— 2 25 2 2 5 * — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: ret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. e Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr.! Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Maunhei m Anzeigenpreiſe: 22 breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Lonkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Aufträge. 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In britiſchen Kreiſen zeige ſich daher der Wunſch, die italieniſchen Intereſſen, ſoweit ſie auf Gegenſeitigkeit beruhten, anzuerkennen. Man glaubt aber nicht, daß ein zweiſeitiges oder auch ein mehrſeitiges Abkommen dieſem Zweck dienlich wäre. Der Korreſpondent beſtätigt auch, daß England zur Zeit an eine förmliche Anerkennung des Kaiſerreichs Abeſſinien nicht denke. Es müſſe jedoch darauf hingewieſen werden, daß die ita⸗ lieniſche Eroberung bereits in gewiſſem Sinne„prak⸗ tiſch“ anerkannt worden ſei, indem die britiſche Ge⸗ ſandtſchaft in Addis Abeba die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen mit dem Vizekönig Marſchall Graziani aufgenommen habe. Eden will Muſſo ini antworten (Funkmeldung der NM.) ö f. London, 3. November. Zu der Rede Muſſolinis in Mailand ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“, daß England nicht weniger bereit ſei als Italien, die Spannung zwiſchen beiden Ländern zu beſeitigen. Sy werde man engliſcherſeits ſich u. a. nicht wider⸗ ſetzen, den kürzlich abgeſchloſſenen Vertrag von Montreux über die Dardanellen zum Gegenſtand eines diplomatiſchen Meinungsaustauſchs zu machen. Im großen und ganzen empfinde man die Rede Muſſolinis als aufſchlußreich und nicht nutzlos. In einem Leitartikel nennt die„Morningpoſt“ die Rede Muſſolinis ein Friedensangebot. Das Blatt erklärt, beide Länder müßten nach Wegen ſuchen, ihre„unbedeutenden“ Gegenſätze aufzuräumen. Nichts ſei fruchtloſer, als gegenſeitig die Beſchuldigungen ſortzuſetzt, wer die Verantwortung für die ſchmerzliche Entfremdung in den letzten 8 Monaten trage. Aufgabe der Zukunft beider Länder ſei es vielmehr, das Kriegsbeil ſo ſchnell wie möglich zu begraben. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗ poſt“ kündigt an, daß Eden ſchon in dieſer Woche bei der außenpolitiſchen Ausſprache im Unterhaus Muſſolint antworten werde. Der Außenminiſter werde dabei wahrſcheinlich Italien nochmals der freundſchaftlichen Geſinnung Englands verſichern. Dem Gedanken eines Mittelmeerpaktes ſoll die bri⸗ liſche Regierung jedoch nicht gerade ſympathiſch ge⸗ genüberſtehen, da, wie man ſage, Abkommen nur ſo viel wert ſeien wie der Geiſt, in dem ſie abge⸗ ſchloſſen würden. Eine Verſtändigung zwiſchen England und Italien werde aber nicht dadurch ge⸗ winnen, daß man ſie zu Papier bringe. Der Ab⸗ ſchluß eines Mittelmeerpaktes könnte ſogar zu di⸗ hlomatiſchen Schwierigkeiten führen. Ein ſolcher Zweimächtepakt könnte auch irgendwo Verdacht er⸗ regen, während die Einbeziehung anderer Länder, 3. B. Sowjetrußlands, auf endloſe Schwierigkeiten stoßen müßte. Varanyi dankt Muſſolini — Budapeſt, 2. November. 5 Miniſterpräſident Baranyi richtete am Montag an den italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini nach Mailand folgends Telegramm: „„Die Mailänder Rede Ew. Exzellenz hat im ganzen Lande einen begeiſterten und dankbaren Widerhall gefunden. Geſtatten Sie mir, daß ich als Dolmetſch der ungariſche Nation Eure Exzellenz aus dieſem Anlaß mit größter Wertſchätzung und in freundſchaft⸗ licher Liebe begrüße.“ Horihy nach Rom eingeladen 0— Wien, 3. November.(U..) Wie die United Preß aus zuverläſſiger ungari⸗ ſcher Quelle erfährt, hat der König von Italien Ad⸗ miral Horthy offiziell eingeladen, nach Rom zu kommen. Zweck dieſes Beſuches ſei die Anerkennung des italieniſchen Imperiums. Die Ein⸗ ladung an Horthy erging im Namen des Kaiſers bon Abeſſinien und Königs von Italien. Das be⸗ deutet, daß Horthy, ſalls er die Einladung annimmt und nach Rom reiſt, de facko die Eroberung Abeſ⸗ ſiniens durch Italien anerkennt. Muſſolini wird Graf Ciando nach den Dreimächte⸗ Beſprechungen in Wien Mitte November nach Bu⸗ dapeſt ſenden, um das Datum für den Beſuch Horthys zu beſtimmen und weitere Einzelheiten auszuar⸗ beiten. Gemeindewahlen in England Schwere Niederlage der Oppoſition (Funkmeldung der NM.) London, 3. November. Geſtern fanden in ganz England und Wales mit Ausnahme von London die Gemeindewahlen ſtatt. Obwohl bei dieſen Wahlen nicht allein Fragen der großen Politik den Ausſchlag geben, iſt es ſtim⸗ mungsmäßig doch bezeichnend, daß die oppoſitionelle Labour⸗Party, die ſich in der letzten Zeit immer mehr in das bolſchewiſtiſche Fahrwaſſer begeben hatte, eine ſtarke Niederlage erlitt. Wenn auch nicht alle Ab⸗ ſtimmungsergebniſſe aus dem Lande vorliegen, ſo können die reſtlichen Ergebniſſe auch nichts mehr ändern, daß die Konſervativen die Sieger, die Oppoſition aber die Unterlegenen ſind. Sie dürfte rund 100 Sitze verloren haben. Nach den bisher vorliegenden Meldungen haben in England und Wales die Konſervativen 44 Sitze gewonnen, die Labour⸗Party 81 Size ver⸗ loreu. Auch die Liberalen haben eine Einbuße von füüuf Sitzen zu verzeichnen. Allerdings haben die Konſervativen der Labour⸗Party nur rund die Hälfte der verlorenen Size abnehmen kön⸗ nen. Den Unabhängigen iſt es gelungen, eben⸗ falls 42 neue Sitze zu erobern. Kriegsdienſtpflicht in England Die engliſche Regierung plant Einführung einer allgemeinen Kriepsdienſtwflicht — London, 3. November.(U..) Der politiſche Korreſpondent des„Daily Expreß“ veröffentlicht einen Bericht, nach dem die britiſche Regierung gegenwärtig einen Plan erwägt, im Kriegsfalle jeden Briten einzuberufen. Dem Plan zufolge muß jeder Engländer und jede Engländerin ſich beim Ausbruch von Feindſeligkei⸗ ten dem Staate zur Verfügung ſtellen. Die Regie⸗ rung ſoll dann das Recht haben, zu entſcheiden, wer in die Verteidigungsſtreitkräfte eingeſtellt und wer für den Dienſt in der Induſtrie herangezogen wer⸗ den ſoll. Diejenigen, die für eine induſtrielle Tätig⸗ keit auserwählt würden, würden nach einem be⸗ ſtimmten Lohnſchlüſſel, der mit dem Löhnungsſyſtem in der Armee übereinſtimme, entlohnt werden. Ein „Induſtrieführer“ würde zum Beiſpiel ſoviel Gehalt erhalten wie ein General und ſoſort. Kantonswahlen in der Schweiz Sozialdemokratiſcher Wahlſieg in Schaffhauſen — Schaffhauſen, 2. November. Im Kanton Schaffhauſen haben am Sonntag die Wahlen in das kantonale Parlament ſtattgefunden. Es ergibt ſich folgende Verteilung der 76 Mandate: Bauernpartei 31(bisher 30), Sozialiſten 26(15, Frei⸗ Muſſolini in Mailand ſinnige 14(20), Katholiſche Konſervative 2(), Evan⸗ geliſche Volkspartei 3(), Nationale Front 0(). Die Sozialiſten gewinnen acht Man⸗ date in der Stadt Schaffhauſen, zwei in Neuhauſen und eines in Thayngen, die Bauern ein Mandat in Schleitheim. Es verlieren die Freiſinnigen vier Mandate in Schaffhauſen, eines in Thayngen und eines in Neuhauſen, die Katholiken drei Mandate in Schaffhauſen und eines in Neuhauſen, die Evange⸗ liſche Volkspartei ein Mandat in Schaffhauſen, die Nationale Front ihr einziges Mandat in Schleitheim. Afghaniſcher Veſuch Der afghan ſche Miniſterpräſident in Berlin ein⸗ getroffen + Berlin, 2. November. Der königlich afghaniſche Miniſterpräſtdent, Seine Königliche Hoheit Mohammed Haſchim Khan, traf heute vormittag.30 Uhr in Begleitung des könig⸗ lich afghaniſchen Außenminiſters, des hieſigen afgha⸗ niſchen Gefandten und mehreren Herren ſeiner Be⸗ gleitung, von Paris kommend, zu einem Beſuch der Reichshauptſtadt auf dem Bahnhof Zoo ein. Eine Ehrenkompanie der SS⸗Leibſtandarte Hit⸗ lers hatte zum Empfang des hohen Gaſtes vor dem Bahnhof Aufſtellung genommen. Die Stadt Mailand bereitete Muſſolini bei feinem Eintreffen einen ſeſtlichen Empfang. Im Anſchluß dar zu hielt der Duce ſeine große programmatiſche Rede, die in allen Ländern Europas bekanntlich ſtürkſten Widerhall fand. (Preſſephoto,.) England lehnt Muſſolini⸗Vorſchlag ab Mailand und die europäſche Politik * Mannheim, 3. November. Muſſolini hat in Mailand ſeiner Art und ſeiner Tradition nach kein Blatt vor den Mund genommen. Er hat mit den Ideologieen der heutigen Zeit glei⸗ chermaßen ſtark abgerechnet wie mit ihren Realitä⸗ ten. Er hat den„Völkerbund“ einen Trümmerhau⸗ fen, die„kollektive Sicherheit“ ein Phantom, die„all⸗ gemeine Abrüſtung“ einen Widerſinn und den„un⸗ teilbaren Frieden“ die Vorausſetzung eines unteil⸗ baren Krieges genannt. Er hat damit mit anderen Worten das ganze ideblogiſche Gebäude der ſoge⸗ nannten europäiſchen Nachkriegsordnung eingeriſſen; nicht einen einzigen Pfeiler hat er ſtehen, nicht einen der Grundſätze, nach denen man bisher Europa zu leiten verſuchte, gelten laſſen. Es war das härteſte Verdammnisurteil, das jemals über die euxopäiſche Ideologie, dieſes mistum compositum aus Wilſons romantiſcher Phantaſie, der Sehnſucht einer kriegs⸗ geprüften Menſchheit, brutaler Macht und diploma⸗ tiſcher Geriſſenheit, gefällt worden iſt. Aber in ſolcher negativer Kritik hat ſich die Muſſolini⸗Rede nicht erſchöpft. Der Duce weiß wohl, daß man mit bloßer Kritik nur ein Vakuum in der Politik ſchaffen kann, das wiederum nur Quelle und Ausgangspunkt chaotiſcher Anarchie ſein würde. Er hat ſich allerdings nicht bemüht, die alte Ideologie durch eine neue zu erſetzen,— wenn man nicht den Kampf gegen den Bolſchewismus, von ihm auch als europäiſches Weltziel erkannt und aufgeſtellt, als ſolche programmatiſche Ausrichtung ſeiner Politik betrachten will. Im übrigen aber gab und gibt der Duce weniger auf Programme als auf Realitäten. Er weiß, daß Programme dazu da ſind, vom Leben korrigiert zu werden und er bemüht ſich, dieſe Kor⸗ rekturen vorweg zu nehmen, indem er ſeine Politik von vornherein auf Realitäten und Entwicklungen und nicht auf Programme und Wünſche einſtellt. Er iſt vielleicht der größte Aktiviſt, aber ganz ſicher der geringſte Illuſioniſt der Weltpolitik. Als ſolcher Aktiviſt hat er in ſeiner Mailänder Rede aber drei politiſche Realitäten für die künftige italieniſche Politik als maßgebend aufgeſtellt: Erſtens das Verhältnis Italiens zu Deutſchland, zweitens Jtaliens Stellung im Donauraum, drittens die Regelung der engliſch ⸗ italieniſchen Beziehungen. Nicht als Realität, ſondern als durchaus in der Schwebe hängendes, erſt einer zubünftigen Klärung vorbehaltenes Problem hat er dageagen das Verhält⸗ nis zu Frankreich behandelt. Am meiſten lauerte die Welt auf die Erklärungen des Duce über das Verhältnis ſeines Landes zu Deutſchland. Durch den Beſuch Cianos und die in ſeiner Gefolgſchaft abgeſchloſſenen deutſch⸗italieni⸗ ſchen Vereinbarungen ſind die Phantaſien der Diplo⸗ maten wie der Reporter in der Welt ja mächtig an⸗ geregt worden und jeder ſchrieb ſeinen Kommentar nach Wunſch und Neigung. Waren die einen verſucht, in den Vereinbarungen den wichtigſten Wendepunkt in der europäiſchen Nachkriegspolitik zu ſehen, ſo genierten ſich die anderen nicht, die ganzen Ab⸗ machungen als einen großen Bluff zu bezeichnen, Muſſolini hat eindeutig klargeſtellt, um was es ſich in Wirklichkeit handelt. Er hat die deutſch⸗italieniſchen Vereinbarungen als die Quer⸗ achſe der europäiſchen Politik bezeichnet— aber er hat ausdrücklich hinzugeſetzt, daß es ſich um eine Achſe und nicht um einen Schnittpunkt han⸗ delt. Daß weder Deutſchland noch Italien daran denken, ihre Verſtändigung, baſiert auf gemeinſamen Lebensgrundſätzen und auf gleichgerichteten Inter⸗ eſſen, zu einer aggreſſiven oder defenſiven Blockbil⸗ dung gegenüber anderen europäiſchen Staaten aus⸗ zuweiten. Anders geſagt: die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft wird entſcheidender Faktor für die euro⸗ päiſche Politik ſein, aber ſie will entſcheidend ſein nur im Sinne einer friedlichen Entwicklung dieſer Politik. Nicht anders verhält es ſich mit der italieniſchen Politik im Donauraum. Die freundlichſten Worte hat Muſſolini Ungarn gewidmet. Er hat den unga⸗ riſchen Reviſionismus als berechtigt und die Er⸗ füllung ſeiner Forderungen als weſentlich für den europäiſchen Frieden anerkannt. Damit hat er ſich zum Wortführer der ungariſchen Reviſtonswünſche gemacht, damit ſich auch natürlich bewußt in Gegen⸗ ſatz zu den Staaten geſtellt, die in dieſen Reviſions⸗ wünſchen eine Bedrohung ihres eigenen ſtaatlichen Seins ſehen: Die Tſchechoſlowakei, Rumänien und 2. Seite/ Nummer 309 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 3. Novemper 18 Jugoflawien. Das Echo, das aus Prag zu der Muſſo⸗ lini⸗Rede kommt, iſt auch dementſprechend, das Echo aus Belgrad allerdings milder, entſprechend der ent⸗ gegenkommenden Formeln, die Muſſolini gerade gegenüber Jugoſlawien gefunden hatte. Auf alle Fälle aber iſt nach der Mailänder Rede eines klar: daß Muſſolini die politiſche und diplomatiſche Bormachtſtellung im Donauraum für ſein Land beanſprucht. Auch dieſe Politik iſt nicht von ungefähr— ſie iſt bereits vor zehn Jahren eingeleitet worden, ſie hat nur heute, nach dem Abkommen mit Oeſterreich, nach dem deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommen vom 11. Juli und vor allem nach dem abeſſiniſchen Siege die Präg⸗ nmanz und die Unbedingtheit eines aktuellen politi⸗ ſchen Poſtulats erhalten. 5 Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß im Donauraum über die zukünftige italieniſche, vielleicht ſogar über die ganze zukünftige europäiſche Politik entſchieden wird. Für den Augenblick freilich iſt das Ver⸗ hältnis Italiens zu England weitaus intereſſanter und auch maßgeblicher. Muſſolini hat ſeit den Tagen des abeſſiniſchen Krieges ſich unab⸗ läſſig bemüht, mit England, dem traditionellen Freunde Italiens, wieder in gute Freundſchaft oder wenigſtens in ein einigermaßen erträgliches Ver⸗ trauensverhältnis zu kommen. England hat dieſem Bemühen bisher ziemlich die kalte Schulter ge⸗ zeigt.. Es liegt nicht der engliſchen Mentalität, ſo raſch zu vergeſſen und es liegt ihr vor allem nicht, Erfahrungen ungenützt zu laſſen! In ſeiner Mailänder Rede hat Muſſolini dieſes Bemſthen fortgeſetzt. Er hat den Engländern klar zu machen verſucht, daß das Mittelmeer für ſie zwar eine Verkehrsſtraße, für Italien aber das Leben ſelbſt bedeutet. Und er hat ihnen noch ein⸗ mal hoch und heilig verſichert, daß er nicht daran denke, ihnen dieſe Verkehrsſtraße zu verſperren, er hat allerdings auch mit der Drohung Eindruck zu machen geſucht, daß Italien, wenn es hart auf hart gehe,„mit verzweiflungsvoller Entſchloſſenheit bis zum letzten Mann“ ſeine Mittelmeerſtellung vertei⸗ digen werde. Und ſchließlich hat er den Englän⸗ dern, um eine neue Baſiſis der gegenſeitigen Be⸗ ziehungen zu finden, den Abſchluß eines Mittel⸗ meerpaktess vorgeſchlagen. In dieſem Ab⸗ ſchnitt über England lag vielleicht die hauptſäch⸗ lichſte Bedeutung der Mailänder Rede. Darum iſt auch das Echo, das aus England kommt, bedeutſam. Um es gleich zu ſagen: es iſt ziemlich er⸗ nüchternd. Zwar unterſcheidet ſich je nach der politiſchen Einſtellung der Blätter die Tonart der engliſchen Zeitungskomentare nicht unerheblich, aber was die offizielle Politik anlangt, ſo ſcheint feſtzu⸗ ſtehen, daß England die von Muſſolini dargebotene Hand zunüchſt nicht ergreifen wird. Es hat kein Intereſſe an einem Mittelmeerpakt, ſo heißt es, ſondern nur ein Intereſſe an der Aufrechterhal⸗ tung des bisherigen Zuſtandes: d. h. aber, daß Eng⸗ land entſchloſſen iſt, das Mittelmeer nach wie vor als die entſcheidende Ader des ganzen Imperiums⸗ körpers zu betrachten, d. h. weiter, daß es die in An⸗ griff genommenen militäriſchen und diplomatiſchen Maßnahmen— Beſeſtigung Maltas und Freund⸗ ſchaftsverträge mit den Oſtmittelmeerſtaaten— unge⸗ ſtört durch engliſch⸗italieniſche Vertragsverhandlun⸗ gen fortſetzen will. Das iſt aber gerade das, was Muſſolini mit dem Angebot eines Mittelmeerpaktes verhindern wollte. Die Spannung in dieſem Teile Europas dauert alſo an. Sie iſt, nachdem die abeſſiniſche Frage de facto gelöſt iſt, nicht mehr eine Spannung, die die Gefahr aktuellen Konfliktes hat. Aber ſie bleibt charakteriſtiſch für die Nervoſität, die Europa be⸗ herrſcht. Und vor dieſer Spannung gewinnt das deutſch⸗italieniſche Freundſchaſtsver⸗ Hhälknis einen neuen europäiſchen Sinn und eine neue europäiſche Aufgabe. Deutſchland iſt Italien wie England in gleicher Weiſe Freund: es wird ſicherlich verſuchen, die Querachſe Berlin— Rom auszubauen zu einer Brücke, die mit einem feſten Mittelpfeiler in Berlin von Rom bis nach London reicht! Dr. A. W. „Agrarpolitik im Dritten Reich“ Staatsſekretär Backe in Stockholm — Stockholm, 2. November. Zu ihrer erſten Veranſtaltung in der diesjäh⸗ rigen Winterzeit, die am Montagabend in dem gro⸗ ßen Saal des Grand⸗Hotels ſtattfand, hat oͤie Schwe⸗ diſch⸗Deutſche Vereinigung den Staatsſekretär im Reichsernährungsminiſterium Herbert Backe zu einem Vortrag über„Die Agrarpolitik im Dritten Reich“ eingeladen. 5 Der Staatsſekretär zeigte einleitend die tiefen weltanſchaulichen Gegenſätze zwiſchen Liberalismus und Nationalſozialismus auf. Der Staatsſekretär ſchilderte dann, wie aus der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung heraus die Agrarpolitik im Dritten Reich geſtaltet worden iſt. Die Erlöſe der deutſchen Landwirtſchaft aus dem Verkauf ihrer Erzeugniſſe konnten ſeit 1932 von 6,4 Milliarden Mark auf 8,8 Milliarden Mk. geſteigert werden. Die landwirtſchaftliche Erzeu⸗ gung ſtieg in Verfolg der Erzeugungsſchlacht ſo an, daß 1935 rund 80 v. H. des Bedarfs an Le⸗ bensmitteln aus eigener Erzengung gedeckt wer⸗ den konnten, gegen nur 65 v. H. im Jahre 1927. Die Zahl der Geburten weiſt auf dem Land im Zuge der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik eine ſtändige Steigerung auß, während ſie bis zur Macht⸗ übernahme durch den Nationalſozialismus ſtändig zurückging. König Boris von Bulgaren an Bord der„Emden“. König Boris von Bulgarien ſtattete am Freitag⸗ vormittag dem im Hafen von Varna liegenden Schul⸗ kreuzer„Emden“ einen Beſuch ab. Der König, der mit militäriſchen Ehren begrüßt wurde, unterzog das Schiff einer eingehenden Beſichtigung. Schwerer Verluſt der öſterreichiſchen Luftwaffe. Die öſterreichiſche Luftwaffe hat einen ſchweren Ver⸗ luſt erlitten. Auf dem Flugfeld Thalerhof bei Graz ſtürzte der Kommandant der Flugſchulſtaffel der dor⸗ tigen Militärfliegerſchule, Oberleutnant Jabornigg, bei einem Schulflug mit einem Anfänger tödlich ab. (Funkmeldung der NM.) +Talavera del Rey, 3. November. Am Montag um 5 Uhr nachmittags Met wurde von der bei Parla ſtehenden Batterie des Oberſtleut⸗ nants Tella der erſte Schuß auf Madrid abgefeuert. + Paris, 3. November. Nach den in Paris von den verſchiedenen Fron⸗ ten vorliegenden Meldungen haben die Truppen General Fraucos auch am Montag ihren ſieg⸗ reichen Vormarſch fortgeſetzt. Sie befanden ſich in den Mittagsſtunden vor den Toren von Ma⸗ drid, das den ganzen Tag über den Beſuch natio⸗ naler Flugzeuge erhielt. In Madrid ſelbſt halten es die roten Machthaber nicht mehr für möglich, der Bevölkerung die wahre Lage zu verheimlichen. In einer Bekanntmachung, die am Montagabend veröffentlicht wurde, wird zugege⸗ ben, daß ſich die nationalen Truppen nur noch wenige Kilometer von der Hauptſtadt entfernt befinden. der Zentralausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei forderte alle Mitglieder und auch die übrige männliche Be⸗ völkerung auf, einen letzten Verſuch zu machen, um Madrid von dem immer ſtärker werdenden Druck der nationalen Truppen zu befreien. Die Umbildung der Madrider„Regierung“ iſt in⸗ zwiſchen vollzogen worden.„Miniſterpräſident“ Largo Caballero iſt im Amt geblieben. Es ſend jedoch vier Mitglieder der marxiſtiſchen Gewerkſchaften, und zwar Garcia Oliver als Juſtizminiſter, Jean Peiro als Induſtrie⸗ und Handelsminiſter, Jean Lopez als Ver⸗ kehrsminiſter und Frau Monteſeny als Geſundheits⸗ miniſter in das neue Kabinett eingezogen. Letztere vertritt die iberiſch⸗anarchiſtiſche Vereinigung. Das Luftfahrt⸗, Innen⸗ und Finanzminiſterium iſt nicht neu beſetzt worden. Der rote Präſtdent Azana wurde aufgefordert, nach Madrid zurückzukehren, was ihm bei den gegenwär⸗ tigen Umſtänden ſchwer fallen dürfte. Sowjel-Seroffizſere in Cartagena Funkmeldung der NM.) London, 3. November. . Ein Sonderberichterſtatter der„Morningpoſt“ be⸗ richtet aus Gibraltar, daß in Cartagena ſowjetruſ⸗ — Neuyork, 3. November. Heute wird in den Vereinigten Staaten die Entſcheidung über die Staatsführung während der kommenden vier Jahre getroffen. Allgemein wird die Anſicht vertreten, daß es ſich diesmal um die bedeutſamſte und aufregendste Präſiden⸗ tenwahl ſeit vielen Jahren handelt. Der Wahl⸗ kampf wurde mit ungeheurer Schärfe und einem gewaltigen Aufwand von Mitteln geführt. Jus⸗ geſamt haben ſich 55 Millionen Amerikaner in die Wahlliſten eingetragen, was einen neuen Re⸗ kord bedeutet. Man rechnet damit, daß etwa 45 Millionen Bürger von ihrem Stimmrecht heute Gebrauch machen werden. In dieſem Waßlkampf handelt es ſich bei den Demokraten im weſentlichen um die Billigung und Fortführung der Politik des New Deal Rooſevelts, während der Kandidat der Republikaner, Landon, die Verurteilung dieſer Politik als Wahlparole aufgeſtellt hat. Am Montagabend haben ſowohl Rooſevelt als auch Landon durch den Rundfunk einen letzten Appell an ihre Wähler gerichtet, in dem ſie noch einmal kurz die Grundlagen ihrer Politik entwickelten. Der Vorabend der Wahl war, wie üblich, durch die Siegesprophezeiungen der beiden Parteien ge⸗ kennzeichnet. Der demokratiſche Wahlleiter erklärte, oͤaß Rooſevelt mit etwa 323 Wahlmännerſtimmen rechnen könne, was erheblich mehr wäre, als zu ſei⸗ ner Wiederwahl notwendig iſt. Auch der Wahlleiter der Republikaner ſtellte ſeinem Kandidaten eine op⸗ timiſtiſche Prognoſe und prophezeite, daß Landon wenigſtens 320 Wahlmännerſtimmen erhalten werde. Auch dieſe Zahl würde eine ausreichende Mehrheit darſtellen. Wie üblich ſpielen in der amerikaniſchen Oeffent⸗ lichkeit auch die Wahlwetten eine große Rolle. Am Montag ſtanden dieſe Wetten:7 für Rooſevelt und:5 gegen Landon. Allein in Neuyork ſind 5 Millionen Dollar auf den Wahlausgang ge⸗ wettet worden. In Neuyork haben die meiſten Ho⸗ tels und Gaſtſtätten weitgehende Vorbereitungen für die anläßlich des Wahlausganges vorgeſehenen Feiern getroffen. Jerſplitterte Oppoſition — Waſhington, 2. November. Am Montag, dem letzten Tag vor den Präſident⸗ ſchaftswahlen, veranſtalteten alle Oppoſitionsparteien noch einmal große Kundgebungen, in denen die Ver⸗ treter der verſchiedenen Richtungen dem amerikani⸗ ſchen Volk nochmals ihre Programmpunkte vor Au⸗ gen führten und ihre ablehnende Einſtellung gegen⸗ über der in den letzten vier Jahren durch Rooſevelt verfolgten Politik zu begründen ſuchten. Dabei iſt bemerkenswert, daß die Vorwürfe, die ſich gegen Ropſevelt richten, zum Teil völlig entgegengeſetzter Art ſind. So gilt Rooſevelt für die republikaniſche Partei als„Diktator mit Neigung zum Kommunis⸗ mus“, während ihn der katholiſche Prieſter Coughlin in ſeiner letzten Rundfunkrede als„Diktator mit faſchiſtiſchen Tendenzen“ darſtellte. Der Inflationiſt Lembke greift den jetzigen Präſidenten an, weil er auf ſeine Geldtheorie— Benutzung der Notenpreſſe und Abſchreibung aller Schulden— nicht eingegangen iſt. Dr. Towuſend wendet ſich gegen Ropſevelt, weil monatlich an alle Amerikaner von über 60 Jahren getroffen ſeien. Auf jedem der ſechs roten Kriegs⸗ ſchiffe befänden ſich jetzt wenigſtens zwei ſowjetruſ⸗ ſiſche Offiziere. Die Schiffe, die in Cartagena in der Werft liegen, ſollen innerhalb der nächſten Tage ſee⸗ klar ſein. Wieder 15 Hinrichtungen (Funkmeldung der NM.) + Paris, 3. November. Das ſogenannte Volksgericht von Guadalajara hat am Montag wiederum 15 Perſonen wegen an⸗ geblicher Beteiligung an der nationalen Erhebung zum Tode verurteilt und ſofort hingerichtet. Ausländiſche Verſtärkung für die Volksfront — Valencia, 2. November. 2500 Marxiſten, die von der Botſchaft der Ma⸗ drider„Regierung“ in Paris angeworben und in Marſeille an Bord eines ſpaniſchen Dampfers ein⸗ geſchifft worden waren, ſind hier eingetroffen. Es handelt ſich meiſt um vorbeſtrafte und arbeitsſcheue Burſchen, die die Reihen der Roten Milizen ver⸗ ſtärken ſollen. Sender Bartelona beleidigt Blum (Funkmeldung der NM.) + Paris, 3. November. „Echo de Paris“ weiſt die franzöſiſche Regierung auf die dauernden Angriffe hin, die vom Rundfunk⸗ ſender der Iberiſch⸗Anarchiſtiſchen Vereinigung in Barcelona gegen ſie gerichtet würden. Dieſer Sender gefalle ſich allabendlich in franzöſiſcher Sprache in den ſchwerſten Beleidigungen gegen die franzöſiſche Regierung im allgemeinen und den Miniſterpräſidenten Leon Blum im beſonderen. Nachdem der Sprecher ſich tagelang gegen die Partei⸗ tagung der Radikalſozialiſten in Biarritz gewandt hatte, nehme er ſich jetzt den Miniſterpräſidenten zum Ziel. Die Anarchiſten würden in Kürze Sieger in Spanien(2) ſein. Sobald der ſpaniſche Sowjetſtgatl!) organiſiert ſei, werde man ſich etwas näher mit ſiſche Seeoffiziere für die rote ſpaniſche Flotte ein⸗ ben, ſich retten zu können. Er werde nicht einmal Zeit Feule wird in 48 A gewählt! Das letzte Rennen um die Mählerſtimmen Die Oppoſition gegen Rooſevelt lc unkmeldunglder NM Zn aun eng nicht beachtet hat. Der ſozialiſtiſche Pritſidentſchaſts⸗ er ſeinen Plan einer Altersrente von 200 Dollar Frankreich befaſſen. Léon Blum ſolle ja nicht glau⸗ kandidat Norman Thomas beſchuldigt Rooſevelt, daß er am kapitaliſtiſchen Syſtem feſtgehalten und des⸗ wegen das Elend in den amerikaniſchen Arbeiterkrei⸗ ſen nicht behoben habe. Schließlich erklärte der kom⸗ muniſtiſche Kandidat für den Poſten des Gouver⸗ neurs von Neuyork, Robert Minor, der Republikaner Landon müſſe zwar um jeden Preis beſiegt werden, aber es würde eine Kataſtrophe für die Kommuni⸗ ſtiſche Partei ſein, wenn ſie ihre Stimmen an Rooſe⸗ velt wegwerfe. Vielmehr müſſe durch eine möglichſt hohe Stimmenzahl für die kommuniſtiſchen Kandi⸗ f daten der Grundſtein für den Auſbau einer ſtarken amerikaniſchen„Arbeiter⸗ und Bauernpartei“ gelegt werden. Allgemeiner Seemannsſtreik — Neuyork, 3. November.(U..) Nachdem die Schiffahrt an der pazifiſchen Küſte der USA nun ſchon drei Tage lang ruht, iſt durch den Streikbeſchluß des„Seemanns⸗Verteidi⸗ gungsausſchuſſes“, wie ſich der radikale Flügel der amerikaniſchen Seemannsgewerkſckaft bezeichnet, auch der Betrieb in den meiſten Häfen der Oſtküſte, von Neuyork bis hinunter nach Texas lahm⸗ gelegt worden. Ein Appell der Gewerkſchafts⸗ führer an die Seeleute und Hafenarbeiter in den öſtlichen Häfen, ſie ſollten der Streikparole des 5 bellierenden Flügels“ der Seemannsgewerkſchaft nicht Folge leiſten, iſt wirkungslos verhallt. Damit haben ſich die Seeleute eines Bruches der beſtehenden Verträge mit den Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften ſchuldig gemacht, die erſt im De⸗ zember 1937 ablaufen und in denen die Seemanns⸗ gewerkſchaften in den Atlantikhäfen ausdrücklich auf den Streik verzichten. Unmittelbar nach Bekannt⸗ gabe des von 1000 radikalen Gewerkſchaftsmitglie⸗ dern gefaßten Streikbeſchluſſes wurden Streikpoſten über die Kajanlagen des Neuyorker Hafens verteilt, die Befehl haben, Arbeitswillige, wenn nötig mit Gewalt, vom Betreten der Schiffe abzuhalten. Einige Stunden ſpäter gab das Streikkomitee bereits be⸗ kannt daß 74 Schiffe mit einer Geſamtbeſatzung von 5000 Matroſen ſtillägen. Wie an der pazifiſchen Küſte, wo die Seeleute und Hafenarbeiter ſtreiken und ſich bemühen, auch Ge⸗ werkſchaften verwandter Berufszweige dazu zu brin⸗ gen, ſich der Ausſtandsbewegung anzuſchließen, ſind auch in Neuyork mit den Hafenarbeitern Verhand⸗ lungen angeknüpft worden mit dem Ziel, dieſe für Beteiligung an dem Generalſtreik der Seeleute zu gewinnen. Tränengasanſchläge auf Neuyorker Kinos (Funkmeldung der N M.) 5 ü +Nenyork, 3. November. Am Montagabend explodierten neuerlich in fünf Lichtſpieltheatern am Broadway zur gleichen Zeit Tränengasbomben, die durch ein Uhrwerk zur Ent⸗ zündung gebracht worden waren. Sechs Perſonen wurden verletzt. In zwei Kinos entſtand unter den Zuſchauern eine Panik. Die fünf Lichtſpieltheater gehören ſämtlich einer Geſellſchaft. Man nimmt daher an, daß es ſich bei den Anſchlägen um den Racheakt einer marxiſti⸗ ſchen Gewerkſchaft handelt. Der Polizei iſt es bisher —ů— Madrid unter dem Feuer der Franto-Batlerien Der Enoͤkampf um die ſpaniſche Hauptſtadt hat begonnen— Ambilöung der Caballero-Regierung zuziehen, die er im Ausland erworben habe. Die Wut des Proletariats müſſe ſich in erſter Linie auf ihn abladen. Er habe ſeine Partei und ſeine Freunde verraten und werde dafür bezahlen müſſen. Kurzarbeit in Katalonien — Barcelona, 2. November. Der Mangel an Rohſtoſſen hat die marxiſtiſchen Verbände der katalaniſchen Textilinduſtrie, die ge⸗ genwärtig ſämtliche Unternehmungen kontrollieren, veranlaßt, die Arbeitszeit auf 16 Stunden in der Woche herabzuſetzen. Die roten Verbandsſekretäre verſuchen, dieſe für die Arbeiter recht bittere Pille damit zu verſüßen, daß ſie erklären, es handele ſich um eine vorübergehende Maßnahme; das jetzige Opfer werde ſpäter für ſämtliche 230 000 Textilarbei⸗ ter Kataloniens gute Früchte bringen(). Parteienhaß in Rumänien Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalfaraniſten und Bauern (Funkmeldung der N M.) + Bukareſt. 2 November, Ein blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Anhängern der Nationalfaraniſtiſchen Partei und Bauern, die zum größten Teil den Rechtsparteien, vor allem der chriſtlich⸗nationalen Partei Cuza⸗Goga, angezören ſollen, hat ſich in der Ortſchaft Unceſti im Bezirk Vaslui ereignet. Angeblich ſollen die Nationalfara⸗ niſten, die in der Ortſchaft eine politiſche Kundgebung veranſtalten wollten, von den Bauern angegriffen worden ſein. Jedenfalls kam es zu einem Feuergeſecht zwiſchen beiden Gruppen, bei dem ein Bauer vom Vizepräſidenten der nationalſaraniſtiſchen Partei⸗ organiſation, dem General i. R. Negre, getztet wurde. Weitere 14 Bauern wurden ſchwer verletzt. General Negre iſt in der letzten Zeit dadurch be⸗ kannt geworden, daß er in der linksdemokratiſchen Preſſe in einer Reihe von Artikeln gegen die rechts⸗ nationale Bewegung Stellung nahm. Negre be⸗ hauptet, bei dem Zuſammenſtoß in Notwehr gehandelt zu haben. Der Vorfall hat in politiſchen Kreiſen von Bukareſt größtes Aufſehen hervorgerufen. Selbsthilfe ſtatt fremde Hilfe Das künftige Wohlfahrtsamt Erziehungsſtätte ſtatt Zahlſtelle — Berlin, 2. November. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt legt in der Zeitſchrift der Akademie für deutſches Recht die For⸗ derungen an ein ſolches nationalſozialiſtiſches Für⸗ ſorgerecht dar. Er betont dabei, daß die Hilfe zur Selbſthilfe, die Ablöſung der Fremdhilfe durch die Selbſthilfe neben den raſſiſchen Grundſatzan in der Fürſorgegeſetzgebung der Zukunft ein unerläß⸗ löches Gebot ſei. Dieſe Selbſthilfe dürfe nicht nur an den einzelnen gebunden ſein, ſondern jeder müſſe ſich wieder für ſeine Familie und ihre Mitglieder verantwortlich fühlen. Für dis Bemeſſung der Für⸗ ſorge werde nicht nur die Hilfsbedürftigkeit, ſondern auch die Hilfswürdigkeit des Betreuten von Bedeutung ſein müſſen. Das künftige Wohlfahrtsamt werde nicht mehr Zahlſtelle, ſondern in erſter Linie Erziehungs⸗ ſtätte ſein. Die Arten der Leiſtung würden ſich daher auch nicht in geldlichen Unterſtützungen erſchöpfen, ſondern pri⸗ mär werde eine Unterſtützung durch Arbeitsbeſchaf⸗ fung das Ziel ſein. Gerüchte um Schirach Energiſche Zurückweiſung durch das Führerorgan der H — Berlin, 1. November. Das Führerorgan der nationalſozialiſtiſchen Ju⸗ gend„Wille und Macht“ weiſt in einer längeren Gloſſe die Gerüchte zurück, oͤie immer wieder um die Perſönlichkeit des Reichsjugendführers in die Welt geſetzt werden. Es handelt ſich dabei um gewerbs⸗ mäßige Quertreiber, denen man mit einer ernſthaften Auseinanderſetzung eigentlich ſchon zuviel Ehre antun würde. Angefangen von der Behauptung, daß er nicht Baldur von Schirach, ſondern Meier oder Moll heiße, bis hin zu dem nie⸗ derträchtigen Gerede, daß er eine Million ge⸗ ſtohlen habe und damit über die franzöſiſche Grenze geflohen ſei, werde der Reichsjugendführer von denjenigen mit Dreck beworfen, die ſich nicht da⸗ mit abfinden könnten, daß die Jugend du Nationalſozialiſten erzogen werde. Ein Hiſtörchen neuer Zeit ſei die Behauptung, daß Baldur von Schi⸗ rach im Laufe ſeiner Dienſtzeit bei der Wehrmacht wegen Diſziplinloſigkeiten beſtraft worden ſei. Die gewollte Böswilligkeit dieſer Behauptung ergibt ſich ſchon daraus, daß, wie die Zeitſchrift be⸗ tont, der Reichsjugendführer bisher noch gar nicht gedient hat. Wer ſind denn nun die Menſchen, die Namen und Ehre des Reichsjugendführers mit ihren Gemeinheiten zu beſchmutzen ſuchen?„Wille und Macht“ führt darüber aus, daß man ſich nur den Kampf anzuſehen brauche, den der Reichs⸗ jugendführer ſeit vielen Jahren mit der Re⸗ aktion führe, um zu wiſſen, wer ſich an ihm rächen wolle. Gewiſſe Kreiſe könnten es nicht vergeſſen, daß er ſtets in vorderſter Linie gegen den Klaſſen⸗ dünkel und die Reaktion der Korporatio⸗ nen geſtanden habe, daß er es geweſen ſei, der dieſen Kampf als Studentenbundsführer begonnen und als Jugendführer des Reiches zu Ende geführt habe. Auf Wunſch könnten einige Gerichtsakten und Gefängnisinſaſſen Zeuge für die Herkunft dieſer lächerlichen Gerüchte ſein. Ein arabiſcher Poligeiinſpektor in Paläſting er⸗ ſchoſſen. Nach einer Reuter⸗Meldung aus Jexuſalem wurde am Samstag in Jenin ein arabiſcher Polizei⸗ 1 nicht gelungen, die Täter feſtzunehmen. biſche Terrortſten ſein. e haben, ſich auf ſeine prachtvollen Beſitzungen zurück, 18 * 1 Al Nibel 12—1 2 aus ten nunn greift E wort Krar ihm und Jahr wur! lun erna Krei der lung rer heite das vorn der balte V der das geben work gen der Jah. Mar wur. Fran Der Roen Obe nem ſen * As, in Luis iſt a ſchie And 1 nem han Han Kla. funk Lär; wor „Gr — = N 6 ö Dienstag, 3. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 509 * Mannheim, 3. November. Der zweite Eintopfſonntag Am Sonntag, dem 8. November, findet im Nibelungenſaal des Roſengartens in der Zeit von 12414 Uhr das 2. große Gemeinſchafts⸗Eintopfeſſen des WH W ͤ 196/37 aus Feldküchen ſtatt. Der große Andrang beim letz⸗ ten Gemeinſchafts⸗Eintopfeſſen gab Veranlaſſung, nunmehr an allen Stellen den doppelten Einſatz Platz greifen zu laſſen. Air eſſen duch unſemm Eintopf; Es werden 10 Feldküchen unter Dampf ſtehen, wovon 6 dauernd eingeſetzt ſein werden. Außerdem wird die NSV⸗Küche in R 5, in deren Händen die Zubereitung des geſamten Eintopfgerichts ruht, noch Reſerveportionen in Bereitſchaft halten. Den unterhaltenden Teil beſtreiten der Muſikzug der SA⸗Standarte 171, die Betriebs⸗ kapelle der Firma Brown, Boveri u. Cie. und die Geſangsharmoniſten„Die luſtigen Fünf, die vom Reichsſender Stuttgart her beſtens bekannt ſind. Karten zur Teilnahme am Eſſen werden von allen Stadtortsgruppen der NS eangebo⸗ ten und vertrieben. Auch ſind ſolche bei der Kreisamtskaſſe der NS in I. 5, 6 erhältlich. Preis je Karte 30 Pf. Man sichere ſich rechtzeitig ſeine Teilnahme. R. B. Stactbaurat Albrecht Roemer 7 Der ſtäbt. Oberbaurat Roemer iſt nach längerer Krankheit im Alter von 52 Jahren verſchieden. Mit ihm verliert die Stadt einen außerordentlich fähigen und tüchtigen Beamten. Oberbaurat Roemer, der im Jahre 1913 in die Dienſte der Stadt Mannheim trat, würde im Jahre 1919 zum Leiter der Abtei⸗ lung Stadterweiterung des ernannt. rer Gebiete, wie die techniſch⸗ſportlichen Angelegen⸗ heiten, bearbeitet. Mit Oberbaurat Roemer verliert das Hochbauamt einen unermüdlich arbeitenden und borwärtsſtrebenden, vielſeitig begabten Mitarbeiter, der tief in die vielgeſtaltigen Probleme des Städte⸗ bhaltes eindrang und ſie meiſterlich beherrſchte. Viele ſeiner ſtädtebaulichen Arbeiten, insbeſondere der von ihm aufgeſtellte Generalbebauungsplan für das geſamte Stadtgebiet Mannheim, ſind richtung⸗ gebend auch für die zukünftige Stadtgeſtaltung ge⸗ worden. Wohl ſeine ſtärkſten und ſichtbarſten Leiſtun⸗ gen ſind die klare und großzügige Planlegung der Auguſta⸗An lage und die ſchon vor ſteben Jahren vorbereitete Traeierung der Autobahn Mannheim Heidelberg, die ſpäter grundlegend wurde für die ſchöne Einführung der Reichsautobahn Frankfurt- Mannheim Heidelberg in unſere Stadt. Der Verluſt, den die Stadt durch das Hinſcheiden Roemers erlitten hat, iſt um ſo beklagenswerter, als Oberbaurat Roemer im beſten Mannesalter aus ſei⸗ nem umfaſſenden und verdienſtvollen Schaffen geriſ⸗ ſen wurde. —— e Todesfall. Frau Eva Schuſter geb. Lepple, U 6,[, die in den Jahren 19121935 unſere Bezieher in O 4 bis O 8, B 6, ſowie in einem Teil des Luiſenrings mit großer Gewiſſenhaftigkeit bediente, iſt am Allexſeelentag im Alter von 70 Jahren ver⸗ schieden. Der treuen Mitarbeiterin iſt ein ehrendes Andenken ſicher. a Vom Planetarium. Die am Mittwoch begin⸗ nende zweite Reihe der Planetariumsvorträge be⸗ haudelt in allgemeinverſtändlicher Form und an der Hand vieler Verſuche die Ergebniſſe der neuzeitlichen Klangforſchung, die für das Fernſprechweſen, Rund⸗ ſunk und Tonfilmtechnik und für die Probleme der Lärmbekämpfung von grundlegender Bedeutung ge⸗ worden ſind. Es ſpricht Prof. Dr. K. Feurſtein über „Grundbegriffe der Akuſtik und Schallwellen“. Hochbauamts In dieſer Eigenſchaft hat er den großen Kreis der Fragen der Stadtplanung, der Baupflege, der Erſchließung der Wohnungsbaugebiete und Sied⸗ lungen, der Altſtadtſanierung und eine Reihe enge⸗ e 5 haus beſtchtigt. lage für die Berechnung der Bürgerſteuer Aenderungen in der Bürgerſteuer Von Bürgermeiſter Albrecht, Referent im Deutſchen Gemeindetag In Aupaſſung an die veränderten Wirtſchafts⸗ verhältniſſe und unter Berückſichtigung der bis⸗ her gemachten Erfahrungen ſind durch das Geſetz und die Verordnung vom 27. Oktober, die ſoeben im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht wur⸗ den, die Bürgerſteuervorſchriften ebenſo wie in den Vorjahren geändert worden. Von beſonderer Bedeutung iſt, daß als zweite Bemeſſungsgrundlage nicht mehr das land⸗ und forſtwirtſchaftliche Vermögen, Grundvermögen und Betriebsvermögen dient, ſondern daß an ſeine Stelle das ſteuerpflichtige Geſamtvermögen des Steuer⸗ pflichtigen tritt, wie es vom Finanzamt für die Zwecke der Vermögensbeſteuerung feſtgeſtellt wor⸗ den iſt; und zwar beträgt der Bürgerſtenergrundbetrag (Reichsſatz) bei einem Vermögen von nicht mehr als 100 000 Mark 6 Mark, von mehr als 100 000 bis 150000 Mark 9 Mark, von mehr als 150 000 bis 200 000 Mark 12 Mark, von mehr als 200 000 Mark 24 Mark Eine Ausnahme beſteht für Land⸗ und Forſt⸗ wirte, die ein land⸗ und forſtwirtſchaftliches Ver⸗ mögen mit einem Einheitswert von mehr als 20 000 Mark(Rohvermögen ohne Abzug von Schulden) haben; ſie werden nach einem Mindeſtreichsſatz von 6 Mark zur Bürgerſteuer herangezogen. Dieſe Son⸗ derregelung war notwendig, weil das Einkommen der Land⸗ und Forſtwirte für 1935, das die Grund⸗ lage für die Bürgerſteuer 1937 abgibt, noch unter Zugrundelegung einer Freigrenze von 6000 Mark feſtgeſtellt worden iſt und weil unter dieſen Um⸗ ſtänden in Gemeinden mit vorwiegend land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Bevölkerung die Heranziehung der ſelbſtändigen Land⸗ und Forſtwirte zur Bürger⸗ ſteuer nach dem Einkommen keine genügenden Er⸗ träge liefern und außerdem die notwendige Abſtu⸗ fung zwiſchen den ſelbſtändigen Landwirten und den Landarbeitern vermiſſen laſſen würde. Das Vermögen darf nur dann als Grund⸗ dienen, wenn ſich hiernach eine höhere Steuer als nach dem Einkommen ergibt. Jedoch ſind die Gemeinden nicht wie bisher zur Anwendung dieſes Maßſtabs verpflichtet, es iſt jetzt in ihr Er meſſengeſtelblt, ob ſie im gegebenen Fall das Vermögen als Bemeſ⸗ ſungsgrundlage benutzen wollen oder nicht. Erfolgt eine Heranziehung nach dem Vermögen, ſo wird eine Kinderermäßigung nicht gewährt, weil bei der Feſtſtellung des ſteuerpflichtigen Ver⸗ mögens der Familienſtand bereits dadurch berück⸗ ſichtigt worden iſt, daß für den Steuerpflich⸗ tigen, den Ehegatten und die zum Haushalt gehörenden minderjährigen Kinder Freibe⸗ träge von je 10000 Mk. in Abzug gebracht worden ſind. Für Land⸗ und Forſtwirte, die nach dem Einheitswert ihres land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Vermögens zur Bürgerſteuer herangezogen werden, iſt aber die bisherige Kinderermäßi⸗ gung(2 Mk. für das zweite und jedes weitere min⸗ derjährige Kind) beſtehen geblieben. Geht die Gemeinde bei der Berechnung der Bür⸗ gerſteuer grundsätzlich von zwei Bemeſſungsgrund⸗ lagen(Einkommen und Vermögen) aus, ſo kann ſie auch, wenn ſich bei der in Anwendung gebrachten Be⸗ meſſungsgrundlage infolge Berichtigung, Rechtsmit⸗ telentſcheidung oder dergleichen eine Ermäßigung der Bürgerſteuer ergibt, einen Wechſel in der Beſteuerungs grundlage vornehmen, d. h. ſie kann die Berechnung der Bürgerſteuer ſtatt nach dem Einkommen nunmehr nach dem Vermögen, oder ſtatt nach dem Vermögen nach dem Einkommen vor⸗ nehmen, wenn ſich hiernach eine höhere Bürgerſteuer ergibt, als nach der urſprünglich gewählten Bemeſ⸗ ſungsgrundlage. Bisher war ein ſolcher Wechſel nicht zuläſſig. Weiter iſt neu, daß außerordentliche Einkünfte im Sinne des 8 34 EStG.(3. B. Entlohnung einer ſich über mehrere Jahre erſtreckenden Tätigkeit, ein Gewinn bei der Veräußerung oder Aufgabe von Betrieben, ein außerordentlicker Holzeinſchlag uiw dann nicht eine volle Erfaſſun, bei der Bürgerſtener erfahren, wenn bei der Veranlagung zur Einkom⸗ menſteuer auf Antrag des Steuerpflichtigen nicht der übſiche Einkommenſtsuerſatz, ndern ein geringerer Betrag feſtgeſetzt worden iſt. Die Bürgerſteuer iſt in ͤieſem Falle auf Antrag in dem Vergälnes zu ermäßigen, in dem ſich die Einkomme teuer durch Anwendung der Vergünſt, gungsvorcchrift des Einkommenſteuergeſetzes ermäßigt hat. Jedoch r mindeſtens die Bürgerſteuer zu entrichten, die zu entrichten wäre, wenn der Steuerpflichtige die außer⸗ ordentlichen Einkünfte nicht bezogen hätte. Ferner iſt der Tarif in der höchſten Staffelung geändert worden. An die Stelle der Beſtimmung, daß für Einkommen mit mehr als 500 000 Mark ſtets ein Bürgerſteuergrundbetrag von 2000 Mark zugrunde zu legen war, iſt nunmehr die Vorſchrift getreten, daß bei Ueberſchreitung der 500 000⸗Mark⸗Grenze der letzte Reichsſatz von 1000 Mark ſich für jede angefan⸗ genen 300 000 Mk. Einkommen um je 1000 Mark er⸗ höht. Dieſe Tarifänderung ergibt ſich aus der wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung der letzten Jahre. Für den Steuerpflichtigen iſt ferner wichtig, daß für die mit zufätzlichem Steuerbeſcheid angeforderte Bürgerſteuer nicht mehr nur ein oder zwei Fällig⸗ keitstage gelten; je nach der Höhe des Erhebungsſal⸗ zes kann die Bürgerſteuer nunmehr in ein bis vier Raten beglichen werden. Frei von der Bürgerſtener bleiben in Zukunft auch die Angehörigen von Wehrpflich⸗ tigen und Arbeitsdienſtmännern, die we⸗ gen Bedürftigkeit Unterſtützung nach dem Familien⸗ unterſtützungsgeſetz erhalten. Die Befreiung gilt je⸗ doch nur für die Teilbeträge, die an den Tagen fällig werden, für die Familienunterſtützung gezahlt wird. Die übrigen Aenderungen des Bürgerſteuergeſet⸗ zes ſind mehr formaler Art und in erſter Linie für die Veranlagungsbehörden wichtig. r yddddddddddõvõꝑ pd Artilleriſten wurden durch Mannheim geführt Am Sonntag konnte man in Schloßnähe Rekruten unſeres Artillerie⸗Regiments 69 bei einem Rundgang beobachten. Es handelte ſich um 124 junge Artilleriſten, deren Führung der Verkehrsverein übernommen hatte. Zunächſt ging es zum Schloß⸗ muſeum, wo Dr. Jacob Erläuterungen gab. Später wurden Jeſuitenkirche, Nationaltheater und Zeug⸗ Unſere Artilleriſten waren über das Geſchaute freudig überraſcht, erſchloß ſich ihnen doch zum erſten Male die volle Bedeutung dieſer Haupt⸗ ſehenswürdigkeiten Mannheims. Nach dieſer erſten erfolgreichen Führung wird nunmehr der Verkehrsverein künftig regelmäßig allwöchentlich eine Führung für die Soldaten unſeres Standortes veranſtalten, damit die Angehörigen der Wehrmacht Gelegenheit bekommen, ihre Garniſon⸗ ſtadt gründlich kennenzulernen. Hier ſpricht die Zehntſtraße! Aus einer Eingabe an den Oberbürgermeiſter Eine Reihe von Bewohnern der Zehntſtraße und ihr benachbarter Straßen der Neckarſtadt haben in dieſen Tagen den Oberbürgermeiſter eine Eingabe unterbreitet, in der ſie auf die unzulänglichen Ver⸗ kehrs⸗ und Bauverhältniſſe in der Zehntſtraße hin⸗ weiſen. Ihr Schreiben, um deſſen Wiedergabe wir gebeten werden, weiſt darauf hin, daß die Zehntſtraße ſchon an und für ſich von geringer Breite ſei. Am Aus⸗ gang zur Humboldtſtraße habe ſie überhaupt keinen Gehweg. Der Fahrweg ſelbſt iſt nur drei Meter breit, ſo daß zwei Fuhrwerke nicht aneinander vor⸗ beifahren könnten oder ſich über dem einen vor⸗ handenen Gehweg ausweichen müßten. Das bedeute eine Gefahr für den Fußgängerverkehr. Das Grund⸗ ſtück Zehntſtraße 50/60 rage zwei Meter in die Straße hinein, was gerade die Breite des fehlenden Geh⸗ weges ausmache. Darauf ſeien die faſt täglichen Verkehrsſchwierig keiten zurückzuführen. Die Baulichkeiten dieſess Grundſtückes ſeien ſchon ſehr alt und recht unſchön Die dem Anweſen gegen⸗ überliegenden Grundſtücke ſeien daher ſeit Jahren ſo gut wie unverkäuflich. Ferner wird darauf hingewieſen, daß zur Ried⸗ feldſtraße zu, wo wegen der dort befindlichen gewerb⸗ lichen Betriebe ein täglicher ſtarker Fuhr⸗ und Laſt⸗ wagenverkehr herrſche, die Straße große Löcher und bei Regenwetter faſt unpaſſierbare Schlammpfützen aufweiſe. Endlich betrage auch die Straßenbreite am Ausgang zur Lutherſtraße infolge vorſpringender Gebäude nur drei Meter. Wörtlich heißt es nach dieſer Schilderung der Straßenzuſtände ſodann: „Wir wiſſen, Herr Oberbürgermeiſter, was Sie und die nationalſozialiſtiſche Stadtverwaltung wäh⸗ rend ihrer kurzen Amtstätigkeit ſchon allerorts— es ſei nur an die Dalbergſtraße, Apollo und Planken erinnert 5 Großes und Durchgreifendes erreicht haben. Wir haben daher auch das Vertrauen in Ihren Weitblick und in Ihr ſoziales Verſtändnis, wenn wir die Bitte an Sie richten, auch in unſerem, von früher her nicht gerade verwöhnten Stadtteil einem Zuſtande ein Ende zu bereiten, der einer Stadt wie Mannheim nicht mehr würdig iſt.“ en Seinen 65. Geburtstag feiert am 3. November Barthol. Enger, Waldhof, Eichwaldſiedlung, Weiß⸗ tannenweg 5. Herzlichen Glückwunſch! u Der Antikominternzug auf dem Meßplatz iſt geſtern abgebaut worden und nach unſerer Nachbar⸗ ſtadt Heidelberg abgerollt. Wie wir hören, iſt er in Mannheim von rund 35 000 Perſonen beſucht worden, die einen nachhaltigen Eindruck von der völkerver⸗ derbenden Tätigkeit des Bolſchewismus erhielten. u Das Luftſchiff„Hindenburg“ hat geſtern abend etwa um halb 11 Uhr die Stadt Mannheim, in nörd⸗ licher Richtung fliegend, überquert. Es iſt, von Süd⸗ amerika kommend, nach Frankfurt zurückgekehrt. n Der Tierſchutzverein für Mannheim und Um gebung macht nochmals auf das Verbot des Stopfens des Geflügels aufmerkſam. Das in § 2 des Reichs ⸗Tierſchutzgeſetzes ausgeſprochene Ver⸗ bot des Stopfens(Nudelns) des Geflügels iſt am 1. November in Kraft getreten. Hiernach iſt es ver⸗ boten, nicht nur Gänſen, ſondern auch jeder anderen Art von Geflügel Futter einzuſtopfen. Zuwider⸗ handlung wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen be⸗ ſtraft. e Ein Weltreiſender auf dem Einrad hat uns geſtern nachmittag beſucht. Seit ſechs Jahren iſt er unterwegs und hat ſchon ſechs Länder Europas durch⸗ fahren. Nun kommt er aus Oeſterreich und führt von Süddeutſchland, wo er zuletzt in Stuttgart war, den Rhein hinab nach Holland. Noch einige Tage wird der Akrobat J. Dobovienik aus Cilli in Jugo⸗ ſlawien ſich in Mannheim aufhalten. Freiwillige für die Luftwaffe Einſtellung im Frühjahr und Herbſt 1937 Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: 1. Die Annahme von Freiwilligen für die Ein⸗ ſtellung im Frühjahr 1937 wird Ende November 1936 geſchloſſen. Verſpätet eingehende Geſuche können für die Frühjahrseinſtellung 1937 nicht mehr berückſichtigt werden. N Den Freiwilligen, die im Frühjahr 1937 eintreten wollen, wird deshalb angeraten, ſich ſofort bei einem Truppenteil der Fliegertruppe oder Luftnachrichten⸗ truppe zu melden. 2. Für die Herbſteinſtellung 1937 ſollen ſich die Freiwilligen ebenfalls ſobald wie möglich melden und zwar bei jedem Truppenteil der Luftwaffe(Flie⸗ gertruppe, Flakartillerie, Luftnachrichtentruppe, Re⸗ giment General Göring). 3. Das„Merbblatt für den Eintritt als Freiwil⸗ liger in die Luftwaffe“ wird an die Bewerber auf Verlangen abgegeben von den Wehrbezirkskomman⸗ dos, Wehrmeldeämtern und von allen Truppenteilen der Luftwaffe. Das mahnende Gewiſſen“ Reichslehrgang für Unfallverhütungsreferenten Der Unfallverhütungsgedanke wird nur dann in den Betrieben dauernd Fuß faſſen können, wenn ein ſtets„mahnendes Gewiſſen“ vorhanden iſt„Dieſes „mahnende Gewiſſen“ in den Betrieben ſoll der Arbeitsſchutzwalter ſein. Er iſt, vom Ver⸗ trauensrat beauftragt, der verantwortliche Mann für die Unfallverhütung im Betriebe. Verantwort⸗ lich nicht nur dafür, daß die techniſche Unfallſicherung in Ordnung iſt, ſondern auch für die Wachbereitſchaft der Gefolgſchaft gegenüber den Unfallgefahren. Wenn der Arbeitsſchutzwalter ſeine Aufgaben voll erfüllen will, muß er nicht nur ein ausgezeichneter Fachmann, ſondern auch ein guter Pſychologe und Redner ſein. Die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Eiſen und Metall“, die in der Zeit vom 4. November bis 31. Dezember unter dem Leitwort„Schutz und Sicherheit in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie“ eine Großaktion für Unfallverhütung durchführt, hat die Wichtigkeit der Aufgaben des Arbeitsſchutzwalters voll erkannt und einen Reichslehrgang für Unfallver⸗ hütungsreferenten in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie im Deutſchen Arbeitsſchutzmuſeum in Berlin abge⸗ halten. wird nicht wund— nur fleißig 9 I + Ki nd Dlalon- Puder anwenden Streudose RM. 72 Beutel zum Nachfüllen RM 49 Zu dieſem Lehrgang ſind über 200 Unfallverhü⸗ tungsreferenten, die ſich durch ihre Tätigkeit in Groß⸗ betrieben der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie ausgezeich⸗ net haben, einberufen worden. Dieſe Unfallver⸗ hütungsrefernten erhalten hier in ihrem Wiſſen über den Arbeitsſchutz den letzten Schliff. zee Alle ſollen das DA ⸗Zeichen tragen. Millio⸗ nen deutſcher Volksgenoſſen ſind der DAß nicht als Einzelmitglieder, ſondern korporativ angeſchlof⸗ ſen, nämlich durch ihre berufsſtändiſche Organiſation, wie etwa die Reichskulturkammer. Es war nun die Zweifelsfrage entſtanden, ob auch dieſe Schaffenden das Abzeichen der Organiſation der Schaffenden tragen können. Es iſt der Wunſch des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Dr. Ley, daß auch von dieſen Mitglie⸗ dern das DA ⸗Abzeichen getragen wird. „ue Beſtrafung wegen Verletzung der Impfpflicht. Bisher gingen die Auffaſſungen darüber auseinan⸗ der, ob Erziehungsberechtigte, die beſtraft worden ſind, weil ſie trotz amtlicher Aufforderung ihre Kin⸗ der ohne geſetzlichen Grund der Impfung entzogen haben, im gleichem Kalenderjahr noch einmal ſtraf⸗ rechtlich verfolgt werden können, wenn ſie einer er⸗ neuten Aufforderung nicht Folge leiſten. Ueber⸗ wiegend wird jetzt der Standpunkt vertreten, daß jede Nichtbefolgung der amtlichen Aufforde⸗ rung die Strafbarkeit begründet. Der Reichsjuſtiz⸗ miniſter hat die Strafverfolgungsbehörden erſucht, dieſe Auslegung zu vertreten und gegen abweichende gerichtliche Entſcheidungen die zuläſſigen Rechts⸗ mittel einzulegen. zen Poſtkarten mit Anſchriftklappen. Bei der Ver⸗ wendung von Poſtkarten mit Anſchriftklappen hat die Deutſche Reichspoſt bisher beanſprucht, daß die Klappen der ganzen Fläche nach feſt aufgeklebt wer⸗ den. Künftig ſollen verſuchsweiſe auch Poſtkarten zur Beförderung zugelaſſen werden, deren Anſchrift⸗ klappe lediglich mit einem mindeſtens 1 Zentimeter breiten Streifen am oberen Längsrande aufgeklebt iſt. Damit eine Prüfung möglich bleibt, daß die An⸗ ſchriftklappen auf der Rückſeite nicht beſchrieben ſind, dürfen die Seitenränder der Klappen nicht auf die Poſtkarte aufgeklebt werden. UO NN Aentliche u e mateilungen . Gemüſeausgabe für Ortsgruppe Humbolot Die WHW⸗ Betreuten der Gruppen A obiger Ortsgruppe erhalten ab ſofort gegen Vorzeigen des WoW⸗Ausweiſes je Partei 12 Kilogramm Gemüſe in der Gutjahr⸗Fendel⸗Halle, Werfthallenſtraße. Ausgabezeit:.30—15,f30 Uhr durchgehend. Brotausgabe bei Neckarſtadt⸗Oſt Die WHW⸗ Betreuten der Gruppe F obiger Orts⸗ gruppe können das ihnen zugeteilte Brot ſofort bei ihrer Ortsgruppengeſchäftsſtelle in Empfang nehmen. gaſddl alas. GO Madl. Æauupu. Nie C uldc oo He alda Alu Lauu pus, 10, 60, 25 dug 00 M œ,ih⅛. Nualauugau. Ca, Nucl -LAMPEN N * O 25 2555 V „ besseres 60 Nee 25 ite/ Nummer 509 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 3. November 1936 NSDAP-Miffeilungen Aus barielamtlichen Bakauntmachungen ennaommen Anordnungen der Kreisleitung Am Mittwoch, 4. Nopember, findet um 20.15 Uhr, im Schlageterraum der Kreisleitung eine Beſprechung ſtatt, zu welcher ſämtliche Kreis zmtskeiter, Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter zu erſcheinen haben. Dienſtanzug. Kreisorganiſationsamt. An die Propagandaleiter und Kulturſtellenleiter des Kreiſes Mannheim außer dem früheren Kreis Weinheim. Dienstag, 18 Uhr, wichtige Sitzung in D 2, 6. Dienſtanzug. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Friedrichsſeld, 3. und 4. 11., 20 Uhr, laufen im Palaſt⸗ Kino die Filme„Jugend der Welt“ und„Sport und Sol⸗ Für Pgn. und Gliederungen Pflicht. Wohlgelegen. 3 Nov. Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter um 20.15 Uhr im„Durlacher Hof“, Dienſt⸗ anzug. Wallſtadt⸗Straßenheim. 3. Nov., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtl. Zellen⸗ und Amtsleiter in der Geſchäftsſtelle. Neckarſtadt⸗Oſt. Die Einholung der nächſten Pfund⸗ ſpende erfolgt in der Zeit vom 4. und 5. November. Neckarſtadt⸗Oſt. Sämtliche Inhaber von Dauerkarten für die Feierſtunden(6 und 5 Feierſtunden) der Orts⸗ gruppe Neckarſtadt⸗Oſt beſuchen die Nuffühvung am Mon⸗ tag, 16. November. Neckarſtadt⸗Oſt. 3. Nov., 20 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſch⸗Garage Einholung der nächſten Pfundſpende er⸗ der Wohlgelegen. folgt in der Zeit vom 4. und 5. November. Käfertal⸗Süd. 3 Nov. Mitgliederverſammlung in ſtadt“ um 20 Uhr. Waſſerturm. 5. Nov., 20.30 Uhr, Mitaliederverſamm⸗ lung der Ortsgruppe im„Mannheimer Hof“. Humboldt und Erlenhof. Sämtliche Inhaber von Dauerkarten für die Feierſtunden(6 und 5 Feierſtunden) der Ortsgruppen Humboldt und Erlenhof beſuchen die Aufführung im Montag, 16. November. Feubenheim. Sämtliche Inhaber von Dauerkarten ſür die Feterſtunden der NS⸗Kulturgemeinde können die Vor⸗ ſtellung„Der Feldherr und der Fähnrich“ erſt am Montag, 16. November, beſuchen. Neueichwald. 4. 11., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Kaſino(Bopp u. Reuther) Waldhof. 19.30 Uhr Antreten ſämtlicher Politiſcher Leiter[Amts⸗, Stellen- Zellen⸗, Block⸗ leiter und Blockhelfer) vor der Wirtſchaft„Zur Gartenſtadt“, Freyaplatz. Nichtuniformierte tragen Armbinde. Jungbuſch. Sämtliche Inhaber von Dauerkarten für die Feierſtunden(6 u. 5 Feierſtunden) der Ortsgruppe Jung⸗ buſch beſuchen die Aufführung am Montag, 16 11 Horſt⸗Weſſel⸗ Platz Jeden Mittwoch, 20 Uhr, Gym⸗ naſtik⸗ und Singſtunde in der Turnhalle des Adolf⸗Hitler⸗ Realgymnaſiums. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 5. 11., 20 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung in der Aula des Aoͤolf⸗Hitler⸗Realgymnaſiums. NS⸗ Frauenſchaft, Walter, Warte und Hausleiter nehmen teil. der Erleuhof. 3. 11., ab 19.30 Uhr, Ausgabe der Eintopf⸗ Liſten Erlenſtraße 40. Neuoſtheim. Die auf 4. 11. feſtgeſetzte Mitgliederver⸗ ſammlung im Schlachthof fällt aus. Rheinau. g. 11., 20.30 Uhr, Beſprechung aller Politiſchen Leiter in der Ortsgruppengeſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. Die Frauen treffen ſich 3. 11., um 18.30 Uhr bei Kleber, Parkring 21, 5 Stelle Kultur(Muſikgruppe). 3. 11., 19.30 Uhr, näch⸗ ſter Dienſt var dem Planetarium. Uniform Notenſtänder und Beiträge ſind mitzubringen. i BDM Standort Mannheim. Die Führerinnen des Stand⸗ ortes Mannheim treten am g. 11., 19.40 Uhr, in Vollkluft au der Ortskrankenkaſſe zum Schulungsabend im Pla⸗ uctorium an, „Au alle 2ljährigen BDM⸗Mädel. 4. 11. findet in der „Kleinen Harmonie“(Lindenhof) die Ueberführung in die Jugendgruppe der NS⸗Frauenſchakt ſtatt. 20.80 Uhr. Gruppeuführerinnen. Die Gruppenführerinnen kreten am 4. 11. um 20.15 Uhr in der„Kleinen Harmonie“(Lin⸗ denhof, Suezkanal) zur Ueberführung in die NS⸗Frauen⸗ ſchaft an. Untergau. Das Schwimmen für die Untergauſtellen⸗ leiterinnen wird von Dienstag auf Donnerstag verlegt. Wimpelträgerinnen des Standortes Maunheim. Zur Ueberführung in die Jugendgruppe der NS⸗Frauenſchaft treten die Gruppen⸗ und Schaftwimpelträgerinnen 19.90 Uhr in N 2. 4 an. Orcheſter. Das Untergauorcheſter iſt mit und Notenſtändern am 4. Harmonie“(Lindenhof. Gruppenführerinnen. Die Fächer müſſen am 3. 11. ge⸗ leert werden. Rundfunk⸗ und Spielſchar. 3. 11., 19.30 Uhr, Probe in der alten Jugendherberge(Luiſenring 40). Rheintor. Die Schaften Tſchierſchke und Schubert ha⸗ hen am 3. 11., 19.30 Uhr, Probe in der alten Jugend⸗ herberge. Lindenhof. Am 3. 11. fällt der Heimabend der Schaften Neureuther und Matz⸗Müller aus. Schwetzingerſtadt. Am 3. 11., 19.30 Uhr, treten ſämtliche Führerinnen auf dem Gahelsbergerplatz in Kluft an. Heim⸗ abende fallen an dieſem Tag aus. Sozialſtelle. 5. 11., 19.45 Uhr, Beſprechung der Sozial⸗ referentinnen auf dem Untergau in N 2. 4. Friedrichspark. 4. 11., 20.15 Uhr, Antreten in Kluft auf dem Zeughausplatz. JM Untergau 171. Den Schulungsabend im Planetarium beſuchen nach Möglichkeit alle Führerinnen. 19.30 Uhr An⸗ treten in Kluft mit 10 3 am Goetheplatz(Tennisplatz). Ring 1. Sämtliche Führerinnen treten in Kluft mit 10 am Goetheplatz an. Untergau 171.(Jungmädelabend.) Die nächſten Proben ſind wie folgt: In der Liſelotteſchule: Ring 5 Boden⸗ übungen(Sportfeſt) 15 Uhr, Ring 4 Bodenturnen 15.30 Uhr, ſämtliche Ringe für Spiele 16 Uhr, ſämtliche Ringe für die Staffeln 16.30 Uhr(10 Läuferinnen, 20 Hinderniſſe). Volks⸗ tanz antreten 17 Uhr. Da Friedrichspark. Am 4. 11., 20 Uhr, Turnhalle Kurfürſten⸗ ſchule Gymnaſtik für ſämtliche Marſchblock⸗Teilnehmer. Inſtrumenten 11., 20 Uhr, in der„Kleinen Blick auf Lu Die Straßenbeleuchtung war noch viel zu hell Ein polizeilicher Rückblick auf Die Polizeidirektion Ludwigshafen teilt zur letz⸗ ten Verdunkelungsübung noch folgendes mit: Wer am Freitagabend während der großen Ver⸗ dunkelungsübung durch die Straßen der Stadt ging, mußte anerkennen, daß ſich die Bevölkerung allent⸗ halben mit großem Verſtändnis und Eifer an der Durchführung der Verdunkelungsmaßnahmen betei⸗ ligt hatte. Nur ganz ſelten noch konnte man irgend⸗ wo ein Fenſter erblicken, das einen ſtärkeren Schim⸗ mer von Licht durchdringen ließ. Auch in den erſt⸗ mals einbezogenen Vororten war jedermann ſicht⸗ lich bemüht, den Anforderungen der Verdunkelung nachzukommen. Wenn da und dort noch einiges zu wünſchen übrig blieb, ſo darf erwartet werden, daß bei den künftigen Uebungen auch dieſe Mängel beſeitigt werden. J Die Straßenbeleuchtu nug war während der erſten Hälfte der Uebung, alſo bis 21 Uhr, verſuchs⸗ weiſe auf einen Bruchteil ihrer normalen Stärke „eingeſchränkt“ worden. Trotzdem war ſie gegen⸗ über dem zu erreichenden Zweck ohne Zweifel noch viel zu hell; ſie mußte vor allem deswegen ein falſches Bild ergeben, weil die notwendige Abſchirmung nach ohen fehlte. Die Beſchaffung der erforderlichen Armaturen hätte ſo erhebliche Auslagen verlangt, daß ſie ſich die Städtiſchen Werke zur Zeit nicht leiſten konnten. Ein Vorbild für richtige Abſchir⸗ mung der Lampen boten die Maßnahmen der Reichs⸗ bahnverwaltung. Beſonders eifrige Intereſſenten glaubten der Sache dadurch zu dienen, daß ſie eine Anzahl von Straßen⸗Gaslampen erkletterten und dieſe kurzerhand ſelbſt löſchten. Es muß dringend gebeten werden, dieſes eigenmächtige Eingreifen künftig zu unterlaſſen. Man erreicht damit nur das Gegenteil; dann bei der nächſten Druckwelle, die dieſe Lampen löſchen ſoll, leuchten ſte erſt recht wieder auf. Sehr wirkungsvoll geſtaltete ſich der Uebergang von der„eingeſchränkten Beleuchtung“ zur völligen Verdunkelung. Die angewandten Alarmmittel ſind wohl überall gehört worden. Es wäre nun der Polizeidirektion erwünſcht, auch aus der Bevölkerung heraus zu erfah⸗ die letzte Veroͤunkelungsübung ren, welches der Alarmmittel am beſten ge⸗ hört worden iſt, und welches die Annahme eines bevorſtehenden Fliegerangriffes am ſiunfälligſten zum Ausdruck brachte. Wir müſſen uns bewußt ſein, daß die völlige Ver⸗ dunkelung im Ernſtfalle ein ſehr häufig eintretender und langewährender Zuſtand ſein wird, der mit⸗ unter weit über die Zeit des eigentlichen Flieger⸗ angriffs hinaus dauern kann. Die einzigen Orien⸗ tierungsmöglichkeiten im Rahmen der allgemeinen Straßenbeleuchtung werden ſodann die blauen Richt⸗ lampen an wichtigen Verkehrspunkten ſein. Oß ſie ausreichen und an richtiger Stelle angebracht ſind, ſollte dieſe Uebung ergeben. Wenn auch Abſichten und Zweck dieſer Uebung im allgemeinen als erreicht angeſehen werden dür⸗ fen, ſo kann dieſer Erfolg doch nicht genügen. Die Bevölkerung muß nicht nur von der Zweckmäßigkeit ſolcher Uebungen für einen hoffentlich noch recht ferne liegenden Ernſtfall überzeugt ſein, ſondern ſich auch durch die Tat zur jederzeitigen Einſatzbereit⸗ ſchaft bekennen. So iſt es zu verſtehen, wenn von jedem Hausbeſitzer, Wohnungsinhaber uſw. verlangt wird, daß er die zur Verdunkelung, insbeſondere zum Abblenden ſämtlicher Türen und Fenſter, notwendigen Vor⸗ richtungen nicht behelfsmäßig, ſondern für jeder⸗ zeitigen unvorhergeſehenen Gebrauch bereitſtelle. Dieſes vom Standpunkt der Landes verteidigung aus überaus wichtige Ziel muß ſobald wie möglich er⸗ reicht werden. Um dieſe Forderung durchzuſetzen, werden in kürzeren Zwiſchenräumen immer wieder Verdunkelungsübungen durchgeführt werden. Die Uebungen werden künf⸗ tig nicht nur von längerer Dauer und größerem örtlichen Bereiche, ſondern auch ohne jede Voran⸗ kündigung, lediglich auf Alarm hin, ſtattfinden. Nicht nur der Soldat des Heeres, ſondern jeder einzelne muß heute im Bewußtſein ſeiner Pflicht gegenüber Volk und Staat jederzeit bereit ſein, dem Vaterlande mit allen Kräften zu dienen. Vortragsprogramm Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront für die Woche vom 2. bis 7. November 1936. Arbeitsgemeinſchaſt für wirtſchaftliche Tagesfragen. Er⸗ öffnungsvortrag am Mittwoch, dem 4. November%, in 1, 10, um 20.30 Uhr, von Dr. Wittrock über:„Die neue Abwertung und ihre Bedeutung für Deutſchland“. Die nationalſozialiſtiſche Geſetzgebung und ihr Einfluß auf die Betriebswirtſchaft. Eröffnungsbortrig am Don⸗ nerstag, dem 5. November 1 in C 1, 10, um 19 Uhr, von Prof. Dr. Ludewig,„Das Geſetz zur Ord nung der nationalen Arbeit! Die deutſche Volkswirtſchaft. am 7. November 6 7, 7, Siechengaſt⸗ der Samstag, dem 7. ſtätten, um 20 Uhr, von dem Do; Dr. berg, über:„Grundlagen der deutſchen Volkswirtſchr Kraft durch Freude Wieder Allgemeine Körperſchule in Sandhofen. Das Sportamt Mannheim beginnt am Mittwoch, 4. November, mit dem bereits im Winterhalbjahr 1935/36 durchgeführten Sportkurſus in Allgemeiner Körperſchule für Männer und Frauen. Der Kurſus findet von 20 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle der Sandhofenſchule, Kriegerſtraße, ſtatt. Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen von Sandhofen, beteiligt euch recht zahlreich an dieſem Kurſus. Achtung! Karten der ausgefallenen Fahrt nach Erbach. Die immer noch ausſtehenden Karten müſſen ſpäteſten s heute Dienstag, 3. November, bei den Geſchäfts⸗ ſtellen, wo ſie geholt wurden, zurückgegeben werden. Von morgen, Mittwoch, ab kann keine Rückvergütung mehr ge⸗ währt werden! Schützen Sie ſich vor Verluſt, indem Sie dieſen Termin einhalten! Was hören wir? Mittwoch, 4. November Reichsſender Stuttgarl .30: Frühkonzert.—.30: Muſikal. Frühſtückspauſe. — 10.00: Lieder aus dem 30 jährigen Nrieg.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Allerlei Plaudereien.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 17.45: Nrxbiſche Hochzeit.— 18.00: Singendes, klingendes Frankfurt.— 19.45: Der Eintritt der Frau in das deutſche Schrifttum.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation, Jugend am Pflug.— 20.45: Schubert⸗Zyklus g. — 22.00: Nachrichten.— 22.30: Lieder geſungen von Hilde Keefer⸗Bluthard.— 22.45: Neues aus der Schallkiſte.— 24.00: Nachtmuſtk: Neue deutſche Operetten. Aus Mannheim owerk hat goldenen Boden. Badener Jung⸗ ei einen Töpfer in ſeiner Werkſtatt. Hörfolge von Elſe Schmitt, bearbeitet von Irene Herr. Spiellei⸗ tung Heinz Müller Deutſchlandſender .30: ühkonzert.— 10.00: Dichter ſtarben für Deutſch⸗ land. Hörfolg 10.30; Fröhl. Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Schallplatten.— 15.45: Von neuen Muſik zum Nachmittag.— 18.25: Fan⸗ — 18.40: portfunk.— 19.00: Lu⸗ 20.15: Caeeilig Hanſen und Willi 21,15: Klänge aus Bayern und Schwa⸗ lẽplatten). 22.30: Kleine Nachtmuſik.— ig und Unterhaltung. Dienstag, 3. November Nationaltheater:„Richelieu“, Schzuſpiel von P. J. Cremers, Schülermiete B, 15 Uhr.„Spatzen in Gottes Hand“. Luſtſpiel von C. Kahn und L. Bender. Miete G, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruproſektors Roſengarten: 20 Uhr Akademiekonzert, Dirigent: Karl Elmendorff, Soliſt: Gaſpor Caſſado, Violincello. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße und Odenwald. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett—. Variets. Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannhein. Tauz: Palaoſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Das Mädchen Irene“.— Alhambra: „Mädchenpenſionat“. Schauburg:„Blinde Paſſagiere“. — Palaſt und Gloria:„Mädchen in Weiß“.— Capftol: „Schlußakkord“.— Scala:„Der ahnungsloſe Engel“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 11—13 u. 14—16 Uhr. Sonderſchzu: Die Mannheimer Planken. Sonderſchau: Olympia. Sonderſchau: Deutſche Architektur der Ge⸗ genwart. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte; Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: wart. Muſenm für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: G0 öffnet von 45—17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr, Städtiſche Muſikbücherei, L 2. 9: Geöfinet von 10 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchousgabe 19.80 bis 12 und 16—19 Uhr., Leſehalle 10.30—13 und 16.30—21 Uhr. nid u lbuu cui Cſuu is ui Verkehrsunfälle und kein Ende! Ein Straßenbahnwagen der Linie 5 ſuhr morgens auf der Schlierbacher Landſtraße unterhalb des Küm⸗ melbacher Hofs auf ein in gleicher Richtung fahren⸗ — utſche Werkkun ſche erkkunſt der das Pferdefuhrwerk auf, das— obwohl der Straßenbahnwagenführer ſtark bremſte— etwa 90 Meter weit geſchleift wurde. Der Fuhrmann Kätzenfellbenleidung iſt das beſte und natürlichſte gegen Gicht, Nheuma und Is⸗ chias. Als Magens, Nieren⸗, Rückenwärmer, Leibbinden, Schulterwärmer, Socken und 72 Knlewärmer ärztlich empfohlen. Anfertigung in eigener Werkſtatt nn's Drogerie, P 1. 6 2 ſtürzte bei dem Zuſammenſtoß von ſeinem Fahr⸗ zeug herunter und erlitt eine Verletzung am linken Fuß. Das Sattelpferd wurde erheblich verletzt; beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Die Unterſuchung zur Klärung der Schuldfrage iſt eingeleitet. Montag nacht ſtürzte ein Motorradfah⸗ rer in angetrunkenem Zuſtand an der Kreuzung Bunſenſtraße und Rohrbacher Straße zu Boden und erlitt dabei mehrere Rippenbrüche ſowie eine erheb⸗ liche Bein verletzung. Er mußte mittels Sanitäts⸗ kraftwagens in oͤie Klinik gebracht werden. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. Das Kraftrad wurde ſicher⸗ geſtellt und der Führerſchein entzogen. Das Heidelberger Konſervatorium bringt fu⸗ time Hausmuſik. Die große Heidelberger Ausſtel⸗ lung„Vermächtnis und Aufgabe“ hatte neben an⸗ deren Anregungen in den Sommermonaten auch eine Reihe hausmuſikaliſcher Veranſtaltungen ge⸗ boten, zu denen ſich jeweils ein Kreis begeiſterter Kunſt⸗ und Muſikfreunde im grünen Saal der Ro⸗ mantiker verſammelte. Es wird daher allgemein begrüßt werden, daß 4 Wochen nach Schluß der Ausſtellung das Heidelberger Konſervatorium mit ähnlichen Plänen an die Oeffentlichkeit tritt. Die erſte intime Hausmuſik in den neuen Räumen des Konſervatoriums ſtatt. findet am heutigen Dienstag Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 3. November. Die Wetter⸗ lage hat ſich wenig verändert. Vom Atlantik her dringen fortgeſetzt verſchieden warme und feuchte Luftmaſſen auf das Feſtland vor und rufen hier vor⸗ wiegend unbeſtändiges Wetter hervor Nach⸗ dem ſich am Montag vorübergehend im Bereich küh⸗ lerer und wenig feuchter Meeresluft Aufheiterung durchſetzen konnte, macht ſich das Vordringen milde⸗ rer Meeresluft jetzt ſchon in wieder ſtärkerer Ein⸗ orübung bemerkbar. Vorausſage für Mittwoch, 4. November Vielfach dunſtiges und meiſt bewölktes Wetter, gelegentlich mit leichten Niederſchlägen, bei ſchwachen weſtlichen Winden Temperaturen wenig verändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. November + 10,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 3. 4. 3,5 Grad; heute früh 48 Uhr + 49 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 228 Uhr bis heute früh 8 Uhr 0,2 Millimeter, das ſind 0,2 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Neckar⸗Pegel 81. 1 2 8 o 1 1 5 2 2 5 Rheiufelden.51.55.5 36 Mannheim Stäbtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von Breiſach 50 301.370 255 25 geh! 2˙7 Bellblei Mü 54 Heilbronn—— 5 Mannheim 8,71 Sieden e an 332 93 Diedesheim.—— Rölnn 30 Nutzt Waſchmittel und Raft u eee ee aft und aſchwirkun er⸗ rühren Sie jedesmal IE vor Bereitung der Waſchlauge -4 Handvoll Henko Bleich⸗Soda im Waſſer; dann iſt alle ſtörende Härte beſeitigt, und Sie haben das ſchönſte weiche Waſchwaſſer! Nur in weichem Waſſer wäſcht man vor⸗ teilhaft und billig, nur in weichem Waſſer werden Waſchmittel und Seife voll ausgenutzt. 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Das gab eine ſchöne Aufregung in dem Land⸗ ſtädtchen Hartford im amerikaniſchen Staat Kan⸗ ſas, als der 87 jährige Farmer George Williams ſich ſachgemäß einen Fallſchirm um⸗ ſchnallen ließ und als Fluggaſt in eine kleine Sport⸗ maſchine einſtieg. Seine Tochter und ſein Schwie⸗ gerſohn, auch ſchon Leute in hohen Jahren, verſuch⸗ ten ein letztes Mal den Greis von ſeinem Vorhaben abzuhalten. Der 87jährige ſchüttelte aber nur ge⸗ laſſen den Kopf.„Was iſt ſchon dabei“, meinte er, „warum ſoll ich nicht einmal meinen Urenkeln eine Ueberraſchung bereiten, die ſie Zeit ihres Lebens nicht vergeſſen werden. Lebt wohl, eure Grüße werde ich beſtellen und in drei Wochen bin ich wie⸗ der zurück!“ Ein letzter Händedruck. Das Flug⸗ zeug ſetzte ſich in Bewegung, erhob ſich in die Luft und war ſchon nach wenigen Minuten den Blicken der Zurückbleibenden entſchwunden. Auf allen Vieren gelandet Zwölf Bahnſtunden von Hartford entfernt, beſitzt der Enkelſohn des 87jährigen eine große Farm. Dieſe Farm war das Ziel des Fluges, das ſchon nach fünf Stunden erreicht wurde. George Williams konnte das Anweſen deutlich von oben erkennen. Er verſtändigte ſich kurz mit dem Piloten, und dieſer kurvyte nun in etwa fünfhundert Meter Höhe über einen Acker. Der entſcheidende Augenblick war ge⸗ kommen. Der 87jährige, deſſen Glieder von dem langen Sitzen ſteif geworden waren, reckte und ſtreckte ſich ein wenig, öffnete dann die Kabinentür, nickte dem Piloten noch einmal zu und warf ſich dann in die Tiefe. Er zählte:„Einundzwanzig zweiundzwanzig— dreiundzwanzig— vierundzwan⸗ gig“, Er überſchlug ſich dabei mehrmals, ſah die Erde bald über, bald unter ſich, dennoch beachtete er die Inſtruktionen, die man ihm erteilt hatte. Erſt nachdem er tief genug gefallen war, um aus dem Bereich des Flugzeuges herausgekommen zu ſein, zog er die Reißleine und entfaltete damit den Fallſchirm. Es verlief alles ordnungsgemäß. Die Seidenhülle ſchoß in die Höhe, ein heftiges Ziehen unter den Achſeln, und ſchon ſchwebte der unter⸗ nehmungsluſtige Greis, leicht hin und her pendelnd, Humor des Auslandes „Wenn ich fliege, fliegſt du auch!“(Humoriſt.) zur Erde hernieder. Sich über die vielen Menſchen, die unten auf ihn warteten, zu wundern, hatte er keine Zeit. Schon landete er auf allen Vieren auf dem Sturzacker. Sehr ſanft geſchah das zwar nicht, aber nach wenigen Sekunden hatte ſich der alte Herr erholt. „Es war nur ein kleiner Luftſprung!“ Laut jubelnd liefen von allen Seiten die Augen⸗ zeugen des Fallſchirmabſprunges herzu. An der Spitze die beiden 12⸗= und 13jährigen Urenkel des alten Williams. Dieſer hatte die einſame Farm über⸗ raſchen wollen und jetzt wurde er ſelbſt durch die vielen Zuſchauer überraſcht. Die Zeitungen hatten nämlich ſchon längſt ausführliche Berichte über den Plan des Greiſes gebracht, den ſie darin als den „älteſten Philoſophen der Welt“ bezeichnet hatten. Unter den Zuſchauern befanden ſich zahlreiche Re⸗ porter und Preſſephotographen, die den kühnen Fallſchirmpiloten ſofort in ihre Obhut nahmen. „Es war ganz großartig“, erklärte George Wil⸗ liams, indem er ſich den Fallſchirm abſchnallte, „wenn ich auch ſchon 87 Jahre alt bin, ſo darf man mich doch mit Fug und Recht als einen modernen Menſchen bezeichnen, der die techniſchen Errungen⸗ ſchaften der heutigen Zeit aus eigener Erfahrung kennenlernen will. Ein Fallſchirmabſprung ſieht gefährlicher aus als er iſt, das kann ich jetzt aus eigener Erfahrung ſagen. Ich habe mich nicht einen Augenblick geängſtigt, wenn ich auch nicht leugnen will, daß mir einige Augenblicke vor dem Abſprung etwas unbehaglich zumute war!“ „Und was ſagt Ihre Familie zu Ihrem Unter⸗ nehmen?“ warf einer der Reporter ein. „Nun ja, meine Familie war nicht gerade begei⸗ ſtert, aber ſchließlich bin ich ein freier Menſch, der tun und laſſen kann, was er will. In wirtſchaftliche Bedrängnis hätte ich meine Familie durch einen töd⸗ lichen Abſturz auch nicht gebracht, denn dagegen iſt ſchon ſeit vielen Jahrzehnten durch eine Lebensver⸗ ſicherung vorgeſorgt. Sie ſehen, in Gewiſſenskon⸗ flikte konnte mich die Angelegenheit nicht bringen. Das kitzliche Vergnügen eines Fallſchirmabſprunges iſt ſchon immer mein Wunſch geweſen. Der Wunſch iſt nun in Erfüllung gegangen. So, und nun laf⸗ ſen Sie mich bitte unbehelligt, damit ich meine Ur⸗ enkel begrüßen kann!“ Vom Amgang mit Tieren Der Direktor des Oxforder Zoologiſchen Gartens war eine Seele von Menſch und ein echter Tier⸗ freund. Uebrigens auch Ehrenvorſitzender des dor⸗ tigen Tierſchutzvereins. Aber er hatte eine ältliche Schwägerin, die ihm in der Tierliebe noch über zu ſein glaubte und ihn beſonders im Verdacht hatte, daß er mindeſtens gegen niedere Tiere nicht zart⸗ fühlend genug ſei. Nun ging leider der alte Elefant Jonny, die Zierde des Gartens, ein. Und bei der Sektion fand der Direktor als Todesurſache zahlreiche Leber⸗ egel, die eine ausgedehnte Entzündung in den Gal⸗ lenwegen bewirkt hatten. Während er dabei war, dieſe noch ziemlich mun⸗ teren Tierchen kunſtgerecht mit heißer Konſervie⸗ rungsflüſſigkeit abzutöten— wie er es ſeinerzeit in Heidelberg beim alten Bütſchli gelernt hatte—, kam ſeine Schwägerin dazu und fuhr ihn an: „Haſt du dir wohl überlegt, Fred, daß Gott eines 7 — BILDER VOM TAGE Eine Rebhuhnjagd beim franzöſiſchen Staatspräſidenten Der franzöſiſche Staatspräſident Lebrun hat zur erſten Jagd dieſer Saiſon eingeladen. Unſer Bild zeigt die Jagdgeſellſchaft, Diplomaten, Politiker und die nähere Umgebung des Präſidenten vor der Strecke im Revier des Jagoſchloſſes Rambuovillet. Der Präſident Lebrun in der Mitte(mit Stock und erhobener Hand). Links von ihm der polniſche Botſchafter Lukaſiewicz. (Atlantic,.) Des Königs neuer Jockey John Livnel Crouch, der dieſes Jahr aus u Ren⸗ nen als Sieger hervorging, iſt vom engliſchen König dum erſten Jockey ſeines Rennſtalls ernannt worden. (Weltbild,.) EUER... Tages die Seele dieſer bilfloſen Würmer von dir fordern könnte— 2! Was würdeſt du dann ſagen?“ „Lieber Gott, würde ich ſagen, dürfte ich mir dann auch wohl meinen Elefanten wieder aus⸗ bitten?“ G. v. F. Der Duce ehrt die Gefallenen Muſſolini übergibt ein Ehrenmal für faſchiſtiſchen Gefallenen ſeiner Beſtimmung. Außerdem wurden an dieſem Tage noch eine Reihe von neuen Gebäuden und öffentlichen Werken eingeweiht,. — 1ahnpasid CCC CCT œ⅛¹¾.᷑ĩ1e:ʒ e ̃7̃. ̃⁊ñ⁊ᷣ. Zweites Akademiekonzert/ de t de Celo) Werke von Jarnach, Dyorak und Richard Strauß Der lobenswerte Grundſatz Karl Elmendorffs, in den Akademiekonzerten neben den Klaſſikern ganz bewußt auch das zeitgenöſſiſche Muſikſchaffen zu Wort kommen zu laſſen, verſchaffte uns diesmal die inter⸗ eſſante Begegnung mit Philipp Jarnachs Or⸗ cheſterwerk„Muſik mit Mozart“(op. 25), einer äußerſt feſſelnden, in Anlage und Aufbau höchſt könneriſchen, aber dennoch nicht ganz unproblemati⸗ ſchen Kompoſition, für deren vortreffliche Vermitt⸗ lung Elmendorff und das Nationaltheaterorcheſter Dank verdienen, Jarnach, der an der Kölner Muſik⸗ hochſchule wirkende Buſoni⸗Jünger, iſt ſpaniſcher Ab⸗ kunft und eine eigenwillige, aber doch charaktervolle Erſcheinung unter den modernen Muſikern. Er nennt ſeine Muſik mit Mozart erklärend„ſympho⸗ niſche Varianten“. Daraus geht ſchon hervor, daß man es nicht etwa mit Variationen in herkömmlicher Form lin dieſem Falle alſo auf ein Thema von Mo⸗ dart) zu tun hat. Das Werk tritt vielmehr als ge⸗ ſchloſſene Sinfonie mit vier Sätzen in Erſcheinung. Wohl gab Mozarts göttlicher Geiſt der inſpirierten Melodik des einleitenden Andantino grazioso An⸗ regung und Auftrieb, aber die ſehr ſelbſtändige und eigenperſönliche ſchöpferiſche Potenz Jarnachs, aus ganz anderen als mozartiſchen Quellen geſpeiſt, geht ſehr bald Wege, die mehr und mehr aus den geiſtigen Bezirken Mozarts hinausführen. Mit ſehr modernen orcheſtralen Mitteln und unter Aufbietung jener reizſamen, nicht ſelten herben Klangphantaſte, jener aus der differenzierten Skala harmoniſcher und melodiſcher Bildungen ſich entwickelnden kühnen Farbgebung, wie wir ſie aus dem Buſoni⸗ oder Al⸗ ban⸗Berg⸗Kreis kennen, iſt Jarnach ans Werk ge⸗ gangen. Und wenn auch die einzelnen Sätze(das in geſtrafftem Rhythmus vorangetriebene Menuett, der wundervoll kantable,„Siziliana“ überſchriebene dritte Satz und das kapriziöſe, ins Trollhafte ſich hineinſteigernde Rondo) durchaus den Anſpruch auf abſolute ſinfoniſche Muſik erfüllen, ſo müſſen ſie in ihrer Wirkung doch mozartfern bleiben, denn Jar⸗ nach hat zwar„mit Mozart“ Muſtk gemacht, aber eine eigene Muſik, deren moderne Ausdruckskratf und formale Bändigung die meiſterliche Könnerſchaft eines komponierenden Menſchen des 20. Jahrhun⸗ derts verraten. Das Werk wurde mit ſchöner Klar⸗ heit und Feinnervigkeit zur Aufführung gebracht. Es fand die freundlichſte Zuſtimmung der Hörer. Zum beſonderen Glanzpunkt des Abends wurde dann der bewunderungswürdige Vortrag von Dporaks beſtrickend melodiengeſättigtes, von edelſter Empfindung getragenes Cellokonzert in h⸗Moll(op. 104) durch den ſpaniſchen Cellomei⸗ ſter Gaſpar Caſſado, den die Mannheimer vom vorjährigen Gaſtſpiel in ausgezeichneter Er⸗ innerung behalten haben. Caſſado ſcielte bei aller Größe und Männlichkeit ſeines Vortrags ſo be⸗ ſeelt und verinnerlicht, Elmendorff begleitete mit ſopiel poetiſcher Einfühlung in den lyriſch⸗bukoli⸗ ſchen Charakter des zauberhaften Werkes, daß der vollendete Geſamteindruck der Aufführung im dicht⸗ beſetzten Muſenſaal einen wahren Sturm jubeln⸗ der Begeiſterung auslöſte und die Hervorrufe kein Ende nahmen. f Richar) Strauß mit ſeiner ins Gigantiſche geweiteten ſinfoniſchen Dichtung„Ein Helden⸗ leben“ machte den krönenden Beſchluß. Für ein modernes Orcheſter ſind die Straußiſchen Klang⸗ orgien dankbare Aufgaben erſten Ranges. Das in allen Farben glühende programmatiſche„Helden⸗ leben“ iſt ſpeziell in den Mittelteilen ein ungemein ſchwieriges, gungsfeld für Muſiker und Dirigenten. Das Rieſen⸗ werk iſt ein typiſcher Strauß mit raffinierter Orche⸗ ſterkultur, mit einer verblüffenden Selbſtverſtänd lichkeit im Wagen des Aeußerſten an effektvoller Programm⸗Muſik, aber auch mit ſtreckenweiſe wahr haft überzeugender Kraft des Ausdrucks und der inneren Schaffensglut. Elmendorff führte auch die⸗ ſes Werk mit dem prächtig diſszipliniert ſpielenden Orcheſter zu ſtärkſten Wirkungen, die wir heute frei⸗ lich nicht mehr ganz ſo gläubig und unbedenklich hin⸗ zunehmen geneigt ſind wie einſt im Mai. Denn daß bei der Konzeption des Ganzen neben echtem Tiefengehalt manche Stellen an Ueberladung des aber äußerſt wirkungsvolles Betäti⸗ Orcheſterſatzes und an übertriebenen Klangbrutali⸗ täten leiden, mögen ſie auch noch ſo ſinnvoll pro⸗ grammatiſch begründet ſein, iſt wohl kaum zu leug⸗ nen. Immerhin gibt es, wie geſagt, auch im„Hel⸗ denleben“ Stellen von berauſchender Schönheit und lebendigſter, echt Straußiſcher Phantaſie. Die große Linie des Riekſenwerkes, aller Schwung und alle Stille kamen unter Elmendorffs mitreißender Füh⸗ rung zu allerſchönſter Geltung. Der anſpruchs volle Violinpart wurde von Max Kergl mit künſtleri⸗ ſchem Feingefühl gespielt. Die Aufführung in ihrer Geſamtheit fand mit Recht ſtarken. 15 Werke von Liszt und Magner im 1. Orcheſter⸗Konzert der Hochſchule für Muſik Im Sinne einer Ehrung der beiden Großmeiſter Liſzt und Richard Wagner brachte das Orcheſter der Städtiſchen Hochſchule für Muſik Werke der beiden Tondichter zu Gehör, die ein wenig abſeits von der breiten Heerſtraße liegen. Von oͤen zwölf ſympho⸗ niſchen Dichtungen von Liſzt erfreuen ſich vor allem die Preludes und„Taſſo“ mit Recht allgemeiner Ver⸗ breitung, während andere an muſikaliſchem Wert nicht nachſtehende die Gunſt unſerer Orcheſter nicht im ſelben Maße erringen konnten. Gleich zu Be⸗ ginn der Vortragsordnung lernte das Publikum Liſzt als Orcheſter⸗Komponiſten in ſeiner gehaltvol⸗ len Dichtung„Heldenklage“ kennen. Der äußere Glanz des Es⸗Dur⸗Konzertes desſelben Meiſters hat ihm bei unſeren Pianiſten eine beſondere Vorrang⸗ Stellung geſichert. Erſt der begeiſterte Liſzt⸗Apoſtel Auguſt Stradal mußte in werbenden Aufſätzen darauf aufmerkſam machen, daß Liſst auch ein ein⸗ ſätziges Konzertſtück,„Malediction“, für Klavier und Streickorcheſter hinterlaſſen hat. In dem glanzvollen Klavier⸗Solo⸗Part des ſtürmiſch beginnenden, gleich⸗ f wohl an ſinnigen Eingebungen reichen und pompös abſchließenden Tonſtückes fand Jula Kaufmann, als Lehrerin an der Hochſchule wirkend, Gelegen⸗ heit, ihr ſorgfältig durchgebildetes Können, vor allem Lauf⸗ und Oktaven⸗Technik ſowie reife Auffaſſung unter Beweis zu ſtellen. Das unter ſchmerzlichen Kämpfen errungene Lie⸗ besglück mit Coſima und der Wunſch, der innigſt ge⸗ liebten Gefährtin eine Ueberraſchung darzubringen, haben Richard Wagner die Feder geführt, als er ſein bruch zu tun. duftiges Siegfried⸗Idyll ſchrieb, in das Motive aus dem Muſikdrama gleichen Namens verwoben ſind. Lieder nach Gedichten von Mathilde Weſendonk in der glücklichen reichen orcheſtralen Faſſung von Felix Mottl reihten ſich an. Hier erwies Frau Anny König⸗Bomatſch, Ludwigshafen, die gleichfalls an der Anſtalt als Lehrerin wirkt, aufs neue ihre Befähigung zu einer von ſtarker Verinnerlichung getragenen, durch lebhaften Impuls fortreißenden Wiedergabe, wobei ſie von ihren ſtimmlichen Mit⸗ teln, die beſonders in den mittleren und hohen Lagen ſich günſtig entfalten, vorteilhaften Gebrauch machte. Auch die Einleitung zum Oratorium„Die heilige Eliſabeth“ von Liſzt war in die Vortragsfolge auf⸗ genommen. Man gewann den Eindruck, daß das Hochſchul⸗Orcheſter, das nun allmählich zu immer ſchwierigeren Aufgaben herangezogen wird, dank der überlegenen und ſorgfältigen Führung durch Direk⸗ tor Chlodwig Ras berger an Verfeinerung der Disziplin in erfreulichem Maße zunimmt. An den Leiſtungen, die das Orcheſter bot und an denen ſich auch ütberraſchend jugendliche Spieler, ſo ein Po⸗ ſauniſt von 14 Jahren namens Häußler, beteiligten, blieben nur einige wenige Wünſche offen, ſo nach klanglicher Auflockerung im Siegfried⸗Idyll, das als duftiges Morgenſtändchen gedacht iſt, ſowie nach einer etwas flüſſigeren Begleitung in den Weſen⸗ donk⸗Liedern. Einige Schönheitsfehler im Klang der Bläſer im Vorſpiel zur„Heiligen Eliſabeth“ ver⸗ mochten dem günſtigen Geſamteindruck nicht 5 Alb⸗ ch. Wien begeiſtert ſich an einem deutſchen Film. Der Peter Oſtermeyer⸗Film der Ufa „Standſchütze Brugglex“ iſt nun auch in Wien zur Aufführung gelangt. Der kulturpoli⸗ tiſchen Bedeutung des Filmes entſprach Her feſtliche Rahmen. Neben dem Botſchafter von Papen, der mit faſt allen Herren der Geſanoͤtſchaft erſchienen war, ſah man vor allem zahlreiche Vertreter der öſterreichiſchen Wehrmacht. Schon nach dem Prolog, der unter Hinweis auf die neue deutſch⸗öſterreichiſche Verſtändigung an die Zeit der Waffenbrüderſchaft während des Weltkrieges erinnerte, ſetzte ſpontaner Beifall ein, der ſich am Schluß der Vorſtellung zu ſtürmiſchen Beifallskundgebungen ſteigerte. 6. Seite/ Nummer 509 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 3. November — Orkan über der Waſſerkante— Seenot! Unzählige SOS⸗Rufe ſchwirren durch den Aether— überall an der Küſte Alarmbereitſchaft. Zum dritten Male in dieſem Herbſt wütete der Sturm und wühlte die Waſſer der Nord- und Oſtſee auf. Die furchtbare Kataſtrophe des Feuerſchiffes„Elbe!“, das mit ſeiner Beſatzung von 15 Mann in der gewaltigen Grundſee des Orkans am 27. Oktober kenterte und Unterging, erſchüttert das geſamte deutſche Volk. See⸗ leuten aller Nationen iſt es als das am weiteſten vor der Elbemündung in See liegende Feuerſchiff der erſte ſichere Wegweiſer zwiſchen den gefährlichen Sänden des Scharhörn⸗Riff und des Großen Vogel⸗ ſandes geweſen, wenn ſie die ſchützende Reede von Cuxhaven anſteuerten. Weniger bekannt iſt die große Aufgabe, welche die Feuerſchiffe im Rahmen des deut⸗ ſchen Küſtenrettungsdienſtes zu erfüllen haben. Durch ihre Mannſchaften wurden ſeit Beſtehen der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger 510 Men⸗ ſchenleben der See entriſſen. Immer waren die Män⸗ ner des Feuerſchiffes mit ihrem Rettungsboot zur Stelle, wenn auf den benachbarten Sänden Menſchen in Seenot gerieten Gewaltig iſt das Ringen der 1200 freiwilligen Retter, die an der deutſchen Küſte Wache halten und in deren Reihen die Männer von „Elbe J“ ſtanden. Ueberall wurden in dieſen Tagen an der Nordſeeküſte wieder die Bootsbeſatzungen der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger in heldenmütigem Kampf eingeſetzt. In wenigen Stun⸗ den gelang es, auf mehreren erfolgreichen Rettungs⸗ fahrten 17 Schiffbrüchige zu bergen. Das Motorret⸗ tungsboot„Ulrich Steffens“ der Station Neuharlin⸗ gerſiel lief bei vollem Orkan zur Hilfeleiſtung der in Seenot befindlichen Tjalk„Niobe“ aus. Nach drei⸗ ſtündigem Ringen mit Sturm und Brandung wurde die Tjalk gefunden. Die zwei Mann Beſatzung waren kurz vorher durch das Motorrettungsboot„Bremen“ der Station Norderney gerettet worden. Bei Rück⸗ kehr des Boves wurde ein Rettungsmann ſchwer ver⸗ letzt. Eine zweite Seenotmeldung rief den„Ulrich Steffens“ ſofort In langer nächt⸗ Sturmflut erneut in See. licher Rettungsfahrt gelang es, drei weitere Perſonen zu bergen. Das Motorrettungsboot„Hamburg“ der Station Friedrichskoog hatte ebenfalls mehrere Ret⸗ tungsfahrten auszuführen. Nachdem bereits drei Per⸗ ſonen von einem geſtrandten Motorſchiff geborgen waren, gelang es in einer zweiten Rettungsfahrt, ſteben auf der Inſel Helmſand durch die Sturmflut abgeſchnittene Arbeitsmänner zu retten. Gleichzeitig barg das Ruderrettungsbobt„Emminghaus“ der Station Weſterland von einem in Seenot geratenen Bagger zwei Perſonen. 76 Menſchenleben wurden in dieſem Jahre durch die Rettungsmannſchaften der See entriſſen. Die Geſamtzahl der bisher Geretteten beträgt 5639. Immer fordert die See ihre Opfer— immer auch ſteht der freiwillige Küſtenrettungsdienſt auf ſeinem Poſten! Durch ſolch ſchwere Kataſtropphen wie die des Feuerſchiffs„Elbe!“ wird die Aufmerk⸗ ſamkeit des Volkes beſonders eindringlich auf das ſtille Heldentum an der Küſte gelenkt Die Rettung von Menſchenleben hängt nicht nur vom opferwilligen Elnſatz der Retter ab, ſondern auch von den zur Ver⸗ fügung ſtehenden Hilfsmitteln. Noch fehlen auf vie⸗ len Stationen an der deutſchen Küſte Motorrettungs⸗ boote, Dieſe zu beſchaffen, iſt eine Ehrenpflicht der Nation. Darum: Heraus mit dem Seenbt⸗Talerl, dem Jahresbeitrag als Mitglied der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Poſtſcheckkonto: Hamburg 7046. — Zu Salt Lake City, im nordamerikaniſchen Staate Utah, war Richard Saley zu 15 Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt worden, weil er die beim Auto⸗ fahren geſetzlich zuläſſige Geſchwindigkeit über⸗ ſchritten hatte. Nun war er verlobt mit einem Fräu⸗ lein Ruth Paterſon. Die Hochzeit ſollte in acht Ta⸗ gen ſtattfinden. Die junge Braut war erſt untröſt⸗ lich. Doch bald kam ihr ein rettender Einfall. Sie ſuchte den Richter auf und bat ihn um Erlaubnis, bie Hälfte der ihrem Verlobten auferlegten Strafe, alſo 774 Tage, verbüßen zu dürfen, damit ole Trau⸗ ung rechtzeitig ſtattfinden könne. Im glücklichen Amerika gilt bekanntlich die Lebensregel: Wider⸗ ſprich niemals einer Dame! Daran hielt ſich der gute Richter und erteilte die gewünſchte Genehmigung. Fräulein Ruth begab ſich nun an jedem Morgen ins Gefängnis, in deſſen Kanzlei ſie Schreibarbeiten ver⸗ richtete. Dies fiel ihr gar nicht ſchwer. Denn die Gefängnisverwaltung— ebenſo verſtändnisvoll und entgegenkommend wie der Richter— erlaubte ihr, das Mittageſſen gemeinſam mit ihrem Verlobten einzunehmen. So verſtrichen auf recht angenehme Art 77 Tage Gefängnis zu zweit, die 15 allein ab⸗ zumachenden Hafttagen gleichgeachtet wurden. Die Trauung brauchte nicht aufgeſchoben zu werden. Als ſich dem glücklichen Bräutigam das Tor des Ge⸗ fängniſſes öffnete, rief er aus:„Wie ſchnell ſind doch dieſe 77 Tage vergangen!“ * — Dem Wunſche der ägyptiſchen Regierung ent⸗ ſprechend wird in Bälde ein neues engliſches Poſt⸗ wertzeichen herausgegeben werden, das als Erin⸗ nerungsmarke für den engliſch⸗ägyptiſchen Ausgleich gedacht iſt. Der derzeitige engliſche Außenminiſter Mr. Anthony Eden hat einen hervorragenden An⸗ teil an der Beſeitigung der politiſchen Spannun⸗ gen zwiſcken London und Kairo gehabt, ſo daß man verſtehen kann, daß der Wunſch laut wurde, dieſe engliſch⸗ägyptiſche Erinnerungs⸗Briefmarke ſolle das Biloͤnis von Mr. Eden tragen. Wie aus London berichtet wird, hat ſich der engliſche Außen miniſter mit d ieſer Ehrung einverſtunden erklärt und ſatzt bereits täglich in einem Londoner Atelter einem bekannten engliſchen Künſtler als Modell. * — Die Kuh eines kleinen Winzers bei Bacharach hatte ſich ihr Leben lang an die Ernährungsvorſchrif⸗ ten gehalten, die von klugen Menſchen dem Rind⸗ vieh als die einzig richtigen gepredigt worden ſind und von denen eine heißt:„Sauf Waſſer, wie das liebe Vieh!“ Nun hat aber beſagte Kuh ſchließlich doch herausbekommen, daß es auch noch andere Getränke gibt, als gerade Waſſer und immer wieder Waſſer. Kurz geſagt, der Kuh ſteckte ein verdächtig würziger Duft in den rindviehlichen Naſenlöchern, der aus dem Keller des Winzers kam. Dieſer Tage nun, während die Kuh bedächtig auf der Wieſe neben dem Weinkeller zu weiden ſchien, ſtand der Wind wieder einmal beſonders günſtig aus dem Weinloch im Keller. Der Winzer war dort mit dem Umfüllen des neuen Jahrgangs beſchäftigt und hatte ſoeben eine rieſige Holzbütte mit dem köſtlichen Rebenſaft gefüllt, als er von ſeiner Arbeit abgerufen wurde und für ein paar Minuten den Keller verließ. Auf dieſen Augenblick hatte die Kuh, die ſich ganz der zufriedenen Beſchäftigung des Wiederkäuens hin⸗ gegeben zu haben ſchien, aber gewartet. Mit einem gewaltigen Ruck riß ſie ſich von ihrem Pflock los und ſtieg die breite Kellertreppe hinunter. Gierig machte ſie ſich dort über den gefüllten Bottich her. Der Wein mußte ihre Ochſenzunge gewaltig gekitzelt haben, denn ſie konnte nicht genug bekommen. Als dann der Winzer endlich in ſeinen Keller zurück⸗ kehrte, fand er dort ſeine gute Muhkuh von fröhlichen Weingeiſtern beſchwingt wieder. Sie verſuchte ver⸗ gebens beim Anblick ihres Herrn eine würdige Hal⸗ tung anzunehmen und unbefangen zu tun, aher der Wein war ihr doch in die Knochen gefahren. Vor lauter Weinſeligkeit konnte ſie ſich nicht mehr auf den Beinen halten. Dem Winzer blieb nichts anderes übrig, als ein paar Nachbarn zu Hilfe zu holen und das beſchbipſte Rindvieh mit Stricken und Leitern wieder an die Oberwelt zu fördern. Behutſam bettete man es im Stall auf eine weiche Lage Stroh und gab ihm genügend Zeit zur„Ausnüchterung“, denn ſo ein Winzer weiß ja ſchlieplich genau, wie ſo ein Berauſchter behandelt ſein will. . — Ein Pariſer Hotelbeſitzer wurde dieſer Tage das Opfer der Laune eines Elefanten in einem Pa⸗ riſer Wanderzirkus. Er ſaß in der vorderſten Reihe Luftſchiff„Hindenburg“ wieder zurück — Frankfurt a.., 3. Nov. Luftſchiff„Hindenburg“ iſt am Montag um 23.24 Uhr von ſeiner letzten Südamerikafahrt in die⸗ ſem Jahr auf dem Flughafen Rhein⸗Main glatt ge⸗ landet. Domorganiſt beim Orgelſpiel geſtorben — Königsberg, 2. Nov. Während eines volkstümlichen Kirchenkonzerts im Königsberger Dom ſtarb an der Orgel der 67fährige Domorganiſt und Kirchenmuſikdirektor Walter Eſchenbach. Kurz nachdem er eine Fuge von Bach in voller Klarheit geſpielt hatte, ertönten plötzlich ein paar ſchrille und langanhaltende Akkorde. Gleich darauf ſetzte das Spiel aus. Eſchen⸗ bach war auf der Orgelbank ohnmächtig geworden. Drei in der Kirche anweſende Aerzte bemühten ſich ſofort um ihn, doch ſtarb er in wenigen Mi⸗ nuten. Aeberſchwemmungen in Oſtoberſchleſien — Kattowitz, 2. Nov. Die ſtarken Regenfälle der letzten Tage führten in verſchiedenen Teilen Oſtoberſchleſtens zu großen Ueberſchwemmungen. Die Kreiſe Pleß und Bielitz würden beſonders ſchwer betroffen. Mehrere Ort⸗ ſchaften im Kreiſe Pleß, die an den Kreis Bielitz lichem Verkehr abgeſchnitten. In der Ortſchaft Za⸗ rzicz mußten zahlreiche Häuſer wegen Einſturzge⸗ fahr geräumt werden. Felder und Wieſen ſtehen in einem Umkreis von 5 Kilometer unter Waſſer. Bei Makoſchau ſüdöſtlich von Gleiwitz, hart an der deutſch⸗polniſchen Grenze, wurde von den Waſſer⸗ maſſen eine Eiſenbahnbrücke weggeriſ⸗ ſen und der Schienenſtrang in einer Länge von etwa 2000 Meter unterſpült. Die andauernden ſchweren Regenfälle haben auch in zahlreichen Orten des Oſtrau⸗Karwiner Gebie⸗ tes zu Ueberſchwemmungen geführt. Ein verhältnis⸗ mäßig kleiner Bach, die Petrowka, trat Samstag vormittag plötzlich über die Ufer und überſchwemmte die ganze Umgebung. In den Orten Petrowitz und Marklowitz mußte ſofort der Unter ri cht in den Schulen abgebrochen werden, damit ſich die Schüler rechtzeitig in ihre Wohnungen begeben konnten. Außerdem wurden über 40 Häuſer ge⸗ grenzen, ſind infolge der Ueberſchwemmung von feg⸗ räumt. Im Nu verwandelte ſich die ganze von Petrowitz bis weit über die polniſche G in einen weiten See. Bach führte große Mengen fortgeſpülten Geflügels mit. In den Abendſtunden barſt ein Damm eines Gegend die e Grenze Der mächtig angeſchwollene großen Teiches. Ungefähr 40000 Fiſche, meiſt Karpfen, wurden weggeſchwemmt. ö Hochwaſſerkataſtrophe in Rumänien — Bukareſt, 1. November. Starke andauernde Regengüſſe haben in der Klei nen Walachei zu Ueberſchwemmungen geführt, die kataſtrophale Ausmaße angenommen haben. Der Fluß Jin iſt einen Meter über den normalen Waſſer⸗ ſtand geſtiegen. Auf weite Strecken iſt er über die Ufer getreten, hat eine ganze Reihe von Ortſchaften überſchwemmt und große Verwüſtungen angerichtet. Reihenweiſe ſtürzten die Häuſer ein und wurden weggeſchwemmt. Der Sachſchaden iſt außerordentlich groß. Auch eine Reihe von Menſchen⸗ opfern iſt zu beklagen. Die genaue Zahl konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Bisher wurden jedoch bereits vier Leichen geborgen.— Auf einem Sportplatz hatte eine Gruppe von Sportlern vor den Regen⸗ maſſen im Unterſtand des Sportplatzes Zuflucht ge⸗ ſucht. Der Sportplatz wurde überſchwemmt und der Unterſtand von den Waſſermaſſen weggeſpült. Kreuzer„Emden“ in Iſtanbul — Iſtaubul, 2. November. Der Schulkreuzer„Emöen“ traf, aus dem Schwarzen Meer kommend, am Montagvormittag zu einem achttägigen Beſuch im Hafen von Iſtanbul ein, Der Kommandant des Kreuzers, Kapitän zur See Lohmann, ſtattete dem deutſchen Botſchafter von Keller, der anläßlich des Kreuzerbeſuches nach Iſtanbul gekommen war, ſowie dem deutſchen Gene⸗ ralkonſul Dr. Toepke Beſuche ab. Anſchließend beſuchte der Kommandant den Regierungspräſidenten von Iſtanbul und in Begleitung des deutſchen Mili⸗ tärattaches Oberſtleutnant Rhode den Korpskom⸗ mandeur. Am Nachmittag wurden dieſe Beſuche an Bord des Kreuzers unter Abgabe der üblichen Salut⸗ ſchüſſe erwidert. Später fand für die Vertreter der türkiſchen, ausländiſchen und deutſchen Preſſe ein Empfang mit Beſichtigung des Kreuzers ſtatt, wobei der Kommandant die Preſſevertreter mit einer kur⸗ zen Anſprache willkommen hieß. an der Manege, als eine Elefantengruppe vor⸗ geführt wurde. Eines der Tiere griff plötzlich mit ſeinem Rüſſel in die innere Rocktaſche des Hotel⸗ beſitzers, holte ſich die Brieftaſche heraus— und ehe irgend jemand ſie ihm wieder wegnehmen konnte, ſtopfte er ſie ſich ins Maul und verſchluckte ſie. Die Brieftaſche enthielt 300 Franken, Paß und andere perſönliche Papiere. E — Vor einem Friedhof in Preßburg iſt es dieſer Tage zu einem ungeheuerlichen Zwiſchenfall gekom⸗ men. In Preßburg ſollte ein Lehrer beerdigt wer⸗ den. Die Angehörigen hatten die Beſtattung einer privaten Leichenbeſtattungsgeſellſchaft übergeben. Zum feſtgeſetzten Zeitpunkt bewegte ſich der Trauerzug zum Friedhof, deſſen Tore man jedoch verſchloſſen vorfand. Das ſtädtiſche Konkurrenz⸗Unternehmen jener privaten Leichenbeſtattungsgeſellſchaft hatte nämlich von dem Begräbnis erfahren und daraufhin einfach den Friedhof ſchließen laſſen. Es kam zu furchtbaren Szenen. Die Frau des Verſtorbenen ſank ohnmächtig zu Boden, während die übrigen Anweſenden ſchimpften und fluchten und den Ver⸗ ſuch unternahmen, das Tor des Friedhofes gewolt⸗ Copyright by Arthur EF 9 2 Moewig, Dresden 3 e N S O N n L. AN G Abgeſehen von den etwa fünfundͤdreißigtauſend Dollar, die man an barem Geld den Paſſagieren abgenommen,— Zwanzigtauſend davon hatte allein der unglückſelige Miſter Barker aus Chikago in der Brieftaſche gehabt,— war unter den Poſtſachen pro⸗ grammgemäß der von einem Mitglied der Bande rechtzeitig aviſterte Wertbrief mit achtzehntauſend Dollar Bargeld geweſen,— etwa fünftauſend Dollar hatten ſich aus den Dutzenden von kleineren Wert⸗ ſendungen ergeben,— und dann waren da ferner noch die— allerdings nicht ſo ohne weiteres und nur unter Beobachtung beſonderer Vorſichtsmaßnah⸗ men zu verwertenden— Beſtände an Papieren, Schecks, Schmuckſachen und Wertgegenſtänden aller Art, deren Sichtung man nur oberflächlich vorge⸗ nommen. „Wir machen, wie üblich eine ſchriftliche Aufſtel⸗ lung über alles!“ ſagte Lytton jetzt ruhig, und ſeine unter den buſchigen Brauen halbverborgenen Au⸗ gen ſahen wieder der Reihe nach ſeine drei Kompli⸗ cen an.„Bis wir uns heute abend in Denver tref⸗ ſen, muß für jeden unſerer Leute ein Exemplar die⸗ ſer Aufſtellung bereit ſein, woraus genau der auf jeden entfallende Anteil hervorgeht. Ich will kla⸗ ren Wein einſchenken können in Denver. Keiner ſoll glauben, daß er zu kurz gekommen iſt. Nur ſo hält man die Leute beiſammen!“ „Ohne Frage!“ „Alſo heraus mir der Schreibmaſchine, Tedoͤy! Und du zählſt vor, Edward!“ Sie gingen an die Arbeit, die vier Geſellen; ſie grifſen hinein in die geöffneten Poſtſäcke und häuf⸗ ten die Beute wahllos auf dem Tiſche an; als erſter nahm Lytton Ward Stück für Stück der einzelnen Sendungen in die Hand, und man wußte, er ver⸗ gaß nichts von dem, was er einmal angeſehen,— er würde heute abend bei der Verteilung in Den⸗ ver genauer als die genaueſte Liſte wiſſen, was an einzelnen Geldpoſten, an Wertpapieren und Gold⸗ ſachen bei der Beute geweſen;— ſchweigend nahm Edward Hombruck Stück für Stück ſodann aus des Anführers Hand, um mit monotoner Stimme Be⸗ trag und Art dem gebeugt über einer kleinen Reiſe⸗ ſchreibmaſchine ſitzenden Teddy zu diktieren— und ſo ging das fort, eine Viertelſtunde um die andere, mit der Gewiſſenhaftigkeit eines Fundbüros, und nur einmal ging ein kurzes rauhes Auflachen von Mund zu Mund, als der feiſtwangige Koch an der Tür erſchien und Lytton Ward ihn wie eine böſe Dogge anknurrte: „Hat man dich geruſen, he? keine Taſſe am Kopfe gehabt!“ Der Feiſte verſchwand ſo blitzartig und mit einem ſo urkomiſchen Erſchrecken, daß man nicht ernſt blei⸗ ben konnte. Aber man wurde es bald wieder. Die„Inventur“ nahm ihren Fortgang. Bis plötzlich Lytton Ward trocken in Edwards Diktieren hineinſprach: „Dieſen Brief nach Livingſtone, wenn du ihn notiert haſt, Edward,— gib ihn mir mal wieder her!“ Edward blickte auf. Es war ein ſchmaler weißer Umſchlag. Wert zweihundert Dollar, ſtand darauf angegeben. Die Adreſſe war von Frauenhand geſchrieben und lau⸗ tete: Miſter Walter Steinhoff, Ingenieur, Living⸗ ſtone, Office der Union Copper Corporation. „Zweihundert Dollar in bar“, diktierte Edward mechaniſch.„Inhalt eines Wertbriefs für Steinhoff, Livingſtone.“ Dann reichte er den Brief an Lytton und ſah den „Hauptmann“ fragend dabei an⸗ Aber Lytton Ward ſchien ſich nicht bemüßigt zu fühlen, eine Erklärung abzugeben, noch überhaupt etwas zu antworten. Er war ſchweigſam wie zuvor, und ſeine ganze Aufmerkſamkeit ſchien der noch nicht beendeten Be⸗ ſtandsaufnahme zu gehören. Erſt als Eöward Hombruck den letzten Wertbrief nach Betragshöhe und Beſtimmungsort in Teddys Maſchine diktiert hatte, kam etwas wie eine Ent⸗ ſpannung in das horte Geſicht Lytton Wards. Er lehnte ſich in ſeinem Stuhl zurück, ſtreckte mit einem Gähnen die langen Arme, griff ſich eine Haſt wohl lange Zigarette aus ſeinem Etui— und nahm plötzlich den weißen Briefumſchlag wieder auf, der mit einer Wertangabe von zweihundert Dollar nach Living⸗ ſtone adreſſiert war und die ganze Zeit vor ihm auf dem Tiſch gelegen hatte. Er ſprach auch jetzt kein Wort, der dunkeläugige Lytton Ward. Aber ſein Geſicht war ſeltſam verändert. Etwas wie eine wilde Freude war in dieſen Zügen zu leſen; es wetterleuchtete gleichſam unter den dunklen Bü⸗ ſchen ſeiner Brauen, und die Kumpane merkten es raſch, daß die Zeichen im Geſicht ihres Anführers auf gute Laune ſtanden; ſie tauten ſogleich auch etwas mehr auf und riefen dem auf ein Hände⸗ klatſchen eintretenden Koch derbe Scherzworte zu, während ſie ihm ihre Wünſche nach ausgiebigem „Futter“ vortrugen; das ganze Zimmer ſchien mit einem Male ein anderes Geſicht zu haben,— nur weil es Lytton Ward beliebte, ein heimliches, ver⸗ ſtecktes Lächeln um die Mundwinkel zu zeigen. „Ja, bring jetzt etwas für die Zähne!“ ſagte er jetzt eben zu dem feiſtwangigen Koch.„Ein Rump⸗ ſteak,— ſob lang!“ Man lachte. Und mit einer raſchen Bewegung griff Lytton wieder zu dem wei⸗ ßen Briefumſchlag für Livingſtone und zog ein Blatt Papier daraus hervor. „Da ſchaut! Iſt Mädchen?“ Vier Augenpaare,— auch der dicke Koch drängte ſich ſogleich herzu— muſterten das Bild, das Lyt⸗ ton in der Rechten vor ſich hinhielt. Es war eine Photographie. Die Photographie eines jungen, blonden Mädchens, dem eine luſtige Locke in eine weiße Stirn hing, und deſſen Augen groß und ſtill auf den Beſchauer herſahen. „Hübſche Krabbe!“ murmelte Edward. „Augen, die einen verhexen könnten!“ lachte Teddy. Der ſchmunzelnde Koch aber beugte ſich am tief⸗ ſten über das Bild, beäugte es eingehend und griff plötzlich nach dem Umſchlag des Briefes. „Hübſches Zuckerhäschen!“ ſagte er.„Wie iſt denn die Adreſſe, he?“ Aber da hatte er fählings einen Stoß vor der Bruſt, daß er drei Schritte zurücktaumelte. Lyttun Ward war aufgeſprungen. Man nicht recht, ob er ſcherze oder im Zorn war. Jedenfalls aber ſchob er den weißen Umſchlag mit einem Stirnrunzeln in die Taſche, und ſeine das vielleicht kein ſchönes wußte ſam zu öffnen. Alle Bemühungen blieben aber ohne Erfolg. Die ſtädtiſche Geſellſchaft erklärte, daß ſte die Herrin des Friedhofes ſei uns beſtimmen könne, wer beerdigt werden dürfe. Da es mittlerweile dunkel geworden war, blieb den Trauernden nichts anderes übrig, als nachzugeben und den Toten auf den Wagen der ſtädtiſchen Geſellſchaft umladen zu laſſen. Kurze Zeit darauf wurden nun die Tore des Friedhofes geöffnet und die Beerdigung konnte endlich ſtattfinden. Auf den Ausgang; dest Pro⸗ zeſſes, den die Angehörigen des Verſtorbenen gegen die ſtädtiſche Leichenbeſtattungsgeſellſchaft bereits angeſtrengt haben, mag man geſpannt ſein. Eosir-Creme Wasser Pucder Augen funkelten drohend unter den zuſammenge⸗ zogenen Büſchen ſeiner Augenbrauen hervor, als er dem wankenden Koch zuſchrie: „Ich werde dir deine Neugier noch austreiben, du frecher Burſche!“ Gelächter war im Zimmer. Auch der gemaßregelte Koch lachte. Er war nicht übelnehmeriſch und hätte ſich überdies auch ſchwer gehütet, es zu zeigen. „Haſt du ſie dir ſchon für dich reſerviert, Lyttond“ neckte Teddy.„Als kleine Dreingabe, wie?“ Aber jetzt ſchien der„Hauptmann“ plötzlich keine Luſt mehr zu haben, über dieſe Sache zu ſprechen. „Jaßt mich in Ruhe damit!“ grollte er grob. Er ſtand lang und ſchlank am Fenſter und zeigte ſei⸗ nen Leuten den Rücken.„Wenn ich euch raten darf, legt euch zwei Stunden aufs Ohr. Werdet verdammt zu fahren haben, wenn wir bis Mitternacht in Den⸗ ver ſein wollen!“ Sie nickten, die rauhen Kerle um Lytton Ward. Sie ſogen an ihren Zigaretten und flegelten die langen Glieder über die Seſſellehnen. Sie kippten die kleinen Gläſer mit den Drinks des dicken Kochs wahllos hinab. Und zuletzt ſchloſſen ſie nach und nach die ſchwer gewordenen Lider, die ſeit vierundzwanzig Stunden keinen Schlaf geſehen. Lytton Ward aber ging hinaus. Er ging eine Treppe hinauf und war gleich darnach in einem kleinen Zimmer, wo ein Bett ſtand. Auf dieſes Bett warf er ſich hin, wie er ging und ſtand, in Kleidern und Schuhen. Er ſchloß die Augen. Er gab mit keiner Silbe mehr Antwort auf die Fragen, die der Koch vom Erdgeſchoß herauf⸗ rief,— ob das Rumpſteak denn nun ſerviert werden ſolle und ob Lytton Ward es oben im Schlafzimmer zu eſſen wünſche. Er ſchwieg und hatte die Augen ſeſt geſchloſſen. Aber hinter ſeinen geſchloſſenen Lidern waren wirre Bilder, die ſich in raſcher Folge ablöſten und ſchließlich in tolle Kreiſe überzugehen ſchienen, ſo daß dem Liegenden der Kopf wirbelte und er zuletzt gar nicht mehr unterſcheiden konnte, was Wirklichkeit und was phantaſtiſche Träumerei war, bis ihn end⸗ lich eine bleierne Müdigkeit übermannte und ihn hinabdrückte in den Schacht eines brunnentiefen Schlafs. 8 (Fortſetzung folgt.) 6. Hoch Als Ruf. der wie ſeine gabe Poli * theat vbn Jahr auf an f Schn nehn in de dahe⸗ habe. hocht oͤenn und ja k ſorſck dend terne kurz einer gegan ergel gen rich ein Diese aus. 10 * dienf dung brik tet. liegen über nicht Gang Verh völlig ſtraß Kind Jubi ſcher in d auch das licher ſeine! heröl r. Sonn anläß Muſt Zuhö oͤer l aus des 936 n ß — Y * Aus Baden Geh. Hofrat Profeſſor Or. Immich 7 * Freiburg i. Br., 2. November. Hier iſt im 75. Lebensjahr Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Immiſch geſtorben. Während eines langen, erfolgreichen Lebens an deutſchen Univerſitäten war er keiner Hochſchule enger verbunden als der Freiburger. Als Gelehrter und Forſcher genoß Immiſch hohen Ruf. Seine Tätigkeit umſpannte das ganze Gebiet der Philologie und war gleicherweiſe den Griechen wie den Römern gewidmet. Beſonders wichtig ſind ſeine Arbeiten zu Platon und die gründlichen Aus⸗ gaben verſchiedener Schriftſteller, von denen die der Politik des Ariſtoteles beſonders genannt ſei. Ein Theater ſucht einen Eſel Ein wahrhaft ſchwieriges Unternehmen * Karlsruhe i.., 2. Nov. Das badiſche Staats⸗ theater hat die Komiſche Oper„Meiſter Guido“ von Noetzel, die in Anweſenheit des Autors vor 18 Jahren in Karlsruhe uraufgeführt wurde, wieder auf den Spielplan genommen, eine Maßnahme, die an ſich begrüßt wurde. Die Sache ſtieß aber auf Schwierigkeiten. Woher den Eſel im erſten Akt nehmen? Es ſtellte ſich heraus, daß es weit und breit in der Stadt keinen Eſel gab. Man wandte ſich daher an den ſtädtiſchen Tiergarten: Jawohl, wir haben einen Eſel, es iſt aber eine Eſelin, und die iſt hochträchtig! Wieder eine Hoffnung entſchwunden, denn es ging ja nicht gut an, auf der Bühne, na ja, und ſo weiter. Schließlich iſt oͤie Staatstheaterbühne ja keine aſinale Entbindungsanſtalt. Klugerweiſe forſchte man nach dem Vater, denn wenn eine wer⸗ dende Eſelsmutter da war, mußte ooch... Erſchüt⸗ terndes Ergebnis: Das Haupt der Eſelsfamilie war kurz nach dem Rendezvous mit der Eſelin von einem Kamel gebiſſen worden und daran ein⸗ gegangen! Neue Jagd nach dem Eſel, aber ſie blieb ergebnislos. Doch das Theater und die Aufführun⸗ gen waren in letzter Minute gerettet: In Fried⸗ richstal, nördlich von Karlsruhe, lebt wahrhaftig ein Eſel, ein Spielkamerad der Kinder des Beſitzers. 1 borgte gern ſein Grautier dem Muſentempel aus. Baſeler Fabrikant wegen Deviſenvergehens verhaftet * Lörrach, 3. Nov. Wie der Badiſche Landespreſſe⸗ dienſt erfährt, wurde durch Beamte der Zollfahn⸗ dungsſtelle Freiburg der 49 Jahre alte Basler J a⸗ hrika nt Oeri wegen Deviſenvergehens verhaf⸗ tet. Die Verfehlungen, die zur Feſtnahme führten, liegen ſchon längere Zeit zurück. Nähere Angaben über Art und Umfang der Verfehlungen können noch nicht gemacht werden, da die Unterſuchung noch im Gange iſt. Die von einigen Bafler Blättern an dieſe Verhaftung geknüpften weiteren Kombinationen ſind völlig gegenſtandslos. —— Weinheim, 2. November. Eine in Weinheim in allen Kreiſen ſehr bekannte und geſchätzte Perſön⸗ lichkeit, ein treuer Leſer der NM, Herr Prokuriſt . D. Paul Gelbert, wohnhaft in der Bismarck⸗ ſtraße, feiert am 4. Novewber im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubilar kam vor 60 Jahren als erſter kaufmänni⸗ ſcher Angeſtellter in die frühere„Badenia“. Er iſt in den Landwirtſchafts⸗Maſchinen⸗Händlerkreiſen auch heute noch ſehr bekannt. Das Geburtstagskind, das ſich noch einer ſeltenen geiſtigen und körper⸗ lichen Rüſtigkeit erfreuen darf, wird heute noch um ſeinen goldenen Humor beneidet. Wir gratulieren herzlichſt! tt. Baden⸗Baden, 3. Nov. Am Allerheiligen⸗ Sonntag fand im großen Bühnenſaale des Kurhauſes anläßlich des 4. Stiftungs eſtes der Geſellſchaft der Muſikfreunde ein Konzert ſtatt, das eine zahlreiche Zuhörerſchaft angelockt hatte. Soliſt des Abends war der beſtens bekannte Organiſt Arno Landmann aus Mannheim, der ſich wiederum als Meiſter 15 Orgelſpiels erwies. Auch der hieſige Cäeilien⸗ ein war zur Mitwirkung herangezogen. Spanlenflüchtling ſprach über die role Hölle Bad Dürkheim, 2. Nov. In der vollbeſetzten Zurnhalle ſprach auf Einladung von Kreisleiter und Bürgermeiſter Merkle der Spanienflüchtling Gün⸗ ther aus Freinsheim über ſeine Erlebniſſe in Spa⸗ nien. Günther enthüllte ein grauenvolles Augen⸗ Mgenbild über die Vorgänge, beſonders in Madrid. Ausdrücklich betonte der Augenzeuge, daß die deutſchen Zeitungsberichte über die ſpaniſchen Rotmord⸗Greuel unbedingte lautere Wahrheit und nicht im geringſten übertrieben ſind. Nur dank der unabläſſigen Tätigkeit unſerer Madrider Botſchaft gelang es., der roten Hölle Madrid zu entfliehen und— wie viele andere deutſche Flüchtlinge— in Alicante an Bord eines deutſchen Schiffes zu ge⸗ langen. Neue Man nheimer Zeitung/ — Mittag⸗ Ausgabe Was der 11. Heidelberger Prozeßtag brachte: Neue Beweisankräge der Verteidiger abgelehnt Welterers ausgefallener Lichtbilder- Vortrag *. Heidelberg, 3. November. Um das Verfahren gegen Dr. Wetterer abzu⸗ kürzen, wurde eine Reihe von Fällen, die dem Angeklagten zur Laſt gelegt werden, fallen ge⸗ laſſen und in der Vormittagsſitzung am geſtrigen Montag nurmehr noch zwei beſonders kraſſe An⸗ klagepunkte verhandelt. Weiter wurden von ſeiten der Verteidigung, die in den Händen von Rechtsan⸗ walt Dr. E. Leonhard ⸗Heidelberg und Rechts⸗ anwalt Dr. Moßmer⸗ München liegt, ſieben neue Beweisanträge eingebracht. Man ſolle dem An⸗ geklagten geſtatten, an Hand von Bildmaterial die von ihm mit Erfolg behandelten ſogenannten in⸗ kurablen(unheilbaren) Fälle zu demonſtrieren. Es ſolle weiter eine Anzahl von Zeugen vernommen werden, die beſtätigen könnten, daß Wetterer bedürf⸗ tige Patienten unentgeltlich behandelte, andere Pa⸗ tienten, die von Aerzten aufgegeben waren, einer Heilung zuführte oder mindeſtens eine Lebensver⸗ längerung erreichte, Kranke, bei denen eine Behand⸗ lung ausſichtslos war, zurückwies. Dann ſolle ein Schriftſachverſtändigerk vernommen werden, der an Hand der Entwicklung von Wetterers Hanoͤſchrift nachweiſen ſolle, daß der Angeklagte ſeit 1929 in zu⸗ nehmendem Maße maniſche und ſchizophrene Züge aufweiſe. Nach einſtündiger Pauſe nahm der Vertreter der Anklage zu dieſen Anträgen Stellung. Er ſei grundſätzlich nicht abgeneigt, den Angeklagten einen Lichtbilder⸗ vortrag über ſeine Erfolge halten zu laſſen, doch be⸗ dürfe es dazu lückenloſen Materials und authenti⸗ ſcher Aufnahmen der genauen Krankheitskarten der Patienten vor und nach der Behandlung uſw. Auch gegen die Ladung einiger der von der Verteidigung angegebenen Entlaſtungszeugen ſei nichts einzuwen⸗ den. Dagegen wandte ſich der Anklagevertreter ſehr ſcharf gegen die Vernehmung eines Grapho⸗ logen. Die pfychiatriſchen Sachverſtändigen, Prof. Dr. Schneider⸗ Heidelberg und Medizinalrat Dr. Schwenninger⸗ Wiesloch, waren ebenfalls der Anſicht, daß eine genaue pſychiatriſche Diagnoſe aus dem Schriftbild nicht geſtellt werden könne. Es ſei deshalb nicht notwendig, einen Graphologen hinzuzuziehen. Die Sachverſtändigen prüften dann zuſammen mit dem Angeklagten während der Mittagspauſe das Bildmaterial, das Wetterer zu ſeinem Vortrag verwenden wollte. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß keine einzige Originalaufnahme von Wetterer dabei war, ſondern aus irgendwelchen ausländiſchen Zeitſchrif⸗ ten Moulageaufnahmen kopiert wurden. Die einzige Aufnahme, die aus dem Patientenkreis Dr. Wette⸗ rers ſtammt, war nach einem Gemälde aufgenom⸗ men. Durch einfaches Abwaſchen von Photographien wurde in anderen Fällen feſtgeſtellt, daß Retuſchen vorgenommen worden ſind, um eine Heilung vor⸗ zutäuſchen. Weiter konnte feſtgeſtellt werden, daß die Bilder die gleichen ſind wie die Krankheits⸗ bilder. Auf Grund dieſer Tatſachen konnte das Gericht natürlich auf die Abhaltung des Lichtbilder⸗ vortrags verzichten. Ebenſo wurden alle ande⸗ ren Beweisanträge abgelehnt, teilweiſe weil ihre Richtigkeit vom Gericht unterſtellt wurde. Die Weiterverhandlung findet am Dienstag⸗ vormittag ſtatt. 3 gclau- Allerheiligen-Sonntag in Schwetzingen rr. Schwetzingen, 3. November. So unfreundlich als nur möglich hat ſich der erſte Sonntag im November eingeſtellt. Herbſtwind und Regen machten den Aufenthalt im Freien wenig an⸗ genehm. Trotzdem waren die Straßen beſonders am Nachmittag recht belebt, was darauf zurückzuführen iſt, daß die meiſten Schwetzinger am Sonntag nach dem Friedhof wanderten, um dort ihrer toten Angehörigen zu gedenken. Groß war weiterhin die Zahl der SA⸗, SS⸗ und NSͤK⸗Männer, die bereits am Samstagnachmittag mit dem Sammelwerk für das Winter⸗ hilfswerk begannen und dabei ſo tüchtig waren, daß am Sonntagnachmittag alle Abzeichen abgeſetzt waren. Ein Propagandamarſch, an welchem die ge⸗ nannten Formationen ſowie der SA⸗Spielmanns⸗ zug teilnahmen, ſorgte dafür, daß die„Schläfrigen“ auch aufmerkſam wurden. Veranſtaltungen, die das Wochenende brachte Familienabend des„Sängerbundes“ Auch der am Samstag im„Römiſchen Kaiſer“ ſtattgefundene Familienabend des„Sängerbundes“ zeichnete ſich wiederum durch guten Beſuch aus. Vereinsführer Hartung begrüßte die Gäſte, nach⸗ dem zuvor Sängerkamerad Willi Kreuz wieſer einen Prolog zu Gehör gebracht hatte. Eine beſon⸗ dere Ehrung wurde an dieſem Abend Georg Traut⸗ mann zuteil, dem für 25jährige aktive Sängertätig⸗ keit die ſilberne Ehrennadel und ein Diplom des Badiſchen Sängerbundes überreicht wurde, Im Laufe des Abends wurde dann recht vieles und Schönes geboten. Die Hauskapelle erfreute mit muſi⸗ kaliſchen Weiſen, während der gut geſchulte Männer⸗ chor die Sangeskunſt würdig vertrat. Auch der Hu⸗ mor kam an dieſem Abend zu ſeinem Recht. Zum Schluſſe der vielen Darbietungen dankte Ehren⸗ vorſitzender Wüſt für die ſchönen Stunden. Kameradſchaftsabend der Beamten Recht groß war die Zahl der Beamten und deren Angehörigen aus dem Kreisabſchnitt Schwetzingen, die ſich am Samstag zu einem Kameradſchaftsabend im „Bayeriſchen Hof“ eingefunden hatten, wo ſie von Kreisabſchnittsleiter Dürr begrüßt wurden. Mit großem Intereſſe begegneten die Anweſenden den Ausführungen von Kreisfachſchaftsleiter Hölz, Mannheim, der einen Vergleich zwiſchen der damalt⸗ gen Zerſplitterung der Beamtenſchaft und ihrer heu⸗ tigen Geſchloſſenheit zog. Später ging man zum ge⸗ mütlichen Teil über, wobei ſich die Kapelle vom Reichsbund deutſcher Beamten, Kreis Mannheim, fer⸗ ner einige Soliſten in den unbeſtreitbaren Erfolg des gemütlichen Abends teilten. Schwetzinger Schwabengruppe in Heidelberg. Die Frauen der Schwetzinger Schwabengruppe ſtatteten am Samstagabend ihren Landsleuten in Heidelberg einen Beſuch ab. Die Zuſammenkunft fand im „Storchen“ in Heidelberg ſtatt. Die Feier eines Geburtstages, die Mitwirkung des Sängerkreiſes der Heidelberger Schwabengruppe, und nicht zuletzt ein gutes Handharmonikatrio, trugen dazu bei, daß der Abend recht gemütlich wurde und die Abſchieds⸗ ſtunde für die Schwetzinger nur zu raſch ange⸗ brochen war. Reformativnsfeier im„Haus der Treue“. In recht ſtattlicher Zahl hatten ſich am Sonntagabend die evangeliſchen Gemeindemitglieder im„Haus der Treue“ zu einer eindrucksvollen Reformationsfeier eingefunden. Kirchengemeinderat Haßler hieß die zahlreichen Gäſte herzlich willkommen. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſtand ein Vortrag von Dekan Walther, der über das Schaffen und Wirken von Cal⸗ vin intereſſante Ausführungen machte. Die muſi⸗ kaliſche Ausgeſtaltung der Feier lag beim Kirchenchor und einem Streichorcheſter in den beſten Häuden. 55 Kinokarten für das Winterhilfswerk. Die beiden Direktionen der hieſigen Lichtſpielhäuſer„Capitol“ und„Neues Theater“ haben ſich verpflichtet, dem Winterhilfswerk über die Wintermonate je hundert Eintrittskarten pro Monat zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Auf dieſe Weiſe wird es manchem Volksgenoſſen ermöglicht, auch einmal Freude und Erholung im Lichtſpielhaus zu finden. Den Spendern gebührt herzlicher Dank. Heute VDA⸗Pflichtabend. Heute abend.30 Uhr findet im Kaffee Haßler ein Pflichtabend der VDal⸗ Frauengruppe ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird ein Vortrag über das auslandsdeutſche Buch gehal⸗ ten werden. * Beranſtaltungen in Schwetzingen: Capitol:„Der Bettelſtudent“. Neues Theater:„Diener laſſen bitten“. Kaffee Haßler: Pflichtabend der Vi A⸗ Frauengruppe, — * Bruchſal, 2. Nov. In Münzesheim haben die Gefolgſchaften der Zigarrenfabrik und der Teig⸗ warenfabrik beſchloſſen, zugunſten des Winter⸗ hilfswerkes eine Stunde länger zu ar⸗ beiten. 5 7. Seite/ Nummer 509 Nachbargebiete Ludwigshafen im kommenden Faſching Der Hauptträger des Ludwigshafener Faſchings iſt der Karnevalverein Rheinſchanze. Sein Beſtre⸗ ben geht vor allem dahin, in Ludwigshafen den Kar⸗ neval zu einer Angelegenheit der ganzen Bevölkerung zu machen. Die letzten Jahre brachten ihn unzweifel⸗ haft dem Ziele eines„Pfälzer Volksfaſchings“ näher. Auch in dieſem Jahr will er alle Kräfte an⸗ ſpannen, um trotz der kurzen Faſchingszeit auf die⸗ ſem Wege einen Schritt weiter zu kommen. Er hat daher innerhalb der Karnevalszeit, die von Januar bis Anfang Februar geht, nicht weniger als zwölf Veranſtaltungen vorgeſehen. Mit einem„Rhein⸗ ſchanze⸗Maskenball“ wird am 16. Januar begonnen. Der 17. Januar bringt dann ſofort die„Große Eröffnungs⸗Prunk⸗Sitzung“, die einige Tage ſpäter wiederholt werden ſoll. Bis auf den eigentlichen Faſchingsſonntag finden dann an jedem Sonntag Sitzungen ſtatt. Darunter auch am 24. und 31. Ja⸗ nuar zwei große Fremden⸗Sitzungen. Der Pfälzer Volksfaſching wird am Roſenmontag. wie immer, in ſäuntlichen Sälen der Stadt Ludwigshafen gefeiert. Außerdem wird am Faſtnachtsdienstag ein Kinder⸗ Masken⸗Umzug und abends ein großes Maskentrei⸗ ben für Erwachſene mit Umzug ſtattfinden. Das Heringseſſen am Aſchermittwoch darf natürlich nicht fehlen. Wie in jedem Jahr wird ſich auch in dieſem die„Rheinſchanze“ in den Dienſt des Winterhilfs⸗ werkes ſtellen und weitgehend mit der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ zuſammenarbeiten. Rekordzahlen im Stuttgarter Fremdenverkehr Die Zahl der Auslandsgäſte um 40 v. H. geſtiegen * Stuttgart, 2. November. Im Sommerhalbjahr April bis September 1936, für das die Zahlen jetzt vorliegen, hat ſich der Stutt⸗ garter Fremdenverkehr außerordentlich günſtig ent⸗ wickelt. Die Geſamtzahl der Fremden ſtieg von 197 713 im Vorjahr auf 222 684 in dieſem Som⸗ mer, nahm alſo um rund 25 000 Perſonen oder 12,6 vom Hundert zu. Gleichzeitig erhöhte ſich die Zahl der Uebernachtungen von 389 478 auf 441 973, alſo um rund 52 500 oder 13,5 v. H. Bei Husten, Bronchialkatarrh Isla-NMoees- Pastillen dosen 2u 52 und 00 Pfg. Ein beſonders erfreuliches Bild zeigt dabei der Auslandsfremdenverkehr. In Auswir⸗ kung der Olympiſchen Spiele ſtieg nämlich die Zahl der Auslandsfremden um ud. 8500 von 21106 auf 29 568 oder um 40,1 v.., die Zahl der Aus ⸗ länderübern achtungen um rd. 15 000 von 34845 auf 49 959 oder um 43,4 v..! An dieſer ſtarken Zunahme waren alle Länder beteiligt. Be⸗ ſonders erwähnt ſei die Steigerung des Fremden⸗ verkehrs aus Oeſterreich, die nach Abſchluß des Reiſeabkommens in den letzten beiden Monaten ein⸗ ſetzte, ſowie die beträchtliche Erhöhung der Zahl der Fremden aus Spanien als Folge des dortigen Bür⸗ gerkrieges. Die Bedeutung der diesjährigen Fremdenzahlen tritt bei einem Vergleich mit früheren Jahren erſt klar hervor. Es zeigt ſich nämlich, daß in dieſem Sommer erſtmals der bisherige Höchſtſtand des Sommers 1929 überſchritten wurde, und zwar ſo⸗ wohl bei der Geſamtzahl der Fremden(rund 222 700 Gäſte mit 442000 Uebernachtungen gegen 197 800 Gäſte mit 427 000 Uebernachtungen im Sommer 1929) als auch bei den Auslandsfremden(rund 29 600 Gäſte mit 50 000 Uebernachtungen gegen 25 750 Gäſte mit 47 000 Uebernachtungen). Der diesjährige Frem⸗ denverkehr hat alſo damit einen bisher in Stutt⸗ gart noch nicht verzeichneten Höchſtſtand erreicht. Schwere Vergiftung durch Enteneier * Heilbronn, 2. Nov. Das Staatliche Geſundheits⸗ amt teilt mit: Im Anſchluß an den Genuß von Mayonnaiſe, die mit Enteneiern zubereitet worden war, erkrankten in einer hieſigen Famile ſie⸗ ben Perſonen unter ſchweren Vergiftungserſchei⸗ nungen. Dank der ſofort einſetzenden ärztlichen Hilfe ſind dieſe Perſonen jetzt glücklicherweiſe außer Le⸗ bensgefahr. Da inſolge des Genuſſes roher oder ungenügend gekochter Enteneier ſchon öfters Maſſen⸗ erkrankungen in Form einer bakteriellen Lebensmit⸗ telvergiftung mit einer bis zu 10prozentigen Sterb⸗ lichkeit(unter 66 Perſonen, die in einem Hotel von einer mit Enteneiern hergeſtellten Ananasſpeiſe ge⸗ geſſen hatten und ſchwer erkrankt waren, ſtarben ſechs!) beobachtet wurden, beſteht Veranlaſſung, noch⸗ mals nachdrücklich darauf hinzuweiſen, daß Enten⸗ eier gekocht werden müſſen. Sie dürfen nicht roh oder weich gekocht verzehrt oder verwendet werden, ſondern müſſen vor dem Genuß mindeſtens acht Mi⸗ nuten gekocht oöer beim Kuchenbacken in Backofen⸗ hitze völlig durchgebacken werden. L, Gabe, d, e, PALM OIIVE.% SEITE. Ale lien Leue, eb, l, Giclee, E, All dd It 2 1 XII ER F UR SO Fahrende Gasabwehrlaboratorien Das ſchwediſche Kriegsminiſterium hat in der Armee Gaslaboratorien in Autos eingeführt, die den Zweck haben ſollen, der Truppe zu folgen und in der Lage ſind, herzuſtellen ſofort chemiſche Schutzmittel (Preſſephoto,.) Achtung, Schuß! Die engliſche Heimatflotte beim Manöver: Ein Torpedo wird abgeſchoſſen. — Der neue engliſche Bomber Das 101. Bombengeſchwader der engliſchen Luſtſtreitmacht iſt mit den neuartigen Bombenflugzeugen des Typs „Dyerſtrand“ ausgerüſtet worden. Die hervorſtechendſten Merkmale dieſes neuen Flugzeuges ſind ſein langer Ak⸗ tionsradius und ſein gläſerner Kopf des Rumpfes, der drehbar iſt und es ermöglicht, den Abwurf der Bomben zu verfolgen. Außerdem ermöglicht er noch die ungehinderte Bewegung eines Maſchinengewehres.(Weltbild,.) (Weltbild,.) Akrobat Tauk Ein kleiner Panzerwogen der italieniſchen Armee rollt ein Ufer hinunter, um einen Fluß zu dusch⸗ queren. Ein Bild, das die immer größer werdende Wendigkeit und Leiſtungsfähigkeit dieſes modernen 5 Kampfmittels beweiſt. (Preſſephoto, Mi Engliſche Militärſchule für Tanktruppen In England iſt eine Tankſtube für die Ausbildung in dieſer Spezialwaffe eingerichtet worden, in ber die Schiütler theoretiſch umd praktiſch Das neue engliſche Aufklärungsflugzeug Bei der Neuorganiſation der britiſchen Luftwaffe wurde jetzt ein neues Aufklärungsflugzeug in den Dienſt geſtellt. Nach eingehenden Verſuchen hat ſich der auf unſerem Bild gezeigte Typ am beſten be⸗ währt. Die Maſchine beſitzt ein Glasgehäuſe. Keſtells. Frankreichs Fallschirm- Jägerkompanien Auch unſere weſtlichen Nachbarn haben bekannt⸗ lich Fallſchirmtruppen, und zwar zunächſt einige Kompanien, aufgeſtellt. Ueber die Verwendung von Fallſchirmtruppen in Frankreich macht ein höherer ſranzöſiſcher Offizier in einer Militärfachzeitſchrift nähere Angaben: Nach ſeiner Anſicht handelt es ſich dabei zunächſt um zwei verſchiedene Aufgaben: Sicherungsauf⸗ träge und Zerſtörungs aufträge. Beide Arten von Aufgaben verlangen von den Fallſchirm⸗ abſpringern den Kampf auf der Erde. Dieſer wird, abgeſehen von kleineren Zerſtörungsunternehmun⸗ gen, nach rein infanteriſtiſchen Grundſätzen geführt. Die Fallſchirmeinheiten müſſen daher als Infanterie⸗ einheiten angeſprochen werden, die lediglich das Ge⸗ lände, in dem ſie kämpfen ſollen, durch Fallſchirmab⸗ ſprung erreichen. Bei den ſehr hohen Anforderungen, die an die Fallſchirmkompanien im Kriege geſtellt werden, und bei den nicht wegzuleugnenden Gefahren, die mit ihrer Friedensausbildung verbunden ſind, ſei dieſen Kompanien der Charakter einer Elitetruppe zuzu⸗ billigen. Die Rekrutierung erfolgt daher nur aus Freiwilligen, wobei die Leute be⸗ vorzugt werden, die bereits eine vormilitäriſche Aus⸗ bildung im Fallſchirmabſprung erhalten haben. Um die Fallſchirmabſpringer auch äußerlich aus der Maſſe der Infanterie herauszuheben, hat man ihnen die Uniform der in der franzöſiſchen Armee als Ebenſo 1 iſt auch die Form des Fahr⸗ Vor den Rädern ſind Scheinwerfer angebracht. „phänomenal“ bezeichnet. ie Geſchwindigkeit des Flugzeugs wird als (Weltbild,.) Elitetruppe geltenden Alpenjäger mit einem beſon⸗ deren Abzeichen, das ihre Sonderverwendung er⸗ kennen läßt, gegeben. Auch ihre dienſtliche Bezeich⸗ nung kennzeichnet ſie als Elitetruppe durch die Wahl des Namens„Compagnies dechasseurs parachutistes“ („Fallſchirm⸗Jägerkompanien“). Für die Geſtaltung ihrer Ausrüſtung haben die Erforderniſſe, die der Abſprung mit dem Fallſchirm ſtellt, den Ausſchlag zu geben. Dabei iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß der Mann nicht allein abſpringt, ſon⸗ dern er auch alles bei ſich haben muß, was er für den ſofortigen Erdkampf gebraucht, wie ſeine Waffe, einen Vorrat an Munition und Lebensmitteln. Un⸗ ter dieſen Umſtänden muß er das in einem Hilfs⸗ fallſchirm mit ſich führen. Ueber die Stärke und Gliederung ſowie über die Ausrüſtung und Bewaffnung der franzöſtſchen Fall⸗ 5 aufs gründlichſte ausgebildet werden. Schitber beim Unterricht vor dem Modell eines Panzerwagens. Hier ſehen wir die (Atlantie,.) Die neueſten Maſchinen der engliſchen Luftſtreitkräfte Sie haben je zwei Motoren und an der Spitze einen Ma⸗ ſchinengewehrſtond, der es ermöglicht, mit der Waffe nach allen Seiten zu feuern. Preſſephoto,.) ſchirmjäger iſt noch nichts bekannt. Man darf aber annehmen, daß ihre Feuerkraft ſo ſtark wie möglich gemacht iſt, um die Kopfſtärke der Kompanien mög⸗ lichſt niedrig halten zu können. Das findet ſeine Begründung ferner auch in der Art der Aufgaben, die dieſen Kompanien zufallen, und die meiſt in der Verteidigung und im Feſthalten eines Gelände⸗ punktes beſtehen, wobei es ein Zurückweichen meiſt nicht gibt. Die Ausbildung dieſer neuen Truppe ſtellt unter⸗ nehmungsluſtige, wagemutige junge Offiziere vor lohnende Aufgaben. Sie wäre in die Ausbildung in Fallſchirmabſprung und in die infanteriſtiſche Ge⸗ fechtsausbildung zu teilen. Vorläufig ſind auch die Fallſchirmjäger⸗Kompa⸗ nien Frankreichs noch eine Verſuchstruppe. Dienstag, 3. November 1936 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 509 ——— Wehrwꝛistensc Von Generalleutnant von(ochen hausen Wehrgeiſt und Wehrwillen ſind uns deutſchen Menſchen eingeboren. Sie haben ſich im Weltkriege in unerhörtem Heldentum, im Kämpfen und Dulden glänzend bewährt. Auch nach dem Kriege blieb der Wehrgeiſt in den Freikorps ungebrochen und behielt auch in den Schmachjahren vollendete Vertretung und Pflege in der Reichswehr, der jungen Marine und in den nationalen Frontkämpferverbänden. Wenn er im übrigen, nach und infolge der Nieder⸗ lage in erheblichen Teilen des deutſchen Volkes völlig erloſchen ſchien, ſo war er ooch, wie wir in unſerer jüngſten Vergangenheit geſehen haben, nur latent. Das wehrpolitiſche Verſtändnis iſt, mangels natürlicher Veranlagung und entſprechender Erzie⸗ hung, im Deutſchen leider nie ſehr entwickelt ge⸗ weſen. Es war vor dem Kriege ſo, daß die Belange der Wehr als eine rein militäriſche Angelegenheit be⸗ trachtet wurden, deren Pflege die Allgemeinheit im weſentlichen nur inſofern etwas anging, als die für den Heereshaushalt erforderlichen Aufwendungen von ihr getragen werden mußten. Im übrigen wiegte man ſich, im Nachglanze der ruhmpollen Siege in den Einigungskriegen und im Vertrauen auf künftige Unbeſiegbarkeit, in einem leichtfertigen, durch Nach⸗ denken unbeſchwerten und leider recht unzureichend begründeten Gefühl der Sicherheit. Von einem Ver⸗ ſtändnis, namentlich der zur Führung berufenen Schichten, für die innige Verknüpfung weiteſter Be⸗ rufs⸗ und Wiſſensgebiete mit den Wehrfragen war nur äußerſt wenig vorhanden. Dieſem Mangel iſt es in erſter Linie mit zu⸗ zuſchreiben, daß dank dem erbärmlichen Partei⸗ getriebe in der Vorkriegszeit die Ausnutzung unſerer Wehrkraft völlig unzureichend blieb, auch viele ſehr weſentliche, nicht rein militäriſche Kriegs⸗ vorbereitungen vernachläſſigt wurden. Dieſes geringe wehrpolitiſche Verſtändnis erklärt es auch, daß es der internationalen und marxiſtiſchen Propaganda während des Krieges gelang, allmählich den Wehr⸗ willen der Bevölkerung zu lähmen, bis ſchließlich Deutſchland, im Vertrauen auf trügeriſche Verſpre⸗ chungen, die Waffen vorzeitig niederlegte und das ſchändliche Friedensdiktat hinnahm. Die pazifiſtiſche Einſtellung der damaligen Reichsregierung und erheblicher Teile der Nation in den unſeligen Jahren der Nachkriegszeit bewies erſt recht, wie ſchief und dürftig es mit dem wehr⸗ politiſchen Verſtändnis beſtellt war. So ließ man ſich auch jahrelang durch den ungeheuren Schwindel der Abrüſtungskonferenzen täuſchen und hinhalten. Unter dem lähmenden Gefühl der abſoluten Ohn⸗ macht oͤes Reiches und der ganzen Hoffnungsloſig⸗ keit unſerer Lage, unter dem Druck feindlicher Aus⸗ ſaugung und Ueberwachung, ſchließlich unter den materiellen Sorgen des einzelnen erſtickte der Wehr⸗ gedanke nahezu völlig. Der Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung machte endlich den Weg für die Pflege aller Wehrfragen auf breiter Baſis frei. Wie ſchon in den voraufge⸗ gangenen Kamßpffachven wurde nun, nach der Macht⸗ ergveifung, in ſtändig geſteigertem Ausmaße in allen Organiſationen, vom Jungvolk über die Hitler⸗ jugend, in der Sa und SS, im Arbeitsdienſt und den übrigen Verbänden der Partei der Sinn für Ein⸗ und Unterordnung, für Kameradſchaft und Disziplin, kurzum für die ſoldatiſchen Tugenden, ge⸗ weckt und gefördert. Daneben aber mußte die Neu⸗ belebung des Wehrgeiſtes, die Verbreitung Les wehrpolitiſchen Verſtändniſſes in allen Kreiſen anſe⸗ res Volkes geweckt werden. Aus dieſem Gedanken wurde im Juni 1933 die Deutſche Geſellſchaft für Wehrpolitik und Wehr⸗ wiſſenſchaft gegründet. Sie will in erſter Linie der Zuſammenfaſſung aller ſchöpferiſchen wehrpolitiſchen Beſtrebungen und der Förderung wehrwiſſenſchaftlicher Arbeit dienen Unter dieſe Zielſetzung fällt weder eine Propa⸗ ganda des Wehrgedankens noch die Behandlung rein militäriſcher Fragen. Sie beſchäftigt ſich nicht mit Kriegswiſſenſchaften wie Strategie und Taktik, noch it Problemen der militäriſchen Organiſation oder Ausbildung— Dinge, die ſelbſtverſtändlich der Wehr⸗ macht vorbehalten bleiben. Wohl aber will ſie mittelbar der Wehrmacht die⸗ nen, indem ſie alle jene nicht rein militäriſchen Wiſ⸗ ſensgebiete fördert, die in irgendeiner bedeutſamen Beziehung zur Landesverteidigung ſtehen und ſomit in ihrer Geſamtheit die Grundlagen für die Führung einer den Lebensintereſſen unſeres Volkes entſpre⸗ chenden Wehrpolitik bilden. In ihrem Beſtreben, das Verſtändnis und das Wiſſen um dieſe Dinge in möglichſt weite Kreiſe zu tragen, geht ſie von dem Gedanken aus, daß heut⸗ zutage die Landesverteidigung nicht mehr allein eine rein militäriſche Angelegenheit, ſondern eine An⸗ gelegenheit des ganzen Volkes iſt; daß demnach jeder an führender Stelle ſtehende Volksgenoſſe über die großen tragenden Probleme der Landesverteidi⸗ gung unterrichtet ſein muß, wenn er befähigt ſein will, ſich in der Stunde der Gefahr als nützliches Glied in ſie einzuſpannen. Die Tätigkeit der Geſellſchaft gliedert ſich demnach in eigene wiſſenſchaftliche Forſchung, in die Zuſam⸗ menfaſſung ſchöpferiſcher wehrpolitiſcher Beſtrebun⸗ gen und in eine möglichſt weitgehende Verbreitung der Ergebniſſe beider. Zu dieſem Zweck iſt ſie beſtrebt, entſprechend der Vielſeitigkeit ihres Arbeitsgebiets, zur Mitarbeit neben dem Offizier namhafte Vertreter aller ein⸗ ſchlägigen Wiſſenszweige heranzuziehen, wie Poli⸗ tiker, Wirtſchaftler, Techniker, Hochſchullehrer und Lehrer, Verwaltungsbeamte uſw. Für die Methode, nach der die Geſellſchaft eigene wiſſenſchaſtliche Ar⸗ beit leiſten will, hat ſie die Form von Arbeits⸗ gemeinſchaften gewählt. Zur tätigen Mitarbeit wie auch nur als Hörer ſind alle Mitglieder, die für das eine oder andere Gebiet ausdrücklich ihr Inter⸗ eſſe bekundet haben, zugelaſſen. Eine Aufforderung hierzu geht allen Mitgliedern vor Beginn der Ar⸗ beitsperiode zu. i Die Arbeitsgemeinſckaften tagen, nach den einzel⸗ nien Wiſſensgebieten getrennt, regelmäßig während der Wintermonate. Sie finden im kommenden Win⸗ ter zum 3. Male ſtatt. Die„Förderung wehrwiſſen⸗ ſchaftlicher Arbeit“ durch die Geſellſchaft beſchränkt ſich aber nicht auf das in den Arbeitsgemeinſchaften ſelbſt erarbeitete Wiſſensgut. Sie zieht vielmehr namhafte Wiſſenſchaftler der genannten Wiſſens⸗ 70 gebiete und ſchöpferiſch tätige Wehrpolitiker zu Vor⸗ trägen vor der Geſellſchaft heran vboͤer öffnet ihnen weitere Wirkungsmöglichkeit durch Publikationen der Geſellſchaft. So kommen an die Mitglieder all⸗ monatlich 2 Ausarbeitungen zur Verteilung, in de⸗ nen die verſchiedenſten wehrwiſſenſchaftlichen wehrpolitiſchen Fragen behandelt werden. Im üb⸗ rigen erfolgen ihre Publikation in dem Organ der Geſellſchaft,„Wiſſen und Wehr, in der vor allem die wichtigſten der gehaltenen Vorträge wie auch die hierfür geeigneten Ergebniſſe der Arbeitsgemein⸗ ſchaften zum Aboͤruck gelangen. Neben dieſen laufenden Publikationen hat die Ge⸗ ſellſchaft auch die Initiative zur Abfaſſung größerer, in Buchform erſcheinender Arbeiten ergriffen, bzw. ſolche ſelbſt herausgegeben. Es wurden bis jetzt folgern „Die Wehrwiſſenſchaften der und ide Bücher publiziert: zegenwart“,„Schöpfer und Geſtalter der Wehrkraft“,„Wehrgeiſt und Schule im Ausland“,„Wehrgedanken, Jahrbuch der Geſ. 1933“,„Wehrfreiheit, Jahrbuch der Geſ. 1935“ Neben den meiſten Reichsminiſterien und höchſten Reichsbehörden ſind der Reichsarbeitsdienſt, der Reichsluftſchutzbund, der R. D.., der Soldatenbund, faſt alle Univerſitäten und Hochſchulen des Reiches ſowie zahlreiche Vereinigungen und Geſellſchaften der verſchiedenſten Art der Geſellſchaft korporativ beigetreten, während die Zahl der Einzelmitglieder auf über 1400 geſtiegen iſt. Die Entſtehung der Geſellſchaft ſteht im engſten Zuſammenhang mit der aus dem tragiſchen Ausgang des Krieges abgeleiteten Erkenntnis, daß das wehr⸗ politiſche Verſtändnis weiter Kreiſe der Nation ſchon vor dem Kriege ſehr unzureichend war, im Kriege verſagte, bei Kriegsende und in der Nachkriegszeit in erſchreckender Weiſe verfiel. Aehnliches für alle Zu⸗ kunft zu verhindern, iſt höchſtes Ziel und letzte Er⸗ füllung der Geſellſchaft. In den Monaten September und Oktober 1916 hatten unſere bisher an verſchiedenen Abſchnitten der Weſtfront auf das Beſte erprobten 185er an der Narajowka in Wolhynien gegen die Ruſſen gefoch⸗ ten und in den Kämpfen im Narkorſaku⸗Walde wie bei Swiſtelniki neue Lorbeeren geerntet, aber auch ſchwere Verluſte erlitten. Nach der Rückkehr an die Weſtſront war dem Regiment nur kurze Ruhe be⸗ ſchieden; ſchon nach zwei Wochen, die der Ausbildung des Erſatzes gewidmet waren, wurde es abermals in die noch immer tobende Sommeſchlacht eingeſetzt. Im Gegenſatz zu den ſüdlich der Somme durch⸗ ſchnittlich 5 bis 6 Kilometer weit vorgedrungenen Franzoſen hatten die Engländer gegen den deutſchen rechten Flügel nur geringe Fortſchritte gemacht. An⸗ fangs November 1916 bereiteten ſie zu beiden Sei⸗ ten der Anere einen neuen Angriff mit nicht weni⸗ ger als 15 Diviſionen vor, um den ſeit vier Mona⸗ ten immer wieder verſuchten Durchbruch zu erzwin⸗ gen. Nördlich des Flüßchens vertrieben fünf aus⸗ geruhte und mit allen neuzeitlichen Kriegsmitteln beſonders reichlich ausgerüſtete Diviſionen die ab⸗ gekämpften deutſchen Truppen aus Beaumont und Beaucourt, die nur noch Trümmerhaufen waren. Auf dem anderen Flußufer waren Thieppal und die Mouquet Ferme, welche die 185er im Juli 1916 ſo heldenmütig verteidigt hatten, inzwiſchen auch in die Hände des Feindes gefallen. Schnelle Hilſe war nötigl Am 14. Novem⸗ ber wurde die 208. Infanterie⸗Diviſion (Infanterie⸗Regimenter 25— früher in Raſtatt—, 189 und 65. Reſerye) in die Gegend von Mory zur Verfügung des 14. Reſervekorps vorgezogen und ſchon am nächſten Morgen in die rückwärtigen Stel⸗ lungen bei Serre eingeſetzt. Die 185er ſtanden ſomit wieder in dem ſchon ſo oft heißumſtrittenen und von Geſchoſſen und Minen pöllig zerwühlten Ge⸗ lände, wo ſie am 8. Juni 1915 glänzend die Feuer⸗ taufe beſtanden hatten: Alle ſahen darin ein glück⸗ verheißendes Vorzeichen! Das 1. und 3. Bataillon beſetzten zunächſt den ſüd⸗ lich des Dorfes liegenden Serre⸗Riegel mit dem nach Süden führenden Schlüſſel⸗ und Feldbahn⸗Graben; das 2. Bataillon rückte als Reſerve mit zwei Kom⸗ panien in die Schützengräben weſtlich Achiet le Pe⸗ tit, zwei Kompanien fanden notdürftige Unterkunft in oͤen dumpfen Kellern des ſtark zerſchoſſenen Dor⸗ fes. Schon am folgenden Tage wurde die 11. Kom⸗ panie in den Küchengraben bei der Feſte Soden, das übrige 3. Bataillon in den Sodengraben herangezo⸗ gen, um dieſe als vorderſte Linie in Ausſicht genom⸗ mene Stellung auszubauen. Noch in der Nacht rückte aber die 11. Kompanie in die vorderſte Stel⸗ lung ſüdlich der Feſte Soden und die 3. Maſchinen⸗ gewehrkompanie in die Feſte ſelbſt vor, da die dort ſtehenden Schleſier und Württemberger durch den tagelangen Kampf ſtark erſchöpft waren. 1 In der Nacht vom 17. zum 18. November ſollte die 208. Infanterie⸗Diviſion die 12.(ſchleſiſche) in ihrer Stellung ablöſen, die von dem Weſtrande des Dorfes Serre als Tübinger⸗ bzw. Landwehr⸗Gra⸗ ben bis zur Feſte Soden und von da bis zu dem im rechten Winkel ſich nach Oſten ziehenden Kriegs⸗ miniſterium⸗Graben lief. Die Unterſtände waren überall völlig zerſtört, Lauf⸗ und Schützengräben gänzlich eingeebnet, von dem Hindernis war nichts Ser in der Sommesch! lacht mehr zu ſehen. Dazu war dieſe Stellung, die nach dem Verluſt der Dörfer Beaucourt und Beau⸗ mont wie ein Keil in die feindliche Linie einſprang, von zwei Seiten— von Weſten wie von Süden ſchwer bedroht. In die Ablöſung hinein ſtieß am 18. November ein„Großangriff der Engländer“. Gegen 7 Uhr früh ſteigerte ſich das in den letzten Tagen nie abreißende Schießen aller engliſchen Batterien zum Trommelfeuer, eine Stunde ſpäter drang die erſte Welle der feindlichen Infanterie gegen die 185er vor, die ſich noch kaum in der ihnen völlig unbe⸗ kannten Stellung umgeſehen, geſchweige denn ein⸗ gerichtet hatten. Auf dem rechten Flügel erreichte der Feind, von dem Nebel und den abgeblaſenen Gaswolken begünſtigt, den Tübinger Graben, drang in ſchnellem Anlauf auch in die 300 Meter zurück⸗ liegende Landwehrſtellung ein und warf auch die auf dem rechten Flügel des Serre⸗Riegels ſtehende 1. Kompanie der 185er zurück. Als gegen 9 Uhr früh der Nebel verſchwand, bemerkte der Adjutant des 1. Bataillons, Leutnant Krüger, der wie immer auf dem Poſten war, die Fortſchritte der Englän⸗ der, die ſich in einem fort verſtärkten. Weiter rück⸗ wärts marſchierte bereits Reiterei heran, auch ſtell⸗ ten ſich die bekannten„Grabentanks“ bereit; ſchwere Gefahr drohte! Kurz entſchloſſen raffte er alle ver⸗ fügbaren Kräfte zuſammen und ſtürmte, unterſtützt von der 1. Maſchinengewehrkompanie, mit großem Schneid vor. Der Feind wurde geworfen, 70 Ge⸗ fangene und 4 Maſchinengewehre waren die Beute der Sieger, die ſofort den Tübinger Graben wie⸗ der beſetzten und gegen alle weiteren Angriffe zähe verteidigten. Weiter ſüdlich gelang es dem Feinde, in die nur von einer ſchleſiſchen Kompanie beſetzte Feſte Soden einzudringen, ein Teil der völlig abgeſpannten Leute wurde gefangen genommen, doch die 3. Maſchinen⸗ gewehrkompanie und eine ſchwache Gruppe des 3. Bataillons der 185er unter dem Vizefeldwebel Nothſtein wurden zum Retter! Durch ſein wohl⸗ gezieltes Feuer brachte er den Angriff zum Stehen und verhinderte ein weiteres Ausbreiten des Geg⸗ ners, doch war die feindliche Uebermacht zu groß! Im letzten Augenblicke griff Leutnant Scheid mit Teilen der 11. Kompanie von Süden und einigen Gruppen der 10. Kompanie von Oſten in den unglei⸗ chen Kampf ein, ſo daß die noch etwa eine Kompa⸗ nie ſtarken Engländer zur Uebergabe gezwungen und die deutſchen Gefangenen befreit wurden. Dieſer Erfolg war der zweite Sieg, den der tap⸗ fere Leutnant Scheid an dieſem Morgen erringen ſollte. Unmittelbar vorher hatte er den Angriff des Feindes auf dem ſüdlich des Laufgrabens 9 gelege⸗ nen Teil der vorderſten Stellung abgewehrt und alle Verſuche der Engländer, ſich hier feſtzuſetzen, vereitelt. Außer ihm hatten ſich beſonders Leutnant Lill und Vizeſeldwebel Streibel ausgezeichnet. In dem Nebel war nicht gemerkt worden, daß ein Teil der Engländer ſüdlich des Sodengrabens durch⸗ gebrochen war. Wohl hatte Leutnant Behm mit Teilen der 10. Kompanie etwa 150 Mann mit Hand⸗ granaten und dem Bajonett angegriffen und gefan⸗ gen genommen, doch waren etwa zwei Kompanien in einen zweiten Graben hinter der Stellung ent⸗ kömmen, der mit guten Unterſtänden verſehen war. Japaniſche Infanterie durchquert einen Fluß In Anweſenheit des Kaiſers von Japan fanden auch vor Hokkaidp die großen Manöver der japa⸗ niſchen Armee ſtatt. (Weltbild,.) ener e Jedem Engländer eine Gasmaske Die Luflſchutz⸗Abteilung im engliſchen Innenmini⸗ ſteritum führte dieſer Tage die„nahezu volllommene Gasmaske vor, mit der die Regierung jeden Zivi⸗ liſten verſehen will. (C engen Von dieſem Graben war den 185ern bisher nichts bekannt. 5 Im Laufe des Tages traf auch das 2. Bataillon aus Achiet le Petit im Serxre⸗Riegel ein, in der ſich nur noch ganz geringe Reſte des ſtark zuſammen⸗ geſchoſſenen 23. loberſchleſiſchen) Infanterie⸗Regi⸗ ments befanden. Auf dem rechten Flügel beſetzte das 2. Bataillon den Landwehrgraben vom Nordweſt⸗ rande des Dorſes Serre bis zur Feſte Soden. Im Anſchluß daran ſtand das 3. Bataillon bis zum Re⸗ krutengraben, den linken Flügel bildete das 1. Ba⸗ taillon, der Regimentskommandeur nahm ſeinen Ge⸗ fechtsſtand im Schlüſſelgraben. Trotz des dichten Nebels hielten in den nächſten drei Tagen die heſtigen Kämpfe an, dauernd lag ſchweres Artillerie- und Minenfeuer auf dem gan⸗ zen Abſchnitt, mehrere Male griffen ſtarke engliſche Abteilungen an, doch wurden alle Durchbruchsver⸗ ſuche mit Gewehr und blanker Waffe abgewieſen: wie immer hielten die 185er die ihnen anvertraute Stellung. Schon mehrfach waren in dieſen Tagen einzelne Leute des 3. Bataillons, die nach dem Küchengraben geſandͤt waren, entweder ſpurlos verſchwunden oder erſchoſſen aufgefunden worden, ſelbſt dann, wenn der Feind vorübergehend das Feuer eingeſtellt hatte. Gegen Abend des 22. November ſah man einige eng⸗ liſche Flieger mehrere Male hinter der vorderſten Stellung ganz tief herabgehen, es ſchien, als wenn ſte irgendwohin Zeichen gäben. Patrouillen, welche das Gelände nach verſteckten Engländern abſuchten, ſanden am 26. November in dem bis dahin völlig unbekannten zweiten Graben ein„Engländer⸗ meſt“, deſſen Stärke jedoch nicht zu erkennen war. Am nächſten Vormittag erſchienen wiederum Flie⸗ ger, die verdächtige Zeichen gaben. Es machte den Eindruck, als wenn zwiſchen den eingeſchloſſenen Engländern und ihren weiter weſtlich kämpfenden Kameraden eine Verbindung hergeſtellt werden ſollte. Jedenfalls war ein Vorſtoß zu ihrer Befrei⸗ ung geplant, alle Kompanien waren voller Span⸗ nung auf dem Poſten. Man hatte ſich in dieſer Er⸗ wartung nicht getäuſcht. Um 4 Uhr nachmittags be⸗ gann wiederum das Trommelfeuer gegen die ganze Stellung, eine Stunde ſpäter folgte ein ſtarker An⸗ griff, der jedoch überall reſtlos abgewieſen wurde, auch das im Abſchnitt der 11. Kompanie anfänglich verloören gegangene Grabenſtück wurde mit Hilſe der Nachbarkompanie zurückerobert. Zahlreiche Eng⸗ länder wurden gefangen genommen, mehrere Ma⸗ ſchinengewehre erbeutet. Es galt nun, das„Englönderneſt“ im Rük⸗ ken der Stellung auszuheben. In der Morgendäm⸗ merung des 24. November drang Leutnant Gep⸗ pet mit einer zehn Mann ſtarken Patrouille der 12. Kompanie an einen Unterſtand heran und er⸗ beutete ein Maſchinengewehr, doch mußte er ſich vor der ſtarken Ueberlegenheit unter ſchweren Verluſten zurückziehen. Zwei weitere Angriffe am Nachmittag ſcheiterten ebenfalls, erſt als am 25. November Stoß⸗ trupps der 7.., 11. und 12. Kompanie tatkräftig vorgingen und mit Handgranaten Unterſtand nach Unterſtand ſäuberten, waren die Engländer mürbe geworden: 4 Offiziere und etwa 160 Mann gaben ſich gefangen, 10 deutſche Gefangene wurden wieder frei, das Regiment 185 war von einer ſchweren Gefahr in ſeinem Rücken erlöſt. Der deut⸗ ſche Heeresbericht vom 26. November 1916 erwähnte mit ehrenden Worten dieſe Heldentat der 185er und rief nicht nur bei den Kompanien ungeheueren Ju⸗ bel hervor, ſondern erregte auch den Stolz des gan⸗ zen badiſchen Landes, deſſen Heldenſöhne wieder ein⸗ mal beſondere Lorbeeren geerntet hatten. Inzwiſchen mußten die Engländer doch gemerkt haben, daß ihre Vorſtöße keinen Erfolg hatten. In den nächſten Tagen ließen ihre Angriffe nach, auch das Artilleriefeuer flaute ab, ſo daß die Kompanien end lich mit dem ſo nötigen Ausban der Stellung be⸗ ginnen konnten; am 17. Dezember 1916 wurden ſie abgelöſt und zur wohlverdienten Ruhe nach Gent befördert. In gehobener Stimmung verließen die 185er die einſt ſo freundliche, jetzt aber geradezu unheimlich gewordene Picardie, die ihnen viele Mühe und An⸗ ſtrengungen, aber auch reiche Anerkennung gebracht hatte. Freilich waren auch die Verluſte nicht gering. Zu den rund 200 Tapferen, die die Julikämpfe ge⸗ koſtet hatten, kamen jetzt nördlich der Anere noch die Gräber von zwei Offizieren und 146 Mann, fünf Offiziere, 522 Mann waren verwundet, 53 Mann blieben vermißt, ſie waren wohl verſchüttet. Rechnet man dazu die Einbuße von rund 300 Toten und Ver⸗ mißten, ſowie von 875 Verwundeten in den Kämpfen in Wolhynien, ſo hatte das Regiment in fünf Mo⸗ naten einen Aus ball von rund 2700 Mann, alſo faſt ſo viel als ſeine Stärke betrug! Wahrlich einer Truppe, die nach ſolchen Aderlaſſen noch eine Stellung wie 80 bei Serre über einen Monat gegen einen an ahl wie an Ausſtattung vielfach überlegenen Feind erfolgreich verteidigen konnte, kann die Führung alles zumuten: ſie iſt eben unbezwingbar! f Wenn heute die über unſere ganze badiſche Heimat zerſtreuten„Ehemaligen“ ihres Ehren⸗ tages vor zwanzig Jahren gedenken, ſo wird ſicher⸗ lich und mit nicht geringer Freude auch gesprochen werden von dem Feinde in ihrem Ritcken, der ihnen gar zu leicht hätte gefährlich werden und den Sieg verhindern können: Das Eugländerneſt bei Serre!“ f Wm. Nummer 309 Neue Man eimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 2 5 0 5 o 5 2 S „3. November 1986 Die Spiele der Handball-Bezirksklaſſe Staffel 1 TV Handſchuhsheim— TW Friedrichsfeld 719(:4) TV Viernheim— MTG:0(:0 TV Hohenſachſen— TW Hockenheim 7111(:6) TV Handſchuhsheim— TW Friedrichsfeld:9 In Handſchuhsheim trafen mit dem Platzverein und den Gäſten aus Friedrichsfeld zwei Mannſchaften zuſammen, die beide im Mittelfeld placiert ſind. Die Friedrichsfelder kamen in ſtärkſter Aufſtellung, olſo mit Niſt, der erſt vor wenigen Wochen erklärte hat, nicht mehr zu ſpielen und auch beim Spiel Heer gegen Zivil nicht erſchienen war. Die beiden Mannſchaften lieferten ſich einen erbitterten Kampf, der bis zum Schlußpfiff offen blieb. Beim Wechſel waren die Platzherren nur mit einem Treffer im Nachteil geblieben. Nach der Pauſe konnte wieder der Gleichſtand erzielt werdon, ſo daß man ſchon an einen Sieg der ein⸗ heimiſchen Elf zu hoffen wagte. Im Schlußkampf waren aher die Gäſte doch die ſtärkeren und gewannen die Partie mit zwei Treffern Unterſchied. TV Viernheim— MTG 810(:0) Die Maunheimer Turngeſellſchaft ſcheint erledigt zu ſein. Sonntag für Sonntag muß die Elf Niederlagen hin⸗ nehmen. Die Mannen im grünen Dreß ſcheinen von allen auten Geiſtern verloſſen zu ſein. Nachdem man bis⸗ lang wenigſtens noch den einen oder anderen Gegentreffer ſertiggebracht hatte, gelang in Viernheim rein garnichts. Als Tabellenletzter gegen den Vorletzten mit 028 Treffern zu unterliegen, bedeutet ſchon allerhand. Die Viern⸗ heimer ſind die einzigſte Elf die bislang dem Tabellen⸗ führer einen Punkt abnehmen konnte. Die Mannheimer hatten eben das Pech, die Heſſen in einer überragenden Form anzutreffen. TW Hohenſachſen— TV Hockenheim:11(:6) In dieſem Spiel hätte nicht viel gefehlt und der Spitzen⸗ reiter wäre auf dem gefährlichen Gelände der Hohen⸗ ſachſener Turner geſcheitert. Da aber die Einheimiſchen einen ſehr ſchlechten Start erwiſcht hatten und mit einem klaren Rückſtand die zweite Hälfte beginnen mußten, war auch nach der Pauſe, tachdem die Elf ſich beſſer ge⸗ funden hatte, das Schickſal nicht mehr zu ändern; die Schlacht war verloren. Die Platzherren können aber mit dieſem Ergebnis vollauf zufrieden ſein, gelang es ihnen doch, bei den Gäſten beinahe ebenſoviele Gegentreffer an⸗ zubringen wie ſie in den bisherigen Spielen hinnehmen hatten müſſen. Staffel 2 Jahn Weinheim— TSp Schönau 11:5(:3) Die Weinheimer konnten ihren Siegeszug auch gegen die in verſtärkſter Formation antretenden Schönauer fort⸗ ſetzen. Schönau, das noch immer ohne Punkte am Ta⸗ bellenende ſteht, kam mit uniformierter Elf nach Weinheim 101d konnte dort auch gefallen. Einmal ſpielte die Mann⸗ ſchaft mit vollem Einſatz und dann gab ſie das Spiel nie verloren, trotz der klaren Führung der Platzherren Poſtſportverein— TV Wieblingen In dieſem Spiel warteten die Poſtler vergeblich auf ihren Gegner, der ohne Abſage auf ſich warten ließ. Freundſchaftsſpiel 98 Schwetzingen ſchlägt TV 46:6 Tabellenführer der läßt keinen Termin Spielgelegenheit 3u Termin die Spieler Der Staffel 2 des Mannheimer TW 46 verp ſpannenden Treffen konnten di i Oberhand behalten. Man muß die Schwetz bedingt zu den erſten Anwärtern auf den Titel Die Spiele der Kreiskkaſſe TB Seckenheim— Bf Neckarau(N. nicht angetr.) Amicitia Viernheim— Stadtſportverein 872 TV Neckarhauſen— Turnerſchaft Käfertal 7711 TV Jahn Neckarau Turnerbund Germania 325. In der Mannheimer Kreisklaſſe konnte Germania durch einen weiteren Siea in einem fairen Spiel ſeine Spitz un⸗ rechnen. ſtellung befeſtigen. Die Amäciten aus Viernheim tigten den Mannheimer Stadt⸗SV mit:2 etwas un⸗ verdient hoch ab. Jahn Neckarau mußte die Ueberlegen⸗ heit des führenden Turnerbund Germania mit:5 an⸗ erkennen. Pe Neckarau wurde in Seckenheim dom Tbd. vergeblich erwartet. 5 Die zweite Staffel der Kreisklaſſe meldet ſol⸗ gende Ergebniſſe: TV Brühl— TV Wiesloch 15:4 TV Eppelheim— TW Plaukſtadt 10:6. Frauen⸗ Handball Während die MT bei den Männern Niederlage auf Niederlage hinnehmen muß, ziehen die Mädels von Sieg zu Sieg. Nachdem die bisherigen Spiele jeweils klare Siege gebracht haben, konnte in dem letzten Spiel mit 10:0 das Rekordergebnis der diesjährigen Saiſon erzielt wer⸗ den. Die Hauptſtützen der MTG woren dabei Frl Schreck, Ueberle und Happel. Beſonders letztere hat ſich auf dem Poſten des Mittelläufers glänzend eingeſpielt. * TV Edingen— TV Großſachſen:6(:2 Der Ausgang des Spieles war offen. Jeder hoffte auf einen Sieg. Die erſte Halbzeit verlief ziemlich ruhig; auf beiden Seiten fielen nur 2 Tore. Edingen hatte viele Ge⸗ legenheiten, konnte dieſelben aber nicht verwerten. In der zweiten Hälfte zeigte Großſachſen ſein Können. Unermüd⸗ lich wurde gekämpft. Nur noch einmal konnte Edingen ein⸗ ſenden, ſofort folgte der Ausgleich. Der Gegner ſtellte durch ſeinen Strafſtoßſchützen Braun den Sieg ſicher. Der Gaſt⸗ geber ſpielte ohne Unterſchied zerfahren, aufgeregt und un⸗ ſicher, Kleine Sport⸗Nachrichten zroße Steherpreis von Stuttgart“ wird am kom⸗ mstag, 7. November, in der Stuttgarter Stadt⸗ gefahren. Das Rennen führt über 80 Kilometer Nöller, Terrou, van Hoek und Wanzenried ch die Amateure kommen bei dieſem Renntag 1 jalle 0 des 0 deutſchen Fußballſports am 18. November nheimer Hang in Frankfurt einen Fußball⸗Städte⸗ kampf Viktor a Hamburg, die am erſten Wetihnachtsfeiertag in Nannheim gegen den VfR ſpielt, gaſtiert am zweiten Feiertag in Stuttgart bei den„Kickers“. Der S V Wald⸗ hof hat zu Weihnachten die S p. Vg. Fürth zu einem Spiel nach Mannheim verpflichtet. Sunngviſt und Gulich, zwei Angehörige der früheren arna⸗Fabrikmannſchaft, werden in der kommenden ort⸗Reunzeit auf DW ſtarten. Bereits Mitte No⸗ vember verſucht ſich Sunngviſt auf ſeinem neuen 500⸗cem⸗ Kompreſſor⸗Fahrzeug. Die Schweiz wird im kommenden Jahr den„Großen Motorradpreis non Europa“ im Berner Bremgartenwald durchführen. Als Termin hat der Schweizer Verband den 3/4. Juli der acm zur Genehmigung vorgeſchlagen. Die Niederrhein⸗Boxſtaffel trug in Duisburg⸗Meide⸗ rich einen Kampf gegen die belgiſche Ländermannſchaft aus und ſiegte im Geſamtergebnis mit 106 Punkten. Die tſchechiſche Teunis⸗Rangliſte wird nach dem Rücktritt non Roderich Menzel nun von Ladislaus Hecht vor Caska, Stba, Cejnar und Vodicka angeführt. Bei den Frauen hat die Führung ebenfalls gewechſelt. Frau Deutſch mußte den erſten Platz an Frau Hein⸗Müller abgeben. Der Box⸗Städtekampf Stuttgart— Paris, der am 19. November in Stuttgart ſtattfinden ſollte, wurde vorläufig ahgeſagt. Die Begegnung ſoll aber noch in dieſem Jahr zuſtande lommen. Demuhter erhielt 8 den Gordon-Vennelt⸗Preis Im Rahmen einer Klubs in Warſchau erſolgte am verteilung für den diesfährigen werb der Freiballone. Feierſtunde des Polniſchen Aero⸗ Wochenende die Preis⸗ Gordon⸗Bennett⸗Wettbe⸗ Der Führer der ſiegreichen„Bel⸗ ea“, Demuyter, erhielt vom Chef der polniſchen Luftwafſe, General Rayſki, den wertvollen Wander⸗ den Preis des polniſchen Stagtspräſidenten ſowie Geldpreiſe überreicht. Der polniſchen Beſatzung des die den zweiten Paltz belegte, wurden zahlreiche pexfönliche Auszeichnungen zuteil. Der Feier wohnten auch die beiden deuſſchen Ballonfahrer Götze und Loh⸗ mann bei, die in dem Rennen den vierten Platz er⸗ oberten. JIS Stalut und Winterolympia Einkehr im Norden? Zwiſchen den Statuten des Internationalen Schi⸗Ver⸗ bandes, der Fi, und den Beſtimmungen des Inter⸗ ngtionglen Olympiſchen Komitees klafft bekanntlich eine gewaltige Lücke. Während die FIcS⸗Schilehrer als Ama⸗ teure betrachtet, tut dies dos JO nicht, und in Nor⸗ wegen, dem Sitz der FS, glaubtb man, daß dieſer Un⸗ terſchied in der Auffaſſung dazu führen könne, daß die Olympiſchen Winterſpiele in Zukunft ohne Schiwett⸗ bewerbe durchgeführt würden. Wir glauben nicht daran. Stehen erſt einmal die Winterſpiele, zumal vielleicht in Oslo, vor der Tür, dann iſt kaum damit zu rechnen, daß gerade Norwegen aus den oben angeführten Gründen auf die Durchführung von Schiwettbewrben verzichtet. Mit der Zeit wird die Stimmung zwiſchen Fs und Jog zweifellos etwas verſönlicher werden, und vielleicht kann man die letzten Meldungen aus Finnland bereits als diesbezügliche Vorzeichen anſehen. Ihnen zufolge wird als„einzigſte Möglichkeit“ angeſehen, daß die 7 ihre Beſtimmungen ändert, wobei allerdings gleichzeitig zu⸗ eneben wird, daß die Möglichkeit hierzu recht gering iſt. 2 nehmen immerhin von dieſer„Möglichkeit“ Kenntnis und hoffen im Intereſſe des Schilaufs, daß ſich die FJ Die Jugend konnte ihren Siegeszug fortſetzen und Schriesheim mit 15:2 Toren ſchlagen. bis zum nächſten Johr, ſpäteſtens bis 1940, zu einer grundlegenden Aenderung ihrer Amgteurb nungen entſchließt. 2 2 Mit Gepäck 72 2 über deulſche Landſtraßen Zeitungsfahrer ermitteln ihre Meiſter in Etappen⸗ rennen wird in dieſem Jahr eine deutſche Meiſterſchaft der ahrer ausgetragen. Auf der Strecke Berlin Wittenberg— Leipzig kämpfen die Zeitungs⸗ fahrer in zwei Tagesetappen um die Titel, die bei den Se⸗ nioren und Junioren für Einzel⸗ und Mannſchaftsſieg ver⸗ geben werden. Die letzten Werbeveranſtaltungen in acht deutſchen Städten hatten nur lokalen Charakter, jetzt gilt es, den beſten deutſchen Fahrer auf einer weſentlich längeren Strecke zu ermitteln. Am 28. November iſt die 80 Km. lange Strecke von Berlin bis Wittenberg zurückz: am 29. führt die Strecke von Wittenberg nach dem 95 entfernten Leipzig. Die Bedingungen ſind erheblich ſchwe⸗ rer als in einem gewöhnlichen Straßenrennen. Auch in der Meiſterſchaft ſind die gewöhnlichen Arbeitsmaſchinen norgeſchrieben, die keineswegs, rt“ werden dürfen. Dazu kommt eine Belaſtung, die bei den Junioren je nach dem Alter der Teilnehmer 10 l heträ und bei den Senioren(über 35 Jahre 7 0 Abwicklung des Rennens erfolgt unter Auff ſchen Radſahrer⸗Verbandes. Zum erſten Male Zeitung acht. Die cht des Deut⸗ Sachlicher Nachirag zu meiner Mekordfahrt Von Rudolf Caracciola Nach den gelungenen Fahrten auf der Autobahn ranf fur M— Heidelher jurde 17 15 Frankfurt a. M. idelberg wurden an mich im⸗ mer wieder— von Fachleuten und Laien— die gleichen Fragen gerichtet: Herr Caraceciola, welche Eindrücke hatten Sie eigentlich während der Re⸗ kordfahrten, wie lagen Ihnen die Autobahnſtraßen und wie fanden Sie ſich mit dem neuen Mexcedes⸗ Benz⸗12⸗Zylinder⸗Rennwagen ab? Hierzu will ich zuſammenfaſſend heute noch ſol⸗ gendes ſagen: Es handelt ſich bei meinem Wagen um ein Fahrzeug, das auf Spitzenleiſtung getrimmt iſt, und da gibt es nur eines: ein uneingeſchränktes Lob. Das Fahrzeug iſt ſo vollkommen, hat eine der⸗ art vorzügliche Straßenlage, daß es von ſelbſt ſchnur⸗ gerade über die Autobahn ſeinen Weg machen würde ohne die Kunſt des Fahrers, der es zu ſteuern hat und tatſächlich nur da zu ſtenern braucht, wo ſtarke Windböen auftreten. Abzug und Beſchleunigung ſind derart phantaſtiſch, wie ich es bisher noch bei keinem Wagen beobachtet habe. Ueber die Straßen⸗ lage und das Tempo ſei kurz geſagt: Man weiß, daß es für den Konſtrukteur kein Geheimnis mehr be⸗ deutet, PS zu zaubern, alſo Kraft und Leiſtung zu ſchaffen. Das iſt verhältnismäßig einfach. Schwie⸗ rig iſt es, dieſe Kraft auf die Erde zu bringen und zwar ſo hinzubringen, daß man ohne Gefahr einen Rennwagen über ſchwierige Kurven und lange Di⸗ ſtanz ſteuern kann. Man hat im Sommer manchmal davon geſpro⸗ chen, daß der Mercedes keine rechte Straßenlage habe. Leute, die das leichtfertig nachplapperten. wiſſen gar nicht, worum es ging. An Leiſtung hat es uns nicht gefehlt. Das haben wir oft genung be⸗ wieſen. Aber es war uns als Fahrern leider nicht immer in dem Maße möglich, dieſe Leiſtung in Kilo⸗ meter umzuſetzen. Wir haben eingeſehen daß es auf die Dauer unmöglich iſt mit einem 8⸗Zylinder⸗ Motor— und hierin liegt das Kernproblem— die PS ſo in Leiſtung umguſetzen, daß alle anderen Bau⸗ leile des Wagens mittaten. Mir iſt das nie deut⸗ licher geworden als jetzt, wo ich zum erſtenmal den 1 — Dietwarte tagen Das Programm des Kreiſes Mannheim Die Dietwarte ſind eine Erſcheinung im deutſchen Sport⸗ leben, welche ihr Entſtehen der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution verdankt. Ihre Aufgabe im Reichsbund für Leibes⸗ übungen iſt gewaltig, denn in ihren Händen ruht die Ver⸗ wirklichung der großen Erziehungsaufgaben, welche heute dem Rfe als Erziehungsgemeinſchaft der deutſchen Sport⸗ welt geſtellt ſind. Durch Vermittlung der Dietwarte ſollen die Mitglieder der Turn⸗ und Sportvereine mit dem Ge⸗ danken der völkiſchen Lebenseinheit, die als Grundlage des Dritten Reiches zu gelten hat, vertraut gemacht werden. Der Dietwart muß als Deutſchwart für Aufklärung über volksdeutſche Fragen, über Raſſepolitik des Dritten Reiches, über Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum ſorgen, er muß er⸗ reichen, daß jeder ſein Leben nach den Geſetzen des Natio⸗ nalſozialismus geſtaltet und Mithelfer an der Arbeit des Füthrers wird. Das Dietwartweſen bildet im Rſs bereits ein feſtes Ge⸗ füge, zumal der Reichsdietwart in engſter Zuſammenarbeit mit dem Reichsſchulungsamt, dem raſſenpolitiſchen Amt und der Partei ſteht. Eine derart wichtige Einrichtung konnte nicht von heute auf morgen eingeſetzt werden, aber durch jahrelange planmäßige Schulungsarbeit iſt es jetzt ſo weit gekommen, daß ſich die erſten Erfolge einſtellen. Als erſte Fachämter führten Turner, Kanuten, Fechter völkiſche Aus⸗ ſprachen durch, fetzt folgen Fußballſpieler und Handball⸗ ſpieler, und damit zeigen ſich auch bei den Fachämtern die erſten Erfolge, die bisher noch etwas im Hintergrund ſtanden. In Mannheim hat das Dietwartweſen unter Füh⸗ rung von Kreisdietwart Adel mann bereits Eingang ge⸗ funden. In einer am letzten Samstag einberufenen Ver⸗ ſammlung der Vereinsdietwarte des Kreiſes Mannheim, an der auch verſchiedene Kreisfachamtsleiter ſowie Kreisführer des Rfe, Crezeli, teilnahmen, legte Kreisdietwart Adelmann die erſten Richtlinien feſt für die demnächſt durchzuführenden völkiſchen Ausſprachen der Handball⸗ und Fußballſpieler. Die Ausſprachen ſollen nicht den Charakter einer Prüfung annehmen, ſie ſollen lediglich zeigen, daß die Spieler ſich innerhalb der Vereine überhaupt einmal mit nationalſozialiſtiſchen Fragen befaßt haben und daß ſie den guten Willen beſitzen, ſich in den volkserzieheriſchen Rahmen des deutſchen Sportes einzureihen. Wer an den Anfang Dezember ſtattfindenden völkiſchen Ausſprachen nicht teil⸗ nimmt, wird ab 1. Januar 1937 nicht mehr ſpielberechtigt ſein. Folgende Fragen werden in den Ausſprachen behandelt: 1. Führer und Bewegung: 2. Auslandsdeutſchtum; 3. Lei⸗ besütbungen im neuen Deutſchland; 4. Volksdeutſche Fragen (Volkstum); 5. Kampf dem Verderb(Frauen). Die Fragen ſind ſo ausgewählt, daß jeder Deutſche wenigſtens etwas davon wiſſen kann. Führer und Be⸗ wegung, die Kampfjahre, Umſchwung und Aufbau bilden für jeden Deutſchen ein unerſchöpfliches Thema, und daß jeder Sporttreibende ſich auch einmal Gedanken über den Zweck des Sportes im neuen Deutſchland und über den Aufbau und die Ziele des Rfe macht, iſt eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Der Weg iſt für die nächſten Monate klar und deutlich gekennzeichnet. Er iſt der gleiche, den Jahn vor einem Jahrhundert ſchon mit den Worten feſtlegte:„Volks⸗ erziehung ſoll das Urbild eines vollkommenen Menſchen, Bürgers und Volksgliedes in jedem Einzelweſen verwirk⸗ lichen“, während das Endziel der Führer beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart 1933 in die Worte faßte:„Wer ſo wie wir ein ſtarkes Reich erſehnt, muß an einem ſtarken Ge⸗ ſchlecht hängen“. Wolz Haupſrorlwart Herberger Reichstrainer Neuregelung der ſporttechniſchen Leitung im Fachamt Fußball Der Fachamtsleiter für Fußball im Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen, Oberregierungsrat Felix Linne⸗ mann, gibt folgendes bekannt: „Der Wille, die Sportverwaltung geſtraffter zentral zu⸗ ſammenzufaſſen, machte eine Neuregelung der ſporttech⸗ niſchen Aufſicht erforderlich. Es wurde daher im Einver⸗ nehmen mit der Reichsſportführung das Amt eiues Haupt⸗ ſportwartes in die Hände des bisherigen Bearbeiters für Fragen des Splelerwechſels, Haus Wolz(Berlin), ge⸗ legt. Aufgaben des Hauptſportwartes ſind: Die Spielpla⸗ nung, die Betreuung des Schiedsrichterweſens, die Schu⸗ lungsplanung und die Beaufſichtigung der beim Fachamt tätigen Sportlehrer. Neben dem Hauptſportwart wird Dr. Otto Nerz(Berlin) Referent für die Schulung, Betren⸗ ung und Aufſtellung der Nationalmannſchaft ſowie für die ſachtechniſche Anweiſung der Sportlehrer unter uumittel⸗ barer Verantwortung dem Reichsfachamtsleiter gegenüber. In der örtlichen Erfaſſung und Ueberwachung des Sport⸗ betriebes unterſtützen den Hauptſportwart vier Gruppen⸗ ſportwarte. Die Betreuung des Spielbetriebes in den Gauen liegt unverändert in den Händen ber Fußball⸗Sport⸗ neuen 12⸗Zylinder⸗Wagen gefahren habe, bei dem man Gas geben kann faſt wie bei einem Touren⸗ wagen. Hier iſt beſonders im unteren Touren⸗ bereich eine derartige Elaſtizität öder Maſchine vor⸗ handen, daß ich wirklich überraſcht war. Im Serien⸗ hau iſt es heute manchmal gerade umgekehrt. Da gibt es jetzt Wagen. die als 4⸗Zylinder eine beſſere Leiſtung aufweiſen als ein etwas älterer, gleich⸗ großer 6⸗Zylinder. Das trifft aber auf ausgeſpro⸗ chene Rennfahrzeuge nicht zu. Die Arbeitsweiſe eines 12⸗Zylinder⸗Motors ſchafft einen derart aus⸗ geglichenen Lauf, daß plötzlich alle bisherigen Schwierigkeiten einfach nicht mehr da ſind. Abſchließend möchte ich noch ſagen, wenn man, wie die Daimler⸗Benz AG., über 40 Jahre Renn⸗ ſport betreibt, und ſchon ſo lange Erfolg auf Erfolg verzeichnen kann, dann iſt eine Rennſaiſon nur eine kleine Epiſode in einer gewaltigen ruhmreichen Tra⸗ dition. Ich bin zwar noch nicht ſo lange dabei, aber immerhin ſchon mehr als o Jahre, und wer ſeine Siege nach Hunderten zählt, der darf auch mal zuſehen, wie ein anderer ſiegt, denn ſiegen kann im⸗ mer nur einer, und nächſtes Jahr ſind wir ja wie⸗ der dabei. Der Engländer Frank Hough, der am Mittwochabend in Berlin auf Adolf Heuſer treffen wird, wurde ſetzt von ſeinem Landsmann Hyams in einem Zwölfrundenkampf nach Punkten geſchlagen. Der Tſchammer⸗ Pokalwettbewerb 1937 nimmt am 3. Ja⸗ nuar mit der erſten Runde der Kreisklaſſenmannſchaften ſeinen Anfang. Die nächſten Spiele ſind zum 17. Januar und 7. Februar vorgeſehen. Bayerns beſte Handballer— Nordbayern und Süd⸗ bayern— ſtehen ſich am kommenden Sonntag, 8. November, in Erlangen im Winterhilfsſpieh gegenüber. Die Dreitage⸗Mittelgebirgsfahrt 1937 findet in der baye⸗ riſchen Oſtmark ſtatt. Mit der Organiſation und Durch⸗ führung der Veranſtaltung, die in den letzten Jahren im warte der Gaue. Zum Reichstrainer des Fachamtes ift Sportlehrer Joſef Herberger ernannt worden. Mit dieſer amtlichen Regelung dürften die immer wie⸗ der auftretenden Gerüchte um Dr. Nerz erledigt ſein. Dr Nerz iſt nicht entlaſſen, ſondern beurlaubt worden und an⸗ läßlich ſeiner Uebernahme in die Reichsakademie für Leihes⸗ übungen auf ſeinen Antrag aus dem Angeſtelltenverhältnigz des Fachamtes ausgeſchieden. Prof. Dr. Glaſer(Freiburg) hat in Aurkennung der Zweckmäßigkeit einer zeutralen ſporttechniſchen Leitung ſein Amt als Hauptſportwart zur Verſügung geſtellt. Er über⸗ nimmt als Gruppenſportwart die Betreuung der Gaue 13 (Südweſt), 14(Baden) und 15(Württemberg).“ Geplante Winterhilfsſpiele Die deutſchen Fußballer ſtellen ſich am Bußtag(18. No⸗ vember) in den Dienſt des Winterhilfswerkes An allen Orten finden an dieſem Tage Fußballſpiele ſtatt, deren Er⸗ trag em WW W zufließen wird. In Süddeutſchland ſind einige große Spiele geplant, ſo in Karlsruhe ein Städte⸗ ſpiel zwiſchen Kgarlsruhe und Stuttgart, in Frank⸗ furt ein Städteſpiel Frankfurt— Mannheim, in Saarbrücken ein Städtekampf Saarbrücken— Mau n⸗ heim und in Stuttgart eine Begegnung zwiſchen S Waldhof und Stuttgarter Kickers, den Meiſter⸗ mannſchaften von Baden und Württemberg. In Eßlingen ſollen die Eßlinger Sportfreunde gegen eine aus Karls⸗ ruher und Pforzheimer Spielern gebildete Elf antreten und in Bamberg wird die Stadtelf von Bamberg einer Nach⸗ wuchs mannſchaft des Gaues Bayern gegenübertreten. Rugby im Süden Nachdem der württembergiſche Meiſterſchaftskampf zwi⸗ ſchen Stuttgarter RC und Heilbronn 96 ſchon Ende der Woche abgeſagt worden war, verblieb nur der Punkte⸗ kampf im Gau Südweſt zwiſchen Stadtſportverein und Ein⸗ tracht Frankfurt, der 38 endete. Bei der Pauſe ſtand das Treffen noch:0, ſpäter kam jede Mannſchaft zu drei Punk⸗ ten.— Das zwiſchen Sc Frankfurt 1880 und Frankfurter TW 1860 vereinbarte Freunoſchaftsſpiel fiel aus, dagegen ſpielte die Reſerve der 8her gegen den BSC 99 Offenbach und gewann mit 15:3(12:3) Punkten. Perry doch Verufsſpieler Der Tennisweltmeiſter Fred Perry, wird, wie zu⸗ verläſſig verlautet, demnächſt Berufsſpieler werden. In einem Brief, den Perry aus Hollywood an einen Londoner Freund richtete, teilte der Tennisweltmeiſter mit, daß ſein Neuyorker Rechtsvertreter Verhandlungen für ſeinen Ueber⸗ gang zum Berufsſpielertum durchgeführt habe, die bereits ſoweit gediehen ſeien, daß nur noch die Verträge unter⸗ ſchrieben werden müßten. Großer Erfolg oͤes Jugendineners in Eltingen a Das vom Gau Württemberg am Samstag und Sonntag in Eltingen durchgeführte Jugend ⸗Boxturnier, dem mit 118 Teilnehmern in Deutſchland nicht leicht etwas Gleich⸗ wertiges an die Seite geſtellt werden kann, wurde zu einem großen Erfolg des württembergiſchen Amateurbox⸗ ſports. Die Vereine ſtellten in allen Gewichtsklaſſen ſo prächtiges Material heraus, daß man um den Nachwuchs in Württemberg keineswegs beſorgt zu ſein braucht. Selbſt die hochgeſpannten Erwarlungen der Zuſchauer wurden noch übertroffen. Der Wanderpreis für die größte Zahl teilnehmender Boxer erhielt der Reichsbahn⸗ und Poſt⸗S Stuttgart, der auch in den Beſitz des Wanderpreiſes für die meiſten Sieger gelangte. Ein weiterer Ehrenpreis ſiel an den BE Ulm und der Sonderpreis für den beſten Kämpfer der Veranſtaltung wurde Müller(Backnang) überreicht. Die Siegerliſte: Papiergewicht A: 1. Kau'mann(Ruß SV Stuttgart); 2 Karlinger(Be Ulm).— Papiergewicht B: 1. Schönhardt (KV Zuffenhauſen); 2. Krauß(Prag Stuttgart).— Pa⸗ piergewicht C: 1. Bihler(Ruß SV Stuttgart); 2. Häſele (BC Ulm].— Papiergewicht D: 1. Mauch(Germania Stuttgart); 2. Daiber(Böblingen— Papiergewicht E: 1. Beſt(B Ulm); 2. Konz(Ruß Stutaart). Fliegengewicht: 1. Eyth(Oberndorf; 2. Hermann Reut⸗ lingen].— Bantamgewicht: 1. Jakob(Rup SV Stuttgart); 2. Fricker(Germania Stuttgart.— Federgewicht: 1. Keß⸗ ler(Prag Stuttgart); 2. Laurer(Germania Stuktgarh). Leichtgewicht: 1. Nanz(Rupp Stattgart): 2. Doll(Rol⸗ tenburg).— Weltergewicht: 1. Müller(FV Backnang]; 2. Schmidt(Polizei Stuttgart).— Mittelgewicht: J. Hä⸗ gele(Ruß Stuttgart]; 2. Schäfer(B Ulm).— Halb⸗ ſchwergewicht: 1. Ebel(Oberndork]; 2. Knöpfle(Polizei Stuttgart).— Schwergewicht: 1. Serbine(Polizei Stutt⸗ gart) 2. Haug(Polizei Stuttgart). Speoberg wieder Punktſieger über Schäfer Aus dem glänzend beſetzten internationalen Ring⸗ kompfturnier in Göteborg gingen der Schwede Rudolf Svedberg im Weltergewicht, der Schwede Ivar Johannſſon im Halbſchwergewicht und der Lette Edwins Bietags im Schwergewicht als Sieger hervor. Der Lette Bietags wor der Held des Turniers, gelang ihm doch ein 271⸗Punktſieg über den zweifachen Olympiaſieger Kriſtjan Poluſalu(Eſt⸗ land) und ein gleiches Ergebnis gegen den Schweden John Nyman. Unſer Kurt Horufiſcher konnte an den entſcheidenden Kämpfen wegen einer Beinverletzung nicht mehr teilnehmen. Im Weltergewicht kam es zu der mit Spannung erwarteten Begegnung zwiſchen Olumpfaſteger Svedberg und unſerem Fritz Schäfer. Wie ſchon in Ber⸗ lin, unterlag Scher nach Punkten, da Svedberg die beſſere Bodenarbeit zeigte.— Die Kämpfe im Halbſchwer⸗ gewicht ſtonden im Zeichen des ſchwediſchen Ringerkönigs Jvar Johanſſon, der im entſcheidenden Gang einen ein⸗ ſtimmigen Punktſieg über Axel Cadier erhielt. Unſer Ludwig Schwefkert war nach einem entſcheſdenden Sieg über den Eſtländer Neo von Cadier nach Punkten beſiegt worden. Die Ergebniſſe: Weltergewicht: Svedberg(Schweden) ſchlägt Schäfer (Deutſchland) mit:0 Punkten; Schäſer ſchlägt T An⸗ derſſon(Schweden) mit 221 Punkten; Svedͤberg ſchlägt T. Anderſſon nach 404 Minuten; Endſtand: 1. Svedberg, 2. Schäfer, 3. Anderſſon. 58 albſchwergewicht: Johanſſon(Schweden) ſchlägt Steen(Schweden) nach 52 Sekunden; Cadier(Schweden) ſchlägt Okofſſon(Schweden) nach:90 Minuten; Schwei⸗ kert(Deutſchland] ſchlägt Nev(Eſtlond) nach 11137 Min. Cadier ſchlägt Schweikert mit:0 Punkten; Johauſſon ſchlägt Cadier mit 30 Punkten; Endſtand: 1. Ivar Jo hanfſon, 2. Axel Cadier, 3. Ludwig Schweikert. „„ Paluſaln(Eſtland) ſchlägt Anderſſon (Schweden nach 142 Minuten; John Nyman(Schweden) ſchlägt Lungdohl(Schweden) nach 348 Minuten; Bietags Gettland) ſchlägt G. Johanſſon(Schweden) nach 12:88 Minuten; Bietags ſchlägt Paluſatu mit:1 Punkten; Bie⸗ tags ſchlägt Nyman mit 21 Punkten; Palufalu ſchlägt Harz und in Schleſien ſtaltfand, wurde die NScksk⸗Motor⸗ brigade Bayeriſche Oſtmark beauftragt. Nyman mit:0 Punkten; Enöſtand: 1. Bietag s, 2 Poluſalu, 3. Nyman, 5 0 5 im 9 Futte Müh! allen Der! Erſch mache Tagu hinde Rede Zahn gabe gelf beſeit zu ſic Verte ſeine für i zwiſc den; zuore ſicher spann Dünt nahm dings Mar! heker ſelbſt Dei Baue die seine! eine ee Dienstag, 3. Nov —— rember 1936 2 2 ELS UN Verfeiler in der Erzeugungsschlachf 2 r Kundgebung der badiſchen Fachſchaften im Reichs nü 0 die Fachſchaft der Getreide⸗ und Futtermittel r Verteiler von Mehl und Mühleuf eine Tagung ab, die aus 3 entlich ſtark beſucht war. Hockenheim begrüßte die mmlung die Mitteilung Kugler, der auf dieſer tkheit am Erſcheinen ver⸗ en der omit ausfallenden edergelegt, ſo daß ſie Herr Als dringendſte Auf⸗ unberechtigte Man⸗ Bauern noch herrſcht, zu ge Brotverſorgung chlacht durch eine allen Teilen des Der Fachſchafts Erſchienenen; er mr machen, daß Re Tagung ſprechen wollte, hindert war. e C Rede hatte Herr Zahn zur Verle gabe wird darin gelpſychoſe, beſeitigen. Die Aufgabe, zu ſichern, bedingt, daß die 0 Verteilungsſchlacht ergänzt wird; in ihr hat der Verteiler ſeine Daſeinsberechtigung zu erweiſen. Vorausſetzung da⸗ für iſt zunächſt einmal eine Bereinigung des Verhältniſſes zwiſchen Handel und Genoſſenſchaften durch einen Burgfrie⸗ den; beide haben ſich im gemeinſamen Verteilerintereſſe ein⸗ zuorönen. Das Exiſtenzminimum iſt dem Verteiler zu ſichern; ſoweit es durch eine Beſchneidung der Hand spannen geſchmälert wird, iſt ein Ausgleich im Futter⸗ un Düngemittelgeſchäft zu ſuchen. Alle bürokratiſchen Maß⸗ nahmen ſollen ſoweit wie möglich wegfallen; dazu iſt aller⸗ dings Vorbedingung, daß der Verteiler Vertrauen zur Marktorönung hat und ſich vorbehaltslos zu ihrem Geiſte bekennt. Und ſchließlich iſt es erforderlich, die Fachſchaft ſelbſt ſchlagkräftiger zu machen. Der Vorſitzende des Getreide⸗Wirtſchaftsverbandes Baden, Bauer Valentin Treiber aus Plankſtadt, ſprach ſodann über die Marktopdnung im Reichsnährſtand. Als der Führer ſeinen Kampf um das deutſche Volk begann, hatte er weder eine zahlreiche Gefolgſchaft noch Geld zur Verfügung; trotz⸗ dem iſt es ihm gelungen, das ganze deutſche Volk zu ſeiner Idee zu bekehren. Entgegen allen Prophezeiungen hat der nationalſozialiſtiſche Staat dem Arbeiter wieder Brot ge⸗ geben, hat den deutſchen Bauern ſo ſichergeſtellt wie nie⸗ mals vorher und hat die Währung ſtabfil gehalten. Es iſt erſte Vorausſetzung für eine deutſche Politik, daß das Volk in ſeinen wichtigſten Lebensgütern nicht vom Ausland ab⸗ hängig iſt, und ſo wurde im Reichsnährſtand eine Organi⸗ ſation geſchaffen, die noch ohne Vorbild war. Als der Reichsbäuernführer im Jahre 1934 zur Erzeugungsſchlacht aufrief, da erregte die neue Marktordnung vielfach Kopf⸗ schütteln, weil ſie im Gegenſatz zu den Geſetzen der Wirt⸗ ſchaft ſtehe. Trotzdem hat der Reichsnährſtand Erfolg ge⸗ habt. Obwohl wir heute in unſerer Ernährungswirtſchaft vom Ausland ſo hermetiſch abgeſchloſſen ſind wie 1914, ob⸗ wohl uns heute weniger Boden zur Verfügung ſtehb als da⸗ mals und obwohl die Bevölkerungsdichte ſtärker geworden iſt, iſt die deutſche Volksernährung aus eigenem Boden ge⸗ ſichert worden. 5 Dabei war die Ernte einflüſſe ſtark in M Zahn ahres 1934 durch Witterungs⸗ aft das Jahr 1935 konnte als Futte nicht b und frühere Fehler machen ſich auch heute n r. Wenn zeit⸗ weiſe die Belieferung mit ränkt werden mußte, ſo kann man nur Horauf hinweiſen, daß in z Jahren nicht die achtzig Jahre hindurch hängigkeit vom Ausland gerade dieſ werden kann Heute noch iſt de 1 n ein Deviſen⸗ problem und im Zuſammenhang damit ein Problem unſerer Rohſtoffwirtſchaft.— Die Bindung zwiſchen Nähr⸗ ſtand und Wehrſtand iſt viel enger, als illgemein angenym⸗ men wird. Das Schwert hat die Arbeit zu ſchützen, und Y gepflegte Ab⸗ Gebiet behoben es kann kein freies Bauerntum geben, wenn es nicht ge⸗ daß ſchützt wird. Auf der anderen Seite ſteht feſt, Deutſchland nicht mit Waffengewalt, ſondern nur durch Hunger bezwungen werden kann. Wir können uns wohl Einſchränkungen auferlegen, aber wir dürken es nicht da⸗ hin kommen laſſen, daß das Volk nicht mehr ausreich mit Brot verſorgt iſt. Das iſt eine Frage der Ver lung, für die Handel und Genoſſenſchaften verantwortlich ſind, aber nicht weniger auch der Bauer, der nicht aus ſpelulativen Gründen mit ſeiner Ernte zurückhalten darf. Der Geſchäftsführer des Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verbandes Baden, E. Schlanſtedt, ſchilderte und erläuterte die neuen Maßnahmen und Anordnungen im Get wirtſchaftsjahr 1936/37. Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung verbin⸗ det mit dem Leiſtungsprinzip auch den Ordnungsgrundſatz. Daß eine ſolche geordnete Wirtſchaft, die von marxiſtiſcher Planwirtſchaft ſoweit entfernt iſt wie von dem liberaliſti⸗ ſchen Spiel der freien Kräfte, gerade bei der deutſchen Ge⸗ treidewirtſchaft ſo ausgeprägt zur Anwendung kam, iſt be⸗ dingt durch die Tatſache, daß es ſich hier um unſer tägliches Brot handelt, und daß der Bauer im Rahmen der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung eine beſondere Bedeutung hat. Den Preis dürfen nur die Geſtehungskoſten des Er⸗ zeugers und die Kaufkraft des Verbrauchers beſtimmen; das kann man nicht mit liberaliſtiſchen Methoden durchſetzen. Vielmehr muß mit der Neuordnung in Her Politik eine Neuordnung in der Wirtſchaft Hand in Hand gehen. Zuerſt mußte alſo auch in der Getr wirtſchaft eine Oroͤnung ge⸗ ſchaffen werden. Handelte e im Jahre 1933 noch darum, die große Ernte vor einem Abſacken der Preiſe zu bewahren, ſo galt es in den nächſten zwei Jahren, Orönung zu ſchäffen. Die Getreidekontingentierung war notwendig, um den Brotbedarf ſicherzuſtellen; auch die Getreideablieferungs⸗ beſcheinigungen und Kontingentsmarken waren notwendig. Für das Getreide mußten Feſtpreiſe eingeführt werden; wenn dieſe Preiſe in Einzelfällen nicht eingehalten wurden, ſo muß geſagt werden, daß dazu immer zwei Partner ge⸗ hören, ein Verkäufer und ein Käufer. Es wird notwendig ſein, daß man den Bauer darüber belehrt, um was es bei den Feſtpreiſen geht.— Die Handelsſpannen für Getreide ſind nicht groß, immerhin ergeben ſich noch immer Verdienſt⸗ möglichkeiten. Die Verteiler haben in dieſem Jahr ihre Feuerprobe zu beſtehen; je mehr ſich die Glieder in der Ge⸗ tre'dewirtſchaft gegen die Marktordnung ſträuben oder ſte zu umgehen verſuchen, um ſo mehr muß man reglementie⸗ ren und einſchränken. Hinſichtlich der Warenbewegung gelten ähnliche Grund⸗ ſätze; es darf nicht ſein, daß der eine viel hat, während der andere Mangel leidet; daher iſt die Andienungspflicht für Brot⸗ und Futtergetreide eingeführt worden. Das iſt eine hoffentlich nur vorübergehende Maßnahme, denn die Ge⸗ treide⸗Wirtſchafts⸗Verbände haben beſtimmungsgemäß nicht den Verteiler zu erſetzen. Vorausſetzung zu fruchtbarer Arbeit iſt, daß man in ſei⸗ nem Berufskollegen nicht nur den unliebſamen Konkurren⸗ ten ſieht. Wenn es auch heute noch gewiſſenloſe Elemente gibt, die in den Reihen anſtändiger Verteiler nichts zu ſuchen haben, ſo iſt es die Aufgabe der Fachſchaften, dieſe Auswüchſe zu beſeitigen. Wir brauchen keine Spekulanten, ſondern boden verwurzelte Menſchen, die ſich als Berater des Bauern ebenſo bewähren ſollen wie als Treuhänder unſeres täglichen Brotes und als Mittler bis zum Ver⸗ braucher. An die Vorträge, Sie mit großer Aufmerkſamkeit und Beifall aufgenommen wurden, ſchloß ſich eine Ausſprache an, die ſich mit Einzelfragen wie Mengenrabatte beim Mehl⸗ handel und Zuſtände beim Braugerſtenhandel befaßte. Neuregelung des beutſch⸗eſtniſchen Warenverkehrs. Die in Berlin geführten Verhandlungen über die Ver⸗ längerung der deutſch⸗eſtniſchen Vereinbarung über den gegenſeitigen Warenverkehr fanden am Montag ihren Abſchluß. Der deutſch⸗eſtniſche Warenverkehr für das Jahr 1937 wurde neu feſtgelegt. Die getroffenen Verein⸗ korungen dürften geeignet ſein, die erfreuliche Aufwärts⸗ knkwicklung des deutſch⸗eſtniſchen Warenaustouſches, die ich in den letzten Jahren gezeigt hat, auch für das Fahr 1987 ſücherzuſtellen. Der Saar⸗Pfalz⸗Kanal und die pfalz. In einer 8 Saarpfalz, die ſich aus Pfalz⸗Kanals beſchäftigte Saarbrücken in einem 2 Rhein⸗Kanal und ſeine hen Auswirkungen“ mit, daß die vom Reichsverkehrsminiſterium veranlaßten Vor⸗ prüfungen befriedigende Ergebniſſe gezeitigt hätten und daß es beſonders zu begrüßen ſei, daß jetzt eine Zmeiaſtelle des Reichs waſſerſtraßenamtes Saarbrücken den Plan an Ort und Stelle bearbeite. Die Linienführung auf der Strecke Saarbrücken—Kaiſerslautern habe im weſentlichen bereits ſeſtgelegt werden können, und es ſei zu hoffen, daß die Unterſuchung bald bis zum Rhein ausgedehnt werden könne. Die techniſche Durchführbarkeit des Kanals ſtehe heute außer Zweifel, wenn auch die Ueberwindung der Haardt mit Hebe⸗ werken und Pumpfneiſungen an die deutſche Waſſerbau⸗ technik hohe Anforderungen ſtelle. Die Abmeſſungen des Sagr⸗ Pfalz Rhein ⸗Kanals entſprächen einer modernen Großſchiffahrtsſtraße für 1200 ⸗Tounen Schiffe. In der Koſtenfrage ſeien die Ermittlungen noch nicht abgeſchloſſen, da die früheren Erhebungen übervrüft und zum Teil be⸗ richtigt werden müßten. Das Verkehrsaufkommen ſei ſeiner⸗ zeit auf 3,9 Mill. To, veranſchlagt worden, müſſe fedoch nach dem neueſten Stand der Dinge in weit größerer Höhe an⸗ genommen werden. Sgar⸗Pfalz⸗Rhein⸗Hanal bilde keine Sonderaufoabe für ſich, ſondern ein Teilſtſick im ſüd⸗ deulſchen Waſſerſtraßenvrogramm. Er ſei berufen, die Rosi ſtofſſtraße der Weſtmark zu werden und nationalpolikiſch die feſte Klammer zwiſchen dem Jahrſſunderte lang um⸗ kämpften Grenzgebiet und dem Innern des Reiches zu bilden. Wenn auch noch nicht geſagt werden könne, wann die Zeit zur Inanariffnahme dieſer großen Aufgabe ge⸗ kommen ſei, ſo müßten zu iſrer Vorbereitung doch ſchon jetzt alle Kräfte zuſammengefaßt werden. * Hüttengzementpreis um 7, je 10 Tounen ermäßigt. Im Zuge der Preisermäßigung für Portlandzement um 10„ je 10 To. hat auch der Hüttenzementverband, Düſſel⸗ dorf, ſeine Preiſe am 1. November herabgeſetzt im Ausmaße von 7% je 10 To. Dieſe Preisermäßigung erfolgte in etwas geringerem Ausmaß, um die bisherige Spanne zwi⸗ ſchen Eiſenportlandzement und Porklandzement von 16 auf künftig nur 13 c und die von Hochofenzement von 29% auf künftig 26, zu vermindern. Die Preisſpanne ſoll in der Folgezeit nach Möglichkeit noch weiter gekürzt werden. * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Obtoher werden wie folgt feſtgeſetzt: Aegypten 1 Pfund= 12,51, Argentinien 100 Papter⸗ peſos(= 44 Goldpeſos)= 69,43„/, Belgien 100 Belga 500 belg. Fr.)= 4196, Braſilien 100 Milreis 4250, Bulgarien 100 Lewa= 3,05 /, Kanada 1 Dollar 2,49„, Dänemark 100 Kronen ⸗ 54,49 1, Danzig 100 Gulden e 47,0 /, Eſtland 100 Kronen 68,00 J, Finn⸗ land 100 Mark= 5,39 /, Frankreich 100 Fr. 11,61, Griechenland 100 Drachmen 2,36 /, Großbritannien Pfund Sterling= 12,21 /, Holland 100 Gulden= 88554, Iran 100 Rials ⸗ 15,0„, Island 100 Kronen 34,74, Italien 100 Lire ⸗ 13,10 /, Japan 100 Hen 1720% Jugoflawien 100 Dinar= 5,66, Lettland 100 e 48,0, Litauen 100 Litas= 41,98 /, Luxemburg 0 Ir= 52,45% Norwegen 100 Kronen 61,33, Oesterreich 100 Schilling ⸗ 29,00 ,, Polen 100 Zloty= 4709 ,, Portugal 100 Eskudos ⸗ 11/9, Rumänien 100 del= 2,9 /, Schweden 100 Kronen= 62,98&, 4 100 Fronten 57,7 /, Spanien 100 Peſeten= 24,59„, cchechoſlowakei 106 Kronen= 8,99„, Türkei 1 Pfund 8„ Uruguay 1 Peſo= 1,34„/, Vereinigte Staaten von Amerika Dollar= 2,40 /.— Die Feſtſetzung der Um⸗ rechnungsſätze ür die nicht in Berlin notierten auslän⸗ diſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am 10. d. M. Neußer Papier⸗ und Pergamentpapier⸗Fabrik AG, Reuß. Der Auſſichtsrat beſchloß, der am 12. November ſtuttfindenden G die Verteilung wieder 8 v. H. aus einem Reingewinn von 285 864 J vor⸗ de Irbeitsklammer Saar⸗ es Gaues e Saar ⸗ Pfalz ⸗ Der werden als Rekordzahlen bezeichnet. einer Dividende von zuſchlagen(i. V. nach Abſchreibungen von 568 000% Rein⸗ gewinn 257 929%, woraus eine von 3 guf 8 v. H. erhöhte Dividende gezahlt wurde). Die Entwicklung im laufenden Jahr bewegte ſich im Vorjahresrahmen. * Schocken AG, Zwickau⸗Sa.— Wieder 4 v. H. Divi⸗ dende. Am 30. Oktober fond in Berlin die GV ſtatt, in der die Großakttonärin, te Einkaufszentrale J. Schocken Söhne, Zwickau, zum erſten Male durch Sir Andrew Mefſadyean, London, vertreten wurde. Nach dem der 5 vorgelegten Geſchäftsbericht für das Geſchäftsjahr 19 5, das am 28. Februar 1936 endete, iſt gegenüber dem Vor⸗ jahre ein Umſatzrückgang eingetreten. Wie in der GV berichtet wurde, war auch noch in den erſten Monaten des laufenden Jahres ein geringer Umſatzrückg ng zu ver⸗ zeichnen, während ſich der Umfatz in den letzten Mematen gehoben hat. Die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung weiſt gegenüber dem Vorjahre keine wesentlichen Aenderungen auf. Der Reingewinn beträht 530 698, (072 275), wozu ein Gewinnvortrag von 65 799(107 723) Mark kommt. Es ſtanden alſo zur Verfügung der GV 596 497(779 990) 1. Die GV beſchloß, zus dieſem Gewinn eine unveränderte Dividende von 5 v. H. auf 4,2 Mill Aktienkapital auszuſchütten. Der Senderreſerve wurden 250 000(500 000)/ überwieſen. Zum Vortrag bleiben 182 297 * Heſſiſche Gummiwarenfabrik Fritz Peter AGB., Klein⸗ Auheim bei Hanau. Im Zuſammenhang mit der Geſamt⸗ erzeugung blieb das Jahresergebnis 1985 etwas⸗ hinter dem Vorjahre zurück. Einſchließlich Vortrag bleibt ein Rein⸗ gewinn von nur 7598(42 701) /, der nach Abzug von 4 500 Mark Aufſichtsrats⸗ Tantiemen vorgetragen wird(i. V. 6 v. H. Dividende). Das Unternehmen hat 1,067(1,641) Mill. Stück Fahrraddecken und 1,404(1,687) Mill. Stück Fahrradſchläuche hergeſtellt und davon 1,060 Mill. Stück Fahrraddecken im Inland und 9/026 im Ausland und 1,296 Mill. Stück Schläuche im Inland und 0,066 im Ausland verkauft. In der Bilanz ſind die Verbindlichkeiten infolge der Mehrumſätze auf 1,06(.65) und andererſeits das Um⸗ laufsvermögen auf 1,15(0,75) Mill./ angeſtiegen. Die Umſatzzahlen 1936 entſprechen denen des Berichtsjahres, da⸗ bei ſei eine ſtarke Erhöhung der Produktion für techniſche Gummiartikel eingetreten. Verſchiedene techniſche Erfolge auf neuen Gebieten ließen günſtige Ergebniſſe erwarten. Die GV. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß. * Neubauaufträge des Norddentſchen Lkbyd. Die Ree⸗ derei hat der Deutſchen Schiff⸗ und Maſchinenbau⸗Aktien⸗ geſellſchaft, Werk Act.⸗Geſ.„Weſer“, Bremen, zwei wei⸗ tere Schifſe der„Sgar“⸗Klaſſe in Auftrag gegeben. * Konverſtonskaſſe für deutſche Auslaudsſchulden. Für die Zproz. Reichs mark⸗Schuldverſchreibungen Serie und B der Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden iſt laut Bekonntmachung im Reichs anzeiger die am 31. Okteber d. J. fällige Tilgung gemäß der Bedingungen durch Stückerückkauf bewirkt worden. Es findet daher in dieſem Jahre keine Ausloſung durch das Kontor der Reichsßhaupbank für Wertpapiere ſtatt. * Bauſparkaſſenzuteilung. Bei der Zuteilungs⸗ verhandlung ſtellte die Bauſparkaſſe„Sparſi“ Spar⸗ genoſſenſchaft e. G. m. b. H. Singen am Hohentwiel wieder 49 Mitgliedern die Summe von 270 500 Mark in Baden, Württemberg, Hohenzollern und Bayern zum Bau, Kauf und Entſchuldung zur Verfügung. Weitere 58 000 Mark, die als Spitzenbeträge in den einzelnen Gruppen nicht zur vollen Zuteilung des nächſten Anwärters ausreichten, wurden für die Januar⸗Zuteilung 1937 zurückgeſtellt. Damit ſind über 15 000 000 Mark an rund 2000 Mitglieder ſeit Beſteßen der Haſſe zugeteilt worden. * Rekordgetreideernte Jugoflawiens. Die ſoeben veröffentlichten amtlichen Zahlen über das Ergeb⸗ nis der diesjährigen jugöflawiſchen Getreideernte Die Geſamt⸗ ernte beträgt faſt 90 Mill Dz., von denen 235 Mill. Dz. auf Weizen, 51 Mill. Dz. auf Mais und der Reſt auf Gerſte und Roggen entfällt. Jugofla⸗ wien hatte bisher noch kein ſo günſtiges Ernteergeb⸗ mis zu verzeichnen. Die Weizenernte überſchritt um über 1 Mill. Dz. den bisherigen Höchſtſtand von 1928. * Schweizer Nationalbank.— Zunahme des Golbbeſtan⸗ des. Nach dem Ausweis der Bank vom 31. Oktober hat der der Neuen Mannheimer Zeitung Golöbeſtand, nachdem er in den beiden letzten Wochen un⸗ verändert erſchien, einen Zuwachs um 332,424 Mill. Schw. Franken auf 2 408,369 Mill. Schw. Fr. erfahren. Dieſe Zu⸗ nahme findet ihre Erklärung im neuerlichen Beſchluß der Bankbehörden, Gold nicht nur für Rechnung des Goldver⸗ rechnungskontos, ſondern auch für eigene Rechnung zu kau⸗ fen und zu verkaufen. Die Depiſen ſind mit 47,209 Mill. Schw. Fr. nahezu unverändert. Das Inland⸗Portefeuille, beſtehend aus den Wechſeln und Schatzanweiſungen, erhöhte ſich um 4,151 Mill, auf 96,787 Mill. Schw. Fr. Die Wechſel der Darlehenskaſſe haben ſich um 2 Mill. auf 13,800 Mill. weiter vermindert, ebenſo erfuhren die Lombardvorſch eine Abnahme um 2,690 Mill. auf 45,319 Mill. Schw. Fr. Der Notenumlauf iſt gegenüber dem letzten Stichtag um 52,045 auf 1 412,553 Mill. angeſtiegen; die Zunahme in der gleichen Woche des Vorjahres betrug 64 Mill. Schw. Fr. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten ſind ebenfalls angeſtiegen, und zwar um 215,235 Mill. Schw. Fr. auf 1 231,759 Mill. Schw. Fr. Der Notenumlauf und die täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten waren am 31. Oktober zu 91,07 v. H.(87,33 v. .) durch Gold gedeckt. * Schweizeriſche Lokomotiv⸗ und Maſchinenfabrik, Win⸗ terthur.— Geringerer Jahresverluſt. Der Verwaltungsrat ſchlägt der kommenden GV. vor, den Verluſt aus dem Ge⸗ ſchäfts jahr 1935/36(30. Juni) von 240 575 Schw. Fr.(i. V. 1,26 Mill. Schw. Fr.), der ſich um den beſtehenden Verluſt⸗ vortrag auf 2,75(2,51) Mill. Schw. Fr. erhöht, auf neue Rechnung vorzutragen. Im Bericht wird ausgeführt, daß ſich der Auftragseingang aller Abteilungen zuſammen im abgelaufenen Geſchäftsjahr ungefähr auf der Höhe des Vor⸗ jahres gehalten habe. Es ſei aber möglich geweſen, die Produktion weſentlich zu ſteigern, und zwar auf Grund eines verhältnismäßig großen Auftragsbeſtandes, mit dem die Geſellſchaft in das Berichtsjahr eingetreten ſei. Ende Juni 1936 ſei der Auftragsbeſtand etwas niedriger als an dem entſprechenden Zeitpunkt des Vorjahres geweſen. Wenn auch verſchiedene Abteilungen der Werkſtätten befriedigend beſchäftigt waren, ſo hätten doch andere nach wie vor unter Arbeitsmangel zu leiden gehabt. * Continentale Linoleum⸗Union, Zürich.— Eine Nen⸗ gründung. Die Continentale Linoleum⸗Union hat zuſam⸗ men mit den ihr angeſchloſſenen Unternehmungen eine neue Geſellſchaft„Mij. toi Exploitatie van Ontroende Goederen“ gegründet, die ſämtliche Aktiven der ſeit etwa acht Jahren ſtilliegenden belgiſchen Linoleumtabrik in Marly b. Brüſſel übernehmen ſoll. Dieſes Unternehmen gehörte früher der ſpaniſchen Cia. Generale del Corcho in Barcelona und iſt vom Konzern übernommen worden, um zu verhindern, daß ſich Außenſeiter dort feſtſetzen könnten. Der Abſatz des Kon⸗ zerns hat ſich auch im laufenden Jahre ſehr günſtig ent⸗ wickelt. 5 Frachienmarki Duisburg-Nuhrori Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu den letzten Tagen der Vorwoche ſtiller. Dagegen konnte zu Tal ziemlich Kahnraum abgege⸗ ben werden. Kleinerer Kahnraum kann ohne Warte⸗ zeiten eingeteilt werden. Die Bergfracht Baſis Mannheim und die Talfracht nach Rotterdam blieben mit 90 Pfg. ab Ruhrort und.10 Mark ab Kanal unverändert. Ebenſo erfuhren auch die Zuſchläge nach Antwerpen Gent mit 30 Pfg. je Tonne keine Aenderung. Die Fracht nach Amſterdem beträgt 68% Pfg. bzw. 80 Ets. ab Ruhrort bzw. ab Kanal einſchließlich Schleppen. Der Bergſchlepplohn no⸗ tierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt nach wie vor 80 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Waren und Märkte Der deuische Rauchwarenmarkt im Okiober Preise fesi Entſprechend der Saiſon war der geſchäſtliche Verlauf am deutſchen Rauchwarenmarkt recht gut. Sowohl die Inlandsumſätze als auch die mit der ausländiſchen Kundſchaft lagen über den Ergebniſſen der Vergleichszeit des Vorjahres. Angeſichts der ſtarken Nachfrage auch auf den übrigen internationa⸗ len Rauchwarenmärkten waren die Preiſe ſehr feſt. Das Hauptgewicht legte der Rauchwarenhandel am Brühl auf die Steigerung der Ausfuhr, ungeachtet der Tatſache, daß ſich im Verkehr mit der ausländi⸗ ſchen Kundschaft aus den Folgen der Abwertungen der einzelnen Ländern gewiſſe Schwierigkeiten er⸗ gaben. Die Fakturierungen erfolgen vielfach in Reichs⸗ mark, aber auch in fremden Valuten auf Baſis Lon⸗ don oder Neuyork. Unter der ausländiſchen Kund⸗ ſchaft, die am Brühl einkaufte, befanden ſich neben den Ländern wie Ungarn, nordiſche und Nandſtaa⸗ ten, die in den letzten Monaten ihren Bedarf in Leipzig gedeckt haben, auch Italien, nachdem die dor⸗ tige Regierung ungefähr ein Drittel der früheren Einfuhrkontingente freigegeben hat. Aber auch für franzöſiſche Rechnung wurde lebhaft gekauft. Man vechnet in Pariſer Kreiſen offenbar damit, daß die gegenwärtige franzöſiſche Währungslage noch nicht ſtabil iſt, und ſucht weiteren Abſchwächungen des Franken durch rechtzeitige Eindeckungen in Ware vorzubeugen. An den deutſchen Käufen beteiligten ſich ſowoßl oͤſe Bekleidungsbranche als auch die deutſche Kürſchnerkundſchaft. Es iſt bemerkenswert, daß ſich die Zahlungsweiſe der Kürſchner im Berichtsmo⸗ nat gebeſſert hat, was auf einen befriedigenden Geſchäftsgang bei den Kürſchnereien hinweiſt. Am meiſten gefragt waren die Artikel Perſianer, In⸗ diſch⸗Kamm, Fohlen, Kalbfell und Amerikaniſch⸗ Opoſſum. Auch Nerze und Biber ließen ſich gut umſetzen. Das Wildwarengeſchäft war nicht einheitlich. Starkes Intereſſe beſtand für Iltiſſe. Soweit Füchſe in Frage kamen, dominierten Silber⸗ und Blau⸗ füchſe, während der Artikel Rotfüchſe vernachläſſigt war. Die Nachfrage nach Hamſter hält an, das An⸗ gebot iſt jedoch begrenzt. Das Katzengeſchäft iſt etwas ruhiger geworden. Das Kaningeſchäft dagegen hat eine Beſſerung erfahren. Nachfrage beſteht nach allen Sorten. In der Leipziger Veredelungsindu⸗ ſtrie wartet man auf die neuen Ankünfte aus der Londoner Auktion, die in Leipzig nachveredelt wer⸗ den müſſen. Im allgemeinen war der Geſchäftsgang im Oktober ruhig. Mannheimer Getreidegroßmarkf O Mannheim, 2. November. Das Angebot von Weizen war am Getreidegroßmarkt noch immer unzureichend, doch berichten die Genoſſenſchaften, daß in den letzten Tagen bei ihnen die Ablieferungen ſeitens der Landwirtſchaft ſtärker geworden ſind, ſo daß mit einer Erhöhung des Angebotes gerechnet werden kann.— Einige Partien norddeutſcher Roggen kamen mit 6/ Handelsſpanne an den Markt und wurden ſchlank aufgenommen.— Bei Braugerſte ſind einige Angebote an den Markt gekommen, jedoch verlangen die Erzeuger vielſach die Erzeugerfeſtpreiſe; insbeſondere trifft dies für pfülziſche Braugerſte zu. Weiter war noch etwas fränkiſche und Tauber⸗Gerſte zu haben, ferner noch rhein⸗ RTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag- Ausgabe Nr. 509 Nhein-Mainische Abendbörse Sli Frankfurt, 1. November Die Abendbörſe war bei Eröffnung völlig geſchäſtslos Es herrſchte allgemein ſtarke Zurückhaltung. Aufträ r Kundſchaft logen nicht vor. Soweit man Kurſe nannte, konnten ſie ſich gegen den etwas erholten Mittagsſchluß behaupten. Reichsbank blieben gefragt und notierten mit 195(194,50). J Farben kamen mit 178(178,5) bei Min⸗ deſtumſatz zur Notiz. Auch der Rentenmarkt lag auf allen Gebieten außergewöhnlich ruhig. Nuch im Verlaufe hielt die ſtarke Geſchäftsſtille an und Reichsbank gingen wieder Auch zogen DD⸗Bank 50(11) an. Der Rentenmarkt blieb bis zum Nachbörſe: ohne Umſätze. Schluß ſehr ruhig. heſſiſche und Nahegerſten und zum Teil auch norddeutſche Herkünfte; auch für weniger befriedigende Qualitäten wurde der Höchſtyreis gefordert. Induſtrie⸗ u. Futtergerſte waren nicht am Markt.— Für bayeriſchen Induſtriehaſer verlangte man 19,25. Futterhafer war nicht erhältlich.— Die Nachfrage nach Weizenmehl hielt an.— Am Markt für Futtermehl ergaben ſich keine nennenswerten Aenderungen. Weizen /6% Gerste Weizenktete 14 10.60 WIA 20,.— Braugerſte 23.0[mit Sack 19 10.65 WI5 20,1 Induſtriegerſte 195/200 16 10.0 Wi6 20.20 Futter gerſte 17 10,75 W 17 20,80 59/50 G 7 15 80 10.90 Wige] 20.60 G 8 15,60 200 41.— W209 20.80 G. 16.80 Roggenkleie 13 10.10 Ausgleich. 40 G11 17,10 mit Sack 81 10.45 Roggen 74½8 Ausgleich.— 40 10 10.20 M2 16,40 Hafer 511 15.70 Wzfuftermeh!l 18,80 R15][ 16,50 48/49 HA 1620[Ger ſtfutterm 5 18 16.90 517 16 50 Biertreber 14.— Rig] 17.10 Ausgleich 40 Malzteime 13,40 Ausgleich[ 0 Induſtriehafer W. Ausgle ich- 85 Raps ab Station... 32.— Trockenſchnitzel, Fbrpr...20 Mais, mit Sack 20 Nohmelaſſe 5. Sonstige Futter artikel Steffenſchuitze 10.40 ohne Waſſeranſchluß.—.20 Zuckerſchnitzel.. 11.40 Erdnußkuchen, prompt. 15.80 Ausgleich. 85 Soyaſchrot, prompt... 135,89 Rauhfutter Rapskuchen in. 13,79 Wleſenheu loſes, neues. Sapskuchen ausl. 1420 altes. Palmkuchen 13.90 Luzernkleehei. 8 „Kokos kuchen 4470 Preßſtroh, Rogg., Weizen 3 Seſamkuchen 135, Hafer, Gerſte. Leinkuchen 156.30 Geb. Stroh, Rogg. Weizen.20% 2,80 Ausgleich T— 40 Hafer, Gerſte 3 Weizen für 1 Kg. über Durch⸗ Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 3 Kg. über Durchſchnitt 0,40% per 100 Kilo Itogagen ur 1 Ki ramm über Durch⸗ ſchnitt 0,07%% per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,15 /¼ p. 100 Kg., für 3 Kg. über Durchſchnitt 0,22%% per 100 Kilo. Gerſte fur geran üher Durch⸗ ſchnitt 0,15% p. 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchuftt 0,0/ p. 100 Kg. für jedes weitere Kg. bis zu 68 Kg. 0,10„ per 100 Kilo. Hafer für jedes Kilogramm über Durchſchnitt 0,10/ per 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichwore, bis 1/50/ per 100 Kilo höher. Mennheimer Mehlnoflerungen Onalitätszuſchläge: ſchnitt 0,15/ per 100 0,90/ p. 100 Kg., für Weizenmehl, Baden 14, Type 790 aus Inl.⸗Weiz. Nop. 29,20 Dez. 2889 15 28.20 28,80 15 28.20 28,80 17 28.20 29.80 19 29,55 28,65 28,55 28,65 Pfalz⸗Saar 19 28,55 28.65 7 29,55 28565 Roggenmehl 1422.70 Baden 18 28,25 e 18 238.30 Type 997 15 22.80 1923.60 192350 Zuzüglich 50 Pig. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der W Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Non.(Eig. Dr.) en(in Hil per 100 Kilo) Nov. 7,25; Jan. 7 März 7,15; Mai 7,15.; Mais lin Hfl. per Loſt 2000 Kilo) Nov. 88; Jan. 89,75; März 92; Mai 92. E Liverpopler Baumwollkurſe vom 2. Nan.(Eig. Dr.) Amerik Univerſal. Stand Middl.)(Schluß)(Nov 36) 6637 Dez. 659; Jan.(87) 658; Febr. 656, März 656; April 653; Mai 652; Juni 649; Juli 647; Auguſt 6990, Sept. 623, Okt. 617; Nov. 618; Jan.(88) 613; März 612; Mai 611; Juli 609; Okt. 597; Tendenz ruhig— ſtetig. Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Lu d wig s hafen: Wirſing.—2, Weißkraut.—.25, Rotkraut.53.25, Rote Rüben—.5, Karotten.—2, Goldparmänen 1820, gewöhnliche Aepfel 10—18 3. Lambsheim: Blumen⸗ kohl 1416, 10—12 und—8, Tomaten 10, Rotkraut.75 bis .25, Weißkraut.11.2, Wirſing—.5, Sellerie 70, Möhren.—1,4 3. Schifferſtadt: Weißkohl.14.3, Dänenkohl.5, Rotkohl.25, Wirſing 2, Karotten 1,82, Möhren.11.4, Rote Rüben.5, Blumenkohl 1825, 815 und—8, Endivienſalat—5 3. Maxdorf: Endivien⸗ ſalat—5, Kopfſalat—4, Weißkohl.1, Rotkohl.25, Blumenkohl 14—16,—12 und—6, Karotten 2, Möhren ſtumpf.5, ſpitz.2, Rote Rüben.5, Sellerie—10, Lauch g, Wirſing 3. 2 Leinöl⸗Notierungen vom 2. Nov.[Eig. Dr.) JZon⸗ don: Leinſgat Pl. per Okt. 11%(11,25]; dito. Klk, per Okt.⸗Nov. 13¾(unv.); Leinſaztöl loo 25,3(25,6) dto. Nov. 24,(24,6); dto Jan.⸗April 24,3(24,6); Baumwoſl⸗ Oel ägypt. 25,6(unv.): Baumpwoll⸗St. ägypt. Okt. 7(776). Neu york: Terp. 4,0(unv.). Savannah: Terp. 96/½00(unv.). Amſter dam: Leinöl loko 20,5, dto. Nov. 1676(16,75); dto. Nop.⸗Dez. 16,75. Geld- und Devisenmarkt London.? tember(schlug amtlich eto: 488.94] Lopenbsgen] 22.0] Moskeg% then 1½45 Lale 288.52 Jſocchoſm 19, 30 5 kumznf an 1898 Vekoham⸗ 1207 mslerdaw 908.75 bale 19.90] Kensfaufin. 611.— J raey 125.— 555 105,12 kissen 119.75 ihn 840,— Hello 35775 brüsse 28.97% felziugfers 22094 fen 28,12 Monteriges 28,75 ſialen 92.90 brag 788,12 esu 25,05 Jalparaiie 1880 geri 12,10- buen 28,0 kuenes Ares] 15,— bens Schwe 21.2/ /. Belgrad 212.50 J flo de Ja. 412,—] uf Lon 0 17.55 denen 84,00— ois„ flongkong 1,200 J Südafrika 100,12 Meialle Hamburger Mefallnoſſerungen vom 2. November HKupfer I banes- u. Sraltz-Ann 1 brief] Leſd Brief 1 beld berahlif Brief. Seſd bezahl. lan 53,553.50. 27/2/75. Hüttenröbrinn 20252025 kebrue 54.75 4./ J Fenster(. p. K).. 444.0 88.9 Mar: 55,505,750. 77, 7 Fangeld(. b. 75 4284 27/9 Apr 86, 55,25 2/6 2/5. AI-Flauin(Abfzlle 21 e eee mr.(. 5.) 380 20 zun„„ 5 Techn. ulnes platin lali.. etaflpr,(RI. g.....500 ß„„„„„„ Lopfemm„„ loc Alen 1„„„„„„„„. Anffmon Kegulus ns.( fu.) 47,—/ Horemb 53,058,500„ 277, 7 üscksilber(S per flssche) 1,12 1,2 Jetem 53.50, 50.. 27,75 2/7... Wofframer chines.(in S.. 29.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 2 November für eine Unze Feingold 142 fh 2% d gleich 86,6040 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,8682 pence gleich„784. 3———ůů . und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer tellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterh 1 Carl Onno Elſenbart⸗ Handelsteil! Dr. Friß Bode Lokalen Teilt dr. Hammes Sport: Wily Müller—Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt. Cuxt Wilhelm Zgennel Anzeigen und 55 Mitteilungen: Jakob Faude, fümtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 Dr. Fritz Bode& Co. Mannbeim,.4 0 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗ Friedenau, Sentaſtraße Ager 5 Ausgabe A u. Ausgabe 8 92 au er 1 Abendaufagr der Ausgabe K u. Ausgabe 8. 20405 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabde Dienstag, 3. Der Film, der täglich Beglücht u. Begeistert 8366 Regie: Geza v. Bolvary Hauptdarsteller: Angela Salloker A. Hörbiger Leopoldine Konsſaniin Erika v. Thellmann Töglich:.05,.35,.10 Uhr r Einzelmöbel: gerede am Donnerslag, dem 5. Ok. 1936 oersteigere ich aus dem Nachlaß des verstor- benen Oberpfarrers Alfred Gerich, Na nheim lemogenriedslr. 9 öffentlich gegen bar an den Meistbietenden. Beginn vormittags ½ 10 Uhr. Egzimmer helleichen garnitur Polstermöbel: plüschgarnitur Rosenthal. Gläser. 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