1 ehalber ugeben: U tratzen, eltſtelle tratze, rand und 1 immer⸗ then, ihliſch, longue, tiko, erd, iſchine, Erſcheiuungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugssgreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto;: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim eue Mannheimer Zeit Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Saaktpres, 10 1 I. Auze Hennig, 7d mm bre Familien- und Klee. reiſe. Allgemein gültig iſt die Bei Zwangsvergleichen oder Konkm Käß gewährt. Keine Gewähr für Anzeige gaben, an beſonderen Plätzen und für fern ite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Ausgabe Montag., 10 Oktober 1936 147. Jahrgang- Nr. 483 „Mil jedem Sowjetfeind Schulter an Schulter Roſenberg unterſtreicht Bischof Hudals Worte Die alten Kräfte waren zu ſchwach, den Volſchewismus zu überwinden 8 0 ſchranf, iltrier⸗ . zen bei E wagen Meer⸗ 41. prt. ührung 213 ere ee ee,* — Saarbrücken, 17. Oktober. Den Höhepunkt der Gaukulturwoche in Saar⸗ brücken, die unter Leitung des Gauobmannes der NS⸗Kulturgemeinde, Koelſch, vonſtatten ging, bildete die Rede des Reichsleiters Roſen berg am Samstagabend im Wartburgſaal. Einleitend wies der Reichsleiter darauf hin, daß die Rückkehr Belgiens zur Neutrali⸗ tätspolitik ein außerordentlich bemerkenswer⸗ tes Symptom der heutigen Weltpolitik darſtelle. Es zeige, daß die Welt immer klarer erkenne, daß ein Bündnis zwiſchen Frankreich und Rußland, wie es 1914 vorlag, ein ganz anderes Vorzeichen aufwies als der franööſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt von heute. Früher war Rußland immerhin noch halb europäiſch, heute dagegen ſtelle die Sowjetunion unter jüdi⸗ ſcher Führung die Bedrohung nicht nur der Staa⸗ ten, ſondern überhaupt aller Kulturgüter Eu⸗ ropas dar. Wir hätten das ſeit 1919 erkannt und den Mut auf⸗ gebracht, es auch entgegen allen Gewalten zu beken⸗ nen, und dieſer Mut zum Bekennen war es, der Deutſchland und damit Europa vor dem Untergang bewahrte. Wir haben aber auch ſo oft nach dem„Warum“ Hieſer Verzweiflung der Welt gefragt, fuhr Reichs⸗ leiter Roſenberg fort, und wir ſtellten feſt, daß die alben Mächte und Parteien die Ideale, die ſte noch im Munde führten, innerlich längt verraten hatten. Und daraus ergebe ſich eine weitere Erkenntnis: „Mit den alten Mächten und Gedanken konnte kein neues Volk geſchaffen und kein neues Reich errichtet werden.“ Nun ſteht der Sieg vor den Augen der Welt, und entgegen allen Angriffen behauptet ſich der Natio⸗ nalſozialismus als die einzig große geſtal⸗ tende Kraft unſerer Zeit. Wir waren und ſind eine politiſche Kampfbewegung und werden eine ſolche für alle Zukunft bleiben. Wir haben aber den politiſchen Kampf nicht von oberflächlichen Machtvor⸗ ſtellungen aus begonnen, ſondern dieſer Kampf war geboren aus einer neuen Anſchauung der Zeit und der Welt heraus. Mit ſeiner Weltanſchauung ſteht und fällt der Nationalſozialismus, und wir werden von ihr kei⸗ nen Schritt weichen. Manche Gegner glaub⸗ ten offenbar, indem ſte uns nur als eine politiſch⸗ ſoziale Partei, wenn auch größten Ausmaßes, hin⸗ ſtellten, daß nach dem Dahinſinken unſerer Genera⸗ tion politiſch⸗ſoziale Verhältniſſe ſich ändern könn⸗ ten, und wenn nun die alten Weltanſchauungen un⸗ angetaſtet blieben, ſo würden ſie auch ſicher Mittel und Wege finden, dieſe erneut zur politiſchen Darſtellung zu bringen. Dann aber wäre der Na⸗ tionalſozialismus keine Epoche der deutſchen Ge⸗ ſchichte, ſondern nur eine, wenn auch große, Epiſode. Deshalb müſſen wir auch heute den Mut zum Be⸗ kennen haben. Reichsleiter Roſenberg führte dann Beiſpiele an, die zeigten wie wenig man ſtellenweiſe die große Tat des Führers anzuerkennen gewillt ſei! Der „Moasbode“ in Holland verſtieg ſich ſogar dazu, die Reden des Führers und Roſenbergs in Nürn⸗ berg als den„veinſten Kulturbolſchwis⸗ mus“ hinzuſtellen, und andere Zeitungen ähnlicher Art bemühten ſich, uns gleichſam für den Kommu⸗ nismus verantwortlich zu machen. Außerordentlich erfreulich, ſo fuhr Reichsleiter Roſenberg mit erhobener Stimme fort, ſei es daher, daß ſoeben der öſterreichiſche B iſchof Hudal, der zugleich Rektor der deutſchen Nationalſtiftung der Anima in Rom iſt, ſich in entſchiedener Weiſe gegen den Bolſchewismus wendet und die große europäiſche Tat des Nationalſozialismus vorbe⸗ haltlos anerkennt. Biſchof Hu dal führte aus, daß der Bolſche⸗ wis mus nicht eine zufällig vorübergehende Par⸗ teirichtung, ſondern eine Seelen haltung ſei, in der„ein ſtark nihiliſtiſcher Zug des von allen reli⸗ giöſen Bindungen losgelöſten dekadenten Judentums eine bedeutende Rolle“ ſpiele. Das iſt in etwas mil⸗ derer Faſſung genau das, was wir ſeit 16 Jahren ausſprechen. Daraus ergibt ſich aber auch, daß man eine Seelenhaltung, wie ſie der Bolſchewismus dar⸗ ſtellt, auch nicht mit politiſch⸗ſozialen Parteiprogram⸗ men, ſondern nur mit einer neuen Seelenhaltung, d. h. mit einer ſtarken neuen idealiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung, bekämpfen und überwinden kann Biſchof Hu⸗ dal erklärt auch, daß deshalb der Gegenkampf niemals rein organiſatoriſch gewonnen werden könne, weil er eine weltanſchauliche Kriſe darſtelle, ſondern er müſſe auf geiſtig⸗weltanſchaulicher Grundlage geführt werden. Das iſt genau die gleiche Konſequenz, und es bleibt trotz aller Ableugnungen von intereſſierter Seite die eine weltgeſchichtliche Tatſache beſtehen, daß eben die alten kulturellen und weltan⸗ ſchaulichen Kräfte zu ſchwach geweſen wa⸗ ren und noch zu ſchwach ſind, um den Bolſchewismus ſowohl organ ſatoriſch wie auch weltanſchaulich nie⸗ derzukämpfen. Wir freuen uns, wenn Biſchof Hu dal auch dieſe Tatſache nunmehr unumwunden anerkennt. Er er⸗ klärt, es würde das geſchichtliche Verdienſt des Nationalſozialismus bleiben, daß Deutſchland nicht die revolutionäre Vorhut Ruß⸗ lands geworden ſei. Die Loſung des Nürnberger Parteitages ſei eine europäiſche Tat geweſen. Bereits einen furchtbaren jüdiſchen Proteſt haben die Worte des Biſchofs Hudal dann am Schluß ſei⸗ nes Aufſatzes ausgelöſt, in dem er aus einem vor 16 Jahren von mir geſchriebenen Werk ein Zitat brachte mit der Bemerkung, daß kein Katholik oder chriſtusgläubiger Proteſtant das hätte beſſer aus⸗ ſprechen können als ich. Reichsleiter Roſenberg fuhr fort:„Ich begreife ohne weiteres, daß eine derartige Zitierung dem Biſchof Hudal nicht leicht geweſen ſein mag und daß ſie einen jüdiſchen Sturm von Wien aus entfachte. Ich möchte bei dieſer Gelegenheit aber noch etwas feſtſtellen, was ich früher mehr als einmal ausge⸗ ſprochen habe: Die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung iſt keine Sekte. Sie hat ſich niemals verleiten laſſen, ſchwärmeriſche kleine überſtei⸗ gerte Gruppen als die Darſtellung ihrer Idee anzuerkennen. Sie hat ſich aber ebenſo gewehrt, wenn alte weltanſchauliche Kräfte, die im heu⸗ tigen Kampf verſagten, nun gerade das, was ſich als unbrauchbar erwieſen hat, uns gleichſam als unſer geiſtiges Programm aufdrängen wollten. Wir waren und ſind deshalb der Ueberzeugung, daß die nationalſozialiſtiſche Weltanſchau⸗ ung weiträumig genug ſein muß, um alle jene Perſönlichkeiten und Bekeuntniſſe zu umſpannen, die ehrlich gewillt ſind, die Subſtanz des Deutſchtums und alle ſeine blutbedingten charakterlichen und ſeeliſchen Kräfte im Kampf gegen die Strömungen der Weltzerſtörung zu unterſtützen. Genau ſo, wie wir Meuſchen verſchiedenſter politiſcher Vergangenheit nach einer Rückkehr zu dieſem Kampf für Deutſchlands Rettung nicht mehr nach ihren ſonſtigen Traditionen fragten, ſondern nur nach ihrer neu einſetzenden Tat und Leiſtung, ſo werden wir ebenſo großzügig ein Be⸗ keuntuis akzeptieren wie das des Biſchofs Hu⸗ dal für den großen Kampf der Rettung Deutſch⸗ lands und Europas, der eben vom National⸗ ſozialismus in wahrhaft monumentaler Form geführt wird.“ Nach dieſer Feſtſtellung wandte ſich Reichsleiter Roſenberg nochmals gegen die Rede des Kommu⸗ niſten Thorez in Straßburg und zitierte einen Satz aus deſſen Rede, der deutlich die ganze Kluft, die ſich heute zwiſchen Europa und dem bolſchewiſti⸗ ſchen Judentum aufgetan hat, kennzeichnet. Thorez ſagte am Ende ſeiner Rede:„Wir grüßen das ge⸗ knechtete deutſche Volk, deſſen beſte Vertreter in den Konzentrationslagern ſitzen.“ In den Konzentra⸗ tionslagern Deutſchlands ſitzen, ſo erklärte Reichs⸗ leiter Roſenberg, heute die ausgemachten Vervä⸗ ter am deutſchen Weſen, ſitzen hoffnungslos rückfällig gewordene Verbrecher, ſitzen jene, die für (Schluß der Roſenberg⸗Rede auf Seite 2, hinter Leitartikel) Eine Rede des Bundeskanzlers Schuſchnigg: „Wir wollen Oeſterxeich als ſouverünen deulſchen Staal“ Keine Schillingabwerlung— Die Krukenkreuzfahne anerkannt— Kulturelle 4 Gemeinſchaft mit Deutſchland — Wien, 17. Oktober. Im Haus der Bundesgeſetzgebung fand am Sams⸗ tag eine Tagung der Amtswalter der Vaterländi⸗ ſchen Front als Auftakt für den am Sonntag ſtatt⸗ findenden zweiten Bundesappell der Vatevländiſchen Front ſtatt, bei der Bundeskanzler Schuſchnigg politiſch bedeutſame Erklärungen abgab. Nach einem geſchichtlichen Ueberblick über das Wer⸗ den Oeſterreichs ging er zunächſt auf die Beſprechung wirtſchaftlicher Fragen über. Er erklärte mit Nach⸗ druck, daß eine Schillingabwertung nicht vorgenommen werde. Die Abwertung des Schillings bedeute Verteuerung der Rohſtoffe und Erhöhung der Preiſe und eine nicht tragbare Ver⸗ ſchlechterung des Lebensſtandards für die geſamte Bevölkerung. Dann kam der Bundeskanzler auf die Auflöſung der Wehrverbände zu ſprechen und ſchloß dieſes Ka⸗ pitel mit folgenden Worten:„Hiermit entbinde ich den Vizekanzler Baar⸗Barenfels auf ſeinen eigenen Wunſch vom Oberbefehl über die Miliz der Vater⸗ ländiſchen Front. Als Oberkommandierenden habe ich Feldmarſchalleutnant Hülgerth, Landeshaupt⸗ mann von Kärnten, berufen. Feldmarſchalleutnant Hülgerth hat die Berufung angenommen.“ Eine weitere bedeutſame Erklärung des Bundes⸗ kanzlers bezog ſich auf die öſterreichiſche Staats⸗ flagge. In Zukunft wird nach ſeiner Ankündi⸗ gung die Krukenkreuzfahne der Vaterländiſchen Front im Jnlande der Staatsflagge gleichgeſetzt ſein. Die Dollfuß⸗Hymne wird neben der alten Hymne von Haydn zur zweiten Nationalhymne ſer⸗ hoben. Im nächſten Abſchnitt ſeiner Rede nahm Dr. Schuſchnigg zum Abkommen mit Deutſchlan d vom 11. Juli Stellung. Er erklärte, daß dieſes Abꝛommen nicht von der innenpolitiſchen Seite zu betrachten ſei. Die Selbſtän digkeit Oeſterreichs und die Totalität der Vaterländiſchen Front ſeien über jeden Zweifel erhaben. Die Bedeutung des Abkommens liege vielmehr auf nationalpolitiſchem Gebiet. Es ſei zu hoffen, daß mit ihm eines der ſchmerzlichſten Kapitel der deutſchen Geſchichte endgültig der Vergangenheit angehört. „Wir wollen Oeſterreich als ſonveränen Staat“, ſo erklärte der Kanzler wört⸗ lich,„jenes Oeſterreich, das ſich jetzt laut und deutlich als deutſcher Staat bekennt, was ich in alle e auch nicht ändern will. Das öſterreichiſche Volk iſt ſich über alle augen⸗ blicklichen weltanſchaulichen Gegenſätze hinweg ſeiner kulturellen Gemeinſchaft mit dem ganzen deutſchen Volk bewußt. Wir ſind eins mit der Auffaſſung der deut⸗ ſchen Reichsregierung, daß das Abkommen vom 11. Juli dem europäiſchen Frieden dient.“ Bezüglich der Frage der Monarchie führte der Bundeskanzler u. a. aus: Propaganda und politiſche Tätigkeit der Monarchiſten ſeien im Rahmen der Vaterländiſchen Front zuläſſig. Die Vaterlän⸗ diſche Front hätte Raum für alle, auch für diejeni⸗ gen, die in der monarchiſtiſchen Verfaſſung die ideale Staatsform ſehen. Keine Staatsform, auch die monarchiſtiſche nicht, habe Anſpruch auf ewigen Be⸗ ſtand. Der Staat und nicht die Staats⸗ form ſei das Primäre. Die Löſung könne aber niemals von außen her beeinflußt werden. Die Entſcheidung darüber habe nicht das Ausland, nicht einmal die öſterreichiſche Regierung, ſondern nur das öſterreichiſche Volk. Eine ſolche Volksabſtimmung ſei augenblicklich gewiß nicht in Blickweite. Trotzdem aber ſei feſtgehalten, daß die Zeit der Beſchränkung der öſterreichiſchen Souveränität auf alle Fälle vor⸗ über iſt. Weiterhin erklärte der Kanzler, daß das nüchſte Ziel ſeiner Regierung die Durchführung der Dollfuß⸗Verfaſſung ſei. Die weißen Herrſcher der Wüſte Suez, Anfang Oktober. In Vorderaſien ſoll nach Anſicht aller erfahrenen Orientkenner der Angelpunkt der künftigen Entwick⸗ lung— und Verwicklungen— Aſiens liegen. Nie⸗ mand beobachtet die Vorgänge ſorgſamer als Eng⸗ land. Und gerade aus dieſem Grunde iſt ſeit ge⸗ raumer Zeit bereits Vorderaſien unter den Geheim⸗ agenten Englands aufgeteilt. Aus beſonderer Quelle können wir die nachfolgende intereſſante Ueberſicht geben, die in die Geſchichte und die Vorgänge Ara⸗ biens und Aſiens überhaupt tiefer hineinleuchtet als langatmige Abhandlungen. Um gleich mit einem Irrtum aufzuräumen: Ob⸗ wohl einwandfreie Zeugniſſe dafür vorliegen, daß auf dem kleinen Friedhof von Moreton in Dorſet der Leichnam des Thomas Edward Shaw begraben liegt, tauchen faſt mit jeoͤem Mondwechſel in Vorder⸗ aſien neue Gerüchte auf, die von einer Wieder⸗ kehr des„Colonel Lawrence“ wiſſen wollen, der bekanntlich zuletzt unter dem Namen Shaw lebte. Obwohl all dieſe Nachrichten und Gerüchte den Beamten des Britiſchen Intelligence Service zuge⸗ leitet werden, vernimmt man nie etwas von dem Ausgang der Recherchen, die jeweils eingeleitet werden. Nur als vor einiger Zeit ein franzöſiſcher Journaliſt in einer Höhle von Zentralarabien mit einem jüngeren Menſchen zuſammenſtieß, der ſich von den Arabern Lawrence nennen läßt, winkten die Beamten des Intelligence Service ab:„Der da iſt nur ein Betrüger. Aber man ſollte nicht zuviel über die Männer in den Spuren des Oberſt Lawrence ſprechen. In London wurde auf der 10. Generalverſamm⸗ lung der Königlichen Zentralaſiatiſchen Geſellſchaft einem gewiſſen Major L. B. Glubb eine Gold⸗ medaille verliehen. Wer weiß in der Welt ſchon etwas von Major Glubb? Seine Aoͤreſſe kann man nur über das Britiſche Militärarchiv erfahren. Jene Goldmedaille wird nun aber in ein paar Wochen irgendwo in der arabiſchen Wüſte dem 39 Jahre alten Major Glubb, der dort unter dem Namen Abu el Hanak lebt, überreicht werden müſſen. Er lebt unter den Beduinen als Beduine. Die Araber haben es ſich angewöhnt, zu Glubb zu kommen mit allen ihren Sorgen und haben es ſich vor allem angewöhnt, auf ſeinen Rat zu hören. Man behauptet, daß einzig und allein Glubb es war, der in Transjordanien 60 000 Beduinen zu⸗ rückhielt, als dieſe bei den derzeitigen Paläſtina⸗ Unruhen über den Jordan vorſtoßen wollten. Der zweite der weißen Herrſcher der Wüſte iſt St. John Philby. Er gehörte urſprünglich zum indiſchen Zivildienſt, wurde aber bei Kriegs⸗ ausbruch von der indiſchen Regſerung nach Arabien geſchickt. Bei dieſer Gelegenheit kam Philby auch in Berührung mit Ibn Saud, der damals noch ein kleiner Häuptling im Herzen der Wüſte war. Heute lebt Philby in einem alten, großen ara⸗ biſchen Haus in Mekka. Ibn Saud hat den Eng⸗ länder nicht vergeſſen und ihm einen der wichtig⸗ ſten Poſten in ſeinem aufwachſenden Reich zuge⸗ wieſen. John Philby iſt Mohammedaner ge vor⸗ den. Das ebnete ihm den Weg nach Mekka. Man behauptet von John Philby ſogar, daß er die Ara⸗ ber beſſer kenne als ſelbſt Lawrence, daß er auch ihre Sprache geläufiger rede und ſchreibe als der verſtorbene Colonel. Während über die beiden erſtgenannten„weißen Herrſcher“ der Wüſte ab und zu irgendeine Nach⸗ richt nach Europa gelangt ſein mag, dürfte man hingegen abſeits von Arabien kaum femals etwas von Peake Paſha gehört haben. Er iſt heute der Führer der arabiſchen Legion. Man kennt ihn im geſamten Wüſtenbereich von Pa⸗ läſtina und Transjordanien. Aber Peake Paſha iſt ſelten zu finden, nie zu interviewen und doch ſtets da, wo er am nötigſten gebraucht wird. Die Araber ſagen ihm nach, daß er den fliegenden Teppich be⸗ ſäße, daß er ein Verzauberter ſei, der alles hören könne, was irgendwo in Arabien geſprochen würde. Vor 15 Jahren war Bertram Thomas ein unbekannter Offizier in Meſopotamien. Heute gilt er als der beſte Wüſtenkenner Arabiens. Man ſagt ihm nach, daß er der erſte weiße Mann war, der das „leere Gebiet“ von Arabien, jene ſchier endloſen, vollkommen menſchenleeven Wüſtenſtrecken, faſt allein durchquerte. Als Philby in jene Gebiete aufbrach, glaubte er ohne Vorgänger zu ſein. Doch ein Kara⸗ wanenführer verriet ihm, daß ein ſchweigſamer Mann, deſſen Name er nicht wiſſe, der aber weiß⸗ häutig geweſen ſei wie Philby, den Weg ſchon ge⸗ wagt habe. Es war Bertram Thomas. Er iſt zu be⸗ ſonderer Verwendung auch heute noch ſtets in Meſo⸗ potamien greifbar. Als vor einiger Zeit im Jrak der Belagerungs⸗ zuſtand, der wegen der Zwiſchenfälle am Euphrat verhängt worden war, aufgehoben wurde, hörte man gelegentlich den Namen des Mr. C. J. Edmonds fallen. Offiziell iſt er der Berater des fungen Königs vom Irak. Vor dem Krieg war er im eng⸗ 5 2. Seite/ Nummer 488 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Oktober 1988 liſchen Konſulardienſt. Heute iſt er einer der be⸗ ſten Kenner der vorderaſiatiſchen Frage und ſpricht 1¹ Sprachen, darunter perſiſch, arabiſch und kurdiſch. Er füllt auch jene Lücke aus, die der Rücktritt des Majors C. S. Jarvis hinterließ. Jarvis Bey war ein großer Abenteurer der Wüſte. Man ſagte von ihm, daß er ganz Vorderasien zum Schluß mit dem Spazierſtock in der Hand habe durchſtreifen kön⸗ nen. Man habe ihn überall im Guten gekannt und entſprechend verehrt. f Die Welt hat auch nie etwas erfahren von jenem Colonel G. E. Leachman, der vor einigen Jahren in Arabien von einem Geheimagenten einer fremden Macht erſchoſſen wurde. Er iſt der einzige, der einem ſolchen Meuchelmord in den letzten Jahren zum Op⸗ fer fiel. Das Netz der fünf weißen Herrſcher der Wüſte aber iſt zur Zeit enger und feſter geknüpft denn je zuvor. England entſendet ſeine beſten Leute nach Vorderaſien, wo es über kurz oder lang den An⸗ gelpunkt der Weltgeſchichte wittert. Und England pflegt bekanntlich eine gute Naſe zu haben.. H. K. (Schluß der Roſenberg⸗Rede) einige Franken und Rubel bereit ſind, Lebensintereſ⸗ ſen Deutſchlands zu verraten. Wenn Thorez dieſe Menſchen als ſeine Bundesgenoſſen betrachtet, ſo ſind wir damit vollſtändig einig, weil wir die Charakterzuſammenſetzung der kommuniſtiſchen Füh⸗ rung kennen, und wir würden zur Rettung Frank⸗ reichs nur wünſchen, daß die Thorez und Genoſſen und die anderen kriminellen und halbkriminellen Ver⸗ brecher in franzöſiſchen Konzentrationslagern ſäßen. Es gibt zwiſchen Bolſchewismus und Europa heute keine Verſtändigung mehr. Aus dem Nährboden, den die anderen Parteien und Weltanſchauungen hinterlaſſen haben, haben ſich die gefunden Kerne von den Fäulniskeimen gelöſt und dieſen Kampf des Wachstums und der Zerſetzung zeichnet, biologiſch und charakterlich betrachtet, das heutige Europa auf. Unſer Geſchlecht muß dieſen Kampf führen. Jeder Kampf iſt dann nicht ſo ſchwer zu tragen, wenn Menſchen ihn führen, die von einem großen Gedanken getragen werden. Unſere heutige Zeit muß die Antwort geben auf die Fragen unſerer Epoche, muß Traditionen bilden für kommende Ge⸗ ſchlechter, dann hat das deutſche Volk mit ſeiner Ret⸗ tung auch einen Weltkampf für ganz Eu⸗ ropa ſiegreich durchgefochten. 5 Einſtellung von Freiwilligen in die Luftwaffe im Frühjahr und Herbſt 1937 — Berlin, 17. Oktober. Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: 1. Im Frühjahr 1937 werden bei der Flieger⸗ truppe und Luftnachrichtentruppe Freiwillige eingeſtellt, in Oſtpreußen nur bei der Luftnach⸗ richtentruppe. 2. Im Herbſt 1937 werden bei der Flieger⸗ truppe, Luftnachrichtentruppe, der Flakartillerie und dem Regiment„General Göring“ Freiwil⸗ lige einſtellt. 3. Bewerber ſollen ſich ſobald als möglich melden, And zwar für die Frühjahrs einſtellung bei jedem Truppenteil der Fliegertruppe und Luft⸗ nachrichtentruppe, für die Herb ſt einſtellung bei jedem Truppenteil der Luftwaffe(Flieger⸗ truppe, Luftnachrichtentruppe, Flakartillerie, Regiment„General Göring“). 4. Auskunft über die Bedingungen für den Ein⸗ tritt als Freiwilliger in die Luftwaffe und über den vorher abzuleiſtenden Arbeitsdienſt er⸗ teilen alle Truppenteile der Luftwaffe, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmelde⸗ ämter. Von allen dieſen Stellen wird auch das „Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe“ ausgegeben, aus dem die Be⸗ dingungen für die Einſtellung zu erſehen ſind. 5. Meldungen bei anderen militäriſchen oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zwecklos; ſie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. * Ras Naſſibn geſtorben. Am Freitag verſchied in Davos, wo er ſich zur Kur aufhielt, Ras Naſſibu, ehemaliger abeſſiniſcher Heerführer und Stammes⸗ fürſt. Obiedo in den Händen der Nakionaliſten Die roten Horden in wilder Flncht— Die Verteidiger waren zäh und tapfer wie die Helden des Alkazar — Burgos, 17. Oktober. Die nationale Beſatzung der Stadt Oviedo, die ſeit dem 18. Juli der Belagerung der roten Truppen mit größtem Heldenmut ſtandgehalten hat, konnte am Samstag von den zu ihrem Entſatz zuſammengezo⸗ genen nationalen Truppen befreit werden. Die nationalen Sender hatten bereits am Sams⸗ tagmittag ihre Hörer aufgefordert, ſich für Kund⸗ gebungen anläßlich der Eroberung Oviedos und der Entſetzung der tapferen Harniſon bereitzuhalten. Nachdem es den nationalen Truppen gelungen war, den die Stadt beherrſchenden Berg Naranco und die Außenbezirke der Stadt zu beſetzen und den Fluß Nora zu überſchreiten, war der Weg für den Ein⸗ marſch frei, ſo daß man jeden Augenblick mit der Freudenbotſchaft rechnen konnte. Die Garniſon von Oviedo hat unter Führung des Generals Arianda den gleichen Heldenmut und Durchhaltewillen gezeigt wie die Beſatzung des Al⸗ kazar. Sie hat einen verbiſſenen, von der Weltöf⸗ fentlichkeit wenig bemerkten Verzweiflungskampf gegen eine vierfache rote Uebermacht geführt. Ihre Hauptgegner waren die roten aſturiſchen Minen⸗ arbeiter, die ununterbrochen mit Dynamitſprengun⸗ gen gegen die Belagerten vorgingen. Am 21. Juli war die Garniſon von den Roten aufgefordert wor⸗ den, ſich innerhalb 24 Stunden zu ergeben, jedoch wurde dieſes Anſinnen rundweg abgelehnt. Entſcheidende nationale Erfolge vor Madrid — Paris, 18. Oktober. Ein Sonderberichterſtatter der Agentur Havas in Toledo meldet, daß nördlich und nordöſtlich von To⸗ ledo eine militäriſche Operation von aus ſchlag⸗ gebender Bedeutung durchgeführt worden iſt. Die Abteilungen des Generals Varela haben die Linie Valmojado— Illescas— Pantoja— Anover del Tajo und Caſtillejo erreicht. Illescas, wo die Nationaliſten einrückten, liegt an der großen Ver⸗ kehrsader, die Toledo mit Madrid verbindet, in etwa 36 Kilometer Abſtand zwiſchen Toledo und Madrid. Das geſteckte Ziel, die Eiſenbahnlinie Ma⸗ drid— Alicante— Valencia zu unter⸗ brechen und die auf dem linken Ufer des Tajo lie⸗ gende Nebenlinie Toledo⸗Caſtilleſo unter Ge⸗ ſchützfeuer zu nehmen, ſei vollkommen erreicht worden. In ſämtlichen Kämpfen, die ſich um die verſchiedenen Ortſchaften abgeſpielt hätten, ſeien die Nationaliſten Sieger geblieben. Azana nachts nicht in Madrid? — Burgos, 17. Oktober. Wie aus Madrid verlautet, verbringt Staats⸗ präſident Azana keine Nacht mehr in Madrid. An⸗ geblich übernachtet er meiſtens in Valencia, wo⸗ hin ihn abends ein Flugzeug bringt, das ihn dann am Morgen wieder nach Madrid zurückbefördert. Neuer Maſſenmord der Roten Eine Schreckensmeldung des„Echo de Paris“ aus Madrid — Paris, 17. Oktober. „Echo de Paris“ veröffentlicht folgende Meldung: Verſchiedene Perſönlichkeiten, die in den letzten Tagen aus Madrid entkommen konnten, ver⸗ ſichern, daß am Montag, dem 12. Oktober, dem Jahrestage des Feſtes der Raſſe, Mitglieder der kommuniſtiſchen Jugend in der Caſa del Campo und im Hochſchulviertel in Madrid 300 Perſonen erſchoſſen haben. Sie hätten ihre Verbrechen damit zu rechtfertigen verſucht, daß die Hingerichte⸗ ten Faſchiſten ſeien, die in der National biblio⸗ Kampf dem Volſchewismus! Frankenführer Streicher ſpricht in Schwetzingen So lange die Bewegung ſteht, ſo lange ſteht das Volk * Schwetzingen, 18. Oktober. In der erſten Großkundgebung des Kreiſes Mannheim im Rahmen des diesjährigen Auf⸗ klärungsfeldzuges ſprach am Samstagabend in der Halle des Reichsbahn⸗Ausbeſſerungswerkes Schwetzingen der Frankenführer Gauleiter Ju⸗ Iius Streicher. Die Ankündigung dieſes trefflichen Mitkämpfers des Führers hatte nicht nur die Bevölkerung der Spargelſtadt in ihren Bann gezogen, in Sonderzü⸗ gen kamen auch Tauſende von Volksgenoſſen aus der Umgebung, insbeſondere aus Mann⸗ heim, um aus berufenem Munde Aufblärung zu erhalten über die Zuſammenhänge von Bolſche⸗ wismus und Judentum. Die ſonſt ſo nüch⸗ terne Halle des Reichsbahnausbeſſerungswerkes hatte durch reichen Fahnenſchmuck, Blattgrün uſw. eine würdige Ausgeſtaltung erfahren und bot Platz für etwa 8⸗ bis 10000 Perſonen. Flotte Marſchweiſen des Kreismuſikzuges des Kreiſes Mannheim unterhiel⸗ ten die Maſſen bis zum Eintreffen des Frankenfüh⸗ rers, der bei ſeinem Erſcheinen in der Halle mit ſtür⸗ miſchem Jubel empfangen wurde. Kreisleiter Dr. Roth eröffnete die Kundgebung und begrüßte Gauleiter Julius Streicher mit herzlichen Worten und erteilte dann dem Redner des Abends das Wort. Der Red⸗ ner ging zunächſt in oft draſtiſch⸗ humorvoller Form auf die Raſſenfrage ein und ſchilderte das fortgeſetzte Eindringen jüdiſchen Blutes in den deutſchen Volks⸗ körper in den letzten hundert Jahren. Durch die Vermiſchung des Blutes werde auch der Charakter eines Menſchen geändert, und das Schlechte dringe immer durch. Bolſchewismus ſei nichts mehr und nichts . weniger als radikale Juden⸗Herrſchaft. Niemals komme in ein Volk der Bolſchewismus, Maſſenmord, Chaos, Vernichtung, wenn nicht zuvor eine blutsmäßige Vermiſchung ſtattgefunden habe. Im Altertum ſeien kulturell hochſtehende Völker am Juden zugrundegegangen. Im Zuſammenhang mit den Nürnberger Geſetzen wandte ſich dann der Frankenführer gegen die Einwände aus Kreiſen der Geiſtlichkeit, als ob dieſe gegen den Willen Got⸗ tes verſtoßen würden, und fertigte ſie in überzeugen⸗ den Ausführungen ab. Wenn wir der Raſſeufrage als eine der Grund⸗ fragen nicht nachgehen würden, dann müſſe die ganze Zukunftsarbeit wertlos ſein. In drei Jahren nationalſozialiſtiſcher Staatsfüh⸗ rung ſei Wundervolles geſchaffen worden und dieſes Aufßbauwerk werde immer weiter fortſchreiten, wenn wir unſere Pflicht tun und an den Führer glauben. Heute brenne wieder das Feuer im Her⸗ zen des deutſchen Volkes. Wenn es möglich war, daß das kleine Häuflein von einſt über das alte Deutſchland der Parteienherrſchaft hinwegſtürmen konnte, dann müſſe der Himmel das Werk geſegnet haben. So lange die Bewegung ſtehe, ſo lange ſtehe das Volk, wenn ſie untergehe, dann gehe auch das Volk unter. Deshalb müſſen wir dem Himmel danken, daß er uns den Führer gegeben hat. Mit dem Ruf:„Und wenn die Welt voll Teufel wär', es muß uns doch gelingen“, ſchloß Gauleiter Streicher ſeine wiederholt von ſtürmi⸗ ſchem Beifall unterbrochenen Ausführungen. Sein „Sieg Heil“ auf den Führer fand begeiſterten Wider⸗ hall bei der Verſammlung. Die nationalen Lieder beſchloſſen die Kundgebung. thek im Einvernehmen mit den Truppen Francos einen Anſchlag gegen die Regierung vorbereiten wollten. * Ein Sonderberichterſtatter der Agentur Havas an der Oviedo⸗Front drahtet, daß die roten Trup⸗ pen in Gion Maſſenerſchießungen von Prieſtern und Nonnen vollzogen haben. Ein Biſchof lebendig verbrannt — Burgos, 18. Oktober. Die Gebeine des, wie gemeldet, von den roten Banditen ermordeten Biſchofs von Siguenza ſind inzwiſchen aufgefunden worden. Es konnte feſtge⸗ ſtellt werden, daß der Biſchof lebendig ver⸗ brannt worden iſt. Das Kriegsminiſterium der roten Madrider„Re⸗ gierung“ verbreitet im Rundfunk die Mitteilung, daß die Befeſtigungsarbeiten vor Ma⸗ drid bereits ſehr fortgeſchritten ſeien und in weni⸗ gen Tagen beendet ſein würden. Die Maſchinen⸗ gewehrneſter und Geſchützſtämde ſeien nach den modernſten Plänen angelegt worden und würden von ausländiſchen Offizieren befehligt. Nach dem Gold das Silber — Burgos, 17. Oktober. Nachdem die Madrider Marxiſten alles Gold, deſſen ſie habhaft werden konnten, an ſich gebracht und zum größten Teil ins Ausland verſchoben haben, bereiten ſie jetzt einen großen Silberraub vor. Der„Staatsanzeiger“ veröffentlicht eine Ver⸗ ordnung, wonach alle Silbermünzen eingezogen und durch Papiergeld erſetzt werden ſollen, bis„neue Münzen mit marxiſtiſchem Hoheitszeichen geprägt ſein werden“. Ortsgruppen der ſpaniſchen Falangiſten in Deutſchland — Burgos, 18. Oktober. (Vom Sonderberichterſtatter des DNB) Die in Deutſchland lebenden ſpaniſchen Falan⸗ giſten haben ſich organiſiert und zunächſt Orts⸗ gruppen in Berlin, Hamburg, Mannheim, Stutt⸗ gart und Königsberg gegründet. Die Bewegung nimmt auch unter den in England, Frankreich und Italien lebenden Spaniern ſtark zu. NSA und DAz im Schulweſen: Schulträger für Aufbau- und Verufsſchule Eine Vereinbarung zwiſchen Dr. Ley und dem Reichserziehungsminiſter Ruſt — Berlin, 18. Oktober. Reichserziehungsminiſter Bernhard Ru ſt und Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley ver⸗ öffentlichen, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, durch den nachſtehend wiedergegebenen Briefwechſel folgende Abmachungen: Reichserziehungsminiſter Bernhard Ruſt ſchreibt an Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley: „Ich beſtätige hiermit den Inhalt unſerer ſoeben erfolgten Unterredung. Der Reichserziehungs⸗ miniſter und der Reichsorganiſationsleiter der NS⸗ DA und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront ſind ſich einig über den gemeinſamen Einſatz zur Erreichung folgender Ziele: 1. Für die Aufbauſchule, die vorwiegend den Nachwuchs aus der ländlichen Bevölkerung nach einem ſechsjährigen Beſuch der Volksſchule in weite⸗ ren ſechs Jahren durch eine intenſive Internats⸗ erziehung zum Abiturium führen ſoll, wird neben den bisherigen Trägern die NS D A P als Schul⸗ tpäger zugelaſſen. 2. Für die Berufsſchule wird in Zukunft neben den vorhandenen Schulträgern auch die A r⸗ beitsfront als Schulträger zugelaſſen. 3. Auch die vorſtehend genannten Schuleinrich⸗ tungen unterliegen der ſtaatlichen Schulaufſicht. 4. Für die beſonderen Aufgaben der fachlichen und beruflichen Heranbildung zur Gemeinſchafts⸗ arbeit der Studierenden an den Fach⸗ und Hoch⸗ ſchulen wird die Reichsſchaft der Studieren⸗ den an den deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen als zuſtändig anerkannt. Einbezogen iſt hierin auch die Zuſtändigkeit für die Durchführung des Reichs⸗ berufswettkampfes an den Hoch⸗ und Fachſchulen. 5. Der Reichserziehungsminiſter und der Reichs⸗ organiſationsleiter und Führer der Deutſchen Ar⸗ beitsfront werden unverzüglich auf dieſer Grund⸗ lage in eine gemeinſame Arbeit zur Durchführung dieſer Grundſätze eintreten.“(gez.) Ruſt. Dieſes Schreiben des Reichserziehungsminiſters Ruſt beantwortete Reichsleiter Dr. Ley: „Ich beſtätige den Eingang des Schreibens vom 28. September und freue mich über die jetzt möglich gewordene wirkſame Zuſammenarbeit. Die fünf 0 e Punkte des Schreibens vom 28. September billige ich reſtlos.“ 830 13738 —. a— ‚JJ— r„ 2* Kommt Spaak nach Paris? „Intranſigeant“ über eine bevorſtehende belgiſche Denkſchrift — Paris, 17. Oktober. Der„Intranſigeant“ will erfahren haben, daß der belgiſche Außen miniſter Spaak Ende die⸗ ſes oder Anfang nächſten Monats nach Paris kom⸗ men werde, um mit der franzöſiſchen Regierung über die Auswirkungen der Rede König Leopolds zu ver⸗ handeln. Man ſpreche auch von dem Beſuch des bel⸗ giſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland in Pa⸗ ris, der jedoch nur über währungstechniſche Fragen verhandeln würde. Das Blatt behauptet weiter, daß die belgiſche Re⸗ gierung eine Denkſchrift vorbereite, die auf alle von Paris geſtellten Fragen eine erſchöpfende Ant⸗ wort geben werde. In Brüſſel verſichere man, daß die Intereſſen Frankreichs durch den belgiſchen Schritt nicht leiden würden. Fortſetzung der belgiſch⸗engliſchen Ausſprache geplant — London, 17. Oktober. Im engliſchen Außenamt wurde am Samstag er⸗ klärt, daß die belgiſch⸗engliſche Ausſprache über die Rede König Leopolds vorausſichtlich in der nächſten Woche fortgeſetzt werden wird. Nach engliſcher An⸗ ſicht ſind noch eine ganze Reihe von Punkten in der Rede des Königs weiterer Aufklärung bedürftig. Man könne alſo annehmen, daß die vom belgiſchen Botſchafter am Freitag gegebenen Aufklärungen engliſcherſeits nicht als ausreichend ange⸗ ſehen worden ſind. Irgendeine Auskunft darüber, was die britiſche Regierung tun wird, kann zur Zeit noch nicht ge⸗ geben werden. Jedoch wird darauf hingewieſen, daß ſelbſtverſtändlich durch die belgiſche Haltung die Frage der Fünfmächtebeſprechungen berührt wird. Frucht religiöſen Haſſes Fortdauer der Unruhen in Bombay — London, 17. Oktober. Wie aus Bombay berichtet wird, ſind bei den un⸗ vermindert andauernden Unruhen am Samstag fünf Menſchen getötet und 70 verletzt worden. Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen Hindus und Mohammeda⸗ nern ſind ſomit insgeſamt in den letzten drei Tagen 42 Perſonen getötet und 410 verletzt worden Am Samstagvormittag wurde wiederholt der Verſuch gemacht, Moſcheen in Brand zu ſetzen. Bei einem derartigen Verſuch eröffnete die Polizei das Feuer auf eine ſich aus Hindus zuſammen⸗ ſetzende Menſchenmenge, die im Begriff war, eine Moſchee anzuzünden. Etwa zur gleichen Zeit war es den Mohammedanern geglückt, im Bezirk von Khamatipura einen Hindu⸗Tempel in Brand zu ſtecken. Auch Plünderungen von Läden haben ſtatt⸗ gefunden. Dr. Alois Baeran geſtorben. In der Nacht zum Freitag verſchied in Berlin Dr. Alois Baeran, ein Vorkämpfer für die Rechte des Sudentendeutſchtums und des volksdeutſchen Gedankens im Reich. Politik in Kürze Mit der feierlichen Einweihung der neuen Adolf⸗Hitler⸗ Jugendherberge in Berch⸗ tesgaden wurden am Sonntag zugleich 40 neue Ju⸗ gendherbergen in allen deutſchen Gauen ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben, während für zehn Neubauten die Grundſteinlegung vorgenommen wurde. Dabei hielt Reichsjugendführer Baldur von Schirach eine Anſprache. * Das Landesarbeitsgericht Breslau hat im Beru⸗ 5 fungswege auf die Klage einer jüdiſchen Ange⸗ ſtellten eines öffentlichen Betriebes hin entſchieden, daß jüdiſche Angeſtellte keinen An⸗ ſpruch auf Weiterbeſchäftigung in öffentlichen Betrie⸗ ben hätten. Dieſe Auffaſſung ſei zu vertreten, auch wenn bisher geſetzliche Beſtimmungen nur bezüglich der Beamtenſchaft ergangen ſeien. Von einem füdi⸗ ſchen Angeſtellten könne weder verlangt noch erwar⸗ tet werden, daß er mit jener inneren Verbundenheit und in jenem Treueverhältnis zum Führer ſeinen Dienſt erfülle, wie es Vorausſetzung für die Be⸗ tätigung als Angeſtellter eines öffentlichen Betriebes ſei. Die Auffaſſung des Vorgerichtes, daß es der Angeklagten ſelbſt überlaſſen bleiben müſſe, ob ſte das Treuegelöbnis zum Führer mit ihrer inneren Ueberzeugung verbinden anne ſei abzulehnen. Von der Geheimen Staatspolizei Gelſenkirchen wurden fünf Metzgerein wegen Schwarzſchlachtungen geſchloſſen. Zehn Perſonen wurden in Haft ge⸗ nommen. i 5 eee Winoſtärke 11 in Verlin (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 18. Oktober. Der beſonders kräftige Sturmwirbel, der am Samstag noch zwiſchen Irland und Schottland lag, erreichte am Sonntag früh Nord⸗ und Mitteldeutſch⸗ land ſowie Skandinavien. Auch die Reichshauptſtadt lag im Bereich des gewaltigen Tiefdruckgebiets. Am Sonntagvormittag ſteigerte ſich die Gewalt des Stur⸗ mes von Stunde zu Stunde und in den frühen Nachmittagsſtunden wurde zeitweiſe Windſtärke 11 — das ſind etwa 100 Stundenkilometer— erreicht. Schwere Regengüſſe wechſelten mit zeitweiſe klar⸗ blauem Himmel. In annähernd 100 Fällen wurde die Feuerwehr gerufen, um Sturmſchüäden zu beſeitigen. Ueberall galt es, locker gewordene Ge⸗ bäudeteile zu beſeitigen, losgeriſſene Firmenſchilder und Dachrinnen neu zu verankern oder umgeriſſene Bäume wegzuräumen. In ganz Mittel⸗ und Nord⸗ deutſchland wurde ebenfalls Windſtärke 11 erreicht. Seat berenweruich ur Polulke und Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mantel in Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung a De. rig Bode 4 Ce, Mannbeln N 1.—6 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. ff. Schaffer, Berlin⸗Friedenan; Sentaſtraße 2 8 Man gane den A Ausgabe 8 20927 agauflage der de A usgabe Abend auftag der Ausgabe A 15 Ausgabe B. 20 485 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. 5 55 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückports ober. Gold, ebracht ſchoben er raub e Ver⸗ en und „Neue jeprägt ten ober. N Falan⸗ Orts⸗ Stutt⸗ ö MRuſt inrich⸗ ht. hlichen ſchafts⸗ Hoch⸗ eren⸗ en als uch die Reichs⸗ chulen. Reichs⸗ n Ar⸗ ö rund⸗ ihrung Ruſt. niſters 3 vom nöglich fünf billige 1431 ber. r am d lag, eutſch⸗ ptſtadt S. Am Stur⸗ frühen rke 11 reicht. klar⸗ wurde n zu e Ge⸗ childer riſſene Nord⸗ reicht. aerger p ere 7365 Montag, 19. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 483 Die Stadtseite Mannheim, 19. Oktober. Milder Oktoberſonntag Der Sonntagmorgen ſah nicht vielversprechend aus. Trüb und dunſtig begann er und ſandte Strich⸗ und Sprühregen herunter— immer, wenn man es am wenigſten erwartete. Aber in den Mittagſtun⸗ den beſann ſich der Wetterwendiſche doch eines Beſ⸗ ſeren. Die Sonne brach durch die Wolkenſchleier. Zwar kann man auch den Nachmittag nicht ausge⸗ ſprochen ſchön nennen; hier und da tauchten wieder Regenwolken auf. Doch wenigſtens in einem Punkte bewahrte der Sonntag völlig beſtändigen Charakter: er war ausgeſprochen mild. Die ungewöhnliche Wärme kam vor allem den mannigfachen Veranſtal⸗ tungen zuſtatten. Allerlei Kerwebetrieb war rings um Maunheim im Gange, in Seckenheim, Feudenheim, Friedrichsfeld, nicht minder in Heddesheim, einigen Orten des Odenwal⸗ des und auch in der Pfalz. Wenn es da auch man⸗ cherlei für die innere„Anfeuchtung“ gibt, ſo verzich⸗ tet man nichtsdeſtoweniger doch gern auf kalte Außentemperaturen. Nun, in dem Punkte war der Sonntag brav und auch unſere Sportler werden ſich deſſen gefreut haben, nicht minder Ko. und NS OBV., die ihre Mitglieder in Sonderzügen aus Mannheim entführten. Beſonders erfreut darüber aber zeigten ſich die Sammler für das WH., die von den frühen Mittagsſtunden bis zum ſpäten Abend am Werke waren und dafür ſorgten, daß auch der letzte Mannheimer ſeine Pflicht erfüllte. In den Vormittagsſtunden gab man ſich mit Muße der Lek⸗ türe der Zeitung hin und überlegte anhand des Ver⸗ anſtaltungskalenders, wohin man gehen ſolle. Hin⸗ aus zur großen Hundeausſtellung und zum Wind⸗ hundrennen? Zur Kunſthalle mit ihrer Neuaus⸗ ſtellung? Zu den Schwaben in den Roſengarten, der „Fröhlich Pfalz“ in den Friedrichspark? Zum Ju⸗ biläum des Männergeſangvereins Lindenhof? Zur Briefmarkenausſtellung in der Harmonie? Es wird für jeden etwas dabei geweſen ſein. Die nachmit⸗ vor Kälfe Regen- Sonnenglui schützt Dich der gute Des große Huthaus in der Zeumer-Hut Breiten Strebe, M 1. 8 täglichen Stunden der Wetterbeſſerung wurden zum allgemeinen„Ausfliegen“ benutzt, während man ſich ſpäter mehr nach„drinnen“ zurückzog, wozu es— wie bemerkt— ja ſo viele Möglichkeiten gab. Sonutagsverkehr im Zeichen von Sonderzügen Ueber das Wochenende hielten ſich Fern⸗, Nah⸗ und Stadtbeſuchsverkehr in normalen Grenzen. Auf die Ausflugsluſt wirkte ſich das unbeſtändige Wetter des Vormittags hemmend aus. Dafür war der Ausflugs verkehr mit Sonder zügen unf si kebhaäfter. KöF.⸗Mannheim fuhr mit 1200 Per⸗ ſonen zu froher Wanderfahrt nach Neuſtadt, die Mannheimer Eiſenbahner mit 1300 Teinehmern nach Deidesheim, und im Durchlauf berührten unſeren Bahnhof ein Eiſenbahnvereins Sonderzug Karls⸗ ruhe, der nach Oppenheim und zurück mit 600 Reichs⸗ bahnern fuhr, ſowie ein Heidelberger Eiſenbahn⸗ vereins⸗Sonderzug mit 350 Reiſenden, der Neuſtadt a. d. W. zum Ziele hatte. Am Samstag ſtarteten ferner 700 Mannheimer in einem Sonderzug nach Schwetzingen zur Streicher ⸗Kundgebung, und die NS Os fuhr am Sonntag mit zahlreichen Mitglie⸗ dern nach Heilbronn zum Kriegsopferehrentag. Im Durchlauf paſſierte ein Kd⸗Sonderzug mit 800 Ur⸗ laubern unſeren Bahnhof, der von Lorchhauſen nach Stuttgart fuhr. Nasfahrerin ödlich verunglückt Polizeibericht vom 18. Oktober Am Samstagvormittag überholte eine Radfah⸗ rerin einen durch die Renzſtraße fahrenden Laſtzug auf der rechten Seite. Da der Raum zwiſchen dem Randſtein und dem Laſtzug zu eng war, wurde die Radfahrerin von dem Anhängerwagen erfaßt und an Kopf und Bruſt ſo ſchwer verletzt, daß ſie nach der Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Zuſammenſtoß infolge Trunkenheit Am Sams⸗ tag ſtießen in den Ahendſtunden auf der Luzenberg⸗ ſtraße zwei Kraftradfahrer infolge Nichtbeachtens des Vorfahrtsrechtes zuſammen, wobei beide Fahrer verletzt und die Fahrzeuge beſchädigt wurden. Ein Fahrer mußte Aufnahme im Krankenhaus finden. Der ſchuldige Fahrer hatte dem Alkohol reichlich zugeſprochen, weshalb ihm der Führerſchein abge⸗ nommen wurde. Sechs weitere Verkehrsunfälle ereigneten ſich im Verlaufe des Tages, wobei Fahrzeuge beſchädigt und Perſonen verletzt wurden. Neun Radaumacher wurden in der Nacht zum Sonntag angezeigt. Möütterkurſus Am Dienstag, dem 20. Oktober, nachmittags 224 Uhr, beginnt in der Mütterſchule, 9 der nächſte Mütterſchulungskurſus in Säuglings⸗ und Kinderpflege. Die verantwortungsvolle Auf⸗ gabe, die eine Frau als Hausfrau und Mutter zu erfüllen hat, verlangt eine gründliche Vorbereitung. Deshalb werden in der Mütterſchule Kurſe abge⸗ halten, welche die grundlegenden Begriffe über Aufgaben und Pflichten der Mutter, über Vorausſetzungen zur Ehe, Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes, Verhütung von Krankheiten und Erziehung und Beſchäftigung der Kleinen übermitteln. Alles Theoretiſche wird durch praktiſche Unterweiſungen ergänzt. Der Kurſus umfaßt zwölf Doppelſtunden. Die Kurſustage ſind: Dienstag und Don⸗ nerstag von 4446 Uhr. Anmeldungen: Mütter⸗ ſchule, L g, 7, 3. Stock. Fernruft: 249 33. * Die feierliche Vereidigung der Rekruten des Standorts Maunheim und Lud⸗ wigshafen findet am kommenden Mittwoch, dem 21. Oktober, vormittags 10 Uhr, im Kheenbat des MNenuheimer N 2 Das Wochenende ſtand im Zeichen der erſten Reichsſtraßenſammlung für das WH W. Wenn gerade die DA auserſehen wurde, dieſe erſte Sammlung des Winters durchzuführen, ſo iſt das ein Beweis des Vertrauens in die bisher ſchon oft bewieſene Treue und Opferbereitſchaft der in ihr vereinten Millionen ſchaffender Deutſchen. Es war allen Männern und Frauen der DAF eine ſelbſt⸗ verſtändlſche Ehrenpflicht, ſich dieſes Vertrauens würdig zu erweiſen. Sie wiſſen in erſter Linie, was es heißt, im Winter hilfsbedürftig zu ſein; ſind doch viele von ihnen ſelbſt einſt arbeitslos geweſen, haben Hunger und Kälte kennengelernt. Jeder befolgte den Wahlſpruch:„Schaffende ſammeln und geben“ vor allem zunächſt im zweiten Teil. Erſt wollten ſie durch das eigene Opfer ihre Verbundenheit allen hilfsbedürftigen Volksgenoſſen bekunden, ſie als Sammler andere dazu aufforderten. fanden zunächſt am Freitag und Samstag in allen Mannheimer Betrieben Sammlungen ſtatt Betriebsfühter und Betriebszellenobleute warfen die erſten Gaben in die Sammelbüchſen die dann die Runde machten. Da war niemand der ſich ausſchloß; alle, ob Lehrling oder Meiſter, gaben freudig ihr Scherflein. In vielen Betrieben fanden aus dieſem Anlaß beſonders feierliche Betriebsappelle ſtatt. Nach beendigter Arbeit galt aber alle Kraft der großen Straßenſammlung. In den frühen Nachmittagsſtunden des Samstag belebte ſich das Straßenbild. Die braunen Unifor⸗ ehe = So mit dem WHW und Schaffende ſammeln- und alle gaben Großer Erfolg der erſten Reichsſtraßenſammlung für das WH W men der DA ⸗Walter tauchten auf. Das mahnende Schütteln der Sammelbüchſen ertönte. Werk⸗ ſcharen marſchierten auf, verteilten ſich paarweiſe, vor allem in den Planken, und wurden es bis in die ſpäten Abendſtunden nicht müde, die Spazier⸗ gänger zum Oeffnen des Geldtäſchchens zu ver⸗ anlaſſen. In einer Reihe von Vororten fanden große Staudkonzerte ſtatt, in deren Zeichen ſoöͤann am Sonntagmittag die ge⸗ ſamte Innenſtadt und andere Vororte ſtanden. Ueber⸗ all fanden die Werkkapellen regen Zuſpruch, „ſtandfeſte“ und aufgeſchloſſene Zuhörer. Auch einige Regenſpritzer, die um dieſe Zeit herabkamen, ver⸗ mochten keinen Schaden anzurichten. Man hielt aus — in beſonders großer Anzahl, am Waſſerturm und Paradeplatz. Und bei allen, die hörten, machte die WHW⸗Büchſe unermüdlich die Runde. Die DA F ⸗ Walter ſpar⸗ ten nicht mit aufmunternden Worten. Sie haben ja einen argen Bekanntenkreis. Der mußte natürlich in erſter Linie„ran“! Wer ſich entſchuldigen wollte, er habe doch ſchon gegeben, wurde verdonnert, we⸗ nigſtens noch einen„Anerkennungs⸗Zehner“ zu ent⸗ richten. Dem konnte ſich niemand entziehen. Jeder zahlte dieſe„Wegegebühr“ gern. Schon in den frühen Nachmittagsſtunden waren bei vielen Sammlern die Büchſen voll und der Karton mit den Grenzlandwappen leer geworden. Es gab wohl keinen Mannheimer, der ſich geſtern nicht mit dieſen Wappen ſchmückte und manch einer Hundefreuden von morgens bis Milternacht Der erſte Tag der großen Gauausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen Ohne Scherz: was ein richtiger Hundeliebhaber und zünftiger Züchter iſt, der hat geſtern ſicherlich alles in allem ſo ſeine zwölf Stunden im Bann⸗ kreis der Rhein⸗Neckar⸗Hallen zugebracht. Die offi⸗ zielle Ausſtellungseröffnung, über deren feierlichen Verlauf wir bereits in unſerer Samstag⸗Sonntag⸗ Ausgabe berichteten(und mit der Verwandlung des verſtorbenen Schäferhundfreundes Oskar Friedrich Sickinger in einen„Wickinger“ leider auch dem Druckfehlerteufel einen ſehr unfreiwilligen Tribut zahlten), hat freilich erſt um die Mittagszeit ſtatt⸗ gefunden. Aber da war für viele ſchon längſt vor⸗ her dies und jenes zu tun geweſen: dem allzeit freundlichen und geduldigen Be⸗ zirkstierarzt Hauger bei der Abnahme zu⸗ zuſchauen, und nach der langen Tafel voller gucken, die ſchon beſetzten Boxen ein wenig vor⸗ muſtern und den Zwingerhaltern bei der teils ſehr wirkungsvollen Ausſtattung ihrer„Sammelräume“ im Wege ſtehen Ja, und als dann das eigentliche Ausſtellungs⸗ treiben einſetzte, ein Rieſenlautſprecher ſich mit muſi⸗ kaliſchen Darbietungen vergebens im Höllenlärm der Vierbeiner Gehör zu ſchaffen ſuchte und die Ring⸗ richter draußen auf dem umzäunten Platz ſchon ihres Amtes zu walten begannen, da hat man halt wieder einmal mit viel Hundeliebe im Herzen und auch ein wenig Hundeverſtand im Hirn ſeinen Rundgang n⸗ getreten. Ueber das Geſamturteil kann kein Zweifel herrſchen: Die 8. Gauausſtellung für Hunde aller Raſſen, die vom Vorſitzenden des Gaues Südweſt zur Sickinger⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung erhoben wurde, bot hundeſportlich ganz hervorragende Leiſtungen. Aber davon wird im Zuſammenhang mit der Sieger⸗ nennung noch zu reden ſein. Deshalb wollen wir uns heute ſozuſagen mit ein paar„Roſinen“ be⸗ gnügen, die ſelbſt den Nicht⸗Züchter in dieſem „Hundekuchen“ begeiſtern konnten. Wer einen Blick dafür hat, wie auch im Daſein des Tieres die Arbeit einen Adel der äußeren Erſcheinung verleihen kann, der wird ſich immer wieder zu den prachtvollen deutſchen Schäferhunden hingezogen gefühlt haben, die ſowohl in den Zuchtklaſſen der Fachſchaft wie in zwei Sonderausſtellungen von Meldehunden der Reichsbahndirektion Karlsruhe und vor allem unſerer Mann⸗ heimer und Ludwigshafener S A hervor⸗ ragend vertreten waren. Neben ausgeſuchtem Material der allgemein gebräuchlichen Hunderaſſen vom mächtigen Bernhardiner über den ſtämmigen Rottweiler, den Boxer, den Rieſenſchnauzer, den Airedale bis zu den Terriers und Spitzen gab es aber noch ſo einiges, was man nicht alle Tage ſieht. Da fanden ſich drei Salukis ſperſiſche Wind⸗ hunde), herrliche Tiere von ganz beſonders edler Art. Man trifft ſie heute leider nur wenig, obſchon auch ſte im Zeitalter der Krinoline als ausgeſprochene Damenhunde einmal große Mode waren; aber noch immer tragen ſie die breiten, orientaliſch anmutenden Wollhalsbänder, die mit Kaurimuſcheln benäht und mit langen, bunten Quaſten verziert ſind, wie auf den alten Buntkupfern eines vergangenen Jahr⸗ hunderts. Dann gab es einen entzückenden Bed⸗ lington⸗Terrier von jener ſilbergrauen, halb⸗ hohen Sorte, die faſt windſpielhafte Formen mit neckiſchem Kräuſelfell vereinigt und wie die meiſten anderen Abarten dieſer Raſſe von den Bergweiden des ſchottiſchen Hochlandes ſtammt. Beſondere An⸗ ziehungskraft übte natürlich der leuchtend blau aus⸗ geſchlagene Pudelzwinger aus, in dem„Lord“, der weiße Weltſieger, mit Sohn und einer an⸗ mutigen kleinen Pudeldame gravitätiſch auf ſeinem Kiſſen thronte. Auch„Achill von der Greifsburg“, ein reizender junger Sealyham aus der Neu⸗ lingsklaſſe, konnte viel Beifall für ſich verbuchen, da er vor lauter Höflichkeit gegen ſeine Bewunderer unentwegt Männchen machte und in dieſer Stellung mehr einem Plüſchtier als einem 5 7 . 9 8 Ehrenpreise born, Mannheim), Zeit: 23 Sekunden. Die weiblichen Gäſte der Ausſtellung fühlten ſich ſtets heftig zu den kleinen Käf gen links vom Eingang hingezogen, wo die Winzig⸗ ſten aller Hundezwerge ihren Platz hatten. König⸗Karls⸗ Hündchen mit ihren ſchwarzen Kugelaugen, eine ſchlohweiße dalteſerin mit 20 Zentimeter langem Seidenhaar und einem roſigen Rückenſcheitel, der vom Kopf bis zum Schwanz⸗ anſatz reicht, Herr Tei Pan aus dem Erbacher Pekineſen⸗Zwinger„Wu Pei Fu“ und allerliebſte ſchwarze Liliputſchnauzerchen ſaßen hier beieinander, während ein empfindſames Mopsfräulein meiſt troſtbedürftig auf Herr⸗ chens Arm Platz fand. Hatte man aber drinnen genug geſchaut und— gehört, ſo konnte ein Abſtecher zu den Ringen mit ihrem bis Einhruch der Dunkelheit anhaltenden Hochbetrieb bei dem herrlichen Herbſtwetter dieſes Samstagnachmittags nur neue Abwechflung bringen. Da merkte dann auch der Unkundigſte, daß eine ſolche Hundeausſtellung doch eine ebenſo ſchwierige wie mühevolle Sache iſt und daß ſie für die Leiſtungs⸗ ſteigerung der Züchter allergrößte Bedeutung hat. Am Abend, dieweil es in der großen Halle mit ihren ungewohnten Nachtgäſten ſtill und dunkel ge⸗ worden war, verſammelten ſich die Hundeſportler dann zu einem Kameradſchaftstreffen in der Gaſtſtätte Reichsautobahn. Kreisvorſitzender Karl Lederer begrüßte die Hunde⸗ freunde von nah und fern, unter denen auch eine ganze Reihe von Ausländern nicht fehlte. Reichsverbands⸗ leiter Hans Glockner pries mit bajuvariſcher Kernhaftigkeit oͤie unübertroffene Führerſtellung des deutſchen Hundeſports im allgemeinen und die ſo ausgezeichnet gelungene Gau⸗Veranſtaltung im be⸗ ſonderen, worauf ihm der Präſident des fran⸗ zöſiſchen Schäferhundeklubs im Namen der Société cynologique und aller andern kynologi⸗ ſchen Verbände Frankreichs wie des Elſaß in Wor⸗ ten unverhohlener Anerkennung erwiderte. Was hier in Mannheim mit dieſer Ausſtellung von 500 Raſſehunden geboten werde, ſei eine Bravourlei⸗ ſtung, die ſich ſehen laſſen könne, und für deren Er⸗ möglichung den beiden Männern an der Spitze des RD, Reichsverbandsleiter Glockner und Reichs⸗ ausſtellungswart Bazille, auch von allen anweſenden Hundefreunden aus Frankreich, Holland, Belgien, Italien und der Schweiz gedankt werden müſſe. Kein Wunder, daß ſolches Lob aus berufenem Munde ſich alsbald in entſprechende Hochſtimmung umſetzte, die hei Muſik und Tanz und mäünchem Kennergeſpräch dem ereignisreichen Tag ein fröhliches Ende N M. S. Mannheims erſtes Mindhundrennen Die Windhunde ſcheinen wirklich mit dem Winde im Bunde zu ſtehen, denn er vertrieb ihnen pünktlich zur Stunde alle drohenden Regenwolken, ſo daß Mannheims erſtes Windhundrennen im Stadion bei gutem Beſuch und ſchönſtem Wetter vor ſich gehen konnte. Ein paar Zwiſchenfälle im zweiten Vorlauf der Whippets und ein mißlungener Start der Barſois zögerten die Veranſtaltung etwas hinaus, aber das Publikum, unter dem man Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger und eine Reihe anderer Perſönlichkeiten des Mannheimer öffentlichen Lebens ſah, folgte den Vorgängen auf der Aſchenbahn mit größter Anteil⸗ nahme, während der mit einer großen Radwinde be⸗ triebene„Haſe“ durch gelegentliche Seitenſprünge auch zu manchem Lacher Veranlaſſung gab. Hier die Ergebniſſe der ſechs Rennen: I. Wippets: Sieger Nr. 5, Reichs⸗ und Schweizer Rennſieger„Zanbor von Haus Schönborn“ (Zwinger von Haus Schönborn, Mannheim), Zeit: 24 Sekunden. II. Greyhounds: Sieger Nr. 2,„Biala von Haus Schönborn“(Zwinger von Haus Schön ⸗ Der ſchon zehn Jahre alte Gaurennſieger„Bary Hartung“ aus dem gleichen e konnte nur 2 zweiten Platz 8 5 5 machte ein trübes Geſicht, wenn es ihm nicht gelang, „ſeine“ Grenzmark aus dem Wappenkaſten heraus⸗ zufinden. Ganz gleich aber, ob ſich jemand das ba⸗ diſche, bayeriſche, ſchleſiſche, oſtpreußiſche oder pom⸗ merſche Wappen anhefte— alle haben ſie ſich damit verbunden zu gemeinſamem Dienſte am WHW, deſ⸗ ſen erſte große Reichsſtraßenſammlung dank der DA überall zu einem überwältigenden Erfolg ge⸗ worden ſein dürfte. Führerwechſel im hieſigen Jungvolk Gebietsführer Kemper beauftragt den bisherigen Adjutanten Wackenheim mit der Führung des Jungbaunes Mannheim 171 Der Samstag war für den hieſigen Jungbann ein bedeutungsvoller Tag. Jungbannführer We⸗ ber nahm von ſeinem Jungbann Abſchie d. Er hat ſich freiwillig zum Militärdienſt gemeldet und muß dieſer Tage einrücken. An ſeine Stelle tritt der bisherige ſtellvertretende Jungbannführer und Adjutant Wacken heim. Was Jungbannführer Weber in den Jahren ſeines Wirkens geleiſtet hat, konnten wir gerade in der letzten Woche, der Werbe⸗ woche„Hitlerjungend am Werk“, in unſeren Spal⸗ ten würdigen. Er hat aus ſeinem Jungbann eine vorbildliche Gemeinſchaft lebensfriſcher, zukunfts⸗ froher Jugend gemacht, die in Zucht und Ordnung ihre Aufgaben meiſtert. Was die Jungen in der vergangenen Woche in ihren Feiern und Kund⸗ gebungen zeigten, bezeugte die zielſichere Arbeit eines Führers, der dieſer Jugend wert war. Die Uebergabe erfolgte im Rahmen einer Kundgebung im Schloßhof. —— Gebietsführer Kemper war aus Karlsruhe ge⸗ kommen. Vertreter der Hitlerjugend, des BdM und der Stadt waren erſchienen. Der ganze Jungbann war angetreten. Die Fahnen und die Fanfarenzüge des Jungbannes hatten auf der Tribüne Aufſtellung genommen. Der Schloßhof zeigte reichen Flaggen⸗ ſchmuck. Die Kundgebung eröffneten Fanfaren⸗ ſignale. Wirkungsvolle Vorträge von Einzel⸗ ſprechern und Liedern folgten. Nach einem weiteren Fanfarenmarſch beſtieg Gebietsführer Kemper die Bühne, um die Uebergabe zu vollziehen. In einer kurzen Anſprache führte er aus: Jungvolk heiße ein . ana Lecudiuclerl jetzt in Mannheim die neuen Schaufensterauslagen- man bewundert den aparten Schmuck, die schönge- formten zuverlässigen und Wertvollen Uhren und men bewundert zugleich die offensichtliche Preis- würdigkeſt dieses weltbekannten größten Spezial- und Fachgeschäftes Mannheims und man wein man wird jederzeit gut- aber nemals zu teuer kaufen bei (AS AR FESENNMEVYER b 1, 3 Mannheim Brelle Strage 8125 junges Volk ſein, das ſich bereits in jungen Jahren zu einer Gemeinſchaft entwickle. Die Pimpfe ſeien die Vertreter des deutſchen Volkes von morgen. Sie müßten ſich dies immer vor Augen halten. Es ſei aber nicht von ſelbſt dazu gekommen, daß die deutſche Jugend dieſe Form finden konnte. Es ſei nur möglich geweſen, weil Adolf Hitler voranging und mit ihm jene unvergeßlichen Kämpfer, die in ſeinem Geiſt das neue Deutſchland geſchaffen hätten. Sie ſollten als die jüngſten Kämpfer der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung immer voller Freude zu einer Gemeinſchaft zuſammenſtehen, darüber hinaus in den Ernſt des Lebens hineinwachſen, in jungen Jahren die Kraft und den Glauben erringen, mit denen ſie das Deutſchland von Morgen weiterbauen könnten. Deutſchland, das Land des Friedens und der Zucht, bedürfe aber ſchon heute ihrer unbe⸗ dingten Dziplin, der Kraft ihres Wollens, ganzer Kerle: tapfer, treu und einſatzbereit. Kamerad Weber ginge nun einen Weg, den ſie alle einmal zu gehen hätten. Er entlaſſe ihn mit den beſten Wünſchen des ganzen Gebietes. Sie ſollten weiter dem Vorbild nachmarſchieren, das er ihnen gegeben habe, ſo daß man auch ihnen einmal den Dank für ihr wackeres Verhalten in jeder Lage, wie er Kamerad Weber abgeſtattet werden müſſe, aus⸗ ſprechen könne. Jungbannführer Weber ſei damit aus dem Gebiet entlaſſen und er hoffe, daß er ſich auch beim Heer bewähre. Mit der weiteren Führung des Jungbannes 171 Mannheim beauftrage er den derzeitigen ſtellvertretenden Jungbannführer und Adfutanten Wackenheim in der Hoffnung, daß dieſer in gleicher zielſicherer Weiſe mit dem Junghann weitermarſchiere wie ſein Vorgänger. Mit einem gemeinſam geſungenen Lied und einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer und unſer deutſches Vaterland, fand die Feier ihren Ab⸗ ſchluß. Im Laufe der Kundgebung hatte ſich im Schloßhof eine recht ſtattliche Anzahl von Zuſchau⸗ ern verſammelt. Am Zeughausplatz nahm dann der Gebietsführer den Vorbeimarſch des geſa m⸗ ten Jungbannes ab. Schneidig marſchierten die Jungen mit Fahnen, Trommeln und Fanfaren an ihrem Gebietsführer vorbei. g. III. Barſois: Sieger Nr. 1, „Arko Slawa“(Beſ. Frau Thea Neuß a. Rh.), Zeit: 24,5 Sekunden. Die folgenden Rennen zeigten die gleiche Beſet⸗ zung wie die Rennen I, II und III. IV. Whippets: Sieger Nr. 5, Reichs⸗ und Schwei⸗ zer Rennſteger„Zandor von Haus Schön⸗ born“, Zeit: 24,5 Sekunden. 5 V. Greyhounds, Hürden rennen: Sieger„Barry Hartung“, der zehnjährige Gaurennſieger, der hier die Niederlage gegenüber ſeiner Tochter„Bial“ im Rennen II wieder aufholen konnte. Zeit: 25 Sekunden. VI. Barſois: Sieger wurde trotz einer im Ren⸗ nen III erlittenen Fußverletzung auch hier wieder der wundervolle ſchwarze Weltrennfteger„Arko Weltrennſieger Schillings, 1„ 10 23 e 5 4. Seite/ Nummer 483 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag 1 Drlover 1888 Kommt das Mannheimer Olympia- Städtebild nach Mannheim? Der Berliner Oberbürgermeiſter bietet der Stadt Mannheim das Maunheimer Städtebild zum Kauf an. Während der Olympiſchen Spiele bildete die Olympia ⸗Prachtſtraße„Unter den Linden“, die „Via Triumphalis“, in der Innenſtadt den Haupt⸗ nziehungspunkt für Tauſende von In⸗ und Aus⸗ ländern. Mehrere hundert deutſcher Städte hatten an dieſem Straßenzug durch Stadtbanner und Städtebilder ihre Viſitenkarte zur Schau geſtellt. Städten, die an der„Via Triumpha⸗ Städtebilder vertreten waren und da⸗ durch die Augen der Welt auf ſich gelenkt, haben, be⸗ fand ſich, wie wir im Bildbericht feſthielten, unſere Heimatſtadt Mannheim, und zwar an einem Fah⸗ nenmaſt der Prachtſtraße. Inzwiſchen hat die Prachtſtraße ihren feſtlichen Olympia⸗Schmuck abgelegt. Da ergibt ſich die Frage: wird aus dem Mannheimer Städte⸗ Unter den lis“ durch bilde? Wie unſer Berliner.-.⸗Mitarbeiter an zuſtän⸗ diger Stelle ſoeben erfährt, hat der Oberbürgermei⸗ der Stadt 1 lin das Mannheimer Olympia⸗ ädtebild de Mannheimer Stadtver⸗ valtung zu 5 Kauf angeboten. Unter allen Umſtänden wäre es zu begrüßen, wenn dieſe Bilder auch in Zukunft ſinnvoll betreut und den Zweck er⸗ füllen würden, für den ſie geſchaffen wurden: für die reiche Schönheit unſerer deutſchen Städte zu werben. Die neue Mannheimer Volksbildungsſtätte: zufammenfaſſung des Bildungs- und Vortragsweſens Vortragsreihen Vom Deutſchen Volksbildungswerk in Mannheim, Winter 1936/37, gibt es eine Menge in⸗ tereſſante Neuigkeiten zu erzählen. Zunächſt iſt es jetzt eine Abteilung der NSS„Kraft durch Freude“, wodurch vor allem die Anteilnahme der breiten Maſ⸗ ſen geſichert iſt. Dann iſt es gelungen, in den Ar⸗ beitsplan der Volksbildungsſtätte, der nun überall zu haben ſein wird, die Veranſtaltungen von faſt allen anderen Bildungsvereinen Mannheims aufzunehmen, ſo daß e e ein für allemal endlich auf⸗ hören. So alſo: NS Kulturgemeinde, Altertums⸗ verein, Badiſche. Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde und Verein für Naturkunde. Das iſt praktiſch ein ungemeiner Vorteil und wird wohl ſpä⸗ ter noch auf Planetarium und Kunſthalle ausgedehnt werden können. Was nun die Volksbildungs werden nach der feierlichen Eröffnung am 21. Oktober in der Harmonie, die Vorträge ſelbſt erſt am 30. Oktober beginnen; und zwar wird der erſte Zyklus den Titel tragen:„Deut⸗ ſtätte ſelbſt betrifft, ſo „Deutſche Werkkunſt der Gegenwark Eröffnung der Sonderausſtellung in der Mannheimer K Am Sonntagvormittag iſt die unter der Leitung des neuen Mannheimer Kunſthallendirektors Dr. Paſſarge eingerichtete Sonderausſtellung „Deutſche Werkkunſt der Gegenwart“ in Anweſenheit einer ſtattlichen Schar von Kunſtfreun⸗ dem durch Oberbürgermeiſter Renninger mit einer kurzen Anſprache eröffnet worden, in der er die Abſichten und Ziele der Ausſtellung umriß, die ein Bild vom derzeitigen werkkünſtleriſchen Schaf⸗ fen in Deutſchland vermitteln ſoll. Der Oberbür⸗ germeiſter ſtellte als den weſentlichen Zweck der ſchönen Ausſtellung die Wiedereroberung der in neuerer Zeit verloren gegangenen Bedeutung hand⸗ werklicher Kunſt in den Vordergrund und forderte zur Erreichung dieſes Zieles eine engere Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Künſtler und Handwerker, unter Hinweis auf die erfreulichen Ergebniſſe ſolcher Ge⸗ meinſchaftsarbeit, wie ſie in dieſer Ausſtellung viel⸗ fach beiſpielhaft zu ſchauen ſind. Mit einem Appell an die Bevölkerung, dieſer neuen Werkkunſt eine mehr als oberflächliche Zuneigung zu ſchenken und dem„Sieg Heil“ auf den Führe erklärte der Ober⸗ bürgermeiſter die Ausſtellung für eröffnet. Kunſthallendirektor Dr. Paſſarge dankte dem Stgdtoberhaupt für die einführenden Worte und gab ſeinerſeits in großen Zügen einen geſchichtlichen Ueherblick über die Entwicklung und Bedeutung des deutſchen Kunſthandwerks von ſeinen Uranfängen in germaniſcher Zeit bis zur Gegenwart. Von der Töp⸗ ferei, Goldſchmiedekunſt und Weberei unſerer germa⸗ niſchen Vorfahren über die Hochblüte des Kunſt⸗ handwerks im Mittelalter, die ſich noch im 17. und 18. Jahrhundert insbeſondere auf dem Gebiet der Kera⸗ Rundgang durch die zunſthalle mik und der Glaserzeugniſſe behauptete, führt Weg in das 19. Jahrhundert, wo mit dem Einbruch der Technik und der maſchinellen Mechaniſierung der Niedergang des kunſt handwerklichen Schaffens einſetzte. Erſt ſeit der Jahrhundertwende etwa iſt durch die ſogenannte vielbeſpöttelte Kunſtgewerbebewegung ernſtlich wieder verſucht worden, dem Kunſthand⸗ werk neuen Auftrieb zu geben. Dieſem Ziele dient auch die Mannheimer Ausſtellung, die, wohlgeglie⸗ dert und in ganz vortrefflicher Anoroͤnung, ein viel⸗ ſeitiges Geſamtbild gegenwärtiger deutſcher Werk⸗ kunſt zeigt. Alle dieſe in der ſchlichten Schönheit ihrer Form und der Zweckmäßigkeit des Materials vorbildlichen Erzeugniſſe des deutſchen Kunſthand⸗ werks und der Kunſtinduſtrie ſind das Ergebnis jener neuen fruchtbaren Zuſammenarbeit von Künſt⸗ ler und Handwerker, die ſich hier in ſchönſter Weiſe offenbart. Mit herzlichen Dankesworten an alle ſeine Mit⸗ arbeiter, die am Zuſtandekommen der Ausſtellung mitgewirkt und Leihgaben aller Art zur Verfügung geſtellt haben, ſchloß Dr. Paſſarge ſeine intereſſanten Ausführungen, denen ſich ein gemeinſamer erſter Ausſtellung anſchloß. Ueber das Grundſätzliche dieſer Schau ſind unſere Leſer bereits in einem in der geſtrigen Samstagausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ veröffentlichten Referat unterrichtet worden. Eine eingehende Wür⸗ digung der verſchiedenen Sachgebiete der Ausſtellung behalten wir uns für eine weitere Veröffentlichung vor. der G. O, E. Arbeitsgemeinſchaften— Arbeitskreiſe ſches Schickſal am Rhein“. Prof. Göhringer⸗Kallsruhe leitet geologiſch ein über„Rheinlandſchaft vährend und nach der Eiszeit“. Dr. Günther Franz, er Hei⸗ delberger Hiſtoriker, ſchildert das Wiederſpiel Frank⸗ reich—Deutſchland an 225. Weſtgrenze. Dr. Ilert aus Worms behandelt ſein Lieblingsthema: 12 8 ſchichte und Heldenlied im Rhein⸗Neckarland“. Dr. Künzig, der Karlsruher Volkskundler, ſpriht über das Volkslied am Oberrhein. Dr. v. Groſman, der Karlsruher Literaturhiſtoriker ſpricht üler„1000 Jahre oberrheiniſche Geiſtesgeſchichte“. Dr. Jacob ſchildert die Entwicklung von der Feſtung bis zur Handelsſtadt Mannheim. Friedrich Metz, ſtektor der Univerſität Freiburg, hat die Zuſammenlinge von Landſchaft und Volkstum, Kultur und Sichlung auf⸗ zuklären verſprochen, und damit iſt dieſe Reihe am 22. Januar beendet. Die zweite Reihe über„Deutſche We rden im Dritten Reich“ wird von Prof. Lacroix ein⸗ geleitet, der über den Erziehungsgedankn des Füh⸗ rers ſpricht. Es folgen Werner Deubtl 1„Der Wandel im Weltbild“, Medizinalrat Dr. Walther (Wiesloch) mit Raſſegeſetzgebung im Reiche Adolf Hitlers und ſchließlich Dr. von Leers üler„Der völ⸗ kiſche Gedanke und die Neuordnung Europas“. Daneben laufen aber noch als Ginzelveran⸗ ſtaltungen Vorträge von Dr. Grimm(Eſſen), Freiherr v. Buttlar⸗Brandenfels, Oberſtleutnant Kraut, dem bekannten Oſtafrikaner und Erwin Eckersberg,— der letztere mit Rezitatſonen aus deut⸗ ſchem und ausländiſchem Humor. In den Arbeitsgemeinſchaſten betätigen ſich auch unſere Mannheimer Volksbild⸗ ner, u. a. der Volksbildungsſtätten⸗Riter Dr. Keitel, Sreicrubananaer Fiſcher, Rekir Preuſch, Dr. Strigel, Schäfer vom Nationaltheater.— Vor⸗ geſchichte, ide Dichtung, Geſchichtsbetrach⸗ tung, Geopolitik, Geologie, NS⸗Weltanſchauung ſind einige Themen. Die Arbeitskreiſe ſchließlich ſind ſchon ganz praktiſch z. T. baſtleriſch en Von der Feiergeſtaltung bis zu Photo, Rundfunk, 5 gehen die Aufgaben, wobei ac der Blockflöte und der Handweberei gedacht ſei. Natürlich gibt es im Laufe des Winters auch noch Führungen und Kulturfilme. Das alles iſt für ein Minimum von Auslagen zu haben. Die Hörerkarte für die erſte Vortragsreihe zu 2 Mark z. B. gibt Anrecht auf Ermäßigung bei allen anderen Veranſtaltungen, und zwar bis zu 50 v. H. Jeder Volksgenoſſe alſo, der den Kultur⸗ gedanken unſeres neuen Staates kennenlernen, verſtehen und weiter ausbauen helfen 1 iſt ein⸗ 556 58 Er, ſchaue ſich um bei den Ortsgruppen er Kd ille' die Beſtellkarte aus; verwechſle aber dieſe Dinge nicht mit DA, Amt für Arbeitsbildung und Berufsſchulung,— das etwas ganz anderes iſt, und freue ſich, daß er eine Reihe von geiſtigen Größen des Reiches hören und ſehen darf, und in den Ar⸗ beitsgemeinſchaften obendrein ſelber mitmachen kann. Dr. Hr. d F⸗ ⸗Geſchäftsſtellen, ſtudjere den Lehrplan und — Hausfrau, merk auf! Die Krauteinſchneidezeit iſt da. Beim Einkauf von Weißkraut wollen wir alle das Not⸗ ſtandsgebiet, unſere badiſche Gemeinde Marlen (Amtsbezirk Kehl), berückſichtigen. In früheren Jahren wurde die geſamte Ernte, welche das Daſein dieſes Gebietes ſicherte, nach dem nahen Elſaß gelie⸗ fert und dort als das berühmte Straßburger Sauer⸗ kraut in den Verkehr gebracht. Durch die Entwicklung der politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Lage iſt das elſäſſiſche Hauptabſatzgebiet völlig verlorengegangen, ſ daß Marlens Bauern und Landwirte wirtſchaftlich aufs ſchwerſte beoͤroht ſind. Deshalb wird ab Montag, dem 19. Oktober, auf dem Karlsruher Wochenmarkt nur Marlener Einſchneidekraut zum Verkauf kommen. In bezug auf Güte und Haltbarkeit hält das Marlener Kraut jeden Vergleich mit ähnlichen Erzeugniſſen aus. Hausfrauen! Es gilt, dieſes wertvolle und preiswerte Nahrungsmittel dem Ver⸗ brauch zuzuführen, vor dem Verderb zu ſchützen und damit unſeren Volksgenoſſen in unſerem Notſtands⸗ gebiet zu helfen. Funge kotgefahren ru. Heidelberg, 18. Oktober. Ein acht Jahre alter Junge von Rohrbach wurde am Freitag von einem Anhänger eines Perſonenkraftwagens, der nach hinten kippte, an die Wand gedrückt. Er zog ſich hierbei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er in der Klinik geſtorben iſt. NSDAp-biiffeilungen Aus bartetamtlichen Zekeauntmachungen enmommen Anordnung der Kreisleitung Dienstag, 20. 10., findet im Schlageterraum der Kreis⸗ leitung um 20.15 Uhr eine wichtige Beſprechung der Orga⸗ niſationsleiter ſämtlichee Ortsgruppen und Stützpunkte des Kreiſes Mannheim der NSDAP ſtatt.(Dienſtanzug.) Das Kreisorganiſationsamt. An alle Ortsgruppen des Stadt, und Landgebietes! Die Ortsgruppen haben unverzüglich„Wille und Weg“, Rednermaterial,„Neues Volk“ und Kulturbriefe auf der Kreisleitung(Zimmer 15) abzuholen. Letzter Ter⸗ min: 22. Oltober. Kreispropagandaleiter. Politiſche Leiter Rheinau. Letzte Kaſſenſtunde für Oktober am 20. Okto⸗ ber von 19 bis 21 Uhr in der Ortsgruppengeſch ſtelle. Hiernach wird kaſſiert und die bekannten Zuſchläge er⸗ hoben. Montag, 19. Oktober Nationaltheater:„Lauf ins Glück“. Operette von F. Ray⸗ mond, NSG, 20 Uhr. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett— Varieté. Tanz: Libelle. nor Lichtspiele on mn naten Univerſum:„Glücks kinder“.— Alhambra:„Ein Lied klagt. anden e. Schauburg:„Schlußakkord“.— Scala:„Unter falſchem Verdacht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7. 20: 15 bis 17 Uhr. Geöffnet von 10 bis 13 und von Mein geliebter Mann, unser ist ilbelm Driescher nach schwerer Krankheit heute sanft entschlafen. Mannheim-Feudenheim, den 17. Oktober 1936. Regine Driescher geb. Riesterer Else Landmann geb. Driescher Arno Landmann und 4 Enkel guter Vater und Grohvater In tiefem Schmerz: In unserem großen Leid bitten wir um stille Teilnahme und danken für uns zu- gedachte Beileidsbesuche.— Die Feuerbestattung findet am Dienstag, dem 20. Oktober, mittags 12 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. tober 1936, unser 7 im Alter von 71 jahren. Nach schwerem Leiden verschied am Samstag, dem 17. Ok- Wilbelm Driesdber Fast 50 jahre lang hat der Verstorbene seine Schaffenskraft unserem Unternehmen gewidmet. und das Wohl der Gefolgschaft waren für ihn Lebenszweck. Sein Andenken wird bei uns nie erlöschen. Führung und Gelolgschalt der Ladclabrik Forrer.-., Mannheim Das Gedeihen unseres Werks Bei Jodesfällen unserer Gesellschaft seinem Geiste weiterzuführen. Samstag, den 17. Oktober, verschied das Vorstandsmitglied Herr Wilbelm Driescher Wir verlieren in dem Verstorbenen den langjährigen Leiter unseres Unternehmens, der in vorbildlicher Hingabe und treuester Pflichterfüllung seines Amtes bis in seine letzten Tage waltete. Sein erfolgreiches Wirken ist uns Vermächtnis, das Unternehmen in Mannheim, den 18. Oktober 1936 Aulsichisrat und Vorstand der Ladklabril Forrer.-G. Grob vater und Bruder Leiden entschlafen. Hanna Kann f und 2 Enkel Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Alexander Kann ist am 15. Oktober, seinem 64. Geburtstage, nach kurzem Mannheim(Rosengartenstr. 22), Amsterdam, Leipzig. Erna Kann geb. Abel Herberi Kann Manfred Kann Irude Kann geb. Lauer Kiffiy Kann geb. Diefenbach Ueberführungen von und nach auswärts mit modernst. Peichen- wagen e 8 8 2 nur durch Mannheim Herm, Bühn, T 2,5 fel. 289 16 Aeltestes deschält atm Platze. e VorKSsHEIL„ Meerfeldsti aße 56. 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Morgen- Ausgabe Waldhof ohne Siffling beſiegt Sandhofen:0 Gau Mn Südweſt Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt 51 Union Niederrad— Kickers Offenbach:2 SW Wiesbaden— Fe Pirmaſens 721 5 S Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 171 Verein: Spielt gew. aneniſch. verl. Tore unkte Wormatia Worms 5 4 12122ͤü 0 91 Kickers Offenbach 5 4 1— 1388 9˙1 FSV Frankfurt 6 3 1 2 18 12 725⁵ SW Wiesbaden 4 3— 1 18:5 6˙2 Fc Pirmaſens 6 2 2 2 9˙15.8 Eintracht Frankfurt 5 2— 3 13.14:6 Boruſſia Neunkirchen 6 1 2 3.11 4˙8 Unton Niederrad 6 2— 4 10˙18 48 Spfr. Saarbrücken 5 1 1 3:12 3˙7 FV Saarbrücken. 44— 4:16 0¹8 Gau XIV Baden SV Waldhof— SpVg Sandhofen:0 Bf Maunheim— Karlsruher FV:1 VfB Mühlburg— FV Raſtatt:0 Germania Brötzingen— VfL Neckarau 00 FE Freiburg— 1. Fc Pforzheim:3 Vereine Spiele iw nmentſch. vert. Tore Punkte LE Pforzheim 5 3 2— 7. 8 2 SpW Waldhof 3 3—— 110 6˙⁰ fai Mannheim 4 2 2— 7²8 6˙2 Germanig Brötzingen 6 2 2 2 6˙8 66 Vn Mühlburg 4 2 1 1.6 5˙8 SpVg Sandhofen 5 2 1 2 10.9 5¹⁵ FC Freiburg 5 2 1 2 6˙7 5˙5 IV Raſtatt 5 1 1 3 310.7 Vfs Neckarau 5— 2 3 3˙10.8 Karlsruher FV 6 1— 5 6˙10.10 Waldhof und VfR Mannheim ſiegen — BfR gewinnt gegen Ki:1— Neckarau ſpielt Auch Mühlburg und Pforzheim ſiegreich Gau XV Württemberg V Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers 220 Spfr Stuttgart— Bf Stuttgart:3 SpVg Cannſtatt— Se Stuttgart:2 Union Böckſugen— SS Ulm:0 Spfr Eßlingen— S Göppingen 111 Tore Punkte n glatter Sieg von Waldhof S Maunheim⸗Waldhof SpVg. Sandhofen:0(:0) Der bisherige ausgezeichnete Gang der Sandhöfer, dle auch die ſchweren lokalen Klippen bei der Altriper Fähre und hinter den Brauereien erfolgreich überwanden, führte bei den Schießſtänden auf den dritten und größten Gegner, den Gaumeiſter Waldhof, der ſich entſchloſſen hatte, auch ohne Siffling in die ohnehin zerfahrenen Runden einzu⸗ greifen, um ſie etwas zu entlaſten. Zu dieſem wichtigen Kampf wax übrigens Sandhofen ſeit über einem Monat auc eien wieder in der Lage, mit ſeiner vollſtändigen Maunſchaft, alſo mit Vogel und Fluder auf den Flü⸗ geln, anzutreten. Das Spiel, das Waldhof ſomit unter erſchwerten Vorausſetzungen übernommen hatte, verſprach— bei normalem Ablauf— eine beſonders intereſſaute, ſpannende Note und beginnt vor rund 5000 Zuſchauern ſofort recht bewegt, indem Sand⸗ hofen unter Herausgehen von Drays eine ſehr gefährliche Lage erzeugt, die mit Glück vorübergeht. Bei Gegenwind und Rückenſonne ſetzt Waldhof ſeine Gegenangrifſe, doch die Sandhöſer Deckung und Abwehr iſt auf dem Poſten, baut wuchtige Vorſtöße, aber ſeinem Sturm fehlt eben⸗ falls vorerſt die notwendige Ruhe, um die Waloöhoſabwehr überwinden zu können. Auffallend bleibt, daß der Platzelf⸗ ſturm keine friſchgewagten Schüſſe zeigt, vielmehr in die Breite kombinſert, ohne auch an einen Wechſel mit Steil⸗ durchlagen zu denken. Ein Zeichen gewiſſer Nervoſität. San hofen, das überlegter arbeitet, hält ſo dem Kampf die Waage, bis Bielmeier eine ſchlechte Stellung Wittemanns überraſchend nützt, das Leder paſſiert an der rechten Pfoſten⸗ und Lattenſpitze über den ſich merklich ſtreckenden Torwart hinweg,:0 in der 25. Minute. Dann glückt Sandhofen bei einem raſch folgenden Doppelſchuß mit Fußabwehr des Hüters und der Verteidigung die Ver⸗ hinderung des totſicher erwarteten zweiten Treffers. Bei Untätigkeit der Waldhoſſtürmer macht Wittemann unbehin⸗ dert einen Kopfball auf die Ecke unſchädlich. Der Platzelf ſehlt die wechſelvolle und präziſe Zuſammenarbeit, wie ſie gegen Eintracht gezeigt wurde, was Sandhoſen das Stören und Abdecken erleichtert. Mit dem ſehr knappen Spielſtand geht es in die Pau ſe. Die kurze Unterbrechung wird gewürzt von flotter Marſchmuſik der Werkkapelle Bopp u. Reuter, die das Winterhilfswerk wirkſam unterſtützt und verdienten Bei⸗ fall erntet. Beim Erſcheinen der Mannſchaften iſt die durch die erſte Hälfte herausgeſpielte Spannung ſofort wieder vor⸗ handen. Ein hoch vorgegebener Ball, der Sandhofens Tordeckung nicht gleich im Bilde findet, wird von Schneider entſchloſſen und überraſchend aus kurzer Entfernung ins Netz verlängert, 270. Damit iſt das Spiel wohl entſchieden, zumal Sandhofen doch nicht mehr den unbeirrbaren Elan wie in den bisherigen Treffen zeigt. Eine gewiſſe Depreſſion macht ſich geltend. Als Pen nig einen famos gegebenen Ball Weidingers prompt und ſcharf in die linke untere Ecke ſetzt, iſt mit dem:0 der erwartete klare Spielſtand hergeſtellt; allerdings ſchien die Stellung Pennigs— wenigſtens vom Preſſeplatz aus— nicht ganz abſeitsrein. Schneider ſchießt dann in klarer Stellung direkt auf Wittemann, auch Leupold folgt ſeinem Beiſpiel, ebenſo dann Dörr auf der anderen Seite. Bielmeier ver⸗ ſchleßt in der Folge etwas übereilt, haarſcharf, nachdem Waldhof eine ganz brenzliche Epiſode mit Glück geklärt. So dreht ſich der Kampf um die weitere Verbeſſerung und Abschwächung des Spielſtandes. Den erſten ſchönen Schuß Fluders dreht Drays aufmerkſam ab, aber dann holt Pennig auf Lattenball Schneiders unter vergeblichem Abwehrverſuch Wittemanns mit Kurzſchuß:0. Die Deckungslücken der Sandhöſer Hintermannſchaft zeigen immer ſtärkeres Ausmaß, aber die Langſamkeit Leupolds läßt den möglichen fünften Treffer verſanden. Sandhofen bleibt trotz weiterer Anſtrengungen ohne den verdienten Gegentreffer und geht mit einer ehrenvollen Niederlage vom Platz. Die Mannſchaften Sandhofen hat ſeine ſchwere Aufenbe, auf dem Platz des Gaumeiſters zu ſpielen, gut gelbſt. Es verſtond mit ſeiner ſehr guten Deckung und Nbwehr— in der nur Wittemaun Liczerne Schwächen zeigte— das gefürchtete Kombinatiensſpiel Waldhofs in der erſten Hälfte recht wirkſam zu ſtören, wie auch den Gegnerſturm in gewiſſe Unſicherheit und Nervoſität zu verſetzen. Der ſchr''tweiſe Erfolg der Waldhöfer lockerte aber dann ſpäter immer mehr die Arbeit des geſamten Schlußtrios was den Sieg ſchließlich zu einem lerdings hat eſtaltete. luder 1212 klaren das Pauſteren von Vogel und erein Spiele gew aneniſch. ver! ViB Stuttgart 4 4—— 1115 8 0 Unſon Böckingen 5 3 1 1 7 Stuttgarter Kickers 5 3 1 1:5 7·8 Sportſr Stuttgart 6 2 2 2 711 66 Se Stuttgart 5 2 1 2.0 5˙5 FV Zuffenhauſen 6 2 1 3 999 SSW Ulm 5 2— 3 1511 46 SpVg Cannſtatt 5 2— 7 69 4˙6 Spfreunde Eßlingen 5 1 1 3 2 Göppingen 4— 1 3 26 17 Wau XVI Bayern Vi Ingolſtadt⸗Ringſee— 1860 München 910 Wacker München— AS Nürnberg:0 SpVg Fürth— Bf Koburg:0 Vereine Spiele gew unentſch. ver Tore Punkte SyVa Fürth 5 4— 3285 1415:2 VB Ringſee 6 3— 3 12˙10 6·˙6 Bayern München 4 1 8— 10:6 573 ASV Nürnbera 4 2 1 2 8¹⁷ 5 5 1. FC Nürnbera 2 2—— 555 40 Schweinſurt 05 2 2—— 328 4·0 München 1860 5 2— 3 1111 416 BC Augsburg 5 1 2 2 5˙7 4·5 Wacker München 5— 3 2:12.7 VfB Koburg 5— 1 4.20•9 Aktionen doch beeinträchtigt, namentlich Fluder konnte gegen die ganz anders geartete Deckung des Meiſters nicht ſeinen Attackenſtil wie gegen Neckarau anbringen. Beim SW Walbhof wurde die Geſamtleiſtung nicht zuf die Höhe wie gegen Eintrocht vor der Pauſe vor acht Taßen getrieben. Es zeigte ſich eben deutlich der Unterſchied zwiſchen Privat⸗ und Punkteſpiel. Jange Strecken wurde zu ſehr in die Breite geſpielt, wobei Leupold nacht ſe ten zu langſam war. Aber der übrige Sturm stellte ſich öſters ſehr ſchlecht, was ein Abſpiel vom Flügel zus verzögern mußte. Schneider ſollte ſich die Zurechtweiſungen durch den Spielleiter zur Warnung dienen lißen. Herverzuheſen Mayer, Bielmeier, Pennig, der wieder beſonders gu war, dann vor allem Kuhn als linker Läufer, der ein horter Stopper, aber guch guter Aufbauer iſt. Er hot gan; we⸗ fentlichen Anteil am Erfolg. Im übrigen hat die Wann⸗ ſchaft den Beweis erbracht, auch ohne Siffling zur Sonder⸗ leiſtung fähig zu ſein. Das Geſamttorverhältnis iſt glänzend. Am kommenden Sonntag Fürſte es aber zu einer größeren Leiſtung kommen müſſen, oll der Erfolg treu bleiben. Dehm⸗Durlach leitete ausgezeichnet. A. M. Pforzheim bleib! Tabellenführer Freiburger FC— 1. Fc Pforzheim:3(:1 Badens derzeitiger Tabellenführer gab am Sonntag in Freiburg eine recht gute Vorſtellung und kam auch dank ſeiner größeren Härte und Schnelligkeit zu einem durchaus verdienten Sieg über den im Sturm ſehr ſchwachen§C. Die Pforzheimer waren in der Abwehr wieder überaus ſicher und der Sturm nutzte die ſich ihm bietenden Tor⸗ gelegnheiten geſchickt aus. Bei Freiburg konnte eigentlich nur die Hintermannſchaft gefallen, vor allem Keller gab ſich große Mühe. Der Sturm blieb die ganzen 90 Minuten über ſchwach, obwohl Eberhardt wieder mitwirkte. Schon nach einer Biertelſtunde lag Pforzheim durch einen Treffer von Wünſch:0 in Front, aber wenig ſpäter gelang den Ein⸗ heimiſchen durch Büchner, der einen Handelfmeter ver⸗ wandelte, der Ausgleich. Der FC ſpielte zeitweiſe recht gut zufammen bedrängte auch das Bäſtetor, aber gegen die eiſerne Pforzheimer Abwehr war einſach nichts zu machen. In der zweiten Halbzeit diktierten die Gäſte eindeutia das Spiel, aber die:1⸗Führuna gelang ihnen erſt 10 Minuten vor Schluß durch den Linksaußen Schmidt. Die Freiburger ließen dann noch ein drittes Tor des Gegners zu, das Mittelſtürmer Knobloch erzielte. Die 2500 Zuſchauer waren ſehr„aufgeregt“ und inner⸗ halb der Schranken hatte Schiedsrichter Boeres⸗Lahr Mühe, das Spiel über die Zeit zu bringen Knapper Sieg! VfB Mühlburg— F 04 Raſtatt 10:0) Der VfB Mühlburg konnte erwartungsgemäß den Neu⸗ ling ſchlagen, aber der Sieg wurde ihm doch von den eif⸗ rigen Gäſten ſehr ſchwer gemacht. Raſtatt verdankt das knappe Ergebnis in erſter Linie ſeiner guten Abwehr, in der Dienert überragte. Raſtatts Sturm, in dem zwei 147. Jahrgang Nr. 483 in Brötzingen unentſchieden:0 Erſatzleute ſtanden, war recht harmlos und konnte trotz gutem Feldſpiel nichts zuwege bringen. Mühlburgs Hinter⸗ mannſchaft zeigte ſich in der gewohnt guten Verfaſſung, ſonſt zeichneten ſich noch Fach, Schwörer und Raſtetter aus. In der erſten Halbzeit war Mühlburg im Feld leicht überlegen, ohne allerdings die gute Gäſteabwehr überwin⸗ den zu können. Gleich nach dem Seitenwechſel brachte dann Mittelſtiirmer Raſtetter einen Treffer an, der der einzige des Tages blieb. Raſtatt war in der zweiten Hälfte ein durchaus gleichwertiger Gegner, aber zu einem Torerfolg reichte es nicht.— 1200 Beſucher; Schiedsrichter: Mer⸗ kel⸗ Mannheim. Auch BfR Mannheim ſiegt VfR Mannheim Karlsruher F 211(:0) Auf dem Platz an den Brauereien nahmen die Mann⸗ heimer Raſenſpieler dem Karlsruher F zwei Punkte ab. Das gelang ihnen in einem Spiel, das faſt ganz im Zei⸗ chen einer Feldüberlegenheit der Platzmannſchaft ſtand. Wäre der Mannheimer Sturm in der Verwertung der herausgeſpielten Chancen entſchloſſener geweſen, dann hätte es ein weitaus höheres Endergebnis geben müſſen. Denn die Karlsruher ſind bei weitem nicht mehr die alte kampftüchtige Mannſchaft. Die Gäſte entbehrten in Mannheim ganz jeder ge⸗ ſchloſſenen Einheitlichkeit. Sie verlegten ſich überwiegend auf die Abwehr, und zwar offenbar(wenn auch unver⸗ ſtändlicherweiſe) grundſätzlich. Sie verteidigten noch mit acht Mann, als nur noch eine betonte Offenſive etwas hätte nützen können. Der Angriff wurde nur von drei Mann getragen, und die verſuchten ſich eher im Einzel⸗ als im Zuſammenſpiel. Wirklich befriedigen konnte beim Ke nur die beiden Verteidiger Bolz und Immel und vor allem der überragende Torhüter Stadler. Schon die Läuferreihe„ſchwamm“ und der Angriff ver⸗ ſagte— wie erwähnt— vollſtändig. Am beſten hielt ſich da noch der Linksaußen Damminge r, Von den übri⸗ gen(Rapp, Weißbrodt, Ahl und Brecht) ſah man recht wenig Erbauliches. Raſenſpieler waren gut im Schwung. Das gilt vor allem von Kamenzin. Er hielt ſich zwar in der Defensive und unterſtützte damit die Vexteidigung Schalk und Au nach beſten Kräften, aber er vergaß darüber kei⸗ neswegs den Aufbau. Seine Leiſtung iſt ohne Einſchrän⸗ kung als ſehr gut zu bezeichnen. die Raſenſpieler nicht ſchlecht beſtellt. Feth und Wag⸗ ner waren dem Mittelläufer brauchbare Stützen bei ſei⸗ ner ſchweren Arbekt. Auch im Sturm gab es keinen Ver⸗ ſager, nur hätte man von Adam, Striebinger, Langenbein, Spindler und Adler mehr Entſchloſſenheit vor dem Tor gewünſcht. Bei einem im Angriff ſtärkeren Gegner als dem Kü kann es einmal ſehr notwendig werden, daß gerade der Sturm ziffernmäßig höher als diesmal in Er⸗ ſcheinung tritt. Im Tor ſchlug ſich Schnerder 2 zur Zufriedenheit. Die erſte Halbzeit brachte eine andauernde Ueberlegen⸗ heit der Raſenſpieler, die denn auch im Pauſenergebnis ihren Ausdruck ſand. In der achten Minute ſchon ſchien, nachdem der erſte Eckboll unverwertet geblieben war, das erſte Tor für Monunheim zu ſallen: Spindler köpfte vor⸗ bildlich an Langenbein, dieſer gab au Adler weiter, aber deſſen Schuß wurde von Stadler glänzend gehalten. Wenig ſpäter geriet das Gäſtetor wieder in Geſohr, aber Strie⸗ bingers ſcharfer Schuß fond in dem Karlsruher Hüter ſeinen Meiſter. Es olgten zwei weitere Ecken für den Vicht, aber ſie brachten nichts ein. Dann endlich kom der KV erſtmals durch, jedoch Dammingers Schuß fand nicht den Weg ins Tor. In der Folge dauerte die Ueberlegen⸗ heit der Raſenſpieler weiter an. Langenbein ging zwei⸗ mal durch, aber Stadler war in beſter Sptelloune und ſchonte ſich auch nicht beim Einſatz: einmal nahm er dem Mannheimer Sturmführer den Ball aus nächſter Tornähe vom Fuß weg Auch Adler verſuchte ſich im Torſchleßen, ohne damit größeren Erfolg zu haben. Erſt in der 28. Minute reifte der erſte Treffer für den VfR Langenbein erhielt, ganz nahe vor dem Gäſtetor ſtehend, einen Ball von Adler und ſchob ihn geiſtesgegenwärtig und die Chance nutzend an dem ſich werfenden Stadler vorbei ins Tor. Die Karlsruher verſuchten in der Folge, mehr den Angriff zu pflegen, aber nur vorübergehend lonnten ſie ſich einigermoßen zur Geltung bringen. Sie markierten Die Netkarau rettet wieder einen Punkt Germania Brötzingen— Pfe Neckarau:0 Das Ergebnis ſpricht eher zugunſten der Platzherren, die glücklich ſein können, in der zweiten Halbzeit gegen die ſtark drängenden Mannheimer Vorſtädtler das:0 ge⸗ halten zu haben. Neckarau war wohl in der erſten Halbzeit nicht ſo gut, denn hier legten die Gaſtgeber ein befrie⸗ digendes Spiel hin, das auch einen knappen Vorſprung hätte einbringen müſſen. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild jedoch vollkommen, denn die Neckarauer trugen un⸗ geſtüme Angriffe gegen das Brötzinger Tor vor, und nur der vorzüglichen Hüterarbeit eines Burger im Germanen⸗ tor iſt es zuzuſchreiben, daß Neckarau ſeine Ueberlegenheit nicht in Erfolge verwerten konnte Auch war Joſt und der Mittelläufer Haas, der ziemlich zurückgezogen ſpielte, recht gut in Form, ſo daß alle Verſuche der Gäſte, einen Vorſprung zu erzielen, vereitelt wurden. In den letzten Spielminuten ſchien es dann doch, als ob Brötzingen noch einen knappen und nach dem Spiel⸗ verlauf nicht verdienten Sieg davontragen ſollte, als der Schiedsrichter einen harten Handelſmeter gegen Neckarau gab, der aber von Brötzingens Läufer Reuter an die Latte geſchoſſen wurde, von wo der zurückvrallende Ball dann vollends wegbefördert werden konnte. So trennten ſich die Mannſchaften mit einem dem Svielverlauf eher ge⸗ rechten:0. Neckaraus Mannſchaft hat auch diesmal recht gut gefallen. Vornehmlich war es der Angriff, der in Roth, Wenzelburger und Klamm ſeine beſten Kräfte hatte. Die Läuferreihe mit Lauer, Schmidt und Benner war ebenfalls recht erfolgreich und derfenigen der Platzherron ohne weiteres vorzuziehen. Beſonders die beiden Außen⸗ läufer verſtanden es. geſchickt, ihre Vorderleute immer wieder durch genaues Zuſpiel in Aktion treten zu laſſen. Von den beiden Verteidigern überragte Gönner ſeinen Nebenmann Siegel um ein beträchtliches und Dierbager i Stelle von Gaska, machte ſeine Sache eben⸗ alls gut. e 8 be. Bei Brötz Sin n war der Sturm auf beine, belong 315 Dettling machte hier eine Ausnahme. Böſe ſah es da⸗ gegen auf der linken Seite aus, wo Heinz erſtmals Mit⸗ telſtürmer ſpielte und einfach nichts zeigte Auch Herm. Klittich auf Linksaußen hatte keinen ſeiner beſten Tage. Sehr gut war dagegen der Mittelläufer Haas, der erfolg⸗ reich verteidigte und dazu auch ein autes Aufbauſpiel zeigte. Er war aber der einzige in der Läuferreihe, der das ſonſtige Können erreichte, denn Krenkel und Reuter hatten einen ausgeſprochen ſchwachen Tag. An dem Schlußdreieck von Joſt, Zimmermann und Burger war nichts auszuſetzen, Burger kann das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, in der zweiten Hälfte den einen Punkt ſeiner Mannſchaft gerettet zu haben. Schiedsrichter war erſtmals in Pforzheim Wunder aus Viernheim, der ein ſicheres Auftreten und große Regelkenntnis zeigte. 5 Zu Spielanfang war die Ueberlegenheit der Gaſtgeber unverkennbar. Wiederholt mußte der Spielleiter gegen kleine Vergehen der Gäſte eingreifen, bis auch die Nek⸗ karauer etwas mehr aufkommen konnten, ohne aber die Torchancen der Brötzinger zu erreichen. Nach der Pauſe war das Bild dann gerade umgekehrt. Waren vorher die Brötzinger Germanen mehr im An⸗ griff, ſo war es nunmehr der Neckarauer Sturm, der glänzend in Form kam durch die erfolgreich unterſtüt⸗ zende Arbeit der hinteren Reihen. Hinzu kam noch, daß beide Verteidiger äußerſt ſicher in der Abwehr waren, und ſo den Brötzingern vorerſt keine Möglichkeiten zur Herausholung eines Vorſprunges gaben. Erſt in der letzten Viertelſtunde lag Brötzingen wieder etwas mehr im Angriff und hier gab es denn auch den reichlich harten Handelfmeter gegen die Gäſte, der nicht verwertet werden konnte. Damit ſtand natürlich die Punkteteilung dieſes Treffens feſt, denn in den Schlußminuten war es ein Ding der Unmöglichkeit für Brötzingen, die aufmerkſame Abwehr von Neckarau zu bezwingen. Im Vorſpiel gewannen die Jungligiſten der, Gäſte gegen diejenigen der Platzherren ſicher mit:2. 8 Auch ſonſt war es um dabei zwei Eckbälle. Ein Freiſtoß gegen den ViR ging im Nachſchuß vorbei. Eine fehlerhafte Mannheimer Abwehr gab Brecht Schußgelegenheit; es hätte da leicht zum Ausgleich kommen können, Schneider nahm dos Leder auf der Tor⸗ linie auf. In der letzten Minute der erſten Halbs eit ſtellte Mannheim auf:0. Langenbein wurde in ausſichtsreichem Angriff unfair genommen es gab Elfmeter, den Kamenzin ohne Mühe verwandelte. Die zweite Halbzeit begann ganz überraſchend. Die Gäſte lagen Jom Anſpiel weg im Angriff, es ſchien keine beſondere Gefahr für den VfR zu drohen; aber da hatte Feth das Unglück, daß ein Kopfball Rapos an ihm abprallte und den Weg ins Mannheimer Tor fand. All⸗ gemein war man über dieſen Gang der Dinge verdutzt und leicht hätte gus dieſem Gegentor eine nachhaltige Ent⸗ wicklung für die Raſenſpieler entſtehen können Jedoch wußten die Gäſte in keiner Weiſe, ihre Chance zu ver⸗ werten. Sie gaben dem VfR Zeit und Muſe. ſich wieder zu finden und dann war es mit allen Aus ſichten der Karlsruher vorbei. Mannheim gab ſo auch bis zum Schluß den Ton an, Karlsruhe bam nur wenka zur Gel⸗ tung, wenn auch die gelegentlichen Durchbrüche nicht ganz ungefährlich waren. Langenbein ſchoß einen Freiſtoß ſcharf und flach in die Ecke, aber Stadler meiſterte das Leder im Werſen. Die Gäſte verteldiaten ſehr zahlreich bis zum Ende, ſo daß der Mannheimer Sturm nur ſelten zum Schuß kam. So konnte der VfR aus dieſem Kampfe zwet wertvolle Punkte buchen. Sie wurden unter der nicht ganz zu⸗ ſriedenſtellenden Spielleitung von Wacker ⸗Niefern vor etwa 3000 Zuſchauern errungen. 0 Vor 5000 Zuſchauern mußte die Frankfurter Eintracht techniſch wieder ſehr gut, aber zu einem wirklichen Mann⸗ ſchaftsgefüge konnten ſich die elf Leute nur ſelten zuſam⸗ menfinden. Tormann und Verteidiger waren trotz der Nie⸗ derlage zuverläſſig, in der Läuſerreihe überragte Gramlich, Möbs und Schmitt waren die beſten Stürmer. Wormatia gewann auf Grund größeren Einſatzes auch in dieſer Höhe verdient. Siegling⸗Saarbrücken leitete gut. Union Niederrad— Kickers Offenbach:2(:0) 4000 Zuſchauer ſaßhen auf dem mäßiges Spiel. Beide Mannſchaften lieſerten ſich einen verbiſſenen Kampf, bei in der erſten Halbzeit verteilten Chancen. Niederrad hatte ſich gegenüber dem Spiel gegen Wiesbaden durch den wieder ſpielberechtigten Pflug ver⸗ ſtärlt, doch wirkte ſich dies nicht in dem erwarteten Maße aus. Auch als nach der Pauſe Müller und Pflug wechſelten und Pflug als dritter Verteidiger ſpielte, änderte ſich wenig. Das Treſien wurde durch den ſtarben Wind ſehr beeinträchtigt. In der 36. Minute überſah der ſonſt gut am⸗ tierende Schiedsrichter Beſt(Höchſt) eine klare Abſeits⸗ ſtellung Novotnys, der dadurch den zweiten Offenbacher Treffer erzielte. SV Wiesbaden— Fg Pirmaſeus 711(:1) Die Wiesbadener befanden ſich in glänzender Verfaſ⸗ ſung. Am beſten ſpielten Torhüter Wolf, Debus, Wilhelm ſowie die beiden Stürmer Schulmeyer und Hombach 2, die auch die meiſten Tore auf ihr Konto brachten. Pirma⸗ ſens ſpielte zeitweiſe überlegen, doch fehlte dem Pfälzer Sturm die notwendige Durchſchlagskraft, um die ſtarke Verteidigung der Kurſtädter überwinden zu können. Her⸗ gert und die beiden Außenſtürmer Forſter waren noch die beſten Spieler. Müller leitete vor 3000 Zuſchauern gut. FSV Fraukfurt— Boruſſia Neunkirchen:1(:0 Ein aufregender und harter Kampf, bei dem Neun⸗ kirchen die beſſere Geſamtleiſtung zeigte, entwickelte ſich vor 2500 Zuſchauern. Die Einheimiſchen hatten in Peter und Willert zwei vollkommen ausfallende Flügelſtürmer; in der Verteidigung konnte H. Schweinhardt Hinkel nur zum Teil erſetzen. Am beſten ſpielten das Innentrio und in der Läuferreihe Kramer. Neunkirchen hatte nur einen ſchwachen Punkt: den Rechtsaußen Schumann. Alle an⸗ deren. beſonders die Stürmer Petri und Fuhrmann, Verteidigung Welſch ganz ausgezeichnet gleich dem rechten Verteidiger Maus (Wiesbaden) leitete gut. erſetzte, waren ſehr gut. Beck Das einzige Eichenſchild⸗Vorrundenſpiel führt om kom⸗ menden Sonntag, 25. Oktober, in Mannheim die Frauen⸗Hockenmannſchaften von Baden und Schle⸗ ſien/ Sachſen zuſammen. Die badiſche Vertretung wurde bereits wie ſolgt namhaft gemacht: Küſtner (HCE Heidelberg) Meyer Seubert (TV Mannheim 46)(ViR Mannheim) Wenk⸗Wolff Klein Stürmer (Bin Mannheim)(TV Monnheim 46](Germ. Klus W. Bäurle Haff N. Bäurle Karſchinſki Erſatz: Baber(Heidelberger TV 46]. a mannſchaft) eine nicht unweſentliche Verſtärkung bedeuten. Mannheim/ Heidelberger Hockeyelubs ſtatt. 8 In der Hamburger Hanſeatenhalle“ wird am 31. Okt ber⸗1. November elne Sechstagenacht veranſtaltet, Es hau⸗ delt ſich um ein Achtſtunden⸗Mannſchaſtsrennen, für das . ſollen. die beſten europäiſchen Mannschaften verpflichtet werde Wormatig Worms— Eintracht Frankfurt 51(31) Niederräder Platz ein und Maier (Frankfurt) Theobald in der Läuferreihe und Sprenger, der in der Mannheim) Aller Vorausſicht nach dürfte die Beſetzung des Mittel⸗ 5 ſtitrmerpoſtens mit Frl. Haff(die Halblinke der Länder⸗ wieder eine bittere Niederlage einſtecken. Ste ſpielte war Badens Frauen-Hotkeymannſchaft i 5 (beide Mannh. 46)(Salemſchule)(Mann h. 46)(Germ. Mhm.) 1 5 Vor dem Gauſpiel findet ein Treffen der Mädchen des TV Mannheim 1846 mit der kombinierten Mäcchenelf der 18 5 6. Seite/ Nummer 483 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Oktober 1936 zahlenmäßig zu Nach der wirklich hervorragenden Leiſtung unſerer Fuß⸗ ballelf im Glasgower Länderkampf gegen Schottland konnte man mit berechatigten Hoffnungen ihrem zweiten Spiel auf der Schottland⸗Jrland⸗Reiſe, dem Treffen gegen die Vertretung des Zriſchen Freiſtaates in Dublin, entgegen⸗ ſehen, Die deutſche Sportgemeinde rechnete mindeſtens mit einem Unentſchieben, ja ſogar mit einem Sieg— und nun dieſes niederſchmetternde und nüchterne:5 zugunſten der Iren! Man hatte einen wichtigen Faktor bei der Beſpre⸗ chung des Kampfes gegen Irland außer acht gelaſſen, man hatte vergeſſen, den enormen Kräfteverbrauch der deutſchen Spieler in dem nur drei Tage zurückliegenden Kampf gegen die Schotten in Rechnung zu ſtellen. In Dublin ſchlugen uns nicht die beſſeren Fußballer, ſondern elf im Voll⸗ beſitz ihrer Kräfte befindlichen Athleten Die beſſere kör⸗ perliche Verfaſſung der Iren entſchied über Sieg und Nie⸗ derlage! Eine Halbzeit lang konnten unſere Spieler noch einigermaßen mithalten, ſpäter machten ſich vor allem bei unſerer ſonſt ſo ſicheren und ſtandfeſten Abwehr Ermüdungs⸗ erſcheinungen in ſo ſtarkem Maße bemerkbar, daß den mit großer Härte und rieſigem Kräfteeinſatz kämpfenden Iren das Torſchießen verhältnismäßig leicht gemacht wurde. Zur deutſchen Niederlage trug außerdem noch eine ge⸗ börige Portion Pech bei. Kurz vor der Pauſe gab es eine umſtrittene Elfmeterentſcheidung gegen Deutſchland und ſpäter, als die Jren 312 führten und Deutſchland noch Aus⸗ ſichten hatte, eine anderes Ergebnis herauszuholen, machte ein Eigentor Münzenbergs auch die letzten Hoffnungen zu⸗ nichte. Unſer Sturm, in dem lediglich die beiden Außen⸗ ſtüürmer Kobierſki und Lehner überzeugen konnten, konnte zwar gegen die nicht überragende iriſche Verteidigung 13 Eckbälle erzwingen; aber Torerfolge blieben in der zweiten Hälfte trotz einigen guten Gelegenheiten aus, weil die Stürmer im gegneriſchen Strafraum einſach nicht die nbtige Entſchloſſenheit und Kraft aufbrachten. Wenn wir noch das zu hohe und ungenaue Spiel der deutſchen Elf erwähnen, daun iſt in kurzen Worten alles das geſagt, was zu dieſer ſchmerzlichen:5⸗Schlappe in Dublin beitrug! Herzlicher Empfang Die deutſchen Spieler und ihre Begleiter, die Dublin auf dem Luftweg erreicht hatten, wurden von den Vertre⸗ tern des Iriſchen Fußball⸗Verbandes überaus herzlich auf⸗ genommen. Am Samstagvormittag wurden ſie vom Prä⸗ ſidenten des Friſchen Freiſtaates, de Valera, empfangen, und dann führte der deutſche Geſchäftsträger Schroetter Spieler und Begleiter zum Oberhaupt der Stadt Dublin, das in ſeiner Begrüßungsonſprache die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Irland hervorhob. Auch die deutſchen Schlachtenbummler, die mit der„Re⸗ liance“ nach einer ſtürmiſchen Fahrt um Schottland herum den Ort des Länderkampfes erreichten, wurden recht herz⸗ lich empfangen. 40 000 Zuſchauer im Dalymbunt⸗Park Als der Beginn des zweiten deutſch⸗friſchen Länder⸗ kampfes(den erſten in Dortmund gewann Deutſchland mit :1 Toren!) herangerückt war, umſäumten gegen 40 000 Beſucher den Platz im Dolymount⸗Park. Beide Mann⸗ ſchaften wurden bei ihrem Erſcheinen überaus freudig emp⸗ fangen und mit viel Beifall bedacht. Die beiden Spiel⸗ führer Szepan und Turner ſchritten zur Wahl, Szepan gewann und wählte den leichten Wind zum Bundes⸗ genoſſen, dann ſtellten ſich der ſchottiſchen Schiedsrichter Webb die beiden Mannſchaften in den zuletzt angekündig⸗ ten Aufſtellungen, alſo wie folgt: Deutſchland: Jakob 1 Münzenberg Munkert Rodzinſki Goldbrunner Kitzinger Lehner Siffling Hohmann Szepan Kobierſki * Geoghegan Moore Davis Donnely Ellis Conolly Turner O' Reilli Gorman gol'Neill Foley Irland: 5 :2 bei der Pauſe Irlands Anſtoß führte ſoſort zu einem gefährlichen An⸗ griff, dem die deutſche Verteidigung mit Mühe abwehren konnte. Sofort zeigten ſich aber auch die Deutſchen als recht angriffsfreudig und in den erſten zehn Minuten gab es drei Eckbälle, von denen allerdings keiner verwertet werden konnte. Zwiſchendurch gab es ſchnelle und ge⸗ fährliche Vorſtüße der Iren, wobei gleich eine gewiſſe Schwerfälligkeit der deutſchen Verteidiger Münzenberg, Goldbrunner und Musnkert auffiel. In der 12. Minute hatte der deutſche Sturm die erſte Torgelegenheit, aber Hohmann ſchoß ſo ſchwach, daß Foley den Ball mühelos aufnehmen konnte. Zwei weitere Ecken für Deutſchland folgten, doch blieben ſie ebenſo ergebnislos wie die drei erſten. Das iriſche Publikum feuerte die Spieler ſtändig an und in der 22. Minute hatten ſie Gelegenheit, in Be⸗ geiſterung auszubrechen. Irlands rechter Flügelſtürmer war fein durchgekommen, ſeine Flanke ging quer über das Feld zu Gevghegan der freie Bahn hatte aber gegen Jakob den Kürzeren zog. Anſchließend gab es aber ein großes Getümmel vor dem deutſchen Tor, Donnely erwiſchte den Ball und ſchoß ihn flach und unhaltbar zum Führungstreffer ein. Die Freude der Iren dauerte aller⸗ dinas nicht lange. Deutſchlands Anſturm wurde zwar abgefangen, aber Goloͤbrunner kam in den Beſitz des Balles und ſchlug ihn weit nach vorn. Hohmann war einmal ſchneller als ſein ſtändiger Bewacher Turner und paßte zu dem bereits in Stellung gelaufenen Ko⸗ bierſki, der in feiner Weiſe die gegneriſche Verteidigung umſpielte und dann wundervoll einſchoß. Nun lief einige Minuten das deutſche Spiel in gewohnter Weiſe, vor allem wurde der Ball am Boden gehalten. In der gl. Minute leitete Kobierſki den Ball zu Siffling, der bis zur Torlinie vorſtieß und dann in höchſter Bedrängnis zu Szepan zurückgab, der aus 12 Meter Entfernung halb⸗ hoch einſchoß. Das Spial wurde immer ſchneller und auch härter. Als Irlands Mittelſtürmer Davis und Gold⸗ runner in der 35. Minute im Strafraum zuſammen⸗ ſtteßen, kamen beide Spieler zu Fall, aber Schiedsrichter Webb hatte ein Vergehen des deutſchen Spielers feſt⸗ geſtellt und diktierte einen Strafelfmeter, den Davis für Jakob unhaltbar einſchoß.:2 und dabei blieb es bis zur Pauſe, obwohl Deutſchland drei weitere Eckbälle er⸗ zielte und Siffling noch eine gute Toraelegenheit ausließ. Noch drei Tore für Irland Noch ſchneller und härter wurde in der zweiten Halb⸗ zeit geſpielt, die zunächſt wieder einige gute Angriffe Deutſchlands brachte. Das Eckballverhältnis ſtieg auf 10:2, aber dann zogen die Iren langſam in Front. In der 58. Minute ſchoß der Linksaußen Geoghegan das dritte Tor; im Fallen brachte er einen Nachſchuß an, den Jakob nicht abwehren konnte. Die Unſicherheit in der deutſchen Abwehr wuchs, nur Kitzinger ſteigerte ſeine Leiſtung und nahm es in bezug auf Einfatz und Härte mit den Fren auf, In der 70. Minute wurde das Spiel endgültig zu⸗ gunſten Irlands entſchieden. Der von Donnely in die Ecke gezielte Ball prallte von Münzenbergs Bruſt in die entgegengeſetzte, für Jakob unerreichbare Ecke, ſo daß es alſo jetzt 42 für Irland ſtand. Die deutſche Elf ließ nach dieſem neuen Verluſttreffer nach und raffte ſich erſt wie⸗ der auf, als Davis aus völlig freter Stellung ein fünf⸗ tes Tor erzielt hatte. Es gab noch drei weitere Ecken für Deutſchland; die elfte hätte beinahe zu einem Tor geführt, aber'Neill rettete auf der Torlinie. So blieb es beim:2, einem Ergebnis, das der deutſchen Leiſtung nicht ganz gerecht wird. Kritik Die Iren gewannen durchaus verdient, aber zahlen⸗ mäßig viel zu hoch. Ein:2 wäre gerechter geweſen. Tor⸗ hüter Foley war ſehr gut, während die Verteidigung etwas unrein ſpielte, aber offenſichtlich viel Glück hatte.'Neill, ine en Irland ſchlägt Deutſchland:2(:2) hoher Sieg der Iren vor 40 000 Zuſchauern waren die beſten Abwehrſpieler. Im Sturm gefielen be⸗ ſonders Ellis und der in letzter Stunde noch eingeſetzte Amateur Donnely. Im übrigen zeichneten ſich alle iriſchen Spieler durch eine große kämpferiſche Leiſtung aus und die vor dem Spiel von ihren Betreuern, die in Glasgow „ſpioniert“ hatten, ausgegebene Anweiſung, den Deutſchen nicht„ſchottiſch“ zu kommen, befolgten ſie mit großem Erfolg. Techniſche Feinheiten ſah man von den Iren nicht, aber ihre körperliche Verfaſſung war blendend und ſie wußten ſich durch Angriff freudigkeit und ihre große Härte Reſpekt zu verſchaffen. Eine Ueberraſchung, ſelbſt für die iriſchen Zuſchauer, war der iriſche Sturm, dem man eine ſolch gute Leiſtung nicht zugetraut hatte. Auf deutſcher Seite gab es in dieſem Dubliner Spiel natürlich mehr Schatten als Licht. Allgemein fiel, wie ſchon erwähnt, auf, daß die deutſchen Spieler in Glasgow doch mehr Kräfte gebraucht und gelaſſen hatten, als man erwartete. In der zweiten Hälfte konnten ſie einfach das ſchnelle Zeitmaß nicht mehr mithalten. Tak⸗ tiſch unklug war es auch, daß ſich die deutſchen Spieler das halbhohe Spiel der Iren zu eigen machten und dadurch zu einer überhaſteten und ungenauen Spielweiſe gelang⸗ ten. In der Einzelkritik kommt der Schweinfurter Außen⸗ läufer Kitzinger am beſten weg. Er war nicht nur Beſter auf deutſcher Seite, ſondern beſte Spieler auf dem Feld überhaupt. Nach ihm Torhüter Jakob zu nen⸗ nen, dann die beiden Außenſtürmer Lehner und Kobierſki und ſchließlich Rodzinſki. Mi enberg, Munkert und Goloͤbrunner, alſo die Spieler, die in Glasgow beſonders ſchwer zu arbeiten hatten, waren diesmal ſehr ſchwach. Das gleiche gilt für Szepan. Auch ling machte einen müden abgekämpften Eindruck, und da zu allem Unglück auch noch Hohmann, der von Turner allerdings vorzüglich „beſchattet“ wurde, nur eine Halbzeit lang durch hielt, Bf 86 beſiegt Ladenburg:8 Am Samstag weilte die Ringerſtaffel des Vfc 86 in Ladenburg. Um ſich nicht wieder eine Niederlage zu holen, raten dieRannheimer mit den beſton Ringern an. Obwohl viele junge Ringer in der Ladenburger Mannſchaft ſtan⸗ den, mußte der Pf alles dar anſetzen, um zu einem Sieg zu kommen. Die beſten Ringer des Abends waren wieder Müller⸗ Ladenburg, ſowie vom Vic Lehmann, Meurer und Denu. Kampfrichter Biund o⸗Mannhbeim war gut. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehmann⸗ Mannheim— S ch mit t⸗ Ladenburg. Dieſe beiden alten und erfahrenen Ringer kämpfen verbiſſen im Stand und Boden, dabei geht Leh⸗ mann durch Ausheber in Führung. Lehmann, der durch Losentſcheid zuerſt die Bodenlage einnehmen mußte, be⸗ kommt ſchwer zugeſetzt, er muß alles aufbieten, um nicht zu unterliegen, nach dem Wechſel im Bodenkampf gelingt Lehmann in der, Minute ein prachtvoller Ueberwurf, Schmitt landet 2 eide Schultern. Federgewicht: Fiſche r⸗Ladenburg gegen Krauter⸗ Mannheim. Fiſcher bringt den Mannheimer gleich in ge⸗ fährliche Lagen, aus der es Krauter aber gelingt, ſich herauszuarbeiten. Durch Losentſcheid kommt Krauter in die Unterlage, er wehrt ſich verzweifelt und pariert gut ab, verſucht alles, aber Fiſcher hält ſeinen Vorſprung. Der Standkampf endet ohne beiderſeits etwas mehr erreicht zu haben. Sieger Fiſcher⸗Ladenburg. Leichtgewicht: Diehm gegen S ch u ſte r. Ein kurzes Geplänkel und Schuſter zieht einen prachtvollen Hüftzug, dabei kommt Diehm nach 15 Sek. glatt zuf die Schultern. Weltergewicht: Meurer ⸗Mhm. gegen Müller⸗ Ladenburg, Beide find ſich zwei ziemlich gleichwertige Gegner. Im Stand und Bodenkompf kämpfen beide mit großer Energie, aber ohne Erſolg. Meurer muß zuerſt die Bodenlage einnehmen und wird dabei mit allen mög⸗ lichen Griffen bearbeitet, er verteidigt ſich ſehr geſchickt, bringt ſeinen Gegner zweimal in die Brücke, kinn ſte aber nicht halten. Der Standkampf war ebenfolls noch ſehr abwechflungsreich. Verdienter Punktſieger Meurer. Mittelgewicht: Denu⸗ Mannheim gegen Bauer⸗ Ladenburg. Der Kampf beginnt vorſichtig. Denu iſt im zieht Hüftzug und Untergriff, Bauer kommt Vorteil, er o rbet in gefährliche Lagen, er wehrt ſich mit letzter Kraft gegen eine Niederlage, Denu iſt dauernd im Angriff, F erhält eine Verwarnung wegen Mattenflucht, nach hochſtberlegenem Kampf wird Denu Punktſieger. löſchwergewicht: Wal z⸗Mannheim gegen Engel⸗ Ladenburg. Der Schwergewichtler Engel bringt Halb⸗ ſchwergewicht, auf beiden Seiten wird mit großem Kraft⸗ aufwand gerungen, aber ohne Erfolg. Walz unten, er wird von Engel ausgehoben, der Mannheimer zieht ſich eine Verwarnung mit Strafpunkte zu, er kann auch ſchlecht die ſtürmiſchen Angriffe obwehren, der Kampfrichter erklärt plötzlich Engel als Sieger, nachdem Walz nicht in der Hocke bleibt. Schwergewicht: Rudol f⸗Mannheim gegen Stahl ⸗ Dadenburg. Der Kampf ſteht 817 für Ladenburg, alſo muß der letzte Kampf entſcheiden Rudolf weiß um was es geht. Im Standkampf kommt beiderſeits nichts heraus, durch das Los kommt Rudolf zuerſt zu Beden, ſein Geg⸗ ner verhält ſich aber ſehr paſſiv und greift ſchlecht an. Wechſel, Stahl verſucht außer Matte zu kommen, Rudolf kommt zu keinem Ergebnis, der Kampfrichter gibt den Steg an Rudolf, für beſſere Arbeit. Ein knapper Sieg von„Eiche“ Sandhofen Eiche Sandhofen gegen Vf Tun Feudenheim:8 Am Samstagabend trafen ſich in Sandhofen vor gut⸗ Beſetztem Haus VfTug Feudenheim und Eiche Sandhofen. Es waren überaus harte, prachtvolle Kämpfe. Feudenheim lag nach den erſten 5 Kämpfen mit 318 in Führung. Der Sieg von Sandhofen konnte erſt durch drei entſcheidende Treffen geſichert werden. Nachdem Hermann Rupp zu den Soldaten einrücken mußte, machte ſich eine Umſtellung notwendig. Emmering wurde in das Schwergewicht ge⸗ ſtellt, während R. Rupp das Halbſchwergewicht vertrat. Kampfrichter Siebleg Ladenburg amtierte aut Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Bru ſt⸗Feudenheim gegen Kleparz⸗ Sandhofen. Der Sandhöfer übernimmt ſofort den An⸗ griff, er zeigt ſich auch im Kampf routinierter und ſiegt durch Schleudergriff nach 8,5 Min 310 für Sandhofen. Federgewicht: J. Hecker ⸗Feudenheim gegen Götz ⸗ Sandhofen. Götz muß ſofort durch abgefangenen Schul⸗ terſchwung in die Unterlage Es gelingt ihm, alle An⸗ griffe des Feudenheimers abzuwehren und kehrt wieder in den Stand zurück. Der wechſelſeitige Bodenkampf bringt keinerlei Vorteile, der Feudenheimer hat etwas mehr vom Kampf, er erhält den Punktſieg.:2 für Sandhofen. Leichtgewicht: Brunner Feudenheim mer⸗ Sandhofen. Beſde an. Brunner kommt bei a 0 gegen Som Ringer greifen ſofort wuchtig der Abwehr eines Untergriffes in die Bodenlage. er läßt ſeinen Gegner aber keinen Griff ausführen. Es gelingt Sommer in der Boden⸗ runde durch einen verſchränkton Ausbeber die Führung zu bekommen. Brunner läßt holt durch einen Aufreißer auf und kann durch den glei⸗ chen Griff die Führung an ſich reißen. Im Standkampf holt der Sandhofener nochmals eine Werkung mit einem Ausheber. Brunner hat fedoch noch einen kleinen Vor⸗ ſprung, den Sommer nicht mehr einholen konnte. Punkt⸗ ſieger Brunner⸗Feudenheim. Stand: 34 für Feudenheim. Weltergewicht: Benzin ger ⸗Feudenheim gegen Schenk ⸗Sandhofen. Der Kampf beginnt gleich ziemlich hart. Der Standkampf beibt jedoch ohne Ergebniſſe Der auch nichts unverſucht, er übrigens ein Amateurſpieler, und Mittelläufere Turner liche Niederla Mäßige Leiſtung der deutſchen Fußballelf— Träger der deutſchen Angriffe waren einzig und allein die beiden Außenſtürmer, die es natürlich allein nicht ſchaffen konnten. a Die Länderſpiel-Bilanz Die Länderſpiel Bilanz der deutſchen Fußballer iſt zwar dank den vielen großen Erfolgen in den letzten Jahren immer noch aktiv, aber die beiden Verluſtſpiele in Glasgow und Dublin haben natürlich einen kleinen Rückſchlag gebracht. Die Zahl der verlorenen Spiele hat ſich auf 50 erhöht. Demgegenüber ſtehen 60 Siege und 2 Unentſchieden bei insgeſamt 133 Länderſpielen. Das Torverhältnis lautet 323:270 zu unſeren Gunſten. Beim Kampf in Dublin wurde übrigens ein neuer Rekord aufgeſtellt. Ernſt Lehner(Schwaben Augs⸗ burg), der bisher zuſammen mit Richard Hofmann 25 Länderkämpfe verzeichnete und in den letzten Monaten nicht mehr ſo recht zum Zuge kam, wurde jetzt mit 20 Spielen Rekord⸗Nationalſpieler. Von den übrigen deut⸗ ſchen Spielern, die in Glasgow und Dublin eingeſetzt wurden und Ausſichten haben, noch viele Länderſpiele zu beſtreiten und vielleicht„Rekordinhaber“ zu werden, ſind Janes(Düſſeldorf) bei 28. Hohmann(Düſſeldorf) und Jakob(Regensburg) bei 22, M u nzenberg (Aachen) bei 24, Sifflina(Mannheim und Ko⸗ bierſki(Düſſeldorf) bei 21 und Szepan(Schalke) bei 18 Länderſpielen angelangt.„Schützenkönig“ iſt nach wie Jor Richard Hofmann mit 24 Treffern. Hofmann ſchoß alſo durchſchnittlich in jedem Länderſpiel ein Tor. Karlchen Hohmann, der bei 20 Torerfolgen hält, könnte mit einigem Glück den„großen Richard“ übertreffen. Lehner verzeichnet erſt 12 Tore und Lenz, Kobierſki und Simetsreiter haben es(zuſammen mit Raſſelnberg) gar erſt auf elf Treffer gebracht. Von ihnen braucht man alſo vorerſt keine Rekordverbeſſerung erwarten. Gauligaküämpfe der Ringer axeift wohl heftig an, ohne aber bei dem erfahrenen Ben⸗ zinger etwas erreichen zu können. In die Oberlage zu⸗ rück zwingt Benzinger ſeinen Gegner mit einem Auf⸗ reißer in die Brücke, er holt ſich damit eine Wertung. Im Standkampf prallen beide nochmal ſtürmiſch aufeinander, ohne jedoch an dem Reſultat etwas ändern zu können. Der Punktſieg ſiel knapp aber verdient an Benzinger⸗ Feudenheim. Stand::6 für Feudenheim. Mittelgewicht: Schmitt⸗Feudenheim kel⸗Sandhoſen. Bei Ausführung eines Untergriffes, den Weikel dem Feudenheimer anſetzt, kommen beide außer die Matte. Schmitt muß zuerſt die Bodenlage ein⸗ nehmen. Weikel verſucht durch Aufreißer ſich Vorteile zu verſchaffen, wird aber immer abgeſtoppt, nach dem Wechſel gelingt es Schmitt, eine Wertung zu holen und zwar durch verſchränkten Ausheber Dieſen Vorſprung kann Weikel nicht mehr aufholen, er verliert den Kampf. Stand: 38 für Feudenheim. Halbſchwergewich: Bohrmann ⸗Feudenheim gegen R. Rupp ⸗Sandhofen. Dieſer Kampf nimmt ein ſehr ſchnelles Ende. Rupp reißt Bohrmann gleich zu Boden und dreht ihn mit Hammerlock ſchon nach 40 Sek. auf beide Schultern. Stand::8 für Feudenheim. Schwergewicht: H. Hecker ⸗Feudenheim gegen Em⸗ mering⸗Sandhofen. In der 2. Minute erwiſcht Em⸗ merina einen Untergriff, den Hecker in der Luft über⸗ ſchlägt; er landet dabei auf Händen und Füßen. Em⸗ mering bringt ihn dann mit Armdurchzug in Gefahr. Aber ſchon gleich darauf entgeht der Sandhöfer lmapp der gegen Wei⸗ brachte den dem Verlau Niederlage. Emmering ſiegt dann durch Eindrücken der Britcke nach 10 Minuten. Stand::8 für Sandhofen. Peru aus der Fifa ausgetreten Beim Generalſekretariat des Internationalen Fuß⸗ ball⸗Verbandes in Zürich iſt jetzt die offizielle Austritts⸗ erklärung des Perugniſchen Fußball⸗Verbandes eingegan⸗ FW Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers:0(:0) Daß Zuffenhauſen für alle württembergiſchen Spitzen⸗ vereine ein„heißer Boden“ iſt, wurde am Sonntag er⸗ neut unter Beweis geſtellt. Kein Geringerer als der letzt⸗ jährige Meiſter, Stuttgarter Kickers, verlor am Sonntag auf der Schlotwieſe und mußte damit die Tabellenführung an eine andere Mannſchaft abtreten. In Zuffenhauſen zeigte ſich, daß die Kickers mit den derzeitigen Leiſtungen kaum ihren Titel verteidigen können.— Schiedsrichter Schimmel«⸗Tuttlingen leitete das Spiel zur vollſten Zu⸗ friedenheit. Sportfr. Stuttgart— VfB Stuttgart 118(:1) Dieſes Lokalſpiel auf dem Sportfreunde⸗Platz wickelte ſich für beide Mannſchaften vor 3000 Zuſchauern nicht gevade unter den günſtigſten Bedingungen ab. Der VfB als auch die Platzherren mußten mehrfachen Erſatz ein⸗ ſtellen, der ſich in den Leiſtungen natürlich ausdeückte. Vor allem lieferten die Sportfreunde eine recht mäßige Partte, gegen den Vorſonntag waren ſie jedenfalls nicht wiederzuerkennen. Schiedsrichter Muſſch⸗Ulm leitete gut. SpVg Canuſtatt— Stuttgarter Sc 012(:1) Nach ihrem überraſchenden Sieg in Ulm mußten die Cannſtatter diesmal eine ſichere und verdiente 0172⸗(0115 Niederlage hinnehmen, und dies auf eigenem Platz gegen den Stuttgarter SC. Wohl waren die Platzherren während des ganzen Spiels mehr oder weniger im Feld überlegen, vor dem Tore haperte es jedoch mit der Entſchloſſenheit. Schiedsrichter Blind(Heilbronn) leitete den Kampf vor 1500 Zuſchauern hervorragend. Union Böckingen— 1. SSV Ulm:0(:0) In der erſten Hälfte ſtand der Sieg der Böckinger Union über den 1. SS Ulm noch keineswegs feſt. In der zweiten Hälfte erſt änderte ſich das Bild. Vorher hatten die Ulmer leich dominiert, als die Böckinger kopf⸗ los ſpielten und zudem ihr Sturm durch die Läuferreihe zu wenig unterſtützt wurde. In der 7. und 9. Minute nach der Pauſe fielen die beiden Tore. Schiedsrichter Hirſch(Cannſtatt) leitete vor 2000 Zuſchauern gut. Sportfr. Eßlingen— SV Göppingen 111:1 In einem überaus temperamentvoll und ſcharf durch⸗ geführten Kampfe überraſchte am Sonntag der SV Göp⸗ pingen bei den Eßlinger Sportfreunden nach der ange⸗ nehmen Seite. Wenn auch das Spiel auf einer nicht allzu hohen Stufe ſtand, ſo dürften die 1800 Zuſchauer doch be⸗ friedigt den Platz verlaſſen haben, denn mit Mut und Entſchloſſenheit kämpften die Gäſte um den möglichen Sieg. Schiedsrichter Dörrbecker(Stuttgart) leitete keinesfalls überzeugend. Vfcz Ingolſtodt⸗Ringſee— 1860 Miuchen:0(220) Vor über 3000 Zuſchauern gab es unter der ausgezeich⸗ neten Leitung von Fuchs(Nürnberg) ein hartes und zähes Ringen. Die Münchner erwieſen ſich zwar kechniſch als die Beſſeren, dafür war aber ihr Sturm zu ſchwach. Das Spiel Feudenheimer muß zuerſt Bodenlage einnehmen. Schenk ausgefallen iſt. kam der deutſche Innenſturm überhaupt nicht auf Touren. —— Glasgow koſtete zuviel Kräfte— Verdienter, aber — Kobierſki und Szepan die deutſchen Torſchützen— Kitzinger beſter Spieler gen. Die Frage, welche Stellung die itbrigen ſüdamerika⸗ niſchen Länder zu dieſem Schritt Perus einnehmen, bleibt offen. Die Vorgeſchichte zu dieſem Fall iſt bekannt. Im Olympiſchen Fußbollturnier ſchlug Peru Oeſterreich. Da Anhänger der peruaniſchen Fußballer ins Spielfeld ein⸗ gedrungen waren und dadurch das Spielgeſchehen nicht unerheblich beeinflußten, beſchloß die Fifa, daß„dieſez Spiel wiederholt werde. Peru fühlte ſich durch dieſe Ent⸗ ſcheidung, mit der— wie die Leitung der peruaniſchen Olympia⸗Expedition immer wieder hervorhob— deutſche Stellen nichts zu tun hatten, ſchwer benachteiligt. Der peruaniſche Verband hot mit dem Austritt aus der Fifa die letzte Konſequenz gezogen, doch ſteht ſicherlich noch nicht feſt, ob die Fifa die Austrittserklärung ohne weiteres annimmt. England-Niederlage in Cardiff Das erſte Ländertreffen zur innerbritiſchen Länder⸗ Fußballmeiſterſchaft führte am Samstag die beiden Aus wahlmannſchaften von Wales und England in Cardiff zuſammen. Mit:1(:1) mußten die Vertreter England eine knappe, aber nicht einmal unerwartete Niederlage hinnehmen. Bekanntlich iſt der Waliſer Boden für die übrigen Teilnehmer der britiſchen Länder⸗Meiſterſchaft von jeher ein„heißer Boden“ geweſen. Bis zur Paufe ſah es immer noch nach einem engliſchen Siege aus, denn beim Seitenwechſel lagen die Waliſer mit 01 im Rückſtand. Dann aber ſetzten die„Goſtgeber“ zu einem Enoͤſpurt an, der ihnen durch zwei Tore den Sieg einbrachte. In der eng⸗ liſchen Mannſchaft vermißte men nach langer Zeit erſt⸗ malig die hervorragende Abwehr von Arſenal London, Male und Hapgood. Britiſcher Fußball Die Ergebniſſe: 1. Liga: Birmingham— Huddersfield Town:2, Charl⸗ ton Athletie— Arſenal:2, Chelſea— Sheffield Wednes⸗ day:1; Grimsby Town— Brentford 20; Leeds United — Everton 310; Liverpool— Bolton Wanderers:0; Man⸗ cheſter City— Derby Cvunty:0; Middlesbrough— Sun⸗ derland:5; Portsmouth— Mancheſter United:1 Stoke Eity— Preſton Northend:2; Weſtbromwich Albion— Wolverhampton Wanderers 221. 2. Liga: Barnsley— Bradford City 121; Blackburn Ro⸗ vers— Fulham:2; Blackpool— Burnley:0; Bradford — Aſton Villa:3; Bury— Doncaſter Rovers 412: Lei⸗ ceſter City— Coventry City:0; Neweaſtle Unfted— Cheſterfield:2; Norwich City— Nottingham Foreſt 4˙05 Sheffield United— Swanſeg Town:0; Tottenham Hot⸗ ſpurs— Southampton:0; Weſtham United— lõmouth Argyle 111.. Schwimmwettkampf Köln gegen Frankfurt Der Bezirks⸗Schwimmwettkampf zwiſchen Köln⸗Bonn und Frankfurt(Südheſſen) begann am Samstag vor gutem Beſuch im Kölner Hohenſtäufenbad. Da beide Mana⸗ ſchaften über gleichwertige Kräfte verfügten, gab es in allen Wettbewerben ſpannende Kämpfe. Nach den Kämpfen des erſten Tages lag Köln⸗Bonn knapp mit 33:32 Punkten in Führung. Lediglich der Kölner Waſſer⸗ ballſien mit 18:6 Toren gab den Ausſchlag zur knappen Führung, denn bis dahin hatten die Frankfurter durch Minnich und Schmidt in den Staffeln eine knappe Füh⸗ rung erobern können. Im Kunſtſpringen, das nur zu einem Teil erledigt wurde, hielt ſich Altmeiſter Plumanns gegen den Frankfurter Stork ſehr gut. Die Ergebniſſe: 100 Meter⸗Kraul: 1, Schmidt⸗ 0 Männer: 1209 2. Haas⸗K.:02,3; 3. Lorey⸗F:05.41: 4. Hermann⸗K 105,9 6 mal 200 Meter⸗Kraul: 1. Frankfurt 15:00; 25 6,8.— 6 mal 200 Meter⸗Bruſt: 1. Frankfurt 177 lu 18:08,5.— Frauen: 100 Meter⸗Rücken: 55:32,1; 2. Lohmar⸗K 1234; 3. Heinrichs⸗K. 4. Ühde⸗F.:40.— 6 mal 100 Meter Lagen: 1. Köln 2. Frankfurt:12,5.— 200 Meter⸗Bruſt: 1. Schutt⸗ 10; 2. Löffler⸗K.:23,5; 3. Bauer⸗F.:24,8; 4. Zin⸗ :26.— Waſſerball: Köln— Frankfurt 1816. Die Spiele in anderen Gauen Wacker München— AS München 020(020) Das Münchner Gauligaſpiel lockte bei dem krüben und regneriſchen Wetter nur etwa 2000 Zuſchauer in das Heinrich⸗Ziſch⸗Stadion, die etwas enttäuſcht wurden. Das Spiel, das torlos verlief, brachte nicht die erwarteten Leiſtungen, obwohl in beiden Hälften mehr als genug Torgelegenheiten geſchaffen wurden. Nach dem Wechſel gab Wacker zumeiſt den Ton an, aber der ſehr gut ſpie⸗ lende Dengſtedt im Nürnberger Tor hielt alles, was zu halten war. Wunderlich(Regensburg) war dem Spiel ein guter Leiter. Spogg. Fürth— VfB Coburg:0(:0) Die 1500 Zuſchauer erlebten im Ronhof einen klaren und verdienten Sieg der Kleeblättler, obwohl der Neuling einen recht achtbaren Fußball ſpielte. Kölbl, Popp und Janda brachten die Einheimiſchen:0 in Front. Coburgs Stürmerreihe verſuchte mit Macht, eine Aenderung des Ergebniſſes herbeizuführen, aber die Fürther Hintermann⸗ ſchaft erwies ſich als unüberwindlich. Auch nach der Pauſe leiſteten die Gäſte erbitterten Widerſtand. Sie konnten jedoch nicht verhindern, daß die Fürther durch Kölbl(2) und Worſt oͤrei weitere Treffer auch in dieſer Spielhälfte er⸗ zlelten. Wie fel⸗Ingolſtadt leitete einwandfrei. Jußball im Reich Gau Brandenburg: Berliner Sportverein 92— Union Oberſchöneweide 172; Blauweiß— Hertha⸗BSc:1, Ten⸗ nis⸗Boruſſia— Viktorſo 89 574; Wacker 4— Minerva 98 :1; Bewag— Nowawes:2. Gau Schleſien: Preußen Hindenburg— Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz— Breslauer F 66:1; Beuthen 09 VfB Hertha Bresbau Vorwärts Breslau:3, Reichsbahn Gleiwitz— Breslauer F 01:1 Beuthen 0— Bf Gleiwes 226 Gau Sachſen: Guts Muts Dresden— Be Hartha:0; Tura Leipzig— Dresdner Se:0; Polizei Chemnitz— Rieſaer SV 31; Sc Planitz— Wacker Leipzig ausge. Gan Mitte: Wacker Helle— Thüringen Weida 112; Merſeburg 90— 1. S Jena 00; Vikt. 96 Magdeburg Sportfr. Palle 112, Deſſau 0— Sppg Erfurt 270, l. 86 Lauſcha— Crick.⸗Vikt. Magdeburg:0; Eintracht Alten⸗ burg— BfB Leipzig(Geſ.⸗Spiel) 22. Gau Nordmark: Hamburger SV Victoria Hamburg— Eims Holſtein Kiel 019. FC St. Puli:1 üttel:4; Sperber Hamburg Gan Niederſachſen: BB Peine— Werder Bremen 0343 Eintracht Braunſchweig Algermiſſen 1911 4178; Wilhelmsburg 09— Raſenſport Harburg:0; Hannover 96 gegei Arminiz Hannover 118. Gau Weſtfalen: Hüſten 9— Schalke 04— SV Rotthauſen mania Bochum:2; 290 S292 :07 S Weſtfalia Herne 071; 211; Tus Bochum— Ger⸗ Boruſſia Dortmund— Spg Herten Höntrop— Forkuna Düſſeldorf(Gef. Spiel) 10. Gau Niederrhein: Duisburg 99— Tu ru Düſſeldorf 1217 SS Elberſeld Rotweiß Oberhauſen 271; 8 Schwarz⸗ Weiß Eſſen— Himborn 07(Geſ.⸗Spiel) 111. Gan Mittelrhein: Spog Andernach— Pf Köln 14; Bonner F— Kölneer Efdi 08; Mülheimer SV— Tura Bonn:1: Kölner Sc 99— Köln⸗Sülz 07 173. Gau Nordheſſen: Sc 03 Kaſſel— Kurheſſen Marburg 64 Heſſen Hersfeld— Spielv. Kaſſel 50; Vs Friedberg Ingolſtädtern zwar einen verdienten Sieg, der Fund den Leiſtungen nach doch etwas zu hoch gegen Kewa Wachenbuchen 318; Boruſſia Fulda— Ger⸗ mania Fuldz:8 9 .. n — 2 J. d 0 —5 —— 1.% 8 2e. ., ene r aber Neler merika⸗ , bleibt nt. Im ich. Da eld ein⸗ n nicht dieſes eſe Ent⸗ aniſchen deutſche t. Der er Fifa och nicht weiteres N diff Lä nd er⸗ n Aus⸗ Cardiff nglands ederloge für die aft von ſah es n beim . Dann an, der er eng⸗ it erſt⸗ London, Charl⸗ Zednes⸗ United Man⸗ —Sun⸗ Stoke ion— rn Ro⸗ rad ford 2 Lei⸗ ited— eſt:0; m Hot⸗ hmouth jen Bonn gutem Mann⸗ es in den v mit Vaſſer⸗ tappen durch Füh⸗ ur zu nanns 1202 inn⸗K. 15:00; ukfurt ücken: chs⸗K. Köln und das Das rteten genug echſel ſpie⸗ is zu Spiel laren uling und b urgs des tann⸗ zauſe tnten und e er⸗ 1 1 1 * 5 1 Montag, 19. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Sette/ Nummer 283 Ilvesheim bleibt weiter in Führung Phönix Mannheim— 08 Hockenheim 311 Feudenheim— 08 Mannheim:1 Friedrichsfeld— Kurpfalz Neckarau:2 Sc Käfertal— Fortuna Edingen:1 Fortuna Heddesheim— Ilvesheim:5 Olympia Neulußheim— Amicitia Viernheim:1 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Alemann. Flvesheim 7 6— 1 28:9 12:2 Germ. Friedrichsfeld 6 3 2 1 18.10:4 Phönix Mannheim 6 4— 2 14:9 8¹⁴ Olympia Neulußheim 6 3 2 1 17.12•4 08 Hockenheim 7 4— 3 22:12:6 TV Viernheim 6 3 1 2 14:9:5 SC Käfertal 6 3 1 2 10:10 775 VfTug Feudenheim 7 3— 4 12.16 6·8 Heddes hein 6 2 1 3 12:14 5˙7 8 Mannheim 1 0 1 2 3:15.8 Kurpfalz Neckarau 6 1— 4 8¹21.9 Edingen 7—— 7 10:27 0˙14 Hockenheim nur zu Hauſe ſtark Phönix Mannheim— Hockenheim:1(:0) Hockenheim war ſchon immer die Mannſchaft, die zu Hauſe einen ſtarken Gegner abgab, oft genug waren die Hockenheimer aber auch die Mannſchaft, die auf fremden Plätzen nicht beſtehen konnte. Erſt vor kurzem haben die Hockenheimer in Friedrichsfeld klar kapituliert und diesmal erging es ihnen gegen Phönix Mannheim um keinen Deut beſſer. So ſtark als ſich die Leute zu Hauſe fühlen, ſo denkbar ſchwache Leiſtungen bringen ſie auswärts zuſtande, und wenn eine Leiſtung der Hockenheimer wirklich mäßig war, ſo war es dieſe bei dem Gaſtſpiel in Mannheim. Die Elf hat wohl im Augenblick nicht die ſtärkſte Mann⸗ ſchaft zur Stelle, da einige Spieler in dieſen Tagen zum Militärdienſt eingezogen wurden, aber dies entſchuldigt das abermalige klare Verſagen noch lange nicht. Hockenheim macht augenſcheinlich eine Kriſe mit ſeiner Verteidigung durch und das dürfte wohl des Rätſels einzige Löſung ſein. Hier in der Abwehr ſind offenſichtliche Schwächen vorhan⸗ den, und Waibel, der vom alten Trio als einziger noch verblieben iſt, bemüht ſich ſehr, aber vergeblich, der Sache etwas haltzugeben. In dieſer Partie gegen Phönix war aber nicht nur die Deckung an der zahlenmäßig hohen Niederlage ſchuld, auch die übrigen Mannſchaftsteile arbei⸗ teten ſichtlich unter Form. So vor allem der Angriff, der viel zu geballt ſtand und ſo oft jegliche Klarheit entbehrte. Alles in allem war die Hockenheimer Maſchine diesmal recht ſchwach auf Touren und die gezeigten Leiſtungen be⸗ wieſen keinen Hauch von der hausbackenen Koſt, die man eben zu Hauſe ſerviert. Ganz anders der Mannheimer Phönix, der zwar auch diesmal eine an einigen Punkten geänderte Mannſchaft hatte. Militärdienſt und Krankheit ließen die bewährten Kräfte, wie Rößling 1 und Neck, fehlen, aber beide woren recht gut vertreten. Dies kann ſowohl von dem talentier⸗ ten Torhüter Weſtphal geſagt werden, als auch von dem als Verteidiger arbeitenden Raßmus 2. Das Spiel des Phö⸗ nix ließ nichts von den letzten beiden Seitenſprüngen ver⸗ ſpüren, und Raßmus 1 und Grenier haben ihre junge Um⸗ gebung wieder einmal zu einem forſchen Siea zuſammen⸗ geriſſen. Phönix zeigte die techniſch ausgeprägtere Lei⸗ ſtung, und dies war entſcheidend für den Spielausgang. Mit ſelten geſehenem Eifer gingen die Jungens ins Zeug, ſpielte eine klare Ueberlegenheit heraus, die gar durch fünf Treſſer belohnt wurde. Lammert, der jugendliche Linksaußen, zeigte nicht nur techniſche Fertigkeit, er er⸗ zielte ſogar drei Tore. Später erzielten Heinz u. Raßmus 1 die reſtlichen Tore, während zwiſchendurch Hockenheim durch einen Deckungs⸗ fehler oyn Kaiſer(Phönix) zum Ehrentreffer kom. Die Phönixelf hat ſich alles in allem tapfer geſchlagen, ſie hat bewieſen, welches Können eigentlich in ihr ſteckt. Das Spiel ſelbſt war von Anfang bis Ende ſtark tempo⸗ betont. Gelegentlich wurde überaus hart geſpielt und ſtel⸗ leu weiſe traten auch einige Entglieſungen auf, wie man ſolche nicht zu ſehen wünſcht. Schiedsrichter Hördt⸗ Weinheim war bemüht, das Spiel in aroßzügige Bahnen zu leiten, es wäre am Ende aber beſtimmt beſſer geweſen, wenn er für verſteckte Fauls verſchiedentlich ein ſchärferes Auge gehabt hätte. Der Beſuch des Spieles litt weſent⸗ lich unter den Parallelveranſtaltungen der Gaufklaſſe, denn es dürften wohl koum mehr als 250—900 Zuſchauer an⸗ weſend geweſen ſein. Jeudenheim holt auf VfTug Feudenheim— 08 Maunheim:1 Der Mic 0s hatte bei dem VfTR Feudenheim in⸗ zutreten, der erſt vor 8 Tagen mit einem deutlichen Siege bewieſen hat, daß ſeine Leiſtungskurve nun wieder etwas anſteigt. Man hat daher den Lindenhöfern, die in frem⸗ den Umgebung noch nicht zu überzeugen wußten, keine große Chancen eingeräumt, dort etwa einen oder gar beide Punkte erbeuten zu können. Es kam diesmal auch ganz wie man erwartet hatte, Feudenheim ließ ſich dieſe Ge⸗ legenheit, weiter noch vorn zu kommen nicht entgehen, und ſpielte von der erſten inute an auf Sieg, ohne jedoch recht überzeugen zu können. Schon zu Beginn gab es im 08⸗Strafraum ganz gefähr⸗ liche Momente, da Feudenheim mit dem Wind im Rücken ausdzuernd im Angriff lag. Viel Pech und die energiſche Torabwehr der Gäſte verhütete allerdings lange greifbare Erfolge, bis es in der 20. Minute Klemmer gelang ein Zuſpiel von links entſchloſſen zu verwandeln. In der Folge bam 08 ſtärker auf und es fehlte verſchiedentlich nicht viel, ſo wäre des Gaſtgebers kleiner Vorſprung auf⸗ geholt geweſen. erzielte aber dann Mittelſtürmer Walter aus guter Stel⸗ lung trotzdem noch den Ausgleich. Noch der Pauſe waren die Leiſtungen beider Mann⸗ ſchaften ziemlich gleichwerkig und lange waren die Ver⸗ teidigungen den Aktionen der Angriffsreihen gewachſen, erſt nach 20 Minuten konnte Pflock unerwartet mit ſaf⸗ tigem Schuß Feudenheim erneut in Führung bringen, und 0 mit Glück den Sieg ſicherſtellen gegen eine Elf, deren Sturm das Spielen beſſer verſteht wie das Schießen. Feudenheim ſcheint immer noch nicht recht in Fahrt zu kommen, denn auch in dieſem Spiel war das Gonze nicht viel energiſcher und ſchwungvoller aufgezogen als früher. Der Sturm unter der Führung von Back war ſehr angriffsfreudig, aber ſchoß nicht befriedigend In der Läuferreihe gefielen die beiden Ueberrhein etwas beſſer als Ripp. In der Verteidigung behzupteten ſich der alte Ueberrhein und Neu mit Härte und Schlagkraft. Müller im Tor war geiſtesgegenwärtig und gewandt. In den Deckungs⸗ und Abwehrreihen erwies ſtch der MFC außerordentlich leiſtungsſähig. Stahl hütete ſein Tor ſehr gut und aufmerkſam und die beiden Ver⸗ teidiger Egeter und Enagſter ſchlugen weit und befreiend ab. Auch die Läuferreihe verſtand vollauf zu genügen, man war in der Zerſtörung gegneriſcher Aktionen ſehr entſchloſſen und brachte auch einen brauchbaren Aufbau zuwege, nur im Sturm haperte es mitunter noch ſtark, ohwohl ſich Dorſt und Dubronner alle Mühe gaben ihre Mannen mit Schwung nach vorn zu reißen. Anentſchieden in Friedrichsfeld Friedrichsfeld— Kurpfalz Neckarau:2 Einen harten Punktekampf brachte die Begegnung zwiſchen Friedrichsfeld und Kurpfalz Neckarau. Ganz ttberraſchend war die ſchlechte Leiſtung des Platzbeſitzers, der ſich nie finden konnte und ſo gerade noch an einer Niederlage vorbefkam. Zwar war die Ueberlegonheit der Friedrichsfelder in der erſten Halbzeit ſichtbar, aber ſie konnte nicht zu Erfolgen ausgewertet werden. Rockſitz vergibt die erſte gute Gelegenheit und ein Schuß von Heil ſtreicht gerade noch über die Latte. Kurz darauf wird Heil im Strafraum unfair angegangen, der ver⸗ hängte Elfmeter wird von Rockſitz ſicher zum Führungs⸗ tor verwandelt. Auch weiterhin müſſen die Gäſte ſtark verteidigen. ohne daß ihre Gegenſtöße dadurch en Ge⸗ fährlichkeit einbüßen. Kurz vor der Pauſe kommt der schnelle Gäſterechtsaußen durch und läuft herein, un⸗ behindert bringt er das Leder vors Tor, dort ſteht der linke Außenſtürmer, der direkt zum Ausgleich einſchießt. Nach Wiederbeginn ſind die Gäſte im Angriff. Ein unnötiges Foul von Maaß bringt einen Strafſtoß, der mur knapp daneben geht. Nach langem Drängen vor dem 1 In der letzten Minute vor dem Wechſel Friedrichsfelder Tor kommt der Ball in ein Gewühl don Beinen. Maaß erwiſcht ihn nicht recht und ein Eigen⸗ tor iſt fertig. Erſtaunlich iſt es, daß die Gäſte, trotzdem ſie ſehr ſtark verteidigen, mit zwei oder drei Stürmern immer wieder das Tor des Gegners bedrohen können. Um ein Haar hätte es ein zweites Eigentor gegeben, jedoch brinat Hoffmann den Ball ſchließlich doch noch weg. Baumgärtner iſt ſehr unſicher, aber mit Glück werden zwei brenzliche Sachen aus der Welt geſchafft. In den Schlußminuten kommen die Friedrichsfelder nochmals auf. Eine ſchöne Vorlage von Ehret wird an die Latte geköpft, der zurückſpringende Ball wird abermals mit dem Kopf genommen, aber er geht darüber. Schließlich wird das Unentſchieden doch noch erkämpft. Eine hohe Vorlage von Hraf köpft Jäger ſchön ein. Die Friedrichsfelder boten die ſchlechteſte Leiſtung in dieſer Spielzeit Vox allem verſagte die Läuferreihe voll⸗ kommen, ſo daß auch der Angriff in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen wurde. Gut hielt ſich der Torwart Fuchs, Ehret und Schmidt, alles andere war ohne Energie und Wil⸗ lenskraft. Die Gäſte zeigten ihre Stärke in der Verteidigung, wo Torwart und linker Verteidiger aang ausgezeichnet waren. Gut war der linke Läufer und die rechte Sturm⸗ ſeite. Alle Spieler ſpielten mit einem großen Eifer. un⸗ nötig war die große Härte. Bingler⸗Heidelberg lei⸗ tete den Kampf aut. Eine gute Leiſtung von Käfertal Käfertal— Edingen:1(:1) Auf eigenem Platze konnte Käfertal am geſtrigen Sonn⸗ tag gegen Eoͤingen einen klaren:1⸗Sieg erringen. Die Gäſte leiſteten zwar hartnäckigen Widerſtand. hatten aber dem überlegenen Können der Käfertaler Elf nur großen Eifer und eine energiſch verteidigende Hintermannſchaft entgegenzuſetzen. Die Läuferreihe war vollauf mit dem Zerſtören der gegneriſchen Angriffe beſchäftigt, ſo daß nur ſelten an ein genaues Aufbauſpiel zu denken war, zumal der eigene Sturm die vorgeſpielten Bälle nicht zu halten verſtand. Käfertal, zwar ohne Fuchs, aber mit dem wieder freigegebenen Maier im Sturm. lieferte ein überlegenes Spiel und beherrſchte dank der beſſeren Technik den Kampf klar. Wenn der Sturm trotzdem nur zu drei Toren kam, ſo iſt dies nicht zuletzt dem aus⸗ gezeichneten Können des Edinger Torwächters zuzuſchrei⸗ ben, der zahlreiche ſchwere und ausſichtsreiche Schüſſe ſicher meiſterte und verhinderte, daß der Sieg Käfertals höher wurde. Käfertal beherrſchte das Spiel von Beginn an, ſchei⸗ terte längere Zeit aber an der gegneriſchen Abwehr, bis der Mittelſtürmer Rube im Nachſchuß das 1. Tor erzielen komnte. Edingen kam zwar kurz darauf durch Verwand⸗ lung eines Foulelfmeters zum Ausgleich, aber noch vor der Pauſe ging Käfertal durch den Halblinken Kilian erneut in Führung. Die 2. Halbzeit ändert nicht viel ain dem Kampfbild. Käfertal ſtellte den Sieg durch ein 3. Tor von Kilian, das dieſer auf eine ſchöne Vorlage von Rube erzielt, ſicher, und verſucht dann immer wieder vergeblich den guten Edinger Torwart noch ein weiteresmal zu ſchlagen. Verſchiedene Eckbälle werden ſchlecht getreten und nicht verwertet und ein Strafſtoß, der nicht mehr für den Edinger Schlußmann zu halten war, prallt von der Latte wieder zurück. Käfertal hatte ſeine beſten Leute in dem Mittelſtürmer Hörr und den Stürmern Maier, Rube und Hering. Die Hintermannſchaft wurde auf keine harte Probe geſtellt. Torwart Mülbert war bei Edingen der weitaus beſte Mann, ſonſt fielen noch der rechte Verteidiger und der Linksaußen angenehm auf. Ilvesheim überlegen Fortung Heddesheim— Alemannia Ilvesheim:5 Daß die Heodesheimer Fortunen in dieſer Spielzeit einen Gegner abgeben, der über ein beachtliches Können und über eine gehörige Doſis Kampfgeiſt verfügt, haben ſie in den bisherigen Kämpfen eindeutig bewieſen. Nun ſollte Alemannia Ilvesheim in Heddesheim ſeine Tabellen⸗ führung verteidigen und unter Beweis ſtellen, daß die An⸗ wartſchaft auf den Meiſtertitel zumindeſt gegenwärtig zu Recht beſteht. Man konnte ſich auf eine harte Auseinander- ſetzung gefaßt machen, denn das Zuſammentreffen von zwei ſo ehrgeizigen Mannſchaften bringt bekanntlich faſt immer ſpannende und abwechflungsreiche Kämpfe. Einfach war für die Ilvesheimer die geſtellte Aufgabe nicht, wenn auch ein klarer Sieg gegen Käfertal für die Güte des Alemannen⸗ ſturms ſprach, denn die Hedoͤdesheimer ſind gerade auf eig nem Gelände ein ſchwer zu nehmendes Hindernis. Treffen wurde dann auch in der erwarteten Härte durch⸗ geführt und war reich an ſpannenden Kampfbildern. Der Beginn iſt ſenſationell. Ein harmloſer Ball wird von Lembach verloren, Schmidt ſetzt nach, gibt genau vor das Tor, wo Ilvesheims Verteidigung nur noch ins eigene Tor lenken kann. Natürlich hat Heddesheim durch dieſen Erfolg mächtig Auftrieb, aber Ilvesheim drückt mit dem Wind im Rücken auf das Tempo. Die Ilvesheimer Angriffe häufen ſich wohl, aber der ſyſtemvolle Aufbau fehlt ſo ziem⸗ lich. Schwarzt hat eine ganz klare Chance, aber ſie wird verſchoſſen. Nach 20 Minuten kommt es doch zum verdienten Ausgleich, als Hartmann auf eine Vorlage einſendet. Das Spiel iſt dann verteilt, aber Ilvesheim hat doch leichte Vor⸗ teile. Nach 35 Minuten geht Ilvesheim:1 in Führung. Nach Kampf hat Zeh freie Schußbahn und ſchiebt überlegt ein. Heddesheim ſteht in ſchwerem Kampf mit dem Gegen⸗ wind und kommt dadurch nicht recht zur Gefährlichkeit. Kurz vor der Pauſe kommt Ilvesheim nach einer leichtſinnigen Abwehr von Gallei durch Hartmann zur:1⸗Führung. Nach dem Wechſel kämpft Heddesheim mit dem ſtarken Wind im Rücken, aber Ilvesheim zeigt doch die beſſere Lei⸗ ſtung. Wohl kann Jöſt die Heoͤdesheimer auf:2 heran⸗ bringen, aber ein Prachttor von Schwarz ſtellt das Ergebnis auf:2. Wiederum iſt es Schwarz, der mit einer Vorlage engt den Tormann umſpielt und überlegt zum:2 ein⸗ ſendet. Ilvesheims Sieg war natürlich verdient. Die Elf war alles in allem bechniſch weit reifer als der Gegner. Wohl kam der Sturm zunächſt nicht recht in Fahrt, als er aber dann durch die Läuferreihe den nötigen Druck erhielt, konnte die Geſamtarbeit gefallen. Die Verteidigung ſchlug ſich anſprechend, und die Läuferreihe hatte in Kraft den beſten Mann. Der Sturm arbeitete ſchnell und auch ideen⸗ reich. Heddesheim brachte trotz allem Eifer diesmal keine große Leiſtung zuſtande, was immerhin überraſchen muß. Der beſte Mannſchaftsteil war die Läuferreihe, die aber allein das Spiel nicht retten konnte. Schwächen hatte die Verteidigung durch den eingeſtellten Erſatz, und der Sturm kam nur ſelten zu einer anſprechenden Leiſtung. Duchard⸗Heidelberg war dem fairen Spiel ein ge⸗ rechter Leiter. Handball⸗Gaupergleichskampf Süd weſi ſchlägt Baden 10:9(:3) Die badiſche Mamuſchaft war mit vielen Wünſchen begleitete gern nach Mainz gefahren, um die Scharte von Landau auszuwetzen. Aber wieder gelang es daneben. In letzter Minute war die badiſche Mannſchaft umgeſtellt worden. Heiſeck hat ſeinen Stellungsbefehl erhalten. Für ihn ſtürmte Rutſchmann, während in der Läuferrreihe Keilbach(Ketſch) ſpielte. Während Keilbach in der Läufer⸗ reihe in der Deckumg voll und ganz ſeinen Mann ſtellte, konnte man dies von Rutſchmann nicht ſagen, er war ein guter Verbindungsmann, aber ſein Torwurf war nicht ſtark genug. Rohr im Tor war etws unſicher, ohne aber auszufallen. Blendend hielt ſich die Vertei⸗ digung und Läuferreihe, wohl brauchte Schwöbel etwas lange, bis er auch im Aufbau wirkſam wurde, aber dann war er der gegebene Mamn. Unſer Sturm brauchte lange, bis endlich der Kontakt hergeſtellt war und dies koſtete den Sieg. Noch eines war dabei maßgebend, daß der Unparteiiſche Lingſchweid aus Hanau fütr dieſes Treffen nicht der gegebene Mann war. Dor Sieger gewann durch die hervorragende Leiſtung ſeines Torhüters Keimig, des Mittelläufers Daſchers und Herrusheim. Die ſeines Strafwurfſpezialiſten Krüger, u Südweſtler ſind in der vorgeſehenen Aufſtellung an⸗ getreten, ihr Spiel konnte nicht ſo überzeugen und ge⸗ fallen, wie das der badiſchen Elf, aber die Erfolge waren ße! ihnen. Ausſchlaggebend war mit das offenſive Spiel der Läuferreihe, die eben den Sutrm immer wieder vor⸗ warf, im Notfall allerdings auch in den Mitteln zur Abwehr nicht wähleriſch war, ſo konnte Stahl Spengler immer wieder ſtellen, allerdings nur durch Halten Dieſe Deulſche Fudo⸗ In Frankfurt nahmen am Fritag die von 98 Wett⸗ kämpfern aus dem ganzen Reich beſchickten Deutſchen Judo⸗Meiſterſchaften ihren Anfang. Mit Ausnahme des Hamburgers Preller gehen alle Titelverteidiger in Frank⸗ furt an den Start. Das größte Aufgebot ſtellt mit 22 Kämpfern der Gau Bayern. Am erſten Tage gab es auf der ganzen Linie die erwarteten Siege. Die Ergebniſſe: Federgewicht: Abel(Bayern) ſchlägt Brägers(Ham⸗ burg):0, Dutſchmann(Sachſen) ſchlägt Hentzuer(Frank⸗ furt):0, Koſinſki(Berlin) ſchlägt Horn(Köln):0, Ko⸗ ſinſki ſchlägt Wild(Dresden):0, Abel ſchlägt Abt(Frank⸗ furt):0, Carzburg(Berlin) ſchlägt Abt:0. Ausgeſchie⸗ den: Hentzner(Frankfurt), Horn(Köln), Wild(Dresden), Abt(Frankfurt).— Leichtgewicht: Scholz(Breslau) ſchlägt Schulze(Frankfurt):0, Reichert(Düſſeldorf) ſchlägt Ro⸗ ſenberg(Frankfurt):0, Kürſchner(Berlin) ſchlägt Mies⸗ bach(Dresden):0, Friedrich(Leipzig) ſchlägt Schreiter (Hamburg):0, Auer(Bayern) ſchlägt Hülſer(Köln) 30, Berger(Bayern) ſchlägt Patz(Halle), Jüttner(Hamburg) ſchlägt Ritzel(Bayern):0, Köhler(Wiesbaden) ſchlägt Roſchang(Düſſeldorf):2, Ethan(Breslau) ſchlägt Du⸗ naiffki(Berlin):0, Dunaijſki— Kahler(Wiesbaden) unentſchieden. Mittelgewicht: Ritzinger(Bayern) ſchlägt Herſchel(Köln) durch Aufgabe, Lehmann(Berlin) ſchlägt Winker(Frankfurt) 210, Brunner(Frankfurt) ſchlägt Re⸗ ſche(Jena):0, Schäfer 1(Frankfurt) ſchlägt Butz (Bayern):0, Knoth(Berlin) ſchlägt Herſchel:0, Mirſchke (Dresden), ſchlägt Heichtlinger(Bayern) 310. Ausgeſchie⸗ den: Herſchel(Köln). * Flott und reibungslos wurden am Freitagabend in Frankfurt a. M. die Vorkämpfe zur deutſchen Judomeiſter⸗ ſchaft fortgeſetzt. Im Leicht⸗ und Mittelgewicht konnte die zweite Runde erledigt werden, im Schwergewicht wur⸗ den die erſte und zweite Runde durchgeführt, während man im Halbſchwergewicht erſt die erſte Runde abwickelte. Die Spitzenklaſſe konnte ſich bei den Kämpfen, die auf zwei Matten ausgetragen wurden, überall durchſetzen, ſo daß größere Ueberraſchungen bisher ausblieben. Die Ergebniſſe: Leichtgewicht: 2. Runde: Scholz(Breslau) beſiegt Ro⸗ ſenberg(Frankfurt):0; Schreiter(Hamburg) gegen Miesbach(Dresden) unentſchieden; Kürſchner(Berlin) gegen Friedrich(Leipzig) unentſchieden; Hülſer(Köln) be⸗ ſiegt Platz(Halle):0; Jüttener(Hamburg) gegen Auer (Bayern) unentſchieden; Berger(Bayern) beſiegt Ro⸗ ſchanz(Düſſeldorf) 310; Ephan(Breslau) beſiegt Köhler (Wiesbaden):1; Reichert(Düſſeldorf) beſiegt Schulze (Frankfurt):0. Ausgeſchieden: Schulze, Roſenberg, Patz, Roſchanz. Mittelgewicht: 2. Runde: Knoth(Berlin) beſiegt Butz (Bayern):0; Schäfer 1(Frankfurt) beſiegt Reſche(Jena) :0; Lehmann(Berlin) beſiegt Brunner(Frankfurt) 120; Heichlinger(Bayern) beſiegt Winkler(Frankfurt):0; Mitſchke(Dresden) beſiegt Ritzinger(Bayern):0. Aus⸗ geſchieden: Butz, Reſche, Winkler. Halbſchwergewicht: 1. Runde: Neſte(Frankfurt) gegen Kars(Berlin) unentſchieden; Zeh(Bayern) beſiegt Neſte (Frankfurt):0; Möller(Hamburg) beſtegt Haffner (Bayern):0; Zumach(Berlin) beſiegt Pfau(Wiesbaden) :0; Groß(Wiesbaden) beſiegt Wilhelm(Jena):0; Breitſtadt(Frankfurt) beſiegt Schaffer(Hamburg):0; Lentſch(Bayern) beſiegt Thren(Frankfurt):0. Schwergewicht: 1. Runde: Nitſchner(Dresden) gegen Jo⸗ hannſen(Hamburg) unentſchieden; Prochaſka(Frankfurt) gegen Kindl(Bayern) unentſchieden; Viebach(Breslau) beſiegt Reiber(Stuttgart):0; Gaſch(Berlin) beſiegt Ba⸗ rufke(Breslau):0; Lehmann(Frankfurt) gegen Rößner (Bayern) unentſchieden; Dimper(Bayern) beſiegt Schmidt (Wiesbaden):0. 2. Runde: Johannſen(Hamburg) be⸗ ſiegt Kindl(München):0; Nitſchner(Dresden) beſiegt Prochaſka(Frankfurt):0; Dimper(Bayern) beſiegt Rei⸗ ber(Stuttgart):0; Vielbach(Breslau) beſiegt Schmidt (Wiesbaden):0; Gaſch(Berlin) beſiegt Rößner(Bayern) :0, Barufke(Breslau) beſiegt Lehmann(Frankfurt) 110. Ausgeſchieden: Reiber, Schmidt. ** In der Frankfurter Sportſchule Rhode herrſchte am Samstag den ganzen Tag über lebhafter Betrieb. Vom Morgen bis zum Abend kämpften die Jugend⸗ und Alters⸗ klaſſe ihre Ausſcheidungsrunden aus. Bei den Jugendlichen Badische Fechtmeiſterſchaften Höfler-Mannheim in beiden Waffen entthront In der John⸗Halle des Turnerbundes Gaggenau foch⸗ ten am Samstag und Sonntag 50 der beſten badiſchen Fech⸗ ter um die Säbel⸗ und Florett⸗Meiſterſchaft im Gau. Der Mannheimer Meiſter Höfler(TW 46), der ſeit 1933 mit einer Ausnahme ſtets Doppelmeiſter geworden war, mußte in dieſem Jahre jüngeren Kräften den Vortritt laſſen. Nachdem er ſchon am Samstag in der Säbel⸗Meiſterſchaft dem Brettener SS⸗Mann Blum den Titel abtreten mußte, gelang es ihm auch am Sonntag nicht, ſeine ſtolze Meiſterſchaftsſerie fortzuſetzen. Hinter dem ſtändigen Zwei⸗ ten der letzten Jahre, Knies(Freiburg), belegte er in der Florett⸗Meiſterſchaft nur den zweiten Platz. Die Halle wies ſowohl am Samstag als auch am Sonn⸗ tag keine befriedigende Beſetzung auf, eine bedauerliche Tatſache, denn die Kämpfe beider Tage ſtanden durchweg guf ſportlich hoher Stufe. Die Organiſationsleitung lag in den Händen des Gaufachamtsleiters Schnepf(Karlsruhe), deſſen Orgoniſotionsgeſchick der Veranſtaltung zu einem e und verhältnismäßig raſchen Verlauf ver⸗ half. 2 Für die Säbel⸗Endrunde am Samstag hatten ſich acht Teilnehmer qualifiziert. Aus den erbitterten Kämpfen gingen Blum(Bretten), Höfler(Mannheim) und Knies (Freiburg) mit je 5 Sſegen und 2 Niederlagen punktgleich hervor. In den Stichkämpfen ſchlug Blum ſowohl Höfler als auch Knies, der auf einen weiteren Stichkompf um den zweiten Plotz gegen Höfler verzichtete und damit nur Dritter wurde. Die Florett⸗Meiſterſchaft am Sonntag brachte 12 Kämp⸗ ſer in die Endrunde. Knies feierte dabei einen großen Triumph. Ohne Niederlage überſtand er die ſchwere End⸗ runde und wurde damit überlegener Sieger vor Höfler, der nur auf 8 Siege kam. Den dritten Plotz belegte Beyer (Pforzheim) mit 7 Siegen, während der vorjährige Sieger Blum den vierten Platz mit 6 Siegen einnahm. Ausſchlag⸗ gebend für dieſen Platz wor die beſſere Trefferzahl, die ihn vor Mack(Freiburg), König(Lahr) und Stahl(Pforz⸗ heim) rangieren ließ. Die Ergebniſſe: Säbel⸗Meiſterſchaft: 1. und damit Badiſcher Meiſter 1936/37 Blum(Bretten) 5., 2.; 2. Höfler(Mannheim) 5., 3 N.(mit Stichkampf]; 3. Knies(Freiburg) 5., 4 N.(mit Stichkampf); 4. Stilleke(Heidelberg) 4.; 5. Roth(Lörrach) 4.; 6. Schneider(Pforzheim) 2.; 7 Hauck(Pforzheim) 2 S. Florett⸗Meiſterſchaft: 1. und damit Badiſcher Meiſter 1936/37 Knies(Freiburg) 11.; 2. Höfler(Mannheim) 8.; 3. Beyer(Pforzheim) 7.; 4. Blum(Bretten] 6.; 5. Mack(Freiburg) 6 S. 6. König(Lahr) 6.; 7. Stahl (Pforzheim) 6.; 8. Stober(Karlsruhe) 5 S. 5 Spielweiſe aber müßte in der Gauelf unbedingt unter⸗ boten werden. Das Spiel ſelbſt ſtand zunächſt ganz im Zeichen von Südweſt, das ſich ſchnell fand und die badiſche Hintermann⸗ ſchaft in ſtarke Bedrängnis brachte. Es hagelt Strafwürfe für Südweſt, von denen Krüger vier verwandelte, bis end⸗ lich etwas Syſtem in unſeren Angriff kommt. Spengler und Zimmermann verringern auf:3, aber dann vereiteln Lattenwürfe den greifbaren Ausgleich, und kurz vor Schluß läßt Rohr noch einen haltbaren Wurf paſſieren, ſo daß der Gaſtgeber mit einem klaren Vorſprung in die Pauſe geht. Nach der Pauſe iſt unſere Elf klar überlegen. Alles rechnet mit einem Sieg der Badener, aber es will und will nichts gelingen. Die ſchönſten Kombinationszüge ſcheitern an ungenauen Würfen oder an der Abwehr von Südweſt. Dieſe ſelbſt iſt mit ihrenEinzelgängen erfolgreicher. Unſere Hintermannſchaft ſtellt ſich zum Teil ſehr gut, aber dieſes Einzelſpiel der Gegenſeite führt immer wieder zu Straf⸗ würfen, von denen eben der größte Teil im Netz endet. So kann Krüger allein 8 Strafwürfe zu Toren verwandeln. Gegen Schluß kommen unſere Mannen noch mehr auf, können auch das Ergebnis zu ihren Gunſten etwas ver⸗ ändern, aber der knappe Südweſtſieg iſt nicht aufzuhalten. Baden muß ſich nach beſſerem Spiel knapp geſchlagen be⸗ kennen. Der Gegner war eben glücklicher. Zehn Tore er⸗ zielte er, davon acht durch Strafwürfe, die beiden anderen warfen Schmid und Freund. Unſere badiſchen Erfolge er⸗ ztelten Spengler(), Zimmermann(), Fiſcher u. Schwöbel. Meiſterſchaften zeigte der Berliner Perquitt überragendes Können, das ausreichen dürfte, in der Federgewichtsklaſſe zu Meiſter⸗ ehren zu kommen. Als Favorit der Altersklaſſe entpuppte ſich der Reichshauptſtädter Flehmke. Den Reſt des Samstag füllten die Kämpfe der Seniorenklaſſe im Feder⸗ und Leichtgewicht aus. In allen Gewichtsklaſſen behaupteten ſich die Favoriten. Die Ergebniſſe: Federgewicht: Dutſchmann⸗Sachſen ſchlägt Koſinſki⸗Ber⸗ lin 110, Cartsburg⸗Berlin ſchlägt Bragas⸗Hamburg 30, Abel⸗Bayern ſchlägt Koſinſki⸗Berlin 310, Cartsburg ſchlägt Dutſchmann 310, ausgeſchieden: Koſinſki.— Leichtgewicht: Scholz⸗Breslau ſchlägt Kahlert⸗Wiesbaden:0, Kürſchner⸗ Berlin ſchlägt Schreiter⸗Hamburg:0, Miesbach⸗Dresden ſchlägt Reichert⸗Düſſeldorf 221, Friedrich⸗Leipzig ſchlägt Auer⸗Bayern 210, Jüttner⸗Hamburg ſchlägt Hülſer⸗Köln :0, Ephan⸗Breslau ſchlägt Berger⸗Bayern:0, Höhler⸗ Wiesbaden ſchlägt Dunafſki⸗Berlin:0, Ephan gegen Jütt⸗ ner unentſchieden, Miesbach ſchlägt Auer 310, Friedrich ſchlägt Reichert 310, Berger⸗Bayern ſchlägt Höhler⸗Wies⸗ baden:0, Kürſchner ſchlägt Kahlert:0, ausgeſchieden: Kahlert, Auer, Reichert, Schreiter, Hülſer, Dunafſki.— Mittelgewicht: Mitſchke⸗Dresden ſchlägt Brunner⸗Frank⸗ furt:0, Lehmann⸗Berlin ſchlägt Ritzinger⸗Bayern 310, Schäfer⸗Frankfurt ſchlägt Knoth⸗Berlin, ausgeſchieden: Brunner, Ritzinger.— Halbſchwergewicht: Zeh⸗Bayern ſchlägt Neſter⸗Frankfurt:0, Möller⸗Hamburg ſchlägt Haff⸗ ner⸗Bayern, Thelen⸗Düſſeldorf ſchlägt Eitel⸗Stuttgart 110, Zumach⸗Berlin ſchlägt Pfau⸗Wiesbaden:0, Groß⸗Wies⸗ boden ſchlägt Wilhelm⸗Jena 110, Breitſtadt⸗Frankfurt ſchlägt Schaffer⸗Hamburg:0, Lentſch⸗Bayern ſchlägt Thren⸗ Frankfurt:0, Carow⸗Berlin gegen Neſter unentſchieden, Carow ſchlägt Zeh:0. Lentſch ſchlägt Schaffer 30, Breit⸗ ſtadt ſchlägt Wilhelm⸗Jena:0, Zumach ſchlägt Groß:0, Möller ſchlägt Eitel 310, ausgeſchieden: Neſter, Eitel, Wil⸗ helm, Schaffer.— Schwergewicht: Baruffke⸗Breslau gegen Rößner⸗Bayern unentſchleden, Gaſch⸗Berlin ſchlägt, Leh⸗ mann⸗Frankfurt:0, Dimper⸗München ſchlägk Fiebäck⸗ Breslau 170, Mitſchner⸗Dresden gegen Kindl⸗München unentſchieden, ausgeſchieden: Lehmann, Rößner, Kindl. ten Runde entſcheidend.— Mittelgewicht: Arbeitsgemeinſchaft der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine aufgelöſt Zwiſchen dem Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen und der Deutſchen Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung iſt eine Vereinbarung getroffen worden, nach der die Arbeits⸗ gemeinſchaft der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine auf⸗ gelöſt wird. An ihre Stelle tritt eine Zentralſtelle der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine, die lediglich die Auf⸗ gabe hat, eine Mittlertätigkeit zwiſchen der Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung und den Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ vereinen auszuüben. Zum Verſtändnis dieſer Maßnahme muß geſagt werden, daß die Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ vereine genau ſo dem Reichsbund für Leibesübungen unter⸗ ſtehen, wie alle übrigen Leibesübungen treibenden Ver⸗ eine. Die Organiſation der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ vereine und die Ueberwachung der ſportlichen Schulung und der Wettkämpfe unterſtehen allein dem Reichsſportfüh⸗ rer. Die Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine können alſo weder größere Sportveranſtaltungen durchführen, noch irgendwelche Maßnahmen ergreifen, welche auf eine Reichs⸗ bahn⸗Turn⸗ und Sportorganiſation ſchließen laſſen. Die neugegründete Zentralſtelle iſt eine Treuhänderin der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, die die Verteilung der von der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft gewährten Sonder⸗ mittel für die Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine über⸗ wacht und darüber berichtet. Unterbaden⸗Oſt FC 05 Heidelberg— J 99 Weinheim 210 SpVg Eberbach— F Kirchheim 313 FVg Eppelheim— S Sandhauſen:0 Badenia St. Ilgen— Kickers Walldürn 516 Pfalz⸗Weſt Pirmaſens 73— Sc 05 Pirmaſens 112 FE Rodalben— SC Kaiſerslautern:0 1. FC Kaiſerslautern— Pfalz Pirmaſens:0 Reſchsb. Kaiſerslautern— F Waldfiſchbach:4 Bfe Homburg— MTS Kaiſerslautern 112 Pfalz⸗Oſt Germania Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 120 TW Frieſenheim— FV Speyer:3 TS Rheingönheim— Kickers Frankenthal:0 Spog Mundenheim— c 03 Ludwigshafen 11 FG 1914 Oppau— AS Ludwigshafen 21 FV 08s Mutterſtadt— Phönix Ludwigshafen 216 Europa-Voxſieg in Detroit Ihren zweiten Kampf beſtritt die aus italieniſchen und ungariſchen Amateurboxern zuſammengeſetzte Europa⸗Box⸗ ſtaffel in der amerikzniſchen Automobilſtadt Detroit. Eine Auswahlſtaffel von Michigan wurde recht klar mit 1016 Punkten abgeſertigt. In großartiger Form ſtellte ſich der ungariſche Olympliſieger Harangi vor, der ſeinem Gegner keine Siegesausſicht ließ. Beide Man nſchaften landeten je einen entſcheidenden Sieg. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Matta(J) beſiegt J. Urſo(A) n. P. Bantamgewicht: Sergo J beſiegt P. Urſo(A) n. P. 8 t: Sworek(A) beſtegt Frygyes(U) n. P. eichtgewicht: Harangi(u) beſiegt Ardges(A) n. P. Weltergewicht: Mitchel(A) beſiegt Mandi(U) in der zwei⸗ Cervin(A) be⸗ ſiegt Bonadio(J) n. P.— Halbſchwergewicht: Muſſina(J) beſtegt Hill(A) n. P.— Schwergewicht: Nagy(U) beſiegt O' Neil(A) in der 2. Runde entſcheidend. Hockey⸗Lokalkämpfe b Auf dem neuen Platz des Tbd Germania fanden Hockey⸗ Klubkämpfe ſtatt. VfR Mannheim beſiegte T V 46 Mannheim:0 und Tbd Germantg verlor gegen M TG 213.(Berichte folgen.) —— Herbert und Ehrl vertreten beim internationalen Rin⸗ gerturnier am 19. und 20. Oktober in Malmb die deutſchen Farben. Anſchließend beteiligen ſich die beiden Deutſchen an einer weiteren Veranſtaltung in Süsſchweden. 8 Die Mittelrhein⸗Meiſterſchaften der Gerätturner werden am 25. Oktober in Köln⸗Mülheim ausgetragen. ana lsa und Baut. Von Dr. Julius Kapp, Erſter Dramaturg der Berliner Staatsoper Aus Anloß der am 19. Oktober beginnenden Liſzt⸗Woche in Bayreuth ſtellt uns der bekannte Liſzt⸗Biograph Dr. Kapp den nachſtehenden Aufſatz zur Verfügung. Der Grundſteinlegung des Bayreuther Feſt⸗ ſpielhauſes hatte Liſzt nicht beigewohnt. Verſtim⸗ mungen zwiſchen den einſtlgen Freunden hatten noch ein letztes Mal die Oberhand behalten. Doch ein Beſuch Wagners und Coſimas in Weimar räumte dann die letzten Hemmungen aus dem Weg. Nun hatten ſich die alten Freunde für immer wiederge⸗ funden. Liſzt machte im Oktober ſeinen Gegenbe⸗ ſuch in Bayreuth. Er betrat zum erſtenmal die Stätte, zu deren Verwirklichung er mehr als jeder andere durch ſeine unermüdliche ſelbſtloſe Wagner⸗ Propaganda beigetragen und für die er ſelbſt wie⸗ derholt pekuniäre Opfer gebracht hatte. Auch jetzt, als der Bau des Feſtſpielhauſes wegen Geldman⸗ gels zu ſtocken drohte, bot Liſzt ſofort ſeine Hilfe an. Er erklärte ſich bereit, noch einmal öffentlich zu ſpielen. In ſeiner rührenden Beſcheidenheit kiußerte er, da er ja ſo lange ſich nicht mehr öffent⸗ lich produziert habe, könne dies vielleicht zur An⸗ ziehung etwas beitragen. Am 10. März 1875 fand das Konzert in Budapeſt ſtatt. Liszt ſpielte das Es⸗Dur⸗Konzert von Beethoven. Müde, ſehr geal⸗ tert und gebückt, trat er an das Klavier, es ſchien, als ob er die Taſten kaum berührte, und wie durch Magie erſcholl eine Klangfülle, die Plaſtik der The⸗ men trat mit ſolcher Macht in der Zartheit wie in der Gewalt hervor, wie vielleicht in dieſer unver⸗ gleichlichen Weiſe ſeine Jugend dies nicht hervor⸗ zubringen vermochte. Er dirigierte außerdem noch ſeine neueſte Kompoſition„Die Glocken von Straß⸗ burg“, während Wagner Bruchſtücke aus dem „Ring“ leitete. Es war dies außer einem Muſikfeſt in St. Gallen im Jahre 1856 das einzige Mal, daß dieſe beiden Herven gemeinſam öffentlich wirkten. Der Sommer 1875 ſah Liſzt zu den Feſtſpielpro⸗ ben in Bayreuth, und bei den Feſtſpielen 1876 war er ſelbſtverſtändlich Ehrengaſt. Ein kleines Or⸗ cheſterfeſt in Wahnfried leitete die Feſttage ein. In gehobener freudiger Stimmung hielt Wagner an ſeine Muſiker eine Anſprache. Zu ſeiner Seite ſtand Liſzt. Als der Meiſter geendet, ſagte er un⸗ mittelt:„Jetzt wird uns Liſzt etwas ſpielen!“ er lächelte, ſchritt zum Flügel und trug ſeinen „Franziskus auf den Wogen“ vor, wobei ihm wohl das Bild des Freundes vorſchweben mochte, der auf den gegen ihn ſich türmenden Lebenswogen, ein⸗ zig durch den Glauben getragen, an das Feſtland gelangt war. Den Jeſtſpielzyklus beſchloß ein Bankett. Auf dieſem brachte Wagner einen Trinkſpruch auf Liszt aus:„Hier iſt derjenige, welcher mir zuerſt den Glauben entgegengetragen, als noch keiner etwas von mir wußte, und ohne den Sie heute vielleicht keine Note von mir gehört haben würden, mein lieber Freund Franz Liszt!“ Tief gerührt, kaum der Worte mächtig, erwiderte der Gefeierte:„Ich danke meinem Freunde für die ehrenvolle Anerkennung und bleibe ihm in tiefſter Ehrfurcht ergeben— un⸗ tertänigſt; wie wir uns vor dem Genius Dantes, Michelangelos, Sgakeſpeares, Beethovens beugen, ſo beuge ich mich vor dem Genius des Meiſters!“ Alljährlich wiederholten ſich nun Liſzts Beſuche in Bayreuth. Der Charakter dieſer Zuſammenkünfte trug vor allem das Gepräge der Heiterkeit. Als Liſzt einmal dem Meiſter eine ſeiner Kirchenkompo⸗ ſitionen vorſpielte, rief dieſer am Schluß aus:„Dein lieber Gott macht aber viel Spektakel!“, wogegen ten Freundes iſt er in Bayreuth geſtorben ihm Liſzt zurief, als der Meiſter ſich ans Klavier ſetzte und etwas von Beethoven anſtimmte:„Das ſpiele ich nun beſſer!“ Jedesmal, wenn der Freund ankam, wurde er von der ganzen Familie feierlich am Bahnhof empfangen. Einmal illumi⸗ nierte Wagner in ſeiner überſchwenglichen Freude ſogar die ganze Wohnung und ſagte humoriſtiſch⸗ ärgerlich zu den Kindern, da Liszt in ſeiner Schlicht⸗ heit nicht annahm, es ſei für ihn geſchehen:„Das bemerkt er wieder gar nicht!“ An allem, was vor⸗ fiel, mußte der Freund teilnehmen. Endlich war das erreicht, was Wagner früher ſo ſchmerzlich ent⸗ behrt: ein freimütiger Verkehr, wo nichts mißver⸗ ſtanden, nichts empfindlich aufgenommen werden konnte. Doch auch die ernſte Kunſt kam zu ihrem vollen Recht. Abends ſpielte Liſzt meiſt vor. Ne⸗ ben eigenen Schöpfungen namentlich Bach und Beethoven. Auch theoretiſche Kunſtfragen, wie der Plan der Bayreuther Stilbildungsſchule, wurden eifrig erörtert. Daneben genoß Liſzt hier zum er⸗ ſten Male ein richtiges Familienleben„als ver⸗ wöhnter Papa und Großpapa.“ Mit ſeinen Enkel⸗ kindern verkehrte er in liebevoller Weiſe, und es iſt rührend, ihn in Venedig kurz vor dem Weih⸗ nachtsfeſt trotz ſeines hohen Alters noch ſelbſt in die Läden eilen zu ſehen, um für die Kinder Geſchenke einzukaufen und ſie ſelbſt heimzutragen. Auch an dem allmählichen Werden des„Parſival“ nahm Liſzt regſten Anteil. Schon Weihnachten 1877 hatte ihm Wagner die Dichtung geſchenkt mit der Inſchrift:„Dem Allerunglaublichſten, ſeinem Franz Liſat, der Bühnenweihfeſtſpiel komponierende alte, treue, ſtets bewundernde und liebende Freund.“ In gemeinſamem Muſtzieren war ihm das Werk dann aktweiſe vertraut geworden, und bei den Bayreuther Aufführungen 1882 war er ſelbſtverſtändlich zur Stelle. Liſat war tief ergriffen von dieſem Werk, deſſen„Pendel vom Crhabenen zum Erhabenſten“ ſchlage. Zum Abſchluß des zweiten Feſtſpieljahres 1882 gab Wagner den mitwirkenden Künſtlern ein Bankett und legte in einem Trinkſpruch das rüh⸗ rende Bekenntnis ab:„Als ich, um auf deutſch zu reden, ein ganz aufgegebener Mußjöh war, da iſt Liſzt gekommen und hat von innen heraus ein tie⸗ fes Verſtändnis für mich und mein Schaffen ge⸗ zeigt. Er hat dies Schaffen gefördert, er hat mich geſtützt, hat mich erhoben wie kein anderer. Er iſt das Band geweſen zwiſchen der Welt, die in mir lebte, und jener Welt da draußen.“ So war dem hohen Freundespaar, nachdem ſich beide durch alle Täuſchungen und fremde Einflüſſe durchgerungen, wenigſtens noch ein köſtlicher, har⸗ moniſcher Lebensabend beſchieden. Wenige Wochen, nachdem Liſzt ſeinen Weihnachtsbeſuch in Venedig (4882) beendet, ſcheidet ſein großer Freund uner⸗ wartet aus dem Leben. Liſzt hat ihn noch um drei Jahre überlebt. Treu ſtand er Coſima zur Seite und half ihr, Wagners Erbe zu hüten und Bay⸗ reuth zu erhalten. Noch im Sommer 1886 eilte er zu den Feſtſpielen nach Bayreuth und ließ es ſich in ſeinem übergroßen Pflichtgefühl nicht nehmen, ſo lange es ſein ſchon vom Tode gezeichneter ſchwäch⸗ licher Körper irgend noch zuließ, den Aufführungen beizuwohnen. Zum letztenmal umrauſchten ihn die geliebten Klänge der Triſtan⸗Welt, dann ſchloſſen ſich am 31. Juli ſeine gütigen Augen für immer. Im Dienſt für die Sache ſeines vergötter⸗ und hier wurde er auch beſtattet. Es könnte kein Ruhe⸗ platz würdiger für dieſen unermüdlichen Vorkämpfer Addis Abeba feiert Der Jahrestag des Kriegsausbruches zwiſchen Italien und Abeſſinien wurde in Adds Abeba unter großer Beteiligung der eingeborenen Bevölkerung und im Beiſein des italieniſchen Vize⸗ zönigs Graziant feſtlich begangen. Hier begibt ſich der Vizekönig mit dem Abu na, dem höchſten (Weltbild,.) Würdenträger der koptiſchen Kirche, zu den Feierlichkeiten. Italiens Truppen kehren aus Abeſſinien zurück Nach und nach erfolgt die Rückkehr der italieniſchen Truppen aus Abeſſintien nach lamonatigem Auf⸗ enthalt in Afrika. In der Mitte der kleinſte und jfüngſte Soldat der Armee. des Wagnerſchen Kunſtwerkes ſein als gerade Bay⸗ reuth, die Stadt, in der ſchließlich die Sache, für die er ſich zeitlebens mit allen Kräften ſelbſtlos Der Sir/ Möglich, daß ſeine Herkunft von der frieſiſchen Waſſerkante ihm die Liebe zum Engliſchen einge geben hatte, nicht nur zum Engliſchen ſchlechthin, zum engliſchen Weſen und Charakter, ſondern auch ſeine Liebe zur engliſchen Sprache. Sie ſtand im umgekehrten Verhältnis zu ſeiner„Freude“ an av⸗ deren Fremdͤſprachen, und ſchon auf der Tertia überraſchte er uns, ſeine humaniſtiſchen Kollegen, mit engliſchen Wortfetzen, die er beiläufig, als ob er die Sprache ſouverän beherrſche, in die Unter⸗ haltung ſtreute. Der engliſche Gentleman war ſein Ideal. Nicht ſo ſehr der Gentleman des Salons, als vielmehr jener koloniale Eroberer⸗ und Herrſchertyp, der aus einem Leben der Abenteuer und Gefahr die vollkommenſte Ruhe und Beherrſchtheit als ausge⸗ prägtes Kennzeichen und als herrlichſte Auszeich⸗ nung in die Heimat zurückbrachte. Unſere bunten Pennälermützen, in denen er nichts als höchſt läſtige, gefährliche und beſchämende Erkennungsmarken ſah, waren ihm verhaßt. War nicht die allgemeine Verpflichtung, ſie zu tragen, durch die Bedeutſamkeit eines beſonderen Ereig⸗ niſſes unumgänglich gemacht, ſo ſah man den„Sir“, wie wir ihn nannten, nur in einer original⸗eng⸗ liſchen, meiſt karierten Sportmütze, die er mit ſalopp⸗anmutiger Gebärde zu ſchwingen wußte. Als wir auf die Sekunde kamen, erſtand er ſich die erſte echt engliſche Shagpfeife. Seitdem war er außerhalb der Reichweite des ſchulbehördlichen Ar⸗ mes nicht mehr ohne Pfeife zu denken. Wie ein⸗ zementiert ſaß ſie im rechten Mundwinkel, den ſie nur bei beſonderen Anläſſen verließ. Wurde ihm ein Fremder vorgeſtellt, ſo zog er die rechte Hand aus der Tiefe ſeiner Hoſentaſche, brachte mit Zeit⸗ lupengeſchwindigkeit die Pfeife einen Zentimeter vom Lippenrand, murmelte mit kaum wahrnehm⸗ barer Verbeugung„verdammt angenehm“, ſtellte darauf die Pfeife wieder an ihren Stammplatz und verſenkte die Rechte in die engliſch weite Hoſentaſche. „Kaltblütigkeit iſt das halbe Leben“, ſagte der Sir.„Wenn du an einem Bindfaden über einem Abgrund hängſt, mußt du dir in aller Seelenruhe deine Pfeife ſtopfen und anzünden können.“ Als wir zur Unterprima verſetzt wurden, kaufte Von Werner Oellers er ſich ein Monokel. Als ſei er mit einem Monokel zur Welt gekommen, als habe er von Geburt an mit einem Monokel exerziert, mit ſo ſelbſtverſtänd⸗ licher Sicherheit klemmte er ſich die Scherbe ins Geſtcht. Als ich ſie mir einmal auslieh, um ſie aus⸗ zuprobieren, mußte ich mir die Belehrung gefallen laſſen, daß ein Einglas, wo es nur zu dekorativer Wirkung beſtimmt ſei,„natürlich“ vor das linke Auge gehöre und nicht vor das rechte. Auf einem unſerer monatlichen Klaſſenausflüge forderten wir, mitten im Winter, die Kaltblütigkeit des Sir mit geeignet lockenden, überlegenen und ſkeptiſchen Worten heraus.„Wollen wir wetten?“ ſagte er. Als wir wollten, nahm er die Heraus⸗ forderung an. Denn der Sir hätte kein Sir ſein mütſſen, wenn er nicht jede Gelegenheit zu wetten beim Schopfe genommen hätte. Die Frage„Wollen wir wetten?“ gehörte zum dauernd wiederkehrenden Ausdruck ſeiner engliſchen Originalität und Den⸗ kungsart. Es war auf dem Heimweg in der Eiſenbahn, im letzten Abteil eines Perſonenzuges. Der Klaſſen⸗ leiter mit ſeinen Getreuen hockte anderswo. Draußen war ſchwarze Finſternis, der Sturm heulte und warf dicke Regentropfen an die Fenſterſcheiben. Nachdem wir dem Sir über drei große Glas Bier und ein Paketchen Goldſhag Brief und Siegel ge⸗ geben, verteilten ſich auf der nächſten Station einige Beobachter auf die Länge des Zuges. Der Sir knöpfte ſeinen Mantel zu, zog die ka⸗ rierte Mütze tief über die Ohren, klemmte ſich, ent⸗ ſprechend unſeren Bedingungen, die Scherbe ins Geſicht und die brennende Pfeife zwiſchen die Zähne, darauf ſtieg er, als wir die Höchſtgeſchwindigkeit des Zuges erreicht glaubten, aus dem Wageninnern nach draußen. Für ein paar Augenblicke ſchlugen uns, den Zurückgebliebenen, Regen und Kälte ins Geſicht, wir ſahen aus des Sirs Pfeife die Funken davonſtteben und hatten Mühe, die Tür wieder zu ſchließen. Die Scherbe im Geſicht, die Pfeiſe im Mund, ging der Sir gegen Kälte, Sturm und Regen vor⸗ wärts über die Trittbretter des raſenden Zuges, von Abteil zu Abteil, von Wagen zu Wagen. Als er vorne angekommen, in den erſten Wagen ſtieg, war er ſehr naß und er konnte auch nicht verbergen, daß er fror.„Damned“, ſagte er und nahm das regenbeſchlagene Monokel vom Auge,„ſo ein Wet⸗ ter! Bläſt einem gar die Pfeife aus!“ Und dann fing er an, ſie in Gemütsruhe von neuem zu ſtopfen. Als man an den nächſten Oſtern den Sir zu unſer aller Ueberraſchung und nicht gerade zum Ruhme der Juſtitia zur Wiederholung der Klaſſe verurteilte(nicht einmal das„Sehr gut“ im nur fakultativen Engliſch hatte ihn retten können] zuckte er mit keiner Wimper. Er griff nur in die Weſten⸗ taſche, klemmte, wie um beſſer leſen zu können, Saarpfälziſche Gaukulturwoche Tag des Schrifttums Der 6. Tag der Saarpfälziſchen Gau⸗ kulturwoche gehörte, wie uns aus peyer berichtet wird, dem Schrifttum. Man ſtellte in den Mittelpunkt der Veranſtaltungen das Thema „Kampf um den Rhein“, das wie kein an⸗ deres gerade das Schrifttum der Weſtmark ſeit Jahrhunderten beſchäftigt. Zur Eröffnung einer Ausſtellung„1000 Jahre Kampf um den deutſchen Rhein“, in der Urkunden, Dokumente und viele Schriften Bekenntnis ablegen von dem heißen Ringen um den deutſchen Strom, ſprach Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Suchenwirth⸗ Würzburg über den„Kampf um den Rhein“. In Neuſtadt fand dann die letzte der im Rah⸗ men der Gaukulturwoche abgehaltenen Fachtagungen ſtatt. Die Mitglieder der Reichsſchrifttumskammer, Landesleitung Saarpfalz, die ſaarpfälziſchen Lek⸗ toren der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums und die ſaarpfälziſchen Volksbücherei⸗ leiter hielten eine gemeinſame Verſammlung ab, die mehr ſchulungsartigen Charakter hatte. In der unter dem Vorſitz von Rolf Werbelow ſtehen⸗ den Tagung ſprach zuerſt der ſtellv. Leiter des Vor⸗ tragsamtes der Reichsſchrifttumskammer, Pg. Chemnitzer⸗ Berlin, über die für den Staat maßgebenden Grundlinien in der Förderung des deutſchen Schrifttums. Er betonte, daß der Geiſtes⸗ freiheit ganz beſtimmte Grenzen geſetzt ſind, die dort ſtehen, wo ſich dieſe Freiheit nicht mehr mit den Intereſſen des Volkes vereinbaren läßt. Der Staat hat deshalb die Pflicht, die ſchöpferiſche Kunſt (Preſephoto,.) e e eingeſetzt, nach harten, oft verzweiflungsvollen Kämpfen geſiegt hat. Der getreue Palladin ruht hier in heimatlicher Erde! die Scherbe vors Auge, beugte ſich angelegentlich über das Zeugnis und murmelte:„Großartig! Ein⸗ fach großartig! Verdammt angenehm!“ Der Klaſſen⸗ leiter ſah es, hörte es und ſchwieg. Kam mir der Sir dadurch ſchon ein wenig aus dem Geſichtsfeld, ſo vollends, als ich ein Jahr ſpä⸗ ter Stadt und Anſtalt verließ. Ich habe ihn nie wieder geſehen. Statt ſeiner erreichte mich eines Tages in der Fremde die Nachricht, daß er im Rhein ertrunken war. Um eine Wette hatte er ver⸗ ſucht, den Strom an breiter Stelle zu durchqueren. . hatte dabei ſeinem Leben ein Ende geſetzt. —; dahin zu fördern, daß politiſche Haltung und künſt⸗ leriſcher Ausdruck übereinſtimmen. Von der Reichsſtelle zur Förderung des deut⸗ ſchen Schrifttums ſprach Pg. Arnold, der als wichtigſtes Ziel der Arbeit dieſer Stelle, die Her⸗ ſtellung einer Einheit von Dichter und Volk be⸗ zeichnete. Die Auswahl der für den Druck und damit für den Weg ins Volk freigegebenen Bücher erfolgt nicht nach dem Grundſatz, ob ein Buch„gefällt“, ſondern ob dieſes Buch uns artgemäß iſt. Profeſſor Dr. Dähnhardt⸗Berlin gab den anweſenden Volksbüchereileitern wertvolle Hinweiſe, aber auch eine geſunde Rückenſtärkung für ihre meiſt ehren⸗ oder nebenamtliche Arbeit. Gaukulturwart Kölſch ſchloß die Tagung mit einigen kernhaften Worten, die er den Buchhänd⸗ lern widmete, die aber auch, ausgeweitet in einem Appell, an alle kulturſchaffenden und kulturvermit⸗ telnden Volksgenoſſen ausklangen. Dr. Goebbels wird die Buchwoche eröffnen. Zur Eröffnung der„Woche des deutſchen Buches 1936“ veranſtaltet die Reichsſchrifttums⸗ kammer am Sonntag, dem 25. Oktober 11 Uhr, in der Weimar⸗Halle zu Weimar eine Groß kun d⸗ gebung. Nach Anſprachen des Reichsſtatthalters Gauleiter Fritz Sauckel und des Präſidenten der Reichsſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns FJohſt, wird Reichsminiſter Dr Goebbel zum ganzen deutſchen Volk ſprechen. Die Kundgebung wirs als Reichsſendung übertragen und in die im ganzen Reich von der Hitler⸗Jugend veranſtalteten Morgen⸗ feiern übernommen. Dc ee S e D 0 8 Ser Sr 2 G Se 8 2 —— 2 2 1 * 2 1 0 1 1 — * 5 1 * Seite/ Nummer 483 Nene Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Oktober 1936 Veumischtes — Amerika hat nunmehr ſein fliegendes Ehe⸗ paar, womit Mr. und Mrs. Floyd Odlum gemeint ſind. Das heißt, Mr. Odlum ſelbſt verſteht von der Steuerung eines Flugzeuges eigentlich gar nichts, aber trotzdem hat das Fliegen in ſeinem Leben eine entſcheidende Rolle geſpielt, als ex ſich ent⸗ ſchloß, zum zweiten Male zu heiraten. Die ganze Geſchichte nahm ihren Ausgang von einer Wette. Es mögen nun an vier Jahre her ſein, da lernte Mr. Floyd Odlum, der ſich aus einem kleinen An⸗ geſtellten aus Salt Lake City in wenigen Jahren zu dem Leiter der Atlantie Corporation hinaufge⸗ arbeitet hatte, auf einer Geſellſchaft Jacqueline M. kennen. Jacqueline war eigentlich eine ausgebildete Krankenſchweſter, hat dieſen Beruf aber niemals ausgeübt. Sie erzählte Mr. Odlum von ihrer gro⸗ ßen Leidenſchaft.„Es muß wohl herrlich ſein, mit einem Flugzeug über Länder, Meere, Berge und Täler dahinzufliegen“, ſo ſchwärmte ſie. Der Chef der Atlantie Corporation hörte ſich die Schwärme⸗ reien an, dann aber lachte er und meinte, Miß Jac⸗ queline werde das Fliegen doch nie lernen.„Dazu gehören andere, robuſtere Frauen, als Sie ſind“, ſetzte er hinzu.„So einen Steuerknüppel hand⸗ haben, iſt ſicher nicht ſo einfach, wie Sie ſich das vorſtellen.“ Aber nun war in Jacqueline der Ehr⸗ geiz geweckt.„Was wetten Sie, daß ich es doch fertigbringe“, erklärte ſie. Schließlich kam eine Wette über 200 Dollar zuſtande, die Jacqueline ſchon deshalb nicht verlieren durfte, weil ſie ſie gar nicht hätte bezahlen können. Aber genau nach drei Wo⸗ chen hatte ſie es auch geſchafft. Sie erhielt den Flugzeugführerſchein und konnte außerdem ihre 200 gewonnenen Dollar kaſſieren. Kurze Zeit darauf heirateten ſie. Mr. Floyd Odlum hatte die Energie des Mädchens mächtig imponiert. Und ſeitdem ſie verheiratet ſind, iſt wohl kein Tag vergangen, an dem ſie nicht geflogen ſind. Sie ſitzt dabei am Steuer, er iſt Paſſagier. Aber bisher iſt noch im⸗ mer alles gut gegangen. Mr. Odlum hat gegen die Flugleidenſchaft ſeiner Frau um ſo weniger einzu⸗ wenden, als er es dieſer zu verdanken hat, daß er Jacqueline, auf die er ſehr ſtolz iſt, kennen lernte. Er hat ihr in der Zwiſchenzeit ſogar ſchon einen ganzen Flugzeugpark zuſammengekauft und trägt ſich augenblicklich mit dem Gedanken, ſich auf dem Beſitz, auf dem ſie leben, einen eigenen Flugplatz herrichten zu laſſen. Jacqueline hat jedenfalls ihre Wette auf der ganzen Linie gewonnen. d — In Glasgow lebt ein junger Kaufmann, na⸗ mens Stracham, der ſeit Anfang dieſes Monats nicht mehr zur Ruhe gekommen iſt. Fortgeſetzt tre⸗ ten auf der Straße Frauen mit Polizeibeamten an ihn heran und rufen:„Das iſt er, nehmen Sie den Kerl feſt, der und kein anderer hat mir meine Geldbörſe geſtohlen. Ich erkenne ihn genau wie⸗ der!“ Als dem braven Mr. Stracham ſolches zum erſten Male widerfuhr, glaubte er in die Erde ver⸗ ſtnken zu müſſen, ſo beſtürzt war er.„Um Him⸗ melswillen“, ſtotterte er,„hier muß eine Verwechſe⸗ lung vorliegen, ich habe nie im Leben auch nur dar⸗ an gedacht, irgend jemandem die Geldbörſe zu ſtehlen!“ Der Polizeibeamte lachte:„Das ſagt je⸗ der, die Ausrede keknnen wir. Kommen Sie nur ruhig mit.“ Auf der Polizeiwache wiederholte ſich die gleiche Szene. Mr. Stracham geriet außer ſich. Wie ſollte er ſeine Unſchuld beweiſen. Nun hatte er aber das Glück, ein verhältnismäßig vermögender Mann zu ſein, dem man einen ſo ſchweren Dieb⸗ ſtahl nicht recht zutraut. Er wurde alſo gegen Hin⸗ terlegung einer Kaution wieder freigelaſſen. Zwei Tage ſpäter trat eine andere Frau mit einem an⸗ deren Poliziſten auf ihn zu und ließ ihn verhaften, da ſie ihn genau als den Dieb wiedererkannte, der ihr am Tage zuvor ihre Handtaſche entriſſen hatte. Schon etwas gefaßter folgte Mr. Stracham zur Po⸗ lizei. Wieder beteuerte er ſeine Unſchuld, wieder glaubte man ihm nicht, ja, man hielt ihn, da man es offenhar doch mit einem Gewohnheitsverbre⸗ cher zu tun hatte, dreißig Stunden in Gewahrſam. Nur den öringenden Vorſtellungen mehrerer Rechts⸗ anwälte, die mit Strachams Sache von ihm aus betraut worden waren, gelang es, den vermeint⸗ lichen Straßenräuber freizubekommen. Noch am gleichen Tage wurde er zum dritten Male von einer Frau wiedererkannt. Diesmal ſollte er am Abend zuvor eine goldene Uhr geſtohlen haben. Jetzt triumphierte Mr. Stracham. Am Abend zu⸗ vor hatte er tiefbetrübt in der Haftzelle der Polizei⸗ wache geſeſſen. Er konnte alſo unter keinen Um⸗ ſtänden der Dieb geweſen ſein. Da ihn die Frau aber doch angeblich einwandfrei wiedererkannte, konnte nur ein Doppelgänger am Werke geweſen ſein. Noch mehrere Male wurde Mr. Stracham verhaftet und wieder gelang es ihm, ein einwand⸗ freies Alibi beizubringen. Jetzt ging er zum Ge⸗ genangriff über. Er erklärte, er werde die Polizei für die dauernde Störung ſeiner Berufsarbeit haft⸗ bar machen. Es ſei nicht ſeine Schuld, wenn man ſeinen Doppelgänger nicht faſſen könne. Ob er mit dieſer Klage durchdringt, iſt zwar eine zweite Frage, aber die Glasgower Polizei hat eingeſehen, daß man den braven Mr. Stracham vor weiteren Verhaftungen ſchützen müſſe und ihm aus dieſem Grunde einen Ausweis ausgeſtellt, auf dem zu leſen iſt, daß er ſchon zu oft grundlos verhaftet worden ſei und daß man deshalb bei einer etwai⸗ gen neuen Feſtnahme die allergrößte Vorſicht wal⸗ ten laſſen ſolle. Hoffen wir, daß der Doppelgänger bald gefaßt wird und daß Mr. Stracham nun end⸗ lich ſeine Ruhe hat! *** — Der Automat ſetzt ſeinen Siegeszug burch die Welt fort. Nachdem man nun ſchon Schokolade, Zigaretten, Zeitungen, Photvartikel, Blumen und Lebensmittel aus ihnen entnehmen kann, wird man jetzt auch Theaterkarten ziehen können. Mehrere Pariſer Theaterbeſitzer ſind nach längeren Verhand⸗ lungen übereingekommen, auf allen wichtigen Plätzen der Stadt Automaten aufſtellen zu laſſen, aus denen das Publikum jederzeit Theaterkarten ziehen kann. Dieſe neue Einrichtung dürfte von den Pariſern ſehr begrüßt werden, denn dadurch wären ſie in der Lage, zu jeder Stunde und unabhängig von den Theater⸗ kaſſen oder Agenturen ihre Eintrittskarten zu beſor⸗ gen. Die neuen Automaten ſollen ſo eingerichtet ſein, daß jeder den gewünſchten Platz auf einer Skala einſtellen und nach Einwurf des erforderlichen Betra⸗ ges die Karten aus dem Automaten entnehmen kann. Durch einen beſonderen Kontrolldienſt werden die Automaten am Tage mehrmals nachgeſehen und ge⸗ gebenenfalls nachgefüllt. Der Kontrolleur hat auch die Aufgabe, die Theater zu benachrichtigen, falls die Karten für eine Vorſtellung ausverkauft ſind. * — In Paris wurde dieſer Tage eine Liga gegen die Vermännlichung der modernen Frau gegründet, der bereits eine große Anzahl von Perſönlichkeiten aus den Kreiſen der Diplomatie, der Kunſt und Lite⸗ ratur angehören. Die Leitung der Liga beabſichtigt, im Ausland eine rege Propaganda zur Gründung ähnlicher Vereinigungen zu entfalten. Man denkt zunächſt an England und Amerika, die beiden Länder, in denen die Gefahr, die die Liga zu bekämpfen ſucht, am größten ſei. Ein engliſcher Journaliſt ſuchte die⸗ ſer Tage den Dichter Paul Valery auf, der in der ge⸗ nannten Liga eine große Rolle ſpielt, und befragte ihn, was er von der Vermännlichung der modernen Frau halte.„Es iſt ein Zeichen der Zeit“, meinte Paul Valery,„daß es notwendig iſt, eine Vereini⸗ gung mit dem Ziel zu gründen, die Frauen zu über⸗ reden, daß ſie Frauen bleiben ſollen. Die Tendenz der modernen Mädchenerziehung iſt verfehlt; ſie ver⸗ leitet die Frauen zum Nachäffen des Mannes. Wir ſind bereits ſo weit, daß der Begriff„Lady“ ſehr bald nur ein leeres Wort geworden ſein wird, deſſen Be⸗ deutung das Lexikon 1 muß.“ — Aus einem Wanderzirkus, der oͤurch den ame⸗ rikaniſchen Einzelſtaat Colorado zog, war vor eini⸗ ger Zeit ein großer brauner Bär entwichen. Man ſuchte die ganze Umgebung nach dem Tier ab, aber ohne Erfolg. Meiſter Petz war und blieb verſchwun⸗ den, bis er ſich dann eines Tages ſelbſt gemeldet hat, und zwar am Tore des Gefängniſſes von Del Norte, einem kleinen Städtchen. Der Grizzly verſuchte das Aufdeckung eines Kaplitalverbrechens — Breslau, 17. Oktober. Die von der Kriminalpolizei durchgeführten Er⸗ mittlungen über die ſeit dem 7. November 1935 ver⸗ mißte 30jährige Frau Kauder haben nunmehr zu der Feſtſtellung geführt, daß Frau Kauder von ihrem Ehemann nach einer Auseinanderſetzung er⸗ ſchlagen worden iſt. Dieſer hatte dann die Leiche im Backofen ſeiner Bäckerei verbrannt. Kauder, der inzwiſchen wegen Beihilfe zu gewerbsmäßiger Ab⸗ treibung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wor⸗ den iſt und der immer betont hatte, ſeine Frau ſei mit einem Liebhaber verſchwunden, hat unter der Wucht des Beweismaterials ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis abgelegt. Furchtbares Verkehrsunglück bei der Rückkehr Nahad Paſchas nach Aegypten — London, 17. Oktober. Wie Reuter aus Kairo berichtet, ereignete ſich ber der Rückkehr des ägyptiſchen Miniſterpräſidenten Nahad Paſcha ein tragiſcher Unglücksfall. Als der Kairo⸗Alexandrien⸗Expreß, in dem ſich der Miniſterpräſident befand, den Bahnhof von Tukh in der Nähe von Benha durchfuhr, raſte ex in die begeiſterte Menge hinein, die Nahad Paſcha begrüßen wollte. Elf Perſonen wurden getötet und vier ſchwer verletzt. PPPCdHV!.... e ꝗ r:.... ̃—gm:—— Gefängnistor mit Gewalt zu öffnen, was ihm jedoch nicht gelang. Er blieb ſogar mit einer Tatze hängen und konnte auf dieſe Weiſe ohne Mühe wieder ein⸗ gefangen werden. Warum aber Meiſter Petz ausge⸗ rechnet ins Gefängnis wollte, dafür gibt es eine vecht plauſible Erklärung. Wegen eines Staatsfeier⸗ tages ſollten die Gefangenen des Gefängniſſes von Del Norte an dieſem Tage ein beſonders gutes Eſ⸗ ſen, aus Eiern und Schinken beſtehend, erhalten. Der Geruch der in der Gefängnisküche aufgeſtapelten Nahrungsmittelvorräte, und ſpeziell der Duft des friſchen Schinkens haben dann Meiſter Petz wohl veranlaßt, ſeinen ſicheren Schlupfwinkel zu verlaſ⸗ ſen und dem Gefängnis einen Beſuch abzuſtatten. * — In einem Dorfe in der beugaliſchen Provinz Nadia endete der mutige und verzweifelte Kampf einer Mutter mit einem Krokodil um das Leben ihres dreijährigen Kindes mit dem Tode von Mut⸗ ter und Kind. Das Kind ſchlief in einer Hütte auf dem Felde in der Nähe des Brahmaputra. Nach der Mittagsmahlzeit hatte ſich die Mutter zum Schlaf niedergelegt und dabei die Türe der Hütte offen gelaſſen. Plötzlich wurde ſie durch das Schreien ihres Kindes geweckt und ſah zu ihrem Entſetzen, daß es von einem Krokodil weggeſchleppt wurde. Die Mutter ſtürzte ſich auf das Tier und bearbeitete es mit ihren nackten Fäuſten, um ihr Kind aus den Zähnen des Räubers zu befreien. Das Krokodil ſchlug jedoch die Mutter mit meh⸗ reren gewaltigen Schlägen ſeines Schwanzes nie⸗ der und entkam mit ſeiner Beute zum Fluß, wo es untertauchte. Als Nachbarn herbeieilten, fanden ſie die Frau tot vor. ae — Eine ſeltſame Naturkataſtrophe, der oͤrei Men⸗ ſchenleben zum Opfer gefallen ſind, ereignete ſich an der Südküſte der Bretagne auf oer Inſel Belle⸗ Isle⸗en⸗Mer. Bei ſteigender Flut erhob ſich plötzlich aus dem ſonſt ruhigen Meer eine rie⸗ ſige Welle und überſpülte die Küſte init ſölchet Gewalt, daß ſie bei ihrem Zurückfluten alles mit ſich riß, was ſie traf. So wurde ein Fiſcher, Pierke Golchen, Vater von acht Kindern, vor den Augen ſeines Kameraden von ihr verſchlungen. Der Ka⸗ merad Le Clerch entging wie durch ein Wunder dem⸗ ſelben Schickſal, doch hegt man ſehr ernſte Beſorg⸗ niſſe um ein Ehepaar aus Paris, das erſt ſeit zwei Tagen dort angekommen war und ſich zu jener Stunde in der Gegend des Strandes erging und ſeitdem verſchwunden iſt. Während der letzten Tage war die ganze Bevölkerung der Inſel auf den Bei⸗ nen, um nach oͤen Vermißten zu ſuchen, bisher jedoch ohne jeden Erfolg, ſo daß mit ihrem Tode durch die Flutwelle gerechnet werden muß. Der gerettete Fiſcher hat auf oer Polizei über den Hergang des Unglücks folgendes angegeben:„Ich war mit mei⸗ nem Kameraden Golchen zum Fiſchen gegangen. Das Wetter war ſchön, ſo daß wir auf einen guten Fang hofften. Wir hatten gerade angefangen, als plötzlich gegen fünf Uhr nachmittags beim Steigen der Flut eine ungeheure Woge, ein wahrer Berg von Waſſer, ſich ungefähr 200 Meter von der Küſte aus dem Meer erhob. Die Woge fegte über die Felſen und brach ſich mit einem Wirbel von Giſcht und mit donnerndem Getöſe an dem Strand. Ich klammerte mich verzweifelt an einen Felſen, aber mit Entſetzen ſah ich meinen Freund Golchen auf dem Kamm der Woge, die ihn mit ſchwindelerregen⸗ der Schnelligkeit ins ofſene Meer hinausriß. Als ich wieder zu mir kam, war das Waſſer ſchon wie⸗ der erſtaunlich ruhig.“ Noch am ſelben Abend wurde in dem Hotel„Zum Leuchtturm“ das Fehlen des Ehe⸗ paares Vanuſen aus Paris feſtgeſtellt. Kurz vor der Naturkataſtrophe hatte man ſie noch am Strande ſpazieren gehen geſehen, danach aber waren ſie ſpur⸗ los verſchwunden. * — Vor einiger Zeit wurde berichtet, daß der amerikaniſche Torpedojäger„Kane“ infolge eines Irrtums in den Gewäſſern von Bilbao beſchoſſen worden ſei. Zwei amerikaniſche Kinozeitſchriften, die der Paramount⸗Geſellſchaft und der„Metrotone“ vo Hearſt, erſchienen darauf ſchon in der nächſten Aus⸗ gabe mit einer„authentiſchen“ Aufnahme von der Be⸗ ſchießung in großer Aufmachung, und ſie wieſen mit beſonderem Stolz auf dieſe Glanzleiſtung ihrer Be⸗ richterſtatter hin. Nun haben aber alle amerikaniſchen Schiffe am Bug weithin ſichtbar eine Nummer, Bei näherem Zuſehen fiel einem Journaliſten auf, als er ſich die Bilder in den beiden Zeitſchriften anſah, daß man die Nummern ſo genau erkennen konnte. Er verglich alſo beide Bilder daraufhin und ſtellte zu ſeiner Ueberraſchung feſt, oͤaß in der Paramount⸗ Zeitſchrift der Torpedojäger die Nummer 231 trägt, während man auf der Hearſt⸗Zeitſchrift die Nummer 235 prangen ſieht. Jetzt iſt ein großer Streit ent⸗ brannt, welche Nummer der in Bilbao beſchoſſene amerikaniſche Torpedojäger wirklich getragen hat— oder ob vielleicht alle beide nicht richtig ſinde g 0 * 5 — Auf der Kuriſchen Nehrung wurden von der Vogelwarte Roſſitten buntgefärbte Möwen aufgelaſ⸗ ſen, deren Flugweg beobachtet werden ſoll. Sie tra⸗ gen bunte Zelluloidringe; Gefiederteile und Flügel ſind auffällig rot und blau gefärbt. Da es ſich um zutrauliche Tiere handelt, die ſich auch in Städte wagen und ſich füttern laſſen, werden auch die Städ⸗ ter gebeten, etwaige Beobachtungen möglichſt um⸗ gehend der Vogelwarte Roſſitten mitzuteilen. g ſmmef abends 4% Letztes Der kleine Mann bog den Kopf weit in den Nak⸗ len und lauſchte mit geſchloſſenen Augen. Ueber ſei⸗ nen geſenkten Lidern funkelten die großen Brillen⸗ gläſer. Irgendwo löſte ſich ein Stein und rollte pol⸗ ternd hinab. Da öffnete der Mann die Augen, blickte ſchier verwundert um ſich und ſprach:„Die Kraniche haben mir das Motiv geſchenkt, das mir immer noch fehlte, die Verbindung von Auflehnung und Trotz des Allegro Appassionato zu den„Stillen Weiſen“. Wißt ihr's noch, die erſte der ſtillen Weiſen fand ich an einem Nachmittag bei Ihnen, Oehrle, und als ich ſie euch geſpielt hatte, erzählte Jella uns von die⸗ 855 Platz, an dem wir drei nun heute beiſammen ind.“ Jiella neigte leiſe den Kopf.„Ich weiß die Stunde ſehr wohl, dem Kalender nach ſind nur zwanzig Mo⸗ 35 ſeither vergangen, für mich iſt es eine lange eit 5 Oehrle beſtätigte:„Es hat ſich vieles geändert ſeither. Wer hätte gedacht, daß dir in der kurzen Friſt ein ſolcher beruflicher Aufſtieg beſchieden ſein würde? Heute haſt du die Mappe voller Bombenkritiken und ſtehſt vor einer großen Konzertreiſe durch eine erſte Agentur. Jella, ich bin ſtolz und glücklich.“ Jellas Geſicht blieb in ſeiner ſchönen Stille.„Ich bin erſt am Anfang und es liegt unermeßlich viel Arbeit vor mir. Wir müſſen jetzt heimgehen, ich kenne die Teufelsmulde: wenn die Sonne dort am 5 verſchwindet, wird es mit einem Schlage rauh.“ Sie erhoben ſich, Hans⸗Adam ſprunghaft wie ein großer Junge, Oehrle ein wenig ſchwerfällig, denn ſie war tüchtig in die Breite gegangen. Jella faßte beide unter die Arme. „Heute muß ich euch einmal recht aus tiefſtem Herzen danken. Wenn es mit mir beruflich ſo ſchön aufwärts gegangen iſt, ſo hat eure materielle Hilſe weſentlich dazu beigetragen 5 Hans⸗Adam hieb mit der freien Linken wütend in die Luft.„Oehrles Hilfe, was habe ich damit zu tun?“ „Seien Sie ehrlich, Hans⸗Adam! Ich ahne längſt, wer mir geholfen hat. Es iſt meine ganze Freude, daß es Ihnen jetzt bei mir im Steinhaufen ſo gut gefällt, denn Sie haben den Steinhaufen gerettet.“ Jella deutete hinüber zur Burg, deren Zacken, Türme und Weſtfenſter rote Flammenfähnchen auf⸗ zogen im Widerſchein der Sonne beim Falkeneck. „Vor einem Jahr hätte ich für meine Perſon keine Hilfe mehr gebraucht, aber mein ſteinernes Stück Hei⸗ mat bedurfte noch der Hilfe. Und nun werde ich es allein erhalten können. Zwei Stuben haben bereits neue Oefen, Pankratius erhält monatlich zwanzig Mark. Jellas Lippen, die ſonſt allzu ſchweigſam, bewegten ſich in freudigem Eifer, während ſie von den Ausbeſſerungen und Neuanſchaffungen ſprach, die den Aufenthalt in der Burg zu einem behaglichen machten. Jetzt ſollte eine alte Magd eingeſtellt wer⸗ den, um Hühner und Ferkel zu verſorgen und für Pankratius zu kochen, denn er war in der letzten Zeit nicht mehr ſehr kräftig. Jella ſchloß:„Wenn ich erſt ſb weit bin, alle alten Schulden im Dorf und in der weiteren Umgegend bezahlt zu haben, dann ſol⸗ len unſere Gärten in Oroͤnung kommen, ich beſinne mich noch, wie ſchön ſie waren. Einen Gärtner will ich anſtellen. Es gäbe guten Abſatz für feines Gemüſe und Treibhausblumen.“ 5 Sie ſchwieg und ſagte nach einer Weile:„Ich hoffe, ihr verſteht mich und lacht nicht über meine Marotte mit der Burg, wie Onkel Thaſſilo es lächelnd nennt, er iſt ja jetzt ganz anders zu mir, ſeit die Zeitungen ſo viel hübſche Dinge über mich gebracht haben.“ Es war, als brenne Feuer hinter den kleinen Turmſenſtern öͤroben. a „Seht nur, iſt es nicht ſchön, mein ſteinernes Kind, das zugleich mein Ahn iſt, meine Wiege und mein künftiges Grab, mit einem Wort, mein alles.“ Sie ſtanden ſtill. Oehrle lächelte ein wenig ver⸗ ſtändnislos, aber gütig wie immer. Hans⸗Adam ſchloß ſeine Finger um Jellas Arm, und er redete verloren vor ſich hin:„Die Kraniche und die Silberdiſteln, ja, die blühen nun in der böſen Teu⸗ felsmulde. Sie ſind groß geworden, Jella, in Ihrer Kunſt, in Ihrer Heimatſtärke. Ich höre die Harmo⸗ niſierung.. ſo, ja, ſo muß das klingen, muß wach⸗ „„ ſen, emporziehen von Geſtorbenem und Zerbrochenem in warme Sonne. Die Kraniche ziehen nach Süden..“ „Sole el Honor“ grüßten die verwitterten Worte vom bröckelnden Wappenſchild, als Jella mit ihren Gäſten durchs graue Tor ſchritt, ein jäher Windſtoß wirbelte die welken Blätter im herbſtlichen Kehr⸗ aus über den Burghof.——— Sie ſaßen zu dritt in der Halle vor dem Kamin, in deſſen tiefer Oeffnung ein ſtarkes Feuer brannte. Sonſt gab es kein Licht in der Halle. Der feurige Schein ſäumte Oehrles helles Haar mit dem leich⸗ ten Schimmer des Ergrauens, und ſäumte Jellas glänzend ſchwarzen, glatten Scheitel, der ihre edle Kopfform hervortreten ließ. Jella trug eine knie⸗ lange weiße Strickzacke, die glühte hellroſa in der Kaminglut. Hans⸗Adam hockte ein wenig abſeits und ſtarrte Jella durch ſeine Brillengläſer ſelbſtvergeſſen an. „Erzählt mir jetzt bitte, was ihr von Lucardis wißt,“ hat Jella. Oehrle hatte die Frage nicht erwartet, der ruhige, ſachliche Ton, in dem ſie geſtellt wurde, ſchuf ihr Unbehagen.„Wir wiſſen nicht ſehr viel,“ be⸗ gann ſie ausweichend.„Und was wir wiſſen, iſt un⸗ erfreulich.“ „Ich bitte, daß Sie mir alles ſagen,“ wiederholte Jella. „Es iſt Ihnen bekannt, daß Lucardis gegen den Wunſch und Willen des Profeſſors das Engagement nach Würzburg annahm. Es iſt dann gekommen, wie alle Einſichtigen erwarteten: dank der darſtel⸗ leriſchen Anmut, hübſchen Erſcheinung und gut ent⸗ wickelten Koloratur gab es anfangs äußerliche Er⸗ folge. Ein Kollege, den ich von meiner Studienzeit her kenne, iſt jetzt Theaterkritiker in Würzburg, er hat mir alles erzählt. Cardis Leiſtungen ſind be⸗ dauerlich zurückgegangen in wenigen Monaten, ſte war wohl nicht reif zum ſelbſtändigen Weiterarbei⸗ ten, und Stillſtand bedeutet bekanntlich in der Kunſt Rückſchritt.“ 9 Er zögerte, prüfte Jellas unbewegliches Geſicht mit einem ſorgenvollen Blick, fuhr dann fort: „Ohne Ihre Hilfe in allen Dingen ſcheint Lucardis mit dem Leben nicht zurechtkommen zu können. Sie iſt beſtändig zu den Proben zu ſpät gekommen, dann hat es Krach geſetzt, Tränen und Szenen, ein übles Verſagen der Nerven. Der Spielleiter hat Lucar⸗ dis trotz der immer ſtärker zutage tretenden Män⸗ gel zeitweilig unverhohlen bevorzugt. Er gehört zu dem Typus, bei dem Sängerinnen nur auf einer bewußten Grundlage vorwärtskommen. Als ex ſich Cardt näherte, hat ſie ihn zuerſt hingehalten, als er immer zudringlicher wurde, hat ſie ihn abgewie⸗ ſen, und da hat ſie ſeine Ungnade zu ſpüren be⸗ kommen in der gemeinen Weiſe, die ja leider dem Spielleiter zu Gebote ſteht. Schließlich iſt es zu einem richtigen Theaterſkandal gekommen. Ein ge⸗ ringfügiger Anlaß hat während einer Aufführung die Kataſtrophe herbeigeführt. Er iſt grob gewor⸗ den, Cardi hat einen Weinkrampf gekriegt, ſich ge⸗ weigert, aufzutreten, da iſt zum Unglück Frieſe da⸗ zugekommen und hat dem Spielleiter eine runter gehauen. Cardis Stellung an der Würzburger Bühne war unhaltbar geworden, ſie hat in den zwei letzten Monaten der Spielzeit nur noch in kleinen Rollen geſungen, das Engagement iſt nicht erneuert worden, ſo hat dieſes erſte Bühnenjahr mit einem künſtleriſchen und menſchlichen Defizit geendet.“ f Einen Augenblick herrſchte Schweigen im Raum. Dann ſagte Hans⸗Adam, ohne Jella anzuſehen: f „Wiſſen Ste eigentlich, daß Lucardis und Frieſe geheiratet haben?“ Jella ſtarrte an ihm vorbei in das Kaminfeuer. Man hörte nur das Kniſtern der brennenden Scheite und den Atem der örei Menſchen. „Nein— das wußte ich allerdings nicht“, ſagte Jella nach einer Weile, die wie eine Ewigkeit ſchien „Aber das iſt ja nicht ſo wichtig!“ Jella löſchte alle ſchmerzlichen Gedanken mit einer Handbewegung aus.„Hat Lucardis ein anderes Engagement?“ fragte ſie. „Ja, an einer kleinen Bühne, ich weiß nicht ge⸗ nau wo. Es iſt ein Rückſchritt. Ihre Stimme foll in der Mittellage ſehr gelitten haben, ich kann mir leider uur zu gut vorſtellen, wie ſie die Technik vernachläſſigt, ſich immer auf ihre angeborenen Ga⸗ ben verläßt und dabei dilettantiſche Fehler macht.“ Oehrle rückte vom Feuer ab.„Es wird mir all⸗ mählich zu heiß. Jella, Liebſte, reden wir nicht mehr von Cardi, es iſt ein trauriges Kapitel, und wir können ihr nicht helfen. Sie müßte zu uns ne i rückkommen, nachlaufen kann ich ihr nicht, nachdem ſie mich ſo verlaſſen hat.“ f (Fortſetzung folgt) 10 Seite/ Nummer 483 Neue Mannheimer 5—— Montag, 19. Oktober 1986 fibatfüpaten Diesen äußerst spannenden Kriminalfall behandelt der Film: Ein Lied klagt an in dem Louis Craveure einen Kammersänger spielt, der unter Mordverdacht gerät! Weitere Darsteller sind: Gina Falckenberg Hanna Waag, Walter Rilla Täglich:.00.35.35.85 Diesen hervorragenden Film dürfen Sie nicht versäumen. Nur noch bis Mittwoch! 1 85 ö.20 0 inS Za Hulotich ah 8 Inr morgens 7 Nob. Y m Haus der schôònen 658800 finden Sie Einrichtungen von er- lesenem Geschmack, hoher Quslitäͤt u. äußerster Preis- Würdigkeit Leifle⸗ 390 Frledrichsplat 8 unter den Atkoden N 7, 18 Feine Herren-Mag-Scrmeiderei Bieber& Zzachowal TSI 22821 N 7, 18 A terung. kann jetzt, Köhler, Tel. 431 66. N.8 Fernsprecher 23006 S im Ofen das ſpendet Ein kleiner huſch wo's ſchon kälter wird, nichts ſchaden. Auch Ihr Körper be⸗ nötigt nun auch mehr„Heizung“, um den Organismus halten Auch ihm kann ſo'n„kleiner Huſch“ nur dienlich ſein. 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Oktober 1936 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann, heim fällig: 12 Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungs⸗ Fate Desinfektionsgebühren, augebühren, Ortsgerichtsgebühren An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäte⸗ ſtens 21. Oktober 1936 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetrei⸗ bungsordnung eine Verſäumnis⸗ gebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundent Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung fedes einzelnen Säumigen Dian nicht Stadtk aſſe. Ban- und Straßenfluchten⸗ feſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter in Wein⸗ heim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten im Gebiet der im Anſchluß an die Stable ſiedlung ker Stab Siedlung, füd⸗ weſtlich der Stadt Weinheim, be⸗ antrag. 8 hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer dieſer Zei⸗ tung während 2 Wochen in dem Rathaus in Weinheim zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbegzeichneten Friſt bei Ausſchruß vermeiden bei dem Bezirksamt Mannheim oder dem Sberbürgermeiſter in Wein⸗ heim geltend zu machen. 62a Bezirksamt— Abt. IV/65. Irm Ax warme 2 2000 Cocosmatten 1 dont zeckenhelmer Strate 46. 5 ö .„Er — I ö eee een 7 — 1329 —— f 2 12 — S 8-— 2 2 „ r