit ihren Vorträgen. Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters hatten ſich in den Dienſt der Sache geſtellt. Es wirkten u. a mit: Gertrud Gelly, Milly Gremmler, Lucie Rena, Paul Blöcher, Karl Klaus, Guſtav Krenz, Fritz Lorbeer, Joh. Steg⸗ mann und Wilhelm Trieloff. Sie alle fanden wie immer verdienten Beiſall. Der Vereinsführer K. Beyerlen ging in einer aus⸗ gezeichnet angelegten Rede auf die Geſchichte der Olym⸗ piſchen Spiele ein. Wenn man den Erfolg der Olympiſchen Spiele 1936 begreifen wolle, dann müſſe main in der Ge⸗ ſchichte weit zurückgehen. Sport galt damals als das Höchſte, ein Sieg brachte dem jungen Olympioniken unvergängliche Ehren. Nach dem Krieg von 1870 begannen deutſche Forſcher mit den Ausgrabungen in Olympia. Damit war der Grunsſtein zu den neuen Olympiſchen Spielen gelegt. Der Gedanke des Barons Pierre de Coubertin wurde daher überall mit Begeiſterung aufgenommen. Wenn die Entwicklung der moderneren Olympiſchen Spiele auch langſam ging, im Daufe der Zeit faßte aber der olympiſche Gedanke ſo tiefe VfK 86-BVfK Ketſch 12:5 Am Samstag trafen ſich nach langer Pauſe Vfet 86 und Bf Ketſch im Zähringer Löwen Maunheim, um Kräfte zu meſſen. Für Bf 86 war die Eröffnung der Saiſon mit Erfolg gekrönt, konnten ſie doch den Liganen⸗ ling Vfͤ Ketſch mit 12:5 ſchlagen. Die Kämpfe fanden vor zahlreichen Zuſchauern ſtatt, die mit Intereſſe den Kampf⸗ handlungen folgten. Kampfrichter Biundo(Mannheim) leitete ͤöie Kämpfe einwansfrei. Kampfverlauf: Im Bautamgewicht trafen ſich Auer ⸗Ketſch und Leh⸗ mann Mannheim. Es beginnt ein heftiger Standkampf, in dem die Gegner zu Boden kommen. Lehmann arbeitete mehrmals mit verſchränkten Aushebern, die aber nicht den gewünſchten Erfolg bringen. Der Kampfrichter gibt Leh⸗ mann einen Punktſieg. Federgewicht: Kurz ⸗Ketſch gegen Kreuter⸗Mann⸗ heim. Im Gegenſatz zum vorhergehenden Kampf mütſen die Gegner durch den Kampfrichter zu beſſerem Ringen auf⸗ gefordert werden. Im Bodenkampf wehrt der Ketſcher gut ab. Nach dem Wechſel wird der Mannheimer etwas beſſer und holt ſich urch Armzug eine Wertung. Der Stand⸗ kampf konnte für beide nichts mehr bringen. Punktſieger Kreuter. Leichtgewicht: Weick⸗Ketſch gegen Münch⸗Mann⸗ heim Bis zum Loſen ein zu vorſichtiges Abtaſten, das für jeden Kämpfer ohne Erfolg bleibt. Die im Boden⸗ kompf van Münch angeſetzten Aufreißer wehrt Weick bis zum Wechſel geſchickt ab. Nach dem Wechſel arbeitet der Ketſcher mit Hebelgriifen, die der Mannheimer nur mit aller Energie abwehren kann. Ein Armzug des Weick bringt die Führung, die er auch bis zum Ende des Kamp⸗ fes behaupten kann. Punktſieger Weick. Weltergewicht: Eppel⸗Ketſch gegen Meurer ⸗ Bf 1856. Der Ketſcher erwiſcht nach kurzem Stand kampf einen Stützgriff, der dem Mannheimer zum Verhängnis wird. Meurer kann nicht mehr abfangen und muß in die Brücke, die Eppel nach 27 Minuten eindrückt. Sieger Eppel. Mittelgewicht: Rohr ⸗Ketſch gegen Den u⸗Mann⸗ heim. Der Mannheimer greift ſoſort energiſch an, wird aber von dem fungen Ringer gut abgewehrt. Durch einen Untergriff kommt Denu in Führung, kann aber ſeinen Gegner trotz aller Mittel nicht zur Strecke bringen. Punkt⸗ ſieger Denu. Halbſchwergewicht: Eppel⸗Ketſch gegen Walz ⸗ Mannheim. Beide greifen ſtürmiſch an und kommen da⸗ durch in gefährliche Lagen. Im Bodenkampf überraſchte Walz bei einem Armzug ſeinen Gegner und zwang ihn in der 7. Minute auf die Schultern. Schwergewicht: Fiſcher⸗Ketſch gegen Rudol!⸗ Mannheim. Der körperliche Nachteil des Ketſchers machte ſich auch im Kampf bemerkbar. Dem von Rudolf in der 4. Minute angeſetzten Armzug kann Fiſcher nicht mehr ent⸗ rinnen und unterliegt. Sieger Rudolf. Amicitia Viernheim— Kurpfalz Neckarau:0 Der ehemalige Gauligiſt ſtand gegen den Neuling, und wer da glaubte, daß Viernheim zu einem ganz müheloſen Sieg kommen ſollte, wurde im Verlauf des Treffens eines beſſeren belehrt. Unbekümmert um Namen und Können ſeines Gegners zoa die Kurpfalz unbeſchwert vom Leder. Mit teilweiſe recht anſprechenden Leiſtungen und reſtloſem Eifer hielt man ſich lange im Bilde, aber nach der Pauſe mußte man doch kapitulieren und Viernheim die Punkte überlaſſen, da man nicht ſtark genug war. um das an⸗ geſchlagene Tempo reſtlos durchſtehen zu können Das Spiel begann mit zügigen Angriffen Viernheims, deſſen Rechtsaußen Pfennia durch raſante Flankenläufe immer wieder dickte Luft vor dem Gäſtegehäuſe ſchuf, ohne daß die herausgeſpielten Chancen vom Innenſturm ver⸗ wertet werden konnten, da der Kurpfalzhüter, vom Blück begübnſtigt die tollſten Sachen hielt. Eine Bombe von Pfennig, vom Verteidiger Kurz ins eigene Tor ge⸗ treten brachte die Amieitia in der 30. Minute in Füh⸗ rung und wenig ſpäter gelang es Mantel, durch Straſſtoß die Torausbeute auf:0 zu erhöhen. Das weite Auf⸗ rücken von Viernheims Verteidigung gab in der Folge dem ſchnellen Kurpfalzangriff immer wieder Gelegenheit zu gefährlichen, aber erfolgloſen Durchbrüchen. Auch in der zweiten Hälſte war Viernheim weiter ton⸗ angebend, trotz dem ſtarken Widerſtand der Gäſte ſtand oft deren Abwehr im Brennpunkt der Ereigniſſe, ſo daß ſich weitere Tore für Viernheim nicht verhindern ließen. Bis zum Spielende war die Amieitia durch Kiß, Pfennig und wieder Pfennig noch dreimal erfolgreich. Amieitia Viernheim hatte zu Beginn ſeinen Gegner beſtimmt etwas unterſchätzt erſt als man dann ſtärker aufdrehte, da wußten die Leiſtungen der Leute Anklang zu finden. Im Sturm waren Müller 1, Piennig und Kiß die Leute, die vor dem Kaſten des Gegners große Gefähr⸗ lichkeit verrieten. In der Läuferreihe gefielen Martin und Weiß aanz ausgezeichnet und in der Verteidigung ſchlugen ſich Kiß 1 und Hoog in altbewährtem Können. Torwart Krug arbeitete wie gewohnt äußerſt ſicher. Kurpfalz Neckarau war ein ſelten eifriger und auch fleißiger Gegner, der ſich erſt nach härteſter Gegenwehr geſchlagen gab. Im Sturm gefiel neben Albert, den wir aus ſeiner Gaſtſpielzeit bei 08 Lindenhof noch ſehr aut kennen noch Montag durch eine achtbare Leiſtung. Die Läufer waren mitunter recht gut bei der Sache, und auch die Verteidigung Pölzel und Kurz hat ſich lange anerken⸗ nenswert geſchlagen. Ungemein ſicher war das Ein⸗ greifen des Torwarts Endres der diesmal recht aut auf⸗ gelegt war. Wurzeln, daß er für immer geſichert war. druck fand der olympiſche Gedanke bei den alles überſtrahlenden Berlin. Die Deutſche Meiſterſchaft ſicherte den beiden Ruderern Strauß und Eichhorn die Teilnahme an den Olym⸗ piſchen Spielen. Dieſe beiden Olympiaſieger waren ſich von vornherein ihrer Sache ſicher. Sie hatten ſich ein hohes Ziel geſetzt und ſie haben es durch ihr unerſchütterliches Ver⸗ trauen an ihr Können auch erreicht. Die Treue zum Ver⸗ ein und im Verein habe ſich immer herrlich bewährt.„Wir kämpfen“, ſo ührte Herr Beyerlen aus,„für den deutſchen Sport, wir kämpfen mit unſerem Glauben für Führer und Reich. Deutſchland, Deutſchland über alles, das ſei unſere Parole“. Begeiſtert ſtimmten die Anweſenden in das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein. Der Vereinsführer hatte mit ſeinen Ausführungen das Richtige getroffen. Es ging nicht allein um den Sieg, es ging für Deutſchland. Dieſe ſchlichte Feier mag den Olympiaſiegern gezeigt haben, daß alle ſtolz auf dieſen großartigen Erfolg ſind. Hugo Strauß und Willy Eichhorn haben für den Olympiaſieg viel Ehre er⸗ fahren. Hugo Strauß wurde durch eine Urkunde des Führers Adolf Hitler zum Profeſſor ernannt. Eichhorn wurde bei ſeiner Behörde Sekretär. Dieſe Beförderungen außer der Reihe verpflichten Män⸗ ner, die mit ſolcher Ueberzeugung und ſolch großem Glauben an ihr Können an ein einmal geſtecktes Ziel herangehen, wiſſen genau, daß ſie ſich einer ſolchen Ehre würdig erweiſen müſſen. Auch hier werden ſie nicht ent⸗ täuſchen. Still und unauffällig waren die Vorbereitun⸗ gen auf die große Aufgabe. Sie hatten ſich die ſchwie⸗ rigſte Bodtart, den Zweier ohne Steuermann, herausge⸗ ſucht und ſich trotz großer Mühen bis zum Endſieg durch⸗ geſetzt. Die an Erfolgen reiche Geſchichte des Mannhei⸗ mer Ruber⸗Clubs hat durch dieſen Olympiaſteg ihre Krö⸗ nung erfahren. Er wird den jungen Ruderern Anſporn zur Nacheiferung ſein. Das Vorbild von Strauß und Eichhorn verpflichtet die Jungen zu neuen großen Taten. In gemütlicher Runde und Tanz blieb die Familie des Mannheimer Ruder⸗Clubs noch einige Stunden bei⸗ Höchſter Aus⸗ großartigen, Olympiſchen Spielen in Die Gauliga der Ringer ihre Bf Tu Feudenheim SpVg 84 Mannheim 10:8 In dem am Samstagabend ſtattgefundenen Kampf VfTung Feudenheim gegen Sportvereinigung 84 Mannheim, trafen ſich zwei gleichwertige Gegner, aus dem die Feudenheimer als Sieger hervorgingen. Die Veranſtaltung war von einem guten Publikumserfolg gekrönt. Kampfrichter Stiebig⸗Ladenburg ſtand den Kämpfen gut vor. 5 Bantamgewicht: Bruſt⸗Feudenheim gegen Glaſer⸗ Mannheim. Es entwickelte ſich ſolort ein lebhafter Stand, kampf, wobei beide oftmals außerhalb der Matte landeten. Trotz großen Anſtrengungen erreichen beide bis zur Holb⸗ zeit nichts. Der Mannheimer kommt zuerſt parterre, fängt aber geſchickt einen Schulterdrehgriff ab und holt eine Wer⸗ tung. Nach dem Wechſel ſieht man Glaſer dauernd im An⸗ griff, dem aber Bruſt eine gute Verteidigung entgegen⸗ ſetzt. Durch einen Hüftſchwung ſiegt Glaſer 5 Sekunden vor Schluß des Kampfes. Federgewicht: Brun ner⸗Feudenheim gegen A da m⸗ 84 Mannheim Brunner zieht Armfollgriff aus dem Stand,. Adam kommt in die Brücke, die von dem Feudenheimer nach 1,15 Minuten eingedrückt wird. Leichtgewicht: Hecker ⸗Feudenheim gegen Juhl⸗ 84 Mannheim. Hecker wird in der 3. Minute parterre ge⸗ bracht, kommt aber durch Armzug wieder in den Stand zurück. Bis zur Halbzeit wird auf beiden Seiten nichts erreicht. Hecker muß zuerſt die Bodenlage einnehmen, aber Juhl gelingt nichts. eine kleine Wertung durch Aufreißer. Im Stand kampf ringen beide ſehr lebhaft aber ohne weiteren Erfolg. Weltergewicht: Benzinger⸗Feudenheim gegen Wal, te r⸗84 Mannheim. Stürmiſche Angriffe, die aber außer⸗ halb der Matte landen. Walter kommt in der 5. Minute zu Boden. Es wird aber auf keiner Seite etwas erreicht, In dem folgenden Stondkampf liegt Benzinger mehr im Angriff und erhält den Punktſieg. Mittelgewicht: H. Hecke r⸗Feudenheim gegen Keſtler⸗ 84 Mannheim. Keſtler zieht ſofort Hüftſchwung und ſiegt in 45 Sekunden. Halbſchwergewicht: Schmit t⸗Feudenheim gegen Ham⸗ me r⸗84 Mannheim. Die Gegner entwickeln ſofort einen harten Standkampf, der mit großem Kraftaufwand durch⸗ geführt wird. Bis zur Halbzeit ſind beide Kämpfer gleſch⸗ wertig. Schmitt muß zuerſt zu Boden, dabei holt ſich Hammer eine kleine Wertung durch Armſchlüſſel. Bei dem Der Mannheimer hat jedoch mehr vom Angriff und wird Punktſieger. lei n⸗84 Mannheim. beſſer im Angriff. Zwangshocke Seiten nicht erzielt. Armgug, wird aber Im Standkazmpf liegt Der Feudenheimer muß einnehmen. Vorteile werden Nach dem Wechſel abgefangen und zuerſt die auf beiden zieht Hertlein unterliegt nach ſammen. 5 10,50 Minuten. Ein klarer Sieg Anentſchieden bei 08 8 Mannheim— Neulußheim 323(028) Der letzte Erfolg der Lindenhöfer in Viernheim hätte erwarten laſſen, daß die Mannſchaft auch am Sonntag auf kommen eine ganze Halbzeit ſehr und mußten daher ſchließlich mit einem Un⸗ aus einer hoff⸗ nungsloſen Lage heraus, immerhin als anerkennenswerte eigenem Platze würde. gegen Neulußheim zum Siege Die Mannheimer enttäuſchten jedoch entſchieden zufrieden ſein, das allerdings, Leiſtung zu werten iſt. Zwei grundverſchiedene Halbzeiten charakteriſteren das Spiel am beſten. 08 begann reichlich unglücklich und lag bis zur Pauſe mit:3 ſchon faſt geſchlagen im Hintertref⸗ fen. Ein Mißverſtändnis der Hintermannſchaft Neulußheim zum 1. Tore, ein vom Torwart aßprallender Ball brachte den 2. Treffer und ein zweiter Strafſtoß, den die geſamte Hintermannſchaft paſſieren ließ, Halbzeitreſultat her. beſſere Maunſchaft, weniger im Feldſpiel, als vor dem Tore, wo die Stürmer ſehr gefährlich wurden. 08 kam da⸗ gegen nur ſelten zu Schußgelegenheiten, die aber auch aus⸗ gelaſſen wurden. Nach Seitenwechſel änderte ſich allerdings das Bild gewaltig. Zuerſt ſchien Neulußheim kaum bedroht, als aber der Torwart einen Schuß des Rechtsgußen Droſt zwiſchen den beiden ins Tor rutſchen ließ, erwachten die Mannheimer plötzlich, wurden ganz klar überlegen und be⸗ ſannen ſich auch endlich darauf, daß nur ein geſunder Schuß zum Erfolg verhelfen kann. Flankenwechſel brachte ö te verſtärkte Gäſtehintermannſchaft ſtark in Bedrängnis und anſchließend an einen ſolchen ſchoß Günther das 2. Tor. Neulußheim kam jetzt kaum noch aut ſeiner Hälfte heraus und der verdiente Ausgleich ließ daher auch nicht auf ſich warten. Einen Bombenſchuß des Rechts“ außen konnte der Torwart nur noch kurz abſchlagen und der Linksaußen brauchte nur noch einzuſchieben. Verteiltes Spiel bis Schluß änderte an dem Unentſchieden nichts mehr, 8 bot erſt nach der Pauſe ein abgerundetes Bild, Vorher waren die Schwächen gerade im Sturm zu ſtark, Dinker Verteidiger, Mittelläufer und im Sturm die rechte Seite arbeſteten am beſten. Der Mittelſtürmer war nur noch etwas zu langfam, techniſch aber gut. Neulußhein verfügte über einen ſehr durchſchlagskräftigen Sturm, dem aber nach der Pauſe die Unterſtützung durch die Läuferreihe fehlte. Die Hintermannſchaft beherrſchte ſo lange ſicher das Spiel, bis ſich die Mannheimer zu einer beſſeren Zu⸗ ſammenarbeit finden. Der Schiedsrichter traf nicht immer die Anſchauung der Zuſchauer, war auch mitunter etwas zu genau, was aber bei dem teilweiſen harten Spiel kein Fehler war. Einige Fehler waren nicht von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung. Schuß freudige Weinheimer Stürmer 09 Weinheim— Union He Helberg:1(:0) Der ͤͤritte Tabellenplatz hat die Heidelberger zu einem recht zugkräftigen Gegner werden laſſen, ſo daß diesmal der Platz an der Naturin einen beſonders guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Schiedsrichter war Delank vom BfR Mannheim. Union ſpielte an und fand ſich auch ſchneller als die Weinheimer Mannſchakt zurecht. Den erſten ſchor⸗ fen Schuß gab der Weinheimer Pfennig auf das feindliche Tor ab, allein das Leder prallte von einem dazwiſchen⸗ ſpringenden Verteidiger wieder zurück ins Feld. Schließ⸗ lich kamen die Weinheimer doch mehr ins Spiel und noch einem abgeweheten Strofſtoß von der 16⸗Meter⸗Linſe aus kam nach guter Vorbereitung durch den Mittelſtürmer Schneider durch Metz der Führungstrerfer zuſtande. Hei⸗ delberg wird nun in der Folge ein ebenbürtiger Gegner, der vor allen Dingen viel eifriger ſchießt als die Haus⸗ herren. Weinheim ſpielte bisweilen recht ungenau und machte ſich dadurch die Arbeit ſelbſt ſchwer. Kurz vor Pauſenpkiff kam Weinheim nochmals zu einem zweiten Erſolg durch Vollmer 1, der nach einem ſchlecht abgewehrten 2 von Silberzahn das Leder wuchtig über die Torlinie enkte. Nach dem Wechſel holt Hecker* Wechſel erzielt Schmitt eine Wertung durch Ueberſtürzer, Schwergewicht: Bohr man n⸗Feudenheim gegen Hert⸗ N Bohrmann verhalf ſtellte das Neulußheim war bis dahin klar die der Mittelſtürmeß Nach Wiederanſpiel gab faſt durchaus Weinheim den Ton an, blieb aber zunächſt ohne Erfolg. Schließlich hieß es doch in der 10. Minute:0 für Weinheim durch den Mittelſtürmer Schneider. Heidelberg verfuchte nun mit allen Mitteln, eine höhere Niederlage zu verhindern und ſpielte wiederholt unfair. Eine mißglückte unnötige Fuß⸗ gbwehr des Weinheimer Torwarts brachte der Union einen billigen Gegentreffer. Kurz darauf hätte Gumb beſnahe ein zweites Tor verſchuldet, wenn ſich nicht der Wein⸗ heimer Torwart tollkühn in den Schuß geworfen hätte. Dieſer Erfolg gaß den Bergſträßlern wieder mächtig Auf⸗ trieb. Nach einer weiteren Anzahl vergeblicher Eckbälle fielen aber doch noch zwei Treffer durch den einſatzfreudigen Pfennig, nachdem zuvor Silberzahn noch einen ſcharfen Schuß von Gumb ganz prächtig zur Ecke abgewehrt hatte. Eckenverhältnis 15˙8 für Weinheim. 0 2 8 red r 08. n eee N Tun trafen heimer r von richter a ſer⸗ Stand. deten. Holb⸗ „fängt e Wer⸗ m An⸗ gegen⸗ kunden Dan⸗ Stand. heimer 1 U 1. re ge⸗ Stand nichts ehmen, Hecker Wal außer⸗ Ninute reicht, ihr im tler⸗ d ſiegt Ha m⸗ einen durch⸗ gleich⸗ 1 ſich i dem ürzer. wird bert⸗ mann t die beiden rtlein nach Hätte g auf mmen ganze 1 Un⸗ hoff⸗ werte n das d lag rtref⸗ erhalf Ender den e das ir die dem m da⸗ aus⸗ dings 1 Droht, Droſt u die d be⸗ Schuß e oͤte und mes 5 auf daher echts⸗ und iltes nehr. 0 ſtark. echte nur heim dem reihe ſicher Zu⸗ mer 8 zu en Hlag⸗ kampf Montag, 12. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 471 Eintracht Frankjurt hoch geschlagen SV Maunheim⸗Waldhof— Eintracht⸗Frankfurt :3(:0) Die Termingeſtaltung für die Pflichtfſyiele in Baden hat in den letzten Wochen Formen angenommen die ſo⸗ wohl für den Gau, die Vereine, wie auch die geſamte Fußballgemeinde untragbar erſcheinen. Es wird eine Un⸗ ſicherheit in die Geſamtabwicklung der Runden hinein⸗ getragen, die ihre Folgen zeitigen, die Spiele in der winterlichen Zeit häufen und die ſo notwendigen Ein⸗ nahmem zerſplittern muß. Den vielen. nicht immer ſtich⸗ haltigen Sonderwünſchen ſollte endlich ein„Halt“ geboten werden, damit auch ſpäter der ſchwerringenden Bezirks⸗ klaſſe die notwendige Luft gelaſſen werden kann. Daß die feiernden Gauligavereine ſchon im Intereſſe einer gewiſſen Formhaltung der Maunnſchaften gezwungen ſind, die entſtandenen Lücken mit Privatſpielen zu füllen, dürfte kaum beſtritten werden. Hätte der Zufall nicht die beiden Spiele in Waloͤhof und Neckarau auf die Beine geſtellt. wäre der unglaubliche Fall eingetreten daß Mann⸗ heim mit ſeinen dier Gauklaſſenvertretenn, dazu als füh⸗ rende Fußballzentre Badens, ohne größere Begegnung geblieben wäre. Das ſagt eigentlich alles. Mit Eintracht Frankfurt trat ein Gegner auf den Plan, der mit den alten Größen Gramlich. Stubb, Schmidt, Möbs, eine aute Probe für den ohne Siffling und Leupold antretenden Gaumeiſter abgeben konnte. Das Spiel beginnt vor rund 2500 Zuſchauern durch Waldhof ſehr aktiv, es ſteigen auch autgemeinte Schüſſe, die aber das Ziel verfehlen. Ein ſcharſer Nachſchuß Pennigs prallt an den Pfoſten, doch ein plazierter Hand⸗ elfmeterball Schneiders holt nach 10 Mimuten die Führung für Waldhof. Unßheimlich ſcharf folgt wenige Minuten darauf ein Faulelſer desſebben Spielers, der dem:0 faſt unmittelbar das:0 anſchließt; das Leder ſtreift noch den herauslaufenden Torwart. Pen nig erhöht in gleichfalls kurzem Abſtand mit feinem Kopfball auf tadellos berechneten Eckball Weidingers:0. In einer Glanzleiſtung treibt Bielmeier in die linke Ecke plazierend:0. Ein glänzendes Täuſchen des nach innen gegangenen Weidingers ſchießt Bielmeier unter dem ſich werfenden Hüter hindurch 60. Günderoth ſchließt ſich den Leiſtungen mit dem bisher prächtigſten Schuß an, 720 womit die von Waldhof in überragender Weiſe er⸗ ledigte erſte Hälfte abſchließt. Das Spiel hat für die Fortſetzung natürlich ſeinen Reiz verloren und dreht es ſich nur darum, ob Waldhof ſeinen Stil zu halten und das Ergebnis weiter hoch⸗ tutreiben vermag. Tatſächlich ſcheint ſich die Platzelf ſattgeſpielt und ſattgeſchoſſen zu haben; die Sache iſt ver⸗ teilter und wirkt ſich die Umſtellung wie Neubeſetzung des Miktelſtürmerpoſtens durch Pfeiffer zus. Frankfurt, das ebenfalls umgeſtellt, auch einen neuen Linksaußen ein⸗ gefetzt, ſpielt unter den veränderten Verhältniſſen beſſer und erreicht durch Schmitt, unter zu ſpätem Heraus⸗ gehen von Drays, 771. Dem Rechtsaußen Röll gelingt Neikarau Neckaran— Hanau:1(:1) Der Vfs Neckarzu benutzte den freien Sonntag zu einem Freundſchaftsſpiel gegen den Meiſter von Nord⸗ heſſen, Hanau 93. Unter Leitung von Pennig⸗Wald⸗ hof ſtanden ſich die Mannſchaften in folgender Aufſtellung gegenüber: Neckarau: Gaska; Meiſter Siegel; Benner— Lauer— Schmidt; Heſſenzuer— Wenzelburger— Lutz Wahl— Klamm. Hanau: Heurig; Schramm— Guſinger; Reinhardt— Weißenborn— Klingler. Höhn— Kerz— Horſt— Will⸗ fähr— Mondorf. Neckarau ſpielte alſo wieder mit den Amneſtierten Siegel und Schmidt. Bei Lutz im Sturm, der an Stelle von Roth ſtand, handelt es ſich um einen Mann, der nach mehr⸗ jähriger Militärzeit wieder zurückgekehrt iſt und— wie wir erfahren— vorerſt nur für Geſellſcha tsſpiele frei⸗ jeben iſt. Hanau kam ohne ſeinen bekannten Torhüter Sönnrein, der wegen der Reiſe der Nativnalmannſchaft über Len Kanal nicht zur Verfügung war, An ſeiner Stelle hütete ein Jugendspieler, der erſt 15 Jahre alte Heurig, das Tor, während ein weiterer Jugendlicher(Horſt) als Erſatz für den verletzten Born den Sturm führte. Der Kampf wurde in der erſten Viertelſtunde von beiden Seiten recht aufgeregt geführt. Das Spiel entbehrte da noch einer großen Linie, die Angriffe trugen zu ſtark den Charakter des Zufälligen. Neckarau fand ſich zuerſt an einer geſchloſſe Mannſchaftsleiſtung zuſammen. Nach verſchiedenen aus ſſenen Gelegenheiten errangen die Einheimiſchen in der und 23. Minute raſch hinter⸗ einonder zwei Torerfolge, die die einzigen bleiben ſollten: Wenzelburger nützte einen unzulänglichen Tor⸗ abſchlag des jugendlichen Hinauer Hüters geſchickt aus und ſchoß aus etwa 15 Meter Entfernung ſcharf ein, und dann ſtellte Heſſenauer im Nachſchuß auf:0. Neckarau blieb auch in der Folge mehr im Angriff, aber bei einem gelegentlichen Hanauer Vorſtoß unterlief Neckaraus Ver⸗ teidigung ein Mißverſtändnis; der Ball wurde zu kurz zurückgegeben, Gaska konnte ihn nicht mehr vor dem noch⸗ ſetzenden Horſt in Sicherheit bringen. So hieß es über⸗ raſchend 221. Nun wurde Hanau zum ebenbürtigen Geg⸗ mer, und faſt wäre gleich das Ausgleichstor gefallen, hätte nicht Gaska mit einer ausgezeichneten Leiſtung einen Fehler Siegels wieder gut gemacht. Nach der Pauſe kam Hanau mit neuem Rechtsaußen, an Stelle Höhns trat Lein, ein ſonſt in der Reſerve tätiger Läufer, ein. Wenzelburger verſchoß bald nach Wiederbeginn einen Freiſtoß von der Strafraumgrenze aus, er ging hoch übers Tor. Neckarau hatte welter wieder nrehr vom Spiel, ohne jedoch vor dem Tor entſchloſſen genug zu ſein. Zutz hatte mit einem ſcharfen Schuß kein Glück. Heurig war auf dem Poſten. Und Wenzel⸗ Burger traf bald darauf den Pfoſten. Auch ein von Benner getretener Freiſtoß ging daneben. Hanaus Sturm war zußergewöhnlich unentſchloſſen und verzettelte ſich ganz in unproduktiven in die Breite gehenden Kem⸗ binationen. Eine Viertelſtunde vor Schluß fand Wenzel⸗ burger nicht das unbewachte Tor; und dann hatte Klamm Pech, er wollte eine Flanke von rechts direkt verwandeln, aber der Ball rutſchte ab. Noch zweimal hatte Hanau die Ausgleichschance, jedoch Lein hob 3 Meter vor dem Tor Ausſcheiden des verletzten Waldhofverteidigers Mayer auf Deckungsfehler, dann:2. dem auf unſicheres Herausgehen Drays' und vergeblicher Abwehr des ſlür⸗ zenden Schwender, abermals durch Röll das 723 folgt. Waldhof hat mitunter harte Arbeit, aber Schneider erreicht in energiſchem Alleingang mit Schuß aus dem 1 wobei es bleibt, da Bielmeier zum Schluß ver⸗ ſchießt. Für SV Waldhof handelte es ſich offenbar darum, aus zwei, vor und nach Halbzeit verſchiedenen Formationen diejenige herauszufinden, die beim Fehlen Sifflings in der Lage wäre, vorübergehend die Gauaufgaben zu löſen. In⸗ ſofern ein ſchwieriges Problem, als auch der beurlaubte Leupold fehlte. Privatſpiele ſtehen zudem doch auf ganz anderem Boden und unter anderen Vorausſetzungen als Punktekämpfe. Im großen Ganzen gaben aber die beiden grundverſchiedenen Spielhälften eine klare Antwort, welche von den beiden Aufſtellungen die beſſere war. Vor der Pauſe wurde ein Spiel hingelegt, das keinen ſchwachen Punkt der Mannſchaft erkennen ließ, und der Sturm vor allem arbeitete mit ſolch rationell ⸗ zügiger, konzentrierter wie wechſelvoller Kombination, daß kaum ein Gegner hätte widerſtehen können. Ausgezeichnet Bielmaier als beſter Mann auf dem Platze, und dann Heermann. Sehr gut fand ſich Pennig auf ſeinem einſtigen Poſten halblinks ab. Alles in allem ſollte die erſte Aufſtellung fähig ſein, auch einen ſchweren Punktekampf erfolgreich zu beſtehen. Die Hereinnahme von Pfeiffer als Mittelſtürmer nach der Pauſe, wie die Zurücknahme Pennigs in die Läufer⸗ reihe(wo er allerdings ebenfalls gut arbeitete) änderte das Bild, beſonders im Sturm, einſchneidend. Dieſer Spieler iſt, wie früher ſchon betont, zu langſam, zu wenig energie⸗ geladen und iſt viel zu ſehr rückwärts orientiert. Der Druck wie Zuſamme ließ vorn nach. Für das Abfallen in der zweiten Hälfte muß allerdings noch das Ausſcheiden Mayers in Betracht gezogen werden, das ſich auf die Arbeit Heermauns— nun Verteidiger— wie auf Dreys aus⸗ wirkte. Jedenfalls dürfte die Wahl zwiſchen den beiden Aufſtellungen nicht ſchwer fallen. Bei Eintracht fehlten Mantel und Schmidt im Tor. Der Erſatzhütter war außerordentlich ſchwach, wie auch der Sturm mehr durch Schnitzer der gegneriſchen Abwehr ſpäter zu Erfolgen kam. Die Umſtellung Waldhofs gab die weitere Vorausſetzung für die ſpätere beſſere Leiſtung. Gramlich wechſelte früh in die Verteidigung, wo er mit Stubb dann ſtärkeren Halt bot. Fürbeth ſpielte als Mittelläufer viel zu defenſiv. Hervorzuheben wären Stubb, der immer noch große Linie zeigt, Gramlich, dann Möbs und Schmitt im Angriff. Auch die Flügel gingen ſpäter an. Offenſichtlich war die Mannſchaft durch die beiden anfäng⸗ lichen Elfmeter deprimiert, auch nicht ſo ſchlecht als das 770 zur Pauſe beſagte, aber eine Enttäuſchung blieb auf das glänzende Ergebnis gegen Pirmaſens hin. Stößner⸗ Heidelberg leitete gut. A. M. nach 2 legt knayy ſtehend über die Latte und Mondorf ſchoß vor dem ent⸗ gegenlauſenden Gaska über das leere Tor. Wenn auch das Endergebnis ſehr knapp ausfiel, ſo hat Neckrrau den Sieg doch vollauf verdient. Der Bſe gab, von der zweiten Hälfte der erſten Spielzeit abgeſehen, das Tempo an und hätte leicht ein deutlicheres Ergebnis erzielen können, wäre der Sturm vor dem Hanauer Tor etwas entſchloſſener geweſen. Dutz führte ſich als Einzel⸗ kämpfer ſehr gefällig ein, er entpuppte ſich als äußerſt flinker Mann, aber als Sturmführer muß er noch etwas mehr Umſicht gewinnen. Bei den Gäſten enttäuſchte die Leiſtung des Sturmes. Man vermißte bei ihm den Drang zum Tor, Sie Leute kombinierten, aber ſie ſtürmten nicht! Auch ſonſt hat der Nordheſſenmeiſter gegenüber dem Vorjahre ſehr an Kampfkraft verloren. Phe Zu⸗ ſchauerzahl war klein, es fanden ſich nur rund 500 Leute auf dem Neckar zuer Platz ein.—0— Gan Württemberg Sportfr. Stuttgart— Stuttgarter Kickers:2(:1) Dieſes für die Führung im Gau Württemberg bedeu⸗ tungsvolle Treffen in Degerloch hatte nicht weniger als —5000 Zuſchauer angelockt, die einem recht ſpannenden Kampf beiwohnten und voll zufriedengeſtellt wurden. Das :2⸗Unentſchieden gab die beiderſeits gezeigten Leiſtungen am beſten wieder. Schiedsrichter Benzing⸗ Schwenningen leitete gut. VfB. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen:2(:1) In der erſten Halbzeit dieſes von 2500 Zuſchauern be⸗ ſuchten Spiels legte der VfB Stuttgart drei Tore vor, die die Gäſte nach der Pauſe nicht mehr wettzumachen ver⸗ mochten. Der linke Flügel Lehmann⸗Bökle leitete die bei⸗ den erſten Tore ein, die jeweils der Rechtsaußen Haag er⸗ zielte. Schiedsrichter Gewinner ⸗Stutgart leitete gut. 1. SSV. Ulm— SVg. Cannſtatt:8(:1 Der SVg Cannſtatt war es am Sonntag vorbehallen, in Württemberg für die Ueberraſchung zu ſorgen. Der 1. SS Ulm war ohne ſeinen geſperrten Stürmer Tröger ſo ſtark behindert, daß er auf eigenem Gelände mit 213 (:1) Toren nicht unverdient gegen die Cannſtatter unter⸗ lag. Die Gäſte ſpielten ſehr eifrig. Ihre Hintermann⸗ ſchaft bot im allgemeinen die beſte Leiſtung, ſo daß alle noch ſo gut angelegten Angriffe der Ulmer hier ſcheiter⸗ ten. Vor 2000 Zuſchauern leitete Schiedsrichter Jere⸗ mias(Feuerbach) das Spiel zur Zufriedenheit. aus nächſter Nähe ſaß im Tor. Der Seer gegen Zivil im Handball Die Soldaten verlieren nach gutem Spiel:7 Der Sonntag ſtand bei den Hondballſpielern ganz im Zeichen der Soldaten, denn ſo muß mon ſchun ſagen, nach⸗ dem die Zivilvereine ja allſonntäglich die Plätze bevöl⸗ kern. Man muß dieſe Idee, eine Kraftprobe Heer gegen Zivil zu machen, als durchaus glücklich bezeichnen. Seit Jah⸗ ren ſind unſere Militär⸗ und Polizeiſportvereine die Trä⸗ ger unſeres Handballſpieles und haben weſentlich zu deſſen Verbreitung und auch zur Hebung des Spielniveaus bei⸗ getragen. Was lag da näher, nun auch einmal eine Kraft⸗ probe zu machen, in welchen Lagern die beſſeren Könner ſind. Wir in Mannheim hatten erſt die Befürchtung, daß wir zu keinem Spiele kommen würden, aber den Bemühungen des Bezirksſpielwarts gelang es dann doch, ein Spiel zu⸗ wege zu bringen, das auf dem Platz im Luiſenpark zum Austrag kam, das ſich eines guten Beſuches, beſonders von ſeiten des Militärs, erfreuen konnte. Die Soldaten brachten eine Kombination aus der 13. und 14. Kompanie, die ſich in folgender Aufſtellung dem Unparteiiſchen Schuhmacher ſtellte, der in bekannt ruhiger und ſicherer Art ſein Spiel unter Dach und Fach brachte: Ginneiſer Müller Ballſchbach Bauer Dietz Sahler Conrad Kälber Kleißner Steinberg Hoveling Der Beſte einer aus dieſer Elf war der Torwart. Sicher war oͤie Verteidigung, während in der Läuferreihe einige Mängel ſich bemerkbar machten. Im Sturm gefielen Kälber und Conrad. Steinberg hätte bei mehr Uneigennützigkeit ſeiner Mannſchaft zu einem oder auch zwei weiteren Toren verhelfen können. Der Geſamteindruck der 110er war ein fehr guter. Die Leute kämpften anſtändig, verurſachten nur wenige Strafwürfe und waren bis zur letzten Minute bei der Soche. Im Kampfgeiſt übertrafen ſie ihren Geg⸗ ner aus dem„bürgerlichen“ Lager um ein Beträchtliches. Die Bezirksklaſſe mußte Niſt erſetzen, für ihn war ſein Vereinskamerad Quintel eingeſetzt worden, der der Schwächſte im Angriff war. Die Gebrüder Weber und Hauß waren hier die Beſten. In der Läuferreihe war Bonnacker wohl der Eifrigſte. Franz im Tor ſtellte feinen Mann voll und ganz, hatte aber auch in der Verteidigung, beſonders in Jakob, zwei aufmerkſame Deckungsleute. Das Spiel dieſer Elf wirkte allerdings matt, beſonders weil der Sturm ſo gar nichts Ueberragendes zeigte und ſeine Kom⸗ binationen wohl manchmal ganz nett waren, aber eben doch nicht erfolgreich, weil dann meiſt ein ſchwacher Wurf kam. Vom Spielverlauf iſt nicht allzuviel zu erzählen. Das Spiel wogte auf und ab, ohne aroße aufregende Momente, mit einer kleinen unverkennbaren Feldüberlegenheit der Bezirksklaſſe. Da aber meiſt der aute Wurf ausblieb, konnte man ſich auch darüber nicht gan freuen. Weber bring das erſte Tor zuwege. Die 110er gleichen aus. Wieder ſorat der linke Flügel für die Führung aber der Ausgleich folgt auf dem Fuße nach einem ſchönen Allein⸗ gang von Steinberg. Bonnacker ſchafft das dritte Tor für oͤie Gaſtgeber, ſo daß dieſer mit:3 in Front, die Seiten wechſelt. Nach der Pauſe zunächſt dasſelbe Bild. Noch⸗ mals gleichen die Soldaten aus, aber dann ſorgen Hauß und Weber für einen Vorſprung von Frei Toren. der den endgültigen Sieg bedeutet. Schließlich beendet Schuh⸗ macher beim Stand von:7 das Spiel, das einen ver⸗ dienten, aber nicht überzeugenden Sieg über die Soldaten brachten, die uns angenehm enttäuſchten. golkey K VfR Mannheim— TW 57 Sachſenhauſen:2(:2) Einen ausgezeichneten Hockeykampf lieferten ſich am Sonntag am Flughafen die beiden Hockeymannſchaften des Vs Mannheim und des TV 57 Sachſenhauſen. Beide Mannſchaften kämpften mit vollem Einſatz von Beginn an, wobei die Frankfurter Gäſte nicht unverdient, aber doch etwas glücklich mit:1 Sieger blieben. Normalerweiſe hätte das Spiel eigentlich:2 ausgehen müſſen, da der Frankfurter Schiedsrichter aber ein vollkommen regulär erzieltes Tor nicht anerkannte, blieb eben der Sieg den Gäſten. Das beſſere Zuſammenſpiel zeigte Sachſenhauſen, das vor allem im Sturm weſentlich harmoniſcher zuſam⸗ menarbeitete wie der Mannheimer Angriff, bei welchem nicht der nötige Druck und die nötige Entſchloſſenheit war, um die Schwächen in der Frankfurter Hintermannſchaft ausnützen zu können. Sachſenhauſen errang, leicht überlegen ſpielend, durch eine Strafecke die Führung und konnte Mitte der erſten Halbzeit dieſelbe auf:0 ausdehnen, da Zatje im Mann⸗ heimer Tor durch eine ſchwache Abwehr Heidenhaus frei zum Schuß kommen ließ. Trotzdem kam der VfR immer beſſer ins Spiel und vermochte mit wuchtigen Vorſtößen, bei welchen vor allem Kutterer ſehr gefährlich war, das Frankfurter Tor zu gefährden. Kutterer war es dann auch, der einen von hinten zugeſpielten Ball im Frankſurter Schußkreis aufnahm und blitzſchnell einſchoß. Eine Minute vor Halbzeit wäre der Ausgleich fällig geweſen. Kutterer ſchoß eine Strafecke ſchön auf das Tor, aber Dröſe hielt hier ebenſo prächtig und erſt der Nachſchuß von Briegel Schiedsrichter erkannte 8 Deulſcher Rugbn⸗Sieg Deutſchland—Südoſtfrankreich:3(:0) In der ſüddeutſchen Rugby⸗Hochburg Heidelberg trat am Sonntag die deutſche Nationalmannſchaft einer Aus⸗ wahlfünfzehn von Südoſtfrankreich(Alpen⸗Comitee] gegen⸗ über, das für die deutſche Mannſchaft gewiſſermaßen als Generalprobe zum kommenden Länderkampf gegen Frank⸗ reich galt. Die deutſche Vertretung lieferte ein recht gutes Spiel, vor allem in der zweiten Halbzeit, als die fran⸗ zöſiſchen Abwehrſpieler nicht mehr ſo ſicher hielten und Nun auch Hockey⸗Meiſterjchaftsſpiele Das Silberſchilo⸗Enoſplel vorverlegt Der Führerrat des Fachamts Hockey trat am Wochenende zuſammen mit den Gaufachamtsleitern zu einer internen Tagung zuſammen. Das wichtigſte und erfreulichſte Er⸗ ebnis der Beratungen war die Schaffung der Deutſchen Hockey⸗Meiſterſchaft. Fachamtsleiter Georg Evers ging in ſeinem Vortrag von den Fortſchritten des deutſchen Hockeys aus und bezeichnete die Meiſterſchaftsſpiele und Titelkämpfe als förderlich und dienlich zur Leiſtungsſteigerung. Den Gauen wurde es freigeſtellt, für die im Jahre 1037 beginnen den Spiele ihre Meiſter nach dem Pokal⸗ oder Punkteſyſtem zu ermitteln oder zu beſtimmen. Für die Silberſchildſpiele wurden die erften Begegnun⸗ gen feſtgeſetzt. Am 1. November ſpielen: Gau Brandenburg⸗ Pommern gegen Oſtpreußen in Berlin; Niederrhein⸗Mittel⸗ rhein gegen Weſtfalen⸗Niederſachſen in Dortmund: Sachſen⸗ Schleſien gegen Mitte in Leipzig. Der Austragungsort des Treffens Baden⸗Württemberg gegen Bayern liegt noch nicht feſt. Der Gau Nordmark greift als Ver⸗ teidiger erſt in der Zwiſchenrunde am 18. November ein. In Hamburg trifft Nordmark auf den Sieger des Berliner refſens, alſo höchſtwahrſcheinlich auf Brandenburg⸗Pom⸗ 1 5 Das Endſpiel wurde auf den 14. März 1937 vor⸗ verlegt. 0 Auch der Länderſpielplan der neuen Spielzeit liegt jetzt endgültig feſt. Die deutſche Nationalmannſchaft ſpielt am: 21. März gegen Belgien in Brüſſel, I. April gegen Frankreich in Weſtdeutſchland, 2. Mai gegen Holland in Amſterdam. Außerdem ſoll noch in dieſem Winter ein Länderſpiel gegen * 19 arn zum Austrag gelangen. N Ils Opfertag für das Winterhilfswerk wurde der November feſtgelegt. An dieſem Tage werden ſich alle Hockeyvereine in den Dienſt der auten Sache ſtellen und mithelfen, den Kampf gegen Hunger und Kälte erfolgreich zu geſtalten.— Referate der Fachberater und eine allge⸗ meine Ausſprache zur Klärung ſchwebender Fragen be⸗ ſchloſſen die Tagung. Berliner Hockey⸗Frauen ſiegen in Kopenhagen Zum zweiten Hockey⸗Städteſpiel Berlin— Kopenhagen traten am Sonntag die beſten Hockeyſpielerinnen aus Ber⸗ lin und Kopenhagen in der däniſchen Hauptſtadt an. Bei kühlem und trübem Wetter kamen dte Berlinerinnen zu einem verdienten:1(:)⸗Sieg. Ihre anfängliche Ueber⸗ legenheit drückten die Kopenhagnerinnen durch ein Tor ihrer Mittelſtürmerin Groos⸗Nielſen aus. Durch zwei Tore von Drews und Keller kamen die Berlinerinnen noch vor der Pauſe zur Führung. Ihre Ueberlegenheit in der zweiten Hälfte konnten die Deutſchen aber nicht mehr in Tore ausdrücken. Die Berlinerinnen hatten am Samstag eine Kopenhagener B⸗Vertretung hoch mit 61(:0) beſiegt. :2 in Nürnberg Im Nürnberger Stadion trafen ſich die Mannſchaften von Bayern und Württemberg zu einem Hockey⸗Reprä⸗ ſentattpkampf, der überaus flott, aber auch hart durchgeführt wurde. Der Kampf endete unentſchieden:2(:). Bayern erzielte durch Trumm das Führungstor, das Renner für Württemberg aber ausglich. Noch vor der Pauſe brachte Trumm die Bayern in Front, aber Mall erzielte nach dem Wechſel erneut den Ausgleich. Württemberg glänzte urch gute Einzelleiſtungen, die aber bei den Bayern an der ausgezeichneten Hintermannſchaft ſcheiterten. faßten wie vor der Pauſe, wo Deutſchland im Feld auch ſchon eine leichte Ueberlegenheit verzeichnete. Der deutſche Sturm ſtand im Gedränge ausgezeichnet und der neueingeſetzte Hakler Wehrmann(Hannover), der anſtelle von Metzger(Frankfurt] ſpielte, brachte faſt alle Bälle nach hinten, ſo daß die Dreiviertel ſtändig zum Lauſen kamen. Die Franzoſen verteidigten aber wie ſchon ge⸗ ſagt recht geſchickt und ließen keinen deutſchen Erfolg zu. Sehr ſicher ſpielte auch die deutſche Abwehr, vor allem der Schlußmann Iſenberg(Hannover) war in beſter Form und ſchaffte durch ſeine weiten Tritte in die Mark immer wieder Luft. Schon in der erſten Hälfte hatte die deutſche Mannſchaft mehr vom Spiel, aber erſt eine Viertelſtunde nach der Pauſe konnte die Führung errungen werden. als Iſen⸗ bera aus ſchwieriger Stellung einen Straftritt verwan⸗ deſte, Sußter ing ein wundervoll getretener Sprung⸗ treffer Iſenbeige nur knapp an den Stangen vorbei. Die Franzoſen warteten zwiſchendurch immer wieder mit ſchnellen, trickreichen Vorſtößen auf, ohne aber die deutſche Mallinie erreichen zu können. Ein vorzüglicher Dreſvier⸗ telangriff auf deutſcher Seite führte dagegen zu einem Verſuch durch Dünnhaupt. der den Ball zwiſchen den Stangen niederlegte. Der Erhöhungstritt Iſenbergs ge⸗ lang und ſo ſtand das Spiel:0 für Deutſchland. In der vorletzten Minute kamen dann die Gäſte zu ihren drei Punkten, als Durand einen Straftritt verwandelte. Das überaus hart durchgeführte Spiel ſtand unter der Leitung von Offenbach(Heidelberg) und war von etwa 2000 Zuſchauern beſucht. Frankfurter Niederlagen Am Vormittag des deutſch⸗franzöſiſchen Rugbykampfes gab kes in Heidelberg eine ganze Reihe von FFreundſchafts⸗ ſpielen, bei denen die einheimiſchen Mannſchaften zu ſchönen Erfolgen kamen. Der Heidelberegr Rͤ hatte 25 ohne Hübſch und Loos wenig Mühe, den Frankfurter T 1860 mit 19:4 zu ſchlagen wobei ihm die Aufgabe dadurch erleichtert wurde daß die Frankfurter nur mit 13 Mann spielten. Die zweite Mannſchaft des HR erzielte gegen die erſte des Rugbyelubs Pforzheim ein Unentſchieden von 910 Punkten.— Der Se Neuenheim endlich hatte die Frankfurter Eintracht zu Gaſt und ſtegte mit 11:8(11:0) Punkten. Die Frankfurter gefielen ſehr aut und zum Schluß hatten die Neuenheimer Mühe, den knapren Vor⸗ ſprung zu halten. Zwei Verſuche und ein Straftritt brach⸗ ten den Einheimiſchen vor der Pauſe elf Punkte, ſpäter erreichte die ſtändig angreifende Eintracht acht Punkte durch einen erhöhten Verſuch und einen Straftritt. Handball-Gauliga Der Neuling in Rot konnte auch in ſeinem weiteren Spiel beide Punkte gewinnen. Der Gegner aus dem Alb⸗ tal, der TV Ettlingen, ſah lange wie der Sieger aus, aber am Ende waren doch wieder die Roter die Vachenden, bei denen ſich nun in ſämtlichen Spielen immer wieder das gleiche wiederholte. Die Mannſchaft gibt die erſte Halb⸗ zeit klar an den Gegner, um dann doch noch in den letzten Minuten zum Siege zu kommen. Sb war es heute auch in dem von Meier ⸗ T 46 aut geleiteten Spiel. Ettlingen geht in Führung, dite die Roter jedoch bald wieder ausgleichen können. Beim Zeichen zur Piuſe ſind aber die Albtäler wieder mit einem Tor in Front. Die zweite Hälfte bringt zunächſt den Ausgleich, den die Platzherren auch noch ein drittesmal erzielen können, als Becker, der beſte Ettlinger Stürmer, abermals für den Vorſprung geſorgt hatte. Nun ziehen Beckers Mannen mit zwei Toren davon und von den 500 Zuſchauern glaubt kaum jem and mehr an den Sieg, da ſchaffen es dieſe hampffreudigen Mannen doch wieder. Sie erzwingen den Musgleich und holen ſich gar noch den Sieg, als die Ettlinger zu reſignieren beginnen, Man muß alle Achtung vor dieſem Neuling haben, der mit ſolchem Kampfgeiſt bis zur letzten Minute zu kämpfen verſteht und ſich durch nichts beirren läßt. Frauen-Handball TV 46— MT:4 Nun ſind auch bei den Frauen die Punkteſpiele wieder im Gange. Die erſte Paarung brachte am frühen Sonln⸗ tagmorgen obige beide Mannſchaften zuſammen. Unter der Leitung von Hoffſtätter(Germania) holen ſich die Turner bald das Führungstor. Erſt nach dieſem finden ſich die ohne ſeden Grund nervös ſpielenden Mädels der MG. Bis zum Wechſel ſchaffen ſie ſich eine 311⸗Führi ng und können auch das Spiel mit:1 gewinnen, ohne aber beſonders zu überzeugen. VfR— JW Weinheim:0 Die Raſenſpielerinnen empfingen als erſten Gegner den Neuling, den FV Weinheim. Der Meiſter ſpielte mit Erſatz für Graß und Förſter kam aber doch zu einem ſtberlegenen Sieg. Allerdings hatten es die Mädels des Platzyereins diesmals leicht, da die Beraſträßlerinnen nur zu Zehnt antraten. Bis zur Pauſe konnte ſich VfR ſchon eine 310⸗Führung holen die bis zum Schlußpifff von Schmitt(Mich) auf:0 ausgedehnt wurde. Weinheim ſpielte unter den obwaltenden Umſtänden ganz nett, Mannheim zeigte ſich im Wurf etwas ſchwach. Das dritte Spiel dieſer Klaſſe zwiſchen Waldhof uad, Phönix Ludwigshafen war abgeſetzt, 1 In der Kreisklaſſe ſpielte Poſt mit:3 eine anſpre⸗ chende Partie gegen TB Germania. Der Sieg der Poſt⸗ ler iſt verdient errungen worden. Die Spiele in Anterbaden-Oſt Sp 98 Schwetzingen— SpVg Eberbach 02 F Kirchheim— F Limbach 40 St. Ilgen— S Sandhauſen:1 5 FW 0b Weinheim— Union Heidelberg 571 Kickers Walldürn— 05 Heidelberg 21 ubkämpfe allerdings dieſen Treffer wegen abſeits nicht an, eine klare Fehlentſcheidung, ſo daß es mit 221 für Sachſenhauſen in die Pauſe ging. Nach Wiederbeginn fand ſich der Pfgi⸗ Sturm nicht mehr zuſammen wie vor der Pauſe, zumal Kutterer und Briegel hatten vor dem Tore reichlich Pech. Allerdings fiel Binger auf halbrechts etwas ab, ſo daß Heiler auf dem rechten Flügel kaum freigeſpielt würde. Wenn dies aber doch einmal der Fall war, zögerte er ſo lange, bis der Innenſturm abgedeckt war. Dagegen wurde die Verteidigung der Mannheimer immer beſſer, ſo daß auch der Frankfurter Sturm mit ſeinen Angriffen ohne Erfolg blieb. Kutterer hatte noch einmal kurz vor Schluß Chancen für den Ausgleich, wurde aber im letzten Augenblick am Schuß gehindert. 2. Mannſchaften 310 für Vfg. VfR Da⸗ men— MTG Damen 212. TV 46 Mannheim— Tu Ludwigshafen:2 Auch ein weiterer Mannheimer Hockeyverein trug am Sonntag ein Spiel gegen einen Geaner aus Ludwigshafen aus. Auf dem Platz des TV 46 kreuzten die erſte Elf des TV die Schläger mit dem Tc Ludwigshafen. die ſich mit:2 Toren geſchlagen bekennen mußten. Die Mann⸗ heimer lieferten einen ſchönen Kampf, den ſie in ſeder Beziehung Herdient gewannen, obwohl ſich der Gegner tapfer wehrte. Schon bald nach Beginn gehen die 46er in Führung, als Mintrop frei durchkommt und ſchärf ein⸗ ſendet. Auch weiterhin haben die Mannheimer das Spiel in der Hand. Die Angriffe der Gäſte ſchettern immer wieder an der ausgezeichneten TV 46⸗Verteidigung, be⸗ ſonders Keller rettet oft glänzend. Nach der Pauſe haben ſich die Gäſte beſſer gefunden und könen das Spiel aus⸗ geglichener geſtalten, aber wieder ſteht die Verteidigung des Gegners eiſern, ſo daß der Erfolg verſagt bleibt. Eine Stpafecke bringt dem Turnverein das zweite Tor, die Ecke wird zwar gehalten, aber der Nachſchuß von Rauſch ſitzt im Tor. Ein wunderbarer Schuß von Horn, der am Schußkreis ſteht, ſchlägt Willig zum dritten Mal. Zwei Strafecken für die Gäſte werden ſchön abgewehrt. Dann iſt es Mintrop, der einen ſcharfen Schuß losläßt. Willig wehrt zwar ab Mintrop iſt aber im Bilde und ſetzt den Nachſchuß ins Netz. Nach langem Drängen ſind auch die Gäſte erfolgreich als Nuß zum Schuß kommt. Wieder erzwingen die Gäſte zwei Strafecken, die beide gut ge⸗ halten werden. Der XW iſt glücklicher. Horn geht durch und kann den herauslaufenden Gäſtehüter zum fünften Male ſchlagen. Zwei weitere Ecken bringen den Gäſten nichts ein. Erſt als Bayer zum Schuß kommt, iſt der zweite Erfolg fällig und dabei bleibt es. f Gan Bayern ASV Nürnberg— BC Augsburg:0(:0) Das einzige Gauligaſpiel in Bayern brachte in Nürn⸗ berg dem ASW einen eindrucksvollen Sieg über den Bes Augsburg. Die Nürnberger repräſentierten ſich in einer Form, wie man ſie ſchon lange nicht mehr von den Herren⸗ hüttern ſah. Die Mannſchaft hatte keinen ſchwachen Punkt, vor allem überraſchte das gute Zuſammenſpiel der Fünferreihe. Die Augsburger, die mit drei Erſatz⸗ leuten antraten, ſpielten recht aufopfernd, vor allem in der Abwehr. Vor dem Tore aber verſagten ſie. Mit wenigen Ausnahmen ſtand das Spiel ſtändig im Zeichen der Platzherren. Nur ihrem hervorragenden Torwart Klein hatten es die Augsburger zu verdanken, daß die Niederlage nicht höher ausfiel. Die Tore ſchoſſen in der 27. und 40. Minute Haas und in der 81. Minute Schmldͤt. Vor 2000 Zuſchauern leitete Wurz ſchmidt(Würz⸗ burg) gut. 0 Pfalz⸗Oſt: 5 5 0g Ludwigshafen— Phönix Ludwigshafen 111 As Ludwigshafen— 7 Frieſenheim 10 Pfalz Ludwigshafen— Fh 1014 Oppau:2.. TS Rheingönheim— Germania Ludwigshafen 311 F Speyer— SpVg Mundenheim 211 FV 08 Mutterſtadt— Kickers Frankenthal 90:1 88 Geebacg 6 Weile 9e — 02 Bf Kaiſerslautern— Pirmaſens 73 611 Me Kaiferslantern— Reichsb. Kafſerslantern 671 Sc 05 Pirmaſens— 1. F Kaiſerslautern 110 FC Nodalpen— Pfalz Pirmaſens:0 Städteſpiele — Berlin:3 8 München: München 5 Hannover 471 Dortmund: Dortmund Das Jong dle HMiddtandαιν Idyll im australischen Busch Goldgrube mit glücklichen Menschen Die Zeitungen der ganzen Welt berichteten aus Anlaß der Hundertjahrfeier ausführlich von Jo⸗ hannesburg, der größten Goldſtadt der Welt, die nur den noch immer ergiebigen Goldoſeldern ihre Entſtehung und ihr Fortleben verdankt. Hier iſt das Gegenſtück dazu: Nieſenvermögen in einfachen Blockhütten Mitten im auſtraliſchen Buſch, Hunderte von Kilo⸗ metern von jeder menſchlichen Niederlaſſung ent⸗ fernt, trifft man plötzlich auf ein ſchlichtes Dorf. Hier iſt der Urwald gerodet und 40 Hütten ſtehen in einem rechten Winkel ſauber nebeneinander. Sie ſind aus roh behauenem Holz errichtet. Elektriſches Licht und Radio, Arzt, Hebamme, fließendes Waſ⸗ ſer und ähnliches ſind hier unbekannter Luxus. Ein einziger gemeinſamer Ziehbrunnen, der recht an⸗ ſtrengend zu bedienen iſt, ſorgt für Waſſer. Jeder muß ſich ſelbſt mit allem verſehen, Bedienung gibt es nicht. Und doch ſind alle Bewohner dieſer Hütten außer⸗ ordentlich vermögende Leute. Hunderttauſende von Mark bewahren ſie in ihren Hütten auf, denn eine Bank gibt es ſelbſtverſtändlich auch nicht. Die mei⸗ ſten von ihnen dürften bereits mehrfache Millionäre ſein. Das ganze Dorf zählt etwa 60 Männer. Sie beuten zuſammen eine Goldmine, die einſamſte Gold⸗ mine der Welt, aus, die Portland Roads in Queens⸗ land. Sie haben keine Möglichkeit, das verdiente Geld auszugeben. Was ſie an Lebensmitteln brauchen, liefert ihnen der Wald und die kleinen von den Frauen bearbeiteten Felder. Bei Fleiſchknappheit wird eine Jagd veranſtaltet, wobei man innerhalb weniger Stunden genug Wild für Wochen zur Strecke bringt. Pferdepoſt durch den Urwald Die einzige Zerſtreuung, die die Bewohner dieſes Dorfes haben, bietet ihnen der— Poſttag. Auf Sat⸗ telpferden wird von der nächſten Poſtſtation die Poſt herangeſchafft— aus über 450 Kilometer Ent⸗ fernung. Für dieſe Kleinigkeit braucht der Zuſteller in einer Richtung 14 Tage. Unterwegs muß er ſich Schlangen und Wildtiere ſo gut vom Leibe halten wie er es eben kann. So ge⸗ hören ganz erfahrene Männer dazu, die dieſe Poſt⸗ zuſtellung überhaupt übernehmen können. Viel Briefe kommen auf dieſem Wege allerdings monat⸗ lich nicht an, denn Freunde und gute Verwandte hat niemand von dieſen Goldgräbern in der großen Welt. Sie ſind alle ſchon zu lange hier, und von draußen kennen ſie viel zu viel gewiſſe enttäuſchende und ernüchternde Bittbrieſe 5 Ohne die Möglichkeit zu Vergnügungen, ohne in der Lage zu ſein, das Geld ſonſtwie anzulegen, hat ſich in der Hand jedes Goloͤgräbers eine hübſche Summe Geldes angehäuft. Sie alle hatten die Ab⸗ ſicht, mit einigen 10000 Mark wieder in die Zivi⸗ liſation zurückzukehren und dort ein angenehmes Leben zu verbringen. Aber die Gemeinſchaft und Kameradſchaft im Urwald, die ſo frei iſt von jeden eigenſüchtigen Motiven, hält ſie alle ſeit langem wei⸗ ter hier zuſammen. Manch einer zog ſchon fort, und — flüchtete bald darauf wieder hierher zurück. Wenn die Mine erſchöpft iſt— und damit rech⸗ nen die 60 Männer in drei oder vier Jahren—, dann wollen ſie alle gemeinſam unbekannt in der Ziviliſation untertauchen— 60 Millionäre. Ob ſie ſich dann allerdings auch noch ſo gut verſtehen wer⸗ den wie jetzt, iſt immerhin fraglich. Heute aber ziehen ſie noch Monat für Monat mit Perden und Wagen die 100 Kilometer weite Strecke bis zur Küſte. Auch hier iſt alles Wildnis und Ein⸗ ſamkeit. Aber hier ankert in einer Bucht regelmäßig zu verabredeten Zeiten ein Dampfer. Mit Ruder⸗ booten wird in ſchwerer Arbeit das Golderz hinüber⸗ geſchafft, denn wegen der Waſſerverhältniſſe muß das Schiff etwa 1% Kilometer vom Lande entfernt vor Anker gehen. Der Dampfer bringt regelmäßig den Verdienſt der Goldgräber aus der vorigen Lie⸗ ferung in reinem Golde wieder mit, ſowie außer⸗ dem einzelne Waren, die das einſamſte Dorf der Welt nicht durch die Poſt beziehen kann, weil ſie zu ſchwer ſind, um auf den Sattelpferden mitgeführt werden zu können. Das iſt zweifellos ein ſeltenes Idyll im auſtra⸗ liſchen Buſch.— Richard Strauß im Dämmerzuſtaud. Eine Folge von treffenden Charakteriſtiken unſe⸗ rer bedeutendſten Dirigenten eröffnet Dr. Erwin Kroll im Oktoberheft von Velhagen& Klaſings Mo⸗ natsheften mit einer Schilderung von Richard Strauß. Er erinnert daran, daß der junge Strauß Schüler Hans von Bülows war, der ihn beauftragte, eine Suite für Bläſer zu ſchreiben, die Bülow im Münchner Odeon mit ſeinem Meininger Orcheſter aufführen wollte. Unerwartet befahl Bülow, daß der Komponiſt ſie ſelber dirigieren ſolle, obwohl eine Probe nicht mehr möglich war. Strauß, der noch nie einen Taktſtock geſchwungen hatte, ſtürzte ſich mit dem Mute der Verzweiflung in dieſes Abenteuer und erzählte ſpäter:„Ich dirigierte mein Stück in einem leichten Dämmerzuſtand, ich weiß nur mehr, daß ich nicht umgeſchmiſſen habe.“ Bülow holte ſich den Ein⸗ undzwanzigjährigen nach Meiningen, und in ſeiner ſtrengen Schule machte dieſer ſolche Rieſenfortſchritte, daß er ſchon nach wenigen Monaten die Kapelle ſelb⸗ ſtändig leitete. In ſchwindelnd ſteilem Aufſtieg führte nun die Laufbahn des jungen Dirigenten und Komponiſten aufwärts. München, Weimar, wieder München, dann Berlin, endlich Wien— das ſind die Stätten, die ſeinen Weltruhm begründen. Die lebendige Geſte des jugendlichen Stürmers wird nach und nach ruhiger, gelaſſener. Heute beſchränkt ſich der Meiſter nur noch auf Andeutung.„Es iſt nur der Wille“, meint er, und er hat— für ſich wenig⸗ ſtens— recht: je zuſammengedrängter ſeine Zeichen⸗ gebung wird, um ſo mehr wirkt ſie auf Spieler und Hörer. Man konnte ſich noch jüngſt davon überzeu⸗ gen, als der Zweiundſiebzigjährige zur Eröffnung der Olympiſchen Spiele in Berlin ſeine„Olympiſche Hymne“ mit wahrhaft königlicher Gelaſſenheit diri⸗ gierte. Die Schule der Hundefilmſtars Während des Krieges kannte man Karl Spitz als beſten Ausbilder von Sanitätshunden. Durch ſeine große Tierliebe verſtand er es in kürzeſter Zeit, einen Stab von gut ausgebildeten Sanitäts⸗ hunden an die Front zu bringen, die ihren ſchweren Dienſt ausübten. Nach Kriegsende wanderte Karl Spitz, der aus einem Schwarzwalddorf ſtammte, nach Amerika aus. In Chikago grün⸗ dete er ein Hundezuchtinſtitut. Spitz hatte Erfolg und eines Tages machte er ſich auf und gründete in Hollywood eine Hundetrainingsſchule. Er richtete zwei Abteilungen ein: eine für Privathunde und eine ſolche für Filmhunde. Die letztere bildete ſich bald zur Hauptabteilung heraus. Zuerſt kommen die Hunde in den„Kindergarten“, wo ſie vor allen Din⸗ gen gehorchen lernen. In der„Mittelſchule“ begin⸗ nen ſie mit kleinen Kunſtſtücken und ſte werden ſchon zum„Spiel“ ausgebildet. Zuletzt, wenn die Tiere Eignung beweiſen, gelangen ſie in die„Hochſchule“ Ohrfeigen/ von ehriſtan Bock Die Ohrfeige iſt, wo ſie nun immer, auf der Bühne, im Film, oder im Leben gegeben wird, ein publikumswirkſamer dramatiſcher Effekt. Aber wer ein Traktat über die Ohrfeige zu ſchreiben ſich hinſetzt, der merkt bald, daß er mit einer Formulierung allein nicht ausreicht— es gibt mancherlei Arten. Die einfache oder Grund⸗Ohrfeige iſt die dra⸗ matiſche Beendigung einer Auseinanderſetzung, die bis zu dieſem Augenblick geiſtig war: die Ohrfeige wirft urplötzlich in die Diskuſſion ein Argument ganz anderer Art. Und wer die Ohrfeige austeilt, wird immer den beſten Abgang haben: er ſiegt in jedem Fall, ob er nun geiſtig im Recht oder im Un⸗ recht war. Trotzoͤem hat noch die Ohrfeige geiſtige Quali⸗ täten, ſie ſoll ja nickt bloß mit körperlicher Ueber⸗ legenheit eine geiſtige Auseinanderfetzung beenden. — Was taugt die Ohrfeige eines Dummkopfes! Nicht eben viel— nur die Ohrfeige, die ein Gentle⸗ man austeilt, hat es in ſich. Aber was iſt es eigentlich, das einer Ohrfeige ſo ſicher das Gelächter der Zuſchauer folgen läßt Bloße Schadenfreude iſt das nicht. Der Vorgang des Ohr⸗ feigens hat noch eine ganz urſprüngliche Komik: die Komik des Unerwarteten, wenn es im größtmög⸗ lichen Gegenſatz zum vorhandenen Zuſtand auftritt. Wenn unerwartet ein Herr mit einem Stuhl zuſam⸗ menkracht, freuen wir uns ſpontan. Aber wir lachen um ſo ſchallender, je würdiger der Herr auf ſeinem Stuhl daſaß. Je ziviliſierter und höflicher, je geiſtiger die Aus⸗ einanderſetzung iſt, die übe⸗raſchend mit einer Ohr⸗ feige beendet wird um ſo ſicherer freuen ſich die Zu⸗ ſchauer. Aber eine Ohrfeige muß techniſch exakt„ſitzen“. Wehe, wenn eine Ohrfeige verrutſcht oder gar da⸗ nebengeht! Der Geohrfeigte hat ſofort die Lacher auf ſeiner Seite.„Sitzt“ ſie aber mit jener klatſchen⸗ den Exaktheit, die ihr Weſen ausmacht, dann ſchreitet Her Sieger unangetaſtet von hinnen, denn nun kann ih s mehr ins Unrecht ſetzen: kein Schimpf, der ihm nachgerufen wird, keine Drohung erſt recht ihn kein Ruf nach den Paragraphen des Geſetzes. Nicht einmal eine Gegenohrfeige iſt je der erſten an inne⸗ rer Größe gleich, denn ſie hat keinen Inhalt mehr, ſie iſt nichts als eine langweilige Wiederholung. Und ſelten kommt der Geohrfeigte überhaupt dazu, wie⸗ derzuohrfeigen: die Ueberraſchung läßt ihm keine Zeit, das Gelächter der Zuſchauer nimmt ihm alle moraliſche Kraft, und er weiß, daß er ſchon verloren hat, wenn er dem anderen nachgehen muß, um ihm eine Gegenohrfeige erſt anzubieten. Das einzige, was ihm bleibt, iſt noch, unmißverſtändlich zu prügeln, nicht zu ohrfeigen. Die Ohrfeige hat eine wunderliche Pfychologie, aber ihre Geſetze ſind unverletzlich. So ſonderbar es iſt, daß eine zurückgegebene Ohrfeige ziemlich wir⸗ kungslos in den Gaſſen verhallt, ſo wunderlich iſt es, daß ſie wieder taugt, wenn ſie nach einer Zeit von zwei bis drei Wochen bei Gelegenheit, wenn ſich ödie Ohrfeigenpartner treffen, zurückgegeben wird. Sie iſt keine Original⸗Ohrfeige, ſie bleibt eine zu⸗ rückgegebene, aber ſie hat inzwiſchen einen morali⸗ ſchen Wert bekommen, den ſie niemals ſofort hat. Uebrigens, was die ſogenannte„moraliſche Ohr⸗ feige“ angeht, ſo iſt ſie keine. Der Aufforderung, »ſich moraliſch geohrfeigt zu fühlen“, iſt noch nie je⸗ mals einer ernſtlich nachgekommen. Ohrfeigen teilt man rund und ganz aus oder gar nicht. Moraliſcher Gehalt und klatſchende Wirklichkeit ſind untrennbar miteinander verbunden wie Körper und Seele: das eine gibt es nicht ohne das andere. Ja, hat ſich überhaupt zwiſchen ſolchen„platoni⸗ ſchen“ Ohrfeigenpartnern etwas weſentlich Menſch⸗ liches begeben? Ich glaube nicht. Aber wo es eine handfeſte Ohrfeige in aller Wirklichkeit gab, geſchah auch etwas— es war nicht nur Geräuſch. Der alte Johann Neſtroy hat gewußt, was da geſchah, und hat es aufgeſchrieben:„Zwiſchen einem, der eine Ohrfeige gekriegt hat, und dem der ſie gegeben hat, ſchlingt ſich ein magiſches Band und nach Jahren noch, wenn ſie ſich wieder ſehen, gibts dem einen einen Riß in der Hand und dem andern ein Zucken ums Maul“. Aber es war bisher nur von der Grundohrfeige die Rede— es gibt noch andere Arten. Zu den . Dieſes Modell veranſchaulicht die künftige Ausdehnung Anlagen. Die eingezeichnete Ellipſe bezeichnet die neuen Grenzen des Geländes. Berlin erhält den größten Flughafen der Welt des Flughafengeländes mit den neuen Die oͤunklen Dinien im Vordergrund ſtellen den Platz für die Baulichkeiten dar. Links oben ſind die Flughafen⸗ gebäude in ihrer jetzigen Geſtalt. (Donath,.) Das Brautexamen iſt beſtanden 46 Bräute beſtanden den ſechs monatigen Haushal tungskurſus in Tokio und werden unter Ueber⸗ reichung eines Diploms feierlich entlaſſen. r ͤ vd ⁊ĩͤ Tc der Filmſtars. Spitz hat ein Verſuchsfilmſtudio ein⸗ gerichtet. Hier werden bei der richtigen Filmbeleuch⸗ tung Aufnahmen geprobt. Meiſtens handelt es ſich um Auftritte, die die Hunde in kommenden Filmen zu ſpielen haben. Faſt alle berühmten Filmhunde entſtammen der Schule Karl Spitz'. weitverbreiteſten gehört neben der erſten greif⸗ und Beſinnungs⸗Ohrfeige. Man kann damit im Nu einen Trägen aufwecken, man kann jedem, der eine böſe Situation äußerſt komiſch findet, damit binnen kürzeſter Friſt den nötigen Ernſt beibringen, man kann Leuten die komplizierteſten Dinge im Handumdrehen verſtändlich machen— begreift man, daß dies hier etwas ganz anderes iſt? Dieſe Ohr⸗ feige wird auch ganz anders exerziert, ſie wird nicht mit ſo viel Vorbedacht gegeben wie die Grund⸗Ohr⸗ feige, ſte wird ſpontan geknallt und ſie iſt anderen Weſens. Das iſt ſchon damit erwieſen, daß ſie leich⸗ ter zu nehmen iſt. Die Grund⸗Ohrfeige iſt mit An⸗ ſtand überhaupt kaum zu nehmen— aber dieſe Ohr⸗ feige hier kann tatſächlich mit einem körperlichen Gegenangriff ganz quittiert werden. Falls man Hu⸗ mor hat. Und vorausgeſetzt, daß ſie unter Gleich⸗ gestellten und nicht lehrhaft gegeben wird. Solche Ohrfeige teilt man aus, wenn einer das bekannte „Ohrfeigengeſicht“ macht, ein Geſicht, das man ohr⸗ feigen muß. Wo aber— wo bleibt der Wiſſenſchaftler, der— mit einem großen guten Herzen begabt— ein Werk über die Ohrfeige ſchreibt? Weher-Liſzt-Abend im Mauriſchen Saal der Muſikhochſchule Die internen Veranſtaltungen der Lehrerſchaft der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater eröffnete Friedrich Schery, der tüchtige Pianiſt aus der Meiſterſchule Emil Sauer und geſchätzte Lehrer für die oberen Klavier⸗Klaſſen, der im Zeichen der Tondichter Weber und Liſst, der muſikaliſchen Jah⸗ resregenten für 1938, ſtand. Herr Schery ſpielte zu⸗ nächſt die reizvolle As⸗Dur⸗Klavierſonate von We⸗ ber, in der ſich die Erfindungskraft des Meiſters im ſchönſten Lichte zeigt, unter deſſen Hand ſogar die Tonleitern melodiſchen Gehalt annehmen. In den vier Sätzen fand Herr Schery Gelegenheit, ſeine reife durchgebildete Technik und das gute Stilgefühl, das dem erſten Satz ſeine ruhige Heiterkeit beließ, im beſten Lichte zu zeigen. Eine andere Gefühlswelt tut ſich in den Werken von Liſzt auf. In den Etüden nach Paganini ent⸗ wickelte Herr Schery ſein ganzes virtuoſes Können, aber auch ſeine ruhige Sicherheit, die ihn vor unſchö⸗ nen Temperamentsausbrüchen behütet. Aus den die Be⸗ (Weltbild,.) Girlanden der Es⸗Dur⸗Etüde hob ſich das thematiſche Gefüge der einfachen Melodie deutlich hervor. Aus⸗ gezeichnet eingefühlt und wiedergegeben wurden fer⸗ ner der hinreißende Mephiſto⸗Walzer und die be⸗ kannte 12. ungariſche Rhapſodie(Bülow gewidmet), So hohe Auſprüche an die techniſche Fertigkeit und an die phyſiſche Ausdauer in dieſen Tonſchöpfungen ge⸗ ſtellt werden, ſo vermied Herr Schery jeden unſchö⸗ nen Gefühlsausbruch. Die Tonbildung wurde nie dröhnend, ſondern blieb immer Hlangſchön. Das klare Paſſagenſpiel bot einen beſonderen Reiz für ſich. Herzlicher Beifall lohnte den tüchtigen Künſtler. Der Komponiſt Gottfried Müller, deſſen„Va⸗ riationen und Fuge über ein Volks⸗ lied“ morgen und übermorgen im erſten Akade⸗ miekonzert unter Elmendorffs Leitung erſt⸗ aufgeführt wird, genügt gegenwärtig in Frankfurt ſeiner Militärpflicht. Der Komponiſt hat, wie wir erfahren, beſonderen Urlaub erhalten, um der Mannheimer Erſtaufführung ſeines Werkes beiwohnen zu können. Theater wirbt durch Gratisvorſtellungen. Die Theater ſuchen immer neue Wege, um den Kreis ihrer ſtändigen Beſucher zu vergrößern und einen lebendigen Kontakt zum Publikum herzustellen. Das Grazer Stadttheater hat dieſer Tage die ge⸗ ſamte Bevölkerung zu einer Gratis vorſtel⸗ lung eingeladen, um das Publikum durch Aus⸗ ſchnitte aus Opern, Operetten und Schauſpielen mit den Kräften des Theaters und dem Spielplan der nächſten Zeit bekanntzumachen. In humorvollen An⸗ ſprachen warben Intendant und Spielleiter um die Gunſt des Publikums, das von der Gratisvor⸗ ſtellung natürlich recht begeiſtert war. Ernſt Wiechert: Wälder nud Menſchen, eine Jugend. Albert Langen und Georg Müller, München. Aus dieſem wunderſchönen Buch hat der Dichter in Mannheim in einem Oſchterabend der NS⸗Kulturgemeinde vorgeleſen; Abſchnitte, die von einer wehmütigen Ironie beſchattet und dort beglänzt waren von dem milden Schim⸗ mer einer ſehnſüchtig frohen Erinnerung an die Kindheit in den Forſten und an den Seen Oſtpreußens, an die Stunden in Schule und Kameradenkreis. an ſchmerzliche Entſchleierungen des un verträumten Lebens, an Erſchütte⸗ rungen, die das Tor zur Reife aufſtoßen. Es iſt ein gontz perſönliches Buch, das aber doch des Allgemeingültigen nicht entbehrt, weil es auf dem Bod ürli eins erwachſen ift en natürlichen 1 ere 1 5 — .. e e e — n n e. nenn Seren oon-g. c 3( 1 2 N—. 2 200 ö 5 ſogenannten Rauchgaſtes widerſprach OPEL Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 471 — Es gibt keine„Rauchgäſte“. In einem Rund⸗ ſchreiben des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſters vom 18. Februar 1935 und einem Rund⸗ erlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Innern vom 5. März 1935 ſind eingehend die Vor⸗ ausſetzungen geklärt worden, unter denen Ta⸗ bakwaren in Trinkhallen abgegeben werden dürfen. Danach iſt die Abgabe von Tabakwaren nur an Gäſte der Trinkhalle zuläſſig. Als Gäſte ſind ſolche Per⸗ ſonen anzuſehen, die Getränke oder zubereitete Spei⸗ ſen an Ort und Stelle beſtellt haben. Mit vereinzel⸗ ten Ausnahmen hat ſich auch die Rechtſprechung der Gerichte dieſem Standpunkt angeſchloſſen. In einem Oberlandesgerichtsbezirk wurde in Abweichung von dieſer herrſchenden Rechtsau faſſung der Standpunkt vertreten, daß als Gäſte der Trinkhallen auch ſolche Perſonen anzuſehen ſeien, die nur Tabakwaren be⸗ ſtellen; es ſei alſo nicht notwendig, daß Tabakwaren in Verbindung mit Getränken oder zubereiteten Speiſen abgegeben werden. Dieſe Anerkennung des ſowohl den praktiſchen Verhältniſſen des Lebens wie auch dem Sinn des den Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften zugebil⸗ ligten Rechts, Tabakwaren an ihre Gäſte zu verkau⸗ fen. Dieſes Recht konnte ſtets nur im Sinne eines Zubehörhandels aufgefaßt werden. Der Reichsmini⸗ ſter der Juſtiz hat nun in einer Allgemeinen Ver⸗ fügung erklärt, daß er den Standpunkt des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſters, wie er in dem Erlaß vom 18. Februar 1935 zum Ausdruck gekom⸗ men iſt, gleichfalls teilt. Er hat deshalb die Straf⸗ verfolgungsbehörden angewieſen, die in dieſem Er⸗ laß gegebene Auslegung zu vertreten und gegen ab⸗ weichende gerichtliche Entſcheidungen die zuläſſigen Rechtsmittel einzulegen. Es kann alſo nunmehr da⸗ mit gerechnet werden, daß auch die vereinzelten Ent⸗ ſcheidungen, die den Begriff des Rauchgaſtes aner⸗ kennen, in kurzer Friſt eine Berichtigung erfahren. Damit wird eine vollſtändig einheitliche Rechtſpre⸗ chung in dem Sinne herbeigeführt werden, daß als Gäſte von Trinkhallen und ſonſtigen Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften nur ſolche Perſonen anzuſehen ſind, die Getränke oder zubereitete Speiſen zum Ver⸗ zehr an Ort und Stelle beſtellt haben. * — In Addis Abeba iſt vor einiger Zeit der reiche Fell⸗ und Lederhändler Demetrius Callinicos geſtor⸗ ben. Der Mann hat ein Vermögen von 650 000 eng⸗ liſchen Pfund hinterlaſſen, die nach unſerem Geld einen Wert von annähernd 7 Millionen Mark dar⸗ ſtellen. Da der Erblaſſer keinerlei Teſtament hinter⸗ laſſen hat, trat die geſetzliche Erbfolge ein. Der Ver⸗ ſtynbene hat nur noch einen nahen Verwandten, den Sohn eines Vetters, der als armer Tagelöhner in Griechenland, und zwar in der Hauptſtadt von Grie⸗ chiſch⸗ Mazedonien, in Saloniki, lebt. Dieſer Tage⸗ löhner heißt Nikolaus Nunas. Nunas hat durch Ver⸗ mittlung des italteniſchen Konſuls bereits von dem Glück gehört, das ihm ſo unerwartet in den Schoß gefallen iſt. Aber irgendwie ſcheint er der Sache nicht zu trauen, vielleicht kann er das große Glück auch nicht faſſen, denn er hat erklärt, daß er vorläufig ſein Leben als armer Arbeiter, der von der Hand in den *. 5 26 ir Schweſtern zwei, wir ſchönen * 9 99 b 1 „Morgen ſagſt du? Wer weiß!! Morgen ſind wir wohl weit unſere Zukunft ſteht bei Gott, er be⸗ ſtimmt die Zeit.“ Und dann die einſame Klage:„Die Bäume wur⸗ den wieder grün, der Schnee bedeckte das Feld, für mich war niemand da, der meine Jahre zählt.“ Profeſſor Lorins Hand lag auf Oehrles Arm. „Warte noch einige Monate, höchſtens ein Jahr, dann wird jeder hören, welche Ausdrucksmöglichkeiten in dieſer Stimme ſtecken.“ Jella aber hörte einen Anpfiff des Regiſſeurs aus der Kuliſſe, weil ſie die verabredete Stellung nicht genau eingehalten hatte, mußte ſie jetzt wech⸗ ſeln, wurde dadurch unſicher. Aeußerlichkeiten ver⸗ wirrten ſie ſtets. Die Gelegenheit, mit der berühm⸗ ten Arie zu den Herzen der Hörer zu dringen, blieb unausgenutzt, Jella ſang matt, das Tempo ſchleppte ein wenig. Kümmerliche Verſuche zum Applaus ver⸗ ſickerten im Publikum. Jella wußte, daß es ein Miß⸗ erfolg war. Sie verließ mit Sergei die Bühne, fühlte ſich krank, ſaß in der Garderobe auf einem Divan regungslos mit mattem Puls und einem inneren Frieden. Cardis Stimme klang von der Bühne, ſüß und leidenſchaftlich wie immer. Jella ſtöhnte leiſe, die erhabene Größe der Mi⸗ nuten beim toten Soldaten dünkte ihr fern. Nah war nur der Kampf mit dem häßlichen Drachen der Eiferſucht. Rüdiger und der äußere Erfolg, alles gehörte Lucardis. „Los, los, Fräulein Wengen! Träumen Sie nicht! Sie müſſen auf die Bühne.“ Jella ſchnellte empor. Es zuckte irgendwie durch ihre Erinnerung, wie ſie todmüde an einem ſtürmi⸗ ſchen Novembermorgen zum Melken der Ziege in den Schuppen unter dem Burgwehrgang gegangen und den alten Wappenſpruch geleſen hatte:„Sole et honor!“„Ich muß!!“ befahl ſie ſich. 1 Mund lebt, nicht zu ändern gedenke. Aus dieſem Grunde hat er auch den zahlreichen Geldgebern, die ſich bereit erklärten, ihm jeden Kredit einzuräumen, die Türe gewieſen.„Schulden habe ich mein ganzes Leben lang noch keine gemacht“, ſo meinte Nunas, „und werde ich auch jetzt keine machen. Sollte das mit der Rieſenerbſchaft von meinem Onkel in Addis Abeba ſeine Richtigkeit haben, dann werde ich die Millionen übrigens nicht zum Fenſter hinauswer⸗ fen. Ich werde dann erſt einmal richtig leſen und ſchreiben lernen und mir die Welt anſehen gehen. Das iſt ſeit meiner früheſten Kindheit immer mein ſehnlichſter Wunſch geweſen.“ Dieſer Tagelöhner aus Saloniki ſcheint demnach wirklich ein vernünftiger Menſch zu ſein, dem ſogar Millionen nicht ohne wei⸗ teres den Kopf verdrehen können. * —„Zu wem, meine Damen, gehört dieſer Junge“, fragte die Verkäuferin eines Konfitürengeſchäftes in Marſeille ihre Kundinnen.„Er hat ſich eben eine kleine Bonbonniere angeeignet!“ Die Kundinnen zuckten die Achſeln. Sie kannten den Knaben nicht. Der Junge ſelbſt wurde rot vor Zorn und rief:„Was wollen Sie von mir. Ich habe nichts geſtohlen. Ich bin ein Liliputaner und kann alles bezahlen, was ich kaufen will!“„Nun, dann muß ich Sie ſchon bit⸗ ten, ſich einer Leibesviſitation in unſerem Büro zu unterziehen“, erklärte die Verkäu erin energiſch. Der Geſchäftsführer kam herbei und wenige Minuten ſpäter war der Diebſtahl einwandfrei feſtgeſtellt. Man fand in den Taſchen aber nicht nur die Bon⸗ bonniere, ſondern auch goldene Ringe, Uhren und kleinere, weniger wertvolle Gebrauchsgegenſtände, über deren Herkunft der Liliputaner keine befriedi⸗ gende Auskunft geben konnte. So übergab man ihn der Polizei. Man hatte einen guten Fang gemacht. Der Liliputaner, der zu einem gerade in Marſeille gaſtierenden Wanderzirkus gehörte, hatte in ſeinem Hotelzimmer zahlloſes Diebesgut aufgeſtapelt. Als Knabe verkleidet, war er in Warenhäuſern und ſtark beſuchten Geſchäften mit großem Er ſolg auf Diebes⸗ fahrt gegangen. Als man ihn fragte, wozu er denn all die geſtohlenen Dinge verwenden wollte, gab er an, leidenſchaftlich in eine Liliputanerin verliebt zu ſein, die ihn für einen reichen Mann halten ſollte. * — In Neuyork und den anderen Großſtädten in den Vereinigten Staaten wird mit den Hunden nach wie vor ein unglaublicher Luxus getrieben, der um ſo mehr ins Gewicht fallen muß, als die Preiſe für den Aufwand, der bei den amerikaniſchen Modehun⸗ den üblich iſt, in keiner Weiſe zurückgegangen ſind im Vergleich zur Zeit der großen Gewinne. So ko⸗ ſtet für den Neuyorker Luxushund ein Bad einſchließ⸗ lich Pediküre und Ohrreinigung noch immer vier Dollar. Das Zähneputzen muß„Lumpi“ mit drei Dollar extra zahlen, für jeden Helfer einen Dol⸗ lar. Es müſſen nämlich immer drei Perſonen dabei ſein, wenn„Lumpi“ ſich die Zähne putzen läßt, einer, der ihn feſthält, einer der ihm gut zuredet, und einer, der dann mit Paſta und Bürſte die Reinigung vor⸗ nimmt. In Neuyork haben die Hunde große eigene Krankenhäuſer. Manche von dieſen Hoſpitälern kön⸗ nen mit über 250 vierbeinigen Patienten belegt wer⸗ den. Eine Bruchoperation koſtet in einer ſolchen Kli⸗ nik 15 Dollar. Für Blutunterſuchungen ſind 5 Dol⸗ lar zu zahlen, das Röntgen koſtet 3 Dollar, Abſzeſſe und andere Geſchwüre 2 Dollar und gefährliche Cy⸗ 2 Kreuzer Emden“ zur Ausbildungsreiſe ausgelaufen — Wilhelmshaven, 10. Oktober. Bei ſtrahlendem Herbſtwetter hat der Schul⸗ kreuzer„Emden“ am Samstag ſeinen Heimathafen Wilhelmshaven zu einer mehrmonatigen Ausbil⸗ dungsreiſe verlaſſen. Nachdem der Kreuzer ſeinen Liegeplatz verlaſſen und an der dritten Einfahrt feſtgemacht hatte, ging der Kommandierende Admiral Schultze mit ſeiner Begleitung an Bord, um die „Seeklar⸗-Meldung“ des Kommandanten der„Em⸗ den“, Kapitän zur See Lohmann, entgegen⸗ zunehmen. Auch die Oberbürgermeiſter der Jade⸗ ſtädte und der Bürgermeiſter der Patenſtadt Emden ſowie ein Vertreter der Kreisleitung waren er⸗ ſchienen, um Beſatzung und Schiff glückliche Fahrt zu wünſchen. Dann warf die„Emden“ die Leinen los, und unter den vertrauten Klängen des„Muß ' denn...“ fuhr der Schulkreuzer„Emden“, be⸗ gleitet von den Jubelrufen der abſchiedwinkenden Menge, aus dem Hafen. Bluttat eines Artiſten — Bern, 10. Oktober. In der Nacht vom Freitag zum Samstag gab der Artiſt Herzig auf ſeine Frau, mit der er ſich in Scheidung befindet, auf ſeine Schwiegermutter und zwei andere Perſonen mehrere Revolverſchüſſe ab. Die Frau war ſofort tot, während die Schwie⸗ germutter und die anweſenden Zeugen der Aus⸗ einanderſetzung ſchwer verletzt wurden. Bei der Verfolgung des Mörders durch die Straßen gab ſten⸗Operationen bis zu 10 Dollar. Die Verpfle⸗ gung für„Lumpi“ geht natürlich extra. Sie koſtet 2,50 bis 4 Dollar, je nachdem, ob der kranke Hund in der 1. oder 2. Klaſſe liegt. Die Räume und Abtei⸗ lungen in dieſen Neuyorker Hundeſpitälern ſollen muſterhaft und vorbildlich ſein. Alles iſt weiß ge⸗ kachelt, und für friſche Luft ſorgen Ventilatoren. Die verſchiedenen Operationsräume und Ambulanzzim⸗ mer ſind mit den neueſten Errungenſcha ten ausge⸗ ſtattet. Außerdem gibt es Beſtrahlungszimmer mit Höhenſonne für Krätze und Rachitis. * — Von einem mißglückten Raubüberfall, den zwei Landſtreicher dieſer Tage in der Nähe von Rottenegg verübten, wird aus Wien berichtet. Die heiden Bur⸗ ſchen hatten um Mitternacht auf einer Chauſſee eine regelrechte Kraftwagenfalle gebaut. Zu beiden Sei⸗ ten der Straße befinden ſich Warnungstafeln, die die Autofahrer auf eine Wegkreuzung aufmerkſam ma⸗ chen ſollen. An den Pfählen der Tafeln hatten die Landſtreicher nun einen ſtarken Stacheldraht be⸗ feſtigt, den ſie mehrmals über den Weg ſpannten. Dann legten ſie ſich im Chauſſeegraben auf die Lauer. Schon wenige Minuten ſpäter kam in raſchem Tempo „Schaut's, die Jella! Blendend hat ſie das gemacht, die zwei Wörtel: mein Bukett! Glänzender Auf⸗ tritt!“ raunte Theres. Alles horchte auf im Saal, als Mignon letzt ſang: „Sieh meine armen Blumen! Er hat ſte nicht mehr, er verachtet ſie!“ Der Vorhang ſenkte ſich. Rüdiger ſchwankte. Sollte er in der Pauſe zu Jella gehen? Zwiſchen den fachſimpelnden Kollegen mochte er keine verfehlte Rolle ſpielen. Zutiefſt hinderte ihn jedoch ein anderer Grund: er wollte Lucardis nicht begegnen. Er ſtellte ihrer verwirrenden Lieb⸗ lichkeit einen wilden Trotz entgegen. Nur zu gut hatte er geſpürt, daß Jellas große Arte beim Pu⸗ blikum keinen Widerhall gefunden hatte, auch er ſel⸗ ber war kühl geblieben. Und nur zu gut emp and er, welchen Zauber Lucardis auf alle ausübte. Er wollte dieſem Zauber nicht erliegen, zum Teufel, nein! Er wollte nicht. Darum durfte er Lucardis fetzt nicht ſehen, mußte alſo auch Jella fernbleiben. Er verharrte auf ſeinem Platz.— Lucardis blickte noch einmal in den Spiegel. Fremd ſah die Feenkönigin ihr entgegen. Kühl floß es durch ſie hin, faſt wie ein Grauen vor Gewal⸗ ten, die ſich ungerufen an ſie herandrängten. Ein halbvergeſſenes Bild aus Kindertagen zuckte durch ihr Gedenken: die Mama lag krank auf dem Altan der Burg, Jella und Cardi ſollten bei ihr bleiben. Drunten im Burghof beſtieg der Papa den Gold⸗ ſuchs. Da ſauſte Cardi wie ein Pfeil hinab, ſtreckte die Arme bettelnd zum Papa empor, wollte mitge⸗ nommen werden. Vergebens rief die Bonne nach ihr, der Papa lachte klirrend hell, nahm ſie hoch, und ſie flogen— ja,— ſie flogen hinaus in Grün und Blau, in Tanne und Himmel. Schmetterlinge flo⸗ gen mit und goldener Sonnenſtaub. In dieſen Se⸗ kunden wiederholte ſich das kleine Erlebnis in dem ſchönen, jungen Geſchöpf, das ſein Spiegelbild trun⸗ ken anſtarrte. Sollen iſt ein totes Wort, es verſinkt,—— Wollen iſt blühende Wonne, ſie ſteigt, ſteigt her⸗ ab aus„blauem Wolkenſitz“, und ſteigt empor in ſeltſame Flämmchen, die nicht ſengen, in kühlen, ſüßen Flämmchen aus heimlicher Unterwelt. Troll und Elbe, ich bin eures Geſchlechts, Bindungen der Erdenſchwere gelten nicht für uns. Jellas Hand faßte die ihre.„Nie warſt du ſo wie heute“, flüſterten Jellas ſchmale, rotgefärbte Lippen. Lucardis ſah über ſie hinweg.„Nein, ſo war ich nie.“ „Antreten, es geht los!“ Aus der Männergarderobe trat Odd Storeg, hü⸗ ſtelte leicht, ſtreifte Jella mit einem kritiſchen Blick und entſchwand. Lucardis trat in die Kuliſſe, Jella konnte noch zurückbleiben. Hinter ihr lüſterte Ser⸗ geis Stimme.„Vergiß, was ich dir in der albernen Faſtnacht vorwinſelte. Ich war betrunken. Odd iſt mein Wohltäter, ich verreiſe morgen mit ihm, er nimmt mich mit nach Sizilien. Nach München wol⸗ len wir nicht zurückkehren. Du wollteſt mir auf deine Art helfen, Jella, dafür danke ich dir. Gib dir keine Mühe mehr um mich, es iſt vergebens, ich rolle berg⸗ ab, ein willenloſer Homunkulus!“ Sie blickte über die Schulter. Votharios Geſicht mit dem Bart war Maske wie damals der ſchwarze Domino. Auf der Bühne jubelte der Chor:„Bravo, bravo, Titania hat uns erfreut, Herzen und Blumen ſind ihr geweiht.“ Jellas Herz beſtätigte:„Ja, Lucardis, meine kleine Schweſter, Herzen und Blumen ſind dir ge⸗ weiht.“ Und es hallte in ihr weinend nach:„Die Bäume werden wieder grün, der Schnee bedeckt das Feld, für mich iſt niemand da, der meine Tage zählt.“ Rüdiger war nicht zu ihr gekommen in der Pauſe⸗ Lucardis trat hart an die Rampe. Aus dem dunk⸗ len Zuſchauerraum voll funkelnder Operngläſer ſtrömte etwas Berauſchendes zu ihr. Unter all den Blicken wußte ſie Rüdigers Augen. Der tänzeriſche Rhythmus des Orcheſters hob ſte. Nun ſchwang die ſilberne Anmut ihrer Stimme ins Schwirren der Geigen. „Titania iſt hinabgeſtiegen, die Königin der Luft vom blauen Wolkenſitz.“ „Du, Rupert, biſt rieſig ſtolz auf deine Cardi?“ Theres glühte in neidloſer Bewunderung, aber Dai⸗ ſenbachers naturhaftes Geſicht blieb zurückhaltend, rein ſachlich teilnehmend. „Mein Wagen durch die blaue Luft zieht, die Elfen⸗ ſchar mit leichtem Tritt flieht..“ und nun ſtürz⸗ ten die Perlen der Koloratur in ſüßer Gewichts⸗ loſigkeit, phyſiſches Entzücken erregend, alle Sinne ſtreichelnd. Haill Auel dun Ullllug dieſer neuerlich mehrere Schüſſe auf die Verfolger ab. Er wurde von einem Poliziſten in Notwehr durch eine Kugel niedergeſtreckt. Sieben Grad unter Null bei Mailand — Mailand, 10. Oktober. Norditalien wird von einer neuen Kältewelle heimgeſucht, die außerordentlich niedrige Tempera⸗ turen im Gefolge hat. In Vareſe bei Mailand iſt der Queckſilberſtab auf ſieben Grad unter Null geſunken. In den Alpentälern wurden zehn Grad Kälte gemeſſen. Im Monte⸗Roſa⸗Gebiet iſt ein Mann beim Abſtieg aus den Bergen erfroren. Reiche Schneefälle werden aus dem ganzen Alpengebiet ge⸗ meldet. Im Orkan untergegangen? — Petropawlowſk(Kamtſchatka), 9. Okt.(U..) Schwere Beſorgniſſe hegt man hier um das Schickſal der Beſatzung des ſowjetruſſiſchen See⸗ hundsfang⸗Schoners„Kreſtianſka“, der am 2. Oktober aus Petropawlowfk ausgefahren und drei Tage ſpäter in einen tobenden Orkan geriet. In einem SOS⸗Ruf teilte die aus 23 Mann beſtehende Beſatzung mit, das Schiff treibe ſteuerlos im Sturm, mit ſchwerer Schlagſeite, da ſich die Ladung ver, ſchoben habe. Der letzte Funkſpruch der„Kreſtianſka lautete:„In die Kabinen dringt Waſſer ein. Wir ſtellen den Funk ein.“ Die zur Suche nach dem Schoner ausgeſandten Flugzeuge haben bisher noch keine Spur von der„Kreſtianſka“entdecken können. ein Motorrad herangebrauſt. Glücklicherweiſe hatte der Fahrer den Stacheldraht im Scheinwerferlicht bemerkt und ſtoppte ſofort ab. Die Geſchwindigkeit war aber noch zu groß, und der Motorradfahrer und ſein Sozius wurden von dem Draht erfaßt und za Boden geriſſen. Die Verunglückten, die zum Glück nur leichte Verletzungen davongetragen hatten, waren ſick ſofort klar, daß es ſich wohl um einen Raubüberfall handelte. Tatſächlich ſahen ſie auch zu beiden Seiten der Straße zwei Männer ſtehen, die ſich mit ſchweren Knüppeln bewaffneten und ſich an⸗ ſchickten, über ſie herzufallen. Als aber der Motor⸗ radfahrer geiſtesgegenwärtig ſeine Piſtole zog, er⸗ griffen die Wegelagerer die Flucht. Von einem Autofahrer, der bald darauf an der gleichen Stelle vorüberkam, wurde den Ueberfallenen die erſte Hilfe zuteil. Man benachrichtigte dann die Polizei, die ſo⸗ fort die Suche nach den gefährlichen Burſchen auf⸗ nahm. Bisher iſt es der Polizei jedoch nicht gelun⸗ gen, die Täter zu verhaften. Kpiigerol —.————ů Der Beifall brach praſſelnd in die offene Szene. Ein Blumenkorb wurde hinaufgereicht, ungewöhn⸗ liche Huldigungen bei einem Theaterſchulabend. Aus techniſchen Gründen wurde die Feuerſzene nicht geſpielt, ſo bildete Titantas Arie den Abſchluß der Vorſtellung. Hinter den Kuliſſen drängte man ſich um Lucar⸗ dis Wengen. Sogar Frau Profeſſor hatte ſich in dieſe inferiore Sphäre begeben, gratulierte dem kleinen Star' und forderte ſie auf, den Erfolg mit ihren amerikaniſchen Freunden in einem Lokal zu feiern. Oehrle hörte es, und es tat ihr leid, denn ſomit wurde ihr Plan, einige Loriner noch zu ſich zu bit⸗ ten, hinfällig. Zudem ſah ſie, wie Sturig den Votha⸗ rio in die Garderobe oͤrängte. „Hier zieht es“, hörte ſie Odds quetſchig weiche Stimme beſorgt warnen,„beeile dich, wir wollen ſchnell fortfahren.“ Darüber hatte ſie Jella vergeſſen und eilte nun zu ihr in die Damengardexobe. Lucardis ſprach mit dem Agenten, als ſte am Treppenaufgang vom Saal Rüdiger erblickte.„Ent⸗ ſchuldigen Sie einen Augenblick!“ bat ſie und lief hinüber. „Hats dir gefallen?“ Die Worte waren zwiſchen ihnen nur wie Atrappen mit einem geheimen, gefähr⸗ lichen Inhalt. Er ſah ſie an.. Lucardis ſchloß ſekundenlang die Augen vor den ſeinen, ihr Atem flog. „Rüdiger, ich muß mit dir reden.. In dieſem Augenblick rief Oehrle:„Cardi, komm ſchnell in die Garderobe!“ f Rüdiger ſtand allein auf den Stufen, hielt das ſchmale Geländer zwiſchen den harten Fingern, als bedürfe er eines Halts. Er wartete einige Minuten. Ein Kuliſſenarbeiter trug Cardis Blumenkorb in die Garderobe. Unweit von Rüdiger ſtanden der Theaterſchulleiter und der Agent. Rüdiger vernahm einige Worte aus ihrem Geſpräch. „Ja, meines Erachtens ſofort! Es iſt etwas Un⸗ gewöhnliches. Echtes Bühnenblut! Dazu kommt dieſe Erſcheinungl Zugkraft, Lockvogel!“ i Die Herren lachten.„Was wollen Sie? Man braucht das! Still, da kommt ſie.“ l Auf Rüdigers Arm lag eine leichte, eine ſehr leichte kleine Hand und gab doch dem ganzen großen Mann einen Ruck durch den Körper. (Fortſetzung folgt) das bewährte Hustenbonbon cht nur im Orange beute General Neue OPEl.-Preisel Alle verbilligten Modelle sind zu besichtigen bei: bee AUT G. m. b. H. 97 5 feinsprecher 207 20½7 10. Seite/ Nummer 471 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Oktober 1988 Kraſt durch Freude Sport für jedermeun Dienstag, 13. Oktober „ Allgemeine Körperſchule:(Frauen und Männer): 18 bis Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Otte⸗Beck⸗Stroße. 18 bis bis 20 iſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße. Jeweils Uhr Turnhallen der Seckenheimſchule und Humb, hule, Gartenfeldſtraße. Frohe Morgenſtunde:.30 bis 10.30 uhr Gymnaſtikſaab . 8 9. Nur für Frauen. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 19.30 bis 21 Uhr Turnhalle Waldhofſchule. 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule. Weberſtraße. 21 bis 22.30 Uhr und 19 30 bis 21 Uhr Liſelotteſchule Colliniſtraße. 17.30 bis 19 Uhr Sportplatz Zel Fabrik. Bewegungschor(Frauen und Männer): Uhr Peſtalozziſchule, Karl⸗Ludwig⸗Straße. Deutſche Gymnaſtik(nur Frauen): 20 bis 21 Uhr Mäd⸗ chen berufsſchule Weberſtraße. Volkstanz(Burſchen und Mädels): Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße. Kinderturnen: 16 bis 17 Uhr in der Gymnaſtikhalle im Stadion. Schwimmen: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hallenbad Holle 3, nur Männer. 9 bis 10.30 Uhr vormittags Städti⸗ ſches Hallenbad, Halle 2, für Hausfrauen. Mittwoch, 14. Oktober ohe Morgenſtunde(Frauen und Männer): 9 bis 11 Stadion, Spielfeld 2. 20 bis 21.30 20 bis 21.30 Uhr * Uhr Renate Müller) in elnef neuen Bolle S Hur wenige Jagel Ein Fest für jung u. alt! Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): Je⸗ weils 20 bis 21.30 Uhr Sandhofenſchule(Kriegerſtraße), Turnhalle Oberrealſchule(Tullaſtraße), Kirchgartenſchule Neckarau(Eingang Luiſenſtraße) und Turnhalle U⸗2⸗Schule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäo⸗ chen): Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal und Feudenheim⸗Turnhalle des TV Badenia. Kinderturnen: 14 bis 15 Uhr im Frauenſchaftsheim Waldhof⸗Gartenſtadt. 16 bis 17 Uhr Feudenheim, TV⸗ Badenia⸗Turnhalle. 15 bis 16 und 16 bis 17 Uhr Goethe⸗ ſtraße 8, Gymnaſtikſaal. 15.30 bis 1630 Uhr Kirchgarten⸗ ſchule, Neckarau. 17 bis 18 Uhr Schillerſchule, Mädchen⸗ turnholle. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 20 bis 21.80 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße⸗ Schi⸗Gymnaſtik(Männer und Frauen): 18.30 bis 20 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule. Schwimmen: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad Hallen 1 und 2. Männer und Frauen. Donnerstag, 15. Oktober Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 17 30 bis 19 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule, Neckarguer Uebergang. Dentſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen]: Anfänger 20 bis Uhr, Fortgeſchrittene 21 bis 22 Ühr, jeweils in der Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Deutſche Gymnaſtik(ür Mädchen von 10 bis 14 Jahren): 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikſchule Goetheſtraße 8. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frouen und Mäd⸗ chen): 17.30 bis 19 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 18.30 20 und 20 bis 21.30 Uhr nboldtſchule, Gartenfeld⸗ ſtraße. ſtraße. felöſtraße. 18 ſaal. Körperbildu F, Colliniſtraß und Wohlgeleg ſtehend. Gymnaſtikſaal, halle), Mädch Eliſabethſchule Goetheſtraße 8 Hallenbad, Halle 2 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule Kronprinzen⸗ Kinderturnen: 17 bis 18 Uhr Dieſterwegſchule, Meer⸗ bis 19 Uhr wie vorſteheud. Schi⸗Gymnaſtik(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr und 18.30 bis 20 Uhr Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße. Bewegungschor(Frauen und Männer): 20.30 bis 22 Uhr Tanzſchule L 8, 9. Boxen(für Schüler): 19 bis 20 Uhr Stadion Gymnaſtik⸗ ng und Tänze(nur Männer): 20.30 Uhr Tanzſchule, L 8, 9. Sportliche und ſportärztliche Beratungsſtelle für alle Volksgenoſſen koſtenlos. 18.30 bis 19.30 Uhr Geſundheits⸗ amt im Haus der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Eingang e, 3. Stock, Zimmer 21. Freitag, 16. Oktober Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Eingong Otto⸗Beck⸗Str.) Kronprinzenſtraße. 15 bis 16.30 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Schwimmen(nur Frauen): 20 bis 21.30 Uhr Stäbdtiſches Vormittags 9 bis 10.30 Uhr wie vor⸗ enſchule, Frohe Morgenſtunde(nur Frauen):.30 bis 10.30 Uhr L 8, 9 Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mädchen): Jeweils 20 bis 2130 Uhr Wohlgelegenſchule(Mädchenturn⸗ und Turnhalle enberufsſchule „Eingang D 7. Weberſtraße Deutſche Gymnaſtik: 19 bis 20 Uhr im Gymnaſtikſagl 20 bis 21 Uhr Gymnaſtitſaal L 4, 4. 19.30 bis — Rollſchuß: Für Schüler 19 bis 20 Ubr, für Frauen ung Männer 20 bis 21.30 Uhr, jeweils in der Turnhalle der U2⸗Schule. 5 5 Kinderturnen: 17 bis 18 Uhr Stadion Gymnaſtikhalle. 4 Samstag, 17. Oktober Leichtathletik: 15.30 bis 17.30 Uhr Stadion, Frauen und Männer. 5 5 Schwimmen(Frauen und Männer): 20.80 bis 22 ut Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Sonntag, 18. Oktober Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 9 bis l Uhr Stadion. Spielſeld 2 Leichtathletik(Frauen und Männer): 9 bis 11 Uhr Stu dion, Spielfeld 2. Spielſelb Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Weinbau Stellvertreter des Hauptſchriftletters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung rl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr Hammes Sport: Willy Müller Sid, weſtdeutſche Umſchau, ericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan Sentaſtraße 2 D. ⸗A. IX. 1938: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B. Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporke 2 927 20 466 Müllern Sie uhr Haar mit Dr. Müllers Haar- wuchs- Elixier und Dr. Müllers Edel-Shampoon. Fördert den Haar-Neumuchs, beseitigt Haar- 1nS Alles macht die lustige und herrliche Donaufahrt mit! Für tolle Stimmung sorgt ein Stab bewöhrtester Lustspiel-Kräfte: [Wolfgang Liebeneiner usa, Ferninderf Iaarach wund. StArkt die Kopieren. .25: 3,35: 9,75. Jetzt RM Zaeu ulaoldch ah 8 Uhr morgens In Mannheim zu haben: Leo Sleza k Ida Wüst Gustav Waldau Seine offizielle Frau Zlgeuner weisen. Drogerie Friedrich Becker, 8 2, 2 Drogerie Walter Erle, Uu 1, 16 brog. Apotheker dos. Kratochvil. Augartenstr.2 orogerſe Otto Hoffmann, U 1, 9, Sfeſtestrage Die Schule für Einzelst, Jedefz. 5 beginnt 16. Okt. Heulen Rurs R Sesellschaftstanz mach U. 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Sie stellte den Antrag und im Dezember bekam sie 75 Mark ausgezahlt.„Es warenseit Jahren die ersten schönen Weihnachten“, sagt Fräulein Hinz, wenn sie davon spricht,, und die verdanke ich nur meinem aufmerksamen Zeitungs lesen“: 8 1 E˙ CCCCCCCCCCCCCcCcCCCCCCC FFF K