* 5 — 1 8 7 „ : * n Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppaner Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſfen bis ſpäteſt. 28. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neut Mannheimer Seitune Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim eupepreE 10.. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 7. November 1936 147. Jahrgang— Nr. 517 Moskaus Madrider Botſchafter geht aufs Ganze Sowjetrepublik im Madrider Spanien? Erbitterte Auseinanderſetzungen zwiſchen Kommuniſten und Anarchiſten Furchtbare Rache der Roten für Luftangriffe (Funkmeldung der NM.) + Paris, 7. November. Der Rundfunkſender von Tetuan teilte am Frei⸗ kagabend mit, daß der ſowjetruſſiſche Botſchafter Moſes Roſenberg nachdrücklichſt darauf beſtanden habe, in allen noch nicht von den nationalen Truppen beſetzten Provinzen die Sowjetrepublik auszurufen. In Barcelona ſei es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Anarchiſten und Kommuniſten gekommen, wobei es auf beiden Seiten zahlreiche Verletzte gegeben habe. In Bilbao ſchlugen ſich die nationaliſtiſchen Bas⸗ len mit den Anarchiſten. Aus Madrid wird gemeldet, daß man den ganzen Tag über im Zentrum der Stadt den Kauonen donner vernommen habe, der immer näher zu rücken ſchien. Die rote Artil⸗ lerie hat ſich bereits in die Stadt zurückgezogen, um non dort aus die Stellungen der Nationaliſten bei Carabanchel und Villaverde zu beſchießen. Mehrere rote Flugzeuge warfen im Laufe des Tages Flug⸗ zettel über der Stadt ab, in denen die„„amera⸗ den von Madrid“ unter Hinweis auf die neu⸗ eingetroffenen Flugzeuge aufgefordert werden, den Mut nicht ſinken zu laſſen und nun endlich vor⸗ wärts zu marſchieren. Vormarſch auf Maoͤrid wieder aufgenommen (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) — Moſtoles vor Madrid, 6. November. Die drei Heeresſäulen Aſencio, Barron und Tella der nationalen Südarmee haben am Freitag von Alcoreon, Getafe und Cerro de los Angeles aus den Vormarſch auf Madrid wieder aufgenom⸗ men. Um 12 Uhr ſtanden die Vorhuten beim Flug⸗ hafen Cuatro Vientos, bei den Truppenübungsplät⸗ zen von Carabanchel und bei dem Vorort Villa⸗ Verde. Der Widerſtand der zurückweichenden roten Milizen beſchränkte ſich auf Gewehrfeuer und ſchwa⸗ ches Artillerieſeuer. Role Maſſenflucht aus Madrid — Salamanca, 6. November. Der Sender Burgos teilt mit, daß auf der Land⸗ ſtraße Madrid. Valencia große Mengen von Per⸗ ſonen⸗ und Laſtkraftwagen mit flüchtenden Marriſten ſeſtgeſtellt worden ſeien. Der rote Staatspräſident Azana habe von der katalaniſchen„Regierung“ zum Schutze ſeiner Perſon Wachen erhalten, von denen er Tag und Nacht umgeben ſei. Die kommuniſtiſche Madrider Zeitung„Mundo Obrero“ veröffentlicht einen Artikel, in dem der Sowjetunion für die bisherigen Waffen⸗ und Munitionslieferungen der beſondere Dank des roten Spanien ausgeſprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß dieſe 5 in verſtärktem Maß fortgeſetzt wer⸗ en. Der rote Sender Madrid hat erneut an ſämtliche roten Milizſoldaten und an alle Kraftwagenführer Geſtellungsbefehle erlaſſen. Wer bis Freitag 17 Uhr dem Befehl nicht Folge geleistet hätte, ſollte erſchoſſen werden. Das rote„Innenminiſterium“ hat alle antifaſchiſtiſchen Frauen aufgefordert, ſich ſofort in den Lazaretten und Krankenhäuſern zur Verfügung zu ſtellen. Erfolgreiche nationaliſtiſche Bombenangriffe (Funkmeldung der NM.) E Salamanca, 7. November. Am Freitagnachmittag vollführte ein aus ſchweren Bombern und neun Jagdflugzeugen beſtehendes Ge⸗ schwader der Nationaliſten einen Angriff auf die roten Stellungen an den Uſern des Manzanares, um dieſe ſturmreif zu machen. Es wurden zahlreiche Bomben abgeworfen, die den Roten ſchwere Verluſte beibrachten. Aus dem Hauptquartier der nationalen Heeres⸗ leitung verlautet, daß am Freitagnachmittag ſämtliche ſtrategiſchen Ziele ohne nennenswerte Verluſte erreicht werden konnten. Hingegen haben die in der Rich⸗ tung auf Madrid zurückflutenden Horden ſchwere Verluſte erlitten. Unter der zahlreichen Beute be⸗ fanden ſich wieder drei Tanks ſowjetruſſiſcher Her⸗ kunft, womit die Geſamtzahl der erbeuteten Tanks 15 erreicht. Von der Siguenza⸗Front wird gemeldet, daß die nationalen Truppen den Ort Mandayona beſetzt haben. Sie befinden ſich damit nur noch 2 Km. nörd⸗ lich von Almadrones. Nationale Flugzeuge haben bei Leganes zwei rote Maſchinen abgeſchoſſen Geiſelmorde in Alitante (Funkmeldung der N M.) —+ Paris. 7. November. Der Sonderberichterſtatter des„Jour“ in Caſa⸗ blanca gibt den Bericht von Augenzeugen wieder, die in Alicante einem furchtbaren Maſſenmord der Roten beigewohnt haben. Dieſe Augenzeugen waren mit dem regelmäßigen franzöſiſchen Flugzeug über Toulouſe und Alicante nach Caſablanca geflogen. Bei ihrer Ankunft in Alicante fand zufällig ein Luftangriff nationaler Flugzeuge auf den Hafen ſtatt. Die Wut der Kommuniſten über dieſen Angriff ſei unbeſchreiblich geweſen. Mit Meſſern und Revolvern bewaffnet, ſo berich⸗ ten dieſe Zeugen, ſtürmten die roten Horden Gefäng⸗ niſſe, in denen ſich Tauſende von Geiſeln befanden und metzelten alles nieder, was ihnen in den Weg kam. Etwa 1000 Geiſeln ſollen bei dieſem Maſ⸗ ſenmorden ums Leben gekommen ſein. Unter den Opfern befinden ſich, den Berichten zufolge, auch die Schweſter General Queipo de Llanos ſo⸗ wie ein Sohn Primo de Riveras. In der Stadt ſelbſt herrſche unbeſchreiblicher Terror. 50 marxiſtiſche Flugſchüler in Durgv⸗s (Funkmeldung der NM.) + Paris, 7 November. „Petit Pariſien“ beſtätigt am Samstag die ſchon vor mehreren Tagen angekündigte Ankunft von etwa 50 roten Flugſchülern in Bourges. Sie ſollen dort eine dreimonatige Ausbildung in der Fliegerſchule erhalten. Die Unkoſten für den Aufenthalt hat die Madrider„Regierung“ übernommen. Nachſichtige engliſche Richter: Iſt das wirklich alles? 40 Schilling Strafe für die Ausschreitungen vor der Londoner deutſchen Volſchaſt — London, 6. November. Der in Zuſammenhang mit den Ausſchreitungen vor der deutſchen Botſchaft feſtgenommene Kund⸗ geber Wilſon wurde am Freitagabend aus der Un⸗ terſuchungshaft entlaſſen und mit einer Buße von 40 Schilling beſtraft. N In Deutſchland wird man das Urteil des eng⸗ liſchen Gerichts nur mit höchſter Verwunderung auf⸗ nehmen. Die Kommuniſten hatten ſich nicht mit bloßen Demonſtrationen vor der deutſchen Botſchaft begnügt, ſondern bekanntlich auch die Fenſter der Botſchaft eingeworfen. Wenn das engliſche Gericht dafür eine Strafe von 40 Schilling für„angemeſſen“ hält, ſo trägt das wahrhaftig nicht dazu bei den Reſpekt der Kommuniſten vor dem deutſchen Hoheits⸗ recht zu verſtärken! Wollte man böswillig ſein, ſo könnte man ſogar vielleicht ſagen daß 40 Schilling Strafe für das„Vergnügen“, dem verhaßten Bot⸗ ſchafter des verhaßten deutſchen„Faſchismus“ die Fenſter einzuwerfen, eher einen Anreiz als eine Entmutigung darſtellen! Irland und England De Valera für vollſtändige Loslöſung von England — London,.. November. De Valera, der Präſident des iriſchen Freiſtaates, kündigte Dienstag abend in einer Rede eine neue Verfaſſung für den iriſchen Freiſtaat an. Dieſe Verfaſſung, ſo erklärte er, ſolle eine Form erhalten, wie ſie das iriſche Volk wählen würde, wenn Eng⸗ land Millionen Meilen entfernt läge. Er gab dabei der Hoffnung Ausdruck, daß dieſer Schritt das eng⸗ liſche Volk nicht verletzen werde. Um Verwirrung zu verhindern, ſolle demnächſt dieſe Verfaſſung nur für innere Angelegenheiten geſchaffen und in Ge⸗ ſetzesform eingebracht werden. De Valera kündigte dabei die Schaffung einer zweiten Kammer an. Im Rahmen ſeiner längeren Ausführungen ſtreifte de Valera auch das Gebiet der Außenpolitik und der Beziehungen zu England und dem Weltreich. Er äußerte wörtlich: „Ich bedauere, ſagen zu müſſen, daß unſere Be⸗ ziehungen zu England ſich gegenüber früher nicht gebeſſert haben. Das iſt aber nicht mein Fehler, auch nicht der Fehler des iriſchen Volkes. Ich verweigerte die Annahme des Vertrages von 1931, weil ich ihn nicht für eine Grundlage des dauernden Friedens halten konnte.“ Unterhaus⸗Nachwahl. Bei den Unterhaus⸗Nach⸗ wahlen im Wahlkreis Clay Croß gelang es der La⸗ bour⸗Party, ihren Sitz zu behaupten. Während ihr Kanoͤidat über 24000 Stimmen auf ſich vereinigen konnte, erhielt die Kandidatin der konſervativen Partei 8000 Stimmen. Aehnlich war das Stimmen⸗ verhältnis bei den Hauptwahlen im Herbſt vorigen Jahres. Außenminister Beck führt nach London Danziger Frage, Weſtpakt und Judenauswanderung als Verhandlungsgegenſtände? — Warſchau, 6. November. Wie amtlich bekanntgegeben wird, wird ſich der polniſche Außenminiſter Beck mit Frau Beck am Samstag um 13 Uhr mit dem Nordexpreß auf Ein⸗ ladung der eugliſchen Regierung zu einem offiziel⸗ len Beſuch nach London begeben, um den Beſuch zu erwidern, den der jetzige Außenminiſter Eden im Jahre 1935 in Warſchau gemacht hatte. Aeber was wird Beck verhandeln? — London, 6. November. Der kommende Beſuch des Außenminiſters Beck findet in London ſtarke Beachtung. In unterrichte⸗ ben Kreiſen rechnet man damit, daß ſich die Unter⸗ Haltungen, die Oberſt Beck mit dem engliſchen Außen⸗ mintiſter Eden haben wird, in der Hauptſache auf drei Punkte erſtrecken: a 1. Das polniſche Intereſſe an den Weſtpakt⸗ verhandlungen, 2. die Danziger Frage, für die Eden Berichterſtatter in Genf iſt, 3. wirt⸗ ſchaftliche Fragen, wozu auch die Frage der Einwanderung polniſcher Juden nach Palä⸗ ſtina zu rechnen iſt. 5 Der ſtets gutunterrichtete Londoner Berichterſtat⸗ ter des„Scotsman“ formuliert— anſcheinend auf Grund von Informationen von polniſcher Seite— die polniſchen Anſichten wie folgt: Polens Außen⸗ politik ſei vor allem von dem Beſtreben geleitet, den europäiſchen Frieden zu ſichern. Sie ſei weder gegen Deutſchland gerichtet, mit dem Polen eine nicht hoch genug einzuſchätzende Verſtändigung habe, noch gegen Sowjetrußland, deſſen Regime Polen ablehne, mit dem es aber doch ausſchließlich freundſchaftliche Beziehungen zu unterhalten wünſche. Warſchau ſei der Anſicht, daß das franzöſiſch⸗polniſche Bündnis, das in ſeiner gegenwärtigen, abgeänderten Form darauf berechnet ſei, den deutſchen Verdacht einer Angriffsabſicht zu beſeitigen, für den Frieden ſorge. Polen habe nicht den Wunſch,„ein voll eingeſchalte⸗ ter Teilhaber“ in dem neuen Weſtpakt zu wer⸗ den, aber es verlange, daß kein Problem des Weſt⸗ paktes, das ſeine oder die oſteuropäiſchen Intereſſen berühre, geregelt werde, ohne daß Polen befragt werde. 5 blieben. Gefährlich leben * Mannheim, 7. November. Wenn wir uns recht erinnern, ſtammt von Dr. Goebbels das Wort, daß zum ſchönen Leben das Gefährlich⸗leben gehöre. Ein Leben, das nicht in träge Sicherheit gebettet iſt, das täglich neuen Einſatz verlangt und damit auch täglich neue Spann⸗ kraft gibt. An ſolch gefährlichem Leben fehlt es ja auch dem deutſchen Volke nicht. Manche, die ſeit 20 Jahren, nämlich ſeit den Auguſttagen 1914 durch dieſes Le⸗ ben ſchreiten, werden ſogar finden, daß es allmählich genug ſei und ein paar geruhſamere Jahre des Aus⸗ ruhens und des Aufatmens ganz gut täten. Es wäre unziemlich, das als Vorwand für einen moraliſchen Tadel zu nehmen. Die letzten zwanzig Jahre haben in der Tat dem deutſchen Volke insge⸗ ſamt und dem deutſchen Menſchen im einzelnen einen Aufwand an Nervenkraft und vielfach auch an Lebenskraft gekoſtet, daß es verſtändlich wird, wenn der eine oder der andere müde wird, wenn er gerne wieder zurückſinken möchte in eine verträumte und verſponnene biedermeierliche Zeit, in der man nach dem Goetheſchen Wort Sonntags vor der Haustüre ſitzt und mit dem angenehmen Gruſeln des ſicher Geborgenen ſich erzählen läßt,„wie weit hinten in der Türkei die Völker aufeinanderſchlagen“. Aber im ganzen genommen iſt das deutſche Volk in der langen Zeitſpanne ſeines Gefährlich⸗lebens unerhört jung, wach und lebendig ge⸗ Und wenn es ſchon einmal eine Periode gab, in der ſeine Spannkraft in Müdigkeit und Reſig⸗ nation zuſammenſank, ſo iſt dieſe Zeit heute weit überwunden. Ein wahrhafter Aktivismus des Le⸗ bens geht durch das Volk. Es hat nicht nur Freude am Leben, es hat auch Sinn für das Gefährlich⸗ leben, für den immer neuen Einſatz, für das ewige Wagnis wiedergewonnen. Es will gar nicht mehr bloß Poſttionen behaupten, es will Poſitionen er⸗ obern. Faſt mehr als von der Tat an ſich wird es noch von der Mühe der Tat gereizt und unendlich ſtolzer als auf das ſichere Leben iſt es auf die immer neue Bewährung im kämpferiſchen Leben. Vielleicht zeigt dieſe Wandlung in der geiſtigen Haltung des deutſchen Volkes nichts ſtärker als eine politiſche Formel. Bezeichnete Bismarck die Politik als „die Kunſt des Möglichen“, ſo erſcheint heute nach einem bekannten Worte die Polit ik als„die Kunſt, das Unmögliche möglich zu machen.“ Es iſt der unbedingte Glaube an den Vor⸗ rang des Willens, der ſich hier offenbart. Und in der Tat: wer ſchon zum Gefährlichleben ſich entſchließt, der muß in erſter Linie auch den Willen haben, dieſes Gefährlichleben zu meiſtern. Das iſt kein blinder Optimismus, ſondern ſehr nüchterne Erkentnis. Der, der die Gefahren nicht ſieht oder nicht ſehen will, der braucht keinen Wil⸗ len, ſie zu überwinden, der„ſchliddert“ in ſie hinein und hat er Glück, dann wird er heil herauskom⸗ men, hat er kein Glück, wird er darin zugrunde gehen. Aber zum richtigen Willen gehört gerade auch die unbedingte Klarheit. Denn nur an ſolcher Klarheit gewint der Wille ſeine Stärke und ſein Maß. Darum predigen der Führer und ſeine Mit⸗ arbeiter auch alles andere als leeren Optimismus. Sie machen kein Hehl daraus, daß ſte Sorgen haben, ſie leugnen nicht, daß dieſe Sorgen manche ſchlaf⸗ loſe Nacht koſten, ſie beſtreiten nicht, daß das Wag⸗ nis mancher Tat ſie in Zweifel und Unraſt ſtürzt. Ja, ſie beſtreiten auch nicht, daß ſtemehr Sorgen haben, unendlich mehr Sorgen als die Staatsmän⸗ ner anderer Länder, die weniger gefährlich leben brauchen! Denn das Gefährlichleben iſt ja nicht bloß eine ſpieleriſche Verſuchung des Schickſals, nicht jungen⸗ hafter Abenteurerdrang, nicht Rumtreiberpolitik in allen politiſchen Gaſſen. Es iſt Zwang— und es iſt nur unſer Glück und unſere große Hoffnung, wenn wir aus dieſem Zwang eine Tugend gemacht haben, wenn wir in den Zwang des Geſährlich⸗leben⸗ müſſen den Trotz und die Leidenſchaft des Wag⸗ niſſes tragen. Dieſen Zwang zum Gefährlich⸗ leben haben aber die anderen uns aufer legt, die nicht wollten, daß wir in ruhiger und zu⸗ friedener Sattheit leben ſollten. Nicht wir haben das Wagnis gewählt, ſie haben vor uns das Wagnis des Wiedergewinnens unſerer Freiheit, unſerer Ehre, unſerer Ruhe, unſerer Sicherheit geſtellt. Heute entſetzen ſie ſich über die„turbulente deut⸗ ſche Politik“— ſte vergeſſen dabei nur, daß dieſe 2. Seite Nummer 517 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Samstag, 7. November 1986 turbulente deutſche Politik das Ergebnis ihrer eige⸗ nen iſt. Heute erſcheinen wir ihnen plötzlich fremd und unheimlich— ſie vergeſſen dabei nur, daß ſie uns ja gar nicht in ihrem neuen Europa heimiſch werden ließen, und daß wir eben dabei ſind uns ſelbſt hier eine wirkliche Heimſtatt zu ſchaffen. Sie nennen uns aufrühreriſch und unberechenbar— und ſie vergeſſen dabei nur, daß ſie das Geſetz und das Ziel des Aufruhrs ſelbſt gegeben haben, und daß das Einzige, was ſie berechneten, die Ewigkeit unſerer Not und unſerer Schmach war. Darum haben ſie kein Recht, uns darum zu ſchel⸗ ten, wenn wir jetzt gefährlich leben, dem Handeln vor dem Reden den Vorzug geben, die Tat vor das Hoffen, das Fordern vor die Bitte und den Verſuch vor das Warten ſtellen. Die einzigen, die ein Recht haben, uns bei dieſem Gefährlichleben zu zügeln, das ſind wir ſelbſt. Wir müſſen uns darüber klar ſein, wo die Grenzen des vertretbaren und des nicht vertretbaren Wag⸗ niſſes liegen, und wir müſſen die Vorausſetzungen kennen, die das Gefährlichleben an uns ſelber ſtellt: die Vorausſetzungen der Selbſtzucht und der Solbſt⸗ kontrolle, der politiſchen und moraliſchen Gemein⸗ ſchaft und der willenmäßigen Entſchloſſenheit. Das iſt unſexe Sorge bei dem gefährlichen Leben, das wir führen. Eine Sorge, die gewiaß nicht klein zu neh⸗ men iſt, denn ſchließlich hängt unſer ganzes Schickſal an ihr, aber eine Sorge, mit der wir ſchon fertig zu werden hoffen, weil wir uns jung und ſtark fühlen und den Glauben in uns tragen, daß Diſziplin und Wille immer noch die Hebel ſind, mit denen auch das Schickſal ſelbſt ſich aus den Angeln heben läßt! Dr. K. W. 2 4 2* Flaliens Luftwaffe Muſſolini beſichtigt 356 Bombenflugzeuge — Mailand, 4. November.(U..) Muſſolini beſichtigte geſtern in Begleitung offi⸗ zieller Perſönlichkeiten und der Preſſe auf dem Flug⸗ platz Lonate Puzzuolo 356 Bombenflugzeuge und mehrere Einheiten neuer Jagd⸗ und Aufklä⸗ rungsmaſchinen. Nach der Beſichtigung der Flug⸗ zeuge, die auf einer Strecke von 2 Kilometer auf⸗ geſtellt waren, gab Luftfahrtminiſter Valle die Er⸗ klärung ab, daß es ſich bei dieſen Flugzeugen um eine von insgeſamt vier italieniſchen Landgeſchwa⸗ dern der italieniſchen Luftwaffe handele. Jedes die⸗ ſer Geſchwader umfaſſe 6„Regimenter“. Unter den Flugzeugen befanden ſich auch mehrere Abteilungen ſogenannter„Vorhutmaſchinen“, die ſich durch beſondere Schnelligkeit auszeichnen und, wie Valle mitteilte, eine Spitzengeſchwindigkeit von 430 Stundenkilometer erreichen. Einige der Maſchinen ſtiegen zu Schauflügen auf, an die ſich eine An⸗ ſprache Muſſolinis an die Piloten ſchloß. Muſſolini begab ſich darauf zum Bahnhof, von wo er nach Rom abreiſte. Zahlreiche Maſchinen donnerten über dem Bahnhofsgebäude, bis der Zug Muſſolinis ab⸗ fuhr, und Scheinwerfer erleuchteten die Nacht mit ihren Lichterbündeln taghell. Deutet man nicht eiwas zuviel hinein? Frankreich reklamiert Eden für ſeine Politik „Geradezu ein Taumel der Genugtuung“ über die Eden-Rede— Ein Herz und eine Seete“!!? (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondeuten) — Paris, 7. November. Die Rede des engliſchen Außenminiſters Eden bildet weiter den Geſprächsſtoff der politiſchen Kreiſe in Paris. Der Quai'Orſay ſoll geſtern in einer Konferenz der leitenden Beamten ſich eingehend mit dieſer Rede befaßt haben, wobei ſie erneut volle Zu⸗ ſtimmung fand. Sie beſtätigte geradezu die leitenden Ideen der franzöſiſchen Politik, die nunmehr ganz darauf eingeſtellt ſei, die Führung der enro⸗ päiſchen Politik England zu überlaſſen. Frankreich begnüge ſich durchaus damit, eine zweite Rolle zu ſpielen. Wenn ſchon die Thronrede des engliſchen Königs befriedigte, ſo habe die Rede Edens den Quai d' Orſay geredezn in einen Taumel der Genugtuung verſetzt. Sie werde von dort aus nunmehr auch als eine Garantie für eine ruhige Entwicklung in Europa an⸗ geſprochen, ſoweit„die böſen Nachbarn“ eine der⸗ artige Entwicklung zuließen. Man glaubt nunmehr durch die Wiederwahl Rooſevelts ſowohl Amerika wie durch die Rede Edens nun auch eindeutig Eng⸗ land für eine europäiſche Politik im Sinne der kol⸗ lektiven Sicherheit, wie man hier ſagt, und des„allgemeinen Friedens“ gewonnen zu haben. Schon die vorſichtige Behandlung der italieni⸗ ſchen Frage durch Eden wie auch die Schonung, die er Rußland dadurch zuteil werden ließ, daß er die kommuniſtiſche Frage überhaupt nicht berührte, und das neue Bekenntnis zum Völkerbund ſeien ebenſo Grundſätze der franzöſiſchen Politik wie der eng⸗ liſchen. Das Bekenntnis, das England nunmehr aber durch die Stimme ſeines Außenminiſters zu Frank⸗ reich abgelegt habe, ſei ſo offen und weitherzig ge⸗ weſen, wie man es kaum hätte erwarten dürfen. Da⸗ bei erwähnt man beſonders, daß dieſe Rede nicht eine private Aeußerung des Herrn Eden war, ſon⸗ dern eine offizielle Rede, von der jedes Wort vorher von dem Premierminiſter Baldwin perſönlich abgewogen worden ſei. Das zu wiſſen, ſei beſonders wichtig, da gerade Baldwin bisher ſich einem offenen Anſchluß Englands an Frankreich mit Rückſicht auf die engliſche öffentliche Meinung wider⸗ ſetzt habe. Politiker hätten dieſe Bindung zwar längſt für notwendig erkannt. Nun habe aber auch die engliſche Oeffentlichkeit, wie der„Intranſigeant“ ſich ausdrückt,„endlich begriffen“. Im übrigen verlautet noch, daß Premierminiſter Baldwin ſchon für den Fall eines Scheiterns der Weſtpaktkonſerenz ſeine Zuſage zu einem zwei⸗ ſeitigen Nichtangriffs⸗ und Hilfeleiſtungspakt zwiſchen Frankreich und England gegeben habe. „Die noloriſche Anmoralilüt der Genfer Einrithlung“ Italien will von Genf nichts mehr wiſſen Der Gegenſatz der engliſch-franzöſiſchen zu der italieniſch-deutſchen Auffaſſung — Rom, 7. November. Während die Eden⸗Rede von der römiſchen Preſſe in ihren Londoner Berichten ſehr ſkeptiſch be⸗ handelt wird, kehrt der Hauptſchriftleiter des„Gior⸗ nale'Italia“ in ſeinem heutigen Leitartikel zur Mailänder Rede Muſſolinis zurück, um nach der Eden⸗Rede den ganzen Nachdruck auf die Feſtſtellung zu legen, daß Italien wie auch Deutſchland und andere große Nationen keinerlei Vertrauen mehr in den Völkerbund als Werkzeug der Zuſammenarbeit und des Friedens hätten. Wegen der notoriſchen Immoralität der Genfer Einrichtung und ſtellten damit einen recht anſehnlichen Teil der Welt dar. ö Viel zu ſpät ſpreche man heute von einer Reform des Völkerbundes. N Für eine wirkliche Reviſion des Völkerbundes müſſe man dieſem erſt Herz und Lungen und einen lebendi⸗ gen Wirklichkeitsſinn geben. Wo aber ſei dieſer Wirklichkeitsſinn bei Männern zu finden, die noch heute von dem Abeſſinien des Negus als einer vor⸗ handenen Realität ſprächen, während doch Abeſſinien unter die endgültige und vollſtändige Souveränität Italiens gekommen ſei. Dieſe Souveränität kann auch nicht mehr angetaſtet werden, ſo erklärt das halbamtliche Blatt,. ohne in Europa den Krieg herauszufordern. Ita⸗ lien ſucht überhaupt nichts mehr in Geuf, nicht einmal poſthume Anerkennungen, die in der Retorte eines üblen Kuhhandels gebraut werden. Neben dieſer ſcharfen Stellungnahme gegen den Völkerbund betont„Giornale'Italia“ noch einmal den von Muſſolini in Mailand ausgefprochenen Grundgedanken, daß es durchaus nicht erwieſen ſei, daß nur der Weg über den Völkerbund zum Frieden führe. Eine ſolide Konſtruktion ſei das Gebäude, das zwiſchen Italien und Deutſchland unter offen⸗ kundiger Zuſtimmung anderer Nationen zu entſtehen im Begriff ſei. In Wirklichkeit liege das Problem von Krieg und Frieden, von Sicherheit und Gefahr, das man nach der Rede Muſſolinis mit dem Gegen⸗ 5 ſatz zwiſchen der italieniſch⸗deutſchen und der fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Zuſammenarbeit ſchaffen wollte, lediglich in dem Gegenſatz ihrer politiſchen Richt⸗ linien, wie ſie ſich aus einer verſchiedenen Bewer⸗ kung der Tatſachen ergäben. Wo Frankreich und England die Garantie des Friedens ſehen wollten, ſähen Italien und Deutſchland einen ſicheren Anlaß der Unordnung und damit des Krieges. ihrer unaus⸗ rottbaren Verſtändnisloſigkeit hätten viele große Na⸗ tionen ſich vom Genfer See zurückgezogen und wür⸗ den niemals mehr dahin zurückkehren. Alles in allem zählten die großen Nationen, die ſich Genf fernhiel⸗ ten, über 360 Millionen ziviliſierte Menſchen und. Londoner Konzeſſion in Aödis Abeba — Rom, 6. November. Der engliſche Botſchafter hat am Freitagabend nach einer amtlichen Mitteilung der Agenzia Ste⸗ fani dem italieniſchen Außenminiſter den Beſchluß ſeiner Regierung mitgeteilt, die zum Schutz der engliſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba ſtehende Abteilung indiſcher Truppen zur ückz u⸗ ziehen und die italieniſchen Behörden zu er⸗ ſuchen, den Schutz der Beamten der Geſandtſchaft zu übernehmen. f Vom italieniſchen Außenminiſter Graf Ciando wurden entſprechende Zuſicherungen gegeben, wor⸗ auf der engliſche Botſchafter erklärte, daß der Be⸗ ſchluß ſchnell zur Durchführung gebracht werden ſolle. Graf Ciando hat daraufhin zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß ſeine Regierung den Beſchluß zu ſchätzen wiſſe. Dieſer Pakt ſolle noch vor den engliſchen Krönungs⸗ feierlichkeiten unterzeichnet werden. Schon oft genug in den letzten Jahren wurde zwar die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft, wenn auch noch nie ganz ſo offen und betont, gefeiert wie heute. Bisher hat ſie ſich aber lediglich in einigen tatſäch⸗ lichen Gebieten der reinen Politik und der militäri⸗ ſchen Zuſammenarbeit bewieſen, dagegen nie in dem Gefühlsleben der beiden Völker. Es bleibt abzuwarten, ob es nunmehr wirklich zu einem noch engeren Kontakt kommen wird Der Staatsſekretär und die Internationale Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 7. November. In der franzöſiſchen Kammer iſt geſtern nachmit⸗ tag nach kaum 24ſtündiger Dauer die„Vortagung“ zur eigentlichen Herbſttagung ſchon zu Ende gegan⸗ gen. Das von der Regierung eingebrachte Geſetz über die Finanzhilfe an die Kommunen und Pro⸗ pingen iſt einſtimmig angenommen worden. Das Geſetz bringt eine Finanzbeihilfe von rund einer halben Milliarde, wovon 200 Millionen allein auf Paris entfallen. Die Kammer hat ſich daraufhin auf nächſten Freitag vertagt. Sie wird dann den „Fall“ des Innenminiſters Salengro diskutieren, der bekanntlich beſchuldigt worden iſt, daß er während des Krieges Fahnenflucht verübt habe und deshalb vom Kriegsgericht zum Tode ver⸗ urteilt worden ſei. Der Senat beſchäftigte ſich geſtern nachmittag mit der Interpellationsdebatte über die letzte Inſpek⸗ tionsreiſe des Unterſtaatsſekretärs im Marinemini⸗ ſterium Blanco nach Cherbourg und Breſt. Der frühere Marineminiſter Dumenil kritiſierte voll Lei⸗ denſchaft die Rolle des Unterſtaatsſekretärs, der es „an richtigem Benehmen“ habe fehlen laſſen. Schließlich ſei ein Unterſtaatsſekretär auf einer of⸗ fiziellen Reiſe eine„offizielle Perſönlichkeit“ und nicht ein Parteimann. Es gehe nicht an, daß er nochmals bei derartigen Reiſen ſich lediglich von marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Ar⸗ beitern mit roten Fahnen, mit dem Geſang der Marſeillaiſe und geballten Fäuſten empfangen laſſe. Es gehe auch nicht an, daß man den Arſenalarbeitern für dieſe„Arbeit“ auch noch einen Tag Ferien be⸗ zahle. 5„„ Die Rückwirkungen dieſes Verhaltens ſeien ſchon bedauerlich genug. Ein Marineoffizier in der Gefolgſchaft des Unterſtaatsſekretärs habe ſich nicht geſchent, ehen. falls die geballte Fauſt zu erheben und die Inter⸗ nationale mitzuſingen. Aber ſieben Matroſen eines-Boots, die in der Trunkenheit die Internationale angeſtimmt hätten, ſeien heute vors Kriegsgericht geſtellt worden.„Und Sie, Herr Miniſter?“ richtete ſich der Redner mit einer direkten Frage an den Unterſtaatsſekretär. Darüber kam es zu einem lebhaften Zwiſchenfall, denn der Miniſterpräſident Leon Blum konnte ein kleines Lächeln nicht verbergen. Der Unter⸗ ſtaatsſekretär Lemery vief ihm zu:„Sie haben nicht zu lachen. Das Benehmen Ihrer Miniſter und Ihr eigenes iſt einfach ſchändlich.“ Der Graf de Leuſſe rief dem Miniſterpräſidenten zu:„Ich als Elſäſſer, der dieſem Schauſpiel zuſieht, kann Ihnen, Herr Miniſterpräſident, nur ſagen: Sie ſind ent⸗ ehrt!“ a Nach dieſem Zwiſchenfall ergriff der Marineminf⸗ ſter Casnier⸗Dupare ſelbſt das Wort, um dem Inter⸗ pellanten zu antworten. Er erklärte lediglich, ſein Unterſtaatsſekretär habe durchaus das Recht, ſeine Inſpektionsreiſe zu organiſieren, wie es ihm gefalle. Selbſtverſtändlich habe Blanco ſich auch von den Ar⸗ beiterdelegierten empfangen laſſen. Männer wie Blanco ſeien eben wahre Demokraten. Wenn die Arbeiter die Internationale ſängen, ſo käme darin nicht etwa ihr Haß, ſondern auch ihre Hoffnung zum Ausdruck. Nach dieſer überaus ſchwachen Verteidigung nahm der Senat einſtimmig eine Entſchließung an, worin er die Zwiſchenfälle, die der Unterſtaatsſekre⸗ tär Blanco hervorgerufen hatte. aufs lebhafteſte be⸗ dauert und fordert, daß derartiges nicht mehr ge⸗ ſchehen dürfe. Der Miniſterpräſident Leon Blum hatte ſich mit keinem Wort gegen dieſen Tadel er⸗ hoben und darauf verzichtet, die Vertrauensfrage zu ſtellen. Das Programm ffir den S. und 9. November Appell der alten Kämpfer— Gedenkfeiern an der Feloͤherrnhalle Der hiſtoriſche Marſch durch die Stadt — München, 6. November. Das offizielle Programm für die Begehung des 6/9. November in der Hauptſtadt der Bewegung liegt nunmehr vor. Danach beginnen die Feierlichkeiten am Sonntag, dem 8. November, um 19 Ahr mit dem Treſſen der alten Kämpfer im Bürgerbräukeller, wo der Führer zu ſeinen alten Kämpfern an dieſer hiſtoriſchen Stätte ſprechen wird. Es ſpielen der Muſikzug und der Spielmannszug der Standarte Adolf Hitler. Die Teilnehmer dieſer Ver⸗ ſammlung ſind: die alten Kämpfer, die Hinterbliebenen der 16 Gefallenen, die Gäſte des Führers, die Reichs⸗ leiter und Gauleiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer, SA, Ss, Nc, die Obergebiets⸗ führer und Gebietsführer, die Hauptdienſtleiter der Reichsleitung und die Arbeitsgauführer des Reichs⸗ arbeitsdienſtes. Um 23 Uhr erfolgt dann der Ein marſch der Standarten durch das Siegestor zur Felödherruhalle. An ihm beteiligt ſich der Muſikzug der SS⸗ Standarte„Deutſchland“, der den Aufmarſch eröffnet. Ihm folgen zwei Ehrenſtürme der SS⸗Standarte Deutſchland, hinter denen die Blutfahne getragen wird, an die ſich die Standarxten der SA, SS und des NSec reihen. Anſchließend tragen alte Kämpfer Dr. Ley gegen ausländiſche Lügenmeldungen: „In keinem Belrieb wurde der Lohn gesenkt“ Auch die Preiſe werden unter allen Amſtänden gehalten werden! — Berlin, 7. November. Als Abſchluß der Arbeitstagung der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft„Verkehr und öffentliche Be⸗ triebe“ fand am Freitagabend in der Deutſchland⸗ halle eine große Kundgebung ſtatt. Nach einem kurzen Gedenken der Toten der Be⸗ wegung und der Opfer der Arbeit leiteten Lieder⸗ vorträge zu der Anſprache des Staatsſekretärs Ohneſorge über. Die Reichspoſt habe ſich, ſo betonte Staatsſekretär Ohneſorge, das Hochziel geſtellt, ihren rieſigen Ap⸗ parat voll und ganz dem Führer zur Verfügung zu ſtellen. Wie auch in der Vergangenheit, ſo werde die Reichspoſt auch in Zukunft ſtets beſtrebt ſein, außerordentliche Leiſtungen zu vollbringen. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen, Dr. Todt, befaßte ſich mit den Autobahnen. Schon die erſten Zählungen hätten Aufſchluß ge⸗ geben über die ungeheure Leiſtungsfähigkeit dieſer Straßen. Zwiſchen Roſenheim und München ſeien inner⸗ halb von 20 Stunden 40 000 Fahrzeuge gezählt worden. Gegen ihren Willen ſei die Reichsbahn ſeinerzeit, ſo hob der ſtellpertretende Generaldirektor der Deut⸗ * ſchen Reichsbahn, Kleinmann, nach der Anſprache Dr. Todts hervor, aus dem Reich herausgenommen worden. Dieſe Maßnahme habe jedoch den einen Vorteil gehabt, daß ſie es möglich gemacht habe, ſich von Parteieinflüſſen und Sonderintereſſen fernzu⸗ halten. Die Iſolierung ſei keine Entfernung vom Volk, ſondern nur vom Parlament geweſen. Heute ſei Regierung und Reichsbahn eine Einheit. Die Reichsbahn mache ſich den Einſatz für das große Wiederaufbauwerk zur Ehrenpflicht. Auch auf ſo⸗ zialem Gebiet werde ganze Arbeit geleiſtet. Hierauf ergriff Dr. Ley das Wort zu einer An⸗ ſprache, in der er u. a. folgendes ausführte: Sozialismus ſei Gerechtigkeit, recht ſei, was dem Volke nütze, was Deutſchland ewig mache. Es gelte, auch in der Zukunft Opfer zu bringen und alle Kräfte einzuſetzen. Zur Lohnfrage bemerkte Dr. Ley, daß es eine Lüge ſei, wenn heute immer noch einige Gegner behaupteten, die Löhne würden ab⸗ gebaut. In ganz Deutſchland ſei noch in keinem Betrieb eine Lohnſenkung erfolgt, im Gegenteil ſeien zahlreiche Tarifverbeſſerungen und andere materielle Mehrleiſtungen durchgeführt worden. Auch die Preiſe würden unter allen Umſtänden gehalten werden. 3 die 16 Kränze, die der Führer den erſten Blutopfern der Bewegung widmet.„ Ehrenſtürme der SA, des NS, der Politiſchen Leiter, des Reichsarbeitsdienſtes und der SS be⸗ ſchließen den mitternächtlichen Zug, der ſeinen Weg durch die Ludwigſtraße zum Odeonsplatz nimmt. An deſſen beiden Seiten nehmen die Standarten Aufſtellung. Kampfgenoſſen von 1923 legen unter den Klängen des Präſentiermarſches die 16 Kränze des Führers an den in der Feldherrnhalle aufgeſtell⸗ ten Flammen⸗Pylonen nieder, deren jeder den Na⸗ men eines der Ermordeten trägt. Nunmehr bezieht Hitler⸗Jugend die Ehrenwache. Die Ehrenſtürme der SA, des NS, der Politiſchen Leiter, des Reichs⸗ N und der SS ziehen am Mahnmal vorbei. 5 Dem Montag, dem 9. November gibt ſein Gepräge der Marſch des 9. November. Um 10.30 Uhr erfolgt die Aufſtellung des Zuges am Bürgerbräukeller. Als erſter nimmt Julius Streicher Auf⸗ ſtellung, hinter dem die Blutfahne getragen wird. Es reihen ſich an: die Führergruppe, die alten Kämpfer, die Reichsleiter, Gauleiter, Obergruppenführer und Gruppenführer, SA, SS, NSgeed, Obergebietsführer und Gebietsführer, Hauptdienſtleiter der Reichslei⸗ tung, Arbeitsgauführer des Reichsarbeitsdienſtes, Dahinter ſtellen ſich auf: zwei Stürme SS, ein Sturm NSsick, eine Abteilung Politiſche Leiter, eine Abteilung Reichsarbeitsdienſt und ein Sturm SS. Für die alten Kämpfer iſt als Marſchanzug Uni⸗ formmantel und Mütze ohne Rang⸗ und Dienſt⸗ abzeichen vorgeſehen. Um 12.10 Uhr beginnt dann der Marſch des Zuges durch die Straßen des 9. November 1923. Er nimmt ſeinen Weg durch die Roſenheimer Straße über die Ludwigsbrücken durch die Zweihrük⸗ kenſtraße, über den Iſartorplatz durchs Tal, über den Marienplatz durch die Weinſtraße, Theatiner⸗ ſtraße, Peruſaſtraße und Reſidenzſtraße zur Feld⸗ herrnhalle. Dort, wo der Zug um 12.50 Uhr eintrifft, findek das Gedenken am Mahnmal ſtatt. 16 Salut⸗ ſchüſſe künden an, daß vor 13 Jahren 16 Männer ihr Leben für Deutſchland geopfert haben. Nach dieſem Weiheakt zum Gedächtnis und zur Ehrung der erſten Blutzeugen der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung erfolgt der Marſch von der Feldherruhalle zur Ewigen Wache. Auf dem Königlichen Platz ſind um 13.10 Uhr auge⸗ treten zum Appell vor den Toten der Bewegung Marſchblöcke der SA., des NScK, der Politiſchen Leiter, des Reichsarbeitsdienſtes und der Hitler⸗ Jugend, die Rekruten der SS⸗Standarte Adolf Hit⸗ ler und SS- Standarte Deutſchland. Nach dem Eintreffen des Zuges des 9. November nehmen die alten Kämpfer vor der Ewigen Auſſtellung. 5 Adolf Hitler ſteht bei den Helden der Bewegung. Danach ruft der Sprecher der Partei, Adolf Wag. ner, zum Appell, die Wachparade zieht auf, worauf der Sprecher der Partei den Appell beendet. 45 Bettifft: 5 8 H. EA PH. E REEMTSMA- ALTONA-BAHRENFELD KUNG Auf Antrag der Fachuntergruppe Cigarettenindustrièe ist eine neue Preishelasse im KHleinverkauswert von 4½ Pfg. geschaſfen worden. Die Hersteller hochwertiger Orient. ci garetten haben daraußhin eine allgemeine Preissenhung der bishie- rigen J Pyfg.-Preishlasse auf 4% Fyg. beschlossen. DieOualitdten bleiben unverandert. REEMTSMA CIGARETTEN eine Packung 20 6 Stück N. eee 4. Seite/ Nummer 517 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 7. November 1936 2 Zum Gemeinſchafts-Eintopfeſſen ko mmtalles am Sonntag, 8. November, in den Nibelungenſaal des Roſengartens. Preis der Portion Eintopfeſſen 30 Pfennig. Konzert des Kreismuſikzuges der Politiſchen Lei⸗ ter und des Muſikzuges der SA⸗Standarte 171. Ausgabe des Eſſens: 12 bis 14 Uhr. Karten zur Teilnahme am Eſſen bei der Kreis⸗ amtsleitung der NSV, I. 5, 6, deren Stadtorts⸗ gruppen, und am Sonntag an Ort und Stelle. Die Teilnahme an dieſem Eſſen befreit nie⸗ mand von ſeinem Opfer zur Liſtenſamm⸗ lung der Politiſchen Leiter. 4 6 Erdal. Schuhereme Heute ſammeln die Pimpfe Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat eine Anordnung über die Sammlung und Verwertung von Altmaterial durch die HJ erlaſſen, in der auf die erhebliche Schädigung des deutſchen Volksvermö⸗ gens durch achtloſes Fortwerfen alter Flaſchen⸗ kaßfeln, Tuben und Silberpapier hinge⸗ wieſen wird. Jährlich gingen dadurch Tauſende von Tonnen Zinn, Blei und Aluminium im Werte von Millionen Reichsmark verloren, und es entſteht ein großer Verluſt an wichtigen Rohſtoffen. Dieſe Altmaterialien aus Nichteiſenmetall ſollen jetzt durch die HZ und das Da geſammelt wer⸗ den. Die Sammlung von allem anderen Altma⸗ terial, wie Lumpen, Papier, Alteiſen und derglei⸗ chen bleibt dagegen nach wie vor ausſchließlich dem Rohproduktengewerbe überlaſſen und wird der HJ ausdrücklich unterſagt. Es wird in der Anord⸗ nung des Reichsjugendführers darauf hingewieſen, daß die deutſche Wirtſchaft einen rührigen, zuverläſ⸗ ſigen und gutorganiſierten Altmaterialhandel braucht. da nur dort die Vorausſetzungen gegeben ſind, das Altmaterial fachkundig zu ſortieren, zu lagern und der volkswirtſchaftlich zweckmäßigſten Wiederver⸗ wertung zuzuführen. Auch ſoll eine Schädigung der ariſchen Kleinhändler und Sammler vermieden wer⸗ den. Da es aber nicht Aufgabe des Rohprodukten⸗ gewerbes ſein kann, die grammweiſe in den einzel⸗ nen Haushaltungen entfallenden Mengen von Nicht⸗ eiſenmetallen zu ſammeln, ſoll die HJ und das D eingeſetzt und damit zur Hilfeleiſtung für die deutſche Wirtſchaft herangezogen werde. Der Einſatz der HJ⸗ Formationen erſolgt nicht durch große Aktion und mit großer Propaganda. Nach der Anordnung des Reichsjugendführers ſoll grundſätzlich jeder Hitler⸗ oder Jungvolk⸗ junge ſämtliche Haushaltungen ſeines Wohnhauſes beſuchen und die dort zuſam⸗ mengekommenen Altmaterialien aus Nichteiſen⸗ metallen abholen. Durch Zuſammenarbeit der Ge⸗ folgſchafts⸗ und Fähnleinführer ſoll eine gleich⸗ mäßige Erfaſſung aller der Wohnbezirke auch in den „Landgebieten gewährleiſtet werden. Die geſammel⸗ ten Altmaterialien werden bei einem zu beſtimmen⸗ den Mitglied der HJ abgeliefert und unter Auſſicht des Geldverwalters an den nächſtgelegenen Alt⸗ material⸗Kleinhändler verkauft. Die Erträge des Verkaufes gehören der Gefolgſchaſt oder der Fähn⸗ leinkaſſe. Sicherung des Arlauberverkehrs zu Weihnachten f Der Reichskriegsminiſter hat umfangreiche An⸗ ordnungen erlaſſen, um die Durchführung des Ur⸗ lauberverkehrs zu Weihnachten zu ſichern. Die Beurlaubungen aller Wehrmachtsangehörigen ſol⸗ len ſich, ſoweit Urlaubsfahrten mit der Bahn auf Militärfahrkarte in Frage kommen, auf möglichſt gleichſtarke Raten verteilen. Für die erſte Rate ſoll der Urlaub ſpäteſtens am 22. Dezember mittags beginnen und am 28. Dezember enden, für die zweite Rate ſoll er ſpäteſtens am 30. Dez. mittags beginnen und am 5. Januar enden. Die Urlaubszeiten ſind ſo feſtgeſetzt, daß die Reiſetage für beurlaubte Wehrmachtsangehörige außerhalb des ſtärkſten allgemeinen Verkehrs liegen. Der Er⸗ laß trifft weiter Anordnungen über Transportfüh⸗ rer und Zugwachen ſowie die Einrichtung einer militäriſchen Auſſicht und Auskunft auf Bahnhöfen mit ſtarkem Urlauberverkehr. format tn vorgenommen. Ein wertvolles Heimatmuſeum ſucht eine Bleibe Was wird mit unſerem Naturkundemuſeum? Jahrzehntelang ein Stiefkind— Eine Teilausſtellung in neuhergerichteten Räumen ſteht bevor Um das Geſchick unſeres Naturkundemuſeums iſt es eigenartig beſtellt. Das kann man von ſeinen Anfängen bis zum heutigen Tage feſtſtellen. Und immer wieder iſt es nur eine Frage, die die Ge⸗ müter nicht zur Ruhe kommen läßt: die Frage nach dem geeigneten Raum. So ſeltſam es klingt, aber ſo lange dieſes Muſeum beſteht, fand es ſelbſt in dieſem großen Schloß, das Mannheim ſein eigen nennen darf, nicht den entſprechenden Platz. Schon Collini, der eigentliche Gründer dieſes Mu⸗ ſeums, hatte ſich mit den verſchiedenſten Vorſchlä⸗ gen und Anliegen auseinanderzuſetzen und konnte es trotz aller Vorſtellungen beim Kurfürſten Karl Theodor nicht hindern, daß er mit ſeinen geliebten Schätzen hierhin und dorthin ziehen mußte, je nach dem gerade Räumlichkeiten frei waren. Aus einem plötzlichen Gefallen an ſchön geſchliffenen Steinen heraus regte Karl Theodor dieſe Samm⸗ lung an. So ganz mit dem Herzen ſchien aber auch der„Mäzen“ unſerer Stadt nicht bei dem Kind ſeiner Laune zu ſein. Jedenfalls beſichtigte er es zum erſten Male lange nach ſeiner Einrichtung. Es floſſen der Sammlung, die bis dahin im Weſent⸗ lichen nur eine Mineralienſammlung war und mehr oder weniger als Liebhaberei angeſehen wurde, daraufhin zwar häufiger ſchöne Geſteins⸗ ſtücke und ⸗ſchliffe von verſchiedenſter Seite und aus verſchiedenſten Ländern zu, aber die Zuteilung ge⸗ eigneter Räume wurde ſchon damals nicht erzielt. Alle Bittgänge und Vorhaltungen des rührigen Collini nützten nichts. Hatte er für ſeine allmählich recht anſehnliche Sammlung zunächſt zwei immer⸗ hin annehmbare Räume im zweiten Stock des Schloſſes, ſo mußte er bald aus dieſen heraus, als nämlich im Parterre gerade einige Räume frei wurden. Trotz allem Sträubens mußte er zu ebe⸗ ner Erde ziehen, wo die Sammlung hinter Gittern, ſchwer zugänglich, faſt unauffindbar war und da⸗ mit zu ewigem Schlaf verdammt ſchien. Wenn dies doch nicht eintrat, ſo lag es einmal daran, daß im Laufe der Jahrzehnte die Betreuer des„Kabinetts“ immer mehr und andersgeartete naturkundliche Gebiete, vor allem auch die Tier⸗ welt, in ihren Sammelbereich einbezogen und ſich die größte Mühe gaben, das Vielerlei an Erwor⸗ benem ſo gut als möglich zu oroͤnen und aufzu⸗ ſtellen; Collini ließ bereits wahre Prachtſtücke von Schränken bauen, die noch heute in ihrer barocken Stilreinheit und Schönheit unſer Entzücken ſind. Zum anderen und vor allem lag es daran, daß dieſe Betreuer, in klarer Erkenntnis, daß dieſe allmählich ſehr wertvoll gewordene Sammlung in ihrem„Verließ“ niemals zu der ihr gebührenden Geltung kommen konnte, den wechſelnden Oberhäuptern von Schloß und Stadt, in deren Beſitz das Naturalienkabinett ſchließlich übergegangen war, keine Ruhe mit dem Wunſch nach einem Platz an der Sonne ließen. Wenn wir heute in dieſer Ausführlichkeit auf dieſes muſeale Stiefkind unſerer Stadt zu ſprechen kommen, ſo geſchieht es deshalb, weil mit der Be⸗ hebung dieſer Raumnot nicht nur ein ſchon traditio⸗ neller Wunſch der Muſeumsleitung ſelbſt in Erfül⸗ lung gehen würde, ſondern weil hier eine kultu⸗ relle Aufgabe ihre verdiente Löſung fände. Erfreulicherweiſe verſuchte man in den letzten Jah⸗ ren ſchon des öfteren, hier Abhilfe zu ſchafſen. Nicht umſonſt haben ſich aber auch gerade in den letzten Die Feiern am 9. November in Mannheim Ehrenwachen Kranzniederlegung— Gedenkfeiern in allen Ortsgruppen Die Partei gedenkt der Toten auf folgende Weiſe: Aufſtellung von Ehren wachen a) an den Gräbern der Toten der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung; b) an den Ehrenmalen für die Toten des Welt⸗ krieges; c) an den Denkmälern der verſchiedenen Regi⸗ menter. N Der Aufzug der erſten Wache und das Abtreten der letzten Wache wird in Begleitung einer Ehren⸗ e Ortsgruppe Almenhof „ Bismarckplatz 5 Platz des 30. Jauuar „ Schlachthof 5 Deutſches Eck und Plankenhof 5 Erlenhof 5 Feudenheim⸗Oſt 70 Feudenheim⸗Weſt 5 Friedrichsfeld 5 Friedrichspark 7 Strohmarkt 7 Horſt⸗Weſſel⸗Platz 1 Neuoſtheim 7 Waſſerturm 5 Humboldt 5 Jungbuſch 5 5 Rheintor und Neckarſpitze 5 Käfertal⸗Nord Bäckerweg Lindenhof Waldpark Neckarſtadt⸗Oſt Wohlgelegen Neu⸗Eichwald Wallſtadt Rheinan Sandhofen Seckenheim Waldhof Neckarau⸗Nord Neckarau⸗Süd In der Feier der Ortsgruppe Lindenhof mit Waldpark ſpricht der Kreis leiter. An dieſen Feiern nimmt die Partei mit ihren ſämtlichen Gliederungen und Formationen teil. Darüber hinaus bitten wir die Vereine des Reichs⸗ kriegerbundes(Kyffhäuſer), ſowie die übrigen Ver⸗ eine und die geſamte Bepölkerung, teilzunehmen. R 7 1 1** 2** 2 2* Beflaggung Wir bitten alle Parteigenoſſen und darüber hin⸗ aug die geſamte Bevölkerung, zum Zeichen des Ge⸗ denkens unſerer Toten am 9. November Halbmaſt zu flaggen. Heil Hitler! Die Kreispropagandaleitung. Die Fahnen des Sieges heraus! Aufruf des Keichspropagandaleiters zum 9. Nov. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gibt, dem „Völkiſchen Bepbachter“ zufolge, bekannt: „Alljährlich am 9. November gedenkt die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung und mit ihr die ganze Nation in ſtolzer Trauer ihrer Toten. Ueberall im Reich ziehen an den Gräbern un⸗ ſerer ermordeten Kameraden die Ehrenwachen der nationalſozialiſtiſchen Formationen auf. In der Hauptſtadt der Bewegung ſchart der Füh⸗ rer ſeine älteſten Mitkämpfer um ſich. Zu ihnen ſpricht er am Vorabend des 9. November in dem gleichen Saal, von dem die ſchickſalhaften Ereigniſſe des Jahres 1923 ihren Ausgang nahmen Mit ihnen tritt er jedes Jahr von neuem den hiſtoriſchen Marſch zur Feldherruhalle au. Zu derſelben Minute, da am 9. November 1923 die erſten 16 Blutzengen der nationalſozialiſtiſchen Kranzniederlegung Nach dem Aufziehen der erſten Wache wird an ſämtlichen Deukmälern und Gräbern der Toten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eine feierliche Kranzniederlegung erfolgen durch den Hoheltsträger der Partei bzw. Führer der betreffenden Formation. Die Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof, verbunden mit einer kurzen Feier, nimmt der Kreisleſer vor. Gedenkfeiern In allen Ortsgruppengebieten hält die Partei um 20 Uhr Gedenkſeiern für die Toten der Bewegung und des Weltkrieges ab. Die Feiern finden im Freien auf folgenden Plätzen ſtatt: Gabelsbergerplatz * * U⸗Schulplatz Erlenhofplatz Am neuen Denkmal(Rathaus) Schulhof der Volksſchule Zeughausplatz Waſſerlurm(Seite Friedrichsplatz) . Marktplatz Humboldt Kzö⸗Turuplatz 35 8 Kriegerdenkmal Platz vor dem Altersheim Platz am Anfang der Myſelſtraße Neiherplatz Marktplatz Neues Kriegerdenkmal Kriegerdenkmal an den Planken Kriegerdenkmal Kriegerdenkmal(Rathaus) Marktplatz 55 Idee in den Salven eines heimtückiſchen Verrats zuſammenbrachen, donnern nun jedes Jahr 16 Schuß Salut an der Feldherrnhalle auf, als Zeichen des Aufzugs der 16 Gefallenen am 9. November 1923 zur Ewigen Wache auf dem Königlichen Platz. So wird jedes Jahr von neuem der Totengedenk⸗ tag der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu einem Feiertag des Siegs und der Auferſtehung für das ganze dentſche Volk. Und deshalb hiſſen wir auch am 9. November die Fahnen des neuen Reichs an allen öffentlichen Gebäuden, Arbeitsſtätten und Wohnhäuſern als Siegesbanner der deutſchen Revolution.“ Keine Luſtbarkeit am 9. November Der 9. November iſt in der deutſchen Geſchichte durch die Opfer der NSDAP vom Odeonsplatz zu München für alle Zeiten zu einem Tag des ernſten Gedenkens geworden; er wird vom ganzen deut⸗ ſchen Volk als ein Tag der Einkehr und des na⸗ tionalen Erinnerns begangen werden. Die Bedeu⸗ tung dieſes Gedenktages wird durch die Veranſtal⸗ tungen der Partei beſonders gewürdigt. Der Reichs⸗ miniſter des Innern, Dr. Frick, hat nunmehr zum Schutze des Gedenktages für die Ermordeten der Bewegung am 9. November eine Verordnung er⸗ laſſen, durch die am 9. November 1936 in Räumen mit Schankbetrieb muſtkaliſche Darbietun⸗ gen jeder Art mit Ausnahme der Darbietungen der deutſchen Rundfunkſender und ferner alle an⸗ deren der Unterhaltung dienenden öffent⸗ lichen Verauſtaltungen verboten werden, ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tag entſprechende ernſte Charakter gewahrt iſt. 5 Für jeden Fall der Nichtbefolgung dieſer Ver⸗ oroͤnung ſind Polizeiſtrafen angedroht. Jahren breiteſte Bevölkerungsſchichten mit dem Schickſal dieſes Muſeums, das ſeinen Sinn noch nie zu erfüllen vermochte, beſchäftigt. Dies dürfte doch unbedingt als ein ſchöner Beweis dafür angeſehen werden, daß der Wert der bisher mehr oder weni⸗ ger nur aufgeſtapelten naturkundlichen Schätze er⸗ kannt wurde. Allen Anzeichen nach ſcheint dieſer bereits in die Geſchichte unſerer Stadt eingegangene Kampf nun auch tatſächlich in ſeinen Endabſchnitt eingetreten zu ſein. Hoffentlich trügen dieſe Zeichen nicht ebenſo, wie es im letzten Jahr der Fall war. Daß es damals nicht ſo weit kam, daß„die Eisbären im Eßzimmer des verehrten Geheimrats Reiß“ Auf⸗ ſtellung fanden, konnte man allerdings nicht be⸗ dauern. Tatſächlich war dieſes Haus für ein na⸗ turkundliches Muſeum ungeeignet und wir können der Stadt heute dankbar ſein, daß wir dort ein ſolch eindrucksvolles Theatermuſeum hineinbekom⸗ men haben. Wer nun aber in den letzten Tagen die Augen etwas offen hielt, konnte feſtſtellen, daß mit dem Naturkundemuſeum etwas grundlegendes vor ſich gehen muß. Und tatſächlich iſt da auch etwas im Gange. Da ſich aber der Leiter des Muſeums, Dr. Ratz el, über Sinn und Zweck dieſer„umwälzen⸗ den“ Ereigniſſe in Stillſchweigen hüllt, ſo ſind dar⸗ über bereits rein private Anſichten geäußert wor⸗ den, die nur Vermutungen ſein können, denn nach unſeren eingehenden Nachforſchungen ſteht der end⸗ gültige Umzug und vor allem der Ort, wohin um⸗ gezogen werden ſoll, noch in keiner Weiſe feſt. Dem Muſeum wurden lediglich als Magazin die Räume der früheren Muſikhochſchule in L 2 zur Verfügung geſtellt, denn auch dieſes Gebäude ſſt für Ausſtellungszwecke denkbar ungeeignet. Diese Löſung wäre nicht befriedigend. Ob die im Beſitz der Stadt befindlichen Gipsabgüſſe helleniſcher Pla⸗ ſtiken, die zunächſt in den hinterſten Raum ver⸗ bracht wurden, in den jetzigen Räumen des Natur⸗ kundemuſeums aufgeſtellt werden, iſt noch nicht ſicher und hängt davon ab, ob man für die natur⸗ kundliche Sammlung ein entſprechendes Gebände findet. Tatſache iſt bis jetzt nur, daß zunächſt ein⸗ mal rein zur Sichtung und Ausbeſſerung der reich⸗ Uhren Schmuck Beslecke- Trauringe J. Lolterhos p 1. 5, ce haltigen und wertvollen Beſtände des Muſeums ein Großteil ſeiner Tier⸗ und Steinſammlung in die frühere Muſikhochſchule übergeführt wird und daß vier der bisherigen Räumlichkeiten eine drin⸗ gend notwendig gewordene Säuberung über ſich er⸗ gehen laſſen müſſen. Seit einem knappen Viertel⸗ jahr ſind damit bereits die Handwerker beſchiitigt und ſie werden in einigen Tagen ihr Verſchöne⸗ rungswerk beenden. Vor allem war man beſtrebl, die bisher ſo unfreundlichen Räume aufzuhellen. Die Glaskäſten und Ausſtellungspyramiden wur⸗ den entfernt. Die Böden wurden fein fäuberlich abgezogen und die Wände und Tür⸗ und Fenſter⸗ rahmen erhielten einen hellen Anſtrich. Die vor⸗ hin erwähnten herrlichen Schränke hat man von dem zwar ehrwürdigen, aber zentimeterdicken Staub befreit und auch innen friſch geſtrichen. Da⸗ mit ſchließlich auch im Winter Ausſtellungen abge⸗ halten werden können, hat man in den zwei Räu⸗ men zwei große Oefen geſetzt. Das iſt es, was bis⸗ her über Veränderungen im und um das Natur⸗ kundemuſeum feſtſteht. Daß in nächſter Zeit noch keine endgültigen Umwälzungen vor ſich gehen, beweiſt die Tatſache, daß Ende dieſes Monats, ſpäteſtens Anfang des nüchſten, in den neu hergerichteten Räumen eine Ausſtellung„Raubwild der deutſchen Hei⸗ mat“ eröffnet wird, die der Oeffentlichkeit einen Einblick in einen kleinen Teil der Schätze des Muſeums geben wird. 5 Natürlich iſt mit dieſen Neuerungen noch nicht die Löſung erzielt, die man ſich unbedingt für dieſe wertvolle Sammlung wünſcht. Wo blieben ſonſt die ſchönen biologiſchen Föhnerſchen Samm⸗ lungen, die durch den Umbau des Zeughauſes ihren Platz verloren haben, wo blieben die reichhaltigen Geſteinsſammlungen, um die uns viele Skädte be⸗ neiden, die Vogelſammlung? Hier muß über kurz oder lang eine bleibende Löſung gefunden werden, ſoll das Naturkundemuſeum, das nicht zuletzt auch ein beachtliches„Heimatmuſeum“ iſt, ſeinen Sinn erfüllen. g. g Verkehrsverbeſſerungen an der Hindenburgbrücke i Seit die Dalbergſtraßen⸗Erweiterung vollendet i, hat auch— wie erwartet— der Durchgangsverkehr über die Hindenburgbrücke bedeutend zugenommen. Das ſtarke Gefälle beider Brückenauffahrten erfor⸗ dert nun allerdings die ſchärfſte Aufmerkſamkeit aller Fahrzeuglenker. Beſonders an den oberen Brücken⸗ kurven drohte leicht die Gefahr, daß man aus der Kurve hinausgeriet. Erhöht wurde dieſe Gefahr noch dadurch, daß die Randſteine der Kurven ziemlich niedrig waren, ſo daß man bei der geringſten Un⸗ vorſichtigkeit leicht unſanft auf dem Bürgerſteig lan⸗ den konnte. 5 1 a In richtiger Erkenntnis dieſer Zuſtände hat nun die Stadt dafür Sorge getragen, daß dieſe Gefahren⸗ quellen beſeitigt werden. Arbeiter haben auf der Neckarſtadtſeite bereits neue Randſteine eingeſetzt, ſo daß der Kurvenrand mehr als die doppelte Höhe er⸗ halten hat. Dadurch wird das Herausſchleudern aus der Kurve verhindert. Gleichfalls wurde der Bür⸗ gerſteig entſprechend höhergelegt. Seine Fertigſtel⸗ lung erfolgt ſchon in den nächſten Tagen. f Und wie drüben, ſo iſt man jetzt auch auf der Jungbuſchſeite dabei, die Randſteine der Rechtskurve und den Bürgerſteig höherzulegen. Auch hier wird mit allem Nachdruck b gearbeitet, um bald fertig zn werden. N, Nac Anfang großan Initiat ſcheidu. deutſch⸗ auf eit Croiſtll einem hörte d auf vie Der Der G ſein. 5. eng! Goug ſchen? den R abgeno richtete darauf, Verbin ſchen 2 Hubert ein ger den vo dieſen des Ka liegen 6 Tro don in ültſche e der Fir Tage f. 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Der Gegner ſchien vollkommen überraſcht worden zu ſein. Allerdings gelang es dem Kommandeur der 5, engliſchen Armee, General Sir Hubert Gough, die den erſten furchtbaren Stoß der deut⸗ ſchen Truppen auffangen mußte, die Panik, die in den Reihen der Engländer ausgebrochen war, ver⸗ hältnismäßig raſch wieder abzuwenden und wenig⸗ ſtens einen geordneten Rückzug anzutreten. Zn Ungnade gefallen Die 5. engliſche Armee kämpfte in jenen heißen Tagen zwiſchen Croiſilles und La Fere tat⸗ ſächlich auf verlorenem Poſten. Sie war viel zu ſchwach, um dem maſſierten Einſatz an Infanterie und Artillerie auf ſeiten der Deutſchen widerſtehen zu können. So bitter es für den engliſchen Kom⸗ mandeur auch ſein mußte, Gelände auf Gelände, das mit Hekatomben von Opfern den Deutſchen vorher abgenommen worden war, wieder preiszugeben, richtete General Gough ſeine ganze Aufmerkſamkeit darauf, daß der deutſche Stoß wenigſtens nicht die Verbindung zu den rechts anſchließenden franzöſi⸗ ſchen Armeen zerriß. Dieſes Ziel hat General Sir Hubert Gough zweifellos erreicht, und es war dies ein gewaltiges perſönliches Verdienſt, denn wenn es den vordringenden deutſchen Armeen gelungen wäre, dieſen Kontakt zu zerſtören, dann hätte der Ausgang des Kampfes überhaupt keinem Zweifel mehr unter⸗ liegen können. Trotzdem fiel General Sir Hubert Gough in Lon⸗ don in Ungnade. Lloyd George, der damalige eng⸗ liſche Premierminiſter, hat ihn ſogar perſönlich von der Front in Frankreich abberufen, ſchon wenige Tage ſpäter. Verkaunt und verachtet Der Krieg war aus. Alle Kameraden Sir Hubert Goghs, des ehemaligen Oberbeſehlshabers der 5. Litgliſchen Apmee, kehrten in die Heimat zurück und wurden dort mit Ruhm und Ehren überladen. Viele von ihnen erhielten zudem Dotationen, die es ihnen ermöglichten, einen ſorgloſen Lebensabend zu leben. Nur Sir Gough war vergeſſen. Die Kameraden zogen ſich von ihm zurück. Verlaſſen, arm und verbittert, zog ſich General Gough auf ſeine kleine Beſitzung in Wales zurück. Er lebte ſeitdem, 18 Jahre lang, einzig und allein von der Hoffnung, daß das ihm widerfahrende Un⸗ recht eines Tages wieder gut gemacht würde.„Das letzte Urteil hat jedenfalls die Geſchichte“, ſo tröſtete ſich Sir Hubert Gough ſelbſt,„und die Geſchichte wird mir zweifellos recht geben.“ Ein unerwarteter Brief. Am 30. April dieſes Jahres gelangte ein un⸗ erwarteter Brief in den Beſitz Sir Hubert Goughs. Der Abſender dieſes Briefes war kein Ge⸗ ringerer als der gleiche Lloyd Georges, der vor 18 Jahren dem Kommandeur der 5. engliſchen Armee den Oberbefehl über die Truppen weggenommen hatte. In dieſem Schreiben hieß es wörtlich: „Es iſt mir ein Bedürfnis, Ihnen mitzuteilen, daß ich das Unrecht, das ich Ihnen einſt zuge⸗ fügt habe, inzwiſchen eingeſehen habe. Jedenfalls haben mich die Einzelheiten über den Ausgang der Schlacht zwiſchen Croiſilles und La Fere, die ich im Laufe der Jahre in Erfahrung brachte und ſtudierte, zu der Ueberzeugung gebracht, daß Sie in jeder Beziehung Ihre Pflicht erfüllt haben. Unter den gegebenen Umſtänden blieb Ihnen wohl tatſächlich nichts anderes übrig, als der Verſuch, in einem geordneten Rückzug wenigſtens die Verbindung zu den Franzoſen zu retten. Ein anderer hätte an Ihrer Stelle auch nicht anders handeln können. Wenn ich ſeinerzeit zu einer anderen Auffaſſung geneigt habe, dann wollen Sie dies bitte unſer aller Nervoſität zugute halten, ſowie der Tatſache, daß die Ereigniſſe damals noch zu nahe lagen, um ein endgültiges Urteil zu ermög⸗ lichen.“ Die eugliſche Oeffentlichkeit fordert Rehabilitierung Es iſt zweifellos ſehr anerkennenswert, daß der greiſe Lloyd George den Mut gefunden hat, ſo offen und ehrlich ſeinen Irrtum zu bekennen und für die Ehre des Generals Gough einzutreten. Die⸗ ſem mag das Schreiben Lloyd Georges eine beſon⸗ dere Genugtuung geweſen ſein, nach all dem, was er hatte erfahren und erdulden müſſen. Trotzdem ſchwieg er weiter. Er hat von dem Brief Lloyd Georges nicht einmal den wenigen Freunden er⸗ zählt, die ihm noch geblieben waren. Unter dieſen Umſtänden hat ſich Lloyd George nunmehr genötigt geſehen, ſeinerſeits die Initiative zut ergreifen. Er hat ſein Schreiben vom 30. April d. J. an den General a. D. Sir Hubert Gough der engliſchen Preſſe übergeben, die den Brief in⸗ zwiſchen auch ſchon veröffentlicht hat. Dieſe Ver⸗ öffentlichung bedeutet für England eine gewaltige Senſation, und die öffentliche Meinung des Landes verlangt gebieteriſch, daß der Fall Gough noch ein⸗ mal aufgerollt werden ſoll, um dem Offizier auch die Genugtuung zu verſchaffen, nach außen in ſeiner Ehre gerettet dazuſtehen. Berliner Rathaus-Weisheit Das vor 70 Jahren erbaute Berliner Rathaus iſt im Innern mit über 100 ſchönen Sprüchen ver⸗ ſehen, die vielen guten Rat enthalten, wie es ſich für ein Rathaus ziemt. Einige davon ſeien zu Nutz und Frommen wiedergegeben: Groß ſein tuts nicht allein, ſonſt holte die Kuh den Haſen ein. * Jeder hat einen Sparren frei, wers nicht glaubt, hat ihrer zwei. 25 Die Faulen und die Dreiſten ſchreien am meiſten. In Paris fiel der erſte Schnee Auf der Pariſer Rennbahn Auteuil herrſchte Schneefall und grimmige Kälte, ſo daß Koksöfen ouf⸗ geſtellt wurden, an denen ſich auch, wie unſer Bild zeigt, die Vorführdamen der Modefirmen wärmen. (Preſſephoto,.) Wählen als Schulfach! Die Schüler an der St. Briöges⸗Schule in Liver ⸗ pool veranſtalten regelmäßig die Wahl eines ſo⸗ genannten Schulkapitäns. Jungen und Mädchen wäh⸗ len im Rahmen des Unterrichts in der Staatsbürger⸗ kunde ihren Kapitän bzw. ihre„Kapitänin“. Eine praktiſche Uebung für wirkliche Wahlen, Die Lehrer ſungieren als Wahlhelfer. (Preſſephoto,.) Menſchen auf den Händen der Göttin Auf dem Kannon Yama bei Takaſaki, Japan, iſt ein 50 Meter hohes Standbild der Göttin der Barmherzig⸗ keit errichtet worden. Die Größenverhältniſſe dieſes gigantiſchen Bildwerkes finden eine plaſtiſche Ver⸗ anſchaulichung durch die drei Arbeiter, die auf den Händen der Göttin ſtehen(Weltbild,.) Alle wiſſen guten Rat, nur der nicht, der ihn nötig bat. . Duck dich und laß vorübergahn, das Wetter will ſeinen Willen ha'n.. Ml dax Zahnpasta Verliner Brief Kriegspferde erhalten den Ehrenhafer— Jeder achte Berliner hat ein Telephon— Die Deutſchland halle macht ſich bezahlt— Der Zauberer vom Gendarmen⸗ markt— Schiller lebt doppelt weiter— Kleine Gra⸗ tulation für einen Unverwüſtlichen i Mittags um 12 Uhr. Auf dem Fehrbelliner Platz im Weſten Berlins iſt kein Durchkommen. Men⸗ ſchen über Menſchen. Iſt ein Unglück paſſiert? Nein, es muß etwas anderes ſein. Man ſieht viele Uni⸗ formen der SS, der SA und der Polizei, Vertreter der Wehrmacht, des Reichskriegerbundes und viele Schulkinder bevölkern den Platz. Eine feierlich freudig erregte Menge. Und ganz in ihrer Mitte ſtehen, feſtlich geputzt und geſchmückt, ſchon etwas alt und müde, zwölf Pferde. Aber keine gewöhn⸗ lichen„Gäule“ ſind es, die hier geehrt werden ſol⸗ len, ſondern Pferde mit einer ruhmreichen Vergan⸗ genheit— Kriegspferde. Ende 1918 wurden ſie irgendwohin verſchlagen, dienten weiter treu als Droſchkenpferde, oder zogen noch jahrelang einen Gemüſewagen. Jetzt endlich ſollen ihre müden Glie⸗ der zur Ruhe kommen, ſie ſollen in Penſion gehen und ihren ehrlich verdienten Lebensabend ohne Ar⸗ beit erhalten. Und für dieſen ſorgloſen Lebensabend werden ihre Paten ſorgen, die hier auf dem Fehr⸗ helliner Platz ihre Pfleglinge in Empfang nehmen. So hat ſich der Reichsſtatthalter von Thü⸗ ingen bereits einen dieſer Veteranen geſichert. Der Intendant des Rundfunks, Beumelburg, der Kammerſänger Marcell Witt rich, der Afrika⸗ retſende Lieberenz,— ſie alle haben ihren„Hans“ oder ihre„Lotte“ auserwählt, der ſie den Gnaden⸗ und Ehrenhafer geben werden. Für ein Pferd hat die Tierſchutzgruppe einer Berliner Volksſchule in Neukölln die Patenſchaft übernommen. 80 Berliner Volksſchüler werden für ihren„Max“ ſorgen, wer⸗ en und den letzten Jahren ihres Kriegspferdes die Sonne ihres jungen Herzens ſcheinen laſſen. Die Tierliebe der Berliner hat ein ſchönes Denk⸗ mal geſunden. * 5 Wo andere Menſchen das Herz haben, hat der Berliner ein Telephon. So hat einmal eine böſe Zunge geſagt. Richtig daran iſt, daß der Berliner die halbe Zeit ſeines Lebens am Telephon verbringt. Es durchklingelt unſer ganzes Daſein. Ehe man einen Brief ſchreibt, führt man lieber ein Telephon⸗ geſpräch. Von den 4 Millionen Berlinern hat je⸗ der achte einen Fernſprechapparat. Für die Telephonämter war der Betrieb mit Menſchen⸗ kräften kaum noch zu bewältigen. Sie ſind jetzt auch nahezu aus dem Sprechweſen ausgeſchaltet: ſeit un⸗ gefähr einem Vierteljahr iſt der ganze Berliner Telephonbetrieb automatiſiert. Wir haben alle ſchon Hornhaut am rechten Zeigefinger, weil wir ihn täg⸗ lich ungezählte Male in die Scheibe mit den zehn Löchern ſtecken müſſen, die wir herumdrehen, um uns ſelber mit dem gewünſchten Geſprächspartner zu verbinden. Berlin iſt heute die größte europäi⸗ ſche Stadt mit vollſelbſttätigem Ortsfernſprechver⸗ kehr. Im nächſten Jahre feiert das Berliner Tele⸗ phon ſeinen 60. Geburtstag. Man weiß, wie fkeptiſch ſelbſt die Behörden ſei⸗ nerzeit an die Einrichtung des Telephonbetriebs ge⸗ gangen ſind. Man brauchte ein ganzes Jahrzehnt, um 11000 Teilnehmer zu erzielen. Heute hat das Berliner Telephonbuch 575 Seiten. Im Jahre 1922 begann die Automatiſierung, die in 14 Jahren reſt⸗ los durchgeführt wurde. Zu dieſem Zwecke mußte man allein über 4 Millionen Tagewerke an Kabel⸗ arbeiten ausführen. Die techniſchen Einrichtungen für den Groß⸗Berliner Wählbetrieb haben einſchließ⸗ lich der Stromverſorgungsanlagen und Gebäude, aber ohne Koſten für neue Kabel und für neue Sprechzellenapparate, weit über 100 Millionen Mk. gekoſtet. Dieſer hohe Betrag iſt zum großen Teil in Geſtalt von Gehältern und Löhnen und als Bezah⸗ lung für Materiallieferung in die Wirtſchaft gefloſ⸗ ſen. So haben die vielen überflüſſigen Telephonge⸗ ſpräche, die wir führen, und das zärtliche Liebesge⸗ flüſter, das einen nicht unweſentlichen Teil des Berliner Telephonbetriebs ausmacht, auch der Wirt⸗ ſchaft geholfen *. Als im vorigen Jahre die gewaltige Deutſch⸗ landhalle draußen am Meſſegelände errichtet wurde, fragte mancher beſorgte Berliner: wird ſich die Sache auch verzinſen? Wird es täglich Aufgaben für die Benutzung der Rieſenhalle geben? Nun, die Halle verzinſt ſich längſt. Es mag intereſſant ſein, einmal einen Querſchnitt durch die Monatserlebniſſe der Deutſchlandhalle zu ziehen. Erſt gab es am 6. November eine Kundgebung der Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaft X. Drei Tage ſpäter feierte der Gau Berlin der NSA hier ſein zehnfähriges Jubi⸗ läum. Am 11. November folgt die Mitgliederver⸗ ſammlung des Deutſchen Roten Kreudes, am 14. November kommt das Feſt der Deutſchen Sport⸗ preſſe, für das eigens eine Radrennbahn eingebaut wird. In der Nacht darauf wird die Radrennbahn wieder ausgebaut und das Podium für die Lange⸗ marckfeier errichtet. Am 18. November folgt ein großes Bußtagskonzert des Berliner Sängerbundes. Am 19. November gibt es eine Kundgebung des Amtes für Beamte und nach dem Wiedereinbau der Radrennkurven nehmen die Radrennfahrer das Training zu dem Drei⸗Stunden⸗Mannſchaftsrennen am 21. November auf. Der 23. November bringt eine Kundgebung der Reichsbetriebsgemeinſchaft VIII. Am 25. November haben die Amateur⸗Radrenn⸗ fahrer die Halle zur Verfügung, auch am W. No⸗ vember gibt es Radrennen. Am nächſten Tage ver⸗ anſtaltet der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen ſein Hallenſportfeſt, am letzten Tag des Monats iſt eine Kundgebung für die Frauenſchaft des Gaues Groß⸗Berlin vorgeſehen. Auch im Dezember iſt die Deutſchlandhalle nahezu täglich beſetzt. Man kann ſich kaum noch vorſtellen, wie Berlin einmal ohne dieſen überdimenſionalen Verſammlungsraum aus⸗ gekommen iſt, der am 10. Dezember auch dem Tag der Deutſchen Preſſe dient. * Im Berliner Staatstheater hat Guſtav Grün d⸗ gens aus„Hans Sonnenſtößers Höllen⸗ fahrt“ eine Schauſpiel⸗Revue gemacht. Entfeſſeltes Theater. Und ſein Schöpfer iſt heute der populärſte Schauſpieler Berlins. Gefeiert und auf Händen ge⸗ tragen wie einſt nur Kainz oder Matkowſki. Rätſel⸗ haft, wo dieſer ſchmale, ſchmächtige Mann die Zeit und Kraft hernimmt, alles zu bewältigen. Er führt das Staatstheater mit ſeinen beiden Häuſern als die rührigſte, lebendigſte Schauſpielbühne Deutſchlands. Er iſt der muſterhafteſte Intendant, den Berlin je hatte, ein Regiſſeur von genialen Einfällen und dazu der erſte Star ſeiner Spielgemeinſchaft. Daneben filmt er noch, inſzeniert ſelber Filme, bearbeitet Stücke, hat Zeit für Liebhabereien— ein Zauberer, bei dem man verſteht, daß ihn täglich nach der Vor⸗ ſtellung Hunderte am Bühnen⸗Ausgang erwarten und ihn umjubeln wie den ſiegreichſten Schlachten⸗ lenker. Der Platz vor dem Schauſpielhaus am Gendar⸗ menmarkt iſt jetzt groß genug, um die Zahl der täg⸗ lich wachſenden Gründgens⸗Gemeinde aufzunehmen, denn das Schiller⸗Denkmal, das hier ſtand, iſt ent⸗ fernt worden. Man wird ſich noch entſinnen, daß bei der geplanten Verſetzung des Denkmals Schillers Statue von dem Kran herunterſtürzte und arg be⸗ ſchädigt wurde. Schiller wanderte in einen Lager⸗ Paul Lincke 70 Jahre alt November vollendet der bekannte Operetten⸗ komponiſt ſein 70. Lebensjahr (Graphiſche Werkſtätten,.) Am 7. ſchuppen von Treptow. Aber dieſer Erholungsurlaub wird ſein Leben verdoppeln; die Stadt Berlin hat den Bildhauer Auguſt Kranz beauftragt, den Mar⸗ mor⸗Schiller zu reparieren. Er wird daun im Schil⸗ ler⸗Park am Wedding aufgeſtellt. Gleichzeitig wird ein Bronze⸗Nachguß hergeſtellt, der ſeinen Platz vor dem Schiller⸗Theater in Charlottenburg findet. Das Schiller⸗Theater, ehedem einer Aktiengeſell⸗ ſchaft gehörend, iſt jetzt von der Stadt gekauft wor⸗ den und wird abwechſelnd Klaſſiker und Operette ſpielen. Der Bronze ⸗Schiller kann aus dem Haus ſowohl die feierlichen Rhythmen der„Jungfrau von Orleans“ wie die Polkas der„Polenblut“ heraus⸗ ſchallen hören. Er wird unmittelbar an der größten Ausfallſtraße nach dem Weſten ſehen. Und wenn die Autos aus Norddeutſchland über dieſe große Straße nach Berlin hereinbrauſen, erleben ſie die Geſtalt Schillers als das erſte Kultur⸗Dokument Berlins. In aller Eile noch eine Gratulation: Paul Lincke wird am Samstag 70 Jahre. Jugendfriſch oͤirigiert er an ſeinem Ehrentage ſeine„Frau Lung“ im Admiralspalaſt. Er wird auch noch zu ſeinem 80., zu ſeinem 100. Geburtstage dirigieren. Ber⸗ liner Blut bleibt ewig jung, ſingt Claire Waldoff. Der Berliner Bär. Seite/ Nummer 517 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 7. November 1936 U SHUI — In Berlin⸗ Wilmersdorf brach dieſer Tage ein Schmutzwaſſerdruckrohr der unterirdiſchen Ent⸗ wäſſerungsanlage. Die ungeheuren, unter mehre⸗ ren Atmoſphären Druck ſtehenden Waſſermengen ſprudelten in der Mittelpromenade des Hohenzol⸗ lerndamms an die Oberfläche und überfluteten die beiden Fahrdämme und die Bürgerſteige. Die übel⸗ riechenden Abwäſſer ſpritzten teilweiſe einen Meter hoch und riſſen Sand und Steine mit ſich. Sie dran⸗ gen durch einen Notausgang der U⸗Bahn in den Schacht hinab und ſetzten die Tunnelſohle unter Waſſer. Auch die anliegenden Straßenzüge wurden vollkommen überflutet. Da Gefahr eines Kurz⸗ ſchluſſes bei der U⸗Bahn beſtand, wurde eine Teil⸗ ſtrecke ſtromlos gemacht. Da die Straßendecke des Hohenzollerndamms und die Straßenbahngleiſe vollkommen unterſpült ſind, mußte der Verkehr für alle Fahrzeuge geſperrt werden. Die Straßenreini⸗ gungsarbeiter hatten nach Schließung der Rohr⸗ ſchieber mehrere Stunden zu tun, um die über⸗ ſchwemmten Straßenzüge von dem herausgeſchleu⸗ derten Schmutz zu reinigen. * — Der Negerboxer Jack Johnſon iſt einmal eine große Nummer geweſen. Er hat unter anderem ſie⸗ ben Jahre lang die Weltmeiſterſchaft für Schwer⸗ gewicht innegehabt, und da war keiner auf weiter Flur, der ſie ihm hätte ſtreitig machen können. Wenn Jack Johnſon irgendwo, ſei es im Norden, ſei es im Süden, im Weſten oder Oſten der Staaten in den Ring ſtieg, dann tobten die Zehntauſende und be⸗ reiteten dem ſchwarzen Goliath Ovationen. Aber auch der Ruhm eines Negerboxers vergeht. Eines Tages lag auch Jack Johnſon auf den Brettern und wurde bis 9 ausgezählt. Er hatte ſeinen Meiſter gefunden. Von jenem Zeitpunkt an ging es mit Jack Johnſon abwärts. Eine Zeit lang vermochte er allerdings noch von ſeinem Vermögen zu leben, das ihm die rieſigen Börſen, die er zum Teil einſteckte, eingebracht hatte. Später verſuchte ſich dann der ehemalige Negerboxer in allen möglichen Berufen. Aber hochgekommen iſt er nicht mehr. Neuerdings iſt Jack Johnſon nun als Theaterkomparſe wieder aufgetaucht. Er gab dieſer Tage ſein Debüt in einem kleinen Neuyorker Theater, und zwar bei der Aufführung der Verdiſchen Oper„Aida“. Johnſon, das einſtige Boxphänomen, spielt in dem Stück nur eine ſehr untergeordnete Rolle. Er mimt darin einen Neger, der, in Ketten geſchmiedet, hinter dem Triumphwagen des Radames, der gerade den äthio⸗ piſchen König beſiegt hat, einherſchreitet. Er hat da⸗ bei gar nichts zu ſagen, ſondern nur ſtill und demütig den Beſiegten darzuſtellen. * — Die Beduinenſtämme der weſtägyptiſchen Wü⸗ ſtengebiete leiden neuerdings ſchwere Nöte— Durſt und Hunger! Denn die altrömiſchen Brunnen, aus denen ehedem zahlreiche Beduinenfamilien das not⸗ wendige Waſſer in ausreichender Menge ſchöpften, ſind mehr und mehr verſiegt. Dieſe Brunnen ſtam⸗ men aus jener Zeit, da in den erſten Jahrhunder⸗ ten unſerer Zeitrechnung Aegypten die Kornkam⸗ mer des Römiſchen Reichs war. Und zwar waren dies gerade die weſtägyptiſchen Landſtriche, die heute eine Wüſte ſind. Nur halb im Sand verſchüttete Aquädukte und Reſte von Ufergemäuer, wo einſt Barken vor Anker gingen und Ladung einnahmen, erinnern noch daran, daß die troſtloſe Wüſtenei einſt ein Land reicher Weizen⸗ und Gerſtenfelder gewe⸗ ſen iſt. Vor einigen Jahren hatte die ägyptiſche Re⸗ gierung engliſche Ingenieure in die weſtlichen Wü⸗ ſtenſtriche entſendet, um die alten Brunnen zu über⸗ prüfen. Auch hoffte man, weitere verſchüttete Rö⸗ merbrunnen zu entdecken und freizulegen. Aber dies Unternehmen erzielte keinerlei Erfolg. Als während des italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieges bri⸗ tiſche Truppen die weſtliche Wüſte beſetzten, wurde ihr Kommen von den Beduinen freudig begrüßt. Die Beduinen ſchlugen ihre Kamelhaarzelte möglichſt nahe den britiſchen auf. Denn ſie wurden dort frei⸗ gebig mit Nahrungsmitteln und Geld bedacht, ſo daß ſie Durſt und Hunger ſtillen konnten. Inzwi⸗ ſchen haben die Truppen die Wüſtenregion verlaſ⸗ ſen. Die Beduinen ſind wieder in ärgſte Not gera⸗ ten. Das ägyptiſche Kriegsminiſterium hat nun zu⸗ nächſt 60 000 Scheffel Gerſte zur Verteilung unter die notleidenden Beduinen ankaufen laſſen. Des weiteren hat eine britiſche Firma ſich erboten, durch ſachverſtändige Ingenieure die ausgetrockneten Brunnen in jeglichem Teil der Wüſte wieder ergie⸗ big zu machen und auch neue Brunnen zu bohren. Die Firma verlangt nur im Falle des Gelingens der Bohrungen Bezahlung. Zur Zeit unterliegt dieſes Angebot noch der Prüfung durch die ägypti⸗ ſche Regierung. N — Ein neues, keineswegs belangloſes, Problem iſt ſeit einigen Monaten für die engliſche Luftfahrt aufgetaucht, das Problem der flugbegeiſterten Mäuſe. Man hat mit einiger Ueberraſchung feſtgeſtellt, daß die kleinen langſchwänzigen Nager ſich mit Vorliebe in die unzugänglichſten Hohlräume und Ecken von Flugzeugen einniſten. Als man dieſer Tage bei einer gründlichen Ueberholung eines Flugzeugs einen Flügel auseinander nahm, fand man ein ganzes Mäuſeneſt mit Vater, Mutter und ſünf Kinderchen. Das war für Tierfreunde gewiß ein rührender An⸗ blick, den Flugſachverſtändigen aber bot dieſer Fund Anlaß zu langem Nachdenken. Wovon nähren ſich die Mäuſe, fragen ſie, wenn ſich das Flugzeug ſtun⸗ denlang in der Luft befindet?— Unter Umſtänden von der Leinwandbeſpannung oder ſonſtigen wich⸗ tigen Beſtandteilen der Maſchine, die ſie mit ihren ſcharfen Zähnen annagen! Ja, es könnte ſogar ge⸗ ſchehen, daß plötzlich aus unerklärlichen Gründen die Inſtrumente des Flugzeuges verſagen, weil ſich die gefährlichen vierbeinigen blinden Paſſagiere an ihnen zu ſchaffen gemacht haben. Man wird ſich ent⸗ ſchließen müſſen, Mäuſegift auszuſtreuen und Mäuſe⸗ ſallen mit in die Luft zu nehmen. Für große Ver⸗ kehrsmaſchinen wird eine Borcdkatze in Vorſchlag gebracht. Zu unterſuchen wäre hier aber, ob nicht auch Bordkatzen unter Umſtänden böſen Schaden verurſachen könnten. * — Zur geſunden Entwicklung braucht die Pflan⸗ zenwelt eine große Anzahl lebensnotwendiger Ele⸗ mente in kleinſten Mengen. Zur Zeit der Brach⸗ wirtſchaft reicherte ſich der Boden mit allen erfor⸗ derlichen Stoffen von ſelbſt wieder an. Bei einer derartigen Ertragsſteigerung, wie ſie heute durch Zwiſchenfruchtbau uſw. erzielt wird, müſſen in be⸗ ſonderem Maße Düngemittel zuge ührt werden. In unſerem künſtlichen Dünger fehlen nun eine Menge von Beſtandteilen, wie ſie im natürlichen Dung in winzigen Mengen enthalten ſind. Ihre chemiſche Herſtellung erſcheint nicht möglich; eine genügende Verſorgung mit dem bisher zu Gebote ſtehenden Mengen„Naturdünger“ iſt ebenfalls ausgeſchloſſen — es dürfte deshalb von beſonderem Intereſſe ſein, die Ausführungen Walter Tells in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a..) zu verfolgen, der im Meeres⸗Schlick eine unerſchöpfliche Quelle beſten Naturdüngers erblickt. Hier ſammelt ſich die fruchtbare Erde, die von Flüſſen und Bä⸗ chen dem Meere zugetragen werden und zahlreiche Lebeweſen finden im Brackwaſſer den Tod. Millio⸗ nen von Kubikmetern Schlick, der ſomit alle lebens⸗ wichtigen Elemente in hält, gefährden die Schiffahrt an unſeren Küſten und werden deshalb jährlich ausgebaggert.— Es liegt alſo nahe, dieſes koſtbare Erdreich als natür⸗ lichen Dünger zu verwenden und damit dem Bo⸗ den wieder all das zuzuführen, das ihm die chemi⸗ ſche Düngung vorenthalten muß. Als einzige Schwie⸗ rigkeit ſteht demgegenüber der hohe Waſſergehalt des Schlicks(80 v..), der eine Verfrachtung gerade⸗ zu unmöglich macht. Wie Tell ausführt, iſt es aber jetzt gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, bei wel⸗ chem durch Froſt dem Schlamm ſoviel Waſſer ent⸗ zogen wird, daß er als mürbe und mehlige Erde verſchickbar iſt. Welche Vorteile der Landwirtſchaft durch die Düngung mit Schlick entſtehen, mögen nach⸗ ſtehende Zahlen angeben, welche die Steigerung der Ernte nach einer Beſchlickung zeigen. Bei Roggen betrug die Ertragserhöhung 115 v.., bei Weizen 123 p.., bei Hülſenfrüchten 429 v. H. und bei Rü⸗ ſeinſtverteilter Form ent⸗ Sven Hedin in Bayern — München, 6. November. Der ſchwediſche Forſcher und Freund des deut⸗ ſchen Volkes Sven Hedin, der ſich zur Zeit in Be⸗ gleitung ſeiner Schweſter auf einer Reiſe durch Deutſchland befindet, ſtattete am Freitagnachmit⸗ tag dem Reichsſtatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, einen Beſuch ab. Anſchließend unternahm der Reichsſtatthalter mit ſeinem Gaſt eine kurze Rundfahrt in die Umgebung Münchens. Zum Tode verurteilt — Wien, 6. November. Der aufſehenerregende Prozeß gegen Karl Straſ⸗ ſer vor dem Kreisgericht Leoben endete mit dem Todesurteil gegen den Angeklagten. Straſſer hatte im September vorigen Jahres die Gattin eines ru⸗ mäniſchen Oberſten im D⸗Zug Bukareſt—Paris er⸗ mordet. Ein Bruder Hermann Thimigs klödlich verunglückt Wien, 6. November. Die bekannte Schauſpielerfamilie Thimig wurde von einem tragiſchen Unglücksfall betroffen. Fritz Thimig, der zweitälteſte Sohn des ehemaligen Burgtheaterdirektors Hugo Thimig— der älteſte iſt der bekannte Filmſchauſpieler Hermann— wurde in der Umgebung der ſteiriſchen Ortſchaft Wildalpen mit einer Kopfſchußwunde tot aufge⸗ funden. Man nimmt an, daß er bei einem Pürſch⸗ gang das Opfer eines unvorſichtigen Handhabens ſeines Gewehres wurde. Fritz Thimig war der ein⸗ zige der vier Geſchwiſter, der ſich nicht dem Schau⸗ ſpielerberuf gewioͤmet hatte. Wolkenbrüche über Athen — Athen, 7. November. wolkenbruch artiger fälle, die den ganzen Freitag hindurch über die Infolge Regen⸗ Landeshauptſtadt niedergingen, ſind die kleinen Athener Flüſſe Iliſſons und Kifiſſos über die Ufer getreten und haben die Straßen über⸗ ſchwemmt. Viele Häuſer, die Flüchtlingen zur Wohnung dienten, ſowie Brücken ſind einge⸗ ſtürzt oder vom Waſſer mitgeriſſen worden. Der Schaden wird auf 20 Millionen Drachmen geſchätzt. Die Regierung hat Maßnahmen zur Unterſtützung und Unterbringung der Ueberſchwemmungsopfer ergriffen. Auch im Piräus wurde Schaden durch Ueber⸗ ſchwemmungen angerichtet. Zuchthausmeuterei in ASA Zehn Zuchthäusler entſprungen — Neuyork, 6. November. Im Zuchthaus von Montgomery im Staate Alg⸗ bama drangen zwei zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Sträflinge mit vorgehaltenen Repolvern in das Zimmer des Oberingenieurs und zwangen ihn, die Schlüſſel des Kraftwerkes auszuliefern. Die Sträflinge durchſchnitten darauf in einem kleinen Tunnel unterhalb des Kraftwerkes ſämtliche Lei⸗ tungsdrähte, darunter auch das Telephonkabel, ſo daß das Zuchthaus in völlige Dunkelheit getaucht wurde. Bei der allgemeinen Verwirrung ſind etwa zehn Sträflinge über die Mauern entkommen. Die in der dem Zuchthaus angeſchloſſenen Baum⸗ wollſpinnerei arbeitenden Sträflinge verſuchten zu meutern und zerſchlugen mit Hämmern die Maſchinen; ſie wurden jedoch durch Maſchinengewehrfeuer der Wächter am Ausbruch verhindert. E P——————————— ben 60 v. H. Die Wirkung der Düngung mit Schlick hält 10—20 Jahre an. 8 — Mit allen möglichen propagandiſtiſchen Mitteln verſuchen die Engländer heute, Freiwillige zum Ein⸗ tritt in das Heer zu bewegen. Nachfolgend ein Brief, den eine bekannte engliſche Zeitung abdruckte. Nach ihm zu urteilen, muß das Leben in der engliſchen Armee ja eine beſſere Maſtkur ſein. Es heißt wört⸗ lich: Rekrut Liſter aus Bradford, ein junger Mann, der mit Vergnügen auf ſechs Monate zur Probe ins Heer eingetreten iſt, ſchreibt uns ſoeben, welche herr⸗ liche Zeit er verlebt. Er iſt erſt wenige Tage bei den Soldaten, und zwar bei dem Oſt⸗Yorkſhire⸗Regi⸗ ment in Viktoria:„Ich bin erſt wenige Tage hier, aber ich habe bereits zweieinhalb Pfund an Gewicht zugenommen. Das kommt durch das tadelloſe Eſſen. Die Unterrichtsſtunden ſind gar nicht lang und die Bezahlung iſt gut. Man treibt nur Sport und das macht Vergnügen. Unſere jungen Leute ſollen wiſſen, wie herrlich das Leben in der engliſchen Armee iſt.“ 2 — Im tiefſten Innern von Sibirien iſt ein Land⸗ ſtrich entdeckt worden, zu dem bisher nur ganz ſel⸗ ten Europäer vorgedrungen ſind. In dieſem Lande leben die Karagus. Die Karagus beſitzen keinerlei Ziviliſation in unſerem Sinne, trotzdem ſind ſie nicht ohne Kultur. Bis zu einem gewiſſen Grade haben ſie ſogar eine ziemlich hoch entwickelte Kultur, denn unter dieſem ſibiriſchen Volksſtamm iſt das Verbrechen unbekannt. Die Kara⸗ gus haben in ihrer Sprache noch nicht einmal den Begriff und das Wort„Verbrechen“. Was Mord, Totſchlag, Diebſtahl, Betrug ſind, iſt ihnen infolge⸗ deſſen auch nicht bekannt. Ob das nun immer ſo bleiben wird, ſteht allerdings dahin, denn leider müſſen wir zugeben, daß die Berührung ſolcher harmloſen Völker mit den Trägern der Ziviliſa⸗ tion in ethiſcher und moraliſcher Beziehung nicht immer erfreuliche Folgen gehabt hat. a 5 — Italien ſchult ſeine Bevölkerung außerordenk⸗ lich tatkräftig für den Luftſchutz. Jetzt iſt in Rom eine Serie von vier Schallplatten fertiggeſtellt wor⸗ den, die in allgemeinverſtändlicher Form die Ver⸗ haltungsmaßregeln wiedergeben, die bei Luftangrif⸗ fen beachtet werden müſſen. Die Platten werden zu beſonders billigen Preiſen verkauft. * — In der Trunkenheit paſſieren zwar immer die komiſchſten Dinge. Was einem Oberbayern aus Teiſendorf dieſer Tage unterlief, das geht aber doch über das Maß des Alltäglichen hinaus. Kam er da eines Abends ſtockvoll nach Hauſe, zog ſich aus und wollte ins Bett ſteigen. In ſeinem Zuſtand ſieg er aber über das Bett hinweg aufs Fenſter und daun hinunter in die Tiefe. Der Sturz aus dem Fenſter der im erſten Stock gelegenen Wohniiſtg chin ihm aber gar nichts angetan zu haben. Denn am frühen Morgen fand man den Mann, ſeinen Rauſch aus⸗ ſchlafend, auf einer Bank unter dem Fenſter der Woh⸗ nung liegen, im Hemd und, ungeachtet der kühlen Witterung, noch immer feſt in Morpheus Armen. Qu Das alibewähtte Hausmittel urorientaliſc. ingen u. Arauleru, ſchügt vor Grippe, Jahnupſen, Halileiclen, hilt bei Magen beſch erden ue Verlegungen. Flaſche b.50. Broſchure fret. Drurſebe Olbar- Ces m. b., Nagſcaclt bel Rutigart Copyright by Arthur Moewig, Dresden 0 7 ON H EI N R I C H A N 8 Ladenſchild und ſogar das vorſpringende Dach des nicht ſehr hohen Hauſes waren mit chineſiſchen Schnörkeln phantaſtiſch verziert und erinnerten mehr an einen Teepavillon im Reich der Mitte als an das Geſchäftshaus einer amerikaniſchen Staoͤt. Nach einigem Zögern trat Walter Steinhoff ein in das Lädchen und blieb gleich zunächſt der Tür ſtehen, weil ihm ein eigenartig ſüßlich muffiger Ge⸗ ruch beinahe den Atem rauben wollte. Da aber kam ſchon auf leiſen Sohlen etwas auf ihn zugehuſcht,— ein junges Chineſenmädchen war es, das ihn mit ſchwarzen, großen Augen anſah und mit einer Stimme anſprach, die wie ein fernes Flö⸗ tenſpiel klang. Was der Herr befehle, wollte ſie wiſſen, die kleine Gelbe. Sie war europäiſch gekleidet, trug eine ſchwarze Taftbluſe, die ſich eng um den puppenhaften Ober⸗ körper ſchmiegte, und ein ſchwarzweißkariertes Tuch⸗ röckchen um die ſchlanken Glieder. Walter betrachtete ſie. „Ich wollte Miſter Tſeng ſprechen!“ ſagte er dann, ſchon wieder bereuend, überhaupt eingetreten zu ſein. N Die Kleine verneigte ſich gehorſam und ver⸗ ſchwand auf der Stelle. Es verging keine Minute, dann ſtand der Inhaber des Ladens perſönlich vor Walter Steinhoff. Auch der Chineſe war die Lie⸗ benswürdigkeit ſebbſt. Mit einer aalglatten Höflich⸗ keit umglitt er ſeinen Kunden, und ſeine Augen— die klugen Augen eines jahrtauſendalten Volkes — ſchienen den jungen Deutſchen wiſſend zu durch⸗ dringen. „Mit was kann ich dem Herrn geſällig ſein?“ Walter Steinhoff wurde beinahe ein wenig ver⸗ legen, angeſichts ſo viel reſpektvoller Unterwürfig⸗ keit zugeben zu müſſen, daß er nur gekommen ſei, zu fragen, wieviel der Chineſe für eine gute, deut⸗ ſche, goldene Uhr zahlen wolle. Schließlich rang er ſich die Frage aber dennoch ab und hielt dem Miſter Tſeng das Wertſtück zu⸗ gleich unter die Naſe. „Oh, einen Augenblick, bitte!“ bat der Chineſe höflich und fing ſogleich an, oͤie Uhr mit geſchmei⸗ digen Fingern zu öffnen und ſozuſagen auf Herz und Nieren zu prüſen. Einmal huſchten die geſchlitzten Augen noch über Walters Geſicht hin. Dann ſagte Miſter Tſeng:„Sechs Dollar!“ und reichte Walter die Uhr höflich wieder zurück. Dem aber ſchlug eine Röte des Aergers auf die Stirne. „Sie ſpaßen wohl?“ rief er ſtirnrunzelnd.„Die Uhr geht auf die Sekunde richtig und iſt aus Gold!“ Der Chineſe hob lächelnd ein wenig die Schul⸗ tern.„Zehn Dollar!“ antwortete er dann, als ver⸗ ſpreche er dem jungen Manne ein Geſchenk. „Ich denke nicht daran!“ Walter ſchrie jetzt faſt. „Sie müſſen mich für einen großen Dummkopf halten!“ Um des Chineſen Lippen ſpielte noch immer das freundlich⸗höfliche Lächeln.„Keineswegs, mein Herr! Sie dürfen nicht glauben, daß jeden Tag einer hier vorbeikommt, der eine alte Taſchenuhr kauft! Ich muß bei dem Preis einkalkulieren, daß ich das Stück ein Jahr und noch länger im Laden liegen habe!“ „Na ſchön!“ Walter war nicht gerade beſter Laune. „Dann gehe ich wieder. Sie entſchuldigen wohl!“ Der Chineſe verbeugte ſich. Aber während ſich Walter zum Gehen wandte, hörte er den Gelben noch fragen: „Der Herr iſt nicht in dieſem Land geboren?“ „Nein!“ erwiderte Walter kurz angebunden. Er hatte die Hand ſchon auf der Türklinke. Im Hin⸗ tergrund ſeh er das junge Mädchen in der ſchwar⸗ zen Taftbluſe. Ihre Augen hingen an ſeinem Ge⸗ ſicht. „Seemann?“ fragte der Chineſe wieder weiter. „Ich wollt', ich wäre einer!“ ſeufzte Walter Steinhoff.„Vielleicht wäre ich dann raſcher die Sorge los, was ich beginnen ſoll!“ Da ſchienen die geſchlitzten Augen des Gelben noch ſchmaler zu werden.„Woher kommen Sie?“ fragte er, und es war jetzt etwas von dem Weſen einer lauernden Katze an ihm. 8 „Ich arbeitete in einem techniſchen Büro einer Kupfergrube“, gab Walter bereitwillig Auskunft, obwohl ihn die Fragerei des Gelben ſchon zu lang⸗ weilen anſing.„Ich bin Ingenieur von Beruf! Man Hat mich entlaſſen, und ich fuhr hierher, im Glau⸗ hen, eine Chance zu finden!“ 5 Miſter Tſeng legte ſein Geſicht in bedauernde Falten.„Es iſt ſchwer zur Zeit!“ flüſterte er, den jungen Mann unentwegt anſchauend.„Ingenieur ſind Sie? Verſtehen Sie etwas von Motoren?“ „Was für Motore?“ fragte Walter zurück.„Elek⸗ tro oder Dampf oder Benzin oder Dieſel?“ „Es ſind Motore für Rohöl, was ich meine!“ ſagte Tſeng, aber er ſprach jetzt ſo leiſe und zögernd, 12 müſſe er jedes Wort zuvor auf die Goldwaage egen. „Da kenne ich mich aus. Was iſt damit?“ forſchte Walter, die Hand von der Klinke laſſend und un⸗ willkürlich etwas näher tretend. Die Augen des Chineſen ſuchten blinzelnd in ſeinem Geſicht. „Was für ein Landsmann?“ wollte er wiſſen. „Warum? Kommt es darauf an oder was der Mann kann?“ rief Walter herriſch. Aber an dem Lächeln des Chineſen prallte alles ab. „Was für ein Landsmann?“ wiederholte er flü⸗ ſternd. „Deutſcher!“ ſchrie Walter da den Gelben an und machte wieder eine Bewegung der Tür zu.„Suchen Sie ſich meinetwegen einen Kaffern für Ihre Motore!“ g Aber jetzt verzog ſich Miſter Tſengs Geſicht zu einem beherrſchten Grinſen, und im Hintergrund des Ladens kicherte die junge Chineſin leiſe auf. „Bleiben Sie noch, Sir!“ Miſter Tſeng machte einen lautloſen Schritt auf Walter zu.„Vielleicht hätte ich etwas mit Ihnen zu ſprechen!“ „Dann ſprechen Sie doch! Wozu die Umſtände?“ Walter lachte jetzt.„Wenn Sie jemanden brauchen, der Motore bedienen kann, ſo verſuchen Sie es doch mit mir! Ich mache jede Maſchiniſtenarbeit. Meine Anſprüche ſind nicht hoch. Und arbeiten bin ich ge⸗ wöhnt!“ In den Schlitzaugen des Gelben wie Wohlwollen. Aber er ſchwieg und ſah den jungen Deutſchen nur immer weiter an, als müſſe er jeden einzelnen Zug in deſſen Geſicht ſich einprägen. blitzte etwas 6. Und Walter verging das Lachen wieder. Die alte Mutloſigkeit fiel von neuem über ihn her.„Dann nicht!“ ſagte er ſchließlich in die Stille 115 e hinein und griff wieder nach der Tür⸗ linke. Aber wieder machte der Chineſe eine Bewegung, die zum Bleiben aufforderte. „Nicht ich benötige einen Maſchiniſten!“ ſagte er dann.„Meine Freunde ſind es. Ich muß erſt mit ihnen ſprechen. Wollen Sie— noch einmal kommen?“ „Meinetwegen!“ nickte Walter, entſchloſſen, nach jedem Strohhalm zu greifen. Im Hintergrund leuchteten die der jungen Chineſin zu ihm her. „Wann ſoll ich kommen?“ Miſter Tſeng überlegte. „Morgen um dieſe Stunde!“ entſchied er dann. Er lächelte wieder ſein rätſelhaftes Lächeln dazu. „Ich werde da ſein!“ verſprach Walter 7 1 großen Augen ohne zu überlegen. Dann ging er und dachte au dem Heimweg darüber nach, wie ſeltſam der Zufa bisweilen ſpielte, der ihm juſt da die Chance einer Beſchäftigung geſchenkt, wo er zum erſtenmal nicht nach einer ſolchen gefragt hatte.—— Mit Tſeng Ki hatte es eine eigene Bewandtnis, Tſeng Ki war reich, aber er zeigte es nicht und hatte geradezu eine Virtuoſttät darin, den armen Mann zu ſchauſpielern. 1 Tſeng Ki hatte mehr als ein halbes Dutzen Häuſer im Chineſenviertel der Stadt, aber er ver⸗ ſchmähte es darum doch nicht, vor jedem fremden Matroſen, der ſeinen Trödelladen betrat, ſeinen Kotau zu machen. Tſeng Ki beſaß zwei große, ſchnelle Automobile, L aber man hätte ſehr ſchlau ſein müſſen, um ihn zu beobachten, wenn er eines derſelben beſtieg, denn er benützte die Wagen nur zu Fahrten außerhalb der Stadt, und nie hielt einer vor ſeiner Wohnung. Seine Tochter hatte eine erſtklaſſige Erziehung in einem teuren amerikaniſchen College genoſſen und beherrſchte mehrere Sprachen. 5 Tſeng Ki genoß bei ſeinen Raſſegenoſſen in wei⸗ tem Umkreis großes Anſehen, und es verging kein Tag, an dem nicht Dutzende der ſchlitzäugigen Aſta⸗ ten bei ihm in den unterſchtedlichſten Angelegenhei⸗ ten vorſprachen. (Fortſetzung folgt) Mf. , Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 517 Samstag, 7. November 10 1 aus Sanders Blick in die Gauſchule der NSDAP- Amt für Beamte Gau Vaden Kame⸗ Führerbüſte an der Stirn⸗ Karlsruhe, 6. November. Ueber den Reichsſender Frankfurt mit ſeinen Nebenſendern hörten am Mittwoch nachmittag zahl⸗ reiche Volksgenoſſen eine Reportage aus der Gauſchule Hornberg oͤer NSDAP.— Amt für Be⸗ amte— Gau Baden, Hornberg, Schwarzwaldbahn. Bekanntlich wurde dieſe Gauſchule Ende Juli ihrer Beſtimmung zugeführt. Mit großer Lebendigkeit ſchilderte Sendeleiter Brugger, Freiburg, ſein Mitarbeiter Köhler, Frei⸗ burg, und Schriftleiter Büchner, Karlsruhe, den Ta⸗ geslauf und die Arbeit, die hi er an der Ausrichtung der Beamtenſchaft und damit nicht zuletzt zum Wohle des deutſchen Volkes und Staates geleiſtet wird. In vierzehntägigen Kurſen ſind Beamte aller Fachſchaften, Laufbahnen und Dienſtgrade verſammelt und bilden eine feſte Kamerad⸗ ſchaſt. In Vorträgen und Arbei tsgemeinſchaften dringen ſie immer tiefer in das oo walf ſozialiſtiſche Wollen ein und erhalten neue Kraft, ihren Dienſt an der Ge⸗ meinſchaft zu erfüllen. Ein landſchaftlich prächtig gelegenes Heim mit vorbildlichen Einrichtungen iſt für dieſen Zweck aus dem früheren Beamtenerholungsheim geſchaffen worden. Es ſteht neben dem Turm des alten Horn⸗ berger Schloſſes als Symbol unſerer Zeit und ent⸗ hält alle Vorzüge und Vorausſetzungen für die Aus⸗ richtungs⸗ und Erziehungsarbeit. Helle große Räume, die trotz klaren Stiles kei⸗ nehmen ſchon neswegs der Freundlichkeit entbehren, beim erſten Anblick gefangen. Der ſchöne radſchaftsraum mit der wand, umrahmt von Worten des Führers auf dem Reichsparteitag der Ehre und den Symbolen des neuen Deutſchlands, Spaten, Aehre und Schwert, hinterläßt einen tiefen Eindruck. Gewaltig iſt das Rund des Vortragsſaales, der die Lehrgangsteil⸗ nehmer zu den Vorträgen und Singſtunden ver⸗ eint. Auch der Leſeſaal iſt in formſchöner Schlicht⸗ heit gehalten. Er enthält das Schrifttum der neuen Zeit. In den oberen Stockwerken der Gauſchule ſind die Schlafräume, Waſchräume und ſonſtigen ſanitä⸗ ren Anlagen untergebracht. Jeder Schlafraum trägt an der Tür den Namen einer badiſchen Kreisſtadt. Die Wände ſind mit Bildern und Motiven aus dieſen Städten geſchmückt. Auf dieſe Weiſe ſind alle Teile des Gaues Baden mit der Gauſchule eng verbunden. Ihr Leiter, Gauſchulungsobmann der NS Da P Gau Baden— Amt für Beamte— Storr, legte im Laufe der Reportage in kurzen Worten den Sinn der Gauſchule dar, die der Leiter des Amtes für Beamte der NSDAP. Gau Baden, Gauamtsleiter Mauch, im Frühjahr dieſes Jahres ſchuf. Aktivi⸗ ſten ſollen hier herangebildet werden, die als Stoß⸗ trupp der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ihre Arbeit für Führer, Volk und Reich verrichten und zu jeder Stunde einſatzbereit ſind. Blick in den Schwetzinger Gerichtsſaal Tr. Schwetzingen, 7. November. In Her geſtrigen Sitzung ſtand nur ein Fall zur Verhandlung. Es handelte ſich hierbei um eine An⸗ klage wegen fahrläſſiger Brandſtiftung gegen eine Frau Kapp aus Plankſtadt. Wir berichteten ſeinerzeit über einen Dachſtuhl⸗ brand, der durch Unvorſichtigkeit in einem Hauſe in Plankſtadt ausgebrochen war. die Beweisauf⸗ nahme ergab, wollte Frau Kapp auf einem Splri⸗ ls köcher Milch warm machen. Dies tat ſie auf dem Speicher, da in ihrer Küche der, Tüncher arbeitete. Unvorſichtigkeit fiel der Spirituskocher auf den Poder. In ihrer Kopfloſigkeit rannte die Frau fort, um aus der Küche Waſſer zu holen. Während⸗ deſſen breitete ſich der Brand auf dem Dachboden ſehr raſch aus, zumal in der Nähe ziemlich viel Holz lagerte. Als die Feuerwehr anrückte, ſtand der Dach⸗ ſtuhl ſchon in hellen Flammen, doch konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Das Gericht verurteilte Frau Kapp wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu 100 Mk. Geldſtraſſe, hilfsweiſe drei Wochen Gefängnis. Wie Silberne Hochzeit. Am 11. November feiern das Jeſt der ſilbernen Hochzeit: Karl Dietrich, Zollſekre⸗ tär, und Frau Eva geb. Wittemann, ferner Franz Joſef Dusberger, Schloſſer, Karlſtraße 17, und Frau Barbara geb. Roßrucker. Beiden Jubelpaaren un⸗ ſere herzlichen Glückwünſche! „Löwenritt in Schwetzingen“. Unter dieſer Be⸗ zeichnung befindet ſich in der Novemberausgabe des „Magazin“ eine Löwenfigur aus dem Schwet⸗ zinger Schloßgarten, auf der ſich eine unbekannte und unbenannte Amazone mutig niedergelaſſen hat. „Solche Bilder wollen wir“, ſchreibt das„Magazin“. Nun, obgleich bei dieſem Bild eigentlich recht we⸗ nig von der Schönheit des Schloßgartens zur Gel⸗ tung kommt, ſo freuen wir uns doch über die zwei⸗ ſellos vorteilhafte Werbung für Schwetzingen. Am Montag Totengedenkſeier der NSDAP. D Ortsgruppe Schwetzingen der NSDAP gibt 5 kannt, daß am kommenden Montag, abends 8 Uhr, 5 zu Ehren der Bewegung ſtatt⸗ ſindet Das WW gibt bekannt: Alle Barſpenden für das Wi W 1936/37 wollen bei der Bezirksſparkaſſe Schwetzingen, Konto„NSVolkswohlfahrt Winter⸗ hilfe Nr. 54% einbezahlt werden. Hingegen erfolgt die Ausgabe der Monatsplaketten in der Geſchäfts⸗ ſtelle der NS⸗Volkswohlfahrt, gleichzeitig Geſchäfts⸗ Ammer des WHW, jeweils nach Einzahlung der Beträge in oben gekennzeichneter Weiſe. 5 Heute Beratungsſtunde der Kriegsopfer. Die Geſchäftsſtelle der NS⸗Kriegsopferverſorgung gibt bekannt, daß heute nachmittag von.30 Uhr ab im hieſigen Rathaus die nächste Beratungsſtunde für die Krie Sopfer der Ortsgruppe Schwetzingen und der Stützpunkte Brühl, Ketſch, Oftersheim und Plankſtadt ſtattfindet. Gottesdienſtordnung für Evangeliſche Kirchengemeinde Schwetzingen: uhr Hauptgottesdienſt(Vikar Schilling), 10.45 Kindergottesdienſt, 13 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen. 5 Katholiſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 6 Uhr Beichtgelegenheit: 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Kommunion der Männer und Jungmänner, Frühmeſſe; 8 Uhr Deutſche Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hochamt Sonntag, 8. November .30 Uhr die mit Predigt; 11 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt; nach dem Hochamt iſt im Pfarramt Stiftungsrats⸗ ſitzung; 11.45 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Die Kollekte iſt für den Borromäusverein beſtimmt. Veranſtaltungen in Schwetzingen: heute und morgen: Neues Theater:„Moskau— Schanghai“ Capitol:„Boccaccio“ Was gibt es Neues in Plankſtadt? Plankſtadt, 6. Novy. Gleichfalls wie zwei Hand⸗ ballſpiele ſteht im Dienſte des Winterhilfswerkes das Opferſchießen, das morgen auf ber hieſigen Schieß⸗ anlage des Kleinkaliberſchützenveveins Planeſtadt durchgeführt wird. Es wird eine rege Beteiligung erwartet. Geſchoſſen werden drei Schuß liegend frei⸗ händig, je Serie zu 30 Pfg einſchließlich Munition, Verſicherung und Opfergabe.— Landwirt David Körber, Leopoldſtraße 32, konnte ſeinen 80. Geburts⸗ lag feiern. Herzlichen Glückwunſch! Brühl, 6. Nov. Frau Eliſe Fillinger, geb. Körber, Wil 1 8, kann am Samstag ihren 78. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunſch! Neuordnung der Kreisverwaltung * Karlsruhe, 6. November. Durch das Geſetz über die Aufhebung der Kreisräte vom 24. April 1936 ſind die bisherigen Kreisräte und die Aus⸗ ſchüſſe der badiſchen Kreiſe auf 1. Oktober 1936 außer Wirkſamkeit getreten. Der Kreisvor⸗ ſitzende führt nunmehr die Verwaltung des Kreiſes in voller und ausſchließlicher Verantwortung allein. Zur beratenden Mitwirkung ſtehen ihm ſechs Kreis⸗ räte zur Seite, mit denen er wichtige Angelegenhei⸗ ten des Kreiſes, insbeſondere die Aufſtellung des Haushaltsplanes, zu beraten hat. Zum Kreisvorſitzenden des Kreiſes Karlsruhe wurde vom Miniſter des Innern Pg. Rudolf Link⸗ Karlsruhe und zu deſſen Stellvertreter Pg. Max Nagel ⸗Karlsruhe berufen. Wieder Winzerfeſt in Schriesheim Schriesheim, 7. Nopember. Das ſeit einigen Jahren jeweils im Spätherbſt veranſtaltete Win⸗ zerfeſt wird auch in dieſem Jahre wiederholt. Es beginnt bereits heute nachmittag und wird ſowohl im hiſtoriſchen Zehntkeller als auch in den Gaſt⸗ ſtätten durchgeführt. Eine Beſichtigung der Keller der Winzergenoſſenſchaft gibt nicht nur die beruhi⸗ gende Gewißheit, daß von dem guten 1935er noch rund 10 000 Liter vorhanden ſind, ſondern daß auch ausreichende Vorräte aus den Qualitätslagen zur Verfügung ſtehen. Außerdem kann, wer Freude daran hat, auch vom Neuen verſuchen, der ebenfalls eine gute Entwicklung verſpricht. Vom 1936er Herbſt lagern etwa 90 000 Liter: im ganzen hat alſo die Winzergenoſſenſchaft 100 000 Liter in ihren Kellern lagern. Ein Gang durch die Reihen der großen Fäſſer mit der Aufſchrift der bekannten Gewann⸗ namen gewährt die Sicherheit einer genußreichen Weinprobe für die Beſucher des Winzerfeſtes. Am Sonntagnachmittag bewegt ſich ein Winzerfeſtzug durch die Straßen des Ortes zum Zehntkeller, wo ſich auch der Zwerg Perkeo aus Heidelberg einſtellen wird. Was ſich ſonſt noch im Zehntkeller und in den Gaſtſtätten ereignet, das wird nach den Verlaut⸗ barungen der Winzergenoſſenſchaft und des Ver⸗ kehrsvereins für die auswärtigen Gäſte gleicher⸗ maßen unterhaltend und genußreich ſein. Tabakſtaub als Brandurſache! „ Schifferſtadt, 6. Nov. Die Feſtſtellungen der Polizei haben ergeben, daß Selbſtenzündung von Tabakſtaub, der in der Scheune des Anweſens der Witwe Sturm lagerte, als Urſache des Brandes an⸗ zuſehen iſt. Beſtialiſcher Familienvater verhaftet Er mißhandelte in viehiſcher Weiſe ein fünf⸗ jähriges Kind * Frankenthal, 6. Nov. In letzter Zeit liefen beim Polizelamt Frankenthal gegen den übelbeleu⸗ mundeten verheirateten Heinrich Ritzinger von hier fortgeſetzt Klagen wegen Kindesmißhandlung ein, ohne daß es gelungen wäre, den Rohling zu überführen. Am letzten Samstag wurde das außer⸗ ehelich geborene fünffährige Töchterchen mit einem Oborſchenkelbruch in das Krankenhaus eingeliefert. Die polizeiliche Vernehmung ergab, daß der Vater mit einem Weidenprügel dem, Kinde den Obe v⸗ ſchenkel zertrümmert hatte. Der beſtialiſche Familienvater wurde ſofort verhaftet und in das Ge⸗ fängnis eingeliefert. Sonntagsrückfahrkarten zur Wormſer Herbſtmeſſe Zur Herbſtmeſſe in Worms(8. bis 15. November) geben alle Bahnhöfe im Umkreis von 35 Kilometer an den Sonntagen 8. und 15. November, ſowie am Mittwoch, 11. November, Sonntagsrückfahrkarten nach Worms mit gewöhnlicher Geltungsdauer aus. GERICHTSBERIC UT E AUS NAH UNO FERN Der Meineid einer 23 jährigen Gefährliche Liebſchaften⸗ Vom Mannheimer Schwurgericht zu Gefängnis verurteilt Die geſtrige Verhandlung gegen die 23 Jahre alte ledige Anna dermann aus Mannheim wegen Meineids ergab ſich aus dem Unterhaltsprozeß des Stadtjugendamtes Mannheim als Vertreterin ihres am 9. Juni 1935 geborenen Kindes. In zwei Verhandlungen beim Amtsgericht vom 15. Novem⸗ ber und 6. Dezember gab die Angeklagte als Zeugin 415 daß ſie in der in Betracht kommenden Zeit vom Auguſt bis 10. Dezember 1934 mit keinem an⸗ 1293 als dem verheirateten Beklagten vertraulichen Umgang gehabt habe. Bei der letzten Einvernahme am 6. Dezember berief ſie ſich auf ihre Ausſage vom 15. November und beſchwor ſie in der Verhandlung vom 13. März 1936. Der Beklagte wurde darauf zur Unterhaltspflicht des Kindes als Vater desſelben verurteilt. Er lehnte aber die Zahlung ab und legte Berufung bei der Zivilkammer ein, mit der Begründung, daß noch weitere Männer mit der heutigen Angeklagten in der kritiſchen Zeit Umgang gehabt hätten. Die Klage ruhte darauf und es wurde nach näheren Erhebungen gegen die Kindesmutter das Verfahren wegen Meineid eingeleitet. Gefaßt ſitzt die des Meineides Beſchuldigte auf der Anklagebank. Ihre? Mutter ſtarb frühzeitig, der Vater fiel im Kriege. Sie kam zur Tante zur Er⸗ ziehung. Aus dem Fehlen der Mutter ſind wohl in gewiſſem Grade Schlüſſe zu ziehen auf ihre tief⸗ ſtehende geſchlechtliche Moral, denn ſtie war in ihren Männerbekanntſchaften wenig wähleriſch. Es wird ihr heute vorgehalten, daß ſie außer dem zur Unterhaltspflicht Verurteilten im Jahre 1934 mit noch vier anderen Männern enge Beziehun⸗ gen unterhalten hatte. Sie gibt heute in aller See⸗ lenruhe zu, daß ſte eine Lüge beſchworen habe, Wie in den Vorvernehmungen, behauptet ſie auch heute, zu den unwahren Ausſagen von einem hier wohn⸗ haften verheirateten Mann beſtimmt worden zu ſein, der ſich unter den vier Liebhabern befand. Als gegen ihn ein Verfahren wegen Meineid eingeleitet wurde, entzog er ſich dem irdiſchen Richter. Scharfe Zurechtweiſungen mußte ſich der Haupt⸗ zeuge gefallen laſſen, der bei ſeiner Vernehmung in dem Unterhaltsprozeß inſofern die Unwahrheit ſagte, als er behauptete, daß er ſich von Auguſt bis September 1934 von der Angeklagten ferngehal⸗ ten habe. Die übrigen männlichen Zeugen bejahen die Fragen über einen Umgang mit der Angeklag⸗ ten, Der mit den Erhebungen betraute Kriminal- beamte macht Angaben über den den Freitod ge⸗ ſtorbenen Arbeitgeber der Angeklagten. Dieſer war erſt nach und nach zu einem Geſtändnis zu bewegen. Erſt als er der Angeklagten das Geſtändnis vor⸗ Mel geſtand ſie die Wahrheit. Der Vertreter der Anklage nahm ſich in ſeinem Plädoyer den unzuverläſſigen Hauptzeugen, den zur Unterhaltspflicht Verurteilten, vor. Er kam am Schluſſe ſeiner Ausführungen zu dem Antrag, die Angeklagte unter Berückſichtigung des Milde⸗ rungsgrundes des§ 157 zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, 4 Monaten, 15 Tagen zu verurteilen, wovon 4 Monate verbüßt find. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, 3 Monaten, abzüglich 4 Monate Unterſuchungshaft unter Annahme des Strafmilderungsgrundes. Gemeinſame Eintopfeſſen im ganzen Land! Die Gauführung des Winterhilfswerkes Ba⸗ den erläßt zum kommenden Sonntag an die Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen im Grenz⸗ gan Baden folgenden Aufruf: Am Sonntag, dem 8. November, finden im ganzen Lande große öffentliche gemeinſame Eintopfeſſen ſtatt. Die Muſikzüge der verſchtedenen Formationen einſchließlich der Wehrmacht werden dieſe Eintopf⸗ eſſen durch Muſikrorträge umrahmen. Dieſe öffentlichen Eintopfeſſen ſollen gleichzeitig eine machtvolle Kundgebung für den geſchloſſenen Willen unſerer Volksgenoſſen geben, daß ſie ſich mit den Betreuten des WoW aufs engſte verbunden fühlen und gewillt ſind, dieſe Opferbereitſchaft auch durch die praktiſche Tat zu beweiſen. Die Parole für den zweiten Eintopfſonntag lautet: Am Sonntag Ehrenpflicht es iſt— daß jeder mit uns Eintopf ißt! NLuögiſe, Spitgen NModeneuheſten- Kurzwaren Stiümpfe- posamenten El aun, N 2, 9 S101 Oftersheim, 6. Nov. Die Gendarmerie nahm eine Frau von hier wegen Kuppelei feſt und lieferte ſie in das Bezirksgefängnis Mannheim ein. Mauuufui uur Noulio woll lſuoulur- 1 e ofethielklr. e im Nationaltheater Sonntag, 8. November: Nachmittags⸗Vorſtellung. Eintri preiſe 0,03 Mk.,„Der blaue Heinrich“, Schwank Otto Schwartz und Georg Lengbach, An fang 15 Uhr, 17 Uhr.— Abends Miete B? und 1. zum erſten Mole„Die Dorothee“, Operette v. Hermecke, Muſik von A. Vetterl ing, ſcheinen aufgehoben, Anf. 20 Uhr, Montag, 9. November: Miete H 7 und 1. Sondermiete H 4, Feſtvorſtellung zum Gedächtnis der Opfer vor der Felöherrnhalle, in neuer Einſtudierung„Lohengrin, von Richard A Vagner, Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben. Anfang 19 Uhr, Ende gehen 23 Uhr. Dlenstag, 10. November: Miete C 7 und 1. Sondermiete C 4 und für die Ne⸗ Kulturgemeinde Mannheim Abt, 145—147, ferner für die Nos⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen Abt. 111—112, 471—472. Zu Schillers Geburtstag, in neuer Einſtudierung,„Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Schiller, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr.. Mittwoch, 11. Nenemer; Miete A7 und 1. Sondermiete A 4 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 159, ferner für die AS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt 501502, 325,„Nichelien“, Schauſpiel von Pau Joſeph Cremers, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 12. November: Nachmittags ⸗ Vorſtellung, Schiblermiete C 2,„Richelien“. Schauſpiel von Piul Jos. Cremers, Anſang 15 Uhr, Ende 17 Uhr Abends, Miete D 7 und 1. Sondermiete D 4,„Die Boheme“, Oper von P. Puceinſ, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 13. November: ür die Me⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 321326, 381886, 841560, 581597, 605607 Gruppe D Nr. 1400, Gruppe G Nl. 301600, „Fauſt 1. Teil“, von Goethe, Anfang 19.90 Uhr, Ende 23 Uhr. Samstag, 14. November: Miete Be8 und 2. B 4, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Abt. 397329,„Spatzen in Gottes Hand“, Edg ir Kahn und Ludwig Bender, Anfang 20 Uhr, gegen 22 Uhr. Sonntag, 15. November: NoS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 229, 291, 301309, 359, Gruppe D Nr.—400, Gruppe C Nr. 601790, Gruppe E freiwillig Nr. 1600,„Lauf ins Glück“, Operette von Fred Raymond, Anfang, 14.30 Uhr, Ende noch 17 Uhr.— Abends: Miete G 7 und 1. Son⸗ dermiete G 4 ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ n Ende Sondermiete B 4, Hermann Eintauſch von Gut⸗ Ende nach 22.30 Uhr. Sondermiete Monnheim, Luſtſpiel von Ende Nachmittags⸗Vorſtellung für Ni 119 20120, 221 heim, Abt. 181184,„Tosca“, Oper von G. Puccini, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.90 Uhr. 5 Montag, 16. November: Miete E 7 und 1. Sondermiete E 4,„Die Dorothee“, Muſik von A. Vetterling, 22.45 Uhr. Operette von Hermann Hermecke, Anfang 20 Uhr, Ende etwa Dienstag. 17. November: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwiashafen Nbt. 46—49, 101—105, 111—112, 401404, 416418, 432— pl, 438, 491—492, Gruppe B, Gruppe Nr. 815817,„Lohengrin“ von Richard Wagner, Anfang 19 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Muſenfſaal Sonntag, 8. November: Freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,50—3 Mark,„Der Feldherr und der Fähnrich“. Dra⸗ matiſcher Mythos von Walter Erich Schäfer, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 15. November: Freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,50—4 Mk. Einmaliges Gaſtſpiel des polniſchen Bal⸗ letts Parnell, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Montag, 16. Nobember: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, ohne Kartenverkauf,„Der Feldherr und der Fähnrich“. Dramatiſcher Mythos von Walter Erich Schäfer, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau Mittwoch, 11. November: Für die N⸗Kulturgemeinde Mannheim,„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Oper von Otto Nicolai, ohne Kartenverkauf, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Donnerstag, 12. November: Für Me Ne⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude, ohne Kartenverkauf,„Der blaue Heinrgch Schwank von Otto Schwartz und Georg Leng⸗ bach Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr Was hören wir? Sonntag, 8. November Reichsſender Stuttgart Hafenkonzert.—.05: Gymnaſtik.—.8: — 10.00: Ewiges Volk Morgenfeter der Franz Liſzt.— 11.30: Bach⸗Kantate. 12.00: Muſik am Mittag.— 13.50: Erzeugungsſchlacht.— 14.00: Kaſperle und das Boxen.— 14.50: Aus Laden und Werkſtatt.— 15.00: Chopin⸗Klaviermuſik.— 15,30: Dos deutſche Lied: Heinrich Rücklos. 16.00: Muſik zur .30 Uhr: Bauernfunk. HJ.— 10.45: Unterhaltung.— 18.30: Erſte und letzte Begegnung. 19.30: Turnen und Sport.— 20.00: Unterhaltungskon⸗ zert.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Reichsſendung: Die Hauptſtadt der Bewegung am Vorabend des 9. November. Hörbericht.— 22.45: Muſik zur Nacht. Aus Mannheim: 9 00: Kath. Morgenfeier. Ausführende: Sängerbund Harmonie Mannheim⸗Neckarau unter Leitung non Joſeph Stephan Winter. Leltung und Nuſprache Pref. Waldvogel, 18.00: Kleine Abendmuſik. Slawiſche Kammermuſik. Aus⸗ führende: Das Kergl⸗Quartett. Deutſchlandſender .00: Bauernfunk.—.00: Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen.— 10.00: Morgenſeier.— 10.45: Fantaſien auf der Orgel.— 11.00: Herbſtgedichte.— 11.30: Philharmoniſches Konzert aus Berlin.— 14.00: Kinderfunkſpiel. 14.30: Alte und neue italieniſche Volkslieder.— 15.00: 0 Mie ultten Schach.— 15.15: Schöne alte Heſſenbräuche.— 16.00: Hetter und bunt ee— 17.20: Alte und neue Tiroler Mürſche.— 18 Schöne Melodien.— 19.40: Sportecho.— 20.00: Im Banne der Melodie.— 23.00: Spätkonzert. das Nadlum sel- Sad Heidelberg bietet preisgünstige Badakuren Im r 40 Prozeni ET mA BI gung 6 BA der RRNI.— (Sadszeſt: 9 bis 18.30 Uhr— Cassenschluß: 1748 Unt) 8. Seite/ Nummer 517 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Samstag, 7. November 1936 Der Sport am Sonntag Der zweite November⸗Sonntag bringt ein wirklich um⸗ fangreiches und gehaltvolles Sportprogramm. In ſaſt allen ern wird zum mindeſten eine bedeutungsvolle Veran⸗ ung durchgeführt. Da ſind beiſpielsweiſe die beiden ele zum Tſchammer⸗Pokal⸗Wettbewerb zwiſchen Schalke Schweinfurt ſowie Benrath und Worms, die deut⸗ auf⸗Meiſterſchaften in Freiburg, der Hallen⸗ derkampf Deutſchland— Belgien in Hamburg, tionale Schwimmfeſt in Heidelberg und ſchließ⸗ deutſch⸗engliſchen Amateurboxkämpfe in Köln. Im Fuß ball⸗ ſport können am zweiten November⸗Sonntag die beiden Enoſpielgegner im Tſchammer⸗Rokal⸗Wettbewerb nicht— wie urſprünglich vorgeſehen— ermittelt werden. Der Wettbewerb erfährt inſofern eine kleine Unterbrechung, als Wormatia Worms und Bf Benrath ihr kürzlich in Worms ohne Entſcheidung ausgegangenes Spiel wiederholen müſ⸗ ſen. So wurde nur eine Vorſchlußrunden⸗Begegnung an⸗ ſetzt, und zwar muß der Waldhof⸗Bezwinger FC 05 hweinfurt zur Gelſenkirchener„Glückauf⸗Kampfbahn“ gegen den deutſchen Ex⸗Meiſter Schalke 04. Mit Ausnahme von Schweinfurt und Worms ſtehen in den ſüddeutſchen Gauen am Sonntag faſt alle führenden Vereine wieder im Punktekampf. Der Spielplan ſieht folgende Treffen vor: Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach, SV Wiesbaden— JS Frankfurt, Boruſſia Neunkirchen gegen Sportfreunde Saarbrücken, FV Saarbrücken— Union Niederrad. Gan Baden: Sp. Vg. Sandhofen— 1. Fc Pforzheim, VfB Mühlburg— S Waldhof, VfR Mannheim— Frei⸗ burger JC. Gau Württemberg: Vs Stuttgart— Sc Stuttgart, Stuttgarter Kickers— 1. SSW Ulm, FW Zuffenhauſen— Sportfreunde Stuttgart, Sportfreunde Eßlingen— Union Böckingen, SV Göppingen— SVg. Cannſtatt. Gau Bayern: Sp. Vg. Fürth— Wacker München, Bayern München— 1. FE Nürnberg, ASV Nürnberg— VfB In⸗ golſtaöt⸗Ringſee. Die Gaue Schleſien und Pommern treffen in Stettin mit ihren Auswahlmannſchaften aufeinander.— Im Ausland gübt es einen Zweifrontenkampf der Schweiz. Zum 17. Male ſtehen ſich in Zürich die erſten Garnituren von Oeſterreich und der Schweiz gegenüber und in Luxemburg ſpielt die Schweizer B⸗Mannſchaft.— Das Fachamt Handball verbindet ſeinen Einſatz für die MWinkerhilfe mit einem We ag und verſucht durch größere Veranſtaltungen einen möglichſt großen Opferbetrag zu erzielen. Die wichtigſten Spiele in Sücsdeutſchland ſind: Gauelf— Rheinheſſen, Rheinheſſen II— Herrnsheim, Viktoria Griesheim— MSV Darmſtadt, TV Mörfelden— SW 98 Darmſtadt, TV Haß⸗ loch— MT Ludwigshafen und Ingobertia St. Ingbert gegen ATV Dudweiler im Gau Südweſt, Ketſch⸗Schwetzin⸗ gen— SV Waldhof(in Plankſtadt), Stadt Mannheim— Vfit Mannheim(in Mannheim) und Freiburger FC gegen Graßhoppers Zürich im Gau Baden, Stadt Geislingen— Stadt Augsburg, Stadt Ulm— Militär Ulm und Stadt Stuttgart— Hohenzollern im Gau Württemberg und in Bayern Nordbayern— Südbayern(in Erlangen).— Im Hocken deſer zweite November⸗Sonntag gleichzeitig den Opfertag für das Winkterhilfs werk. Das ſpiel kommt wohl in Berlin zum Austrag, wo ſich die enmannſchaften von Hamburg und Berlin gegenüber⸗ Hildet en. In Süddeutſchland kommen faſt ausſchließlich Spiele zwiſchen den ſtärkſten Vereinsmannſchaften zur Durchführung.— Im Rugby werden die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele in der Gau⸗ gruppe Württemberg/ Bayern mit der Begegnung Stuttgar⸗ ter RC Bayern München fortgeſetzt. Der SC Frankfurt 1880 gaſtiert in der Reichshauptſtadt und trifft dort auf den Berliner RG.— In der Leichtathletik wird Hie letzte Meiſterſchaft des Olympia⸗Jahres durch⸗ geführt. Zum 19. Male gelangt in Freiburg die deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft zur Entſcheidung, die der Wittenberger Max Syring in der Einzelwertung und der KT Wittenberg als Mannſchaft zu verteidigen hat. Das Meldeergebnis zu dieſer 19. Meiſterſchaft iſt erfreulicher⸗ meiſe ſehr gut causgele len. Aus zwölf Gauen wurden nicht weniger als 70 Teilnehmer gemeldet.— Zuſammen mit den deutſchen Meiſterſchaften führ: der Gau Baden ſeine Titelkämpfe durch. In der Einzel⸗ als auch in der Mann⸗ ſchuſtswertung müßte es Freiburger Siege durch Stadtler bw. Freiburger FC geben.— In Magdeburg wird der Aroße Herbſtgepäckmarſch veronſtaltet, der auch die deutſche Meiſtermannſchaft der S A⸗Brigade 35(Leipzig) und die Horſt⸗Weſſel⸗Standarte im Kampf ſieht.— Der „weiße Sport“ ſieht Deutſchland zum erſtenmal im Kampf um den vom ſchwediſchen König geſtifteten Pokal. In Hamburg geht es gegen die Vertreter von Belgien(Lacroix, de Borman, Geelhand). Das Fachamt Tennis war bei der Aufftellung der Mannſchaft in großen Nöten, ſchließlich wurden die Nachwuchsſpieler Beuthner, Dettmer und Bart⸗ kowiak(alle Berlin), ſowie der in großen Kämpfen be⸗ Dr. Deſſart(Hamburg) namhaft gemacht. Im währte Dr. Turnen kommt in Lahr anläßlich des 90jährigen Beſtehens des dor⸗ tigen Turnvereins 46 ein Geräte kampf zwiſchen den Auswahlmannſchaften von Nordbaden und Süd⸗ baden zum Austrag. Außerdem werden die beiden Olympiakümpfer Franz Beckert und Willy Stadel im Rah⸗ men der Wettkämpfe die olympiſchen Uebungen turnen. Der Schwimmſport ringt als bedeutendſte Veranſtaltung das internationale Jubjläumsfeſt des SV. Nikar Heidelberg. Die Ver⸗ anſtaltung hat ein Rekord⸗Nennungsergebnis von mehr 500 Meldungen aus Deutſchland, Frankreich und Luxemburg erhalten.— Württembergiſche Schwimmer unternehmen eine Reiſe nach Tirol. In Innsbruck tragen ſie einen„kleinen Länderkampf“ Tirol Württemberg aus. — Ebenfalls in Oeſterreich gaſtiert eine Berliner Städte⸗ mannſchaft und in Plauen wird ein internationales Feſt mit der Beteiligung der Geſchwiſter Lenk(Braſilien) und Valborg Chriſtenſen(Dänemark) veranſtaltet.— Im Als Boxen ſtehen die deutſch⸗engliſchen Amateurkämpfe in der Kölner Rheinlandhalle im Vordergrund des Intereſſes. Es han⸗ delt ſich hierbei um einen Gegenbeſuch für den Kampf einer deutſchen Auswahlmannſchaft, die im November v. J. in England boxte und mit:6 Punkten ſiegreich blieb.— An beiden Tagen des Wochenendes weilen in Württemberg luxemburgiſche Amateure, die jeweils gegen Stuttgarter Auswahlmannſchaften antreten. Am Samstag kämpfen die Luxemburger in Eßlingen und am Sonntag in Böblingen. — Der Gaukampf Südweſt. Baden, dex für Samstag nach Weinheim vorgeſehen war, wurde auf einen ſpäteren Ter⸗ min verlegt und kommt dann in Pforzheim zum Austrag. In der Schwerathletik verdienen die deutſchen Meiſterſchaften im Kunſtkraft⸗ ſport, die an beiden Tagen des Wochenendes in Bam⸗ berg ausgetragen werden, der Ringer⸗Länderkampf Tſchecho⸗ ſlowakei-Ungarn in Prag unter Leitung von Reichsſport⸗ wart Steputat und die Ringer⸗Mannſchaftskämpfe in Baden und Wüttemberg Erwähnung.— Der Radſport hat diesmal nur ein kleines Programm. In Rotterdam rollt ein Sechstagerennen, an dem vier Deutſche, und zwar Ehmer/ Rieger, Rauſch und Schön, beteiligt ſind.— In der Dortmunder„Weſtſalenhalle“ kämpfen acht Dauerfahrer um das„Goldene Rad von Dortmund“. Ein Steherrennen bildet auch den Mittelpunkt der Stuttgarter Veranſtaltung in der„Stadthalle“.— Unter Verſchiedenes ſeien die Galopprennen in Strausberg(Sa.), Breslau, Leipzig, Horſt⸗Emſcher, der Kege l⸗Länder kampf Belgien—Deutſchland in Antwerpen, die Eröffnung des Krefelder Eisſtadions und die außerordentliche General⸗ verſammlung des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer in Berlin erwähnt. Der Sportarzt auf Den deutſchen Männern und Frauen der Leibesübungen ſtehen nicht nur zweckmäßige, ſchöne Uebungsſtätten und ein ſorgfältig ausgewählter Stamm von Uebungsleitern, ſondern auch eine vorbildliche ſportärztliche Betreuung zur Verfügung, die ihr Hauptziel nicht darin ſieht, Sportver⸗ letzungen zu heilen, ſondern ſie zu vermeiden. Die Sport⸗ Der Sportarzt auf dem Reichsſportfeld ärzteſchaft(Deutſcher Sportärztebund e..) iſt in den Rah⸗ men der Deutſchen Aerzteſchaft eingegliedert und umfaßt heute 1500 ausübende Mitglieder, die nicht allein in den Vereinen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, ſondern auch in den Formationen der Bewegung ihre Tä⸗ tigkeit ausüben. Dienſt am aktiven Sportler Die Hauptaufgabe des Sportarztes iſt der Dienſt aktiven Sportler. Der Arzt muß ſelbſt ſein, um das höchſte Vertrauen ſeiner Mannſchaft zu ge⸗ nießen. In Sportkleidung und als Teilnehmer an den Uebungen überwacht er das Training und wird ſo zum per⸗ ſönlichen Berater ſeiner Kameraden. Vor allem richtet der Sportarzt ſein Hauptaugenmerk auf die am eheſten Gefähr⸗ deten ſeiner Schützlinge, auf die Jugend, die Frauen und die Wettkämpfer. Zuſammenarbeit von Uebungsleiter und Sportarzt Sportliches Training mit dem Ziel höchſter Leiſtung iſt nicht geſundheitsſchädlich, wenn das Training richtig be⸗ trieben wird, keine Organerkrankungen vorliegen und eine zweckentſprechende Lebensweiſe geführt wird. Daher iſt eine harmoniſche Zuſammenarbeit von Uebungsleiter und Sportarzt erforderlich. Kurven der Organbeanſpruchung und ſolche von Leiſtungen werden miteinander verglichen. Im Austausch ihrer Gedanken und Beobachtungen gehen pädagogiſche und ärztliche Betreuung Hand in Hand. Dazu braucht der Sportarzt eine Unterſuchungs⸗ und Beratungs⸗ ſtelle, die ſich allerdings nicht jeder Verein leiſten kann. Da⸗ her kommt den ſportärztlichen Beratungsſtellen der öffent⸗ lichen Geſundheitsverwaltung und den Aemtern für Volks⸗ geſundheit eine hohe Bedeutung zu. Aus alledem geht hervor, daß neben der mediziniſchen Wiſſenſchaft für die ſportärztliche Beratung ein Sonder⸗ wiſſen nötig iſt. Dies eignet ſich der Arzt in den ſportärzt⸗ lichen Lehrgängen an, die neben umfangreichen praktiſchen Uebungen auf dem Gebiet der Leibeserziehung die modern⸗ ſten Erkenntniſſe über innere Krankheiten, Sportverletzun⸗ gen, Hygiene u. a. mehr vermitteln. Die wiſſenſchaftliche Seite dieſes Arbeitsgebietes hat ſich in Deutſchland, dem Urſprungsland des ſportärztlichen Ge⸗ dankens, in den letzten 25 Jahren ſo entwickelt, daß der kürzlich in Berlin abgehaltene Zweite Internationiale (10. Deutſche) Sportärzte⸗ Kongreß im Rahmen der Olym⸗ piſchen Spiele durch die Vielſeitigkeit der dort behandelten Fragen dieſem Gedanken in der ganzen Welt einen neuen Auftrieb gegeben hat. :1 am erſten Tag Hallenteunis⸗Länderkampf Deutſchland Belgien In der Hamburger„Hanſeatenhalle“ begann am Frei⸗ tagabend der zum Wettbewerb um den vom ſchwediſchen König geſtiftete Pokal zählende Hallentennis⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Belgien. Nur etwa 200 Zu⸗ ſchauer, darunter auch unſer Spitzenſpieler Gottfried von Cramm, wohnten den beiden erſten Spielen bei, die jeder Nation einen Sieg brachten. Im erſten Spiel des Abends errang der Berliner Nachwuchsſpieler Edgar Dett⸗ mer einen ſchönen 10:8,:1,:3⸗Sieg über den Belgier Pièrre de Geelhand, während André Lacroix mit 611,:2,:6, 613 gegen den Hamburger Dr. Walter Deſſart den erſten Punkt für Belgien und damit den Ausgleich ſchaffte. Dettmer hatte im erſten Spiel den Belgier Geelhand kaum zu fürchten. Im erſten Satz leiſtetet Geelhand noch einigen Widerſtand, als der Berliner beim Stande von :1 zu ſeinen Gunſten fünf Satzbälle nicht verwandeln konnte und der Belgier verhältnismäßig leicht zum Aus⸗ gleich kam. Beim Stande von:7 für Geelhand ſetzte Dett⸗ am ein Ausübender FFF — Die Tagung der Abteilungsleiter für körperliche Schu⸗ lung und der Lehrgang der Sportlehrer der Hitler⸗Jugend auf dem Reichsſportfeld wurden am Freitag abgeſchloſſen. Der Zweck der beiden Veranſtaltungen iſt erreicht: Ein⸗ heitliche Ausrichtung der Sportlehrer der HJ und Neu⸗ ausrichtung der Abteilungsleiter, beſonders in bezug auf die Durchführung des Abkommens zwiſchen HJ und Dis. Der Reichsſportführer erklärte, daß alle Mitglieder des Reichsbundes, die in Betracht kommen, in das Deutſche Jungvolk übergeführt worden ſind, wie es der Vertrag vorſieht. Auch die nötigen Ausbilder, die das Jungvolk jetzt für die zu bildenden Sportdienſtgruppen braucht, ſtellt Reichsbund zur Verfügung. Das Milliardenkapital an Sachwerten, über das der DR in ſeinen Sportplätzen, Anlagen und Geräten verfügt, gibt nun die breite Baſis für die Entwicklung einer wirklich guten Sporttätigkeit des ganzen Volkes ab. Turn⸗ und Sportplätze werden von jetzt ab nicht mehr wie Einöden tage⸗ und wochen⸗ lang leerſtehen. Auch die Stadtverwaltungen dürfen nicht mehr nach einem Schema die ſtädtiſchen Plätze zur Ver⸗ fügung ſtellen, ſondern müſſen alle noch vorhandenen wei⸗ teren Möglichkeiten zu nutzen trachten, denn es gibt noch dem Reichsſportfelo mer alles auf eine Karte und gewann den erſten Satz 10:8. Die beiden anderen Sätze gingen leicht mit:1,:3 an den Deutſchen. Gegen Belgiens beſten Hallenſpieler Andres La⸗ croix hatte Dr. Deſſart nicht viel auszurichten. Vom erſten Aufſchlag an ergriff der Belgier die Offenſive und ließ ſich keinen Augenblick aus dem Spiel bringen. Die beiden erſten Sätze fielen ſo ſchnell mit:1,:2 an den Belgier. der (DRd⸗Preſſedſenſt) dritten Satz ſein Können wieder, aing von Beginn an in Führung und buchte ſchließlich den Satz mit:2 für ſich. Im vierten Satz ging dann der Belgier wieder voll aus ſich heraus und ließ dem Hamburger keine Ausgleichs⸗ chance. Mit 69 fiel dieſer letzte Satz und damit der Sieg an Lacroix. NSDAP-Miffeilungen Aus bartelamtlichen Bekanntmachungen ennemmen Politiſche Leiter Jungbuſch. Antreten ſämtlicher Formationen zur Toten⸗ gedenkfeier am 9. 11., 19.80 Uhr, auf dem K⸗6⸗Turuplatz. Die Formationen treten mit Fahnen und Trauerklor an. Alle Volksgenoſſen ſind hierzu eingeladen. Lindenhof. 7. 11., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im„Rheinpark“. Lindenhof und Waldpark. Dr. Deſſart, der anfongs ſchwach geſpielt hatte, fand im Am 9. 11., 19.45 Uhr, An⸗ treten ſämtlicher Politiſchen Leiter, DüF⸗ und NSV⸗ Walter am Ortsgruppenheim, Eichelsheimerſtraße 51/53, zur Totengedenkfeier. BDM, IM und NS⸗Frauenſchaft ſowie die Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen treten 19.50 Uhr am Altersheim zur Totengedenkfeier an. Kreisleiter Dr. Roth ſpricht. Bismarckplatz, Platz des 30. Januar, Schlachthof und Almenhof. Die gemeinſame Gedenkfeier für die Gefallenen des 9. November findet am 9. 11., 20 Uhr, auf dem Ga⸗ belsbergerplatz ſtott. Es wird erwartet, daß ſich die ge⸗ ſamte Bevölkerung der vier Ortsgruppen an dieſer Ge⸗ denkfeier beteiligt! Die uniformierten Politiſchen Leiter treten 19,45 Uhr auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche an, die nicht uniformierten Politiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗ Anwärter ſowie die geſamten Zellen⸗ und Blockwalter der DA und NS treten bereits 19.15 Uhr auf dem Gabels⸗ bergerplatz direkt an! Rheinau. Sämtliche Formationen und Vereine finden ſich am g. 14., 19.45 Uhr, auf dem Marktplatz zur Toten⸗ gedenkfeier ein. Rheinau. 8. 11.,.30 Uhr, Ankreten aller Politiſchen Leiter zum Frühſport. Waſſerturm. 9. 11., 19.20 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter, Walter und Warte ſowie Parteigenoſſen auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche zwecks Teilnahme an der Totengedenkfeier. NS⸗Frauenſchaft Feudeuhsim. Die Trauerfeier für die Gefallenen der Bewegung findet am 9. 11., 20 Uhr, vor dem neuen Krie⸗ gerdenkmal Feudenheim ſtatt. Es iſt Pflicht der Frauen der NS⸗Fr., daran teilzunehmen. Treffpunkt 10.45 Uhr Ecke Eberbacher Straße und Hauptſtraße.. BDM Fendenheim. Montag, 19.15 Uhr, am Kirchplatz in Kluft antreten. Untergan 171. Das Zielwandern für das Leiſtungs⸗ abzeichen iſt nicht am 8. 11., ſondern am 15. u. Treffpunkt: Sonntag,.30 Uhr, Hbf. Heidelberg. Deutſches Eck. 9. 11., 19.20 Uhr, treten ſämtliche Mädel in Kluft mit Trauerflor auf dem Marktplatz an. Neckarſtadt⸗Oſt. 9. 11., 19.30 Uhr, Antreten an der Uh⸗ landſchule in Kluft. Berufstätige Mädel kommen 20 Uhr in die Käfertaler Straße 40. Untergaureferentinnen. Diejenigen Stellenleiterinnen, die die Werkſchulung am 24. und 25. 10. nicht mitmachten. ſind am 7. 11., 20 Uhr, in der Jugendherberge. Gruppenführerinnen. Die Fächer auf dem Unterga⸗⸗ müſſen am 7. 11. geleert werden. Lindenhof. 6, 7/171. Beide Gruppen treten am 9. 11, 19.50 Uhr, am Gontardplatz an. Schwetzingerſtadt. 9. 11., 19.90 Uhr, treten ſämtliche Mädel auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗ kirche in Kluft un. — Kein Sportplatz ſteht leer Die Auswirkung der Zuſammenarbeit zwiſchen Das und 98 genug brachliegende Plätze. So kann eines Tages auch endgültig Schluß gemacht werden mit der Erſcheinung des arbeitsloſen Turnlehrers. Gibt es doch genug Feld, das beackert werden muß. Es iſt jetzt nötig, die Durchführung des Abkommens richtig anzupacken, wozu von unſerer Seite der Organiſation des Reichsjugendführers jede Unterſtützung gewährt wird. Der Leiter des körperlichen Schulungsamtes der Ric, Gebietsführer Schlün der, ſprach über den Vertrag und Ausführungsbeſtimmungen. Er bezeichnete es als wichtig, die aktive Führerſchaft der HJ, vor allem aber das Deutſche Jungvolk für dieſen Plan auch innerlich zu gewinnen. Darum haben die Gebiets⸗Jungvolkführer den Auftrag, die Jungbannführer zuſammenzurufen, und ſie in allen Einzelheiten des Vertrages und ſeiner Ausfüß⸗ rungsbeſtimmungen zu ſchulen. Obergebietsführer Dr. Spellrecht hob in einer kurzen Anſprache vor den Abteilungsleitern hervor, daß nun die Baſis geſchaffen werde, auf der ruhig und ſicher gearbeitet werden kann. Hockey und Handball im Dienſt des Winterhilfswerks Für alle deutſchen Sportler iſt es eine ſelbſtverſtänd⸗ liche Ehrenpflicht, ſich tatkräftig in den Dienſt des Winter⸗ hilfswerks zu ſtellen und man kann die freudige Feſtſtel⸗ lung machen, daß gerade die Winterhilfs⸗Veranſtaltungen auch auf ſeiten der Zuſchauer volles Verſtändnis finden, ſo daß wirklich eine gemeinſame Front des deutſchen Sports für die große Sache gebildet wird. Am kommenden Sonntag ſtellt ſich der Hockeyſport und der Handball in den Dienſt der ſchönen Aufgabe. Die Hockeyſportler machen es ſo wie in all den vergangenen Jahren: jeder Hockeyſpieler und jede Hockeyſpielerin, die am kommenden Sonntag zum Spiel antritt, wird vorher eine Spende darbringen. Auch die Schiedsrichter machen ſelbſtverſtändlich mit, ſie werden es ſich auch nicht nehmen laſſen, die Sammlung ſelbſt durchzuführen. Von den Ein⸗ trittsgeldern werden keinerlei Abzüge für Unkoſten vor⸗ genommen, ſo daß die geſamten Einnahmen aus allen Hockeyſpielen in Deutſchland am 8. November dem Win⸗ terhilfswerk zugute kommen. Der Handballſport führt ebenfalls am kommenden Sonntag die erſte Großveranſtaltung zu Gunſten des Win⸗ terhilfswerks durch. In Magdeburg ſtehen ſich die Mannſchakten vom PSV Magdeburg und MSW Hinden⸗ burg zum Wettſpiel gegenüber. Dieſe Begegnung der deut⸗ ſchen Handballmeiſter der beiden vergangenen Jahre wurde vom Reichsfachamtsbeiter angeregt und von beiden Vereinen freudig aufgegriffen. Wenn irgend möglich, die wird der Reichsleiter des deutſchen Winterhil'swerks, Hilgenfeldt, bei dieſem Spiel ſelbſt anweſend ſein. Wie bei den Hockeyſpielern ſo wird auch bei dieſer Handball⸗ begegnung, über deren ſportlichen Wert jo kein Wart ver⸗ loren zu werden braucht, eine ſchöne Summe zuſammen⸗ kommen, die wieder einmal davon zeugen wird, daß auch unſere Sportler gewillt ſind, den Gedanken der Volts⸗ gemeinſchaft in die Tat umzuwandeln. Fifa⸗Tagung in Frankfurt a. M. Der Vollzugsausſchuß des Fußball⸗ Weltverbandes (Fifa) hat für den 22. November eine Tagung. furt am Main anberaumt. Im Mittelpunkt der Beſpre⸗ chungen ſteht das Fußball⸗Weltturnier, das im Jahre 1988 von Frankreich veranſtaltet werden ſolls“ Der Bevollwäch⸗ tigte des franzöſiſchen Verbandes wird über den Stand der Vorbereitungen und die geplante Organiſation der 3. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Bericht erſtatten. —— Max Schmeling nach USA. Der deutſche Weltmeiſterſchafts⸗Anwärter Ma Sch me⸗ ling teilte ſeinem amerikaniſchen Intereſſenvertreter, Poe Jacobs, mit, daß er unmittelbar noch dem Weihnachts ſeſt die Ueberkahrt nach Neuyork antrete. Jacobs hat fr Schmeling eine ſechswöchige Schaukampfreiſe durch vierzehn oder fünfzehn Bundesſtagten der USA ausgearbeitet. 7. Jungmädel Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag, 8,45 Uhr, Volkstanz⸗Probe im Roſengarten. 14.30 Uhr treten alle Mädel, die am Abend in den Roſengarten gehen, auf dem Clignetplatz an. Kluft! 14.30 Uhr Wimpelträgerinnen vor dem Heim.. Jungmädel⸗Untergan 171. Das Zielwandern für das Leiſtungsabzeichen iſt nicht am 8. 11, ſondern am 18. ll. Trefipunkt Sonntag,.30 Uhr, Hauptbahnhof Heidelberg, * Am 9. November ſind alle Dienſtſtellen der Den iſchen rbeitsfront geſchloſſen. 5 3 1 15 Seen Techniker und Werkmeiſter. 7⁴ 11. 20 Uhr, ſpricht Pg. Dr. Wendt, Dozent an der Uni, verſität Heidelberg, über„Die deutſche Volkswirtſchaft in den Siechengaſtſtätten, N 7, 7. Gäſte ſind erwünſcht. Frauenamt Humboldt⸗Erleuhof. 10. 11., 20 Uhr, Gemeinſchaltsabend für Frauen und Mädchen in der Leſehalle Lortzingſtr. 18. Arbeitsſchule der DA a Leiſtungsſchreiben Die DAs, Abt. Berufserziehung und Betriebsführung, führt am 7. und 8. November 1936 das Leiſtungsſchreiben in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben durch. Die gemeldeten Teilnehmer kommen zu den nachſtehenden Zeiten nach C 1, 10. Samstag, 7. 11., um 15 Uhr, Sonntag, 8. 11., 9 Uhr, Mitzubringen iſt nur ein Bleiſtift und Federhalter. Am Samstag, 7. 11., um 20 Uhr, ſpricht Pg. Dr. We 1 84, Heidelberg, über:„Grundlagen der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft“ in den Siechengaſtſtätten, N 7, 7. 5 Am Montag, 9. 11., fallen ſämtliche Kurſe der Arbeits⸗ ſchule aus. NS Os, Ortsgruppe Mannheim Sämtliche männlichen Mitglieder werden aufgefordert, am 9. 11. an den Totenehrungen, die durch die Ortsgruppen der NSDAP Ourchgeführt werden, teilzunehmen. Bund heimattrener Schleſter, Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen. Die nächſte Mitgliederverſammlung indet am Samstag, 7. November, 20.30 Uhr, im Vereinslokal „Wartburghoſpiz“, F 4, 79, ſtatt.. „Kraft durch Freude“ NS„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe 95 Mittwoch, den 11. November nachmittags 15.30 Uhr, im evg. Gemeindehaus Märchenſpiel„Hänſel und Gretel“ Eintritt für Kinder 20 Pfg., für Erwachſene 40 Pfg. 5 ten bei den„Köß“⸗Betriebswarten, den DAß⸗Waltern un in den„Kö“ ⸗Sprechſtunden: montags, donnerstags un freitags von 19.30 bis 20.30 Uhr in der Luiſenſtr. f Offenes Liederſingen der vereinigten Werkſcharen aug dem Schloßplotz am Samstag, 7 November, 18.3010 Uhr. Morgenfeier im Planetarium: Bekenntnis Oßſer. Sonntag, 8. 11. 36. Beginn 11.30 Uhr. 118 Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen von 1944 hält am 12 November 1936, abends 8,15 Uhr, im Saale der Liedertafel, Mannheim, K 2, 34, ihren monatlichen Pflicht⸗Appell ab. Dieſer Abend iſt dem Gedächtnis unſeret gefollenen Kriegsfreiwilligen⸗Komerxaden gewidmet. u diefer Weiheſtunde ſind alle Kriegsfreiwilligen⸗Kameraden und deren Angehörige, ſowie die Eltern der gefallenen Kameraden herzlichſt eingeladen. Achtung! Orts⸗ und Betrſebswarte. Betr. Theatervor⸗ ſtellung am 27. November 1936. Auf den Geſchäktsſtelle⸗ ſind bis ſpäteſtens Samstag, den 7. November mittag 12 Uhr, wichtige Rundſchreiben abzuholen. Eine weikske Aufforderung ergeht nicht. Neckarau. 12 4 —— 8 —— e e 2 t . 22 4* der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS-] ¾ WIRTSCHAFT-ZETTUNG Samstag. 7. November 1936 Mittag-Ausgabe Nr. 517 Broigeſreidemarki in Erwariung Mannheim, 5. November. An den großen Weltweizen⸗ märkten gaben die Notierungen im Verlaufe dieſer Woche etwas nach. In den Vereinigten Staaten lähmte die Un⸗ gewißheit über den Ausgang der Präſidentenwahl die Unternehmungsluſt, ſo daß diesmal die weſentlichſten An⸗ regungen von der ſüdlichen Erdhälfte kamen. Aus Argen⸗ i wurden anhaltende Regenfälle gemeldet, die eine e Ernte erwarten laſſen. Die Nachricht, daß die er⸗ göhte Feuchtigkeit den Weizen für Roſtbefall anfälliger gemacht hätten, konnte demgegenüber kein Gegengewicht bieten. Als gegen Wochenende Gerüchte bekannt wurden, daß Argentinien für das nächſte Jahr ſeine Mindeſtpreiſe aufheben wolle, hatte dies an den nordamerikaniſchen Märk⸗ ten erhebliche Glattſtellungen zur Folge. Die Witterungs⸗ verhältniſſe in Auſtvalien, die zum Wochenbeginn noch recht ungünſtig waren, haben ſich inzwiſchen ebenfalls be⸗ trächtlich verbeſfert, ſo daß auch von dort eine große Ernte zu erwarten iſt. An den kanadiſchen Märkten kauften zwar einheimiſche und nordamerikaniſche Verbraucher, doch geriet die Ausfuhrnachfrage für Manitoba teilweiſe ins Stocken. Auch ſind in Winnipeg Verkäufe für euro⸗ päiſche Rechnung erfolgt, die natürlich gleichfalls auf den Preis drückten. Unter dieſen Umſtänden mußten natür⸗ lich die Notierungen, die noch immer um etwa 20 v. H. über denen der gleichen Vorjahrszeit liegen, Einbußen erfahren. Die Forderungen Antwerpen gaben in etwa dem gleichen Umfang nach. Man verlangte in amerikaniſchen Dollar ür Manitoba(, hard, Atlantie, November⸗Ab⸗ ladung 4,81, für Dezember.93 und für Januar 4,96, für Manitoba J, Atlantie, gleiche Termine 4,56 bzw. 4,68 bzw. 169, für Manitoba II, Atlantic, 4,51 bzw. 4,63 bzw. 4,64, für Manitoba III, Atlantic, 4,44 bzw. 4,56 bzw. 4,59. Ma⸗ kitabab J, hard, Paciſie, ſtellte ſich auf 4,72, Manitoba I, Paciſie, auf 4,63, Manitoba II, Paciſic, auf 4,57 und Ma⸗ 1 III, Pacific, auf.42 Dollar, ſämtlich für No⸗ gember⸗Abladung. Seeſchwimmend koſtete Manitoba II, Atlantic, 4,55, Manitoba III, Atlantic, 4,48 und Mani⸗ tobo IV, Atlantic, 4,37; loko Antwerpen wurden für Ma⸗ nitoba III, Atlantic,.48 Dollar, transbordés Antwerpen, verlangt. Die Forderungen für Amber Durum I, Ca⸗ nada Weſtern, beliefen ſich für November auf 5,44, für Dezember auf 5,56 und für Januar auf 5,59 Dollar, für Amber Durum I, Canada Weſtern, entſprechend 5,05 aw. 5,17 bzw..19 Dollar. Plata⸗Candeal⸗Weizen war ür November/ Dezember zu 9,80 hfl. erhältlich, Baril, 50 Kg., für erſte Hälfte November zu 169 ſh und für No⸗ vember zu 168 ſh: Bahia, 80 Kg., koſtete für Januar 160 ſh. und für Januar/ Februar 159 ſh. Schließlich war noch Thei eigen, 80 Kg., mit 2 v. H. Beſatz, ſeeſchwimmend, üy 121 belg. Franken bordfrei Antwerpen, erhältlich. Am Markt für Inlandsweizen iſt bis jetzt noch beine zweſentliche Steigerung des Angebotes feſtzuſtellen. Für Neugeſchäfte kam kein Angebot an den Markt; ſoweit von den Erzeugern Weizen angedient wird, dient er immer noch in den weitaus meiſten Fällen dazu, beſtehende Lie⸗ ſerungsverpflichtungen zu erfüllen. Im übrigen iſt auch die durchſchnittliche Verſorgungslage der Mühlen noch als normal zu bezeichnen. Für Mitte November erwartet man eine weſentliche Steigerung des Angebotes, da bis dahin die Feldarbeiten erledigt ſind und der zweite Druſch noch größere Mengen herausbringen ſoll; insbeſondere er⸗ Wartet man aus Norddeutſchland noch große Anlieferun⸗ gen. In Süd weſtdeutſchland haben ſich bereits in den letzten Tagen die Ablieferungen der Bauern an die Ge⸗ noſſenſchaft und Verteiler etwas vermehrt, reichen jedoch noch nicht annähernd aus, die vorhandene Kaufluſt zu be⸗ cif Aenderung der Lieferungsbedingungen und Satzun⸗ hen einißſerEnergie⸗ und Waſſerverſorgungs⸗Unterneh⸗ mungen. In den Verſorgungsbedingungen und Satzungen einiger Energie⸗ und Waſſerverſorgungs⸗Unternehmungen linden ſich Beſtimmungen, auf Grund deren der Eigen⸗ tümer oder Benützer eines Grundſtücks, Grundſtücks⸗ onteils oder einer Anlage dem Verſorgungsunternehmen gegenüber für die Schulden des Voreigentümers oder Vor⸗ benützers für geliefertes Waſſer, Gas oder gelieferten elek⸗ lriſchen Strom haftet. Dieſe Beſtimmungen haben ſchon immer zu heftigem Widerſpruch der Betroffenen geführt. Die Rechtſprechung in dieſer Frage war früher ſchwan⸗ lend. Nunmehr hat das Kammergericht in dem Urteil vom 27. April 1986— U 7581/5— entſchieden, daß die erwähnte Beſtimmung mit den Anſchauungen der Volks⸗ Heſamtheit nicht zu vereinen ſei, vielmehr der Anſicht aller billig und gerecht Denkenden widerſpreche und als Aus⸗ nutzung einer Monopolſtellung nichtig ſei. Um die Nuf⸗ ſäſſung des preußiſchen Gerichts allgemein zur Geltung zu bringen und klare Verhältniſſer zu ſchaſſen, hat der Reichswirtſchaftsminiſter die Leiter der Wirtſchaftsgruppe Clektrizitätsverſorgung und Gos⸗ und Waſſerverſorgung ermächtigt, die Mitglieder zu veranlaſſen, dieſe mit der Volksuberzeugung nicht mehr in Einklang zu bringenden Beſtimmungem aus den Lieferungs bedingungen und Satzungen zu entfernen. *Wührungsabwertungen und die Solinger Induſtrie. Wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Solingen mit⸗ teilt, entſprach die wirtſchaftliche Lage in der Schneid⸗ waxeninduſtrie im Oktober im weſentlichen den Verhält⸗ niſſen des Vormonats. Die erwartete weſentliche Beſſe⸗ kung iſt infolge der Vorgänge auf den Auslaudsmärkten nicht eingetreten. Das Inlandsgeſchäft hat die ſaiſon⸗ mäßige Belebung des Abſatzes gebracht. Die Nachfrage nach Schneidwaren iſt gegenüber dem Vorjahre geſtiegen. Auch der Auftragseingang hat ſich geſteigert. Selbſt im Beſteckgeſchäft macht ſich mit Rückſicht auf das. Weihnachts⸗ geſchäft eine gewiſſe Belebung bemerkbar. Das Auslands⸗ geſchäft ſtand ganz unter dem Eindruck der Abwertung in den verſchiedenen Ländern. Die Auswirkungen laſſen ſich noch nicht abſchließend beurteilen. Im erſten Augenblick iſt eine völlige Abſatzſtockung eingetreten. Es iſt noch nicht abzuſehen, auf welcher Grundlage ſich das neue Breisniveau einſpielen wird, da ein Ausgleich der Kurs⸗ ferenz durch höhere Preiſe naturgemäß auf Schwierig⸗ leiten ſtößt. Zahlungen für die in Mark ausgeſtellten Rechnungen ſind vorläufig nicht hereinzubekommen. In Reichsmark laufende Aufträge wurden aufbeſtellt. Aus den übrigen Ländern iſt der Auftragseingang im allgemeinen zufriedenſtellend. Unveränderte Schrottpreiſe. Da in den letzten Tagen in Erwartung der neuen Höchſtpreisverordonung für Schrott die bisher gültigen Sätze vereinzelt überſchritten wurden, weiſt die Fachgruppe Schrott der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel nochmals darauf hin, daß weder don den Entfallſtellen noch Händlern höhere Preiſe ge⸗ zrdert oder gezahlt werden dürfen, wie ſie auf Grund der Beſtimmungen zuläfſig ſind. * Feldmühle übernimmt Koholht im Wege der Umwand⸗ lung. Die Königsberger Zellſtof⸗Fabriken und Chemiſche Werke Koholyt Ac, Stettin, hat ſpeben zu einer ao am 28. November eingeladen, der die Umwandlung der Geſellſchaft durch Ueberkragung des Vermögens unter Aus⸗ ſchluß der Liguidation auf die Hauptgeſellſchafterin, die Jeldmühle, Papier⸗ und Zellſtoffwerte., Odermünde bei Stettin, vorgeſchlagen wird. Der Umwandlung ſoll die Bilanz zum 30. September 1936 zu Grunde gelegt werden, über die die gleiche Berſammlung zu befinden hat. Zu erwähnen iſt noch, daß das geſomte Aktienkapital der koholnt bis auf 80 600/ ſeit dem Jahre 1930 in den Hän⸗ den der Feldmühle iſt. Die Auflöſung der Koholyt bedeutet emit lediglich die formelle Beſtätigung des bereits be⸗ ſtehenden Zuſtandes. Eine Finanztransaktion der Feld⸗ mühle iſt, wie man hört, hiermit nicht verbunden. * Buſch⸗Jaeger Lüdenscheider Metallwerke AG., Lüden⸗ ſcheid.— 5(d) v. H. Dividende. Die Geſellſchaft ſchlägt der auf den 30. November einberufenen GV. auf Grund des befriedigenden Verlaufs des Geſchäftsſahres 1935/30 nach deichlichen Abſchreibungen(i. V. 1,04 Mill./ auf Anlagen und 0,1 Mill./ andere) die Verteilung einer erhöhten Diwidende von 5 v. H.(i. V. 4 v..) vor. Ferner ſoll die GB. Beſchluß faſſen über eine Erhöhung des Grundkapitals um 500 000„ durch Ausgabe von Stammaktien im Anſchluß an die gleichzeitige Durchführung der ſchon früher beſchloſſe⸗ Nach der Saarpfalz ſollen einige Partien oſt⸗ iſcher Weizen verkauft worden ſein.— Die kürzlich ne Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft über die Andienungspflicht für Brot⸗ getreide für allen Verkauf über den 15. November hinaus wird zweifellos auch für einen gerechteren Warenausgleich ſorgen und vor allem den weniger gut eingedeckten Müh⸗ len den benötigten Weizen beſchaffen helfen. Natürlich iſt nicht beabſichtigt, die Verteiler auszuſchalten oder den Mühlen ihre Bemühungen um Beſchaffung des Mahl⸗ gutes abzunehmen; vielmehr ſoll die Anordnung den Ge⸗ trelde⸗Wirtſchaftsj⸗Verbänden nur die Möglichkeit an die Hand geben, in beſonders gelagerten Fällen einzugreifen. Die zugelaſſene Verkaufsfriſt für im ganzen drei Monate iſt nach allgemeiner Anſicht durchaus genügend. Am Roggenmarkt waren anfangs der Woche einige klei⸗ nere Partien norddeutſcher Herkunft mit 6/ Handels⸗ ſpanne erhältlich, und wurden im Preisbezirk Rü 19 ſchlank aufgenommen. Für Dezember ſoll man auch 6 4 Handels⸗ ſpanne, Kaſſa gegen Dokument, geboten haben. Die Nach⸗ frage war w hin ſtärker als das Angebot, und in den letzten Tage um noch etwas erhältlich. Das Angebot in Braugerſte iſt in der Berichtswoche etwas größer geworden; es waren einige Partien aus der Pfalz, aus Franken, der Taubergegend, Rheinheſſen, dem Nahetal und vereinzelt auch aus Norddeutſchland am Markt. Vielfach verlangten die Erzeuger die Verbraucherhöchſt⸗ preiſe, ſo daß den Verteilern kein Nutzen verbleibt; ſoweit jedoch Landhandel und Genoſſenſchaften noch Lieferverpflich⸗ tungen zu erfüllen haben, ſind ſie gezwungen, die geforder⸗ ten Preiſe zu bezahlen. Man darf annehmen, daß nach Ab⸗ wicklung dieſer Verpflichtungen in keinem Fall mehr be⸗ zahlt werden wird, als ſich bei Berückſichtigung von 14 Spanne vom Höchſtpreis ergibt. Auch die Erſcheinung, daß für mittlere Sorten ohne weiteres die Höchſtpreiſe gefor⸗ dert werden, dürfte nur noch ſolange zu beobachten ſein, bis nach Beendigung der Hackfruchternte ſich das Angebot vermehrt. Da nur ſolche Gerſte als Brau⸗ oder Induſtrie⸗ gerſte verkauft werden Sarf, die bis zum 28. Februar 1987 angedient wird, iſt mit einer Verſtärkung der Verkaufs⸗ neigung zu rechnen. Induſtriegerſte war nicht am Markt, da man ſo gut wie jede Gerſte, die für Induſtriezwecke geeignet iſt, als Brau⸗ gerſte anbietet.— Auch bei Futtergerſte war von einem nennenswerten Angebot nichts zu bemerken. * Induſtriehafer war aus Bayern für 19,25% erhältlich. Für andere Herkünfte ſchwankten die Forderungen zwiſchen 19,30 und 19,75%, eif Mannheim. Am Weſzenmehlmarkt ergaben ſich kaum noch Verkaufs⸗ möglichkeiten, da durch die neue Anordnung Mehl nur für November und Dezember verkauft werden kann, und die Mühlen für dieſe Monate bereits ausverkauft ſind.— Bei Roggenmehl war die Nachfrage weniger ſtark, doch ließen ſich auch hier eher Verkäufe ermöglichen als vor einigen Wochen. Für Futtermittel beſtand gute Nachfrage. Insbeſondere waren Kleie und Futtermehl begehrt. Auch Malzkeime und Biertreber hatten gute Nachfrage. Vollwertige Zucker⸗ ſchnitzel und Trockenſchnitzel konnten weiter abgeſetzt wer⸗ den. Das Angebot von norddeutſchen Kartoffelflocken hat nachgelaſſen. Paul Riedel. beginnen die erſten Ausgebote nach der Weinleſe. nen Kapitalerhöhung um 500 000 J. Dieſer frühere Kapi⸗ talserhöhungsbeſchluß iſt bereits im Jahre 1932 gefaßt wor⸗ den, und zwar wurde damals das Grundkapital um bis zu 1,5 Mill. erhöht, wovon bisher aber nur 1 Mill.„ Aktien ausgegeben wurden, während nach dem Beſchluß der vor⸗ jährigen GV. die Friſt für die Durchführung der reſtlichen Kapitalerhöhung um 500 000„ bis Ende 1937 verlängert wurde. Das Kapital der Geſellſchaft von zur Zeit 2,5 Mill. Mark ſoll alſo um insgeſamt 1 Mill.„ auf 3,5 Mill. I er⸗ höht werden. In welchem Verhältnis die alten Aktionäre an der Kapitalerhöhung teilnehmen können, ſteht noch nicht feſt. * Großer Auftrag der Royal Dutch für holländiſche Werf⸗ ten. Die zum Royal Dutch⸗Konzern gehörende Botaafſche Petroleum Mij. hat acht Tankſchifſe in Größe von 9000 bis 12 000 Tonnen bei holländiſchen Werften in Auftrag ge⸗ geben. Die Geſamtbaukoſten werden auf 11 bis 12 Mill. holländiſche Gulden geſchätzt. Im ganzen werden ſich acht holländiſche Werften an der Ausführung dieſes Auftrages beteiligen. Waren und Märkte * Dritte Melaſſefreigabe 1986/7. Die Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat in Zuſammenarbeit mit der Melaſſeentzuckerungsanſtalt Deſſau ſowie den Zuſam⸗ menſchlüſſen der Heſeinduſtrie, der Melaſſebrenner und der Miſchfuttermittelherſteller für jedes Mitglied dieſer Ver⸗ brauchergruppen Grundmengen zum Bezuge von Melaſſe im Wirtſchaftsjahr Oktober 1936 bis September 1937 feſt⸗ gelegt. Von dieſen Grundmengen ſind bisher der Melaſſe⸗ entzuckerungsanſtalt Deſſau und den Hefefabriken 70 v.., den Melaſſebrennern und Miſchfuttermittelherſtellern 50 v. H. freigegeben. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat nunmehr der Melaſſeent⸗ zuckerungsanſtalt Deſſau und den Hefeſabriken weitere 20 v. H. ſowie den Melaſſebrennereien und Miſchfuttermit⸗ telherſtellern weitere 40 v. H. zum Betzuge im Wirtſchafts⸗ jahr 1936/37 freigegeben. Damit haben alle Bezugsberech⸗ tigten eine Freigabe von 90 v. H. ihrer Grundmenge. * Verſteigerung des Landesverbandes badiſcher Rinder⸗ züchter. In Tauberbiſchofsheim fand die 18. Verſteigerung des Landesverbandes badiſcher Rinderzüchter ſtatt. Es wur⸗ den 37 Bullen aufgetrieben, wovon 23 zum Verkauf kamen. Der höchſte Preis betrug 1420 /, der niedrigſte 850, und der Durchſchnittspreis 1073„. Der Verkauf war gut bei lebhafter Nachfrage. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Maxdorf: Kopf⸗ ſalat—4, Endivienſalat—5, Weißkohl 11—1, Rotkohl bis 25, Wirſing 3, Blumenkohl, 1. Sorte, 14—17, 2. Sorte 10—12, 3. Sorte—8, Karotten 2, abgeſtumpfte Möhren 14, ſpitze 1,2, Sellerie—8, Roterüben 2,3 Pfg.— Ludwigs⸗ hafen: Wirſing 1,6—2, Weißkraut 111,25, Rotkraut 2,5 bis 3,25, Wirſing 3, Blumenkohl, 1. Sorte, 14—17, 2. Sorte bis 20, gewöhnliche Aepfel 10—18 Pfg.— Schifferſtadt: Rot⸗ kohl 3, Weißkohl 1,1, Wirſing 2, Roterüben 2,5, Karotten .82, Möhren 111,4, Blumenkohl, 1. Sorte, 1522, 2. Sorte—12, 3. Sorte—6 Pfg.— Lambsheim: Blumen⸗ kohl, 1. Sorte, 15—22, 2. Sorte 12—14, 3. Sorte—9, Rote⸗ rüben—2,5, Rotkraut 3,25, Weißkraut 1/1, Sellerie—8, Möhren 1, Schwarzwurzeln 15, Salat 3 Pfg.— Freins⸗ heim: Tomaten, 1. Sorte, 1721, 2. Sorte 14—17, 3. Sorte 15, Birnen: Paſtorenbirnen, 1. Sorte,—413, 2. Sorte—7, Hartterbohl—11, Graubirnen 12—16, Glockenbirnen, 1. S. 810, 2. S.—7; Aepfel: Schöner von Bos kop 18.25, Taf⸗ fet, 1. Sorte 20—24, 2. Sorte—42, Kanada⸗Reinette, 1. S. 1720, 2. S.—15, Kaiſer⸗Reinette 15—20, Baumann⸗Rei⸗ nette 12—18, Rotapfel 14—18, Goldparmänen 15—25, Bors⸗ dorfer 14—18, Gloria mundi 21—23, 2. Sorte 12—16 Pfg. . Leinölnotierungen vom 6. Non.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat⸗Pl. 11(115) dto. Kik per Nov.⸗Dez 186 (unv.) Leinſaatöl loko 25,6 lunv.); öto. per Noy 24,4 (unv.); per Jan.⸗April 24,4%(unv.) Baumwoll Oel ägzpt. 26,6 lunp.]; Baumwoll⸗Oel St. ägypt. 7¾(7,5; Neu⸗ rk: Terp. 42,50(49); Savannah: Terp. 750(87). mſterdam: Leinöl doo 2050; to. per Dez. 7—17 bis 16% 6. Berliner amiliche Noſierungen Weinen märk. Hafer märk.. Berkin 7% 8 Berl. 4/49 Futie wz. Bl 0 Erzeugpr. 7 4 Roggen märl. 169 Weizenmehl 8 27.70 Braugerste Erzeugerpr. 9 27.70 neu frei Berl. 100, 10 märk. Stat. Roggenmehl 22.25 gute, frei Berl Erzeugerpr. 12 22.35 märk. Stat. Futterg. 131 22.5 Viktoria⸗Erbſen 50/4o1.50 Kleine Erbſen 30 50 Futter⸗ Peluſchten.8 Ackerbohnen„850 Wicken deutſch tacbg˖ 15,58„.60 Futter 5 ab Stetein 15,98„.60 Lupinen blau 15,28¼ 7,25 Kartoffelflocken Stolp 18,7 01.Leihſäck ei 24. 25, ab Berlin 1 Rotterdamer Getreidekurſe vom 6. Weizen(in Hfl. per 100 Ki N Jan. 7 März 7,2 Mai fl per Kilo) Nov. 86,25; Jan. 88,75; März 91,25; Mi 91,50. Nov.(Eig. Dr.) Liverpooler Baumwollkurſe vom 6. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Micddl. 673; Dez. 670; Jan. 661 Mai 659; Ju Okt. 625; Novy. Juli 616; Okt. — Auguſt 637; Sept. 65 Jan.(38)„ März 619; Mai 618; N 1 98) 94 4; Tendenz ſtetig Hamburger Kaffee- Termin. Noſierungen Amtliche Noti f n Reiche pfennig, unverzollt tos(Kontrakt 1) hr 6. November 12.30 Uhr 6. 9 f Brief bezahlt] Brief Geld bezahlt Dezember 41 2 4 90 8 März 41 e 41 389— Mai 41—— 4¹ 39 1 Jule 4 30— 41 39 3 September 41 89.— 41 39 13 Geld- und Devisenmarkt Paris, 5. Nrember Gchlus emilich). enton 105.37 Spanien, J Kopenhagen Vien 8 Leher! 21.84, flfeſen 11889 8 11.60— Serin 868.— Belglen 385,50 l che: 496,50 J Sfechhemm. ann London, ö. Revember(schlub amiſfed) 487.55] Kopenhagen 22,0,] Moskau„ chene 1/48 Montre 48782 ac 19,39 ¼ flumͤnl en 0 668,— fekehen⸗ 1/07 erm 808,75 bal.90— fonsfenſin. 61 1.— Aa ſralſen bert 03 issn 119, en 549.— fene 18.— bie 28.82% felsingſer 2280 den 25,½2 onſerites 25.75 allen 82.73 bag 188% Verchen 2005 Laiperan 15.50 Berlin 12.11% Fotapes 25.50 Buenos Ares 15,— Shenos ö ſchwe: 21. 21½½ Feigra/ 212 50 J fie de Jan. 412.— auf Lon con 17,55 Spanien 5,00— J Fotis 400,— l fangkong 1/290 J Sf 100,12 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 6. November NHupfer I Hanes d. Streſſs- Ang drief Celd driel J Gels, bezahl Brief Celd bezahl Januar 55.50 55.50. 287,0 287.00. Hütten... 21.—21.— Februs 58,7505. 2870 8700„ kelnsflber(HI. p.) 970 8970 MHzr: 57,5058, 287.0287 00.. feingeld(g. p. gr...84.79 Ait 58,97, 25. 287, 08/0. Atlan(Abfslles 8 Mal„.80.70 lun„„ echſ felnes Platin 1 Jul! 99999944466 essor.(Nl. b.....50 Foo 3 Leplem dg 772 5 bot Alk, Oklobe. e e Antimon Kegulus tines.( 10.)(47, 6, apenb 55,50 55,50 287.0787„ bascksi iber(S per flesche) 15,12.15,12 eiemd. 55, 059.50... 8/0287)“. Noltr⸗werr cines(io Sd.... 29.— * Pfälziſche Weinverſteigerungen nach Den Reigen der pfälziſchen Weinverſteigerungen 1936/37 eröffnet wie alljährlich der Grünſtadter Weinmarkt. Mit der am 19. November ſtattfindenden Weinverſteigerung der Weinleſe. Für diefe erſte Verſteigerung hätten in Bad Dürkheim 15 Mit⸗ Wein markt⸗ Vereinigung ihre glieder der Grünſtadter . Dr 0. Nov. 405% me chr. * ZcbenerklSrung. Zur. Wetterkerle n alter Wood front vordriogender Kaltluft armer Wad] S front vordringender Warmluft * Stöche. C/, front mit Warmiuft in der Höhe FN 0A us e Owollentos G welteg Illis gere ble: f Schreefelgeief O neer Sbedechuſy g Scheberföfgheſt, S Nebeſ. e Gewiher O babbbegeckt 1 15 % Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 7. November. Ueber den Britiſchen Inſeln hat ſich ein kräftiges Tiefdruckge⸗ biet entwickelt, das ſeinen wetterverſchlechternden Einfluß auch auf unſer Gebiet ausgedehnt hat. Die an ſeine Vorderſeite ſtrömende feuchte Warmluft, die am Freitag ſchon zu ſtarker Eintrübung und Niederſchlägen führte, wird am Samstagmorgen durch nachoͤringende Kaltluftmaſſen unter verbreite⸗ ten Niederſchlägen verdrängt. In ihrem Bereich wird die Niederſchlagstätigkeit zunächſt nachlaſſen und die Witterung ſich etwas lebhafter geſtalten, doch bleibt ſie im ganzen geſehen auch weiterhin noch ſehr un beſtändig. Vorausſage für Sonntag, 8. November Wechſelnd bewölktes Wetter mit einzelnen, meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, bei lebhaften, nach 4 Weſt drehenden Winden, etwas kühler. Nhein-Mainische Abendbörse — 9 Frankfurt, 6. November. An der Abendbörſe lag auf den Aktienmärkten eher kleines Angebot vor, ſo daß die Kurſe gegen den Berliner Schluß in den meiſten Fällen nicht ganz behauptet waren. Das Geſchäft bewegte ſich in ſehr engen Grenzen, herrſchte allgemein Zurückhaltung. Mansfelder etn höher mit 158(157,50), ſonſt notierten Rheinſtahl 155 (18576) und Ver. Stahl unver. 123,75. Die Rentenmärkte lagen ſehr ri on Ausländern nonnte man Mexi⸗ kaner durchweg ſchwächer. 8 Der Verlauf blieb auf allen Gebieten ſehr ru Veränderungen von Belang traten nicht ein. ligen gegen den Bevliner Schluß etwa behauptet. d Zucker notierten 2 v. H. höher mit 200. J Farben ermäßigten ſich auf 174,75 nach 175586 in Berlin. Der Ein⸗ heitsmarkt lag geſchäftslos. Deutſche Renten lagen weiterhin ruhig, Umſchuldung nannte man mit 9090,10. Vi gingen Ungarn⸗Gold auf 11,35(11,60) blieben gut behauptet da noch kleine Kauf geführt wurden, die ſchwächere Haltung der Pariſer Börſe war noch nicht bekannt. 5proz. Silber⸗Mexikaner gingen jedoch auf 6,50 Brief(6,75) zurück, 4proz. Schweizer Bun⸗ desbahnen ließen 1 v. H. nach auf 162. Nachbörſe: IG Farben 174,50—174,75, Ver. Stahl 123,50, Ungarn⸗Gold 1135—11,45, proz. Silber Mexikaner 6,50 Brief 5proz. äußere Gold etwa 14,50. eee Weine zur Probe aufgeſtellt, wozu ſich die Weinfachleute ſehr zahlreich eingefunden hatten. Die Weine, drei Num mern 1934er und 49 Nummern 1935er Weißweine ſowie 2 Nummern 1935er Rotweine, fanden ſeitens der Erſchiene nen Anerkennung. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. Termine 8 II.— 10 ub 30.11.— 2 Uhr 15 Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Nov. 30 315 39 3% Dez..20.10 30 3,0 Januar.85 30 3 3200 Februar„3,45 3,30 845.80 5 März.50.20.50.40 8 April 2603.50 360.80 5 Mai.60.50 30 350 Juni.70.60.0.80 Juli 380 38.70 380 3,70 Auguſt.80 870 380.70 Sept..90 380.90 880 Okt. 4. 390.—.90 * Neue Zinkblechpreiſe. Unter dem Einfluß der wei⸗ teren Befeſtigung, die in den letzten Dagen an den inter⸗ wationalen Zinkmärkten eintrat, wurde vom Zinkwalz⸗ werksverband eine neue Erhöhung Her Zinkblechpreiſe um 0,50„ um 7. November an vorgenommen. »Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung KP 226 wurden erneut die Kurspreiſe für Blei um 0,50% und für Kupfer um 0,25/ je 100 Kilo erhöht. beröffen licht am veröffentlicht an f„ RM 4. 11 9. 11 RM 0 in Kraft ab 1 in Kraft ab FFCETCTTCTCCCCCCTTTb Alum. n. leg.] 144 448 144148 Bronzeleg. 84% 87½% 85/88% 7 Ä 58881 do, Legier. 68 70 68790 Neuſilberleg.57/½ 50% 8 Blei nicht leg. 2425, 25. 20 Nickel n. leg. 2502/0 28 Hartblei. 46%¼./ X 27-28% Zink fein 23 1 Kupfer n. leg. 59 61 60% 62½ do roh, 19% 20 2021 Meſſingleg. 5¼½ 0 44 40[Zinn n. leg. 250 270 255725 Wolguß leg. 460% 62 ¼[Banka ⸗Zinn] 272 282 27/278 * Der Londoner Goldpreis betrug am 6. November für eine Unze Feingold 142 Sh 6% d r 86,5941 1, für ein Gramm Feingold demnach 54,9938 Pence= 2,78406 l. Frachlenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr rege. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert Höchſttemperatur in Mannheim am 6. November + 10,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 7. November 8,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 8,9 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,8 Millimeter 258 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November We-„„ 6 7 1„ F 8 JT ö 0 Bee.59 8 1 f. 15 maundenn.703,88]48 Kehl 257.88.56.58 2. Jagſtfeld.—- Maxau 4..89.0 8 218] Pellbronn.— Mannheim 8,718. 349.30.31 Slochengen⸗— dau 28252250.5425 1 5 Köln 982.82 2802/0287 Samstag, 7. November Nationaltheater:„Die luſtigen Weiber von Winoſor“ Oper von O. Nicolai. 5 Roſengarten:„Der Feldherr und der Fähnrich“. NSG, 20 Uhr. Nibelungenſaal?: 20 Uhr FJungmädel⸗Unterbann 171: Werbeabend.. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heiligenberg— Neckartal. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗ Kabarett, 20.15 Uhr Kabarett⸗Varieté. Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannhein. Tauz: Palaſthotel, Parkhotel, Kabarett Libelle, Gorſo, Flugplatzkaſino. Odeon: onzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Das Mädchen Irene“.— Alhambra: „Moral“.— Schauburg:„Weiberregiment“. Palaſt und Gloria:„Onkel Bräſig“.— Capitol: „Kabine B 50“.— Scala:„Schatten der Vergangenheit“. Volkstheater:„Lockenköpfchen“. Städtiſche Kunſthalle: Sonderſchau: 15 Uhr Führung. Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Deutſche Werkkunſt der Gegenwart. Pauptſchriſtleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alots Winba ner Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. rig Go de okaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller„ Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wühelm Fennel Anzeigen und lg in Mitteilungen: Jakob Fau de, ſämtl; in Mannheim. ausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 255 75 Dr. Fritz Bode& Co, Mannheim 11 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. ff. Schaffer, Berlin⸗Friebenau, 8 Sentaſtraße a D. N. X. 4985 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 2075 Abenden 755 der Ausgabe A u. Ausgabe.: 0657 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Belträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporkn 5 Samstag, 7. November 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 147. Jahrgang/ Nr. 317 „Ums ländliche“ Meihnachlsvorbereilungen/ n leon nen endemgen sdeslen Es iſt ja noch endlos lange hin bis Weihnachten; kein Menſch denkt jetzt ſchon an Geſchenke— außer ein paar ganz fleißigen Frauen natürlich, die wirk⸗ lich immer mit ihrer Handarbeit ſchon drei Tage vorm Feſt fertig ſind Man hat es ja auch gar nicht nötig. Am„Goldenen Sonntag“, oder wenn es hoch kommt, ſchon am „Silbernen“, ſtürzt man ſich ins Gedränge, muſtert eilig all die lockenden Ausſtellungen und Schau⸗ fenſter und kauft im Handumdrehen die ganze Be⸗ ſcherung zuſammen, wie alles am beſten zur Hand liegt. Und es kommen auch die entſprechenden Dinge dabei heraus: das hundertſte Bild in die über⸗ füllte Wohnung, eine häßliche Vaſe mehr in den Schrank, Zigarren für Onkel Theo, der ſeit Jahren Nichtraucher iſt, und Pralinen für die Tante, die ſte nicht vertragen kann. Und das alles nur, weil es uns gar ſo bequem gemacht wird, weil wir greifen, was uns am ſchnellſten gezeigt wird, und das liebevolle Nachdenken über Geſchenke verlernt haben. Man ſtelle ſich dagegen einmal ein Weihnachts⸗ einkaufen ohne Ausſtellung und ohne Schaufenſter wor! Bei dem man ſich gar nicht ein bißchen„an⸗ regen“ laſſen könnte, bei dem man— mit allen wartenden Familienmitgliedern im Hintergrunde— vor einer großen Leere ſtünde, die man ſelber mit guten Ideen ausfüllen müßte! Man würde ein Wunder an ſich ſelbſt dabei erleben; denn man käme beſtimmt nach kurzer Zeit auf die herrlichſten Ein⸗ fälle. Einer bringt dabei immer ſchon den zweiten mit ſich, und es wären lauter Dinge, die man ganz neu und eigen ausdenken und für einen beſtimmten Menſchen herſtellen laſſen würde. Reicher wäre man freilich auch ohne Schaufenſter um ſich nicht, alſo müßte man auf lauter kleine und einfache Dinge ſinnen. Aber ſie würden rͤͤchtig werden, denn man müßte notgedrungen dabei von den Men⸗ ſchen ausgehen. Man könnte nicht ſagen:„Den billigen Schirm dort nehme ich noch mit; dann habe ich gleich was für Tante Emma“, ſondern man müßte ſich die Tante vorſtellen mit ihrer Wohnung, und auf einmal kommt der glänzende Einfall: Bei ihrem großen Lehnſtuhl hat ſie abends kein gutes Licht. Eine einfache, kleine Beleuchtung an der Wand, paſſend zur großen Lampe, müßte ihr täglich neue Freude machen! Und geſtern hat man ja in der Buchhandlung an der Ecke einen alten Band Novellen aufgegriffen, wie ſie der Onkel Fritz ſo gern lieſt. Für ein paar Groſchen könnte man ſie kaufen, dann neu einbinden laſſen— die Freude über ein ſo perſönliches Ge⸗ ſchenk! Dann könnte man gleich für den Vetter im neuen Siedlungshaus ein Gäſtebuch mitbeſtellen, mit Namenszug oder gar mit Familienwappen. Und Vater wäre begeiſtert von einer Zigaretten⸗ taſche, die zu ſeinen anderen Lederſachen paßt— und was würde Mutter ſagen, wenn man ihr eine Handtaſche zu ihrem neuen Kleid machen ließe den Stoffreſt dafür ſtibitzt man mit großer Liſt), oder Handſchuhe zur Taſche? Und ſo ſtellen ſich die guten Ideen ohne Zahl ein. Wenn es keine Schaufenſter gäbe, müßte man nun auch noch nachdenken, wo man dieſe wunderbaren Sachen alle herbekommen könnte. Man müßte ſich erkundigen, müßte bei Verbänden oder Innungen aufragen, müßte ſich einen Handwerker vom anderen empfehlen laſſen, müßte unſcheinbaren Schildern nach⸗ gehen— und dann würde es wie mit den Einfällen: eine Beziehung entſteht aus der anderen. Man ſteigt in alten Höfen dunkle Treppen hinauf und findet in kleinen Werkſtätten Menſchen, mit denen man von Grund auf über die Dinge und ihren Sinn reden kann, die ſich untereinander kennen und wie in einer anderen Welt leben, in die man nun zugelaſſen wird und ſogar neue Wünſche und Anſichten mitbringt. Die Dinge erhalten ein ganz anderes Geſicht und werden viel wichtiger, weil man ſelber dabei iſt mit ſeinen Ideen und Aufträgen und ſo beinahe mithilft, wie ſie geſchaffen werden. Was für anſtrengende Weihnachts vorbereitungen — ſchrecklich, ſich das vorzuſtellen: erſt muß man nach⸗ denken, dann herumlaufen, und das gar noch Wochen vorher, wenn's noch gar nicht weihnachtlich unter den Sohlen brennt! Nun, Gott ſei Dank, gibt es ja doch Schaufenſter und Weihnachtsausſtellungen in bunter Fülle, das Ganze war nur ſo ein Phantaſiegebilde, und man kann getroſt am Heiligen Abend nachmittags noch zum Weihnachtsmann raſen und die Berge nutz⸗ loſer Geſchenkartikel vermehren; aber man kann auch mit einiger Muße ſehr viel ſchöne und nützliche Dinge ausſuchen.. Und vielleicht weiß man Men⸗ ſchen, denen man eigentlich zum Feſt etwas ganz Er⸗ leſenes zuliebe tun möchte— ob ſich dann nicht die Mühe doch lohnen würde? Und ſich ſelbſt macht man dabei noch das ſchönſte Geſchenk: Man gibt ſich die Freude des Mitſchaffendür⸗ ſens— und des wirklich gelungenen und 5 erfolgreichen Schenkens. M. V. November- Stimmung 7 . 7 7 — 2 N . 2 7. (von Roebel,.) Eine Anregung für den Sonntag: Die Küche der Welt übte Eintopf! Das Deutſche Frauenwerk war im Preisgericht füür das Elntopfwettkochen im Rahmen der Ausſtellung„Küche der Welt“ in Berlin durch eine Mitarbeiterin vertreten. Die Retzepte der preisgekrönten Gerichte werden wir demnüchſt bringen. Die Schriftleitung. Das Eintopfgericht, als Nachfahr und Erbe des alten bäuerlichen Keſſelgerichts aus den Tagen des offenen Herdfeuers, iſt keineswegs eine deutſche Beſonderheit; alle bodenſtändigen Völker haben ſolche Gerichte aus den Beſtandteilen ihrer täg⸗ lichen Nahrung entwickelt. Aber das Eintopfgericht als abſichtlich ſparſame und bewußt billige Mittags⸗ nahrung des ganzen Volkes, exerziert an den mo⸗ natlichen Eintopfſonntagen des Winterhilfs⸗ werks, das iſt allerdings eine deutſche Sache. Da der Eintopfſonntag des Oktober in die Zeit der großen Küchenausſtellung am Berliner Kaiſerdamm fiel, war es naheliegend, daß ſich auch der Wett⸗ bewerb der Kochmannſchaften einmal auf den Ein⸗ topf umſchaltete. Aus techniſchen Gründen konnten [leider nur die Mannſchaften antreten, die in der erſten, abgelaufenen Woche eine Küche in der Aus⸗ ſtellung innegehabt hatten: die Hamburg⸗Hol⸗ ſteiner, die rheiniſch⸗weſtfäliſche, die ſächſiſch⸗thüringiſche und die bayeriſche Gruppe, die Oeſterreicher, Italiener und Ungarn. Die Vertreter anderer deutſcher Land⸗ ſchaften(alſo auch die Berliner ſelbſt) und die übri⸗ gen Ausländer blieben diesmal außer Wettbewerb. Aber dennoch war die Veranſtaltung ſo intereſſant, daß unſere Leſerinnen ſchon als Anregung für den kommenden November⸗Eintopf am Sonntag, dem 8. November, gewiß gern noch etwas ausführlicher darüber erfahren werden. Hätte das Preisgericht nur die Aufgabe geſtellt, aus der landſchaftlichen und nationalen Küche die jeweils beſten Eintopfgerichte auf den Tiſch zu brin⸗ gen, dann wäre die Löſung für die Meiſterköche der einzelnen Gruppen allzu leicht geweſen, für die Preisrichter ſelber allerdings ziemlich unlösbar ge⸗ worden. Denn die einzelnen Küchen hätten da ſchon ganz wunderbare und ganz unvergleichliche Proben ihrer Kunſt gegeben. Nun galt es aber, außer der ſelbſtverſtändlichen Schmackhaftigkeit auch ſo billig wie möglich zu ſein, um einen recht hohen Betrag für das Winterhilfswerk heraus. zuwirtſchaften und die Hausfrauen, denen die preis⸗ gekrönten Gerichte ja neue Vorbilder werden ſollen, auch nach der Seite der Preisgeſtaltung er⸗ zieheriſch zu beeinfluſſen. Bei der Siegerehrung durfte ausgeſprochen werden, daß ſich die Meiſter⸗ köche— auch des Auslands— dieſer wirtſchaftlichen Aufgabe mit ganz beſonderer Liebe angenommen haben. Ja, ſie haben z. T. noch mehr verſucht: näm⸗ lich auch in der Anrichteweiſe neue Wege zu zeigen und aus der Einheitsform der„Suppe“ gelegentlich herauszuführen. Drei Aufgaben ſtanden zur Töſung: ein fleiſchhaltiges, ein fiſchhaltiges und ein vegetariſches Gericht zu ſchaffen. Den erſten Preis der fleiſchhaltigen Eintopf. gerichte erhielt die Mannſchaft Sachſen⸗Thü⸗ ringen für ein Hammelgericht mit 85 Punkten. Den zweiten Platz belegten die Schweizer und Italiener mit 82 Punkten für den„Zürcher Ein⸗ topf“. Daneben fand Frankreich mit ſeiner „Petite Marmite“ und Ungarn durch eine eigens komponierte„Bohnenſuppe mit Schweinsfüßen“ nach dem Küchenmeiſter Gundel allgemeine Anerken⸗ nung,— ja von den Beſuchern hatten viele gute Zungen den Ungarn den Sieg vorausgeſagt. Unter den Fiſchgerichten holte ſich der beſonders nett angerichtete, im übrigen betont ſchlichte Rot⸗ barſch mit Peterſilienkartoffeln der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Köche den erſten Preis mit 84 Punkten, den zweiten gewannen ſozuſagen ſelbſtver⸗ ſtändlich die Franzoſen mit ihrer berühmten „Bouillabaiſſe“, die eben nur auch bei aller Verein⸗ fachung kein wohlfeiles Gericht wird. Sie war da⸗ für von den Beſuchern am ſchnellſten aufgegeſſen. Oeſterreichs„Kärntner Bohnentopf“ gewann aber ebenſoviel Punkte(81), eine ungariſche Fiſchſuppe führte die übrigen Belobten an. Die größte Ueberraſchung aber war, daß Un⸗ garn, deſſen Küche als fleiſch⸗ und fiſchreich gerade⸗ zu berühmt iſt, mit der höchſten Punktzahl des gan⸗ zen Wettbewerbs(99) den erſten Preis für den vegetariſchen Eintopf gewann: Kohl auf Margare⸗ ten⸗Art... Der Berichterſtatter hatte leider keine Gelegenheit mehr, dieſes Wunder zu ſehen und zu eſſen..„ ſo ſchnell war es von der Speiſekarte ver⸗ ſchwunden. Den zweiten Preis der vegetariſchen Eintopfküche gewannen(nicht minder erſtaunlich) die Bayern, deren Gemüſetopf mit Knödeln außerordentlich appetitlich ausſah und 85 Punkte „machte“. Beide Siege zeigen, daß gute Köche auch Aufgaben, die ſonſt außerhalb ihres Rahmens lie⸗ gen, mit Meiſterſchaft und Liebe löſen. Die „Marmite aux primeurs“ der Franzoſen bewies die Anpaſſungs ähigkeit auch dieſer ſonſt als„üppig“ beleumundeten Küche. Es war ſehr lehrreich. Das maſſenhaft erſchienene Sonntagspublikum machte mit all dieſen Meiſterwerken in Rekordzeit kurzen Prozeß und aß ſie auf. Es hätte gern die doppelte und dreifache Zahl Portionen ſein können! Hans Hajek. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. Verwirrung um Kohl 7 Von Annie Franté-Harrar Eins unserer gesündesten, preiswertesten und dabei reichlich vorhandenen Gemüse ist der Kohl. Der Umfang seines Anbaues in Deutschland ist so groß, daß Wir hier nicht nur Selbstversorger sind, sondern sogar noch einen Ueberschuß haben. Von den 13—15 Millionen Zentnern Kopfkohl deutscher Ernte entfallen allein 10 Millionen Zentner auf Wei Bkoh 1, dem der Reichsnährstand zur Zeit eine ausgedehnte Werbung zuteil werden läßt. Wie aber das Kind am beésten spielend lernt, so wollen wir mit der folgenden, mund- artlich- wirtschaftlichen Plauderei unsere Hausfrauen ebenfalls gleichsam spielend zum Kohl hinführen. Zu jenem Kohl, den fleigig zu kochen und zu Sauerkraut zu verarbeiten eben ein Gebot der Stunde ist, um der Losung„Kampf dem Verderb“ Genüge zu tun und die an mrem Ueberfluß leidende Erzeugerschaft zu entlasten, Jawohl, Kohl! Sie leſen ganz richtig. Ein durchaus gemeines Ding, das man nicht für im⸗ ſtande halten ſollte, einen ſolchen Durcheinander anzuſtellen. Sie ſagen, Sie hätten davon noch nie etwas bemerkt. Da irren ſie ſich, tut mir ſehr leid. Oder Sie haben niemals ſelber Kohl eingekauft. Das ſei nicht ſchwer, meinen Sie, wenn man nur wiſſe, was für eine Art von Kohl man gerade haben wolle. Was für eine Art? Ja, ſehen Sie, damit beginnt eben die Verwirrung. Nehmen wir an, Sie haben ſich auf Weißkohl ge⸗ einigt. Verlangen ihn. Nun, was verlangen Sie? Weißkohl. Das verſteht man nördlich des Mai⸗ nes. Südlich ſchon nicht mehr. Da heißt das näm⸗ lich Weißkraut oder einfach Krautkopf. Aber auch in Norddeutſchland wird man irgendwo an Sie ſicher die Frage richten, ob Sie lieber Lappen⸗ kohl oder Kopfkohl haben wollen. Sie müſſen ſich entſcheiden, es iſt nicht ganz dasſelbe. In Eng⸗ land bietet man Ihnen ſo ziemlich überall„White Cabbage“ an und gibt ſich mit der Unterſcheidung ungefähr eben ſo wenig Mühe, wie mit dem Abkochen im Salzwaſſer. In den Hallen von Paris dagegen hat der„Choux“ Dutzende von vaffiniert abgeſtuf⸗ ten Spezialbezeichnungen, denen nachzugehen für den Nichtpariſer ein durchaus hoffnungsloſes Unterneh⸗ men wäre. Dagegen iſt es weit weniger ſchwierig, ſich zu merken, daß dieſelbe Sache in Wien„Kraut⸗ häuptel“ oder„Neukraut“ und gekocht„Süß⸗ kraut“ und„Steiriſches Kraut“ heißt(letz⸗ teres überall in Oeſterreich, nur nicht gerade in der Steiermark ſelber). So, das iſt jetzt ein Kapitel Kohl und keines⸗ wegs das ſchlimmſte. Kämen wir zum„Wirſing“, einem wahren Rattenkönig von Bezeichnungen! Ich nehme an, daß der Himmel dem Wirſing gar nicht gut gewogen iſt. Sonſt hätte er nie zugelaſſen, daß die Menſchen ſich ſo wenig mit ihm auskennen. Alſo, zunächſt: Wirſing iſt ein hochdeutſches Wort. Süd⸗ lich etwa von Kaſſel heißt das„Wirſching“, da iſt nichts zu machen. Es ſind nur zwei Buchſtaben und ein Ziſchlaut mehr, alſo weiter nicht ſchlimm. An der öſtlichen Grenze dagegen verſchwindet auch dieſes Wort und wird nicht mehr geſehen noch ge⸗ hört. Von den Sudetendeutſchen bis zu den Yogo⸗ deutſchen gibt es nur noch einen„Kelch“,„Kelj“, beſtenfalls einen„Kohl“ oder„Köhl“. Warum er aber in Deutſchland, vor allem im Weſten,„Oer z⸗ kohl“ oder„Welſchkohl“ heißt, iſt noch viel weniger einzuſehen. Denn er hat mit welſchem We⸗ ſen wirklich nichts zu tun, und was das„Herz“ an⸗ langt, ſo beſitzt das meines Wiſſens jeder Kohlkopf, er mag heißen und ausſehen, wie er will. Der Fran⸗ zoſe hat ſich ohnedies längſt daran gewöhnt, ſeinen „Choux de savoy“ auf der Speiſekarte zu finden, was für den Briten ſich dann in„Savoy-Cabbage“ wan⸗ delt. Ob allerdings das ſchöne Savoyen mit dem Savoyerkohl(wie er zuweilen am Rhein heißt), etwas zu tun hat, iſt mir nicht gantz klar geworden. Während man in München den Karfiol ſchätzt, verkauft man in Berlin„Spargelkoh!“ oder „Blumenkohl“, in Paris„Schoufleur“, in Lon⸗ don„Cauliflower“. Dann wird— ausnahmsweiſe in Wien— wieder„Karfiol“ daraus, was natür⸗ lich gar nichts anderes als das italieniſche carfiori iſt. Ja, nicht wahr,— Einflußſphären eines Landes machen ſich manchmal auf abſonderliche Weiſe be⸗ merkbar, warum nicht auch in Kohlnamen. Was nun den Roſenkohl anlangt, ſo baut ſich um ihn wieder ein kleiner Turm von Babel. Ro⸗ ſenkohl, das hoch⸗ und zugleich auch norddeutſche Wort, iſt eine vorzüglich paſſende Bezeichnung für ein Gemüte, das wirklich am eheſten kleinen grünen Röschen ähnlich ſteht. Der Italiener dagegen denkt nur an die Viehzahl und Kleinheit dieſer Kohlform, die bekanntlich rund um einen hohen, zähen Stengel ſitzt, und nennt ſie„Broccoli“, nämlich Bröckchen. Dieſes Broccoli hat ſich natürlich auch jenſeits der Alpen eingebürgert, aber entſprechend„verdeutſcht“, nämlich als„Brocker lu“, und das Wort iſt grob ſinnlos, wenn man den Urſprung nicht kennt. Da man aher längſt beobachtet hatte, wie aus dieſen Kohlröschen, wenn man ſie an Ort und Stelle beläßt, ſpäter blütentragende Aeſte werden, ſo ſagt man in den deutſchſprechenden Donauländern zumeiſt „Sproſſenkohl“ oder in Steiermark„Kohl⸗ ſproſſerlu“ dazu. Brüſſel, das ja von je als Stadt der Feinſchmecker galt, hat den franzöſiſchen Namen„Choux de Bruxelles“ und die Hälfte des engliſchen beigeſteuert, nämlich„Brussels sprout“, was ſo viel wie„Brüſſeler Sproſſen“ bedeutet. Daß man Rot für gleichbedeutend mit Blau er⸗ Härt, gibt es auch bloß in der Kohlphilologie. Aber tatſächlich iſt Rotkohl, Rotkraut und Blau⸗ kraut ein und dasſelbe, nur daß das eine nord⸗ deutſchen, das andere ſüddeutſchen Urſprunges iſt. Dagegen iſt„Blaukohl“ etwas grundlegend anderes, denn der wieder gehört zu dem ſogenannten „Winterkohl“. Dieſer Winter⸗ oder Blatt. oh l, der auch Grünkohl, Braunkohl, und in ſeinen hübſch gekrauſten Sorten Feder⸗ oder Krauskohl ge⸗ nannt wird, kommt normalerweiſe erſt im November auf den Markt, denn man weiß längſt aus Erfahz⸗ rung, daß ein tüchtiges Durchfrieren auf dem Feld ihm gar nicht ſchadet. Zum Schluß endlich möchte ich noch den„Chinese cabbage“ nicht vergeſſen, den „Chineſiſchen Kohl“, eine wunderbare hollän⸗ diſche Züchtung, die man ebenſogut roh als Salat, wie gekocht als Gemüſe eſſen kann. Sie iſt aber kein richtiger Kohl, ſondern ſteht unſeren grünen Kopf⸗ ſalaten in Wahrheit näher. Das iſt in großen Zügen meine Wiſſenſchaft vom Kohl. Verehrte Leſerinnen, bitte, denken Sie nach. Ich bin ſicher, daß Jynen noch eine ganze Reihe Son⸗ derbezeichnungen einfallen. Denn es iſt ſchon ſo, daß alle Dinge im Lauf der Zeit immer weniger einf werden, und daß der ſchöpferiſche Menſchenkopf, der ſich nicht genug tun kann an feinen und feinſten Un⸗ terſcheidungen, zuletzt hilflos ſo im Ueberfluß ſitzt, wie wir in der Verwirrung um Kohl. — Schenken zu, Weihnachten Dieſe Weihnachtsmarke ſoll zu verſtärktem Kauf von Geſchenten an Angehörige, Bedürftige und Sreunde anregen. Sie darf auf keinem Brief, keiner Rechnung und keinem Paket fehlen und in durch Nachnahme dom Reichs ausſchußß für vollkswirtſchaſftliche Aufklärung, Berlin Wo, Bellepneſtr..1 w folgenden Preiſen u beſiehen: 300 Stück Rn 6s: 1000 Stück Ne.—; 8000 Stich n 13.50; looo Stück Non 27.—,. Die Preise verſtehen ſich einſch. Nachnahme, Porto and Verlandkoſten. 2 45 Sche ſcher ſcher gern tum gen Leip Samstag, 7. November 1936 Neue el 5 eite 1 F. 8 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 517 Schweſtern habe ergeben, daß der Nachwuchs im ge- dere Vorſtell! Fee e Der B M nend 2 55 5 Sch 9 0 aß der Nachwuchs im ge⸗ dexe Vorſtellung von den pflegeriſchen Berufen ge⸗ f ren. Der BoͤM der als nationalſozialiſt 1 8. a 2 5 3 a 1 g f gen 1 N. Der Di, der als taättonalſoztaltſt ee Intereſſant für Mannheim i icht annähernd aus⸗ wonnen habe. Weiter beſtehe die Tatſache, daß ſich Mädelorganiſation die Mädel bis zum 21. Lebens⸗ 1 5 N 2 a ö„ en Bedarf in der freien Krankenpflege die NS.⸗Schweſtern und die Freien Schweſtern zu jahr erfaſſe, habe ſich in erſter Linie dieſ 3 November⸗Heft der Frauenkultur im Deutſche 1 5 85 1 0„„ 8 eg S. Sch U 11 5 te Fre 01 Sch eſtern 3 jahr epfaſſe, habe ſich in erster inte Das N Frauenwekk“ ſchen 1 1 Arb it zu decken. Zunächſt nahezu 50 Prozent jährlich verheirateten. So er⸗ eigen zu machen. Das Hauptaufg⸗ 1 Kultur des deutſchen Theaters is 5 Ei icht. wien l in konfeſſtonellen freulich und geſund dieſe Entwicklung ſei, ſo ver⸗ NS. ⸗Schweſternſchaft ſei die Gemein „Die 5 88 8 Theaters iſt— zumin⸗ 20 die, gelaſſen, weil die Jugend heute binde ſich damit doch die Aufgabe, die Nachwuchs⸗ eine pflegeriſche, ſoziale, und politiſ deſt 8 1 2885 berin— zu weſent⸗ urch die nationalſozialiſtiſche Erziehung eine an⸗ l frage auf nationalſozialiſtiſcher Grundlage zu klä⸗ Sie arbeiten in der Kränkenpflege, im lichen e e 1 15 n r geweſen haus, in der Heilſtätte, im Erholungsheim ind geblie. 88. ae Mannheimer den Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege. Theaterfreunden aus ſeiner Tätigkeit als Dramaturg Beide Schweſternſchaften ſtänden gleichwertig ne⸗ des Natipnaltheaters noch bekannte Erich Dürr in beneinander. ſeinem Aufſatz„Die kulturellen Aufgaben der deut⸗ 3 ſchen Bühne“, der ſpeben im November⸗Heft der W 0 b 24 28 Zeilſchrift„Frauenkultur im deutſchen Frauenwerk“ enn man ab r nur au zweit iſt. 5 Ages 6* 3* N A a 2. 5 5 2 Eee* veröffentlicht wird.— Zum Tag der deutſchen Haus⸗ Der kleine Eintopf für das junge Paar muſtk erſcheinen im gleichen Heft die Beiträge„Das 9 855. 2 55 5 Lager ſingt!“ von Marianne Lietzmann und„Die 1 gAch, i e. Schnitger Orgeln im alten Lande“ von Ilſe Thate. leicht 8 Müller 375 Bollgefühl ihres acht Wo Gon Dorothea Schlözers Leben ars„Hausfrau und alten Eheglücks, kauft auch dieſen Samstag wie Gelehrte“ erzählt Dr. Elſe Boger⸗Eichler, und Lore her das üblich Pfund„Schnitzel, von n man Bauer⸗Hundsdörfer gibt vier lebensvolle Bilder von 1 7 1 i ee Künſtlerinnen und Wiſſenſchaftlerinnen unſerer Tage„ eee ilk die die bekannte Zeichnerin Irminghaus für die ee en ,, 1 N 2 f. nein. Wir alle eſſen am Sonntag, 7. November, Frauenkultur“ gezeichnet hat. 425 8.. S 9 ber, 70 eee ebe te rade nt Eintopf und opfern für den ärmeren Volksgenoſſen, Zeit in Mannheim der ausgezeichnete Auſſatz 9„ Handgewebte Bildteppiche“ von Dr. Will, Hier aber iſt ein gutes Rezept für zwei, die noch Sbrohmann finden. Bringt er doch im Rahmen. allein ſind; 2 1 8 5. 4 Pf: ii.* Li Jaſſer. 20 ſehr weſentlicher Ausführungen von grundlegender,%% ð V1 1 110 utung eine Reihe jener ſchönſt nd intereſſan⸗. 1 d e Beba 0 5 55 ten und teen 0 rüben, 1 Lauchſtengel,“ Pfund durchwachſenes leſten Arbeiten neuer deutſcher Teppichweberei, die e** 11 75 Di wir eben in der Ausſtellung„Deutſche Werk⸗ Ochſenfleiſch, 1 Pfund Kartoffeln. Die ganzen Segen wart 1 1 Städtiſchen en werden. gewaſchen f und am 1 e 8 N Abend zuvor in 14 Liter Waſſer eingeweicht. Kunſthalle im Original bewundern können. Der 8 5 i j N ö 85 5 dusche er ars dem Amtszimmez l ſie mit dem Einweichwaſſer, But⸗ . eee e, ee 5 80 ter, dem gereinigten in Scheiben geſchnittenen des Lübecker Oberbürgermeiſters, mit Luba, dem Gerten S tf faßt f 97 Fischer, als Schutzpatron der alten Hanſeſtadt, und 1 e,. 1 a NI 13 2 9 Stunde langſam kochen. Hierauf ſteckt man das der wundervolle Wappenteppich aus dem Rathaus 1 Ifojf 7 161 87 ärkiſch Stadt S 5 2 gewaſchene Fleiſch hinein und gibt die geputzten, der märkiſchen adt Salzwedel— beide von der in Schei ſchni Jelbrüb ſowi i i 5 8 a 5 5 5 in Scheiben geſchnittenen Gelbrüben ſowie die guch durch ihren Vortrag in Mannheim bekannt⸗ 9,, 8 gewordenen Webemeiſterin Alen Müller⸗Lübeck i ee e, d bebe e e de. e feln bei und dämpft das Gericht gut zugedeckt 1 1 1 55 19 5 Apollett 1 aus der Werkſtatt noch 17 bis 2 Stunden. Beim Anrichten über⸗ Hablik⸗Lindemann⸗Itzehoe, Elſe Mögelin⸗ 5„„ 330 8 8 905 5„ 85 ſtreut man das Gericht mit feingeſchnittener 8 5 He V f a 2 8 25 8 2— 5 Stettin 8 Nübe 30115 ehr Dresden wieder⸗ Peterſtlie. gegeben. Ohne Uebertreibung wird man ſagen dür⸗ en, daß dieſe Veröffentlichung damit wiederum auth 1 f f den hohen Rang unſerer Mannheimer Werkkunſt⸗ Nutzt die große Weißkohlernte! n e wie gerade unſere einheimi⸗ Sauerkranutherſtellung: ſchen Leſerinnen dieſes N ber⸗Heft der„Deut⸗ 8 0 ige Nachmit Weißk. i 0 it S icht 8 fen r e 8 755 en e E See Weißkohl recht fein hobeln, mit Salz leicht durch⸗ 1 15 e e doppelt Falrben cher Linienführung. miſchen, auf 5 Kg. geſchnittenen Kohl 50 Gr. Salz, gern zur Hand 1 den. Es wie i 5 un Aus schni 1 f Schi i i Stei f ben und fef 13 reife d 5 115 immer Tadle 0 511 e eine Schicht in einen Steintopf geben und feſt⸗ mittelbar vom 55 3 e VVV ſtampfen, bis ſich Lake bildet, darauf wieder eine 14 1.. ar vom Verlag Otto Beyer⸗ aN 5 7057 Handbreit Kohl auffüllen und ſtampfen und ſo fort, N Leipzig zu beziehen. M. S. Etwa.8 m Samt 95 em breit. bis der Kohl verbraucht iſt. Dann mit einem Tuch ö. 5 1 8 e von bunten bedecken und mit einem Brett und Stein beſchwe⸗ Nachwuchs im Schweſternberuf aus gemusterter oder broschierter e ren.—9 Tage in warmem Raum gären laſſen, dann 80 a e i. f Ste Pe ee 3 ea geeel See in kalten Keller ſtellen, jede Woche Tuch und Brett Eine Aufgabe des Bd M. e ee e ee e 5 abwaſchen. Nach zwei Wochen iſt das Kraut genuß⸗ Zur Gründung des„Reichs bundes der kate elenden bertel kaun ers e act deen ker en, reien Schweſtern und Pflegerinnen ei e ee een Beim Hern enen e 6..“ der unter dem Vorſitz des Hauptamtsleiters Fer esl i e 30 n See e l. f. e ,,, der Ne. Hilgenfeld, ſteht, ſchreibt das„Junge 8 2083 280 e e e e. 9 5 85 75 8 15 2 15 8 eris 1 i je Ars 2 77. 1928 2. 5 2 Deutſchland“ u.., daß im Hauptamt für Volks⸗ 90 au dultgen N. Nee„Das Weißkraut wird ſehr ſein gehobelt und in wohlfahrt eine Hauptſtelle„Schweſternweſen“ 0 2 5 VHV 5 beuschige Weite eine Schitffel gegeben, mit dünnem Effig, Salz, Küm⸗ krrichtet wurde, in der die NS. ⸗Schweſternſchaft und* 2304 2 aal gige gen Amit an, Finde Scheit in She mel, Oel mariniert, mit Brett bedeckt und beſchwerk. 155 a. werden. Eine 2043 und II erhältlich. Etwa 4,28 m Seide erforderlich. So muß es einige Stunden ſtehen. Sehr gut ſieht charger fzün glu Geſamtbeſtandes an deutſchen Rene Negele e e eee eee 5 auch ein Kranz von roten Rüben dazu aus. Mitt a 8 dell 12 R e 2 N 1— 55 9 5 3* 1 5 2 1 0 lese Modelle sind der schönen ede N und Haus Zeikschrift„Süddeutsche Hausfrau entnommen. Bratkartoffeln ein gutes Abendbrot. 8 Eltspaliige Klelnanzelgen bis zu— 3. f 1. — eee 5 Annahmesegluf für te Mittag. Gesichfshagre lg. 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Die Urgestalt des kraft- und saft- vollen deutschen Humors, das ist Ein justiger Fim nach der gleichn. xomòdie v. L. Thoma Den großen fleiterkeitserfolg müssen Sie sehen! In„Moral“ tanzen die scänsten rn 2 2 Hauptdarsteller: Elta Benkhoff, Jupp Hussels, lee Stöckel Urs. Deinert, W. Steinbeck, R. Klein-Rogge Im Votprogtamm: Neueste Bavôrie-Tonwoche und Kulturfim: Deutsche Inseln schitmen das Land Jugendliche nicht zugelassen! schafft und nicht nur wegen dem Bier! 5 0 8 Reinhold Schünzels neuer UFA-Großfilm mit Semsteg.00[.35.35.35 5 f Sonntsg.00.00.10.20 LI 8 GOVER Kant sci giber⸗„ ATHA ARA SENSATIONEN ah AE A 2 1 f 2 5 Ein Bauernfilm mit dem„die 16 jährige regimen 1 Ssile sehen heute) 90 interessteren Sie! goldenen Humor Fritz Reuters 5 Ein N A e 1 7 Dann versàumen Sſe nicht diesen Film! mtfef Sräsig D Wern 2 N 1. 1„die 15jähtige frönlicher EU TE Harry Hardt, Elga Brink, Hans Richter, Carsta 8 Jane f 0 f Löck, Fritz Hoopts, Fritz Rasp, Erich Fiedler. f Ufa- Film Ahds 1100 5 Hans Brausewefter, Suse Graf Das einmalige, große Frlebni 5 2 5 4 a 5 In FPlimpelliagen isl alleriund los, In dlesem Heute um.00. 5,30,.30 1 1 S Neo g Flim ist auch allethand los! Uebesall, wo Onkel 5 Ka 1 VogsretlrüN s Brüsig auftaueſis, ist was los! Also, as ist los? Sonniag 4 vollständige Vor. 8 e 2 1 e 2995 1 Komm und besucht Ongel Brdsig! Los! Hellung..00..00.008.380 f N eee bade ke 1111 abds U Uhr 5 e 5 9 5 esucht den guten Onkel Bräsig 5. Hountag, g. Nov. 1 Kinder! Euch geht das Herz auf! I. 5 85 8 f N 5 Onkel Bräsigs Bekanntschaft muß jeder machen! 15 e 8 9 i 5 f Da bleibt kein Auge trocken! 5 . 8 5 2 55 Besonders goßes u. reichhaltiges Vr programm! altbekannten LJacherlbräu—— 5 das Bier selber brauen! 5 g 1 400,4 10,.40,.45, 8 20 60 200 jugend hat lutritt! F Haben die Männer abge-. 0 e Ja, da legst“ dleh nieder! Heute Samstag 14⁰⁰ A Bends Uür Und das lassen sich die a a e KAFFEE BOURSsE EA, 2 esezsap fies s so mir nichts, dir nichts 8 1 freilich nicht— aber die 7* vormittags Uhr Vorverkauf ununterbrochen Secnaus une Ein Beweis für die Oualltat des Films: 17., 18. Auffünrung 9 ganze Geschichte muß man miterleben in der Kköst- lichen Bauern komödie „Weiberregi ment“, dem neuen lustigen Ufa⸗ Film mit dag u. dlittwoch Verlängerung m. Konzert et — Klublokel des Mannheimer Schachklups=I 1 E Sie werden diesen einzigartigen Film 8 3 n 8 fiel Finnenzelker Mehr mee Mannen! Die neuesten Modelle in 856 Dieser Neue Erika v. Thellmann Iemperſtuer dee an do bre 155 2 Ut 8 e A. 1 5 achmackbafte 1 Torverkauf ununterbrochen! A IR H B D 1 8 5 7 II Theodor Danegger 5 85 15 inden Sie preiswert und in großer Ausw 3 5 2E 2 intopt-Uerichte gewaltige Nrias 0 K 81 4 1 5 1 f 8 8 des neue Progtemm weder ganz groß! zeſgt unter itvewendung dee 1 W nhaber: ahmen des gewaltige Pingen, die Opfelbeſel Sar ma National⸗Theater annem 2 1 2 1 O2 Theresa Welzt Pantel Patrix 1 e ö scheſt und den Todesmut der deutschen, fteh. 2 Auf gehts! e e 1 Nover 1936[0 1. 3 baradeplats D 1, 3 Wray und Hilt Dose mit 2 Portionen z0slschen und enelſschen Kempfes, 2 g 5 orstellung Nr. 7 i 125 e heiter und Il ur 6 nahe inn ann 1 5 3.00 1.20 125 Ja** a unten Heber uon Minds 5 eee, ee,„ b Mir spielen: eee med. Oper in drei D 9 05 diese Nemen vetbütgen Erfolg! STEMMER cles Sꝛanualen Samstag: e ee e alaeogeil augenaſite Heute o Uht: Tenz Kabstett- Volflete O 2, 10 im Btüllen und etschen des nerpenzeimütbende! 8 .00.30.30.30 Nein en l ile 428 dorgen 16 Uhr: kemilieg-Votstelune Kunststraße 8 1 50 ee 5 8 Anfang 19.30 Uhr Ende 22. 15 Uhr Valea lleicliiig daneben actes e gene 0.00.45.00 8. 20 Neues Theater osengarten Wucht der unerdittefichen Pistefistschlect, 45 8 Weeneens aten zucslasss n Serastag, den 7. November 1966 Dememtiemmdden neue n Flammenwerfer 90 3 III 8 Inn Faaben 13 ö iu kun b ändern Ge. 3.40 1 55.30 N 5 Tanks, Maschinengewehre 0 i A Feldherr und der fannt Interlock die bewahrte Doppelirikot 8 0 8 noch bis fonjag? N ülze aller Kaliber eee 5 Dramatischer Mythos von 4115. 1 5 565 185 er neuartige Kriminal-F m Shirley Te 5 ö e 1 5 ö ben licht a Walter Erich Schäfer 2. staunend- gruselig aufregend 5 m ple bingen Jod und Verderben. und im 0 b Anfang 20 Uhr Ende vor 22.30 Uhr mit Bendträgern... r. 3.60 abenteuerliche— geführiiche n des önbrechenden Teges entspinnen Sie 5 5 Zwischenfälle an Bord eines beteubende luftkömpfe— brennende Fugzels d 2 Trikot Nachthemden..30 i Luxusdampfers i stützen zu Boden. Fesselbellons werden ber 7 S B 1 schossen, Bombenpgeschwedef und welt 1 8 i Geschutze legen Dörfet und Stätte in 8 .— Damen. Unterziehhosen KA31 N E 6 * Montag Wk AHREUIH ER interlock m. verst. Schritt.. Gr. 3.10 30 und Wche⸗ 3 f 4 der„Buropa“-droß film:— rm Waesseriurrn D mit einem herzhaften ung N eee amen-Schlupfhosen Sonntag nur 60, 70, 90, 100 Plen 5 1 3 1 735 e B' wolle m. anger. 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