Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Frei Haus 2 Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Neue Mannheimer 5 Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim iſt die Anzeigen ⸗ Konkurſen wird kes Anzeigen in beſtimmes für fernmündlich erteilre Anzeigenpreiſe ennig, 7 mm breite Textmiſla ailien⸗ und Kleinanzeigen Allgemein gültig vergleichen oder Keine Gewähr für onderen Plätzen und erichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe K Donnerstag, 15. Oktober 1956 147. Jahrgang— Nr. 477 „Neuer Vorſtoß Moskaus in der Spanienfrage Londons Maſſen auf der Straße Blockade Portugals verlangt Engliſche und franzöſiſche Kriegsſchiffe ſollen ſie durchführen — Moskau, 14. Oktober. Die am Dienstag dem Vorſitzenden des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes vom ſowjetruſſiſchen Geſchäfts⸗ träger in London, Kagan, überreichte Note wird jetzt von der DTA Ss veröffentlicht. Die Note, die in ihrer ungeheuerlichen Zumutung an Portugal einen neuen Verſuch darſtellt, den Nichteinmiſchungsausſchuß zum Auffliegen zu bringen, behauptet erneut, daß die Belieferung der ſpaniſchen Nationaliſten mit Waffen über Portugal und die portugieſiſchen Häfen geleitet werde. Die Mindeſtforderung und die Durchführung der vollſtändig unaufſchiebbaren Maßnahme, ſo heißt es in der Note, um dieſe Waffenlieferungen zu unterbinden, ſei die ſofortige Aufrichtung einer Kontrolle über die Häfen Portugals. Sowjetrußland ſchlage vor, die Durchführung dieſer Kontrolle der engliſchen oder der franzöſiſchen, oder beiden Flotten zu übertragen! Die Note ſchließt mit der Forderung, dieſen Vorſchlag auf einer„ohne jede Verzögerung“ einzuberufenden Sitzung des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes zu behandeln. „Eine unmißverſtändliche Drohung“ 5(Funkmeldung der N M.) 1 + London, 15. Oktober. Die engliſchen Morgenblätter bringen den Text der dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes überreichten ſowjetruſſiſchen Note. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſagt dazu, daß die neue Sowjetnote in diplomatiſchen Kreiſen als eine unmißver⸗ ſtändliche Drohung aufgefaßt werde ſich ge⸗ gebenenfalls vom Nichteinmiſchungsausſchuß zurück⸗ zuziehen. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes Lord Plymouth ſoll dem Sowjetbotſchafter zu verſtehen ge⸗ geben haben, daß der Sowjetvorſchlag(gemeint iſt die Hafenkontrolle in Portugal durch britiſche und . franzöſiſche Schiffe) dem Ausſchuß nicht unter⸗ breitet werden könne. Wenn Moskau An⸗ regungen dieſer Art machen wollte, müßte es ſich am die britiſche oder an die franzöſiſche Regierung auf dem üblichen diplomatiſchen Wege wenden. Es ſcheine, ſo heißt es in dem gleichen Artfkel weiter, daß zwiſchen England und Frankreich Ueber⸗ einſtimmung in dieſer Frage beſtehe. Am Mittwoch ſei auch bekannt geworden, daß ſich die portugieſiſche Regierung mit einem Ueberwachungsausſchuß einverſtanden erklärt habe, unter der Bedingung, daß ſolche Kontrolle auch in Barcelona, Valencia und Alicante tätig ſein würde. N Im Leitartikel des gleichen Blattes wird die von Moskau vorgeſchlagene Art der Kontrolle als aufſehenerregend bezeichnet. Ein ſo frecher Vorſchlag hätte aus keiner anderen Quelle als aus Moskau kommen können. Ebenſo gut hätte man die Forderung aufſtellen können, eine Blockade der italieniſchen und deut⸗ ſchen Häfen durchzuführen, von denen angeblich die Lieferungen ausgehen ſollen. In dem Leitartikel wird die Sowfetregierung un⸗ mißverſtändlich beſchuldigt, zu beabſichtigen, dem In⸗ ternationalen Komitee Schwierigkeiten zu bereiten. Wenn es Moskaus Vorſchlag annähme, würde Eu⸗ ropa in zwei Lager geteilt werden, aber für die An⸗ nahme beſtehe natürlich nicht die geringſte Ausſicht. Lord Plymouth hätte richtig gehandelt, als er darauf hinwies, daß ſich die Sowjetregierung mit dieſer An⸗ gelegenheit, die nicht in den Bereich des internatio⸗ nalen Ausſchuſſes gehöre, des üblichen diplomatiſchen Weges bedienen müßte. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗ poſt“ ſagt, daß bislang noch kein Termin für eine neue Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes feſt⸗ geſetzt worden ſei. Der nächſte Schritt ſolle erſt un⸗ rernommen werden, wenn die Antworten der ein⸗ zelnen Regierungen vorlägen. Die Sowjets ſeien jetzt der Anſicht, daß der Ausſchuß nicht dieſe Ant⸗ worten abwarten ſollte. Der„Daily Herald“ ſchreibt, daß der Sowjetbotſchafter eine völlig ablehnende Antwort von Lord Plymouth im Foreign Office erhalten habe. Da die Sowjetnote keinen Beweis dafür bringe, daß das Abkommen verletzt worden ſei, halte man es icht für angebracht, ſofort eine neue Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes anzuſetzen. „Daily Mail“ nennt den Schritt der Sowjets ſehr kategoriſch eine neue unverſchämte Sowjfetforde rung der Luftwaffe durchzuführen. Rüſtungsabkommen Kommuniſten oͤrängen die Sozialiſten (Funkmeldung der NM.) + Parts, 15. Oktober. Am Mittwoch traten in Paris die Kommuniſten Cachin und Thorez mit dem Vorſitzenden und dem Sekretär der Sozialiſtiſchen Internationale de Brouckere und Adler zuſammen. Die Einladung ging von kommuniſtiſcher Seite aus und ſollte eine Aktionsgemeinſchaft zwiſchen der Kommuniſtiſchen und der Zweiten Internationale vorbereiten, die je⸗ doch von ſeiten der Sozialiſten abgelehnt wor⸗ den iſt. Während der„Populaire“ nur erwähnt, daß ſich die Teilnehmer über die internationale Lage ausge⸗ ſprochen hätten, bringt die„Humanité“ einen viel ausführlicheren Bericht. Sie ſchreibt, die Kommuni⸗ ſtiſche Internationale habe der Zweiten Internatio⸗ nale vorgeſchlagen, eine Verſammlung aller Arbei⸗ terverbände abzuhalten, auf der ein gemeinſames Vorgehen der Kommuniſtiſchen und der Zweiten In⸗ ternationale ſowie des Internationalen Gewerk⸗ ſchaftsverbandes behandelt werden ſolle, um in allen Ländern eine umfaſſende Hilfsaktion für die Madri⸗ der Regierung in die Wege zu leiten. Ferner ſolle ein Vorgehen gegen die demokratiſchen Regierungen zur Aufhebung des Lieferungsverbotes und der Blok⸗ kade beſprochen werden. Weiter ſollen die internatio⸗ nalen Arbeiterverbände angehalten werden, die Her⸗ ſtellung und Beförderung von 5 81 8 umd Muni⸗ tion für die„Bürgerkriegsanſtifter“ in Spanien zu verhindern. Weitere Punkte ſind die Sendung von Nah⸗ rungsmitteln, Kleidung und Arzneimitteln an die marxiſtiſchen Milizen und die Hilfe für deren Ange⸗ hörige ſowie für die Opfer des Bürgerkrieges. Im Victoria⸗Park mußte die engliſche Polizei trotz allse Sicherheitsvorkehrungen gegen die Demon⸗ ſtranten energiſch vorgehen. (Preſſephoto,.) Dieſes Angebot der Kommuniſtiſchen Juternatio⸗ nale hätten de Brouckere und Adler kategoriſch abgelehnt und der geplanten Zuſammenkunft jeden Nutzen für die Aktionsgemeinſchaft der Arbeiterinternationale abgeſprochen. Eden gibt im voraus die Antwort: „Aufgabe der Nichteinmiſchung kommt nicht in Frage“ — London, 14. Oktober. Auf dem Feſt der Meſſerſchmiede in Sheffield ſprach am Mittwochabend der engliſche Außenmini⸗ ſter Eden über die außenpolitiſche Lage. Er be⸗ gann mit einem Hinweis darauf, daß in England zweifellos die radikalen politiſchen Leh ⸗ ren, die in verſchiedener Form in verſchiedenen Ländern gepredigt würden, abgelehnt würden. „Deswegen wollen wir“, ſo führte er weiter aus, „nicht mit anderen ſtreiten, die unſere Methoden ver⸗ laſſen haben und es vorziehen, andere Regierungs⸗ ſuyſteme zu wählen. Das geht nur ſie ſelbſt an. Wenn wir eine Lehre aus der gegenwärtigen Unruhe in Europa ziehen können, ſo iſt es ſicher die, daß das Volk dieſes Landes jede Anſtrengung machen muß, um die bisherigen Ueberlieferungen zu erhalten und fortzuentwickeln.“ Eden ſchilderte dann die politiſche Entwicklung im Zuſammenhang mit den Ereig⸗ niſſen in Spanien und ging vor allem auf den franzöſiſchen Nichteinmiſchungsſchritt und die Er⸗ richtung des Londoner Ueberwachungsausſchuſſes ein. Eden fuhr fort:„Ich bin mir der Kritik ſehr wohl bewußt, die gegen dieſes Uebereinkommen gerichtet wird. Es wird ſogar behauptet, daß die Zeit gekom⸗ men ſei, um dieſen Verſuch aufzugeben. Die britiſche Regierung tellt dieſe Anſicht nicht. Die britiſche Regierung iſt für Nichteinmiſchung. Dolſe Auſicht wird ſtreng aufrechterhalten und hat niemals geſchwankt. Wir ſind unſererſeits entſchloſſen, unſere Verpflich⸗ tung getreulich durchzuführen und in jeder Weiſe die Durchführung der Beſtimmungen des Abkommens zu fördern. Wir ſind der Anſicht, daß dies der beſte, wenn nicht der einzige Weg iſt, um die gefährlichen Entwicklungen abzuwenden, die die ſpaniſche Lage mit ſich bringen kann.“ Auf das Währungsproblem übergehend, erklärte der Außenminiſter: Die„drei großen Demokratien“ hätten die Initiative ergriffen, weil ſie die einzigen Mächte geweſen ſeien, die das tun konnten, ſie hätten ſie mit dem einzigen Ziel ergriffen, etwas u tun, was zu einer Vermehrung des Welthandels insge⸗ ſamt führen würde. Dieſes Vorgehen ſei natürlich nicht gegen irgendeinen anderen Staat gerichtet ge⸗ weſen. N Zur Frage der Rüſtungen ſagte Eden u..:„Wir ſind damit beſchäftigt, ein ſehr erhebliches Programm für die Wiederaufrüſtung der Flotte, der Armee und Wir würden ein vorgezogen haben, aber in einer Welt, wie ſie heute nun einmal iſt, iſt die Stär⸗ kung unſerer eigenen Verteidigung nicht nur ein wünſchenswertes Ziel, ſondern eine zwingende na⸗ tionale Pflicht.“ Probezeit für Paläſtina Noch 14 Tage ſoll die„Königliche Kommiſſion“ an die Arbeit gehen — London, 15. Oktober.(U..) Die nächſten vierzehn Tage ſollen in Paläſtina als eine Art Probezeit für den guten Willen der Araber betrachtet werden, ihre Forderungen und Klagen einem Schlichtungsverfahren zu unterwerfen. Wenn ſich während dieſer Zeit keine neuen Unruhen und Zwiſchenfälle ereignen, dann wird die König⸗ liche Kommiſſion für Paläſtina aus England abrei⸗ ſen, um im Mandatsgebiet ſelbſt eine ins einzelne gehende Prüfung der arabiſchen Klagen und For⸗ derungen vorzunehmen. Die Hauptaufgabe der Königlichen Kommiſſion wird eine genaue Unterſuchung der wirklichen Ur⸗ ſachen der paläſtinenſiſchen Unruhen ſein; ſerner wird ſie die Art und Weiſe prüfen, wie das Mandat über Paläſtina erfüllt wird; ſchließlich ſoll ſie feſt⸗ ſtellen, ob Jie Araber oder die Juden irgendwelche berechtigten Klagen und Forderungen haben und, falls dies feſtgeſtellt werden ſollte, Empfehlungen für die Beſeitigung ihrer Urſachen vorſchlagen. Daranyi Der bisherige ſtellvertretende Miniſterpräſident, Darauyi, wurde mit der Neubildung des unga⸗ riſchen Kabinetts beauftragt.(Preſſephoto,.) zu Fruntreiths lebendigen duellen (Von unſerem in die franzöſiſche Provinz ent⸗ ſandten Pariſer Korreſpondenten) IV. An der Geburtsſtätte der Liberté Nicht leichten Herzens verlaſſen wir die Provence, um ins Dauphiné zu fahren. Grenoble,„die Drehſcheibe des franzöſiſchen Alpinismus“, nimmt uns auf. Eine ſaubere Stadt, an der Iſere reizvoll gelegen, mit herrlichen Ausblicken in die Alpenwelt. Eine Fremdenſtadt, gewiß, aber mit Anſtand⸗ Grenobles Univerſität iſt berühmt, und die Schätze ſeines Muſeums ſind ſehenswert. Induſtriell iſt die Stadt von Bedeutung durch die Handſchuh⸗, Metall⸗ und Zementinduſtrie. Faßt man all das zuſammen, dann iſt ſie einfach nicht auf einen Nenner zu bringen. Sie hat von allen Eigenarten Frankreichs etwas. Vielleicht ging deshalb ſchon häufig eine geiſtige Beeinfluſſung des Landes von hier aus. Noch ſieht man hier und da einige Girlanden hängen, und von der Baſtille, zu der nun eine Draht⸗ ſeilbahn aus der Stadt hinaufführt, wehen noch die Fahnen. Das ſind die letzten Spuren des Beſuchs, den der Präſident der Republik in dieſen Tagen der Stadt abſtattete. Herr Lebrun kam von dem nahe gelegenen Schloß Vizille, wo er ſeit Ludwig XIII. zum erſten Male wieder als ein Staatsoberhaupt Frankreichs für einige Tage Quartier genommen hatte. Dieſem Beſuch im Zeitalter der Volksfront⸗ regierung wollte man ſymboliſche Bedeutung bei⸗ legen. Denn Stendhal— der aus Grenoble ſtammt — nannte das Schloß Vizille die Wiege der franzöſiſchen Freiheit. Und in der Tat ging der großen franzöſiſchen Revolution eine Revolte in Grenoble im Jahre 1787 voraus. 540 Abgeordnete des Dauphiné verſammelten ſich anſchließend in Vi⸗ zille und veröffentlichten eine große Entſchließung über die Menſchenrechte, die faſt wörtlich am 5. Mai 1789 von den Generalſtänden in Verſailles übernom⸗ men wurde. Die Entſchließung gipfelte in der Feſt⸗ ſtellung, daß weder die Zeit noch die Umſtände den königlichen Deſpotismus rechtfertigen könnten. Wir wiſſen, daß ja wirklich bald darauf das Grab des Deſpotismus in Frankreich zugeſchaufelt wurde. Die Leute von Grenoble aber glauben heute noch, für ſich die Ehre beanſpruchen zu können, Frankreich die Freiheit beſchert zu haben. Vielleicht iſt auch deshalb der Geiſtesflug der Stadt ſo beſondergs be⸗ tont linksbürgerlich eingeſtellt. Wir trafen wieder mit einem alten Freundes⸗ kreis von jungen Akademikern und Dozenten zu⸗ ſammen. Sofort war zu ſpüren: hier hat ſich ſeit zwei Jahren viel geändert. Noch damals ſpielten einige von ihnen mit dem Gedanken, zur notwendi⸗ gen Erneuerung Frankreichs— denn dieſe Notwen⸗ digkeit⸗iſt unbeſtritten— die Jugend in wehrhaften, militärähnlichen Verbänden zuſammenzufaſſen. Von⸗ dieſen Verbänden aus wollte man den Staat„er⸗ obern“. Heute will davon niemand mehr etwas wiſſen. Das Experiment de la Roegue Doumergue- Laval ſei erfolglos ge⸗ 2. Seite“ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Oktober 1936 macht und jetzt ſchon vergeſſen worden. Nun er⸗ hofft man eine Heilung durch den Geiſt und durch eine neue ſoziale Kameradſchaft. Sie waren nicht faul inzwiſchen, dieſe jungen Leute. Sie haben ihre Ideen gut durchdacht, was in Frankreich bekanntlich ſtets vor Beginn der Aus⸗ führungshandlung zu geſchehen pflegt. Nur mußten wir feſtſtellen, daß das Rüſtzeug, das ſie vorwieſen, gar nicht neu war. Sie haben lediglich aus altem Beſtande einiges hervorgeholt und friſch geputzt. Wie Rouſſeau von dem Volk ſprach, das aus ſeiner untergeordneten Stellung herausgehoben werden müßte, und dabei an die Bauern und Händler dachte, genau ſo ſprechen ſie von dem Volk, und den⸗ ken an die Arbeiter und Angeſtellten. Wir wagen den Einwurf, daß zum„Volk“ aber auch die anderen Stände gehörten. Ja, meinen ſie, das ſei eben nicht anders zu machen, die ethiſche Majorität regiere. Und wieder hört man Rouſſeau: „Es wird zu allen Zeiten Menſchen geben, deren Vos es iſt, durch die Weltanſchauung ihres Jahr⸗ hunderts, ihres Landes und ihrer Geſellſchaft unter⸗ drückt zu ſein.“ Die bisher herrſchende Schicht— die ſie als bürgerlich⸗kapitaliſtiſch bezeichnen— habe gar nicht verſucht, bis zu den im Staate erreichbaren ethiſchen Werten vorzudringen. Der Hauptwert dieſer Art ſei aber die geſicherte, humane Stellung der Arbeitermaſſe, der ſich heute die akademiſche Ju⸗ gend verbunden fühle. Mirabeau habe einſt dem Abgeſandten des Königs geſagt:„Die Nation gibt Befehle und empfängt keine“; das gelte noch heute für jeden, der glaube, die Mehrheit des franzöſiſchen Volkes„beherrſchen“ zu können. Ja, ſelbſt der Royaliſt hatte ſich dieſem Gedanken angeſchloſſen und verlangte für Frankreich einen König. den die Maſſe ſich als„Primus inter Pares“ küre. Doch davon wollten die anderen nichts wiſſen; auch ein König ſei nur ein Menſch, und eine Schwäche des Menſchen ſei es, herrſchen zu wollen. Das Volk könne ſich ſelbſt regieren, zumal in Frankreich, wo der einzelne nur fordere, Menſch ſein zu dürfen. Aber gerade das Menſch⸗ſein ſei in Gefahr. Dem Staat müſſe wie dem Einzelweſen wieder Seele ge⸗ geben werden. Das Hohle Wort, das Schlagwort ſei zu überwinden. Und der Franzoſe müſſe ſich wieder darauf beſinnen, was einer ſeiner größten Geiſter ihm als Erbe hinterlaſſen habe:! Niemals etwas als wahr hinnehmen, was man nicht ſelbſt deutlich als wahr erkannt hat.“ So ging das ſtundenlang weiter. E Sc 8 war ein Uerfeinerter Abguß der b Ideen der Großen Revolu⸗ lion, von denen dieſe Jungen glauben, noch heute leben zu können. Natürlich hoffen ſie, heutzutage die Auswüchſe einer losgelaſſenen Maſſe durch die auch inzwiſchen dort eingezogene„Vernunft“ ver⸗ meiden zu können. Sollen ſie wirklich nicht mehr wiſſen, daß, als man 1792 die Carmagnole ſang: Will leben. Bin Menſch. Kein Hundetier“, die Unterwelt Hexenſabbat feierte und von Vernunft nichts zu ſpüren war? Nun ſoll die Vernunft Fort⸗ ſchritte gemacht haben? Und dabei trafen wir doch auch hier wieder grundſätzlich die Verneinung des Fortſchritts. Geiſtig⸗philoſophiſch könne überhaupt keine Rede davon ſein, ſo ſagten ſie einſtimmig. Der techniſche Fortſchritt ſei ein Dangergeſchenk. Und etwas ſpöttiſch bemerkte der junge Philoſoph, daß unter dem akademiſchen Nachwuchs gerade, und ſeiner Meinung nach in höherem Sinne gerechterweiſe, die Ingenieure, die ihrem Beruf ja den ſogenanntesn Foftſchritt verdankten, von der Erwerbsloſigkeit am ſtärkſten betroffen würden. 8 ö . Doch wir wollten ins Praktiſche vorſtoßen und fragten, ob ſie die Volksfrontregierung liebten. Nein, davon könne nicht die Rede ſein. Ein richtiger Franzoſe liebe nie eine Regierung, ganz gleich, wie ſie ausſehe, denn jede Regierung ſei nur eine Notlöſung, ein Behelf. Aber die jetzige habe eines den Regierungen der letzten Jahre vor⸗ aus: Sie ſchwätze nicht, ſondern handle. Noch eines, ſie handle mit Methoden, die den Franzoſen unver⸗ äußerlich ſeien, nämlich mit parlamentariſch⸗demo⸗ kratiſchen. Nach dem Februar 1934 habe man ver⸗ ſucht, dieſe Methoden durch Ausnahmegeſetze und Notverordnungen zu erſetzen und damit elenden Schiffbruch erlitten. Jetzt laufe die parlamentariſche Maſchine wieder. Ganz neues Leben blühe aus den vermeintlichen Ruinen des Palais Bourbon. Frei⸗ heit und Gleichheit bekämen wieder neuen Klang, die Republik wieder ihren Sinn. Wieber machten wir gegenüber ſo viel Begeiſte⸗ rung unſere Bedenken, beſonders in wirtſchaftlicher Hinſicht, und das neue, völlig anders geartete Den⸗ ken Deutſchlands geltend. Da ſagte der Ad⸗ vokat:„Wo ein Wille iſt, da iſt immer ein Weg. Sagen Sie übrigens Ihren Landsleuten, daß wir ſie nicht verſtehen, und daß es ihr gutes Recht iſt, uns nicht zu verſtehen. Die Ge⸗ ſchmäcke ſind eben verſchieden, und wir ſchlagen vor, dieſe Feſtſtellung zur Grundlage eines deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Vertrages zu machen.“ Englands innenpolitiſche Sorgen: Soll man Amzüge und Aniformen verbieten? Die Regierung in der Zwickmühle: entweder Verzicht auf die„demokratiſchen Freiheiten oöer Anruhen auf den Straßen [(Funkmeldung der NM.) . London, 15. Oktober. Zwei engliſche Miniſter haben ſich am Mittwoch⸗ abend dafür ausgeſprochen, daß Schritte unternom⸗ men werden müßten, um weitere Zuſammenſtöße zwiſchen Faſchiſten und Kommuniſten zu verhindern. Sir Thomas Inſkip, der Verteidigungsminiſter, ſprach in Watford. Er erklärte, daß die Tatſache der ordnungswidrigen Umzüge, bei denen der eine Teil den anderen herausfordere, eine Verſammlung zu einer Gegenverſammlung führe, die Regierung zu erwägen zwinge, ob nicht Maßnahmen am Platze wären, um derartige Freiheiten einzuſchränken. Die öffentliche Meinung, ſo glaube er, ſtimme darin überein, daß in irgendeiner Weiſe dieſer Zuſtand ab⸗ geſtoppt werden müſſe. Der Verteidigungsminiſter gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich, wenn nötig, Mittel und Wege finden laſſen würden, um ſolche Friedensſtörungen zu beſeitigen, ohne daß dadurch die Freiheiten eingeſchränkt würden, an denen er und das engliſche Volk hingen. In London ſprach der Kriegsminiſter Duff Cooper. Auch er erklärte, daß Schritte unter⸗ nommen werden müßten, um für Ordnung, und zwar für die größtmögliche Ordnung, die eine Re⸗ gierung bieten könne, zu ſorgen. Auf ſein eigent⸗ liches Arbeitsgebiet eingehend verteidigte und be⸗ gründete der Kriegsminiſter nochmals die engliſche Rüſtungspolitik. Zu den Rekrutierungsſchwierig⸗ keiten ſagte er, er hoffe, daß Eugland niemals in die Lage kom⸗ men würde, die Ingend zu zwingen, im Heer zu dienen. Er ſei überzeugt, daß ein Hinweis genügen werde, daß die Jugend pflichtgemäß zu dienen habe, um zum Erfolg zu führen. Sir Oswald Mosley ſprach geſtern im Londoner Oſten am Viktoriapark, wo er von ſeinen Anhän⸗ gern mit Jubel begrüßt wurde. Schon lange vor Be⸗ ginn der Verſammlung waren die Straßen ſchwarz von Menſchen. Die Polizei hatte alle nur denkbaren Vorſichtsmaßnahmen getroffen, da die Kommuniſten in unmittelbarer Nähe der Faſchiſtenverſammlung eine Gegenverſammlung abhielten. Es kam aber 8 keinerlei Zwiſchenfällen. Als Mosley ſeine Rede be⸗ endet hatte, marſchierten die Faſchiſten nach Lime⸗ houſe, wo Mosley ein zweitesmal ſprach. Die Fa⸗ ſchiſten wurden in den Straßen der als rot verrufe⸗ nen Londoner Vororte teilweiſe ſogar mit Jubel begrüßt. Mosley marſchierte an der Spitze ſeiner Anhänger. Auch die zweite Verſammlung verlief in völliger Ruhe und Ordnung. Die Ausführungen des Faſchi⸗ ſtenführers wurden immer wieder von Zuſtimmung unterbrochen. Nach Schluß der zweiten Kundgebung marſchierten die Faſchiſten unter Vorantritt einer Kapelle geſchloſſen ab. Sie wurden immer wieder aus der die Straßen dicht umſäumenden Menſchen⸗ menge mit dem Faſchiſtengruß begrüßt. Zögernde Politik des Kabinetts (Funkmeldung der NM.) + London, 15. Oktober. Die Kabinettsſitzung am Mittwoch, die erſte nach der Rückkehr Baldwins aus dem Urlaub, begegnet verſtändlicherweiſe in allen Zeitungen ſtarkem Intereſſe. Beſonders wird dabei hervorgehoben, daß die Regierung es für richtig gehalten habe, in der Frage der Unruhen der letzten Tage einen Unter⸗ ausſchuß einzuſetzen Der parlamentariſche Korreſpondent der„Times“ ſagt, dieſer Unterausſchuß des Kabinetts werde zu prüfen haben, wie weit die Vollmachten der Polizei —— um Umzüge zu verbieten, bei denen die Gefahr der Unruhe beſtehe. Als uner⸗ wartet bezeichnet die„Times“ den Beſchluß des Kabinetts, keine Teilnehmer von Hungermärſchen 3 angen. . Der politiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ ſtellt in den Vordergrund, daß es das Kabinett, ob⸗ wohl ein Teil der Miniſter für ein Uniformverbot und Beſchränkung der allgemeinen Freiheit ge⸗ weſen ſei, doch für richtig gefunden habe, erſt durch einen Unterausſchuß die Lage prüfen zu laſſen. Der„Daily Herald“ hebt hervor, daß ſich das Kabinett in den Entſcheidungen über die Verteidi⸗ gung des parlamentariſchen Syſtems nicht einig ge⸗ auszubauen ſeien, weſen ſei. Die Kämpfe in Noröſpanien: Bilbao vor dem Fall? Der Ring um die Stadt vollſtändig geſchloſſen— Befreiung Oviedos? (Funkmeldung der NM.) + Liſſab on, 15. Oktober. Wie General Queipo de Llauo am Mittwochabend im Rundfunkſender Sevilla mitteilt, ſteht der Fall von Bilbao unmittelbar bevor. Der Ring um die Stadt ſei vollſtändig geſchloſſen. Ein Angriff der Ro⸗ ten auf Granada ſei zurückgeſchlagen worden. Auch bei Huesca hätten die Roten eine ſchwere Niederlage erlitten. Sie hätten dort 250 Tote gehabt. Nationale Erfolge bei Oviedo (Funkmeldung der NM.) + Paris, 15. Oktober. Havas meldet aus Teneriffa, daß die dortige Sendeſtation um 23 Uhr beſtätigt habe, daß die Ver⸗ ſtärkungstruppen aus Galicien den Monte Naranco beſetzt und ihre Verbindung mit den Oviedo⸗Streit⸗ kräften des Generals Aranda hergeſtellt hätten. Die roten Truppen ſeien in die Flucht geſchlagen wor⸗ den und hätten gegen 2000 Mann Verxluſte. Wie Havas aus Tanger meldet, hat General Queipo de Llano am Montag in einer Rundfunk⸗ anſprache die Erklärung abgegeben, daß gegenwärtig ein Plan geprüft werde, der ſpaniſchen Marokkozone volle Autonomie zu gewähren. Spanien behalte ſich nur das Recht eines militäriſchen Eingreifens zum Zweck der Verteidigung des Gebiets vor. Dieſe An⸗ ſprache ſei in arabiſcher Sprache im Rundfunk wie⸗ derholt worden. Die Kohlenberſorgung Maörids gefährdet — Burgos, 15. Oktober. Durch oͤie Beſetzung der Kohlengebiete von Penar⸗ roya durch nationaliſtiſche Truppen iſt die Kohlen⸗ Der König beugt Mißdeutungen vor: Keine Militär- — Brüſſel, 14. Oktober. Unter dem Vorſitz König Leypolds fand heute ein Ministerrat ſtatt, in dem beſchloſſen wurde, dem Parlament einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die Erhöhung der Mil ärdienſtzeit bei der Infanterie auf 18 Monate und bei den übrigen Truppenteilen auf 12 Monate vorſieht. Ferner ſollen noch einige Aenderungen in dem beſtehen⸗ den Militärgeſetz vorgenommen werden. In einer amtlichen Verlautbarung heißt es, der Geſetzentwurf über die Militärreſorm folge in ſei⸗ nen weſentlichen Zügen den Ergebniſſen. zu denen der gemiſchte Militärausſchuß gelangt ſei. Die Re⸗ form bezwecke die Sicherung einer ganzen und voll⸗ ſtändigen Deckung der Grenze. Die Motoriſterung .. dd ² A ²˙⁵⁵] àXX1m... Reichsminiſter Dr. Frank über: Das Haus des deulſchen Rechts Errichtung einer Rechtsſchule für die Ausleſe der deutſchen Nechtswahrer — Berlin, 14. Oktober. Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichs miniſter Dr. Frank, nahm am geſtrigen Nach⸗ mittag Gelegenheit, über die Aufgaben und Ziele des Hauſes des Deutſchen Rechts zur geſamten deutſchen Preſſe zu ſprechen. Er führte u. a. aus: Wenn anläßlich der dritten Jahrestagung der Akademie für Deutſches Recht vom 21. bis 24. Okto⸗ ber in München der Grundſtein zum Haus des Deut⸗ ſchen Rechts gelegt wird, dann wird mit der Ausfüh⸗ rung eines Bauwerkes begonnen, das der Idee des Rechts geweiht iſt. Das Haus des Deutſchen Rechts mit ſeinen mächtigen Quadern und Mauern ſoll ein Wahrzeichen ſein für die Stärke und Beſtändigkeit der Grundlagen des Dritten Reiches. Es iſt die geſchichtliche Miſſion des neuen dent⸗ ſchen Rechts, die Idee des Nat onalſozialismus in alle Zukunft lebendig zu erhalten und in ihrem Fortwirken zu ſichern. Das neue deutſche Recht wird dieſe Sendung erfül⸗ len: Es wird der Lebensform des deutſchen Volkes entſprechen und ſeine ewigen Werte ſchützen. Das Haus des Deutſchen Rechts wird nach mei⸗ nem Willen zum Mittelpunkt des deutſchen Rechts⸗ lebens werden. Es ſoll der Geſamtheit der national⸗ ſozfaliſtiſchen Rechtswahrer bei feierlichen Kundge⸗ bungen den entſprechenden äußeren Rahmen geben. Im Haus des Deutſchen Rechts ſoll künftig auch die deutſche Rechtsſchule wirken, eine Einrichtung, die im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung geſchaſſen werden ſoll. Sie wird die Ausleſe der deutſchen Rechts⸗ wahrer, die ſich als weltanſchaulich geſeſtigt und fachlich hervorragend geeignet erwieſen haben, zuſammenfaſſen und durch eine aus⸗ erleſene Erziehungsgemeinſchaft zu der Elite des deutſchen Rechtsſtandes heraubilden. Die deutſche Rechtsſchule ſoll im Anſchluß an den normalen Ausbildungsgang von all denen erfolg⸗ reich durchlaufen werden, die ſpäter die Erziehung des deutſchen Rechtswahrernachwuchſes oder an maßgebender Stelle die Geſtaltung des deutſchen Rechts zu übernehmen haben. Die tſchechiſchen Militärflieger in Moskau. Am Mittwoch wurde die in Moskau eingetroffene Ab⸗ ordnung der tſchechiſchen Militärflieger von dem Be⸗ fehlshaber der ſowjetruſſiſchen Luftſtreitkräfte Al⸗ kanis empfangen. Belgien erhöht die Milltürdienſtzeit Belgien treibt allein belgiſche Politik! und Verteidigungsbünoniſſe der Kavallerie und die Ausdehnung des Freiwilli⸗ genſyſtems ſeien vorgeſehen. Die zugunſten der kin⸗ derreichen Familien beſtehenden Ausnahmen ſollen, wie in der Verlautbarung ausdrücklich hervorgehoben wird, aufrechterhalten werden, eine Konzeſſion, die ganz oſfenſichtlich darauf abzielt, den Widerſtand der Vlamen gegen die Erhöhung der Militärlaſten zu beſchwichtigen. 5 Im Mittelpunkt des Miniſterrats ſtand eine Rede des Königs, deren entſcheidende Sätze wie folgt lau⸗ oder weniger ſieg⸗ reichen Krieg infolge einer Koalition vorzubereiten, ſondern den Krieg von unſerem Gebiet auszuſchalten. Indem Belgien ſich dieſer Auf⸗ gabe entledigt, trägt es in hervorragendem Maß zum Frieden in Weſteuropa bei, und es ſchafft da⸗ oͤurch von ſelbſt ein Recht auf Achtung und auf die etwaige Hilfe aller Staaten, die an dieſem Frieden Intereſſe haben. Ueber dieſe Grundlagen iſt die belgiſche Oeffentlichkeit, glaube ich, einer Meinung. Aber unſere Verpflichtungen dürfen darüber nicht hinausgehen, und jede einſeitige Politik ſchwächt unſere Lage nach außen und ruft, zu Recht oder zu Unrecht, Uneinig⸗ keit im Innern hervor. Ein Bündnis, ſelbſt wenn es rein defenſiver Natur wäre, führt nicht zum Ziel, denn ſo ſchnell auch die Hilfe eines Verbündeten erfolgen köunte, ſo würde ſie doch erſt nach dem blitzartig vor ſich gehenden feindlichen Einfall einſetzen können. Um gegen deu erſten Stoß anzukämpfen, würden wir in jeder Lage allein ſein. Deshalb müſſen wir, wie kürzlich der Miniſter des Aeußeren erklärt hat, eine ausſchließlich belgiſche Politik verfolgen. Dieſe Politik muß eutſchloſſen darauf abzielen, uns aus den Streitigkeiten un⸗ ſerer Nachbarn herauszuhalten. Sie entſpricht unſerem nationalen Ideal. Die⸗ jenigen, die an der Möglichkeit einer ſolchen Außen⸗ politik zweifeln, mögen das ſtolze und entſchloſſene Beiſpiel Hollands und der Schweiz betrachten. Unſer Militärſyſtem kann nur die einzige Aufgabe haben, uns vor einem Krieg, von wo er auch kommen möge, zu bewahren. Unſer Militärſtatut entſpricht nicht mehr den neuen Möglichkeiten eines überraſchenden Einfalls. Es ſichert weder die ſtändige Verteidigung unſerer Grenzen noch die Sicherheit der Mobil⸗ machung, noch die Zuſammenziehung des Heeres.“ verſorgung von Madrid in große Schwierigkeiten geraten. Die Panikſtimmung in der Hauptſtadt wächſt im⸗ mer weiter. Die roten Milizen ſuchten ihre Führer an der Flucht aus Madrid zu hindern. Die Benut⸗ zung von Kraftwagen iſt nur mit beſonderen Erlaub⸗ nisſcheinen möglich. Ausländer können die Straßen nur in Begleitung von diplomatiſchen Beamten be⸗ treten. Ueberall werden in der Stadt Barrikaden errichtet. Dieſe Arbeiten werden zumeiſt von aus⸗ ländiſchen Elementen geleitet. Die Beamten und Staatsangeſtellten werden gezwungen, nach ihrer Bürozeit beim Barrikadenbau zu helfen. Wer ſich weigert, wird als Faſchiſt bezeichnet und erſchoſſen. In den öffentlichen Gebäuden ſind vielfach Kriegs⸗ materialien angehäuft worden. Angeſichts der ſtei⸗ genden Lebensmittelknappheit ſind im Rundfunk Aufrufe an die Bevölkerung gerichtet worden, ſich einzuſchränken. Wem gehört die Geſanöotſchaft? — Prag, 15. Oktober. Der neue von der Madrider Regierung ernannte ſpaniſche Geſchäftsträger Luis Immenez de AſuaFa iſt in Begleitung ſeines Sekretärs in Prag eingetroffen. Die beiden Spanier ſind vorläufig im Hotel abge⸗ ſtiegen. Der neue Geſchäftsträger wird Donnerstag dem tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter Dr. Krofta im Prager Außenamt einen Beſuch abſtatten und ihm das Beglaubigungsſchreiben überreichen. a Der Gaſpar Sanz Tovar, der ſich der nationalen Regie⸗ rung in Burgos zur Verfügung geſtellt hat, iſt feſt entſchloſſen, das Geſandtſchafts gebäude nicht zu verlaſſen. Er iſt am Mittwoch in der Geſandtſchaft geblieben und hat auch die Nacht dort zugebracht. ö Der neue Geſchäftsträger de Aſua äußerte ſich tſchechoſlowakiſchen Journaliſten gegenüber, daß ihn die Stellungnahme des bisherigen Geſchäftsträgers Topar nicht intereſſtere. Die Angelegenheit könne nur für die tſchechoſlowakiſche Republik ein Problem ſein. Er ſei davon überzeugt, daß er nach Uebergabe des Beglaubigungsſchreibens die Amtsgeſchäfte im Ge⸗ bäude der ſpaniſchen Geſandtſchaft in Prag werbe übernehmen können. Aſua werde ſich ſogleich nach dem Empfang bei Dr. Krofta in die ſpaniſche Geſandtſchaft begeben. Landesverräter abgeurteilt 10 Jahre und lebenslängliches Zuchthaus verhängt — Breslau, 14. Oktober. Der Dritte Senat des Volksgerichtshofs in Ber⸗ lin hat in den letzten Tagen in Breslau gegen zwei Landesverräter Verhandlungen durchgeführt, die mit der Verhängung ſchwerſter Strafen endeten. Den bei⸗ den Angeklagten wurde nachgewieſen, daß ſie ſich für das Ausland in Schleſien landesverräteriſch betätigt haben. Der 40 Jahre alte Anton Kwiatkowſki aus Ammern, O.., wurde wegen Landesverrats und anderer Verbrechen zu zehn Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Da der Verurteilte bei ſeiner Perſönlichkeit und nach ſeinem Vorleben eine dauernde Gefahr für die öffentliche Sicherheit be⸗ deutet, hat der Senat ferner angeordnet, daß der Verurteilte nach Verbüßung der Zuchthausſtrafe in Sicherungsverwahrung zu nehmen iſt. Der zweite Angeklagte, der 56 Jahre alte Otto Mehlis aus Halbau, Kreis Sagan, der wegen Lan⸗ desverrat bereits vorbeſtraft war, hat trotzdem er⸗ neut verſucht, ſein Vaterland an eine auswärtige Macht zu verraten. Der Senat hat ihn deshalb zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt und mit Rück⸗ ſicht auf das überaus ſchmähliche ſeines Verhaltens außerdem auf dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt. Da es gegen Urteile des Volksgerichtshofes ein Rechtsmittel nicht gibt, ſind beide Entſchei⸗ dungen mit Verkündung rechtskräftig geworden Bei den Verhandlungen des Senats war die Oeffent⸗ lichkeit wegen Gefährdung der Staatsſicherheit ausgeſchloſſen. 7 Wiener Dreierkonferenz am 9. November. Für den Beginn der Dreier⸗Zuſammenkunft der Außen⸗ miniſter Italiens, Oeſterreichs und Ungarns iſt, wie nunmehr von unterrichteter italieniſcher Seite ver⸗ lautet, der 9. November in Ausſicht genommen. Sowjetruſſiſcher Beſuch im engliſchen Außenamt, Der ſowjetruſſiſche Botſchafter Maiſky beſuchte am Mittwoch in Begleitung des Botſchaftsrats Kagan das engliſche Außenamt. i jetzige Leiter der ſpaniſchen Geſandtſchaft f 5 6 4 . 1 ärſchen Mail“ it, ob⸗ verbot eit ge⸗ durch 1. h das rteidi⸗ rig ge⸗ 2 keiten ſt im⸗ Frührer Zenut⸗ rlaub⸗ traßen en be⸗ aden t aus⸗ und ihrer er ſich hoſſen. riegs⸗ r ſtei⸗ idfunk n, ſich 9 ber. tannte ſua iſt roffen. abge⸗ erstag Krofta d ihm tſchaft Regie⸗ t feſt äude in der t dort e ſich ß ihn ügers e nur t ſein. e des 1 Ge⸗ 8 erde gleich niſche 1 EEE Tage zukommen ließ. Donnerstag, 15. Oktober 1936 Neue Mauuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 477 Die Stadiseife Mannheim, 15. Oktober. Junges Volk am Werk Neue Kulturarbeit wuchs aus der in ſich geſchloſ⸗ ſenen Front der jungen Gemeinſchaft. Nicht ſind wir angewieſen auf fremdes Liedgut. wir fanden unſere eigenen Lieder. Wir haben die Kultur⸗ schaffenden in unſeren Reihen. Auf dieſem Gebiete iſt der Reichsjugendführer einer der erſten, er ſchenkt uns Lieder und Kampfgedichte. Auch Altendorf und Sotke ſind jedem Hitlerjungen bekannt. Wir haben unſere eigenen Sprechchöre und Feiergedichte. Und all dieſe Dokumente völkiſchen Einſatzes wuchſen aus der Gemeinſchaft des jungen Deutſchland. In der jungen Nation ſind Menſchen zuſammengeſchloſſen, deren ganzes Denken und Trachten nationalſozia⸗ liſtiſch ausgerichtet ſein ſoll. Neben Dichtern unſerer Zeit, die aktiv in der 9 arbeiten, und von denen hier nur einige genannt ſeien: Rainer Schlöſſer, Eberhard Wolfg. Möller und Herbert Böhme, ſtehen noch andere, die regel⸗ mäßig mit der HJ zuſammenkommen. Jeder Hit⸗ lerjfunge kennt Hans Fr. Blunck, Herybert Menzel, Erwin H. Rainalter, Heinrich Anaker. Aus unſeren Reihen kommen die Tonſetzer, welche den Liedern das Leben verleihen. Zwei ihrer beſten ſind Georg Blumenſgat und Baumann. Doch iſt unſere Kulturarbeit nicht hierin erſchöpft. Eine„Stunde der fungen Nation“ haben wir am deutſchen Rundfunk aufgebaut. Die Arbeit der Hit⸗ lerjugend an der Schaffung nationalſozialiſtiſchen Schrifttums iſt auch heute noch vielen unbekannt. Eigene Veranſtaltungen werden von HJ, Da und BoM aufgezogen mit Leiſtungen, die einzig und allein aus dieſer Gemeinſchaft heraus entſtanden ſind. Die Freizeit⸗ und Feiergeſtaltung in der HJ iſt zu einem beachtlichen Faktor auf dieſem Gebiete geworden. Die Schulung geht bis zum letzten Jungen und Mädel. Damit werden alle mit der Idee und Welt⸗ anſchauung des Führers vertraut. Unſere Schöp⸗ fungen kommen aus den eigenen Reihen, und damit hat die Hitlerjugend ihr Teil zur Geſtaltung der kommenden Generationen beigetragen. Nicht äußer⸗ ſoll unſere Arbeit ſein, ſte ſoll den ganzen Menſchen, ſein Denken und Fühlen und ſeine Anſchauungen formen. Wir brauchen im Kampf um Deutſchland heroiſche Typen in Geiſt, Charakterhaltung, Opfer⸗ mut und Hingabe. M. Th. Kampf der DAß im WSW 193037 Wie ſchon bekannt, führt die Deutſche LAlr⸗ beitsfront am kommenden Samstag und Sonn⸗ tag, 17. und 18. Oktober, die Reichsſtraßenſammlung für das WHW' 1936/37 durch, wobei von unſeren 12 Grenzlandgebieten ge⸗ wobene Wappenzeichen als Sammelabzeichen Verwen⸗ dung finden. Nicht überall bekannt dürfte aber ſein, daß in den Betrieben und in den Geſchäften des Einzelhandels bereits vor der Aufnahme der allgemeinen Straßen⸗ ſammlung ein Betriebsappell ſtattfindet, wobei an⸗ ſchließend ſofort eine Büchſenſammlung ohne krui cb dieſe Wappen als Zeichen Jeiner Opferbereitſchaſt Reichsſteaßenſammlung des Wam am 18. 10. 1936 Abzeichen vorgenommen wird. Der jeweilige Be⸗ triebsführer oder Geſchäftsinhaber wird hier der⸗ jenige ſein, der als erſter mit einer maßgebenden Spende die Betriebsſammlung eröffnet. Dieſe Be⸗ triebsſammlungen werden völlig unabhängig von der Straßenſammlung zur Durchführung gelangen. Mit dieſer Sondermaßnahme will die DA in ganz eindeutiger Wenſe ihre beſondere Verbundenheit mit den noch außerhalb ihrer Reihen ſtehenden be⸗ dürftigen Volksgenoſſen zum Ausdruck bringen, die noch gezwungen ſind, ſich in die Betreuung des Winterhilfswerkes zu begeben. Für die übrigen Volksgenoſſen aber ſoll dies ein Anſporn ſein, die DA in ihrem Beſtreben, den beſt⸗ möglichen Erfolg für unſere notleidenden Brüder und Schweſtern zu erzielen, weiteſtgehend zu unterſtützen. Wer DA und WoW eals Grundpfeiler unſeres nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands anerkennt, wird dies am kommenden Wochenende durch das Tragen eines WiHW⸗Grenzlandwappens zur Schau 1 8 an 70 Jahre alt wird heute Schuhmachermeiſter Auguſt Fütterer, Waoͤlhof, Zäher Wille 28, in körperlicher und geiſtiger Friſche. Unſeren Glück⸗ wunſch! a 40 Jahre im Dieunſt der Schleſiſchen Feuerver⸗ ſicherungsgeſellſchaft ſteht heute Herr Wilh. Bauer, dem die Firma ein namhaftes Geſchenk zu dieſem Hitlerjugend am Werk Innerhalb der Hitlerjugend⸗Werbewoche„Hitler⸗ jugend am Werk“ beſchränkte ſich der BDM auf eine Kundgebung. Sie ſollte dafür aber einen be⸗ ſonderen Rahmen erhalten, der dem Sinn dieſer Woche, der Aufklärung über Geiſt, Arbeit und Stre⸗ ben in den Reihen unſerer Jugend, beſonders ſtarken Ausdruck verlieh. Es fügte ſich daher ſehr ſchön, daß die Uebergabe des Untergauwimpels an den Unter⸗ gau Mannheim des BDM noch nicht erfolgt war, und daß die neuen Gruppenwimpel noch keine Weihe erhalten hatten. So verband man Uebergabe und Weihe mit einer Kundgebung zu einem feierlichen Be⸗ kenntnis der BDM⸗Mädchen Mannheims zu der Idee des Führers und zur Treue und Einſatzbereit⸗ ſchaft für das Vaterland. Man wählte zu der Feier, die am geſtrigen Abend ſtattfand, den Schloßhof. Mächtig war er mit großen Scheinwerſern von Licht erfüllt, ſie hüllten Podium und Tribüne in Taghelle. Die Fahnen des neuen Deutſchland knatterten im Wind und ſchon lange vor Beginn waren die BDM⸗Gruppen mit friſchem Geſang aufmarſchiert. Fanfarenklänge der Pimpfe eröffneten die Feier, zu der inzwiſchen der weibliche Ar beitsdienſt vollzählig, eine Gefolgſchaft der HJ, Vertreter der SA, der Stadoͤt und der Schulbehörde erſchienen waren. Anſchließend intonierte die Muſikſchar des BDM das Lied„Siegreiche Fahne...“ und feier⸗ lich marſchierten die Wimpelträgerinnen durch ein langes Spalier von Fackeln, das die Mädchen vom Untergauheim bis zur Tribüne gebildet hatten. Schaft⸗, Gruppen⸗ und Untergauwimpelträgerinnen nahmen auf der Tribüne Auffſtellung. Das gemeinſame Lied„Wir Jungen tragen die Fahne..“ leitete über zu einem erhebenden Vor⸗ ſpruch an die neuen Fahnen, worauf die Untergau⸗ führerin des Untergaues Mannheim, Annemarie Nahm, den bereits in Bamberg geweihten Unter⸗ gauwimpel, aus rotem Tuch mit großem Reichsaoͤler, dem Untergau übergab. Nun nahm die Obergruppeuführerin Irmgard Körber⸗Derichsweiler das Wort zu einer von tiefem Ernſt erfüllten An⸗ ſprache. Sie rief den Augenblick zurück, an dem vor wenigen Wochen im Namen des Führers Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach ſämtliche Gau⸗ und Untergauwimpel des Reiches übergab. Es ſei Mimpelweihe des Bo im Schloßhof Eine feierliche Stunde der Mannheimer Gruppen des Bo eine unvergeßliche Stunde geweſen, die für die Ent⸗ wicklung des BDM von geſchichtlicher Bedeutung ſei. Denn dieſer Wimpel ſei der kleine Kame⸗ rad jener Fahne, die der jungen Be⸗ wegung von Anbeginn vorangeweht habe, die ſie auf Märſchen begleitete, ſich über Grä⸗ ber ſenke, bis ſie ſchließlich an jenem ſtolzen Tag, an dem das ganze deutſche Volk dem Führer zujubelte, über allen Straßen unangefochten und geweiht durch das Blut, das um ſie floß, geweht habe und die heute als die Flagge eines einigen Deutſchen Rei⸗ ches Reichsflagge ſei. Die Wimpel ſollten daher ſtets Mahner ſein an die Zeiten des unerbittlichen Kampfes um Deutſchlands Größe. Erin ne⸗ rungszeichen an all die Opfer, die dargebracht wurden, Anſporn zu immerwährender Tätigkeit und Liebe für unſer Vaterland. Denn wer müde und bequem würde, ſei Verräter an der großen Sache. Damit auch in der kleinſten Einheit ein ſolches Mahnmal, Erinnerungszeichen und ein ſolch ſichtbarer Anſporn vorhanden ſei, deshalb habe man jeder Gruppe, jeder Schaft einen Wim⸗ pel gegeben, der zugleich Symbol eines Volkes ſei, das von jedem Treue und Pflichterfüllung verlange, zum beſten unſeres Vaterlandes. Mit den Schluß⸗ worten:„Eure Fahne ſoll wie eure Seele ſein!“ und bei den Klängen der Muſikſchar„Nun laßt die Fah⸗ nen wehen... weihte die Obergauführerin die Wimpel und verpflichtete die Wimpelträgerinnen durch Handſchlag zu unbedingter Treue zu ihnen. Eine Einzelſprecherin gelobt im Namen aller Kameradinnen den neuerhaltenen Wimpeln Treue und Gefolgſchaft. Noch einmal ſpielte die Muſikſchar des BDM, wurde ein gemeinſames Lied geſungen:„Heilig Vaterland“ und langſam ſetzten ſich unter den Klängen des Spielmannszuges des Jungvolkes die Wimpelträge⸗ rinnen in Bewegung, ſchritten durch das unüberſeh⸗ bare Meer von Fackeln und brachten die Wimpel wieder in das Heim des Untergaues in N 2. Die BDM⸗Gruppen ſchloſſen ſich ſingend an und die vie⸗ len Menſchen, die dieſe Stunden erlebt hatten, nahmen die Ueberzeugung mit nach Hauſe, daß dieſe jungen Mädchen erfüllt ſind von dem Glauben an ihr Va⸗ terland, und daß ſie ihm mit dem Schwur auf die Wimpel ehrlichen Herzens unverbrüchliche Treue ge⸗ lobt hatten. g. Um den Verdienſt des Sohnes Der ältere Mann klagte gegen eine Frau, die JIn⸗ haberin eines Geſchäftsgewerbes iſt. Der Sohn der Beklagten ſchuldete dem Kläger über 300 Mk. für Arbeitsperdienſt. Er weigerte ſich zu zahlen, da er im Geſchäft ſeiner Mutter nicht mehr als das pfän⸗ dungsfreie Einkommen habe. Der Kläger erklärte vor dem Arbeitsgericht, daß der Sohn der eigentliche Geſchäftsinhaber ſei, der die Fachkenntniſſe beſitze. Das Arbeitsgericht verurteilte die Beklagte zur Zah⸗ lung der geforderten 326 Mk., denn der Beklagte leite das Geſchäft mit. Er habe regelmäßig gearbeitet und auf der Grundlage des Angeſtelltentarifs ſtünden ihm etwa 250 Mk. monatlich zu. .und des Ehemannes Der gleiche Geſetzesparagraph, wie in der obigen Klage, wurde in der Streitſache des unehelichen Kin⸗ des gegen den Vater in Anſpruch genommen. Die Klage des Vormundes richtete ſich gegen die Ghefrau des Kindes vaters, die Geſchäftsinhaberin iſt. Der Kläger behauptete, der Kindesvater verdiene im Geſchäft ſeiner Frau ſoviel, daß er die rückſtändige Unterhaltsvergütung von mehr als 500 Mark be⸗ zahlen könne. Die Ehefrau verwies darauf, daß ihr Mann nur wenig arbeitsfähig ſei. Sie zog zum Be⸗ weis ein ärztliches Gutachten heran, das eine 40pro⸗ zentige Arbeitsfähigkeit feſtſtellte. Der Vormund erklärte, der Mann ſei die Seele des Geſchäftes und verdiene genügend. Das Arbeitsgericht verurteilte die Beklagte zur Zahlung von 256 Mk. Die Mehrfor⸗ derung wurde abgewieſen. Als Vergütung für die Arbeit des Mannes im Geſchäft ſeiner Frau wurden 280 Mk. monatlich angenommen, von denen unter Berückſichtigung der 40prozentigen Arbeitsfähigkeit monatlich 32 Mk. als pfändungsfreies Einkommen verbleiben. Dieſer Betrag wurde für 8 Monate dem Kläger zugeſprochen. Rheinbäder reiſefertig Das Mäunerbad iſt bereits im Altrhein Iſt auch für gewöhnliche Sterbliche die Frei⸗ badezeit ſchon ſeit mehreren Wochen zu Ende, brachte es auch der plötzliche Kaltlufteinbruch mit ſich, daß man gewiſſermaßen vom Badeanzug unmittelbar und ohne Uebergang in die Winterkluft hinüberwechſelte, ſo ließ es ſich doch die Gruppe der Wetterfeſten nicht nehmen, bis in die letzten Tage hinein den Rheinbä⸗ dern ihren gewohnten Beſuch abzuſtatten. Auch für ſie iſt es nun damit vorbei. Die Rheinbäder ſind ge⸗ ſchloſſen. Während bei den unſeren noch fleißige Hände am Werk waren, die Anſtalten für ihre Ueberwinterung wind⸗ und wetterfeſt zu machen, ſchwammen in der Vorwoche bereits die beiden Ludwigshafener Bäder dem Kaiſerwörthhafen zu. Sie haben es immer ſchon etwas eiliger, als die Mannheimer Rheinbäder, von denen ihnen zu Wochenanfang als erſtes das ſtädtiſche Männerbad nachfolgte. Es trat ſeine Reiſe rheinabwärts an; denn unſere Anſtalten überwintern im Altrhein. Am Freitag wird das ſtädtiſche Frauenbad ins Schlepptau genommen und auch das„Arnold“ und „Herweck“ ſind bereits reiſefertig. Nun kommt für ſie die Zeit des Winterſchlafs, aus der ſie erſt die Sonne des nächſten Frühfahres wieder erwecken wird. Bis dahin alſo wollen wir tüchtig unſerem ſen. 5 5 Hallenbad Schwimmer⸗ und Badeehren erwei⸗ Enſichtidungen des Arbeitsgerichts Friſtloſe Entlaſſung berechtigt Der Hausangeſtellten wurde gekündigt, ſie kam zu ſpät zum Dienſt und hielt ſich nicht an die übliche Orönung. Gegenüber der Leiterin des Haus⸗ haltes machte ſie verletzende Bemerkungen, und ſie weigerte ſich, den Hausſchlüſſel zurückzugeben. Sie wurde friſtlos entlaſſen. Ihre Klage wurde vom Ar⸗ heitsgericht abgewieſen. Die Klägerin ſei zur Her⸗ ausgabe der Schlüſſel ſelbſtverſtändlich verpflichtet geweſen. Durch ihr Verhalten gegen die ihr vorge⸗ ſetzte Haushaltsleiterin habe ſie einen wichtigen Grund zur friſtloſen Entlaſſung gegeben, ſo daß dem Beklagten die Fortſetzung des Dienſtverhältniſſes nicht mehr zugemutet werden könne. Kündigung unbegründet Der Kaſſierer, der auf Proviſion mit monatlicher Kündigung tätig war, erhielt gekündigt, weil er dem Erſuchen der Firma, das Inkaſſo bis zur Monats⸗ mitte mit zwei Drittel oder drei Viertel zu erledi⸗ gen, nicht nachgekommen iſt. Die Firma bezog ſich dabei auf ihr Rundſchreiben, der Kläger ſah in der Kündigung eine unbillige Härte. Das Arbeitsge⸗⸗ richt gab ſeiner Klage ſtatt und verurteilte die Firma zum Widerruf der Kündigung oder zur Zah⸗ lung von 300 Mark. Die Urteilsbegründung nimmt Bezug auf die allgemeinen Bedingungen der Beklag⸗ ten, wonach die Beiträge innerhalb eines Monats vom Fälligkeitstage an zu zahlen ſeien. Wenn die Beklagte Weiſungen an ihre Kaſſierer herausgebe, die mit ihren allgemeinen Bedingungen nicht im Ein⸗ klang ſtehen, ſo richte ſich ein ſolches Geſchäftsgeba⸗ ren von ſelbſt. Das Vorgehen der Beklagten gegen den Kläger ſei in keiner Weiſe zu rechtfer⸗ tigen; ſie hätte dem Kläger mindeſtens genügend Zeit laſſen müſſen, um die Beträge früher hereinzu⸗ bekommen. Der Beklagte habe die ungünſtige ſoziale Lage des Klägers völlig außer acht gelaſſen und da⸗ mit die ſozialen Notwendigkeiten verkannt. CCCCCCCCCCGCcCcCC((cCcC(GcCGcCcCGTGCGGcGCGbGbGbGTGTCGTGbGTbGTGTGTCbGTbVbTVTGVTVbVbVbVCVTVPVPVTVPVTVTVTGVGVGTGTVTbTVTPTVTVTVPVPVPFPVPVFVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVoVVVVV Ehret die Kriegspferde Wie in allen Städten und Dörfern Deutſchlands ſollen auch in Mannheim demnächſt durch Ueber⸗ reichung des Ehrenſchildes f „Kriegskamerad“ unſere alten noch lebenden Kriegspferde geehrt wer⸗ den. Jedes Pferd, Maul⸗ oder Tragtier, das bis zum 1. November nachgewieſen wird, erhält das Ehren⸗ ſchild und bei vorliegender Bedürftigkeit des Beſitzers auch die Hafer⸗Ehrenſpende. Alle Unterlagen, die einzuſenden ſind, müſſen von dem zuſtändigen Bür⸗ germeiſter und Ortsbauernführer beſcheinigt ſein. Zur Erlangung der Haferſpende iſt eine Beſcheinigung des zuſtändigen Bürgermeiſters darüber, daß die tat⸗ ſächlich vorliegende Bedürftigkeit vorhanden iſt, bei⸗ zulegen. Als Beweismittel werden angeſehen: Brandzeichen, Kaufpapiere, eidesſtattliche Verſiche⸗ rungen von Zeugen, tierärztliche Gutachten, Beſchei⸗ nigung der Wehrmacht uſw. Angaben über evtl. Ver⸗ wundungen der Pferde ſowie alte Lichtbilder ſind er⸗ wünſcht. Beſitzer von Pferden, die mit ihren Tieren bereits im Felde zuſammen waren, wollen dies unter An⸗ fügen der entſprechenden Beweismittel angeben. Un⸗ koſten entſtehen den Kriegspferdebeſitzern keine. Mel⸗ dungen der Tiere von Mannheim und Umgegend ſind bis ſpäteſtens 1. November zu richten an Hermann Decker, Mannheim, Prinz⸗Wilhelm⸗ Straße 17. Land und Leute in Deutſchſüdweſt und Geſellſchaſtsfahrten auf der Rhein-Haardtbahn Ab 15. Oktober werden bei der Rhein⸗Hardt⸗Bahn Geſellſchaftsfahrten wie folgt ermäßigt: a) Bei Be⸗ zahlung für mindeſtens 8 Erwachſene gibt der Schaffner im Zug auch werktags Sonntagskarten aus. b) Bei Bezahlung für mindeſtens 30 Erwach⸗ ſene werden nach Anmeldung(Fernſpr. 27355) die billigen Sonderfahrtkarten im Vorverkauf abgegeben. a Glück im Unglück hatte heute morgen nach halb acht Uhr ein etwa 18 Jahre alter Radfahrer, der, von der Friedrichsbrücke kommend, die Breite Straße entlang fuhr. In der Nähe des Markt⸗ platzes geriet er mit ſeinem Rad aus noch unbe⸗ kannter Urſache in die Schienen der ellektriſchen Straßenbahn und blieb hängen. Er ſtürzte vom Rad herunter, hatte jeoͤoch die Geiſtesgegenwart, ſich zur Seite zu werfen, ſo daß die hinter ihm fahrende Straßenbahn ihn nicht mehr erfaſſen konnte. Das war ſeine Rettung, denn ſonſt wäre er wohl nicht ſo glimpflich davon gekommen. zen Verkehrsſtörung im Hauptbahnhof. Im Ge⸗ biet des Hauptbahnhofs Mannheim entgleiſten in den Morgenſtunden beim Hinausdrücken eines Zu⸗ ges auf das Rangiergleis einige Wagen, was zu er⸗ heblichen Störungen in der Zugabfertigung führte. Perſonen⸗ oder Sachſchaden entſtand nicht. * Balkon⸗ und Fenſterſchmuck⸗Wettbewerb. Am kommenden Freitag, dem 16. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Friedrichspark die Preisverteilung für Balkon⸗ und Fenſterſchmuck ſtatt. Im Mittel⸗ punkt der Feier ſteht ein kurzer belehrender Vor⸗ trag. Zur Verteilung gelangen 35 Sonder⸗ 175 erſte und 496 zweite Preiſe. Alle Blumen⸗ und Pflanzenfreunde ſind herzlich willkommen. Rha, ein Anfänger! oss is be. stimmt das Utteil, wenn mancher Herr 8 sten sauber tasiet—„geschunden“ V 7 D Na zum Oienst kommt. Vorm Einseifen die N suzetitheſtige Nivea · Creme benutzen, N D eber Freund Das macht die Haut glatt und laggt die Klinge Weich dahingleiten. Der Odenwaldklub eröffnet ſeine Winterveranſtal⸗ tungen am kommenden Samstag, dem 17. Oktober, im Friedrichspark mit einer Herbſtfeier, bei der eine ſorgfältig zuſammengeſtellte Vortragsfolge mit künſt⸗ leriſchen Kräften zur Abwicklung gelangt. An⸗ ſchließend findet Tanz ſtatt. e Vom Bund heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreu⸗ ßen. In der Oktober⸗Mitgliederverſammlung hielt Karl Räth von der Kameradſchaft deutſcher Kolo⸗ mialtruppen Mannheim einen ſpannenden Vortrag über Evlebniſſe in Deutſch⸗Südweſtafrika. Der Red⸗ ner, der bei dem Herero⸗ und Hottentottenaufſtand 1904/1907 mitgekämpft hat, ſchilderte in lebendiger Form die größeren Kampfhandlungen, die mit den Eingeborenen auszutragen waren. Von dem Aus⸗ bruch des Aufſtandes und der Entſetzung der Feſte Okahandja am 28. Januar 1904 durch Hauptmann Franke bis zur endgültigen Niederlage der Hereros am II. und 12. Auguſt 1904 am Waterberg hatte ſich unſere junge Schutztruppe in heldenmütigem und opferreichen Ringen für die Ehre des Vaterlandes mit vollem Erfolg eingeſetzt. Was Herr Räth über über ihre Sitten und Gebräuche zu erzählen wußte, fand gleich⸗ falls großes Intereſſe. Auf den Standpunkt des Füh⸗ rers auf dem Parteitag der Ehre hinweiſend, daß Deutſchland nicht auf die Löſung ſeiner Kolonigl⸗ frage verzichten könne, beleuchtete Redner zum Schluß noch die wirtſchaftliche Seite des Kolonial⸗ beſitzes. Reicher Beifall dankte ihm für ſeine feſ⸗ ſelnden Schilderungen. An dieſem Vereinsabend konnte Gruppenleiter A. Kauer vier neue Mit⸗ glieder begrüßen und zwei Mitgliedern nachträglich noch das Abſtimmungs⸗Erinnerungsabzeichen für ihr Treuebekenntnis zur oſtpreußiſchen Heimat über⸗ reichen. In dem gemütlichen Teil wechſelten Dialekt⸗ vorträge, Lieder zur Laute, Klavier⸗ und Geſangs⸗ vorträge in bunter Reihenfolge. Haſe fand es böhmiſch Trotz allen Hinderniſſen kam Herr Haſe doch nach Böh⸗ men! Und dachte gleich an ſeine Frau:„Ich werd für ſie ein Bild der Elbe knipfen!“ Schon war zs geſcheh'n — ſchon legen harte Hände ſich auf ſeine Schulter. „Sie ſind verhaftet!“ ſagt man ihm und führt ihn zum Arreſt⸗Lokal.. Und das kam ſo: Die Tſchechoſlowakei hat ein Geſetz, das jedes Knipſen auf dem Bahnhof ſtreng verbietet. Auch deutſche Blätter haben oft daran erinnert, damit kein Reiſender zu Schaden käme. Nur unſer Foto⸗ graf hat keinen Schimmer. Er heißt ja Haſe und weiß von nichts. Nun fitzt er hinter Gittern Tja— hätte er Zeitung geleſen! Wer ohne Zeitung auszukommen glaubt, wird dümmer, als die Polizei erlaubt! — 4. Seite/ Nummer 477 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe—— Donnerstag, 15. Oktober 1988 ————— hrenvolle Niederlage in Glasgow! Die deutſche Fußballelf mit:2(:0) beſiegt Minuten vor Schluß nur:1 für Schottland Großartiges Spiel beider Mannſchaften— Vis ſechs Beide Tore ſchoß der Celtit-Rechtsaußen Delaney Rund 50000 Zuſchauer im Ibrox-Park Die große Schlacht in Glasgow iſt geſchlagen! Der zweite Fußballänderkampf zwiſchen Deutſchland und Schottland gehört der Vergangenheit an. Wir waren nicht ſo vermeſſen, einen Sieg unſerer Elf über die hervorragende ſchottiſche Vertretung zu erwarten, die diesmal alle Vor⸗ teile auf ihrer Seite hatte, aber erwartungsgemäß ſchlug ſich unſere Mannſchaft ganz hervorragend, und unter den gegebenen Verhältniſſen muß die 0:2⸗Niederlage als über⸗ aus ehrenvoll angeſehen werden, wenn es uns auch ſchmerzt, daß unſer Sturm nicht ein einziges Tor zuwege brachte. Genau wie vor Jahresfriſt in London gegen England gab es eine„zu Null“⸗Niederlage, aber die deutſche Mannſchaft kann für ſich in Anſpruch nehmen, den großen Gegner zur Hergabe ſeines ganzen Könnens gezwungen zu haben. Die 30 000 ſchottiſchen Zuſchauer, die ſich auf dem Platz der Glas⸗ gow⸗Rangers im Ibrox⸗Park eingefunden hatten, ſprachen bei der Pauſe mit Hochachtung von der deutſchen Elf, denn es war ihr gelungen, die erſte Halbzeit ohne Verluſttreffer zu überſtehen und ihrerſeits das ſchottiſche Tor wiederholt ernſtlich in Gefahr bringen zu können. Selbſt als der famoſe ſchottiſche Rechtsaußen Delaney den Führungstreffer für ſein Land anbringen konnte, war der Sieg der Gaſt⸗ geber noch keineswegs geſichert Bis wenige Miunten vor Schluß beſtand noch durchaus die Möglichkeit für Deutſch⸗ land den Ausgleichstreſfer anbringen zu können, aber das Glück war gegen uns und mit den Schotten, die in der 84. Minute durch Delaney ein zweites Tor erzielten und damit die Begegnung zu ihren Gunſten entſchieden. Zuſammengefaßt darf geſagt werden, daß die deutſche Mannſchaft ihr Beſtes gab. Nur ber wird enttäuſcht ſein, der allzu viel erwartet hatte, der vergaß, daß die ſchottiſchen Fußballer zuſammen mit der engliſchen zu den beſten der Welt zählen, daß faſt die gleiche ſchottiſche Nationalmaunnſchaft im April d. J. in London gegen England nnentſchieden ſpielte und daß dieſer Gegner an dieſem 14. Oktober in heſmiſcher Umgebung einfach unwiderſtehlich war! Die Kritik vorweg Man muß lange in der Geſchichte der deutſchen Fuß⸗ ball⸗Länderſpiele blättern, ehe wan eine ähnlich große Lei⸗ ſtung findet, wie ſie von der deutſchen Elf am Mittwoch in Glasgom gegen die ſchottiſchen Berufsſpieler gezeigt wurde. A chlaggebend ftr die gute Geſamtleiſtung unſerer Ver⸗ tretung war die Tatſache, daß ein herrlicher Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt herrſchte, daß ſich alle Spieler von Anfang bis Schluß mit zllen Kräften einſetzten, und daß ſie auch dann yt die Ruhe und dle Ueberſicht verloren, als die Schotten mit aller Macht auf eine Entſcheidung drängten und zwi⸗ ſchen der 50. und 90. Minute das deutſche Tor unter höch⸗ ſten Druck ſetzten. Einen ausgeſprochen ſchwachen Punkt gab es in der deutſchen Mannſchaft nicht. Ganz hervor⸗ ragend war das Schlußdreieck mit Jakob, Münzenberg und Munkert, das gleich in den erſten 15 Minuten, als die Schoten mit einer General⸗Offenſive aufwarteten, ſeine größe Klaſſe unter Beweis ſtellte und einfach nicht zu er⸗ ſchüttern war. Ganz hervorragend wurde„Lutte“ Gold⸗ bunter ſeiner Aufgabe als dritter Verteidiger gerecht. Er folgte dem gefährlichen ſchottiſchen Sturmführer Armſtrong a Schatten und ſtörte ihn in ſeinen Aktionen ſo, daß en einen Schuß anbringen konnte. Von den Außenläufſern betätigte ſich der Schweinfurter Kitzinger überraſchend mehr als Aufbauſpieler, während Janes auf der anderen Seite in Zeiten der Not die Ab⸗ wehr wirkſam unterſtützte. Ein Geſamtlob verdient auch unſere Fünſerreihe, obwohl ihr ein Torerfolg verſagt blieb. Unſer„leichter“ rechter Flügel Elbern Gelleſch konnte es in techniſcher Beziehung mit den ſchottiſchen Ball⸗ künſtlern jederzeit aufnehmen, vor allem Gelleſch wußte ſich oft recht wirkungsvoll in Szene zu ſetzen. Siffling ſtand zwiſchen Elbern und Urban als weit vorgeſchobener Mittelſtürmer und ſtand ſtändig im Kampf mit der groß⸗ artigen ſchottiſchen Abwehr. Obwohl auch der Mannheimer leinen erfolgreichen Schuß anbringen konnte, war ſeine Leiſtung vorzüglich. Szepan fiel einmal mehr die Rolle des Aufbauſpielers zu und dieſer Aufgabe erledigte ex ſich wieder in muſtergitltiger Weiſe. In der erſten Hälfte trat er auch als Stürmer oft wirkungsvoll in Er⸗ ö tung, dagegen mußte er ſich zum Schluß ganz der Ab⸗ widmen. 8 ie Schotten ſtellten eine ganz hervorragende Elf ins Feld, die on dieſem Tage einfach nicht zu ſchlagen war. In techniſcher Beziehung, in der Spielauffaſſung und in der Durchkührung waren alle elf Spieler Meiſter, an⸗ gef en beim glänzenden Torhüter Dawſon, über die beiden ſchlagſicheren und ſtandfeſten Verteidiger Cummings und Anderſon bis zu den Läufern Maſſie, Simpſon und Brown. Maſſie und Brown waren in Abwehr und Auf⸗ bau gleich gut, während Simpſon nur in der Abwehr tätig war und als„Stopper“ ſehr wertvolle Arbeit leiſtete. Vor dieſer großartigen Läuferreihe ſtand ein Sturm mit fünf perfekten Könnern. Ueberragend war vor allem der rechte Flügel Walker— Delaney, der auch die beiden Treffer auf ſein Konto bringen konnte. Armſtrong wurde, wie ſchon geſagt, von Goldbrunner in ſeiner Aktionsfähigkeit ſtark behindert und auch der Linksaußen Duncan konnte ſich gegen Münzenberg und Janes nicht zur Geltung bringen. So lag die eigentliche Anariffsführung bei dem Halb⸗ linken MePhail, der ebenfalls eine glänzende Partie lie⸗ ſerte und an dem Erfolg ſeiner Elf großen Anteil hatte. Nur 50 000 Zuſchauer! Die Tatſache, daß das Spiel an einem Mittwochnachmit⸗ tog ſtattfand, mußte natürlich den Beſuch beeinträchtigen. Tatſächlich kamen nur 50 000 Zuſchauer in den Ibrox⸗Park auf den Platz des vielmaligen ſchottiſchen Meiſters Glas⸗ gow Rangers, der gut und gerne ſeine 100 000 Beſucher faßt. Das Wetter war der Jahreszeit entſprechend gut, auch das Spielfeld präſentierte ſich in beſter Verfaſſung, und ſo waren alle äußeren Bedingungen für ein gutes Spiel ge⸗ geben. Pünktlich um 16 Uhr rief der in England ſo beliebte Schiedsrichter H. Nattras die beiden Spielführer— Szepan und Simpſon— zur Wahl. Szepau gewann und wählte die Seiten, dann ſtellten ſich die Mauuſchaften in den zuletzt angekündigten Aufſtellungen wie folgt: Deutſchland: Jakob Münzenberg Munkert Janes Goldbrunner Kitzinger Elbern Gelleſch Siffling Szepau Urban * Duncan MepPhail Armſtroug Walker Delaney Brown Simpſon Maſſte Cummings Anderſon Dawſon Schottland: 5 8 :0 bei der Pauſe Der ſchottiſche Anſtoß wird von der deutſchen Läufer⸗ reihe abgefangen und Urban kann gleich auf die Reiſe ge⸗ ckt werden. Die vorzügliche Technik der Schotten und berühmte ſchottiſche Paßſpiel ſchaffen in den erſten Minuten eine klore Ueberlegenheit der Gaſtgeber. Die aber immer wieder von der Lage erfaßt und den Ball für Maſchen geſetzt. Schiedsrichter ſtellung des Schützen erkannt Treffer für ungültig. In der e. Alle unſere Spie⸗ Klubkamerad Gelleſch die Dawſon unhaltbar in die Nattras hatte aber die Abf und erklärte natürlich den Folge häufen ſich die deutſchen Angri a Spi ler ſetzen ſich wundervoll, ein und kämpfen mit reſtloſer Hingabe. Das engmaſchige und ſchnelle Paßſpiel der Schotten gibt unſeren Vertretern immer neue Rätſel auf, aber ſie verzagen nicht und zerſtören mit Erfolg. Münzen⸗ berg und Munkert kommen immer wieder an den Ball und ſchaffen mit befreienden Schlägen Luft. Was ſie nicht mehr erreichen können, wird eine Beute des langen Re⸗ gensburger Torhüters Jakob. Ungeheuer ſchnell iſt dieſer Kampf. Auch der deutſche Angriff gibt dem ſchattiſchen Torſteher Dawſon wiederholt Gelegenheit, ſein Können unter Beweis zu ſtellen. Wiederholt haben Urban, Gel⸗ leſch und auch S ug mit ihren Schüſſen Pech, knapp fegt der Ball des öfteren am Pfoſten vorbei oder über das Tor hinweg. Manchen Bombenſchuß unſerer Stürmer aber hält Dawſon, oftmals mit viel Glück. Gegen Ende der erſten Halbzeit iſt Deutſchland ein völlig ebenbürtiger Geg⸗ ner, jo die Angriffe ſind ſogar weitaus gefährlicher als die des Gegners. Mit:0 werden die Seiten gewechſelt. Zwei Tore für Schottland ſtehen die Zuſchauer Wie im erſten Abſchnitt zehn Minuten den Nach wenigen Minuten bereits wieder im Banne des Kampfes. gehören auch jetzt wieder die erſten n. de Schotten, die mit ihren Flügelangriffen ſtets gefährlich werden. Was hoch vor das Tor kommt, holt ſich Jakob herunter, alles andere aber, wird eine ſichere Beute unſerer Achwehrſpieler, die mit weiten Abſchlägen den Ball wieder ins Feld beſorgen. Das ausgezeichnete Zuſpiel unſerer Läuferteihe ſchafft auch dem deutſchen Sturm noch freier Spielraum, aber er bleibt jetzt immer an der außerordent⸗ lich ſicheren ſthottiſchen Hintermannſchaft hängen. Die weiten Vorlagen werden ſtets von den Verteidigern; ab⸗ gefangen. Das ausgeprägte ſchottiſche Zuſammenſpiel wird immer gen zuer und immer ſchwerer wird es der deutſchen Ahwehr, die ſich häufenden Angriffe des hervorragenden Gegners zu ſtoppen. In der 68. Minute erzielen die Schotten in Tor auf überaus glückliche Weiſe. Hoch kommt der Ball auf dos deutſche Tor, aber Jakob kann ihn nicht feſthalten. Münzenberg verſucht zu retten, doch dis Leder prallt vom ſchottiſchen Rechtsaußen Delaney ab und nimmt ſeinen Weg ins leere Tor. Größte Ueberraſchung auf beiden Seiten] Nach Sekunden erſt ſetzt der ſtürmiſche Beifall der Zuſchauer ein. Münzenberg und Jakob ſind Zeitenwende im Die Tatſgche, daß ſich der Führerrat des deutſchen Hockeyſportes für die Abwicklung einer Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft im Jahre 1937 entſchieden hat, kommt in ihrer Aus⸗ wirkung zuf die deutſche Hockeygemeinde einer Senſa⸗ tion gleich. Seit dem Kriege galt Berlin und mit ihm der Brandenburgiſche Hockey⸗Verband als das ſchwarze Schaf im DHB, weil die Berliner trotz allem an ihrer Meiſterſchaft feſthielten. Aus guten Gründen. Berlins Stellung im Reich war in erſter Linie dank der ſtändigen und ſtraff organiſierten Meiſterſchaft ſo überlegen. Was hätte der deutſche Hockeyſport in den Jahren ſeit dem Kriege in ſeinen internationalen Spielen und vor allem in den olympiſchen Turnieren wohl ohne Berlin erreichen wollen? Hier lagen„die ſtarken Wurzeln“ ſeiner Kraft. Es hat vier Jahrzehnte gedauert, bis ſich der deutſche Hockeyſport zu dem Gedanken bekannte, dem alle anderen Sportarten ſich verſchrieben haben, die nur einige Bedeu⸗ tung beſitzen. Ob man Turner, Fußballer, Schwimmer, Schiläufer oder Fechter nimmt, ſie alle bekennen offen und gern, daß ihnen die deutſche Meiſterſchaft der ſchönſte Kampf iſt und Jahr für Jahr die große Ausrichtung auf das große Ziel aller gibt. Während man ſich die deutſche Leichtathletik, den deutſchen Fußballſport, das Boxen und andere Sportarten überhaupt nicht mehr ohne die alljähr⸗ lichen Meiſterſchaftskämpfe vorſtellen kann, hat Deutſch⸗ lands Hockeyſport bisher auf den gewaltigen Antrieb einer Meiſterſchaft verzichtet. Zu ſeinem Schaden! Dar⸗ über ſind ſich alle einig, die die Geſchicke dieſer Sportart ſeit langem mit Wohlwollen verfolgten. Daß es vor 1910, dem Gründungsjahr des Deutſchen Hockey⸗ Bundes, keine Meiſterſchaft geben konnte, war klar. Trotzdem beſtand ſeit 1907 ein Preis, der den Anreiz zu beſonders guten ſpieleriſchen Leiſtungen gab. Der SC Frankfurt 1880 hatte da⸗ mals ſeinen berühmt gewordenen„Silberſchild“ ge⸗ ſtiftet, einen Wanderpreis von gewaltigen Ausmaßen. Als ewiger Wanderpreis ſollte er den beſten deutſchen Ver⸗ einen zur Erhaltung und Förderung ihrer Spielſtärke dienen. Schon 1912 wurde dieſer Preis dem Deutſchen Hockey⸗Bund zur Verfügung geſtellt, der ihn zum Anlaß nahm, ſeine Silberſchildſpiele ins Leben zu rufen. Hter kämpften die Auswahlmannſchaften der Unterverbände gegeneinander. Bei dieſer Gelegenheit darf noch einmal erwähnt werden, daß Berlins überragende Stellung im deutſchen Hockeyleben durch nichts deutlicher unterſtrichen wurde als durch ſeine Serien von Silberſchildſiegen, die kein anderer Verband in ähnlicher Weiſe aufzuweiſen hat. Ein wirklich großer Impuls ſind die Silberſchildſpiele für den deutſchen Hockeyſport aber auch nicht geweſen; an dieſem Torerfolg allerdings ſchuldlos. Mit aller Macht e deutſche Elf den Ausgleich zu erzwingen, ſo gut gemeinten Angriffe ſcheitern an der en Deckung des Gegners. Jetzt erſt ſetzen iſchen alle Kraftreſerven ein, jeder Spieler gibt 5 Hervorgehoben werden muß aber die Auf⸗ opferung, mit der die deutſche Elf gegen dieſen großen Gegner kämpft. Das Glück aber iſt gegen uns. Nach dauernder Belagerung des deutſchen Tores fällt daun ſechs vor Spielſchluß der zweite ſchottiſche Torerfolg. iſt der Rechtsaußen Delaney freigeſpielt und . Jakob im deutſchen Tor gegen des tlands Sieg ſteht jetzt feſt. Auch der ſchen Stürmer ändert am Ergebnis er Abpfiff des Schiedsrichters, der das hnet leitete, bleibt im Jubel der Zuſchauer nichts m 5 Spiel ausgezeie faſt unbemerkt. 2 Hohmann führt den Sturm Die deutſche Fußballelf für Dublin Die deutſche Fußboll⸗Nation almannſchaft, die ſich am Mittwochnachmittag in Glasgow trotz ihrer:2⸗Niederlage gegen Schottland ſo hervorragend geſchlagen hat, ſteht am kommenden Samstag vor einer neuen, nicht minder ſchweren Aufgabe. Im Daly⸗Mount⸗Park zu Dublin trifft ſie auf die Länderelf des Freiſtaates Irland, die ſich durch fünf Spieler verſtärkt, die mit beſten Erfokgen in der engliſchen und ſchottiſchen Liga ſpielen, ihrer Na⸗ tionalität nach aber Iren ſind. Obwohl in der deutſchen Elf, die gegen Gchottland ſpielte, kein ſchwacher Punkt feſt⸗ zuſtellen wor, haben ſich die Verantwortlichen der deutſchen Expedition entſchloſſen, den am Mittwoch untätigen Spie⸗ lern Spielgelegenheit zu geben Das ſtarke Schlußödreieck wurde natürlich nicht umbeſetzt. Rodzinſki vertritt in der Läuferreihe Janes, während im Sturm gleich drei„lriſche“ Leute in Dublin mitwirken ſollen. Die Sturmführung obliegt diesmal dem Düſſerdorfer Karl Hohmann. Die deutſche Mannſchaft: Jakob (Jahn Regensburg) Münzenberg Munkert (Alemannia Aachen)(1. FC Nürnberg Rodzinſki Goldbrunner Kitzinger (Hamborn 07)(Bayern München)(FC 05 Schweinfurt) Lehner Siffling Hohmann Szepan Kobierſki (Augsburg!(Waldhof)(Benrath)(Schalke)(Düſſeldorf) deutſchen Hockey dazu ging ihre Wirkung auf die Vereine nicht tief genug. Als ſich Nordoſt⸗ und Südoſtdeutſchland infolge zu großer Ueberlegenheit der anderen Landesverbände lein 25:0⸗Sieg der Brandeuburgerezählt ebrgfalls zu den Urſgchen des Verzichts!) vorübergehend vom Silberſ bitoſpietverkehr zu⸗ rückzogen, waren nicht einmal alle ſieben Landesverbände des Do mehr an dieſen! Kämpfen bekeilihn Während die Brandenburger nach wie vor ihre Meiſterſchaft in ge⸗ wohnter Weiſe abwickelten, konnte man ſich im DHB noch nicht entſchließen, den Weg zu einer Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft zu beſchreiten. Es war allerdings zu vermuten, daß dieſer Weg eines Tages doch würde eingeſchlagen werden müſſen, nachdem Berlin maßgeblichen Einfluß auf die Leitung des deutſchen Hockeyſportes gewonnen hatte. Günſtig im Sinne der Meiſterſchafts⸗Verwirklichung wirkten die an ſich bedauerlichen Tatſachen, daß die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der deutſchen Vereine im allgemeinen nach⸗ gelaſſen hatte. Wirtſchaftliche Sorgen erzwangen eine Verengung des Spielverkehrs auf Lokalſpiele und kleinere Fahrten in die Nachbarſchaft, der Hockeyſport erhielt außer⸗ dem nicht den gewünſchten Zuzug an Nachwuchs. Es ſpricht für die jetzige Führung dieſes Sportzweiges, daß ſie den Mut fand, ſich gegen die noch immer großen Wider⸗ ſtände gegen den Plan einer Deutſchen Meiſterſchaft durch⸗ zuſetzen. Man darf wirklich von einer Zeitwende im Hockey ſprechen. Wenn auch bis jetzt die Meiſterſchafts⸗ ſpiele noch nicht in ganz Deutſchland vorgeſchrieben ſind, ſo iſt doch ſicher, daß man auf dem Wege zu dieſer Ge⸗ nerxalordnung iſt. Zunächſt iſt es den Gauen freigeſtellt worden, wie ſie ihre Vertreter für die Spiele um die Meiſterſchaft von Deutſchland ermitteln wollen. Punkte⸗ ſptele in Serien, Ausſcheidungskämpfe nach dem Pokal⸗ ſyſtem oder Ernennung heißen die Wege, die man beſchret⸗ ten kann. Wenn erſt einige deutſche Meiſterſchaften aus⸗ getragen worden ſind, dürfte ſich mit der Zeit auch die Vereinheitlichung der Vorentſcheidungen einſtellen. Es muß noch einmal geſagt werden, daß die Widerſtände gegen den Meiſterſchafts⸗Spielbetrieb in einigen deutſchen Land⸗ ſchaften noch immer recht groß ſind. Ohne das Zuge⸗ ſtändnis eines vorläufigen Verzichtes auf Meiſterſchafts⸗ ſpiele für jeden Verein und für die kleinſte Spielgemein⸗ ſchaft wäre der Plan einer Deutſchen Meiſterſchaft viel⸗ leicht überhaupt noch nicht zu verwirklichen geweſen. Man darf aber davon überzeugt ſein, daß die geſunde Kraſt des Meiſterſchaftsgedankens und die fördernde Wirkung der Meiſterſchaftsſpiele ſelbſt ſich in abſehbarer Zeit ſo aus⸗ wirken, daß jede deutſche Hockey⸗Mannſchaft Gelegenheit hat, ſich an Meiſterſchaftsſpielen zu beteiligen. Und das darf man wirklich eine Zeitwende im Hockeyſport nennen. Kleine Sport⸗Nachrichten Der Stuttgarter Bertſch wird die deutſchen Farben beim Kaſchauer Marathonlauf, der am kommenden Sonn⸗ tag. 18. Oktober, durchgeführt wird, vertreten. In der Siegerliſte dieſes Laufes iſt auch zweimal Altmeiſter Hempel(Charlottenburg! verzeichnet. Richard Hofmaun wird am kommenden Sonntag, 18. Oktober, erſtmalig wieder in den Reihen des Dresdner SC ſtehen. Er wirkt im Meiſterſchaftsſpiel gegen Tura Leip⸗ zig als Verteidiger mit. Fritz Schaumburg wird am kommenden Sonntag, 18. Oktober, vorausſichtlich in Budaveſt an den Start gehen und in einem 3000⸗Meter⸗Lauf u. a. auf den wagariſchen 2000⸗Meter⸗Weltrekordmann Lajos Szabo treffen. Der erſte Eishockeykampf im Berliner Sportpglaſt führte den Berliner Schlittſchuhelub mit dem BSC Preußen zuſammen. Der Schlittſchuhelub ſiegte durch Tref⸗ fer von Adler und Trautmann mit:0(:0,:0,:0) Toren.— Am 24. und 25. Oktober ſpielt eine erſtklaſſige engliſche Mannſchaft in Berlin gegen eine deutſche Ver⸗ tretung. Beginn der Herbſt⸗Military In der Reithalle der Kiſerne in Berlin⸗Potsdam ehemaligen 3. Garde⸗Ulanen begann in Anweſenheit des Inſpekteurs der Kavallerie, General von Pogrell, die für Offiziere aller Regimenter ausgeſchriebene Vlelſeitigkeits⸗ prüfung mit der Dreſſurprüfung. Ueber 40 Offiziere traten mit ihren beſten Dienſtpferden an und wurden in Dreier⸗ Gruppen geprüft. Beſonders die Pferde der Kavallerie⸗ ſchule beſtachen in ihren einzelnen Aktionen, um ſo mehr, als ihnen derartige Wettbewerbe nichts Neues mehr ſind. Aber auch die übrigen Teilnehmer erſchlenen durchweg gut vorbereitet und nach Abſchluß dieſer erſten Teilprüſun (es folgen noch der Geländeritt und das Piſtolenſchießen! iſt der Wettbewerb noch vollkommen offen. Die Eniſchei⸗ dung Lürfte erſt der Geländeritt in Döberitz bringen, aber ouch das Piſtolenſchießen ſofort nach der Beendigung des Rittes kann für manchen Teilnehmer noch eine gefährliche Klippe ſein. Kahlenberg-Rennen mit acht Deutſchen Die öſterreichiſche Motorſport⸗Rennzeit 1936 hatte nicht voll befriedigen können, da die beiden wichtigſten Ver⸗ anſtaltungen, das Großglockner⸗Kennen und der Große Preis von Oeſterreich, abgeſagt werden mußten. Um ſo größer iſt die Nennfreudigkeit für das neue„Kahlenberg⸗ Rennen“ vor den Toren Wiens, das am kommenden Zvejniebs, den er Sonntag, 18. Oktober, als erſtes Wiener Höhenſtraßen⸗ Hennen des Heſterreichiſchen Motorradfahrer⸗Verbandes eführt wird. 5 5 n we türke ausländiſche Beteiligung iſt aus Deutſch⸗ land zu erwarten. Unter den acht gemeldeten, deutſchen Fahrern befinden ſich die beiden Meiſter Ewald Kluge (Date) und Heiner Fleiſchmann(Nell). DatW ſchickt außerdem noch Geiß und NSul noch S ch uma nn. der in beiden Seitenwagenklaſſen ſtarten wird, Die. Privat⸗ fahrer Berkram⸗Berlin auf Rudge, B ock Mannheim auf Norton, Seppenhauſer⸗München auf Norton und Mei er⸗Mannheim auf Norton vervollſtändigen das deut⸗ ſche Aufgebot. Ihre Gegner werden Oeſterreichs beſte Fihrer ſein, allen voran der Wiener Ruutſch(Norton), der ſich auch bei uns als NSli⸗Fahrer einen Namen machte. Auf engliſchen Maſchinen fahren die Oeſterreicher Illich⸗ mann, Jung und Zangerl. NS- Jührertagung in Döberitz 2 a 8— Kraftfahrſport nur noch im Zeichen des NS In der Reichsmotorſchule des NS wurde die Tührer⸗ tagung mit einem Appell eröffnet, zuf den de erſte Sitzung folgte. In einer grundlegenden Rede gab Korpsführer Hühnlein die Richtlinien für die Arbeit im kommen⸗ den Jahr. Es komme dabei auf die Freudigkeit und den Mut ebenſo ſehr an wie auf die Leiſtung. Das NScitk ſei glücklich, daß ſein Dienſt ein hohes Moß an Kenntniſſen erfordere und eine ununterbrochene Erprobung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung mit ſich bringe. Dann wancte ſich der Korpsführer den Arbeitsgebieten zu, die im Vordergrund dieſer Führertagung ſtehen. Das Schulweſen uns die mit ihm aufs engſte verbundene Zu⸗ fammenarbeit mit der Motor⸗H J beceute für das Korps verantworktungsvolle Arbeit an der Jugend. Durch ſeine außerordentliche Bewährung beim Einſeatz während der Olympiſchen Spiele habe ſich das NS ein neues Arbeits⸗ gebiet erkämpft den Verkehrserziehungsdienſt. Es werde künftig in den Verkehrserziehungsdienſt eingeſetzt werden. Auch den Kraftfahrſport habe das NS durch beiſpiel⸗ loſen Einſatz freudig vorongetrieben, und es ſei daher nicht mehr denkbar, daß der Kraftfihrſport in Deutſchland anders betrieben werde als im Zeichen der Kampforganiſa⸗ tion der deutſchen Kraftfahrt, des NS, und der gleich⸗ falls unter ſeiner Führung ſtehenden Oberſten Nationalen Sportbehörde. g Dreimal Kurt Hornfiſcher Auf ſeiner Rückreiſe von Eſtland ging der deutſche Schwergewichtsringer Kurt Hornfiſcher noch in Riga auf die Matte. Bei der Veranſtaltung des 2. Rigaer Athletikvereins trif Hornfiſcher im erſten Kampf auf den lettiſchen Halbſchwergewichtsringer Kalnin, den er ſicher Billig und gut Nur ein Fleinerhut Dippel Nachf. x. Fieiner D 2, 6 plenken(Harmonie) nach Punkten abfertigte. Allerdings konnte der Nürnberger ſeine körperliche Ueberlegenheit zur Geltung bringen. In einem weiteren Kampfe kam er zu einem Schulterſieg über Lettlands Schwergewichtsmeiſter Andres, der ſchon nach:15 Minuten auf die Schultern mußte Schließlich beſtritt Hornfiſcher noch einen dritten Kampf mit dem zur beſten lettiſchen Klaſſe zählenden Schwergewichtler mit 2 nach Punkten beſiegen Pferdeſport Dortmund(14. Oktober) 1. Dortmunder Hürdenrennen. 900 ,, konnte. 2600 Meter: 1. Pralinse(Lt. von Seydlitz); 2. Martina; 3. Grenzwall, Ferner: Wolgalied, Struan. Toto: 25, 16, 23:10. EW: 10010. 2. Weſtfalentreue. 1650 J, 1400 Meter: 1. Flüſterton (Frl. Neumann); 2. Hausmarke; 3. Kitzbock; J. Voluntas. Ferner: Ma Clochette, Edina, Florian Geyer, Miſſiſſippiz Go ahead, Berggruß, Cid. Toto: 309, 64, 55, 38, 41:10. EW: 316710. 5 3. Rudolf⸗Then⸗Bergh⸗Erinnerungsrennen, 2250% 2000 Meter: 1. Agathon(Stock); 2. Golf; 3. Orion. Ferner: Faland, Heidekönig. Toto: 17, 15, 17:10. EW: 54110. 4. Großes Weſtdeutſches Jagdrennen. 4000 J, 4000 Me⸗ ter: 1. Le Bougnat(Oblt. v. Both); 2. Schwerthieb; 3. Uta⸗ maro. Ferner: Ilſenburg, Fedeler.— Toto: 18, 11, 12:10. EW: 28:10. 5. Wilhelm ⸗Rüſche⸗Erinnerungsrennen. 2250, 1800 Meter: 1. Steinmetz(Knoche); 2. Sarafan; 3. Preisfechter. Ferner: Sagius, Infant, Höllenfahrt, Volker. Toto: 71, 18, 24, 18:10. EW: 646:10. 6. Frhr.⸗Clemens⸗v.⸗Romberg⸗Erinnerungsrennen. 2250 Mark, 3200 Meter: 1. Steinbutte(Paſtor); 2. Feſte Lup; 3. Weltmeiſter; 4. Roswitha. Ferner: Reichsmark, Ser⸗ geant, Forſtmann, Solneman, Gängerin, Horaz. Toto: 18, 11, 13, 15, 20:10. EW: 34:10. 7. Damen⸗Preis. 1850 //, 2400 Meter: 1. Praſſer(Frhr. v. d. Bottlenberg); 2. Maruka; 3. Harquebuſe; 4. Ex Ab⸗ rupto. Ferner: Harald, Hut ab, Ilmenau, Livius, Snatok, Wolkenflug, Elmar, Erdwall. Toto: 31, 12, 16, 17, 1510. EW: 20210. 8. Preis von Münſter. 1650 J, 1200 Meter: 1. Bekaſſine (A. Lommatzſch); 2. Adare; 3. Nuri. Ferner: Sauhatz, Chianti, Wernigerode, Rücklauf, Nurmi. Toto: 80, 18, 15, 20210. EW: 474:10. Was hören wir? Freitag, 16. Oktober 5 5 Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00 Brückenbau. Hörſpiel.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00 Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.30: Kinderſunk.— 16.00: Muſik zum Nachmittag. 18.00: Fröhlicher Feierabend(Schallpl.).— 19.00: Das Lager von Bunzelwitz. Hörſpiel.— 19.55: Reichs ſen⸗ du nig: Senderuf Dr. Leys zum Winterhilfswerk.— 20.00: Nachrichten.— 20 10: Operette und Film.— 22.00: Nach⸗ richten.— 24.00: Nachtmuſik. 5 Aus Mannheim über Stuttgar! . 19.30: Das Laub fällt von den Bäumen. Badener Mädel ſingen. Lieder zum Herbſt. Leitung: Maria Scholler.— 22.90: Unterhaltungskonzert. Es ſpielen Mitglieder des Nationaltheaterorcheſters unter Kapellmeiſter Karl Klauß, die Kapelle des IR 110 unter Sbermuſikmeiſter Kraus. Soliſt: Wilhelm Trieloff(Bariton) Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.—.40: Tiroler Geſchichten.— 10.00: Volk an der Arbeit.— 10.50: Spielturnen.— 11.40: Bauerniunk.— 12.00: Die Werkpauſe.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinderliederſingen. 750 15.45: 4 Jahre auf einer deutſchen Farm.— 16.00: Mufſik zum Nachmittag.— 18.00: Muſtzierſtunde der HJ.— 18.90: Von den Runen.— 18.45: Wir fuhren ins Ausland. Deutſche Arbeiter erzählen.— 19.30: Richard Strauß: Till Eulenſpiegel.— 19.45: Sammeln.— 20.10: Kleine bunte Muſik.— 21.00: Orcheſterkonzert.— 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht.— 22.90: Kleine Nachtmuſtk.— 29,00; Beliebte Tanzkapellen(Schallpl.). raßen⸗ andes eutſch⸗ itſchen luge ſchickt n, der rivit⸗ nheim n und deut⸗ Heſte ton), wachte. Illich⸗ dritz KK ührer⸗ itzung führer nmen⸗ id den ü ſet n iſſen N der ringe. en zu, Das e Zu⸗ Korps ſeine der beits⸗ werde erden. iſpiel⸗ nicht chland aniſa⸗ gleich⸗ nalen eutſche Riga tigaer tf den ſicher it K. e) berger n. In terſieg ſchon ießlich m zur ichtler ſiegen Reter: zwall, EW: terton intas. ſſippi, 41:10. 2000 ner: Me⸗ Uta⸗ 12:10. 1800 echter. 1, 18 2250 Lup; Ser⸗ o: 18, Frhr. A Ab⸗ natok, 15:10. aſſine uhatz, 8, 15, f * 9 — Berliner Unterweltler als Rittergutsbesitzer Sie auluitte von Hlesackł Millionenschwindeleien vor Gericht- — Berlin, im Oktober. Im vergangenen Jahre erregte die Aufdeckung eines Rieſenſchwindels großes Aufſehen. Ein an⸗ geblicher Berliner Multimillionär, der 44 Jahre alte Bruno Ryeczeck, wurde von der Kriminalpolizei als gemeiner Betrüger entlarvt, der mit einem ganzen Stab von Hel⸗ fershelfern im Laufe der letzten Jahre nicht nur die deutſche Geschäftswelt und Hunderttauſende betro⸗ gen, ſondern auch eine Reihe von Ritterguts⸗ und Schloßbeſitzern um ihr geſamtes Hab und Gut ge⸗ bracht hatte. Zahlreiche Verhaftungen erfolgten. Der Fall zog immer weitere Kreiſe, bis jetzt endlich die Vorunterſuchung nach 16monatiger Dauer ſo weit gediehen iſt, daß die Anklagebehörde den Schlußſt rich unter dieſe phantaſtiſch anmutende Betrugsgeſchichte ziehen kann. Für die Verhandlung, für die eine große Zahl von Zeugen und mehrere Sachverſtändige geladen ſind, dürfte eine Verhaudlungs dauer von drei Monaten erforderlich ſein. Die Anklage⸗ ſchrift umfaßt bei dem Umfange der zahlloſen Be⸗ trügereien annähernd 250 Seiten, doch iſt man zu der Annahme geneigt, daß noch nicht alle Schwindel⸗ manöver der Bande erfaßt worden ſind. Den Auftakt zu dieſem Monſtreprozeß bildete be⸗ reits vor einigen Wochen die Aburteilung eines ge⸗ wiſſen Bodeck vor dem Berliner Sondergericht, der im vergangenen Jahr mit völlig wertloſen Papieren das Rittergut Burg Frieſack in die Hände bekommen und reſtlos ausgeſchlachtet Er wurde wegen Betruges unter erſchweren⸗ Hatte. 5 1 und Vergehens gegen das Ordens⸗ den Umſtänden und Ehrenzeichengeſetz zu ſechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Sein Mit⸗ angekladter Keilonat erhielt wegen. Beihilfe zum Rückfallbetrug zwei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Dieſe beiden„Ehrenmänner ſpielen nun abermals in dem Geſamtkomplex eine nicht unweſentliche Rolle. Das Betrügerkonſortium, das in Berlin eine getarnte kaufmänniſche Zentrale unterhielt, ſchob Opfer und Helfershelfer wie Schach⸗ figuren hin und her, ſo wie es jeweils die Lage er⸗ forderte. Mit faulen Wechſeln und wertloſen Hypo⸗ theken wurden die Rittergüter Burg Frieſack, Gra⸗ fenort bei Habelſchwerdt in Schleſten. Grand bei Gu⸗ ben, Kriſcha bei Görlitz, Halbau bei Sagan, das Do⸗ minium Waldſee, Schloß Balkow bei Ziebingen uſw. „gekauft“. Die Objekte wurden buchſtäblich ausge⸗ ſchlachtet und das geſamte tote u nd lebende Inventar in kaum glaublicheyr Weiiſe verſchachert. Wagten die ahnungsloſen Opfer einmal aufzumucken, ſo wurden ſie in geriſſener Weiſe zum Schweigen gebracht oder durch leere Ver⸗ ſprechungen hingehalten. Gegenſeitig ſpielten ſich die meiſt getrennt arbeitenden Gruppen des Betrü⸗ gerkonſortiums die Objekte zu. Im Mai 1935 war die Sache durch einen Zufall ins Rollen gekommen, als nämlich dem Angeklagten Bodeck ein gefälſchtes Führungszeugnis, das er für ein dunkles Manöver benötigte, zum Verhängnis wurde. Das war der Anfang vom Ende, denn nun folgte Schlag auf Schlag. Die Betrüger wurden von der Kriminal⸗ polizei entlarvt und nach und nach hinter Schloß und Riegel geſetzt. Ryezeck hatte es in raffinierter Weiſe verſtanden, das Gerücht auszuſtreuen, daß er von dem amerika⸗ niſchen Multimillionär Petras in Chicago, einem angeblichen Verwandten, rund 18 Millionen Dollar geerbt hätte. Zunächſt ſollte dieſer Rieſenſchwindel offenbar nur dazu herhalten, das Kaffeeimportgeſchäft Ryczecks, Einzigartig in der Kriminalgeschichte das vor dem Zuſammenbruch ſtand, durch größere Kredite wieder auf die Beine zu bringen. Als die Sache über alle Maßen gut klappte, ging man nun zu größeren„Unternehmun⸗ gen“ über, die in kurzer Zeit Hunderttauſende abwarfen. Die Nachricht„Ein Berliner erbt Millionen“ ging damals durch den Blätterwald des In⸗ und Auslan⸗ des. Kein Wunder alſo, daß auch vorſichtige Kreiſe kaum noch Zweifel an der Erbſchaft hegten. Stoß⸗ geſchäfte übelſter Art, Betrügereien, Fälſchungen uſw. kennzeichnen nun den Weg, den die Mitglieder der Bande beſchritten. Das Geld floß in Strömen und in nächtlichen Gelagen wurden dann Tauſende verpraßt. Wer iſt nun eigentlich Ryczeck und wer ſind ſeine Mitangeklagten? Man iſt geradezu erſtaunt, zu hören, daß es ſich bei Ryezeck um einen berüchtigten früheren Berliner Unterweltler handelt, der den inzwiſchen aufgelöſten Unterweltsvereinen„Oſten“ und„Königſtadt“ ange⸗ hört hat. Im Jahre 1928 war er ſogar unter dem nur in Ganovenkreiſen bekannten Spitznamen 7 55 Brund“ eine Zeitlang Vorſttzender des Unterwelt⸗ wepreins„Goldene 13. Im übrigen weiſen ſeine Per⸗ ſonalakten nicht weniger als acht Vorſtrafen auf. Seinerzeit ſtand er auch mit dem berüchtigten Ber⸗ liner Kaffeehausbeſitzer Erban in Verbindung, der als Haupt einer internationalen Autodiebesbande entlarvt wurde. Die übrigen Mitangeklagten, die an„führender Stelle“ ſtehen, ſind ebenfalls zum Teil ſchon mehr oder weniger vorbeſtraft. Die Launen eines Filmſtars Ein Wiener Film⸗Prozeß Die ungariſche Filmſchauſpielerin Franziska Gaal, die mit dem Budapeſter Rechtsanwalt Dr. Franz v. Daykovich verheixvatet iſt, hat ihre Wiener Filmgeſellſchaft und dieſe wiederum hat die Künſtlerin verklagt. Der Prozeß, der in Wien geführt wird, wirft ein intereſſantes Schlaglicht auf die Launen, die Frau Gaal als Star entwickelt. Sie hatte vier Filme pro 90 000 Schilling für ſich abgeſchloſſen und 20000 Schilling Gewinnbeteiligung garantiert, zuſammen 440 000 Schilling. Vorſchuß erhielt ſie 30 000 Schilling, ihr Mann für die Ver⸗ tragsformulierung 10 000 Schilling. Da Frau Gaal alle Filmvorſchläge ablehnte, im ganzen 160 Ma⸗ nuſkripte, kam es zum Streit mit der Filmfirma, die ihren Vorſchuß zurückhaben wollte, während die Künſtlerin auf Auszahlung von 190 000 Schilling klagt, da die Firma kontraktbrüchig geworden ſei. Vor Gericht kamen noch einige andere unglaub⸗ liche Dinge zur Sprache: So bekam Franziska Gaal, wenn außerhalb von Budapeſt gedreht wurde, täglich 100 Schilling Diäten, im Ausland die tatſächlichen Auslagen, jedoch mindeſtens 100 Schilling, Fahrkar⸗ ten und Schlafwagen erſter Klaſſe, für ihre Zofe dritter Klaſſe. Die Franziska⸗Gaal⸗Filme müſſen mit erſtklaſſiger Aufmachung, mit einem Koſtenauf⸗ wand von mindeſtens einer halben Million Schilling hergeſtellt werden. Sofort nach Vertragsabſchluß wurden die Vorbereitungen in Angriff genommen, ein Filmatelier für 20 000 Schilling gemietet, Re⸗ giſſeur, Operateur, Bautechniker und andere enga⸗ giert, der Filmſtar lehnte aber alle Filme, ſogar von bekannten Autoren, ab. Der Prozeß dürfte mit meh⸗ veren Inſtanzen auch noch eine nette Summe an Ko⸗ ſten verſchlingen. BILDER VGH TAGE eee Die letzten Pariſer Pferdedroſchken auf ihrer letzten Fahrt Mit einer Wettfahrt zum Bois de Boulogne beſchlo ſſen die wenigen Droſchkenkutſcher, die in Poris noch übrig waren, ihre Laufbahn. Wenn die Autobusſchaffner ſtreiken, dann ſtauen ſich des Morgens die Büroangeſtellten der City, wie es fetzt in England der Fall iſt, und warten vergeblich auf das gewohnte Beförderungs⸗ mittel. (Weltbild,.) Der unſolide Felix Dahn Felix Dahn hielt einmal in Hamburg einen Vortrag. Nachher wurde er zu einem Abendeſſen eingeladen, aber er lehnte ab; er kenne, ſagte er, die Lebensweiſe in Hamburg aus eigener Erfah⸗ rung; bei ſeinem erſten Aufenthalt dort habe er ſechs Wochen hindurch nichts anderes getan als ge⸗ trunken und geſchlafen. Ganz entrüſtet fragten ihn die Hamburger Herren, in was für einer Geſell⸗ ſchaft er denn damals geweſen ſei, worauf ihnen Dahn lächelnd erwiderte:„Es waren die erſten ſechs Wochen meines Lebens.“ Bühnen⸗ und Filmkünſtler waren die letzten Fahrgäſte. (Weltbild, Mü Die Toten der„Pourquoi pas“ Vor einigen Wochen ſank bekanntlich das auf einer Studienfahrt begriffene franzöſiſche Forſcherſchiff „Pourquoi pas“ vor Island, die 21köpitge Beſat⸗ zung und den bekannten franztſiſchen Forſcher Charcot mit ſich nehmend. Jetzt wurden die Leichen in Saint⸗Malo in Frankreich on Land gebracht. Unter dem Schweigen der ergriffenen Menge kehrten die ſterblichen Ueberreſte der Ver⸗ unglückten in die Heimat zurück. (Weltbild,.) „„ãäw,Vl dͤ—?— i ͤTʃ4᷑ fZt...ʃʃ———r‚:xJ y...—— Der Ziegelſtein Von Richard Gerlach Emporgeriſſen von der Ueberhöhung der ſteil⸗ ſten Backſteingotik ſuchten meine Augen am Boden Halt, als ich die Georgenkirche in Wismar verließ. Faſt hätte ich auf das Bruchſtück eines Ziegels ge⸗ treten, vor dem mein Fuß nun zögerte. Ich hob es auf: die Glaſur hatte einen ungebrochenen Glanz, ein ſich rankendes Blatt hob ſich heraus. Ueber dem Rot des gebrannten Tones leuchtete ein kaſtanien⸗ brauner Schimmer. Aus der Kante des turmhohen Giebels, wo dieſe Blume fünfhundert Jahre lang dem Himmel näher geweſen war als den Menſchen, war ſie durch Regen und Froſt ſchließlich doch her⸗ ausgeſprengt. Welche Baugeſinnung pflanzte in der luftigen Höhe, dem auf der Erde Wandelnden unſichtbar, ſolch zierliche Gewächſe, zum Preis der Wolken und Winde? Der dieſen Stein knetete und brannte, dachte nicht daran, ob ihn einer wahrnähme oder nicht. Auch die Krabben auf den äußerſten Fialen hatten vollkkommen zu ſein, auch ſte waren ein Glied des Ganzen und dienten dem Ewigen. Den Ge⸗ ſellen in der Ziegelei ergriff die Hingabe an das gemeinſame Werk, einem Höheren dargebracht, er ließ es ſich nicht verdrießen, dem Stein, der für eine Stelle beſtimmt war, wohin kein Menſchenauge mehr blickte, Leben einzuhauchen Er mußte das hochgemute Maß des geweihten Raumes auch im kleinen erfüllen, Kunde gebend von dem Geiſte, der alle beſeſſen hatte, die je an einem gotiſchen Dom mitgebaut hatten. Fünf Jahrhunderte iſt der ſalzige Wind der See gegen die Backſteine gerannt, die Sonne brannte auf den Giebel, der Winter hing ſich mit Schneelaſten und Eiszapfen daran. Die Fittiche der Turmfalken und Dohlen ſtrichen zuweilen daran entlang, und das Schwingen der läutenden Glocken hallte immer wieder über die Steine hin. Aus Ton hatte der Menſch ſeine Sehnſucht in den Himmel gebaut, mit erdhaftem Stoff die ragende Höhe bezwungen, auf⸗ wärts zog ihn ſein Sinn, beſiegt war die laſtende Schwere, entkörpert konnte die Seele ſich auf⸗ ſchwingen. Ein Wächter und Hirte der Gemeinde war der Turm, und jeder hatte Teil an ſeinem ſtrebenden Gelingen. Keiner könnte das Stückchen Ziegelſtein wieder einfügen an ſeine Stelle, keine Leiter reicht ſo hoch. Auch nachmachen kann man ſeine Form und ſeinen Glanz nicht, wahrſcheinlich würde die neue Glaſur nicht fünfhundert Jahre unerblindet halten. Was einmal gewachſen war, läßt ſich nachträglich nicht wieder konſtruieren. So nehme ich den verwitterten Splitter, auf den ich achtlos faſt getreten hätte, mit als ein Zeichen einer Zeit, die mit der Erde um den Himmel rang, als ein Zeichen ehrlichen Handwerks auch. das ſelbſt das Unbemerkbare ſo trefflich bildete. Kaſſeler Muſiktage Kaſſel, im Oktober. Der„Arbeitskreis für Hausmuſik“ veranſtaltet ſeit einigen Jahren in Kaſſel eine herbſtliche Zuſam⸗ menkunft, die ſich auch für die allgemeinere Muſik⸗ pflege als ein Vorkommnis von ſteigender Wichtig⸗ keit erweiſt. Bei dieſer Angelegenheit ſtrömen die Anhänger und Mitglieder dieſes Kreiſes aus ganz Deutſchland und den angrenzenden Gebieten in Kaſſel zuſammen. Es handelt ſich hier nicht nur um muſikgeſchicht⸗ lich intereſſierte Vorführungen. Was der„Arbeits⸗ kreis für Hausmuſik“ verſucht, iſt vielmehr die prak⸗ tiſche Belebung einer alten Muſik, zu deren Weſens⸗ art heutige Menſchen ſich hingezogen fühlen. Die „Kaſſeler Muſiktage“ wurzeln mithin in einem durch⸗ aus zeitgenöſſiſchen Lebensgefühl: von ihm werden ſeine künſtleriſchen Leiſtungen getragen, von ihm auch werden ihre wachſenden Erfolge beſtimmt. Eine Veranſtaltung, die im Zeitraum dreier Tage elf Konzerte für die Oeffentlichkeit, eine Dauer⸗Aus⸗ ſtellung, neun Muſikſtunden und anderes vorgeſehen hat, kann natürlich in einer knappen Geſamtſchau nicht erſchöpft werden. Immerhin darf geſagt wer⸗ den, daß in einem Abend für„Frühbarocke Kammer⸗ muſik“ unter anderem Werke von Heinrich Schütz, Michael Prätorius und J. S. Bach das ſtilreine Zu⸗ ſammenwirken von Inſtrumenten und Geſang ein⸗ prägſam zur Geltung brachten, daß eine„Muſik für Kammerorcheſter“ mit Schöpfungen von Georg Friedrich Händel, Leonardos und J. S. Bach beſon⸗ ders lebhaften Beifall fand und ein Vormittag „Neuer Kammermuſik“ mit Kompoſitionen von Willy Burkhard, Heinrich Kaminſki beiſpielsweiſe und von Hugo Diſtler erkennen ließ, daß die in Rede ſtehende Muſikkultur ſich keineswegs auf die Vergangenheit beſchränkt. Geiſtliche und weltliche Vortragsfolgen lunter letzteren vor allem ein Mittagskonzert von Liedern und Geſängen von Walther Henſel, eine Blasmuſik im Hof des Landgrafenmuſeums, einer eigenen Schöpfung des Prinzen Philipp von Heſſen und ein Konzert hiſtoriſcher Märſche), vervollſtändigten die Reihe der öffentlichen Darbietungen, die in erſter Linie vom Kammermuſikkreis Scheck⸗Wenzinger un⸗ ter der Leitung von Auguſt Wenzinger ausgeführt wurden, Leiſtungen freilich, die in Einzelfällen den Begriff der„Hausmuſik“ überſchritten,— wie etwa in dem Falle des Brandenburgiſchen Konzerts Nr. 4, mit dem die Mitwirkenden bewieſen, daß ſie auch echte und rechte Konzertmuſik zu machen in der 99 8 13 V. Sch. e Grimmelshauſen⸗Runde in Offenburg. Unter Führung von Hermann Eris Buſſe hatte ſich kürzlich eine Grimmelshauſen⸗ runde gebildet. Sie ſtellt ſich die Aufgabe, den Dichter des„Simpliziſſimus“, Johann Jakob Chri⸗ ſtoph von Grimmelshauſen und das Wiſſen um den Sohn der Ortenau einem größeren Kreis zu ver⸗ mitteln und es auf die wichtigſten Stätten der Wirk⸗ ſamkeit des Dichters auszudehnen. Es iſt beabſich⸗ tigt, jährlich einmal innerhalb der Ortenau zuſam⸗ menzukommen. Nach Offenburg, das kürzlich die erſte Tagung erlebte, folgt 1937 Oberkirch und 1938 Reuchen, drei Orte, die zu Grimmelshauſen engſte Beziehung haben. N der Georg Fraſer:„Regenbogen“ Uraufführung im Theater am Kurfürſtendamm, Berlin Berlin, im Oktober. Zuerſt glaubt man, in ein amerikaniſches Sen⸗ ſations⸗ und Kitſchſtück geraten zu ſein. Bald ſtellt man aber feſt, daß der bisher unbekannte Ver⸗ faſſer ein Berliner iſt, der die Welt des Varietés, der Artiſten beſonders ſtudiert hat. Er klärt uns darüber auf, daß Lebensgeſetz der Artiſten iſt, der Nummer, für die die Truppe ſich zuſammengeſchloſſen hat, in Disziplin zu dienen; der Artiſt kennt kein „privates“ Schickſal. Trotzdem gibt es dies natür⸗ lich. Glücklicherweiſe, ſonſt könnte Georg Fraſer ja kein Stück geſchrieben haben. Mit der Genauig⸗ keit einer Maſchinenarbeit reiht ſich nun Motiv an Motiv. Das Schickſal der„Regenbogen⸗Siſters“ wird in den Kampf um die Partnerin des Kunſt⸗ ſchützen Morus verwickelt. Morus, ein unwiderſteh⸗ licher Don Juan, hat ſeine Partnerin einſt einem Kollegen, der ihn nun mit Racheabſichten verfolgt, geraubt, will ſie aber nun gegen eine der drei Re⸗ genbogenſchweſtern, die in Wahrheit Mutter mit zwei Töchtern iſt, eintauſchen, gerät dabei an die Mutter und in den Verdacht, ſeine Partnerin, die er anſchießt, ermorden zu wollen, kann aber ſchließ⸗ lich die Regenbogen⸗Mutter glücklich heimführen. Eine aufgeregte Sache in kaltem Papierdeutſch mit fortwährenden Tricks, Ueberraſchungen, auch verfänglichen Situationen in der Kuliſſenwelt des Varietés mit Tanzgirls, Löwenbändiger, Direktor, Inſpizient, Lichtmeiſter hineingebaut. Der Regiſ⸗ ſeur Fritz Holl weiß dieſe bunte Welt klug zu nutzen. Auch Agnes Straub macht aus der Regenbogen⸗ Mutter eine feſſelnde Eharakterſtudie, während die andern Mitſpieler nur Kliſchees geben können. Das Publikum erwärmt ſich aber langſam an der Artiſten⸗ welt und bereitet der Uraufführung einen Erfolg. H 6. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Vumlscſites — Ein kaliforniſcher Taxifahrer nimmt für ſich den Ruhm in Anſpruch, kürzlich den Weltrekord im Taxifahren gebrochen zu haben. Als der Mann nach lAtägiger Abweſenheit mit ſeiner über und über mit Staub bedeckten Taxe zu ſeinem Stand⸗ platz auf dem Bahnhofsplatz einer kleineren Land⸗ ſtadt im ſüdlichen Kalifornien zurückkehrte, zeigte die Uhr tatſächlich über 3000 Dollar an. Wie dieſer kaliforniſche Chauffeur zu dieſer glückhaften Fuhre, die ihn nach Neuyork und zurück führen ſollte, ge⸗ kommen iſt, iſt ein Kapitel für ſich. Der Farmer Edward Michaels mußte in Geſchäften nach Neuyork. Eines Tages packte er alſo ſeinen Koffer und begab ſich auf den Bahnhof. Am Fahrkartenſchalter geriet er jedoch mit dem Beamten in einen heftigen Streit, weil ſeiner Meinung nach der Preis für eine Fahr⸗ karte nach Neuyork ungerechtfertigt hoch ſei. Der Beamte am Schalter ließ natürlich nicht mit ſich handeln, andererſeits erklärte der Farmer eigen⸗ ſinnig, er denke nicht daran, ſolche Neppreiſe zu zah⸗ len, machte plötzlich kehrt, ging auf den Bahnhof⸗ vorplatz hinaus und beſtieg die nächſte Taxe.„Jetzt iſt mir alles egal!“ rief er dem Chauffeur zu,„fah⸗ ren Sie mich nach Neuyork.“ Der Chauffeur wollte zunächſt ſeinen Ohren nicht trauen, da ihm aber der extravagante Fahrgaſt eine Anzahlung in aus⸗ reichender Höhe leiſtete, beſchwichtigte er ſeine Be⸗ denken und fuhr los. Es war eine tolle Reiſe mitten durch den ameri⸗ kaniſchen Kontinent über Tauſende von Kilometern. Aber nach 14 Tagen war es geſchafft. Abgeſehen von dem materiellen Gewinn, den der kaliforniſche Chauffeur hat einſtreichen können, gehört ihm ſeiner Meinung nach der Ruhm, einen Weltrekord im Taxi⸗ fahren aufgeſtellt zu haben. Er fordert jedenfalls mit Hilfe der amerikaniſchen Preſſe alle ſeine Kol⸗ legen auf der Welt in die Schranken; ſie ſollen ſich melden, wenn einer unter ihnen eine längere Fahrt nachweiſen kann. Neben dieſem Langſtreckenrekord behauptet er übrigens, noch den Rekord der längſten Fahrt mit einem betrunkenen Fahrgaſt geſchlagen zu haben. Sein Fahrgaſt hat ſich in der Tat einen gewaltigen Rauſch angetrunken. Das kam dadurch, „ daß alle 100 Kilometer, wenn der Chauffeur anhielt, um Benzin zu tanken, ſein Fahrgaſt in der nächſten Kneipe verſchwand, wo er dann auch„tankte“, aber ſelbſtverſtändlich kein Benzin, ſondern Whisky. Außerdem kehrte er jeweils noch mit einer Flaſche Whisky zurück, die er dann während der Fahrt unter heftigen Verwünſchungen aller amerikaniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaften leerte. Was unter dieſen Umſtän⸗ den aus den Geſchäften in Neuyork geworden iſt, wird leider nicht berichtet. Vermutlich ſind ſie auch dem Whisky zum Opfer gefallen.— Wenn nicht die ganze Geſchichte ein amerikaniſcher Schwindel iſt. * — Ein nicht alltäglicher Unfall, der entſetzliche Folgen hätte haben können, ereignete ſich dieſer Tage in Hollaud. Dort fuhr in der Nähe der kleinen Ort⸗ ſchaft Swolle ein vollbeſetzter Perſonenzug an einem ungeſchützten Bahnübergang auf einen Laſtwagen auf, der Butan⸗Gas in Röhren geladen hatte. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß der Führer des Saſtwagens auf der Stelle getötet wurde und die Trümmer des Fahrzeuges von dem raſch dahinſah⸗ renden Zug noch mehrere hundert Meter mitgeriſ⸗ ſen wurden. Die Röhren platzten und hüllten den Zug in Gasſchwaden. Die Folge davon war eine Reihe von heftigen Exploſionen, die die Wagen zur Entgleiſung zu bringen drohten. Dazu iſt es dann allerdings doch nicht gekommen, dafür fing der Zug aber au mehreren Stellen Feuer. Auch die Lokomo⸗ tive war im Nu in ein Flammenmeer gehüllt. Sogar die Kleider der beiden Männer auf dem Lokomotiv⸗ ſtand fingen zu brennen an. Endlich gelang es den verzweifelten Anſtrengungen des Lokomotivführers, den Zug nach einigen hundert Meter Fahrt zum Ste⸗ hen zu bringen. Die beiden Männer ſprangen ab und wälzten ſich in einer Grabenböſchung, um die Flam⸗ men an ihrem Leib zu erſticken. Als ihnen dies end⸗ lich gelungen war, machten ſie ſich ſofort ans Ret⸗ tungswerk. Die Fahrgäſte, unter denen eine Panik ausgebrochen war, wurden aus den Wagen heraus⸗ geholt. Es war höchſte Zeit, denn einige Wagen brannten bereits lichterloh, und der Qualm von den brennenden Dächern drohte die Inſaſſen der Wagen zu erſticken. Die Lokomotive, der Poſtwagen und die nächſten drei Wagen ſind den Flammen zum Opfer gefallen. — Kreta iſt eines der großen Rätſel der euro⸗ päiſchen Geſchichte. Lange vor dem Eintritt der alten Griechen in die Geſchichte lebte auf dieſer wildzer⸗ klüfteten Inſel ein Volk, das beſtimmt nicht griechiſch war und wahrſcheinlich der vorantiken Mittelmeer⸗ raſſe angehörte. Es beſaß eine ſehr hohe Kultur, de⸗ ren Ueberreſte uns noch heute in Erſtaunen ſetzen. So galt der berühmte Palaſt des Minos bereits in der Griechenzeit als ein Weltwunder, und durch die Ausgrabungen des Engländers Evans lernten auch wir ihn kennen. Tatſächlich iſt er eines der größten Bauwerke des ganzen Altertums geweſen, der wahr⸗ ſcheinlich— wie die ganze kretiſche Kultur— in einer fürchterlichen Kataſtrophe zugrunde ging. Nur wa⸗ ren ſich die Fachleute nicht darüber einſg, wann die⸗ ſes Unglück über die Inſel und ihr Volk hereinge⸗ brochen ſei. Jetzt hat der Archävbloge Prof. Marina⸗ tos eingehende Forſchungen angeſtellt, in deren Ver⸗ lauf er zu einer ziemlich genauen Beſtimmung des Zeitpunktes der Kataſtrophe gekommen iſt. Nach ſei⸗ nen Feſtſtellungen iſt ſie um das Jahr 1570 v. Chr. über Kreta hereingebrochen. Wie bei Pompeji in Unkeritalien der Veſuv, ſo hat hier der Vulkan San⸗ torin eine blühende Kultur vernichtet und Tauſen⸗ den von Menſchen das Leben geraubt. Es hat ſich wohl um eine richtige Exploſion dieſes Vulkans ge⸗ handelt, die ſicher eine der ſchwerſten Kataſtrophen in der europäiſchen Geſchichte war. * — Bei der Verfolgung von Verbrechern war es in der kriminalpolizeilichen Technik bisher wichtig, den Identitätsbeweis durch Fingerabdrücke führen zu können. Dieſes unentbehrliche Hilfsmittel der Be⸗ hörden hat ſich überall bewährt, wo es ſich um die Feſtſtellung verbrecheriſcher Perſonen handelte. Nun iſt die Wiener Kriminalpolizei bei Behandlung eines Einzelfalles auf die Idee gekommen, auf ähnliche Weiſe auch die zu Einbrüchen verwendeten Werk⸗ zeuge zu erkennen. In Wien war ein Diebſtahl ver⸗ übt worden, zu dem der Täter auch einen Meißel mit roher Gewalt angeſetzt hatte. Der Verdacht richtete ſich ſofort gegen mehrere Perſonen, die alle daran beteiligt ſein konnten, jedoch fehlte das letzte Glied in der Beweiskette. Da kamen die die Unterſuchung leitenden Beamten auf den Gedanken, von den durch, den Meißel verurſachten Beſchädigungen am Tatort Gipsabdrücke zu nehmen. Das gelang außerordent⸗ lich gut. Nunmehr wurden bei allen Verdächtigen die Einbruchswerkzeuge beſchlagnahmt, und es ergab ſich tatſächlich, daß der Meißel eines der Verhafteten genau in den Gipsabdruck paßte. Nach anfänglichem Leugnen geſtand der Verbrecher die Tat auch ein. Das neue Verfahren ſoll weiter ausgebaut werden und generell zur Anwendung gelangen. Verſchiedene Verſicherungsgeſellſchaften ſehen darin eine derartige Erleichterung für die Aufdeckung von Einbrüchen, daß ſie ſich ſchon bereit erklärt haben, die Prämien für Einbruchsdiebſtahlverſicherungen zu ſenken. * dt Dey Feſtausſchuß des Kölner Karnevals trat in Köln zu einer Tagung zuſammen, um den näch⸗ ſten, Kölniſchen Karneval vorzubereiten. An der Sit⸗ zung nahmen neben Vertretern der Behörden, der Gauleitung, der Stadtverwaltung, der Polizei, der Regierung und der Handelskammer zum erſten Male auch Vertreter der Wehrmacht teil. Eine Reform des Karnevals, wie ſie ſeit einiger Zeit erörtert wurde, ſoll unterbleiben. Es ſoll allerdings eine Reihe von Verbeſſerungen vorgenommen werden. Der Ge⸗ danke, den Karneval in die Obhut der Behörden zu nehmen, iſt endgültig fallen gelaſſen worden. Auf Grund einer Entſcheidung des Gauleiters wird auch davon Abſtand genommen, die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in den Karneval einzuſchal⸗ ten. Es wurde weiter der Beſchluß gefaßt, daß Köl⸗ ner Karnevalsgrößen künftig nicht mehr zu Veran⸗ ſtaltungen in andere Städte gehen dürfen, um den Aeberſchwemmungen in Bosnien .— Belgrad, 14. Oktober. Infolge der ſtarken Regengüſſe der letzten Tage iſt der Skutari⸗See aus den Ufern getreten, wodurch ſechs am jugoſlawiſchen Ufer liegende Dörfer mit 320 Häuſern völlig unter Waſſer geſetzt wurden. Aus Weſtbosnien wird gemeldet, daß dort über ein Meter hoher Schnee liege, der den Verkehr aufs ſchwerſte behindere. Kölner Humor zu„exportieren“. Der Kölner Kar⸗ neval ſoll auch in Köln bleiben. Die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen mit München und Mainz ſollen von dieſem Beſchluß natürlich nicht berührt werden. Der Roſenmontagszug 1937 ſoll unter dem Leitwort „Märchen aus aller Welt“ ſtehen. Die Anzahl der Feſtwagen ſoll auf 18 herabgeſetzt werden. Zum erſtenmal nach dem Kriege wird ſich vorausſichtlich auch die Wehrmacht am Rosenmontagszug beteiligen. Zur Werbung für den Karneval wird ab Januar nächſten Jahres in 1800 deutſchen Lichtſpieltheatern ein Kulturfilm„Rheiniſche Faſtnacht— ein deutſcher Volksbrauch“ laufen und auch im Auslande gezeigt werden. Der Feſtausſchuß beſchloß auch, dem bekann⸗ ten rheiniſchen Karnevalsdichter Willi Oſtermann ein Denkmal zu ſetzen. * — Die kleine Prinzeſſin Eliſabeth, der Abgott des britiſchen Weltreichs, deren Stirn vorausſichtlich ein⸗ mal die engliſche Königskrone ſchmücken wird, ſtand dieſer Tage im Mittelpunkt einer grundſätzlichen Ausſprache, zu der ſich ſämtliche Mitglieder des eng⸗ liſchen Königshauſes eingefunden hatten. Soll die kleine Prinzeſſin, die nun zehn Jahre alt iſt, in eine öffentliche Schule gehen oder nicht? Obgleich Eliſa⸗ beth ſtürmiſch öͤarum bat, gleich ihren Altersgefähr⸗ tinnen in eine richtige höhere Mädchenſchule einge⸗ reiht zu werden, hat man ſich nach reifer Ueber⸗ legung entſchloſſen, Englands künftige Herrſcherin weiterhin privat unterrichten zu laſſen. Den Aus⸗ ſchlag gab das Urteil der Königin Mary, die erklärte, es werde nur zu Eiferſüchteleien kommen, wenn Eli⸗ ſabeth eine öffentliche Schule beſuchte. Denn jede Schule Englands würde ſich um die königliche Schü⸗ lerin bemühen und jeder Lehrer ſei ſtolz, ſie unter⸗ richten zu dürfen. Zahlreiche Inſtitute würden ſich benachteiligt fühlen, wenn die Entſcheidung gefallen ſei. Und genau ſo ſei es mit den Lehrkräften und vor allem mit den Schulfreundinnen, deren Auswahl zweifellos auf Schwierigkeiten ſtoße. Zudem gäbe es zu viele Dinge, die eine zukünftige engliſche Kö⸗ nigin wiſſen müſſe, die nicht auf einer öffentlichen Schule gelehrt würden. Sie ſolle lieber, wenn ſie alt genug ſei, mit ihren Eltern und ihren Lehrern kreuz und quer durch das britiſche Weltreich reiſen, um Land und Leute kennen zu lernen und ſich vor⸗ zubereiten, eine moderne und verſtändnisvolle Kö⸗ nigin zu ſein. g — Wie aus Tokio berichtet wird, werden japa⸗ niſche Gelehrte in kurzem zu einer Expedition zur Erforſchung der Tiefſee aufbrechen, und ſie werden dabei einen Verſuch machen, das Meeresleben in einer Tiefe von 300 Metern mit Hilfe eines Unter⸗ ſeebootes zu erforſchen. Zu dieſem Zweck iſt von dem Laboratorium für Tiefſeeforſchungen ein Zwerg⸗ unterſeeboot„Niſhimura“ gebaut worden. Es iſt nur neun Meter lang, wiegt 20 Tonnen und hat einen 25⸗PS⸗Motor, mit dem es etwa 10 Kilometer in der Stunde an der Oberfläche und 8 Kilometer, wenn getaucht iſt, läuft. Um Filmaufnahmen in der Tiefe des Meeres zu machen, ſind die Forſcher mit einem ſtarken Scheinwerfer ausgerüſtet. Die Unterſuchun⸗ gen ſollen in den Tiefen vorgenommen werden, die zwiſchen der Izu⸗Halbinſel und der Oſhima⸗Inſel, Ozeanflieger Bjoerkvall in Stockholm — Stockholm, 15. Oktober. Der ſchwediſche Ozeanflieger Kurt Bjoerk⸗ vall, der bekanntlich vor einigen Tagen an der Küſte Irlands abgeſtürzt war und von einem Fiſcher⸗ boot gerettet wurde, iſt am Mittwochnachmittag in einer Erſatzmaſchine auf dem Stockholmer Flugplatz Bromma gelandet. dem Epizentrum des großen Erdbebens im Septem⸗ ber 1923, liegen. * — Der Menſch iſt mit Recht ſtolz darauf, daß er es in der Technik ſo weit gebracht hat. Sein Stolz müßte aber erheblich gedämpft werden, wenn er ſich immer vor Augen hielte, daß viele Werkzeuge und Maſchinen, die er im Laufe von Jahrhunderten er⸗ funden hat, ſeit undenklichen Zeiten von gewiſſen Inſekten zweckbewußt und erfolgreich angewandt werden. Es gibt Inſekten, die Hämmer, Bohrer, Mei⸗ ßel, Sägen, Pfriemen gebrauchen, die mit Leim, Kitt, Zement arbeiten, Ziegel, Papier, Pappe herſtellen, ja ſogar anderen Tieren ein Betäubungsmittel un⸗ ter die Haut einſpritzen, als wenn ſie Mediziner wären. Da iſt beiſpielsweiſe die Ichneumonfliege, die imſtande iſt, durch ein Brett Löcher zu bohren. Die Weibchen beſitzen eine ſeine, lange Röhre zur Ei⸗ ablage; mit dieſer Röhre machen ſie haardünne Bohr⸗ löcher bis zu zehn Zentimeter Tiefe. Die Röhre trägt am Ende eine Reihe ſcharfer Zähne, die gleich einer Feile hin und her bewegt werden und das här⸗ teſte Holz ſchneiden. Der Zimmermannskäſer kann noch weit größere Löcher bohren, und zwar bis zu einer Tiefe von dreißig bis fünſunddreißig Zenti⸗ meter. Sollen in härtere Stoffe als gerade Holz Lö⸗ cher gebohrt werden, ſo ſtellt ſich die Larve der Horn⸗ ſchwanzſägefliege zur Verfügung. Die Tiere leben nach dem Ausſchlüpfen eine geraume Zeit im Innern von Bäumen, die ſie mit ihren ſcharfen Kiefern nach allen Richtungen hin durchbohren. Wird nun der Baum gefällt, zu Balken verarbeitet und aus irgend⸗ einem Grunde mit Blech beſchlagen, ſo beißen ſich die Larven ihren Weg ins Freie auch durch das Blech! Eine beſtimmte Ameiſenart vermag ſogar eine Art Tunnel durch warten Stein von einem viertel Meter Stärke zu graben. * — Helle Aufregung gab es dieſer Tage in einem Expreßzug, der von Maucheſter nach London fuhr. Dort wurde von einem Reiſenden plötzlich die Not⸗ bremſe gezogen, ſo daß der Zug zum Stehen kam. Wie ſich jedoch herausſtellte, lag glücklicherweiſe keine ernſte Urſache vor. Der Fall verhielt ſich ein⸗ fach ſo: Ein Miſter John Gurney, der ſich auf einer Geſchäftsreiſe nach London befand, wollte ſich ein Feb ihr Abteil bringen laſſeu. Der Kell⸗ ner bedeutete ihm aber, daß er das Frühſtück nur im Speiſewagen erhalten könne. Da nun der Ex⸗ preßzug in der raſchen Fahrt ſtark ſchleuderte und der Engländer anſcheinend keine Luſt hatte, ſich un⸗ ter dieſen Umſtänden in den Speiſewagen zu bege⸗ ben, erkundigte er ſich bei dem Schaffner, was das Ziehen der Notbremſe koſte. Die Antwort lau⸗ tete, daß hierauf eine Straſe von 8 Pfund ſtehe. Seelenruhig zog nun Mr. Gurney die Notbremſe, verließ dann, nachdem der Zug zum Stehen gekom⸗ men war, ſein Abteil und ging langſam an den Mitreiſenden vorüber in den Speiſewagen, wo er ſich ſein Frühſtück beſtellte, für das er ſchließlich 8 Pfund und das Eſſen und 8 Pfund für das Ziehen der Nok⸗ bremſe. Dieſen Spleen kann eben nur ein echter Engländer aufbringen * „Wenn Sie wieder einmal nach München kom⸗ men, Fräulein Jella, dann beſuchen Sie mich bitte, auch wenn Ihre Schweſter nicht mehr bei mir woh⸗ nen ſollte.“ Jella drückte Frau Thienemanns Hand ſehr feſt. „Das verſpreche ich Ihnen. Behüt Sie Gott, Frau 1180 3 4 Thienemann Oehrle wollte ſich noch an den Flügel ſetzen, um für Cardis Montagsſtunde die Partie der Suſanne aus„Figaros Hochzeit' durchzuſehen, als Jella ein⸗ trat. Oehrle erſchrak im ſofortigen Begreifen außer⸗ gewöhnlicher Geſchehniſſe. An Jella war etwas Frem⸗ des, eine ſtraffe Kühle und eine Energie von neuer Art.. „Ich reiſe ab, Oehrle. Keiner weiß es. Nur dir ſage ich Lebewohl.“ „Ich bitte dich, Jella, was ſoll das?“ „Mit dem Profeſſor habe ich ſchon geſtern dar⸗ über geſprochen, nun iſt es allerdings überſtürzter gekommen, als ich dachte. Ueber das Wie kann ich nicht zu dir reden, liebſtes Oehrle, weder heute noch jemals. Ich fahre nach Berlin, dort will ich verſuchen, mir irgendwie meinen Unterhalt zu verdienen, da⸗ mit Cardi ungeſchmälert alles aus der Familienſtif⸗ tung bekommt, was wir bisher gemeinſam im Monat hatten.“ Oehrle faßte Jella an beiden Armen, ſah ihr voll in die Augen und ſprach:„Du haſt Freunde, Jella, die wollen dir helſen. Ich werde dir monatlich hun⸗ dert Mark ſchicken.“: Jellas ſtarres Geſicht veränderte ſich kaum. „Ich nehme dieſe Hilfe mit Dank an, denn jetzt muß ich ſo ſchnell als möglich ans Ziel kommen. Ich hatte bisher nie den rechten Glauben an mir, ich ſetzte alle Hoffnung auf Lucardis, hatte mein Selbſt viel zu ſehr zurückgeſtellt... Jetzt weiß ich, daß das eine Schwäche war, und jetzt bin ich ſchrecklich allein mit mir und muß gewiſſermaßen von vorn anfangen.“ Sie ſprach beängſtigend ruhig.„Ich habe jetzt nur eines: das Erbe meiner Mutter. Weißt du noch, was der Profeſſor zu mir ſagte, als er mich zum erſtenmal ſingen hörte?: Du biſt eine Fortſetzung über den Tod hinweg. Heute verſtehe ich vieles— ich bin nicht dazu auf der Welt, um ein Menſchenleben zu leben, ich bin nur eine Fortſetzung unterbrochenen Künſtlertums. Ich glaube an das Erbe meiner Mut⸗ ter in mir, dieſes Erbe über den Tod, über ihren Tod und einen anderen Tod in mir.“ Oehrle ſah Jella furchtſam an. Alle Vertrautheit der vier Jahre war geſchwunden. Das war nicht die Schülerin Jella Wengen, die da vor ihr ſtand im Mantel und Hut, Handtaſche und Schirm unterm Arm. Es wehte Oehrle an wie beklemmend dünne Höhenluft, in der keine freundlichen Blumen blü⸗ hen, und plötzlich wußte ſie: Dieſe wird den einſamen Gipfelweg finden. Sie beſtand trotz Jellas Einſpruch darauf, ſie zur Bahn zu geleiten. Erſt auf dem Bahnſteig wagte ſie die bisher unterdrückte Frage:„Weiß Cardi nicht, daß du mit dieſem Zuge fährſt?“ „Nein“, ſagte Jella zurück,„ſie weiß es nicht. Bitte ſage es ihr, wenn ſie morgen zur Stunde kommt.“ „Und ſonſt, Jella, was ſoll ich ihr ſonſt ſagen?“ „Danke, Oehrle, ich habe Cardi nichts zu ſagen.“ Das gutherzige Oehrle litt im Begreifen des böſen Riſſes und litt an Jellas Unnahbarkeit, die jeden Vermittlungsverſuch fernhielt. Rüdiger zu erwähnen war Oehrle unmöglich geweſen. Die letz⸗ ten Minuten verliefen, wie letzte Minuten meiſt ver⸗ laufen: Oehrle ſtand auf dem Bahnſteig, Jella am herabgelaſſenen Fenſter der dritten Klaſſe des Per⸗ ſonenzuges, den ſie der Billigkeit halber gewählt hatte. Man ſprach noch ein paar leere Worte, Oehrle war hundeelend zu Sinn. Jella ſtreckte nun noch einmal die Hand hinab. Ihr blaſſes Geſicht wax ergreiſend ſchön in dieſen Sekunden. „Grüß alle Loriner und grüß den Profeſſor und., der Zug rollte ſchon,„grüß Hans Adam, und wenn er Lieder komponiert, ſoll er ſie mir ſchik⸗ ken, ich will ſeine Lieder ſingen. Hab Dank, Oehrle, tauſend, tauſend Dank.“ Oehrle winkte lange, winkte noch, als ſie nichts mehr vom Zuge ſah, den die föhnſchwere Märznacht verſchlungen hatte. 5 Jella ſaß im grellweißen Licht⸗auf der harten Bank, um ſie her Arbeiter, Frauen mit Tragkörben und Kindern, dazwiſchen zwei geſchminkte Mädchen: eine kleine dunkle, die erbärmlich huſtete und um die blutrot beſchmierten Lippen den Zug körperlichen Verfalls trug, und eine andere, urſprünglich bäuer⸗ liche, deren Haut durch eine dicke Schicht von billigem Puder bläulich⸗rot ſchimmerte. Jella blickte dieſes Mädchen an, das ſtark ondulierte gelbliche Haar, das vertragene Kunſtſeidenkleidchen mit Flitterausputz und das gelblich gewordene, einſt weiße Fell um die breiten Schultern. Die großen, hellblauen Augen des Mädchens ſahen in einem halb ſtupiden, halb hoff⸗ nungsloſen Blick hinaus in die Märznacht. Ein Mann bot dem Mädchen eine Zigarette an. Es ergriff die Gabe mit Fingern, deren Nägel vom ſtarken Rau⸗ chen gelbbraun gefärbt waren. Bei der haſtigen Be⸗ wegung wehte eine Welle von ſchlechtem Parfüm zu Jella herüber. Ihr wurde übel. Eine ältere Frau rief, hier dürfe nicht geraucht werden. Es erhob ſich ein Streit. Die Frau ſagte, die feinen Fräuleins ſollten alle in ein Raucherabteil gehen und die Kavaliere mitnehmen, da könnten ſie dann die ganze Nacht ſchwatzen, ſie für ihren Teil wünſche Ruhe, um zu ſchlafen, denn ſie müſſe um viere früh an die Arbeit gehen, aber es gebe ja Leute (hier ſtreifte ihr Blick auch Jella), die nicht zu arbei⸗ ten brauchten. Der junge Mann lachte frech:„Man kann auf ver⸗ ſchtiedene Art Arbeit leiſten und damit verdienen, nicht wahr, Fräulein?“ Das ſchwarze Fräulein wollte beiſtimmen, mußte ſtärker huſten, das gelbhaarige nickte nur töricht grinſend. Jella ſpürte in ſich ein krampfiges Fröſteln. Ein Kind ſchrie aus ſeinem kleinen Wagen inmitten der Ruckſäcke, Kiſten und derben Gepäckſtücke, die den Raum zwiſchen den Wandbänken füllten. Die Luft war ſtickig. Jellas Augen wollten die Türme von München noch ein⸗ mal grüßen, aber die Scheiben waren feucht be⸗ ſchlagen. Der Zank um das unerlaubte Rauchen ſteigerte ſich und nahm grobe Formen an. Jella ſchloß die Augen. Es war kein Schmerz mehr in ihr, ſie dachte nicht an das Erlebte, ſie war in einer letzten Ein⸗ ſamkeit und wußte noch nicht den Troſt, daß ſolche Tieſe erreicht werden muß, um von hier aus einen Aufſtieg zu beginnen. XVIII. Lucardis umklammerte Rüdigers Arm.„Du kannſt doch nicht erwarten, daß ich jetzt in unſer Zim⸗ mer gehe und Jella unter die Augen treten ſoll?“ „Erwarten? Was für ein Wort!“ Gereiztheit zit⸗ terte in ſeiner Stimme.„Da müſſen wir beide hin⸗ durch, Lurardis.“ a Sie empfand es als entſetzlich kalt, daß er ſie beim vollen Namen nannte. Titania, Nachtfalter, dieſe Worte brannten noch in ihr mit zehrender Süße. Nun ſagte er Lucardis und ſtellte eine Forde⸗ rung, die unerfüllbar ſchien: ſie ſollte in die Blü⸗ tenſtraße heimgehen und alles Künftige regeln. „Ja, beide, Rüdiger, alſo mußt du mitkommen. Er lachte böſe.„Nein, Kind, ein zweitesmal werde ich nicht zwiſchen euch ſtehen wie ein Schuljunge, der Aepfel geſtohlen hat und Prügel erwartet. Mit mir und Jella iſt das nun aus. Deine Rechnung mit ihr mußt du allein begleichen, je ſchneller, je beſſer. Geh, Lucardis, und telephoniere mir ſofort, was ihr für die Zukunft beſchloſſen habt.“ Lucardis begann zu weinen in ihrer unbeherrſch⸗ ten Art. Er fuhr ſie an:„Die Flennerei dulde ich nicht, dadurch wird nichts gebeſſert.“ „So. ſo kannſt du zu mir ſprechen. Haſt du mich denn kein bißchen lieb?“ Seine Hand fiel ſchwer auf ihre Schulter.„Solch kindiſche Fragen will ich nicht hören. Um deinetwil⸗ len habe ich Jella aufgegeben, und du fragſt, ob ich dich kein bißchen lieb habe??“ ö „Aber dann mußt du mitkommen, ich fürchte mich vor Jella.“ Wie hart ſeine Lippen wurden!“ Wenn ich ein⸗ mal geſagt habe: ich komme nicht, dann bleibt es da⸗ bei. Merke dir das für die Zukunft.“ Sie hob die Hände wie ein bettelndes Kind. „Rüdiger, bitte, bitte!“ Sie war ihres Erfolges ſicher, Jella hatte nie widerſtanden, wenn, Lucardis recht lieb gebeten hatte. Darum traf es ſie ſchrecklich 1 1 als er ſich jetzt abwandte, ihr einfach den Rücken rte. 5 „So biſt du!“ tobte Lucardis,„ich habe dir alles geopfert, alles, alles, und jetzt, vierundzwanzig Stun⸗ den ſpäter, jetzt, nachdem du mich in dieſe ganze Jurchtbarkeit geſtürzt haſt, jetzt ſchlägſt du mir die erſte Bitte ab. Ja, ſo ſeid ihr Männer, ſelbſtſüchtig, hart, grauſam.“(Fortſetzung folgt) 1 Schillinge bezahlte. 3 Schillinge 7 olm ber. erk⸗ n der if ſcher⸗ ug in gplatz ptem⸗ aß er Stolz 1 ſich und n er⸗ viſſen vandt Mei⸗ Kitt, ellen lun⸗ ziner ge, die Die Ei⸗ Bohr⸗ ſtöhre gleich här⸗ kann is zu zenti⸗ z Lö⸗ horn⸗ leben tnern nach der gend⸗ t ſich lech! Art iertel inem fuhr. Not⸗ kam. weiſe ein⸗ auf e ſich Kell⸗ nur Erx⸗ und un⸗ bege⸗ das lau⸗ ſtehe. emſe, kom⸗ den o er ßlich für Nof⸗ chter 5 erregen.. Donnerstag, 15. Oktober 1936 Aus Baden Ein Motorradfahrer verhaftet Ex überfährt zwei Paſſanten „a- Weinheim, 15. Okt. Als der ledige St. von Laudenbach nach Weinheim mit feinem Motorrad fuhr, rannte er Ecke Friedrichſtraße— Bergſtraße einen 77jährigen Mann um. Der alte Mann erlitt einen Beinbruch, der ſeine ſofortige Ueber⸗ führung ins Krankenhaus 3 notwendig machte. Abends, als ſich der Fahrer auf dem Wege nach Hauſe be⸗ fand, hatte er das Pech, nahe der Friedrichsſchule wieder einen Mann anzufahren. Dieſer Unfall war weit gefährlicher. Der Verletzte, ein 43jähriger Mann, trug komplizierte Beinbrüche da⸗ pon. Das Weinheimer Krankenhaus ordnete die Ueberführung nach Schlierbach an. Der Fahrer wurde von der hieſigen Gendarmerie in Haft ge⸗ nommen. Alemanniſche Kulturtagung in Freiburg In den Tagen vom 23. bis * Freiburg, 15. Okt. 26. Oktober d. J. findet in Freiburg eine aleman⸗ niſche Kulturtagung ſtatt. Neben Feſtvorſtel⸗ lungen im Großen Haus der Städtiſchen Bühnen und einem Orgelkonzert in der Luther⸗Kirche findet, ebenfalls im Großen Haus der Städtiſchen Bühnen, eine Jugendkundgebung ſtatt, in der der Dichter Ja⸗ kob Schaffner über 5 8 1 Jugend und der deutſche Geiſt“ ſprechen wird. Die feierliche Eröffnung der . durch den Oberbürgermeiſter findet im Städ⸗ tiſchen Kaufhaus ſtatt. Im Mittelpunkt einer Mor⸗ genfeier am Sonntag im Kammerſpielhaus ſteht ein Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Müller⸗ Blattau, Frankfurt a.., über„Alemannentum im Spiegel des Volksliedes“. Turn⸗ und Sportlehrgang für Lehrer aller Schul⸗ gattungen an der Landesturuanſtalt in Karlsruhe. * Karlsruhe, 14. Okt. Vom 16. bis 28. November 1936 findet an der Landesturnanſtalt in Karlsruhe ein Turn⸗ u. Sportlehrgang für Lehrer aller Schul⸗ gattungen ſtatt. Die Meldungen hierzu ſind bis ſpä⸗ teſtens 25. Oktober d. J. auf dem geordneten Dienſt⸗ weg der Direktion der Landesturnanſtalt vorzulegen. Exploſionsunglück in Worms SEeieben Arbeiter verletzt * Worms, 14. Okt. Am Mittwochnachmittag er⸗ eignete ſich in der Chemiſchen Fabrik Delta ein ſchweres Exploſtonsunglück. Aus noch unbekannter Urſache explodierte eine Stau bkammer. Die darüber befindlichen Betriebsräume ſtanden im Augenblick in hellen Flammen. Sanitätswache und Feuerwehr waren ſchnell zur Stelle, um die von den Flammen ſchwerverletzten Verunglückten zu bergen. Sieben Belegſchafts angehörige mußten ins Krau kenhaus eingeliefert werden; ſechs von ihnen haben ſchwere Verbrennungswunden erlitten. Der entſtandene Brand konnte in kurzer Zeit gelöſcht werden. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe bld. Karlsruhe, 14. Oktober. Vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt wird ſol⸗ gendes mitgeteilt: Die Zahl der Eheſchließungen iſt auch im zweiten Vierteljahr 1936, verglichen mit dem entſprechenden Viertel des Jahres 1935, zurückgegangen. In den Monaten April, Mai, Juni des laufenden Jahres wurden in Baden 6160 Ehren geſchloſſen, gegenüber 6953 in den gleichen Monaten des Vorjahres. Das iſt eine Abnahme von 793 Heiraten oder von 11,4 v. H. In dieſem Sinken der Heiratskurve kommt der Eintritt der ſchwach beſetzten Geburten⸗ jahrgänge der Kriegszeit in das heiratsfähige Alter deutlich zum Ausdruck. Wie ſtark der Rückgang der Geburten in der Kriegszeit war, zeigt zum Beiſpiel die Feſtſtellung, daß im Jahre 1916 in Baden nur 31053 Kinder lebend geboren wurden, gegenüber 58 267 im letzten Vorkriegsjahr 1913. In den Jahren 1917 und 1918 war die Geburtenabnahme ſogar noch größer. Neben dem Rückgang des heiratsfähigen Nachwuchſes muß bei dem Sinken der Eheſchließungs⸗ zahl auch, wie ſchon in früheren Veröffentlichungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamtes eingehend dargelegt wurde, berückſichtigt werden, daß die Mehr⸗ zahl der vor der Machtübernahme wegen der Wirt⸗ ſchaftskriſis unterlaſſenen oder aufgeſchobenen Ehen inzwiſchen nachgeholt worden iſt. Die Zahl der Heiraten iſt im zweiten Vierteljahr 1936 ntlich höher, weſe als im gleichen Viertel des Schwach beſetzie Kriegsjahrgängt kommen ins Heiratsalter Eheſchließungen, Geburten und Sterbefälle in Baden im zweiten Vierteljahr 1936 Jahres 1932, in dem ſie 4834 betrug. Im Vergleich dieſer beiden Vierteljahre. ſich eine Zunahme von 1326 Heiraten oder von 27,4 v. H. Die Zahl der Geborenen hat ſich in zweiten Vierteljahr 1936 weiter erhöht und zwar iſt ſie von 12 462 im gleichen Viertel Vorjahres 1935 auf 12 805 geſtiegen. Das iſt Zunahme von 343 Geborenen oder von 2,8 v. H. Für das zweite Viertel des Jahres 1932 lautet die ent⸗ ſprechende Zahl 10 107; es iſt alſo gegenüber dieſem Jahre vor der Machtübernahme eine Zunahme der Geborenen um 2698 oder 26,7 v. H. feſtzuſtellen. Von den 12805 Geborenen waren 287(im Vorjahre 270) tot geboren, ſo daß ſich die Zahl der Lebensgebore⸗ nen auf 12518(im Vorjahre 12 192) beläuft. Im zweiten Vierteljähr 1932 betrug die Zahl der Lebend⸗ geborenen 9841. des eine Geſtorben ſind im zweiten Viertel dieſes Jahres 7248 Perſonen(ohne Totgeborene) gegen⸗ über 7455 im gleichen Viertel des Vorjahres. Es iſt alſo eine Abnahme der Sterblichkeit zu verzeichnen und zwar um 207 Fälle oder um 2,8 v. H. Dagegen iſt die Säuglingsſterblichkeit etwas geſtiegen und zwar auf 794 gegenüber 723 in den Vergleichsmona⸗ ten des Vorjahres. Die Zunahme beträgt hier 71 oder 9,8 v. H. Auf 1000 Lebendgeborene kommen 63 Kinder, die das 1. Jahr nicht überlebt haben. Im zweiten Vierteljahr 1935 waren es 59. Der Ueberſchuß der Geborenen über die Geſtorbenen beziffert ſich auf 5270 Köpfe. In den Vergleichsmonaten von 1935 belief er ſich auf 4737. dun ¶ legungen Die Streicher⸗Kundgebung am Samstag * Schwetzingen, 15. Oktober. Die Ortsgruppe der NS D A P gibt be⸗ kannt, daß der Beſuch der Streicher⸗Kund⸗ b 11 ug, am nächſten Samstag für ſämtliche Par⸗ teigenoſſen und ⸗genoſſinnen ſowie für ſämkliche Mit⸗ glieder der Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bände der NSDAP zur Pflicht gemacht wird. Die hieſigen Vereine erhalten keine Karten zum Ver⸗ trieb; vielmehr müſſen die Karten im Vorverkauf beſchafft werden. Der NS B, Kreisabſchnitt Schwetzingen, gibt be⸗ kannt, daß für die Mitglieder des Kreisabſchnittes Schwetzingen dieſe Kundgebung als Pflichttagung gilt. Abmarſch pünktlich um 19.30 Uhr am„Bayeri⸗ ſchen Hof“, Weiterhin ſordert der Reichsbund der Kinderrei⸗ chen ſeine Mitglieder zur reſtloſen Teilnahme auf. „ „Die Ausſteuer“/ Karlsruhe, 14. Oktober. Die Ausſtellung„Die Ausſteuer“ in Karls⸗ ruhe, die das Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspro⸗ paganda vom 24. Oktober bis 1. November in den Städt. Ausſtellungshallen veranſtaltet, nimmt un⸗ ter den Wirtſchaftsausſtellungen und Braunen Meſſen dieſes Jahr eine Sonderſtellung ein. Als Fachausſtellung wird ſte ein praktiſcher Ratgeber für die Beſchaffung der Ausſteuer, für ſchüne Heimgeſtaltung und häusliche Kultur ſein. Beſondere kulturelle Bedeutung und erziehe⸗ riſche Aufgaben fallen den Lehrſchauen zu, die die Landesbauernſchaft Baden, der Deutſche Werkbund, die NS⸗Frauenſchaft Gau Baden, die DA, Amt Schönheit der Arbeit und die Eheſtandsdarlehens⸗ ſtelle in Zuſammenarbeit mit dem Inſtitut bringen. „Die zweckmäßige Muſterwohnung“ als Wander⸗ ſchau des Deutſchen Werkbundes behandelt an Hand von vorbildlichen Wohnungseinrichtungen die Fra⸗ gen der Zweckmäßigkeit und der Preiswürdigkeit, des Materials und Geſchmacks.„Die Ausſteuer der Bäuerin“, geſtellt von der Landesbauernſchaft, will einerſeits richtungsweiſend für ein neuzeitlich ein⸗ gerichtetes Bauernhaus ſein, andererſeits zeigt ſie eine Sammlung wertvollen bäuerlichen Erbgutes, wie Hausrat, Volkstrachten und handwerkliche Lei⸗ ſtungen, daran das badiſche Volkstum und Brauch⸗ tum reich iſt. Nicht zuletzt werden durch dieſe Schau immer neue Brücken zwiſchen Stadt und Land geſchlagen Eine aufſchlußreiche Ausſtellung wird in Karlsruhe eröffnet und der Weg zum Heimatboden gezeigt. Ein an⸗ deres praktiſches Gebiet wählte ſich die NS⸗Frauen⸗ ſchaft mit der Lehrſchau„Der gedeckte Tiſch bei je⸗ der Gelegenheit“, die die waltende Hand der Haus⸗ frau durch gefällige, gediegene Aufmachung betont. In gleich erzieheriſcher Weiſe werden die Deutſche Arbeitsfront und die Eheſtandsdarlehensſtelle, die bereits hunderttauſenden junger Leute half, einen Hausſtand zu gründen, ihre vielſeitigen kultur⸗ und ſozialpolitiſchen Aufgaben im Rahmen der Aus⸗ ſtellung entfalten. Sowohl die Sonderſchauen wie die eigentliche Wirtſchaftsſchau bieten Induſtrie, Handel und Handwerk Gelegenheit,„den Dienſt am Kunden“ zu beweiſen. Die Wirtſchaftsſchau umfaßt folgende Gruppen: Küche— Tiſchgerät— Heizung und In⸗ ſtallation— Friſchhaltung der Vorräte— Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittel— Reinigung— Beklei⸗ dung. Eine weitere Gruppe zeigt die Tätigkeit der Preſſe, Sparkaſſen, Verſicherungen und des Rund⸗ funks im Dienſt der Familie, ſowie die Verwen⸗ dung von Schmuck, Bild, Photo und Buch im Heim. Aus Anlaß der Ausſtellung„Die Ausſteuer“ in Karlsruhe geben alle Bahnhöfe im Umkreis von 50 Kilometer um Karlsruhe Sonntagsrückfahrkar⸗ ten nach Karlsruhe aus. Die Karten gelten am Sonntag, 24. und 31. Oktober jeweils von 0 Uhr bis Montag, 24 Uhr(Beendigung der Rückfahrt), und am Mittwoch, 28. Oktober, von—24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Die Mittwochs⸗ karten müſſen bei der Rückfahrt den Stempel der Ausſtellung tragen. DU reiche Gäſte begrüßen konnte, Aeb Autz' und Hand! Ergebniſſe beim Schlußſchießen der Schützengeſellſchaft Im Rahmen eines Familienabenbs im„Schwar⸗ zen Lamm“, bei welchem Vereinsleiter Ihm zahl⸗ erfolgte auch die Preisverteilung für die beſten Schützen. Sie erfolgte durch Schützenkamerad Wilhelm, der bei die⸗ ſer Gelegenheit auf die Bedeutung des Groß⸗ und Kleinkaliberſchießens hinwies und die guten Ergeb⸗ niſſe der Altſchützen herausſtellte, die ſich auch in ſtarker Zahl an dem Schlußſchießen der Schwetzinger Schützengeſellſchaft beteiligt hatten. Dagegen wäre eine ſtärkere Anteilnahme der jüngeren Schützen noch wünſchenswert geweſen. Schützenkönig im wurde Ernſt Ihm mit 97 Ringen. König im Kleinkaliberſchießen, bei ſechs Uebungen, wurde Emil Dürr mit 952 Ringen. Im übrigen ſind noch folgende Ergebniſſe zu melden: Jungſchützen: 1. Max Siefert, 58 Ringe, 2. Heinz Deimann, 52 Ringe, 3. Kappus, 45 Ringe. Preisſchießen Kleinkaliber, n über 50 Jahre: 1. Rudolf Weber, 58 Ringe, Kaſpar Sauer, 58 Ringe, 3. Maurer, 57 Ringe, 4. Baldauf, 57 Ringe, 5. Gg. Weckeſſer, 58 Ringe, Preisſchießen Klein⸗ kaliber, Schützen von 25—50 Jahren: 1. Emil Dürr, 59 Ringe, 2. Karl Gänzler, 58 Ringe, 3. Wilhelm 57 Ringe, 4. Ihm, 57 Ringe, 5. Wilhelm Weis, 57 Ringe. Preisſchießen Großkaliber: 1. Karl Werner, 53 Ringe, 2. Karl Schork, 52 Ringe, 3. H. Nock, 48 Ringe, 4. Gg. Spieß, 43 Ringe, 5. Albert Klein⸗ ſchmitt, 41 Ringe. Großkaliberſchießen Morgen beginnen die Herbſtferien. Morgen Frei⸗ tag beginnen hier die Herbſtferien. Sie werden allerdings zum Leidweſen der Schulkinder von nur kurzer Dauer ſein, denn ſchon am nächſten Mittwoch heißt es wieder: Antreten zum Unterricht! HJ ſingt und morſchiert. Im Rahmen der Ok⸗ toberaktion der Hitlerjugend fand am Dienstagabend auf den Schloßplanken ein öffentliches Liederſingen des BDM ſtatt, an dem ſich in erfreulicher Zahl auch das Publikum aktiv beteiligte. Wie man bei dieſer Gelegenheit hörte, ſoll dieſes öffentliche Liederſingen wie in anderen Städten auch hier mehr gepflegt werden. Geſtern, im Laufe des Nachmittags und Abends, fanden dann Propagandamärſche des Jung⸗ volks und des BDM ſtatt. Reichsluftſchutzbund, Ortskreisgruppe Maunheim⸗ Land, Sitz Schwetzingen. Heute Donnerstag iſt in Brühl Fortſetzung des 39. Lehrganges. Silberhochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten geſtern Herr Kontrolleur Heinrich Maier und Frau Karoline geb. Fackel, Bismarckſtraße 14, feiern. Herzlichen Glückwunſch! FuNcSBAN NADIORRGHREN „. Georg Gängel, Ketſch, 91 Ringe, 2. 7. Seite/ Nummer 477 In die niedergehende Schranke gefahren Kartoffelfuhrwerk von Lokomotive zertrümmert — Aber niemand verletzt * Ludwigshafen, 14. Okt. Die Reichsbahn⸗ direktion teilt mit: Am Dienstag, dem 13. Oktober, gegen 18 Uhr, fuhr ein aus dem Feld heimkehrendes Einſpänner⸗ Pferdefuhrwerk auf dem fernbedienten Feldwegübergaug 1177 zwiſchen Weſtheim und Lu⸗ ſtadt in die niedergehenden Schranken und wurde zwiſchen dieſen eingeſchloſſen. Der Fuhrwerks⸗ lenker verſuchte, das Fuhrwerk durch Anheben der Schranke freizubekommen. Als dies nicht gelang, ſprang er einer aus Richtung Germersheim ſich nä⸗ henden einzelfahrenden Lokomotive entgegen und verſuchte dieſe zu ſtellen. Währenddem löſte ein Arbeiter das Pferd vom Geſchirr und führte es ab⸗ ſeits von dem Fahrgleis der heranfahrenden Loko⸗ motive. Der mit Kartoffeln beladene Wagen wurde erfaßt und zertrümmert, verletzt wurde niemand. Der Fuhrwerkslenker iſt ortskundig und hat bei der Annäherung an den Uebergang das Vorläuten beim Schrankenſchließen nicht beachtet. Kosihare Zeil verlieren Sle, Wenn Sie schlecht sehen. Beseſtigen Sſe diesen Nangel dufch Kauf det tichtigen Pille bei Kderpick, P 2. 14 be Plankſtadter Allerlei Plaukſtadt, 14. Okt. Das ſechſte und letzte Schießen im Kreiſe„Untere Hardt“ wurde auf dem Schießſtand des hieſigen Kleinkaliber⸗Schützenvereins durchgeführt. Plaukſtadt hat auch bei dieſem Schluß ſchießen ſeine Ueberlegenheit beweiſen können und errang damit den Wanderpreis. Der Tabellen⸗ ſtand iſt folgender: 1. KKS Plankſtadt 2661 Ringe, 2. Reilingen 2540 Ringe, 3. Neulußheim 2500 Ringe, 4. Ketſch 2483 Ringe, 5. Brühl 2469 Ringe, 6. Hok⸗ kenheim 2439 Ringe. Sieger bei den Jungſchützen wurde Brühl vor Plankſtadt und Hockenheim. Bei dem Gaumeiſterſchaftsſchießen wurden ſolgende Ergebniſſe erzielt: In Gold: 1. Hermann Zimmer, Plankſtadt, 100 Ringe, 2. Fritz Kern, Neu⸗ lußheim, 100 Ringe, 3. Joſef Rieder, Hockenheim, 100 Ringe, 4. Fritz Aſtor, Reilingen, 100 Ringe, 5. Heinrich Langlotz, Brühl, 97 Ringe, 6. Paul Ge⸗ ſchwill, Brühl(Jungſchüttze), 89 Ringe. In Silber: Julius Hoff⸗ mann, Hockenheim, 89., 3. Max Meixner, Brühl, 86 Ringe, 4. Eruſt Treiber, Plankſtadt(Jungſchütze), 83 Ringe, 5. Held, Hockenheim(Jungſchütze), 81 Ringe, 6. Stohner, Hockenheim(Jungſchütze), 80 Ringe. In Bronze: 75 Ringe, 2. Fritz e Spezſalist 1. Holzinger, Brühl, 75 Kolb 2, Plankſtadt, 74 Ringe, 3. Rudolf Abel, Ketſch, 73 Ringe, 4. Georg Kohl, Brühl, 72 Ringe, 5, Karl Stein, Plankſtadt, 71 Ringe. Der Führer übernimmt Ehrenpatenſchaft Brühl, 15. Okt. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat die Ehrenpatenſchaft für den am 8. April 1936 als elftes lebendes Kind geborenen fünften Sohn Ludwig Adolf Liſt, Sohn des Er ließ den ausſprechen, Kaver Liſt in Brühl, übernommen. Eltern ſeine herzlechſten Glückwünſche außerdem eine Ehrengabe überweiſen. Plaukſtadt, 15. Okt. Wie die Ortsgruppenleitung der NSDAP bekanntgibt, hat bis zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit Ortsgruppenleiter Pg. Würslin ſein Amt für einige Monate zur Verfü⸗ gung geſtellt. Während dieſer Zeit wird Rektor Geiß die Ortsgruppe leiten. Hockenheim, 15. Okt. Im Saale„Zur Roſe“ fin⸗ det heute abend 8 Uhr, eine Feierſtunde des Jung volks ſtatt, die gon geſanglichen und mu⸗ ſikaliſchen Darbietungen, Gedichtvorträgen u. g. umrahmt ſein wird. Alle Volksgenoſſen, insbeſon⸗ dere Eltern und Erzieher, ſind zu dieſer Veranſtal⸗ tung eingeladen. „Kraft durch Freude“ Fröhliche Morgenſtunde für Frauen Auch der Frau im Hauſe ſoll Gelegenheit gegeben wer⸗ den, ſich der ſo wichtigen Pflege der Leibesübungen zu einer ihr günſtigen Zeit zu widmen. In dex fröhlichen Morgenſtunde ſoll die tätige Frau durch allgemeine Körper⸗ bildung und rhythmiſche Bewegung den auch für ſie ſo notwendigen Ausgleich von der Hausarbeit durch Locke⸗ runa und Kräftigung ihres Körpers erfahren. Der Kurſus findet jeweils dienstags und freitaas vormittags gon 9,30 bis 10,30 im Gym naſtikſaal im Hauſe L 8, 9, ſtatt. An den Kurſen können ſich noch Volksgenoſſinnen beteiligen. * Sonderzug nach Schwetzingen zur Kundgebung mit Gan⸗ leiter Pg. Streicher. Dieſer Sonderzug verkehrt mit ſol⸗ gendem Fahrplan: Mannheim ab: 18.25 Uhr, Neckarau ab: 18.32 Uhr, Rheinau ab: 18.40 Uhr, Schwetzingen an: 18.47 Uhr.— Rückfahrt ab Schwetzingen 23 Uhr nach Beendigung der Kundgebung, Fahrpreis: Mannheim Schwetzingen und zurück 40 Pfg., Neckarau Schwetzingen und zurück 35 Pfg., Rheinau— Schwetzingen und zurück 30 Pfg. HANDELS- vv Donnerstag, 15. Oktober 1936 der Neuen 3— Mannheimer Zeitung MHittag- Ausgabe Nr. 477 Die Krediflage der Land wirischafi FEIWa 2% Abbau der Verschuldung „Die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt legt als 8. Folge ihrer alljährlichen Unterſuchungen über die Agrarverſchul⸗ dung die„Kreditlage der deutſchen Landwirtſchaft im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1934/35“ vor. Die Veröffentlichung iſt wiederum in Zuſammenarbeit mit der Hauptabteilung II des Reichs⸗ nährſtandes entſtanden. Sie ſtellt eine Auswerkung von Buchführungsauszügen der landwirtſchaftlichen Buchſtellen dar. Seit einigen Jahren iſt dieſe beim landwirtſchaftlichen Kreditnehmer angeſtellte Verſchuldungserhebung die einzige großangelegte Staliſtik, die über den Skand, die Gliederung und die Entwicklung der Kreditbelaſtung der geſamten deutſchen Landwirtſchaft Aufſchluß gibt. Für die Erkennt⸗ niſſe kreditpolitiſcher Notwendigkeiten hat ſie befonderen Wert erlangt. Die Probleme, die früher bei der Betrachtung der Kredit⸗ lage im Vordergrund ſtanden, ſind infolge der Beſſerung der allgemeinen Lage der Landwirtſchaft zurückgetreten. Durch die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik der Markt⸗ ordnung, die eine Steigerung der Verkaufserlöſe bewirkte, der Schuldenregelung und der Senkung unerträglicher Zinslaſt, iſt die Agrarkriſe als behoben anzuſehen. An die Stelle der bisherigen Probleme ſind neue Auf⸗ gaben in den Vordergrund getreten, deren hauptſächlichſte die jetzt in Angriff genommene Entſchuldung der Erbhöfe iſt. Dieſe Tatſache iſt bei der Materialbearbeitung für die vorliegende Veröffentlichung dafür beſtimmend ge⸗ weſen, daß die Kreditlage der Erbhöſe eine beſonders ein⸗ gehende Behandlung erfahren hat. Durch erſtmalige Einführung der unteren Erbhofgrenze iſt es möglich geworden, ein klares Bild von der Ver⸗ ſchuldung aller Betriebe mit Erbhofgröße zu gewinnen, Zum Vergleich mit den Erbhöfen ſind die Betriebe über und unter Erbhofgröße herangezogen worden. Von ker bisher üblichen Gliederung des Materials nach 6 Größen⸗ Flaſſen wurde demnach abgeſehen. Eine weitere metho⸗ diſche Neuerung beſteht darin, daß zum erſtenmal die be⸗ arbeiteten Betriebe nach Landesbauernſchaften zuſammen⸗ gefaßt worden ſind. Durch die Einführung der unteren Erbhofgrenze ſowie die ſtärkere bezirksweiſe Ma⸗ terialgliederung iſt ein Vergleich der diesjährigen mit den früheren Ergebniſſen nicht immer und nur bedingt ge⸗ geben. Die Veröffentlichung enthält allerdings einige be⸗ ſonders anſchauliche Entwicklungsbilder, die einen direk⸗ ten Anſchluß an die früheren Ergebniſſe darſtellen. In ihrer Einleitung bietet die vorliegende Arbeit eine Ueberſicht über die Lage der Landwirtſchaft im Wirtſchafts⸗ jahr 1934/5 ſowie über die zur Anwendnug gelangten Maß⸗ nahmen auf dem Gebiete der allgemeinen Agrar- und ins⸗ beſondere der Kreditpolitik. Der Einleitung folgen drei Hauptteile, in denen die Verſchuldung und der Zinſendienſt 1. der bäuerlichen und landwirtſchaftlichen Betriebe, 2. der Erbhöfe und 3. der Landesbauernſchaften dem Stand der Gliederung und der Entwicklung nach dargeſtellt ſind. Ein Anhang enthält die bereits erwähnten Zahlenüberſichten und Bilder über die Entwicklung der Verſchuldung und des Zinſendienſtes von 1924 bis 1935. Für die Beurteilung kreditwirtſchaſtlicher Fragen iſt die Kenntnis der Entwicklungstendenz der Verſchuldung und des Zinſendienſtes von ausſchlaggebender Bedeutung. Im Reichsdurchſchnitt errechnete die vorliegende Erhebung einen Rückgang der Verſchuldung um etwa 2 v. H. und des Zinſendienſtes um 10 v. H. für die Zeit vom 1. Juli 1934 bis 1. Juli 1935. Unter Zugrundelegung der zu⸗ letzt vom Inſtitut für Konjunkturſorſchung veröffentlichten Angaben ergibt ſich demnach für den 1. Juli 1935 eine ab⸗ ſolute Höhe der Verſchuldung von 11,3 bis 11, Milliarden Mark(ohne Renten und Altenteile, die auf 1 Milliarde M. git beziffern ſind, jedoch einſchließlich eines Betrages von 900 Millionen M. Auſwertungsſchulden landwirtſchaftlicher Nebenbetriebe). die Jinsbelaſtung leinſchließlich der Tilgungsbeträge) beträgt ſchätzungsweiſe 650 Mill.„]. Eine Gegenüber⸗ ſtellung von Zinslaſt und Verkaufserlös ergibt, daß bei ſinkender Zinslaſt die Verkaufserlöſe geſtiegen ſind. In der Zuſammenſetzung der Verſchuldung om 1. Juli 1995 ſind grundſätzliche Unterſchiede zwiſchen bäuerlichen und landwirtſchaftlichen Betrieben und den einzelnen Wirt⸗ ſchaftsgebietsgruppen nicht feſtzuſtellen. Die Unter⸗ fuchung der Struktur der Renlverſchuldung zeigt wie bis⸗ her, daß der Anteil der Anſtaltskredite um ſo mehr hervor⸗ tritt, je größer die Betriebe ſind Das trifft auch für den Vergleich der verſchiedenen Betriebsgrößen innerhalb der Erbhofgrenze zu. Bei einer Gliederung der Perſonalſchul⸗ den nach Gläubigern treten bei den Erbhöſen vor allem die Sporkaſſen und Genoſſenſchaften hervor, während bei den Betrieben über Erbhofgröße die Banken und pri⸗ vaten Gläubiger überwiegen. Arbeifsiagung der Neichsbefriebsgemeinschaff Banken und Versicherungen Berlin, 15. Oktober Die Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Ban⸗ ken und Verſicherungen wurde am Mittwochvormittag von dem Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Rudolf Lencer eröffnet, der alle Teilnehmer willkommen hieß. Als erſter Redner ſprach Pg. Bernhard Köhler, der Lei⸗ ter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NS DAP, zu dem Thema:„Die zweite Arbeitsſchlacht“. Wenn die Volks⸗ wirtſchaft wirklich ſozialiſtiſch ſei, werde jeder zu ſeinem Recht kommen. Dann gebe es keine Intereſſen mehr, die widerſtreiten. Eine ſozialiſtiſche Wirtſchaft ſei eben die Wirtſchaft eines natürlichen Volkslebens. Was aus dem Bankweſen werden ſolle, wenn das Wirt⸗ ſchaftsweſen des deutſchen Volkes ſozialiſtiſch ſei, ſei ſehr leicht zu beantworten. Denn es ſei gar nicht einzuſehen, warum eine ſozialiſtiſche Wirtſchaft weniger gute Banken und Bankiers und Bankangeſtellte brauchen ſollte als eine parlamentariſche. Im Gegenteil werde die Arbeit dieſer Glieder des Volkes bedeutend klarer, fruchtbarer und be⸗ friedigender ſein. Es ſei durchaus nicht anzunehmen, daß elwa in einer ſozialiſtiſchen Wirtſchaft keine Bewegungen des Geldes ſtattfänden, die zu ihrer Lenkung uſw. beſon⸗ dere Organe brauchten. Es ſei auch nicht einzuſehen, waxum in einer ſozialiſtiſchen Wirtſchaft nicht bewegliches Kattal vorhanden ſein ſollte, deſſen Betreuung und Einſatz in die Hände geſchulter und gewiſſenhafter Fachleute zu legen ſei. Die ernſte und pflichtbewußte Arbeit im Geld⸗ und Kapitalweſen bleibe unentbehrlich. Aus dem Ablauf der erſten Arbeitsſchlacht hätten wir ge⸗ ſehen, daß es beſtimmt durch die ſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ politik nicht ſchlechter, ſondern nur beſſer geworden ſei. Es ſeien früher viel Mißtrauen und Haß gerade gegen das Bankweſen aufgewühlt worden, die auch heute noch zerſtört werden müßten. Dies ſeien noch die Folgeerſcheinungen des kapitaliſtiſchen Zeitalters. Sie werden um ſo ſchneller verſchwinden, je geſunder das volkswirtſchaftliche Weſen des deutſchen Volkes ſei. Pg. Köhler wandte ſich ſodann gegen die geborenen Spie⸗ ßer. Wenn die Menſchen, die vor unſerer jetzigen Führung die Wirtſchaft gelenkt haben, wieder am Ruder wären, ſo würde es bald wieder ſo ſein, wie es war. Es könne nicht gut gehen, wenn die Kapitalbildung im Volke aufgebaut ſei auf der künſtlichen Erhaltung einer Leiſtungsreſerve, die in einſatzfähigen, aber nicht eingeſetzten Arbeitskräften beſtehe. Die erſte Arbeitsſchlacht habe deutlich genug be⸗ mieſen, daß ein Volk nicht vom Kapital erhalten werde, denn ſonſt wären wir heute längſt alle zuſammen verhun⸗ gert. Ein Volk werde durch ſeine Arbeit erhalten. weil Arbeit eine viel lebendigere Realität ſei als das Kapital. Ein Volk könne nicht reich werden, wenn auf der einen Seite ein Kapital ſtehe, das ſich nötigenfalls zurücklehnen könne, auf der anderen Seite die Leiſtungsreſerve des Vol⸗ Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 8,05; Jan. 7,97%; März 7,87%; Mai 7,90.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 96,75; Jan. 99,25; März, Mai je 101,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Okt.(36) 675; Nov. 675; Dez., Jan.(37), Febr., März je 674; April Juli 665; Auguſt 640; Sept. 643; 672 Mai 670; Juni 667; Okt. 639; Jan.(38), März je 634; Mai 632; Juli 629; Okt. 614; Tendenz gut behauptet. Leinöl⸗Notierungen vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Lon don: Leinſaat Pl. per Okt. 11,50; Leinſagt Klk. per Okt.⸗ Nov. 13/6; Leinſoatöl loko 25,3; Okt. 24,4%; Nov.⸗Dez. 24,7%; Baumwollöl ägypt. 27,0; Okt.%. Neu york: Terp. 96,5. Baumwoll⸗St. ägypt. per 41,5. Savannah: Terp. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Neuſtadt. Birnen—16; Mandeln 22; Quitten 20; Trauben 20 Pfg.— Maxdorf Kopfſalat—4; Endivienſolat—5 kraut 1,10 1,20 Rotkraut 3; Wirſi Tomaten 10—14; Ka⸗ rotten 2; Sellerie 7 1,30; Blumenkohl—26 bis 17; Birnen—15; Aepfel 5 Speiſemöhren Trauben 13 Tomaten — Weiſenheim: 20 Quitten 2 Pfg. 8— 20 Pig.— Schifferſtadt: Tomoten 15; Weißkohl 121,8: Rotkohl 2, 25; Wirſing 2 imenkohl—35; Endi⸗ vienſalat—6 f Ln dm en: Wirſing 1,8—2,5; Weißkohl 1, Rotkohl Karotten 1,10—1,50; Rote Rüben 15; Moſtbirnen 4,25; Tomaten 10—12; Aepfel 10 * Schweinemarkt Landau. 31 89 Läufer, 319 Milch⸗ ſchweine. Preiſe: Läufer 36—50, Milchſchweine 20—36 // das Paar. Verlauf ſchleppend, kleiner Ueberſtand. Badisch-saarpfälzische Haufeaukfion Mannheim. 14. Oktober. Auf der heute in Mann⸗ heim abgehrltenen 93. Häute⸗Zentral⸗Auktion kamen zum Angebot 12613 Großvieh⸗Häute(im Vormonnt 13 118), 22 010 Kalbfelle(29 642) und 2865 Schaffelle(2604), zuſam⸗ men alſo 97 488 Stück(45364). Die Auktion umfaßte den Anfall von 4 Anlieferungswochen, ſo daß in erſter Linie darauf der verminderte Anfall zurückzuführen iſt. Deſſen ungeachtet zeigte ſich eine Verbeſſerung des Angebots gegenüber der üblichen J⸗Wochen⸗Auktion. Zu bemerken wäre noch, daß durch den Weidenbtrieb aus Huſum und aus Norodeutſchland überhaupt faſt 3800 norddeutſche und Huſumer Häute im Gefälle enthalten ſind und mit verſtei⸗ gert wurden. Die Auktion war von den regelmäßig erſchei⸗ nenden Einkaufsageuten und Fabrikanten beſucht, die in Mannheim Zulaſſung und Einkaufskontingente beſitzen. Die 1225 Loſe wurden vollzählig zu den amtlich feſtgeſetz⸗ ten Höchſtpreiſen und nach den Richtlinien der amtlichen Stellen an die Käufer zugeteilt. In der Preisgeſtaltung iſt lediglich zu vermerken, daß die Huſumer Häute mit Zuſtimmung der Ueberwachungsſtelle für Lederwirtſchaft, Berlin, eine Preiskorrektur erfuhren, indem einige Gat⸗ tungen herguſgeſetzt, andere im Preiſe herabgeſetzt wurden, ſo daß eine einheitliche Preisangleichung ſtattſand. Es wurden erzielt je Kg. in Pfg.(die Preiſe der September⸗ Auktion ſind, ſoweit ſie von den Oktober⸗Preiſen abweichen, in Klammern beigefügt): 5 Ochſen: bis 14,5 Kilo 58; 124,5 Kilo 76—81; 25295 Kilo 83 30—39,5 Kilo 102—108; 40—49,5 Kilo 91—98 (8598); Kilo und mehr 84—88. Rinder: bis 14,5 Kilo 86; 15-24, Kilo 96 29,55 Kilo 98105; 90 39,5 Kilo 162—107 Kills und mehr 100—104(10010 Kühe: bis 14,5 Kilo 50; 15 24,5 Kilo 80—88; 229,5 Kilo 8390 039,5 Kilo 94100; 40 Kilo und mehr 9699. 104, 25 bis 0107) 40 15245 Kilo 77-84; 25 bis 7883) 40—49,5 Kilo 74—78; Bullen: bis 14,5 Kilo 64; Kilo 79—84; 80—39,5 Kilo 1 59,5 Kilo 70—74; 60 Kilo und mehr 66—70. 8 Norddeutſche: Ochſen bis 24,5 Kilo 52; über 35 Kilo Rinder bis 24,5 Kilo 82; über 25 Kilo 72; Kühe bis ilo 56; über 25 Kilo 62; Bullen aller Gewichtsklaſſer mer Ochſen, Rinder, Kühe aller Gewichte 70. Südd. Schuß: Ochſen, Rinder, Kühe 62, Bullen 5 norddentſcher Schuß: Ochſen, Rinder, Kühe und Bullen 40. * Kalbfelle, ſüdd. bis 4,5 Kilo 7,5 Kilo 111120; 7,5 Kilo und mehr 96—104, Se nordd.: bis i ö—7,5 Kilo 92—98; Kalbfelle ungeb. 66 bis 80 Kilo und mehr 80 Freſſer 60. 84; Schuß 60. Schaffelle: Wulle 90; Halbwolle 72; Kurzwolle 68; Blöſen 56; Limmoelle 64. Roßhäute; bis 219 em 7,95 /, 220 em und mehr 10,60 l. Geld- und Devisenmarki Paris,, Oktober(Schlus amtlich).. Lendon 105.04 f cpenien. Kopenhagen 470.—] Vie 1 3 2 Neuyor: 4 ſtelien 112.85 ollen! 118— Berſin 850,— bellen 881.12 che, 498,25 Jcdolp. 542.25 l Ferse London,„ Oktober(Sthlug amſiied eye: 489.25 Kopenhagen 22.4 Moskau 25,7 schende 124 Vontre 489,37 Stocchom 19.3 Fumzvien 670.— Vokobam 2 msſerlam 915,50] Oslo 15,0 J fonsfanin. 15,— Justen 125.— deri 105,05 essdon 110,1 ten 549.— ferite 18.— grüsse 29.07 ½ͥ felsingtors 228,87] dien 25,18 Honferides 28.— ltellen 93.04 prag 185, Petstten 25.05 J Valperzns 180.0 Berlin 12.17— Budspes! 25 Buenos Aires 15,— Sdehoz Schwei: 21 20/ Felgr? 217 io ce Jb. 42,— af Lenco 1754. pabſen 53,00— Soli 400,— J flongkong 1291 J Südstre 100.125 Melalle Hamburger Meiallnoſierungen vom 14. Okiober Hupfer I Bagds- u. Straits-Linn örlef bel Biel f eld berahlif Brief beld bezahlt 5 anner 52,2951, 50.. 269,5 259,5. Hütten robin. 875 038.55 februer 358,— 52.2. 289.5 209 5. kelnsilber(gl. p. Kg). 441.20 088.20 ar: 58.50 52.75.. 289,259... feingold(i. p. gr.. 42.84.79 aprt 44„„„„„. A- Plafin(Abfälle) Mal„%% ͤĩ¾]]]̊7(ʃ¹ẃ.. èð? ae rn lun„„ een. flats Plefin Juli 8 55 8. Deteilpr,(g. p. gr... 6,50 Augus! 225. eplemd. 825 loco I Able Oklober 259,789,5 Infimon Regulus cines.( lu.) 40.50 48,50 fo gemb. 2 289,528.. Ouschsiber(S per flasche) 15, 15,.— D ezemb. 51.—,... 269,5 269,5. Woltramert chines.(io Sh.)[. 23,50 * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 211 wurden vom 15. Oktober an die Kurspreiſe für Kup⸗ fer erneut um 0,25/ erhöht und die für Zinn weiter um 3 je 1000 Kilo ermäßigt. veröffenilicht am K. 10 13 1 veröffentlicht am RM RM 1 13 10 in Kraft ab 3 in Kraft ab Lene eee, Alum. n. leg. 144—148 14148 Bronzeleg. 7982 7982 do, Legier.—7⁰—70 Neuſilberleg.[54/57 34—57/, Blei nicht leg. 22½—2½½ 22% 28½¼ͥUNickel n. leg.] 2502/0 250270 Hartblei.. 2526 2525 Zink fein 21½—22¼ A/,—22ʃ¼ Kupfer n. leg. 3558 55%—57%¾ do roh. 1% 18% 17—18ʃ/, Meſſingleg.. 4042 4042 Zinn n. leg. 284528492375 2975 Wotguß leg. 55—57 5557[Vanka⸗Zinn 256526652595 2095 * Der Londoner Goldpreis betrug am 14. Oktober für eine Unze Feingold 142 ſh. 0 d. gleich 86,6200 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,7848 d. gleich 2,78490 l. C dd ã ũõD. ³ð VVA ðͤ v b kes, die eigentlich die Manipulationsfähigkeit des Kapitals darſtelle. Es ſei kein Wunder, daß ein ſolches Syſtem den ganzen Haß aller derer erregt habe, die Opfer dieſes Sy⸗ ſtems waren. Die Zeit ſei vorbei, in der turelle Verknappung des Kapitals oder Monopolſtellung des Kapitals möglich ſei. eine ſtrukturelle Die Aufgabe der zweiten Arbeitsſchlacht ſei es, eine Güterreſerve zu ſchaſſen, die dann an Stelle der unbeſchäftigten Leiſtungsreſerve dem Kapital gegen⸗ überſtehe. Was wir heute als Kapitalbildung erkennen, müſſe zunächſt als die Frucht einer notwendigen, durchaus ſoliden Opera⸗ tion angeſehen werden, die abzulöſen ſei durch die Bildung eines beweglichen Volksvermögens, und erſt dieſes beweg⸗ liche Volksvermögen ſei dasjenige, mit dem man werde operieren können. Gerade das Bank⸗ und Verſicherungs⸗ weſen habe das allergrößte Intereſſe an der Durchführung der zweiten Arbeitsſchlacht. Denn jetzt erſt werde die deutſche Volkswirtſchaft bilden. g In der erſten Arbeitsſchlacht hätten wir, Volk, angefangen zu arbeiten und jetzt wollen wir anfangen zu verdienen, d. h. beſſere Geſchäfte zu machen als zuvor. Wir wünſchen nicht, bei dem Bezug notwendiger Rohſtoffe diejenigen Preiſe zu zahlen, die der be⸗ zahlen müſſe, der etwas ganz dringend brauche, d. h. alſo Wucherpreiſe. Wenn wir irgendeinen Rohſtoff, der Redner nannte als Beiſpiel Baumwolle, im Ausland kaufen, dieſen Rohſtoff verarbeiten, ihn dann wieder auszuführen verſuchen und für den Erlös dann erſt die benötigten Lebensmittel ein⸗ kaufen, ſo müſſen wir zweimal als Käufer auftreten und ſeien dabei ſelbſtverſtändlich benachteiligt und zudem müß⸗ ten wir auch beim Verkauf unſerer Ware noch billig ſein. In dieſem Zuſammenhang ging der Vortragende auch noch auf den füdiſchen Boykott ein. Das deutſche Volk werde ſich bemühen, nicht in einer Zwangslage zu ſein, wenn es draußen etwas anzubieten habe, denn an irgendeiner Stelle träten immer Verluſte auf, wenn ein Volk un⸗ bedingt verkaufen müſſe. in den Stand geſetzt, Kapital zu das deutſche * Deſſauer Werke für Zucker⸗ und Chemiſche Induſtrie AG.— Nachträgliche Vollzahlung der Dividende. Die Deſſauer Werke für Zucker⸗ und Ehemiſche Induſtrie AG., Deſſau, hatten zum 31. 7. 1935 die Ausſchüttung einer Di⸗ vidende von 10 v. H. auf 8 Mill.„ Stammaktien vorge⸗ ſchlagen. Hiervon ſollten 1 v. H. zur Durchführung au den Anleiheſtock einbehalten werden. Wie die Geſellſchaft jetzt mitteilt, iſt die beabſichtigte Gewinnausſchüttung nach einem Urteil des Finanzgerichts beim Landesfinanzamt Magde⸗ burg nicht anleiheſtockpflichtig, ſo daß der bisher von der Geſellſchaft treuhänderiſch verwaltete Dividendenreſt zuzüg⸗ lich der Zinſen vom Tage der Generalverſammlung ab aus⸗ gezahlt werden kann. Die Auszahlung erfolgt vom 24. Ok⸗ tober 1936 ab. Die Geſellſchaft hatte in den beiden vorauf⸗ gegangenen Geſchäftsjahren 1932/33 und 1933/34 gleichfalls 10 v. H. Dividende verteilt. * Gründungsfeier im Hauſe Siemens. Der Grün⸗ dungstag des Hauſes Siemens führte— wie alle Jahre — die Jubilare zu einer boſonderen Feier zuſammen. 1506 Gefolgſchaftsmitglieder konnten im letzten Jahre eine 25jührige Dienſtzeit vollenden. Es iſt die höchſte Zahl von Jubilaren innerhalb eines Jahres, die bisher erreicht wurde. Sie vermittelt einen Eindruck von dem Auf⸗ ſchwung, den die Elektrotechnik vor Jahren genommen hat, und gleichzeitig von der ſtarken Verbundenheit der Gefolgſchaft mit ihrem Werk. Insgeſamt haben ſeit Be⸗ ſtehen der Firma ſchon 12 840 Angehörige des Hauſes ihr 25jähriges Dienſtjubiläum gefeiert, von denen rund 7000 noch jetzt in Arbeit ſtehen. Aus der Reihe der 18 Ar⸗ beitskameraden, die bereits auf eine 50jährige Tätigkeit im Hauſe Siemens zurückblicken konnten, nahmen elf an der Feier teil. * Rud. Ley, Maſchinenfabrik Ac in Arnſtädt(Thür.).— Gut beſchäftigt. Wie wir hören, iſt die Geſellſchakt, die für das Geſchäftsjahr 1935 die Dividendenzohlungen mit 4 5. H. wieder aufgenommen hatte, zur Zeit gut beſchäftigt. eine konjunk⸗ Man hofft auch weiterhin genügend Aufträge hereinzu⸗ bekommen und die Anlagen gut ausnutzen zu können. * Adam Opel AG., Rüſſelsheim. Das bisherige ſtellver⸗ tretende Vorſtandsmitglied der Opelwerke, Ad. Bangert, wurde anläßlich ſeiner Bjährigen Werkszugehörigkeit zum ordentlichen Vorſtandsmitglied ernannt. * Rückgang der deutſchen Wollvorräte. Nach der Statiſtik der Vereinigung des Wollhandels ſind die Kammzugvorräte in den fünf deutſchen Lohnkämmereien im September von 2,049 auf 1,831 Mill. Kg. zurückgeangen. Die Abnahme be⸗ trifft ausſchließlich Kreuzzuchten. Ende September 1935 be⸗ liefen ſich die Kammzugvorräte auf 4,665 Mill. Kg.— Die Waſchwollenvorräte in den zehn deutſchen Lohnwäſchereien ſind im September gleichfalls geſunken, und zwar von.047 auf 1,929 Mill. Kg. Der überwiegende Teil dieſer Abnahme (0,966 Mill. Kg.] beſtand aus Kreuzzuchten. Die Waſch⸗ wollenvorräte Ende September 1935 betrugen 3,739 Mill. sg. * Die Schweizer Wehranleihe überzeichnet. Die eid⸗ genöſſiſche Wehranleihe in Höhe von 235 Mill. Fr., die zur Deckung der aus der Neuorganiſation und Bewaffnung der Armee erwachſenden Koſten beſtimmt iſt, iſt bereits mit 240 Mill. Fr. überzeichnet, nachdem die erſte Tranche von 80 Mill. Fr. erſt am 21. September aufgelegt worden war. Do die Zeichungsfriſt noch bis heute läuft und die Zeichnungsfreudigkeit nicht zuletzt im Zuſommenhang mit der Frankenabwertung anhält, rechnet man damit, daß bis zum Ablauf der Zeichnungsfriſt der Kreöͤͤit um einen Be⸗ trag überzeichnet wird, der die Mehrkoſten decken kann, die infolge der Frankenabwertung für die Beſchaffung der aus dem Ausland zu beziehenden Rohſtoffe und Halbfabrikgte nachgefordert werden müſſen. Durch die Möglichkeit, ſchon Titel über 100 Fr. mit monatlichen Teilzahlungen von 10 Fr. zu zeichnen, hat ſich auch die breite Maſſe der Be⸗ völkerung, Mitglieder von Vereinen, Klubs, Verbänden uſw. an den Zeichnungen beteiligt, ſo daß ſich die Geſamt⸗ zahl der Zeichner auf rund 100 000 beläuft. * Wiederaufnahme des Poſtauweiſungsverkehrs mit der Schweiz. Der vorübergehend eingeſtellte Poſtanweiſungs⸗, Poſtüberweiſungs⸗ und Gebührenzettelverkehr nach und aus der Schweiz ſowie der Nachnahme⸗ nud Poſtauftrags⸗ verkehr aus Deutſchland nach der Schweiz werden vom 15. Oktober ab wieder aufgenommen. * Britiſh Gaumont— Aſſociated Britiſh Pictures Corpo⸗ ration Ltd. Das Abkommen zwiſchen der Britiſh Gaumont und der Aſſociated Britiſh Pictures Corporation Ltd. (Filmgeſellſchaft), durch das die letztgenannte Geſellſchaft die Kontrolle über Britiſh Gaumont erhält, iſt unterzeichnet worden. * Schwediſches Ausfuhrverbot für Roggen und Weizen. Die ſchwediſche Regierung hat, wie erſt jetzt bekannt wird, in einer Sonderſitzung am vergangenen Samstag ein Aus⸗ fuhrverbot für Roggen und Weizen erlaſſen, das am 12. Ok⸗ tober bis auf weiteres in Kraft getreten iſt. Das Ausfuhr⸗ verbot ſtützt ſich auf eine Verordnung aus dem Jahre 1916. Dieſe Entſcheidung ſcheint vor allen Dingen eine Vorſichts⸗ maßregel zu ſein, die den Zweck haben ſoll, eine durch gün⸗ ſtige Preislage auf dem Weltmarkt verlockende geſteigerte Ausfuhr von Brotgetreide zu verhindern. Dadurch ſoll ferner die Auffüllung der geſetzlich vorgeſehenen Vorrats⸗ mengen von Roggen und Weizen ungeſtört ermöglicht wer⸗ den, zumal nach Mitteilung der ſchwediſchen Getreidegeſell⸗ ſchaft bereits Getreideausfuhrgeſchäfte durch Privatfirmen abgeſchloſſen wurden. Schließlich hat auch die Getreide⸗ geſellſchaft, die dieſe Regierungsmaßnahme angeregt hat, dafür zu ſorgen, daß die Brotgetreidepreiſe eine gewiſſe Höhe nicht überſteigen. Die derzeitigen Vorräte der Ge⸗ treidegeſellſchaft betragen etwa 95 000 Tonnen Weizen und 25 000 Tonnen Roggen. Die Bäckereien in Stockholm haben beſchloſſen, den Brotpreis in Stockholm um einige Oere je Kilogramm zu erhöhen, um dadurch, wie es heißt, die Preiſe in der Hauptſtadt den Brotpreiſen im Lande anzupaſſen. * Verloſungen. Von der Stadt Mannheim werden die gusgeloſten Nummern der au; Ende 1936 zur Heimzahlung fällig gewordenen X I. Tilgungsrate der Ausloſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadt Mannheim veröffentlicht. Die gezogenen Auslofungsrechte werden mit dem ſechs⸗ ſochen Betrag ihres Nennwerts zuzüglich 5 v. H. Zinfen für die Zeit vom 1. Jan. 1926 bis 31. Dez. 1936 heim⸗ bezahlt. Die Fürſtlich Fürſtenbergiſche Brauerei Ach, Do⸗ naueſchingen, gibt die ausgeloſten Nummern ihrer 6(7) v. H. Anleihe von 1927 bekannt. Die Einlöſung erfolgt ab Jonuar 1937 mit einem Aufgeld von 2 v. H. Nhein-Mainische Abendbörse Zurückhalfend Frankfurt, 15. Oktober. Im Abendͤbörſenverkehr herrſchte ziemliche Zurückhal⸗ tung. Bei kleinen Umſätzen blieben die Kurſe am Aktjen⸗ markt gegen den Berliner Schluß infolge einiger Kuliſſen⸗ abgaben meiſt nur knapp gehalten. Matt lagen wieder Kunſtſeide Aku mit 85,5(87,5), dagegen zogen Otavi Mi⸗ nen zunächſt auf 46(456) an, ließen aber dann auf 45,5 nach. Sonſt notierten noch Verein. Stahl mit 119,5(11975), und Weſtd. Kaufhof mit unv. 59,25. Am Rentenmarkt lagen Ungarn bei recht lebhaften Umſätzen ſchwächer, ins⸗ beſondere Goldrente mit 13,75 bis 13,70(14,10) nach vor⸗ börslich noch 14, 1914er Ungarn unv. 11,60. Deutſche Ren⸗ ten lagen geſchäftslos. Im Verlaufe beſchränkte ſich das Geſchäft faſt ausſchließ⸗ lich auf Ungarn Gold, die auf 13,90 bis 13,85 nach zuletzt 13,65 im frekten Markt erholt waren. Auch für Aku zeigte ſich Nachfrage, ſo daß eine Erholung auf 86,25 nach 85,5 eintrat. Otavi wurden mehrfach mit 45,5 umgeſetzt. Die übrigen Märkte blieben ſehr ruhig und lagen gegen den Berliner Schluß meiſt nur knapp behauptet. Deutſche Renten lagen ſtill. Lebhafte Umſätze verzeich⸗ neten auf Reichsmark umgeſtellte Dollarbonds bei anzie⸗ henden Kurſen. Von Auslandswerten erhöhten ſich 4 v. H. Goldeliſabeth auf 158(155) 4 v.., öto. leere auf 137(136), ferner 4 v. H. Steg von 1883 auf 24,75(24,10), Kleine von 1895 hatten im Freiverkehr mit unv. 7786 nur kleinen Umſatz. Nachbörſe: Aku 86— 86,5; Ungarn Gold 18,80—4g,90, Otavi 45,5. Frachfenmarki Duisburg-NRuhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne notierten mit dem geſtrigen Satz. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 7 1 Orr 00 40 Obr. E Aut (Ola e erde 9 55 ulli. 7 Ven 1 N Des. 85 0 Zeicbederkltung Zur Wetterkagte —Keoeſter W²Qud Front vordringender Keſtluft A Wermer Wnd S fon vordtin gender Warmluft AW Stele f. Ce. e front nit Warmluft in der Hehe FN 0 us Ovoltegos O wolleg Albssgengebief, fl Schneefelgebief O heiler O bedecht g Scheuertöfigheit, Nebel. ai Gewitter O balbbegecht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ urt Frankfurt a.., vom 15. Oktober. Nachdem ſich in einem flachen Zwiſchenhoch geſtern Beruhigung und Aufheiterung durchſetzte, macht ſich heute früh bereits das Eingreifen eines neuen Schlechtwettergebietes bemerkbar. Es wird ſich im Laufe des Donnerstags noch ſtärker auswir⸗ ken. Anſchließend kann jedoch wieder mit Uebergang zu mehr wechſelnder Bewölkung und Schauertätig⸗ keit gerechnet werden. Der Geſamtcharakter der Wit⸗ terung bleibt jedoch jetzt recht unbeſtändig und zu Niederſchlägen geneigt. Vorausſage für Freitag, 16. Oktober Vielfach dunſtig, ſonſt veränderlich, doch meiſt bewölkt und zeitweiſe auch Regen, Tages⸗ temperaturen um etwa zehn Grad, ſüdweſt⸗ liche bis weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 14. Oktober 8 13, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 15. Oktober. 73 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 73 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober. „Pegel 15 Ruein⸗ Pegel] 11. 12. 5 4. ö 18. Neckar- Regel 12 13. 14. 13. Rheinfelden 222 775„652,802.57 Breiſach..88.62.0 1 65] Mannheim 3,68.50 3,.48 Kehl 63.02.92.94 2,98.82 Jagſtfeld—--— Maxau..58.50 485.0 2585 i Mafinheim. 888.75.f52 8,58 8.[Plochingen——— aub. 0 255227 TRR ain. 24425227223 2775 Dauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teilt Dr. Fritz Hammes Sport: Wily Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und gef u Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger; Neue Mannheimer Zeitun Dr. Fri Bode& Co. Mannheim, 45—6 5 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 5 .⸗A. IX. 1938: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 20 927 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 2085 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. f Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto TSCHAFTS-Z EITUNG — 2 1 ln oa e —— 0 82 S e 1 chal⸗ tien⸗ ſſen⸗ eder Mi⸗ 45, 760), arkt ins⸗ vor⸗ ten⸗ von her um 9 2 * Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗ Ausgabe NSDAP-Miiffeilungen Aus partelamtlichen Sekauntmachungan enmnommes Politiſche Leiter Uhr erfolgen. b Eck. 18. Oktober,.45 Uhr, Antreten der e Beiträge müſſen unbedingt bis 16. 10. JJJJJJJVVVJVVCVVVVVC)Pf00. 1 Waſſerturm. 15. 10., 20.15 Uhr, Sitzung der Amts⸗ und für den 17. und 18. 10. müſſen ſofort gemeldet werden. Zellenleiter auf der Geſchäf tsſtelle. 5 Lindenhof und Waldpark. 16. 10., 20 Uhr, Heimabend Waſſerturm. Die Bücherei befindet ſich jetzt Beethoven⸗( Im Heim, Eichelsheimerſtraße 51—53. ſtraße 15, in den Räumen der Ortsgruppe. Buchausgabe Wallſtadt. 16. 10., 20.30 Uhr, Singſtunde im Heim. jeden Donnerstag von 19 bis 20 Uhr. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 16. 10., 20.15 Uhr, Politiſchen Leiter im„Maunheimer Hof“. NSV⸗Walter haben zugegen zu ſein. 5 Seckenheim. 16. 10., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Politiſchen Leiter auf der Geſchäftsſtelle. Seckenheim. 18. 10., 7 Uhr, Formaldienſt. Antreten vor der Geſchäftsſtelle. Erlenhof. 16. 10., 20 Uhr, Sitzung der Amts⸗ und Zel⸗ lenleiter im„Erlenhof“, Ecke Zeppelin⸗ und Walohofſtraße. Antreten ſämtlicher Poli⸗ nienſtkleidung an der Ge⸗ Waldhof. 18. 10.,.20 Uhr, tiſchen Leiter und Anwärter in D ſchäftsſtelle, Sandſtraße 15, zum Formaldienſt der Bereit⸗ ſchaft 7. ee 5 8 (Freyapl lat. Neueichwald. der„Diana“. Deutſches Eck. tiſchen Leiter auf dem Platz vor maldienſt. 19. 10., 20 Uhr, Zellenleiterſitzung in Beſprechung der 10., 2⁰ Uhr, 1 50 ſämtlicher uni⸗ 18. 10.,.45 Uhr, Antreten der Poli⸗ der Reunwieſe zum For⸗ Marſchanzug, nicht uniformiert mit Armbinde. Stelle Grenz⸗ und Ausland. Untergau. Alle JM⸗Führerinnen, die über 21 Jahre alt ſiwnd und in die Partei aufgenommen werden möchten, mel⸗ den ſich auf dem Untergau. Untergau. Alle Stadtgruppenführerinnen holen ſich auf dem Untergau die Karten für die Jungvolk⸗Feierſtunde am Sonntagmorgen. bis 15. 10. ihre Bilder. Betr. Schulung. Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm Sp'ig. Stellengesuche ſe mm fg. (Muſikgruppe). Dienſt in der Hochſchule für Muſik. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen iſt Pflicht. Fähnlein 16(Feudenheim). ſammlung im„Alten Eltern der Pimpfe von Zug—4. Strohmarkt. Zur heutigen Dienſtſtunde haben alle Politiſchen Leiter zu erſcheinen, alſo auch die Blockleiter. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. Zellenleiterinnen! Die Abrechnung der Beiträge muß bis 15. 10. oder 16. 10., jeweils von 15—18 3 15. 10. Beiträge ſind 15. 10., 20 Schützenhaus“(kleiner Saal) für die BDM Die Oſtmarkfahre Diejenigen Führerinnen der Gruppen -25, die an den eee am 8. und 9. 10. gefehlt haben, kommen am 16. 10. 2025 den Untergau. 3 Uhr, mit IM 19.45 Uhr, nächſter mitzubringen. Uhr, Elternver⸗ rinnen beſtellen Schreibzeug auf Jungbuſch. 15. triebszellenobleute, Hous⸗ triebswarte von RBG 17/18 im„Schwarzen Lamm“. Chemigraphen. 16. 10., Mannheim, U 5, 8„Druck“, „Roter Hahn“, DA 10., 20 Uhr, und Blockwalter Verſammlung ſämtlicher Be⸗ und der 13, Nebenzimmer: fahren des Berufs und ihre Verhütung“. 8„Druck“, Handſetzer. 17 Deutſchen Arbeit, P 4, Maunheim. Der Sonderzug zum Kriegsopferehrentag Miete D, 20 Uhr. in Heilbronn fährt Sonntag, 18. 10.: Mannheim ab.35 Planetarium; 16 Uhr Vorführung des Sternproſek Uhr, Heidelberg an.52, ab.30, Heilbronn an.30. 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Schauburg:„Der ahnungsloſe Engel“.— Pat Gloria:„Das Schloß in Flandern“.— Capitol 1655 ſchaft an Garcia“.— Scala:„Die Puppenfee⸗ Infanterie⸗Kameradſchaft Mannheim: Am Oktober, 20.15 Uhr, Kameradſchaftsabend im intereſſanter November verſchobenen Sol datenbund der Liedertafel, K 2, 32. U. a. Bekonntmachungen betr. der auf Fahnenübergabe. gez. Lehn, Vortrag Kameradſchaftsf Es opferten für das WSW: Polte⸗Mafß i Magdebu rg. F. W. Woolworth C G. m. b. 100 000, Jurgens⸗Van den Bergh, Marg ne Verkaufs⸗ Union GmbH., Berlin Samstag, oberen Saale führer. 17. Ständige DN Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet Wen 10 bis 13 und und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunsthalle: Gebifnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis Ausleihe von 11 bis 3 und 15 6 5. 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Oktbr. 1936 einbehaltene Bürgerſtener, ſoweit die abzulieſernde Summe den Betrag von RM. 200.— überſteigt. : die Gemeinde ⸗Bierſteuer für September 1936. : die Gemeinde ⸗Getränke⸗ ſteuer für September 36. die bis dahin fällig wer⸗ dende Vergnügungsſtener, 6: die auf Grund von Stun⸗ dungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlun⸗ gen u. Säumniszuſchläge, An dieſe Zahlungen wird erinnert. ird eine Steuerzahlung nicht recht, zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vor ſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem 44 drittes Heiter— froh— übermütig! So stellen sich vor: Eine neue Harvey 20. 10 Ein neuer Fritsch Ein neuer Erfolg! Den witzigen Dialog schrieb Curt Götz Ausgezeichnet als„Künstlerisch wertvoll“ G Morgen Premiere 20. 10. 36: Heute bis Sonntag ein fröhlicher Film aus dem Wien um die Jahr hundertwende mit Magda Schneider M. Alback-Rellig Hörbiger, Sandrock Die Geschichte einer Revuesängerin undd eines englischen Offiziers. Ein Film voller Spannungen und mensch- licher Konflikte, voller musikalischer Schönheiten, gonz erfüllt von dem Klong einer herrlichen Stimme, ce dos Publikum großer Neyuetheater, wie den 8 Besucher des„Schlosses in Flendem“ gleicher- 6 N V 5 4 8 4 N Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliget U. a. in: meben Vefzeubeft Zuſchlag(Säunmiszuſchlag) in Höhe ben 505 95 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbel rage INH VON PROG NAH AN: Zu den Gtan- 8 verwirkt. Checo-indienem: Spitzenkunst Ton-Woche Der Schuldner hat außerdem die m hohen Koſten verbundene Zwangs bol ſtreckung zu erwarten. Eine beſonden Mahnung jedes einzelnen Säumigen er, folgt nicht. 4 Stadtkaſſe. 6 Jugend nicht ZUgLelassen! Anfeng:.00.00.15 Uhr * CX. KKK t maclits 12 Schlachthof bin mit herrl. Heiterkeit. von köstl. Komik erfülltes Filmwerk nach Motiven ie Aauogledcglret Sorgen Sie für Dazu seine Gute und Zuverlässigkeit. Eine Dose Kufeke reicht.B. für Kin- der bis zum Beginn des sechsten Monats tur 80 Mahlzeiten oder 12 Tage. 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Ein ganzes gebratenes Ende nach 22.80 Uhr warme Qualitat mit Lederbesatz braun schwarz 38/42.9 38/42 in Tomaten soße, 8. 8 8 3 Dosen 3 X 5 f 5 5.., 57, 8, 45, 4018, 22, 31, 56, 56, 94, 4102. 31. 15702, 37, 61, 7. 99, 15815 57, 72, 89, 15943, 45 Hähnchen, gefüllt Mk..502. Bratheringe Burgundertunke Dose 35 9 2. 4208, 00, 22 52, 4359, 66, 4401, 10, 13, 2, 32, 4% 91, 16019, 5, 16117, 21, 36, 64, 87 90, 10251. STEMMER o 2, 10 Appels Fetteringsſlet:senfkraftbr. D. 45. 54, 455, 80, 4407, 46, 61. 4825 46, 70,, 0d, vo, 51, 50, 50, Se, 96, 46618, 50, 88, 97 0% * . 1 80, 90, 4928, 5123. 28, 30, 45, 50, 77, 3211, 20, 22, 1567885, F 85, 90, 5313, 37.— Serie E: 164 Stück zu je 50 RM. Nennbetrag: 5536, 37, 50, 66, 82, 92, 5604, 18, 57, 65, 5712, 32, 40, 41, 50, 5887, 58, 99, 5940, 89, 6001, 06, 47, 92, 6132, 77, 8207, 47, 98, 6366, 6444, 72, 16815, 16, 94, 16921, 68, 72, 17015, 73, 90, 17174, 172386, 49, 55, 84, 17307, 19, 30, 31, 37, 17419 — Serie G: 158 Stück zu je 12.50 RM. 4 Fettheringsfllet o. Graten 1. Tomatensoße 3..... Dose 28 Heringshappen t romatensoge Dose 25 Fernruf 23624 Kunststraße 17952, 18099, 18229, 39, 77, 94, 18311, 14, 28, 30 ö 18424, 96, 18511, 21, 42, 54, 18626, 53, 57, 18728, 47, —— 9509, 68, 79, 98, 9637, 9704, 45, 46, 54, 67, 75, 9801, in einer ganz mil S JJ den, zarten An- scho viscreme. Wundervoll schmeckt diese herrliche Fisch- Ob Schlank- oh sſan jeder Herr kann sich Deutscher Rotwein offen. Deutscher Welgweln offen. Liter 60 3 Liter 55 8 konserve zu Brot, Bret- u. Pellkar- toffeln. Oder mischen Sie mal eme Dose Sakus- ka unter Kartof- felsalat. Sie hab. dann ii ein billiges und appetitanre- gendes Mittag- ode Abendessen für 3 gute kräf- tige Esser. Bei Dosen.80 Dose 60 3 nur Aheiplangbauz Feinkost O 5, 2 9943 bei uns für wenig Geld elegant und modern einkleiden. Ulster, paletots Anzüge. Hosen Regen-, Logenmäntel inden Sie in reicher Auswahl zu kleinen Etagen-Preisen, Am besten, Sie kommen selbst u. Überzeugen sich davon! 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Januar 1926 bis Pelz- f 9546, 82, 6613, 30, 53, 90, 6709, 35, 46, 76, 6887, 43, 276, 88, 18843, 89, 18941, 42, 19038, 75, 19159, 65, Jelsardinen- Edelsiid- Pikandetten. 7, 75, ads, 70. 26, 7046, 62, 68, 85, 93, 7105, 4, 19207, 17, 20, 34, 95, 19307, 30, 58 58, 88, 89, 90, 94, fleparaturen. 64, 7289, 40, 47, 77, 95, 7550, 7437, 65, 7537, 70, 87, 19430, 39. 47, 19514, 15, 19637, 38, 56, 19706, 38, 95 Riaß U UI U 5 1 5 enn empfehle: 55 3 5900 5 7703, 50, 86, 7872, 7908, 58, 68, 72, 75, 19800, 94, 20003, 95, 20123, 83, 8g, 93, 20232, 71, 88, letzt hilligſt eue Fettneringe... 10 stück 38 8000, 4, 57, 81, 8105, 29, 96, 8232, 39, 60, 86, 91, 20322, 26, 40, 48, 63, 72, 84, 87 20429, 37, 49, 20547, H, 2 855 K, 9 Schürſg, di. 1e. ein wundervolles 1 85 608, 58, 58, Saag, 88. 8534, 41, 51, 62, 8643, 60, 85, 24, 4, 64, 64, 20605, 76, 20714, 28, 36, 52, 70, 200, S888 185 oe due Neue Vollheringe.... Stuck 9 4, 750 50, 4% 58 sos, 9080. 35, 8, 4, 7, e 40, 58, dad, 25, 45, 8, 21022. 53. 60, 21456, di 41 Haut und Gräten Milchner Heringe... stück 10 23305, 68 08 9887, 40 J, 446, 54, 65, 60, da, 21200, 54, 43. 57, 21 0f, 52, 21425, 28, 60, 72, 21527 J 1 e 0* 28, 38, 57, 72, 97, 99, 21600, 45, 70, 75, 84, 85, 217183 54, 80, 90, 21851, 54, 21948, 66, 22122, 40, 71, 22247, 48, 63, 22326, 65, 66, 81, 89, 22405, 09, 70, 73, 7, 22518, 41, 22601, 18, 28, 58, 60, 61, 75. mit dem ſechsſachen Betrag ihres Nennwerts, zuzüglich 5% 31. Dezember 1936, heimbezahlt. Die Zinsbeträge unter⸗ liegen nicht dem Steuerabzug vom Kapitalertrag. Für je 100 RM. Nennwert werden alſo 600 + 330 930 RM. vergütet. Kapital und Zinſen ſind auf Ende Dezember 1936 zur Heimzahlung fällig. Die Einlöſung erfolgt auf Vorlage des Außloſungsſcheines und von Schuldverſchreibungen der Ablöſungsanleihe im gleichen Nenn⸗ wert bei folgenden — Girozentrale—, Commerz⸗ Mannheim—, Dresdner Bank Berlin: Commerz⸗ und Privatbank AG., ſchaft, Deutſche Girozentrale, Dresdner Bank. Des weiteren gebe ich nachſtehend gezogen, jedoch bis jetzt noch nicht die früher gezogene Tilgungsrate: Serie A: 22810, 3318, 54310.— Serie B: 15313. Serie OC: 156310, 162538, 347, ga 1731 891, 181510, 29337.— Serie D: 31228, 32554, 567, 576, 936, 483016, 497810, 58686.— Serie E: 5029, „485, 596, 778, 570458, 155 48,4069 b e 8 2 4110, 34* 2043 8 50% 82,907 987, 116895 415, 34s, 566, 117200 286, 681, 68, 71e, 73x, 867, 118026, 295, 3910, 1190210, Zahlſtellen: Mannheim: Stadtkaſſe, und Privatbank AG., U— Filiale Mannheim—. Geſellſchaft— Filiale Frankfurt a. M.—, Dresdner Bank, der Commerz⸗ und Privatbank AG.—, Naſſauiſche Landesbank Delbrück Badiſche Bank, Badiſche Kommunale Landesbank Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft— Filiale Frankfurt a..: Deutſche Bank und Disconto⸗ Mitteldeutſche Kreditbank— Niederlaſſung 0 Landesbankſtelle Frankfurt a. M.— Schickler& Co., Deutſche Bank und Disconto⸗Geſell⸗ die Nummern bekannt, die bei den vorangegangenen Ausloſungen zur Einlöſung gebracht wurden. Die hochgeſtellten Ziffern bedeuten 120165, 5610, 121617, 766, 1224510, 466, 70, 827, geio, 123174, 280, 124727, 91, 128245, 181426, 1320010, 74, 13371 13701, 14194 149687, 1501416, 5610, 1523175, 15785, 10195, 1654540, 167845, 170826, 916, 17261 770, 178728, 917, 17423, 340.— Serie G: 179885 18005, 115, 130, 181145, 346, 448, 4510, 675, 18203“, 065 10, 515, 97t, 1886610, 67, 903, 18421“, 280, 40, 565, 6110, 69, 721, 951, 1852510, 186488, 498, 94, 18719, 225, 188005, 037, 127, 446, 189006, 163, 31e, 75% 881, 190081, 167, 6310, 665, 818, 1911316, 367, 685, 19479 0, 200975, 202277, 2034110, 205156, 208045, 209287, 21045,%½ 34, 211316, 838, 213028, 31411, 2189210, 2196516, 220167, 221055, 87, 222245, 7810, 9610, 228886, 29016028, 296, 36, 455, 825, 928, 226175, 2166, 2 59, e Satz und Druck unserer Werbe drucksachen Sämtl. 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