936 —— Ge⸗ Land⸗ n War. ganze „Ve ) ſchon ſprach Weiſe 5 zoten teinden e dazu t⸗ Oder eit hat Geld⸗ vebank. ch nun vorten. rsheim einige durch Ofters⸗ etwas die er⸗ machte zählte, gab es rsheim in der kamen. or, in⸗ einen an der führte tichard ir ge- rische noch hmen. Stag. al des lotanzer rer entſernt 220 8. irbenfrel , gel, V. ruf 443 99 Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Mittwoch, 21. Oktober 1936 wee eee eee r Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppaner Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Kimelvreis IO n 210 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzetgen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Lonkurſen wird keinerlei Nachlaß gewührt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe A 147. Jahrgang— Nr. 487 Immer neue englische Aufrüſtungspläne Nach dem Beruhigungsverſuch Alles bereit für den Ernſtfall! 22 Acht neue Rüſtungsfabriken— Erweiterung des Luftrüſtungsprogramms (Funkmeldung der NM.) A London, 21. Oktober. Die Beſchleunjgung und Erweiterung des eng⸗ liſchen Aufrüſtungsprogramms wird von der eng⸗ liſchen Regierung Hand in Hand mit einer teil⸗ weiſen induſtriellen Mobilmachung energiſch vorwärtsgetrieben. Das neueſte Glied in der Kette der Aufrüſtungsmaßnahmen iſt die Schaf⸗ ſung einer„Schatteninduſtrie“ für den Bau von Flugzeugen und Flugzeugmotoren. Wie das engliſche Luftfahrtminiſterium am Dienstagabend mitteilte, ſind ſechs engliſche Großfirmen mit der Errichtung von acht Fabriken beauftragt worden, die ausſchließ⸗ lich Rüſtungszwecken dienen ſollen. Es handelt ſich um fünf bekannte Autofirmen und um die Briſtol⸗Flug⸗ zeuggeſellſchaft. Der Bau der Fabriken wird von der Regierung finanziert. Nach ihrer Fertigſtellung werden ſie mit der Erzeugung beginnen und den für einen Kriegsfall notwendigen Angeſtelltenſtab aus⸗ bilden. Sobald die unmittelbaren Erforderniſſe der engliſchen Luftſtreitkräfte erfüllt ſind, werden die Werke wieder geſchloſſen. Sie werden jedoch in ſtän⸗ diger Bereitſchaft gehalten werden, um bei dem Aus⸗ bruch eines Krieges ſofort in Tätigkeit treten zu können. i Die Tatſache, daß die Regierung zur Zeit eine Reorganiſation ihrer Verteidigungspläne vorberei⸗ tet, wird auch von dem politiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“ beſtätigt. Nach der Wiederver⸗ ſammlung des Parlaments werde die Regierung vor⸗ ausſichtlich ein größeres und umfaſſenderes Luftaufrüſtungs⸗ programm ankündigen. Auch die Ernennung eines Munitionsminiſters und die Erweiterung der Vollmachten des Miniſters für die Koordination der Verteidigung Sir Thomas Inſkip würden erwogen. Der Luftkorreſpondent des„Daily Telegraph“ mteldet, daß die engliſche Luftflotte zur Zeit mit Mo⸗ ſchinen ausgeſtattet wepde, die durchſchwittlich um 160 Stundenkilometer ſchneller flögen als die bis⸗ herigen Typen. Die neuen im Bau befindlichen Kampfflugzeuge erreichten eine Stundenge⸗ ſchwindigkeit von 500 Kilometer. Ueber die weiteren Maßnahmen der britiſchen Re⸗ gierung zur Verteidigung Londons und an⸗ derer Großſtädte gegen Luftangriffe veröffentlicht der „Star“ neue Einzelheiten. Danach ſind zu dieſem Zweck Aufträge im Werte von vier Millionen Pfund vergeben worden. Unter anderem werde ein neuer Traktorentyp zur raſchen Beförderung von Luftab⸗ wehrgeſchützen von einer Stelle der Stadt zur andern gebaut. Man habe ferner eine Vorrichtung erfunden, mit deren Hilfe es möglich ſei, im Falle eines Luft⸗ angriffes für eine ſchnelle Verflüchtigung der Giftgaſe zu ſorgen. Der Mähler billigt die Aufrüſtungs⸗ politik (Funkmeldung der N M.) London, 21. Oktober. Bei der Unterhaus⸗Nachwahl im Birminghamer Wahlkreis Erdington wurde der konſervative Kan⸗ didat Wright mit einer Mehrheit von über 6000 Stim⸗ men gegen den Arbeitervertreter Simons gewählt. Wright erhielt 27 068 Stimmen, Simons 20 834. Das Wahlergebnis bedeutet in erſter Linie eine Anerken⸗ uung des Aufrüſtungsprogramms der Regierung durch die Wählerſchaft. 5. — Berlin, 20. Oktober. Mehr als 10000 Mädel wurden in den letzten Jahren durch die Umſchulungsmaßnahmen der Reichsanſtalt dem Land zugeführt, und ein großer Teil dieſer Mädel hat ſich entſchloſſen, länger als ein Jahr auf dem Land zu verbleiben. Die Mög⸗ lichkeit der Umſchulung konnte bisher nur für Mädel ausgewertet werden, deren anſchließende Vermitt⸗ Eianos Beſuch- Görings Ernennung „Die Ausſprache der beiden Staatsmänner von höchſter Wichtigkeit“ — Mailand, 20. Oktober. Die Erteilung außerordentlicher Vollmachten an Miniſterpräſident Göring zur Durchführung des Vierjahresplanes wird in der norditalieniſchen Preſſe vom„Corriere della Sera“ aufgegriffen und in eugſtem Zuſammenhang mit dem Beſuch des italieniſchen Außenminiſters in Berlin behandelt. Der Zuſammenkunft der beiden Staats⸗ männer, ſo ſchreibt das Blatt, komme eine doppelte Bedeutung zu. Hermann Göring, der unmittelbarſte und engſte Mitarbeiter Hitlers, habe mit dem Auftrage des Führers außerordentliche politiſche Vollmachten für die Ausführung des Vierjahresplanes und die Mo⸗ biliſation aller Kräfte der Nation. Er werde damit unmittelbar nach dem Führer die mächtigſte Perſönlichkeit des Staa⸗ tes. Politik und Wirtſchaft ſeien Gebiete, die ſich in der gegenwärtigen Lage Deutſchlands überſchnitten, da die wirtſchaftlichen Fragen von den politiſchen und umgekehrt beeinflußt würden. Infolgedeſſen ſei eine einheitliche faſſung der Führung notwendig. Die Ausſprache, die Graf Ciando mit Göring drei Tage nach deſſen Ernennung zum Bevollmäch⸗ tigten des Vierjahresplanes haben werde, ſei deshalb von allergrößter Wichtigkeit. Zuſammen⸗ Kepplers Beauftragung beendet — Berchtesgaden, 20. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat, wie bereits bekanntgegeben, durch die Veroponung vom 18. Ok⸗ tober 1936 den Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring mit der Durchführung des neuen Vierjah⸗ resplanes beauftragt. Dieſer Auftrag umfaßt auch die dem Beauftrag⸗ ten des Führers und Reichskanzlers für Wirt⸗ ſchaftsfragen, Ingenieur Keppler, ſeinerzeit über⸗ tragenen Aufgaben. Aus dieſem Grunde hat der Führer und Reichskanzler die Beauftragung des Ingenieurs Keppler mit Wirtſchaftsfragen und mit der Sonderaufgabe Rohſtoffe zurück⸗ genommen. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring wird inner⸗ halb ſeines neuen Arbeitsbereiches dem Ingenieur Keppler ein bedeutſames Sondergebiet zur Bearbei⸗ tung übertragen. 5 Der Führer und Reichskanzler hat Ingenieur Keppler bei dem Ausſcheiden aus ſeiner bisherigen Tätigkeit ſeinen beſonderen Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Die Ankunft Cianos — Berlin, 20. Oktober. Am Dieustag gegen 20 Uhr traf Seine Exzellenz der königlich⸗italieniſche Miniſter des Aeußern, Graf Cianb di Cortellazzo, zu einem offiziellen Beſuch der deutſchen Reichsregierung auf dem Anhalter Bahn⸗ hof in Berlin ein. i Im Auftrag des Führers und Reichskanzlers begrüßte der Staatsſekretär und Chef der Präſidial⸗ kanzlei Meißner den königlich⸗italieniſchen Mi⸗ niſter des Aeußern und ſeine Begleitung. Ferner hatten ſich zur Begrüßung der italieniſchen Gäſte eingefunden der Reichsminiſter des Aeußern von Neurath, der ſtellvertretende Staatsſekretär Dieckhoff, der Chef des Protokolls Geſandter von Bülow⸗Schwante ferner im Auftrage des Oberbe⸗ fehlshabers der Luftwaffe Generalmajor Dransfeld ſowie der Kommandeur der Leibſtandarte Adolf Hit⸗ ler Obergruppenführer Sepp Dietrich und der Ita⸗ lienreferent im Propagandaminiſterium Dr. C. Willis. Eine Ehrenkompanie der Leibſtandarte Adolf Hitler erwies den italieniſchen Gäſten unter den Klängen der italieniſchen Nationalhymnen die Ehren⸗ bezeugung. i Léon Bu m nach ſeiner Rede in Orléans, in der er ſich bemühte, die Radikalſozialiſtiſche Partei zu beruhigen. (Preſſephoto,.) 5 1. 1 f 8 5 1 5 97777FFCCFCCCCTCCTCTCCbCbCbbb Middels im Landdienſt Statt Einzelvermittlung jetzt Vilöung von Lagergemeinſchaften lung in eine Einzelſtelle auch katſächlich in jeder Hinſicht zu verantworten war. Es war alſo nötig, als unterſte Altersgrenze mindeſtens das 17. Lebens⸗ jahr feſtzuſetzen und auf alle Vorausſetzungen ge⸗ ſundheitlicher und perſönlicher Art zu achten. Mit den weiblichen Arbeitskräften dieſer Altersklaſſen ließ ſich aber der große Bedarf an weiblichen Hilfs⸗ kräften auf dem Land nicht decken, zumal die Ver⸗ längerung des Wehrdienſtes der männlichen Jugend die Anforderungen verſtärkt hat. Es gibt heute eine große Anzahl jüngerer Mädel, die aus der Schule oder dem Landjahr entlaſſen ſind und noch keine Lehrſtelle finden konnten, die aber für den Arbeits⸗ einſatz auf dem Land durchaus in Betracht kämen. Die notwendigen Vorausſetzungen hierfür hat nun, wie Gertrud Kunzemann im„Jungen Deutſch⸗ land“ mitteilt, das Sozialamt der Reichsjugendfüh⸗ rung dadurch geſchaffen, daß es ähnlich dem He⸗ Landdienſt Mädel⸗Landdienſtgruppen aufbaute, in denen nun die Mädel nach der Umſchulung und Mädel, die direkt aus der Stadt kommen, lager ⸗ mäßig untergebracht werden und in Einzel⸗ ſtellen bei Bauern arbeiten. Die Mädel werden je nach Alter und Leiſtungen tariflich bezahlt, und die Eltern und Mädel ſind durch die gemeinſame Unter⸗ bringung und Betreuung den Sorgen der Einzel⸗ unterbringung enthoben. Die Führerinnen der Landdienſtgruppen werden in einem beſonderen Lager geſchult. Im Laufe dieſes Winters ſollen rund 200 Lagerführerinnen für ihre Arbeit im Frühjahr vorbereitet werden.. Mädel, die in den Landdieuſt gehen, ſind künftig von dem Arbeitsdienſt befreit. Eine Verpflichtung zur Landarbeit braucht zunächſt nur für ſechs oder neun Monate ausgeſprochen zu werden. ——— Kämpfe in Weſtabeſſinien Abeſſiniſche Banden greifen die Italiener an — Addis Abeba, 21. Oktober.(U..) Die Heeresgruppe des Generals Geloſo, die den Auftrag hat, Weſtabeſſinien zu befreien, iſt im Ge⸗ biet der Großen Seen auf eine etwa 1000 Mann ſtarke Bande abeſſiniſcher Krieger ge⸗ ſtoßen, die die italieniſchen Truppen angriffen. Nach ſechsſtündigem Kampf, in der auf italieniſcher Seite mehrere Bombenflugzeuge eingeſetzt wurden, hatten die Italiener die Stellung der Abeſſinier auf dem Gipfel des Giabaſſere⸗Berges geſtürmt. Die Ver⸗ lüſte der Abeſſinier werden mit„mehreren Hundert“ angegeben. Unter den Gefallenen ſoll ſich auch der aufrühreriſche Häuptling dieſes weſtabeſſiniſchen Be⸗ zirkes befinden. Der Sieg am Giabaſſere⸗Berg ermöglicht es Ge⸗ neral Geloſo nun, ſeinen Marſch durch das Seen⸗ gebiet in die Provinz Sidamo hinein fortzuſetzen. zu Frankreichs lebendigen Juellen (Von unſerem in die franzöſiſche Provinz ent⸗ . ſandten Pariſer Korreſpondenten) VI. Alle Wetze führen nach Paris In Lyon müſſen wir ernſthaft an die Rückkehr nach Paris denken. Aber anſtatt die direkte Natio⸗ nalſtraße Nr. 5 zu nehmen, beſchließen wir, einen kleinen Umweg über das Maſſif Central zu machen. Wieder muß der Wagen durch manche Kurve ſtark ſteigen. Die Gegend gleicht teilweiſe unſerer Eifel, den Vogeſen und dem Schwarzwald, aber natürlich nie ganz richtig. Sie hat ihren eigenen Charakter. Doch die Butter, die Aepfel und die Pflaumen, hier ſchmecken ſie wie bei uns zu Hauſe. Von den Ber⸗ gen ſchießt viel Waſſer, das große Elektrizitäts⸗ werke ſpeiſt. Nur ſo erklärt es ſich, daß Cler⸗ mont⸗Ferrand— das man in Frankreich die Stadt der Radikal⸗Sozialiſten nennt— über eine anſehnliche Induſtrie verfügt. Die Stadt ſelbſt iſt auf bergigem Gelände angelegt und verweiſt jeden Fremden gerne in ihren„Prunkſalon“, den Vorort Rohat, ein wirklich aumutiges Herzbad. Doch wenig ſpäter wird dieſer freundliche Eindruck durch einen Badeort internationaler Prägung weit übertroffen: Vichy, das ſich ſehr bemüht, unſerem Baden⸗Baden in nichts nachzuſtehen. Seinem guten Waſſer, ſeinen ſchönen Promenaden und ſeinen reizvollen Frauen ein ehrliches Lob! Man bedauert, nicht länger ver⸗ weilen zu können, und weiter geht's, vorbei an ver⸗ träumten Landſitzen und durch ſchöne Städtchen wie Moulins und Nevers nach Paris. Je mehr man ſich der Hauptſtadt nähert, um ſo breiter und beſſer werden die Straßen, um ſchließlich eine ſechsfache Wagenbreite zu erreichen. Die Ge⸗ danken wandern, wie das bei Heimfahrten ſo zu ſein pflegt, rückwärts. Die völlig verſchiedenartige Schön⸗ heit Frankreichs, die wir ſahen, taucht auf, Das fette Périgord verbindet ſich mit dem Ozean, dieſer über die Pyrenäenberge mit dem Mittelmeer und der Provence, die Alpen des Dauphiné aber grüßen die kleineren Geſchwiſter der Cevennen, und ſie alle zuſammen, ſie verneigen ſich vor der Lichterſtadt Lutetia: Paris. Die Menſchen, die wir trafen, wa⸗ ren ſo verſchieden wie die Landſchaften, ja im Bas⸗ kenland und um Perpignan ſprechen ſie ſogar ihre eigene Sprache, baskiſch und katalaniſch, aber auch ſie alle ſchwören auf Frankreich. Die Gegen⸗ ſätze— das iſt die Einheit des Landes. Und die Selbſtverſtändlichkeit, mit der die Landſchaft ſchön iſt, ohne einen Anſpruch auf mehr zu erheben, hat ſich auch auf die Menſchen übertragen, die nur Menſchen ſein wollen. Mittelmaß glücklicher Durch⸗ ſchnitt, menſchlicher Wohlklang— das ſcheint der einzige Ehrgeiz des Volkes zu ſein. Dieſe Forde⸗ rung aber wird unerbittlich geſtellt. Das ſtaatliche Räderwerk, das ſie ſchützen und mehren ſollte, ſchien in den letzten Jahren verroſtet zu ſein. Dazu ge⸗ ſellten ſich aufregende Umwälzungen in der Welt⸗ Was in Rußland, Italien, Deutſchland und ganz beſonders in Amerika ſich politiſch, ſozial oder kul⸗ turell änderte, nirgendwo wurde es ſo verfolgt und 2. Seite Nummer 487 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Oktober 1936 fand einen ſolch ausgedehnten Niederſchlag in der Literatur wie in Frankreich. Aber die Franzoſen, gewitzigt durch ihre Geſchichte, prüfen lange. Sie ſind ein altes Volk und faſſen Entſchlüſſe nicht im Feuereifer der Jugend, ſondern mit der Langſam⸗ keit eines alten Mannes. Dieſer alte Mann aber fand anſcheinend, daß Frankreich gar nichts„Neues“ brauche. Alles, meint er, was in der Welt ſtaats⸗ politiſch an Formen je aufgetaucht ſei und noch auf⸗ tauchen könne, alles habe Frankreich ſchon irgendein⸗ mal in ſeiner Geſchichte gelebt. Es habe viel Schlech⸗ tes, ſogar Böſes abgeſchrieben. Viel Gutes fei allerdings auch durch eine allzu ſelbſtgefällige Zeit verſchütttet worden. Das Verſchüttete ſei freizu⸗ legen— das ſei die notwendige Arbeit. Sicher iſt, daß Frankreich noch nie in dieſem Jahr⸗ hundert ſo ſtoltz auf ſeine große Re vo⸗ lution war und daß es noch nie die Gei⸗ ſter der Aufklärung ſo lobte wie heute. Vernunft, Freiheit, Menſchlichkeit— dieſe Worte wurden wieder Wechſelgeld der täglichen Geſpräche. . Kein Zweifel, daß die Volksfrontregierung dieſe im Volke bewußt gewordene geiſtige Haltung als Grundlage ihrer Politik zu benutzen verſucht. So gibt ſie ſich gegenüber dem Volke den Anſchein, ſchneller und weiter nach vorwärts zu denken und zu leben als andere. Wer nicht ihrer Meinung iſt, ſo hörten wir, ſei rückſtändig. Wie geſchickt! Denn in Frankreich möchte die Mehrheit immer„modern“ ſein, ſowohl in der Mode wie in den Ideen. Dieſe Veranlagung der Franzoſen wird heute zu einer Stütze der Regierung. Aber war es geſtern und vorgeſtern in der franzöſiſchen Geſchichte nicht ge⸗ nau ſo? Fragt ſich, wie die führenden Männer dieſe Unterſtützung auf die Dauer zu benutzen verſtehen. Politiſch gibt es für Frankreich nur ein Pro⸗ blem, das lediglich in der ſchwierigen Frage be⸗ ſteht: wie ſage ichs meinem Kindel Politit wird zur Pſychologie. Eine Fahrt durch Frankreich beweiſt erneut, daß das keineswegs übervölkerte Land über unerſchöpfte und gut verteilte Reich⸗ tümer verfügt. Die unendlichen Quellen ſeiner Er⸗ ſparniſſe wurden überhaupt noch nicht nutzbar ge⸗ macht. Erſt recht ließen ſich die Kolonien noch wert⸗ voller in die Geſamtwirtſchaft einordnen. 5 Alles das ſind Fragen, die, ſo ſollte man meinen, von Technikern zu löſen wären. Bleibt für die Politiker die Aufgabe, das Volk dazu zu bewegen, die neuen Ideen in die Praxis umſetzen zu dürfen. Wie geſagt, der Aufang dazu ſcheint gemacht zu ſein. Manche Störungsfeuer tauchen von ſeiten der meiſt jüdiſchen Hochfinanz, andere aus der kommuniſtiſchen Agftation auf. Frankreich glaubt aber— das hörten wir überall betonen— daß dieſe beiden Feinde einen Gegner finden werden, der ſich ihnen weder in Amerika und erſt recht nicht in Spanien entgegen⸗ ſtellte: die hohe geiſtige Entwicklung des franzöſiſchen Menſchen, ob Arbeiter, Ange⸗ ſtellter oder Bauer, der ſich mit dem Sinn zur Kritik auch eine eigene Vorſtellung der perſönlichen Frei⸗ heit erkämpft habe, wodurch ſie alle zu„Bürgern“ geſtempelt würden. An der bürgerlichen Arbeiter⸗ maſſe Frankreichs ſollen die Feinde zerſchellen. Das iſt eine Hoffnung, die alle Politiker von Leon Blum bis de la Rocque haben. Ueber die Methoden herrſcht aber keine Einigkeit. Nicht der Geiſt, ſondern die Formen trennen in Frankreich. Es wird ſich nun zeigen müſſen, ob das Land der Widerſprüche auch weiterhin mit den von ihm nun gewählten Formen zu ſeinem Glück leben kann oder nicht. Oo fährt man ins abendliche Paris ein, der Stadt, die ihre Kraft und ihr Leben immer aus dem Lande holte, und die deshalb für den, der ſich nicht von dem wohlfeilen Widerhall des Aſphalts der Großſtadt ver⸗ führen läßt, als Krönung und Inbegriff Frankreichs gelten darf. Dr. Hanns-Erich Haack. Schlag gegen die marxiſtiſche Hetzpreſſe in Bulga⸗ rien. Auf Anorbnung des bulgartſchen Innenmini⸗ ſters ſind 17 in Sofia erſcheinende linksradikale Zei⸗ tungen und Wochenſchriften mit ſofortiger Wirkung für ſtändig verboten worden. Es handelt ſich durch⸗ weg um getarnte kommuniſtiſche Hetzblätter, die Stimmung für die Bildung einer ſogenannten Volks⸗ ſront in Bulgarien zu machen und planmäßig das autoritäre Syſtem zu unterwühlen verſuchten. Wichtige Beratungen im Kreml: uiſchluß zum offenen Auch Frankreich unterſtützt in verſtärktem Maße die Madrider Regierung— Neue Erfolge der nationalen Streitkräſte Warſchau, 20. Oktober. Wie hier bekannt wird, haben im Verlaufe der letzten Tage im Kreml unter dem Vorſitz von Ka⸗ ganomitſch wichtige Beratungen des politiſchen Büros der kommuniſtiſchen Partei ſtattgefunden. Dieſen Beſprechungen ſoll jedoch Stalin nicht beigewohnt haben. Es heißt, daß als Ergebnis der Beratungen in nächſter Zeit eine Erklärung der Sowjetregierung bekanntgegeben werden ſoll, die den Standpunkt der Sowjetunion zu den Vorgängen in Spanien im ein⸗ zelnen feſtlegt. Dieſe Erklärung werde vor allem den Ent⸗ ſchluß der Sowjetunion zur offenen Unter⸗ ſtützung der Madrider Regierung zum Aus⸗ druck bringen. In Odeſſa ſoll ein Lager zur Aufnahme von 20 000 Perſonen aus dem ſpaniſchen Kampfgebiet, an⸗ geblich Kindern und Frauen, vorbereitet werden. Für Spauſen beſtimm? (Funkmeldung der NM.) E Paris, 21. Oktober. Der Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ meldet aus Bordeaux, daß 6 neue franzöſiſche zwei⸗ motorige Potez⸗Flugzeuge vom Typ 543 am Sonn⸗ tagnachmittag auf dem dortigen Flughafen eingetrof⸗ fen ſeien. Dieſe Flugzeuge ſeien äußerlich ohne je⸗ des Kennzeichen geweſen. Am Montag ſeien ſie nach der Uebernahme von Brennſtoff mit unbekanntem Ziel geſtartet. Man ſei der Anſicht, daß es ſich um Lieferungen für die Madrider Regierung handelt. Nationale Erfolge bei Saragoſſa (Funkmeldung der NM.) + Burgos, 21. Oktober. Augenblicklich ſind die militäriſchen Operationen an der Front von Aragonien von erhöhtem Inter⸗ eſſe. Seit einigen Tagen wurden die katalaniſchen roten Milizen in den Bergen öſtlich von Saragoſſa von den Truppen der Nationaliſten immer mehr zurückgedrängt. Am Dienstag nahmen nun⸗ mehr die Nationaliſten die Bergkette von Alentisque im Sturm. Der Gegner iſt auf der Flucht und hinterließ eine große Zahl von Toten und Verwundeten ſowie eine große Menge Kriegsmaterial. Die Nationaliſten beherrſchen nach der Eroberung dieſer Stellung, die von den Roten ſtark befeſtigt war und von großer ſtrategiſcher Be⸗ deutung iſt, das ganze Gebirge von Alcubierre an der Grenze der Provinzen Huesca und Saragoſſa. Auch an der Biscaya⸗Front haben die nationali⸗ ſtiſchen Truppen einen Erfolg zu verzeichnen. Sie erſtttrmten am Montag den Berg Susgquiza, der die Straße und Bahnlinie von Mondragon ſüdlich von Eibar beherrſcht. Die Roten wurden 8 Km. zurück⸗ gedrängt. Dieſe Stellung war durch vorzüglich aus⸗ gebaute Schützengräben und 12 Maſchinengewehr⸗ neſter geſichert. Roles„Miltelmeerheer“ in Katalonjen — Burgos, 21. Oktober. In Katalonien ſoll ein der Kontrolle der marxi⸗ ſtiſchen Parteien und der Führung durch bekannte Anarchiſten unterſtelltes Freiwilligenheer gebildet werden. Dieſe Truppe wird nach ſowjetruſſi⸗ ſchem Muſter zuſammengeſetzt und ausgebildet werden. Es ſcheint die Abſicht zu beſtehen, den ſowjetruſf⸗ ſiſchen Generalkonſul in Barcelona, Antanow, zum Oberbefehlshaber zu ernennen. Dieſe Armee wird den Namen„Mittelmeerheer“ erhalten. 4 0 ie Befreiung kam in letzter Stunde“ Der Verleldiger Opiedos erzählt die Geſchichte ſeines ſiegreichen Kampfes (Funkmeldung der N MZ.) + Luarca, 21. Oktober. Bald nach der Befreiung Oviedos hatte der Son⸗ derberichterſtatter des DRB im Hauptquartier Gra⸗ do vor Oviedo eine Unterredung mit General Aranda, der bekanntlich die Stadt Oviedo drei Monate lang verteidigt hat. General Aranda er⸗ zählte, daß bei Ausbruch der nationalen Erhebung für die Verteidigung Oviedos 500 Mann Infanterie, 230 Mann Sturmpolizei, 800 Gendarmen und 350 Freiwillige vorhanden geweſen ſeien; von dieſen faſt 2000 Mann ſeien in den erſten zwei Monaten 400 und in den letzten 15 Tagen 800 gefallen; außerdem habe es 200 Typhuskranke gegeben. Bei der Befreiung der Stadt hätten ihm nur noch 500 Soldaten zur Verfügung geſtanden. Die Zivilbevölkerung, die 40 000 Perſonen zähle, habe durch Flugzeugangriffe 600 Tote zu beklagen ge⸗ habt. Die roten Streitkräfte ſeien 58000 Mann ſtark geweſen, ſie ſeien gut organiſtert und gut be⸗ waffnet geweſen und hätten genügend Artillerie und mepikaniſche ſawie tſchechoſlowakiſche Waffen zur Verfügung gehabt. Die Verteidiger Oviedos hätten lediglich 60 Maſchinengewehre in der erſten und 30 in der zweiten Linie gehabt, dazu 2 Millionen Schuß Munition, aber wenig Artillerie und wenig Grana⸗ ten. Der Feind habe im Verlaufe der Belagerung ſtändig die Artillerietätigkeit geſteigert, wodurch die pielen Menſchenverluſte entſtanden ſeien. Weneral Aranda erklärte weiter, er habe die Ver⸗ leidigung nach den modernſten ſtrategiſchen Grund⸗ ſätzen in fünf ſternartig vorgeſchobene Stellungen unterteilt und kleine Poſten von 10 bis 12 Mann mit einem Maſchinengewehr in gut getarnten Stellungen hätten die erſten Linien wirkſam unterſtützt. Der erſte große Angriff der Roten vom 8. bis 11. Septem⸗ ber ſei mit viel Flugzeugen erfolgt; bei dem zwei⸗ ten, der vom 4. bis 12. Oktober dauerte, ſeien die vor⸗ geſchobenen Stellungen anſtatt mit 10 nur mit drei Mann beſetzt geweſen. Da man ohne Reſerven ge⸗ weſen ſei, habe man einen elaſtiſchen Rückzug teil⸗ weiſe bis zum Stadtrand vorgenommen. Die Roten hätten viele Tanks und Panzerwagen zur Verfügung gehabt, die Verteidiger jedoch nur zwei alte Tanks. Man habe die Tanks der Roten mit einem kleinen 7 5⸗Zentimeter⸗Berggeſchütz aus 50 Meter Entfernung bekämpft, wobei es gelungen ſei, beim letzten Angriff am 17. Oktober auf 20 Schritt Entfernung einen Tank der Roten völlig zu zerſtören. Die Befreiung durch die marokkauiſchen Trup⸗ pen ſei in letzter Minute erfolgt, als faſt keine Lebensmittel und keine Munition mehr vorhan⸗ den geweſen ſeien. Die Roten ſeien bereits in einige Häuſer der Vor⸗ ſtadt eingedrungen geweſen. Die Artilleriebeſchießung und die Flugzeugbomben hätten in Oviedo kein Haus mehr ganz gelaſſen. Die Bevölkerung, die ſtets in Kellern gelebt habe, habe ſich nur von Reis und Bohnen ernährt und Waſſer habe man nur aus Notbrunnen ſchöpfen können. Trotz dieſer großen Entbehrungen habe die Bepölkerung gut durchge⸗ halten. In den erſten zwei Monaten ſeien die roten Flieger überlegen geweſen und hätten oſt vielmals täglich die Stadt bombardiert. Später ſeien jedoch die Flugzeugangriffe durch nationaliſtiſche Flieger abgewehrt worden. Der ſtrategiſche Zweck der Ver⸗ teidigung Oviedos ſei ausgezeichnet gelungen, da man die roten Kräfte in Aſturien auf dieſe Weiſe dauernd bei Oviedo feſtgehalten habe. Ständig ſeien ſo 8000 rote Kämpfer und zahlreiches Kriegsmate⸗ rial bei Oviedo gebunden geweſen. Jetzt beginne, ſo erklärte General Aranda weiter, der Vorſtoß nach Norden und Oſten ſowie die Säu⸗ berung Aſturiens von den Roten. Dies werde, ſo ſagte er, noch viel Arbeit machen, aber er ſei mit der roten Taktik aus dem Aſturien⸗Aufſtand vom Jahre 1934, den er mit bekämpft habe, gut vertraut. Bis Dienstag abend ſind in Oviedo 40 Laſtwagen, von ſtarken Eskorten geſichert, mit Kartoffeln, Brot, Fleiſch und Munition in Oviedo eingetroffen, ſtür⸗ miſch von der Bevölkerung begrüßt. Mole Tarnungsmanöver in Madrid? — Sevilla, 20. Oktober. Aus Madrid verlautet, daß mit Wiſſen des roten Polizeipräſidenten zu Spionagezwecken ſogenannte „Schutzabteilungen“ gebildet worden ſeien. Die An⸗ gehörigen dieſer Schutzabteilungen ſollen Falan⸗ giſtenuniformen tragen, woraus man in Sevilla ſchließt, daß die roten Machthaber die Abſicht haben, in gewiſſen Vororten Madrids einen natio⸗ naliſtiſchen Einfall vorzutäuſchen, um die Zuver⸗ läſſigkeit der Einwohner zu prüfen und„unzuver⸗ läſſige Elemente“ zu erſchießen. Nach einer anderen Auslegung beabſichtigen die als Faſchiſten verklei⸗ deten Kommuniſten, bei einem Fall Madrids ſich unter die einmarſchtierenden Truppen der Nationa⸗ liſten zu miſchen, um ſich zu retten und leichter ent⸗ fliehen zu können. Franzöſiſche Flieger verteidigen Madrid + London, 21. Oktober. „Daily Mail“ veröffentlicht bemerkenswerte Ent⸗ hüllungen ihres Pariſer Korreſpondenten über die militäriſche Unterſtützung der Madrider Regierung durch Frankreich. In letzter Zeit ſeien rund 50 fran⸗ zöſiſche Flieger nach Madrid geſandt worden. Von dieſen hätten ſich 17 geweigert, ihren Dienſt fortzu⸗ ſetzen, da die ihnen übergebenen Maſchinen nicht flug⸗ tüchtig ſeien. Etwa 33 franzöſiſche Flieger ſeien an der Madrider Front gefallen. Eine franzöſiſche Ver⸗ kehrsgeſellſchaft habe ihre ſämtlichen Flugzeuge nach Madrid geſandt, um, wie man glaubt, die rote Regie⸗ rung nach Barcelona zu befördern. In den letzten vier Tagen habe die Pariſer ſpaniſche Botſchaft mit der Anwerbung von 50 weiteren Fliegern begonnen, denen ſehr hohe Monatsgehälter angeboten würden. Der Endkamof um Madrid beginnt Energiſche Verteidigung zu erwarten? Nallonaliſten ziehen alle Tanks zuſammen (Drahtber. unſ. Lon d. Korreſpon denten) — London, 21. Oktober. Der ſpaniſche Bürgerkrieg nähert ſich den Berich⸗ ten der engliſchen Korreſpondenten zufolge, dem Ende. Die Verteidigung Madrids, ſo ſchreibt Pem⸗ broke Stephens im„Daily Telegraph“ zerbröckelt, und der Zuſammenbruch hat ſeinen Anfang genom⸗ men. Man rechnet jetzt damit, daß nach der Ein⸗ nahme von Illesca die weitere Einſchließung Ma⸗ drids erfolgreich fortſchreitet und bald die eigent⸗ liche Schlacht um Madrid ſelbſt anfängt. Die ſpaniſche Regierung, ſo ſchreibt die„Times“, wird bald gezwungen ſein, ihre Truppen von der äußeren Verteidigungslinie zurückzuziehen, um wenigſtens die Poſition auf dem inneren Ring, der unter der energiſchen Leitung von Caballero errich⸗ tet wurde, zu erhalten. Hier würden die nationalen Truppen höchſt⸗ wahrſcheinlich auf einen viel ſtärkeren Wider⸗ ſtand ſtoßen, als er ihnen während des ganzen ſpaniſchen Bürgerkrieges bisher begegnet ſei. Daß die nationalen Truppen ſelbſt mit beſonders heftigen Kämpfen bei der Eroberung Madrids rech⸗ nen, geht daraus hervor, daß jetzt alle Tanks zuſammengezogen werden, weil man ſie bei den zu erwartenden Straßenkämpfen in Madrid gegen die roten Truppen einzuſetzen gedenkt. Nach den Angaben des„Daily Telegraph“ iſt einer der weſentlichen Gründe für die Niederlage der Regierungstruppen in dem Mangel an Offi⸗ Fieren zu ſuchen. Eine Reihe der Offiziere wurde von den Kommuniſten gleich zu Anfang des Bürger⸗ kriegs erſchoſſen und dieſer Mangel an geeigneten Führerperſönlichkeiten macht ſich jetzt geltend. Der Mangel an Offizieren, ſo berichtet empfindlich Pembrooke Stephens weiter, iſt bei der Artillerie der Madrider Truppen beſonders ſpürbar. Flugzeuge der nationalen Truppen haben die Regierungsartil⸗ lerie in mehreren Fällen noch vor Beginn der eigent⸗ lichen Schlacht aktionsunfähig machen können. Die Madrider Regierung, ſo heißt es im„Daily Telegraph“ weiter, hat nur wenig ausgebil⸗ dete ſpaniſche Piloten. Ihre Flieger ſind meiſtenteils franzöſiſche und ruſſiſche Freiwillige, die nicht unbedingt den Wunſch haben, für Madrid zu ſterben. Die Moral der mauriſchen Truppen ſei dagegen erſtaunlich gut. Sie ſeien geborene Krieger, und da man ſie jetzt aufgerufen habe, für die„Rettung Spa⸗ niens“ zu kämpfen, hätten ſie das Gefühl, daß da⸗ durch die Scharte ihrer früheren Niederlage in Ma⸗ rocko ausgewetzt ſei. Tiefer Peſſimismus in Madrid — Burgos, 21. Oktober. Einige Madrider Preſſeſtimmen beweiſen einen zunehmenden Peſſimismus in der ſpaniſchen Haupt⸗ ſtadt und die wachſende Erkenntnis der wahren Lage. So rechnet die Zeitung„Informaciones“ bereits mit der Möglichkeit des baldigen Falles der Hauptſtadt und kündigt an, daß damit alles für die Roten ver⸗ lowen ſei. „La Libertad“ äußert ohne Umſchweife, daß die de⸗ moraliſierten und zügelloſen Milizſtreitkräfte keiner⸗ lei Ausſicht auf einen erfolgreichen Widerſtand mehr hätten. Die„Politica“ rät öringend, ein Reſerveheer auf zuſtellen, das für den Fall, daß die gerade an der Front befindlichen roten Truppen erneut geſchlagen würden, dieſe erſetzen und die Verteidigung Madrids übernehmen könne. FPPCCCCã bbbVbbVbTbPbPbPbPbPbPbPbPbPbPbPbPbPbGVGTPTPbPbVbGbPTPTGTPTPbPVbPVTPVPVPVPVPVPVPVPVPVPVPVPVUVPVPVPVPPPVVVHUVUTUUuUuTUT1TwT1T1T1WWJWJWÄWÄ+G+*Tĩ London und die Weſtpaktkonferenz Auch die italieniſche Antwort eingegangen (Drahtber. unſ. Vertreters in London) 5— London, 21. Oktober. Die italieniſche Antwortnote auf die engliſche Locarnveinladung iſt geſtern in London eingetrof⸗ fen. Ebenſo wie der Inhalt der deutſchen Note wird auch der der italieniſchen ſtrikt geheimgehalten. In unterrichteten Londoner Kreiſen rechnet man damit, daß Italien jetzt die Frage ſeiner eigenen Sicherheit im Mittelmeer aufwerfen wird. Die diplomatiſchen Korreſpondenten der großen engliſchen Blätter ſetzen ihre Vermutungen über den Inhalt der deutſchen Antwortnote fort. Da aber alle dieſe Mutmaßungen nichts anderes als reine Spekulationen ſind, können ſie übergangen werden. Wichtiger iſt, wie in Whitehall verlautet. daß die engliſche Regierung auf die deutſche und die italieni⸗ ſche Note vorläufig nichts zu antworten gedenkt. Der Außenminiſter Eden dürfte vom Ka⸗ binettsrat den Auftrag erhalten, den Inhalt der ins⸗ geſamt fünf Noten ſo zuſammenzuſtellen, daß deut⸗ lich erkennbar wird, in welchen Punkten Einigkeit beſteht und in welchen nicht. Erſt wenn das geſchehen iſt, wird man beurteilen können, wieweit der gegen⸗ wärtige engliſche Peſſimis mus in bezug auf die geplante Locarnokonferenz berechtigt iſt. England und die kollektive Sicherheit (Funkmeldung der NM.) ö London, 21. Oktober. „Times“ ſpricht ſich heute in einer längeren Un⸗ terſuchung für eine Politik der„regionalen Sicher⸗ heitsabmachungen“ aus, im Gegenſatz zu einem kol⸗ lektiven Sicherheitsſyſtem im Sinne des Sanktions⸗ artikels 16. England beginne der Stellungnahme Bel⸗ giens ein freundliches Verſtändnis entgegenzubrin⸗ gen. Auch wenn der König erklärt habe, daß Bel⸗ gien eine ausſchließlich belgiſche Politik wünſche, ſo mütſſe das nicht zur Folge haben, daß England ſeine bereits eingegangenen Verpflichtungen zurückziehe. Jedoch ſeien die allgemeinen Verpflichtungen der Völkerbundsſatzung unter Vorausſetzungen übernom⸗ men worden, die von der jetzigen Lage völlig verſchie⸗ den geweſen ſeien. Deshalb werde es für die bri⸗ tiſche Regierung immer wichtiger, ihren eigenen An⸗ teil an dieſen Verpflichtungen genauer feſtzulegen. Verbot der Mosley Aniform? Innenpolitiſche Maßnahmen in England geplant (Funkmeldung der NM.) + London, 21. Oktober. Nach der geſtrigen Unterredung des engliſchen Innenminiſters mit einer arbeiterparteilichen Ab⸗ ordnung aus dem Londoner Oſtend wird jetzt in politiſchen Kreiſen damit gerechnet, daß die Regie⸗ rung beſondere innenpolitiſche Maßnahmen plant. „Daily Telegraph“ bringt erneut die Vermutung, daß mit einem Verbot der sogenannten „politiſchen Uniformen“ und mit einer Er⸗ weiterung der Polizeivollmachten bei öffentlichen Kundgebungen zu rechnen ſei. Dem Blatt zufolge hat Sir John Simons der Abordnung erklärt, das Kabinett befaſſe ſich eingehend mit der Frage, wie politiſche Unruhen zu verhüten ſeien.„Daily Tele⸗ graph“ nimmt an, daß die Rede, mit der am 3. No⸗ vember der König die neue Legislaturperiode eröff⸗ nen wird, bereits einen Hinweis auf die von der Regierung beſchloſſenen Maßnahmen enthält. Doriot und die Volksfront Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Nantes — Paris, 20. Oktober. Am Montagabend kam es in Nantes zu Zwiſchen⸗ fällen und Schlägereien zwiſchen Angehörigen der franzöſiſchen Volkspartei Doriots und politiſchen Gegnern. Eine Doriot⸗Verſammlung war in letz⸗ ter Stunde vom Bürgermeiſter verboten worden, da von der Volksfront Gegenkundgebungen angedroht worden waren. Trotz des beträchtlich verſtärkten polizeilichen Ordnungsdienſtes konnten Umzüge der gegneriſchen Parteien nicht verhindert werden. Bald kam es auch zu ernſten Zuſammenſtößen, wo⸗ bei es auf beiden Seiten Verletzte gab. Zahlreiche Demonſtranten wurden verhaftet. Wieder Ruhe in Vombay Dauk rückſichtsloſen polizeilichen Durchgreiſens — London, 20. Oktober. Dem rückſichtsloſen Durchgreifen der Bombayer Polizei iſt es gelungen, die religiöſen Unruhen völlig niederzuſchlagen. Ueber die Maßnahmen der Polizei berichtet Reuter, daß dieſe ganze Stadt⸗ viertel abgeriegelt und Hunderte von Perſonen ver⸗ haftet habe. Sie laſſe durch die gefährdeten Stadt⸗ teile morgens und abends ſchwerbewaffnete Militär⸗ ſtreifen und Panzerwagen patrouillieren. Eine amt⸗ liche Mitteilung der Polizei beſagt, daß bei den Un⸗ zahen insgeſamt 58 Perſonen getötet und mehr als 500 verletzt worden ſeien.. BB————B—.. e eee ,,, ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes Sorg Wia Märker Süd 75 weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienſt. Furt Wilhelm Fennel Anzeigen und ale n Mitteilungen: Jakob Fan de, ſämtlich in Mannheim. 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Eu, Maunbeim, R 15—6 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer. Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße .⸗A. IX. 1938. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 20 927 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 20 465 Zur Zeit Pretsliſte Nr. 7 gültig. 5 5 Für unverlangte Beiträge deine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 6 greifen?! 3 —.. ⁵˙ jer en er dt⸗ er⸗ dt⸗ ir⸗ nt⸗ n⸗ ils can lohnte und jemand hinhören würde. Mikbwoch, 2 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 487 Mannheim, 21. Oktober. L 4 8 2 Blätter im Wind Noch nie hat man in den Straßen der Stadt ſo viel Laub auf einmal herumfliegen ſehen. Kenner ſagen, es kommt von dem naſſen Sommer, und der Herbſtſturm hätte ſo plötzlich eingeſetzt, jetzt blättert alles auf einmal ab, und kein Blatt will mehr ſich zuuſen laſſen; ſondern herunter, herunter heißt's und noch ein bißchen getanzt und gewirbelt, und dann das dürre Daſein im dickbauchigen Wagen der ſtädtiſchen Müllabfuhr beendet. Wenn das alles noch geſunde lebenszähe Blätter wären, die dem Winde Widerſtand wie im Sommer entgegenſetzen würden, da würde mancher Aſt krachen und ganze Bäume müßten büßen, woraus manches Weisheitswort zu ſchöpfen wäre, wenn es ſich ver⸗ Aber die„Na⸗ tur“ iſt um dieſe Jahreszeit nicht mehr ſehr beliebt, wenn ſie mit dürren Blättern winkt dann verzieht man ſich ins Gehäuſe und telephoniert nach mehr Briketts. Nicht, daß in traurige Falten fallen und ein großes Trübſal⸗ gebläſe anheben, von wegen wie die Zeit vergeht. Wir haben Alten und Neuen und friſches Gemüſe bis ins Frühjahr, trockene Wege und die erſten Knoſpen Ende Februar, neu hergerichtetes Palmen⸗ haus und Wintergärten in verſchiedenen Kaffee⸗ häuſern. Wir halten uns warm mit Tanz und KdeF⸗Sport, und ſollte wirklich ein Schneelein fallen, ſo hegegnen wir ihm mit Schiern in der Fauſt und Rodelſchlitten auf dem Buckel. Nein, das bißchen Vegämglichkeit, das dem Laub ſo unterſtrichen wird, macht uns nicht bange. Aber es ſieht natürlich betrüblich aus, wenn ſo ein Straßenfeger in dem Sturm pflichtgemäß den Blättern nachläuft; er fegt und fegt und immer wieder laufen ſie ihm auseinander, die reine galgen⸗ humoriſtiſche Bosheit der zu Tod und Müllabfuhr Beſtimmten. Schöne wohlgeſchichtete Haufen, mit Liebe und Kenntnis zuſammengetragen, löſen ſich in Nichts auf, wenn der Wind wieder um eine andere mit fallen⸗ 7 N Ecke kommt, und die ganze Gegend macht einen un⸗ ö ener erenererereen, * ö * 72 1 ordentlich⸗romantiſchen Eindruck. Nur auf der Stephanienpromenade iſt's reingefegt, da hats der Wind ſelber beſorgt, da herrſcht Oroͤnung, aber da liegt auch das Herweck, die Fenſter vernagelt und wartet auf beſſeres Schleppwetter. Das tut einem allerdings wirklich in der Seele weh: wie ſchön warm war es hier einſtmals am Rhein, und jetzt bläſt es durch drei Lederweſten. Sehr zu beachten ſind auch Platanenblätter, wenn ſie naß ſind. Man trete läſſig mit dem Abſatz hin, und rabumms! ſitzt man da und geniert ſich außer⸗ ordentlich, und ſehr muß man die Neigung zum Hiftken und lindernden Reiben verbeißen. Schließ⸗ lich ſind dürre Blätter auch dem Kraftfahrer ein Dorn im Auge, weil er immer wieder zuſammen⸗ ſchrickt And denkt, es wär was Ernſthaftes, ein Tier, ein Stein, eine Gefahr. Er bremſt und kurvt und muß womöglich noch auf die Wache, um eine Blut⸗ probe zu laſſen. Alles wege denne bleede Blädder! Da wirbeln ſie nun herum, merkwürdig ſchwer⸗ gewichtslos im Kreiſe, aber vermutlich nach Geſetzen, die die ieger einem erklären können, und raſcheln ganz verdächtig, wenn ſie nicht fliegen kön⸗ nen. Darüber hinaus aber haben ſie noch eine höhere, naturmyſtiſche und lyriſche Bedeutung, aber davon will ja niemand mehr was wiſſen heutzu⸗ ge Dr. FE Oroͤnung und Sauberkeit auf den Friedhöfen In den ſtädtiſchen Friedhöfen werden das ganze Jahr über Säuberungsarbeiten vorgenommen. Im Hinblick auf das bevorſtehende Allerheiligenfeſt wer⸗ den Friedhofbeſucher öͤringend gebeten, bei der Her⸗ richtung der Gräber gleichfalls auf Ordnung und Sauberkeit der Friedhofanlagen bedacht zu ſein. Der Abraum der Gräber darf nicht erſt in letz⸗ ker Minute, wie in den letzten Jahren vielfach ge⸗ ſchehen, innerhalb der Grabfelder an beliebiger, benachbarter Stelle abgelagert, überflüſſige Papier⸗ umhüllungen dürfen nicht am Feſttage gleichgüllig auf den Boden geworfen werden. Eine größere An⸗ zahl Papierkörbe iſt zur Benützung über den ganzen Friedhof verteilt aufgeſtellt. Der Unrat iſt an den dafür eingerichteten Sammelſtellen neben den Hauptwegen zuſammenzutragen. an Maunheims Bezirkskommando kommt wieder in den alten Bau. Das geräumige Eckhaus C 7, 5, neben dem Luiſenheim, wird zur Zeit geräumt. Das Anweſen wird wieder dem urſprünglichen Zwecke zugeführt, für den es vor dem Kriege errichtet wurde. In dieſem Haufe erhält das Bezirkskommando ſei⸗ nen Standort. Der ausgedehnte Eckbau ermöglicht es, alle Dienſtſtellen des Bezirkskommandos zuſam⸗ menzufaſſen, die bisher in verſchiedenen Anweſen be⸗ helfsmäßig untergebracht ſind. wir hier in der Pfalz nun unbedingt Die letzte Million Von der Arbeitsloſenbetreuung zur Regelung des Arbeitseinſatzes Wir ſtehen im Kampf um die letzte Million der Arbeitsloſen in Deutſchland. Dieſe erfreuliche Tat⸗ ſache ſchließt aber gleichzeitig eine Reihe hochinter⸗ eſſanter Fragen in ſich. Verkehrt wäre es, wollte man dieſe Fragen etwa auf die Formel bringen: „Das Arbeitsamt wird arbeitslos“, das hieße den Umfang und die Bedeutung der in den letzten Jah⸗ ren nach den verſchiedenſten Seiten ſtark vermehr⸗ ten Arbeits⸗ und Tätigkeitsgebiete der Reichsanſtalt und der Arbeitsämter völlig außer acht laſſen. Der überaus ſtarke Rückgang der Arbeitsloſenzahl birgt für die Reichsanſtalt ſicherlich organiſatoriſche Pro⸗ hleme in ſich; wichtiger aber iſt die Tatſache, daß die Unterbringung dieſer einen Million deswegen einiger Ueberlegung bedarf und beſondere Aufgaben ſtellt, weil der größte Teil ſich aus Arbeitsloſen einiger weniger Landesarbeitsamtsbezirke zuſam⸗ menſetzt. Die Sorge für die Unterbringung dieſer letzten Million zeigt deutlich die Umwandlung der Arbeit und Aufgabe der Arbeitsanſtalt von der Arbeits⸗ loſenunterſtützung und allgemeinen Betreuung der Arbeitsloſen in die Regelung des Arbeitseinſatzes. Sie wird die große laufende Aufgabe der Reichsanſtalt in der Zukunft ſein. Die Un⸗ terbringung der letzten Million wird angeſichts des an anderen Stellen ſchon beſtehenden empfindlichen Facharbeitermangels in der Hauptſache eine Frage der Einſatzregelung ſein. Dazu iſt zunächſt notwendig, daß die Arbeits⸗ ämter über die Arbeitseinſatzfähigkeit und die Zu⸗ ſammenſetzung der in ihrem Bezirk noch vorhande⸗ nen Arbeitsloſen ein klares Bild gewinnen. Dar⸗ über werden nun die Arbeitsämter eine genaue Sta⸗ tiſtik aufſtellen und zu dieſem Zwecke alle Ar⸗ beitsloſen noch im Laufe des Monats Oktober vorladen, ſoweit dies notwendig iſt, um ihre Arbeitsverwendungsmöglichkeit feſtzuſtel⸗ len. Zu der wichtigen Frage, aus welchen Menſchen ſich dieſe letzte Mil⸗ lion Arbeitsloſer zuſammenſetzt, beſagen die bisherigen Unterlagen folgendes: Von den insgeſamt 21 Millionen Beſchäf⸗ tigter in Deutſchland wechſeln monat⸗ lich durchſchnittlich 1“ Millionen ihren Arbeitsplatz. Unter der einen Million Arbeitsloſer ſind demnach auch viele, die zufällig am Stichtag der Feſtſtellung der Zahl der Arbeitsloſen ihren Arbeits⸗ platz wechſelten. Auch fallen unter die Million Volksgenoſſen, die nicht für die Arbeit eingeſetzt werden können, aſoziale, arbeitsſcheue, kranke und dergl. Man ſchätzt ihre Zahl auf den 10. Teil der noch arbeitsloſen Million. Weiter fal⸗ len unter die Million noch Rentenempfänger, die eine Teilunterſtützung von der Reichsanſtalt be⸗ ziehen. Auch das Wohnungsproblem iſt für die Frage der Unterbringung dieſer einen Million Ar⸗ beitsloſer von Wichtigkeit. Die für die Unterbringung der letzten Million erforderlichen Maßnahmen der Regelung des Ar⸗ beitseinſatzes erſtrecken ſich auch auf die Frage, wie⸗ viel Facharbeiter von Spezialtätigkei⸗ ten ſich darunter befinden, für die heute keine oder nur geringe Nachfrage mehr beſteht. Die neue Sta⸗ tiſtik ſoll darum auch darüber Auskunft geben, wie⸗ viel Facharbeiter der einzelnen Berufsarten in Deutſchland vorhanden ſind, die keine Ausſicht ha⸗ ben, an ihrem Wohnſitz, in ihrem Berufe Arbeit zu finden. Auch die genaue ſtatiſtiſche Er faſſung der Ungelernten iſt von großer Bedeutung, vor allem auch wegen ihrer vorerſtigen Unterbrin⸗ gung in der Landwirtſchaft oder ihrer ſpäteren Ein⸗ weiſung in die für ſie in Frage kommenden Lehr⸗ ſtellen. Wie ſchon bemerkt, iſt die Frage der Unterbrin⸗ gung dieſer letzten Million Arbeitsloſer zum gro⸗ ßen Teil eine Frage der Regelung des Arbeitsein⸗ ſatzes, vor allem auch durch Verpflanzung in Bezirke, die bereits Man⸗ gel an Arbeitskräften aufweiſen. Wie ſehr hier noch Unterſchiede unter den ein⸗ zelnen Bezirken beſtehen und wie zum größten Teil ſich dieſe eine Million in einzelnen be⸗ ſtimmten Bezirken zuſammenballt, mögen folgende Zahlen ausweiſen. Dieſe Zahlen zeigen aber auch, daß die Beſchäftigung der noch vorhandenen Ar⸗ beitsloſen zum großen Teil weniger eine Frage der eigentlichen Beſchaffung von Arbeitsmöglichkeiten als der Zuweiſung von vorhandenen Arbeitsplätzen in Gegenden iſt, die bereits Arbeitermangel haben. Heute entfallen durchſchnittlich in Deutſchland auf 1000 Einwohner nur noch 16 Arbeitsloſe(zu unterſcheiden von der Zahl der Unterſtützungsemp⸗ fänger überhaupt). Man vergleiche nun die Lage folgender Bezirke: Im Bezirk Breslau kommen auf 1000 Einwohner noch rund 55 Arbeitsloſe, er ſteht an der Spitze; es folgen die Arbeitsämter Bottrop mit 52, Zittau mit 51, Plauen mit 48, Dresden mit 45, Solingen mit 45, Gladbeck mit 43, Köln mit 43, Aachen mit 44, Eſſen mit 41, Chemnitz mit 40, Wies⸗ baden, Hamburg und Gelſenkirchen mit 40. In Oſt⸗ preußen dagegen entfallen auf 1000 Einwohner nur noch 1,6 Arbeitsloſe. In einer großen Reihe von anderen Bezirken liegt die Zahl der Arbeitsloſen ebenfalls unter dem Durchſchnitt. Beachtet man weiter, daß in den Bezirken mit der noch hohen Zahl von Arbeitsloſen in letzter Zeit eine raſche Verminderung durch Unterbringung an Ort und Stelle nicht zu verzeichnen war, ſo wird daraus ſchon die Aufgabe der Reichsanſtalt, hier durch Re⸗ gelung des Arbeitseinſatzes Abhilfe zu ſchaffen(zum großen Teil durch Arbeitseinweiſung nach ande⸗ ren Bezirken), deutlich. Dieſer Aufgabe wird ſie ſich um ſo leichter auch in techniſcher und organiſa⸗ toriſcher Hinſicht widmen können, als in manchen Bezirken gegenüber früher die Aufgabe der Be⸗ treuung der Arbeitsloſen weitgehend ſich verringert hat, wenn auch teilweiſe neue Aufgaben an ihre Stelle getreten ſind. 000/ 0ßf//0f/fßf//ß//ß/ // ͤ yd ĩ ͤv e Rei jagd der Garniſon Mannheim Ein buntes Bild zeigte am Dienstag der Schlacht⸗ hof Mannheim, wo ſich 11.15 Uhr die Teilnehmer an der Reitjagd verſammelten, zu welcher die 1. Abt. Artillerie⸗ Regiment 69 eingeladen hatte. Als Jagdgäſte hatten ſich dort eingefunden die be⸗ rittenen Offiziere und Unteroffiziere des Inf.⸗Re⸗ giments 110, die 13. SS⸗Reiterſtandarte und der Rei⸗ terverein Mannheim, darunter auch einige Damen. 11.30 Uhr forderten die Jagdhörner des Bläſerkorps mit dem Signal„Wohlauf, Kameraden, auf's Pferd!“ zum Beſteigen der Pferde auf. In geſchloſſener lan⸗ ger Marſchkolonne erreichte man im Schritt den An⸗ fangspunkt der Jagd am Ende der Schrebergärten. Die Jagd wurde„angeblaſen“, die Teilnehmer ſetz⸗ ten ſich in Galopp, als Fuchs voraus, mit dem Fuchs⸗ ſchwanz mit den alten Farben der Artillerie ge⸗ ſchmückt über der linken Schulter, ritt Hauptmann Frhr. v. Aufſeß, der die Jagd ausgeſucht hatte. Das Jagoͤfeld führte der Garniſonälteſte, Oberſt Loehning, neben ihm ritten der Veranſtalter der Jagd, Major Hahn, Kommandeur der 1. Abteilung Art.⸗Reg. 69, und Major a. D. Jo bſt vom Reiter⸗ verein Mannheim. Der Kurs berührte die Reichs⸗ autobahn, überſchritt den Rangierbahnhof und endigte auf dem Pfingſtberg; er führte über 20 Hinderniſſe, die teils natürliche, teils künſtliche waren— auch die künſtlichen paßten ſich ganz ſelbſtverſtändlich dem Gelände an. Die ganze Strecke betrug 5 Km.; für die braven Pferde im Hinblick auf den tiefen Acker⸗ boden eine beachtliche Leiſtung; beſonders reizvoll waren ein ſteiler Kletterhang bergab, ein natürlicher trockener Graben und der Sandberg am Pfingſtberg, den man nur im ſtarken Galopp erklimmen konnte, um nicht ſtecken zu bleiben. Die zahlreichen Zuſchauer hatten auf dem Pfingſt⸗ berg wie auf einem Feldherrnhügel Aufſtellung ge⸗ nommen, von wo ſie den ganzen Verlauf der Jagd verfolgen konnten. Das„Halali“ wurde auf dem Pfingſtberg geblaſen, wo der Jagdherr 159 Brüche verteilen konnte.— Auch dies ſportliche Ereignis zeigt, wie vorbildlich es ſich die Wehrmacht, die wir in Mannheim 18 Jahre vermiſſen mußten, angelegen ſein läßt, auch die andern ſportlich intereſſierten Kreiſe Mannheims ſtets an ihren Veranſtaltungen teilnehmen zu laſſen. Verſammlung der VBäcker-Fachſchaft Geſtern nachmittag fand in den Germaniaſälen eine Verſammlung der Bäcker ⸗Fachſchaft ſtatt, zu der neben Meiſtern und Geſellen beſonders die Lehrlinge in großer Zahl erſchienen waren. Der Kreisfachgruppenwalter für das Nahrungsmittelhand⸗ werk Nietfeld begrüßte die Berufskameraden und erteilte Pg. Walter Berg ⸗ Karlsruhe das Wort. Der Redner gab einen Ueberblick über die vom Nationalſozialismus geleiſtete Arbeit. Erſt die Ueberwindung des Klaſſenkampfes und die ſtraffe Zuſammenfaſſung und Schulung aller arbeitenden Menſchen in der DA machte unſer Volk fähig, das zu vollbringen, was in den Jahren ſeit der Macht⸗ übernahme geſchaffen wurde. Das aber verpflichte zu neuen Opfern und Leiſtungen. Zeitweilige Ver⸗ knappungserſcheinungen ſeien nur ein Beweis dafür, daß der Lebensſtandard des ganzen Volkes durch die Gewinnung der Arbeitsſchlacht gehoben wurde. Scharf rechnet der Redner unter dem Beifall der Verſamm⸗ lung mit Miesmachern und Nörglern ab, die immer vergeſſen, was aus Deutſchland geworden wäre, wenn der Bolſchewismus geſiegt hätte. Zu den Aufgaben des Handwerks über⸗ gehend, betonte der Vortragende, daß eine geſunde nationale Wirtſchaft nicht ohne ein ſtarkes Hand⸗ werkertum möglich ſei. Aber dieſes Handwerk müſſe ſauber, einig und leiſtungsfähig ſein. Die Neiſter ſollen ein Vorbild ſein und insbeſondere im Bäcker⸗ handwerk nie vergeſſen, welch wichtige Aufgabe ſie im Dienſte der Volksgeſundheit zu vollbringen haben. Anderſeits ſei es Pflicht der Lehrlinge und Jung⸗ geſellen, ſich im Berufe und auch weltanſchaulich zu vervollkommnen, um dereinſt als ehrbare Meiſter das Handwerk fortführen zu können. Vertrauen und Kameradſchaft müſſe in der Zuſammenarbeit herrſchen. Starker Beifall dankt dem Vortragenden für ſeine Ausführungen, nach denen Obermeiſter Bickel ſeine Berufskameraden aufforderte, in Zukunft noch mehr Anteil zu nehmen an der gemeinſamen Berufsarbeit. Das Schlußwort nahm ſtellvertretender Kreis⸗ betriebsgemeinſchaftswalter Wüſt, der zu guter Kameradſchaft aufforderte. Mit dreifachem„Sieg Heil!“ auf den Führer wird die Verſammlung ge⸗ ſchloſſen. 5 „ Verdiente Auszeichnung! Der Führer des [Reichs verbandes für das deutſche Hunde⸗ weſen(R DH), Hans Glockner, beichnete den techniſchen Leiter der eben beendeten Inter⸗ nationalen Raſſehunde⸗Ausſtellung Mannheim 1936, Heinrich Haher⸗Mannheim, J 3, 17, in Würdigung ſeiner hervorragenden Arbeit und glänzender Abwick⸗ lung der Geſchäfte mit der höchſten Auszeichnung Kosfbare Zei verlieren Sie, wenn Sie schlecht sehen. Beseitigen Sie diesen angel durch Keuf der richtigen Brille bei e K perDick. P 2. I des Verbandes, der Großen Adlerplakette des RD H, aus. Herr Haber, der gleichzeitig noch die Sonderleitung für die deutſchen Schäferhunde innehatte, verſtand es, 100 deutſche Schäferhunde, alſo 20 v. H. der Geſamtmeldezahl, für die Ausſtel⸗ lung heranzuholen. ze Umbauten im Hauptbahnhof. An der hieſigen Hauptbahnhofsanlage werden zur Zeit größere Um⸗ bauten vorgenommen. Der Bahnſteig zwiſchen dem 2. und 3. Gleis wird vollſtändig aufgeriſſen. Er wird etwas höher gelegt und erhält einen völlig er⸗ neuerten Oberflächenbelag. a Der Mannheimer Altertumsverein veranſtal⸗ tet in dieſem Winter ſieben Vorträge, die fe⸗ weils im Vortragsſaal der Kunſthalle ſtattfinden. Außerdem ſind einige Führungen in der Stadt und den Vororten vorgeſehen. Die Folge der Vorträge, die verſchiedene Gebiete berückſichtigen, eröffnet am Mittwoch, dem 21. Oktober, Dr. phil. Franz P et ri, Köln, der über„Die Franken und ihre Stellung in der deutſchen und franzöſiſchen Volksgeſchichte“ ſpricht. * Eine DAcß⸗Werks⸗Kunſtausſtellung wandert, Wie wir erfahren, hat das Amt„Feierabend“ der NS„Kraft durch Freude“ in der Deutſchen Ar⸗ beitsfront des Gaues Baden erſtmals eine Werks⸗ Kunſtausſtellung zuſammengeſtellt, die von Karls⸗ ruhe aus in der nächſten Zeit das ganze badiſche Gaugebiet zu den einzelnen Induſtrieſtädten durch⸗ wandern wird. Erſtmals wird dieſe Ausſtellung zur Zeit in Karlsruhe gezeigt. Die Ausſtellung verwirklicht die Parole des Führers:„Die Kunſt dem Volke“. Sie wurde in Zuſammenarbeit wet der Landeskammer der bildenden Künſte vorbereitet. Dieſe neue Werks⸗Ausſtellung iſt äußerſt vielſeitig. Sie ſtellt die Schönheiten der Landſchaft, des Tieres und den Menſchen ſelbſt in Bildern der verſchieden⸗ ſten künſtleriſchen Gattungen dar. Dieſe DA ⸗ Werksausſtellung wird nach 14 Tagen Karlsruhe verlaſſen und in mehreren Großbetrieben des Gaues Baden gezeigt. Sie wandert zunächſt nach Durlach, dann auch nach Mannheim. a Keine Reiſeberichte. Das Reichsamt für Rei⸗ ſen, Wandern und Urlaub der Deutſchen Arbeits- front kann ſich über mangelhafte Beteiligung an ſeinem Preis aus ſchrei ben nicht beklagen. Aus allen Teilen Deutſchlands ſind ſchon maſſen⸗ weiſe Manuſkripte eingegangen. Das Amt wetſt diejenigen Volksgenoſſen, die ſich an dem Preis⸗ ausſchreiben noch beteiligen wollen, darauf hin, daß die Einſendung von Reiſe berichten, auch wenn ſie noch ſo ſchön geſchrieben ſind, zwecklos iſt. Es muß ſich ſtets um Manuſkripte handeln, die ein beſtimmtes Ereignis aus der Welt des Köcß⸗ Reiſens geſtalten. Auch bei Einſendung von Gedich⸗ ten iſt zu beachten, daß gereimt noch lange nicht ge⸗ dichtet iſt. Das Preisausſchreiben wendet ſich an alle Volksgenoſſen, die ihr KöcF⸗Reiſeerlebnis dichteriſch geſtalten können. Idealer Weg zur schnellen Beseitigung von Erkältungen, Fuſten und Bronchitis Eine Methode für die Anwendung im Hausgebrauch, die ſchnelle Linderung bringt zentrierte Miſchung von Terpin⸗Hydrat und anderen Beſtandteilen— vorzunehmen. Schon ſchmeckenden Mittels machte ſich bei ihm die wohltuende, heilende Wärme bemerkbar. Das Kratzen im Halſe ließ nach, und ſchon nach kurzer Zeit hatte er nicht mehr unter Bruſtſtichen zu leiden. im Kopf verſchwand. Sein Befinden beſferte ſich zu⸗ ſehends und bald war er wieder vollkommen geſund. Ayer's Pectoral erreicht nicht nur den ſofortigen Stillſtand des Huſtens. Es dringt in die entzündeten Gänge der Atmungsorgane und bringt ſchnelle Linde⸗ rung. Vom Körper aufgenommen, vermindert Ayer's Pectoral ſchnell die Schleimbildung und ſetzt die Tem⸗ peratur herab, lindert das Grippegefühl und treibt die Erkältung aus Naſengängen, aus Hals und aus Bruſt. Die Vernachläſſigung von Erkältungen, wie Schnupfen oder Katarrh, verurſacht unnötige Qual und kann die Widerſtandsfähigkeit erheblich ſchwächen. Zahlreiche Leute wählen deshalb zu Hauſe eine angenehme, vielſeitig be⸗ gutachtete Behandlung, die beiſpielsweiſe auch Herrn Herbert Pohl, Lederaxbeiter, Neukölln, Schinkelſtr. 25, ſchnell Erleichterung brachte. Dieſer Fall iſt typiſch. am 20. Auguſt 1934 berichtet, im letzten Winter eine ſchmerzhafte Erkältung zu, von der er ſich nur ſehr langſam erholen konnte. Eine Reiſe ins Gebirge brachte ihm vorübergehend Erleichterung, aber ſchon bald nach ſeiner Rückkehr ſtellte ſich die alte Anfälligkeit gegenüber Erkältungen wieder ein. Als ihm die Erkältung aller⸗ größtes Unbehagen bereitete, wurde ihm angeraten ein⸗ mal die Behandlung mit Ayer's Pectoral— eine kon⸗ Herr Pohl zog ſich, wie er nach dem erſten Schluck dieſes augenehm Auch die Benommenheit Wenige angenehm ſchmeckende Doſen zur rechten Zeit bewahren Sie und Ihre Familie vor bedrohlichen Er⸗ kältungen. Bemerkung: Leſen Sie andere Fälle, welche die gute Wirkung von Ayer's Peetoral beſtätigen. Nehmen Sie gleich jetzt nur ein paar Löffel dieſes wohlſchmeckenden Ayer's Pectoral und auch Sie werden ſich morgen wie ein ganz anderer Menſch fühlen. 7 31 ITUNS ud HUSIEN XI EEE ERER ET Normalflaſche RM..25, VON Zu haben in allen Apotheken. 4. Seite/ Nummer 487 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Oktober 1998 Fuchsjagd des Dae Zum Abſchluß der diesjährigen Veranſtaltungen wird durch die Ortsgruppe Mannheim des„Der Deutſche Automobil⸗Club“ am kommenden Sonn⸗ dag nochmals eine Fuchsjagd durchgeführt. Teilnahmeberechtigt ſind Mitglieder des DDA, des Nc, Wehrmachtsangehörige ſowie Mitglieder anderer Formationen und Gäſte. Die Teilnehmer an der Fuchsjagd verſammeln ſich am Schlachthof um 13 Uhr und fahren dann ge⸗ ſchloſſen hinter dem Führungswagen in das im vor⸗ deren Odenwald gelegene Jagdgebiet. In der Rei⸗ henfolge des Eingangs der Meldungen werden im Jagdgebiet die Fahrzeuge zur Verfolgung des Fuch⸗ es, der einen Vorſprung von 45 Minuten hat, los⸗ gelaſſen. Der Fuchs hinterläßt auf ſeiner geſamten Strecke eine weiße Loſung(Gips). Der Fuchs darf jede Straße befahren, welche für Wagen und Motor⸗ räder befahrbar iſt und muß bis ſpäteſtens 15.30 Uhr ſeinen Bau bezogen haben. Kraftwagen und Krafträder werden getrennt be⸗ wertet, wobei die Reihenfolge des Eintreffens beim Fuchs ausſchlaggebend iſt. Wird der Fuchs bis 16 Uhr nicht gefangen, ſo wird er als Sieger erklärt. Ausſchreibungen zu dieſer ſportlichen Veranſtal⸗ tung ſind auf der Geſchäftsſtelle des DDC, Orts⸗ 22 gruppe Mannheim, Friedrichsplatz 3, erhältlich. Eine Fahrt ins Neckartal Die„Fahrt ins Blaue“ der Betriebsgemein⸗ ſchaft der Eichbaum⸗Werger⸗Braue⸗ reien wurde durch einen Betriebsappell eingeleitet. In ſeiner Anſprache an die Gefolgſchafts mitglieder fand Betriebsführer Dr. Gſottſchneider herzliche Worte, als er die Ehrung der Jubilare der Arbeit — Valentin Lenhard mit 40jähriger, Jakob Hock, Franz Leprich und Heinich Munſſch mit je 28jäh⸗ riger Betriebszugehörigkeit— unter Ueberreichung von Urkunden und anſehnlichen Geſchenken vornahm. Mit dem Bekenntnis der Treue zu Führer und Reich ſchloß Dr. Gſottſchneider ſeine Ausführungen. Und dann rollte an Stelle der ſonſt üblichen, faß⸗ beladenen Lieferwagen eine Reihe Mannheimer Groß⸗Autobuſſe, mit freudig geſtimmten Menſchen beladen, zum Brauereihof hinaus nach dem ſchönen Neckartal. Ueber die Reichsautobahn führte der Weg nach Heidelberg, von da über Schlierbach— Neckargemünd nach Sinsheim, wo im Bahnhofs⸗ reſtaurant das Frühſtück der Ankömmlinge harrte. Nach dieſem ging es über Berg und Tal Heilbronn zu. Da es allmählich Mittag wurde, mußte Richtung Wimpfen eingeſchlagen werden, wo zur Ueber⸗ raſchung aller Generaldirektor Rühl die Arbeits⸗ kameraden begrüßte! Im„Mathildenbad“ wurde das Mittageſſen eingenommen, dem ſich unter ortskundi⸗ ger Führung eine zweiſtündige Beſichtigung des ehr⸗ würdigen Neckarſtädtchens anſchloß. Dann wurden die Omnibuſſe wieder beſtiegen und in flotter Fahrt ging es— diesmal rechts des Neckars— Ziegelhau⸗ ſen entgegen. Während am Vormittag dieſige Luft die Sicht verminderte, erſtrahlten am Nachmittag die romantiſchen Berghänge zu beiden Neckarſeiten in Illem Sonnenglanze. In der„Roſe“ zu Ziegelhauſen war das Abend⸗ en bereitgeſtellt. An beiden Tafelenden hatte ſich die Hauskapelle niedergelaſſen und in fröhlichſter Stimmung bei Geſang und Tanz flogen die Stunden mur ſo dahin. Bevor die Wagen wieder anrollten, um die Neckartalfahrer heimzuführen, ſprach Be⸗ triebszellenobmann Zittel warme Dankesworte an die Betriebsführung, die den Arbeitskameraden einen ſo herrlichen Tag beſchert hatte. 1 f 2 Landjugend melde Dich zum Austauſch Badens Landesbaueruführer Engler⸗ Füßlin erläßt zur Werbung für den Land⸗ jugendaustauſch folgenden Aufruf an die badiſche Landjugend: „Der Reichsnährſtand iſt nach der Machtüber⸗ nahme dazu übergegangen, ſeine Gefolgſchaft einzu⸗ ſetzen im Kampf um die Verſorgung des deutſchen Volkes mit Lebensmitteln. Daß dieſer Kampf er⸗ folgreich geführt werden konnte, verdanken wir auch zum großen Teil der Einſatzbereitſchaft unſerer Landjugend. Wir ſind ſtolz auf dieſe Jugend, die einſt das Erbe ihrer Väter übernehmen wird, denn wir wiſſen, daß ſie keine Gelegenheit zur fachlichen und welt⸗ anſchaulichen Weiterbildung verſäumen wird. Der Landjugendaustauſch durch den Reichsnährſtand ver⸗ folgt dieſes Ziel auf breiteſter Grundlage. Er iſt der einfachſte Weg, die Landjugend aller deutſchen Gaue zueinander zu führen; dadurch werden Brücken zwiſchen Süd und Nord geſchlagen, und die Ver⸗ bundenheit des Bauerntums im ganzen Reich erhält ſomit ſichtbaren Ausdruck. Wenn der Ruf an dich, Landjunge und Landmädel, ergeht, dann zögere micht. Nütze die dir durch den Austauſch gebotenen Vorteile, ertüchtige dich in deinem Beruf und als Menſch. Von dir fordert die Zukunft großes beruf⸗ liches Können, das du dir in deiner Jugend erwer⸗ hen mußt. Schlage dieſe günſtige Gelegenheit nicht aus, ſondern melde dich zum Austauſch.“ Weihnachtsgeſchenke in Poſtſendungen nach dem Ausland In faſt allen Ländern beſtehen zur Zeit Be⸗ ſchräukungen des Außenhandelsverkehrs durch be⸗ ſondere Einfuhrverbote, Einfuhrbewilligungen u. dergl. Es beſteht daher die Gefahr, daß der Inhalt von Weihnachts⸗ und Neujahrspaketen aus Deutſch⸗ land von den Zolleingangsſtellen fremder Länder wie Handelsware betrachtet wird. Die Sendungen würden danach von den fremden Zollſtellen u. U. beſchlagnahmt oder mit höherem Zoll oder Zoll⸗ ſtrafe belegt werden. Es iſt notwendig, die deut⸗ ſchen Abſender vor Schädigungen zu bewahren. Die Poſtannahmeſtellen werden daher über die Behandlung von Weihnachtsgeſchenken oder Liebes⸗ gaben beim Zolleingang in das fremde Land für Monat Dezember Auskunft geben, ſoweit die fremden Poſtverwaltungen Einzelheiten darüber mitgeteilt haben oder noch mitteilen werden. Zur Zeit liegen Auskünfte vor aus Belgien, Dänemark, Großbritannien und Nordirland, dem Freiſtaat Ir⸗ land, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Oeſterreich und Schweden. Blie! auf Lud en Die Gefahren der Straße Kein Tag ohne Verkehrsunfall h. Ludwigshafen, 21. Oktober. In der Rheiungönheimer Straße wurde am Diens⸗ tagvormittag ein ſich auf dem Gehweg bewegender Arbeiter von einem ihn überholenden Per⸗ ſonenkraftwagen geſtreift und zur Seite geſchleudert. Der Mann trug bedeutende Verletzun⸗ gen an der linken Kopfſeite davon. Der Kraft⸗ wagenlenker fuhr davon, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Am Dienstagnachmittag ſtieß an der Kreuzung der Wrede⸗ und Schillerſtraße ein in Richtung der Rheinbrücke fahrender Laſtzug mit einem Stra⸗ ßenbahnwagen zuſammen. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Am Straßenbahnwagen gingen einige Scheiben in Trümmer. Beim Ueberſchreiten der Fahrbahn wurde am gleichen Tag in der Graſenauſtraße beim Viadukt⸗ aufgang ein verheirateter Wirt von einem aus der Humboldtſtraße kommenden K raftradfahrer angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Fußgänger mußte in das Stlädtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. Das Schloſſerhandwerk wirbt Im Saal Ludwigshafener„Bürgerbräus“ führte die Bezirksstelle Pfalz im Reichs innungsver⸗ band des Schloſſerhandwerks eine Obermeiſter⸗ Tagung durch. Reichsinnungsmeiſter Fran⸗ epis⸗Berlin behandelte die verſchiedenen Möglich⸗ keiten zur Beſchaffung zuſätzlicher Aufträge im Hand⸗ werk im allgemeinen und im Schloſſerfach im beſomde⸗ ren. Nachdem Herr Francois die Aufgaben der Obermeiſter als Führer und Erzieher des Hand⸗ werks erläutert hatte, kündigte er u. a. die Auffüh⸗ rung des Kurzfilms vom Schaffen des Schloſſer⸗ handwerks an, der im Zuſammenhang mit den Los⸗ ſprechungsfeiern in der Saarpfalz gezeigt werden wird. Durch Geſtaltung eigener ſchöpferiſcher Ideen ſeien neue Arbeitsgebiete zu erſchließen und die Kaufluſt der Bevölkerung wieder zu erwecken. des Ein ſiebziger Veteran feiert Geburtstag. Penſio⸗ när Philipp Groß, Ludwigshafen a. Rh., Blücher⸗ Das Ge⸗ ſtraße 33, feierte ſeinen 87. Geburtstag. burtstagskind iſt Altveteran 1870/71. Herz⸗ lichen Glückwunſch! Das WW. Opferſchießen im Kreis Ludwigshafen. Der Kreisverband des Reichskriegerbundes Kuyff⸗ häuſer hat nun das am 11. Oktober durchgeführte WH W⸗Opferſchießen zum Abſchluß ge⸗ bracht. Das Opferſchießen wurde auf den Schieß⸗ ſtänden in Ludwigshafen, Rheingönheim, Oggers⸗ heim, Mutterſtadt, Hochdorf und Altrip durchgeführt. An allen Schießſtänden herrſchte reges Leben. Dem Winterhilfswerk konnten insgeſamt 425 Mk. als von Opfergabe zugeführt werden. Dieſer Betrag be⸗ deutet eine 30prozentige Zunahme gegenüber dem Spendeergebnis des Vorjahres. Wäſchediebe am Werk Fußgönheim, 21. Oktober. Hier wurde in der neuen Werkſiedlung ein frecher Diebſtahl ausge⸗ führt. Noch unbekannte Diebe ſtiegen durch ein offe⸗ nes Fenſter in eine Waſchküche ein und entwendeten daraus Wäſche im Geſamtwerte von etwa 130 Mk. Sachdienliche Mitteilungen ſind an die Polizei oder Gendarmerie erwünſcht. Wieder eine Stadtſchachmeiſterſchaft * Oggersheim, 21. Okt. Hier wird zur Zeit durch den örtlichen Schachklub wiederum eine Stadtmei⸗ ſterſchaft im Schach zum Austrag gebracht, zu welcher auch hervorragende Laienſpieler zugelaſſen ſind. Heutige Veranſtaltungen: Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr 1. Haupt⸗ konzert des Ausſchuſſes für Bildungsweſen: Saarpfalz⸗ orcheſter mit Walter Ludwig vom Deutſchen Opernhaus Berlin(Teuor) und Arno Landmann⸗Mannhe m. Nebenſäle des Städtiſchen Geſellſchaftshauſes:„Klingende Ausſtellung“, geöffnet von 15—19 Uhr.(Das Konzert auf alten und neuen Inſtrumenten wurde auf un⸗ beſtimmte Zeit vertagt). Konzertſaal des Pfalzbaus: front und Wirtſchaft.“ Pfalzbau⸗Kaffee: Kleinkunſtbühne und Tanz. Bayriſcher Hieſl: Bunte Bühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz Ufa⸗Palaſt im Pfalgbau: 1. Opernabend der NSG„Kroſt durch Freude“(Nicolais komiſch⸗phantaſtiſche Oper„Die luſtigen Weiber von Wind ſor“). Lichtſpiele: Palaſt⸗Lichtſpiele:„90 Minuten Aufenthalt“.— Ufa⸗ Rheingold:„Schatten der Vergangenheit“,— Union⸗ Theater:„Schwarze Augen“. Alhambra Mundenheim: Vorſtellung in * Vortrag:„Deutſche Arbeits⸗ — Atlantik:„Bengali“.— „Vergißmeiunicht“.— den Palaſt⸗Lichtſpielen: Maus und Märchen⸗Filme. Kinder⸗ 14 Uhr Micky⸗ Blick auf den Arbeitsplan der Volksbildungsſtätte Bei der Eröffnung der Volksbildungsſtätte Hei⸗ delberg gab deren Leiter, Prof. Dr. W. Dorn wie wir bereits kurz berichtet haben—, einen Ueber⸗ blick über den Arbeitsplan für das Winterhalbjahr 1936/37. Bereits heute, Mittwoch, beginnt eine der ſechs Arbeitsgemeinſchaften ihre Tätigkeit. Die beiden großen Vortragsreihen&„Unſere ober⸗ rheiniſche Heimat in Vergangenheit und Gegen⸗ wart“ und B Einzelvorträge aus verſchiedenen Kultur⸗ und Wiſſensgebieten ſind zeitlich ſo gelegt (jeweils wie alle Veranſtaltungen 20.15 Uhr in einem Hörſaal der neuen Univerſität), daß ſie ſämt⸗ lich gehört werden können. Jun der Vortragsreihe B ſpricht am Donnerstag Univerſitäts⸗Profeſſor Laervix über„Der Sinn der Politik“, während der erſte Vortrag in der Reihe 4„Germanen und Kelten am Oberrhein“ von Dozent Dr. von Kienle am 6. November ſtatt⸗ findet. Außerdem ſind einige Sondervorträge vor⸗ geſehen, für die ſich Prof. Dr. Grimm ⸗Eſſen: Hitler und Europa; Frhr. von Buttlar⸗Bran⸗ denfels, Kommandant des Weltflughafens Rhein⸗ Main: Vier Jahre im Zeppelin gegen den Feind— N W. Meine Angriffsfahrten im Weltkrieg; Vortrags⸗ meiſter Erwin Eckersberg ⸗Berlin: Deutſcher Humor— Welthumor; und Oberſtleutnant G. Krauth, letzter Kommandant der Schutztruppe in Deutſch⸗Oſtafrika: Einer gegen Hundert— Deutſch⸗ Afrikaner im Kampf und am Pflug, zur Verfügung geſtellt haben. 5 Innerhalb der Arbeitskreiſe ſind Photo⸗, Schach⸗ Mal⸗ und Zeichenkurſe, ſowie ein funktechniſches Praktikum geplant. Führungen finden ſtatt durch die volkskundliche Lehrſchau, das Kurpfälziſche Mu⸗ ſeum, Anatomie, Radium⸗Solbad uſw. Neben Be⸗ ſichtigung techniſcher Betriebe ſind heimatkundlich⸗ geologiſche Lehrwanderungen in Ausſicht genommen. Dies nur ein kurzer Ausſchnitt aus dem Arbeits⸗ plan; er zeigt den tiefen und weit ausſtrahlenden Bereich an, innerhalb deſſen ſich die Volksbildungs⸗ ſtätte mit ihrer Arbeit an alle Volksgenoſſen wendet. Ihre Teilnahme wird durch eine ſehr niedrige Kur⸗ ſusgebühr noch erleichtert. Im Zeichen des Oktobers 5974 Perſonen ſind umgezogen Nach den Auszählungen der ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Abteilung ſind in der Zeit vom 15. September bis 15. Oktober d. J. in Heidelberg 5974 Perſonen um⸗ gezogen oder zu⸗ oder weggezogen gegenüber 5219 im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 5383 zum Julitermin d. J. Innerhalb des Stadtgebietes ein⸗ ſchließlich der Vororte haben zum Oktobertermin 498 Haushaltungen mit 1513 Perſonen ihre Woh⸗ nung gewechſelt. Von auswärts ſind 162 Familien mit 430 Perſonen zugezogen, während 121 Familien mit 346 Perſonen von hier weggezogen ſind. Die Zahl der von auswärts zugezogenen alleinſtehenden Perſonen beträgt 1522, darunter 183 Studenten und 269 Hausangeſtellte. Als nach auswärts verzogen wurden 1366 alleinſtehende Perſonen gemeldet, dar⸗ unter 115 Studenten und 207 Hausangeſtellte. In⸗ nerhalb des Stadtgebietes ſind 797 Alleinſtehende umgezogen. Vom Wohlfahrts⸗ und Ingendamt. Beim Wohl⸗ fahrts⸗ und Jugendamt Heidelberg ſtanden am 14. Oktober 714(Vorwoche 706) Wohlfahrtserwerbsloſe — arbeitsfähige Perſonen— in offener Fürſorge⸗ Am gleichen Tage ſtanden in Arbeit: Fürſorge⸗ arbeiter 60(60), Notſtandsarbeiter 262(230), Ge⸗ meinſchaftsdienſt 263(289). Bei Maßnahmen der Stadt ſind untergebrachte Arbeitsdienſtpflichtige 163(163). Heidelberger Veranſtaltungen 5 Heute Städt. Theater:„Don Carlos“ Gr. 3, 20— 28.30 Uhr). Haus der Kunst: Nationale Finniſche lung und„Deutſche Kunſt“, ſcher Meiſterwerke. Volksbildungsſtätte Heidelberg: Beginn der Arbeits⸗ meinſchaft: Einführung in die Geopolitik(Hörſgal 11 der neuen Univerſität). Schloßpark⸗Kaſino: Nachmittags Konzert, abends Tanz. Stadtgarten⸗Kaſino: Kammerbrettl. Rodenſteiner: Familien⸗Varieté. Aus den Kinos: (Sk. Pl. Miete D 5, Pr. Graphik⸗Ausſtel⸗ eine Veröffentlichung deut⸗ Capitol: Henkel⸗Perſil⸗Tonfilm.— Gloria und Schloß: Wenn wir alle Engel wären— Kammer: Wegen Renovierung und Umbau geſchloſſen.— Odeon:„Die Puppenfee“. e Luftſchutz⸗Ausflug in die Pfalz. Ab und zu muß der Luftſchutz auch einmal feiern, und ſo fuhren denn am Samstagnachmittag etwa 60 Amtswalter der Reviergruppe 1, Männer und Frauen, in zwei Großkraftwagen in die Pfalz. Die Dürkheimer Trinkhalle wurde beſichtigt, die Wachtenburg wurde beſtiegen, und die Wachenheimer Sektkellerei beſucht. Damit war man auf Touren gekommen: Deidesheim muß man genauer kennen lernen, und ſo ſtieg man in die„Kanne“. Aber erſt beim Motzebecker in Rup⸗ pertsberg war Endpunkt. Hier ließ man ſich zum Veſpern nieder. Reviergruppenführer Wellen⸗ reuther hielt zunächſt eine kleine Anſprache. in der vor allen Dingen zum Ausdruck kam, wie außer⸗ ordentlich im Luftſchutz der Gedanke der Volksge⸗ meinſchaft gepflegt wird; man hilft einander im Hauſe, Nachbarſchaft wird wieder ein lebendiger Be⸗ griff, und beſonders intereſſant war es zu hören, daß 90 v. H. der Amtswalter auf 58 verſchiedene Be⸗ rufe verteilt ſind. Es macht jeder mit. Dann be⸗ ſorgten Homan⸗Webau und ein Geiger tüchtige Tanzmuſik, Frau Homan⸗Webau ſang, und auf ein⸗ mal regten ſich da und dort auch noch Amgteurkräfte. Frau Müller brachte ausgezeichnet Mignon und anderes zum Vortrag, und Hauptlehrer Emi g ſang und ſpielte eigene Kompoſitionen. So war die Stim⸗ mung die allerbeſte, und es mußte der Reviergrup⸗ penführer von ſeiner Kommandogewalt Gebrauch machen und ein Machtwort ſprechen, daß man ſich endlich um 12 Uhr wieder losreißen konnte,— ſo ſchön war es! Hinweiſe Beginn der Wintervorträge in der Städtiſchen Kunſthalle. Morgen, Donnerstag, 20.15 Uhr, beginnt die Städtiſche Kunſthalle ihre diesjährigen Winter⸗ vorträge. Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. K. Bauch⸗ Freiburg ſpricht über das Thema:„Deutſche Monu⸗ mentalmalerei des Mittelalters“. Der Redner wird einen ganz ſchlichten„hiſtoriſchen Ueberblick“ geben, die Schickſalskurven der Momumentalmalerei des — Der Proviſionsanſpruch des Verſicherungsvertreters Wichtige Entſcheidung des Mannheimer Arbeits⸗ gerichts. Um eingrößeres Verſicherungsobfekt durchzubringen, wurde der Kläger von der Verſiche⸗ rungsfirma gegen Proviſion verpflichtet. Er ſetzte mit ſeiner Bearbeitung ein, die ausſichtsreich er⸗ ſchien, weil der Kläger eine beſondere Verbindung zu der Firma hatte, die die große Verſicherung ab⸗ ſchließen wollte. Es ſtellten ſich bald Schwierig⸗ keiten ein, der Kläger empfahl jetzt eine andere Verſicherungsgeſellſchaft, die die Verſicherung auf der gewünſchten Baſis machen wollte. Dieſe Hanud⸗ lungsweiſe ſah ſeine Geſellſchaft, oͤie ihn verpflichtet hatte, als unerlaubt an und löſte die Verbindung mit ihm. Sie ſchloß aber zu einem ſpäteren Zeit⸗ punkt das Verſicherungsgeſchäft mit der Firma ab, die der Vertreter lange Zeit bearbeitet hatte. Der Kläger verlangte die ihm zuſtehende Proviſion von über 3000 Mark, die Firma lehnte ab mit der Be⸗ gründung, das Geſchäft ſei nicht durch ihn zuſtande gekommen. Das Arbeitsgericht verurteilte die Be⸗ klagte zur Zahlung von 3009 Mk. nebſt Zinſen und zur Zahlung der Koſten des Rechtsſtreits. Die Urteilsbegründung ſtellt feſt, daß der Hand⸗ lungsgehilfe, möge er noch ſo vertragswidrig gehan⸗ delt haben, Anſpruch auf den verdienten Lohn habe, Genau ſo verhalte es ſich mit den Anſprüchen des Agenten, deſſen Vertragsverhältnis als ein arbeit⸗ nehmerähnliches Verhältnis anzuſehen ſei, ob das Agenturverhältnis ad hoc oder für dauernd ge⸗ dacht war, ſei völlig gleichgültig. Es komme darauf an, daß die Tätigkeit des Agenten urſächlich für das Geſchäft geweſen iſt. Durch das Verhalten der Be⸗ klagten habe ſich das Geſchäft zu lange hingezogen. Die Fäden aber, die der Beklagte mit der Indu⸗ Teppich- VORHANG E SARODIN H. ENS EIHARD, SO(KuNusFTsFRNS8 60 ſtriefirma angeſponnen hatte, waren nicht abgeriſſen, ſondern die Beklagte habe dieſe benützt, um das Ge⸗ ſchäft ſpäter endgültig zum Abſchluß zu bringen. Dabei hatte ſie von dem vertragswidrigen Verhal⸗ ten des Angeklagten erfahren und mit Recht die Konſequenzen daraus gezogen. Selbſtverſtändlich konnte dieſes nur hinſichtlich der Fortſetzung des Vertragsverhältniſſes, nicht aber hinſichtlich der ver⸗ dienten Proviſion geſchehen. Daß der Agent zur Zeit des Abſchluſſes des Geſchäfts noch in den Dien⸗ ſten des Geſchäftsherrn ſteht, iſt nicht erforderlich, Dieſes gelte nur hinſichtlich der ſogenannten Nachbe⸗ ſtellungen. NSDAP-Miffeilungen Aus baetelamtlichen Bekanntmachungen enmommen Politiſche Leiter Edingen. 22. 10., 20 Athr, Sitzung der Politiſchen Lei⸗ ter einſchl. Ortsamtsleiter und Zellenleiter. Humboldt. 22. 10., 20 Uhr, Sitzung der Politiſchen Leiter und Anwärter in der Leſehalle Lortzingſtraße. Humboldt. Die Sprechſtunden des Ortsgruppenleiters fallen in den nächſten 14 Tagen aus. Erlenhof. Karten für Münchmeyer⸗ Kundgebung ſind 22. 10., 19.30 Uhr, Langſtraße 39 abzurechnen. Waſſerturm. Die Geſchäfltsſtelle befindet ſich Beethoven⸗ ſtraße 15. Sprechſtunden des Ortsgruppenleiters jeden Dienstag und Freitag von 19 bis 21 Uhr. NS⸗Franenſchaft Feudenheim. 22. 10., 20 Uhr, kommen ſämtliche Zellen⸗ leiterinnen, auch die neueingeſetzten, zu einer wichtigen Beſprechung in den„Adler“. 2 Neuoſtheim. 29. 10., 20 Uhr, Heimabend im ev. Ge⸗ meindehaus. Deutſches Eck. 23. 10., 20.15 Uhr, Singſtunde im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4. Rheinau 21. 10., 20 Uhr, Heimabend im„Bad. Hof.“ Wallſtadt. Pflichtheimabend nicht am 2. 10., ſondern am 23. 10., 20.15 Uhr, im„Prinz Max“. Fahrt nach Worms. Die vorgeſehene Fahrt am 21. 10. nach Worms findet nicht ſtatt. Neckarau. 21. 10., 19 Uhr, Beſprechung der Zellenlei⸗ terinnen im Geſchäftszimmer(Parteiheim). Zeitungs⸗ geld mitbringen.. BDM Seckenheim. Mittwochabend iſt Sport, nicht Freitag. Neckarau. 32/171(Nord). Mittwoch, 17 Uhr, Antreten der geſamten Gruppe auf dem Marktplatz. Der Beitrag iſt mitzubringen. Antergau. Die Teilnehmerinnen an der Werkarbeits⸗ ſchulung am 24/25. 10. beſorgen ſich bei den Zellenwarten Karten zur Kundgebung Münchmeyer. Deutſches Eck. Die Schaften Rumetſch, Roſe, Lüttgau, Mak haben am 21. 10., 20 Uhr, in R 4, 11 gemeinſamen Heim⸗ abend. Schreibzeug mitbringen. Humboldt 1. Heimabend von Müller und Ziegler 21. 10. fällt aus. DA DAF ⸗Kreiswaltung. Die Ortswaltungen der Daß holen ſofort wichtiges Propagandamaterial auf der Kreis⸗ waltung ab. Banken und Verſicherungen. Heute, um 20 Uhr, spricht der Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Pg. Lencer im Pfalz⸗ bau, Ludwigshafen. Sämtliche Betriebe unſerer Kreis⸗ betriebsgemeinſchaft nehmen geſchloſſen teil. Uniformierte treten um 19 Uhr vor dem Pfalzbau an. 8 Hausgehilfen An alle Ortsfachgruppenwalterinnen! Donnerstag, 22. 10., 20 Uhr, in I. 4, 15 Arbeitsbeſprechung der Ortsfach⸗ gruppenwalterinnen. Neckarau. Die Sprechſtunden ſind jetzt donnerstags von 17—19 Uhr in der Luiſenſtraße 46. 5 Neuoſtheim. Mittwoch, 21. 10., 20.80 Uhr, Gemein⸗ ſchaftsabend, Grünewaldſtvaße 24a. derer. aer. eee eee deutſchen Mittelalters andeuten ſowie die Wandlun⸗ gen ihres Verhältniſſes zum Ganzen. Wiederholung des Vortrages am Freitag. 5 5 2 Konzert auf zwei Klapieren. Am kommenden Freitagabend trägt Emilie Schmitt, Lehererin der Muſikhochſchuſe Mannheim, mit ihrer Schülerin Anni Schreiber, Muſiklehrerin in Ludwigshafen, im großen Saal des Bürgerbräus Werke für 2 Kla⸗ viere vor und zwar von J. Ehr. Bach, Mozart⸗Bu⸗ ſoni, Schumann, Liſzt und Weismann. Elſe Michae⸗ lis ſteuert eine Beethovenſche Sonate für Cello und Klavier bei. 8 930 lers eits⸗ fekt rſiche⸗ ſetzte ch Er⸗ ndung ig ab⸗ E 5 g⸗ indere J auf Hand⸗ lichtet ndung Zeit⸗ ta ab, Der n von 1 Be⸗ ſtande Be⸗ Zinſen Hand⸗ jehan⸗ habe. n des irbeit⸗ b das d ge⸗ harauf r das r Be⸗ zogen. Indu⸗ riſſen, 5 Ge⸗ ingen. erhal⸗ yt die noͤlich g des ver⸗ t zur Dien⸗ erlich. achbe⸗ a n Lei⸗ itiſchen e. leiters hoven⸗ jeden Zellen⸗ chtigen , Ge⸗ Haus Hof.“ Sondern 21. 10. lenlei⸗ tungs⸗ ag. rtreten heitrag vheits⸗ varten „Mick Heim⸗ ziegler DA Kreis⸗ ſpricht Pfalz⸗ Kreis⸗ mierte : N. ts fach⸗ 8 von mein⸗ eee dlun⸗ lung enden der tlerin n, im Kla⸗ „Bu⸗ ichae⸗ und erſten Mittwoch, 21. Oktober 1936 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Nummer 487 Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Harte Kämpfe in beiden Gruppen— 07 Mannheim und J Leutershauſen führen der Kreisklaſſe 1 Wenn die Spielrunden Mannheim Fisher ſo ziemlich erwartungsgemäß verlieſen, ſo ſollte der dritte Oktoberſonntag eine ſcharfe Wendung des Kur⸗ ſes nehmen. Rheinau und der Poſtſportverein Mann⸗ heim bezogen in Gruppe Weſt ihre erſte Niederlage, während in Abteilung Oſt gar die Viktoria Neckarhauſen dranglauben mußte. Auf der anderen Seite melden der Spy Mannheim⸗Stadt und der Bſs Schriesheim ihre Siege. Wenden wir uns zunächſt der erfreulichen Tatſache zu, man vor der neuerlichen Leiſtung der Schries⸗ Achtung haben. Schriesheim iſt zu Haufe und dies mußte auch der ſo muß heimer alle nur ſchwer beizukommen nun FV Ladenburg anerkennen. In dem torreichſten Treffen der Spiele Schriesheim— Ladenburg:3 Leutershauſen— Viernheim:0 Neckarhauſen— Seckeuheim:2 kamen die Ladenburger zwar zu drei Treffern, aber das beſſere Ende behielt doch Schriesheim, das einen Zähler mehr erzielen konnte. War dieſes Spiel ſchon ziemlich hart, ſo war dies entſchieden auch in Neckarhauſen der Fall; aber dort hatte der altbewährte Schiedsrichterkämpe Albrecht⸗7 Mannheim die Zügel jederzeit in der Hand. Das flotte Treffen ſah Neckarhauſen mit:0 in Führung, aber im 2. Teil des Spieles gelang dann m nicht nur der Ausgleich, ſondern auch noch der omit die Seckenheimer wohl das ſchönſte Kirch⸗ enk in Empfang nahmen. Das dritte Treffen war für den Tabellenführer FV Leutershauſen keine ein⸗ fache Sache, und wenm an dieſem Sonntag eine Mann⸗ ſchaft den Bergſträßlern hätte ein Bein ſtellen können, ſo war dies entſchieden der TV Viernheim, der ſich ganz mächtig anſtrengte. Die ſſen mühten ſich redlich um ein erfolgreiches Beſtehen und die knappe Niederlage von 0˙1 ſpricht am Ende deutlich aenug für eine tapfere Lei⸗ Seckenhei 25 ſtung, die beſonders bewertet werden muß, weil ſie auf fremden Gefilden gelang. Vereine Spiele gew. unentſch. verl Tore Punkte Leutershauſen 4 3 1— 7·3:1 Secken heim 4 2 2— 10:5 6˙2 Schriesheim 4 1 2 1 8¹9 4·4 Neckarhauſen 3 1 1 1 9·3.8 Hemsbach 3 1 1 1 4˙4:3 Viernheim 1— 2 26 24 Wallſtade 2— 1 1 324 1·5 Ladenburg 3—— 3.13.6 Die Gruppe Weſt war, wie gewohnt, wieder voll⸗ zählig am Start und an allen Fronten lieferte man ſich äußerſt ſcharfe Gefechte, was eigentlich bei den an⸗ geſetzten Paarungen: Rheinau— 07 Mannheim:3 Brühl— Poſt Mannheim:0 Spy Manuheim⸗Stadt— Rohrhof:2 TV 1846— Gartenſtadt:1 5 gar nicht anders zu erwarten war. Hort auf hart lief in erſter Linie das Spiel in Rheinau wo mit allem Nachdruck um die alletnige Tabellenführung gekämpft wurde. Beiderſeits gab es ein wechſelvolles Spiel und es war nur bedauerlich, daß Rheinau der Sache einen zu ſcharfen Beigeſchmack verlieh. Gerade durch dieſen Um⸗ ſtaund waren die Aktien für Rheinau mächtig geſunken und als ſie dann noch einen Spieler durch Platzverweis ver⸗ loren, mußte das Ganze zweifellos ſchief gehen. Das nächſte Mal etwas mehr Zurückhaltung ihr guten Rheingauer und dieſer Fehler dürfte bald wieder aus⸗ gemerzt ſein. 07 ſpielte das Spiel weitaus ruhiger wid konnte ſo am beſten mit einen techniſchen Fertigkeiten arbeiten, die einer Mannſchaft immer zum Vorteil ge⸗ hatte eine recht zu⸗ reichen. Schiedsrichter Eitel ⸗Weinheim ſchwere Aufgabe zu bewältigen, der er ſich aber verläſſig und umſichtig entledigte. Als Dritter im Bunde mußte nun auch der Poſtſportverein Mann⸗ heim die Gefährlichkeit der Brühler in ihren Heim⸗ ſpielen anerkennen. Das Ergebnis von 10 iſt dabei reich⸗ lich knapp und wenn man hört, daß die Poſtler den An⸗ fang des Spieles nur mit 9 Mann beſtritten, ſo liegt es außer allem Zweifel, daß die Poſtler ſich ſehr energiſch zur Wehr ſetzten. Die reſtlichen zwei Spiele der Gruppe ſtanden im Zeichen torreicher Ergebniſſe. Dies muß zu⸗ nächſt von der Partie TV 1846— Sp C Garten⸗ ſtadt geſagt werden. Ueber eine Halbzeit ſtand die Partie:1, dann kamen die Turner beſſer in Fahrt, ſie wurden in der Spielweiſe entſchieden klarer und ruhiger und errangen mit 51 noch einen ſchönen Erfolg. Den erſten Sieg mit 312 buchten ſchließlich die Leute vom Sy V Mannheim⸗Stodt und damit bleibt Rohrhof weiter am Tabellenende. Dieſe Begegnung im Herzogen⸗ riedpark war— wie dies das Ergebnis beſagt— wechſel⸗ voll und es war aut, daß in Nagel ⸗Feudenheim ein Schiedsrichter von beſter Sorte zur Stelle war, denn oft genug ſchlugen die Wogen auch hier ziemlich hoch Vereine Spiele gew 6unentſch. verl. Tore Punkt⸗ 07 Mannheim 3 3—— 13.1 6˙0 Brühl 7 3 3——:11.0 Rheinau 4 2 1 13·6 5˙8 TV 1846 4 2— 2 10˙7 4˙4 Poſt Mannheim 3 1 1 1 42 3˙8 SV Mannheim Stadt 4 1 1 2 6˙13.5 Gartenſtadt 4— 1 3.19 17 TV Rohrhof 55 5.13 0˙6 Der kommende Sonntag wird in der Gruppe Weſt mit den Begegnungen: Spy Maunheim⸗Stadt— TV 1846 07 Manuheim— Poſt Mannheim Rohrhof— Rheinan Garteuſtadt— Brühl abermals ein volles Programm bringen. Das Haupt⸗ intereſſe dürfte zweifellos das Spiel des Tabellenführers, 67 Mannheim, gegen den Poſtſportgerein Mannheim be⸗ anſpruchen. Für die b7er ſpricht der Vorteil des eigenen Platzes, aber die Poſtler werden— wenn ſie die Partie verlieren ſollten— beſtimmt erſt nach einem ſcharſen Kampfe die Punkte abgeben. Der Sp Mannheim⸗Stadt empfängt den TV 1846 und es wird zweifellos auch bei dieſer Partie ein ſchorſes Rennen geben. Im dritten Spiel dürfte Rheinau in Rohrhof kaum einen Punkt laſſen, ſonſt wäre der Anſchluß an die Tabellenſpitze weſentlich gefährdet. Ob Brühl in Gartenſtadt einen vierten zu Null⸗Siega auf die Beine bringt, bleibt ab⸗ zu warten. Die drei Spiele der Abteilung O ſt: Wallſtadt— Leutershauſen Ladenburg— Seckenheim Viernheim— Neckarhauſen werden wohl den Kämpfen der weſtlichen Nachbarn in nichts nachſtehen. Auch hier wird ſcharf um die Tabellen⸗ pitze gekämpft werden und wohl den ſchwerſten Gang hat Leutershauſen vor ſich. In Wallſtadt iſt das Punkteholen nicht ſo einfach und ſchließlich lauert Seckenheim, das übrigens zum erſten Verbandsſpiel in Ladenburg antritt, auf eine Niederlage der Bergſträßler, um möglicherweiſe zur Führung zu kommen. Viernheim iſt zweifellos beſſer wie dies der Tabellenſtand beſagt und Neckarhauſen muß ſchon auf der Hut ſein, wenn es nicht weitere Punkt⸗ verluſte erleiden will. Auf der Matte 5 Süddeulſche Ringer-Mannſchaftskämpfe In den vier füddeutſchen Gauen wurden am Wochen⸗ ende die Meiſterſchaftskämpfe im Ringen fortgeſetzt. Im Gau Baden hatten im Kreis Mannheim die führen⸗ den Mannſchaften ſchwer zu kämpfen, ehe ſie zu neuen Punktgewinnen kamen. Der Vf Tu R Feudenheim überließ dem Gaumeiſter Eiche Sandhofen nur einen :9⸗Sieg, nachdem die Einheimiſchen vor den beiden letz⸗ ten Kämpfen noch:3 geführt hatten und eine über⸗ raſchende Niederlage d Meiſters im Bereich der Mög⸗ lichkeit lag. Zwei entſcheidende Siege brachten dann aber den Gäſten doch noch einen knappen Erfolg.— Mit dem gleichen Ergebnis ſiegte der VfK 86 Mannheim beim AS V Ladenburg. Hier fiel die Entſcheidung zu⸗ gunſten der Mannheimer auch erſt im abſchließenden Schwergewichtskampf.— Eine gute Vorſtellung gab die Staffel der Tad Ketſch auf eigener Matte. Sie ſiegte gegen die Spöoͤüg Mannheim 84 mit 13:5 Punkten recht eindeutig.— Im Kreis Karlsruhe ſpielte Ger⸗ mania Weingarten gegen den Neuling K S V Daxlanden eine ganz überlegene Rolle. Sechs Kämpfe gewannen die Germanen entſchebdend, den im Welter⸗ gewicht nach Punkten und ſo hieß es am Schluß 20:0. Germania Karlsruhe verlor auf eigener Matte gegen Germania Bruchſal, die ihre Mannſchaft recht günſtig umgeſtellt hat, mit:12, während Eiche Oeſtringen gegen den KS V Wieſental mit 9111 Punkten den kürzeren zog.— Im Kreis Freiburg war eine Ueberraſchung fällig, denn der AS V Kol lnau brachte dem SV Has lach mit 10:8 eine Niederlage bei. In den beiden anderen Kämpfen kamen die Platz⸗ mannſchaften zu klaren Siegen. Aleman nia Kuh⸗ bach ſchlug AS V Wald kärch mit 13:4 und Ger⸗ mania Freiburg war mit 18:8 über Alemannia Emmendingen erfolgreich.— Im Bezirk Konſtanz wurden mit Rückſicht auf die weiten Reiſen einiger Mann⸗ ſchaften verſchiedene Kämpfe umgelegt. Der KS VGott⸗ madingen hatte am Samstag gegen Germania Hornberg nichts zu beſtellen und verlor alle Kämpfe entſcheßdend(:21). Tags darauf ſiegte er dann gegen Eiche Schiltach mit 12:8 während Schiltach in einem zweiten Kampf gegen Villingen mit 11:9 er⸗ folgreich blieb. Im Gau Südweſt gab es im Bezirk Pfalz neue Siege der führenden Mannſchaften. Das heißt, während der Vf K Schifferſtadt gegen Eiche Frieſen⸗ hem glatt 16:2 gewann(nur Meiſter Juſtin Gehring holte im Leichtgewicht einen Punktſieg für Frieſenheim!), hatte Siegfried Ludwigshafen in Oppau keine Gelegenheit, ſein Können unter Beweis zu ſtellen, da die Platzmannſchaft nicht antrat! Ludwigshafen wurde alſo kampflos Sieger. Der Stu RE Ludwigshafen ſchlug den AS Vg Pirmaſens mit 11:4 Punkten.— Im Bezirk Saar feierte Saarbrücken ⸗Weſt nun den dritten Sieg, der gegen Deutſche Kraft Hüttig⸗ weäler mit 15:5 ſehr ſicher ausfiel. Die Saarbrücker konnten es ſich ſogar leiſten, die Punkte im Weltergewicht kampflos abzugeben, da Oſtermann nicht zur Verfügung ſtand. Dudweiler kam zu einem bemerkenswerten 17 Sieg über Thaleiſchweiler, wobei der Schwer⸗ gewichtskampf den Ausſchlag zugunſten Dudweilers gab. In Württemberg konnten der TS Münſter und der KV 35 Stuttgart ihre führenden Stellungen in den bei⸗ den Gruppen behaupten. In Gruppe 1 hatte der T S V Münſter allerdings Mühe, den erſtmals eingreifenden AS V Botnang auf deſſen Matte 11:6 zu beſiegen. Der KV Untertürkheim verlor gegen den A S V „Wangen, der vier Schulterſiege errang, mit:12, wäh⸗ rend Spartan ia Schorndorf gegen Her wart⸗ ſte in Königsbroun mit 1119 knapp und glücklich die Oberhand behielt. In Gruppe 2 hatte der Tod Cannſtatt trotz Platzvorteil gegen die Meiſtermann⸗ ſchaft des KVig95 Stuttgart nichts zu beſtellen. Die Stuttgarter, bei denen Herbert fehlte, gaben lediglich im Bantamgewicht zwei Punkte ab und ſiegten mit 16:2 recht deutlich.— SV Göppingen gab dem ASV Feuerbach mit 13:5 das Nachſehen, während Spartania Eislingen zu Hauſe gegen KV Ebersbach mit:1 Punkten unterlag. Im Gau Bayern ſetzte in der Gruppe Südbayern die SVg Freiſing ihren Siegeszug fort. Gegen 1860 München ſah es anfangs gar nicht ſehr roſig für Freiſing aus, denn die 60er holten zunächſt eine:0⸗Füh⸗ rung heraus, aber durch Siege in den ſchwereren Ge⸗ wichtsklaſſen ſchaffte Freiſing dann doch noch einen 10:7⸗ Sieg. Auch Olympiaſieger Sepp Manger betätigte ſich erfolgreich auf der Matte und kam im Schwergewicht zu einem ſchnellen Sieg, Der Reichs bahn⸗T S VNeu⸗ aubing hatte in vergangener Woche eine 7110⸗Nieder⸗ lage gegen die Münchner S Vg hinnehmen müſſen.— In Nordbayern leitete der vorjährige Meiſter„S C 4 Nürnberg(fr. Maxvorſtadt), allerdings ohne Bren⸗ del und Hornfiſcher kämpfend, die Punktekämpfe mit einer:10⸗Niederlage gegen Roland Bamberg ein, während Fürth 97 gegen Sandow Nürnberg mit 10:8 erfolgreich blieb. Am die Bezirksmeiſterſchaft im Mannſchaftsringen St. u. R. Cl. 04 Lampertheim ſchläat Kraft⸗Sport⸗ Verein 1928 Bensheim 1516 Mit größter Spannung wurde der erſte Kampf obiger Vereine, welche im Vorjahre am Schluß der Kämpfe bei gleicher Punktzahl die Spitze inne hatten, ſeit Wochen erwarte“, Hatte die Mannſchaft des Stemm⸗ u. Ring⸗Clubs Lampertheim vor einigen Wochen in der Pokalrunde auf eigener Matte den Sportverein 1910 Darmſtadt zu Gaſt und wurde von ihm bös niedergerungen, ſo waren die dies⸗ jährigen Ausſichten für die Verbandskämpfe nicht gerade gut. In dieſer kurzen Zeitſpanne ging jedoch in dem Ver⸗ ein eine weſentliche Umwandlung vor, die ſich auch auf die Durchſchlagskraft der Mannſchaft auswirkte. Denn bereits im erſten Verbandskampf, vor acht Tagen gegen Pfungſtadt, war der erſte Sieg mit 1516 fällig. Zu dem am letzten Samstag im Roſengarten Zu Bensheim ausgetragenen zweiten Kampf, wurde auch noch Fr. Hahl(bisher bei Eiche Sandhofen) ſtartberechtigt, was ohne Zweifel eine weitere Verſtärkung bedeutet. Kampfleiter war Mundſchenk aus Mainz. Wie ſie kämpften: Im Bantamgewicht kam Wetzel⸗Lampertheim bereits auf der Waage, durch Uebergewicht von Wahlig ⸗Bens⸗ heim, zum Siege. Im Kampf ſelbſt lag Wetzel bereits klar in Führung, als ihn der mit letztem Einſatz kämpfende Wahlig in 9 Minuten auf die Schultern legte. Im Federgewicht verſtand es Schlink⸗Bensheim ge⸗ gen Ad. Müller ⸗Lampertheim bis zur Pauſe den Kampf gleichauf zu halten, obwohl in Müller bereits der Beſſere ſeſtſtand. Müller mußte zuerſt in die Zwangs⸗ hocke, hier kam Müller, obwohl in der Unterlage, zu Punk⸗ ten, wo er dann durch Armzug und Eindrücken der Brücke nach 8 Minuten entſcheidend ſiegte. Der ſtets exploſir kämpfende Gg. Hahl ließ im Leichtgewicht den neuen Mann Hartmann zu keiner Aktion kommen, er brachte ihn mit Schulterſchwung zu Boden und bei einem nachfolgen⸗ den Hockeüberwurf landete der Bensheimer auf den Schul⸗ tern. Zeit 2 Minuten. Stand 019 für Lampertheim. Nach gleichwertigem Standkampf im Weltergewicht wurde Zwangshocke angeordnet. Hier mußte der durch Ueberwurf in Führung liegende Schollmeier⸗Lam⸗ pertheim zuerſt in die Unterlage, wo ihn Freitag⸗ Bensheim durch verſchränkten Ausheber in 8 Minuten auf die Schultern brachte. Mit mäßigen Leiſtungen war⸗ teten die beiden Mittelgewichtler M. Müller⸗Lampert⸗ heim und Schachner ⸗ Bensheim auf. Müller konnte dem Bergſträßer nach 10 Minuten das Nachſehen geben. Fr. Hahl ⸗Lampertheim kämpfte gegen Mohr ⸗Bens⸗ heim im Halbſchwergewicht. Beide begannen ſehr vor⸗ ſichtig, durch Griffverfehlung mußte Hahl vorübergehend zu Boden. In den Stand zurückgekehrt, ließ Hahl einen blitzſchnellen Hüftſchwung folgen und nur die Mattenrand rettete Mohr vor der Niederlage. Mohr mußte zu Boden, wo er trotz tapferer Gegenwehr durch Kopforehgriff auf die Schultern kam. Schwergewicht: Kärcher ⸗Lampert⸗ heim warf ſich im Kampfe gegen Arzberger Bens⸗ heim bei Ausführung eines Hockeüberwurfes ſelbſt. Jußball in Südheſſen Auf der ganzen Linie blieben diesmal die Platzvereine ſiegreich, und zwar ohne Ausnahme recht deutlich: Lampertheim— Lorſch:0 Bürſtadt— Pfiffligheim 310 Egelsbach— Schwarz⸗Weiß Worms:0 Münſter— Horchheim:1 MS Darmſtadt— 98 Darmſtadt:3 Arheilgen— Dieburg:0. Die Lampertheimer Olympen beſiegten gang einwandfrei und verdient ihren Namensvetter aus Lor ſch und ſtoppten deſſen Siegeszug ab. Eine Umbeſetzung der Lampertheimer Mannſchaft brachte eine Verſtärkung. Lorſch konnte die Niederlage nicht abwenden und mußbe dadurch die Tabellenführung abtreten. Bürſtadt kämpfte bis jetzt zwar nicht ſchlecht, konnte aber nicht ganz überzeugen. Gegen Pfiffligheim wollte es in der erſten Halbzeit wiederum nicht klappen. Erſt in der Schlußhälfte fand ſich die neue Sturmbeſetzung beſſer zuſammen, und die Gäſte hatten nichts mehr zu be⸗ ſtellen.— Egelsbach hatte Beſuch aus Worms. Die Nibelungenſtädter haben bis fetzt ebenfalls noch nicht den Kontakt gefunden, während die Platzherren ſo langſam auf Touren kommen. Trotz zweier Erſatzleute gewann Egels⸗ bach ſicher. Eine empfindliche Niederlage mußte der Neu⸗ ling Horchheim beim Sp Münſter hinnehmen. Bei der Pauſe ſtand es noch:1. Dann klappten die Gäſte zu⸗ ſammen.— Das Darmſtädter Lokaltreffen endete mit einem Siege der Militärſportler. Wie es bei ſolchen Lokal⸗ kämpfen üblich iſt, ging es ſehr hart zu, und auch die Zu⸗ ſchauer nahmen lebhaften Anteil.— Arheilgen errang ſich die erſten Punkte durch einen famoſen Sieg über Dieburg. Am kommenden Sonntag ſpielen folgende Mannſchaften: Worms— Pfiffligheim; Horchheim— Lampertheim; Bür⸗ ſtadt— Egelsbach; Lorſch— Münſter; Dieburg— MSV Darmfladt; 98 Darmſtodt— Arheilgen. Die Kreisklaſſe wartete ebenfalls mit einigen Ueberraſchungen auf. So konnte Zwingenberg gegen den FV Biblis:2 gewinnen.— Großrocksheim hatte es ſchwer, gegen den FV Hofheim zu beſtehen. Die Abgänge der Spieler machen ſich doch bemerkbar.:0 trennten ſich die Gegner.— Eine zahme Sache war für Bobſtadt das Spiel auf eigenem Platze gegen Mörlenbach.:1 blieb Bobſtadt ſiegreich.— Unglücklich kämpften die Lampertheimer Turner in Bensheim. Nachdem es lange Zeit:8 ſtand, konnte Bensheim kurz vor Schluß noch das Siegestor erringen. A- Kleine Sport Nachrichten Eine„Reifenprobe“ laſſen die Mereedes⸗Benz⸗Werke auf der Reichsautobahn zwiſchen Frankfurt und Heidelberg vor⸗ nehmen. Da Rudolf Caracciola als Fahrer genannt wird, darf man ſo ganz nebenbei auch wohl noch etwas anderes von den ſog. Verſuchsfahrten erwarten. Finnland hat nach Irlond auf die Teilnahme an den Hallentenniskämpfen um den„Königspokal“ verzichtet, ſo daß Holland bereits in der Vorſchlußrunde ſteht. Italiens nationale Tennismeiſterſchaften wurden in Rom beendet. Palmieri ſiegte bei den Männern, während bei den Frauen V. Tonolli den Titel erwarb. In der bayeriſchen Fußballgauliga wurde für den kom⸗ menden Sonntag noch ein viertes Spiel angeſetzt. Vi Ingolſtadt⸗Ringſee erwartet Bayern München. Für das Jubiläumsſchwimmfeſt aus Anlaß des 25jähr. Beſtehens der Schwimmabteilung des TV Mannheim 1846 gaben 26 ſüd⸗ und weſtdeutſche Vereine rund 400 Mel⸗ dungen ab. In der Berliner Dentſchlandhalle wurde die Reihe der Radſportveranſtaltungen mit einem gutbeſuchten Amateur⸗ renntag fortgeſetzt. Das Fliegerhauptfahren holte ſich der Däne Stieler, während im Zwei⸗Stunden⸗ Zren⸗ nen von Dubaſchny/ Bartoskiewiz mit Rundenvorſprung ge⸗ wonnen wurde. Der Stuttgarter Herbert wurde beim internationalen Ringerturnier in Malmö auch von dem Schweden F. Olſſon beſiegt. Ein Europaturnier der Schwergewichtsborxer ſoll im Dezember in Paris ſtattfinden. Am 7. Dezember ſollen die Ausſcheidungen ſtattfinden und eine Woche ſpäter ſoll ſchon der Turnierſieger feſtſtehen, der dann nach Amerika geſchickt werden wird. An dieſem Eu ropaturnier dürfen nur Boxer teilnehmen, die von ihren Landesverbänden gemeldet werden. Die Münchner Eisſportzeit wird am 29. Oktober im Prinzregenten⸗Stadion eröffnet. An dieſem Tage lauſen Maxie Herber und Ernſt Baier, während der Wiener EV und eine bayeriſche Mannſchaft das Eishockeyſpiel be⸗ ſtreiten.. Die Stuttgarter Polizeiborer, die am 29. Oktober in Nottingham den Rückkampf gegen die engliſchen Poliziſten beſtreiten, haben ihre Staffel durch einige weſldeutſcht Polizeiboxer verſtärkt. U. a. werden noch Radomſki, Roſenkranz und Krumm die Reiſe mitmachen. Der Bonner Adolf Heuſer wird im Hauptkampf der Kölner Berufsboxkämpfe am 31. Oktober auf den frau⸗ zöſiſchen Halbſchwergewichtsmeiſter Emile Olllvon 8 gegen Adolf Witt nach Punkten verlor. Krückl/ Meyer, die beiden bekannten Münchner Stroßen⸗ amateure, ſtarten am 25. Oktober bei einem 60⸗Runden⸗ Mannſchaftsrennen auf der 400⸗Meter⸗Aſchenbahn in Re⸗ gensburg als Favoriten. Exzellenz Th. Lewald, Präſident oͤes Organiſationskomi⸗ tees für die 11. Olympiſchen Spiele, tritt am Mittwoch die Reiſe noch Südamerika an, um den Olympiſchen Komitees der ſüdamerikaniſchen Staaten den Dank für die Beteili⸗ gung an den Spielen in Berlin abzuſtatten. Gleichzeitig wird Exzellenz Lewald auch die Filme von den Olympiſchen Spielen zeigen und einige Vorträge halten. Der 1. Fußball⸗Club Pforzheim, Badens derzeitiger Ta⸗ bellenführer, wird am kommenden Sonntag, 25. Oktober, in Offenbach ein Freundſchaftsſpiel gegen die„Kickers“ aus⸗ tragen, die bekanntlich zuſammen mit Wormatio Worms die Südweſt⸗Gauliga anführen. Einen internationalen Fechterkampf planen Ulms Fech⸗ ter aus Anlaß des 25jfährigen Beſtehens der Fechtabteilung des TV. Ulm. An einem noch zu beſtimmenden Tag ſollen öſterreichiſche, franzöſiſche, ſchweitzeriſche und tſchechiſche Fech⸗ ter in Ulm antreten. Polens Tennis⸗Rangliſte wird bei den Männern von Hebda und Tarlowſki angeführt, die gemeinſom vor Tlo⸗ czynfki auf den erſten Platz geſetzt wurden. Bei den Frauen ſteht natürlich wieder Jedwiga Jedrzejowſka obenan. Zu Gunſten des Winterhilfswerkes kämpfen die deut⸗ ſchen Amateurboxer in der Woche vom 4. bis 11. April 1937. In allen Gauen werden Veronſtaltungen aufgezogen, deren Reinertrag dem WoW zufließen wird. Meiſter Guſtav Eder hat jetzt aus Neuyork ein Augebot gu einem Kampf gegen Cefernivy Gracia erhalten, doch mußte Eder mit Rückſicht au; ſeine zerſchlogenen Hände eine Abſage erteilen. Handballrunde der Mannheimer Schulen Die Handballrunde der Mannheimer Schulen brachte ſolgende Meiſter: Klaſſe 4 und Stadtmeiſter: Adolf⸗ Hitler⸗Realgymnaſium; Klaſſe 5. Adolf⸗Hitler⸗Kealgym⸗ der kürzlich naſtum. In der Klaſſe 0 findet am Donners lag, 15 Uhr, im Stadion das Entſcheidungsſpiel zwiſchen Kirchgartenſchule Neckarau und Wohl⸗ gelegen ſtatt. Schiedsrichter dieſes Spiel iſt Aſſeſſor ie ben! Der OPEL se. het g nach der Stoppuhr eine von echten 105 km/ Std“ ObkELerachemeter zeigen F nit einer Toleranz Von 3 bis% Prüfen Sie die nüchternen Zahlen, die mehr bedeuten als jeder Nimbus Denn diese Zahlen sind der höchste Aus- druck einer klaren, unbestechlichen Beweisführung für Uberlegenheit von Leisfung und Preis. OPEL mit dem geschmeidigen Sechszylindermofor von 2Ltr. Inhalt X Bergsteigefähigkeit im 1. Gang 370% Bergsfeigefähigkeif im 2. Gang 230% Bergsteigefähigkeit im 3. Gang 14% Bergsteigefähigkeit im 4. Gang 9% OPEL Synchron-Federung— gleich ideal für gute oder schlechte Straßen X Exakt wirkende hydraulische Oel- druckbremsen K Srober Kofferraum für reichliches Gepack NBenainfôrderung durch zuverlässi⸗ ge Membranpumpe aus hinten lie- gendem Kraftstofftank. 6. 7 Mittwoch, 21. Oktober 1936 TS-ZEI MHittag-A be Nr. 487 Nichi ganz einheitlicher Aufsfieg des deuischen Großhandels Umsätze im Wachsen Baubranche an ersier Sſelle Ueber den Umſatzverlauf im deutſchen Großhandel während des 2. Viertels und im 1. Halbjahr 1936 gibt die Forſchungsſtelle für den Handel Berlin fol⸗ gendes Bild: Die Zahl der Großhandelszweige, die Material über den Umſatzverlauf liefern, hat ſich mehr als verdoppelt. Nunmehr können auch die Ziffern über den Umſatz des Großhandels mit Elek⸗ troartikeln ſowie mit ſanitären Gegenſtänden und Waſſerleitungsartikeln gegeben werden. In einigen Zweigen des Abſatzgroßhandels konn⸗ ten im 2. Quartal d. J. recht beträchtliche Umſatz⸗ ſteigerungen gegenüber den Monaten April bis Juni 1935 erzielt werden, wenn auch im großen und ganzen die günſtige Abſatzentwicklung, die im 1. Vierteljahr 1936 zu verzeichnen war, ſich nicht in dem gleichen Ausmaß fortſetzte. Faſt durchweg zeigte ſich im Mai ein Einbruch in den oftmals gleichmäßigen Umfang der Abſatzſteigerungen im April und Juni. 3. T. dürfte dies auf die veränderte Lage des Pfingſtfeſtes zurückzuführen ſein. Die Umſätze im 1. Halbjahr 1936, gemeſſen an der entſprechenden Zeit 1935, zeigen im einzelnen folgendes Bild: Umſatzentwicklungen im Großhandel im 1. Halbjahr 1936(1935= 100) Nahrungsmittel 109; Schokolade und Süßwaren 105 Tuche 90; Kurz⸗, Galanterie⸗ und Spielwaren 107,9; Schuhwaren 108; Polſterer⸗ und Sattlerbedarf 116,8; Leder 115; Techn. Chemikalien und Drogen 111) Pharmaz. Drogen, Chemikalien 103,5; Kosme⸗ tika und Seifen 111; Bauſtoffe rund 125, Elektro⸗ artikel 112,0; Sanitäre Gegenſtände und Waſſerlei⸗ tungsartikel 117; Uhren und Beſtandteile rund 110; Edelmetallwaren 115; Papier⸗ und Schreibwaren, Bürobedarf 111,3; Fahrräder und-teile 102,0; Kraft⸗ fahrzeugteile und Zubehör rund 120. Der Nahrungsmittelgroßhandel konnte im zwei⸗ ten Viertel um 6 v. H. höhere Umſätze erzielen als 1935. Damit hat ſich die jüngſte Umſatzentwicklung des 1. Quartals(plus 13 v..) nicht in gleichem Ausmaß fortgeſetzt. Am ſchwächſten ſchnitt der Mai mit einer Umſatzſteigerung von nur 2 v. H. ab. Die erhöhten Verkäufe ſcheinen vorwiegend auf den Ab⸗ ſatz größerer Mengen oder beſſerer Qualitäten zu⸗ rückzuführen zu ſein. Im Süßwarengroßhandel zo⸗ gen die Verkäufe im 1. Halbjahr um 5 v. H. an.— Im Sektor Bekleidung und andere Textilwaren lagen die Umſätze des Tuchhandels trotz beträchtlicher Steigerung im Juni(plus 10—15 v..) im Durch⸗ ſchnitt des 2. Viertels um rd. 10 v. H. unter Vor⸗ jahrshöhe. Das Ausmaß des Umſatzrückgangs war damit gleich groß wie im 1 Viertel. Die Verkäufe im Juni ſcheinen darauf hinzudeuten, daß die Aus⸗ wirkungen der Hamſterzeit beendet ſind und die Lä⸗ ger des Textileinzelhandels und des Schneiderhand⸗ werks ihre normale Höhe wieder erreicht haben. Bei den Kleiderſtoffen zeigt der Umſatzverlauf bereits ſeit Jauuar das gleiche Bild wie im Durchſchnitt des geſamten Einzelhandels.— Im Großhandel mit Kurz⸗, Galanetrie⸗ und Spielwaren lag die Um⸗ ſatzſteigerung im 1. Semeſter mit 79 v. H. etwas unter der Erhöhung von Juni(plus 9,5 v..). Die in den erſten 3 Monten d. J. auffallende Uebereinſtimmung im Schuhwaren⸗ und Ledergroß⸗ Handel iſt im 2. Vierteljahr nicht feſtzuſtellen. Schuh⸗ Waren hatten im Mai eine Umſatzerhöhung um 17 v. ., im April um 7 v.., im Juni um 3 v. H. und im Halbjahrsdurchſchnitt um 8 v. H. An der Zu⸗ nahme ſind die Mengen und Preiſe ungefähr gleich beteiligt. Der Lederhandel zeigt im 1. Halbjahr um 15 v. H. höhere Umſätze. Im 1. Quartal betrug das Plus 12 u.., im April 17 v.., im Juni 23 v. H. und im Mai wieder 12 v. H. Im Polſtexer⸗ und Satt⸗ lerbedarf ſtiegen die Verkäufe im 1. Halbjahr um 16,8 U. H.— Im Großhandel mit techniſchen Chemikalien und Drogen ſowie mit pharmazeutiſchen Artikeln zogen die Umfätze im 2. Viertel ſtärker an als im 1. Viertel. Insbeſondere die Verkäufe von techniſchen Chemikalien und Drogen erhielten mit einer 14pro⸗ zigen Umſatzzunahme im 2. Viertel einen kräftigen Auftrieb. Im 1. Halbjahr erzielten die Großhändler für Kosmetika und Feinſeifen, für techniſche Chemi⸗ kalien und Drogen eine Umſatzzunahme von 11 v.., die der Pharmazeutika um 3,5 v. H. Die ſtärkſte Umſatzbelebung verzeichnete inſolge der andauernden lebhaften Bautätigkeit im 1. Halb⸗ jahr 1936 der Bauſtoffgroßhandel(T rd. 25 v..). In dieſem Handelszweig war im Mai die Umſatz⸗ zunahme ſchwächer( 5 bis 10 v..] als in den bei⸗ den übrigen Monaten des 2. Vierteljahres 4 rd. 25 p. H. und 7 20 bis 25 v..). Der Umſatzverlauf des Großhandels mit Elektro⸗ artikeln und mit ſanitären Gegenſtänden und Wirſ⸗ ſerleitungsartikeln weiſt in den Monaten April bis Juni 1936 eine ſehr einheitliche Linie auf. Im 2. Vierteljahr lagen die Umſätze der beiden Zweige Am 15 v. H. über Vorjahrshöhe. Sie erreichten nach einem leichten Einbruch im Mai(11.1 v. H. und 10 v. H. Zunahmen gegenüber 1935) im Juni einen erheb⸗ lichen Anſtieg(g 20 v. H. und. 18 v. H. im Ver⸗ gleich zum Juni 1935). Die Umſätze des Uhrengroßhandels lagen im 2. Vierteljahr genau ſo wie im Durchſchnitt der erſten Monate 1936, um rund 10 v. H über 1935. Im Großhandel mit Edelmetallen iſt eine weitere erheb⸗ liche Steigerung der Umſätze im 2. Vierteljahr 1936 gegenüber dem gleichen Zeitraum 1935 nicht mehr erfolgt. Jialien⸗Reiſe deutſcher Induſtrieller.— Italieniſche Preſſe wünſcht Vertiefung der gegenſeitigen wirtſchaftlichen Beziehungen. Die Italien⸗Reiſe von namhaften Vertre⸗ lern der deutſchen Induſtrie, die unter Führung des frtheren Staatsſekretärs im Reichs wirtſchaftsminiſterium Dr. Trendelenburg am Dienstagabend in P eintrafen, wird in der italieniſchen Preſſe lebhaft begrüßt. Die Blätter geben der Hoffnung Ausdruck, daß bei dieſer Fühlungnahme zwiſchen den italieniſchen und deutſchen Erzeugern die wirtſchaftlichen und handelspolitſſhen Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Ländern vertieſt werden können. In den Kreiſen des Reichsverbandes der ita⸗ lieniſchen Induſtrie habe man den Wunſch, daß durch die unmittelbare enge Fühlungnahme zwiſchen den Indu⸗ ſtriellen der beiden Länder die gegenſeitigen wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen immer fruchtbarer, geſtaltet werden können. Dieſe Wünſche werden auch in dem gleichzeitig von der ikalieniſchen Preſſe veröſſentlichten Telegramm wechſel zwiſchen Reichswirtſchaſtsminiſter Dr. Schacht und dem Vorſitzenden des fäaſchiſtiſchen Induſtrieverbandes, Conte Volpi, ausgeſprochen. 1 * R. Dolberg., Berlin.— Reingewinn wiederum zur Stärkung der Finauzbaſis verwendet. Der in der V. vorgelegte Abſchluß für das Geſchäftsjohr 1935 weiſt bei einem Rohertrag von 2,1(1,4) Mill.% nach Abzug ſämt⸗ licher Unkoſten, Vornahme von 0,10(0,13) Mill.„ Anlage⸗ zurück. und 0,04(0,0 2] Mill./ anderen Abſchreibungen einſchließ⸗ Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkie Berliner amfliche Noflerungen Weiren märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 75/½ 2⁰⁴ 2 fr. Berl. Berl. 48/49 Jutierwz. Bl 80 5 rk. Stat. Erzeugpr. H 4 Roggen märk. 167 kzeil. fr Berl. Weizenmehl 6 27.60 Braugerste märk. Stat. 55 Erzeugerpr. 9 27.60 neu frei Berl 10 28 märk. Stat. Ind'gerst fr. Bl. gute, frei Berl märk. Stat. 5 Erzeugerpr. 12 22.35 märk. Stat. I Futterg. 59/60 161 13 22.45 Viktoria⸗Erbſen.. 85,50, 50 Serade lla Kleine Erbſen . ö Leinkuchen ab Hambg 16,38 incl. 4, Futter⸗Erbſen ih Erdnußkuchen ab Hbg 15,88 1 Peluſchkeen Erdnußkuchenmehl 17, Ackerbohnen Trockenſchuitzelt.50 Wicken deutſch Soyabohnſchrot ag 15,58„.60 Futter ab Stetein 5 Lupinen blau Kartoffelflocken Stolp gel ab Berlin Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Okt.(& Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 7 .07 5 März 7,7%.; Mai 7,62.— Mais lin Hfl. per Orſt 2000 Kilo) Nov. 94; Jan. 95,75 März 97,50; Mat 98. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weiß Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 55 20 10.— 10 Uhr 30 20.10.— 12 Uhr 15 Termine 7755 55 Geld bez. Geld bez. DE 345 3 Nov. S S Dez. 80 N Januar.20 8.090„„ Februar.. 8 März..40 92 2 April.50 920 350 5 5 3.500„é Juni.60 8 1.50 Juli 37 38.70 Auguft.70.80.70 Sept. 380.90].80 Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für ½ Kg. netto n Reichs pfennig, unverzollt Baſis Prime Santos Kontrakt 1) 20„Oktober 10 Uhr 20. Okiober 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt e 5 5 3— 40 88— Oᷣ„‚̃ Hunt 4⁰ 33— 40 8— September 40 88— 4⁰ 88 4— Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Mibol.(Schluß) Okt.(36) 671: Nov. 670; Dez. 668; Jan.(37) 667; Febr. 667; März 667; April 665; Mai 663; Juni 660; Juli 657, Auguſt 640 Sept. 633; Okt. 627; Jan.(38) 622, März 621; Mai 620; Juli 618; Okt. 605; Tendenz: kaum ſtetig. * Leinölnotierungen vom 20. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Okt. 11,(11/100; oro. Klk. per Okk.⸗Nov. 13,25(13,25); Leinſaatöl loko 25,0(25,0); Okt. I E40), Nov.⸗Dez. 24,3; Baumwoll⸗Oel ägypt. 27,0(27,0); Baumwoll⸗St. ägypt per Okt. 7(); Neuyork: Terp. 42(41). Savannah: Terp. 37(36). * Schweinemärkte. Bellheim: Auftrieb: 130 Trieb⸗ und 70 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 35.—50, Milchſchweine 2025/ je Paar.— Weinheim: Zufuhr: 393 Stück. Preiſe: Milchſchweine—15, Läufer 1632/ das Stück.— Meckesheim: 8 5 Zufuhr: 28 Läufer, 8 Milch⸗ ſchweine. Preiſe: Läufer 3550, Milchſchweine 2530 ,. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Ludwigshafen: 1,6—2; Weißkraut 1,1—1,25; Rotkraut 2,52, Wirſing „ lich 7883/ Gewinnvortrag einen Reingewinn von 141 392 (100 883)/ aus. Antragsgemäß wurde beſchloſſen, dieſen Gewinn zur Stärkung der Finanzbaſis ganz dem Unter⸗ nehmen zu belaſſen, indem 130000„ dem Sonderreferve⸗ ſonds(i. V. 43 000/ an den Reſervefonds und 50 900% an den Erneuerungsfonds) zugewieſen werden. 11392% verbleiben dangch zum Vortrag. Die verhältnismäß g gün⸗ ſtige Entwicklung, die das Unternehmen in den beiden ver⸗ gangenen Jahren zu verzeichnen hatte, hat ſich 1935 fort⸗ geſetzt. Der Geſamtumſatz erhöhte ſich gegenüber 1934 um 35 v. H. Dex Anteil des Exports am Geſamtumſatz belief ſich wie im Vorfahre auf etwa 20., H. Trotz dieſer gün⸗ ſtigen Entwicklung konnte die Leiſtungsfähigkeit der Werk⸗ ſtätten noch nicht voll ausgenutzt werden. Neben der Her⸗ ſtellung normalen Feldbohngerätes iſt im abgelaufenen Jahr der Bou von Trockenbaggern aufgenommen worden. In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill.] neben dem unveränderten AK. von 0,93 der geſetzliche Reſerveſonds mit 9,09(0,05), der Sonderreſerveſonds erſtmolig mit 0,05, Rückſtellungen mit 0,12(0,15) und Wertberichtigungen mit 0,18(0,04). * Carl Flohr AG., Berlin.— Geſchäftsbeſſerung. In der GW wurde der Abſchluß und Geſchäftsbericht für das am 30. Juni 1936 beendete Geſchäftsjahr vorgelegt und ge⸗ nehmigt. Das Berichtsjahr ſtand im Zeichen welter anhal⸗ tender Beſſerung der Beſchäftigung, die ſich auf alle Ab⸗ teilungen erſtreckte. Die Preiſe dagegen waren auf dem Hauptgebiete des Unternehmens noch unbefriedigend. Stö⸗ rend wirkten die allgemein geforderten kurzen Lieferfriſten. Der Umſatz überſtieg den des Vorjahres nicht unweſentlich. Die Aufwärtsbewegung kommt allein in der Erhöhung des Auftragseingangs um faſt 30 v. H. gegenüber dem letzten Geſchäftsjahr zum Ausdruck. Das Eyxportgeſchäft hat eben⸗ falls zugenommen. Dieſe Entwicklung führte zu weiteren Neueinſtellungen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ver⸗ zeichnet einen Bruttoertrag von 4,43(3,46) Mill.„/ ſowie verſchiedene Erträge von 0,014(0,019) Mill. J. Nach Abzug von 2,74(2,25) Mill.„/ für Löhne und Gehälter, 0,24(0,20) Mill.„/ für ſoziale Zwecke, 0,04(0,06) Mill./ für Zinſen, 0,36(0,20) Mill./ für Steuern und 9,76(0,55) Mill.% für die übrigen Aufwendungen(i. V. wurden noch 6,24 Mill.% als Mindererlös beim Verkauf des Werkes Wittenau ab⸗ ebucht) ergibt ſich unter Berückſichtigung von 150 000% 98 896 /) Abſchreibungen auf Anlagen und 28 856(4545)% anderen Abſchreibungen ein Gewinn von 134 976 /,, aus dem 6 v. H. Dividende auf 1,50 Mill./ Grundkapital aus⸗ geſchüttet werden(i. B. 110 204/ Reingewinn, um den ſich der Verluſtvortrag zuzüglich des erwähnten Mindererlöſes auf 250095/ verringerte; dieſe Unterbilanz wurde aus den Reſerven gedeckt). Das neue Geſchäftsfahr ſteht nicht nur unverändert im Zeichen einer guten Beſchäftigung des Werkes, ſondern übertrifft den Auſtragsdurchſchnitt des vorigen Jahres bereits um weitere 26 v. H. Sämtliche Produktionszweige, Aufzugsbau, Kranbau, Fahrtreppenbau und Motorenbau, ſind an dieſer günſtigen Entwicklung be⸗ teiligt, in beſonderem Maße die Abteilung Motorenbau. Wie die einlauſenden Anfragen erkennen laſſen, iſt beſon⸗ ders das Intereſſe des Inlandes ſehr rege, aber auch das Auslandsgeſchäft weiſt eine Belebung auf, ſodaß man mit Zuverſicht in die Zukunft ſehen könne. * Eiſenbahn⸗Bank, Frankfurt a.., kauft Obligationen Die Eiſenbahn⸗Bank, Frankfurt a.., hat von der ihr in den beiden Obkigationärverſammlungen vom Frühjahr dieſes Jahres erteilten Ermächtigung zum Rück⸗ kaufe von Aufwertungsobligationen in jüngſter Zeit erſt⸗ mals Gebrauch gemacht. Sie hat inzwiſchen einen Ge⸗ ſamtbetrag von annähernd 300 000/ zum Durchſchnitts⸗ kurs von 80 v. H. erworben, und zwar den geringſten Teil davon an der Börſe, den weſentlichen Teil außer⸗ halb aus dem Beſitze verſchiedener Gruppen. Die Er⸗ mächtigung zum Rüchkguf ihrer Obligationen im Geſamk⸗ umlaufe von 3,97 Mill./ läuft wetter. Durch den bis⸗ her erfolgten Ankauf der rd 03 Mill./ Obligatireien iſt das Inſtitut in die Lage verſetzt worden, am 1. November die Zinszahlungen für den Zinsſchein vom 14. Mai und vom 1. November auf die Obligationen zu zahlen. * Gladbacher Wollinduſtrie Ach vorm. L. Joſten,.⸗ Gladbach.— 9(10) v. H. Dividende. Wie man erfährt, hat der Auſſichtsrat beſchloſſen, die GV für das am 30. Juni 1936 beendete Geſchäftsjahr auf den 30. November einzuberufen. Es wird beantragt, an die Aktionäre 8 w. H. auszuſchütten und 1 v. H. an den Anleiheſtock ab⸗ zuführen(i. V. Geſamtdividende 10 v..). Außerdem ſoll die Gefolgſchaft eine beſondere Zuwendung in Höhe von 25 p. H. der Dividende erhalten(Aktienkapital 4 Mill.). * Aus Zahlungseinſtellungen. Laut„Lederinduſtrie“ ſtellte die Schuhfabrik Henry Schlomer, in Pirmaſens Rüben—2,5; Karotten 1,1—2; Blumenkohl 12—14; To⸗ maten—9; Moſtbirnen 4,5—5; Tafeläpfel 10—18 Pfg.— Schiferſtadt: Rotkraut 2,75, 3,25; raut 111,27 Wirſing 22,5; Rote Rüben 2,5; Möhren.—1,3; Blu⸗ menkohl 20—30, Endivienſalat—5 Pfg. Geld- und Devisenmarkl Paris, 20. Ortober Gchluß amilich). 0 105.05 l Spanien f bopendsgen 469.25 ien 8 e 24449 feilen 113.10 1 11.5% berlin 853.— Belglen 301,52] Schwei: 293,52 Jtodm 842.75 J Warschau 925 London, 20. Uxlober(Schluß emiſith aper! 489.94 Kcpenbagen] 22.0, Mosten.. chene 1/890 1 3 5 nom 19.39 ½ ee: 670.—Fokohem? 1/207 18 91055 W 9 in. 612. dura 125, deri 105,01 l ssabon Nerika 18. Monferideds 25,75 Lalparalse 13,50 duenos zuf Lon don 17.55 Födafrika 100,12 grüsse 29.04 ¾ J Helsingfors fallen 92.87 prag gerlin 12.18%%] Budapes sthwel: 2127½ Belgra Sbanlen 55,00— J Foſſ⸗ Hamburger Meſallnoſlerungen vom 20. Okfober HRupfer brief beld Brief; Geld berabliſ Brief Januar 92/5052, 5 füttenroh zin. 1919.55 februs 53.500525 Feinsilber(RA. p.()).. 40.7037,70 Mer: 54, 38,25 Feingold(Ag. 5. gr. 265.79 Apri 3 Alt-Platin(bfalle; 0 Mai J Cirtapr.(Kik. p. gr.).50.25 lun 6955944 4„ ſechn. reines Plalin 8 Juli„ß nne e gugus 3 Fm lots Able Oktober 51.505,50 anfmon fegulus uunes.( 10.) 46,5047, 50 Hovemb. 1,501.50 JuecksiIber( per klesche) 15. 15,.— Jezeme. 51,501, 001 ert ches,(in Sb.). 28,50 * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung KP 215 werden vom 21. Oktober an folgende Kurspreiſe erhöht: Blei, Kupfer, Rotguß und Bronze um 0,25 /, Meſſing, Neuſilber und Zink um 0,50% und Zinn um 5/ je 100 Kilo. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 14. 10 20. 10 RM 14. 10. 2⁰ in Kraft ab; in Kraft ab VVV Alum. n. leg.] 144—149 144148 Bronzeleg. 7982 79 ¼ 82/ do. Legier. 6870 68-70 Neuſilberleg. 5457 54½— 571, Blei nicht leg. 22½ 2½¼½ 22 28% Nickel n. leg. Hartblei.. 2546 28ʃ¼„Zink fein 21—22½ 22% 28½ Kupfer.leg.“ 5558 501 8½ do roh 1% 18, 18½—19½ Meſſingleg.. 4042 40½ 424% Zinn n. leg. 2 284.9288.-298.5 wWotguß leg. 55—57 155%¾—5/¼] Banka ⸗Zinnſ2 266.51 260,5-270, * Zinkblech⸗Preiserhöhung. Vom 21. Oktober an hats der Zinkwalzwerksverband ſeine Grundpreiſe um 0,50 heraufgeſetzt. Die letzte Preiserhöhung gleichfalls um 0,50 erfolgte am 17. Oktober. *Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Oktober für eine Unze Feingold 142 ſh 3% d 86,6201 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,8974 Pence= 2,78490 l. Fr achienmarkt Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war für talwärts etwas ſtiller. Dagegen wurde für bergwärts ziemlich mitt⸗ lerer und vereinzelt auch größerer Raum zu unveränderter Fracht eingeteilt. Die Talfracht erfuhr keine Aenderung, ebenſo die Schlepplöhne berg⸗ und balwärts. Jõͤͥͤ ĩͤvbdbdbTbdbTbTbTbTbTbTbTPTPTPTbTGTPTGTbTbTbTb''bbe am 25. September 1936 Antrag auf Eröffnung des gericht⸗ lichen Vergleichsverfahrens. Der Status zeigt betroffene Gläubigerforderungen von 17071/ gegenüber freien Ak⸗ tiven von 6984. In der Maſſe liegen 40,50 v.., wor⸗ aus die Vorrechte vorweg befriedigt werden. Der durch die Verwertung des Vermögens der Firma nicht gedeckte Teil der ſämtlichen nichtbevorrechtigten Gläubigerforde⸗ rungen ſoll endgültig erlaſſen ſein. Wenn jedoch die Ver⸗ wertung keine 35 v. H. der nichtbevorrechtigten Forde⸗ rungen ergibt, ſo ſoll ſich der Erlaß nicht auf den an 35 v. H. fehlenden Betrag erſtrecken.— Der Konkurs der Schuh⸗ warenhandlung W. Möller in Frankenthal, iſt beendet. Laut„Lederinduſtrie“ haben die zur Verfügung ſtehenden Mittel nicht einmal zur vollſtändigen Deckung der bevor⸗ rechtigten Forderungen ausgereicht, an die nur ein Pro⸗ zentſatz von 68,3 v. H. verteilt wurden. Die nicht Vorbe⸗ rechtigten von 27 565/ gingen damit leer aus. * Mathis S.., Straßburg. Für 1985 weiſt dieſe franzöſiſche Automobilfirma, die zuſammen mit der fran⸗ zöſiſchen Fordgeſellſchaft die„Matſord“ gegründet hat, einen Gewinn von 1,66 Mill. Franken gegenüber 4,35 Mill. Franken Verluſt i. V. aus. Der Gewinn wird zu Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen verwendet und der Vor⸗ jahrsverluſtvortrag ouf neue Rechnung übernommen. * Steigende Unterbilanz der elſaß⸗lothringiſchen Eiſen⸗ bahnen.— Rückwirkungen der Saar⸗Rückgliederung. Trotz der Rationaliſierungsmaßnahmen des Jahres 1934 iſt der Fehlbetrag der elſaß⸗lothringiſchen Eiſenbahnen weiter ſtark angewachſen. Die Betriebseinnahmen 1935 bezifferten ſich auf 674.37 Mill. Franken gegenüber 781.1 Mill. Franken i.., nachdem ſie im Konfjunkturjahre 1929 bis auf 1,22 Milliarden Franken geſtiegen waren. Die Ausgaben bezif⸗ ferten ſich auf 746,56 Mill. Franken gegen 779,15 Mill. Franken, den Höhepunkt erreichten ſie 1929 mit 1,01 Milli⸗ arden Franken. Es ergibt ſich alſo wieder ein Betriebs⸗ defizit von 72 Mill. Franken. Für die erſten 38 Jahres⸗ wochen 1936 liegt ein erneuter Rückgang der Einnahmen um 37.5 Mill. Franken= 7,62 v. H. vor. Ein Bericht des ſranzöſiſchen Arbeitsminiſters macht ſowohl die Ver⸗ ſchärfung der Wirtſchaftskriſe als auch den Wettbewerb der übrigen Transportmittel für den Rückgang der Ein⸗ nahmen verantwortlich. Als Haupturſache wird aller⸗ dings der durch die Saarrückgliederung eingetretene Wechſel in den Beziehungen mit dem Saarlande bezeichnet. Seit dem 1. März 1895 hat namentlich der Verſand an Saarkohlen nach Frankreich und nach anderen Ländern über das elſaß⸗lothringiſche Eiſenbahnnetz eine anſehnliche Verminderung erfahren. Weiter wird auf die im Saar⸗ gebiet befindlichen Stichbahnen verwieſen, die an Deutſch⸗ land zurückgegeben murden; da deren Betrieb ſehr gewinn⸗ bringend geweſen ſei, mache ſich auch dieſer Ausfall empfindlich bemerkbar. 5 * 40⸗Stunden⸗Woche für die ſranzöſiſche Metallinduſtrie vorgeſehen. Das Miniſterpräſidium teilt mit, daß der Ständige Ausſchuß des Nationalen Wirtſchaftsrates den Entwurf einer Verordnung angenommen hat, die die Ein⸗ führung der 40⸗Stunden⸗Woche in der Metallinduſtrie vor⸗ ſieht. Der nächſte Miniſterrat werde dieſe Verordnung zu ratifizieren haben. * Handelskammer zu Straßburg. Zur Verſchiebung der 40⸗Stunden⸗Woche. Die Handelskammer von Straß⸗ burg bringt in einer Entſcheidung den Wunſch zum Aus⸗ druck, daß die Einführung der 40⸗Stunden⸗Woche verſchoben wie auch die anderen Entwicklungseinſchränkungen der ſranzöſiſchen Induſtrie aufgehoben werden mögen bis zu dem Zeitpunkt, on dem ein internationales Abkommen die⸗ ſen Grundſatz für alle Induſtrieſtaaten einführe. Hinſichtlich des Außenhandels motht die Stroßburger Handelskammer die Befürchtung geltend, daß die Verkürzung der wöchent⸗ lichen Arbeitszeit die franzöſiſche Produktion verringere und verteure. Dadurch würde die franzöſiſche Induſtrie der ausländiſchen Konkurrenz unterlegen ſein, und ebenso würde die Auswirkung der in der Frankenabwertung be⸗ ſtehenden Exportprämie, wovon ſich die fronzöſiſche Wirt⸗ ſchaft ein Wiederaufleben der Wirtſchaftstätigkeit und eine Beſſerung der Handelsbilanz verſprochen hätte, hinfällig werden. * Schwe zeriſche Zollveränderungen. Starke Ausfuhr⸗ zollerhöhung. Der Bundesrat hat die folgenden Ausfuhr⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt, 20. Oktober. Die Abendbörſe lag nach dem bewegten Verlauf von heute mittag wohl ruhiger, die Haltung blieb aber unvermindert feſt, es zeigte ſich ſeitens des Publikums eher kleine Nach⸗ frage. Die Kurſe blieben gegen den Berliner Schluß vor⸗ wiegend behauptet, teilweiſe lagen ſie etwas feſter. An⸗ geboten waren Aku mit etwa 91—91%(92%). Farben er⸗ höhten ſich auf 17974(179), Ver. Stahl au! 124(12354) und Höſch auf 121(1204). Mannesmann unverändert 119. Der Rentenmarkt lag ſtill. Kommunolumſchuldung etwa 89,50 bis 89,60. Im Verlaufe wurde die Haltung uneinheitlich, da einige Abgaben vorgenommen wurden, doch zeigte ſich auf leicht ermäßigtem Stand wieder Kaufneigung. Das Geſchäft blieb verhältnismäßig lebhaft. Am Rentenmarkt hatten Zertif. Dollor⸗Bonds einig Umſätze bei voll behaupteten Kurſen. Von Auslandsrenten gaben 4proz. Schweizer Bundesbahn auf 208(212) nach. Nachbörſe: Klöckner 130% Geld, Deutſche Erdöl 1482 ., Aku 91., Ver. Stahl 1237, JG. Farben 179 Geld. * * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichs m! errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 12. bis 17. Oktober im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Durchſchnitt 5 10.— 10.10. 12.17.10. im September Aktienkurſe(Index 1924/1926= 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 117.50 120,01 109,84 Verarbeitende Induſt tie 96.12 97.10 98 Handel und Verkehhctrtr 105,42 107.68 103,08 e 104,28 105,77 200, 05 % Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt⸗Banken 97.01 97,05 98,96 Pföbe. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 96,00 95,97 95.85 Kommunalobligationen 95,15 9480 94,79 Anleihen der Länder u. Gemeinden 95.18 95,14 95.08 Mirchſchnrt. 90,18 90,08 Außerdem 6% Induſtrieobligationen.. 101.74 101.88 101.82 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 88.538 89.04 88,30 eee pen von 2 auf 7 Franken, neue Abfälle bei der Triko⸗ tagen⸗, Wirkwaren⸗ und Konfektionsinduſtrie aus Wolle, Baumwolle, Leinen, Seide oder Gemiſch von 2 auf 30 Franken; der Ausfuhrzoll für Makulatur aus Altpapier und Papierabfällen aller Art wurde auf 2 Franken be⸗ laſſen. Weiterhin ſind folgende neue Ausfuhrzölle ſeſt⸗ geſetzt worden: Kupfer rein oder legiert in Barren, Blök⸗ ken, Platten, Scheiben uſw. 40 Franken; Kupfer⸗Bruch, altes Glocken⸗ und Kanonenmetall 30 Franken; Blei (Weichblei) in Barren, Blöcken, Platten, Hartblei, Lettern, Metall 15 Franken; Zink in Barren, Blöcken und Platten oder Bruch, Zinkfeilen, Zinkſpänen, Altzink und Abfälle aller Art 20 Franken; Zinn in Barren, Blöcken, Platten, Altzinn und Abfälle aller Art 150 Franken; Nickel in Würfeln, Schwamm, gegoſſene Barren, Nickel⸗Bruch, Nickel⸗ abfälle, Argentan in rohen Stücken, Nickel rein oder le⸗ giert(Argentan, Neuſilber), gewalzt, gezogen, in Platten, Stangen, Blech, Draht, Röhren ſowie Nickelabfälle aller Art 150 Franken; Glyzerin roh, 20 Franken. Soweit die Intereſſen der Landesverſorgung gewahrt bleiben, kann das Finanz⸗ und Zolldepartement im Einvernehmen mit dem Volkswirtſchaftsdepartement die Ausfuhr zu den bis⸗ herigen Anfätzen bewilligen oder die neu eingeführten Ausfuhrzölle teilweiſe auch gänzlich erlaſſen. Die neuen Anſätze traten am 20, Oktober in Kraft. * Schweizer Bundesbahnen.— Scharfer Einnahmerück⸗ gang. Der ſcharfe Einnahmerückgang der Schweizeriſchen Bundesbahnen, der ſchon in den Vormonaten zu beobachten vermindeter Stärke fort. Gegenüber dem gleichen Monat nen Franken entſpricht. Dieſe Zahlen laſſen ein Deflzit Franken verringert werden konnten, ſo daß der Betriebs⸗ üüberſchuß noch um.88 Mill, ſfr. hinter dem letztjährigen Ergebnis zurückſteht. Der Betriebsüberſchuß betrug im September.26 Millionen oder.88 Mill. weniger als im Vorjahre. Vom Januar bis September erreichte er 50.87 Mill. Franken, was einer Verminderung von 11.71 Millio⸗ nen Frankn entſpricht. Dieſe Zahlen laſſen ein Defizit der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Bundesbahnen auf Jahresſchluß von ſchätzungsweiſe 82 bis 84 Millionen Franken erwarten. Im Budget waren 70 Mill. vorgeſehen, * Erhebliche Herabſetzung der Zölle in Lettland. Um eine Preiserhöhung für Einfuhrwaren infolge der Wäh⸗ rungsanpaſſung zu vermeiden, hat die lettiſche Regie⸗ rung bedeutende Zollherabſetzungen von 12,5 bis 80 v. H. verfügt. Es handelt ſich insbeſondere um Reis, Zitronen, Kolonialwaren, Kaffee, Tee, Tabak, Zigaretten und Zi⸗ garren, Heringe, Petroleum und ätheriſche Oele. Außer⸗ dem macht die Regierung den erſten, wenn auch kleinen Anfang auf dem Wege der Abſchaffung der Kontingentie⸗ rung und der Deviſenbeſchränkung. Sie beſeitigt dieſe beiden Arten von Beſchränkungen für gedruckte Bücher, Porzellanerde, Kreide und einige Medikamente, während eine Anzahl anderer Waren, darunter Kolonialwaren, Zitronen und Schreibmatertalten von den Deviſenbeſchrän⸗ kungen befreit werden. Nach einer Erklärung des Finayz⸗ miniſters werden dieſe Maßnahmen durch die weitgehende Beſſerung des lettiſchen Außenhandels ermöglicht und ſollen ſogar zu einer Preisſenkung beitragen. N Geirennie Büro- und Aussſellungs- räume gelfen beide als Einzelhandelsverkaufssiellen Das ſächſiſche Oberverwaltungsgericht hatte ſich ſoeben mit der Frage zu beſaſſen. b räumlich getrennte Büro⸗ und Ausſtellungsräume als Verkaufsſtellen im Sinne des Einzelhandelsſchutzgeſetzes anzuſehen ſind. Es ſprach ſich in ſeinem Urteil dahin aus, daß eine Verkaufsſtelle auch bei einer räumlichen Trennung von Verkauf und Aus ſtellung vorliegt, ſo doß die Beſtimmungen des Einzelhandelsſchutz⸗ geſetzes über die Errichtung von Verkaufsſtellen Anwen⸗ dung finden müſſen. Dem Urteil lag nachſtehender Tat⸗ beſtand zugrunde: Einem Kaufmann war der Einzelhandel mit Teppichen genehmigt worden unter der Vorausſetzung, daß er den Handef lediglich in der Ausführung von Beſtellungen aus⸗ übt, und daß eine Verkaufsſtelle im Sinne des Einzelhan⸗ delsſchutzgeſetzes nicht betrieben werde. Nach einiger Zeit war der Kaufmann dazu übergegangen, in einem von ſeiner Wohnung ziemlich weit entfernt liegenden Laden eine Teppichausſtellung einzurichten, die dem Publikum ohne weiteres zugänglich war. In der Errichtung dieſer Aus⸗ ſtellung wurde im Zuſammenhang mit dem Geſchäktsbetrieb in der Wohnung die Errichtung einer Verkaufsſtelle erblickt, deren Schließung im Hinblick auf das Fehlen einer Geneh⸗ migung zum Betrieb einer Verkaufsſtelle vom Oberbürger⸗ meiſter angeordnet wurde. Hiergegen hotte der Kaufmonn Beſchwerde eingelegt. Der in der erſten Inſtanz erfolgten Ablehnung dieſer Beſchwerde ſchloß ſich auch das fächſiſche Oberverwaltungs⸗ gericht mit ſolgender Begründung in: Die Wohnung mit Lager iſt in Verbindung mit dem als Ausſtellungsraum benutzten Laden als verbotswidrig errichtete Verkaufs⸗ ſtelle anzuſehen. Der Kläger hat durch Anzeigen und Rundſchreiben zur Beſichtigung der Teppiche in ſeiner Wohnung und in dem Ausſtellungsraum aufgefordert. Intereſſenten, die den Ausſtellungsraum aufgeſucht hatten, wurden zur Erledigung der Kaufformalitäten in die Woh⸗ nung gebeten, wo der eigentliche Verkauf abgeſchloſſen werden ſollte. Dieſe Handlungsweiſe ſollte lediglich ver⸗ bitten, daß ſein Geſchäftsbetrieb unter das Errichtungs⸗ verbot des Einzelhandelsſchutzgeſetzes falle. Es iſt un⸗ erheblich, ob der Kläger den Verkaufsobſchluß im Aus⸗ ſtelkungsraum oder ſeiner Wohnung tätigt. Die räumliche zölle erhöht: Bruch von Kupfer und Meſſing, Altkupfer und Altmeſſing von 3 auf 30 Franken; Hadern und Lum⸗ Trennung darf jedenfalls nicht zu einer Umgehung des Einzelhandelsſchutzgeſetzes benutzt werden. 5 war, ſetzt ſich auch in den September⸗Ergebniſſen mit un⸗ des Vorjahres erreicht der Einnahmerückgang 3,65 Millio⸗ B= 2— Erne — 2 e nige leicht blieb nige enten nach. 14851 Geld. 8am; vom gt: chnitt tember riko⸗ Jolle, 1f 80 apier be⸗ ſeſt⸗ Ilök⸗ ruch, Blei tern, atten fälle tten, in ickel⸗ b le⸗ tten, aller die kann mit bis⸗ rten tuen rück⸗ chen hten un⸗ onat llio⸗ ſizit ebs⸗ igen im im .87 1— 1 5 —— Mittwoch, 21. Oktober 195 Aus Vaden Vom Führerſitz gegen einen Baum geſchleudert Autounfall fordert Todesopfer sl. Pforzheim, 2. Okt. Kurz vor Pforzheim ereignete ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Der Spediteur Karl Honacker aus Weißenheim am Sand(Rheinpfalz) hatte für den Weinkommiſſionär Emil Held einen Moſttransport nach Stuttgart ausgeführt. Held hat den Weintransport auch ſelbſt begleitet. Als der Kraftwagen ſich Pforzheim nä⸗ herte, fuhr dieſem aus einer Seitenſtraße ein Kraft⸗ radfahrer direkt in die Flanke. Honacker verſuchte einem Zuſammenſtoß auszuwelhhen und riß das Steuer herum. Der Kraftwagen geriet dadurch von der Fahrbahn ab und ſtreifte einen Baum. Weinkom⸗ miſſionär Held wurde vom Führerſitz ſo wuchtig gegen den Baum geſchleudert, daß ihm die linke Schläfe eingedrückt wurde. Held war auf der Stelle tot. Es wurde ſofſort auch eine gerechtliche Unterſuchung eingeleitet. Honacker durfte ſodaun den Transport bis nach Stuttgart fortſetzen. —— h Neckargemünd, 21. Oktober. Sein 88. Le⸗ bensjahr konnte am vergangenen Freitag Gott⸗ lob Ackenmann vollenden, während ſeine Ehefrau am Sonntag ihren 81. Geburtstag feiern konnte.— In einer würdigen Feier wurde das neue Heim der hieſigen N.⸗Frauenſchaft eingeweiht, das ſich in einem Saale der Kleinkinderſchule befindet. Nach den Begrüßungsworten von Frauenſchaftslei⸗ terin Ruppert ſprach Frau Hammer in eindrucks⸗ vollen Worten über die Aufgaben der deutſchen Frau und Mutter, die die Trägerin des ganzen Volkes iſt. Ortsgruppenleiter Kramer und Orts⸗ amtsleiter der NSV., Pg. Leibfried, über⸗ brachten den Frauen herzliche Glückwünſche und forderten ſie zur weiteren Mitarbeit am großen Aufbauwerk des Führers auf. Frau Strick und Frl. Kamm umrahmten die Feier durch ſchöne Gedichte. Nun iu Na uoulziuipun Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 21. Oktober. Straßenbahn gegen Laſtkraftwagen. Geſtern nach⸗ mittag gegen drei Uhr ſtieß an der Ecke der Städ⸗ tiſchen Sparkaſſe ein Straßenbahnwagen mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Es entſtand an beiden Fahrzeugen unbedeutender Sachſchaden. Mitgliederverſammlung des Einzelhandels. Der Einzelhandel hält am kommenden Freitag, abends 9 Uhr, im Nebenzimmer des„Goldenen Löwen“ eine wichtige Mitgliederverſammlung ab. BDM auf Fahrt. Die gegenwärtigen Herbſt⸗ ferientage benützten dreißig Schwetzinger junge BDM⸗Mädchen zu einer Fahrt nach Laden⸗ burg. Mit dem vollgepackten„Affen“ bewaffnet wurde am Sonntagnachmittag die Fahrt angetreten, nachdem man zuvor noch den Film„York“ im„Ca⸗ pitol“ angeſehen hatte. In Ladenburg wurde Quar⸗ 1 tier in der dortigen Jugendherberge aufgeſchlagen. Jeden Tag gab es sportliche Betätigung; ſelbſtver⸗ ſtändlich wurde Ladenburg auch eingehend beſichtigt. Auch ſonſt waren die leider allzu kurzen Ferientage recht unterhaltend. Geſtern abend kehrten die Mäd⸗ chen in ihre Heimatſtadt zurück, neu geſtärkt durch die Eindrücke, die ſie im Laufe ihres Wegſeins ſam⸗ meln konnten. Ein Schwetzinger wird Bürgermeiſter von Meß⸗ kirch. Herr Wilhelm Siegel, der bisher das Amt eines Kaſſenbeamten bei der hieſigen Stadtverwal⸗ lung verſah, wurde geſtern als Bürgermeiſter der Stadt Meßkirch verpflichtet. Veranſtaltungen in Schwetzingen: Neues Theater:„Knox und die luſtigen Vagabunden“. Capitol:„Männer vor der Ehe“. 5 Neue Man 2— 2 nheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Der ͤͤritte Tag des Wetterer-Prozeſſes: Die Sachverſtändigen haben das Wort Aus ber Werbetätigkeit des Angeklagten- Die„Ehrenurkunde für ſeine eigene Tätigkeit!-Eine gefälſchle Anterſchriſt * Heidelberg, 21. Oktober. Der Angeklagte Dr. Wetterer hielt es nicht für nötig, ſich in den letzten zehn Jahren an irgend⸗ einem der großen internationalen radiologiſchen Kongreſſe zu beteiligen. Er fand es auch für über⸗ flüſſig, an den amtlichen Verbänden für Krebs⸗ bekämpfung(Baden ſteht mit dem„Landesverband für Bekämpfung des Krebſes“ an erſter Stelle in Deutſchland) teilzunehmen. Vielmehr zog Wetterer es vor, da er ſich ja als„die wichtigſte Perſönlichkeit Europas für das Krebsproblem“ hält, privatim eine ungeheure Propaganda aufzuziehen. Zunächſt gründete er den„Deutſchen Volksbund für Krebsbekämpfung“, der bald einige tauſend Mit⸗ glieder hatte. Das einzige, was von dieſem Verein — der Vorſitzende nannte ihn eine Kuliſſe für das „Radiumheim“ Wetterers— geleiſtet wurde, waren die jährlichen Broſchüren. Beitrag wurde nicht er⸗ hoben. Wetterer nannte ſich ſtolz den Präſidenten des„Volksbundes“. Weit über das Stan⸗ desfütbliche ſchoß Wetterer auch in ſeinen Briefbogen hinaus; der halbe Bogen war be⸗ druckt mit ſeinen Werken, Auszeichnungen und Ehrentiteln. Für ſeinen„Volksbund“ machte Wetterer in zahl⸗ reichen Verſammlungen Reklame. Die redaktionellen Notizen und die Kritiken darüber in den Zeitungen, überſchwengliche Lobeshymnen, ſind allem Anſchein nach von ihm ſelbſt verſaßt. Auch eine großartige Widmung zu ſeinem 65. Geburtstag in ſeinem Heft „Heraus aus der Krebsnot“ ſcheint von ſeiner eige⸗ nen Feder zu ſtammen. Dr. Wetterer iſt— überall ſtand dies in ſeinen Anzeigen zu leſen „Träger der goldenen Medaille Kampf dem Krebs'“. Der Angeklagte will dieſe Auszeichnung von einem amerikaniſchen Komitee erhalten haben(ſie wurde jedoch in Pforzheim auf Beſtellung und Koſten Dr. — Wetterers hergeſtellt). Das damit verbundene Stipendium in Höhe von 10 000 Dollar ſei ihm durch die Feindſchaft des amerikaniſchen Präſidenten gegen⸗ itber Deutſchland vorenthalten worden. Schon 1928 tauchte in Wetterer der Gedanke auf, eine große Ehrenurkunde für ſeine eigene Tätigkeit herſtellen zu laſſen. Zu ſeinem 65. Geburts⸗ tag wurde der Gedanke Wirklichkeit. Er verſchickte an alle ihm genehmen Kollegen im Auslande Poſt⸗ karten und bat ſte um ihre Unterſchrift für eine Ehrenurkunde des„großen Forſchers und Kämpfers“ in der Krebsbekämpfung. Auch Nichtbeantwortung ſeiner Bitte ſollte als Zuſtimmung gelten. Die Namen wurden dann einfach von früheren Briefen auf die„Ehrenurkunde“,„das herzlichſte Lob, das je ein Menſch erhielt“, kopiert. An Mitglieder der Reichsregierung gelang⸗ ten Schreiben, in denen ein italieniſcher Pro⸗ feſſor auf die Arbeit und das Verdienſt Wet⸗ terers aufmerkſam machte. Die Verhandlung geſtern ergab, daß die Unterſchrift gefälſcht 1 d Wetterer ſelbſt der Abſender war. Nunmehr ſollten die Sachverſtändigen, Profeſſo Dr. Friedrich Volz, Konſervator an der Univerſi⸗ tät München, und Oberarzt Dr. Kurt Weiß, der Geſchäftsführer des„Badiſchen Landesverbandes für Krebsbekämpfung“, vernommen werden. Dr. Wetterer lehnte ſie wie den mediziniſchen Sachver⸗ ſtändigen Prof. Schneider, Direktor an der Pſychiatriſchen Klinik Heidelberg, als unkompetent ab. Gegen den zweiten mediziniſchen Sachverſtän⸗ digen, Meoͤizinalrat Dr. Schwenninger von der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, machte er Ein⸗ ſchränkungsvorbehalte. Das Gericht lehnte jedoch die dahingehenden Anträge Dr. Wetterers ab. Das einleitende Gutachten von Prof. Dr. Volz machte das Gericht ſowohl mit den phyſikaliſchen wie auch den biologiſchen Eigenſchaften des Radiums ver⸗ traut und gab Aufklärung über die verſchiedenen Was gibt es Neues in Lampertheim? Das Kyffhäuſer⸗Preisſchießen . a Lampertheim, 21. Oktober. Die hieſige Ortsgruppe des Reichskriegerbundes „Kyfſhäufer“ hat in monatelanger gemeinſamer Ka⸗ meradſchaftsarbeit einen vorbildlichen Schießſt and errichtet, der vor etwa drei Wochen ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben wurde. Mit dieſer Eröf wurde ein öffentliches Preisſchießen verbun das ſich eines regen Zuſpruchs erfreute. und auch bemer⸗ kenswerte Reſultate zeitigte. Mit dem 1 Sonn⸗ tag fand dieſes Schießen ſeinen Hierzu hatten ſich eingeſunden: Verbandsſchießleiter a. D. Pohl⸗ Büdingen, Kreisverbandsführer Fin d⸗ ling⸗ Bensheim, Propagandaleiter Rektor Schee⸗ rer⸗ Auerbach und Kreisſchießleiter Koch⸗Schön⸗ berg. Die Genannten gaben ihrer beſonderen An⸗ erkennung über dieſe ſchöne Schießanlage Ausdruck. Bei dem Preisſchießen wurden bereits am erſten Tage zweimal 36 Ringe mit je drei Schuß liegend erreicht, ſernex eine große Anzahl 35er, Z4er, 33er und aer. Hierdurch war es notwendig, daß zahl⸗ reiche Schützen zum Stechen antreten mußten. Im Beiſein der Gäſte ſand dann am Nachmittag im Rheingold die Preisverteilung ſtatt. Nach kurzer Begrüßung durch den hieſigen Vereinsführer, Gg. Herweck, wurde zunächſt ein Wanderpreis über⸗ reicht, der ebenfalls vom Verein für die Formationen und Vereine geſtiftet war. Es hatten ſich 22 Mann⸗ — „Grenzland Baden Spaten zur Hand!“ Organtſation und Leiſtungen des Reichsarbeitsdienſtes in Vaden— Eine intereſſante Veröffentlichung Der Führer des Arbeitsgaues 27 Baden, Oberſt⸗ arbeitsführer Helſf, hat ſoeben im Verlage C. J. Müller⸗ Karlsruhe ein reich mit ſchönem pho⸗ tographiſchem Material ausgeſtattetes und eindring⸗ lich geſchriebenes Buch„Grenzland Baden Spaten zur Hand!“ erſcheinen laſſen, das das Werden und das Schaffen unſeres Arbeitsgaues be⸗ handelt. In den einleitenden Aufſätzen werden der Aufbau des Arbeitsdienſtes in der badiſchen Grenz⸗ mark und ſeine erſten großen Arbeitsvorhaben geſchil⸗ dert. Weiter findet ſich darin eine größere Abhand⸗ lung des Oberfeldmeiſters Otto Müller über die Weſensart des ſüdweſtdeutſchen Landes und ſeiner Bewohner ſowie die geſchichtlichen großen Ereigniſſe 918 Oberrhein. Auch die kulturellen Aufgaben Ba⸗ dens werden hier erwähnt. In einer Reihe von wei⸗ teren Auſſätzen wird Zielgebung, ſtaatspolitiſche Be⸗ deutung, Leibeserziehung, Geſundheits⸗ und Melde⸗ weſen des Arbeitsdienſtes behandelt. Die zahlreichen photographiſchen Bilder, die den verſchiedenen Auf⸗ ſätzen beigegeben ſind, illuſtrieren ſehr anſchaulich die Texte. Beſonders bei der Beſchreibung der einzel⸗ nen Lager der Arbeitsmänner in unſerem badiſchen Gau trägt das Bild weſentlich zum Verſtändnis und zur Anſchaulichkeit des Geſagten bei. Im Ein⸗ gang des Buches finden ſich eine Anzahl ausgezeich⸗ neter photographiſcher Porträts führender Männer. So ein Bild des Führers und Reichskanzlers, des Reichsarbeitsführers, ferner von Badens Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner und vom Oberſtarbeitsführer und Arbeitsgauführer Helff. Auch über die Wohnkultur, die in den ein⸗ zelnen Lagern gepflegt wird, werden wir in Wort und Bild unterrichtet. Das Buch iſt ein wertvolles Erinnerungswerk, das im Bücherſchrank keines jun⸗ gen Badeners fehlen ſollte und das jedem der ausge⸗ ſchiedenen Arbeitsmänner ein Andenken für das ganze ſpätere Leben ſein wird. ſchaften daran beteiligt. Der Preis ging an die hie⸗ ſige erſte Polizeimannſchaft über. Für das öffentliche Preisſchießen ſtanden 35 Preiſe zur Verfügung. Als beſter Schütze erhielt Ludwig Schlappner ein Fahrrad. Als zweiter folgte Adam S ch uh macher mit 36 Ringen, beim Stechen 10 Ringe. Dritter Hch. K ronauer 35 Ringe, Stechen 12, eine Wäſchetruhe. Es wurden ferner mehrere Kameraden mit wertvol⸗ len Preiſen bedacht, die je 34 Ringe erreichten. Wei⸗ tere 13 Kameraden erhielten Preiſe für 33 Ringe. Fünf Kameraden erhielten ebenfalls Preiſe mit je 32 Rin⸗ gen. Die Preiſe ſtellten einen Geſamtwert von 260 Mark dar. Kreisverbandsführer Findling über⸗ brachte die Grüße und Glückwünſche des Landesver⸗ bandes. 40 Jahre bei der Reichsbahn Rottenführer Jak. Rothermel von hier, der bei der Station Biblis tätig iſt, beging am Montag ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum bei der Reichs⸗ bahn. Aus dieſem Anlaß fand im Stationsgebäude eine ſchlichte Feier ſtatt.— Ihren 80. Geburts⸗ tag beging Frau Eliſabeth Hüter Wwe. von hier⸗ — Auf ein 150 jähriges Geſchäftsjubilä⸗ um kann eine hieſige Schneiderſamjilie zurückblicken. Seit dieſer Zeit hat ſich die Tradition des Schneider⸗ handwerks in der Familie Franz von hier fortge⸗ pflanzt. Eine Kaniachenſchan in Lampertheim f In der letzten Mitgliederverſammlung der Ka⸗ ninchenzüchtervereinigung„Gut Zucht“ wurde be⸗ ſchloſſen, am 28. und 29. Oktober eine Tier⸗ und Pro⸗ duktenſchau durchzuführen. Trotz des geringen Ein⸗ trittspreiſes kommen auf die Eintrittskarten Kanin⸗ chen und Pelze zur Verloſung. Anläßlich ſeiner 25⸗ jährigen Züchtertätigkeit wurde dem Ehrenmitglied Cornelius Karb die ſilberne Ehrennadel verliehen. Kartoffeln t Hülle und Fülle Der reiche Kartoffelanfall bringt die Bauern mit der Unterbringung in große Verlegenheit. Bei⸗ ſpielsweiſe erntete man von einem Morgen 260 Zent⸗ ner Kartoffeln, normalerweiſe werden durchſchnitt⸗ lich kaum 120 Zentner von einem Morgen geerntet. Aber auch an Arbeitskräften ſehlt es. Da Arbeitsloſe nicht mehr zur Verfügung ſtehen, kann dem Wunſche der Bauern auf Zuweifung von Kräf⸗ ten zur Kartoffelernte nicht entſprochen werden, ſo daß die Bauern mit allen verſügbaren Kräften, ſo⸗ gar Kindern und ganz alten Leuten, in die Kartoffel⸗ äcker gehen, um die Kartoffeln ſchnell zu bergen, da der einſetzende Froſt den Kartoffeln ſehr gefährlich werden kann.— Auch die Zuckerrübenernte iſt im vollen Gange. Täglich werden an den Bahn⸗ 1 des Riedes ungeheure Maſſen Rüben ver⸗ aden. 17 e Heilmethoden der Krebskrankheit durch Röntgen⸗ ſtrahlen und Radium. Nach kurzer Mittagspauſe erſtattete Dr. Weiß⸗ Karlsruhe ſein einleitendes Gutachten. Er ſtellte feſt, daß von ſeiten der amtlichen Krebsbekämpfung in Deutſchland, beſonders aber im Lande Baden, ſeit Erkennung der Gefährlichkeit der Krebskrankheit das Menſchenmöglichſte getan worden ſei und ſchil⸗ derte die Maßnahmen, die heute von ärztlicher Seite bei Krebserkrankungen in den verſchiedenen Stadien getroffen werden. Zum Schluß ſtellte er feſt, daß Deutſchland an der Spitze aller Länder in der Krebs⸗ behandlung ſtehe. Nach zwölfſtündiger Verhandlungsdauer die Verhandlung vertagt. Blick auf Hockenheim * Hockenheim, 20. Okt. Hier wurden vier Män⸗ wer feſtgenommen, die der Unterſchlagung be⸗ ſchuldigt ſind. Sie wurden ins Bezirksgefängnis Mannheim eingeliefert. Die Stadt vergibt im Submiſſionsweg die Aufbereitung von 200 Ster Brennholz, 300 Feſtmeter Langgrubenholz, 50 Feſt⸗ meter Abſchnitt und Schwellen ſowie 30 Ster Nutz⸗ holz vom Gemeindewald. Der Zuſchlag erfolgt nur an ſelbſtändige Unternehmer, die auch ſämtliche So⸗ zialbeiträge zu leiſten haben. Angebote ſind bis ſpä⸗ teſtens Montag, 26. Oktober, vormittags 11 Uhr, im Rathaus, Zimmer 10, abzugeben. Daſelbſt können auch die näheren Bedingungen eingeſehen werden. Zwei Weinhändler verhaftet * Neuſtadt a. d. Deutſchen Weinſtraße, 21. Oktober. Am Dienstag konnten durch die Gendarmerie zwei ſchon ſeit langem verdächtige Weinhändler in Haft genommen werden. Es handelt ſich dabei um den aus Haardt ſtammenden Paul Reichlein und um den aus früheren Prozeſſen bekannten Ju⸗ den Bernhard Weil aus Neuſtadt a. d. Deutſchen Weinſtraße. Die Verhaftung ſteht in Zuſammenhang mit der vor einigen Tagen erfolgten Feſtnahme des jüdiſchen Weinvermittlers Emil Mayer aus Mai⸗ kammer. Die Verhafteten haben ſich ſchwerer Ver⸗ fälſchungen gegenüber der Weinmarkenregelung ſchuldig gemacht, Dazu bemerkt die„NS Rheinfront“: Es handelt ſich in dieſem Falle um bekannte Drahtzieher, und es iſt erfreulich, daß man diesmal mit den Strafmaß⸗ nahmen auch die eigentlichen Auftraggeber gefaßt hat, die ſich mit Vorliebe dunkler Machenſchaften be⸗ dienen. Der Weinhandel iſt dankbar für die Säuberung ſeiner Reihen von ſolchen Elementen, die nicht nur die Exiſtenz des Winzers nach alten Methoden gefähr⸗ den, ſondern auch für jedes Handelsunternehmen, das die Anordnungen der Wirtſchaftsorganiſationen achtet, eine ſtändige Bedrohung bedeuten. Kunſtraòfahrer Sachſe tödlich verunglückt Mit dem Motorrad gegen Auto geraſt. * Neunkirchen(Saar), 20. Oktober. Ein folgen⸗ ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich, wie wir be⸗ reits kurz meldeten, am Sonntag nachmittag gegen 14.30 Uhr auf der Kaiſerſtraße kurz vor Homburg. Betroffen wurde davon der bekannte Kunſtradfahrer Fritz Sachſe aus Neunkirchen, als er mit ſeinem Motorrad von Homburg kam und in Richtung Lim⸗ bach fuhr. In der Nähe des Weſtbahnhofes überholte er einen Perſonen wagen in ziemlich raſchem Tempo und wollte nach links abbiegen, um zur Wirt⸗ ſchaft Müller zu gelangen. Dabei war es ihm, ſo nimmt man an, entgangen, daß auf der au⸗ deren Straßenſeite ſich ebenfalls ein Perſonen⸗ wagen näherte. Er fuhr in voller Wucht auf dieſes Fahrzeug. Der Anprall war ſo ſtark, daß Sachſe über zehn Meter weit von der Straße in eine Wieſe geſchleudert wurde, wo man ihn mit fürchterlichen Verletzungen am Kopfe tot auffand. Das Mot rra, war völlig zertrümmert. Der Per⸗ ſonenwagen, der einem Beſitzer aus der Mainzer Gegend gehört, war ebenſalls ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Die Inſaſſen des Perſonenwagens erlitten Schnittwunden im Geſicht. Fritz Sachſe war der bekannte Meiſterfahrer unſe⸗ res Gaues im Kunſtradfahren. Er hat manchen be⸗ atötlichen Erfolg auf dieſem Gebiet zu verbuchen. wurde ⸗a⸗ Hemsbach, 21. Okt. Adelmann feierte in guter 73. Geburtstag. zu- Hyheuſachſen, Okt. Seinen 70. Geburtstag feierte Herr Georg Fritz. Der Jubilar iſt noch ge⸗ ſund und rüſtig. rr. Baden⸗Baden, 21. Okt. Schuhmachermeiſter A. Rüſtigkeit ſeinen 21. Am letzten Sonntag konnte die Kameradſchaft Weſtſtadt der Freiwilligen Feuerwehr Baden⸗Baden das Feſt ihres 70jährigen Beſtehens unter Teilnahme der Einwohnerſchaft, der Kameraden und verſchiedener Vereine begehen. De VHencdlammten den atten Insel Fernando de Noronha, die brasilianische Bankier im Zebra- Kleid mit Kindergeld — Pernambuco, Anfang Oktober. 8 Wer kannte bis heute die Ratten⸗Inſel oder das Paradies der Veroͤammten? Daß man jetzt davon ſelbſt in Europa ſpricht, hat einen beſonderen Grund. Die Inſel Fernando de Noronha, 200 Kilo⸗ meter von den Ufern des ſüdamerikaniſchen Konti⸗ ments entfernt, ſoll nämlich in hervorragender Weiſe als Flugſtützpunkt auf der Route Dakar Pernam⸗ buco ausgebaut werden. Wie kommt das Eiland Zu ſeinem ſeltſamen, unheimlichen Ruf? Die Welt ſpricht von der franzöſiſchen Teufels⸗ inſel, erzählt ſich mancherlei von Alcatraz. Dagegen iſt Fernando de Noronha, jene intereſſante Verbre⸗ cher⸗Kolonie im Ablantiſchen Ozean mit ſeinen 2000 Einwohnern, die zum größten Teil die Kleidung der „Zebra⸗Männer“ tragen, faſt völlg unbekannt. Die Zebra⸗ Kleidung, alſo das Gewand mit den dunklen Längsſtreifen, wird von der Regierung geliefert. Es iſt die Sträflingskleidung, die auch fene aus Billigkeitsgründen noch tragen, die nach⸗ her ſchon als Strafgefangene in gehobener Poſition im Staatsdienſt Felder und Weiden bewirtſchaften. Für den Sträfling, der von einem braſilianiſchen Gericht nach Fernando de Noronha entſandt wird, iſt anfangs die Lage keineswegs angenehm. Das Reglement iſt außerordentlich ſtreng. Die Gefange⸗ nen leben in Baracken und haben nur eine Hoffnung möglichſt ſchnell die erſte Hälfte der Strafe zu vepbüßen. Braſtlien hat nämlich verſuchsweiſe für jene Inſel eine eigenartige Geſellſchaftsordnung einge⸗ führt: Der Junggeſelle, der die Hälfte ſeiner Strafe verbüßte, kaun ſich mit einer Strafgefangenen, die gleichfalls die Hälfte dey Strafe verbüßt hat, verheiraten. Der ver⸗ heiratete Sträfling kann ſeine Gattin zur Inſel her⸗ überkommen laſſen. Der verlobte„Zebra⸗Mann“ Hat die Möglichkeit, ſogar ſeine Braut vom Feſtland kommen zu laſſen und ſich mit ihr auf der Inſel zu verheiraten. Jeder verheiratete Strafgefangene bekommt ſeine eigene Hütte, in der er mit ſeiner Gattin oder ſeiner Familie leben kann. Arbeit für ihn iſt garantiert. Gegen entſprechende Entlohnung iſt er nämlich auf den Staatsfeldern tätig. Die Arbeit iſt nicht gar zu ſchwer, denn das Klima auf der Inſel iſt geſund und die Vegetation üppig. Hinzu kommt noch, daß jeder Sträf⸗ hing, der Familienvater wird, einen monatlichen Zuſchuß aus der Regierungskaſſe empfängt. Die Gründung einer Familie kann um ſo forgloſer vorgenommen werden, als die Knaben mit dem erreichten 12 Lebensjahr von der Regierung auf das Feſtland gebracht und in einer Militär⸗ ſchule auf die Dienſtlaufbahn vorbereitet werden. Die Mädchen werden meiſt Hoſpitälern und Erziehungsanſtalten zugeteilt, wo ſie die Möglichkeit haben, Krankenpflegerinnen oder Haus⸗ angeſtellte zu werden. Aber man geht noch weiter in dieſem Paradies der Sträflinge. Sogar Banknoten ſind erlaubt. Man weiß von einem Bankier aus Pernambueo, der auf die Inſel kam, wegen Betrugs 10 Jahre Ge⸗ fängnis zu verbüßen hatte und auf dem Korreſpon⸗ denzwege Börſengeſchäfte machte, die ihn zu einem reichen Mann machten. Dieſe zahlreichen Freiheiten wurden naturgemäß mehr als einmal mißbraucht. So wurde vor längerer Zeit eine Bande von Falſchmün⸗ b Strafkolonie— Heiratserlaubnis zern auf dem Feſtland verurteilt und nach Fernando de Noronha überführt. Die Verbrecher hatten jedoch heimlich in ihrem Gepäck gleich die geſamte Falſch⸗ münzer⸗Einrichtung mitgebracht und begannen nun ihre Tätigkeit in ſicherem Hort in größtem Maßſtabe. Durch einen Komplicen in Rio de Janeiro wurde das falſche Geld umgeſetzt. Erſt nach langwierigen Unterſuchungen gelang es, die Schuldigen zu überfüh⸗ ren. Sie wurden acht Tage lang auf dem Markt⸗ platz von Fernando de Noronha der Sonne ausge⸗ ſetzt und jede Stunde geprügelt. Doch wenn man von Fernando de Noronha ſpricht, darf man eine Einrichtung nicht vergeſſen. Nach dem braſilianiſchen Geſetz kann man höchſtens in Zeiten des Krieges oder des Bürgerkrieges zum Tode verurteilt werden. Aber Sträflinge, die wegen Mordes verurteilt wurden, werden erſt einmal für einige Tage in Einzelhaft auf die„Ratteninſel“ gebracht. Dieſe Ratteninſel iſt eigentlich nur ein Felſeneiland, 10 Kilometer von der Strafinſel ent⸗ fernt. Hunderte von Ratten hauſen hier. Der Sträf⸗ ling, der hier einſam(denn man bringt immer nur einen Menſchen hierhin) ſeine Tage verbringen muß, wird von der Angſt vor den Ratten ſo gepei⸗ nigt, öͤaß er ſich häufig ins Meer ſtürzt oder ſich ſonſtwie umbringt. Wenn nach acht Tagen das Re⸗ gierungsſchiff auf der Ratteninſel Nachſchau hält— dann braucht es häufig den Sträfling nicht mehr abzuholen. Er hat ſich auf der Inſel des Schreckens ſel bſt gerichtet. Andernfalls aber iſt er ſo zahm und folgſam geworden, daß er für die Folgezeit meiſt zu den Muſterſträflingen von Fernando de Noronha gehört. H. K. Dichter unter ſich große däniſche Dichter Oehlenſchläger und ſein nicht minder berühmter Kollege H. C. Anderſen gingen einmal ſpazieren und Anderſen ſprach von einem Werk, das er zu ſchreiben gedenke.„Das ſoll nicht epiſch werden,“ ſagte er,„auch nicht lyriſch und auch nicht oͤramatiſch, das ſoll alles zugleich ſein.“ „Das taugt nichts“, ſagte Oehlenſchläger.„Jedes für ſich!“ „Jedes für ſich?“ rief Anderſen aus.„So ſagt man. Jedes für ſich— Kohle für ſich und Schwefel für ſich und Salpeter für ſich! Aber einmal kam doch einer und miſchte die drei Teile—“ „Mein lieber Anderſen!“ unterbrach ihn da Oeh⸗ lenſchläger und blieb ſtehen:„Sie wollen mir doch nicht weismachen, daß Sie das Pulver erfunden haben?“ Der Der Schwiegerſohn Heinrich Hoffmann, der Verfaſſer des von allen Kindern geliebten„Struwwelpeter“, war noch ein blutiger Anfänger in der ärztlichen Kunſt, als er ſich entſchloß, einen eigenen Hausſtand zu gründen. Seine Auserkorene ſtammte aus einer angeſehenen und wohlhabenden Frankfurter Familie. Da war es nicht verwunderlich, daß der Vater einige Fragen über die Verhältniſſe des zukünftigen Schwieger⸗ ſohnes beantwortet wiſſen wollte, Er wollte auch wiſſen, wie es denn eigentlich mit den Ausſichten für die Zukunft beſtellt ſei. Hoff⸗ mann war beſtürzt. Was ſollte er auf dieſe Frage antworten? Dann aber faßte er ſich und mit einem Ton in der Stimme, der keinen Zweifel an den guten Ausſichten für die Zukunft aufkommen ließ, 5000 Jahre Zeitunterſchied Als ſich das ſchnellſte amerikaniſche Schienenfahrzeug, ein Stromlinienzug, Ochſenkarren, nach Texas zur Jahrhundertausſtellung Nichts kann wohl deutlicher die Entwi Briefmarken hinter Gittern So wertvoll ſind einige Exemplare der gegenwärtig in London ſtattfindenden Briefmarkenausſtellung, daß ſie nur hinter Gittern zu betrachten ſind. (Weltbild,.) und bieſes primttipſte Gefährt, der begaben, gelang unſerem Photographen der Wel 155 cklung des Verkehrs verſinnbilölichen. M) (Weltbild, Motorrad raſt durch ein Pferde⸗Spalier Ein Motorradfahrer einer itolieniſchen Motorahteilung durch ährt ein Spalier von Pferden und Reitern anläß⸗ lich einer Porade.(Weltbild,.) .. ⁰˙üAAA ³.]³⁰ A ² wmͥqͥ’; antwortete er ſeinem zukünftigen Schwiegervater: „Ich ſpiele ein Achtelchen in der Lotterie!“ Damit hatte er gewonnen. Bald wurde die Hoch⸗ zeit gefeiert. Und für ſeinen kleinen Sohn ſchrieb Hoffmann dann im Jahre 1844 ſeinen„Struwwel⸗ peter“. Das Wendling⸗Quartett ſpielt Beethoven Kammmermuſik in der NS⸗Kulturgemeinde Ein erleſener Konzertabend! Die vielgerühmten techniſchen und geiſtigen Vorzüge des Stuttgarter Wendling⸗ Quartetts offenbarten ſich wie⸗ derum in faszinierender Weiſe bei dem Vortrag der drei herrlichen Beethoven⸗Quartette op. 18 Nr. 3 in -Dur, op. 95 in k⸗Moll und op. 1391 in cis⸗Moll. Auf Meiſterinſtrumenten, von Meiſterhänden geführt, erklangen die Werke in adeligſter Schönheit und Größe. Der von ungewöhnlich ſtarken Eindrücken erfüllte Abend hätte in der Folgerichtigkeit ſeiner Steigerung vielleicht noch geſchloſſener wirken kön⸗ nen, wenn man das Quartett op. 18 an den Anfang geſtellt und erſt dann op. 95 geſpielt hätte. Welch eine kaum ſaßbare Entwicklung iſt es doch, die Beethoven in dem Zeitraum von 1800, dem Ent⸗ ſtehungsjahr des op. 18, bis zu dem über zehn Jahre ſpäter liegenden, noch nach dem Harfenquartett (op 74) komponierten Streichquartett op. 95 durch⸗ zemacht hat! Eine Entwicklung, die den Meiſter ſchon dicht an die Schwelle jener letzten Periode führte, deren weltentrückte Geheimniſſe in dem an Fritter Stelle geſpielten eis⸗Moll⸗Quartett(op. 131) ſich in ſo einzigartig ergreifender Weiſe erſchließen! Dieſe grandioſe Entwicklungslinie wäre durch die Umſtellung der beiden erſten Werke klarer zu ver⸗ folgen geweſen. Hiervon abgeſehen, bot uns das Wendling⸗Quar⸗ kett einen wirklich zauberhaften Kunſtgenuß. Es ſpielte mit ſoviel innerer Kraft, mit ſoviel Größe und letzter Vollendung der Auffaſſung und Geſamtgeſtal⸗ tung, daß nichts mehr zu wünſchen blieb. Das kunſt⸗ volle polyphone Flechtwerk des ſchon in Vollreife da⸗ ſtehenden k⸗Moll⸗Quartetts, des„Quartetto serioso“, ſchlug den Hörer ſchon nach den Anfangstakten des erſten Allegro in Bann. Der Ton der einzelnen Spieler ſchmolz zu wahrer künſtleriſcher Einheit zu⸗ ſammen. Die weiche Fülle des Quartettklanges und die makelloſe Reinheit der Intonation ließ alle Her⸗ zen aufgehen, und ſo war im Nu echteſte Beethoven⸗ Stimmung geſchaffen. Beim Vortrag des nächſten Quartetts(des dritten in der Sechſerreihe des op. 18) überraſchte vor allem das ideal temperierte Zeitmaß der beiden Allegro⸗Sätze, die nicht ſelten zu raſch ge⸗ nommen werden, wodurch im Eingangsſatz das Melos leicht an Adel der Linie eingebüßt und der dritte Satz den zu wahrenden Menuettcharakter zu verlieren droht. Hier ließen ſich die Spieler glücklich von ihrem feinen künſtleriſchen Inſtinkt leiten. Dabei bleibt der Vortrag ſtets ungeſucht natürlich und voll An⸗ mut und Herzenswärme. Der erhabene Gipfel des Abends war freilich die bewunderungswürdige Wiedergabe des Eis⸗Moll⸗ Quartetts. In vollkommener Ausgeglichenheit des Zuſammenſpiels führten die meiſterlichen Vier uns aus den magiſch dämmernden Kreiſen des wunder⸗ voll gefügten und überaus herrlich ſich entwickelnden Adagios ins morgenfriſche, ſonnig⸗menſchliche Alle⸗ gro molto vivace. Der ganze Reichtum der von ſchlichteſter Einfachheit in tranſzendente Gefilde hinüberleitenden und aus ihnen mit reichem Her⸗ zensgewinn zur Welt des Irdiſchen zurückckkehren⸗ den Zwiſchenſätze konnte unter den Händen des Wendling⸗Quartetts voll und breit verſtrömen. Die mannigfachen Probleme, die der geniale Preſto⸗ teil dem Zuſammenſpiel ſtellt, wurden glänzend ge⸗ löſt, und die düſtere Glut des Finale erſtrahlte in majeſtätiſcher Pracht und Schönheit. Mit der Veranſtaltung dieſes Konzertabends, der den Meiſterſpielern die herzlichſten Dankesbezeugun⸗ gen eintrug, hat ſich die NS⸗Kulturgemeinde ein wahrhaftes Verdienſt erworben. a eee Nationaltheater Maunheim. Am Freitag, dem 23. Oktober, wird Schillers„Wilhelm Tell“, neu einſtudiert, wieder in den Spielplan aufgenommen. Inſzenierung: Friedrich Brandenburg. Die Titel⸗ rolle ſpielt zum erſtenmal Erwin Linder, den Geßler Hans Brackebuſch.— Der Vorverkauf für die erſte Morgenfeier des Nationaltheaters, die am Sonntag, dem 25. Oktober, ſtattfindet und Hugo Wolf gewidmet iſt, hat begonnen. Im Mittelpunkt der Morgenfeier ſteht die(für Mannheim erſtmalige) konzertmäßige Aufführung des Opernfragments „Manuel Venegas“. Neuordnung der Badiſchen Kunſthalle in Karlsruhe. Die Badiſche Kunſthalle Karlsruhe be⸗ ginnt in dieſem Herbſt mit der Herrichtung einzelner Säle und mit der Neuordnung der ganzen Galerie. Für die baulichen Arbeiten mußten die Abteilungen der altdeutſchen und italieniſchen Ma⸗ lerei und der große Niederländerſaal geräumt wer⸗ den. Da gleichzeitig die Abteilung Badiſche Malerei des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart in der Orangerie aufgebaut wird, ſind die Hauptwerke der altdeutſchen, italieniſchen und niederländiſchen Schu⸗ len vorübergehend im öſtlichen Erdgeſchoß der Kunſt⸗ halle ausgeſtellt. Hochſchule für Lehrerbildung. Das Winter⸗ ſemeſter der Hochſchule für Lehrerbildung in Karls⸗ ruhe beginnt am 26. Oktober mit einem zehntägigen Hochſchullager auf der Franz⸗Kaver⸗Schwarz⸗ Jugendherberge am Titiſee, die von der Gebiets⸗ führung der Hitlerjugend der Hochſchule für Lehrer⸗ bildung zu dieſem Zweck überlaſſen worden iſt. Die feierliche Einweihung der Hochſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe wird am 7. November ſtattfinden. Ehrenvolle Berufung. Poſtbaurat Heinrich Müller bei der Reichsbahndirektion in Speyer wurde vom Führer und Reichskanzler zum ordent⸗ lichen Profeſſor der Baukunſt an der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Karlsruhe ernannt und mit der Wahrnehmung eines Lehrgebietes in der Archi⸗ tekturabteilung vom kommenden Winterſemeſter an beauftragt. Alemanniſche Kulturtagung in Freiburg. Wie im vergangenen Jahre, wird auch dieſes Jahr in der Zeit vom 22. bis 25. Oktober in Freiburg eine Alemanniſche Kulturtagung abgehal⸗ ten. Bekannte Dichter und Muſiker des ober⸗ rheiniſchen Lebensraumes— darunter Schweizer und Elſäſſer— werden für den geiſtig⸗ſeeliſchen Reichtum dieſer Landſchaft zeugen und die Einheit des Oberrheingebietes zum Bewußtſein bringen. Ein Beethoven⸗Nationaldenkmal. Der ſeit Jah⸗ ren erörterte Plan der Errichtung eines großen Na⸗ tionaldenkmals für Ludwig van Beethoven in ſeiner Geburtsſtadt Bonn ſoll nun durchgeführt wer⸗ den. In einer Ratsherrenſitzung teilte der Bonner Oberbürgermeiſter mit, daß der Führer für das Beethoven⸗Denkmal 22000 Mark geſtiftet hat. An die Ausführung dieſes gewaltigen Projektes kann f ſomit herangegangen werden. Der Entwurf für das „Beethoven⸗Ewigkeitsdenkmal“, eine Arbeit des 1929 verſtorbenen Bildhauers Prof. Breuer, ſteht eine drei Meter hohe ſitzende Figur vor, umrahmt von einem monumentalen Bauwerk. Da wegen der hohen Geſamtkoſten von 300 000 Mark eine Durchführung des Geſamtvorhabens noch nicht verwirklicht werden kann, wird vorerſt nur die das Kernſtück des gan⸗ zen Planes bildende Figur in Auftrag gegeben. Die Figur Beethovens, die nach dem Plan Prof. Breuers von deſſen Schüler, Prof. Dietrich, aus Granit ge⸗ hauen wird, ſoll vorläufig im Bonner Stadtgarten neben dem alten Zoll aufgeſtellt werden, wo auch das 1 des Freiheitsdichters Ernſt Moritz Arndt ſteht. Otto Rombach: Der Ikarus von Ulm. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i. O. 164 Seiten. Vor zwei Jahren etwa iſt am Mannheimer National⸗ theater Otto Rombachs Schauſpiel„Der Münſterſprung“ über die Bretter gegangen. Das kragikomiſche Schickſal Albrecht Berblingers, des Ulmer Schneiders, der 1821 mit ſeiner ſelbſtgefertigten Flugmaſchine ſeine erſten Flugver⸗ ſuche machte und dabei zum Geſpött aller neunmalklugen Zeitgenoſſen in die Donau ſtürzte, hatte jenes Schauſpiel ohne hohe ethiſche Gedankenfracht im Stil des Volksſtücks nicht ohne dramatiſche Wirkung geſtaltet. Nun hat der Dichter den Stoff in ſeiner kleinen Erzählung wieder auf⸗ genommen: ſchlicht und einfach, mit volkstümlicher Leben⸗ digkeit, viel echtem Humor und verſtehender Ironie hat er aufs neue das Schickſal ſeines ſchwäbiſchen Landsmanns nachgezeichnet. 1b. „Wiſſen und Fortſchritt“. Populäre Monatsſchrift für 5 55 1 0 f b Preis R. 1. H. L. Inners Druckerei und Verlag, Frankfurt a. ., Blücherſtr. 20/22. e „Das Oktoberbeft von„Wiſſen und Fortſchritt“ iſt zum größten Teil in Anſpruch genommen durch Berichte, die ſich mit den Fragen der Rationalſſterung, Organfſation und Einſatz techniſcher Neuentwicklungen im neuzeitlichen Büro befaßt. Neben dieſem großen Thema ſtehen eine Reihe aktueller Beiträge aus anderen techniſchen und wiſſenſchaftlichen Gebieten, ſo beſonders der illuſtrierte Beitrag„Vom Bau der größten Hängebrücke der Welt“ in dem eine in Deutſchland wenig bekannte Brückenbau⸗ art anſchaulich dargeſtellt wird. * Die„Wirtſchaftswinke“(uiertelſährlich 12 Hefte im 9 Wirtſchaft und Verkehr, Forkel& Co., Stutt⸗ gart) bringen in Heft Nr. 108 einen intereſſanten Aufſatz über den„Vierfahresplau“. Nicht nur für den Volks⸗ wirtſchaftler ſind dieſe Ausführungen intereſſunt, ſon⸗ dern für ſeden, der irgendwie im Wirtſchaftsleben ſteht.— In der Reihe der Veröffentlichungen Geſchäfs⸗ erfahrung— Verkaufs praxis“, iſt ein neues Viertelfahresbändchen„Jenſeits des Schemas“ von Edugrd Weitſch und Heiner Lotze erſchienen, das manchen guten Nat in allerlei geſchäftlichen Sonderfällen gibt g. arenen, e. heit Mittwoch, 21. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 487 Gendarm Ilja in ſtattliche Pernic(Bulgarien) hatte Hochzeit gemacht. Er liebte — Der BV jährige ſeine Aneta abgöttiſch und bei einer Liebesheirat wird bekanntlich nicht viel nach Geld und Gut ge⸗ fragt. Aneta war arm und Ilja hatte auch noch nicht bei ſeinen wenigen Dienſtjahren Gelegenheit gefun⸗ den, Erſparniſſe zu machen. Wie ſollte da die Hoch⸗ zeitsreiſe beſtritten werden? Eine Hochzeitsreiſe war aber der glühende Wunſch des jungvermählten Paares. Ilja ſann lange nach, endlich kam er auf eine, wie ihm ſchien, großartige Idee. Aneta war einverſtanden und ſo packte man den ſchmalen Koffer. In der Morgenfrühe des nächſten Tages erſchien der Gendarm Ilja mit voller Uniform und ſehr würdig auf dem Bahnhof in Pernic, ſtellte dem Stationsvorſteher ein verſchüchtert dreinblickendes junges Mädchen vor und erklärte:„Dies iſt eine Arreſtantin. Wir haben ſie bei einem Diebſtahl er⸗ tappt, jetzt muß ich ſie nach Kalowa(Kurort in Mittelbulgarien!) abtransportieren. Hier iſt der Haftbefehl und der Transportſchein!“ Der Stations⸗ vorſteher, der Ilja zwar kannte, aber von ſeiner Verheiratung nichts wußte, grüßte höflich und wies dem Gendarmen ein beſonderes Abteil in dem Zuge nach Kalowo an. Ilja ſpielte ſeine Rolle vortrefflich. Aneta niemand anderes war natürlich die angebliche Diebin — bewunderte ihn. Und da man in dem Abteil ganz allein und ungeſtört war, ergab es ſich ganz von ſelbſt, daß man ſich ſelig in die Arme ſank. Eng umſchlun⸗ gen hielten ſie ſich noch, als plötzlich der Schaffner hereintrat, der die Fahrkarten kontrollierte. Dieſer war zwar derartige Szenen in ſtillen Eiſenbahnab⸗ teilen längſt gewohnt, fand es aber doch recht bedenk⸗ lich, daß ſich ein würdiger Gendarm mit einer Ar⸗ reſtantin ſoweit einlaſſen konnte. Die Schönheit des jungen Mädchens erſchien ihm dabei keineswegs als Milderungsgrund. Sein Räuſpern, mit dem er das Pärchen auseinanderſchreckte, klang ernſtlich entrüſtet, aber er ſprach vorläufig kein Wort. Um ſo mehr re⸗ dete er auf der Station Kalowo, als Ilja und Aneta ausſtiegen. Etwas Derartiges dürfe ſich ein Polizei⸗ beamter unter keinen Umſtänden zuſchulden kommen laſſen und eine ſtrenge Unterſuchung ſei am Platze. So ſtachelte er den Bahnhofsvorſteher Kalowos auf. Dieſer ſah ſich jetzt Jljas Papiere genauer an und da ſtellte ſich der Betrug heraus. Ilja ſtotterte hilflos, man möge doch Nachſicht mit ihm haben, da er doch ſo gerne mit ſeiner Frau eine Hochzeitsreiſe machen wollte. Aber das nutzte alles nichts. Ilja und Aneta würden unverzüglich, und zwar diesmal beide als echte Arreſtanten, nach Pernic zurücktrans portiert, wo man ſie vor Gericht ſtellte. Aber Ilja hatte Glück. Die Richter ſahen ſeinen Streich noch einmal milde an und konnten nur mit Mühe ein Lächeln unter⸗ drücken. Sie gewährten dem Gendarmen, dem ſeine Vorgeſetzten ein glänzendes Zeugnis ausſtellten, eine Bewährungsfriſt von drei Jahren. 5 0 — Nach den letzten Statiſtiken leben auch heute hoch annähernd 200 Millionen Auglphabeten in Ching, Das entſpricht faſt der Hälfte der Bervölke⸗ rng, Jeder zweite Chineſe iſt demnach des Leſens und Schreibens unkundig. Unter dieſen 200 Mil⸗ lionen Analphabeten ſind es an 30 Millionen Kin⸗ der, die noch nie einen Fuß in die Schule geſetzt haben. Mit dieſen unglaublichen Zuſtänden will nunmehr die Regierung in Nanking ein für allemal aufräumen. Sie hat ſich zu durchgreifenden Maß⸗ nahmen entſchloſſen und bereitet ein großes und um⸗ faſſendes Schulprogramm vor, deſſen Durchführung ſechs Jahre erfordern wird. In allen Provinzen des chineſiſchen Reiches wird der Schulzwang ein⸗ geführt werden. Um den Schülern das Lernen zu erleichtern, hat man ſich zu der draſtiſchen Maßnahme entſchloſſen, das chineſiſche Alphabet, das wohl als das ſchwierigſte der Welt bezeichnet werden kann, weitgehend zu vereinfachen. Das chineſiſche Alpha⸗ bet iſt allerdings ganz anders geartet als das un⸗ ſere. Es beſteht durchweg aus Worthildern. Die exwachſenen Chineſen, die heute noch nicht leſen und ſchreiben können, werden in dem von der Nankinger Regierung entworfenen Schulprogramm durchaus nicht ausgenommen. Sie ſind gehalten, an beſon⸗ deren Abendunterrichten teilzunehmen. Zu dieſer Einrichtung hat man ſeine Zuflucht genommen, um den Leuten die Zeit nicht wegzunehmen, die ſie tags⸗ über brauchen, um ihrem Beruf nachzugehen. In ganz China iſt außerdem der Bau von Schulhäuſern in Ausſicht genommen worden. Auch der Film wird in den Dienſt des Unterrichts geſtellt werden. Jede Gemeinde wird eine Sammlung von Lehrfilmen er⸗ halten, die in anſchaulicher Weiſe zeigen ſollen, wie man die nicht immer einfachen Silbenzeichen des chineſiſchen Alphabets zu malen hat. * — Der amerikaniſche Präſtdentenwahlkampf koſtet rieſige Gelder. Jim Farley, der Leiter von Prä⸗ ſident Rooſevelts Wahlſchlacht, teilt mit, daß dieſe größte Wahlſchlacht, die jemals in den Vereinigten Staaten ſtattgefunden hat, 25 Millionen Dol⸗ lar koſten wird. Beide Anwärter für den Präſi⸗ dentenſtuhl, Rooſevelt und Landon, wenden gewal⸗ tige Beträge auf, um ihr Ziel zu erreichen. Während ſich Rooſevelt einen eigenen Sonderzug hat bauen laſſen, mit oͤem er eine„Blitzreiſe“ durch elf Staa⸗ ten unternimmt, um gleich von der Plattform eines Salonwagens aus in den einzelnen Städten ſeine Wahlreden zu halten, hat John Hamilton, der Be⸗ treuer Landons, eine Kolonne von 400 Kraftwagen zuſammengeſtellt, die durchweg von hübſchen jungen Mädchen geſteuert werden und große Lautſprecher enthalten, durch die die Anſprachen Landons in den ein⸗ zelnen Städten übertragen werden. Die 400 Mäd⸗ chen ſind gleich Revuegirls in den Farben der Par⸗ tei Landons gekleidet. Die Kraftwagen ſollen in den Hauptſtraßen parken, und ehe die Wahlrede über⸗ tragen wird, geben die Girls ein luſtiges Tänzchen zum beſten, oͤamit die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer erregt wird. So etwas nennt man in Amerika „Ballihoo“, ein unüberſetzbarer Begriff, der etwa dem deutſchen„Betrieb machen“ entſpricht. * — Eine Glocke aus Apothekermörſern für Addis Abeba. Während des abeſſiniſchen Krieges hatten zahlreiche italieniſche Apotheker ihre Bronzemörſer der Regierung für Kriegszwecke zur Verfügung ge⸗ ſtellt, während der Kriegsdauer war aber davon kein Gebrauch gemacht worden. Die Mörſer— es ſind 3680 Stück— ſind dann in dem neuen ſanitäts⸗ geſchichtlichen Muſeum ausgeſtellt worden. Sie haben einen hohen Kunſt⸗ und hiſtoriſchen Wert, da Mörſer aus allen Jahrhunderten, vom 13. an, darunter ſind. Die Mörſer ſollen nun den Apothekern nicht zurück⸗ gegeben werden, ſondern nach Ausſonderung ein⸗ zelner beſonders wertvoller Stücke zum Guß einer rieſigen Glocke verwandt werden, die auf einem Turm in Addis Abeba aufgehängt werden ſoll. ae — Als ein beſonderer Leckerbiſſen galt ſchon bei den Römern Pulp, und auch heute noch wird das Fleiſch der jün⸗ geren Tiere in der italieniſchen Küche hoch geſchätzt. Ihr Fang iſt aber nicht leicht, da die vielarmigen Tiere ſehr beweglich ſind und ſich durch Ausſpritzen ihres Tintenbeutels ihren Verfolgern entziehen oder auch durch das Farbenſpiel ihrer Haut unkennt⸗ lich machen können. Der Fang wird auf verſchiedene Weiſe von den italieniſchen Fiſchern ausgeübt. Man kann ihn unmittelbar an der Küſte betreiben, indem man reuſenartige Körbe ins Meer legt und ſie nach einiger Zeit wieder herausholt. Da der Erfolg hier⸗ bei jedoch meiſt gering iſt, verlegen die Fiſcher ihre Jagd auf den Tintenfiſch auch aufs offene Meer hin⸗ aus, was ſie mit ihren kleinen flachen Ruderbooten allerdings nur bei ruhiger See wagen dürfen. Da der Pulp ſich den Tag über in den Spalten der Fels⸗ küſte verbirgt, erfolgt die Jagd am beſten in der Nacht. Das Boot fliegt im Mondenſchein mit kaum hörbaren Ruderſchlägen dahin. Vorn im Boot wirft eine Azetylenlampe ihr grelles Licht auf die Waſſer⸗ fläche. Neben der Lampe kauert der Fiſcher und ſucht in ihrem Licht die Fluten ab. In der linken Hand hält er einen Stab, an deſſen Spitze eine weiße Mu⸗ des Altertums der Tintenfiſch oder Neuer Wintereinbruch im Allgän — Kempten, 20. Oktober. d Nach orkanartigem Sturm ſetzte am Dienstag in den erſten Nachmittagsſtunden, nachdem es ſchon am Vormittag in den Bergen geſchneit hatte, ſtarkes Schneetreiben auch im Tal ein, das bis zum Abend anhielt. Auf den Bergen betrug am Diens⸗ tagabend die Höhe des Neuſchnees zehn Zenti⸗ meter. Die Temperaturen lagen im Tal um den Gefrierpunkt. Eiſenbahnunglück in Frankreich 2 Tote — Paris, 20. Oktober. icht hinter dem kleinen Bahnhof Fou la in in der Nähe von Chaumont fuhr in der vergangenen Nacht der Schnellzug Paris— Belfort auf den Schnellzug Paris—Baſel auf, der wegen eines Schadens an der Bremſe auf offener Strecke halten mußte. Bei dem Zuſammenſtoß fa n⸗ den zwei Perſonen, darunter der Maſchiniſt des gerammten Zuges, den Tod, drei weitere tru⸗ gen Verletzungen davon. An dem Aufkommen eines Schweizer Fahrgaſtes, des Induſtriellen Pauli aus Baſel, dem beide Beine gebrochen wurden, wird ge⸗ zweifelt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trägt der Lokomotivführer des Schnellzuges Paris—Bel⸗ fort, der ſich um die Halteſignale an dem Bahnhof Foulain nicht gekümmert hatte. Er iſt bereits in Haft genommen worden. Beide Züge konnten, nach⸗ dem eine Hilfsmaſchine aus Chaumont die Opfer ge⸗ borgen und die Unfallſtelle aufgeräumt hatte, ihre Fahrt fortſetzen. Der Schiffsuntergang an der Javaküſte — Amſterdam, 20. Oktober. Ueber den Untergang des holländiſchen Dampfers „Van der Wijk“ an der Küſte von Java, bei dem D D 72 Perſonen, darunter 14 Europäer, ums Le⸗ ben kamen, wird aus Batavia gemeldet, daß ſich während der Kataſtrophe entſetzliche Szenen abge⸗ ſpielt haben. Das Schiff ſei ſo ſchnell gekentert, daß die Rettungsboote nicht mehr hätten zu Waſſer ge⸗ laſſen werden können. Stundenlang haben Hie Schiffbrüchigen, an Einrichtungsgegenſtände, Ret⸗ tungsringe und treibennde Holzſtücke geklammert, in der offenen See getrieben. Mütter hätten verzwei⸗ felt nach ihren Kindern gerufen. Nachdem das Schiff geſunken war, habe ſich auf der Waſſerfläche ſchnell eine dicke Oelſchicht gebildet. Dieſem Umſtande ſei es nach den Ausſagen des Kapitäns allein zu verdan⸗ ken, daß die Haifiſche der Unglücksſtelle fernblieben. Sonſt wäre der Umfang der Kata⸗ ſtrophe noch viel größer geworden. Die holländiſche Preſſe weiſt im Zuſammenhang mit dieſem rätſelhaften Schiffsunglück darauf hin, daß in den gleichen Gewäſſern bereits früher zwei Schiffe auf ebenſo unerklärliche Weiſe gekentert ſeien. Schweres Vootsunglück fordert 12 Tole — Sydney(Auſtralien), 20. Okt. Auf dem oſtauſtraliſchen Hawkesbury⸗Fluß ereig⸗ nete ſich ein ſchweres Bootsunglück, das den Tod von zwölf Menſchen herbeigeführt haben dürfte. Von einer plötzlich auftretenden heftigen Bö erfaßt, kenterte ein auf dem Fluß verkehrendes Motorboot und verſank. Zwei der Inſaſſen konnten ſich ſchwimmend an das Ufer retten und ſich dort an Felsblöcken feſtklammern. In dieſer furcht⸗ baren Lage mußten ſie, halb noch im Waſſer hängend, die Nacht verbringen, his man ſie am Montagmorgen faſt beſinnungslos auffand. Die übrigen zwölf Teil⸗ nehmer der Motorbootfahrt werden noch vermißt und ſind wahrſcheinlich ertrunken. Unter ihnen be⸗ finden ſich die Gattin, der Bruder und zwei Schwe⸗ ſtern des einen Geretteten. ſchel angebracht iſt, während die Rechte eine eiſerne Gabel umſchließt, die fünf bis ſieben Spitzen auf⸗ weiſt. Sobald der Fiſcher einen Tintenfiſch erſpäht, hält er ihm die weißblinkende Muſchel im Waſſer entgegen, der raubgierige Pulp ſtürzt ſich auf die Beute, und in dieſem Augenblick wird er von der Fanggabel des Fiſchers durchbohrt. Die mit Saug⸗ näpfen verſehenen Arme des verwundeten Tieres winden ſich mit blitzartiger Schnelligkeit um die Ga⸗ bel, und es ſucht ſich mit aller Anſtrengung zu be⸗ freien. Aber der Fiſcher, der ſeine Gewohnheiten kennt, zieht ſchnell den aufgeſpießtenpolypen aus dem Waſſer und löſt die Arme des Tieres, die äußerſt feſt an Gabel und Stiel haften. Da der Tintenfiſch ein ſehr zähes Leben hat und trotz ſchwerer Verwun⸗ dung noch weiterlebt, muß der Fiſcher vermeiden, mit den Fingern dem Maule zu nahe zu kommen, da er ſonſt empfindliche Verletzungen davontragen würde. Es iſt ein eigenartiges Schauspiel, einem ſolchen Fang beizuwohnen. Die langen Arme ßbewe⸗ gen ſich mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit, dabei iſt der ganze Polyp in äußerſter Aufregung, unaufhörlich ziehen Farbwellen über den Körper, und die Augen laſſen die Wut und die Aufregung des Tieres er⸗ kennen. * — In den Rhodopen(Bulgarien) hatten dieſer Tage drei Jäger ein gefährliches Abentener zu über⸗ ſtehen. Einer der Leute, der ſich im Krankenhaus befindet, dürfte baum mit dem Leben davonkommen. Die Jäger hatten ſich auf die Wildſchweinjagd be⸗ geben. Schon nach kurzer Zeit gelang es ihnen, einen Büchſe mächtigen Keiler vor die zu bekommen. Dieſes grimmige Ge⸗ „Sei doch friedlich, Kind! ſicht verſchönert dich wahrhaftig nicht, du ſiehſt zehn Jahre älter aus. Es gibt doch keinen vernünftigen Grund zum Gezänk.“ Der Pfad ſtieg zur Jelſenhöhe hoch über dem weißſchäumenden Bach in der Talſohle. „Keinen Grund? Du haſt ein kurzes Gedächtnis. Am Schulhaus ſtand ein Spruch, den hätteſt du leſen ſollen: Die Lieb iſt tot, Antren hat die Welt durch⸗ gangen, ſo ähnlich hieß es.“ „Himmeldonnerwetter, hör auf, Cardi! Soll das eine Andeutung ſein.. 2“. „Du weißt ſehr gut, was ich meine.“ „Ich habe ein biſſerl ſchön getan mit einer hüb⸗ ſchen Frau, weiter nichts! Das fehlt gerade noch, daß du eine Szene machſt wie eine eiferſüchtige Spieß⸗ bürgerin.“ „Spießbürgerin iſt gut! Ich bin doch nicht mit 5 geſchlagen, die Perſon war verrückt nach 1 Er lachte verletzend.„Wenn das ſo war wie du ſagſt, ſo war ſie nicht die erſte, die ſich an mich ge⸗ hängt hat. Da kann ich nix dafür.“ Sie waren jetzt oben auf dem ſchmalen Felſen⸗ pfad, Lucardis blieb ſchwer atmend ſtehen.„Willſt du etwa ſagen, daß ich dir nachgelaufen bin? Soll das heißen, ich hätte dich Jella abſpenſtig gemacht und dürfte keine Treue von dir fordern?“ Lucardis hatte alle Beherrſchung verloren, ſie beachtete ſeine ruhige Erwiderung nicht:„Du weißt, daß ich dir treu bin.“ Sie rief immer heftiger wer⸗ dend:„Ich war ja damals ſo öͤumm und ſo jung. Du 1 85 mehr vom Leben. Es war unverantwort⸗ ich——“ 0 „Du ſagſt mir nichts Neues.“ Der harte Schmerz in dieſen Worten drang nicht in ihre Aufgewühlt⸗ „Zur Verbrecherin an Jella haſt du mich gemacht, mein ganzes Leben baſt du zerſtört. Ach Gott, und — ſie, Jella, ſie war bereit zum Verzicht, ſie wollte uns den Weg freigeben.“ „Wie weißt du das?“ „Oehrle hat es mir geſagt an demſelben Abend, an dem Jella mich bei dir fand. Sie hat alles erfaßt und war entſchloſſen, München zu verlaſſen, vor der Mignon⸗Aufführung hat ſie ſchon mit dem Profeſſor darüber geredet.“ „Wenn du mir das zwei Jahre verſchwiegen haſt, warum ſagſt du es mir plötzlich heute?“ „Weil. weil ich es nicht ertrug, Jella noch grö⸗ ßer werden zu laſſen in deiner Erinnerung, weil ich fühlte, oͤaß du nie aufgehört haſt, ſie zu lieben. Ich bin für oͤich wie vielleicht viele vor mir, aber Jella, — nein, Jella wirſt du nie vergeſſen.“ Seine Hände krampften ſich um das Geländer, das den ſteilen Pfad gegen den Abgrund ſperrte.„Du hätteſt es mir auch heute nicht ſagen dürfen“, ſprach er zwiſchen zuſammengebiſſenen Zähnen. „Verlaß mich doch!“ ſchrie Lucardis außer ſich, „du biſt ja doch nur mit deinem Körper bei mir. Dein innerer Menſch, dein Beſtes, hat mir auch damals nicht gehört, als du Jella die Treue brachſt. Du haſt mich betrogen mit jedem Kuß, denn im Tiefſten dach⸗ teſt du immer, immer an Jella.“ Das Kindiſche, Weinerliche früherer Zeit war von ihr gewichen, es war Tiefe und echter Schmerz in ihren Worten trotz aller ſcheinbarer Ungerechtigkeit und Maßloſigkeit.„Du kannſt dich ja ſcheiden laſ⸗ ſen, geh zu Jella, bitte ſie um Vergebung!“ Er lachte hart auf.„Ich danke für den Rat und die gütige Erlaubnis! Würdige Situation: Rück⸗ kehr zur angehenden Berühmtheit!“ Dieſe Worte raubten Lucardis den letzten Reſt von. Beſinnung.„Ja, ſie iſt eine angehende Berühmt⸗ heit, und ich bin erledigt. Aus mir wird nichts mehr, mit meiner Stimme geht es abwärts, die Nerven ſind am Ende. Und außerdem... Sie verſtummte, ihr Geſicht war ſeltſam verzerrt. „Was außerdem?“ fragte er ſcharf. „Nichts! Dat haſt mich zur Strecke gebracht, laß mich liegen und kümmere dich nicht weiter darum, was aus mir wird. Vielleicht hänge ich mich auf, viel⸗ leicht fange ich eine neue Liebſchaft an und heirate noch einmal.“ „Lucardis, nimm dies frivole Geſchwätz zurück!“ „Nichts nehme ich zurück! Kannſt gehen, ich werde ohne dich ſterben oder leben.“ 5* Es ſchien faſt, als wollte er ſie ſchlagen, ſeine Hand fuhr wild empor, dann bezwang er ſich, wandte ſich wortlos ab und ging mit harten Schritten den Pfad zurück, den ſie gemeinſam emporgeſtiegen waren. Ohne den Kopf zu wenden, rief er einmal zurück: „Ich fahre mit dem Poſtauto nach Miesbach. Wenn du zur Vernunft kommſt, weißt du, daß du mich dort im Weitzingerbräu am Markt finden kannſt. Ich werde keinen Schritt tun, dich zu mir zu rufen.“ Lucardis ſtand ſteif wie eine Puppe. Ihr Geſicht war völlig weiß, ſie ſah aus wie eine Dreißigerin. In ihren Augen war ſtummer Jammer. d Am Samstagnachmittag war Jella in Birkenſtein angekommen und hatte ſich im Gäſthaus Daiſenbacher ein Zimmer genommen. Nun ging ſie am Sonntag⸗ morgen zur Gnadenkapelle. Das junge Laub der [Linden und Eichen verſtrömte ſüßen Duft, gemiſcht mit dem Geruch der Blüten an Flieder und Akazien. Sonnengeſunkel unter tiefgrünen Tannen voll hell⸗ grüner Frühlingstriebe und der Jubelchor von tau⸗ ſend Vogelſtimmen bewirkten in Jella die erſehnte Entſpannung nach anſtrengenden Monaten voll be⸗ ruflicher Erfolge. Hier an dieſer Stätte ſchmerzvoll⸗ ſüßen Erinnerns wollte ſie einmal ſich ſelber gehören, um in Stunden der Einſamkeit die Schlacken klein⸗ licher Bitternis in ſich zu tilgen. Je tiefer und be⸗ glückender ihr ganzer Menſch in der Muſik verwur⸗ zelte, um ſo vernehmlicher ſprach ein geheimer Mah⸗ ner: du mußt erlittene Unbill verwinden, mußt über Entfremdung und Teilnahmsloſigkeit eine Brücke ſchlagen, die zu Lucardis zurückleitet. Und doch er⸗ wachte in der Frühe des Bergſonntags brennendes Liebesweh zugleich mit der Erkenntnis: Es war kein Wunder, daß Rüdiger Cardis Zauber erlag, daß ſein Ungeſtüm kein Genüge fand an ihrer eigenen ſtillen Schwere. Wie aber war es möglich geweſen, daß Cardi, ihre kleine Schweſter, ſolchen Verrat an ihr hatte begehen können?! Einförmiger Nonnengeſang und die keuchende Stimme der ſchwachen Orgel grüßten von der Gna⸗ denkapelle die vielen Beſucher, die mit Jella hügelan wanderten. Treppe und Galerien um die Kapelle waren bereits überfüllt. Landleute und Fremde ſammelten ſich auf dem freien Platz zwiſchen der Ka⸗ pelle und der offenen Halle, in der ſommers die Meſſe zelebriert wird. Die golden⸗roten Flämmchen der Kerzen konnten ſich ſchwer gegen die Maienhelle be⸗ haupten. Herrlich fügte ſich das golden⸗grüne Meß⸗ 5 Einer der Jäger ſchoß auf das Tier, brachte ihm je⸗ doch nur eine leichte Verletzung bei, worauf der Kei⸗ ler zum Angriff überging. Das gereizte Tier ſtürzte ſich in den nächſten Sekunden auf einen der Jäger, warf dieſen zu Boden und riß ihm mit ſei⸗ nen Hauern die Arme und Beine auf. Die beiden anderen Jagoͤgefährten verſuchten, den wütenden Eber von ſeinem Opfer abzubringen, aber nun wandte ſich das angeſchoſſene Wild auch gegen ſeine neuen Gegner und brachte dieſen ebenfalls mehr oder weniger ſchwere Verletzungen bei. Nur einem glück⸗ lichen Zufall war es zu verdanken, daß es dem mit⸗ geführten Jagdhund ſchließlich gelang, den Keiler durch einen kräftigen Biß für einige Augenblicke abzulenken. Während dieſer Zeit konnte einer der Jäger den gefährlichen Angreifer durch einen wohl⸗ gezielten Schuß zur Strecke bringen. Eine Stunde ſpäter kam dann Hilfe. * —„Der fliegende Holländer“ heißt das neue Rie⸗ ſenflugzeug, das Holland demnächſt auf der Strecke zwiſchen Oſtindien und dem Mutterland in Dienſt ſtellen wird. Es wird zum erſtenmal in der Ge⸗ ſchichte der Luftfahrt richtige Betten für die Fahr⸗ gäſte enthalten, die hier ähnlich wie in einem Schlaf⸗ wagen reiſen werden. Zum erſtenmal iſt der„Flie⸗ gende Holländer“ in Erſcheinung getreten bei der Verlobung der Thronfolgerin Juliane von Holland mit dem deutſchen Prinzen zur Lippe⸗Bieſterfeld. 10 000 rote Roſen ſtreute er hinab in den Vondel⸗ park, durch den das junge Brautpaar ſeinen Weg nahm. gewand des Prieſters in die Farbenharmonie des jungen Laubes rundum. Jella ſtellte ſich neben einen Birkenſtamm. Tief⸗ geſenkten Hauptes weilte ſie unter den zarten nie⸗ derhängenden Blattſchleiern. Der Geſang, die rauhe kleine Orgel, des Prie⸗ ſters Stimme, rauſchende Baumwipfel und das un⸗ aufhörliche Murmeln des Gebirgsbaches ſchufen eine holde Kinderfrömmigkeit. Des Miniſtranten Glöck⸗ lein kündete die heilige Verwandlung, beugte alle Knie. Als Jella ſich erhob, geſchah das Unfaßbare: ſie ſah drüben dicht vor der Kapelle Cardis unnatür⸗ lich bleiches Geſicht, und es kam ihr ein Entſetzen angeſichts der Veränderung, die in zwei Jahren aus einem ſtrahlenden Mädchen eine krank ausſehende Frau gemacht. Ein Strom des Erbarmens brach aus Jellas Herzen. Sie hielt ſich hinter zwei dicken Bauernfrauen verborgen, vermochte der gottesdienſt⸗ lichen Handlung keine Aufmerkſamkeit zu ſchenken, und drängte ſich durch die Umſtehenden, als ſie Lu⸗ caroͤis fortgehen ſah. In einem Abſtand von etwa zwanzig Schritt folgte ſie ihr am Hoſpiz von Sankt Hildegard vor⸗ über und dann hinauf zum Kalvarienhügel. Sie fand nicht den Entſchluß, die geringe Entfernung auf⸗ zuholen, an Cardis Seite zu treten, ſie anzureden. Schon grüßten die drei Kreuze von der freien Höhe⸗ Lucardis blieb jetzt ſtehen, preßte beide Hände an die linke Bruſtſeite, tat noch einige ſchleppende Schritte zu der Ausſichtsbank und ließ ſich nieder⸗ fallen mit allen Anzeichen tiefer Erſchöpftheit. Statt den Weitblick in die maigrünen Schluchten und Hö⸗ hen vor dem Hintergrund des tannendunklen Brei⸗ tenſtein in ſich aufzunehmen, breitete Lucardis beide Arme über die Rücklehne der Bank und warf den Kopf auf die verſchränkten Arme. Doch ſchien ſie nicht zu weinen, es war vielmehr wie ein Kampf mit phyſiſchen Schmerzen. Jella trat lautlos zur Bank, ſtand einige Minu⸗ ten unbemerkt, ſchaute empor zum mittelſten der drei Kreuze und legte dann ihre Hand auf Cardis zuk⸗ kende Schulter. In der nächſten Sekunde lagen die Augen der Schweſtern ineinander. Keine fand ein Wort, Cardis Geſicht wurde brennend rot, ihr Blick wich ſcheu zu Boden. Endlich ſagte ſie mit einer matt abwehrenden Bewegung und ſpröden Stimme: „Du haſt mich furchtbar erſchreckt.“ 7 (Fortſetzung folgt) Etwas wichtiges für jede Frau: 21. Oktober 1936 Mie Scl tc mein Testament machen? Ueber Erbangelegentheiten sprechen, ist nicht„herzlos“! „Was iſt los, Grete? Warum machſt du ein ſo krauriges Geſicht?“ fragte Rudolf bei der Heimkehr ſeine Frau. hn „Ilſe? Oh, das freut mich ſehr, daß ſie von ihrem Autounfall wieder hergeſtellt iſt und Beſuche machen kann!“ „Leider geht es ihr wirtſchaftlich gar nicht gut“, bemerkte Grete betrübt. „Nanu? Fritz und ſie hatten doch fleißig geſpart: das kleine Haus, etwas Geld auf der Bank.“ „Aber leider hat Fritz kein Teſtament gemacht. Er konnte ja nicht ahnen, daß er ſo jung bei einer Auto⸗ fahrt tödlich verunglücken würde, daß ſeine Frau da⸗ bei ſchwer verletzt, aber mit dem Leben davonkom⸗ men würde.“ Betroffen ſah Rudolf ſeine Grete an, auch er hatte noch nicht an ein Teſtament gedacht. Er ſprach nicht gern vom Tode.„Ja, und wer macht Ilſe die Hin⸗ texlaſſenſchaft ihres Mannes ſtreitig?“ „Seine wohlhabenden Geſchwiſter! Fritz hat nie von ihnen geſprochen, weil er mit ihnen verfeindet war. Da Ilſe kinderlos iſt, kommen jetzt die Ver⸗ wandten von Fritz und machen ihr geſetzliches Erb⸗ recht geltend. Ilſe darf nur den ihr geſetzlich zu⸗ ſtehenden Teil behalten. Weil das Bargeld nicht aus⸗ reicht um das Erbe der Geſchwiſter auszuzahlen, iſt Ilſe gezwungen, in den Verkauf ihres ſchönen klei⸗ nen Hauſes einzuwilligen.“ ö „Kann ſie nicht eine Hypothek auf das Haus neh⸗ men?“ „Sie weiß nicht, wie ſie die Zinſen dafür aufhrin⸗ gen ſoll!“ Aufſchluchzend ſchlang Grete die Arme um den Hals ihres Mannes. Er verſtand ſie, vor einem ſol⸗ chen Schickſal mußte ſeine Frau bewahrt werden. „Wir wollen mit einem Rechtsanwalt ſprechen, damit wir nichts falſch machen!“ Der Anwalt, ein Schulfreund des Ehemannes, gab gern die gewünſchte Auskunft: Jede über 16 Jahre alte Perſon männlichen oder weiblichen Geſchlechts kann ein Teſtament errichten. Ein Minderjähriger bedarf zur Teſtamentserrich⸗ tung nicht der Zuſtimmung ſeines geſetzlichen Ver⸗ treters, als minderjährig gilt jeder Menſch bis zu ſeinem 21. Lebensjahr. Eheleute können ein gemein⸗ ſames Teſtament machen. Durch ein Teſtament werden die liebſten An⸗ gehörigen des Erblaſſers(oͤes Verſtorbenen) oft vor großen Enttäuſchungen und ſchwerem Schickſal be⸗ wahrt, Streitigkeiten zwiſchen Hinterbliebenen werden verhindert. Viele Leute ſcheuen die Koſten für die Errich⸗ tung ihres Teſtamentes vor einem Notar oder einem Richter und auch die Hinterlegung auf dem Amts⸗ gericht. Sie begnügen ſich mit einem ſelbſtgeſchrie⸗ benen Teſtament, ſchließen es in ihren Schreibtiſch ein und glauben, für ihre Angehörigen gut geſorgt zu haben. Leider ſind ſelbſtverfaßte Teſtamente manchmal ungültig, weil bei ihrer Abfaſſung die ge⸗ geſetzlichen Vorſchriften über die Form nicht genü⸗ gend beachtet worden ſind. Unter allen Umſtänden muß folgendes beachtet werden: J. Das Teſtament muß vom Erblaſſer eigen⸗ händig geſchrieben ſein— alſo nicht gedruckt, nicht mit der Schreibmaſchine geſchrieben, es darf 2. Es muß die Angabe des Ortes und des Ta⸗ auch kein anderer für ihn ſchreiben. ges, wo und wann das Teſtament errichtet iſt, enthalten, z. B. den 30. September 1936. Auch dies muß eigenhändig geſchrieben ſein. 3. Das Teſtament muß unterſchrieben ſein, und zwar mit Vor⸗ und Familiennamen— Rufname genügt als Vorname—. Die Unter⸗ ſchrift muß das Teſtament abſchließen, ſie muß alſo unter dem Datum ſtehen, darf aber nicht neben dem Teſtament und auch nicht auf dem Umſchlag ſtehen. Zum Teſtament nimmt man am beſten ein unbe⸗ ſchriebenes und unbedrucktes Blatt Papier. Muſter A: (Gemeinſchaftliches Teſtament von Eheleuten.) Mannheim, den 15. Oktober 1936. Wir, die Eheleute Kaufmann Heinrich Schmidt und Margarete, geborene Schütze, ſetzen uns gegen⸗ ſeitig als Erben ein. Heinrich Schmidt. (Das Vorſtehende muß der Ehemann eigenhän⸗ dig geſchrieben haben. Darunter ſchreibt die Ehe⸗ frau eigenhändig): Mannheim, den 15. Oktober 1936. Vorſtehendes Teſtament ſoll auch als mein Teſta⸗ ment gelten. Margarete Schmidt, geborene Schütze. [Nach vorſtehendem Teſtament wird der über⸗ lebende Ehegatte alleiniger Erbe des Verſtorbenen. Der Ueberlebende kann über ſein Vermögen erneut letztwillig verfügen. Geſchieht dies nicht, ſo erben ſeine Verandten nach der geſetzlichen Erbfolge. Die des beerben ihn Verwandten Erſtverſterbenden nicht.) Muſter B: Mannheim⸗ Rheinau, 12. Oktober 1996. Ich, der Oberingenieur Karl Förſter, ſetze zu mei⸗ nen Erben ein, meine Ehefrau Martha Förſter, ge⸗ borene Schmidt. Mein Sohn Max ſoll nur den Pflichtteil erhalten. Karl Förſter. (Durch dieſes Teſtament wird die Ehefrau alleini⸗ ger Erbe. Der Sohn Max wird nicht Erbe. Er hat nur ſeinen Pflichtteil zu verlangen. Der Pflicht⸗ teil beträgt die Hälfte des geſetzlichen Erbteiles. Der Sohn erbt als Erbe ſerſter Ordnung oͤrei Vier⸗ tel des Nachlaſſes. Da er aber nach dem Teſtament nur den Pflichtteil, alſo“ des geſetzlichen Erbteiles erhält, hat er* des Nachlaßwertes in Geld von der Witwe zu fordern.) v. Die jungen Eheleute hatten die Erläuterungen ihres Freundes ſehr aufmerkſam angehört, ſie folg⸗ ten ſofort ſeinem Rat und errichteten ein gemein⸗ ſchaftliches Teſtament, „Grete“, ſagte Rudolf ſpäter,„wir wollen um⸗ gehend unſere Verwandten und Freunde ermahnen, auch ein Teſtament zu errichten. Es iſt keine Hab⸗ gier oder Roheit, wenn eine Frau ihren Mann— oder Kinder ihre Eltern— an die Errichtung des Teſtamentes erinnern, ſondern es iſt eine Pflicht jedes ſorgſamen Menſchen, für eine, ſeinem Sinne entſprechende, friedliche Erbteilung rechtzeitig zu ſor⸗ gen. Ganz beſonders wollen wir darauf aufmerkſam machen, daß mündliche Anordnungen des Erblaſſers bei Lebzeiten— z..: Max ſoll meine goldene Uhr bekommen!— ohne rechtliche Wirkungen ſind, auch wenn ſie noch ſo oft vom Erblaſſer in Gegenwart unparteiiſcher Zeugen wie⸗ derholt worden ſind. Derartige Wünſche werden nur dann erfüllt, wenn alle Erben einig ſind, ſie zu er⸗ füllen.“ 5 M. P. Winterpläne der Mannheimer Gedok Veranſtaltungen und Gemeimſchaflspflege bei unſeren heimiſchen Künſtlerinnen Als wir vor einigen Monaten im Zuſammen⸗ hang mit der Münchner Bundestagung der Reichsgedok in der„Mannheimer Frauenzei⸗ tung“ über die zukünftige Aufbauarbeit innerhalb der verſchiedenen ſüdweſtdeutſchen Gedok⸗Ortsgrup⸗ pen berichteten, da ſtanden die großen Ferien vor der Tür, und die ſichtbare praktiſche Auswirkung aller jener Beſchlüſſe lag noch in weiter Ferne. Daß je⸗ doch die verſchiedenen von der Bundesleitung ein⸗ geſetzten künſtleriſchen wie Verwaltungsbeiräte und ebenſo auch die einzelnen örtlichen Inſtanzen in⸗ züwiſchen nicht müßig geweſen ſind, erfuhren wir die⸗ ſer Tage, als wir uns bei einem, übrigens reizend verlaufenen Gemeinſchaftsabendim Mann⸗ heimer Gedokheim mit der Ortsgruppenlei⸗ terin, Frau Nora Vogel⸗ Zimmermann, über ihre Pläne für die nächſten. Wintermonate unter⸗ hielten. Fiel der ſehr intereſſante, aber leider recht ſchwach beſuchte Vortragsabend der Frankfurterin Gerda Bachfeld noch in den September, ſo wird die nächſte öffentliche Veranſtaltung das morgige Haus⸗ konzert ſein, das im Gedokheim. Caſino. KR 1, 1, ſtattfindet und eine vielverſprechende Folge muſika⸗ liſcher ſowie rezitatoriſcher Darbietungen bringt. Am 11. November wird dann die auch in der neuen Kunſthallenausſtellung„Deutſche Werkkunſt der Gegenwart“ mit ausgezeichneten Arbeiten vertretene Buchbindermeiſterin Edith Trambauer“⸗Heidel⸗ berg über ihre Tätigkeit ſprechen, während der Tag der Hausmuſik(20. November) nachträglich am 26. November mit einem Weberabend gefeiert wer⸗ den ſoll. In dieſem Hauskonzert wird die Pianiſtin Erna Toepel⸗Roebig auch einmal die reizen⸗ den Variationen zur„Schönen Minka“ ſpielen, die Carl Maria von Weber bekanntlich 1810 in Mann⸗ heim komponiert hat. Ein Kunſtgenuß ganz beſon⸗ derer Art, um den ſchon Adventsſtimmung mit Ker⸗ zen und weihnachtlichen Liedern geiſtert, dürfte das Konzert auf alten Inſtrumenten von Olga Schwind und Corry de Rijk werden, das am 8. Dezember als öffentliche Veranſtaltung vor einer beſchränkten Anzahl von Gäſten in einem kunſtfreudigen Mannheimer Privathaus ſtattfindet. Die beiden aus Bonn ſtammenden Künſtlerinnen, die mit ihren Geſängen ein ſchon faſt verſchollenes Stück Vergangenheit bis zu Renaiſſance und Gotik wieder aufleben laſſen, haben nicht nur im Inland größte Erfolge gehabt, ſondern auch in Rom, wie in Amſterdam, Zürich und Paris damit für deutſche Art und Kunſt geworben. Kaum noch öͤem Namen nach bekannte Muſikinſtrumente wie Altfidula, Tenorfidula, Lyra, Tedeſca, Organetto und Clavi⸗ chord, dazu die doppelchörige Laute und die ſeltſame, auch„Trumſcheit“ genannte Trompetengeige mit Hausfrauenſorgen von anno dazumal Preiſe in Deutſchland von 1792 bis heute— Preisrevolution und Politik Ein Blick in die Zuſammenſtellung wirtſchafts⸗ geſchichtlicher und politiſcher Daten, wie ſie das Iu⸗ ſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem intereſſanten Werk„Die Großhandelspreiſe in Deutſchland von 1792 bis heute“ aufführt, zeigt uns, daß die Hausfrauen aus der„guten, alten Zeit“ nicht minder ihre Sorgen und Klagen hatten, als die moderne Wirtſchafterin des 20. Jahrhunderts. Selbſt Ereigniſſe, die ſich über Länder und Meere hinweg abſpielten, ſchlugen damals ſchon ihre Wellen bis ins kleinſte deutſche Dorf, obwohl es kaum Zeitun⸗ gen gab, die davon Notiz nahmen und weder Eiſen⸗ Hahn noch Poſt und Telegraph einen Verkehr mit der Außenwelt aufrechterhalten konnten. Was kümmerte ſich die Köchin vom Jahr 1792 ſchon um die franzöſiſche Revolutionl Sie hörte kaum etwas davon. Und doch hatte man ſelbſt im verſteckteſten Dorf des Speſſarts oder Bayriſchen Waldes unter den Auswirkungen des Wirrwarrs in Frankreich zu leiden. Alle Warenpreiſe kletter⸗ ten ruckartig in die Höhe, und der Bauer, der mit einem Male ſah, daß er für ſein Geld weniger be⸗ kam, glaubte ſich dadurch ſchadlos halten zu können, daß auch er Kartoffeln und Weizen um einen höhe⸗ ren Preis anſchlug. Schlechte Zeiten brachen ſowohl für die großen Handelshäuſer in den Städten, wie für die Krämer in den Märkten und Dörſern in den Jahren 1802 bis 1804 herein. Die ganzen Lager und Regale wa⸗ ren mit Kolonialwaren vollgeſtapelt und die Preiſe für Kaffee, Zucker, Reis, Tabak, uſw. waren damals nicht gerade niedrig. Man konnte ſchon was dran 5 verdienen! Aber bald ſprach ſich herum, daß man in Stettin den Kaffee um die Hälfte billiger bekommen könne und ſchon mußten die anderen Handelshäu⸗ ſer mit ihren Preiſen zurück. Ihnen folgten die Ein⸗ zelhandelsgeſchäfte ſelbſtverſtändlich nur mit Wider⸗ willen, denn die Verluſte waren nicht gering. Was mag wohl die Urſache dieſes Preisrückgangs gewe⸗ ſen ſein?„Anſpaunnung des engliſchen Geldmarktes“ hieß es, und ein„Nachlaſſen des Abſatzes in der Schweiz und in Italien“ hatten den ſcharfen Preisrückgang verurſacht. Daß die Warenpreiſe durch die Kontinental⸗ ſperre im Jahre 1806 arg in Unordnung geraten mußten, konnte man ja da und dort verſtehen, aber daß deswegen die Getreidepreiſe gleich um 60 v. H. zurückgehen ſollten, wollte den Bauern in Pommern und Niederbayern nicht in den Kopf. Auch die Verbraucherſchaft hatte damals durch die ewigen Kriegskontributionen wenig Geld, um mehr als notwendige Einkäufe zu tätigen. Der Kaffee war um 1800 ein recht teurer und ſeltener Artikel ge⸗ worden. Die Urſache erfuhren unſere Mütter von Anno dazumal wahrſcheinlich nie: In San Do⸗ mingo war 1792 eine Revolution ausgebrochen, und die Kaffeehandelshäuſer hielten deswegen mit ihren Vorräten ſpekulativ zurück. Braſilkaffee gab es damals noch nicht! Die Verteuerung des Kaffees wirkte ſich alſo bei uns erſt viele Jahre nach den Wirren auf Haiti aus. Auch Zucker war um 1792 eine recht koſtſpielige Angelegenheit. Nach der damaligen Währung koſtete ein Pfund bis zu vier Mark, man war bis 1820 noch auf die Einfuhr ausländiſchen Rohrzuckers angewie⸗ ſen. Als dann 15 Jahre ſpäter die Rübenzucker⸗ fabrikation in Deutſchland ihren Aufſchwung nahm und ſich der Zuckerpreis zum Beiſpiel in Berlin nur mehr auf 80 Pfg. pro Pfd. ſtellte, verlor ſo mancher Zuckergroſſiſt in Hamburg oder Lübeck ſeine Exiſtenz, da er ſeinen großen Vorrat an teurem Auslands⸗ zucker nicht mehr an den Mann bringen konnte. In der Zeit von 1824 bis 1832 hatten ſich wiederum die Bauern nicht zu beklagen, denn in dieſer Zeit ſtiegen ihre Erzeugniſſe um 60 v.., während die Indu⸗ ſtrieſtoffe dagegen im Preiſe zurückgingen. Die Ge⸗ treidezölle waren im Jahre 1824 erhöht worden und 1826 fuhr man viel Getreide nach England, das in 55 Jahren ſtändig unter Mißernten zu leiden 4 E 8 Als Folge der Gründung des Deutſchen Zollvereins ſtiegen von 1832 bis 1833 die In⸗ duſtriepreiſe unvermindert an. Den Bauern dagegen kam die Beſeitigung der Zollſchranken ſehr ungele⸗ gen und viele murrten auch über den Ausbau der Ueberlandſtraßen zu dem Zweck, den Waren⸗ transport von Ort zu Ort reibungsloſer zu geſtal⸗ ten. Freilich blieb dieſe Erleichterung des Verkehrs nicht ohne Folgen für die Preisgeſtaltung mancher Produkte und Waren. Die politiſchen Unruhen des Jahres 1848 und die durch übertriebene Spekulation in England ausgebrochene Wärtſchaftskriſe übten dann allgemein einen Preisdruck auf alle Wirtſchafts⸗ artikel in Deutſchland aus. Um 1857 beklagten ſich die Hausfrauen in allen Städten und Dörfern über die Kaufleute und Krä⸗ mer, die mit ihren Waren von Monat zu Monat in die Höhe gingen, ohne daß ſie einen triftigen Grund hierfür angeben konnten. Auch ihre Liefe⸗ ranten wußten nicht Beſcheid und ſelbſt die Groß⸗ handelshäuſer in Hamburg, Berlin oder Bremen waren über dieſe plötzliche Verteuerung aller Indu⸗ ſtrieſtoffe und Ueberſeeartikel ratlos. Heute weiß man es: 1851 waren die auſtraliſchen Gold ⸗ felder entdeckt worden und mit dem plötzlichen Ueberfluß an Gold kaufte Amerika eine Menge von Induſtriewaren von England und Deutſchland, ſo daß hier und dort bald Knappheit herrſchte. Von 1860 bis 1864 war in den Schnittwaren⸗ geſchäften faſt keine Baumwolle mehr zu bekom⸗ men und wenn, dann war ihr Preis kaum zu er⸗ ſchwingen. Er ſtieg innerhalb kürzeſter Zeit auf das Vierfache! Der amerikaniſche Bürgerkrieg war ſchuld daran. Wenn die Schmiede nach dem Krieg von 1870/71 darüber klagten, daß die Eiſen⸗ preiſe von Tag zu Tag immer ſtärker anzogen, dann ahnten ſie ja wohl, daß dieſe Teuerung eine Folge des Krieges war, Sie machten ſich aber keine Vor⸗ ſtellung darüber, wie raſch in dieſer Zeit die Fa⸗ briken aus dem Boden ſchoſſen, das Eiſenbahn⸗ netz ſich ausdehnte und die Erfindungen ſich gerade⸗ zu überſtürzten. So ließen ſich die Beiſpiele von Urſache und Wirkung noch beliebig fortſetzen, und wieder einmal ſteht ſelbſt der Unzufriedenſte ein, daß die Zeitläufte immer ſchon ihre Licht⸗ und Schatten⸗ ſeiten gehabt haben.- ihren ſchnarrenden Flageolettönen werden bei dieſen alten Liedern und Muſiken Verwendung finden. Zuvor hat Ende November der traditionelle Weihnachtsverkauf zwiſchen Planken und Gokelsmarkt begonnen, damit auch die Fachgruppen bildende und angewandte Kunſt zu ihrem Rechte kommen, und Mitte Dezember ſchließt die gleichs⸗ falls ſchon zum feſten Programm gehörende Weih⸗ nachts feier die Veranſtaltungen des Jahres 1936 ab. Für 1937 ſteht bisher ein Vortragsabend im Januar feſt, an dem die Schriftſtellerin Roh⸗ mer⸗Heilſcher aus eigenen Werken leſen und die von ihrer Tätigkeit am Wiesbadener Staats⸗ theater her bekannte Rezitatorin Lotte Thielſcher moderne Lyrik ſprechen wird. Ein zweiter Vor⸗ tragsabend, an dem die in Mitteldeutſchland ſehr ge⸗ ſchätzte Dichterin Gertrud Bu ſch⸗Leipzig zu Worte kommen ſoll, iſt für den Monat März vorgeſehen. Eine beſondere Rolle ſpielen innerhalb der Orts⸗ gruppen ſtets die ſogenannten Austauſch⸗ abende, um deren Zuſtandekommen die Reichs⸗ gedok ſchon aus Gründen wirtſchaftlicher Unter⸗ ſtützung der einzelnen Künſtlerinnen ſehr bemüht iſt. So konnte das morgige Mannheimer Hauskonzert der Damen Brunner, Schatt⸗Eberts und Helfferich bereits für November nach Heidelberg und für Februar nach Frankfurt übernommen werden, während unſer ausgezeichnetes Marzelle⸗ Baechtold⸗ Quartett für März ebenfalls nach Frankfurt und außerdem nach Dar m⸗ ſtadt verpflichtet wurde und andere Abſchlüſſe ſich gewiß im Laufe des Winters noch ergeben werden. Zu wünſchen bleibt nur, daß auch hier mit der Zeit in weiteren Kreiſen mehr Anteilnahme und Verſtänd⸗ nis für unſere heimiſchen Künſtlerinnen zu ſpüren wäre; denn ſolcher Widerhall iſt noch ſtets der beſte Anſporn zu neuer Leiſtung geweſen. M. S. Das gute Brot Soll man friſches oder altes Brot eſſen? Das hängt nun entſchieden von der Beſchaffenheit und Geſundheit des Magens ab. und vom perſön⸗ lichen Geſchmack. Altes Brot iſt leichter verdaulich, braucht mehr Butter, und iſt darum geſünder als friſches Brot. Aber es gibt viele Liebhaber von friſchem Brot, die es rieſig gern eſſen, wenn es heiß aus dem Ofen gekommen iſt. Möge es ihnen gut bekommen! Geſund iſt es keinesfalls. Nicht immer kann man die Brotmenge genau berechnen, alſo iſt es natürlich, daß Reſte bleiben. Sie laſſen ſich, ſelbſt wenn ſie ſchon mehrere Tage alt ſind, vorzüglich durch Aufröſten verwenden, dann ſind ſie Menſchen mit ſchwachen Mägen ganz beſon⸗ ders zuträglich. Auch Brotſuppen, mit Waſſer aufgeſetzt, mit wenig Salz gewürzt und mit einem Stich Butter zu Tiſch gebracht, ſind ſehr geſund, nahrhaft und magenſtärkend. Jeder Bratentunke ſollte man eine Kleinigkeit geriebenes Brot beifügen. Man erſpart dadurch die Mehlbrenne, die weit ſchwerer verdaulich iſt als die Eindickung durch Brot. Eine Hauptmahlzeit, die aus einer mehr oder weniger dicken Suppe beſteht, gewinnt an Geſchmack und Nährwert, wenn zu der Suppe geröſtete Brotſcheiben, die mit Butter beſtrichen ſind, gereicht werden. Will man die Butter ſparen, ſo können die ſcharf geröſteten Scheiben auch in der Suppe zu Tiſch kommen, ſie ſchmecken ganz vor⸗ züglich, wenn ſie, auf einen geſonderten Tellex gelegt, mit etwas Suppe übergoſſen werden. Oft kann eine Scheibe Brot die Kartoffeln erſetzen und da⸗ durch manche Mühe ſparen helfen. Will man Brot lange Zeit imfriſchen Zuſtand erhalten, ſo lege man täglich eine geſchälte, friſch gewaſchene Kartoffel (roh) in die Brotkiſte. Rund um den Ofen Wir entſinnen uns jetzt, wenn die kalten Abende kommen, unſeres guten Freundes aus Wintertagen, des Ofens. Und wenn auch ſeine behagliche Wärme allſeitig beliebt iſt, ſo ſtöhnt die Hausfrau doch man⸗ ches liebe Mal über die Bedienung, die er erforder⸗ lich macht. Immerhin läßt ſich auch dieſe wenig ſchöne Arbeit erleichtern. Man beſchmutzt die Hände weni⸗ ger, wenn man ſich einer praktiſchen Kohlen⸗ zange und einer handlichen Kohlentrage be⸗ dient. Glutfunken fliegen nicht herum, wenn man ſie in einer zuklappbaren Glutſchaufel birgt. Noch peinlicher aber als das Auheizen iſt das tägliche Säubern des Ofens. Wer dabei mit dem einfachen Aſcheneimer arbeitet, ſollte nicht verſäumen, über die Oeffnung ein feuchtes Tuch zu decken nach jeder ausgenommenen Schaufel. Es fliegt dann keine Aſche mehr im ſauberen Zimmer herum. Wir kennen aber auch beſondere Aſcheneimer, die mit kleinen tech⸗ niſchen Vorrichtungen ausgeſtattet ſind und in Ver⸗ bindung mit einer paſſenden Aſchenſchaufel das Herumfliegen der Aſche nicht zulaſſen. Wickelt die Hausfrau am Abend die Briketts zur Erhaltung der Glut in dicke Lagen Zeitungspapier, ſo dient ſie doppeltem Zweck: die Glut wird länger er⸗ halten und die Aſche zerſtäubt nicht ſo leicht beim Herausnehmen. Um die Ofenecke den Blicken zu ver⸗ bergen, verwenden wir einen geſchmackvollen Schirm — beiſpielsweiſe Ofen vorſatz und Schirm aus gehämmertem Blech in warmen Tönen. Das gute billige Fiſchgericht nicht vergeſſen Gebackene grüne Heringe und ſaure Bratheringe 175 Kg. grüne Heringe— Kopf, Schwanz und Floſſen ſind abgeſchnitten— werden innen ſauber gemacht, gewaſchen(nicht wäſſern), geſalzen, in Mehl umgewendet und in Fett gebacken. Die Hälfte wird ſofort aufgetragen und die andere Hälfe legen wir in eine Tunke von 4 Liter Waſſer,'s Liter Eſſig, Salz, Zwiebeln, Gewürzkörnern und Lorbeerblatt. Die Heringe müſſen bedeckt ſein. So—3 Tage zie⸗ hen laſſen. Die ſauren Bratheringe ergeben ein gute und billiges Abendbrot.„„ 3 Verantwortlich: Margof Schuber, Mannheim. dieſen den. ionelle und ruppen Rechte Veih⸗ 8 1936 bend Roh⸗ n und taats⸗ ſcher Vor⸗ hr ge⸗ Worte Hen. Orts⸗ uſch⸗ Reichs ⸗ Unter⸗ üht iſt. onzert fferich ud für erden, elle⸗ enfalls ar m⸗ ſſe ſich erden. 1 Zeit rſtänd⸗ ſpüren r beſte L 8 ener eſſen? fenheit erſön⸗ aulich,. r als r von 8 heiß en gut genau leiben. ige alt dann beſon⸗ Waſſer einem eſund, tunke Brot te, die durch r oder chmack ſtete ſind, en, ſo in der vor⸗ gelegt, kann d da⸗ Brot o lege rtoffel bende tagen, järme man⸗ order⸗ ſchböne weni⸗ len⸗ e be⸗ an ſie Noch gliche fachen er die jeder Aſche aber tech⸗ Ver⸗ das die tung T, ſo er er⸗ beim t ver⸗ chirm 1 aus e bla kt. e zie⸗ gutes ee Mittwoch, 21. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 8 Kraft oͤurch Freude Billige Wochenendfahrt mit Omnibus durch den Rhein⸗ gau am kommenden Samstag, 24. Oktober, und Sonntag, 25. Oktober 1936! Abfahr tagn ittag.30 vor dem Hauptbahnhof Heide l teilung: Heidelberg Weinheim Bergſtr.— 3— Eltville Rüdes⸗ heim(Uebernachten)—-Bing d Kreuznach Bad Mün⸗ ſter am Stein— Enkenbach—LambrechtNeuſtadt—Deutſche Weinſtraße— Karlsruhe. Der Preis beträgt einſchließlich Omnibusfahrt, Abendeſſen, Uebernachten, Frühſtück und Mittageſſen nur 11.50. Anmeldungen ſo fort nur im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/5, Zimmer 11. Achtung! Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Italien Den Teilnehmern an der Kdßß⸗Urlaubsfahrt nach Berlin vom 10.—15. November iſt Gelegenheit zum Beſuch des Fußboll⸗Länderſpiels Deutſchland gegen Italien geboten, das am 15. November in Berlin ſtattfindet. Die Gaudienſt⸗ ſtelle Baden der NS⸗Geme Kraft durch Freude“ hat eine ausreichende Anzahl ttskarten zu dieſem Spiel ſichergeſtellt Dieſe Urlaubsfahrt, die am 9. Nov. abends beginnt und am Abend des 15. November mit der Abfahrt in Berlin zu Ende geht, koſtet nur 29.10 /. In dieſem Preis iſt inbegriffen: Fahrt, fünfmal Uebernachten mit Frühſtück und eine Stadtrundfahrt mit Führung. Sichern Sie ſich Ihre Teilnehmerkarte durch f ige Anmeldung bei den Geſchäftsſtellen Mannheim, P 4, 4/5, Zimmer 11, Lortzingſtraße 35, Neckarau: Luiſenſtraße 46, Weinheim: Bergſtraße 28. Jeder Deutſche einmal in Berlin! Was hören wir? Donnerstag, 22. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Konzert.—.30: Haus⸗ frauenfunk.— 10.00: Volksliedsſingen.— 11.30: Bauern⸗ funk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſikal. Kurz⸗ weil(Schallplatten).— 15.30: Frauenfunk.— 16.00: Muſik um Nachmittrg.— 17.45: Gemeinnutz und Erfinderſchutz. 3. — 18.00: Unſere Heimat: Funkbericht aus dem Leine⸗ weberſtädtchen Laichingen.— 18.30: Franz Liſzt zum 125. Geburtstag.— 19.40: Echo aus Baden.— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Heut tanzen wir.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: DTanzmuſik. 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.05: Herbſtarbeit im Garten.— 11.30: Bauernſunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei. — 15.15: Frauen als Weltreiſende.— 15.45: Nusländer bei der NSV.— 16.00: Der Dichter ſpricht: Hans Kloepfer.— 18.10: diſche Lieder und Dichtungen.— 18.45: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Niederlän⸗ Sportfunk.— 19.00: Sachen, die uns Freude machen.— 20.00: Der Troubadour. Oper von Verdi.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Ausklang nnn im n OR TOBER Mittwoch, 21. Oktober Nationaltheater:„Schwarzbrot und Kipfel“, Luſtſpiel von W. v. d. Schulenburg. Miete M, 20 Uhr. Planetarium; 16 ihr Vorführung des Sternprofektors Kunſthalle: 20 Uhr Vortrag: Dr. phil. habil. Franz Petri, Köln:„Die Franken und ihre Stellung in der deutſchen und franzöſiſchen Volksgeſchichte!““, Mann⸗ heimer Altertums verein. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr: und Mittelhaardt. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel. Parkhotel Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannheim. Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele Univerſum:„Glückskinder“.— Alhambra:„Ein Lied klagt an“.— Schauburg:„Schlußakkord“— Scala:„Unter falſchem Verdacht“.— Palaſt und Gloria:„Jugend der Welt“.— Capitol:„Die Botſchalt an Garcig“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bots 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau:„Die Mannheimer Plan⸗ ken“. 15 Uhr: Unentgeltliche Führung mit Vortrag: „Die Mannheimer Planken, wie ſie wurden und was ſie erlebten“. Schloßgalerie: Gebfinet von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Deutſche Werkkunſt der Gegenwart. Mannheimer Kunſtverein, L I. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle; Buchausgabe 10.36 bis 12 Uhr und 16 bis 10 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16 30 bis 21 Uhr. Pfälzer Wald ort Frankfurt a.., vom 21. Oktober. über Mitteldeutſchland Verflachung Rückſeite vorſtoßende kältere Luft gab bei der Ver⸗ 73 Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ Der geſtern gelegene Wirbel iſt unter abgezogen. An ſeiner raſch oſtwärts drängung der vorgelagerten Warmluft noch Anlaß zu vereinzelten Regenfällen, dann ſtellte ſich aber mit dem Zuſammenſinken der Kaltluft Aufheiterung ein, die in der vergangenen Nacht von ſtärkerer Abküh⸗ lung begleitet war. Inzwiſchen iſt eine neue Störung bis Weſtdeutſchland vorgeſtoßen, die auch uns noch im Laufe des Mittwoch Verſchlechterung bringen wird. Auch anſchließend bleibt der Witte⸗ rungscharakter unbeſtändig, wenn auch nicht aus⸗ geſprochen regneriſch. Vorausſage für Donnerstag, 22. Oktober Nach verbreiteten Regenfällen veränderliche Bewölkung mit zeitweiliger Aufheiterung und nur noch vereinzelte Niederſchläge, bei weſt⸗ lichen Winden mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Oktober 9,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Oktober + 4,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr E 4,9 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 4,7 Milli⸗ meter= 4,7 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober. Mannheim ö Jagſtfeld 7 Heilbronn 9 Rhein⸗ 18. 19. 20 24. 3,24 3,198.08(8446 Reckar⸗Pegel Rhein Breiſach Kehl Maxau i„ axau Elochingen—— Mannheim Hiebe she en— 2 1— aub„ 1 Köln* Es opferten für das WHW: Zellſtofffabrik Waldhof 75 000 J Karlsruher Lebensverſicherungsbank AG., Karls⸗ ruhe 10 000 4 Landwirtſcho'tliche Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſen⸗ ſchaft, e. G. m. b.., Brühl 350/ Helmut Giesler, Brühl 400 1 Schönes Nachmittagskleid aus ſtumpfer ſchwarzer Ab⸗ ſeiten⸗Seide mit garnier⸗ tem Bauſchärmel. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 7284 Graues Wollkleid. Die Nähte ſind ſchräg geführt und durch eckige Knöpfe betont. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7231 Kleid in Prinzeßform aus braunem Wollſtoff mit einer ſchottiſchen Seiden⸗ garnitur. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7239 Ein weicher großer Schul⸗ terkragen gibt dem ſitzend gezeigten Kleid die frau⸗ liche Rote Lllſeein. Schnttt⸗ muſter K 7236 Wenn man nicht mehr jung und schlank ist Sid die Jahre der Schlankheit erſt einmal vorüber, dann kann man nicht mehr wahllos alles mit⸗ machen, was die Wunſch nach Abwe jahr Neues bietet. Es heißt jetzt, mit kluger Vorſicht ſolche Stoffe und Macharten wählen, die für die eigene Figur vorteilhaft ſind und ſie nicht etwa noch ſtärker erſcheinen laſſen, als die Natur dies ſchon mehr als uns lieb iſt, beſorgte. Hand aufs Herz— wer möchte nicht gern ein bißchen ſchlanker aussehen? bezwingt, cht man da? Nun jede gute Schneiderin wird Ihnen zunächſt den Rat geben: Keine grellen Farben, ſondern möglichſt dunkle Töne Keine auftragenden querlaufenden Beſätze, ſondern längsgeführte Nähte. Keine übergroße Weite, aber auch keine all⸗ zu pralle Engigkeit. Kurz, alles, was dazu dient, die reifere Geſtalt in einer Alſo, was ma für ſie günſtigen Weiſe zu bekleiden. Das heißt nun aber beileibe nicht, auf das Moderne zu verzichten. Kein Ge⸗ danke! Man findet immer Möglich⸗ keiten, neue modiſche Ideen am Kleid der älteren und ſtärkeren Frau anzubringen, obgleich man die auf⸗ ezeigten Richtlinien nicht außer acht äßt. Sich mit Sorgfalt der Mode gemäß zu kleiden, iſt kein Vorrecht der 08 Man iſt verſucht zu ſagen: Im Gegenteil! Denn wenn Jugend allein durch ihre Friſche ſchon Herzen muß die Charme durch eine gepflegte Erſchei⸗ nung unterſtützen. Lieblingsfarbe der Frau in den beſten Jahren bleibt für den Nach⸗ mittag und den Abend Schwarz. Da ſchwerfallende und ſtumpfe Stoffe für ſie am kleidſamſten ſind, nimmt man mit Vorliebe die matte Seite der zweiſeitig gewebten Abſeiten⸗ ſtoffe. Dazu einen kleinen Garnitur⸗ effekt in Weiß, Roſa oder dem jetzt wieder„ganz neuen“ Lila. Ein Veil⸗ chenſtrauß, ein lila Gürtel belebt. Für den fraulichen Nachmittagsmantel mit großem Pelzkragen iſt Schwarz ebenfals die beſte Farbe. Wer dem Gedanken, ſchon wieder Schwarz tragen zu ſollen, jedoch Mode in ihrem lung jedes Halb⸗ Frau ihren Gürtelloſes ſchwarzes Kleid. Der faltige Jabotkragen gibt ein weißes Weſtchen frei. Ullſtein⸗Schnitt K 7212 Gürtel. Ullſtein⸗ ablehnend gegenüberſteht, findet in Blau und Braun gedämpfte Schat⸗ lierungen. Lila als ganzes Kleid war früher die Farbe der alten Damen, iſt heute aber mehr den Jungen zu⸗ gedacht. Was nicht hindert, daß eine Schlankgebliebene mit ihrem Silber⸗ haar bezaubernd in Lila ausſehen kann. Über das dunkelblaue Prinzeß⸗ kleid greift nur teilweiſe ein Der ſchwarze Mantel mit großem Fuchskragen. Auch ohne Gürtel tragbar. Ullſtein⸗ Schnitt M 2506 Weite Bauſchärmel. Schnittmuſter K 7238 Von der neuen Parole der kürzeren Röcke hört die reifere Frau ungern. Mehr als höchſtens fingerbreit möchte man ihr auch nicht raten nachzugeben. Ein längerer Rock ſtreckt die Figur und nimmt nichts von der fraulichen Würde, auf die in vorgeſchrittenen Jahren berech tigter Wert gelegt wird. M. CI. Danksagung Herrn sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme beim Heim- gange unseres lieben Sohnes, Bruders, Onkels und Schwagers, Dr. Arthur Mayer Mannheim Gleerfeldstr. 2, den 21. Oktober 1936 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Käthe Mayer Wwe. i Ankaui Inzahlungnahme luv AT 05 Inh.: Gretel roß WW.d F 2, 42 SEB ERT Der Herren- 2 Wer gute Bilder ür flufter.Kine haben WII, lasse sie bel PROfO„Klo 60 2. 15 85 derbefle een nerstellen, Beka für beste Ar belt Nähe Rathaus Die neuesten Modelle in 856 Damenhüfen für den Herbst finden Sie preis- wert und in großer Auswahl bei inhaber; Welz 1& C ed Weist D 1. 3 D 1, 3 nt 829 Paradeplatz ommode 10 Z Hasen. Sdmeider eg; l t- iam 7504 feiere Hat üen n! Kgtalog über fahttüder u. lampen frei Lest lie z! G 2., Ee& B. 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Heinrich Reinmulg Mannheim, E 4, 1 (Sörse) Ruf 245 87 Anerkannte Abfüll- u. Sammelstelle der Relchsfachgruppe Imker, Berſin e. V. S853 Winter- 1 Aatoffer ſeit 1889 bei Kumpf, K 4,3 tTeleph. 22492 Letzte Tage! UNIT NSUN Beginn.00.50.50 Ur Nach einer wahren Begebenheit wird hier ein Menschenschicksal geschildert! ESs begann in Noskau im Februer 1917, Heer Diesen äußerst spannen 85 en Kriminalfall behandelt der Film: Ein Lied klagt an in dem Louis Craveure einen Kammersänger spi der unter Mordverdacht gerät! Heu le legzler Jag e als das des Zatenteiches zus ammen brech. Der Fm it das spannende Gemùſde eines NHengchen- Schſckssſes, das durch die darstellerische Größe von POLA NEGRI jedem unvefgeßl. bleiben wird,wôie seinerzeit, Mazurka“ 1 ben g Mn 45 2 besuchen Sie in rem interesse zwecks kostenloser und unver 4 bindlicher Beratung die F henden Seal 2g E 1 Scnabs une E Lens ele Meute letzter Tag! 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