. ,. . . 2 ,. . . — . 22 2 2 . . , , . .. 2 2 2 . , . ,,. ,,,. . . ,,. . * . d Fe Eeſcheinungsweiſe: T äglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe iſt die Anzeigen ⸗ Konkurſen wird ke Anzeigen in beſtimm r für fernmündlich 5 Aa ** . ennig, 79 mm breite Textmiſl ailien⸗ und Kleinanzeigen Allgemein gültig vergleichen oder Keine Gewähr für tonderen Plätzen und erteine Herichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 17. Oktober 1936 147. Jahrgang— Nr. 48 Bleiben die Generalſtabsablomm ie größte Pariſer Sorge Optimiſtiſche Pariſer Ausdeutungen des belgiſchen Schrittes Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 17. Oktober. Der Miniſterpräſident Leon Blum, der Außen⸗ miniſter Delbos, der Generalſekretär des Quai 'Orſay, Leger, der Kriegsminiſter Daladier und der Oberkommandierende der franzöſiſchen Armee, General Gamelin, haben ſich geſtern abend zu mehrſtündigen Beratungen über den außenpoliti⸗ ſchen Kurswechſel in Belgien zuſammengeſetzt. Auch ſprach der belgiſche Botſchafter in Paris am Quai 'Orſay vor, um einige beruhigende Erklärungen ab⸗ zugeben, während gleichzeitig der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Brüſſel entſprechende Zuſicherungen von der belgiſchen Regierung direkt erhielt. Nach dem„Temps“ habe Belgien ausdrücklich verſichern laſſen, daß es keineswegs die von ihm eingegangenen Verträge gekündigt habe, weder den Locarnopakt, noch das Militärabkommen mit Frankreich, noch gar den Völkerbundspakt. Es habe lediglich die zukünftige Linie ſeiner Außenpolitik ſeſtgelegt, und zwar im Sinne völliger Freiheit und Unabhängigkeit gegenüber jeder Bin⸗ dung. Das Wort Neutralität ſei noch nicht einmal in der Proklamation des Königs erwähnt worden. Belgien bleibe auch dem Dreierabkommen von Lon⸗ don treu. Doch ſei dieſes Abkommen nur vorüber⸗ gehender Art und ſolle durch einen neuen Locarno⸗ pakt abgelöſt werden. In dieſem neuen Pakt würde dann aber Belgien keine weiteren Verpflichtungen mehr übernehmen. Weil aber Belgien dieſem Dreier⸗ pakt treubleibe, gelte auch noch immer das darin empfohlene Generalſtabsabkommen. Infolgedeſſen glaubt der„Paris Soir“, ſagen zu kön⸗ nen, daß Frankreich„noch immer das Durch⸗ gangsrecht durch Belgien beſitze und daß es noch immer die belgiſchen Flugplätze benutzen dürfe.“ Weiter ſoll man dann von belgiſcher Seite darauf hingewieſen haben, daß durch die Erhöhung der Rüt⸗ ſtungen Belgiens ſeine Militärſtärke weſentlich grö⸗ ßer geworden ſei. Man kann ſich denken, daß man in Paris nach dieſen Erklärungen die Lage mit viel größerer Ruhe und Zuverſicht betrachtet. Der„Temps“ geht in ſei⸗ nem heutigen Leitartikel ſchon in ſchönem, übertrei⸗ benden Schwung ſoweit, zu ſagen, daß praktiſch ſich die Sicherheit Frankreichs noch erhöht habe, denn Belgien ſei militäriſch ſtärker geworden.„In der Praxis kommt es weniger auf die diplomatiſchen Formeln an, mehr aber auf die Tatſache, daß im Falle der Gefahr Belgien automatiſch auf der Seite Frankreichs ſteht, wie auch Frank⸗ reich und England automatiſch den Schutz Belgiens übernehmen.“ Aber daß dieſe Tröſtungen allzu ſehr auf dem Gebiete der Wunſchträume liegen, geht ſchon allein aus der Tatſache hervor, daß der Quai d' Orſay eifrig an der Fertigſtellung einer Note an die Brüſ⸗ ſeler Regierung arbeitet und von dieſer noch wei⸗ tere und genauere Aufklärungen fordert. Worüber man ſich aber in Paris noch immer nicht hinweggefunden hat, das iſt die Tatſache, daß die Neuorientierung Belgiens„nur ſehr ſchwer mit dem Prinzip der kollektiven Sicherheit auf der Baſis der gegenſeitigen Hilfeleiſtung zu vereinbaren iſt“,— wie der„Temps“ ſich ausdrückt. Auch fürchtet man immer noch, daß das„ſchlechte Beiſpiel“ Bel⸗ giens von den kleinen Verbündeten Frankreichs in Mittel⸗ und Oſteuropa befolgt werden könnte. Immerhin glaubt der„Temps“ entſchuldigend ſagen zu können, daß Belgien in den ganzen Nachkriegs⸗ jahren auf dem diplomatiſchen Schachbrett Europas eine Figur habe ſpielen müſſen, die ſeine Kräfte ſicht⸗ lich überſtiegen habe. Deshalb könne man es ver⸗ ſtehen, wenn Belgien heute angeſichts der allgemei⸗ nen Verwirrung in Europa die Furcht hege, in irgend einen allgemeinen Konflikt hineingezogen zu werden, der ſeinen Intereſſen fremd ſei und der ihm vielleicht noch nicht einmal am Herzen liege. Die franzöſiſchen Anfragen — Paris, 17. Oktober.(U..) Die franzöſiſche Note ſoll ſofort nach Eingang des offiziellen Wortlautes der Rede König Leopolds nach Brüſſel abgeſandt werden. Der Quai'Orſay hofft, daß ihm dieſe amtliche Verſion bald zugehen wird. Die franzöſiſche Note wird um die Aufklärung fol⸗ gender Punkte erſuchen: 1. wie ſtellt ſich Belgien jetzt zu ſeinen Verpflich⸗ kungen, die es im Sinne der Völker bunds⸗ ſatzung im Falle eines Angriffs auf einen Mit⸗ gliedsſtaat des Völkerbundes übernommen hat? 2. welche Haltung nimmt Belgien gegenüber ſeinen Verpflichtungen nach dem alten Locarno⸗ pakt ein? 3. welche Auffaſſung vertritt Belgien jetzt hin⸗ ſichtlich der vorgeſchlagenen Verhandlungen über die Schaffung eines neuen Locarnoab kommens? und ſchließlich 4. wie ſtellt ſich Belgien zu der Fühlung⸗ nahme der Generalſtäbe der beiden Länder und den aus ihr entſtandenen Verſicherungen, wie ſie im Jahre 1920 abgegeben und im März und im April des Jahres 1936 erneut beſtätigt wurden? Engliſche„Erläuterungs“-Münſche — London, 16. Oktober. Seite mitgeteilt wird, hat belgiſchen Botſchafter Car⸗ weitere Erläuterungen zu „Neutralitätsrede“ König Leopolds von Belgien gebeten. Erſt wenn dieſe zu⸗ ſätzlichen Erläuterungen in London eingegangen ſeien, werde England in der Lage ſein, der belgiſchen Regierung ſeine Anſicht zu der neuen belgiſchen Stellungnahme hinſichtlich der weſteuropäiſchen Sicherheit mitzuteilen. Wie von zuſtändiger Außenminiſter Eden den tier de Marchienne um gewiſſen Punkten der en in Kraft? Schiffsbarrieren auf der Seine Die Waſſerwege nach Paris ſind vollſtändig abgeriegelt, weil die ſtreikenden Schiffer durch Neben⸗ einanderlegen ihrer Kähne an Aeberflüſſige militüriſche Sorgen Londons Die belgiſche Neutralitätserklärung und die engliſche Mobilmachungspolitik Londoner Vertreters) — London, 18. Oktober. In der engliſchen Preſſe wird ohne weiteres zu⸗ gegeben, daß der belgiſche Entſchluß für England von allergrößter Bedeutung iſt. An die Spitze aller Be⸗ (Drahtber. uns. trachtungen ſtellt man militäriſ che Erwä⸗ gungen. Für England ſpielte bisher Belgien gleichſam die Rolle eines Wachhundes. Sollte es, ſo meint man in England, in Europa zu einem plötzlichen Krieg kommen, deſſen Beginn über⸗ raſchende Fliegerangriffe ſind, ſo müßten die Flug⸗ geſchwader normalerweiſe über Belgien fliegen, und Belgien wäre ſo in der Lage, die engliſchen Küſten⸗ ſtationen rechtzeitig zu benachrichtigen. Da die Be⸗ deutung eines künftigen Fliegerangriffs in der Ueberraſchung liegt, bedeutet eine belgiſche Neutrali⸗ tät und damit ein Aufhören ſeiner Rolle als Wach⸗ poſten für England eine weſentliche Verkür⸗ zung der Friſt, um ſich in den geeigneten Ver⸗ teidigungszuſtand zu ſetzen. Wichtiger iſt in engliſchen Augen aber, daß mit einer belgiſchen Neutralitätspolitik die Möglichkeit aufhört, unter Umſtänden auf belgiſchem Ge⸗ biet Militärflugplätze zu beſitzen. Es iſt bezeichnend, daß man bereits jetzt in Eng⸗ land mit der Möglichkeit rechnet, daß Belgien das Ueberfliegen ſeines Staatsgebietes durch andere Militärflugzeuge nicht als Caſus belli betrachten werde. Auch darin ſieht man eine weitere Schädigung Englands. Flugzeuge, die von Oſten her Belgien überqueren, würden unverzüglich lebenswichtige Punkte in England und Frankreich erreichen kön⸗ nen. Umgekehrt würden engliſche und franzöſiſche Flugzeuge weſentlich weiter zu fliegen haben, um im Staatsgebiet des Feindes bedeutende Plätze wirk ſam bombardieren zu können. Neben dieſen diplomatiſchen Problemen bean⸗ ſpruchen auch die Marinefragen ein lebhaftes Intereſſe. Eine Neutralität der belgiſchen Häfen von Zeebrügge und Oſtende kann, ſo meint der Ma⸗ rinemitarbeiter des„Daily Telegraph“, im Falle eines künftigen Krieges weder Frankreich noch Eng⸗ land gleichgültig laſſen. Aktueller als dieſe im Grunde noch theoretiſchen Fragen iſt für England, wie ſich Belgien endgültig gegenüber den Verhandlungen für einen neuen Pakt der Weſtmächte verhalten wird. Man glaubt hier annehmen zu dürfen, daß Belgien zwar zu keiner irgendwie gearteten Garantieleiſtung künf⸗ tig bereit ſein wird, dann aber hoffe, daß Frankreich und ganz beſonders England ihre eigene Garantie⸗ verpflichtung aufrechterhalten werden. Pierre Cot geht aufs Ganze Sämtliche Motoren- und Flugzeugfabriken in Frankreich verſtaatlicht — Paris, 17. Oktober. Luftfahrtminiſter Pierre Cot hat auf Grund des von der Volksfrontregierung durchgebrachten Geſet⸗ zes vom 11. Auguſt 1936 die Verſtaatlichung der für die Landesverteidigung arbeitenden Flugzeug⸗ und Motorenfabriken beſchloſſen. Die Regierung hat weer die Sautter⸗Harls⸗ Werke in Paris, die für die Landes verteidigung ar⸗ beiten, am Freitag auf Grund eines Geſetzes aus dem Jahre 1877 und der ergänzenden Ausführungs⸗ beſtimmungen zu dieſem Geſetz im Juni 1936 be⸗ ſchlagnahmen laſſen. Die Belegſchaft ſtreikte ſeit 33 Tagen, wodurch die Fertigſtellung zweier Schlacht⸗ kreuzer in Frage geſtellt wurde. Die Arbeit ſoll nun am Montag wiedeer aufgenommen werden. Der franzöſiſche Arbeitgeberverband hat gegen dieſe Beſchlagnahme proteſtiert. Sie habe dadurch den betreffenden Induſtriellen, der das Opfer einer Ver⸗ letzung des Arbeitsrahmenvertrages und einer Fa⸗ brikbeſetzung von 32 Tagen geweſen iſt, noch beſon⸗ ders benachteiligt. Die Regierung hätte eine ſo ſchwer⸗ wiegende Maßnahme ſicher nicht zu ergreiſen brau⸗ chen, wenn ſie entſprechend ihrer mehrfach vor dem Parlament eingegangenen Verpflichtung während der Streiks für die Achtung der Arbeitsfreiheit und des Rechts des Privateigentums geſorgt hätte. Ernſte Zwiſchenfälle in Chartres + Paris, 17. Oktober. Etwa 500 Arbeiter einer Zuckerfabrik bei Char⸗ tres waren in der Nacht in die Fabrik eingedrungen und hatten 200 Arbeiter der Nachtſchicht trotz deren Proteſt gezwungen, den Betrieb ſtillzulegen. Da⸗ durch entſtand ein Sachſchaden von mindeſtens einer Million Franken, da durch die Stillegung der Keſſel ſich die Zuckermaſſe kriſtalliſterte und in den Rohren feſtklebte, ſo daß ein Teil der Maſchinen erſt in drei⸗ wöchiger Arbeit abmonttert, gereinigt und wieder aufmontiert werden muß. 500 Bauern der Um⸗ gebung, die von dieſer Fabrikbeſetzung vernahmen, zogen gegen die Zuckerfabrik. Unterwegs kam es zwiſchen den Bauern und einem Zug von marxiſti⸗ ſchen Streikenden zu ernſten Zuſammen⸗ ſtö ß en. Dabei wurde ein Bauer lebensgefährlich verletzt, außerdem trugen etwa 30 Perſonen Ver⸗ letzungen davon. Da die Unruhen noch andauern, hat die Polizei Verſtärkungen angefordert. mehreren Stellen Sperren errichteten, die den geſamten Schiffsverkehr lahmgelegt haben. (Preſſephoto,.) zu Frankreichs lebendigen Quellen (Von unſerem in die franzöſiſche Provinz ent⸗ ſandten Pariſer Korreſpondenten) V. Louis und der Bourgeois Wege nach Lyon begegnen wir einer motoriſierten Kompanie der fvanzöſiſchen Armee, die am Straßenrand zu einer kleinen Rhepauſe Halt gemacht hat. Niedrige, faſt winzige Tankwagen auf Vollgummiraupen ziehen kleine, aber wie man ſagt, wirkſame Tankabwehrgeſchütze, die auf Luft⸗ reifen montiert ſind. Die Soldaten liegen und ſtehen herum, brechen weißes Brot und Schokolade umd trinken roten Wein dazu. Sie ſind auf dem Wege ins Manöver und an dieſen Tagen iſt die Weinration auf einen Liter täglich erhöht. Die Mannſchaften ſehen friſch aus, aber ihre Haltung und der Zuſtand ihrer Uniformen würden einen deut⸗ ſchen Unteroffizier zur Verzweiflung bringen. Doch daran hat man ſich in Frankreich längſt gewöhnt. Und das berühmte Wort des Marſchalls Peétain fällt uns wieder ein:„Der Franzoſe iſt ein ſchlechter Soldat, aber ein ausgezeich⸗ neter Krieger.“ Auf dem Das iſt nun einmal ſo: in ruhigen Zeiten machen nicht nur die Soldaten, ſondern das ganze franzö⸗ ſiſche Volk auf das an franzöſiſches Weſen nicht ge⸗ übte Auge einen völlig ſchlappen Eindruck. Man glaubt, dieſe Soldaten, die nicht richtig gerade ſtehen können, könnten auch nicht ſchießen, und das Volk, das ſo viel redet und kritiſiert und in eine unbe⸗ ſtimmbaxe Zahl von Parteien zerfällt, ſtünde kurz vor dem endgültigen Zerfall. Doch das ſind Fehlſchlüſſe. Bisher hat ſich noch immer be⸗ wieſen, daß, wenn es darauf ankommt, der franzö⸗ ſiſche Soldat hervorragend ſeine Pflicht tut und das Volk plötzlich aufſteht wie ein Mann, nicht um zu reden, ſondern um entſchloſſen zu handeln. Ja, ſo⸗ gar während, es Revolutionen im eigenen Lande hatte, hat Frankreich es fertiggebracht, erfolgreiche Feldzüge zu führen. Ein im Straßengraben ſchla⸗ fender„Poilu“ zwingt uns plötzlich das Bild auf: von einer ſchlummernden Kraft im Franzoſen, die ſo lange in einem erholſamen Entſpannungszuſtand verharrt, wie ſie ſchlummert, um ſich beim Er⸗ wachen um ſo friſcher zu ſtraffen. Die wechſelreiche Geſchichte Frankreichs, als Expert her⸗ beigerufen, müßte wohl dieſes Bild als echt begut⸗ achten. Kaum fällt die gute Autoſtraße in das Rhönetal, da künden die ſich immer mehrenden Fabrikgebäude die Stadt Lyon an. Rhone und Saöne bemühen ſich beide ſehr, dem Stadtbild zwei lebendige Adern zu ſein. Die wild herumgeſtreuten Fabrik⸗ und Büro⸗ gebäude machen den Flüſſen dieſes Beſtreben ſchwer. Doch die Baumeiſter wollten wohl durch viele Brütk⸗ ken, die ſie ſo oft wie möglich von Ufer zu Ufer ſpannten, ihre„Fabrikſünden“ etwas abbüßen. So iſt das Bild unentſchieden. Immerhin muß man wiſſen, duß Lyyn eine zweitauſendjährige Geſchichte hat— ahnen kann man es in der Stadt nicht mehr. Um aber die letzte Möglichkeit dieſes Ahnens zu zer⸗ 2. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Aus gab Samstag, 17. Orrober 1888 ſtören, baute man wohl auf den die Stadt beherr⸗ ſchenden Saönefelſen die Kirche Notre⸗Dame de Fourviere. Viel Marmor, Porphyr und Granit wurde benötigt, alle Stilarten und alles Material vergewaltigend, um dieſes„künſtleriſche“ Ungeheuer der Gründerjahre zu erſtellen. Neu⸗byzantiniſcher Stil nennen ſie s Dyon iſt eine Seidenſtadt. Ein Großteil ihrer Ar⸗ beitermaſſen ſind Weber, die als revolutionäre Ele⸗ mente ſich in Frankreichs Geſchichte oft hervortaten. Unwillkürlich denkt man an Gerhart Hauptmanns „Weber“, die im Vergleich zu den Lyonern doch noch harmlos waren. Die Guillotine ſurrte hier wie ſel⸗ ten wo, und die Rhöne nahm ungezählte Leichen tal⸗ abwärts. Das Böſe hat in Lyon oft gehauſt und doch hat es vielleicht— das Gute geſchaffen. Wer will hier urteilen? Vor einem kleinen Kaffee an der Place Belle⸗ evur ſitzen wir und ſchauen hinüber auf das gute Denkmal Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs. Man weiß nicht recht, was er in Lyon ſucht. Aber es iſt pikant zu wiſſen, daß Edouard Herriot, der Bürger⸗ meiſter Lyons, das Monument hier auffſtellen ließ. Da er aber kein Royaliſt iſt, wurde auf dem Sockel nur vermerkt:„Meiſterwerk des Bildhauers Lemot“ — denn alle Welt weiß ja, daß es der Sonnenkönig iſt! In Frankreich geht eben nichts über heimliche Lieben. „Hallo, alter Freund! Sie hier?“, ſo ruft plötzlich jemand. Siehe da, der Kellner meines Stamm⸗ Kaffees in Paris: Louis.(Wer hätte wohl kein Stammkaffee in Paris?)„Alter Freund“, ſo redet der Kellner einen an. Warum aber nicht, iſt doch auch jede Putzfrau, wie die Gräfin... in Frank⸗ reich„Gnädige Frau“. Doch wie kommt Louis nach Lyon? Dieſe Frage lieſt er auf meinem Geſicht, und in langem Redeſchwall gibt er die Erklärung:„Ja, mein Freund, ich reiſe mit einem Lagrange⸗Billett, wiſſen Sie, das ſind die Fahrkarten zum halben Preis für beurlaubte Arbeiter und Angeſtellte. Nach dem Miniſter, der ſie für uns einführte, nennen wir ſie! Feine Sache, was? Seit 15 Jahren bin ich Kellner. Dieſes Jahr gab es zum erſtenmal Urlaub. Und bezahlen muß der Alte(damit iſt der Kaffee⸗ Beſitzer gemeint) mir dieſe Zeit auch noch. Und da habe ich mir eine Fahrkarte nach Nizza gekauft. Das wollte ich auch mal geſehen haben. Schön iſt das Meer da, aber man ſpricht zu viel engliſch dort. Auf der Rückfahrt bin ich hier ausge⸗ ſtiegen, um einen alten Onkel, der einen Kramladen hat, zu beſuchen. Oh, hat der geſchimpft, als er mich ſah. Auch ſo ein Kommuniſt, hat er geſagt. Er müſſe meine Fahrt bezahlen, wie denn überhaupt die Volks⸗ frontregierung alle anſtändigen Leute ruinieren würde. Na, dem habe ich was erzählt. Er fände es in Ordnung, daß er mit ſeinen Gemüſen und ähnlichen Dingen, die er im Arbeiterviertel Guillotiere ver⸗ kaufe, in den letzten 15 Jahren ſo viel verdient habe, daß er nun drei Häuſer in der Stadt ſein eigen nennt. Die Arbeiter aber, die ihm dieſes Geld ge⸗ hracht hätten, dürften nicht einmal Urlaub haben. Wir haben uns redlich verkracht. Tant pis! Ich bin nie Kommuniſt geweſen und werde es nie ſein. Aber Gewerkſchaftsmitglied werde ich jetzt. Denn es iſt ſchon ſo, wir Arbeiter müſſen jemand haben, der uns gegen die Krämer verteidigt. Von ſich aus tun die doch nichts für uns. Mit vollem Munde ſchreien die uu ſinentwegt:„Hunger!“ Und wenn andere Hunger haben, daun iſt das Revolution. Die Leute übertrei⸗ ben. Gewiß, bei uns gibt e auch Schreier. Der Teu⸗ fel hole die Kommuniſten. Aber gefährlich iſt das doch nicht, denn auch die Mehrzahl der franzöſiſchen Arbeiter wird von der Vernunft regiert. Aber es mußte endlich etwas geſchehen. Und nun iſt der An⸗ fang gemacht.“ 8 So plappert Louis friſch drauflos, der inzwiſchen ſchon darauf beſtanden hatte, mich zu einem Aperitif einladen zu dürfen. Dagegen war nichts zu machen. So ſind ſie: rote Gewerkſchafts mitglieder und brave, harmloſe Bourgeois zu⸗ gleich. Seit 15 Jahren keinen Tag bezahlten Ur⸗ laub. Nun ſie ihn endlich haben, verkrachen ſie ſich mit den Krämerſeelen ihrer Onkels, die ihnen den Urlaub noch nicht gönnen. Vieles gönnen die ihnen nicht, was die neue Regierung ihnen gab, die immer wieder betont, aus dem Arbeiter, der nur noch eine Nummer in den Betrieben war, wieder einen Men⸗ ſchen, ein lebendiges, denkendes Individuum machen zu wollen. Um das Bild aber abzurunden, darf nicht ver⸗ ſchwiegen werden, daß Louis, nachdem er ſich ſeine Wut und Begeiſterung von der Seele geredet hatte, hüßſch brav zu ſeinem böſen Onkel eſſen ging. Und man kann alles zu eins wetten, daß ſie ſich, ſagen wir nach dem ſechſten Gang und der dritten Flaſche ebenſo angeregt wie einig über das angenehme Le⸗ ben in Frankreich unterhalten haben. (Schluß folgt.) Unruhen in Manila Kommuniſtiſche„Sympathiekundgebungen“ für Spanien — Schanghai, 16. Oktober. Nach den Berichten hier eingetroffener Schiffs⸗ reiſender iſt es am 3. Oktober in Manila zu ſchwe⸗ ren kommuniſtiſchen Unruhen gekommen. Die Kom⸗ muniſten legten gleichzeitig an 14 Stellen gut vorbereitete Brände an, die großen Scha⸗ den anrichteten. Ferner ſpreugten ſie die Waſſer⸗ leitung, die Manila mit Waſſer verſorgt, ſo daß die Einwohner für die nächſten Tage ihren Waſſer⸗ bedarf aus Brunnen ſchöpfen mußten. Die Reiſen⸗ den ſahen noch die rauchenden Trümmer zahlreicher niedergebrannter Häuſer. In der Bevölkerung Herrſchte ſtarke Beunruhigung. Ein großes Poli⸗ zei⸗ und Militäraufgebot verhinderte ſchließlich wei⸗ tere Ausſchreitungen. Die Unruhen waren als Sympathiekund⸗ gebungen für die ſpaniſchen Marxiſten gedacht. Ihre Anſtifter waren Miſchlinge von Spa⸗ niern und Eingeborenen. Ernſte Wendung in Vombay Organiſterte Unruhen— 30 Tote, 300 Verwundete — London, 16. Oktober. Die Unruhen in Bombay nehmen eine ſehr ernſte Wendung. Die Geſamtverluſtziffer ſeit dem Aus⸗ bruch der Kämpfe beläuft ſich auf 30 Tote und über 300 Verwundete. Nach einer Reutermeldung handelt es ſich um organiſterte Unruhen. Am Freitag kämpften die Mohammedaner und Hindus nicht nur gegeneinander, ſondern gingen ver⸗ ſchiedentlich auch gegen die Polizei vor, die zwölfmal an den verſchiedenſten Stellen auf die Menge feuerte. tionen in Staat, Nichteinmiſchung in Theorie und Praxis: Ausländer kämpfen bei den roten Milizen Gefallene Ruſſen und Franzoſen an der Aragon-Front— Hilferufe aus Aſturien an die Madrider Regierung (Funkmeldung der NM.) + Burgos, 17. Oktober. An der Aragon Front im Gebirge Sierra de Alcubierre kam es zu einem ſchweren Gefecht, bei dem die Marxiſten, völlig geſchlagen, ſich in wilder Flucht zurückziehen mußten. Sie ließen 60 Tote zurück, hauptſächlich Fran⸗ zoſen und Sowjetruſſen. Auch mehrere Frauen waren unter den Toten. Der Freitag iſt für die roten Flieger ſehr verluſt⸗ reich geweſen. Bei Talavera de la Reina wurden drei, an der Cordobafront zwei und bei Malaga ein marxiſtiſcher Flieger abgeſchoſſen. An der Toledo⸗ Front eroberten die Nationaliſten eine ſtark be⸗ feſtigte Feldſtellung der Marxiſten und erbeuteten zahlreiches Kriegsmaterial. Die Verluſte der Roten betragen 80 Tote. Der rote Kriegskommiſſar an der Aſturien⸗Front hat nach Madrid gefunkt, daß die Lage ſehrernſt ſei. Die Stellungen ſeien nicht zu halten, wenn die Bombardierungen durch Lie nationaliſtiſchen Flie⸗ ger andauerten. Der gleiche rote Sender funkte auch nach Frankreich dringende Hilferufe um Sani⸗ täts material. Bombenangriffe auf Maoͤrid und Malaga — Burgos, 17. Oktober. Nationaliſtiſche Flugzeuge haben erneut einen Bombenangriff auf Malaga unternommen. Außer einer Kaſerne der Roten Milizen gingen dabei auch die Benzintanks im Hafen in Flammen auf. Auch über Madrid haben die nationaliſtiſchen Flieger er⸗ neut Bomben abgeworfen. In Barcelona iſt angeſichts des Anmarſches und der dauernden Siege der Nationaliſten eine ſehr ge⸗ drückte Stimmung feſtzuſtellen. Um wenigſtens et⸗ was dieſe Stimmung zu heben, ſahren auf Veran⸗ laſſung der roten Behörden ausländiſche Flie⸗ ger durch die Straßen, von denen dabei er⸗ zählt wird, ſie ſeien die erſten Ankömmlinge der an⸗ gekündigten Moskauer Hilfstruppen. Der Anttfaſchiſtiſche Ausſchuß in Valencia hat eine Aufſtellung veröffentlicht, aus der hervorgeht, daß allein in Valencia 7000 Rechtsleute von den Ro⸗ ten erſchoſſen worden ſind. Der Abtransport von Kindern aus Madrid geht weiter. Bisher ſind in Valencia 8000 Kinder von vier bis acht Jah⸗ ren eingetroffen. Der Präſident der ſogenannten unabhängigen Re⸗ publik Santander hat einen Aufruf erlaſſen, in dem alle Roten aufgefordert werden, die geraubten Wert⸗ gegenſtände abzuliefern, da für die Verteidigung der Stadt große Mittel notwendig ſeien. Der Prager Geſandtſchaftsſtreit beigelegt — Prag, 16. Oktober. Am Donnerstagnachmittag fand ſich im Gebäude der Prager ſpaniſchen Geſandtſchaft ein höherer Be⸗ amter der Polizeidirektion ein und überreichte dem Geſchäftsträger Gaſpar Sanz Y Tovar ein Schreiben des tſchechoflowakiſchen Außenminiſteriums, in dem er erſucht wird, die Geſandtſchaft dem von der Ma⸗ drider Regierung nach Prag entſandten Jimenez de Aſua zu übergeben, den die tſchechoſlowakiſche Regierung als einzigen Vertreter Spa⸗ niens anerkenne. Gaſpar Y Tovar entſprach dieſem Erſuchen und verließ noch in den Nachmittagsſtunden das Geſandt⸗ ſchaftsgebäude. Vorher hatte er eine Erklärung ab⸗ gegeben, in der es u. a. hieß:„Mit Rückſicht auf meine perſönliche Freundſchaft zum tſchechoflowa⸗ kiſchen Außenminiſter Dr. Krofta habe ich beſchloſ⸗ ſen, der in dem Schreiben enthaltenen Aufforderung zu entſprechen. Mit Rückſicht darauf, daß die tſchecho⸗ flowakiſche Regierung die Verantwortung für das Inventar der ſpaniſchen Geſandtſchaft nicht über⸗ nehmen wolle, muß ich es ablehnen, die Verantwor⸗ tung für etwaige Inventarverluſte bis zu dem Tag zu tragen, an dem ich in die Geſandtſchaft zurück⸗ kehren werde. Dieſer Tag iſt nahe. Ich werde dann als Vertreter der einzigen ſpaniſchen Regierung zu⸗ rückkehren, die von allen Mächten der Welt aner⸗ kannt ſein und die die Gerechtigkeit, die Ordnung und den Frieden verkörpern wird.“ Eden wird erneut unter Druck geſetzt Die Arbeiterpartei beſchwert ſich beim engliſchen Außenminiſter über die Lang⸗ ſame Durchführung des Nichteinmiſchungsabkommens — London, 16. Oktober. Der Vorſitzende der britiſchen Arbeiterpartei im Unterhaus hatte am Freitag eine längere Aus⸗ ſprache mit Eden über die außenpolitiſche Lage. Wie verlautet, hat er in dieſer Unterredung einer leb⸗ haften Beſorgnis der Arbeiterpartei wegen der letz⸗ ten Entwicklung in der ſpaniſchen Frage Ausdruck gegeben, warauf Eden ihm mitgeteilt hat, wie die Regierung die Dinge anſieht. Dio Arbeiterpartei hatte bekanntlich Seite an Seite mit Moskau die Forderung erhoben, daß bei einem Verſagen des Nichteinmiſchungsabkommens der Madrider Regierung ſoſort Gelegenheit ge⸗ geben werde, ſich Waffen zu verſchaffen. Man kann wohl annehmen, daß Attlee auch jetzt wieder ver⸗ ſucht hat, im Schlepptau Moskaus die letzten ſow⸗ jetruſſiſchen Forderungen zu unterſtützen. Das engliſche Außenminiſterium veröffentlicht am Freitagabend eine amtliche Erklärung über dieſe Unterredung. Darin heißt es, daß Attlee die Beſocrgniſſe der Arbeiterpartei über die laugſame Durchführung des Nichtein⸗ miſchungsabkommens zum Ausdruck gebracht und die Bedeutung des Zeitumſtandes unterſtrichen habe. Der Außenminiſter habe ſeinerſeits dargelegt, daß die Klagen den betroffenen Regierungen überwieſen worden ſeien. Er habe ferner die Hoffnung ausge⸗ drückt, daß es möglich ſein werde, eine Ausſchuß⸗ ſitzung in der nächſten Woche abzuhalten, um die Ant⸗ worten der drei Regierungen zu erwägen. Der Landesarbeiterrat wird am nächſten Mittwoch zuſammentreten, um die Lage zu beſprechen. Wie verlautet, wird Sir Stafford Cripps einen Antrag einbringen, der behauptet, daß fremoͤe Mächte das Rkichsſtraßenſummlung Vor Eröffnung der deutſchen Buchwoche: Mit dem Buche ins Volk! 11 Millionen Verzeichniſſe ſollen das Volk mit ſeinen Büchern bekannt machen! — Berlin, 16. Oktober. Am 24. Oktober wird Reichs miniſter Dr. Goeb⸗ bels in Weimar die„Woche des deutſchen Buches 1936“ eröffnen. Wie in den vergangenen Jahren ging auch diesmal der Woche des deutſchen Buches ein Preſſeempfang voraus, auf dem die große kul⸗ turelle Aufgabe und die Durchführung der Buch⸗ Woche dargelegt wurden. Der Geſchäftsführer der Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft für deutſche Buchwerbung, Reinhart, konnte im Auftrage des Präſidenten der Reichs⸗ ſchrifttumskammer weit über 100 Schriftleiter deut⸗ ſcher und ausländiſcher Zeitungen, Vertreter aller Dienſtſtellen der Partei, des Staates und der Or⸗ ganiſativnen begrüßen. Er nannte die Woche des deutſchen Buches einen Höhepunkt der ſich über das ganze Jahr erſtreckenden Arbeit der öffentlichen Buchwerbung, bei der es darum geht jeden einzel⸗ nen Volksgenoſſen für das deutſche Schrifttum zu gewinnen. Der ganze Einſatz der öffentlichen Buch⸗ werbung wäre ohne Sinn, wenn er micht zum Ziele hätte, die Volksgenoſſen für das Buch zu gewinnen, die noch kein Verhältnis zum Schrifttum hätten. Dank der Mitarbeit der Deutſchen Arbeitsfront, der Hitler⸗Jugend, der NS⸗Frauenſchaft, der NS⸗Be⸗ amtenſchaft, des Reichsnührſtandes und der Wehr⸗ macht ſowie der Mitarbeit aller übrigen Organiſa⸗ Partei und Wirtſchaft werde es gelingen, f 11 Millionen Auswahlverzeichniſſe deutſchen Schrifttums im ganzen Volk zu verbreiten und damit dem Unkundigen eine erſte Möglichkeit zu geben, ſich in der Vielzahl der Bucherſcheinungen zurecht zu finden und gerade ſeine Bücher kennen zu lernen. Dann ſprach der Vizepräſident der Reichsſchrift⸗ tumskammer und Leiter der Abteilung VIII des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda, Miniſterialrat Dr. Wismann. Der Red⸗ ner kennzeichnete die Zeit, in der die Pflege des Schrifttums eine Sache der„literariſchen Tees“— zu einem nicht unweſentlichen Teil ein jüdiſſcher Zeit⸗ vertreib— war. Da jene Zeit einer eigenen Sicht ermangelte, wurde das Buch hier nicht zum Segen, ſſondern zum Verhängnis. Statt zu vermitteln, zu einen und zuſammenzufügen, trat das Buch tren⸗ nend zwiſchen den Menſchen und die Welt, zwiſchen das Volk und ſeine Geſchichte, zwiſchen den einzelnen und die Gemeinſchaft. Auch hier hat erſt die nationalſozialiſtiſche Revo⸗ lution Wandel geſchaffen. Vieles aber, was wir neu unternommen haben, wäre nicht möglich geweſen ohne den eiſernen Grundſatz der vollkommenen Loslöſung der Buchwerbung von wirtſchaftlichen Zielſetzungen. Wir waren von Anfang an der feſten Ueberzeugung, daß nur eine Buch werbung, die ſich ausſchließlich nach kulturellen Zie⸗ len ausrichtet, auch wirtſchaftlich zum Erfolg führen könne. Der Mehrabſatz von 15 bis 20 v. H. im Vor⸗ jahr hat uns recht gegeben. Neu in der diesjährigen Buchwoche iſt die Aus⸗ ſtellung, die in mehr als 70 Städten mit dem gleichen Buchbeſtand ſtattfindet und als eine Art von Leiſtungsſchau einen Querſchnitt durch das ver⸗ legeriſche und ſchriftſtelleriſche Schaffen des Jahres bieten ſoll und die von dieſem Jahr ab regelmäßig in der gleichen Form veranſtaltet wird. Unſere Parole aber lautet wie im vergangenen Jahr und in kommender Zeit: Mit dem Buch ins Volk! Nichteinmiſchungsabkommen übertreten hätten, und daß daher der ſpaniſchen Regierung das Recht gege⸗ ben werden müſſe, Waffen zu kaufen— und zwar na⸗ türlich in Moskau. Arbeiterpartei und Rüſtungspolitik (Funkmeldung der N M.) London, 17. Oktober. Der Erſte Lord der Admiralität Sir Samuel Hoare wandte ſich am Freitagabend in einer Rede ſcharf gegen die Rüſtungspolitik der Arbeiterpartei und rechnete mit ihren„unwahren Argumenten“ ab. In Edinburg, ſo ſagte er, habe die Arbeiterpartei keine klare Antwort auf die Frage ihrer Einſtellung zur Rüſtungs politik gegeben. Es genüge nicht, zu erklären:„Wir wollen nichts ſagen, weil wir eure Außenpolitik nicht ſchätzen.“ Sir Samuel Hoare gab der Arbeiterpartei die Antwort auf ihre Fpage nach dieſer Außenpolitik, die er als eine Po⸗ litik des Friedens kennzeichnete.„Es iſt eine Po⸗ litik, um uns ſelbſt zu ſichern, ſo daß unſer Ein⸗ fluß für den Frieden in der Welt eingeſetzt werden kann, und es iſt eine Politik, um das menſchenmög⸗ liche zu leiſten, die kollektiven Friedenskräfte in der Welt zu mobiliſieren, um ſo jeder möglichen Art eines Angriffes Widerſtand zu leiſten.“ Der Miniſter wies darauf hin, daß ein Drittel der Stimmen auf dem Kongreß der Arbeiterpartei für ein Zuſammengehen mit den Kom⸗ muniſten abgegeben worden ſei. Dies ſei be⸗ zeichnend genug. Die Bewegung für eine Inter⸗ vention in Spanien ſei von den Kommuniſten ausgegangen und erhalte jetzt weitgehende Unter⸗ ſtützung aus den Kreiſen der Arbeiterpartei. Zum Faſchismus und Kommunismus äußerte Hoare die bekannten Gedankengänge, daß er weder das eine noch das andere liebe, und daß England die Pflicht habe, ſich ſeine demokratiſche Freiheit zu erhalten. Beſckleunigung der Luftrüſtungen (Funkmeldung der NM 3) London, 17. Oktober. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ kündigt eine weitere Beſchleunjgung der britiſchen Luftrüſtungen an. a* Er will erfahren haben, daß das Kabinett eine nochmalige Nachprüfung der Fortſchritte im Auf⸗ rüſtungsprogramm angeordnet habe. Ein beſonderer Miniſterausſchuß habe Empfehlungen für die Kabi⸗ nettsberatung vorbereitet.. Der Korreſpondent ſchreibt: Bisher hat die wirt⸗ ſchaftliche Leiſtungsfähigkeit Englands ausgereicht, mit den Luftrüſtungen anderer Länder Schritt zu halten. Die Regierung lehnt daher auch Chur⸗ chills Anſicht von der Notwendigkeit einer Umſtellung der Induſtrie auf die Kriegsbaſis ab, aber es beſteht die Möglichkeit, daß allgemeine Entwicklungen Eng⸗ land zwingen, in einem Umfange auf eine Beſchleunigung des Luftrüſtungsprogramms hinzuarbeiten, dem die Induſtrie vielleicht nicht folgen könnte ohne Aen⸗ derung der gegenwärtigen Pläne. Wenn, was nun faſt ſicher erſcheine, ſo ſchreibt der Korreſpondent, die Regierung eine weitere Beſchleu⸗ nigung des Luftrüſtungsprogramms verkünde, ſo werde ſich auch die Notwendigkeit neuer Durchfüh⸗ rungsmaßnahmen ergeben. Drei Möglichkeiten be⸗ ſtünden dafür, eine ſtärkere Kontrolle der Rüſtungs⸗ induſtrie unter möglichſt kriegsähnlicher Organiſie⸗ rung, Kauf fremder Flugzeuge und größere Unter⸗ ſtützung der Induſtrie zur Errichtung neuer Fabri⸗ ken. Zwiſchen dieſen drei Möglichkeiten wären dann auch noch Kombinationen denkbar. Von der Heranbildung gelernter und ungelern⸗ ter Arbeiter für die Rüſtungsinduſtrie wird geſagt, daß ſie gute Fortſchritte gemacht habe. Neuer Gouverneur des Memelgebiets. Die ſeit einiger Zeit beſchloſſene Umbeſetzung auf dem Poſten des Gouverneurs des Memelgebiets iſt nunmehr erfolgt. Zum neuen Gouverneur iſt der bisherige Kownoer Obernotar, Oberſtleutnant der Reſerve Juras Kubilus, ernannt. Er gilt allgemein als eine ſachliche, ruhige Perſönlichkeit. 5 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer tellvertreter des Hauptſchrlftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. e Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Friß Bode Lokaler Teilt Dr. Fritz Hammes Sport Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Vilderdienſt. Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. Jakob Faude, ſüämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Frig Bode K Co. Mannheim, k 1—5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße .⸗A. IX. 1988 Mittagauflage der Ausgabe K u. Ausgabe 8 2 927 Abendauflage der Ausgabe K u. Ausgabe 8. 465 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. 5 Für unverlangte Belträge leine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 52. eee ere —— 1 r nr 1 e SFT ab⸗ auf wa⸗ loſ⸗ ung cho⸗ das zer⸗ or- Tag ück⸗ ann zu⸗ ter⸗ ung der Bevölkerung mit gutem Erfolg durchgeführt. Samstag, 17. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 481 Mannheim, 17. Oktober. die Dar. gilt deu Hugtalit au den Steaſteusauulùũugeu des. 7936/37 Zeichnung: Kämpf DAK. 110 Mit diesem Plakat fordert die Deutsche Arbeitsfront zu Spenden für das WHW. auf Zum Kampf bereit ſteht die Deutſche Arbeitsfront, um am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Oktober, mit den Wappenſchildern der 12 Grenzlandgebiete ſiegreich fürs Winterhilfswerk ins deutſche Volk einzudringen!. Trage ſtolz aus ſchaffender Hand der Volksgemeinſchaft Wappenband, damit es weithin jeder ſeh', dein Opfer galt dem WH W. Am Sonntag, dem 18. Oktober, finden im Rahmen der obenerwähnten Straßenſammlung in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr an folgenden Plätzen Stand konzerte ſtatt: Waſſerturm: Betriebskapelle der Mannheimer Mo⸗ törenwerke A. G. Paradeplatz: Betriebskapelle der Brown, Boveri & Cie. A. G. Marktplatz: Betriebskapelle der Städtiſchen Betriebe. Marktplatz Neckarſtadt: Betriebskapelle der Daimler⸗ Benz A. G. Altersheim Lindenhof: Lanz A. G. Sandhofen(Adolf⸗Hitler⸗Platz): Betriebskapelle der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof A. G. Waldhof(Roggenplatz): Betriebskapelle der Bopp& Reuther G. m. b. H. Neckarau(Marktplatz): Betriebskapelle tion A. G. Betriebskapelle der Heinrich der Iſola⸗ ae 40 Jahre im Dienſt der Reichsbahn ſteht heute Herr Friedrich Hertlein, Erlenſtraße 47. Dem langjährigen Bezieher der NM unſeren Glück⸗ wunſchl Zum Hunderennen im Stadion 60 Jahre Windhundrennen hinterm Haſen Das Windhundrennen, das am 18. Oktober im Mannheimer Stadion veranſtaltet wird, hat eine Art Jubiläumscharakter, denn beinahe auf den Tag ſind es 60 Jahre her, ſeitdem das erſte Windhund⸗ rennen auf engliſchem Boden durchgeführt wurde. Am Samstag, 14. Oktober 1876, liefen zum erſten Male in Hendon Windhunde hinter einem künſt⸗ lichen Haſen. Der Urſprung geht vermutlich auf die engliſchen Fuchsjagden zurück mit den großen Hundemeuten, die dem Fuchs nachſetzten. Das war aber nur ein Schauſpiel für die Landleute, die Städter hatten davon nichts. Da kam ein findiger Kopf auf den Einfall, einem großſtädtiſchen Publi⸗ kum ein Hunderennen in räumlich begrenzter und daher überſichtlicher Form zu bieten. Die„Times“ veröffentlichte im September 1876 eine Vorſchau auf dieſen Genuß, worin der ſinnreiche Mechanismus geprieſen wurde, der in Hendon eine Anzahl von Windhunden veranlaßt, hinter einem künſtlichen Maſſenandrang auf den Rennplätzen Im Sommer 1926 wurde in Mancheſter das erſte Windhundrennen abgehalten, und der Erfolg gab den Verfechtern dieſes Sportes recht. In elf Wochen beſuchten 330 000 Perſonen dieſe Hunde⸗ rennen, und unter dieſen Maſſen war nicht nur der kleine Mann vertreten, ſondern auch Angehörige der bemittelten Schichten und oberen Geſellſchaftsklaſſen der Induſtrieſtadt Mancheſter. Auch die engliſche Hauptſtadt wurde vom Hunderennſport erobert, die Bahn, die im Juli 1927 in London eröffnet wurde, ſah am erſten Abend bereits 25 000 Zuſchauer, in der vierten Woche 70 000. Die Arenas haben die übliche Ovalform, und die Preiſe ſind ſo gehalten, daß ſie allgemein erſchwing⸗ lich ſind. Vor allem aber wird dabei der Wett⸗ letdenſchaft gehuldigt, denn auch hier haben ſich bereits die Buchmacher eingefunden. Die Organt⸗ ſationen der Hundezüchter ſorgen für den Nachwuchs und überwachen die Kämpfe. Man diskutiert die Haſen zu laufen, ohne Ausſicht, ihn je zu erreichen. Damals hatte man noch keine Rund bahn, ſondern ließ die Hunde auf einer Geraden laufen, wobei der künſtliche Haſe an einer Schiene befeſtigt war. Dieſer Sport, ſo hieß es in dem Vorbericht, ver⸗ ſpricht intereſſant und aufregend zu werden, wobei der Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, daß ſich die Zwiſchenfälle in Zukunft nicht mehr ereignen. Mit⸗ unter verſagte nämlich der Mechanismus, und die Hunde erreichten den Haſen, worauf ſie ihn wütend zerriſſen. Aber es blieb bei dieſem Vorbericht, denn die Hunderennen führten ſich nicht ein in England. Amerika meldet ſich 50 Jahre lang blieb es ſtill um die Hunderennen, dann nahm ſich 1926 Amerika dieſer windigen Sache an. Ein Manager aus Kalifornien kam nach England, um hier Rennplätze für Windhunde nach amerikaniſchem Muſter zu eröffnen. Nach an⸗ fänglichen Mißerfolgen ſtieß er auf Gegenliebe eng⸗ liſcher Hundezüchtervereine und außerdem kam ihm die Veranlagung des Engländers zuſtatten, daß man hier Hunde rennen ſah, aber ohne das blutige Ziel der Fuchsjagden, Spannung ohne Tierquälerei, einfach Sport. Ahnentafel der Sieger genau ſo leidenſchaftlich wie die Sieger beim Pferderennen. „Windhundrennen“ im Sportteil Der Sportteil der engliſchen Zeitungen, darunter auch der der„Times“, enthält regelmäßig die Be⸗ richte über die Windhunderennen. So leſen wir in einer September⸗Kummer der„Times“ unter der Ueberſchrift„Ataxy gewinnt das St. Leger“ einen Bericht über den Endkampf im Hunde St.⸗Leger im Wembley⸗Stadion in London, dem„klaſſiſchen Lang⸗ diſtanzrennen des Jahres“. Der Favorit Ataxy ge⸗ wann mit örei Hundelängen vor Shove Halfpenny und ſtellte mit 40,39 Sekunden einen Bahnrekord auf. Das Siegesfeſt beſtand in einem Abendeſſen mit Tanz. Gleichzeitig werden die Programme der Rennen in Stamford Bridge und White City an⸗ gezeigt. In der ernſthaften„Times“, die ſonſt in der hohen Politik tonangebend iſt. Man muß aber auch zugeben, der Anblick von über die Hürden ſetzenden Winoͤhunden iſt wirklich ein Genuß, da ſind ſie wie kleine Pferde. Vor Jah⸗ ren wurden in Don aueſchingen die erſten badiſchen Windhunderennen ausgetragen, vor zwei Jahren in Heidelberg und jetzt kommen ſie wach Mannheim. CC dd ã ͤ ¶õðTTdddddꝓꝓddVGGGGGGGGãã6ↄVꝓVꝓꝓdVbꝓGT0G0wGwGGGwꝙçꝙꝓꝙün Fungvolkgeiſt Man muß es dem Jungvolk ſchon laſſen: Rührig ſind ſie in dieſer Woche der deutſchen Jugend. Kein Tag, kein Abend, an dem ſie nicht einen neuerlichen Beweis ihres vielſeitigen Könnens, ihres ſportlichen, kameradſchaftlichen Geiſtes und ihrer freudigen Mit⸗ arbeit an der Aufklärungsarbeit über ihre Ziele und ihr Streben geben. Seine helle Freude konnte man geſtern abend an den Pimpfen haben, wenn man ſie im Caſinoſaal beobachtete. Sie wiſſen ſchon ſehr gut, wie man eine Feierſtunde zu geſtalten hat und noch mehr, ſie bringen es fertig, daß man ihnen gern Aug und Ohr ſchenkt und mit Stolz auf eine ſolche Jugend ſieht. Seit vierzehn Tagen beſteht erſt das kleine Streichorcheſter, das den Auftakt zu dieſer Feier⸗ ſtunde machte, aber es iſt von einer großen Muſizier⸗ freude beſeelt. Beſonders erſtaunt war man aber doch, als man hörte, daß das Geſpielte aus der Fe⸗ der eines Pimpfes unſeres Jungbannes ſtammte. Alle Achtung! — Blumenſchmuck im ſchönen Mannheim Preisverteilung im Balkon- und Fenſterſchmuckwettbewerb Die Arbeitsgemeinſchaft für den Bal⸗ kon⸗ und Jenſterblumenſchmuckwatt⸗ bewerb nahm geſtern abend gemeinſam mit der „Flora“, Verein der Blumenfreunde Mannheim, im Friedrichspark die Preisverteilung für den dies⸗ jährigen Wettbewerb vor. In überaus ſchöner Weiſe ſind Saal und Bühne mit vielem Pflanzen⸗ grün und Blumen geſchmückt. Dicht an dicht füllen die Mannheimer Blumenfreunde den Raum bis zum letzten Platz, als Kreisfachwart Seidler die Anweſenden und die Vertreter ſtädtiſcher und ſtaatlicher Behörden, der Partei und Landesbauern⸗ ſchaft begrüßt. In herzlichen Worten dankt er allen, die geholfen haben, durch Pflanzenſchmuck unſer Stadtbild zu verſchönern ſowie der Stadtverwal⸗ tung für die Pflanzenpreiſe. Wir wollen weiter arbeiten, daß nicht nur die Straßen, ſondern auch die Wohnungen und insbeſondere die Betriebe und Büros Pflanzen⸗ und Blumenſchmuck erhalten, wobei viele Betriebe ſchon mit gutem Beiſpiel vor⸗ angegangen ſind. Im Auftrag des Verkehrsvereins wies Herr Winter darauf hin, daß bei den Stadtführungen ſich heſonders viele Ausländer über die blumenge⸗ ſchmückten Häuſer gefreut haben. Im Intereſſe des Fremdenverkehrs iſt darum dieſe Blumenarbeit be⸗ ſonders notwendig, ſorgt ſie doch dafür, daß der Name des ſchönen Mannheim in die Welt getra⸗ gen wird. Als Leiter der Arbeitsgemeinſchaft ſpricht Vereinsführer Illhardt in tieferfühlter Weiſe über den Sinn der geleiſteten Arbeit.„Flora“, Fachſchaft Gartenbau der Kreis⸗ bauernſchaft, und Stadtverwaltung haben in der Arbeitsgemeinſchaft zuſammengewirkt und in dieſem Jahre erſtmals eine perſönliche Breitenwerbung in Freude durch Blumen und Blumen am Fenſter ſei das Ziel der Beſtrebungen, die beſon⸗ ders bei den ärmſten Volksgenoſſen auf fruchtbarſten Boden gefallen ſind, während viele Wohlhabende hier noch verſagen. Die Blumen und Pflanzen ſind uus ein ſtiller Gruß unſerer Heimatſcholle, der wir uns alle verbunden fühlen. Als Vertreter der Landesbauernſchaft Baden wies Herr Runge auf das Führerwort hin, nicht nur ein Deutſchland der Macht und Größe, ſondern auch der Schönheit zu ſchaffen. Pflicht jedes Voblks⸗ genoſſen ſei es, auch in ſeiner Stadt daran mitzuwir⸗ ken, und Aufgabe der Architekten, bei Neubauten auf die Möglichkeit der künftigen Anbringung von Blu⸗ menſchmuck Bedacht zu nehmen. Zum Schluß der Ausſprache ergriff Gartendirektor Bußjäger das Wort zu praktiſchen Ratſchlägen für die Blumen⸗ pflege. Den Preisträgern dankte er für ihre Arbeit, Farbe und Leben in unſere Stadt zu bringen. Leider ſei gerade noch in den ländlichen Vororten zu wenig Blumenſchmuck zu ſehen und auch am Friedrichs⸗ und Luiſenring mangele es noch an der Vorgartenpflege. Es bleibt alſo noch viel zu tun und jeder kann ſein Scherflein dazu beitragen, Mannheim zu ſchmücken. 5 Dann aber gab es kein Halten mehr. Alles, und insbeſondere die Frauen, drängte zur Preis ver⸗ teilung. Daß gut gearbeitet worden iſt, geht dar⸗ aus hervor, daß nicht weniger als 35 Sonder⸗, 175 erſte und 496 zweite Preiſe ausgegeben werden konn⸗ ten. Bald glich der ganze Saal einem„wandelnden“ Blumenmeer und in Scharen zog man hinaus, ſeinen Blumentopf behutſam tragend. Eine Abteilung des Kreismuſikzuges der Politiſchen Leiter umrahmte die Veranſtaltung mit friſchen Muſikvorträgen. Die Preisverteilung hat gezeigt, daß die Loſung mar⸗ ſchiert:„Mannheim, ſchmücke dich!“ f Dieſe kleine Muſibantenſchar umrahmte ein Theaterſtück, das ein Fähnlein ganz aus ſich her⸗ aus einſtudierte und das ſehr geſchickt gewählt war. Es rankt ſich um den„18. Oktober“, den Tag der Schlacht bei Leipzig, und es ſei gleich geſagt: wie ſich die Jungen in ihre Rolle fanden, war einfach großartig. Unbekümmertheit und Ueberzeugungskraft, daß man ſich ohne zu„meckern“ gut und gerne von ihnen zwei Stunden unterhalten ließ. Es war ein jugend⸗ liches Laienſpiel und wollte nichts anderes ſein. Mit den einfachſten Mitteln hatten ſie ſich„koſtü⸗ miert“, wählten ſehr zum Vorteil des Stückes Vor⸗ hänge als Hintergrund und erfüllten die Bühne nun mit Leben, daß es nur ſo eine Art hatte. Der Bei⸗ fall des überfüllten Saales war ſehr lebhaft. Sie hatten ihn aber auch ehrlich verdient, dieſe Jungen, die ſich wochenlang mit ihren gewiß nicht leichten Aufgaben beſchäftigten. Man möchte ihnen zurufen: weiter ſo in dieſem Geiſt und mit dieſer Hingabe, dann braucht es um Deutſchlands Jugend niemand bange zu ſein. g. Die neue Kapelle im Thereſien⸗ krankenhaus Die Kapelle des Thereſienkrankenhauſes iſt im Laufe der letzten Wochen völlig neu geſtaltet wor⸗ den und geht nunmehr ihrer Vollendung entgegen. Unter der künſtleriſchen Oberleitung von Franz Valentin Hemmerle, Freiburg, wurde bet der techniſchen Durchführung, die in den Händen von Architekt Wolf, Neckarhauſen, lag, darauf Be⸗ dacht genommen, daß ein Gotteshaus entſtand, das ſowohl dem religiöſen Empfinden des heutigen Menſchen, als auch der kirchlichen Tradition der Barmherzigen Schweſtern entſpricht. Die Kapelle wurde luftig und hell ausgemalt, die Fenſter mit hübſchen Glasmalereien geſſchmückt und der Boden mit Sohnhofener Platten belegt. Die Al⸗ täre ſind aus Naturmarmor, ihre Rückwände aus Kunſtmarmor. Das große Altargemälde in der Mitte wurde unter Berückſichtigung der Zwecke des Krankenhauſes von Franz Valentin Hem⸗ merle in Harzwachsfarben gemalt. Es zeigt die beiden Ordensſtifter und eine Barmherzige Schwe⸗ ſter am Bette eines Kranken. Chriſtus ſchaut güti⸗ gen Antlitzes auf das Krankenbett herab und ſeine ſegnenden Hände verſprechen Troſt und Heilung. Die im Ton un veränderlichen Harzwachsfarben ge⸗ ben dem gut komponierten Gemälde den Charakter eines Freskos. Auch die beiden Seitenaltäre er⸗ halten noch Gemälde, an denen Hemmerle gugen⸗ blicklich arbeitet. Durch dieſe Erneuerung der Ka⸗ pelle haben eine Anzahl Mannheimer Firmen und Handwerker für mehrere Wochen Brot und Arbeit erhalten. 5 * 70 Jahre alt wird ein treuer Kamerad der hie⸗ ſigen„Kameradſchaft deutſcher Reiter“, Joſef Lüft. Schon über 25 Jahre ſteht der Jubilar mit uner⸗ müdlichem Eifer bei der Kameradſchaft auf ſeinem ö Poſten. Als Standartenträger und Vereinsdiener ſchätzt man ihn beſonders. Trotz ſeinem hohen Alter fehlt Lüft bei keinem Appell. Er iſt damit Vorbild ernſten ſoldatiſchen Pflichtbewußtſeins. Wir beglück⸗ wünſchen den Jubilar, dem noch recht viele geſunde und frohe Jahre beſchieden ſein mögen. Sie ſpielten mit einer ſolch fröhlichen Erſte Großausgabe an die Betreuten im WH W 193637 Ab Dienstag, den 20. Oktober, gelangen bei den NS V- Ortsgruppen an die vom Wo W̃ betreuten Volksgenoſſen Holz⸗ und Kohlengutſcheine, Fleiſchkonſerven Brotgutſcheine und ſonſtige Lebensmittel zur Verteilung. Wegen der genauen Auſteilung auf die einzelnen Betreuten-Gruppen verweiſen wir auf die bei den Ortsgruppen angeſchlagenen Verteilungspläne. Holz erhalten vorläufig nur die Bedürftigen der Ortsgruppen Deutſches Eck, Friedrichspark, Hum⸗ boldt, Jungbuſch, Lindenhof, Neckarſtadt⸗Oſt, Neuoſt⸗ heim, Oſtſtadt, Schwetzingerſtadt und Strohmarkt. Anerkennungsgebühr je Zentner Holz 20 Pfg. Eröffnung der WHW⸗Wärmeſtuben am 20. Oktober. Auch in dieſem Jahre wird das Winterhilfswerk wieder Wärmeſtuben für die von ihm betreuten, Matheus Möller Eltpilte am Rhein Repräsentanten deutscher Schaumweinkultur General-Vertreter: Georg Vogel Mannhelm. Dammstr. 52 Tel. 51 45 alleinſtehenden Volksgenoſſen eröffnen. In Aube⸗ tracht des ſchon ſo früh eingetretenen Temperatur⸗ ſturzes wird dies bereits zum 20. Oktober der Fall ſein. Im Vorjahre waren es 6 Wärmeſtuben, dieſes Jahr werden es deren acht ſein. Sie beſin⸗ den ſich in nachſtehend aufgeführten Stadtteilen: Deutſches Eck: R 4, 11, Humboldt: Lortzingſtr. 21, Jungbuſch: J 4,—6, Käfertal: Mannheimer Straße 17, Neckarau: Maxſtraße 1, Sandhofen: Sandhofer Straße 264, Schwetzingerſtadt: Augartenſtraße 36, Waldhof: Speckweg 61. Zutritt zu den Wärmeſtuben haben nur die in den vorgenannten Ortsgruppengebieten wohnenden, alleinſtehenden WHW⸗ Betreuten, die leinen eigenen Haushalt führen. Für Kurzweil iſt hinreichend geſorgt. Außer Leſeſtoff findet hier der Beſucher Rundfunkempfang und Unterhaltungsſpiele aller Art. In zwangloſer Reihenfolge werden ſich von Zeit zu Zeit auch Feier⸗ ſtunden auſchließen, die ſowohl Betreuer wie Be⸗ treute zu gemeinſamem Erleben zuſammenführen ſollen. Die aufgeſtellte Hausordnung appelliert an das Gemeinſchaftsgefühl aller Beſucher, ſo daß auch in dieſer Hinſicht dem nationalſozialiſtiſchen Erzie⸗ hungsprinzip Rechnung getragen iſt. 1 5 Endlich! Haſe iſt im Bilde Dito ſeine Frau, die Hilde! Kaum war er auf freiem Fuße, eilt' er heim. Nun tut er Buße. Endlich weiß er, was ihm fehlte, warum ihn das Unglück quälte und nun wird er auch geſcheiter. Recht ſo, Haſe! Nur ſo weiter! Seine Weisheit lautet nämlich: „Ach, was war ich früher dämlich, Jetzt erſt weiß ich's ganz genau— Zeitungleſen— das macht ſchlau““ 4. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Samstag, 17. Oktober 1936 Oroͤnung und Sauberkeit herrſchen in unſeren Gemeinden Freiburgs Oberbürgermeiſter ſprach in Lahr über nationalſozialiſtiſche Gemeindepolitik In dem hübſchen, alten Rathaus der Stadt L ahr ſand am Donnerstagnachmittag eine Landespreſſe⸗ konferenz ſtatt. Der ſtellvertretende Landesſtellen⸗ leiter, Preſſereferent Voßler, hatte die große Freude, einen bewährten badiſchen Kommunalfach⸗ mann, den Oberbürgermeiſter der Stadt Freiburg, Dr. Kerber, in dieſer Sitzung begrüßen zu kön⸗ nen. Dr. Kerber hielt hier in Lahr ſeinen bereits vor längerer Zeit angekündigten Vortrag über die Kommunalpolitik im nationalſozia⸗ liſtiſchen jungen Deutſchland. Der Red⸗ ner verbreitete ſich zunächſt über die Lage der kom⸗ munalen Wirtſchaft bei der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus. In der Zeit des Liberalismus hatte die fortwährend ſteigende Verſchuldung der Ge⸗ meinden nach und nach geradezu zur Kredit⸗ unwürdigkeit geführt. Die Verſchuldungen der badiſchen Gemeinden gingen über ein unvorſtellbares Maß hinaus. Die Banken erhielten faſt durchweg keine Zinszah⸗ lungen für geliehene Kredite und in der Gemeinde⸗ verwaltung machten ſich zahlreiche politiſche Ein⸗ flüſſe in keineswegs förderlicher Weiſe bemerkbar. Das Prinzip der Selbſtverwaltung ſtand damals nur auf dem Papier. Das deutſche Gemeinderecht war zerriſſen. Es gab ebenſoviel Gemeindeverfaſ⸗ ſungen wie Länder, ſo daß es nach dem Umſturz notwendig war, eine neue deutſche Ge⸗ meindeordnung zu ſchaffen, durch die die letz⸗ ten Ueberreſte der marxiſtiſchen Zeit in der Kom⸗ munalpolitik beſeitigt wurden. Ueberall in den Kommunen wurden die wirtſchaftlichen und pols⸗ tiſchen Verhältniſſe nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen geregelt. Die Gemeindeordnung, die unter Führung der Beſten des Volkes die wahre Volksgemeinſchaft anſtrebt und engſte Verbunden⸗ heit mit Volk, Partei und Staat herſtellt, iſt Grund⸗ geſetz der Reichsreform und ſchafft ein einheitliches Recht für alle Gemeinden. Früher fehlte es überall an den erforderlichen Verwaltungstugen⸗ den in den Gemeinden. Der Leitſatz, den man über den Portalen vieler deutſcher Rathäuſer lieſt:„Der Bürger Wohl ſei oberſtes Geſetz“, blieb leider un⸗ befolgt, denn zu ſehr war die Kommunalpolitik ab⸗ hängig von der Gunſt der Wähler und Parteien. Die Selbstverwaltung wurde dazu mißbraucht, ſich in Gegenſatz zum Reich zu ſtellen. Die verfaſſungsrechtliche Verbindung zwiſchen Reich und Gemeinden andererſeits war außerordentlich mangelhaft. Man überließ die Kommunen ihrem Schickſal. So war keine Staatsaufſicht über die Ge⸗ meinden vorhanden und Schulden und Mißwirtſchaft konnten einreißen, ohne daß die Bürgerſchaft darum wußte. Nach der Machtübernahme wurde wieder Raum für die wahren Verwaltungstugenden geſchaf⸗ ſen. Die Fehler, die die radikale Parlamentariſie⸗ rung und die Tatſache mit ſich gebracht hatten, daß die Erhaltung der Wählergunſt das weſentliche Mo⸗ enk für das Handeln der kommunalen Organe war, konnten nunmehr beſeitigt werden. Die Verbindung zwiſchen Reich und Gemeinden wurde wieder her⸗ geſtellt. Jun der neuen deutſchen Gemeindeordnung ſind ſechs Grundgeſetze maßgebend: 1. Gleich⸗ orduung der öffentlichen Verwaltung, 2. Ein⸗ heit mit Staat und Partei, 3. Führerprinzip, 4. Enge Verbindung zwiſchen der Verwaltung und den Gemeindemitgliedern, 5. Verpflich⸗ tung zur Sauberkeit und Ordnung, 6. Strenge Scheidung zwiſchen öffentlicher Hand und privater Wirtſchaft. Es gibt heute nur noch zwei Gemeinden in Ba⸗ den, die finanziell im Rückſtand ſind. Alle anderen uncl um können heute fleißig ihren Zinſendienſt erfüllen. Es iſt heute undenkbar, daß von einem Bürgermei⸗ ſter Schulden gemacht werden können. Es gibt ein Geſetz, das die Darlehensaufnahme verbietet. Eine neue Verſchuldung darf alſo nicht mehr eintreten. Dieſe klaren Grundſätze haben ſich auf die Finanzwirtſchaft der Gemeinden ſanierend ausgewirkt. Die Gemeindeverwaltung iſt in den Rahmen der Staatsverwaltung eingefügt und die Kommunalpolitik ein Beſtandteil der großen Staatspolitik geworden. Erſtrebt wird die Erweiterung ihrer Zuſtändigkeit unter Rückbildung der Sonderverwaltungen des Reiches. Der Selbſtverwaltungsgrundſatz, der die ſchöpferi⸗ ſchen Kräfte freimacht und den Antrieb zu eigener Initiative unter Anpaſſung an die örtlichen Verhält⸗ niſſe gibt, iſt im beſten Sinne Freiherr vom Steins durchgeführt. Heute ſorgt die Staatsaufſicht dafür, daß die Gemeinde ſich in den Staat einfügt, ohne je⸗ doch das Prinzip der Selbſtverwaltung zu beſchränken. Der Redner kam dann noch ausführlich auf das Verhältnis der Partei zu den Gemeinden zu ſpre⸗ chen. Die Partei iſt die urewige Kraftquelle, ſo führte er aus, aus der der Staat das Leben ſchöpft, ſie er⸗ füllt den Staat und die Gemeinden reſtlos mit ihrem Geiſt. Die beherrſchende Stellung der Partei iſt gewährleiſtet in der Gemeindeordnung, beſchränkt ſich aber auf einige wenige, allerdings grundlegende Punkte, ſo daß die eigene Verantwortung der Gemeinde⸗ organe garantiert iſt. Allerdings bedeutet das Vertrauen der Partei eine große Verpflichtung. Es iſt erforderlich, daß in der Gemeinde verläßliche Träger der Partei und der Bewegung ſtehen. Die Geſinnung iſt das Primäre, denn früher mangelte es den Leu⸗ ten in den Gemeindeverwaltungen nicht an Wiſſen, aber es fehlte ihnen der ſeeliſche Rückhalt und damit ein notwendiges Verantwortungsgefühl. Der Red⸗ ner verbreitete ſich dann noch eingehend über organi⸗ ſatoriſche Fragen und erklärte, daß das Haupt⸗ Großer Prozeß begann in Heidelberg: Krebsforſcher Dr. Weiterer auf der Anklagebank Betrug und Wucher werden ihm zur Laſt gelegt Seine Ehefrau wegen Beihilfe mitangeklagt Schon in Mannheim waren Verfahren gegen Wetterer eingeleitet * Heidelberg, 17. Oktober. Vor der Zweiten Großen Strafkammer des Heidelberger Landgerichts begann heute unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Er b die Verhandlung gegen den 68 Jahre alten Dr. Joſef Wetterer aus Gengenbach wegen Be⸗ trugs und Wuchers und gegen ſeine 63jährige Ehefrau wegen Beihilfe zu dieſen Verbrechen. Nach beendetem mediziniſchew Studium war der Angeklagte drei Jahre an der Hautklinik in Frei⸗ burg tätig und ſiedelte dann für kurze Zeit nach Paris über, um an dem Paſteurſchen Inſtitut ſein Studium fortzuſetzen. Gegen 1900 ließ er ſich in Mannheim als praktiſcher Arzt nieder. Immer mehr wandte er ſich der Krebsforſchung zu. 1932 gründete er in Neckargemünd das „Deutſche Radium⸗Heim für Krebskranke“, Nachdem Dr. Wetterer anfänglich für die Be⸗ handlung Krebskranker durch Röntgenſtrahlen ein⸗ getreten war, wandte er ſich ſchließlich der ſogen. Curie⸗Therapie zu. Mit aller Leidenſchaft bekämpfte er die ſogen. Kontakt⸗Beſtrahlung des vom Krebs ergriffenen Zellenkomplexes mit Radium. Seine Methode fußte auf der Dauerbehandlung, bei der die auf ſogen. Moulagen(den Körperformen ange⸗ paßten Wachsplatten) angebrachten Radiumröhrchen auf die Krebsgeſchwulſt einwirken konnten. Neben ſeiner praktiſchen Tätigkeit, die ihn weit über die engeren Grenzen unſerer Heimat hinaus bekannt machte, war der Augeklagte auch auf wiſſenſchaftli⸗ chem Gebiete ſehr regſam. Er veröffentlichte meh⸗ rere epochemachende Werke über Radium⸗Therapie. Mit dem Ruf„Kampf dem Krebs“ trat er ſchon 1911 in die Oeffentlichkeit und gründete vor Jah⸗ ren den Deutſchen Bund für Krebsbekämpfung. Schon während ſeiner Mannheimer Zeit wurden gegen Dr. Wetterer mehrere Ver⸗ fahren wegen Betrugs eingeleitet. Man mußte jedoch alle wieder fallen laſſen, weil nur einzelne Fälle aufgegriffen wurden und dann 8 Heute Abend Streicher-Kundgebung! rr. Schwetzingen, 17. Oktober. Wie ſchon verſchiedentlich berichtet, ſpricht heute abend der Frankenführer und Gauleiter Julius Streicher in einer Großkundgebung im Reichs⸗ bahnausbeſſerungswerk Schwetzingen. Es braucht wohl nicht beſonders betont zu wer⸗ den, daß an dieſer Kundgebung Tauſende von Volks⸗ genoſſen teilnehmen werden. Neben der NSDAP und ihren Gliederungen haben bisher noch folgende Organiſationen die Teilnahme an der Kundgebung zur Pflicht gemacht: NSCB⸗ Mitglieder des Kreisabſchnittes Schwet⸗ zingen, Reichsbund der Kinderreichen, Sport⸗ verein Schwetzingen, NS⸗Bund Deutſcher Techniker, Reichsluftſchutzbund, Ortskreisgruppe Mannheim⸗ Land, Sitz Schwetzingen, Ortsbauernſchaft, Orts⸗ männerverein vom Roten Kreuz, Frauenverein vom Roten Kreuz, Ne⸗Kriegsopferverſorgung, Kreis⸗ verband des Kyffhäuſerbundes, Mieterverein. Auch ſeitens der Ortsgruppen der Landge⸗ meinden ſind entſprechende Aufforderungen zur Teilnahme ergangen. In Plankſtabt marſchiert die Ortsgruppe pünktlich um 7 Uhr vom Aoͤolf⸗Hitler⸗ Platz ab. Sie wird von der Politiſchen⸗Leiter⸗ Kapelle begleitet. Auch Oftersheim hat den Abmarſch auf abends 7 Uhr für die Angehörigen der Partei, deren Gliederungen und Formationen feſtgeſetzt. Treff⸗ punkt iſt dort der Adolf⸗Hitler⸗Platz. In Ketſch mar⸗ ſchieren die Kundgebungsteilnehmer geſchloſſen um Uhr vom Adolf⸗Hitler⸗Platz ab. Antreten Punkt 6 Uhr. Reilingen hat für die Teilnehmer Fahr⸗ gelegenheit mit dem Omnibus geſchaffen. Der Fahr⸗ preis beträgt hin und zurück 70 Pfg. Abfahrtszeit heute abend 17 Uhr ab Adolf⸗Hitler⸗Platz. Die Kundgebung ſelbſt beginnt um 20.15 Uhr. Morgen Platzkonzert der Luftſchutzkapelle. Mor⸗ gen vormittag 11 Uhr gibt der Muſikzug des Reichs⸗ luftſchutzbundes Schwetzingen auf den Schloßplan⸗ ken ein Staudlonzert. Dieſes Konzert wird anläß⸗ lich der erſten Reichsſtraßenſammlung für das WSW durchgeführt. Die Ortswaltung Schwetzingen der DA gibt be⸗ kannt: Nachſtehend geben wir die mit dem Winter⸗ hilfswerk feſtgelegten Zeiten für unſere Sammel⸗ aktion bekannt: Ablieferung der Sammelbüchſen der Betriebe ſeit geſtern nachmittag ab 16.30 Uhr. Be⸗ triebe, die erſt heute Samstag ſammeln, geben die Büchſen ſofort nach Beendigung der Sammlung im WH W ab. 5 Bettler mit über 90 Vorſtrafen feſtgenommen! Die hieſige Gendarmerie hat im benachbarten Plank⸗ ſtadt einen 72 Jahre alten Bettler aus Norddeutſch⸗ land feſtgenommen und ins Mannheimer Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Dieſer alte Landſtreicher hat über 90 Vorſtrafen, in der Hauptſache Bettelſtrafen, und es beſteht gar kein Zweifel darüber, daß man den Mann dem Arbeitshaus überweiſen wird. Gottesdienſtordnung für Sonntag, 18. Oktober Evangeliſche Kirchengeme nde Schwetzingen: Acht Uhr: Frühgottesdienſt; 710 Uhr: Hauptgottesdienſt (Vikar Schilling); 411 Uhr: Ehriſtenlehre für die Burſchen. Die Kollekte iſt für das Frauenwerk der Evangeliſchen Landeskirche und für die Bahuhofs⸗ miſſion beſtimmt. Katholiſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 6 Uhr: Heilige Kommunion und Beichte; 7 Uhr: Frühmeſſe; 8 Uhr: Deutſche Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr: Hochamt mit Predigt und Ausſetzung des Allerhei⸗ ligſten; 11 Uhr: Schülergottesdienſt mit Predigt; 5412 Uhr: Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Uhr: Feierliches Veſper mit Segen; 23 Uhr: Verſammlung des drit⸗ ten Ordens in der Kirche, anſchließend Ehrung der Mitglieder, die 40 Jahre im Orden ſind. 8 Uhr abends: Roſenkranzandacht mit Segen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Heute Samstag Reichsbahnausbeſſerungswerk: Streicher⸗ Kundgebung. Capitol:„Schabernack“. l Neues Theater:„Der Abenteurer von Paris“. Morgen Sonntag Capitol: Vormittags Filmſtunde für die HJ„Pork“. Nach⸗ mittags und abends„Schabernack“. Neues Theater:„Der Abenteurer von Paris“. Schloßplanken: Standkonzert der Luftſchutzkapelle. die ſubjektive Seite des Betrugs ſehr ſchwer nach⸗ zuweiſen war. Im Jahre 1934 wurden die An⸗ zeigen aus ganz Deutſchland immer häu⸗ figer, und die Heidelberger Staatsanwaltſchaft griff den ganzen Komplex auf. Am 1. Oktober wurde Dr. Wetterer verhaftet. Nachdem er kurze Zeit im Heidelberger Bezirksgefängnis war, kam er dann nach einer Haftpſychoſe in die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Wiesloch. Die Verhandlung, zu der 115 Zeugen und fünf Sachverſtändige geladen ſind, wird vorausſichtlich drei Wochen dauern. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vor⸗ ſitzenden kam die Anklageſchrift, die zuſammen mit dem Ermittlungsergebnis einen Band von 200 Seiten ausmacht, zur Verleſung. Aus der Fülle der Fälle, in denen ſich Dr. Wetterer nach Anſicht der Anklagebehörde Verfehlungen hat zuſchulden kommen laſſen, wurden nur die kraſſeſten angeklagt; mehrere werden ihm zur Laſt gelegt, in denen er Krebskranke veranlaßte, ſich einer Radium⸗Kur zu unterziehen und unter bewußter Ausnutzung ihrer Unerfahrenheit viel zu geringe Radiummengen auf⸗ legte. Zahlreichen anderen Perſonen verſprach er Bef⸗ ſerung oder Heilung, obwohl er wußte, daß es ſich um ganz ausſichtsloſe Fälle handelte. Dann wieder behandelte er ganz harmloſe Fälle als krebsver⸗ dächtig, um die Patienten für hohe Honorare in ſeine Behandlung zu bringen. Für Blutunterſuchungen, die vom Patholo⸗ giſchen Juſtitut der Uuiverſität Heidelberg koſtenlos oder für einige Mark durch eine Münchener Firma gemacht wurden, ver⸗ laugte er hohe Beträge. Zu Beginn ſeiner Vernehmung kündigte der Angeklagte ein großes Referat an und ließ ſich dann auch in vierſtündigem Vortrag über ſeine wiſſenſchaftlichen Anſichten und Arbeiten und über die„Invidia collegialis“, die ihn allein auf die An⸗ klagebank gebracht hätte, aus. Zunächſt gab Dr. Wetterer eine Erklärung ab, in der er geſtand, bei ſeinen bisherigen Angaben über 150 Milli⸗ gramm Radium, die er aus Frankreich be⸗ kommen haben ſollte, die Un wahrheit geſagt zu haben, um ſeine Frau zu ſchonen. Dann erklärte er, er habe in ſeinem ganzen Le⸗ ben noch keinen Menſchen betrogen oder bewuchert, im Gegenteil, er habe viele Arme koſtenlos behan⸗ delt und auch einen poſitiven Vorſchlag zur plan⸗ mäßigen Bekämpfung dieſes ſchlimmen Feindes der Menſchheit in Deutſchland gemacht. Er ſehe es als ſeine Pflicht und als ſein Vergnügen an, nach Amor⸗ tiſation ſeines eigenen Radiums dieſes koſtenlos armen Kranken zur Verfügung zu ſtellen. Der Angeklagte ging dann nochmals auf ſeine Methode zur Krebsbekämpfung ein, bezeichnete alle, die nach anderen Methoden arbeiten, als Nichtskön⸗ ner, die ſein Werk zu ſabotieren ſuchen und nannte ſich einen Märtyrer der„Invidia collegialis“. Dann wurde die Verhandlung abgebrochen und die weitere Vernehmung des Angeklagten auf Samstag vertagt. Gauleiter Streicher ſorach in Karls ruhe * Karlsruhe, 17. Oktober. Im Rahmen des Propaganda⸗Winterfeldzuges im Gau Baden ſprach am Freitagabend der Franken⸗ führer Gauleiter Julius Streicher in der mit den Fahnen des Reiches reichlich geſchmückten Stadt⸗ gartenhalle vor mehr als 10000 Volksgenoſſen. In Begleitung des Pg. Julius Streicher befand ſich der Polizeipräſident von Nürnberg, Dr. Martin, als Vertreter des dienſtlich verhinderten badiſchen Gau⸗ leiters war der Gauſtellenabteilungsleiter Schu p⸗ pel erſchienen. Weiter bemerkte man den Landes⸗ ſtellenleiter pg. Schmid. Außerdem waren an⸗ weſend die Gauamtsleiter der NSDAP, Vertreter der SS, SA und der Wehrmacht, des Arbeitsdien⸗ ſtes, der HJ, ſowie der Staats⸗, Stadt⸗ u. Landesbehör⸗ den. Als Pg. Streicher in der Halle erſchien, brach ſtürmiſcher Jubel aus. Kreisleiter Worch begrüßte nach dem Einzug der Fahnen den Frankenführer als den Vorkämpfer der Bewegung gegen das Ju⸗ dentum. Gauleiter Julius Streicher ſei damit für das deutſche Volk zu einem Begriff geworden. Der Frankenführer nahm dann, von erneuten ſtürmiſchen Zurufen empfangen, das Wort zu ſeinen 2½ſtündi⸗ gen Darlegungen. Ausgehend von dem Beginn der Kampfzeit wandte er ſich in ſcharfer energiſcher Weiſe gegen die Spie⸗ ßer und gegen die ſonſtigen Staatsfeinde, wie ge⸗ gen die Feinde des nationalſozialiſtiſchen Staates, wie man ſie zuweilen noch in den Kreiſen der Geiſt⸗ — amt der Partei für Kommunalpolitik mit ſeinen Untergliederungen für kommunalpolitiſche Schulung der Gemeindeverwaltung ſorgt, während die fachliche Schulung durch den Deutſchen e etag erfolgt, der die doppelte Aufgabe beſitzt, den Gemeinden und dem Geſetzgeber als Be⸗ rater zu dienen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen ſprach Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kerber noch davon, daß man gegenwärtig in Baden damit beſchäftigt iſt, die Schulung aller Gemeindebeamten durch⸗ zuführen, die nötig iſt, um die Beamten in ſtändig ſteigendem Maße mit ihrem Amt verwachſen zu laſſen. Dieſe Schulung wird im kommenden Frühjahr in Karls⸗ ruhe mit einer großen kommunalen Leiſtungsſchau abgeſchloſſen werden, auf der auch eine Reihe füh⸗ vender Kommunalpolitiker über alle Probleme der deutſchen Gemeinde ſprechen werden. Die Amtsſtuben eines jeden Gemein de⸗ bürgermeiſters ſollen ſtets der Preſſe of⸗ fen ſein. Mit dieſer Mahnung zur Verbreitung des Verſtändniſſes für das große Gebiet der Kom⸗ munalpolitik ſchloß Dr. Kerber ſein aufſchlußreiches, intereſſantes Referat. Preſſereferent Voßler dankte ihm in kurzen herzlichen Worten und ſchloß damit! die anregend verlaufene Konferenz. ewf. lichkeit antreffe. Er behandelte dann die Judenfrage und unterſtrich dabei, daß die ganze nichtjüdiſche Welt im letzten Kampf ſtehe; das ſei der Sinn des Ge⸗ ſchehens in der Gegenwart. Die Judenfrage beſtehe ſchon ſeit vielen Jahrhunderten. Das Volk müſſe er⸗ fahren, daß oer Jude der Weltverderber iſt. Alle die großen Völker der Vergangenheit ſeien am Juden⸗ tum zugrunde gegangen. Der Redner machte weiter eingehende Ausführungen über die Raſſeufrage, de⸗ ren Wichtigkeit er nachwies. Er erklärte weiter, daß der Kommunismus und der Bolſchewismus die Folge der Verſündigung gegen das Blut ſeien. Die Raſ⸗ ſenfrage bezeichnete der Redner als den Schlüſſel zur Erdal Schuhereme ausgiebig billig! Wellgeſchichte. Er ſchloß ſeine mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Rede mit der Mahnung an die alten Kämpfer, ſich ſelbſt treu zu bleiben und mit dem Hin⸗ weis an die neuen Kämpfer, daß die Dinge letzten Endes nicht nur mit dem Verſtand, ſondern auch mit dem Herzen betrachtet werden müſſen. Der Frankenführer wurde auch beim Verlaſſen der Halle mit ſtürmiſchen Zurufen begleitet. Ein fünftes Todesopfer in Worms * Worms, 17. Oktober. Wie wir erfahren, hat das Exploſionsunglück in der chemiſchen Fabrik „Delta“ nunmehr das fünfte Todesopfer geſordert, Seinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt der Arbei⸗ ter Auguſt Krumm aus Worẽqms. Das Befinden der übrigen Verletzten iſt unverändert. Ausländer bei der Einweihung des Weintoxres * Neuſtadt an der Weinſtraße, 16. Oktober Nach einer Mitteilung des Gaupreſſeamts werden an der großen Preſſebeſichtigungsfahrt anläßlich der Einweihung des Weintores bei Schweigen auch ausländiſche Preſſevertreter(Engländer, Franzoſen, Luxemburger) teilnehmen. * Karlsruhe, 15. Okt. Zu Handelsrichtern der Kammer für Handelsſachen in Karlsruhe wurden ernannt: Dr. Richard Betz, Dipl.⸗Ing. Heinrich Mo⸗ ninger, Dr. Ferdinand Ruh, Adolf Wilſer, Fabrikant Fritz Rolf Wolff und Direktor Hans Berblinger, alle in Karlsruhe. Aussich Wetterbericht des Reichs wetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 17. Oktober: Die Zufuhr feuchtmilder Meeresluft ließ geſtern zum erſtenmal ſeit längerer Zeit die Temperaturen wieder über den jahreszeitlichen Regelwert anſteigen. Bei kräftigem Luftdruckanſtieg ſetzte zeitweilig Aufheiterung ein. Ueber Nordeuropa ſetzt ſich zwar lebhafte Wirbel⸗ tätigkeit fort, doch werden wir nur durch die äußer⸗ ſten Ausläufer beeinflußt. Die Witterung bleibt leicht unbeſtändig, wird aber nicht ausgeſprochen unfreundlich ſein. Vorausſage für Sonntag, 18. Oktober Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung, aber auch vereinzelten Regenfällen, bei weſt⸗ lichen Winden Temperaturen in den Niede⸗ rungen um etwa zehn Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Oktober + 16,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. Oktober + 8,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 8,9 Grad.. 119 8 Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Oktober. — Rdeln- Pegel] 18 14. 158. 1817 Neckar⸗Begel 14. 15. 16 5 Rheinfelden.88.50.57.54.[1+. bea.0 169 2 113.59 Mannbeim.5 8,488 3.29 Kehl..94.88.82.82.75][Jagſtfeldi-- Maxgau. 85 450 244 4,40.30] Heilbronn x- Mannheim.54.58 73 34% 3% Plochingen——- Daub 225.40.34 20.24] Diedesheim.—— 9 5 Köln 2,27 2,28 2,15 2092 8 1 * idem Dieſe arls⸗ ſchau füh⸗ oͤer n de⸗ of⸗ tung dom⸗ iches ankte amit Vf. eim rage Welt Ge⸗ ſtehe er⸗ e die den⸗ eiter de⸗ daß zolge Raſ⸗ zur ifall ilten Hin⸗ tzten mit aſſen 18s „hat abrik dert. rbei⸗ nden 25 ber. den zlich auch ſen⸗ ern rden Mo⸗ kant iger, F dee eee e eee immer gehen, — Prinz Farid el Sultanek kürzlich von dem Portier 2 Hab' ich dich endlich, du Schuft!“ Je Veuueclselte Attentatsversuch in einem Pariser Hotel— Der Doppelgänger von Toronto— Wer ist Hilde Palmer? — Paris, 17. Oktober. Der perſiſche Prinz Farid el Sultanek, ein Neffe des entthronten Schahs von Perſien, der vor Jahren als außerordentlicher Bevollmächtigter Perſiens in London gelebt hat, iſt dieſer Tage in Paris der Mittelpunkt einer unangenehmen Skan⸗ dalaffäre geweſen. Seit der Neuorödnung der Verhältniſſe in Per⸗ ſien lebt der Prinz als Privatman in Paris, wo er ſich in einem eleganten Hotel in der Kleberſtraße eingemietet hat. Am frühen Morgen wurde nun des Hotels mit der Mitteilung geweckt, daß er ſo⸗ eben von einer Dame angerufen worden ſei, die ihn dringend zu ſprechen wünſche. Der Prinz erklärte ſich ſchließlich bereit, die Dame trotz der frühen Morgenſtunde zu empfangen, und ſchon wenige Minuten ſpäter betrat ein auffallend hübſches, blon⸗ des und elegant gekleidetes junges Mädchen die Appartements Farid el Sultaneks. „Du Schurke, ou Schuft, du Lügner, hab' ich dich endlich gefunden Prinz Farid, der ob dieſer wenig freundlichen Begrüßung etwas verdutzt ſein mochte, wich un⸗ willkürlich gegen das Fenſter zurück. „Ja, du Gauner, ziehe dich nur zurück, aber dies⸗ mal ſollſt du mir nicht entkommen.“ Mit dieſen Worten zog die erregte eine Piſtole hervor und richtete die auf den perſiſchen Prinzen. Der Portier konnte im letzten Moment eingreifen. Er ſchlug der Attentäterin den Arm in die Höhe, ſo daß der Schuß fehlging. Beſucherin Waffe Ein merkwürdiger Zeitungsausſchnitt Wie Farid el Sultanek bei dem anſchließenden Verhör zu Protokoll gab, iſt es nicht das erſtemal, daß er Verfolgungen von einer ihm unbekannten Seite ausgeſetzt iſt. In ihren Anfängen gehe die ganze Geſchichte bis auf das Jahr 1927 zurück. Da⸗ mals lebte der Prinz noch in ſeinem Palaſt in Te⸗ heran, wo er dann eines Tages einen merkwürdigen Zeitungsausſchnitt zugeſchickt erhielt. Die Notiz ſtammte aus einer kanadiſchen Zeitung. In ihr wurde nicht mehr und nicht weniger als ſeine kürz⸗ lich erfolgte Vermählung mit einer jungen kanadi⸗ ſchen Tänzerin aus Toronto mit Namen Hilde Palmer angezeigt. An dieſer ganzen Meldung war kein Wort wahr. Weder war Prinz Farid el Sultanek je in Kanada geweſen, noch kannte er dieſe Frau, die er angeblich geheiratet haben ſollte. Es mußte demnach irgendein Doppelgänger des Prinzen an der Arbeit ſein. Je⸗ denfalls wurden die perſiſchen Auslandsvertretungen angewieſen, gegen die Nachricht von der Vermählung des Prinzen Farid Einſpruch zu erheben. Gleich⸗ zeitig gingen den Blättern, die die Meldung ſogar mit Photographien gebracht hatten, Berichtigungen zu. Der Reporter ſpielt Detektiv Es vergingen einige Jahre. Inzwiſchen hatte der perſiſche Prinz eine Dame der engliſchen Geſellſchaft! geheiratet. Die Ehe verlief jedoch nicht glücklich, ſo daß ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit die Scheidung beantragt wurde. Die Scheidung erfolgte dann endgültig vor rund einem Jahr; ſie hat in Lon⸗ don großes Aufſehen erregt. Vor einem Vierteljahr ſah ſich Prinz Farid el Sultanek trotzdem gezwungen, durch engliſche Gerichte eine einſtweilige Verfügung zu erwirken, wonach ſeiner geſchiedenen Frau, einer Frau Mercer Krefie, verboten wurde, ſeinen Na⸗ men weiter zu tragen. Dieſen Zwiſchenfall nahm ein Schriftleiter des be⸗ kannten„Daily Sketch“ zum Aulaß, ein bißchen De⸗ tektiv zu ſpielen. Der Mann blätterte in den alten Archiven nach, ſtöberte bei dieſer Gelegenheit das in der geſamten anglo⸗amerikaniſchen Preſſe erſchie⸗ nene Schreiben des Prinzen, in dem dieſer gegen die Nachricht ſeiner Vermählung mit einer kanadischen Tänzerin proteſtierte, auf und warf die Frage auf, ob der Prinz Farid el Sultanek, deſſen Scheidung von der Engländerin Mercer Krejie die Londoner Gemüter noch immer bewegte, nicht möglicherweiſe der gleiche Hochſtapler ſei, der im Jahre 1927 in Ka⸗ nada die Tänzerin Hilde Palmer verführt hatte? Aga Khan ſetzt ſich ein. Farid el Sultanek, dem dieſe phantaſtiſchen Kombinationen des engliſchen Reporters in Paris unter die Augen kamen, war empört. Er reiſte ſo⸗ fort mit dem Flugzeug nach London, um den Iden⸗ titätsbeweis an Ort und Stelle anzutreten. Aber das war leichter geſagt, als getan, denn die perſiſche Auslandsvertretung, der der Prinz heute politiſch nicht mehr genehm iſt, weigerte ſich beharrlich, in dieſer Sache etwas zu tun. Prinz Farid el Sultanek war verzweifelt. Da kam ihm im letzten Augenblick ein rettender Ge⸗ danke. Er wandte ſich an den bekannten, in London lebenden indiſchen Fürſten Aga Khan, einen der reichſten Männer der Welt, mit dem er ſeit vielen Jahren herzlich befreundet iſt. Aga Khan zögerte in der Tat keine Sekunde ſich für den mit einem Hochſtapler verwechſelten Prinzen einzu⸗ ſetzen. Daraufhin erklärte ſich der„Daily Sketch“ bereit, ſeine Nachricht zu widerrufen. Miß Palmer iſt nicht zu überzeugen. Aber das Schickſal hatte bereits ſeinen Lauf ge⸗ nommen. Der in Toronto lebenden Hilde Palmer, die ſo ſchmählich betrogen worden war, fiel die Num⸗ mer des„Daily Sketch“ in die Hände, in der die Senſation um den Eheſcheidungsprozeß Farid el Sultaneks ſtand. Nachdem ihr der Zufall, wie ſie glauben mußte, eine Spur von dem Betrüger, dem ſie ins Garn gegangen war, verraten hatte, ſetzte ſie ſich auf den nächſten Dampfer und fuhr nach Europa, um furchtbare Rache zu nehmen. Nach vielem Suchen ſtöberte ſie den perſtſchen Prinzen, den ſie noch im⸗ mer für den Hochſtapler hielt, in dem Hotel in der Kleber⸗Straße auf und war nun alſo erſchienen, um abzurechnen. Trotzdem der Fall auch für die Polizei reſtlos klar liegt, iſt Miß Palmer, die Tänzerin aus To⸗ ronto, immer noch nicht davon überzeugt, daß es ſich tatſächlich um eine peinliche Verwechſlung han⸗ delt.„Eine ſolche Aehnlichkeit.. einfach unwahr⸗ ſcheinlich“, murmelte ſie vor ſich hin, als ſie abge⸗ führt wurde. Autimarxiſtiſche Kundgebung in Bukareſt a Stelian Popesco, der Leiter der Tageszeitung„Univerſul“, bei einer Anſprache auf einer anti⸗ marxiſtiſchen Kundgebung, die die Unterſtützung der Geiſtlichkeit fand. dem das 20fährige Beſtehen ſeiner Zeitung, die energiſch gegen den Ein Salzbergwerk als Wallfahrtsort Seit 1000 Jahren liegt in der Ortſchaft Wieleczka bei Krakau ein Salzbergwerk, das 300 Meter tief in die Erde geht. Die Länge der in Salz gehauenen Gänge beträgt 800 Kilometer. Die Ar⸗ beiter haben im Laufe der Jahrhunderte Madonnen, Altäre und Heiligenbilder in den Gängen und Gewölben aus dem Salz herausmodelliert, die noch heute unverſehrt ſtehen. An hohen Feſttagen wird auch hier unter der Erde die Meſſe geleſen. Unſer Bild zeigt einen der älteren Salzaltäre. (Preſſephoto,.) Stelian Popeseo feierte außer⸗ Marxismus Front macht. (Preſſephoto,.) Sir Mosley ſpricht im Londoner Oſten In einer nächtlichen Verſammlung ſprach Sir Mosley vor den britiſchen Faſchiſten im Londoner Oſten. Die Rede wurde von einem Lautſprecher⸗ wagen vor einer tauſendköpfigen Arbeitermenge verſtärkt. (Weltbild,.) —.'....———.———— Berliner Brief Repue der Nachrichter— Was der Berliner im Konzertſaal hören will— Bei den Goldſchmieden — Die neue Avuskurve— Vor dem ſchnellſten Reunen der Welt Berlin, im Oktober. Im Kabarett der Komiker ſind die„Nachrich⸗ ter“ auferſtanden. Man ſieht zwar nicht das fröh⸗ liche Quartett von einſt auf den Brettern, ſondern nur davon den begabten Schauſpieler Hellmuth Käutner. Ein blonder Rieſe, der ungemein zart ſein kann und Anmut von perſönlichſter Note hat. Von zwei anderen Nachrichtern ſtammt der Text der reizenden Kabarett⸗Revue, in der Käutner mit Gretl Theimer und dem Komiker Wilhelm Bendow auftritt. Die Revue heißt„So leben wir“ und ſchilderte den bürgerlichen Lebenslauf vom Auf⸗ ſtehen am Morgen bis zur Abendgeſellſchaft. Die Qual des Raſierens wird in einem luſtigen Chan⸗ ſon beſeufzt, das uns Männern aus den Herzen und aus den Backen geſungen iſt. Die Tragödie des Knopfes im Oberhemd, der immer gerade im un⸗ rechten Augenblick herausſpringt, wird zu einem witzigen Sketch verarbeitet, und unſer Wilhelm Bendow feiert geradezu eine ſchauſpieleriſche Auf⸗ erſtehung. Ex hat ein ſchweres Jahr hinter ſich. Er wollte auch gern einmal Direktor ſein und hatte ſich das Theater am Kottbuſſer Tor gemietet. Aber das iſt eine ſchwierige Landſchaft. Er mußte viele Zechinen von ſeinem hart erarbeiteten Bankkonto abheben. Nun„tingelt“ er wieder im fremden Sold, das macht weniger Sorgen und bekommt ſeinem Humor aus⸗ gezeichnet. Er hat ein paar köſtliche Szenen. Einmal ſpielt er den Gaſt im Reſtaurant, der nicht bedient wird, weil es nicht das„Mein Revier“ des immer vorbeiflitzenden Kollegen iſt. Als endlich der richtige Kellner kommt, iſt inzwiſchen auf der Speiſekarte alles geſtrichen, worauf er Appetit hatte, Endlich kommt der Wirt ſelber, um ihn zu bedienen. Zu ſpät. Der Gaſt iſt inzwiſchen am Hunger geſtorben. Das Publikum lacht verſtändnisinnig. Und die Fachſchaft der Kellner hat Humor genug, nicht gegen dieſe Sa⸗ tire auf die Revierorganiſation der Gaſtwirtſchaf⸗ ten zu proteſtieren. Dann gibt es eine Parodie auf die Bridge⸗Geſellſchaften der Berliner W⸗Damen, die zwiſchen einem Kartenſpiel auch einmal ins Neben⸗ wo das Kindlein der Familie ſchläft. „O Dott, wie ſüß. wo biſt du denn, du Zucker⸗ ſchnutecken.. ei ei, wo is es denn, wo is es denn?“ Da ſteckt der Säugling den Kopf aus der Wiege und ſpricht:„Es wird ſich doch feſtſtellen laſſen, wo ich bin. Ich habe dieſes Geſabber ſatt!“ Der Säugling iſt nämlich kein anderer als Wilhelm Bendow, der die Beſchwerden der Säuglingſchaft dann in über⸗ zeugender längerer Rede zur Geltung bringt. Das Haus jubelt und das Kabarett der Komiker hat einen guten Monat Ne Das Berliner Konzertleben blüht neu auf. Guten Anteil daran hat das Philharmo⸗ niſche Orcheſter, das unter dem Protektorat der Stodt ſteht und im vorigen Jahre in der Per⸗ ſon von Hans von Benda einen Geſchäftsfüh⸗ rer von Initiative und höchſter muſikaliſcher Bil⸗ dung erhalten hat. Er ſprach in dieſen Tagen vor der Preſſe über ſeine Erfahrungen mit dem Publi⸗ kum, wodurch ſich intereſſante Einblicke in die Seele der Konzertbeſucher ergaben. Die Mehrzahl der Konzertbeſucher hat nur noch für acht Sinfo⸗ nien etwas übrig: für die vier„ungeraden“ von Beethoven, die„Unvollendete“ von Schubert und die drei letzten von Tſchaikowſky. Ein Konzert ohne eines dieſer Werke kann nicht mit vollem Hauſe rechnen. Schon Beethovens„Vierte“ läßt einen Teil der Beſucher zu Hauſe bleiben. Steht ein neues oder unbekanntes Werk auf dem Pro⸗ gramm, ſo bedeutet das einen Beſucherausfall von mindeſtens 600 Eintrittskarten. Jeden Dienstag und Sonntag gibt das Philharmoniſche Orcheſter volkstümliche Konzerte mit Niveauprogramm. Aber obwohl die Eintrittspreiſe ganz billig und nicht teurer als eine Kinokarte ſind, ſind dieſe Konzerte weit weniger beſucht als die teuren großen Kon⸗ zerte der Philharmoniker, die freilich am Pult je⸗ weils über die Anziehungskraft eines berühmten Dirigenten verfügen. Im ganzen haben die Ber⸗ liner Philharmoniker im letzten Jahr 200 Mal konzertiert, und zwar in Berlin und 42 auswärtigen Konzerten vor einer Geſamt⸗ zahl von 205 000 Hörern. In der laufenden Kon⸗ zertſaiſon bereiten die Philharmoniker eine Bruck⸗ ner⸗Woche und eine Woche für moderne Muſik vor. * Im Haus des deutſchen Handwerks finden ſtändig Ausſtellungen deutſcher Hand⸗ werkskunſt ſtatt, bei denen fetzt die Goldſchmiede an die Reihe gekommen ſind. Von ihrer Schau wird eine große werbende Kraft ausgehen. Sie gliedert ſich in einen hiſtoriſchen und einen moder⸗ nen Teil. Der hiſtoriſche Teil iſt aus dem Reiche zahlreich beſchickt. Die Dresdner Hofſilberkammer und das Grüne Gewölbe haben barocken Tafel⸗ ſchmuck gefandt, aus Halle iſt der wundervolle Hal⸗ lorenſchmuck gekommen und viele Städte Deutſch⸗ lands zeigen, wie früher die Goldſchmiede in Me⸗ tall zu dichten verſtanden. Dagegen wirken die Goloſchmiedearbeiten der letzten Epoche nahezu nüch⸗ tern. Auf der Suche nach der ſtrengen Form war man nüchtern, faſt puritaniſch geworden. Jetzt iſt eine neue Wendung in den Goldſchmiedearbeiten eingetreten: Silber und Gold werden bearbeitet. Flächen und Formen werden in fein eingezeichne⸗ ten Linien dargeboten, man rauht auf und glättet daneben und der Bunzen des Ziſeleurs iſt wieder zu Recht und Ehren gekommen, wie bei Möbeln wieder Intarſien Mode geworden ſind. Dem kau⸗ fenden Publikum gefällt das, wie die Tatſache be⸗ weiſt, daß die Käufe von billigem Schmuck aus Kunſtſteinen zurückgehen und die Ankäufe von wert⸗ vollem Gold⸗ und Silberſchmuck in den neuen reiz⸗ vollen Formen zunehmen. * Eine der größten Sportſenſationen des kom⸗ menden Jahres wird das große Avus rennen der Autos ſein. Die Avus, die großartigſte Autoſtraße, die vom Meſſegelände ſchnurgerade nach Wannſee führt, iſt jetzt erneuert worden und hat eine neue Nordkurve erhalten. Dieſe Kurve iſt ſo gebaut, daß ſie wie eine ſenkrechte Wand von 16 Meter Höhe wirkt. Kann man auf einer ſenkrech⸗ ten Wand Auto fahren? Ja, wenn der Wagen ein Höchſtmaß von Geſchwindigkeit fährt, das minde⸗ ſtens 150 Kilometer ſein muß. Der erfolgreichſte Autofahrer des letzten Jahres, Bernd Roſemeyer, iſt ſogar der Meinung, daß man auf der neuen Avuskurve im Tempo von 220 bis 230 Kilometer fahren kann. Am oberen Rand hat die Kurve einen Wulſt wie ein irdener Kochtopf. Dieſer Wulſt iſt nötig, damit Wagen, die zu hoch getragen werden, nicht über die Böſchung hinunterſtürzen. Es iſt die Zentrifugalkraft, die das Befahren ſolcher Kurven ermöglicht. Sie preßt den Fahrer mit Gewalt auf ſeinen Sitz, ſo daß ein Herausfallen aus dem Wa⸗ gen unmöglich iſt. Was wird das geben! für ſenſationelle Filmbilder Der Berliner Bär. Die deutſche Muſikforſchung Das vor einiger Zeit von Reichserziehungsminf⸗ ſter Ruſt ins Leben gerufene ſtaatliche Inſtitut für Muſikforſchung veranſtaltete im Muſik⸗ heim Frankfurt(Oder) unter der Leitung von Pro⸗ feſſor H. Beſſele r⸗ Heidelberg eine muſik⸗ wiſſenſchaftliche Arbeitswoche. Aufgabe der Tagung war es, die jüngere Generation und den Nachwuchs der deutſchen Muſikforſchung zu einer Arbeits⸗ gemeinſchaft zuſammenzuſchließen und mit den Auf⸗ gaben des Faches im neuen Staat vertraut zu machen. In Form eines Kurſus berichteten Prof,. Kurt Huber ⸗ München über Volksliedforſchung und Volksliedpflege, Dr. Marius Schneider ⸗Ber⸗ lin über Fragen und Aufgaben der vergleichenden Muſikwiſſenſchaft, Dr. W. Ehmann⸗ Freiburg über die Muſik in der neuen akademiſchen Lebens⸗ gemeinſchaft, außerdem eine Reihe von Lagerteil⸗ nehmern in Einzelvorträgen über weitere Gegenwarts⸗ aufgaben. Neben anderen prominenten Vertretern des Muſiklebens nahm auch der Präſident der Reichs⸗ muſikkammer, Prof. Peter Raabe, an der Ta⸗ gung teil. Rheiniſcher Literaturpreis für Joſef Ponten. Der Rheiniſche Literaturpreis für 1936 wurde dem Dichter Joſef Ponten für ſein auf acht Bände berechnetes Epos der deutſchen Unruhe„Volk auf dem Wege“ zuerkannt. Die Verleihung erfolgte im Rahmen der rheiniſchen Gaukulturwoche bei einer Dichterfeier in Düſſeldorf. In der von Landeshaupt⸗ mann Haake abgegebenen Verleihungs⸗Erklärung heißt es:„Joſef Ponten geſtaltet in dem bisher in zwei Bänden vorliegenden Roman der deutſchen Un⸗ ruhe Volk auf dem Wege mit urbändiger Kraft volksdeutſches Schickſal in aller Welt. In Liebe zu Volk und Vaterland beſingt er mit Worten des Glau⸗ bens und des Bekenntniſſes in einer meiſterhaften ethiſchen Sprache das Ewige deutſchen Volkstums, das kraft des Blutes und der Raſſe ewig neu, doch aber immer gleich iſt. Als echter Rheinländer ſteht er die Vielfalt des Lebens, als Künſtler hohen Gra⸗ des weiß er deſſen tieferen Sinn zu erfaſſen. Natur und Kunſt bilden in ſeiner Dichtung keinen Gegen⸗ ſatz, ſie ergänzen ſich zu einer großen Einheit, die den Odem künſtleriſcher Schöpfung in ſich trägt.“— Pon⸗ ten ſelbſt konnte an der Ehrung nicht teilnehmen, da er in Südamerika weilt. 6. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 17. Oktober 1936 Veumlschtes — Mit der Ernennung des Jagdaufſehers Buri⸗ dant haben die franzöſiſchen Behörden des Marne⸗ kreiſes den Bock zum Gärtner gemacht. Dieſer Herr, welcher der Leiter der Jagd⸗ und Fiſcherei⸗ aufſeher ſeines Kreiſes war, hatte nämlich ein eigen⸗ tümliches Verfahren erfunden, um ſein Einkommen zu erhöhen. In ſeinen langen Amtsjahren hatte er alle Wilderer ſeines Aufſichtsgebietes kennen⸗ gelernt und gab„ſeinen“ Wilderern Prämien da⸗ für, daß ſie das geſtohlene Wildbret an von ihm bezeichnete Wirte und Wildbrethändler verkauften. Sobald ſie ihre Beute losgeworden waren, ſtellte ſich Buridant bei den Käufern ein und beſchuldigte ſie, Wild in der Schonzeit gekauft zu haben, und be⸗ drohte ſte mit Strafanzeigen. Um einer Beſtrafung zu entgehen, zahlten die Opfer bereitwillig die von Buridant geforderten Summen. Jetzt hat ſich Bu⸗ ridant vor dem Gericht von Troyes wegen Er⸗ preſſungen und Amtsmißbrauchs zu verantworten. * — Unſere Frauen parfümieren ſich mit den ver⸗ ſchiedenſten Wohlgerüchen. Aber alle Parfümerie⸗ künſte der modernen ziviliſterten Welt ſind nichts im Vergleich zu den Wohlgerüchen der Frauen in dem ägyptiſchen Sudan. Die dortigen Frauen räu⸗ chern ſich ein und gemäß ihren kräftigen Nerven und geſunden Sinnen wählen ſie hierzu ſo ausgie⸗ bige Mittel, daß die Anweſenheit einer Gruppe friſch geölter, geſalbter und geräucherter Weiber auf hundert Schritt ſich unſerem Geruchsſinn ver⸗ rät. Das Räuchern iſt ein Gegenſtand beſonderer Sorgfalt. Die Frauen im nubiſchen Niltale, im öſtlichen und weſtlichen Sudan, die Bewohnerinnen der Halbinſel Sennar ſowohl als auch diejenigen von Kordofan wie auch die Loldadji⸗Schönen in Dar⸗For, widmen allwöchentlich mindeſtens einige Stunden dem Räuchern. In dem Hof jeder Hütte, unter beinahe jedem Zelte, kann man am Boden eine kleine Grube finden, 1 Fuß tief, 7 Fuß im Durch⸗ meſſer, die entweder mit hartem Ton ausgefüllt oder in die ein Topf eingeſetzt iſt. Darin wird ein langſam brennendes Holzkohlenfeuer unterhalten und mit Spezereien, wie Nelken, Ingwer, Zimt, Weihrauch, Sandelholz, Myrrhe, wozu Späne der Talba⸗Akazie hinzugefügt werden, beſtreut. Ueber dieſes Feuer ſetzt ſich die möglichſt leicht bekleidete Frau und bedeckt ſich mit dem mantelartig ausge⸗ breiteten Tol(Hemdentuch) ſo ſorgfältig, daß nichts von dem koſtbaren Rauch unbenutzt in die Luft ent⸗ weicht. Sie gerät allmählich in ausgiebigen Schweiß und nimmt ein förmlichess Dampfbad. Am Ende der Sitzung, nach 15 bis 20 Minuten, iſt die Frau derart„eingeräuchert“, daß, wie ſchon geſagt, der Geruch allein ſie auf weite Strecken verrät. N — Der eugliſche Gouverneur der Goldküſte hat die Einfuhr für Smokings und Fracks geſperrt. Bisher wurden die Abendanzüge der europäiſchen Herrenwelt zuſammen mit allem möglichen Theater- flitter waggonweiſe nach Afrika verfrachtet, wy ſie von den Schwarzen hoch bezahlt wurden. Im In⸗ nern des Landes hatten ſich jedoch in letzter Zeit blutige Fehden ereignet, die ihren Grund darin hatten, daß ein Negerſtamm einen anderen angriff, nung der Feuerungstechnik, an die Verflüſſigung um deſſen reichen Schatz an abgelegten Frackſchößen und ſpeckigen Smokings zu erbeuten. In den ame⸗ rikaniſchen Wochenſchauen konnte man ſchwarze Wegebauer und Holzfäller in Abendanzügen, die über dem Lendenſchurz getragen wurden, ihre Ar⸗ beit verrichten ſehen. Dieſer geſchäftstüchtigen„Ro⸗ mantik“ iſt jetzt wohl für immer ein Ende bereitet. ** — Eremona, die Heimatſtadt Antonio Stradiva⸗ ris, des berühmteſten Geigenbauers aller Zeiten, hat beſchloſſen, den nächſtes Jahr wiederkehrenden 200. Todestag ſeines großen Sohnes feſtlich und wür⸗ dig zu begehen. Antonio Stradivari iſt am 18. De⸗ zember des Jahres 1737 geſtorben. Zu ſeinem An⸗ denken werden ſich die berühmteſten, lebenden Gei⸗ genkünſtler der Welt in Cremona verſammeln, um dort Konzerte zu geben. Es ſollen bereits zahlreiche Zuſagen von Künſtlern ſowohl aus Europa als auch aus Amerika vorliegen. Die Einnahmen aus dieſen Konzerten zur Feier des 200. Todestages des Mei⸗ ſters von Cremona ſollen in erſter Linie dazu ver⸗ wendet werden, Stradivari in ſeiner Heimatſtadt end⸗ lich ein würdiges Denkmal zu ſetzen. Bisher ſteht nämlich nur eine einfache, bronzene Büſte des Gei⸗ genbauers in einer der Anlagen von Cremona. * — Von der„Teufelsinſel“ verſchont. Der in Straßburg zum Tode verurteilte Mörder M. Hoff⸗ mann, der zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt wurde, erhielt als erſter die offizielle Mitteilung, daß er ſeine Strafe nicht in Guayana, ſondern in einem franzöſtſchen Gefängnis abbüßen werde, da die Strafkolonie der„Teufelsinſel“ aufgelöſt wer⸗ den ſoll. * — Weil einer ihrer Kameraden einen Verweis wegen Rauchens im Klaſſenraum erhielt, ſind 20 Schüler— Jungen im Alter von 14—17 Jahren— an der Dubliner Techniſchen Schule in einen„wil⸗ den“ Streik eingetreten. Während des Geometrie⸗ unterrichts ſteckte ſich der 15jährige Harry Brody eine Zigarette an, was ihm der Lehrer unterſagte. Da ſich aber der hoffnungsvolle Junge weigerte, die Zigarette auszumachen, wurde er aus der Klaſſe ver⸗ wieſen. Daraufhin verließen ſämtliche Jungen ge⸗ meinſam das Zimmer und erklärten, daß ſie jetzt „ſtreiken“ würden. Nach einem Umzug durch die Straßen Dublins endete der ſchöne Tag mit einem Fußballſpiel in der Nähe der Schule. Ob die Sache noch ein Nachſpiel gehabt hat, wird nicht berichtet. Es iſt aber anzunehmen, daß die verſchiedenen Vä⸗ ter beim Hoſenbodenſtrammziehen nicht„geſtreikt“ haben. * — Ein ſeltenes Naturſchauſpiel bot in dieſen Ta⸗ gen der Aetna, deſſen Gipfel in eine Schneedecke ge⸗ hüllt war. Es ſetzte ein reger Touriſtenſtrom nach Catania ein, denn jedermann wollte den Schnee auf dem Aetnagipfel geſehen haben, den ſonſt der heiße Lavaſtrom umfließt. Einige Touriſten machten ſich ein beſonderes Vergnügen daraus, mit Schlitten den Aetna zu erklimmen und ſich das eigenartige Schau⸗ ſpiel einer Schlittenfahrt auf einem Vulkan zu leiſten. * — Nach Berechnungen, die vor kurzem von der Fachgruppe Bergbau des Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie angeſtellt worden ſind, werden die abbau⸗ würdigen deutſchen Kohlenlager auf 280 Milliarden Tonnen geſchätzt. Legt man der Berechnung eine jähr⸗ liche Förderung von 150 Millionen Tonnen zu⸗ grunde, ſo dürfte Deutſchland noch für rund 3090 Jahre Kohlen haben. Wahrſcheinlich werden dieſe Vorräte aber noch viel länger reichen, denn im Laufe der Zeit werden die Fördermethoden ſicher⸗ lich noch erheblich verbeſſert, ſo daß es möglich ſein wird, die Kohlen aus Tiefen hervorzuholen, die heute dem Bergmann noch unzugänglich ſind. Außerdem dürften auch noch nicht alle Lagerſtätten in Deutſchland bekannt ſein, an denen Kohle geſör⸗ dert werden kann, und drittens werden in Zukunft kohlenſparende Verfahren eine noch größere Rolle als heute ſpielen. Es ſei nur an die Verpollkomm⸗ der Kohle und die Vergaſung erinnert. Gerade durch die Umwandlung in Gas, bei der noch Koks als Nebenprodukt abfällt, kann viel Kohle geſpart werden, denn eine Tonne Kohle ergibt mehr als 1000 Kubikmeter Gas. Wir brauchen uns alſo glück⸗ licherweiſe keine Sorgen darüber zu machen, daß die deutſche Kohle in abſehbarer Zeit erſchöpft ſein könnte. * — Die älteſte geſchichtliche Nachricht über die Biene, die Kenntnis von ihrer Lebensweiſe verrät, befindet ſich auf dem Sarkophag des ägyyptiſchen Königs Mena, der etwa um das Jahr 3226 v. Ehr. lebte. Die durch Bilderzeichen ausgedrückten Na⸗ Eroͤbeben in Norditalien — Mailand, 16. Oktober. Die Erdbebenwarte von Faenza verzeichnete am 15. Oktober von 13.40 bis 18.52 vier Erdſtöße. Der Herd des Bebens liegt etwa 30 Km. von Faenza entfernt, ungefähr in dem gleichen Gebiet, von dem die im vergangenen Frühjahr mehrmals beobachteten Beben ihren Ausgang genommen haben. Ein Krankenhaus in Flammen 4 Tote Vier Todesopfer 5 + Saloniki, 16. Oktober. Das mit 600 Kranken belegte Städtiſche Krankenhaus in Saloniki wurde am Don⸗ nerstag durch ein Großfeuer zerſtört. Wäh⸗ rend des Brandes entſtand eine unbeſchreib⸗ liche Panik, trotzdem gelang es aber, die meiſten Kranken, von denen viele ohnmächtig wurden oder — Verletzungen davontrugen, zu retten. Vier Kranke fielen dem Brande zum Opfer. Der griechiſche Miniſter für Volkswohlfahrt wird in Saloniki erwartet. Millionenſpende für Orfords Aniverſität (Funkmeldung der NM.) + London, 16. Oktober. Lord Nuffield, der Leiter der großen Auto⸗ mobilfirma Morris⸗Motor, hat der Untiverſität Oxford eine Spende in Höhe von 1,35 Mil⸗ ltonen Pfund gemacht, die zur Erforſchung bis⸗ her noch wenig bekannter Krankheiten dienen ſollen. Vor allem ſollen mediziniſche Schulen, Forſchungs⸗ anſtalten und Stätten zur Heranbildung medizi⸗ niſcher Forſcher von dieſer großen Spende errichtet werden. „„=⸗ͤũ⸗âAm p men der Könige jener Zeit zeigen das Sinnbild der Biene für die Bezeichnung„ſuten“, d. h. König, und daraus kann man ſchließen, daß die eigenar⸗ tige Stellung der Bienenkönigin den Aegyptern damals ſchon bekannt war. Ein altägyptiſches Re⸗ lief, das im Berliner Muſeum aufbewahrt wird und aus dem Tempel des Königs„Ne⸗uſer⸗re“ ſtammt, liefert ausführliche Nachrichten über Bie⸗ nenzucht. Auf dieſer Darſtellung ſieht man Bie⸗ nenkörbe und die Art der Honiggewinnung, die dem Verfahren der heutigen Bewohner des Nillan⸗ des ähnlich ſind. Der Bienenſtand hat dieſelbe röhrenartige Form wie heutzutage und bietet einen Beweis dafür, daß damals die Bienenzucht ſachge⸗ mäß betrieben wurde und es ſich nicht um die Ge⸗ winnung von wildem Honig handelte. 8 — In Wien iſt dieſer Tage die Giftſchlaugenfarm des bekannten Schlangenforſchers Eduard Reichert auf Anordnung der Behörden geſchloſſen worden. Die Polizei gab an, triftige Gründe für dieſe Maß⸗ nahme gehabt zu haben. Der Wiener Forſcher hatte ſich vor mehreren Jahren in ſeiner Wohnung, die in einem gewöhnlichen Wiener Mietshaus gelegen iſt, eine regelrechte Schlangenfarm eingerichtet. Hier züchtete er die gefährlichſten Exemplare der tropi⸗ ſchen Schlangenwelt, die in ſieben großen Terrarien untergebracht waren. Unter den zahlreichen Schlan⸗ gen befand ſich auch eine Jaracuſa, eine Schlange, deren Giſt zehnmal ſo ſchnell tödlich wirkt wie das der gefürchteten Kobra. Seit langer Zeit arbeitete der Forſcher mit einem ſeratherapeutiſchen Inſtitut zuſammen, dem er das von ſeinen Schlangen her⸗ rührrende Gift zu experimentellen Zwecken lieſerte. Nun iſt aber der Forſchungsarbeit des Wiener Ge⸗ lehrten ein jähes Ende bereitet worden. Die Mie⸗ ter des Wohnhauſes haben ſich zuſammengeſchloſſen und Proteſt wegen der überaus gefährlichen Nach⸗ barſchaft erhoben. Wie ſie in ihrer Eingabe an die Polizei betonten, habe ſich die Giftſchlangenfarm in letzter Zeit derart vergrößert, daß ſie ſich in ſtändiger Angſt befänden und nachts kaum noch ein Auge zu⸗ machen könnten. Die Polizei hat daraufhin beſtimmt, daß die Giftſchlangenſarm des Forſchers einem aus⸗ ländiſchen Inſtitut übergeben werden ſoll. * — Zu einem bezeichnenden Vorfall iſt es in Neu⸗ hork anläßlich der Ankunft der Exkönigin Victoria von Spanien, die unter dem Namen einer Herzogin von Toledo reiſte, gekommen. Die einſtige Königin von Spanien hatte ſich zur Ueberfahrt nach Neuyork entſchloſſen, da die Nachrichten von dem Kranken⸗ lager ihres Sohnes, des Grafen von Cavadonga, in der letzten Zeit wieder zu den ſchlimmſten Befürch⸗ Um zwei kam Lucardis in ihr Zimmer zurück. Jellas Koffer war nicht mehr da. Die Blumen im Erker ließen welk die Köpfchen hängen, eine dünne Staubſchicht lag auf Piano und Notenſtänder. Lucardis ſaß ſtundenlang in dumpfer Tatenloſig⸗ keit, bis Frau Thienemann ſie um fünf Uhr ans Te⸗ lephon rief. Als Rüdigers Stimme an ihr Ohr drang, lief ein Zittern durch ſie und ſie bat überſtürzt:„Komm zu mir, ich bin ſchrecklich allein, Jella iſt fort, ganz fort nach Berlin, bitte komm ſchnell.“ Und Rüdiger kam, kam beladen mit ſchweren Sor⸗ gen und Zweifeln, ob er ein Arbeitsfeld werde bei⸗ behalten können, das die deutſche Wirtſchaft ſchädigte. Er wußte, daß er Lucardis davon nichts ſagen, daß er auch kein Verſtändnis dafür bei ihr finden könne. Er kam, und ſie ſanken in die roten Flammen, die zwiſchen ihnen und der übrigen Welt eine Mauer errichteten und die für Stunden alles ſonſtige ver⸗ geſſen ließen gleich ſüßem Rauſchgift. Aber wie nach jeder narkotiſchen Betäubung war das Erwachen dop⸗ pelt grau und häßlich. Am nächſten Morgen ſagte Frau Thienemann ein paar mütterlich mahnende Worte, Lucardis ſolle jetzt in Jellas Abweſenheit recht vorſichtig ſein, keinen Beſuch abends empfangen uſw. Lucardis antwortete trotzig, worauf Frau Thiene⸗ mann ſehr höflich und ſehr beſtimmt erklärte, ſie könne Fräulein von Wengen als alleinſtehendem jungen Mädchen nicht geſtatten, ſpäten Herrenbeſuch im Zimmer zu haben. Lucardis kündigte in zorniger Aufwallung zum erſten April das Zimmer. Am Nachmittag ſchrieb ſie dem Agenten, er möge ihr beide Verträge ſchicken, ſie nehme beides an, bitte aber, noch nichts darüber in die Oeffentlichkeit zu bringen, da ſie dieſen Schritt hinter dem Rücken des Profeſſors tue. Zwiſchen Lucardis und Oehrle folgten nun zwei Monate der Unehrlichkeit von Cardis Seite, Monate des Verſteckenſpiels, bis Oehrle bei einer zufälligen Begegnung mit Frau Thienemann von dieſer erfuhr, daß Lucardis nicht mehr bei ihr wohne. Frau Thienemann war voll kummervollen Bedauerns, weil ihre gütigen Ermahnungen nichts bewirkt hatten. In der nächſten Stunde redete Oehrle ſehr ernſt mit Lucardis, die ſich trotzig abweiſend verhielt und jede Einmiſchung in ihr Privatleben verbat. Als Oehrle ihr vorwarf, geſanglich in jüngſter Zeit zu verſagen, platzte Lucardis damit heraus, daß ſie die Kontrakte für die Sommerſpielzeit und fürs nächſte Jahr nach Würzburg bereits unterſchrieben habe. Oehrle war empört, ſprach von Undankbarkeit. Lu⸗ dardis ſchrie, ſie wolle alles mit Zinſeszinſen zurück⸗ zahlen, wenn ſie erſt mal berühmt ſei. In hellem Zorn verließ ſie Oehrles trauliches Heim, das ihr letzter Halt geweſen war. Emma fand Oehrle bitterlich weinend.„Nun habe ich Gabrieles Töchter beide verloren“, ſagte ſie traurig. Emma reichte ihr eine Karte, die der Briefträ⸗ ger ſoeben abgegeben hatte, und Oehrle las:„Ich denke viel an dich und den Profeſſor. In der vori⸗ gen Woche ſang ich in einem Kirchenkonzert, hatte ſehr ſchöne Beſprechungen und wurde für zwei Kir⸗ chenkonzerte nach Magdeburg und Frankfurt aufge⸗ fordert. Ich arbeite tüchtig. Anfang Mai ſinge ich hier in Berlin in den„Jahreszeiten“. Ehrlich ver⸗ ſchafft mir ſchon jetzt viel. Im Herbſt ſoll ich eigene Liederabende geben in Provinzſtädten. Dir ußd Emma viele Grüße. Jella.“ Oehrle wiſchte die Tränen von ihren Wangen. „Er wird Recht behalten, wie immer“, ſagte ſie vor ſich hin,„Jella wird den ſteilen Weg gehen, Lucar⸗ dis wird ſtecken bleiben. Ach, Cardi, Kind, du zer⸗ ſtörſt deine eigene Entwicklung.“ Regen, ſtrömender Mairegen, dazu ein Kälterück⸗ ſchlag. Im Gebirge ſoll Neuſchnee liegen, ſo ſteht es in der Zeitung. Miſerables Wetter! Lucardis ſitzt im kleinen Lokal, wo ſie ſich mit⸗ tags mit Rüdiger trifft und wartet auf ihn. Geſtern hat ſie ihren Schirm in der Straßenbahn vergeſſen, das neue Hütchen trieſt vor Näſſe, die Handſchuhe ſind ganz durchweicht, und vorhin hat ſie bemerkt, daß das Jackenſutter zerriſſen iſt. Früher war alles immer in Ordnung, heute weiß Lucardis, wie viel Arbeit es koſtet, die Sachen inſtandzuhalten, aber ſie hat nicht den ehrlichen Willen, dieſe Arbeit zu leiſten, leidet unter dem wüſten Durcheinander in ihrem neuen, ungemütlichen Zimmer, bringt aber nicht die Kraft auf zur Beſſerung dieſes Zuſtandes. Während der Minuten des Wartens laufen un⸗ erfreuliche Gedankengänge durch ihren Kopf. Der Bruch mit Oehrle und dem Profeſſor hat ihr den letz⸗ ten Halt geraubt. Sie hat den Verſuch gemacht, die Verbindung mit Frau Profeſſor aufrechtzuerhal⸗ ten. Im Gedanken daran ſchlägt die Röte der Scham und des Zornes in ihr regenfeuchtes Geſicht. Es war ſehr demütigend, wie Frau Proſeſſor im Ton des Inquiſitors fragte, ob eine nähere Beziehung be⸗ ſtände zwiſchen Lucardis und dieſem Mann, dem Miſter Flung eine Anſtellung verſchafft, und wie ſte dann nach Lucardis heftiger Bejahung einfror bis in die Spitzen der blanken roſa Fingernägel und Lucardis eiſig veraßbſchiedete Was hilft es jetzt, innerlich zu toben? Frau Pro⸗ feſſor und ihre amerikaniſchen Freunde— philiſtröſe Heuchelbande— das iſt eine verſpielte Beziehung. Alles Frühere iſt ja verſpielt, alles um den einen Einſatz: Rüdiger! Und Lucardis weiß, daß ſie nie loskommt von ihm, daß ſie noch viel mehr opfern würde, um ihn zu behalten, denn ſie lebt nur von ſeiner Liebe, lebt von einem Beiſammenſein zum nächſten, und iſt insgeheim ſtändig gehetzt von der Angſt, ihn zu verlieren. Er iſt oft rauh zu ihr, ſie quält ihn ebenſo oft mit kindiſchen Vorwürfen und Klagen. Es gibt Streit, böſe Worte, aber die bren⸗ nende Süße der Verſöhnung ſteckt in jeder Uneinig⸗ keit und wiegt alles auf, was das Leben ſo häßlich belaſtet. Wie ein Stoß fährt es jetzt durch Lucardis hin bis in die Herzwurzeln. Das wiederholt ſich bei jedem Wiederſehen, wenn ſie ihn durch die Tür treten und auf ſich zukommen ſieht. Düſter ſieht er heute aus, Lucardis kennt dieſe Linie um die Naſenflügel, die ſich leicht blähen wie bei witternden Pferden, böſe, wachſam. Er ſetzt ſich, Jucardis weiß bereits, daß er nichts Gutes bringt, er ſagt es nach einigen Minuten un⸗ umwunden: Der Krach in der Firma iſt erfolgt: Rü⸗ diger hat gerade heraus geſagt, er könne nicht gegen Deutſchlands wirtſchaftliche Intereſſen arbeiten, er hat das reichlich ſchroff geſagt, nun iſt die Kündigung da, zum erſten Juni iſt er wieder arbeitslos. Der Regen trommelt auf die Dächer, die Welt iſt kalt, feindſelig, häßlich, hundert Kleinigkeiten wer⸗ den zu Nadelſtichen, Lucardis kann den Geruch von Bier und Leberknödeln nicht mehr ertragen. Rüdiger ſpricht leiſe auf ſie ein:„Was ſollſt du in Zukunft mit mir? Ich will dir nicht zur Laſt ſein. Allein kannſt du dich gut durchſchlagen, für zweie tungen Anlaß boten. Selbſtverſtändlich hatte die ge⸗ ſamte Neuyorker Preſſe alles aufgeboten, um ſich dieſe Senſation der Ankunft einer Königin nicht ent⸗ gehen zu laſſen. Ueber 60 Photographen und an 100 Reporter hatten ſich in aller Frühe auf einem Zoll⸗ boot eingeſchifft, um dem italieniſchen Dampfer „Conte di Savoia“ entgegenzufahren. Als die Preſſeleute endlich an Bord des Ozeandampfers an⸗ gekommen waren, harrte ihrer jedoch eine bittere Enttäuſchung, denn die ſpaniſche Exkönigin, die ahnen mochte, was ihr bevorſtand, war bereits mit einem ſchnellen Motorboot, das ihr der Kapitän des Ozean⸗ rieſen entgegenkommenderweiſe zur Verfügung ge⸗ ſtellt hatte, geflüchtet. So waren alſo alle Vorberei⸗ tungen umſonſt, und die Brieftauben, die einige der ganz beſonders tüchtigen Preſſephotographen mitge⸗ bracht hatten, damit ſie die belichteten Filme auf dem ſchnellſten Wege in die Redaktionen bringen ſollten, mußten ihren Rückflug ohne die erhoffte„Beute“ an⸗ treten. Trotz ihrer Enttäuſchung haben ſich dann die Neuyorker Berichterſtatter aber noch längſt nicht ge⸗ ſchlagen gegeben. Kaum eine Stunde ſpäter ſetzte der Anſturm auf das Presbyterian Hoſpital, in dem der kranke Sohn des Exkönigspaares von Spanien liegt, ein. Und diesmal ſind die Königin und ihre Toch⸗ ter, die Prinzeſſin Torlonia, ihrem Schickſal nicht mehr entronnen. Sie wurden von den Photographen und Kinboperateuren umzingelt und buchſtäblich be⸗ lagert. Unabläßlich blitzten die Magneſiumlampen auf, während die Reporter ihre Eindrücke eilfertig zu Papier brachten.— Echt amerikaniſch! * — Von einer amerikaniſchen Filmgeſellſchaft iſt der Prinzeſſin Ezzah von Irak kürzlich ein Ange⸗ bot in Höhe von 150 000 Dollar gemacht worden, wenn ſie den Roman ihres Herzens verfilmen ließe. Die Prinzeſſin hat dieſes Angebot jedoch ent⸗ rüſtet abgelehnt. Prinzeſſin Ezzah, die Schweſter des jetzigen Königs Gazi J. und Tochter des ver⸗ ſtorbenen Königs Feiſal von Irak, hat vor eini⸗ gen Monaten durch ihre Liebesheirat mit dem Ho⸗ telportier Anaſtaſios Charalambis viel von ſich reden gemacht. Durch dieſe Heirat hat die Prin⸗ zeſſin übrigens auf alles verzichtet. Sie hat ihren mohammedaniſchen Glauben abgelegt, ihre Heimat verlaſſen und außer ihren ſonſtigen Anſprüchen auch noch ihre Titel verloren. Nun ſollte ſie aber auch noch ihre perſönliche Würde preisgeben, indem ſte zuſammen mit ihrem Mann in einem orientali⸗ ſchen Film ihren eigenen Liebesroman darſtellte. Das ſchien ihr jedoch zu viel. Sie lehnte ab, und alle Ueberredungskünſte ihres Mannes, der ſich die Chance, Geld zu verdienen, anſcheinend nicht enk⸗ gehen laſſen wollte, waren erfolglos. langt es nicht, und zum Prinzgemahl der Prima⸗ donna tauge ich weiß Gott nicht. Alſo an Heiraten nicht zu denken! Gib mir den Laufpaß, Cardi, tren⸗ nen wir uns, du gehſt in deine Künſtlerlaufbahn, ich in die Hitlerbewegung.“ Er erſchrickt faſt vor dem Griff ihrer kleinen Hand an ſeinem Handgelenk. „Wenn du mich los ſein willſt, ſag's ehrlichl Nicht ſo krumm herum!“ 5 Sekundenlang ſchwankt der Mann. Iſt es nicht zutiefſt ſo, wie ſie ſagt: Will er nicht heraus aus die⸗ ſer Liebelei, die ſo teuer bezahlt worden iſt um den hohen Preis Jella? Oder iſt es ihm mehr als Lie⸗ belei? Gefährliches droht aus Cardis Augen. Kennt er dieſes tändelnde Kind? Er entzündet ſich an ihrer neuen Schönheit. Lucardis ſpürt es ſofort, der harte Griff ihrer Finger wird zärtlich⸗weich, ihr fröſteln⸗ des Geſicht hat plötzlich einen warmen Ausdruck. Ihre Stimme iſt nur ein ſchwacher Hauch:„O du, Rüdi⸗ ger, nie, nie laſſe ich dich. Ich weiß nicht, wie ich eine kurze Trennung im Sommer ertragen ſoll. Im Herbſt kommſt du nach Würzburg. Vielleicht können wir dann heiraten?“ Als ſie in den linder gewordenen Regen hinaus⸗ treten, ſagt Lucardis plötzlich überſtürzt:„Vor zwei Wochen habe ich an Jella geſchrieben und habe ſie gebeten, großzügig zu vergeben und zu vergeſſen.“ 5 Und?“ Welche Spannung in dem einen Wort! Lucardis hebt müde die Schultern. 5 „Nichts, keine Antwort!“ Kalter Wind läßt das junge Blättergrün frie⸗ rend erſchauern. Es iſt kein Maienwetter. XIX. Von keinem Wolkenflöckchen getrübt wölbte ſich die hellblaue Himmelsglocke über der herbſtlichen Teufelsmulde. Zwiſchen verſtreuten Steinbrocken ſchimmerten in der ſanften Nachmittagsſonne viele hundert ſilberne Diſtelblüten. Dunkles Schwarzgrün der Tannenrieſen und fahles Oktoberbraun der Ei⸗ chen umſäumte den einſamen Platz, an deſſen Rande drei Menſchen ſaßen, ein ſchmächtiger Mann, eine ältere rundliche Frau und eine ſchmale junge. Durch einen Waldausſchnitt grüßte von der Nachbarkuppe die Wengenburg. Ihre grauen Steine waren in der Klarheit von Luft und Sonne ſilbern wie die Ster⸗ nenblüten über dem ſtachelbeſetzten Diſtelkvaut. Kra⸗ niche zogen in eckigem Kettenflug hoch über die Teu⸗ ſelsmulde. d (Fortſetzung folgt) 8 8 e 0 Samstag, 17. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 481 — — 5 rie⸗ ſich hen cken iele rün Ei⸗ nde ine trch pe der ter⸗ ra⸗ eu⸗ 1 Mit guten Hoffnungen gegen Frland Die deutſche Elf, die in Glasgow ein ſo überragendes e, hat allen Grund, ſtolz zu ſein. Prüft man Schottland und England, lieſt man ſche und engliſche Fachleute, die dem b beiwohnten, über unſere deutſche Na⸗ gten, dann findet man nur eine einzige die ſich nicht ſelten zur Bewunderung chen Spieler haben nicht nur eines ſten Spiele geliefert, ſondern ſie haben es wahrlich fußballverwöhnten Publikum die Preſſeſtimmen wor allem, w 0 Spiel in 6 tionalmann Stimme des Lobes ſteigert. D verſtanden, uneingeſchrär lich mehr als einen ſchottiſchen Zuſchauer gegeben, der auf dem großen Platz im Ibroxpark während der erſten Halb⸗ zeit ſich ſeine eigenen Gedanken über dieſe deutſchen Ama⸗ teure gemacht hat, die ſich den beſten Berufsſpielern nicht nur Europas, ſondern heute, nach dem Abſinken des ſüd⸗ amerikaniſchen Fußballs, auch der ganzen Welt, als durch⸗ aus ebenbürtig erwieſen. Man war ja ein wenig zu ſiegesſicher geweſen in Glasgow, man beurteilte die Chan⸗ cen der Schotten zu ſehr nach dem:0⸗Sieg Englands im Vorjahre und war nicht wenig erſtaunt, als ſich eine deut⸗ ſche Mannſchaft präſentierte, die gegenüber dem Londoner Spiel— das auch auf unſerer Seite auf ſehr hoher Stufe ſtand! noch um einige Grade beſſer war. Die Fach⸗ leute, die mit einem:0 oder gar:0 für Schottland ge⸗ rechnet hatten, wurden ſchon nach der erſten halben Stunde ſtill, und nach Beendigung des Spiels mußten ſie zugeben, daß ein:0, ja ſogar ein 171 ein durchaus ge⸗ rechtes Ergebnis geweſen wäre. Die Niederlage der Deutſchen ſpielte nach dem Kampf, das lieſt man zwiſchen den Zeilen immer wieder in den Kommentaren der Zei⸗ tungen, ziffernmäßig überhaupt keine Rolle, entſcheidend war der Eindruck, den die deutſche Mannſchaft und ihr kulturvolles Spiel hinterließ, und da ergehen ſich alle Kri⸗ tiker des Inſelreiches, die mit überſchwenglichen Lobes⸗ ſprüchen im allgemeineen ſehr ſparſam zu ſein pflegen, in Superlativen, die dieſe Niederlage für uns zu einem der größten Erfolge unſerer an großen internationalen Siegen ja wirklich nicht armen Fußballgeſchichte machen. Beſſer als durch dieſen Kampf in Glasgow konnte der deutſchen Mannſchaft für das Spiel gegen Irland am Samstag garnicht der Rücken geſtärkt werden. Irland— man bekäme einen durchaus falſchen Eindruck von dem Können dieſes unſeres nächſten Gegners, wenn man ſeine etwas unglückliche Länderſpielbilanz der letzten Jahre allein zu Ratee ziehen wollte. Was die Iren wirklich können, das haben ſie vor kurzem in ihrer 24. Begegnung mit den Engländern in Belfaſt gezeigt, wo die Engländer ſich:2 geſchlagen geben mußten. Der Sieg iſt um ſo be⸗ deutungsvoller, als England alle Anſtrengungen machte, ſeine Vorjahrs⸗Niederlage, die man gar zu gern als eine iriſche Ueberraſchung hinzuſtellen verſuchte, wieder wett zu machen. In dieſem Spiel ſchoß der iriſche Linksaußen Kelly alle örei Tore. Irland hat die ſtärkſte Mannſchaft aufgeboten, die ſie z. Z. ſtellen kann. Wie ernſt man den Kampf in Dublin auch auf Seiten unſeres Gegners nimmt, geht ja wohl am beſten daraus hervor, daß allein fünf Spieler herangezogen wurden, die in ſchottiſchen und eng⸗ liſchen Berufsmannſchaften tätig ſind. Irland will die 311⸗ Niederlage in Dortmund wettmachen, Deutſchland die Reiſe nach dem Inſelreich mit einem Erfolg abſchließen. Es muß ein großartiger Kampf werden! Dr. Landmann und Marieluiſe Horn Tennis⸗Rangliſten des Gaues Südweſt Für die vergangene Tennisſpielzeit hat der Gau Stüd⸗ weſt jetzt ſeine Rangliſten herausgegeben. Dir. Lan d⸗ mann(Darmſtadt), der Dohnal ſchlug und vor allem alle anderen Spieler des Gaues beſiegte, führt die Rangliſte der Männer an. Dohnal wurd auf Grund ſeiner Siege über erſte ausländiſche Klaſſe vor dem vorfährigen Erſten Dr. Henke auf den zweiten Platz geſetzt. Die Frage nach der beſten Frau war leicht zu löſen. Marieluiſe Horn (Wiesbaden) führt die Reihe vor Frau Vincke und Frl. Herbſt an. Die Rangliſten: Männer: 1. Land mann (Darmſtadt), Dohnal(Frankfurt), 3. Dr. Henke(Frankfurt), 4. Klein⸗ logel(Darmſtadt), 5. Pfaff(Frankfurt), 6. Sidward (Darmſtadt), 7 5 ner(Frankfurt), Endreß(Darmſtadt), .—10. Dr. Müller(Frankfurt), Wilöberger(Darmſtadt). Frauen: 1. Horn(Wiesbaden), 2. v. Vincke(Wies⸗ baden), 3. Herbſt(Wiesbaden), 4. Schneider(Kaiſerslau⸗ tern),.—8. Debusmann(Wiesbaden), Fiſcher(Frank⸗ furt), Graetz(Darmſtadt), Kautter(Darmſtadt). Wie erringt der Kegler das Bundesſportabzeichen? Mit dem Bundesſportabzeichen vergibt der Deutſche Keglerbund im Das ein beſonderes Ehrenzeichen an alle diejenigen, die in dieſem Sportzweig nach guten Leiſtun⸗ gen ſtreben. Für jeden Bewerber iſt notwendig, daß er das 18. Lebensjahr vollendet hat. Männern, Frauen und Altherren über 60 Jahren ſteht es offen, die vorgeſchriebe⸗ nen Leiſtungen zu erfüllen, um das Bundesſportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold zu erhalten. Die Verleihung des Bundesſportabzeichens der deut⸗ ſchen Kegler verlangt folgende Leiſtungen: für Männer 200 Kugeln hintereinander auf Aſphaltbahn 1100 Holz (Halbzeit 500 Holz), auf Bohlenbahn 1480 Holz(Halbzeit 720 Holz), auf Scherenbahn 1380 Holz(Halbzeit 660 Holz) und auf„“-Bahn 1400 Punkte(Halbzeit 650 Punkte). Für Frauen und Altherren ſind vorgeſchrieben: 100 Kugeln hintereinander auf Aſphalt 530 Holz(240), auf Bohle 725 Holz(350), auf Scherenbahn 650 Holz(310). Bei den Männern erhält nach Erfüllung der vorge⸗ ſchriebenen Leiſtung das Bundesſportabzeichen in Bronze, wer die Bedingung das erſte Mal erfüllt und das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. In Silber wird es verliehen, wenn die Bedingungen zweimal erfüllt worden ſind, oder bei der erſten Erfüllung das 40. Lebensjahr vollendet iſt. Das Leiſtungsabzeichen in Gold erhält, wer die Bedingungen dreimal erfüllte oder bei der 2. Erfüllung ſchon im Beſitze des Silbernen Abzeichens war oder das 50. Lebensjahr vollendet hat. Bei den Frauen ſind folgende Bedingungen geſtellt: Bronze, wenn die Bedingung das erſte Mal erfüllt und das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet iſt, in Silber, wenn die Leiſtung zweimal vollbracht wird, oder das 85. Le⸗ bensjahr überſchritten iſt. Bei dreimaliger Leiſtung oder nach Vollendung des 40. Lebensjahres wird das Abzeichen in Gold verliehen. Altherren erhalten das Goldene Bundesſportabzeichen in kleinerer Ausführung, wenn ſie nach Vollendung des 60. Lebensjahres der geforderten Lei⸗ ſtung entſprechen. Den Trägern des Bundesſportabzei⸗ chens wird der Beſitz in einer Urkunde beſtätigt. Eſtlands Vorer ſiegen in Deſſau Auf ihrer Deutſchlandſahrt bestritten die eſtniſchen Ama⸗ teurboxer in Deſſzu ihren zweiten Kampf. Mit 1200 Zu⸗ ſchauer war die Veranſtaltung ganz ausgezeichnet beſucht, ein Erfolg, den man bisher in Deſſau noch nicht zu ver⸗ zeichnen hatte. Die Eſten kamen zu einem durchaus ver⸗ dienten 10:4 Sieg in der Geſamtwertung. Ihre beiden Kämpfe verloren ſie nur durch Pech. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Phul(D) beſiegt Käni(E) in der 2. Runde durch techn. k. o.— Weltergewicht: Freymuth(E) beſiegt Seebach(D) nach Punkten. Federgewicht: See⸗ berg(E) beſiegt Sens(D) nach Punkten.— Mittelgewicht: Korits(E) beſiegt Zoßt(D) nach Punkten; Raadick(E) be⸗ ſiegt Lübeck(D) in der 2. Runde durch techn k. o.— Halb⸗ ſchwergewicht: Tannepu(E) beſiegt Fluß(D) n. P. Schwergewicht: Brandt(D) beſiegt Linnamägi(E) durch techniſchen k. o. Freddie Miller, der bekannte frühere amerikaniſche Fe⸗ dergewichts⸗Weltmeiſter, ſchlug in Johannesburg(Süd⸗ afrika) den ſüdafrikoniſchen Leichtgewichtsmeiſter Willie Smith in der 6. Runde k. o. Maurite Richard fuhr 10 Weltbeſtleiſtungen Phantaſtiſche Rekordfahrt in Mailand Vor wenigen Tagen konnte der Franzoſe Maurice Richard in einer großartigen Rekordfahrt auf der Mai⸗ länder Vigorellibahn, die als die ſchnellſte Europas gllt, den Stunden⸗Weltrekord mit ſtehendem Stort und ohne Schrittmacherführung auf 45,398 Km. verbeſſern. Gleichzei⸗ tig riß der Franzoſe noch weitere neun Weltbeſtleiſtungen bei dieſer Fahrt an ſich. 5 Richard wurde es wahrhaftig nicht leicht gemacht, ſein Rennen gegen die Uhr durchzuführen. Die Beſitzer der Bahn verlangten nämlich als Gegenleiſtung einen Start bei einem Mannſchaftsrennen am 18. Oktober, Der Fran⸗ zoſe hatte aber bereits eine andere Verpflichtung und da war guter Rat teuer. Nun ſprang der bisherige Rekord⸗ halter, der Italiener G. Ol wo, kameradſchaftlich ein und erklärte, wenn man Richard nicht die Erlaubnis erteilen würde, könnte zuch er am 18. Oktober nicht ſtarten. Das half und wenig ſpäter konnte die Rekordfahrt beginnen. Alle Vorbereitungen waren erledigt, nur der Betreuer des Franzoſen mit der Rennmaſchine fehlte noch. Schließlich wurde Richard des Wartens mide, lieh ſich eine paſſende Maſchine und Sekunden ſpäter ſchon zog er ſeine Kreiſe. Als der Betreuer erſchien, waren 60 Minuten vorüber und zehn neue Weltbeſtleiſtungen konnten auf Maurice Richards Namen eingetragen werden. Neun davon hielt bisher der Italiener Olmo, der über 10 Km. wurde von van Hout gehalten, während über 5 Km. die Beſtzeit van Houts von:28 noch knapp verfehlt wurde. Die für Richard genommenen Zeiten waren:: 5 Km.::27,8, bisher:26,0 van Hout(Weltbeſtleiſtung) 10 Km.: 13:03,0 Weltbeſtleiſtung, bisher 13:07,0 van Hout 15 Km.: 19:33,8 Weltbeſtleiſtung bisher 19:58, Oland 20 Km.: 26:05,0 Weltbeſtleiſtung bisher 26:32,2 Olmo 30 Minuten. 22,993 Km. Weltbeſtleiſtung bisher 28,613 Km. Olmo : 82:38,8 Weltbeſtleiſtung 17,8 Weltbeſtleiſtung 8 45:57, Weltbeſtleiſtung 40 Km.: 52:42,6 Weltbeſtleiſtung bisher 33:10, Olmo bisher 39:51,0 Olmo bisher 46:30, Olmo bisher 53:13,0 Olmo ö Jugendſchwimmertreffen Noröd- Mittelbaden Mittelbaden beſiegt Nordbaden mit 40:35 Punkten In nl Gauſachwart er Fritz Einſatzes v Gau⸗Juc Dank des uneigennützi Willy Mayer, Kar gen uhe, Wyrott⸗ Heidelberg und Krei hamtsleiter Walter Blan Mannheim iſt mit der Einführung der Kreis treffe S nmerjugend eine chtung gefun 0 Schwimmſport cht. In regelmäßigen nunmehr in verſchie⸗ worde recht ſegensreich auszuwirken verſr Abſtänden tragen die einzelnen Kre denen Städten denen ſich die noch der Jugendklaſſe Spitzenſchwimmer in gro⸗ ßen Mannſch erben meſſen. Nachdem e Jugendtreffen die derzei am Freitag erſte Vergleichskan durch ein Kreis⸗ sſcheidungskämpfen 1 wurden, wurde enbad Heidelberg der K Kreiſe d⸗ gegen Mittelbaden ausgefochten. Einleitend ſagte Gau⸗Jugendleiter Wyrott ſeinen Jungens, daß es ſich um einen erſten Verſuch in dieſer Richtung handle, bei dem die Begeiſterung der Mit⸗ wirkenden erſte Vorausſetzung ſei. Wenn in anderen Gauen, wie z. B. Magdeburg oder Berlin, auf dieſem Gebiet mehr geleiſtet wurde, ſo ſei dies auf die günſtigeren genheiten zurückzuführen, die es ab r uns Badener jetzt zu ſchaffen gelte. Zweck der reffen ſei die Leiſtungsſteigerung im Grenzland, um ſo den An⸗ ſchluß an die erſte Klaſſe nicht zu verlieren. So ſtehen denn auch die geplanten Kreisbegegnungen unter dem Motto „Leiſtungsſteigerung“! Wir dürfen ſchon ſagen, daß dieſer erſte Verſuch in einem vollen Erfolg ausklang, denn was uns die Jungens aus Pforzheim, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim zeigten, war begeiſternd, ſo ß wir auf Grund der ge⸗ zeigten Leiſtungen zu dem hternen Urteil kommen: in der Heranbildung des bad Schwimmernachwuchſes wird gründliche Arbeit gel n Kreis Mittelbaden ſtachen beſonders der erſt chaidegg(Karlsruher SV)] in Her Bruſtlage, der Jugendmeiſter im Kraulſchwimmen über 200 und 400 Meter, Schönsges(1. BSc Pforzheim), hervor, während in unſerem nordbadi⸗ ſchen Kreis das Hauptgewicht beim SW Nikar Heidelberg mit ſeinem überaus zahlreichen, hervorragenden Material liegt, während Mannheim durch den Poſtſportverein ſowie Reichsbahn⸗ Tus vertreten war. Durch eine Unterlaſ⸗ ſungsſünde war der SV Mannheim leider nicht vertreten, der auch verſchiedene hoffnungsvolle Talente in ſeinen Reihen hat, die bei verſchiedenen Staffeln beſtimmt ein Wörtchen zugunſten des Endreſultates mitgeredet haben würden. So endete der in jeder Hinſicht ſpannend, mit⸗ unter geradezu dramatiſch verlaufene Kampfabend mit 40:35 Punkten für die Mittelbadener bei fünf Staffeln. Die Ergebniſſe: Jugend⸗Kraulſtaffel 10 mal 4 Bahnen: 1. Kreis 2(Mit⸗ telbaden) mit Widmaier, Gloggengießer, Ihrt, Oberacker, Saß, Schnitzler, Schmieder, Michels, Diehl, Schönsges Kreis 1(Noröberden) 11:43 Min. Stand Doppelte Lageuſtaffel 4, 8, 4, 4, 8, 4 Nordbaden) mit Nägele, K. Kiefer, umann, K. Grittmann 10:49:08 11:27 Min. 2. 10:5 für Mittelbden. Bahnen: 1. Kreis 1 W. Grittmann, Roth, Min.; 2. Kreis 2(Mittelbaden) 1 Meter zurſück. Stand 15:15. Bruſtſtaffel 10 mal 2 Bahnen: 1. Kreis 1(Nord⸗ baden) mit Schneider, Kiefer, Herling, Kuhn, Benz, W. Grittmann, Baumann, Ehrt, Grittmann, Roth:02,5 Min.; 2. Kreis 2(Mittelbaden!* Meter zurück. Stand: 20:25 für Nordbaden. Kraul⸗Schwellſtaffel 2, 4, 8, 4 2 Bahnen: 1. Kreis(Mittelbaden) mit Oberacker, Gloggengießer, Schönsges, Ihrt, Diehl 0 Min.; 2. Kreis 1(Nordbaden) :41 Minuten Stand: 30:30. Rückenſtaffel 4 mal 4 Bahnen: 45 Km.: 59:28,4 Weltbeſtleiſtung bisher 59:57,6 Olmo 60 Minuten 45,898 Km. Weltbeſtleiſtung bisher 45,090 Km. Olmo. Die Stunden⸗Weltbeſtzeit hatte mit der Rekordfahrt des Franzoſen eine weitere Verbeſſerung erfahren, und zwar um 308 Meter. Die erſte Weltbeſtleiſtung über eine Stunde ohne Schrittmacherfſührung wurde im Jahre 1893 notiert. Der Franzoſe Henri Desgrange erreichte damals die ganz beachtliche Leiſtung von 35,325 Km. Seitdem ſind über 18. Auguſt 1914 ſchraubte Oscar Egg, einer der größten 40 Fahre vergangen, aber die Beſtleiſtung konnte nur ganz langſam im Laufe der Zeit um gerade 10 Km. verbeſſert werden. Einmal konnte ſich auch ein Deutſcher in diezLiſte tbeſtfahrer eintragen. Im Jahre 1913 erreichte ö Weiſe auf der Zehlendorfer Bahn bei Berlin Km. Zehn Tige ſpäter aber hatte der Franzoſe Berthet ihm die Beſtleiſtung wieder entriſſen. Am Rennfahrer aller Zeiten, die B ſtung auf 44,247 Km. Dieſe Leiſtung konnte trotz vieler Anſtrengugen erſt im Jahre 1933 überboten werden. Die Liſte der Slunden⸗ Weltrekordhalter hat folgendes Ausſehen: Der Weltrekord über 1 Stunde Henri Desgrange(Frankreich) Paris 1893 Jules Dubois(Frankreich) Paris 1894 .2 M. vin den Eynde(Belgien) Paris 1897 40.781 Km. W. W. Hamilton(USA) Denver 1898 41.110 Km. Petit⸗Breton(Frankreich) Paris 1905 Marcel Berthet(Frankreich) Paris 1907 Oscar Egg(Schweiz) Paris 1912 Richard Weiſe(Deutſchland) Berlin 19 Marcel Berthet(Frankreich) Paris 1913 Oscar Egg(Schweiz) Paris 1918 Marcel Berthet(Frankreich) Paris 1913 Oscar Eag(Schweiz) Par 191⁴ 44.588 Km. P. van Hout(Holland) Tilburg 1933 44.777 Km. Maurice Richard(Frankreich) St. Trond 1933 45.090 Km. G. Olmo(Italien) Mailand 1995 45.308 Km. Maurice Richard(Frankreich) Mailand 1936 Kreis 2(Mittelbaden) mit Widmaier, Treutle, Saß gengießer:46,4 Min.; 2. Kreis 1(Nordbaden Gl Nur Seaman und Kautz genügten „Mercedes⸗Rennfahrerſchule“ ſchließt die Pforten Der Mercedes⸗Benz⸗Rennleiter Neubauer hat am Freitag ſeine Verſuche mit den deutſchen und ausländi⸗ ſchen Rennfahrern auf dem Nürburgring a hloſſen, ſo daß man jetzt in der Lage iſt, eine kleine Bilanz zu ziehen. Sie iſt nicht erfreulich. Von den 26 deutſchen Kandidaten konnte kaum einer die Erwartungen erfüllen, die man bei den heutigen Anforderungen auch an den Nachwuchsfahrer ſtellen muß. Die kritiſche Zeitgrenze iſt 11 Minuten(Roſe meyers Rekord lautet auf:57 Minuten!), die nur von Kautz(Schweiz); und Seaman mit 10:52 Minuten unterboten wurde. Die übrigen Fahrer, die noch an den Verſuchsfahrten teilnahmen, und zwar Köppen(Berlin), Briem(Ludwigsburg), Brendel(Frankfurt) und Hartmann(Dortmund), kamen nahe an die 11 Mi⸗ nuten heran. Es hat ſich erwieſen, daß eine weitere„Schulung“ wegen Mangel an genügenden Rennwagen alle v Rennwagen wurden zu Bruch gefahren und von den v Tourenwagen kehrten nur zwei heil zurück— nicht trag⸗ bar iſt. Der Mercedes⸗Rennleiter iſt der Auffaſſung, daß nur Fahrer, die ſchon längere Zeit ſchnelle Wagen gefah ren haben, die hohen Geſchwindigkeiten der modernen Rennwagen meiſtern können. Ob eine Verpflichtung der ausländiſchen Fahrer Seamann und Kautz zu erwarten iſt, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Das einzig Wertvolle der Verſuche auf dem Nürburg⸗ ring iſt das gewonnenee Zeitmaterial der deutſchen Fah⸗ rer, das für ſpätere Verſuche natürlich von größter Be⸗ deutung iſt. 2 Korpsführer Hühnlein gratuliert Henne Der Führer des deutſchen Kvaftfahrſports, Korpsfüßhrer Hühnlein, ſandte an Ernſt Henne(München) folgendes Telegramm: 5 „Zu der von Ihnen durch die Aufſtellung von ſieben neuen Weltrekorden vollbrachten Leiſtung, ſpreche ich Ihnen meine ganz beſondere Anerkennung aus und beglückwünſche Sie und die Bayriſchen Motorenwerke zu dieſem ſtolzen Eefolg auf das herzlichſte. gez. Hühnlein, Korpsführer.“ Was die Kanufahrer planen Mit den Gauſtaffetten⸗Meiſterſchaften und dem ge⸗ meinſamen Abpaddeln am vergangenen Sonntag haben die Vereine und Gaue des Fachamtes Kanuſport das erfolg⸗ reiche Olympia⸗Sportjahr 1936 abgeſchloſſen. Während die Boote zum Winterſchlaf verſtaut werden, ſind die Amts⸗ walter am Werk, um die wichtigſten Ereigniſſe für das kommende Sportjahr feſtzulegen. In Halle kommen am 7. und 8. November alle Gaufachamtsleiter, Sport⸗ und Jugendwarte zu einer Tagung zuſammen, um über die Arbeit für das nächſte Jahr zu beraten. Schon jetzt ſteht aber feſt, daß das Sportjahr 1937 mit dem gemeinſamen Anpaddeln aller deutſchen Kanuvereine am 25. April be⸗ ginnen wird, der zugleich der Opfertag des Fachamtes Kanu für das Winterhilfswerk iſt. Die Deutſchen Kanu⸗Meiſterſchaften des nächſten Jah⸗ res werden für die Langſtreckenfahrer im Faltboot am 27. Juni auf der Iſar bei München ausgefahren, und am 8. Auguſt ſollen die Langſtreckenmeiſterſchaften im Kajak und Kanadier ſowie die Kurzſtreckenmeiſterſchaften auf der neuen Maſchſee⸗Anlage in Hannover durchgeführt werden. Die Gaumeiſterſchaften beider Strecken müſſen von den Gauen an einem Tag oder an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden, einmal um Reiſekoſten zu ſparen und zum anderen, um dazu beizutragen, daß für die beiden Wettkampfarten beſondere Mannſchaftsgrußppen geſchult werden. Das große Ereignis der Waſſerwanderer im nächſten Jahre werden die in Verbindung mit dem Internationalen Zeltlagertreffen am 30. und 31. Juli in Wiesbaden⸗Biebrich durchgeführten Main⸗Neckar⸗ und Rheinfahrten ſowie das Zeltlager ſelbſt ſein. Als Mitglied des Juternationalen Zeltlagerverbandes wurde der deutſche Kanuſport beauftragt, das jährlich ſtattfindende Inter⸗ nationale Zeltlager für 1937 zu organiſieren und hat da⸗ für den ſchönen Schloßpark am Rheinufer von Biebrich⸗ Wiesbaden ausgeſucht. Für die„Tour“, die im kommenden Jahre wieder über 20 Etappen geht, iſt bereits der Termin angemeldet wor⸗ den. Die größte und ſchwerſte Straßenfernfahrt der Welt ſall in den Tagen vom 30. Juni bis 25. Juli durchgeführt werden. Köping⸗Blerſch verteidigen den Titel für Deutſchland bei der Zweierradball⸗Weltmeiſterſchaft, die am 31. Oktober zum letztenmal in Zürich entſchieden wird. Blerſch kann nicht mit ſeinem Klubkameraden Schreiber zuſammenſpie⸗ len, da dieſer wegen Diſziplinloſigkeit für längere Zeit geſperrt iſt. Steve Hamas tritt nach einer 1 jährigen Ruhepauſe am 21. Oktober im Neuyorker Hippodrom dem ſtarken Finnen Gunnar Bärlund gegenüber. Zum Julius⸗Streicher⸗Gepäckmarſch, der am in Nürnberg veranſtaltet wird, ſind nicht weniger Meldungen aus allen Gauen eingegangen. Max Suter, der erfolgreichſte Dauerfahrer der Schweiz, itſt im Alter von 41 Jahren im Zürcher Krankenhaus nach einem längeren Leiden geſtorben. Sbuntag als 1500 r clætaui 2 IStzt kann er kaufen Immer Wieder isf es OPEL, deim Interesse seiner Kunden ganz besondere Vorteile bietet in Leistung ung Preis! „TTP OLYMPIA“ und OPEL„e diese beiden zuverlössigen Konstruktionen, die in gleicher Qualität such 1937 geliefert Werden, Pisten seif II. Oktober durch ihre neuen Preise einen höheren Segenwert 2 e Auf O G. m. B.., Mannheim, O 7, 5 Fernsprecher 267 26/27 Aufohaus Schmoll G. m. b.., Mannheim, I 6, 31/32 1 Fernsprecher 215 557 56 Frilz Hlarfi mann, Mannheim, Seckenheimer Strage 68 a 4 Fernsprecher 40316 Samstag, 17. Oktober 1936 Eine Röchling-Anleihe 15 NIII. N 3 proz. zu 98%½ Börseneinführung in Berlin und Frankfuri geplauf „Die Röchling'ſche Eiſen⸗ und Stahlwerke Gmb in Völklingen⸗Szar begibt zur Mblöſung eines j p o⸗ thekar⸗Kredite eine ßproz. hypothekariſch ſicher⸗ geſtellte Anleihe im Geſamtbetrage von 15 Mill 4. Der Zins lauf beginnt am 1. Oktober 1936. Die Rückzahlung er⸗ folgt ab 1. Oktober 1939 in 10 gleichen Jahresvaten, alſo bis zum 1. Oktober 1948, durch Ausloſung zu 100 v.., freihändiger Rückkauf iſt ausgeſchloſſen. Die Anleihe wird von einem unter Führung der Dresdner Bank ſtehenden Konſortium zum freihänd igen Verkauf zum Kurſe von 98,50 v. H. aufgelegt. * Anläßlich der Begebung der proz. Anleihe veröffentlicht 2 Röchling ſche Eiſen⸗ und Stahlwerke Gmbh in eite werden bei einem Geſellſchaftskapital von 20 Mill. aus der gleichnamigen N ſowie der Edelſtahlwerk Röch⸗ ling Ach hervorgegangen iſt, einen Zwiſchenſtatus nuf 81. Auguſt 1936. In dieſem erſcheint der durch die neue An⸗ leihe abzulöſende Hypothekarkredit mit 15,5 Mill.. m übrigen zeigt die Bilanz, die Lie erſte veröffentlichte Bi⸗ lanz des vereinheitlichten Röchling⸗Konzerns iſt, Anlage⸗ werte von 37,8 Mill., Beteiligungen von 8,7 und ein Umlaufsvermögen von 28 Mill J. Nuf der anderen Keite werden bei einem Geſellſchaftskapital von 20 Mill. Mark, das 1934 eine Dividende von 4 y. H. und 1095 von 4, p. H. erhielt und von dem nom. 11 Mill.„ im Buchwert von 5,5 Mill. II im Beſitz der Gmb ſind, Geſamtrücklagen von 29,1 Mill./ ausgewieſen. Warenſchulden betragen 4½, Akzepte 1,8 und Bankſchulden 0,5 Mill. /. Die Diffe⸗ renz zwiſchen Aktiven und Paſſiven bilden Guthaben der Werkſparkaſſen und Wohlfahrtseinrichtungen ſowie Roh⸗ gewinn zus dem laufenden Jahr. Die Beſchäftigung der Werke ſei gut, ſie ſeien zufrieden⸗ stellend mit Auftrügen verſehen Die Gefolgſchaft beträgt gegenwärtig 8900. Die Erzeugung, die bereits von 1994 auf 1085 anmſehnlich zunahm, weiſt für das erſte Halbjahr 1936 eine weitere Vergrößerung auf: Es wurden gewonnen (in Mill. Tonnen) 0,28(ganzes Jahr 1995: 0,51) Koks, 0,29 0,3) Roheiſen, 0,24(0,45) Thomasſtahl, 0,06(0,11) SM⸗ und Elektroſtahl, 0,26(0,48) Stahlſerftigerzeugniſſe ſowie (in Tonnen)(8412(9450) Benzol, 47 080(83 820) Thomas⸗ mehl und 54 056(96 107) Zement. Die Anleihe wird ſichergeſtellt durch Eintragung einer r im Höchſtbetrage von 16,5 Mill./ zur Geſamthaft auf dem zur Zeit den Betrieben dienenden Werkbeſttz(auf rund 3 Mill. Qm. davon rund 1,25 Mill. Om. bebaut). Ihre Einführung an den Börſen Berlin und Frankfurt⸗Main iſt in Ans ſicht genommen. CCTCVCCCCCCVTVTVTVTVTVTTCTCTCTCTCTCTb Das Haupfamf für Handwerk und Handel der NSDAP zum WHW 1936 Der Führer hat das deutſche Volk am 6. Oktober zum vierten Male aufgerufen zum Kampf gegen Hunger und Kälte. Nirgends in der Welt iſt die Not und das Elend ſtärker zurückgedrängt, mehr gemildert worden, als im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Nirgends auf der Welt iſt aber auch ein größeres ſoziales Hilfswerk entſtanden als das WHW des deutſchen Volkes. Nicht mit Wohltätigkeitsfeſten und anderen un⸗ dulänglichen Mitteln werden im Deutſchlaud Adolf Hitlers Almoſen für die ärmeren Volksgenoſſen erbettelt, ſondern in ſelbſtverſtändlicher Opferbereit⸗ ſchaft ſtellt ſich das deutſche Volk im Bewußtſein der Schickſalsverbundenheit tatkräftig und geſchloſſen hinter ſeine hilfsbedürftigen Volksgenoſſen. Daß ſich am 17. und 18. Oktober die große Organi⸗ ſativn aller Schaffenden, die Deutſche Arbeitsfront, mit ihren Waltern, Warten und Mitgliedern am Anfang des Winterhilfswerkes für die Sammlung zur Verfügung ſtellt, kaun erneut als ein Zeichen dafür angeſehen werden, daß die Daf in allen ſozialen Belangen des deutſchen Volkes ſich mit ihrer ganzen Kraſt einſetzt. Sie ſtellt die Front all derer dar, die entſchloſſen ſind, am Aufbau eines neuen Deutſchland mitzuarbeiten. Betriebsführer und Gefolgſchaftsangehörige im Hand⸗ werk und Handel! Ich weiß, daß Ihr Euch nicht nur am 17. und 18. Oktober, ſondern während des ganzen Winter⸗ felözuges im Kampf gegen Hunger und Kälte mit Eurer vollen Kraft und Verantwortung einſetzen werdet. Ihr werdet nicht nur ſelbſt opfern und Vorbild in der finan⸗ ziellen Hilfeleiſtung ſein, ſondern Ihr werdet Euch jeder⸗ zeit auch perſönlich in den Dienſt dieſer großen Volkshilfe ſtellen. Setzt alles darein, daß Ihr Euch dieſes Sammel⸗ ergebniſſes nicht zu ſchämen braucht! Wetteifert miteinander um das beſte Ergebuis! Seid ſtets Vorbild in dieſem ſozialen Leiſtungswettkampf des deutſchen Volkes! gez.: Dr. v. Reutelen, Hauptamtsleiter. P ß Die deuſsche Maschinenindustirie Leichler Rückgang des Auftragseinganges Beschäfſigung durchschnifilich für%½ Monaie Von der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau wird uns ge⸗ ſchrieben: Der Eingang von Anfragen Her Inlandskundſchaft hielt ſich weiter auf der Höhe der letzten Monate. Auch die An⸗ ragetätigkeit der Auslandskundſchaft war im ganzen un⸗ verändert, zum Teil machte ſich geſteigertes Intereſſe aus⸗ ländiſcher Käuferkreſſe bemerkbar. Große Bedeutung wird vielfach bereits in den Anfragen der Lieferzeit bei⸗ gemeſſen. Im Auftragseingang wurde die im Vormonat verzeich⸗ nete Höhe nicht ganz erreicht. Im Inlandsgeſchäft zeigte ich eine geringe Abſchwächung nur auf einzelnen Gebieten, im Auslandsgeſchäft erſtreckte ſie ſich dagegen auf die mei⸗ ſten Fachgruppen. Die zur Zeit vorliegenden Aufträge geben der Maſchineninduſtrie Beſchäftigung auf die Dauer von durchſchnittlich 4% Monaten. Die geringe Zohl von Betrieben mit einer Arbeitszeit von weniger als 48 Wochenſtunden iſt in weiterem Rück⸗ gang begriffen. Die Neueinſtellung von Arbeitskräften ſchreitet fort, ſoweit ſolche noch zur Verfügung ſtehen. Der Beſchäftigungsgrad, gemeſſen an der Zahl der insgeſamt geleiſteten Arbeiterſtunden, beträgt rund 84 v. H. In den einzelnen Fachgruppen nahm das Maſchinen⸗ geſchäft falgenden Verlauf: Von den Auftragsſteigerungen, die im Julandsgeſchäft zu verzeichnen waren, entfiel der Hauptanteil auf Metallbearbeitungsmaſchinen. Die Liefer⸗ ſriſten verlängerten ſich hier zum Teil erheblich, teils in⸗ jolge der Lieferzeiten für die Rohſtoffe, teils infolge Les Facharbeitermangels. Eine bemerkenswerte Zunahme der Inlandsaufträge wor weiter in Hütten⸗, Stahl⸗ und Walz⸗ werksanlogen, Kraftmaſchinen, Aufbereitungs⸗ und Bau⸗ maſchinen und Nähmaſchinen feſtzuſtellen. Auch in Ma⸗ ſchinen⸗ und Präziſtonswerkzeugen ſowie Triebwerken und Wälzlagern ergab ſich eine leichte Steigerung der Inlands⸗ aufträge. Dagegen erfuhr das Inlandsgeſchäft im Apparate⸗ au, in der Druckluft⸗Induſtrie, der Textilmaſchinen⸗ Induſtrie und, aus jahreszeitlichen Gründen, in der Land⸗ maſchinen⸗Induſtrie eine fühlbare Abſchwächung, die über die Auftragszunahme in den vorher genannten Gruppen bingusging. Kleine Auftragsperminderungen ergaben ich zür Pumpen, Induſtrieöfen, Holzbeorbeitungsmaſchinen, Büromaſchinen. Bei den Auslondsauſträgen war in Hehezeugen und Fördermitteln, Kraftmaſchinen und In⸗ duſtrieöfen eine Zunahme zu verzeichnen. Rückläufig waren die Auslandsgufträge insbeſondere in Papierherſtellungs⸗ maſchinen, in Erzeugniſſen der Druckluſt⸗Induſtrie, in Tex⸗ tilmaſchinen, Popierverarbeitungsmaſchinen und Land⸗ maſchinen. e der Neuen Mannheimer Zeitung Märkfe ohne Geireideangebof Mannheim, 15. Oktober. Die Hauptanregungen an den Weltweizenmärkten gingen in dieſer Woche von Argen⸗ tinten aus. Wie man an nordamerikaniſchen Plätzen zu berichten weiß, plant die argentiniſche Regierung ein Ver⸗ bot, alterntigen Weizen an das Ausland zu verkaufen, um auf dieſe Weiſe für neuen Weizen beſſere Preiſe zu erzie⸗ len. Eine Beſtätigung dieſer Meldung aus Argentinien blieb noch aus, doch zeugt die äußerſt feſte Haltung der argentiniſchen Börſen davon, daß man auch dort mit einer glatten Unterbringung der neuen Ernte rechnet. Auch die Tatſache, daß neuerdings Braſilien, ſonſt der beſte und regelmäßigſte Abnehmer argentiniſchen Weizens, in ſtär⸗ kerem Maße ſich in Kanada als Käufer betätigt, läßt darauf ſchließen, daß man nicht mit allzugroßen argentiniſchen Ausfuhrmengen rechnet, obwohl die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr vergrößert iſt. Die auſtraliſchen Ausſichten wurden in der Berichtswoche etwas ſchlechter beurteilt, da in den meiſten Gebieten der Regen fehlt. Die Nachfrage wandte ſich daher wieder in verſtärktem Maße den nord⸗ amerikaniſchen Märkten zu. Nach den ſtatiſtiſchen Feſt⸗ ſtellungen iſt zwar die Weizenernte der Vereinigten Staaten im ganzen genommen nicht geringer als im Vor⸗ jahr, doch iſt eine Verſchiebung im Verhältnis Sommer⸗ weizen zu Winterweizen eingetreten, die eine verſtärkte Nachfrage nach kanadiſchem Qualitätsweizen hervorgerufen hat. Die Kaufluſt erhielt auch durch die Beilegung des Streiks in Minneapolis für nahe Termine einen Auftrieb. Kanada wird neben den nordamerikaniſchen und den bra⸗ ſilianiſchen Käufern auch europäiſche Einfuhrländer zu be⸗ friedigen haben. Vor allem iſt die Nachfrage nach Mani⸗ toba⸗Weizen in Frankreich neuerdings erheblich geſtiegen. Auch die ſüdoſteuropäiſchen Ueberſchußländer dürften in ſtärkerem Maße zur Deckung des weſteuropäiſchen Weizen⸗ bedarfs herangezogen werden. In Uebereinſtimmung mit dieſer Weltmarktlage zogen auch die Forderungen eif Antwerpen entſprechend an. Man verlangte in US A⸗Dollar für Manitoba 1, hard, Atlantic, Oktober⸗November 4,1; für Manitoba 1, Atlan⸗ tic, gleiche Termine 4,76; für Manitoba 2, Atlantic, 4,74 und für Manitoba 3, Atlantic, 4,63. Zur Oktober⸗Abla⸗ dung koſtete Manitoba 1, hard, Pacific, 4,87 Dollar; Ma⸗ nitoba 1, Pacific, 4,85 Dollar; Manitoba 2, Pasific, 4,78 Dollar und Manitoba 3, Pacific, 4,65 Dollar. Loko Ant⸗ werpen ſtellte ſich Manitoba 2, Atlantic auf 4,83 Dollar und Manitoba 3, Atlantic, auf 4,70 Dollar, transbords Antwerpen; den gleichen Preis verlangte man für Mani⸗ toba 3, Atlantic, ſeeſchwimmend. Amber Durum 1, Ca⸗ nada Weſtern, Oktober⸗November⸗Abladung, koſtete 5,28 Dollar und Amber Durum 2, Canada Weſtern, gleiche Termine, 5,07 Dollar. Vom Laplata lagen folgende An⸗ gebote vor: Baril, 79 Kg., Oktober, 133 belg. Fres.; Baril, 80 Kg., Abladung.—15. Oktober, 180 ſh; Roſafés neuer Ernte, 80 Kg., Januar⸗FJebruar, 122,50 belg. Fres.; Ba⸗ hia Blanca neuer Ernte, 80 Kg., Januar⸗Februar, 123,50 belg. Fres. Theißweizen, 80—81 Kg., mit 2 v. H. Beſatz, war loko Antwerpen zu 127 belg. Fres., bordfrei Ant⸗ werpen zu haben. Sämtliche Forderungen verſtehen ſich, ſoweit nichts anderes vermerkt, eif Antwerpen. Am Markt für deutſchen Weizen ergeben ſich keine nen⸗ nenswerten Umſatzmöglichkeiten, da das Angebot faſt völlig fehlte. Die am 15. Oktober abgeloufene Friſt für die Ablieferung von 30 v. H. des Kontingentsgetreides durch die Landwirtſchaft iſt ohne eine merkliche Belebung des Angebotes abgelaufen. Vielfach haben Bauern, die dieſer Pflicht noch nachkommen müſſen, ihren Weizen benachbarten Kleinmühlen angeboten, ohne den Getreidegroßmarkt in Anſpruch zu nehmen, um die anfallende Kleie zurückzu⸗ erhalten. Soweit irgendwelche Mengen an den Markt kamen, handelte es ſich um Erfüllung beſtehender Kauf⸗ verträge. Darüber hinaus waren nur wenige Tonnen Weizen aus der badiſchen und heſſiſchen Umgebung an⸗ geboten. Zum Wochenbeginn wurde außerdem eine nicht ſehr umfangreiche Menge Franken⸗Weizen, der hier zu Schiff eingetroffen war, gehandelt. Noroͤdeutſche und mit⸗ teldeutſche Weizen waren überhaupt nicht am Markt. Die Verſorgung der Mühlen für die nächſte Zeit iſt nicht ganz einheitlich; einige Großmühlen ſowie vereinzelte Klein⸗ mühlen ſind recht gut mit Vorräten für die nächſten zwei Monate verſorgt, während bei anderen noch Bedarf be⸗ ſteht. Der Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verband hat verſchiedene Maßnahmen getroffen, durch die eine Verſorgung auch die⸗ ſer Bedarfsſtellen ſichergeſtellt wird. Für ſpäterhin rechnet man nach Beendigung der Hackfruchternte und der Weinleſe mit einer Vermehrung der Zufuhren. Futterweizen war nicht am Markt.. * Auch bei Roggen iſt kaum Angebot zu verzeichnen; doch iſt hier auch die Nachfrage nicht bedeutend. Die ſaar⸗ pfälziſchen Mühlen werden mit pfälziſchem Roggen ver⸗ ſorgt, der nicht an den Mannheimer Getreidegroßmarkt kommt. Für Braugerſte beſtand weiter lebhafte Nachfrage, der das Angebot nicht entſprach. Die Bedingungen zur An⸗ erkennung von Ausſtichgerſte werden von den meiſten Gerſten aus der Umgebung nicht erfüllt, da die vorge⸗ ſchriebene Höchſtgrenze des Waſſergehaltes von 14 p. H. wegen der außerordentlich feuchten Witterung kurz vor der Ernte in der Mehrzahl der Fälle überſchritten wird. So kommt es, daß ſonſt vorzügliche Gerſten zu dem nor⸗ malen Höchſtpreis verkauft werden müſſen, während Brau⸗ gerſten aus den öſtlicheren Gegenden Süddeutſchlands, die weniger dem Regen ausgeſetzt waren, im übrigen aber die Qualität der beſten pfälziſchen Gerſten nicht erreichen, den Zuſchlag non 15/ für ſich in Anſpruch nehmen kön⸗ nen. Auch hier ergibt ſich gerade in den typiſchen Brau⸗ gerſtengegenden vielfach eine gewiſſe Schwierigkeit, die be⸗ nötigte Futtergerſte herbeizuſchaffen. Dieſe Gründe füh⸗ ren dazu, daß ſich bis jetzt das Braugerſtengeſchäft noch nicht recht hat einſpielen können. Braugerſte mittlerer Qualität war aus anderen Gegenden eher zu haben, wurde jedoch weniger gefragt, zumal man für dieſe Ger⸗ ſten meiſt den Höchſtpreis als normalen Preis fordert.— Induſtriegerſte war ebenfalls kaum am Markt. Für einige Partien aus Norddeutſchland mit leichtem Geruch ver⸗ langte man vergeblich 20,90 bis 21,00 /, eif Oberrhein, Auch andere Induſtriegerſte, die nur ſehr vereinzelt am Markt erſchien, war nicht unter 21,00% erhältlich.— Futtergerſte fehlte vollſtändig. Bei Induſtriehafer beſtand Nachfrage nach badiſchen und pfälziſchen Herkünften, die ſich nicht befriedigen ließ. Da⸗ gegen war etwas norddeutſcher Induſtriehafer, meiſt meck⸗ lenburgiſcher Herkunft, 53—54 Kg., für 19/ oder etwas mehr erhältlich; im Zuſammenhang damit hörte man auch von Angeboten in Futterhafer gleicher Herkunft, 49—50 Kilo, zum Feſtpreis. Die Nachfrage nach Weizeumehl war unverändert leb⸗ haft; die Mühlen ſind teilweiſe bereits für Dezember ein⸗ ſchließlich ausverkauft. Bei Roggenmehl iſt das Angebot aus Norodeutſchland und der Pfalz weiter ausreichend. Für baldige Lieferung beſteht nur noch geringe Nachfrage, ſo daß teilweiſe Schwierigkeiten im Verkauf beſtehen. Am Futtermittelmarkt kamen im Laufe dieſer Woche die erſten vollwertigen Zuckerſchnitzel ſowie Trocken⸗ ſchnitzel an den Markt, die gute Aufnahme fanden. Stef⸗ fensſchnitzel, die in Süddeutſchland nicht hergeſtellt wer⸗ den, waren dagegen kaum erhältlich. Kartoffelflocken norddeutſcher Herkunft wurden laufend abgeſetzt. Bier⸗ treber waren kaum angeboten; dagegen waren Malzkeime eher zu haben. Kleie und Futtermehl waren wenig an⸗ geboten, aber anſcheinend auch nicht mehr ſo ſtark ge⸗ fragt. Für die nächſte Zeit erwartet man die Zuteilung von Oelkuchen. —— Die Aufgaben der Börse Fine beachfenswerie Rede von Sidaisraf Reinhart Am Donnerstagnachmittag ſprach in Berlin auf der Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Banken und Verſicherungen der Präſident der Ber⸗ liner Börſe, Staatsrat Reinhart, über die Auf ⸗ gaben der Börſe Der Reoͤner ſchilderte zunächſt die widerſprechenden Urteile, die über Bedeutung und Weſen der Börſe zu allen Zeiten zutage ge⸗ tveten ſeien. Angeſichts dieſer widerſprechenden Ur⸗ teile ſei es nicht immer leicht geweſen, die Abneigung vieler Volksgenoſſen gegen die Einrichtung der Börſe zu überwinden. Gerade diejenigen aber, die die Not⸗ wendigkeit einer leiſtungsfähigen und ſtarken Börſe im heutigen Staat immer wieder betonten, ſeien ſich darüber nicht im unklaren, daß es gewiſſer Refor⸗ men bedürfe, wenn die Börſe den großen Auf⸗ gaben, die man ihr ſtellen müſſe, in vollem Umfang gerecht werden wolle. a Eine beſonders wichtige Einrichtung ſei die Zu⸗ laſſungsſtelle für Wertpapiere. Es gebe kaum ein Gremium, das gegen jeden Verſuch, ſeine unpar⸗ teiiſche Entſcheidung zu beeinfluſſen, ſo empfindlich und ſo abweiſend ſei wie die Zulaſſungsſtelle. Der Ueberwachung des ſachlichen Ablaufs des Börſen⸗ geſchäfts geſellte ſich nach der Machtergreifung eine ins Einzelne ausgeſtaltete Ueberwachung der Börſenbeſucher Hetzu. Ein Diſziplinar⸗ und Unterſuchungsausſchuß ſorge für die Aufrechterhaltung des durch die Reini⸗ gung der Börſe von unzuverläſſigen Elementen er⸗ reichten Zuſtandes. Niemals werde es möglich ſein, durch andere Einrichtungen fern von der Börſe das dem Börſenhandel eigene Fluidum zu ſchaffen, das im Zuſammenſtrömen Tauſender von Börſenbeſu⸗ chern die Entſcheidungsbereitſchaft, Schlagkraft und raſches Zufaſſen anregt. Wenn die Börſe noch micht geſchaffen ſei, müſſe man ſie ſchaffen, und zwar nur deshalb, weil man ſich von ihrer Tätigkeit einen wirklichen Nutzen für die Allgemeinheit zu verſpre⸗ chen habe. Die gewaltigen Aufgaben des neuen Vierfahres⸗ planes ſeien, wie der Führer geſagt habe, nur unter weitgehender Mitwirkung der privaten Wirtſchaft möglich. Der Börſe falle dabei die große Aufgabe zu, die Placterung der neuen Werte zu vermitteln. Dieſe Aufgabe werde ſie aber nur dann löſen kön⸗ nen, wenn alle Umſätze in den zum Börſenhandel zugelaſſenen Wertpapieren über die Börſe erfolgten. Der Redner ſetzte ſich dann mit den Anfeindungen gegen den ſogenannten Totalitätsanſpruch der Börſe auseinander und glaubt, daß ſtichhaltige Gründe für einen außerbörslichen Verkehr zum Handel offfziell zugelaſſener Werte nickt geltend gemacht worden ſeien. Auch das Bonifikationsweſen, das der Börſe ein ungeheures Arbeitsfeld geraubt habe, erfuhr eine eingehende Schilderung. Die Stärke der Leiſtungsfähigkeit der Börſe habe zur Vorausſetzung, daß das eigentliche Börſenge⸗ ſchäft tunlichſt veſtlos über die Börſe geführt werde Es müſſe möglich werden, auch wieder wie früher die größten Umſätze über die Börſe zu leiten, ohne daß der Kursſtand ſich aus börſenteckniſchen Grün⸗ den verändere. Auch die Hinansſchiebung der Abrechnung auf einen etwas längeren Zeitraum und die Begrenzung der tatſächlichen Ablieferungen auf den Unterſchied zwiſchen Kauf⸗ und Verkauf⸗ orders eines beſtimmten Zeitpunktes werde die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Börſe außerordentlich ſteigern. Es ſei unrichtig, allgemein von einem verwerflichen Finanzſpekulantentum zu ſprechen, das ſich an der Vörſe breit mache. Vielmehr ſei zuzugeben, daß die Angehörigen dieſes Standes einen arbeitsreichen, mühevollen und letzten Endes wenig gewinnreichen Beruf ausüben. 5 Zum Schluß ſteifte der Redner die Vorwürfe, die der Börſe in der neueſten Zeit öfter gemacht wurden, dahingehend, daß die Bevorzugung einzelner Markt⸗ gebiete mit einer Rentenfeindlichkeit oder gar mit einer Sabotage der Konſoliderungsbeſtrebungen des Reichs begründet wurde. Die Börſe habe bewieſen, daß ſie der Konſolidierung auch ſehr beträchtlicher Anleiheſummen zu dienen gewillt ſei und gedient habe. Man ſolle deshalb nicht jede Kursbewegung an der Börſe mit mißtrauiſchen Augen anſehen. Un⸗ berechtigt ſei auch die immer wieder zutage getretene Abneigung gegen die Aktien an ſich. In einer Zeit, in der der Staat der Wirtſchaft Aufgaben von phan⸗ taſtiſcher Größe ſtellen müſſe, bedürfe es auch der Nutzbarmachung ſelbſt des kleinſten Kapitals für die Gütererzeugung. Nach Anſicht des Redners iſt jede Kursbewegung abhängig von in beſtimmten Zeiten beſonders maſſiert auftretenden Kauf⸗ und Verkauf⸗ aufträgen des breiten Publikums. Hierbei kommt es darauf gu, eine Verfälſchung der Meinung des breiten Publikums zu ver⸗ hindern, und dafür werde der Staat ja eintreten. Gewiſſen⸗ hafte Bank⸗ und Börſenmanöver, die mit dem er⸗ forderlichen Wiſſen und Verantwortungsbewußtſein Gemeinſchaftsgeiſt und Ueberzeugungskraft verbin⸗ den, müßten dabet mitwirken, dann werde es be⸗ ſtimmt möglich ſein, die Börſe wieder zu dem zu machen, was ſie ſein müſſe, zu einem wichtigen In⸗ ſtrument des nationalſozialiſtiſchen Staates zur Be⸗ wältigung ſeiner gewaltigen Aufgaben. Vierfache Ueberzeichnung der schweizerischen Landes- verieidigungsanleihe Dankansprache des Bundespräsidenien Die Zeichnungen auf die Anleihe von 235 Millionen für die Bedürfniſſe der Landes verteidigung, für die bis zum 15. Oktober eine erſte Tranche von 80 Millionen auf⸗ gelegt war, haben einen Betrag von rund 330 Millionen Franken ergeben. Damit iſt der Betrag der erſten Tranche um das Vierfache, der Geſamtbetrag der Anleihe um etwa 100 Millionen, überzeichnet. Die Zahl der Zeichnenden beläuft ſich auf 190 000. Bundespräſtdent Meyer ſtattete am Freitagabend dem Schweizer Volk in einer Anſprache den Dank des Bundes⸗ rates ab. Er wies beſonders darauf hin, daß die Neu⸗ vronung der ſchweizeriſchen Währung den Zeichnungen keinen Halt zu bieten vermocht habe. Das großartige Zuſammenwirken aller Volksteile habe zu einer Manifeſta⸗ tion geführt, die als Bekundung des Wehrwillens der Schweiz von größter Bedeutung ſei. Auch das Ausland werde ſpitren, wie tief das Schweizer Volk mit ſeiner Unabhängigkeit und Freiheit verwachſen ſei. Für die Lan⸗ desregierung ſei dieſe glänzende Vertrauenskundgebung ein Anſporn, nichts zu unterlaſſen, was für den Beſtand der Schweiz notwendig ſei. Die Bekanntgabe des Ergeb⸗ niſſes wurde mit Glockengeläut und feſtlichen Kundgebun⸗ gen gefeiert. 1 Mittag- Ausgabe Nr. 481 — Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 16. Oktober. Die Abendbörſe war ähnlich der Berliner Schlußtendenz nicht ganz einheitlich, aber vorwiegend freundlich. Montan⸗ werte fanden kaum Intereſſe und lagen eher knapp ge⸗ halten, dagegen blieben u.. Bekula, Deutſcher Eiſenhan⸗ del, Weſtd. Kaufhof und im Freiverkehr zertif. Dollarbonds bei etwas lebhefteren Umſätzen beachtet. Von Zellſtoff⸗ werten Aſchaffenburger 141,50(14076), auch Farben mit 176,25 ca. etwas feſter. Am Rentenmarkt wurden Kom⸗ mun lumſchuldung mit 89,25 in größeren Beträgen um⸗ geſetzt, auch Städte⸗Altbeſitz inkl. Ziehung blieben mit 117,50 bis 118 gefragt. Von fremden Werten Ungarn Gold unverändert 14,50 5 5 8 Die Grundtendenz wor auch im Verlaufe unverändert freundlich, das Geſchäft aber ziemlich ruhig, offenbar im Hinblick auf den Wochenſchluß. Verſchiedentlich erfolgten kleine Realiſationen, ſo daß die höchſten Kurſe nicht immer ganz behauptet blieben. Aku ſchwankend 90,75—90— 9038, Otavi 47796 nach 47,75, Montanwerte gut behauptet, Man⸗ nesmann feſter mit 114,75(114,4). Deutſcher Etſenhandel auf dem ſtark erhöhten Stand mit 140,50(141) ziemlich gut behauptet, AG für Verkehr weiter gefragt und auf 125 (1246) befeſtigt. Auch Bemberg mäßig höher mit 105,25 (105). Kzufhof ſchwankten zwiſchen 60,50 bis 61. Renten ſpäter ſehr ſtetig aber behauptet. Von fremden Werten Ungarn Gold etwas ſchwankend zwiſchen 14,40 bis 14,55, Fproz. Aeußere Mexikaner leicht ſchwächer mit 14,70 (1490). Nachbörſe: Aku 39,75—90,25, Kaufhof 60,501, Otavi Minen 47,50, J Farben 176 176,25, Ungarn Gold 14,40 bis 14,50. Waren und Märkfe Berliner amfliche Noflerungen Weizen märk. Wintergerste ö Hafer märk. Berlin 76,7 204 2zeil. fr. Berl. Berl. 48/49 70 Futter wz. Bl 80 5 märk. Stat.. Erzeugpr. 3 Welzenmenf 8 27.80) .2 Roggen märk. 167 zeil. ir Berl. 6⁰ Braugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 60 neu frei Ber. 10.— märk. Stat. Ind'gerst fr. Bl. Roggenmehl 2225 gute, frei Berl märk. Stat... Erzeugerpr. 12 225 märk. Stat. Futterg. 59/0 151 31 22.5 Viktoria⸗Erbſen Serade lla 2. Kleine Erbſen... 33/80 Leinkuchen ab Hambg 18,88 1 Jutter⸗Erbſen 24, 5, Erdnußkuchen ab Hbg 15,88„ 5. Peluſchften 25/29, Erdnußkuchenmehl„17.8 Ackerbohnen 23. 4,50 Trockenſchnitzetet 860 Wicken deutſch... 25,—½8,.— Soyabohnſchrot ahbg 15,58„.80 Futter 17,0% 0,— ab Stetiin 15.98„ 5,80 Lupinen blau 5 1 Kartoffelflocken Stolpſ 18,0.Leihſäck gelb.. 23.—/5,— ab Berlin 19.30 Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 7,80; Jan. 7,75, März 7,70; Mai 7,67%.— Mai lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 95,25, Jan. 96,75, März 98,75 Käufer; Mai 99,75. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, uicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. 16 10.— 10 uhr 30 16.10.— 12 uhr 15 8 1 Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Okt.. 330 3483890 31 Nov. 0 3 3 Dez.[.20.10 3 32⁰ 3,10* Januar.35.20 2 Februar.5 3,30 345.80—— März e 5 April 3,603.50 8 38090 Mat.60 3⁵⁰.60.50 2 Juni 970 3860.720.80 l 380% 380 370 Auguſt.800.70 380 3/70 Sept..90].80 5.903,80 Hamburger Kaffee-Termin- Noflerungen 5 Amtliche Notierung für 37 Kg. netto n Reiche pfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 16. Oktober 10 Uhr 16. Okiober 12.80 Uhr Brief Geld bezahlt[ Brief Geld bezahlt Dezember 40 30 5 40 80— Mäügz. 40 88— 40 38— Malk 0 8—— 40 38— alt! 8— 40 5 5 September 40 238.— 40 85— Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl,(Schluß) Okt.(36) 673, Nov. 673; Dez., Jan.(87), Febr., März je 672; April (o, Mai 668; Juni 665; Juli 663, Auguft 648, Sept. 6427 Okt. 637; Jan.(88) 632: März 631; Moi 630, Juli 6277 Okt. 613; Tendenz gut behaupket. O Leinöl⸗Rotierungen vom 16. Okt.(Gig. Dr. Lon din: Leinſaat Pl. per Okt. 11/4; Leinſaat Klk, per Okt Nov. 1396; Leinſaatöl loko 25,0; Okt. 24,1%; Nov.⸗Dez. 24,3; Baumwollöl ägypt. 27,0; Baumwoll⸗St. per Okt. 7/8. Neuyork: Terp. 44,50. Sa van na h: Terp. 36,50. Geld- und Devisenmarkt Paris, 5. Otlober ſöchlub emflich). lenten 105.04 Spanten, Fopenbagen depor: 21.40/ ſtalien 112.95 fioſtand delglen 361.25] scheit 493,37 Stockholm London, i. Ortober(chlus amtlich) 409.0 Kopenbagen 22.20] feen f 25,47 Schenbee 11/244 aum 888.28 ben.897% fan 70,— denn, 129725 amen 908.50 bio 220. 8 ö 9 u reſen 125, 252 Wien 9 11.57— Berlin 862.— 541.— Vanchen 8 bers 105.01. isdn 110,15—ertte 18.— kress 29.08 ¼ feſeſngfots 28,87] ien 85.10 fonterges 25.— ltalfen 92.93. prag 285, arsch: 25,05 J Jalpzae 120.0 Berlin 1 Zulepes“ 25.— böbenos Ares 15,— duenos 21 29½/ delg? 217 fie de Jen. 412. Haben 384.00 Folz 400.—] fongkon- 1291 Mefalle Hamburger NMelallnoſierungen vom 16. Oklober zul Lon den 1754 Lodefrika 10⁰.1 Raupſer Hanes u. tests Ing brief belt Brief geld Tberahlif Briel bele berahl. kanne 52.52. 267, 20/ 2. Hütdenrebim. 18.2518. kebrrer 88.5052 287,82 felnsiIber(H. p. kf). 41.20 38.20 55 54.— 25 Feingold(IN. p. 8 4284 279 571 8 0 -Plan(fall 0 Crab.(Al. p. gr.)..500 8,25 Jun ſechn, reines pfelin Juli Deleilpr,(l. 5. gr. 6,50 Augus: Zeptemd öbleber 51.50 84.50 Horemd. 51,501.50 Jetemb. 51,501 0 2 ee ee te 8 2 1 0 e 27 altanen——(in Sb.).. 28.50 * Londoner Kupferpreis über 41 Pfund.— Lockerung der Kupferreſtriktionen. Als Unſtern über den Metallen ſtand in den letzten Tagen die Schwäche des engliſchen Pfundes, die ſich um ſo ſtärker auswirkte, als London der einzige Metallmarkt von Weltbedeutung iſt. Vorübergehend kom es dort zu einem ſprunghaften Anziehen der Kupfer⸗ preiſe auf über 41 Pfund Sterling je Tonne, ein Auftrieb, der in umfangreichen Anſchaffungen der berufsmäßigen Spekulation ſeine Urſache hat. Einmal hieß es, die No⸗ tierung für Standardware ſolle dem Elektrolyt⸗Preis an⸗ genähert werden, zum andern wollen die Gerüchte nicht ver⸗ ſtummen, wonach Amerika demnächſt zu einer Erhöhung von 10 Cents ſchreiten würde Mit ſofortiger Wirkung iſt die Produktionsquote unter der Kupferreſtriktion von 80 auf 85 v. H. erhöht worden. Man hotte mit dieſer wei⸗ teren Lockerung der Kupferreſtriktion in den letzten Tagen bereits gerechnet, da die Nachfrage am Londoner Markt äußerſt lebhaft war. Das Kupfergeſchäkt beherrſcht den Metallmarkt völlig. Der Exportpreis für amerikaniſches Kupfer iſt ebenfalls ſtark geſtiegen. Er erreichte 10 Cents je 16. Da ſich die Erlaubnis zur Produktionserweiterung nicht ſofort auf das greifbare Angebot auswirken kann, beſteht durchaus die Möglichekit, daß ſich der engliſche Kup⸗ ſerpreis noch weiter auf der jetzigen Höhe holten kann. *Der Londoner Goldpreis betrug am 16. Oktober für eine Unze Feingold 142 fh 1 5 gleich 86,5998 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,8170 Pence gleich 2,78425. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori geſtern keine Aenderung. Die Frachten und S le blieben unverändert.. 8 Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr 1 i 1 Samstag, 17 5 NSD P 8 VV Zeitung Mittag⸗Aus 0 A Mifſeilungen unt 5 i- Ausgabe 9. Seite/ 7 8 5 ntergau. Die Untergar 5 3 15.00: Querſchnitt durch. 15 e N 8 — Aus partelamtlichen Bekanntmachungen enmommen führerinnen leeren am. 5 5 und Gruppen⸗ Muſik gur Seterbelennn e 9020 e 715 le 1 . nean der d Kreislennn Rundſchreiben. 0. re Fächer. Wichtige werte im 2 chauungskampf. trittspr 2 1. Were 5 Wolf Ei n⸗ 5 95 5 eee d Kurzſchulung. Die Teilnehmerinner der S ſche Vorgeſch 13 Uhr.— Abends: Miete E 5 und 1. 91 50 gebung in Schwetzingen G ter N E am 17./18. 10. bringen Eßgeſchi 1 an der Schulun ö e Walküre“, von Rich W n 8 re Ce ebenen eite 5 Julius Strei⸗ Line 5 f bringen Eßgeſchi rr mit 9 7 inen Er 9 15 Richard 2 7 des Kreiſes Mannheim z Lindenhof. Beide Grr e anscheinen aufgehoben, unſong 18 lihr, End aft aten 16 115 Mitglieder der Ebren⸗ in Vollkluft an. zruppen treten am 18. 10.,.25 Uhr, Verdi. Oper von Montag, 26. Oktober: Miete A 5 und 1. 855 Menn bem an. Marſchanzug(D Dee ee 1 0 Die Gruppen 1, 7, 8, g, 19, 24, 26 müſſ Nachtmuſik. f* Wach nuſik.— 24.00: e e Der Kreismuſik des Krei 5 70 5 2 10. die„Mädelſchaft“ b V A 1b 0 1 e 5 1 e ba e e e 82 beſtelen, 15.30: u es we über Stuttgart e e Wie es uc geſalle b 0 a n le en ahn e e de e e 5 10., 9 Uhr, ſind ſämt⸗ holung“ und bee e Geſangverein„Er⸗ 55 jakeſpeare, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22. 15 Uhr. ö 1 55 5 e e“ Mannheim. Am Flügel: Karl 2 a 5 0 1 5 kinn. Leitung: Muſikdirektor Max wan el: Kart Im Neuen Theater im Roſengarten n lle sropagandaleiter der Stadtortsgruppen! Untergau. Alle Stadtgruppenführeri.00: Sen Muſenſaal 5 leit 6 5 8 führerinnen hol ſi auf 8 0 75 5er 5 9 15 e Ar Ae Groß 1 holen heute dem Untergau die Karben für die 0 ſich auf] Sorgen.— 10.00: c de 65 0. 910.46 enn Lufee e e. ie, 9 S* Olk⸗FFe 5 9— N 4 ſnie l 0 r 30 1 n⸗ e der Kreispropog. Set e e dea ede 3 1 1 20 von Kurt Bortfeldt, Anfang 20 Uhr, E n⸗ Termin muß unter allen Umſtänden eingehalt 5„ 5 5 5 ö halten werde Stad e 0 Uhr, Antreten Alice: i ler. 1 0 86 d i W 5 e t ſämtlicher beltungs 1 tt 45 1 95 bann, 8 heim, Abt 3 5 e 3 55 n 5 5 he Leiter 5 char en erfun; D Nr. 1 400, G e en e e ae eich 18. 10.,.45 Uhr, 2 1 15.00: B Deutſchlandſender 50 en Wei zruppe E freiwillig Nr.—700,„Die luſti⸗ 7 Antreten 1461 7 ho gen We 5 0 1 0 g 1 e ee 5 Daſeaften Damenſchneiderei, Putzmacher 85 ene 15 it. 1 55 50 lehr rde gen 1 8 von Otto Nicolai, An⸗ 1 Marſchanzug. giwil mit Armbinde. 3 e.. 5 e c r„ ˖ 5 2 19. d. M 5 8 telodien. S g, 25. Oktober: Fre Verkauf i Zeit“ V Deutſchen Haus, C 1, 10. Nene., abends 8 Uhr, im eu Rachmonknoff Luſtſpiel von Kurt ee„Linder auf Zeit, 85 aan 5 0 2 khr 15 5 B esc eile. Pg. Ibler.„ 10. Reoͤner: Gaufachgruppenwalter Tonzmuſik.. Uhr. 8 dt, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Hiernach wird kaſſiert und die bekannten Zuſchlät erh a Fachſch 50 2 8 9 1 2 e Fachſchaft Vers e 1 15 en ere 75.. e e Oktober, nachm. 5 In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalabau 5 ee„ 99 0 e e e 9910 e S 6, 40. 9 Manufi uni Noro u al obus 8 i 358 d Für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft Seckenheim. 18. 10., 7 N 1 8 8 i 0 N 0 Freude“ Ludwigshafen— ohr 0 1 der Geſchäftsſtelle. Uhr, Jormaldienſt. Antreten vor Kraft durch 7 5 2 Worſanlgialzlo. 5 5 05 Weiber von Windfar“ per don 5155 5 75 8* olai, Ar 2 0 g 23 U 3 0 1„.20 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ Großwande g 3 8. e 1 5 5. * Leit An ter i zune; 5 77 0 5 9 722 Du 2 8 NSeskult i ſchäftsſtelle Sandſtraße 45, 15 Dienſtkleidung an der Ge⸗ tag, 18 5 7 55. am Sonn⸗ vom 18. bis 26. Oktober 1986 1 Abt. 41—42, 61 106, 401 409, 40 18 ec 5, zum Formaldienſt der 1 8, 55 ber. s wird nochmals 14 1 8 5 8 7 5 22. 123, 435— 436, 619, f er für die NS⸗Kulturg meinde 8 f e e e eee, e 1 Abfahrt⸗ im Nationaltheater Mannheim, Abt. W 1 NSeulturgemeinde cee of. e n e i wigshafen Hbf. ab.27 Uhr. Rückfahrt. Uhr, Lud⸗ Sonntag, 18. Oktober: Nachmitt Mannheim, Nr. 1507, ee e 10 e, zur Streicher⸗Kundgebung an der Abo Uhr. fah Neuſtadt 22.17 Eintrittskartenverkauf Her bl 2 arſtellung— ohne Friedrich Smetang, Anfang 20 Uhr, Ende 2280 lr 8 5 e Adolf⸗ Großwanderfahrt nach Erbach im O von Otto Schwartz und Gebeg e einrich“, Schwank„ berneen weden bete, unn met gent nee au. F ⁵»( Ad ſang 4 ch ür Ene 0 a n vor der Geſchäftsſtelle. 5 1 von wo aus 3 Ede nl t u 25 6. 15. 8 ö 9 55 Wal i e e 8 le. ußerde. 5 geführt werden. Abt. 126, en* 29 5 2, NSG. Fahrtteilnehmer zur en treffen ſich ſümtliche in 7 9155 iſt Gelegenheit zur Beſichtigung des. G. Verdi Anfe 1 55 1 1 095 e e Haier ee her⸗Kunögebung an zer Adolf tz 15 125 einer Elfenbeinſchnitzerei 1 90 5 von e aa erbeten etwa 22.30 Uhr. Eintauſch f a 5 hnitz zeboten. Etw 5 e Wohlgelegen. 18. 10. 8 uhr, Antreten ſämtlt Tanz in 5 Oroßer Bunter Nachmittag mit Muſik 15 ee die geg formierten Politiſchen Leiter an d en ſämtlicher uni⸗ Selb er Feſthalle in Erbach. Die Koſten betrage 8 bi 4, 401402, 501 805, 995 10 4 1 Neueichwald 10 10 20 r an der Wohlgelegenſchule. 8305 ſtwerpflegung ab Mannheim nur 1,00 5 1 15 5 555500 55 2 5 7 ai a „Diana“„19. 10., 20 Uhr, Zellenleiterſitzung in der ee im lokalen Teil der Zeitung 8 1 09 908, Gruppe F, Abt. 95 47, Gruppe B 85 1 1 ing 5 5 5 e Teil r Zeitn g: Herbſtfahrt lück“, Operette 3 8 0 ꝓpe B,„Lau ins— 2 ̃ e 1„„ bene g b ben be 1 2 5. Fred Raymond, Anfang 20 Uhr, 1 Samstag, 17. Oktober 5 Vereinshaus. Dienſtanzug ö Die i Dienstag, 20. O Nationaltheater:„Wie es euch gefällt“, Luſtſpiel Friedrichs zug. im Monatsprogr. 5 dienstag, 20. Oktober: Fi NS Shakeſpeare Miete§, 1930 Ltr. Ale Luster 5 h e 0 10, 8 Uhr, Antreten der Politiſchen rung nach Sat aufgeführte kleine Wande⸗ heim, Abt. 186147, Für die 5 1 Rhein Kedkar gallen: 55 155 30 Uhr. el vor 5 Jormaldi 1 des früheren Vereinshauſes zu fällt mit Rückſicht auf di e Sonntag, 18. Oktober, 155 550, 54560, 1500, Gruppe D, 0 ſtellung. Geöffnet v 5 1 518 195„ 8 10 aud f 15 0 u rb dane Gruppe E, N 8 8 84 5 Nr.—400 ffnet von 12 bis 19 Uhr 1 95 ban a 8 r n Gruppe E, Nr. 01600,„Schwanenweiß“ Oy ö Onnen führen ab Paradepl 5„ 5 75 Julius Weismann, Ankang 20 Uhr, Ende„Oper von Neckartal. platz: 14 Uhr Heiligenberg— a we n eren ur f. en N Mittwoch, 21. Oktober: Miete M„Ende gegen 22.45 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 80 N Sach l Zeughausplatz. M 3,„Schwarzbrot Au Af 5 und 1. Sondermiete Kabarett— 8 ee eee ee Waldhof. 19. 10 1 2 hören wir? Uhr der Schulenburg, Anfang 20 Abr Ende nach 25 30 affe Pecs 1 a. a 5 ä 5 E 22.8 affee- Odeon: Konzert(Verlängerun ö a). . ane Donnerstag, 22. Oktober: Mi 0 Saen a ä 5 Okt: Miete G 4 und 2. S ermiete kordia“, Langſtr. 36 375 Uhr, Heimabend in der„Kon⸗ Sonntag, 18. Oktober 2 5 ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Manne im, Kb. i 151 5„86. Pflicht für Zelle 1, 2 und 3..00. 4 Reichsſender Stuttgart Joe e e e, Glückertnder, Adſambrar, din Lied kleene n. i 5 Haſfenkonzert aus Hamb* Cremers, Anfang 20 Uhr, Er 1 Paul— Schauburg:„Schluß N„Ein Lied klagt an“. 5 3 e e a 0 begee Wan e eee hr, Ende nach 22 Uhr. 1 Schloß in 1 4 Palaſt und Gloria: r 4 der Gefolgſchaften muß bis Montag, 19. 1 Sportgeräte Worhenkeler— 1.00: Katholiſche 5 für die NS 1 5 1 1 Gare Leal Se en e * g 3 5 0. e ands d e ein bt g 5 5 5 1 1 1 * 5 e e e e ee 5 leg 195 ende dene e W 72 5 bis 944, in neuer Inszenierung, 52 e e: 8 e Puppenfee“. 5 denen Sperber u ben Bande eng 1 0 470 Keane g Sede. h 1 8 iller, Anfang 19.30 Uhr, Ende.15 r 0 Ständige Darbietungen 1 5 gung. 5 e⸗ am Mittag.—„ apitel ber Zeit.— 18.15: Muſik tstag, 24. Oktober: Miete Heß und 1. Sonde Hie le 5 5 1 V n dern e e 5 Monnhelm, Abt. 12. F e 1 N f i 15 5 g ſchlach„„ 175 1 9 0 0 20 77 18 13 — ba Uhr, 1 0 2 0 1 von G. Verdi, Anfang 20 2 bis 17 Uhr. 8 zeöffnet von 10 bis 13 und von 22 l 10 5 5 t. i 5 5 e——— von 9 bis 12 und 14 5 19 Uhr. Vornhehme Kleidu 5. 8 5 2 ˖ 5 a Schisteeckem kamethaarf 8 e e mit Streifenkante, solide 1 Qualitat 140 x 190.. Stück.45, ade arme, ige lits 1 schönen e 14 1150 5.75, ö Sen cc ee rterble i acgquar gut Warm haltend 450 200 em.90, Semtafcteeten ö a 2 schwer, desonders 80. Spezialgeſchöft für erstklass. Damenkleidung— e. 9 N. e. 1 D 2, 6 N i e 1 5 45 a ettüch-Biber 8 nn eim Harmonie gute Gebrauenhsware a geköpert ca. 150 om bft. f 5 0 besonders preiswert mir. f 32 . N K A UFS TATTE MANMN MEIN 13 Vom abbruch] khe. J en 8 mag 0 . in Sohn achtbarer Elt 5 0 5 fernt e 1 9 e ebe 10 ne abgetan Rohmöbel nabenmafemad 2 rufst. 5585 1 5 „ geſun 3, Rahmen i 0 a 5 ae. enkel, Fuß⸗ in gut. 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Tasnady? 0 [Weil dieser preisgekrönte Ufa- Fm für jeden Beschauer ein f 8 5.———— einmaliges. hinreißendes Brleb- f* N nis bedeutet. 5 W. 5 f n.. 2 2 5 mit. 5 1 2 Theodor Loos, Maria Koppen- 5„5* nhöfer u. dem kleinen Peter Boss Die mustkaltschen Darbietun- gen in diesem Film erfolgen unter Mitwirkung des Orchesters der Berliner Staatsoper und der Berliner Sollstem Vereinigung dalle lose, wie in einfachen und eleganten Packungen los schloss Anfangs seiten: IN FLANDERN Samstag:.10,.45,.20 Uhrß Sonntag:.00,.40,.00,.25 Schaubs und 0 9 ie Geschichte eine g E Immer frisch ſaleuli N 4, 13 9228 uswahl pianos gespielt, gut erhalten, in billig. Preislage eines engl. Offiziers Eln Film voller Spannungen und menschlicher Konflikte. IM VOR PROGRAMM: Zu den Gran- Chaco- Indianern Spitzenkunst— Tonwoche. 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