te e 0 1 1 9 1 1 J ˙·¹ wr N N Erſcheinnugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Ce Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Reue Mannheimer Jeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 28. Oktober 1936 147. Jahrgang— Nr. 499 — Cuxhaven, 7. Oktober. Das Feuerſchiff„Elbe!“ iſt Dienstag nach⸗ mittag bei dem heftigen Orkan gekentert. An Bord des Feuerſchiffs befanden ſich 15 Mann Be⸗ ſatzung, mit deren Tod man rechnen muß. Ber⸗ gungsdampfer„Hermes“, der von Cuxhaven aus⸗ lief, mußte unverrichteter Dinge umkehren, da er gegen die große See nichts ausrichten konnte. Der britiſche Dampfer„The Preſident“ der Ree⸗ derei Hay and Sons, Glasgow, ſteuerte im Orkan zwiſchen 13 und 13.40 Uhr das am weiteſten in See vorgeſchobene Feuerſchiff„Elbe 1“ an. Das Feuer⸗ ſchiff lag, wie der Kapitän des inzwiſchen in Cur⸗ haven eingetroffenen Dampfers berichtet, an ſeiner Ankerkette im Strom und ſcherte dabei etwas nach Süden. Um 13.40 Uhr kam eine ſchwere See und legte das Feuerſchiff blitzſchnell u m. Zwei ganz ſchwere Brecher kamen ſofort hinter⸗ her. Das Feuerſchiff lag dann während der etwa zehn Minuten, die es für den britiſchen Dampfer in Sicht war, auf der Seite. Es iſt demnach alſo nicht ſofort geſunken. Wie man in zuſtändigen Kreiſen annimmt, befand ſich ein Teil der Beſatzung unter Deck. Da ſicherlich alle Luken geſchloſſen waren, habe die Flut nicht ſogleich in die Schiffsräume eindringen können. Das Feuerſchiff„Elbe J“ liegt etwa 21 Seemeilen von Cuxhaven und 16 Seemeilen von Helgoland ent⸗ fernt. Wie wir weiter erfahren, iſt an Bord der Feuer⸗ ſchiffe„Elbe II“,„Elbe III“ und„Elbe IV“ trotz des heftigen Orkans alles wohlauf. Wie ſeit 25 Jahren nicht mehr — Kopenhagen, 27. Oktober. An der Weſtküſte von Jütland tobte am Dienstag ein ſchwerer Weſtſturm. Die Stärke der Sturmflut gleicht der der gro⸗ ßen Flutkataſtrophe des Jahres 1911. Das Waſſer ſtieg ſchnell. Die Hafenanlagen von Es⸗ bjerg ſtanden unter Waſſer. Die Verbindung mit der Inſel Fanb war unterbrochen. Aus anderen Gegenden werden Hagelſchauer und Windhoſen ge⸗ meldet. Von der Nordſee wurden, wie Blaavand⸗ Radio meldet, mehrere SOs⸗Rufe aufgefangen. Weſtlich von Varde wurde das Wrack des vermißten Esbjerger Fiſchkutters„Eigil“ an Land getrieben. Man muß annehmen, daß die Beſatzung von vier Mang ums Leben gekommen iſt. Der engliſche Tankdampfer Laurelwood“ geriet Dienstag nachmittag infolge ſchweren Wetters un⸗ weit Brunsbüttel auf Grund. Zahlreiche Schlepper ſind zur Hilfeleiſtung ausgelaufen. An der nordfrieſiſchen Küſte erreichte das Waſſer am Dienstagvormittag die ſeit vielen Jahren nicht dageweſene Höhe von 5 Metern. a Auch die Inſel Sylt und vor allem das Bad We⸗ ſterland ſind von der neuen Sturmflut ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Schwere Brecher beſchädigten das Dach der am Strand gelegenen Pierleſehalle, ſo daß bei jeder neuen See das Waſſer durch das Dach ins Innere dringt. Der Kleinbahndamm im Süden wurde vom Waſſer durchbrochen. Die ſüd⸗ lichen Straßen von Weſterland ſtehen unter Waſſer. Sturmſchäden in den Flughäfen (Funk meldung der NM 3. London, 28. Oktober. In dem ſchweren Sturmwetter am Dienstag iſt der lettiſche Frachtdampfer„Helena Faulbaums“ (2000 Tonnen) an der ſchottiſchen Weſtküſte in der Nähe des Firth of Lorne untergegangen. 15 Mann der Beſatzung ertranken. Vier retteten ſich auf eine kleine, unbewohnte Inſel. Ein Rettungs⸗ bodt brachte ſie ſpäter in Sicherheit. Auch auf dem engliſchen Feſtlande richtete der Sturm großen Schaden an. Auf den Flugplätzen von Abbotſinch und Renfrew wurden 12 Bombeuflugzeuge und 7 Verkehrs⸗ maſchinen ſchwer beſchädigt. Die Flugzeugſchup⸗ pen wurden teilweiſe zerſtört. Die Sturmfahrt der„Queen Mary“ 5 + London, 28. Oktober.(U..) Ueber die Sturmfahrt der„Queen Mary“ wird noch berichtet: Der ungeheure Schiffskörper iſt vom Sturm und den hochgehenden Wogen ſo ſtark hin und her ge⸗ 4 Nordſee- Mordſee! Nordſeeſturm fordert viele Todesopfer Das Feuerſchiff Elbe 1 gekentert, 15 Mann Beſatzung verloren Schwerſte Schäden im ganzen Noroſeegebiet! worfen worden, daß dreißig Fahrgäſte, darunter acht Frauen, Sturzverletzungen davontrugen, und zwar nicht nur Quetſchungen, ſondern in mehreren Fällen auch Knochenbrüche. Eine Reiſende der dritten Klaſſe wurde mit ſolcher Gewalt quer durch einen der Aufenthaltsräume an die gegenüberlie⸗ gende Wand geſchleudert, daß ſie ſofort nach An⸗ legen des Schiffs in Southampton mit ſchweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Einem anderen Fahrgaſt wurden ſämtliche Vorderzähne ausgeſchlagen. Große Mengen Por⸗ zellan wurden in dem dreißig Stunden lang anhaltenden Schlingern, das die„JOueen Mary“ um 25 bis 30 Grad ſchwanken ließ, zerbrochen, und viele Möbel der Schiffseinrichtung wurden ſtark beſchädigt. Die Fahrtgeſchwindigkeit mußte mehrere Male von 28 auf 14 Knoten herabgeſetzt werden, vor allem auf der Höhe von Cherbourg, wo der Or⸗ kan mit 58 Seemeilen Geſchwindigkeit auf das Rie⸗ ſenſchiff einſtürmte. Viele der Fahrſtühle wurden gegen die Schachtwände gedrückt und verſagten. In der Touriſtenklaſſe rutſchte die geſamte Einrichtung von einer Wand zur anderen und in wildem Wirr⸗ warr wieder zurück. Keiner der Fahrgäſte konnte ſich auf den Beinen halten in dieſem Chaos, das das Schiffsinnere erfüllte, während merkwürdigerweiſe die Deckaufbauten ſo gut wie unbeſchädigt blieben. Die erſten Zwiſchenfälle im Mittelmeer: Nufſiſche Munikionsſchiſſe bombardiert? Auch Portugal droht den Nichteinmiſchungsausſchuß zu verlaſſen — Paxis, 27. Oktober. Nach einer Meldung der Agence Fournier aus Gibraltar ſollen nationaliſtiſche Flugzenge in der Bucht von Barcelona zwei ſowjetruſſiſche Munitions⸗ dampfer durch Bomben in Brand geſetzt haben. Ein weiterer Munitionsdampfer ſei auf der Höhe von worden von nationaliſtiſchen Flugzeugen beſchoſſen worden. Portugieſiſche Anklagen gegen England (Funkmeldung der NM.) + London, 28. Oktober. In einer Note an den Juternationalen Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß erklärt die portugieſiſche Regierung. daß ſie das Recht habe, ſich jeden Augenblick von dem Nichteinmiſchungsausſchuß zurückzuziehen. Portugal begründet dieſen An⸗ ſpruch damit daß die britiſche Regierung die Sta⸗ tuten des Ausſchuſſes verletzt habe, indem ſie dem Ausſchuß ohne angemeſſene Unterſuchung die Beſchuldigungen gegen Italien, Deutſchland und Portugal vorgelegt habe, die urſprünglich von dem roten Madrider„Außenminiſter“ beim Völ⸗ kerbund in Umlauf geſetzt worden waren. Ueber dieſe Feſtſtellung hinaus enthält die Note Portugals, die die formelle Antwort auf die Beſchul⸗ digungen der marxiſtiſchen Madrider„Regierung“ darſtellt, keine Andeutung, ob Portugal tatſächlich die Abſicht hat, in der nahen Zukunft den Nichtein⸗ und des ſpaniſchen Bürgerkrieges ſetzt. miſchungsausſchuß zu verlaſſen. Die Madrider Be⸗ ſchuldigungen werden in der Note im einzelnen zu⸗ rückgewieſen. 7 Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ meldet, daß die portugieſiſche Note nach An⸗ ſicht amtlicher Kreiſe das Fortbeſtehen des Nichtein⸗ miſchungsſchuſſes erſchwere. Dazu trage auch bei, daß nach in London eingelaufenen Nachrichten die portu⸗ gieſiſche Regierung im Begriff ſtehe, die nationaliſti⸗ ſche ſpaniſche Regierung des Generals Franco an⸗ zuerkennen. Paris bleibt bei ſeiner Neutralität“ (Funkmeldung der NM.) + Paris, 28. Oktober. Zu den Beratungen des Miniſterrats vom Dienstag nachmittag erfährt man in gutunterrichte⸗ ten Kreiſen, daß der größte Teil der Beſprechungen der außenpolitiſchen Lage gewidmet war. Außenmi⸗ niſter Delbos habe eine Stunde lang ſeinen Kolle⸗ gen in großen Zügen den Stand der Vorbereitung der Weſtmächtekonferenz in London, ſowie die Aus⸗ wirkungen der belgiſchen Neutralitätsankündigung auseinanderge⸗ Hervorgehoben wird in den betreffenden Kreiſen, daß die Regierung erneut einſtimmig ihren unabänderlichen Eut⸗ ſchluß zur Einhaltung der Nichteinmiſchungs⸗ verpflichtungen in die ſpaniſchen Angelegen⸗ heiten wiederholt habe. Nur mehr 18 um vor Madrid? Die Lage der ſpaniſchen Hauptſtadt wird immer unhaltbarer (Sunkmeldung der NM 3) Burgos, 28. Oktober. Am Dienstag ſind die nationalen Truppen auf ihrem Vormarſch auf der Straße Illescas Madrid bis auf is Kilometer an die Hauptſtadt herangekom⸗ men. Sie haben die Orte Torrejon de Calcada, Torrejon de Velasco und Grinon beſetzt. Bei einem Gefecht erlitten die Roten große Verluſte an Menſchenleben und Material. Die Nationaliſten er⸗ oberten 10 Feldgeſchütze und viel anderes Kriegs⸗ material. Von der roten Front liefen Polizei und Militär zu den Nationaliſten über. Die nationale Luftabwehrtruppe ſchoß im Frontabſchnitt Pegeeri⸗ nos nordweſtlich von Madrid zwei Flugzeuge der Roten ab. Bei Barahona wurde ein rotes Jagdflug⸗ zeug abgeſchoſſen. Aͤbgeſchlagener Gegenangriff — Sevilla, 28. Oktober. General Pozas, der kürzlich zum Verteidiger von Madrid ernannt worden war, hat ſeine erſte Schlacht verloren und damit einen großen Teil des Ver⸗ trauens, das die Marxiſten ihm entgegengebracht haben. i i Die Truppen General Pozas hatten einen drei⸗ tägigen Angriff auf das von den Nationa⸗ liſten beſetzte Illeseas unternommen. 6000 Mann wurden von ihnen eingeſetzt. Die hervorragende Verteidigung der nationalen Truppen, die durch glänzend geleitetes Artilleriefeuer unterſtützt wur⸗ den, ſchlug die roten Truppen in die Flucht. Die Verluſte bei den nationalen Truppen ſind ſehr ge⸗ ring, während die roten Mordbrenner über 1000 Mann verloren. Die Nachricht von der Niederlage rief in Madrid große Beſtürzung hervor und blieb nicht ohne Einfluß auf die an ſich ſchon geringe Kampfesluſt der demoraliſierten Horden. Minen in der Bucht von Vartelona — Palma de Mallorca, 27. Oktober. Hieſige Fiſcher haben in der Bucht von Barcelona beim Fiſchen zwei treibende Minen aufgefiſcht, die zweifellos ſowjetruſſiſcher Herkunft ſind. Wie aus Barcelona verlautet, haben die roten Machthaber die Anlegung einer Minenſperre um den Hafen von Barcelona zum Schutze vor Angriffen von der See⸗ ſette her angeordnet. General Aſentio geflüchtet — Sevilla, 27. Oktober. Wie der Sender Teneriffa meldet, iſt der rote General Aſencio, der bekanntlich die marxiſtiſchen Streitkräfte im Abſchnitt von Talavera befehligte und von den nationalen Truppen vernichtend geſchlagen wurde, nach Frankreich geflüchtet. Beim Grenzüber⸗ tritt habe er erklärt, daß es ihm angeſichts der Diſziplinloſigkeit und Feigheit der marxiſtiſchen Horden unmöglich ſei, die Verteidigung der Haupt⸗ ſtadt zu organiſteren. Buch und Nation * Mannheim, 28. Oktober. Es iſt zwar nicht wahr, was manchmal behauptet worden iſt, daß jeder deutſche Soldat Nietzſches „Zarathuſtra“, Goethes„Fauſt“ oder die Bibel im Torniſter verſtaut mit in den Krieg genommen hätte: der Soldat des Weltkrieges hatte nicht allzu⸗ viel Zeit, ſich mit philoſophiſchen Problemen zu be⸗ faſſen. Aber wenn dieſe Behauptung nicht wörtlich genommen wird, dann hat ſie wohl ihren Sinn: etwas von den Elementen des großen deutſchen geiſtigen Lebens, wie es im erſten deutſchen Buch, in der Bibel, von Anfang an geſtaltet und wie es in Goethe und Nietzſche neugeformt wurde, nahm jeder Soldat mit ins Feld. Auch aus dieſer großen geiſtigen Tradition zog er die Kraft zur Behaup⸗ tung und Bewährung ſeines kämpferiſchen Lebens. Das deutſche Buch hat ja den deut⸗ ſchen Menſchen immer durch die wechſel⸗ vollen Schickſale des deutſchen Lebens geleitet: denn immer vermählte ſich im grübleri⸗ ſchen Sinn der Deutſchen mehr als bei anderen Völkern Idee und Wirklichkeit. Immer ſtieß der deutſche Menſch mehr als andere von der Erkennt⸗ nis zur Tat vor und wurde er immer ſtärker als die anderen von der Unruhe getrieben, die Tat auch im Geiſte zu rechtfertigen. Daher war das Buch für die Deutſchen auch ſelten bloß die„Unterhaltungslektüre“ einer müßigen, gleichgültigen und langweiligen Stunde. Das Buch war für den Deutſchen ein Wert, den er mit Be⸗ dacht und mit Verantwortung wog. Es war ihm kein Zeitvertreiber, ſondern ein Zeit⸗ deuter. Er nahm es wichtig, bis weit herab auch in jene literariſchen Bezirke, vor denen eine ernſte Würdigung an ſich geneigt iſt halt zu machen. Das iſt wohl der weſentlichſte Unterſchied im Ver⸗ hältnis des deutſchen Volkes und der fremden Völker zum Buche. So wenig es ein Zufall iſt, daß die Buchdruckkunſt eine deutſche Erfindung iſt, eine Er⸗ findung jenes grübleriſchen und denkeriſchen deut⸗ ſchen Geiſtes, der Erkenntniſſe nicht nur erfaſſen, ſon⸗ dern auch bewahren wollte, ſo wenig iſt es Zufall, daß Deutſchland die Methode und die Kunſt des gebun⸗ denen Buchs am weiteſten entwickelt hat: die Form des broſchürten Buches iſt die Form der franzö⸗ ſiſchen und der angelſächſiſchen Literatur, die Form des gebundenen Buches gehört im weſentlichen zum deutſchen Buch. Das iſt die Liebe zum geſchriebenen Wort, die wiederum nichts anderes iſt als die Wert⸗ ſchätzung einer geiſtigen Gabe, die man als dauerndes Beſitztum bewahren möchte. Auf ſolcher Baſis läßt ſich gut eine Werbung für das deutſche Buch aufbauen. Auch wenn die Entwicklung einer vergangenen Zeit dieſe Baſis etwas verſchoben hat. Denn es kann ja nicht ge⸗ leugnet werden, daß das deutſche Buch dem„Lite⸗ rariſchen“ zu ſehr verfallen war, daß es Mode einer Laune geworden war, oft mehr beſtimmt Illuſtra⸗ tion literariſchen Eigendünkels zu ſein, als wirklich auf die Erfüllung ſeiner weſentlichſten Aufgabe be⸗ dacht: zum Volke zu ſpreche n. Dadurch wurde das deutſche Buch in eine gewiſſe Isolierung hinein⸗ gerückt und der Gefahr einer Inzucht ausgeliefert. Das Buch war eben auch hier das getreue, Spiegel⸗ bild einer Zeit, in der ein bankerott gewordener Individualismus ſich in geſellſchaftliche und geiſtige Anarchie aufzulöſen begann. Dieſe Gefahr iſt heute für das deutſche Volk und auch für das deutſche Buch überwunden. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß der Geiſt der Gemein ſchaftsdiſziplin auch das geiſtige Leben er⸗ füllen und den hauptſächlichſten Träger dieſes geiſtigen Lebens, das deutſche Buch, beherrſchen muß. Es iſt freilich auch ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß diefe neue Entwicklung hier im geiſtigen Leben noch mehr als im politiſchen und geſellſchaftlichen eine„Ent⸗ wicklung“ ſein muß. Das politiſche und geſell⸗ ſchaftliche Leben ſteht dem Zugriff der Organiſation ja viel mehr offen als das geiſtige. Hier hat die Führung, eine kluge bedachtſame und geduldige Führung das entſcheidende Wort. Denn ein Theater⸗ ſtück kann noch ſo aufrüttelnd und ſo ideenträchtig ſein, ich kann niemand zwingen, es anzuſehen; ein Buch kann noch ſo wertvoll und wegweiſend ſein, ich kann niemand zwingen, es zu leſen; und eine Rundfunk⸗ ſendung kann noch ſo propagandiſtiſch wichtig und der Volksgemeinſchaft dienlich ſein, ich kann niemand ver⸗ hindern, ſich von der nächſten Sendeſtation leichte Operettenmuſik zu holen. Das iſt das eine. Das andere iſt, daß das Ein⸗ gehen der Zeit in die Ewigkeit des Gei⸗ 60 2. Seite/ Nummer 499 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1936 ſtigen immer ſeine Weile braucht. Jede große Zeit hat ihre großen Sänger und natürlich vor allem ihre großen programmatiſchen Verkünder und Deuter. Aber die Umformung ihres Erlebniſſes zur geſchloſſenen geiſtigen Schau erfordert den zeitlichen Abſtand und das allmähliche innere Zuſammenwach⸗ ſen. Der Geiſt läßt ſich nicht willkürlich an das Stoffliche binden.„Er weht, wo er will.“ Entſcheidend kommt es nur darauf an, daß er überhaupt weht. Und ihn zu entfachen und ſeinen Atem über das ganze deutſche Volk zu tragen, das iſt die doppelte Aufgabe, die ſich die Buch woche geſetzt hat. Die Reden, die Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bel und Staatsrat Hanns Johſt als Präſident der Reichsſchrifttumskammer in Weimar gehalten haben, waren an zwei Adreſſen gerichtet: An die, die Bücher ſchreiben oder Bücher verlegen, und an die, die Bü⸗ cher leſen wollen und Bücher leſen ſollen. Den erſten würde eindringlich klargeſtellt, daß ihnen die ganze Welt der Geſchichte und der Dinge offen ſteht, aber ſie an eine ſtrenge Grenze gebunden ſind: auch in der Axbeit des Geiſtes dem Sinn der neuen Zeit zu die⸗ nen. Den anderen, die die Bücher leſen ſollen und leſen wollen, wurde der ganze Reichtum und die gauze Schönheit geiſtigen Schöpfertums gezeigt und ſie wurden eingeladen, mit dieſem Reichtum und die⸗ ſer Schönheit ihre eigene Welt reicher und ſchöner zu machen. Hoffen wir, daß ſie beide den Appell perſtanden haben und ſie beide ſich verſtehen werden. Denn mur beide zuſammen tragen den Ruhm und die Zukunft des geiſtigen Deutſch⸗ lands Jands Dr. A. W. —— Politik in Kürze Das parteiamtliche„Hamburger Tageblatt“ ver⸗ öffentlicht die Namen einer Reihe von Staatsangeſtellten und Beamten, die bis in die letzte Zeit einen wegen ſeiner Frontkämpfer⸗ tätigkeit zur Kaſſenpraxis zugelaſſenen jüdiſchen Arzt konſultiert hätten. Das Blatt bemerkt dazu, daß das Verhalten dieſer Perſonen unerhört ſei und einen ſcharfen Verſtoß gegen die ſelbſtverſtändlichſten Pflich⸗ ten dem Volksganzen gegenüber darſtelle. Die ge⸗ nannten Beamten hätten ſich ſelbſt ihr Urteil ge⸗ ſprochen * Gelegentlich einer Rede zur Feier des zehnjähri⸗ gen Beſtehens der Hamburger Verwaltungsakademie hielt der Hamburger Gauleiter Kaufmann eine Rede, in der er darauf hinwies, daß eine ſogenannte „neutrale“ politiſche Haltung der Be⸗ amten nicht geduldet werden könne und als gleich⸗ bedeutend mit der Ablehnung des Nationalſozialis⸗ mus angeſehen werden müſſe. Aus ſolchem Ver⸗ halten müßten die entſprechenden Folgerungen ge⸗ zogen werden. * Der königlich italieniſche Miniſter Exzellenz Solmi überreichte dem Präſidenten der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, im Namen des italieniſchen Regierungschefs Muſſo⸗ lini: als deſſen perſönliches Geſchenk feierlich mit einer Anſprache eine Buchreihe, die ſämtliche Rechtsſchöpfungen des faſchiſtiſchen Italien enthält. Die Werke, die in Prachtaus⸗ gahen zuſammengefaßt ſind, umfaſſen die geſamten Reden Muſſolinis, die geſamte Geſetzgebung und die diesbezüglichen Ausſprachen des fäſchiſtiſchen Senats und des italieniſchen Parlaments. Japaniſche Diplomaten bei Reichsminiſter Heß. Reichs miniſter Rudolf Heß empfing den japaniſchen Bolſchafter Muſhakoji und das Mitglied des japani⸗ ſchen Oberhauſes und früheren parlamentariſchen Unterſtaatsſekretär im japaniſchen Kriegsminiſterium Graf Toki. Graf Toki ſchenkte bei dieſem Beſuch Reichsminiſter Heß einen wertvollen Dolch, den Schmiede des Kaiſerlichen Arſenals in Tokio ange⸗ fertigt haben. * Ciauo beſucht Wien. Aus Wien wird mitgeteilt, daß der italieniſche Außenminiſter Graf Eiand am 9. November zu einem Staatsbeſuch in Wien ein⸗ treffen wird. „Ireude und Gemeinſchaft Das Winterprogramm des deulſchen R 5 r Großzügige Durchführung der Werkspauſen- und Feierabendſendungen- Enge Zuſammenarbeit zwiſchen DA u. Rundfunk — München, 27. Oktober. Reichsſendeleiter Hadamovſky verkündete im Auftrag von Reichsminiſter Dr. Goebbels im gro⸗ ßen Senderaum des Reichsſenders München vor den Intendanten und Mitarbeitern des Rundfunks und vor Vertretern der Partei und Behörden das Win⸗ terprogramm des deutſchen Rundfunks. Der Reichsſendeleiter bezeichnete als die Leitidee oͤer kommenden Arbeit: Freude zu ſchaffen— und die Gemeinſchaft zu feſtigen! Deshalb heißt das neue Programm: Freude und Gemeinſchaft Die Duc und die Organiſation der Ne „Kraft durch Freude“ werden alles unterneh⸗ men, um die Aufnahme des vom Rundfunk neu⸗ geſtalteten Programms in der Hörerſchaft zu ſichern. Der Rundfunk richtet ſeine Sendezeiten und ſeine Programme nach den Bebürfniſſen der ſchaffenden Deutſchen. Die DA ſteht ihm mit Rat und Tat zur Seite und ſorgt durch großzügigſte Maßnahmen in den Betrieben, durch einheitliche Rege⸗ lung der Werkspauſen, durch eine intenſtve Propaganda unter der deutſchen Arbeiterſchaft und durch ihre Propaganda für die denkbar größte Auf⸗ nahmebereitſchaft unſeres Volks. Ueber den Inhalt des Programms kündigte Reichsſendeleiter Hadamopſky an: Zum erſten Male Uebergabe eines geſchloſſenen Vorprogramms mit allen weſentlichen Sendungen des Winterhalbjahres an die deutſche Oeffentlichkeit und an die Rundfunkhörer im Ausland. Das Pro⸗ gramm enthält die politiſchen Uebertragungen der Reichsſendeleitung, die großen Sendefolgen und Sendungen der Reichsſender und das Programm des deutſchen Kurzwellenſenders. In dem Abſchnitt „Die Partei hat das Wort“ findet man die großen politiſchen Uebertragungen des Winterhalbjahres, ſo daß zum erſtenmal den In⸗ und Auslandsdeut⸗ ſchen ein Kalender der großen nationalen Feiern, ſoweit ſie über den Rundfunk gehen, vorliegt. Unter dem Motto„Freude im Betrieb und zu Haufe“ erfolgen die Sendungen für die Werkspauſen der deutſchen Arbeiter. Die Werkspauſenkonzerte finden ſtatt von 6 bis 8 Uhr morgens, von.30 Uhr bis.30 Uhr morgens, von 12 bis 13 Uhr mittags. Durch entſprechende Verlegung der Betriebspauſen in dieſe Zeiten ſoll der deutſche Betriebsführer helfen, die Parole„Freude im Betrieb— durch Rundfunk!“ zu verwirklichen. Sechs Feierabendſtunden im Winterhalbjahr wird der deutſche Rundfunk mit ſeinen Arbeits⸗ kameraden abhalten und neben der fröhlichen Werks⸗ und Tanzpauſe große Meiſter der Muſik, interpre⸗ tiert von erſten deutſchen Dirigenten und Soliſten, mitten zwiſchen Maſchinen und Drehbänken zum völkiſchen Erlebnis machen. Generalmuſikdirektor Krauß, Abendroth, Böhm, Pfitzner, Weißbach und Soliſten wie Marxel Wittriſch, Erna Sack, Helge Roswaenge u. a. ſtehen im Dienſt dieſer wunder⸗ baren wahrhaft ſozialen Aufgabe. Alle deutſchen Sender Sendungen, die über die Aufgaben unſeres Bauerutums beſtändig aufklären und neben den Wetternachrich⸗ ten, den Saat⸗ und Ernteratſchlägen, den Markt⸗ berichten uſw. zum ſtändigen Handwerkszeug un⸗ ſerer Rundfunkhörer auf dem Land geworden ſind. Die H und der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund arbeiten auf das engſte zuſammen, um bewegungs⸗ und ſchulmäßig die Aufgaben des Rundfunks in der bringen Berichte und ———————.——.—„V— Japan will Nordchinn haben? Löſung der norochineſiſchen Frage ohne und gegen Nanking? — Tokio, 27. Okt.(Oſtaſiendienſt des DNB) Der Schanghaier japaniſche Generalkonſul Suma, der nach den erfolgloſen Verhandlungen zwiſchen dem japaniſchen Botſchafter in Nanking und Tſchiang⸗ kaiſchek ſowie dem chineſiſchen Außenminiſter zur Be⸗ richterſtattung und Einholung neuer Anweiſungen mach Tokio entſendet worden war, trat am Dienstag die Rückreiſe nach Schanghai an. Es verlautet, daß das Außenamt im Einvernehmen mit dem Marine⸗ und dem Heeresminiſterium beſchloſſen hat, die durch den Botſchafter Kawagoe in Nanking itberre ſchten Vorſchläge und Forderungen Ja⸗ paus uneingeſchränkt aufrecht zu erhalten. Das bedeutet alſo, daß Japan auf der ſofortigen Be⸗ handlung ſeiner Forderungen hinſichtlich Nordchinas beſteht. In politiſchen Kreiſen hofft man noch immer, daß durch ein beiderſeitiges Entgegenkommen die führung der Verhandlungen möglich ſein wird, die Preſſe dagegen— auch die Agentur Domei— läßt durchblicken, daß Japan unabhängig von Nanking die no rdchineſiſche Frage löſen werde, falls Tſchiangkaiſchek auch weiterhin eine von Tokio vor⸗ geſchlagene Verſtändigung ablehnen ſollte. Engliſch-japaniſche Reibungen — London, 27. Oktober. Die Londoner Abendppeſſe beſchäftigt ſich lebhaft mit ber etwas geheimnisvoll klingenden amtlichen Verlautbarung, nach der der Oberbefehlshaber der bvitiſchen Flotte in China ſeinen in Ausſicht genom⸗ menen Beſuch in Yokohama und Tokio„aus Grün⸗ den, die zur Zeit unterſucht werden“, verſchoben hat. Ein Teil der Blätter vermutet auf Grund einer Reutermeldung aus Schanghai, der Grund für den Fort⸗ Auſſchub des Beſuchs ſei darin zu ſuchen, daß eng⸗ liſche Matroſen von den Japanern ver⸗ haftet worden ſeien. Sie ſollen von dem briti⸗ ſchen Unterſeebootmutterſchiff„Medway“ aus die be⸗ feſtigte Zone des Hafens Keelung auf Formoſa photographiert haben. Das Unterſeebootmutterſchiff liegt zur Zeit im Hafen von Hongkong. a Gegenüber dieſen Vermutungen berichtet „Evening News“, engliſche Matroſen ſeien im Hafen von Keelung von japaniſcher Polizei bei einem Streit über die Bezahlung des Fahrgelds für eine Kraftdroſchke mißhandelt worden. Die eng⸗ liſche Regierung habe deswegen in Tokio ſcharfe Vorſtellungen erhoben. Da bis jetzt eins befriedi⸗ gende Antwort von japaniſcher Seite noch nicht ein⸗ gegangen ſei, wollten das Auswärtige Amt und die Admiralität das Ergebnis des engliſchen Schritts abwarten. Aus dieſem Grund habe dey britiſche Flottenchef in China ſeinen Beſuch verſchoben. Japaniſche Manöver in China Eurnpäiſche Manöverberichterſtatter nicht zugelaſſen — Tientſin, 26. Oktober.(u..) Am Montag früh um 4 Uhr begannen die großen Manöver der in Nordchina ſtationierten Streitkräfte. Mächtige Truppentransport⸗Flugzeuge brachten 5000 japaniſche Soldaten in voller Kriegsgusrüſtung in ihre Manöverſtellungen längs der Hauptbahnlinie Peiping.—Tientſin—Tangku.„ Der Manöverſtab lehnte es übrigens ab, euro⸗ päfſche oder amerikaniſche Militärattaches zu dieſen Manövern zuzulaſſen. Die Manöveraufgabe beſteht Darin, die ſtrategiſche Eiſenbahnlinie PeipingHan⸗ kau entweder zu unterbinden oder völlig zu zer⸗ ſtören. 5 5 die Wahlzettel zu ſetzen. Jugend zu löſen. Die„Stunde der jungen Nation“ am Mittwoch und die„Morgenfeiern“ am Sonntag ſind die großen Höhepunkte dieſes Programms. Der Reichsſendeleiter entwickelte in ſeinen wei⸗ teren Ausführungen im einzelnen das Muſik⸗ programm des Rundfunks. Seit der Macht⸗ übernahme ſei das Muſikprogramm im Rundfunk beſtändig erweitert worden, von 25 000 Sendeſtunden im Jahre 1932 auf über 40 000 Sendeſtunden im Jahre 1935. Die Reichsſender werden„die ſchönſten Opern aus zwei Jahrhunderten“ bringen. Ebenſo liege ein reichhaltiges Operetten⸗ und Singſpielpro⸗ gramm vor. Die Unterhaltungs⸗, Tanz⸗ und Volks⸗ muſik werde zunächſt von feſten, bekannten und be⸗ liebten Sendereihen getragen. Ebenſo werden Hör⸗ ſpiele, Hörfolgen und die großen dramatiſchen Werke der Weltliteratur in Zukunft ſtärker als bisher den Vortrag, die bloße Vorleſung erſetzen. Der Deutſchlandſender werde mit dem Zeit⸗ funk die Reichsautobahn, die Flugplätze der Luft⸗ hanſa, die deutſchen Kohlenreviere und die Welt der Hochöfen, die Porzellanmanufakturen und Bernſtein⸗ wäſchereien, die Tuch⸗ und Leinenweber, die He⸗ g ringsdampfer und Heringsſangplätze, die Fiſcherei⸗ häfen und Kühlhäuſer, den Hilfszug Bayern und den Reichsautozug Deutſchland der NSDAP be⸗ ſuchen und außerdem eine Reihe von Funkberichten über die Partei und ihre Organiſationen durch⸗ führen. Ueber den Sport iſt ein terminiertes Sport⸗ programm des Winterhalbjahres vorbereitet, das von Fall zu Fall den einzelnen Sendern zur Durch⸗ führung übertragen werden ſoll. Der Deutſche Kurzwellenſender ſendet in täglich 40 Sendeſtunden ſechs beſondere, nach den verſchie⸗ denen Erdteilen gegliederte Programme, und zwar nach Südaſien und Auſtralien, Oſtafrika, Süd⸗, Mit⸗ tel⸗ und Nordamerika. Der Deutſche Rundfunk erfaſſe, ſo erklärte der Reichsſendeleiter abſchließend, mit insgeſamt rund 70 000 Sendeſtunden und über einer Viertelmillion Einzelſendungen heute in Deutſchland allein acht Millionen Rundfunkapparatebeſitzer oder etwa 30 Millionen Hörer und gehöre damit neben der deut⸗ ſchen Zeitung und dem deutſchen Film zu den we⸗ unſeres Volkes. ſentlichſten Kulturträgern Aufrlüftung- die große Parole! Der Pariſer Kabineltsrat bewilligt 3 Milliarden Franken für die Luftflotte — Paris, 27. Oktober. Der Kabinettsrat hat am Dienstag, wie verlautet, auf Antrag des Luftfahrtminiſters Cot eine Anzahl von Maßnahmen bewilligt, die die franzöſiſche Luft⸗ waffe beträchtlich verſtärken. Die Koſten betragen 5 Milliarden Franken. Auſtatt der 1000 Flug⸗ zeuge, die nach einem früheren Plan die frauzöſiſche Luftwaffe erhalten ſollte, wolle der Luftfahrtminiſter eine noch größere Zahl von Maſchinen, die für Au⸗ griff und Verteidigung verbeſſert ſeien, beſchleunigt beſchaffen. Auch die Schaffung neuer oder die Ver⸗ größerung zahlreicher vorhandener Flugplätze, ſowie die Verbeſſerung der Bewaffnung der Flugzeuge iſt vorgeſehen. Amerika will eine ſtärkere Flotte —Waſhington, 28. Oktober(U..) Aus Anlaß des heute in den Vereinigten Staa⸗ ten mit zahlreichen Feiern begangenen„Flottenta⸗ ges“ richtete Präſident Rooſevelt an Marineminiſter Swanſon ein Schreiben, in dem er die dringende Notwendigkeit einer mächtigen ameri⸗ kaniſchen Kriegsflotte gerade unter den gegenwärtigen Umſtänden unterſtreicht. Angeſichts der in anderen Teilen der Erde herrſchenden„beun⸗ ruhigenden Verhältniſſe“ müßten die Vereinigten Staaten eine„ſchlagkräftige“ Kriegsflotte unterhal⸗ ten, die nicht nur eine Kriegswaffe, ſondern auch ein Werkzeug des Friedens ſein werde. Nachwuchs ſorgen der engliſchen Marine (JFunkmeldung der NM.) A London, 28. Oktober. Der Marineminiſter Sir Samuel Hoare kündigte auf einem Bankett der britiſchen Flottenliga die Schaffung einer neuen Ergänzungsreſerve für die engliſche Marine au. Dieſe Reſerve werde für Se⸗ gelſportler im Alter von 18 bis 39 Jahren offen ſtehen, die im Kriegsfalle als Unterleutnants in der regulären freiwilligen Marinereſerve ausgebildet würden. Sir Samuel Hoare erklärte, daß hierdurch die Möglichkeit geſchaffen werde, in einem Nol⸗ zuſtand zuſätzliches Offiziersmaterial für die eng⸗ liſche Flotte heranzubilden. CCCCCCCcCCCCGCCGCTCGGCGCGTbCGTPCPGbGcGCGGcVGCGCVTGCCCcCcCCcCcCcCccccccCcccCCVVVTTVVTVTVVTVTVTVTVTVVV—VT—————VTT———————ꝛlrcccꝙ c Die Kanonen von Adug Die Kanonen, die die Abeſſinier unter Kaiſer Menelik in der Schlacht bei Adug 1896 von den Italienern er⸗ obern konnten und die die Italiener jetzt in Addis Abeba wiederfanden, ſind nach Italien gebracht worden, wo ſie Aufſtellung finden werden.(Preſſephoto,.) ———— Vrowder hat Pech Rednertribüne niedergeriſſen, Redner verjagt — Neuyork, 27. Oktober. Als der kommuniſtiſche Präſidentſchaftskandidat Browder in Tampa(Florida) ſeine Wahlrede halten wollte, wurde er von einer Gruppe von 15 Männern unterbrochen und verjagt. Die Gruppe ſchaffte ſich durch Fauſtſchläge und vorgehaltene Revolver freie Bahn zur Rednertribüne, riß Fdieſe ein und brachte dadurch den Redner und ſeine Freunde zu Fall. Infolge des Sturzes zogen ſich etwa ein Dut⸗ zend Perſonen Verletzungen zu. Browder und ſein Stab entfernten ſich ſchleunigſt aus der Verſamm⸗ lung. Als der farbige Vizepräſidentſchaftskandidat der Kommuniſten, James Jord, in Durham(Nordkaro⸗ lina) ſeine Wahlrede beginnen wollte, wurde er bon einer weißen Vol ksmenge beoroht. Jord mußte ſeine Rede unterbrechen und auf die Fortſetzung warten, bis Polizeiverſtärkung eintraf. Das Bundesobergericht in Waſhington lehnte den Antrag der Kommuniſten aus dem Staate Il⸗ linois ab, durch den das Gericht erſucht wurde, die Entſcheidung über den Antrag zu beſchleunigen, demzufolge die Wahlbehörden in Illinois gezwun⸗ gen ſeien, die Namen des kommu niſtiſchen Präſi⸗ dentſchaftskandidaten und ſeines Stellvertreters auf Infolge der Ablehnung des Antrages auf beſchleunigte Entſcheidung kann das Gericht erſt nach den Wahlen Beſchluß faſſen. „Der Kommunismus iſt ein Verbrechen (Funkmeldung der NM.) A Paris, 27. Oktober. Am Montag fand im Wagramſaal in Paris eine Maſſenverſammlung gegen den Kommunismus ſtatl, die von nationalen und katholiſchen Verbänden ein⸗ berufen worden war. Mehr als 10 000 Perſonen waren erſchienen. Unter den Ghrengäſten befanden ſich ein Vertreter des Erzbiſchofs von Paris, der Biſchof von Avignon, General de Caſtelnau ſowie zahlreiche Senatoren und Abgeordnete. 8 Im Verlauf der Kundgebung ergriff der Abgeord⸗ nete Fernand⸗Laurent das Wort. Er ſprach von den furchtbaren Folgen, die die bolſchewiſtiſche Lehre in Sowjetrußland und Spanien und leider zum Teil auch in Frankreich gezeitigt habe und ſchloß unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung mit den Worten:„Der Kommunismus iſt keine Lehrmeinung, er iſt ein Verbrechen, das man außerhalb des Geſetzes ſtellen muß!“ Einerſeits- andererſeits Die belgiſchen Sozialiſten und das Neutralitäts⸗ problem — Brüſſel, 27. Oktober.(U..) Der Kongreß der Sozialiſtiſchen Partei, deren wichtigſte Führer im Kabinett van Zeeland vertreten ſind, erörterte heute das Neutralitätsproblem und beſchloſſen ſchließlich folgende Reſolution: Es könne für Belgien keine Möglichkeit geben, ſich aus ſeinen Verpflichtungen zu löſen, die es unter dem Locarnovertrag oder in den Londoner Beſprechungen von März 1985 übernommen habe⸗ Auf der anderen Seite aber könne es für Bel⸗ gien auch keine Möglichkeit geben, militäriſche Bündniſſe einzugehen, da ſeine Verpflichtungen in Uebereinſtimmung mit der Völkerbundsſatzung und dem Locarnopakt ſtehen müßten. Einſturzunglück in Frankreich + Paris, 28. Oktober. In Vitry le Francois ereignete ſich bei der Vor⸗ ſtellung eines Wandertheaters ein Einſturzunglück. Der Boden des Tanzſaales, in dem eine Pariſer Voxrort⸗Theatergeſellſchaft ein Gaſtſpiel gab, ſtürzte zu Beginn der Vorſtellung ein. Etwa 80 Perſonen ſtütrzten in die Tiefe, 20 wurden ſchwer verletzt. 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer tellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Frig Bode Lokaler Tell: Dr. Fritz 8 Snort: Willy Müller— Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, ericht und Bilderdienſt. Curt Wilhelm Jennel Anzeigen und N Mitteilungen Jakob Faude, 988 ſflüämtlich in Mannheim. 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim R 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 D. ⸗A. IX. 1938: Mittagauflage der Ausgabe K u. Ausgabe 8 92 Abendauſtage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 20 456 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Betträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Mückports 1 undfunks G. 2 ſchen unte ſinni der! mit chen die n und lade Titel 5 merk cher“ ins über ſo ei und Chet gem noch 0 ſchla biſt! Wäl breit nicht das wom Ged was 1 hört haus ein „dür kann len. * Alle geſa ſind Aut kom wich len drei 75 nur gehf Gri läuf bros ſchör For 9 ſtun nur wie mur nen, mau Wäl! nich Büc ſetel 9 mar Mittwoch, 28. Oktober 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 499 3. Seite I Nummer Mannheim, 28. Oktober. Geſpräch vor dem Buchladen Dünne oder dicke Bücher Die beiden Plankengänger hatten ſich den hüb⸗ ſchen Sportwagen von vorne und von hinten, von unten und von innen angeſehen, und nickten ſich trüb⸗ innig zu:„Jaja, wenn man doch nur das Geld hätt', der Reſt würd' ſchon kommen“, ſagte der Kleine. Ob mit dem Reſt die Raten, die Geſchäfte oder die Mäd⸗ chen gemeint waren, blieb ungewiß, aber ſicher war die melancholiſche Seelenverfaſſung der beiden Herren, und damit befanden ſie ſich plötzlich vor dem Buch⸗ laden: Prächtig anzuſehen. Namen von Weltruf, Titel in Goldpreſſung, Bücher, die die Welt bewegten. Am Freitag iſt Großverdunkelung Erſte Geſamtübung der Schweſterſtädte Mannheim und Ludwigshafen Der Reichsluftſchutzbund teilt mit: Bisher wurde die Bevölkerung von Mannheim in Teilübungen, die immer nur einzelne Stodtbe⸗ zirke umfaßten, mit den Erforderniſſen der Verdun⸗ kelung vertraut gemacht. Auf Grund der Aufklä⸗ rungsarbeit von Amtsträgern und Hauswarten des Reichsluftſchutzbundes und der Erfahrungen, die die Uebungen vermittelten, dürfte es wohl im ganzen Stadtgebiet kaum noch einen Einwohner geben, der nicht weiß, worauf es bei der Verdunkelung an⸗ kommt. Die erſte Geſamtverdunkelung der beiden Städte Mannheim und Ludwigs⸗ hafen mit ihren Vororten am kommenden Freitag muß zeigen, daß die bisherige Arbeit auch wirklich praktiſchen Wert gehabt hat, und daß wir dem Ziel, auf einem beſtimmten Alarm hin das geſamte Wohn⸗ und Induſtriegebiet der Fliegerſicht zu entziehen, ein lichkeiten können empfindliche Strafen nach ſich ziehen. Nähere Anweiſungen zur Durchführung Um 19.30 Uhr ſetzt die eingeſchränkte Beleuch⸗ tung ein. Da dieſe bisher in Mannheim noch nicht durchgeführt wurde, wird ſie in folgendem kurz er⸗ läutert: Die„eingeſchränkte Beleuchtung“ tritt im Ernſtfall mit Aufruf des Luftſchutzes in Kraft. Die Straßen⸗ und Ortsbeleuchtung wird auf ein Minimum herabgeſetzt. Sämtliche Lichtreklamen ſind auszuſchalten, die Schaufenſterbeleuchtung iſt auf das Mindeſtmaß zu beſchränken und bei Ge⸗ ſchäftsſchluß ganz auszuſchalten. Da bei der Uebung der Beginn der eingeſchränkten Beleuchtung auf 19.30 Uhr feſtgeſetzt iſt, muß alſo in ſämtlichen Schau⸗ fenſtern die Beleuchtung ſofort ausgeſchaltet wer⸗ den. Die Innenbeleuchtung von Gaſtſtätten und ſummoln am 51. Ufo bor und 1 Hubonber Es ſind echte Edelſteine Jeder Volksgenoſſe muß wiſſen, daß es echte Edelſteine ſind, die am Samstag und Sonntag, dem 31. Oktober und 1. November, in hübſchen Faſſungen bei der zweiten Reichsſtraßenſammlung von SA, Ss und NS für das WSW verkauft werden. Die Edelſtein⸗Abzeichen werden in der alten Hei⸗ mat der Edelſteinſchleiferei, in Idar⸗Oberſtein, Hierzu hatten die beiden Freunde intereſſante Be gutes Stück näher gekommen ſind. ſonſtigen großen Aufenthaltsräumen darf nach außen hergeſtellt. Rund vierzig verſchiedene Steinarten 0. dre 0 4 3. 15 8 55 5 5 25 10 5 i„%%. 5 K zur Verwe Ache Türkis 8 Biers i e 5 Auch dieſes Ziel iſt, wie jedes, das ſich der Luft⸗ nicht ſichtbar ſein. Beſonders wichtig iſt hier die Ab⸗ kommen zur Verwendung: Achat. Türkis. Topas, 1 merkungen zu machen.„Du, ich bin für dünne Bü⸗ fe 5 1 5 n Fei L rtf 4 Amethyſt, Opal, Tigerauge, Mondſtein, Karneol 5 ö ſchutz geſteckt hat, nur erreichbar durch diſzipliniertes ſchirmung der Eingänge. Kraftfahrzeuge fahren Amethyſt, Opal, Tigerauge, W. en N mme —— cher“, ſagte der Kleine,„die kann man ſo ſchön mit ins Bett nehmen und es dauert nicht ſolange und überhaupt... Ich hab mal ein paar Semeſter in ſo einer norddeutſchen Arbeitsuniverſität zugebracht, und da haben ſie allein das, was wir an Phyſik und Chemie zu lernen hatten, nur noch in Kilogramm Verhalten und verſtändige Mitarbeit jedes Volks⸗ genoſſen. Jeder weiß jetzt, was er zu tun hat; wo noch Unklarheiten beſtehen ſollten, ſtehen Amtsträger und Selbſtſchutzkräfte des RLB mit Rat und Tat zur Seite. Es kommt alſo nur auf den guten Willen an. Ganz falſch iſt, daß man, ſtatt zu verdunkeln, ein⸗ innerhalb der Ortſchaften mit Parklicht, Radfahrer mit abgeblendetem Licht. Der Beginn der„Verdunkelung“ iſt auf 21 Uhr feſtgeſetzt. Den Uebergang von der einge⸗ ſchränkten Beleuchtung zur völligen Verdunkelung zeigen Fabrikſirenen und Kanonenſchläge emeſſen. Es war allerhand, die liegen mir heut 5 85 5855 1 5 15 8 1 5. 3 Magen.“ fach das Licht löſcht und zu Bett geht. Die Kontrolle an. Zu dieſem Zeitpunkt treten alle Vorſchriften, 5.. 5 88. in den Häuſern wird diesmal noch gründlicher als die aus den bisherigen Uebungen bekannt ſind, in „Und da haſt du lieber die hübſchen, kleinen, bisher durchgeführt werden. Wer es ſich allzu be. Kraft. ſchlanken Kompendien mit ins Bett genommen, und hiſt durchgefallen, he?“ unterbrach der andere.„Aber Wälzer ſind kein Grund gegen ordentliche, kräftige, breite Bücher mit vielen Seiten. Ich leſ' ſie ja auch nicht alle—; wann hat denn unſereins Zeit! Aber das ſieht doch nach was aus, und ſo dünne Bücher, womöglich mit einem verdächtigen Titel oder gar ein Gedichtband, das iſt doch ſchon faſt unmoraliſch, ſo⸗ was kann man doch nirgends hinſtellen.“ 8 Aber der Kleine gab noch nicht klein bei. Er ge⸗ hörte zu denen, die auf der Eiſenbahn oder im Kaffee⸗ haus, oder wenn man irgendwo lange warten muß, ein Buch zur Hand haben wollen, und da war er für „dünne Bücher“, die man in die Manteltaſche ſtecken kann, oder die jedenfalls in der Mappe nicht auffal⸗ len. „Hör mir bloß uff mit deinen dünnen Büchern. Bücher verpönt oder nur eine äſthetiſche Spielerei quem macht, kann damit rechnen, daß er in ſeiner Ruhe geſtört wird. Den Anordnungen der Kontroll⸗ perſonen iſt unbedingt Folge zu leiſten. Widerſetz⸗ Noch immer gibt es Anbelehrbare! Die Uebung wird um 22.30 Uhr abgebrochen. Das Aufflammen der Straßenbeleuchtung iſt das Zeichen für den Wiederbeginn des Normalzuſtandes. Ziviler Lußtſchutz und Bevölkerung Zu der Luftſchutz⸗Aebung am 24. Oktober in der Neckarſtadt-Oſt Mancher weiß es noch nicht: Eine Luftſchutz⸗ Uebung iſt kein Schauſtück, ſie kennt daher keine Zuſchauer. So wie im Leben jeder an einem beſtimmten Platz ſteht, von den Ereigniſſen zum Han⸗ deln gezwungen wird und handelnd ſelbſt in den Gang der Ereigniſſe eingreift, genau ſo hat auch im jetzt nicht mehr die gewohnte Bahn, zu den täglichen Weſentliche; bei fortgeſchrittener Verkehrs⸗ ſchulung tritt der Verkehrsbeamte ganz zurück und greift nur in beſonderen Fällen ein. So einfach und naheliegend ſind auch die Gedan⸗ ken, die zur Bildung des Selbſtſchutzes im Luftſchutz arbeit mehr Freude macht und raſcher zum Erfolge Blutſtein, Malachit und andere mehr. Die kleinen Steine, geſchmackvoll gefaßt und gut geſchliffen, ſind ſchon für 20 Pfg. bei der zweiten Reichsſtraßen⸗ ſammlung des Winterhilfswerks zu erſtehen. Die Faſſungen werden in fünf verſchiedenen Formen ge⸗ liefert. Mit der Herſtellung der Abzeichen ſind allein in Oberſtein 82 Betriebe mit 700 bis 800 Mann beſchäftigt. So gibt auch die zweite Sammlung Arbeft und Brot für die Herſteller und bringt den vom WSW Betreuten Hilfe. Alle anſtändigen Bücher, Romane, Weltgeſchichten, Ine 5 5 9 b geführt haben, und doch fehlt anſcheinend noch vielen geſammelte Werke, Lehrbücher, Konverfatfonslexika Luftſchutz leder einzelne Pflichten und Aufga⸗ Volksgenoſſen das Verſtändnis hierfür. Das konnte das Handeln jedes einzelnen wird die Sorge um ſind dick, merk dir das. Das ſind die Bücher mit 1 5 1 155 Luftſchutz greift kief in ſein Leben] man wieder bei der Luſtſchutzübung am 24. Oktober da A 1 Autorität, aus denen man etwas lernen kann. Da die Leher gor ene 0 brägt in der öſt lichen Neckarſtadt feſtſtellen. Einen In jeder Uebung werden Fehler gemacht. Aber kommt da ſo ein kleiner Meckerer und macht die ge⸗ Sichere e e e en on erfreulichen Anblick boten die Häuſer, in denen die[Fehler werden bekanntlich gemacht, um aus ihnen wichtigen Bücher ſchlecht, weil er einmal durchgefal⸗ 75 8 diese e 55 Zuſammenarbeit tadellos klappte, in denen die zu lernen. Sicher haben die Bewohner der Neckar⸗ len iſt. Gleich gehſt du hinein und kaufſt etwas zu in 58 Bewuß fein 106 7 eindringt 6 0 Selbſtſchutzkräfte freudig auf ihren Poſten ſtanden ſtadt, die etwas guten Willens waren, auch diesmal drei Bänden in Leder, oder. 5 i.„. und auch die übrigen Hausbewohner ihre Aufgaben piel lernen können. Notwendig iſt jetzt, daß die Ein⸗ „Aber ich leſ' doch jedenfalls was während du Es iſt heute eine Selbſtverſtändlichkeit, daß man in den Wohnungen erfüllt und ſich dann in die Kel⸗ ſichtigen und Ueberzeugten die Werbung um jeden nur das Radio laufen läßt und abends ins Kino ſich beim Ueberſchreiten einer Straße nach den Ver“ ler begeben hatten. Daneben gab es aber eine ganze Volksgenoſſen fortſetzen, denn auch dieſe Uebung gehſt!“ wimmerte der Kleine unter dem zupackenden kehrsregeln richtet, daß man hundert Vorſchriften Anzahl Häuſer, in denen die Bewohner nicht ſo ganz hat wieder gezeigt, daß der Selbſtſchutz jeden einzel⸗ Griff des Langen. Dann entfernten ſie ſich, vor⸗ zum Schutz vor Gefahren beherzigt, die im„fried⸗ von der Notwendigkeit des Geſchehens überzeugt zu nen braucht, ganz gleich, ob er für einen beſonderen läufige Einigung dahin erzielend, daß man ja auch lichen“ Leben aus Technik und Induſtrie erwachſen. ſein ſchienen, oder in denen ein Außenſeiter die Poſten eingeteilt iſt oder nicht. Es gibt im broſchiert kaufen könne, um in ſpäteren Zeiten die So nie Feed ein Volksgenoſſe ſich gegen die Be⸗ Zuſammenarbeit ſtörte. Nicht immer iſt es böſer Selbſtſchutz keinen„paſſiven“, untäti⸗ ſchönen prächtigen Einbände, die das repräſentative 1 ieſer Won eten ſträubt, darf er ſich ſeiner Wille, oft fehlt nur die nötige Aufklärung, obwohl] gen Teil der Bevölkerung, ebenſo wenig Format geben, dazuzubeſtellen. Pflicht bei Fliegergefahr 1 Kataſtro⸗ der Reichsluftſchutzbund ſchon ſeit Jahren wie im täglichen Leben. Der Selbſtſchutz iſt der ab⸗ 1 8 f. phen ſind oft nur die Folge der Unkenntnis für den Selbſtſchutz wirbt. Nun werden in dieſen ſolute Zuſammenſchluß des geſamten Volkes zur Das iſt es wohl, was man unter Theorie verſteht: oder Gleichgültigkeit einzelner. Wieviel mehr Ueb 5 51 328 5 5 N K r 8 5 8 1 5: i ebungen auch die bisher Unbelehrbaren Abwehr der Gefahren im Kriegsfalle ſtundenlang um den Kern der Sache herumreden, gilt dieſe Erfahrung, die uns der Alltag lehrt, in in ihren Häuſern aufgeſucht, Aufklärung und Wer⸗ e 5 e Hauſe in nur das Meßbare und Aeußerliche im Auge haben; ernſten Zeiten, die der Aufruf des Luftſchutzes an⸗ bung werden inn ö le perſteckteſten Winkel und zn 1 85 Die er Zuſammenſchluß e. 711 wie dieſe beiden, die nur aus der reſianierten Stim- kündigt. harknäckiaſten Zweifbern 1 8 jedem Block, in jedem Straßenzug erfolgen! 5 mung heraus, keinen Sportwagen beſitzen zu kön⸗ Darum werden die Aufgaben, die der zivile Luft⸗ 3 85 5 e 5 5 3 nen, vor den Büchern ſtehen bleiben. Jetzt weiß ſchutz ſtellt, nicht von Spezjaltruppen gelöſt. Die Vielleicht wird denen auch einmal dabei klar, u Poſtwertzeichen werden ungültig. Mit Ablauf man, warum manche Romanſchreiber ſo endlos lange Sicherheit aller hängt von der Bereitſchaft daß ihnen eigentlich keine 1 zwiſchen des 31. Dezember 1936 verliert eine Reihe i Wälzer fabrizieren. Man nähme ſie vielleicht ſonſt aller zur Bekämpfung der Gefahr ab! Bei Aufruf Wollen und Nichtwollen mehr bleibt, älterer Poſtwertzeichen die Gültigkeit „ nicht ernſt, wenn die Meinung graſſiert, daß dünne des Luftſchutzes muß jeder wiſſen: Mein Leben läuft daß aber auf alle Fälle die freiwillige Mit⸗ zum Freimachen von Poſtſendungen. Im einzelnen handelt es ſich dabei um die Saarmarken 11„Die ſeien. Pflichten ſind neue hinzugekommen, die ich genau ſo führt als ein unter Zwang geleiſteter Dienſt. Es Saar kehrt heim!“ von 1935(8, 6, 12 und 25 Pfg.), Man kann aber doch allerhand dazulernen, wenn in mein Denken eingliedern muß. iſt auch nicht ganz unweſentlich, ob die Hausbewoh⸗ ferner um die Sonderpoſtwertzeichen zum Helden⸗ man zuhört Dr. Hr. au Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten in Feudenheim die Eheleute Auguſt und Maria Volk, Wimpfener Straße 4.— Ihren 86. Geburtstag beging in geiſtiger und körperlicher Friſche Frau Matthias Rihm Wwe., Hauptſtraße 41. ei Ihre ſilberne Hochzeit feiern am 28. Oktober die Eheleute Adolf Helfer und Frau Maria geb. Hebling, Käfertal, Auf dem Sand. Das Fundament des zivilen Luftſchutzes bildet der Selbſtſchutz, ohne die Mithilfe jedes einzel⸗ nen bleibt die Arbeit des Ordnungsdienſtes, der Feuerwehr, der Sanitätskolonne und der Spe⸗ zialtrupps nur Stückwerk. Um auf das Beiſpiel von oben zurückzukommen: Die Sicherheit im Großſtadtverkehr iſt abhängig von der ordnenden Hand des Verkehrsſchutzmannes und der Diſziplin und Verkehrsſchulung des Publikums. Dabei iſt die Diſziplin der Bevölkerung das ner bei einer Uebung eine oder zwei Stunden im Keller ſitzen müſſen. Das hängt immer von der Exaktheit ab, mit der die Selbſtſchutzkräfte arbeiten, und von dem Verſtändnis, das die Hausbewohner dieſer Arbeit entgegenbringen. Luftſchutz⸗Uebungen dienen in erſter Linie der Vertiefung des Luftſchutzgedankens, ſie führen je⸗ dem Volksgenoſſen die Wichtigkeit der Selbſtſchutz⸗ arbeit vor Augen und fördern Erziehung und Aus⸗ bildung der Bevölkerung im Luftſchutz. Die perſön⸗ lichen Intereſſen treten gauz zurück, beſtimmend für gedenktag 1935, Reichsberufswettkampf, die Schütz⸗, Bach⸗, Händel⸗Marken, die Eiſenbahn⸗Gedenkmarken, die Poſtwertzeichen zum Welttreffen der HJ, vom Reichsparteitag 1935 und die Gedenkmarken an den 9. November 1923 aus dem Jahre 1935. Schließlich verlieren auch die Dienſtmarken(mit Ziffer im Ei⸗ rund) aus den Jahren 1927 bis 1930, 1932 und 1933 ihre Gültigkeit. Die Poſtanſtalten tauſchen nicht⸗ verbrauchte Wertzeichen der angeführten Art wäh⸗ rend des Monats Januar 1937 gebührenfrei gegen andere Poſtwertzeichen um. 0 „ OPEL Zugfrei-Entlüftung: stets fri- sche Luft im Wagen ohne Zug wind. „ Schnellstart- Fallstrom- Vergaser: wirtschaftlichste Kraftstoffausnut- zung bei allen Geschwindigkeiten. „ Komplette Boschausrüstung. „ Grohber Kofferraum. 6 KNraftstofftank hinten. 0 BEI SOLCHEN VORZUGEN- „ 4 Zylinder 4Takf Motor: leistungs- stark, langlebig, elastisch, vibra- tionsfrei. Geräumige Ganzstahl-Karosserie: formschön, sicher und wetterfest. OPEL Synchron- Federung: gleich ideal für gute und schlechte Straßen. „ Alle Sitze zwischen den Achsen. Auto G. m. D. H. Mannheim, O 7, 5 ½ Fernsprecher 26/ 268027 Autohaus Schmoll G. m. B.., Mannheim, I 6, 31/32 Friliz far ft mann, Mannheim, Seckenheimer Straße 68 a Fernsprecher 215 55/56 Fernsptecher 40316 5 * — tte, Nummer 499 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1998 Verkehrsverbeſſerung am Krematorium Parkplatz und Verbindungsweg dem Verkehr übergeben Zur Verbeſſerung der unzulänglichen Verkehrs⸗ verhältniſſe für die Zufahrt zum Krematorium des Hauptfriedhofes hat die Stadt dort einen neuen Parkplatz und eine Verbindungsſtraße bauen laſſen, die nunmehr dem Verkehr übergeben worden ſind. Der rund 1600 Geviertmeter große Parkplatz auf dem Gelände zwiſchen Friedhof und VfR⸗Sportplatz löſt die bisher leidige Unterſtellfrage für Fahrzeuge. Beſonders für Großbeerdigungen iſt das begrüßens⸗ wert, wird doch dadurch jede„Verſtopfung“ der Zu⸗ fahrtsſtraße verhindert. Zwiſchen Sportplatz und Eſſigfabrik iſt vom Fried⸗ hofseingang ein breiter Verbindungsweg zur Käfer⸗ taler Straße hinübergeführt worden, der als Ein⸗ bahnſtraße erklärt worden iſt. Noch wird hier letzte Hand an die Fertigſtellung des Fußgängerſteiges ge⸗ legt, der neben der Fahrbahn zum Einbau gelangte. Auch die Richtungszeichen müſſen noch angebracht werden. Aber für den jetzt zu Allerheiligen—Aller⸗ WH MBrotſammlung im Kreis Mannheim vom 25. bis 29. Oktober Kauft die Brotgutſcheine des Winterhilfswerkes für unſere notleidenden Volksgenoſſen! Sie lauten über 3 Pfund Schwarzbrot im Preiſe von 42 Pfennigen. ſeelen zu erwartenden Hochbetrieb iſt die neue Straße ſchon gerüſtet. Künftig gilt ſte für die von der Käfertaler Straße kommenden Fahrzeuge als Zu⸗ fahrtsweg, während die Abfahrt durch die Cheliusſtraße erfolgen muß. Dadurch iſt die glatte Abwicklung ſelbſt des ſtärkſten Verkehrs gewähr⸗ leiſtet, ſo daß nunmehr in jeder Hinſicht einwandfreie Verkehrsverhältniſſe am Hauptfriedhof vorhanden ſind. Wo ſind die Hilfsſchweſtern und Helferinnen vom Roten Kreuz die 1914 bis 1918 Dienſt getan haben? Anläßlich der Tagung zum 70jährigen Jubiläum des Vaterländiſchen Frauenvereins vom Roten Kreuz am 11. November in der Deutſchlandhalle in Berlin findet am 12. November in der Neuen Welt in der Hasenheide ein Appell der weiblichen If s⸗ kräfte ſtatt. Das Deutſche Rote Kreuz bittet die Hilfsſchweſtern und Helferinnen, die im Weltkriege Dienſt getan haben, zu dieſer Gelegenheit als Ehren⸗ gäſte. Es iſt geplant, vorher oder nachher in kleineren Kreiſen ein Zuſammenſein einzurichten. Die ehemaligen Hilfskräfte werden gebeten, Namen und Anſchrift umgehend dem Deutſchen Roten Kreuz, Reichsfrauenbund, Berlin W. 35, Hanſemann⸗ ſtraße 10, oder dem Deutſchen Roten Kreus, Badiſcher Frauenverein, Karlsruhe, Kaiſerallee 10, mitzuteilen, um Einzelheiten zu erfahren. Ausweiſe ſind bereitzuhalten. Friedrichsfelder Nolizen Auf dem Schießſtand des hieſigen KK⸗Schützen⸗ vereins fand ein Verbandsſchießen mit Ein⸗ zel⸗ und Mannſchaftspreisſchießen ſtatt, woran die Vereine des Kreiſes Bergſtraße⸗Süd ſowie Vereine anderer Kreiſe ſich rege beteiligten. Im Einzel⸗ preisſchießen bekamen erſte Preiſe: Die Schützen Blattner und Kramer aus Rheinau und Gaß⸗ mann aus Weinheim. Alle drei Preisträger ſchoſ⸗ ſen jeweils 59 Ringe, während fünf Schützen 58 Ringe und fünf Schützen 57 Ringe ſchoſſen. Im Mannſchaftsſchießen konnte der Schützenverein Rhein au mit 758 Ringen die Siegerplakette erringen. Der hieſige Schützenverein erſchoß ſich mit 714 Ringen den zweiten Preis, verzichtete aber als Gaſtgeber zugunſten des Schützenvereins Hems⸗ Hach, der an dritter Stelle kam. el Nachdem bereits vor einiger Zeit die hieſige Sanitätskolonne in einer Prüfung ihr Können be⸗ wieſen hatte, unterzogen ſich nun dieſer Tage die Frauen der hieſigen Gruppe des Roten Kreuzes einer Prüfung. Die Bezirksbereitſchaftsleiterin, Frau Ruoff ⸗ Mannheim, verpflichtete darauf die Frauen als Samariterinnen und dankte dem Kur⸗ ſusleiter, Dr. Schiele⸗Friedrichsfeld, für ſeine wert⸗ volle Arbeit. Als Beiſitzer während der Prüfung waren der Bezirkskolonnenführer Dr. Beck und ſein Stellvertreter Landhas⸗Mannheim zugegen. Kirchenſteuerbefreiung für Wehrmachtsangehörige Durch eine Verordnung des Reichsminiſters für die kirchlichen Angelegenheiten iſt ein Beſchluß des Reichskirchenausſchuſſes über die Befreiung der Wehrmachtsangehörigen von der Kirchenſteuer be⸗ ſtätigt worden. Damit wird die Regelung des preu⸗ ßiſchen Rechts auf die geſamte Deutſche Evange⸗ löſche Kirche ausgedehnt. Die Befreiung umfaßt die zum Militärſtand gehörigen Perſonen, neben den Soldaten auch die Militärbeamten und die Zivil⸗ beamten der Militärverwaltung. Sie erſtreckt ſich auch auf die zum Hausſtand gehörigen Familien⸗ angehörigen. Nicht von der Kirchenſteuerbefreiung erfaßt werden ſelbſtverſtändlich die Angehörigen des Beurlaubtenſtandes auch dann nicht, wenn ſie ge⸗ legentlich zu einer Uebung einberufen werden. W Gemntliche un S Drteluungen Kartoffelausgabe Alle WHW⸗ Betreuten der Ortsgruppe Nek⸗ karſtadt⸗Oſt erhalten ab ſofort bis einſchließlich Freitag, 30. Oktober, ihre Winterkartofſeln in der Gutjahr⸗Fendel⸗Halle, Werfthallenſtraße. In⸗ empfangnahme der hierzu erforderlichen Gutſcheine auf der NSV⸗Geſchäftsſtelle Neckarſtadt⸗Oſt. Ausgabe der Kartoffeln in der Zeit von.30 bis 15.30 Uhr durchgehend. Ein geheimnisvoller Jund Rheingold am Vellenkrappen Drei Lindenhofjungen finden däniſche Goldmünzen zwei Meter vom Afer Auf dem Lindenhof ſind ſie ſeit einigen Tagen ziemlich aufgeregt, und einer fragt den andern, ob er nicht auch was von dem großen Goldfund mitgekriegt habe. Es iſt zwar alles zur Polizei ge⸗ tragen worden, wie es ſich gehört, aber man kann ja annehmen, daß ſich bei ſolchen Funden kein Eigen⸗ tümer mit ſtichhaltigen Gründen meldet, und dann gehört ja nach einem Jahr das Geld dem Finder. Wo alſo war der große Fund? Es iſt zwar ſchon drei Tage her; denn man wollte nicht zu früh an die Oeffentlichkeit mit Sachen von ſo rätſelhafter Natur. Aber immer ſtehen noch an der Stelle un⸗ weit vom Eingang zum Bellenkrappen einige Männer und Jungen herum und ſchütteln bedauernd den Kopf. Es iſt dort am Rheinufer, wo der Vogel⸗ Strobel die Vögel füttert. Dorthin kamen am Sams⸗ tag nachmittag 5 Uhr zwei Jungen, Heinz Buchler und Kuno Acht, die gerade den JV⸗Dienſt hinter ſich hatten. Die Schuhe waren ziemlich ſchmutzig vom Marſchieren.„So geh ich nit heem“, ſagt Heinz zu Kuno, und wie ſie ſich die Schuh von den Lehmbollen reinigen, ſieht der eine es im Rhein blinkern und blitzen;„wie Halbmonde qus dem Sand.“—„Ach des ſin bloß Babbedeckel“ ſchreit der andere und ſie wenden ſich wieder der Waſchbeſchäftigung zu. Sie gehen einige Schritte am Strand entlang, und dann macht Heinz doch wiedr kehrt.„Es könnte awwer doch Zehnerlin ſei'“, iſt ſein Urteil. Einige Steine ſind hier, wo der Steindamm ſowieſo ruhiges Waſſer gibt, ins Waſſer vorgebaut. Auf die kann er ſich mit der einen Hand ſtützen, und mit einem Stock in der andern Hand kratzt er jetzt das Blinker⸗ zeugs zu ſich heran. Das ſind aber ſehr blanke Goldſtücke, und auf einem ſteht ſogar ge⸗ ſchrieben„Kong af Danmark“, und ſoviel weiß man nun, daß es ſich um ausländiſche, däniſche Goldmünzen handelt. Jetzt aber rin ins Waſſer. Der Kuno zieht beide Schuh und Strümpfe ſofort aus, der Heinz denkt, es geht auch mit der Hälfte, muß aber erfahren, daß er dabei immer das Gleichgewicht verliert, und kriegt nicht ſoviel zuſammen, wie ſein Kamerad. Ein dritter kommt noch zum Schluß dazu und holt auch noch ein paar Münzen heraus, und ein vierter läuft am Ufer hin und her, der traut ſich nicht, die Schuh aus⸗ zuziehen und ſchreit nur immer:„Gebt mr doch aa was mit, gebt mr doch aa ſo eens. blos eens de' vu!“ Bald hatte jeder eine ſchöne Handvoll, etliche Dutzend däniſche Goldmünzen, einige franzöſiſche 20⸗ Frankenſtücke und 1 Schweizer 10⸗Frankenſtück; Prägezeit meiſt aus den letzten Vorkriegsjahren, ein⸗ zelne ältere ſind ſogar von 1829. Was tut man da⸗ mit, wenn man 12 und 13 Jahre alt iſt und noch nie Goldmünzen geſehen hat? Man geht damit zum Juwelier und fragt, ob es Kupfer, Meſſing oder Gold iſt. Ein Uhrmacher wohnt in der Nähe, der beſieht ſich die Sachen, und ſpricht:„Nix wie ſchnell uff die Bolizei, ihr Buwe, des muß'gemeldt werre.“ Und auf dem Revier am Gontardplatz ſind ſie dann ner⸗ nommen worden, wie, wann, wieſo, und wie tief und wieviel? Die Eltern mußten herbeigeholt werden, um zu unterſchreiben, und nach Jahresfriſt hat man alſo Ausſichten auf den Gegenwert, und wenn das nicht, ſo doch auf einen ordentlichen Finderlohn. Einige Stunden ſpäter fragten die Kameraden aus der Gaß' ſchon:„Is's wohr, daß ihr'n Goldklumpe im Rhei' gefunne habt?“— Und am Sonntagmor⸗ gen iſt natürlich mancher hinunter an den Strand, der auch einmal gucken wollte, ob es irgendwo blin⸗ kert aus dem Waſſer. De Fiſcher Boos von dem Schocker„Eliſabeth“, der hier faſt täglich ſein Boot beſteigt und vorbeirudert, muß es natürlich beſon⸗ ders gewurmt haben. Er hat denn auch tüchtig ge⸗ graben und tatſächlich noch ein Goldſtück gefunden. 20 däniſche Kronen ſind ja kein ſchlechtes Ergebnis von einigen Stunden graben, wenn es auch Sonntags morgens in der Früh war. Ein kleiner Bub, der geſtern dort unten mit einer Flaſche und einigen Steinen ganz ohne Goldgräber⸗ ehrgeiz ſpielte, hatte inzwiſchen ſchon das Geſcheh⸗ nis romantiſch⸗legendariſch umſponnen. Er ſagte ganz ruhig:„Des Gold, des is vum Hagen.“ Und auf meine Frage, wieſo er auf den käme, die Gegen⸗ frage:„Ha, der Hagen, kenne Se den nit, der wo den Goldhort vun denne Nibelunge in de Rhei' 'ſchmiſſe hot... 2“ und genauere Erklärung folgte. Für ihn iſt die Sache abgetan und in Ordnung. Aber für uns nüchtern⸗kriminaliſtiſche Erwachſene bleibt es eine Frage, wie ſoviel Goldmünzen ſo ganz ohne Umhüllung in den Bellenkrappen kom⸗ men. Hat ſie jemand geklaut oder hat ſie einer aus Angſt vor den Deviſenbeſtimmungen weggeworfen? Die Polizei wird ſich drum kümmern. H. 2 i 2 2 ill Erfolg nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung: Nach langen Jahren wieder Haushaltsüberſchuß Oberbürgermeiſter Or. Neinhaus legt in der Ratsherrenſitzung den Rechnungs- abſchluß für das Auf Dienstag nachmittag 17 Uhr war von Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Neinhaus in den großen Rat⸗ hausſaal eine öffentliche Ratsſitzung an⸗ beraumt worden. Nachdem er Ratsherren und Gäſte begrüßt hatte, gab der Oberbürgermeiſter zum erſten Punkt der wichtigen Tagesordnung: Finanzlage der Stadt, einen umfaſſenden Ueberblick über den Rechnungsabſchluß für 1935, welcher den Zeitraum vom 1. April 1935 bis 31. März 1936 umfaßt. Aus den ausführlichen Dar⸗ legungen mit detaillierten Erläuterungen für die einzelnen Abſchnitte ſei fürs erſte zuſammenfaſſend genannt: Unter Einrechnung des Fehlbetrages des Haus⸗ Haltsplanes für 1934 mit 606 140 Mk. war es bei Aufſtellung der Nachtragshaushaltsſatzung 1985 lder Haushaltsplan für 1935 war ſeinerzeit mit einem Fehlbetrag von etwa 703 000 Mk. aufgeſtellt worden) möglich, den Fehlbetrag für 1935 auf 266 651 Mk. herabzuſetzen. Dieſer Fehlbetrag iſt ver⸗ ſchwunden: das Rechnungsjahr konnte vielmehr mit einem kleinen Ueberſchuß von rund 20 500 Mk. abgeſchloſſen werden, der zweckmäßigerweiſe dem Schuldentilgungsfonds zugeführt wird. Dieſer Ueber⸗ ſchuß konnte ſich dadurch ergeben, daß die Fonds (Tilgungsrücklagefonds) nicht gebildet wurden. Im ganzen iſt alſo das Ergebnis wider Erwar⸗ ten befriedigend. Seit langen Jahren iſt das Jahr 1935 das erſte Rechnungsjahr, das wenigſtens in ſeinen laufenden Einnahmen und Ausgaben ohne Rückſicht auf die Rücklagenbildung tatſächlich ausgeglichen worden iſt. Der Ueberſchuß ergibt ſich im Soll: Einnah⸗ men RM. 25 955 261(RM. 1 191567 höher als im Voranſchlag vorgeſehen), Ausgaben RM. 25 934 678,36 (RM. 1 170 984,36 höher als die Voranſchlagsſätze unter Einrechnung des voranſchlagsmäßigen Fehl⸗ betrages von RM. 266 651). Zum vorläufigen Rechnungsabſchluß für die Monate April bis Juli 1936 ergibt ſich auf Grund der von Dr. Neinhaus gegebenen Erläute⸗ rungen laut dem für die oben angegebene Zeit ge⸗ fertigten Soll⸗Abſchluß der Rechnung das gegen⸗ über dem Voranſchlag günſtige Ergebnis: eine Ver⸗ beſſerung von rund RM. 240 000 gegenüber dem ge⸗ ſamten Haushaltsplan.(Dabei iſt der Haushaltsplan für das laufende Jahr ſchon von vornherein in den Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen wor⸗ den.) Es ergibt ſich ferner mit allem Vorbehalt, der auf Grund eines Abſchluſſes von nur 4 Monaten des Jahres gemacht werden muß, die Folgerung, daß das laufende Rechnungsjahr vorausſichtlich mit einem Ueberſchuß (nach Abzug von RM. 200 000.— zur Deckung einer etwa zu erwartenden Mehrbelaſtung der Fürſorge im Winterhalbjahr) abſchließen wird. Zum Punkt Förderung der Heimat⸗ geſchichte der Stadt gab Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus nochmals kurzen Rückblick auf den Erfolg der Ausſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Auf⸗ gabe“ und machte mit den Plänen der nächſten Zu⸗ kunft bekannt. Dabei iſt an eine Umſtellung des Jahr 1933 vor Kurpfälziſchen Muſeums im Sinne beſonderer Be⸗ rückſichtigung und Pflege der Heidelberger Heimatgeſchichte und in dieſem Rahmen der Heidelberger Romantik gedacht. In engſtem Zuſam⸗ menhang damit ſteht die Abſicht der Gründung einer Vereinigung der Heimatkunde, wobei jeder Bürger der Stadt Heidelberg ſich beteiligen und tätig mitwirken ſoll, denn dieſe Vereinigung zur För⸗ derung der Heimatgeſchichte ſoll durch alle Schichten der Bevölkerung gehen. Dann machte der Ober⸗ bürgermeiſter noch weiterhin Mitteilung vom Plan einer Odeuwaldausſtellung, welche ebenſo Geſchichte, Heimatkunde wie Volkskunſt, Geſtalt der Landſchaft, wirtſchaftliche Verhältniſſe uſw. umfaſſen, und die etwa 1939 ſtattfinden ſoll Erſte Beſprechungen über dieſen Plan, der ſorgſältige Vorbereitung ver⸗ langt, haben bereits ſtattgefunden. Ueber die Siedlungspläne der Stadt machte Dr. Neundörfer nähere Mitteilungen, ſie be⸗ trafen die bäuerliche Siedlung Neurod, die 11 Erbhöfe umfaſſen wird, ſo daß, wie der Ober⸗ bürgermeiſter erwähnte, auf Heidelberger Stadtge⸗ — 8 8— „55 %u Ficlfuut gol. it. 2 12 1 ail quis. ul acguue N 300090 0 markung in Zukunft 30 Erbhöfe— bisher 19 Erh⸗ höfe— ſein werden. Vor allem über dieſen Punkt der Tagesord⸗ nung wie über den letzten: Erweiterung des Volksſchulgebäudes in Schlierbach wer⸗ den wir noch Einzelheiten berichten. Ebenſo werden nochmals Einzelheiten der bei den anderen Punkten der Tagesordnung gemachten Ausführungen zu be⸗ richten ſein. Mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer ſchloß Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus um.45 Uhr die Ratsſitzung. Auto fährt auf den Bürgerſteig Zwei Perſonen verletzt Nachmittags ereignete ſich an der Ecke Bienen⸗ ſtraß e— Hauptſtraße ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Perſonenauto aus Mannheim, das von einer jungen Frau, die erſt vor kurzem die Autoprüfung abgelegt hatte, ge⸗ ſteuert wurde, bog, wie berichtet wird, von der Haupt⸗ ſtraße kommend in die Bienenſtraße ein. Auf der rechten Fahrbahn der Bienenſtraße ſtand eine Frau mit einem kleinen Kin d. Um auf der ſchmalen Fahrbahn einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, riß die Autoführerin den Wagen ſcharf nach links, ſtieß dabei aber mit einem Radfahrer zuſammen, der mit ſeinem Rade die Bienenſtraße heraufkam. Da⸗ bei fuhr der Wagen auf den linken Gehweg und überfuhr ein elfjähriges Mädchen. Beide Verunglückte, der 56jährige Radfahrer aus dem Pfaffengrund und das kleine Mädchen, wurden er⸗ heblich verletzt. Wie noch mitgeteilt wird, ſuchung zur Klärung der eingeleitet. iſt eine Unter⸗ Schuldfrage Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten Hermann Baumann, Polizeikommiſſar a.., und Frau Luiſe, geb. Freiner, Untere Neckarſtr. 19. 50jährige Peſtalozzi⸗Schule. Das 50jährige Be⸗ ſtehen feiert am kommenden Donnerstag die Peſta⸗ lozzi⸗Schule, die frühere Landhausſchule. Auz dieſem Anlaß findet an dieſem Tage ein Feſtakt in der Stadthalle ſtatt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute. Städt. Theater: 1. Kammermuſik⸗Konzert des Kurpfäl⸗ ziſchen ammerorcheſters. Leitung Konzertmeiſter A Berg. Soliſtin: Julia Menz(Cembalo), 20 Uhr. Haus der Kunſt: 1 Nationale finniſche Graphik⸗Ausſtellung und„Deutſche Kunſt“, eine Veröffentlichung deutſcher Meiſterwerke.. 2 Volksbildungsſtätte Heidelberg: Beginn der Arbeits⸗ gemeinſchaft: Der Boden unſerer Heimat. Univ.⸗Proſ Dr. Röhrer(Hörfaal 11 der neuen Univerſität, 20.15 Uhr Woche des Deutſchen Buches: Großkundgebung(Aula der neuen Univerſität, 20 Uhr.) Schloßpark⸗Kaſino: Nachmittags Konzert, abends Tanz. Aus den Kinos: 3 Kammer:„Moskau— Schanghai“.— Capitol:„Henkel. Perſil⸗Tonfilm“— Gloria:„Ave Maria“.— Schloß: „Ich kenne Dich nicht mehr“.— Odeon:„Seine Sekre⸗ tärin“. 5 Blick auf Ludwigshafen Volkstümliche Kammermuſik JG.⸗Gaſtſpiel von 5 Virtuoſen h. Ludwigshafen, 28. Oktober. Richtungweiſend iſt die Art, wie die NSG.„Kraft durch Freude“ Brücken zu ſchlagen weiß zwiſchen Spitzenkönnern des ernſten Muſikfachs und breite⸗ ſten Kreiſen der JG.⸗Gefolgſchaft. Der Hauptanteil am großen Erfolg des geſtrigen erſten Abends gebührt Hubert Gieſen, dem wahr⸗ haften„Meiſter am Flügel“. Seine Begleitung des 1. lyriſchen Tenors am Reichsſender Stuttgart, Karl Jautz, holte aus Schuberts flinker„Forelle“ und Richard Strauß! liebestrunkenem„Ständchen“ alle muſikaliſchen Feinheiten heraus. An dritter Stelle iſt Luſſe Walker, Wien, hervorzuheben, eine glanzvolle Beherrſcherin der Gitarre. Jelena Rei⸗ chel, München, als Cello⸗Virtuoſin, und Andrea Wendling, Stuttgart, die Tochter des berühmten Wendling⸗Quartett⸗Leiters, ergänzen das Fünf⸗ geſtirn wirkſam. Die Hörerſchaft ging begeiſtert mit und erzwang eine Zugabe nach der anderen. Sonntagsrückfahrkarten zur Ausſtellung„Deutſche Werkkunſt der Gegenwart“. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Aus Anlaß der Aus⸗ ſtellung„Deutſche Werkkunſt der Gegenwart“ in der Kunſthalle in Mannheim geben alle Bahnhöfe im Umkreis von 75 Kilometer um Mannheim und Lud⸗ wigshafen a. Rh. Sonntagsrückfahrkarten nach einem dieſer Bahnhöfe aus, und zwar am Mittwoch, den 28. Oktober, 4. und 11. November 1936. Die Karten gelten von 0 bis 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rück fahrt). Zur Rückfahrt müſſen ſie den Stempel der Ausſtellung tragen. Soweit Sonntagsrückfahrkarten an Mittwochnachmittagen nach Ludwigshafen a. Rh. regelmäßig ausgegeben werden, werden ſie von die⸗ ſer Maßnahme nicht betroffen. 8 Als Fachberater für Naturſchutz berufen. Im Zuſammenhange mit einer planmäßigen Förderung des Naturſchutzes in der Pfalz entſprechend der neuen Geſetzgebung iſt bei der Regierung der Pfalz ein Beirat aus 10 Fachberatern gebildet worden. Als Fachberater dieſes Beirates wurden ernannt Dr. Gottfried Hantſchke und Dr. Ludwig Spuhler, Ludwigshafen. Gleichzeitig ſind auch bei allen Bezirksverwaltungsbehörden Bezirksbeauß⸗ tragte für den Naturſchutz ernannt worden. Als ſolcher wurde Bezirksſchulrat i. R. Kleeberger⸗Lub⸗ wigshafen, wohnhaft in Mannheim, berufen. Heutige Veranſtaltungen: Großer Saal des Städt. Geſellſchaftshauſes: 2015 Uhr, alte und neue Muſik auf Inſtrumenten ihrer Zeit Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20.15 Uhr Wie⸗ derholung des Werksabends der Nec.„Kraft dung Freude“ mit den„Fünf vom muſikaliſchen Feierabend . Konzert und Tanz ſowie Kleinkunft⸗ ne Lafer ten niehr gent Gb nd: onzert und anz. Kaffee Wittelsbach: Konzert 0 Üfa⸗Palaſt im Pfalzbau: Gaſtſpiel des Nationolthenters, Lichtſpiele: Palaſt⸗Lichtſpiele:„Meuterei auf der Bounty“.— ufa⸗ Rheingold:„Verräter“,— Union⸗Theater:„Kabine B 0, „Nevada“.— Alhambra Mundenheim„Der Atlantik: Herr ohne Wohnung“, n weer 8 * 5 1 f J N ö . ˖ 5 i 5 . — 7 Treue Helferin des WHV: ine Rau sammelt Is Oo laν, Anfang Oktober wurde einer einfachen Frau in Magdeburg im Auftrage des Führers ſein Bild überreicht, als Dank für die von ihr in Groſchenbeträgen geſammelten 45000 Mk. für das Winterhilfs werk. Dem„Weſt⸗ deutſchen Beobachter“ in Köln entnehmen wir dazu folgende intereſſante Einzelheiten. Frau Bormann wohnt ſeit vielen Jahren ſchon in einem Hinterhaus in Magdeburg in einer kleinen und einfachen Wohnung, die aber mit viel Liebe und Sorgfalt ausgeſtattet iſt. Auf die Frage, wie ſie eigentlich Sammlerin für das WHW ͤgewor⸗ den iſt, erzählt uns Frau Bormann folgendes: „Ich habe in meinem Leben ſehr viel Kummer mitmachen müſſen“, beginnt Frau Bormann und betont,„viel ſeeliſchen Kummer. Es iſt mir oft⸗ mals recht ſchlecht gegangen, und es war mir manch⸗ mal recht ſchwer, mit 5,25 Mark in der Woche aus⸗ zukommen. Als dann der Führer zur Macht kam, als ich von ihm hörte und noch dazu von ſeinen Lei⸗ ſtungen, da ſtand ich plötzlich ganz in ſeinem Bann. Ich weiß eigentlich nicht, was mich beſon⸗ ders dazu bewegte, WHW⸗Sammlerin zu werden, ich kann das nicht ausdrücken. Ich kann nur das eine ſagen, daß ich den Führer über alles liebe, und daß ich mit allen mir zur Verfügung ſtehenden Kräf⸗ ten nur immer und treu meinem Führer dienen möchte, und daß ich nur einen Wunſch kenne, ihm einmal ſelbſt gegenüberzuſtehen, einmal ihm ſelbſt in die Augen ſehen zu können. „Sehen Sie“, ſo fährt ſie ſort, und in ihren Au⸗ gen glitzern Tränen der Erregung,„ich habe hier die Hausmeiſterſtelle inne und verwalte den gan⸗ zen Gebäudeteil, den Sie hier ſehen. Sie können überall fragen, jeder wird Ihnen beſtätigen, daß es bei uns noch niemals Streit oder Krach gegeben hat. Wir halten alle zuſammen, und wir helfen uns gegenſeitig. Wenn ich da ſo manchmal in dieſer kleinen Stube hier ſaß und an meine Not und meine Sorgen dachte, dann überfiel mich plötzlich der Gedanke, daß es doch in Deutſch⸗ land ſicher noch ſehr viel Familien gebe, die genau ſo wie ich, große Sorgen, großes Leid und großen Kummer ertragen müßten. Und als dann der Füh⸗ rer aufrief zur Unterſtützung und zur Hilfe, da wußte ich mir keine ſchönere Aufgabe, als in dieſem Werke dem Führer zu dienen. Mir hat ja auch der Führer geholfen, mir geht es nun auch wieder etwas beſſer und ich komme mit dem, was ich nun habe, ganz gut zurecht.“ „Gleich in den erſten Tagen meiner Sammel⸗ arbeit traf ich in einer Gaſtſtätte auf einen Herrn, der in meine Büchſe einen 20 Markſchein ſchob. Da hatten wir eigentlich viel Mühe, bis wir dieſen Papierſchein in die WHW⸗Büchſe brachten“, meint lachend Frau Bormann,„und als wir ihn mit vieler Mühe dann hineingeklemmt hatten, mußte ich plötzlich weinen, und als das der Herr ſah, der mir das Geld gegeben hatte, kamen auch ihm die Tränen“. Frau Bormann erzählte wei⸗ ter, wie ſie den Reichsjugendführer Baldur von Schirach angetroffen hat, wie ſie zu ſpäter Nacht⸗ ſtunde noch zu Reichsleiter Roſenberg geeilt ſei und wie ſie den Reichsbauernführer Darré um eine Gabe gebeten habe. Es ſind dies alles kleine Epiſoden, die ſich in jeder Einzelheit dieſer Frau mit aller Eindringlichkeit ins Gedächtnis gru⸗ ben, die jene Frau mit Begeiſterung und Dank er⸗ füllen und die jener Frau für ihre Tätigkeit immer die notwendige Kraft, den Anſporn und die Freude gaben, um unermüdlich für das WSW ötätig zu ſein. Ihr Togeslauf iſt ein einziges Doku⸗ ment der Opfer⸗ und Einſatzbereit⸗ ſchaft. Morgens bringt ſie ihren Haushalt in Ord⸗ nung, kocht ſich ſchnell ein wenig und eilt dann um die Mittagszeit in die Lokale, Gaſt⸗ ſtätten und Hotels, um die Mittagsgäſte als Geber für das WHW zu bekommen. Dann eilt ſie wieder heim, richtet wieder Verſchiedenes in ihrem Haus⸗ halt und begibt ſich dann am Nachmittag in die Kaffees. Abends und nachts geht ſie von Gaſtſtätte zu Gaſtſtätte, von Lokal zu Lokal, von Hotel zu Hotel und wirbt und ruft auf zur Gabe für das WSH W. Als ich ſie frage, wann ſie denn eigentlich ſchlafe, meint ſie in ihrer ſchlich⸗ ten und einfachen Weiſe,—„ja, ich mache ſo zwi⸗ ſchendurch eben einmal ein„Nickerchen“. Die Leute ſagen ja von mir, ich hätte das„Büchſen⸗ fieber“. Aber ich finde auch die einzige Befrie⸗ digung meines Lebens in dieſer Tätig⸗ keit. Ich habe keine Verwandten mehr und ich kann mich deshalb ganz dem WSW zur Verfügung ſtel⸗ len. Und ich möchte auch in meinem ganzen Leben nur immer mit Luſt und Liebe dem Führer dienen, und wenn ich einen Wunſch ausſprechen darf, dann iſt es der, daß ich einmal den Führer ſehen möchte.“ Lange habe ich dieſer Frau und ſtillen Helferin die Hand gedrückt. Da plötzlich ſcheint es mir, als ſeien vor, neben und hinten jener Frau die unüber⸗ blickbaren Kolonnen des deutſchen Volkes aufmar⸗ ſchiert, als ſei dieſe Frau umgeben von den Millio⸗ nen ſchaffender Menſchen, von den Millionen derer, die ihre ganze Kraft und ihr ganzes Können nur einem geben, der Unvergänglichkeit des Reiches. Ich ſehe, ein Volk iſt aufmarſchiert vor ſeinem Führer, über den Häuptern ſtolzer Stirnen rauſcht das Blut⸗ rot der Hakenkreuzfahne und ihr Flattern vermengt ſich mit dem gewaltigen Chor des Bekenntniſſes eines großen Volkes: Wir wollen mit aller Leiden⸗ ſchaft unſerer Hirne und Herzen, mit aller Leiden⸗ ſchaft unſerer Fäuſte dienen unſerem Führer und unſerem Volk! Geſchichte in Stein In dieſen Tagen fand vor dem Palazzo Marino in Mailand in Anweſenheit der Spitzen der faſchi⸗ ſtiſchen Partei Italiens eine denkwürdige Feier ſtatt, während der die Enthüllung von drei Granitſteinen, in die mit ehernen Lettern die drei bedeutſamen Reden des Duce aus dem vergangenen Jahr eingemeißelt worden ſind, vorgenommen wurde. Es handelt ſich um die Rede vom 2. Oktober 1935, in der Muſſolini vom Palazzo Chigi in Rom aus den Einmarſch der italieniſchen Truppen in Abeſſinien als vollendete Tatſache ver⸗ kündete, ferner um die Rede, in der der Duce, wie⸗ derum in Rom, den ſiegreichen Einmarſch der Ita⸗ liener in Addis Abeba am 5. Mai 1936 der verſam⸗ melten Menſchenmenge bekannt gab, ſowie ſchließ⸗ lich um die Rede vom 9. Mai, in der er die Grün⸗ dung des römiſchen Imperiums auf afrikaniſchem Boden ankündigte und Viktor Emanuel zum Kaiſer von Aethiopien ausrief. Dieſe Reden, die in der Ge⸗ ſchichte Italiens in der Tat einen Wendepunkt be⸗ deutet haben, ſind auf dieſen Gedenkſteinen in ihrem geſamten Wortlaut eingraviert. Die Steine haben eine Höhe von drei Meter und eine Breite von über einem Meter. Kommenden Geſchlechtern ſollen ſie ein Zeugnis von der Größe des ſfaſchiſtiſchen Ita⸗ lien ablegen. Erſte Darmſtädter Muſikwoche — Darmſtadt, im Oktober. Die Stadt Darmſtadt veranſtaltete mit der Städti⸗ ſchen Akademie für Tonkunſt, in Verbindung mit dem Heſſiſchen Landestheater und einer Reihe von Vereinen und Soliſten eine erſte Darmſtädter Muſikwoche zur Förderung zeitgenöſſiſchen Mu⸗ ſikſchaffens und junger Tonkünſtler im Gau Heſſen⸗ Naſſau. Die Stadt Darmſtadt will ſich damit in die Reihe derjenigen Städte und Gemeinden ſtellen, die dem Ruf des Führers nach wirkſamer und von echt nationalſozialiſtiſchem Geiſt getragener Kulturpflege folgen. Von dem Präſidenten der Reichsmuſikkam⸗ mer, Dr. Peter Raabe, wurde das Vorgehen der Stadt Darmſtadt herzlich begrüßt. Auch der Leiter des Berufsſtandes der Komponiſten Dr. Paul Graeuer begrüßte den Entſchluß der Stadt Darm⸗ ſtadt als ein Kulturvorhaben in nationalſozialiſti⸗ ſchem Sinne.. Der Verlauf der Muſikwoche war in künſtleri⸗ ſcher Hinſicht außerordentlich befriedigend. Den Auf⸗ takt bildete die Aufführung der Operette von Jo⸗ hann Strauß:„Eine Nacht in Venedig“ im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters. Die eigentliche Muſikwoche begann mit einem großen Orcheſter⸗ konzert, ebenfalls im Landestheiter, vor deſſen Beginn der Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Wamboldt allen, die ſich in den Dienſt der Sache geſtellt haben, Komponiſten, Künſtler, Heſſiſches Lan⸗ destheater, Orcheſter und Vereine, herzlichſten Dank ſagte und darauf hinwies, daß Darmſtadts Muſik⸗ woche nicht nur als eine Hilfe und Ermutigung für die junge Komponiſten⸗Generation gedacht ſei, ſon⸗ dern auch als eine Gelegenheit für die muſikaliſch Intereſſterten, ſich für die Kunſt der Gegenwart ein⸗ zuſetzen. An die junge Komponiſten⸗Generation rich⸗ tete er den eindringlichen Appell, ihre Werke volks⸗ nahe zu geſtalten. Dr. Paul Graener rief zum Mitſtreiten für die zeitgenöſſiſchen Kompoſitionen auf. Zur Aufführung gelangten zuerſt„Tänzeriſche Muſik“ des jungen Leipziger Komponiſten Karl Thieme. Sein Werk iſt in den einzelnen Sätzen zwar noch etwas ungleichmäßig in Erfindung und Formgeſtaltung, in dreien von der vierſätzigen Suite aber doch ſtark, klar und einprägſam. Es folgte ein„Lyriſches Konzert“ für Bratſche und Kammerorcheſter von dem mufikaliſchen Oberleiter des Flensburger Grenzlandtheaters Heinz Schu ⸗ bert, einem Schüler von Hausegger und Haas. Breitangelegte Sätze, die der Bratſche oft große Ka⸗ denzen überlaſſen, die in ihren langſamen Teilen aber von edler, tiefer Empfindung getragen ſind. Die Ausnutzung der klanglichen Möglichkeiten des Gegenſatzes zwiſchen der Solobratſche und dem klei⸗ nen Orcheſter aus Streichern, Klarinette und Horn war unbedingt reizvoll. Als Soliſtin wirkte Eliſa⸗ beth Kramer Büſche mit, eine Künſtlerin, die ſich den nicht geringen techniſchen Schwierigkeiten durchaus gewachſen zeigte. Im dritten Teil folgte die„Symphoniſche Muſik“ von Heinz Degen, gleich wie der„Tänzeriſchen Muſik“ in Urauffüh⸗ rung. Das Werk iſt von ſtarkem urſprünglichem Temperament getragen, klar, und oft überraſchend ſtraff in der Form, beſonders in den beiden Eckſätzen. Der zweite Abend brachte im Kleinen Haus eine reiche Folge von Kñammermuſikwerken, u. a. das Klaviertrio in C von Heinz Schröter(Reichs⸗ ſender Frankfurt), Zwiegeſang für Sopran und Bariton mit Klavierquartett von Friedrich Wilh. Lothar, Freiburg, eine Tobkata und Fuge für Klavier von Hermann Maria Wette. Als Höhe⸗ punkt des Abends die Uraufführung des Streich⸗ quartetts in k von Werner Trenker und eine So⸗ nate für Bratſche und Klavier von Roderich von Mojſiſovics. Die ſämtlichen, z. T. ſchwierigen, künſtleriſch aber durchweg ſehr wertvollen Werke ſtellten an die Hörer nicht unerhebliche Anforderun⸗ gen, ſie ſtießen aber überwiegend auf volles Ver⸗ ſtändnis und ſtarkes Intereſſe. Der dritte Tag brachte ein Männerchorkonzert im ſtädtiſchen Saalbau, aus deſſen reichem Programm die Uraufführung drei gemiſchter Chöre von Erich Schütz e, der durch Kompoſitionen nationalſozialiſti⸗ ſcher Kampflieder bekannt geworden iſt, hervorragt. Die Chöre ſind eigenartig und herb in der Harmo⸗ nik und ſehr fein in der muſikaliſchen Ausdeutung des Textes. Auch der Chor„Tod in Flandern“ von Philipp Mohler, ein ſchlichtes Thema im Lands⸗ knechtston, rhythmiſch einprägſam, im Formal ſehr geſchickt variiert, gefiel außerordentlich. Hermann — 2 BILDER VGM TAGE Muſſolini baut eine Straße zur Peterskirche Am 29. Oktober wird der Duce in Gegenwart der höchſten Perſönlichkeiten des Staates und ber Kirche mit der Spitzhacke den erſten Stein am Palazzo der Piagga Pia lockern und damit die Arbeit zur Niederlegung des Hänuſerblockes vor der Peterskirche beginnen. Der aufgezeichnete Pfeil zeigt die Stelle, an der Muſſolint mit dem Abbruch beginnen wird. Im Hintergrund der St.⸗Peters⸗Dom. Der Herzog von Kent wurde Ehrendoktor Dem Herzog von Kent wurde die Ehrendoktorwürde der St.⸗Andrews⸗Untverſität in St. Andrew in Schottland verliehen. Hier verläßt der Herzog(links) mit dem Dekan der Univerſttät. Sir James Irvine, das Gebäude. (Preſſephoto,.) Erdlens Kantate für kleinen und großen Män⸗ nerchor, Orcheſter und Altſolo„Von deutſcher Axt“, die ihres Umfanges wegen nur teilweiſe aufgeführt werden konnte, bildete den Höhepunkt des Abends. Die Aufführung ſtand unter Leitung von Prof. Dr. Noack. Frau Klara Reifenrath⸗Herber ſang die Solopartie der Kantate. Das Publikum dankte begeiſtert. Es folgte ein Gemiſchtchor⸗Konzert im Gro⸗ ßen Haus des Landestheater. Es gelangten u. a. zur Aufführung eine Kantate von Eberhard Wenzel„Daß mein Herz feſt ſei“, in kirchen⸗ muſikaliſchem Stil mit Baritonſolo, die vom Muſik⸗ verein, dem Landestheaterchor und dem Akademie⸗ chor ſorgfältig und liebevoll wiedergegeben wurde. Ernſt Schliepe ſtellte mit ſeiner„Deutſchen Kan⸗ tate“ auf eine Dichtung von Karl Maria Holz⸗ apfel ſehr hohe Anforderungen an die Hörer. Auch in dieſem ſchwierigen Werk hielt ſich der Chor unter Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Fried⸗ rich außerordentlich tapfer, ebenſo das Orcheſter, das eine ungemein ſchwierige Aufgabe zu bewältigen hatte. Soliſtinnen waren hier Suſanne Horn⸗ Stoll, Elſe Lampmann, Frankfurt und Erich Meyer ⸗Stephan, Offenbach. Den Abſchluß der Muſikwoche bildete ein Konzert im ſtädtiſchen Saalbau, in dem Muſik für Jugend⸗ und Feiergeſtaltung und beſonders neue Blasmuſik geboten wurde. St. Die Vorläufer des Klaviers Barock⸗Abend in der Hochſchule für Muſil Als Wanda Landowſka, die berühmte Cembaliſtin im Jahre 1911 in einer Muſik⸗Zeitſchrift die Frage aufwarf, für welches Inſtrument Bach ſein„Wohl⸗ temperiertes Klavier“ geſchrieben habe und auf den bedauerlichen Mangel an geeigneten Inſtrumenten für das Studium hinwies— es ſtanden nur verein⸗ zelt in Muſeen und Inſtrumenten⸗Sammlungen Clavichorde zur Verfügung— ließ ſich der heutige Stand der Fopſchung nicht entfernt vorausſehen. Da⸗ mals konnte es niemand ahnen, daß ſich bedeutende Firmen der Herſtellung von Inſtrumenten widmen würden, die die Klangwelt Bachs uns wieder nahe bringen. 5 Heute iſt das Cembalo⸗Spiel Lehrfach an den be⸗ deutendſten Muſiß⸗Inſtituten, ein Beweis, wie ſich die Anſchauungen gewandelt haben. Eine tüchtige Cembaltſtin, Frau Eta Harich⸗ Schneider von (Weltbild,.) 8 Der Herr Schloßkommandant hoch zu Stahlroß Der Kommandant des Stockholmer Königsſchloſſes iſt eins der bekannteſten Perſönlichkeiten der ſchwediſchen Haupt⸗ ſtadt. Trotz des ihm zur Verfügung ſtehenden Dienſt⸗ wagens macht er ſeine Dienſtfahrten ſtets zu Rabe, kon⸗ trolltert ſogar innerhalb des ausgedehnten Schloßhofes (Preſſephoto,.) alles vadfah vend. der Hochſchule für Muſik in Berlin gab im Mau ri⸗ ſchen Saale der Städtiſchen Muſikhochſchule Proben des Spieles auf jenen Inſtrumenten, mit denen noch J. S. Bach zu rechnen hatte. Eine Ueberraſchung bedeutete es für viele Hörer, den äußerſt zarten Klang eines Clavichords zu vernehmen. Es kommt zum Bewußtſein, wie ſehr wir durch die Klangfülle moderner Flügel verwöhnt ſind, wenn es anfänglich Mühe bereitet, die ſchwache Tongebung wahrzunehmen, ähnlich wie das Auge ſich im Dunkel nur ſchwer zurechtfindet. Es muß ein ganz intimes Muſizieren geweſen ſein, wenn man ſich an das Clavichord ſetzte, um den hauchdünnen Klang zu vernehmen. Es war ungemein lehrreich, zu hören, was die Vortragende als berufene Kennerin der beiden In⸗ ſtrumente über ihre Behandlung, über die Ausbil⸗ dung des rhythmiſchen Gefühls und über franzöſt⸗ ſche Klaviermuſik zu ſagen wußte. Auch über die Behandlung und den Anſchlag gab ſie wichtige Winke. Ein Arm⸗ oder Druck⸗Spiel, wie es der heutige Flü⸗ gel geſtattet, iſt vollkommen ausgeſchloſſen. Vielmehr erfordert das Cembalo reines Fingerſpiel mit hoch⸗ gehobenen Fingern und einem legato⸗An⸗ ſchlag, der faſt einem legatissimo mit Bindung der Akkord⸗Töne gleichkommt. Für die Ausbildung des Fingerſpiels wäre das Cembalo dringend zu emp⸗ fehlen. Frau Harich⸗Schneider bot zunächſt auf dem Cembalo Stücke von Roſſi und Freſcobalbi, dann auf dem Clavichord nach einer Plainte von Froberger erleſene Stücke von Bach, aus den In⸗ ventionen, Partiten, dem Wohltemperierten Kla⸗ vier uſw. Beſonderen Dank der Hörer erwarb ſie ſich mit dem ungemein flüſſig dargebotenen„Italieniſchen Konzert“ von Bach, ferner Sonaten von Scarlatti, die durch Figurenreichtum und harmoniſche Wen⸗ dungen überraſchen, ferner die bekannte 8 Moll⸗ Phantaſie von J. S. Bach. Man begreift die Vor⸗ liebe der damaligen Meiſter für die Kreuzung der Hände, die ſich damals viel leichter auf zwei Kla⸗ piaturen vollzog. Der herzliche Beifall, den Frau Harich⸗Schnei⸗ der mit ihrem ausgezeichneten Spiel errang, ver⸗ anlaßte ſie zu zwei Zugaben, darunter dem reiz⸗ vollen Tambourin von Rameau, einem ſeiner köſt⸗ lichſten Einfälle, der nach faſt 200 Jahren nichts von ſeiner Friſche eingebüßt hat. ch. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1936 — Ein Giftmordprozeß wird gegenwärtig in Wuppertal verhandelt. Unter der Anklage, ihren Ehemann Karl Meyer aus Wipperau bei Solingen voxrſätzlich und mit Ueberlegung durch Gift getötet zu haben, haben ſich die 36jährige Antonie Meyer und der 35jährige Robert Marx aus Solingen zu verantworten. Karl Meyer war am 29. Mai in Solingen im Krankenhaus unter Vergiftungserſcheinungen geſtorben. Bereits vor Eintritt ſeines Todes war, da man Vergiftung an⸗ nahm, die Kriminalpolizei zugezogen und die Ehe⸗ frau Meyer, als ſte im Krankenhaus ihren Mann beſuchen wollte, verhaftet worden. Zwei Stunden ſpäter hatten die Kriminalbeamten den unter drin⸗ gendem Verdacht der Mittäterſchaft ſtehenden Robert Marx, der zu Frau Meyer in näheren Beziehungen ſtand, in der Meyerſchen Wohnung verhaftet. Nach⸗ dem beide zunächſt jede Schuld beſtritten hatten, legten ſie ſpäter unter den belaſtenden Zeugenaus⸗ ſagen ein Geſtändnis ab. Sie beſtritten jedoch beide, überlegt gehandelt zu haben. Frau Meyer behaup⸗ tet, daß der Gedanke des Giftmordes zuerſt von Marx erörtert worden ſei. Zunächſt habe er ihr ge⸗ ſagt, daß ſie es bei ihrem Mann einmal mit Gift⸗ pilzen verſuchen ſolle. Nachher habe er ihr Zyan⸗ ali mitgebracht, das ſie ihrem Manne in den Kaffee geben ſollte. Sie habe es aber, wie auch ein ſpäter gekauftes Rattengift ſowie Queckſilber, das ihr Marx gegeben habe. ihrem Manne nicht verabfolgt. Lediglich ein kaliumhaltiges Gift habe ſie gekauft und mehrmals im Gemüſe gekocht. Von drei Tu⸗ ben, die ſie von dieſem Gifte gekauft habe, ſeien nur zwei Tuben verbraucht worden. Sie habe nicht die Abſicht gehabt, ihren Mann umzubringen, ſondern lediglich bezwecken wollen, daß er einmal krank werde, um ſich auf dieſe Weiſe für die ſchlechte Be⸗ handlung zu rächen. Marv erklärte, er habe im Gegen⸗ leil verſucht, Frau Meyer, von der der Gedanke des Giftmordes ſtammte, hiervon abzuraten. Frau Meyer beſchuldigte im Verlaufe der weiteren Ver⸗ nehmung den Mitangeklagten Marx, daß er ihr an⸗ befohlen hätte, im Falle eines Verhörs alle Be⸗ ziehungen abzuleugnen und auszuſagen, daß ſie das Zyankali in der Taſche ihres Mannes gefunden Habe, der Selbſtmordabſichten geäußert hätte. Das Urteil ſteht noch aus. * — In England iſt es noch heute an der Tages⸗ urdnung, daß Mädchen, die ungewollt auf der Straße angeſprochen werden, plötzlich laut nach dem näch⸗ ſten Poliziſten rufen, um ſich des ungebetenen frem⸗ den Mannes zu erwehren. Der Beamte notiert ſich dann auch gewiſſermaßen die Perſonalien, wenn er den„Frechling“ nicht gar ſoſort inhaftiert. Dann geht die Sache ihren juriſtiſchen Gang und nach Monaten befaßt ſich das Gericht mit der verwerfli⸗ chen Tat, wobei dann das junge Mädchen als Zeu⸗ gin geladen wird. Aehnlich erging es Frank New⸗ tan Handy, einem ſechsundzwanzigjährigen jungen Mann in Salisbury. Nur wurde das junge Mäd⸗ chen, das damals noch nicht ſechzehn Jahre zählte, durch die Verhaftung, die ſie bewirkt hatte, ſo von Mitleid ergriffen, daß es ſich ſtundenlang vor der fraglichen Polizeiſtation aufſtellte, um dem endlich entlaſſenen Frank eine Entſchuldigung zu ſagen. Das war im November vorigen Jahres. Und manchmal mahlen die Mühlen der Juſtiz langſam. Jetzt erhielt Mr. Handy die Aufforderung, wegen dieſes Zwiſchenfalls zum Termin zu erſcheinen. Die Zeugin verweigerte jedoch die Ausſage mit der Be⸗ gründung, daß ſie inzwiſchen ſiebzehn Jahre alt ge⸗ worden wäre. Und infolge dieſes peinlichen Zwi⸗ ſchenfalles hätte ſie Herrn Handy geheiratet. a — In den öſterreichiſchen Fremdenverkehrskreiſen erregte ein Prozeß Aufſehen, den ein franzöſiſcher Stagatsangehöriger gegen die Beſitzerin einer Berg⸗ gaſtwirtſchaft in der Nähe von Bad Gaſtein ange⸗ ſtrengt hatte, weil er ſich von ihr bei einem Som⸗ merbeſuch übervorteilt fühlte. Die Pächterin der Gaſtwirtſchaft hatte dem Franzoſen für ein Mittag⸗ eſſen, das er bei ihr mit fünf Freunden eingenom⸗ men hatte, 84 Schilling angerechnet. Die Mahlzeit beſtand aus drei Forellen blau mit allen Zutaten, drei Rebhühnern, zwei Portionen Salzburger Nockerln, vier Torten mit Schlagſahne oder, wie der Oeſterreicher ſagt, Schlagobers, ſechs Mokka, ſo⸗ wie aus verſchiedenen Getränken. In der erſten Inſtanz hatte die Wirtin darauf hingewieſen, daß ihre Gaſtwirtſchaft 1384 Meter hoch liege und des⸗ halb auch die Preiſe höher ſein dürfen als in den Tälern. Sie betonte auch, daß ſich die Geſellſchaft bereits drei Tage bei ihr befunden habe, ohne über die Preiſe des Mittageſſens zu klagen. Mit dieſer Darſtellung hatte ſie jedoch zunächſt kein Glück. Sie wurde in der erſten Inſtanz wegen fahrläſſiger Schädigung des Fremdenverkehrs zu einer Geld⸗ ſtrafe von 60 Schilling verurteilt. Dabei wurde auf ein Gutachten des Salzburger Landesverkehrsamtes verwieſen, nach dem Schlagobers als Beigabe zu einer Torte nicht geſondert berechnet werden dürfte. In der zweiten Inſtanz wurde ſie dafür freigeſpro⸗ chen. Der Richter betonte, daß von einer Ueber⸗ vorteilung trotz der hohen Preiſe niht die Rede ſein könne, weil die franzöſiſchen Gäſte an drei Ta⸗ gen in der Gaſtwirtſchaft gegeſſen hätten. Dies ſei ein Beweis dafür, daß ſie mit dem Eſſen und den Preiſen nicht von vornherein unzufrieden geweſen wären. * — In San Franzisko iſt in dieſen Tagen ein Inſtitut eröffnet worden, das alleinſtehenden Damen gegen ſeſtes Honvrar untadelige Kavaliere„liefert“. „Um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, wie es in dem Proſpekt heißt. Einſame Damen, unverſtandene Mauerblümchen und extravagante Backfiſche, die vor lauter Geld nicht wiſſen, was ſie anfangen ſollen, werden alſo künftig ihre Kavaliere mieten können, wozu nur nötig iſt, daß ſie ſich zum Telephon bemühen, um Mr. Bule, den Beſitzer des Inſtituts, anzurufen. Eine ſolche telephoniſche Be⸗ ſtellung ſetzt alle Angaben über die Haarfarbe, die Figur und die gewünſchten Geiſtesgaben voraus. Der Kavalier wird dann prompt geliefert, und zwar durch die Arbeitsbeſchaffungsbüros der verſchiedenen Hochſchulen von San Franzisko. Die Anforderun⸗ gen, die an dieſe gemieteten Kavpaliere geſtellt wer⸗ den, ſind nicht gering. Sie müſſen in der Lage ſein, eine intelligente und geiſtreiche Unterhaltung zu führen, ſie müſſen tanzen, Bridge ſpielen und Alko⸗ hol vertragen können. Vor allem letzteres, da ſie mit Vorliebe als Begleiter für die eleganten Tanz⸗ etabliſſements auserſehen ſind. Den Herren iſt es ſtrengſtens verboten, ihre Kundin nach ihrem Na⸗ men oder ſonſtigen perſönlichen Details zu fragen. Der Dienſt endet um Mitternacht, wenn dieſe Her⸗ ren Kavaliere auf Beſtellung ihre Dame wieder im Foyer des Hotels abgeliefert haben. Wer gegen dieſe ſtrengen Vorſchriften verſtößt, der fliegt. Um immer eine Kontrolle dafür zu haben, daß ſich die Herren ihren Begleiterinnen gegenüber untadelig benehmen, hat das Verleihinſtitut einen eigenen Detektivdienſt eingerichtet. Dieſe Detektei umfaßt mehrere Beamtinnen, die ſich ab und zu von den Kavalieren begleiten laſſen und dieſe dann in Ver⸗ ſuchung führen. Schon aus dieſem Grunde müſſen ſich die gemieteten Kavaliere auf jeden Fall tadellos benehmen, denn ſie können ja nicht wiſſen, ob Ls ſich im einzelnen Fall wirklich um eine Kundin oder nur um eine Spionin ihres Brotgebers handelt.“ Das Honorar beträgt 10 Dollar für den Abend. Es erhöht ſich auf 12 Dollar, wenn die Dienſte der Herren über Mitternacht hinaus in Anſpruch ge⸗ nommen werden. Sondervergütungen dürfen dieſe gemieteten Kavaliere auf keinen Fall annehmen. * — In Köln wurde ein falſcher Sitteukommiſſar, der Schrecken der Liebespaare, nunmehr auf Le⸗ benszeit unſchädlich gemacht. Die Kölner Straf⸗ kammer hatte ſich mit dem 65 Jahre alten Ange⸗ klagten zu beſchäftigen, der wieder einmal wegen Sittlichkeitsverbrechens vor dem Richter ſtand. Die Verhandlung ergab ein erſchütterndes Bild der erblichen Belaſtung, die den Angeklagten noch bis in ſein Alter gegen ſeine Mitmenſchen trieb. Be⸗ reits 1909 hatte er ſeine erſten Taten begangen, die damals die Oeffentlichkeit in Weſtdeutſchland in ab. 111 Jahre alt — Neidenburg, 7. Oktober. Friedrich Sadowſki, der älteſte Maun Deutſch⸗ lands, der in Neidenburg im Altersheim ſeinen Lebensabend verbringt, begeht am 27. Oktober ſeinen 111. Geburtstag. Er wurde, wie durch Ur⸗ kunden belegt iſt, am 27. Oktober 1825 in Orlau (Oſtpreußen) geboren. Anter den Trümmern begraben — Görlitz, 27. Oktober. Zu dem Exploſionsunglück in der mechaniſchen Kleiderfabrik Reimann und Söhne in Neugersdorf in Sachſen iſt ergänzend zu melden daß die Explo⸗ ſton in einer Abteilung des Gerbereibetriebes er⸗ folgte. Kurz vor 18 Uhr waren Felle nach dem Waſchen mit Benzin im Trockenapparat aufgehängt worden. Als die damit beſchäftigten Arbeiter im Nebenraum beim Umkleiden waren, er⸗ folgte die Exploſion. Vier Arbeitskame⸗ raden wurden durch einſtürzendes Mauerwerk verſchüttet. Zwei von ihnen konnten mit zum Teil ſchweven Verletzungen bald geborgen werden. Eine Fortſetzung der Bergungsaktion war jedoch wegen der ſtarken Einſturzgefahr und des Brandes erſt nach ſchwierigen Aufräumungsarbeiten, an denen auch eine Abteilung des Reichsarbeitsdienſtes tat⸗ kräftig mitwirkte, möglich. Nach 23 Uhr gelang es, die Leiche des 26jährigen Rudi Seidel zu bergen. Vermißt wird noch der im 40. Lebensjahr ſtehende Gerbermeiſter Emil Schock. Der betroffene Gebäudeteil wurde zerſtört. Taurus-Expreß raſt in Autobus + Iſtanbul, 27. Oktober⸗ In der Nähe der Stadt Eskiſchenir iſt am Moutag der aus Iſtanbul kommende Taurus⸗Expreßzug an Atem hielten. Damals trieb er ſich in den Aus⸗ flugsorten Kölns und anderer Städte herum und ſchlich ſich am Abend hinter Liebespärchen her, die eine Mondſcheinpromenade unternahmen oder auf einer ſtillen Bank Raſt machten. Vor den verdutz⸗ ten Pärchen ſtand dann plötzlich aus der Nacht auf⸗ tauchend ein Mann, der ſich als„Sittenkommiſſar“ bezeichnete und der von zwei Spießgeſellen beglei⸗ tet war. Das Verhör im Walde endete dann im⸗ mer damit, daß dieſer ſonderbare Wächter der Tu⸗ gend ſeinen beiden ſtummen Begleitern in barſchem Amtston befahl:„Führt den Mann ab!“ Die bei⸗ den Spießgeſellen des Tugendwächters nahmen den verdutzten Jüngling in die Mitte und führten ihn Unterdeſſen nahm ſich der„Sittenkommiſſar“ der vollkommen verſchüchterten Mädchen an, führte ſie abſeits in die Büſche, um ſie dort zu vergewal⸗ tigen. Kein Pärchen war damals mehr vor dem Verbrecher mit der Amtsmiene und ſeinen Helfern ſicher. Endlich traf er aber doch auf einen richtigen Mann und auf ein tapferes Mädchen. Der„Sit⸗ tenkommiſſar“ wurde gepackt, während ſeine„Be⸗ amten“ Reißaus nahmen. Er erhielt damals 15 Jahre Zuchthaus. Aber immer wieder kam der Sträfling auf ſeine alten Laſter zurück, ſo daß er faſt ein ganzes Menſchenalter hinter Zuchthaus⸗ mauern zugebracht hat. Nachdem er wieder ein⸗ mal auf die Menſchheit losgelaſſen worden war, verſuchte er bei einem ihm verwandten Bauern unweit von Köln einen neuen Angriff auf ein zwölfjähriges Mädchen. Er wurde jedoch erwiſcht und nun zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Gleichzeitig wurde die Sichevungsverwahrung auf Lebenszeit über den alten Sittlichkeitsverbrecher verhängt. * — Ein ungewöhnliches Maß von Selbſterhaltungs⸗ trieb hat ein alter Hund in Brindiſt, der bekannten einem ungeſchützten Bahnübergang mit einem voll⸗ beſetzten Autobus zuſammengeſtoßen. Ehe der Expreß zum Halten gebracht werden konnte, wurde der Kraftwagen von der Lokomotive erfaßt und ein Stück mitgeſchleift. Der Autobus wurde bei dem Zuſammenſtoß vollſtändig zertrümmert, wobei 10 Perſonen getötet und mehrere ſchwer verletzt wurden. Nach vierjähriger Schlafkrankheit erwacht — Chicago, 27. Oktober. Patricia Maguire, ein junges Mädchen, das in einem hieſigen Krankenhaus ſeit Februar 1932 an einer ſeltſamen Schlaf krankheit ohne ſichtbare Lebenszeichen liegt und künſtlich ernährt werden muß, iſt geſtern zum erſtenmal in den über vier Jahren ihrer Krankheit für kurze Zeit erwacht. Der Aerzte ſtanden in dieſem Fall einem vollkommenen Rätſel gegenüber und hatten jede Hoffnung auf Heilung der Kranken aufgegeben. Um. ſo mehr überraſchte die Nachricht, daß Patricia Maguire die Augen geöffnet und ihrer Mutter lächelnd zugewinkt habe. Allerdings verfiel ſie nach kurzer Zeit wieder in Schlaf. Die Mutter äußerte, daß ihre Tochter heute, vor allem während des Bades, der Maſſage und der künſtlichen Nahrungsübernahme, einen beſſeren Ein⸗ druck gemacht habe als je zuvor während ihrer rät⸗ ſelhaften Krankheit. Faſt täglich kommen Leute, die glauben, Patricia mit geheimnisvollen Kräutern, magiſchen Taſchentüchern und ähnlichen Zauber⸗ mitteln heilen zu können. Auch der Bräutigam von Fräulein Maguire macht jeden Tag ſeinen Beſuch. J italieniſchen Hafenſtadt, die zum größten Teil auf einem völlig unterhöhlten Boden ſteht, an den Tag gelegt. Das Tier war ſo alt geworden, daß es für ſeinen Beſitzer keinen Nutzen mehr darſtellte. Dieſer, ein Chauſſeearbeiter, beſchloß daher eines Tages, ſich des halbblinden und zahnloſen Hundes zu ent⸗ ledigen, indem er ihn in einen tiefen Schacht warf, der in der Nähe ſeiner Hütte mitten auf dem Felde in eine unbekannte Tiefe führte. Nach menſchlichem Ermeſſen war damit das Schickſal des armen Hun⸗ des beſiegelt. Aber dieſer altersſchwache Vierbeiner hat dann nicht nur das Wunder vollbracht, am Le⸗ ben zu bleiben, ſondern vermochte ſogar ſeine Frei⸗ heit wiederzugewinnen. Faſt genau vier Tage ſpä⸗ ter tauchte der Todeskandidat am entgegengeſetzten Ende der Stadt wieder auf. Er kroch bis auf den Tod ermattet und halb verhungert aus einer Erd⸗ höhle hervor. Der Hund hat ſich demnach vier Tage und vier Nächte lang in den Katakomben von Brin⸗ diſt aufgehalten, ohne zugrundezugehen. Mit ſiche⸗ rem Inſtinkt. hat ſich das Tier ſogar durch das Labyrinth aller oͤͤieſer unterirdiſchen Gänge und Höh⸗ len hindurchgearbeitet und fand den Weg in die Freiheit und ins Leben zurück. Dieſe hervorragende Leiſtung hat inzwiſchen ihren Lohn gefunden, indem ſich der Tierſchutzverein der Stadt Brindiſi des armen Hundes angenommen hat. Der Vierbeiner wurde als Penſionär in das Inſtitut übernommen und er⸗ hält dort nunmehr für den Reſt ſeines Lebens ein Gnadenbrot. Flechtenleiden Hautausschlag. Mie schwer lat es oft, sion von dlesen unun- genehmen das Leben verbitternden Leiden zu betreſen. loh gebe Innen gern kostenlos ein einfaches Mittel bekannt, das ſt. vieles doglaubigten Dankschreiben in kurzer Zeſt, oft sehon in iaæ Tagen, auch bel hartnäckſger Schuppenflechte völlige Heilung brachte. kellmlttelvertrteb Max Müller, Sörſttz D 28„Schulstr. (Erhältſloh l. d. Apoth. „Ehe wir zu Lucardis kommen und zu Arbogaſt und Pankratius, zu unſerem Innenminiſter Minna und zu den Hunden, die dich alle vollauf in Anſpruch nehmen werden, muß ich dir danken, Jella, daß du meinen Plänen zuſtimmſt, daß du mir die Mittel ſchaffen willſt und...“ er zögerte,„daß du nach allem, was zwiſchen uns war, neues Vertrauen Haſt 150 Ihr froſtgerötetes Geſicht wurde glühend hell. „Du haſt mir einmal geſagt, ich hätte dir Selbſtver⸗ trauen wiedergeſchenkt Heute wiederhole ich es dir: ich glaube an dich und an deine Arbeitskraft. Du wirſt hier auf der Burg neues Leben wecken, der Steinhaufen ſoll nicht nur ein romantiſcher Sommer⸗ ſitz ſein. Du wirſt junge Betriebſamkeit erſtehen laſſen in ganz anderen Formen, als vergangene Jahrhunderte ſie ſahen. Und ich glaube an deine Ar⸗ beit im Volk, denn ich bejahe die Gemeinſchaft und die Arbeit.“ Sie hob die Rechte, grüßte empor zur Fahne, die ſtraff gebläht in der flimmernden Froſtluft ſtand, brennendes Fanal über Burg und Bergen.——— Auf den ſteinernen Stuſen ſtanden Lucardis und Pankratius. Sie trug eine leuchtend blaue Kittel⸗ ſchürze und war im Kranz der roſtroten Locken ſtrah⸗ lend ſchön. Ueber ihr ſchaute der alte Wappenſpruch aus den Steinen: Sole et honor! Um die Worte hing ein Willkommenkranz aus grünen Tannenzweigen. Lucardis lief die Stufen hinab, ihre Stimme klang nicht recht bei den Worten der Begrüßung. Als ſie nun die weichen, zärtlichen Arme um Jellas Pelzmantel ſchlang und den Kopf wie ein überglückliches Kind an Jellas Bruſt drückte, trat Rüdiger ſchnell durchs Portal, denn bei dieſem Wiederſehen mußten die beiden allein ſein, und er ſummte ganz leiſe eine Melodie vor ſich hin.„Ihr Schweſtern zwei, ihr ſchönen, ihr ſchönen“ Lucardis führte Jella in die Stube, in der ſie beide als Kinder geſchlafen hatten. Die Stube be⸗ herbergte jetzt den kleinen Arbogaſt. Als Jella ſich zu ſeinem Wagen hinabneigte, erhellte ſein rundes Babygeſicht ein Lächeln. Lucardis ſchrie laut auf vor Entzücken.„O Jella, er hat gelächelt, zum allererſtenmal. Süßer Schlin⸗ gel, das haſt du fabelhaft gemacht zur Begrüßung.“ Jella küßte die roſa Babyfinger und ſtand ſtill dabei, während Cardi nun den Kleinen beſorgte. Wie geſchickt und anmutig jede Bewegung war! Ja, das war wieder die ſtrahlend fröhliche Lucardis aus erſten Jugendtagen und war doch eine ganz neue. Sie hob das fertig gewickelte weiße Bündelchen mit dem roſa Geſicht lachend empor. „Wir zwei ſind ſehr glücklich zuſammen, Jella, mein Arbo und ſeine dumme kleine Mutti. Obgleich ich noch gar nicht ſehr kräftig bin, iſt doch eine Stärke in mir, die mix alles leicht macht. Mein kleiner Tyrann lehrt mich, daß man am glücklichſten iſt, wenn jemand einen braucht immerzu, Tag und Nacht. Darum fange ich auch an, richtige Freude zu haben am Haushalt.“ Sie wurde brennend rot.„Die entſetzliche Un⸗ oroͤnung und Unbehaglichkeit der erſten Zeit unſerer Ehe darf nie wiederkommen. Ich muß ja Rüdiger zurückerobern. Verſtehſt du, Jella, den Rüdiger, der ſich nach einem Heim und einer echten Frau ſehnt. Wenn ich den beſitzen werde, wird mein Glück voll⸗ kommen ſein.“ i Jella blickte ſie prüfend an.„Und in Zukunft, Cardi, wenn du wieder voll bei Kräften biſt und Arbo dich nicht mehr Tag und Nacht braucht, willſt oͤu auch dann für Mann und Kind leben oder deine Künſtlerlauſbahn neu aufnehmen?“ Ludaröis legte ihren Kleinen in den Wagen. Ihr Geſicht ward ſo ernſt, wie Jella es nie geſehen.„Das gibt es nicht mehr, der Schmelz meiner Stimme iſt dahin.“ Jella unterbrach ſie.„Aber Liebling, das kommt alles wieder, bedenke, was du durchgemacht haſt.“ Ducardis richtete ſich auf in einer ungewohnten Feſtigkeit.„Bitte ſage mir keinen billigen Troſt. Ich weiß es ſelber am beſten. Als ich gegen des Profeſſors und Oehrles Willen zur Bühne ging, habe ich an meiner Stimme gefſündigt. Techniſch ver⸗ ſchlechterte ich mich von Monat zu Monat, In den ſtändigen Erregungen jener erſten Zeit unſerer Ehe verlernte ich zu arbeiten oder ich habe es vielleicht nie verſtanden und danke es nur dir, daß ich über⸗ haupt etwas erreicht hatte. Meine Mittellage iſt total verdorben, die wird nie mehr. Nein, Jella, der Traum iſt ausgeträumt. Als ich vor zwei Wochen zum erſtenmal wieder zu ſingen verſuchte, erſchrak ich furchtbar, dann habe ich mich eingeſchloſſen und habe getobt, denn ſieh, Jella, wenn alles, was ich den Menſchen gab, gewiß keine tiefſte große Kunſt war, mehr eine Kunſtfertigkeit, ein Rauſch, ja, das war es, ein richtiger Sektrauſch— ſo war es halt mein Können, und daß es damit vorbei iſt, daß ich das nie mehr erleben werde, dieſen glühenden Zu⸗ ſtand des Singens, des Jubelns in Tönen, und da⸗ zu der tobende Applaus, dieſe ganze Bühnenluft..“, ſie konnte nicht weiterreden. Jella nahm ſie in die Arme, und nun war alles wie einſt, nur noch viel tiefer und einheitlicher. Lu⸗ cardis raunte:„Als du die Verborgenheit ſangeſt im Münchener Konzert, da haſt du mich um und um geriſſen, Jella, ſo, wie wenn ich ein vergraſtes Stück Land wäre, und du warſt der Pflug, deine Töne ſchnitten durch mein Unkraut. Jetzt weiß ich: dein Herz wird ſeine Wonne und Pein alleine haben und du wirſt dein Blut, deine Kraft Tauſenden ſpenden, wie du es gabſt für mich und Arbo“, ſie zitterte in Jellas Armen,„und ich werde ein Menſchenglück haben.“ 5 Jella hob Cardis Geſicht zu ſich auf, es glühte unter Tränen.„Kleine, liebe Mutter“, ſagte ſie langſam,„es iſt wohl ſo, daß über allem Leben eine ausgleichende Gerechtigkeit ſteht, wenn wir ſte auch nicht immer erfaſſen. Irgendwie muß jeder verzich⸗ ten, keine Erfüllung iſt ohne Opfer.“ Der Kleine ſchrie und lenkte die Aufmerkſamkeit gebieteriſch auf ſich. Dann ſprang die Tür auf und Rüdiger ward ſichtbar, ſchneebeſtäubt, einen Tannen⸗ duft mit ſich bringend, umhüpft von den Dackeln Kaus und Schnauz.„Ich habe den Chriſtbaum heim⸗ geholt“, rief er,„eine Tanne wie aus dem Märchen⸗ buch, lehnt unten am Kamin in der Halle.“ Lucardis lief zu ihm, zog ihn ins Zimmer und ſchloß die Tür.„Er iſt ein unverbeſſerlicher Wald⸗ ſchrat, der Zugluft und Schnee ins Kinderzimmer ſchleppt“. Die Grübeln des Lächelns machten ſie kindlich jung, an den goldigen Wimpern hingen noch 1 Tränenſpuren.„Aber ich ſchweige ſchon ſtill. Wenn Arb erſt auf ſeinen kleinen Beinen ſtehen wird, dann werden die zwei gegen mich zuſammenhalten und mich auslachen.“ Sein Arm in der beſchneiten Pelzjoppe umfaßte ſie.„Gelt, Cardi, wir freuen uns auf Weihnachten wie Kinder?“ und ſtiller als ſonſt fuhr er fort: „Wenn man kein Zuhauſe mehr hat, verlernt man die Weihnachtsfreude, und man findet ſte wieder, wenn ein Kleines da iſt, das wie ein Chriſtkind dreinſchaut.“ Er blickte hinüber zu Jella, die am Kinderwagen ſtand. Sie ſchien ſeine Worte kaum zu hören, ſah durchs Fenſter in die ſilberglitzernden, beſonnten Tannen unter dem hellblauen Winterhimmel. Ein altes Marienlied klang in ihr, das die Mutter am letzten Chriſtabend ihres Lebens geſungen, Hans⸗ Adams Weiſe von der Silberdiſtel tönte dazwiſchen und die Worte des Japauers von der ſchöneren Welt ohne Selbſtſucht vollendeten die dreiſtimmige Har⸗ monie. XXV.. Lucardis rührte einen Weihnachtskuchen ein. Die Herdfeuerung hatte ihr rote Backen gemalt. Minna legte immerzu eine Preßkohle nach, denn es war ein ſehr kalter Tag, und die Küche, die zum Früh⸗ jahr umgebaut werden ſollte, ließ viel zu wünſchen übrig. Das Plänemachen hatte die Abendſtunden er⸗ füllt, in denen Frieſes und Jella am Kamin geſeſ⸗ ſen im Schein einiger Wachskerzen am Tannenbaum. Es würde unendlich viel Arbeit geben, und es mußte ſorgfältig erwogen werden, welche Ausgaben die dringendſten waren. Für die Pelztierfarm wollte ein Großinduſtrieller Rüdiger das Kapital geben, ſeine Frau gehörte zu den tiefſten Verehrerinnen von Jellas Kunſt. Während Lucardis die Eier in die Schüſſel ſchlug und eifrig nach dem Rezept ſchauend Gewürz und Zucker einrührte, hörte ſie Jella üben.. „Wie unſere Kirchenorgel!“ ſagte Minna aner kennend, und Lucardis nickte ihr zu, denn es war das höchſte Lob, das die fromme Minna zu ſpenden wußte. Pankratius trug einen Korb mit Tannenzapfen herein. Der Alte war rührend bemüht, ſich durch kleine Hilfeleiſtungen nützlich zu machen, ſoweit ſeine geringe Sehkraft es ihm ermöglichte. N a(Fortſetzung folgt) , 5 Mi R Bau Bal Nove lung Stadt mehr tunge nächſt den fz herrſe elektr 1 * der e Sams Meng von 9 für v gelegt ten. der 2 und 7 raum tiefer intere auf 8 ziehen gräbe Baue übern lehrre ſetzun Rhein halte De oͤes E ſprach tau e Spieg einem alles, bring! kam. wickel! Landſt häuſer genon Gelän ben, d bracht 110 he tſteellt. führen Sch m amtie: Mei * 7 N 1 1 9 ziehen laſſen. — Mittwoch, 28. Oktober 1936 Aus Baden Baubeginn der Weinheimer Siedlung Bald werden ſich am Stahlbad viele Hände regen Weinheim, 28. Okt. In den erſten Tagen des November wird mit dem Bau von vorerſt 40 Sie d⸗ lungshäuſern am Stahlbad, weſtlich der Stadt Weinheim, begonnen werden. Nachdem nun⸗ mehr die Felder abgeerntet ſind und die Vorberei⸗ tungen bis ins kleinſte getroffen ſind, wird in den nüchſten Monaten auf dem weiten Gelände rund um den früheren Fußballplatz ein geſchäftiges Treiben herrſchen. Zur Zeit werden Waſſerleitung, Gas⸗ und elektriſche Leitung gelegt. Nach einer genauen Auswahl der Geſuchſteller werden 40 Siedlungshäuſer auf drei Wohnquadraten erſtellt. Die Häuser, die mit Stallungen verſehen werden, erhalten eine große Wohnküche und zwei Zimmer im erſten Stock, das Dachgeſchoß kann nach Bedarf mit zwei weiteren Zimmern ausgebaut wer⸗ den. Bei jedem Haus befindet ſich ein Gelände von 1000 Quadratmeter. Da der Boden ſehr fruchtbar iſt, kann ein Siedler ergiebige Anpflanzungen von Ge⸗ müſe und Kartoffeln vornehmen. Die Stallungen ermöglichen das Halten von Hühnern und Kleinvieh. Bis Weihnachten ſollen die 40 Häuſer unter Dach und Fach ſein. Veſuch am Alemannenfriedhoſ Die Freiburger alemanniſche Kulturtagung ab⸗ geſchloſſen * Freiburg i. Br., 26. Okt. Die Teilnehmer an der alemanniſchen Kulturtagung beſichtigten am Samstag die Funde auf dem Alemannenfriedhof bei Mengen. Ueber 700 Gräber ſind hier unter Leitung von Prof. Dr. Kraft, dem Direktor des Muſeums für Urgeſchichte an der Univerſität Freiburg, frei⸗ gelegt worden. Weitere Funde ſind noch zu erwar⸗ ten. Der Friedhof wurde, wie der örtliche Leiter der Ausgrabungen, Dr. Eckerle, darlegte, im 6. und 7. Jahrhundert belegt, und zwar in einem Zeit⸗ raum von etwa 150 Jahren. Gut erhalten ſind die tiefergelegenen Grabſtätten, in denen man auch ſehr intereſſante Beigaben fand, aus denen ſich Schlüſſe auf die hohe Kunſtfertigkeit unſerer Altvorderen Nach der Bauweiſe der Steinkiſten⸗ gräber iſt anzunehmen, daß die Alemannen das Bauen mit Steinen und Mörtel von den Römern übernommen haben. Man hat hier intereſſante und lehrreiche Unterlagen für Aufbau und Zuſammen⸗ ſetzung der Bevölkerung diesſeits und jenſeits des Rheins in einer urkundlich nicht belegbaren Zeit er⸗ halten. Der Abend brachte ein ausgezeichnetes Konzert des Städtiſchen Orcheſters. Am Sonntagvormittag ſprach Univerſitätsprofeſſor Dr. Müller⸗Blat⸗ tau aus Frankfurt a. M. über„Alemannentum im Spiegel des Volksliedes“. Die Tagung ſchloß mit einem großalemanniſchen Heimatabend, bei dem alles, was die Volkskunſt dieſes Landſtriches auf⸗ bringt, in zahlreichen Darbietungen zum Ausdruck kam. 0 5* l, g 5 Aus dem Heidelberger Prozeß: n m i 3 N III Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Marktichreieriſche Reklame phantaſtiſche Rechnungen Wie Dr. WMWelterer hoffnungslos Kranke geſundmachen wollte * Heidelberg, 28. Oktober. Im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme im Betrugsprozeß Wetterer wurden wellere vier 85 Angeklagten zur Laſt gelegten Fälle behan⸗ elt. Durch ſeine marktſchreieriſchen Zeitungsanzeigen, durch ſeine„Aufklärungsvorträge“ oder durch Heil⸗ kundige kamen zu Dr. Wetterer immer und immer wieder Menſchen in Behandlung, die für ihre Krank⸗ heit ſchon alles getan hatten und nun zum Teil ihre letzten Groſchen für die Heilbehandlung bei dem An⸗ geklagten opferten. So kam im Oktober 1932 eine 66jährige Sozialrentnerin zu Wetterer in das Ra⸗ diumheim; ſie litt an Unterleibskrebs und war be⸗ reits zweimal ohne jeden Erfolg beſtrahlt worden. Die Aerzte hatten ſie wegen ihres Alters bereits aufgegeben. Dr. Wetterer verlangte zunächſt 1000 Mark. Auf Bitten der Angehörlgen tat er es dann „aus Wohltätigkeit“ für die Hälfte; die Ver⸗ wandten brachten 450 Mark zuſammen. Die Kranke, die ſchon bettlägerig war, wurde nach Neckargemünd transportiert. Mit den Worten:„So Frau X, jetzt werden Sie wieder geſund!!“ wurde ſie dort empfangen. Nach vierwöchiger Be⸗ handlung entließ man jedoch die Frau, die Kur mußte unterbrochen werden. Einige Wochen ſpäter ſtarb die Frau im Krankenhaus ihrer Heimat. Für die Verpflegung und Behandlung dieſer vollkommen mit⸗ telloſen Frau verlangte Wetterer 250 Mark. „Außer unſerer Behandlung iſt keine Rettung möglich“, erklärte Wetterer einer Frau, die wegen ihres an Magendarmkrebs ſchwer erkrankten Man⸗ nes zu ihm kam. Alles Erdenkliche war ſchon ge⸗ ſchehen, Beſtrahlungen, Operationen waren ohne Er⸗ folg geblieben. Für Radium⸗Leihgebühren wollte Wetterer eine Anzahlung über 400 Mk. Als der Mann in den letzten Zügen lag, wurde er nach Heidelberg zu einer dortigen Kurpenſion gebracht, die Zeugin behauptet, damit er nicht im Radiumheim in Neckar⸗ gemünd ſtarb. Erſt nach dreimaliger Auf⸗ forderung überſandte Wetterer der Frau- eine ſpezifizierte Rechnung über 1580 Mk. Der Naturheilkundige, der Wetterer dieſen Patien⸗ ten zugeführt hatte, erhielt von ihm 250 Mk. ausbe⸗ zahlt. Nach oͤem Tode ihres Mannes wandte ſich die Frau an die Aerztekammer und erſtattete auch bei der Staatsanwaltſchaft gegen Wetterer Anzeige we⸗ gen Betrugs. Bei einer Auseinanderſetzung mit Wetterer ſchleuderte ſie ihm die Worte ins Geſicht: „Sie ſind doch kein Arzt, Sie ſind ein Aus⸗ heuter!“ Für die Behandlung einer Frau, die an Uterus⸗ krebs litt, verlangte Wetterer öͤie rieſige Summe von 3757 Mk. Alle möglicken Arten von Beſtrah⸗ lungen wurden angewandt, nur um die Frau mög⸗ lichſt lange im Radiumheim zu behalten. 600 Mk. mußten ſofort angezahlt werden, bald darauf ver⸗ langte Wetterer von dem Ehemann 3000 Mk. für Radiumleihgebühren. Als dieſer daun 1000 Mk. ſchickte, ſchrieb Wetterer zurück, er werde den Reſt ſchenken, wenn ſofort weitere 1000 Mk. geſandt wür⸗ den. Nach ihrer Entlaſſung bei Wetterer weigerte ſich oͤile Frau, den Reſthetrag zu zahlen. Wetterer ſtrengte einen Zivilprozeß an, wurde jedoch mit ſei⸗ ner Klage abgewieſen. Der Sachverſtändige erklärte hierzu, die Behandlung ſei überflüſſig, ja ſogar Vierfacher Giftmörder au der Anklagebank Mordprozeß vor dem Schwurgericht Ravensburg 8 * Stuttgart, 27. Oktober. Vor dem Schwurgericht Ravensburg begann am Dienstag der Prozeß gegen den des vierfachen Giftmordes angeklagten Johann Baptiſt Guth aus Waldſee. Der Beihilfe zum Mord durch Rat und Tat hatte ſich gleichzeitig Gebhard Sieber aus Weit⸗ prechts, Gemeinde Einthürnen, zu verantworten. Damit verbunden wurde auch die Straſſache gegen die 58jährige Frau Antonia Oeſterle aus Waldſee. Schwetzinger Sanitäter auf dem Poſten Dreiſtündige Uebung an der Hockenheimer Landſtraße Die Sanitäter von Schwetzingen und mit ihnen die von Brühl, Ketſch, Oftersheim und Plank⸗ ſtadt, hatten am Sonntag Gelegenheit, im Rahmen einer größeren Uebung zu beweiſen, daß ſie nötigenfalls auf dem Poſten ſind. Die Uebung, die von der Bezirksleitung Mannheim angeordnet war, wickelte ſich in dem Gebiet zwiſchen der Hockenheimer Landſtraße beim Bahnübergang bis gegen den Bruch⸗ häuſer Hof ab und dauerte über drei Stunden. An⸗ genommen worden war, daß bei einem Gefecht im Gelände Verwundete und Gasvergiftete liegen blie⸗ ben, die nun aufgeſucht und in Sammelneſter ge⸗ bracht werden mußten. SA⸗Männer des Sturmes 110 hatten ſich als Verwundete zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Die Uebung war geleitet von dem Kolonnen⸗ führer der Sanitätskolonne Schwetzingen, Dr. Schmätt⸗Ketſch. Dr. Weindel⸗ Schwetzingen amtierte am Hauptverbandsplatz, während Dr. Meier⸗ Oftersheim und Dr. Goldhofer⸗Plank⸗ ſtadt die Sammelneſter betreuten. Bezirkskolonnenführer Dr. Beck ⸗ Sandhofen und deſſen Stellvertreter, Sandhaas⸗Sandhofen, die dieſer Uebung beiwohnten, ſprachen ſich ſpäter aner⸗ kennend über das Gezeigte aus. Ein Propaganda⸗ marſch, mit dem Spielmannszug der Oſtersheimer Feuerwehr als Marſchmuſik, durch die Straßen von Oftersheim bildete den Abſchluß der gut verlaufenen Uebung. Vezirksverſammlung der Friſeure Die Geſchäfte am zweiten Weihnachtsfeiertag geöffnet Am Montagabend fand im„Erbprinzen“ eine Bezirkzverſammlung für die Friſeure ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wurde bekanntgegeben, daß in dieſem Jahre die Friſeurgeſchäfte am zweiten Weihnachtsfeiertag von—11 Uhr ge⸗ öffnet ſind. f Weiterhin wurde auf Schulungskurſe hin⸗ gewieſen, die die Deutſche Arbeitsfront in Gemein⸗ ſchaft mit der Friſeurinnung durchführt. Es handelt ſich hierbei um Kurſe für Ondulation und Waſſer⸗ wellen, außerdem um einen Sonderkurs für Meiſter⸗ prüfungskandidaten in Ondulation, Kurzhaar, Lang⸗ haar, Waſſerwellen und Abendfriſuren. An den Kur⸗ aud un cueglugen ſen ſind jedoch nur ſolche Teilnehmer zugelaſſen, die die Geſellenprüfung bereits abgelegt haben. Falls in den Bezirken Schwetzingen und Hockenheim ge⸗ nügend Teilnehmer gemeldet ſind, werden die Lehr⸗ gänge an Ort und Stelle durchgeführt. Bundesgruppenführer General a. D. Freiherr von Rotberg ſprach in Schwetzingen. Recht groß war die Zahl derer, die der Einladung der Soldaten⸗ kameradſchaft Schwetzingen zu einer Ta⸗ gung am Sonntagnachmittag im Hotel„Adler“ ge⸗ folgt war. Kameradſchaftsführer Dürr konnte u. a. den Bundesgruppenführer, General a. D. Freiherr von Rotberg, deſſen Adjutant, Leutnant der Reſerve Kammerer, Heidelberg, den Bezirksverbandsführer Oberleutnant der Reſerve Dahl, Mannheim, SA⸗ Sturmbannführer Sattler und als Vertreter der Ortsgruppenleitung Pg. Völker, begrüßen. Im Mit⸗ telpunkt dieſer Tagung ſtand ein ausführliches Re⸗ ferat des Bundesgruppenſührers, der ſich über Be⸗ deutung und Ziel des Soldatenbundes verbreitete. Dankbare Aufnahme fanden die ſchmiſſigen Weiſen der hieſigen SA⸗Kapelle. BDM zeigte Spiele auf den Schloßplanken. Am Samstagnachmittag überraſchte die Jugend des BDM die Schwetzinger mit Vorführungen einiger netter Spiele auf den Schloßplanken. Eine recht ſtattliche Zuſchauerſchar verfolgte die Darbietungen, die von Liedern umrahmt waren, mit großem Intereſſe. Morgen Heimabend der Hausgehilfen. Die Fach⸗ ſchaft Hausgehilfen gibt bekannt, daß morgen, Don⸗ nerstag, abends.30 Uhr, in der Friedrichſchule der nächſte Heimabend ſtattfindet. Für jedes DA ⸗ Mitglied wird Erſcheinen zur Pflicht gemacht. Aenderung im Kreis 5 der Raſſegeflügelzüchter. Aus beruflichen Gründen hat der bisherige Kreis⸗ gruppenvorſitzende des Kreiſes 5 Schwetzingen der Raſſegeflügelzüchter, Herr Zeilfelder, ſein Amt zur Verfügung geſtellt. An ſeiner Stelle wurde Ar⸗ chitekt Kurt Gaube zum Kreisgruppenvorſitzenden beſtimmt. Beiſitzer ſind: Heinrich Schardt, Plank⸗ ſtadt, und Ludwig Althaus, Reilingen. Kaſſier iſt Georg Gängel, Ketſck, Schriftführer Hettinger, Plankſtadt. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Glückskinder“. Neues Theater:„Der verkannte Lebemann“. Durch Beſprechung und Verabredung über die Ermordung der Ehefrau des Guth in der Wohnung der Oeſterle hat dieſe von dem verbrecheriſchen Vor⸗ haben ſchon vor der Ausführung des Mordes Kennt⸗ nis erlangt und es entgegen ihrer geſetzlichen Ver⸗ pflichtung unterlaſſen, die Gefährdete oder die Poli⸗ zei von dem Vorhaben des ſchweren Verbrechens in Kenntnis zu ſetzen. Den Vorſitz der Verhandlung führt Landgerichts⸗ direktor Wild. Zu dem Prozeß ſind 21 Zeugen und Sachverſtändige von der Chemiſchen Landesanſtalt Stuttgart und vom Pharmakologiſchen Inſtitut der Univerſität Tübingen, und von derHeil⸗ u. Pflegeanſtalt Weißenau geladen. Ebenſo nimmt an der Verhand⸗ lung teil als Vertreter des Generalſtaatsanwalts Staatsanwalt Dr. von Moſer⸗Stuttgart. Aus der Verleſung der Anklageſchrift iſt zu ent⸗ nehmen, daß Johann Baptiſt Guth angeklagt wird, ſeine 51jährige Ehefrau Viktoria Guth, geb. Käſer, am 11. Dezember 1932 vergiftet zu haben. Fernerhin wird der Angeklagte beſchuldigt, ſeine 38 Jahre alte Geliebte Katharina Gaß⸗ ner, geb. Venier, die ihm 14 Tage zuvor einen Knaben geboren hatte, noch während ihrer Wochenbettzeit ebenfalls vergiftet zu haben. Wenige Wochen darauf ſoll Guth weiterhin ſeinen erſt 10 Wochen alten Sohn Johann Baptiſt Gaß⸗ ner vergiftet haben, ſo daß dieſer am 4. Mai 1935 ſtarb. Am 15. Oktober 1935 ſchließlich ſoll Guth auch das Kind der Gaßner mit Gift ge⸗ tötet haben. Die Verhandlung begann mit der Vernehmung des Angeklagten Guth. Der Angeklagte legt dabei eine erſchreckende Kaltblütigkeit an den Tag. Brief aus Lampertheim Lebhafte Bautätigkeit ib Lampertheim, 27. Oktober. Unſere Gemeindeverwaltung iſt laufend be⸗ müht, das Ortsbild zu verſchönern. Erſt im Som⸗ mer erhielten ſämtliche Bürgerſteige Randſteine. Jetzt beginnt man damit, die Bürgerſteige mit Platten zu belegen. In der Bahnhofſtraße wurde eine neue Teerſchicht mit Splitt gelegt. Eine ganz neue Straße mit ſtabilem Unterbau wurde in das neue Induſtrieviertel gegenüber den Bahngleiſen ge⸗ legt. Man ſchuf damit eine ſchon lange notwendige Zufahrtsgelegenheit zu den Fabrikanlagen der Firma Betonwerke Nagel und der neuen Möbel⸗ fabrik Luſt, deren alte Fabrik vor einem Jahre nie⸗ derbrannte. Heute ſind in der neuen Anlage 100 Möbelſchreiner beſchäfigt. Die Bautätigkeit in Lampertheim iſt nicht minder lebhaft. In der Katharine⸗Grünewald⸗Sied⸗ lung wachſen die neuen Siedlerhäuſer wie Pilze aus dem Boden. 16 neue Häuſer ſind bereits unter Dach, 6 weitere wurden begonnen. Bexeits im Frühjahr werden die Siedler ihre neuen Heime beziehen kön⸗ nen. Die Siedlung verfügt bis jetzt über mehr als 70 Siedlerſtellen. Viele geſunde Kinder tummeln ſich dort, fern dem Häuſermeer, in freier, friſcher Luft. Man muß ſich mit dem Gedanken befaſſen, eine Kinderſchule zu erſtellen. Nummer 499 ſchädlich geweſen. Dann unternahm der Angeklagte einen ſehr ungewöhnlichen Schritt, um zu ſeinem Geld zu gelangen. Aus Geſprächen mit der Frau hatte Wetterer eini⸗ ges über den Ehemann erfahren.„Aus höheren Inteveſſen“ erſtattete er unter Verletzung ſeiner Schweigepflicht bei der Polizei Anzeige und verband damit die Bitte, ihm zu ſeinem Geld zu verhelfen. Das Gericht erörterte dann noch einen Fall, der therapeutiſch geſehen ein Erfolg für Wetterer war. Eine 70 Jahre alte Frau hatte in der Zeitung einen Artikel von Wetterer geleſen. In der berechtigten Angſt, ſie könne an Unterleibskrebs leiden, ließ ſie ſich von dem Angeklagten unterſuchen und kam dann in ſeine Behandlung. Der Sachverſtändige, Medi⸗ zinalrat Dr. Weiß, erklärte hierzu, daß Wetterer in dieſem Falle genau dasſelbe getan habe, wie jede andere deutſche Klinik auch. Der Unterleibskrebs im erſten Staoͤium ſei ganz vorſchriftsmäßig behan⸗ delt worden. Für die zehntägige Behandlung verlangte Wetterer 400 Mk., in Anbetracht deſſen, daß es ſich um eine minder⸗ bemittelte Patientin handelte, nach Anſicht des Sach⸗ verſtändigen, eine große Ueberforderung. Geſchwulſte aber kein Krebs Am Dienstag, dem neunten Verhandlungstag, erhielt er Angeklagte Dr.''tterer zu Beginn das Wort, um die Richtlinien ſeiner Methode in „populärwiſſenſchaftlichen Ausführungen“ darzulegen. Anſchließend wurden einige noch ausſtehende Sach⸗ verſtändigengutachten zu den einzelnen Vorfällen nachgeholt. Es kommen nun die Fälle zur Verhandlung, in denen Wetterer Leute, die an gutartigen Ge⸗ ſchwülſten litten, als krebsverdächtig behandelte. Zwei Schweſtern, die beide angeborene Anomalien Denn wenn ihre Haut rissig und spröde ist, kenn selbst die beste Rasierklinge& nicht glatt daruber hingleiten. Kraſtigen und glatten Sie deher ſhre Haut vorm. Einseifen mit Nives- Creme. Der Ge- halt on Euzerit macht Nivee so Wirksam. (Warzen) hatten, ſuchten Dr. Wetterer in Neckar⸗ gemünd auf. Der Angeklagte ſtellte eine„Neigung zu Bruſtkrebs“ feſt und behandelte die beiden Frauen drei Wochen lang als Vorbeugung gegen Krebs⸗ erkrankung. Als Honorar ließ er ſich 1016 und 976 Mark bezahlen. Der Angeklagte behauptet heute, er habe damals bei den beiden Zeuginnen einen Tu⸗ mor feſtgeſtellt. Wenn die Frauen jetzt das Gegen⸗ teil ausſagten, dann ſei das eine Lüge. Dem Sachverſtändigen Dr. Weiß iſt es aber vollkommen unwahrſcheinlich, daß die Pa⸗ tientinnen wirklich Krebsgeſchwülſte hatten. Schon vor Beginn dieſes Verfahrens lief in Mainz ein anderes wegen drei Betrugs⸗ fällen. Am 23. Oktober 1930 hielt Wetterer dort einen Vor⸗ trag über Bruſtkrebs. Drei Frauen meldeten ſich am nächſten Abend zur Unterſuchung. Sie alle wur⸗ den bei der heutigen Sitzung vernommen. Die erſte Zeugin erzählte, ſie ſei von Wetterer unterſucht worden. Er habe erklärt, die früheren Aerzte hät⸗ ten ſie falſch behandelt, oͤenn ſie leide an Krebs. Für eine Röntgenbeſtrahlung oder eine Operation ſei es bereits zu ſpät, es komme nur noch eine Radiumbeſtrahlung 5 in Frage. Die Frau erhielt dann eine Röntgenbeſtrahlung und zwei Säckchen mit radiumhaltiger Erde. Der Arzt, dem ſie ſich wegen des vermeintlichen Bruſt⸗ krebſes in großer Aufregung vorſtellte, lachte nach der Unterſuchung, denn er konnte nichts Derartiges feſtſtellen. Die Radiumſäckchen wurden daraufhin wieder zurückgeſchickt. Ebenſo taten es die beiden anderen Frauen, nachdem ſie von ihren Hausärzten von der Harmloſigkeit ihrer Geſchwülſte überzeugt worden waren. Sie bezahlten an Wetterer nur klei⸗ nere Beträge oder gar nichts und ließen es auf einen Zivilprozeß ankommen. Die Verhandlung wurde auf Mittwoch vertagt. Eigennutz am Pranger * Pirmaſens, 28. Oktober. Die Kreisleitung telt mit: Anläßlich des Gauführertages war auch dem Inhaber der Gaſtwirtſchaft„Parkbräu“, Alwin Reinhard, eine Anzahl Teilnehmer des Ge⸗ meinſchaftseſſens zugeteilt worden. Während nun andere Pirmaſenſer Wirte die Reſte des Eſſens an Gäſte, die nicht im Beſitze eines Eſſenſcheines wa⸗ ren, zu niedrigen Preiſen— in einem Falle ſogar koſtenlos— abgaben, entſchied ſich Reinhard im Gegenſatz dazu zu einem Preisaufſchlag. Er ver⸗ langte 70 Pfg. anſtatt des feſtgeſetzten Preiſes von 55 Rpfg. Auf ſeiner eigennützigen Maßnahme be⸗ harrte er auch dann noch in herausfordernder Weiſe gegenüber Vertretern der Partei, die ihn wegen Preiserhöhung zur Rede ſtellten. R. iſt am Sonn⸗ tag nachmittag feſtgenommen und in das Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert worden. Oggersheim, 27. Oktober. Oggersheims älteſter Bürger und älteſter Junggeſelle, Balthaſar Münch, feierte jetzt ſein 89. Wiegenfeſt. Frau Henriette Mayer geb. Butterfaß, feierte gleichzeitig auch ihren 86. Geburtstag.— Die goldene Hocheit feierten jetzt die Eheleute Zigarren⸗ macher Lorenz'''er und Frau Chriſtina geb. Kahne. Wir gratulieren! Mittwoch, 28. Oktober 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Spare in der Zeit Die Schlüſſelſtellung der deutſchen Hausfrau Das deutſche Volkseinkommen hat ſich in den letzten Jahren erfreulicherweiſe wieder um viele Milliarden gehoben. Die Verantwortung dafür, daß es in zweckmäßiger Weiſe verwendet wird, liegt überwiegend bei der deutſchen Hausfrau. Wenigſtens zwei Drittel des deutſchen Volksein⸗ kommens gehen— wie nicht genug betont werden kann— durch die Hand der Frau. An ihr liegt es vielfach, ob mehr oder weniger notwendige, ob halt⸗ bare oder weniger gute Sachen von dem Berufs⸗ einkommen des Mannes beſchafft werden, ob die Nachfrage ſich nach einheimiſchen Gütern oder aus⸗ ländiſchen richtet und vieles andere mehr. Heute iſt die Hausfrau noch zuſätzlich mit der Aufgabe be⸗ traut, eine möglichſt reſtloſe Verwendung aller Sachen ſicherzuſtellen. Der Kampf, der jetzt mit beſonderem Nach⸗ druck dem Verderb augeſagt wird, zielt dar⸗ auf, die 1 Milliarden Mark, die heute ſchät⸗ zungsweiſe auf verdorbene oder ungenügend genutzte Güter entfallen, ganz oder zum be⸗ trächtlichen Teil zu erſparen. Die Hausfrau muß ſchließlich auch dafür ſorgen, daß für größere Anſchaffungen oder auch Notfälle, die in jeder Familie einmal eintreten können, gewiſſe Rücklagen vorhanden ſind. Mit anderen Worten: ſie muß darauf ſehen, daß geſpart wird. Eine kluge Hausfrau verſteht es auch, bei kleinem Einkommen, wenn es richtig eingeteilt und bewirt⸗ ſchaftet wird, noch etwas zu ſparen und damit einen Notgroſchen ſicherzuſtellen. Nicht nur der eigenen Familie leiſtet ſie damit einen beträchtlichen Dienſt, ſondern auch der Volksgeſamtheit nützen die Spar⸗ rücklagen der Volksgenoſſen. Es kommt aber auch darauf an, daß die Erſparniſſe in einer Form an⸗ gelegt werden, die für die Geſamtheit nutzbringend iſt. Der Nationale Spartag, der jetzt begangen wird, will jedem einzelnen zeigen, daß es z. B. ſchädlich iſt, Bargeld zu Hauſe aufzu⸗ bewahren. Ueberall ſtehen berufene Kreditinſtitute, Sparkaſſen, Banken und Genoſſenſchaften bereit, um auch kleine Spareinlagen zu treuhänderiſcher Verwaltung entgegenzunehmen. Der Nationale Spartag enthält eine Mahnung an jede Hausfrau, ſich dem Millionenheer der deutſchen Sparer anzuſchließen und auch damit ihrer nationalen Pflicht und der Pflicht gegenüber ihren eigenen Angehörigen zu ge⸗ nügen. Die außerordentlich große Zahl der in Deutſchland vorhandenen kleinen und kleinſten Spar⸗ heträge beweiſt, daß die heimiſche Kapitalbildung nicht durch beſtimmte Schichten getragen wird, ſondern eine Angelegenheit des ganzen Volkes iſt. Deutſcher Tierſchutz vorbiloͤlich Das Nudeln der Gänſe verboten Im Rahmen der neuen deutſchen Tierſchutz⸗Geſetz⸗ gebung hat der Reichsinnenminiſter verfügt, daß die Beſtimmungen über das Verbot des Nudelns von Gänſen und künſtliches Mäſten von Geflügel am 1. November 1936 in Kraft treten. ALLERSEELEN Alle Seelen, ſeid ihr tot? Oder webt ihr noch im All? Sterben, iſt's ein Morgenrot? Oder iſt's ein Sonnenfall? Alle Seelen, ob ihr ſchlaft? Oder leiſen Webens wacht? Ob ihr euch mitſammen traft? Oder irrt durch Tag und Nacht? Ob ihr wirkt im bunten Kleid, Das Natur dem Auge zeigt? Oder ob ihr neuer Zeit,— Neuen Welten zugeneigt? Könnt ihr grüßen, die geliebt Einſt ihr hier beim Erdenſchritt? Nehmt ihr, was die Seele gibt, Ueber Tod und Gräber mit? Knüpft an euch uns noch ein Band, Das uns leiſe lenkt und warnt? Oder iſt der Menſchen Land Nicht von eurem Geiſt durchgarnt? Wer kann wiſſen, was da kommt, Wenn vom Tor der Riegel ſpringt! Weiß nur, daß der Seele frommt, Wenn ſie Totenlieder ſingt. Hermann Kroepelin. Eine luſtige Tiſchoͤecke Das Aufnähen von Muſtern als anregende Handarbeit Handarbeiten in Kreuzſtich⸗, Dickſtich⸗, Stilſtichma⸗ nier, oder gar die noch feineren Arten wie Filet⸗ oder Hardangerarten ſind für die mit Arbeit über⸗ laſtete Frau unerreichbare Träume. Viel mehr in⸗ tereſſiert ſie aher eine Handarbeit, die tüchtig „ſchafft“. willkom⸗ Die„Applikation“ iſt ein Wachstuchdecke in Kirſchrot mit aufgeklebten Motiven menes Mittel zur Belebung einfacher Tiſchdecken, Kiſſen und Vorhänge. Stoffe für Je nach dem Verwendungszweck werden die Mu⸗ ſter verſchieden ſein, vom naiven kindlichen Bild bis zum Vorwurf für Wandbehänge, der eine ernſthafte Begabung vorausſetzt. Aber auch der von keiner Be⸗ gabung beſchwerte Menſch kann luſtig an dieſe Arbeit gehen, kann aus Stoffreſten reizende Dinge ſchaffen. Es iſt nur notwendig, daß die aufgenähten Muſter farblich mit dem Grundton der Decke oder des Kiſ⸗ ſens harmonieren. Während der Grundton einfarbig am beſten wirkt, können die Muſter geſtreift, gepunk⸗ tet, kariert ganz beſonders hübſch ausſehen. Wer nicht zeichnen kann, ſchneidet aus Zeitſchrif⸗ ten oder alten Bilderbüchern, oder wo ſonſt er ein paſſendes Vorbild entdeckt, ſeine Muſter aus, über⸗ legt ſich, wie er ſie auf den Gegenſtand verteilen will. (Die Muſter müſſen natürlich im gleichen Größen⸗ verhältnis zueinander ſtehen.] Die Papiervorlagen werden dann auf die Stoffreſtchen übertragen. Es iſt notwendig, nur waſchechte Stoffe zu verwen⸗ den. Mit überwendlichen Stichen näht man nun die Muſter auf den Grundſtoff auf. Die Applikation läßt ſich auch für Wachstuch verwenden. Wachstuch iſt für den Tiſch im Kinder⸗ zimmer beſonders praktiſch. Die üblichen Küchen⸗ muſter werden der Mutter für dieſen Zweck nicht ge⸗ fallen. Wunderſchön dagegen ſind die neuartigen Wachstuchſtoffe in leuchtenden Farben, ockergelb, kirſchrot, mandelgrün. Man ſpannt ein Wachstuch in einer dieſer ſchönen Farben ſtraff über den Kinder⸗ tiſch und befeſtigt es entweder mit hübſchen weißen Anregungen zu unſerer„luſtigen Tiſchdecke“ 147. Jahrgang/ Nr. 489 5 Reißnägeln ringsherum oder, falls Reißnägel zu ge. fährlich ſind, indem man eine Holzleiſte um den Tiſch herum feſtnagelt. Die Muſter werden in dieſem Falle nicht aufgenäht, ſondern mit waſſerfeſtem Kitt aufgeklebt. Das wird eine bunte und luſtige Tiſch⸗ decke! Wenn ſie fleckig geworden iſt, kann man ſie mühelos mit einem feuchten Lappen reinigen. Na⸗ türlich muß man mit Rückſicht auf die aufgeblebten Muſter ein bißchen vorſichtig und nicht zu naß wiſchen. Bei der Verteilung der Muſter achte man darauf, daß von jedem Platz aus ein Bild zu ſehen iſt, damit kein Kind bei der Betrachtung der Decke zu kurz kommt. Auch das Wachstuchkiſſen kann auf dieſe Weiſe verſchönt werden, es eignet ſich be⸗ ſonders gut für Balkon und Garten. Nochmals: Vorſicht mit Benzin Faſt täglich leſen wir von Exploſionen von Ben⸗ zin und dadurch verurſachte Verbrennungen. Noch immer wird außer Acht gelaſſen, daß nicht nur die Flüſſigkeit ſelbſt ſich leicht entzündet, ſon⸗ dern auch die Dämpfe, die in die Luft entwei⸗ chen. In der Küche darf die Reinigung von Klei⸗ dungsſtücken mit Benzin nur vorgenommen wer⸗ den, wenn Herd und Gas ohne jede Spur von Feuer ſind und auch in nächſter Zeit Feuer nicht gebraucht wird, alſo etwa abends, wo die Benzindämpfe Zeit is frisch 1 köstlich N Miß glatt aul UA „ Ostlichte Milch in der rot: Weißzen Dose haben, ſich während oer Nacht völlig zu verflüchtigen. Das Badezimmer ſcheint ſchon eher geeignet, doch kann eine überſehene winzige glühende Kohle im Badeofen die Entzündung hervorrufen, denn durch ſeine beſonderen Einrichtungen iſt der Badeofen der natürliche Entlüfter und zieht auch Dünſte und Dämpfe an ſich. Ein eigentümliches Zuſammentref⸗ fen von Umſtänden veranlaßte ſchweres Unglück und zeigt, daß äußerſte Vorſicht in bezug auf die un⸗ ſichtbaren Benzindämpfe geboten iſt: Eine Frau hatte mehrere kleinere Stücke in Benzin gewaſchen und das ſchmutzige Benzin in den Abguß geſchüttet⸗ Um ganz ſicher zu gehen, ließ ſie Waſſer nachlau⸗ fen. Kurze Zeit danach ſetzte ſie ein Tablett mit Ge⸗ ſchirr in den Abwaſchtiſch,— im Munde die bren⸗ nende Zigarette. Sogleich ſchoß eine rieſige Flamme aus dem Abguß und verbrannte die Unglückliche ſchwer. Wir ſehen, man kann nicht vorſichtig genug ſein, Größere Gegenſtände ſollte man überhaupt nitht ſelbſt mit Benzin zu reinigen verſuchen, es gibt ia genug unſchädliche Waſchmittel. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim Zur„Woche des Deutſchen Buches“: Die Bücherwelt des Kindes Wenn der Anteil der Bücher an der Entwicklung des Kindes feſtgeſtellt werden ſoll, müſſen wir weit zurückgreifen in unſere eigene Kindheit und in der Erinnerung erkennen, wie ſtark wir von der Magie des Buches berührt und beeinflußt wurden. Wohl können wir auch ſpäter noch durch Bücher aufgewühlt oder befreit werden, aber ob ſie ſich ſo feſt einprägen wie unſere Kinderbücher? Man denke einmal dar⸗ über nach, welcher Art die Einſtellung des Kindes zu Büchern iſt und beobachte die ſchrittweiſe Ver⸗ änderung ſeines Verhältniſſes zu ihnen. Es lohnt ſich, darüber Klarheit zu bekommen nicht nur, um ein tieferes und ſicheres Verſtändnis für die Eigen⸗ willigkeit der Kinderſeele zu gewinnen, ſondern auch darum, weil man erſt dann weiß, welche Bücher man einem Kinde geben kann. Im Anfang hört das Kind, was ihm erzählt oder vorgeleſen wird, wie Muſik; nicht einmal oder zweimal, ſondern täglich will es die bunte Welt der Märchen und Abenteuer, jene Phantasien der Wunder und Zufälle, in ſich aufnehmen. Dann kommt die Zeit, in der jedes Jahr Tauſende und aber Tauſende von Kindern zur Schule kommen. Die erſten Buch⸗ staben werden gemalt, die erſten Silben entziffert nd es geht erſtaunlich ſchnell, bis ſie eines Tages leſen können. Von dieſer Zeit an macht das Kind ſeine ſelbſtändigen Vorſtöße in die Welt der Bücher und man kann wohl ſagen, daß es von allen Leſern der hingebendſte und dankbarſte iſt. Ihm kommt es nicht darauf an, den„literariſchen“ Wert eines Wer⸗ kes feſtzuſtellen; beſtimmend allein für ſeine Zunei⸗ gung oder Ablehnung iſt die überzeugende Kraft und die lebendige Natürlichkeit des Dargeſtellten. Wie lockend und wunderbar ſind aber auch die Geſtalten und Erlebniſſe, die aus dem Bücherhim⸗ mel kommen! Abgeſehen von Bilderbüchern, die das Kind liebt, noch ehe es richtig ſprechen kann, ſind der Struwelpeter und Max und Mo⸗ rötz wohl die Bücher, die ſich in jeder Familie von Generation zu Generation vererben. Und wie ſchön ſind nicht die Märchen, voran die von den Brü⸗ dern Grimm geſammelten. Da iſt der Froſch⸗ könig und das tapfere Schneiderlein, die Bremer Stadtmuſikanten und Aſchenputtel, Rumpelſtilschen und Rotkäppchen und wie ſie alle heißen. Dazu ge⸗ hören auch die Märchen des Däuen Anderſen: der Schweinehirt und der ſtandhafte Zinnſoldat, der fliegende Koffer und die Prinzeſſin auf der Erbſe, die kleine Seejungfrau und viele andere, mit denen die Vorſtellungswelt des Kindes ſich bevölkert. Ein kleiner Schritt nur iſt bis zu den Sagen, die es überall in Deutſchland gibt und die inhaltlich an die verſchiedenſten Gegenden unſerer Heimat gebunden ſind. Rieſen und Zwerge, gute und böſe Geiſter treiben ihr Spiel, deren volkstümlichſter Ausdruck die Geſtalt von Rübezahl iſt. Unbeeinflußt von Jahrzehnten, in denen ſich ſo vieles wandelte, bleiben jene aufregenden Bücher wie der Lederſtrumpf, Robinſon, die dicken Karl⸗May⸗ Bände und die Geſchichten, die von braunen Menſchen, Urwäldern mit Affen und Pa⸗ pageien, vom Reich der Inkas, von Seeräubern und Wikingern und von Forſchungsreiſen erzählen. Ver⸗ geſſen wir auch nicht die zahlreichen Schilderungen eines Jungen, der von zu Hauſe ausreißt, um auf einer erſten Seefahrt die bunte, weite Welt kennen zu lernen. Ein faſt unwiderſtehlicher Zauber geht von ihnen aus, der nur zu oft dem kleinen Leſer Anregung und Mut zu gleicher Tat gegeben hat. Langſam gleitet das Kind aus der Welt der Märchen in die der Wirklichkeit hinüber. Angeregt von erſten, noch unbewußten Beobachtungen, hat es den Wunſch, von dem oder jenem noch mehr zu er⸗ fahren. Dieſer Entwicklung entſprechen drei wei⸗ tere Arten von Jugendbüchern, die eine weſentliche Bedeutung für die Kindheit haben. Da gibt es eine Reihe guter Tier⸗ und Blumenbücher; man denke nur an Bengt Berg, Paul Eipper, Spend Fleuron, Hermann Löns, an die „Biene Maja“ von Bonsels: Bücher, die nicht von allen Kindern gern geleſen werden, weil nicht jedes ein Intereſſe an Einzelheiten der Natur hat, aber von dieſen wenigen werden ſie geliebt. Außerdem ſehen wir eine ſtändig wachſende Zahl von Schriften, die vom Leben der deutſchen Jugend, vom Sport und Gemeinſchafts⸗ leben und der friſchen Kameradſchaftlichkeit er⸗ zählen. In ihnen ſind keine erdachten Erlebniſſe geſtaltet, ſondern ſolche, die aus dem Leben ſtammen und heute jedem Kind zugänglich ſind. lebenswahr und dazu belehrend zugleich ſind die geſchichtlichen Romane, die— ſobald das Kind das nötige Verſtändnis hat— die Bekannt⸗ ſchaft mit der Vergangenheit und dem Geſchehen der Gegenwart vermitteln und den Uebergang zur Lektüre der Erwachſenen bilden. Damit beginnt eine neue Entwicklungsſtufe des Kindes zum reifer werdenden Menſchen hin, die ſich in allem, alſo auch in bezug auf Bücher, auf die erſten Anfänge und Eindrücke aufbaut. Wie un⸗ ermeßlich groß der Anteil der Bücherwelt am Leben iſt, wie beſtimmend und richtunggebend ſie iſt, wird allerdings erſt viele Jahre ſpäter rückblickend zum Bewußtſein kommen. Maruanne Weidemann. el ele bene. 5 Vom Büchertiſch „Du aber biſt das Leben!“ Ein Mutterbuch. Be⸗ kenntniſſe, Gedichte, Erzählungen aus der deut⸗ ſchen Dichtung der Zeit. Herausgegeben von Edmund Starkloff. Eugen Salzer⸗Verlag, Heilbronn. Preis geb. 4,60 Mk. Dr. Edmund Starkloff, den Leſern der„Neuen Mannheimer Zeitung“ als geſchätzter kulturpoliti⸗ ſcher Mitarbeiter nicht unbekannt, hat mit dieſem Murtterpbuch aus der deutſchen Dichtung der Zeit eine Arbeit von großem Reiz und hohem künſtleriſchem Wert geſchaffen. Ganz im Gegenſatz zu ſehr vielen andern Schrifttumsſammlungen überzeugt die von ihm gegebene Auswahl durch ihre Farbkraft und Vielgeſtaltigkeit, ohne deshalb die ſchöne einheitliche Linie zu verlieren. Das Bild der Mutter in all ſeinen Wandlungen vom höchſten Glück zu Ent⸗ ſagung, ſtiller Größe und Trauer erſteht mit über⸗ wältigender Eindringlichkeit in Vers und Proſa. Männer und Frauen, deren Namen heute zu den beſten zählen, haben Innigſtes, Ergreifendſtes aus ihrem Werk zu dieſem Buche beigeſteuert. Da iſt— um nur einige zu nennen— Kolben⸗ heyers wundervolles Dankgedicht an die Mutter, Börries von Münchhauſens Lied„Ueber ein Grab hin“; Hanns Johſt, Hans Friedrich Blunck, Heinrich J9erſch, Heinrich Anacker, Ricarda Huch ſind mit lyriſchen Beiträgen vertreten. Von Wilhelm Schäfer, Joſefa Berens⸗Totenohl, Hermann Stehr und vielen anderen gern geleſenen Autoren finden ſich Nopellen und Romanbruchſtücke. Und hat man ſich ſo mit immer ſtärkerer Anteilnahme von Seite zu Seite durch dies liebe, wirklich zum Her⸗ Ebenſo zen ſprechende Buch hindurchgeleſen, ſo ſteht am Schluß noch das unerhört großartige letzte Kapitel aus Ina Seidels„Wunſchkind“ als Krönung des Ganzen. Ohne allen ſentimentalen Ueberſchwang und ohne Konjunkturhaſcherei ſind hier Zeugniſſe deutſcher Gegenwartsdichtung zuſammengetragen. Und man ſteht verwundert,— beglückt vor dieſem Reichtum ſchöpferer Kräfte, die der Mutter lobſingen. 2 Unſere Zimmerpflanzen. Von Elly Peterſen. Mit 50 Photos im Text und 7 Farbphotos auf Tafeln. Verlag Knorr& Hirth. München. Preis broſchiert. 4,80 Mk. Dies iſt nun ausnahmsweiſe mal kein gelbes Buch, mit dem die bekannte Haushaltungs⸗ und Gartenkünſtlerin ſich an ihre vielen Freunde wen⸗ det. Vielmehr zeigt es gleich außen auf dem dunkel⸗ braunen Glanzpapierumſchlag das Farbphoto einer prächtig blühenden Amaryllis und führt damit gleich mitten hinein in die Welt all der bunken Gärten am Fenſter, denen es mit ſeinen Ralſchlä⸗ gen zu neuer Ueppigkeit des Wachſens und Ge⸗ deihens verhelfen will. Was Elly Peterſen zu ſagen hat, iſt auch diesmal wieder ſern von aller lang⸗ atmigen Gelehrſamkeit und übermäßiger fachmänni⸗ ſcher Belaſtung. Man geht halt einfach mit ihr auf allen Wegen, die ſie ſelbſt im Reiche der Zimmer⸗ pflanze ſchon gewandert iſt. Und dabei offenbart ſich einem vor ihrer warmherzigen Aufgeſchloſſenheit dann auch das alte Geheimnis der„glücklichen Hand“ in hundert und aber hundert kleinen Zügen auf ebenſo eindringliche wie liebenswürdige Weiſe⸗ Von den altmodiſch⸗ſteifen, mit ihren honigtropfen⸗ den, ſüß duftenden Blüten doch ſo wunderſam lebendi⸗ gen Wachsblume bis zum reizenden kleinen Zim⸗ mer⸗Feigenbaum, den Zwiebelgewächſen, den merk⸗ würdigſten Craſſula⸗ und Scheverien⸗Arten findet man alles, was auf Fenſterbrettern und Blumen⸗ tiſchen irgend Daſeinsrecht oder beſſer noch: Da⸗ ſeinsfreude hat. Dazu iſt genau unterſchieden, welche Pflanzen ſich für die kleine Wohnung gut eig⸗ nen, und welche man lieber nur in Wintergräten oder Glas häuſern halten ſoll. Auch die Schäd⸗ lings bekämpfung, dieſes oft recht düſtere Kapitel häuslicher Blumenpflege, findet ausführlich Erwähnung. Und endlich iſt es auch dies, daß man aus ſolch einem Buch wieder einmal das Wunder alles Lebens begreifen und Verantwortung fühlen lernt für das Wohlergehen jener zarten, vielgeſtalti⸗ gen Geſchöpfe, die ſelbſt in einem Tonſcherben auf dem Küchenſchrank noch den ganzen Reichtum der ſchaffenden Natur offenbaren. M. S. 9 der dazu N An w verſe empf N SA⸗ „Du: R alten ſtelle A Spor lache 8 leite bis Lion 5 woch 12. j W „ n e ee e e e — 2 Mittwoch, 28. Oktober 1936 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite V Nummer 499 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bakanntmachungan enmommen Anordnung der Kreisleitung Der auf Mittwoch angeſetzte Formaldienſt der Ehren⸗ bereitſchaft der Politiſchen Leiter wird infolge der Ueber⸗ tragung der Rede des Herrn Miniſterpräſidenten General⸗ oberſt Göring verſchoben. Neuer Termin wird bekannt⸗ gegeben. Das Kreisorganiſationsamt. Politiſche Leiter Neuoſtheim. 29. 10., 20.30—21.30 Uhr, Singabend in der Neuoſtheimhalle. Alle ſingfreudigen Volksgenoſſen ſind dazu eingeladen. Neckarau⸗Nord und Süd. Sämtliche Pol. Leiter und Anwärter ſowie alle Parteigenoſſen und Parteigenoffinnen verſammelw ſich am 28. 10., 19.45 Uhr, zum Gemeinſchafts⸗ empfang der Göring⸗Rede im Filmpalaſt, Neckarau. Neckarſtadt⸗Oſt. Die Teilnehmer am Kurfus ür SA⸗Sportabzeichen treffen ſich am 29. 10., 20 Uhr, „Durlacher Hof“, Käfertaler Straße. Rheinau. 28. 10., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher alten und neuen Zellenleiter auf der Ortsgruppengeſchäfts⸗ ſtelle. Dienſtanzug. Wohlgelegen. Die Teilnehmer am Kurſus für das SA⸗ Sportabzeichen treffen ſich am 29. 10., 20 Uhr, im„Dur⸗ lacher Hof“, Kälertaler Straße. Horſt⸗Weſſel⸗Platz: Sprechſtunden des Ortsgruppen⸗ leiters: mittwochs von 19—21 Uhr und freitags von 18 bis 20 Uhr in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Harl⸗ Ludwig⸗Straße 5. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Hilfskaſſenſtunden: montags, mitt⸗ wochs und freitags von 19—21 Uhr in der Zeit vom 1. bis das im Untergan. Sämtliche Klampfen⸗ und Flöteuſpielerinnen kommen am 29. 10., 19.30 Uhr, auf den Untergau. Untergau, Sport. 28. 10., 19.30 Uhr, Sportwartinnen⸗ turnen in der Mädchenberufsſchule 1. . 7171. Sämtliche Führerinnen treten am 28. 10., 18.10 Uhr, in Turnſchuhen vor der Mädchenberufsſchule an. Dad Friedrichspark. 28. 10., 20 Uhr, im kleinen Ballhaus⸗ aal Singen für ſämtliche Marſchblock⸗Teilnehmer. Arbeitsſchule Mittwoch fallen die Kurſe wegen der Göring⸗Rede aus. Am 30. 10. beginnt in O 1, 10 der Kurſus„Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Geſetzgebung und ihr Einfluß auf die Be⸗ triebswirtſchaft“. Anmeldungen werden noch entgegen⸗ genommen. Der Lehrgang D 10 Uhr, in G 1, eytſenbewirtſchaftung finder am 30. 10., 10. ſtatt NS ON Junenſtadt⸗Oſt. 30. 10., 20 Uhr, Pflichtmitgliederver⸗ ſammlung im Eichbaum⸗Stammhaus, P 5, 9. Neckarſtabt⸗Oſt. Die Goeſchäftsſtelle befindel ſich ab 1. Nov. Käfertaler Straße 73. Sprechſtunden ſinden nur noch dienstags von 18—20 Uhr ſtatt. Sterbefälle ſind ſo⸗ fort bei Kamerad Friedrich Mack, Lenauſtraße 10, zu melden. * 5 Im Rahmen der Arbeitsſchule ſpricht am Donners ⸗ tag, dem 30. Oktober 1936, in G 1, 10, um 19 Uhr, Prof. Dr. Ludewig über:„Die nationalſozialiſtiſche Geſetz⸗ gebung und ihr Einfluß auf die Betriebswirtſchaft“.— Außerdem beginnt Tauz: Palaſtho Mittwoch, 28. Oktober Nationaltheater:„Schwanenweiß“, Oper Miete M, 20 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Mittel⸗Haardt Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; 20.15 Uhr Kabarett— Varieté. l. Parkhotel. Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannheim. Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſfpiele 8 7 Univerſum:„Das Frruenparadies“. Schauburg:„Moskau— Schanghai“. „Meuteirei auf der Bounty“. von J. Weismann, Sternprojektors. Pfälzer Wald und Alhambra und — Palaſt und Gloria: Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet v. 11—13 und 14—16 Uhr Sonderſchau: Die Mannheimer Planken und Sonder⸗ ſchau: Olympia.— 15 Uhr unentgeltliche Führung Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. 12. jedes Monats. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. 28. 10., 20 Uhr, Heimabend im evangel. Hauswirtſchaftshefte mitbringen. Heimabend am 28. 10. fällt aus. Humboldt. 28. 10., 20 Uhr, Heimabend in der„Konkor⸗ Schweſternhaus. Rheinau. dia“, Langſtraße 36. Jungbuſch. 28. 10., 18 Uhr, Zellen⸗ und Blockwalte⸗ rinnenſitzung bei Frau Ziegler, H 1, 17. ſtimmten Zellenwalterinnen haben zu erſcheinen. Jugendgruppe Lindenhof. Der Heimabend der Ortsgr. Schwetzingerſtadt findet nicht am 28. 10., ſondern am 29. 10. ſtatt. Treffpunkt 19.45 Uhr an der Lindenhofſchule, Windeckſtraße. Waldhof und Neueichwald. im Frauenſchaftsheim. Neckarau. Gemeindehaus. Lindenhof und Waldpark. erſt nächſte Woche ſtatb, Jungbuſch. 29. 10., 20 Uhr, Heimabend Am W. Okt., 20 Uhr, Heimabend im ervgl. 19 Uhr Singſtunde Käfertal. Am 29. Okt., 20 Uhr, Heimabend im„Adler“. Der Luftſchutzvortrag findet Am 20. Oktober, 20 Uhr, Zellenabend der 5 Zellen 1 und 2 in der„Arche Noah“, F 5. Wallſtadt. Am 29. Okt., 20 Uhr, Heimabend im„Pflug“. Bismarckplatz, Platz des 90. Jaunar, Almenhof. Schlachthof. Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Schlachthof Am 20. Okt., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im g dgru 5 Am 29. Okt., 20 Uhr, Aimmt die Gruppe am Pflichtheimabend der Ortsgruppe Schwetzingerſtodt im Schlachthof teil. Autergau. 8. Oktober geleert werden. Sport. Am 28. Okt., 19.30 Uhr, Sportwartinnenturnen in der Mädchenberufsſchule 1. BDM Die Fächer auf dem Untergau müſſen am J 5 Untergau. Sämtliche Führerinnen des Stadtgebietes von der Schaftführerin an aufwärts treten am 28. 10., 18.15 Uhr, mit Turnſchuhen vor der Mäcschenberufsſchule 1 zum Singen an. Untergan. Mädel, die Klampe und Flöte ſpielen kön⸗ nen, melden ſich Mittwoch und Donnerstag auf dem Unter⸗ gau. Neckarſtadt⸗Oſt. Mädel, die beim Volkstanz mitmachen, 16, Uhr, vor der Humboldtſchule mit Turn⸗ treten 28. 10., ſchuhen an. Offene Stellen Büremaschinen- Mechaniker geſucht. Gelernter Mechaniker oder Schloſſer wird evtl. mechaniker ausgebildet. Ange als Spezial⸗ bote mit Lichtbild von Bewerbern nicht unter 25 Jahren unter A Mü 1 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B 1074 Sofort gesucht fach, reife, flotter Stenotypiſt, fung. Kaufmann (20—25.), mit abgeſchl. Lehre, mögl. aus dem Eiſen⸗ od. Metall⸗ mindeſtens Oberſekunda⸗ gute Handſchrift Bedingung. Bewerbg. Haushalt mit Lebenslauf u. Gehaltsanſpk. 5 5 unter W M 136 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8078 U U 0 50 U. zarr Aus hilſe. 80 Pig. I Sur Kochen Beding. Adr. in der Ge⸗ gelernter Autoſchloſſer, für Liefer⸗ iu Perſonenwagen in Dauerſtellung geſucht. Angebote unter W 5 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 12 8050 Damen u Herren Werbetätigkeit für augenehme ſbadtkund., Rad⸗ fahrer, f. Lebens⸗ mittelgeſch ſofort geſucht. 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Auch aul reine Landschafts- motive wird in diecem Falle weniger Wert gelegt. Einzusenden sind höchstens 3 Aufnahmen, mit dex Mindestgröne 6 49 cm, dle auf Hochglanz papler abgezogen sein müssen., Auf der Bildrück- seite die Adresse Die besten Einsendungen werden mit folgenden Preisen bedacht: Eine achttägige Seereise, eine vierzehn- täglge Landrelse, eine achttägige Land- reise, eine viertägige Landreise, drei Wochenendfahrten und fünf Tages- tahrte n. Außerdem kommen noch wertvolle erdem begi zur gleichen Zeit der Lehrgang:„Die Deviſenbewirtſchaftung“ des Ei ders nicht Buchpreis e zur Verteilung. Wer also einen frohen Urlaub mit„Krait durch Freude“ verleben will, und dazu noch ohne Ko- sten, beteiligt sich am Foto-Wettbewerb 1936 er Ns.-Gemeinschait„Kraft durch Freude“. sendungen sind umgehend an die Gaupress e- abteilung der Deutschen Arbeits, lront, Karlsruhe, Kaiserstraße 148, 5 zu richten, Aber bis zum 39. November mug dag Zu bewertende Material eingegangen sein! vergessen! Ein- Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Geßifnet von 10 bis 18 und von Werkkunſt der Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Gegenwart. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 Sonderſchau: und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: öffnet von 15—17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 Leſeſäle von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Leſehalle geöffnet von 10.30 bis bis 19 uhr. Uhr und 16 bis 19 Uhr. Deutſche 19 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. 5 Was hören wir? Donnerstag, 29. Oktober Reichsſender Stuttgarl .30: funk.— 10.00: .00: Frühkonzert.—.30: Volkslied ſingen— 11.30: Mittags konzert.— 14.00: Vorzüglich als puderunterlage 471 bude Konzert.—.30: Frauen⸗ Bauernfunk.— Sprühteufel(Schallpl.). Ge⸗ O acht Grad ein. fach zu Schneefällen. Kaltluftzufuhr wird die etwas ruhiger geſtalten, ooch wird ſie noch keines⸗ wegs ſtörungs⸗ und niederſchlagsfrei ſein. Vorausſage für Donnerstag, 29 Oktober Wechſelnd bewölktes Wetter mit einzelnen Schauern(im Gebirge Schnee), bei lebhaften Hierbei Bei dem Witterung trat Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 28. Oktober. miſchen, in Norddeutſchland beſonders heftigen Nord⸗ weſtwinden ſetzte ſich die Zufuhr kalter Luftmaſſen nach Deutſchland hin fort. uns eine kräftige Abkühlung von ungefähr In den Mittelgebirgen kam es viel⸗ Unter ſtür⸗ auch bei Anhalten der ſich zunächſt 15.30; Frauenfunk.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 1 2 a 0 g 17.45: In ser Weltkriegsbücherei.— 18.00: Konzert.— nordweſtlichen Winden weiterhin weitere 19.00: W. A. Mozart: Quartett Es-Dur.— 19.40: Echo Abkühlung. aus Baden.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Luſtig und N ſidel. Bunte Stunde Volksmuſik.— 21.15: Max und Moritz. Burkeskes Oratorium 55 22.00: Nachrichten 5 Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Oktober 22207 16 0 Fe eu r ung Non— 22.40: 13,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum eee eee 28. Oktober T 5,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 1 5, Deutſchlandſender. Grad. .30: Sr 10 09 1 250— 1 185 8 Hausfrauenfunk.— 30: auernfunk.— 00: Aſi Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober. zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 8 ug Lerk f 5 1 5 Hausfrau und Vierjahresplan:— 15.45: H. E. Gro Rein- Pegel 24. 25. 25 27. 28[Reckar⸗Pegel ö 7 ang(Schallplatten— ihn: Muſſk am Nachmittag— meinaden 4 2 29e ee 18.00: Junge Dichtung u. Muſtk.— 18.25: Haydn: Streich⸗ 825 1 der.89.40.25.19.49 Mannheim.218,09.068,12 quartett-Dur.— 19.45: Sportfunk.— 19.00: Die Zupf⸗ Kehl.88.58.51.49.50 Jagſtfeld„ geigenhanſt.— 20.10: Märſche der berittenen Truppen aus Maxau. 22.20 808 810 215 zeilbronn„ alter und neuer Zeit.= 21.00: Paul Graener dirigiert Mannheim ee diebe H die Berliner Philharmoßfker.. 22.30: Kleine Nacht⸗ anb 22025 ll eee 1 muſik.— 23.00 Nachtmuſik. Köln 2,251 2,27 2,28 2,18 2,31 ö eſuch t. Höchſtproviſtonen und.65. Geſchäfts. Schreibarbeiten Schöne ſonnige e eee eee Heiner . 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Neulußheim, der Gegner vom Sonntag, zu n will, dann muß er eine ganz große glauben eher an einen knappen eu al, das auf einige Spieler verzichten muß— 1 esdienſt— ſpielt gegen 08 Mann ⸗ ormverbeſſerung hat 08 in Käfertal Einrücken he 5 der kaum Siegesausſichten. Ilvesheim ſpielt bei Kurpfalz Ne ck ar a u. Der Sieger kann hier nur Ilvesheim heißen. Der Sieg wird recht eindeutig ausfallen. Phönix Mannheim beſucht ix konnte erſt am S t Heddesheim. n Sieg über Käfer⸗ an die zweite elle Neulußheim rücken. ohl in Heddesheim nicht lei zu gewinnen iſt, kann in mit einem Erfolg von Phönix rechnen. Friedrichsfeld muß gegen den Tabellenletzten Edingen zu einem ſicheren Sieg kommen. Hockenheim, das in letzter Zeit ſtark enttäuſchte, hat Viernheim als Gegner. Auf eigenem Platz hat Hocken⸗ heim noch kein Spiel verloren, der Tabellenführer Ilves⸗ heim erlitt hier ſeine einzige Niederlage. Viernheim wird es ſchwer haben, zu einem Erfolg zu kommen. In Unter baden ⸗Oſt ſpielen: Limbach— Eppelheim Wiesloch— Union Heidelberg 95 Heidelberg— Kirchheim Weinheim— St. Ilgen Eberbach— Sandhauſen Walldürn— Schwetzingen. Eppelheim wird durch einen Sieg über den Ta⸗ bellenletzten Limbach weiter die Führung behalten, denn es iſt koum anzunehmen, daß ſich Eppelheim ausgerechnet von Limbach überrumpeln läßt. Auch Wiesloch wird ſeine Stellung durch einen Sieg über Union Heidelberg behaupten. Wiesloch iſt wieder ſehr gut in Form. Das Spiel 05 Heidelberg Kirchheim iſt voll⸗ kommen offen. Kirchheim iſt wieder langſam im Kommen. Eine Punkteteilung wäre hier ſehr leicht möglich. Weinheim empfängt St. Ilge n. St. Ilgen iſt eine ſehr eifrige Mannſchaft, die nicht unterſchätzt werden darf. Zu Hauſe müßte aber Weinheim glatt gewinnen. Eberbach ſollte gegen Sandhauſen glatt gewin⸗ nen, trotz der kräftigen Niederlage gegen Wiesloch. Walldürn ſpielt gegen Schwetzingen. Schwetzin⸗ gen überraſchte am Sonntag durch einen:3⸗Sieg über den Tabellenzweiten 05 Heidelberg. Walldürn verlor gegen Weinheim knapp:1. Wenn Schwetzingen in Form iſt, kann es auf Punktgewinn rechnen. Fußball in Südheſſen Die Ergebniſſe der diesmaligen Spiele weſentlichen Aenderungen in der Tabelle. Bütrſtadt— Egelsbach 90:1 Lorſch— Münſter 221 Worms— Pfiffligheim:2 Dieburg— MSW Darmſtadt 112 98 Darmſtadt— Arheilgen:1 Horchheim— Lampertheim abgeſetzft. Mit der diesmaligen Niederlage haben ſich die Bür⸗ ſtadterx alle Hoffnungen verſcherzt, noch entſcheidend ein Wort für die Meiſterſchaft mitzureden.— Olympia Lor ſch hat anſcheinend die Niederlage in Lampertheim ganz gut überſtanden. Gegen den SpV Münſter ſpielte man zwar noch nicht in der alten Form, aber immerhin weſentlich beſſer als vor acht Tagen, und gewann:1.— brachten keine Das Wormſer Lokaltreffen endete mit einem 5 iege von Schwarz⸗Weiß, der aber zu hoch ausfiel. Pfiffligheim lag bis zur Pauſe in Führung, mußte aber dann die Segel ſtreichen.— Sehr ſchwer taten ſich auch die Soldaten vom M S V, welche beim Tabellenvorletzten Dieburg nur knapp und mit Glück:1 gewinnen konnten. Im Stadion am Böllenfalltor war es lange Zeit un⸗ gewiß, wer den Sieg erringen wird. Ein kräftiger End⸗ ſpurt der 98er erfochte aber einen 311⸗Sieg über Arheil⸗ gen.— Das Spiel der Lampertheimer wurde abgeſetzt wegen des Pokalſpieles von Wormatia Worms. Die Kreisklaſſe brachte normale Ergebniſſe. Die Hofheimer beſiegten in einem ſchönen Spiel den FC Bensheim mit:0 und ſetzten ſich dadurch an die Spitze der Tabelle.— Biblis kommt gar nicht in Schwung und konnte gegen Bobſtadt auf eigenem Platze nur ein:1 erringen.— Großrohrheim fuhr nach Mörlenbach und holte ſich dort einen hohen:0⸗Sieg.— Der TW Lampertheim empfing den Tabellenletzten Heppen⸗ heim und gewann ſicher mit 311. Spiele am nächſten Sonntag für die Bezirksklaſſe: Münſter— Lampertheim; Schwarz⸗Weiß Worms— Bür⸗ ſtadt; 98 Darmſtadt— Lorſch; Pfiffligheim— Dieburg; Arheilgen— Horchheim; Egelsbach— MS Darmſtadt. Neue Fußballtermine in Baden Das Ausſcheiden des SV Waldhof aus dem Pokalwett⸗ bewerb hat den badiſchen Gauſportwart veranlaßt, die für kommenden Sonntag, 1. November, vorgeſehenen Punkte⸗ ſpiele zu ſtreichen und dafür folgende Begegnungen anzu⸗ ſetzen: Bfe Neckarau— S Waldhof FV Raſtatt— 1. Fc Pforzheim Karlsruher FV— Spog Sandhofen Germania Brötzingen— VfB Mühlburg Endlich ein Sieg? 12. Rugbykampf gegen F.'treich Das bedeutendſte Ereignis im deutſchen Rugbyſport iſt alljährlich der Länderkampf mit Frankreich. Bisher kämpften unſere Vertreter elfmal gegen die Franzoſen, und nur einmal— im Jahre 1927 im Frankfurter Stadion— ging unſer Gegner geſchlagen vom Feld, doch konnte er da⸗ mals zu ſeiner Entſchuldigung anführen, nicht die ſtärkſte Nattonalmannſchaft geſchickt zu haben. Tatſächlich hatten die Franzoſen im Jahre 1927 in Paris den erſten Länderkampf mit 30:5 Punkten ſo eindeutig gewonnen, daß ſie ſich ver⸗ leiten ließen, zum Rückſpiel, das noch im gleichen Jahr in Frankfurt ſtattfand, ohne einige der beſten Spieler anzu⸗ treten, was ihnen gegen die tapfer kämpfende deutſche Fünfzehn eine Niederlage eintrug. In den folgenden neun Spielen, die abwechſelnd auf deutſchem und franzöſiſchem Boden ausgetragen wurden, blieben dann ſtets wieder die Franzoſen in Front, und zwar bei den Pariſer Spielen meiſtens recht eindeutig. Auch in Hannover, Berlin und Frankfurt gab es in den Jahren 1929, 1930 und 1932 noch are Siege der Franzoſen, aber in den letzten Jahren konnte unſer weſtlicher Nachbar ſtets erſt nach erbittertem Kampf knapp und zum Teil auch glücklich die Oberhand be⸗ halten. 1934 in Hannover, wo die Frauzoſen 1919 ſiegten, waren unſere Vertreter einem Sieg ſehr nahe, und auch beim Berliner Vierländerturnier in dieſem Jahre(19:14) lag ein deutſcher Sieg durchaus im Bereich der Möglichkeit. Nun ſieht man dem 12. Länderkampf, der am kommenden Sonntag im Hindenburg⸗Stadion zu Hannover ausgetragen wird, mit größter Spannung entgegen. Die deutſche Mann⸗ ſchaft iſt mit ganz wenigen Ausnahmen die gleiche, die im Mai das Berliner Spiel beſtritt, und ſie hat kürzlich im Spiel gegen die franzöſiſche Alpenmannſchaft ſo gutes Kön⸗ nen gezeigt, daß man dem Spiel in Hannover mit Zuver⸗ ſicht entgegenſehen kann. Daß die Franzoſen dieſen Kampf nicht auf die leichte Schulter nehmen, beweiſen die ver⸗ ſchiedenen Probeſpiele, bei denen die beſten Spieler ermittelt wurden. In kechniſcher Beziehung und im blitzſchnellen Erfaſſen von Situationen werden wohl die Franzoſen auch in Hannover unſeren Spielern noch überlegen ſein, keines⸗ wegs aber in der Kampfkraft und in der körperlichen Ver⸗ faſſung. Wenn der deutſche Sturm im Gedränge gut ſteht und die Verbindung zur Dreiviertelreihe klappt, dann könnte der langerſehnte Sieg über Frankreich endlich zur Tatſache werden. Folgende 30 Spieler werden den 12. Länderkampf in Hannover beſtreiten: Frankreich: Schluß: Pédentour(Stade Tarbes); Drei⸗ viertel: Geſchwind(Racing Paris)— Sahuc(Stade Tou⸗ lpuſe)— Desclaux(Us Perpignan)— Milliand(Fe Gre⸗ noble); Halbs: Thiers(As Montpellier)— Eliſſalde(Av. Bayonne); Stürmer: Cognet(As Montferrand)— Dupont (Racing Paris]— Raynal(Us Pau)— Goyard(Ou Lyon) — Ithurrat(Biarritz); Choy(AS Carcaſſonne)— Clave (St. Sever)— Daguerre(Biarritz). Deutſchland: Schluß: Iſenberg(DSB 78 Hannover): Dreiviertel: Dünnhaupt(Odin Hannover)— Bukowſfki (Schwalbe Hannover)— Schwanenberg(DSW 78 Hannover) — Hübſch(Heidelberger Rat); Halbs: Hanning(VfR Han⸗ noper)— Loos(Heidelberger RR): Stümer: Oppermann— Zychlinſki(beide 97 Linden)— Thieſis(Berliner SV 92)— Koch(Odin Hannover)— Kocher(Ro Heidelberg)— Der⸗ leih(Frankfurter TV 1860)— Wehrmann(97 Linden)— Schroers(Schwalbe Hannover). Schlußfeier beim Radfahrer Verein 1897 Waldhof Im Laufe der Saiſon wurden die Vereinsmeiſterſchaften in acht Diſziplinen durchgeführt. Erfreulicherweiſe war die Beteiligung in ſämtlichen Klaſſen ſehr rege. In den acht Wettbewerben Waldlauf, Flieger⸗, Zeit⸗, Gebirgsfahren uſw. lieferte man ſich erbitterte Kämpfe, ſo daß der Zweck der Vereinsmeiſterſchaft als erfüllt zu betrachten iſt. Am vergangenen Somntag, hielt der RV 1897 Waldhof nun ſeine diesjährige Saiſonſchlußfeier mit Preisverteilung ab, die, dank der Opferfreudigkeit der Mitglieder, dem Veran⸗ ſtalter einen durchgreifenden Erfolg brachte. Als der Ver⸗ einsführer nach Begrüßung der Ehrengäſte, u. a. des Be⸗ zirksführers ſowie des Geſchäftskührers, zur Preisvertei⸗ lung ſchritt, waren die Räumlichkeiten voll beſetzt und die Stimmung unter Mitwirkung der bekannten„4 luſtigen Waldhöfer“ recht gut. Die muſikaltſchen und geſanglichen Darbietungen der Stimmungskanonen brachten den Aus⸗ übenden natürlich und diesmal vollſte Anerkennung. Alles in allem war die Saiſonſchlußſeier ein würdiger Abſchluß Her diesjährigen Radſportſaiſon.. Zu erwähnen ſei noch die Ehrung der 4 Mitglieder Pall Volz, Heinrich Steinle, Kurt Ullrich und Alwin Schu⸗ mann, die am Vormittag bei den Meiſterſchaften der Zei⸗ tungs⸗ und Geſchäſtsfahrer in der Klaſſe Ila die erſten vier Plätze in der obengenannten Reihenfolge belegen konnten. Die Veranſtaltung klang in dem Wunſche aus, weiter ſo zu arbeiten, zum Wohle unſeres geliebten Rad⸗ ſports. Die Ergebniſſe der Vereinsmeiſterſchaften: Hauptklaſſe: 1. Ham m 40 Punkte, 2. Gräſer 32., 3. Rettig 17., 4. Pfeffer 17., 5. Hoffmann 17., 6. Scholl 3 Punkte.— Senioren: 1. Meixner 47., Herrmann 30., g. Friedrich 19 P.— Jugend: 1. Ullrich 37 P. 2. Weber 31,5., 3. Buchholz 30., 4. Schumann 15,5., 5. Böckenhaupt 13., 6. Herney 12 Punkte. „Deutſchlands größtes Jugendturnier Die württembergiſche Gaufachamtsleituna für Boxen, die ſich von jeher um die Entwicklung des Amateurbox⸗ ſports in Deutſchland ſehr verdient gemacht hat, plant auch weiterhin, ſich für die Werbung tatkräftig einzuſetzen. Mit Unterſtützung der Vereine iſt es dem Gau Württemberg jetzt wieder gelungen, eine Veranſtaltung aufzuziehen., die über die Grenzen des Gaues hinaus größte Beachtung verdient. Am kommenden Wochenende. 31. Oktober und 1. November, richtet der KSW Zuffenhauſen in Eltingen ein Gautumier für Jugendboxer aus, das mit 151 Mel⸗ dungen das größte Jugendturnier ſein wird, das bisher in Deutſchland veranſtaltet worden iſt. Die ſtärkſte Be⸗ ſetzung haben die Feder⸗, Leicht⸗ und e erfahren. Die Meldungen erſtrecken ſich über 17 Vereine, Am den Hockey-Silberſchild Vier Vorrundenkämpfe am kommenden Sonntag Die Kämpfe um den Hockey⸗Silberſchild, die in der ver⸗ gangenen Sp eit mit Rückſicht auf die Olympia⸗Vor⸗ bereitungen ausfielen, gehören ſelbſtverſtändlich wieder zum Programm der Spielzeit 1936⸗37. Am diesjährigen Wettbewerb nehmen 10 Gaue bzw. Gaugruppen teil, von denen Nordmark und Südweſt⸗Heſſen in der Vorrunde ſpielfrei ſind, während die übigen acht Teilnehmer am kommenden Sonntag in vier Spielen wie folgt zuſam⸗ mentreffen: in Ulm: Baden⸗Württemberg— Bayern in Berlin: Braudeuburg⸗Pommern Oſtpreußen Schleſien⸗Sachſen— Mitte in Leipzig: 5 Weſtfalen⸗Niederſachſen— Rheinland. in Dortmund: Während man bei den Spielen in Ulm und Dortmund ſich einer Vorzusſage am beſten enthält, dürften in Ber⸗ lin und Leipzig die Sieger ſchon im voraus ſeſtſtehen. Die Reichs hauptſtädter, die ſeit 1926 den Silberſchihd im Beſitz haben und neun Siege in ununterbrochener Reihen⸗ folge(zuletzt in der Spielzeit 1934⸗5 mit:2 gegen Baden!) feierten, haben die beſten Ausſichten, auch diesmal den Endſieg davonzutragen. In Leipzig wird die Vertre⸗ tung des Gaues Mitte über einen Achtungserfolg nicht hinauskemmen In Dortmund wird man einen ausgegli⸗ chenen Kampf erwarten dürfen deſſen Ausgang recht un⸗ gewiß erſcheint. Auch in Ulm dürfte recht erbittert um den Sieg gekämpft werden. Die bayriſche Elf macht einen etwas einheitlicheren Eindruck(Jahn München ſtellt allein neun Spieler!), während die badiſch⸗württembergiſche Ver⸗ tretung etwas allzu„bunt“ wirkt. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen daß die Bayern für die letzte Silberſchild⸗ Niederlage vor zwei Jahren in Heidelberg(:4) Vergel⸗ tung üben. ſwoweit ſte bisher bekanntgegeben wurden: In Ulm Baden Württemberg: Benkert⸗HC Heidelberg; Weyrauch⸗ HE Heidelberg, Dr. Kulzinger⸗viR Mannheim; Mack⸗ Fe 94 Ulm, Kerzinger 2⸗HCß, Heiler⸗Vſen Mannheim; Stieg, Peter 2(beide HCß), Rackl⸗UJ V 94, Peter 1⸗HCc, Kraufe⸗ Stuttgarter Kickers. Bayern: Leitl⸗Wacker München; Hölzl, Wenkhardt(beide Jahn⸗München); Gerdes⸗Münchner SC, Boſch, Lang; Lo⸗ berau, Baum, Stimmel, Dr. Strobl, Beiſiegl(alle Jahn München). ö In Leipzig Schleſien Sachſen: Baier⸗Leipziger Sc: Wiesner, Ady; Jungmann, Milner(beide Leipziger SC), Kleingeiſt⸗ASc Leipzig; Würzker, Schumann, Jacob, Cleve, Wollner(alle SC Leipzig). Dießner⸗Jahn Magdeburg; Kagelmann⸗Vſd Jena, Böhne⸗Jahn Magdeburg; Hertig⸗Jahn, Kämpfe⸗Vf Jena, Lindner⸗Jahn; Müller, Bergner, Spindler(alle Bf Jena), Engker⸗Jahn, Becker⸗VſB Jenaj. In Dortmund Weſtfalen/ Niederſachſen: Siemer⸗Hannover 78, Wöltjze, Schnabel; Müller(alle Doc Hannover), Baudendiſtel⸗ Club z. Vahr Bremen, David⸗DHC; Jakob, Möller, Locke⸗ mann alle DH). Gruner⸗Club z. Vahr, Dr. Krämer⸗ Doc. Niederrhein/ Mittelrhein: Paffenholz 1⸗Schwarz/ W. Köln; Dr. Bleßmann⸗Rot/ W. Köln, Prediger⸗Schwarz/ W. Köln; Kirberg⸗Toc Marienburg, Menke⸗Glaödbacher Do, Huff⸗ mann(alle DHC), Gruner⸗Club z. Vahr, Dr. Krämer⸗ Dic Aus der Wieſche⸗SC 99 Düſſeldorf, Weber⸗HC Raffelberg. Auf der Malte Sübddeutlſche Ringer⸗Mannſchaftskämpfe Im Gau Baden brachte auch der dritte Kampftag man⸗ ches überraſchende Ergebnis. Der Gaumeiſter, Eiche Sandhofen, mußte im Kreis 1(Mannheim) alle Kräfte aufbieten, um gegen die AS Vg 1884 Mannheim mit 10:6 Punkten ſiegreich bleiben zu können. Der Meiſter verzeichnet nun 610 Punkte und führt damit zuſammen mit dem Vf K 86 Mannheim, der ebenfalls 6·0 Punkte hat, die Tabelle an. Die 8ber landeten diesmal einen ütberraſchend klaren Sieg(14:3) über die Feu den hei⸗ mer Staffel, die lediglich durch Gaumeiſter Brunner zu einem entſcheidenden Sieg kam. Im dritten Treffen des Tages unterlag oͤte Tg Ketſch auf eigener Matte gegen den AS V Ladenburg 719, womit die s Laden⸗ burger zu ihren erſten Punkten kamen. Die Tabelle hat nun folgendes Ausſehen: Sandhofen:0., Vfa 86:0 Punkte, Ketſch, Feudenheim und Ladenburg je:4., ASVg 84:6 P. Im Kreis 2(Karlsruhe) blieben Germania Weingarten und KS V Wieſenthal weiterhin ungeſchlagen. Weingarten bezwang Germania Karls⸗ ruhe:7 und Wieſenthal brachte dem vorfjährigen Be⸗ zirksmeiſter Bruchſal mit 119 eine weitere Niederlage bei. Daxlanden kam gegen Oeſtringen zu einem 21:0 Sieg, weil die Oeſtringer nicht pünktlich antraten. Die Tabelle: Weingarten und Wiefenthal je:0., Germ. Karlsruhe, Germ. Bruchſal und Eiche Daxlanden je 214 Punkte, Eiche Oeſtringen:6 P. Im Kreis 3(Freiburg) leiſtete er AS V Kollnau gegen Alemannia Kuhbach erbitterten Widerſtand und erzielte ein bemerkenswertes Unentſchieden(:). Der S V Haslach konnte Germania Freiburg auch nur knapp 12:9 bezwingen und in Waldkirch behielt Emmendingen mit 11:9 die Oberhand.— Es ergibt ſich nun folgender Tabellenſtand: Kuhbach:1,., Has⸗ lach:2., Kollnau:3., Emmendingen und Germania Freiburg je:4., Waldkirch:6 P. Im Kreis 4(Konſtanz) trug Villingen am Wo⸗ chenende zwei Kämpfe aus. In Gottmadingen reichte es zu einem 11:8⸗Sieg, aber gegen Rheinſt rom Konſtanz wurde der Kampf mit dem gleichen Ergebnis verloren. Die übrigen Mannſchaften waren kampffrei. Die Tabelle: Germania Hornberg und Rheinſtrom Konſtanz je 55., Schiltach und Villingen je:4., Gottmadingen :6 P. Im Gau Südweſt blieb im Bezirk Pfalz Siegfried Ludwigshafen weiterhin ohne Verluſtpunkte, aber die Ste gfriedſtaffel hatte gegen den Stu RC Lud wigs⸗ hafen keinen leichten Stand und gewann nur mit 1176 Punkten. Entſcheidende Siege von Ehret und Gehring in Kleine Sport⸗Nachrichten Exz. Lewald, der Präſident des Organiſationskomitees der 11. Olympiade in Berlin, iſt am Samstag mit dem Luftſchiff„Hindenburg“ in der braſilianiſchen Hauptſtadt Rio de Janeiro eingetroffen. Vertreter des braſilianiſchen Außenminiſteriums, des Braſilianiſchen Olympiſchen Aus⸗ ſchuſſes und der deutſchen Geſandtſchaft hießen den Ehren⸗ gaſt des ſüdamerikaniſchen Staates willkommen. Holländiſche Amateurboxer in Verlin Die beiden Berliner Amateurboxvereine Hermes und Ac veranſtalteten am Dienstagabend im Berliner Saal⸗ bau Friedrichshain einen internationalen Amateurboxabend, bet dem einige holländiſche Olympiaboxer gegen Berliner Nachwuchskämpfer antraten. Die Holländer ſchnitten in der Reichs hauptſtadt wenig erfolgreich ab, denn nur ihr aus⸗ gezeichneter Mittelgewichtsboxer Tin Dekkers konnte in ſeiner Gewichtsklaſſe Turnierſieger werden. Der Holländer beſiegte zunächſt den Hermes⸗Vertreter Ludwig, und we⸗ nig ſpäter mußte ſich auch Schellin(Hermes) von dem Gaſt ſchlagen laſſen. Im Leichtgewicht war Rabe(Ach) überaus erfolgreich und wurde Turnierſieger, während im Weltergewicht der Enderfolg an Hellmundt(Ac) fiel. Auch in einigen Einlagekämpfen ſah man noch holländiſche Amateure im Ring. er mehrfache holländiſche Meiſter Nieuwenburg(Den Haag wurde überraſchend von dem Berliner Thiele ausgepunktet. Der holländiſche Halb⸗ ſchwergewichtler unterlag Künzel(Acc) ſogar in der dritten Runde entſcheidend. Opfertage des Deutſchen Sports Die Fuchämter des Deutſchen Reichsbundes ſür Leibes⸗ übungen werden auch diesmal ihr Teil zum Gelingen des großen Winterhilfswerkes beitragen. Das Fachamt Handball verbindet ſeinen Einſatz für die Winterhilfe mit einem Werbetag und wird durch beſondere Veranſtal⸗ tungen einen möglichſt großen Opferbetrag zu erzielen ver⸗ ſuchen. Der Opfertaa des Haudballſports iſt der 8. Novbr. und das größte Spiel dieſes Tages wird in Magdeburg zwiſchen dem PSV Magdeburg und Hindenburg Minden, alſp zwiſchen dem alten und neuen deutſchen Meiſter, aus⸗ getragen. Der 8. November iſt zugleich der Opfertag des deutſchen Hockeyſportes. Der Bußtag in Preußen, Mittwoch, 18. November, iſt als Opfertag für den Fu ß⸗ ballſport beſtimmt worden. Als großes Ereignis iſt das Spiel in Köln zwiſchen der deutſchen Nationalmann⸗ ſchaft und der Ganelf von Mittelrhein anzuſehen. Für Sonntag, 29. November, iſt der Opfertag für den Rad⸗ port angeſetzt. Es folgt dann am 6. Dezember der Tennisſport. Die Ruderer veranſtalten ihren Opfertag am 4. April, dem„Tag des deutſchen Ruder⸗ ſports“. Der 25. April iſt als der„Tag des deutſchen 5 zugleich der Opfertag unſerer Kan u⸗ ahrer. Für das Fachamt Turnen mußte eine Sonder⸗ regslung getroffen werden. Den Vereinen dieſes Fach⸗ amtes iſt zugeſtanden worden, ihre Winterhilfe⸗Veranſtal⸗ tungen je nach Wahl in der Zeit vom 1. November 1936 bis zum 1. April 1637 durchzuführen und die Einnahmen den örtlichen Leitungen zuzuführen. Die gleiche Regelung wurde dem Fachamt Schwerathletik, dem Berg⸗ ſteiger⸗Verband und dem Reichsverband der deutſchen Ge⸗ birgs⸗ und Wandervereine zugeſtanden, die ihre Samm⸗ lungen im Rahmen der von fedem Verein durchzuführen⸗ den Abende veranſtalten. Adolf Heuſer— Frank Hough Nun doch in der Deutſchlandhalle Die Veranſtalter des zweiten großen Kampfabends der Berufsboxer in der Deutſchlandhalle haben das Programm für den 4. November fertiggeſtellt. Die ſchon aufgegebenen Verhandlungen um einen Kampf des Bonners Adolf Heuſer mit dem ausgezeichneten Engländer Frank Hongh ſind ganz unerwartet noch erfolareich abgeſchloſſen worden. Es ſteht wohl außer Frage daß dieſer Halbſchwergewichts⸗ kampf mit der Höhepunkt der Veranſtaltung in der Deutſchlandhalle zu werden verſpricht. Während der Deutſche durch einen Blitzſieg über den Franzoſen Lebrize für ſich warb konnte auch der Engländer in feiner Heimat einen entſcheidenden Sieg landen. Der durch ſeinen Kampf mib Guſtar Eder bekannte Archie Sexton wurde in der achten des auf zwölf Runden angeſetzten Kampfes zur Aufgabe gezwungen.. Für die Deutſchlandhalle ſteht nun gleichzeitig auch der Gegner für den deutſchen Schwergewichtsmeiſter Arnd Kölblin feſt. Es iſt der Holländer Harrn Staal, der an der gleichen Stelle nur knapp nach Punkten gegen Hower unterlag. Die Kampſkarte iſt mit drei Begegnungen im Schwergewicht und zwei im Halbſchwergewicht wieder ganz auf öie ſchwere Gewichtsklaſſe abgeſtimmt. Nachſtehend die einzelnen Paarungen: Halbſchwergewicht: Adolf Heuſer Frank Hough(England) Halbſchwergewicht: Leonh. Marohn Tom Curran(Engloö.) 5 Arno Kölblin— Harry Staal(Holland) Schwergewicht: Vinzenz Hower Al Robinſon(England) Schwergewicht: Erwin Klein Alf Sauvage(Frankreich Schwergewicht: Willt Müller— Pancho Villar(Spanien). den beiden höchſten Gewichtsklaſſen ſtellten den Sieg ſicher Schifferſtadt war kampffrei. Im Bezirk Saar gab es, nur den Kampf zwiſchen Siegfried Dudweiler und Deutſche Kraft Hüttigweiler, den die Platzmannſchaft 11:7 gewann. Im Bantamgewicht gaben die Einheimiſchen die Punkte auf der Waage ab, dafür kamen ſie im Schwergewicht kampflos zu den Punkten. Dudweiler ſteht nun in der Taßelle hinter Saarbrücken⸗Weſt an zweiter Stelle. Im Bezirk Südheſſen kamen die beiden punktegleichen Tabellenführer, Mainz 88 und Frankfurt 86, zu neuen Siegen. Mainz ſchlug Viktoria Eckenheim mit 16:3 und Frankfurt war über Rhein landeiche Büdesheim mit 13:4 Punkten erfolgreich. Eiche Hanau unterlag auf eigener Matte knapp mit 910 gegen Vorwärts Großzimmern, und MS Darmſtadt mußte mit:10 die Ueberlegenheit von Neu⸗JIſen burg anerkennen. Nieöderramm⸗ ſtadt war kampffrei. Die Tabelle: Mainz 88 und Frank⸗ furt 86 je:0., Büdesheim und Neu⸗Iſenburg ſowie Großzimmern je:4., Hanau und Niederrammſtadt je :6., Eckenheim:8., Darmſtadt 08., Im Gau Bayern kam in der Gruppe Nordbayern die Staffel von Roland Bamberg, die ſchon gegen Se. Nürnberg nud Sandow Nürnberg gewonnen hat, zu einem neuen Sieg, diesmal mit 10:8 über KS C 97 Fürth Die Bamberger haben nun mit:0 Punkten eine klare Spitzenſtellung. In einem zweiten Kampf ſiegte Sc Nürn⸗ berg(bisher Maxvorſtadt) gegen Sandow Nürnberg mit 10:7 Punkten. In der Gruppe Südbayern mußte nun der 1. Bad⸗ Reichenhaller A C die erſte Niederlage hin⸗ nehmen, und zwar verlor er gegen Neuaubing mit :14 Punkten. Reichenhall mußte Böhmer erſetzen und hatte außerdem noch das Pech, daß zwei Ringer den Zug verſäumten, ſo daß die Neuaubinger S. und H. Hering kampflos Sieger wurden.— Die SVg Freiſing be⸗ feſtigte ihre Spitzenſtellung durch einen 1812⸗Sieg über die Tas Paſſing, die im Feder⸗ und Schwergewicht (gegen Sepp Manger wäre wohl auch ſowieſo nichts zu machen geweſen!) keine Kämpfer ſtellte und lediglich im Leichtgewicht einen Punktſieg buchte In Württemberg gab es diesmal Gauklaſſe. keine Kämpfe der Der Dollar lockt Olympiaſteger werden Berufsſportler Die Olympiaſieger Dick Degener und Dorothy Poynton⸗ Hill ſowie die bekannte Weltrekordſchwimmerin Lenore Kight⸗⸗Wingard haben einen Vertrag unterzeichnet, unter Führung von Mr. Sunder aus Boſton eine Rundreiſe durch die Staaten als Berufsſportler anzutreten. Eleanor Jolm⸗Jarxett hat nach einer kurzen Bedenkzeit erklärt, ſie bliebe Amateurin und habe ſogar die Abſicht, noch an den Spielen 1940 in Tokid teilzunehmen. Damit hat der amerikaniſche Schwimmſpoxrt wieder drei ſeiner Beſten ins„andere Lager“ abgeben müſſen, die gus ihrem Sport einen Broterwerb machten und nun als Va⸗ rietékünſtler das, was ſie von ihren Lehrern in der Ama⸗ teurzeit lernten und von denen ſie zu höchſten ſportlichen Ehren gekührt wurden, in klingende Dollars umſetzen. Keberraſchend, vielleicht auch aus ihrer finanziell geſicherten Lage erklärlich, iſt die Abſage Eleanor Holms an den Be⸗ rufsſport. Erfreulich und von ſehr viel Opt: mus zeu⸗ gend ihr Wunſch, 1940 in Tokio noch ſtarten zu können. Vielleicht hat ſie aus der harten Strafe, die ſie von der N an den Wettkämpfen in Berlin ausſchloß, gelern — Berlin⸗Strausbera(27. Oktober) 1. Neulings⸗Rennen, 2200 J, 1000 Meter. 1. Ma wal (E. Böhlke), 2. Lachtaube, 3. Saarburg. Ferner: Ronne⸗ burg, Fatinellt, Manuela, Guſſy, Tannenländer. Toto: 25, 18, 15, 11:10. Einlaufwette: 124:10. 1 2. Dreijährigen⸗Mafden⸗Jagdrennen, 2200, 3000 Me⸗ ter. 1. Amati(J. Unterholzner), 2. Volmar, 3. Ma⸗ kalle. Ferner: Vogelfänger,, Makrone, Tutti. Toto: 40, 25, 67:10. EW: 324:10. 3. Taunen⸗Flachrennen, 2000 /, 1500 Meter. 1. Mare Aurel(DO. Schmidt), 2. Mädchenfreund, 3. Kobra, 4. Jagöfunker. Ferner: Sycomore, Partner, Altgeſell, Gra⸗ 95 Santini, Dom. Toto: 24, 11, 13, 18, 27:10. EW: 108:10. 4. Eichen⸗Jagdrennen, 2200 /, 3500 Meter. 1. Conte (W. Wolff), 2. Zarenkind, 3, Lobenswert. Ferner: Gin, Viebesfeuer, Freilaſſing, Großfürſtin. Toto: 14, 11, 18, 15:10.— GW: 92:10. 5. Herbſt⸗Jagdrennen, 2400 J. 3800 Meter. 1. Aus⸗ ſchreibung(J. Unterholzner), 2. Silen, 3. Vinſepeter. Ferner: Patroklus, Perlmutter, Lorenz, Brabant, Fide⸗ lia, Ancona. Toto: 51, 16, 21, 19:10. GW: 18410. 6. Kaſtanſen⸗Ausgleich, 2200, 1250 Meter. 1. Mar na (G. Flint), 2. Graf Tucky, 3. Famor, 4. Taktiker. Fer⸗ ner: Kylophon, Toscanella, Pamela, Hamlet, Heroine, Trutzing. Toto: 67, 14, 16, 12, 14:10. EW: 63210. 7. Linden⸗Ausgleich, 2000 /, 1800 Meter. 1. Mat⸗ tiacum(5. Hiller), 2. Vorwärts, 3. Rolanda. Ferner: . Leidensweg, Oſiris. Toto: 28, 19, 20:10. EW: 10. Nachſtehend bringen wir die Mannſchaften. 5* 1 ha 59 2 EFD fi 4 1 1 2 Mittwoch, S. Oktober 1936 HANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Zusammenschluß der Weinbauwirfschaff Nach einer im Reichsgeſetzblatt Teil I Nr. 100 vom 26. Oktober 1936 veröffentlichten Verordnung des Reichsmini⸗ ſters für Ernährung und Landwirtſchaft über den Zuſam⸗ menſchluß der deutſchen Weinbauwirtſchaft werden zu Wein⸗ banwirtſchaftsverbänden zuſammengeſchloſſen: 1. Betriebe, die Weintrauben von weinbergmäßig ange⸗ bauten Reben erzeugen und dieſe Erzeugniſſe in den Ver⸗ kehr bringen, ſowie Betriebe, die aus Weintrauben eigenen Wachstums Maiſche, Moſt, Traubenſüßmoſt, Wein, Treſter, oder Weinhefe gewinnen(Erzeugergruppe);: 2. die Betriebe, die gewerbsmäßig aus Weintrauben jeden Wachstums Maiſche, Moſt, Traubenſüßmoſt, Wein, Treſter oder Weinhefe gewinnen oder Wein zu Schaumwein aber Wermutwein verarbeiten(Verarbeitergruppe); 3. die Betriebe, die Weinbauerzeugniſſe verteilen(Ver⸗ teilergruppe). Als Verteiler gelten auch die Betriebe, die den Kauf von Weinbauerzeugniſſen verteilen(Agenten, Kommiſſionäre, Makler). Weinbauerzeugniſſe im Sinne dieſer Verordnung ſind Weintrauben, Maiſche, Moſt, Trau⸗ benſüßmoſt, Wein, Schaumwein und Wermutwein ſowie Treſter und Weinhefe. Die Weinbauwirtſchaftsverbände werden nach§ 2 zur Hauptvereinigung der Deutſchen Weinbauwirtſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſen. Den Zuſammenſchlüſſen obliegt nach 8 4 die Aufgabe, die Marktordnung auf dem Gebiete der Wein⸗ bauwirtſchaft durch Regelung der Erzeugung, der Erſaſſung des Abſatzes und der Verwertung ſowie der Preiſe und Preisſpanne von Weinbauerzeugniſſen durchzuführen. Die Gewährung einer angemeſſenen Entſchädigung(8 5] iſt vorzuſehen für Fälle, in denen eine auf Grund dieſer Verordnung getroffene Maßnahme der Zuſammenſchlüſſe eine ſchwere wirtſchaftliche Schädigung eines Mitglieds⸗ betriebes zur Folge hat, die in der Regel vorliegt, wenn ein Betrieb ganz oder teilweiſe ſtilliegt oder ſeine Fort⸗ führung unmöglich gemacht oder gefährdet wird. In den 58 7 und 8 ſind die Beſtimmungen über Zwangsvollzug Eder Beitreibung enthalten. Die Neuerrichtung eines Betriebes(F 9) der Verarbei⸗ tungsgruppe oder eines Großverteilerbetriebes und die Wiederaufnahme eines nicht nur vorübergehend eingeſtell⸗ ten Betriebs dieſer Art bedürfen der Genehmigung. In den 88 10 und 11 ſind die Uebergangs⸗ und Schlußvor⸗ ſchriſten enthalten. Die Verordnung tritt am 15. November 1936 in Kraft. * Zusammenschluß der Garfenbauwirischaf Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat eine Verordnung über den Zuſammenſchluß der deut⸗ ſchen Gartenbauwirtſchaft erlaſſen, nach der zu Gartenbau⸗ wirtſchaftsverbänden zuſammengeſchloſſen werden: 1. Betriebe, die Gartenbauerzeugniſſe, Gewürzpflanzen oder Heilpflanzen(Arzneikräuter) anbauen und in den Verkehr bringen, ferner die Betriebe, die Tabak anbauen und ihn als Rohtabak in den Verkehr bringen(Erzeuger⸗ gruppe). Zur Erzeugergruppe gehören ferner die Samm⸗ lex von wildwachſenden Beerenfrüchten, Pilzen oder Heil⸗ pflanzen(Arzueikräutern) 2. Die Betriebe, die Obſt einſchl. der Südfrüchte, wild⸗ wachſende Beerenfrüchte, Gemüſe aller Art oder Pilze, gleichviel ob friſch oder vorbehandelt, gewerbsmäßig zu haltbaren Lebensmitteln verarbeiten, ſowie Betriebe, die gewerbsmäßig Gewürzpflanzen oder deren Erzeugniſſe zu Genußzwecken be⸗ oder verarbeiten(Verorbeitergruppe). Zur Verarbeitergruppe gehören ferner die Betriebe, die gewerbsmäßig a) Zuckerrüben zu Rübenkraut(Rübenſaft) verarbeiten, b) Limonaden, Brauſelimonaden, Kunſtbrauſe⸗ limonaden oder Tafelwaſſer herſellen oder Tafelwaſſer am Quellorte abfüllen, mit Ausnahme ſtaatlicher und gemeind⸗ licher Betriebe, e) Eſſige, auch Halbfabrikate, aus Brannt⸗ wein, Wein, Obſtwein, Bier, Malzauszügen oder anderen aus Feld⸗ oder Gartenfrüchten gewonnenen Flüffinkerten herſtellen,)) Sretſeſeuf(Moſteichh oder verwandte Er⸗ zeugniſſe, auch Halbfabrikate aus Senffaat lentölt oder nicht entölt), Senfkuchen, Seufmeht oder ähnlichen Stof⸗ fen herſtellen, 3. Die Betriebe, die die unter Nr. 1 und 2 genannten Ergzeugniſſe verteilen, hinſichtlich der Heilpflanzen(Arznei⸗ kräuter) jedoch nur die Betriebe, die dieſe Erzeugniſſe vom Auba ner obere Sammler zum Wes terverkauf aufkau⸗ fen(Verteilerczußpe). Ausgenommen ind die Vertetler von außländeſcherr Rohtabak omie Apo: ken. Als Ver⸗ teller gelten auch die Betriebe, die den Kaaf dieſer Er⸗ zeugniſſe veem teln(Agen n, Tommiſſtonäre. Makler). Gartenbau im Sinne der Verordnung iſt der Anbau von Obſt, Pewüſe, Pilzen, Blumen und Zierpflanzen ſowie von Gemüſe⸗ und Blumenſamen. Zum Gartenbau gehören auch die Baumſchulen Die Gar enbauwirtſchaftsverz nde werden zur Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Gacten dnuwirtſchaft zuzammen⸗ geſchloſſen. Dea Zuſammenſchläſſen obliegt die Aufgobe, die Marktordnung auf dem Hebiele der Garkenbauwirt⸗ ſchaft durch Regetung der Erzeugung, des Abkatzes und der Verwertung ſowie der Preife und Preisſpannen der obengenannten Erzeugniſſe durchzuführen. Forſuna Rückversicherungs-AG. Wieder 8% Dividende und 3% Bonus Die Fortuna Rückverſicherungs⸗ AG, Erfurt, (Aachener und Münchener Gruppe), legt jetzt den Bericht über das am 30. Juni 1936 beendete Ge⸗ schäftsjahr vor. Das Verſicherungsgeſchäft iſt wie⸗ derum günſtig verlaufen. Nur in der Haftpflicht-, Kraftfahrzeug⸗ und Lebensrückverſicherung werden Verluſte ausgewieſen. Während im Vorjahr noch ein Prämienrückgang um rund 0,4 Mill.„ zu ver⸗ zeichnen war, iſt die Prämieneinnahme 1935/36 von 33 auf 5,63 Mill./ geſtiegen, wovon 3,89(3,66) Mill./ für eigene Rechnung verbucht wurden. In der Lebensrückverſicherung beſtanden am Ende des Berichtjahres 2588(2708) Kapitalverſicherungen mit einer Verſicherungsſumme von 4,22(4,17) Mill. J. Die Zinſen und ſonſtigen Einnahmen betrugen im Berichtsfahr insgeſamt 0,29(0,34) Mill.. Die Verwaltungskoſten ſind auf 0,27(0,23) Mill./ ge⸗ ſtiegen. Nach Rückſtellung reichlich bemeſſener tech⸗ niſcher Reſerven beläuft ſich der Jahresüberſchuß einſchließlich 77628(69 074)/ Vortrag auf 326 259 (467 849)„. Daraus erhalten die Aktionäre eine Dividende von 8 v. H. der Einzahlung(wie im Vor⸗ jahr) und eine Einzahlung von wieder 5 v. H. für die nicht volleingezahlten Aktien, während für die volleingezahlten Aktien ein Bonus in derſelben Höhe an die Deutſche Golddiskontbank auf Grund des An⸗ letheſtockgeſetzes überwieſen wird. Die Einkommen⸗ ſteuer einſchließlich Kapitalertragsſteuer für die Ein⸗ zahlung auf das Aktienkapital ſowie auf den Bonus wird von der Geſellſchaft bis zur Höhe von 16 v. H. übernommen. 5 Das Aktienkapital von 3 Mill./ iſt nach An⸗ nahme des Verwaltungsvorſchlages nunmehr mit⸗ 45 v. H.(bisher 40 v..) eingezahlt. Nach Aus⸗ zahlung der vertraglichen Gewinnanteile verbleiben 95 805(77 628)/ zum Vortrag, wobei zu berück⸗ ſichtigen iſt daß im Vorjahr noch ein Betrag von 100 000/ der Sonderrücklage überwieſen wurde⸗ Die Kapitalanlagen und flüſſigen Mittel haben ſich insgeſamt auf 4,97(4,86) Mill/ erhöht. 3 Der Verlauf des neuen Geſchäftsjahres iſt bis jetzt zufriedenſtellend geweſen. Neue Einfuhrbeschränkungen in Bolivien Lurxusarfikel generell verbofen/ Freier Devisen- handel unfersagf Von der Deutſchen Ueberſeeiſchen Bank wird mitge⸗ teilt: Angeſichts der unbefriedigenden Deviſenlage iſt durch Erlaß der boliviſchen Regierung vom 5. September 1996 die Quote für die Ablieferung der Ausfuhrerlöſe erhöht und gleichzeitig die Einfuhr auf den lebensnotwen⸗ digen Bedarf beſchränkt worden. Dementſprechend wurde die Einfuhr von Luxusartikeln und ſonſtigen als nicht lebensnotwendig angeſehenen Waren allgemein verboten. Die zur Einfuhr zugelaſſenen Artikel umfaſſen in erſter Linie Lebensmittel, Treibſtoffe, Hölzer, wiſſenſchaftliche Bücher, Drogen, Zeitungspapier, Zuchtvieh, Sämereien, Werkzeuge, chirurgiſche und ſanitäre Artikel, Anilinfarben, Elektromaterial, Rohſtoffe und Maſchinen für die Natio⸗ nalinduſtrie. Ausnahmen von dem Einfuhrverbot werden nur noch für vor dem 31. Auguſt abgeſchloſſene Geſchäfte zugelaſſen bzw. für ſolche ſpäteren Beſtellungen, deren Be⸗ zahlung mit Deviſen erfolgt, die dem Einfuhrhändler nachweislich vor dem 31. Auguſt 1036 im Ausland zur Ber⸗ fügung ſtanden. Abgeſehen von Ausnahmen werden ab 1. November 1936 nur noch ſolche Waren durch den Zoll gelaſſen, die nicht auf der Verbots liſte ſtehen und zu deren Bezahlung die Deviſe entweder von der Deviſenkontrollkommiſſion (S DKK), dem Banco Central de Bolivia, Banco Mer⸗ cantil oder Banco Nacional de Bolivia zur Verfügung geſtellt worden iſt bzw. die eignen Bezüge bolivianiſcher Exporteure darſtellen, die mit den von der Ablieferung freibleibenden Teilen der Aus fuhrerlöſe bezahlt werden. Soweit ſolche Deviſen nicht von den Exporteuren für eigne Bezüge in Anſpruch genommen werden, ſind ſie an eine der drei vorerwähnten Banken abzuliefern. Ankauf und Verkauf erfolgt zum Bankkurs, deſſen Höhe ſich nach Angebot und Nachfrage richten ſoll. Der früher unter Kontrolle der DKK geſtattete freie Diviſenhandel iſt ſtreng verboten. n i „Der ofſtzielle Kurs beträgt 50 Bolivianos für das Pfund Sterling und gilt für Regierungsbedürfniſſe. Die dafür nicht benötigten Beträge auf den abgelieſerten Aus⸗ ſuhrerlöſen ſollen von der DKK für wichtige Einfuhr zu⸗ geteilt werden, und zwar entweder zum offiziellen Kurs oder auf der Grundlage éeines Kurſus, welcher zwiſchen Für zur Einfuhr zu⸗ erſterm und dem Bankkurs liegt. gelaſſene, aber nicht vordringliche Waren muß der Impor⸗ teur Deviſen zum Bankkurs anfordern. Für die Deviſenabgabe ſollen im übrigen noch Ausführungsbeſtimmungen des Finanzminiſte⸗ riums erlaſſen werden. Angeſichts deſſen, daß bei Zuwiderhandlungen gegen die neuen Vorſchriften die Beſchlagnahme der Waren im Zoll erfolgen ſoll, iſt es erforderlich, daß der Exporteur vor neuen Lieferungen nach Bolivien ſich vergewiſſert, daß die Einfuhr erlaubt und die Deviſenzuteilung von ſeiten einer der genannten Stellen ſichergeſtellt iſt. Wenn es ſich bei den Beſtellern nicht um große, gut bekannte Im⸗ porteure handelt, wäre zweckmäßigerweiſe zu verſuchen, Vorauszahlung oder Akkreditipſtellung in Deutſchland zu erhalten. Commerz und Pripat⸗Bauk Ac.— Beſriedi⸗ gender Abſchluß im 1. 11 910 55 1936. In der Sitzung 27. Okt des Aufſichtsrates am 27. ober berichtete der Vorſtand über den Abſchluß für das erſte Halbjahr 1936, der in allen Teilen eine befriedigende Fort⸗ entwicklung des Geſchäftes ausweiſt. * Goldina AG, Bremen.— 3(2,50 vH. Dividende Auf Grund des Gemeinſchaftsvertrages mit Gebrüder Stollwerck Ach, Köln, wird die Goldinga AG, Bremen, für 1935⸗36 eine Dividende von 3(27) v. H. zur Verteilung bringen. Der über die Reichardt Gmb, Hamburg, geſchloſſene Pacht⸗ und Betriebsführungsvertrag iſt zum 31. Dezember 1936 gekün⸗ digt worden. Es haben bereits vertrauliche Beſprechungen über eine Erneuerung ſtattgefunden. Das Ergebnis ſoll in dem Stollwerck⸗Geſchäftsbericht, mit deſſen Veröffent⸗ lichung demnächſt zu rechnen iſt, bekanntgegeben werden. * Conti⸗Gummi.— Ausfuhrſteigerung. Wie die Con⸗ tinental Cabutchouc Export Ac. mitteilt, iſt es auch im laufenden Geſchäftsjahr möglich geweſen, eine Steigerung des Exportes um ca. 18 v. H. gegenüber dem Vorjahre zu erzielen. An dieſer günſtigen Umſatz⸗Entwicklung des Aus⸗ fuhr⸗Geſchäfts waren die europäiſchen und Ueberſee⸗Ab⸗ ſatzgebiete der Continental gleichmäßig beteiligt. Die im Verkehr mit einzelnen Ländern durch Kontingentierungen, Zollerhöhungen uſw. aufgetretenen Schwierigkeiten konn⸗ 1 Mehrumſatz nach anderen Gebieten ausgeglichen werden. * Mechaniſche Weberei Ach, Zittau.— Verluſtabſchluß. Der Auſſichtsrat hat den Abſchluß für das am 30. April 1936 abgelaufene Geſchäftsj ahr verabſchiedet, der nach Ver⸗ buchung von 80 700(93 028)/ Abſchreibungen auf An⸗ lagen einen Verluſt von 247 000„ ausweiſt. Der Verluſt⸗ vortrag, der i. V. durch den erzielten Gewinn von 51 485 Mark eine Verminderung auf 1087 941/ erfuhr, erhöht ſich damit auf 1 335 000 4. Die Entwicklung des abgelau⸗ fenen Geſchäftsjahres war während der 1 5 neun Mo⸗ nate durch ſtarke Zurückhaltung der Abnehmerſchaft un⸗ günſtig beeinflußt. Infolge des ſchlechten Auftragsein⸗ gangs mußte in allen Abteilungen kurz gearbeitet wer⸗ den, wodurch Betriebsverluſte nicht zu vermeiden waren. Erſt in den letzten Monoten ſetzte ein Umſchwung ein. Der Auftragseingang wurde nach und nach beſſer. neuen Geſchäftsjahr war die Geſellſchaft bisher befrie⸗ digend beſchäftigt.(GV am 24. November). * Weitere Umwandlung von Gewerkſchaften im Bu⸗ derns⸗Konzern. Die Gewerkſchaften Ferdinand, Wetzlar, umd Weißberg, Wetzlar, haben in ihrer Gewerkſchaftsver⸗ ſammlung ihre Umwandlung durch Uebertragung des Ver⸗ mögens unker Ausſchluß der Liquidation auf deren alleinigen Gewerken, die Buderusſchen Eiſenwerke in Wetzlar beſchloſſen. Die jeweiligen Umwandlungsbeſchlüſſe ſind am 22. Oktober vom Preußiſchen Oberbergamt be⸗ ſtätigt worden. g Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗ Bank, München. Aus dem Aufſichtsrat iſt durch Rücktritt Kommerzienrat Dr. Richard Kohn in Nürnberg ausgeſchieden. * Fahrradreifen in Warenhäuſern. Unter Bezugnahme auf eine Veröffentlichung in der Tagespreſſe über Nichbbe⸗ lieferung der Warenhäuſer und Einheitspreisgeſchäfte mit Fahrradreifen weiſt der Reichsverband der Mittel⸗ und Großbetriebe des Deutſchen Einzelhandels e. V. in einer Mitteilung darauf hin, daß Warenhänuſer und Einheits⸗ preisgeſchäfte nach wie vor Fahrradreiſen führen werden. * Badiſche Zuckerſtatiſtik. Im Bereich des Landes⸗ finanzamtsbezirkes Karlsruhe wurden im September 16819 Dz. Verbrauchszucker(im Vormonat 19 288 Dz.) in den freien Verkehr übergeführt, dazu 6(13) Di. Rüben⸗ zuckerabfälle uſw. Hierauf entfiel insgeſamt eine Zucker⸗ ſteuer von 5 405 3„ Wiederaufnahme von Ver ngen na pauiſchen Häfen. Bei e„ wird die Olden⸗ burg⸗Portugieſiſche Doampfſchiffs⸗Reederei, Hamburg, die ſpaniſchen Häfen Paſages, Vigo, Lo Coruna, Villagareia, Sevilla, Huelva, Cadiz wieder regelmäßig anlaufen. * Die Schweiz erhebt 20 v. H. Zuſchlag auf ausgehende internationale Teelgramme und Geſpräche. Da die Schweiz nach dem internationalen Vertrag die Gebührentarife für ausgehende Telgramme und Ferngeſpräche in Golofran⸗ ken bezahlen muß, hat ſie ab 1. November die internatio⸗ nalen Telegramm⸗ und Geſprächsgebühren mit einem Zu⸗ ſchlag von 20 v. H. verſehen. Jahr wird eher Mittag- Ausgabe Nr. 499 Enischeidungen Vorauszahlung aul die erhoffie Dividende Ablehnende Entſcheidung des Reichsgerichts Ein Hauptaktionär, der zugleich Aufſichtsratsvorſitzender war und mit Alleinvertretungsmacht dem Vorſtand ange⸗ hörte, hatte ſich auf die erhoffte Dividende des laufenden Geſchäftsjahres auf ſeine 300 000 RM. Vorzugsaktien„vor⸗ ſchußweiſe“ insgeſamt 18000 RM. Dividende auszahlen laſſen. In den Bilanzvorlagen war mit keinem Wort von einer Dividendenausſchüttung auf Vorzugsaktien die Rede, auch erging ſpäterhin kein entſprechender Dividendenver⸗ teilungsbeſchluß. Das Reichsgericht hat die in der Folgezeit bei der Auf⸗ ſtellung der Jahresbilanz als Handlungsunkoſten umge⸗ buchte Dividendenvorauszahlung für unzuläſſig er⸗ klärt und den Rückerſtattungsanſpruch der AG. anerkannt. Es führt aus: Der Senat hat bereits früher dahin erkannt, daß Vorauszahlungen auf die erhoffte Dividende eines noch laufenden Geſchäftsjahres mit den zum Schutze der Allgemeinheit und der Geſamtheit der Aktionäre getroffenen zwingenden Vorſchriften der 88 213, 215 HGB. ſchlechthin unvereinbar und des⸗ halb unzuläſſig ſind. An dieſer Rechtsauffaſſung iſt auch jetzt unbedenklich feſtzu⸗ halten. Gleichgültig iſt dabei, ob es ſich um Vorauszahlun⸗ gen auf die erwartete Dividende von Stammaktien oder gewinnberechtigten Vorzugsaktien handelt. In beiden Fällen ſind Gewinnausk“ tungen guf das laufende Ge⸗ schäftsjahr nach 88 213, 215 HB verboten, und zwar auch dann, wenn ſie nur vorſchußweiſe, d. h. mit der Maßgabe erfolgen, daß die geleiſteten Zahlungen im Falle des Aus⸗ blelbens eines Dividendenverteilunesbeſchluſſes der Geſell⸗ ſchaft zurückzuerſtatten ſind. Die während des laufenden Geſchäftsjahres vorgenommenen monatlichen Vorausgut⸗ ſchriften und Auszahlungen der entſprechenden Beträge auf die für dieſes Jahr erwartete Din dende verſtoßen deshalb unzweifelhaft gegen die erwähnten geſetzlichen Vorſchriften. Die bilanzrechtlichen Vorausſetzungen einer Gewinnaus⸗ ſchüttung ſind geſetzlich genau feſtgelegt. Verteilt werden darf nur der bilanzmäßig ausgewieſene Reingewinn, und zwar muß ſich dieſer Gewinn aus der Jahresbilanz erge⸗ ben. Weitere Vorausſetzung iſt ein Beſchluß der Hauptver⸗ ſammlung über die Gewinnverteilung, wofür allein die HV. zuſtändig iſt. Vorliegendenſalls kam hinzu, daß über den bilanzmäßig ausgewieſenen Reingewinn für die Ge⸗ ſamtheit der Aktionäre bindend anderweit durch Tantieme⸗ zahlung an den AR und Vortrag auf neue Rechnung ver⸗ fügt war.(II 58/36.— 1. Sept. 19386.) * Deutſche Berufung in Amerika verworfen Der Oberſte amerikaniſche Gerichtshof in Waſhington weigerte ſich, in eine Verhandlung über die deutſche Be⸗ krufung in einem Probefall einzutreten, der die Verpflich⸗ tungen deutſcher Geſellſchaften betrifft, die in den Vereinig⸗ ten Staaten eingegangen wurden. Eine deutſche Geſellſchaft, es handelt ſich um die Siemens⸗ Halske Aktiengeſellſchaft und die Siemens⸗Schuckert⸗Werke GmbH., wurde von der„Central Hanover Bank“ und von der„Truſt Company of Neuyork City“ auf die Zahlung von 1197 583 Dollar für im Jahre 1935 fällig gewordene Obli⸗ gationen verklagt. Dieſe Obligationen gehören zu der be⸗ kannten 7proz. Siemensanleihe. Die deutſchen Vertreter vertraten den Standpunkt, daß ſie daran verhindert ſeien, bei Fälligkeit der Obligationen gegenwärtig zu bezahlen, weil die deutſche Deviſengeſetz⸗ gebung die Zahlung in Deviſen verbiete. Der Oberſte Ge⸗ richtshof hielt jedoch den Standpunkt der„Hanover Bank“ aufrecht und wies die Berufung zurück. Grenzen der Offenbarungspflichi des Verkäufers Ueber die Grenzen der Offenbarungspflicht des Verkäu⸗ fers hat das Reichsgericht in einem Spezialfalle nachſtehen⸗ des Urteil gefällt: Beim Verkauf eines unſallbeſchädigten Laſtzuges wird der Verkäufer zwar in der Regel rechtlich verpflichtet ſein, auch dem Käufer, der von dem Unfall Kenntnis hat, alle Umſtände bekanntzugeben, welche die Beſchaffenheit des Kaufgegenſtandes nach der Ausbeſſerung betreffen und ge⸗ eignet ſind, den Willen des Kaufluſtigen zum Erwerbe des Gegenſtandes zu beeinfluſſen Es iſt durchaus denkbar, daß der Kaufluſtige von dem Erwerb Abſtand nimmt, wenn er erfährt, daß die Unternehmerin, der die Beſeitigung der Unfallſchäden anvertraut wurde, den Erfolgswert ihrer In⸗ ſtandſetzungsarbeit ungünſtig beurteilt hat. Die Kenntnis eines derartigen Werturteils mag daher für den Käufer wichtig ſein. Es läßt ſich aber nicht ſagen, daß Las Ver⸗ ſchweigen eines ſolchen Werturteils den Verkäufer ſtets und ohne weiteres mit dem Vorwurf der Araoliſt beloſten müßte. Entſcheidend iſt immer die Lage des Einzelfalles. (Urteil des Reichsgerichts vom 23. Juni 1936-I 296/95, Entſcheidungen des Reichsgerichts in Zivilſochen Band 151, Heft 6, S. 361.) Waren und Märkſe Berliner amſliche Noflerungen Weizen mürk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 76, 204 zeil. fr. Berl.. Berl. 48/49 5 Futte wz. Bl 90 märk. Stat.. Erzeugpr. H Roggen märk. 157 Azeil. fr Berl... Weizenmeh 9 27.60 Braugerste märk. Stat]... Erzeugerpr. 9 77.50 neu frei Berl.*. 10 28.— märk. Stat. 20 Ind'gerst fr. Bl.. Roggenmehl 22.25 gute frei Berl märk. Stat... Erzeugerpr. 12 2285 mürk. Stat. I Futterg. 39/0 161 13 22.5 Biktoria⸗Erbſen35,50/41.50 Serad ella Kleine Erbſen. 34,6 50 Leinkuchen ab Hambg 18,38 g Futter⸗Erbſen. 24,50%½9.50 n ab Hög 18,88„ 5. Peluſchken. 2, /29,.— Erdnußkuchenmehl 17.8 Ackerbohnen 32350/½8, Trockenſchnitzel 860 Wicken deutſch. 25,90/ 28,50 Soyabohnſchrot aßbg 15,58„.60 Futter 17.50/20,— ab Stettin 15.98„ 5,50 Lupinen blau 15, 2/ 7,25 Kartoffelflocken Stolp 18,801. Leihſäck gelb.. 24. /25,— ab Berlin 19.90„ Hamburger Kaffee- Termin- Noflerungen Amtliche Notierung für 7 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 27. Oktober 10 Uhr 27. Oktober 1230 Uhr Brief Ge ld bezahlt[Brief Geld[bezahlt 1 8 41 30— 41 89— Mäügz. 41 39— 41 30— Mai. 41 39—— 44 30— . 30— 41 30— September 1 41 39— 4¹ 39— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frel Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. Lern inle 27 10.— 10 Uhr 0] 27.10.— 12 uhr 15 Brief] Geld ſ bez. Brief] Geld bez. D, c Nov.„30.15 18 30.15⁵ 78 Dez. 320.10 90 38,00 Januar.35 320 9 Februar 343.30 3 März.50.40.50 34000 April. 360.50 380 380 Mal.. 3,80.50 360 3500 Juni 370 3000%%. Juli. 380%— 388 7 Auguſt 380 37% 00% 380%%% Sept..90 380 3,900 3800 Erhöhung der Gummi⸗Erzeugungsquote. (70 v. H. im erſten Halbjahr 1937) Nachdem der lange angeſtrebte Preis von 8 d per 15 für Loko⸗Kautſchuk erreicht iſt, hat der JIuternatſonale Kantſchukausſchuß auf ſeiner geſtrigen Sitzung in London die mit Spannung erwartete Erhöhung der Erzeugungs⸗ quote für das erſte Halbjahr 1937 auf 70 v. H. gegen bis⸗ her 65 v. H. bekanntgegeben. In Marktkreiſen kam dieſe Entſcheidung nicht überraſchend, wurde aber mit Befriedi⸗ gung aufgenommen. Nach zuverläſſigen Schätzungen würde bei dem gegenwärtigen Verbrauch eine merkliche Verringe⸗ run der Weltvorräte eintreten und die Vorräte in 9 90 Ian 0 dürften in den nächſten ſechs Monaten um 40 Tonnen abnehmen, obwohl durch die Quotenerhöhung um 5 v. H. monatlich 8000 Tonnen mehr verfügbar ſind Nach der Heraufſetzung der Quote auf 70 v. H. des Grund⸗ kontingents würden im Johre 1937 aus den dem Abkom⸗ men angeſchloſſenen Ländern, ausſchließlich Siam, 880 950 Tonnen ausgeführt werden dürfen gegen 758 750 Tonnen in dieſem Jahre. Den Weltverbrauch für 1936 ſchätzt man bekanntlich auf rund 1 M n 5 5 noch eine Steigerung erwortet. Mill. Tonnen, und für das nächſte Nhein-Mainische Abendbörse Nuhig Frankfurt, 27. Oktober. Das Geſchäft an der Abendbörſe hatte den denkbar klein⸗ ſten Umfang, da die Zurückhaltung fortbeſtand. Kunden⸗ aufträge fehlten. Die Kursgeſtaltung war nicht ganz ein⸗ heitlich, doch hielten ſich die Abweichungen nach beiden Sei⸗ ten im Rahmen von 4— v. H. Etwas Geſchäft wieſen Kunſtſeide Aku mit 93,25—92,75—93(93,5) auf. Sonſt notierten vorerſt Aſchaffenburger Zellſtoff 140,5(141). Mannesmann 116,25(116,5) und Verein. Stahl 121,5(121). Der Renten⸗ markt lag geſchäftslos, proz. Rumänen nannte man weſ⸗ ter etwas ſchwächer mit 6,70(678). Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an und die Kurſe veränderten ſich im allgemeinen nicht. Sehr unſicher und ſchließlich ſchwächer waren auf Großbankabgaben Kunſtſeide Aku mit 93—92 nach anfangs 98,25—92,75 und einem Ber⸗ liner Schlußkurs von 93,5. Von derſelben Seite erfolgten auch Verkäufe in Aproz. Schweizer Bundesbahnen, die mit 210(214) notierten. Von deutſchen Werten fanden Verein. Stahl Nachfrage mit 121,5—121,75(121) und Mannesmann mit 116,25—116,75(116,5). Sonſt wichen die Kurſe gegen den Berliner Schluß nur unbedeutend ab. Die Reutenmärkte lagen bis zum Schluß völlig geſchäfts⸗ los. Von fremden Werten ließen 4proz. Rumänen auf 6,70 (876) nach. Nachbörſe: Kunſtſeide Ain 91—92, Verein. Stahl 121,75—122, Mannesmann 116,5—117. * * Börſenkeunziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichs amt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 19. bis 24. Oktober im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Durchſchnitt 19 10.— 24.10. 12 17.10. bn September Aktienkurſe(Index 1924/1926 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 123,49 120.01 109.84 Verarbeitende Induſti ie 99.68 97.10. Handel und Verkehr 109.12 107.68 103.08 Genn. 105,77 00,05 % Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 87.10 97.05 96,96 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 98.00 95.97 95.85 Kommungloblig ationen. 4,96 94.90 94,79 Anleihen der Länder u. Gemeinden 88.24 95,14 95.08 Durchſchuun t 85,18 98.05 Außerdem 65% e„ lee 101,65 101.82 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 89,8 89,04 88,80 Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Okt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Nov. 7,52; Jan. 7,475 März 7,35; Mai 7,5 verk. Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) per Nov. 90,25; Jan. 91; März 92,75; Mai 93,80 verk. Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Okt(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Okt.(36) 666) Nov. 662; Dez. 657; Jan.(37) 656; Febr. 655 März 655 April 653; Mai 651, Juni 648, Juli 645; Auguſt 629 Sept. 622; Okt. 616; Jan.(38) 611; März 610; Mai 609; Juli 607; Okt. 595; Tendenz gut behauptet. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Maxdorf: Endivienſalat —5, Weißkraut.10—.20, Rotkraut.25, Wirſing.53, Blumenkohl.25, Roterüben.5, Speiſemöhren.20—.40, Karotten.80—2, Sellerie—10, Lauch 3 3.— Schiffer ⸗ ſtadt: Weißkohl.10—.20, Rotkohl.75—.25, Wirſina 2 bis.5, Blumenkohl 25—30 und 15—20, Karotten 2, Möhren .10—.80, Roterſtben.20—.75.— Ludwigs hafen: Wirſing.—2, Weißkraut.10—.25, Rotkraut.50—.25, Roterſüben—.5, Karotten.15—2, Blumenkohl 12—44, Tafeläpfel 10—18, Moſtbirnen—6 3. * Feſtpreiſe für Rundkraut. Die Landesbauernſchaſt Baden teilt mit: Im Laufe der letzten Wochen wurde in Karlsruhe in verſtärktem Maße Spitzkraut zu überſetzten Preiſen zum Verkauf gebracht, während das badiſche Rund⸗ kraut(Marlener Kraut) bei niedrigeren Preiſen vernach⸗ läſſigk wurde. Um eine Einheitlichkeit in der Preisbil⸗ dung herzuſtellen, wurde im Benehmen mit der Preis⸗ wucherſtelle ſofort für das im Handel befindliche Kraut ein Preis von 2202,50/ je 50 Rilv bei zentnerweiſe Abgabe feſtgeſetzt. 5 * Die Apfel⸗ und Birnenernte 1936.— Erheblich zurück hinter dem Vorjahresergebnis. Nach den endgültigen Ernteermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts bleiben die Aepfel und Birnen im Jahre 1936 beſonders bei Aepfeln erheblich hinter den Ernteerträgen des Vorjahres zurück. Der durchſchnittliche Ertrag je Obſtbaum im Deutſchen Reich betrug für die Aepfel insgeſamt 11.0 Kg.(Vorjahr 16,5 Kg.), für Hoch⸗ und Halbſtämme wurden 11,5 Kg., für Niederſtämme 7,7 Kg. und für Spalierbäume 4,4 Kg. als Durchſchnittsbaumertrag ermittelt. Der Durchſchnittsertrag je Birnbaum im Reichsgebiet ſtellte ſich guf 18,1 Kg. (Vorjahr 19 Kg.), die durchſchnittlichen Erträge an Birnen wurden bei Hoch⸗ und Halbſtämmen mit 19,6 Kg., bei Niederſtämmen mit 13 Kg. und bei Spalierbäumen mit 7,3 Kg. feſtgeſtellt. Gütemäßig waren von der geſamten Apfelernte 32,6 v. H. als gut, dagegen 36,3 v. H. und 31/1 v. H. als mittel oder gering zu bezeichnen. Etwas beſſer war der Güteausfall der Birnenernte. Die Anteile be⸗ trugen hier 44,5 v. H. für gutes Obſt, 34,0 v. H. und 2% v. H. für Obſt mittlerer oder geringer Güte. Geld- und Devisenmarki Paris, 27. Oober Ging emilick). lenden 105,15] Spanien. Nepenbazen] 470.50 J wien N lep 21 l. ler 118 20] den 11.60— f, 865 belglen 362.25 chez 495,25 Stockheom 843,— l Fanchan 1 London, 27. Oktober(Schlag amtlleh) reurort 488.94] Kopenhagen] 22.40„ Schaub 1/48 Une 4898) deco J 8575, unn 98— elbe, 1,0 imsferdem 905,5 bse.90 J Fonsfanfin. 61 I.— Juergen 125.— peris 105,15 issn 110,75] ithen 849,—ferike 18.— ölen 89.02 /, flessingter: 288,9 ien 2% flenterſees 28.78 Nlaſſe 92.90— prag 188.12[ Vanqhm 28,05 Faſparae 18,80 Berlin 12.16 udp 25,0] Bornss Ares 15,.—] Hoenos Sch: 21.2% dera 22.50 fie e en. 42— en nt 1785 Fanlen 88,0— l Soſſe 400,— J flengtong 1/290 J Sbdaffts 100,12 Melalle Hamburger Mefallnoflerungen vom 27. Okiober HKupſer bands: u. Sraltz-Hun def Ba U 9870 98 75 201 2845 9 05 Hüftenrobzin 19.50 ant 62. 264. 55 en„1955019, kebrner 54.50 58.75. 264.5 0„felder(. B.). 44. 1 8 Hir: 55.— 54,25 204,264.50 feingeld 1.84 279 Art 4444.„„. lain(ab falle 20„„„„„„ ce,. p. fr.) 380 Juni„ Teig. reines plein g Juli„„ eee auf,( 5... 50 Aagus].„„„„„„„„ f 3 Septemb...„ 4„„ Loco Abies Okſober 52.50 52.50 254.584,. Anlimog Regulus lng.(S 16.) 40.— 45,80 ſovemb. 52.50 52.0 284, 284,„ Jusckailber(L per Fleche) 15,12 15,12 Jetemb. 52,502.50., 264,524. 5„„ Moſtramert nes,(iu Sb.)„ 28,0 Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K 210 wurden vom 28. Oktober an die Kurspreiſe für Zink um 0,25/ für 100 Kilo erhöht. f .10 2 10 2 15. 7 10 15 Kraft ab 1 in Kraft ab in Kraft a n Kraft a 5 je 10 e 24 10. 0 10. ie 100 2 10 20 10 Alum. n. leg. 144148 144148 Pranzeleg. 79/895 80, 880% do. Legler. 6870 68-70. Neuſilberleg. 5558 58% 89 Blei nichtleg. 23¼ 24 22% 2½¼ Nickel n. leg.] 250—2/0 2 Hartblei.. 25½ 26. 2% 251], Zint fein. 22%—28¼ö[2 Kupfer n. leg. 56½½— 58½ 57¼—59%/½ do roh 18/—19½% 18 Meſſingleg. 4143 41 232.3252. 232.52 571 28Ä 55705 n. leg. 5 wotguß leg. 50—58 50%—58½ Banka ⸗Zinn 254.5255254, 20% * Der Londoner Goldpreis betrug am 27. Oktober für eine Unze Feingold 142 ſh. 3 d.= 86,6303, für ein Gramm Feingold demnach 54,8813 Pence= 2,78523„l. 7 * Unveränderte Lage am Roheiſenmarkt. Nach Mitkei⸗ lung des Roheiſenverbandes iſt im Oktober gegenüber dem September am Roheiſenmarkt eine Aenderung der Verhältniſſe nicht eingetreten. 5 Frachienmarki Duisburg- Ruhrort Das Geſchäft an der Fragen Börſe erfuhr gegen 1 keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. 8 Mittwoch, 28. Oktober 2 leute Mittwoch, 28. Oct. 1936 f Mel lelzle Tage! Seite Nummer 499 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Heute, 20 un- Harmonie, D 2. 6 Großes* N 3 aht 1 Alfred H 0 ehn Einladun bem Vohmanns adi 113 1 elignetplatz 2769 1. 50991 Bach, Beethoven, Chopin, Schumann zu der am Samstag, dem 31. Oktober 1936, 20.30 Uhr 5 1 b . 99 1 858 bei im Nibelungensaal des. stattfindenden 7 In der Hauptrolle; Hecke 7 mann, 1 rau Beria Tyidt Horlense Rakg erl. 5 2. 28 Atemschulung und summ bildung wan ges Fre ö tigung d 0 g Nin jer Kirchenchs Hase e 0 Sorg Alexander Geſ. unter U itwir! ung der Kire dene 1 5 leo slezak- Alno Bergs 60 J Pfarrer Wilm, Berlin, Mitglied des une 21 Tel. 443 16 1 0 boff Li. 1 1 Reichskirchenausschusses spricht über: 5 GN Beginn:.00,.15,.50 Ne 5 E E 60 l Jugd. ab 14 Jahr. Zutritt Abb cg. 20 S0 U adm Nuller ssgt en:„Lufher lebi Aluminium ug ENIUERSUN A mne a 90 3 e Kombinatlons- Schau 9 175 a 18 88 mi 55 5 Sn M. Slant uminiumgt 2 25 Pole de i a e Einiriſiskarien zu 30 und 30 Pig. sind zu haben: Lindenbofftraße 33, Fernſpr. 277 99.. Erna 1 76 beim Evang. Gemeindeamf, 0 6, 1 Sutsc 0 2 10 i 75 5 18 bei den Kirchendienern, Evang. Buchhandiung, Ou 2, 8 Blumen dus Allerheilt en! 2 0 iwo 10 Unr: Heusfrauen-Vorstellung Buch · u. 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