33 e 1 3 (. Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Jeituhn Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P 8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Lonkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Dienstag, 27. Oktober 1936 147. Jahrgang— Nr. 498 Neuer Sturm fiber der Nordſee Die Schiffahrt ernſtlich behindert Schwere Schäden an den Noroͤſeeinſeln — Bremen, 27. Oktober. Seit Montag nachmittag herrſcht über der Nordſee wieder ſchwerer Südweſtſturm. Heute morgen wurde Windſtärke 10 bis 12 gemeſſen. In Borkum war der Waſſerſtand 17 Meter über normal. Der ſchwediſche Dampfer„Singvalla“ iſt etwa 52 Meilen von Borkum entfernt in Seenot geraten. Das Borkumer Rettungsboot iſt zur Hilfeleiſtung aus⸗ gefahren. Auch bei Norddeich ſoll ſich ein Fahrzeug, deſſen Ladung über Bord geſpült wurde, in Seenot befinden. Auf der Inſel Norderney wurde großer Schaden angerichtet. Auch aus Bremerhaven und Wilhelms⸗ haven liegen Sturmmeldungen vor. Die Schiffe ſind zum größten Teil nicht ausgefahren. Sturm verhindert Zeppelin-Landung in Frankſurt E Frankfurt a.., 27. Okt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das am Diens⸗ tag um 10.36 Uhr unter Führung ſeines Komman⸗ danten Kapitän von Schiller bei ziemlich ſtarkem Bodenwind zur Ueberführungsfahrt nach Frankfurt am Main geſtartet war, kann vorausſichtlich wegen des herrſchenden ſtarken Sturmes nicht nach Frankfurt kommen. Das Luftſchiff wird nach ſeiner Rundfahrt wieder in Friedrichshafen landen und von dort aus am Mittwoch früh ſeine 17. diesjährige Südamerikafahrt antreten. Die Fahr⸗ gäſte werden von Frankfurt a. M. nach Friedrichs⸗ hafen befördert werden. ——— Ein alter Bekannter — Halle a. d. Saale, 286. Oktober. Im großen Schwurgerichtsſaal des Landgerichts begann am Montag vor dem Mitteldeutſchen Sonder⸗ gericht die Verhandlung gegen den 54 Jahre alten Guſtav Winter aus Naumburg an der Saale, der einſt durch ſeinen Krieg um die„rotgeſtempelten Tau⸗ ſendmarkſcheine“ ſich einen zweifelhaften Ruhm er⸗ worben hatte, und gegen ſieben weitere Angeklagte. Sie haben ſich wegen Verbrechens und Vergehens gegen das Geſetz vom 14. Juli 1933 über die Neubil⸗ dung von Parteien zu verantworten. Die Anklage wirft ihnen vor: Aufrechterhaltung, Weiterführung und Neuaufbau der ſogenannten„Winter⸗Bewegung“ nach dem Parteienverbot. Der„Tauſendmarkſchein⸗ Winter“ wird außerdem beſchuldigt, ſeine Anhänger um 50 000 Reichsmark betrogen zu haben. Die Ver⸗ handlung wird zehn Tage in Anſpruch nehmen. Zur Durchführung der Beweisaufnahme ſind zwei Sach⸗ verſtändige und über 60 Zeugen geladen. Altimatum Frantos an Madrid Das iſt der ſpaniſche Krieg. 22— Nach den Kämpfen zwiſchen Talavera und Maqueda wurde dieſer Panzerwagen der Roten geſtürmt und außer Gefecht geſetzt. Daneben die getötete Beſatzung. Franto fordert sofortige Nebergabe Madrids Ein 48-Stunden-Altimatum der Nationaliſten an die Madrider Machthaber Neue Erfolge der nationaliſtiſchen Truppen — Burgos, 27. Oktober. Der ſpaniſche Staatschef, General Franco, ſoll die Abſicht haben, der roten Scheinregierung in Madrid ein Ultimatum, in dem die ſofortige Ueber⸗ gabe der Hauptſtadt gefordert wird, zu übermitteln. Wenn auf dieſes Ultimatum nach Ab⸗ lauf von 48 Stunden keine Antwort eingegangen ſei, würden die nationalen Truppen den letzten Wider⸗ ſtand der Roten brechen und Madrid mit Gewalt be⸗ ſetzen. An der aſturiſchen Front haben die nationalen Streitkräfte den Berg San Claudio im Bajonett⸗ Angriff genommen. Der Feind erlitt große Verluſte und verlor viel Kriegsmaterial. Die Lage an der Front um Madrid iſt durchweg günſtig. Nationale Vombenflugzeuge über Madrid f + Paris, 27. Oktober. Nach einer Meldung aus La Coruna haben fünf nationaliſtiſche Bombenflugzeuge, die von ſechs Jagd⸗ flugzeugen begleitet waren, am Montag die Kaſer⸗ nen und die Eiſenbahnanlagen von Madrid bombar⸗ diert. Auſchließend ſtatteten ſie auch dem Zivilflug⸗ hafen Barajas nordöstlich von Madrid einen Beſuch ab, wo ſämtliche Apparate zerſtört wu r⸗ den, die ſich dort befanden. Ein Brennſtofflager ging in Flammen auf. Anarchiſten erſchießen roten Zivilgouverneur + Burgos, 27. Oktober. Eine Meldung des Senders Jaca beſagt, daß der rote Zivilgouverneur von Malaga auf Anordnung der Anarchiſten erſchoſſen wurde. Man machte ihm zum Vorwurf, daß er einigen rechtsgerichteten Per⸗ ſonen gegen ein Entgelt von je 5000 Peſeten die Flucht aus der Gewalt der anarchiſtiſchen Horden ermöglicht hat. Die Internationale für Einmiſchung :— Paris, 27. Oktober. Die in Paris verſammelten Vorſtände des„Inter⸗ nationalen Gewerkſchaftsverbandes“ und der ſoge⸗ nannten marxiſtiſchen„Arbeiter⸗Internationale“ haben am Montagabend zur ſpaniſchen Frage eine Entſchließung angenommen, in der die beiden Vor⸗ ſtände gemäß ihren früheren Erklärungen für eine Unterſtützung der roten Madrider Machthaber ein⸗ treten(), da nach ihrer Anſicht das Nichtein⸗ miſchungsabkommen nicht die international erhoff⸗ ten Ergebniſſe gezeitigt habe. Man müſſe dahin gelangen, daß durch ein auf die Initiative der fran⸗ zöſiſchen und der engliſchen Regierung zurückgehen⸗ des internationales Abkommen die völlige Hand⸗ lungsfreiheit für das, wie ſich die Entſchließung der roten„Internationalen“ ausdrückt,„republika⸗ niſche Spanien“ wiederhergeſtellt werde, während die Belieferung der ſpaniſchen Nattonaliſten nach Möglichkeit verhindert werden ſolle. 50 Millionen Spenden“ aus Rußland (Funkmeldung der NM.) + Moskau, 27. Oktober. Die„Spenden“, die unter dem Druck der ſtaatlichen Gewerkſchaften zugunſten der ſpaniſchen Marxiſten aus der notleidenden Bevölkerung der Sowjetunion herausgepreßt worden ſind, haben bereits den Be⸗ trag von insgeſamt 47 595 318 Rubel erreicht. Die Beträge werden auf ein Konto bei der ſowjet⸗ ruſſiſchen Staatsbank eingezahlt, die die Ueberwei⸗ ſung des Geldes nach Spanien vornimmt. Moskau drückt ſich um die Antwort (Funkmeldung der NM.) E London, 27. Oktober. Die für Dienstag nachmittag in Ausſicht genom⸗ mene Sitzung des Unterausſchuſſes des Internatio⸗ nalen Ueberwachungsausſchuſſes mußte abgeſagt werden, da die ſowjetruſſiſchen Erläuterungen zu dem bekannten Schreiben des Botſchafters Maiſky bisher nicht eingetroffen ſind. Das Ausbleiben der Antwort Moskaus hat in engliſchen Kreiſen erheb⸗ liches Aufſehen erregt. Auch für Mittwoch iſt keine weitere Sitzung des Unterausſchuſſes vorgeſehen, hingegen findet am Mittwochnachmittag die geplante Sitzung des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes ſtatt. Der Wahlkampf in ASA: Roosevelt holt auf Steigende Chanten Rooſevelts am Ende der Wahlkampagne — Neuyork, 27. Oktober.(U..) Die letzten Wahlkampftage haben die Führer der beiden großen amerikaniſchen Parteien, der Demo⸗ kraten und der Republikaner, davon überzeugt, daß die wirkungsvollen Wahlfeldzüge Rooſevelts dieſem die große Maſſe der Unterſtützungs⸗ empfänger, der Farmer, der Frauen und der wahlberechtigten jungen Generation gewonnen haben. Außer dieſen vier Wählerklaſſen würden auch die Kriegsveteranen Röooſevelt die Mehrzahl ihrer Stimmen geben, wobei freilich von unter⸗ richteten Beobachtern geäußert wird, daß die Weltkriegsteilnehmer ſich nicht mit der überwäl⸗ tigenden Majorität für Rooſevelt ausſprechen würden wie im Jahre 1932. Die Arbeiterſchaft werde im Verhältnis drei zu eins für den demo⸗ kratiſchen Präſidentſchaftskandidaten ſtimmen. Rooſevelt verdankt die Stimmen der ärmeren Bevölkerungsſchichten in hohem Maße ſeinem Hampfruf:„Höhere Steuern für diejenigen, die höhere Steuern zahlen können; niedrigere für jene, die nur geringe Steuern aufzubringen vermögen.“ Die letzte Wahlkampfreiſe wird Rooſevelt durch die Staaten von Neuyork, New Jerſey, Delaware und Pennſylvanien führen. Am Dienstag wird Rooſevelt die erſte Rede ſeiner letzten fünf Wahl⸗ kannpftage halten und am Samstagabend im rieſi⸗ gen Madiſon Square⸗Garden zum letztenmal vor der Wahl perſönlich vor ſeine Wähler treten. Der letzte Appell des demokratiſchen Präſidentſchaftskandidaten wird am Vorabend des 3. November aus dem Heime Rooſevelts in Hydepark über die amerikaniſchen Sender an Millionen von Menſchen gehen. Dann wird Rooſevelt, nachdem er am Wahltag wie gewöhn⸗ lich ſeiner Wahlpflicht im Rathaus von Hydepark ge⸗ nügt hat, die Ergebniſſe in ſeinem Hydeparkhaus telephoniſch entgegennehmen. Landon iſt heute noch einmal in die Oſtſtaaten vorgeſtoßen und griff in einer Rede, die er in Balti⸗ more hielt, erneut die„verſchwenderiſche Ausgaben⸗ politik der Rooſevelt⸗Verwaltung, die Verwendung der Steuereinkünfte für illegale Zwecke, wie zum Beiſpiel für eine Propaganda zur Schürung des Klaſſenhaſſes“ auf das heftigſte an. Rooſepelt dage⸗ gen beſchränkte ſich heute darauf, ein neues chemi⸗ ſches Laboratorium der Howard⸗Univerſität einzu⸗ weihen. Dies benutzt die„Washington Poſt“ dazu, darauf hinzuweiſen, daß dieſe Univerſität eine„Neger⸗ univerſität“ ſei und daß Rooſevelt mit ſeiner heutigen Einweihungsrede den Verſuch unternommen habe, ſich die Negerſtimmen zu ſichern. Das Blatt weiſt darauf hin, daß die Neger in 7 oder 8 Staaten das Zünglein an der Waage bilden könnten, nämlich in den Staaten Neuyork, New Jerſey, Pennſylvanien, Ohio, Indiana, Illinois, Michigan und Miſſouri mit insgeſamt 202 Wahlmännerſtimmen. (Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale,.) 2 1 Vom„Huhn im Topf (Von unſ. Pariſer Vertreter) — Paris, 26. Oktober. Das Auf und Ab des vielfältigen Parteilebens in Frankreich gehört nun einmal zu den Erſcheinungs⸗ formen der III. Republik. Von jeher hat dabei die Radikalſoziale Partei eine beſtimmende Rolle geſpielt, insbeſondere ihr jährlicher Parteitag, der diesmal ſoeben in Biarritz zu Ende ging. Oft waren dieſe Parteitage unmittelbarer Anlaß zu ſchwerwie⸗ genden innerpolitiſchen Aenderungen oder Bewe⸗ gungen, die nach außen durch einen Kabinettswechſel in Erſcheinung traten. In dieſem, an innerpolitiſchem Geſchehen auch für franzöſiſche Verhältniſſe über⸗ reichen Jahr, brachte der radikalſoziale Parteitag aber keine Ueberraſchungen. Vielmehr ließ man die amtierende Regierung Blum, wenn auch von einigen frommen Wünſchen begleitet, ruhig weiter in die Zukunft ſteuern. So hat alſo die größte links⸗ bürgerliche Partei Frankreichs das„Experiment Blum“ nicht aufgehalten. Die neue ſoziale Ord⸗ nung, die unerhörten Mehraufwendungen für die Armee und ſchließlich die Abwertung des Franken er⸗ hielten ſomit den Segen des höchſten Richters der franzöſiſchen Innenpolitik. Die Vorbehalte, die red⸗ neriſch dabei gemacht wurden, zählen nicht. Heute entſcheidet der Tag und ſogar die Stunde, und die ſind für Leon Blum und ſeine Mann⸗ ſch aft. Der äußere Hergang des Parteitages war ſo auf⸗ geregt und bunt, wie er immer zu ſein pflegt. Die Tagung begann wie ſtets mit einer„eindeutigen Op⸗ poſition“ gegen die Regierung um ihr dann ſchließlich doch ein Vertrauensvotum zu ſchenken. Der Zweck der Tagung, ein Ventil der Parteileidenſchaften und eine Bühne kleiner Wichtigtuer in den eigenen Rei⸗ hen zu ſein, wurde wieder treulich erfüllt. Auch die Forderungen der„Gläubigen“ blieben ſich wieder gleich. Eigentum, Freiheit, Ordnung. Der größte Teil der Parteidelegierten ſah dieſe Forderungen diesmal durch die Wühlarbeit der Kommuniſten und den Druck, den dieſe auf die Regierung ausüben, ernſtlich bedroht. Da aber über die Hälfte der radi⸗ kalen Abgeordneten nur mit Hilfe der Marxiſten im zweiten Wahlgang gewählt wurden, da die Kommu⸗ niſten zwar der Volksfront, aber nicht der Regierung angehören, und da ſchließlich der Präſident der Par⸗ tei, der Landesverteidigungsminiſter Daladier be⸗ ruhigende Erklärungen abgab, ließ ſich der Parteitag unſchwer beruhigen. Herriot, der wieder einmal einen guten Tag hatte, verſtand es ſogar, mit glanzvollen Redens⸗ arten und viel Schmelz in der Stimme, dem Par⸗ teitag eine einſtimmige Gutheißung des Ruſſenpaktes— den er in viel Außenpolitik und Sicherheitsfragen einwickelte— abzulocken. „Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei“ ſagte uns dazu ein alter Radikaler, der aber auch darauf hinwies, daß ſchließlich Barthou den Pakt erdacht und Laval ihn unterzeichnet habe, beides Männer der Rechten! Herriot feierte damit immerhin eine Art Wieder⸗ auferſtehung, doch dürfte das mehr ein letzter Glanz ſein als der Beginn einer Aera Herriot. Als kommender Mann und möglicher Ablöſer Leon 2. Seite Nummer 498 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 27. Oktober 1996 Blums gewann dagegen Chautemps in Biarritz deutliches Profil. Doch wünſchte ſelbſt Chautemps im Augenblick keinen Regierungsſturz, da die Neu⸗ bildung des Kabinetts ohne Neuwahlen kaum mög⸗ lich wäre, und Wahlen heute in Frankreich weder innen⸗ noch außenpolitiſch kaum zuzumuten ſind. Eine antikommuniſtiſche Einſtellung der Radikal⸗ ſozialen war in Biarritz deutlich erkennbar. Das drückt ſich auch in der Geſamtentſchließung für unbe⸗ dingte Ordnung und Freiheit nach außen und nach innen aus. Gegen die Verbindung der Partei inner⸗ halb der Volksfront mit den Kommuniſten proteſtier⸗ ten viele Radikalſozialiſten ſogar mit dem faſchi⸗ ſtiſchen Gruß, worauf wenige andere die geballte Fauſt zeigten, bis dann„ganz Schlaue“ als eigenen Gruß beide Hände über dem Kopf, gleich⸗ ſa m verſöhnend, ineinanderlegten. Aber man muß ſich nur die Bilder anſehen, die uns dieſe herrliche Demonſtration zeigen: alle Beteiligten lachen! So iſt das in Frankreich: Ganz ernſt nimmt man politiſche Fragen nie. Gradmeſſer der politiſchen Leidenſchaft ſind vielmehr die privaten Kontbaus⸗ züge und das Weiterleben des berühmten„Huhn im Topf“. So iſt auch das neue Modewort, Frankreich wolle politiſch weder am Nordpol, noch am Aequator, ſondern in gemäßigten Zonen wohnen, zu verſtehen. Der Verſuch der Volksfrontregierung, das Odium ihrer Verbundenheit oder ſogar Abhängigkeit von den Kommuniſten zu nehmen, wird künftig verſtärkt fortgeſetzt werden. Die Börſe, die mit Genugtuung das erhöhte Aufkommen an indirekten Steuern und die Tatſache, daß das Tagesgeld bei größter Flüſſig⸗ keit zu 1 v. H. zu haben iſt, feſtſtellt, ſieht einem weiteren Aufſchwung entgegen. Der franzöſiſche Bürger aber wartet ab, ob die wilden Streiks und Fabrikbeſetzungen in Zukunft unterbleiben. Die Mehrbelaſtung durch ausgedehnte neue Sozialgeſetz⸗ gebung bemüht er ſich, ohne Murren zu tragen, ge⸗ wiſſermaßen als ſeinen Beitrag zum ſozialen Frie⸗ den. Ueberhaupt wird das Hinneigen des fran⸗ zöſiſchen Bürgers zur Linken heute wie⸗ der beſonders deutlich. Fortſchrittlich denken nennt man das, auch in Biarritz, aber man fügt hinzu, daß aller Fortſchritt ſich nur in geordneten Verhältniſſen vollziehen dürfe. Zur ſelben Stunde des radikalſozialen Partei⸗ tags aber hielt Miniſterpräſident Blum eine große Rede in ſeinem Wahlkreis Narbonne, worin er dar⸗ auf hinwies, daß er ja nicht als Sozialiſt, ſondern als Vertreter der Volksfront gewählt worden ſei, ehenſo wie viele andere Abgeordnete. Dieſes Volks⸗ frontmandat habe er zu erfüllen. Deshalb, ſo ver⸗ teidigte er ſich geſchickt gegenüber den Schreiern ſei⸗ mer Partei, ſei er als Miniſterpräſident nicht Voll⸗ ſtrecker einer ſozialiſtiſchen Revolution. ſondern es ſei nur ſeine Aufgabe, eine ſoziale Evolution durch⸗ zuführen. Vergleicht man die überaus weiche Ge⸗ ſamtentſchließung des Parteitages in Biarritz mit Hieſer Rede Leon Blums, dann muß man eine ſtarke Angleichung Blums an die Maximen der Radikalſotztalen feſtſtellen. Blum verſucht jedenfalls ſeine marxiſtiſche Par⸗ teimaſſen für die linksbürgerliche Regierungspolitik zu gewinnen. Wie dieſer Verſuch ausgehen mag, bleibt abzuwarten. Die Radikalſozialen arbeiten je⸗ denfalls wetter mit daran. Aber wie geſagt, veine Politik gibt es nicht und alles ſind Magen⸗ und Wirt⸗ ſchaftsfragen. Trifft die Volksfront in wenigen Mo⸗ naten im politiſchen Raum auf etwas atmoſphäriſchen Aufwind, dann wird ſie und Frankreich gerettet ſein. So bleiben auch nach dem Parteitag der Radikal⸗ ſotzialen die franzöſiſchen Sorgen die gleichen wie vorher: Wie wird das Randezvous mit dem Schickſal ausgehen? Dem optimiſtiſchen Hoffen der einen ſteht der Peſſimismus der anderen gegenüber. Der Kochtopf des kleinen Mannes und die Börſe werden über die Wirklichkeit entſcheiden. —— 25 Millionen für Beamtenheimſtätten. Nachdem im Oktober vom Beamtenheimſtättenwerk des Reichs⸗ bundes der Deutſchen Beamten wieder rund eine Million Mark Darlehen zugeteilt worden ſind, ſind jetzt an insgeſamt 6000 Beamte Heimſtättendarlehen im Betrage von mehr als 25 Millionen Mark mit Hilfe des Beamtenheimſtättengeſetzes bereitgeſtellt worden. 5 — London, 27. Oktober. Die engliſchen Morgenblätter berichten freund⸗ lich über die Ankunft des neuen deutſchen Botſchaf⸗ ters von Ribbentrop in London. Die Erklärung von Ribbentrops bei ſeiner Ankunft wird beſonders her⸗ vorgehoben. „Daily Telegraph“ widmet dem neuen Vertreter Deutſchlands in London einen Leitaufſatz. Darin heißt es u..:„Die Ankunft von Ribbentrops in London iſt ſehr willkommen. Seine Ernennung iſt ein Ausdruck der Ueberzeugung Hitlers von der Be⸗ deutung deutſch⸗engliſcher Verhandlungen. Von Rib⸗ bentrop, der einer der engſten Mitarbeiter des Füh⸗ rers iſt, ſetzt ſich für eine Politik der Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den beiden Ländern ein. und es be⸗ ſteht kein Zweifel, daß es ſein Ziel ſein wird, eine engere Verſtändigung herbeizuführen. In der Er⸗ klärung, mit der er ſich in England einführte, ſagte er, daß Deutſchland die Freundſchaft mit England wünſche, und gab ſeinem Glauben Ausdruck, daß das britiſche Volk gleicherweiſe die Freundſchaft des e wünſche. Er kann verſichert ſein, daß dem ſo iſt. Wir ſind von dem Wert guter Beziehungen über⸗ zeugt, und wir ſind nicht weniger überzeugt, daß das Wohlergehen Europas von den Beziehungen Deutſchland zu ſeinen Nachbarſtaaten abhängt. Das Blatt ſchreibt, es ſei bedauerlich, daß von Ribbentrop ſeine Abſicht für eine engere Zu⸗ ſammenarbeit auf die Gefahr des Kommunis⸗ mus geſtützt habe, denn es gebe andere. nicht weni⸗ ger wichtige Gründe für eine Verſtändigung. Der Zuſtand in Europa biete Befriedungs möglichkeiten, die von der hohen Staatskunſt entwickelt werden könnten. Von Ribbentrop werde feſtſtellen, daß man ſich deſſen in England gründlich bewußt ſei. In England gebe es keine Feinbſeligkeit gegen irgendein anderes Land, und man ſei entſchloſſen, ſich nicht von Gefühlsfragen politiſcher Weltan⸗ ſchauungen beeinfluſſen zu laſſen, von denen andere Länder beherrſcht würden. Die Einkrei⸗ ſung irgendeiner andern Macht ſei demnach eine unmögliche Politik für England. Auch die anderen Blätter heben die Aeußerungen von Ribbentrops über den Kommunismus hervor. Die„Morningpoſt“ bezeichnet ſie als einen„Angriff gegen den Kommunismus“. Paris und Ribbentrops Aufgabe — Paris, 27. Oktober. Der Amtsantritt des deutſchen Botſchafters in London von Ribbentrop wird auch in der Pariſer Morgenpreſſe mit ausgiebigen Kommentaren beglei⸗ geſtellt werden, die Herr von Ribbentrop nach An⸗ werde. Der„Matin“ betont in dieſem Zuſammenhang, daß die Erklärungen, die der deutſche Botſchafter bei ſeiner Ankunft in London abgegeben habe, darauf hindeuteten, daß er in allererſter Linie die engliſche Regierung von der Gefahr des Kommunismus in ganz Europa überzeugen wolle. Herr von Ribben⸗ trop werde außerdem bemüht ſein, die Vorurteile zu zerſtreuen, die in gewiſſen engliſchen Kreiſen immer noch gegen den Nationalſozialismus beſtänden. Aus innerpolitiſchen Gründen glaubt das„Echo de Paris“— nicht zuletzt, um die Inaktivität der fran⸗ zöſiſchen Volksfrontregierung anzuprangern— war⸗ nend darauf hinweiſen zu müſſen, daß die deutſch⸗ engliſche Annäherung, die mit dem Abſchluß des Flottenabkommens begonnen habe, nunmehr feſtere Formen annehmen werde. Es ſei ferner in⸗ tereſſant, feſtzuſtellen, daß ſich die Normaliſierung der tet, in denen die Hauptaufgaben in den Vordergrund ſichte der g hieſigen Blätter zunächſt zu löſen haben Gule Almoſphäre fur eine wichtige Aufgabe: Londons Willkommmgruß an v. Ribbentrop Die Notwendigkeit und Möglichkeit deutſch-engliſcher Freundſchaft engliſch⸗italieniſchen Beziehungen am Mittelmeer durch die Vermittlung Deutſchlands vollziehen werde. Eigentlich wäre es die Rolle Frankreichs geweſen, dieſen Vermittler zwiſchen London und Rom zu ſpie⸗ len; aber einmal habe die franzöſiſche Regierung es nicht verſtanden, dieſe Aufgabe zu übernehmen und andererſeits habe auch London Frankreich nie eine ſo wichtige Rolle übertragen wollen. Auf alle Fälle ſei eine Annäherung zwiſchen London, Berlin und Rom ſchon mehr als begon⸗ neu. (Funk meldung der NM.) + Rom, 27. Oktober. In eindeutiger Sprache wendet ſich der„Tevere“ gegen jenen Teil der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe, der hinter den deutſch⸗italieniſchen Beſpre⸗ chungen entweder geheime aggreſſive A b⸗ machungen vermutet oder aber erklärt, die Be⸗ gegnung ſei ergebnislos verlaufen. Offenbar, ſo ironiſiert das Blatt beide Auffaſſungen, ſei man in Weſteuropa nicht mehr imſtande, eine Art der internationalen Zuſammenarbeit zu erfaſſen, die nicht entweder rein ſchönredneriſch oder rein aggreſſiv ſei. Man kenne entweder nur die ergeb⸗ nisloſe Politik der Genfer Sitzung oder die gehei⸗ men Intrigen der doppelgeſichtigen Bündniſſe. Noch⸗ mals versuchen die franzöſiſchen und engliſchen Linksparteien eine antifaſchiſtiſche Spekulation und fordern eine Enheitsfront gegen die beiden politi⸗ ſchen Syſteme, die es verſtanden haben, ſich mit⸗ einander in Einklang zu ſetzen und einen konkreten Weg für eine gemeinſame politiſche Arbeit gefunden haben. Man fahre alſo fort, mit dem Feuer zu ſpielen. Eine antifaſchiſtiſche Front ſei weder als Präven⸗ tiv⸗, noch als Repreſſivmaßnahme gerechtfertigt. Das von zwei jungen und ſtarken Nationen gut vertre⸗ tene Europa habe es nicht nötig, einen Krieg gegen irgend jemand anzuzetteln. Schon ſeine bloße Gegenwart und Kampfbereitſchaft halte die aufrüh⸗ reriſchen Kräfte in Schach. Da die Probleme des internationalen Zuſam⸗ menlebens, ſo ſchreibt das Blatt weiter, heute in Europa nichts anderes ſeien als die Anſchauungen über die Kultur, das Geſchick der Völker und den wirklichen und konkreten Frieden, habe es für Ita⸗ lien und Deutſchland genügt, ihre beiderſeitigen An⸗ ſchauungen klarzuſtellen, um eine tätige Zuſammen⸗ arbeit beſtäkigen zu können! Die Methode, mit der⸗ die jungen Völker den Frieden in Europa ſichern wollen, entſpreche den neuen Notwendigkeiten Europas. einem Wald von Bajonetten wachſe, die alte römiſche Methode des Friedens, der in ruhi⸗ ger und entſchloſſener Kraft verlangt werde. Bos⸗ hafte Deutungen der Berliner Beſprechungen ſeien alſo durchaus abwegig. England und das deutſch-italieniſche Einvernehmen — London, 27. Oktober. Die poſitiven Ergebniſſe der deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen werden von den Blättern am Diens⸗ tag in längeren Berliner Meldungen eingehend un⸗ ———— Frankreich laufe dabei Gefahr, abſeits zu ſtehen und ſich allein in der zweifelhaften Geſellſchaft Sowjet⸗ rußlands wiederzufinden. Der Volksfrontregierung ſei es gelungen, Frankreich zu iſolieren und es mit ſeinem italieniſchen Verbündeten zu verärgern. Der Außenpolitiker des„Journal“ bezeichnet dis diplomatiſche Lage Deutſchlands als ausgezeichnet. Man müſſe allerdings zugeben, daß alle Erfolge nur der Schwäche der Siegerſtaaten zuzuſchreiben ſeien. Auch heute habe Berlin die Wahl zwiſchen verſchiede⸗ nen politiſchen Richtungen. Es ſei aber ſicher, daß die Reichsregierung nichts unternehmen werde, was gegen England gerichtet ſein könnte. Der deutſche Botſchafter treffe zu geeigneter Zeit in London ein, da ſeine Ankunft mit der Uebergabe der belgiſchen Note zuſammenfalle, in der ſehr klar die Zuſtimmung Belgiens zur deutſchen Auffaſſung über die Organi⸗ ſierung des Friedens in Weſteuropa zum Ausdruck komme, eine Auffaſſung, die auch in England nicht mißfallen werde. „Olivenzweig über Wald von Bajonellen Italien gegen die Mißdeutung der deutſch-italieniſchen Zuſammenarbeit terſucht. Der Berliner Vertreter der„Times“ ſprichk von einem deutſch⸗italieniſchen Einvernehmen und fügt hinzu, daß die Vereinbarungen der beiden Län⸗ der ſich nicht nur nicht gegen England rich⸗ ten, ſondern daß England mittelbar aufgefordert werde, ſich den Auffaſſungen der beiden Länder anzu⸗ ſchließen. „Daily Telegraph“ vertritt die Auffaſſung, daß die Beſprechungen nur kleine Ergebniſſe gezei⸗ tigt hätten. Die wirkliche Bedeutung der Abmachun⸗ gen ſei in der Möglichkeit zu ſehen, daß Deutſchland und Italien zuſammenarbeiten werden. Dieſem Um⸗ ſtand müſſe volles Gewicht gegeben werden. Es ſei zu wünſchen, daß alle Fragen in einer dauernden Regelung beigelegt würden. Der Friede und der Wohlſtand Europas würden dann weit mehr ge⸗ ſichert ſein. Die Ergebniſſe der italieniſch⸗deutſchen Beſprechungen ſeien in keiner Weiſe bedrohlich. Der Berliner Vertreter des„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß eine umfaſſende Vereinbarung über die Bedeutung des Zugangs zu kolonialen Rohſtoffen erfolgt ſei, und es ſei daher auch wahr⸗ ſcheinlich, daß Deutſchland auf die Unterſtützung Italiens für ſeine kolonialen Forderungen rechnen könne. Weitſeind Nr. 1 Kanadas Katholiken gegen den Kommunismus — Montreal, 27. Oktober.(U..) Etwa hunderttauſend Mitglieder der römiſch⸗ katholiſchen Kirche hielten hier am Sonntag eine Maſſenverſammlung ab, in der ſie ſich gegen die wach⸗ ſende Bedrohung Kanadas durch den Kommu⸗ nismus wandten und ihren Glauben an die kathom liſche Kirche und den Willen, ihren Glauben zu ver⸗ téidigen, feierlich zum Ausdruck brachten; Alle Aen⸗ ßerungen gegen den Kommunismus wurden von der rieſigen Menſchenmenge mit großer Begeiſterung be⸗ grüßt. Der Vertreter des Erzbiſchofs von Montreal Es ſei die Methode des Olivenzweigs. der über erklärte in einer Rede vor der Verſammlung, der katholiſche Glaube ſei eines der ſtärkſten Bollwerke gegen den Kommunismus. Auf der Verſammlung wurde eine Reihe von Be⸗ ſchlüſſen gefaßt, in denen unter anderem gegen reli⸗ giöſe Verfolgungen, wie ſie in Spanien, Rußland und Mexiko beſtünden, proteſtiert wurde. Ferner verlangen die Reſolutionen die Bekämpfung der kom⸗ muniſtiſchen Propaganda. Die Regierungen, ſo heißt es weiter in der Reſolution, ſollen ſich an die Richt⸗ linien der päpſtlichen Enzyklika halten, die eine beſ⸗ ſere Verteilung der Reichtümer und die Unterdrük⸗ fordere. Shakeſpeares Kranz/ von Gisela Wadner Ich war etwas im Zweifel, ob ich meinen beiden engliſchen Gäſten zumuten konnte am ſpäten Nach⸗ mittag eines überreich mit Intereſſantem und Er⸗ freulichem angefüllten Tages noch ins Goethe⸗Haus zu gehen. Ob ſie nicht zu ſehr ermüdet waren, ob ſpäter in ihrer Erinnerung der Beſuch dieſes mir ſo lieben Hauſes nicht vielleicht nur als überſtandene Pflicht empfunden würde? Ich fragte etwas zö⸗ gernd; doch ſie verſicherten mir mit ihrer liebens⸗ würdigen Lebhaftigkeit, ſie ſeien noch gar nicht müde, ſie müßten unbedingt das Goethe⸗Haus ſehen und müßten Photos davon kaufen, um ſie zu Hauſe zu zeigen. Das letztere überzeugte mich am wirk⸗ ſamſten. In der erſten Viertelſtunde des Rundganges zeigten ſie wie ſonſt ihre Dankbarkeit und ihre zum Bewundern ſo gern bereite Freude bei jeder Einzel⸗ heit und Kleinigkeit, auf die ſie der Führer auf⸗ merkſam machte. Ich hatte neben ihnen meine eige⸗ nen Freuden und geriet darüber in Gedanken über die Unterſchiede zwiſchen ihnen und uns. Wie an⸗ ders ſie aufnahmen und wie anders ſie ſich darüber fußerten! In Gedanken ſolcher Art geriet ich, aber nur, als einziger im Haus nicht die alten Möbel enthält, auf dem nackten Fußboden: ſein Geburtszimmer. Man konnte beim Eintreten ſofort ſehen, daß der Kranz in der Mitte des Raumes neu ſein mußte; es war ein Lorbeerkranz, dicht gewunden aus den zZarteſten Blättern und von einem ſo hellen Grün, wie wir es kaum in Deutſchland am Lorbeer kennen. Ich war ſo völlig im Betrachten dieſer ſchönen Koſt⸗ barkeit verſunken, ohne weiter an ſeine Bedeutung oder Herkunft zu denken, daß ich kaum hörte, wie der Führer, wie immer bei der Erklärung eines neuen Raums, im gewählteſten Deutſch zu reden begann und mit einer leicht koketten Wendung ge⸗ gen die norddeutſchen Beſucher, nicht ohne den Ein⸗ heimiſchen vertraulich zuzublinzeln, in waſchechtem Frankfurter Deutſch endete:. bevor wir in den kleinen Raum getreten waren, der ſondern nur Goethes Büſte und ein paar Kränze „— un jedes Jahr ſchicke die von Stratford zum Geburtstag vom Goethe en neue Kranz. Grad vor ere Viertelſtund is er angekomme!“ Vor einer Viertelſtunde? Heute? Ich beugte mich hinunter und las:„From the House of Shakespeare to the House of Goethe... 28th August 1936.“ Heute war der 28. Auguſt. Wie hatte ich nicht daran den⸗ ken können? Es war Goethes Geburtstag. Aus mei⸗ ner großen Beſchämung riefen mich die entzückten Stimmen der Engländerinnen zurück: „Ah, das iſt wirklich wundervoll. Und Sie ſchik⸗ ken auch zum Geburtstag Shakeſpeares einen Kranz von hier?“ „Ja, jedes Jahr; natürlich“, antwortete der Füh⸗ rer ſtolz. Er konnte wahrhaftig etwas engliſch ſpre⸗ chen; ich hatte geglaubt, er hätte gerade nur die Worte der engliſchen Führung auswendig gelernt. Meine beiden Freundinnen konnten ſich nicht ge⸗ nug tun vor Freude und Begeiſterung.„Ihr größter Dichter unſerem größten Dichter— oh, es iſt wunder⸗ voll!“ Die Aeltere beugte ſich von neuem nieder; ſie berührte die zarten, glänzenden Blätter einen Au⸗ genblick lang. Als ſie ſich wieder aufrichtete, hatte ſte wirklich Tränen in den Augen. Die übrigen Sehenswürdigkeiten des Hauſes ſanden in der gewohnten Weiſe Lob und Beifall der beiden; nach dieſem Augenblick in Goethes Geburts⸗ zimmer konnte nichts mehr ſie ſo ſtark berühren, daß es ihre höfliche Liebenswürdigkeit, ihre beinahe kind⸗ 8 Art, ſich zu freuen, noch einmal durchbrochen hätte. a Als wir nach umſtändlichem Einkauf der Photos an der Kaſſe dͤes Hauſes wieder auf die Straße traten, ereignete ſich noch ein kleines Nachſpiel. Ich ſah mit Verwunderung, daß ſie beide plötzlich ſtehen bleibend mit lächelnden Geſichtern nach der anderen Seite der Straße blickten. Eine ältere Dame mit zwei jungen Männern— der eine war offenbar ihr Sohn— nick⸗ ten und erwiderten freundlich die Verbeugungen meiner Gäſte. Sie ſchienen nicht zu wiſſen, ob ſie herüberkommen ſollten und zögerten und lächelten, ohne ſich von der Stelle zu rühren. Doch mit plötz⸗ lichem Entſchluß gingen die beiden Engländerinnen hinüber und unternahmen zunächſt nichts anderes, Nals den drei Deutſchen herzlich die Hände zu ſchütteln. Wie konnten ſie auch, denn ſie ſprachen kein Wort Deutſch und die Deutſchen, wie ſich ſofort heraus⸗ ſtellte, verſtanden kein Wort Engliſch. Ich übernahm das Amt des Dolmetſchers, und man ließ einander die Freude übermitteln, ſich nun hier in Frankfurt wieder zu treffen, nachdem man in Heidelberg mit der gleichen Führung durch alle Teile des Schloſſes gegangen war. Sie hatten damals kein Wort zu⸗ einander geſprochen, aber die Geſichter gegenſeitig gut im Gedächtnis behalten. Der eine der jungen Männer bat mich, der jungen Dame zu ſagen, daß er beſonders froh ſei, ſie auf dieſe Weiſe noch einmal in Deutſchland zu ſehen; es ſei wirklich nett, daß man ſich ſo unerwartet getroffen habe. Die Aeltere der beiden Engländerinnen wandte ſich plötzlich mit großem Eifer an mich; ihr Geſicht hatte einen Moment lang einen Ausdruck, der mich an die kleine Szene in Goethes Geburtszimmer er⸗ innerte:„Das Wichtigſte iſt, ihnen zu ſagen— bitte ſagen Sie es ihnen gleich und deutlich, daß ſie ver⸗ ſtehen können, was ich meine—, daß wir den Kranz geſehen haben, den Shakeſpeare Ihrem Goethe ſandte, den er jedes Jahr an Goethe ſendet, und daß wir heute den neuen Kranz ſahen, der eben von Stratford angekommen iſt. Und ſagen Sie ihnen bitte, wie glücklich wir darüber ſind.“ f Ich tat es und hatte die Freude, an den Geſichtern der Deutſchen zu ſehen, daß ſie meine engliſche Freundin verſtanden hatten. Das Folgende—„Good bye, good bey“ und„Gute Reiſe“— wurde ohne die Vermittlung des Dolmek⸗ ſchers geſagt und verſtanden. Aber der Augenblick des tieferen Verſtehens war der andere geweſen, in dem Verehrung bezeugt wurde und auf beiden Sei⸗ ten Freude über die Verehrung des andern Volks vor einem großen Bild des eigenen empfunden wurde. 5 Die Einführungen zu den Akademiekonzerten Man ſchreibt uns: Es iſt in dieſem Konzertwinter ſchon das vierte Jahr, in dem die ſtillere Arbeit der Einführungs⸗ ſtunden die feſtliche Folge der Akademiekonzerte be⸗ gleitet. Allein ſchon dieſe Tatſache und die ſteigende Zahl derer, die eine Stunde ihres Sonntagvormit⸗ tags dem Kennenlernen der Werke widmen, beweiſt, daß dieſe Einrichtung einem tatſächlichen Bedürfnis entgegenkommt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Erlebnisfähigkeit dem Werk gegenüber weſent⸗ lich geſteigert wird, wenn man Geſtalt und innere Haltung einer Muſik zuvor kennen gelernt hat. Wichtiger aber noch als dieſe Kenntnis des ein⸗ zelnen Werkes wird bei regelmäßigem Beſuch die Erkenntnis der Kräfte, die im geſchichtlichen Wer⸗ den unſerer Tonkunſt wirkſam werden. So wird der Hörer befähigt, eine Muſik aus ihren tieferen Zu⸗ ſammenhängen heraus zu beurteilen und ſich ihr gegenüber richtig einzustellen. Dies iſt beſonders wichtig bei Werken von anſpruchsvoller Haltung. In der Spielfolge des nächſten Konzertes am 2. und 3. November vermag beiſpielsweiſe wohl das Cellokonzert von Dvorak(Soliſt: Gaſpar 7 ohne weiteres aufgenommen zu werden. Anders liegk es aber ſchon beim„Heldenleben“ von Richard Strauß. Dieſes Werk enthält ſo viel außermuſi⸗ kaliſche Beziehungen zu einer dichteriſchen Idee, daß man dieſe einſach vorher kennen muß, um das klin⸗ gende Geſchehen richtig zu verſtehen. Noch entſcheidender aber wird eine Vorbereitung bei zeitgenöſſiſchen Werken, wie etwa jetzt im kom⸗ menden Konzert bei der„Muſik mit Mozart“ von Philipp Jarnach. Denn echte Muſik der Zeit ringt um den Ausdruck der Gegenwart. in demſelben Maße muß der Hörer um ſie ringen, wenn er ſie nicht einfach— noch im Banne überkom⸗ mener Vorſtellungen— mißverſtehen will. Leider war dies das Schickſal, das die jeweiligen Zeitgenoſ⸗ ſen ſo vielen unſerer heute ganz Großen bereitet haben. Neue Muſik muß geſpielt, gehört und— ſo⸗ weit ſie es verdient— aufgenommen werden in die große Tradition Generalmuſikdirektor Karl El⸗ mendorff hat dies deutlich erkannt, wenn er in ſir zu dem geſicherten Gut der Vergangenheit geſellt Die Einführungsſtunden werden jeweils an den Caſſad o) in ſeiner urmuſikaliſchen Erſcheinung! werden. Eckart, während die muſtkaliſchen Erläuterungen von Adalbert Skoeſe am Flügel geſpie kung der wirtſchaftlichen Diktatur des Kapitalismus den kommenden Akademiekonzerten ſoviel neue Mu⸗ Sonntagen vor den Konzerten in der Hochſchule für Muſik, A 1, 3, abgehalten von Dr. Friedrich Ae N inſtri heute hand der! tigſte ſtrun kehrs Orte Am Grof anlat Mutt Wäh waag zur und Ange der 9 beſor Wett einer könn leſen meſſe Unten galke am 9 daue iſt d. ſchwi ſchwi meſſe Beſch ment Sent die 3 weiſe führ: Vers lohn Dienstag, 27. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 498 Die Stadiseiſe Mannheim, 27. Oktober. Mißachtete Verkehrsvorſchriften Polizeibericht vom 27. Oktober 1 Perſon verletzt und 6 Fahrzeuge beſchädigt. Durch Nichtbeachtung des Vopfahrtsrechtes ereigne⸗ ten ſich geſtern hier 3 Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon verletzt und 6 Fahrzeuge beſchädigt wurden. Betrunkener kommt zu Schaden. Beim Verſuch, auf einen von der Breiten Straße in den Friedrichs⸗ ring fahrenden Straßenbahnzug aufzu⸗ ſpringen, ſtürzte in vergangener Nacht ein äl⸗ terer Mann, der ſtark unter Alkoholeinwirkung ſtand. Der Mann blieb bewußtlos auf der Fahrbahn lie⸗ gen und wurde nach dem Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht, wo jedoch Verletzungen nicht feſtgeſtellt wer⸗ oͤen konnten. 31 Führer von Kraftfahrzeugen und Radfahrer wurden bei geſtern vorgenommenen Verkehrsprü⸗ fungen wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten gebührenpflichtig verwarnt und 19 Kraftfahr⸗ zeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel bean⸗ ſtandet. Bau- und Arbeitsweiſe der Flugzeuginſtrumente Mit einem Vortrag über dieſes Thema eröffnete Prof. S. Fröhner ſeine dieswinterliche Planeta⸗ riums⸗Vortragsreihe„Die Phyſik im Ver⸗ kehrsweſen“. Nach ſeinen Worten iſt die Zahl der Flugzeug⸗ inſtrumente eines neuzeitlichen Verkehrsflugzeuges heute ſo groß, daß er nur einen Teil vom ihnen be⸗ handeln könne. Das älteſte Flugzeuginſtrument iſt der Kompaß. Der Führerkompaß ſitzt als wich⸗ tigſtes Bordinſtrument oben in der Mitte des In⸗ ſtrumentenbretts vor dem Führer. Größere Ver⸗ kehrsflugzeuge haben außer dem Führer noch einen Orter, dem die Navigation des Flugzeuges obliegt. Am Platz des Orters befindet ſich der Orterkompaß. Große Verkehrsmaſchinen beſitzen eine Fernkompaß anlage, die aus drei Teilen beſteht, nämlich dem Mutterkompaß, dem Kursgeber und dem Kurszeiger. Während der Kompaß das Zurechtfinden in der waagerechten Ebene ermöglicht, dient der Höhenmeſſer zur Orientierung in der Senkrechten. Der älteſte und heute noch gebräuchlichſte Höhenmeſſer iſt das Angeroidbarometer. Nach ſeiner Beſchreibung ging der Redner auf den Feinhöhenmeſſer ein. Dieſer iſt beſonders zur ſicheren Landung zumal bei unſichtigem Wetter notwendig, iſt auf Meter geeicht und hat nur einen Meßbereich bis 500 oder 1000 Meter. An ihm können Höhenunterſchiede bis zu fünf Meter abge⸗ leſen werden, während beim gewöhnlichen Höhen⸗ moeſſer! die kleinſten Skalenteile 100 Meter Höhen⸗ unterſchied anzeigen. Die nächſten Ausführungen galten dem Statoſkop, das geſtattet, eine im voraus am Inſtrument eingeſtellte Höhe mit dem Flugzeug dauernd einzuhalten. Ein wichtiges Fluginſtrument iſt das Variometer, das die Steig⸗ und Sinkge⸗ ſchwindigkeit in Meter je Sekunde angibt. Die Ge⸗ schwindigkeit des Flugzeuges wird mit dem Fahrt⸗ meſſer feſtgeſtellt. Prof, Fröhner gab eine eingehende Beſchreibung der verſchiedenen Arten dieſes Inſtru⸗ ments, nämlich des Schalenkreuzfahrtmeſſers, der Sentutidüſe und des Staudruckmeſſers und erläuterte die phyſikaliſchen Geſetze, auf denen ihre Wirkungs⸗ weiſe beruht. Er wurde für ſeine intereſſanten Aus⸗ führungen, die von Lichtbildern und gutgelungenen Verſuchen begleitet waren, mit dankbarem Beifall be⸗ lohnt. ** Heute Sendung aus Mannheim im Reichs⸗ ſender Stuttgart. Von 21.00—22.00 Uhr hören wir „Köſtliche Muſik alter Meiſter“. Es ſpielt das Heidel⸗ berger Kammer⸗Trio für alte Muſik. Die Vortrags⸗ ſolge bringt Stücke des Barock. Alle Werke werden Der Weg zur Bürgerſchaft Wie kann eine Stadtverwaltung die wirkliche Anteilnahme an ihren Maßnahmen erreichen? Volksnahe ſoll vor allem die Gemeindever⸗ waltung ſein. Der beſte Beweis für ihr Vorhan⸗ denſein iſt das allgemeine Intereſſe, das die Bürger⸗⸗ ſchaft der Arbeit und den Leiſtungen der Gemeinde⸗ verwaltung entgegenbringt. Unter„Intereſſe“ ſoll nicht das„intereſſiert Zuſchauen“ verſtanden ſein, nicht jenes unperſönliche Verhalten, das man auch irgendeinem ſonſtigen Vorgang gegenüber an den Tag legt, ſondern es iſt jene Anteilnahme gemeint, die innere Verbundenheit offenbart, perſönliche Stel⸗ lung— wenn ſie auch nicht nach außen erkennbar iſt— zu der Entwicklung der gemeindlichen Politik, zu dieſen oder jenen gemeindlichen Maßnahmen, An⸗ oroͤnungen, Plänen, Verlautbarungen uſw. zu neh⸗ men ſich bemüht. Jenes„Intereſſe“, im Unterſchied. zur wirklichen Anteilnahme iſt meiſt etwas, das durch einen jeweiligen Vorfall oder Anlaß her⸗ vorgerufen und dann für gewöhnlich wieder erlahmt, verſchwindet und nicht irgendwie eine nachhaltige Wirkung hinterläßt, geſchweige denn irgendwie eine innere ſtändige Bereitſchaft zur Mitarbeit oder zum Mithelfen erzeugt. Mit einem ſolchen„Intereſſe“ der Bürgerſchaft an den kommunalen Vorgängen iſt der Selbſtverwal⸗ tung allgemein und auch der Verwaltungsbehörde in keiner Weiſe gedient. Sowohl im grund ſätzlichen wie im einzelnen Falle iſt es völlig unbefriedigend, wenn zwar die Bürgerſchaft der Arbeit und Tätig⸗ keit der Verwaltung„intereſſiert zuſchaut“, ſo etwa wie einem Schauſpiel oder einem Vorfall auf der Straße, im übrigen aber das innere Sichverbunden⸗ fühlen, die ſeeliſche Bereitſchaft zum Mit⸗ wirken vermiſſen läßt und nicht erfüllt iſt von dem Gedanken und dem Bewußtſein, daß es ſich bei allem, was die Stadtverwaltung, der Bürgermeiſter tut, um eigene Angelegenheiten jedes Bürgers handelt. Ein ſolch intereſſiertes Verhalten iſt aber dennoch die erſte, wenn auch primitivſte Stufe auf dem Wege zu jenem Verhältnis der Bürgerſchaft zur Verwaltung, das die volksnahe Verwaltung ver⸗ körpert. Wertvoll wird dieſes Intereſſe aber erſt dann, wenn es ſich in wirkliche Anteilnahme um⸗ wandelt. Dies zu erreichen, iſt die Aufgabe der Ver⸗ waltung unter Einſpannung der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Hilfsmittel, d. h. alſo, daß die Verwaltung ſelbſt den Anſtoß geben und die notwendige Aktivität, die erforder⸗ lichen Maßnahmen ergreifen muß. Und hier zeigt ſich in letzter Zeit eine außerordentliche Rührigkeit bei unſeren Stadtverwaltungen. Die verſchiedenſten Mittel und Wege werden in der Praxis ergriffen. Die Abhaltung öffentlicher Gemeinde⸗ ratsſitzungen wird immer mehr allgemeine Ge⸗ pflogenheit. Wenn ſie vielleicht auch zunächſt nicht das erwünſchte und erhoffte Echo bei der Bürger⸗ ſchaft gefunden hat oder findet, daun mag dies zum Teil auch daran liegen, daß man noch nicht die rich⸗ tige Art und Weiſe gefunden hat, die Bürgerſchaft zum ſtärkeren Beſuch zu bewegen, jedenfalls würde es nicht richtig ſein, die öffentliche Sitzung deswegen wieder fallen zu laſſen. Man muß bedenken, daß der ſtändige Beſuch der öffentlichen Sitzungen durch das Publikum— abge⸗ ſehen von der Geſtaltung der Tagesordnung und ihrer propagandiſtiſchen Bekanntgabe in der Oeffentlich⸗ keit— einen beſtimmten Grad von lebendiger An⸗ teilnahme vorausſetzt. Erſt muß alſo beim Publi⸗ kum eine ſolche Anteilnahme geſchaffen oder geweckt und erhalten werden. Das aber iſt nicht zuletzt eine Erziehungsarbeit. Es iſt etwas anderes, ob ich zu einer Sitzung mehr aus Neugierde hingehe oder die Sitzungen deswegen beſuche, weil ich Anteil nehme, an den dort behandelten Fragen und ſie als eine Angelegenheit anſehe, die auch mich mehr oder weniger betrifft. Um es einmal verſtändlicher, wenn auch wicht ganz richtig auszudrücken: Es muß neben dem rein perſönlichen Inter⸗ eſſe der„Lokalpatriotismus“— im rechten Sinne verſtanden— geweckt und erhalten werden. Lokalpatriotismus im rechten Sinne iſt der Stolz auf die Vaterſtadt und aus ihm heraus wird auch das Gefühl der Verpflichtung gegenüber dieſer Stadt ge⸗ boren, wird die wirkliche zur Tat bereite Anteilnahme wachgerufen. Um in der Bürgerſchaft dieſen Grad der Anteilnahme zu erreichen, wird es einer oft langwierigen und eingehenden Erziehungs⸗ und Be⸗ lehrungsarbeit bedürfen. Da ſteht in erſter Linie die Tages preſſe. Es wird im allgemeinen doch noch einiges zu tun ſein, ehe überall das Zuſammenarbeiten von Preſſe und Stadtverwaltung ſich in der erwünſchten Art und Weiſe eingeſpielt hat. So hat die Altonger Stadtverwaltung in den Tages⸗ zeitungen Artikel zu dem Thema veröffentlicht: „Was jeder Altonaer von der Stadtverwaltung wiſ⸗ ſen muß.“ Natürlich darf der perſönliche Eifer und Spürſinn des Schriftleiters unter ſolchen boͤer ähn⸗ lichen Maßnahmen niemals zu kurz kommen. Lang⸗ atmige, langweilige amtliche Darſtellungen töten die Anteilnahme der Bevölkerung vollends ab. Man kann wohl den Schriftleitungen einmal einen Tip geben, wenn etwas bevorzugt behandelt werden ſoll — die Ausarbeitung aber iſt ihre Sache, die natür⸗ lich durch willig gegebene amtliche Auskünfte unter⸗ ſtützt werden muß. In dieſes Kapitel fällt auch die Osnabrücker Ein⸗ richtung des„Rathausbriefkaſtens“, der für ſchriftliche Anregungen und Anfragen der Bürger⸗ ſchaft zur Verfügung ſteht, wobei aber nicht minder wichtig die Stellungnahme der Stadtverwaltung da⸗ zu in der Oeffentlichkeit, in der Tagespreſſe iſt. Da⸗ neben ſind andere Einrichtungen auch ſehr zu be⸗ grüßen. Angefangen von den Sprechſtunden des Oberbürgermeiſters bis zu den Sprechſtunden der Gemeinderäte. Vor allem iſt die ſtarke und nach⸗ haltige Unterſtützung der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen hierbei von größter Bedeutung. Auf ihren Zuſammenkünften vaterſtädtiſche Fragen in Gegen⸗ wart einre fachkundigen Perönlichkeit oder, nach dem Leipziger Beipiel, in Gegenwart eines Gemeinde⸗ rates zu berühren, wird der Verſtärkung der An⸗ teilnahme der Bürgerſchaft an den Maßnahmen und den Arbeiten der Verwaltung beonders dienen. ECFFCCCCCCCCCCòòòòòCCCbCbPPPPCPGTPPCCGTGGTVTCCTPTbTbTbTPTCTGTCGTT(TbTCTGTPT(TbTbTbTPTPTPTbPPTVTbTbTbTwTbTbTbTbTVbTbTbTbTbTbTVTbTbTVTVTVTbTbTVTVTFVTGTGVV—GGGTGTTTTTTTTTTTWTWTVTVTlͤV'ͤTl'Vl'Vl'wTlwlwWlwWl'wWl'!Wl!'Wl!''!!!!!'!!!!..!..!!!.!..!......www w auf den damals gebräuchlichen Inſtrumenten— Cem⸗ balo, Viola'amére und Viola da gamba— geſpielt. Elſe Wagner lockert die Vortragsfolge mit alten Lautenliedern. * Wieder nationaler Spartag. Um die volks⸗ wirtſchaftliche Bedeutung des Sparens allen Volks⸗ genoſſen vor Augen zu führen, wird auch in dieſem Jahr am 30. Oktober ein nationaler Spartag ver⸗ anſtaltet. Gemäß einer Anweiſung des Reichs⸗ erziehungsminiſters ſollen der Tag und ſein Sinn auch in der Schule in geeigneter Weiſe gewürdigt werden. Die Schulwerbung darf nur von dem Spar⸗ inſtitut betrieben werden, das Träger der Schul⸗ ſparkaſſe iſt. deere Nach über vier Monaten beendigt Inſtandſetzung der Lindenhofüberführung Ein ſchöner Beitrag zur Arbeitsbeſchaffung Es war früher in der Regel notwendig, alle zwei Jahre die Brücke an der Lindenhof⸗Ueberführung einer genauen Durchſicht zu unterziehen und ſie durch einen Schutzanſtrich vor den Gefahren des Roſtes und den Folgen der Säurebildung zu ſchützen. Tagtäglich fährt eine große Anzahl Züge und Lokv⸗ motiven unter dieſer Brücke hindurch— ſpielt ſich doch das ganze Verſchubgeſchäft und der Lokomoti⸗ venwechſel auf dieſer Weſtſeite des Bahnhofes ab— deren Rauch nicht ſpurlos an den Eiſenteilen der Brückenkonſtruktion vorübergeht, iſt doch die ſ ch we⸗ felige Säure, die der Lokomotivrauch enthält, der Todfeind des Eiſens. Diesmal war man vor die Aufgabe geſtellt, etwas zu unternehmen, das den Schutz der Eiſenkonſtruk⸗ tion auf eine längere Zeit hinaus ſicherſtellen ſoll. Man ſchritt deshalb zu einem neuen Verfahren auf dieſem Gebiet, der Metalliſierung. Um dieſe Metalliſterung erfolgreich durchführen zu können, war es notwendig, die Eiſenteile zuerſt einmal ſo gründlich zu entroſten, daß das Eiſen völlig metallrein wurde. Dieſe Eutroſtung all der Teile, die vom Rauch beſtrichen werden können, wurde mit Sandſtrahlgebläſe von ſieben Atmoſphären Druck durchgeführt, worauf dann ſofort die erſte Lage Zink aufgeſprüht wurde. Dabei war genau darauf zu achten, daß während dieſer Zeit das Me⸗ tall keine Sauerſtoffverbindung einging, daß alſo kein Rauch und keine Feuchtigkeit auf das Eiſen kam. Dies war in dieſem regenreichen Sommer keine Kleinigkeit. Außerdem mußte der Betrieb der Bahn umgeſtellt werden, um die Arbeiten nicht zu beeinträchtigen, was vom verkehrstechniſchen Stand⸗ punkt aus nicht ganz einfach zu bewerkſtelligen war. Daher kam es auch, daß die Arbeiten ſo lange Zeit in Anſpruch nahmen.. N 5. 1 V Mit einer Piſtole, duk die ein 1,5 Millimeter dicker Zinkdraht lief und darinnen ſchmolz, wurde die Zinklage durch Preßluft auf das Eiſen auf⸗ getragen, ſo daß es wie von einem Hauch mit einer ſchützenden Hülle umgeben war. Um aber nicht nur einen Schutz gegen die ſchweſelige Säure durch die Zinkhaut zu haben, wurde gegen die gleichfalls außerordentlich ſchädlichen Abgaſe aus den Loko⸗ motipſchornſteinen das Eiſen noch mit einer zweiten Decke, mit einer Aluminium haut, verſehen, die gleichfalls aufgeſprüht wurde, Um die Arbeiter vor den giftigen Metalldämpfen zu ſchützen, waren dieſe bei der Arbeit mit Schutzhelmen verſehen, die ihnen, ähnlich wie das bei Taucherhelmen der Fall iſt, friſche Luft zuführten, und Naſe und Mund mit feuchten Schwämmen gegen Staub und Dämpfe ſicherten. E 5 Tag und Nacht, auch ſonntags, wurde ſo an der Entroſtung und an der Metalliſierung der Unter⸗ ſchichten gearbeitet, weil man oft wegen des Regens oder Nebels zuwarten mußte. Die vom Rauch we⸗ niger beſtrichenen Teile der Brücke wurden bis zur Metallreinheit entroſtet und mit einem doppelten Deckmantel aus Bleimennige geſtrichen. Natürlich ſtellten ſich bei der Entroſtung der Brücke da und dort kleine Schäden heraus, die im Laufe der Inſtandſetzungsarbeiten behoben wurden. So wurden loſe Nieten erneuert, offene Nähte zu⸗ geſchweißt und die Stehbleche der Hauptträger aus⸗ gebeſſert. 5 Heute iſt nun die Brücke ſoweit inſtandgeſetzt, daß Reparaturen auf abſehbare Zeit hinfällig ge⸗ worden ſind. Und das wird auch die Fußgänger, die zeitweiſe durch die Sperrung der einen oder anderen Brückenſeite behindert waren, mit der lan⸗ gen Dauer der Inſtandſetzungsarbeiten an der Lindenhof⸗Ueberführung aus öhnen. 8 Ambau im Turmhaus N 7 Seit die Defaka ihr neues Heim im Planken⸗ turmhaus bezogen hat, ſtehen die Räume im Tur m⸗ bau N 7. 3 leer. Viele Mannheimer werden ſich ſchon gefragt haben, was mit ihnen geſchieht, und manche wollen es ſchon ſeit langem„ganz genau“ wiſſen. Nun: es liegt ja auf der Hand, daß man dieſen Großbau nicht ſich ſelbſt überläßt. Seit Oktoberanfang ſind in ihn Handwerker und Arbeiter eingezogen, um ihm das Geſicht eines neuzeitlichen Geſchäftshauſes zu geben. Die Umgeſtaltung iſt ſo durchgreifend, daß man das frühere Gebäude kaum wiedererkennen wird. Das bezeugt ſchon der Umfang des Arbeits ein⸗ ſatzes, ſind doch für die Erneuerung der Innen⸗ räume bereits etwa vier Wochen lana täglich rund 60 Handwerker und hieſige Firmen eingeſetzt worden und wird es doch noch bis zur Novembermitte dauern, bis man ſeine Pforten wieder öffnen kann. Es wäre verfrüht, heute ſchon auf Einzelheiten dieſer beoͤeutſamen Umbauten im Turmhaus einzu⸗ gehen. Was aber jeder Vorübergehende ſelbſt ſchon feſtgeſtellt haben wird, iſt, daß die Schaufenſter⸗ front des Erogeſchoſſes erneuert und der Ein⸗ gang verlegt wird. Während die früheren Schau⸗ fenſter nur eine Tiefe bis zu einem Meter hatten, werden die neuen eine ſolche von drei Meter auf⸗ weiſen und an der Kunſtſtraße eine durchgehende Front bilden Der Eingang wird ſich auf der N 6 zugekehrten Seite befinden. Vorgeſehen iſt ferner eine große Neon⸗Lichtröhrenanlage, die das ganze Gebäude mit zwei weithin ſichtbaren farbigen Linien einfaßt. Beſonders dieſe Veränderungen und Verbeſſerungen der Außenfronten, an denen augen⸗ blicklich gearbeitet wird, tragen dazu bei, dem Straßenzug und darüber hinaus dem inner⸗ ſtädtiſchen Geſchäftszentrum ein großſtädtiſches Geſicht zu geben. Beſonders freuen wir uns, daß durch dieſes unter der Leitung von Architekt Kurt Geber vor ſich gehende Werk der Privatinitiative viele Mannheimer Volksgenoſſen Beſchäftigung und zahlreiche Handwerker Aufträge bekommen haben. i Das Brautpaar mußte warten! Am Samstag war plötzlich Luftſchutzübung in der Neckar⸗ ſtadt. Darüber hatte ein Brautpaar nichts zu lachen, das gerade um dieſelbe Zeit in der Melanch⸗ thonkirche an der Langerötterſtraße getraut werden wollte und rechtzeitig um 24 Uhr in der Kirche an⸗ kam. Aber der Pfarrer wurde nicht mehr durch die Abſperrung durchgelaſſen, und da mußten nun die guten Hochzeitsgäſte zweieinhalb Stunden bis um 6 Uhr warten. Dann gab man ihnen frei, nunmehr zum Hochzeitsſchmaus wegzueilen. Aber da waren ſie ja noch gar nicht getraut! Doch gerade kam auch der Pfarrer, und alles konnte nachgeholt werden. Nun, es iſt ja noch immer beſſer, der Pfarrer fehlt als der Bräutigam, und es iſt ja auch noch beſſer eine Uebung mit Feuerwerkskörpern als ein Ernſt⸗ fall mit Bomben. Jedenfalls kann jeder daraus die Lehre ziehen, daß Luftſchutzübungen wichtig ſind, und daß man mit Abſperrungen ernſthaft rechnen muß. Gebändigte Leidenſchaft Wen reizt es nicht, ſein Glück zu verſuchen? Man⸗ nigſache Möglichkeiten hat die Phantaſie der Men⸗ ſchen gefunden, der Spielleidenſchaft zu huldigen, den Spieltrieb zu befriedigend. Karten, Roulette und Würfel, um nur oͤrei der verbreitetſten Arten des Glücksſpiels zu nennen, ſind die magiſchen Punkte, um die der Glücksſucher kreiſt. Um dem zu begegnen, hat der Staat ſchon vor 200 Jahren daran gedacht, einen Weg zu ſuchen, der einerſeits dem Spieltrieb entgegenkommt, andererſeits aber die Auswüchſe des Glücksſpiels beſeitigt. Aus mancherlei Verſuchen iſt die Preußiſch⸗Süd⸗ deutſche Klaſſenlotterie endlich als die beſt⸗ mögliche Form einer Lotterie hervorgegangen. In den mehr als 100 Jahren, die ſeit ihrem Beſtehen in ihrer jetzigen Form vergangen ſind, hat ſich ge⸗ zeigt, welcher Beliebtheit ſie ſich erfreut. Und die Tatſache, daß in jedem Jahre zweimal rund 67 Mil⸗ lionen Mark regelmäßig ausgeſpielt werden, beweiſt, welchen Umfang ſie inzwiſchen angenommen hat. Keine Lotterie der Welt kann ſich rühmen, jemals ein ſo großes Kapital ausgeſpielt zu haben. Welches ſind denn nun die Vorteile der Preu⸗ ßiſch⸗Süddeutſchen? Hauptſächlich iſt es die jährlich zweimal ſtattfindende Veranſtaltung der Lotterie, die in fünf Klaſſen oder Ziehungen ſich vollzieht, die jedem Spieler die Chance gibt, daß ſein Los zehn⸗ mal im Jahre mitſpielt. Da bei 800 000 Loſen 343 000 Gewinne gezogen werden, iſt immer eine verhältnismäßig große Wahrſcheinlichkeit vorhanden, daß der Spieler einmal mit einem Gewinn her⸗ auskommt. Und ſollte es auch nur ein Ermunte⸗ rungsgewinn, der meiſtens fälſchlich als„Freilos“ bezeichnet wird, ſein,— der Reiz des Spiels, die Erwartung, die Spannung iſt ſtets vorhanden. Der ſtaatliche Charakter der Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſchen Klaſſenlotterie ſchließlich garantiert, daß die Ueberſchüſſe nicht, wie in den Anfängen des Lotterieweſens, privaten Unternehmern, ſondern der Allgemeinheit zugute kommen. Der Gräberſchmuck zu Allerheiligen Die Fachſchaft Gartenbau ſchreibt: hie bisherigen Herbſttage haben nur wenige freundlicke und ſonnige Wochen gebracht. Regen war vorherrſchend. Die Froſtnächte haben unter dem Pflanzen⸗ und Blumenbeſtand in Feld und Garten ſtark aufgeräumt. Die prachtvoll blühenden Dah⸗ lien ſind alle in einer Nacht erfroren. Aſtern und Ait adde, ohe Nebg? Beides ist wichtig, aber am wichtigsten ist wohl die strapazierfähige Stoffart und der modische Schnitt. Das muß man schon verlangen vom neuen Wintermantel, denn kein anderes Kleidungsstück soll ja solch schweren Dienst tun wie er. Schön aus- sehen soll er auch und nicht zu teuer sein, Dies alles bietet Ihnen Modehaus Neug SAN bauer, das große Textilspezialhaus, Mann- heim, an den Planken. Wee 7 dd Chryſanthemen, die bevorzugten Blumen zur Schmük⸗ kung der Gräber, haben gleichfalls unter dem Nacht⸗ froſt gelitten und viel von ihrer Schönheit eingebüßt. Die Blumenbeete ſtehen kahl. Wohl hat die Kunſt des Gärtners dafür geſorgt, daß für Allerheili⸗ gen und Allerſeelen genügend Blumen und Pflanzen in gepflegtem Zuſtand und in reicher Blü⸗ ten⸗ und Farbenpracht zur Schmückung der Gräber zur Verfügung ſtehen. Wie kein anderer Beruf, lei⸗ det aber der Beruf des Gärtners unter der Schwarzarbeit, die dem Berufsgärtner den kar⸗ gen Verdienſt mißgönnt. Zum anderen iſt es der Hauſierhandel mit Blumen, der dem Be⸗ rufsgärtner viel Schaden zufügt. Es ergeht daher die Bitte an die Einwohnerſchaft, bei dem bevorſtehenden Bedarf an Blumen und Pflanzen die einheimiſchen Gärtnereibetriebe zu be⸗ rückſichtigen, wo die Kundſchaft zu ihrer Zufrieden⸗ heit mit guter und reeller Ware bedient wird. Eine Pfuſch⸗ und Schwarzarbeit hat noch niemand Freude an ſeinen Blumenlieblingen oder ſeinem Garten ge⸗ bracht. Die in der Fachſchaft Gartenbau zuſammen⸗ geſchloſſenen hieſigen Gartenbaubetriebe liefern gute Ware bei mäßigen Preiſen. ** Die Marine⸗Kameradſchaft 1895, zu der ſich auch Gäſte der Marine⸗Kameradſchaft Neckarſtadt eingefunden hatten, fuhr in drei Autobuſſen über die Reichsautobahn nach Heidelberg und hinein ins Neckartal nach Eberbach. Noch wußte niemand, außer der Fahrtleitung, wohin die Fahrt eigentlich ging. Geſtärkt durch den Morgenimbiß, verließen wir das Neckartal; es ging durch Wälder, an tief abfallenden Schluchten vorbei, nach Schöllbrunn. Es iſt ein 480 Meter hoch gelegenes Odenwalddorf mit ſchönen Ausblicken. Im Gaſthof„Zum Hirſchen“ ſtand das Eſſen bereit. Dem Mittageſſen ſchloß ſich ein Erholungsgang ins Weißbachtal an. Nach Schöll⸗ brunn zurückgekehrt, hub ein froher Sonntagnach⸗ mittag an, getragen von echtem Seemannsgeiſt. Der anweſende Arbeitsdienſt ſtimmte freudig in dieſen Ton ein und pries am Schluß mit aufrichtiger Freude das Erlebnis der frohen Stunden. Die Anfrage des Kameradſchaftsführers Feiber kam zu früh, ob die Heimfahrt angetreten werden ſolle. So war es längſt dunkel, als aufgebrochen wurde. In Traditions⸗Kiellinie der Autobuſſe ging es nun heimwärts. Ohne weſentliche„Schlagſeiten“ verlief die Fahrt, wenn auch unterwegs ein Minenſuchen— ein Autobus hatte ſich verlaufen— angeſetzt werden mußte. Jedoch heil und wohlbehalten liefen die Autobuſſe gegen 10 Uhr die ſchöne„Hafeneinfahrt“ der Reichsautobahn an. Hinweis Die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater hat ihr 1. Orcheſterkonzert am kommenden Samstag(im 5 Ritterſaal des Schloſſes) Franz Liszt gewidmet. Es werden die ſinfoniſche Dichtung„Heldenklage“, das Vorſpiel zur„Hl. Eliſabeth“ und ein unbekanntes Werk für Klavier und Orcheſter„Malsdietion“(So⸗ liſtin: Jula Kaufmann), aufgeführt. Auch einige Wagner⸗Werke, darunter die Weſendonck⸗Lieder(So 11 Frau Anny König⸗Bomatſch) kommen zu 2 Aus Baden Die§-Führertagung in Freiburg Empfang des Reichsjugendführers im Rathaus * Freiburg i. Br., 26. Okt. Für den 256. und 27. Oktober hatte der Reichsjugendführer die HJ ⸗Führer und Führerinnen des BDM aus dem ganzen Reich zu einer Ar⸗ beitstagung nach Freiburg zuſammenge⸗ rufen. Vor Beginn der Tagung fand im neuen Rathauſe, vor dem Ehrenformationen der HJ angetreten wa⸗ ren, ein Empfang des Reichsjugendführers durch die Stadtverwaltung ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Ker⸗ ber begrüßte den Reichsjugendführer, Baldur von Schirach, im Namen der Stadt Freiburg, ihrer Rats⸗ herren und ihrer Bevölkerung. Nach Dankesworten für die herzliche Begrüßung wies Reichsjugendführer Baldur von Schirach darauf hin, daß die Zuſammenkunft des Führerkorps der ider Löſung großer und für die Jugendbewegung entſcheidender Fragen gelte. Er danke dem Ober⸗ bhürgermeiſter für den Anteil Freiburgs an dem Einigungswerk der Jugend und für ſein Bekenntnis zu dieſem Werk. Der Reichsjugend⸗ führer gab der Hoffnung Ausdruck, daß Freiburg ein Markſtein in der Entwicklung der Jugend⸗ arbeit ſein werde. Nach dem dargebotenen Ehrentrunk trugen ſich der Reichsjugendführer, die Reichsreferentin des BM Trude Bürgner und Gebietsführer Kem⸗ per in das Goldene Buch der Stadt Freiburg ein. Nach dem Empfang begab ſich der Reichsjugend⸗ führer mit dem Führerkorps der§g auf das Jäger⸗ häusle, wo die Tagung ſtattfand. Arbeitstagung des Jagogaues VBaden-Nord * Karlsruhe, 27. Okt. Die Kreisjägermeiſter des Jagdgaues Baden⸗Nord traten am 24. Oktober unter Vorſitz des Landesjägermeiſters Pg. Hug im Schloßhotel in Karlsruhe zu einer Arbeitsta⸗ gung zuſammen. Die Tagung umfaßte eine reich⸗ haltige Tagesordnung wichtigſter Gegenſtände auf dem Gebiet der Reichsjagdgeſetzgebung und der Ver⸗ waltungsarbeiten der Jagoͤbehörden. f Das Schulungshaus der deulſchen Standesbeamten in Badenweiler eingeweiht * Badenweiler, 26. Okt. In dem Kurort Baden⸗ weiler wurde das neue Schulungshaus der deutſchen Standesbeamten in Anweſenheit des badi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Köhler feierlich einge⸗ weiht. Im Auftrage der Reichsbundesleitung waren iber 30 Gauverwalter der Standesbeamten⸗Organi⸗ ſation bei der Eröffnung zugegen. Das Heim dient dazu, die Standesbeamten und diejenigen Perſonen, die ſtandesamtliche Funktionen ausüben, fachlich und weltanſchaulich weiterzubilden. Die Vertreter der Internationalen Vereinigung der Beamten des zivilen Standesdienſtes aus Belgien, Holland und Frankreich überbrachten ihre Glück⸗ wütnſche. Im Namen des Reichsbundes ſprach Ober⸗ landesgerichtspräſtdent Dr. Bergmann, Köln. Miniſterpräſident Köhler legte in ſeiner Begrü⸗ Fungsanſprache dar, wie die durch die Reichsreform angeſtrebte Zentraliſation auch ihren Gegenpol habe, iudem aus dem Mittelpunkt des Reiches heraus an die Peripherie Kräfte verlagert werden. Dies ge⸗ ſchehe dadurch, daß man die Grenzmark ſtärke und die Menſchen aus dem Reich hierherziehe, damit ſie den in den Grenzgebieten ſtattfindenden Kampf um die deutſche Zukunft perſönlich erleben. Den Stan⸗ desbeamten legte der Miniſterpräſident die Erfül⸗ lung ihrer wichtigen Gemeinſchaftsaufgaben beſon⸗ ders ans Herz. Dann übernahm der Bundesdirektor Krutina, Berlin, das Heim in ſeine Leitung. Vorufsberatung auf dem Lande Eine Tagung in Wiesloch * Wiesloch, 27. Oktober. Um beſonders die Lehrer der Landorte mit den Fragen der Berufsberatung auf dem Lande bekannt zu machen, hielt der NS⸗ Lehrerbund Wiesloch zuſammen mit dem NeS⸗Lehrerbund Heidelberg⸗Land unter Lei⸗ tung von Hauptſtellenleiter Pg. Scheurer hier im Saale zum„Deutſchen Hof“ eine gutbeſuchte Tagung ab. Dabei ſprach Berufsberater Wunderlich vom Arbeitsamt Heidelberg zunächſt über die aus⸗ zufüüllenden Schülerkarten, auf denen oft kindliche, oft von der Umgebung beeinflußte, ſehr oft aber auch vom Zuge der Zeit diktierte Berufs⸗ wünſche geäußert werden. Obwohl der Bezirk Wies⸗ loch ganz wenig Metallinduſtrie hat, möchte doch jeder dritte Junge ein Handwerk des Me⸗ tallgewerbes erlernen. Dieſe Wünſche wären leichter zu erfüllen, wenn ſich die Jungen entſchlie⸗ ßen könnten, eine Lehrſtelle in einer metallinduſtrie⸗ reichen Gegend, etwa in Württemberg, anzunehmen. Die Bemühungen, die jungen Leute nach der Schul⸗ entlaſſung zuerſt auf das Land zu bringen, entweder als Landhelfer oder auf eine Landarbeiterlehrſtelle, waren ſchon von ſehr ſchönen Erfolgen gekrönt. Es iſt geplant, dieſen Winter über in Wiesloch etwa 50 Jungen von Wiesloch und Umgebung, die noch keine Lehrſtelle haben, zuſammenzufaſſen zu einer ſog. Ein⸗ fachſtſchulung. Neben der Fortbildungsſchule ſollen ſie von Landesökonomierat Röſch und von der Stadtverwaltung im Freien praktiſch geſchult und in einigen Werkſtätten mit den Grundlagen der ver⸗ ſchiedenen Handwerke vertraut gemacht werden. 5 Berufsberaterin Fräulein Koob vom Arbeits⸗ amt Heidelberg ergänzte dieſe Ausführungen nach der Seite der weiblichen Berufe hin. Neue Man nheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Schlafwagenkurs 3. Klaſſe durch ganz Baden! Verlängerung des Kurſes Berlin-Karlsruhe ſüdlich bis und ab Basel— An⸗ ſchlußbedienung für Schwarzwaloͤbahn und Höllentalbahn (Eigener Bericht der NN.) Ab Karlsruhe, 27. Oktober. Eine für das Grenzland Baden ungemein wich⸗ tige und erfreuliche Entſcheidung hat die Reichsbahn getroffen, die allgemein Anerkennung finden wird: der mit dem Sommerdienſtabſchnitt 1936 eingeführte Schlafwagen 3. Klaſſe Berlin-Karls⸗ ruhe Berlin wird noch während des laufenden Winterdienſtes in ſeinem Lauf ſüdlich Karlsruhe bis Baſel(und umgekehrt) ausgedehnt und bereits ab Dezember in den Verkehr eingeſchaltet. Dieſer Vorgang zeigt, wie lebhaft die Reichsbahn an der Wahrnehmung günſtiger Entwicklungen, wo ſte ſich anbahnen, intereſſiert iſt. Der ſommerliche Schlafwagendienſt Berlin— Karlsruhe Berlin hat beim Fahrgaſt einen ſolchen Anklang gefunden, daß eine gute Beſetzung zu verzeichnen war Vox allem war die Benützung in der Richtung von Norden nach Süden ſtark. Es war daher ſichtlich ein Bedürfnis erkennbar für eine Ausdehnung dieſes Schlaffwagen⸗ kurſes ſüdlich Karlsruhe. Dieſe ſoll nun zum De⸗ zember erfolgen und verfolgt neben der Bedienung des allgemei⸗ nen Reiſeverkehrs auch den weiteren Zweck, den Winterſport nach dem Schwarzwald mit angenehmen Reiſebedingungen zu verſehen. Daß weiterhin im Normalverkehr die Städte Baden⸗ Baden, Offenburg, Freiburg uſw. in den unmittel⸗ baren Genuß dieſer Verbeſſerung kommen, iſt eine erfreuliche Tatſache. Darüber hinaus haben auch die beiden Gebirgsbahnen wie Schwarzwaldbahn bis Konſtanz und ab dort ſowie die Höllentalbahn den vollen Genuß der Verbeſſerung durch ausge⸗ zeichnete Uebergänge. Die Liegewagen laufen in den bekannten Nachtſchnellzugen D 1/ Baſel—Ber⸗ lin und umgekehrt und konnten in Verfolg der län⸗ ger zurückliegenden Bemühungen der Reichsbahn, in dieſen einzig möglichen Zügen etnen Platz im Zugs⸗ gewicht für den Liegewagen frei zu bekommen, durch den Wegfall des Schlafwagens Berlin—Baden⸗Baden durchgeführt werden. Die Verlängerung ſüdlich Karlsruhe bringt ſür Baden⸗Baden einen Exſatz, der zwar nicht gleichartig, aber ſicher nicht zu ver⸗ achten iſt. Der Liegewagen hat folgenden Kurs: Berlin Anh.⸗B. ab 22.12, Karlsruhe an.55, ab.07, Baden⸗Baden Weſt an.30, Offenburg an.01, Frei⸗ burg an.55, Baſel an 10.53(Schwarzwaldbahn Kon⸗ ſtanz an 12.10, Höllentalbahn Neuſtadt an 11.00, Neuſtadt ab 16.22 Höllentalbahn, Konſtanz ab 13.24 oder 13.50/ 15.57), Baſel ab 17.30, Freiburg ab 18.20, Offenburg ab 19.05, Karlsruhe an 20.05, ab 20.12, Berlin Anh.⸗B. an.15. Die Führung geht über Heidelberg—Frankfurt Erfurt Halle. Weiterhin iſt die Verbeſſerung auch für die Schweizer Gebiete von Bedeutung, die ſich aus den guten Verbindungen über die erwähnten Schnellzüge ergibt. —.....—ͤ— Nachbargebiete Verbrecherjagd in Bad Kreuznach * Bad Kreuznach, 28. Okt. Die Polizei kvunte drei Verbrecher verhaften, auf deren Konto zahlreiche Einbrüche in Bad Kreuz⸗ nach und Umgebung kommen. Als einer der Einbrecher, der 23jährige Peter Kapraun, nach Abnahme von Fingerabdrücken von der Polizeiverwaltung zur Wache geführt wer⸗ den ſollte, gelang es ihm, in einem günſtigen Augen⸗ blick ſich loszureißen und zu fliehen. Durch mehrere winklige Gaſſen der Altſtadt gelangte er zur Neuen Brücke und lief auf das andere Naheufer. Der Be⸗ amte verfolgte ihn und gab nach mehrmaliger Auf⸗ forderung, ſtehen zu bleiben, zunächſt einen Schreck⸗ ſchuß ab. Dann aber ſchoß er ſcharf. Der Ver⸗ brecher wurde am Oberſchenbel getroffen, die Kugel prallte jedoch an einem harten Gegenſtand ab, ohne den Mann zu verletzen. Der Fliehende entkam in den Park eines Krankenhauſes und ſprang dort von einer hohen Mauer in die Nahe. Doch der Beamte hatte ihn inzwiſchen erreicht und konnte den Ver⸗ brecher jetzt triefend vor Näſſe ins Gefängnis brin⸗ gen. Sie wollten„Koks“ verkaufen Kokainhändler aus Mannheim in Fraukfurt gefaßt * Frankfurt, 27. Oktober. Bei dem Verſuch, 100 Gramm Kokain, das an⸗ ſcheinend aus Diebſtählen herrührt, an einen von der Kriminalpolizei vorgeſchickten„Käufer“ abzu⸗ ſetzen, wurde in Frankfurt a. M. ein erwerbs⸗ loſer Angeſtellter aus Maunheim feſt⸗ genommen. Ein gleichfalls in Mannheim wohn⸗ hafter Kñaufmann, der dem Verhafteten das Ko⸗ koin zum Verkauf übergeben hatte und in einem Frankfurter Kaffee auf den Erlös wartete, konnte ebenfalls hinter Schloß und Riegel ge⸗ bracht werden. Schließlich wurde auch der Dro⸗ giſt einer auswärtigen Drogen⸗ und Chemikalien⸗ großhandlung, der das Kokain geliefert hatte und nachts mit dem Motorrad nach Frankfurt kam, um ſeinen Anteil in Empfang zu nehmen, verhaftet. Der Evangeliſche Bund tagte in Lampertheim Zahlreiche Gäſte kamen von nah und fern ib Lampertheim, 27. Oktober. Der Evangeliſche Bund hielt am letzten Soun⸗ tag die Landesverbandstagung des Landesverbandes Naſſau⸗Heſſen ab, zu der einige hundert Delegierte und andere Teilneh⸗ mer aus ganz Heſſen und Oberheſſen, wie auch der benachbarten Städte Mannheim, Worms, Sandhofen erſchienen waren. In Verbindung mit der Tagung hatte der hieſige Ortsgeiſtliche, Pfarrer Anthes, eine Bibel⸗ und Lutherausſtellung veranſtaltet, ödie am Sams⸗ tag vor geladenen Gäſten eröffnet wurde und bis zum 1. November der Oeffentlichkeit zugänglich bleibt. Die eigentliche Tagung wurde mit einem Begrüßungsabend am Samstag eröffnet, zu der ſich neben den Gäſten etwa 500 einheimiſche Volksgenoſſen eingefunden hatten. Der Landesver⸗ bandsvorſitzende, Pfarrer Dr. Bergér⸗Darm⸗ ſtadt, leitete die Tagung mit einem Gruß an den Führer ein. Der Redner betonte dann u. a,, daß Evangelium und Deutſchtum keine Gegenſätze ſind. Sein Gruß galt weiter Bürgermeiſter Dr. Köhler, dabei ſeiner beſonderen Freude Ausdruck gebend, daß in Lampertheim ſeit Jahren ein echter evangeliſcher Bundesgeiſt herrſche. Es folgten Grußworte von Bürgermeiſter Dr. Köhler, dem örtlichen Bundes⸗ vorſttzenden, Reichsbahninſpektor Eberts und Orts⸗ geiſtlichen Pfarrer Anthes.— Als Feſtredner ſprach Pfarrer Vath⸗ Mannheim über das Thema„50 Jahre Evangeliſcher Bund“. Der Sonntag ſelbſt führte neue Menſchenmaſſen nach Lampertheim und unſer etwa 1500 Perſonen faſſendes Gotteshaus erwies ſich als zu klein, um alle faſſen zu können. In dem Feſtgottesdienſt hielt Dr. Berger ⸗Darmſtadt die Feſtpredigt, im weiteren Verlauf ſprach zu den Feſtteilnehmern Oberkirchen⸗ rat. Probſt⸗Müller⸗Darmſtadt. Danach legte man am Ehrenmal und am Grabe des Begründers des hie⸗ ſigen Zweigvereins, Pfarrer Eckel, einen Kranz nie⸗ der. Am Nachmittag folgten in der Kirche weitere Kundgebungen.— Als Abſchluß fuhren die Gäſte nach Worms zu einer Lutherkundgebung des dortigen Zweigvereins. Zahlreiche interne Sitzungen fanden neben den öffentlichen ſtatt. Die Fahnengrußyflicht verletzt * Germersheim, 27. Okt. Der aus Bellheim ſtam⸗ mende Heinrich Reifel hatte an einem in Bellheim veranſtalteten Propagandamarſch die vorüberziehen⸗ den Fahnen nicht mit erhobener Handge⸗ grüßt. Vor Gericht wollte der Angeklagte, der wegen einer ähnlichen Sache von der politiſchen Lei⸗ tung ſchon einmal verwarnt worden war, geltend machen, er ſei während des Vorüberziehens der Fah⸗ nen in ein Geſpräch verwickelt geweſen, ſo daß er ſie nicht geſehen habe. Das Gericht ging noch über den Antrag des Staatsanwalts, der eine zweiwöchige Haftſtrafe beantragte, hinaus und erkannte auf vier Wochen Haft. Dreimal Mutter von Zwillingen! * Wörth(Südpfalz), 27. Okt. Im Bezirkskranken⸗ haus Kandel ſchenkte die Ehefrau des Bahnwärters Jakob Köhler 3 wiederum zwei kräftigen Knaben das Leben. Das Ehepaar hat jetzt acht Buben. Zum dritten Male ſind Zwillinge zur Welt gekommen. Die Neuorganiſation im Reichsfremdenverkehrs⸗ verband * Baden⸗Baden, 27. Okt. Kurdirektor Graf wurde im Verlaufe der Neuorganiſation im Reichsfremden⸗ verkehrsverband durch den Präſidenten zum Bäder⸗ referenten des Landesfremdenverkehrsverbandes Baden ernannt. Prof. Dr. Bacmeiſter⸗St. Blaſien wurde zum wiſſenſchaftlichen Beirat des gleichen Verbandes berufen. * Edingen, 27. Okt. Das Bürgermeiſter⸗ amt hat eine Friſt bis 15. November 1936 geſetzt, innerhalb der die unterirdiſche Entwäſſe⸗ rung der Grundſtücke durchgeführt ſein muß, widrigenfalls die Entwäſſerung zwangsweiſe durch die Gemeinde auf Koſten der Eigentümer vor⸗ genommen wird. Die ortspolizeiliche Vorſchrift verlangt die Ausführung der Hausanſchlüſſe an die beſtehenden Hauptentwäſſerungskanäle. In den Straßen, wo öffentliche Kanäle bereits beſtehen, muß die Entwäſſerung der angrenzenden Hofreiten un⸗ 1 erfolgen, ſoweit es noch nicht geſchehen iſt. i * Weinheim, 27. Okt. Wie uns noch mitgeteilt wird, wurde das anläßlich der Einweihungsfeier des Weinheimer Ehrenmals mit großem Erfolg aufge⸗ führte ſchwierige Chorwerk„Langemarck“ von Schüler von Muſikdirektor Viktor Dinand, Mannheim, geleitet. * Pforzheim, 26. Okt. Die Stadt Pforzheim hat die Grabſtätte des jüngſt verſtorbenen Komponiſten Hermann Sonnet als Ehrenbegräbnisplatz zur Verfügung geſtellt und damit ihrem Sohne eine be⸗ ſondere Ehrung zuteil werden laſſen. Die Stellung des Ehrenmals übernimmt der Sängerbezirk Pforz⸗ 2 15 1 N Dienstag, 27. Oktober 1936 Aus der Pfalz Schüſſe in der Nacht Nächtlicher Ueberfall auf einen Lehrer * Dahn, 27. Oktober. Als der Schindhardter Aus⸗ hilfslehrer Heidenreich in der letzten Nacht, vom Zuge kommend, ſeine Wohnung betreten wollte, wurden von einem Radfahrer, der einen hellen Man⸗ tel trug, mehrere Revolverſchüſſe auf ihn abgegeben. Heidenreich wurde am Kopfe verletzt; die Kugel blieb im Naſenbein ſtecken. Der Verletzte mußte ins hieſige Krankenhaus gebracht werden. Nach dem Täter wird noch gefahndet. Nachſpiel zum Moroprozeß Manderſcheidt Briefe geſchmuggelt * Landau, 27. Okt. Der Moroprozeß gegen den Eſſinger Gattenmörder Manderſcheidt, der bekannt⸗ lich zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, wird demnächſt ein Nachſpiel vor dem hieſigen Schöffengericht haben. Unter der Anklage der Be⸗ günſtigung werden ſich der 1889 geb. Auguſt Dörr aus Eſſingen und der 1893 geb. P. Weinheimer aus Niederhochſtadt zu verantworten haben. Der eine hatte Briefe des Manderſcheidt geſchmug⸗ gelt. Er war zu gleicher Zeit wie Manderſcheidt im Gefängnis. Der andere Beſchuldigte verſuchte, Manderſcheidt im Gefängnis Nachrichten zukommen zu laſſen. Oggersheim im Zeichen des Aufſtiegs Blick in die Ratsherruſitzung sk. Oggersheim, 27. Okt. Die hieſigen Rats⸗ herren fanden ſich im Rathausſaale wiederum zu einer Sitzung zuſammen, während der ein näherer Einblick in die weitere Entwicklung des Haushaltsplanes im zweiten Rech ⸗ nungshalbjahr 1936 gegeben wurde. Erneut wurde bezeugt, daß die Gemeinde in einem günſtigen Zeichen des Aufſtieges ſteht. Die Gemeindefinanzen haben ſich weiter vorteilhaft entwickelt. Es ſind er⸗ freulicherweiſe höhere Einnahmen bei allen Umlagengefällen feſtzuſtellen. Beſonders günſtig wirken ſich die Einkommensſteuer und 5155 erſteuer, auch die Gewerbeumlagen aus. Ein 0 kommen von 35 000 Mk. wird gegenüber dem 1. Rechnungshalbjahr 1935 im 1. Halbjahr 1936 bei Steuern, Abgaben und Umlagen verzeichnet. Die Fürſorgelaſten erfahren eine weitere weſent⸗ liche Beſſerung. Trotzdem vom Reich und Land keine Zuſchüſſe für die Fürſorge mehr geleiſtet wer⸗ den, verminderte ſich die Mehrausgabe um etwa 25 vom Hundert. Dieſe erfreulichen Anzeichen laſſen den Schluß zu, daß die Haushaltsrechnung 1936 in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen werden kann. Man erhofft ſogar noch Rücklagebildung für die Werke und ſonſtige Zwecke. Beſchloſſen wurde die Erhebung einer gemeindlichen Konzeſſionsſteuer Eine entſprechende Satzung wurde beraten und er⸗ laſſen. Es handelt ſich hierbei zwar nicht um eine neue Steuer. Lediglich wird bei Konzeſſionsertei⸗ lung der ſeitherige gemeindliche Zuſchlag zum ſtaat⸗ lichen Stempel in Form der Konzeſſionsſteuer er⸗ hoben. Dieſe Neuregelung hat ſogar eine Ermäßi⸗ gung der Konzeſſionsgebühr zur Folge Für Fleiſch⸗ beſchauen iſt eine Beſchauordnung erlaſſen worden, die ſich auf die Beſchauzeiten und Schlachttage für Hausſchlachtungen bezieht. Der öffentlichen Sitzung ſchloß ſich noch eine vertrauliche Sitzung an, in der 5 und Bauangelegenheiten beraten wor⸗ . ind. Gute Wein-Kunde aus Bad Dürkheim Der 1936er verſpricht gut zu werden Bad Dürkheim, 28. Okt. Die Weinleſe geht ihrem Ende zu. Die Moſtgewichte haben ſich ſeit Be⸗ ginn des Herbſtes von 70 bis 80 Grad nach Oechſle auf über 80 Grad verbeſſert und in den letzten Ta⸗ gen konnten ſogar ſolche von 80 bis 110 Grad feſt⸗ geſtellt werden. Durch das trockene, teils ſonnige Wetter hat ſich die Qualität weſentlich gehoben. Auch die natürliche Waſſerverdunſtung dieſer trockenen Tage ſcheint an den reifen Trauben viel zur Verbeſ⸗ ſerung der Qualität beigetragen zu haben. Soweit bis jetzt zu erſehen iſt, wird der diesjährige Jahr⸗ gang doch noch ein ſehr brauchbarer Wein werden. Proben bereits vergorenen Moſtes konnten als ſehr vollmundig und ſchon ſtark ausgeprägt angeſprochen werden. Hohe Stimmungswogen Auf dem Südpfälziſchen Weinfeſt in Landau “ Landau(Pf.), 26. Okt. Die Stadt Landau ver⸗ anſtaltete am Samstag und Sonntag das erſte Südpfälziſche Weinfeſt, deſſen Erfolg die Erwartungen weit übertroffen hat. Die unteren Räume der Städt. Feſthalle waren zu einem Win⸗ zerkeller umgeſtaltet, in dem acht Winzergenoſſen⸗ ſchaften der Oberhaardt ihren Wein zum Ausſchank brachten. Auch der große Saal war ſinn⸗ und kunſt⸗ voll ausgeſchmückt und ſo war ſchon der äußere Rahmen des Feſtes recht ſtimmungsvoll. Früh ſchon waren ſämtliche Räume der Feſthalle am Samstagabend überfüllt. Bald herrſchte eine froh⸗ bewegte Stimmung, die der Bellemer Heiner und der vorzügliche Muſikzug des Landauer Inf⸗ Rgts. noch ſteigerten. Zur Weinprobe am Sonntagnachmittag war wie⸗ derum der große Saal der Feſthalle bis auf den letz⸗ ten Platz gefüllt. Was geboten wurde, erfreute des Feinſchmeckers Herz und ſo wurden dem Ober⸗ heim. haardter Wein neue Freunde zugeführt. ö 1 8 . ö ö 1 1 ö ½ vK————ͤñ r 1 Jühr Mit klaſſe 1 ziemlic den Gr die alt kämpfe Frage ſuchen barer Gruppe deutlich Ausnal wo 07 konnte. und fl. und di zu müf Abwehn war de teilwei gen ſin von ha Gan gelaſſer Dabei zeit ben vergröf weitere hofer n hin das Aeh N V ſtädtler nur mi Spiele ſeiner mehr d errang heim den T Maunſ durch Hartun größere linken dagegen gen in wogen. die and in fair Brühl 07 Ma Rheina ein ſtat anſpru⸗ 22 Der Namen pflichte Von B die erſt Monnh Stürme. ſchuß. ſcharfer ſchießt einem? ßen, ſo schluß im Ge Mintre Nach 2 den B. Gäſtehi guf da ſcharf annh beiden Die gezeichr verſtan Als M Lutz J war de beſte, K ſten la alle M die ſich aber al Unterſt diger, Bf und ge wie ar 1 A rd nn eee eee 1 2 f es Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 498 Dienstag, 27. Oktober 1936 Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim gührungswechſel in Weſt und Oſt— Ladenburg und Rohrhof weiter ohne Punktgewinn Mit jedem Sonntag bekommen die Spiele der Kreis⸗ klaſſe 1 mehr und mehr Geſtalt. Die Spreu iſt bereits ſo ziemlich vom Weizen geſondert, und die Favoriten in bei⸗ den Gruppen liegen 3. Z. dicht beiſammen. Es ſind wieder die alten und bekannten Vereine, die um die Vormacht kämpfen, und die Eutſcheidung, ſoweit die Vorrunde in Frage kommt, wird nur in den Spielen der Favoriten zu ſuchen ſein. Einſtweilen erfreuen ſich die Favoriten brauch⸗ barer Siege, wie dies beiſpielsweiſe die Ergebniſſe der Gruppe Weſt mit den Spielen des letzten Oktoberſonntags: 07 Maunheim— Poſt Mannheim:0 Spy Mannheim⸗Stadt— TW 1846:0 Rohrhof— Rheinau:7 Gartenſtadt— Brühl 90:5 deublich genug beſagen. Wenn vielleicht ein Spiel eine Ausnahme macht, ſo war es das Trefſen in Neuoſtheim, wo 07 nur mit dem knappften Ergebnis Sieger werden konnte. Die Poſtler waren wieder einmal mehr die tapfere und fleißige Mannſchaft, die ſich gut zu wehren verſtand und die leider das Pech hatte, das Spiel ſelbſt entſcheiden zu müſſen. Mit einem Eigentor, hervorgerufen durch einen Abwehrfehler, blieben die Poſtler auf der Strecke. An ſich war der Sieg der 7er nicht unverdient, denn ſie ſpielten teilweiſe eine überlegene Partie. Schwache Stürmerleiſtun⸗ gen ſind wieder einmal an der Tagesordnung geweſen, wo⸗ von hauptſächlich die Leute von Neuoſtheim ergriffen waren. Ganz anders haben ſich dagegen die Rheinauer an⸗ gelaſſen, denn ſie fertigten Rohrhof glatt mit:0 ab. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß Rohrhof in der erſten Halbd⸗ zeit beachtlichen Widerſtand leiſtete. Erſt nach dem Wechſel vergrößerte ſich der Pauſenvorſprung von:0 gar bald um weitere Treffer, und ſyſtematiſch ließen die Kräfte der Rohr⸗ hofer nach, die jetzt in der unangenehmen Lage ſind, weiter⸗ hin das Schlußlicht der Tabelle zu bilden. Aehnlich lief das Spiel in der Gartenſtadt, wo der F VBrühl zu Gaſt weilte. Auch hier boten die Garten⸗ ſtädtler für 45 Minuten energiſchen Widerſtand, bei dem ſie nur mit:1 in den Rückſtand kamen. Im zweiten Teil des Spieles bekam Brühl dann Oberwaſſer, als Gartenſtadt mit ſeiner jungen und fleißigen Mannſchaft das Tempo nicht mehr durchzuhalten vermochte. Einen vierten zu⸗Null⸗Sieg errang ſchließlich als letzter im Bunde der SpV Mann⸗ leim⸗Stadt, der mit zwei Treffern einen Sieg über den TW 18 46 errang. Die Leute der Stadt hatten ihre Mannſchaft ſehr geſchickt umgebaut. Dem Sturm hatte man durch die Einreihung des ſonſt Verteidiger ſpielenden Hartung eine beſſere Ueberſicht und damit gleichlaufend eine größere Durchſchlagskraft gegeben, was ſich insbeſondere am linken Flügel auswirkte. Einen ſchwachen Eindruck machte dagegen der Angriff der Turner, deren ſpieleriſche Leiſtun⸗ gen in der Läuferreihe und vor allem in der Abwehr über⸗ wogen. Dieſes Spiel lief in anſtändigen Bahnen, wie auch die anderen Treffen— wohl vereinzelt hart— aber auch in fairem Fahrwaſſer ſegelten. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Drüb!! 4—— 14:0.0 07 Mannheim 4 4—— 14˙1:0 Alein an 5 3 1 1 20˙6 725 SW Mannheim Stadt 5 2 5 2 8¹¹13:5 F 5 2— 3 109 4·6 Poſt Mannheim 1 1 2 4·83 955 Gartenſtadt 5— 1 4-24 19 TV Rohrhof 4—— 4 2 20 0¹8 »Wöechſelſeitiger dagegen endeten die Spiele der Gruppe O ſt, die ebenfalls in den drei Begegnungen des Tages: ac k. Wullſtädt— Lentershanſen 310 Ladenburg— Seckenheim:8 5 Viernheim— Neckarhauſen 213 ein ſtattliches Programm aufwies. Das Hauptintereſſe be⸗ anſpruchte die Begegnung in Wallſtadt, wo die alte Viktoria endlich zum teilweiſe erwarteben erſten Sieg kam. Schieds⸗ richter Nagel⸗Feudenheim hatte bei der Leitung dieſes Spieles, zu welchem Leutershauſen die Karte abgegeben hatte, keinen leichten Stand. Als er ſchon frühzeitig einen Spieler von Wallſtadt in die Umkleideräume entlaſſen hatte, nahm er dem Kampf einige Schärfe, und dies war gut ſo. Mit drei Treffern blieb Wallſtadt Sieger gegenüber einer Mannſchaft, die ſich auch diesmal zu wehren verſtand. Die Bergſträßler machten zwar nicht den ſonſt gewohnten Ein⸗ druck, und die Durchſchlagskraft, die man ſonſt zu Hauſe aufbringt, war diesmal abſolut nicht feſtzuſtellen.— Tor⸗ reich verlief das Rennen in Ladenburg, wo die Secken⸗ heimer ganz mächtig in Fahrt kamen. Die Seckenheimer hatten gegenüber dem alten Bekannten vieles voraus, und da man diesmal auch die Schußſtiefel nicht vergeſſen hatte, mußte der alte Kämpe Ladenburg zur Eröffnung ſeiner Heimſpiele eine Niederlage einſtecken, die er in glei⸗ cher Höhe— zu Hauſe— ſchon lange nicht mehr erhalten hat. Daß ſich die Viktoria Neckarhauſen in Vie enheim mächtig ſtrecken mußte, war nach den letzten Ergebniſſen der Heſſen klar. Sozuſagen mit Ach und Krach behielt Neckar⸗ hauſen die Oberhand und hat damit den Anſchluß zur Ta⸗ bellenſpitze, die nun neuerdings von Seckenheim geführt wird, beibehalten. Es verſteht ſich am Rande, daß auch dieſe beiden Spiele in Ladenburg und Viernheim ziemlich kampfbetont waren. 4 Vereine Spiele gew. unentſch. verl Tore Punkte Seckenheim 5 3 2— 187 8˙2 Leutershauſen 5 3 1 1:6 73 Neckarhauſen 4 2 1 1 12¹5 5˙3 Schriesheim 4 1 2 1 8¹9 4˙4 Wallſtabt 3 1 1 1 6˙4 9·8 Hemsbach 3 1 1 1 44 3¹3 Viernheim 4 1— 3.0 2˙6 Ladenburg 4—— 1.21.8 Der kommende Sonntag bringt in der Gruppe Weſt mit den Begegnungen: TW 1846— Rheinau Rohrhof— 07 Mannheim Poſt Mannheim— Gartenſtadt Brühl— Sp Mannheim⸗Stadt abermals ſämtliche Mannſchaften auf den Plan. Der TV 1846 wird ſelbſt zu Hauſe kaum um eine Niederlage herum⸗ kommen, es ſei denn, daß man gegen Rheinau eine beſſere Leiſtung erreicht als in den letzten Spielen. Einen ſicheren Sieg wird 07 aus Rohrhof mitbringen, und es könnte unter Umſtänden von den Neuoſtheimern an eine Auffriſchung des Torverhältniſſes gedacht werden, vorausgeſetzt, daß der An⸗ griff nicht wieder ſo butterweich wirkt wie gegen die Poſtler. Dieſe werden bemüht ſein, gegen Gartenſtadt zwei Punkte zu holen, was keinesfalls ausgeſchloſſen iſt. Brühl hat in vier Spielen noch kein Gegentor annehmen müſſen und es bleibt abzuwarten, ob man die gleichgute Leiſtung auch gegen den Sp Mannheim ⸗Stadt erreicht. Die Gruppe Oſt hat folgendes Programm: Hemsbach— Neckarhauſen Seckenheim— Schriesheim Wallſtadt— Ladenburg und auch hier fällt diesmal die Vorausſage nicht ſo ſchwer. Wallſtadt wird Ladenburg beide Zähler abnehmen, und Seckenheim dürfte mit Schriesheim das gleiche Kunſtſtück fertigbringen, denn hier ſpielt das vertraute Gelände der Seckenheimer und die letzte gute Leiſtung entſchieden eine Rolle. Offen erſcheint dagegen der Ausgang des dritten Spieles in Hemsbach, wo Neckarhauſen erneut vor einer ſchweren Aufgabe ſteht. Hockey-Klubkämpfe 2B 46 Mannheim— TW 46 Frankenthal:0 Der Mannheimer TV. 46 hatte ſich am Sonntag ſeinen Namensvetter aus Frankenthal zu einem Wettſpiel ver⸗ pflichtet, das den Einheimiſchen einen hohen Sieg brachte. Von Beginn an iſt der Kempf wechſelvoll, die Gäſte haben die erſte Chance, ohne daß ſich ein Erfolg einſtellt, denn die Mannheimer Verteidigung ſteht ſicher und läßt den jungen Stürmern aus Frankenthal keine Gelegenheit zum Tor⸗ ſchuß. Bald muß der Torhüter der Gäſte eingreiſen. Einen ſcharfen Schuß ſchlägt er ſchwach ab, Horn iſt zur Stelle, schießt aber knapp neben das Tor. Mintrop wird hei einem Durchbruch ſtark bedrängt und kann nur ſchwach ſchie⸗ ßen, ſo daß der Gäſtehüter leicht abzuwehren hat. Im An⸗ ſchluß an eine Straſecke fällt das erſte Tor. Rauch erwiſcht im Gedränge die Kugel und ſchießt ein Ein Alleingang Mintrops bringt noch vor der Pauſe den zweiten Treffer. Nach Wiederbeginn erhält Horn in klorer Abſeitsſtellung den Ball und läuft durch, ſein ſcharfer Schuß ſchlägt den Gäſtehitter zum dritten Male. Auch der vierte Treffer kommt auf das Konto dieſes Spielers, den aus kleinem Winkel ſcharf einſenden kann. Im weiteren Verlauf haben die annheimer die beſſeren Chancen, aber die Tore bleiben beiden Mannſchaften verſagt. Die Mannheimer Hintermannſchaft ſchlug ſich ganz aus⸗ gezeichnet. Brückner und Slenvoigt waren ſehr ſicher und herſtanden ſich gut. Höhl im Tor hatte nicht viel Arbeit. Als Mittelläufer konnte Schenk gut gefallen, er wurde von Lutz J und Schlicker ſchön unterſtützt. Trotz der vier Tore war der Angriff nicht auf der Höhe. Mintrop war hier der beſte, Horn fiel durch ſeine beiden Tore auf. Bei den Gä⸗ ten lag die Schwäche im Sturm. Obwohl ſich die Spieler alle Müthe gaben und trotz ihrer Schnelligkeit, konnten ſte die ſichere Verteidigung nicht ſchlagen. Allerdings ließen aber auch die Außenläufer viel vermiſſen, ſo daß die nötige Unterſtützung fehlte. Sehr gut war Dr. Dieter als Vertei⸗ diger, gut unterſtützt von ſeinem Partner. BfR— 2 Germania:1(:0) Einen weiteren Lokalkampf der Hockeyſpieler brachte am Sonntagnachmittag die Begegnung des Bſg mit dem B Germanſa. Die Raſenſpieler vermochten, nach ihrem Siege vor acht Tagen gegen den TW 1846, auch den zweiten Lokalgegner klar zu beſiegen und damit ihre augenblicklich ausgezeſchnete Form erneut unter Beweis zu ſtellen. 511 hegte die 1. Mannſchaft des VfR, während im Spiel der 2. Mannſchaften der BfR gleichfalls, diesmal mit:1, in Fronz blieb Bic lieferte gegen Germania ein ſehr ſchönes Spiel und gewann verdient, da die Turner im Einzelkönnen, wie auch in der Zuſammenarbeit der Mannſchaft klar unterlegen waren. Bis zur Pauſe führte Vſck bereits:0 durch Tore von Binger und Kutterer(). Obwohl der ausgezeichnete Mittelläufer des VfR, Dr. Kulzinger kurz vor der Pauſe verletzt ausſcheiden mußte, hatten die Ra⸗ genpteker auch in der 2. Halbzeit mehr vom Spiel und konnten durch Heiler und Briegel noch zwei weitere Tore ſchießen. Beim Stande 470 gelang es Hochadel anſchließend an eine Strafecke im Nachſchuf dos Ehrentor zu erzielen. Der VfR zeigte das Spiel, das man in der letzten Zeit 1805 der Mannſchaft gewohnt iſt. Die Verleidigung arbei⸗ 855 ſehr ſicher, während in der Läuferreihe Härle beſon⸗ ers gefallen konnte. Germania war diesmal nur zeit⸗⸗ weiſe ein gleichwertiger Gegner. Die Mannſchaft war 1 in ihren Leiſtungen zu ungusgeglichen, um ſich gegen git Ferken Gegner durchſetzen zu können. Außerdem hatte 6c El bereits am Vortage gegen den Münchener Eiſen⸗ ihn⸗Se einen harten Strauß zu beſtehen gehabt. MeG⸗Damen ſiegen in Heidelberg 8 Die Hockey⸗Damen der Mich traſen am Sonniag in Zeidelbera auf die Damenelf des Heidelberger Hockey⸗ Slubs. Obwohl die Heidelberger über eine beachtliche Spfelſtärke verfügen, gelang es den Mannheimer Damen den in den letzten Wochen errungenen Erfolgen einen neuen hinzuzufügen. Nach ſchönem Kampfe mußten die Heidelbergerinnen ſich:2 geſchlagen bekennen, ein Sieg, der der jungen MTG⸗Mannſchaft ſicher weiteres Selbſt⸗ vertrauen geben wird. Rugby im Süden Die Spieltätigkeit auf den ſüddeutſchen Rugbyfeldern war diesmal nicht allzu groß. Im Gau Süd weſt ſtand das Punktetreffen zwiſchen dem SC Frankfurt 1880 und Einbracht Frankfurt im Vordergrund der Ereigniſſe. Die 8er ſiegten noch hartem, ziemlich zus⸗ geglichenem Kampf mit 11:6(:0) Punkten und beendeten damit die Vorrunde ohne Punktverluſt. Die Erfolge für 80 erzielten Frye, Dr. Haag, Wolff und Werner, während für Eintracht Th. und A Preſſer beim Stand von 810 ſechs Punkte erzielten.— Der Frankfurter TV 1860 trat mit Erſatz gegen den TV Offenbach an und mußte ſich mit einem knappen:5(:0) Sieg begnügen. Im Gou Baden iſt das Freundſchaftsſpiel zwiſchen Tad 78 Heidelberg und SC Neuenheim 2 zu nennen, das die 78er mit 10:5 Punkten für ſich entſcheiden konnten. In der Gaugruppe Württemberg⸗Bayern traf Hei l⸗ bronn 96 im Punktekzmpf auf Bayern München. In Auweſenheit des Fachamtsleiters eie(Heidelberg) ſiegten die techniſch beſſeren Münchner durch zehn un⸗ erhöhte Verſuche mit 30:0(12:0) Punkten. 8 i Waldlaufmeiſterſchaften der Gaue Württemberg in Stuttgart Auf dem Turnerbund⸗Platz im Stuttgart⸗Degerloch wurden am Sonntag die württembergiſchen Waldlauf⸗ meiſterſchaften durchgeführt. Schinge(Stuttgarter Kick.), der ſchon bei den Bahnwettbewerben vor einiger Zeit eine ſbarke Formverbeſſerung zeigte, gelang es zum erſten Male, ſich den Titel zu holen und den Vorfahrsſieger Bertſch(Bf Stuttgart) auf den zweiten Platz zu ver⸗ weiſen. Im Mannſchafts wettbewerb dagegen holte ſich der Reichsbahn⸗ und Poſt⸗S V Stuttgart erneut die Meiſterſchaft vor dem VfB Stuttgart und dem MTV Stuttgart, da die Reichsbahner mit den Gebrüder Helber Meyer und Baumann eine gut ausgeglichene Mannſchaft an den Start ſchickten. Südweſt in Mörfelden Die Waldlaufmeiſterſchaften des Gaues Südweſt wur⸗ den am Sonntag mit über 200 Teilnehmern in Mörfelden durchgeführt. In der Hauptklaſſe(ca. 10 Km.] ſiegte For⸗ noff von der TS 1846 Darmſtadt in 32:31,5 Min. vor Eberhardt(TV Neuſtadt) mit 32:32,5 Minuten. Siegel (Poſt Frankfurt) und Zimmermann(Neuſtadt) belegten die weiteren Plätze. In der Mannſchaftswertung konnte ſich der SV 98 Darmſtadt, der in den letzten 10 Jahren keine Waldlauf⸗Meiſterſchaft abgegeben hatte, nicht durch⸗ ſetzen. Sieger wurde der TW Neuſtadt mit 13 Punkten vor der Ta Sachſenhauſen. Heſſen in Gießen Die am Sonntag in Gießen ausgetragenen heſſiſchen Gau⸗Walölaufmeiſterſchaften wieſen mit 22 Mann in beiden Klaſſen nur eine geringe Beteiligung auf. In der .- Klaſſe ſiegte über die 10⸗Km.⸗Strecke Franz Neidel (Heuchelsheim] in 33:08 Minuten vor ſeinem Bruder Hans Neidel mit 33:24 Min. und Förner(Heſſen⸗Preußen Kaſſel). Den Mannſchaftsſieg holte ſich in dieſer Klaſſe Heuchelsheim mit 8 Punkten vor Heſſen⸗Preußen Kaſſel mit 13 Punkten. Sieger in der Klaſſe über 5 Km. wurde Simon(Ta Kaſſel) in 13:01 Min, vor Kleemann(Gießen). Den Mannſchaftsſieg holte ſich hier Gießen 1900. Bayern in Augsburg In Augsburg wurden am Sonntag bei herbſtlichem Sommerwetter die bayeriſchen Waldlaufmeiſterſchaften ent⸗ ſchieden. Ueberraſchend war dabei, daß der Favorit 1860 München ſowohl im Einzellauf als auch im der Mann⸗ ſchaftswertung unterlag. Sieger in der Hauptklaſſe über 10 Km. wurde Eberlein(Tſchaft München) in 34:90, Minuten vor Oſtertag(1860) 34:39 Min. und Eder(1890). Die Turnerſchaft München holte ſich auch den Mannſchafts⸗ ſieg mit 11 Punkten vor den beiden Mannſchaften von 1800 München. Feuuwein(4860) ſiegte dagegen über 5 Km. in 18:54,4 Min. vor Zühlke(TB Augsburg) mit 20:15 Min. 1860 München wurde Mannſchaftsmeiſter mit 6 Punkten. Die Jugendmeiſterſchaft holte ſich über 3 Km. Kühhorn(Reichsbahn Fürth) mit Buſch(TV 48 Erlangen), der ebenfalls 10:04 Min. erzielte. Mittelrhein in Siegburg Die Mittelrhein⸗Waldlauſmeiſterſchaft in Siegburg wurde, wie erwartet, eine Beute von Berg(Kölner BC). der mit großem Vorſprung und der guten Zeit gon 34258, Minuten Reuter(Köln] ſchlug der erſt zwei Minuten ſpäter einkam, der noch nicht ſtartberechtigt war, ſo daß Mechlinſki(Koblenzer Tg), Henkel(Allianz Köln) und Schmidt(Aachen) die nächſten Plätze belegten. Die TG Nachen holte ſich den Mannſchaftsſieg vor dem ASV Köln und dem Bonner FV. In der Geſamtwertung aller Klaſſen fiel der exſte Rana an den Vis Reichsbahn Sieg⸗ burg mit 27 Pumkten. Weſtfalen in Dortmund Die Waldlauſmeiſterſchaften im Gau Weſtfalen wurden am Sonntag in den Fredenbaumer⸗Waldungen bei Dort⸗ mund ausgetragen. Das Wetter war trocken aber windig. In der Hauptklaſſe über 10 Km. ging Kehm(Hammer SpVg! als Favorit an den Start und gewann auch in 32:20 Minuten den Titel. Den zweiten Platz belegte Kulzer (Tura Hattingen] in 32:37 Min. vor Legge(Bochumer TV 48).— Die Mannſchaftsmeiſterſchaft tel wie im Vorfahre an die Bielefelder Turngemeinde mit 9 Punkten vor der Mannſchaft der Edelſtahlwerke Dortmund mit 209 Punkten. Brandenburg in Berlin Auf einem abwechſlungsreichen Gelände bei Wannſee, wobei eine etwa 5 Km. lange Schleife zweimal zu durch⸗ laufen war, wurden am Sonntag die Waldlaufmeiſter⸗ ſchaften des Gaues Brandenburg durchgeführt. In der Klaſſe der Meiſterſchaftsanwärter warem 40 Läufer am Start, von denen ſich auf dem letzten Drittel der Strecke Dymke(Bec 50] freimachte und überlegen in 30:15, Minuten vor Hergenröther(Polizei), der die erſte Runde geführt hatte, und Kohn(BSc) mit 30:33,8 Minuten, ſieg⸗ reich blieb. In der Mannſchaftswertung fiel der Titel gleichfalls an den BS 50 mit 17 Punkten vor dem Berliner Sc mit 21. Polizei mit 25, Schöneberger TS mit 86 und Sc Charlottenburg mit 42 Punkten. Bei den Frauen holte ſich Frau Sickert(SV Zehlendorf) den Titel iber 2 Km. mit.348 Min. Mannſchaftsmeiſter wurde der Berliner SC vor dem Lübeckſchen TV. Nordmark muß wiederholen Die am Sonntgg in einem Gelände bei Wohldorf an⸗ geſetzte Nordmark⸗Waldlaufmeiſterſchaft wurde unter ei⸗ gentümlichen Umſtänden beendet. Auf ungefähr halber Strecke wurden die Teilnehmer durch einen Unbekannten auf einen falſchen Weg gewieſen, ſo daß man auf Um⸗ wegen nach 20 Km. am Ziel anlangte. Der X. Lauf ſoll Kleine Sport⸗Nachrichten Der Amateurbox⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch land und Polen kommt auf Wunſch des polniſchen Verbandes Mätte Februar nächſten Jahres in der Dortmunder„Weſt⸗ fallenhalle“ zum Austrag. Deutſche Amateurboxer, u. a. Dixkes(Hamm), Blum (Altena), Moſer(München] und Schnarre(Recklinghauſen) werden in den Tagen vom 14. bis 16. November in Oslo dreimal in den Ring ſteigen. Luxemburgiſche Amateure wurden vom KSV. Zuffen⸗ hauſen zu drei Borkämpfen nach Württemberg verpflichtet, und zwar für den 5. 11. nach Stuttgart, für den 7. 11. nach Eßlingen und den 8. 11. nach Böblingen. Roger Michelot, der Olympiaſieger von Berlin, verſtärkt eine Pariſer Amateur⸗Boxmannſchaft, die vorausſichtlich am 13. November in Stuttgart gegen eine dortige Stäßteſtaffel antritt Drei deutſche Fahrer, nämlich Rauſch, Schön und Rie⸗ ger, wurden für das Rotterdamer Sechstagerennen(6. bis 12. November) verpflichtet. Die Deutſchen wurden mit ausländiſchen Fahrern gepaart. Die deutſche Fußballelf(Nationalelf) wird anläßlich der Fußball⸗Winterhilfeſpiele am 18. Nopember in Köln gegen eine Mittelrhein⸗Auswahl antreten. Münzenberg, Elbern und Gauchel ſtehen in der Mittelrheinmannſchaft. Berlins Fußballelf wird den nächſten Städtekampf. ge⸗ gen Hamburg am 6. Dezember in den. Vorher, am 2. November, gaſtiert in Berlin eine Krakauer Auswahl. Bayerns Eishockeymannſchaft, die am 31. 10. und 1. 11. im Nürnberger Linde⸗Eisſtabion gegen den Wiener EV an⸗ tritt, ſteht wie ſolgt: Leineweber; Lintner⸗Majer; Kuhn⸗ Keßler⸗Kehle; Lehmeyer⸗Schuler⸗Roth. Deutſche Motorſportſiege Dreihotter⸗Bergrennen bei Budapeſt Die deutſchen Fahrer, die einer Einladung des Kgl. Ungariſchen Automobil⸗Klubs gefolgt waren und ſchon bei den Gyoner Rekordtagen eine hervorragende Rolle ge⸗ ſpielt hatten, ſchnitten auch bei dem abſchließenden Drei⸗ hotter⸗Bergrennen ausgezeichnet ob und holten Sieg über Sieg Zahlreiche Zuſchauer hatten ſich an der Rennſtrecke in den Bergen bei Budapeſt eingefunden. Die Strecke war 3828 Meter lang, wobei eine durchſchnittliche Stei⸗ gung von 7,3 Prozent zu überwinden war. Das Wetter, es war kühl und winsdſtill, war gut, ſo daß auch ausge⸗ zeichnete Zeiten gefahren wurden. Der ſchnellſte Fahrer des Tages war der Schweizer Hans Rüeſch, der auf ſeinem Alfa⸗Romeo⸗Rennwagen in:38,15 Minuten über die Strecke kam und dabet gleichzeitig einen neuen Streckenrekord aufſtellte. Bei den 750 cem⸗Rennwagen war Walter Bäumer(Bünde⸗ Weſtf.) mit ſeinem Auſtin in:49,93 Minuten natürlich nicht zu ſchlagen. Schnellſter Sportwagenfahrer wax H. Berg(Altong/ Weſtf.) auf Alfa⸗Romeo in:00,86 Min. Die ſchönſten deutſcher Erfolge gab es bei den Krafträ⸗ dern. Walfried Winkler belegte auf Da W. im der 250 cem⸗Klaſſe in:56,14 Minuten den erſten Platz. Auf einer deutſchen Maſchine, der NSU, kam der Oeſterreicher Baſch in:57,80 Minuten in der Joer Klaſſe zum Siege. In der Halbliterklaſſe ſchließlich ſiegte H. P. Müller uf DW ein:44,42 Minuten und war damit ſchnellſter Fahrer aller Krafträder. Hans Schumann gewann auf ſeiner NS in der kleinen Seitenwagenklaſſe in :01,23 Minuten Deutſche Wagen im engliſchen Veteranen-Rennen Auf der Strecke London Brighton findet Jahr für Jahr das ſeltſamſte Automobilrennen der Welt ſtatt, das Veteranen⸗Rennen, an dem in dieſem Jahr nur Wagen teilnehmen dürfen, die vor 1904 gebaut wurden. Deutſch⸗ land kann den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, bet dieſem Rennen eines ſeiner älteſten Fahrzeuge, beſtimmt aber das älteſte, das noch mit eigener Kraft fahren kann, am Start zu ſehen. Es iſt ein Daimler, der das Cann⸗ ſtatter Werk im Jahre 1894 verließ. Nur wenig fünger iſt ein Benz aus ndem Jahre 1896. Das Rennen, das in der engliſchen Oeffentlichkeit ſtets mit großem Intereſſe verfolgt wird, wird am 15. November ausgetragen. nun am nächſten Sontag, hoffentlich bei beſſerer Strecken⸗ beſetzung, nachgeholt werden. Oſtpreußen in Inſterburg Die Oſtpreußenmeiſterſchaft ergab in Inſterburg den Einzelſieg von Liedig(Pruſſia Samland), während in der Mannſchaftswertung der Titel an die Mannſchaft von Norck van Boyen Inſterburg fiel. Schleſien in Breslau In der Umgebung von Breslau wurden die Waldlauf⸗ meiſterſchaften des Gaues Schleſten ermittelt. Pawlak (Bf Breslau) holte ſich im Einzellauf den Titel nun ſchon zum fünften Male. Mitte in Gera Der Meiſterſchaft des Gaues Mittel in Gera waren die zur erſten deutſchen Klaſſe zählenden Langſtreckler des KT Wittenberg ferngeblieben. Auch aus Erfurt war die Teilnahme nur ſchwach. Der einzige Wittenberger Ver⸗ treter, Rakowiak, fand wenig gleichwertige Gegner⸗ ſchaft und holte ſich überlegen den Meiſterſchafts lauf. Sachſen in Chemnitz Auf einer auf 8 Km. verkürzten Strecke bei Chemnitz wurde Krahl(Dresdenſia Dresden) Sachſenmeiſter. Der Titelverteidiger Gebhardt konnte wegen der Vereins⸗ ſuspendierung nicht teilnehmen. Anſere nächſten Fußball- Länderkämpfe Dis Ausland brachte in den letzten Wochen verſchiedene Meldungen über Abſchlüſſe oder Vereinbarungen von Län⸗ derkämpfen mit der deutſchen Fußball⸗Nationalelf, ohne daß bisher Verhandlungen eingeleitet oder entſprechende Einladungen ſchon abgegangen waren. Dis Fachamt Fußball hat aus dieſem Grunde den Abſchluß nachſtehen⸗ der, ſeſt vereinbarter Länderſpiele für die nächſte Zeit bekanntgegeben: 15. November 1936: 31. Januar 1937: 31. März 1937: 31 März 1937: in Berlin: gegen Ftalien. in e gegen Hob land. in Deutſchland: gegen Frankreich. in Luxemburg: gegen Luxemburg. 25. April 1987: in Deutſchland: gegen Belgien. 29. Mai 1937: in Zürich: gegen Schweiz. Weiterhin ſind im Laufe des nächſten Jahres noch die Rückſpiele gegen Norwegen und Schweden aus⸗ zutragen, die 1885 in Oslo und Stockholm durchgeführt wurden. Gleichfalls müſſen wir noch gegen Eſtland und Lettland antreten. Es iſt damit zu rechnen, daß dieſe beiden Spiele gegen Ende der daufenden Spielzeit in Reval und Riga beſtritten werden. Hallen-Handoball⸗Turnier im Nibelungenſaal Der badiſche Gauſpielwart Steinbach gibt bekaund, daß die Vorbereitungen für das diesjährige Hallenturnier ſo⸗ weit gediehen ſeien, daß ſie als abgeſchloſſen gelten dürf⸗ ben. Als Termin wird der 26. Dezember 1936 oder der 3. Januar 1937 genannt. Austragungsort wird der Ro⸗ ſengarten ſein. An dieſem Tag werden im Parkekt des Nibelungenſaals die Handballfpieler der Anziehungspunkt ſein. Nach den Turnern und Schwerathleten zieht damit das öritte Fachamt in den Roſengarten ein. Man muß mit gleichen Teilen den Mut unſeres Fachamtes bewundern, wie auch das Verſtändnis, das man auf dem Rathaus dem Sport entgegenbringt. Mit Nachwuchs gegen Belgien Hallentennis⸗Länberkampf in Hamburg. Bei den verſchiedenſten Tennis⸗Veranſtaltungen des Jahres trat das Fehlen des deutſchen Nachwuchſes klar zutage. Verzichten wir auf unſere unumſtrittenen Spitzen⸗ könner Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel, dann hat das Fachamt größte Mühe, eine einigermaßen ſpiel⸗ ſtarke Vertretung aufzuſtellen. In England, Frankreich, Italien und der Tſchechoſlowakei iſt der Tennis⸗Nachwuchs weiter als bei uns. Dieſe Tatſache wird Dr. Schomburgk veranlaßt haben, für die Kämpfe um den ſchwediſchen Kö⸗ nigspokal unſere Nachwuchsſpieler herauszuſtellen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß wir vorzeitig aus dieſem Hallen⸗ wettbewerb ausſcheiden. Einmal muß aber der Anfang ge⸗ macht werden. Nach den Hamburger Trainingsſpielen wurden für den Kampf gegen Belgien, der vom—8. November in Ham⸗ burg ausgetragen wird, Werner Beuthner, Edgar Dettmer und Edmund Bartkowiak(alle Berlin) aufgeſtellt. Als Erſatzſpieler kommen Dr. Deſſort und Wulff (beide Hamburg) in Frage. Beuthner/ Bartkowiak beſtreiten das Doppel gegen Lacroixſde Borman und Beuthner ſowie Dettmer ſtehen für die Einzelſpiele gegen André La⸗ croix und Pierre Geelhand bereit. Bayerns Silberſchild⸗Mannſchaft Für das am kommenden Sonntag, 1. November, in Ulm zum Nustrag kommende Vorrundenſpiel um den Hockey⸗Silberſchild zwiſchen Baden⸗Württemberg Bayern hat der Gau Bayern ſeine Vertretung jetzt folgt aufgeſtellt: Tor: Leitl(Wacker München); Verteidigung: Hölzl (Jahn München]— Wenkhard(Jahn München); Läufer⸗ reihe: Gerdes(Münchner SC)— Boſch(Jahn München) — Lang(Jahn München); Angriff: Loberegu— Baum Stimmel— Dr. Strobl— Beſſtegel(alle Jahn München). Hans Stuck ſoll in Südafrika fahren Die erſten Autorennen jedes Kalenderfahres pflegen in Südafrika durchgeführt zu werden. Es iſt ſchon Tradition geworden, daß der„Große Preis von Süd⸗ afrika“ am Neujahrstag den Auftakt bildet. Für 1937 kommen noch zwei weitere Rennen hinzu, der„Große Preis von Grosvenor“ am 16. Januar und der„Große Rand⸗Preis“ am 30. Januar. Zu dieſen Veranſtaltungen wurden einige der bekannteſten europätſchen Rennfahrer eingeladen. Unter ihnen befindet ſich als einziger Deuk⸗ ſcher Hans Stuck, der natürlich auf Auto⸗Union ſtarten ſoll. Eingeladen wurden noch Lord Howe(Bugatti), Sea⸗ man(Delage), Wimille(Bugatti), Fairfield(Era) ſowie fünf weitere Fahrer. Die Rennen finden in Eaſt⸗London, Kapſftadt und Johannesbura ſtatt. Mitropa⸗Pokal mit Schweiz, Rumänien und Jugoflawien Am Wettbewerb um den„Mitteleuropäiſchen Fußball⸗ Pokal“ nahmen im vergangenen Jahr erſtmalig auch vier ſchweizeriſche Mannſchaften teil, allerdings blieben ſie ge⸗ gen die Vertreter der ſogenaunnten Gründerſtaagten(Oeſter⸗ reich, Ungarn, Italten und Tſchechoflowaket) bereits in der Qualifikationsrunde hängen. Man war geneigt, anzu⸗ nehmen, daß in Zukunft die vier Gründerſtgaten wieder unter ſich bleiben würden, aber inzwiſchen hat doch Ita⸗ lien wiſſen laſſen, daß es einer Erweiterung des Wett⸗ bewerbs zuſtimmen würde. Die Italiener werden auf der nächſten Sitzung des Mitropacup⸗Ausſchuſſes den Antrag einbringen, am nächſten Wettbewerb je drei Mannſchaften (bisher vier) von Oeſterreich, Ungarn, der Tſchechoſlowakei und Italien, zwei ſchweizeriſche Maunſchaften und je eine rumäniſche und jugoſlawiſche teilnehmen zu laſſen. Der Antrag Italiens hat die Zuſtimmung von Ungarn gefunden und ſo dürfte ſeine Annahme ſo gut wie ſicher ſein. und wie HANDELS Dienstag, 27. Oktober 1936 Abend- Ausgabe Nr. 498 Produkſionssſeigerung als MMitſel gegen Preissſeigerung Kupferproduktionsquote von 85 auf 95 v. H. erhöht Soeben wird aus London bekannt, daß vom 1. November an durch eine abermalige Erhöhung der Produktionsquoten für Kupfer von 85 auf 95 v. H. eine neue Lockerung der Reſtriktion beſchloſſen worden iſt. Dieſe Lockerung bedeutet, daß nun monatlich 7000 Tonnen Kupfer mehr zur Verfügung ſtehen. Seit dem 1. Auguſt 1936 iſt ſomit die Erzeu⸗ gung um nicht weniger als 25 v. H. ausgedehnt wor⸗ den. Der Londoner Markt beantwortete die jüngſte 10proz. Produktionserhöhung keineswegs mit einer ſo ſtürmiſcken Hauſſe, wie ſie verſchiedentlich erwar⸗ tet worden war. Denn am 25. Oktober lautete dort der Schlußkurs für Kupfer 41 bis 414%%1r, während in der vergangenen Woche der Preis bis auf 42 Pfd. Sterling 4 sh 4% 8 geſtiegen war. Trotzdem muß die Grundtendenz dieſes Metalles als ausgeſprochen feſt bezeichnet werden, und man darf ſagen, daß die Preisſteigerungen einen durchaus realen Hinter⸗ grund beſitzen. Um die tatſächlichen Verhältniſſe in der Lage des Kupfers zu verſtehen, ſei vorausgeſchickt, daß die Weltvorräte an Raffinade Ende September 379 727(Auguſt(405 570) Tonnen betrugen; davon entfielen auf die amerikaniſchen Beſtände 189 000 (206 000) Tonnen. Der Weltverbrauch ſtellte ſi h im gleichen Monat auf 159 000(155 000) Tonnen, da⸗ von entfielen auf Amerika 76 000(64000) Tonnen. Es hat alſo ein beträchtlicher Abbau der Kupfervorräte ſtattgefunden, und man verrät wohl kaum ein Geheimnis mit der Feſtſtellung, daß die Beſtände nur einem Weltverbrauch von etwa 3 Monaten entſprechen. Selbſtverſtändlich mußte das raſche Anſteigen der Nachfrage, mit der die Produk⸗ tion nicht mehr recht Schritt hielt, auch die Produ⸗ zenten ſorgenvoll ſtimmen; denn ſie ſagen ſich nicht mit Unrecht, daß jede Verteuerung des Kupfers die Verbraucher zwangsläufig den billigeren Erſatzme⸗ tallen zuführt. Dieſem Umſtande iſt es wohl auch zuzuſchreiben, warum der amerikaniſche Inlands⸗ preis— bisher wenigſtens— unverändert auf 9,75 Centimes gehalten wird, während der Exportpreis dauernd ſteigt. Die jüngſte Erhöhung der Produuktionsquote auf 95 v. H. iſt daher als ein Schachzug der dem Reſtrik⸗ tionsabkommen angeſchloſſenen Produzenten anzu⸗ ſehen, durch eine Produktionserhöhung eine Preis⸗ erhöhung nach Möglichkeit zu unterbinden. Ueber⸗ haupt nehmen die engliſchen Kreiſe dem Kupfer gegenüber eine etwas andere Stellung als die ame⸗ rikaniſchen ein. Das Inſelreich betreibt mit Hoch⸗ druck ſeine Aufrüſtung, ferner abſorbiert die fort⸗ ſchreitende Elektrifizierung der engliſchen Induſtrie große Mengen Kupfers und verſpricht damit dem Kupferhandel eine günſtige Entwicklung. Die Lon⸗ doner Firmen ſind dagegen in bezug auf die Ent⸗ wicklung des amerikaniſchen Kupfermarktes ſehr viel weniger, pptimiſtiſch geſtimmt, weil ſte annehmen, die verarbeitende Induſtrie der USA habe ſich vor der letzten Inlandspreiserhöhung überreichlich mit Material eingedeckt. Was die nächſte Zukunft des Kupfers bringen wird, iſt noch in ziemliches Dunkel gehüllt. Feſt ſteht nur das eine: der Verbrauch iſt faſt überall im Steigen begriffen. Auf der anderen Seite ſcheint es ſo, als ob die Spekulation ſich wieder dieſes Markt⸗ gebietes in beträchtlichem Maße bemächtigt habe— die engliſche Spekulation ſoll nach der einen Verſion zumindeſt 50 v.., nach einer anderen ſogar bis zu 75 v. H. daran beteiligt ſein. Außerdem iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß von den Franzoſen vor dem 26. September, dem Tage der Abwertung des Franken, und auch ſpäter noch erhebliche Wertſicherungskäufe vorgenommen worden ſind. Es wäre möglich, daß dieſes Material eines Tages zum Vorſchein kommt und den Markt wieder unter Druck ſetzt. Einſtweilen 210 0 jedoch der Kupferverbrauch das entſcheidende ort. * Zementabſatz Jannar— September faſt 9 Mill. To. gegen 6,5 Mill. i. V. Der Verſand der geſamtdeutſchen Ze⸗ mentinduſtrie betrug, wie die Fachgruppe Zement⸗Indu⸗ ſtrie der Wirtſchaftsgruppe Steine und Erden mitteilt, im Monat Juli 1936: 1265 000 To.(davon nach dem Ausland 54726 To.), im Auguſt 1209 000 To.(Ausland 60 568 To⸗), im September ebenfalls 1209 000(53 450 To.); für die Monate Januar bis September ergibt ſich ein Geſamt⸗ verſand von 8 967 0000 To., wovon 464 567 To. ins Aus⸗ land gingen. Der Bedarf für den Bau der Reichsauto⸗ bahnen leinſchließlich der Bauwerke) betrug 1,17 Mill. To. d. h. 13 v. H. des Geſamtverſandes. Mit einem Ab⸗ ſatz von faſt 9 Mill. To. hat die Zementinduſtrie in den erſten drei Quartalen des laufenden Jahres die im gleichen Zeitraum von 1995 erreichten Ziffern um 37 v. H. über⸗ troffen. Gerade in den letzten Monaten ſind dabei Ab⸗ ſatzziffern erreicht worden, die eine noch über die von der Induſtrie ſelbſt im Frühjahr als Spitze bezeichnete Er⸗ zeugung hinausgehende Produktion zur Vorausſetzung haben; eine monatliche Produktion von mehr als 1,2 Mill. To. dürfte eine Höchſtbeanſpruchung der Fabriken dar⸗ ſtellen, auch unter Berückſichtigung der Tatſache, daß im Laufe des Sommers wieder einige bis Hahin ſtilliegende Werke in Betrieb genommen worden ſind. Hoher Zuckerverbrauch im September Im September wurden 1,15 Mill. Dz. Verbrauchszucker abgeſetzt; gegen den Vorjahrsbetrag von 1,05 Mill. Dz. iſt dies eine Zunahme um rund 10 v. H. Wie der neueſten Zucker⸗ verbrauchsſtatiſtik weiter zu entnehmen iſt, iſt das Zucker⸗ wirtſchaftsjahr anders abgegrenzt worden; es beginnt jetzt mit dem 1. Oktober und nicht mehr wie bisher mit dem 1. September. * Degea AG(Auergeſellſchaft), Berlin.— 7(61 v. H. Dividende. Auch das dritte Geſchäftsfahr der zur Gruppe der deutſchen Gold⸗ und Silber⸗Scheideanſtalb vorm. Roeßler, Frankfurt o. M. gehörenden Geſellſchaft verlief in allen Abteilungen befriedigend Die Bilanz weiſt einen Reingewinn von 606 255/(528 000) aus.— Die G be⸗ ſchloß, hieraus 7(6) v. H. Dividende auf das Act von 7 Mill./ zu verteilen. Dem Reſervefonds 100 000(99 000) Mark zuzuführen und 69 481 4 vorzutragen.— Die gün⸗ ſtige Entwicklung des Unternehmens hrbe auch im neuen Geſchäftsjahre angehalten. * Termine der Leipziger Frühjahrsmeſſe. Die Leip⸗ ziger Frühjahrsmeſſe 1937 wird am Sonntag, dem 28. Februar, eröffnet und dauert bis einſchließlich Mon⸗ tag, 8. März. Die Muſtermeſſe endet am Freitag, 5. März, die Textil⸗ u. Bekleidungsmeſſe am Donnerstag, 4. März. Die Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe dauert bis zum Montag, 8. März mit Ausnahme der ihr angeglie⸗ derten Meſſe für Photo, Optik, Kino, die bereits am Frei⸗ tag, 5. März, ſchließt * Aoproz. Umſatzſteigerung bei der Hupfeld Gebr. Zim⸗ mermaun AG. Leipzig. Dieſe Pianofabrik ſchließt das Ge⸗ schäftsjahr 1935/36 nach normalen Abſchreibungen auf An⸗ lagen von 27 515 RM.(30 031) und gußerordentlichen Ab⸗ ſchreibungen im Zuſammenhang mit der Abſtoßung des Amſterdamer Grundſtücks von 40396 RW. einſchließlich Vortrag von 603 RM. mit einem Reingewinn von 2657 Sehr ruhige Börsen Starke Zurückhalſung der Bankenkundschaft/ Empfindliche Rückgänge Renienmarki freundlich Rhein⸗Mainiſche Börſe: Still und abbröckelnd Die Börſe war auf allen Gebieten ſehr ruhig. Die Zu⸗ rückhaltung hat ſich verſtärkt. Die Kundſchaft blieb den Märkten mit Aufträgen faſt völlig fern, während die Börſe ſelbſt, ſoweit ſie noch Beſtände hatte, weiter reali⸗ ſterte. An den Aktienmärkten bröckelten die Kurſe über⸗ wiegend weiter um durchſchnittlich—1 v. H. ab. Rück⸗ gänge erfuhren beſonders wieder Bergwerksaktien. Höſch 115,5(117,5), Harpener 154,25(156), Rheinſtahl 151,75(153), Ver. Stahl 122,25(12396), Klöckner, Mannesmann und Buderus gaben bis 4 v. H. nach. Höher waren Ilſe Ge⸗ nuß mit 153,25(152). JG Farben bei kleinſten Umſätzen 176.25(177), ſonſtige Chemiewerte waren vorerſt ohne Notiz. Auch Elektroaktien kamen ganz vereinzelt zum Kurs, AEch und Schuckert je minus 74 v.., Siemens minus 1,25 v. H. Von Maſchinenwerten blieben Muag mit 130,25 behauptet, Mönus und Daimler bröckelten bis v. H. ab. Im einzelnen eröffneten Cement Heidelberg 1 v.., Rheinmetall 74 v.., Aku 76 v. H. und Feldmühle Papier 7 v. H. niedriger. Auch der Rentenmarkt war ſehr ſtill etwas ſchwächer lagen Reichsaltbeſitz mit 1187(119,25), für Kommunal⸗Umſchuldung erhielt ſich Nachfrage bei unver. 90,40. Im übrigen blieben die Kurſe behauptet. Auslandsrenten lagen ruhig und etwas ſchwächer, 4 v. H. Rumänen 7(7,45), auch ſonſt lagen Mexikaner und Un⸗ garn-76 v. H. leichter, etwas höher nur Anatolier 1 mit 40,8(405). Im Verlaufe änderte ſich an der Geſamthaltung kaum etwas. Die Umſätze blieben unbedeutend, ebenſo die Kurs⸗ veränderungen. Meiſt ergaben ſich wieder Abbröckelungen, nachdem zwiſchendurch verſchiedentliche Beſſerungen von etwa A v. H. eingetreten waren. Höſch 116,5—115,5 nach 115,5, Mannesmann 117—116,5 nach 116,5, JG Farben 175,75 nach 176,25, Daimler 124,5—123 76, AEch bei größe⸗ ren Umſätzen 40 nach 40,25. Am Rentenmarkt hatten Kom⸗ munal⸗Umſchuldung mit 90,40 weiter Nachfrage bei leb⸗ haften Umſätzen, ſonſt blieben die Märkte ſehr ruhig. Rumäniſche Werte waren um 6—, v. H. erholt. Gold⸗ pfandbriefe unverändert, Pfälz. Hyp. die meiſten Serien mangels Angebot geſtrichen Geld. Liquidationspfandbriefe und Stadtanleihen nicht ganz einheitlich. Berlin: Aktien überwiegend ſchwächer, Renten freundlich Der Wertpapierhandel vollzog ſich auch heute wieder nur in engſten Grenzen. Die Bankenkundſchaft übte ſtarke Zu⸗ rückhaltung, nur vereinzelt war noch das Beſtreben zu be⸗ obachten, die auf Grund der vorangegangenen Kursſtei⸗ gerungen erzielten Gewinne ſicherzuſtellen. Da andererſeits aber jegliche Aufnahmeneigung fehlt, führte ſchon kleines Angebot zu zum Teil empfindlicheren Rückgängen. Infolge dieſer Entwicklung kam beim berufsmäßigen Börſenhandel keine Unternehmungsluſt auf. Auch die aus der Wirtſchaft vorliegenden günſtigen Nachrichten, wie z. B. eine Meldung über die weiter gebeſſerte Induſtriebeſchäftigung im Sep⸗ tember vermochte unter dieſen Umſtänden keinen Einfluß auszuüben. Auch iſt die zur Zeit zu beobachtende Zurückküh⸗ rung der Kurſe auf ein normales Niveau noch den Aus⸗ wüchſen der letzten Zeit nur zu begrüßen. Am Montan⸗ markt verloren Harpener bei allerdings nur ſehr kleinem Angebot 2,5, Rheinſtahl 176, Hoeſch 1,75 und Verein. Stahl⸗ werke 186 v. H. Von Braunkohlenwerten waren Rhein⸗ braun mit minus 3 und Bubiag mit minus 2 v. H. ſtärker rückgängig. Verhältnismäßig gut gehalten waren chemiſche Papiere bis auf Kokswerke(minus 2 b..). Farben wurden ½ v. H. niedriger zu 176,5 gehandelt. Bei den Maſchinenbauwerten wurden die geſtern bereits ſtark im Angebot ſtehenden Schubert und Salzer mit etwa 130 ge⸗ ſchätzt, nachdem ſie geſtern zuletzt 137 notierten. Von Aus⸗ landswerten zogen Conti Linoleum um 1,75 v. H. an. Weiter freundliche Verfaſſung zeigt der Rentenmarkt. Die Umſchuldungsanleihe ſetzte ihren Anſtieg erneut um 15 Pf, auf 90,45 fort. Wiederaufbauzuſchläge gewannen 1 v. H. Die Reichsoltbeſitzanleihe notierte unverändert 119. Faſt durchweg ſchwächer lagen Auslandsrenten. Im Verlaufe blieb es an den Aktienmärkten weiter ſehr ſtill. Da die Kursgeſtaltung ſchon von den kleinſten Auf⸗ trägen abhängig war, kam keine einheitliche Linie zuſtande. Teilweiſe waren Erholungen zu verzeichnen, ſo bei BMW um 1 und bei Schuckert um 4 v.., andererſeits gaben Deſſauer Gas nochmals um 7 und Deutſche Erdöl um 2% v. H. nach. Conti⸗Linoleum gaben von der kräftigen An⸗ fangsſteigerung 1½ v. H. wieder her. Am Kaſſarentenmarkt war die Stimmung bei eher etwas regerem Geſchäft freund⸗ lich. Hypothekenpfandbriefe waren nur unbedeutend ver⸗ ändert, Liquidationspfandbriefe konnten ſich überwiegend um 5 v. H. bekeſtigen. Von Kommunglobligationen waren die der Berliner Hypothekenbank um 4 v. H. abgeſchwächt. Der Markt der Stadtanleihen war gleichfalls zumeiſt be⸗ feſtigt. Von Staatsanleihen gewannen 27er Baden und der Mecklenburg je 36 v. H. Feſter lagen ſonſt noch 35er Reichs⸗ bahnſchätze(plus 0,17) und ger Poſtſchätze(plus.20). Schutzgebiete blieben zimlich unverändert. Von Induſtrie⸗ obligationen verloren Arbed 1 v.., höher notiert wur⸗ den Lüdenſcheidt und Konkordia⸗Spinnerei(je plus ½ v..) Für per Kaſſe gehandelte Induſtriepapiere war die Kurs⸗ geſtaltung uneinheitlich. Während Verein. Glanzſtoff 9½, Gundlach 3 und Tüll Flöha 2 v. H. gewannen, büßten andererſeits Tuchfabrik Aachen 34, Rückforth Ww. 3, Gilde⸗ meiſter 3½ und Hannover Ueberland 2% v. H. ein. Von per Kaſſe gehandelten Banken gingen Ueberſeebank um 274, Vereinsbank Hamburg um 2 und Berliner Handelsgeſ. um 1 v. H. zurück. Von Hypothekenbanken per Kaſſe gaben Bayeriſche Hypotheken um 1, Rheiniſche Hypotheken um 1 v. H. nach, feſter waren Deutſche Hypotheken( 1 v..). Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichs ſchubobuch örderungen Ausgabe 1: 1937er 100,25 G; 1038er 99,62 G; 1939er 99,37 G; 1940er 99 G: 1941er 99,377 G; lg der 98,25 G; 19 Ber 98,12 G 1944er 2 G: 1945er bis 1948er 98,12 G 98,87 B; Ausgabe 2: 9gger 99,37 G; 1944er 98 G. Wiederaufbau anleihe: 1944—45er 73,5 G 74,37 B; 1946 bis 48er 78,5 G 74,25 B; Aproz. Umſchuld.⸗Verband 90,075 G 90,825 B. Gegen Börſenſchluß erlahmte das Geſchäft faſt völlig. Eine Schlußnotiz kam nur für verhältnismäßig wenig Aktien zuſtande. Dabei waren dem Verlauf gegenüber keine weſentlichen Abweichungen feſtzuſtellen. Deutſcher Eiſenhandel waren mit 141 um 7 v. H. erholt, während Schultheiß im gleichen Ausmaß nachgrben. Vereinigte Stahlwerke bröckelten nochmals um& v. H. ab. Nach⸗ börslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkf Unbedeutende Veränderungen bei den Depiſen —* Berlin, 27. Oktober. Der Geldmarkt wies heute keine weſentliche Veränderung auf. Für Blankotagesgeld wurden unveränderte Sätze von 2,75—3 v. H. gefordert. Das in Privatdiskonten herauskommende Angebot war nicht über⸗ mäßig groß und konnte mühelos untergebracht werden In den ſonſtigen erſtklaſſigen Anlogen blieben die Umſätze gering. Der Privatdiskontſatz wurde bei 276 v. H. belaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten waren heute nennenswerte Veränderungen nicht erſichtlich. Der franzö⸗ ſiſche Frank ſtellte ſich in Zürich auf 20,23(20,237), in Am⸗ ſterdam auf 8,62%(8,63% wund in London auf 105,13 (105,09). Das Pfund lag in Zürich bei 21,2774(21,27), in Paris bei 105,14(105,15), in Amſterdom bei 9,06%(9,077), Der Dollar wurde mit 4,35,(.35%) in Zürich. mit 1,85 (.85%) in Amſterdam mit 48876(4,8843¼) in London und mit 21.51(21,50) in Paris notiert. Sonſt waren die Ver⸗ änderungen unbedeutend. skontssev: geſchshan 4, Lambarg 5. prſyat 3„. f. Amtlich in Rm. Dis⸗ J Varitäf 28. Oktober 27, Oktober für kont M Melo Brie Geld J Brief 25 20.95 5 1 0 2,455 12.495 Aegypten 1 ägypt. Bft. 12.465 12.40 12½48 5 Argentinien Ahe 75 172.1 935 5591.555 Belgten.. 100 Belga 2 95, 7 41.91 41.95 1920 42.009 Braſiiten„1 Milrei s 502] 9,15 5147„5.17 Bulgarien, 100 Leva 5.933] 3047 3053.047 3053 Canada Ian. Dollar 7 193] 24890.408.43% 8,498 Dänemark 100 Kronen 3 112,593 5432 3445.325442 Danzig„100 Gulden 3 91/2 70 J. 14 47.04 474 England.. 1 Pfund 2 N. 2. 1 15 Eſtland, 100 eſtn. Kr. 4% 68.0 Finnland toofiunl M. 3 Frankreich. 100 Fres. 2 Griechenland 10% Br. olland, 100 Gulden 2½ Jran(Teheran) Pehl sland,. 100 fel. Kr. 51 talien... 100 Lire 7 Japan. 19.29 Den ugoſlavien too Dinar 2 Lettland.. 100 Lotts 6 gitauen. 100 Litas 3/8 Norwegen 100 fKkronen 312 Oeſter reich 100 Schill. 31 Polen.. 100 Zloty 5 Boringal 100 Cscudo% Rumänien. 100 Sei 875 Schweden. 100 Kr. 2% Schweiz 100 g ranken 2 Spanten 100 Peſeien 3 Tſchechoſlowakeiloen 3 Türtei.. tür f. Pfd. 572 Ungarn.. 100 Pengs 4 Uruguay 1Goldpeſo ger Staaten Dollar 175 * Frankfurt, 27. Oktober. Tagesgeld unv. 2,50 v. H. RM. ab, deſſen Vortrag der für den 14. November einbe⸗ rufenen Generalverſammlung vorgeſchlagen werden ſoll. Das Geſchäftsjahr 1935⸗36 brachte eine Umſatzſteigerung von 40 Prozent, doch ließen die erzielten Verraufserlöſe eine befriedigende Gewinnſpanne noch nicht zu. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr werden zuverſichtlich beur⸗ teilt. Der Auftragsbeſtand iſt befriedigend und ſichert der vermehrten Gefolgſchaft des Werkes Böhlitz⸗Ehrenberg bis Anfang nächſten Jahres volle Beſchäftigung. Das Werk in Eilenburg wurde gegen Ende des Jahres 1935/36 auf Son⸗ deraufgaben umgebaut und kam am 1. Auguſt 1936 in Betrieb. * Philipp Holzmann Ac, Frankfurt a. M.— 2 große Auslandsaufträge. Wie man erfährt, ſind der Geſellſchaft vor kurzem zwei größere Bauaufträge im Ausland über⸗ tragen worden Bei dem einen Auftrag handelt es ſich um die Herſtellung eines Vorfluters für die Kanaliſation der Stedt Athen. Dieſer Auftrag umfaßt die Ausführung umfangreicher Erd⸗ und Betonarbeiten zur Regulierung des Kiſiſſios⸗Fluſſes. Die Bauſumme beträgt rund 172 Millionen. Der andere Auftrag wurde von der portu⸗ gieſiſchen Regierung erteilt und bezieht ſich auf den Bau einer Schutzmole mit Kajanlagen im Hafen von Ponta Delgada auf der Inſel Sao Miguel(Azoren). Zur Her⸗ ſtellung der Mole und der Anlegekais ſoll hier eine beſon⸗ dere Bauweiſe zur Verwendung gelangen. Der Geſamt⸗ umfang dieſes Baues beläuft ſich auf rund 2 Mill. I. * Der Voranſchlag der Schweizer Bundesbahnen 1937. Der vom Bundesrat bereits genehmigte Voranſchlag hat ſo weit wie möglich den Auswirkungen der Abwertung Rechnung getragen. Der ſchon vor der Abwertung fertig⸗ geſtellte Entwurf erlitt aber keine tiefgreifenden Verän⸗ derungen, indem ſich die Vor⸗ und Nachteile der Abwer⸗ tung im großen und ganzen im Bundesbahn⸗Haushalt aufheben. Die Bauausgaben ſollen ganz aus den Ab⸗ ſchreibungen der Verwaltung gedeckt werden und der neue Voranſchlag für 1937 bleibt mit 24,87 Mill. ſfr. Bauaus⸗ gaben unter der im Sparprogramm für 1933 vorgezeich⸗ neten Grenze. Der Betriebsvoranſchlag iſt überſchattet vom gewaltigen Rückgang der Transporteinnahmen. Seit dem Jahre 1929 ſind die Transporteinnahmen um 123,5 Mill. ffr. oder 30,7 v. H. zurückgegangen. Da Anzeichen für eine Beſſerung noch immer nicht vorliegen, rechnet der Voranſchlag mit einer Einnahme von 278 Mill. ſfr. Die Betriebsausgaben werden auf 227,61 Mill. ffr. veranſchlagt. Darin iſt für Material, das aus dem Ausland beſchafft werden muß und für die Auslandsagenturen infolge der Abwertung eine Ausgabenerhöhung von 1,8 Mill. ffr. vorgeſehen. Die Verſtromung erlaubt nach dem Voran⸗ ſchlag eine Mehrausgabe von jährlich 8 Mill. zu um⸗ gehen, indem die 800 000 Tonnen Kohlen, die nötig wä⸗ ren, um die Leiſtung von 42,3 Mill. Zugkilometer des elektriſchen Netzes zu vollbringen, eingeſpart werden. Seit 1930 ſind die Betriebsausgaben von 291 Mill. auf 227 Mill. fr, vermindert worden, was einen Betrag von 64 Mill. oder 22 v. H. ausmacht. * Die Zinsſätze der franzöſiſchen Sparkaſſen. Wie die Agence Economique et Finoncière mitteilt, ſoll der Zins⸗ ſatz für Sparkaſſeneinlagen im Jahre 1937 mindeſtens 8 v. H umd höchſtens 3,25 v. H. betragen. Erhöhung der Benzinpreiſe in Holland. Nach Mit⸗ teilung holländiſcher Petroleumgeſellſchaften ſind die Preiſe für Autobenzin ab 26. Oktober um 7 Cent erhöht worden. Die Erhöhung um 72 Cent ſoll lediglich ein teil⸗ weiſer Ausgleich für die Steigerung der Selbſtkoſten⸗ preiſe ſein, die im Zuſammenhang mit der Abwertung des Guldens eingetreten iſt. * Deterding tritt von der Leitung der Royal Dutch zurück. Sir Henry Deterding tritt Ende des Jahres als Präſident der Royal Dutch zurück. Nachfolger wird F. de Kok in Haag, Direktor der Koninklijke und Sohn des Gründers der Unternehmung. * Ford Motor Company AG, Köln. Nach einer Ver⸗ waltungsäußerung bemüht ſich die Ford Motor Company AG, Köln, die ihr verbliebenen Exportmöglichkeiten in ſtärkerem Maße auszuſchöpfen. In den erſten drei Vier⸗ teljahren 1936 ſtellte ſich der Geſamtexport— wobei es ſich ausſchließlich um Erzeugniſſe der Kölner Fabrik handelt— auf 1 076 641 /, und zwar im erſten Vierteljahr auf 214 648, im zweiten auf 358 281 und im Fritten Vierteljahr uf 503 712 ,. Für das letzte Quartal 1936 werde die Ausfuhr eine weitere Steigerung aufweiſen. * Die Türkei will eine eigene Hütteninduſtrie ſchaffen. Mit Hilfe einer engliſchen Gruppe, zu der u a. die Braſ⸗ ſert and Co. td. gehört, ſoll in der Türkei eine eigene Hütteninduſtrie geſchaffen werden. Bei der Schaffung will nach einer Meldung der„Journée Induſtrielle“ die bri⸗ tiſche Gruppe 2,5 Mill. Pfd. Sterling zur Verfügung ſtellen. Das Eiſenerz ſoll anfangs aus dem Nusland ein⸗ geführt werden. Das Zentrum der neuen Induſtrie wird Karabuk an der Eiſenbahnſtrecke Ankara⸗Zonguldak ſein, wo das Gelände ſich vorzüglich zur Errichtung der Anlagen (Hochöfen, Stahlwerke, Gießereien uſw.) eignet. Das Kohlengebiet von Zonguldak wird die Brennſtoffverſor⸗ gung übernehmen, ſpäter ſollen aber nähergelegene Vor⸗ kommen, mach denen bereits geforſcht wird, die Verſorgung ſicherſtellen. Die bisherigen Unterſuchungen ſollen bereits ausreichende Kohlenvorkommen ergeben haben. Auch Eiſenvorkommen will mon an einigen Orten bereits aus⸗ findig gemacht haben, doch wird dieſe Rohſtoffverſorgung aus dem eigenen Land nur eine ſekundäre Rolle ſpielen können. * Chade.— Sperrung von Auteilen der Geſellſchaft durch das Gericht in Burgos. Nach einem Schreiben der Brüſſeler Verwaltung der Compania Hiſpano⸗Ameriangc de Electricidad, S. A.(Chade) an den Berliner Börſenvor⸗ ſtand hat das erſtinſtanzliche Gericht in Burgos entſchieden und der Geſellſchaft davon Kenntnis gegeben, daß die Auszahlung des Nominalbetrages und der Divi⸗ denden der in einer beſonderen Liſte aufgeführten Chade⸗ Anteile Lit. 4— E verboten iſt, ebenſo die Benutzung oder Verwertung dieſer Papiere. Die Chade⸗Verwaltung bittet um Kenntnisnahme, daß, ſo lange dieſes Verbot nicht auf⸗ gehoben iſt, keinerlei Dividendeneinlöſung der erwähnten Papiere erfolgen kann, desgleichen die Inhaber irgend⸗ welche Rechte, die ſtatutenmäßig mit dem Beſitz der Wert⸗ papiere verbunden ſind, auch nicht ausüben können. So⸗ weit das Brüſſeler Schreiben. Ein Grund für dieſe er⸗ wähnte Maßnahme der Behörde in Burgos wird nicht an⸗ gegeben. Es darf jedoch angenommen werden, daß es ſich um Stücke handelt, die in den Wirren des ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieges in unrechtmäßigen Beſitz geraten ſind. Was gehi verloren? Warum der Kampf dem Verderb dringlich isi? Anläßlich der Reichsausſtellung„Kampf um 132 Milliar⸗ den“ hielt am Samstagnachmittag die Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft Schadenverhütung, in der alle im Kampf gegen Schä⸗ den tätigen Verbände zuſammengeſchloſſen ſind, eine Reichs⸗ arbeitstagung in Köln ab, an der außer ſämtlichen Ge⸗ ſchäftsführern der Reichsarbeitsgemeinſchaft nahezu alle Landesſtellenleiter des Reichsminiſteriums für Volksguf⸗ klärung und Propaganda oder deren Vertreter teilnahmen, Nach kurzen Begrüßungsworten des Leiters der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft, Neumann vom Reichspropagandamjini⸗ ſterium, und des Landesſtellenleiters Dr. Winlelnſemper⸗ Köln hielt Aumer vom Stabsamt des Reichs bauernführers das Hauptreferat, in dem er intereſſante Zahlen beranntgah. Die geſamte Land wirtſchaft Deutſchlands hatte 1935 einen Geſamtverkaufserlös von 8,5 Milliarden /. Der Ausfall von 1,5 Milliarden durch Verderb mache alſo faſt ein Fünf⸗ tel dieſer Summe aus. Er bedeute den dreikachen Wert aller Erzeugniſſe, die in einem der größten deutſchen Agrar⸗ gebiete, der Provinz Ostpreußen, auf den Markt gelangten, Bei den Kartoffeln gingen mit 4,1 Mill. Tonnen bei einer Geſamterzeugung von 44 Mill. Tonnen 10 v. H. verloren, mengenmäßig alſo die ganze Kartoffelernte Pommerns. Der Ausfall an Getreide entſpreche der Geſamternte von Schles⸗ wig⸗Holſtein und betrage bei einer Geſamtmenge von 24 Millionen Tonnen 750 000 Tonnen, alſo rund 1% Dill.„. Die geſamte Obſternte von Bayern u 5 der 607 000 Tonnen Obſt im Werte von 136 Mill./ gleich, die dem Verderb anheimfielen. Bei Schlachtvieh ſtelle ſich der jährliche Verluſt auf 110 Mill., bei Gemüſe auf 79 Mill. Mark, bei Milch und Milcherzeugniſſen auf 57 Mill./ und bei Eiern gingen von insgeſamt 6,15 Milliar⸗ ick jähr⸗ lich rund 240 Mill. Stück verloren. Bei den 450 000 ſelbſtändigen Einzeſßöndlern und den 200000 Reichs nährſtandshondwerkern(Bäcker, Metzger uſw.) gebe ſich ein durchſchnittlicher Verluſt an ver den Schäden in Höhe von rund 5 v.., alſo bei einem Ge⸗ ſamtumſatz von 20 Milliarden im Jahr ein Verluſt von 1 Milliarde. In jedem deutſchen Kaushalt gingen ferner im Durchſchnitt täglich für 4 Pf. Nahrungsmittel zugrunde, Die Handelspoliſik im Wahlkamp Die Präſidentenwahl in Amerika am 3. November wird das amerikaniſche Volk auch auf dem Gebiet des Außenhandels vor wichtige Entſcheidungen ſtel⸗ len. Die Wiederwahl Rooſevelts würde bedeuten, daß die Vereinigten Staaten den bereits eingeſchla⸗ genen Weg zum freien Welthandel fortſetzen. Die Wahl des republikaniſchen Kandidaten würde dazu führen, daß Landons mehr protektioniſtiſches Wirt⸗ ſchafts⸗Programm zur Durchführung gelangt. Im Mittelpunkt der Ausſprache über dieſe Fra⸗ gen ſteht der Farmer. Immer wieder appelliert man an ihn, wenn die Frage geſtellt wird, ob Rooſe⸗ velts Programm der Gegenſeitigkeitsverträge weiter⸗ geführt werden oder ob Amerika ſich dem Pro⸗ gramm der Republikaner zuwenden ſoll, das ſtärke⸗ keren Schutz der heimiſchen Märke und notfalls eine Droſſelung der Einfuhr fordert. Die gegenwärtige demokratiſche Regierung glaubt das Heilmittel gegen die Kriſe darin zu ſehen, daß man auf dem Weg über Gegenſeitigkeitsver⸗ träge die Handelsſchranken abbauen müſſe, während die Republikaner behaupten, daß derartige Verträge mehr koſten als ſie einbringen. Faſt vier Jahre lang haben ſich jetzt Rooſevelt und Staatsſekretär Hull bemüht, die Erholung der Wirtſchaft und die Ver⸗ beſſerung der Lebensbedingungen des amewikaniſchen Farmers durch Ausweitung des Welthandels zu er⸗ reichen. Vierzehn Gegenſeitigkeitsverträge wurden abgeſchloſſen. Bei den meiſten dieſer Verträge han⸗ delte es ſich um Ausfuhr⸗Vergünſtigungen, beſonders für amerikaniſche Farmprodukte. Der Ausgangs⸗ punkt war, daß die Vereinigten Staaten um ſo meh ausführen können, je mehr ſie einführen. Demgegenüber erklären die Republikaner, diese Politik ſei wirkungslos und gefährlich Landon werde als Präſident das Geſetz zur Ermächtigung des Pri ſidenten, Gegenſeitigkeitsverträge abzuſchließen, al⸗ ſchaffen. Landon macht eine Rechnung auf, wonaß auf Grund der erſten acht Verträge die landwirtk⸗ ſchaftliche Einfuhr um 84 v.., die Ausfuhr dagegen nur um 26 v. H. geſtiegen ſei. Der amerikaniſche Farmer habe keine neuen Märkte gewonnen, im Ge⸗ genteil, es ſeien ihm ſowohl Inlands⸗ als auch Auslandsmärkte genommen worden.„Die republi⸗ kaniſche Partei hat ſich verpflichtet, den amerikani⸗ ſchen Markt für den amerikaniſchen Farmer zu ſchützen.“ Landon will mit dem Ausland vorwiegend nur über den Handel mit Gütern verhandeln, die mit heimiſchen Erzeugniſſen nicht in Wettbewerb treten. Er perſpricht den Farmern ſogar Zuſchläge auf den Auslandsabſatz ihrer Produkte, aber dieſe Zuſchläge ſollen, um Vergeltungsmaßnahmen des Auslandes für derartige Ausfuhr⸗Prämien zu ver⸗ meiden, nur auf den im Inland abgeſetzten Teil der Produktion gegeben werden. Landons Programm enthält außerdem einen Ernte⸗Verſicherungs⸗Plan. Anhänger einer geſunden Wehrungspolitik und der Stabiliſterung der Weltwährungen zum früheſt möglichen Termin ſind beide Männer. Waren und Märkie * Berliner Getreidegroßmarkt vom 27. Oktober. An den Verſorgungsmöglichkeiten im Berliner Getreidever⸗ kehr hat ſich weiter nichts geändert. Die Anlieſerungen der Landwirtkſchaft ſind vorerſt noch immer nur mäßig, dürften aber bald eine Verſtärkung efohren, zumal bekanntlich der Arbeitsdienſt zur Einbringung der Hackfruchternte heran⸗ gezogen wird. Der laufende Bedarf der Mühlen kann jedoch gedeckt werden, obwohl ein weſentlicher Teil des von der Lanowirtſchaft zum Verkauf geſtellten Materials bereits in der Provinz Aufnahme findet. Von Mehlen wird Weizenmehl weiterhin bevorzugt. Am Futter⸗ getreidemarkt iſt das Geſchäft klein. Dem Bedarf ſtehen nur geringe Anlieferungen gegenüber. In Hafer gelan⸗ gen leoͤiglich leichte Sorten vereinzelt an den Markt. Brau: gerſten bleiben insbeſondere in Ausſtichqualitäten beachtet. Gebote und Forderungen gehen jedoch vielfach erheblich auseinander. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 27, Okt (Eig. Dr.] Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemahl. Meh⸗ lis prompt per 10 Tage 31,50: per Okt—; per Okt⸗Dez. 81,45—31,50; Tendenz ruhig, Wetter regneriſch u. ſtürmiſch. Bremer Baumwolle vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Amerik, Unſverſal Stand. Middl. loko 14.08. a Hamburger Schmalzuotierung vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Amertcon Steamlard tranſito ab Kai 28,25 Dollar. Berliner Metallnotierungen vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in für je 100 Kilo: Elektrolnttuner (wirebars) 58,25 nom.; Stkandarcdkupfer, loko 52,50 nom; Originalhüttenweichblei 23,75 nom.; Standard⸗Blei p. Olt⸗ 238,75 nom. Originalhüttenrohzink ab noroͤdeutſche Sta⸗ tionen 19,50; Standardzink 19,50; Originalhüttenaluminium 98—99 proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren oa. 1000 fein per Kilo 3841. 5 Badiſche Obſtgroßmärkte. Weinheim: Aepfel 1222 Birnen—21; Nüſſe 27; Kaſtanſen 10 Pfg.— Handſchuſs⸗ heim: Birnen 12—17 und—11; Aepfel 1826 und 117 Kaſtanien 13—14; Quitten 2223 Kopfſalot 9, Kreſſe 25; Tomaten—16; Weißkraut 2, Rotkraut 3; Spinat 9 ure de bis 10; Feldſalat 3546, Roſenkohl 1921; Endivienſalat 26, Zwiebeln 4 Pfg. - WIRTSCHAFTS-ZETTUNGd der Neuen Mannheimer Zeitung mn; No n u u 3 1* N f Dienstag, 27. Oktober 1936 Jüngſt ging die Nachricht durch die Weltpreſſe, ſteue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 498 in Weibsgestalt Die Ceschichie der Grälin Maria Iarnovslla/ Ein Mriminallall, der vor 25 Jahren die Welt erregte/ Von Dr. A. v. Andre vslæy daß in Florenz in bitterſter Armut die Gräfin Tarnowſkageſtorben iſt. Der„Tarnowſka⸗ Prozeß“ war eine der ganz großen krimina⸗ liſtiſchen Affären, die die Gemüter der ganzen Welt erſchütterten. Der Tod des„ruſſiſchen Weibsteufels“ läßt in der Erinnerung noch einmal das ſenſationelle Geſchehen vor 25 Jahren lebendig werden. Der Verfaſſer dieſes Tatſachenberichtes iſt der Sohn des bekannten ruſſiſchen Kriminalverteidigers S. v. Andreepſky, der im erſten Prozeß um Gräfin Maria Tarnowfka als Rechtsbeiſtand ihres Ehemannes aufgetreten iſt. Kindheitserinnerung Eine Erinnerung aus früher Kindheit: Ein ge⸗ heimnisvoller Mann, groß von Geſtalt, in einen koſtbaren Pelz eingehüllt, die Pelzmütze tief über die Augen gezogen, ſo daß man das Geſicht kaum ſieht, ſchleicht ſich in das Empfangszimmer meines Vaters, des Kriminalverteidigers. Das Dienſtmäd⸗ chen flüſtert mir zu:„Ein berüchtigter Mörder!“ — Es iſt der erſte Mörder, den ich in meinem Leben zu ſehen bekam. Oft kommt der mir unheimlich er⸗ ſckeinende Mann und bleibt ſtundenlang mit meinem Vater allein. Manchmal habe ich Angſt, er könnte ihn ermorden. Aber dann erzählt mein Vater bei Tiſch von dem bevorſtehenden Mordprozeß Tarnowſki, ſo heißt der Unbekannte. Ein Pro⸗ zeß, ſo meint mein Vater, von größtem pſfycholo⸗ giſchen Intereſſe. Nicht wegen des Mannes, der eigentlich ein gutmütiger Menſch iſt— ich denke mir: wie kann ein Mörder gutmütig ſein?—, ſon⸗ dern wegen der Frau, um derentwillen das Ver⸗ brechen geſchah. Es iſt ein ruſſiſcher Weibsteufel, wie ihn weder unſere Literatur noch unſere Lite⸗ raturgeſchichte kennt, erläutert mein Vater, der nicht nur Juriſt, ſondern auch einer der führenden ruſſi⸗ ſchen Literaturkritiker iſt.„Sie wird noch von ſich ſprechen machen,“ dieſe Worte bleiben beſonders in meinem Gedächtnis haften. An einem ſchönen Frühlingstage verreiſt mein Vater nach Kiew, wo das Geſchworenengericht tagt, um über das Schickſal des Grafen Waſſili Waſſiljewitſch Tarnowſki zu entſcheiden— angeklagt wegen Ermordung des Liebhabers ſeiner Frau Maria, des Grafen Stefan Bor⸗ ſchewſki. Einige Tage ſpäter trifft ein Telegramm ein: „Freigeſprochen.“ Seitdem habe ich den Mörder Tarnowſki in Ruß⸗ land nicht mehr geſehen. Einige Jahre vergingen. An einem Septemberabend des Jahres 1907 ſchrien oͤie Verkäufer der Abenoͤblätter in St. Petersburg eine ſenſationelle Nachricht aus:„Mord an dem Grafen Komarowſki. Eine ruſſiſche Frau als Anſtifterin!“ Der Name der Frau war Maria Tarnowſka! Mein Vater hatte recht behalten. Der Moroprozeß in Venedig in einer Zeit, da der politiſche) Horizont— vor dem ſchrecklichen Unwetter des Weltkrieges— noch klar zu ſein ſchien, wurde nicht nur zu einer europäiſchen, ſondern zu einer Weltſenſation. 5 Ein Mörder wird zum Barſänger. 30 Jahre ſpäter. Der Weltkrieg und die ruſſiſche Revolution haben das Antlitz der Welt verändert. Aus meiner diplomatiſchen Karriere, die in Kopen⸗ hagen endete, war ich nach Berlin verſchlagen. In einem beſcheidenen Lokal im Berliner Weſten, das einem früheren Hofmeiſter des Zaren gehörte— an ſo etwas hatte man ſich inzwiſchen gewöhnt—, traf ich einen alten Herrn, deſſen rieſengroße Geſtalt trotz der gebeugten Haltung mir auffiel und eine Kind⸗ heitserinnerung in mir wachrief. Wo hatte ich den Mann ſchon einmal geſehen? Er trug einen ſchäbigen Rock, ſaß am verſtimmten Klavier und begleitete ſich ſelbſt. Zoppellelien æinex Graf Waſſili Tarnowſki war berechtigt, oͤen Na⸗ men eines der glanzvollſten Geſchlechter der ruſſi⸗ ſchen oder richtiger der ukrainiſchen Ariſtokratie zu tragen. Er war ein unmittelbarer Nachkomme des ruhmreichen Hetmans Oſtranitza, der vor 300 Jah⸗ ren die Heere des polniſchen Feldherrn Grafen Pototzky geſchlagen und die Ukraine vor dem Zep⸗ ter der polniſchen Könige gerettet hatte. Als junger Koſakenoffizier war Graf Tarnowſki — ſelbſtverſtändlich— eine begehrte Partie in Kiew, wo er als luſtiger Lebemann ein Daſein in Saus und Braus führte. Auf einem Ball— im Winter des Jahres 1894— lernt der ſchöne Offizier die 17jährige Tochter Maria des Grafen O' Rourke kennen. Er verliebt ſich, wie es nur ſonſt in Ro⸗ manen geſchieht, auf den erſten Blick in das junge Mädchen, das wirklich eine außerordentliche Schönheit iſt. Man könnte ihr Aeußeres kit⸗ ſchig nennen, wenn ſich eine Filmſchauſpielerin ſo zu rechtgemacht hätte, wie Komteſſe Maria ausſah. Herrliches ſchwarzes Haar, leuchtende Augen, kirſch⸗ roter Mund, große, ſchlanke Figur, äußerſt elegant angezogen, betörend lächelnd, geiſtreich und ſcharmant. Graf Tarnowſki weiß aber nicht, öͤaß das junge Mädchen jede Nacht verkleidet aus dem Elternhauſe zu verſchwinden pflegt— in der Geſellſchaft ihrer Gouvernante. Sie beſucht übel beleumundete Lo⸗ kale der Stadt, raucht und trinkt wie ein Major. Sie hat ſchon vielen jungen Leuten den Kopf ver⸗, dreht, hat Heiratsanträge ohne Zahl und hat eine beſondere Freude, alle ihre Anbeter zum Narren zu halten und außerdem ein teufliſches Vergnügen, einen gegen den anderen aufzuhetzen und Freund⸗ ſchaften zu zerſtören. i Ihr Wunſchtraum iſt: wenn doch um ihretwegen ſich zwei Männer öͤuellieren wollten! Ihre Eitel⸗ keit keunt keine Grenzen. Der arme Tar⸗ nowſki!— Wenn er wüßte, was ihm bevorſteht Zunächſt hält er in aller Form um ihre Hand an. Die Eltern ahnen dabei wirklich nicht, daß ihre im daß dieſe Geſangsſtudien ihm 30 Jahre ſpäter einen aber Oper im Leben geſpielt. Jetzt fing er mit heiſerer, brüchiger Stimme an zu ſingen. Dann flüſterte ein angeheiterter Gaſt dem Kellner etwas zu, worauf der Kellner dem Gaſt am Klavier ein Glas Bier brachte. Der alte Sän⸗ ger nahm das Glas dankend an und trank es in einem Zuge aus.„Proſit, Waßjuk!“ rief ihm der betrunkene Spender zu. „Waßjuk!“ Jetzt wußte ich, wer es iſt. Der „Mörder“ meiner Kindheit, der Ehemann des be⸗ rüchtigten Weibsteufels. Ich eilte auf den Sänger zu und bat ihn, ſich an meinen Tiſch zu ſetzen. Er war zu Tränen gerührt, als er in mir den Sohn ſeines Verteidigers erkannte. „Ich habe viel im Leben durchgemacht, aber glau⸗ ben Sie mir: die Erinnerung an dieſe Frau brennt noch heute in meiner Seele. Ich habe ihr Leben verfolgt und habe alle Akten, die ſich auf ſie be⸗ zogen, geſammelt. Wenn Sie es wünſchen, werde ich es Ihnen erzählen..“ Celaeknſdkat Hauſe ſo zurückhaltende Tochter ſich einmal zu dem entwickeln wird, was Hintertreppenromane als eine „dämoniſche“ Frau zu bezeichnen pflegen. Sonder⸗ barerweiſe iſt dem Grafen O' Rourke, der Adels⸗ marſchall im Gouvernement Kiew iſt, Graf Tarnowſfki als Partie nicht gut genug! Außerdem behauptet Graf O' Rourke, daß Tarnowſki den Ruf habe, ein leichtſinniger Lebemann, ein Frauenjäger und Ver⸗ ſchwender zu ſein. Graf Tarnowſki verbeugt ſich und verſchwindet. Dank der Gefälligkeit der Gouvernante, die ſich nebenbei bemerkt als bekannte Pariſer Halbwelt⸗ dame entpuppt, die vor der Verfolgung ⸗ der fran⸗ zöſiſchen Polizei ins gaſtfreie Rußland entwichen iſt, gelingt es dem verliebten Offizier, der Komteſſe von der Antwort ihres Vaters Mitteilung zu machen. Entführung und ſeltſame Hochzeit. Daraufhin entſchließt ſich Maria, die Maske zu lüften. Sie iſt nicht mehr gewillt, die Heilige zu ſpielen und ſich den Konventionen ihrer Familie zu fügen. Graf Tarnowſki ſoll zeigen, daß er ein Mann iſt, und er ſoll ſie entführen! Eines Nachts erſcheint Graf Tarnowſki— genau wie in einer italieniſchen Oper— in einen Mantel eingehüllt, in Begleitung von vier Dienern des Gra⸗ fen O' Rourke. Nicht umſonſt iſt er ein begeiſterter Opernfreund und ſtudiert Geſang. Er ahnt nicht, kargen Lebensunterhalt ſichern werden! Jetzt wird Der Graf enthält ſich zwar eines Ständchens, befiehlt aber den Dienern, ein Tuch aufzuſpannen, dann gibt er der Geliebten das verabvedete Zeichen. Im Fenſter des vierten Stockes— die'Rourkes haben eine zwar luxuriöſe, aber hochgelegene Woh⸗ nung— erſcheint das„holde Mädchen“. Mutig ſpringt ſie aus dem vierten Stock hinunter. Sie wird aufgefangen, und ſchnell geht die Fahrt zur Kirche. In Rußland gab es nämlich kein Standesamt. Jede Ehe wurde nur in der Kirche regiſtriert. Der Pope wärtete bereits. Daß die Papiere nicht ganz in Ordnung waren, half ihm ein fürſtliches Honorar zu überſehen. Zwei Regimentskameraden Tar⸗ nowſkis ſind Zeugen. Zwei Soldaten⸗Ordonnanzen des Grafen ſingen— gleichfalls in raſendem Tempo — die Hochzeitshymne. So beginnt eine Ehe, über die ſpäter die Welt ſprechen wird. Koſtſpielige Launen. Wohin ſoll die Hochzeitsreiſe gehen? Für die ariſtokratiſche ruſſiſche Geſellſchaft der Vorkriegszeit gab es nur eine ſtandesgemäße Hochzeitsreiſe: an die blaue Küſte der franzöſiſchen Riviera. Alſo, auf nach Nizza und Monte Carlo! In Nizza fängt Graf Tarnowſki an, ſeine ihm auf ſo abenteuerliche Weiſe angetraute Gattin ken⸗ nenzulernen. Er ſtellt ſich die Ehe als Seelenge⸗ meinſchaft vor, er will ſeinem Junggeſellenleben ganz und gar entſagen, ſie aber verlangt eines: Lebens⸗ rauſch! Vor allem Champagner ſoll in Strömen fließen. Der Graf iſt zwar ſehr reich, nach unſeren heutigen Begriffen müßte man ihn ſogar als uner⸗ meßlich reich bezeichnen. Aber jetzt merkt er, daß er bereits in Warſchau, dem erſten Aufenthaltsort der Hochzeits reiſe, knapp bei Kaſſe iſt. Gott im Himmel, ſagt er ſich, die Frau iſt ja eine wahnſiunige Ver⸗ ſchwenderin. Sie kauft ſich in einem Hutſalon ſämt⸗ liche Hüte, beſtellt ſich 30 Kleider, fünf Pelze ung macht dergleichen tolle Streiche mehr. Tarnowſks muß ſchnell an ſeine Bank telegraphieren, ſie ſoll ihm eine größere Summe— 20 000 Rubel etwa— nach Paris überweiſen. In Paris geht es weiter: Ausgang, homeriſche Zechen, Einkäufe. Nichts iſt ihr gut genug, und dann benimmt ſie ſich ſo auffallend, daß ſie ſogar im Sündenbabel Paris, in den Vergnügungslokalen, wo man weiß Gott nicht ſo ſtreng moraliſch iſt, unan⸗ genehmes Aufſehen erregt. Außerdem kokettiert ſie mit allen Männern, die ihr in den Weg laufen. Vielleicht wird ſie in Nizza am ſchönen Meeres⸗ ſtvande zu ſich kommen, denkt der Ehemann. Viel⸗ leicht iſt es nur eine übertriebene Freude über die gelungene Eheſchließung. In Nizza wird es aber noch toller. Die Neuver⸗ mählten machen mehrere ruſſiſche Bekanntſchaften. Es wimmelt von reichen ruſſiſchen Nichtstuern an der Riviera. Man lernt ein Ehepaar Komarowſki kennen. Graf Komarowſki, ein geſetzter Edelmann aus der Ukraine, ſteinreich, gut ausſehend, aber wie es heißt: kein Frauenjäger. Der ukrainiſche Magnat weiß nicht, daß er fünf Jahre ſpäter der Frau Maria Tarnowſka zum Opfer fallen wird. Unter der lebensluſtigen Geſellſchaft, der ſich Tar⸗ nowſkis anſchließen, befindet ſich ein junger ruſſiſcher Offizier, Graf Tolſtoi. Gräfin Maria wirft ihm ſchmachtende Blicke zu und ermutigt ihn, ihr ziemlich auffällig den Hof zu machen. Dann beklagt ſie ſich bei ihrem Mann, daß Tolſtoi ſie mit ſeinen aufdring⸗ lichen Komplimenten beläſtigt. Der von Grund aus gutmütige Waßjuk— wie man den Grafen Tar⸗ nowſki im Freundeskreiſe getauft hat— iſt zunächſt ſehr verlegen. Wenn ſeine Frau ſo ſchön iſt— was Wunder, daß alle ihr den Hof machen? Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteilt Dr. Fritz Bode Lokaler Teilt: Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller— Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftl Mitteilungen: Jakob Faubde, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R J,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer. Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße .⸗A. IX. 1988: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 20 922 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 20 488 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporto Fra! KF 1 B55BB*ö˙⸗mm! 27. 25. 27 5 8 382 i 1. 77. A 5 5 3 120 r. diſche Maſch. 124.0] 124,00 Großkraft. Mym... tederrh. Sede emb. Elektr... Verkehrs- en An Ur 45 Gern, 5 5 94.50 Landes- und Provinz: i 99.— 89.— e 0475 94.75 dann. Br. orb 65. 65.— Grün& Bilfinger. llordweſtd. Kraft ulle. Brauerei„ Bad AG. f. Rhein⸗ Deutsche festwer- 4½ 0 da. 28 94.— 94. banken, kom. Girovetb.%½ Berl. 81 5% Südd Boder. 27 ay. Motorenw. 185,5 18.9 gafenmuhle 1270 127.0 Peas, Hartſteinn.. ent. Waldhof 1870 167.0 ſchiff. und See⸗ Zimsliehe Werte ½ Hanau 26 29175 510% bad K. Ader, S6 zg. 95.62 95,50. Sig. Gpfbr. 8 Demberg J. B. 15,418 fad m.. 2 de. Par Memel! 85,50]... ransportechm. 5 % Hanau 28 31% 3150 8 79 8 6 oon 25. f ö ö Julius Berger 142.0 141.0. u. Aeu 5 27 arl-u. Burgerbr. 129,0 120. transport hm. 4½ Heidelberg 26 91.75 81.75], Mannh. 29, K 2 6 7% Freftr Be/ und Il o. A.. 4014 101.15 9 Hanauer Hofbr. 149.0 19.0 0 3 15 145,0 145,0 Sank- Aktien 21. Reichsb Vorz 128,8 1288 tsch. Staatsanleihen 4% Sad wiggh. 26 937 4, 4 o. Golda, Al 98.75 875 14 Hp. Bk 9/.— 97. ½ Württ. 0p. Brauer. Rleinlein... 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M 25020 56 J 88,12 be. Kom. ö S 8% 8475 4 Sen. Una. St. 8 24. 25 2050 Baß%„. e. Eiſengattb.J e e 5 9 2 5 Seite/ N 1 5 Dienst 97 1 8. Seite/ Nummer 498 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 27. Oktober 1996 3 P 5 eee— 5 5 9— p in der Porcheſter⸗Schwimmhalle veranſtaltet werden. Un⸗ waltige Schwierigkeiten zu überwinden. von denen die ter den 300 Zuſchauern befanden ſich nicht nur der deut⸗ Heimat keine Ahnung hat. Wenig weiß man zu Hau ſche Geſchäftsträger in London, Fürſt Bismarck, der eine von jenen Gruppen draußen, die dauernd im Kampf fir Anſprache hielt, Vertreter der Partei und führende deut⸗ das Deutſchtum ſtehen. Sie ſind Vorpoſten der Nation ſche Journaliſten, ſondern auch ſportliche Größen: Maxie 8 5 euiſcher Herber und Ernſt Baier und die ja auch in Deutſchland 5 S tz D ſch Sport im Ausland ſehr beliebte Cecilia Colledge. Alles war mit echt deut⸗ Dr. Bu an er 5. e „Es iſt heute ſchon ſelbſtverſtändlich daß Deutſchland auf Schwimmwarte ernannt und ſchließlich auch eine einheit⸗ſcher Gründlichkeit organifiert, alles klappte wie am Badiſche Tennis⸗Gaurangliſte 9 ener Cher lr nen 52 22 dependent 510 liche Kleidung eingeführt. 1 11 5 1 Ader ſtand 780 Nun hat auch das Fachamt Tennis im 135 Baden eine 8 niger er h man von einer gelegenheit, die 5 0* Jugendmitglied mi m Wimp der Sportgruppe, die g 78 a a eutſ Davis poker für das Anſehen und die Enbwicklung des Deutſchtums Waſſerball um Silberpokal Tennisrangliſte aufgeſtellt Der frühere d ſche D vispokaf⸗ im Auslande von ebenſo grundlegender, ders gearteter Bedeutung iſt, nämlich den die Auslandsdeutſchen ſelbſt ins Leben riefen. Die erſte deutſche Sportgruppe in London iſt das fünaſte Glied in der zähen Aufbauarbeit, die Landesgruppe und Ortsgruppen der NSDAP unter Führung des Lan⸗ desgruppenleiters Bene ſeit 1933 geleiſtet haben, um das Deutſchtum auch in England unter der Fahne Adolf Hit⸗ lers zu verſammeln. Ein organiſierter Sportbetrieb iſt in England entgegen den landläufigen Anſichten keines⸗ wegs eine Leichtigkeit— am wenigſten in der Acht⸗ millionenſtadt London mit ihren rieſigen Entfernungen und mit den zum Teil unerſchwinglichen Klubbeiträgen. Wichtig war hier nicht, daß einzelne gutgeſtellte Deutſche in engliſchen Sportklubs mitwirkten. ſondern wichtig war die geſchloſſene und einheitliche Erfaſfung der Deutſchen, ob reich oder arm. Infolge dieſer Schwierigkeiten war die deutſche Sportgruppe London in den erſten Monaten nach ihrer Gründung gezwungen, ihre Tätigkeit auf den Schwimmſport zu beſchränken, da Hallenbäder am leich⸗ wenn auch an⸗ von dem Sport, Einige brauchbare Trainer, unter ihnen der frühere Weſtdeutſche Wiedemann, waren glücklicherweiſe ſchnell ge⸗ funden. Dann kaufte man einen Waſſerball und ſtellte zwei Mannſchaften auf, die regelmäßige Wettſpiele um einen von dem Deutſchen Lutz geſtifteten Silberpokal aus⸗ tragen. Bald wird es möglich ſein. eine eigene deutſche Mannſchaft gegen einen engliſchen Klub antreten zu laſſen. Ungeheuer wichtig war natürlich die werbemäßige Be⸗ arbeitung der Deutſchen und Deutſchſtämmigen in London; eine Aufgabe, die von dem Hauptgründer und Leiter der Sportgruppe, Hans Beckhoff, der als Vertreter der deutſchen Olympiawerbung in England hierzu beſon⸗ ders befähigt war, mit aroßer Eneraie durchgeführt wurde. Auf den Vexranſtaltungen der Partei und der deutſchen Kolonie ſah man große Werbeplakate, Flugblätter wurden verteilt, Rundſchreiben zu Tauſenden verſchickt. Am 1. Auguſt, als im Berliner Olympiſchen Stadion Adolf Hitler die Spiele der 11. Olympiade eröffnete, wurde die deutſche Sportgruppe London dem Deutſchen Reichs⸗ Hakenkreuzflagge war gehißt. Natürlich durfte man von einer ſo jungen und mit ſo großen Schwierigkeiten kämp⸗ fenden Sportgruppe noch keine hervorragenden Leiſtungen erwarten. Aber das, was im Bruſtſchwimmen, Kraul und Springen gezeigt wurde, war gar nicht ſo übel. Maxie Herber überreichte der ſiegenden Waſſerballmannſchaft den Silberpokal. Alle Sportarten werden gepflegt Sportgruppe hat noch viel vor, noch viele und ſchwere Arbeit zu leiſten. Das Programm iſt ſehr um⸗ faſſend, und es iſt geplant, nach und nach alle wichtigen Sportarten aufzunehmen. Schon jetzt wurden Box⸗ und Gymnaſtiklehrgänge eröffnet, Prof. Bode leitet eine Rei⸗ tergruppe, und eine Leichtathletilabteilung iſt in der Bil⸗ dung begriffen. Vorbereitungen, auch in London das Reichs ſportabzeichen erwerben zu können, ſind im Gange. Es herrſcht, kurz geſagt, bei den in der Acht⸗Millionen⸗ Stadt London verſtreuten Deutſchen im Grunde genommen Die teſten zugänglich und in der Benutzung am billigſten ſind. Gruppenführer und Es wurden Abteilungen gebildet, bund für Leibesübungen angeſchloſſen. ber ſchon konnte der erſte große deutſche Sport⸗Werbeabend Am 23. Septem⸗ der gleiche Geiſt und Eifer, der die deutſchen Olympia⸗ kämpfer zum Si ege führte. Hier in der Fremde ſind ge⸗ ſpieler und Vertreter in vielen Länderkämpfen, Dr. Buß⸗ Mannheim, wurde auch nach Abſchluß der Ereigniſſe dez Jahres 1936 wieder an die Spitze der badiſchen Rangliſte geſetzt, die er viele Jahre hindurch angeführt hatte. Der Freiburger Weihe und Wetzel⸗Pforzheim nehmen gemeſnfam den 2. und Platz ein. Von der Auffſtellung einer Rang⸗ liſte für Frauen wurde auch in dieſem Jahre aßgeſehen, Die Rangliſte der Männer: 1. Dr. Bu ß⸗Manuheim; 2 und 3. Weihe⸗Freiburg, Wetzel⸗Pforzheim, 4. und Hildebrandt 2⸗Mannheim, Walch⸗ Pforzheim, 6. und Frautz⸗Pforzheim, Hildebrandt 1⸗Mannheim, 8. Fütterer⸗ Mannheim, 9. Adam⸗Freiburg, 10. Schweyer⸗Maunheim 60 Probleme(Zwei⸗, Drei⸗ und Vierzüger) und 20 Sin⸗ dien des Olympiawettbewerbs nebſt Berichten der Preis⸗ richter ſind in Heft 19 der Deutſchen Schachblätter, ei 32 Seiten ſtarken Nummer, veröffentlicht. Dieſes He einzeln für 20 10 zu haben.(Briefmarken zuz. 5 Porto einſenden.) Eine reiche Fundgrube für Problemfreunde und Schachſpieler. Verlag Hans 9 ede⸗ wigs Nachf., Curt Ronniger, Leipzig C 1, Deutſche Schach⸗ zentrale. Einspaltige Klelnanzeigen bis zu iner Höhe von i0O mm je mm SbPfg. Stellengesuche je mma4pig. 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Wir verlieren in dem Dahingegangenen einen bewährten Berater und treuen Freund unseres Instituts, dem wir stets ein dankbares und ehrenvolles Gedenken bewahren werden. Mannheim, den 27. Oktober 1936 Direktion der Filiale Mannheim — Ofen- Schirme Kohlen- „Kasten Füller -NRoller Bohner Bügel- Sie Pfeiffer Alles in groß. Auswahl LE — 15 Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht. daß meine über alles geliebte Frau, unsere treubesorgte un- vergebliche Mutter und Großmutter, Frau Emilie Walter nach schwerem Leiden sanft entschlafen ist. Mannheim, Langenhessen, Schmalkalden, 27. Okt. 1936 geb. Kreiser In tiefem Leid: Felix Walfer, U 5, 25 Julius Walfer und Frau Rosel geb. Falk Georg Zang und Frau Marihel geb. Walter Else Walfer Wwe. geb. Lesser und 3 Enkelkinder Die Beisetzung findet am Donnerstag, dem 29. Oktober, nachm. 14½ Uhr von der Leichenhalle aus statt, Beileidsbesuche dankend verbeten. -Ammer- Wohn mit Etagenheizg Näh. 4. Stock, Te Weſpinſtraße Ing Nr. 8, 3. 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