s 5 I 11 n 2 S —— nnn n 3 e Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abbolſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 13, Ne Fiſcherſtr 1. Te Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lulſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. dannheimer Jeitu Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7s mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Familien- und Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Mittwoch, 28. Oktober 1030 147. Jahrgang— Nr. 500 Franto vor den Toren Madrids Rußlands Waſfenliejerungen Tanks, Geſchütze, Handgranaten— alles, was man zum Kriegführen braucht! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 28. Oktober. Wie aus Cartagena gemeldet wird, iſt dort ein erſter ruſſiſcher Hilfsdampfer eingetroffen, der 50 000 Gewehre, 7 Flugzeuge und mehrere mo⸗ derne Rieſentanks ausgeladen habe. Auch zahlreiche Geſchütze ſeien an die roten Milizen gelie⸗ fert worden. Wie das„Echo de Paris“ berichtet, hat der ſpa⸗ niſche Botſchafter in Paris mit einer franzöſiſchen Firma, deren Name nicht näher genannt wird, einen größeren Lieſerungsvertrag für Waffen und Mu⸗ nition abgeſchloſſen. Eine erſte Abſchlagszahlung von 15 Millionen Franken, die etwa ein Zehntel des Ge⸗ ſamtauftrages darſtelle, ſei ſchon geleiſtet worden. Die Firma habe daraufhin in Polen 11 Tanks, 400 Kiſten Granaten und 240 000 Handgranaten aufgekauft, die an Bord des griechiſchen Dampfers„Bokentia“ verladen worden ſeien. Angeblich ſeien die Lieferun⸗ gen für Vera Cruz beſtimmt. In Wirklichkeit gin⸗ gen ſie natürlich nach Spanien. Der gleiche Dampfer habe in Riga eine Batterie von ſechs Feldgeſchützen an Bord genommen. Ein Höllenſpiel“ — Paris, 28. Oktober. „Alles ſpielt ſich ſo ab, als ob Sowjetrußland ſofort den Krieg provozieren wollte“, schreibt das„Echo de Paris“ zu den beunruhigenden Madrid in Sicht der Franto⸗Kolonnen! Wer aus Madrid noch fliehen kann, flieht!— Der anarchiſtiſche Terror nimmt zu — Sevilla. 28. Oktober. Der neue erfolgreiche Vorſtoß der Nationaliſten, der von General Varela perſönlich geleitet wird, schreitet unaufhaltſam fort. Es wurde ein weiterer beachtlicher Geländegewinn erzielt und einige Ort⸗ ſchaften konnten beſetzt werden. Bei dem ſiegreichen Vormarſch ſpielt die Kavallerie des tollkühnen Majors Monaſterio eine entſcheidende Rolle. Das nächſte Angriffsziel iſt der Madrider Flughafen Getafe, der offen vor den nationalen Stellungen liegt, während im Hintergrund bereits das Häuſermeer der Haupt⸗ ſtadt mit bloßem Auge ſichtbar wird. Maſſenflucht aus Madrid (Funkmeldung der N M3.) + Burgos, 28. Oktober. Zur Lage in Madrid verlautet, daß der Sowjet⸗ botſchafter Moſes Roſenberg nunmehr ſelbſt von der Unmöglichkeit überzeugt iſt, die Hauptſtadt gegen den Angriff der nationalen Truppen erfolgreich zu ver⸗ teidigen. Roſenberg ſoll ſich an Moskau gewandt und der Sowjetregierung die beſorgniserregende Lage in Madrid mitgeteilt haben. Er ſoll dringend neue In⸗ ſtruktionen und Hilſe erbeten haben. Das Dorf Pozeelo, das in der Richtung El Es⸗ corial etwa 7 Km. vom Madrider Stadtzentrum ent⸗ fernt liegt, iſt von ſeinen Bewohnern verlaſſen wor⸗ den. Allgemein nimmt der Abtransport und die Flucht der Madrider Bevölkerung, beſonders der Frauen und Kinder, täglich größere Ausmaße an. Auf der Landſtraße nach Valencia, die im Augenblick noch die einzige Möglichkeit zur Flucht darſtellt, rol⸗ len Tag und Nacht Autos und Laſtwagen mit dem Gepäck der Flüchtlinge, von denen viele ver⸗ ſuchen, nach Barcelona zu entkommen. In Madrid nimmt die Herrſchaft der anar⸗ chiſtiſchen Horden immer grauenvollere Formen an. Die Mordtaten dieſer Horden erregen ſelbſt unter den Marxiſten große Empörung. Immer mehr kommen ſie zu der Anſicht, daß ſie unter der Herrſchaft des ärgſten Pöbels ſtehen. Franzöſiſche Panzerwagen erbeutet (Funkmeldung der N M.) + Sevilla, 28. Oktober. Unter der bei Oviedo der roten Miliz abgenom⸗ menen Beute befinden ſich, wie nunmehr bekannt wird, mehrere Panzerwagen allerneueſter Konſtruk⸗ tion, die franzöſiſcher Herkunft find. Ferner wurden Geſchütze und zahlreiche Flammenwerfer, etwa 8000 Gewehre erbeutet. Nachrichten über die Umtriebe Sowjetrußlands. Es handele ſich nicht mehr um Geſten der Solidarität, um ſymboliſche Kundgebungen, ſondern um die Lie⸗ ferung von Geſchützen, von Tanks von Flugzeugen und Granaten. Eine Flotte von 23 Transport⸗ ſchiffen habe angeblich bereits die Dardanellen paſſiert, und nach Preſſemeldungen ſeien beträcht⸗ liche Materialſendungen in Santander, in Alicante und in Barcelona gelöſcht worden. Die Sowjet⸗ ruſſen gäben ihrer Einmiſchung den Charakter einer Provokation. Wenn all dieſe von verſchiedenen Sei⸗ ten gemeldeten Tatſachen ſich als richtig heraus⸗ ſtellen, werde man feſtſtellen müſſen, daß Sowjetrußland ganz bewußt den Kriegspfad beſchreite. Außenminiſter Delbos habe ſich bisher ſehr zurück⸗ haltend gezeigt. Aber der Augenblick ſei gekommen, Stellung zu nehmen und Frankreich aus dieſem „hölliſchen Abenteuer“ zu befreien. Glückwunſchtelegramm Darrss an den älteſten Mann Deutſchlands. In Neidenburg(Oſtpreußen) beging— wie gemeldet— der Landarbeiter Fried⸗ rich Sadowſki ſeinen 111. Geburtstag. Der Reichs⸗ bauernführer R. Walther Darrs hat dem noch un⸗ gewöhnlich rüſtigen Jubilar folgendes Glückwunſch⸗ telegramm geſandt:„Zu Ihrem 111. Geburtstag ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus.“ Von zuverläſſiger Seite verlautet, daß die Ver⸗ luſte der Roten ſeit der Einnahme von Maqueda ror etwa 5 Wochen bis zur Eroberung von Naval Car⸗ nero etwa 20000 Tote und 50 000 Verwundete be⸗ tragen. Sowietruſſiſcher Munitionstransport gekapert (Funkmeldung der NM.) + Paris, 28. Oktober. Wie die Agentur Radio aus Caſablanca meldet, haben zwei nationaliſtiſche Hilfskreuzer auf der Höhe von Ceuta einen mit Munition und Kriegsmaterial beladenen Segler, der nach Alicante unterwegs war, gekapert. Die Mitglieder der Beſatzung haben ver⸗ ſucht, ſich als ſkandinaviſche Staatsangehörige aus⸗ zugeben aber bei Prüfung der Bordpapiere habe ſich ergeben, daß der größte Teil der Beſatzung Sowjet⸗ ruſſen und Spanier waren. Landon und Ford bekommen ein Ständchen Auf ſeiner ausgedehnten Wahlreiſe durch die Staaten ſprach der Gegenkandidat Rooſevelts, Alfred Landon, auch in Detroit. bekannten amerikaniſchen Autokönig Henry Ford. Hier ſieht man begeiſterte Präſidentſchaftskandidaten und dem einflußreichen Induſtriellen ein Ständchen bringen. Er benutzte gleichzeitig die Gelegenheit zu einem Zuſammentreffen mit dem Schulkinder, die dem (Weltbild,.) Nichteinmiſchungsausſchuß zuſammengetreten (Funkmelödung der NM.) London, 28. Oktober. Der Unterausſchuß des Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes trat am Mittwoch um 13 Uhr Meg zuſammen, um ſich zunächſt mit dem in letzter Zeit von den Sowjetvertretern vielfach verletzten Grundſatz der Geheimhaltung der Sitzungen zu be⸗ ſchäftigen. Ob ſich der Unterausſchuß in ſeiner Mittwoch⸗ ſitzung auch bereits mit den Erläuterungen Sowjet⸗ rußlands zu der letzten Maiſky⸗Note befaſſen konnte, ſteht zur Stunde noch nicht feſt, da es unbekannt iſt, ob die ſowjetruſſiſche Antwort bereits eingetroffen iſt. „————k.—„V— — London, 28. Oktober. In Downingſtreet rechnet man jetzt damit, daß Rußland ſich in London vom Nichtinterventions⸗ abkommen loslöſen wird. Man möchte es hier gern vermeiden, daß ein ſolcher ruſſiſcher Schritt dem Ab⸗ kommen den Todesſtoß verſetzt, und ſetzt ſich daher dafür ein, daß das Nichtinterventionsabkommen von den anderen Mächten trotzdem weiter beachtet werden ſoll. Die allgemeine Anſicht geht dahin, ſo meint der „Daily Telegraph“, daß das Komitee ſeine Arbeiten fortſetzen und Rußland ſeiner ſelbſt gewählten Iſo⸗ lierung überlaſſen ſoll. Der am Freitag vergangener Woche von Lord Plymouth gemachte Vorſchlag, Beobachter in ſpa⸗ niſche Häfen zu entſenden, hat jetzt von engliſcher Seite eine Abänderung erfahren. Man erwägt gegenwärtig, in irgendeiner Form ternationale Unterſuchungskommiſſion zu ver⸗ banden. Von dieſen Körperſchaften ſollen alle Beſchwerden unterſucht werden, und der Staat, der einer tatſächlichen Intervention für ſchuldig befunden wird, ſoll boykottiert werden. Es iſt ſchwer einzuſehen, wie dieſer engliſche Plan Völkerbundskontrolle in Spaniens Häfen? Ein neuer engliſcher Vorſchlag—„Nichteinmiſchung“ trotz Moskaus Sabotage? Völkerbund, Haager Weltgerichtshof und eine in⸗ die Zuſtimmung der anderen Mächte finden doll. Völlig unklar iſt, was mit Boykott gemeint iſt; das praktiſche Verſagen der Sanktionspolitik des Völ⸗ kerbundes während des abeſſiniſchen Krieges hat nur allzu deutlich gezeigt, wie wenig ein ſolcher Plan durchführbar iſt. Die Erklärungen über ruſſiſche Schiffsbewegun⸗ gen in den Dardanellen und ebenſo im Suezkanal nehmen einen breiten Raum in der Preſſe ein. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ zu berichten weiß, wird Italien für den Fall, daß es Moskau glücken ſollte, einen kommuniſtiſchen Staat in Katalonien zu errichten, verlangen, daß ihm auf den Baleareninſeln für ſeine Truppen gewiſſe Stützpunkte zugebilligt werden. In England hat man die jüngſte deutſch⸗italieniſche Erklärung über die Beachtung der territorialen In⸗ tegrität Spaniens mit großer Befriedigung aufge⸗ nommen, und man ſieht nun dem italieniſchen Ver⸗ langen mit einiger Beſorgnis entgegen „Der„Daily Telegraph“ behauptet fernerhin, daß Deutſchland ein ähnliches Verlangen wie Ita⸗ lien in bezug auf die Kanariſchen Inſeln ſtellen werde. 12 55 5 5 Vorſicherung gegen Königshochzeit (Von unſerem Londoner W..⸗Korreſpondenten) — London, 27. Oktober Wird der engliſche König heiraten? Wird er im kommenden Jahr an der Seite einer Königin in die Weſtminſter Abbey einziehen, um hier vom Erz⸗ biſchof von Canterbury und allen anderen geiſtlichen Würdenträgern des Reiches zum König von England gekrönt zu werden? Der Gerüchte gibt es mannig⸗ fache. In den allerletzten Tagen haben ſie in For m von gewaltig erhöhten Verſicherungs⸗ prämien konkrete Geſtalt angenommen. ſtatürlich kann man ſich nicht gegen die Hochzeit des Königs verſichern. Das würde jede engliſche Verſicherungsgeſellſchaft ablehnen. Wohl aber kann man ſich gegen die materiellen Verluſte einer Ver⸗ ſchiebung der auf den 12. Mai angeſetzten feierlichen Krönung durch eine Verſicherung ſchützen. Da eine Verſchiebung der Königskrönung nach menſchlicher Vorausſicht überhaupt nur dann Platz greifen kann, wenn der König vorher heiratet, ſo ſind alle Verſtche⸗ rungen gegen eine Verſchiebung der Krönung nichts anderes als eine Verſicherung gegen eine mögliche Hochzeit. Noch bis zur vergangenen Woche betrug die Prämie 4..— auf 100 Pfund. Zu dieſem Satz ſind Tauſende von Verſicherungsprämien abgeſchloſſen worden. Im Laufe dieſer Woche iſt die Prämie aberauf 4 26.5 geſtiegen und die Verſicherungs⸗ geſellſchaften nehmen ſelbſt zu dieſem ungeheuren Satz bis auf weiteres keine neuen Verſicherungs⸗ anträge mehr an. Dieſe Verſicherungsverträge ſind nun nicht irgend⸗ ein Börſenſpiel, ſondern ſind für die Verſicherungs⸗ nehmer eine durchaus ernſte Angelegenheit. Tauſende und Zehntauſende von überſeeiſchen Beſuchern haben bereits ihre Schiffspaſſagen und ihre Hotelzimmer beſtellt. Die großen Hotels und die Geſchäftshäuſer haben für die Krönungswoche beſondere Lieferungs⸗ verträge abgeſchloſſen. Millionen von Medaillen und ähnlichen Erinnerungsſtücken ſind bereits in Auftrag gegeben und ſind wertlos, wenn das Datum der Krönung ſich ändert. Beſondere Sorgen haben die Gebetbuch⸗ druckereien. Der Tod König Georgs hat ihren ganzen Beſtand an Gebetbüchern in Altpapier ver⸗ wandelt. Wenn jetzt die neue rieſenhafte Auflage durch eine Hochzeit des Königs ebenfalls unverkäuf⸗ lich wird, weil die vorgeſchriebenen Gebete und Er⸗ wähnungen der Königin fehlen, dann entſteht ein derartig großer Schaden, daß man ihm lieber durch ungeheure Prämienzahlung zu begegnen verſucht. Ob der engliſche König aber wirklich die Abſäicht hat zu heiraten, dürfte kau m jemand mit Sicherheit ſagen können. Amerikaniſche Zeitungen haben vor einiger Zeit einmal eine Liſte von acht möglichen Kandi⸗ 2. Seite/ Nummer 500 datinnen für den engliſchen Thron aufgeſtellt. Dheoretiſch wenigſtens iſt der Kreis der möglichen engliſchen Königinnen aber keineswegs auf Nach⸗ kommen von Familien königlichen Blutes beſchränkt und es beſteht nicht das geringſte geſetzliche Hinder⸗ nis, daß der engliſche König auch eine Bürgerliche heiratet. Die zur Zeit geltenden Heiratsbeſtimmungen ſind in dem Verehelichungsgeſetz für Angehörige der königlichen Familie enthalten, das 1772 von dem geiſteskranken Georg III. erlaſſen wurde. Dieſes Ge⸗ ſetz gilt für alle„leiblichen Nachkommen Georg II.“ und, da der gegenwärtige König Eduard VIII. zu dieſen leiblichen Nachkommen gehört, auch für ihn. Im einzelnen beſtimmt dieſes Geſetz folgendes: Jede Heirat eines Mitgliedes der königlichen Familie bedarf der Zuſtimmung des Königs, die vor dem verſammelten Staatsrat abgegeben wird Der Staats⸗ rat ſelbſt braucht keine Einwilligung zu geben. Auch zu ſeiner eigenen Verheiratung muß der König dieſe Zuſtimmung abgeben, jedoch iſt kaum anzunehmen, daß er ſie ſich ſelbſt verweigern wird. Der Kreis der Ehekandidatinnen iſt durch die ein⸗ zige Beſtimmung eingeſchränkt, daß keine Perſon römiſch⸗katholiſchen Glaubens gehei⸗ ratet werden darf.„Die Erfahrung hat ge⸗ lehrt, ſo heißt es im Geſetz, daß es unvereinbar mit der Sicherheit und der Wohlfahrt des proteſtantiſchen Königreiches iſt, von einem päpſtlichen Prinzen oder von einem König oder einer Königin, die einen Papiſten heiratet, regiert zu werden“. Die Verheira⸗ tung mit einem katholiſchen Ehepartner bedeutet, daß das Mitglied der engliſchen königlichen Familie„auf immer für unfähig angeſehen wird, die engliſche Krone zu erben, ſie zu beſitzen oder ſich ihr zu er⸗ freuen.“ Nach Anſicht engliſcher Kronjuriſten fällt dieſes Ehehindernis aber durch einen vor der Hoch⸗ zeit vorgenommenen Glaubenswechſel fort. In einem England, das Präzedenzfällen eine ſo ungeheuere Bedeutung beimißt, verdient es beſon⸗ dere Beachtung, daß Verehelichungen von Ange⸗ hörigen königlicher Familien mit Bürgerlichen durch⸗ aus vorgekommen ſind. Sieben der acht letzten eng⸗ liſchen Monarchen haben ſich deutſche Ehepartner ge⸗ wählt und nur einer(Eduard VII.) eine däniſche Prinzeſſin. In allen Fällen handelte es ſich um An⸗ gehörige vegierender Häuſer oder alter Adelsfamilien. Die Verhaftung Degrelles Nach ſeiner Rede aus einem Hauſe gegenüber der Kirche St. Gudular wurde der Rexiſtenführer Degrelle verhaftet, doch ſpäter wieder freigelaſſen. Degrelle hatte ſeine Anhänger in die Kirche zur Meſſe beſtellt und nach Schluß des Gottesdienſtes von einem gemieteten Balkon eine Anſprache gehalten.(Weltbild,.) Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1936 Der Sturm iſt abgezogen! Beruhigung der Weſterlage an der Waſſerkante— Keine Nachricht über das Schickſal des Elbfeuerſchiffes — Hamburg, 28. Oktober. Im Laufe der Nacht und am Mittwochmorgen iſt der Sturm über der Nordſee und ihrem deutſchen Küſtengebiet abgeflaut. Am Mittwochvormittag wurden von den Nordſeeſtationen Weſt⸗ bis Nord⸗ weſtwinde in Stärke 6 bis 7 gemeldet. Mit dem Abflauen des Sturmes iſt auch das Hoch⸗ waſſer beträchtlich zurückgegangen. Da die See ſich ebenfalls etwas beruhigt hat, konnten von den vielen Schiffen, die auf der Unter⸗ elbe und bei Cuxhaven vor Anker gegangen waren, die größeren teilweiſe ihre Fahrt in See antreten. Die kleineren Fahrzeuge müſſen noch eine weitere Beruhigung der Wetterlage abwarten. Bis Mittwochvormittag ſind noch keine wei⸗ teren Nachrichten über das Schickſal der Be⸗ ſatzung des Feuerſchiffes„Elbe 1“ ein⸗ gegangen. Nachdem am Dienstag und in der Nacht zum Mitt⸗ woch Bergungs⸗ und Lotſendampfer vergeblich ver⸗ ſucht hatten, an die Ankerſtelle des Feuerſchiffes her⸗ anzukommen, iſt am Mittwochmorgen um 9 Uhr bei etwas ruhiger gewordener See der Bergungsdamp⸗ fer„Hermes“ erneut ausgelaufen, um nach dem ge⸗ kenterten Feuerſchiff zu ſuchen. Bei den zuſtändigen Behörden iſt man der An⸗ ſicht, daß die 15köpſige Beſatzung bei dem Untergang des Feuerſchiffes ihren Tod gefunden hat. Das verlorengegangene Feuerſchiff„Elbe 1“ ge⸗ hörte zu den neuzeitlichſten Feuerſchiffen der deutſchen Küſte. Es wurde im Jahre 1912 er⸗ baut, hat alſo ſomit 24 Jahre Dienſt getan. Wäh⸗ rend dieſer Zeit hat es alle Stürme glücklich über⸗ ſtanden. Mit Recht galt es daher als eines der ſeetüchtigſten Fahrzeuge, über die die Reichswaſſerſtraßen verwaltung überhaupt verfügte. Das Feuerſchiff war mit den neuzeitlichſten Anlagen ausgeſtattet, und bei ſeinem Bau waren alle ſchiffs⸗ baulichen Rückſichten genommen und alle Errungen⸗ ſchaften der Technik verwertet worden. Das Feuer⸗ ſchiff hatte eine eigene Fortbewegungsanlage mit einer ſtarken Maſchine, deren Leiſtung erſt im Jahre 1932 um 50 v. H. erhöht worden war. Die Beſatzung belief ſich auf insgeſamt 15 Mann. Sie beſtand aus dem Kapitän, dem Maſchiniſten, zwei Funkern und elf Matroſen, die den Wachtdienſt zu verſehen hat⸗ ten. Das Feuerſchiff war mit Motorrettungs⸗ booten ausgeſtattet, die in der Lage geweſen wä⸗ ren, die Beſatzung aufzunehmen und in den nächſten Hafen zu bringen. Nach den bisherigen Nachrichten ſind Lotſen nicht an Bord geweſen. Der Kapitän hat bis zum letzten Augenblick die Poſition des Leuchtſchiffes, die für die Schiffahrt von größter Wichtigkeit iſt, gehalten. Da das Schiff, wie bereits erwähnt, über eine eigene Fortbewegungs⸗ anlage verfügte, hätte der Kapitän ſeine Poſition verbaſſen und einen ſicheren Ort an der Elbe auf⸗ ſuchen können. Er hat das nicht getan, weil er glaubte, in treuer Pflichterfüllung bis zum letzten auf ſeiner Poſition aushalten zu müſſen Hamburgs Beileid — Hamburg, 28. Oktober. Reichsſtatthalter und Senat erlaſſen zum Unter⸗ gang des Feuerſchiffes„Elbe!“ folgende Trauerkund⸗ gebung: „In tiefer Trauer gedenkt ganz Hamburg der tapferen Männer von„Elbe“, die im Kampf mit den entfeſſelten Elementen ihre ſchwere Pflicht mit dem Tode beſiegelten. Hamburg ſchuldet ihnen, die als erſte Vorpoſten den Schiffen ihren Weg wieſen, un⸗ auslöſchlichen Dank. Trauerflaggen von allen Häu⸗ ſern und Schiffen der Freien und Hanſeſtadt künden am heutigen Toge von der Schickſalsgemeinſchaft Hamburgs mit ſeinen Seeleuten. Im Sinne dieſer Toten aber und ihnen zur Ehre ſtehe auch über dem Tag der Trauer und des Schmerzes das trutzige Wort:„Seefahrt iſt not!“ Reichsſtatthalter und Senat haben zur Linderung der erſten Not einen beſonderen Betrag bereitgeſtellt. Im geſamten hamburgiſchen Staatsgebiet tragen alle öffentlichen Gebäude, Fahrzeuge uſw. Trauerbeflag⸗ gung. 5. 0 8 Das Beileid der Kriegsmarine — Berlin, 28. Oktober. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Gene⸗ raladmiral Dr. h. c. Raeder, hat anläßlich des Untergangs des Feuerſchiffes„Elbe 1“ folgenden Tagesbefehl an die Kriegsmarine erlaſſen: „Am 27. Oktober nachmittags kenterte im ſchwe⸗ ren Orkan das Feuerſchiff„Elbe“. Mit ihm fie⸗ len tapfere und pflichttreue Seeleute, wahrſcheinlich die ganze Beſatzung des Feuerſchiffes von 15 Mann, dem Kampf mit den Elementen zum Opfer. Auf gefahrvollem vorgeſchobenem Poſten haben dieſe deut⸗ ſchen Männer, die ſeit Jahren in hartem, entſagungs⸗ vollem Dienſt auf der Wacht für die Sicherheit der Seeſchiffahrt Sturm und Wetter trotzten, ihre Pflicht⸗ treue mit dem Tode beſiegelt. Mit den Angehörigen und mit der ganzen deutſchen Schiffahrt trauert die Kriegsmarine um die dahingegangenen Kameraden, denen ſie es nicht vergeſſen wird, daß ſie auch für die Sicherheit der Kriegsſchiffe und fahrzeuge leb⸗ ten und ſtarben. Die Schiffe der Kriegsmarine ſetzen am 28. Okto⸗ ber von 12 Uhr mittags bis zur Flaggenparade die Flagge halbſtock.“ Fieberhafte Suche nach Elbe J [Funn meldung der NM.) + Cuxhaven, 28. Oktober. Außer dem Bergungsdampfer„Hermes“ ſind am Mittwochvormittag noch zwei Lotſendampfer und der Seezeichendampfer„Neuwerk“ ſowie weitere Fahr⸗ zeuge ausgelaufen, um nach dem geſunkenen Feuer⸗ ſchiff„Elbe 1“ zu ſuchen. Bis gegen Mittag ſind je⸗ doch noch keinerlei Nachrichten von ihnen eingelaufen. Da die Ankerſtelle des Feuerſchiffes und ihre weitere Umgebung genau abgelotet werden müſſen und da auch mit einer Vertreibung des Wracks gerechnet werden muß, geſtaltet ſich die Suche ſehr ſchwierig und langwierig. Luftverkehr trotz Stürme (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 28. Oktober. Wie wir von der Deutſchen Lufthanſa erfahren, wurden während des ungewöhnlich ſtarken Sturmes ſümtliche Tag⸗ und Nachtſtrecken beflo⸗ gen. Es ließ ſich freilich nicht vermeiden, daß die⸗ jenigen Flugzeuge, die längere Strecken gegen den Sturm zu fliegen hatten, verſpätet in ihren Beſtim⸗ mungshäfen eintrafen. Die Gegenmaſchinen legten ihre Strecken aber mit um ſo größerer Geſchwindig⸗ keit zurück und kamen weſentlich früher als erwar⸗ tet an. Slurm überm Rheinland [Funkmeldung der NM.) Aachen, 28. Oktober. Das ſtürmiſche und regneriſche Wetter hat leider zwei Todesopfer und einen Schwerverletzten gefor⸗ dert. In Lammersdorf in der Eifel wurde der Ortsgruppenleiter aus Zweifall, der 42jährige Ed⸗ mund Berzborn, auf ſeinem Motorrad von einem durch den Sturm entwurzelten Baum getroffen und tödlich verletzt. Ein zweites ſchweres Unglück trug ſich in Aachen ſelbſt zu. Ein Motorradfahrer verlor die Gewalt über ſeine Maſchine, als ihm durch eine Sturmbde heftige Regenmaſſen ins Geſicht gepeitſcht wurden. Das Motorrad prallte gegen eine Hauswand und Fahrer und Mitfahrer wurden in eine Fenſterſcheiße geſchleudert. Der Fahrer ſtarb kurz nach der Ein⸗ lieferung in das Städtiſche Krankenhaus. Der Bei⸗ fahrer iſt ſo ſchwer verletzt, daß man auch mit ſei⸗ nem Ableben rechnen muß. Deutſchland als Mittler — Rom, 28. Oktober. Die Beſprechungen, die Außenminiſter Ciando in Deutſchland geführt hat, ſtehen nach wie vor im Mittelpunkt des Intereſſes der politiſchen Kreise Roms. Die friedensfördernden Abſichten der deutſch⸗ italieniſchen Zuſammenavbeit glaubt man in Rom beſonders in einer engliſch⸗italieniſchen deutſcher Vermittlung verwirklichen zu können. Man iſt daher in Rom nicht nur nicht enttäuſcht über die deutſchen Stimmen, die Annäherung unter ſtark hervorgehoben haben, daß Deutſchland bei den Beſprechungen mit Ciando jede antiengliſche Spitze ferngelegen habe, ſondern Italien iſt Deutſchland ge⸗ vadezu dankbar dafür, daß es ſich an der Ausräu⸗ mung der engliſch⸗italieniſchen Gegenſätze intereſſiert zeigt. Mit großer Spannung verfolgt man in den politiſchen Kreiſen Roms daher den Amtsantritt des Botſchafters von Ribbentrop in London, von deſſen Tätigkeit man eine Vermittlung in der angegebenen Richtung erhofft. König Carol in Prag — Prag, 28. Oktober. König Carol II. von Rumänien und Kronprinz Michael ſind mit ihrer Begleitung am Mittwochvor⸗ mittag zum Staatsbeſuch in der Tſchechoſlowakiſchen Republik auf dem Wilſon⸗Bahnhof in Prag einge⸗ troffen. Die Gäſte wurden in der Bahnhofshalle vom Präſidenten der Republik, Dr. Beneſch, dem Miniſterpräſtdenten Dr. Hodza, dem Miniſter des Aeußeren, Dr. Krofta, und dem Miniſter für Natio⸗ nalverteidigung. Machnik, begrüßt. Beim Eintreffen des Hofzuges wurde von einer Batterie ein Ehren⸗ ſalut von 21 Schuß abgegeben. Nach der Begrüßung fuhren die Gäſte durch die Straßen der inneren Stadt zur Prager Burg. e Ein blutiges Eiferſuchtsdrama Drei Schüſſe auf den Rivalen: Ein Toter, ein Schwerverletzter — Freiburg i. Br., 28. Okt. In der zur Unteren Markgrafſchaft zählenden Ge⸗ meinde Griesheim(bei Staufen) ereignete ſich am Dienstagabend eine ſchwere Bluttat. Der in Griesheim geborene Robert Hummel lauerte dem Guſtavr Wilhelm aus Norſingen, der mit der früheren Brant des Hummel ein Verhältnis gunter⸗ hält, auf. Er traf ihn mit der Braut zuſammen in einem Hauſe in Griesheim an. Es kam zu einem Wort⸗ wechſel zwiſchen den beiden Männern, in deſſen Ver⸗ lauf Hummel mit einem Terzerol auf Wilhelm drei Schüſſe abgab. Wilhelm wurde am Kopf ſchwer verletzt und mußte in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg gebracht werden. Der Täter, der in den Rheinwald geflüchtet war, wurde von Gendarmerie⸗ ſtreifen verfolgt. Als er keinen Ausweg mehr ſah, tötete er ſich durch einen Schuß in den Kopf. Lebensgefahr für den ſchwerverletzten Wilhelm beſteht augenblicklich nicht, doch wurde durch einen Schuß das rechte Auge ſo ſchwer verletzt, daß es die Sehkraft verlor. Dies trifft den ſchwer darnieder⸗ liegenden Wilhelm um ſo härter, als er unn, da er bereits mit dem linken Auge nichts mehr ſah, voll⸗ kommen erblindet iſt Woche des Deutschen Buches 1936: Die Irage nach dem Leſer/ von obert Walter Da ſprach in der Karawanſerei zu Bagdad der Erzähler zu den Kaufleuten, Kalendern und Krie⸗ gern, zu allem übrigen Volk im Kreiſe:„Ja, ſiehe, wir gehören auch zu den vornehmen Herren der Epde, denn wie Könige bringen wir die Menſchen zum Weinen und zum Lachen“. Wilhelm Raabe. Wie ſoll der Leſer beſchaffen ſein? fragt man mich bei Gelegenheit der Buchwoche, oder welche Leſer wünſcht ſich der Schreiber? Kann ihm nicht doch der Käufer und zahlende Zuhörer genügen?— und im Anhieb denke ich an Raabes Wort vom Erzähler zu Bagdad:„Wie Könige bringen wir die Menſchen Zum Weinen und zum Lachen“. Wer möchte da noch weiterfragen: welche Menſchen? Iſt denn der, den wir„zum Weinen und zum Lachen“ bringen, nicht unſer Leſer?, der Menſch mit dem brüderlichen Herzſchlag? Man hat die Frage hundertfältig geſtellt und ebenſo oft beantwortet. Am einfältigſten fragte der mit Wohltaten überhäufte Hofnarr eines Herzogs zu Verona den Dichter Dante:„Weshalb biſt du bei dei⸗ nen außerordentbichen Talenten arm geblieben, wäh⸗ rend ich reich wurde, obgleich ich nichts kann und wenig weiß?“ Und Dante antwortete gültig:„Es wird mir wohlergehn, ſobald ich den Bruder meines Weſens gefunden haben werde, wie du im Ueberfluß lebſt, da du einen von deiner Artung gefunden haſt.“ Die Frage des Dichters nach dem Leſer, die gleichzeitig die Frage des Leſers nach dem Dichter iſt, kann ſchwerlich anders beantwortet werden: es üſt die Frage nach dem Sichfinden. Der Hall will Widerhall und der Schaffende den Weſens⸗ bruder, in dem ſein Lebendiges vollendet leben kann. Und ſo ſitzt denn der Schreiber und Dichter in der großen Karawanſerei, die man heute Buchverlag, Preſſe, Bühne, Funk nennt und ſpricht zu den Kauf⸗ leuten, Kriegern und allem übrigen Volk— beſchei⸗ dentlich in der Hoffnung und Erwartung, den einen oder andern Menſchen zum Weinen und zum Lachen zu bringen. Da erlebt man denn ſtaunend, erſchüttert oder hochergötzt die Schichtungen im zeugenden und auf⸗ nehmenden Weſen, in Angebot und Nachfrage. Denn wie das Volk aus den Vielen, den Wenigen und den Einzigen, aus den Allgemeinen, Beſonderen und Ab⸗ ſonderlichen beſteht, aus ewigen Eintagsfliegen und den Verwurzelten in Vergangenheit und Zukunft, aus armſeligen und unordentlichen, gründlichen und oberflächlichen, arbeitsernſten, zuchtvollen und be⸗ gnadeten Gemütern, ſo iſt auch unter den Kündern im Wort, den Dichtern, keine andere Ordnung. Dar⸗ um aber geht es, daß ſich die verwandten Geiſter hüben wie drüben im Werk finden oder— wenn es ihnen nicht gelingt— Daß ſte einander zugeführt werden. Hier nun wachſen die Verdienſte der Leute, die niemand verkleinern wird, der ein wenig nach⸗ denken kann, die Verdienſte der Kritik, des Buch⸗ handels, der beratenden Stellen in Staat und Par⸗ tet, die Verdienſte der Ausſtellungen, der Tagungen, der Buchwochen. Früher, als in der großen Kara⸗ wanſerei die Erzähler ſeltener zu Gaſt kamen und auch die Zahl der Kaufleute, Krieger und des übri⸗ gen Volkes entſprechend kleiner war, fanden Schrei⸗ ber und Leſer ſchneller zueinander. Heute im ſchallenden Chorus der Erzähler und im Gewühl des Marktes ſind die Deuter, Erklärer und Weg⸗ weiſer zuweilen bitter not und leider auch die An⸗ preiſer. Es iſt aber keine geringe Aufgabe, Mittler oder Vermittler zwiſchen Werkenden und Genie⸗ ßenden zu ſein, einen Beruf zu üben, der gewiß Berufung iſt, und ſomit Dienſt am Werk, das heißt am Menſchen, das bedeutet am Volk zu leiſten. Die Mittler nun beantworten durch die Tat täglich und ſtündlich die Frage nach unſerem Leſer— wobei es vielleicht nur einmal im Säkulum vorkommen mag, daß einem Schaffenden die Frage nach ſeinem Leſer noch im Tode nicht beantwortet worden iſt. Aber ſolchem ſeltenen Gaſt, der ausgeloſt wurde, zu ſchreiben, um nie zu ſterben, hat eben das Schickſal die zeitlich oder örtlich verkehrte Straße gewieſen, und er wird ſich weder über den Leſer noch über den Buchhändler oder irgendeinen beamteten Buchbera⸗ ter beklagen, denn große Herren beklagen ſich nicht. Wir anderen aber, die wir ausgeloſt wurden, zu ſchreiben, um zu leben und uns beſtenfalls eine Schneckenmeile weit in die irdiſche Ewigkeit meſ⸗ ſen, wir wollen getröſtet ſein, daß unſer Leſer uns ſchon erkunden wird, oder daß er doch von den hochbeſtallten und verantwortungsbewußten Vermitt⸗ lern über kurz ooͤer lang zu uns hergeführt wer⸗ den wird. Neben dem Weſensbruder, den wir zum Weinen und zum Lachen bringen können, ſoll uns endlich auch jener Leſer, jener Meiſterleſer herzlich willkommen ſein, der es mit dem lachenden Philo⸗ ſophen Demokritos⸗Weber hält:„Kein Buch iſt ſo ſchlecht, woraus man nicht etwas lernen, oder wo⸗ bei man nicht auf etwas verfallen könnte, das nicht darin ſteht. Ich habe mir in der Langeweile großer Städte aus Leihbibliotheken eine gar nicht üble Sammlung gemacht, brauchbare Gedanken, Redens⸗ arten und Wörter aus unbrauchbaren, geiſtloſen Büchern, und aus den ernſteſten Büchern oft die komiſchſten Ideen geholt.“ Nationaltheater Mannheim. Am Freitag fin⸗ det die Erſtaufführung des vielgegebenen Luſtſpiels „Spatzen in Gottes Hand“ von Kahn und Bender ſtatt. In den Hauptrollen: Die Damen De⸗ carli und Hermine Ziegler und die Herren Hand⸗ ſchumacher und Langheinz. Regie: Friedrich Hölz⸗ lin.— Die erſte Wiederholung der erfolgreichen Verdi⸗Oper„Luiſe Miller“, die wegen Perſonal⸗ erkrankung am vergangenen Samstag ausfallen mußte, findet nunmehr am Sonntag, dem 1. Novem⸗ ber, ſtatt.— Das Schauſpiel bereitet die Urauffüh⸗ rung von W E. Schäfers dramatiſchem Mythos „Der Feldherr und der Fähnrich“ vor. Inszenierung: Helmuth Ebbs. SEhrengabe des deutſchen Schrifttums für Reichsminiſter Dr. Goebbels. Bei der Eröffnung der im deutſchen Nationaltheater zu Weimar ge⸗ zeigten Jahresſchau des deutſchen Schrifttums, wurde Reichsminiſter Dr. Goebbels durch den Präſidenten der Reichsſchrifttumskammer, Staats rat Hanns Johſt, und den Leiter der Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft für deutſche Buchwerbung, Miniſterialrat Dr. Hans Wis mann, ein Buch überreicht, das handgeſchriebene Beiträge von 67 deutſchen Dichtern enthält. Jeder dieſer Beiträge ſoll ein Ausdruck des Dankes des deutſchen Schrifttums an den Treu⸗ händer der deutſchen Kultur ſein. Das Buch wurde „Woche des Deutſchen Buches 1936.“ Ich las damals unendlich viel, und zwar gründlich. In wenigen Jahren ſchuf ich mir damit die Grundlagen eines Wiſſens, von denen ich noch heute zehre. Adolf Hitler. Für uns Deutſche waren ſeit jeher Werk⸗ tage und Feſttage auch Tage mit Büchern. Hanus Johſt. Am geiſtigen und ſeeliſchen Wiederauf⸗ ſtieg unſeres Volkes hat das deutſche Buch einen weſentlichen Anteil. Walther Darré. auf Anregung der Reichsarheitsgemeinſchaft unter Mitarbeit von Dr. Rudolf Erckmann, M. A. Rein⸗ hart, Alfons Brugger und Georg von Kommerſtädt zuſammengeſtellt. Den von Prof. Dorfner⸗Weimar entworfenen und ausgeführten Einband ſtiftete die Stadt Weimar. Zum erſten Male ſind die lebenden Dichter unſeres Volkes auf dieſe Weiſe in einem Band zuſammengefaßt, denn es finden ſich in ihm alle Namen von Rang. Auch ein zu früh Vollende⸗ ter iſt unter ihnen: von Heinrich Lerſch iſt das Ma⸗ nuſkript eines Gedichtes aus ſeinem Nachlaß beigege⸗ ben. Wohl ſelten iſt der Dank der Schaffenden eines Volkes an die kulturelle Führung auf perſönlichere Art abgeſtattet worden als mit dieſem Geſchenkbuch deutſcher Dichter. „Wir ſuchen den beſten Zeitungsroman“. Die Reichsſchrifttumsſtelle teilt mit: Die Bekanntgabe der Preisträger im Preisausſchreiben„Wir ſu⸗ chen den beſten Zeitungsroman“ ſollte ur⸗ ſprünglich anläßlich der„Woche des deutſchen Bu⸗ ches 1936“ erfolgen. Die überaus große Zahl der Einſendungen macht eine beſonders ſorgfältige Prü⸗ fung notwendig, die zu dem genannten Termin noch nicht abgeſchloſſen werden konnte. Die Ver⸗ kündung der Preisträger wird nunmehr 1„Tag der deutſchen Preſſe 1936“ er⸗ olgen. .— „ 1 S Nee e 6. VJ CCC. TTT g 0 Mittwoch, 28. Oktober 1936 dee Mmännheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite, Nummer 500 Mannheim, 28. Oktober. Polizeibericht vom 28. Ol tober Die täglichen Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich wiederum 5 Ver⸗ kehrsunfälle, die bei einiger Vorſicht und Beachtung der Verkehrsvorſchriften vermeidbar geweſen wären. Verletzt wurden 3 Perſonen, von denen 2 nach dem Städt. Krankenhaus gebracht werden mußten. Der durch Beſchädigung von 5 Fahrzeugen entſtandene Sachſchaden iſt beträchtlich, denn mehrere der Fahr⸗ zeuge waren ſo beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt wer⸗ den mußten. 48 Verkehrsfünder! Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden 26 Kraft⸗ und Radfahrer wegen Zuwiderhandlung gegen die Verkehrsvor⸗ ſckriften gebührenpflichtig verwarnt und außerdem an 22 Kraftfahrzeugführer, deren Fahrzeuge nicht in 3 Ordnung waren, Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. Reitjagd der Garniſon Mannheim Zum zweiten Male hatte die 1. Abteilung des Ar⸗ tillerieregiments 69 die Mannheimer Reitſport⸗ gemeinde zur Reitjagd eingeladen. Dem Rufe waren das Inf.⸗Regt. 110, die 13. SS⸗Reiterſtan⸗ darte und der Reiterverein Mannheim mit großer Freude gefolgt. Vom Schlachthof aus wurde im Schritt über den an der Straße Oberer Luiſenpark gelegenen Reitweg, der wohl noch nie eine ſolch end⸗ loſe Kavalkade getragen hatte, die Otto⸗Beck⸗Straße, den Neckardamm der Anfangspunkt der Jagd auf den Neckarwieſen nördlich der Rennbahn erreicht, von wo ſich das Jagoͤfeld in Galopp ſetzte. Voraus als Fuchs Hauptmann Frhr. v. Aufſeß, der die Jagd vorbildlich ausgeſucht hatte, hinter ihm zwei Pikör⸗ offiziere, dahinter unter Führung von Major und Abteilungskommandeur Hahn, dem Jadveranſtalter, das Jagdfeld; als„Ehrenmaſter“ ritten Oberſtleut⸗ nant Specht und Major a. D. Jobſt. Hinter dem erſten Feld folgten ſchön geſchloſſen die Unteroffiziersfelder der Artillerie und Infan⸗ terie. Der Weg führte auf den Wieſen neckarauf⸗ wärts unter Ueberwindung der verſchiedenſten Hin⸗ derniſſe, dann unter der Reichsautobahn⸗Brücke durch, ſcharf linksum über einen Tiefſprung auf den „Wörtel“ bei Seckenheim, im großen Bogen am Oſt⸗ rand des Autobahndamms entlang. Und nun kam das„kitzligſte“ Hindernis, wo die Zuſchauer Auf⸗ ſtellung genommen hatten: in eine Sandgrube hin⸗ ein, auf der andern Seite einen ſteilen Sandhang in kühnem Schwung hinauf; wem dieſer fehlte, der ſackte unweigerlich wieder den Hang hinunter. Den Schluß bildete ein Einſprung in die Seckenheimer Pferdekoppel dicht weſtlich Seckenheim. Dort wurde „Halali“ geblaſen, wobei die ſchneidige Reiterin Frau Dr. Reuther 136 Brüche verteilen konnte. Es waren im ganzen 21 Hinderniſſe zu itherwinden geweſen, davon vier natürliche, Einige verhältnismäßig harmlos verlaufene Stürze waren porgekommen. Die Pferde hatten keine leichte Auf⸗ gabe: 7 Kilometer in tiefſtem Boden, der durch das Regenwetter von Feuchtigkeit vollgeſogen war. Nach der Jagd vereinigte ein einfacher Imbiß im Secken⸗ heimer Pfiſterer⸗ Bräu die Teilnehmer noch ein Stündchen, wobei die Sammelbüchſen für das Win⸗ terhilfswerk von Hand zu Hand gingen. Die Reiter trennten ſich mit der ſchönen Erinnerung, ein ſchwie⸗ riges, dauernd Ueberraſchungen bietendes Gelände in ſcharfem Tempo überwunden zu haben, was an Nerven und Körper allerhand Anforderungen ge⸗ ſtellt hatte. . Der Reichsbund der Kinderreichen, Orts⸗ gruppe Sandhofen, hatte die kinderreichen Mütter des Ron zu einem Mütterabend in das Nebenzim⸗ mer der Wirtſchaft zum„Durlacher Hof“ geladen, woſelbſt nach herzlicher Begrüßung und kurzer An⸗ ſprache des Ortsgruppenwarts Weickel ſich eine froh⸗ geſtimmte Unterhaltungsfolge abwickelte. Schließ⸗ lich gab es auch Kaffee und Kuchen. Die Leitung dieſes Abends hatte die Müttermutter der Roͤn⸗ Ortsgruppe, Frau Hildenbrand. Staatsfeind Nr. 1: Der Volſchewismus Der Antikominternzug auf dem Meßplatz ſeit heute früh geöffnet „Zieht der Jude mit Hilfe ſeines marxiſtiſchen Glaubensbekenntniſſes über die Völker dieſer Welt, dann wird ſeine Krone der Totenkranz dieſer Menſchheit ſein, dann wird dieſer Planet wieder wie einſt vor Jahrmillionen menſchenleer durch den Aether ziehen.“(Adolf Hitler,„Mein Kampf.) Heute vormittag 10 Uhr hat Kreisleiter Dr. Roth die Ausſtellung des Antikomintern⸗Zuges auf dem Meßplatz zu Mannheim in Anweſenheit der Ver⸗ treter des Staates und der Wehrmacht, der Partei und ihrer Gliederungen, der Stadt und geladener Gäſte mit einer kleinen Anſprache eröffnet, in der er auf die Bedeutung dieſer Schau für alle Volks⸗ genoſſen, nicht zuletzt der Jugend, hinwies. Und als man, im tiefſten aufgewühlt von der Fülle an⸗ klägeriſchen Materials, das hier in ſeiner wirkungs⸗ vollen Zuſammenſtellung eine überzeugende Sprache redet, die Ausſtellungsräume der roten Wagenburg verließ, ſtanden draußen ſchon Hunderte von Ju⸗ gendlichen, um in dieſer Schau einen Eindruck fürs Leben mitzunehmen, der ſie feien wird gegen den Bazillus des weltzerſtöreriſchen Bolſche⸗ wismus. Was will der Antikominternzug? Er will jedem Volksgenoſſen, der nicht mit un⸗ heilbarer Blindheit geſchlagen iſt, das wahre Ge⸗ ſicht des Bolſchewis mus zeigen, ſeine Draht⸗ zieher, ſeine Machthaber, ſeine Kampfmethoden und ſeine barbariſchen Auswirkungen auf Religion, Sitte, Kultur und Menſchendaſein überhaupt. Der jüdiſch⸗ marxiſtiſche Bolſchewismus iſt kein Spießbür⸗ gerſchreck, er iſt eine harte Tatſache, an der kei⸗ ner vorüberkommt mit der ſchlafmützigen Redens⸗ art, es wird ſchon nicht ſo ſchlimm ſein. eine Be⸗ drohung aller Völker der Erde. Skrupel⸗ los in ſeinen Mitteln, fanatiſch bis zur Wut, grau⸗ ſam bis zum Sadismus, wie nichts auf der Welt, ſtreckt er ſeine Polypenarme über die ganze Erd⸗ kugel mit dem Endziel der Weltbeherrſchung durch den jüdiſchen Marxismus. Darum beginnt die Ausſtellung mit den Bildniſſen aller jener, die, um den einzigen nichtjüdiſchen Stalin geſchart, ihre Pläne verfolgen, indem ſie das ruſſiſche Volk auf⸗ putſchten und die entſeſſelten Maſſen unter verloge⸗ nen Verſprechungen auf eine alte Kultur losließen, Unfrieden unter allen ſtifteten, den Bauern das Vieh aus den Ställen trieben und die Keimzelle aller Ordnung auflöſten: die Familie. Damit iſt der Auf⸗ takt gegeben zu der Darſtellung der Mittel, deren ſich der Bolſchewismus bedient. Es iſt eine grauenhafte Sprache, die dieſer zweite Raum ſpricht: ſein weſentlichſtes Mittel iſt der politiſche Mord. Eine erſchütternde Tabelle ſagt es: in den erſten fünf Jahren der bolſchewiſtiſchen Herrſchaft haben in Rußland 1860 000 Menſchen das Leben laſ⸗ ſen müſſen Leichen ſind wahrhaftig das Fundament des Sowjetſtaates. Und wieviele Menſchen ſind unter dieſer Schreckensherr⸗ ſchaft verhungert? Der Erzbiſchof von Canter⸗ bury ſchätzt die Zahl der allein im Jahre 1932/33 Verhungerten auf 6 Millionen. Wir leſen in einem Hungerbrief vom 22. Januar 1933:„Die Kinder bitten um Brot. Aber wir haben ſchon lange kein Brot... Not, Hunger und Ver⸗ nichtung des Bauernſtandes iſt das Werk kollektivi⸗ ſtiſcher Zwangswirtſchaft in einem Lande von un⸗ ermeßlichen Reichtümern. Deutſche Bauern aus dem Wolgagebiet, der Kornkammer des alten Ruß⸗ land, ſind darunter Den Kampf gegen Ordnung und Religion zeigt der dritte Raum. Die kämpfenden Gottloſen, unter jüdiſcher Leitung ſtehend, ſind hier die Ruſer im Streit. Der chriſtliche Glaube, die chriſtlichen Symbole werden in den Kot gezerrt, Chriſtus in einer Weiſe geſchmäht, daß ſelbſt das verhöhnende Bild eines George Groß, das die Syſtemzeit in Deutſchland kennzeichnet, wie ein Kinderſchers er⸗ ſcheint. Heute ſchießt rotes Geſindel in Spanien auf Chriſtusſtatuen Kirchenzerſtörungen., Grabſchändun⸗ eee Kampf dem Verderb einmal anders gesehen Pg. Kaiſer vom Reichsnährſtand ſprach vor der NS-Frauenſchaft In einer Großkundgebung der NS⸗Frauen⸗ ſchaft nahm geſtern abend Reichs redner Kaiſer vom Reichsnährſtand in über zweiſtündigen Aus⸗ führungen Stellung zu einer Reihe wichtiger poli⸗ tiſcher und wirtſchaftlicher Fragen. Sein Name allein ſchon iſt heute— wie die Kreiswalterin Frau Droes einleitend feſtſtellte— das zugkräftigſte 5. [die großen Zuſammenhänge, als ſte eine Programm, weshalb denn auch der große Saal des Friedrichsparks bis auf den letzten Platz beſetzt war. f Von ſchöner Begeiſterung getragen und ſich oft bis zu leidenſchaftlichem Eifer ſteigernd. umriß der Redner in großen Zügen Innenpolitik, Außenpoli⸗ tik, Wirtſchaftspolitik und Kulturpolitik als die vier Grundpfeiler nationalſozialiſtiſcher Welt⸗ anſchauung, weil Wirtſchaftsaufbau nur aus der Geſinnung im Ganzen, nie aber aus dem Mate⸗ riellen allein kommen könne. Mit Nachdruck wandte er ſich in dieſem Zuſammenhang zunächſt gegen den ihm mehrfach gemachten Vorwurf, auch Glaubens⸗ dinge auf ungebührliche Weiſe in den Kreis ſeiner Betrachtungen gezogen zu haben. Entſcheidend ſei allerdings, eine klare Front zu bilden gegen jene ewig Geſtrigen, die das Ringen um die Zukunft unſeres Volkes noch immer nicht begriffen haben und deshalb in verhängnisvoller Mißdeutung der deutſchen Sendung noch immer daran feſthielten, den chriſtlichen Konfeſſionen beſtimmte, höchſt irdische Machtbefugniſſe einräumen zu wollen, anſtatt die Neues vom Geldſchat im Rhein Der„geheimnisvolle Mann“— Rätſelraten über die Herkunſt des Goldes In den Geſprächen der Lindenhöfler taucht jetzt auch ſchon der geheimnisvolle Mann auf, der zu ſo einem rechten Schatzfund am Rhein bei Sturmge⸗ braus gehört. Seine Beſchreibung wechſelt, aber ſo viel bleibt, daß es ein jüngerer und größerer Mann war, der, mit einem hellgrauen Regenmantel ange⸗ tan, kurze Zeit vor dem Fund genau an der Fund⸗ ſtelle am Ufer geſtanden und eine Viertelſtunde oder auch nur 10 Minuten ins Waſſer geſtarrt haben ſoll. Nun kann ja, wer Luſt hat, bei dieſem Herbſtwetter jeder ins Waſſer ſtarren und ſich Geoͤanken machen. Hat er aber eine Beziehung zu dem Goldſchatz und ſtand er deswegen dort herum, ſo hat er ihn entweder ſelber hineingeworfen und ſpäter dem ſchönen Geld nachgetrauert, oder er hat auch wie die Buben da unten was blinkern ſehen und hat ſich die ganze Zeit überlegt: ſoll ich mir die Schuhe ausziehen oder nickt? Es gehört eben heutzutage etwas jungenhafte Un⸗ bedenklichkeit, Abenteuerluſt und ungenierter Mut dazu, um ſich am Samstagnachmittag am Rhein die Schuhe auszuziehen und vielleicht noch eine Erkäl⸗ tung dafür in Kauf zu nehmen, daß man nichts finder. Wie kommt das Geld dahin? Die einfachſte Er⸗ klärung iſt die: Irgendein Mann, noch beſſer eine Frau, die dieſen Goldſchatz ſeit der Inflationszeit aufbewahrt hat, iſt durch Deviſenprozeſſe und Furcht vor ſtrengen Strafen nervös und ängſtlich geworden. Hat vielleicht auch die Steuern nicht pünktlich be⸗ zahlt, womöglich den Beſuch eines Fahndungsbeam⸗ ten gefürchtet, und auf einmal packt ſie das Häuf⸗ chen Gold zuſammen und wirft's in den Rhein. Es iſt ja bekannt, daß im Rhein alles mögliche herum⸗ liegt, was aus Angſt weggeworfen wird. So hat man dort in der Nachkriegszeit wie auch in der Zeit der nationalen Erhebung Revolver und Seitengewehre bis zu harmloſen Piſtolen und Flobertbüchſen ge⸗ funden. Zufällig ſind die Münzen an eine Stelle gefallen, wo das Waſſer ſeicht und die Strömung durch die Steinmole abgeleitet iſt. Da kann es ein paar Wochen gelegen haben, und wenn es irgend⸗ wie verpackt war, natürlich auch monatelang; denn Gold iſt ſchwer. Was ſind die Münzen wert? Es ſind im weſent⸗ lichen däniſche 20⸗Kronen⸗Stücke. Als Goloſtücke werden ſie jederzeit in ihrem alten Wert eingelöſt, 1 Kr.= 1,12 Mk., das heißt alſo bei 20 Kronen rund 22,50 Mk. Die paar franzöſiſchen und ſchweizeriſchen Münzen haben auch ihren Goldwert, d. h. für 20 Fr. 16,22 Mk. Es wird alſo, wenn erſt mal der geſam⸗ melte Fund in ſeinem Wert veröffentlicht wird, ein hübſches Sümmchen ſein. Denn wenn auch die De⸗ viſen als ſolche beſchlagnahmt werden, ſo bekommt man doch den Gegenwert ausgezahlt. Hätte der mutmaßliche Eigentümer aus Augſt das Geld wegwerfen dürfen? Er hätte es auf keinen Fall tun ſollen; denn er ſchädigte damit das Reich. Aber er hätte auch keine Angſt zu haben brauchen. Denn obwohl auf unerlaubtem und nichtangemeldeten Deviſenbeſitz Strafe ſteht, ſo wird man erſtens wegen 1 bis 2000 Mark kein zu großes Aufheben machen, zweitens werden die Banken auch nicht viel fragen, wenn jemand etwas abliefert, ſondern froh ſein, daß es da iſt. Das ergibt ſich aus der Praxis und der Natur der Sache gamz von ſelbſt. Wer alſo noch ſolche Schätze hat, der ſollte weder darum zittern noch ſie ins Waſſer werfen, ſondern ſie abgeben, das iſt ver⸗ nünftig und wohlgetan. Oder, wenn er das Wegwerfen wirklich nicht blei⸗ ben laſſen kann, oder er hat es ſchon hinter ſich, dann ſchnell eine Karte mit Schreibmaſchinenſchrift an ein Lindenhof⸗JV⸗Fähnlein. Die holen es ſofort her⸗ aus, und wenn ſie tauchen müſſen, und erkälten ſich auch nicht die Spur. 5 a Dr. Hr. Religion ein für allemal aus der Sphäre des poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Geſchehens herauszuhe⸗ ben und ſie als perſönlichſtes Gut jedes einzelnen in die Herzen der Menſchen zu ſenken. Die Aufgabe der Stunde erheiſche heute, o etwa äußerte ſich Pg. Kaiſer, inſonderheit auch von den Frauen höhere Einſichten in Darſtellung der Marktlage von Butter, Eiern und Käſe vermitteln könne. Nur wer begriffen, wes⸗ halb etwa die gewaltige Kraftanſtrengung des neuen Vierjahresplanes notwendig ſei, und wer empfinden könne, was die Sicherheit unſerer Währung, die immer fortſchreitende Nahrungsfrei⸗ heit in ihren letzten Auswirkungen für die Befrie⸗ dung ganz Europas bedeuteten, der werde auch mit fröhlichem Herzen jene kleinen Einſchränkungen auf ſich nehmen, die das deutſche Volk als ſehr beſchei⸗ denen Preis ſeiner Selbſtändigkeit zahlen ſoll. In Wahrheit ſind Einſchränkungen im eigent⸗ lichen Sinne ja überhaupt nicht vorhanden, ſondern ein Blick auf die Statiſtik lehrt, daß lediglich die in den letzten Jahren un verhältnismäßig ge⸗ ſteigerten Anſprüche ſchuld daran ſind, wenn bei beſtimmten Lebensmitteln im Rahmen reiner Inlanderzeugung gelegentliche Knappheiten ein⸗ treten konnten. Mit gutem Humor einerſeits und mit ſehr nüchternen Zahlen andererſeits bewies nämlich der Redner, daß für weite Kreiſe des deut⸗ ſchen Volkes in punkto Eſſen weniger mehr wäre und der Geſundheit zugute käme. Wir verbrauchen heute 25 v. H. mehr an Butter als im Jahre 1913, da Wohlhabenheit in Deutſchland herrſchte und alle Grenzen der Ein⸗ und Ausfuhr offen ſtanden. Auch der Fleiſchverbrauch iſt— in anderer Hinſicht natür⸗ lich ein Zeichen ſchwindender Kriſennöte— in den letzten Jahren ganz beträchtlich angeſtiegen, und alles in allem beſteht die Tatſache, daß wir durch⸗ ſchnittlich ein Drittel mehr Nahrung zu uns nehmen, als zum geſundheitsgemäßen Körperbefinden er⸗ forderlich iſt. Hier dies und jenes einzuſparen, wäre alſo eine ganz neue, dabei überaus einleuchtende Kampfesweiſe lebenswichtiger volkswirtſchaftlicher Werte. An den Hausfrauen iſt es natürlich in erſter Linie, ſich ſolche Anſchauungen zu eigen zu machen und ſie inſonderheit auch bei ihren Vorbereitungen des Weihnachtsfeſtes und ähnlichen, vorwiegend den Magenfreuden gewidmeten Anläſſen in Ae Tat um⸗ zuſetzen. Denn wohl hat jeder Volksgenoſſe das Recht, von ſeinem Staat die notwendigen Nahrungs⸗ mittel zu fordern, von denen wir alle wiſſen, daß ſie bereits ſichergeſtellt ſind; nicht aber könne man verlangen, daß die Reichsregierung im Rahmen ihrer gewaltigen Aufgaben des Kampfes um unſere Selbſtbehauptung auch für alles das zu ſorgen habe, was man ſchon in die Reihe der Genußmittel verweiſen müſſe. Mit großartiger Ueberzeugungskraft leitete Pg. Kaiſer ſeine ſichtlich mitgeriſſenen Zuhörerinnen aus der Welt der Tatſachen dann wieder auf gei⸗ ſtiges Gebiet zurück, indem er noch einmal den Frauen ihre hohe Berufung als Mut⸗ ter und Lebensträgerin vor Augen ſtellte. Aus ihrer urſprünglichen Verbundenheit mit den tiefſten Geheimniſſen göttlichen Schöpfe⸗⸗ tums müſſe zu allererſt der Anſtoß kommen, den Sinn des eigenen Daſeins innerhalb der Familie und der Volksgemeinſchaft zu begreifen. Denn nur daraus erwachſe wiederum fene Beſeelung der Arbeit,— jene klare Zielſtrebigkeit auch in allen Fragen der Kunſt und Kultur, die nach dem Willen des Füßrers das Unterpfand ſein ſollen eines jeden ſchaffenden deutſchen Menſchen. M. S M. O. gegen Verderb und Vergeudung gen, nichts fehlt in dieſer Reihe. Genügen dieſe Mittel nicht, alle Bande frommer Scheu zu löſen, ſv tritt der Zwang in ſein angemaßtes Recht. Sechs Millionen Menſchen, darunter 200 000 deutſche Volks⸗ genoſſen, gehen in den Zwangsarbeitslagern der Sowjets jämmerlich zu Grunde. Auch die er⸗ wahrloſung der Jugend, die Vernichtung der Familie, die Entwertung der Frau— alles dient nur dem einen Ziel: der Macht einer herrſchenden Klique. Aber Sowjetrußland hat noch ein anderes Mittel, die marxiſtiſche Revolution weiterzutreiben, im In⸗ land wie im Ausland, das rote Heer, die Armee der Weltrevolution, deren gewaltige Stärke im großen Querſaal gezeigt wird. Zwei Millionen Mann zählt dieſes Angriffsheer, un⸗ geheuer ſind die Flottenrüſtungen, die Mengen der Flugzeuge. An zahlreichen inſtruktiven Modellen wird dieſe bewaffnete Gefahr aufgezeigt. Das„Paradies auf Erden“ hat man dem unglücklichen Volk verſprochen, verſpricht man noch heute den fremden Völkern, die man mit bolſchewiſti⸗ ſcher Ideologie zu durchdringen verſucht. Wie ſieht es aus? Die Hungerbriefe ſprechen eine deutliche Sprache, nicht weniger deutlich reden die Preiſe in Rußland— und in Deutſchland. In einer Vitrine liegen Kleidungsſtücke. Die Preiſe ſind unerſchwinglich. Dabei verdient der ruſſiſche Arbeiter ſoviel, wie ein Erwerbsloſer in Deutſch⸗ land. Von ſozialen Leiſtungen iſt überhaupt keine Rede. Ein Flanellhemd, das in Deutſchland.40 Mark koſtet, muß in Rußland mit 17 Mark bezahlt werden. Neben einem deutſchen Anzug, der mit 58 Mark ausgezeichnet iſt, liegt ein ruſſiſcher für 150 Mark. Ein Paar Schuhe, die man in Deutſch⸗ Der WMiaten mantel der auch bei Regen und Schnee sein gutes Aussehen behält,— der ist's doch, den Sie su- chen! Wir führen Mäntel, die viel vertragen, ohne gleich unansehnlich zu werden, Schon in den niederen Preislagen sind diese Bedingun- gen erfüllt. Dabei haben unsere Mäntel mo- dernste Machart. Kurzum, ein Wintermantel von Modehaus Neugebauer, dem groben Mann- heimer Textilspezielhaus, an den Planken, er- füllt bestimmt ihre Erwartungen. land mit 12 50 Mark bezahlt, koſten in Rußland 70 Mark, eine Mütze in Deutſchland.10 Mark, in Rußland 9 Mark. 8 Die Zerſetzungs arbeit in Rußland wie in der ganzen Welt wird beſorgt durch Hetzſchriften, Hetzbilder und eine jüdiſch ge⸗ leitete Preſſe internationalen Gepräges. Wir ſehen ſie in vielen Beiſpielen an den Wänden. Was wird, wo der Bolſchewismus auch nur vorübergehend und teilweiſe zur Macht kommt, das zeigen Beiſpiele aus dem Deutſchland von 1918 nach der ſchmählichen Novemberrevolte der Deſer⸗ teure. Da ſchreien die Aufrufe eines Max Hölz von den Wänden, da werden wir ſchmerzlich an den Münche⸗ ner Geiſelmord erinnert, da liegen Waffen und Mordwerkzeuge und eine Bibel, die als Munitions⸗ verſteck ͤiente!l Der bewaffnete Aufſtand iſt das Ziel aller Zerſetzungsarbeit, damit nach Zerſtörung von Recht und Ordnung die Diktatur nicht des Proleta⸗ riats, ſondern weniger Machthaber aufgerichtet wer⸗ den kann. Spanien iſt ein Fanal, das in alle Welt leuchtet. Aber dieſe Ausſtellung klagt nicht nur an, ſie ver⸗ neint nicht nur, was jeder anſtändige Menſch verab⸗ ſcheuen muß, ſie zeigt uns auch das Gegenbild, das Deutſchland Adolf Hitlers, der uns in letzter Stunde mit der Kraft ſeiner Per⸗ ſönlichkeit und der Macht ſeiner Bewegung vor dem Abgrund zurückriß, in den nicht nur Deutſchland, ſondern Europa geſtürzt wäre, hätte der Bolſche⸗ wismus mit Hilfe der deutſchen Kommuniſtiſchen Partei— 1933 der ſtärkſten in allen Staaten— bei uns geſiegt. Deutſchland iſt das Bollwerk gegen den öſtlichen Schrecken und hält mit ſeiner Friedens⸗ armee den ſchützenden Schild auch über Europa, nach deſſen Staaten Moskaus Sendlinge die Brandfackel ſchleudern möchten. Wandbilder zeigen die Entwick⸗ lung des neuen Deutſchland ſeit 1933 zu einem Land der Oroͤnung, des Friedens, der Zucht und des ge⸗ ſundenden Wirtſchaftslebens. Die Ausſtellung ſchließt mit einem Bekenntniswort Adolf Hitlers:„Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“ Im Vorführraum, der 200 Perſonen Platz bietet, läuft ein Fil m. Er faßt noch einmal anſchaulich im lebendigen Bild zuſammen, was die Ausſtellung lehrte: Die weltzerſtörende Gefährlich⸗ keit des Bolſchewismus, und ſtellt zum Schluß Bildern des gemarterten ſpaniſchen Landes Bilder vom nationalſozialiſtiſchen Deutſchland gegenüber: weltenweite Gegenſätze. 5 8 Dankbar und ſtolz geht man aus dieſer Schau, ein Deutſcher zu ſein, und das glühende Gelöbnis der Treue zum Führer im Herzen. Us. Verkehrsregelung am Hauptfriedhof Die An⸗ und Abfahrt am hieſigen Hauptfriedhof iſt neu geregelt worden. Die Anfahrt hat künftig nur über die Käfertaler Straße und die neu ange⸗ legte Verbindungsſtraße zwiſchen Käfertaler Straße und Cheliusſtraße, beim VfR Platz, die Abfahrt 5 5 die Cheliusſtraße und Röntgenſtraße zu er⸗ olgen. e 5„ 5 9 5 Parkplatz befindet ſich hinter dem Vfgt⸗ 155 8 1 5 Dieſe Regelung iſt bereits an Allerh ligen zu beachten. 5„ 4. Seite Nummer 500 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1936 Die badiſche Gauliga im Kampf Am vergangenen Sonntag gab es nur drei Spiele: 5 Raſtatt— Bf Mannheim 914 Karlsruher F— Vfe Neckarau:1 Germania Brötzingen— Fc Freiburg 22 folg war für Mannheim recht erfreulich. Zwei rften im Kampf und zwei Siege. BfR Mann⸗ zwang Raſtatt überlegen). Die Mann⸗ ten in ausgezeichneter Ve ung, die Un⸗ erſten Spiele iſt verſchwunden. Gegen einen r hatte Raſtatt nie Ausſichten. Vit Mann⸗ mmen mit Pforzheim in Führung, Raſtatt etzte Stelle ein. ru her F V mußte beide Punkte an Vi L geben. Neckarau ſiegte knapp aber ver⸗ Schoen das Unentſchieden in Brötzingen zeigte, au wieder im Kommen iſt. Die Karlsruher 5 nletzter und Neckarau liegt auf dem dritt⸗ Blatz. er mania Brötzingen ſpielte auch gegen den iburg unentſchieden:2. Die Brötzinger ver⸗ äußerſt zäh und ſind nicht gewillt, nuf zigenem Punkte abzugeben. Zur Zeit nimmt Brötzin⸗ Vie Neckarau— S Waldhof FV Raſtatt— 1. Fe Pforzheim Karlsruher FV— SpVg Sandhofen Germania Brötzingen— VfB Mühlburg 71 Das vierte Lokalſpiel in Mannheim zwiſchen Vf. Neckarau und 5 Waldhof findet im Hion ſtatt. u trägt das zweite Spiel in Mannheim a Aus fünf ſchweren Auswärtsſpielen holten die Neckarauer vier Punkte. Gerade die letzten Spiele haben gezeigt, daß die Mannſchaft wieder ſtark im Kommen iſt. Gegen Waldhof wird es r baum zu einem Erſolg reichen. Waldhof müßte das Spiel gewinnen. Der 7 V Raſtatt empfängt den Tabellenführer Pforzheim. Bei allem Eifer und Können der Ra⸗ ſtatter werden doch die Pforzheimer das Spiel blar gewinnen. 2 Ein weiterer Vertreter aus Mannheim, Sandhofen, tritt beim Karl 5 Sandhofen iſt in allen Mannſchof zu ſtellen. Trotz des eigenen Platz kaum mit einem eg von 8 VfB Mühlburg in Brötzingen. Hie treffen zwei Kampfmannſchaften aufeinander, die d Spiel jeweils erſt mit dem Schlußpfiff verloren ge Brötzingen iſt auf eigenem Boden ſchwer zu ſchlagen. Unentſchieden wäre für Mühlburg ein klarer Erfolg. die SpVg lsruher F V an. über den K auch diesmal rlsruhe zu rechnen. * 20 Ein Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Führungskampf mit Punkteteilung Der letzte Oktoberſonntag verlief entſchieden weniger be⸗ wegt wie ſein Vorgänger, und es iſt zu hoffen und zu wünſchen, daß die nunmehr eingeſchlagene Linie beibehalten wird. Die drei Spiele des Sonntags: Sulzbach— Aſchbach 313 Laudenbach— Unterflockenbach:0 Lützelſachſen— Alteubach 221 en ihren Höhepunkt mit der Begegnung der beiden terſten Sulzbach und Aſchbach. Wie zu er⸗ ſtieß Sulzbach auf einen äußerſt ſcharfen Wider⸗ ſtand. Die Aſchbacher wollten ihre günſtige Tabellenſtellung auf keinen Fall preisgeben, und ſo lieferten ſie denn den Saulzbachern einen Kampf auf Biegen und Brechen. Die Leiſtungen hielten ſich die Waage, was ſowohl der Pauſen⸗ ſtand von:1 als auch das Endergebnis von:3 zum Aus⸗ druck bringen. Für Aſchbach war die Punkteteilung äußerſt wertwoll, allein deshalb, weil auswärts die Punkte gewöhn⸗ och hängen. Darüber hinaus hat Aſchbach nach Lauden⸗ die zweite gefährliche Klippe hinter ſich gebracht, was utlich in der Rückrunde eine weſentliche Rolle ſpielen kann.— Laudenbach hat nach ſeiner Punkteteilung mit Aſchbach endlich den erſten Sieg errungen. Unter⸗ [lockenbach hatte in dieſem Rennen keine Ausſicht, ſo ſehr man ſich auch zur Wehr ſetzte. Einige Male zeigten die Leute aus Unterflockenbach zwar ganz nette Anſätze, aber dann war wieder der Angriff zu unentſchloſſen oder zut ungenau, um ſich durchſetzen zu können. Hierin hatten die Laudenbacher außer dem Platzvorteil ein klares Plus, gon dem ſie auch mit 3ü0 gebührend Gebrauch machten. Be⸗ bei der Pauſe lag Laudenbach mit:0 in Front.— dritte Spiel in Lützelſachſen ſah erſtmalig Al⸗ denbach am Start, und wenn die Altenbächer auch mit :1 auf der Strecke blieben, ſo führten ſie ſich alles in allem en Anfang doch recht gut ein. Bei Halbzeit führte hſen den Kampf noch knapp:0, als Altenbach ſpäter gewiſſe Ausgeglichenheit zeigte, um am Ende mit nur laſſen. Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte Sulzbach 3 2 1— 7·4 521 Aſchbach 3 1 2— 6˙5 4·2 Laudenbach 2 1 1—.1 31 Unterflockenboch 2 1— 1 24 2˙2 Lützelſachſen 8 1— 2:5 2˙4 Altenboch N 55— 1 12 0˙2 Jahn Weinheim 2— 2 24 0˙4 Der kommende Sonntag ſieht mit Ausnahme von Laudenbach, das ſpielfrei iſt, ſämt⸗ liche andere Mannſchaften am Start. Das Spielprogramm: Altenbach— Sulzbach Lützelſachſen— Jahn Weinheim Unterflockenbach— Aſchbach bringt in erſter Linie harte Gänge für die beiden Tabellen⸗ erſten, die beide reiſen müſſen. Aſchbach hat auswärts ſchon zweimal beſtanden, und man könnte der Elf durchaus zutrauen, daß ſie auch von Unterflockenbach nicht ohne Punktgewinn heimkehrt. Unterflockenbach wird aller⸗ dings nichts unverſucht laſſen, um das erſte Spiel zu Hauſe mit einem Erfolg abzuſchließen. Auch Sulzbach wird in Altenbach keinen leichten Stand haben, denn ſchon immer haben ſich die Sulzbacher gerade gegen dieſe Elf ſchwer getan. Das dritte Treffen brinat Wein heim nach Lützelſachſen, und wenn die Weinheimer eine dritte Niederlage vermeiden wollen, dann müßten ſie ſchon ganz gehörig auf dem Damm ſein. 0 Nun auch noch„Europa-Pokal im Tennis? Wie jetzt erſt bekannt wird, hat anläßlich des Tennis⸗ Dreiländerkampfes zwiſchen Italien, Oeſterreich nud Un⸗ garn auch eine Beſprechung über die ſchon wiederholt ge⸗ plante Schaffung eines Wettbewerbs um den„Europa⸗ Pokal“ ſtattgefunden. Nach den in Meran geführten Ver⸗ handlungen iſt damit zu rechnen, daß dieſer Wettbewerb bereits im kommenden Jahr unter Beteiligung von Ita⸗ lien, Oeſterreich, Ungarn, der Tſchechofſlowakei und viel⸗ leicht auch noch der Schweiz erſtmals zum Austrag gelangen wird. Möglicherweiſe werden auch Jugoſlawien und Po⸗ len als Teilnehmer gewonnen. Im Gegenſatz zum Da⸗ vispokal, dem hier keine Konkurrenz erſtehen ſoll, ſoll es ſich beim„Europa⸗Pokal“ um einen zweijährigen Wett⸗ bewerb mit Vor⸗ und Rückkampf handeln, wobei jede Na⸗ tion gegen jede anzutreten hat. Die einzelnen Begegnun⸗ gen ſollen an drei Tagen unter Leitung eines neutralen Schiedsrichters mit jeweils acht oder gar 12 Spielen durchgeührt werden. Vorgabeläufe für Leichtathleten gefordert Vorgobeläufe, die weſentlich dazu beitragen, Schnellig⸗ leit und Tempogefühl der Mittel⸗ und Langſtreckler zu er⸗ höhen, werden leider viel zu wenig ausgeſchrieben. Zu dieſem wichtigen Thema nimmt ein Fachmann, W. Hart⸗ mann, eingehend Stellung: „Man mache es allen Veranſtaltern zur Pflicht, daß in jeder Ausſchreibung auf einen Mal⸗Lauf mindeſtens ein Vorgabelauf kommt. Die Meldungen müßten unter Bei⸗ fügung der beſten auf der betreffenden Strecke erzielten Zeit abgegeben werden. Damit nun der Malmann wirk⸗ lich zu einer überragenden Leiſtung gezwungen wird, ſind die Vorgaben ſo einzuteilen, daß er, um als erſter durchs Ziel zu gehen, ſeine Beſtzeit auf einer Strecke von 3000 Metern aufwärts bei normalem Verlauf um 10—20 Se⸗ kunden unterbietet. Wenn in Deutſchland ein Läufer fähig iſt, 5000 Meter in 15:15 Minuten zurückzulegen, wird er bei örtlichen Veranſtoltungen, abgeſehen von der Lang⸗ ſtrecklerhochburg Wittenberg, kaum einen Gegner finden, der ihn zum vollen Ausgeben zwingen kaun und er muß in der Loge, ſich ohne Gegner vollkommen auszugeben. Der Erfolg iſt alſo, daß dieſer Mann beſtenfalls Rennen in 15715 gewinnt und kaum jemals eine beſſere Zeit erreicht, ja ſogar bei vereinzelter überlegener Gegnerſchaft verſagt und die genannte Leiſtung nicht ſchafft und noch viel weni⸗ ger überbietet. Jetzt den andern Fall: Der gleiche Athlet ſtartet im Meter⸗Vorgobelauf. Seine ſtärkſten Gegner können 5235 Minuten laufen, erhalten alſo 100 Meter Vorgabe, die dann für die ſchwächeren Leute bis auf 500 Meter aus⸗ gedehnt wird. Jetzt muß der Malmann vom Start weg ein flottes Tempo laufen, um erſt einmal Anſchluß zu fin⸗ den. Dann wird es ihm weſentlich leichter werden, ſein ſcharfes Tempo durchzuhalten, weil er dabei nicht zu führen braucht, ſondern ſtets Gegner vor ſich hat. Selbſtverſtändlich hat er trotz der hohen Vorgaben den Ehrgeiz, das Rennen zu gewinnen und wird ſich daher weit mehr verausgaben, als er es in dem vorher angeführten Rennen von der Spitze kann. In dieſem Vorgabelauf tritt überhaupt kein Ruhemoment auf, während im Mollauf der ſicher in Führung liegende Athlet immer in Verſuchung kommt, ſich nur einmal 200 bis 300 Meter auszuruhen. Die Folge iſt, daß er das Tempo vollkommen verliert und nicht mehr in die alte Fahrt kommt, zumindeſt aber, daß er durch dieſes Ausruhen alle Möglichkeiten, eine überragende Zeit her⸗ auszulauſen, vergibt. ——— Peters(Berlin) iſt Schiedsrichter des Pokalſpiels Schalke 04— FC. Schweinfurt am 8. November in Gelſen⸗ kirchen. Das am gleichen Tage in Düſſeldorf ſtattfindende Treffen Benrath—Worms(Wiederholungsſpiel) wird von dem Hannoveraner Winkler geleitet. Die Mercedes⸗Rekordfahrten auf der Reichsautobahn bei Frankfurt mußten am Dienstag infolge der ſchlechten Witterung unterbrochen werden. Die Weltmeiſterſchaft im Tontaubenſchießen, die in Rom entſchieden wurde, gewann der Italiener Canepa. Der deutſche Teilnehmer Goeldel wax in der achten Runde ausgeſchieden. — Winterarbeit des Leichtathleten Es iſt noch nicht allzulange her, da glaubte man im Leichtathletiklager oder überhaupt ganz allgemein bei den Sportlern, man müſſe nach der Kampfzejt— für die Som⸗ merſportler alſo im Winter, für die Winterſportler im Som⸗ mer— gründlich ausruhen, um für die nächſte Saiſon neue Kräfte zu ſammeln. Erſt als man merkte, daß man faſt den ganzen Frühling dazu brauchte, ſich überhaupt nur in Form zu bringen, erkannte man den Irrtum und be⸗ tätigte ſich nun auch im Herbſt und Winter. Das Ar⸗ ahr des Leichtathleten beginnt mithin nicht, wie man er annahm, mit dem Frühjahr, ſondern in Wirklichkeit im Spätherbſt, nachdem man ſich nach beendeter Kampf⸗ it nur einige wenige Wochen, vielleicht nicht einmal die, he gegönnt hat. Im Winter muß der Leichtathlet durch ſyſtematiſche Ar⸗ beit die Grundlage für Erfolge im Sommer ſchaffen. Jetzt muß er den Körper durch Laufübungen, Ausgleichs⸗ arbeit und eine Spezialgymnaſtik ſo ſchulen, daß er gut vorbereitet im Frühjahr die Aſchenbahn betreten kann, um dann in kürzeſter Zeit höchſte Leiſtungsfähigkeit zu er⸗ reichen. Wenn es einigen gut Veranlagten gelingt. ohne ſorgfültige Wintervorbereitung ſchnell in Form zu kommen bzw. Erfolge zu erzielen, dann ſind das Ausnahmen, die — nur für die wenigſten als Richtſchnur dienen können und ſollen. Im Gegenteil, man muß auch dieſen Sport⸗ lern die aus Erfahrung gewonnene grunoſätzliche Winter⸗ arbeit empfehlen, wahrſcheinlich würde ihre Leiſtungs⸗ ſteigerung dann noch größer ſein. So lang es die Witterung zuläßt. alſo in den Spät⸗ herbſtwochen kann man ruhig noch im Freien üben, das dient der allgemeinen Abhärtung und der Entwicklung der inneren Organe. Natürlich muß man ſich vor Erkältungs⸗ kranheiten hüten, was am beſten durch entſprechend warme Kleidung geſchieht. Erſt wenn es draußen nicht mehr geht, wuß die Halle als Zuflucht dienen. Für Waldläufe iſt aber auch ein kalter Wintertag keinerlei Hindernis. Für die einzelnen Spezialiſten gelten natürlich verſchie⸗ dene Regeln. Kurzſtreckler und Spröünger ſollen z. B. Läufe nicht über 3 Km. ausdehnen, denn ſonſt werden die Kniegelenksbänder überanſtrengt und die Sprungfähigkeit beeinflußt. Mittelſtreckler müſſen dagegen wöchentlich mindeſtens einen Lauf von—5 Km. machen, Lamgſtreckler von—10 Km. Steigerungsläufe ſollen nur ab und zu eingeſchaltet werden, man beginne damit auch erſt im Januar oder Februar. Nach jedem Lauf ſoll man ein paar Minuten Lockerungs⸗Gmynaſtik treiben und mög⸗ lichſt eine leichte Maſſage vornehmen. Der Wert dieſes Lauftrainigs liegt beſonders darin, daß es eben im Freien betrieben wird: denn friſche Luft ſteigert die Wirkung und macht die Organe und Bewegungsapparate widerſtands⸗ fähiger. Gerade Leichtathleten verſagen ja oft im Wett⸗ kampf, wenn naſſes oder kaltdes Wetter herrſcht; ſie ſind zu weich. Alſo iſt es notwendig, ſich abzuhärten, daß man micht gleich bei ſedem kühlen Luftzug erkältet iſt, und Muskelriſſe und Sehnenzerrungen an der Tagesordnung find. Auch die perſönliche Härte wird durch ſolche Trai⸗ ningsläufe geſteigert, der ganze Menſch. alſo nicht nur der Körper, hat alſo Vorteile davon. Der zweite Teil der Leichtathlebik⸗Win⸗ terarbeit iſt die Gym naſtik die ſich aus Zweck⸗ und Ausgleichsgymnaſtik zuſammenſetzt. Die Zweck⸗ gymnaſtik dient der Vorbereitung für beſondere Uehungs⸗ zweige. Es gibt zwar Spezialüb rungen für jedes Gebiet, aber alle dienen ſie dem einheitlichen Zweck, Elaſtitzität, Schnellkraft und Lockerung zu erlangen oder die vorhan⸗ dene zu verbeſſern. Die Nusgleichsgymnaſtik ſoll auch einſeitige Ausbildung und Beanſpruchung einzelner Mus⸗ kelgruppen verhindern und eytl. körperliche Schäden aus⸗ gleichen. Gymnaſtik ſoll dem Leichtathleten auch das ſogen. Körpergefühl vermitteln. Alles Training muß aber ohne Erfola bleiben, wenn nicht eine ſportliche und vernunft⸗ gemäße Lebensweiſe ergänzend dazutritt, erſt aus der Verbindung mit ihr erwächſt die Leiſtung. Im Januar kann damn eine Steigerung der vorberei⸗ benden Arbeit erfolgen, Uebungen mit Medizinball, an der Sproſſenwand, leichte Schwerathletik, kommen hinzu, die Muskeln müſſen nun gedehnt und gerockert werden. Jetzt iſt es auch Zeit, auf körperliche Mängel zu achten Jörderung der Leibeserziehung der Frau Die Preſſeſtelle des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen teilt mit: Durch jahrelange Aufklärungs⸗ und Werbearbeit, nicht zuletzt durch die Erſolge der Olympiſchen Spiele, iſt der Wille zur Pflege der Leibesübung in der politiſchen Frauenorganiſation des Deutſchen Frauenwerks unter Führung der NS⸗Frauenſchaft geweckt worden. Vor allem ſind dabei die jetzt neu geſchaffenen Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks im Alter von 21—30 Jahren von Bedeutung. Es beſteht vielfach die Abſicht der NS⸗Frauenſchaft, entſprechend dem Vortrage des Reichsſportführers mit der NeS⸗Frauenſchaft, geſchloſſene Uebungsgruppen den Ver⸗ einen zuzuführen. Die Verwirklichung dieſer Abſicht ſcheitert des öfteren an der Beitragsfrage. Daraus er⸗ wächſt für jeden Vereinsführer die Pflicht, ernſthaft und eingehend zu prüfen, wieweit die Vereinsbeiträge für ge⸗ ſchloſſene Gruppen, die ſich ihm zur Pflege der Leibes⸗ übung eingliedern, geſenkt werden können oder wie ſich durch Neuaufnahme von Frauen aus dem Deutſchen Frauenwerk in ſchon beſtehende Frauenabteilungen die Vom Kugelſtoßer zum Boxer Der bekannte amerikaniſche Weltrekordmann im Kugel⸗ ſtoßen, Jack Torrance, der von dem Deutſchen Wöllke auf den Olympiſchen Spielen bekanntlich ge⸗ ſchlagen wurde, hat fetzt ſeinen Uebertritt zum Berufs⸗ boxſport vollzogen und einen Vertrag mit dem Ver⸗ anſtalter Mike Jacobs abgeſchloſſen. Der 25⸗Zentner⸗ Mann war allerdings ſchon vorher Amateur⸗Hochſchul⸗ meiſter.(Graphiſche Werkſtätten,.) Beiträge für jede einzeln ermäßigne laſſen. Es iſt auch hier zu prüfen, ob nicht durch Zuſammenlegung kleiner Frauen⸗Abteilungen die Ausgaben verringert und dadurch die Beiträge geſenkt werden können. Geldliche Erleichterung für die Zuſammenarbeit des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen mit dem Deutſchen Frauenwerk unter Füherung der NS⸗Frauenſchaft. Um die Pflege der Frauenorganiſation zu ſtimmt: 1. Frauenſchaftsmitglieder, die ſich gruppenweiſe dem DR anſchließen, ſind bis zum 1. April 1937 vom Reichsbunds⸗ und Fachamtsbeitrag befreit. Trotzdem ſind ſie, wie alle anderen Mitglieder, dem Unfallſchutz durch die Deutſche Sporthilfe angeſchloſſen. Vom 1. 4. 1937 wird eine Sonderregelung für dieſe Gruppen getroffen. 2. Die Vereine dürfen für dieſe Gruppen den Reichs⸗ bunds⸗ und Fachamtsbeitrag bis 1. April 1937 nicht erheben. Es iſt nicht angebracht, die Frauen dieſer Gruppen zu verpflichten, an Veranſtaltungen des Vereins außerhalb der Uebungsſtunden teilzunehmen, da die NS⸗Frauenſchaft ſchon ſtark durch Schulungs⸗ und ſoziale Arbeit in Anſpruch genommen iſt. gez. Breitmeyer. Erhaltung und Ausbreitung deutſchen Volkstums Enutſchließung auf dem Bundesturntag des Deutſchen Turnerbundes Der Deutſche Turnerbund, der die Turnvereine der öſterreichiſchen Bundesländer umfaßt, hielt nach vierjäh⸗ riger Pauſe in Wien ſeinen Bundestag ab, auf dem be⸗ ſchloſſen wurde, dem§ 2 der bisherigen Satzungen die folgende Neufaſſung zu geben: Zweck und Ziel des Deutſchen Turnerbundes: Der Zweck des Deutſchen Turnerbundes iſt das deutſche Turnen im Sinne Friedrich Ludwig Jahns, als Mittel zur Her⸗ anbildung eines an Leib und Seele geſunden, ſittlich ſtar⸗ ken Volkes. Der Deutſche Turnerbund pflegt daher alle Leibesübungen, welche geeignet ſind, das Volk tüchtig und wehrfähig zu machen. Er erzieht ſeine Angehörigen zur Treue zum öſterreichiſchen Vaterlande und fördert alle Beſtrebungen zur Erhaltung und Ausbreitung deutſchen Volkstums. Der Deutſche Turnerbund iſt ein unpolitiſcher Verband. In der Entſchließung, in der dieſe Neufaſſung nieder⸗ gelegt wurde heißt es weiter, daß ſich die Turner der Wich⸗ tigkeit der Aufgaben bewußt ſind, die ihr Vaterland als Erbe einer großen geſchichtlichen Vergangenheit, als zwei⸗ ter deutſcher Staat zu erfüllen hat, wie auch der Deutſche Turnerbund freudig und dankbar die Vereinbarung vom 11. Juli 1936 begrüßt, wodurch die unheilvolle Kluft, welche ſchickſalsverbundene Menſchen vom gemeinſamen Wege ſchied, glücklich überbrückt wurde. Die uns allen ge⸗ meinſame Aufgabe lautet: Dienſt für Volk und die freie unabhängige Heimat, den zweiten deutſchen Staat Oeſter⸗ reich. die politiſche folgendes be⸗ Leibesübungen für erleichtern, wird 8 und ſie auszugleichen, den Bewegumaslauf ſorgfältig zu beobachten und zu regeln und. wo nötig zu verbeſſern. Nun ſetzt zuch langſam die Spezialarbeit ein. Die Sprin⸗ ger üben den Anlauf und Abſprung, die Kugelſtoßer die Streckung des Körpers, die Sprinter den Start uſw. Grundſützlich muß aber darauf geachtet werden, daß es ſich immer nur um ein Ueben handelt, daß jeder Wille zur Leiſtung wabedingt auszuſchalten iſt. Das einzige Ziel bleibt auch jetzt noch, alle Gelenke locker zu machen. Or⸗ gane und Muskeln zu kräftigen. Rein äußerlich kann ſich das am beſten darin ausdrücken, daß alle Uebungen im Trainingsanzug ausgeführt werden. Dadurch erzielt man gleichzeitig, daß der Körper immer warm bleibt, was von außerordentlicher Wichtigkeit iſt, namentlich wenn er im Herbſt, wie eingangs geſchildert, gegen Erkältungen ab⸗ ehärtet wurde. 5 bdas Für und Wider des Wettkampfs in der Halle iſt noch zu keiner endgültigen Klärung gekommen, eine Enk⸗ ſcheidung wird auch in Zukunft nicht in der einen oder anderen Richtung fallen, denn hier ſcheiden ſich die Gei⸗ ſter: was für den einen oder in einem Land richtig iſt, braucht für den anderen Sportler oder ein anderes Land unter anderen Verhältniſſen noch lange nicht ebenſo zu ſein, vielleicht iſt es ſogar gerade umgekehrt. Jeder muß ſich in dieſer Hinſicht ſelbſt kennenlernen und damach rich⸗ ten, grundſätzlich iſt nur an dem einen ſeſtzuhalten, daß, wer raſtet, der roſtet, alſo daß vollkommene Ruhe für den Leichathleten im Winter von Uebel iſt. Er ſpart den Trainingspartnr Der amerikaniſche Ringer Marſhall haf ſich dieſen „Partner“ aus Holz konſtruiert, mit dem er ſeine Uebungsrunden austrägt. Erſtens koſtet dieſer Trai⸗ ningspartner kein Geld, zweitens gibt es keine Klagen und außerdem iſt er immer, wenn er gewünſcht wird, zur Stelle, was man von einem lebenden Trainings⸗ partner nicht immer behaupten kann.(Preſſephoto,.) Keine Mertedes-Rekordfahrten am Dienstag Infolge anhaltenden Regens konnte Mercedes⸗Benz die am Montag ſo erfolgreich begonnenen Rekordfahrten auf der Reichsautobahn am Dienstag nicht ſortſetzen. Erſt wieder Mitte November Mercedes⸗Benz bricht Rekordfahrten ab. Der am Montag ſo erſolgreich begonnene Rekordverſuch des neuen Mercedes⸗Benz⸗Rennwagens mit Rudolf Ca⸗ racciola am Steuer mußte nach dem Ausfall am Diens⸗ tag nun auch am Mittwoch unterbrochen werden. In der Nacht niedergehender Regen hatte zunächſt den Anfang der Verſuche zur vorgeſehenen Zeit nicht zugelaſſen und die Rennleitung zu einer Verſchiebung auf 9 Uhr veranlaßt. Als ſich die Rennabteilung mit dem Rennwagen am Start befand, ſetzte wieder neuer Regen ein, der die Durchtüh⸗ rung der Verſuche auch für Mittwoch vereitelte. Nach Auskünften der Flugwetterwarte, die dicht on der Reichs⸗ autobahn ſtationiert iſt, wird in den nächſten Tagen mit einer weſentlichen Beſſerung der Wetterverhältniſſe nicht zu rechnen ſein. Es kann ſich lediglich um vorübergehende Aufhellungen handeln, und ſo entſchloß ſich die Rennabtei⸗ lung mit Chefingenieur Neubauer an der Spitze, nach Rück⸗ ſprache mit der Werksleitung, die Verſuche vorerſt abzu⸗ brechen und wieder nach Stuttgart zurückzukehren. Daimler⸗Benz hofft, etwa in der zweiten November⸗ Woche, zwiſchen dem 10. und 15. November, wenn das für die Verſuche beſtens geeignete winterliche klare Wetter eingetreten iſt. wieder nach Frankfurt zu kommen und die Verſuche, die internationalen Klaſſenrekorde bis zu 10 Meilen und die Weltrekorde über die Meile und den Kilo⸗ meter mit ſtehendem Start wieder aufnehmen. Arno Kunath Der erſte Oberturnwart der D Am Dienstag verſchied in Bremen nach längerem Kran⸗ kenlager Arno Kunath im Alter von 72 Jahren. Mit ihm iſt ein Mann dahingegangen, der in den letzten Jahr⸗ zehnten großen Einfluß auf das deutſche Turnen ausgeübt hat. Arno Kunath wurde am 27. 2. 1864 in Neuſtadt in Sachſen geboren. Seine turneriſche Tätigkeit begann er beim AT Leipzig. 1890 kam er nach Bremen. Im da⸗ maligen 5. Kreis der DT führte er das Frauen⸗ und Mäöd⸗ chenturnen ein. Als Turner errang er auf den Deutſchen Turnfeſten in München und Breslau Siege. Als 1919 auf oͤem Turntag in Erfurt das Amt eines Oberturnwartes der De geſchaffen wurde, betraute man Kunath mit dieſem Poſten, den er bis 1926 innehatte. Auf dem Gebiete des turneriſchen Schrifttums hat Arno Kunath in zahlreichen Schriften Grundlegendes geſchaffen. Auf ſeine Anregung iſt auch die Deutſche Turnſchule, das Vorbild der jetzigen Reichsakademie für Leibesübungen, entſtanden. Seine letzte Tätigkeit übte der Berſtorbene bei den Olympiſchen Spie⸗ len in Berlin, bei den Turnwettkämpfen auf der Dietrich⸗ Eckart⸗Bühne, aus. Unmittelbar nach ſeiner Rückkehr nach Bremen wurde er von einer tückiſchen Krankheit er⸗ faßt, der er nun erlegen iſt. — Der Wiener EV. wird beim Münchner Eisſport⸗Auftokt am kommenden Donnerstag und Freitag auf folgende boyeriſche Eishockey⸗Auswahl treffen: Egginger(Rießer⸗ ſee); Deſilets, Roberts(München); Lang, Dr. Strobel, Wild(Rießerſee); Groome, Ertl, Dunn(München). Mi * 2 Uh: Kirch Dunk von tor! Dabe Wier von die fahre im 6 frage Ge * ließe! herr Drad getri öſtlic Papi ziehe unter Erde Kürz des und 8 b 1 4 32 1 rr e eee Mittwoch, 28. Oktober 1936 Aus Baden Verkehrsunfall in der Nacht Leimen, 28. Oktober. Als geſtern nacht um 2 Uhr einige junge Leute von hier von der Nußlocher Kirchweihe nach Hauſe gingen, wurden ſie in der Dunkelheit in der Nähe der Halteſtelle Nußloch⸗Kreuz von zwei ebenfalls aus Leimen ſtammenden Mo⸗ torradfahrern von hinten angefahren. Dabei erlitt der ledige 24jährige Kurt Krämer von Pier einen doppelten Schienbeinbruch und wurde von einem ebenfalls des Weges kommenden Aut in die Klinik nach Heidelberg gebracht. Der Motorrad⸗ ſahrer und ſein Sozius kamen mit Hautabſchürfungen im Geſicht und an den Händen davon. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Kleine Arſachen Gemeinden ohne Licht— Ein Papierdrache ſtört Stromzufuhr * Kürzell(bei Lahr), 28. Oktober. Nachmittags ließen einige Knaben Drachen ſteigen. Bei dem herrſchenden ſtarken Südweſtwind riß bei einem der Drachen die Schnur, der Drache wurde weit fort⸗ getrieben und blieb an der Starkſtromleitung öſtlich des Dorfes hängen. Die Jungen wollten den Papierdrachen an dem einen Schnurende herunter⸗ ziehen, wobei der Draht der Hochſpannung riß und unter Geziſch und haushohen Stichflammen auf der Erde aufſfchlug. Dies hatte zur Folge, daß nicht nur Kürzell, ſondern auch mehrere andere Gemeinden des Lahrer Bezirks völlig ohne elektriſchen Strom und damit ohne Licht waren. 2 Sinsheimer Querſchnitt * Sinsheim, 28. Okt. Nach dem Rechenſchafts⸗ bericht, den der Beauftragte des Winterhilfs⸗ werkes, Bürgermeiſtere Rieg(Sinsheim) gab, gingen im Winterhalbjahr 1935/36 für insgeſamt 91.240,88 Mk. Spenden und Waren ein. Die Eintopf⸗ ſammlungen ergaben hiervon 15 823,75 Mk., die Straßenſammlungen und der Abzeichenverkauf 29 45881 Mk., die Geldſpenden von Firmen und Einzelperſonen, wie die Opfer von Lohn und Gehalt 5958,32 Mk., mithin reine Geloͤgaben 51 240,88 Mk. Hierzu kommen noch für 40 000 Mk. Naturalgaben. An Bedürftige wurden ausgegeben: für Lebensmit⸗ tel 16000 Mk., für Lebensmittelgutſcheine 12 711 Mk., für Kohlengutſcheine 11 190 Mk. und für Kleidungs⸗ ſtücke, Wäſche, Schuhe uſw. 10 000 Mk., zuſammen alſo 49 001 Mk. In Anweſenheit von Landrat Dr Denzel, Bürgermeiſter Rieg, Bezirksbrandmeiſter Spiegel⸗ Waibſtadt, zahlreicher Amtsträger von auswärts, der hieſtgen Feuerwehr und der Sanitätskolonne wurde in Sinsheim die Verdunkelung der Stadt durchgeführt. Sämtliche Einwohner hatten ſich wil⸗ lig in den Dienſt der Uebung geſtellt und nach beſtem Können das Austreten des häuslichen Lichtes ver⸗ mieden, ſo daß die Stadt zwei volle Stunden im Dunkel lag. Auch die durch die Ortsſtraßen fahren⸗ 8 den Fahrzeuge mußten ſich fügen. Unter Mitwirkung des hieſigen„Lieder kranz⸗ Streichorcheſters“ veranſtaltete die NSG Kraft durch Freude einen wohlgelungenen Abend, deſſen Hauptprogramm durch die Tänzerin Melly Schnitz⸗ ler beſtritten wurde. * Wiesloch, 28. Okt. Am Freitag, dem 30. Oktober, 815 Uhr, veranſtaltet der Ortsverband der NS⸗ Kulturgemeinde im„Deutſchen Hof“ einen bunten Heimatabend, verbunden mit einem Generalappell ſämtlicher Mitglieder.— Ratſchreiber Anton Rei⸗ del⸗Nußloch, beim hieſigen Grundbuchamt als Be⸗ amter beſchäftigt, konnte dieſer Tage mit ſeiner Gat⸗ tin das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Ebenſo beging am Mittwoch Straßenbahnſchaffner Johann Ritzhaupt mit ſeiner Ehefrau Babette geb. Bender das Feſt der Silberhochzeit. 5 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „Durch Fahne und Führer mit Got verbunden! Der Reichsjugenoführer ſprach in Freiburg in einer Maſſenkundgebung * Freiburg i. Br., 28. Oktober. i Am Dienstag ſprach der Reichsjugendführer in einer Maſſenkundgebung auf dem Mün⸗ ſterplatz. Es wies darauf hin, daß die vor ihm ſtehende Jugend die Zerriſſenheit des alten Reiches nicht mehr erlebt habe. Sie müſſe aus dieſer Ver⸗ gangenheit lernen und dürfe nie vergeſſen, daß es auch anders ſein könnte als es heute wäre, daß einſt falſche Propheten aufgeſtanden wären, die zwar von der ſiegreichen Bewegung geſchlagen worden wären, deren Ideen aber immer noch in gewiſſen Menſchen lebten, die glaubten, daß das deutſche Volk wieder uneinig würde und aus dieſer Uneinigkeit Nutzen ziehen wollten. Die Führer der Hitler⸗Jugend hätten nie⸗ mals etwas anderes gewollt als den Zu⸗ ſammenſchluß der geſamten deutſchen Jugend. Sie hätten mit der Kraft ihres Glaubens alles er⸗ obert, welcher Fahne ſie auch gefolgt ſeien. Was ſei 3. B. aus der katholiſchen Jugend geworden? Hier ſtehen alle diejenigen im Braunhemd, die gegen die HJ mobiliſiert werden ſollten. Nichts iſt übrig ge⸗ blieben als ein kleiner Haufen von Querulanten, die ſich nur mit den Lippen zu Gott bekennen. Wir ſind — ſo fuhr Baldur von Schirach fort— nicht Ketzer und Kirchenſtürmer, ſondͤern ſind öͤurch unſere Fahne und durch unſeren Führer mit Gott verbunden. Wenn wir unſere Pflicht erfüllen, ſo erfüllen wir auch un⸗ ſere Pflichten gegen unſeren Gott. Wäre Gott, wie geſagt wurde, nur mit den konfeſſionellen Verbänden, ſo müßte man ſich fragen, warum er das Zentrum vernichtet und der Bewegung den Sieg gegeben habe. Es iſt ein Ausdruck des Segens Gottes, wenn Mil⸗ lionen von Menſchen nichts anderes ſein wollen als deutſche Jugend, Jugend Adolf Hitlers. Die Einſicht dieſer Gegner reicht nicht aus, anzuerkennen, welches Glück es iſt, in einem ruhigen Deutſchland zu leben, während in Spanien unerhörte Grauſamkeiten gegen die Kirche verübt werden. Die Kritiker mögen ſich vorſtellen, was von ihnen und ihren Organiſationen übriggeblieben wäre, wenn die rote Brandfackel auch nach Deutſchland getragen worden wäre. Mit er⸗ hobener Stimme rief der Reichsjugendführer: „Ich dulde in dieſer Jugend keinen, der nicht an Gott glaubt!“ Wenn wir in der Zeit, in der alles gegen uns war, nicht den Glauben an die Vorſehung gehabt hätten, ſo hätten wir unſeren Weg durch Not und Terror nicht gefunden. Wir ſind geeint im Glauben an den Führer und unſere Gemeinſchaft wird jedes Schick⸗ ſal überdauern. So lange ich an dieſem Poſten ſtehe, wird es in Deutſchland keine konfeſſionellen Ver⸗ bände geben. Ziele und Gliederung der Karlsruher Ausſtellung * Karlsruhe, 28. Oktober. Die Ausſtellung„Die Ausſteuer“, die vom Inſtitut für Deutſche Wirt⸗ ſchaftspropaganda bis 1. November in den Städt. Ausſtellungshallen veranſtaltet wird, verfolgt zwei Hauptaufgaben Die eine Aufgabe lautet: För⸗ derung der ausſtellenden Wirtſchaft, um auf Grund der zu erwartenden Kaufaufträge einer erweiterten Arbeitsbeſchaffung für die kommenden Winter⸗ monate zu dienen. Die zweite Aufgabe iſt ideeller Natur. Stellt doch die Ausſtellung die kulturelle, ſoziale, völkiſche und ethiſche Bedeutung der deut⸗ ſchen Familie als Zelle unſeres Volkes, als Fun⸗ dament der Nation bewußt in den Vordergrund. Weiterhin will„Die Ausſteuer“ ein praktiſcher Ratgeber für die Beſchaffung der Aus⸗ ſteuern, für ſchöne Heimgeſtaltung und häusliche Kultur ſein. Die gleichen ideellen und beratenden Ziele ver⸗ folgen die der Ausſtellung angegliederten Son⸗ derſchauen der Landesbauernſchaft Baden, des Deutſchen Werkbundes, der NS⸗Frauenſchaft Gau Baden und der Eheſtandsdarlehenſtelle Karlsruhe. „Die zweckmäßige Muſterwohnung, als Wanderſchau des Deutſchen Werkbundes behandelt an Hand von vorbildlichen Wohnungseinrichtungen die Fragen der Zweckmäßigkeit und der Preisgeſtal⸗ tung des Materials und des Geſchmacks. Das gleiche Ziel ſachlicher Beratung erſtrebt eine inter⸗ eſſante Gegenüberſtellung von guten und ſchlechten Haushaltartikeln. „Die Ausſteuer der Bäuerin“, geſtellt von der Landesbauernſchaft Baden, zeigt, welche Bedeu⸗ tung Familie und Sippe für eine Volksgemeinſchaft haben. Einerſeits will die Schau richtungweiſend für ein neuzeitlich eingerichtetes Bauernhaus ſein. In gleich erzieheriſcher Weiſe wird die Ehe⸗ ſtandsdarlehensſtelle ihre kultur⸗ und ſozialpolitiſchen Aufgaben im Rahmen der Ausſtel⸗ lung entfalten. Rings um die Sonderſchauen ſchließt ſich die eigentliche Wirtſchaftsſchau der einſchlägigen Induſtrie⸗, Handels⸗ und Handwerksgruppen an. Ein ruhmreiches Regiment erſteht wieder (Eigener Bericht der N MZ) —2— Stuttgart, 28. Oktober. Vor acht Tagen waren die Rekruten aus der Pfalz, aus Baden— vor allem aus der Heidel⸗ berger und Mannheimer Gegend— in einem Sonderzug in ihre ſchwübiſchen Garni⸗ ſonen abgerückt. Ludwigsburg, Eßlingen, Münſin⸗ gen, Ulm und vor allem Stuttgart nahmen als Gar⸗ niſonen die jungen Soldaten gaſtlich auf. Die mei⸗ ſten Rekruten, die mit dem Sonderzug gekommen waren, hatte das wiedererſtandene Regiment 119 erhalten, das ruhmreiche, 250 Jahre alte Grenadier⸗ Regiment„Königin Olga“. Mit klingendem Spiel und unter großer Beteiligung der Stuttgarter Ein⸗ wohnerſchaft, die ihre Olga⸗Grenadiere nie vergeſſen hatte, zogen die jungen Soldaten zu der Berg⸗ kaserne und zu der neuen, herrlich vor der Stadt auf dem Burgholzhof gelegenen großen neuen Kaſerne. Am Sonntag wurden die Rekruten in ihren Ka⸗ ſernen vereidigt, die des Regiments 119 im Hofe des Neuen Schloſſes. Damit hat⸗ ken die ehemaligen Olga⸗Grenadiere ein Lan des⸗ treffen verbunden. 4000 alte Soldaten wohnten der feierlichen Vereidigung ihrer jungen Kameraden bei, und dazu viele Tauſende von Stuttgartern, die ſich auf dem Schloßplatz und in der Adolf⸗Hitler⸗Allee Treffen der alten Olga-Grenadiere in Stuttgart aufgeſtellt hatten. Nachdem die Vereidigungs⸗ parade mit klingendem Spiel in den Schloßhof einmarſchiert war, erſchien der kommandierende General des 5. Armeekorps, General der Infanterie Geyer, ſelbſt ein alter Olga⸗Grenadier. Un⸗ ter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt er die Fronten der alten Soldaten, des Soldatenbun⸗ des, der Ehrenformationen ab und begrüßte dann die Rekruten. Der Führer des Kameradſchaftsbun⸗ des der ehemaligen Olgagrenadiere, Oberſt Frhr. v. Gemmingen, gedachte der 4000 Gefallenen des Regiments und begrüßte alte und junge Soldaten mit einem ſoldatiſchen Hurra. Nach der Vereidigung hielt der kommandierende General Geyer eine An⸗ ſprache. Grenadiere ſeien ein ſtarkes Glied in der Kette der deutſchen Soldatentradition geweſen. An⸗ ſchließend ſtellten ſich die Rekruten in der Adöolf⸗ Hitler⸗Allee beim Karlsplatz auf, um den ſtrammen Vorbeimarſch der 4000 alten Soldaten vor dem kom⸗ mandierenden General und ihren alten Feldoffi⸗ zieren mitzuerleben. Nachmittags verbrachten die Olga⸗Grenadiere im überfüllten Feſtſaal der Lieder⸗ halle wundervolle Stunden der Kamerasſchaft und der Wiederſehensfreude. Aus allen Reden hörte man die ſtolze Freude über das Wiedererſtehen des alten ſchwäbiſchen Regiments heraus. Der kommandie⸗ rende General und eine Reihe alter Feldoffiziere wurden zu Ehrenmitgliedern der Kamerad⸗ ſchaft der Olga⸗Grenadiere ernannt. Ehrenvolle Berufung In den Stab des Stellvertreters des Führers * Karlsruhe, 28. Okt. Der Gauamtsleiter des Amtes für Volksgeſundheit, Miniſterialrat Profeſ⸗ ſor Dr. Pakheiſer, wurde in den Stab des Stell⸗ vertreters des Führers nach München berufen. Dr. Pakheiſer war auch Vorſitzender der badi⸗ ſchen Aerztekammer und ordentlicher Honorarpro⸗ feſſor an der Univerſität Heidelberg. Er hat ſich um das öffentliche Geſundheitsweſen in Baden außer⸗ ordentlich verdient gemacht. Dafür ſprach ihm Innenminiſter Pflaumer in der letzten Verwal⸗ tungsratsſitzung der Bäder⸗ und Kurverwaltung Baden⸗Baden am Montag in herzlicher Weiſe Dank und Anerkennung aus. 5 Ein Denkmal für den Städtebauer Weinbrenner In Karlsruhe ſoll es errichtet werden * Karlsruhe, 28. Okt. Der Ausſchuß der Orts⸗ gruppe Karlsruhe der„Badiſchen Heimat“ beabſich⸗ tigt, die Errichtung eines Denkmals für Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe in die Wege zu leiten. Es beſteht der Plan, hierzu die vor etwa 100 Jahren gefertigte Monumentalbüſte des Künſtlers zu ver⸗ wenden, die im Jahre 1828 bereits für ein Denkmal bheſtimmt war und dieſe auf einen einfachen Sockel ge⸗ ſtellt im Vorhof des Badiſchen Landesgewerbeamtes, dem typiſchen Weinbrennerbau, zur Aufſtellung zu bringen. Zur Beſchaffung der Mittel für die Errich⸗ tung des Denkmals ſoll von den eingegangenen Mit⸗ gliederbeiträgen zunächſt ein beſtimmter Betrag jähr⸗ lich zurückgeſtellt werden, Ferner iſt beabſichtigt, je⸗ weils bei Veranſtaltungen der„Badiſchen Heimat“ Anſichtskarten mit Darſtellungen von Weinbrenner⸗ ſchen Bauwerken auszulegen, deren Erlös dem Grundſtock zugeführt werden ſoll. Auch Spenden werden mit Dank entgegengenommen. Nußlocher Allerlei ö Nußlochs Feuerwehrgründer geſtorben * Nußloch, 28. Oktober. Vorgeſtern nachmittag wurde der im Alter von 72 Jahren verſtorbene Zigarrenmacher Friedrich Gamber zu Grabe ge⸗ tragen. Die Freiwillige Feuerwehr gab ihrem Gründer, der der Wehr über 40 Jahre lang ange⸗ hörte, und die Militär⸗ und Kriegerkameraoſchaft ihrem treuen Mitgliede das letzte Geleite.— Der in Turnerkreiſen bekannte Straßenbahnführer Mich. Schäfer und ſeine Ehefrau Maria, geb. Klug, konnten ihr ſilbernes Ehejubiläum feiern. Die Nußlocher Kirchweihe erfreute ſich in dieſem Jahre ſowohl am Sonntag als auch am Montag eines ſehr ſtarken Zuſpruches. * Gerchsheim(Bauland), 28. Okt. Bei einem Autounfall, der einem hieſigen Omnibus in der Nähe Würzburgs zuſtieß, hatte die hier wohnende 66 Jahre alte Witwe Margarete Leber Rippenbrüche und ſon⸗ ſtige innere Verletzungen erlitten. An den Folgen dieſes Unfalles iſt de Frau nunmehr geſtorben. * Offenburg, 28. Okt. Am Sonntag hat die Hit⸗ ler⸗Jugend in würdiger Weiſe die Einweihung des Fritz⸗Kröber⸗Heimes in Schutterwald und des Herbert⸗Norkus⸗Heimes in Rammersweier gefeiert. In beiden Orten hatte ſich Gebietsführer Friedhelm Kemper eingefunden, um in begeiſternden Worten zu den jungen nationalſozialiſtiſchen Kämpfern zu ſprechen. * Ellwangen, 28. Okt. Der 27jährige Karl Hä⸗ berlein, der am 10. d. M. aus dem hieſigen Amts⸗ gerichtsgefängnis entflohen war und ſich ſeitdem einbrechend und brandſtiftend in den Oberämtern Ellwangen, Aalen und Gerabronn herumrieb, konnte bet Bad Mergentheim feſtgenommen werden. * Oberkirch, 28. Oktober. Zum Bürgermeiſter der Stadtgemeinde Oberkirch ernannt wurde der ſeithe⸗ rige Bürgermeiſter von Eppingen, Pg. Karl Doll, der ſeinen Poſten in Bälde antreten wird. 5. Seite Numme Dee Aus der Pfalz Der Reichshandwerksmeiſter beſucht die Pfalz Gegen haltloſe Gerüchte * Neuſtadt an der Weinſtraße, 28. Okt. Vor eini⸗ gen Tagen hat der Reichshandwerksmeiſter und Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter, Pg. Sch mi dt, eine Inſpektionsreiſe in die Pfalz unternom⸗ men. Er beſuchte die Dienſtſtellen der Gaubetriebs⸗ gemeinſchaft„Das deutſche Handwerk“ ſowie die Ge⸗ ſchäftsſtelle der Kreishandwerkerſchaft Neuſtadt. An⸗ ſchließend fand eine Arbeitstagung der Kreishand⸗ werksmeiſter, der Obermeiſter und Bezirksinnungs⸗ meiſter ſowie der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt. Reichshandwerksmeiſter Schmidt befaßte ſich hier mit den ihm vorgetragenen Gerüchten über die angeb⸗ liche Auflöſung der Handwerkskammer Saarbrücken. Er bezeichnete dieſe Gerüchte als völlig halt Lo s. Er halte wegen der beſonderen Verhältniſſe im Saarland die Beibehaltung der Handwerkskammer Saarbrücken für unbedingt erforderlich. Danach hielt der Reichshandwerksmeiſter eine grundſätzliche Anſprache an die verſammelten Or⸗ ganiſationsleiter. Eine Reihe Maßnahmen, die tine ſtärkere Einſchaltung des Handwerks in die DA zum Ziele hätten, würden nächſtens durchgeführt wer⸗ den. Radium in Dürkheims Quelſen Vortrag auf der Herbſttagung der Pollichia * Bad Dürkheim, 28. Okt. Der ſaarpfälziſche Verein für Naturkunde und Naturſchutz P ollichia hielt im kleinen Kurſaal in Bad Dürkheim ſeine gut beſuchte Herbſttagung ab, auf der der Leiter des Phar⸗ makologiſchen Inſtituts in Heidelberg, Prof. Dr. Eicholtz, über die Wirkung der Heilwäſſer ſprach. Die Heilquellen von Bad Dürkheim, Bad Kreuznach und He helberg weiſen nach Anſicht des Vortragenden einen gemeinſamen Ur⸗ ſprung auf, den er derſelben biologiſchen Schicht zuſchreibt. Die Beſtandteile ſeien dieſelben, nur die Art der Zu⸗ ſammenſetzung bewirke den Unterſchied. In reichem Maße enthalte zudem die Dürkheimer Quelle Ka⸗ lium, Kalzium und Magneſium, mithin die Stoffe, Wenne ee ee, H Gelgugt def fig tee ee en Ha, Foten f Zuali bestimt Loghteis SO, Donbellor. Horto., te GO f Hannheim Oe. 71 Soo ue Ff Han, eule dl alle Henle. die auch im menſchlichen Blut enthalten ſind; ſogar Radium in beträchtlicher Menge ſei enthalten, über deſſen eigentliche Wirkung und Verwendungs⸗ möglichkeit man ſich noch im unklaren ſei. Die Entdeckung zweier neuer Stoffe wie Ru⸗ bidlam und Cäſium hänge mit den Dürk⸗ heimer Quellen zuſammen. Prof. Dr. Eicholtz äußerte ſich ſchließlich noch über die Wirkung von Heil⸗ und Kochſalz auf den menſch⸗ lichen Körper und der Gradieranlagen auf die menſchlichen Atmungsorgane. 5 Am Nachmittag fand unter Führung von Kuſtos Dr. Ilſe Völker und Dr. Sarto rius ⸗Muß⸗ bach eine Beſichtigung des Muſeums und auſchließend ein Gang durch das Dürkheimer Rebgelände ſtatt, Es verdient noch erwähnt zu werden, daß ſich der Hauptverein der Pollichia ſeit Samstag im Beſitz eines eigenen Natuvyſchutzgebietes bei Albsheim (Saukopf) befindet. Hauptwanderausſchußſitzung des Pfälzerwaldvereins * Muß bach, 28. Okt. In der Halle des TV Muß⸗ bach hielt der Hauptwanderausſchuß des Pfälzer⸗ waldvereins eine Sitzung ab, zu der die Vertreter von 60 Ortsgrupren erſchienen waren. Auch Gäſte aus Karlsruhe, Worms, Frankfurt und aus dem Saarland hatten ſich eingefunden. Bürgermeiſter Kerth ſprach herzliche Begrüßungsworte. Im Rahmen der reichhaltigen Tagesoroͤnung ſprach Oberſtudiendirektor Burger über den Sinn der Wandervereine im neuen Staat. Er erläuterte dabei das Verhältnis der Wandervereine zum Reichs⸗ bund für Leibesübungen und konnte mir Befriedi⸗ gung feſtſtellen, daß die Beziehungen zwiſchen den beiden Großorganiſationen nun ihre Löſung gefun⸗ den haben, indem demnächſt der Reichswanderführer beim Führer des Reichsbundes für Leibesübungen 100 000 Reichsbund⸗Päſſe anfordern könne. Die deut⸗ ſchen Wandervereine ſeien auch in der Lage, erfolg⸗ reich mitzuarbeiten an den Beſtrebungen der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. In einem Telegramm wurden dem Reichswander⸗ führer Dr. Werner die beſten Wünſche des Haupt⸗ ausſchuſſes des Pfälzerwaldvereins übermittelt. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden die Stern⸗ und Lehrwanderungen 1936/37 beſprochen und der Hauptausflug auf 4. Juli 1937 mit dem Ziel Landſtuhl feſtgelegt. Die Treffwanderung findet am 6. Juni 1937 nach Rodt⸗Unter⸗Rietburg ſtatt, während am Himmelfahrtstag, dem 6. Mai 1937, die deutſche Sternwanderung nach Worms durchgeführt wird⸗ Die nächſtjährige Sitzung des Hauptwanderausſchuſſes findet in Kaiſerslautern ſtatt. Nach einer Beſpre⸗ chung über die Schaffung eines neuen Führungs⸗ abzeichens und Erörterung der Haftpflichtfrage konnte der Vorſitzende des Hauptwanderausſchuſſes, Haupt, die Tagung beſchließen, HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Mittwoch, S. Oktober 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 500 Neprivafisierung der Commerz und Privaibank AG. g 8 Berlin, 28. Oktober. Wie wir hören, hat ein unter Führung des Bank⸗ Hauſes Delbrück Schickler& Co. ſtehendes Konſortium mit dem Reich ein Abkommen wegen Uebernahme der im Be⸗ ſitz des Reiches befindlichen Aktien der Commerz⸗ und Pri⸗ vütbank A. G. zum Zwecke deren Placierung getroffen. Preissenkung fü Porilandzemenſ 10 RM je zehn Tonnen Berlin, 28. Oktober. Die deutſche Zementinduſtrie konnte infolge der wirtſchaftsfördernden Maßnahmen der Reichsregierung ihren Inlandsabſatz im Jahre 1936(Ja⸗ nuar—Auguſt) gegenüber dem Jahre 1935 nochmals um rund 40 v. H. ſteigern. Dieſe günſtige Abſatzentwicklung hat das Reichs wirtſchaftsminiſterium veranlaßt, die Ze⸗ mentinduſtrie zu erſuchen, die aus der Mehrbeſchäftigung der Induſtrie ſich ergebenden Erträge für die Geſamtwirt⸗ ſchaft nutzbar zu machen und eine angemeſſene Preisſen⸗ kung vorzunehmen. Die von der deutſchen Zementinduſtrie dem Reichswirtſchaftsminiſterium vorgeſchlagene Preis⸗ ſenkung hat das Reichswirtſchaftsminiſterium mit Aus⸗ nahme des Preisſenkungsangebotes des Südd. Zement⸗ verbandes Heidelberg für ungenügend erachtet. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat ſich öͤaher veran⸗ laßt geſehen, von ſich aus neben anderen Maßnahmen mit Wirkung vom 1. November an eine Preisſenkung für alle Portlandzemente leinſchl. hochwertiger Zemente) von 10% je 10 To. Zement leinſchl. Verpackung frei Empfangsort) anzuordnen. Das Reichswirtſchaftsminiſterium erwartet daher von dem Handel und den anderen beteiligten Zwiſchenſtätten, daß dieſe Preisſenkung ungeſchmälert den Abnehmern zu⸗ gute kommt und ſo zu einer Senkung vor allem der Bau⸗ koſten beiträgt. * Günſtige Beſchäftigung am Baumarkt hält an! Trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit hielt die günſtige Beſchäftigung im Baugewerbe weiter an. Nach den Be⸗ richten der Landesarbeitsämter war die Nachfrage nach Maurern und Zimmerern ſowie Zement⸗ und Betonarbei⸗ tern ſehr lebhaft, ſelbſt durch den Reichs ausgleich konnten nicht alle Stellen beſetzt werden. Die rege Bautätigkeit hat ſich nicht allein bei den Sägewerken und Bautiſch⸗ lereien ausgewirkt, ſondern bedingte auch eine vermehrte Beſchäftigung in der Möbelherſtellung. Günſtig war auch der Beſchäftig! gsgrad in der Induſtrie der Steine und Erden, bei den Ziegeleien und den anderen Bauſtoff⸗ induſtrien. Die andauernde Bautätigkeit hatte für den Bauſtofſhandel eine ſtarke Umſatztätigkeit zur Folge; die Umſätze des Bauſtoffhandels lagen im erſten Halbjahr 1936 um ziemlich genau ein Viertel höher als in derſelben Zeit des Vorjahres. Auf dem Bauholzmarkt war das Geſchäft bei leicht ge⸗ beſſerten Preiſen in den meiſten Sorten und Abmeſſungen gut, beſonders günſtig jedoch für Bretter. Die Sägewerke waren gut beſchäftigt zur Belieferung der privaten und öffentlichen Bauten. Die Ausſichten für die nächſten Wochen werden günſtig beurteilt. Die Bauſtoffpreiſe blieben im weſentlichen unverän⸗ dert. Portlandzement koſtete je 10 Tonnen frei Karls⸗ ruhe⸗Mannheim 387 /, Hintermauerſteine je 1000 Stück 28.30 /, Stückenkalk je 100 Kg. 22,50 /, Putzgips je 100 Kg. 2,20—2,30 /, Dachziegel, ortsübliches Format 60 bis 95 ,. * Collet& Engelhard Werkzeugmaſchinenfabrik AG., Offenbach a. M. Die GV. genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1935/36 mit wieder 6/7 Prozent Divi⸗ dende und legte für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezem⸗ ber 1936 ein Zwiſchengeſchäftsjahr ein, um die Bilonz künftig für das Kalenderjahr vorzulegen. Die Verwal⸗ tung wurde einſtimmig entlaſtet. Nur die Entlaſtung der beiden Aufſichtsxatsmitglieder Erich Deku und Dr. Hintze wurde mit Rückſicht auf eine für die Maſchinenfabrik Wies⸗ baden Ach. gegebene Bürgſchaft von 0,1 Mill. RM. nicht erteilt. Die vorgeſchlagene Uebernohme einer Beteiligung fond Annahme. Bei den Aufſichtsratswahlen kam es zum Austrag von Familienwünſchen der Mehrheitsgruppe Opel. Die Familie Opel beſitzt von dem Geſamtaktien⸗ kapital von 1/944 Mill. RM. rund 1,67 Mill RM., aufge⸗ teilt auf Geheimrat von Opel und ſeine beiden Kinder. Für den Geheimrat wurde Rechtsanwalt Dr. Groß, Ber⸗ lin, in den Aufſichtsrat gegen den Widerſpruch zu Proto⸗ koll des Vertreters der Frau Eleonore Sachs geb. von Opel gewählt. Die von dieſem beantragte eigene Zuwahl in den Aufſichtsrat wurde mit allen anderen(18 512) Stim⸗ men gegen die 5380 des Antragſtellers abgelehnt. Der Op⸗ ponent wandte ſich noch gegen die Beſtellung des Dr. Groß zum Aufſichtsratsvorſitzenden. Eine Klärung der Streitig⸗ keiten in der Aufſichtsratsbeſetzung ſoll in der nächſten GV. herbeigeführt werden. * Carl Fröhling AG, Frankfurt⸗M.— Konkurs. Ueber das Vermögen der Lebensmittelgroßhandlung Carl Fröh⸗ ling AG, Frankfurt⸗M., iſt, wie man erfährt, ſpeben das Konkursverfahren eröffnet worden. Demzufolge wird der Termin zur Prüfung der Gläubigerſorderungen in dem bisher ſchwebenden Vergleichsverfahren aufgehoben. Nach bisherigen rohen Schätzungen ſollten in der Maſſe des Vergleichsverfahrens etwa 50 v. H. liegen. An nicht bevor⸗ rechtigten Gläubigerforderungen waren 0,36 Mill./ an⸗ gemeldet. * Lebhaftes Geſchäft in verzinkten Blechwaren. Wenn die Beſchä'tigung der Herſteller von verzinkten Blechwaren heute gegenüber dem Vorjahr als weſentlich gebeſſert be⸗ zeichnet werden kann, ſo iſt dieſer Umſtond einmal den Auswirkungen der guten Baukonjunktur und andererſeits dem recht beträchtlichen Anſtieg des gewerblichen Berufes zu verb enken. Außerdem trägt auch die wirtſchorllſche Er⸗ ſtarkung der Landwirt haft nicht unweſentlich zur Er⸗ höhung des Blechwarenbedarfs bei. Da die Herſteller von verzinkten Blechwaren durchweg über eine hohe Kapazität verfügen, konn von einer vollen Ausnutzung der Be⸗ triebsanlagen allerdings noch nicht die Rede ſein, zumal der Export augenblicklich mit Schwierig!» en verknüpft iſt. Die zeitliche Lieſerbereitſchaft der Blechwarenherſtel⸗ ler hat ſich gegenüber dem Vorjahr weſentlich gebeſſert. Trotz der großen Zahl der Tunen, Formen, Ausführungen und dergleichen kann ein großer Teil der Fabrikate ent⸗ weder ſofort ab Lager oder innerhalb einer verhältnismä⸗ ßig kurzen Zeitſpanne geliefert werden. Zweifellos bringt die zunehmende Beanſpruchung des Zinlkmarktes entſprechende Dispoſitionen im Rohſtoffverbrauch mit ſich. Die Preisverhältniſſe, die in früheren Jahren vielfach recht verworren waren, können heute infolge der allgemei⸗ nen Preisregelung als ſtabil und einheitlich bezeichnet werden. Die Weiterentwicklung des Marktes in verzink⸗ ten Blechwaren wird günſtig beurteilt. * Verſtoß gegen die Nichtpreisvorſchriſten. Der Regie⸗ rungspräſident in Düſſeldorf hat gegen eine Metallhandels⸗ firma in Eſſen, die beim Verkauf von altem Weichblei, altem Akkumulatorenblei, neuen Zinkabfällen und Kupfer⸗ abſallmaterial gegen die beſtehenden Richtpreisvorſchriften verſtoßen hat, eine Ordnungsſtrafe von 3000/ verhängt. — Gleichzeitig hat der Regierungspräſident in Düſſeldorf gegen eine Metallhandelsfirma in Mühlheim⸗Ruhr wegen zahlreicher Verſtöße gegen die Richtpreisvorſchriſten beim Verkauf von altem Weichblei, Altzink, neuen Zinkabfällen und altem Kupfer eine Ordnungsſtrafe von 3000 J ver⸗ Hängt. „ Neue Julandszucker⸗ Freigabe. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hot vom 24. Oktober an die dritte Inlandszucker⸗Freigabe in Höhe von 5 Prozent der zum Inlandabſatz 1936/37 vorgeſehenen Berbrauchszuckermenge verfügt. Die Geſamtfreigabe be⸗ trägt nunmehr 20 Prozent zuzüglich der unverkauften Reſte aus den Johresfreigaben 1935/6. * Internationaler Handwerkerkongreß.— Geſellenaus⸗ tauſch von Land zu Land. Die internationale Konferenz des Handwerks in Zürich, an der Handwerks⸗Organiſatio⸗ nen von Dänemark, Deutſchland, Frankreich, Italien, der Akiien uneinheiilich Nuhiger Markf/ Renien geiragi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe ruhig Frankfurt, 28. Oktober. Die Börſe blieb weiter ruhig. Der Auftragseingang hielt ſich in engen Grenzen, doch war die Haltung nach den Ab⸗ ſchwächungen der beiden letzten Tage etwas freundlicher. Am Attienmartt war die Kursgeſtaltung noch uneinheitlich, es überwogen jedoch Beſſerungen von 7—1 v. H. Erholt waren hauptſächlich Montanwerte; Rhein. Braunkohlen plus 3½, Harpener plus 2 v.., Klöckner, Rheinſtahl und Verein. Stahl gewannen je 1½ und Mannesmann 7 v. H. Von chemiſchen Werten JG Farben unverändert 176, Deut⸗ ſche Erdöl und Metallgeſellſchaft je 3 v. H. höher. Elektro⸗ papiere waren kaum verändert, Siemens noch 7 v. H. leich⸗ ter mit 204,4. Von Maſchinenaktien gaben Muag auf 129% (130%), Mönus auf 99(994) nach. Motorenwerte unein⸗ heitlich. Daimler 1244(12436), dagegen BMW 13796(188%). Kunſtſeide Alu waren um 17 v. H. erholt, Bemberg 7 v. H. niedriger. Feſt lagen Holzmann mit 136(133½) und Zell⸗ ſtoff Aſchaffenburg mit 144(140%). Memeler Zellſtoff er⸗ ſchtenen auf den neuerlichen Verluſtabſchluß mit Minus⸗ zeichen. Von Einzelwerten lagen Weſtdeutſche Kaufhof 78 v. H. feſter. Der Rentenmarkt lag ſehr ſtill. Altbeſitz etwas feſter mit 119%(11876), Kommunalumſchuldung unverändert 90.45, zertifiz. Dollar⸗Bonds behauptet. Auslandsrenten lagen weiter ſchwächer. Aproz. Ungarn Gold 13(13.40), Aproz. Mexikaner 107(11386), 5proz. Rumänen.70(.35), proz. dito 11.50(12), 4proz. dito unverändert.70. Im Verlaufe unterlagen die Kurſe kleinen Schwankun⸗ gen; das Geſchäft blieb im ganzen klein. Ver. Stahl 123%½ nach 123—122%, Mannesmann 117% nach 117758, J Farben 1754176 nach 176, BMW 138 nach 13798, Kaufhof 62% nach 6278, Kunſtſeide Aku 914 nach 93/1. Schwächer lagen Zellſtoff Waldhof mit 168(170). Memeler Zellſtoff ge⸗ ſtrichen Brief, Taxe 80(1. K. 86). Am variablen Rentenmarkt ergaben ſich kaum Verän⸗ derwengen. Ungar. Goldrente weiter ermäßigt auf 12,75 nach 13. Schweizer Bahnanleihen und andere Valuta⸗ papiere waren ſtark angeboten, die Taxen lauteten bis zu 10 Punkten niedriger Der Pfandbriefmarkt lag ſtill und unverändert Für Stadtanleihen beſtand etwas Nach⸗ frage bei meiſt leicht erhöhten Kurſen Berliner Börſe: Aktien überwiegend freundlich Berlin, 28. Oktober. Entgegen den vorbörslich geäußerten Erwartungen ſetzte der Geſchäftsverkehr zu Beginn zwar in nicht ganz einheit⸗ licher, aber doch eher freundlicher Grundtendenz ein. Die Bankenkundſchaft hatte allerdings Aufträge nur in geringem Umfange an den Markt gelegt, dabet ſogar eher die Ver⸗ kaufsſeite berückſichtigend, aber der berufsmäßige Börſen⸗ handel war auf Grund der in den letzten Tagen ermäßigten Kurſe wieder mit Rückkäufen vertreten. Der freundlichere Grundton ging von einer feſteren Haltung der Montanwerte aus, die faſt durchweg mit höheren Kurſen eröffneten. Offenbar hat hierbei ein Interview Kirdorfs, in dem ſich dieſer über den Vierjahresplan äußerte, einen kräftigen Impuls gegeben. Harpener ſetzten 2½, Rheinſtahl 174, Verein. Stahlwerke 176 v. H. höher ein. Am Montanmarkt waren ebenfalls überwiegend Befeſtigungen zu beobachten; eine Ausnahme bildeten Ilſe Bergbau mit einer Einbuße von 57 v. H. Von Kaliaktien hatten Salzdetfurth mit plus 196 v. H. die Führung. Ruhig lagen chemiſche Papiere; Farben, die zunächſt 7 v. H. niedriger mit 17577 einſetzten, konnten den Verluſt bald wieder wettmachen. Von Elektro⸗ und Tarifwerten fielen die tags zuvor erhöhten Akkumula⸗ toren mit minus 276 v.., Siemens mit minus 1 v. H. und Waſſerwerk Gelſenkirchen mit einer gegen letzte Notiz am 24. d. M. erlittenen Einbuße von 5 v. H. auf. Von den üb⸗ rigen Märkten ſind nur noch Holzmann mit einer Steige⸗ rung um nahezu 3½ v. H. zu erwähen, wobei offenbar die Erteilung bedeutender Auslandsaufträge einen Impuls ge⸗ geben hat. Aſchaffenburger gewannen 2½, dagegen ermäßig⸗ ten ſich Reichsbank um 1 und AG für Verkehr um 17 v. H. Am Rentenmarkt iſt weiter Kaufneigung vorhanden. Reichs⸗ altbeſitz zogen erneut um, v. H. auf 119 an, Wieder⸗ aufbauzuſchläge wurden bis„ v. H. höher bezahlt. Die Umſchuldungsanleihe erlitt dagegen einen geringen Rück⸗ gang um 5 J auf 90.40. Auslandsrenten waren gedrückt. Im Verlauf wurde es an den Aktienmärkten ſehr ſtill. Infolgedeſſen bröckelten die Kurſe überwiegend leicht ab. Farben ſtellten ſich auf 175,5 nach 74, Deutſche Erdöl büß⸗ ten 4, BMW i und Eiſenhandel 77 v. H. ein. Anderer⸗ ſeits wurden Vereinigte Stahlwerke erneut 7 v. H. höher bezahlt. Am Kaſſerentenmarkt bewegte ſich das Geſchäft in ruhi⸗ gen Bahnen, die Grundſtimmung war aber als durchaus freundlich anzuſprechen. Hypothekenpfandbriefe gaben ver⸗ einzelt bis 1 v. H. nach, dagegen konnten ſich Liquidations⸗ pfandbriefe überwiegend bis 4 v. H. beſſern. Kommunal⸗ obligationen waren nur geringen Veränderungen unter⸗ worfen. Am Markt der Stadtanleihen waren zumeiſt Ge⸗ winne bis ½ v. H. erſichtlich. Eine Ausnahme machten 29er Kaſſel und 28er Kiel, die je“ und Dekoſama 1, die „ v. H. einbüßten. Dekoſama 2 gewannen dagegen 1 v. H. Auch für landwirtſchaftliche Pfandbriefe war die Stim⸗ mung bei Beſſerungen bis 4 v. H. freundlich. Von Pro⸗ vinzanleihen zogen 28er Niederſchleſien um 75 v. H. an, Hannoverſche Werte lagen 7 bis 7 v. H. feſter. Von Staatsanleihen erhöhten 28er Lübeck und der Mecklen⸗ burg ihren Stand um 7 v.., Schutzgebiete konnten ſich um 10 Pfg. beſſern. Von Induſtrieobligationen, die nur wenig verändert waren, ſtellten ſich Aſchinger 7 9 8 höher, Lüdenſcheidt büßten 72 v. H. ein. Am Markt der per Kaſſe gehandelten Induſtrieaktien war die Entwicklung wiederum uneinheitlich. Stärker gebeſſert waren Stettiner Straßenbahn(plus), Pittler (plus 3,50) und Thüringer Elektro und Gas(plus 3 v..). Rückläufig waren dagegen JG Chemie(volle— 6 v..), JG Chemie(50 v..)(— 7) und Dürener Metall 3,25 v..) Für per Kaſſe gehandelte Banken überwo en Beſſerungen bis ½ v. H. Ueberſeebank ſowie Deutſch⸗ Aſiaten gaben um ½ v. H. und 9/ noch. Commerz⸗ und Privatbank lagen ½ v. H. feſter. Die Reprivatiſierung des bisher in Reichsbeſitz befindlichen Teiles des Aktien⸗ kapitals der Bank hat in Börſenkreiſen allgemein einen guten Eindpuck gemacht. Hypothekenbanken per Kaſſe waren mit Ausnahme von Deutſche Zentralboden(plus 7 v..) durchweg rückläufig. Steuergutſcheine blieben unverändert. 5 Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1988er 99,62 G 1989er 99,37 G; lbaber 99 G; 1942er 98,25 G; 194ger bis 1948er je 98,12 G 99 B; Ausgabe 2: 1944er bis 1948er je 98,25 G 99 B. Wiederaufbauanleihe 1944— Her 73,87 G 74,75;: 1946er bis 48er 73,62 G 74,5 B; 4proz. Umſchuld.⸗Verband 90,025 G 90,775 B. Gegen Börſenſchluß konnten ſich, nach dem etwas ſchwächeren Verlauf, wieder einige Beſſerungen durch⸗ ſetzen, die unverkennbar nuf die ſchon erwähnte Trans⸗ ation Delbrück— Schickler u. Co.— Commerzban? wnück⸗ ging. Farben gewannen. v. H.(175,50). Reichsbank⸗ Anteile ſchloſſen kräftig beſeſtigt mit 194(plus 2336 v..). Nachbörslich galten Farben 175,50 Geld. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 28. Oktober. Im Hinblick auf den bevor⸗ ſtehenden Ultimo kam es heute am Geldmarkte zu einer geringfügigen Verſteifung. Der Satz für Blanko⸗Tages⸗ geld erhöhte ſich auf 275 bis 3% v. H. Für Privatdiskonten bewegte ſich die Umſatztätigkeit in ruhigen Bahnen. Auch ſonſt blieb es für erſtklaſſige Anlagen recht ruhig. Der Privatdiskontſatz wurde bei 274 belaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich der franzöſiſche Franken leicht befeſtigen, das engliſche fund gab eine Kleinigkeit nach. Der Dollar blieb in Zü⸗ rich mit 4,356 unverändert. Die Pariſer Notiz ſtellte ſich auf 21,50,75(21,51). Der holländiſche Gulden konnte in Zürich auf 234,80(234,70), in London auf 9, 05,75(9,06, 75) anziehen. Alskontsatz: Relchsbank 4. Lombard 3, Privat 3 v. f. Umtli Dis⸗] Paritäff 27. Oktober 28. Oktober 19 05 1 kont M. Gelb] Brief Geld Brief 2095 12.465 12.49 12,470 12.500 1 5 ö. 2. 5⁰⁰ Aaenen As 5 182 9. 69.51.885 Belgien.„ 100 Bega 2 85.7 41.920.00.88 42.01 Braſilten. 1 Milreis 503].15 9% 0,145.47 Bulgarien, 100 Leva 6 3083].07 3053.047% 3058 Canada Iikan, Tolar 7293.89.493 2490.494 Dänemark 100 Kronen 3% 112,593] 54.32 54,42 5484 58,44 Danzig„100 Gulden 5 81.72 47.04 47.14.04 47.14 England. 1 Pfund 2.82. 12.J35/ 12195 12.1700 12.200 Eſtland. 160 eſtn. Kr. 4% 12.309 67.93 68.07 57.383 68.0% innland 100flunl. M. 3 10537.370.830.375.885 rankreich. 100 Fel. 2 164. 11.575 11.59 11.575 11.595 Griechenland 10% Dr. 5459.353 2357.353.857 olland 100 Gulden 2½ 73 1349(3756 134 13459 —(Teheran) sabi 20.489 15,13 15,17 15,18 15.L7 sland.. 100 fel. Kr. 55 5 54. 54,67 34.59 84.69 talen, 1008ire, 22.092 13.09 13.11 13 93 13ʃ11 apan... I Hen 8, 208 9,71] 9,713 9711 978 Fu en wen de 5 8100[5,884 3,885.64 8655 utland.. 100 Lats 6 33 43.25 48.35 48,20 48,88 Zitauen. 100 Litas 5] 41,931.94 22.92 41.94 2202 Norwegen 100 feronen 372 412.50 61,14 61.28 61.18 61.28 Oeſter reich 100 Schill. 32 15907 48,95 49,05 48,95 49.05 Polen.. 100 Blot 5 9,4% e ee, e., Portugal 100 Escuds% 339, 11055 11075 11,055 11,075 Rumänien, 100 Lei 22 2511] 2488 292.888.492 Schweden 100 Kr. 2½ 112 627 8285 62/5 6287 Schweiz 100 granken 2 81.00 57.19 5/1 5/% 19 57.81 Spanien, 100 Peſeren 3 81.090 22.73 22% 22. 22.7) Tſchechoſlowakeiioog 3 12.488 87% 8,789.71] 8,789 Türkei. türk. Pfd. 53 18.56.9/8.482.878 1932 Ungarn.„ 100Pengs 4 e 3 5— 8 Ueuguan. IGeldpeſo 44.43.8190.321.319.321 ner. Staaten 1 Dollar 17.93.4891.493.489.493 » Frankfurt, 28. Okt. Tagesgeld unverändert 2,50 v. H. Schweiz und anderen europäiſchen Staaten vertreten waren, befaßte ſich in ihrem weiteren Verlauf u. a. auch mit der Aufgabe des Handwerks, für die Ausbildung des gewerb⸗ lichen Nachwuchſes Sorge zu tragen. In einer Entſchließung zu dieſem Programmpunkte traten die Vertreter zur För⸗ derung der beruflichen Ertüchtigung der Handwerksjugend grundſätzlich für einen Austauſch von Handwerksgeſellen von Land zu Land ein. In einer zweiten Entſchließung wurde die Prüfung der Frage angeregt, ob nicht anläßlich von Ausſtellungen und Meſſen eine beſondere Abteilung für ausländiſche Handwerkserzeugniſſe charakteriſtiſcher Art geſchaffen werden könne. Die einzelnen Landesorganiſatio⸗ nen ſollen bei ihren Regierungen die erforderlichen Schritte unterehmen, um eine Sonderbehandlung handwerksmäßiger Erzeugniſſe in Bezug auf die Kontingentierung zu er⸗ reichen. Zur Feſtlegung der einzelnen Punkte für den Be⸗ ginn des Geſellenaustauſches im Frühjahr 1937 beruft die deutſche Handwerksführung eine Arbeitsbeſprechung nach Frankfurt a. M. ein. * AG für Zellſtoff⸗ und Papierfabriken, Memel. Noch immer Verluſt. Die den Aſchaffenburger Zellſtoff⸗ werken naheſtehende u für Zellſtoff⸗ und Papierfabrita⸗ bion, Memel, konnte auf Grund der internationrlen Beſſerung des Zellſtoffmarktes eine etwas befriedigendere Entwicklung der eigenen Abſatzlage in dem bisher abgelau⸗ fenen Teil des Geſchäftsjahres 1936 verzeichnen. Doch hat ſich in der ungünſtigen Lage der Herſtellungskoſten gegen⸗ über den geſchmälerken Erlöſen nichts geändert. Faſt die ganze Erzeugung der Memeler Zellſtoffwerke wird uf dem Weltmarkt abgeſetzt und trifft dort auf den Wett⸗ bewerb der währungsbegünſtigten Länder. Es muß daher, wie man von maßgeblicher Seite erfährt, auch für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1996 mit einem größeren Neuverluſt gerechnet werden, der aber unter der Höhe des vorjährigen Ver⸗ luſtes von 1,74 Mill. Litas bleiben dürfte. Im letzten Abſchbuß war einſchl. des Vortraas aus den Vorjahren ein Geſamtverluſt von 3,84 Mill. Litas ausgewieſen worden. * Zwiſchendividende der Anglo⸗Jranian. In einer in London abgehaltenen Sitzung beſchloß die Anglo Iranian Oil Co., eine Zwiſchendividende von 5 Prozent abzüglich Einkommenſteuer auf die Stammaktien zu verteilen. Im Vorfahr hatte die Geſellſchaft nach mehrjähriger Pauſe erſt⸗ malig wieder eine Zwiſchendividende, und zwar in Höhe von 5 Prozent, zur Ausſchüttung gebracht; die Geſamt⸗ dividende für 1935 belief ſich auf 15 Prozent. Die Aus⸗ zahlung der Zwiſchendividende iſt zum 17. November er⸗ klärt worden. * Günſtige Anzeichen überwiegen in der öſterreichiſchen Wirtſchaft. Der ſoeben erſchienene Monatsbericht des Oeſterreichiſchen Inſtituts für Konfjunkturforſchung führt u. a. aus, daß in der öſterreichiſchen Wirtſchaft im allge⸗ meinen die günſtigen Merkmale diejenigen, die auf einen Rückgang hindeuten, überwiegen. Beſonders bemerkenswert ſei die Bewegung des Kapitalmarktes, auf dem ſchon ſeit Beginn des Vorjahres faſt ohne Unterbrechung eine ſtei⸗ gende Tendenz feſtzuſtellen war. Der Aktienindex, der aus 34 bedeutenden Induſtrieaktien zuſammengeſtellt iſt, zeige den höchſten Stand ſeit dem Jahre 1930; auch die Kurſe der feſtverzinslichen Papiere, ſowie die Umſätze ſeien bedeutend geſtiegen. Im Einklang mit der Bewegung der Weltmarktpreiſe wieſen auch die öſterreichiſchen Preiſe geringfügige Steigerungen auf. Dex Produktionsindex, der ſchon ſeit Juni ds. Is. ſteigt, habe auch im Berichtsmonat wieder zugenommen. In der Metallinduſtrie habe die rückgängige Bewegung einem neuerlichen Aufſtieg Platz gemacht. Die Produktionsgüterumſätze hätten die Ver⸗ mehrung vom letzten Monat aufrecht erhalten, während die Verbrauchsgüterumſätze einen leichten Rückgang zeigten. Die Zahl der Arbeitsloſen ſei etwas mehr als ſaiſon⸗ mäßig geſtiegen. Der Außenhandel habe ſich gut entwickelt. Die Einfuhr habe um 4 Prozent und die Ausfuhr um 12 Prozent höher als im Vormonat gelegen; beide ſeien auch höher als im entſprechenden Monat des Vorjahres ge⸗ weſen. Liferaſur Kurzkommentar zum Handelsgeſetzbuch(ohne Aktien⸗ und Seerecht), aber mit Börſengeſetz, Orderlagerſcheinverord⸗ nung, Allg. Deutſchen Spediteurbedingungen und Eiſen⸗ bahnverkehrsordnung von Dr. Adolf Baumbach, Se⸗ natspräſident beim Kammergericht a. D.., umgearbeitete und ſtark vermehrte Auflage. XVI, 787 Seiten, Taſchenfor⸗ mat. Dünndruckpapier. München und Berlin 1936. C. H. Beck. Leinenband 11.50 Mk. Die dritte Auflage des Baumbachſchen Kurzkommentars zum Handelsgeſetzbuch iſt in allen Teilen gründlich durch⸗ gearbeitet, an vielen Stellen auch völlig neu bearbeitet wor⸗ den und weiſt wertvolle Neuerungen auf. Die zivilrecht⸗ lichen Beſtimmungen des Börſengeſetzes wurden jetzt ein⸗ gehend erläutert. Neu aufgenommen wurden als Ergän⸗ zung des Abſchnitts„Speditionsgeſchäft“ die Allgemeinen Deutſchen Spediteurbedingungen mit Erläuterungen; ſie regeln die Rechtsbeziehungen der Reichsverkehrsgruppe Spedition und Lagerei zur Allgemeinheit und ſind für den Praktiker von gleicher Bedeutung wie die geſetzlichen Vor⸗ ſchriften ſelbſt. Als Anlage hierzu ſind Muſter eines Spe⸗ ditionsverſicherungsſcheins mit den Verſicherungsbedingun⸗ gen ſowie eines Rollfuhrverſicherungsſcheins beigefügt. An die ausführlich erläuterte Orderlagerſcheinverordnung ſchließt ſich das Depotgeſetz an. Das Eiſenbahnfrachtrecht iſt jetzt an Hand der Eiſenbahnverkehrsordnung, die die ſpärlichen Vorſchriften des HGB. auf dieſem Gebiet aus⸗ baut, unter Berückſichtigung aller in letzter Zeit ergangenen Abänderungen erläutert. Außerdem ſind für den täglichen praktiſchen Gebrauch wichtige neue Abſchnitte über Zah⸗ lungs⸗ und Kreditgeſchäfte, Handelsklauſeln, Sicherungs⸗ übereignung und Eigentumsvorbehalt ſowie über das Diffe⸗ renzgeſchäft hinzugekommn, die über öieſe Gebiete kurz und doch gründlich unterrichten. —— Keine gegenseiſige Bezugnahme bei der Werbung lür Elekiriziat, Gas und Brennsioffe aller Art Der Präſident des Werberates der deutſchen Wirtſchaft hat eine vorläufige Beſtimmung über die Werbung auf dem Gebiete der Elektrizität, des Gaſes und der Brennſtoffe aller Art erlaſſen, die im Reichsanzeiger vom 27. Oktober veröfſentlicht iſt. Danach darf in der an die Oeffeutlichkeit gerichteten Werbung für Elektrizität, Gas und Brennſtoffe aller Art ſowie für Verwendung von zu ihrem Gebrauch oder Verbrauch beſtimmten Geräten und Einrichtungen bis zu der beabſichtigten endgültigen Reg lung der Werbung auf dieſen Gebieten auf eine an als die in der Werbung angeprieſene Wärme⸗, Licht⸗ er Kraftquelle in keiner Weiſe, auch nicht verſteckt, Bezug genommen werden. Dieſe Beſtimmung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Für die nicht in die Oeffentlichkeit ge⸗ richtete Werbung bleiben die all emein geltenden Vor⸗ ſchriften für Hinweiſe auf Wettbewerber und deren Er zeugniſſe zu beachten. Zur Begründung wird ausgeführt, daß ſchon ſeit lan⸗ ger Zeit ein ſcharſer Wettbewerb zwiſchen Elektr zitzt, Gas und Brennſtofſen aller Art beſteht, der insbeſo dere in der Werbung ſeinen Niederſchlag gefunden hat. Ver⸗ ſchiedene Vorkommniſſe der jüngſten Zeit haben dieſen Kampf in einer Weiſe verſchärft, die ein ſofortiges Ein⸗ ſchreiten erforderlich michte. Um die beſtehenden Miß⸗ ſtämde zu beſeitigen, hat der Werberat nach Anhören der beteiligten Wirtſchaftskreiſe im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſter daher vorüber⸗ gehend jegliche Bezugnahme auf eine andere als die an⸗ gebotene Wärme⸗ Licht⸗ oder Kraftquelle unterſagt. Dr die aufgetretenen Mißſtände ſich ſaſt ausnahmslos aus einer vergleichenden Werbung entwickelt haben, kann eine weitere im Intereſſe der Wirtſchaft unerträgliche Ver⸗ ſchärfung des Kampfes nur durch das jeg ausgeſprochene allgemeine Verbot jeder vergleichenden Werbung verhin⸗ dert werden. Unterſagt iſt nicht nur der offene, ſondern auch der verſteckte Hinweis. Als eine verſteckte Bezug⸗ nahme iſt auch die Angabe zu werten, daß bei dem an⸗ geprieſenen Gegenſtande beſtimmte Nachteile nicht vorhan⸗ den ſeien. So Oarf z. B. für die Dauer der augenblich⸗ lichen Anordnung in der Werbung für einen Gesherd nicht erklärt werden, er verurſache keinen Schmutz,(oer in der Werbung für ein elektriſches Kochgerät, es ſel exploſionsfrei. Dieſe Anordnung iſt nicht als eine end⸗ gültige Regelung gedacht, da gerade die Werbung auf dieſen Gebieten nicht vollſtändig auf den Vergleich ver⸗ zichten kann. Der Werberat wird unter Mitwirkung der beteiligten Wirtſchaftskreiſe im Laufe der nächſten Mo⸗ nate Richtlinien ausarbeiten, die die Werbung für Clek⸗ trizität, Gas und Brennſtoffe aller Art endgültig regeln, Waren und Märkfe Vermahlungsquoten für November Die Verarbeitungsquote für den November wird ir die Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als inz⸗ geſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, auf unverän⸗ dert 8 v. H. des Roggengrundkontingentes und u(i v. H. des Weizengrundkontingentes feſtgeſetzt. Für Bayern wird die Roggenverarbeitungsquote ausnahmsweiſe auf 9 v. H. feſtgeſetzt. Für die Mühlen mit einem Grund⸗ kontingent bis einſchl. 500 To. Roggen und Weizen, denen für die drei Monate September, Oktober und November 27 v. H. des Roggengrundkontingentes und 27 v. H, des Weizengrundkontingentes zur Vermahlung freigegeben wurden, wird die Verarbeitungsquote für Weizen um v. H. erhöht, ſo daß für die drei genannten Monate lus⸗ geſamt 90 v. H. des Weizengrundkontingentes ohne Feſt⸗ ſetzung einer beſtimmten Menge für einen Monat verar⸗ beitet werden können. Für Mühlen, die ein Grundkon⸗ tingent von mehr als 500 To. Roggen und Weizen ins⸗ geſamt haben und denen auf Antrag eine Viertel⸗ jahresquote bewilligt wurde, weil ſie zum Antrieb ihrer Maſchinen ausſchließlich auf Naturkraft angewieſen iind oder weil im abgelaufenen Wirtſchaftsjahre mehr als die Hälfte ihrer Verarbeitung auf die Kundenmüllerei ent fiel, wird die Verarbeitungsquote für Weizen gleichfalls um 3 v. H. erhöht, ſo daß ſie für die Monate September, Oktober und November insgeſamt 30 v. H. des Weizen⸗ grundkontingentes ohne Feſtſetzung einer beſtimmien Menge für einen Monat verarbeiten können. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 18. Oktober. Be nach wie vor nur mäßigen Zufuhren der Landwirtſchaft beſchränkt ſich die Umſatztätigkeit im Berliner Getreideber⸗ kehr weiterhin auf die Deckung des laufenden Bedarſeh Mit der Monatswende tritt eine Erhöhung der Feſtpreſt um 2 RM. ein und man erwartet eine Verſtärkung der Anlieferung, zumal auch die Bergung der Herruchterne nunmehr erhebliche Fortſchritte macht. Die Mühlen verff⸗ gen zumeiſt noch über eigene Beſtände, und ſind andere ſeits in der Lage, wenn auch zumeiſt nur kleine, Poſten in Weizen und Roggen zu erwerben. Beachtung fand die Feſtſetzung der Verarbeitungsquote für die Mühlen fit den November auf 8 Prozent des Roggen⸗ und 11 Prozezt des Weizengrundkontingentes. Mehle haben laufenden A zug. Weizenmehle werden reger gefragt. Am Futterge⸗ treidemarkte haben ſich die Verſorgungs möglichkeiten nich geändert. In Hafer und Futtergerſte ſind die Anlieſeru⸗ gen klein. In Brau⸗ und Induſtriegerſten entſpricht des zum Verkauf geſtellte Material vielfach nicht den Anfor⸗ derungen. Zuſagende Qualitäten werden denommen. . Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom W. (Eig. Dr.) Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemahl. Meh⸗ is prompt per 10 Tage; per Okt.—; Okt.⸗Dez. 81,4275 b 31,45—31,50; Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. Bremer Baumwolle vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Amerkk, Univerſal Stand Middl. oko 14,24. 2 * Obſtgroßmarkt Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Birnen 714; Aepfel 1728 und 11—16; Kaſtanien 10—12; Koof⸗ ſalat—4; Tomaten 10—16 und—8; Blumenkohl 1428 Wirſing 4; Weißkraut—3; Rotkraut 3 Lauch 2; Spinat 7 Feldſalat 28—40; Roſenkohl 16—18; Endivienſalat —5 Pfg. Schwetzinger Schweinemarkt. Zufuhr 74 Milchſchweine, 190 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 2834. Läufer 880 das Paar. Ueberſtand ein Drittel Marktverlauf lebhaft. Bruchſaler Schweinemarkt. Zufuhr 109 Milchſchwein⸗ 96 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 2030 /, Läufer 5 bis 56/ dis Paar. Verkauft wurden 70 Milchſchweine und 50 Läufer. Hamburger Schmalznotierung vom 28. Okt.(Eig. Dr. Americon Steamlard tranſito ab Kai 28,25 Dollar. Berliner Metallnotierungen vom 28. Okt.(Eig. Dr Amtlich notierten in 4 für je 100 Kilo: Elektrolytkupter (wirebars) 58,25 nom.: Standardkupfer, loko 52,50 nom; Originalhüttenweichblei 29,75 nom.; Standard⸗Blei p. Ol 28,75 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Sta tionen 19,75; Stadartzink 19,75; Originalhüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Draht, barren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Bares oa. 1000 fein per Kilo 388—41. Verordnung über Preise für Eisen., Stahlschroſl und Guffbruch Berlin, 28. Oktober. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich im Hinblick auf die Verhältniſſe am Schrottmarkt veranlaßt geſehen, die— im Reichsgeſetzhlatt erſcheinende — Verorönung über Preiſe für Eiſen⸗, Stahlſchrott und Gußbruch vom 22. Oktober zu erlaſſen. Dieſe Verordnung gibt der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl das Recht, für Eiſen⸗, Stahlſchrott und Gußbruch(Statiſtiſches Warenverzeichnis Nr. 843) Preiſe feſtzuſetzen. Die von der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl zu erlaſſenden Anorönungen werden im Reichs⸗ und Preußiſchen Staats⸗ anzeiger veröffentlicht. * Saarwaſſerfrachtenmarkt. Das Geſchäft der Berlehts⸗ woche kann als gut bezeichnet werden. Angeboten wurden 34 Transporte und hiervon konnten 32 untergebracht wer⸗ den. Zurück blieben lediglich 2 Transporte auf die Saone, wofür kein geeignetes Kahnmrterial vorhanden war. * Straßburger Waſſerfrachtenmarkt. Die Lage ver⸗ änderte ſich wenig. Es herrſchte immer noch Mangel an Leermaterigt, wodurch das Geſchäft erſchwert wird. Die Frachten blieben unverändert. Die G ein ſie ar Man ſich d redet auffä Ausb einer Tarr „Sie Graf wort A Duel ſpan: soll findu in 1 Zare dunk! gelof fende der( hatte troffe ging Duel ſchon gab! J das heide terin den kucks 1 ere e peer eee ſich a Schü ö kucksruf, noch ein Schuß— wilder Triumph ſpiegelt * 5 6 Die Gemüter haben ſich in Kiew inzwiſchen beru⸗ 28. Oktober 1936 5 Mittwoch, Neue Mannheimer nSgabe 7. Seite/ Nummer 500 Jas Muckuckscluell in Mizza Gräfin Maria ſteht ſich aber am Ende ihres Ziels: ein Duell! Was ihr in Kiew nicht gelang, wird ſie an der 1 durchſetzen. Täglich hetzt ſie ihren Mann gegen Graf Tolſtoi auf andererſeits läßt ſie ſich das Nachlaufen des Grafen gefallen. Sie verab⸗ redet ſich mit ihm im Kaffee und benachrichtigt in un⸗ auffälliger Weiſe ihren Mann davon. So kommt es eines Tages zum längſt erſehnten Ausbruch. Es waren romantiſche Sitten üblich, in einer Zeit, die keine anderen Sorgen hatte. Graf Tarnowfki ſchleuderte dem Grafen Tolſtoi die Worte: „Sie ſind ein gewiſſenloſer Verführer!“ ins Geſicht. Graf Tolſtoi kann nur mit einer Duellforderung ant⸗ worten. Der Zweikampf ſoll in Nizza ſtattfinden. Alſo endlich ein Duell! Aber ein gewöhnliches Duell, das iſt nichts für dieſe Frau mit ihrer über⸗ ſpannten Phantaſie. Sie ſchlägt ihrem Mann vor, er ſoll ein Kuckucksduell fordern. Was iſt ein Kuckucksduell? Eine echt ruſſiſche Er⸗ findung, in den alkoholiſterten Köpfen von Offizieren n weltentlegenen Garniſonſtädten des ungeheuren 5 Zarenreiches geboren Die Gegner ſchloſſen ſich in ein es Zimmer ein, ohne Sekundanten. Es wurde geloſt, wer zuerſt Kuckuck ſchreien ſollte. Der Betref⸗ fende ahmte nun den Ruf des Vogels nach, worauf der Gegner auf den Klang der Stimme zu ſchießen hatte. War der im Dunkeln ſitzende Gegner nicht ge⸗ troffen, dann mußte der andere Kuckuck rufen. So ging es manchmal ſtundenlang. Solch ein barbariſches Duell wollte die junge Gattin erleben! Tarnowſki, ſchon ganz unter dem Einfluß der dämoniſchen Frau, gab nach. Im Appartement des Grafen Tarnowſki findet das Duell ſtatt. In einem dunklen Zimmer ſttzen die beiden Gegner, während im Nebenzimmer die Anſtif⸗ terin in höchſter Aufregung auf und ab geht. Sie hört den Kuckucksruf, dann knallt ein Schuß. Noch ein Kuk⸗ ſich auf dem Geſicht des weiblichen Ungeheuers. Die Schüſſe im Hotel erregen aber allgemeine Aufmerk⸗ ſamkeit. Kellner und Portiers eilen herbei. Die Tür wird aufgeriſſen. Graf Tolſtoi iſt leicht verwundet: das Duell iſt beendet. Die Gegner müſ⸗ ſen ſich verſöhnen. Enttänſcht reiſt Gräfin Maria, da ihr Aufenthalt in Nizza ſeitdem unmöglich geworden iſt, mit ihrem Gatten ab. Auch das Duell iſt wie ein Kinderſpiel abgelaufen— ſtellt ſte wütend feſt. Gräfin Maria wird ſich aber bei der Rückkehr in der Heimat ſchadlos halten. In Saus und Braus higt. Die Geſellſchaft war nämlich zuerſt ſehr unge⸗ halten über die Entführung einer jungen Dame aus gutem Haufe. Das Ehepaar Tarnowſki wird mit Freuden von der„jeunesse dorée“ Kiews empfangen. Das Leben, das ſie führen, iſt überaus charakteri⸗ ſtiſch für die Weltanſchauung der Hochariſtokratie im Vorkriegsrußland. In der Heimat war die ſchöne Frau noch mehr als in Nizza von Kavalieren ringt. Während eines Soupers im Hauſe Tar⸗ nowſcki ſtürzte eines Tages— vor den Augen des Gatten— ein junger Mann der Gräfin zu Füßen und machte ihr eine Liebeserklärung. Es war Graf Stefan Borſchewſki, ein ſehr gut ausſehender junger Gutsbeſitzer. Er galt als ein durchaus ordentlicher junger Mann. Auch er hat ſich auf den erſten Blick in Gräfin Maria verliebt. Graf Tarnowſki betrach⸗ tete zunächſt den Zwiſchenfall als eine unterhaltende Epiſode. um⸗ Liebesopfer auf dem Rummelplatz Von dieſem Tage an traf ſich Gräfin Maria öfters mit dem verliebten Verehrer. Raffiniert ging ſie vor. Sie hetzte den jungen Gutsbeſitzer gegen ihren Mann auf. Erzählte, er wäre ein Haustyrann. Er kenne keine anderen Vergnügungen, als in Lokale zu ge⸗ hen und bis zum frühen Morgen Champagner zu trinken, beklagte ſich als die„bedauernswürdigſte“ junge Frau. Dem Mann aber, Grafen Tarnowſki, log ſie vor, daß der unverſchämte Borſchewſki ihr zurede, ſie ſolle ſich von ihm, ihrem guten Waßjuk, ſcheiden laſſen. Allmählich verliert Waßjuk den Kopf und weiß gar nicht, was er mit der„verfolgten“ Frau anfangen ſoll. Zunächſt verbietet er ihr jeden Umgang mit dem läſtigen Borſchewfki. Jetzt trifft ſich die Gräfin mit ihrem Verehrer. Eines Tages beſucht ſie mit ihm einen RKummel⸗ platz. Einfach gekleidet, weil ſte das„niedere Volk“ kennenlernen will. Es macht ihr Spaß, ihr, der verwöhnten Löwin der Geſellſchaft, an einer ſolchen beſcheidenen Veranſtaltung teilzunehmen. Die Attraktion des Rummelplatzes iſt ein Schieß⸗ ſtand. Die Gräfin und ihr Begleiter machen ſich einen Spaß daraus, in eine Zielſcheibe zu ſchießen. In einer Aufwallung„ritterlicher“ Gefühle— für uns Heutige wohl kaum begreiflich— will Bor⸗ ſchewſki zeigen, daß er zu jedem Opfer bereit iſt— und ſchießt ſich durch die Hand! Mit zerſchmetterter Hand wird er in einem Krankenhaus eingeliefert. Jas exste Joclesopge dle Janncustæa Nach dem Diner, das um 4 Uhr anfängt und erſt um 1 Uhr nachts endet, wollen die Kumpane weiter⸗ bummeln, Lokale mit Zigeunermuſik beſuchen. Alſo wird durch den Kellner eine Troika beſtellt. Tar⸗ nowͤſki und ſeine Frau, die ſelbſtverſtändlich, öbwohl der Zankapfel, zugegen war, geben in die Bz Helfe Der Ehemann will ſeiner Frau in 15 Helfen. Borſchewſki, ſtark angeheitert, ſtößt ihn zur Seite und hält den Pelz, in den Mura hineinſchlüpft. Tar⸗ [Verſöhnungs⸗Souper im„Grand⸗Hotel“. Nach der Geneſung Borſchewſkis trifft er ſich mit Tarnowſki im„Grand⸗Hotel“ in Kiew, Er hat den Ehemann dazu beſtellt, um ihm eine Liebeserklä⸗ rung an ſeine Frau zu machen. Er erklärt, daß er Gräfin Maria, die jetzt von ihren Verehrern den Koſenamen„Mura“ bekommen hat, wahnſinnig liebe. Aus dem Geſpräch geht hervor, daß Mura ſich über ihren Gatten bei ihrem Freund arg be⸗ klagt hat. So verſteigt ſich Borſchewſki zu der Aeußerung, er möchte die Frau von einem ſolchen Ungeheuer von Gatten befreien. Deshalb ſchlägt Borſchewſki ein Duell auf Piſtolen bei drei Schritt Diſtanz vor. Tarnowſki iſt außer ſich vor Empörung und nimmt die Forderung an. Im ſelben Augenblick erſcheint— wie der Deus ex machina in einer griechiſchen Tragödie eine dritte Perſon der dramatiſchen Handlung auf dem Schauplatz. Ein junger Hauptmann Wladimir Stahl, ein Freund Borſchewſkis, der ſich binter einer Gardine verſteckt hatte, um dem intimen Ge⸗ ſpräch beizuwohnen! Tarnowſki ahnt nicht, daß er vor ſich zwei Männer hat, die um ſeiner Frau wil⸗ len das Leben laſſen werden. Diesmal geht aber alles äußerſt friedlich aus. Stahl beſchwört ſeinen Freund Borſchewſki, von einem Duell abzuſehen und im Gegenteil ſich mit dem Gatten zu verſöhnen. Freilich hat Stahl beſondere Gründe dazu. Er ſelbſt iſt in Mura verliebt und möchte ſie nicht dem von ihm gefürchteten Herzensbrecher Borſchewſki abtreten. Alles ſcheint gut zu gehen: die Verſöhnung kommt zuſtande und ſoll gleichfalls nach Ruſſenart mit einem opulenten Diner mit entſprechendem Alkoholgenuß beſiegelt werden. Am ſelben Abend findet das Diner im„Grand⸗Hotel“ ſtatt Der Tiſch biegt ſich unter der Laſt der Speiſen und Getränke; nicht umſonſt iſt Graf Tarnowſki ein berühmter Feinſchmecker. Ganze Wagenladungen von Blumen verbreiten im Separatzimmer einen betäubenden Duft. Es geht ſehr hoch her. Die beiden Neben⸗ buhler umarmen ſich, ſagen Du zueinander, nennen ſich Brüderchen und Väterchen. Und dennoch bricht die Kataſtrophe los. ſchewſki ſeiner Freundin etwas ins Ohr, ja es ſcheint, daß er ſie vor den Augen des Ehemannes küßt! Das iſt oͤem wahrhaft geduldigen Tarnowſki dies⸗ mal wirklich zu viel. Er hat in der Tande nach Of⸗ 11 obwohl er ſchon längſt den Militärdienſt guittier ben epolver, Er zieht die Waffe 915 gibt kuf den Mann, mit dem 11 pochen ver⸗ ſöhnt hat, und von dem er ſich in ſchnödeſter Weiſe verraten ſieht, blindlings einen Schuß ab, der nowſki will ſeine Frau zum Wagen führen, aber auch hier muß er dem Grafen Borſchewſki den Vortritt laſſen. Borſchewſki hakt ſich ein und führt ö ie ſchöne Mura zur Troika, während der Ehemann hinterher⸗ Beim Beſteigen der Troika flüſtert Bor⸗ trottet. Borſchewſki in den Kopf trifft. Borſchew⸗ ſki bricht zuſammen und wird in das Hotel zurück⸗ getragen, während Tarnowſki halb wahnſinnig zum Polizeirevier eilt und ſich verhaften läßt,. Gräfin Maria aber folgt dem verwundeten Lieb⸗ haber ins Hotel und bleibt an ſeinem Krankenlager. Als Borſchewſki zu ſich kommt und wieder der Sprache mächtig iſt, flüſtert er der Frau, um deret⸗ willen ihn die tödliche Kugel traf, eine Liebeserklä⸗ rung zu. Sie hat die Geiſtesgegenwart— da eine Krankenwärterin anweſend iſt— ihm auf franööſiſch zu ſagen: ien Sie nicht ſo unvorſichtig, mich zu duzen, Sie kompromittieren mich“. 0 „Se Als Borſchewſki gegen Morgengrauen einſchläft, kehrt Mura in ihre Wohnung zurück und erfährt dort, daß ihr Mann bereits in Unterſuchungshaft genommen worden iſt. Sie ſagt dem Dienſtmädchen: „Gott ſei Dank, jetzt werde ich ihn los. Hoffentlich kommt er nach Sibirien“, Sie beſucht täglich Bor⸗ ſchewſki, dem es trotz der ſchweren Verwundung beſ⸗ ſer geht. Dann verſchlimmert ſich ſein Zuſtand, und er ſtirbt an den Folgen der Wunde. So endete Muras Ehe. Tarnowſki hat ſich— im März 1904— vor dem Geſchworenengericht in Kiew wegen verſuchten Mor⸗ des zu verantworten. Die Frage 1 Warum hat er den Revolver mitgenommen? War es nicht eine Komödie ſeitens Tarnowſkis, ſich Arlt ſeinem Gegner zu verſöhnen, und hatte er nicht die Abſicht, Bor⸗ ſchewſki über den Haufen zu ſchießen, Der Vertei⸗ diger entwickelte in einer glänzend aufgebauten Rede die pſychologiſchen Momente des inteveſſanten Falles. Er zeichnete die Frau als ein unglückbringendes Un⸗ geheuer und überzeugte die Geſchworenen von einer Handlung im Affekt. Der Wahrſpruch der Geſchworenen lautet:„Der Angeklagte iſt des Mordes nicht ſchuldig, da er zu ſeiner Tat herausgefordert worden iſt durch das Benehmen des Liebhabers ſeiner Frau, und hat zweifellos im Affekt gehandelt.“ Tarnowſki leitet nach ſeinem Freiſpruch die Ehe⸗ ſcheidung ein, die bald vollzogen wird. Er führt von dieſem Augenblick an ein abenteuerliches Leben. r fährt nach Südafrika, um dort Löwen zu jagen, wandert zu Fuß durch Auſtralien und wird dort von einem Eingeborenen⸗ Stamm zum König gekrönt, dann kehrt er zurück nach Kiew und gaſtiert in einer Oper. Er nimmt als Offizier am Kriege teil und taucht nach dem großen Zuſammenbruch ſeiner Hei⸗ mat als ruſſiſcher Emigrant in Berlin auf. Er iſt aber für ſein ganzes Leben ein innerlich zerriſſener, haltloſer und gebrochener Mann ge⸗ blieben Orgien in Kiew. Der uns bekannte Baron Wladimir Stahl: eine Epiſode im Leben der Gräfin, eine Epiſode aber, die eine tiefe pſychologiſche Bedeutung hat. Stahl war genau wie ſo viele andere in die Gräfin„ſterblich“ verliebt. Nach der Scheidung und nach dem Tode Borſchewſkis glaubte er, die Gräfin heiraten zu kön⸗ nen. Sie dachte aber nicht daran. In der Zeit, kurz nach dem Tode Borſchewſkis, und während der Eheſcheidungsprozeß lief, zeigte ſie ſich überall öffentlich mit Baron Stahl. Sie beſuchte Theater und Lokale, in denen die Lebewelt verkehrte. Immer mußte Champagner, der einzige Wein, den die Gräfin gelten ließ, in Strömen fließen. Mura liebte es, in berauſchtem Zuſtande gefühlvolle Ge⸗ dichte zum beſten zu geben. Dann wurde ſie melän⸗ choliſch und brach in Tränen aus,— der Typ des unergründlichen ruſſiſchen Charakters, allerdings an ſeiner grenzenloſeſten Ausſchweifung. Den trauri⸗ gen Gedichten— gewöhnlich waren es Verſe des an Schwindſucht geſtorbenen jungen Dichters Nadſon— folgte ein feuriges Lied. Nach dem Liede ein Tanz. Die Gräfin ſprang auf den Tiſch und tanzte ruſſiſche Volkstänze. (Fortſetzung folgt) frankluri e g ende uns Sonn 1 7 0 2 1 2 1 2 1. 115 5 „ Darmſtadt Landes- und Provinz. 1 4% dth.-Hyp.-Bk, adiſche Maſch. O 1240 Sroßkraft. Mhym.) tederrh. 4 0 2 U 2 142 8 beuische festvwer- 77er, 20 84.50 8. banken, kom. Giroverb. aut N 0 e L gan N 84.75 94.75 lat de Poet. 65.— 65, Gen e Büker„ ordweßd. Kran. ue, 585 Leitepts Wien eutsche 2 2200 o. 26 84, 94 3 3 955 4% Berl. Hyp.⸗Bf. 90,50 96.50 5% Sue Bode 2h Bayr. Motorenw. 188,00 18/ aſenmühle. 127,00 1280 3 Hartſtein 552 Len Waldhof. 1657.0 169,0 Bod. AG. f. Rhein⸗ zinsliche Werte 8 0 91 597 Nannh. 20, E 2).— 95. 4 een s„„ Sic. 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Nummer 500 Seite, Neue Maunheimer Zeit Nolizen aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 28. Oktober. Ladenburg erhält anſchließend an das Gelände des Schwimmbades einen neuen Sportplatz, den die Sportvereine ſachgemäß in den Abendſtun⸗ den herrichten. Der bisher benutzte Sportplatz am Waſſerturm ſoll als ſtädtiſche Anlage, gleich⸗ ſam als kleiner Stadtgarten, hergeſtellt werden.— Der Buchdruckmeiſter und Faktor, der ſchon 33 Jahre in der Buchdruckerei Nerlinger tätig iſt, Herr Gott⸗ lieb Müller, ein ideal geſinnter Turner, konnte mit ſeiner Ehefrau Roſa, geb. Bechtold, das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Aus dieſem Anlaß erfuhr das Jubelpaar reiche Ehrungen. Der Evangeliſche Kirchenkranz gab ſeinem älteſten Mitglied, Frau Anna Kath. Ullrich, die letzte Ehre. Die Ladenburger Jugendherberge erfreut den Jahre 1935 ſtieg die Zahl ſchon auf 290 und vom 1. Januar 1936 ab bis zum Oktoberende fanden 830 Uebernachtungen ſtatt, ſo daß zu hoffen iſt, daß bis zum Jahresende der 1000. Beſucher gezählt werden kann. Den gleichen Aufſchwung zeigt die Zahl der Schulungskurſe in der Jungendherberge. Hier feierte ein treuer 110er⸗Kamerad und ehr⸗ ſamer Schuhmachermeiſter, Franz Ott II, deſſen Lehrmeiſter noch als 90 jähriger lebt lebt und tagtäglich im Handwerk ſchafftl, ſeinen 80. Ge⸗ burtstag.— Ein wackerer Schwabe, der ſich in Ladenburg anſäſſig gemacht hat, Herr Johann Heſ⸗ ſentaler, voll Humor und Witz, konnte ſeinen 65. und Briefträger Fetzer, der ſeit vielen Jahrzehn⸗ ten auf dem Poſtamt hier tätig iſt, ſeinen 60. Ge⸗ burtstag feiern. Ein treuer Benzarbeiter, der noch bei„Papa Benz“ gearbeitet hat, Herr Johann Benend, feierte in ſchöner Friſche ſeinen 78. Geburtstag. ſich eines wachſenden Zuſpruches. bis 1935 fanden 34 Uebernachtungen ſtatt, im folgen⸗ Im Jahre 1934 gab eine Einen Beweis von der Anhänglichkeit an die alte Römerſtadt ehemalige Kr ankenſchweſter, tung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 193g Mina Ulm er, die hier die evangeliſche Schweſtern⸗ ſtation gegründet hat und ſpäter nach Amerika auswan⸗ derte. Nach langen Jahrzehnten des Fernſeins er⸗ innerte ſie ſich wieder Alt⸗Ladenburgs und ließ durch Frl. Trippmacher Grüße und beſte Wünſche be⸗ ſtellen. Viernheim, 28. Oktober. Ein unüberſehbarer Trauerzug hatte ſich am Trauerhauſe eingefunden, um dem in weiteſten Kreiſen bekannten Landwirt Wilhelm Blaeß das Geleit zur letzten Ruheſtätte zu geben. Für den beurlaubten Lehrer Alfred Lipp wurde Georg Schmitt aus Bensheim mit Beginn des Winterhalbjahres als Schulgehilfe er⸗ nannt. A Doſſenheim, 28. Okt. fahr in der hieſigen katholiſchen Pfarrkirche zur Unterſtützung des Ortspfarrers Biſchoff wirkende Kaplan Korn wachs wird nach Tiengen verſetzt. Trotz ſeiner kurzen pfarramtlichen Tätigkeit hat er ſich in der Pfarrgemeinde ſehr beliebt gemacht, ſo Der rund ein Viertel⸗ daß ſein Weggehen von jung und alt bedauert wird — Das Winterhilfsſchießen der Krieger⸗ kameradſchaft 1874 ͤ am Sonntag war gut Beſucht. Viele Kameraden und Gäſte hatten ſich eingefunden, um auch auf dem ſchießſportl ichen Gebiet den Aerm⸗ ſten der Armen zu helfen. Der beſte Schütze war der Vorſitzende des hieſigen Kleinkaliberſchützenvereins, Architekt Valentin Weyman n. Im allgemeinen wurden gute Leiſtungen erzielt. vauptſchriftlette und verantwortlich für Pokitäk: Pr. Alois Winbaue Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Frig Bode Lokaler Teiln Dr. Frig Hammes Sport: Willy Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt. Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue 1 Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R J, 4— Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer. e Sentaſtraße .⸗A. IX. 1988. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 20 92 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20 468 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Wewähr RNückſendung nur bei Rückporto Jind in Eweiel Ce über die Holzart, Form oder Zzwreckmöbigkeſt der NHöôbel, die ihr Heim modern und doch recht gemütlich gestalten sollen, dann Z Eommen Ce. AHG. verbindlich zahl solide Qua.-HM&be! in den verschledenßten Holz- arten, Formen und prelßlagen Wir beraten Sie kostenlos und zeigen lhnen un- eine große An- I N E ataclc 2 Mannheim 05 3 7, 29 T Berückſichtigt unſere Inſerenten! Offene Stellen Verkäofe gegen Höchſtver VD 108 an die Altangeſehene elet- Hessen gos-les (mit allen Sparten! ſucht allerorts tüchtige u. ſtreb⸗ ſame Herren als od. Nebenberuf. 7944 dienſt, im Haupt⸗ Angebote unter Geſchäftsſt. d. Bl. 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