b en Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 68,) Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 28. f. d. folgend. Monat erfolgen. Wannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrifſt: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Lonkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich Für Familien und Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. an erteilte Aufträge. ittag⸗Ausgabe A Freitag, 6. November 1936 147. Jahrgang— Nr. 515 —— je Brandstiftungen beginnen Die Vororte der ſpaniſchen Haupiſtadt in den Händen der Franto-Truppen (Funkmeldung der N MZ.) + Paris, 6. November. In der ſpauiſchen Hauptſtadt ſoll nach einer Mel⸗ dung aus Teneriffa größte Verwirrung herrſchen. Nationale Flugzeuge, die im Laufe des Donnerstag die Stadt überflogen, haben Straßenkämpfe beobach⸗ tet, die auſcheinend zwiſchen Anhängern und Geg⸗ nern des roten Häuptlings Caballero ſtattfinden. Von den Vororten Madrids aus, die ſich bereits in den Händen der nationalen Streitkräfte befinden, wurden zahlreiche Brandherde am Rande der Stadt feſtgeſtellt, woraus man ſchließt, daß die Kommuniſten und Anarchiſten mit der Plünderung und Brandſtiftung begonnen haben. Im Verlaufe der Kämpfe, die an den verſchiedenen Frontabſchnit⸗ len ſtattfanden, fielen wiederum zahlreiche ſowjet⸗ ruſſiſche ſchwere Tanks in die Hände der Nationa⸗ liſten. Madrid unter Artilleriefeuer — Moſtoles vor Madrid, 5. November. Die bei Alcorcon ſtehende nationale Artillerie be⸗ ſchoß am Donnerstag Madrid. Das Ziel des Feuers war insbeſondere der in der Stadtmitte gelegene Platz Puerta del Sol, an dem ſich u. a. auch das In⸗ nenminiſterium befindet. Die Roten feuerten zur gleichen Zeit aus 10 Zentimeter⸗Geſchützen, die im Weſten der Stadt, im Volkspark Caſa de Campo, ſtehen, auf das Dorf Alcorcon und die nach Madrid führende Landſtraße. Die vorgeſchobenen Poſten der nationalen Truppen in dieſem unter dem Oberbefehl des Oberſten Yague ſtehenden Abſchnitt liegen an dem Vereinigungspunkt der von Valdeigleſias und von Talavera nach Madrid führenden Straßen. Bei Getafe verſuchten die Roten verſchiedene Gegenangriffe, die jedoch ſchlecht vorbereitet waren und dementſprechend ohne jeden Erfolg blieben. Schwere Luftkämpfe — Talavera de la Reina, 5. November. Am Donnerstagvormittag fanden im Luftraum zwiſchen Madrid, Getafe und Alcorcon ſchwere Luft⸗ kämpfe ſtatt, in deren Verlauf es den Nationaliſten gelang, ſieben rote Jagdöflugzeuge franzö⸗ ſiſcher und ſowjetruſſiſcher Herkunft ſowie ein rotes Bombenflugzeug Marke Potez abzuſchießen. Slraßenkümpfe und Plünderungen in Madrid General Daluege in Warſchau Der General der deutſchen Polizei, Daluege, der ſich zur Zeit zu einem Gegenbeſuch bei dem Chef der polniſchen Polizei, General Zamorſkt, aufhält, legte Platz„Marſchall Pilſudſki“ einen Kranz nieder. Eden über die Grundſätze der engliſchen Außenpolitik: Europa⸗Negelung, Völkerbundsſtärkung, Rüſtung Der engliſche Außenminiſter gibt dem Anterhaus Aufklärung- Heftige Angriffe in der Debatte gegen Rußlands Politik — London, 5. November. Vor vollbeſetzten Bänken gab Außenminiſter Eden am Donnerstagnachmittag die mit großer Spannung erwartete Erklärung zur außenpolitiſchen Lage ab. Nach der Feſtſtellung, daß er ſich nicht mit der Vergangenheit befaſſen wolle, betonte Eden, es ſei nicht immer leicht, auf dieſer friedlichen Inſel Schritt zu halten mit den ruheloſen Bewegungen und dyna⸗ miſchen Ereigniſſen in anderen Ländern, aber Eng⸗ land müſſe ſich über ſeine Politik eine Ueberſicht verſchaffen. Der erſte dieſer Grundſätze beziehe ſich auf den Völkerbund. In einigen Kreiſen ſei es Mode geworden, den Völkerbund zu verhöhnen, aber es ſei die Hoff⸗ nung und die Abſicht der Regierung, zu beweiſen, daß dieſes Hohngelächter unberechtigt ſei. Die von ihm im Einvernehmen mit der Regierung der Völkerbundsverſammlung unterbreiteten Re⸗ formvorſchläge berührten nicht die grundſätzliche Struktur des Völkerbundes, ſondern zielten nur auf Verbeſſerungen ab. Es ſei Sache des jetzt vom Völ⸗ kerbund eingeſetzten Ausſchuſſes, der im nächſten Monat zuſammentveten werde, die Geſichtspunkte der künftigen Völkerbundspolitik zu beraten. . Im weiteren Verlauf ſeiner Rede beſchäftigte ſich Eden mit den Ausſichten der Fünfmächtekonferenz. Nunmehr ſeien die Anſichten aller fünf Mächte be⸗ kannt. Die britiſche Regierung habe ſie geprüft und verglichen und ſei erſt geſtern wieder mit den an⸗ deren vier Regierungen in dieſer Angelegenheit in Verbindung getreten. Der Gedankenaustauſch habe gewiſſe wichtige Verſchiedenheit en der Anſichkten zutage treten laſſen. Keine dieſer Anſichten habe an ſich überraſcht, und ſo beträchtlich auch dieſe Verſchiedenheiten in den Anſichten ſeien, ſo ſeien ſie nicht notwendigerweiſe unüberwindlich. Innerhalb einer ſehr kurzen Zeit würde man in der Lage ſein, genau abzuſchätzen, welcher Art die Er⸗ folgsausſichten der Konferenz ſeien. Der Außenminiſter wandte ſich dann den Beziehungen Englands zu einzelnen frem⸗ den Staaten zu. N 5 f Er begann mit Frankreich und erklärte, daß die engliſchen Beziehungen zur franzöſiſchen Regierung ſowohl eng als auch herzlich ſeien. Vielleicht ſei es natürlich, daß in der aufgeſtörten Welt von heute die zwei großen Demokratien Weſteuropas ſich zuſammenſchlöſſen. Es ſei beſtimmt natürlich, daß ſie unter ſolchen Verhältniſſen viele gemeinſame poli⸗ tiſche Berührungspunkte fänden. Aber dieſe Freund⸗ ſchaft ſchließe niemand aus. Was er von Frankreich geſagt habe, gelte in gleicher Weiſe für Belgien. England habe eine Verſicherung erhalten, daß Bel⸗ gien an ſeinen beſtehenden Verpflichtungen feſthält. Das Verhältnis zu Deutſchland: Was Deutſchland angehe, ſo ſei in jenem Lande wiederholt der Wunſch nach einer engeren eng⸗ liſch⸗deutſchen Freundſchaft ausgedrückt worden. Dieſer Wunſch werde in England aufrichtig er⸗ widert(ſehr ſtarker Beifall). Es gebe jedoch zwei Bedingungen, die England unvermeidlich au jede Freundſchaft knüpfe, die England irgend⸗ einem anderen Lande anbieten könne, gleich⸗ gültig, ob es Deutſchland oder irgend jemand anders ſei. Eine derartige Freundſchaft könne nicht ausſchließlich ſein und köune ſich nicht gegen irgend jemand anders richten.(Beifall.) Wenn er von Deutſchland ſpreche, ſo müſſe er ſich zu einer dort neuerdings feſtſtellbaren Neigung äußern, die darin beſtehe, England die Schuld für Deutſchlandswirtſchaft liche Schwierigkeiten zu geben. Das ſei eine Lehre, die England nicht einen Tag lang annehmen könne, noch ſtehe ſie mit den Tatſachen in Einklang. Es ſei ihm unmöglich, dem Unterhaus in Einzelheiten auseinanderzuſetzen, was England ſeit dem Ende des Krieges zu tun verſucht habe, um mit Deutſchland auf wirtſchaftlichem und finan⸗ ziellem Gebiet zuſammenzuarbeiten. Es ſei eine Tatſache, daß England allein ſeit dem Kriege an Deutſchland auf die eine oder andere Art faſt den gleichen Betrag ausgeliehen habe, den es in Geſtalt von Reparationen von Deutſchland erhalten habe. Viel wichtiger als der wirtſchaftliche Geſichtspunkt der Frage ſei aber die Hauptfrage, der man gegen⸗ überſtehe, nämlich die Möglichkeit, das Welthandels⸗ volumen zu vermehren, das gleichzeitig zu einer Vermehrung der deutſchen Ausfuhren wie der Aus⸗ fuhren aller anderen Staaten führen würde. In dieſem Zuſammenhang wolle er auch eine Bemerkung zu dem kürzlichen Währungs⸗ abkommen der drei Mächte machen. Andere Nationen einſchließlich Deutſchland ſeien aus⸗ drücklich zur Mitarbeit eingeladen worden und England würde ſich nur ſehr freuen, wenn Deutſchland ſich imſtande ſähe, ſeine Rolle in dieſem Programm zu ſpielen. Es könne keine Rede davon ſein, daß England ſich an irgendeiner Einkreifung Deutſchlands beteilige. i Anſchließend wandte ſich Eden Jlalien Zu. 85 8 1 5 In ſeiner Rede in Mailand am 1. November habe Muſſolint geſagt, öͤaß das Mittelmeer nur ein Weg für Großbritannien ſei. Dieſe Annahme, daß das Mittelmeer für England mehr eine Annehmlich⸗ keit als ein lebenswichtiges Intereſſe ſei, werde nicht in vollem Umfang den britiſchen Intereſſen gerecht. Das Mittelmeer ſei für England nicht eine Weg⸗ kürzung, ſondern eine Hauptverkehrsader. Die bri⸗ tiſche Regierung wende ſich nicht gegen die Worte Muſſolinis, daß das Mittelmeer für Italien von lebenswichtiger Bedeutung ſei, aber ſie betone, daß die Freiheit der Verkehrswege in dieſen Gewäſſern auch von lebenswichtigem Intereſſe in des Wortes wahrſter Bedeutung für das Britiſche Reich ſei. Zweitens nehme die britiſche Regierung Kenntnis von der begrüßenswerten Verſicherung Muſſolinis, daß Italien nicht die Abſicht habe, dieſen Seeweg zu bedrohen. Das gleiche treffe auch für England zu. England habe nicht oͤen Wunſch, irgendwelche italieniſchen Intereſſen im Mittelmeer zu bedrohen oder anzugreifen. Englands Aufrüſtungs politik: Hierauf umriß Miniſter Eden die Außenpolitik der britiſchen Regierung. Er erklärte, daß die dem Unterhaus ſoeben geſchilderte inter⸗ nationale Lage ern ſt genung ſei, aber er ſelbſt glaube nicht an die Unvermeidbarkeit einer Kata⸗ ſtrophe. Es ſei Englands feſter Entſchluß, die Führung zu übernehmen. Eine europäiſche Regelung, die feſt und ſicher verankert ſei, ſei lebenswichtiges britiſches Intereſſe. Man werde eine derartige Regelung nicht erzielen und nicht imſtande ſein, die Autorität des Völkerbundes wiederherzuſtellen, ſo lange England nicht ſowohl die Stärke des Willens als auch der Waffen beſitze(Beifall auf den Regierungsbänken). Die engliſche Wiederaufrüſtung müſſe umfaſſend ſein. „Bei der heutigen Weltlage ſei die Stärke der bri⸗ tiſchen Rüſtungen von entſcheidender Bedeutung für die Erhaltung des Friedens. Es ſei faſt ein Ge⸗ meinplatz, zu ſagen, daß, je ſtärker England heute ſei, um ſo größer die Gewißheit des Friedens ſei. Abſchließend ſtellte Eden drei Hauptpunkte des britiſchen Programms auf: 1. Stärkung der Autorität des Völkerbundes. In dieſer Hinſicht werde die britiſche Regierung alles tun, denn es beſtehe kein Grund, wegen : eines Fehlſchlages die Bemühung aufzugeben. 2. Herbeiführung einer europäiſchen Regelung. J. Aufrüſtung Englands. Für dieſe Politik erbitte die Regierung die Un⸗ terſtützung des Unterhauſes und einer einigen Na⸗ tion(Beifall). Unbekannten Soldaten am (Preſſephoto,.) am Grab des Die Ausſprache: Im Verlauf der Ausſprache ergriff zunächſt für die Labour⸗Party Dalton das Wort. Er er⸗ klärte, Edens Rede ſei enttäuſchen d. Seine Partei werde keinerlei Vertrauen zu der auswärti⸗ gen Politik der Regierung faſſen. Eden habe zuviel vom Locarno⸗Pakt und Weſteuropa, zu wenig von ganz Europa geſprochen. Eine überwältigende Macht gegen den„Friedensſtörer“ laſſe ſich nicht erzielen, wenn man ſich auf Weſteuropa beſchränke. Dazu müſſe man Polen, die Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und vor allem die Sowjetunion herbeirufen. Die Hauptgefahr im Land ſei der Faſchismus und der Kommunismus. Winſton Churchill(konſervatir) erklärte, er könne der Rede Edens im weſentlichen zuſtimmen. Jedoch ſei er in einigen Punkten anderer Anſicht. Man müſſe im Völkerbund die größte Anzahl gut⸗ bewaffneter Völker zuſammenfaſſen, die entſchloſſen ſeien, gegen jeden Angreifer, woher er auch immer kommen möge, vorzugehen. England müſſe bei einer ſolchen Politik eine entſcheidende Rolle übernehmen. Winſton Churchill wies in der Unterhausaus⸗ ſprache weiter darauf hin, daß Eden den Sowjet⸗ ſtaat in ſeiner Rede nicht erwähnt habe. Er, Churchill, ſtimme der Auffaſſung zu, daß Eng⸗ land und Frankreich ſich nicht in einen„national⸗ ſozialiſtiſchen Feldzug“ gegen den Kommunismus hineinziehen laſſen ſollten. England werde ſelbſt in der Lage ſein, mit ſeinen Kommuniſten fertig zu werden. Churchill bezeichnete dann die gegenwärtige Politik Sowjetrußlands als unerhörten Wahnſinun. Wenn die ſowjetruſſiſche Propaganda nicht geweſen wäre, die Spanien ſechs Monate lang vor dem Aus⸗ bruch des Bürgerkriegs durchwühlt habe, dann wäre es niemals zu den gegenwärtigen ſchrecklichen Er⸗ eigniſſen in Spanien gekommen.(Beifall auf den Regierungsbänken.) Es beſtehe überhaupt kein Zweifel darüber, daß der Entſchluß zur Herbeiführung revolutionärer Zu⸗ ſtände in Spanien auf die Handlungen Sow⸗ jetrußlands zurückzuführen ſei. Für die freien Nationen Weſteuropas würde es völlig unmöglich ſein, an dem Schickſal Sowjetruß⸗ lands Anteil zu nehmen, wenn es weiterhin in dieſer „Verkleidung“ auftrete. Es wäre ein Verbrechen, franzöſiſche oder britiſche Soldaten aufzufordern, einem ſolchen Rußland zu Hilfe zu eilen, ja— es wäre ein Akt der größten Dummheit. Das„andere“ Rußland, das in Frieden gelaſſen werden wolle, ſei zur Zeit nicht vorhanden. Die Ausſprache wurde im Namen der Regierung durch den Schatzkanzler Neville Chamber⸗ lain-abgeſchloſſen. Er wies nochmals darauf hin, daß England an der Völkerbundspolitik feſthalte. Er glaube nicht, daß irgendein Abgeordneter wünſche, daß England dem Völkerbund den Rücken kehre und ſich wieder dem alten Bündnisſyſtem zuwende. Die britiſche Regierung habe immer wieder klar betont, daß ſie eine Aufteilung Europas in gegneriſche Blocks verbündeter Mächte ablehne. Sie wolle nicht das Zünglein an der Wage zwiſchen ihnen ſein oder ſich mit dem einen oder anderen Block verbünden. Dieſes Syſtem ſei tot und könne nicht zu neuem Leben er⸗ weckt werden. 2. Seite Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. November 1938 Syſtem der kollektiven Sicherheit zu finden, das den Frieden herſtellen und aufrechterhalten würde, 5 uhne den Fehlern des kollektiven Syſtems in ſeiner bisherigen Form verfallen zu ſein. Es ſollte möglich ſein, Regionalpakte abzuſchließen, an denen ſich die Staaten beteiligen würden, die an den von den Pakten betroffenen Gebieten in erſter Linie inter⸗ eſſtert ſeien. In dieſem Falle könnte man ſich näm⸗ lich darauf verlaſſen, daß die Nationen ihre Ver⸗ pflichtungen erfüllen würden, da ſie es zur Vertei⸗ digung ihrer Lebensintereſſen tun müßten. Solche Regionalpakte dürften jedoch nach Anſicht der briti⸗ ſchen Regierung nicht an Stelle der allgemeinen Völ⸗ kerbundsverpflichtungen treten, ſondern ſie müßten dieſe ſtärken. Die Regierung habe angedeutet, daß ſie verſuchen wolle, einen weſteuropäiſchen Pakt herbei⸗ zuführen. Die Oppoſition ſcheine anzunehmen, daß die Regierung damit an den oſteuropäiſchen Ange⸗ legenheiten überhaupt kein Intereſſe nehme. Eden habe jedoch als zweiten Punkt betont, daß eine allgemeine europäiſche Regelung zuſtandekommen müſſe. Es treffe völlig zu, daß für England der Friede in irgendeinem Teil der Welt nicht gleichgültig ſein könne, da ein Konflikt an irgendeiner entfernten Stelle zu einem Weltkrieg führen könnte. Die engliſche Regierung würde gern das Zu⸗ ſtandekommen eines Oſteuropäiſchen Paktes nach ähnlichen Richtlinien wie den allgemeinen des Weſt⸗ paktes ſehen. England ſelbſt würde an einem ſolchen Pakt nicht teilnehmen. Das bedeute jedoch nicht, daß es irgendeinem anderen Staat freie Hand geben würde, zu tun was ihm beliebe, oder daß England ſich verpflich⸗ ten würde, ſich unter keinen Umſtänden einzu⸗ miſchen. Datſächlich behalte ſich England freie Hand vor, die Umſtände des Einzelfalles zu erwägen. Anſchließend kam der Schatzkanzler Wirtſchaftsfragen zu ſprechen. Chamberlain wies dabei auf die Frage der Roh⸗ ſtoffe hin und erinnerte daran, daß die Völkerbunds⸗ verſammlung den Rat in einer Entſchließung auf⸗ gefordert habe, einen Ausſchuß zur Prüfung dieſer Frage zu ernennen und daß ſie die Beteiligung der Nichtmitgliedſtaaten des Völkerbundes als erwünſcht bezeichnet habe. Der Generalſekretär des Völker⸗ bundes habe dieſe Entſchließung den Nichtmitglied⸗ ſtaaten mitgeteilt, aber, ſoviel die engliſche Regie⸗ rung wiſſe, hätten dieſe Staaten bisher nicht geant⸗ wortet. Damit wurde die allgemeine Ausſprache über die Dankesadreſſe an den König abgeſchloſſen. Der Ab⸗ änderungsantrag der Arbeiterpartei kommt am Frei⸗ tag zur Erörterung. Paris erfreut über Edens Rede [Funkmeldung der NM.) + Paris, 6. November. Die Rede des engliſchen Außenminiſters Eden vor dem Unterhaus wird von der franzöſiſchen Preſſe mit ganz beſonderer Genugtuung auf⸗ ge nie men. Man hebt in Ueberſchrift und Text durch Fettöruck die Feſtſtellung Edens hervor, daß auf die die enßliſch⸗franzöſiſchen und engliſch⸗belgiſchen Be⸗ ziehungen noch nie ſo gut geweſen ſeien wie im Augenblick. „Jour“ ſtellt feſt, daß Eden am Donnerstag eine ſeiner beſten Reden gehalten habe. Nur ſelten ſei die engliſche Politik mit ſo viel Abtönungen in der Form und ſo viel Entſchloſſenheit im Inhalt dar⸗ gelegt worden. Beſonders anerkennenswert ſeien ſeine Ausführungen über die engliſch⸗franzöſiſchen Beziehungen Es ſei angenehm, von der Tribüne des Unterhauſes herab zu hören, daß dieſe Beziehungen noch nie ſo vertrauensvoll geweſen ſeien wie gerade jetzt. r Italieniſcher Königsbeſuch in Budapeſt? Die Freundſchaft mit Ungarn ſoll unterſtrichen werden — Rom, 6. November. Die von verſchiedenen Blättern gebrachte Nach⸗ richt von einem Gegenbeſuch des Königs von Italien in Budapeſt wird amtlich zwar nicht beſtätigt, doch dürfte ſte nach Auſicht unterrichteter italieniſcher Kreiſe zutreffen. Italien liege daran, meint man in dieſen Kreiſen, ſeine herkömmliche Freundſchaft zu Ungarn durch einen Gegenbeſuch des Königs von Italien ſelbſt vor aller Welt zu unterſtreichen und werde ſich deshalb ſehr wahrſcheinlich nicht an das Protokoll halten, nach dem der Gegenbeſuch durch den Kronprinzen zu erfolgen hätte. Die einzige Hoffnung der Welt ſei daher, ein Abſchluß der Beratungen der Strafrechtskommiſſion: Co ſoll das neue deulſche Strafrecht aussehen Eine Aeberſicht über die weſentlichſten Beſtimmungen des neuen deutſchen Strafrechtsentwurfes — Bexlin, 5. November. Die amtliche Strafrechtskommiſſion, die ſich mit der Neugeſtaltung des deutſchen Strafrechts zu be⸗ ſchäftigen hatte, hat Ende vergangener Woche ihre Arbeit abgeſchloſſen und ſich damit des Auftrages entledigt, den ſie im Frühjahr 1933 vom Führer empfangen hat. Aus dieſem Grunde hatten Reichsminiſter der Juſtis Dr. Gürtner und Staatsſekretär Dr. Freis⸗ ler zu einem Empfang der Preſſe eingeladen, in dem ſie einen Ueberblick über das kommende deutſche Strafrecht gaben. An dieſer Veranſtaltung nahmen neben ſämtlichen Mitgliedern der amtlichen Straf⸗ rechtskommiſſion Vertreter ſämtlicher Miniſterien, der Behörden, der Wehrmacht und Parteiſtellen, der Juſtizpreſſeſtellen und die Hauptſchriftleiter der Ber⸗ liner Zeitungen ſowie die Vertreter der auswär⸗ tigen Preſſe teil. Der Entwurf beginnt mit folgendem Vorſpruch: „Ueberzeugt, daß das deutſche Strafrecht von nationalſozialiſtiſcher Grundanſchauung durch⸗ drungen ſein muß, hat die Reichsregierung dieſes Geſetz beſchloſſen und übergibt es dem deutſchen Volke. Das geſamte Empfinden des Volkes für Recht und Unrecht beſtimmt eben⸗ falls die Anwendung des Strafrechts. Sühne für Unrecht, Zucht des Volkes, Feſtigung des Willens zur Gemeinſchaft ſind Sinn und Zweck des Strafrechts. Ehre und Treue, Raſſe und Erbgut, Wehrhaftigkeit und Arbeitskraft, Zucht und Ordnung zu wahren, iſt ſeine Aufgabe. Das Bekenntnis„Gemeinnutz geht vor Eigen⸗ uutz“ gibt ihm die Prägung. In dieſem Geiſt ſoll Recht geſprochen werden von berufenen Richtern, die als Wahrer der Gerechtigkeit dem deutſchen Volke dienen.“ 5 Das neue deutſche Strafrecht iſt alſo ein national⸗ ſozialiſtiſches Strafrecht. Von ſeiner Geſtaltung ga⸗ ben eine Anzahl von Vorträgen Kenntnis, die die Sachbearbeiter auf dem Preſſeempfang hielten: Mord und Totſchlag: Aus den Ausführungen von Miniſterialdirektor Schäfer über das Kapitel„Mord und Totſchlag“ ging hervor, daß der Entwurf des neuen Strafrechts den Mörder als denjenigen bezeichnet, der aus Mordluſt, zur Befriedigung des Geſchlechtstriebes, aus Habgier oder ſonſt aus niedrigen Beweggründen heimtücktſch oder grauſam, oder mit gemeingefähr⸗ lichen Mitteln, oder zu dem Zweck, eine andere Straf⸗ tat zu ermöglichen, einen Menſchen tötet. Die Strafe für den Mörder iſt die Todesſtrafe; in beſonderen Ausnahmefällen kann auf lebenslanges Zuchthaus erkannt werden.„ Alle übrigen Fälle der vorſätzlichen Tötung be⸗ handelt der Entwurf als Totiſchkag und bebrbht ihn mit lebenslänglichem Zuchthaus oder Zuchthaus nicht unter fünf Jahren. Die Tötung auf Verlangen iſt als beſonderes aus dem Tot⸗ ſchlagstatheſtand herausgenommenes Delikt behan⸗ delt. Selbſtmordverſuch und Beihilfe zum Selbſt⸗ mord ſind nicht mit Strafe bedroht. Dagegen wird in Zukunft die Verleitung zum Selbſt⸗ mord, auch wenn es nur zum Selbſtmordverſuch gekommen iſt, ſtrafbar ſein. Ganz neu iſt, daß der zum Mord oder Totſchlag feſt Entſchloſſene auch ſchon bei bloßer Beſchaffung oder Bereitſtellung von Mordwerkzeugen wegen „Vorbereitung der Tötung“ ſtrafbar ſein ſoll, und ebenſo der neue Tatbeſtand„der gewiſſen⸗ loſen Menſchengefährdung“, wonach ſtraf⸗ bar iſt, wer wiſſentlich und gewiſſenlos Menſchenleben gefährdet. Aus der Tatſache heraus, daß der koſtbarſte Be⸗ ſitz eines Volkes ſeine Kinder ſind, iſt der „Schutz des Kindes“ im neuen Strafrecht feſtgelegt. Profeſſor Dr. Kohl⸗ rauſch erklärte hierzu, daß die öffentliche Ver⸗ ächtlichmachung von Ehe oder Mutter⸗ ſchaft, die öffentliche Aufforderung zur Beſchrän⸗ kung der Kinderzahl in der Ehe beſtraft wird. Ab⸗ treibung und Kindesausſetzung bleiben ſtrafbar. Die ſchweren Strafen wegen Kindesmißhandlung wie auch gegen ſeeliſche Mißhandlungen bleiben be⸗ ſtehen. Bei erpreſſeriſchem Kindes raub bleibt Neuer Reichsſtudentenführer Zuſammenfaſſung des NSD-Studentenbundes und der Deutſchen Studenten- ſchaft unter der Führung von Dr. Scheel — Berlin, 5. November. Die NS meldet: Der Studentenbundsführer, Pg. Derichsweiler, hat dem Stellvertreter des Führers die Erfüllung des am 1. Auguſt 1934 übernommenen Auſtrags, den NSD⸗Stu⸗ dentenbund zur Kampftruppe aller National⸗ ſozialiſten an der Hochſchule zu machen, gemel⸗ det und dabei die Bitte ausgeſprochen, ihn mit einer neuen Aufgabe zu betrauen. Der Stellvertreter des Führers hat darauf⸗ hin den Pg. Derichsweiler für eine neue Auf⸗ gabe in ſeinen Stab beruſen und Pg. SS⸗Ober⸗ ſturmbaunführer Dr. Guſtav Adolf Scheel, den früheren Gau⸗Studentenbundsführer von Baden, entſprechend einem Vorſchlag des Pg. Derichsweiler zum NSD⸗Studentenbundsführer ernannt. f Gleichzeitig hat auch der ſtellvertretende Reichs⸗ führer der Deutſchen Studentenſchaft, Waldemar Müller, den Reichserziehungsminiſter Ruſt ge⸗ beten, ihn von ſeinem Amte zu entheben, um die Einheit der Führung in der deutſchen Studenten⸗ ſchaft herzuſtellen. Reichserziehungsminiſter Ruft hat SS⸗Oberſturmbannführer Dr. Scheel Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft ernannt. daraufhin auch zum Damit ſind der NSD⸗Studentenbund und die Deut⸗ ſche Studentenſchaft, die organiſatoriſch erhalten blei⸗ ben, wieder unter einer Führung zuſam⸗ mengefaßt und iſt die Einheit des geſamten deut⸗ ſchen Studententums gewährleiſtet. 115 In SS⸗Oberſturmbannführer Pg. Dr. Guſtav Adolf Scheel wurde ein Mann als Reichsſtudenten⸗ führer berufen, der durch ſeinen langjährigen Kampf um die nationalſozialiſtiſche Hochſchule ſchon weithin bekannt iſt. Als Student trat er 1930 der SA und dem NS- Studentenbund bei. 1931 wurde er Füh⸗ rer der Heidelberger Studentenſchaft. Unter ſeiner Führung wurde die Entfernung des berüchtigten Pvofeſſors Gumbel von der Hochſchule Heidelberg durchgeſetzt. legte er ſein Staatsexamen ab und promovierte zum Doktor der Medizin. Die bau der Hochſchule mit der Ernennung zu m Ehrenfſenator, die erſte und einzige Ehrung dieſer Art in Deutſchland. 1935 wurde Dr. Scheel vom Reichsführer Ss mit wichtigen Aufgaben be⸗ traut. Bis zum Jahre 1935 war Dr. Scheel Kreisführer Süddeutſchland der Deutſchen Studen⸗ tenſchaft und Gauſtudentenbundsführer Baden. 1934 Univerſität Heidelberg ehrte ihn wegen ſeiner Verdienſte um den Neuauf⸗ es bei der abſoluten Todesſtrafe. Mit dem „Schutz der Arbeit und Wirtſchaft“ beſchäftigte ſich der Vortrag von Miniſterialrat Grau. Ausgangspunkt des Geſetzes wird eine Vorſchrift gegen die öffentlich begangenen hetze⸗ riſchen Angrife auf den Willen des Volkes zur Arbeit ſein, wobei die Angriffe auf den Reichsarbeitsdienſt als den lebendigſten Aus⸗ druck des völkiſchen Arbeitswillens beſonders her⸗ vorgehoben werden ſollen. Streik und Ausſperrung werden beſtraft, und in einer Reihe von Sondervorſchriften wird der Arbeiter vor Verfemung, vor Verdrängung vom Arbeitsplatz durch Verleumdung, Arbeitsbetrug und Arbeitswucher geſchützt. Ebenſo iſt das gewiſſenloſe Verſchleudern von Betriebsmitteln duch den Betriebsführer unter Straſe ge⸗ ſtellt, wenn dadurch der Betrieb zum Erliegen und Arbeiter zur Entlaſſung kommen ſollten. Die grund⸗ ſätzliche Ausgeſtaltung des ſtrafrechtlichen Schutzes erſtreckt ſich auch auf den Schutz der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Sie wird vor dem Verrat von Geheimniſſen an das Ausland einen ſtarken Schutz erhalten. Beſtraft wird aber auch der, der eine bös wil⸗ lige Verknappung von Waren, die zum notwendigen Lebensbedarf des Volkes gehören, her⸗ vorruft. Gan neue Gedanken bringt in dem Strafrechts⸗ entwurf das Kapitel, das die Strafen behandelt. Hierzu ſprach Proſeſſor Graf Gleis⸗ pacch. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß bei der Strafe die Persönlichkeit des Täters, ſeine Stellung und Bewährung in der Volksgemeinſchaft zu würdigen ſind. Künftzhin ſollen die Geldſtrafen in erſter Reihe als Bruchteile oder Vielfaches von Tagesbußen verhängt werden. Tagesbuße iſt das tägliche Einkommen des Schuldigen. Für den Armen wird die Erlegung der Geldſtrafe durch lange Zahlungsfriſten und Teil zahlungs⸗ möglichkeit erleichtert. Kann er trotzdem den Betrag nicht aufbringen, ſo kann er ſeine Schuld durch freie Arbeit tilgen, wobei eine Tages buße gleich einem Arbeitstag iſt. Wer aber nicht zahlen kann oder will, muß die Erſatzſtrafe (Haft) abſitzen. Dem „Schutz der Ehre“ wird im neuen Strafrecht ein breiter Raum einge⸗ räumt.“ Der Vertreter der- RSA, in der Amt⸗ lichen Strafrechtskommiſſion, Rechtsanwalt Staats⸗ rat Graf von der Goltz, der ſchon in den Feme⸗ mordprozeſſen als Verteidiger eine große Rolle ge⸗ ſpielt hat, und Profeſſor Dahm⸗Kiel behandelten dieſes Thema ausführlich. Graf von der Goltz führte die einzelnen ſtraf⸗ baren Punkt auf, Ehrabſchneidung, Verleumdung, Beſchimpfungen und Kränkungen unter vier Augen. Der Staatsanwalt wird in Zukunft wegen einer Beleidigung erſt nach Anhörung des Beleidigten vorgehen. Sieht er kein kriminelles Unrecht in der erfolgten Ehrkränkung, ſo übergibt er die weitere Behandlung einem neu vorgeſehenen friedens⸗ richtlichen Verfahren, das, nichtöffentlich, auf Verſöhnung und gegebenenfalls auf einen Schiedsſpruch hinausläuft und ſich ſomit in einer Inſtanz erledigt. Damit wird das Gericht von Ba⸗ gatellſachen befreit und frei für die Beurteilung ernſthafter Ehrverletzungen. Strafe tritt ein, wenn grundlos herabſetzende Behauptungen aus dem Einzel⸗ oder Familienleben öffentlich aufgeſtellt oder verbreitet werden, die die Allgemeinheit nicht berühren, oder wenn in der Abſicht, jemanden zu ſchmähen, der ſich im Leben bewährt hat, zurückliegende Dinge her⸗ vorgeholt werden.. Hier wird beſtraft, ohne daß es auf Wahrheit oder Unwahrheit ankommt. Liegen ſolche Fälle nicht vor, ſo kann der Wahr⸗ heitsbeweis in einem objektiven Feſtſtellungsverfah⸗ ren erhoben werden, wenn der Beleidiger aus Gründen wie Tod, Amneſtie nicht mehr ſelbſt ver⸗ folgt werden kann, und der Wahrheitsbeweis muß erhoben werden, wenn der Beleidiger zu berechtig⸗ ten Zwecken— früher in„Wahrnehmung berechtig⸗ ter Intereſſen“— gehandelt hat und an ſich des⸗ halb freigeſprochen werden mußte. Bei ehrlicher Abbitte, Ausſöhnung, oder wenn ſich der Täter in verſtändlicher Erregung über das Benehmen des anderen zu der Beleidigung hat hin⸗ reißen laſſen, kann von Strafe abgeſehen oder die Strafe gemlldert werden 5 Zu den Teilen des Entwurfes des neuen Straf⸗ geſetzbuches, die den weltanſchaulichen und poli⸗ tiſchen Wandel beſonders zum Ausdruck bringen, ge⸗ hören die Abſchnitte über den Ehrenſchutz der Gemeinſchaft: Die Beſchimpfung und Verleumdung des deutſchen Volkes ſind unter ſchwere Strafen geſtellt. Das deutſche Volk iſt aber lebendig in ſeinen Gliedern und Gemeinſchaften, vor allem im Führer. Darum ſoll der Abſchnitt über die Angriffe gegen das deutſche Volk mit einer ſchweren Strafdrohung gegen die Verunglimpfung des Führers beginnen, wobei keinerlei Trennung und Entgegenſetzung von Reichskanzler und Partei⸗ führer, von Staatsmann und Privatmann ein⸗ treten ſoll Jede Beſchimpfung bedeutet eine unmittelbare Verunglimpfung des deutſchen Volkes. Als beſon⸗ dere Formen der Volksbeſchimpfung nennt der Ent⸗ wurf dann die Verunglimpfung der Partei, von Reich, Wehrmacht und Arbeitsdienſt, ohne damit er⸗ ſchöpfend zu ſein. Anleitung empfängt, aber nicht eingeengt w 585 55 — Eine beſondere Beſtimmung erfaßt denjenigen, der die Taten deutſcher Heere oder den Heldentod deutſcher Soldaten herabwürdigt. Weiter hat die Kommiſſion derjenigen gedacht, die verehrungswür⸗ dige Männer und Frauen der deutſchen Vergangenheit öffentlich beſchimpfen oder böswillig verächtlich machen. Wer Hindenburg, Schlageter oder Horſt Weſſel beſchimpft, kann in Zukunft mit Zuchthaus be⸗ ſtraft werden. Darüber hinaus ſollen alle lebendigen Gemeinſchaf⸗ ten in ihrer Ehre geſchützt werden, die ihr Leben in der Volksgemeinſchaft und für ſie entfalten, alſo auch der einzelne SA⸗Sturm, das Regiment, die Gemeinde, die Betriebsgemeinſchaft, die Familie, um nur wenige Beiſpiele zu nennen. Selbſtver⸗ ſtändlich umfaßt der ſtrafrechtliche Schutz nicht etwa die Dritte Internationale oder eine Einbrecherorgg⸗ niſation und nicht beliebige Geſelligkeitsvereine oder ſolche Weltanſchauungsgruppen, die dem deut ſchen Volk neutral gegenüberſtehen und keine im Volkstum wurzelnde ſelbſtändige Ehre be⸗ ſitzen. Staatsſekretär Dr. Freiſler ergänzte dieſe Ausführungen dahin, daß man erkennen könne daß die Achtung der Ehre der Perſönlichkeit überall im Strafrecht richtunggebend geweſen ſei. Im Geſetz⸗ entwurf ſei ausdrücklich nichts über den Zwei⸗ kampf enthalten. Die Urſache dafür ſei, daß unſer Strafrecht nur ein ſittliches Strafrecht ſein könne Der Staat wolle nach dem Ausſpruch des Reichs⸗ juſtigminiſters Dr Gürtner keine Moral mit doppel⸗ tem Boden pflegen. Man könne nicht in einer Reiße wichtigſter Gemeinſchaften des Volkes verlangen, daß der Mann gegebenenfalls mit der Waffe für ſeine Ehre eintrete, um ihn gleichzeitig in dieſem Falle auf der anderen Seite vor den Staatsanwalt zu ziehen. Hierfür ſeien die Ehrenordnungen der Gliederungen der Partei und der NS DDA ſelbſt ſo⸗ wie der Wehrmacht ein Beiſpiel. Die Vortragsreihe abſchließend nahm Reichsge⸗ richtsrat Niethammer Stellung zum Problem Richter und Recht. Das kommende Strafrecht räume dem Richter eine große Freiheit ein. Im Verfahrensrecht ſeien Be⸗ weisregeln beſeitigt, es gelte die freie Beweiswürdi⸗ gung, im ſachlichen Recht dringe die Befreiung des Rechts von äußeren Schranken vor. Der Richter müſſe auch nach ungeſchriebenem Recht beſtrafen Das neue Strafrecht mache die Grenzen zwiſchen den einfachen und ſchweren Fällen beweglich und ſtelle dem Richter verſchiedene Strafarten und Straf⸗ größen zur Wahl. Es faßt die allgemeinen Grund; ſßegfür ie Straſbemeſſung ſo, daß der Mſchter ei 1 1 „ N Die Rooſevelt⸗Mehrheit im Parlament — Neuyork, 6. November. Auf Grund der endgültigen Ergebniſſe der Wahlen beſteht das Unterhaus des Kongreſſes aus 334 Demokraten, 89 Republikanern, 7 Pro⸗ greſſiven und 5 Vertretern der Landarbeiter. Der Bundesſenat ſetzt ſich zuſammen aus 75 Demokraten, 17 Republikanern, 1 Progreſſiven, 1 Unabhängigen und 2 Vertretern der Land⸗ arbeiter. Die demokratiſche Mehrheit im Unterhaus it die größte irgendeiner Partei ſeit dem Jahre 1855 und im Senat ſeit 1869. Zahleumäßig iſt die demokratiſche Mehrheit in beiden Häuſern des Kongreſſes die größte in der Geſchichte des Landes. Nach den letzten Berechnungen hat Rooſevelt 25 347 591 Stimmen, Landon 15 795 236 Stimmen er⸗ halten. Die endgültige Aufſtellung dürfte eine Stim⸗ menmehrheit von 10 Millionen für Rooſepelt auf⸗ zeigen. Rooſevelts Wahlſieg iſt der größte Sieg eines Präſidentſchafts kandidaten ſeit dem Jahre 1820; damals erhielt James Mon⸗ roe ſämtliche Wahlmännerſtimmen außer einer ein⸗ zigen. Der eine Wahlmann ſtimmte lediglich aus dem Grunde gegen Monroe, um ihm nicht den glei⸗ chen Sieg wie dem erſten Präſidenten der Vereinig⸗ ten Staaten Georges Waſhington zu geben, der ſämt⸗ liche Wahlmännerſtimmen erhalten hatte. Daß Rooſevelts Wiederwahl auch großenteils ein Perſönlichkeitsſieg iſt, erhellt daraus, daß die repu⸗ blikaniſche Hochburg Vermont nur Rooſevelt Stim⸗ menmehrheit gab, dagegen alle anderen republikani⸗ ſchen Kandidaten erwählte. Der kommuniſtiſche Gouverneurs kan⸗ didat für Neuyork Robert Minor erhielt nur 36 307 Stimmen. Die Kommuniſtiſche Partei hat in⸗ folgedeſſen die geſetzlich vorgeſchriebene Mindeſtzahl (50 000) nicht erreicht und darf ſich daher an künftigen Wahlen nicht beteiligen. Bei den insgeſamt 33 Gon⸗ verneurswahlen ſind bisher 26 Demokraten gewählt worden, während in Vermont, Newhampfhire und Süd⸗Dakota die republikaniſchen Kandidaten den Sieg davontrugen. Rooſevelts Dank — Hyde Park, 6. November.(U..) Franklin D. Rovyſevelt dankte geſtern abend der Nation in einer öffentlichen Erklärung für die Unterſtützung, die ſie ihm in der Präſidentſchafts⸗ wahl gab. In dieſer Erklärung heißt es:„Ich finde mich unter einer Lawine von Tauſenden von Telegrammen und Briefen begraben. Es iſt für mich ein erhebendes Gefühl, dieſes Ver⸗ trauensvotum erhalten zu haben; wir können jetzt zuſammen vorwärtsſchreiten. Ich würde zwar lie ber jedem von Ihnen für das Vertrauen, das Sie mir bezeugten, und für die Beweiſe Ihrer loyalen Unterſtützung perſönlich danken, muß Sie aber lei⸗ der bitten, dieſe Erklärung als Anerkennung und meinen Dank hinzunehmen.“ e 5 n * r . Freitag, 6. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 515 Die Sta diseiie * Mannheim, 6. November. 1,3 Milliarden im Mülleimer Sehr oft haben wir jetzt in der Zeitung gele⸗ ſen, daß das deutſche Volk fährlich.5 Milliarden Mark ſeines Vermögens in den Mülleimer wirft, das heißt, daß jeder Deutſche jährlich 21 Mark nutz⸗ los verderben läßt. Was ſind 1,5 Milliarden Mark? Die wenigſten haben die richtige Vorſtellung von dieſer phantaſtiſchen Summe. Oder wer wollte glauben:. ü daß man mit 1,5 Milliarden Mark die noch vor⸗ handene Arbeitsloſigkeit in Deutſchland mit einem Schlag beſeitigen könnte, oͤͤenn mit die⸗ ſer Summe könnte eine Million Arbeiter bei einem Wochenverdienſt von 30 Mark ein ganzes Jahr lang in Arbeit und Brot gebracht werden, daß man mit 15 Milliarden Mark 100 000 Ein⸗ familienhäuſer bauen könnte, in denen die Einwohnerſchaft einer Stadt von der Größe Nürn⸗ bergs bequem Platz zum Wohnen hätte, daß man mit dieſer Summe einen Gürtel von Zweimarkſtücken um die Erde am Aequator legen könnte, daß man mit 1,5 Milliarden Mark ein Winter⸗ hilfswerk durchführen könnte, das dem vier fa⸗ chen Wert der bisherigen Jahresleiſtungen des Winterhilfswerkes gleichkame und Hunger und Kälte reſtlos bekämpfen würde, daß man mit dieſer Summe eine Fläche von 72 Hektar mit Markſtücken pflaſtern könnte, daß 100 Beamte bei zehnſtündiger Arbeitszeit und jährlich 300 Arbeitstagen 83 Jahre tätig ſein müß⸗ ten, um 1,5 Milliarden Mark in Pfennigſtücken auf⸗ zuzählen, wobei jeder in der Minute 100 Münzen auf den Zähltiſch zu legen hätte, daß 1,5 Milliarden Mark eine Geldrolle von Zweimarkſtücken ergäben, welche bei einer Länge von 1875 Kilometer von Berlin bis Madrid oder von Königsberg bis Rom reichte? Notizen aus Sandhofen Erstmalig führte die Reviergruppe 4 Sandhofen im Reichsluftſchutzbund Luftſchutz ⸗Hausübungen durch. Eingeſetzt wurde hierzu nebſt einem Uebungs⸗ trupp der Ortsgruppe Mannheim auch ein ſolcher der hieſigen Reviergruppe. Sinn und Zweck der Uebung war, durch Markierung eines Fliegerangriffes mit Ankündigung der Alarmbereitſchaft und Warnung einmal feſtzuſtellen, ob die in der Luftſchutzſchule ge⸗ ſchulten Selbſtſchutzkräfte auch die Fähigkeit beſitzen, das Erlernte in die Praxis umzuſetzen. Daß dies gelang, ſei ganz beſonders betont. Vor allen Dingen hatten die verantwortlichen Hauswarte ihre Haus⸗ mitbewohner gut vorbereitet. In den im Anſchluß an die Uebungen abgehaltenen Beſprechungen durch Kämetah Stegmeier fand die muſterhafte Mitarbeit der Hausbewohner lobende Anerkennung. 5 Den Tag des Reformationsfeſtes beſchloß die evangeliſche Kirchengemeinde mit einer Reforma⸗ tionsfeier im Lutherhaus. Die durch Geſang und Muſtk verſchönte Feier hatte in Stadtpfarrer Zahn einen guten Feſtredner. Bei der letzten Sammlung für das Winterhilfs⸗ werk konnten durch die SA alle Abzeichen abgeſetzt werden. Die Naturalienſammlung der Bauernſchaft Mannheim⸗Sandhofen⸗Scharhof in Getreide übertraf die gleiche Sammlung des Vorjahres bei weitem. Der Sanitätszug Sandhofen vom Roten Kreuz begann mit einem Lehrgang in der Ausbildung zur erſten Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen. Geſtorben iſt in Herrn Anton Eder ein geachteter Einwohner Sandhofens. Der Verſtorbene hatte ein Alter von 80 Jahren erreicht. Abſchied am Grabe nahm auch die Zellſtoffabrik, die ihrem langjährigen Betriebsmitglied einen bewegten Nachruf widmete. Haben Großſtädte ein beſonderes Klima? Wer vom Lande in die Stadt kommt, vor allem, wer häufiger ſeinen Aufenthalt zwiſchen Stadt und Land wechſelt, wird manche klimatiſchen und Tem⸗ peraturunterſchiede und Eigenarten der Großſtadt gegenüber dem flachen Lande feſtſtellen können. Dieſe Erſcheinung, die ihre beſondere praktiſche Be⸗ deutung hat, iſt tatſächlich in viel ſtärkerem Aus⸗ maße gegeben, als man vielleicht annehmen möchte. Gegenden mit ſtarker Bevölkerungszuſammenbal⸗ lung auf engem Raum, mit engem Zuſammenhang von gewerblichen Unternehmen und Wohnungsbau⸗ ten, vor allem aber unſere großen Städte haben wirklich ein„Sonderklima“, d. h. ein anderes Klima, meiſt eine höhere Temperatur, als nach den geſamten klimatiſchen Verhältniſſen der betreffen⸗ den Gegend an ſich gegeben wäre. Dieſe eigenartige Erſcheinung iſt neuerdings in verſtärktem Maße Gegenſtand wiſſenſchaftlicher Forſchung. So hat man ſolche Unterſuchungen be⸗ ſonders für Berlin vorgenommen. Hierüber be⸗ richtet Dr.⸗Ing. Traub in der Zeitſchrift„Bauamt und Gemeindebau“, Heft 18, u. a. folgendes: „Die Urſachen für das Sonderklima der Städte liegen in der Bedeutung des Untergrundes, der Bevölkerungsdichte und der Verun⸗ reinigung der Luft. Die Steinmaſſen neh⸗ men bei Tage die Wärme auf und wirken in den Abendſtunden und bei Nacht als Heizkörper. Die Niederſchläge werden ſchnell abgeleitet, ſo daß die im Freien ſonſt wirkſame Temperaturerniedrigung infolge Verdunſtung wegfällt. Die dunſterfüllte Der Bezirksrat prüft genau Entſcheidungen der geſtrigen Sitzung Schon wiederholt konnten wir darauf hinweiſen, mit welchem Ernſt der Bezirksrat an ſeine Auf⸗ gaben herangeht. Er treibt keine Paragraphen⸗ reiterei, vielmehr bemüht er ſich in jedem Einzelfalle, die Wünſche der Geſuchſteller ſo weit als möglich mit den Forderungen der Geſamtheit und des nationalſozialiſtiſchen Staates in Einklang zu bringen. Insbeſondere bei den Schankkonzeſſionen, von denen geſtern wieder eine ganze Zahl zur Ent⸗ ſcheidung ſtand, begnügt er ſich deshalb nicht mit der bloßen formalrechtlichen Prüfung. Es iſt nun ein⸗ mal Tatſache, daß wir in Mannheim ein Zuviel an Wirtſchaften haben. Der Bezirksrat hat es ſich deshalb zur Pflicht gemacht, jeweils genau zu unter⸗ ſuchen, ob die Bedürfnisfrage einwandfrei bejaht werden kann, ein wirtſchaftliches Auskommen des künftigen Konzeſſionsinhabers möglich erſcheint und ob er die unerläßlichen fachlichen und charakterlichen Vorausſetzungen für ſeinen Wirtsberuf mitbringt. Zurückſtellung von Geſuchen Es kann deshalb vorkommen, daß er die Ent⸗ ſcheidung vorerſt zurückſtellt, bis alle Verhält⸗ niſſe geklärt ſind. Das geſchah auch geſtern mit meh⸗ reren Geſuchen. Die Antragſteller ſollten ihm da⸗ für dankbar ſein. Was würde ihnen auch ſeine unbe⸗ denkliche Genehmigung nützen, wenn ſich die Wirt⸗ ſchaft nicht rentiert? Das aber vermag der Bezirks⸗ rat auf Grund ſeiner jahrelangen Erfahrungen am beſten zu beurteilen. Flaſchenbierhandel im Verkaufshäuschen Genau wurde auch das Geſuch einer Frau ge⸗ prüft, in ihrem Verkaufshäuschen, Untermühlau⸗ ſtraße 50, Flaſchenbier vertreiben zu dürfen. Ihr wurde nachgewieſen, daß im 300⸗Meter⸗Umkreis ſchon zehn Möglichkeiten beſtehen, ſich Flaſchenbier zu verſchaffen. Auch die Wirtſchaftsgruppe hatte Einſpruch erhoben. Man wies die Geſuchſtellerin darauf hin, daß grundſätzlich überhaupt kein Bierver⸗ kauf in Verkaufshäuschen ſtattfinden ſolle. Das ſei nicht ihr Sinn. Der Antrag wurde daraufhin zu⸗ rückgezogen. Die politiſche Vergangenhe! Der Staat ſorgt aber durch den Bezirksrat nicht nur dafür, daß nicht zuviel Wirtſchaften zugelaſſen werden; er verlangt anderſeits eine gute Wirtſchafts⸗ führung und einwandfreie Wirtsperſönlichkeiten. Der Wirt muß alſo auch in politiſcher Hinſicht den Erwartungen entſprechen. Das ſchien dem Bezirks⸗ rat bei einem Geſuchſteller nicht der Fall, der die Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft „Zum Poſthorn“, I 4a, haben wollte. Der Betref⸗ fende hat früher wiederholt Flugblätter für die KPD verteilt und iſt dafür mit Gefängnis beſtraft worden. Er behauptet, nie Mitglied der KPD ge⸗ weſen zu ſein, und es nur aus Geldnot getan zu haben. Die übrigen Familienmitglieder waren je⸗ doch gleichfalls kommuniſtiſch tätig. Das Geſuch wurde wegen politiſcher Unzuverläſſigkeit des Antra⸗ genden abgelehnt. Wirtſchaftsbetriebe von Vereinen Nur unter erheblichen Bedenken genehmigte der Bezirksrat einem Kleintier züchter⸗Verein in der Neckarſtadt, einen Wirt als Stellvertreter des Vereinsvorſtandes für den Wirtſchaftsbetrieb im Vereinsheim Herzogenriedſtraße zu beſtellen. Es wurde darauf hingewieſen, daß derartige„Regie⸗ betriebe der Vereine“ nicht in unſere Zeit paſſen, und daß man das Lokal unnachſichtlich ſchließe, wenn Unregelmäßigkeiten vorkämen. Genehmigte Geſuche Im einzelnen wurden folgende Konzeſſionsgeſuche genehmigt: Schankwirtſchaft im Städtiſchen Roſen⸗ garten;„Flora“, Lortzingſtraße 17/18; Arbeiterkantine auf dem Flugplatz; Wirtſchaft Herzogenriedſtraße 14; Ausſchank von Kaffee und alkoholfreien Getränken in Käfertal, Mannheimer Straße 48, und Kleinhan⸗ del mit Flaſchenbier im Hauſe Weſpinſtraße 10 Dem Großkraftwerk Mannheim wurde fernep die bau⸗ und waſſerpolizeiliche Genehmigung erteilt zur Erſtellung eines Brückenkabelkrans in Rheinau, Altriper Str. Meiſterprüfungen müſſen abgelegt werden Fünf Geſuche betrafen die Erteilung der Aus⸗ nahmebewilligung zum Betreiben des Geſchäftes. Auch hier wurde bis zur genauen Prüfung der Ver⸗ hältniſſe ein Geſuch vertagt. Die übrigen wurden genehmigt, zumeiſt mit der Bedingung, daß die Mei⸗ ſterprüfung bis zu einem beſtimmten Termin abge⸗ legt wivd. Darunter befand ſich auch ein Geſelle des Glas⸗ und Gebäudereiniger⸗Gewerbes, für das Lehr⸗ zeit und Meiſterprüfung erſt in neueſter Zeit geſchaf⸗ fen wurden. i eee 30 zuhre dienſt der Nüchſtenliebe Jubelfeier der Mannheimer Volksküche In den feſtlich geſchmückten Speiſeſälen der Volks⸗ küche in der Alphornſtraße hatten ſich die Mitglieder und Freunde des Roten Kreuzes, die Angeſtellten der Volks⸗ und Milchküche und Vertreter der NS, der Frauenſchaft und der Behörden zuſammengefun⸗ den, um in einer ſchlichten Feierſtunde das Feſt des 30 jährigen Beſtehens der beiden Küchen zu begehen. Nach einem Eröffnungschoral geſungen von den Kindern des evangeliſchen Mädchenwaiſen⸗ hauſes unter Leitung von Hauptlehrer Curth, folgte ein Prolog, von Fräulein Friedlein innig geſprochen. In humor⸗ und gemütvoller Art führte Frau Heſſe, die Leiterin des hieſigen Frauenvereins vom Roten Kreuz, die Zuhörer in die langjährige Tätig⸗ keit der Volksküche und der Milchküche ein und ge⸗ dachte dankbar der Familie Reuther, die den geſam⸗ ten Baugrund der heutigen Volksküche geſtiftet hatte. Am 5. November 1906 konnte die Volksküche ihre Pforten öffnen, nachdem eine Reihe von kleinen und größeren Fabriken durch Spenden den völligen Aus⸗ bau ermöglicht hatten, obwohl eine große Anzahl ſich weigerte, erbittert durch die hämiſche Hetze der Links⸗ zeitungen. Ein herzliches Einvernehmen, eine wirk⸗ liche Arbeitsgemeinſchaft zeichnete immer die Arbeit der Volksküche aus. So erklärt ſich auch die Treue der Angeſtellten, die die Arbeit in der Volksküche als ihre ureigenſte Lebensaufgabe auffaſſen. Mit herzlichen Dankesworten wandte ſich Frau Heſſe an die Jubilarinnen Fräulein Riebel(25 Jahre tätig), Frau Willertzahn(80), und an die Leiterin der Milchküche, Frl. Eichler(30 Jahre) und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie noch viele Jahre dem Roten Kreuz und ſeiner Küche ihre unverminderte Arbeitskraft zur Ver⸗ fügung ſtellen möchten. Lebhafter Beifall folgte ihrem Dank an den langjährigen Geſchäftsführer Rippert, der 40 Jahre lang dem Roten Kreuz ſeine Dienſte widmete und heute auch noch mit 87 Jahren in ſeltener Friſche jederzeit mit Rat und Tat ihm zur Seite ſteht. Nach dem Kriege traten wechſelnde Anſprüche an die Volksküche heran, die ihre Krönung im Dienſte der neuerſtandenen Gar⸗ niſon fanden, die vier Monate lang von der Volks⸗ küche verpflegt wurde. Ein einprägſames Zahlenmaterial verdeutlichte die Leiſtungen der Milchküche, an die beſonders im Kriege außerordentliche Anforderungen geſtellt wurden. Dank einer hochherzigen Stiftung der Fa⸗ milie Lanz konnte den Kriegsmüttern täglich un⸗ entgeltlich Säuglingsmilch nach ärztlicher Vorſchrift verabfolgt werden. Trotz der großen Zahl von 3000 Fläſchchen im Tag, nach den verſchiedenſten Rezep⸗ ten zubereitet, iſt der unermüdlichen, pflichttreuen „Milchapothekerin“ in 30jähriger Tätigkeit nie ein Verſehen unterlaufen. Die Landespräſidentin des Frauenvereins, Frau Zierau, überbrachte Glückwünſche und Grüße des Landesvereins. Ein vaterländiſches Lied der Kin⸗ der, das„Sieg Heil!“ auf den Führer und die Na⸗ tionalhymnen beſchloſſen die Feier, nach der ſich die Gäſte zu einem gemütlichen Teeabend zuſammen⸗ fanden. W. ! VwVfG ãã ⁊ ãyTTTVVbhhöTGTTTVTPTPPTTTTPTTWTPTTTTVTTVTTTTTTT Luftſchicht, die z. B. in Berlin meiſt bis 200 oder 300 Meter hoch reicht, wird ſtärker erwärmt als die Luftſchicht über dem freien Lande. Sie ſetzt bei Nacht das Maß der Wärmeausſtrahlung bedeutend herab. Auch durch die Feuerungen und die Wärme⸗ abgabe der Bewohner erhöht ſich die Temperatur. Für Wien z. B. wird das Maß dieſer Erhöhung zu 1,5 Grad angegeben. Die ganze Uebertem⸗ peratur beträgt je nach der Tageszeit nach vor⸗ liegenden Beobachtungen bis zu 8 Grad. Zur Feſt⸗ ſtellung der Erwärmung der Luftmaſſen durch den Einfluß der Stadt führte Dr. J. Grunow im Som⸗ mer 1935 Verſuchsflüge über Berlin aus. Am 22. Juni, einem windſchwachen warmen Strahlungs⸗ tag, ergab ſich in 300 Meter Höhe über dem Stasdt⸗ innern ſowie der weſtlichen und ſüdlichen Umgebung gegenüber dem Stadtgebiet Nordoſt eine Uebertem⸗ peratur von 0,8 Grad; bei einer anſchließenden Kraftwagen⸗Meßfahrt wurden in den Straßen bis zu 1,6 Grad in den Innen⸗ und Außenbezirken feſt⸗ geſtellt. Bei völliger Windſtille, die jedoch kaum vorkommt, genügt ſchon die durch dieſe Unterſchiede hervorgerufene thermiſch bedingte Umlagerung, um eine Lufterneuerung zu gewährleiſten.“ a Der Zeppelin kam! Schon wiederholt hat der Zeppelin auf ſeinen Fahrten unſere Stadt über⸗ flogen. Aber meiſt geſchah es zu Zeiten, wo die meiſten noch in tiefem Schlummer lagen. Um ſo größeres Aufſehen erregte es deshalb, als geſtern abend nach 19 Uhr plötzlich Motorengeräuſch laut wurde und der Rieſenkörper des Zeppelin über Mannheim erſchien. In geringer Höhe überflog er die Stadt und war im Scheine ſeiner vielen Lichter deutlich zu erkennen. Da zu dieſer Zeit der Stra⸗ ßenverkehr ſehr rege war, hatten viele Tauſende das Glück, das Luftſchiff zu beobachten. n Kartoffelſpende für das WW. Die Feuden⸗ heimer Landwirte lieferten geſtern nahezu 200 Zent⸗ ner Kartoffeln für das Winterhilfswerk ab. ee Morgenfeier im Planetarium. Am Sonntag, dem 8. November, veranſtaltet die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ im Planetarium eine Mor⸗ genfeier: Bekenntnis und Opfer“, Zum Vortrag kommen u. a. Konzertſtücke von Vivaldi und Bach für 2 Violinen und Klavier und die Romanze in-Dur von L. van Beethoven. Außer den So⸗ liſten wirkt eine Werkſchar mit. intopfſonntag⸗ 8 J. oc HHN Laſſet die Kohlernte nicht verderben! Die Kohlernte iſt in dieſem Jahr ſehr gut aus⸗ gefallen. Der Preis iſt infolgedeſſen niedrig. Die Hausfrauen werden nochmals darauf aufmerkſam gemacht, in dieſen Wochen, ſolauge der Herbſtkohl noch auf dem Markt iſt, möglichſt viele Kohlgerichte zu kochen, damit die reichen Mengen dieſes geſunden Nahrungsmittels nicht verderben, ſondern für die Ernährung nutzbar gemacht werden. Dieſer Appell richtet ſich aber nicht nur an die Hausfrauen, ſondern ergeht ebenſo an alle Ga ſt⸗ ſtätten und Betriebskantinen. Auch ſie erfüllen mit der Ausnutzung der Kohlernte die nationale Forderung des Vierjahresplanes. „Der Feldherr und der Fähnrich“ Inhaber von Dauerkarten! Heute abend 20 Uhr findet im Muſenſaal des Roſengartens die Aufführung des Feſtſpieles „Der Feldherr und der Fähnrich“ ſtatt. Da dieſe Aufführung im Rahmen der ſechs Feierſtunden der NoeS⸗Kulturgemeinde durchgeſührt wird und der Muſenſaal nicht genügt, um die Inhaber von Dauer⸗ ö enn Ihre gchuhe faſch glänzen ſollen. dann d mit dem pilopock ehen 80 gut ist Pilo-Bohnerwäohs! karten alle auf einmal zu faſſen, können an dieſer erſten Aufführung nur die Inhaber von Dauerkar⸗ ten für ſechs Feierſtunden teilnehmen, mit Aus⸗ nahme der Bewohner der Ortsgruppen: Jungbuſch, Humboldt, Neckarſtadt⸗Oſt und Feudenheim. Die Bewohner dieſer Ortsgruppen ſowie die Inhaber von Dauerkarten für fünf Feierſtunden beſuchen die Aufführung am Montag, dem 16. November. i Der Fahrradweg Waldhofſtraße wird in einer Zuſchrift als eine Gefahrenquelle„erſter Ordnung“ bezeichnet.„Der nach Richtung Waldhof fahrende Radfahrer, ſo heißt es, iſt durch dieſen Fahrradweg gezwungen, auf verhältnismäßig kurzen Entfernun⸗ gen die Hauptverkehrsſtraße dreimal zu über⸗ queren. Erſtens an der Humboldtſtraße, zweitens am Blindenheim und drittens kurz nach der Unter⸗ führung. Der Verkehr durch die in zwei Richtun⸗ gen fahrende Straßenbahn, durch Kraftwagen uſw. iſt ungeheuer und die Anforderungen, die an den Radfahrer durch dieſe Ueberquerungen geſtellt wer⸗ den, überſteigen das gewohnte Maß. Der Verkehr an dieſen Stellen iſt beängſtigend und man muß ſich mundern, daß hier noch nichts zum Schutze der Ver⸗ kehrsteilnehmer geſchehen iſt, um ſo mehr, als es ſchon wiederholt Opfer gekoſtet hat. Es fehlen Ver⸗ kehrspoliziſten an ͤͤieſen Stellen, wenigſtens zu den Tageszeiten des größten Verkehrs, um dem Nadfah⸗ rer die einigermaßen gefahrfreie Ueberquerung der Fahrſtraße zu ermöglichen.“ A. M. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in Feudenheim ein 40 Jahre alter Mann. Ein unheil⸗ bares Leiden dürfte die Urſache geweſen ſein. ae Meldepflicht der Rechtswahrer. Zur Durch⸗ führung eines geordneten Arbeitseinſatzes der im NS⸗Rechtswahrerbund zuſammengeſchloſſenen deut⸗ ſchen Rechtswahrer iſt für alle ſtellungsloſen Bundesmitglieder, die ihre Berufsausbildung abge⸗ ſchloſſen haben, angeordnet worden, daß ſie ſich un⸗ verzüglich bei den für ihren Wohnſitz zuſtändigen Gauſozialämtern des NSRB, Abteilung Arbeits⸗ beſchaffung, zu melden haben. Die Anmeldung darf nur unterbleiben, wenn die Uebernahme in eine Be⸗ amtenlaufbahn des Reiches oder eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts, die Einſtellung als Offiziers⸗ anwärter oder die Zulaſſung als Probe⸗ oder An⸗ waltsaſſeſſor zugeſagt iſt und unmittelbar bevorſteht. N 7 5 0—— Nummer 315 Warum gibt es noch ſo viele ſtellenioſe ältere Angeſiellte? Wir geben dieſer Zuſchrift gerne Raum, weil lie eine Frige anſchneidet, deren Löſung, wie der Verſaſſer zum Schluſſe ſagt, für die Wirtſchaft und die Allgemeinheit von Bedeutung iſt. 95 In den jeweiligen Konjunkturberichten und Sta⸗ tiſtiken der Arbeitsämter kommt immer wieder zum Vorſchein, daß die Abnahme der Zahl der ſtellen⸗ loſen älteren kaufmänniſchen Ange⸗ ſtellten mit den Abnahmezahlen anderer Berufe bei weitem nicht Schritt hält und daß die Arbeits⸗ ämter die Firmeninhaber immer wieder erſuchen mütſſen, bei Perſonaleinſtellungen doch die erwerbs⸗ loſen älteren Angeſtellten nicht zu vergeſſen. In letz⸗ ter Zeit lieſt man in dieſen Berichten aber auch er⸗ freulicherweiſe, daß ſchon jetzt ein Mangel an Fach⸗ kräften beſteht, ſo daß hierin große Nachfrage herrſcht. Dies iſt, wie ſchon geſagt, ſehr erfreulich und als ein gutes Zeichen fortſchreitender wirtſchaftlicher Geſundung zu betrachten, wovon hoffentlich auch die noch ſtellenloſen älteren Angeſtellten recht bald pro⸗ fitieren können, denn viele von ihnen ſind ſchon jahrelang, manche ſchon über ein Jahrzehnt, erwerbs⸗ los und auf die geringe Unterſtützung angewieſen. Pür dieſe iſt es höchſte Zeit, daß ſie wieder in Arbeit und Brot kommen, weil ſie es nicht verdient haben, als minderwertige Volksgenoſſen betrachtet zu wer⸗ den. Wer einmal das Elend in den Familien der ſtellenloſen älteren Angeſtellten geſehen hat, wird wohl ſeine Meinung auch dahingehend zum Ausdruck bringen müſſen, daß hier nicht nur etwas getan werden muß, ſondern daß alle in Frage kommen⸗ den Stellen, Arbeitgeber, Arbeitsamt uſw. mit allen Kräften ſich bemühen müſſen, für ſie alles zu tun, um ſie wieder in den Wirtſchaftsprozeß einzuſchalten. Der Schreiber dieſer Zeilen iſt ſelbſt bereits über zehn Jahre erwerbslos und hat alle Stufen der Ent⸗ behrungen, der Not und des Elends am eigenen Leibe mit ſeiner Familie kennengelernt. Die Erfah⸗ rungen von rund 1500 Bewerbungen ſollen da⸗ zu dienen, die Oeffentlichkeit über die Gründe der Nichtbrückſichtigung der erwerbsloſen älteren An⸗ geſtellten aufzuklären. Zunächſt ſei erwähnt, daß von dieſen 1500 Be⸗ werbungen weit über 1000 auf Chiffre⸗Anzeigen er⸗ ſolgt ſind und zu 96 bis 97 v. H. einfach unbeaut⸗ wofrxtet blieben. Nur 3 bis 4 v. H. beantwortete die Angebote meiſt anonym und bedauerten, von dem Angebot(ohne Angabe von Gründen) keinen Ge⸗ brauch machen zu können. Der Erſolg all dieſer Be⸗ müthungen war gleich Null. Leider waren im gleichen Verhältnis die mit eingeſandten Zeugnisab⸗ ſchriften verloren, was für den mittelloſen Bewerbenden einen großen Verluſt bedeutet, von dem Aerger und Verdruß über die Erfolgloſigkeit gar nicht zu reden. Der nächſtwichtige Grund für die Nichtberück⸗ ſichtigung der älteren erwerbsloſen Angeſtellten iſt die Gehaltsfrage. In der überwältigend größ⸗ ten Zahl der Geſuche werden leider nur junge und füngere Kräfte geſucht, weil dieſe jüngeren Kräfte ledig und daher die Tarifgehälter niedriger ſind. Die langjährigen Erfahrungen, die ein älterer Angeſtellter ohne Zweifel hat, werden Ulcht im mindeſten mehr gewertet. Zur Ausbildung des Nachwuchſes ſind aber dieſe Erfah⸗ rungen von unſchätzbarem Wert und es iſt höchſt bedauerlich, daß die Firmeninhaber wegen der an ſich geringen beſſeren Bezahlung der älteren Ange⸗ ſtellten letztere bei Bewerbungen faſt völlig ignorie⸗ ren, Sie ſind dazu verurteilt, als nicht voll arbeits⸗ fähig angeſehen zu werden. Letztere Anſicht iſt aber ein großer Irrtum, denn unter den älteren Ange⸗ ſtellten ſind noch ſehr viele, die noch im vollen Beſitz ihrer Körper⸗ und beſonders Geiſteskräfte ſind und es bitter empfinden, ſchon als altes Eiſen behandelt zu werden. Und hier wirft ſich die Frage auf, welches Alter eigentlich dazu nötig iſt, um als„älterer“ Angeſtell⸗ ter zu gelten. Im allgemeinen und nach den ge⸗ machten Erfahrungen ſteht es feſt, daß ſich Angeſtellte non 40 Jahren ab ſchon zu den Angeſtellten„älteren Semeſters“ zählen dürfen! Dieſe Anſicht iſt durch nichts gerechtfertigt. Es gibt Firmen(leider verein⸗ gelt), welche bereits penſonierte frühere An⸗ geſtellte wieder eingeſtellt haben, weil ſie die Lei⸗ ſtungsfähigkeit und die Dienſte zu ſchätzen wiſſen, welche ihnen dieſe„älteren“ Angeſtellten noch zu lei⸗ ſten vermögen. Ein weiterer Grund für die unver⸗ hältnismäßig große Zahl der älteren erwerbsloſen Angeſtellten iſt auch der, daß beſonders bei Behör⸗ den gelernte Handwerker und auch ungelernte Ar⸗ beiter durch Umſchulung zu Angeſtellten gemacht würden und dadurch den vorgebildeten Fachkräften die Plätze weggenommen haben. Endlich hat die weibliche Angeſtellte manchen„älteren“ Angeſtellten verdrängt. Meiſt NSDAP-Hiffeilungen Hus oarielamilichen Behauntmachungen enmommen Politiſche Leiter Plankenhof. 6. 11., 20.80 Uhr, in T 5, 12, Sitzung ſämt⸗ licher Politiſcher Leiter und Anwärter. Dienſtanzug. Almenhof. 6. 11., 20.30 Uhr, findet im Schlachthofreſtau⸗ rant eine erweiterte Mitgliederverſammlung ſtatt, an der alle Parteigenoſſen, alle Pol.⸗Leiter⸗Anwärter ſowie füämt⸗ liche Block⸗ und Zellenwalter und ⸗walterinnen der DA, der NSW und der NS⸗Frauenſchaft teilnehmen. Almenhof. 8. 11., 9 Uhr, findet auf dem 8er⸗Platz Appell für alle Politiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Zellen⸗ umd Blockwalter der Duc und der NSW ſtatt. Dienſtanzug oder Armbinde ſind anzulegen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 6. 11., 19.30 Uhr, Zellenleiterſitzung in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. Amtsleiter, Haupt⸗ ſtellen⸗ und Stellenleiter nehmen teil. Wallſtabt⸗Straßeuhefm. Heute, Freitag, 20.30 Uhr, in Her Geſchäftsſtelle wichtige Beſprechung mit allen Politiſchen Leitern und Anwärtern. NS⸗Frauenſchaft Jungbuſch. 6. 11., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Ge⸗ ſellſchaftshaus, F g, 13. Friedrichsfeld. Am Freitag um 20 Uhr iſt Heimabend im„Adler“. 59 Achtung Staubortbeauftragte der Hitler⸗Jugend Die Standortbeauftragten der Hitler⸗Jugend ſetzen ſich ſafort wegen der Geſtaltung des 9. November mit den zu⸗ ſtändigen Hoheitsträgern in Verbindung. Luftſportunterbann. Diejenigen Jungen, die ſich noch am Luftſport beteiligen wollen, melden ſich umgehend bei Erich G. Gern, Mittelſtraße 131. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe lick auf Lucdwie en Gau Saarpfalz macht den erſten Verſuch Schulungsgemeinſchaft der Siedler und Kleintier⸗ züchter Die Bildung der ſaarpfälziſchen Gau⸗Arbeits⸗ gemeinſchaft der Kleingärtner, Kleinſtedler und Kleintierzüchter iſt der erſte Verſuch im Reich, das bisher beſtehende Nebeneinander auszuſchalten und die Schulungsarbeit zuſammenzufaſſen. Or⸗ ganiſatoriſch, ſo betonte uns gegenüber Dr. Honig von der Landesbauernſchaft Saarpfalz, Kaiſerslautern(und zugleich Landesgruppenführer im Reichsverband gegen jeder für ſich. Der Reichspropagandaleiter des Deutſchen Sied⸗ lerbundes, Pg. Wetzel, Berlin, erläuterte in recht lebendigen, volkstümlichen Ausführungen insbeſon⸗ dere die großen nationalpolitiſchen Aufgaben der Siedlung, wie Wiederverwurzelung der heutigen Großſtädter mit der Scholle unſerer Großeltern, Mithilfe in der Erzeugungsſchlacht und Geſundung oͤer Wohnverhältniſſe des ſchaffenden Volksgenoſſen. Leider habe die alte kapitaliſtiſche Denkweiſe uns vergeſſen laſſen, daß jeder Neſtbau in erſter Linie für die Erhaltung der Art, für die Aufzucht da ſei. Erforderlich ſind Eltern⸗Schlafzimmer(mit der Mög⸗ lichkeit, Kleinkinderbetten aufzuſtellen), Wohnküche mit genügend Raum für die Kinder und zwef Zim⸗ der Kleintierzüchter) J. bleibt da⸗ mer oder Kammern, worin Jungen und Mädel ge⸗ trennt ſchlafen können. Wir müſſen den Mut haben, einfacher 8 u bauen, und es iſt die Siedlung, in der 20 bis 30 Mark Monatsmiete genügen. Wir müſſen weiter⸗ kämpfen, bis alle ſo untergebracht ſind, die heute noch in Elendswohnungen hauſen müſſen. Stadtbaurat Jöker ſchloß den mit regem In⸗ tereſſe aufgenommenen Abend mit„Sieg Heil!“ auf den Führer. Eröffnung der Verwaltungsakademie. Die Er⸗ öffnung der Verwaltungsakademie Saarpfalz, Abtei⸗ lung Ludwigshafen, findet am Freitag, dem 6. No⸗ vember, im großen Saale des ſtädtiſchen Ratskellers Ludwigshafen ſtatt. ſpricht der Leiter der Ver⸗ waltungsakademie Saarpfalz, Regierungspräſident Staatsminiſter a. D. Jung, Saarbrücken, über„Die Entwicklung zum deutſchen Einheitsſtgat“. Heutige Veranſtaltungen: Pfalzbau⸗Kaffee: Kleinkunſtbühne und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Bunte Bühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz Lichtſpiele: i e Ufa⸗Rheingold:„Drei Mäderl um Schubert“.— Union⸗ Theater:„Hafengzſſe Nummer“. Palaſt⸗Lichtſpiele: „Mädchen in Weiß“. Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Das Mädchen Irene“.— Alhambra Mundenheim:„Der Dämon Himaloja“ Gratulationsſchreiben, Arkunden und Telegramme Die Ausſtellung in der Univerſität Die Ausſtellung im Senatsſaal der neuen Uni⸗ verſität gibt mit den dort ausgelegten Glückwunſch⸗ ſchreiben und⸗telegrammen noch einmal eine Rückſchau zur 550⸗Jahr⸗Feier der Univerſität. Neben den hier bereits erwähnten Dokumenten mit ihrem Inhalt feſſelt auch bei vielen derſelben die beſondere künſt⸗ leriſche Ausſtattung. Sie erſtreckt ſich ſowohl auf ſchöne Schriften und Siegel wie auf die hand⸗ gearbeiteten Einbände der Glückwunſchadreſſen aus Heimat und aller Welt. Die Ausſtellung kann jeder⸗ mann koſtenlos beſichtigen. Perſonenauto tontra Laſtkraftwagen Ein heftiger Zuſammenſtoß Ein Perſonenkraftwagen bog vom Neckarſtaden nach links in kurzer Wendung in die Sophienſtraße ein und ſtieß dabei mit einem Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Der entſtandene Schaden beträgt etwa 300 Mark. Ver⸗ letzt wurde niemand. Am gleichen Tage ſtieß an der Kreuzung Sophien⸗ und Schumannſtraße ein Per⸗ ſonenkraftwagen, der mit übermäßiger Geſchwindig⸗ keit fuhr, mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Der entſtan⸗ dene Sachſchaden beträgt etwa 250 Mark. Perſonen wurden nicht verletzt. —ꝛꝓ— Das Polniſche National⸗Ballett Felix Parnell von der Warſchauer Staatsoper gibt am Samstag im Städtiſchen Theater ein Gaſtſpiel. Das Ballett exrang den erſten Preis in der Weltkonkurrenz au der Tanz⸗Olympiade in Berlin im Jahr 193. Leo Frobenius ſpricht in Heidelberg. Geheimrat Frobenius, der bekannte deutſche Erforſcher afrika⸗ niſcher Kulturen, wird am Donnerstag, dem 26. No⸗ vember, in einem von der NS⸗Kulturgemeinde ver⸗ anſtalteten Vortrag in Heidelberg ſprechen. Die Flucht aus dem Leben. Am 20. Oktober hatte ſich der 62 Jahre alte Kaufmann Heinrich Sohns von hier in einem Anfall von Schwermut entfernt, ohne daß ſeitdem eine Spur von ihm zu entdecken war. Geſtern nachmittag wurde nun beim Schwa⸗ benheimer Hof eine männliche Leiche aus dem Neckarkanal geborgen, die als die des Vermißten erkannt wurde. Sohns dürfte freiwillig in den Tod gegangen ſein. Heidelberger Veranſtaltungen Heute l Städt. Theater:„Hockewanzel“, Volksſtück von Haus Ehriſtoph Kaergel(St. Pl. Miete C 7, Pr. Gr. 3, 20 bis 22.15 Uhr). Haus der Kunſt: 1 Nationale finniſche Graphik⸗Ausſtellung und„Deutſche Kunſt“, eine Veröffentlichung deutſcher Meiſterwerke Volksbildungsſtätte Heidelberg: Vortrag Dozent Dr. von Kienle: Germanen und Kelten am Oberrhein(Hör⸗ ſaol 8 der neuen Univerſität, 20.15 Uhr). Schloßpark⸗Kaſino: Nachmittags Konzert, abends Tanz. Stadtgarten⸗Kaſino: Kammerbrettl. Rodenſteiner: Familien⸗Varieté. Aus den Kinos: Odeyn:„Wo die Lerche ſingt“.— Kammer:„Perſil⸗Ton⸗ film“.— Gloria:„Eine Frau ohne Bedeutung“.— Schloß:„Ein Hochzeitstraum“. . ͤ V GPCGGCCCPCCCCCGCGCPGbGPGPGGGPGbGPPGPGTPGPPGGTGTGPGGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTGTGTGTGTGCTGTbTGTGTGTbTGTGTGTCTCTCTCTVTVTbTVTbTbTbTbPTPTTVVTVVTVTPVTPTVTVTTTVTTTTTVw Das Winterhilfswerk iſt für uns alle eine ſtolze Herzensangelegenheit Wir müſſen Opfer bringen! Vor einigen Wochen wurde in den Tageszeitungen ein anſcheinend von einer dem Reichsarbeitsminiſte⸗ rium nal chender Seite erlaſſener Aufruf am alle Ar⸗ beitgeber veröffentlicht, unter ihrem Perſonal eine Zahl von 10-12 v. HHälterer Angeſtellter zu beſchäftigen. Dieſer Aufruf beweiſt, daß die Not der erwerbsloſen älteren Angeſtellten bei den amtlichen Stellen ſehr .. ͤ dd d wohl gewürdigt wird, aber leider hat bisher die aus⸗ geſprochene Bitte nicht den gewünſchten Erfolg ge⸗ habt. Bei genauer Prüfung ſollte man zu der An⸗ ſicht kommen, daß eine Aenderung der Notlage der älteren Angeſtellten ſich nicht nur zum Segen der Angeſtellten und Arbeitgeber, ſondern auch zum Se⸗ gen der Allgemeinheit auswirkt. J. S. Schwimmen der Hitler⸗Jugend! Stelle KS. In dieſem Winterhalbjahr ſteht uns wieder eine Schwimmhalle, und zwar die Halle II des Städtiſchen Schwimmbades, zur Verfügung. Es iſt Gelegenheit ge⸗ boten: 1. Für Nichtſchwimmer: Das Erlernen mens unter ſachkundiger Leitung. 2, Für Schwimmer: Der Erwerb des Grundſcheines der Dec. 3. Für Grundſcheininhaber: Der Erwerb des Leiſtungs⸗ ſcheines der DeRG. 4. Für alle HJ und Di: Abnahme der Schwimmleiſtun⸗ gen für das HJ ⸗Leiſtungsabzeichen und das Da⸗Lei⸗ ſtungsabzeichen. Zeit: Jeden Samstag 20.00—21.30 Uhr. Der Schwimmbetrieb beginnt erſtmals am Samstag, 7. 11. Wir erwarten einen regen Schwimmbetrieb. Jede Gefolgſchaft und jedes Fähnlein ſtellteine Anzahl Jg., damit die Mindeſtzahl der Teilnehmer ge⸗ ſichert iſt. Die Koſten betragen je Mann 2 Pfg. BDM Untergan 171: Preſſe. Die Schulung am 6. 11, iſt auf Freitag, 13. 11. verlegt. Juugmädel Uutergau 17. Sämtliche Jungmädel, die am Elternabend mitwirken, auch das Orcheſter, treten am Samstag um 845 Uhr vor dem Roſengarten an. Kluft, darunter Sport. Da An alle Ortsgruppen. Die Ortsgruppen holen ſoſort wichtiges Propagandamatereial auf der DA F⸗Kreiswaltung NSKOW Oſtſtadt. Pflichtmitgliederverſammlung am 7. 11., 20 Uhr, im Lokal„Gaſthaus zur Oſtſtadt“, Wilhelm Mergentaler, Seckenheimer Straße 128/128. Neckarſtadt⸗Oſt. 7. 11., 20 Uhr, Pflichtmitgliederverſamm⸗ lung im Sängerheim„Flora“, Lortzingſtraße 17/10. des Schwim⸗ nnnHEIIH n novEmEER Freitag, 6. November Nationaltheater:„Toska“, Oper von G. Puccini. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors Kunſthalle: 20.15 Uhr Vortrag mit Lichtbildern: Prof. Dr. O. Schmitt:„Deutſche Kirchenbauten der Spätgotik“. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinſtraße⸗Pfalz. Photographiſche Geſellſchaft: 21 Uhr Anwendung von Fil⸗ tern bei der Aufurhme Herr Mehlhorn. Hetel National. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flugplatzkaſind. Ilngplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannhein. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett— Viriets. Lichtſpie le: Univerſum:„Das Mädchen Irene“.— Alhambra: „Mädchenpenſtonat“. Schauburg:„Weiberregiment“. — Palaſt und Gloria:„Mädchen in Weiß“.— Capitol: „Kobine B 50“.— Scala:„Schalten der Vergangenheit“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 u. 14—16 Uhr. Sonderſchzu: Die Mannheimer Planken. Sonderſchau: Saum Sonderſchau: Deutſche Architektur der Ge⸗ genwart. BVrotausgabe bei Ortsgruppe Deulſches Eik Die WHW⸗ Betreuten der Gruppe F obiger Orts⸗ gruppe können das ihnen zugeteilte Brot ſoſort auf ihrer Ortsgruppengeſchäftsſtelle in Empfang nehmen. zun Urlaubsregelung für Lehrlinge und Jungar⸗ arbeiter. Der Reichsinnenminiſter hat den Urlaub für Lehrlinge und Jungarbeiter in der Verwagl⸗ tung einheitlich für das ganze Reich geregelt. So⸗ weit ſie ihren Erholungsurlaub in einem Som⸗ merlager zubringen, kann bis auf weiteres Dienſtbefreiung unter Fortzahlung der Bezüge in⸗ Wenn Wäsehe, dann von Wiiche- peth CCC ſpweit gewährt werden, als der nach der Tarif⸗ oder Dienſtordnung zuſtändige Erholungsurlaub unter 14 Tagen zurückbleibt. Die Einberufung in das HJ⸗Lager muß im Einvernehmen mit der Dienſt⸗ ſtelle erfolgen. Bedürftigen Teilnehmern an einem Sommerlager der Hitler⸗Jugend kann auf Antrag ein Zuſchuß von täglich einer Mark, insgeſamt höch⸗ ſtens zehn Mark, gewährt werden. Auch die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände ſollen entſpre⸗ chend verfahren. Hinweis Jubiläumskonzert in der Konkordienkirche, Am Sonntag feiert der Verein für klaſſiſche Kir⸗ chenmuſtk an der Konkordienkirche ſein 60 jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß findet nachmittags 17.30 Uhr ein Feſtkonzert ſtatt. Das Programm bringt Chor⸗ und Orgelwerke von Bach, Händel, Chriſtoph Bernhard und anderen. An der Orgel: Dr. Herbert Haag, Dozent am evang. kirchenmuſt⸗ kaliſchen Inſtitut Heidelberg; Geſang: Lucie Schuhmacher(Sopran), Hilde Staab, Heidel⸗ berg(Alt), H. Kohl(Bariton); Chor: der verſtärkte Chor des Vereins für klaſſiſche Kirchenmuſik; Or⸗ cheſter: Gebildet aus Mannheimer und Heidelber⸗ ger Künſtlern ſowie aus Muſikfreunden unter Lei⸗ tung von Bruno Penzien. 8 he chm. 88 ——— Seichenerkls rung. Zul. Welterkerte A Feſter Mai fro vordtio gender HNalfluft e Mermer Mad] e front vortdtingencer Warmluft * Ststhe f. A 2, front mit Wäarmiuft in der Höhe FN NNO UN 15 5 Oroleclos O volag, lalllchige gen gebſet, At Schnee fefge biet O beiter S be dect Schevertsſqkeit, Nebel. e Gewifer O heſbbedeciti Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 6. November: Das über Oſteuropa liegende Hochdruckgebiet hat ſtark an Raum gewonnen. Gleichzeitig ſetzte über Frankreich ſtärkerer Druckfall ein. Hierbei kam bei uns eine verbreitete Südſtrömung in Gang, die uns erneut wärmere Luft zuführt. In ihrem Bereich wird, zu⸗ mal die Umbildung der Wetterlage fortſchreitet, die Witterung wieder unbeſtändiger werden, doch wird ſich der Witterungsablauf gleichzeitig etwas lebhafter geſtalten, ſo daß bei zeitweiligen Nieder⸗ ſchlägen auch gelegentlich mit Aufheiterungen gerech⸗ net werden kann. 8 22 Vorausſage ür Samstag, 7. November Veränderlich bewölktes Wetter, zeitweiſe mit Nieder⸗ ſchlägen, bei auffriſchenden ſüdweſtlichen bis weſt⸗ lichen Winden ziemlich mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 5. November + 120 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. November. 78 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 83 Grad. Waſſerſlandsbeobachtungen im Monat November Wee Wege 2 8. 8. leckar-Begel 3.. 5 Rheinfelden 2.482.480 Heede Wannveim 2090370 888 8 gehl 209 26/288 256 20 Jagſtfeld- Maxau. 3 888 8,89.0 2 28 Heilbronn-—: Mannheim 26% Dich nb 414258 275 268 25 Diedesbeim.— ö Köln.142,88 282 280 2% 1 18360 2 2 Jen Fucli des Qeichtums Zwei Dutzend Millionäre suchen nach der wahren Liebe In Neuyork wurde ein Klub gegen die Aus⸗ nutzung der„armen“ geplagten Millionäre gegrün⸗ det, deſſen Hauptaufgabe es iſt, ein Geſetz der USA zu ändern. geine Liebe ohne Rente Wer die amerikaniſchen Zeitungen verfolgt, kann immer wieder„Fälle“ wie dieſe finden. Irgendein hübſches Girl, eine kleine Tänzerin, eine zweit⸗ angige Schauſpielerin verklagt einen reichen Mann auf Schadenerſatzzahlung. Schaden für eine Liebe, die von der Schönen angeblich in anderen Erwartungen gewährt wurde, Schaden für angeblich entgangene Gagen, Reiſen, Anſtellungen und ſo fort Es gibt nichts, was nicht ſo ein Millionär ſchon durch einige zehntauſend Dollar„notdürftig“ wieder heilen mußte. Und dabei gab es im Grunde nichts zu heilen Wahrlich, es iſt ſchwer, heute US A⸗Millionär zu ſeln. Jeder andere Sterbliche darf lieben, ſoviel er kann und mag, ſofern er nicht gerade verheiratet iſt. Er darf ſich ſeines Lebens freuen und auch in aller Harmloſigkeit mit einer ſchönen Freundin verreiſen. Nicht ſo ein Millionär. Ihm wird ein Strick daraus gedreht, er muß anſchließend an eine zu ſchön ver⸗ lebte Woche von ſeinen Illuſionen Abſchied nehmen und zahlen. Als Opfer auserſehen Ja, Hunderte von Frauen begegnen dem Millio⸗ när und erſcheinen„zufällig“ in den pikanteſten Si⸗ tuationen. In entſprechender Aufmachung verirren ſie ſich z. B. in ſeine Kabine und was dergleichen Dinge mehr ſind. Aber wehe dem armen Millionär, der darauf hereinfällt. Die Frauen ſind ſich wohl bewußt, daß ſie einen Geſetzesparagraphen in der Taſche haben. Monatelang haben ſie meiſt ſchon ver⸗ gehlich verſucht, einen ſolchen Fall herbeizuführen. Und acht Tage Liebesbeziehungen genügen ihnen, um einen Schaden zu konſtruieren und dieſen Schaden von geriſſenen Spezial⸗Anwälten ausklagen zu laſ⸗ ſen. Acht Tage ein Liebes verhältnis mit einem Millionär macht jede Frau reich, wenn ſie geriſſen genug iſt. Von nun an kann ſie im Luxus ſchwel⸗ gen— und nichts anderes war das erſehnte Ziel. Es iſt kaum zu begreifen, woher Amerika dieſen großen Prozentſatz derart nüchterner und berechnen⸗ der Frauen nimmt. Es iſt nicht zu glauben— aber die vielen wenig erquicklichen Gerichtsprozeſſe bewei⸗ ſen es. Der Fluch des Geldes Die Folgen ſind erſchütternd. Mehr als fünf ſolcher„Schäden“ könnte ein durchſchnittlicher Mil⸗ lionär nicht bezahlen, ohne an den Rand des Ruins zu kommen Die Frauen, die ſich ihm erſt in an⸗ ſcheinend ſelbſtloſer Weiſe näherten, wurden nachher zu Hyänen der Geldgier und, geſtützt auf den Ent⸗ ſchädigungsparagraphen, erreichten ſie auch ihr Ziel. Wie will man da noch den Unterſchied zwiſchen einer wirklich ordentlichen Frau und einer ſolchen Hyäne erkennen können? Die Folge war, daß ſich den Millionären die Liebe langſam aber energiſch von ſelbſt verbot. Das iſt der Fluch ihres Geldes! Bei einer Zuſammenkunft nun, die kürzlich in Neuyork ſtattfand, ſo ſchildert ein dortiger Journaliſt, wäre das Geſpräch auf dieſe Dinge gekommen und er habe nicht weniger als 25 bekannte Millionäre ge⸗ zählt, die leidenſchaftlich nach der wirklichen Liebe ſuchten Büro im Regierungsviertel Die Folge dieſes Geſpräches war, daß ſich zunächſt ſechs Millionäre, von denen jeder mindeſtens zweimal bereits auf dieſe Weiſe geſchädigt wurde, zuſammen⸗ taten zu einem Schutzverband. Dieſer Verband engagierte einen Syndikus und verfügt ſeit einer Woche über ein Büro in Waſhington, im Regierungs⸗ viertel Die ſechs Herren haben zuſammen mehrere Millionen Dollar geſtiftet, die der Schutzverband da⸗ für ausgeben ſoll, den unſeligen Schadensparagraphen zu Fall zu bringen. Man rechnet damit, daß dieſe Bemühungen von Erfolg gekrönt ſein werden. Daß der umkämpfte Paragraph, der an ſich gut gedacht war, in Wirklich⸗ keit nur Schaden ſtiftete und zweifelhaften Frauen zu unrechtem Vermögen verhalf, iſt zwar überall be⸗ kannt. Ohne eine energiſche Nachhilfe würde aber niemand an ſeine Aenderung denken. „Hier Scheidung in einer Minute!“ Rotes Scheidungsparadies in Barcelona eröffnet Ein engliſcher Journaliſt berichtet aus Bar⸗ celona von der neueſten bolſchewiſtiſchen Ein⸗ richtung, die— mit den Waffen friſch aus Moskau importiert wurde. Soeben haben die Roten in Spanien in einer ihrer letzten Hochburgen, in Barcelona, ein Ehe⸗ und Scheidungsamt eröffnet, das jeder Be⸗ ſchreibung ſpottet. Mitten im belebteſten Teil der Stadt gelegen, iſt es durch große Plakate und Schil⸗ der gekennzeichnet.„Eheſchließung und Schei⸗ dung in einer Minute“ ſteht da zu leſen. „Sämtliche Handlungen, die hier vorgenommen wer⸗ den, ſind gebührenfrei.“ Die Scheidungen erfolgen genau nach dem Moskauer Patent— der Ehepartner erfährt unter Umſtänden gar nichts von den neuen Tatſachen. So berichtet ein Augenzeuge folgendes: „Ich habe einen halben Vormittag die Arbeit dieſes Komitees beobachtet. Es ging hier zu wie in einem Taubenſchlag. Ich ſah u. a. zwei Brüder her⸗ einkommen, die vollkommen betrunken und kaum ihrer Sinne mächtig waren. Beide hatten ſich rote Krawatten umgebunden und waren offenbar ſoeben für dieſen neuen„Staat der Freiheit“ geworben worden. Sie wurden von einem Milizſoldaten ge⸗ führt, der lächelnd erklärte: Meine beiden Freunde wollen von ihren Frauen geſchieden werden!“ Der Schreiber zog ein vorgedrucktes Scheidungs⸗ Zertifikat hervor— es war nur ein vervielfältigtes Blatt:„Bitte, den Grund?“, fragte er. „Wir wollen andere Frauen heiraten..“ „Schon recht— aber wir müſſen doch irgend etwas ſchreiben. Alſo was?“ „Gut— weil die Frauen mit den Faſchiſten ſympathiſteren!“ 5 2 Der Beamte ſchrieb, verzeichnete die Perſonalien, drückte einige Stempel auf das Dokument und— keine Minute ſpäter konnten die beiden Betrunkenen mit dem amtlichen Scheidungszertifikat auf die Straße treten. Neue Ehe nach einer halben Stunde. Es war gut eine halbe Stunde ſeitdem vergangen — da traten die beiden ſoeben geſchiedenen Männer ſchon wieder in das Büro. Diesmal wollten ſie auf die gleiche billige Weiſe heiraten. Die Mädchen, die ſte am Arm hatten, ſahen auch danach aus. Der Schreiber erkannte ſeine Gäſte von vorhin natürlich ſofort wieder, begrüßte ſie mit einem freundlichen Händedruck, ließ ſich von neuem die Perſonalien aufgeben und fertigte dann das ge⸗ wünſchte Eheſchließungs⸗Dokument aus. genau ſo ſchnell wie vorhin die Scheidung. Das ging Frankreich will das größte Flugzeug der Welt bauen Ein Bild von dem neuen Typ Farman 224, den Frankreich bauen will. von je 800 Ps beſitzen und 32 Paſſagiere befördern können. gramm veranſchlagt, und Fairbanks jr. nach der Premiere ie e Marlene Dietrich und Douglas Fairbanks fr. wohnten perſönlich der Premiere des nenen Films„Romeo und Julia“ in London bei, wo ſie unſer Bild bei der An⸗ kunft vor dem Filmtheater zeigt. (Atlantic,.) Märlene Dietrich Nachdem die Männer derart„neu disponiert“ hat⸗ ten, begaben ſie ſich auf das Werbebüro der roten Miliz, um ſich als Verteidiger dieſes herrlichen Syſtems mit Gewehr und Munition ausrüſten zu laſſen. Was ſich aber danach in der Wohnung der geſchiedenen und wieder verheirateten Männer ab⸗ ſpielte, iſt nicht bekannt geworden. Ebenſo ungewi⸗ iſt das Schickſal der ſo überraſchend geſchiedenen Frauen Das Flugzeug ſoll vier Mokoren Die Geſamttragfähigkeit iſt auf 16000 Kilo. (Preſſephoto,.) 7 Merle Oberon darf nicht heiraten! Die ſchöne britiſche Filmſchauſpielerin Merle Oberon die als Anng Boleyn in„Heinrich VIII.“ weltbekannt wurde, hat mit der Metro einen Vertrag abgeſchloſſen, der ihr für die nächſten fünf Jahre Ein wahmen von faſt 5 Millionen Mark ſichert. Allerdings enthält dieſer Vertrag wieder die Eheverbots⸗Klauſel, ſo daß die Filmdiva auch weiterhin Junggeſellin bleiben muß und ihr Verlobter, D. Niven, noch weitere fünf Jahre zu warten hat. (Preſſephoto,.) Hellen bengnd“? Fleche ſeschenpscküng 2 ant Hleichem Inhalt 5 5 5 9 e Bab EMS SEIT JAHRHUNDERTEN Das HEI ER WEIT Walter Erich Schäfer: Vom ſoldatiſchen Geiſt/ Im Neuen Theater wird heute Abend Wal⸗ ter Erich Schäfers dramatiſcher Mythos„Der Feldherr und der Fähnrich“ uraufge⸗ führt. Auf unſere Bitte ſchreibt uns der Dichter dieſe Zeilen: Auf die Aufforderung der Schriftleitung der „NM.“ hin möchte ich an dieſer Stelle ein paar Bemerkungen über den Geiſt machen, aus dem her⸗ aus ich mein neues Stück empfunden habe. Es iſt mit einem Wort: Der Geiſt des Soldaten. Das Soldatiſche und ſein Widerſpiel ſind die eigent⸗ lichen Träger der Spannungen und damit des ganzen Stücks. Dieſer ſoldatiſche Geiſt tritt natürlich in den verſchiedenſten Abwandlungen auf, vom Feld⸗ herrn bis zum Fähnrich, vom General bis zum Mus⸗ ketier, er trennt den Kommandierenden und den Ge⸗ horchenden, den alten erfahrenen und den jungen begeiſterten Soldaten, er trennt den Frontſoldaten und den Friedensſoldaten. Aber er iſt ſogar über die große Trennungslinie des Bürgerkriegs hin⸗ weg auf der Gegenſeite lebendig, er ſcheidet die„zivi⸗ liſtiſchen“ Revolutionäre von denen, die durch das Fronterlebnis hindurchgegangen und dadurch weſent⸗ lich geworden ſind. Ich brauche wohl nicht zu ſagen, daß ich dieſen ſol⸗ datiſchen Geiſt nicht als irgend etwas Oberflächliches und Aeußerliches empfunden habe, ſondern als ein Erlebnis, das ich zu den weſentlichſten meines eige⸗ nen Lebens zähle und das ganz beſtimmt auch für die, die ſich dagegen wehrten, das gewaltigſte Gemein⸗ ſchaftserlebnſs war. Ein Erlebnis, das jeden neu formte, der davon erfaßt wurde. Es iſt ſchwer, von dieſem Erlebnis anders zu ſprechen, als indem man ſeine Wirkungen nennt, denn das Weſen ſelbſt iſt kaum mit Begriffen zu faſſen, man kommt allzufehr in die gangbare und abgegriffene Münze„Befehl und Gehorſam“ hinein. Ich möchte aber doch an dieſer Stelle auf einen Dichter des Soldatiſchen hinweiſen, der mir unendlich viel bedeutet und von dem ich glaube, daß er noch lange nicht in ſeiner ganzen Be⸗ deutung erfaßt iſt, das iſt Ernſt Jünger. Ernſt Jünger verſucht zum erſtenmal in ſeiner Betrachtung des Soldatiſchen, vor allem in ſeinem J Zur heutigen Araufführung von „Der Feldherr und der Fähnrich“ Buch„Der Kampf als inneres Erlebnis“, in neue Regionen vorzuſtoßen. Er empfindet, daß vor der unerhörten Neuheit der Materialſchlacht auch die al⸗ ten Begriffe zu eng geworden ſind, und er ſtößt mutig zu dem vor, was man jenſeits von allen ein⸗ zelnen Erſcheinungsformen die Metaphyſik des Sol⸗ datiſchen nennen könnte, die Verwurzelung ſeiner Ideale in den tiefſten Lebensgründen. Ich glaube, ich kann nicht deutlicher von dem ſprechen, was mein eigenes Erlebnis bei dieſem neuen Stück war, als wenn ich auf die Bücher von Ernſt Jünger hinweiſe. Und wenn es mir gelun⸗ gen iſt, auch nur ein bißchen von der Größe dieſes gemeinſamen Erlebniſſes wiederzugeben, ſo war mein Stück nicht ganz umſonſt. Komm', o Morpheus! Von Ell Wendt Zweifellos gehört es zu den unangenehmſten Be⸗ ſchäftigungen, ſich ſchlaflos im Bett zu wälzen. Ich kenne Menſchen, die ſogar einen Gang zum Finanz⸗ amt den Schreckniſſen einer ſchlafloſen Nacht vor⸗ ziehen. Das Bett, dieſer paradieſiſche Aufenthalt, wird dem Ruheloſen zum Höllenpfuhl, Mücken haben die Eigenſchaft, ſich im Dunkel der Nacht zu Eleſanten auszuwachſen, und die Sache mit dem guten Ge⸗ wiſſen muß auch einen Haken haben, denn als ſanf⸗ tes Ruhekiſſen verſagt es oft ſchmählich den Dienſt. Die gute, alte Wanduhr ſcheint bei Nacht geſteigerte Lautſtärke mit boshafter Eindringlichkeit zu ver⸗ binden;„Um Gottes willen, ſchon zwei Uhr“, ſtöhnt der Schlafloſe, der Verzweiflung nah, und wirft ſich zum dreißigſten Male von der rechten Seite auf die linke oder umgekehrt. Was tut man, wenn man nicht ſchlafen kann? Meine ſelige Tante Emilie pflegte zu ſagen, man müſſe ſich auf den Rücken legen, tief atmen und ruhig bis hundert zählen. Wobei beſonderes Gewicht auf ruhiges Zählen zu legen iſt. Blinder Eifer ſcha⸗ det hier wie überall, Sie laufen Gefahr, ſich zu ver⸗ heödern, müſſen von vorne beginnen, und der Schlaf lacht Sie aus. Hartgeſottenen Nichtſchläfern empfahl die gute Tante, Schäfchen ſpringen zu laſſen. Ihr zufolge ſoll die Vorſtellung ſpringender Schafe ungemein beruhi⸗ gend wirken. Dabei iſt die Frage, ob Schafe zu den ſprunghaften Tieren gehören, wie z. B. Känguruhs, unbedingt als ſchlafhemmend von der Hand zu wei⸗ ſen. Unerbittliche Logiker können es ja auch mit Kän⸗ guruhs verſuchen. Tante Emilie jedenfalls hielt es mit den Schafen. Sie behauptete, man müſſe ſie, eins hübſch nach dem anderen, über eine Hürde ſpringen laſſen. Ich habe es ausprobiert, es iſt ſehr luſtig, und Sie bringen es allmählich zu einer ſtattlichen Herde. Wenn Sie Glück haben, ſchlafen Sie ſogar dabei an. Das dritte Rezept muß dem Hirn eines ſchlafloſen Lyrikers entſprungen ſein; man ſchließe die Augen und zaubere ſich wogende Kornfelder vor, ein golde⸗ nes Meer, von ſanftem Sommerwind gewiegt. Wenn Sie nicht lyriſch veranlagt ſind, unterſtützen Sie viel⸗ leicht Ihre Phantaſie mit der Erinnerung an einen ſchönen Kulturfilm, z. B.„Geſegnetes Land“ oder „Wunder der Reife“, denn es empfiehlt ſich nicht, an die verregneten Kornfelder des Sommers 1936 zu denken. Verſchließen Sie Ihr Ohr gegen den Herbſtſturm, der am Fenſterladen rüttelt. Sonne im Herzen und wogende Kornfelder vor Augen! Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn man dabei nicht ein⸗ ſchliefe! Ein Freund von mir richtet in wachen Nächten ſein noch gar nicht exiſtierendes Wochenendhäuschen ein. Er ſtattet das kleine Luftſchloß mit Liebe, Ge⸗ ſchmack und allen Errungenſchaften moderner Innen⸗ architektur aus, und bei der Kücheneinrichtung ſchläft er regelmäßig ein. Er ſchwört auf ſein Rezept. Ich persönlich pflege Gedichte aus meiner Schul⸗ zeit zu repetieren, ein Mittel, das ich ſchlafloſen Kollegen warm empfehle. Es müſſen ergiebige Gedichte ſein,„Die Glocke“ oder„Der Gang zum Eiſenhammer“ Je länger das Gedicht, um ſo grö⸗ ßer die Chance, dabei einzuſchlafen. Die beſten Er⸗ fahrungen habe ich mit dem„Siebzigſten Geburts⸗ tag“ gemacht, einem an breiter Gewichtigkeit haum zu überbietenden Epos, das mit den Worten beginnt: „Auf die Poſtille gebückt, zur Seite des wärmenden Ofens Poſtillen und wärmende Oefen ſind einlullend wie ein Schlummerlied! Es ſei nun dem geneigten Leſer überlaſſen, das für ihn geeignete Rezept herauszufinden. Auf jeden Fall heuchle man dem treuloſen Schlaf vollkommene Gleichgültigkeit vor. Morpheus iſt ein Gaſt, der ſich nur ungerufen einſtellt. Erſt wenn Sie reſtlos die Waffen geſtreckt haben, wird er auf ſamtenen Sohlen daherkommen und Sie in ſeine Arme nehmen, die ſanfteſten Arme der Welt. Die Vorbereitungen ſür das Breslauer Sängerbundesſeſt 1937. Die Deutſche Sängerbun⸗ deszeitung veröffentlicht die ausführlichen Vor⸗ tragsanweiſungen derjenigen Lieder und Geſänge, die bei den großen Chorfeiern beim Breslauer Sän⸗ gerbundesfeſt im Juli nächſten Jahres zum Vor⸗ trag kommen ſollen. Nachdem das 12. DSB. ⸗Feſt vom Propagandaminiſter Dr. Goebbels inzwiſchen für reichswichtig erklärt worden iſt, ſind die Vorbe⸗ reitungen in vollem Umfang aufgenommen worden. Bei den Chorfeiern werden jeweils 30 000 bis 35 000 Sänger gemeinſam ſingen. Die zum Vor⸗ trag kommenden Geſänge ſind bereits vor längerer Zeit vom De in Heftform herausgegeben und den Teilnehmern zugänglich gemacht worden. Da für die Aufführungen nur eine kurze Probe mög⸗ lich iſt, haben die Feſtöſrigenten(Kirchenmuſtkdirek⸗ tor Geilsdorf⸗Chemnitz, Staatskapellmeiſter Dr. Laugs⸗Kaſſel, Kapellmeiſter Behr⸗Breslau) im Amtsblatt des DSB. genaue Vortragsanweiſungen veröffentlicht, die eine einheitliche Einſtudierung ge⸗ währleiſten ſollen. Bei den Chorfeiern kommen hauptſächlich zeitgenöſſiſche Tonſetzer zum Vortrag. 125 * Lehrbuch der Deutſchen Kurzſchrift. 1. Teil: Ver⸗ kehrsſchrift für Anhänger zur leichten und ſchnellen Er⸗ lernung. Von Univerſitäts⸗Stenogrephielehrer H. Schnei⸗ der, Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis 1 Mark. Das nach der Urkunde der Deutſchen Kurzſchrift vom 30. Januar 1936 neu bearbeitete Lehrbuch des bekonnten ſachverſtän⸗ digen Verfaſſers liegt in neuer Auflage vor. In ſehr überſichtlicher Weiſe verſteht es der Verfaſſer, den Lernen⸗ den in die Kurzſchrift einzuführen und die Kenntnis ohne Lehrer zu übermitteln. Die ſtenographiſche Darſtellung iſt kaum zu fbertreffen. Leſeübungen und Hebertra⸗ gungsarbeiten ſind dem Lehrbuche beigefügt. Jeder, der ſtenographieren lernen möchte, ſollte zu dieſem vorzüglichen Leitfaden greifen, in dem alles treffend und ſehr klar Hargelegt wird. 6. Seite/ Nummer 515 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. November 1088 — An der Front eines großen Varietés in Pitts⸗ burg prangte in hohen Leuchtbuchſtaben der Name Al Billings. Al Billings war der anerkannte Star der Bithne. Der ſchneidige ſunge Mann trat als Damenimitator auf, tanzte und ſang unter der Maske beliebter Filmſchauſpielerinnen und machte ſeine Sache ſo gut, daß ihm allabendlich rauſchen⸗ der Beifall zuteil wurde. Immer wieder mußte er ſein Gaſtſpiel verlängern, denn ſein Auftreten ver⸗ bürgte ein aus verkauftes Haus. Schon umwarben ihn die Vertreter Hollywooder Filmgewaltiger, ſchon ſchien ſich ihm eine ausſichtsreiche Filmkarriere zu eröffnen, da erlebten die Pittsburger eine gehörige Ueberraſchung. Der Künſtler befand ſich in ſeiner irderobe, um ſich ſüür ſeinen Auftritt fertig zu machen, als zwei Polizeibeamte eintraten und ihn verhafteten. Der Direktor ſchlug die Hände überm Kopf zuſammen und war ſprachlos. Er beſaß aber doch noch die Geiſtesgegenwart, die Situation zu retten. Er trat auf die Bühne, gab einige Witze zum beſten und erklärte dann:„Jetzt kommt aber der beſte Witz. Die Nummer, die ich Ihnen eben anſagen wollte, kann ich leider doch nicht anſagen. Unſer verehrter Star Al Billings iſt am Auftreten verhin⸗ dert. Höhere Gewalten haben eingegriffen. Al Bil⸗ lings, den wir als Damenimitator ſo ſehr ſchätzen, iſt nämlich gar nicht Al Billings und iſt auch kein Damenimitator. Er braucht die Damen gar nicht zu imitieren, weil er ſelbſt eine Dame iſt!“ Das Haus dröhnte vor Gelächter, denn es nahm die Er⸗ klärung als einen Spaß auf. Der Direktor ſchil⸗ derte nun ausführlich die Einzelheiten der Verhaf⸗ tung und brach dann in ein komiſches Geheul über ſein Mißgeſchick aus. Da bewieſen die Pittsburger, daß ſie wirklich Humor beſitzen und lachten noch ein⸗ mal. Die Vorſtellung konnte dann ohne jeden Zwi⸗ ſchenfall fortgeſetzt werden und am nächſten Tage ſchon war ein anderer Damenimitator zur Stelle, der zwar nicht ganz die Leiſtungen Al Billings auf⸗ weiſen konnte, dafür aber nun wirklich ein Mann war. 5 — Unter einzigartigen Umſtänden wird in den nächſten Wochen vor den Pariſer Gerichten ein Mordprozeß neu aufgerollt. In ſeinem Mittelpunkt ſteht ein gewiſſer Georges Senet, der ſich vor eini⸗ gen Tagen ſelbſt der Pariſer Polizei geſtellt hat. Er hatte 13 Jahre lang in Argentinien gelebt und war nun, vom Heimweh getrieben, mit kleinen Er⸗ ſparniſſen nach Paris zurückgebehrt. Hier erfuhr er eine„Neuigkeit“, die ihm 13 Jahre hindurch ent⸗ gangen war: Er war vor 13 Jahren zum Tode ver⸗ urteilt worden. Georges Senet hatte einen fran⸗ zöſiſchen Dampfer für die Heimfahrt benutzt. Alles vollzog ſich reibungslos. Man kontrollierte ſeine Papiere und fand nichts Verdächtiges. Auch in Pa⸗ ris intereſſierte ſich die Polizei keineswegs für ihn. Doch dann traf Senet auf der Straße einen alten Bekannten, der ihn erſt entgeiſtert anſtarrte und ihn dann kopfſchüttelnd fragte, wie ein Menſch wie er, ſo ſeinen Kopf riskieren könne. Auf dieſe Weiſe er⸗ fuhr Senet zu ſeiner Verwunderung, daß er einen gewiſſen Etienne Surmont vor 13 Jahren in der Silveſternacht ermordet haben ſollte. Noch nie hatte Senet den Namen Sturmwut gehört. Er konnte ſich keinen Reim auf die ganze Geſchichte machen. Dann aber wandte er ſich an einen Rechtsanwalt, erklärte ihm die Situation und beauftragte ihn, ſeine Re⸗ habilitierung durchzuſetzen. Das geht nun nicht, ohne daß man Georges Senet erſt einmal ins Ge⸗ fängnis ſetzt. Denn ſchließlich iſt er rechtskräftig zum Tode verurteilt. Man hat jedoch inzwiſchen be⸗ reits in Erfahrung gebracht, daß Georges Senet da⸗ mals vor 30 Jahren mit einem Mädchen verlobt war, deſſen früherer Bräutigam Senet mit tödlichem Haß verfolgte. Die Polizei aber wurde durch einen anonymen Brief auf die Spur Senets gehetzt und glaubte um ſo eher, auf der richtigen Fährte zu ſein, als Senet eines Tages Paris verlaſſen hatte und verſchwunden war. Allerdings hatte er in Wirk⸗ lichkeit die Flucht vor jenem wütenden ehemaligen Bräutigam ergriffen und nicht wegen des Mordes, der ihm auf Grund jenes anonymen Briefes und einer Anzahl unglückſeliger Umſtände in die Schuhe geſchoben wurde. Man rechnet damit, daß das Wie⸗ deraufnahmeverfahren mit einem Freiſpruch enden wird. Für die Pariſer Polizei aber ergibt ſich die Frage,— wer denn nun wirklich vor 13 Jahren der Mörder des Etienne Surmont geweſen iſt. 4 Solingen aus gehen viele Fäden in die die bergiſchen Meſſerſchmiede ſind nicht nur durch ihre Fabrikate ſondern auch durch manche weite Geſchäftsreiſe weltberühmt geworden. So hatte auch im vergangenen Jahre ein Solinger Schmied eine Reiſe über den großen Teich gemacht, um einmal wieder ſeinen Sohn zu beſuchen, der ſeit Jahren drüben in den Staaten weilte und es dort in ſeinem Fache zu etwas gebracht hatte. Als er dann wieder nach erlebnisreichen Tagen das Schiff — Von Welt und beſtieg, und, mit einer leichten Schwermut an der Reeling ſtehend, die Freiheitsſtatue langſam ver⸗ ſchwinden ſah, wurde es ihm ſo ſonderbar feierlich ums Herz, daß er vermeinte, in dieſem Augenblicke etwas beſonderes tun zu müſſen. So ging er denn hin, beſorgte ſich vom Steward eine Flaſche und machte eine regelrechte Flaſchenpoſt fertig mit einem Zettel:„Ich bin der und der, wohne in Solingen, Germany, und wer dieſe Flaſchenpoſt findet, der ſoll mir eine Karte ſchreiben, er wird von mir ein prima Solinger Taſchenmeſſer erhalten“. So, die Flaſche wurde verkorkt und mit feierlichem Schwung dem Ozean überliefert. Tatſächlich, der alte Herr aus Solingen fühlte ſich nach dieſem gewiß harmloſen Unternehmen gleich wieder guter Laune. Der Tren⸗ nungsſchmerz und Heimweh hatten eine geſchickte Ablenkung, gefunden. Er kam wohlgemut daheim an und das Leben nahm wieder ſeinen gewohnten Gang. Juſt in dieſen Tagen landete plötzlich ein Brief aus Amerika, den ein gewiſſer Arthur Mac Cleave, wohnhaft auf der Inſel Natucket in Maſ⸗ ſachuſetts, ſeines Zeichens Hummernfiſcher, unter⸗ ſchrieben hatte. Der Mann hatte bei ſeinem Fiſch⸗ fang die Flaſchenpoſt gefunden und ſich nach lang⸗ gen Vermittlungen den Inhalt überſetzen laſſen. Natürlich hatte es der„Inſulaner“ auf die Solin⸗ ger Klinge abgeſehen, doch er erbat ſich ſtatt einem Taſchenmeſſer ein ſtehendes Matroſenmeſſer aus. Das wurde denn auch prompt mit der nächſten Poſt auf den weiten Weg gebracht *. — Als König Eduard VIII. noch Prinz von Wa⸗ les war und in ſeiner Eigenſchaft als engliſcher Thronfolger ſtändig Weltreiſen unternahm, ſtieg er wiederholt in dem vornehmſten Hotel der ſüdafrika⸗ niſchen Stadt Johannesburg ab. Ein Zufall ergab es, daß er dort in ein Geſpräch mit dem Hotelpor⸗ tier kam, der dem Prinzen ſo gut gefiel, daß er ſich mehr als eine Stunde mit ihm unterhielt. Der Ho⸗ telportter war ein gebürtiger Pole namens Robert Trakinſki. Er hatte in ſeinem Leben ſchon viel er⸗ lebt und wußte darüber höchſt anregend zu erzählen. Der Prinz verabſchiedete ſich ſchließlich von ihm ſehr herzlich und hat ihn ſpäter, als er wieder nach Jo⸗ hannesburg kam, wiederum ins Geſpräch gezogen. Nach dem Tode Georgs., als öͤer Prinz von Wales König von England wurde, erhielt er unter den zahlloſen Glückwunſchſchreiben auck einen Brief Ro⸗ bert Trakinſkis, der inzwiſchen ſeine Stellung in Jo⸗ hannesburg aufgegeben hatte und in ſeine Heimat zurückgekehrt war. König Eduard erinnerte ſich ſei⸗ ner ſofort, als man ihm den Brief vorlegte, und be⸗ ſtimmte, oͤaß Trakinſki zur Krönungsfeier nach Lon⸗ don eingeladen werde, und zwar als Ehrengaſt des Königs. Dieſe Einladung hat der ehemalige Hotel⸗ portier ſoeben in Wilna zugeſtellt erhalten. Er wird ſelbſtverſtändlich der ehrenvollen Einladung Folge leiſten. 2 — In London wurden dieſer Tage die Einwoh⸗ ner eines Hauſes in paniſchen Schrecken verſetzt. Durch einen Zufall entdeckte man in einer Wohnung eine einbalſamierte Leiche. Es ſtellte ſich heraus, daß die Bewohner des Hauſes, ohne es zu wiſſen, ſchon Die Hebung des Wracks Elbe 1“ — Cuxhaven, 5. November. Am Mittwochnachmittag waren die Arbeiten an der Unfallſtelle des Feuerſchiffes„Elbe J“ ſoweit ge⸗ diehen, daß vom Bergungsdampfer„Reiher“ aus die erſten Tauchverſuche unternommen werden konnten. Sie führten zur genauen Feſtſtellung der Lage des untergegangenen Feuerſchiffes. Wann mit der Hebung des Wracks begonnen werden kann, ſteht im Augenblick noch nicht feſt, doch werden die Ausſichten, das Wrack zu bergen und ein⸗ zuſchleppen, bei der gegenwärtig ruhigen Wetterlage als günſtig beurteilt. Neuer Fernſehſender auf dem Brocken — Auf dem Brocken, 5. November. Auf dem 1142 Meter hohen Brocken, dem höchſten Berg des Harzes, der Mittel⸗ und Norddeutſchland in einer Runde von über 100 Kilometer überſchaut, entſteht zur Zeit neben Wetterwarte und Berggaſt⸗ hof ein dritter Bau mit einer Höhe von etwa 52 Me⸗ ter, gut doppelt ſo hoch wie ein großſtädtiſches Miet⸗ haus; das wird die neue Fernſehanlage Deutſchlands, neben Witzleben die zweite im Reich. Bekanntlich hat die Reichspoſt im Laufe der bei⸗ den letzten Jahre mit einer fahrbaren Fernſehanlage bereits auf dem Brocken eingehende Reichweiten⸗ verſuche angeſtellt. Die Antennenhöhe iſt für die Fernſehtechnik deshalb von beſonderer Wichtigkeit, weil die ultrakurze Welle, deren ſich das Fernſehen bedient, nicht über den Horizont der Antenne reicht, das heißt, daß die Welle nur ſo weit reicht, als ihre Antenne„ſieht“. Die Fernſehſendeantenne des Ber⸗ liner Fernſehſenders Witzleben wurde deshalb in der äußerſten Spitze des Berliner Funkturms unter⸗ gebracht; aus dem gleichen Grunde baut man jetzt den Fernſehſendeturm auf dem Brocken, mit dem ſeit Jahren mit dieſer Leiche unter einem Dach ge⸗ lebt haben. Der Verſtorbene, ein junger Mann von einundzwanzig Jahren, erlitt im Jahre 1931 einen ſchweren Autounfall, an deſſen Folgen er ſtarb. Die Mutter, mit der er allein zuſammen gewohnt hatte und die an ihrem einzigen Sohne mit unbeſchreib⸗ licher Zärtlichkeit hing, konnte und wollte ſich von ihrem Jungen, den der Tod ſo früh dahingerafft hatte, nicht trennen. Sie ließ die Leiche darum ein⸗ balſamteren und in dem ehemaligen Kinderzimmer des Verunglückten in einen Glasſarg legen. Jetzt erſt, nach fünf Jahren, erfuhren die Miteinwohner des Hauſes von dem Toten im Kinderzimmer. Voll Entſetzen begaben ſie ſich auf die Polizei und pro⸗ teſtierten dagegen, mit einer Mumie in einem Hauſe wohnen zu müſſen. Indeſſen, die Londoner Polizei entſchied gegen die Beſchwerdeführer! Solange alle ſanitären Maßnahmen in ausreichendem Maße be⸗ obachtet wären, ſolange alſo keine geſundͤheitliche Gefahr durch die Aufbewahrung der Leiche in der Wohnung beſtünde, ſo hieß es, könne man dagegen auch nichts einwenden. * — Einen ungewöhnlichen Beweis der Treue er⸗ brachte eine Hündin ihrem früheren Herrn, einem Förſter in den Ruhrwaldungen bei Werden. Adda, ſo hieß die Hündin, war jahrelang die Begleiterin des Förſters auf ſeinen Reviergängen geweſen. Da inzwiſchen der Sohn Addas, ein echter Hühnerhund, ſo weit herangewachſen war, daß er ſich ebenſo wie ſeine Mutter für die Jagd eignete, beſchloß der För⸗ ſter, die Hündin zu verkaufen. Die neue Heimat der Hündin lag am jenſeitigen Ufer der Ruhr. Dort warf die Hündin wieder ſieben junge Hunde. Man —— man eine wirkſame Antennenhöhe von rund 1200 Meter und einen entſprechenden Horizont gewinnt Im oberſten Stockwerk werden die eigentlichen Antennen untergebracht, denn auf dem Brocken ſind ſtarke Bhen und halbmeterdicker Rauhreif keine Sel⸗ tenheit. Unmittelbar unter den Antennen wird mit möglichſt kurzem Verbindungskabel der Sender ein⸗ gebaut. Im Erdgeſchoß des Turmhauſes findet ein Poſtamt Unterkunft. Bis zum Frühjahr hofft man, den Bau fertig⸗ geſtellt zu haben. Dann werden die Maſchinen und Geräte hinaufgeſchafft und eingebaut werden. Die Sommermonate ſollen mit Sende⸗ und Reichweiten⸗ verſuchen ausgefüllt ſein, ſo daß man annehmen darf, im Herbſt den regelmäßigen Sendebetrieb aufnehmen zu können. Das Sendeprogramm wird vorausſichtlick von Berlin aus über ein beſonderes Fernſehkabel zum Brockenſender geleitet. Exvploſion in einer italieniſchen Teerſiederei E Rom, 5. November. Eine ſtarke Exploſion ereignete ſich aus bisher unbekannter Urſache am Donnerstagmorgen in der großen Teerſiederei in Monteverde. Zwei Arbeiter wurden lebensgefährlich verletzt. Der Sachſchaden beträgt ſchätzungsweiſe 100⸗ bis 150 000 Lire. Eiſenbahnunglück bei Paris (Funkmeldung der N Mz.) 3 + Paris, 5. November. Im Bahnhof des Pariſer Vorortes Puteaux ſtieß am Mittwochabend ein elektriſcher Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammen und entgleiſte. 20 Ju⸗ ſaſſen des Perſonenzuges wurden dabei verletzt. Acht von ihnen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. BFFFFFCCCCCCCCCCTCTCTCTCTCTCTbCTCTCTCTGTCTCTGT(TGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbT('bT'''''!'.!'..'.!.!....!..·˖·ů·ů·ů ůwv——BBBBBVVvTTTTTTTTTTVTTTTTTTTTTTTTTWWWw ließ ſie unangekettet, da man annehmen konnte, daß ſie ihre Jungen nicht im Stich ließ. Aber man hatte nicht mit der Anhänglichkeit der Hündin an ihren früheren Herrn gerechnet. Eines Nachts ergriff ſie ein Junges nach dem anderen, ſpraug mit den Tie⸗ ren im Maul lAmal in die Ruhr. Die ganze Nacht gebrauchte das Tier zu ſeinem Werk und als man am anderen Morgen Hundemutter und Hundekinder auf der neuen Heimſtatt vermißte und beim alten Beſitzer anfragte, zeigte ſich, daß die Hündin ſamt den 7 Jungen wieder dort in der alten Hütte lag. Das Tier war noch ſehr erſchöpft, aber im übrigen glückſelig, wieder in der vertrauten Heimat zu ſein. Es iſt verſtändlich, daß der ehemalige Beſitzer nun⸗ mehr die Hündin Adda und ihre ſieben Jungen bei ſich halten will, um dieſen ſeltenen Beweis der Treue zu lohnen. 8 9 — Eine ſeltſame letztwillige Verfügung wurde nach dem Tode des achtzig Jahre alten Bauern Luigi Aſtrelli bekannt, der in Forli in Italien ſtarb. In ſeinem Teſtament ſtellte er eine größere Summe Geldes bereit, um eine Jazzkapelle zu bezahlen, die bei ſeiner Beerdigung fröhliche Weiſen erklingen laſſen ſollte. Die Angehörigen kamen dem ſeltſamen letzten Wunſche nach, trotzdem der Prieſter der Ge⸗ meinde dagegen Einſpruch erhob. Auf jeden Fall hat man ſelten eine ſo eigenartige Beerdigung er⸗ lebt. 1 nur die BH luleuie u. Teltlelliglait unschädllchen Gelbe Drops I PG.75 Jin Hhrolllelem le, Drogerien Copyright by Arthur Moewig, Dibegen 6 S H ON Ja, allein! Walter Steinhoff zuckten doch ein wenig die Lippen, als er in ſeinem engen, kargen Zimmer den kleinen Koffer packte, der all ſeine Habſeligkeiten barg. Ein böſer Trotz war in ihm, und es gab Sekun⸗ den, wo etwas wie lähmende Lethargie über ihn kommen wollte; doch er verbiß das und reckte den blonden Kopf noch höher, während er zur Bahn ſchritt, den Koffer ärgerlich in der Linken ſchleppend. Wenn ſeine Gedanken an einen gewiſſen Namen gerieten, zuckte er jedesmal wie geſtochen zuſammen und zwang ſich gewaltſam, an andere Dinge zu denken,— aber die waren meiſt auch nicht freund⸗ licher und hofnungsreicher, und ſo ſaß denn Walter Steinhoff ziemlich zerſchlagen und„down“ in dem unfreundlichen Warteſaal der kleinen Station, auf den Zug wartend, der nach dem Weſten ging, nach der Küſte des Pazifik. Nein, nicht denken, nicht grübeln, um Gottes willen nicht nachdenken. Vorwärts ſchauen, unbe⸗ irrt, wie es einem ſtolzen Jungen geziemte,— das allein konnte die Parole ſein! Aber es tat weh, bitter weh, dieſes Gefühl des Verſchmähtſeins, der Verlaſſenheit, der Einſamkeit. Keine Seele zu haben in dieſem endlos weiten Land, keinen Menſchen unter all den Millionen, von denen dieſer Erdteil wimmelte. Schweren Herzens beſtieg Walter Steinhoff den endlich des Wegs kommenden Zug, drückte ſich in eine Abteilecke und ſchloß die Augen. Und ſo ver⸗ zweifelt er ſich auch dagegen wehrte: Immer war es ein unvergeſſenes Mädchenantlitz, das ihn anzu⸗ blicken ſchien aus dem leeren Nichts, immer waren es ein Paar Augen, die ſo warm und ſchauen konnten— und deren Glanz ſich doch auch n L. AN 8 allein ſtand man, mutterſeelenallein, bitter freundlich als trügeriſch erwieſen, wie alles in der Welt an dieſem Tage dem armen Walter Steinhoff voll Lug und Trug erſchien.———— San Franzisko iſt eine junge Stadt. Das Goldfieber der Achtzehnhundertachtundvier⸗ zig erſt hat ſie aufgerüttelt aus dem Dornröschen⸗ ſchlaf eines kleinen Koloniſtenneſtes,— Brände und Erdbeben haben ihr Geſicht immer wieder ver⸗ ändert, und bunt iſt das Völkergemiſch ſeiner Stra⸗ ßen, in denen ſich abenteuerliches Volk aus Europas Süden und ſchlitzäugige Aſiaten zwiſchen deutſch⸗ ſtämmigen und„hundertprozentigen“ US A⸗Ameri⸗ kanern drängen. Durch das Goldene Tor ſpülen die Stillen Ozeans herein in die Bai von San Fran⸗ zisko, die vor hundert Jahren noch kaum eine Fiſcherhütte an ihren waldigen Ufern ſah und wo nur der Pelikan den Reichtum der Gewäſſer zu ſchätzen ſchien. Aber eine Million Menſchen wohnen heute um dieſe Bai und wimmeln durch die Straßen von Richmond, Berkeley und Oakland; ohne Zahl ſind die Schiffe und Boote und Kähne, die auf der Bai kreuzen und die Nachbarſtädte mit der Halb⸗ inſel verbinden, auf der San Franzisko ſelber ſteht. Der Tag, an dem Walter Steinhoff zum erſten Male dieſe Stadt betrat, war in eine goldene Sonne getaucht, die das Getriebe der pazifiſchen Metropole in eine Flut von heiterem Optimismus hüllen zu wollen ſchien. Und auch Walter Steinhoff war einige Stunden lang geneigt, das Leben ein wenig heiterer und zu⸗ verſichtlicher anzuſehen. Aber einige Stunden nur. Denn als er ſich ein Quartier in einem beſchei⸗ denen Hotelchen geſucht und ausgerechnet hatte, wie lange ſeine Barſchaft ausreichen würde, um ohne Einkommen in dieſem Hotel ein Dach über dem Kopf zu haben,— als er den erſten Rundgang durch die Straßen gemacht und in den erſten Kontoren angeklopft hatte, eine Konſervenfabrik, eine Maſchinenfabrik und ein kleiner Fährbetrieb waren es, bei denen er aufs Geratewohl ſein Glück verſuchte und ſich als Ingenieur, mit dem gleichen Atemzug aber auch ſchon beſcheidener als Maſchiniſt nach Arbeit erkundigte,— da war es faſt reſtlos wieder zu Ende mit Heiterkeit und Zuverſicht. Und als der Abend ſank über der Bai von San Franzisko,— als der Himmel über dem Pazifik purpurrot flammte in dem Farben rauſch eines herr⸗ Wellen des lichen Sonnenuntergangs, ſaß Walter Steinhoff mit dumpfem Hirn und leerem Herzen in ſeinem einſamen Hotelkämmerchen und fragte ſich verzwei⸗ felt, ob es Zweck habe, aus der müden Bruſt noch einen Funken letzter Hoffnung herauszuquälen, oder ob man nicht beſſer daran täte, mit männlichem Entſchluß einen Punkt zu machen hinter ein Leben voller Ausſichtsloſigkeit und entwürdigender De⸗ mütigung. Aber er war noch zu ſtark und zu jung, der Deutſche Walter Steinhof in San Franzisko; er machte ſich am nächſten Morgen wieder auf die Beine und lief vier Stunden lang ſtraßauf, ſtraßab, von Tür zu Tür einer langen Reihe von Fabriken und ähnlicher Unternehmungen, die er ſich aus dem Adreßbuch notiert hatte; er kämpfte verzweifelt gegen die Mutloſigkeit, die ihn wie eine Lähmung überkommen wollte, wenn er in die kalten, gleich⸗ gültigen, brutalen, ja oft ſogar höhniſchen Geſichter der Menſchen blickte, die er mit ſeinen Fragen und Bitten angehen mußte; er ſchlang um die Mittags⸗ zeit in dem nervenzerreibenden Maſſenbetrieb eines billigen Speiſelokals einen Lunch hinab und las die neueſte Zeitung dazu; die geliebte Zigarette ver⸗ kniff er ſich in eiſerner Sparſamkeit und machte ſich von neuem daran, einen Weg zu finden, der in die Zukunft führen könnte, aber es war überall das gleiche, und am Abend ſaß er, körperlich und ſee⸗ liſch erſchöpft, wieder in ſeinem Hotelzimmer, die ſtarken Hände in die blonden Haare gewühlt und blicklos vor ſich hinſtarrend. In den Nächten aber träumte Walter Steinhoff; er träumte von einem deutſchen Mädchen, das am Ufer des Michiganſees die Kinder eines reichen Man⸗ nes betreute und ihm einſt gut geweſen; er ſah ſie am Tiſch ſitzen und einen Brief ſchreiben, einen Brief an Miſter Walter Steinhoff in Livingſtone,— und wenn er dann erwachte, würgte ihm bitteres Lachen in der Kehle und er hätte ſich ſelbſt ohreigen mögen wegen der Torheit dieſer Träume, gegen die er wehrlos war,— und an ſolchen Morgen ging er doppelt ſchwer und doppelt traurig hinaus auf feine Arbeitsſuche, die nackte Hoffnungsloſigkeit gleichſam wie ein Zeichen der Verfemtheit auf der Stirne. Mauchmal zwar war man auch etwas höflicher gegen ihn; ab und zu durfte er in den Seſſeln nüch⸗ terner Wartezimmer Platz nehmen, um dann nach einer quälenden Geduldsprobe von einer oder zwei Stunden endlich irgende nem„chiek-engineer“ vor⸗ geführt zu werden, der ſich dann beſtenfalls huld⸗ voll die Adreſſe des jungen Mannes notierte und davon ſprach, bei Bedarf„auf ihn zurückzugreifen“ In einem ſolchen Vorzimmer war es, daß der wartende Walter Steinhoff ein Zeitungsblatt in die Hände bekam und achtlos darin zu leſen anfing. Er las den mit dicken Ueberſchriften ſenſationell auf⸗ gemachten Scheidungsprozeß eines Filmſtars von Hollywood, er las die gewundene Notiz, daß man der Eiſenbahnräuber, die vor einigen Wochen den Nachtexpreß der Northern Paeifie Railroad geplün⸗ dert, noch immer nicht hatte habhaft werden können und daß ſich die Spuren der Bande in den menſchen⸗ leeren Diſtrikten des Staates Wyoming verloren hätten, und er las zuletzt unter den Inſeraten die Anzeige eines Chineſen, eines Miſter Tſeng Ki, der ſich als Zahler höchſter Preiſe für Altgold, Schmuck aller Art, alte Möbel und Kleidungsſtücke anbot. Bald werde ich ſoweit ſein, dachte Walter Stein⸗ hoff troſtlos, und ſeine goldene Uhr fiel ihm ein, die ihn ſeit den Konfirmandentagen bis heute, von dem kleinen deutſchen Heimatſtädtchen bis an die Küſte des Großen Ozeans getreulich begleitet. Er notierte ſich die Adreſſe dieſes gelben Miſter Tſeng Ki und nahm ſie in ſeinem Notizbuch mit ſich fort, nachdem er von dem Chef der kleinen Maſchinenfabrik, in deren Wartezimmer er ſeiner Zeitungslektüre obgelegen, mit den bedauernden Worten verabſchiedet worden war, daß augenblicklich keinerlei Arbeitsgelegenheit frei ſei. 5 Und der Zufall wollte, daß er keine dreißig Mi⸗ nuten ſpäter im Chineſenviertel der Stadt durch eben die Straße ging, die er ſich gerade nottert, und daß er nach kurzem Suchen vor dem Laden jenes gelben Miſter Tſeng Ki ſtand, der für Gold und Schmuck und alte Kleider die höchſten Preiſe zahlte. Es war ein wunderliches Lädchen. In dem einzigen Schaufenſter war ein bunter Wirrwarr aller erdenklichen Dinge. Stoſte und alte Waffen, eine Glasvitrine im Rokokogeſchmack und niedliche Kleinigkeiten japaniſcher Lackarbeiten, ein altmodiſch geſchnittener Frackanzug und die ge⸗ brauchten Lackſchuhe eines in Nöte geratenen Kava⸗ liers, Ringe und unechte Kolliers, Oelgemälde und ſilberne Beſtecke. (Fortſetzung folgt) 2 2 1 Das un Leip Natür! der An! Gedächtu den U⸗ man Si Mingen Arlin Org und mer Es enth dieſes u eine am amüſant nicht nu dern au Winkel regiert ruhm ge des Ber Berli aber ſich hilft auf wirkliche „Im We der ghan ma tenfk Han Währ Law re 1 Ah und kad ezu! ſein But ſtaaten Aufmerk plätze le tapfere rend de Reichsre waren, ſchen St bereiten Stelle z Der Fi Jahre 1 indiſche Ritter r in der erſchiene Toren“ wagte 1 Organiſe ſtämme grenzte Niederm gleichlich Perſien chem tentemä teuerlich ion du kleinen kleinen dermaye und auc ziehen k Fritz W Reic Herman u. 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Sie finden eine amüſante Hiſtorie und eine nicht minder amüſante Soziologie über dieſes Berlin, das ja nicht nur die Prachtſtraße Unter den Linden, ſon⸗ dern auch ſtille, verträumte, bäuerliche Höfe und Winkel hat, in dem nicht nur Friedrich der Große tegtert und Chodowiecki und Menzel ihren Welt⸗ zuhm gefunden haben, ſondern das auch Heimſtätte des Berliner Mutterwitzes iſt. Berlin hat unendlich viele Bekannte im Reiche, aber ſicherlich viel weniger Freunde. Dieſes Buch hilft auf ſcharmante Art dazu, aus den Bekannten wirkliche Freunde zu machen. A. W. * „Im Weltkrieg vor Indiens Toren. Der Wüſtenzug der deutſchen Expedition nach Perſien und Af⸗ ghaniſtan“ von Oskar Ritter v. Nieder⸗ mayer. Mit vielen Bildern und einer Kar⸗ tenfkizze.(Leinen RM. 6,80, kart. RM. 5,60. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt AG., Hamburg.) Während die Taten des engliſchen Oberſten Lawremce bereits in die Geſchichte eingegangen und die Geſtalt dieſes rätſelhaften Mannes ge⸗ bezu legendäre Bedeutung erlangt hat, während ben Buch„Aufſtand in der Wüſte“ in allen Kultur⸗ ſtaaten der Welt größtes Aufſehen erregt und die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe auf jene Kriegsſchau⸗ plätze lenkte, die fern von Europa lagen, iſt die tapfere Aktion einiger deutſcher Männer, die wäh⸗ rend des großen Völkerringens im Auftrag der Reichsregierung in Perſien und Afghaniſtan tätig waren, um von dort aus eine Rebellion der indi⸗ ſchen Stämme gegen die britiſche Herrſchaft vorzu⸗ bereiten und ſo England an ſeiner empfindſamſten Stelle zu treffen, nur ſehr wenig bekannt geworden. Der Führer dieſer Expedition, oͤie während der Jahre 19151918 das britiſche War office und die indiſche Regierung in Delhi in Atem hielt, Oskar Ritter von Niedermayer, gibt nun in ſeinem in der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt in Hamburg erſchienenen Buch:„Im Weltkrieg vor Indiens Toren“ einen dramatiſchen Bericht über das ge⸗ wagte Unternehmen. Während Lawrence bei der Organiſation des Aufſtandes der arabiſchen Wüſten⸗ ſtämme gegen die Türken und Mittelmächte unbe⸗ grenzte Geldſummen zur Verfügung ſtanden, haben Medermayer und ſeine Kameraden mit unver⸗ gleichlich kleineren Mitteln arbeiten müſſen, um in Perſien und Afghaniſtan, die beide teils unter ruſ⸗ chem oder engliſchem Einfluß ſtanden, den En⸗ lentemächten Schwierigkeiten zu machen. Aben⸗ teuerlicher und kühner iſt wohl kaum eine Expedi⸗ tion durchgeführt worden als dieſer Vorſtoß einer kleinen Truppe deutſcher Männer. Nur mit einer kleinen Goldkiſte als Kriegskaſſe verſehen trat Nie⸗ dermayer, der keinen Nachſchub erwarten konnte und auch keine Baſis beſaß, auf die er ſich zurück⸗ ziehen konnte wie ſein engliſcher Gegenſpieler Law⸗ Fritz Weber: Das Ende einer Armee. Gebrüder Reichel, Verlag, Augsburg, 380 Seiten, geb..80 l. Hermann Niemeyer: Die endloſe Schlacht. Rütten u. Loening, Verlag, Potsdam, geb..— /, bro⸗ ſchürt.75 /. Ein öſterreichiſches und ein deutſches Kriegsbuch. Das weſentlichere und auch das beſſere iſt das öſter⸗ keichiſche. Das weſentlichere: weil es über ein Drama und eine Tragödie berichtet, die bei uns in Deutſch⸗ land viel weniger bekannt ſind, als ſie bekannt zu ein verdienen, das beſſere: weil es— und darauf kommt es bei Kriegsbüchern nun wohl in erſter nie an— das erlebnisgefülltere iſt. Wer weiß bei ang ſchon von dem Ringen der öſterreichiſchen Ar⸗ mee, vor allem der deutſchen Regimenter dieſer Armee?„Kamerad Schnürſchuh“ ſtand ja in in der allgemeinen militäriſchen Würdigung bei ſeinem deutſchen Verbündeten nicht allzuhoch in Kurs. Und doch war zweifellos der Aufbau dieſer Armee, die ein ſolch auseinanderſtrebendes Staatsweſen, wie das alte Oeſterreich über 300 Jahre einer wilden und bewegenden Geſchichte, getragen hat, eine der ftärkſten organiſatoriſchen Leiſtungen, die jemals ein deutſcher Stamm vollbracht hat! Und doch ſtanden die Taten der deutſchen Truppen Oeſterreichs im Weltkrieg denen der deutſchen Brüder im Reiche licht nach, ja über ragten ſie vielfach an Größe der Opfer, die von denen gefordert wurden, die ſie voll⸗ brachten. Einer der vielen namenloſen Offiziere dieſer Armee hat in dem Buche ihr nun ein Denkmal ge⸗ ſetzt. Ein erſchütterndes Denkmal. Vom Heldentum gebaut, aber von Blut und Grauen umgeben. Es gibt kaum ein anderes Kriegs buch, vielleicht über⸗ haupt keines, das ſo tief in das Grauen des Krie⸗ ges vorſtößt, wie dieſes, das die Armſeligkeit menſch⸗ ther Kreatur ſo offen enthüllt. Aber es iſt kein deſaitiſtiſches, es iſt nur ein mutiges Buch. Das die 8 AGahrheit zeigt, nicht um zu erſchrecken, ſondern um oerweiſen, weſſen der Menſch an Opfern und Kraft big sei. Der Menſch: das iſt aber der„Kamerad Schnürſchuh“, der die ſteben Iſonzoſchlachten ſieg⸗ Abenteuer rence, ſeinen Marſ chdurch das heißeſte Hochland der Erde an. Durch hundert Abenteuer, ſtets den Tod oder die Gefangenſchaft vor Augen, mußte ſich die kleine deutſche Kolonne durchkämpfen. Sie ſtand bereits vor Indiens Toren und wenn der Plan, die Stämme Perſtens und die Bevölkerung Afgha⸗ niſtans zum Kampf gegen England aufzuwiegeln, nicht gelang, ſo lag das an der Uneinigkeit dieſer Nomadenvölker, die ihre kleinlichen Kämpfe unter⸗ einander nicht aufgeben wollten. Eins aber hat die Niedermayeriſche Expedition erreicht, nämlich daß gewaltige Truppenmaſſen ſowohl auf der ruſſi⸗ ſchen wie auch auf der engliſchen Seite zur Nieder⸗ haltung dieſer den Grenzen Rußlands und In⸗ diens gefährlichen Nachbarſtämme eingeſetzt werden mußten und damit verhindert waren, in die Ge⸗ ſchicke auf den europäiſchen Kriegsſchauplätzen ein⸗ zugreifen. Der Feldzug gegen Ruſſen und Perſer von wenigen Deutſchen und Oeſterreichern geführt, iſt eine moderne Odyſſee, ein großartiges Doku⸗ ment von Heldentum und Wagemut, das ſeinen verdienten Platz in der Geſchichte der Kriegsjahre 1914—1918 erworben hat. wf. d. Ernſt Cordes: Das füngſte Kaiſerreich.(Schlafen⸗ des, wachendes Manoſchukud.) Soeietätsverlag Frankfurt a. M. Ernſt Cordes, der vor wenigen Jahren hier noch kaufmänniſcher Angeſtellter war, ſeine erſten Skiz⸗ zen in Mannheimer Zeitungen ſchrieb, und uns Journaliſten im Cafaſö chineſiſche Flüche beibrachte, hat inzwiſchen Karriere gemacht. Er durfte 1934 für eine große Illuſtrierte Zeitung als Berichter⸗ ſtatter nach Mandſchukuo gehen. Er hatte den ande⸗ ren allerdings eins voraus: ſeine guten Kenntniſſe des Chineſiſchen, das er, als Kind drüben aufge⸗ wachſen, ſchon konnte, und auch im Heidelberger Kollege nicht vergeſſen hatte. Sein jetzt vorliegen⸗ des Buch iſt das Buch eines guten Journaliſten amerikaniſchen Stils. Er hat einen ſicheren und zuverläſſigen Blick für charakteriſtiſche Einzelheiten und Alltäglichkeiten, er hat pfychologiſches Talent und Einfühlungsgabe und verſteht es, mit Leuten aller Stände umzugehen und aus ihnen etwas her⸗ auszuholen. Außerdem photographiert er gut. Aus alledem iſt ein hübſcher leicht lesbarer Reiſebericht geworden, der uns vom Baikalſee über Hſinking, Charbin und Mukden bis nach Peking führt. Alles in kleine Skizzen aufgeteilt, die außer⸗ ordentlich lebendig geſchrieben ſind und für den kritiſchen Leſer eine große Bereicherung des Wiſ⸗ ſens darſtellen. Er hat den Kaiſer beſucht, einen Ueberfall auf den Sibirienexpreß erlebt, Opium⸗ rauchen probiert, ſeinen einzigen 5⸗Dollar⸗Schein über einer vorgehaltenen Piſtolenmündung abge⸗ geben.. Mag das dem einen oder dem anderen etwas aufſchneideriſch vorkommen, und ſollte es ſelbſt im exakt⸗hiſtoriſchen Sinne nicht erlebte Wahrheit ſein, ſo iſt es doch im höheren Sinne wahr und wahrheitsgetreu; denn darin ſind ſich alle Berichterſtatter, wiſſenſchaftliche und journaliſtiſche, einig, oͤgß dort mehr als ſonſt in der Welt paſſiert, und daß der„Wilde Weſten“ längſt nach dem„Wil⸗ den Oſten“ hinübergewechſelt hat. Schließlich und vielleicht iſt es auch nur die Wahrheit dieſer wenigen Uebergangsjahre, in denen Mandſchukudo von Japans Gnaden exiſtiert, die hier geſchrie⸗ ben wird; aber die kann man bei Cordes kennen⸗ lernen,— genau und in allen Schlupfwinkeln. Dr. Hr. Jvſef M. Velter: Wölfe, Bären und Banditen. Drei Jahre in ſibiriſcher Wildnis. Verlag Bachem, Köln. Wer ſeinem Jungen eine Freude machen will. der ſoll ihm zu Weihnachten dieſes Buch auf den Tiſch legen. Aber vorher ſoll er und wird er es ſicher ſelber leſen— wenn durch nichts anderes, dann durch die ausgezeichneten Photographien ver⸗ führt, die dieſer Tatſachenſchilderung einer drei⸗ jährigen Jagdexpedition durch die ſibiriſchen Wäl⸗ der und Steppen beigegeben ſind— und er wird ſich ſeufzend geſtehen, daß dieſe müde und klein und arm gewordene Welt doch noch unendlich reich an Abenteuern iſt! W. 8 Volk zu Schiff. Zwei Seefahrten mit der Koͤß⸗Hochſee⸗ flotte. Von Jacob Schaffner. 12 Abbildungen. (Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. 2,85 Mark.) Jacob Schaffner, der Schweizer, legt hier den farbigen Bericht über zwei Kraft⸗durch⸗Freude⸗Fahrten ins Nord⸗ land und nach Madeira nieder. Er, der Ausländer, zeigt ſich begeiſtert für die großartige ſoziole Idee dieſer Ko⸗ meradſchaftsfahrten, die dem gobeitenden deutſchen Menſchen die Schönheiten fremder Länder in einer vorher nie ge⸗ kannten Art und Weiſe vermitteln und ihm neue Kraft⸗ ſtröme zuleiten für die Forderungen des Alltags. Dieſer dichteriſche Tatſachenbericht iſt zugleich ein Bekenntnis zum nationalſozialiſtiſchen Gedanken, der jo gerade in den Kraft⸗durch⸗Freude⸗Fahrten ſeine ſchönſte Verwirklichung gefunden hat. Neue Erzählungen Wilhelm Pültz:„Reiter im Morgenrot“. Roman aus den Befreiungskriegen.(P. Haas& Cie. Augsburg.) Wilhelm Pültz, der ſich bereits durch ſeinen Ro⸗ man„Der alte und der junge König“ einen Na⸗ men gemacht hat, begibt ſich hier wieder auf hiſtori⸗ ſches Gebiet und läßt die ſchmachvolle Zeit von Deutſchlands tiefſter Erniedrigung, da das Vater⸗ land unter dem Joch der napoleoniſchen Gewalt⸗ herrſchaft ſchmachtete, vor dem Geiſt des Leſers er⸗ ſtehen. Der Verfaſſer ſchildert die Bedrückungen und Demütigungen, denen die wehr⸗ und ſchutzloſen Bürger deutſchen Bodens durch das franzöſiſche Willkürregiment preisgegeben waren. Bis ſchließ⸗ lich der Feldzug des Korſen in die ruſſiſche Haupt⸗ ſtadt ſtatt der erhofften neuen Siegeslorbeeren ein klägliches Ende brachte und die große Armee, ge⸗ ſchlagen und durch die Unbilden des ruſſiſchen Win⸗ Bücher vom Kriege reich geſchlagen hat und in dem Zuſammenbruch der achten noch ſein Leben, wiſſend, daß es nutzlos ſei, in die Breſche wirft, um den Rückzug ſeiner Ka⸗ meraden zu decken. Gegenüber der aufregenden und aufrüttelnden Schilderung des Weberſchen Kriegsbuches fällt das deutſche Kriegsbuch, trotz mancher hinreißenden Ein⸗ zelſchilderung, etwas ab. Nicht nur, weil es erzählt, was ſo und ſo viele andere Kriegsbücher ſchon zum allgemeinen Wiſſen des Volkes gemacht haben, ſon⸗ dern weil in ihm auch die Urſprünglichkeit des Er⸗ lebniſſes nicht ſo wach iſt wie in dem anderen. Vielleicht iſt das aber weniger ein Mangel des Buches, als ein Mangel des menſchlichen Geiſtes, Wir haben in unſeren Krieg ſchon ſo oft geſchaut, als daß dieſe Schau uns immer mit gleicher Stärke packen ſollte. Und daher iſt wohl auch der Zweck die⸗ ſes Kriegsbuches weniger der, Neues zu ſagen, als Altes nicht vergeſſen zu lernen. Und das iſt ja auch gut ſo! AW. ti Unvergeßlicher Krieg. Von Sigmund Graff. Verl. Breitkopf und Härtel, Leipzig. 5 5 Der Dichter der„Endloſen Straße“ legt hier ein Buch vom deutſchen Schickſal vor, wie er es im Untertitel nennt. Es iſt eine überraſchende Dar⸗ ſtellung des einmaligen und unwiederholbaren Er⸗ lebniſſes des Weltkrieges als eines ſeeliſchen Er⸗ lebens des ganzen Volkes, vor allem als Erlebnis des Frontſoldaten. Der Dichter ſpricht hier: er läßt uns noch einmal alles durchleben von jener unver⸗ geßlichen Stunde des Aufbruchs im Auguſt 1914 an bis zur bitteren Stunde der Heimkehr, er ſchil⸗ dert mit ſeiner dichteriſchen Schaukraft das Helden⸗ tum des deutſchen Soldaten, der doch von allem Heldentum nichts wiſſen wollte, er läßt uns die Wandlungen, die unter der Wirkung der Material⸗ ſchlachten in den Menſchen vorging, verſtehen und deutet uns den Sinn des ſchickſalhaften Geſchehens. Das Buch iſt echt und groß, iſt frei von Verbitte⸗ rung und Anklage, aber auch frei von billiger Ver⸗ herrlichung Möge es viele ergriffene Leſer finden! ters vernichtet, den Rückzug antreten mußte. Der Freiheitsfunke, von großen wahrhaft vaterländi⸗ ſchen Männern, wie Scharnhorſt, Gneiſenau und Vork, entfacht, hat derweil die ganze Nation er⸗ faßt, und als in der Völkerſchlacht bei Leipzig das Schickſal des Urſurpators endgültig beſiegelt wird, iſt deutſches Land nach langen Jahren der Schmach und Schande wieder frei. Der Leſer dieſes mit⸗ reißend geſchriebenen Werkes macht die Bekannt⸗ ſchaft all der hiſtoriſchen Perſönlichkeiten jener auf⸗ wühlenden Zeit und wird den nicht alltäglichen Ro⸗ man nicht ohne erhebendes Gefühl aus der Hand legen. 6 N „Bleib feſt, kleine Frau.“ Ein Roman von Wal⸗ ther Werner.(Schützen⸗Verlag, Berlin.) Der Verfaſſer, ein Journaliſt von echtem Schrot und Korn, der ſich als vielbeſchäftigter Preſſechef der Bavariafilm AG. in der bunten Welt des Films und des Theaters gut auskennt, iſt jetzt unter die Schriftſteller gegangen und hat aus dem Milieu der Theaterleute und Journaliſten einen Roman ge⸗ ſchrieben, der ebenſo flüſſig wie lebensnah geſtaltet iſt. Vor dem großen farbigen Hintergrund„Ber⸗ lin“ ſpielen Begebniſſe, die der Verfaſſer mit ſchönem Erfolg dramatiſtert hat. Es geht hier um eine junge Ehe, die eines Schriftleiters und einer Schauſpie⸗ lerin. Der Journaliſt, der das Pech hatte, arbeits⸗ los zu werden und der nach mancherlei Konflikten, die in ſeiner Ehe mit einer ſchönen, lebensfrohen Frau heraufzogen, faſt den Mut verlor, bleibt doch am Ende Sieger über ſeine Pechſträhne. Er beſteht, nachdem ihm Frau Fortuna wieder zulächelte, den Kampf mit dem Schickſal, in dem er faſt zu unter⸗ liegen öͤrohte. Die Probe auf die Treue wird in der Not, in die beide junge Menſchen hineingeraten, be⸗ ſtanden. Ein gefährlicher Verſucher verliert die Par⸗ tie und das Leben hat für beide Partner wieder neuen Glanz bekommen. Werners Roman iſt ſpan⸗ nende Lektüre. Er wäre vielleicht auch der geeignete Vorwurf zu einem Film. WI. N Otto Rombach, Adrian der Tulpendieb. Ein Schel⸗ menroman. 424 Seiten. In Leinen geb..80 J. (Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart und Berlin.) Dieſer Roman ſtellt eine literariſche Rarität dar: ein Schelmenroman mit ſehr ernſthaftem hiſtori⸗ ſchem Hintergrund. Es handelt ſich um die Einfüh⸗ rung der Tulpenzwiebeln in Holland: eine Ange⸗ legenheit, die, was heute ſeltſam anmutet und längſt vergeſſen iſt, mit viel Aufregung, mit einer richtig⸗ gehenden„Gründerkonjunktur“ und mit der dazu gehörigen Gaunerei verbunden war. Solch ein klei⸗ ner Gauner iſt auch Adrian, der Knecht eines hol⸗ ländiſchen Kaufmanns. Er klaut bei Gelegenheit drei Zwiebel und fängt ſelbſt einen Handel an und da er„ein Köpfchen“ iſt und die geiſtige Armut der Menſchen gut in eigenes Kapital umzuwandeln verſteht, gelingt ihm auch der große Schlag. Er wird im Laufe der Jahre der„Tulpenkönig“, der Beherrſcher des ganzen holländiſchen Tulpenhandels. Aber da ſein Reichtum und ſein Glück von drei ge⸗ ſtohlenen Zwiebeln ſtammt, verlangt es die aus⸗ gleichende Gerechtigkeit, daß dem Sprichwort„Un⸗ recht Gut gedeiht nicht“ ſein Recht werde. Und ſo ſehen wir Adrian, den Tulpendieb, am Schluſſe ſeines phantaſtiſchen Lebens wieder im zerriſſenen Kittel des Bauernknechts für ſeinen alten Herrn Topf ſtechen, ohne daß er— und das iſt das Schöne und Verſöhnende an ihm und gibt dem ganzen Roman etwas Befreiendes— deswegen ſonderlich unglücklich wäre. Er iſt eben ein„Schelm“, ein wirklicher Schelm, d.., einer, der das Leben ſelbſt übertrumpft und überliſtet. Und der Roman, der um dieſen Schelm geſchrieben iſt, iſt ein Roman nach Balzaeſcher Art: derb, kräftig und froh. a. w. * „Die Herren vom Hebſack“. Roman von Fried⸗ rich Eiſenlohr. Geheftet 2,40 Mk., Ganz⸗ leinen 3,50 Mk. 221 Seiten. Verlag Scherl, Berlin SW 68. Bei Freiburg iſt das Gut der Freiherren von Scheidt. Ueber 20 Jahre iſt der älteſte der beiden Brüder in der Fremde. Aber das Heimweh zieht ihn zurück zum Hebſack, dem Sitz der Familie, der vom jüngeren Bruder verwaltet und erhalten wird durch die ſchweren Nachkriegsjahre. Alte Gegen⸗ ſätze zwiſchen den Brüdern brechen wieder offen aus; der hitzige draufgängeriſche, aus der Fremde Zurückgekehrte will im Kampf um jeden Preis ſich den Familienſitz erringen. Doch das Dazwiſchen⸗ treten einer Frau wendet alles zum Beſten, zu einer friedlichen Löſung. Aus dem Buch ſpricht innige Heimatliebe. Der Verfaſſer iſt Badner und ver⸗ ſteht es ſehr gut, Land und Leute in ihrer ſüd⸗ deutſchen Eigenart zu ſchildern. 0 * Curt Elwenſpoek: Der hölliſcheKriſchan, der Roman des Dichters Chr. D. Grabbe. Dom⸗Verlag, Berlin. Deutſchland hat an dem 1836 geſtorbenen Dichter viel gutzu machen, denn er war nicht nur ein begabter Säufer, als den man ihn ſah, ſondern er war ein Dichter durch und durch, mit genialen Anlagen und einer im Einzelnen ge⸗ waltigen dramatiſchen Kraft begabt. Aber er vermochte kein Ganzes daraus zu zwingen: alles zerrann ihm zwiſchen den Fingern. So bleibt ſein dichteriſches Werk wie ſein Leben Fragment. Hätte er jene ungeheure Selbſtzucht beſeſſen, die einen Hebbel aus ſehr viel einſchnürenderen Verhält⸗ niſſen und einer weniger urſprünglichen Begabung zur Größe führte, Grabbe ſtände in der vorderſten Reihe der großen deutſchen Dramatiker. Aber auch ſo iſt ein unaus⸗ geſchöpfter Reichtum im Werk des Dichters ausgeſtreut, der mit allen Faſern ſeines einſam verglühenden Herzens an Deutſchland hing. Wie ſein Leben und ſein Dichben ver⸗ rann, erzählt Elwenſpoek in dieſem biographiſchen Roman ohne Beſchönigung, anſchaulich, lebendig auf dem Hinter⸗ grund der engeren Heimat Grabbes in farbigen Szenen hingemalt. Tauſendfältig ſchillert dieſer Grabbe, vom Er⸗ habenen herab ins Skurrile, vom Komödiantiſchen hinauf ins Echte. Wer aber vermöchte durch das alles das Genia⸗ liſche überzeugend hindurchleuchten zu laſſen? Es iſt in den Dramen des Dichters beſchloſſen, jenem Torſo eines gigantiſchen Werkes, den wir beſtaunen und vor dem wir beklagen, daß das Schickſal einem deutſchen Dichter ſo viel Anlagen und ſo wenig zuchtvolle Haltung mitgegeben hat, 8. * Katrin Holland:„Sandro irrt ſich“. Roman. Füßli, Verlag, Zürich und Leipgig, 4,80 Mk.) Sandro? Ein erfolgreicher Fabrikant, vierzig Jahre alt, der es als Selfmademan zwar zu Reichtum, aber nicht zu Glück brachte. Seine Frau verließ ihn,„weil er mit der Fabrik verheiratet iſt“. Bei einem geſundheitlichen Zu⸗ ſammenbruch beginnt ihm plötzlich vor der Oede und Leere ſeines Lebens zu grauen, als er in einer Zeitſchrift das „Bildnis eines ganz jungen Mädchens“ findet. Nun iſt es reizvoll, zu beobachten, wie ſich ihm in der Muße der Re⸗ konvaleſzenz das Bild verdichtet, wie es wieder untertaucht und wieder aufleuchtet, bis Sandro ſich auf die Jagd nach dem Modell macht. Durch halb Europa führt ſie ihn, von Berlin über das armſelige Londoner Atelier bis in den feierlichen Palaſt eines hochkulttvierten venezianiſchen Conte. Wo er Victoria kindet, wie er ſie ſich erobert, ver⸗ liert und wiederfindet, das hat Kotrin Holland farbig und lebhaft erzählt. (Orell * Maximilian Böttcher: Krach im Hinterhaus. Roman. Buch⸗ warte⸗Verlag Lothar Blanvalet, Berlin..75 ,. Tauſende haben in der Komödie, tauſende in dem Film gelacht, denen ein glücklich gefundener Stoff einen röh⸗ lichen Inhalt gab. Gute luſtige Bücher ſind ſelten. Hier iſt eines. In einer abſichtlich ſchnoddrigen Darſtellung er⸗ zählt Böttcher in alter liebevoller Breite, überfunkelt von den Glanzlichtern berliniſchen Humors, die Geſchichte aus der Mietskaſerne, die ſich um einen Kohlendiebſtahl, um Liebe, Rache, um Vorder⸗ und Hinterhaus und um die Daſeinsfreuden und ⸗leiden der kleinen Leute mit ihren Eigenheiten, Schwächen. Tüchtigkeit öͤreht.— s. Ludwig Tügel: Lerke. Erzählung.(Preſs 2,70 Mark. Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München.) Das Geheimnis ihres Namens, der nicht allein das niederdeutſche Wort für„Lerche“ iſt, der vielmehr nach Sage und Volksüberlieferung„die Lebenseiche“ bedeutet, ſteht über dem Schickſal der Heldin dieſer Erzählung. Rätſel⸗ haft und undurchöringlich iſt ihr Weſen von Kindheit an; überſtark, faſt gefährlich trägt ſie eine leidenſchaftliche, un⸗ überwindliche Lebensſehnſucht im Herzen. Umhegt von der ſoegenden Liebe eines alten Offiziers und eines rührend altmodiſchen Dieners wächſt Lerke als Waiſe heron. Alles Schwere und Traurige trüber Inklationsjahre ſuchen die beiden Alten mit ergreifendem Opferſinn und letzter Ent⸗ ſogung von ihr fernzuhalten. Sie erleben es nicht mehr, daß das Mädchen den Gefahren in ihrer Bruſt, vor denen ſie ihre Liebe und Sorge ahnungsvoll bewahren wollte, er⸗ liegt. Weil ſie die Treue bricht, die ihr der Oberſtleutnant als höchſtes Geſetz des Lebens eingeprägt hatte, wird ſie ſchuldig. Aus dem Taumel eines abenteuerlichen Daſeins in der ihr doch im Tiefſten weſensfremden Welt des Leicht⸗ ſinns und des ſpieleriſchen Vergnügens ſedoch kindet Lerke zurück zu dem Geſpielen ihrer Jugend. Nach einem kur⸗ zen Glück an ſeiner Seite verſchlingt den Seemann die brandende Woge; ihr aber bleibt in der Erziehung ihres Sohnes ein neuer Lebensinhalt. Ein Malerschicksal Eruſt Würtenberger: Das Werden eines Malers. Verlag Carl Winter, Heidelberg. Dieſe Erinnerungen des noch nicht lange verſtor⸗ benen badiſchen Malers, der im Hegau und am Bodenſee heranwuchs, ſind in ihrer Schlichtheit und Ehrlichkeit überaus aufſchlußreich und haben Gül⸗ tigkeit in ihren Erkenntniſſen über das Leben und die Kunſt nicht nur für Würtenberger, ſondern für jeden Künſtler— ſofern er es ernſt meint. Wobei weniger wichtig iſt, wie weit ſeine Begabung reicht. Es iſt ein typiſches Malerſchickſal, das in ſeinem Ablauf der Träume und Hoffnungen, der Erfolge, Erfüllungen und Entgleiſungen abrollt, bis Kunſt und Perſönlichkeit zum Einklang kommen. Dar⸗ über hinaus feſſeln die gut geſchriebenen Erinne⸗ rungen durch viele fein beobachtete Einzelheiten und die Schilderung von Begegnungen mit Künſtlern wie Böcklin, Welti, Diez, Fr. Keller, Doerner u a. Eine ſympathtiſche, in ſich ruhende Perſönlichkeit ſpricht aus dieſem Buch zu uns. 8. Wer iſt 8. Seite/ Nummer 515 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. November 1086 Geschichte und Albert Holtzmann: Kaiſer Otto der Große.(Verlag Georg Bondi, Berlin. Leinen Mk..—) Aus einem jahrzehntelangen Vertrautſein mit der zeitgenöſſiſchen Ueberlieferung und aus umfaſ⸗ ſender Kenntnis der Ergebniſſe einer weitſchichtigen wiſſenſchaftlichen Forſchung heraus hat Robert Holtzmann, der Berliner Ordinarius für mittelal⸗ terliche Geſchichte, dieſes neue Lebensbild Ottos des Großen geſchrieben. Vor dem Hintergrund der deutſchen Geſchichte vom Ende des karolingiſchen Reiches bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts er⸗ ſteht die Geſtalt Kaiſer Ottos in ihrer überragenden Bedeutung für die geſamte Entwicklung unſerer mittelalterlichen Geſchichte. Die vielfältigen Ein⸗ gelzüge der Perſönlichkeit werden dabei ſtets in ihrer Wechſelwirkung mit dem gewaltigen politi⸗ ſchen und kulturellen Geſchehen ihrer Zeit klar her⸗ ausgearbeitet; überall tritt uns vor allem die in⸗ nige und untrennbare Verflechtung der italieniſchen Kaiſerpolitik Ottos mit ſeiner deutſchen Politik ein⸗ drucksvoll entgegen. Nicht zufällig hat die Ge⸗ ſchichte Otto als einzigem deutſchen Kaiſer des Mit⸗ telalters den Beinamen des Großen verliehen: er Hat unſere Nationalentwicklung in den Zeiten des erſten Reiches die Jahrhunderte weiter wirkende Richtung gegeben; in dem weltweiten Ausgreifen nach Süden, nach Norden und Oſten iſt dieſer Herr⸗ ſcher vorangegangen, und wie immer man ſeine Leiſtung bewerten mag, de war beſtimmend bis in unſere Tage. Denn:„wie wir ein Volk geworden ſind: das iſt der köſtliche und unvergängliche In⸗ Halt der Geſchichte Ottos des Großen“. Mit der leidenſchaftlichen Wahrheitsliebe des deutſchen Ge⸗ lehrten geſchrieben, iſt Holtzmanns Werk zugleich das männliche Bekenntnis zu einem der wahrhaft Großen unſerer Geſchichte. Dem deutſchen Volke iſt das Buch gewidmet: möge es aus ihm Belehrung und Erkenntnis ſchöpfen über den ſchickſalhaften Verlauf ſeiner geſchichtlichen Entwicklung! Iwo. *. „Geiſerich.“ Eine Erzählung von Geiſerich und dem Zug der Vandalen, von Hans Friedrich Blunck. 309 Seiten, Leinen 5,80 Mark. Hanſeatiſche Ver⸗ lagsanſtalt AG., Hamburg, 1936. Geiſerich hat das erſte germaniſche Reich im Sü⸗ den gegründet. Er hat zum erſtenmal die Germanen nach Rom geführt. Er hat zum erſtenmal in die zu⸗ ſammenbrechende Leere des römiſchen Raums deutſche Menſchen geſetzt. Blunck ſchildert dieſe Frühepoche germaniſcher Staatenbildung im romaniſchen Süden höchſt eindrucksvoll. Und er ſchildert ſie vor allem als Tat und Leiſtung germaniſchen Führertums. Es kommt ihm weniger an auf die gewiſſenhafte Nachzeichnung der vandaliſchen Kriegszüge, auch nicht auf die Darſtellung der wechſelvollen Schick⸗ ſale der verſchiedenen vandaliſchen Staatsgründungen, aber wohl intereſſiert ihn das bewegende Element, das hinter dieſem Ausbruch der germaniſchen Nation ſtand. Und er findet dieſes Element in der Füh⸗ rerperſönlichkeit Geiſerichs, der in Er⸗ kenntnis der Notlage ſeines Volkes, und aus der Astihm gegebenen Schickſalsverantwortung heraus in Unbeugſamer Unerſchütterlichkeit des Willen das Volk zu neuem Leben und zu neuer Größe zwingt. Es iſt das Bild des Führers, des germaniſchen Führers, dem Blunck hier nachſpürt, und das er als gewaltige Folie vor den großartigen militäriſchen und ſtaatsmänniſchen Leiſtungen der Vandalen auf⸗ ſtellt. Dieſer Grundtendenz entſpricht es auch, daß Blunck ſein Werk weder einen Roman noch eine Hi⸗ ſtorie, ſondern eine Erzählung nennt. Es iſt kein Geſchichtslehrbuck und keine Dichtung, es iſt die Zeich⸗ nung eines großen Schickſals, das, uns heute mehr als jemals bewegt. aw. *. Der Romanows Weg nach Golgatha. Von Ag ri⸗ cola. Otto Uhlmann Verlag, Berlin, SW. 68. Ganzleinenband 4 l. Die Romanows gingen einen unheimlichen Weg nach Golgatha. Von 7 Zaren wurden 4 ermordet. In bieſem Werk wird das Leben der drei letzten Zaren behandelt. An Hand von Tatſachenberichten zieht das Leben dieſer Herrſcher an uns vorüber. Zuerſt wird die liberaliſtiſche Zeitepoche Alexan⸗ ders II. eingehend unterſucht. Der Nihilismus blühte in erſchreckender Weiſe auf. Eine Bombe des Terroriſten Chrinewizki beendete das Leben Alex⸗ anders II. Sein Sohn Alexander III. glaubte die ruſſiſche Geſchichte zurückdrehen zu können, alle Re⸗ ſormen ſeines Vaters wollte er rückgängig machen. Die Reaktion nahm von dem Risſenreich Beſitz. Zum Abſchluß wird das Leben des letzten Zaren Nikolaus II. aufgezeigt. Er führte ein überaus glückliches Familienleben, kümmerte ſich aber nicht um den Hexenkeſſel Europa. Er lebte ganz im Banne von Raſputin, dem Wundermönch. 1914 Kulturgeschichte brach dann das Unglück über Europa herein. Aus⸗ gezeichnet ſind die einzelnen Menſchenſchickſale ge⸗ ſtaltet. Der Maſſenmord der Zarenfamilie in Eka⸗ terinenburg beendet das tragiſche Schickſal Niko⸗ laus II. mü. * Dr. H. W. Bauer: Kolonien im Dritten Reich. Weſtdeutſcher Beobachter.m. b.., Köln. Preis in Leinen 28.50 /, in Halbleder 34.50 l. In zwei umfangreichen Prachtbänden wird hier von deutſcher Kolonialgeſchichte und deutſcher Ko⸗ lonialleiſtung erzählt, wird nachgewieſen, wie not⸗ wendig Deutſchland Kolonien braucht, und wie ver⸗ ächtlich und lächerlich die koloniale Schuldlüge iſt, die Deutſchland des moraliſchen Rechts auf ſeine Kolonien berauben wollte. In höchſt eindrucksvoller Form wird, unterſtützt durch viele ausgezeichnete Photographien, die Bedeutung der früheren deut⸗ ſchen Kolonien für Deutſchlands Rohſtoffverſorgung und Deutſchlands Bevölkerungspolitik klargemacht. Dabei iſt das Buch frei von rechthaberiſcher Tendenz. Aufklärung iſt ihm wichtiger als Polemik und ſtatt überreden zu wollen, will es in erſter Linie überzeugen. Nicht zum wenigſten liegt hierin der außerordentliche Wert des Buches, das als Standardwerk deutſcher kolonialpolitiſcher Arbeit und Propaganda bezeichnet werden darf. a. w. * Chriſtoph Weigels Ständebuch von 1698. Das iſt Ab⸗ bildung der Gemein⸗ nützlichen Hauptſtände von allerley Stands⸗, Ambts⸗ und Gewerbs⸗Per⸗ ſohnen. Kurtz, doch gründlich von Obbemeldten beſchrieben und mit je einem Kupferſtich ver⸗ ſehen. Mit beygeruckter Lehr von Abraham a Santa Clara. 208 Seiten mit 50 Kupferſtichen. Gebd..— /. Wilhelm Langewieſche⸗Brandt, Gbenhauſen b. München. Chriſtoph Weigel,„Kupferſtechern und Verlegern“, unternahm 1698 eine„Abbildung der Gemein⸗Nütz⸗ lichen Hauptſtände von denen Regenten und ihren zugeordneten Bedienten an biß auf alle Künſtler und Handwerker“ und beſchrieb darin Geſchichte, Weſen, Zweck und Tätigkeit von 200 Berufen ſeiner Zeit, die er mit je einem Kupferſtich verſah. Aus dieſem außerordentlich bedeutſamen Kulturdokument ſind nun fünfzig Berufe ausgewählt und in dieſem ganz entzückenden Buch vereinigt. Wer nur ein we⸗ nig Verſtändnis für den unerſchöpflichen Reichtum der deutſchen Kulturgeſchichte hat, wird das Stände⸗ buch von 1698 begeiſtert preiſen. e. Zeitschriften Kunſtzeitſchriften Mit dem Oktober iſt eine der führenden Kunſt⸗ zeitſchriften,„Die Kunſt“(Verlag F. Bruckmann, München), in ihren 38. Jahrgang eingetreten. Das wie immer vorzüglich ausgeſtattete Heft bringt eine Fülle anregender Aufſätze, wie den über„Das Wandbild“, über„Eugen Kerſchkamp, einen rheini⸗ ſchen Maler“, über den Plaſtiker„Herbert Garbe“. Der Kunſt der Architektur und des Räumlichen wendet ſich die Veröffentlichung„Die neue Wan⸗ delhalle mit Brunnentempeln in Bad Mergent⸗ heim“ von Dr.⸗Ing. A. Gut zu. Einen breiten Raum nimmt auch der zweite Teil des umfang⸗ reichen Heftes über Wohnkulter ein und bringt zahlreiche Beiſpiele von modernen Wohnbauten, ge⸗ ſchmackvoller Heimgeſtaltung, Gartenkunſt und Kunſthandwerk. Eine der wichtigſten Beſtandteile der„Kunſt“ iſt das herrliche Bildmaterial in meiſt ganzſeitigen, vollendet ausgeführten Wiedergaben. Sehr wertvoll iſt auch die umfaſſende Rundſchau ütber künſtleriſche Zeitereigniſſe, Ausſtellungen, Auktionen. Im gleichen Verlag erſcheint für die Freunde alter Kunſt das„Pantheon“ ebenfalls mit prachtvollen Bildwiedergaben. Im Oktoberheft be⸗ richtet Hans Möhle über den bedeutenden deutſchen Maler und Zeichner„Wolf Huber“, deſſen Andenken ebenſo wie das ſeines etwas älteren Zeitgenoſſen Grünewald jahrhundertelang ausgelöſcht ſchien. Weitere aufſchlußreiche Aufſätze behandeln„Adam und Eva“ von Zacharias Hegewald, einen Kölner Meiſter um 1450,„Boltraffio“ und„Dürers Stein⸗ relief von 1509 mit dem Frauenakt“. Die Rund⸗ ſchau über Ausſtellungen, Auktionen, künſtleriſche Zeitereigniſſe, Perſonalien uſw. beſchließt das reich⸗ haltige Heft. „Das Bild“, die Monatsſchrift von der Deut⸗ ſchen Kunſtgeſellſchaft(Verlag C. F. Müller, Karls⸗ ruhe), berückſichtigt öͤieſes Mal bildende Kunſt in Rheinland⸗Weſtfalen und erinnert nachdrücklich an den wenig bekannten Dom zu Eſſen. Ueber den Welſenſchatz und andere Neuerwerbungen des preu⸗ ßiſchen Staates erfahren wir intereſſante Einzel⸗ heiten. Die Ueberſchätzung Bodo Gbhardts braucht man gewiß nicht zu teilen, ohne ihn dadurch in Bauſch und Bogen abzutun. Die Bildhauerin Ley ſchafft lebendige Bildnisbüſten, und die ſchönen Holzſchnitte zeugen von der Kraft junger Kunſt. Die Geſchloſſenheit einer neuen Kunſtgeſinnung ſpricht auch wieder aus dieſem Heft. Die„Badiſche Werkkunſt“, herausg. vom Badiſchen Landesgewerbeamt im Verlag Braun, Karlsruhe, ordnet das erſte Doppelheft ihres neuen Jahrgangs der Gaukulturwoche ein. Es iſt damit Zeugnis und Ausdruck einer kulturell bedeutſamen und auch erzieheriſchen Arbeit auf dem Gebiete der Geſchmackskultur, die dem Uebereinklang von Auf⸗ gabe, Zweck und Material zuſtrebt. In vielen Bei⸗ ſpielen wird das dargetan, beginnend mit den neuen Empfangsräumen der Statthalterei, dem Kurhaus in Baden⸗Baden und in Badenweiler, an neuzeitlichen Kriegerdenkmälern und verſchiedener Handwerkskunſt. Von Mannheim ſehen wir die neuen Plankenbauten und das getriebene Jagdͤgitter von Zenta Zizler. Berichte zeugen von der Tätig⸗ keit vieler Behörden, Dienſtſtellen, Partetämtern und Kunſtinſtituten. Ein Querſchnitt von bleiben⸗ dem Wert das Ganze, ein Zeugnis lebendigen kul⸗ turellen Lebens in Baden.—. ** „Kampf der Gefahr!“(Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung, Berlin W g, Voßſtx. 14.) Das Novemberheft dieſer leſenswerten Zeitſchrift enthält eine Reihe ausgezeichneter, anſchaulich illu⸗ ſtrierter Beiträge zu dem immer aktuellen Thema der Verhütung von Schaden an Leib und Leben, an Volks⸗ und Privatgut. Neben ſehr inſtruktiven, oft in unterhaltſamer Form gebotenen Aufſätzen über geeignete Maßnahmen zur Begegnung von Gefah⸗ ren in Haus und Hof, Beruf und in Betrieben ſin⸗ det ſich in dem Heft auch ein beherzigenswerter Ar⸗ tikel mit Aufklärung und Ratſchlägen zur Aktion „Kampf dem Verderb“. ert. Aussaat⸗Bücher Unter den zahlreichen Kleinbuchreihen deutſcher Verlage haben ſich Grotes„Ausſgat⸗Bücher“ raſch viele Freunde erworben. Und dabei iſt es vielleicht nicht ſo ſehr die gepflegte Ausſtattung der klar und ſchön gedruckten Bändchen, die dieſe noch junge Buch⸗ reihe ſchnell beliebt werden ließ, als vielmehr die kluge und ſorgfältige Auswahl der Dichtungen, die hier zu einem erſtaunlich wohlfeilen Preiſe geboten werden. Neben Dichtern, deren Werke ſchon längſt zum bleibenden Beſtand deutſcher Literatur gehört, iſt es vor allem die füngere Generation. die hier in kleinen Erzählungen und Novellen ihr Können unter Beweis ſtellt. g Drei neue Bändchen liegen vor. Jedes ein klei⸗ nes Meiſterwerk für ſich! Da iſt Heinrich Fe⸗ derers, des allzu früh Verſtorbenen. Geſchichte „Mala, die Buchbinderin“(geb. 1,20 Mk.), eine Erzählung, die in dem ruhigen Glanz einer an Gott⸗ ſried Keller erinnernden Proſa das Liebesſchickſal eines Mädchens ſchildert, das, zwiſchen zwei Gelieb⸗ ten ſchwankend, nicht den Mut der Entſcheidung fin⸗ det, und ſich aus Leidenſchaft für den eigenen Beruf um ſein Lebensglück bringt. Mosers Lehrbuch der Musikgeschichte Hans Joachim Moſer: Lehrbuch der Muſikgeſchichte. In Leinen gebunden 4,75 Mk. Max Heſſes Verlag, Berlin⸗Schöneberg.) Drei wichtige Faktoren haben zuſammengewirkt, um dieſem neuen Lehrbuch der Muſikgeſchichte den Stempel eines wirklich brauchbaren Leitfadens zu verleihen. Nicht nur der Forſcher von umſaſſender Weite des Blickes hat die Feder geführt, auch ſeine glänzende Darſtellungsgabe hat das ihrige beige⸗ tragen. Nicht zuletzt hat die langjährige Erfah⸗ rung, die Profeſſor Moſer ſich in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender von Prüfungs⸗Kommiſſionen an⸗ geeignet hat, Pate geſtanden. Das neue Handbuch erfüllt in vielfacher Hinſicht wichtige Dienſte: Es enthebt den gewiſſenhaften Lehrer, der ſeine Schüler zu Prütfungszwecken vorbereiten und ſie in die Entwicklungsgeſchichte wichtiger Gattungen, wie des deutſchen Liedes, der Oper, des Klavierſpiels, einführen will, der Mühe, ſich den Stoff mühſelig aus einer Unmaſſe von Kompendien und Nachſchla⸗ gewerken zuſammenzuſuchen. Es überhebt ferner den Studierenden, der vor der Prüfungskom⸗ miſſion über Fragen aus der Muſtkgeſchichte Rede und Antwort ſtehen ſoll, der quälenden Unſicherheit, ob der angeeignete Stoff in mancher Hinſicht nicht doch unzureichend iſt⸗ i 8 Von nun an herrſcht für beide Teile das beru⸗ higende Gefühl, an Hand einer flüſſigen und feſſeln⸗ den Darſtellung jene Abſchnitte aus dem faſt ufer⸗ loſen Gebiet der Muſikgeſchichte bewältigen zu kön⸗ nen, die man von dem auf der Höhe der Zeit ſte⸗ henden deutſchen Muſiker tatſächlich als Mindeſt⸗ maß des fachlichen Wiſſens verlangen kann. Von jenen frühgeſchichtlichen Abſchnitten angefangen, die uns wichtige Einblicke in den Werdegang der Muſik vermitteln, bes herauf zur jüngſten Gegenwart iſt alles zuſammengetragen, was dem Studierenden ir⸗ gendwie dienlich ſein kann. Dabei hat ſich der Ver⸗ faſſer nicht die Mühe verdrießen laſſen, über die beſten Methoden der Aneignung dienliche Winke zu geben. Zahlreiche Tavellen und Ueberſichten kom⸗ men der mnemotechniſchen Aneignung zu gute. Synchroniſtiſche Zuſammenſtellungen bilden ausge⸗ zeichnete Querverbindungen, Auch für denjenigen, der tiefer ſchürfen will, ſind in den Literatur⸗Hin⸗ weiſen und Quellen⸗Angaben ausgezeichnete Hin⸗ weiſe gegeben. Andererſeits muß man ſich ſehr wohl davor hü⸗ ten, das Studium des vielleicht umfangreichſten Prüfungsfaches nun auf die leichte Achſel zu neh⸗ men. Die Muſikgeſchichte will nicht nur erleſen, ſondern vielmehr Crarbeitet, erlebt werden. Auch hier geht Moſer als erfahrener Praktiker voy ſeltener Lehrbegabung dem Wiſſensdurſtigen an die Hand. Was Moſer über die einzelnen Ton⸗ dichter zu ſagen weiß und wie er ſie zu charakteri⸗ ſieren verſteht, iſt von unübertrefflicher Kürze und ens, ch. Führt Federer den Leſer in die ſüdlich⸗heiße Land⸗ ſchaft Umbriens, ſo Martin Luſerke hinauf in den Norden, an das Geſtade des Wattenmeeres. Seine„Fahrt nach Letzteſand“(geb. 0,80 Mark) iſt der mit viel Humor erzählte Kampf des prachtvoll lebensſicheren und verſtandeskühlen Paſtors Joſiah Volk, gegen die abergläubiſche Teufelsfurcht der Fi⸗ ſcher und Seeleute. Auch in dieſer kurzen Erzählung erweiſt Luſerke erneut ſein tiefes Wiſſen um die Verborgenheiten des menſchlichen Daſeins, und mit ſeltener Eindringlichkeit läßt er uns die geheimnis⸗ volle Gewalt des Meeres und der Wellen über den Menſchen erleben. Bei aller Bezogenheit auf das überwirkliche und dem Verſtand nicht faßbare Ge⸗ ſchehen zeichnet Luſerkes Erzählung die ſpannende, oft realiſtiſche Schilderung der tatſächlichen Lebens⸗ wirklichkeit aus. Das wiederum unterſcheidet ihn auf das ſtärkſte von Ernſt Wiechert. Nirgends geht es dieſem ernſten und nicht ſelten ſchwermütigem Sohn der oſt⸗ preußiſchen Erde um die Geſtaltung des nur Tat⸗ ſächlichen, nie erſtrebt er die Schilderung der Wirk⸗ lichkeit und ihres Geſchehens gleichſam um ihrer ſelbſt willen. Wie ſein Werk im ganzen eine unauf⸗ Hörliche geheime Zwieſprache iſt mit dem ewig rätſel⸗ haften Walten des Schickſals im Leben des Menſchen, ſo ſind auch die fünf knappen Erzählungen, die er hier unter dem Titel„Das heilige Jahr“(geb. .20 Mark) zuſammengefaßt hat, Ausdruck eines dichteriſchen Wollens, das ſtets über die Enge der bloßen Gegenſtändlichkeit hinaus mit tiefer Leiden⸗ ſchaft um die letzten Fragen unſeres Daſeins ringt und ſie in ſchöpferiſchen Gleichniſſen zu geſtalten ſucht. e. „Geländedienſt“. Von E. Linß. Mit vielen Abbil⸗ dungen. Geb..— Mk(Dürrſche Buchhand⸗ lung, Leipzig O 1, Querſtraße 14.) Der Verfaſſer hat in langjähriger Tätigkeit als Jugenderzieher, Junglehrer⸗ Ausbilder, in ſeiner Tätigkeit als Abteilungsleiter für die Jugenoͤführer⸗ Ausbildung beim Chef des Ausbildungsweſens in einem Maße Erfahrungen geſammelt, daß er alles Für und Wider einer vormilitäriſchen Jugenderzie⸗ hung überblicken kann. Er weiſt darauf hin, daß die geländedienſtliche Jugendausbildung niemals ein Vorwegnehmen rein militäriſcher Ausbildungzweige ſein kann, andererſeits aber die militäriſche Aus⸗ bildungszeit ſo kurz iſt, daß es nicht genügt, dem Heere lediglich geſtählte Jungmannen zuzuführen, ſondern daß ihm ein Nachwuchs bereitet werden muß, der alle Ausbildungsgebiete, die jugend⸗ tümlich ſind, beherrſcht. Beſonderer Wert iſt auf Kartenkunde, Zeltbau und Kleinkaliberſchießen ge⸗ legt worden, im Anhang befindet ſich ein Führer⸗ merkblatt für das Abfaſſen von Befehlen, das zur Anlehnung dienen ſoll. Weberei Offenburg 5400, Das Allbuch ist da Das Allbuch iſt da.(Der neue Brockhauz Allbuch in vier Bänden und einen Atlas. Band I:—E, ermäßigter Vorbe⸗ ſtellpreis 10 Mk. für die Ganzleinenausgahe) Das„Allbuch“ iſt ein„Neuer Brockhaus“, eine grundlegende Neuſchöpfung des älteſten deutſchen Lexikonverlags, der damit dem deutſchen Konverſa⸗ tionslexikon richtunggebend einen erweiterten Au gabenkreis zuweiſt. Wie viele gute deutſche Wör⸗ ter gibt es doch, die wir nicht ſofort verſtehen, wenn ſte nicht zufällig dem Sprachgut unſerer engeren Heimat entſtammen. Bisher fanden wir in den Sachnachſchlagewerken(gemeinhin Konverſations⸗ lexika genannt) viele tauſend Wörter nicht, erſt der„Neue Brockhaus“ gibt Auskunft über alle deut ſchen Wörter, auch die alltäglichen und mundartli⸗ chen. Durch Verſchmelzung von Sach⸗ und Sprach⸗ buch, von Konverſationslexikon und deutſchem Wörterbuch finden wir in ihm eine neue Buchart, die es bisher in der deutſchen Sprache nicht gab. Dabei verwendet das Werk geſchickt das„ſprechende Bild“, das uns ſofort Antwort gibt, wenn wir einen Gegenſtand nur vom Sehen kennen und nun gern wiſſen möchten, wie er heißt, wie ihn der Fachmann bezeichnet. In dem Allbuch haben wir ein auf neue⸗ ſter Grundlage bearbeitetes Konverſationslexikoy, das uns gewiſſenhaft Auskunft gibt, wenn wir un über Volk und Reich, berühmte Männer und Frauen, Tiere, Pflanzen, Ortſchaften, fremde Liän⸗ der, Technik und Kunſt, Volkskunde, Rechtsfragen, Gartenbau und die vielen tauſend anderen Dinge unterrichten wollen, die täglich in unſerem Blickſell auftauchen. Die neueſten ſtatiſtiſchen Angaben, die letzten Forſchungsergebniſſe finden wir ebenſo ver⸗ zeichnet wir praktiſche Ratſchläge. Der vorliegende erſte Band iſt ein ſtattliches Buch mit Tauſenden von bunten und einfarbigen Bildern, Karten und Ueberſichten. Wirtschaftspraxis Kameraliſtiſche oder kaufmänniſche Buchführungz Von Dr. Walter Thoms, Profeſſor an der Uni⸗ verſität Heidelberg.(Schriftenreihe der Geſell⸗ ſchaft für Organiſation, Band 5. Verlag für Organiſationsſchriften Gmb. Berlin. Preis .50 Mark.) Seit drei Jahrzehnten geht der Meinungsſtreil, ob in der Buchführung der Kommunalbetriebe die bei den Behörden übliche kameraliſtiſche oder die kaufmänniſche doppelte Buchführung vorzuziehen geh Eine brauchbare Löſung kann nur gefunden werden, wenn man unvoreingenommen das Weſen der bel⸗ den Buchführungsformen klarlegt und bei der Unter⸗ ſuchung der Brauchbarkeit von dem Ziele ausgeht, das durch die Buchführung erreicht werden fol Dies iſt der Weg, den Profeſſor Thoms in ſeiner neueſten Veröffentlichung einſchlägt, nachdem er be⸗ reits früher in verſchiedenen Arbeiten zu den ein⸗ ſchlägtigen Fragen Stellung genommen hat. Der erſte Abſchnitt arbeitet das Weſen der kame⸗ raliſtiſchen und der doppelten Buchführung vortrel⸗ lich heraus und ſchafft damit eine zuverläſſige Grund. lage für die Behandlung der einzelnen Streitpunkt, der noch eine kurze Darſtellung idee verſchtebeyen Betrachtungsmöglichkeiten vorausgeſchickt wird, nach denen die Anwendung von Kameraliſtik oder Dopplk beurteilt werden kann. Aus der Unterſuchung der einzelnen Punkte, um die geſtritten wurde und auc heute noch geſtritten wird ergibt ſich die Unhaltbar⸗ keit vieler Behauptungen, die immer wieder ins Fel! geführt wurden. Wenn man z. B der Kameraliſtik vorwirft, daß bei ihr eine zuverläſſige Beſtands⸗ un Erfolgsrechnung nicht möglich ſei, ſo zeigt Thomz, wie durch eine ſinnvolle Aufgliederung der Konten hierfür leicht die Vorausſetzungen geſchaffen werbe⸗ können. Daß überhaupt ſo lange Auseinanderſetzungen möglich waren, kommt, wie die Unterſuchung vo Thoms klar erweiſt, daher, daß die Frageſtellung falſch war. Die Frage iſt nicht, welche Buchfüh⸗ rungsform beſſer oder ſchlechter iſt, ſondern, welche Form einfacher, ſchneller, ſicherer, billiger iſt, ſowohl bei der laufenden Verbuchung wie beim Abſchluß, Zur Beantwortung Jieſer Fragen liefert der vierte und fünfte Abſchnitt der vorliegenden Arbeit Richt⸗ linien, die nicht nur wiſſenſchaftlich bedeutſam, ſon⸗ dern, was in dieſem Fall mehr iſt, auch dem Prak⸗ tiker durchaus verſtändlich ſind und ihm daher die Entſcheidung im einzelnen Falle ungemein er leichtern. Was hören wir? Samstag, 7. November Reichsſender Stuttgart .30: Bunte Morgenmuſik.—.90: Morgenkonzert= .30: Einkopfgericht.— 10.00: Der einſome Marſch. 1 ſpiel um den 9. November 1925.— 11.30: Banernfun 60 12.00: Buntes Wochenende aus Seidelberg.—, g Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Sg ſingt und ſpiel aus Nord und Süd(Aufnahme).— 15.300: Luis Trenkel erzählt(Aufnahme).— 15.50: Ruf der Jugend.— 3 Froher Funk für alt und jung.— 18.00? Tonbericht de Woche.— 18.30: Der Berner Jedlerkluß muſſzier 5 1 19.00: Luſtige Schlagerfahrt(Schallplatten).— 29 Nachrichten.— 20.10: Marjellche im Land der Seen und Elche. Aus Königsberg.— 22.00: Wan ee„ Schallplatten.— 23.00: Tonzmuſik.— 24.00: Nachtmuſt (Aufnahme). Deutſchlandſender g .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Der einſam Marſch.— 10.30: Fröhl. Kindergarten.— 11.00: 5 deutſch⸗hulgariſchen Wirtſchaftsbezſehungen.. d Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Alle lei.— 15.10: Jugendfunk.— 15.30: Wirtſchaftswe 1 ſchau.— 15.45: Eigen Heim— Eigen Land.— 10.00 jeden etwas(Schallplattenſ.— 18.00: Volkslieder 5 Volkstänze.— 18.40: Sport der Woche.— 19.00: 0 der Stehbierhalle bis zum Tanzlokal. Luſtiger Streiſſug — 19.45: Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.10; Denn wetter— tadellos! Zum 70. Geburtstag von Paul Linke — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 29.00: Tanzmuſik. Es opferten für das WoW: Alg. Gold- und Silberſcheideonſtalt, Pforzheim 1000% ⁶ 1 Oskar Bentner, Piorzheim 1000 l, Fa. Andr. Daub, 9 5. heim 2000, Fa. K. Ungerer, Pforzheim 1200, Fa. P. 11 Landfried, Heidelberg⸗Bergheim 2000„%, Sberbilrgermeiſter Wolz i.., Heſdelberg⸗Reuenheim 1800, Fa. Portland 1 4* ant Me Je Ha Un het die. pfl. har Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 515 Sechs Meſſerſtiche im Hausgang Ein zweiter Totſchlags-Prozeß vor dem Mannheimer Schwurgericht— 3 Fahre Zuchthaus für den Täler Du Hund, Du dreckiger, ich kriege Dich!“ Draußen habe er(der Angeklagte) dann einen Schlag auf den Kopf erhalten. Bayer hätte beim Raufen in dem Hausgang am Boden gelegen und ihn am Hals gewürgt. Dann habe er, Seithel, zur Abwehr mit dem Meſſer um ſich geſchlagen. Der Vorſitzende hebt das als Ueberführungs⸗ ſtück auf dem Gerichtstiſche liegende Meſſer in die Höhe:„Iſt das das Meſſer?“— Angeklagter: „Das kann möglich ſein!“ macht wirk⸗ lich keinen guten Eindruck, wenn Sie ſich auf eine ſolche Weiſe verteidigen.“ Vorſitzender:„Angeklagter! Es Schließlich gibt Seithel an, er habe das Meſſer in der Taſche einer Weſte gehabt, die er zwei Monate lang nicht angezogen habe. Es müſſe bei dem Kampfe auf den Boden gefallen ſein und er müſſe dann in ſeiner Not danach gegriffen haben. Das Meſſer wurde voll Blut auf einer Mauer ge⸗ funden, wohin es der Angeklagte gelegt hatte, unglaubhaft die Schilderung des Vorgangs iſt— dem Angeklagten ſaß doch ſtets das Meſſer ſehr locker in der Taſche und es wird vielleicht ſchon vor⸗ her geöffnet geweſen ſein— ſo widerſpruchsvoll ſind ſeine Ausſagen bei den Vernehmungen— immer ſagt er etwas anderes, und der Vorſitzende hält ihm die ihn nur belaſtende Einfältigkeit ſeiner unhaltbaren Behauptungen vor. Er behauptet ſogar, ein Dritter ſei während des Vorfalls in den Hausgang gekommen und dieſer könne das Meſſer geführt haben. Nicht Bayer, ſondern er, Seithel, habe um Hilfe gerufen. So Nach Einlegung einer Pauſe legt der Angeklagte auf Zureden des Verteidigers, der ihn wiederholt während ſeiner Vernehmungen zurechtweiſen mußte, das Geſtändnis ab, daß er von dem Meſſer Gebrauch gemacht habe! Es wurde dann getreten; in die Beweisaufnahme ein⸗ zunächſt wurde der Zeuge Weindel ver⸗ nommen. In der Vorausſicht, daß es an dem ver⸗ hängnisvollen Abend in ſeiner Wohnung zu einem Streit kommen könnte, hatte er den Angeklagten eine Weile im Zimmer zurückgehalten. Volle Klar⸗ heit, warum Bayer noch im Hausgang war, als der Angeklagte in den Gang trat, bringen die Ausſagen des Zeugen nicht. Hieraus ergäben ſich mögliche Anhaltspunkte über die Angaben des Angeklagten, daß er überfallen worden ſei. Eine herausfor⸗ dernde Bemerkung Bayers verneint der Zeuge ent⸗ gegen ſeinen früheren Angaben. Aber die Frau desſelben ſagt, Bayer habe ſich zu Seithel geäußert: „Komm nur raus, wenn Du was willſcht!“ „Der Zeuge Peter Schmidt erzählt auf derbe pfälziſche Art, die beiden Gegner hätten disputiert, „wies Gewitter hemm ſie aneinanner gehange!“ Bayer habe über die zerriſſene Hoſe Seithels ge⸗ ſagt:„Häſcht mich geh' geloſſe.“„Was weiter ge⸗ ſcheh' is, wees ich nit, ich hab auch en biſſel ge⸗ trunke'hatt.“ Ueber den kritiſchen Punkt, die Dauer der Zwiſchenzeit, die zwiſchen dem Hinausgehen Bayers und dem blutigen Zwiſchenfall lag, weiß der Zeuge Quud um gcdiuetgingen PAINMöIIVF-RASIERCR BDM tritt heute abend in der Adolf⸗Hitler⸗Anlage an. Morgen wird Saudblatt eingewogen. Die Tabak⸗ fachſchaft gibt bekannt, daß morgen Samstag, vor⸗ mittags 8 Uhr, das Einwiegen des Sandblattes der Gruppen 1 und 2 ſtattfindet. Die letzte diesjährige Verkaufsſitzung zur Einſchreibung des Tabakhaupt⸗ gutes erfolgt am 27. November im Falkenſaale. Zuſammenkunft des Arbeitsdankes. Der Ar⸗ beitsdank teilt mit, daß heute Freitag, abends.45 Uhr, in der Adolf⸗Hitler⸗Anlage eine Zuſammen⸗ kunft ſtattfindet. Liederbuch und Beiträge ſind mit⸗ zubringen. e Nach alter Regel pflegen vorzeitig Totgeſagte um ſo länger zu leben. Wir hoffen, daß dies auch der Fall bei Herrn., einem bekannten Schwetzinger Bürger iſt, der ſchwer krank darnieder⸗ liegt. Von der katholiſchen Kirchengemeinde Am nächſten Sonntag findet im Joſefshaus ein Vortragsabend mit Lichtbildern ſtatt, wobei über den Wert des Buches geſprochen wird. Die Veranſtal⸗ tung wird umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen. Am gleichen Tag iſt nachmittags 3 Uhr Verſamm⸗ lung des Müttervereins und Frauenbundes in der Kirche. Am nächſten Montag iſt Bibelſtunde im Caritasheim. Am Mittwoch, 11. November, iſt Mar. Jungfrauen⸗ Kongregation im Caritasheim und am darauffolgenden Donnerstag trifft ſich die Kolping⸗ familie in der„Roſe“. Von der evangeliſchen Kirchengemeinde Das hieſige Pfarramt gibt bekannt, daß mit Rück⸗ ſicht auf die nationalen Feiern am 9. November der Arbeitsabend für Mitglieder des Evangeliſchen Frauenbundes acht Tage ſpäter, alſo am Montag, 16. November, ſtattfindet. Veranſtaltungen in Schwetzuͤngen: „Moskau— Schanghai“. „Bocorcciv“. Neues Theater: Capitol: 30 Freitag, 6. November 1936 15 5 8 * Aus Vaden Das unheilvolle Ende eines Zechgelages: 3 2 2 100 Blick auf Großſachſen rbe⸗ U Großſachſen, 5. November. In der im Gaſt⸗ be.) haus„Zum Löwen“ ſtattgefundenen außerordent⸗ eine lichen Generalverſammlung der hieſigen chen Feuerwehr und Reſervemannſchaft begrüßte der rſa⸗ Wehrführer Peter Bürgy die Wehrmänner Auf und gab die Tagesordnung bekannt. Nach Verleſung Das Schwurgericht hatte ſich geſtern, am ör⸗ der neuen Reichsſatzungen wurden dieſelben ein⸗ zweiten Sitzungstage, mit einer Meſſerſtecherei mit enn ſtimmig angenommen. In den Führerrat wurden tödlichem Ausgang in der Pfalz zu befaſſen. Der eren die ſeitherigen Führer Peter Bürgy, Carl Bitzel, 50 Jahre alte, verheiratete Peter Seithel aus den Adolf Leitwein, Peter Flößer und Gg. Lochbühler Heiligenſtein bei Speyer wurde am 23. Juni d. F. 255 einſtimmig 1 1 555 vom Schwurgericht 5 1 1 t Wehrmänner durch den Wehrführer Bürg zu einer Zuchthausſtrafe von Jahren verurteilt. deul⸗ 1 925 Satzungen vereidigt. Mit dem im Jahre 1937 Auf die 55n dend Verutteilten. Reviſion rtli⸗ im Mai ſtattfindenden 40jährigen Jubiläum der hin wurde die Sache zur nochmaligen Verhandlung 10 Wehr ſoll 1 95„„ ver⸗ vom Reichsgerichte an das Landgericht Mannheim 0 bunden werden. Durch Einſetzung eines Feſtaus⸗ verwieſen. hart, ſchuſſes kann mit den Vorarbeiten ſchon jetzt begon⸗ Die Verhandlung führte Landgerichtsrat Dr. aan nen werden. Nach kameradſchaftlichem Beiſammen⸗ Petters. Die Anklage vertrat Erſter Staats⸗ ende ſein ſchloß der Wehrführer die Verſammlung. anwalt Dr. Weinreich. Am Tiſche der Sachver⸗ inen ſtändigen ſaßen Medizinalrat Dr. Schröder und in 14 Weinheimer Allerlei Dr. med. M üller, Speyer. ann VVV. Bei der Bluttat ſpielte wieder der Alkohol eine 155 ⸗a⸗ Weinheim, 5. Nov. Die Weinheimer Rankin„verhängnisvolle Rolle. Am Abend des 25. April 15 95. VF 1 e 5 e Schau, die r. gutes e wies. igenſtein der Angeklagte, der etötete Karl 10 Neben dieſer Ausſtellung vom Kaninchenzüchterver⸗ Bie und iwer Beran Län⸗ ein 1897, oͤie von Herrn Phil. Rutz geleitet wurde, Weindel und Peter Schmidt. Schon während der 10 konnten 5. enten Unterhaltung gab es Sticheleien, Bayer und Sei⸗ 100 Tierfelle N„ 5. thel ſtanden nach der Angabe des Angeklagten ſeit 15 e 5 8 88 5 15 Ge 5 a.— einem Jakre auf geſpanntem Fuße, weil ein Mieter 55 Auf 83 5 0 E 5 15 9 85 2 17 va Leyen⸗ Bayers, der, wie der Angeklagte, Hausbeſitzer iſt, 8 5 decker Ww. geb. Leonhard zurückblicken. 5 dem letzteren zog. Man vertrug ſich jedoch wie⸗ 5 1 8 f 2 5 der, und zwar während der ſtark angefeuchteten 1 Befähigung als Bekriebsführerin Unterhaltung. Bezeichnend für den Durſt der vier aberkannt 1 1 ſie zuſammen 18 Viertel Wein ge⸗ 5 E 0 N. * Freiburg i. Br. 4. Nop. Wie der Polizeibericht Als der Wirt um halb 12 Uhr Feierabend bot, mitteilt, wurde 1 e e folgten Seithel, Bayer und Schmidt, der bei Bayer . ino wi tſch, 2 85. Freiburg i. 15 wohnt, einer Einladung Weindels, in deſſen Küche e en ien ais bet in aer a e We AR Okt 0 B. 9 5 925 ag au ier in der Luft! ſell⸗ ſein, gemäߧ 38 Ziff. 4 des AO aberkannt. 1 15 5 für Seithel und Bayer kamen wegen der Haus⸗ reis ſchulden in ein Wortgeplänkel, das mit einer Rauferei auf dem Küchenboden endete. keit Aus der Pfalz Seithel wurde hierbei die Hoſe zerriſſen. Er machte 0 noch ſeinem Aerger der inzwiſchen auf den Lärm bie aus dem Schlafzimmer gekommenen Frau Wein⸗ 1 Antreue und Velrug del gegenüber Luft und folgte dann dem kurz vor⸗ den, C Speyer, 6. November. Mit einem ſehr uner⸗ her weggegangenen Bayer. bel guicklichen Fall hatte ſich das hieſige Schöffen⸗ din San itet⸗ gericht zu befaſſen. Der frühere Abteilungsführer 1 elde e geht, des Arbeitsdienſtes Schifferſtadt, Eberhard Lobe⸗ f. 5 8 ſol. dank, hatte ſich wegen fortgeſetzter Untreue und Der Angeklagte verſetzte nach der Anklageſchrift iner wegen verſuchten Betrugs zu verantwor- e zwei ſchwere und vier kleinere be⸗ ten. Zur Regulierung der Schulden eines anderen 1 1 Ein Stich traf die Körperſchlagader, ein⸗ Nl D⸗Angehörigen hatte er von deſſen Vater zwei⸗ e den Tod Bayers zur Folge hatte. mal 500 Mark erhalten, aber nur 135 Mark zur„Der Angeklagte hat bereits eine erhebliche Vor⸗ ime⸗ Schuldentilgung verwendet und den Reſt in die ſtrafenliſte. Neben Diebſtählen hat er ſich auch Ro⸗ rel eigene Taſche fließen laſſen. L. forderte ſogar noch heitsdelikte zuſchulden kommen laſſen. Er iſt als 1 einmal Fan Mark nach, die aber nicht mehr gezahlt gewalttätiger Merch bekannt. In der Schule blieb lte, wurden. Auch hatte er einer Wirtin, bei welcher der en dweimal ſigzen Seiner 1910 geſchloſſenen Ehe wen wandere 20, Mark ſchuldete, eine Quittung über 340 160 550 r nach Mark abgenötigt. Das Urteil lautete auf ein 3 5 55 ie jedoch von der Verſicherung nicht ppl Jahr Gefängnis, 150 Mark Geldſtrafe und als entſchädigungspflichtig anerkannt wurden. der Haftfortdauer bei Anrechnung von zehn Wochen Der Angeklagte behielt auch geſtern die ſchon in auch Unterſuchungshaft. Die Urteilsbegründung hebt der Frankenthaler Verhandlung befolgte Taktik 10 hervor, der Angeklagte ſei als Führer im Arbeits⸗ bei: er macht Notwehr geltend. dienſt zu beſonderer Sauberkeit in Geldſachen ver⸗(En if i 1005.; K 75 7 1 ö 2 a 775 Er tiſcht die unglaublichſten Dinge auf. Bayer habe 10 A auch entſprechend ihm im Fortgehen mit den Worten bedroht:„Wart, ms, 5 ten 5 Weinpatenſchaften 7 keine Dauereinrichtungen gen Der„Deutſchen Weinzeitung“ zufolge ſprach im von 1 1 Zuſammenhange mit den Weinpatenſchaften der 155 Landrat des Kreiſes Kreuznach, Dr. Simmer, der 5 15 Gauwirtſchaftsberater des Gaues Koblenz⸗Trier g e Idee der Weinpatenſchaften maßgeblich gefördert 2 10 hat, auf einer jüngſt abgehaltenen kommunalen Ta⸗ Verſammlung der NS Frauenſchaft 1110 gung über die weitere Förderung des rr. Schwetzingen, 6. November. 7 Weinbaues. Nach wie vor ſolle zwar der Wein⸗ Nach einer längeren Verſammlungspauſe fand icht 1 8 1 l 5 abſatz durch eine öffentliche Weinpropaganda unter⸗ am Mittwochabend wieder ein Pflichtabend der ral ſtützt werden. Er verneinte aber die Frage, ob auch Schwetzinger NS⸗Frauenſchaft im„Wei⸗ die in Zukunft dieſe Propaganda in Form von Wein⸗ ßen Schwan“ ſtatt. Die hieſige Frauenſchaftsführe⸗ 555 patenſchaften vor ſich gehen ſollte. Das Ziel der rin, Pgn. Kleinſchmitt, konnte aus dieſem Anlaß Patenſchaftsaktion, die Mentalität des deutſchen Vol⸗ ſehr viele Mitglieder begrüßen. Zu Ehren der kürs⸗ bes dem Weintrinken gegenüber zu ändern, wurde lich verſtorbenen Pan. Köppel erhoben ſich die An⸗ a erreicht. Wein iſt heute in den Augen des deutſchen weſenden von ihren Plätzen. Volkes kein Luxusgetränk mehr, ſondern das Er⸗ In der Hauptſache galt der Abend der Erinne⸗ zeugnis deutſcher Erde, das Produkt harter und flei⸗Jrung des letzten Reichsparteitages, zu welchem vier ßiger Arbeit der ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden Schwetzinger Frauenſchaftsmitglieder Ehrenkarten deutſchen Winzer. Mehr ſollte die Patenſchaftsaktion erhalten hatten. Zahlreiche Lichtbilder jener erinne⸗ nicht ſein. Sie ſollte vor allen Dingen nicht zu rungsreichen Tage wurden gezeigt, die Teilnehme⸗ 8 einer Dauerein richtung werden. Die rinnen ſelbſt berichteten von ihren Eindrücken, ur Wirtſchaft verträgt auf die Dauer die mit einer während verſchiedene Reden des Führers auszugs⸗ 5 Weinpatenſchaftsaktion verbundene Zwangsregulie⸗ weiſe wiedergegeben wurden. 00. rung nicht. Das Werbemittel der Zukunft muß der Weiterhin wurde an dieſem Abend für das 155 Wein ſelbſt ſein in ſeiner Güte und in ſeinen auch Buch geworben, wobei im Saale verſchiedene 15 6 für ärmere Volksgenoſſen erſchwinglichen Preiſen. beſonders leſenswerte Bücher zur Schau geſtellt wa⸗ ber— ren. 1 1 zuletzt wies Frau Kleinſchmitt auf die 75 8. 5 geſtern durchgeführte Pfundſammlung hin und for⸗ 0 Mannheimer Sendung im Reichsſender te derte die Anweſenden zur Fertigung von Hand⸗ 90 Am Freitag, dem 6. November, aus Mannheim arbeiten ſowie zu weiterer tatkräftiger Mithilfe am ik von 19.20—19.45 Uhr die Sendung:„Das Lied Aufbau unſeres Vaterlandes auf. erzählt“. Badener Mädel ſingen und erzählen 5 55 e Zuſammengeſtellt und geleitet von Maria Gutes Ergebnis bei der Pfundſammlung Die e 0 5 Geſtern führten Angehörige der NS⸗Frauenſchaft 1 l ward Lie Gabe, unbewußt Gefühltes der hier die Pfundſammlung durch. Dabei kann jetzt ler ksſeele in Worte umzudeuten, irgendwo er⸗ 5 5 15 klingt di l 5 ſchon geſagt werden, daß das Ergebnis ein ſehr gu⸗ 1 gt die Melodie— es wird geſungen— und ſo 168 bei 155 5 igt, daß diesmal 10 23 2 es ſein wird, denn es hat ſich gezeigt, daß diesma 8 menden Geſchlehtern als Vermächtnis der Ver⸗ viele, die f üher nichts geben konnten oder auch nicht on gangenheit überliefert. Weiter wird das Lied durch 1 ie 1 5 55 1 ene Den 513 5 155 die Zeiten getragen, den Enkeln erzählend von Saiterin e nabe r bre eee 11 Kämpfen und Streiten, von Herren und Helden, Arbeit berzli cher 51 8 die vor Jahrhunderten gelebt und geſtritten, ſo e g 5 b ingen wir heute noch jenes Lied, das ſingt und Heute Gruppenheimabend des BDM. Mit Rück⸗ klingt von allem, was je die Menſchenbruſt bewegt, ſicht darauf, daß heute abend 20 Uhr ein Gruppen⸗ a don Lust, Liebe und Leid: Die Ballade. Manu⸗ heimabend des BDM ſtattfindet, waren in dieſen Ta⸗ 5 ſkriwt: Maria Scholler, Karlsruhe. gen keine Heimabende der einzelnen Schaften. Der ſter ind⸗ ſen⸗ ol. der In hen 4 Lormaltuben 1 urg u..50 gulli. fil den härtesten Hat uud die empfindliehsle all, auch nichts Poſitives zu ſagen. Es ſei nur„kurze Zeit“ geweſen. Der Sachverſtändige Dr. med. Müller gibt Auskunft über den Sektionsbefund. Der tödliche Stich in die Körperſchlagader hatte einen Bluterguß in den Herzbeutel zur Folge, was den ſofortigen Tod herbeiführte. Der Bürgermeiſter von Heiligen⸗ ſtein kann nicht ſagen, wer der Beſſere, ob Seithel oder Bayer. Seithel neige etwas zu Tätlichkeiten. Bayer ſtichle gern. Die folgenden Zeugenausſagen dienen weiter zur Beleuchtung des Charakters des Angeklagten. Von Belang iſt eine Ausſage der 14⸗ jährigen Tochter des Wirtes Neufeld über einen Streit des Angeklagten mit einem gewiſſen Lang vor etwa einem Jahre, wobei Seithel ſich mit ſeinem Gegner ebenfalls auf dem Boden raufte. Das Mädchen zog im Laufe des Streites, um Schlimmes zu verhüten, Seithel ein ſoge⸗ nanntes Küchen⸗„Kneipchen“(ein feſtſtehendes Meſſer] heimlich aus der Hoſentaſche. geklagten. Der Vorſitzende hebt das Meſſer hoch: Seithel, iſt das Ihr Meſſer? Seithel ſehr verlegen:„Das iſt mir vielleicht hineingeſteckt worden“, dann:„Das habe ich mir gelehnt(geliehen) gehabt“. Noch ein zweitenmal hört man von einem feſtſtehenden Meſſer des Angeklagten, von einer bereitgehaltenen Axt. Ein unretuſchiertes Bild iſt die Ausſage eines Zeugen: Nüchtern war Seithel ein guter Menſch, wenn er aber getrunken hatte, war er raufluſtig, auch in ſeiner Wohnung war er roh und laut, ein unan⸗ genehmer Menſch. Man hört faſt ausnahmslos die Worte„ſtreitſüchtig“ und„raufluſtig“ über den An⸗ geklagten bis zum letzten der 18 vernommenen Zeugen. Der Vertreter der Anklage kennzeichnet in tref⸗ fenden Worten das ganze Ränkeſpiel des Angeklag⸗ ten bei den insgeſamt acht Vernehmungen und auch in der Verhandlung, um die Schuld von ſich auf den Getöteten abzuwälzen. Der Staats⸗ anwalt kommt nach einſtündigen Ausführungen zu der Verneinung einer Notwehr und einer ſolchen hinſichtlich der Zuerkennung des 8 51, 1(ſinnloſe Trunkenheit), ebenſo auch des Abſatzes 2(vermin⸗ derte Zurechnungsfähigkeit). Es beſtehe kein Grund, dem Angeklagten mildernde Umſtände zuzubilligen. Er kommt zu dem Antrag auf Verurteilung wegen Totſchlags zu 8 Jahren Zuchthaus. Der Verteidiger beantragt die Freiſprechung des Angeklagten, vor⸗ ſorglich die Anwendung des§ 51, 2(verminderte Zurechnungsfähigkeit). Das Arteil: Um 21.45 Uhr zog ſich das Gericht zur Urteils⸗ beratung zurück und erſchien um 23.20 Uhr wieder. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Totſchlags zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und 5 Jahren Ehrverluſt. Das Gericht hat Ueberſchreitung der Notwehr ange⸗ nommen, indem es ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß Bayer in dem Hausgang auf Seithel gewartet hat und dieſer von ihm angegriffen wurde, worauf auch ſeine Aeußerung:„Komm nur heraus, wenn Du was willſt!“ ſchließen läßt. Um ſich zu wehren, hätte es aber nicht der ſechs Meſſerſtiche bedurft. Mildernde Umſtände wurden verneint. Die Strafe von acht Jahren Zuchthaus fand das Gericht zu hoch. Nachbargebiete Acht Jahre Zuchthaus Für die giftmiſchende Kartenſchlägerin O Frankfurt a.., 5. November. In dem Prozeß gegen die Wiesbadener Karten⸗ ſchlägerin Rocker erſtattete der Gerichtschemiker Dr. Popp, Frankfurt a.., ſein Gutachten über den Befund der Exhumierung der Leiche des Gaſt⸗ wirts Vogler aus Mainz⸗Koſtheim. Die vorge⸗ fundenen Thalliummengen waren gering. Der Sach⸗ verſtändige iſt der Meinung, daß kurz vor dem Tode des Vogler noch ein anderes Gift verabreicht wurde. Dabei ſcheint es ſich um ein Pflanzen⸗ gift gehandelt zu haben, worüber der Sachver⸗ ſtändige ſchon früher berichtete. Der Staatsanwalt beantragte in ſeinem Plä⸗ doyer gegen Frau Rocker wegen Beihilfe zum Gift⸗ mord fünfzehn Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt. Das Gericht ging angeſichts der Schwere des Verbrechens erheblich über die Mindeſtſtrafe von drei Jahren Zuchthaus hinaus. Es zog aber die Un⸗ beſtraftheit der Angeklagten in Betracht und er⸗ kannte auf acht Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt. In der Urteilsbegründung emp⸗ fahl der Vorſitzende den Geſetzgebern eine Ueber⸗ prüfung der bisher geltenden Beſtimmungen betref⸗ fend den Vertrieb von Thallium im Handel. sk. Lampertheim, 5. Nov. Einen groben Laus⸗ bubenſtreich verübten hier zwei noch ſchulpflich⸗ tige Jungen. Sie ſchlichen ſich beide in Gaſtwirtſchaf⸗ ten ein, um aus denſelben größere Beuten an Wurſt uſw. zu machen. Einem Gaſtwirt ſtahlen ſie einen großen Schwarten magen, Die ſo gemachte Beute wurde dann auf dem Friedhof verzehrtl Hier glaubten ſich die jungen Diebe wenigſtens am ſicher⸗ ſten. Als ſie darnach noch aus einer anderen Wirt⸗ ſchaft auch friſche Leberwürſte klauen wollten, ſind die Diebe der Polizei ins Garn geraten. Beide Jun⸗ EME gen wurden feſtgenommen und legten darnach auch ein Geſtändnis ab. 1 Inn großen ſuben NM..10 Freitag, 6. November 1936 Bedeufung und Wirischafislage 5 Die Reichsfachgruppen„Binnenſckiffahrt“ iſt in Berlin anläßlich der gemeinſamen großen Arbeits⸗ tagung Verkehr zu einer Sondertagung zuſammen⸗ getreten. Auf der Sondertagung ſprach der Stell⸗ vertreter des Treuhänders für das Wirtſchaftsgebiet Weſtfalen, Pg. Fröhling, über „Sozialpolitik in der Binnenſchiffahrt“ Der Redner ſchilderte in erſter Linie ſeine Erfah⸗ rungen, die er als Sondertreuhänder für die weſt⸗ deutſche Binnenſchiffahrt im Verlauf der beiden letz⸗ ten Jahre geſammelt hat. Bisher ſeien in der meſt⸗ deutſchen Schiffahrt für ſämtliche Schiffahrtszweige, mit Ausnahme der Partikulierſchiffahrt, Tariford⸗ Aungen erlaſſen worden, die zum Teil nicht un⸗ weſentliche Verbeſſerungen für die Gefolgſchaft zur Folge hatten. Beſonders die Freizeitgeſtaltung be⸗ zeichnete der Vortragende als wichtigſtes Aufgaben⸗ gebiet in der Binnenſchiffahrt, das allerdings infolge der ſtets wechſelnden Standorte der Schiffe ſehr viel ſchwieriger zu löſen ſei, als in ſtationären Betrieben. Wenn man hier hinſichtlich des Urlaubs, der Nacht⸗ ruhe ſowie der Sonntage zu einer für alle Teile be⸗ friedigenden Löſung gekommen ſei, ſo ſei hierin in erſter Linie ein ſchlüſſiger Beweis für die erfreuliche Zuſammenarbeit aller Kreiſe der weſtdeutſchen Schiffahrt zu erblicken. Eine natürliche Grenze gebe es jedoch für die Weiterverfolgung dieſer Aufgabe in der ſtarken Konkurrenz der verſchiedenen Verkehrsarten unter⸗ einander, wobei insbeſondere auf die Tatſache ver⸗ wieſen werden müſſe, daß die Schiffahrt auf den deutſchen Strömen international betrieben würde. Die bisherige Methode der Tariſierung ſozialpoli⸗ tiſcher Neuerungen bezeichnete der Redner als Uebergangserſcheinung, denn man müſſe durch plan⸗ volles und gemeinſchaftliches Vorgehen auch in der Binnenwirtſchaft allmählich dahinkommen, das dem Sinn des AO an ſich widerſprechende Tarifſyſtem durch das Suſtem der betrieblichen Selbſtverautwor⸗ tung zu erſetzen. 4 5 In Vertretung des durch eine Auslandsreise ver⸗ hinderten Leiters der Reichsverkehrsgruppe Bin⸗ nenſchiffahrt, Generaldirektor Dr. h. e. Joh. W. Welker, Duisburg, ſprach der Hauptgeſchäftsführer der Reichsverkehrsgruppe, Verbandsdirektor Schrei⸗ ber, Berlin, über „Die Bedeutung und die Wirtſchaftslage der deutſchen Binnenſchiffahrt“. Die Vorteile, die die Binnenſchiffahrt der Wirt⸗ ſchaft bietet, haben, ſo hob der Redner hervor, ihren Grund u. a. in der natürlichen Billigkeit des Waſ⸗ ſerſtraßentransports, in den Vorzügen, die der Waſſerumſchlag im Seehafen bietet und in den Mög⸗ lichkeiten, die die Binnenſchiffahrt in der Verbin⸗ dung von Transport und Lagerung in ſich ſchließt. der Binnenschiffahri Der Staat verfügt in der Binnenſchiffahrt über ein wertvolles Inſtrument der Verkehrspolitik, deſſen Bedeutung gerade heute für die Erſchließung neuer Naturſchätze, die Förderung des Außenhandels und die Auflockerung der Wirtſchaftsſtandorte nicht un⸗ terſchätzt werden darf. Die gegenwärtige Wirt⸗ ſchaftslage der Binnenſchiffahrt kann, allgemein betrachtet, noch nicht als befriedigend bezeichnet wer⸗ den. Das Mißverhältnis zwiſchen Güterangebot und Transportmöglichkeiten tritt vor allem im Rhein⸗ ſtromgebiet in einer unzureichenden Ausnutzung des Schiffsparkes in Erſcheinung. Die Verhältniſſe lie⸗ gon hier beſonders ſchwierig, weil die deutſche Bin⸗ nenſchiffahrt auf dem Rhein im ſchwerſten Wettbe⸗ werb mit den ausländiſchen Flaggen ſteht und ſo oͤie Möglichkeit eines Ausgleiches der Beſchäftigung zwiſchen Reederei⸗ und Partikulierraum, wie wir ihn auf den meiſten anderen Stromgebieten finden, ſehr erſchwert iſt. In dem weiteren Ausbau des Verſtändigungs⸗ werkes zwiſchen Reedereien und Kleinſchiffern und in der Regulierung des Wettbewerbes zwiſchen den einzelnen Verkehrsträgern(Eiſenbahn, Binnenſchiff⸗ fahrt, Kraftwagen und Seeſchiffahrt) ſieht Direktor Schreiber die einzigen erfolgverſprechenden Möglich⸗ keiten für eine Behebung der derzeitigen Notlage der Binnenſchiffahrt. Weder die Abwrackfrage noch ͤͤie Frage einer internationalen Abeichung auf dem Rhein unter gleichzeitiger Beſchränkung der Schiffs⸗ neubauten könne als abſchließend erledigt betrachtet werden. * Die Lage der Partikulierſch ufer legte der Leiter der Fachgruppe„Kleinſchiffer“, Baſchwitz, in der Reichsverkehrsgruppe„Binnen⸗ ſchiffahrt“ dar. Rund 10 000 Kleinſchiffer ſind auf den deutſchen Binnenwaſſerſtraßen tätig, die über mehr als die Hälfte der geſamten Binnenflotte ohne eigene Triebkraft und über einen beträchtlichen Teil der ge⸗ ſamten Schleppkraft verfügen Der Vortragende kam vor allem auf die Ueberſchuldung des Kleinſchiffer⸗ ſtandes zu ſprechen, die in erſter Linie auf die jahre⸗ langen unzulänglichen Frachteneinnahmen und den Beſchäftigungsmangel in den Zeiten der Wirtſchafts⸗ kriſe zurückzuführen iſt. Schwere Sorgen bereitet auch die Nachwuchsfrage. Auf wirtſchaftlichem Ge⸗ hiete ſteht Raſchwitz die Zukunftsaufgaben der Klein⸗ ſchiffahrt in einer Feſtigung der Schiffer⸗Betriebs⸗ verbände, in der ſtraffen Zuſammenfaſſung aller Unternehmer dieſer Gruppe in der Fachgruppe Klein⸗ ſchiffer, in der Stärkung und im Ausbau der Selbſt⸗ hilfeeeinrichtungen und in der Förderung der Zu⸗ ſammenarbeit der Bezirksgruppen der Fachgruppe Kleinſchiffer mit den Bezirksgruppen der übrigen Fach⸗ und Fachuntergruppen der Reichsverkehrs⸗ gruppe Binnenſchiffahrt. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!UUUUUUUU!!!!!!!!!!!!WUU!!!!....õõãã õããdvbbddTGTGGGꝓꝙꝙmꝙm;!:!:!! * Die Landeshandwerksmeiſter bei Dr. Schacht. Am 5. November wurden die Landeshandwerksmeiſter vom Reichswirtſchaſtsminiſter zu einer längeren Ausſprache empfangen. Dr. Schacht wies auf die großen Aufgaben hin, die der Reichsgruppe Handwerk im Rahmen des Vierjah⸗ resplanes geſtellt werden. Insbeſondere liegen dieſe Auf⸗ gaben auf dem Gebiet einer verſtärkten und verbeſſerten Ausbildung des Nachwuchſes. Der Miniſter werde gerade der Facharbeiterfrage ſein beſonderes Augenmerk zuwen⸗ den. Nach einer ſehr lebhaften Ausſprache, an der ſich die meiſten Landeshandwerksmeiſter beteiligten, machte Dr. Schacht Ausführungen darüber, welche ungeheure Bedeu⸗ tung für die Geſamtwirtſchaft und das geſamte Volk in der Erhaltung eines geſunden Handwerks und in der Wahrung beſter handwerklicher Traditionen und Einrichtungen liege. Zum Schluß ging der Miniſter auf die ſveben mit dem Lei⸗ ter der Deutſchen Arbeitsfront unterzeichnete Erklärung ein, die eine neue gemeinſchaftliche Arbeit der beiden gro⸗ ßen Organiſationen der gewerblichen Wirtſchaft und der Deutſchen Arbeitsfront, im Sinne der Leipziger Verein⸗ barung verſpreche. Beide Organiſationen hätten ihre eige⸗ nen Aufgaben, die aber wiederum ſo viele Berührungs⸗ punkte enthielten, daß nur eine loyale Zuſammenarbeit für das gemeinſame Ziel, unter Anerkennung der beiderſeitigen beſonderen Funktionen zum Gelingen des großen Werkes, daß der Führer der Heutſchen Wirtſchaft geſtellt habe, bei⸗ tragen könne. * Zuſammentreffen des deutſch⸗italieniſchen Handels in Frankfurt a. M. Gelegentlich der diesjährigen Generalver⸗ ſammlung der deutſch⸗italieniſchen Handelskammer zu Frank⸗ furt a. M. ſindet in Frankfurt a. M. vom 10.—12. Novem⸗ ber im Einvernehmen mit der Reichsgruppe Handel ein kameradſchaftlicher Beſuch hervorragender Vertreter des italieniſchen Handels ſtatt. Am 10. November, abends, wird im großen Saale der Frankfurter Getreidebörſe der Präſi⸗ dent der italieniſchen Handelskonföderation und Vorſitzende des 1. italieniſchen Handelsausſchuſſes für Abeſſinien, Abg. Mario Racheli, einen Vortrag über„Wirtſchaftliche Aus⸗ wertung des faſchiſtiſchen Imperiums“ halten. Es iſt das erſtemal nach dem Einzug der Italiener in Addis Abeba, daß eine führende Perſönlichkeit Italiens zu ausländiſchen Hörern über die Probleme des neuen Imperiums ſprechen wird. Präſtdent Racheli wird von einem ganzen Stab von Führern einzelner Handelsverbände Italiens begleitet, die am 11. und 12. November entſprechenden Perſönlichkeiten des deutſchen Handels in Frankfurt zu einer Ausſprache begegnen werden. Dieſer Beſuch ſoll den Anfang einer Zuſammenarbeit der deutſchen und italieniſchen Kaufleute darſtellen und von ſpäteren Begegnungen gefolgt ſein. * Stromerzeugung und Verbrauch 15 v. H. über Vor⸗ jahrshöhe. Im September iſt die Stromverforgung der vom Statiſtiſchen Reichsamt erfaßten 122 Werke weiter ge⸗ ſtiegen. Gegenüber dem September 1935 wurden arbeits⸗ täglich 14 v. H. mehr Strom erzeugt. In den erſten 9 Monaten d. J. wurde die Erzeugung gegenüber der glei⸗ chen Zeit 15 um 15 v. H. übertroffen. Der gewerbliche Stromverbrauch laa im Auguſt d. J. um 20 v. H. über Vorjahrshöhe. Die deutſche Gaserzengung hat ſich im 3. Viertel 1986 mit 1716,5 Mill. um 14,77 v. H. erhöht. * Zwangsverſteigerungen in der Landwirtſchaft. Im 2. Vierteljahr 1936 wurden 1028 Zwangsverſteigerungen lond⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke mit einer Fläche von 11692 Hektar eingeleitet. Gegenüber dem 2. Viertel⸗ jahre 1935 hat die Zahl der Fälle um 65. die Fläche um 1858 Hektar zugenommen. Schaltet man die Fläche aus, in denen Grundſtücke mit einer Fläche von weniger als 2 Hektar von der Einleitung einer Zwanagsbverſteigerung betroffen wurden, ſo iſt die Zahh um 27 Fälle zurück⸗ gegangen, die Fläche um 1785 Hektor geſtiegen.— Die 8 der durchgeführten Zwangsverſteigerungen betrug 452(588) mit einer Fläche von 5125(5098) Hektar. Das finanzielle Ergebnis der durchgeführten Zwangsverſteige⸗ rungen weiſt einen Ausfall(Belaſtung abzügl. Effektiv⸗ preis) an den nicht geſicherten Forderungen von 0%(t. B. .7) Mill. J auf. Der durchſchnittliche Effektivpreis ſtieg auf 1158(912) l. * Welche Veranſtaltungen dürfen die Bezeichnung„Meſſe“ führend Eine Bekanntmachung des Werberats. Nach der 19. Bekanntmachung des Werberats der deutſchen Wirt⸗ ſchaft wird in Abänderung der Ziffer 3 Abſatz 2 der 6. Be⸗ kanntmachung des Werberats vom 21. März 1934 die Geneh⸗ migung, die Bezeichnung„Meſſe“ zu führen, erteilt: Der „Leipziger Frühjahrsmeſſe“ und den„Leipziger Herbſt⸗ meſſe“ in Leipzig als allgemeinen Waren⸗ und Muſter⸗ meſſen ſowie für ihre ſatzungsgemäß feſtgelegten Zwecke. Der„Deutſchen Oſtmeſſe“ in Königsberg i. Pr., der„Bres⸗ lauer Meſſe“ in Breslau und der„Kölner Meſſe“ in Köln. Rach der oben angeführten 6. Bekanntmachung des Werbe⸗ rats war bisher die Genehmigung, die Bezeichnung „Meſſe“ zu führen, für nachſtehend aufgeführte Veranſtal⸗ tungen erteilt: Für die„Deutſche Oſtmeſſe“ in Königsberg in Preußen, für die„Deutſchen Wochen⸗Braunen Meſſen“, für die„Frankfurter Meſſe“ in Frankfurt a.., für die „Kölner Meſſe“ in Köln, für die„Leipziger Frühjahrsmeſſe“ und für die„Leipziger Henbſtmeſſe“ in Leipzig. * Zuckerfabrik Jülich Alex. Schoeller u. Co. AG., Jülich. — Kleiner Reingewinn. Die Geſellſchaft, an der jetzt die Süddeutſche Zucker AG., Mannheim, maßgeblich intereſſiert iſt, berichtet für 1985 eine weitere Steigerung der Rüben⸗ anlieferung. Die Zuteilung wurde auf der Grundlage von 89 v. H. des Zuckergrunderzeugungsrechks vorgenommen. Das Inlandsabſatzrecht betrug 76 v. H. gegen 78 v. H. im Vorjahr. Der Zuckergehalt entſprach dem des Vorjahres. Die Verarbeitung in der Fabrik ging glatt vonſtatten. Dem Zuckergehalt entſprechend war die Ausbeute zufriedenſtel⸗ lend, jedoch hätten die Anlagen, trotz der höheren Rüben⸗ verarbeitung, nicht voll ausgenutzt werden können. Der Rohertrag verringerte ſich auf 0,60(0,66) Mill.& und die av. Erträge brachten nur noch 1917(41345). Nach Abzug der üblichen Ausgaben und nach weſentlich ermäßtigten Ab⸗ ſchreibungen von 133 364(225 131)„ wird nur ein kleiner Reingewinn von 451/ ausgewieſen, der ſich um den Ge⸗ winnvortrag auf 6 803/ erhöht und in dieſer Höhe vor⸗ getragen werden ſoll. Wie es im Bericht heißt, haben eine nicht vorauszuſehende Nachzahlung auf die Rüben des Vor⸗ jahres ſowie eine bedeutende Erhöhung des Rübenpreiſes vom letzten Jahr das Betriebsergebnis ſo ungünſtig be⸗ einflußt, daß eine Dividendenausſchüttung wiederum nicht im Frage kam. Die Bilanz verzeichnet bei unv. 1,0 Mill. AK. Verbindlichkeiten unv. mit 0,64 Mill. 4, darunter Vor⸗ ausleiſtungen auf Zuckerlieferungen mit 0,61(0,53) Mill. 1 und ſonſtige Verbindlichkeiten mit 9,03(0,10) Mill. J. An⸗ dererſeits werden Forderungen mit 0,07(0,06) Mill./ und Vorräte auf Grund der mengnmäßig größeren Lagerhaltung erhöht mit 9,74(0,65) Mill.„ ausgewieſen.(GV. am 16. No⸗ vember.) * Münchner Räückverſicherungs⸗Geſellſchaft, München. In der Aufſichtsratsſitzung kam der Abſchluß für 1938/36 zur Vorlage. Er weiſt bei wieder günſtigem Verlauf des In⸗ und Auslandsgeſchäftes eine Prämieneinnahme von 1901 369 652& und einen Reingewinn von 4935 156/(i. V. 4342 204] einſchließlich 1 481 754(i. V. 1037 529) 1 Vortrag aus. Der auf den 20. November einberufenen GV ſoll vorgeſchlagen werden, auf das eingezohlte An wiederum eine Dividende von 14 p. H. auszuſchütten, wovon 8 v. H. an die Aktionäre und 6 v. H. an den Anleiheſtock zur Ab⸗ führung gelangen, ferner der Gekoloſchaft zur weiteren Dotierung ihrer Verſorgungskaſſe 800 000/(wie k..) uzuwenden und einen nach Abzug der ſatzungsgemäßen antieme verbleibenden Reſt von 2 074 706„ auf neue Rechnung vorzutragen. 5 ee Kirchberg Ach, Kirchberg.— Abſchrei⸗ bungsbedürfnis für Grundstücke. In der G in Köln wurde von der Verwaltung daxauf bingewieſen, daß mit einer Wiederaufnahme der Dividendenzahlung wohl kaum in den nächſten Jahren gerechnet werden könne, zumal Berbeſſerungen, or allem der techniſchen Anlagen vor⸗ dringlicher ſeien. Für 1935/8683 wird ein Gewinn von 19 943(7207)„ ausgewieſen, um den ſich der Berluſtvortrag weiter auf 181 842„ ermäßigt. Die Nachfrage ſei war IANDELS- o WIRTSCHAFT-ZETTUNG- der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 515 rege geweſen. doch war es nicht möglich, bei dem Ueber⸗ angebot an mittleren Packpapieren, auf die etwa 50 v. H. der Erzeugung des Unternehmens entfallen, den Verkauf preis den geſtiegenen Rohſtoffkoſten anzupaſſen. Das gegenüber dem Vorjahr günſtigere Ergebnis konnte nur durch erhöhte Produktion erzielt werden. Für den Düſſel⸗ dorfer Grundbeſitz, der bis auf einen kleinen Reſt verkauft wurde, beſtehe bereits per 30. Juni 1986 eine Abſchrei⸗ bungsnotwendigkeit von 0 11 Mill. /, im Hinblick auf den Plan einer allgemeinen Bilanzbereinigung werde dieſes Abſchreibungserfordernis jedoch erſt in der nächſten Bilanz durchgeführt werden. * Unveränderte Dividendenzahlung beim ſchwediſchen Schiffskonzern Götaverken. Dieſer führende Schiffskonzern Schwedens erzielte in dem am 30. Juni 1936 beendeten Ge⸗ ſchäftsjahr nach erhöhten Zuwendungen zum Abſchreibungs⸗ fonds von 714 000 Kr. einen faſt unveränderten Reingewinn von 1,09 Mill. Kr. und wird die gleiche Dividende wie für das letzte Jahr, d. h. 8 v.., ausſchütten. Der Wert der während des vergangenen Jahres vollendeten und abgelie⸗ ferten Arbeiten ſtieg auf 32,84 Mill. Kr. Die Bilanzſumme ſchließt mit 63,3 Mill. Kr. ab. * Elektrolux. Erhöhte Interimsdividende. Elektrolux A.., das große ſchwediſche Unternehmen elektriſche Kühlſchrän Staubſauger und andere elektr Haushalt! 6 1 divide von 5(4) v. H. ausſchütten. ſtellte ſich auf 10(9) v. H. Nohsfoffmäkie nach der Wiederwahl Noosevelſ's Ein Pan⸗Amerika für Kaffee?— Höhere Teepreiſe in Amſterdam.— Die Zuckervorräte Englands auf einem neuen Tiefſtand.— Leichte Erholung der Baumwollnotierungen. Anhalten der Kupferhauſſe. In der Kaffeewirtſchaft ſcheint ſich ein Pan⸗Ame⸗ rika anzubahnen. Die zwiſchen Braſilien, Kolumbien, Coſtarica, Kuba, Guatemala, Salvador und Vene⸗ zuela am 5. Oktober in Bogota begonnenen Verſtän⸗ digungsverhandlungen ſollen in Waſhington fort⸗ geſetzt werden. Die Aufgabe der bevorſtehenden Kon⸗ ferenz beſteht u. a. in der Schaffung einer feſten Parität zwiſchen braſilianiſchen und kolumbianiſchen Herkünften. Auch über die Ausfuhrkontingente und ⸗preiſe werden Beſprechungen geführt. Darauf⸗ hin machte ſich für den Kaffee eine etwas freundlichere Stimmung bemerkbar.— Tee liegt an ſich recht wider⸗ ſtandsfähig. Dies gilt vor allem für die britiſch⸗in⸗ diſchen und Ceylon⸗Provenienzen. In Amſterdam wurden für Pekkos, Oranje⸗Pekkos und gelbe Sorten bis zu 3 Cents mehr bewilligt.— Die Unſicherheit, die von den Wahlvorbereitungen für den Neuyorker Zuckermarkt ausging, iſt nunmehr behoben. Eine we⸗ ſentliche Stütze findet das Geſchäft in Nachrichten, daß in Kuba kaum mehr als 75 000 To für den offenen Markt zur Verfügung ſtehen, und daß die Beſtände Englands mit 109 000 To. auf einem ſeit 1931 nicht mehr dageweſenen Tiefpunkt angelangt ſind. Binnen Monatsfriſt ſind die Kakaopreiſe um 18 v.., ſeit Herbſt v. J. um etwa 70 v. H. geſtiegen. Außer ſaiſonmäßigen Einflüſſen kommt dieſem Av⸗ tikel der Umſtand zugute, daß der Verbrauch ſelbſt der erhöhten Produktion vorauseilt.— Reis hat im Fernen Oſten ruhigeres Geſchäft, die Notierungen haben ſich nur wenig geändert.— Unter den Oelen und Fetten gaſb das Schmalz in Amerika von neuem nach, in Europa war aus den ſkandinaviſchen Län⸗ dern Butter billiger erhältlich. Recht feſt ſind die Preiſe für Walfiſchtran, da verlautet, die letzten Be⸗ ſtände aus der Saiſon 1935/36(etwa 12 000 Tonnen) hätten reſtlos Unterkunft gefunden, ſo daß ſichtbare Vorräte nicht mehr vorhanden ſind. Das Stiefkind der Spinnſtoffe bildet nach wie vor die Baumwolle. Dies muß um ſo mehr überraſchen, als die Spinnereien der USA mit 80 und mehr Wochenſtunden im Betrieb ſind, und auch der Export weſentlich beſſere Reſultate als in frühe⸗ ren Jahren liefert. Indes hat die verarbeitende Induſtrie und der Handel in der zweiten Hälfte des Septembers und den ganzen Oktober hindurch offen⸗ bar mehr Material aufgenommen, als notwendig war, und ſetzt daher augenblicklich mit Neuanſchaf⸗ fungen etwas aus. Ferner hat man ſich mit einem Weltbaumwollertrag für 1936/37 in vorausſichtlicher Höhe von 29,1 Mill. Ballen auseinanderzuſetzen, das ſind 0,7 Mill. Ballen mehr, als das bisher größte Rekordjahr(1926/%7) 28,4 Mill. Ballen erbrachte.— Die Steigerung der Wollpreiſe geht weiter. Trotz des Fehlens der Japaner ſind die Auſtral⸗ märkte recht widerſtandsfähig. England und Frank⸗ reich traten dort als Hauptabnehmer auf. Am Kap operierten Deutſchland und Japan. In Montevideo hat die Schur begonnen, ſo daß mit größeren Zu⸗ fuhren zu rechnen iſt. In Buenos Aires dagegen ſind vielfach größere Regenfälle herniedergegangen, durch die die Schuren etwas verzögert werden dürf⸗ ten. Ebenſo wie das Rohmaterial haben die Halb⸗ fabrikate, vor allem Kammzüge, feſte Tendenz. Verſchiedene Faktoren kamen zuſammen, um die Feſtigkeit der Metallmärkte noch ſchärfer hervortreten zu laſſen als bisher. Zunächſt machen ſich die Auswirkungen der Devalvationen in den verſchiedenen Ländern auffälliger bemerkbar; dann hat gerade hier die Spekulation energiſcher zuge⸗ griffen, und endlich iſt der Bedarf der verſchiedenſten Induſtriezweige(Rüſtungs⸗, Bau⸗Induſtrie uſw.) dauernd ſehr hoch. Geradezu ſtürmiſch ver⸗ lief die Entwicklung beim Kupfer. Die Annahme, die Erhöhung der Quoten werde die Um⸗ ſatztätigkeit etwas dämpfen, hat ſich nicht bewahr⸗ heitet; im Gegenteil, es iſt eine Belebung eingetre⸗ ten, wie man ſie nur noch in den erſten Nachkriegs⸗ jahren wiederfindet.— Zu einer wilden Kaufbewegung kam es beim Zinn auf Ge⸗ rüchte über eine bevorſtehende Einigung des Kartells mit Siam.— Dem Blei kommen die Aufträge der engliſchen Poſtverwaltung weitgehend zugute.— Auch das Zink nahm an der Aufwärtsbewegung entſpre⸗ chenden Anteil. Die Preisentwicklu der wichtiaſten Welthandels⸗ artikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor lin der betr. Landeswährung): Ende Dez 32 Ende Dez 38 11.7) 34 Endeds fetzt W Chicago 29.50 81.50 8787 101.50 11409 Roggen Chicago.00 83.25 54.63 5 82.7 Mais Chteago 222 58.75 375 94,75 Schmalz Chicago 49 440 6 U 5 cker Magdeburg 3˙¹⁰.85 225 8..0 ucker Neupork 58.00 11000 17900 21.00 2248,00 autſchuk London 2..40 E Baumwolle Bremen 2 59 1348 1388 12.94 Baumwolle Neuvork 2850 10445 27 12.98 Kupfer Zondon 82.19 29683 3½ö5 33,50 ——— Nhein-Mainische Abendbörse Wenig veränderi Frankfurt, 5. November. An der Abendbörſe lagen kleine Kzuforders der Kund⸗ ſchaft vor, auch der berufsmäßige Börſenhandel zeigte auf dem ermäßigten Stand etwas Kaufneigung, ſo daß an den Aktienmärkten überwiegende leichte Erholungen von etwa 4 bis ½ v. H. eintraten. Die Höherbewertung einiger Auslandswerte mig dabei etwas mitgewirkt haben. Aku eröffneten mit 82,50(81) auf feſtes Amſterdam, Otavi 3875 (89), ſpäter auf dieſem Stand ſtark gefragt. Ver. Stahl notierten mit 122,50—123,50 bei größeren Umſätzen, auch Mannesmann i v. H. höher mit 116,75.— Deulſche Renten lagen ſtill. Zert. Doll ar⸗Bonds lagen voll behaup⸗ tet. Von fremden Werten nannte man Ungarn und Mexi⸗ kaner etwas freundlicher. 5 Im Verlaufe hotten nur wenige Papiere, wie Ver, Stahl, Alu und Otavi, noch etwas lebhaftere Umſätze, während ſonſt die Geſchäftstätigkeit noch ſehr eng wor. Die Zurückhaltung iſt noch nicht völlig gewichen. Die Grundtendenz war indeſſen freundlicher und gegen den Berliner Schluß ergaben ſich überwiegend leichte Er⸗ höhungen. An den Rentenmärkten war das Geſchäft allgemein klein. Zer getretenen E Von Aus Nad 186, vor an auf 2. Nachbörſe: Aku 82,50—83 Dollar⸗Bonds blieben auf den mittags ein⸗ lungen behauptet, 6proz. Preußen 77,5. srenten Ungarn etwas höher. Am Einheits⸗ gen JG Chemie volle noch 2 v. H. zurück zuf etz. Bahnanleihen zogen 4 v. H. um 2 u. f. Ver. Stahl 123,50. . Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Non.(Eig. Dr n Hfl. per 100 Kilo) per Nov. 7,227; Jon. 7,5 4 514. Weizen(i März 7,2 Mai 7,227, Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) 86,50; Jan. 88,50; März 91; Mat 91. Liverpobler Baumwollkurſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.] Amerik Univerſal. Stand Middl.(Schluß) Noy. 83) 6765 Dez. 673; Jan.(37) 671; Febr. 668; März 668; April 665 Mai 663; Juni 660; Juli 657; Auguſt 641; Sept. 630; Okt. 629; Nov. 625; Jan.(88) 625; März 624; Maj 6285 Juli 621; Okt. 600 Tendenz ruhig— ſtetig. * Schweinemärkte. Niedermieſan⸗ Pfalz. Zufuhr: 744 Ferkel. Preiſe: 12—28 /.— Beerfelden: Etwa 280 Fer⸗ kel und Läufer. Preiſe: Ferkel 16—32, Läufer 2860% das Paar.— Sinsheim: Jufuhr: 38 Läufer. Preiſe: 46 bis 60/ das Paar. f Obſtgroßmarkt Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Birnen 11—18 und 710, Aepfel 1625 und 16—15, Kiſtanſen 12 Tomaten 10—15, Lauch 2, Spinat 14, Feloſalat 44—653, Ro⸗ ſenkohl 13—14, Endivienſalat—5, Zwiebel 4 Pfg. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Tambs heim: Blumen⸗ kohl 1. S. 1416, 2. S. 10—12, 3. S.—8, Roterüben 2 bis 2,5, Rotkraut—3,25, Weißkraut.1, Sellerie 79, Möhren 1,1, Salat 3 Pfg.— Schi ferſtadt: Rotkohl 3,25, Weißkohl 1,1, Wirſing 2, Roterüben 2,25, Speif möhren 1,1 Karotten 18, Blumenkohl 1. S. 1520, 2. S. 812, 3. S.—5, Sellerie 48 Pfg— Ludwigshafen: Wirſing 1,6—2, Weißkraut.11.25, Rotkraut 2,5—.5, Roterüben—2,5, Karotten 11,2, Goldparmänen 1820, gewöhnliche Aepfel 10—28 Pig.— Maxdorf: Kopf⸗ ſalat—4, Endivienſalat—5, Weißkohl 1,1, Rotkohl 3Ä,25, Wirſing 3, Blumenkohl 1. S. 1416, 9. S. 10—12, 3. S. —8, Karotten 2, ſtumpfe Möhren 1,5, ſpitze 1,3, Roterüben 2,5, Sellerie—9, Lauch 3 Pfg. Leinölnotierungen vom 5. Nov.(Eig. Dr.) Lon don: Leinſaat Pl. per Nov. 11,(11); Leinſzat⸗Klk. per New.⸗Dez. 186(unv.] Leinſaat⸗Oel loko 25, 25,3); do. per Nov.⸗Dez. 24,4%(24,3); per Jan.⸗April 2% 24 8) Baumwoll⸗Oel ägypt. 26,6(unv.); Baumwollöl⸗St ägypk. per Nov, 7,25().— Neuyork: San an nah: Terp. 37(8,75) Leinöl pey Dez. 167,17(1058%) Geld- und Devisen marki Paris, g. Nvember thing smflick). London 105.28] panlen 5 Kopenbagen 471.25 J wien 145 deu: 21.53 talſen 113.25 floſtensg 11.5/% gerſin 85.— Belgien 368,75 Jchrreiz 494.87 J. Stodchelm 544,— Warschad 52 London. 5. nmder Schluß amfllch) eur 488.42] Lopendagen 22,0 f osten% chen 1½48 Fonte“ 488.— iocdom 19.39 5 fumeni en 0 668.— ſbokcham- 107 msterder: 905.75 so 19.90— kensfenin 61],— fu eraen 125.— Feri 105,45 ssi 110,7] iber 549,— Herlko 18.— rügte 28.91— felsingter: 228.94 ien 25.12 Nonferides 25,75 ſtelen 92.84 prag 2 ante, 25,05 Lalperel 15,50 Ferlhn 12.44/ Bude: 26,50 uends Ares 15,— gnenez ſthwel 21.25¼½ J Belgra; 212 50 J io de Jan. 412.— auf Lon ton 17.55 Sdanſen 54,00— J Soli 0.— flongkong. 1/290 J Södzfiks 100.12 Melalle Hamburger Meialmoflerungen vom 5. November Ru pfer I benes- u. Sttaits-Tinn! brief belt Brief f Celd berahiif Brief eld bezahl lane 55.— 55. 282.0282. 00. Hüttenrebzu ß. 20.25 075 kebras 58,25 55.500. 282.0280„ Feinsilber(. p. ih)..60850 Her: 57. 58,2. 282.0282 00. feingold.(Fi. p. r. 282 20 Apr! 57.50 086,75. 282.0 282.0. Alt-Flafin(Abfälle) kel 2 5. Cinapr.(Nil. p. gr.) 8,80.70 III lechn, reines Plsfin af„„ Leleflpr,(ü. b... 5,50 Augus* 142*. Mn 5 Toe it Alobe„„„„„ Anffmen Fegulus nes.( 15.) 4%— 4 doremg 55,— 55.. 282.082,00.. usckeilber(S per flasche) 15,1218, lerzmz. 55.— 0,-. 282.0282... J Wolframer dies,(in. I. 20 * Der Londoner Goldpreis beträgt am 5. November für eine Unze Feingold 142 ſh 30 86,5947, für ein Gramm Feingold demnach 54,8818 penee= 2,78408 J. * Weitere Lockerung der Erzeugungsdroſſelung für Kup⸗ fer. Da ſich die Preisſteigerungen am Kupfermarkte trotz der ſchrittweiſen Lockerung der Kupferreſtriktion in letzter Zeit fortſetzten und die Umſätze immer lebhaftere Formen annahmen, ſetzten die Kupfererzeuger die Quote erneut um 10 v. H. herauf, um der Preisbefeſtigung Einhalt zu gebie⸗ ten. Die Quote der an dem Reſtriktionsabkommen vom März 1935 beteiligten Länder beträgt ſomit 105 v. H. der Standard⸗Tonnage, d. h. 105 v. H. der Produktion des Jaß⸗ res 1934. In Handelskreiſen hat man wohl mit einer wei⸗ teren Hevaufſetzung der Erzeugungsquote gerechnet, jedoch bildete das Ausmaß von 10 v. H. eine gewifſe Ueberraſchung. Man iſt der Anſicht, daß die Produktion nunmehr den Ver⸗ brauch etwas überſteigt und daß hierdurch eine weitere Be⸗ feſtigung der Preiſe vermieden wird. 0 * Erfolgreiche Verhandlungen des Internationalen Zinnausſchuſſes. Die Verhandlungen des Internatſonolen Zinnausſchuſſes in Paris, in deren Mittelpunkt neben der Fortſetzung der Zinnreſtriktion die ſiameſiſche Quotenforde⸗ rung ſtand, waren erfolgreich. Es kam mit den Vertretern Siams zu einer Einigung in der Quotenfrage, ſo daß un; ter Vorausſetzung der Beſtätigung des Abkommens auch die Beibehaltung der Zinnreſtriktion geſichert iſt. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 5. November. Das heute auf der Börſe vorliegende neue Verkaufsmaterial war ſehr gering. Nachfrage nach gut rentablen Miethäuſern u. Geſchäſtsgrundſtücken wie Bäcke⸗ reien, Metzgereien uſw. iſt wieder feſtzuſtellen. Frachtenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert.. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politit; Dr. Alots Winbauer Seele r des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Toeater Wee, 7 805 u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz 5 okaler Teil: Dr. Fritz. Sporn Willy Müller den weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdſenſt. Curt 115 Fennel- Anzeigen und e. Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich annheim. 0 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Fritz Bode& Co, Mannbeim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 ge den S ittagau er. An K S. Abenbange der Ausgabe A 5 Ausgabe B. 2065 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Bekträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte Terp. 4(41,7% Am ſter dam; Nr ono — 9 2 1 1 en. AFA — . 8 22 9 ö 8 Freitag, 6. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 515 — eee, fK 86 ehrenvoller Verlierer Eiche Sandhofen kommt zu einem harterkämpften:7 Sieg Während die Gaumeiſtermannſchaft von„Eiche“ Sand⸗ hofen zu dem entſcheidungsvollen Treffen mit ihrer zur Zeit ſtärkſten Kampfſtaffel an den Start gehen konnte, mußte der Bf 86 auf ſeinen Federgewichtler Kleienz, der hier ſeiner Militärzeit genügt, aber nicht beurlaubt wurde, verzichten. Man kann faſt mit Beſtimmtheit behaupten, daß der Ausgang ein anderer geworden wäre, wenn Kle⸗ ſenz die Farben ſeines Vereins hätte vertreten können, ſo aber mußte der Bf 86 eine ehrenvolle Niederlage hinnehmen. 8 Den beſten Kampf des Abends lieferten die Welter⸗ gewichtler Meurer ⸗Vfee 86 und Schenk ⸗Sandhofen; letzterer vollbrachte eine kaum zu erwartende Leiſtung. Er überließ dem VfKler nur einen knappen, aber einwand⸗ ſteien Punktſteg. Der Kampfrichter Biundo⸗Mannheim ſtand vor einer ſehr ſchweren Aufgabe. Gegen ſeine Ent⸗ scheidungen auf der Matte iſt kaum eine Kritik abzugeben, aber man hätte von ihm erwarten dürfen, daß er Unſport⸗ lichkeiten von ſeiten der Ringer ſchärfer gerügt hätte. . Der Kampfverlauf: Bantamgewicht: Lehman n⸗ViK 86 gegen Kle⸗ por z⸗Sandhofen. Kleparz machte im Bodenkampf die größten Anſtrengungen, aber der Mannheimer war zu geriſſen. Lehmann brachte ſeine Mannſchaft durch einen berdienten Punktſieg in:0⸗Führung. Federgewicht: Krauter⸗Vſc 86 gegen Götz ⸗Sand⸗ Hofen. Götz erwies ſich in dieſem Kamp entſchlußkräftiger als ſein Gegner. Punktſieger wurde Götz. Stand des Kampfes:2. Leichtgewicht: Münch ⸗VfK 86 gegen Sommer ⸗Sand⸗ hofen. Münch rang im Stand etwas pomadig. Im Ver⸗ lauf des Kampfes hatte Sommer kaum etwas mehr vom Angriff, ſo daß hier eine Entſcheidung ſehr ſchwer zu fällen war, aber der Kampfleiter entſchied ſich ſchließlich für Sommer. Durch dieſen bedenklich knappen Sieg kam Sandhofen in:2⸗Führung. Mittelgewicht: Den u⸗Vfc 86 gegen Weickel⸗Sand⸗ hofen. Denu lag in der erſten Halbzeit mehr im Angriff, Weickel verteidigte mit großer Kraft. Durch blitzſchnellen Aufreißer wurde Weickel kaum ſichtbar auf beide Schul⸗ tern geworfen. Der Kampfrichter entſchtied Schulterſieger Denu. Vic 86 übernimmt mit 514 erneut die Führung. Weltergewicht: Meurer⸗Vig 86 gegen Schenk⸗ Sandhofen. Meurer eröffnete mit Hüftzug, beide kamen aber außer Matte zu Fall. Der Sandhöfer drängte ſeinen Gegner kurz zu Boden. Es gab ſpannende Kampimomente, bald ſah man Meurer kurz in der Brücke, dieſer übertrug aber dann mit letzter Kraft ſeinen Gegner und hielt dieſen längere Zeit in der Brücke, der Mattenrand kam hier Schenk vor einer entſcheidenden Niederlage zu Hilfe. Der Punktſieg an Meurer war einwandfrei. Vſck 86 er⸗ höht ſeinen Vorſprung auf 724. Halbſchwergewicht: Wal z⸗Vig 86 gegen H. Ru pp⸗ Sandhofen. Sehr hart ging Rupp an ſeinen Gegner, aber Walz ließ ſich ſo leicht nicht unterkriegen. Als Walz durch Losentſcheid parterre mußte, war es bald um ihn ge⸗ ſchehen, mit Armſchlüſſel wurde er nach 6,15 Minuten auf beide Schultern gedreht. Sandhofen erzielte durch dieſen entſcheibenden Sieg den Ausgleich:7. Schwergewicht: Rudolf ⸗VfK 86 gegen R. Rupp⸗ Sandhoren. Rupp konnte ſeinem Gegner wenig anhaben. Im Bodenkampf wurde er ſogar durch Armzug gefährdet und mußte Rudolf leicht in Führung gehen laſſen. Dieſen Vorſprung gleicht Rupp durch ſeinen beſſeren Angriff wieder aus. Nachdem keine unentſchiedenen Ergebniſſe mehr getätigt werden dürfen, ſprach der Kampfleiter Rupp den Sieg zu, der auch ſeiner Mannſchaft den Geſamterfolg brachte. Endergebnis:7 für Sandhofen. Deulſchlands Jußballkämpfe 1937 Deutſchlands Fußball⸗Länderſpiel gegen Itabien iſt das elfte dieſes Jahres, aber auch das letzte 1936. Damit ſteht das lauſende Jahr zahlenmäßig erheblich hinter dem 17 Länderkämpfe bringenden Vorjahr zurück: noch immer aber iſt Deutſchlands Länderſpiel⸗Programm das ſtärkſte unter allen Nationen. Für 1937 hat das Fachamt Fußball bisher fünf Länderſpiele feſt abgeſchloſſen; nach Lage der Soche dürften aber noch einige hinzukommen, da einige Länder ihre Rückſpiel verpflichtung in Deutſchland zu er⸗ füllen haben. Die Mehrzahl der nächſtjährigen Spiele wird in Deutſchland zur Durchführung kommen. Da iſt zuerſt der alte Gegner Holland, gegen den die deutſche Mannſchaft zum 14. Male antritt und ihren 1985 in Amſterdam errungenen:2⸗Siea zu verteidigen hat. Wie meiſt, iſt auch diesmal eine weſtdeutſche Stadt Aus⸗ tragungsort: Düſſeldorf wird am 31. Januar im Rhein⸗ ſtabion die Orangehemden in die Kampfſtätte ſpringen ſehen, Das zweite Länderſpiel des nüchſten Jahres geht am 21. März gegen Frankreich am gleichen Tage kämpft eine weitere deutſche Vertretung gegen Lu xem⸗ Burg. Es iſt das nierte Treffen mit Frankreich, und auch hier iſt ein 1995 in Paris erkämpfter:1⸗Sieg zu verteidigen. Kampfſtätte dürfte eine füddeutſche Stadt werden, jedoch iſt, die Entſcheidung hierüber noch nicht gefallen. Gegen Luxemburg wird in der Hauptſtadt dieſes Landes angetreten, und wahrſcheinlich wird wieder eine rein weſtdeutſche Mannſchaft Deutſchlands Fußballpreſtige verteidigen. Auch der April bringt einen Kampf, und zwar iſt am 2. April Belgiens Aus wahlmannſchaft unſer Gegner. Der Austragsort iſt noch unbeſtimmt, ver⸗ mutlich wird ober Norddeutſchland dieſen ſiebenten Kampf gegen Belgien erleben. Begchtlich iſt, daß die letzten drei Kämpfe gegen Belgien mit recht deutlichem Torunter⸗ ſchied gewonnen wurden, beſtimmt iſt aber auch, daß ſeit⸗ dem das Können der belgiſchen Fußballer wieder gut vorangekommen iſt. Das erſte Spiel im Ausland bringt die Schweiz als Gegner. Am 2. Mai wird Deutſchland in Jürich gegen die Eidgenoſſen ontreten. Es iſt der 20. Kampf beider Länder, ſeit 1928 hat Deutſchland die letzten ſieben Be⸗ gegnungen ſiegreich beendet. Das iſt natürlich kein Grund, die neuerliche Begegnung mit der Schweiz auf die leichte Schulter zu nehmen. „Voxrausſichtlich wird vor Schluß der Spielzeit, alſo im Juni, die deutſche Mannſchaft noch einmal in die Schran⸗ en kreten, obwohl nach einer ſo harten und kampfreichen Spielzeit die Spieler der Ruhe bedürfen, wenn ſie neun Monate lang an jedem Sonntag mit voller Hingabe kämpften. Gegen Eſtland und Lettland ſind die Rückspiele durchzuführen, die unter Umſtänden in Ver⸗ indung gebracht und auf einer Reiſe ausgetragen werden können. Feſt ſtehen dieſe beiden Spiele aber noch nicht im Spielkalender, das Antreten der deutſchen Mannſchaft in ſtiga und Reval iſt alſo noch offen. Aehnlich iſt es mit den beiden nordiſchen Staaten Norwegen und Schweden. Dieſe haben ihre ei⸗ gentliche Spielzeit vom März bis November. alſo gerade in den Monaten, die für Deutſchlond für Länderſpiele wenig geeignet find. Beide Länder haben in Deutſchland ihre R ele durchzuführen. Gegen Norwegen gilt es, für die Niederlage bei den Olympiſchen Spielen Ver⸗ geltung zu üben, aber auch das letzte Spiel gegen die Schweden iſt vor zwei Jahren verlorengegangen. Damit aller Anlaß gegeben, die Kämpfe gegen dieſe beiden Gegner beſonders gut vorzubereiten. Vereinbarungen mit Norwegen und Schweden hot das Fachamt noch nicht getroffen; als Spieltermin kommt nur der Herbſt des dale Jahres in Betracht, als Spielorte wohl nord⸗ eutſche Städte(oder Norwegen in Berlin]. Im Spielkalender des Fachamtes, der durchaus nicht Einſeitig, ſondern in jedem Jahr immer wieder ab⸗ wechſlungs reich iſt, fehlen dann noch einige Länder, mit denen gleichfalls eine rege ſportliche Verbindung beſteht. Wir denken au Ungarn, Finnland, Oeſterreich, Dänemark, Portugal. Hinzukommt, daß 1038 die Weltmeiſterſchaft 75 aller Vorausſicht nach in Frankreich— zum Austrag kommt, an der Deutſchland ſicher wieder teilnehmen wird. Es ergibt ſich alſo auch ſchon für 1098 ein reich beſetztes und mit ſchweren Aufgaben geſpicktes Spielprogramm. Hoffen wir, daß die deutſche Mannſchaft ihre Aufgaben augerbin ſo erfüllt, wie in den letzten Jahren, wo ſie as deutſche Anſehen ſtark gefördert hat. Deutſche Siege in Stockholm Beginn des Internationalen Ringerturniers Im Stockholmer Konzerthaus begann am Donnerstag⸗ abend das international hervorragend beſetzte Ringertur⸗ mier, an dem nicht weniger als 18 Olympiakämpfer teilneh⸗ men. Unter diefen 18 Amateurringern befinden ſich wie⸗ derum 13 Kämpfer, die im olympiſchen Wettbewerb Me⸗ daillen erringen konnten. Schon am erſten Tage wurden zwanzig Kämpfe ausgetragen, bei denen es auch zwei ſchöne dentſche Siege gab. 6 Am Weltergewichtsturnier nimmt deutſcherſeits der Schif⸗ e Fritz Schäfer, der beim Olympiſchen Turnier 5 die Silbermedaille errang, teil. Sein erſter 9 war der Stockholmer G. Anderſon, der ſich recht 1 wehrte, aber eine verdiente 078⸗Punktniederlage nicht 1 konnte. Bereits nach drei Minuten hatte Schäfer men Gegner in die Brücke gezwungen, die er dann drei⸗ mal einzudrücken verſuchte. Der Standkampf war ziemlich viene glichen, im Bodenkampf aber errang Schäfer dann ſo 3 Vorteile, daß die Punktrichter einen einſtimmigen 1 50 gaben. In der gleichen Gewichts klaſſe konnte der ſchwe⸗ 17 Olympiaſieger Svedberg den Stockholmer Iv⸗ uſſon bereits nach 124 Minuten entſcheidend beſtegen. — Einwandfrei und klar war auch der Sieg, den der Ber⸗ liner Schweickert im Mittelgewicht errang. Sein Kampf mit dem Stockholmer Grömberg war überaus leb⸗ haft. Der Deutſche war ſowohl im Standkampf als auch im Bodenkampf überlegen und erhielt einen 310⸗Sieg zugeſpro⸗ chen. Mägi(Eſtland) konnte in dieſer Gewichtsklaſſe den Stockholmer Edmann bereits nach:44 Minuten beſiegen. Der Schwede Cadier war ſeinem Landsmann Carlſtrang im Halbſchwergewicht nach 7142 Minuten überlegen und im Federgewicht wurde der Finne Reini:0 Punktſieger über G. Anderſon(Uddevalla). Der Olympia⸗Doppelſieger im Schwergewicht, Paluſalu, konnte Backlund(Norrköping) ebenfalls glatt mit:0 Punkten beſiegeen. Deutſchland B gegen Holland 4. Rugby⸗Länderſpiel in Hilverſum Zum vierten Male ſtehen ſich am 16. November in Hilverſum die Rugby⸗Auswahlmannſchaft von Holland und die deutſche-Fünfzehn im Länderkampf gegenüber. Die deutſche Mannſchaft wurde jetzt ſchon aufgeſtellt, und zwar wurden in erſter Linie einige jüngere Talente berück ſichtigt, die ich in Holland dite erſten internatſonalen g Sporen verdienen ſollen. Protzmonn, der Düſſeldorſer Schlußmann. Roth, Deppe und Aue haben bereits än Länderſpielen gegen Holland und Italien teilgenommen. Der Sturm wurde nach den Erfahrungen des letzten Jah⸗ res ſtärker zuſammengeſtellt. Insgeſamt betrachtet muß die Mannſchaft als ſtark genug angeſehen werden, ſich gegen Holland erfolgreich durchzuſetzen und ein ſchönes Werbeſpiel durchzuführen. Schiedsrichter iſt der Süd⸗ afrikaner P. van der Merwe(Amſterdam)], der ſchon beim Berliner Vierländerturnier tätig geweſen iſt. Die deutſche Fünfzehn hat folgendes Ausſehen: Schluß: Protzmann(Fortuna Düſſeldorf): Dreiviertel: Roth(Berliner SV 92), Frye 2(Frankfurt 80), Kott⸗ höfer(Germania Honnover), Hohberg(Hannover 78): lbs: Frey(Heidelberger TV), Neumann(Schwalbe) Hannover); Stürmer: 3. Reihe: Deppe(Hannover 78), Aue(Volksſport Hannover), Studzinſki(Siemens Ber⸗ lin): 2. Reihe: Schmidt(Frankfurt 80), v. Maur(Stutt⸗ garter RC): 1. Reihe: Bönecke(Fortund ſſeldorf). Schlütre(Odin Hannover), Döpke(Volksſport Hannover). Kölblin will Europameiſter werden Der deulſche Meiſter im Boxen der Schwergewichts⸗ klaſſe, der Plauener Arno Köll bb in, hat ſich nich ſeinem eindrucksvollen Sieg über den Holländer Harry Staal am Mittwechabend in der Deutſchlondhalle entſchloſſen, als Bewerber um den zur Zeit freien Europameiſtertitel auf⸗ zutreten. Von der Internationolen Boxing⸗Union ſind zwar kürzlich Exmeiſter Pierre Charles(Belgien) und Harry Staal als Bewerber anerkannt worden, aber nach ſeinem Sieg über Staal glaubt Kölblin, eher als der Holländer ein Anrecht auf einen Titelkampf zu haben. Kleine Sport⸗Nachrichten In der deutſchen Fuß ballelf, die am Bußtag in Köln das Winterhilfsſpiel gegen die Vertretung des Gaues Mittelrhein austrägt, ſpielt nicht der Berliner Tennis⸗ Boruſſe Dr. Klaas rechter Verteidiger, ſondern Klaas vom S 09 Brachbach⸗Sieg. Sowohl in Berlin gegen Italien als auch in Köln wird der Speldorfer Buchloh als Erſatztorhüter bereitſtehen. Die Kapelle der SS⸗Leibſtandarte wird der Pauſe des Fußballänderkampfes gegen Italien im Olympiaſtadion die Hunderttauſend unterhalten. Als Vor⸗ ſpiel zum Länderkampf ſteigt eine Begegnung zwiſchen den Fußball⸗Junioren von Berlin⸗Nord und Berlin⸗Süd. vor und in Die Nordmark⸗Tennisrangliſte wird bei den Männern von Hans Denker vor Tübben, Lund, Frenz und Dr. Deſſart angeführt, während bei den Frauen Frl. Marga Trede an der Spitze ſteht. Arno Kölblin(Planen), der deutſche Boxmeiſter im Schwergewicht, hat die Abſicht, ſich um den zurzeit freien Titel eines Europameiſters zu bewerben. 5 Der Boxkampf Bayern⸗Niederrhein, der zum 4. De⸗ zember nach München vorgeſehen war, kann an dieſem Tage nicht ſtattfinden, da der Gau Niederrhein am 4. und 6. Dezember zwei Kämpfe gegen Weſtfalen austrägt. Der Schwimm ⸗Städtekampf Innsbruck— Stuttgart, der am Wochenende in Innsbruck ausgetragen werden follte, wurde abgeſagt. Er findet nun erſt im Dezember oder Januar ſtatt. f Siebelhoff und Kijewſki, die bekannten Dortmunder Straßenfahrer, werden am kommenden Sonntag, 8. No⸗ vember, in der Dortmunder Weſtfalenhalle erſtmalig als Steher fahren. Gegen Metze, Lohmann, Gilgen, Lemoine, Prieto und Iffland werden ſie gleich zeigen können, was ſie zu leiſten vermögen. Der Schwimmländerkampf gegen Frankreich, der 1937 wieder im Programm unſerer Schwimmer ſteht, findet vor⸗ ausſichtlich am 3. und 4. Juli in Darmſtadt ſtatt. Toni Merkens, Amateur⸗Radweltmeiſter und Olympia⸗ ſieger, vertritt zuſammen mit Engel, Stefſes, Oſzmella uu. a. die deutſchen Farben im e geben Hol⸗ land, der am 5 Nobentber in der Kölner Rheinlondhalle Jahn iſt der Schöpfer des dutſchen Gerätturnens. Er wußte, warum er dieſe Kunſt erfand, in der er erheblich mehr ſah und mit der er weit mehr erzielen wollte, lediglich körperliche Fertigkeit und Leiſtung. Er war auch, der die meiſten bei uns gebräuchlichen Turngeräte er⸗ dachte und ihnen den Namen gab. Das Pferd, das Jahn „Schwingel“ nannte, übernahm er zwar aus dem Altertum, als e denn ſchon die römiſchen Soldaten bedienten ſich eines hölzernen Pferdes zur Erlernung des Reitens, dagegen ſtammen die Barren und ebenſo das Reck, alſo u beiden wichtigſten heutigen Turngeräte, von Jahn. Das eine ſollte die Stützkraft erhöhen, am Reck ſich dagegen der Körper recken und ſtrecken— daher auch die Bezeichnung für dieſes Gerät. Turnen, in der Form des Gerätturnens, iſt ſeit⸗ dem ein Kernſtück deutſcher körperlicher Erziehung gewor⸗ den und iſt es auch heute noch, wenngleich manche glauben, es durch modernere Formen leiblicher Betätigung erſetzen zu können. Wäre dieſen Beſtrebungen Erfolg beſchieden, würde das außerordentlich bedauerlich ſein, denn ſelbſt all das, was man in irgendeiner Verbindung, z. B.„Boden⸗ turnen“, ſo nennen möchte, würde nie und nimmer den Wert haben, den das Turnen an Reck, Barren und Pferd, an den Ringen und Kletterſtangen, an Bock oder Kaſten be⸗ ſitzt. Auf welcher Leiſtungshöhe unſer Geräteturnen ſteht, haben am beſten die Olympiſchen Spiele bewieſen, wo Deutſchland durch ſeine Turner die Hälfte aller im Turnen zu vergebenden Medaillen holte, ein Sieg, auf dem wir als das Urſprungsland des Gerätturnens beſonders ſtolz ſein können. Gerätturnen hat einen doppelten Wert, einen phyſiſchen und einen wohl noch höher einzuſchätzenden ethiſchen, charakterbildenden. Welche Vorteile es in körper⸗ licher Beziehung hat, iſt leicht erſichtlich. Turner ſind im allgemeinen kräftige Geſtalten, viele ſind es aber meiſt durch das Turnen geworden. Ebenſo leicht erkennbar iſt die Tatſache, daß man am Gerät den Körper zu beherrſchen lernt und daß man beim Turnen immer mehr und mehr eine Schule der Geſchicklichkeit durchmacht, will man den Kampf gegen das widerſpenſtige Gerät, mag es der Barren oder das Reck, der Bock oder der Kaſten ſein, ohne blaue Flecke beſtehen. Um dieſer phyſiſchen Werte willen, iſt Gerätturnen auch ein ausgezeichneter Ergänzungsſport, den 83. B. Waitzer und Hoke auch den Leichtathleten angelegent⸗ lich empfehlen. Wichtiger dünken uns noch die ethiſchen Werte. Gerät⸗ turnen ſchafft Mut. Will man eine Uebung erlernen und die Leiſtungen ſteigern, dann muß mau außerdem fleißig ſein, denn ſelbſt die beſte Veranlagung und Begabung ge⸗ nügt nicht zum Vorwärtskommen, ſondern nur unermüd⸗ liches und regelmäßiges Ueben verbürgen den Erfolg. Sel⸗ ten gelingt eine Uebungsverbindung gleich auf Anhieb. Nux muß man beharrlich ſein und immer wieder verſuchen. So wie man alſo an und für ſich ſchon Mut braucht, um im Kampf gegen das Gerät ſiegreich zu bleiben, ſo gehört Selbſtüberwindung dazu, muß man ſich immer wieder zu⸗ ſammenreißen, bis ſich der Erfolg einſtellt. Es gibt viel Beiſpiele dafür, wie Turner, die ſich öͤurch ihre Kunſt einen weithin bekannten Namen geſchaffen haben, durch zähen Fleiß ihr hohes Können erwarben. Der Lohn ſolch uner⸗ mücdlicher Arbeit an ſich ſelöſt iſt das Vertrauen, das man allmählich auf dieſe Weiſe zu ſich und ſeiner Leiſtung ge⸗ Betreffenden in ſeiner ganzen Lebensführung immer von Nutzen ſein wird. 8 Wenn irgendwo, dann iſt im Turnen noch nie ein Mef⸗ ſter vom Himmel gefallen. Niemand kann ſoſort ein ſo⸗ Eß ſtehen zwar noch nicht alle Schilauftermine feſt, doch läßt ſich bereits überblicken, welche Hauptereigniſſe der kom⸗ mende Winter bringt. Neben den Deutſchen Meiſterſchaften wird innerhalb unſerer Grenzpfähle wohl die international ausgeſchriebene Werdenfelſer Sportwoche vom 23. bis 31. Januar in Garmiſch⸗Partenkirchen die ſtärkſte Anteilnahme finden und die Erinnerung an die wundervollen Februar⸗ tage der 4. Olympiſchen Winterſpiele wachrufen. Im nach⸗ folgenden veröffentlichen wir die wichtigſten der bisher be⸗ kanntgegebenen Termine: a 5 f November: 22. Sprunglauf auf dem Zugſpitzplatt. Dezember: 19. Finniſcher Langlauf bei Zinnwald; 23. Gauoffener Sprunglauf in Braunlage: 31.—1. Schwäbiſche Meiſterſchaft (Abfahrt⸗, Torlauf) in Oberſtdorf. Januar: 1.—9. Münchner Schiwettläufe;.—10. Winterſportwoche in Johanngeorgenſtadt;.—10. Engliſche Meiſterſchaften in Der Schwimm⸗Länderkampf gegen Ungarn wird im nächſten Jahre am 10 und 11. Juli wahrſcheinlich in einer ſächſiſchen Stadt ausgetragen werden. Jean Taris, Frankreichs bekannteſter Schwimmer und mehrf cher Europameiſter, iſt, nachdem er ſeine Amatenr⸗ Jaufbahn abgeſchloſſen hat, Schwimmlehrer geworden. Hunderttauſend im Olympiaſtadion Keine Karten mehr zum Länderkampf gegen Italien Erwartungsgemäß ſind von den an die Vorverkaufs⸗ ſtellen im Reich ausgegebenen Eintrittskarten zum Fuß⸗ ball⸗Länderkampf Deutſchland gegen Italien keine mehr an das Reichsſachamt zurückgegeben worden. Die Rück⸗ gabefriſt war jetzt abgelaufen und nun ſteht endgültig jeſt, daß rund 100 000 Zuſchauer dem Länderkampf im Olympir⸗ ſtadion beiwohnen werden. Das Fachamt macht noch ein⸗ mal ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß es zwecklos iſt, ohne im Beſitz einer Eintrittskarte zu ſein, nach Berlin zu kommen Ein Kartenverkauf an der Tageskaſſe findet nicht ſtatt. An den Kaſſen des Olympiaſtadions werden am Spieltag lediglich 4000 Schülerkarten ausgegeben, und zwar ab 12 Uhr mittags. Das Vorſpiel zum Länderkampf werden zwei Berliner Juniorenmannſchaften— Berlin⸗Nord gegen Berlin⸗Süd — beſtreiten. Für die muſtkaliſche Untermalung des großen Ereigniſſes zeichnet die apelle der SS⸗Leib⸗ ſtandarte verantwortlich. Turner⸗Großkampftag in Eoͤingen Mit der Durchführung der erſten Vereinsrunden⸗ kämpfe im Geräteturnen wurde der Turnverein 1890 Edingen beauftragt, der die Veranſtaltung am 8. No⸗ vember 1936, abends.30 Uhr, im Saale der Edinger Schleßwirtſchaft zur Durchführung bringt. Unter Wertung eines ököpfigen Kampfgerichts kämpfen folgende Vereine um den Sieg: T 87 Wieblingen, Tusp Walldorf, TV 91 Lützelſachſen, DB 90 Edingen und die zweiten Mannſchaften vom? 46 Heidelberg, T 78 berg, TV 62 Weinheim und TG Jahn Weinheim. Es dürfte alſo ſtattfindet. Piet van Kempen, Pifnenburg, van Egmond wird man a. 3. auf holländiſcher Seite ſehen. für jeden Freund des Deutſchen Geräteturnens ein Beſuch winnt, eine Eigenſchaft, die über den Turnſaal Hinaus dem Geräteturnen, eine Schule der Erziehung genannter Gipfelturner werden, feder muß erſt durch die Grundſchule hindurch, bis er es zu einer Leiſtung bringt. Erſt muß man ein Gerätturner ſein, bevor man Kunſttur⸗ ner wird, um dieſe heute gebräuchliche Bezeichnung einmal zu wählen. Man könnte dafür ebenſogut Turnkünſtler ſagen, es kommt auf dasſelbe heraus, denn Gerätturnen in dieſer Vollendung iſt eine Kunſt, und zwar nicht nur eine körperliche, ſondern es gehört erheblich mehr dazu. Von einem Kunſtturner verlangt man eine ſaubere Haltung von Kopf bis zum Fuß, ſie iſt im Wettkampf nach der heutigen ſich immer mehr durchſetzenden Auffaſſung faſt Hlag⸗ gebend für den Sieg. Deutſchland eleganteſter rad Frey z.., verdankt ſein vorzügliches Al 2 bei den Olympiſchen Spielen in erſter Linie der bis ins Letzte ausgefeilten Haltung ſelbſt bei den ſchwierigſten Das erreicht man nur, wenn man bereits be teſten Uebung, alſo ſchon als Anfänger, dara Aufmerkſamkeit richtet. Neben der Haltung iſt te Schwie⸗ rigkeit einer Uebung für ihre Bewertung wichti Man kann ſich, wenn man unſere heutigen Gipfelturner be⸗ obachtet, kaum denken, wie dieſe Leiſtungen noch überboten werden könnten, und nur die Müheloſigkeit, mit der ſie ge⸗ meiſtert werden, läßt glauben, daß es doch noch Stei⸗ gerungs möglichkeiten gübt. von einer einfachen Kippe und ich Welch gewaltiger Weg Schwungſtemme zum Adlerſchwung, zur Luftrolle, die g zum Handſtand führt, vom einfachen Unterſchwung zum doppelten Salto— vielleicht üben jetzt ſchon manche am dreifachen Salto. Nur eins dürfte wohl nie erreicht wer⸗ den, weil es über menſchliche Kraft geht, die Rieſenwelle an einem Arm, obwohl auch dieſe Uebung ſchon verſucht wurde. Zur Haltung, Sicherheit und Schwierigkeit muß ſchließ lich Korn- socudkER SM B. H. SRL TEN noch Formenſchönheit, ö. h. eine Verbindung der einzelnen Uebungen kommen, die nicht nur phyſiſchen, ſondern auch äſthetiſchen Anſprüchen gerecht wird. Ja darüber hinaus muß man ſogar dem Turner anmerken, daß er gewiſſer⸗ maßen ſeeliſch mit dem Gerät und der an ihm ausgeführ⸗ ten Uebung verbunden iſt, erſt dann wird die etwas ober⸗ flächliche Anſchauung, beim Kunſtturnen handele es ſich letzten Endes nur um Akrobatik, ſchwinden. Schtleß e noch eins: Der Wetklämpf am Gerät verlangt Nerven niehr als vielleicht feder andere Sport, zumal Turner nicht Spe⸗ zialiſten, ſondern Mehrkämpfer ſein mütſſen, denn ſo will es zum Nutzen des Gerätturnens und des ausübenden Tur⸗ ners die Zielſetzung zur allſeitigen Durchbildung. Was ber Schi⸗Winter bringt Deutſche und ausländiſche Schitermine Grindelwald; 10. Amal⸗10⸗Km.⸗Staffel Brocken— Altenau; 10.1. Akademtſche Schiwetttämpfe aller Länder in Davos; 15.—17. Bayeriſche Meiſterſchaften in Warmenſteinach; 16. und 17. Intern. Schweizer Frauen⸗Meiſterſchaft in Grindel⸗ wald:.—24. Nordd. Meiſterſchaften(Sprung⸗, Langlauf) in Schierke; 28.—24. Sͤa⸗ und SS ⸗Meiſterſchaften in Schierke; 23.—24. Internationale Abfahrt⸗ und Torläufe in Garmiſch⸗Partenkirchen; 30.—31. Holländiſche Meiſterſchaften in Aroſaf 30.—31. Schwäb. Meiſterſchaften(Sprung⸗ Lang⸗ lauf) in Isny: 30.—31. Intern. Lang⸗ und Sprungläufe in Garmiſch⸗Partenkirchen; 30.—1. Oeſterreich. Meiſterſchaften (Sprung⸗, Langlauff in Iſchl? 30.—2. Ungariſche Meſſter⸗ ſchaften in der Tatra; 31.—6. Tſchechiſche Meiſterſchaften in Neuſohl. Februar: 2 .—7, Akademiſche Winterſpiele in Zell am See;.7. Oeſterr. Meiſterſchaften(Abhfahrt⸗, Torlauf) in Innsbruck; 9. Intern. 50 Km.⸗Dauerlauf in Garmiſch⸗ Partenkirchen; .14. Deutſche Meiſterſchaften(Sprung⸗, Langlauf) in Altenberg;.—14. Heeresmeiſterſchaften in Altenberg; 12. Intern. 18⸗Km.⸗Langlauf in Garmiſch⸗ Partenkirchen; 13. Amal⸗10⸗Km.⸗Vereinsſtaffel in Garmiſch⸗ Partenkirchen; 12. bis 14. Finniſche Meiſterſchaften in Kajana; 12.—18. S Rennen in Chamonix; 13.—14. Abfahrts⸗ und Torläufe in Berchtesgaden; 15.—20. Königspokal⸗ Rennen in Seſtriere (Italien): 18.„Fliegender Kilometer“ in St. Moritz; 21. Schwäb. Meiſterſchaften(50⸗Km.⸗Dauerlauf): 21. Parſenn⸗ Derby in Davos; 21.—21. Intern. Abfahrts⸗ und Torläufe in Garmtſch⸗ Partenkirchen; 21.—23. Deutſche Meiſterſchaften (Abfahrts⸗, Torlauf) in Rottach⸗Egern; 24.27.29. Hol⸗ menkoll⸗Rennen bei Oslo; 26.—28. Reichsjugendtreffen in Neuhaus(Thütr.); 27.—28. Winterſportkämpfe der NS DAP in Rottach⸗Egern; 27.—28. Schweizer Meiſterſchaften in Bern; 28. Kameradſchaftsſpringen in Johanngeorgenſtadt; 28. Kofler⸗Gedächtnislauf; 28. Erzgebirgskammlauf in Jo⸗ hanngeorgenſtadt; 28. Schwediſche Meiſterſchaften(30 Km.) in Oernsköldsvik. März: 2..—7, Schwediſche Meiſterſchaften in Oernsköldsvik; .—.—7. Noxwegtſche Meiſterſchaften bei Tönsberg;.—7 Finniſche Lahti⸗Spiele;.—8. Arlberg⸗Kandahar in Mür⸗ ren; 7, Intern. Schleſierlauf(50 Km.); 7. Brocken⸗Abſchluß⸗ lauf: 7. Watzmann ⸗Abfahrtslauf; 14. Riffelriß⸗Abfahrts⸗ lauf; 14. Hindenburgpokal⸗Abfahrt in Grunwald(Schleſ. j; 20.—21. Internationale Schiwettkämpfe auf dem Feldberg: 21. Sprunglauf in Reichenhall: 21. Sprunglauf in Johänn⸗ eorgenſtadt; 21. Birkebeiner⸗ Rennen Reng— Lillehammer Norwegen]; 27.—29. Ounasvaara⸗Spiele(Finnland); 28. Oſterſpringen auf der Zugſpitze; 29. Oſterſpringen in Braunlage. April: 5 1 Finniſche Meiſterſchaften(Abfahrts⸗, Torlauf]) bei Salla. Käthe Krauß Gaufachamts⸗Frauen⸗ Referentin Käthe Krauß⸗Dresden, die bekannte Kurzſtreckenlän⸗ ferin, mehrfache deutſche Meiſterin und Dritte im End⸗ lauf über 100 Meter der Frauen bei den Olympiſchen Spielen 1936 iſt Mitarbeiterin im Fichamt Leichtathletik geworden. Gauführer Kunz hat ſie zur Gaufachamts⸗ Frauen⸗Referentin ernannt. Rettungsſchwoͤmmkurſus für Frauen und Mädchen Es können ſich Teilnehmerinnen jeweils Samstags, abends 20 Uhr, in der Halle 2, des ſtädt. Hallenbahs an⸗ melden. Die Ausbildung iſt frei; Badbenützung für den ſich lohnen bei einer derartigen Ausleſe von Mannſchaften Abend 90 Pfg. Bezirk Mannheim der Dec. 12. Seite/ Nummer 515 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. November 1936 3—— N entworfenes wundervolles Intarſienbild dar⸗ 1555 f 2 5 2 714. auf aufmerkſam, daß der davorſtehende Stammtiſh t Eine weitere Mannheimer Sehenswürdigkeit: vornehmlich für Kartenſpieler beſtimmt ift. Poe Were weitem macht das Bild, das ein von Spielkarten. ſchur motiven umrahmtes tanzendes Paar darſtellt, den 0 2 Eindruck eines Oelgemäldes. Tritt man näher, o Dad 85 0 4 AR 18 2 7 175 115 99 65 ſtellt man feſt, daß das Bild aus etwa 30 Holzart Si 2 5 5 15 a Vertief j en ſond zuſammengeſetzt iſt. Eine Vertiefung hinter dem 1 iN e iſt mit 33 34 ge⸗ 1 g 1411 ſtickten Bildern geſchmückt, die drei Jahrhun 0 Vom Jugendstil zu neuzeitlicher Innenausstattung Mannheimer Geſchichte ſymboliſieren: Krieg 0 0955 5 1 5. 5 5 N höfiſches Leben(1736), Sturm⸗ und Drangzeit(1830 nicht Als ſich die Stadtverwaltung in Verbindung mit mit ſchön gemaſertem Eichenholz zu bedecken, auch] Ein neues Fenſter an der Seite des Einganges ge⸗ und der Arbeitsmann(1936). Drei Krüge und ein eine dem Pächterwechſel über das neue Geſicht der Roſen⸗ die Säulen wurden in der gleichen Weiſe umkleidet.] währt einen Ausblick auf den Friedrichsplatz. Villinger Narrenmaske vervollſtändigen den 0 2 garten⸗Gaſtſtätte ſchlüſſig werden mußte, war man Viel zu dem völlig veränderten Ausſehen des Rau⸗ Die Niſche zur Linken iſt zwar geblieben, aber[ſchmackvollen Wandſchmuck. 5 geſch ſich darin einig, daß eine Erneuerung nicht genügte. mes tragen die drei großen Rundbogenfenſter bei, auch hier iſt völlig Neues geſchaffen worden. An Küch Und ſo wurden die Räume nach dem Entwurf des in die ſich die zwei kleineren harmoniſch einfügen. der Rückwand macht ein von Kunſtmaler Eimer Neuartig iſt 1 e gemütlichen Stammtisch und Oberbaurats Müller völlig umgeſtaltet. Die Ver⸗ 2 5 a 0 ei Holzwerks, die über tren änderungen treten ſchon augenfällig in Erſcheinung, bebolten bel, aber geht mehr io ark raur 5 2 Arjedrichs l 0 B aſtſtz„ 5 er behr VC 3 5 Erſcheinung tritt. Ueber dem zur Wandelhalle fh. 5 a 3 5* 7 g 0 8 f fei. ont 5 Efeuwände umgrenzte Sommergarten nicht zweck⸗ 1 ee 1155 darauf aufen eine mäßig war. Er wird durch eine geräumige W getrag r Lare merſam, daß Terraſſe erſetzt, die dem Eingang vorgelagert iſt und nach der Prinz⸗Wilhelm⸗Straße zu verlängert wurde. Die Gäſte werden in der ſchönen Jahreszeit hier gern Platz nehmen, weil ſie nicht mehr auf dem Präſentierteller ſitzen. Betritt man durch eine Doppeltür die Gaſtſtätte, ſo gelangt man zunächſt in einen Vorraum, in dem zur Linken die Garderobe und zur Rechten die dem„Glücklichen keine Stunde ſchlägt“. Die vom Hochbauamt entworfenen Beleuchtungskronen und die Wandleuchter harmoniſieren ebenſo mit dem an⸗ heimelnden Charakter der Gaſtſtätte wie die übrige Ausſtattung, die bis zu den blumigen Fenſtervorhän⸗ gen und den Leinendecken der Tiſche und ſelbſt bis zu den Aſchenbechern eine eigene Note trägt. beſitzt Der Roſengarten nun auch ein Wein⸗ Toiletten eingebaut ſind. Ueber dem Eingang zum tor. Zwar iſt es nicht ſo umfangreich, wie das Hauptraum grüßt die Wolfsangel mit den Worten Schweigener, aber man darf wohl ſagen, daß eg „Feſtliche Stunden“. In dem Bemühen, die Gaſt⸗ nicht minder wirkungsvoll iſt. Die Pfoſten des Ein ſtätte neuzeitlich zu geſtalten, war die ſchwierige ganges zum Weinzim mer ſind nämlich mit Nach⸗ Aufgabe zu löſen, den Abſtand zum Stil der Jahr⸗ hundertwende nicht zu groß werden zu laſſen. Man durfte vor allem nicht dadurch zu weit gehen, daß man den Räumen den Charakter einer Münchener Bierſtube gab. Und ſo verſuchte man durch Ver⸗ wendung von viel Holz und durch Herabziehen der Decke Wärme und Behaglichkeit zu ſchaffen. Wer bei bildungen von Weinge äßen geſchmückt, die die Kunſt des Holzbildhauers nach antiken Originalen im Speyerer Weinmuſeum als Gegenſtück zu den Holz⸗ ſchnitzereien an der gegenüberliegenden Schmalſeite geſtaltet hat, die Bacchus und Gambrinus huldigen. An der koſtbaren Holztäfelung des Weinzimmers wurde nichts geändert. Nur der allzu bizarre Ju⸗ — der heutigen Eröffnung die Gaſtſtätte betritt, wird finden, daß dieſer Verſuch in vollem Maße gelungen iſt. Man hat ſich nicht damit begnügt, die Wände gendſtil iſt hinter einer ſchön gegliederten Stuck decke verſchwunden. Auf der Fenſterſeite hat man ebenfalls die Polſtermöbel belaſſen, aber ſie ſind Ein Blick von der Nische in den Hauptraum Ofio Kaiser e Auelnische kleirizltäts- J tiengeselschal Baugeschäſf Heidelberger Straße Techn. Büro Mannheim Tel. 28087 U A4, 14 uf 207 7 5 N u. 41 5 8 5 5 N Weidner& Weiss/ N 2, 8 1 Mebeucgtrs d Ausführung der Erd, Befon- und Maurererbeifen 50 Des gute Wäsche- Fachgeschöf Nees dug cles agokònhe. ö 82⁵0 g 5 Fr. Kronauer& 1 Wiedles ef g Nulissiraße 22 der völlig neu hergerichteten Strabenbau, Asphalf- u. Plaffenverlegung ban Telefon 24343 K 4, 8 Tel. 2600 1 55 Ilüik 88 ni a W Ausführung der Ange 1 von sani fären Anlagen 6256 SeNE e ODlellen- Verlegung 1 5 a i 5— dee— 0 N 69 Guifleisch Alberf Maier 1 f 5 n i Kanalbau und Hausen wòwäasserung für . 35 Freitag, den 6. November 1856, 18 Uhr Mannheim-Feudenheim, dwesheimer Str. 42, Tel. 508 88 11 sir. el. 7 1 Ausführung von Sfulkk-, Rabltz. und Pulzerbellen Lorzugliche Küche- Reine Weine f Ausführung der Fulwasserungs Abeſſen 5 Habereckl Bier/ Doſtmunder Altienbreuerei 155 b 5 lbſch Ad am Fuchs Doſtmunder Union/ Münchener Spatenbräu Karl Schmuß Karte S 110 17, 15 Teleſon 256 70 H. Schwarze u. Frau diechenische Glaserei a 85 2 7 N 7 83 Ausflihrung der Stiäksieur- u. Gpserarbellen Im Bisher Keſtens-Hotel, Hannover u. Hotel ꝑitter, Heidelbetg Eichelsheimersir. 41 Tel. 28317 2 113 Weinzimmer u. sonsfige Nebifz- u. Verpufzerbeiſen Ausführung von Glaser Arbeiſen. 9 755 Nicht Ja MAR: Dorimunder Union Dub) Adolf Kloos 515 Sfllael PASUS Off Fernsprecher 20836 Dalbergsiraße 41 Ausführung von Wand- und Bodenpleffenbelägen 82³⁰ ... 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Kunſthand we e ee ge⸗ man e zn dear Fahrt„ und 1 0 ba chloß 5 3 N„ boten, ſein Kön zu zeigen. Mit ber 5 wollen heute Freitag und morgen Samstog bis 12 Uhr 12 Schiebetüren abgeſch 1 werden kann und 8 9 5 Stolz 5 1 2 10 5 97 9. den Geſchäftsſtellen abgeholt werden. Am Montag ſi 1 ſonderer Ausgang zur Rechten ins Freie führt, Stolz durfte Oberbaurat Müller geſtern mittag die Geſchöftsſtellen geſchloſſen. Für bereits geleiſtete Zah⸗ dem eignet ſich das Weinzimmer ganz beſonders zur Ab⸗ die geladenen Gäſte durch die Räume führen, die un⸗ lungen iſt die Qufttung e Wegen 0 ge⸗ Ua on Feſtlichkeiten und Sitzun bei denen ter Leitung des Oberbauinſpektors K fer⸗ kung einiger Teilnehmer ſind noch einige Karten ab⸗ haltung von Feſtlichkeit nd Sitzungen, bei denen 5 e des erbauinſpektors Kupfer 1. 8 i 29.10 Mark. Abſahrt ab 5 man ganz unter ſich ſein will, weil das Büffet ſich ſch m itt und des Bauinſpektors Röſinger vom n 1 9 95 um 10.10 Uhr. n Berlin 990 nicht wie früher in das Weinzimmer fortſetzt und Städtiſchen Hochbauamt in ſo überaus glücklicher[Anhalter Bahnhof an.40 Uhr. 1 eine Tür unmittelbar in die Küche führt. Weiſe umgeſtaltet wurden. In dem neuen Pächter, Wanderfahrt Edenkoben— Bruunenhütten— St. Mar⸗ 45 Die umfangreichen Küchenräume im Unter⸗ Herrn H. Schwarze, wurde ein Fachmann gewon⸗ 9——„ 5 Edenkoben am. 1 ge⸗ is pupden dadure 85 8 i f N in i 8. November 1936 mit Beſichtigung einer Weinke 5 8 r daß man dͤie kalte 1 der auf eine langjährige Erfahrung zurückblickt. Karben zu 10 Mark nur noch heule bei den Geſchä 5 Küche und die Sp e von dem mit neuem Herd War er doch allein 15 Jahre im führenden Hotel in ſtellen. Andernfalls vor Zugabgang am Bahnhof Ludwigs⸗ iſch⸗ und neuen Geräten ausgeſtatteten Hauptraum ab⸗ Hannover als Oberkellner und zuletzt in leitender hafen(Fahrkarten bis Neuſtadt löſen). Abfahrt Ludwigs⸗ 1 5 trennte. Auch der dringend notwendige Aufenthalts⸗ Stellung im„Ritter“ in Heidelberg tätig. Der Ge⸗ baſen.43 Uhr. blatz raum für. nicht minder unent⸗ ſamteindruck, den die Beſichtigung hinterließ, iſt da⸗ N ee. r in behrlichen Baoͤe⸗ un aſchräume ſi N 8 3 5.. 1 55 5 f Nei 5 tag, 15. November 1936. Da der erſte Sonderzug ſchon füh⸗ 1 95 Mitwirkung des r. e Das Intarsienbild in der Stammtischnische hin zuſammenänfaſſen, daß unſere Festhalle 17 ausverkauft iſt, führt die Nec„Kroft durch Freude“ im üh⸗ inter rung des chters wurde ſo 3„„ 5 eine Gaſtſtätte beſitzt, die ihrer Bedeutung entſpricht. gleichen Tag einen zweiten Sonderzug nach Stullgart. tier⸗ eine Anlage geſchaffen, die allen Anſprücken genügen 2 Photo: Städtiſches Hochbauamt, Mannheim. Sch. Näheres folgt! daß N. 8 vom eee eee— und Zu verkaufen: N 2 2 an⸗— ieee 2 2 Steuerfreies 0 5 9 rige Togal-Tabletten sind ein bewährtes, ärztlich erprobtes Mittel bei Perser 8 5 5 5 b hän.“ Rheuma Hexenschuf Teppiche K u n de 8 zu Gicht Nerven- und gent hilde e Qualflalen Ischias Kopfschmerzen Sees kaltsgäute 5 auch“ 1410 aufen Sie 15 Grippe/ Erkältungskrankheiten Lufſenring 17. 5 9 1 1 J 5 1 0 lindert nicht nur die Schmerzen, sondern beseitigt aueh* 5 5 8 rankheitsstoffe. Es löst die Harnsäure undd ist vollkommen in der es unschädlich! Uber 7000 Anerkennungen von Arzten, bule. nech eitsnnelt. 1 5 Professoren und Kliniken bestätigen die gute Wirkung des Bausback Madchenzimmer 2— ach⸗ Togal. Machen Sie noch heute einen Versuch! Verlangen U 1. 10 gu 28467 unf Sie aber ausdrücklich Togal es gibt keinen Togal- Ersatz! 1 Sehr 58. 5 e e N It m fost 51. Stage 2 1 Naehttisch 55 al 5 2 Hottstelen ae. 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