Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzei Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Numme Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Man Mittag⸗Ausgabe A E* mm gane lien und e fe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder „„reachlaß gewährt. Keine Gewähr für ten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und uolich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. * und Donnerstag, 5. November 1936 147. Jahrgang— Nr. 513 Rußlands Einmiſchung und der Londoner Ausschuß Parlaments-Eröfjnung in London „Nicht genügend Beweise“?! Deutſchland und FJtallen gegen Rußlands Verdrehungs⸗ und Vertuſchungsverſuche — London, 5. November. Der Hauptausſchuß des Internationalen Nicht⸗ einmiſchungsgusſchuſſes, der am Mittwochnachmittag ſeine Beratungen fortſetzte, tagte bis in die ſpäten Abendſtunden hinein. Von unterrichteter engliſcher Seite wird mitgeteilt, daß ſich der Ausſchuß fünf Stunden lang aus⸗ schließlich mit der Moskauer Antwort auf die deutſchen Enthüllungen über ſowjetruſſiſche Waf⸗ fenlleferungen an die ſpaniſchen Marxiſten be⸗ ſchäftigt habe. Der deutſche Vertreter, Botſchaftsrat Fürſt Bis⸗ marck, ſei den„Erklärungen“ des ſowjetruſſiſchen Vertreters zu den einzelnen Anklagepunkten mit großer Zähigkeit entgegengetreten, und der italie⸗ niſche Botſchafter Grandi habe ihn dabei nachdrück⸗ lich unterſtützt. Zu einer beſonders lebhaften Aus⸗ einanderſetzung ſei es gekommen, als der ſowjetruſ⸗ ſiſche Vertreter die Richtigkeit des vierten Punktes der deutſchen Enthüllungen beſtritten habe, daß näm⸗ lich am 18. September vier ſowjetruſſiſche Bomber auf dem Getafe⸗Flugplatz bei Madrid ſta⸗ lioniert geweſen ſeien. Die Sowfjetregierung habe dazu erklärt, daß es keine Gorki⸗Bomber in Sow⸗ kelrußland gebe. Fürſt Bismark habe auf dieſe Be⸗ merkung erwidert, daß die Bomber wahrſcheinlich aus der Flugzeugfabrik in Gorki ſtammten. Als der ſowjetruſſiſche Botſchafter Maiſky be⸗ hauptet habe, es gebe keine Flugzeugfabrik in Gorki, habe der italieniſche Botſchafter Grandi mit den Worten eingegriffen, daß Maiſky anſcheinend die induſtrielle Geographie Sowfetrußlands nicht kenne. An Hand eines engliſchen ſtatiſtiſchen Werks ſei es Grandi gelungen, das tatſächliche Vorhan⸗ denſein dieſer Fabrik zu beweiſen. Gorki⸗ ſie bovollmüchtigt Der Ausſchuß befaßte ſich auch mit gewiſſen Punkten in der ſowjetruſſiſchen Antwort auf die italieniſchen Anklagen. Botſchafter Grandi beſtritt, wie verlautet, die ruſſiſchen„Erklärungen“ auf das nachdrücklichſte. Der Ausſchuß habe beſchloſſen, die Sowjet⸗ regierung um weitere Erklärungen zu verſchie⸗ denen Punkten der deutſchen und der italieni⸗ ſchen Enthüllungen zu bitten. Hinſichtlich eini⸗ ger anderer Punkte ſei der Ausſchuß zu der Entſcheidung gelangt, daß„nicht genügend Be⸗ weiſe gegen Sowjetrußland“(2) vorlägen. Inzwiſchen iſt dem Ausſchuß auch die ſowjetruſſiſche Antwort auf die britiſchen Enthüllungen übergeben worden. Der Hauptausſchuß befaßte ſich am Mittwoch auch mit dem Vorſchlag Lord Plymouths, Beo bach⸗ tungsausſchüſſe nach den ſpaniſchen Einfuhr⸗ ſtellen zu entſenden. Sämtliche Mitglieder des Hauptausſchuſſes wurden aufgefordert, die Anſichten ihrer Regierungen zu dieſem Plan einzuholen. Bei den Verhandlungen haben ſich einige Meinungsver⸗ ſchiedenheiten ergeben. Eine der ſtrittigen Fragen dreht ſich darum, ob die nach Spanien zu entſenden⸗ den Beobachter nur gewiſſe Fälle von Waffenliefe⸗ rungen auf jeweilige beſondere Anweiſungen des Londoner Ausſchuſſes unterſuchen ſollten, oder ob werden ſollten, auf eigene Initiative über alle verdächtigen Fälle zu berichten * Die„Feſtſtellung“ des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes, daß gegen Rußland„nicht genügend Beweiſe“ vorlägen, muß einigermaßen überraſchen. Wenn nichts anderes, dann würde ja wohl die Beute an Sowjetwaffen, die die Francotruppen täglich machen, König Eduard VIII. verläßt nach der erſten Paxlamentseröffnung, die er ſeit ſeinem Regierungsantritt vor⸗ Kanahm, das Oberhaus. Um ihn herum die Herolde in ihren goldgeſtickten Gewändern. (Weltbild,.) die ruſſiſche Einmiſchungspolitik genügend klarlegen. Ob die Politik des Nichtwehtunwollens, die in der Entſchließung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zum Ausdruck kommt, gegenüber der brutalen Sabotage⸗ politik Moskaus gerade die richtige iſt, darf füglich bezweifelt werden! Mudrider Flughafen Getafe beſetht Die Franto-Truppen rücken in die Vororte der ſpaniſchen Hauptſtadt ein— Sowjettanks und flugzeuge unter der Beute — Liſſabon, 3. November. Der Sonderberichterſtatter des„Diario de Lisboa“ teilt mit, daß die Ortſchaft Getafe ſowie der dortige Flugplatz am Mittwoch um 14.30 Uhr von den Trup⸗ ven des Generals Varela beſetzt worden ſind. Getaſe liegt 12 Kilometer von Madrid entfernt. Die roten Milizen und die marxiſtiſch eingeſtell⸗ ten Einwohner von Madrid flüchten in wilder Un⸗ ordnung in Richtung auf Valencia. Wie General Queipo de Llano über den Sender Sevilla mitteilte, haben die nationalen Truppen am Mittwochabend Carabanſchel, 5 Km. ſüdlich von Madrid, beſetzt. An der Madrider Front wurden am Mittwoch den Kommuniſten acht ſowjet⸗ tuſſiſche Tanks abgenommen, und zwar zwei bei Villavicioſa, zwei bei Alcorcon, zwei bei Val⸗ demoro und zwei bei Getafe. Am zuletzt genannten Ort wurde von den Nationaliſten ein roter Pan⸗ erzug mit dem Bajonett erobert. Bei Aleorcon wurde ein ſowjetruſſiſches Flugzeug ab⸗ geſchoſſen. Es verbrannte. 5 km vor den Madrider Kaſernen (Von unſerem Sonderberichterſtatter) — Moſtoles vor Madrid, 4. November. Die von Oberſtleutnant Aſenſio und Oberſtleut⸗ nant Caſtejon befehligten nationalen Truppen ſind am Mittwoch in dem ſtrategiſch außerordentlich wich⸗ ligen Ort Aleorcon ſüdweſtlich von Madrid einmar⸗ cchiert. Alcorcon liegt nur 5 Kilometer von den Militärkaſernen des Madrider Vororts Carabanthel entfernt auf einem Höherücken, von dem aus man die ſpaniſche Hauptſtadt in vollem Umfang überblickt. Die Roten verſuchten zunächſt einen Gegenangriff unter Einſatz von 15 ſowjetruſſiſchen Tanks, der jedoch im Feuer der nationalen Truppen zuſammenbrach. Vier rote Tanks wurden kampfunfähig geſchoſſ en. Die übrigen zogen ſich zurück, als auch auf ſetten der Nationaliſten eine Tankkompanie eingeſetzt wurde: Die roten Fußtruppen verließen 8 Stellungen beim Herannahen der nationalen e unter dem Schutz eines auf der Eiſenbahn⸗ mie nach Madrid ſtehenden Panzerzuges. Die rote Artillerie, die noch in den Morgenſtunden des Mitt⸗ wach von dem Höhenrücken, auf dem Alcorcon liegt, auf die nationalen Stellungen bei Möſtoles gefeuert hatte, ergriff ebenfalls die Flucht in Richtung auf Madrid. Sieben Regierungen im roten Spanien! — Paris, 4. November. Das„Echo de Paris“ weiſt darauf hin, daß es im roten Spanien augenblicklich nicht weniger als ſie⸗ ben verſchiedene Regierungen gebe(), die ſich alle als ſelbſtändig erklärten, und zwar eine marxiſtiſch⸗ kommuniſtiſche Regierung in Madrid, eine anarchi⸗ ſtiſch⸗kommuniſtiſche Regierung in Barcelona, eine anarchiſtiſche und Bauernregierung in Bujaraloz (Aragon), eine anarchiſtiſch⸗marxiſtiſche in Santander, viſtiſch⸗ſeparatiſtiſche in Bilbao und ſchließlich eine rein kommuniſtiſche in Malaga. „Politiſche Kommiſſare“ — Salamanca, 4. November. Die ſogenannte Madrider Regierung hat auf Drängen der anarchiſtiſchen und kommuniſtiſchen Gewerkſchaften angeordnet, daß jeder militäriſche Führer vom Kompanieführer aufwärts künftig von einem politiſchen Kommiſſar begleitet ſein wird, der ihn während der Kampfhandlungen zu„überwachen“ habe. Ob damit Ordnung und Ruhe geſithert ſein werden? Verbot der Mosley⸗Aniform in England? Regierung und Oppoſition ſind ſich einig— Erweiterung der Polizeivollmachten (Funkmeldung der NM.) + London, 5. November. Wie verlautet, erteilte das engliſche Kabinett in ſeiner geſtrigen Sitzung dem Geſetzentwurf über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ord⸗ nung ſeine Zuſtimmung. Der Entwurf ſieht in erſter Linie ein allgemeines Verbot des Tragens politiſcher Uniformen vor. Ferner enthält er Maßnahmen zur Stärkung der Polizeivollmach⸗ ten im Falle politiſcher Kundgebungen, die zu Unruhen führen können. Die Geſetzesvorlage wird vorausſichtlich nach der Ausſprache über die Dankadreſſe an den König als erſter Punkt vom Unterhaus behandelt werden. In Beſprechungen zwiſchen dem Innenminiſter Sir John Simon und den Führern der Oppoſitions⸗ parteien iſt die Annahme der neuen Beſtimmungen bereits im voraus geſichert worden. Die Oppoſition hat ſich, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, bereiterklärt, die Geſetzesvorlage grundſätzlich zu unterſtützen. **— Das Verbot politiſcher Uniformen richtet ſich nach Lage der Dinge ausſchließlich gegen die Gruppe der engliſchen Faſchiſten, die als einzige der politiſchen Parteien und Or⸗ ganiſationen eine„Schwarzhemden“⸗Uniform für ihre Anhänger eingeführt haben. Unter dieſen Um⸗ ſtänden iſt alſo das Verbot als eine politiſche Konzeſſion der Regierung an die Oppo⸗ ſition zu betrachten, die ſolches Verbot längſt ge⸗ fordert hat und die ihrerſeits der Regierung den Dank für das„Entgegenkommen“ wohl in einer verſtärkten Unterſtützung der offiziellen Rüſtungs⸗ politik abſtatten dürfte. Geſtörte Rede Duff Coopers (Funkmeldung der NM.) f London, 5. November. Bei einer Rede des engliſchen Kriegsminiſters Duff Cooper in Wimbledon kam es zu mehreren kommuniſtiſchen Störungsverſuchen. Einige Kom⸗ muniſten wurden von der Polizei aus dem Saal ge⸗ wieſen.. 35 Der Kriegsminiſter erklärte, daß es den Ruhe⸗ ſtörern in Sowjetrußland nicht ſo gut gehen würde wie in England. Dort würden ſie nämlich gezwun⸗ gen, in einer der größten und mächtigſten Armeen der Welt zu dienen. Blum wird nicht geſtürzt (Von unſerem Pariſer Vertreter) 9 Paris, 4. November. ſtorgen tritt die franzöſiſche Kammer, ebenſo wie der Senat, zu ihrer Winterſeſſion zuſammen. Noch etwas heftiger als gewöhnlich häufen ſich damit in dieſem Jahre wieder die Gerüchte über einen möglichen Sturz der Regierung. Die einen wünſchen ihn, die anderen befürchten ihn— aber wohl alle ſind, ſo wie die Dinge nun einmal liegen, auch ſicher zufrieden, wenn ſich an dem Beſtehenden zu nächſt nichts ändert. Lieſt man Zeitungen wie„Journal“,„Jour“ oder„Temps“, dann wird man freilich glauben, in Frankreich ſehe es fürch⸗ terlich aus und man könne ſich nur noch mit einem Revolver bewaffnet auf die Straße wagen. Das ſind freilich böswillige Uebertreibungen, die auf das Konto der Parteipolitik zu ſetzen ſind. Lieſt man aber Zeitungen wie„Oeuvre“,„Populaire“ oder auch„Petit Pariſien“, dann könnte man meinen, es ſei nun endgültig entſchieden, daß der liebe Gott tatſächlich in Frankreich wohne und alles ſei wun⸗ derſchön hier, wo Ordnung, Freiheit und Gleich⸗ heit, nicht zu vergeſſen Zufriedenheit, herrſche. So iſt es nun auch wieder nicht, und auch dieſe Ueber⸗ treibungen gehören zur Parteipolitik. Wie ſo häufig, liegt die Wirklichkeit zw'ſchen den beiden Extremen. Die vielumſtrittene Volksfrontregierung iſt erſt fünf Monate im Amt. Sie hat inzwiſchen eine neue Sozialgeſetzgebung eingeführt, die dem Arbeiter und Angeſtellten Schutz gewähren ſoll. Die Ab⸗ wertung wurde durchgeführt, um Frankreich dem Weltmarkt wieder näherzubringen. Die Bank von Frankreich, bisher in Händen weniger Großfinan⸗ ziers, wurde zu einem wirklichen Staatsinſtitut umgewandelt und die Nationaliſierung der Rit⸗ ſtungsinduſtrie hat langſam eingeſetzt. Eine Ver⸗ ſtärkung des franzöſiſchen Rüſtungsſtandes und eine beſſere Ausrüſtung der Armee wurde auch von der Regierung Blum beſchloſſen, während man die Luft⸗ armee ſogar vollſtändig erneuerte, ſo daß man in⸗ ſofern von einer Neugeburt der franzöſiſchen Luft⸗ waffe ſprechen kann. An dieſen wenigen Beiſpielen wird die Umwälzung, die ſie für Frankreich be⸗ deuten, ſchon erſichtlich. Anerkannt wird heute im⸗ merhin ſchon faſt einmütig, daß die Regierung mit der neuen Sozialgeſetzgebung lang beſtehende An⸗ ſprüche der Arbeitermaſſe weitgehend befriedigt habe, deren Nichterfüllung ſeit 50 Jahren nun faſt zu einer Exploſion zu führen drohte. Daß alle dieſe Neuerungen Geld koſten, iſt ſelbſtverſtändlich. So ergibt ſich die eine Schwierigkeit für die Regie⸗ rung von der finanziell⸗wirtſchaftlichen Seite her, während die andere in der Tatſache beſteht, daß die Volksfrontregierung in der Kammer auf die Un⸗ kerſtützung der Kommuniſten angewie⸗ ſen iſt, die wenigſtens nicht an der Regierung ſelbſt beteiligt ſind. Bis zum Ende dieſes Jahres muß der neue Haushaltsplan von dem Parlament verab⸗ ſchiedet ſein. Da die Finanzkommiſſion überhaupt keinen Ausgleich herſtellen konnte, hat ſie das Defi⸗ zit, das zwiſchen 20 und 25 Milliarden liegt, in untergebracht. Durch Steuer⸗ man ohne nachteilige Rückwirkun⸗ einem Sonderbudget erhöhung glaubt gen für das d das Defizit nicht wettmachen zu 15 De 1 inis N 1 1 können. Der Finanzminiſter will vielmehr die „Kunſt des Pumpens“ weiter vervollkomm⸗ nen. So ſollen die Poſtperwaltung, die Sparkaſſen⸗ dachorganiſation und andere halbſtaatliche Unter⸗ nehmungen Anleihen aufnehmen, die dem Staat zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Vielleicht werden auch noch Auslandsanleihen aufgelegt wer⸗ den. Sicher iſt, daß Frankreich noch genügend Mög⸗ lichkeiten ausfindig machen kann, um zu Geld zu kommen. 5 Wie aber ſteht es mit der kommuni⸗ t iſchen Gefahr? Gerade in den letzten Tagen hörte man wieder ſehr heftige Angriffe aus dieſer Ecke gegen Leon Blum und ſeine Regierung. Streit iunerhalb der Volksfront? Ja und nein. Denn man muß wiſſen, daß die Volksfront keine neue Parteigründung iſt, ſondern nur eine Intereſſen⸗ gemeinſchaft mit dem einen Ziel, die Rechtsgruppen nicht zur Regierungsmacht kommen zu laſſen. Außerhalb dieſes Ziels ſind alle Meinungsverſchie⸗ denheiten der Beteiligten geſtattet. Als Leon Blum mit Reichsbankpräſident Dr. Schacht frühſtückte, als er ſich gegen eine Einmiſchung zugunſten der Roten in Spanien erklärte und als“ er kürzlich den Kom⸗ muniſten von 128 angeſetzten Verſammlungen im Elſaß nur zehn genehmigte da haben dieſe natür⸗ lich wild getobt. Die Regierung aber blieb feſt und die Kommuniſten gaben nach. Die Regierung hat in der Arbeiterſchaft viele Sympathien gewonnen und im gleichen Maße haben die Kommuniſten dort an Anhängerſchaft verloren. Frankreich und auch der größte Teil der Ar⸗ Veiterſchaft iſt gegen den Kommunismus, der jetzt nur noch zwei Möglichkeiten hat: entweder gibt er weiter nach und verliert weiter an Bedeutung und damit Gefahr für die Nation oder aber er beginnt den Kampf gegen die Regierung Blum wirklich lin⸗ dem er in der Kammer gegen ihn ſtimmt) und ent⸗ wickelt ſich zur Anarchie. Dann wird er erſt recht ſein Grab ſchaufeln, denn die franzöſiſche Arbeiter⸗ ſchaft iſt gegen die Anarchie, zumal jetzt, nachdem ſie eingeſehen, daß ihr mit einer Regierung Blum, die doch mit der größten bürgerlichen Partei des Landes, den Radikalſozialen, zuſammenarbeitet. ohne Stra⸗ ßenkampf ganz gut gedient iſt. So kann man unſchwer vorausſagen, daß die Kommuniſten vorerſt nicht daran den⸗ ken, der Regierung bei den Abſtimmungen in der Kammer ernſtliche Schwierigkeiten zu machen. Die Radikalſozialen aber haben auf ihrem kürzlichen Parteitag in Biarritz doch ſchon beſchloſſen, bis auf weiteres in der Volksfrontregierung zu bleiben. Gewiß ſind ſie nicht mit dem Herzen dabei, aber mit dem Verſtande. Sie ſehen, daß ſich vorerſt keine andere Regierungsmöglichkeit ergibt und ſie denken immer wieder an ihren alten Wahlſpruch, daß es links keinen Feind gibt So ſyrgen ſie für den Ausgleich der parteipolitiſchen Leidenſchaften, wobei ſie aber auch ſehr darüber wachen werden, daß Leon Blum nicht doch eines Dages den Kommuniſten einen Einfluß verſchafft, den er bis heute, dank ſeines„radikalſozialen Rück⸗ grats“ noch immer zu verweigern wußte. Wie ſchwer auch die Aufgaben ſein werden, die die neue Kammerſeſſion zu bewältigen hat und wie ſtürmiſch es auch dabei zugehen mag, ſo iſt nach ſorg⸗ fältiger Betrachtung aller Gegebenheiten doch nicht mit einem baldigen Sturz der Regierung Leon Blums zu rechnen. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. November 1936 „Bleibt alles beim alten“ — 5— Die Rooſevell⸗Wahl und Amerikas Außenpolift Jeſthalten an den bisherigen Grundſätzen Die Aufnahme der Wiederwahl in England und Frankreich — Waſhington, 5. November. Staatsſekretär Hull hat eine Erklärung über die außenpolitiſche Bedeutung der Präſidentenwahl ab⸗ gegeben. Der Wahlausgang, ſo heißt es darin, ſtelle eine überwältigende Gutheißung der amerikaniſchen Bemühungen dar, die auf eine Förderung des Frie⸗ dens und die Wahrung ſtrenger Neutralti⸗ tät der Vereinigten Staaten in Kriegszeiten gerich⸗ tet ſeien. Dieſes Programm der Außenpolitik der Regierung werde in der gleichen Weiſe wie bisher verfolgt werden. Lebhafte Genugtuung in Paris (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 5. November. Obwohl heute die franzöſiſche Kommer zuſammen⸗ tritt, wird das Intereſſe der geſamten politiſchen Kreiſe in Paris durch die triumphale Wiederwahl des Präſidenten Rooſevelt in den Vereinigten Staaten in Anſpruch genommen. Dieſe Wiederwahl wird einmütig von allen Parteien hier als ein Glück nicht nur für Amerika, ſondern„für die ganze Welt“ geprieſen. Ganz außergewöhnlich muß man es ſogar nennen, daß der franzöſiſche Außenminiſter Delbogs zu dieſer Wahl eine offizielle Er⸗ klärung abgab, in der er die Wiederwahl Rooſevelts als einen Sieg der demo⸗ kratiſchen Ideen feiert. „Wenn ich mich ſeines wohltuenden Wirkens während ſeiner erſten Amtsperiode erinnere und der Uebereinſtimmung ſeiner Prinzipien mit denen der franzöſiſchen Republik, dann bin ich überzeugt, daß im Verlauf ſeiner zweiten Amtsperiode die Vereinigteu Staaten und Frankreich das gemein⸗ ſame Ideal, das ſie beſeelt, zum Siege führen werden.“ Ueberhaupt wird in den Kreiſen des Quai d' Or⸗ ſay die Wiederwahl Rooſevelts zum Angelpunkt der„großen Politik Frankreichs und Englands“ gemacht. In einem ſenſationellen Artikel, in dem Edouard Herriot die Wiederwahl Rooſevelts im„Paris Soir“ feiert, gibt es einige Andeutungen über die neuen franzöſiſchen Pläne. Danach ſoll nun endlich ein Abkommen mit Amerika über die Schuldenregelung erfolgen, das in groß⸗ zügiger Weiſe von Rooſevelt behandelt würde, um ſo ein enges Aneinanderrücken der „großen Demokratien“ zu ermöglichen. Der frühere franzöſiſche Botſchafter in Waſhing⸗ ton, Paul Claudel, feiert das amerikaniſche Ab⸗ ſtimmungsergebnis als einen Sieg der Gerechtigkeit und Freiheit, des Mutes, des Optimismus und der Dankbarkeit des ganzen Volkes für den großen Staatsmann.. Dabei muß man ſich daran erinnern, daß die Volksfrontregierung über den Abgeordneten Rey⸗ naud Anfang September dieſes Jahres in Verhand⸗ lungen mit Rooſevelt trat und dadurch dieſen zu dem Die Freunde, die ich rief Moskaus Wühlarbeit n Frankreichs Armee Ein Klagelied Daladiers 300 Millionen für Grenzbefeſtigungen gegen Belgien — Paris, 5. November. Der Heeresausſchuß der Kammer hat am Mitt⸗ wochnachmittag den Kriegsminiſter Daladier ange⸗ Hört, der ſich, auf einen Fragebogen antwortend, zu⸗ nächſt über die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Deutſchland verbreitete. Der Kriegsminiſter kündigte die Einbringung neuer Ge⸗ ſetzesvorlagen der Regierung an, darunter ſolche über die obligatoriſche vormilitäriſche Ausbildung, Aufſtellung eines Spezialkorps(Corps de Maitriſe) und Schaffung eines Inſtituts für wiſſenſchaftliche Forſchung auf dem Gebiet der nationalen Verteidi⸗ gung. Die Zahl der Offiziere und der Unteroffi⸗ ziere in der Armee ſolle erhöht werden. Daladier wies mit Nachdruck darauf hin, daß Verzögerungen in der Durchführung dieſes neuen Programms micht geduldet würden. N Kriegsminiſter Daladier kam danach auf die Greuzbefeſtigungen zu ſprechen und erklärte, daß dieſe— entſprechend der Haltung der Nachbar⸗ völker— ergänzt werden würden. Die Regierung werde allein für die Beſeſtigungswerke au der belgiſchen Grenze 500 Mill onen Franken zur Verfügung ſtellen. Auch entlang der Schweizer Greuze ſind Beſeſtigungsanlagen vorgeſehen. Das„Echo de Paris“ ſchreibt zu dieſen Erklärun⸗ gen Daladiers heute, daß ſich die ganze Aufmerkſam⸗ keit Daladiers nach der belgiſchen Neutralitätserklä⸗ rung auf den Ausbau der fransöſtſchen Nordgrenze richte. Die Flüſſe und Kanäle dieſes Gebietes müß⸗ a ö werden. ten zu„Waſſerfallen“ ausgebaut ö Außerdem werde man betonierte Unterſtände er⸗ richten. Der Kriegsminiſter ſei in dieſem Zuſammenhang auf die notwendigen Kredite zu ſprechen gekommen, die er auf 19 Milliarden Franken bezifſert habe, wovon 8 Milliarden auf das außerordentliche Rüſtungskonto für 1937 geſchrieben werden ſollen. Im großen und ganzen verteile ſich die Summe fol⸗ gendermaßen: 14 Milliarden für das Landheer, 5 Milliarden für die Kriegsmarine und 500 Millionen für den Ausbau der nordfranzöſiſchen Grenze. Die Ausgaben müßten durch Anleihen gedeckt werden. Anſchließend habe ſich der Kriegsminiſter, dem Blatt zufolge, mit den Fragen der frangöſiſchen Kriegsinduſtrie beſchäftigt, die durch die letz⸗ ten Streiks ſtark gelitten habe. Die Lieferungen für die nattonale Verteidigung ſeien im allgemeinen um zwei Monate zurückgeblieben. Die Regierung werde daher in Zukuuft keiner⸗ lei Streiks mehr dulden und habe diesbezüglich bereits alle Maßnahmen getroffen. Daladier wandte ſich dann in ſehr ſcharfer Form gegen die kommuniſtiſche Propaganda in den franzöſiſchen Kaſernen. Er habe bereits zwei ſogenannte„republikaniſche Verteidigungsausſchüſſe“ aufgelöſt, die in den Ka⸗ ſernen gebildet worden ſeien, und die in Wirklich⸗ keit nichts anderes darſtellten als kommuniſtiſche Zellen. 8 Auf die Frage eines ſozialiſtiſchen Ausſchußmit⸗ gliedes, warum er die Lektüre der kommuniſtiſchen Zeitung„Humanité“ in den Kaſernen unterſagt und warum er nicht die vechtsſtehende Zeitung„Grin⸗ goire“ verboten habe, erwiderte Daladier, daß„Grin⸗ goire“ ihn zwar als einen Scharfrichter beſchimpfe, er müſſe aber objektiv zugeben, daß dieſes Blatt noch niemals das Heer angegriffen habe. Von der„Humanité“ kann er nicht das gleiche ſa⸗ gen, vor allem habe ſich die ſogenannte Militärrubrik dieſes Blattes als außerordentlich gefährlich für die Moral der franzöſiſchen Truppen erwieſen. Wie das„Journal“ zu den Ausführungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters noch mitteilt, habe ſich Daladier auch mit der Frage der franzöſiſchen Waf⸗ fenlieferungen an Spanien beſchäftigt. Auf eine diesbezügliche Frage eines rechtsgerichteten Ab⸗ geordneten habe der Kriegsminiſter geantwortet: „Ich kaun Ihnen die Verſicherung abgeben, daß keine Fabr!é, die von meinem Miniſterium ab⸗ hängt, Waffen oder anderes Kriegsmaterial an Spanien geliefert hat.“ Da die Belieferung der roten Truppen in Spanien mit Flugzeugen bekanntlich vom Luftfahrtminiſter abhängt, habe der Abgeordnete erklärt, er werde an dieſen die gleiche Frage richten. Wieder eine Fabrikbeſetzung ½ Paris, 5. November. In der Pariſer Automobil⸗ und Motorenfabrik Panhard Leyaſſor, die auch für die franzöſiſche Kriegsinduſtrie arbeitet, ſind am Mittwoch die 3000 Arbeiter in den Streik getreten und haben die Be⸗ triebe beſetzt. Die Urſache des Streiks iſt darin zu ſuchen, daß die Fabrikleitung wegen Mangels an Aufträgen etwa 700 Arbeitern kündigen mußte. Anhaltende Preisſteigerung + Paris, 5. November. Wie die„Journée Induſtrielle“ mitteilt, hat die Preisſteigerung, die in ganz Frankreich bereits vor der Abwertung eingeſetzt hatte, ſeitdem aber perſtärkt andauert, auch in der letzten Oktoberwoche angehalten. Die Inlandserzeugniſſe ſind um wei⸗ tere 7,56 v.., die eingeführten Auslandserzeug⸗ niſſe ſogar um 22,5 v. H. geſtiegen. Ergänzung des bekannten Währungsabkommen zwiſchen Paris, Lon⸗ don und Neuyork zum Schutz der franzöſiſchen Ab⸗ wertung bewog. Dieſes Abkommen, das vor eini⸗ gen Wochen ſchon einmal verſtärkt wurde, ſoll nun⸗ mehr, wie man hört, vielleicht in ein Stabiliſie⸗ rungsabkommen der drei Währungen, beſtimmt aber in ein großes Wirtſchaftsabkommen umgewandelt werden. Stärkſte Beachtung in England — London, 4. November. Der überwältigende Wahlſteg des amerikaniſchen Präſtdenten Rooſevelt findet in England aller⸗ ſtärkſte Beachtung. Entſprechend der während des ganzen Wahlkampfes eingenommenen neutralen Haltung iſt die Stellungnahme der engliſchen Abend⸗ blätter ruhig und unparteiiſch. Nach erfolgter Wahl werden dem wiedergewählten Präſidenten jedoch freundliche Worte der Begrüßung gewidmet. Der konſervative„Evening Standard“ ſchreibt, daß zwei Dinge den Erfolg Rooſevelts unvermeid⸗ lich gemacht hätten: 1. ſeine rieſige Volkstümlichkeit und 2. die zunehmende Beſſerung der wirtſchaft⸗ lichen Lage. Sehr freundlich ſchreibt auch der links radikale „Star“, der die Anſicht vertritt, daß Rooſevelt nicht deshalb gewählt worden ſei, weil er ein Reformator ſei, ſondern weil das amerikaniſche Volk ſich über⸗ zeugt habe, daß mit der alten politiſchen Ueberliefe⸗ rung gebrochen werden müſſe. Rooſevelt und der Hafenarbeiterſtreik (Funkmeldung der N M.) . Neuyork, 5. November. Nach den hier um.30 Uhr MeéEz vorliegenden Wahlergebniſſen erhielt Rooſevelt 23 822 442 Stim⸗ men und Landon 14835 381 Stimmen. In das Un⸗ terhaus wurden bisher gewählt 316 Demokraten, 7 0 87 Republikaner, 6 Progreſſive und 3 Landarbeiter⸗ Vertreter. 23 Anterhausſitze ſind noch unentſchieden. Der Senat ſetzt ſich nach den letzten Ergebniſ⸗ ſen aus 71 Demokraten, davon 24 Neugewählte, 17 Republikanern, davon 6 Neugewählte ſowie aus zwei Landarbeiter⸗Vertretern, davon ein Neugewählter, zuſammen. Die übrigen Senatsſitze ſind noch unent⸗ ſchieden. Bei den Gouverneurswahlen in 33 Bun⸗ desſtaaten wurden bisher 24 Demokraten gewählt. Die Demokraten führen in zwei weiteren Bundes⸗ ſtaaten. Bisher ſind nur zwei Republikaner zu Gouverneuren gewählt worden. Rooſevelt will am Freitag nach Waſhington zu⸗ rückkehren und verſuchen, den Hafen arbeiter⸗ ſtreik an der Weſtküſte und in den anderen Häfen beizulegen, bevor er eine zweiwöchige Erholungs⸗ fahrt in die Südgewäſſer antritt. Schwere Streikſchäden (Funkmeldung der NM.) 1 +½ Neuyork, 5. November. Der Streik der amerikaniſchen Hafenarbeiter hat bereits zu ſchweren Schädigungen der Wirtſchaft geführt. Durch den Streik wurden bisher insgeſamt 325 Schiffe, davon nach den Behauptungen der Strei⸗ kenden allein 49 in Neuyork, ſtillgelegt. In Schiff⸗ fahrtskreiſen wird der durch die Lahmlegung des Seeverkehrs verurſachte Verluſt auf eine halbe Million Dollar täglich geſchätzt. Infolge der Unter⸗ brechung der Zuführen befürchtet man vielfach Na h⸗ rungsmittelmangel. Die amerikaniſchen Poſt⸗ behörden haben ſich bereits veranlaßt geſehen, die Auslandspoſt auf ausländiſchen Schiffen zu ver⸗ ſenden. In Philadelphia iſt es gelungen, durch Vermitt⸗ lung des Bürgermeiſters den Streik beizulegen. Aus den Häfen der Pazifikküſte werden verſchiedentlich Ausſchreitungen gemeldet. In New Orleans wur⸗ den 100 Streikpoſten verhaftet. Ein neuer Verſuch an einer — London, 5. November. Am Freitag wird im Londoner Foreign Office in Londoner Flottenvertrages vom März dieſes Jahres ein Protokoll zur Humaniſie⸗ rung des Unterſeebodtkrieges unterzeichnet werden. Die Unterzeichnerſtaaten ſind England, Frankreich, Italien, Japan, die Vereinigten Staaten, die eng⸗ liſchen Dominions ſowie Indien. Das Protokoll ſteht auch anderen Staaten zur Unterzeichnung offen. Bei dem neuen Abkommen handelt es ſich im Grunde nur um eine neue Verſicherung der bereits auf der Waſhingtoner Konferenz feſtgelegten Be⸗ ſtümmungen, die aber niemals in Kraft getreten ſind. Dieſe Beſtimmungen ſehen vor, daß Handelsſchiſſe nicht mehr, wie das im Krieg üblich war, ohne vorherige Warnung verſenkt werden dürſen. Auch ſoll es künftig nicht mehr zugelaſſen ſein, daß man die Ueberlebenden der verſenkten Schiffe weit entfernt von der Küſte auf offenen Booten ins Meer treiben läßt. Eine Verſenkung oder Unbrauchbarmachung von Han⸗ delsſchiſſen ſoll überhaupt nur dann geſchehen, wenn das Handelsſchiff eine Durchſuchung oder andere Maßnahmen des Uuterſeebootes ver⸗ weigert. Zu den Nichtunterzeichnermächten des neuen Abkommens gehören vornehmlich Deutſch⸗ land und Rußland. Zwiſchen Rußland und England ſchweben zur Zeit Flottenverhandlungen und in England rechnet man beſtimmt damit, daß Rußland nach Abſchluß des Abkommens auch dem Unterſeebootsprotokoll beitreten wird. In dem deutſch⸗engliſchen Flottenper⸗ trag von 1935 hat Deutſchland ſich ausdrücklich gegen den uneingeſchränkten U⸗Bootskriea ausge⸗ ſprochen. In der engliſchen Preſſe hebt man heute morgen dies noch einmal ſtark hervor und knüpft daran die Hoffnung, daß ſich Deutſchland auch den Unterzeichnern des Protokolls zugeſellen werde. ——. 5 England und der Putſch in Bagdad Eden beantwortet Unterhausanfragen — London, 4. November. Außenminiſter Eden gab am Mittwochnachmittag in Beantwortung einer Anfrage im Unterhaus eine Erklärung über den mflitäriſchen Staatsſtreich im Irak ab. Die Ermordung des Generals Dſchafar Paſcha, der ein geſchätzter Freund Englands geweſen ſei, habe die britiſche Regierung erſchüttert. Ab⸗ geſehen von einigen wenigen Verluſten durch Bom⸗ benangriffe ſei es zu beinen blutigen Vorfällen ge⸗ kommen und führende irakiſche Staatsmänner ſeſen in der Lage geweſen, das Land unangefochten zu verlaſſen. Nach den letzten Nachrichten herrſche Ruhe im Irak. Gegenwärtig ſeien keine Anzeichen vor⸗ handen, daß die Sicherheit der irakiſchen Juden, der Aſſyrier oder irgendeiner andern irakiſchen Minder⸗ heit bedroht ſei. Der Rücktritt der verfaſſungsmäßigen Regierung durch Gewalttätigkeiten der Armee ſchaffe eine Lage, die die britiſche Regierung natürlich mit Beſorg⸗ nis erfülle. Der britiſche Botſchafter in Bagdad habe jedoch von dem neuen Miniſterpräſidenten die Verſicherung erhalten, daß er an die Notwendigkeit enger und freundſchaftlicher Beziehungen zu der bri⸗ tiſchen Regierung glaube. Außenminiſter Eden machte dann die Mitteilung, daß der britiſche Botſchafter in Bagdad auf Anwei⸗ alten Idee: Der„humaniſierte“-Voolkrieg Der Inhalt des neuen See- Abkommens: ſtarker Schutz der Handelsſchiffahrt ſung der britiſchen Regierung den neuen irakiſchen Miniſterpräſidenten vor weiteren blutigen Vorfäl⸗ len gewarnt und ihm gleichzeitig bekanntgegebest hat, daß die neue Regierung im Ausland hauptſäch⸗ lich nach der Behandlung ihrer Minderheiten eiß geſchätzt werden würde. 5 Auf eine oppoſitionelle Anfrage, ob der Staats⸗ ſtreich durch eine ausländiſche Regterung angeſchürt worden ſei, antwortete Außenminiſter Eden ver⸗ neinend. Front gegen Moskau Aufſehenerregende Denkſchrift der japaniſchen Armee — Tokio, 4. November. Gewaltiges Aufſehen erregte am Mittwoch die Bekanntgabe einer neuen Denkſchrift der Armee über die Vervollkommnung der Rüſtung und Er⸗ neuerung des Wehrgedankens in Japan, womit die Armee nach der Februarerhebung aus ihrer bis⸗ herigen Zurückhaltung heraustritt. Die Denkſchriſt enthält zunächſt eine Begründung des Heereshaus⸗ halts, der für die kommenden 6 Jahre 3,3 Milliar⸗ den Yen vorſtieht. 0 Als Leitgedanke liegt der Denkſchrift die über⸗ rüſtung der Sowjetunion zugrunde, die, geſtützt auf die Verbindung mit Frankreich und der Tſchechoſlowakei und die Annäherung an England, die Weltrevolution als Endziel weiterverfolge, wenn Moskau auch gegenwärtig durch innere Schwierigkeiten und die in Europa erlittenen Rück⸗ ſchläge eine Friedensbereitſchaft vortäuſche. Die wahren Ziele der Sowjetpolitik ſeien auf dem Nürnberger Parteitag durch Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsleiter Roſenberg unwiderlegbar aufgedeckt worden, ohne daß Moskau hierauf etwas habe erwidern kön⸗ nen. Die ganze Sowjetpolitik ſei durch die militäri⸗ ſchen Rüſtungen Sowjetrußlands gegen Japan und Deutſchland gekennzeichnet. Demgegenüber ſei Ja⸗ pan völlig ungerüſtet. Nunmehr müſſe das japaniſche Volk die bisherigen Verſäumniſſe opferbereit nach⸗ holen und in zehn Jahren die erſte Hälfte ſeiner Auf⸗ rüſtung durchführen. Abſchließend fordert die Armee die geiſtige Erneuerung des geſamten Volkes, ohne die eine materielle Rüſtung undenkbar ſei. Nur durch planmäßige Verfolgung des Totalitätsgedan⸗ kens unter tatkräftiger Entwicklung einer durch⸗ greifenden Staatsreform ſei eine Rüſtungseinheit von Staat, Volk und Wirtſchaft in allen Teilen zu erreichen. 5 Trotzdem bisher nur Auszüge aus der Denkſchriſt vorliegen, haben bereits heftige Angriffe der Parteien auf die Heeresleitung eingeſetzt, der Dik⸗ taturpläne vorgeworfen werden. PPT e ee eee Wen e Carl Onno Eſenba bt Hauptteil Dr. Irltz Bode okaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport Wilo Müller Süd- Umſchan, Gericht und Bllderdienſt. Curt Withel Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude⸗ ſämtli 2 55 Mannbein 8 Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Manndeim. K I, 48 Schriftleitung in Berlin: De. G. F. Schaffer, Berkin⸗Friedengu⸗ Sentaſtraße D. A. 5 5 abe 8 20827 Mittagauflage der de A u. Aus. Abendauftage der Ausgabe 4 5 Ausgabe. 2 400 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. 5 Für umverlangte Belträge keine Gewähr ⸗Mücſendung nur del Rücpokte 0 0 We Schlof wagen ſchen ſich de konnte Poſtar die Rö Poſtan lichkeit Samm der ein werdet gema Die der be römiſe gericht gebrach und ſi uns d nach 2 ſpäter Abgüff Jahrze falls unterh verblit ſie der der S Seitde nicht Staats ger u der? Ju Geſell ſamm! Staub laſſen, und 2 berufe einer Um ſi geſtalt ban! ſich⸗ de 7 ——— e— — Donnerstag, 5. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 513 —— bie ene * Mannheim, 5. November. Wir bekommen wieder unſere Antikenſammlung Wer in dieſen Tagen den Durchgang am rechten Schloßflügel paſſierte, dem ſind wohl die Möbel⸗ wagen aufgefallen, die in dem Verbindungshof zwi⸗ ſchen Schloßflügel und Marſtallgebäude ſtanden. Wer ſich dafür intereſſierte, was hier vor ſich ging, der konnte wahrnehmen daß man da ſehr behutſame Poſtamente aus den Wagen herausſchaffte und ſie in die Räume des bisherigen Naturkundlichen Muſeums verbrachte. Aber nur der Kundige konnte ſehen, was hier eigentlich vor ſich ging, worüber ſich bei ihm allſogleich auch eine große Freude einſtellte, die ſich auf ſeinem Geſicht in einem zufriedenen Lächeln ſpiegelte. Er hatte nämlich an den ihm bekannten hölzernen Poſtamenten erſehen, daß eine für die große Oeffent⸗ lichkeit ſeit längerer Zeit verſchwundene Mannheimer Sammlung, die einſt weithin bekannt war, ſich wie⸗ der eingefunden hat und woraus der Schluß gezogen werden darf, daß ſie uns auch bald wieder zugänglich gemacht werden wird. Dieſe wertvolle Sammlung von Abgüſſen der bekannteſten Meiſterwerke der griechiſchen und römiſchen Bildhauerkunſt wurde im Jahre 1767 ein⸗ gerichtet und im Antikenſaal des Schloſſes unter⸗ gebracht. Goethe hatte ſie zu ſeiner Zeit beſichtigt und ſich lobend darüber ausgeſprochen. Leider ging uns dieſe Sammlung verloren, als die Hofhaltung ngch München verlegt wurde. Einige Jahrzehnte später haben wir Erſatz dafür erhalten in neuen Abgüſſen, die eben jetzt wieder geordnet werden. Jahrzehntelang ſtand dieſe neue Sammlung eben⸗ falls im Antikenſaal, bis ſie dann in das Gewölbe unterhalb des Bibliothekſaales überſiedelte. Hier verblieb ſie dann bis vor etwa einem Jahrzehnt, wo ſie den Platz räumen mußte, da das Gewölbe von der Schloßbücherei als Magazin benötigt wurde. Seitdem beſtand die Sammlung für die Oeffentlichkeit nicht mehr. Man wußte nur, daß die Götter, Staatsmänner, Redner, Philoſophen, Kaiſer, Krie⸗ ger und Sportsleute in einem JFabrik raum der Neckarſtadt untergebracht ſeien. Für eine ſo auserleſene zweihundertfünfzigköpfige Geſellſchaft war das natürlich nicht der richtige Ver⸗ ſammlungsort und es mußte ſich hier gewiß viel Staub und Schmutz auf dieſe edlen Geſtalten nieder⸗ laſſen, wahrſcheinlich wird ſich auch mancher Hals⸗ und Beinbruch ereignet haben, wofür ſchon die Un⸗ berufenen ſorgen, die ſich immer wieder Zutritt zu einer ſo erleſenen Geſellſchaft zu verſchaffen wiſſen. Um ſo freudiger wird man die Götter⸗ und Helden⸗ geſtalten begrüßen, die den Aufenthalt in der Ver⸗ bannung glücklich überſtanden haben und ſich den Mannheimern wieder zeigen dürfen. Aller⸗ Mannheims Einzelhandel kagte Generalmitgliederverſammlung in der„Harmonie“ Zu einer Generalmitgliederverſammlung hatte geſtern abend die Wirtſchaftsgruppe Ein zelhan⸗ del, Mannheim, die Mitglieder aller Fachgruppen in den großen Saal der„Harmonie“ geladen. Nach der Begrüßung durch Ortsgruppenleiter Stahl wurden in umfaſſender Weiſe alle ſchwebenden Fra⸗ gen des Einzelhandels beſprochen. Dr. Leibinger vom Arbeitsamt ſprach über „Die Nachwuchsfrage im Einzelhandel“. Er wies darauf hin, daß der Einzelhandel ſpäter als die übrigen Wirtſchaftsgruppen begonnen habe, ſich um ſeinen Nachwuchs zu kümmern. Ergebnis: ein großer Mangel an männlichem Nachwuchs beſonders für gehobene Stellungen. Hier iſt der Zugang zum Handel noch gering, umgekehrt jedoch bei den wei b⸗ lichen Schulentlaſſenen, von denen ſich rund ein Drittel dem Verkauf zuwenden möchten, die man in dieſem Umfang nicht unterbringen könne. Künftig wird die Berufsberatung des Arbeitsamtes darum noch mehr als bisher die entſcheidende Stelle für den richtigen Arbeitseinſatz der Jugend ſein. Es ſind Abkommen getroffen, wonach künftig kein Lehr⸗ vertrag mehr eingetragen wird, dem die Berufs⸗ beratung die Zuſtimmung verſagt. Ohne dieſe Ein⸗ tragung kann dann aber der Lehrling die Gehilfen⸗ prüfung nicht mehr ablegen. Vorausſetzung für die Beſetzung einer Lehrſtelle wird ſein: Geeignetheit des Lehrhernn und Lehrlings. Nur dadurch iſt eine Leiſtungsſteigerung möglich, die dem Einzelhandel zugute kommt. In ausführlicher Weiſe und häufig von Beifall unterbrochen, verbreitete ſich ſodaun Hauptgeſchäfts⸗ führer von Seckendorff⸗ Karlsruhe über aktuelle Organiſations⸗ und Tagesfragen des Einzelhandels, der zunächſt die Organiſations⸗ änderungen beſprach, die ſich aus der Eingliederung in die Wirtſchaftskammer ergaben, um ſich dann den Aufgaben des Einzelhandels zuzuwenden. Ins⸗ beſondere hob er hervor, daß niemand mehr zuge⸗ laſſen wird, der nicht die notwendigen Fachkenntniſſe aufweiſt. Auch an den Nachwuchs werden künftig ſtrengere Anforderungen geſtellt. Ausführlich wurde auf die Forderungen des Gewerbes hingewie⸗ ſen: Neugeſtaltung der Gewerbeordnung, Beſeiti⸗ gung wahlloſen Hauſierhandels, Begrenzung der Verſandgeſchäfte, Abbau unſinniger Rabattgewährung und die Fragen der Preisbildung ſowie kommender Verordnungen erläutert. Geſchäftsführer Lang gab den Tätigkeits⸗ bericht der Ortsgruppe Mannheim. Danach hat ſich die Zuſammenarbeit mit allen zuſtändigen Stel⸗ len weiterhin verbeſſert. Es iſt erreicht worden, daß künftig die Zahl der ausgegebenen Hauſier⸗ ſcheine begrenzt wird, eine Siebung der Antrag⸗ ſteller ſtattfindet und das Aufſuchen von Beſtellungen genehmigungspflichig geworden iſt. Eine gewiſſe Beſſerung konnte im Hinblick auf die Wettbewerbs⸗ verhältniſſe erzielt werden. Was die Berufs för⸗ derung betreffe, ſo werde die Organiſation auch im kommenden Winter Schulungsabende für die Be⸗ triebsführer durchführen. Was die Schulung des Nachwuchſes betreffe, ſo haben die letzten Gehilfen⸗ prüfungen leider ergeben, daß ſie bislang im Einzel⸗ handel noch unzureichend iſt. Hier und bei der Fach⸗ ſchulung der Handelsſchulen müſſe noch vieles ge⸗ leiſtet werden. Mit der Aufforderung an die Fach⸗ genoſſen, mehr als bisher an den Fragen des Ein⸗ zelhandels mitzuarbeiten und die Verbraucher bei der Durchführung des Vierjahresplaus zu beraten, ſchloß Pg. Lang ſeinen ausführlichen Bericht. Nachdem noch Dr. Rappmann die Aufgaben der beiden in Mannheim eingerichteten Einzelhan⸗ delstreuhandſtellen aufgezeigt hatte, konnte Orts⸗ gruppenleiter Stahl die eingehende Ausſprache und den Abend mit dem Treugelöbnis auf den Führer ſchließen. i . dings werden wir noch etwas Geduld haben müſſen, denn zunächſt ſind die Geſtalten gründlich zu reinigen und mit einem hauchdünnen Ueberzug zu verſehen, der ihnen eine angenehme und lebensvolle Färbung gibt. Die Räume für die Sammlung ſind bereits her⸗ gerichtet und ſie werden den Kunſtwerken eine gute Unterkunft bieten. Mannheim wird damit aber ſeine alte ſehenswerte Kunſtſammlung wieder erhalten. R. De Grundbegriffe der Lehre vom Schall In ſeinem erſten Vortrag der Reihe„Einfüh⸗ rung in die Ergebniſſe der Klangfor⸗ ſchung“ machte Prof. Dr. Feurſtein im Plane⸗ tarium ſeine Zuhörer mit den Grundbegriffen der Schellehre vertraut. Schall iſt diejenige Empfindung, die uns durch das Gehörorgan von außen her ver⸗ mittelt wird und entſteht durch Luftwellen, d. h. fort⸗ ſchreitende, regelmäßig aufeinander folgende Verdich⸗ tungen und Verdünnungen der Luft, gewöhnlich er⸗ regt durch eine ſchwingende Bewegung, die ſich auf die umgebende Luft überträgt und in dieſer bis gu unſerem Ohr fortgepflanzt wird. Im Waſſer iſt die Schallgeſchwindigkeit beträcht⸗ lich größer als in der Luft Auch Meerestiefen wer⸗ den durch Beobachtungen der Schallgeſchwindigkeit feſtgeſtellt. Der Redner teilte unter gleichzeitiger Vorführung der entſprechenden Verſuche die Schall⸗ wahrnehmungen ein in Ton, Klang, Klang⸗ gemiſch und Geräuſche. Regelmäßige Schwin⸗ gungen der Luft nehmen wir als einen Ton wahr und unterſcheiden ihn in bezug auf ſeine Höhe ſeine Stärke und ſeine Klangfarbe. Die Höhe eines Tons hängt ab von der Schwin⸗ gungsdauer der Luftmoleküle oder auch von ihrer Schwingungszahl. Durch einfache mechaniſche Appa⸗ rate, wie z. B. die Lochſirene von Cagniard de La⸗ tour, die der Redner praktiſch vorführte, kann man für einen Ton von beſtimmter Höhe die Schwingungszahl beſtimmen. Die Klangfarbe iſt durch die Schwin⸗ gungsform bedingt, die ihren Ausdruck findet in der Geſtalt öer Wellenlinie. Zum Schluß ſeines Vor⸗ trags wußte der Leiter des Planetariums intereſ⸗ ſante Dinge von der Akuſtik des Planetariums zu berichten. ** 40 Jahre Arzt in Frhedrichsfeld iſt Dr. med. Joſef Zimmermann. Er war der erſte Arzt, der ſich im Ort niedergelaſſen hat, wo er heute noch in körperlicher und geiſtiger Friſche die einheimiſchen und auswärtigen Patienten beſucht. Nicht allein Friedrichsfeld, ſondern auch die Nachbarorte wiſſen, was der Jubilar während der Kriegsjahre, als es an Aerzten ſehr fehlte Tag und Nacht faſt Ueber⸗ menſchliches geleiſtet hat und heute noch fährt er bei Wind und Wetter mit ſeinem Fahrrad zu jeder Zeit zu Patienten, wenn er verlangt wird. Haarwaſchen— bei dem Wetter? Aber natürlich, Sie waſchen das Haar einfach trocken mit Schwarzkopf⸗Trocken⸗ Schaumpon, dann gibt es keine Erkältung. Leicht pudern, kräftig ausbürſten: in 3 Minuten iſt das Haar locker und duftig, und Sie ſehen aus wie frisch friſtert! Dabei koſtet eine Folche Trockenwäſche nur wenige Pfennige! zen Zur Nachahmung empfohlen. Die Augeſtellten des Konſtruktionsbüros für Schaltanlagen der Firma Brown, Boveri u. Cie..⸗G., Mannheim⸗ Käfertal, haben einen Teil ihrer Bezüge für ge⸗ leiſtete Ueberſtunden in Höhe von 111.50 Mk. dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt. Das WH W dankt allen hieran beteiligten Volksgenoſſen für dieſe nationalſozialiſtiſche Handlungsweiſe mit dem Wunſche, daß dieſe anderwärts Beachtung und Nach⸗ ahmung finden möge. zei Der Odenwaldklub wandert am kommenden Sonntag durch einen Teil des Kraichgaues. Die Wanderung beginnt in Wiesloch⸗Walldorf und führt nach Wiesloch. Nach Südoſten die Stadt verlaſſend, wandern wir am Keitelberg in die Höhe. Von der Höhe des Giebels(Wallenberg) liegt prächtiges Land vor uns. Wir ſind im Reiche des Löß, über Hügel und durch Hohlwege erreichen wir Müßhl⸗ hauſen, wo Mittagsraſt gehalten wird. Auf der Straße nach Malſch wandern wir bis zur Höhe weiter und auf Seitenwegen an Malſchenberg vor⸗ bei auf den 246 Meter hohen Letzenberg mit Wall⸗ fahrtskapelle, dann hinab nach Malſch und durch den Noröòteil der Langenbrückener Senke nach dem End⸗ ziel, dem Schwefelbad Mingolsheim, das unter ſach⸗ kundiger Führung beſichtigt wird. zen Das Hoheitszeichen kommt auf das Zweimark⸗ ſtück. Der Reichsfinanzminiſter hat eine Bekannt⸗ machung über die Ausprägung neuer Reichsſilber⸗ münzen im Nennbetrage von zwei Reichsmark er⸗ laſſen. Es werden dies die erſten deutſchen Zwei⸗ markſtücke ſein, auf denen das Hoheitszeichen des nationalſozialiſtiſchen Staates erſcheint, und zwar iſt die Anbringung auf der Wertſeite der Münze vor⸗ geſehen. Bisher gibt es nur Fünfmarkſtücke mit dem Hoheitszeichen. Das Stück hat ein Gewicht von 8 Gramm; der Durchmeſſer beträgt 25 Millimeter. Die Schauſeite der Münze trägt in der Mitte den Kopf des verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg. Bitterkalte Frostnächte nach warmen Ubergangstagen, Regen und Schnee in stetem Wechsel, Temperaturschwankungen von 4 15 bis— 30 Dieses typische Winter-Wetter wird Ihnen keinen Arger und Ihrem Motor keinen Schaden verursachen, wenn Sie Aretie fahren! Aretie, als einzigartiges Spezialoel für das Winter- halbjahr schon immer anerkannt, wird jetzt nach dem glei- chen Verfahren hergestellt, das wir im Sommer für das neue Mobiloel mit sodurchschlagendem Erfolg eingeführt haben. DEUTSCHE 7 Halbjahr beginnt. Das Charakteristische dieser! neuen Herstellungsmethode ist die restlose Herauslösung aller e W schmierungsfeindlichen Anteile auf physikalischem Wege — ein Verfahren, das es ermöglicht, aus deutschem Erdoel reinen, hochwertigen Schmierstoff zu erzeugen. Deshalb ist das neue Aretie so leichtflüssig und kältefest, daß es selbst bei schärfstem Frost mühelos startet. Zugleich ist es so schmierbeständig, daß sein Oelfilm auch bei stärkster Motor-Erhitzung unzerreißbar bleibt. Jetzt ist Einfüllzeit für Aretie! C11 Das herühmte Vinter- Oel durch das neue erfahren noch besser VAC UU OE AK TIEN GESELLSCHAFT I A M B U R G 4. Seite/ Nummer 518 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 5. November 196 Joch U Antopfſanntag⸗ g. , Geimeinſchafts-Eintopfeſſen— Volkskameradſchaft Aus dampfender Feldküche ſpeiſt auch WoW ͤ am kommenden Sonntag, 8. November 1936, in der Zeit von 12 bis 14 Uhr, im Nibelungenſaal des. Roſengartens und du bejahſt damit die Volkskameradſchaft. dich das Portion Eintopf 30 Pfg Doppelkonzert. Karten bei der Kreisamtsleitung der NS, L 5, 6 und allen ihren Stadtortsgruppen. Der Tolſchlag des 73jährigen Ein brutaler, gefährlicher Greis wandert ins Zuchthaus Zu der geſtrigen Schwurgerichtsverhandlung, in der der 7gjährige Wilhelm Baier für den Totſchlag an dem 35jährigen Kellner Rüthlein zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, tragen wir noch folgendes nach: Eine Aerztin vom Staatlichen Geſundheitsamt berichtete über den Sektionsbefund der Leiche. Der Stich hatte bie Bruſtſchlagader in der Nähe des Her⸗ zens getroffen. Der Tod trat durch Verblutung ein. Der Gerichtsarzt Med⸗Rat Dr. Götz mann bezeich⸗ Der Hut für vornehmen Geschmack Dippel Nachf. u. pieiner D 25, 6 plenken(Hermonie) nete den Angeklagten als einen chroniſchen Säufer, der ſchon große Mengen Alkohol zu ſich nehmen kann, ohne ſinnlos betrunken zu werden. Immerhin ſei er 73 Jahre, und der Alkohol möge bei ihm eine gewiſſe Erregbarkeit hervorgerufen haben. Er ſei ein Menſch von großer Stumpfheit Brutalität und Gefühlshärte. Die Verantwortlichkeit des An⸗ geklagten ſei zu bejahen, wenn ſie auch durch die Angetrunkenheit etwas vermindert erſcheine. Der Vertreter der Anklage verneinte das Vorliegen einer Notwehr. Das ergebe ſich ſchon aus den durchaus glaubwür⸗ digen Ausſagen der Frau des Getöteten. Von einer Bedrohung des Angeklagten könne gar keine Rede ſein. Der Tötungsvorſatz des Angeklagten ergebe ſich ſchon aus den Worten des Angeklagten:„Ich zeichne dich fürs ganze Leben, ich gebe dir einen Denkzettel, du machſt mir nix mehr.“ Mildernde Umſtände habe der Angeklagte nicht verdient. Er Habe einen ſoliden braven Familienvater im blühen⸗ den Mannesalter, ein tüchtiges Mitglied der Volks⸗ gemeinſchaft vernichtet und es ſei auf eine Zucht⸗ hausſtrafe zu erkennen, bei der ſtrafmildernd nur der Umſtand in Betracht kommen könne, daß er bis 1929 nicht mit dem Geſetz in Konflikt gekommen ſei. Der Antrag des Oberſtaatsanwaltes lau⸗ tet auf eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Dauer. Es erfolgte dann die Urteilsſprechung. In der Urteils begründung wurde u. a. folgendes ausgeführt: Die Verhandlung habe ge⸗ Nogelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be; währken Gbus- Pillen.%.— l. Apothek. Sie beſei⸗ ligen Darmkrägheit, wirken mild aber zuverläſſig! zeigt, daß der Angeklagte ein gefühlskalter roher Menſch ſei, der keinen Wert lege auf die Achtung durch ſeine Mitmenſchen und ber ſich nicht einpaſſen will in die Volksgemeinſchaft. Er habe völlig grund⸗ los gehandelt und ein ehrloſes und ſchamloſes Be⸗ nehmen an den Tag gelegt. Reue habe das Gericht nicht bei ihm gefunden. Die Unterſuchungs⸗ haft wurde ihm bei ſeinem Verhalten nicht an⸗ gerechnet. Das Kaſſenbuch der Kleingewerbetreibenden Nach 8 75 der Durchführungsbeſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz muß der Unternehmer ſämtliche Entgelte, die er für ſeine Leiſtungen erhält, fortlau⸗ fend, mindeſtens täglich, unter Angabe des Tages aufzeichnen. Durch die Verordnung zur Aenderung der Durchführungsbeſtimmungen zum Umſatzſteuer⸗ geſetz vom 21. Auguſt ſind nun auch die zwei ein⸗ zigen Ausnahmen geſtrichen worden. Ein dazu er⸗ gangener Runderlaß ſtellt zu der Frage der Auf⸗ zeichnungspflicht feſt, daß für wöchentliche Auſfzeich⸗ nungen der Kleingewerbetreibenden kein zum mehr iſt, nachdem auch dieſe Unternehmer ur täglichen Anſchreibung der Wareneinkäufe in das Wareneingangsbuch verpflichtet ſind. Auch iſt der Eigenverbrauch grundſätzlich in jedem Ein⸗ zelfall anzuſchreiben. In Zukunft wird alſo jeder Einzelhändler den Eigenverbrauch ſtets täglich ge⸗ nat aufzeichnen müſſen. Die Möglichkeit einer Schätzung und einer Aufzeichnung in gewiſſen Zeit⸗ Aus der Mannheimer NSW-Arbeit Mutter und Kind in beſter Obhut Das ſchafft der NS noch neben den weitläufigen WH-Arbeiten Wenn es ſich die NSW zur Aufgabe gemacht hat, in gewiſſen Zeitabſtänden einen Kurzbericht über die geleiſtete Erholungspflegearbeit zu geben, ſo nur aus dem Grunde, auch auf dieſem Gebiet die Oeffent⸗ lichkeit nicht im unklaren zu laſſen über das, was bei der NS ein Angriff genommen und bewältigt wird. Auch hier ſoll die Oeffentlichkeit mit rückhaltloſer Offenheit unterrichtet werden, ſo wie es der Natio⸗ nalſozialismus bei allen ihn betreffenden Belangen zu tun pflegt. Es iſt erfreulich, daß es, dank der opferfreudigen Bereitwilligkeit und Aufgeſchloſſenheit unſerer Volks⸗ genoſſen, der NS möglich iſt, auch während der Wintermonate eine lebhafte Tätigkeit in der Erholungspflege zu entwickeln. Ab Mitte Oktober war die Bewegung auf dieſem Gebiet der⸗ art, daß man am 17 Oktober zehn Mannheimer Buben und Mädel nach Donaueſchingen verbringen konnte und 17 Kinder beiderlei Geſchlechts nach dem NSV⸗Kindererholungsheim Sandtorf. Am gleichen Tage konnten wir aber auch zwei Schwarzwälder Kinder aus dem Kreis Waldshut bei uns aufnehmen. Unterm 20. Oktober kamen ſieben Kinder aus dem Gau Sachſen in unſer Kreisgebiet und eine Mann⸗ heimer Mutter fuhr zur Erholung nach dem Kur⸗ haus„Burg Windeck“ bei Bühl. Der 21. Oktober brachte uns 12 Mannheimer Buben zurück, die für einige Wochen im Solbad Bad Dürrheim eine kräf⸗ tige Erholungskur verbracht hatten, und außerdem durften wir wieder 13 unſerer Kinder aus dem Kinderſolbad Bad Rheinfelden in gut erholter Ver⸗ faſſung in der Heimat begrüßen. Umgehend kamen jedoch gleich wieder 20 Buben und Mädel unterm 23. Oktober nach dem Solbad Bad Dürrheim i. Schw., wo ſie in gleicher Weiſe Er⸗ holung und Kräftigung finden ſollen, und 8 Mann⸗ heimer Buben verließen am 24. Oktober ihren Er⸗ holungsurlaub„Katharinenhöhe“ bei Schönwald im Schw., der ihnen beſtimmt erlebnisreiche Erholungs⸗ wochen geſchenkt hat. Von hier aus gelangten ſodann noch unterm 26. Oktober eine Mutter nach Bad Mingolsheim, 10 Mädchen nach der„Katharinenhöhe“ bei Schönwald und 4 Mütter nach Waldkatzenbach i. O. Am 30. Oktober kehrten aber 15 Kinder vom Bodenſee zu⸗ rück, wo ſie herrliche Herbſtwochen im Jagdhaus Bruckfelden bei Salem verbracht haben. Der See⸗ wind hat ihnen Herz und Bruſt geweitet, um Platz zu bekommen für all das Erleben deutſchen Landes und deutſcher Gemeinſchaft. Wie arm und klein müſſen doch die Menſchen ſein, die ſtumpf und achtlos an all dem herrlichen Geſchehen in ihrem Volke vorbeigehen können. Sie ſind wirklich bedauernswerte Geſchöpfe. Wir aber haben den unerſchütterlichen Glauben an unſer Volk, der in der Hoffnung gipfelt, daß eines Tages ſelbſt der letzte Volksgenoſſe zu uns gefunden haben wird, um mit der NSV am unerſchöpflichen Lebens⸗ R. B. quell unſeres Volkes mitzuarbeiten. Allmaterialſammlung des Jungvolks am Samstag, 7. November Daß deutſche Volksvermögen wird jedes Jahr um Millionen von Reichsmark durch den Verluſt wert⸗ voller Rohſtoffe geſchädigt. Es gehen durch das acht⸗ loſe Fortwerfen alter Flaſchenkapſeln, Tuben und Mettalfolien(Silberpapier) jährlich tauſende Tonnen Zinn, Blei und Aluminium verloren. Das Jungvolk ſammelt dieſe bis jetzt als wertlos weggeworfenen Altmaterialien und führt ſie der Altmaterialverwertung zu. Am Samstag, dem 7 November, werden erſt⸗ mals die Sammelkolounen des Jungvolks in Tätig⸗ keit treten. Volksgenoſſen, ſammelt alte Tuben, Konſervenbüchſen, Flaſchenkapſeln, Mettalfolien, und gebt das Geſammelte den Pimpfen, die euch an den Sammeltagen darum bitten. Alſo Sammeltag: Samstag, 7. November. abſtänden beſtehl nicht mehr. Erfreulich iſt jedoch, daß der Reichs inanzminiſter die Verwaltungsbehör⸗ den anweiſt, die Buchführung eines Kleingewerbe⸗ treibenden oder Landwirtes nicht lediglich deswegen zu beanſtanden, weil er den Eigenverbrauch nicht täglich oder in geſchätzten Beträgen verbucht hat. Allerdings kommt es darauf an, wie der Begriff „Kleingewerbetreibender“ in der Praxis ausgelegt wird. „Der Feldherr und der Fähnrich“ Inhaber der Dauerkarten für ſechs Feierſtunden! Am kommenden Freitag fürdet im Muſenſaal des Roſengartens die Aufführung des dramatiſchen Mythos„Der Feldherr und der Fähnrich“ ſtatt. Die Inhaber der Dauerkarten für ſechs Feier⸗ ſtunden können an dieſer erſten Aufführung teilneh⸗ men mit Ausnahme der Dauerkarteninhaber in den Ortsgruppen Neckarſtadt⸗Oſt, Humboldt, Jung⸗ buſch und Feudenheln. Dieſe Maßnahme iſt notwendig, da der Muſen⸗ ſaal die Inhaber von Dauerkarten für ſechs Feier⸗ ſtunden nicht alle faßt. Die Aufführung am Montag, 16. November, gilt für die Inhaber von Dauerkarten für fünf Feierſtunden ſowie für die Inhaber von Dauerkarten für ſechs Feierſtunden der oben genannten vier Ortsgruppen. „Friſtgemäß“ Rechtzeitige Einlegung von Rechtsmitteln Die Einlegung von Rechtmitteln in Steuerſachen iſt an beſtimmte Friſten gebunden. Gerade auf die⸗ ſem Gebiet wird in der Praxis noch oft geſündigt. Häufig warten die Steuerpflichtigen bis in die letz⸗ ten Tage hinein und geben dann vielfach das Rechts⸗ mittel durch einfachen Brief zur Poſt. Das kann ſich bitter rächen. Dem Reichsfinanzhof lag neuerdings ein Fall vor, in dem eine Sendung in den Ortsver⸗ kehr geraten und mehrere Tage unterwegs war. Trotzdem wurde die Recktsbeſchwerde als verſpätet verworfen. In dem Urteil heißt es, daß es Sache des Steuerpflichtigen ſei, mit der Rechtsbeſchwerde nicht bis in die letzten Tage der Friſt zu warten, außerdem aber den Nachweis rechtzeitiger Aufgabe der Rechtsbe⸗ ſchwerde durch Verſendung als Einſchreibebrief zu ſichern. In einem anderen Falle, über den die„Deutſche Steuer⸗Zeitung“ berichtet, hat der Reichsfinanzhof ſeine bisherige Rechtſprechung revidiert. Bisher ging dieſe dahin, daß Schriftſätze, die am letzten Tage der Rechtsmittelfriſt nach Dienſtſchluß in den Briefkaſten des Finanzamts eingeworfen wurden, erſt als am nächſten Tage eingegangen anzuſehen wären. Die Rechtsmittelfriſt ging alſo mit dem amtlichen Büro⸗ ſchluß des Finanzamts zu Ende. Das neue Urteil des Reichsfinanzhofs ſagt, es ſei entſcheidend, wann das Schreiben mit der Erklärung des Steuer⸗ pflichtigen in den Gewahrſam des Finanz⸗ amis gelangt ſei. Dies ſei aber nach der Volks⸗ anſchauung dann der Fall, wenn das Schreiben in den Briefkaſten des Finanzamts, über den nur das Finanzamt die Verfügung habe, geworfen werde. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Baheauntmachungen enmommen Politiſche Letter Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 5. Nov., 20.30 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung in der Aula des Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſtums. NS.⸗Frauenſchaft, Walter, Warte und Hausleiter nehmen teil. Humboldt. Abrechnung der Dauerkarten für Feierſtunden unbedingt heute, von 19.3020 Uhr. Eintopfliſten müſſen abgeholt werden. Waldpark. 5. Nov., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Sale des Reſtaurants„Rheinpark“. Hierzu haben auch ſämtliche Politiſchen⸗Leiter⸗Anwärter zu erſcheinen. Friedrichspark. Für die Inhaber der Dauerkarte(gelb) für 5 Feierſtunden findet die Aufführung„Der Feldherr und der Fähnrich“ am Montag, 16. Nov., im Muſenſaal ſtatt.. Für die Inhaber der Dauerkarten(weiß) für 6 7 tunden bleibt die Aufführung am Freitag, 6. Nov., beſtehen. fünf Die NS⸗Frauenſchaft Lindenhof und Waldpark. 5. Nov., 20.15 Uhr, Pflicht⸗ heimabend in der„Harmonie“, Lindenhof. BDM 20—21 Uhr, Sport. dag Heimabend. Seckenheim. Freitag Ilvesheim. Donners Fachgruppe Ingenieure, 7. Nov., 20 Uhr, ſprücht Pg. Dr. Wendt, Dezent an der Universität Heidelberg, über„Die Feutſche Volkswirtſchaft“ in den Siechengaſtſtätten, N 7, 7. Gäſte ſind erwünſcht. Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront Die Fachuntergruppe Oele u. Fette veranſtaltet am 6. 11. um 20 Uhr, im großen Saal der„Liedertafel“ in K 2, 32 einen Vortrag. Direktor Kollmar von der Firma Verein Deulſcher Oelfabriken ſpricht über die Rohſtoffe der Mar⸗ garine⸗ und Oel⸗Induſtrie. Alle Arbeitskameraden der Oel⸗ und Margarine⸗Induſtrie ſollen an dem Vortrag teilnehmen. Amt für Beamte 5. Nov., 20.15 Uhr, findet im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens ein Pflicht⸗Gemeinſchaftstreffen aller Fachſchaften ſtatt. Es ſpricht: Pg. Dr. Klett, Stuttgart. Die Frauen der RDB⸗Mitglieder ſind ebenfalls eingeladen. Bund heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen In der Mitgliederverſammlung am 7. November „Kaiſerring“, I 15, 12, ſpricht Dr. Wittrock über: „Tannenberg 1410 und 1914“. Der Landesverbandsleiter, Landsmann Gerſt⸗Frankfurt am Main, wird dieſer Verſammlung beiwohnen. Alle Landsleute und deren Angehörige, auch Nichtmitglieder, werden hierzu herzlich eingeladen. Kraft durch Freude Morgenſeier: Bekenntnis und Opfer. Am Sonntag, 8. November 36, 11.30 Uhr im Planetarium. Mitwirkende Werkſchar, Käte Beck, Violine, Fritz Hofmann, Violine, Helmut Lind, Klavier, Guſtl Weber. Eintritt 20 Pfg. Märchenvorſtellung der Deutſchen Märchenbühne am Sonntag, dem 8. November 36, in der Schauburg,„Hänſel und Gretel“. Beginn 14 Uhr. Eintritt Kinder 30 Pfg. Erwachſene 50 Pfg. Achtung! Die Monatsprogrammhefte für November ſind angekommen und müſſen von den Kö ⸗Betriebswarten auf den Geſchäftsſtellen: P 4, 4, Zimmer 11; Langſtr. goa, im bzw. den zuſtändigen Koc⸗Ortswarten ſoſort abgeholt werden. Strohmarkt: Die Köͤcß⸗Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Strohmarkt befindet ſich während des Umzugs bei Boſke, N 2, 13. Geſchäftsſtunden von—12.30 Uhr und 13.15 bis 19 Uhr. Was hören wir? Freitag, 6. November Neichsſender Stuttgarl .30: Frühkonzert.—.00: Reichsſendung: Reichs⸗ betriebsappell der Reichsbetriebsgemeinſchaft Verkehr und öffentlicher Betriebe.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00: An Bord M. S.„Krake“.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Reichsſendung: In den Domen der Arbeit. Muſik großer Meiſter in Betrieben.().— 13.15: Frohe Klänge aus Koblenz.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.30: Märchenſpiel.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: Liederſtunde: Werner Trenke.— 18.00: In 60 Minuten um die Welt(Schallplatten).— 19.00: Wunder des Welt⸗ alls(III).— 19.45: Erzeugungsſchlacht.— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Buntes Konzert.— 21.10: Die Schick⸗ ſalsbrücke über den Rhein. Hörſpiel.— 22.00: Nachrich⸗ ten.— 22.30: Unterhaltungskonzert.— 24.00: Othello. Oper von Verdi(Aufnahme). Aus Mannheim 19.20: Das Lied erzählt. Badener Mädel ſingen und erzühlen Balladen. Zuſammengeſtellt von Maria Scholler. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.—.40: Pommerſche Sagen.— 10.00: Volk an der Arbeit.— 10.50: Spielturnen.— 11.40: Bauernfunk.— 13.15: Muſik zum ittag. 14.00: Allerlei.— 15.15: e n.— 13.45: Großſtadtkinder auf dem Land. Fu; 1100— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Ruf der Jugend.— 18.20: Berühmte Geiger 8 Uplatten).— 19.00: Funkbrettl.— 19.55: Sammeln.— 21.00: Deutſcher Kalender— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik(Schallplatten). — Donnerstag, 5. November Nationaltheater:„Spatzen in Gottes Hand“. E. Kahn und L. Bender. Planetarinm: 16 Uhr Vorführung des Steruproſektors Kunſthalle: 20.15 Uhr Vortrag mit Lichtbildern: Prof. Dr. O. Schmitt: Deutſche Kirchenbauten der Spätgotik. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett: 20.15 Uhr Kabarett— Varieté 5 Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flugplatzkaſind. Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannheim. Lichtſpiele: Univerſum:„Das Mädchen „Mädchenpenſionat“.— Schauburg:„Blinde Paſffogtere“ — Palaſt und Gloria:„Mädchen in Weiß“.— Capitol: „Schlußakkord“.— Scala:„Der ahnungsloſe Engel“ Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 u. 14—16 Uhr, Sonderſchzu: Die Mannheimer Planken. Sonderſchau: Olympia. Sonderſchau: Deutſche Architektur der Ge⸗ Plano- U. Flüge fabrik Scharfa Hau Erstklassige Fabrikate C 4. 4 6910 Luſtſpiel von 1 Irene“.— Alhambra: genwart. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Genet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Deutſche Werkkunſt der Gegenwart. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und 15—17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr, Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 127 Leſehalle 10.30—13 und 16.8021 Uhr. und 16—19 Uhr., efuon ie Zeicheneck Stun Zur Welterkarle after Maag from vocdringerder Nafffoff A eoermer Wind S Front vordtin gender Warmluft W̃SGStte f. C02. e fre mit Wermduff in der Hehe FMS NO U Oyoltenlos O voſeg hace engebiet e Schneefalſgebiel O neuer S bededuſovy Scheüertsffgtelt, S Nebel f Geye O bapbececkt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 5. November. Unſer Wetter wird auch weiterhin von flachen Tiefdruck⸗ ſtörungen beſtimmt, die ſich in einer ſchwachen Weſt⸗ ſtrömung oſtwärts verlagern. Sie nimmt hierbei einen ſehr gleichmäßigen Verlauf und zeigt ſich bei dem hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luftmaſſen vor⸗ wiegend trübe und zeitweiſe auch zu Niederſchlägen geneigt. Nach einer leichten Beſſerung macht ſich heute bereits wieder das Vordringen einer neuen Störung und Verſchlechterung bemerkbar. Vorausſage für Freitag, 6. November Vielfach dunſtig und meiſt bewölkt, zeitweiſe auch mit Niederſchlägen, bei weſtlichen Win⸗ den Temperaturen wenig geändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. November + 8,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5. November 5 5,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 6, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,5 Milli⸗ meter= 1,5 Liter je Geviertmeter. ö Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November W ee e eee Rheinfelden.82.48 2,49.48 2. 8 Wasa 5 100 57 151 1% Nannbeim 3685 290370883 Kehl. 2 500 2% 0 c e Maxau..54 4 8.89 4. 575 brann—- Mannheim..73.52 3,7 373.40 Plochingen—— n. 3755 2% Jed diedesbenn.— Köln.0 55J4288 22.28 —— Als B. „Da an den unſerm Dienſte Diez bens, d „Nieder! flattert langem richtige er tägl. laufend der Eir ſich zur ſo verh „Twen! gab es antwor. mungs!l Karten haltung nicht ei Jahre! Er ſollte. heiten, bensfah nerhin hatte e der Tr war de pikäns Sein h „ ausgere 1 ren un laſſen. wollte, mußte Bank⸗V Träume Lehrlin worden. ten. E vorſtehe zu gehe täuſchu abzuſchl Eintralt Auf „Königl. tung vo lang de Da die ſtand ſie hier ſein einen be lichkeite. wollte, 0 Für alle Vraſchung — 8 De Meh, liner duſt ri als ein rer grof gen, in Rhythm tet, ein die Mä ahnten den ver: etwas g ſie da, z Al das zu ſager 1 etwas, begreifer ſikaliſche Kompon leicht lol Aber Ri —— dan 1100 N „Niederländiſch⸗Indien eines Tages auf Sir Henry Deterding zieht sich zurück Jex Napoleon des Oels Ein Geschäftsmann, der Throne stürzte— Die Geschichte einer denkwürdigen Laufbahn Sir Henry Deterding, der holländiſche Oel⸗ könig, hat ſich dieſer Tage von allen Geſchäften zurückgezogen. Der 71jährige, der vor noch nicht zu langer Zeit geheiratet hat, will ſich künftig nur ſeinen privaten Sammlerneigungen widmen. Als Bankangeſtellter wenig geeignet. „Da Sie wiederholt mangelnde Auffaſſungsgabe au den Tag gelegt haben, müſſen wir Ihnen zu unſerm Bedauern mitteilen, daß wir Sie aus unſern Dienſten entlaſſen!“ Dies etwa war der Inhalt eines kurzen Schrei⸗ bens, das dem jungen Bankvorſteher von Medan in den Tiſch flatterte. Henry Deterding hatte dieſen Brief ſeit langem erwartet. Er wußte ſelbſt daß er nicht der richtige Mann für Medan war. Mißvergnügt hatte er täglich ſeine Bürozeit abgeſeſſen, gelangweilt die laufenden Arbeiten verrichtet. Er war krank von der Einſamkeit des kleinen Tropenneſtes und ſehnte ſich zurück nach Amſterdam, zurück ſogar in das einſt ſo verhaßte ſtaubige und halbdunkle Kontor der „Twentſche Bank⸗ Vereinigung“. Hier in Medan gab es für ihn kein Weiterkommen, gab es keine ver⸗ autwortungsvollen Aufgaben, die einen ſo unterneh⸗ mungsluſtigen Menſchen wie ihn ausfüllen konnten. Kartenſpielen und Klatſch waren die einzigen Unter⸗ haltungen und jetzt bekam er die Beſtätigung, daß er nicht einmal dieſen Poſten ausgefüllt hatte. Dreißig Jahre war er alt bei dieſem ſchmählichen Schiſſhruch. Er hatte keine Ahnung, was aus ihm werden ſollte, Würde ſich an ihm die alte Weisheit bewahr⸗ heiten, daß ein Mann, der es bis zu ſeinem 30. Le⸗ bensfahre zu nichts Rechtem gebracht hat, auch fer⸗ nerhin nichts Rechtes mehr zuwege bringt? Warum hatte er auch nicht Kapitän werden können, wie es der Traum ſeiner Kindheit geweſen war! Daran war der vorzeitige Tod ſeines Vaters, eines Ka⸗ pitäns auf der Strecke Rotterdam Bataviaſchuld. Sein hinterlaſſenes kleines Vermögen hatte gerade 6 ausgereicht, um den älteſten Bruder Medizin ſtudie⸗ ren und den zweiten Bruder Offizier werden zu laſſen. Als Heury die Navigationsſchule beſuchen wollte, war für ihn kein Geld mehr übrig. Betrübt mußte er eine Lehrlingsſtelle bei der„Twentſche Bank⸗Vereinigung“ annehmen und alle ſeine Träume für immer als ausgeträumt anſehen. Die Lehrlingsjahre waren ſchlecht und recht abgeſeſſen worden. Lange Jahre als kleiner Angeſtellter folg⸗ ten. Erſt als man ihn mit dem Poſten des Bank⸗ vorſtehers in Medan betraute, ſchien es vorwärts zu gehen. Um ſo größer war dann aber die Ent⸗ täuſchung, Jetzt galt es, mit dem bisherigen Leben abzuſchließen. Eintrift in eine bankrotte Firma Auf Sumatra unternahm zu dieſer Zeit die Königlich niederländiſche Geſellſchaft zur Ausbeu⸗ tung von Petroleumquellen“ Bohrungen vor. So lang der Name der Firma, ſo gering ihr Kapital. Da die Bohrungen ſo gut wie keinen Erfolg hatten, ſtand ſie vor dem Bankrott. Henry Deterding hatte hier ſeine große Chance geſehen und ohne viel Mühe einen leitenden Poſten erhalten. Die größten Mög⸗ lichkeiten eröffneten ſich ihm, wenn es gelingen wollte, eine wirklich ergiebige Oelquelle zu entdecken. Für alle, die ihn kannten, war es eine große Ueber⸗ Maaſchung, als er ein ungewöhnliches Organiſations⸗ — talent entfaltete. Er arbeitete wie ein Pferd; denn er fühlte ſich in ſeinem Element. Der Erfolg blieb nicht aus. Man ſtieß auf eine ergiebige Quelle nach der anderen. Mit dem Oel floß auch das erforderliche Kapital in Strömen her⸗ bei. Henry Deterding wurde der erſte Prokuriſt der„Royal Dutch“, wie die Engländer die Firma nannten. Mit ihm kam der rechte Mann an den rechten Platz. Der kaum durchſchnittlich befähigte Bankangeſtellte entpuppte ſich hier als Geſchäfts⸗ genie. Deterding war es, der erkannte, daß mit dem Oel ein ganz großes internationales Geſchäft zu machen war. Er wollte ſich nicht mit dem beſchränk⸗ ten oſtaſiatiſchen Markt begnügen, er wollte den Weltmarkt erobern. Ein erbitterter Kampf mußte geführt werden. Deterding führte ihn ſiegreich. Knapp zwanzig Jahre benötigte er, um aus der kleinen, bankrotten„Royal Dutch“ die gewaltige „Royal Dutch Shell“ zu machen, deren Wert in die Milliarden geht, und deren Einfluß ſo groß iſt, daß durch ſie Throne geſtürzt und das Schickſal ganzer Völker geſtaltet wurden. Der große Gegenſpieler Rockefeller In dem heißen Konkurrenzkampf mit Rockefeller gab Henry Deterding nicht nach. Der Amerikaner hatte zu ſpät die Gefahr erkannt. Als er den ver⸗ zweifelten Verſuch machte, Deterdings Unternehmun⸗ gen aufzukaufen, fand er in Deterding einen unüber⸗ windlichen Widerſacher. Geſchäftstüchtiger erwieſen ſich die Engländer, die mit Deterding über das Pe⸗ troleum⸗Monopol für die Britiſche Kriegsflotte in Verhandlungen eintraten. In einem Bericht an das engliſche Marineminiſterium über dieſe Verhand⸗ lungen nannte der Admiral Fiſher Deterding den „Napoleon des Oels“. Dieſes Beiwort hat Deter⸗ ding ſeitdem behalten. Die Verhandlungen verliefen für beide Partner erfolgreich. Henry Deterding er⸗ hielt den engliſchen Adel und blieb natürlich weiter⸗ hin an der Spitze des rieſigen Unternehmens. Wahr⸗ haft phantaſtiſche Summen ließ Deterding in weit⸗ blickender Großmütigkeit für weitere Bohrungen nach Oel ausgeben. Die Summen waren nicht verloren. Die Ländereien, die ſich heute in dem Beſitz ſeiner Firma befinden, weiſen ein Oelvorkommen auf, deſſen Aus⸗ beutung noch viele Jahrzehnte in Anſpruch nehmen wird. Juſtitia lacht Vor kurzem iſt Lord Darling, einſt Londons be⸗ kannteſter Strafrichter, im Alter von 86 Jahren ge⸗ ſtorben. Seine große Beliebtheit verdankte er aber nicht nur ſeinem juriſtiſchen Wiſſen und ſeiner un⸗ beugſamen Gerechtigkeit, ſondern auch ſeinem ſchar⸗ fen Witz. Einmal ſtand ein mehr als gewiſſenhafter Zeuge vor ihm.„Schon als Kind wurde ich mit der Wahr⸗ heit vermählt“, ſagte er ſtolz. „Und ſeit wann ſind Sie Witwer?“ fragte Lord Darling kühl zurück. * In einem größeren Prozeß, der um die Ausle⸗ gung eines Geſellſchaftsvertrages zwiſchen einem Fa⸗ brikanten und ſeinem Geldgeber entfacht war, ſuchten die Rechtsanwälte der beiden Parteien, zwei jugend⸗ liche Heißſporne, mit rückſichtsloſen Ausfällen ein⸗ Die Probe für die Lordmayor⸗Parade Der letzte Appell bei den ſogenannten Buffs— Mus ketteren und Hellebardieren aus dem 17. Jahrhundert, die bei der Einführung des neuen Lordmayors die Eskorte ſtellen. (Weltbild,.) 2500 Trauben an einem Weinſtock! Dieſer rieſige Weinſtock mit etwas über 2500 Trauben bei der diesjährigen fapaniſchen Weinernte ſteht in der Provinz Kanagawa ſüdlich von Tokio. (Weltbild,.) ander einzuſchüchtern. Als wieder einmal ein ſcharfes Wort fiel, bemerkte der Vorſitzende ver⸗ weiſend: „Meine Herren! Ich kann dieſen Ton unmöglich länger dulden. Es hat ja beinahe ſchon den Anſchein, als würden Sie gleich mit Meſſern aufeinander losgehen!“ Da meldete ſich der Beklagte, ein wegen ſeines beißenden Witzes bekannter Großkaufmann, zu Worte: „Herr Rat“, ſagte er lächelnd,„das ſcheinen mir nicht Meſſer, ſondern eher die Klingen einer Schere zu ſein: Sie tun nur ſo, als würden ſie einander ſchneiden, aber wehe dem, der dazwiſchen kommt!“ Wir ſpielen Oper im Alltag! Von Dr. Hans Hartleb, Dramaturg der Berliner Volksoper. Die Berliner Volksoper führt neuerdings einen lütereſſanten Verſuch mit Erfolg durch: ſie führt in Maſchinenräumen und Arbeitsſtätten von Fa⸗ hriken Bruchſtücke aus Opern auf, um auf dieſe Weiſe die werktätigen Maſſen des Volkes für die Kunſtform der Oper zu gewinnen. 1 Mehr als ein Jahr iſt es nun her, daß die Ber⸗ N hinaus geht in die In⸗ 1 der Reichs hauptſtadt; mehr als ein Jahr, daß die unſterblichen Melodien unſe⸗ rer großen Meiſter in den gleichen Räumen erklin⸗ 55 in denen ſonſt die Maſchinen ihren harten 1 hämmern. Ein Podium iſt ſchnell errich⸗ 115 ein Klavier beſchafft, und rings im Kreis ſitzen ie Männer und Frauen, die früher kaum etwas 2 555 von der Beglückung, die echte Kunſt zu ſpen⸗ 110 vermag. Sie ſind hier zuſammengekommen, um etwas ganz Neues zu erleben. Aufmerkſam ſitzen le da zurückhaltend noch, abwartend. Denn: Oper? 1 4. das nicht eine altmodiſche und— mit Reſpekt 1 ſagen— etwas langweilige Sache? Iſt das nicht 1 7 das man gar nicht verſteht? Etwas, das zu 1 N man lange Ausbildungszeit braucht? Mu⸗ klaliſche Kenntniſſe und Wiſſen aus vielen und ſehr 5 Büchern? Nun, man wird ſehen und f Die Programmhefte mit den genauen Inhalts⸗ ngahen der einzelnen Werke haben die Leute von 191 Volksoper ſchon vorher verteilt. Die wird man 1 zu Hauſe leſen. Auch über die einzelnen lei poniſten ſteht da ja manches geſchrieben. Viel⸗ icht lohnt es ſich doch, das einmal durchzuſehen? ber Ruhe jetzt, die Feierſtunde beginnt! 1 daar kurze, erklärende Worte im voraus, Arie 05 jeweilige Situation des Duetts oder der Und ie gerade geſungen werden ſoll, verdeutlichen. 1 ſtehe da, das iſt ja eigentlich gar keine langwei⸗ ge Sache, das iſt ja ſogar luſtig und unterhaltend. 1 5 Entführung“ macht den Anfang. Blond⸗ due und Osmin ſingen ihr Duett:„Ich gehe, doch ie ich dir, den Schurken Pedrillo zu meiden!“ Na, Witt Osmin, wie wütend er iſt, der alte, verliebte . Aber man ſehe ſich einmal Blondchen „ weiß ſich ihrer Haut zu wehren, faſt kratzt ſie im Alten die Augen aus. Iſt es nicht, als ſähe lan den Orient vor ſich mit ſeinen Palmen und oſcheen? Und was bewirkt ſolche Verzauberung? Zwei Sänger, die in ihren alltäglichen Kleidern, ohne Koſtüm, ohne Maske da oben ſtehen und mit ein paar Geſten das ſzeniſche Geſchehen ihres Duetts deutlich machen. Junge Menſchen, die Freude haben an ihrer Kunſt, die ſich ſelbſt freuen an der Beglük⸗ kung, die ſte in den Augen ihrer Zuhörer leſen. Für die die Oper eine lebendige, eine wunderbare und junge Sache iſt, und die eben darum ſo ganz anders zu überzeugen verſtehen als die Primadon⸗ nen einer Zeit, die den Glauben an die wahrhafte Lebendigeit der Kunſt längſt verloren hatte. Und weiter geht die Feierſtunde. Noch ein paar Stücke aus der„Entführung“. Und dann— die Hei⸗ terkeit dieſer Szenen hat die Zuſchauer innerlich gelöſt und bereit gemacht, auch Ernſtes zu hören— klingt der„Lohengrin“ auf, Elſas Traum:„Einſam in trüben Tagen hab ich zu Gott gefleht“. Wieder haben ein paar erklärende Worte die Szene am Scheldeufer lebendig werden laſſen. Elſa erwartet von König Heinrich ihr Urteil.— Die Stimme der Sängerin iſt verklungen. Schweigen erſt— dann: brauſender, jubelnder Beifall. Und wieder ein Duett, wieder eine Arie. Die Muſette aus der„Boheme“ ſingt ihren berühmten Walzer; Mimi und Rudolf, Puceinis meiſterliche Geſtalten, laſſen in ihrem gro⸗ ßen Liebesduett den Zauber des Pariſer Quartier latin lebendig werden. Als die Berliner Volksoper im Einvernehmen mit der NS„Kraft durch Freude“ dieſe neuartige Form aktivoſter Beſucherwerbung begann, fehlte es nicht an Stimmen, die abrieten, an Stimmen, die vor der Nüchternheit der Fabrikräume warnten. Heute, da Tauſende und aber Tauſende werktätiger Volks⸗ genoſſen die Erinnerung an dieſe Feierſtunden in ſich tragen, ſind alle jene ängſtlichen Stimmen zum Schweigen gebracht. Eine begeiſterte Jugend hat den Wuſt kritiklos übernommener Vorurteile durch die Tat zerſtört. In Tauſenden, die nichts von der Oper wußten, wurde ein erſtes Intereſſe geweckt und der Wunſch, das Opernwerk, von dem man an der Arbeitsſtätte Ausſchnitte erlebt hatte, nun als Gan⸗ zes zu ſehen und zu hören. Und Abend für Abend iſt das große Haus der Berliner Volksoper bis hinauf in den höchſten Olymp von einer begeiſte⸗ rungsfähigen, kunſtenthuſiasmierten Gemeinde ge⸗ füllt. Und welche Werke ſind es, die dies Wunder zu⸗ wege bringen? Sicher die leichten, ſogenannten „volkstümlichen“ Opern, die man früher beſtenfalls dem Verſtändnis des Volkes zumutete. Der„Trom⸗ peter von Säckingen“ etwa oder, wenn es hoch kommt, der„Evangelimann“? Weit gefehlt! Beethovens „Fidelio“ iſt es und Mozarts„Entführung“, einſt als Nicht⸗Kaſſenſtücke lediglich aus Reſpekt vor ihren Schöpfern aufgeführt, heute im Laufe einer einzigen Spielzeit mehr gegeben, als früher jene gängigen Operettenwerke, über deren künſtleriſche Nichtigkeit nie eine Diskuſſion beſtand. Muſik am Hofe Kar! Theodors Saarbrücker Vereinigung für alte Muſik in Ludwigshafen Zehn Monate ſind ins Land gegangen, ſeitdem die Saarbrücker Vereinigung für alte Muſik zuletzt Ludwigshafen beſuchte. Diesmal fand das Konzert im Feſtſaal der Reichsbahndirektion ſtatt. Fritz Neumeyer ſteuerte ſtilgetreu ſein kleines Kam⸗ merorcheſter vom Spinett aus und führte ſchlicht und klar in Weſen und Bedeutung der Mannheimer Schule ein. Voraus ſchickte er ein kleines Kultur⸗ und Sittenbild vom Hof Karl Theodors, der aus Mannheim mit ſeinen 25000 Einwohnern ebenfalls ein Klein⸗paris zu machen ſuchte. Trotz arger Mätreſſenwirtſchaft blieb Geld übrig für ein bedeu⸗ tendes Theater und ein Orcheſter, das Mozart ſehr zu ſchätzen wußte. Die Vortragsſolge eröffneten Joh. Stamitz und Karl Stamitz. Der Vater ſtammte aus Deutſch⸗Brod in Böhmen und ſtarb 1757 in Mann⸗ heim als Kammermuſikdirektor des Kurfürſten von der Pfalz. Er war Geigenvirtuos und begründete den neuen Orcheſter⸗Inſtrumentalſtil, deſſen Beſon⸗ derheiten Neumeyer vorzüglich klarzumachen wußte. 1777 war Mozart als 21jähriger in Mannheim; der Aufenthalt war von größter Bedeutung für ſeine künſtleriſche(und menſchliche) Fortbildung. Die bei⸗ den hier komponierten Lieder trug Marianne Brug⸗ ger mit Anmut und Wärme vor. Ein Streichquar⸗ tett Chr. Can nabichs, der Joh. Stamitz als Di⸗ rektor der Oper folgte, ſchloß den erſten Teil. Den Schlußteil umrahmten zwei Arbeiten Franz Xaver Richters, des bedeutendſten Vertreters der Mannheimer Schule neben Vater Stamitz. Bezeich⸗ nenderweiſe ſchuf ſie faſt nur Inſtrumentalwerke. Den Hauptbedarf an Opern deckte dagegen der Lon⸗ doner Bach, Johann Chriſtian, der jüngſte unter den 11 Söhnen des Thomaskantors. Dieſe Opern ent⸗ züickten damals ganz Europa; eine der Arien trug Marianne Brugger mit Erfolg vor, begleitet von 2 Violinen(Günther Lemmen und Dorothee Tor⸗ mann), Viola(Gerda van Eſſen) und Violon⸗ cellv(Wilhelm Pitz). Stilgemäß ſpielte man auf alten deutſchen Geigen und einer Bratſche in ori⸗ ginaler Menſur. Der Abend war eine würdige Fortſetzung der„Klingenden Ausſtellung“. fh. Haus Wahnfried veröffentlicht den Brief⸗ wechſel zwiſchen Richard Wagner und König Lud⸗ wig II. Eine langerwartete Dokumentenſammlung von hiſtoriſcher Bedeutung wird in Kürze erſcheinen. Vom Hauſe Wahnfried wird noch vor Ablauf dieſes Jahres der geſamte, unveränderte und ungekürzte Briefwechſel zwiſchen Ri⸗ chard Wagner und König Ludwig II. der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, Das aus vier Bänden beſtehende Werk enthält größtenteils bisher un veröffentlichte Dokumente, die viele Züge in Wagners Schatten aufhellen werden und zugleich die enge künſtleriſche Freundſchaft beider durch neue wertvolle Zeugniſſe belegen. Die Herausgeber ſind Frau Winifred Wagner und der Wittelsbacher Aus⸗ gleichsfonds. Die Bearbeitung iſt durch den Wagner⸗ forſcher Dr. Strobel⸗Bayreuth erfolgt. Photographiſche Literatur. Im letzten Heft des immer wieder vorbildlich mit prächtigen Photogra⸗ phien ausgeſtatteten„Photofreundes“ wird Abſchied vom Licht— aber nicht von der Kamera ge⸗ nommen. Denn auch die trübe, winterlich graue Jahreszeit hat ihre Reize, der nachzuſpüren eine dankbare Aufgabe für den Amateur iſt. In einem Aufſatz beſchäftigt ſich Hermann Bork, Neuendorf, mit der Photographie in„höheren Regionen“. Inter⸗ eſſante Fingerzeige zum photographiſchen Belauſchen der Vogelwelt werden hier gegeben. Auch ſonſt gibt es noch eine Anzahl wertvoller Winke für den Ka⸗ merafreund in dieſem Heft. In der in Wien erſcheinenden Zeitſchrifſt„Der Lichtbildner“, deren bildmäßige Ausſtattung ebenfalls vorbildlich genannt werden kann, erhält der Amateur gleichfalls wertvolle Tips. Beſonders der intereſſanten Tech⸗ nik der Kunſtlichtphotographie werden hier zwei Ar⸗ tikel gewidmet. Auch über die Photographie im Reiche des Mikroſkops erfährt man Wiſſenswertes. 255 6. Seite/ Nummer 513 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Novemder 1888 — Ein eigenartiger Fall fahrläſſiger Tötung wurde von der 5. Großen Strafkammer des Ber⸗ liner Landgerichts abgeurteilt. Die Angeklagte, die 28 Jahre alte Gertrud., war bei einem Oberinge⸗ nieur in Wilmersdorf als Hausangeſtellte beſchäf⸗ tigt. Zu ihrem Aufgabenkreis gehörte auch die Be⸗ treuung des kleinen 5jährigen Dieter, des jüngſten Kindes der Familie, mit dem die Angeklagte in den Nachmittagsſtunden des 15. September d. J. einen Spaziergang gemacht hatte. Auf dem Heimwege, der durch die ſehr belebte Nachodſtraße führte, ertönte plötzlich auf der anderen Straßenſeite Marſchmuſik. Eine Kapelle konzertierte dort, und der Kleine, von kindlicher Neugierde getrieben, wollte auf die an⸗ dere Straßenſeite hinüber. Die Angeklagte gab dem Drängen des Kindes nach und brachte den Kleinen über den Fahrdamm, kehrte dann aber unverſtänd⸗ licherweiſe wieder auf den anderen Bürgerſteig zu⸗ rück. Nach etwa 10 Minuten wollte der Junge mit ſeinem Roller allein den Fahrdamm überqueren. Dabei fuhr er aber in ein Lieferauto hinein und wurde auf der Stelle getötet. Die geradezu unver⸗ antwortliche Handlungsweiſe der Hausangeſtellten führte zur Anklageerhebung wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung. In der Verhandlung erklärte die Angeklagte, daß ſie das Kind allein gelaſſen habe, weil ſie kein Geld bei ſich hatte, um beim Sammeln durch die Muſiker etwas ſpenden zu können.„Bleib ſchön drüben, Gertrud holt dich wieder ab“, ſeien noch ihre letzten ermahnenden Worte zu dem Kinde ge⸗ weſen. Sie will auch den Kleinen ſtändig im Auge behalten haben. Der Vorſitzende hielt der Ange⸗ klagten daraufhin vor, daß ſie in der Vorunter⸗ ſuchung bekundet habe, auf den Unfall überhaupt erſt aufmerkſam geworden zu ſein, als mehrere Augenzeugen plötzlich aufſchrien. Die Angeklagte führte dann noch zu ihrer Entſchuldigung an, dem Kleinen abgewinkt zu haben, als ſich ein Auto näherte. Genau das Gegenteil bekundet ein Zeuge, der mit ſeinem Wagen einige Meter von der Un⸗ ſallſtelle entfernt hielt. Er hat geſehen, wie die An⸗ geklagte den Kleinen mit einer Armbewegung plötz⸗ lich zu ſich herüberrief, beim Auftauchen eines Au⸗ tos jedoch wieder abwinkte. Der Wagen war kaum vorüber, als der Fünfjährige— zweifellos völlig verwirrt— mit ſeinem Roller losfuhr und unter die Vorderräder des nachfolgenden Lieferautos ge⸗ riet. Der Staatsanwalt beantragte gegen die An⸗ geklagte, die gegen jede Vernunft und jedes Ver⸗ antwortungsbewußtſein grob fahrläſſig verſtoßen hat, die exemplariſche Strafe von acht Monaten Ge⸗ fängnis. In Anbetracht der bisherigen Unbeſchol⸗ tenheit der Angeklagten hielt das Gericht eine Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten als ausreichende Sühne. * — Nach den amtlichen Unfallzahlen des Deutſchen Reiches im Jahre 1935 hat die Zahl der tödlichen Unfälle im letzten Jahre um 12 v. H. abgenommen. Doch betrifft dieſer Rückgang nur das männliche Geſchlecht, während ſich die Zahl der Unfälle, von denen Frauen und Mädchen betrofſen wurden, er⸗ höht hat. 6300 Frauen verunglückten im letzten Jahre tödlich: das bedeutet gegenüber dem letzten Botichtsjahr eine Zunahme um 5,4 v. H. Wenn auch die Unfallzahl der Männer und Knaben annähernd dreimal ſo hoch iſt, ſo muß doch auffallen, daß im Rahmen des allgemeinen Rückganges die Frauen eine Ausnahme machen. Es waren meiſtens die Greiſinnen, vor allem Frauen über 70 Jahre, die am häuſigſten Unglücksfällen zum Opfer fielen. Von den insgeſamt 6300 verunglückten Frauen hatten mehr als 45 v. H. ein Alter von über 70 Jahren. Seit dem Jahre 1930 iſt die Unglückszif er der Grei⸗ ſinnen ſtets im Anſteigen begriffen, während gleich⸗ zeitig die Unfälle der Männer in der gleichen Al⸗ tersſtufe ſtetig abgenommen haben. Wie iſt dieſe Tatſache zu erklären? Einmal ergibt ſich die hohe Todesziffer rein rechneriſch: es gibt infolge der jetzigen Langlebigkeit in Deutſchland gegenwärtig eine ungewöhnlich hohe Zahl über 70 jähriger. Die große Unfallhäufigkeit bei dieſen Greiſinnen aber hängt wiederum mit dem hohen Lebensalter und der damit verbundenen Gebrechlichkeit zuſammen. Die meiſten alten Frauen verunglückten nämlich durch Sturz. Es handelt ſich um Stürze aus Fenſtern, von Leitern und Treppen, vor allem aber um das Zuſammenbrechen auf der Straße, wodurch wieder die Gefahr des Ueberfahrenwerdens beſteht. Oft handelt es ſich dabei um ein bloßes Hinfallen durch Stolpern oder Ausgleiten, das häufig mit dem Bruch des Hüftknochens verbunden iſt. So kamen allein im Jahre 1935 1530 Greiſinnen durch Stürze ums Leben. Beim männlichen Geſchlecht dagegen macht der Sturz nur etwa die Hälfte aller todbringenden Unfälle der Hochbetagten aus. Noch ͤͤurch eine wei⸗ tere Todesart werden die Greiſinnen häufig bedroht — den Feuertod. Insgeſamt ſtarben 370 Frauen gegen 287 Männer durch Brand, und auch hier ſind wieder die über 60 Jahre alten Frauen hervorragend beteiligt. Dieſe Unfallart iſt durch die Hilfloſigkeit der Greiſinnen bedingt, die ſich bei Brandgefahr häufig nicht mehr zurecht finden. * — Kang⸗Teh, der nunmehr 29jährige Kaiſer von Manudſchukuo, der früher nur kurz Herr Pu⸗Di war, läßt nach ſchönen Mädchen im ganzen Lande ſuchen. Das klingt wie ein Satz aus einem Märchenbuch, aber es iſt dennoch ſo. Vertreter, die die beſondere Gunſt des Kaiſers genießen, ſind zu dieſem Zweck in verſchiedene Städte und beſonders nach Peiping geſandt worden. Sie ſuchen nach Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren. Der Kaiſer hat befohlen, ihm einige paſſende Vorſchläge mit Bild und Charak⸗ teriſtik der Perſönlichkeit zu machen, ſo daß er be⸗ reits daraufhin ſeine Wahl treffen kann. Man er⸗ fährt jetzt auch, daß die Suche nach einem ſolchen Mädchen bereits ſeit Monaten vor ſich geht, während noch niemand ahnte, daß im Kaiſerpalaſt nicht alles in Ordnung war. Bekanntlich heiratete der Kaiſer im Jahre 1912, als er damals noch nicht von Japan ſein Amt übertragen bekommen hatte, die Prinzeſ⸗ ſin Kuo⸗Shiraſa. Aber dieſer Ehe entſproſſen keine Kinder. So heiratete der Kaiſer, nachdem er ſeine Würde erlangt hatte, eine zweite Frau, nämlich Hſu⸗fei. Aber auch ſie ſchenkte ihm keinen Erben. So iſt alſo die Mandſchu⸗Dynaſtie in der Gefahr, auszuſterben. Der Kaiſer hat ſich von ſeiner zwei⸗ ten Frau getrennt, und zwar in der Form einer ganz modernen Scheidung. Es bürſte dies der erſte Scheidungsfall in der Mandſchu⸗Dynaſtie ſein. Aller⸗ dings hat das Ehepaar dabei die Gerichte nicht in Anſpruch genommen, ſondern man hat eine gegen⸗ ſeitige Einigung erzielt. Hſu⸗fei bekommt bis an ihr Lebensende eine jährliche Rente von 8000 Dol⸗ lar. Inzwiſchen ſammeln die Vertreter des Kaiſers weiter die Charakteriſtik und die Bilder hübſcher Mädchen und täglich wiſſen die Zeitungen darüber neue Einzelheiten zu berichten. Mit Aufregung ſteht man der Löſung der Frage entgegen: wer wird die neue Kaiſerin von Mandſchukun? 1 — Die Freiheitsſtatue des Neuyorker fens beging in dieſen Tagen das goldene Jubiläum ihrer Enthüllung. Der Feier der 50. Wiederkehr dieſes Tages wohnten Präſident Rooſevelt und der fran⸗ zöſiſche Botſchafter in Waſhington bei. Die Statue wurde den Vereinigten Staaten vom franööſi⸗ ſchen Volk anläßlich der 100jährigen Gebdächt⸗ nisfeier der amerikaniſchen Unabhängkeitserklä⸗ rung geſchenkt. Eine böshafte Anekdote behauptet, daß Jahre ſpäter ein Franzoſe bei ſeiner Ankunft in Neuyork wach der Bedeutung der Rieſin mit der emporgehobenen Fackel gefragt und, als man ihm ihren Sinn erklärte, geſagt habe:„Ja, wir ſetzen unſeren Toten auch Denkmäler“. Die erſte Idee zu dem Denkmal ſoll Edouard de Laboulaye, der Groß⸗ vater des jetzigen franzöſiſchen Botſchafters, wäh⸗ rend eines Feſteſſens im Jahre 1865 dem Bildhauer Bartholdi eingegeben haben, um die Freundſchaft zwiſchen Frankreich und Amerika zu verewigen, für die einſt Lafayette gefochten hatte. Der Gedanke wurde aber viel ſpäter erſt wieder aufgenommen, und Bartholdi, der inzwiſchen unter Garibaldi ge⸗ kämpft hatte, wurde nach Amerika geſchickt, um ein Denkmal zu entwerfen. Es bildete ſich eine fran⸗ Fiſchkulter verſchollen — Bremerhaven, 4. November. Ein Opfer der Herbſtſtürme wurde der Bremerhavener Hochſeekutter„Stadt Nor⸗ den“, der am 23. Oktober zum Fang in die Nord⸗ ſee auslief. Der Kutter hatte zunächſt, als der Wind ſtärker wurde, den Helgoländer Hafen aufgeſucht. Nachdem ſich das Wetter gebeſſert hatte, lief er zum Fang aus. Am nächſten Tage kam der große Sturm. Seitdem iſt der Kutter verſchollen. Die von der Marineſtation der Noröſee eingeleiteten Nachforſchungen blieben bisher ergebnislos. Es muß damit gerechnet werden, daß das Fahrzeug ein Opfer des Sturmes geworden iſt. Der Kutter, der vier Mann Beſatzung hatte, gehörte dem Fiſcher Willy Hohmann, Bremerhaven. Als Steuermann befand ſich der Fiſchdampferkapitän Winter aus Bremer⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Vereinigung, um den Plan zu verwirklichen. Die Amerikaner ſollten das Fußgeſtell ſtiften, die Franzoſen die Koſten der Statue und des Transportes auf ſich nehmen. Doch war die Voll⸗ endung des Bildwerkes bis zur Jahrhundertfeier der amerikaniſchen Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1876 unmöglich. Nur ſehr langſam wuchs die Rieſenſtatue, zu der die Mutter des Bildhauers, eine Frau von ſehr ſtattlichem Wuchs, Modell ſtand, über die Dächer von Paris empor. Im Januar 1885 trat die Statue, in 214 Kiſten verpackt, ihre Reiſe nach Neuyork an. Am 19. Juni wurde ſie am Eingang des Neuyorker Hafens mit ungeheurer Begeiſterung von der Einwohnerſchaft begrüßt. Aber noch faſt ein Jahr mußte ſie in ihren Kiſten der Auf⸗ richtung harren. Im Jahre 1886 waren endlich Sockel und Rahmenwerk fertig, und die Enthüllung wurde auf den 28. Oktober feſtgeſetzt, der als Feier⸗ tag von dem ganzen Volke begangen wurde. * — Vor 150 Jahren entdeckte der große italieniſche Anatom und Phyſiker Galvani bei Verſuchen, die er an Fröſchen vornahm, die tieriſche Elek⸗ trizität. Man weiß, wie weittragende Folgen dieſe Entdeckung gezeitigt, welche ungeahnten Aus⸗ blicke Galvani eröffnet hat.— Anläßlich des Jubi⸗ läums hat Bologna, Galvanis Vaterſtadt, an deren altberühmter Univerſität er als Profeſſor der Ana⸗ tomie wirkte, das Andenken ihres großen Sohnes gebührend gefeiert. Dabei hat man auch der Frösche, an deren Schenkeln ſich die folgenreichen Experi⸗ mente Galvanis vollzogen, gedacht. Und zwar hat die gaſtronomiſche Geſellſchaft von Bologna ein Feſteſſen veranſtaltet, deſſen Speiſenfolge aus⸗ ſchließlich aus Froſchgerichten beſtand: Froſchſuppe, Froſchomeletten, Froſchſchenkelragout. Hoffentlich hat das Mahl den Bologneſern wohl ge⸗ mundet! Im übrigen hat ſich die eoͤle Kochkunſt mit der ernſten Wiſſenſchaft ja von jeher gut ver⸗ kragen. 775 a 5 eee i * — Der Hungermarſch der 300 Arbeitsloſen aus Jarrow hat wochenlang die engliſchen Gemüter und das Kabinett beſchäftigt. Am letzten Sonntag kamen nun die 300 in London an. Die Polizei war in er⸗ höhter Alarmbereitſchaft, denn den mit Klaſſen⸗ kampfideen angefüllten, ausgemergelten Leuten war ſchließlich auch das Aeußerſte zuzutrauen. Aber, ſiehe da, der vierwöchige Demonſtrationsmarſch, den die Jarrower ſelbſt als Kreuzzug gegen die kapita⸗ liſtiſche Wirtſchaft bezeichneten, hat ihnen in eigen⸗ tümlicher Weiſe wohlgetan: die friſche Luft und das Marſchieren krätigten die Körper, ſtrafften die Sinne. Sie berichten(nach engliſchen Blättermel⸗ dungen), wie gut ihnen das tatkräftige Mitgefühl hapen, Vater von oͤrei Kindern in ſchulpflichtigem Alter, an Bord. Erdſtoß in Weſtfalen Zwei Tote unter Tage — Caſtrop⸗Rauxel(Weſtfalen), 4. November. In Caſtrop⸗Rauxel wurde am Dienstag gegen 21.35 Uhr ein ziemlich heftiger Erdſtoß wahrgenommen. Wahrſcheinlich handelte es ſich um ein tektoniſches Beben, da Erd⸗ und Gebirgsverlage⸗ rungen hervorgerufen wurden. Dieſe Erſchütterung hat leider zwei Todesopfer gefordert. In einem Ortsbetrieb im Flöz„Sonnenſchein“ auf der Schachtanlage„Viktor III/ IV“ wurde durch den Erd⸗ ſtoß die Kohle verlagert, wobei zwei Hauer ſeſtge⸗ klemmt wurden. Obwohl die Rettungsarbeiten ſo⸗ fort aufgenommen wurden, erlitten die Verunglück⸗ ten, die beide ſchon 15 Jahre im Dienſte der Klöck⸗ ner⸗Werke ſtanden, den Erſtickungstod. J yd dy ⁰Ü y ͥ Vd( einer warmherzigen Bevölkerung unterwegs getan habe, ſehen alſo in ihren Mitmenſchen keineswegs mehr„Mittelſtandsbeſtien“,„Blutſauger“ und„Ar⸗ beiterausbeuter“ Die 300 arbeitsloſen Jarrower wollten eigentlich das britiſche Parlament erobern. Daraus iſt jetzt nur eine Art von Triumphzug durch London geworden, bei dem die„Demonſtranten“ in⸗ folge ihrer ſtraffen Haltung beim Marſchieren einen vorzüglichen Eindruck hinterließen. Dieſe Straffheit verdanken ſie, wie ſie ſelbſt betonen, ihrer Kapelle Und die Kapelle hat Mundharmonikas. Dieſe In⸗ ſtrumente wiederum ſind ein Beſtandteil des deut⸗ ſchen Harmonika⸗Exports, der ja auf dem Weltmarkt „tonangebend“ iſt. Man will den Arbeitsloſen nun⸗ mehr die Londoner Schönheiten labſeits des Par⸗ laments) zeigen, um ſie dann ſpäter mit einem Son⸗ derzug in ihre Heimat zu befördern, wo Gas auf ſie wartet, was ſie in der Hauptſtadt ſuchten: Arbeit. (Hoffentlich pflegen ſie die verſöhnende und diſzipli⸗ nierende Muſik auch in Jarrow weiter. Ihre deut⸗ ſchen Brüder in den Mundharmonika⸗Fabriken wä⸗ ren darüber beſonders glücklich.) * — Der berühmte Fiſchdampfer„Girl Pat“, bet durch ſeine Abenteurerfahrt bis nach Guayana die ganze Welt in Spannung hielt, iſt in den letzten Wo⸗ chen in den Beſitz der reichen engliſchen Witwe Lady Houſton übergegangen. Sie hat jedoch das Schiff, für das ſie 16000 Pfund Sterling bezahlte, keines⸗ wegs für ſich behalten, ſondern— wie man zuver⸗ läſſig erfährt— der Beſatzung zur Verfügung ge⸗ ſtellt, die damit eine wilde Fahrt unternahm. Laby Houſton hat ſehr häufig durch ähnliche verblüffende Geſchenke von ſich reden gemacht. Sie kann ſich der⸗ artige Launen leiſten, denn ſie erbte von ihrem Gat⸗ ten 35 Millionen Pfund Sterling und hat nun alle Mühe, das Geld wieder unter die Leute zu bringen. —— Sieben Sie ſtetoe das Back⸗ bvulder mit dem Mehl(ober mehl und„Suſtin“) durch. 8 Ste erreichen damlt außer 2 guter Auflockerung des Mehl⸗„Backin“ Ge miſches und tadelloſer Rein heit des Mehles dle ſo wichtige gleichmäßige Vertellung der Triebkraft im Teig. Das Triebmittel für Ihr Gebäck iſt das altbewährte Dr. Oetker- Backpulver„Backin“! Der Brief i mil den 200 Dollar L. AN Copyright dy Arthur Nice, bieden SON HEIN RI C H Irgendeine Leere fühlte er plötzlich in ſich, ein wildes Ringen gleichſam war in ihm nach etwas, das er nicht nennen konnte,— und ſchal und wert⸗ los ſchien ihm alles, ſo ſogar die fette Beute dieſer letzten Nacht. „Gerda Paulint, p. Adr. Mr. Charles Ferguſon, Auſtin Avenue, Chikago, Illinois', ſtand als Ab⸗ ſender auf dem weißen Briefumſchlag. Lytton Ward las es, und ſeine Gedanken wan⸗ derten. Chikago! Das waren faſt tauſend Meilen. Aber was hieß das?— Man hatte ja Geld,— und Zeit konnte man ſich nehmen. Unerreichbar war ſie alſo nicht, dieſe ſchöne junge Deutſche mit dem warmen Herzen und den großen Augen. Haha,— unerreichbar! Drolliges Wort! Unerreichbar war überhaupt nichts auf dieſer run⸗ den Erde. Man mußte nur keck genug ſein, die Hände auszuſtrecken! Und Lytton Wards Lippen waren ganz ſchmale Striche, als er ſchweren Schrittes die Treppen her⸗ ab kam und wieder zu ſeinen Kumpanen ins Zim⸗ mer trat. „Fertig machen, boys!“ ſcholl ſeine Stimme, hei⸗ ter und befehlend zugleich.„Habt ihr gegeſſen? Habt ihr geſchlafen?— Well! Dann alſo los! Denver iſt weit,— und unſere Männer wollen ihr Geld ſehen!“ Sie fuhren. Sie fuhren los in einem ſtarken Wa⸗ gen, den irgendwer vor einer Stunde unauffällig vor der Haustüre abgeſtellt; ſie fuhren in einem wahren Höllentempo ſüdwärts durch die endlos ſich dehnenden, ſiedlungsloſen Landſtriche Wyomings; die wilden Rifie der Kordilleren türmten ſich zur Rechten, und links hinaus verfloß der Horizont in der uferloſen Fläche weiter Prärien;— immer wei⸗ ter aber ſtieß der Wagen nach Süden, ſein ſtarker Motor überwand ſpielend die ſteilſten Steigungen und wurde kaum etwas wärmer von ſtundenlangem Raſen im Höchſttempo;— und dann war man am Ziel,— die Stadt Denver tauchte auf, mit ihren breiten Straßen und Fabriken und Regierungsge⸗ bäuden in ſechzehnhundert Meter Meereshöhe am Rand des Felſengebirges thronend als„Königin der Prärie“,— und am erſten Poſtamt, das man paſ⸗ ſierte, befahl der ſchweigſam hinten im Wagen ſitzende Lytton Ward plötzlich ein rauhes„Halt!“ Er ſtieg ſelbſt aus dem Wagen, reckte zwei Sekun⸗ den lang die ſteif gewordenen Glieder und warf dann eigenhändig einen Brief in den Kaſtenſchlitz, einen Brief, auf deſſen Umſchlag er mit ungelenken Buchſtaben während der Fahrt die Adreſſe ge⸗ ſchrieben: „Miß Gerda Paulini, Auſtin Avenue, Chikago, Illinois.“ Es lagen in dem Brief. Kein einziges je hundert Dollar Keine einzige Zeile. zwei Scheine von Sonſt nichts. Wort. 2. „Wenn ich Ihnen doch ſage, Miſter Steinhoff! Es hilft alles nichts! Sie müſſen gehen. Ich muß Sie entlaſſen!“ Es war ein nicht mehr junger Mann mit einem derben, etwas fetten Faltengeſicht, der von ſeinem Schreibtiſch dieſe Worte über die Schulter zu einem fungen Menſchen hinaufſprach und zuletzt bekräf⸗ tigend mit der fleiſchigen Hand auf die Tiſchplatte patſchte. Der andere antwortete nichts. Er ſtand mit hängenden Schultern und verſchloſſenen Mienen neben ſeinem Chef, dem Leiter des Filialbüros Livingſtone der Union Copper Corporation, und ſchwieg. Aber es war etwas in dieſem Schweigen, was ſeltſam beredt war, und die blauen Augen des jungen Mannes blickten ſo traurig reſigniert, daß Miſter Harriman, der Filialchef, noch ſtärkere Töne anzuſchlagen ſich bemüßigt fühlte. „Sie machen ein Geſicht, als gäben Sie mir die Schuld an allem, Steinhoff!“ grollte er.„Ich kann nichts daran ändern! Ich habe zu gehorchen! Oder ſoll ich etwa dem Präſidenten der Union Copper ſchreiben, daß ich den Miſter Walter Steinhoff nicht und eine alte Mutter in Germany, he? Das inter⸗ eſſtert ſie alles nicht, die hohen Herren von der Zentralverwaltung! Es iſt verfügt, daß die Beleg⸗ ſchaften aller Gruben im Staate Montana um 28 bis 40 v. H. zu vermindern ſind, und im Zuge die⸗ ſer Maßnahme werden ein halbes Dutzend techniſcher Büros vollſtändig aufgelöſt, darunter auch das unſrige!— Aber wozu erzähle ich Ihnen das alles? Ich habe es Ihnen ſchon ſechsmal vorgekaut in den letzten vier Wochen, damned!“ Walter Steinhoff nickte jetzt. „Gewiß, Miſter Harriman, das haben Sie! Sie brauchen ſich auch keineswegs weiter zu erregen. Ich habe ja nur gefragt, ob Sie nicht meine Verwen⸗ dung in einem anderen Betrieb der Corporation be⸗ fürworten könnten. Sie kennen mich doch! Sie wiſ⸗ ſen, daß ich keine Arbeit ſcheue..“ Der Chef nickte.„Sie ſind mir eine tüchtige Kraft geweſen, Steinhoff. Es ſteht ja auch in Ihrem Zeug⸗ nis. Aber— wie geſagt,— ich kann nichts mehr für Sie tun!“ Ein Schweigen trat ein. Walter Steinhoff, der junge Deutſche, drehte ſei⸗ nen Hut in den Händen. Und Miſter Harriman beugte ſich wieder über ſeine Akten, als ſei der Entlaſſene gar nicht mehr vorhanden. „Dann— will ich Sie nicht länger aufhalten!“ ſagte Walter Steinhoff und räuſperte ſich, weil er etwas wie einen Knebel in der Kehle zu fühlen glaubte. „Alles Gute!“ rief Harriman, ſeiner Arbeit aufblickend. gehen?“ „Das— hätte ich Sie gerne gefragt, Miſter Harrtman!“ verſetzte der Deutſche mit einem trau⸗ rigen Lächeln. Der Chef ſah den jungen Menſchen an und nickte verſtehend.„Ja,— ich weiß,— es iſt ſchwer⸗ Ueberall das gleiche Elend und unſere beſten Jungs hauf enweiſe auf der Straße. Wenn man Ihnen ſchon raten darf, dann iſt es das, ſich nicht nach den maßlos überlaufenen Städten des Oſtens und der Zentralſtaaten zu wenden, wohin ſich ſtändig neue Scharen Arbeitſuchender ergießen. Im Weſten iſt das weniger ſchlimm. Aber das ſage ich Ihnen auch nur rein gefühlsmäßig, Miſter Steinhoff. Sie noch einmal von „Wohin werden Sie entlaſſen könne, weil er eine Braut habe in Chikago können im Weſten ebenſo Pech haben, wie Ste durch einen glücklichen Zufall ſogar in Neuyork Ar⸗ beit finden können! Und Sie werden wohl Chikago zunächſt ins Auge faſſen wollen, weil dort doch hre Braut,.. ich verſtehe!“ Aber da vertiefte ſich das traurige Lächeln Walter Steinhoßſs noch mehr und ſtand als zwei lebloſe Falten um ſeine Mundwinkel. „Meine— Braut hat mir auf meine beiden Briefe, mit denen ich ihr von meiner Entlaſſung ſchrieb, bis heute keine Zeile erwidert!“ ſagte leiſe.„Vermutlich hält ſte es für klüger, ſich rechl⸗ zeitig zurückzuziehen. Ehe ſie— ſich von mir an⸗ gepumpt ſieht, wird ſie denken, haha!“ Miſter Harriman ſtand jetzt auf. 5 Er ſtand vor Walter Steinhoff, einen Kopf klei⸗ ner als der junge Mann und das Geſicht noch fal⸗ tiger als zuvor. Es ſah ein wenig komiſch aus, wie er verſuchte, dem hochgewachſenen Deutſchen trbſtend die Hände auf die Schultern zu legen. 5 „Pechſerie, Miſter Steinhoff!“ ſagte er begüti⸗ gend.„Das kommt vor im Leben. Aber ein ſo ſlot⸗ ter Burſch wie Sie wird ſich nicht unterkriegen laſſen, was? Und was die Braut anbelangt,— der liebe Herrgott hat noch mehr wachſen laſſen auf der großen Welt, meinen Sie nicht?“ N „Ich habe nicht darüber nachgedacht, Miſter Harri man!“ lächelte der Deutſche.„Iſt mir vorerſt auch nebenſächlich. Eine Enttäuſchung mehr oder wen ger,— pah,— Schwamm drüber! Zunächſt heißt es mal die Ohren ſteif halten und die Balance halten. Ich werde nach San Franzisko gehen!“ „Frisco iſt eine ſchöne Stadt!“ lobte Harriman. „Eins Stadt mit Zukunft. Ich wünſche Ihnen alles Gute dazu, Steinhoff!“ Damit ſchieden ſie, die zwei ungleichen Männer, die ein Jahr lang Seite an Seite gearbeitet im Dienſt einer jener großen Geſellſchaften, die une perſönlich, wolkenfern irgendwo reſidierten und von deren Leitern man nichts wußte und kannte, als die fakſimilterten Namenszüge der Unterſchriften unte den von der Zentralverwaltung einlauſenden Ukaſſen. Man ſchied und ging ſeiner Wege, feder ftr ſich, wie es immer war in dieſem Land, in dem „Auf⸗eigenen⸗Füßen⸗Stehen“ bis zum erbarmungs⸗ loſeſten Superlativ geſteigert ſchien. (Fortſetzung folgt.) 7 E Rene ere. 1 „„ eee 4 7 Donnerstag, 5. November 1936 Aus Vaden Seit geſtern elektriſch! Einweihung des elektriſchen Betriebs auf der Höllentalbahn * Neuſtabt(Schwarzwald), 5. Nov. Am Mittwoch wurde der elektriſche Betrieb auf der Höl⸗ lentalbahn eröffnet. Der Ausbau der Bahn erfolgte nach Grundſätzen, die die Aufmerkſamkeit der geſam⸗ ten Fachwelt auf dieſe Strecke ziehen. Ein geſchmück⸗ ter Zug brachte die Feſtgäſte vom Hauptbahnhof Freiburg zunächſt nach Titiſee. Dann ging die Fahrt nach Neuſtadt, wo Kreisleiter und Bürgermeiſter Kuner die Gäſte begrüßte. Bei dem Feſtakt im Hotel„Adler⸗Poſt“ dankte zu⸗ nächſt Reichsbahndirektionspräſident Dr. Roſer im Namen des Generaldirektors der Reichsbahn allen, die an dem großen Werk der Elektrifizierung mitge⸗ wirkt haben. Der Redner wies weiter auf die von der Natur gegebenen Sonderheiten der Strecke hin und würdigte die Schwierigkeiten des Baues ſowie ſeine Fortentwicklung beſonders zum Nutzen des Fremdenverkehrs. Durch die Beſchleunigung des Zugverkehrs infolge des elektriſchen Betriebes würden ſich die Verkehrsziffern noch weiter heben. Die Koſten der Elektrifizierung, die von der Reichs⸗ bahn allein getragen wurden, beliefen ſich auf rund ſieben Millionen Mark, von denen 80 v. H. auf Löhne entfielen. Schon wieder ein Vrandunglück Zwei Scheunen eingeäſchert s Grombach(Bez. Sinsheim), 5. Nov. Am Dienstagabend gegen 8 Uhr brach hier ein Groß⸗ brand aus, dem die mit Heu und Stroh gefüllten Scheunen des Polizeidieners Joſef Karl und der Witwe Michael Barth zum Opfer fielen. Der Orts⸗ ſeuerwehr kamen die Wehren von Kirchardt, Bad Rappenan und Sinsheim zu Hilfe, und den gemein⸗ ſamen Auſtrengungen gelang es, den Brand auf ſei⸗ nen Herd zu beſchränken und ein Uebergreifen des Feuers auf die angrenzenden Baulichkeiten zu ver⸗ hindern. Der Brandſchaden iſt beträchtlich. 05 Brandurſache konnte noch nicht feſtgeſtellt wer⸗ n. Blick auf Plankſtadt Manukſtadt, 4. November. Die Tabakfach⸗ ſchaf! macht darauf aufmerkſam, daß der Tahak dann vom Nagel zu nehmen iſt, wenn die Rippe hart und das Blattgewebe geſchmeidig iſt. Die Ein⸗ schreibung erfolgt am 27. November in Schwetzin⸗ gen. Die Anmeldung der Zeutnermenge und die Auflegung der Probebüſchel muß bereits am 17. No⸗ vember erfolgen. In dieſen Tagen wurde der größte Teil der Sandblätter, die vor einiger Zeit in Schwetzingen verſteigert worden find, ver⸗ wogen. Dabei wurden auf die Grundpreiſe durch⸗ weg Zuſchläge gewährt.— Der Bürgermeiſter glbt bekannt, daß die Erzeuger von Körnermais ver⸗ pflichtet ſind, das Körnermaisſtroh alsbald nach der Kolbenernte, ſpäteſtens aber bis zum 15. Dezember ſo tief wie möglich abzuſchneiden, vom Felde zu ent⸗ fernen und ſo zu verwerten, daß die in dem Stroh befindlichen Raupen des Maiszünslers mit Sicher⸗ heit vernichtet werden. Das Unterpflügen von Körnermaisſtroh iſt verboten, ebenſo das Liegenlaſſen desſelben auf den Feldern und Feld⸗ Ländern, weiterhin iſt die Verwendung von Körner⸗ maisſtroh zum Bedecken von Hackfruchtmieten, wie überhaupt jede Verwendung, welche der Verbreitung des Maiszünslers Vorſchub leiſten kann. Die Mais⸗ ſpindeln ſind nach der Entkörnung durch Verbren⸗ nen zu vernichten. a- Großſachſen, 4. Nov. Hauptlehrer K. Schwei⸗ ger aus Dertheim wurde nach hier verſetzt. Damit wurde die ſeither außerplanmäßige Stellung beſetzt. Lehrer Roſewich kommt in gleicher Eigenſchaft nach Hüffenhardt bei Mosbach. Lehrerin Maria Mayer aus Hockenheim nimmt die Stelle der Fort⸗ bildungslehrerin Frieda Steinle ein, die nach Hocken⸗ heim verſetzt wurde. * Schönau b. Heidelberg, 4. November. Pfarrer Johann Friedrich Fettig von, hier wurde als Pfarrverweſer an die katholiſche Pfarrei Eßlingen verſetzt. Sein Amtsnachfolger iſt Pfarrverweſer Anton Verberig aus Hüngheim. L Wiesloch, 4. November. Der Schaffner Ludwig Zimmermann bei der Heidelberger Straßenbahn⸗ und Bergbahn⸗AGG. konnte ſein 30fähriges Ar⸗ beits jubiläum begehen. Der Jubilar iſt auf der Strecke Heidelberg Wiesloch im Laufe der Jahre zu einer bekannten Perſönlichkeit geworden, der auch von ſeiten der Vorgeſetzten die verdiente Achtung zuteil wird. * Heidelberg, 5. November. In der geſtrigen Sitzung des Wetterer⸗Pro⸗ zeſſes nahm Profeſſor Dr. Voltz⸗München in ſeinem Gutachten zu den Vergehen, die Wetterer zur Laſt gelegt werden, Stellung. Er beſchäftigte ſich zunächſt mit der wiſſenſchaft⸗ lichen Perſönlichkeit des Angeklagten. Es ſeien, ſo führte er aus, bei den geiſtigen Produkten des An⸗ geklagten zwei verſchiedene Perioden feſtzuſtellen. Mit ſeinen erſten Werken(Handbuch der Röntgen⸗ und Radiumtherapie, Internationale Radiumthera⸗ pie und zahlreiche Veröffentlichungen in wiſſenſchaft⸗ lichen Zeitſchriſten) habe ſich Wetterer zweifellos ein Verdienſt erworben. Dann jedoch habe er von der Sachlichkeit bewußt Abſtand genommen und ſeine ſpäteren Werke darauf abgeſtellt, Ein⸗ druck zu ſchinden. Schon die Ueberheblichkeit und das Selbſtlob in ſei⸗ nen Arbeiten müſſe man als minderndes Moment in ſeinem wiſſenſchaftlichen Anſehen betrachten.„Ich bin der Doktor Eiſen bart, kurtier' die Leut' nach meiner Art!“, das ſei die Stellung Wetterers in ſeinen letzten Veröffentlichungen. Man müſſe ſcharf zwiſchen dem Manne unter⸗ ſcheiden, der ſich einmal einen wiſſenſchaftlichen Namen gemacht habe, und dem, der jetzt aus den Akten hervorgehe. Zu den Radiumbehandlungen des Wetterer führte der Gutachter dann aus, zuſammenfaſſend ſei feſtzu⸗ ſtellen, daß Wetterers Moulagen weitgehend unter⸗ doſtert waren. Es ſei dies nur dadurch zu erklären, daß die Radiummenge nicht ausreichte, um den Pa⸗ tienten richtig beſtrahlen zu können. Mit Sicherheit habe ſich ergeben, daß in zwölf Fällen mit ungenügen⸗ dem Radium ein therapeutiſcher Erfolg erzielt wer⸗ den ſollte. In zehn Fällen ſei die Armierung nicht zu beanſtanden geweſen. Zu dieſen Unterdoſierun⸗ gen komme aber noch die Differenz der Stichtage, die von dem kaufmänniſchen Sachverſtändigen Spinner feſtgeſtellt worden ſeien. Er ſtelle ſich dies ſo vor, daß nur ſoviel Moulagen mit Radium armiert wur⸗ den, als vorhanden waren, die übrigen ſeien dagegen ſehr wahrſcheinlich leer geweſen. Es ergebe ſich dann folgendes Bild: Schwan⸗ kungen in den Leiſtungsziffern bis zu 40 v.., hohe Differenzen bis zu 50 v. H. Die Doſierung mache den Eindruck der Willkür⸗ lichkeit. a Der Gutachter beſchäftigte ſich dann eingehend mit der Behauptung Wetterers, er habe das fehlende Ra⸗ dium durch Emanation, das er von einem Freund aus Paris(den Namen darf er aus„politiſchen“ Gründen nicht angeben) ergänzt. Prof. Voltz er⸗ klärte hierzu, dieſe Behauptung mute ihn an wie ein Märchen aus Tauſendundeiner Nacht. Die meiſte Arbeit an den Moulagen habe die Frau des Weitere Gutachten im Heidelberger Prozeß: Dr. Wellerer kurierte auf feine Art Scharfe Stellungnahme der mediziniſchen Sachverſtändigen gegen den Angeklagten Angeklagten getan. Es unterliege keinem Zweifel, daß ſie eine große Erfahrung ſich erworben habe; auch ſei er reſtlos davon überzeugt, daß ihr Anteil an den wiſſenſchaftlichen Werken Wetterers größer ſei, als man vermute. Dann beleuchtete Medizinalrat Dr. Weiß⸗ Karlsruhe von der ärztlichen Seite aus die Arbeit des Angeklagten Dr. Wetterer. Er würdigte zunächſt die großen Verdienſte, die ſich Wetterer durch ſeine Veröffentlichungen erworben hat. Es ſei allerdings ſchon in den zwanziger Jahren der Verdacht aufge⸗ taucht, daß Wetterer in ſeiner Propaganda Rede⸗ wendungen verwandte, die nicht der Wahrheit ent⸗ ſprachen. Die Tatſache, daß in Wetterers Inſtitut innerhalb des Reiches die meiſten Verbrennungen durch Radiumſtrahlen vorkamen, führte zum Bruch mit der Aerzteſchaft und ſchließlich zur Iſolierung des Angeklagten, der hald nur noch ausländiſche Be⸗ siehungen hatte. Ob das Radium den Effekt bei der Behand⸗ lung überhaupt auslöſe, den Wetterer ihm beimeſſe, ſtehe in Frage. Zur Behandlung mit Radium kämen nur Haut⸗ krebs und kleine Geſchwülſte in Frage, bei Magen⸗ darmkrebs habe Wetterer gegen ſeine eigene Ueber⸗ zeugung mit Radium beſtrahlt. Jedem, der mit Ra⸗ dium arbeite, ſei bekannt, daß im Stadium III einer Krebserkrankung eine Radiumbeſtrahlung ausſichts⸗ los ſei. Auch ausländiſche Inſtitute würden trotz großer vorhandener Radiummengen hochwertige deutſche Röntgenapparate benutzen. Wetterer habe in ſeinen Vorträgen immer wieder die Verhütung des Krebſes betont. Die Erkrankung ſei im allge⸗ meinen nicht zu verhüten, weil ihre Urſachen nicht bekannt ſind. Eine Radiumbeſtrahlung bei geſun⸗ den Organismen dagegen könne Krebs hervorrufen. Wetterer habe ſeine Patienten eigentlich nicht ſelbſt behandelt, nur die erſten Angaben ſtammten von ihm, alles andere von ſeiner Frau. Auf Grund ſeiner Protokolle könne Wetterer Heilerfolge nicht nachweiſen. Der Angeklagte habe mit gefälſchten Bildern, falſchen Dia⸗ gnoſen und falſchen Statiſtiken die Welt betrogen. Er habe fahrläſſig und betrügeriſch gehandelt, be⸗ wußt unterdoſiert und operationsfähige Patienten durch ſeine kritikloſe Behandlung um die mögliche Geneſung gebracht. Wetterer habe immer gewußt, daß er keine Hilfe mehr bringen konnte. Die Be⸗ handlung ſei nur durchgeführt worden, um in den Beſitz der hohen Leihgebühren zu kommen. Der kaufmänniſche Sachverſtändige Spinner gab dann noch eine Ueberſicht über die Höhe der Ueberforderungen in den einzelnen Fällen, die Be⸗ träge bis zu 1900 Mark ausmachen. Verhandlung Die geſetzt. wird am Don erstag fort⸗ — Das auslandsdeutſche Buch Vortrag von Frl. Dr. Lausberg im VD rr. Schwetzingen, 5. November. In einer gutbeſuchten Pflichtverſammlung der VDA⸗ Frauengruppe, die am Dienstag⸗ abend im Kaffee Haßler ſtattfand, ſprach Frl. Dr. Lausberg über das auslandsdeutſche Buch. Sie ging davon aus, daß das Buch aus dem Volk für das Volk komme und daß man gerade hinſichtlich des Deutſchtums im Ausland auf das Buch angewieſen ſei, um über Leiden und Freuden der Deutſchen im Ausland unterrichtet zu ſein. In Ergänzung ihrer Ausführungen las dann die Sprecherin einige Ge⸗ dichte aus dem Werk„Rufe und Lieder ſudetendeut⸗ ſcher Auslanoͤsdeutſcher“. Weiterhin hörte man eine ſteiriſche Bauernerzählung von Hans Leifthelm, fer⸗ ner eine bislang noch un veröffentlichte Erzählung von Annie Schmidt⸗Endres„Die Dittlingerin“. Bei letzterer handelt es ſich um eine Schriftſtellerin, die im Banat lebt und die ſich dankbare Verdienſte um den ſoziologiſchen Aufhau des Volkes im Banat er⸗ worben hat. Die intereſſanten Ausführungen von Frl. Lausberg fanden bei den hörern dankbaren Bekfall. Frl. Neitzel trug durch ein Klavierſolbo zur Verſchönerung des Abends bei. aufmerkſamen Zu⸗ Bei dieſer Gelegenheit vermerken wir gerne, daß ein Auslandsdeutſcher, Volksgenoſſe Petſchauer von Siebenbürgen, der ſchon im vorigen Jahre als Glücksmann hier weilte, wieder in Schwetzingen iſt und nun wieder durch Vermittlung des VDA ſeinen Lebensunterhalt oͤurch ſein Glücksſpiel„Grad oder ungrad“ verdient. Todesfälle. Im Alter von 50 Jahren iſt am Diens⸗ tag Frau Kober, geborene Moos, Werderſtraße 14, geſtorben.— Geſtern nachmittag iſt Oberpoſt⸗ ſekretär a. D. Konrad Moſer, Auguſt⸗Neuhaus⸗ Straße 24, geſtorben. Herr Moſer, der hier bei den Gelben Dragonern diente, hat einen großen Bekanntenkreis in Schwetzingen. Veranſtaltungen in Schwetzingen: Neues Theater:„Diener laſſen bitten“. Capitol:„Der Bettelſtudent“. Plankſtadt, 5. November. Als einer der älteſten Einwohner ſtarb hier im Alter von 81 Jahren der Rentner Anton Faulhaber. Er war langjähri⸗ ges und treues Mitglied der Soldatenkameradſchaft. DN 7. Seite/ Nummer 513 Aus der Pfalz Hauptamtsleiter Arauner 7 Auf der Heimfahrt tödlich verunglückt * Neuſtadt a. d. deutſchen Weinſtraße, 5. Nov. Der Hauptamtsleiter im Reichsamt für Agrarpoli⸗ tik der NSDap, Ss⸗Standartenführer Richard Arauner, verunglückte nach einer Mitteilung der „NS3⸗Rheinfront“ tödlich auf der Rückfahrt von der Vereidigung des Landesbauernrates der Landes⸗ bauernſchaft Saarpfalz. Mit Parteigenoſſe Arauner verliert der agrarpolitiſche Apparat, deſſen erſter Ge⸗ ſchäftsfüthrer er war, einen ſeiner bewährteſten Mit⸗ kämpfer. Er war der älteſte Mitarbeiter des Reichs bauernführers Darré, der ihm auch im Reichsnährſtand das verantwortungsvolle Amt des Geſchäftsführers des Reichsbauernrates übertra⸗ gen hatte. Verhaftungen in Ramſtein * Kaiſerslautern, 4. Nov. Heute wurden in Ramſtein die Metzgerseheleute Ernſt Pletſch ſowie deren Geſellen und der Viehhändler Eugen Pletſch ſeſtgenommen und in das Amtsgerichts⸗ gefängnis Landſtuhl eingeliefert. Wie verlautet, werden dem Viehhändler Pletſch große Schie hun⸗ gen kontingentierten Viehes unter Mißbrauch ſei⸗ ner Stellung zur Laſt gelegt. Der Metzger Pletſch ſoll eine beträchtliche Anzahl Klein⸗ und Großvieh unter Umgehung der Beſtimmungen über Schlachtviehver⸗ wertung, Fleiſchbeſchau und Schlachtſteuer geſchlach⸗ tet haben. Mit dem ſchwarz geſchlachteten Vieh wur⸗ den in der Hauptſache Metzger und Wirte von Kai⸗ ſerslautern beliefert. Weitere Verhaftun⸗ gen durch die Polizeidirektion Kaiſerslautern wur⸗ den vorgenommen. — Der Raubüberfall in Bellheim Eine weitere Verhaftung Bellheim bei Germersheim, 3. November. Wie berichtet, wurde in der Nacht auf Sonntag der 33 Jahre alte Landwirt Emil Gſchwind auf dem Heimweg von jungen Burſchen niedergeſchlagen und ſeines Bargeldes in Höhe von 91% beraubt. Als mutmaßliche Täter wurden drei junge Burſchen von hier feſtgenommen. Ein weiterer Beteiligtett der 27jährige geſchiedene Adam Kern, hatte, als man ihn feſtnehmen wollte, die Flucht ergriffen. Er konnte jedoch ſpäter in Landau verhaftet und mit ſeinen Komplicen in das Amtsgerichtsgefängnis nach Ger⸗ mersheim eingeltefert werden. Gedenkſtein für Ferdinand Wiesmann Ehrung eines Freiheitshelden ODSchifferſtadt, 3. Nov. Die hieſige Abteilung des Reichsarbeitsdienſtes trägt bekanntlich den Namen des Freiheitskämpfers Ferdinand Wies⸗ mann, der zuſammen mit Hellinger in ſchwerer Zeit ſein Leben ließ und die Befreiung der Pfalz vom Separatiſtenjoch einleiten half. Ihm zu Ehren wird nun in nächſter Zeit im Hofe des Arbeits⸗ dienſtlagers ein Gedenkſtein errichtet, deſſen Einweihung am Jahrestag der Speyerer Be⸗ freiungstat erfolgen ſoll. * Saarbrücken, 31. Okt. Die RBD. teilt mit: Am 16. November wird die Reſtſtrecke Freiſen—Diedel⸗ kopf der neuerbauten Nebenbahn Türkis⸗ mühle-Kuſel für den öffentlichen Perſonen⸗ und Güterverkehr in Betrieb genommen. An dem Streckenabſchnitt FreiſenDiedelkopf liegen der un⸗ beſetzte Haltepunkt Freiſen⸗Füſſelberg, der nur für den Perſonenverkehr zugelaſſen wird, und die Bahn⸗ höfe Grügelhorn, Oberkirchen⸗Nord, Schwarzerden, Pfeffelbach, Thallichtenberg(Burg Lichtenberg) und Ruthwekler, die für die unbeſchränkte Abfertigung von Perſonen, Gepäck, Expreßgut, Gütern uſw. ein⸗ gerichtet ſind. Die Züge werden nach den beſonders veröffentlichten Fahrplänen verkehren. IL. St. Ilgen, 4. Novy. Unter Leitung des Kom⸗ mandanten Martin Herb hielt die hieſige Freiw. Feuerwehr ihre Schlußprobe ab. Auch Feuerwehrkameraden aus Sandhauſen und Nußloch nahmen daran teil. Die geſtellte Aufgabe wurde von den Wehrmännern gut gelöſt, was wiede vum die ſtete Bereitſchaft der Wehr bewies. L. Neckarbiſchofsheim, 4. Nov. Um die Errichtung eines Wohnhauſes zu ermöglichen, ließ die hieſige Gemeinde das ihr gehörende Badhaus auf A b⸗ bruch verſteigern. Paffum I bb bis IA faò de cvſogne-G%˙ A Se/fe 1 Creme Is bis do Hude f- bis 2. Hodqpassef 2. bis d O= Hiſſontjne.50 Ks flcgen uttel EU SDflege Donnerstag, 5. November 1936 ie ill core Ooobly? Amerikas neueſte Film⸗Verrücktheit: Jilmmuſeum der Wohnungen der Filmſtars Die großen Filmfirmen Hollywoods haben gemeinſchaftlich in Los Angeles ein Film⸗Muſeum errichtet, das unter anderem auch Nachbildungen der Wohn⸗ räume von Amerikas Lieblingen der Lein⸗ wand enthält. Nirgendwo wird mit dem Filmſtar ſo viel Kult getrieben, wie in den Vereinigten Staaten. Die Produktionsfirmen ſorgen ſelbſt mit allen erdenk⸗ lichen Mitteln dafür, daß ihre Filmhelden auch wirk⸗ lich das Zimmer jedes Backfiſches ſchmücken und daß ihre weiblichen. Stars, in einer bezwingenden Poſe photographiert, in keiner Brieftaſche des Durch⸗ ſchnittsbavaliers fehlen. Die Herren Produzenten wiſſen auch, daß nichts ſo ſehr intereſſiert, wie das Privatleben der Publikumslieblinge. So iſt in Los Angeles ein Muſeum erſtanden, das alle Neugierigen einen Blick oͤurch das Schlüſſelloch in das Privatleben der Filmſtars tun läßt, ein Muſeum, das in getreuen Nachbildungen zeigt, wie die Sterne der Leinwand wohnen. Hier hat man nun genügend Gelegenheit, all dieſe ſchlummernden Sehnſüchte, die einen den Briefkaſten⸗ onkel der Filmzeitſchriften beſtürmen laſſen, gegen ein angemeſſenes Eintrittsgeld zu ſtillen. Man ſieht den Raum, in dem ſich Claudette Colbert, wenn ſie gerade zu Hauſe iſt,„ſchön macht“, ihr Ankleidezim⸗ mer mit allen Spiegeln, Fläſchchen und Döschen. Man blickt gerührt auf das Spielzimmer Shirley Temples, das allen anderen gleichaltrigen Kindern der Welt wie ein Paradies vorkommen muß. Das Zimmer hat nämlich die Form eines Märchenhäus⸗ chens, in dem ganze Menagerien der verſchiedenſten Stofftiere, Bären, Elefanten, Hunde und Katzen zwi⸗ ſchen den intereſſanteſten und koſtbarſten Spielſachen der Erde verſtreut liegen. Und die kleinen Beſucher jubeln entzückt, daß ihr Liebling ſo romantiſch und märchenhaft wohnt, ſie ſind von der Muſeumsabtei⸗ lung„Shirley Temple“ gar nicht mehr wegzubringen. In dieſem Stil geht es weiter. Man bewundert das prunkvolle Bett der Mae Wiſt— natürlich nur ein„Double“ des Originalbettes. Man beſtaunt Schlaf⸗ und Arbeitszimmer Clark Gables(was arbeitet er darin?) und den als Kegelbahn und Schießſtand eingerichteten überdeckbaren Dachgarten Garry Coopers. Jean Harlow hat ſich ein neues Badezimmer einrichten laſſen— das Muſeum zeigt es, an genauer Nachbildung. Und zahlreiche Kunſt⸗ freunde bewundern ehrfürchtig dieſe tollen Waſſer⸗ ſpiele, die ein Publikumsliebling ſchon in aller Frühe, wenn auf Millionen griesgrämiger Köpfe kalte Brauſen herabfallen, in Bewegung ſetzen kann. Das Leſezimmer von Clive Brook iſt von Profeſſor Otto Gebühr, der klassische Verkörperer der Person Friedrichs des Groben im deutschen Film, als„Fridericus“ im gleichnamigen Diana-Film der Syndikat-Film- Gesellschaft. (Photo: Diana ⸗Syndikat,.) K. entworfen und das Herrenzimmer von Wallace Beery iſt mit Radierungen des berühmten Künſtlers M. geziert. So geht man durch unzählige Räume, in denen man genau erfährt, ob die Lieblinge der Lein⸗ wand Roſa oder Grün bevorzugen, ob ſie indirekte Beleuchtung lieben oder von Künſtlern bemalte Lampenſchirme. Wie man hört, erfreut ſich das Muſeum ſeit ſeiner Eröffnung eines ausgezeichneten Beſuches. Ein bos⸗ hafter Journaliſt fügt ſeinem Bericht über dieſe Schau hinzu, daß der Beſuch gewiß nicht ſo groß wäre, wenn man etwa den Schreibtiſch Goethes, das Bett Napoleons oder das Arbeitszimmer Waſhing⸗ tons zeigen würde. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung „Je Kiulollz, Maueleue l. Die Dialogregisseurin des neuen englischen Films„Ritter ohne Panzer“, der gegenwärtig in England gedreht wird, gibt Marlene Dietrich und ihrem Partner Robert Donald Anweisungen für eine Szene. (Weltbild,.) uno 1896 in du Buuliuuis Sisind uu fluuußw: c dorb nun, ulli Klmorlu linie au un„Touunn bin bus Oskar Meßter, der Altmeiſter der deutſchen Filmtechnik, erzählt von ſeiner Pionierarbeit Ende November begeht Oskar Meßter, der Altmeiſter der deutſchen Filmtechnik, ſeinen 70. Geburtstag. Zur gleichen Zeit bringt die Deutſche Kinotechniſche Ge⸗ ſellſchaft in Max Heſſes Verlag, Berlin, ſeine Lebenserinnerungen aus 40 Jahren Arbeit im und am Film heraus. Wir ſind heute ſchon in der Lage, aus dem Werk einige intereſſante Abſchnitte zu veröffentlichen. „Im November 1896 hatte ich das erſte deutſche Kunſtlicht⸗Atelier errichtet. Es lag in der vierten Etage, Friedrichſtraße 94a. Wir benutzten vier Bogen⸗ lampen von der Firma Körting& Matthieſſen für je 50 Ampeère. Allerdings ließ die Kohlenregulie⸗ rung viel zu wünſchen übrig. Nur allzuoft klemmte ſie oder verſagte aus einer anderen Urſache und das Licht flackerte. Trotzdem war dieſe„Kunſtlichtbeleuch⸗ tung“ ein erheblicher Fortſchritt gegenüber den Frei⸗ lichtaufnahmen. Ich wurde unabhängia vom Wetter und konnte bei jeder Witterung arbeiten. Dabei war ich ſicher, daß mir die Dekorationen nicht vom Winde fortgeweht oder vom Regen durchnäßt wurden, wie ich dies in meinem Dachatelier oder im Garten des Berliner Apollo⸗Theaters erlebt hatte. In dieſem Kunſtlicht⸗ atelier wurden wahrſcheinlich die erſten Kunſtlicht⸗ kinofilme in Europa gedreht. Von dieſen etwa 18 Meter langen Filmen wurde„Der Kuß auf dem Maskenball“ und der Reklamefilm„Bade zu Haufe“ wochenlang im Berliner Apollo⸗Theater vorgeführt. Mit meinen Atelierlampen, die ich auf transporta⸗ blen Ständern montiert hatte, nahm ich zu Beginn des Jahres 1897 erſtmalig in Deutſchland und auch wohl erſtmalig in der Welt in einem Ballſaal eine Polonaiſe kinematographiſch auf. Die wohlgelungene Aufnahme vom Ballfeſt des Vereins Berliner Preſſe führte ich anläßlich des nächſten Preſſeballs vor. ... Damit, daß ich mit der„Filmerei“ nach der ſüdlichen Friedrichſtraße zog, begann der Geſchäfts⸗ charakter dieſer Straße ſich zu ändern, es entſtand das Berliner Filmviertel. .. Bevor ich zur Errichtung dieſes Ateliers und den damit verbundenen Umbauten meine Zuſtim⸗ mung gab, hatten wir halb Berlin nach einem vor⸗ handenen geeigneten Glasatelier abgeſucht. Aber ſo etwas gab es nicht, weil die Glasateliers nur für die Zwecke der Porträtphotographen, Maler und Bildhauer errichtet waren und dieſe arbeiteten nur mit Nordlicht. In dieſem Glasatelier waren wir natürlich eben⸗ ſo wie bei unſeren früheren Aufnahmen auf dem Dach von der Sonne abhängig. Bei den inzwiſchen länger gewordenen Aufnahmen ſollte auch das Licht länger gleichmäßig bleiben. Ein„Sonnenkieker“ mußte melden, ob das nächſte Wolkenloch uns die Sonne für die Zeit der Aufnahme freigeben wird. Leider irrte er ſich beſonders bei ſchnellziehenden Wolken häufig, und die Aufnahme mußte wiederholt werden. Bei dieſem Glasatelier mußten natürlich die Dekoratio⸗ nen jedesmal umgebaut werden, wenn die für Vor⸗ mittag angeſetzten Aufnahmen erſt des Nachmittags ſtattfinden konnten, weil die Sonne dann nicht mehr im Oſten ſtand. Das veranlaßte mich, ernſtlich in Erwägung zu ziehen, ob ich auf dem Rummelsburger See ein ſchwimmendes nach der Sonne Frehbares Atelier errichten ſöllte Muſik beim Film .. Ich kenne keine öffentlichen Filmvorführun⸗ gen ohne Begleitmuſik. Schon bei den erſten Kino⸗ aufſührungen beutzte man, wie wir wiſſen,„Muſik eines Ediſon⸗Phonographen“. Ihn löſte der Klavier⸗ ſpieler mit dem verſtimmten Klavier ab. Ein Unter⸗ haltungsfilm ohne Muſik iſt wirkungslos. Von An⸗ fang an erſtrebte man mit mehr oder weniger Er⸗ folg eine Uebereinſtimmung zwiſchen Bild und Ton. Dies konnte natürlich nur mit einer Muſik erzielt werden, welche die bildliche Darſtellung noch unter⸗ ſtrich. Leider beſtand das Repertoire mancher„Kin⸗ töppe“ nur aus wenigen Stücken, die zu allen Sze⸗ nen paſſen ſollten. Man erzählt von einem rührſeligen Henny⸗Por⸗ ten⸗Film, der durch ein Violinſolo herzergrei⸗ fend falſch begleitet wurde: als ſie ſich verzweifelt ins Waſſer ſtürzen will, rief ein Witzbold:„Henny, nimm den Geiger mit!“ Film, Grammophon und Schallplatte: Die erſten Tonfilme⸗ Bis 1913 hatten ſich 500 Lichtſpieltheater mit meinen Biophonen eingerichtet. Die Uebereinſtim⸗ mung zwiſchen Ton und Bild war einwandfrei, ſo⸗ lange meine Techniker vorführten. Unter Benutzung zweier abwechſelnd wirkender Plattenteller führte ich eine Anzahl längerer Tonbil⸗ der vor, unter anderem den gekürzten zweiten Akt aus der Operette„Die Fledermaus“, mit einer Spieldauer von 15—20 Minuten. Zur Erzielung einer höheren Lautſtärke benutzte ich mehrere Tonträger zu gleicher Zeit. Im Ber⸗ liner Apollo⸗Theater ließ ich 5 Platten gleichzeitig laufen. Jede der 5 Membranen wirkte auf einen zwei Meter langen Trichter. Die Lautſtärke erhöhte ſich zwar nicht um das Fünffache, dafür trat das durch die Na⸗ deln hervorgerufene Nebengeräuſch ſtärker hervor. In Deutſchland reichte die erſte Tonbildepoche bis zum Jahre 1913. Bis dahin waren von den deutſchen Produzenten etwa 1500 Tonbildnegative in einer Geſamtlänge von etwa 100 000 Meter in den Verkehr gekommen, wovon auf meinen Teil ein Drittel fiel.“ Der deutſche Film in Niederländiſch⸗ Indien. Aus Batavia geht uns ein authentiſcher und intereſſanter Bericht über die Lage des deutſchen Films in Niederländiſch⸗Indien zu. Nach dem Be⸗ richt läßt ſich— wenn auc noch keine genauen ſtati⸗ ſtiſchen Zahlen vorliegen— eine erfreuliche Aufwärts entwicklung der deutſchen Filmeinfuhr in der letzten Zeit feſtſtellen. So kamen in der erſten Hälfte dieſes Jahres 23 deutſch⸗ ſprachige Spielfilme neu zur Aufführung. Bei einer Jurchſchnittlichen Laufzeit der Filme von einer Woche bedeutet dies für Batavia, daß in den fünf oder ſechs Lichtſpielhäuſern, die vor allem beſucht werden, während eines großen Teiles des Jahres ein deut⸗ ſcher Film zu ſehen war. Daneben liefen 53 deutſch⸗ ſprachige Filme zur Ausfüllung von Lücken, und über Samstag und Sonntag in Morgen⸗ und Vor⸗ abend⸗Vorſtellungen. Nacht beſonders günſtig. Die 147. Jahrgang/ Nr. 313 Hfiuelug· Jumglu-Nuuuunl au vullnie Mul Sie wird howaiſche Prinzeſſin— Die Shirley⸗Klußs Shirley Temple, der ſiebenjährige Filmſtar, der ſich in dieſem Jahre als der größte Kaſſenmagnet der Weltfilminduſtrie erwieſen hat, wurde von einem Eingeborenenſtamm auf der Inſel Hawat mit dem Titel einer hawaiiſchen Prinzeſſin aus⸗ gezeichnet, als Anerkennung dafür, weil ſie in ihrem neueſten Film den„Huba“, den National- tanz der hawaiiſchen Inſeln, mit ſo viel Anmut tanzt. Prinzeſſin der Inſel Hawai, Ehrenoberſt der amerikaniſchen Legion, Preisträgerin der Akademie für Kunſt und Wiſſenſchaft, Ehrenadjutant von Ken⸗ tucky und Ehrengouverneur von New Jerſey, welt⸗ berühmt und ein Liebling von Millionen— das alles iſt ein ſiebenjähriges, kleines Mädchen, Shir⸗ lley Temple, der Babyſtar, dem die großen und klei⸗ nen Kinder der ganzen Erde zujubeln. In der Nacht vom 22. zum 23. April 1929 waren die Aſtronomiſchen Obſervatorien von Cambridge, Havard, Waſhington und Mount⸗Wilſon angewieſen, nach einem unbekannten Stern zu forſchen, nach dem man ſchom lange vergebens geſucht hatte. Die Mög⸗ lichkeiten waren gerade in jener hellen und milden Aſtronomen haben gleichwohl den neuen Stern nicht entdeckt. Dennoch iſt ausgerechnet in jener Nacht ein„Stern“ geboren: Shirley Temple, die Tochter eines kalifor⸗ niſchen Bankbeamten Georg Temple. Sie erblickte in Santa Monica das Licht der Welt. Shirleys Weg zum Ruhm war nicht mit Müh⸗ ſalen gepflaſtert. Außerordentlich ſchnell wurde ein ſtilles, unbeachtetes Kind zum Liebling der Welt. Sicherlich iſt noch nie eine Siebenjährige durch eigene Arbeit Millionärin geworden. Shirley iſt die erſte, die das von ſich ſagen kann. Im Februar 1935 wurde ihr der erſte Preis der amerikaniſchen Akademie für Filmkunſt und Wiſſenſchaft überreicht. Die Akademie ſetzt ſich zuſammen aus den berühmteſten Leuten des geſamten amerikaniſchen Filmweſens. Sie umfaßt Schriftſteller, Schauſpieler und Regiſſeure— zu⸗ ſammen 700 Perſonen. Shirley erhielt den großen Preis auf Grund der Angaben amerikaniſcher Kino⸗ beſitzer, aus denen damals ſchon hervorging, daß das kleine Mädchen die weitaus größte Anzahl von Be⸗ ſuchern anzog. Der begehrte Preis iſt bis heute im ganzen nur dreimal verliehen worden: Charley Chaplin, Walt Disney, der Zeichner der Micky⸗ Maus, und Greta Garbo ſind ſeine Trßgex, Shirleys Lieblingsbeſchäftigung beſteht im Ausmalen von Bilderbögen. In ganz Amerika werden diejenigen Bilderbögen verkauft, die ſie am meiſten liebt. Es gibt Puppen, die ihr ſchweſterngleich ähnlich ſehen. Es gibt Shirley⸗ Ballone, auf denen ihr Geſicht aufgemalt iſt. Gram⸗ mophonplatten mit ihren Liedern ſind überall zu haben. Nicht nur in USA, auch in Frankreich und England beſtehen zahlreiche Shirley⸗Klubs, zu denen ſich die jugendlichen Bewunderer des kleinen Mädchens zuſammengeſchloſſen haben. Weitere Verpflichtungen für„Die Kreutzerſonate“. Für den Georg Witt⸗Film der Ufa„Die Kreutzerſonate“(Herſtellungs⸗ gruppe Krüger⸗Ulrich, Spielleitung Veit Harlan) wurden neben Lil Dagover, Peter Peterſen und Albrecht Schvenhals, Hilde Körber, Wal⸗ ter Werner, Leo Peukert und Wolf Kieh⸗ ling verpflichtet. Mufuun Pfolouuba Schnappſchüſſe in Innenräumen Was gehört dazu, um wohlgezielte Schnappſchüſſe in Innenräumen anzulegen? Eine Kamera— Klein⸗ kamera bevorzugt, wegen der großen Tiefenſchärfe auch bei hoher Lichtſtärke— und rechtviel Mut! Im Heim, ſagen wir bei einem Geburtstags⸗ kränzchen oder ſonſt im Familienkreiſe, gehören wir mit dazu. Die Gefahr, im Falle einer Entdeckung eine wohlgeſetzte Entſchuldigungsrede halten zu müß⸗ ſen, beſteht nicht. Wollen wir aber einen Schnapp⸗ ſchuß aus dem Leben, kein geſtelltes Bild, müſſen wir ohne vorherige Ankündigung, aber in der Regel länger als ½5 Sekunde belichten, d. h. kurze Zeitaufnahmen von wenigſtens ¼0, meiſt aber % bis 1 Sekunde machen. Da iſt die Gefahr des Verwiſchens gegeben. Denn gerade im Augenblick der Belichtung mag jemand den Kopf zur Seite oͤrehen— aus iſt's mit dem Treffer. Ein bißchen Mut gehört dazu, einen Film aufs Geratewohl zu riskieren. Aber es könnte doch ſein, daß gerade, wo wir knipſen, alle ſtillhalten. Dieſe Wahrſchein⸗ lichkeit rechtfertigt das Riſiko, einen Fill umſonſt zu verknipſen. Der photographiſche„Kamerajäger“ ſchwebt ſtän⸗ dig am Abgrund der Unterbelichtung. Selten iſt in Innenräumen die Beleuchtung ſo ausreichend, um beim Anlegen des Photoſchuſſes mit Beſtimmtheit ſagen zu können: Das Negativ iſt gut durchbelichtet, techniſch iſt die Aufnahme gelungen. Vielmehr bleibt das Ergebnis ein großes Fragezeichen, bis das Negativ aus der Taufe— ſprich Entwicklung und Fixierbad— gehoben iſt. Aber mutig muß die Unterbelichtung riskiert werden. Die Aus⸗ ſicht auf gutes Gelingen ſteht für eine Kamera mit höchſtempfindlichem Panfilm 50:50 v.., mit einer lichtſtarken Optik ſogar noch höher. Unter ſo gün⸗ ſtigen Vorzeichen iſt es kein Leichtſinn, ſondern ganz einfach Pflicht, den Schnappſchuß zu verſuchen. Knapp belichtete Aufnahmen— namentlich bei Ge⸗ genlicht— geben mitunter eigenartige, wirkungsvolle Photo⸗Effekte, die ſich bei der Aufnahme noch nicht vorausſehen laſſen. Dr. Georg Fricke. + ou Geſ Wie Vo! und die ſalſt 211 . ſung läuf habe liche woch Pege Met nach, niſſe ände Kähr Stra Baſt 2 sta r dukt kreid Eluf min! N Rott Für Stre nalſt Ober lohn Rott Stra entſz verſt laſtu löhn nach 1085 Kahr or .80 heim güte. ſtellt von und ruhe cher furt dam⸗ Frar A Nens doch Getr A ſo de die 4 eine Velel benh bede Der * ſchlu mäß chard gew — Donnerstag. 5. November 1936 — IANDELS- U WIRT TS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 513 Außenhandelspolifik der Vereinigfen Staaſen Handels veriräge auf Gegenseifigkeif Waſhington, 5. November. Staatsſekretär Hull er⸗ klärte, daß der Wahlausgang eine Gutheißung der amerika⸗ f Außenhandelspolitik ſeit dem Jahre 1933 darſtelle. Kernpunkt dieſer Politik ſei die Politik des guten barn, deren hervorſtechendſtes Ziel die Forderung s dauernden Friedens ſei. Dieſes hohe Ziel in Frie⸗ iten und ſtrenge Neutralität in Kriegszeiten ſeien die Grundpfeiler der amerikaniſchen Außenpolitik. Im zweiten Teil ſeiner Erklärung beſchäftigte ſich Staats⸗ sekretär Hull mit der amerikaniſchen Handelspolitik. Das Regierungsprogramm, ſo führte er aus, das den Abſchluß von Handelsverträgen auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit vorſehe, habe ſich infolge der Belebung des Welthandels in zunehmendem Maße als eine ſichere Grundlage des Welt⸗ friedens erwieſen.„Wir werden mit dieſem Handels⸗ programm in der gleich ernſten, beharrlichen, ſorgfältigen und vorſichtigen Weiſe vorwärts gehen, in der wir bisher dieſes große Unternehmen zu fördern ſtrebten.“ In unterrichteten Kreiſen wird die Bezugnahme des Staatsſekretärs Hull auf die Neutralität und auf die Han⸗ delsverträge auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit als eine mittelbare Ankündigung dafür angeſehen, daß die Regie⸗ rung bemüht ſein wird, eine Verlängerung der dieſe Fragen regelnden Geſetze vor deren Ablauf im nächſten Jahre im Kongreß durchzuſetzen. Die Sparkassen im Juli und Augusſ Die Bilanzsummen um 284 Mill. Rm. gesfiegen Wie ſich aus einem Vergleich zwiſchen den Zweimonats⸗ bilanzen von Ende Auguſt und Ende Juni 1936 ergibt, 0 i ſich die von den deutſchen Spar⸗, Girokaſſen und 5 anken insgeſomt verwalteten Mittel in den Monaten Juli und Auguſt nicht unerheblich erweitert. Die Geſamtbilauzſumme ſtieg in dieſer Zeit um 284,4 Mill. //. Wie in der vergleichbaren Zweimonatsbilanzperiode des Vorjahres, in welcher die Bilanzſumme auch beträchtlich, und zwar um rund 250 Mill. J, ausgedehnt wurde, haben die Spareinlagen auch in der diesjährigen Berichtszeit aus jalſonmäßigen Gründen nicht den ausſchlaggebenden Teil zu der geſamten Betriebsmittelerhöhung beigeſteuert, Aehn⸗ lich wie im Vorjahr war vielmehr die Ausdehnung der kurzfriſtigen Einlagen im Juli und Auguſt insgeſamt größer als diejenige der Spareinlagen. Die Einlagenbewegung in der Berichtszeit iſt bereits aus der monatlichen Einlagenſtatiſtik bekannt. Von der geſam⸗ ten Spareinlagenzunahme im Juli und Auguſt in Höhe von 81% Mill. 4(auf 14 146,1 Mill.) entfallen nur 48,4 Mill. Mark auf den Einzahlungsüberſchuß; die reſtliche Erhbhung erfolgte durch Zinsgutſchriften, ſonſtige Umbuchungen und durch die Uebernahme von Werkſparkaſſen(etwa 27 Mill. Mark). Entgegen der letzten Zeit ſind diesmal die Sparein⸗ lagen mit geſetzlicher Kündigung(plus 56,1 Mill. /) ſtärker gewachſen als die Spareinlagen mit beſonders vereinbarter Kündigung(plus 25,6 Mill.%). Mit einer Zunahme von 108,7 auf 2245,0 Mill./ haben ſich die Depoſiten, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen in der Berichtszeit beſonders günſtig entwickelt. Außer den ſonſtigen Paſſiven, in deren verſtärk⸗ ter Zunahme die bereits erwähnten Zinseingänge zum Ausdruck kommen, haben ſich die übrigen Paſſivpoſitionen der Sparkaſſenbilanzen gegenüber dem Vortermin nur ge⸗ ringfügig verändert. Unterſtrichen werden muß, daß die Akzepte der Sparkaſſen aus der Liquiditätskriſe von 1931 endgültig aus den Bilanzen verſchwunden ſind. Abgeſehen von der nach dem Halbjahresultimo etwas verminderten Kaſſenhaltung(= 8,0 auf 128,4 Mill. /) und den insbeſondere bei den außerpreußiſchen Sparkaſſen etwas herkleinerten Beſtänden an unverzinslichen Schatzanwei⸗ fungen(= 6,7 auf 334,1 Mill. /) ſowie den weiter rück⸗ läufigen Kommunaldarlehen(= 9,3 auf 1 518,2 Mill. J haben ſich auf der Aktivſeite der Sparkaſſenbilanzen ſämt⸗ liche Anlagepoſten in der Berichtszeit erhöht. Wie nach der Mitte des Jahres aufgelegten Reichsemiſſion nicht anders zu erwarten war, weiſen die eigenen Wertpapiere der Spar⸗ und Girokaſſen innerhalb ſämtlicher Aulagepoſitionen die größte Steigerung auf, nämlich um 140,5 auf 4106,9 Mill. L; allein 128,4 Mill./ entfallen hiervon auf den Zugang an Anleihen des Reiches. Der reſtliche Zugang des geſamten Wertpapierbeſtandes iſt faſt nur auf den Zugang an kom⸗ munaler Umſchuldungsanleihe zurückzuführen. Im Gegen⸗ ſatz zur letzten Zweimonatsbilanzperiode ſind die Guthaben der Sparkaſſen bei den Girozentralen und auch die ſonſti⸗ gen Bankguthaben diesmal geſtiegen. Mit einer Geſamt⸗ erhöhung um 109,2 Mill./(auf 2442, Mill.), von der allein 102, Mill.„ auf die Guthaben bei den Girozentralen die insgeſamt 2 209,7 Mill./ betragen) entfielen, war dieſe Berſtärkung der Bankguthaben in der Berichtszeit be⸗ ſonders hoch; man wird ſie vorwiegend als jahreszeitlich bedingt zu betrachten haben. Weiler günsſige Wasserverhälinisse aul dem Rhein ) Maunheim, 4. November. In der letzten Oktober⸗ woche ging der Rheinwaſſerſtand bis auf 2,30 Meter Kauber Pegel zurück, ſtieg jedoch bis 1. November wieder auf 2,98 Meter, um am 3. November erneut auf 2,73 Meter leicht nachzugeben. Am Oberrhein haben ſich die Waſſerverhält⸗ niſſe bei ungefähr 1,90 Meter Breiſacher Pegel wenig ver⸗ ändert. Auf der Strecke nach Mannheim konnten daher die Kähne voll ausgelaſtet werden, während man nach Kehl⸗ Straßburg die Eintauchtieſe auf 210—2,20 Meter und nach Baſel auf 1,70—4,80 Meter einſchränken mußte. Das Ladungsangebot in den Rhein⸗Seehäfen iſt ſtärker geworden; in Rotterdam kamen mehr Rohpro⸗ dukte zur Verladung und in Antwerpen wurde mehr Ge⸗ leide für die Schweiz verladen. Da die jahreszeitlichen Eiuflüſſe die Umlaufsgeſchwindigkeit der Fahrzeuge ver⸗ minderten, machte ſich eine verſtärkte Nachfrage nach Leerraum geltend; die Liſtenfrachten der Meldeſtelle Rotterdam blieben indeſſen zum großen Teil unverändert. Für Erzfrachten einſchl. Schlepplohn vrlangte man auf der Skrecke Rotterdam Ruhrort 0,225,275 hfl. und nach Ka⸗ kalſtationen 0,30—0,35 hfl. Die Frachtforderungen nach dem Oberrhein betrugen, Kahnfrachten ausſchließlich Schlepp⸗ lohn, für Rohprodukte Rotterdam— Mannheim 0,65 hfl., Rotterdam Karlsruhe 0,775 hfl. und Rotterdam—Kehl⸗ Straßburg 0,90 bfl. je To.; für diverſe Güter lauten die entſprechenden Forderungen 0,70, 0,85 und 1,00 hfl.; dabei verſtehen ſich die Sätze nach Kehl⸗Straßburg für eine Be⸗ lastung der Kähne bei 2 Meter Eintauchtiefe. Die Schlepp⸗ löhne wurden etwas heraufgeſetzt; man führt nach Ruhrort nach dem 25⸗Cents⸗Tarif. In den deutſchen Rheinhäfen iſt die Frachtenlage ſtabil. Kahnfrachten Ruhrort Mannheim betrugen 0,90 /, Ruhr⸗ urk—-Kehl 1,40% und Schlepplöhne Ruhrort Mannheim 080,0, Mannheim Karlsruhe 0,30 und Mann⸗ heim—Kehl 0,60 4. Die Frachtforderungen für Maſſen⸗ güter, insbeſondere Getreide, einſchließlich Schlepplohn, ſtellten ſich für Teilladungen bis zu 199 To. auf 2,10 J, von 200—299 To. auf 2,00 /, von 300—399 To, auf 1,95% und von 400 To. und mehr auf 100„ je To. Nach Karls⸗ ruhe wird ein Zuſchlag von 0,50/ und nach Kehl ein ſol⸗ cher von 1,00/ je To, erhoben. Für Rotterdam—Frank⸗ furt liegen die Sätze um le 15 Pfg. über den für Rotter⸗ dum Mannheim gültigen; auf der Strecke Antwerpen Frankfurt erfolgen die Frachtſetzungen von Fall zu Fall. Auf der Oberrheinſtrecke bis Bafel iſt bis jetzt eine nen⸗ zenswerte Steigerung des Verkehrs noch nicht eingetreten, doch erwartet man bald das Eintreffen der oben erwähnten Getreidetransporte aus Antwerpen. Auf dem Main herrſchen zur Zeit günſtige Waſſerſtände, e daß die Kähne bis Bamberg voll belaſtet werden können; die günſtigen Waſſerſtände verurſachen für die Kähne meiſt eine längere Wartezeit. Der Verkehr talwärts hat ſich belebt; es kommen Getreide, Eiſenſpäne, Schnitt⸗ und Gru⸗ benholz zum Verſand. Bergwärts it der Verkehr noch un⸗ bedeutend und erſtreckt ſich auf Transportgüter aller Art.— Der Verkehr auf dem Neckarkanal iſt weiter recht ruhig. 8 Gebrüder Sulzer Az., Ludwigshafen/ Rh. Unſerer Ab⸗ chluß⸗Beſprechung iſt noch nachzutragen, daß die turnus⸗ müßig ousgeſchiedenen Auſſichtsräte Dr. H. Sulzer, Ri⸗ chard, Ernſt, Dr. H. Wolfer und Dr. F. Heerwagen wieder⸗ gewählt worden ſind. Mannheimer Hafenverkehr im Okiober 8 u letzten Tagen des September eingetretene Hochwaſſerwelle erreichte am 1. des Berichtsmonats ihren Höchſtſtand mit 585 Zentimeter am Rheinpegel n 579 Zentimeter am Neckarpegel. Unter unweſentlichen Schwan⸗ kungen aing ſodann der Waſſerſtand auf 304 Zentimeter und 306 Zentimeter gegen Ende des Monats, zurück. In der zweiten Monatshälfte waren daher Leichterungen der Oberrheinfahrzeuge er orderlich. Die Anzahl der ſtill eleg⸗ ten Schiſſe hat ſich gegenüber dem Vormonat etwas ver⸗ ringert. ie betrug am Monatsende 6 Schiffe mit einer VLadefähigkeit von 4815 Tonnen. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 482 009 Tonnen(im Vorjahr 473 233 Tonnen), gegenüber dem Vor⸗ monat 57 147 Tonnen mehr. Vom Januar bis Oktober betrug der Geſamtumſchlag 4 239 062 Tonnen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres 4163 120 Tonnen. Rheinverkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ Die in d kraft: 414, Schleppkähne 708 mit 406915 Tonnen. Ab⸗ gang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 480, Schleppkähne 681 mit 49859 Tonnen. Neckarverkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft: 23, Schleppkähne 63 mit 11514 Tonnen, Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft: 28, Schleppkühne 69 mit 13 721 Tomnen. Auf den Handelshafen entfallen: An⸗ kunft: 9 731 Tonnen, Abgang: 34 268 Tonnen, auf den Induſtriehafen entfallen: Ankunft: 62 908 Tonnen, Ab⸗ gang: 57 Tonnen, auf den Rheinauhafen entfallen: Ankunft: 125 790 Tonnen, Abgang 3583 Tonnen. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Haupk⸗ ſchifft zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 29054 Tonnen. auf dem Neckor 22 307 Tonnen. An Gitterwagen wurden während des Berichtsmonats geſtellt? im Handelshafen 12 559 10⸗Tonnen⸗Wigen, im Induſtriehafen 10 158 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Rheinauhafen 11 626 10⸗Tonnen⸗Wagen. * Die Frauenarbeit in der Induſtrie 19331936. Mit der Wiederaufrichtung der induſtriellen Arbeit durch die Arbeitspolitik der ſtaatlichen Wirtſchaftsſührung ſeit 1998 hat der Anteil der Frauenarbeit in der deutſchen Induſtrie ſtändig abgenommen. das Statiſtiſche Reichsamt in „Wirtſchaft und Statiſtik“ mitteilt, iſt der der Frauen an der Gefoloſchaft der deutiſchen duſtrie nach der Induſtrieberichterſtattung d Statiſtiſche Reichsamts von 30,1 im 1. Halbjahr 1933 auf 24,5 v. H. 1. Halbjahr 1936 zurückgegangen. Die Abnahme des Frauenanteils bedeutet jedoch nicht, daß bie 1 der Induſtrie beſchäftigten Frauen insgeſamt zurückgegan gen iſt. Während allerdings die Geſamtzahl der beſchäftig⸗ ten Induſtriearbefter in der Zeit„om Früßfahr 1933 bis zum 1. Halbjahr 1936 von 3,65 Millionen auf rund 6 Mil⸗ lionen geſtiegen iſt, hat die Zahl der Induſtrieorbeiterin⸗ Wie nen in der gleichen Zeit nur von 1 Millionen gur nicht Für die Entwicklung ganz 1,5 Millionen zugenommen. der Frauenarbeit in den letzten Jahren war zunächſt der Grund ſatz beſtimmend. durch die Arheitsbeſchaffung vorerſt männliche Arbeitskräfte wieder in Arbeit zu bringen. Im weiteren Verlauf hat der beſondere Charakter dos geden⸗ wärtigen Induſtrieguftriebes in zunehmendem Maße Um⸗ fang und Anteil der Frauenarbeit beeinflußt. Die Auf⸗ tkriebskräfte baben in erſter Linie die Produktionsgüter⸗ induſtrien erfaßt. Gewicht der Produktionsgüter⸗ induſtrien im Geſamtgefüge der deutſchen Induſtrie hat ſich hierdurch im Lauſe der beiden letzten Jahre ſteigend auf Koſten der Verbrauchsgüterindyſtrien erhöht. Do die Frauenarbeit in den Produktionsgüterinduſtrien weit ge⸗ ringere Bedeutung t als in den Verbrauchsgüterindu⸗ ſtrien, mußte der Anteil der Frauen daher weiter ſinken. Das Die Kraftfahrzenginduſtrie in den erſten 9g Monaten 1936.— Weitere Steigerung der Produktionsziffern. In den erſten neun Monaten ſind(t.„Wirtſchaft und Statiſtik“ die an ſich ſchon hohen Produktions⸗ wrd Abſatz zahlen für den gleichen Zeitraum im Jaßre 1935 bei faſt allen Fahr⸗ zeuggattungen zum Teil beträchtlich überſchritten worden. Die Jahlen der hergeſtellten und abgeſetzten Laſtkraftwagen liegen ſogar höher als Produktion und Abſatz im ganzen Jahre 1935. Im Vergleich zu den erſten neun Monaten 1935 iſt der bisherige ſtückmäßice Produktionsumfang bei Laſtkraftwagen etwa um die Hälfte, bei Krafträdern und Kraftomnibuſſen etwa um ein Viertel, bei Perſonenkraft⸗ wagen um knapp ein Fünftel wind bei dreirädrigen Fahr⸗ zeugen um mehr als ein Zehntel höher. Für die übrigen Fabrzeuggattungen feßlen für 1935 monatliche Veraleichs⸗ zahlen, doch dürfte ſich auch hier der Produktionsumfang beträchtlich erhöht haben. Für Zugmaſchinen und Sattel⸗ ſchlepver iſt die im ganzen Jahre 1935 erreichte Produk⸗ tionshühe noßezu erzielt worden. Bei der Umſatz⸗ entwicklung fällt auf. daß für die wichtigſten Fahrzeug⸗ arten der Anslandsabſatz, wenn auch nicht ſtückzahlmäßig, ſo doch anteilmäßig ſtärker geſtienen iſt als der Inlands⸗ abſatz, ein Zeichen dafür, daß 1936 die deutſche Automobil⸗ induſtrie ſich auf dem Weltmarkt wieder erſolgreich durch⸗ zuſetzen vermochte. So war in den erſten neun Monaten 1936 im Vergleich zu 1935 der Inlandsabſatz von Per⸗ ſonenkraſtwagen um 1 v.., dagegen der Auslandsabſatz um 50 v. H. höher, bei Laſtkraftwagen iſt der Inlands⸗ abſatz um 44 v.., der Auslandsabſotz aber um 67 v. H. gegenüber dem Vorfahre geſtiegen. Bei Krafträdern iſt der Steigerungsanteil von In⸗ und Auslandsabſatz noch Unterſchiedlicher, der Inlandsabſatz erhöhte ſich um mehr als 17 v.., die Auslandsverkäufe haben ſich dagegen meit mehr als verdoppelt(123 v..). Der Anteil des Auslandsabſatzes am Geſamtabſatz für ſämtliche Fabrik⸗ verkäufe der Kraftfahrzeuge belief ſich für den Berichts⸗ zeitraum Januor bis September 1936 auf 8,6 v. H. * Vorbereitungen zu einem Kalkulationskartell für Tem⸗ perguß. Nachdem für Grauguß ſchon ſeit mehreren Mona⸗ ten ein Kalkulationskartell beſteht und auch die Herſteller von Metallguß ſeit September dieſes Jahres in einem Kal⸗ kulationskartell zuſammengefaßt ſind, ſind nunmehr auch ſeit einiger Zeit Bemühungen um eine entſprechende Markt⸗ regelung für einen weiteren Zweig des Gießereigewerbes, für Temperguß, im Gange. Die Vorbereitungen zu einem Kalkulationskartell für dieſen Teil des Gießereiweſens werden vom Verein Deutſcher Tempergießereten in Hagen getroffen. Wie man erfährt, iſt man Se eden en dabei, die für eine Mitgliedſchaft bei dem zu errichtenden Kartell in Frage kommenden Tempergußerzeuger zu beſtimmen. Es dürfte ſich dabei um annähernd 100 Firmu handeln. * Stöck u. Fiſcher GmbH., Mannheim.— Kapitalerhöhung. Dieſe Großhandelsfirma für Kohlen und Düngemittel hat ihr Stammkapital von 0,4 auf 1/5 Mill. erhöht. Die neuen Stammanteile von 1½ Mill. ſind von der Mutter⸗ geſellſchaft, der Deutſche Erdöl AG., Berlin, als Sachein⸗ lage eingebracht worden. Dieſe ſetzt ſich zuſammen aus einer oͤurch Betriebskredit herrührenden Forderung von 450 000 /, aus der Einbringung von 91 600% von den insgeſamt 0,1 Mill./ Stammanteilen an der Firma Stöck u. Fiſcher Gmb. in Mainz, auß Einbringung von ins⸗ geſamt 0,52 Mill. von 0% Mill.„ Stammkapital der ſeit Dezember 1935 zur Deag gehörenden Kohlenhandelsfirma Gottfried Kleinſchmidt Gmb.., Frankfurt a.., und aus einer Forderung von 0,04 Mill.„ gegen die Gottfried Klein⸗ ſchmidt Gmb. in Frankfurt a. M. fuhr nach Deutſchland ſich nach der Höhe Paſſage⸗Kaufhaus AG, Saarbrücken.— 8 v. H. Divi⸗ dende auf das erhöhte Kapital. Das zum Konzern der Weſt⸗ deutſchen Kaufhof Ac gehörende ſaarländiſche Warenhaus berichtet über das a Juni 1936 beendete Geſchäftsjahr, f r dem Vorjahre noch etwas zu⸗ Es wird ein Reingewinn von 186 877. 1. Vortrag 915 810 fr. Fr.) ausgewieſen, woraus dende von 8 v. H. auf das An von 1,5 Mill./ 1 ge über 10 v. H. i. V. auf ein AK von B Vergleich der Ausſchüttung iſt AK dreimal ſo hoch wie Beteiligungen haben einen Aktien der Neunkirchener Kauf⸗ haus AG 2 f preis von 610 000/ erfahren. Das Paſſage⸗Kaufhaus beſitzt von Neunkirchen 80 v. H. der Abtien. Die bisherige Entwicklung dieſes Unternehmens ſeit der im September 19385 erfolgten Uebernahme entſpricht den Erwartungen. Weiter wurden nom. 150 000/ 4, proz. Deutſche hsbahn⸗Schatzanweiſungen erworben, um eine beſſere Verzinſung der nach Bezahlung der Neunkirchener Beteiligung verbliebenen flüſſigen Mittel zu erzielen. Für die Gefolgſchaft gelangt eine Sonderzahlung von 20 000, (i. V. 100 000 fr. Fr.) zur Auszahlung, während dem Per⸗ ſonal⸗Unterſtützungsfonds 40 000/(150 000 fr. Fr.) zuge⸗ wieſen werden. er Warenxrohertrag ſtellt ſich auf 2,15 Mill. J(i. V. 12,1 Mill. fr. Fr.). * Die Geſellſchaft Reichsautobahnen. Im September ſind 499 Km. Reichsautobahnen neu in Betrieb genommen worden, ſodaß nunmehr bereits 1000 Km. in Betrieb ſind. Neu in Bau benommen wurden 79 Km., damit ſind insge⸗ ſamt 1533 Km. im Bau. Bei den Unternehmern wurden im Berichtsmonat 104878(Vormonat 112 483 Arbeiter beſchäftigt und bei den Unternehmern 2,83 Mill. Tagwerke geleiſtet, ſeit Beginn des Baues ſomit insgeſamt 58,30 Mill. An Ausgaben ür den Bau der Kraftfahrbahnen murden im Berichtsmonat 73,2 Mill./ verxechnet, ſeit Baubeginn ſomit insgeſamt 1 227,9 Mill. /. * Neugründung im Konzern der Mannesmann⸗Röhren⸗ werke. In Ergängung ihrer Weltverkon'sorganiſation haben die Mannesmann⸗Röhrenwerke neuerdings zur För⸗ derung des Exporthandelsgeſchäftes die Maunesmann⸗Ex⸗ port G. m. b. H. mit dem Sitz in Düſſeldorf gegründet. Abgeſehen von der Wahrung der allgemeinen Export⸗ und Importintereſſen des Mannesmann⸗Konzerns iſt die neue Geſellſchaft dazu berufen, die aus den Zeitverhältniſſen ſich ergebenden Sonderaufgaben zu erfüllen. * A für pharmazeutiſche Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth, Kaſſel.— Wieder 4 v. H. Dividende. Der Auf⸗ ſichtsrat beſchloß, der GV am 3. Dezember wie im Vorfahre die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. nach üblichen Abſchreibungen und Rückſtellungen vorzuſchlagen. * Exportvalutaerklärung für Waren in Einſchreibbrief⸗ ſendungen nach dem Ausland. Nach der ſechſten Durchfüh⸗ rungs verordnung zum Geſetz über die Depiſenbewirtſchaf⸗ tung müſſen vom 15. November an auch die in Einſchreib⸗ brieſſendungen leingeſchrtebenen Briefen, Druckſachen, Wa⸗ renproben, Miſchſendungen) ausgeführten Waren für die Zwecke der Deviſenbewirtſchaftung durch eine Exportvaluta⸗ erklärung ſchriftlich angemeldet werden. Von dieſem Zeit⸗ punkt an ſind mithin auch bei der Auflieferung von Ein⸗ ſchreibbriefſendungen, ſoweit ſie wegen ihres Wareninhalts mit einem grünen Zettel zu verſehen ſind, die Abſchnitte B der Exportvalutaerklärung der Aufgabepoſtanſtalt zu über⸗ geben. Mill. fr. alſo zu be im vorigen Zugang um nom. * Paketverkehr mit Spanien. Vom 5. November an wer⸗ den nach Spanien, ſoweit Beförderungsmöglichkeiten be⸗ ſtehen, gewöhnliche Pakete wieder zugelaſſen. Für die recht⸗ zeitige und richtige Aushändigung der Pakete kann eine Gewähr nicht übernommen werden; die Annahme der Pa⸗ kete geſchieht daher auf Gefahr des Abſenders. In der Auf⸗ ſchrift des Pakets und der Paketkarte iſt auch die Provinz anzugeben, in der der Beſtimmungsort liegt, Weitere Aus⸗ kuflftierteilen die Poſtanſtalte nn. 1 * Deutſch⸗polniſche Wirtſchaftsverhandlungen. Am 12. November beginnen in Berlin die Verhandlungen über die Erneuerung des deutſch⸗polniſchen Wirtſchafts⸗ und Verrechnungsabkommens, das urſprünglich am 31. Oktober d. J. abgelaufen war, deſſen Gültigkeit aber bis zum 21. Dezember verlängert worden iſt.— Im Mittelpunkt der Verhandlungen wird die Frage ſtehen, wie ſich die deutſche Ausfuhr nach Polen erweitern läßt da die polniſche Aus⸗ der Abnahme deutſcher Waren durch Polen richtet. w Verlängerung des italieniſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ abkommens. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano und der franzöſiſche Geſchäftsträger Blondel haben einen Vertrag unterzeichnet, mit dem das zwiſchen Italien und Frankreich beſtehende Handelsabkommen bis zum 31. De⸗ zember 1936 verlängert wird. * Continentale Geſellſchaft für Bauk⸗ und Induſtrie⸗ werte, Baſel. Die Geſellſchaft hat die Aktienmehrheit der Szolyva Holzverkohlungs As an die Böhmiſche Union⸗ Bank in Prag abgetreten. Es handelt ſich um 90 000 Stück Aktien im Nennwert von 200 Kronen, d. h. um 90 v. H. des 20 Millionen Kronen betragenden Aktienkapitals. Die Holzverkohlungs Ach beſitzt einen der größten Betriebe dieſer Art in der Tſchechoſlowakei, wo ſie etwa 1500 Ar⸗ beiter beſchäftigt. Enischeidungen Nachholung unterlaſſener Abſchreibungen Wenn für einen Gegenſtand mangels treffender Schätzung der Nutzungsdauer zunächſt niedrige Abſetzungen vorgenom⸗ men wurden, ſo iſt bei der Berechnung der ſpäteren Abſetzun⸗ gen regelmäßig von dem noch nicht getilgten Teil des An⸗ ſchaffungs⸗ oder Herſtellungspreiſes auszugehen und dieſer Wert auf die Reſtnutzungsdauer zu verteilen, ſo daß in die⸗ ſer Weiſe die zu geringen Abſchreibungen nachgeholt wer⸗ den können(Urteil des Rfh. vom 26. Juli 1933 IVa 1169/2 Rſtbl. 1933 S. 1116). Der Ausgleich zu niederigen Abſchreibungen würde jedoch donn grundſätzlich wegfallen, wenn der Steuerpflichtige etwa durch willkürliche, wechſelnde Annahme der Reſt⸗ nutzungsdauer verſuchen wollte, ſeine Beſteuerung nach ſeinem Gutdünken zu regeln. Sind in einem Steuerab⸗ ſchnitt von einem buchführenden Kaufmann bewußt keine oder zu niedrige Abſchreibungen für Abnutzung von Gegen⸗ ſtänden des Betriebsvermögens vorgenommen worden, ſo iſt die Nacßolung der unterlaſſenen Abſchreibungen in einem ſpäteren Steuerabſchnitt unzuläſſig(Urteil des Rfh. vom 8. Auguſt 1934 IVa 2024/2). E Sind Gaſtſpiele von Opernſängern und Filmkünſt⸗ lern ſelbſtändige oder unſelbſtändige Arbeitstätigkeit? Unſelbſtändige Arbeitstätigkeit verpflichtet den Arbeitgeber zum Abzuge der Lohnſteuer. Der Reichsfinanz⸗ hof führt in einem Urteil vom 10. Juni 1936— VI A 358/86 — ſtber die Rechtslage bei Gaſtſpielen eines Opernſängers u. a. folgendes aus: Daß Künſtler, die ſich nur für einzelne Abende zum öffentlichen Auftreten etwa in Konzerten als Sänger oder Geiger uſw. verpflichten, damit nicht in eine unſelbſtändige Beziehung zu dem Auftraggeber kreten, hat der Senat ſchon früher angenommen, Dabei iſt zu bleiben. Andererſeits iſt für eine Tätigkeit beim Film für beſtimmte Zeiträume in einer früheren Entſcheidung Unſelbſtändigkeit angenommen worden, wie auch für Artiſten, die ſich auf Wochen oder Monate einem Unternehmen zur Verfügung ſtellen. Bei dieſer Rechtslage hätte das Finanzamt Erhebungen anſtellen ſollen, wie der Vertrag des Beſchwerdeführers lautete. War nur ein kurzes Gaſtſpiel beabſichtigt, ſo liegt es näher, für einen Künſtler anzuneh⸗ men, daß er ſich trotz Einordnung in den Spielplan und die Probenpflicht damit ſeiner Selbſtändigkeit nicht begeben hat. Anders kann es liegen, wenn er ſich auf längere Zeit— unter Umſtänden kann ſchon eine Woche genügen— ver⸗ pflichtet hat, die Aufgabe eines erkrankten Berufsgenoſſen zu übernehmen. Hier liegt Einordnung in das Unterneh⸗ men als unſelbſtändiger Arbeitnehmer vor, Nhein-Mainische Abendbörse Abbröckelnd Frankfurt, 4. November Bei nahezu völliger Geſchäftsſtille bröckelten die Aktien kurſe an der Abendbörſe weiter etwas ab. Die Kundſchait trat in kleinem Umfange als Verkäufer auf, während die Börſe ſelbſt weiteſtgehende Zurückhaltung zeigte. Gegen den Berliner Schluß nannte man etwa 4— 4 v. H. 15 unterliegende Kurſe, beſonders für Monta 0 der Rentenmarkt war ſehr ruhig, aber grenzt. Die Haltung war überwiegend ſchwächer, und z ergaben ſich gegen den Berliner Schluß Rückgänge vor 5—1 v. H. Rheinſtahl verloren 15 v. H. auf 154,5, Dai ler 1 v. H. auf 1283, Ver. Stahl ½ v. H. auf 8296824(8276). Am Kaſſamarkt ließen DD⸗Bank v.., Commerzbank 1 v. H. nach. Deutſche Renten lagen ſehr ſtill, aber behauptet. Auslandswerten gingen Ungarn⸗Gold auf Von 11.60 zurück. 4 v. H. Schweiz. Bundesbahn 170(172), JG Chemie Baſel volle 195,5(199,5). Nachbörſe: Aku 81,5—82, Ungarn Gold 11.50. Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Nov.(Eig. Weizen(in Hfl. per 100 Kiko) per Nov. 7,27%; Jan. 7,2 März 7,2% Mai 7,22½ Mais(in Hfl. per Laſt Kilo) per Nov. 86,50; Jan. 88,75; März 91; Mai 90,75. de Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hull Stand. 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. l 4 UI.— 10 Uhr 30.11.— 2 Uhr 15 Term mine Hrief] Geld] bez. Brief dee bes Nov. 3 315 38.15 Dez. 30 30 30 8,10 Januar.38 320 35 320 5 Februar 3,45 3,380 82 00% März..50 30 30 3000 April..50.50.60 850 Mat...80 3,50 350 350 Juni 37080 370 38580 Juli 380 370 380 370 Auguſt 380.70 380 370 Sept..90 380.90 380 Okt.....390 4,.— 8,980 * Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für 4 Kg. nettonn Reichs pfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 4. Nopember 10 Uhr 4. Nppember 12 30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt Dezember 41 282— 41 39 1 Mä z 41 13 2— 41 39 1— Mai 1 389—— 41 39— Juli 41 39— 41 39 1— September 41 39— 4¹ 39— Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand Micddl.(Schluß) per Nop.(36) 672, Dez. 668; Jan. 667; Febr. 665; März 664; Npril 661; Mai 659; Juni 656; Juli 654; Auguſt 638; Sept. 682; Okt. 625; Nov. 621; Jan.(88) 621; März 621; Mai 620; Juli 619 Okt. 606; Loko 690; Tagesimport 3300; Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 4. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſrat Pl. per Nov. 11(unv.); öto, Klk. per Nov. Dez. 13%(unv.); Leinſaatöl loko 25,3(un.); dto. per Noy. 243(unp.); per Jan.⸗April 24,3 lunv.) Baum woll⸗Oel ägypt. 26,6(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Okt. 776; Neuyork: Terp. 41,75(41,50); Savannah: Terp. 36,75(36,50). Amſter dam: Leinöl loko 20,25, dto, per Nov. 16989458. 5* * Pfälziſche Obſtgroßmärkte Maxdorf: Kopf⸗ ſalat 24, Endtvtenſalat—5, Weißkohl 1,1, Rotkohl 9,25, Wirſing 3, Blumenkohl, 1. Sorte, 14—16, 2. Sorte 10—12, 3. Sorte—8, Karotten 2, abgeſtumpfte Möhren 1,5, ſpitze 1,3, Lauch 3, Sellerie—10, Roterüben 2,5 Pfg.— Schiffer⸗ ſtadt: Rotkohl 3,25, Weißkohl 1,1, Wirſing 2, Roterüben 2,5, Möhren 1,1, Karotten 18, Blumenkohl, 1. Sorte 1520, 2. Sorte—12, 3. Sorte—6, Endivienſalat—4, Sellerie —8 Pfg.— Lambsheim: Blumenkohl, 1. Sorte, 1346, 2. Sorte 1012, 3. Sorte—8, Rotkraut 33,25, Weißkraut 1,112, Wirſing 2,5, Sellerie—9, Salat 3, ſpitze Möhren 1,113 Pfg.— Ludwigshafen: Wirſing 1,6—2, Weißkraut „14,25, Rotkraut 2,5—9,25, Roterüben 2— 2,5, Karotten 1,12, Goloͤparmänen 1820, gewöhnliche Aepfel 10 18 Pig. N * Schweinemarkt Kandel. Zufuhr: 236 Trieb⸗ und 284 . Preiſe: Triebſchweine 35—48, Milchſchweine 25—35 Al. Geld- und Devisenmarkf Parls, I. Herember(chin) amtlich). enten 105.15] epanlen, Kopen ſagen 470,50] wies 0 Fecher! 257 allen 113.20 fee! 115 Berlin 854.— beate 358.25 fh 494,25 staben 343.25 anche London, 4. Norember Cthluß emflich) benyert 489.94 Koenbegen 22.0, Resten* chenhe Vonfrezl 4990 Ftochtom 19.39 7 Fumznie⸗ 658.— ſokohzm⸗ emskertam 906,75 bse 09= Herskanfin. 61 1, fo fate berßz 105,1 isteton, 10, fen 549.— erke 18, bbs 29.8— feſsiugfor 228,9 dien, onen 25. ſtaſſen 92.93 Pra 188,12 esche 25.05 apa f Bern. 12.17 Fulapes“ 26,59, dene lies 15,— büeßes 0 ethwet: 21.2% Felge! 24250] fie de Jan. 42.— af Lon den 17,88 added 54,00— J Fotte 700. baten.200 Stn 10012 Melalle Hamburger Meiallnoflerungen vom 4. November HKupfer I banes- u. S ralts-Linn urief] Leſd rlef f beld bn Brief Celd bezahl. Janus 54.2954... 27/577 50. föſtenpobzin:.. 20.80 20.50 kebtuer 55,50 54,% 277.5. Feinsilber(RA.. K) 41.40 38.40 Matz 55.25 59,50„ 277.5775 Feingold(A. p. gr..84.9 Ali 56,7586,.527%, 5, AIt-Flahin(Abfalls; Nel„„„.. ep.(AA. f. gr.).. 3,80.70 lun! 3. 8„ lechn. reines Plolin Juli e„„ betallpr.(fu. b.... 5,50 Augus bee 7 8 Leplembd..... 2 boese Able Iktober, e ee duflimon ftegulgs dungs.(L lu.) 47 47 Noremb. 54,2554,. 277, 775. Cuecksiiber(S per Flasche) 1,1275, Detemb. 4, 25] 4, 5.. 7,5 // b, Volttamert cines,(in.). 28.— * Neue Metallkurspreiſe. Mit Rückſicht auf die anhal⸗ tende Feſtigkeit au den Londoner Buntmetallmärkten wur⸗ den durch Bekanntmachung Kſß 224 vom 5. Noy. an ver⸗ ſchtedene Kurspreiſe weiter heraufgeſetzt. Die Erhöhungen (in/ je 100 Nilo) betragen: bei Zinn 4,50, bei Rotguß und Bronze 1, bei Kupfer 0,75, bei Blei, Meſſing und Neu⸗ ſilber 0,50 und bei Zink 0,25. 8 veröffen licht am veröffentl m t e e n.41. 3 11 je 100 K. in Kraft a in Kraft ab eee ee eee eee eee Alum. n. leg. 144 148 14148 Bronzeleg. 84½ 87/88/85 do. Legier. 6870 6870[Neuſilberleg. 577 60% 9700 Blei nicht leg. 24/28/2228, Nickel n. leg.] 2507 25070 Hartblei.. 46%. 2// 25—27/¼ Zink fein 22% 2% 24% Kupfer n. leg. 59 61% 5961 do roh. 19, 20% 19/20% Meſſingleg. 4½/% 43 Zinn n. leg. 280 270 248.5259. Wotguß leg. 59/61/ 58/—60¾᷑½Banka⸗Zinn 272282 2677/75 * Erneute Preiserhöhung für Zinkbleche. Die füd⸗ deutſche Gebietsfachgruppe des Zinkblechhandels, Fronk⸗ furt a.., hat mit ſofortiger Wirkung die Preiſe um 25 Pf. erhöht, nachdem am 2. Nopember eine Erhöhung um 50 Pi, vorangegangen war. „Der Londoner Goldpreis betrug am 4. November für eine 10 Feingold 142 ſh 2% d= 86,6040, für ein Gramm Feingold demnach 54,8852 Pence 2,7844. Frachienmarkt Duisburg-Nuhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Für bergwärts konnte etwas mehr als an den Vortagen abgegeben werden. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. 10. Seite/ Nummer 513 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — Donnerstag, 5. November 1936 Den Diskuſſionen über die Frage Mittelſtürmerpoſtens in der deutſchen Fußballelf zum Kampf gegen den Weltmeiſter Italien hat Dr. Otto Nerz, der Allein verantwortliche für die Mannſchaftsaufſtellung, am Mittwochnachmittag kurzerhand dadurch ein Ende bereitet, daß er die Mannſchaft ſchon jetzt und nicht erſt am Sonntag, wie urſprünglich vorgeſehen, bekanntgab. Was von vielen Seiten erwartet wurde, iſt zur Tatſache geworden: gegen i kämpft die gleiche Elf wie kürzlich in Glasgow Schottland und der deutſche Mittelſtürmer iſt Siff⸗ Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſe deutſche Elf im Berliner Olympia ⸗Stadion gegen den Welltmeiſter keine ſchlechte Rolle ſpielen wird. Wenn der deutſche Sturm in Glasgow auch keine Tore erzielen konnte(das eine, das Gelleſch ſchon in den erſten Minuten ſchoß, wurde von dem engliſchen Schiedsrichter fälſchlicherweiſe nicht anerkannt), ſo iſt damit noch lange nicht geſagt, daß er das auch in Ber⸗ lin nicht kann. Gewiß, Siffling verfügt nicht über die enorme Durchſchlags⸗ wie ſie Conen hatte, und Schußkraft aber in Berlin wird ſich in dieſen Tagen gezeigt haben, daß der Mannheimer doch noch Gauchel oder Friedel vorzuziehen iſt. Dr. Nerz vermied es, ausgerechnet in ͤdieſem Preſtige⸗ kampf gegen Italien Experimente zu machen. Er nahm ein⸗ fach die elf Spieler, die in Glasgow eine Stunde lang her⸗ vorragend ſpielten und erſt dann dem Gegner mit der beſſeren Kondition den Sieg überließen. Wenn unſere Elf Dis zum 15. November„topfit“, alſo in beſter körperlicher Verfaſſung, an den Start gebracht werden kann und ihr damit die Möglichkeit verſchafft iſt, nicht nur 60, ſondern 90 Minuten mit höchſter Präziſion zu arbeiten, dann brau⸗ chen wir um einen Erfolg nicht zu bangen. Die athletiſchen Qualitäten werden in dieſem Kampf mit eine ausſchlag⸗ gebende Rolle ſpielen! Nachſtehend bringen wir die deutſche Mannſchaft, wie ſie zuletzt in Glasgow ſpielte und wie ſie auch am 16. November im Berliner Olympia ⸗Stadion ſich den 102 000 Zuſchauern vorſtellen wird. Jakob(Jahn Regensburg); Münzenberg(Ale⸗ mannia Aachen), Munkert(1. FC Nürnberg“; Janes [Fortuna Düſſeldorf), Golöbrunner(Bayern Mün⸗ chen), Kitzinger(FC 05 Schweinfurt); Elbern(SV Beuel), Gelleſch(Fc Schalke 04), Siffling(SV Walöhof), Szepan, Urban(beide FC Schalke 04). Die Nationalelf für Köln Gegen den Gau Mittelrhein zu Gunſten des WSW Drei Tage nach dem Berliner Ländertreffen trifft die deutſche Fußballelf am 18. November(Buß⸗ und Bettag) im Kölner Stadion faſt in der gleichen Beſetzung wie gegen alien auf die Auswahlmannſchaft des Gaues Mittel⸗ hein. Münzenberg und Elbern werden dabei nicht in der ationalmannſchaft, ſondern in ihrer Gauelf ſtehen. Leh⸗ ner und der Chemnitzer Helmſchen„vertreten“ ſie im Län⸗ derdreß. Die Aufſtellung des Chemnitzer Mittelſtürmers iſt dabei beſonders bemerkenswert. Man will den Poli⸗ ziſten wohl Gelegenheit geben, ſich doch noch einen Platz in der Nationalelf zu erſpielen.— In Köln wird alſo folgende Elf gegen Mittelrhein antreten: Jakob(Jahn Regensburg); Dr. Klaas(Tennis⸗Bo⸗ Berlin); Munkert(1. FC Nürnberg); Jones(Fort. Id rbrücken), Kitzinger(Schwein⸗ f ehner ben Augsburg), Siffling(S Chemnitz), Szepan und Urban (FV Sa (Schwa (Pol. ), Helmchen Schalke 04). Die deulſche Waldlaufmeiſterſchaft Wer ſtartet in Freiburg? Für die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Freiburg in Breisgau am kommenden Sonntag wurden insgeſamt 57 Einzelmeldungen abgegeben. 13 Mannſchaften kämpren um den Titel, den der KT Wittenberg zu verteidigen hat. Die Startliſte hat ſolgendes Ausſehen: Einzellauf: Scharminſki(Tc Stettin), Brauch, Pfarr, Borgſen, Hergenröther(Polizei SV Berlin), Dymlke, Feldemann, Anders(Berliner TSV 1850), Eberhardt, Siegers, Bödner(BSC Komet Berlin), Klos(Acc Ber⸗ lin), Kohn(Berliner Sc), Reinſch, Knuth(SA⸗Sturm⸗ bann 3/10 Berlin), Gebhardt, Zſchernig, Hauptmann, rbelko(Allianz Dresden), Syring, Becker, Böttcher nrock(K Wittenberg), Holthnis(Hamburger AC), Lütgens(Viktoria Hamburg), Timm(Bremer Sport⸗ freunde), Berg(Kölner BC), Schinge(Stuttgarter Kickers), Helber 1, Helber 2, Meyer, Baumann(Reichsbahn und Poſt SWV Stuttgart), Schwarz, Schüle, Kuch, Auhorn(Ulmer IWV), Hutzel(TV Sindelfingen], Ilg(ASV Tuttlingen), Pawlak(B Breslau), Mohrmann, Hanezyk, Kipp, Nee⸗ len(Hannover 96), Eberhardt, Zimmermann, Handermann (DTV 1846 Neuſtadt), Fornoff(Darmſtodt 1846), Stadler, Krummholz, Berg, Bühler(Freiburger FC), Wirth, Blöſch (Karlsruher FB), Melcher(TV Gernsbach), Eberlein, Wiedemann, Schauer(Tſchit München). Mannſchaften: Polizei S Berlin, 1850, BSc Komet Berlin, Sc Allianz Dresden, KTV Wittenberg, Hamburger AC, Reichsbahn und Poſt SV Stuttgart, Ulmer F 94, Hannover 1896, TW 1846 ſtabt, Freiburger F, Karlsruher F, Tſchft München. Franz Eggert Der verdienſtvolle Förderer des deutſchen Radſports, Franz Eggert, der ſein ganzes Leben in den Dienſt des geliebten Radſports geſtellt hatte, iſt in der vergangenen Nacht in den Beelitzer Heilſtätten nach längerem Lungen⸗ leiden verſchieden. Seine Amtsgeſchäfte wurden ſchon ſeit Monaten von dem ſtellvertretenden Verbandsführer Schir⸗ mer und Bromann wahrgenommen. Franz Eggert wurde am 27. Mai 1875 geboren. Im Rad⸗ fahrerverein Krampe 1900 Berlin arbeitete er ſich über den Poſten eines Vereinsführers zum Straßenfahrwart im Gau 22 por Berliner TS Vg des ehemaligen Bundes Deutſcher Radfahrer em⸗ und kam ſpäter in den Bundes rſtand, zunächſt als Deutſchen Radfahrer⸗Verband Sportleiter und nach dem Ausſcheiden von Direktor Orthmann übernahm Eggert den Poſten des Verbandsführers. Vereinsführertagung im Jachamt Turnen im Kreis Mannheim Zu einer ſehr wichtigen Arbeitstagung hatten ſich die Führer und Vertreter der Kreisvereine im Lokal„Kaiſer⸗ ring“ zuſammengefunden. Mit beſonderer Freude begrüßte Kreisfachamtsleiter Stalf zu Beginn den anweſenden Fugendführer vom Reichsbund für Leibesübungen, Kame⸗ rad Rähle, deſſen Anweſenheit beſonders im Hinblick auf die zu beſprechende Hauptfrage des Abends wichtig erſchien. Zu dieſer Froge, dem Vertrag zwiſchen dem Reichsbund für Leibesübungen und der Reichs⸗Jugendführung, ſprach in längeren Ausführungen Jugendturnwort Müller. Er gab ſehr gute Erläuterungen zu dieſem Vertrag, denen Kamerad Rähle weiteſtgehende Ergänzungen folgen ließ, die Vereine nunmehr über die brennende Frage et ſind. Rähle und Müller betonten ausdrücklich, r kommenden Umgeſtaltung der Betreuung der nach dem Willen des Reichsjugendführers ſo daß Un: 1 baß in 10—14 jährigen vernehmen geſ Im weiteren Verlauf des Abends begrüßte Kreis⸗Fach⸗ amtsleiter Stalf den neuen Vereinsführer des TV 1846 Mannheim, Karl Groß, und fand herzliche Worte für die anweſenden Vertreter der Vereine aus anderen Fach⸗ ſchaften. Die Beſprechung einiger laufender Tagesfragen und Erledigung verſchiedener Wünſche der Vereine gaben weitere Punkte zur Beratung. TV Sandhofen verwies auf ſein nächſtjähriges 50jähriges Jubelfeſt. Jſen burg als derzeitiger Kreis⸗Preſſewart ſtellte für die nächſte Zeit eine Tagung der Vereinspreſſewarte in Ausſicht und Män⸗ nerturnwart Müller wird auch in dieſem Winter tur⸗ neriſche Rundenkämpfe, diesmal unter Beteiligung der Jugend, zur Durchf ing bringen. Nach zſtündiger Dauer hatte die aufſchlußreiche Tagung ihr Ende gefunden, faſt alle Vereine hatten in Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer T ig mehrere Vertreter entſandt. Das Fernbleiben von 2 1 Neckarau und Waldhof blieb unverſtändlich. W. Deutſcher Borſieg in England Polizei/ Armee⸗Staffel 10:6 geſchlagen Der zweite Start der verſtärkten Stuttgarter Polizei⸗ boxer in England geſtaltete ſich zu einem ſchönen Erfolge der deutſchen Staffel. In Colcheſter wurde eine kombinierte engliſche Polizei/ Armee⸗Mannſchaft verdient mit 10:6 Punk⸗ ten bezwungen. Der Sieg wäre zweifellos noch eindeutiger ausgefallen, wenn nicht Held wegen eines angeblichen Tief⸗ ſchlages disqualifiziert worden wäre. In Wirklichkeit hatte der Stuttgarter aber ſeinen Gegner Ledger durch einen genauen Magenhaken in der dritten Runde entſcheidend beſiegt. In der 50 000 Einwohner zählenden Stadt in der Nähe Londons wurden die deutſchen Boxer mit größter Herzlich⸗ keit empfangen und aufgenommen, zahlreiche Hakenkreuz⸗ fahnen wehten zu Ehren der Deutſchen an den Gebäuden. Die 2000 Zuſchauer faſſende Halle war ſchon am Tage vor dem Kampfe ausverkauft. Die Kämpfe riefen bei den Zu⸗ ſchauern lebhafte Begeiſterung hervor und auch der ver⸗ diente Geſamterſolg der deutſchen Amateure wurde ſtür⸗ miſch gefeiert. Der weſtdeutſche Schwergewichtler Reinke (Düſſeldorf) konnte in Colcheſter nicht antreten, da er ſich bei ſeinem Kampf in Nottingham einen Daumenbruch zugezo⸗ gen hatte. V Die Ergebniſſe: Leichtgewicht: Cook(.) beſiegt Pfanner(Stuttgart) knapp nach Punkten.— Weltergewicht: Endreß(Stuttgart) beſiegt Jſom(.) n. P. Leitner(Stuttgart) beſiegt Bernard (England) in der 1. Runde k. o.— Mittelgewicht: Beſch(.) beſiegt Wolfangel(Stuttgart) knapp n. P. Ledger(.) be⸗ ſiegt Held(Stuttgart) durch Disqualifikation.— Halb⸗ ſchwergewicht: Schöllkopf(Stuttgart) beſiegt Edwards(.) in der 1. Runde k. o. Roſenkranz(Barmen) beſiegt Kirk (England) n. P.— Schwergewicht: Schedler(Heilbronn) beſiegt Morriſon(.) n. P. Heißler disgualifiziert Verdiente Strafe für eine grobe Unſportlichkeit Der Mannſchaftsführer der ausgezeichneten Ringerſtaffel von Bf Schifferſtadt, Heiß ler, ließ ſich am vergangenen Samstag im Kampf gegen Siegfried Ludwigshafen eine grobe Unſportlichkeit zuſchulden kommen. Als Proteſt gegen eine Entſcheidung des Kampfleiters in einem vor⸗ ausgegangenen Kampf legte ſich Heißler zu Beginn ſeines Treffens mit dem Ludwigshafener Ehret ſelbſt auf die Schultern und ſpäter forderte er ſeine Kameraden auf, dem Kampfleiter den ſportlichen Gruß zu verſagen. Heißler ſelbſt trat zum Gruß überhaupt nicht an. Die Behörde hat raſch zugegriffen und Heißler zunächſt für alle Kämpfe bis zum Abſchluß der deutſchen Meiſterſchaft und darüber hinaus noch ſechs weitere Monate geſperrt, während der Verein in eine Gelöſtrafe genommen wurde. Gauvergleichskampf im Geräteturnen in Lahr Wer wird Sieger?— Ein ſpannender Kampf zwiſchen Nord und Süd Der Gauvergleichskampf im Gerätturnen Ba de n Nor 8 gegen Baden Süd, der im Rahmen der Jubelfeter des Turnvereins Lahr aus Anlaß ſeines 90jährigen Beſtehens am kommenden Sonntag zum Austrag kommt, gehört zweifellos zu dem turneriſchen Ereignis, das in dieſen Tagen die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe auf ſich lenkt. Der Kampf der zwei Mannſchaften Baden Nord— Baden Süd bildet den Auftakt zu dem arbeitsreichen Winterprogramm des Gaufachamts Turnen, das außerdem noch einige ganz bedeutende Großveranſtaltungen in den nächſten Woche vorſieht. Die Turnerſtadt Lahr, der die Organi⸗ ſationsarbeiten für die Veranſtaltungen des Wochenendes übertragen ſind, bemüht ſich, in fördernder Zuſammenarbeit zwiſchen Verein, Stadtverwaltung und Einwohnerſchaft die Vorausſetzungen zu ſchaffen für einen glänzenden Verlauf dieſer turneriſchen Leiſtungsprobe unſerer badiſchen Spitzen⸗ könner und Gerätturner. Am Vortage begeht der Verein in der neuerbauten Stadthalle einen Ehrenabend aus An⸗ laß des 90jährigen Jubiläums, in der auch am nachfolgen⸗ den Tage der Wettkampf ausgetragen wird. Die beiden Mannſchaften, die in Lahr zuſammentreffen werden, ſtehen nunmehr endgültig feſt. Auf Grund der Ausſcheidungs⸗ kämpfe in Mannheim und Neuſtadt i. Schw. werden nach⸗ folgende Turner beteiligt ſein: Die Manunſchaften Nordbaden: Walter Max, TV 62 Weinheim, Stix Karl, TV 46 Mannheim, Hafner Peter, TV 46 Mannheim, Anna Emil, TV 46 Mannheim, Mohr Willi, Tgde. 78 Heidelberg, Gäng Julius, TV 46 Mannheim, Eſchwei Franz, TV 62 Weinheim, Iſele Leo, Tgde. 78 Heidelberg. Südbaden: Zaumſeil Hermann, TW Ueberlingen, Braun Fritz, Tgde. Offenburg, Kaiſer Wilhelm, TW Jeningen, „Meißner Georg, F Freiburg, Rieble Fritz, TV Tiengen, . Kippert Willi, TW Villingen, Haußmann Julius, St. TV Singen 8. Stadel Karl, TV 62 Konſtanz. Als Kampfrichter werden tätig ſein: 1. R. Zimmer⸗ man n⸗Waldkirch, 2. J. Endres⸗Mannheim, 3. R. Jo h⸗ Edingen, 4. W. Stur m⸗Lörrach⸗Stetten. Die Kämpfe in der Stadthalle in Lahr werden recht ſpannend werden und vielleicht manche Ueberraſchung bringen. Bei der Zuſammenſetzung der beiden Mannſchaften läßt ſich kaum etwas Beſtimmtes für den Ausgang vorher⸗ ſagen, denn beide Vertretungen weiſen eine gute Beſetzung auf. Und die Mannſchaft, die zum Siege kommen will, wird alles herausholen müſſen und wird außerdem noch etwas 90 1 I= 0 t — Glück haben müſſen, um ihre Ueberlegenheit ſichtlich in Er⸗ ſcheinung treten zu laſſen. Die beiden Vorentſcheidungen, die am 27. Sep⸗ tember in Mannheim und in Neuſtadt zum Aus⸗ trag kamen, bilden keinen abſolut einwandfreien Ver⸗ gleichsmaßſtab. In der nordbadiſchen Mannſchaft fehlte ſeinerzeit eine ſehr gute Kraft, der Mannheimer Hafner, der infolge einer Verletzung nicht zum Kampfe antreten konnte. Die Tatſache, daß er trotzdem nunmehr in die Mannſchaft eingereiht iſt, zeigt, welche Hoffnung man auf ihn ſetzt. Außerdem mußte in Mannheim der junge Wal⸗ ter vom TV 62 Weinheim nach vier Uebungen abbrechen. In der ſüdbadiſchen Mannſchaft fehlt Ernſt Roſe r⸗Lörrach⸗ Stetten, der ſich in Neuſtadt an die vierte Stelle ſetzen konnte. Welche Gründe es notwendig machten, für ſhn einen Erſatzmann zu ſtellen, entzieht ſich augenblicklich der Beurteilung. Erfreulich iſt, daß in beiden Mannſchaften die Namen enthalten ſind, die man ſchlechthin zu den ſtarken Stützen der Mannſchaft zählen darf. Es ſind dies für Nordbaden der vorjährige Gaumeiſter im Gerätturnen, der Heidelberger Leo Jſele, und Franz Eſchwei vom Turnverein 62 Weinheim, der nicht zum erſtenmal in grö⸗ ßeren Veranſtaltungen turnt und der beſonders durch ſeine Teilnahme an den internationalen Kämpfen reiche Kampf⸗ erfahrungen mitbringen wird. Eine gute Ausleſe ſtellt be⸗ ſonders auch der Turnverein 1846 Mannheim in den Turnern Stix, Hafner, Anna und Gäng. Daß auch Mohr und Walter ihren Mann ſtellen wer⸗ den, iſt mit großer Gewißheit anzunehmen. In der ſüdbadiſchen Mannſchaft ragen nach Ergebniſſen der Ausſcheidungskämpfe beſonders der Bruder des Olympiakämpfers Stadel, des Schütze Karl Stadel, und Julius Hausmann vom Stadtturnverein Singen hervor. Nur ein Zehntel Punkt Unterſchied zeigte die Wertungsliſte bei den Vorkämpfen. Auch Kippert, Vil⸗ lingen, wird ſicher wieder mit ſeinen ausgeglichenen und gleichmäßigen Leiſtungen hervortreten. Das Fehlen von Roſer bedeutet für die Südbadener vielleicht eine Schwä⸗ chung, denn dieſer Meiſter am Reck, der bei der Vorentſchei⸗ dung 19,7 Punkte erreichte, hat ganz hoffnungsvolle An⸗ lagen. Auch die übrigen Vertreter können, wenn keine Verſager vorkommen, mit feſter Zuverſicht in den Kampf gehen. Voll Erwartung ſind nun die Blicke nach Lahr ge⸗ richtet. Bis die Tatſachen eine klare Sprache reden, begnügt man ſich mit einem vorläufigen Rätſelraten. Und doch wird es ſo ſein, daß es in dieſem Kampfe nicht um Sieg oder Niederlage einer Mannſchaft geht, ſondern darum, daß er zeigt, daß der Gau Baden nach wie vor die alte Leiſtungs⸗ höhe im Kunſtturnen beibehalten oder noch verbeſſert hat. Das wertvollſte Ergebnis wäre das, wenn wir ſagen kön⸗ nen, daß wir eine Reihe Spitzenkönner in Baden haben, die faſt an die Olympiareiſe herankommen. Dieſe Kräfte ſind in beiden Mannſchaften vorhanden. Möge der Ausgang des Kampfes die Vermutungen zu einer erfreulichen Ge⸗ wißheit werden laſſen. M. K. Kleine Sport-Nachrichten Die Fahrer der Seuderig Ferrari, die am amerikaniſchen Vanderbilt⸗Pokal⸗Rennen teilnahmen, trafen jetzt mit dem Schnelldampfer„Rex“ wieder in Genua ein. Sie wurden von einer rieſigen Menge begeiſtert gefeiert. Ex⸗Amatenr Joſt(Frankfurt) wird im Rahmen der Fränkfurter Berufsboxkämpfe in der„Feſthalle“ am 15. No⸗ vember im Halbſchwergewicht gegen den Münchner Sing durch die Seile klettern. Der Kölner RV 77 war im abgelaufenen Ruderjahr einer der erfolgreichſten deutſchen Vereine. Die ſchönſten Siege errangen die Domſtädter in Oſtende und bei der Holland⸗ hecher⸗Regatta in Amſterdam. Sie brachten es auf ins⸗ geſamt 37 Siege. Adriano Giardi(Italien) gewann die in Rom ausgetra⸗ gene Weltmeiſterſchaft im Tontaubenſchießen vor ſeinen bei⸗ den Landsleuten Zucconi und Berſellt, die ſich in den zwei⸗ ten Platz teilten. Italien ſiegte auch in der Nationenwer⸗ tung. Das Karlsruher Hallen⸗Handballturnier findet am 6. Dezember in der„Stadthalle“ ſtatt. Es beteiligen ſich Ringen im Gau Süd weſt Bezirk Südheſſen Stuggi 04 Lampertheim ſchlägt Eiche Roßdorf 17:3 In Lampertheim iſt man ſchon lange nicht wohnt geweſen, daß der Rheingoldſaal bereits vor dem Kampfe zum Brechen voll war. Dies iſt aber das beſte Zeugnis für das große Intereſſe, das die Lampertheimer Sportwelt dem Verein mit ſeiner neuen Führung und demzufolge einer weit durchſchlogkräftigeren Mannſchaft entgegenbringt. Leider mußte in der Lampertheimer Mannſchaft eine ungünſtige Umſtellung vorgenommen werden, da der junge Schwergewichtler L. Kärcher ſich zur Bäckermeiſterprüfung in Bensheim zur genannten Zeit zu melden hatte. Wenn ſich„Eiche“ Roßdorf(bei Darmſt dt) dennoch ſo hoch geſchlagen bekennen mußte, dann zeugt dies von dem unbeugſamen Siegeswillen der Grenzörtler. Die ſich ſportlich einwandfrei verhaltenden Zuſchauer, ſahen unter der Leitung von Kaltwaſſer⸗ Darmſtadt ausgezeichnete Kampfh indlungen. Den Reigen der Kämpfe eröffneten die beiden Bantam⸗ gewichtler Belzer⸗Roßdorf und der 16fjährige Wetzel⸗ Lampertheim. Wetzel war der tonangebende Ringer und hatte bereits klor geführt als er kurz vor Schlußpfiſf durch Doppelnelſon noch entſcheidend ſiegte. Trotzdem ſich auch der Roßdorfſer Weyrauch 1 im Federgewicht, wie alle andern Gegner Ad. Müllers, ouf die Verteidigung be⸗ ſchränkten, hatte er bei einem Untergriff alsbaſo das Nach⸗ ſehen. Sieger Müller in 3,30 Minuten. Den ſchönſten und weitaus temperamentvollſten Kampf lieferte wieder Gg. Hahl⸗Lampertheim im Leichtgewicht gegen Weyr nuch 2 Roßdorf. Weyrauch verſuchte es ſofert mit einem Hüftſchwung, den Hahl im Stand noch pariert und ſofort einen Ueberwurf folgen läßt, da gab es für Weyrauch kein Entrinnen mehr. Kampfdauer 0,30 Min. Im Weltergewicht trafen ſich Nicolay⸗Roßdorf und Schollmeier⸗Lampertheim. Im Verlauf der 15 Min. mehr ge⸗ — erwies ſich Schollmeier als der weitzus Beſſere und wurde auch Punktſieger. Bis zur Pauſe wurde von den Mittel⸗ gewichtlern Sebert⸗Roßdorf und M. Müllker⸗Lampert⸗ heim nichts erreicht. In der ausgeloſten Zwangshacke ſiegte Müller als Obermann durch Ausheber in 7,50 Min. Der körperlich unterlegene Schröder⸗Lampertheim hielt ſich im Halbſchwergewicht gegen den beſten Mann der Roßdorfer, Glock, bis zur 8. Minute ganz gut, wo er dann einem Ueberroller zum Opfer fiel. Den Schlußſampf beſtritten der Mittelgewichtler Fr. Hohl ⸗ Lampertheim (früher Eiche Sandhofen)⸗ und der Roßdorfer Schwer⸗ gewichtler Hör r. Bereits nach 1,20 Minuten ſtand der Sieg von Hahl feſt. Berufsboxen in Verlin Deutſche Niederlagen in der Einleitung Der zweite Berufsboxkampfabend in der Berliner „Deutſchlandhalle“ hatte nicht den großen Publikumserfolg zu verzeichnen wie der Eröffnungstag, immerhin mögen doch 8000 Perſonen in dem Rieſenraum bei Beginn der Kämpfe verſommelt geweſen ſein. Den ſchönſten Kampf bis zur Pauſe lieferten ſich die Schwergewichts⸗Landesmeiſter von Deutſchland und Hol⸗ land, Arnd Kölhlin und Harry Staal. Mit Aus⸗ nahme der erſten Runde hatte der Deutſche alle übrigen für ſich und kam nach acht Runden zu einem verdienten Punktſteg. Boxeriſch zeigte ſich Kölblin verbeſſert, doch befolgte er nicht immer eine kluge Taktik. So ſetzte er viel zu wenig ſeine Vernichtung tragende Linke ein und verſtand es auch nicht, den angeſchlagenen Holländer abzu⸗ fertigen. Sehr kurz war der zweite Schwergewichtskampf zwiſchen dem Düſſeldorfer Willi Müller und dem Spanier Pancho Villar. Der Rheinländer war mit 95 Kg. völlig untrainiert und verſuchte ſein Heil ſoſort in einer wüſten Keilexei. Bereits in der erſten Runde mußte Müller auf einen ſchweren Magentreſſer hin erſtmals bis„ſechs“ zu Boden und bei weiterem Abtauſd ſchwerſter Schläge rollte er beim zweiten Niedergang bis zum„Aus“ über die Bretter. Im Einleitungskampf verlor der Berliner Leonhard Marohm gegen den Engländer Tom Curran lber acht Runden nach Punkten. Der für die Halbſchwer⸗ gewichtsklaſſe ſehr kleine Brite zeigte ein großes Kämpfer⸗ 1 während Marohn einen ſehr matten Eindruck hinter⸗ ieß. Hover und Klein ſiegen Mit pauſenloſen Schlagwechſehn aus Halbdiſtanz geſtal⸗ teten Erwin Klein und der enzoſe Alf Sau pa ge den erſten Kampf nach der Pauſe zum wirklich„forbigſten“. In den erſten Runden lag Klein durch größere Angriefs⸗ ſfreudigkeit und unſauberes Boxen des Franzgien leicht im Vorteil. Mit der Länge des Kampfes ließen beide Kämpfer nach, das Punktplus Kleins reichte aber zu einem klaren Sieg. Als junger, talentierter Mann ſtellte ſich der Englän⸗ der Al Robinſon gegen den deutſchen Ex⸗Meiſter Vin⸗ zenz Hower vor. Der Kölner hatte mit ihm ſeine liebe Mühe. Erſt im zweiten Teil des Kampfes übernahm Ho⸗ wer, der im Gewicht nicht wegzuleunende Vorteile hafte, mit hart getrommelten Körperſerien die Führung. Der Engländer hatte dann nichts mehr zu gewinnen, Hrachte ſich aber vorteilhaft über die acht Runden und überließ Hower nur einen knappen Sieg. Adolf Heuſer nur Punktſieger Der abſchließende Hauptkampf im Halbſchwergewicht zwi⸗ ſchen Adolf Heuſer(Bonn) und dem Engländer Frank Hough ging unerwartet über die volle Rundenzahl. Die meiſten der 8000 Beſucher rechneten mit einem neuen k..⸗ Sieg des Rheinländers, vergaßen aber dabei, daß es einfach unmöglich iſt, daß Heuſer jeden Kampf vor der Zeit gewin⸗ nen kann. Zudem zeigte ſich der Engländer, der bei ſeinem erſten Kampf in Berlin ſtarken Eindruck machte, als ein ſchwer zu boxender Gegner. Heuſer war durch eine Augen⸗ verletzung(links), die ihm Hough in der erſten Runde bei⸗ brachte, nicht unerheblich in der Sicht behindert, ſo daß alle k..⸗Ausſichten des Rheinländers gleich zunichte gemacht wurden. Nur einmal war Hough angeſchlagen. In der nierten Runde erwiſchte der Bonner ſeinen Gegner an den Seilen, ohne daß dieſer aber auf die Bretter ging. Mitte der Strecke ließ Heuſer nach, gab zwei Runden ab, war dann aber wieder„da“ und wurde verdienter Punktſieger. lediglich badiſche Mannſchaften, u. a. Tae Ketſch und Mannheimer TV 46. Der Handball⸗Gaukampf Mitte— Baden, der urſprüng⸗ lich am Bußtag ſtattfinden ſollte, wurde jetzt auf den 22 November erlegt. Austragungsort des Spiels iſt Jena, Badens Fechtmeiſterſchaften im Säbel und Frauen⸗ Florett werden am 22. November in der Enzturnhalle en Pforzheim ausgetragen. Es handelt ſich in beiden Fällen um die Mannſchaſtsmeiſterſchaft. Württembergs Fußballelf zum Kampf gegen Elſaß am 15. November in Stuttgart wurde wie folgt aufgeſtellt: Jäckle; Eckert— Cozza; Frey— Ribke— Handte; Zoller — Schäfer— Merz— Eyſele— Schrode. Oeſterreichs Fußballelf zum Länderkampf gegen die Schweiz am 8. November in Zürich wurde wie folgt auf⸗ geſtellt: Platzer; Seſta— Schmaus; Adamek— Smiſtik Nauſch; Ziſchek— Hahnemann— Bican— Binder 1 Der Kampf zählt zum Wettbewerb um den Europg⸗ okal. Stuttgarts Schwimmer werden am kommenden Sams⸗ tag, 7. November, in Innsbruck gegen die beſten Tiroler Schwimmer kämpfen. Die Begegnung wurde jetzt vom Fachamt genehmiat. Eberhard Kneißl. der bekannte öſterreichiſche Schiläufer, wurde jetzt vom Schwediſchen Schi⸗Verband als Trainer für Abfahrts⸗ und Torlauf veryflichtet. Belgiens Amateurboxer verloren auch den zweiten Kampf gegen die Vertretung des Gaues Niederrhein In Mülheim(Ruhr)] ſiegten die Rheinländer vor 1800 Be⸗ ſuchern mit 11:5 Punkten. Weſtfalens Amateurboxſtaffel kämpft am 18. November in Hambura gegen die Nordmark⸗Mannſchaft. Auf weſt⸗ fäliſcher Seite ſtarten u. a. Kaiſer, Murach, Dixkes, Schgarre und Schmitz. Izzy Janazzo, der zur Spitzenklaſſe der amerikaniſchen Weltergewichtsboxer zählt, trug im Neuyorker Madiſon Squgre Garden einen überaus erbitterten 15⸗Runden⸗ kampf mit Ceſarino Garcia aus, der unentſchieden ausging. Gegen Janazzo unterlag bekanntlich Guſtav Eder recht unglücklich. Garcia wurde bereits als nächſter Gegner Eders angekündigt. Larry Gains, der kanadiſche Mulatte, verſteht es, im⸗ mer noch ſiegreiche Kämpfe durchzuführen. In London beſiegte er in einem Schwergewichtstreſſen Bert Jkin in der fünften Runde entſcheidend. Freddie Miller. Amerikas Ex⸗Weltmeiſter im Feder⸗ gewichtsboxen, trua in Johannesburg(Südafrika] einen Kampf mit Europameiſter Holtzer(Frankreich) aus. Vor 15 000(!) Zuſchauern ſiegte der Amerikaner über 10 Runden knapp mach Punkten. Europameiſter Tamagnini trat in Rom gegen den ſpaniſchen Leichtgewichtler Mico an. Der Italiener ge⸗ wann den Zehn⸗Runden⸗Kampf verdient nach Punkten. Kid Tunerso ſtellte ſich in Nordaſriko dem Holländer 5 Sanders, den er in Oran nach Punkten abfertigen onnte. Horſt⸗Emſcher(4. November) 1. Bandola⸗Jagdrennen. 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Volmar(Unterholzner); 2. Sagius; 3. Lore, Ferner: Antiochus, Lebensart. Toto: 41, 18, 12:10. EW: 65.10. 2. Jugend⸗Rennen. 2250 Mark, 1200 Meter: 1. Pur⸗ purroſe(O. Schmidtj; 2. Freiſchärler; 3. Famula. Fer⸗ ner: Profoß, Fohre, Silveſter, Schwertlilie, Avistik⸗ Totvo: 60, 13, 12 13:10. EW: 14010. 3. Hoffnungs⸗Preis. 2200 Mark, 2000 Meter: 1. Strand⸗ läufer(Völkel); 2. Melle; 3. Doppelſprung; 3. Preis⸗ träger(totes Rennen). Ferner: Sorro, Piſtoja, Gaſſen⸗ junge, Harquebuſe, Ex Abrupto. Toto: 78, 19, 2, 18340, EW: 624.10. 4. Preis vom Emſcherbruch. 2250 Mark, 1800 Meter: 1. Maruka(Wenzel); 1. Amaranthus(H. Schmidt)(totes Rennen]; 3. Mogul; 4. Stobno. Ferner: Sandmann, Max, Themis, Schloßfrau, Maufer, Sauhatz. Toto: 67, 16(Marukz) 9, 12,(Amavanthus], 16, 2210. EW: 76.10. 5. Weſtfalia. 5200 Mark, 4000 Meter: 1. Salam(Unter⸗ holzner); 2. Agnus; 3. Altai; 4. Athenerin. Ferner: Ventre a terre, Prevoyant, Oceanus, Horrido, Stora, Feldſcher, Titine. Toto: 80, 20, 14, 34, 22:10. EW: 802.10. 6. Rüttger⸗von⸗der⸗Horſt⸗Jagdrennen. 2600 Mark, 3500 1 5 1(Od von Guſtedt); 2. ie Reiher; 4. Limperich. erner: Reizjäger, Herbſtzei loſe. Sifaro, Weltmeiſter, Birgit, Orontes. Toto: 54, 11, 11, 12, 19:10. EW: 92:10. 7. Hexenkeller⸗Ausgleich. 1080 Mark, 1400 Meter:. Fenſterparade(St. Klewitz); 2. Rückwechſel; 3. Gamin; 4. Chemielehrer. Ferner: Grengwall, Muſterknabe, Flüſter⸗ ton, Romantik, Miſſiſſippi Handſchar, Go ahegd, Sturm⸗ fahne. Toto: 7, 17, 17, 18, 15:10. GW: 47810. 2 2 6 g 2 9 geug heit men Tag herr und unſe Tock bald die wir Bla mer ſind mal Tag laſſe der zieh berü den zurt zude dig fahr mög Reif dabe brat ſen ding 2 fahr ſich laſſe Ord auf oft Lich. ßere emp Koll blen dem der Ake terit mer gen! Mat neht Kler vor auß oder den die chen Ent 2 Sor mäf wen Sie werden ſieh wenn Sie hören, daß für Kinder bis zum Be- ginn des sechsten Monats eine Hose Rufeke 1857 N Oeffentliche Erinnerung! Zur Zahlung an die Stadtkaſſe 7 kin 22 Donnerstag, 5. zember 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgade H. Seite Rummer 88 8 ſchen müſſen? Während der Ruhepauſe wird ſie ge⸗ hat deshalb ſtets bei belaſtetem Fahrzeug zu ge⸗ 7 wiß trocken geworden ſein. Es iſt deshalb ratſam, ſchehen. Wer ſich ſchnell von der richtigen Einſtel⸗ 3 sre— ſie mit einem geeigneten Lederfett oder Lederöl ein⸗ lung ſeiner Lampen überzeugen will, kann das fol⸗ 1 4 ö 5 und. des b zureiben und nach dem Eintrocknen der Fettigkeit] gendermaßen machen: Man nimmt eine gerade Latte g(am beſten über Nacht) das Kleidungsſtück mit einem und hält dieſe Waagrecht ſo vor die Lampen, Haß ſie Mannigfaltig haben wir mit unſerem Kraftfahr⸗ Vielleicht hat man auch noch keine Nebellampe, die wollenen Lappen blankzureihen. In dieſem Zuſam- wie ein Lineal durch die Mittellinie des Scheinwer⸗ zeug auf der Fahrt durch den Sommer die Schön⸗ den Fahrer im Kampf gegen die berüchtigten Herbſt⸗ menhange ſei gleichfalls empfohlen, naßgewordene fers geht. Die inneren Kanten des Gehäuſes mi ſen heiten dieſes Jahresabſchnittes in uns aufgenom⸗ nebel unterſtützt, und kan, den Einkauf gleich auf Lederkleidung niemals am Ofen, ſondern ſtets an] nun an der Latte anliegen, die äußeren Kanten aber men. Willig hat uns unſer Motor an den heißen dieſen notwendigen Gegenſtand erweitern. der Luft zu trocknen, da ſtarke Hitze das Leder hart etwa 1 Millimeter Zwiſchenraum aufweiſen. Hier⸗ Tagen dorthin getragen, wo luſtiger Badebetrieb Auf der Fahrt durchs ſommerliche Land ſind der und brüchig macht. auf nimmt man ein Lot zur Hand und hält dasſelbe herrſchte, hat uns auf großen und kleinen Fahrten heißen Kühlfläche des Autos zahlreiche Mücken und a 3 N ſo vor die Scheinwerſerſcheibe, daß es ebenfalls durch unvergeßliche Erlebniſſe geſchenkt und iſt uns in andere Inſekten zum Opfer gefallen, die zum großen Damit wären die wichtigſten Herbſtarbeiten getan; die Mitte läuft. Während die obere Kante des Schein⸗ unſerer Ferienzeit ein treuer Kamerad geweſen. Teil durch den Fahrtwind in das Kühlergewebe an eins muß aber noch erinnert werden: An die Tücke merfergehäuſes den Faden berühren ſoll, muß zwi⸗ Toch nun iſt die Zeit der ſommerlichen Spritztouren[hineingeweht wurden und nun noch zwiſchen den der laubreichen herbstlichen Straßen. So ſehr uns ſchen dem Faden und der Unterkante ein geringer bald vorbei. Langſam, aber unwiderruflich vollzieht] Kühlerwaben ſitzen. Man lenke darum ſein Augen⸗ die Bäume in ihrer herbſtlichen Farbenpracht er Abſtand ſein. Schon dieſe oberflächliche Probe dürf die Natur ihre Umwandlung— faſt unmerklich ſind merk einmal auf dieſe meiſt unbeachtete Stelle, da freuen, auf der Fahrbahn bilden die welken Blätter, manchen Kraftfahrer davon überzeugen, daß ſeine wir in den Herbſt hinübergerollt. Nur die welken die Wärmeabgabe des Kühlers an die Luft durch die vor allem bei naßem Wetter, eine große Gefahr, da Scheinwerfer„Himmelgucker“ ſind. Blätter, die von den Bäumen ſegeln und die im⸗ verſchmutzten Kühlerlamellen erſchwert wird. Das ſie die Haftfähigkeit der Reifen ſtark herabmindern. Wie verhält man ſich nun auf einer nächtkich mer kürzer werdenden Tage künden von ihm, und Kühlergewebe darf aber nun nicht mit einem ſcharfen] Nicht ſelten miſcht ſich unter die Laubdecke auf der Fahrt 1 reibungslos vorwärtszukommen? So⸗ ſind uns Mahnung und Vorſignal: der Winter Gegenſtand ausgebohrt werden, weil man dabei Landſtraße auch Lehm, der zum Teil von Ackerfahr⸗ bald im Scheinwerferlicht 215 1 Führzeug auf⸗ naht! Doch noch iſt es Herbſt! Nutzen wir dieſe leicht die Lötnaht verletzt. Man verſuche es viel⸗] zeugen vom Feld auf die Straße verſchleppt wurde Feucht ſollte 11 Helene grundſätzlich Tage! Fahren wir hinaus in den herbſtlichen Wald, mehr mit dem Waſſerſchlauch, mit dem man von der] und dann den Schmierfilm noch weit gefährlicher 559 11 15 ern licht auf das blen dlicht a laſſen wir uns von unſerem Motor einmal abſeits[Motorſeite aus das Gewebe unter hohem Druck macht. Es iſt darum beim Befahren ſolcher Weg⸗ ſchalten. Dieſe Rückſichtnahme iſt auch Radfahrern der großen Straßen, durch Dörfer und ſtille Winkel durchſpritzt. ſtrecken Vorſicht am Platze, damit die Freude an der gegenüber in den meiſten Fällen erforderlich, wäh⸗ ziehen, die ſoeſt nur ſelten von unſeren Reifenſpuren Wie ſteht es übrigens mit Ihrer Lederbekleidung, herbſtlichen Landſchaft nicht durch ein Unglück ge⸗ 1917 Fußgängern gegenüber keine Verpflichtung berührt werden. Bald wird es ſoweit ſein, daß wir die ſie ja nun auch mit dem Sommeranzug vertau⸗ trübt werde. H. B. dum Abblenden beſteht. Da auch bei abgeblendetem den Wagen vereinſamt und traurig in der Garage J y d ieee eee Licht Fine geiwiſe Blendwirkung beſtehen bleibt, it durücklaſſen müſſen, weil hoher Schnee die Straßen es ratſam, niemals in die Lampen des entgegenkom⸗ J iudeckt oder Glätte uns das Fahren verleidet. Fren⸗ menden Kraftfahrzeuges zu blicken, ſondern ſich nach dig werden wir uns dann der herbſtlichen Bummel⸗ dem Straßenrand zu orientieren und nach entſpre fahrten erinnern. Laſſen wir darum noch ſo oft als chender Geſchwindigkeitsverringerung ſcharf die möglich die herbstlichen Landſtraßen unter unſeren rechte Seite einzuhalten. Ganz beſondere Achtſam⸗ Reifen abrollen. Der gewiſſenhafte Kraftfahrer wird keit iſt beim Vorbeigleiten an einem entgegenkom⸗ dabei aber auch nicht die Pflichten, die er ſeinem menden Kraftwagen dem„ſchwarzen Loch“, das durch braven Auto oder Motorrad gegenüber hat, vergeſ⸗ den Wechſel der Lichtſtärke hinter dem Ueberholen⸗ ſen und es rechtzeitig den herbſtlichen Betriebsbe⸗ den entſteht, zuzuwenden. Blendet ein anderes Kraft⸗ dingungen anpaſſen. fahrzeug nicht ſofort ab, ſo kann man durch kurzes Viel öfter wird der Kraftfahrer auf der Heim⸗ Auf⸗ und Abblenden zu verſtehen geben, daß man fahrt jetzt von der Dunkelheit überraſcht und muß geblendet wird. Hilft auch dieſe„Geheimſprache“ ſich dann ganz auf ſeine Beleuchtungsanlage ver⸗ nichts und zeigt der andere keinen Willen, den Ver⸗ laſſen können. Man prüfe deshalb, ob dieſelbe in ö kehrsvorſchriften nachzukommen, ſo iſt es zunächſt am Ordnung iſt und unterſuche beſonders alle Kabel e klügſten, mit abgeblendeten Scheinwerfen langſam am auf durchgeſcheuerte und gebrochene Stellen. Wer 8 N. Rande weiterzufahren oder ganz anzuhalten, denn oft des Nachts unterwegs iſt, tut zudem gut, ſeine 55 durch trotziges Wiederblenden und Darauflosfah⸗ Lichtmaſchine in einer Fachwerkſtatt wieder auf grö⸗ ren vergrößert man nicht nur die Gefahr, ſondern ßere Stromabgabe einſtellen zu laſſen. Ferner macht ſich auch ſelbſt ſtrafbar. empfiehlt es ſich, bei ͤͤieſer Gelegenheit zugleich den Was man aber in ſolch einem Falle nicht unter⸗ Kollektor mit ſäubern und die Lichtmaſchine mit laſſen ſollte, iſt, ſich die Nummer des Verkehrsſün⸗ blen zu laſſen. Auch die Batterie vertraue man ders zu notieren und den Vorfall auf der nächſten dem Fachmann an, damit er ſie nachſehen und wie⸗ Polizeiwache zu melden. Aber auch vor uns her⸗ der friſch aufladen kann. Während wir unſeren fahrende Kraftfahrzeuge können durch unſer Schein⸗ Akku nicht vermiſſen, da wir ſofort eine Erſatzbat⸗ werferlicht gefährdet werden, da ſich dasſelbe oft in lerie eingebaut bekommen, dankt 55 uns dieſe Auf⸗ Die Auto⸗Union zeigte auf dem Pariſer Auto⸗Salon und der Londoner Olympiaſchau, den beiden bedeu⸗ dem Rückſpiegel fängt und ſo zur Blendung des merkſamkeit durch längere Lebensdauer. Das Sor⸗ tenöſten Automobil⸗Ausſtellungen des Auslandes, unter anderem auch den Wanderer⸗Kompreſſor Fahrzeuglenkers führt. Es iſt darum eine Geſte der 9 genkind der Lichtanlage iſt häufig das Rücklicht.(Foto Meiche) als offenen Sportzweiſitzer.(A..⸗Bilddtenſt) Höflichkeit, daß man auch hier bis zum Ueberholungs⸗ Man wird es darum einmal genau unter die Lupe zeitpunkt vorübergehend mit den kleinen Lamper N nehmen, die Kabelanſchlüſſe kontrollieren und die 2 9 fährt, was ja ohne weiteres möglich iſt, da das Licht Klemmbügel der Soffittenbirne nachbiegen. Wer ſich Vor 9. Blend 2 ahr des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges die Fahrbahn vor einem polizeilichen Denkzettel hüten will, wird N 9 genügend erhellt. Schutz gegen Blendſtrah⸗ außerdem das Rücklichtfenſter gut ſauber wiſchen len von hinten gewähren dem Kraftfahrer 5 5 gegen ein neues austauſchen, Wer viel des Nachts unterwegs iſt, weiß von] Meter über der Straße aufgehängt ſind haben gute außerdem Vorhänge am Rückſenſter des Wagens b troft 5 b e 1. herein, der dem Blendelend auf der Landſtraße ein Lied zu Ergebniſſe gezeitigt. Vorläufig muß ſich der Kraft⸗ und kleine Blenoͤſcheiben, die über den Rückſpiegel 9 0 15 185 85 5. aß das b ſingen. Beinahe jedes dritte Kraftfahrzeug kommt fahrer fedoch mit dem vorhandenen Lichtſyſtem zu⸗ geklappt werden. 5 f Entfer ſichtb 1 eben, auf 1 eter[einem mit blendender Beleuchtung entgegen, jeder friedengeben und nach Möglichkeit vor dem Blenden Eine weſentliche Milder ung der Blend⸗ ütfernung ſichtbar iſt. Scheinwerferſtrahl von rückwärts wird zur Gefahr, anderer Fahrzeuge zu ſchützen verſuchen. gefahr iſt ferner durch die Verwendung gelben Alle Kraftfahrer, die bisher ein beſonders dickes[und der Augenblick der Begegnung mit einem in an⸗ Die große Zahl der Sünder, die durch die über⸗ Lichtes zu erreichen. Es iſt bekannt, daß gelbe Licht⸗ Sommeröl in Gebrauch hatten. werden nun zweck“ derer Richtung Ueberholenden gleicht einer„Fahrt große Helligkeit ihrer Lampen andere Verkehrsteil⸗ ſtrahlen dem Auge viel weniger Schmerzen ver⸗ mäßig ein etwas dünnflüſſigeres Uebergangsöl ver⸗ ins Schwarze“, Zum großen Teil liegen dieſe Miß⸗ nehmer gefährden, zerfällt in zwei Gruppen: die urſachen als weißes Licht und daß ſie auch erheblich wendet ſtände an unſerem unvollkommenen Abblendſyſtem, mutwilligen und die ä ahnungsloſen Bleu⸗ weniger blenden.(In Frankreich wird deshalb jetzt Auch für einen neuen Dachanſtrich beziehungs⸗ oft iſt aber auch die gegenſeitige Rückſichts⸗ der. Zur ekſten Gruppe zählen alle die rückſichts⸗ gelbe Beleuchtung allgemein zur Einführung gere weiſe für die Nachimprägnierung des Kabrio⸗Ver⸗loſigkeit der Verkehrsteilnehmer daran ſchuld. loſen Fahrer, die es nicht für notwendig halten, bei bracht.) Vorteilhaft iſt gelbes Licht weiter bei Nebel⸗ deckes iſt jetzt die richtige Zeit. Im Fachgeſchäft Da die Lage mit zukehmender Verkehrsdichte i imer der Begegnung mit anderen Straßenbenutzern abzu- und Dunſtbildungen, die es viel beſſer zu durchdrin⸗ ſindet der Kraftfahrer eine Reihe guter Mittel für] ſchlimmer wird, iſt im Intereſſe der nächtlichen blenden und die nur durch die volle Härte des Ge⸗ gen vermag. Die Lichtwirkung iſt bei gelben Lam⸗ dieſen Zweck, die er am beſten genau nach der Ge⸗ Fahrſicherheit eine befriedigende Löſung des Pro- ſetzes zur Vernunft zu bringen ſind. Zur zweiten pen dagegen nicht genau ſo kräftig, ſie wird aber brauchsanweiſung anwendet. Desgleichen halte man blems dringend zu wünſchen. Neue Zuſatzſchein⸗] Gruppe gehören die Fahrer, die zwar ordnungsge⸗ durch eine beſſere Kontraſtwirkung, die die Erkenn⸗ mit ſeiner Bereifung und ſeinem Geldbeutel Kriegs⸗ werfer, die das Licht beim Abblenden mittels eines mäß auf Abblendlicht umgeſchaltet haben, deren barkeit erhöht, wieder aufgehoben. Wer zur Min⸗ kat und prüfe, ob nicht ein Satz neuer Reifen ange⸗ Kippſpiegels ſchräg nach der Seite werfen, ſollen Scheinwerfer aber nicht genau eingeſtellt ſind, ſo daß derung der Blendgefahr beitragen will, aber doch ſchafft werden kann, zumindeſt aber iſt die Somme⸗ ſich bereits gut bewährt haben. Vielleicht kommt man ſie trotzdem eine Blendwirkung hervorrufen. Letz⸗ nicht gern auf das grelle Fernlicht verzichten möchte, 1 9 der Pneus(Einfräſen von Querrillen ins auch zu einer Eigenbeleuchtung der Fernverkehrs⸗ tere wird zum Beiſpiel häufig dadurch verurſacht, hat die Möglichkeit, nur das Abblendlicht durch den Reifenprofil) zu erwähnen, denn in dem manchmal ſtraßen, die von vornherein die Blendgefahr aus⸗ daß der Wagen auf den Rückſttzen ſtark belaſtet Einſatz einer Birne mit gelbem Abhlendfaden farbig fehr rauhen Herbſtwetter ſtellen griffige Reifenpro⸗ ſchließt. Verſuche auf dieſem Gebiete mit Natrium⸗ wurde, wodurch der Lichtkegel der Scheinwerfer nach zu wählen, während das Scheinwerferlicht weiß 1 dle einen nicht zu unterſchätzenden Vorteil dar. dampflampen, die in einem Abſtand von 40 bis 50 1 oben abgelenkt wird. Die Prüfung der Scheinwerfer bleibt. * * 5 N fr 60 Mahlzeiten oder 12 Tage N, 8 75 ö N 1 teſtens 2 0 8 wundern lerne en eee Erich Sferr. e e ee ee dee. Nadeften tend! Muller tatsdelꝛilick Muhen, Sorgen und Geld ſonderſteuer für Oktober 1036; meiner 5 fleck b kocht Wöch — Helle Sler r 5. Nov. 1936: die von den Arbelt⸗ Ce os egen 2 1815 e eee 75 0 815 15 N gebern an den Lohn⸗ und Ge⸗ Speisezimmer 12 e* 1 f g geb. Meurer haltszahlungen im Oktober 1936 Min 2 72 Inserieren bringt Gewinn 5 en e : Vermhlfe 10. Nov. 1936: das 4. Viertel der echt ſußdaum mit beſonderem Steuerbeſcheid öden aer, 2 f nn ee O. 2 Beeibovensfr. 18 e ene e dee ee Pott tercploten, ele owigſom 0 Fur das Eintopfgerieht: Bohnen, Grünkern, Hafer- nocken billig Hühnerreis mit Fleischklsse „.-kg-Dose.15 zur Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ Mannheim, den 5. November 1936. Der Vollſtreckungsbeamte. 4 10. Nop. 1980: die bis dahin fällig geforderten Steuerſchuld, falls An dieſe Zahlungen wird erinnert. kästen Hredens. r Nähmaſch.⸗Vertr. Wird eine Steuerzahlung nicht recht. Billige neue Mobnzmmer- E 1. 14[Planken Steinſtraße 14, Halteſt. 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H. des rückſtändigen Steuerbetrages Kauft man bei Küchen. Schreib⸗ 8— verwirkt. 3. 22 Reis, Gerste, Linsen 300 f 19-kg-Dose 48 nach Zuſtelung der von der Keaſſe ausgeſtellten Bei⸗ Der Schuldner har außerdem die mit Lampe Ilie Klicdene, Weigengrieß, gesp., grüne E trags rechnung einzuzahlen. Bei Zahlungsverzug hoden Koſten verbund Zwangsvoll. Kleider⸗ Spie⸗ Erbsen 00 g 22 Abach„ Leleg. Dose 90 werden Verzugszuſchläge und Verſäumnisgebühr Mahn, 1 e gelſchr. Betten. Spaghetti, Nudeln, Makkaroni Wildragout, Rindsgoulasch erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mahnung die An⸗ folgt nicht. leicht ge.. 00 34] mit Beilage.⸗kg-Dose.18 ordnung der Zwangsvollſtreckung. S71012 Stadtkaſſe. 12. Seite 7 1 Nummer 513 8 Neue Maun i hei mer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe November 1 —um rstag, 5 Unser heutiges Filmprogramm: Aiacles Irintanf&. III Nur noch h. Ute udache. 5 II F euie und morgen! heute 2 5 ö 5 50 1 N ue letzter 1a i 8 12 1 Angela Salloher e een 5. ealllges Bulzeben n dem neuen Saverlaflim e 8 Baumwolle, mit Achselschluß Ar. 30 55 1 5 Neues Saue 1 17 A 5 15 Gr kraut 1 er. große Fil f Kinder-H aria 228 815 kg 12 3 8 m. der UA i 45. emdhosen Erbsen, gesch i 5 3 Here de. Jona b l l aladdon C Ceh 7 sen geschäkte 6 re 28. 2 Sabine Pei 25 2 eee Konstantin in dem Syndik a. Gr. 30.30.65 87 I Weiße 8 0 U nen% k 2 8 0. Sers Berie: ann, Gust. Waldau u. a. 8 lketfülm: Kinder- Unterkleid je iüngste Rammersängerin d Lins„% kg 20„„die 15löntige“ 10 Geza v. Bol vary I f Hunstsei„ Mitglled de r net an, 24, 30, 34 G f 25 3 5 5 0 Aozadlele stseide, mit Baumwoll. platt.. Pg. 65.55 5 c bresener Stsstsepe: e Knorrs Eintopfgeri bt ö 8 eraldine Katt 51.753 575 4 e singt am Frei a 0 Wü 55 3 0 S. 10 nfangszelten: 5 Klnder-Schlü 5 Teitag zum ei! 5. Wärkel 10..„de 6öhrige g Aut NEH een lüpfer en i Maggis Eintopfgericht. warte 15 Lil o ge 7859 3 EA IHA 5 Hunst olle. mit anger. Putter. Gr. 31 55 75 5 in Mannheim; 8 E 2 85 9 Over i g nstselde, mit 55 7 a hrem h 1 jer- f 8 85 e ä Aaunk 5 N F 15 1 PIIm werk— Schnittnudeln, Makkaroni Karl schönböck . 5 8 d 75„50 8 15 4 25 f en 185 Hädcheng 8 1 II 1585 N 0 5 1 5 in guten Qualitäten 2 2 D in Weig rde e, Daut... f 25 Wollhaus 2 U 5 Ich bin auf* 05. Mannheim are eee 0 Brelte Straße F 1. 4 5 um glücklich zu sein“ Weizenauszugme! 9 1 7 0% 5 . 5 5 Ferner: Tape 405 adewee Sue ese de Ele Mense B 20 wan petrovieh f Welzengrle eu.. 85 Sve von IOO mm je mm K 2 2 5 Georg Alexander Speise Haf f* 7 Eg 24 13 . Steſiengeszuen Hi Hater flo i . 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Sie ſpielen im Rahmen unſerer Stasdtgeſchichte ſchon eine ganz beträchtliche Rolle,— dieſe treuher⸗ zigen Stiche von Klauber,— denn nicht vieke Blät⸗ ter gibt es neben ihnen, die mit ſolcher Sorgfalt auch einmal anderes im Bilde feſthalten, als„Churfürſt⸗ liche Gnaden“ höchſtperſönlich, das Schloß, den Hof⸗ ſtaat und was ſonſt noch in der Welt der Tatſachen Einige der schönsten Medaillen aus der vom Mann- heimer Münzmeister Anton Schäffer geschaffenen Reihe von 30 Bildnissen kurpfälzischer Fürsten (Nach der Bildwiedergabe in der Ausſtellung „Die Mannheimer Planken“ des Städt. Schloßmuſeums) aan, dec Aus dem Inhalt: Museumsdirektor Dr. Gustaf Jacob: Verschwun⸗ dene Plankenbauten: 1. Die Mannheimer Münze, 2. Der Durlacher Hof.— Die Stadtschänke, das Schluß- Werk der Plankenneubauten.— Paul Riedel: Die Planken als Verkehrsstraße.— Gaststätten auf den Planken einst und jetzt.— Margot Schubert: Wer Wohnt heute auf den Planken?(Mit einem Verzeich- nis sämtlicher Anwohner, nach Berufsständen ge- ordnet)— Stadtoberbaudirektor J. Z1 z ler: Die Gesamtplanung der Plankenneubauten. J. G. Rieger:„Beschreibung der Stadt Mannheim“ von 1824.— Dr. Erich Hunger: Die Planken als Bummelparadies.— Plankengeschichte in Zahlen. Abschied vom„Kandelwasser“. Dr. Kurt Hirche: Fernwirkungen des Plankenverkehrs. Alte Münz waage aus dem Besitz des Schlohmuseums Nach der Bilo wiedergabe in der Ausſtellung „Die Mannheimer Planken“) wie der Allegorien mit dieſer Dreiheit zuſammen⸗ hing. So ſchildert denn der nette Blick auf die Planken, den wir mit voller Abſicht hier voran⸗ geſtellt haben, ein Stück jenes bürgerlichen Mann⸗ heim, das in dieſer, ſeit der Stadtgründung unver⸗ ändert gewahrten Verbindungslinie zwiſchen dem Rheintor und dem Heidelberger Tor ſeine Mittel⸗ achſe zur Süd⸗Nordrichtung zwiſchen Schloß und Neckar hatte. Schon damals ſind die Mannheimer hölliſch ſtolz auf ihre„große Promenade“ geweſen, die ein empfindungsreicher Dichter alſo beſingt: „Nicht wie andere ältere Städte trägt Mannheim das Gepräge der grauen Vorzeit. Mit dem Ge⸗ fühl, wie man einen reinlichen Palaſt betritt, ſteht man da, wenn man zu einem der drei Thore hineinwandert und die innere Schönheit erblickt. Uebervaſchend iſt der Anblick, wenn man bei dem Heidelberger oder Rheintore eintritt, wo ſich ſo⸗ gleich dem Auge die prachtvolle, ſechs Straßen lange Akazienallee, die Planken genannt, dar⸗ bietet, an deren Enden ſich zwei ſchöne, vegel⸗ mäßige Plätze, auf der einen Seite der Frucht⸗ auf der anderen der Stroh⸗ oder Heumarkt aus⸗ breiten.“ Ueber anderthalb Jahrhunderte ſind ſeitdem ver⸗ gangen und haben in ſtändiger Angleichung an eine immer mehr ins Großſtädtiſche geſteigerte Gegen⸗ wart noch manche„Runzel der Geſchichte“ aus dem Antlitz der Stadt getilgt. Aber ob auch wir Heutigen nur noch mit einem wohl-vollend⸗herabteſſenden Lä⸗ cheln von der Höhe des Plankenturmes durch das im Sonnenſchein funkelnde Goldgitter auf die beſchei⸗ denen hölzernen Geländer von einſt hinunterblicken, ſo wird, unbeſchadet aller Fortſchritte, jedem echten Mannheimer noch immer warm ums Herz, wenn er ſich bei paſſender Gelegenheit wieder einmal in die von mancher fröhlichen Anekdote umkränzte Le⸗ beusgeſchichte der Planken verſenkt. Iſt doch gerade ſie das allerbeſte Beiſpiel dafür, wie eine neue Zeit mit neuen, unabweislichen Forderungen in dem nun abgeſchloſſenen erſten Teil eines groß⸗ artig zielſicher erfaßten Bauprogramms ein Werk für die Zukunft geſchaffen hat, ohne damit dem Geiſte organiſch gewachſener Ueberlieferung untreu zu werden. Mit mancherlei guten und auch weniger guten Reden hat ganz Mannheim ſeit zwei Jahren Ab⸗ bruch und Aufbau der einſt ſo engen Planken be⸗ gleitet. Nun, da das Wochenende uns mit Eröff⸗ nung der Stadtſchänke den ſichtbaren Abſchluß jener an Arbeit und Verantwortung überreichen Zeit⸗ ſpanne bringt, wollen wir auf den folgenden Blät⸗ tern noch einmal Umſchau halten und die guten, alten Planken kreuz und quer durchſtreifen; denn ebenſo wie rings um die Bauſtellen mit den empor⸗ wachſenden Häuſern das Leben nicht ſtillgeſtanden Blick vom Dach des Plankenturmes in Richtung Rheinstraße (Photo: M. Schubert) hat, kann man auch die vollendete Leiſtung nur rich⸗ tig werten, wenn man ſie aus der Ganzheit des ge⸗ ſamten Straßenzuges heraus betrachtet. Sind aber vor all den drängenden ſtädtebaulichen Fragen um P ß und 6 die anderen Plankenquadrate ſeither ein wenig zu kurz gekommen, ſo ſei ihnen als Troſt die alte Weisheit zu bedenken gegeben: daß die füngſten Kinder den ſorgenden Eltern immer am meiſten am Herzen liegen, und daß es ſich ausgleicht, wenn ſie älter werden M. S. Ver ſchwund eue Mauleubaulen von Muſeumsòirektor Or. Guſtav Jacob 7. Die Mannheimer Munzſtatie An der Ecke Rheinhäuſer⸗ und Wallgaſſe— dem ſpäteren Marumſchen Haus in P 6, 20— wuchs 1735 an Stelle der alten, ſchon im Jahre nach der Stadtgründung im Quadrat Q 1 erbauten Man n⸗ heimer Münze die neue kurpfälziſche Münzſtätte empor. Nahezu ein Jahrhundert hat ſie geſtanden, doch kein Stich gibt uns ein Bild von dem Ausſehen dieſer Anlage; zur Not läßt ſich auf dem Vogelſchaubild von Baertels(1758) erkennen, daß ſie, wie oͤer gegenüberliegende Kam merſtall, ein zweiſtöckiges Gebäude mit einem großen Flügel⸗ bau und geräumigem Hof geweſen ſein muß. Kurze Notizen in den Akten des Karlsruher Ge⸗ nerallandesarchivs ergänzen das Bild: In der Silberkammer im Hof gelangten die geprägten Geloͤſorten zur Ausgabe, und dort wurde auch das Münzgewicht nachgewogen. Im Flügelbau waren die Gold⸗ und Silberſchmelze und der erforderliche Koh⸗ len⸗ und Holzvorrat untergebracht. Ein beſonderer Raum blieb dem Streckwerk vorbehalten; das Ju⸗ ſtier⸗ und Prägzimmer zur„Accuraten Ausſtücklung der Zwölf⸗, Vierundzwanzig⸗ und Sechsunddreißig⸗ Kreuzerſtücke“ war gleichfalls im Erdgeſchoß. Im rechten Flügel ſtand ferner das Glühhaus, über dem ſich ein Speicher zur Aufbewahrung des Heues für die Münzpferde erhob, und der Pferdeſtall fehlte auch nicht. In der Küche war zum Weißſieden des Silbers ein geräumiger Kupferkeſſel zu finden. Drei weitere Zimmer ſtanden für die Arbeit der Aus⸗ prägung zur Verfügung, und gleich am Eingang linker Hand waren die Materialkammer und die Plätze für den Buchhalter, den Faktor und den Müngportier. Im Eroͤgeſchoß nach der Straße hatte der Münz meiſter für ſich und ſeine Familie eine Dreigzimmerwohnung nebſt Küchke. In dieſem Bereich fanden Münzwardein, Münz⸗ graveure, Münzſchloſſer, Schmelzer, Strecker, Glüher, Durchſchneider, Präger und Handlanger eine hin⸗ reichende Beſchäftigung. i Nehmen wir noch eine zeitgenöſſiſche Beſchreibung aus dem Pfälziſchen kleinen Kalender von 1770 hin⸗ zu, damit der Eindruck vervollſtändigt wird:„Die Schmelz⸗ die Glühöfen, die Strecke, ſo mit Pferden getrieben wird, der Durchſchnitt, die Juſtirmaſchine, die verſchiedenen Auswürfe zum Prägen, die Präg⸗ werke vor kleine Sorten, das Gränzelwerk uſw. zeigen ſattſam, wie wohl dieſelbe eingerichtet iſt. Der Münzrat und zugleich Münzmeiſter, Herr Schäffer, wie auch der Münzwardein, Herr Dietz, wohnen in der Münz bey welchem ſich diejenigen, welche Silber zu verſchmelzen und zu verkaufen haben, melden können. Die beiden Gebr. Herren Schäffer, ſind die Graveurs, und haben das Lob, daß ſie ihre Kunſt in recht hohem Grade ausüben.“ Nicht immer iſt die Münze in Betrieb geweſen, oft hat ſie jahrelang infolge zu hohen Gold⸗ und Silberpreiſes oder Zollerſchwerung ruhen müſſen, und die Angeſtellten wurden entlaſſen. Kaum war am 18. Mai 1735 die Münze von Heidelberg nach Mannheim verlegt worden, da wurde auch ſchon ge⸗ munkelt, daß die Münzmeiſter und Wardeine, an⸗ ſtatt mit Fleiß ſich dem Münzweſen zu widmen, viele Zeit vertrödeln durch„müßigen Umgang mit unanſtändigen Weibsperſonen, die in der Münzſtatt bis in die ſpäte Nacht verbleiben“. Den„Münz⸗ gebrechen“ ging man eifrig auf die Spur, denn es ſollten Dukaten in den Verkehr gebracht werden, „nach dem gerechten Reichsfuß ohne die geringſte Schmählerung“. Anfänglich war daher geboten,„daß weder Chriſten noch Juden erlaubt ſein ſolle, eigenes Gold private durch die Gold⸗ und Silberſchmidt ſchmelzen zu laſſen“, doch iſt unter der Hand man⸗ ches Ringlein in den Schmelztigel gelangt. Eine unvermutete Kontrolle im Jahre 1747 ergab mancherlei Ungleichheiten der Münzausprägungen, und der ganze Beſtand mußte eingeſchmolzen wer⸗ den. Auf 151 Stück ausgeprägter Münzen fielen 18 Stück mehr,„als es der reglementsmäßige Fuß aufwies“. Es gab genug Unzuträglichkeiten, und der Hofkammerrat Danninger, der zu jener Zeit mit dem Münzweſen betraut war, drohte dem Mei⸗ ſter Offner, er wolle in der Münzſtatt einen Gal⸗ gen errichten und ihn daran aufhängen laſſen. So ſchlimm iſt es dann doch nicht gekommen. Man ſieht indeſſen, daß hier ein ſtrenges Regiment herrſchte, denn auch 1739 wurde der Münzwardein Palm wegen falſcher Proben„ach perpetuos car- ceres condemnirt“, auf Deutſch: zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. Bald nachher erhielt die Garniſonswache am Heidelberger Tor den Auftrag, die Münze ſtrengſtens zu bewachen. Dem Münzſchloſſer Reichenbach wurde nicht ge⸗ ſtattet, ſeine ⸗Werkſtatt in die Münze zu verlegen, weil der Inſpektor Burckhardt an der Redlichkeit ſeiner Geſellen zweifelte. Auch gegen die Juden, die mit den neuausgeprägten Scheidemünzen Wucher trieben, ging man energiſch vor. Am 20. April 1784 führte Johann Anton Eberle, Generalwardein des Chur⸗ und Oberrheiniſchen Kreiſes, der Vetter des berühmten Magiſters Laukhard, Beſchwerde, daß das Mannheimer Markgewicht zu leicht ſei. Es fehlten zwei Loth an hundert Mark. Er fügte hinzu, daß„die in der Pfalz üblichen Goldwaagen Gewichter nicht nach der conventionsmäßigen Stückelung juſtiret worden und anſtatt, daß nach dem Augs⸗ burger Receß nur 60 Aß. auf die Ducat gehen ſollen, auf jene 72 geſtückelt werden“. Gleich darauf hat der Miniſter Oberndorff angeordnet, daß wenigſtens einmal im Jahre„Gewicht, Maaß, Ellen von jeder Obrigkeit mit Fleiß beſichtiget, daß das ächte Cöllner Marck Gewicht nach denen beſtehenden Müntz⸗Re⸗ ceßen richtig beobachtet, als auch bey Abgleichung deren Goldwagen der zeitliche Münzwardein zuge⸗ zogen würde“. Neue Gold⸗ und Silber⸗Mutterge⸗ wichte wurden nach den Angaben Eberles unverzüg⸗ lich angeſchafft. Der Betrieb iſt nicht immer wirtſchaftlich ertrag⸗ reich geweſen. Oft hat der Jahresabſchluß der kur⸗ fürſtlichen Kaſſe nur einen beſcheidenen Gewinn von etwa 67000 Gulden gebracht. Immerhin verzeich⸗ net die Rechnung vom 15. Oktober bis 10. Dezember 1746, daß an Geld 32 765 Gulden, 12 Kreuzer aus⸗ geprägt worden ſind; 1787 erhöhte ſich dieſer Be⸗ trag auf 43030 Gulden, 49 Kreuzer an Silbergeld und 2657 Gulden, 42 Kreuzer an Kupfergeld. Die Mannheimer Kaufmannſchaft führte mehr⸗ mals Beſchwerde, daß es an der kleinen Scheide⸗ münze fehle und ein empfindlicher Geldmangel ſich bemerkbar mache. Darauf hat man, um„Handel und Wandel zu animiren“, eilends in großen Mengen 12, 24 und 36 Kreuzer⸗Stücke ausprägen laſſen. Den erforderlichen Silbervorrat kaufte man zu⸗ nächſt bei den Frankfurter Bankiers Joſeph Del⸗ fance und Oratio Togni, die zu kurpfülziſchen Räten und Mitdirektorxen des kurfürſtlichen Münz⸗ kontors in Frankfurt ernannt wurden und die, wie ſämtliche der Münzſtätte angehörigen Bedienſteten, Perſonalfreiheit genoſſen. Wöchentlich einmal er⸗ folgte ein Silbertransport von Frankfurt nach dem Mannheimer Münzhaus. Zwei Kiſten mit dem kurfürſtlichen Wappen wurden dem Poſtwagen an⸗ vertraut. Die hohe Münzkommiſſion ließ den Trans⸗ port auf das genaueſte überwachen und gab Anwei⸗ ſung, daß die Landſtraßen nach„Spitzbuben, Stra⸗ ßenräubern und anderem liederlichen Geſindel ab⸗ geſucht und das böſe Volk ausgetrieben werde“. Auch aus den in kurfürſtlichem Beſitz befindlichen Wil ö⸗ berger Bergwerken wurde Silber für die Mannheimer Münze gewonnen und zu ganzen und halben Talern ausgeprägt, die den franzöſiſchen „ſieben Kopfſtuckstalern“ im Kurs gleichgeſetzt wurden. Im allgemeinen iſt nun die Währung des kur⸗ pfälziſchen Geldes einigermaßen ſtabil geblieben und das Urteil eines Zeitgenoſſen beſteht zu Recht, wenn er dem Kurfürſten Carl Theodor den Ruhm zugeſteht,„daß er urch den angenommenen Münz Conventions Fus Dero Landen nicht allein mit den beſten Sorten nach Erfordernis verſorget, ſondern auch durch die nachoͤruckſamſte Befehle die ge⸗ ringhaltige und ſchlechte Sorten davon abgehalten habe“. * Neben den verſchiedenen Geldſorten ſind in der Mannheimer Münze auch künſtleriſch höchſt geſchmack⸗ volle Denkmünzen und Medaillen geprägt worden. Hierin zeichnete ſich der Münzgraveur Anton Schaeffer, der ſeit 1738 auch die Stelle des Münzwardeins verſah und zu den ordentlichen; Mitgliedern der Mannheimer Maler⸗ und Bild⸗ hauer⸗Akademie zählte, ganz beſonders aus. Zu den intereſſanteſten Arbeiten ſeiner Hand gehört die 1758 entſtandene Folge von dreißig Medaillen mit den Bildniſſen pfälziſcher Kurfürſten und Pfalzgrafen, die der Hof in geſchmackvol⸗ 14. Seite/ Nummer 313 Die Mannheimer Planken Sonderbeilage der Neuen Maunheimer Zeitung Donnerstag, 5. November 1938 len Etuis ſeinen Mannheimer Gäſten häufig zum Geſchenk machte. Viele andere denkwürdige Bege⸗ benheiten und Ereigniſſe hat dieſer treffliche Stem⸗ pelſchneider der Nachwelt in Denkmünzen überlie⸗ fert. Seine Reliefs auf Jagdmedaillen, Medaillen auf den Kurfürſten Carl Theodor und ſeine Gemah⸗ lin Eliſabeth Auguſte, auf den Preismedaillen für die kurpfälziſche deutſche Geſellſchaft und der pfälzi⸗ ſchen Akademie der Wiſſenſchaften laſſen erkennen, daß dieſer Künſtler ſowohl in der Bildnisgeſtaltung als auch in der heraldiſchen Gliederung und in der Beherrſchung des allegoriſchen Beiwerks gleich zu überzeugen wußte. Erſtaunlich bleibt, wie dieſer Münzgraveur ſein ſicheres handwerkliches Können in der künſtleriſchen Geſtaltung und Schilderung hiſtoriſcher Vorgänge zu beweiſen vermochte. Küm⸗ merlich genug hat ſick Anton Schaeffer anfänglich bei dieſer augenverderbenden Arbeit durchſchlagen müſ⸗ ſen, aber ſpäter bezog er immerhin das anſehnliche Jahresgehalt von 800 Gulden. Eines Tages mußte er ſich auch einmal geſtrenge Kritik gefallen laſſen, weil er die Wappen einer Medaille nicht dem „Durchleucktigſten Geſchichts⸗Geſchlechts⸗Wappen⸗Ka⸗ lender“ entnommen hatte. Von ſeinen Schülern und Nachfolgern wäre Heinrich Boltſchhauſer zu nennen, dem u. a. die hübſche Huldigungsmedaille der Stadt Mannheim auf den erſten badiſchen Re⸗ genten Carl Friedrich vom 7. Juni 1803 zu ver⸗ danken iſt. Mehrfach hat die Mannheimer Münze Er⸗ neuerungen und Ausbauten erfahren. Im Juli 1746 ließ Oberbaudirektor Bibiena ein neues Streck⸗ werk nach einem Holzmodell in der Eiſenhammerei in Wald michelbach beſtellen. Ein großes Ta⸗ ſchenwerk für die Kreuzerſtücke, zwei Juſtier⸗ und Vergleichswerke wurden erneuert. Zu Ausgang des Jahrhunderts wurden die Räume im erſten Stock und die Wohnung des Münzrats Schaeffer inſtand geſetzt und die verfallene Münzſtrecke wieder her⸗ geſtellt. Noch in der erſten badiſchen Zeit war die dem Kreisdirektorium unterſtellte Münzſtätte in Be⸗ trieb geweſen und die Münzratswitwe Eberle ſo⸗ wie die Hofmedaillen⸗ und Münzgraveure Boltſch⸗ hauſer, Schaeffer und Döll haben hier ge⸗ wohnt. Im Jahre 1814 ward ſie nach Karlsruhe ver⸗ legt und fand dort dreizehn Jahre ſpäter in dem neuen Weinbrennerbau ihre würdige Unterkunft. Damit verſchwand eine einſt kurfürſtliche Schöpfung von beſonderem Reiz aus der Stadt Mannheim. Was aber dort an Werten für die Dauer geſchaffen wurde. kann man in der umfangreichen Münzen⸗ und Me⸗ daillenſammlung des Städtiſchen Schloßmuſeums be⸗ trachten. 2. Die Bierbrauerei Durlacher Ho Es war im November 1807, als der hieſige Bürger und Gaſtwirt Johann Georg Moll bei der Badiſchen Polizeikommiſſion um die Schildgerecht⸗ ſame auf ſein neugebautes Haus P 5, 2 nachſuchte. Auf die Frage,„was für ein Schild er zu führen gedenke“, erklärte er,„Zum Durlacher Hof“ ſolle ſein neuer Bau heißen. Er hatte ſich ein ſchmuckes Anweſen auf dem Beſitztum ſeiner Vorfahren er⸗ bauen laſſen. Schon 1735 iſt der Bürger und Bäcker⸗ meiſter Johann Adam Moll Beſitzer des Grundſtücks an der Ladenburger Gaſſe geweſen. Der Platz an einem der belebteſten Punkte der Stadt war für eine Weinwirtſchaft wie geſchaffen. Als man am 21. Oktober 1825 Johann Georg Moll zu Grabe trug, haben die Erben, zu denen auch der Bürgermeiſter Johann Leonhard Blind und der Bierbrauermeiſter Wilhelm Moll„Zum Weingarten“ gehörten, den Beſitz an den Bruder Johann Jacob„mit allem Niet⸗ und Nagelfeſten, auch mit den im Keller befindlichen Fäſſern“ zum Preiſe von 5150 Gulden verkauft. Dieſer Johann Jacob Moll iſt der eigentliche Begründer der Bie r⸗ Urauerei zum Durlacher Hof. Der Meiſter Bernhard Bachert hat ihn in die Mannheimer Bierbrauerzunft eingeführt, und am 1. Sept. 1822 war er gegen Bezahlung von 20 Louisdor als Lehrjunge auf zwei Jahre eingeſchrieben. Er ge⸗ hörte ja nicht zu den fremd Zugereiſten, denen man das„Umſchauhalten“ ſtreng unterſagte und die aus Gnade und Barmherzigkeit acht Kreuzer halbjährlich als Geſchenk erhielten. Bereits acht Monate ſpäter ſtellte ihm der Mei⸗ ſter das Zeugnis aus, daß er von der Lehre los⸗ geſprochen werden könne, da er„die vollſtändigſten Beweiſe ſeiner Kenntniſſe im Bierbrauergeſchäft ge⸗ geben hatte“. Damit hatte er allerdings noch nicht das Recht erworben, im Durlacher Hof ſich neu ein⸗ zurichten und Bier zu verzapfen. Im Gegenteil, die Zunft ſah es ungern, wenn eine neue Bierbrauerei ſich auftat und verweigerte Moll die Losſprechung, „bis er urkundlich dargethan haben werde, daß er die Bierbrauerei oröͤnungsmäßig erlernt und darauf gewandert habe“. Freilich hat man damals das „Abenteuerliche“ des Zunftzwanges eingeſehen und die Artikel ſind nicht mehr ſo ſtreng genommen wor⸗ den. Gegen Zahlung von 19 Gulden, 36 Kreuzer hat ſich Jacob Moll von der Wanderſchaft losgekauft, doch hat die Zunft ihm noch allerlei Schwierigkeiten bereitet, ſein Vorhaben durchzuführen, da„bey der für die hieſige Volksmenge ſchon zu großen Zahl der hieſigen Bierbrauereyen dies auf den Nahrungs⸗ ſtand jedes einzelnen ſehr nachtheilig wirke“. Der Stadtrat erklärte ſogar, es würde durch die Errich⸗ tung eines neuen Unternehmens manche Familie vom Wohlſtand zum Notſtand gebracht werden. Schließlich gab man Moll noch zu verſtehen, daß er in ſeiner Weinwirtſchaft, Eſſigſtederei und Branntweinbrennerei ſchon ein„nahrhaftes Ge⸗ werbe“ betreibe. Dies traf freilich gar nicht zu, denn die Bauern, die an Markttagen ihre Pferde im Durlacher Hof einſtellten, gingen in die benach⸗ barten Bierhäuſer, weil ihnen der Wein zu teuer war. Unverdroſſen hat Jacob Moll weitergekämpft und ein unmittelbares Geſuch an das„großher⸗ zogliche hochpreisliche Direktorium des Neckarkreiſes“ gerichtet und am 23. Febr. 1824 kam der Beſcheid: „Wir Ludwig, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, urkunden und bekennen, daß wir dem Bürger und Weinwirt Jacob Moll für ſeine Perſon die Erlaubnis ertheilt haben, eine Bier⸗ brauerei zu errichten und neben dem Weinſchank auch Bier zu verzapfen.“ Jacob Moll führte Liſette Umbach heim, die ihm zu ſeinem anſehnlichen Vermögen von 18 000 Gulden weitere 6969 Gulden an barem Gelde und 3430 an Effekten zubrachte. Damit ließ ſich damals ſchon ein neues Unternehmen gründen. Dies iſt alſo die umſtändliche Vorgeſchichte der Entſtehung der Brauerei„Zum Durlacher Hof. Johann Jacob Moll war ein ſehr angeſehener und volksverbundener Mann. In ſeiner Stube prangte ein kunſtvolles Diplom mit der Unterſchrift des Oberbürgermeiſters Möhl. Darauf ſtand zu leſen: „Da die Wahl des hieſigen Bürgers und Bierbrauermeiſters Jacob Moll als Hauptmann der bürgerlichen Grenadier Compagnie dahier durch Beſchluß des großherzoglichen Stadtamts genehmigt worden iſt, ſo empfängt der Genaunte gegenwärtige Ausfertigung zur desfallſigen Nachricht und Legitimation.“ Als am 6. Mai 1830 Großherzog Leopold mit Gemahlin zur Huldigung in Mannheim erſchien, hüllte er ſich ſtolz in die Uniform der Mannheimer Bürgerwehr und führte ſeine Kompanie in Reih und Glied durch die Planken zum Paradeplatz. Aus den Röhren von Grupellos Brunnen ſpru⸗ delte an jenem Tage in reichlicher Menge der rote und weiße Wein. Muſikkapellen ſpielten, und als 2 am Abend Oberbürgermeiſter Möhl das Hoch aus⸗ brachte, war der Brunnen bengaliſch beleuchtet und „wie ein Zauberbild aus einer erloſchenen Märchen welt ſchaute das alte Monument in den bunten Men⸗ ſchenſchwarm, der es umjubelte, ernſt, aber in mil⸗ der Lichtglorie hinein“. Bis zum Jahre 1876 iſt oͤie Brauerei im Beſitz der Familie Moll geblieben. Nach dem Tode der Witwe Moll übernahm ſie Heinrich Philipp Hagen zu einer Zeit, da das Braugewerbe mäch⸗ tig aufblühte. Vor den Toren der Stadt, am Exer⸗ zierplatz, hat er einen neuen Betrieb eröffnet, weil innerhalb des alten Hauſes der Raum zu eng ge⸗ worden war. Dort ſteht er heute noch, freilich um ein Vielfaches erweitert und durch die Familie Bohrmann in einen ganz neuzeitlichen Stand gebracht. Doch das alte Stammhaus in P 5, 28 blieb als Hauptausſchank und vielbeſuchte Gaſtſtätte bis zum Oktober 1934 ſtehen. Beim Abbruch fand ſich ein Stein mit den Buchſtaben H. M. und der Jahreszahl 1684. Er wies auf einen Hans Moll, der im erſten Jahrhundert des Beſtehens unſerer Stadt hier ſeßhaft geworden war. Als Johann Georg Moll vier Generationen ſpäter das Haus „Zum Durlacher Hof“ benannte, hatte er es zu einem freundlichen Anweſen echt Alt⸗Mannheimer Prägung ausgebaut.. Die zweigeſchoſſige Faſſade, die ſich breitſpurig dem Strohmarkt zuwandte, war durch eine lange Reihe von Fenſtern unterbrochen. Das Dach glle⸗ derten viele Gaupen mit hölzernen Läden und kleine dreieckige Dachluken. Zwei blattumkränzte Ochſen⸗ augenfenſter ſorgten für die Erhellung des Haus⸗ flurs. Am Türſturz ſtand in ſchmucker, goldener Schrift zu leſen:„Zum Durlacher Hof. Auch die breite Pforte zum Nachbarhaus war mit holz⸗ geſchnitzten Blattgirlanden und einem breit hin⸗ gelagerten, roſettengezierten Türſturz verſehen. In dem ſonſt ſo ſtill anmutenden Hof drängte von. der Straße her ein lebhafter Verkehr hinein. Man vergegenwärtige ſich auch, wie das Hinterhaus aus⸗ geſehen hat. Dort breiteten ſich bis zum Umbalt des Jahres 1912 nach Norden und Oſten eigenartige Holzgalerien aus. Kein Fleck war hier, wo nicht das Licht hereinfluten konnte. Manchen Abend haben die bierfeſten Mannheimer in dieſem idylli⸗ ſchen Hof zugebracht, wo Im die Tiſche die Olean⸗ derbäume blühten und in der Ecke der Muſikpavillon ſeinen Platz hatte. Nun iſt an anderer Stelle der „Durlacher Hof“ nach genau zwei Jahren in der „Stadtſchänke“ neu erſtanden. Möge auch der gitte Geiſt des altangeſtammten Unternehmens in ihr lebendig bleiben! POrzellen Glas Steingut Fächgeschäft für gute Hotel- und Gaststötten-Einfichtung NHennhem O 2, 2 poetedepletz — Ludwig Hahner MANNHEIM Körnerstraße 60— Fernspr. 537 15 Ausführung von Zimmetfafbeiten Holzbau ERANZ SPIES vormels Albert Merz Moſsbearbpeifung jeder Art Indenthren Frankfurt a. M. Indenthren Indanthrenhaus mum G. m. b. H. 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M. 1 22 1 5 Spri man kenec heute unmi bemü herd men noch doch lich hat d ginn. ganz der! Neue Halb nicht Tem Eind genü N ſund zwei Erd⸗ ſon ſtimt fang, gleic bei r a m 11 — Donnerstag, 5. November 1936 Die Mannheimer Planken/ Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung „das Gqlußwerk oͤer Mankenneubauten „Was lange währt, wird endlich gut,“ ſagt das Sprichwort, mit dem während der letzten Wochen ſo mancher Stoßſeufzer im Bereich der öſtlichen Plan⸗ kenecke von P 6 begleitet wurde. Aber wenn man heute, da die Eröffnung der Stadtſchänke unmittelbar bevorſteht und eine ganze Brigade weiß⸗ bemützter Köche vor dem fünf Meter langen Rieſen⸗ herd ſchon zum erſten Schmaus in den neuen Räu⸗ men rüſtet, das ganze Werk des Plankenaufbaues noch einmal ſo richtig überdenkt, dann muß man doch mit Bewunderung feſtſtellen, wie raſch eigent⸗ lich alles gegangen iſt. Vor genau 25 Monaten hat das Städtiſche Hochbauamt mit dem Abbruch he⸗ ginnen laſſen, und am 1. April 1935 wurde auf der ganzen Front, mit Ausnahme der Turmhausecke, der Rohbau begonnen. Wenn alſo für die geſamte Neuerſtellung der beiden Plankenquadrate andert⸗ halb Jahre benötigt wurden, ſo iſt das wahrlich nicht viel, und lediglich das beſonders geſteigerte Tempo beim Bau der erſten Häuſer konnte den Eindruck erwecken, als ob die Stadtſchänke ihnen ge⸗ genüber ein wenig ins Hintertreffen geraten ſei. Neben dieſen allgemeinen Erwägungen des ge⸗ ſunden Menſchenverſtandes bleibt aber noch ein zweites zu bedenken: daß nämlich dieſes, in ſeinen Erd⸗ und Kellergeſchoſſen für den Betrieb einer be⸗ ſonders vielſeitigen Großgaſtſtätte be⸗ ſtimmte Eckhaus auch beſonders ſchwierige und um⸗ jangreiche techniſche Maßnahmen erforderte. während gleichzeitig gerade jene notwendigen Einbauten, die bei näherer Betrachtung faſt wie ein Maſchinen⸗ amt im Kleinen anmuten, auch den Geſichts⸗ vor uns, die Stadterweiterung bei den„Engen Planken“ iſt vollendet, und es bleibt die eindeutige Feſtſtellung, daß dieſes Werk wahrlich dazu angetan iſt, ſeine Meiſter zu loben. Lag nun auch entgegen der Uebung bei den übrigen Plankenneubauten die Planung der Innenanlage diesmal in den Händen eines von der Bauherrſchaft beauftragten Architek⸗ ten, ſo zeichnet für die geſamte Bauausführung doch das Städtiſche Hochbauamt verantwortlich, ebenſo wie die Außenplanung einheitlich mit der ge⸗ ſamten Straßenfront von Stadtoberbaudirektor Zizler durchgeführt wurde. Wieder war Ober⸗ baurat Alfred Müller mit der baulichen Oberleitung beauftragt, während die örtliche Bau⸗ leitung in Händen von Baumeiſter Höfling lag. Daß aber alle bei einem ſo großen und vielgeſtalti⸗ gen Unternehmen auftauchenden Pläne und Wünſche ſo zur Zufriedenheit aller Beteiligten in die Tat umgeſetzt werden konnten, iſt nicht zuletzt das große Verdienſt von Dipl.⸗Ing. Alfred Merz, der hier mit ebenſoviel Sachkenntnis wie Geſchick in unmit⸗ telbarem Auftrag des Oberbürgermeiſters gewiſſer⸗ maßen als Verbindungsoffizier zwiſchen Hochbauamt und Bauherrſchaft ſeines nicht immer leichten Amtes gewaltet hat. Endlich muß auch noch Baumeiſter Walter Fiſcher⸗ Frankfurt genannt werden, der als Fachmann für Induſtrie⸗ und Hotelbauten bera⸗ tend mitgewirkt hat. * Unter der Leitung von Direktor Karl Fay und ſeiner Gattin wird die Stadtſchänke als ein Unter⸗ nehmen der Mannheimer Automaten⸗ am Samstag, dem Betriebs⸗Geſellſchaft Die Plankenecke P 6, 20/22, in deren Erdgeschoß am 7. November die„Stadtschänke“ ihre Pforten öffnen wird Eindruck der Wirklichkeit weit übertroffen werden. Chriſtian Tordrup, der als leitender Raumkünſt⸗ ler unſerer älteſten und größten badiſchen Firma für Innenarchitektur das Hauptreſtau rant, den Automaten, die als ein wahres Schmuckkäſtlein werkgerechter Ueberlieferung eingerichtete Münz⸗ ſtube und den Plankenkeller ausgeſtattet hat, darf für dieſe meiſterliche Arbeit höchſte Aner⸗ kennung beanſpruchen. Von einheimiſchen Künſtlern So hat der alte„Durlacher Hof“ in P 5, 2 ausgesehen. (Photo: Dillmann⸗Matter) Wandbild von Otto Scheffels im Durchgang zwischen Automat und Hauptrestaurant der„Stadtschänke“ punkt der Wirtſchaftlichkeit des ganzen Gebäudes 5 weſentlich beeinflußten und damit auch zu der bekannten Umſtellung von dem urſprünglich geplan⸗ ten Wohnhaus auf ein mit allen modernen Einrich⸗ tungen verſehenes großſtädtiſches Büroge⸗ bäude beitrugen. Zieht man in Betracht, welche geiſtige Leiſtung gerade eine ſolche die verſchieden⸗ artigſten Intereſſen berückſichtigende Entwurfsarbeit im Verein mit unzähligen Verhandlungen darſtellt, ſo wird wiederum begreiflich, warum ſich dieſer und ener Neunmalkluge mehrere Monate lang ſo ſchön über die immer noch nicht verſchwundenen Bau⸗ zune entrüſten konnte. Aber halten wir uns nicht mehr länger mit ab⸗ getanen Dingen auf. Die Stadtſchänke ſteht fertig 7. November 1936, ihre Pforten öffnen. Ein Sach⸗ kenner allererſten Ranges, dem übrigens auch meh⸗ rere namhafte Ludwigshafener Gaſtſtättenbetriebe unterſtehen, nimmt damit ſeine einſt im ſogenannten „Roxy⸗Automat“ bewährte hieſige Tätigkeit wieder auf, während zugleich auch der von vielen Freunden eines guten Tropfens ſchmerzlich vermißte„Dur⸗ lacher Hof“ im Rahmen Her Stadtſchänke fröhliche Urſtänd' feiert. Welche ausgezeichneten handwerklichen und künſt⸗ leriſchen Kräfte bei der Innenausſtattung am Werke waren, haben wir bereits vor einigen Wochen in einer Vorſchau dargelegt. Es bleibt heute hinzu⸗ zufügen, ͤͤaß die damals ſchon hochgeſpannten Erwar⸗ tungen von dem geoͤiegenen und dabei ſo behaglichen An solchem Herd läßt sich's gut kochen! So sieht es in der Küche der Stadtschänke aus(Wetkbilc) ſind Otto Hodapp mit den zwei großen, in die Eichenvertäfelung des Reſtaurants ſehr glücklich ſich einfügenden Anſichten Alt⸗Mannheims, Otto Scheſ⸗ fels mit dem im Bilde wiedergegebenen Fresko vom alten Durlacher Hof und Erwin Drin ne⸗ berg mit dem von Heinrich Knauber entworfenen, gut gelungenen Glasmalereien der Fenſter vertreten. Das fröhliche, von zünftigen Sprüchen eingefaßte Blumengerank des Bierkellers ſtammt von dem Freiburger Kunſtmaler Heinrich Wittmer, der damit den Stil einer aus bäuerlichem Brauchtum er⸗ wachſenden Schankſtube prachtvoll getroffen hat. Und ſind die handgeſchmiedeten Kronleuchter, die hübſchen Leinendrucke der Vorhänge als Erzeugniſſe beſten badiſchen Kunſthandwerks zu rühmen, ſo verrät ein Blick hinter die rote Klinkerverkleidung des Büfetts, daß hier mit Hilfe eines eigens eingebauten Faß⸗ aufzuges nicht wie anderwo unter Preſſion, ſon⸗ dern nach Münchner Art direkt vom Faß gezapft wird, was zu hören den Biertrinkern jetzt ſchon ein angenehmer Gaumenkitzel ſein wird. * Sind wir ſomit aber ohnehin wieder bei den bech⸗ niſchen Einrichtungen angelangt ſo ſoll hier gleich noch einiges verraten werden, was gewiß keine un⸗ günſtigen Rückſchlüſſe auf die allgemeine Leiſtungs⸗ fähigkeit der Stadtſchänke zulaſſen dürfte und in ſeiner Ausführung den beteiligten Firmen und dem Mannheimer Handwerk alle Ehre macht. Da iſt zunächſt im Plankenkeller eine Rohrpoſtanlage für die Gutzettel, die mit jeder Beſtellung vom Büfett in die Küche gereicht werden müſſen. Dann gibt es hier einen beſonderen Speiſeaufzug und einen zweiten Aufzug für gebrauchtes Geſchirr, das auf dieſe Weiſe unmittelbar in die Spülküche gelangt, ohne mit den heranrollenden Speiſen in Berührung zu kommen. Der Entlaſtung des Perſonals dient auch eine für 22 Servierkräfte eingerichtete automa⸗ tiſche ellner⸗Rufanlage, die ſämtliche Gaſt⸗ räume umfaßt. In den Betriebsräumen des Kellers befinden ſich neben dem Hauptbierkeller, der mit mehr als einem Waggon Faſſungsvermögen nur den in Hauptreſtaurant und Plankenkeller ausgeſchenkten (Photo: Städt. Hochbauamt) Gerſtenſaft beherbergt, noch ein weiterer Bierkeller für den Automaten, ein Flaſchen⸗ und ein Faßweinkeller, ſowie die verſchiedenſten mit der gewaltigen Tagesleiſtung von rund 140 000 Ka⸗ lorien arbeitenden Kühlräume, in denen die Le⸗ bensmittelvorräte vom eingeſchlachteten Großvieh bis zu Eiern und Gemüſe ſtreng geſondert vonein⸗ ander aufbewahrt werden. Meiſter Koch aber be⸗ fiehlt oben in ſeiner großen, hellen Küche voll blin⸗ kender Wundermaſchinen noch über einen Extra⸗ Kühlraum für den Tagesbedarf, ſo daß er ſtets alles bei der Hand hat, ohne ſeine Arbeitsſtätte während der großen Eſſensſchlachten verlaſſen zu müſſen. Damit nun aber dieſe Wohltat für die Füße nicht zu einer Plage für Augen und Lungen werde, be⸗ findet ſich über dem Herd und den brodelnden Töp⸗ fen ein ſogenannter Dunſtfang, während außer⸗ dem in den Küchenräumen noch ein modernes 5 5 8 5 ccc e 2 5 Handwerklich von hohem Rang ist das gesamte Mobiliar. Diese Nachbildung eines alten Allgäuer Melkstuhles gehört zur Einrichtung des Planken kellers.(Werkbiſch Saugzug⸗Turbinen⸗Gebläſe für Gaſe, Rauch und Abluft vorhanden iſt. Ueberhaupt gibt es hier in dieſer nahrhaften Herzkammer des Be⸗ triebes noch ſo mancherlei zu ſehen, was beſonders jede Hausfrau intereſſieren muß: Gasgrill und Bratwurſtröſter mit Holzkohlenfeuerung, Ei s⸗ bereitungsanulage, Konditorei und end⸗ lich die ausgedehnte Unterabteilung der kalten Küche, wo der Bedarf für die Brötchenſpender des Automaten und ſonſt noch vieles mehr angerichtet wird. * Von eben dem Automaten und ſeinen Zauber⸗ apparaten zu erzählen, wäre überhaupt noch ein ganzes Kapitel für ſich, denn alle möglichen ſinn⸗ reichen Erfindungen hat der Menſch nötig, um ſo ein modernes Tiſchleindeckdich aufzubauen. Es iſt ſeit den Zeiten des zu Bauſchutt gewordenen Roxy weſentlich vergrößert und um eine ganze Reihe verblüffender Neuheiten vermehrt. Da ſteht etwa je Stadtschänke Entwurf und Ausführung der Räume: Haus Adolf Dietler Freiburg i. B. Nummer 313 Die Maunheimer Plauken, Sonderbeklage der Neuen Man tun Vonnerstag, 5. November 1888 1 5. 8 1 5. 5— gleich rechts neben dem Münzſtraßeneingang, wo die ſt ſes gleichmäßig zugute k iben ee 5 1 8 ang, ſten des Hauſes gleichmäßig zugute kommen, bleiben 5— 1 vorſpringende Wendeltreppe des Schuhgeſchäftes ſich noch nachzutragen. So erhielt die Stadtſchänke eine. lankengeſchichte 2 alen A 125 e e auch als Werkſtoff höchſt neuzeitliche Drahtfunkanlage, die alle Räume. 443 intereſſanten Rundbau aus Glas⸗Porzellan verbirgt aß rotzdem in jedem einzelnen! ie⸗ f 8 i +1— die lange Theke mit der S 5 e ſſe 21 5 1 4 191 umfaßt und trotzdem in e en 1606: Gründung der Stadt Mannheim und der Feſte Fried⸗ 1820: Der Student Karl Ludwig Sand wird auf dem Kußh⸗ Alkoholfreie Getränk F der für ſich ein⸗ und ausgeſchaltet werden kann. richsburg. Die„Planken“ als Begrenzung des anger(heute der Friedrichsplatz) hingerichtet. „ Tub etränke aller Art, vom Fruchtſaft bis Dieſe Anlage, die ganz unbeeinflußt von den vielen Brüder⸗ und des Windmühlbollwerks. 1830: Großes Freiſchießen der dießliephabergeſellſchaft⸗ zur eisgeküh ten Milch, laufen aus ihren blinkenden elektriſchen Störungen der Planken iſt, dient nicht 1622: Beſchießung der Friedrichsburg von der Landſeite im auf dem Kuhanger. Das„Weinſpringen“ auf dent 1 Nickelröhren, und als beſondere Errungenſchaft für nur zur täglichen Unterhaltung, ſondern gewährt Zuge der ſpäteren Planken. Paradeplatz anläßlich der Huldigung Mannheims vor Die Mannheim werden hier von einem Meiſter der Mix⸗ auch bei Gemeinſchaftsſendungen allen Anweſenden 1720/2: Mannheim wird Reſidenz. Kurfärſt Carl Philivo eee ee. ö kehr. kunſt mit der dafür kaum erläßlichen Auslandserſah⸗ einen vorzüglichen klaren Empfang. Neu für unſere C e e b fle eee 0 rien 1 1 1 1: 9. 1 ei Stra rhi„Gaſſenkerf die Kuhanger ſtatt. 0 2 15 Miſchungen. die ſich nicht nur bei Stadt iſt eine ſehr praktiſche Rufanlage, die von Straße en 5 5 15 1840: Maunbeimg erſter großer Faſtnachtszug auf de e 15 1 bi ſondern zu feder Jahreszeit als er⸗ der Süddeutſchen Rundfunkvermitt⸗ 1732: Kurfürſtliche Bauordnung gegen die„einſtöckig er⸗ Planken. Die Ranzengarde ſchlägt auf dem Parabg,. 1 e. Falne 1 auslöſender Tagestrunk lung gleichzeitig errichtet wurde. Es wird in Zu⸗ bauten Häuslein“, zum Zwecke einer anſehnlichen platz ein Wilagen 5 0 2 90 empfehlen. Wer aber mit richtigem„Pälzer Dorſcht“ e emu 55 g Straßenfront. 1856: Feſtlicher Einzug des Großherzogspaares Frlebri Landſt hier hereink. U ürlich 5 ich ge⸗. 1 5 80 1 8 gewünſchte Gäſte durch 35: Neubau der kurfürſtlichen Münze an der Ecke von P 6. und Luiſe, Ehrenpforte am Eingang von D 7/ 1 7 Kraftn hie hereinkomm„braucht natürlich auch nicht unge⸗ ein Plakat ſuchen zu laſſen, ſondern klar und deut⸗ e n er en n 51 6 das Hotel„Zum 1871: Einzug der ſiegreichen Truppen durch die Ehrenpforte 0 labt von dannen zu gehen; und wer vom Hunger ge⸗ lich wird der verlangte Name durch den Lautſpre⸗ Vb V zwiſchen P 6/ 06. lichen plagt wird, der findet in den appetitlich verglasten cher ausgerufen 1766/72 Anla 1 d 8 Gärten vor dem Heidelberger Tor, wo 1878: Deſeitigung der Pfankenketten. doch d. 5— 7725 42 9 80 766/72:— te He 2 7 as Wi 8 8 2 c Wr* 4 2 Speiſeautomaten vom Sauren zum Süßen, 5 e ee e e ee e ee e eee Mit d vom Herben zum Zarten alles, was das Herz— oder So haben viele fleißige Hände in Monaten un⸗ 5 9 178 1 ee 1111 99 85 1 8 2 1 dem Hes de, 1 05 e Bank Platz. In D 2 Grund ee e 0 Sa ena! 5 1 1 f 8 1782: Die„Pla ärt ſtatt ihre 3 1 wird das Hanſahaus erbaut. 1 beſſer: der Magen begehrt. Iſt einer aber ganz be⸗ ermüdlicher Arbeit dazu beigetragen, die Stadt atter Steinpfoſten mit Abſperrketten. 1886/89: Erbauung des Waſſerturmes. ſtraßet ſonders gut aufgelegt, dann kann er ſich wohl an dem Mannheim um eine in allen Einzelheiten ſehens⸗ 8: Peter Verſchaffelt erbaut in E 6 das Katholiſche 1899: Beſeitigung der Baumallee und der„Plankengärten wagen nenen, mit Gas beheizten Spießörater gleich werte Gaſtſtätte zu bereichern, indem die beiden,.: Barrcerboſpttan nein darch die Franzosen; der ee e ee, führtet ein küuſpriges Backhänderl aussuchen. Laden doch dem Abbruch geopferten Lokale des Durlacher Hofes 1705: Beſchiekorng e Mannzeigte Ge 000. 5 fiiegt bn ſdte Luft. 1899: Begin des Bhrſenneubaus in 5 4 an Stel andrer die hübſchen, ſehr zweckmäßig mit abwaſchbarem Lack⸗ und des alten Automaten in eins zuſammengefaßt 30g: Einzug des Kurprinzen Karl und ſei nei Sbkels Pört nada 5 See e obile die hübſchen, ſehr z Big mi 0 Bae 5 5 5 Ane 1 1806: Einzug des Kurprinzen Karl und ſeiner fungen Hotels Portugal. m ſtoff bezogenen Stühle vor kleinen Tiſchchen ohnehin den Wiederaufbau der Planken beſchließen. Nach Gattin Stephanie in Mannheim durch das Heidel⸗ 1903: Einweihung des von Bruno Schmitz nach vierführſger tik get förmlich zum Niederſitzen ein, zumal der ganze Raum Zeiten oͤes Planens und Wagens ſoll nun die ſtetige berger Tor, das„als ein e im Style des W vollendeten Roſengartens mit einem großen ausdri 1 95 9 2 3 Ne j 9 1„s t Ni Enſch 0 Tempels von Päſtum“ ausgeſchmückt iſt. Muſikfeſt. 4 in ſeinem lichten Grün auch bei längerem Verweilen 2 des 8 kommen. Wir wünſchen Ser 1806: Das Heidelberger Tor wird auf Abbruch verſteigert. 1903/06: Die Architekten Billing und Stober erbauen die die 0 freundlichſten Aufenthalt bietet. Stadtſchänke Glück und Gedeihen auf dieſem Wege! 1815: Große Parade vor dem König von Bayern und dem roßen Wahnhausgruppen p 7. 15/17 und F 7. 223 die daz 5 05 eb f 2 8 1 2230. Ein paar techniſche Beſonderheiten, die allen Ga⸗ M. S. Fürſten Schwarzenberg auf dem Paradeplatz. 1911: Beginn der planmäßigen Oſtſtadterweiterung. 1 jet 7 St aufen von uns jetzt in den Häàusern im Plan ken dur chbruch Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff.-G. Mannheim ALFRED TE VE MASCHINEN- UND ARMATURENFABRII FERN RUF 70071 ——— Elektrisch eutomatische Art- Kühlanlagen und Kühlschränke für dle zuveriässige und hygienische Frischhallung eglloher Speisen- und Gettänkevorräts. ATE-Kühlung für Groß- und Kleinbetriebe, für Gewerbe und Haushaltungen. 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Mit den Straßen der Städte war es im Grunde nicht anders; noch aus der Zeit der Land⸗ ſtraßen hatte man„Ausfallſtraßen“, die den Kraft⸗ wagenverkehr genau ſo in das Stadtinnere hinein⸗ führten wie vorher die Pferdegeſpanne. Aufgaben andrer Art erwuchſen erſt, als die Zahl der Auto⸗ mobile im Zuge nationalſozialiſtiſcher Verkehrspoli⸗ lik gewaltig zunahm und eine weitere Steigerung ausdrücklich zum Ziel geſetzt wurde. Jetzt werden die Landſtraßen durch den Bau von Autobahnen, die das ganze Reich durchziehen ſollen, entlaſtet; jetzt müſſen auch Mittel geſucht werden, die Städte für einen ſo geſteigerten Verkehr auf⸗ nahmefähig zu machen. In den allermeiſten Fällen verurſacht die Tat⸗ ſache, daß die Landſtraßen in ihrer Verlängerung bis zum Stadtkern vordringen, eine Verſtopfung in der Stadtmitte, die durch die Enge der Straßen und den an ſich ſchon ſtarken Geſchäftsverkehr noch * Manlen als Verkehrsſtraße Von Paul Riedel geſteigert wird. Auch für Mannheim ergeben ſich aus dem Verkehr manche Probleme, aber ſie ſind weſentlich anders als bei den meiſten übrigen Städten. In allen Städten, die an einem Fluſſe liegen, beobachten wir ja, daß die Verkehrs rich⸗ tung neben dem Fluſſe herläuft. Die Stra⸗ ßen, die über Brücken führen, ziehen meiſt nicht unmittelbar in das Stadtinnere, oder münden doch wenigſtens nicht in die alten großen Landſtraßen ein. Die Urſache dafür mag darin liegen, daß die meiſten großſtädtiſchen Brücken erſt gebaut wurden, alls es ſchon Eiſenbahnen gab und eine Flußüber⸗ querung entweder dem Eiſenbahnverkehr oder aber nur einem Nahverkehr diente. Wo ſchließlich noch alte Brücken beſtanden, da führten ſie manchmal in Stadtgegenden, die inzwiſchen längſt nicht mehr als Stadtmittelpunkt anzuſprechen waren. Man braucht ſich nur die Mannheimer und die Heidel⸗ berger Brücken vor Augen zu halten, um die Behauptung beſtätigt zu finden, daß Straßen über Brücken nicht als Ausfallſtraßen in dem angegebe⸗ nen Sinne anzuſehen ſind. Nun iſt Mannheim ſogar von zwei Flütſen umgeben, die beide die Entwicklung von Aus⸗ fallſtraßen hemmten. Nach der„Landſeite“ zu haben wir zwar in der Schwetzinger Straße eine echte Ausfallſtraße, aber ſie führt nur bis zum Tatterſall, ohne gerades⸗ wegs weiter auf das Stadtinnere vorzuſtoßen; und Oben: Dies ist der Blick vom Dach des Plankenturmes auf die Großstadt von 1936 (Photo: M. Schubert). Unten: Der Wasserturm im Bau— ein Bild aus dem Jahre 1886. Hinter dem wachsenden Rie- sen und seinen Baugerüsten hört die Stadt dergrund kommt gerade eine Pferdebahn auf; im Vor- (Archivbild der Neuen Mann⸗ heimer Zeitung) im Verkehr mit Heidelberg trat dieſe Auflöſung der Straße ſchon vor Mannheims Stadtgrenze ein. Die Innenſtadt ſelbſt ſchien ſich gegen das Eindringen ſolcher Straßen zu wehren; der alte Feſtungscharakter der Geſamtanlage mit der Verengung der Planken und auch der Waſ⸗ ſerturm mit dem Friedrichsplatz legten gleichſam Riegel vor die Innenſtadt. So hatte dieſe zwar in ihren Brennpunkten einen erheblichen Ver⸗ kehr, aber lediglich einen„Binnenverkehr“, der durch die Lage der Geſchäftshäuſer und der Behörden be⸗ dingt war. Mannheims Straßen aber konnte man viel eher als Aufenthaltsſtraßen denn als Ver⸗ kehrsſtraßen bezeichnen, und wo einmal eine Straße in die Ferne zu weiſen ſchien— wie die Aug uſt a⸗ Anlage mit ihrem Blick bis auf die Berge des Odenwaldes oder die Otto⸗Beck⸗Straße mit ihrem anſpruchsvollen Beginn oder auch die Plan⸗ ken, die vom Waſſerturm in einer Flucht bis zu dem Schornſtein in weiter Ferne zu führen ſchien— da blieb die Wirklichkeit hinter dieſem Schein weit zu⸗ rück. Man hat in früheren Zeiten den Plankenriegel lediglich als Schönheitsfehler empfunden und ſich mit Plänen herumgeſchlagen, um es beſſer zu machen. Wir wollen dankbar ſein, daß in dieſen erſten Zeiten nichts unternommen wurde; denn damals waren weſentliche Voraus⸗ ſetzungen noch nicht gegeben und damals konnte mau auch die Aufgabe noch nicht ſo deutlich erkennen, die heute folgerichtig durch⸗ geführt wird: die Erſchließung der Innenſtadt. Dieſe Aufgabe ſetzte zu ihrer Löſung voraus, daß erſt einmal eine klare Einfallslinie geſchaffen wurde. Die Reichs autobahn ſchuf dieſe Vor⸗ ausſetzung, indem ſie die Wege nach Frankfurt, Heidelberg und Karlsruhe großzügig zuſam⸗ menfaßte. Jetzt hat Mannheim ſeine erſte Ausfall⸗ user an den ſtraße, die ſich bis in die Stadt hineinzieht, und hat ſie zugleich in einer ſolchen techniſchen Vollendung wie keine andere Stadt Deutſchlands; nun bekam die Auguſta⸗Aulage erſt ihren Sinn und die Planken bekamen ihre Aufgabe: ſie werden Verkehrsſtraßen. Es mag geruhſame Leute geben, die ſich fragen, ob es denn überhaupt wünſchenswert iſt, daß die Planken Verkehrsſtraße werden, zumal doch gerade andere Städte ſich bemühen, die Straßen ihrer In⸗ nenſtadt zu entlaſten. Aber es handelt ſich ja zu⸗ nächſt gar nicht um das Wünſchenswerte, ſondern um Notwendigkeiten. Daß bei der ſteigenden Motoriſierung des Verkehrs die Innenſtadt Mann⸗ Abſchieò vom, Nanòelmaſſer- Ein großes Ereignis war die Erſtellung des Waſſerturms im Jahre 1886 ͤ am„Ende der Stadt“. Zwei Jahre ſpäter floß das Waſſer durch die Rohrleitungen in die Häuſer der Innenſtadt. „Ihr Mannemer, ihr liewe Leit, Was is de vor e großi Zeit, Mer dut faſcht däglich war erlewe! Ich meen, ſo war's noch nie wie ewe— Bedenkt im Käfferdeler Wald Dort bumbe ſe's ſo friſch und kalt. Dann treiwe ſe's dorch Wieſe, Ecker, Un mitte unne dorch de Necker In ee rieſig große Rehr Mer meent nit daß es meeglich wär. So kummt's an's Heedelberger Dor— Drum ſchteht der große Dorm davor.“ So las man in einer Mannheimer Zeitung vom 20. April 1888. (Mitgeteilt vom Schloßmuſeumsdirektor Dr. G. Jacob) Aannheim, F A4. I 857 KONDIT TORE PLANKEN KAFFEE e170 Telefon 22904 8204. Beleuditungskòrper fur alle Rdume Nitzsche& Reimer Geschenkartikel für jede Gelegenheit 4 an den Manuben P 3, I2, Hlanfenecke Am Plankenhof ö p 6. 22 Lederwaren von gediegener Quslität und kultivler- tem Geschmack bestötigen erneut den guten Ruf des öltbekennten Fächgeschäfts. 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Seite/ Nummer 513 Die Mannheimer Planken Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung heitms auch einen weſentlich ſtärkeren Kraftwagen⸗ verkehr aufweiſen muß, iſt gantz ſelbſtverſtändlich, da rund eine Million Meuſchen in einem für den Nahverkehr ausreichenden Radius um dieſen Stadtkern herum wohnen und infolge der Verbeſſerung der Verkehrsmittel auch enger mit dem Stadtinnern verbunden ſind. Ohne die Löſung des Verkehrsproblems, d. h. ohne die Plankenverbreiterung, hätte dieſer Verkehr ſich iber die engen Straßen Mannheims auch weiterhin genau ſo regellos ergoſſen wie bisher ſchon; ver⸗ ſchont geblieben von ihm wäre in der Innenſtadt lediglich die eine Straße, die ihn am eheſten hätte bewältigen können: nämlich die„breiten“ Planken. Jetzt werden die Brennpunkte des nahen Verkehrs wie die Friedrichsbrücke und die Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Brücke— als Gefahrenpunkte erſter Oroͤnung ſattſam bekannt— entlaſtet, jetzt werden die„Freß⸗ gaſſe“ und die Kunſtſtraße als Einbahnwege ganz dem immer noch recht großen Ortsverkehr vorbehalten bleiben können; und jetzt hat auch vor allem der Innenſtadt⸗Verkehr jene Klarheit und Ueberſichtlichkeit gewonnen, die erſte Vorausſetzung für die Verkehrsſicherheit iſt. Eine Aufgabe bleibt allerdings noch zu löſen; das iſt entſprechende oder ähnliche Sammlung und Leitung des Verkehrs über den Rhein. Wir können uns keine beſſere Löſung dieſer Auf⸗ gabe denken, als eine Fortführung der einmal an⸗ eine gegebenen Verkehrslinie im Zuge der Rhein⸗ ſtraßſe. Eine Rheinbrücke an dieſer Stelle würde auch für Ludwigshafen die wünſchenswerte Entlaſtung der allzu engen Ludwigſtraße bedeuten. Gewiß wäre es ſehr ſchwierig, das Mannheimer Hafengelände an dieſer Stelle zu durchſchneiden. Aber rufen wir uns nur ins Gedächtnis zurück, welche außerordentlich großen Schwierigkeiten in anderen Städten überwunden werden müſſen und tatſächlich überwunden werden, um eine allzu eng gebaute Innenſtadt für den Verkehr aufzulockern, ſo mag man zu unſeren Technikern das Zutrauen haben, daß ſte auch hier einen Weg finden, zumal in gar nicht allzu ferner Zeit doch eine ſolche Straße geſchaffen werden muß. Die Erweiterung der Engen Planken bei den E⸗Quadraten, deren Ziel eine beſſere Erſchließung der Weſtſtadt iſt, beſeitigt zu⸗ gleich im Mannheimer Weichbild das letzte Hinder⸗ nis für dieſe Brücke hinüber in die Pfalz. Damit haben die Planken zum erſtenmal ihre Aufgabe als Verkehrsſtraße erfüllt: ſie weiſt über ſich hinaus und pumpt das Leben in jene Hauptſchlagader, die bisher viel zu wenig Blut führte. Das gilt, auch wenn der erſtrebte neue Brückenbau moch nicht zur Vollendung reif iſt. Und andere Städte dürfen uns beneiden daß wir noch eine Re⸗ ſerve hatten, die wir jetzt nur einzuſetzen brauchen, wo andere ſich mühen müſſen, ſie erſt neu zu ſchafſen. Donnerstag, 5. November 1988 Gaſſſtẽuten auf ù en Mlanken einſtunò jeht, — Em Gti Gtaòtgeſchichte vom Gtammtiſch aus geſehen Mit der übermorgen ſtattfindenden Eröffnung des Automatenreſtaurants und der Stadt⸗ ſchänke im-6⸗Quadrat werden ſich nun ins⸗ geſamt zwölf Gaſtſtätten auf den Planken und in der Heidelberger Straße befinden, eine Anzahl, die gegen früher eine weſentliche Verminderung er⸗ fahren hat. An Gaſtſtätten jedweder Art iſt in Mannheim ſeit jeher kein Mangel geweſen, und ins⸗ beſondere waren die beiden Hauptverkehrsadern, die Planken und die Breite Straße, damit reich⸗ lich bedacht. Dieſe Tatſache findet ihre Erklärung darin, daß beide Straßen früher in erſter Linie Verkehrsſtraßen geweſen ſind und ſich dann erſt allmählich zu Geſchäftsſtraßen entwickelten. In dem Maße, wie dieſe Umwandlung vor ſich ging, hat dann auch die Zahl der Gaſtſtätten abgenommen. In den Planken einſchließlich ihrer beiderſeitigen engen Teile und im Bereich der hier einmündenden Wo heute in P 3 eine Großpbank und ein bekanntes Längsſtraßen gab es früher nicht weniger als vier⸗ und zwanzig Gaſtſtätten aller Art, zu denen noch weitere acht hinzukamen, ſo daß zeitweiſe an die dreißig Lokale ſich in Betrieb befanden.— Von den eingegangenen älteren Wirtſchaften mögen einige nachſtehend erwähnt ſein: Da ſtand in P 6 neben der alten Münze mit dem „Cafaſö“ eines der älteſten Mannheimer Lokale, der „Grüne Löwe“, der ſchon längſt vor dem Abbruch von 1934 nicht mehr als Wirtſchaft betrieben wurde. Am Eck von O 5(nach 0 6 zu) befand ſich die„Gol⸗ dene Gans“, ein Lokal, das beſonders an Sonn⸗ tagen ſtarken Beſuch vom Lande aufzuweiſen hatte. Der ſpäter hier erſtellte Neubau brachte ein Kaffee mit Hotelbetrieb, doch gingen beide nach Jah⸗ ren wieder ein. Im Eckhaus P 5 betziges Turm⸗ haus) befand ſich das Kaffee Zentral, ein ſo⸗ „Wiener Café“, das genanntes einſt Mannheims Münchner Bräu ihr Domizil haben, stand einst das Hotel zum Rheinischen Hof (Bildwiedergabe nach einer Werbekarte des Beſitzers). erſtes neuzeitliches Kaffeehaus geweſen iſt. Als eg errichtet wurde, hatte ſich allerdings der Kaffeehaus⸗ beſuch hier noch nicht recht eingeführt, ſo daß es zu⸗ nächſt vorzugsweiſe von paſſionierten Zeitungs⸗ leſern, Billard⸗ und Kartenſpielern beſucht wurde. In 0 3 am Eck, wo ſpäter ein großes Kaufhaus er⸗ richtet wurde, befand ſich das Cafés Set ſch, ein alt⸗ angeſehenes Lokal, in welchem vorzugsweiſe die Mannheimer Kaufmannſchaft verkehrte. Charakte⸗ riſtiſch für dieſes Lokal waren die runden Marmor⸗ tiſche und die großen goldenen Spiegel, die über⸗ haupt in der Alt⸗Mannheimer Zeit einen beliebten Schmuck für Gaſtſtätten bildeten. Nebenan in der Seitenſtraße(0 3/4) ſtand die „Goldene Schlange“, ein für das Mannheim der achtziger Jahre beſonders typiſches Lokal. Die Ausſtattung war ſehr einfach, von Luxus keine Spur, aber nichtsdeſtoweniger(oder vielleicht gerade deshalb) war es ungemein gemütlich dort. Von der vielbevredten bürgerlichen Steifheit war nichts zu ſpüren, Klaſſenunterſchiede gab es da keine, es gab nur ein gutes Bier, und wer das liebte, der fand ſich in dieſer bierſeligen Zeit hier gerne ein. Gegenüber dem Cafés Letſch lag die„Neue Schlange“(P⸗3⸗Quadrat), die Konkurrenz der „Alten“ oder„Goldenen Schlange“, ebenfalls ein gut beſuchtes Bierhaus, wenn es hier auch trotz der häu⸗ fig veranſtalteten Komikerkonzerte nicht ſo gemütlich war wie in jenem Lokal, von dem es den Namen entlehnte. Faſt unmittelbar nebenan erhob ſich das „Hotel Kaiſerhof“, das von Geſchäftsreiſenden viel beſucht wurde. An ſeiner Faſſade waren einige deutſche Kaiſer in Lebensgröße in Fresko gemalt. Das Haus beſteht heute noch als Gaſtſtätte fort, Am Eck in O 3(der Hauptpoſt gegenüber) ſtand das Bierhaus„Zum Kaiſer Friedrich“. Das Lokal erweckte bei ſeiner Eröffnung inſofern Auf⸗ ſehen, als es für die damaligen Verhältniſſe ſehr gut ausgeſtattet war. Die Wände und Decken trugen Holzvertäſelung— zu jener Zeit noch eine große Seltenheit. Als vornehmes Lokal geſchaffen, wurde es nach einer kurzen Zeit der Hochblüte zum aus⸗ geſprochenen Konzertlokal, in dem dann beſonders an den Sonntagen viel Betrieb herrſchte. Wo heute die Dresdner Bank ſteht, befand ſich bis zum Jahre 1884 der„Schwarze Löwe, Nebenan in den Planken war die Wirtſchaft„Zum Wurſtbändel“, in deren Toreinfahrt die Gäſte zur Sommerszeit gern bei ihrem Glas Bier ſaßen. Das Gebäude wurde ſpäter abgeriſſen und der Platz für die Vergrößekung der Bank verwendet. Neben dem„Schwarzen Löwen“, nach der Seitenſtraße, ſtand die Wirtſchaft„Zur Stadt Lück“, eine übrigens MANNHEIM jeder Tageszeit Münchener Thomasbräu PLANKEN P 3. 14 Inh.: Hans Mayer Fernruf Nr. 26286 Reichhaltige Speisekarte zu Bestgepflegte Biere und Weine Spezlalausschank der Aktlengesellschaft Paulanerbräu, Salvator- Brauerei, Thomasbräu München . 8172 Herrenwäsche Hüte u. Nützen. n Unseren Herrendttikel-Fenstern finden Sie stets dle richtigen Angebote zu richtigen Preisen HERRENAUSSTATT EN An det neuen Heltestelle FAZ MANZ Planken-Neubsu— Fernsprecher 202 91 Aelggeꝛei ä*⅛V-—— ———— ——— ———— ——6ↄʒU——— . Das Haus der felnen Wurst- und Flelsehwaren Wir empfehlen unsere besonderen Spezlalltät en: Schinken, feinen Aufschnitt, garnierte Platten u. 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Auch dteſer Platz diente ſpäter zur Erweiterung der Bank. Der ehemalige„Pfälzer Hof“, einſt Mann⸗ heims erſtes und vornehmſtes Hotel, hat ſeinen Be⸗ trieb ſchon ſeit einer Reihe von Jahren eingeſtellt. Das Gebäude dient heute hauptſächlich ſtädtiſchen Verwaltungszwecken. Das„Harmoniegebäude iſt aus dem ehemaligen„Achen bachſchen Kaffeehaus“ entſtanden, das in den erſten Jahr⸗ zehnten des vorigen Jahrhunderts ſehr angeſehen war. Das Haus wurde in den Jahren 1839 bis 1841 von Dykerhoff umgebaut. Auf dem Platz, wo heute die Börſe ſteht, erhob ſich das„Hote l Portugal“. Nebenan ſtand das Ver wohnt heute auf oͤen Mankenꝰ Ein Beitrag zur ſoialen Gliederung der Mannheimer Hauntverkehrsſtraßßſe Wer wohnt heute auf den Plankeen? Die Frage erſcheint auf den erſten Blick ſonderbar einfach, weil jeder Mannheimer das doch eigentlich ſelber weiß, da er oft genug auf der einen wie auf der anderen Stra⸗ ßenſeite entlangwandelt und ſomit Muße hat, ſich an Hand der Schaufenſterauslagen und Geſchäftsſchilder ein Böld davon zu machen. Aber gemach,— die Planken ſind lang, und der Menſch iſt ſo klein, daß er bei ſolchen Betrachtungen immer nur einen Aus⸗ ſchnitt des Ganzen überſehen kann, weshalb wir uns denn die Mühe nicht verdrießen laſſen wollten, die⸗ ſer doch wahrlich äußerſt intereſſanten Angelegenheit einmal ganz genau auf den Grund zu gehen. Wozu hätten wir auch das Mannheimer Einwoh⸗ vielbeſuchte Bierlokal„Zum großen Mayer⸗ hof“, in dem beſonders Sonntags allerhand los war. An der Ecke in D 4 lag die große Wirtſchaft ſchwender“ und gegenüber der ſeinerzeit wohl eines der ſchönſten Lokale Mann⸗ heims. Als letztes in dieſer Reihe wäre der„ ö Hof“ zu nennen, einſt ein vielbeſuchtes Ho tel. Das Eckhaus(D 6 gegen D 7) ſteht jetzt noch, die Hotelpforte iſt aber ſchon längſt geſchloſſen, denn „Hoch⸗ „Weinberg“, ſeine Zeit war bereits vorbei, als die Reiſenden nickt mehr vorzugsweiſe mit dem Rheinſchiff in Mannheim ankamen, ſondern die Eiſenbahn eine Verlagerung des Fremdenverkehrs von der großen Zufahrtsſtraße der Planken in das neu entſtehende Bahnhofsviertel mit ſich brachte. R. nerhuch ſeit nunmehr genau hundert Jahren im Hauſe? Alſo her damit und einmal fleißig aufgeblät⸗ tert,— da wird ſchon allerhand Bemerkenswertes zutage kommen. Die Bände des erſten, des fü nfzigſte n und unſeres diesjährigen Ju biläumsjahr⸗ ganges haben wir miteinander vergleichen wollen. Aber da ſtellte ſich dann ſofort als Dämpfer auf ſol⸗ chen ſtadtgeſchichtlichen Uebereifer die betrübliche Tat⸗ ſache heraus, daß es 1836 und 1886 leider noch kein Häuſer verzeichnis mit Angabe der Beſitzer und ſämtlicher Bewohner im Sinne unſeres heutigen Teiles 2 gegeben hat, ſondern daß die Mann hei⸗ mer Adreßkalender von damals nur„ſämt⸗ Die drei ältesten Häuser auf den Planken sind heute die Grundstücke E 1, 17, 18 und 19, deren eines in seinem Keller noch den ummauerten Schacht deseinstigen Ziehbrunnens birgt (Photo; Göller.) Wo heute in 0 8 gegen- über der Reichspost ein vielstöckiges Geschäfts- haus sich erhebt, stand in Alt-Mannheim neben der inzwischen gleich- falls von ihrem ur- sprünglichen Platz ver- schwundenen Mohren- Apotheke das„Hotel zum Russischen Hof“ Nummer 513 (Bildwiedergabe nach einer Werbekarte des Beſitzers) liche Häuſer der Stadt Mannheim nach Litera und Nummern nebſt den Eigenthümernderſelben“ benennen. War es nun zwar auch nicht möglich, den Ver⸗ gleich zwiſchen einſt und jetzt auf alle Anwoh⸗ ner der Planken aus⸗ zudehnen, ſo ergibt doch die terſuchung der Beſitzverhältniſſe recht auch ſchon Un⸗ intereſſante Einblicke. Zunächſt einmal iſt feſt⸗ zuſtellen, daß mit zwei oder drei Ausnahmen die Hauseigentümer von je fünfzig zu fünfzig Jahren ſämtlich gewechſelt haben und damit auch in ihrer ge⸗ ſellſchaftlichen Schichtung den Strukturwandel Mann⸗ heims vom kleinen Provinzneſt zur Großſtadt kenn⸗ zeichnen. Unſere Stichprobe für das Jahr 1836 ergibt weiter, daß die beiden Quadrate P 7 und O 7 erſt mit einigen wenigen Häuſern beſtanden waren; denn hier fingen damals noch die Gärten vor dem Heidel⸗ berger Tore an. Im übrigen ſind es vorzugsweiſe biedere Hand⸗ werksleute: ein Hutmacher, ein Schwertfeger, ein Seſſelmacher, ein Gärtner, Maurermeiſter, Schrei⸗ ner, Schuhmacher, Seifenſieder, die als wohlbeſtallte Hausbeſitzer an den Planken wohnten. Das ganze Quadrat P 6 gehörte dem Waiſen richter Lorenz,— in P 4, 18 hatte der Herr Hofſchmiedemeiſter Er⸗ thal ſein Anweſen,— P 1, 1 gehörte dem Konditor Heinrich Thraner,— in E 1, 1 war das berühmte „Börſencafs“ Zutt, wo ſich die Handelsleute trafen und nur die Apotheke an der Ecke von E 2 iſt, wie das Bürgerhoſpital in E 6, heute noch an ihrem Platz. Auch finden wir als Eigentümer zweier Grundſtücke in P 5 den Bierbrauermeiſter Moll, deſſen Lebens⸗ werk im alten Gebäude des Durlacher Hofes wenig⸗ ſtens bis 1934 fortbeſtanden hat, und das Haus des Tuchbereiters Franz Grün in P 5, 137% iſt fünfzig Seit 18 75 dn den Plenken H. UEINREIC UH das elegante Henenultgeachᷣdſt- 5 6. 22 1 . Das Obst- und valencla- Garten jetzt 5 7. 19 Heidelberger Str. Südfrüͤchte-Spezialhaus 1 Tür den 1 Fernruf 26887 an den Planken Elben in der Linie, ſauber in der Derar⸗ beitung, wertooll im Material, das ſind die Merkmale der Roland Martzenſchuhe. Mannheim 0 4. 7, am Strohmarki Ludwigshafen/ Rh., Lud wigsir. 26 d e Passt e e* ee e e e e e e * 1 A K K 1 Jahre ſpäter noch im Beſitze der gleichen Familie geweſen, wennſchon ſich im übrigen alles verändert hat. Weit weniger Handwerker ſind 1886 noch Haus⸗ eigentümer an den Planken, dagegen mehren ſich die Kaufleute, die Baumeiſter, die Bankiers: man hat gelernt zu ſpekulieren. Als einziger vertrauter Name taucht die Photographenwitwe Matter in P 7, 18 auf, während wir vom Wundarzneidiener Theodor Heß mit ſeinen zwei Kindern als Beſttzer des Grundſtückes P 1, 10 heute ebenſowenig mehr etwas wiſſen wie vom Stukkateur Helm, dem das Haus P 5, 14 gehört hat. * Sehen wir uns demgegenüber die Hauseigen⸗ tümer von 1936 an, ſo ſind es zwiſchen Waſſer⸗ turm und Paradeplatz mindeſtens zur Hälfte Groß⸗ unternehmungen wie Aktiengeſellſchaften oder Ban⸗ ken, während jenſeits des Paradeplatzes nach der Rheinſtraße zu wieder der Privatbeſitz in den Vor⸗ dergrund tritt. Und vergleichen wir endlich die folgende Aufſtellung der heutigen Plankenanwohner nach Berufszweigen, ſo rundet ſich das Bild für die Gegenwart auf eine ungemein typiſche Weiſe. Vom Waſſerturm linker Hand bis zur Reichspoſt: eine Fülle von Ladengeſchäften verſchiedenſter Art, viele Aerzte und Anwälte, kein einziges Speiſelokal— die ausgeſprochene Laufſeite. Bei den P⸗Quadraten hat der Plankenneubau das Gepräge der Straße im Laufe des letzten Jahres inſofern verſchoben, als die Beſetzung mit Ladengeſchäften eine grundlegende Neugruppierung erfuhr, während eine ganze Reihe von Gaſtſtätten als retardierendes M met geblie⸗ ben ſind. Haben wir aber die Breite Straße g Aol flacht. O 6, 6 pleanken 1830 u. Goldwaren Feinkos ,. Spegialgeschd/f Hermann Rütlinger am VUasserfurm Norddeutsche Wurstwaren— Alle Salate— Mayonnalsen O 7, 16 Fernsprecier 270 Hummer— Kaular— Kalte Platten und Sütetts aus eigener küche Gemdze- u. Obzt-Konzetven erster Herten. 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Außerdem hat natürlich auch die Börſe Schokcladengeſchafte. 05 Schirme und Stöocjʒte 1 ſtra das Geſicht dieſer alten Plankenquartiere um den Schreibbüro. 1 ä Steuerberater 1 Schloſſerei 5 kein Fruchtmarkt herum nicht unweſentlich beeinflußt. S 353 1 Sübfrüchtehandlung 1 Suh todenoeſchäfte 1 des Wenn aber erſt einmal das Baufeld von E 5 in F Tabak⸗ u. Zigarrengeſchäfte 2 Spedition 3 hein neuer Gef 0 Lehe Tabak⸗ u. Zigarrengeſchäfte 1 Verkehrsverein und Reiſe⸗ Spenglerei 1 2 2 5 35. ſtädtiſchen Leben eingegliedert 5 zig geſch bur 5 1 Städt. Amtsgebäude 1 bar 915 bb, ſo können wir Heutigen vermutlich inner⸗ Verſicherungen 10 Verlagsunternehmen 1 Steuerberater 5 1 gen 21 1 7* 7 er 7 2 5 2* 0 3 niger Jahre noch die 1 Erſchließung Wäſche⸗ u. Korſette 3 Wäſche⸗ u. Korſettgeſchäfte 3 Tabak⸗ u. Zigarrengeſchüfte zen Ie heute verhältnismäßig ſtillen Plankenteiles Waffen handlungen. 2 Wirtſchaftsprüfer.. 1 Tanzſchule 5 3 1 raſc 55 Mannheims tätige und e e Zahnire inf, Teicagaen handlung ne 1 ver Beſchäftswel 7 Hniker.. 1 Zahntechniker 2 Textilhandlung en gros 5 elt miterleben. Zahntechniker 985 Zah Testilperbandsbure i pro * g Treibſtoffvertretungen. in 1 j g— 5 6 1 6 Treibfeffee tun 9 Die plankenbewohner nach Berufszwelgen georunet e Aerzte 2 Fernineſchte Mo 0 7 0 2 Ag a 5 Tepplchreingungs anſtalt lei 0„ Anwälte 3 Apotbeken„2 Ußtbengroß lune 1 V VV groß handlung JJJ%%JV%JJ0V%ü, ß E633 Begräbnishilfe 1 Verſt 2 5 Anzeigenvermittlen 1 Agentur 1 Autozubehör.I Beſtattungsinſtitut„CCCVVVVVCVV ges Auto vertretungen 2 A 1 Badeanſtalt Blumenhaus 1 Werkzeugmaſchinen 8 kon Automat„„ 70 Bi 0 1 Fabrikniederlage)/ N WWW Autovertretung 3.„ Siege pital 1 Wiriſchaftsgruppe Steine ſche b„„ 1 Bine 2. 5 Bürobedarf. 1 Elektrohandlung 1 und Erben 5 5 erer e 5. i Fahnenfabrik„ Zahntechniler 1 a Plo 5 52 Damenkon D 5 5 Honiggeſchäft Zeit 8 lebe 5 1 V e niger 1 8 5 5 iggeſchäft 5 Zeitungsvertriebe Die„andere Seite“, die gegenüber den Plankenneubauten e 12 5 Drog erte 1 e a 2 i f Fuhrwerksgenoſſenſchaft. 1 Margot Schubert. einmal als zeitgemäße Groß stadtansicht genannt sein will! 2 11 Glektro⸗ und Radiohaus. 1 Dachdecker*(Fabrikniederlage)/ Geld 1 d. f Detektei 1 Drahtbedarf(Fabrik⸗ Ge ö fer, Feinkoſt 5 l 2 etreide⸗ und Futter⸗ N Friſeur IIC nieber klage) mittelfirmenn 4 8 mit Füllfederhaltervertri I Elektro- und Radio⸗ Eiſengroßhandlungen.. 2 Herrenar tikel 1 Aude NT 2898 Hot Fußpflegeinſtitut. 1 handlungen 2 5 Herrenſchneide 2 5 Ju . 1 Färberei. 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Düſſeldorf und Dresden können Mädck 9 5 5 ſel 1 Kleinkunſthühne 1 Induſtrie vertretungen.. 4 Immobilienbüro 1 9„% ſich natürli: 9 auch ſehen laſſen, und gegen die Ge⸗ den die Mädchen von nigsberg ſehr gelobt, Kunſtmaler I Juweliere und Uhrmacher 3 Import und Export. 1 Plankenneubauten mütlichkeit ſo vieler Bierwirtſchaften wie in Mün⸗ aber dort war der Unterzeichnete leider noch nicht. Kunſtſrikerel 3 1 Keks pere e 4 eee(Fabrik⸗ 5 e e 1 chen kommen wir gewiß nicht an. Aber wenn die Geographiſch betrachtet ziehen ſich die f g Klavierlehrerin 1 Inſtallationsgeſchäft.. 1 Spielwarenhandlung.. 1 Berliner gleich zwei Promenaden haben, ſo be: Planken als Promenade von Südoſten nach Nord⸗ Lederwarengeſchäft 1 Kohlenhandlungen 2 Stahlwarenhandlung 1 deutet dieſe Verdoppelung auch eine Halbierung der weſten, begrenzt durch Waſſerturm und Hauptpoſt Lotterteetnnehmer 1 Kunſt⸗ und Auktionshaus 1 a 1 5 1 e 81 dec 1 Genüſſe, denn der Begriff der Promenade beſagt Vor wenigen Jahren gehörte die Halteſtelle 5 Lederwarengeſchäfet 1 kaffee⸗ un Terhand ung Tabak⸗ u. Zigarrengeſchäfte 3 W 1 2 n 5 8 9 6 91 5 8 ſti Metallwaren haus Lichtſpielhaus af 1 Klavpterſtimmr Il Tapeten und Raumkunſt. 1 Konzentration und Juſammenfaſſun“ und das ha Paradeplatz auch noch dazu; aber das ſtimmt Modehäuſer und Teptil⸗ 5 M 1 5 b Kohlen handlungen.. 3 Textilgroßhandlungen.. 2 ben ſie dort nicht. In Köln iſt es arg eng, in nicht mehr ganz und kann höchſtens noch frühnach⸗ Wütans. 5 1 Modehäuser und Textil⸗ Lebensmittel en gros 1 Verla e 1 Hamburg zu kalt und zu windig, in Hanno mittags und abends als zutreffend bezeichnet wer⸗ . 1 acneſchäft? e Maskenverleih i„55 2 ver zu ſteif, in Stutt art haben ſie gerade am den. Vor dem Kriege ging man noch weiter bis p. 3 8 2 0. N 8 7 i 5 5; 8 7 8. 5 15 Dia di tick ate: dolce deen ene, Beharren, Schloßplae zuviel Arengunzen und Verkehr, in zur Börſe dae bal ganz mueaebort, Die folge t farf nne 1 Möbelhandlung„1 Zahnarzt 1 Frankfurt iſt die Promenade auch ſo ein Ge⸗ Seite wurde bis zum Umbau bevorzugt, doch N K a 5 901 DAMENNUTE geSschmeckvoll und preiswert Wolf 77.1 Jagd- u. Sportgewehre ut 26996 Heidelberger Straße 1 Jagd ausrüstung 172. a und Bekleidung 8 8 Militäreffekten * 8 - reichste Auswahl acil adi vol Des feine Spezlelgeschäft B 2— adische Bank Mannheim n Ktewetten: Handschuhe: Hemden: Schals r„ 0 8. 5 4, 6 e ee L. 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November 1986 Die Maunheimer Plauken/ Sonderbeilage der Neuen Maunheimer Zeitung 3 ſchwankt die Sympathie, angezogen durch den bun⸗ ten Lichterglanz der Neubauten, und Sonntags ſind ohnedies beide Seiten gleichmäßig bevölkert. Verab⸗ redungen ohne nähere Ortsbezeichnung werden ſicherheitshalber als auf der Sücsdſeite gemeint anzu⸗ ſehen ſein müſſen. Die überſchneidenden Seiten⸗ ſtraßen ſind ſeit dem Umbau auf dieſer Seite an keiner Ecke ſo wichtig, daß ſte ein ſorglos⸗ſchwätzen⸗ des Ueberſchreiten gefährden. Mindeſtens die ein⸗ heimiſchen Fahrer und zum Teil auch die benach⸗ barten aus Heidelberg, Weinheim oder Schwetzin⸗ gen haben ſo viel Einſicht in die Bedeutung eines zentralen Bummelinſtituts, daß ſie es weder durch raſches Fahren noch durch lautes Hupen zu ſtören verſuchen. Viele fahren ſogar extra langſam und promenieren gleichſam motoriſiert mit, wie früher in der Zeit der Droſchkengäule die Kutſcheninſaſſen. Motorradfahrer und ein Teil der II D⸗Wagen üben leider dieſer rückſichtsvolle Anteilnahme nicht. Die feſten Stehkonvente befinden ſich am Waſſerturm, an der Hauptpoſt und zu einigen Ta⸗ geszeiten auch auf dem Paradeplatz. Kleinere Steh⸗ konvente ſind zwiſchen O 5 und O 6, an der Badi⸗ ſchen Bank und vor dem großen Modehaus zu ſehen, und bei ſchlechterem Wetter neuerdings auch im Plankenhof. Große Zukunft hat die geſchützte Ecke unter dem Turmbau, wo man ſchon gute Anſätze zur Knäuelbildung beobachten kann. Eine vielleicht vorübergehende Beſonderheit iſt die Reihe der Gaf⸗ fer die gegenüber dem Plankenkaffee zum Balkon mit dem kurfürſtlichen Jagdzug hinaufſtarrt. Eine Hochſommererſcheinung iſt ſtets die Anſammlung von Jugend, die neben dem Thomasbräu Eis ſchleckert. Der Kenner, der etwas ſucht oder erwartet, ſtellt ſich an die Ecke von O 6 mit der Front nach dem Waſſerturm; an dieſer Ecke fällt man nicht auf, weil die Leute nach den kreuzenden Fahrzeugen ſchauen müſſen, und man ſelber hat eine fabelhafte Ueberſicht. Das Geſpräch auf den Planken dreht ſich männlicherſeits in der Hauptſache um Frauen, Ta bak und Wagen, in der Nebenſache um den Fußball vom letzten oder vom kommenden Sonntag, ein we nig auch um Kollegen, Chefs und Beförderungs⸗ möglichkeiten, neuerdings um die Gradabzeichen der Flieger. Die Frauen ſprechen in der Hauptſache von Kleidern, Filmen und Schlankerhaltungsmit⸗ teln oder von ſich ſelber, wiſſen auch einiges über Kraftfahrzeuge, Kuchen und Eisſorten. Ob ſie von uns Männern reden, entzieht ſich meiner Kenntnis aber das Thema wird wohl nicht zu umgehen ſein Die Stehkonvente, die ſich ja meiſtens aus älteren Schülerjahrgängen mit eingeſtreuten Mädchenbe⸗ ſtandteilen zuſammenſetzen, kritiſieren alles, was vorbeigeht und ſprechen auch vielfach über Lehrer und andere Vorgeſetzte. Die Leute, die in den Kaffeehausgärtchen ſitzen, ſind nicht ſo gefährlich wie 21. Seite/ Nummer 518 man meint; ſie ſchaun einen nur ſo an und denken ſich nichts weiter dabei. Zu den verſchiedenen Tageszeiten wechſelt der Verkehr ſehr ſtark. Morgens von 8 bis 9 kann man eine Sorte friſcher junger Mädchen entdecken, die man abends nie zu ſehen kriegt. Vormittags bis 12 Uhr machen die Planken einen troſtlos ge⸗ ſchäftlichen Eindruck, und es dreht ſich alles wirklich nur um Geldverdienen und Pflichterfüllung. Dann kommt die laute, temperamentvolle Schuljugend, und zwiſchen 13 und 15 Uhr iſt ein ſpärlicher aber in⸗ tereſſanter Verkehr vom Geſchäft zum Speiſelokal, von da zum Kaffeehaus und wieder zurück. Der eigentliche Bummel fängt nach 16 Uhr an und erreicht gegen 18 Uhr ſeinen Höhepunkt, wenn die Büros ſchließen. Um 19.15 Uhr iſt auch ein kleiner Verkehrsgipfel, aber der läßt ſchnell nach, die verſchiedenen wartenden Kavaliere ſtehen in den Seitenſtraßen, wie zwiſchen O 3 und O 4, und verſchwinden auch hier entlang— nur die Eiſernen halten aus bis 20.30.— In der Nachtzeit war früher der Automat ſo ein Ruhe⸗ und Erholungspunkt für müde Heimkehrer. Hoffen wir, daß er am neuen Platze gleich einem Phoenix aus der Aſche ſteigt. Am ſchönſten ſind die Planken Anfang Mai, wenn die jungen Mädchen wieder Farbe kriegen und die Mäntel ablegen, am prächtigſten ſind ſie Anfang September, wenn alles aus den Ferien zurück iſt und die Sportbräune ſpazieren führt. Im Winter kommts aufs Wetter an, bei 5 Grad un⸗ ter Null gehen die Mannheimerinnen nicht mehr aus, und im Sommer befindet ſich die Promenade ſowieſo am Strandbad. Genau genommen haben die Planken nur einen Fehler: Man hat keinen Plah, wo man die Mu⸗ ſik hinſtellen kann; und ſo werden die idea⸗ len Planken erſt dann entſtehen, wenn der Parade⸗ platz zu dieſem Zwecke richtig eingeebnet worden iſt, und die Promenade ſich wieder wie annodazumal bis zur Börſe erſtreckt. Dr. Erich Hunger. Die Geſammlanung aoͤer Manken· Neubauten Aus einem Beitrag„Der Mannheimer Plankendurchbruch“, der im Jubiläums⸗ band des Mannheimer Ein wohnerbuches von 1936 zu finden iſt, entnehmen wir mit güt⸗ tiger Erlaubnis des Verfaſſers die folgenden Aus⸗ führungen. Sie ſind nicht nur als Begründung des verantwortlichen Leiters der Geſamtplanung intereſſant, ſondern geben auch— wenigſtens an⸗ deutungsweiſe— ein Bild von der gewaltigen Arbeitsleiſtung mit all ihren zahlloſen Schwierig⸗ keiten. Grundſätzliche Erwägungen hatten den Rahmen zu geben für die Einzelplanung. Hierbei ſtand von vornherein feſt, daß alle zu errichtenden Bauten von Gtaòt. Oberbauòirektor J. ler Grundſtücke Gebäude verſchiedener Größe zu planen. Wenn es nach Ueberwindung unſagbarer Schwierig⸗ keiten dennoch gelang, eine vollkommen einheitliche Geſtaltung zu erreichen, ſo iſt das nicht zuletzt den Käufern der neuen Anweſen zu danken, die einſichtig genug waren, ihre perſönlichen Wünſche über die Geſtaltung des Hauſes dem öffentlichen Intereſſe der einheitlichen Geſamtwirkung unterzu⸗ ordnen. Was die architektoniſche Haltung im einzelnen anbelangt, ſo ſuchte ſie bewußt Anſchluß an die Mann⸗ heimer Tradition, deren klaſſiſche Schönheit und Reinheit Vorbild ſein mußte, verwirklicht mit Geſtal⸗ Lageplan der„Engen Planken“ vor dem Abbruch von 1934: In beiden Quadraten zusammen 10 Häuser allerverschiedenster Art und Wirtschaftlichkeit,— ein Hin- dernis für den Verkehr und die geschäftliche Entwieklung der Mannheimer Hauptstraße. ſich in einheitlicher Geſtaltung einordnen mußten. Das wäre leichter geweſen, wenn es ſich um die Er⸗ richtung eines großen Bürohauſes oder um ein Verwaltungsgebäude oder überhaupt um Bauten mit einheitlicher Zweckbeſtimmung gehandelt hätte. So waren aber die verſchiedenartigſten Be⸗ dürfniſſe zu befriedigen, es waren Anlagen zu planen, die einen hohen Ertrag ſicherſtellten und da⸗ mit vor allem die wirtſchaftliche Seite zu berückſich⸗ tigen hatten: nämlich ein Kaufhaus, Gaſtſtät⸗ ten, Einzelhandelsläden und im übrigen Büros und Wohnungen. Und ſchließlich waren mit Rückſicht auf die Verkaufs fähigkeit der tungsmitteln unſerer Zeit. So gaben Klarheit des Aufbaues, Strenge der Gliederung, rhythmiſche Rei⸗ hung der Fenſter und, in Abwendung von der Glas⸗ architektur der Zeit um 1930, möglichſte Flächigkeit der Front den neuen Bauten ihre Prägung. Um den Stockwerken die monotone Gleichmäßigkeit zu neh⸗ men, wurden die Geſchoſſe horizontal verſchie⸗ den gegliedert, derart, daß das 1. Obergeſchoß beſonders betont wurde, während über dem 2. und 3. Obergeſchoß, die gleichhohe Fenſter erhielten, ein Halbgeſchoß angeordnet wurde. An architektoniſch bevorzugten Stellen, an der Kaffeehausfront, an den Blockenden und über dem Eingang zum Plankenhof, wurden die Fenſter durch reichere Ausbildung und durch Balkone hervorgehoben. Vertikal⸗ und Hori⸗ zontalgliederung wurden organiſch ineinander ver⸗ woben. Eine beſondere Bedeutung kam dem Faſſaden⸗ material zu. Dem guten Mannheimer Brauch ent⸗ ſprechend wurde gelblich⸗weißer Pfälzer Sand⸗ ſtein gewählt, der durch glatte Behandlung zu be⸗ ſonders ſchöner Wirkung gebracht wurde. Da aber die Läden des Eroͤgeſchoſſes ſo wenig Stützen wie möglich erhalten durften— da demnach das Laden⸗ geſchoß als Sockel der Gebäude weitgehend in Glas auszubilden war— ſo mußte die Sorge beſtehen, daß die Sandſteinfaſſade— äſthetiſch geſehen— allzu ſchwer auf dem Ladengeſchoß laſtet. Um dem zu be⸗ gegnen, mußten zwei Mittel angewandt werden. Einmal wurde an den ſichtbaren Pfeilern und über den Läden, zugleich als Träger der Werbeſchilder, ein Band ſchwarzen Marmors angeordnet, das die ganze Front zuſammenſchließt und vom Glas der Schaufenſter zum Sandſtein überleitet, und dann mußten und das iſt für die Beurteilung der Faſſa⸗ dengeſtaltung weſentlich— alle Profile und Geſimſe ſo feingliedrig wie möglich gehalten wer⸗ den. Nur ſo konne dig Schwere der Sanoſteinfaſ⸗ gabe des inneren Festungsgürtels zwischen der Zita delle Friedrichsburg und der gleichfalls befestigten Stadt Mannheim um 1720 die beiden, heute endlich beseitigten Einschnürungen bei P 5/ P 6 und E/ E 6 entstanden sind (Archivbild der Neuen Mannheimer Zeitung) ieee ſade über der gläſernen Front der Schaufenſter er⸗ träglich geſtaltet werden. Die einheitlich durchgebildete Front ändert beim Plankenflügel des Turmhauſes ihr Geſicht, um ſchließlich mit dem Turm ſelbſt der Kaufhausfront in der Turnerſtraße überzuleiten, die einen völlig ande⸗ ren architektoniſchen Ausdruck erhalten mußte. Der breit gelagerten Baumaſſe der Plankenfront wird der hochaufſtrebende Eckbau als Dominante entgegen⸗ geſetzt, die weithin wirkſam iſt, Auftakt und Schluß⸗ glied der neuen Anlage zugleich bildet und neben ihrer ſtädte baulichen Bedeutung die Auf⸗ gabe hat, die Maſſigkeit der Front bewegt zu gliedern. Da es ſich um Geſchäftshäuſer handelt, wäre Bau⸗ plaſtfik nicht am Platze geweſen. Lediglich der 22 Meter lange Balkon am 1. Obergeſchoß des Eck⸗ baues ließ eine reichere Ausbildung zu. Hier wurde eine Bilderreihe, der Jagdzug des Karl Theodor, in vergoldeter Treibarbeit angebracht, die in ihrer mei⸗ ſtephaften Ausführung dem Mannheimer Kunſt⸗ handwerk alle Ehre macht. Die ganze Anlage wurde, ſieht man vom Abbruch ab, in knapp 17 Jahren aufgebaut. Wer weiß, wie Jie, oft bangwierigen Grundſtückzver⸗ E Lageplan nach vollendeter Plankener weiterung von 1936: Zwei Baublocks von schöner Einheitlichkeit geben der neuen Straßenflucht ihr großzügiges Gepräge. Unter den sechs Hausbesitzern an der Plankenfront sind drei, die ihrem Grund und Boden von früher her treublieben. (2 Zeichnungen: Städt. Hochbauamt.) Mannheim 9 6, 1 Jer gute deutſehe Schuh 5 3 5 8 5 95 Planken 172 &i bai otaoche- sehen Sie im Spezialhaus Neil Release Walter Steingrobe 0 6, 3 das is1 seli 23 Jahren dle Losung des fauses WII EUEIE NM SAO Huenef O7. 16 v 6 bester hendwerllſchef Grundlege Seſt seiner 1911 erfolgten Ubersjedſung nach NHennheim die von ihm begründete Firma zu immer gtogerer Lelstungsfähigkeit entwickelt. Führend in allen Zweigen deutscher Wertarbeit suf dem Geblete des Goldschmiedewvesens, ist sie zugleich auch immer den Bedürfnissen des kaufenden publikums zu entsprechen bemüht geblieben. Wies hier der Weg des fottschritts über das aſte Stammhaus in N 1, 6 hineus auf Nennheims Hauptverkehrssttaße, so etbrechte die vot etw/e Jahresfrist erfolgte Verlegung des plenkengeschöftes in die nach modernsten Gesſchtspunkten ausgestatteten ume des Fckledens O 7. 16 mit seinen sechs prschtvollen Schaufenstern den Beweis, dab hier die großen städtebaulichen Zleſe der Verschönerung und Verkehrserweſterung NHannheims vollauf verstendes worden wWafen. 80 Wird des Haus WIIhelm Braun, in altem Geiste geleitet und von jungen Kröften getragen, auch weiterhin seinem gufe treu bleiben: Wer Schmuck und Uhren, Gold- Silberwaren kaufen n der Soldstsdt Pforzheim auf efzogen, het WIIhelm Braun 172 Will, gehi zum Juwelier Wilhelm Braun am Wasserſurm 22. Seite/ Nummer 513 Die Mannheimer Planken/ Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung Donnerstag, 5. November 1936 0 ———— 2—* 8 handlungen und die Forderungen und Wünſche zienblüthen in langen ſinnberauſchenden Zügen ein⸗ 5 der Käufer der neuen Anweſen in die Planbearbei⸗ 2 7 +— dci der wird ſich N 5 ö ef d bbearb i 0 ſchlürft, der wird ſich tung eingriffen, wie oft die Pläne verändert werden 2 10 7— 8 0 2 20 5 g 355 5 15 2 245 mußten, wer die Schwierigkeiten kennt, die ſiitch 2e E Er 7 E E in eine der Wolluſt atmenden Prachtſtätte N aus der Zuſammenſtimmung der techni⸗ Italiens oder Spaniens verſetzt glauben. ſchen und baukünſtleriſchen Fragen mit Wäre hier ew noch von Seiten der Stadt für ei den wirtſchaftlichen Forderungen erga⸗ vor& ren& 5 155 115. 5 885 Len bank 5 ben, wer ermeſſen kann, wie ſchwer es war, bei aller in i 9 75 5 15 f 11 Vielfältigkeit und Verſchiedenartigteit des inneren. G. Rieger in ſeiner„Bejchreibung der Grab Mauuheum“ von jc würde die ganze Allee in det win denden den Ausbaues die Einheitlichkeit im äußeren Ausdruck 5 g Zweigen von oben herab mit Laternen erleuchtet, ſicherzuſtellen, wird zugeben müſſen, daß der Plan⸗ 8„„ 3 a 5 i.„%„ dann möchte ich noch eine Stadt wiſſen, die in ihrem kendurchbruch ſo raſch, wie es überhaupt möglich war,„Dieſer ausgezeichnet ſchöne Spaziergang liegt Glockenlaternen tragen, womit ſie des Nachts 3„ 171 1 2 ö 2 a 5—— 5— 5 5 Innern einen ſolchen, den Spaziergänger hinläng durchgeführt wurde. Wenn das gelang, ſo iſt das in einem, faſt quer durch die ganze Stadt ziehenden erleuchtet wird. lich Genuß und Erholung darbietenden Erho 1e ſchei oder mitzuwirk 128 5 5. 85 5 2 45 3 ichen Genuß d Erh g d e Srho⸗ allen zu danken, die zu entſcheiden oder mitzuwirken rechtwinkelichen Parallelogramm, das ohngefähr Die Bäume ſind von der Größe, daß ihre 0.. 27 8 a hatten: dem Herrn Oberbürgermeiſter, der. 5 5 1 8 5 5 5 5 plöte Deck 5 f lungsplatz aufzuweiſen hätte. Und wieviel könn⸗ 1 das Unternehmen zur Verwirklichung brachte und ſiebenhundert Schritte lang und überall zweiund⸗ Zweige eine ſchön gewölbte Decke, un 55 ten noch die Beſitzer der Kaffeehäuſer, von nim oft genug den toten Punkt der Verhandlungen zu dreißig Schritte breit iſt. An den Endpunkten brei⸗ mit der Einfaſſung und dem ebenem Boden denen ſich das Becker iſche, Achenbachiſche, St; überwinden verſtand, den Behörden, den Are ten ſich zwei ſchöne Plätze, der Frucht⸗ und der einen wahren Luſthayn bilden. das De Lanqueſche und das Lorenziſche Ein! Heitern, Unternehmern, Architekten und 8 5 VVV a 1 5. 2 g 3 8 5 ich Aufſtell 28 hem nicht zuletzt den Käufern der neuen Grundſtücke, Strohmarkt aus. Jetzt iſt dieſe Promenade Wer hier um die Zeit der Blüthen, im Mai oder Ju⸗ bier befindet, im Sommer durch Aufſtellung kleiner 05 die in zahlloſen Verhandlungen mit dem Hochbau⸗ mit ſteinernen, ſilbergrau angeſtrichenen Pfoſten, nius, kömmt, entweder am frühen Morgen, wo noch Tüchchen zwiſchen den Bäumen, wie man dieß in vier 1 1 die raummäßigen Grundlagen ſchufen für das welche durch ſchlaff hängende Ketten miteinander alles im tiefen Schlafe ruht,— oder des Abends, anderen Städten häufig findet, zur Annehmlichkeit nem Berk, das früheren Verwaltungen nicht gelingen. Heng; 5 51 8 g. 8%%% 17 f 996 75 1 f 5 5 Verb eſetz n ebe 9 de wenn ſich b d nach das Getöſe aus den Stra⸗ dieſer Gegend beitragen! 8 wollte, heute aber glücklich vollendet daſteht als in Verßindung geſetzt ſind, umgeben. Auf den 8 8 8 8 5 55 18. 5 5 35 7 255 5 ſichtbarer Ausdruck nattonalſoßzſaliſtiſchen Pfoſten gehörig verteilt, erheben z in jeder ßen verliert, endlich eine tiefe Stille eintritt, wer(Mitgeteilt in der Ausſtellung des Stäötiſchen ein Aufbau willens. Planke acht eiſerne Stangen, welche ſchöne dann hierherwandelt, den ſüßen Geruch der Aka⸗ Schloßmuſeums:„Die Mannheimer Planken“) woh 85 5 ¾ die A hein ren endi Hier geht es in den Plankenhof, dessen 70 Baulichkeiten ebenso wie das rückwärts 1118 nach der Freßgasse zu gelegene neu- ain erbaute Wohnhaus im Eigentum der Stadt 75 Mannheim stehen. Nicht jedem Benützer ats des geräumigen Durchgangs dürfte es be- Gen kannt sein, daß er in ihm auch eine rich- daz! tige Straße mit eigenen Hausnummern 5 vor sich hat. des nen 5. 0 Das Eine Stadtansicht, die heute völlig der Ver- 5 i f f 5 gangenheit angehört: das vorspringende 5 5 5*— 9 Quadrat E 5 mit dem alten Schreiberschen. 5 Grundstück ist abgerissen, und wo der 5 5 ſer, Fremde einst an der Eeke E 4 im„König i der von Portugal“ abstieg, erhebt sich seit der.. Sch Jahrhundertwende das Börsengebäude. ſes geſc — 1. 8 2 N f SchokolADbEN PRALINEN= KAKAO Wissen mug! b f EAC CA EAIE LE Led dei die Heuser E 1. 17 18 und 19 De abe ett A ereeenttmeetntttdanttttct Uu 8 8. 2 i 8 14211 le Slfes fer Merhbeirns Sind 8 in allen Preislagen stets Qualität! ſſſſſſſ U Il 1 1 ſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſ 0 Gen ira FE 1. 17 Ger Herreri- Wesch- Spezlellstf GO. 92 suck A. G N 1 e ö 8 0 f 5 1 7 Kakao- u. 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Seite 7 Nummer 513 nicht nur das architektoniſche Bild der Stadt verän⸗ dert und neben ihrem Beitrag zur Altſtadtſanierung ſchäftszentrum konzentrierte ſich damals noch rings um den Paradeplatz auf den Weſten und die * a Aus einem allen Buche Go ſaß der Naraòenlah vor 720 Jahren aus (Aus:„6 von Heidelberg, Mannheim, ren neu erbaute Haus des Kunſthändlers Hru. Ar⸗ „ dem Odenwalde am Ne 0 f 5 9 f 5 a 8 8 9 55 1 a 1 6 taria, und unten als Eckhaus gegen die Planken Weg ür Reiſende und Freunde dieſer Gegen⸗ der Pfzlzer Hus g 2 g 1117 den.“ Helmin n von Chez y, Heidelberg, 5 Bfäkser 5„„ 1. bey Joſeph Engelr 1816 jetzt eingegangene erſte Gaſthaus der Stadt. Auf 5 5. der anderen Seite des Platzes ſteht das Obern⸗ „Er liegt beinahe in der Mitte der Stadt und dorffſche Haus, und als Eckhaus gegen die 3 PIa 8 4 ie g rei 0 5 2 8 nimmt, wie Planken und die Breite planken die Briefpoſtz die Seite, dem Kauf⸗ 1 4 ien rprentze 8 6 ö 3 a 5. Straße ſich kreuzen, das ganze Qudrat O 1 ein. haus gegenüber, wird meiſt durch die Planken ge⸗ Eine erſt gepflanzte Allee umſchließt den mit un deckt.“ bemerklicher Neigung ſich von der Mitte nach den pier Seiten abdachenden Platz, der mit feſtgetrete⸗ . 8e ke eru wirkungen oͤes Manukenverkehrs In der Mitte ſteht, einem Monumente ähnlich, 5 2 f 91 ſſerloſer Brunnen. Früher war 0 3 5„. 5 5 en waffen 10 5 ru 1 Früber war Dreiglieòrige Geſcßaſtoſtraßenfront vor dem Maperturm Das neue Geſicht des Raiſerrings wohl eine Waſſerleitung für denſelben angefangen, 5„ n i 75 8 5 3. i 3 die ſich ſchon von Rohrbach aus bis gegen Secken⸗ Die Plankenerweiterung iſt eines der größten ſchäfte ihren Einzug gehalten. Aber an ihrem Cha⸗ aus. Er blieb in nerhalb de 8 Ringes und be⸗ . e 5 5 ſtädtebaulichen Unternehmen, die in Mannheim ſeit rakter als einer vornehmen Wohn ſtraße vermoch⸗ gann, ſich vor dem Waſſerturm 1 heim erſtreckte; der franzöſiſche Krieg in den Jah⸗ Jahrzehnten zur! Durchführung gelangt ſind. Sie hat ten ſie grundſätzlich noch nichts zu ändern. Das Ge⸗ zu konzentrieren. So etwa war die Lage, als mit dem Plankendurchbruch begonnen wurde. Auch ohne ihn wäre die ſkizzierte Entwicklung zwar wei⸗ mige, ſchön gearbeitete Gruppe hat Crepello 5 19 5. ſtehende Verkehrsfrage gelb. Breite 1„ 55 tergegangen, weil dafür. 1 Bronze gegoſſen, der ſchon unter der Regie⸗ de la für jeden Städtebauer vielmehr auf der Hand, In der Nachkriegszeit und beſonders im die tief begründet ſind im neuen Mannheimer Wohr 10 us Bronze gegoſſen 29 daß ſie darüber hinaus 3 Fernwirkun⸗ letzten Jahrfünft ſetzte ein grundlegender Wandel und Wirtſchaftsleben. Aber dem Plankendurchbruch rung Johann Wilhelms lebte. Sie beſteht gen auslöſen würde. Dieſe Wirkungen zeigen ſich ein. Die Wohnungsbau entwicklung war nun im iſt es zu danken, daß ſie in ihrem Tempo und Aus⸗ aus den Sinnbildern des Rheins, des Handels, der vornehmlich darin, daß der Plankendurchbruch eine Oſten— rechnen wir die jetzt vor ſich gehende Neu⸗ maß außerordentlich verſtärkt wurde und heute noch Gewerbe und der Staatsverwaltung. dazu iſt ni ſchwürzlich des Alexander Bibiena errichtet. nen Becken Das Ganze Rings u er, die ihn Das Piedeſtal cht von gleichem Werthe. Es iſt aus grauem Marmor nach der Erfindung Die acht marmor⸗ ſchreiben ſich ebenfalls von ihm her. wurde ſchon 1741 aufgeſtellt. m den Platz ſtehen lauter hübſche Häu⸗ bey ſeiner Lage zu einem der ſchönſten Reihe anderer Bauvorhaben nach ſich zieht, und eine Erſcheinung vertieft hat, die in Mannheim als„Zug nach dem Oſten“ bekannt iſt. 5 Die frühere Bevorzugung des Mannheimer We⸗ ſtens wich in den Jahrzehnten vor der Jahrhun⸗ dertwende einer immer ſtärkeren Hinwendung zu den öſt lichen Stadtbezirken. Bis zum Kriege verlagerte ſich aber hauptſächlich nur das Wohnzentrum nach dem Oſten zu. Neben der aufblühenden Oſtſtadt waren vor allem belebung in der Oſtſtadt nicht— ziemlich zum Still⸗ ſtand gekommen oder hatte ſich den verſchiedenſten Außen bezirken der Stadt zugewandt. Dafür ſetzte nun aber im Geſchäftsleben der Zug nach dem Oſten der Innenſtadt ein. Viele Geſchäfte, vor allem Läden, die auf den Einzelverkauf angewieſen ſind und bisher in den weſtlichen Planken ihre Heim⸗ ſtätte hatten, ſchloſſen dort ihre Pforten, ſtedelten in die Heidelberger und Kunſtſtraße über. Nicht plötzlich zwar, aber doch unaufhaltſam vollzog ſich dieſe Ent⸗ nächt an ihrem Ende angelangt iſt! Wer die Nebenwirkungen der Plankenerwefterun⸗ gen näher verfolgt hat, der findet für die Behaup⸗ tung überzeugende Beweiſe in den zahlreichen Ge⸗ ſichäfts um⸗ und Neubauten, die im Laufe der letzten zwei Jahre im und um das Pl ain herum erfolgt ſind. Die erſte Welle dieſer 97 haben erfolgte im Herbſt 1934 und Winter 4ů als die aus den engen Planken ausquartierten Ge⸗ ſchäftsleute neue Räumlichkeiten ſuchen mußten. zeigte ſich, daß faſt alle beſtreht waren, in der Pl kennähe zu bleiben. Sie zogen vornehmlich in die Heidelberger und Kunſtſtraße. Die zweite Welle ſetzte 1935 ein und hält noch In ihr kommt die Konzentration des Geſchäfts Heidelberger Straße und Kaiſerring, wie auch die dem Ring zu gelegenen P, Re, O- und N⸗Quadrate zu begehrten Wohnquartieren geworden. Wohl haben in der Heidelberger Straße auch ſchon in der Vorkiegszeit einzelne Büros und Ge⸗ wicklung. Während aber der Vorſtoß des nach dem Oſten ge⸗ richteten Wohnungsbaues weit über den Kaiſer⸗ und Friedrichs⸗Ring hinausging, wirkte ſich der geſchäftliche Drang nach dem Oſten etwas anders an, der Stadt erheben. Die ſchmale Seite gegen das Schloß zu nimmt ganz die Front des Kaufhau⸗ ſes ein; längs der Breiten Straße ſteht das in geſchmackvoller Einfachheit erſt vor wenigen Jah⸗ KSS EIS F Schokolade Pralinen Vor d. Dufchbruch: F 5. 1, Enge Planken) 1e tr . 0.10 1 An den plenken 5p 3 15 Heidelberger Str. Ferrisprecher 211.885 e Spezialausschank Zürgerbräu Ludwigshafen 6171 8172 7 Herrenſchube.——— 5 Albers-Dernen Das Spezjsſhàus für Photo und Kino ö Heauuuugondl in Cuctckidil bas NEUESTE 5 2 1 80⁰ KoRSETTS, SUSTENHALTER 550(AETHAN2IUS ASO lt N HoF TGORTEL g Uf 275 20 PLANE EN NEUBAUTEN vo IN SESTER PASS FORM ELEGANTE Dñ⁊AMENWXScHE f HAhTMANN 7 7 18 Kleinbifdspezlaſist Anhefkannt erstklassige photo-Afrbeiten M A N N N E 1M 07 13 · 9 85 0 Tel. 200 40. Nähe Wasserturm 2 92 Die Fechberater für Herrenbleidung seit uber 40 Johren NAannheim O 5 4 J pdenlenecle 24. Seite/ Nummer 513 Die Maunheimer Planken/ Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung Donnerstag, 5. November 1936 lebens rings um das Plankenrevier beſonders deut⸗ lich zum Ausdruck. Da iſt die Kunſtſtraße. Seit langem ſchon eine bevorzugte Geſchäftsſtraße, war ſie es bis vor wenigen Jahren aber hauptſäch⸗ lich nur zwiſchen Paradeplatz und Strohmarkt. Unter dem Einfluß des Zuges nach dem Oſten und vor allem der Auswirkungen der Plankenerweiterung hat ſie ſich nun aber auch in dem zwiſchen Ring und Strohmarkt gelgenen Teil zu einer reinen Geſchäfts⸗ ſtraße gewandelt, die vor allem von Firmen der Auto⸗ und Elektrobranche bevorzugt wird. Es ſind in den beiden letzten Jahren eine ganze Anzahl von Geſchäftseinbauten erfolgt. Augenblicklich geſchieht die Umgeſtaltung des früheren Defaka⸗Hauſes. Es gibt dort nur noch zwei oder drei Häuſer, die keine Läden im Eroͤgeſchoß haben. Auch in der unter dem Namen die„Freßgaſſe“ 5 bekannten Pfälzer Straße machte ſich der ge⸗ ſchäftliche Zug zum Waſſerturm ſchon bemerkbar. Zwar noch nicht ſo deutlich wie in der Kunſtſtraße: aber einige in den letzten Jahre erfolgte Geſchäfts⸗ umbauten weiſen darauf hin, daß auch in ihren öſt⸗ lichen Teilen die Umgeſtaltung zur Geſchäftsſtraße eingeſetzt hat. Vor allem aber iſt es die Heidelberger Straße, in der die geſchilderte Tendenz am klarſten zum Aus⸗ druck kommt. Während hier früher noch manches Privathaus anzutreffen war, das höchſtens in den oberen Stockwerken Geſchäftsräume hatte, ſind die Erdgeſchoſſe dieſer Häuſer vor allem ſeit Einſetzen des Plankendurchbruchs reſtlos zu Läden umgewan⸗ delt und verſchiedene Gebäudefronten moderniſiert worden. Der Umbau des großen Eckgebäudes O 7 Nr. 15/16 zu einem Geſchäftshaus und der Einbau eines Bankinſtitutes in das Mittelhaus O 7, 17 haben hier vorerſt den Schlußſtrich unter dieſe Entwicklung geſetzt. Ueberblicken wir ſte, ſo iſt zuſammenfaſſend zu ſagen: die dreigliedrige Straßenfront Kunſtſtraße, Freßgaſſe und Heidelberger Straße dem früheren Wohnviertel zu einem Geſchäftsbezirk geworden! Der nach dem iſt aus reinen Oſten gerichteten Tendenz des Geſchäftslebens ſtellen ſich jedoch im Friedrichsplatz und in der als reprä⸗ ſentativſtes Mannheimer Wohngebiet gedachten Oſt⸗ ſtadt unüberwindliche Hinderniſſe entgegen. So liegt es auf der Hand, daß ſich die Unternehmungsluſt un⸗ ſeres Geſchäftslebens eine an dieſes Geſchäftszen⸗ trum anſchließende Fortſetzung ſuchen mußte. Die Straßenzüge am Friedrichsring— da nicht „Laufgegend“—, kamen hierfür nicht in Frage. Was lag näher, als den Kaiſerring zu dieſer natürlichen Fortſetzung des neuen Mann⸗ heimer Geſchäftszentrums umzugeſtalten? 725.* 8 5 Tatſäch⸗ lich hat dort auch vor fünf, ſechs Jahren der Um⸗ wandlungsprozeß begonnen. Bis dahin war er mit ſeinen ſtolzen Vorgärten das unbeſtrittene Wohnquartier in guten Verhält⸗ niſſen lebender Bürger, die Straße der Aerzte und Hotels. Dann begann der„Einbruch“ zunächſt mit der Anſiedlung zahlreicher Büros. Ihnen folgten im Laufe der letzten Jahre mehrere Geſchäftsläden und zwei Kaffees. Mit deren Erſcheinen verſchwan⸗ den auch eine Reihe der bisherigen Vorgärten. Es bedarf keiner Wahrſagekunſt um zu behaup⸗ ten, daß die Umformung des Kaiſerrings kräftig weitergehen wird und die Zeit nicht mehr allzu fern Nur dreißig Jahre ist es her! Die alte Plankenecke P 6, 20, als sie noch den ersten Mannheimer„Kintopp“ beherbergte. (Nach einer Bildwiedergabe in der Ausſtellung„Die Mannheimer Planken“ des Städt. Schloßmuſeums.) ſein dürfte, wo aus dem ganzen Kaiſerring eine der repräſentativſten Mannheimer Geſchäftsſtraßen ge⸗ worden iſt, wie ſie andere Städte in ihren„Bahn⸗ hofsſtraßen“ ſchon lange beſitzen. Der Kaiſer⸗ ring iſt nun einmal die einzige große Ver⸗ bindungsſtraße zur Innenſtadt für feden auf dem Bahnhof ankommenden Fremden. Hat er nicht Zeit zu längerem Aufenthalt, ſo erwartet er, hier Geſchäfte vorzufinden, in denen er ſeinen Be⸗ darf an allerlei kleinen, aber für ihn notwendigen Dingen decken kann. Auch wer zum Bahnhof eilt und ſich ſchnell noch mit dieſem und jenem für die Reiſe eindecken will, hatte hier bislang keine Gele⸗ genheit dazu. Allein dieſe praktiſchen Anſprüche des täglichen Publikumsverkehrs werden— einmal ganz abgeſehen von der Waſſerturm,grenze“ nach dem Oſten— das ihre tun, um den Kaiſerring zu einer Geſchäftsſtraße erſten Ranges werden zu laſſen. Freilich: dies auch erſt, ſeit im Gefolge der Plan⸗ kenerweiterung das neue Geſchäftszentrum bis zum Friedrichsplatz nahezu„fertig“ geworden iſt und zwangsläufig auf den Kaiſerring verwieſen wird. Aber unſere Schilderung einiger der äußerlich am ſtärkſten ſichtbar gewordenen Fernwirkungen des Plankendurchbruches wäre unvollſtändig, würden wir nicht darauf hinweiſen, daß ſie durch den Strom des Durchgangsverkehrs noch verſtärkt werden. Außer dem Eiſenbahnverkehr und dem vom Neckarauer Uebergang aus dem füd⸗ lichen Baden hereinflutenden Verkehrsſtrom ſind es vor allem die von der Reichs autobahn kon menden Fahrzeuge, die nach ihrem Eintritt in die Stadt das neue Mannheimer Geſchäftszentrum he⸗ rühren und einen Anreiz für unſere Geſchäftswelt ſein werden, ſich noch ſtärker dort und am Kaiſerring anzuſiedeln. Wenn auf dieſe Weiſe die Fernwir⸗ kungen der Plankenerweiterung dazu beigetragen haben und fernerhin beitragen dürften, das Wachs⸗ tum Mannheims in wirtſchaftlicher und ſtädtebau⸗ licher Hinſicht zu fördern, ſo iſt das einer der wert⸗ vollſten Erfolge dieſer Großtat unſerer Stazdt⸗ verwaltung. Dr. Kurt Hirche. Hauptſchriftleiter: Dr. Alois Win bauer. Verantwort⸗ lich für dieſe Beilage: Margot Schubert. Verantwortlich für die Anzeigen: Jakob Faude. Sämtlich in Mannheim. Hauptrestaurant/ Münzstube/ Automat/ Plankenkeller In allen Abteilungen volkstümliche Preise Die Stadiſckänke Annbeims sehenswelte GIOgSststätte auf den Ple ken Mug am Jamstag, den 7. Mou. 1936, 14 Ula Unser neuer Hauptausschank: e ended 8 8 f enen Bierbrauerei Durlacher Hof.-G. Die Stadiſcha 5 mne Atti 8 eee 8 nnn 8