ö 8 ruſſiſchen Soldaten bemannt Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 82 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſthef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Fofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General. Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſſtelle: RI,.6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 ihn Anze Hennig, 79 mm bre Familien und Kl eiſe. Allgemein gültig iſt ö Bei Zwangsvergleichen oder Konkm Kuß gewährt. Keine Gewähr für Anzeige gaben, an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für fern Lite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe A u. Den Gefallenen des 9. November 192 München im Zeichen der Gedenkfeiern Die Hauptſtadt der Bewegung im Trauer- und im Siegesſchmuck — München. 8. November. Am heutigen Sonntag ſteht ganz München unter der Stimmung der Feierlichkeiten, die am Gedenktag des 9. November ſtattfinden. Von jedem Haus ſind die Hakenkreuzfahne als Bekenntnis des Glaubens an Deutſchland und der Treue zum Führer als Zeichen des Gedenkens an die Blutopfer von der Feldherrnhalle. Am Nachmit⸗ tag wupden unter gewaltiger Teilnahme der Münche⸗ ner 100 SS⸗Standarten aus dem ganzen Reich von einer Ehrenkompanie der SS⸗Verfügungs⸗ truppe mit Muſik⸗ und Spielmannszug eingeholt und in feierlichem Zuge zum Armeemuſeum geleitet. Den ſtärkſten Eindruck im Stadtbild bieten die Straßenzüge, durch die am 9. November der große Erinnerungsmarſch führen wird. In goldenen Let⸗ tern leuchten die Jahreszahlen 1923 bis 1936 von dem tannengeſchmückten Portal des Bürgerbräukellers. An beiden Seiten ſind zwei mächtige Hoheitsadler aufgeſtellt. Die Straße des 9. November führt vom Roſenheimer Berg aus über die Ludwigsbrücken. Hier iſt jetzt eine Gedenktafel mit der Inſchrift an⸗ gebracht: Ueber die Ludwigsbrücken marſchierte am 9. No⸗ vomber 1923 Adolf Hitler mit ſeinen Getreuen zur Feldherrnhalle. Im Jahre 1935 wurden die beiden Brücken nen erbaut und am 3. November Tanks und Flammenwerfer eingeſetzt Der Durchbruch durch die roten Verteidigungsſtellen Panik bei den Roten London, 8. November. In Liſſabon ſind längere Berichte über den Ver⸗ lauf der Kämpfe um die Madrider Innen⸗ ſtadt eingelaufen. Daraus geht hervor, daß die Kampfhandlungen der Nationaliſten am Samstag vor allem die Beſetzung des dem Weſtpark vorgela⸗ gerten Gebiets, das von dem Paſeo de Roſales, der Calle Moret, der Calle de la Princeſa und dem Modelo⸗Gefäugnis umgrenzt iſt, zum Ziel hatten. Seit den frühen Nachmittagsſtunden ſind nationale Jnfanterieabteilungen vorgerückt, unterſtützt durch rund 100 Panzerwagen und Flammen⸗ werfer. Dem Angriff ging eine erfolgreiche zwei⸗ ſtündige Artilleriebeſchießung voraus, durch die die Verteidigungsanlagen der marxiſtiſchen Frontlinien zerſtört wurden. Nach der vollſtändigen Beſetzung des Vororts Caſa del Campo rückten die Nationaliſten auf den von Andalusien, Toledo, Eſtremadura und La Coruna kommenden Landſtraßen vor, die an den Toren Madrids zuſammenlaufen. Die Luftſtreitkräfte waren infolge des heftigen Windes, der niedrigen Wolkendecke und der ſchlechten Sicht nicht in der Lage, wirkungsvoll in den Kampf einzugreifen. Gegen 16 Uhr machten die Roten einen verzweifelten Ver⸗ ſuch, den rechten und linken Flügel der vorrückenden Nationaliſten in ein Gefecht am Ufer des Manza⸗ nares zu verwickeln. 70 marxiſtiſche Milizſoldaten, die ſich den Nationaliſten ergaben, erklärten, daß die Verteidiger der Hauptſtadt völlig entmutigt ſeien. Die Tanks und die Flugzeuge ſeien mit ſowjet⸗ 5 Die Milizſoldaten kümpften nur noch weiter, weil ſie befürchteten, er⸗ mordet zu werden, wenn ſie deſertieren. Das geglückte Amgehungsmansver der Nationalen — Paris, 8. November. Der Rundfunkſender von Tenerife hat in den ſpäten Nachtſtunden des Sonntag Einzelheiten über den Vormarſch der Truppen General Francos nach der Maßrider Innenſtadt verbreitet. Der Angriff auf die Hauptſtadt habe bereits in den frühen Mor⸗ geuſtunden des Samstag eingeſetzt. Während die Roten hofften, daß die Hauptſtadt von Süden und Südoſten her angegriffen würde und die nationalen Muppen über die Brücke von Vallecas und den Faſeo de las Delicias einrücken würden, habe die Ableilung Nague ein geſchicktes Umgehungsmanöver vollzogen und den Angriff von Nordweſten her vor⸗ getragen. Das Hauptziel dieſer Truppen ſei geweſen, nuch dem Uebertritt über den Manzanares⸗Fluß das Häuſervierkel zu beſetzen, das an das Modelo⸗Gefäng⸗ lis ſtößt, in dem bekanntlich zahlreiche Geiſeln zu⸗ zückgehalten werden. In den ſpäten Nachmittags⸗ kunden ſeien ſämtliche Ziele erreicht geweſen. Im Sitdoſten habe man den Vorort Vallecas beſetzt und Montag. 9. November 1036 147. Jahrgang Nr. 519 1935 durch den Führer Adolf Hitler dem Verkehr übergeben. Die Pylonen ſtammen von den Brücken der Jahre 18911892. Dann geht es weiter durch die Zweibrückenſtraße und das Tal vom Marienplatz, durch die engen Häuſerzeilen der Wein⸗ und Peruſaſtraße und vom Max⸗Joſeph⸗Platz durch die Reſidenzſtraße zum Stufen der Feldherrnhalle hinauf zu den Pylonen Odeonsplatz. Ein erſchütternder ſeeliſcher Appell mit den Namen der 16 Kämpfer, die hier am 9. No⸗ iſt die endlos lange Reihe der Pylonen mit den vember 1923 ermordet wurden. 83 Namen der ermordeten Kämpfer der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung. An der Feldherrnhalle, wo 16 der Beſten und Treueſten des Führers für ihren Glauben in den Tod gingen, ſind die Häuſerfronten des Odeonsplatzes ganz mit ſattbraunem Tuch aus⸗ geſchlagen. Ein breiter roter Teppich führt die Die Franto⸗Truppen dringen in Madrid ein Erbitterſe Straßenkämpfe in den Vororten/ Noch Z km vom Stadtzentrum entfernt (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Salamanca, 8. November. Nach dem Heeresbericht des Oberſten Befehls⸗ habers in Salamanca haben ſich am Samstag an der Front vor Madrid Kampfhandlungen von außer⸗ ordentlicher Bedeutung ereignet. Nationale Heeres⸗ gruppen ſind über die ſüdlich des Manzanares⸗Fluſ⸗ ſes gelegenen Vorſtädte haus in das Stadt⸗ innere vorgedrungen und haben die über den Manzanares führenden Brücken, die unmittelbar am damit die Straße von Madrid nach Valen⸗ cia abgeriegelt. Von Talavera aus ſeien be⸗ reits Verſtärkungen eingetroffen, und man rechne damit, daß die vollſtändige Beſetzung der Stadt im Laufe des Sonntags beendet werden könne. Aufruf Frantos an die Madrider (Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) E Salamanca, 8. November. Der Staatschef General Franco erließ einen neuen Aufruf an die Madrider Bevölkerung, in dem er darauf hinweiſt, daß die nationalen Streitkräfte inzwiſchen in das am Südufer des Manzanres ge⸗ legene Stadtviertel vorgedrungen ſind und ſich jetzt nahe dem Stadtzentrum befinden. Wenn der Widerſtand weiter anhalte, ſo heißt es in dem Aufruf weiter, müſſe die ganze Stadt als militäriſches Gebiet, alſo als Schlachtfeld ange⸗ ſehen werden. Ein Bombardement ſei dann nicht mehr zu vermeiden. Der nicht kämpfenden Zivilbevölkerung, Frauen und Kindern, wird empfohlen, ſich von Kampfſtätten, militäriſchen Stellungen, Munitionslagern uſw. fern⸗ zuhalten. Ihnen, Ausländern und allen nicht an Un⸗ ruhen Beteiligten, wird in dem Aufruf eine beſon⸗ dere Zone angewieſen, die verhältnismäßig unge⸗ fährlich iſt. f Staatschef General Franco verkündet in ſeinem Aufruf weiter, daß die Häuſer der Botſchaften und die Spitäler, ſoweit man ihre Lage kenne, weit⸗ gehend ſchonen werde. Der Aufruf ſchließt noch ein⸗ mal mit einem Appell an die Madrider Bevölkerung, die Waffen niederzulegen, zumindeſt aber die Kampfſtätte außerhalb der Stadt zu verlegen und 11 15 nicht wiedergutzu machende Zerſtürung zu ver⸗ meiden. Madrid verlieren, bedeutet den Krieg verlieren“ — Salamanca, 8. November. Die roten Rundfunkſtationen Madrids haben im Laufe des Sonnabend dramatiſche Aufrufe und ver⸗ zweifelte Anſprachen von Vertretern der ſogenann⸗ ten roten„Regierung“ verbreitet, aus denen hervor⸗ geht, daß ſich die Marxiſten des Ernſtes der Lage jetzt bewußt geworden ſind. Die roten Rundfunkſprecher verſuchten in keiner Weiſe mehr, die Lage zu beſchö⸗ nigen. Sie gaben offen zu, daß man vom Sende⸗ gebäude, das mitten in der Stadt gelegen iſt, bereits das Knallen der Gewehre, die Exploſionen der Handgranaten und das Hämmern der Maſchinen⸗ gewehre höre, und daß ſich die Nationaliſten bereits den Weg in die die Stadt umgehebenden Vorſtädte gebahnt hätten. Ein Redner tat ſogar den bedeu⸗ Rand der Innenſtadt liegen, beſetzt. Der Wider⸗ ſtand der Roten im Stadtinnern hat den Vorſtoß auf die damit erreichte Linie begrenzt, auch wollen die Nationaliſten der Bevölkerung Zeit laſſen, den Schauplatz des Kampfes zu verlaſſen. Das Kampf⸗ gebiet iſt nunmehr auf durchſchnittlich zwei bis drei Kilometer von der Stadtmitte her⸗ angerückt. Die roten Rundfunkſtationen in Madrid geben zu, daß der Kampf um die Hauptſtadt bereits in ſein entſcheidendes Stadium getreten iſt. Der marxiſtiſche Telegraphenſender Madrid machte dem Sender Barcelona die Mitteilung, daß ſich die dienſthabenden Beamten aus dem Poſtgebäude, das mitten in der Stadt gelegen iſt, zurückziehen müßten, da die natio⸗ nalen Truppen im Anmarſch ſeien. Der nationale Sender Teneriſe berichtete am Samstagabend, daß auf dem Poſtgebäude, einem weithin ſichtbaren Hoch⸗ haus, bereits die weiße Fahne gehißt ſei. Nach einer Meldung aus Liſſabon haben die natio⸗ nalen Truppen am Samstagnachmittag die beiden einzigen Uebergänge über den Manzanares⸗Fluß, die Toledo⸗Brücke im Südweſten, und die Segovia⸗ Brücke im Weſten der Stadt in ihre Gewalt gebracht. Die Segovia⸗Brücke liegt unmittelbar beim könig⸗ lichen Palaſt und führt direkt in den Mittelpunkt der ſpauiſchen Hauptſtadt. Engliſche Berichterſtatter, die ſich noch in Madrid befinden, melden, daß die roten Horden die Abſicht haben, vor ihrer Flucht alle wichtigen Gebäude in die Luft zu ſprengen, ſo u. a. die Regierungs⸗ gebäude, den Wolkenkratzer des Telephonamtes, das Königliche Theater und den königlichen Palaſt. Alle Straßen, die von den Vorſtädten nach dem Mittelpunkt der Stadt führen, ſeien mit Barrikaden aus Sandſäcken und Steinen, ſowie mit Stacheldrahtverhauen abgeſperrt worden. Eine Londoner Beſtäötigung — London, 7. November. In einem am Samstagsabend im eng⸗ liſchen Auswärtigen Amt eingegangen Tele⸗ gramm beſtätigt der britiſche Geſchäftsträ⸗ ger in Madrid, Forbes, daß die nationalen Truppen von zwei Seiten in Madrid eingerückt ſeien. Sie ſeien von Weſten bei dem Vorort Caſa del Campo und vom Nordweſten bei dem berüch⸗ tigten Gefängnis„Carcel Modelo“ in die Stadt ein⸗ gedrungen. In dem Telegramm wird ferner berich⸗ tet, daß ſich in den Vorſtädten der Stadt heftige Kämpfe abſpielten. Ueber hundert britiſche Staatsangehörige hätten in der britiſchen Botſchaft Zuflucht gefunden und befänden ſich zur Zeit in Sicherheit. Nach einer Reutermeldung aus Liſſabon haben die Natbonaliſten den Vorort Caſa del Campo bereits völlig in der Hand und dringen weiter vor. Die in Madrid befindlichen nationalen Polizeb⸗ beamten und Falangiſten, die bisher ſchweigend die rote Schreckens herrſchaft über ſich ergehen laſſen mußten, haben ſich erhoben, um ſich mil den in den Randbezirken der Hauptſtadt eingedrungenen nativ⸗ nalen Abteilungen zu vereinigen. Ma oͤrider Pöbel greift deutſche Volſchaft an — London, 7. November. Nach einer Reutermeldung aus Sevilla hat der dortige nationale Sender mitgeteilt, daß das Ge⸗ bäude der deutſchen Botſchaft in Madrid vom mar⸗ riſtiſchen Pöbel angegriffen worden ſei. Die Auge⸗ ſtellten der Botſchaft und die im Gebäude befindlichen Opfergang und Siegeszug * Mannheim, 8 November. Am Morgen des 9. November marſchierten dis vereinigten Kampfverbände Hitlers, der Bund Oberland, die Reichsflagge von ihrem Feldlager und ihrer Sammelſtelle im Bürgerbräukeller über die Brücken der Iſar in die Hauptſtadt des bayeri⸗ ſchen Landes. Wenige Stunden vorher war in der hiſtoriſchen Szene des Bürgerbräukellers die natio⸗ nale Regierung mit Hitler, Ludendorff, Kahr, Loſſow und Seißer ausgerufen worden. Aber dieſe weni⸗ gen Stunden, die zwiſchen dieſer Proklamation und dem Aufmarſch lagen, hatten genügt, die. Situation grundlegend zu verändern: als ſie den Marſch in die Stadt antraten, wußten ſie alle, die an der Spitze und die in der Gefolgſchaft, daß es kein Triumphzug, ſondern ein kämpferei cher Opfergang ſein würde. Loſſow, Kahr und Seißer hatten ſich losgeſagt und ſich in die Kaſernen zurückgezogen. Kultusminiſter Matt rief von Re⸗ gensburg aus das Land auf und ließ die Garniſo⸗ nen in Landshut und Freiſing auf Marſch ſetzen. Schon klebten auch in den Münchener Straßen die erſten Zettel der alten Regierung, die den„Putſch“ verdammten und ſeine gewaltſame Niederſchlagung ankündigten. Das wußten die Männer, die über die Ifar⸗ brücken marſchierten, die erſten ſchwachen Polizei⸗ poſten überrannten und zum Zug durch die Haupt⸗ ſtadt ſich formierten. Und trotzdem gingen ſie. Weil ſie glaubten, daß die Idee ſtärker ſei als die Macht, die ihr begegnen werde, und weil ſie wußten, daß jede Idee Einſatz und Opfer verlangt Wenige Stunden ſpäter war der Opfergang voll⸗ endet. 16 Träger und Bekenner dieſer Idee lagen erſchoſſen. Unter denen, die verſchont geblieben waren, waren allerdings zwei, die nicht nur den Glauben, ſondern auch das Erbe dieſer 16 trugen: Adolf Hitler ſelbſt, der Führer, und Luden⸗ dopff, der große Felöͤherr des großen Krieges, der aufrecht und ruhig und wie durch ein Wunder unver⸗ letzt durch die ſtarrenden Läufe der Landespoliziſten ſchritt. Dieſer Opfergang, der mit der Verhaftung des Führers, mit dem organiſatoriſchen Zuſammenbruch der Partei, mit den ſchweren politiſchen Wahlrück⸗ ſchlägen der verſchiedenen völkiſchen Gruppen, zu⸗ nächſt das Ende zu bringen ſchien, wurde in Wahr⸗ heit die große Erneuerung der Bewe⸗ gung, die große Wiedergeburt der Partei. Denn er erſt gab der Idee die Weihe des Opfers, die Reife der Klärung, die Kompromißloſigkeit der Entſchei⸗ dung. Jede Idee iſt ja vor der Geſchichte nur ſopfel wert und wird von der Geſchichte auch nur ſo⸗ weit belohnt, als die, die ſie vertreten, bereit ſind, dafür Opfer zu bringen. Durch den 9. November des Jahres 1923 wurde der fanatiſche Wille des Einſatzes und des Opfers bei denen, die Adolf Hitler folgten, ebenso geweckt, wie er bei ſeinen Gegnern erloſch. Dieſe glaubten nach dieſem Tage, als die Bewegung zerſchlagen war, die Führer gefangen ſaßen, unter der Gefolg⸗ ſchaft Mißtrauen und Mißgunſt herrſchten, die Maſſen an dem Erfolge zweifelten und bei den Wahlen zu Hauſe blieben oder wieder„loyal“ ſtimmten, ſich ge⸗ borgen. Sie ſahen ſich in der Uebermacht, ſie hatten den Staat wieder erobert, ſie hatten das große Geſetz der Zahl für ſich. Die anderen waren klein, ge⸗ gedemütigt und gebunden. Wie ſollten ſie noch ein⸗ mal zu einer Gefahr werden? Die Regierungen und die Herren des Alten über⸗ ſahen dabei nur eines: daß es bei geſchichtlichen Jödeenkämpfen niemals auf die Zahl, immer nur auf die Stärke der Idee und die Unbedingtheit der Gefolgſchaft ankommt. Wirkliche Revolutionen, nicht bloß Meutereien und nicht bloß Lohnbewegungen, ſind immer nur von wenigen gemacht worden: von inbrünſtigen Gläubigen einer revolutionären Idee und von wahrhaft Beſeſſenen eines revolutionären Fanatis⸗ mus. Es kam immer nur darauf an, daß dieſe weni⸗ gen das Feuer hüteten, daß es nicht erloſch unter Dumpfheit und Druck, ſolange hüteten, bis es durch die trennenden Mauern hindurch die ganze Umwelt erwärmt und entzündet und die Decke durchfreſſen hatte, die es hinderte, zum offenen Brand zu werden. Der Nationalſozialismus hatte dieſen Glauben tungsvollen Ausſpruch„Madrid verlieren, bedeutet den Krieg verlieren“, 1 Flüchtlinge ſeien in Sicherheit gebracht worden. und dieſen Fanatismus, die Gegner hatten 2. Seite Nummer 5319 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ihn nicht. För Glaube war Halbheit und ihr Wille war Halbheit. Sie wollten in Ruhe vertei⸗ digen, während die anderen im Kämpfen erobern wollten. Sie ſchloſſen Kompromiſſe mit ihrem eige⸗ nen Glauben, ja mit ihrem eigenen Leben, während jene nur an eines dachten: an den Sieg ihres Glaubens, an den Triumph ihres Lebens. Sie glaubten, daß die Macht dem Geiſte überlegen ſei und tröſteten und begnügten ſich mit dem Glau⸗ ben: aber ſie vergaßen dabei, daß Gummiknüppel keine Ideen totſchlagen können und Gerichte wohl Menſchen verurteilen, aber nicht Ideen einſperren können. Sie waren zu vermaterialiſtiſch, um zu er⸗ kennen, daß Revolutionen nicht äußere Machtproben ſondern geiſtige Kämpfe ſind— wäre es anders, dann wäre ja die ganze Weltgeſchichte nur ſtationär, dann gebe es ja keinen Wechſel von denen, die die Macht haben, zu denen, die ohnmächtig um die künf⸗ tige Macht ringen. Das iſt ja das aufregende, war⸗ nende und tröſtliche Geſetz der Geſchichte, daß auch ſie den Beſitz der Macht allein noch nicht als ewiges Geſetz gelten läßt, daß auch ſie von dem, der im Beſitze der Macht iſt, ewige neue Bewährung ver⸗ langt, und dem, der ohne Macht iſt, die Aufgabe ſetzt, ſich ͤͤurch die beſſere Idee, durch den ſtärkeren Glauben, durch das treuere Opfer der Uebertra⸗ gung dieſer Macht würdig zu erweiſen. Dieſer Auseinanderfall im Glauben zwiſchen den alten Mächten, die ſich verteidigten, und der neuen Bewegung, die Deutſchland von ihnen for⸗ derte, iſt in Wahrheit die einzige gültige Erklärung für den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Dieſe Unbedingtheit ihres Glaubens verdankt aher die nationalſozialiſtiſche Bewegung mit in er⸗ ſter Ainie dem Opfer, das ſie mit dem Leben von 16 ihrer älteſten und treueſten Anhänger am 9. No⸗ vember 1923 dieſem Glauben brachte. Dieſes Opfer war in Wahrheit der Samen des Sieges, deſſen ſich heute die Bewegung erfreuen kann. Das gibt den Feiern des 9. November mit ihrer alljährlichen ſymboliſchen Wiederholung des Opfer⸗ gangs ihren großen hiſtoriſchen Sinn: es iſt der Dank der Sieger an die Gefallenen. Ein Dank, den weit über die Toten der Bewe⸗ gung hinaus das ganze deutſche Volk an alle ſeine Toten immer neu erneuern muß, wenn es das moraliſche Recht ſeines Sieges über Finſternis und Schmach in alle Zeiten tragen will! Dr. A. W. Neuwahl in Genf Beachtlicher Stimmenverluſt der Marxiſten (Funkmeldung der NM) Genf, 8. November. Im Kanton Geuf wurde am Samstag und Sonn⸗ tag der große Rat, die aus 100 Mitglideern beſtehende Volksvertretung, neugewählt. Die mit den Kommuniſten verbündeten Soziali⸗ ſten, die bisher angeſichts der bürgerlichen Zerſplit⸗ terung ausſchlaggebend waren, ſind von 45 auf 40 Mandate zurückgegangen. Die vereinigte Liſte der nationalen Parteien erhält die reſtlichen 60. Sitze. 0 Gegenüber den Wahlen von 1933 haben die So⸗ zialiſten und Kommuniſten trotz der heute bedeutend ſtärkeren Wihlbeteiligung über 1000 Stimmen ver⸗ loren. Dieſes Wahlergebnis gilt als künftiger Auftakt für die Ende des Monats ſtattfindenden Wahlen für die Kantonsregierung, in der die Sozialiſten unter Führung von Nicole gegenwärtig vier von ſieben Sitzen inne haben. 5 458 565 Mark erbrachte der erſte Eintopſſonntag! Awläßlich des zweiten Eintopfſonntags teilt die Reichsführung des WW mit, daß der erſte Eintopf⸗ ſonntag des Winterhilfswerkes 1936—37 ein vorläu⸗ figes Ergebnis von 5 455 564,82 Mark erbracht hat. Graf Ciando nach Wien abgereiſt. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt am Samstagabend in Begleitung ſeiner Gemahlin nach Wien abgereiſt. Im gleichen Zuge befand ſich der öſterreichiſche Ge⸗ ſandte Berger⸗Waldenegg. Die holländiſche Hochzeit. Der Termin der Hei⸗ rat zwiſchen Prinzeſſin Juliana und Prinz Bernhard non Lippe⸗Bieſterfeld iſt endgültig auf den 7. Januar 1937 feſtgeſetzt worden. Paris und die Franto-Regierung „Gemeinſames Vorgehen mit England“/ Will man noch zuwarten? (Funkmeldung der NM.) + Paris, 8. November. In zuſtändigen Pariſer Kreiſen erklärte man Samstags ſpät abends zu der Frage einer etwaigen Anerkennung der Regierung Franco, daß ſich die Sachlage durch die Einnahme Madrids in den Augen der frauzöſiſchen Regierung in keiner Weiſe ändern würde. Zwiſchen Paris und London habe bereits eine erſte Fühlungnahme über dieſe Frage wie auch ganz all⸗ gemein über die europäiſche Lage ſtattgefunden; doch ſei noch keine endgültige Entſcheidung gefallen. Augenblicklich könne man nur ſagen, daß die fran⸗ zöſiſche und die engliſche Regierung in ſtändiger Verbindung liegen, um in dieſer Sache gemeinſam vorzugehen. Der franzöſiſche Botſchafter Herbeite beſindet ſich, ſo verlautet, mit den übrigen Mitgliedern des diplomatiſchen Korps auf franzöſiſchem Boden an der ſpaniſchen Grenze. Sollten die Nationaliſten alſo Madrid beſetzen, ſo würde, wie in Burgos, Sevilla und San Sebaſtian, die Führung der Geſchäfte der franzöſiſchen Botſchaft vom dortigen franzöſiſchen Konſul übernommen werden. Das gleiche gelte eben⸗ falls von Valencia, wo ſich mittlerweile die rote„Re⸗ gierung“ Caballero niedergelaſſen habe. Die Aeberſiedlung der roten Regierung nach Valentia — Paris, 8. November. Der Sonderberichterſtatter der Agentur Havas meldet aus Valencia daß die dorthin geflüchtete rote„Regierung“ eine Verlautbarung herausgegeben habe, in der ſie die Gründe darzulegen verſucht, die ſte veranlaßt hätten, Madrid zu verlaſſen. Die„Re⸗ gierung“ ſei nach Valencia übergeſiedelt, und zwar ſchweren Herzens, weil ſie die heldenmütige Bevöl⸗ kerung der Hauptſtadt in einem entſcheidenden Augen⸗ blick habe verlaſſen müſſen.(1) Sie habe aber die beſten Bedingungen für das republikaniſche Spanien aufſtellen wollen, um die Bemühungen aller zuſam⸗ menzufaſſen, die für die Verteidigung von Madrid kämpften.(2) Aber auch internationale Erwägungen hätten ſie zu dieſem Entſchluß veranlaßt, denn es liege klar auf der Hand, daß der Feind verſucht haben würde, die„legale Regierung“ gefangen⸗ zunehmen() und ſo die Anerkennung der Regierung Franco zu erleichtern. Der Wechſel des Regierungsſitzes bedeute auf kei⸗ nen Fall einen Verzicht oder Rückzug, er ſei im Gegenteil der Ausdruck des Wunſches zum end⸗ gültigen Sieg. Nur eine kleine Epiſode“?? — Paris, 8. November. Die Botſchaft der ſogenannten roten„Regierung“ in Paris hat eine weitſchweifige Erklärung abge⸗ geben, in der u. a. zunächſt die„Zweckmäßigkeit“ der Verlegung der„Regierung“ nach Valencia aus⸗ einandergeſetzt wird, das wegen feiner geographi⸗ ſchen Lage und aus politiſchen und wirtſchaftlichen Gründen der geeignetſte Mittelpunkt ſei, von dem aus der Krieg fortgeſetzt werden könne. Die„Regierung“ werde ein Manifeſt veröffent⸗ lichen, in dem die Gründe dieſer Verlegung dar⸗ gelegt würden. Die Geſandtſchaft könne jedoch ſchon heute verſichern, daß die„Regierung“ den Krieg bis zum Siege fortſetzen werde, weil ſie das Recht für ſich habe.()) Die„Regierung“ verfüge über große Vorräte des Nationalſchatzes. Das Schickſal von Madrid, wie es auch ausfallen möge, ſei nur eine„kleine Epiſode“, die für das Endergebnis nicht entſcheidend ſei. de Llano prangert Moskau an — Paris. 8 November. In ſeiner Abendanſprache über den Sender Se⸗ pilla erklärte General Queipo de Llano am Samstag u.., alle Welt ſei ſich heute darüber klar, daß der blutige Krieg, der von den ſowjetruſſiſchen Kommu⸗ niſten in Spanien entfeſſelt worden ſei ein gren⸗ zenloſer Wahnſinn ſei. Die chaotiſche Lage Spaniens ſei von der Sowjetunion herbeigeführt worden. Solange die Sowjetunion beſtehe, bleibe der Friede in Gefahr. Einheitskundgebung aus Katalonien Paris, 7. November. An General Franco iſt folgende Erklärung ab⸗ geſandt worden, die die Unterſchrift von einigen hundert Katalanen verſchiedenſter politiſcher, wirt⸗ ſchaftlicher und ſozialer Stellung trägt: „Wir Unterzeichner proteſtieren gegen die Hand⸗ lungen und Worte derjenigen, die heute die Gewalt in Katalonien beſitzen und die behaupten, die Ge⸗ fühle und den Willen Kataloniens durch die Tyran⸗ nei der Anarchiſten zu vertreten, die mit raffinier⸗ ter, grauſamer Barbarei gemordet haben und weiter morden und die unſere von den vorausgegangenen Geſchlechtern als geiſtiges Erbe unſeres Landes überkommenen Kunſtſchätze zerſtörten, die unſere Wirtſchaft durch plumpe und allgemein verurteilte Verſuche vernichten, die unſer Volk durch Verbre⸗ eh ven. Als Katalanen erklären wir daß unſer Land mit den anderen Gebieten Spaniens vereint bleiben will. Es iſt mit ihnen durch brüder⸗ liche Liebe und das Bewußtſein der Schickſals⸗ gemeinſchaft verbunden. Wir müſſen deshalb mit allen Kräften und ohne Rückſicht auf die Opfer an der Befreiung von den roten Tyrannei und der Vorbereitung des künftigen größeren Spaniens mitarbeiten. Als Katalanen grüßen wir unſere Brüder, die zu Tauſenden an der Ueberwindung der durch die Lage in Katalonien geſchaffenen Schwierigkeiten in den Reihen der Freiheitsarmee kämpfen. Wir flehen alle Katalanen an, ſich mit ihnen zu vereinigen, ſo⸗ bald dies möglich iſt und ihr Leben für den Sieg der Sache der Ziviliſation im Kampf gegen die anar⸗ chiſtiſche und kommuniſtiſche Barbarei anzubieten.“ Cot beſtreitet alles — Paris, 7. November. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, hat Luftfahrt⸗ miniſter Cot Samstag vor dem Senatsausſchuß für Luftfahrt die genaue Liſte der Militärflugzeuge angegeben, die in den letzten ſechs Monaten von franzöſtſchen Werken ins Ausland geliefert wurden. Cot erklärte, daß ſeit dem Tage, an dem Frankreich das Nichteinmiſchungsabkommen unterzeichnete, kein Lieferungsvertrag mehr mit der Madrider Regierung abgeſchloſſen worden ſei. Die in dieſem Jahre ausgeführten franzöſiſchen Militär⸗ flugzeuge, erklärte Cot weiter, hätten zahlen⸗ mäßig nicht einmal die Höhe des Vor⸗ jahres erreicht. Dieſe Tatſache beweiſe, welche Vorſichtsmaßnahmen die franzöſiſche Regierung ge⸗ troffen habe, um jeder Kritik aus dem Wege zu gehen. Der Ausſchuß hat weiter beſchloſſen, daß der Un⸗ terausſchuß, der die Lieferungsverträge überwacht, eine genaue Feſtſtellung der in den letzten ſechs Monaten ſowohl an den franzöſiſchen Staat als auch an ausländiſche Regierungen gelieferten Flugzeuge ausarbeiten ſoll. Millionenverluſte durch den AS-Slreik Schon macht ſich Lebensmittelmangel bemerkbar Das gefährdete Alaska — San Franzisko, 8. November.(U..) Der Seemannsſtreik an der pazifiſchen Küſte, der jetzt bereits in die zweite Woche eingetreten iſt, hat inzwiſchen auf weitere Zweige der weſtamerika⸗ niſchen Induſtrie übergegriffen, eine Entwicklung, die zu den ſchlimmſten Befürchtungen Anlaß gibt, wenn der Streik ſich noch weiter ausdehnen ſollte, In Seattle mußten infolge der Auswirkungen des Streiks vier Biskuitfabriken ihre Tore ſchließen und in San Franzisko kündigten die Führer der Schiffsbaugewerkſchaften an, daß 6000 Arbeiter der Bethlehem⸗Schiffsbaugeſellſchaft in den Streik getre⸗ ten ſeien. Ueberall wird eine rapide Abnahme der Lebensmittel berichtet, und man ſieht die einzige Rettung aus der verfahrenen Situation nur in einem ſchnellen Eingreifen Rooſevelts. Der Hilfs⸗ Sekretär des! Arbeits departements MeGrady nennt die gegenwärtige Lage im See⸗ mannsſtreik als die chaotiſchſte Streikauseinander⸗ ſetzung, die er in ſeiner vierzigjährigen Erfahrung erlebt habe. Alaska, wo die Nahrungsmittelvorräte noch zwiſchen 30 und 40 Tage ausreichen ſollen, iſt Neue Kriſe in Paläſtina Die Araber wollen die völlige Sperre der jüdiſchen Einwanderung erzwingen (Drahtber. unſ. Londoner Vertreters) — London, 8. November. Das hohe arabiſche Komitee hat geſtern nach einer längeren Sitzung in Jeruſalem den Entſchluß gefaßt, die engliſche Kommiſſion zur Unterſuchung der jüng⸗ ſten paläſtinenſiſchen Unruhen zu boykottieren. Die Arbeit der Kommiſſion, die am Mittwoch nach Paläſtina abgereiſt iſt, ſoll ſich nicht darauf beſchrän⸗ ken, Bericht über die Urſachen der Unruhen abzu⸗ geben, ſondern ſoll gleichzeitig Vorſchläge machen, wie das arabiſch⸗jüdiſche Problem gelöſt werden kann. Wenn ſich bereits jetzt, ehe die Kommiſſion überhaupt Kampf dem Anfall! Die Grofaktion für Anfallverhütung im deulſchen Vergbau — Dortmund, 7. November. Dortmund, die Stadt des Eiſens und der Kohle, ſtand am Samstag im Zeichen der Großaktion für die Unfallverhütung im deutſchen Bergbau. Den Auftakt bildete eine Reichskundgebung für den geſamten deutſchen Bergbau, die am Samstag⸗ ghend unter Teilnahme von Tauſenden von Berg⸗ arbeitern in der feſtlich geſchmückten Weſtfalenhalle ſtattfand. Generaldirektor Brandi teilte eingangs mit, daß er nicht für die Wirtſchaftsgruppe Bergbau, ſondern als Gefolgſchaftsfüthrer und als Mitglied der DA ſprechen wolle.„Wir wollen zeigen“. ſo ſagte er, „daß wir im Bergbau geſchloſſen zuſammenſtehen in einer Gemeinſchaft, die getragen iſt von gegenſeitigem Verſtändnis und Vertrauen zueinander. Wir Füh⸗ rer der Betriebe wollen uns von niemand übertref⸗ ſen laſſen in der Fürſorge für die uns anver⸗ trauten Bergleute. Unſere vornehmſte Pflicht iſt die Sicherheit und die Unfallverhütung. Die Zahl der tödlichen Unfälle iſt in den letzten Jahren ſtetig zu⸗ rückgegangen. Während noch 1927 von 1000 Mann Belegſchaft 2,09 tödlich und 59 ſo ſchwer verunglück⸗ ten, daß ſie länger als vier Wochen feiern mußten, ſind dieſe Zahlen bis zum letzten Jahre zurückgegan⸗ gen auf 1,29 Tote und 39 Schwerverletzte. Es ſind ſomit ſeitdem jährlich 400 Knappen vor dem Tode und iber 9000 vor ſchweren Unglücksfällen bewahrt geblieben. Wir werden weiter wirken und wachen, damit dieſe Zahl immer mehr vervingert wird. Dann betrat Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Rednerpult.„Unternehmer, erkenne,“ ſo rief Dr. Ley unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der Maſſen aus,„daß du ohne Arbeiter niemals dein Werk auf⸗ bauen kannſt. Nicht das Bankkonto, nicht die Technik, ja nicht einmal die Maſchine und das Ge⸗ bäude ſind das weſentliche. Das wertvollſte Kapital iſt der deutſche Arbeiter. Und du, Arbeiter, erkenne, daß es ohne den Unternehmergeiſt deines Unterneh⸗ mers und ohne den großen Erfindergeiſt des deut⸗ ſchen Ingenieurs und Geiſtesarbeiters einfach keine deutſche Wirtſchaft gibt.“ Dr. Ley wandte ſich dann den Aufgaben des Be⸗ triebsführers im Dritten Reich zu, die gerade im Bergbau ganz beſonderer Art ſeien. Fürſorgepflicht dürfe nicht mit Wohlfahrt verwechſelt werden. Sie ſei kein Geſchenk des Betriebsführers an ſeine Ge⸗ folgſchaft, ſondern eine Pflicht, und die Partei werde darüber wachen, daß der Betriebsführer die⸗ ſer Pflicht auch nachkommt. Dr. Ley kam dann auf die Unfallverhütungs⸗ aktion zu ſprechen, worauf er betonte daß der Rück⸗ gang der Zahl der Unglücksfälle ein erfreuliches Zeichen ſei, doch ſei dieſe Zahl auch heute noch immer zu hoch. Strengſte Unterſuchung aller Unglücksfälle ſei erſte Pflicht. Es gelte nicht, nach einem Rationa⸗ liſierungsplan zu arbeiten, ſondern es müſſe heißen: Wie erhalte ich die Geſundheit meiner Gefolgſchaft. Gerade der Bergmann wolle kein Mitleid, ſondern Gerechtigkeit. Dr. Ley ermahnte zum Schluß alle Schafſenden, daß es nicht um eine Klaſſe, ſondern um eine Ge⸗ meinſchaft Deutſchland und um die Ewigkeit des Vol⸗ kes gehe. ihre Arbeiten aufgenommen hat, die Araber gegen ſie wenden, ſo dürften die Ausſichten auf eine län⸗ gere Periode der Ruhe in Paläſtina nur gering an⸗ zuſchlagen ſein. Der äußere Anlaß der Boykotterklärung des arabiſchen Komitees iſt die Rede, die der engliſche Kolonialminiſter Orms by Gore am Donnerstag im Unterhaus gehalten hat. Ormsby Gore hat erklärt, daß die Zahl der jüdiſchen Ein⸗ wanderer mit Arbeitserlaubnis für die nächſten ſechs Monate auf 1800 feſtgeſetzt ſei. Da ein jedes ſolcher Einwanderungszertifikate mit Arbeitserlaubnis im Durchſchnitt oͤrei Perſonen umfaßt, bedeutet dies, daß bis zum 1. April rund 5400 Perſonen nach Paläſtina hineingelaſſen werden. Dieſe Ziffer iſt aber nur ein Teil der tatſächlichen jüdiſchen Einwanderung„da ebenſo wie bisher jüdi⸗ ſche Einwanderer mit einer beſtimmten Kapital⸗ ſumme auch weiterhin einwandern dürfen. Die für die nächſten ſechs Monate feſtgeſetzte Ein⸗ wanderungsquobte iſt beträchtlich geringer als die für das letzte halbe Jahr. Sie iſt nur wenig mehr als ein Drittel der Einwanderungsziffer der letzten ſechs Monate. Die Araber wollen ſich mit dieſer herabgeſetzten Quote aber nicht zufrieden ge⸗ ben und verlangen jetzt ebenſo wie in den Tagen des Streiks, die völlige Unterbindung weiterer jit⸗ diſcher Einwanderung. Man weiſt in arabiſchen Kreiſen erneut darauf hin, daß der Streik nur deshalb abgeblaſen worden ſei, weil man mit Sicherheit erwartet habe, daß England auch ſeinerſeits eine Geſte machen werde. Daß man dies nicht getan habe, zeige einen beträchtlichen Man⸗ gel an gutem Willen auf engliſcher Seite. Mitglieder des hohen arabiſchen Komitees wer⸗ den beim hohen arabiſchen Kommiſſar vorſtellig wer⸗ den und ihm in aller Form einen Proteſt über⸗ reichen. In England iſt man gerade nach den füng⸗ ſten Ereigniſſen im Irak nicht geneigt, dieſen Proteſt allzu leicht zu nehmen. Es kann mit Sicherheit an⸗ genommen werden, daß die nationale Regierung des Irak die Araber weit ſtärker unterſtützen wird als das bisherige allzu englandfreundliche Bagdad⸗ Kabinett. In den engliſchen Kreiſen, die dep jetzt nach Pa⸗ läſtina abgereiſten Kommiſſion naheſtehen, iſt der Plan erörtert worden, die Einwanderungsfrage ſo zu vegeln, daß ſtändig ein beſtimmtes feſtes Verhält⸗ nis zwiſchen Juden und Arabern in Palüſtina beſteht, wobei die Juden in der Minderheit bleiben ſollen. Ob ſich dieſer Plan aber ermöglichen läßt, bleibt nach der geſtrigen Boykotterklärung abzuwarten. jetzt vollkommen iſoliert infolge der Einſtellung der Alaska⸗Eiſenbahn, wozu noch die Ankündigung der Alaska⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft kommt, daß ſi von jetzt ab keine Schiffe mehr weiter nördlich als bis nach Seattle ſchicken würden. Von gewerkſchaftlicher Seite verlautet, daß die Arbeiter einen langen Streik ins Auge faſſen, weil ſie danach ſtreben, eine Einheitsfront der Seeleute in ganz Amerika herzuſtellen. Die Verluſte, die durch den Streik entſtehen, ſind außergewöhnlich groß. Sie betragen allein in San Franzisko 150000 Dollar täglich. Gegen⸗ wärtig ſind insgeſamt 377 Schiffe und 71000 See⸗ leute in ganz Amerika in den Streik verwickelt. Wird Thorez abgehalftert? Der Komintern zu wenig kübikal?;ʒz — Paris, 8. November(U..) Die kommuniſtiſche Partei Frankreichs iſt gegen⸗ wärtig von einer ernſten Führerkriſis bedroht. Sie iſt eine Folge der Enttäuſchung der Komintern über die„Unfähigkeit“ der franzöſiſchen Kommuniſtenfüh⸗ rer, die Frankenabwertung zu verhindern und die Blum⸗Regierung dazu zu bringen, ihre Nichtein⸗ miſchungspolitik in der ſpaniſchen Frage aufzugeben. Nach hier aus Moskau eingegangenen Berichten iſt es wahrſcheinlich, daß Maurice Thorez ſeinen Poſten als Generalſekretär der kommuniſtiſchen Partei Frankreichs verlieren wird, um André Marty Platz zu machen, der von den Komintern als geeig⸗ neter Führer der kommuniſtiſchen Partei in Frank⸗ reich angeſehen wird. Marty vollendete heute ſein 50. Lebensjahr. Wie weiter verlautet, hat die Komintern die Verſtärkung der kommuniſtiſchen Agitation in der franzöſiſchen Armee und in den Waffenfabriken ange⸗ oroͤnet. Da Thorez mit dieſer Taktik nicht einver⸗ ſtanden ſei, habe ſich die Kluft zwiſchen ihm und der Komintern noch vergrößert. Flandins außenpoliliſche Münſche — Paris, 7. November. Im Mittelpunkt der Landesparteitagung der De⸗ mokratiſchen Vereinigung, die am Freitag in Bour⸗ ges eröffnet wurde, ſtand eine außenpolitiſche Rede des Vorſitzenden der Partei, des ehemaligen Mini⸗ ſterpräſidenten Flandin. Flandin wandte ſich darin einleitend gegen einen Vorredner, der für eine Kündigung des Ruſſenpaktes und für unmittelbare Verhandlungen mit Deutſchland eingetreten war. Er bedauerte es in dieſem Zuſammenhang, daß man außenpolitiſche Betrachtungen mit iuner⸗ politiſchen verm iche, und daß man den Ruſſen⸗ pakt nur im Zuſammenhang mit dem Kommn⸗ nismus in Frankreich betrachte. Er dulde keine Einmiſchung Moskaus in die fran⸗ zöſiſche Politik. Man dürfe aber auf keine Mit⸗ arbeit verzichten, ſo ſeltſam ſie auch manchmal e⸗ ſcheinen möge. Flandin ſetzte ſich weiter für eine Beilegung der Meinungsverſchiedenheiten mit Ita⸗ lien ein und forderte, daß die Kleine Entente des Wertes der Unterſtützung verſichert werde, die ſie von Frankreich erwarten könne. Ebenſo müſſe die franzöſiſch⸗polniſche Annäherung wei⸗ terentwickelt werden. Abſchließend wies Flandin darauf hin, daß die franzöſiſche Politik niemandem feindlich, auch nicht Deutſchland, gegenüberſtehe. 22k;—]-ina T TZ 8 2 riftleiter und verantwortlich für Politit: Dr. Algis Wind auer tellverkreter des Haupiſchriftletters und verantwortlich für Theater Wiſſen, u. Unterhalt Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil Dr. Friß Bode Skater Teilt Dr. Peitz ammes Sport: Wing Müller weſtdeutſche Umſchau, und. Bliderdienſt! Furt Wil Fennel- Anzeigen und 2 J 70 Mitteilungen: Jakob Faube, ſäm in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Ce, Mannheim. R 1. 8 Schriftleitung in Berkin: Dr. G. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Sent ße 2 DU. N. 1988 8 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B. 21075 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 2657 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. 8 Fur unverfangte Belträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Mücworle 00 N M o en i nn eee „e . . A W A * Arne eee 2 Montag, 9. November 1936 Nene Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Seite/ Nummer 519 Mannheim, 9. November. Zum 9. November Die Schlußworte des Führers im Prozeß von 1924 Am 9. November 1923 fällten die Schüſſe vor der Feldherrnhalle zu München 16 von jenen deutſchen Männern, die ſich für die Freiheit des deutſchen Vol⸗ les erhoben hatten. Im Frühjahr 1924 fand der Prozeß gegen den Mann ſtatt, dem ſie als ihrem Führer gefolgt waren. Dabei ſprach Adolf Hitler in ſeinem Schlußwort folgende Sätze: „Die Tat des 9. November iſt nicht mißlungen. Sie wäre mißlungen dann, wenn eine Mutter gekommen wäre und geſagt hätte: Herr Hitler, Sie haben auch mein Kind auf dem Gewiſſen. Aber das darf ich verſichern, es iſt keine Mutter gekommen. Im Gegenteil. Tauſende andere ſind gekommen und haben ſich in nuſere Reihen geſtellt. Von den jungen Männern, die gefallen ſind, wird es dereinſt heißen, wie es am Obelisk zu leſen iſt:„Auch ſie ſtarben für des Vater⸗ landes Befreiung.“ Das iſt das ſichtbare Zeichen des Gelingens des 9. November, daß in ſeiner Folge die Jugend ſich wie eine Sturmflut erhebt und ſich zuſammenſchließt. Das iſt der größte Gewinn des 9. November, daß er nicht zur De⸗ preſſion geführt hat, ſondern dazu beitrug, das Volk aufs höchſte zu begeiſtern. Ich glaube, daß die Stunde kommen wird, da die Maſſen, die heute mit unſerer Kreuzfahne auf der Straße ſtehen, ſich vereinigen werden mit denen, die am 9. November auf uns geſchoſſen haben. Ich glaube daran, daß das Blut nicht ewig uns trennen wird.“ Die Armee, die wir herangebildet baben, die wächſt von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde ſchneller. Gerade in dieſen Tagen habe ich die ſtolze Hoffnung, daß einmal die Stunde kommt, daß dieſe wilden Scharen zu Bataillonen, die Batail⸗ lone zu Regimentern, die Regimenter zu Divi⸗ ſionen werden, daß die alte Kokarde aus dem Schmutz herausgeholt wird, daß die alten Fah⸗ nen wieder voranflattern, daß dann die Verſöh⸗ nung kommt beim ewigen letzten Gottesgericht, zu dem anzutreten wir willens ſind. Dann wird aus unſeren Knochen und aus unſeren Gräbern die Stimme des Gerichtshofes ſprechen, der allein berufen iſt, über uns Gericht zu ſitzen. Denn nicht Sie, meine Herren, ſprechen das Urteil über uns, das Urteil ſpricht das ewige Gericht der Geſchichte, das ſich ausſprechen wird über die Anklage, die gegen uns erhoben iſt. Ihr Ur⸗ teil, das Sie fällen werden, kenne ich. Aber jenes Gericht wird uns nicht fragen: Habt ihr Hochverrat getrieben oder nicht? Jenes Gericht wird äber uns richten, über den Generalquar⸗ tiermeiſter der alten Armee, über ſeine Offizi re und Soldaten, die als Deutſche das Beſte ge⸗ wollt haben für ihr Volk und Vaterland, die kämpfen und ſterben wollten. Mögen Sie uns tauſendmal ſchuldig ſprechen, die Göttin des ewigen Gerichtes der Geſchichte wird lächelnd den Antrag des Staatsanwaltes und das Urteil des Gerichtes zerreißen, deun ſie ſpricht uns frei.“ Der Freiſpruch iſt erfüllt. Die Fahne der Frei⸗ heit flattert über Deutſchland, das ſeine Wehrhoheit wieder hat. Und hinter dem Führer marſchiert die geeinte Nation im Geiſte jener, die am 9. November ihr Leben gaben, damit ihr Volk lebe. Veroroͤnung zum Schutze des Gedenk- ſages für die Gefallenen der Bewegung Das Innenminiſterium teilt mit: Am 9. Novem⸗ ber ſind verboten: 1 In Räumen mit Schaukbetrieb muſikaliſche Dar⸗ lietungen jeder Art mit Ausnahme der Darbietun⸗ gen der deutſchen Nundfunkſender: 2. alle anderen der Unterhaltung dienenden öffent⸗ lichen Veranſtaltungen, ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tage entſprechende ernſte Charakter ge⸗ wahrt iſt. Beflaggung. Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: Am 9. November flaggen die ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffent⸗ lichen Schulen im ganzen Reich, und zwar Vollmaſt. Beachtet die Verkehrs vorſchriften! Polizeibericht vom 7. November Am Samstag ereigneten ſich infolge Außeracht⸗ laſſung der Verkehrsvorſchriften neun Ver⸗ kehrsunfälle, wobei vier Perſonen ver⸗ letzt wurden. Vier Radfahrern, die durch Fahren in betrunkenem Zuſtand die Verkehrsſicherheit ge⸗ e mußten die Fahrräder weggenommen erden. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden acht Perſonen angezeigt. 5 Gemeinſchafts⸗Eintopf im Nibelungenſaal Tauſende nahmen daran teil Zum zweiten Male in dieſem Winter wurde die Nation zum Eintopfeſſen aufgerufen im Dienſte des WHW ſund der Volksgemeinſchaft aller Deutſchen. Zum zweiten Male folgten dieſem Rufe auch in Mannheim viele Tauſende opferbereiter Volksgenoſ⸗ ſen. Mit aller Umſicht hatten im Nibelungenſaal die vielen Helfer und Helferinnen der NS ihre Vor⸗ bereitungen getroffen. Das weite Rund war mit langen Tiſchreihen beſtellt. In den Rundgängen ſtanden die Feldküchen, im vorderen Querraum zwi⸗ ſchen Saal und Wandelhalle die Helferinnen der NoS⸗Frauenſchaft vor den Waſchzubern ſtartbereit. Schon vor 12 Uhr war der Nibelungenſaal von einer freudig bewegten Menge erfüllt. Und dann hieß es:„Ran an die Feloͤküchen!“ Im Handum⸗ drehen ſtanden Männer, Frauen und Kinder „Schlange“ vor den Ausgabeſtellen. Aber ſo groß auch ihr Andrang war: die NSW ſorgte für glatte und ſchnelle Abwicklung des Eſſenbetriebes. Aus ſechs Feldküchen wurde der Eintopf— ein nahrhaftes Krautgericht mit Fleiſchein⸗ lage— verausgabt. Und wenn eine Küche„leer gegeſſen“ war, dann rollte ſchon die Reſerve-Gulaſchkanone an. Trotz dieſer vorzüglichen Organiſation mußten Helfer und Helferinnen mit dem Einſatz aller Kräfte arbeiten, um den unaufhörlichen Zuſtrom der Mannheimer zu lenken und zu leiten, daß keine„Verkehrsſtörungen“ eintraten. Beſonders gegen 1 Uhr war der Anſturm ſo ſtark, daß man glauben konnte, ganz Mannheim wolle ſich hier ein Stelldichein geben. Zum Lobe der Mannheimer ſei geſagt, daß ſie ſich den Anordnungen des Helferſtabes diſzipliniert füg⸗ ten. Wer„ausgegeſſen“ hatte, machte ſeinen Eſſens⸗ platz frei, aber um nicht etwa zu gehen, ſondern um ſich hinaufzubegeben zu den Galerien des Rieſenrau⸗ mes, um von dort dem Mittagskonzert zu lauſchen, das abwechſelnd vom Kreismuſik⸗ zug der Polttiſchen Leiter und dem Mu⸗ ſikzug der S A⸗Standarte 171 geboten wurde. Tauſende verlebten ſo während und nach dem Eſſen eine Stunde koſtenfreier muſikaliſcher Unterhaltung im Kreiſe froher Volksgenoſſen. Aus welchen Krei⸗ ſen die Beſucher ſtammten? Alle Kreiſe hatten ſich eingefunden. Bo M⸗Mädel kamen geſchloſſen an⸗ marſchiert, eine Hockey⸗Mannſchaft desgleichen. War ſchon das erſte öffentliche Eintopfeſſen ein voller Er⸗ folg— der geſtrige zweite Gemeinſchafts⸗Eintopf hat ihn noch bei weitem übertroffen und damit am ſchön⸗ ſten die Arbeit aller NSV⸗Helfer und ⸗ Helferinnen belohnt. f —— Kraft durch Freude rief! Offenes Liederſingen— Feierabend Hildebrand& Söhne Morgenfeier „Kraft durch Freude“— das iſt nicht nur Reiſen und Wandern, Sport und Schönheit der Ar⸗ beit. Das iſt vielmehr im tiefſten Sinne des Wor⸗ tes eine umfaſſende kulturelle Miſſion. Ihren ſichtbarſten Ausdruck findet ſie neben dem gro⸗ ßen Vortragswerk in der Feierabendgeſtal⸗ tung. Was wir in dieſer Hinſicht in Mannheim vor allem von den Werkſcharen ſchon zu ſehen be⸗ kommen haben, offenbarte richtigen Arbeitseinſatz und ernſten Aufbauwillen. Ein neuer Beweis dafür waren drei Veranſtal⸗ tungen, die am Samstag und Sonntag im Rahmen der Koͤß⸗Kreiswarte⸗ und Kreisreferen⸗ ten⸗Tagung des Gaues Baden in Mannheim ſtattfanden. Die erſte war am Samstagabend im Schloßhof das große offene Liederſingen. 140 Mann Werkſcharen waren aufmarſchiert, um letztmals in dieſem Jahr der Bevölkerung von der Sangesfreude und den Liedern der neuen Jugend Kunde zu geben. Hell und friſch erklangen ihre Weiſen. Die Anweſenden beteiligten ſich mit Luſt und Liebe an dem Singen. In der Harmonie beſcherten am Abend die Rheinmühlenwerke Hildebrand& Söhne mehreren hundert Volksgenoſſen und Betriebsange⸗ hörigen zwei weihevolle Feierſtunden. Eine Flut von blutroten Bannern mit dem Hakenkreuz und dem Rad der DA wallte von den Rängen herab. Vor der grüngeſchmückten Bühne erhob ſich ein ſchwarzverhangener Aufbau, auf dem die Worte ſtanden:„Einiges Deutſchland, wir ſtarben ſür dich!“ Wir— die Toten der Bewegung, in deren Zeichen der Feierabend vornehmlich ſtand. Betriebsange⸗ hörige, Werkſchar und Werkfrauengruppe geſtalteten ihn mit heiligem Ernſt und vorbildlicher Hingabe. Wenn ſchon etwas hervorgehoben werden ſoll, dann ſeien es die beiden Kantaten, in denen der neue Geiſt der Feierabendgeſtaltung bisher am ſicht⸗ barſten Form empfangen hat: Gerhard Schu⸗ manns„Heldiſche Feier“, auf die wir am 40. Gründungsſeier Mannheimer Dragonerkameraoͤſchaften Zu einem ſchönen Feſt geſtaltete ſich die 40. Gründungsfeier der Kameradſchaften ehemaliger badiſcher Leibdragoner und gelber Dragoner am Samstagabend im Ball⸗ haus. Stimmungsvoll war der Saal geſchmückt, der kaum alle Gäſte und Kameraden faſſen konnte. Märſche des Muſikkorps des Infanterie⸗Regiments 110 unter Leitung von Muſikmeiſter Kraus eröff⸗ neten die Vortragsfolge, die recht bunt und viel⸗ ſeitig war. Frl. Hagmann ſprach einen ſtim⸗ mungsvollen Vorſpruch. Dann hieß der Führer der Leibdragoner, Kamerad F. Walter, die Verſam⸗ melten in herzlichen Worten willkommen, insbeſon⸗ dere die Vertreter der Wehrmacht und des Polizei⸗ präſtdiums, den Vertreter des Wehrbezirkskomman⸗ dos Oblt. Fillinger, den ehemaligen Regiments⸗ kommandeur der gelben Dragoner, Oberſt Runge, Kreisſchießwart Hildebrand, den Kolonialkrie⸗ gerbund und die Vertreter der Kameradſchaften aus Karlsruhe, Weinheim und Ludwigshafen. Nach einer vorzüglichen Wiedergabe der„Ehre Gottes“ von Beethoven durch das Doppelquartett der„Liederhalle“ nahm der Landesverbandsführer des badiſchen Kavallerie⸗Verbandes, Kamerad Mau⸗ rer, die Ehrung einer großen Anzahl verdienter Kameraden mit dem Verbandsehrenabzeichen des Landesverbandes Baden im deutſchen Waffenring erſter und zweiter Klaſſe und der Mackenſenſchnalle vor. Namens der Geehrten ſprach Kamerad Ho⸗ mold Dank und Treuegelöbnis aus. Pfarrer Spörnöder hielt die Feſtrede, in der er auf die Weiterpflanzung der ſoldatiſchen Tugenden hinwies, Mittwoch im Zuſammenhang mit dem Beſuch des Dichters noch eingehen werden, und Heinrich Spittas und Hans Baumanns Kantate„Das Jahrüberm Pflug“. Gerade bei dieſer Bauern⸗ kantate mit ihrem Wechſel von Muſik, Geſang, Ein⸗ zel⸗ und Chorſprechern wurde deutlich, daß dieſe Form nicht denkbar iſt ohne Verbindung zu einer Gemeinſchaft, für die ſie geſchrieben wurde. Mag auch das Werk vorerſt noch als Verſu ch zu werten ſein, in muſikaliſches und Gemeinſchaftsneuland vor⸗ zuſtoßen, ſo verhalf ihm die Ausdeutung der„Hilde⸗ brand“⸗Kameradͤſchaften doch zu überaus ſtarker Wirkung. i Im Mittelpunkt des Feierabends ſtand eone Anſprache des Betriebsführers Marwitz Wenige Feiertage im Jahre ſeien es, an denen die Werkſcharen beſonders hervortreten. Der Tag des 9. November aber ſei ihr höchſter. Der Tod der 16 Ermordeten des Jahres 1923 hat wie ein Fanal ge⸗ wirkt. Er iſt heilige Verpflichtung, von ihrer Gläu⸗ bigkeit erfüllt weiterzukämpfen. Als der Betriebs⸗ führer ſodann die Namen der Ermordeten verlas und jeweils ein Werkſchärler mit„Hier“ antwortete, empfand jeder der Anweſenden dieſen Ruf wie einen Appell, auch zu ſeinem Teil weiterzuwirken, daß ihr Opfer nicht vergebens geweſen iſt. Anruf des Füh⸗ rers und die nationalen Lieder beſchloſſen den Abend der fungen Generation. Auf ihn darf man berechtigt das abgenützte Wort anwenden, daß er ein ſelte⸗ nes Erlebnis war, für deſſen Geſtaltung wir der Werksgemeinſchaft„Hildebrand& Söhne“ Dank wiſſen. Eine Morgeunfeier im Planetarium beſchloß am Sonntagmittag den Reigen der im Rah⸗ men der badiſchen Koͤß⸗Tagung ſtattfindenden Ver⸗ anſtaltungen. Auch in ihr wuchſen Chor⸗ und ge⸗ meinſamer Geſang, Muſik und Wort zu einem Gan⸗ zen zuſammen, das des Wahlſpruches der Morgen⸗ feier„Bekenntnis und Opfer“ würdig war. Ein ſtärkerer Beſuch wäre ihr zu wünſchen. damit Deutſchland blühe und wachſe in aller Ewig⸗ keit. Des Führers Adolf Hitler gedachten ein„Sieg Heil!“ und die beiden Lieder der Nation. Die Rolle des Anſagers für den gemütlichen Teil des Abends hatte Joſef Offen bach vom National⸗ theater übernommen. Tänze von Mitgliedern des Balletts des Nationaltheaters unter Leitung von Erika Köſter gefielen ſehr gut, wie auch die beiden Tänze der kleinen Ella Kraft. Die erſte Riege des Turu vereins Mannheim von 1846 fand mit ihren Barrenübungen großen Beifall, wie auch das Doppelquartett der„Liederhalle“. Ein Lob aber auch unſeren Muſikern vom Infanterie⸗Regi⸗ ment 110, wie auch der tüchtigen Leibdragoner⸗ Jugendkapelle unter ihrem Leiter M. Kronauer. Kamerad Honold ſprach das Schlußwort. wi. * Der Schi⸗Club Mannheim verſammelte im großen Saal der Siechen⸗Gaſtſtätten am Samstag⸗ abend ſeine Mitglieder, Freunde und Angehörigen zu einem zünftigen Oktoberfeſt. Die von eige⸗ nen Mitgliedern durchgeführte bunte Ausſchmückung des Saales ſorgte für einen ſtimmungsvollen Rah⸗ men. Eine echte Wurſtbraterei und natürlich„viel Bier“ ließen richtige Oktoberfeſtſtimmung aufkom⸗ men. Die Tanzfläche in der Saalmitte war ſtets von dem luſtigen Völkchen beſetzt, zumal eine fleißige Kapelle ihre heiteren Weiſen erklingen ließ. Schuh⸗ plattler und Jodler, natürlich ebenfalls Vereins⸗ mitglieder, ernteten mit ihren Einlagen lebhaften Beifall und ſchließlich ſei die reichhaltige Verloſungs⸗ tafel nicht vergeſſen, an welcher die Glücklichen mit ſchönen Gaben bedacht werden konnten. So wurde die Abfahrt in das Oktoberfeſt zu einer Freude und Unterhaltung für jeden Teilnehmer. Die nächſte Ausgabe der NMz erſcheint am Dienstag, 10. Nov. zur üblichen Zeit. Windiger November⸗Sonntag Schauerartige Niederſchläge ſagte der Wetterdienſt an. Der Regen kam auch. In der Nacht vom Sams⸗ tag zum Sonntag plätſcherte er ſtundenlang auf unſere Stadt hernieder, ſehr zum Mißvergnügen derer, die ihr Heim zu Kino-, Theater⸗ oder Gaſt⸗ ſtättenbeſuch verlaſſen hatten. Und dennoch wollen wir dem Wettergott darob nicht gram ſein. Mit dem nächtlichen Erguß ſchienen ſeine feuchten Reſerven erſchöpft zu ſein. Er verſchonte uns am Sonntag, von wenigen Spritzern abgeſehen, tagsüber mit ſeinem„Segen“. Immerhin: er zeigte ſich dafür als ein recht windiger Geſelle, der mit vollen Pausbacken durch die Straßen fegte. Andererſeits hatte er auch anerkennenswerte„Lichtſeiten“. Die Straßen wurden ſchnell trocken, die Wolkenſchleier zerriſſen und heller Sonnenſchein ſtrahlte beſonders in den Mittagsſtunden herab. War auch„draußen“ nicht allzuviel los, ſo wer⸗ den ſich doch die Schriesheimer gefreut haben, daß ihr berühmtes Winzerfeſt wenigſtens von „oben“ trocken blieb, und die Pfälzer Wein⸗ orte nicht minder. Vor allem aber unſere Han d⸗ baller, die auf dem Brauereiplatz für das WSW ſpielten und rechten guten Beſuch verzeichnen konn⸗ ten. Aber auch dem großen Eintopfeſſen im Nibe⸗ lungenſaal kam das im ganzen freundliche Wetter zugute. Es zeitigte einen Rieſenbeſuch. Der ſtarke nach nittägliche Fußgängerverkehr in den Straßen des Zentrums zeigte, daß die Mann⸗ Was jeder Herr sich merken solle: heim Hutkauf Dippel Nachf. x Hane D 2, 6 plenken(Harmonie) heimer die Stunden der„Trockenheit“ nützen wollten. Beſonders an der neueröffneten„Stadtſchänke“ ſtaute ſich die Menge. Bahnverkehr ruhig Der Bahnverkehr des Wochenends hat nun ſchon winterlich ruhige Formen angenommen. Selbſt der Fernverkehr hielt ſich in mäßigen Grenzen, was in noch ſtärkerem Maße vom Nah⸗ und Ausflugsver⸗ kehr gilt. Immerhin waren am Sonntag die bei⸗ den Sportſonderzüge ins Neckartal ver⸗ hältnismäßig gut beſetzt. Mit Ausnahme eines Son⸗ derzuges, der geſtern 400 Mitglieder des Odenwald⸗ klubs nach Wiesloch⸗Walldorf brachte und von Mingolsheim zurückfuhr, waren keine weiteren Sonderfahrten vom Hauptbahnhof Mannheim ab notwendig. Der Stadtbeſuch hielt ſich ebenfalls in gewöhnlichen Grenzen. Kamerad ſchaſtsabend der Wehrmachlts⸗ Betriebszelle„Heeresbauamt⸗ In den Nebenräumen des„Hauſes der deutſchen Arbeit“ veranſtaltete die Betriebszelle„Heeresbau⸗ amt“ der DAF, Gruppe Wehrmacht, am Freitag den erſten Kameradſchaftsaben d. Es hatten ſich nich! nur alle Arbeitskameraden des HBA, ſon⸗ dern auch Angehörige auswärtiger Zweigämter ein⸗ gefunden. Unter den Arbeitskameraden weilte auch der Chef des HBA, Reg.⸗Baurat Dr. Ing. Lang, Reg.⸗Bauinſpektor Holzhauſen und als Standort⸗ obmann Kamerad Klein von der Heeresſtandort⸗ verwaltung. Der erſte Kameradſchaftsabend verlief recht ſtim⸗ mungsvoll. Beſonderen Anteil hatte daran der Pia⸗ niſt. Für die Kameradſchaftsſtimmung ſorgten mit heiteren Zugaben einzelne Betriebszellenangehörige ſelbſt. Im Mittelpunkt ſtand jedoch die Anſprache des Standortobmannes der DAß des Heeresſtand⸗ ortes, Verwaltungsangeſtellten Klein, der dem Betriebszellenobmann des HBA, Architekt Krämer, für die Einladung dankte und in kurzen Umriſſen auf die Bedeutung des Abends hinwies. Der Red⸗ ner mahnte, echte und ehrliche Kameradſchaft zu pfle⸗ gen, ſo wie ſie der ſoldatiſche Geiſt gewährleiſte. Darum ſei auch der erſte Kameradſchaftsabend zu⸗ nächſt zu einer mehr perſönlichen Annäherung außer⸗ halb der Arbeit beſtimmt worden. Kamerad Klein hob beſonders auch die Grundlagen hervor, auf denen ſich das Dritte Reich nach dem Willen des Führers aufbaue. Gerade den Angehörigen des HBA käme die Aufgabe zu, mit beſonderem Arbeits⸗ einſatz am Geſamtaufbau auf wichtigen Spezialgebie⸗ ten mitzuwirken, damit ſich Deutſchlands Volksgeiſt und Wehrkraft wieder ſtärke. Der Führer habe das Heer aus der deutſchen Volksgemeinſchaft geſchmie⸗ det. Dem Führer und der neuen Wehrmacht galt das „Sieg Heil“ und gemeinſam ſang man die beiden Nationallieder. ker. ** Die ſilberne Hochzeit feiern heute Poſtinſpektor Albert Deißler, Vorſteher des Poſtamts Mann⸗ heim⸗Waldhof, und Frau Bina, die ſchon fahr⸗ zehntelange Bezieher unſerer Zeitung ſind. wen Mütterſchulungskurſus in Neckarau. Infolge der auf Montag, den 9. November, angeſetzten Trauerfeiern beginnt der Kurſus nicht, wie bekannt⸗ gegeben, am., ſondern am Dienstag, dem 10. November, abends 8 Uhr, im Gaſthaus„Zur Krone“, Neckarau, Friedrichſtraße. 5 55— mmm ener ne nere a nere derer Bilfe gegen Gicht und Rheumatismus. Weser dieſe Plagegeiſter nur vom Hörenſagen kennt, kann froh ſein! . aus eigener Erfahrung kennt, wird ſich freuen, ein alt⸗ ewährtes Mittel zu wiſſen, das ſchon vielen Tauſenden von Leidenden r ſie aber geholfen hat. ſelöß empfehle Ihnen ſolch ein erprobtes Mittel und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr gage, leſen Sie die falgenden Briefe: Geislingen üb. Bopfingen(Württbg.), den 12. Januar 1986. 61800 kann Ihnen zu meiner größten Freude mitteflen, daß Ihre ichtoſint⸗Tabletten ſehr gute Wirkung hatten. Ich litt ein ganzes alles half nichts. Bin 66 Jahre ſint empfehlen. Jahr an Gicht, hab oft keine Hand und Fuß mehr rühren können und ze alt und bereits die erſte Sendung Gichtoſint brachte mir gleich Linderung. Dank und werde Sie jedem Leidensgefährten empfehlen. Berlin⸗Niederſchönhauſen, Zollbrückerſtr. 5, den 9. 1. 1936. Ich kann Ihnen heute freudig mitteilen, daß mir Ihre Gichtoſint⸗ Tabletten ſchon bei der erſten Sendung, trotz meiner 71 Jahre, holfen haben. Die zweite Sendung habe ich als Nachkur verwendet und bin fetzt vollkommen ohne Schmerzen. b lichſten Dank, auch werde ich allen Freunden und Verwandten Gichto⸗ Langenhagen üb. Eutin, den 18 1. 1936. Gebe Ihnen Nachricht, daß ich von meinen Schmerzen, die ich ſeit Sage Ihnen meinen beſten Ww. Marg. Singvogel. weiter: durch Entgiftung ut ge⸗ Ich ſage Ihnen meinen herz⸗ Karl Tillack, Rentner. Friedrichſtraße 19. 3 Monaten im Knie und Schultergelenken hatte, nach dem Gebrauch von ca. 160 Gichtoſint⸗Tabletten vollſtändig befreit bin. Ihnen meinen heſten Dank. Ich beſitze überaus zahlreiche derartige Briefe und nun hören Sie Ich ſage Hermann Gradert, Bauer. Gicht und Rheumatismus können von innen heraus kuriert werden des Blutes. Dieſes iſt verunreinigt durch zurück⸗ gebliebene harnſaure Salze und dieſe müſſen heraus. Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichtoſint. Sie können koſtenlos und portofrei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklä⸗ rungen und genauer Gebrauchsanweiſung erhalten, wenn Adreſſe ſenden an: Ste Ihre Max Dultz, Abt. Gichtoſint, Berlin SW. 297 Zu haben in allen Apotheken. 4. Seite Nummer 810 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. November 199g Private Verkehrsinſpektion Man nehme eine Straßenbahn am Paradeplatz in den ſpäten Nachmittagsſtunden, ſtelle ſich neben den Führer und fahre die Breite Straße hinunter, und wer ſenſationslüſtern iſt, der hat ausgeſorgt, der braucht ſich keine Abenteurerfilme mehr anzuſehen; das gibt Spannung und Herzklopfen genug. f Die alten Frauen, die über die Kreuzung am Paradeplatz wollen, ſind die ſchlimmſten nicht; ſie gucken ſich jedenfalls ordentlich und vorſchriftsmäßig um und machen große, angſtbeflügelte Schritte. A ber ihre Augen ſind ſchlecht, und viel Spannkraft ſteckt nicht mehr in einer 70 Jahre alten Muskulatur, und ehe ſie den Kopf auch nur von der einen zur anderen Seite gewandt haben, iſt ſchon wieder ein Motorradfahrer heran, kurvt ein Radfahrer haar⸗ ſcharf vorbei, ſtoppt mit Quietſch⸗Ruckzuck der kleine Wagen. Kein Wunder, daß unſere Nachbarin und Großmutter vom zweiten Stockwerk immer zitternd nach Hauſe kommt, wenn ſie auf dem Markt geweſen iſt. So viel muß eine ſonſt geſunde alte Frau aus⸗ ſtehen, wenn ſte zweimal über die Breite Straße will. Das ſind die alten Frauen. Sie ſind die ſchlimm⸗ ſten nicht, der Wagenführer beſtätigt es mit Kopf⸗ nicken. Aber dann geht es los, aus der Freßgaß lugt ein ſchwarzer Wagen, noch neu und vorſichtig, aber der Brezelbub neben ihm muß natürlich vorbei, bis er unſeren ſauſenden Motorradfahrer entdeckt, der ſchon am Paradeplatz warten mußte, und nun los⸗ brummt. Mit einer unglaublichen Geſchkicklichkeit macht der Brezelbub Kehrtwendng auf der Stelle, iſt auch ſchon herunter und einen Schritt zurück. Aber wie oft geht das ſchief? Wir rattern weiter: junge Damen gehen über die Fahrbahn, die ſo eigen⸗ ſinnig ſind, daß ſie Klingeln und Hupen für eine per⸗ ſönliche Beleidigung halten. Sie denken nicht daran, den Schritt zu beſchleunigen, ein tötender Blick aus den Augenwinkeln iſt alles, man müßte eine Schreck⸗ ſchußpiſtole für ſte haben. Wieder ſo ein Radfahrer, der gerade vor uns ſich in dem engen Zwiſchenraum zwiſchen dem Fiſchauto und Straßenbahn hindurchklemmen will. Sand⸗ bremſe wird gezogen und knirſchend ſtehen wir, der Frechdachs ſauſt lachend ab, und der Wagenführer zuckt zwei⸗dreimal die Achſeln, aber die Augen wer⸗ den um ein unmerkliches kleiner. Man kann ſich denken, daß er nach einigen Stunden vollkommen er⸗ ſchöpft ſein muß. Immer wieder ſolch eine Nerven⸗ anſpannung bis zum letzten, und die Wut in ſich hineinfreſſen, das muß furchtbar mitnehmen. Aber jetzt kommt zwiſchen J und IJ, K und U erſt das rechte Durcheinander. Radler ſtarten in allen Rich⸗ tungen, Männer, Frauen, Kinder kümmern ſich um nichts mehr, nur noch ſchöne Waren und fehlendes Geld im Kopf zwiſchen all dieſen Kaufhäuſern; und daß es gut geht, iſt das tägliche Wunder. Aber oben an der Friedrichsbrücke paſſiert's. Ein Radfahrer will noch ſchnell hinüber, der Laſtzug aus em Luiſenring kriegt die Bremſen hinten und vorne zu ſchmecken, aber die Vorderräder gehen doch über die Füße. Der junge Mann hebt ſich in einem ge⸗ waltigen Schmerzkrampf faſt grad in die Höhe, Hände und Kopf ſchwingen hilflos, und ſchon klatſcht er hin und iſt hinüber. Hoffentlich hält die Ohn⸗ macht, bis er im Krankenhaus die Spritze kriegt! Das bar's, da iſt nicht dran zu drehen und zu deu⸗ eln Die Laſt war zwar nicht ſchwer und ging ſchnell drüber weg, aber das gibt Bruch und Verletzung fürs Leben Schon brauſt der Verkehr weiter, und nun handle danach, wer's geſehen oder erfaßt hat: Vorſicht auf der Breiten Straßel Dr r ——— 50 Fahre Münnergeſangverein Lindenhof Feſtbankett im Friedrichspark— Ehrungen verdienter Mitglieder Das Feſtbankett am Samstag war der Abſchluß einer Reihe von Veranſtaltungen anläßlich des Ju⸗ biläums, es war aber auch zugleich die Krönung des ganzen Feſtverlaufes. Nach einem weihevollen Vorſpruch, von Frl. Baudermann vorgetragen, und der erhebenden„Hymne an Gott“ von M. Haydn, mit der der Männerchor unter Stabführung von Chorleiter Dr. Karl Riehl von neuem ſeine aus⸗ gezeichnete Geſangskultur unter Beweis ſtellte, be⸗ grüßte Vereinsführer Philipp Falter in überaus herzlichen Worten die zahlreichen Gäſte und gab noch einmal einen kurzen Abriß der Geſchichte, der Ziele und des Strebens des Vereins. Beſondere Freude erfülle ihn, daß ſo viele Sangesbrüber befreundeter Vereine, ſogar aus Karlsruhe, zum Jubelfeſt herbei⸗ geeilt ſeien. Nach einem weiteren Chorgeſang übergaben die Frauen des Vereins dem Vereinsfüthrer eine ſchön geſtickte Fahnenſchleife, und im Anſchluß daran ſchritt Vereinsführer Falter zu den Ehrungen ver⸗ dienter Mitglieder. Den Ehrenbrief und die goldene Sängernadel des Vereins erhielten 15 langjährige Mitglieder, darunter auch das Gründungsmitglied Jakob Räch, bei deſſen Ehrung begeiſterter Beifall laut wurde. Den goldenen Sängerring erhielten für 13jährige Sängertätigkeit 12 Mitglieder. Für 10jäh⸗ rige Sängertätigkeit erhielten 12 Mitglieder die ſilberne Sängernadel. Der zweite Vereinsführer ernannte ſodann die Herren Falter, Hennrich und Herrmann, bei gleichzeitiger Ueberreichung der goldenen Sängernadel, zu Ehrenmitglie⸗ dern. Beſondere Freude erfüllte die Anweſenden, als Kreisführer Hügel die Ehrung der Herren Philipp Falter, Hermann Hennrich, Willy Herrmann, Otto Ilges und Adam Bruckner mit der Ueberreichung der ſilbernen Bundesnadel für 25jährige Sängertätigkeit vornahm, dem Verein eine Ehrenurkunde des Deutſchen Sängerbundes überbrachte und herzliche Worte der Anerkennung für die vorbildliche Führung des Vereins fand. Es folgte die Entgegennahme von Glückwünſchen, für die ſich Vereinsführer Falter bedankte. Ihm wurde durch die Frauen des Vereins noch eine be⸗ ſondere Ehrung für ſeine großen Verdienſte um den machtvollen Aufſchwung, den der Verein unter ſeiner Führung genommen hat, zuteil. Nochmals ſtimmte der Männerchor ein Lied an und leitete damit über zum Feſtball, der die Mitglieder und Gäſte des Vereins noch lange bei⸗ ſammenhielt und zu dem das Philharmoniſche Or⸗ cheſter fleißig aufſpielte. g. eee eee Trauerfeier am Grabe Heinrich Weinreichs An der letzten Ruheſtätte des am 9. November 1921 verſtorbenen unvergeßlichen Heinrich Weinreich verſammelten ſich am Sonntagvormittag die„Lieder⸗ halle Mannheim“ und der Elferrat des„Feuerio“, um der 15. Wiederkehr des Todestages ihres Prä⸗ ſidenten zu gedenken. An der Spitze des Trauer⸗ zuges ſchritten hinter der umflorten Liederhalle⸗ Fahne die nächſten Angehörigen des Heimgegange⸗ nen, und daran ſchloſſen ſich die Sänger und zahl⸗ reiche fördernde Mitglieder. Als die Lieder vom guten Kameraden und„Ueber den Sternen“ ver⸗ klungen waren, ergriff Vereinsführer Georg Schä⸗ fer das Wort, um in einer ergreifenden Anſprache des Mannes zu gedenken, dem die Liederhalle ſo viel zu verdanken hat.„Inmitten eines ſegensreichen Lebens“, ſo führte er u. a. aus,„iſt dieſer vortreff⸗ liche Menſch von uns gegangen. Alle die ihn kann⸗ ten, wiſſen, daß ihn nichts treffender ſchildern kann, als der Spruch, der ſeinen Grabſtein ziert: In Lied und Tat, in Wort und Scherz, ein ganzer Mann, ein deutſches Herz. Wir Liederhaller ſind ganz beſonders dem ge⸗ treuen Eckehard zu Dank verpflichtet. Ich möchte nur zweit Momente aus dem Wirken Heinrich Weinreichs herausgreifen. Er war es, der zuerſt die Fähigkeiten Friedrich Gellerts erkannte und ihn als Chorleiter verpflichtete. Bis zu ſeinem Tode war er Gellerts beſter Freund und Kamerad. Dieſe Harmonie über⸗ trug ſich auch auf die geſamte Mitgliedſchaft. Da⸗ durch war es damals der Liederhalle möglich, mit über 300 Sängern auf dem Podium zu ſtehen. Ihm war jeder willkommen, der das Herz auf dem rechten Fleck hatte. So ſchuf dieſer ſeltene Mann bewußt ſchon vor zwei Jahrzehnten in echt nationalſoziali⸗ ſtiſchem Sinn die wahre Volksgemeinſchaft. Neues von der Leinwand „Moral“ im Alhambra⸗Theater Ludwig Thoma, der immer noch liebenswerte Vorkriegsſatiriker, hat hier mit ſeiner ergötzlichen Moral⸗Komödie aus der Kleinſtadt fünfundzwanzig Jahre nach ihrer Entſtehung die Leinwand erobert. Das Stück iſt einſt von allen Bühnen— mit Aus⸗ nahme freilich der ſolchen Dingen gegenüber mimo⸗ ſenhaften Hoftheater— mit größten Heiterkeitserfol⸗ gen unzählige Male geſpielt worden. Jetzt hat ſich der Filmregiſſeur Hans H. Zerlett des Stoffes angenommen, der bei aller Pikanterie zeitlich wohl reichlich überholt erſcheint, aber dennoch, da es um einen ſehr luſtigen Kampf gegen Doppelmoral und konventionelle Lüge der„Stützen der Geſellſchaft“ geht, immer noch ergiebig genug iſt für einen flott und frech gebauten, mit aus Ewig⸗Menſchlichem ge⸗ borenen Schwächen des Erdbewohners augenzwin⸗ kernd paradierenden Film. Im weſentlichen hält ſich der Regiſſeur an die Disposition Thomas. Aus der„Privaten“(Madame Ninon'Hautville) bei Thoma iſt hier eine Varieté⸗ Tänzerin Ernina Lapomme(vulgo Erna Appel aus Köln) geworden. Dieſe Demimondäne iſt es be⸗ kanntlich, die die männlichen Tugendbolde der Kleinſtadt in eine erſchröckliche Verwirrung der Ge⸗ fühle mit nachfolgendem Sündenfall ſtürzt. Die Geißelung dieſer geheimen Sünden der Moral⸗ prediger, Sittlichkeitsapoſtel und Nuditätenſchnüffler wird auch im Film friſch und herzhaft angefaßt. Die Parole der Phariſter:„Dem Volk muß die Moral erhalten bleiben!“, wobei ſie das Wort„Volk“ dick unterſtreichen und für ſich ſelbſt eine Ausnahme⸗ ſtellung beanſpruchen, wird ſcharf herausgeſtellt. Man freut ſich über die verzweifelten Situationen, in die ſich die Heuchler hineinarbeiten und über die ergötzliche Angſt der ehrbaren Familienväter und Mitglieder des Sittlichkeitsvereins vor der Ent⸗ deckung ihrer Seitenſprünge. Vergnüglich lächelt der Zuſchauer über die über⸗ legene Ruhe jener Eiree Lapomme, die über ihre „Kundſchaft“ ſorgfältig Tagebuch geführt hat und deren vornehmſter Klient, eine königliche Hoheit, vor dem rohen Zugriff der Polizei in einen Damen⸗ kleiderſchrank flüchten muß. Die pikante Tatſache, daß die prinzliche Hoheit die Mitglieder des Sitt⸗ lichkeitspvereins unbewußt vor einem rieſigen Skan⸗ dal bewahrt, ſteigert noch die Luſtigkeit des Films. Die gerettete Staats⸗ und Familienmoral wird schließlich, wie bei Thoma, durch die entzückende Pointe beleuchtet, daß ausgerechnet die Mitglieder des bewußten Vereins die ausgiebige Abſtands⸗ fumme für Mademoiſelle Lapomme aufbringen müſ⸗ ſen, die dann den Ort ihrer Wirkſamkeit gutwillig verläßt. Fita Benkhoff ſpielt die Tänzerin unter Aufbietung der ganzen Fülle ihrer handfeſten Hu⸗ morigkeit, wie ja überhaupt eine ſolche Komödie den Schauspielern ein Feſt zu ſein pflegt. Die Typen aus dem Sittlichkeitsverein ſind durch Joe Stöckel, Walter Steinbeck, Curt Lucas und Eva Tinſchmann ausgezeichnet vertreten, Herb. Hü b⸗ ner gibt einen ebenſo weitherzigen wie ſarkaſtiſchen Juſtizrat, Urſula Deinert und Jupp Huſſels kämpfen in dem vermufften Milieu in unangekrän⸗ kelter Jugendfriſche um ihre Liebe, und auch ſonſt findet man in dem großen Enſemble vielfach ein ſorg⸗ fältig ausgewogenes, auf feinhumoriſtiſchen Ton ab⸗ geſtelltes Charaterſpiel. Anderthalb ſehr vergnüg⸗ liche Stunden ſind dem Beſucher garantiert. C. O. E. * Palaſt und Gloria:„Onkel Bräſig“ Es iſt begreiflich und war mathematiſch ſicher, daß die Drehbuchverfaſſer auf der Suche nach dem zug⸗ kräftigen Volksſtück ſich eines Tages des trefflichen Fritz Reuter bemächtigen würden. Sie haben ihre Sache mit Takt gemacht. Rolf Meyer boſſelte ein rechtes Bilderbuch und Erich Waſchneck, der vielſeitig erprobte Regiſſeur, hat es vergnüglich um⸗ geblättert. Der Bildwechſel geſchieht zwar vielfach ſehr knapp und raſch, doch iſt damit die Kurzweil ge⸗ ſichert und die Gefahr falſcher Sentimentalität ge⸗ bannt. In der Rollenverteilung waltet ein angenehmer Kameradſchaftsgeiſt. Die Darſteller ſind ſich gleich⸗ wertig und kein Star ſtört das Zuſammenſpiel. Otto Wernicke in der Titelrolle mimt prächtig den braven, ſchlauen, ſtets treu befundenen Inſpek⸗ tor im Ruheſtand. Auch Heinrich Schroth gibt dem Verwalter Hawermann ſein gediegenes, in allen Teilen glaubhaftes Format. Fritz Hoopts hat wieder einmal Gelegenheit, als Jochem Nüßler zu beweiſen, mit wie wenig Rede einer doch ſinn voll leben kann. Lining und Mining werden von Hilde⸗ gard Barko und Kriſtina Söderbaum ſehr nett weggeſpielt, ebenſo die heiden ſeltſamen evan⸗ geliſchen Paſtorsanwärter von Hans Brauſewet⸗ ter und Erich Fiedler, wobei dieſer die Grenze der Satire gefährlich ſtreift.. Der zweideutige junge Baron wird von Harry Hardt leicht gemei⸗ ſtert, der ſich ja in ähnlichen Rollen ſchon oft er⸗ probt hat. Ihm zur Seite ſchön und tapfer ſeine ge⸗ prüfte Gattin— Glga Brink. Pomuchelskopp und Slusohr, die beiden unſauberen Seelen mit dem einen Wuchergedanken, werden von Fritz Raſp und Jakob Tiedtke haſſenswert geſtaltet. Zuſammen mit den vielen anderen tüchtigen Kräften rundet ſich ſo ein Ganzes, dem der durch redliche, ſaubere Arbeit verdiente Erfolg geſichert ſche int. Kbl. Heinrich Weinreich hat aber auch den Grundſtein ge⸗ legt für die Größe unſerer Liederhalle. Wir kön⸗ nen dem unvergleichlichen Menſchen nur dadurch danken, aß wir geloben, das Erbe, das er uns hin⸗ terlaſſen hat, treu und ſorgſam zu hüten. Dann weilt ſein Geiſt, der uns nie verlaſſen hat, auch in Zukunft unter uns und wird die Liederhalle ſegnen.“ Die Hände erhoben ſich zum deutſchen Gruß und die Fahne ſenkte ſich, während der Vereinsführer einen Kranz mit Schleifen in den Vereinsfarben und der Widmung„Unſerem unvergeßlichen Präſidenten Heinrich Weinreich zum 15. Todestag Liederhalle Mannheim“ niederlegte. Dann ergriff Präſident Theo Schuler das Wort, um u. a. folgendes auszuführen:„Am heutigen Tage wehmütiger Erinnerung will auch der„Feue rib“ nicht verſäumen, am Grabe ſeines Freundes zu wei⸗ 2 2. e treu blieb. Jom verdanken wir die großen Erfolge, von denen man heute noch ſpricht. Vieles, was heute noch auf dem Gebiete des Humors gepflegt wird, verdanken wir ſeiner Anregung. Mir perſönlich war Heinrich Weinreich ein aufrichtiger Freund. Ihm verdanke ich ſo ziemlich alles, was ich auf karnevg⸗ liſtiſchem Gebiet leiſte. So geloben wir, daß wir das, was er uns gelehrt, hochhalten, daß wir ſein Andenken in Treue und Aufrichtigkeit wahren wer⸗ den.“ Mit dieſen Worten legte Präſident Schuler einen Kranz mit Schleifen in den Feueriofarben und der Aufſchrift„Dem Unvergeßlichen der dank⸗ bare Feuerio“ nieder. Mit dem mit tiefer Empfin⸗ dung vorgetragenen Chor„Heilig iſt der Herr“ wurde die Trauerkundgebung beſchloſſen. Sch. Bei Geflügel und Kaninchen Nach einem gemütlichen Familienabend, zu dem ſich die Mitglieder des„Kleintier züchter⸗ vereins 1900 Mannheim⸗ Waldhof“ am Samstag zuſammenfanden, wurde am Sonntag morgen die Herbſtſchau im„Rheingold“ eröff⸗ net. Nicht weniger als 100 Geflügeltiere und 65 Kaninchen ſtellten ſich dem Preisrichter. Die Zucht⸗ ergebniſſe ſtehen auf einer ſehr beachtlichen Höhe, vor allem was die Hühner betrifft. Größten Wert legen die Züchter anſcheinend auf die ſogen. Wirt⸗ ſchaftsraſſen. Von ihnen ſind Tiere ausgeſtellt, die ſich überall ſehen laſſen können. Bis auf einige Zwerg⸗Wyandotten und Rodeländer ſind keinerlei Zier⸗ oder Liebhaberraſſen ausgeſtellt. Auch die Kaninchen ſtehen offenſichtlich bei den Mitgliedern in guter Pflege. Auch um die Fellverarbeitung bemüht Schoen Vater kbeufte sene Ute bel EMU N 2 R wegen ihrer Gute Das große Huihaus in der Preſten Straße, N J, 6 ſich der Verein mit großem Eifer. Selbſt die Som⸗ merfelle finden Verwertung. Beweis für die hochwertigen Zuchtergebniſſe, bie der Verein aufzuweiſen hat, waren die vielen Preiſe, die vergeben werden konnten. Auch ein Reichsſach⸗ ſchaftsehrenpreis iſt darunter. Der Züchter Mathias Auerbach konnte ihn mit einem Stamm ſchwarzer Italiener erringen. 16 Ehrenpreiſe fielen auf Rode⸗ länder, Wyandotten, Minorka, Schwarzlack, Rhein⸗ länder, ſchwarze Zwerg⸗Wyandotten und ſchwarze Rodeländer. Außerdem wurden die Wertungen ſehr gut 1 einmal, ſehr gut 2 vierzehnmal, ſehr gut ſteben⸗ mal und gut fünfundvierzigmal vergeben. Von den len. Heinrich Weinreich war Mitbegründer des Kaninchen konnten Blaue Wiener, Rieſen⸗Silber, 170 5 171 sei f i 8 1 f Fhinchi Schwarz- zar fantme „Feueriv“. Es entſprach ſeinem ſonnigen Humor, Kleine Chinchilla und Schwarz⸗Lohen zuſammen daß er einen ſolchen Verein mit ins Leben rief. Es 5 Ehrenpreiſe erringen und 10 erſte, 14 zweite und entſprach auch ſeinem Weſen, daß er dem„Feuerio“ 16 dritte Preiſe. g. 3—.— H— Zum erstenmal Gaſt in der Staotſchänke! Am Sams ktagnachmittag feſtliche Eröffnung In Lichterglanz ſtrahlende Räume voller Blu⸗ men und ein bis zum letzten Köchtöpf auf den An⸗ ſturm des Erbffnungstages ausgerichteten Bel rieb erwarteten am Samstagvormittag die erſten Beſucher der Stadtſchänke, zu deren Vorbeſichtigung die Mannheimer Automaten⸗Betriebs⸗Ge⸗ ſellſchaft einen größeren Kreis von Gäſten ge⸗ laben hatte. Im Namen des Hausherrn begrüßte Direktor Bohrmann von der Bierbrauerei Dur⸗ lacher Hof die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädti⸗ ſchen Behörden, der Partei, der Wehrmacht und der Preſſe, um dann mit Worten höchſter Anerkennung aller jener Männer zu gedenken, die in ungeminder⸗ tem Eifer viele Monate lang ihre Kraft zur Vollen⸗ dung des neuen Hauſes eingeſetzt haben. Mit die⸗ ſem Hauſe, ſo etwa ſagte der Redner, iſt das große Werk des öſtlichen Plankenaufbaus ab⸗ geſchloſſen, ein Werk, das unſerer geliebten Vaterſtadt zu Ruhm und Ehre gereicht. Nicht ein⸗ fach habe ſich eines zum andern gefügt, und auch für die Leitung der ſeit 130 Jahren in P 5 an äſſig ge⸗ weſenen Brauerei ſei es kein leichter Entſchluß ge⸗ weſen, das von Vätern und Vorvätern überkom⸗ mene alte Stammhaus den größeren Geſichtspunkten der neuen Stadtplanung zu opfern. Um ſo dank⸗ barer könne man dafür jetzt die neue Heimſtätte be⸗ grüßen, die unter der Leitung von Direktor Jay und ſeiner in treuer Arbeitskameradſchaft neben ihm wirkenden Gattin zu einem Sammelplatz fröhlicher Geſelligkeit für alle Volksgenoſſen werden wolle. Nachdem die von wärmſten Empfindungen der Freude und eines berechtigten Stolzes getragene An⸗ ſprache in ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Füh⸗ rer ausgeklungen war, begann ein Rundgang durch Gaſträume, Küchen und Keller, über deren bauliche Beſonderheiten und neuzeitliche techniſche Einrichtung unſere Leſer bereits mancherlei Einzel⸗ heiten in dem ausführlichen Bildbericht der Planken⸗ beilage gefunden haben. In fröhlichem Kreiſe ſaß man dann im Haupt⸗ reſtaurant beieinander. Manches gute Männer⸗ geſpräch wurde geführt, das den ganzen Planken⸗ abbruch und Wiederaufbau im Geiſte noch einmal vorüberziehen ließ: wie zuerſt das Städtiſche Liegenſchaftsamt für den Baugrund ſorgen mußte, wie ſein Leiter, Amtmann Greiner, mit den Herren des ſtädtiſchen Hochbauamtes ſelbſt ſo manche Nacht am Verhandlungstiſch zugebracht. Wie der Bau langſam gewachſen und dank den vereinten Bemühungen des ſtädtiſchen Maſchinen⸗ amtes ſowie einer ganzen Reihe einheimiſcher und auswärtiger Firmen zu einem Muſterbetrieb des ganzen badiſchen Gaſtſtättengewerbes herangewachſen ſei. Endlich wie Kunſt und Handwerk das Ihre dazu beigetragen haben, um auch der Schönheit weid⸗ lich Raum zu geben, ſo daß heute die Stadt Mann⸗ heim im wahrſten Sinne des Wortes um eine neue Sehenswürdigkeit reicher iſt. Da mußte man denn auch einmal das Glas heben, um dem Chefarchitekten Auguſt Binder aus Freiburg zu⸗ zutrinken, der die geſamte Entwurfsarbeit für die Innenausſtattung geleiſtet hat und mit dem Leiter der ausführenden Firma gleichfalls der Eröffnung beiwohnte, um ſich vom Gelingen ſeiner Pläne zu überzeugen. Es waren Stunden voll heiterſter Stimmung, nach den Wochen angeſtrengter Arbeit juſt der rechte Lohn für alle, die ſich hier zur Feier von Abſchluß und Beginn zuſammengefunden hatten. Als aber um vierzehn Uhr die braven Wachmänner an den Türen ihre Poſten räumten, da hub ſogleich eine gewaltige Völkerwanderung an; unabläſſig ſtröffen die Menſchen, und wenn auch mancher bloß mal ehen aus Neugierde durch Plankenkeller, Münzſlübe, Automat und Hauptreſtaurant ſtreifte, ſo war doch bis in die tiefen Nachtſtunden hinein, ja bis zum Morgengrauen kaum je ein Stuhl frei, und mehr als ein Dutzendmal mag die Beſatzung aller 700 Plätze gewechſelt haben. „Kampf dem Verderb!“ Mitarbeit der Hausfrau am Vierjahresplan Auf Veranlaſſung des Miniſterpräſtdenten Gene raloberſt Göring als Beauftragten für den Vier, jahresplan hat die Geſchäftsgruppe Ernährung die NS⸗Volkswohlfahrt damit beauftragt, die Vorarbeſ⸗ ten für eine großzügige Organiſation zur Verwer⸗ tung der Abfälle in Angriff zu nehmen. Ziel dabei iſt, die nicht ausreichende deutſche landwirtſchaftliche Erzeugung zu ſteigern. An alle Volksgenoſſen und beſonders an die Hausfrauen iſt der Ruf„Kampf dem Verderb“ er⸗ gangen. Wie Mintſterpräſibent Generaloberſt Göring in ſeiner großen Rede im Sportpalaſt gefordert hat, wird die NS⸗Volkswohlfahrt eine Sammelorgaui⸗ ſation zur planmäßigen Erfaſſung und Verwertung der geſamten Küchenabfälle auf die Beine ſtel⸗ len. Dieſe bis jetzt nicht verwerteten Abfälle bedeuten zuſätzliche Futtermittel für die Schweinemaſt. Durch Errichtung von Schweinemäſtereien am Rande bet Städte wird die NS⸗Volkswohlfahrt eine nutzbrin⸗ gende Verwertung der Abfälle ſicherſtellen. f Es iſt beabſichtigt, in jedem Haus beſondere, die⸗ ſem Zweck dienende Sammeleimer aufzuſtellen, Für die Organiſation der Abholung, des Fuhr⸗ dienſtes, der Entkeimung und ſachgemäßen Vexarbei⸗ tung der Abfälle zu Futtermitteln, für die Anlage der Mäſtereien uſw. liegen die Pläne bereits vor, Vorausſetzung für das Gelingen dieſes groß; angelegten Planes iſt naturgemäß die aktine und verſtändnisvolle Mitarbeit der Haus⸗ frau ſelbſt. Sie hat fetzt die Möglichkeit, ohne eigentliche Opfer, die noch nicht ausreichende eigene Fettverſorgung von ſich aus mit zu fördern und damit gleichzeitig, gewiſſermaßen aus dem Nichts, neue Werte zu ſchaffen. Darum:„Kampf dem Verderb!“ Hinweis Mozarts Nequiem im erſten ſtädtiſchen Chorkon⸗ zert. Nach vieljähriger Pauſe wird Mozarts letztes Meiſterwerk, das Requiem, am 14. November im Muſenſaal des Roſengartens zur Aufführung ge⸗ bracht. Das Konzert ſteht unter der muſikaliſchen Leitung von Direktor Chlodwig Ras berger. Es wirken außerdem mit: das Orcheſter des National theaters, ſowie der gemiſchte Chor des Lehrer geſangvereins und der Hochſchule für Muſik. Als Soliſten wurden gewonnen: Suſanne Horn“ Stoll(Sopran), Anni Bernards(Alt), Wale Sturm(Tenor), Heinrich Hölzlin(Baßl, Kir⸗ chenmuſikdirektor Arno Landmann(Orgel).— Dem Requiem voraus geht eine Aufführung des 5. Brandenburgiſchen Konzerts von Joh. Seb. Bach eine ſeiner genialſten Schöpfungen. Hier ſpielen die Soloinſtrumente Konzertmeiſter Max Kergl(Bie line), Friedrich Schery(Klavier), Kammermuſiker Max Fühler(Flöte). M. S. * 1 Bei den Victoriafällen am Zambesi Tauſende von Kilometern dehnt ſich der Schie⸗ nenſtrang, der die Südſpitze Afrikas mit dem oberen Kongo verbindet. Er weiſt den Weg, auf dem ſich die Ziviliſation unbeirrbar Schritt für Schritt vor⸗ wärts taſtete, von den Küſten bis ins Innere des ſchwarzen Eroͤteils. Seit fünf Tagen ſchon jagt oer Südafrika⸗Expreß mit 70 Reiſenden von Kapſtadt nordwärts. 70 Rei⸗ ſende, ein winziges Tröpfchen im Strom der Menſch⸗ heit. Jeder ſtammt aus einer anderen Umwelt und iſt von anderen Gedanken und Wünſchen beſeelt. Aber jetzt, für kurze Zeit, bennen ſie alle nur das gleiche Ziel, zu dem ſie jeder Tag näherbringt: unter den vielen, über die ganze Erde verſtreuten Liebhabern von einzigartigen Naturſchönheiten ſind ſie einige der wenigen Auserwählten, denen es vergönnt iſt, die Victoria⸗ Falls, die größten Waſſerfälle der Welt, ſchauen zu dürfen. Menſchen jeden Alters, jeder Sprache, jeder Sta⸗ tur: blond und dunkel, reich und arm, mager und beleibt, kurz⸗ und weitſichtig, furchtſam und kühn, geſellig und menſchenfeindlich, mit ſteifem und mit weichem Kragen, in Lüſterjacke und in Hemdsär⸗ meln. Sogar betagte Damen haben ſich lächelnd auf den Weg gemacht. Silbern quillt ihr Haar unter dem Tropenhelm hervor. Hie und da ein Pärchen, das zu den Victoria⸗Falls fährt, um den Traum der fungen Liebe mit dem Traum des Naturwunders zu krönen. Ueber Bulawayo, der letzten Etappe der langen Fahrt, wölbt ſich in makellos goldenem Blau das Rund des rhodeſiſchen Himmels. Ein älterer Herr erinnert ſich an die Zeit, da dieſe Stadt noch ein armſeliges Dorf war, in dem bis vor einem halben Jahrhundert der deſpotiſche König der Matabale, Lobengula reſidierte. Der kriegeriſche Zuluſtamm beherrſchte ein Ge⸗ biet, das ſich nöroͤlich des Limpopo bis zum Zambeſi erſtreckte: das heute Süd⸗Rhodeſien. Auf dieſes Hochland, das ſich durch geſundes Klima und guten jungfräulichen Boden auszeichnet, richteten ſich zu⸗ nächſt die ehrgeizigen Pläne des großen engliſchen Kolonialpolitikers Cecil Rhodes. Ende 1893 vertrieb der von ihm entſandte Dr. Jameſon Loben⸗ gula aus ſeinem Kraal und gründete an derſelben Stelle oͤſie Stadt Bulawayo. Von hier aus trat der Eroberer Südafrikas ſeinen Siegeszug an. * Aber meine Mitreiſenden beſchäftigten ſich nicht mit Kolonialproblemen. Die wechſelvolle Sinfonie der afrikgniſchen Landſchaft übt einen ſeltſamen Zau⸗ her auf ſie aus. Wieder werden wir überwältigt vom Kampfe der ſterbenden Sonne, die Vulkane von Purpur und Gold ausſpeit, aber dem kleinen Ge⸗ ſtirn weichen muß, das, die Dunkelheit ankündend, den Weltenraum mit ſeinem winzigen Diamantlicht durckbohrt. Ihm folgt der ſilberdurchwirkte Tep⸗ pich des nächtlichen Sternenhimmels. 5 Von anderen Abteilen klingen Stimmen herüber. Ein brünettes Mädchen mit angriffsluſtigem Blick und einer violetten Strickfacke hat die Niagarafälle geſehen und erklärt, daß ſie wegen der Vietoria⸗ Falls berechtigte Zweifel hege. Gewaltiger als Hie Niagarafälle? Vielleicht. Aber impoſanter? Schwer⸗ lic. Unter dem Niagara kann man im Fahrſtuhl fahren, unter den Fällen des Zambeſt nicht. Seltſam, daß in amerikaniſchen Augen erſt ein Stückchen Technik die Landſchaft ſchön und impoſant zu machen ſcheint. * Livingſtone hat die Victoria⸗Falls vor etwa 80 Jahren entdeckt. Dort wo der Zambeſi in einer Breite von etwa 1000 Metern in einen engen Spalt hinabſtürzt, überſpannt ihn in einer Höhe von 120 Metern eine gigantiſche Brücke.„Der donnernde Rauch“ werden die Waſſerfälle von den Eingebore⸗ nen genannt. Der zu Staub zerpeitſchte Giſcht ſteigt wie eine dicke Wolke von Sand zum Himmel auf und fällt dann in weitem Umkreis als ewiger Regen nieder. Gewaltige Affenbrotbäume und bizarre Felſen wachſen am Ufer empor, und hin und wieder kommt auch eines der gewaltigen Krokodile. die den Oberlauf des Zambeſt bevölkern, bis zu den Fällen herabgeſckwommen und wird dann wie eine ohn⸗ mächtige Mücke in den Strudel hineingeriſſen. Meilenweit im Umkreis der Fälle iſt jede Art von Bauten, das Jagen und ſogar das Pflücken von Blumen verboten, um das Heiligtum dieſes über⸗ wältigenden Naturſchauſpiels in ſeiner urſprüngli⸗ chen Schönheit zu erhalten. Es war der Wunſch von Cecil Rhodes, der Nord⸗ und Süd⸗Rhodeſien ſeinen Namen geben durfte, daß oͤie von ihm geplante Eiſenbahnlinie vom Kap bis Kairo an den Fällen vorbeiführe, damit der Waſſer⸗ ſtaub die Reiſenden an den Fenſtern des Zuges be⸗ netzen könnte als Symbol einer gemeinſchaftlichen afrikaniſchen Taufe * Der Zug hält in einem nächtlichen Garten. Der winzige weiße Bahnhof mutet an wie ein Kiosk. Majeſtät der Bäume. Kies auf den Bürgerſteigen. Veranſtaltet dort eine Riege barfüßiger Turner einen Wettlauf? Nein, es ſind die Gepäckträger des Hotels in weißen Hoſen und blauen Jacken. Kurze Kommandos. In einer Minute werden zweihundert Handkoffer abgeladen. Die Reiſenden ſind nicht wenig erſtaunt über ſo große Ordnung im In⸗ nern Afrikas. Jegliche Anſtrengung ſoll dem Be⸗ ſucher erſpart bleiben, damit er ſeine ganze Kraft für den Augenblick auſhebt, in dem ihn der Anblick des urgewaltigen Spiels donnernder Kaskaden übermannen wird Betreßte Verbeugungen in den märchenhaften An⸗ lagen. Alte Kolonialoffiziere weiſen den Weg— die ebene Straße zum Hotel. Sie führt geradeaus zu einem mattſchimmernden Licht. In dieſem großen Augenblick des Schweigens hört man eine Stimme. Nicht die des Zuges, nicht das Raſcheln des Laubes, nicht das Huſchen barfüßi⸗ ger Schritte. Es iſt die Stimme der Waſſerfälle, drei Meilen entfernt... Jetzt, da du ſie empfunden, wird ſie dich drei Tage und drei Nächte nicht verlaſſen, bis du in deine Heimat zurückkehrſt. Zehn Uhr abends. Iſt es möglich, daß ſchon alle zur Ruhe gegangen ſind? das Dunkel im Herzen Afrikas: im Rücken das Hotel, vor mir— noch fern— die unſichtbaren Waſſer. Meilen und Meilen im Umkreis der unantaſtba re Park, das Afrika, wo man für das Pflücken einer Blume oder das Fortwerfen eines Stücks Pa⸗ pier Strafe zahlen muß. Unhörbar taucht ein Wolfshund auf. Hinter ihm der Wächter, der die Runde um das ſchlafende Hotel macht. „Was ſuchen Sie hier?“ „Wie kommt man, bitte, zu den Waſſerfällen?“ „In der Nacht? Unmöglich, Sir!“ Und das Geſicht des ſchwarzen Wächters nimmt einen ernſten Ausdruck an. Denn für den Beſuch Einſam gleite ich durch „Suleika“ läßt ſich alles gefallen Die Rugbymannſchaft der Loyolg⸗Univerſität in Los Angeles hält einen Elefanten ningspartuer zur Erlangung der für dieſen Sport ſo nötigen Härte. Und„Suleika“ geht darauf ein. Sie braucht nur„wie ein Elefant“ dazuſtehen, um dem gedachten Zweck zu dienen. Das Herzogspaar von York im Colledge⸗Hoſpital Der Herzog und die Herzogin von Vork wohnten im Colledge⸗Hoſpital in Denmark Hill der Ein⸗ weihung eines neuen Heims für Nurſen bei. (Atlantic,.) gigantiſchen Naturſchauſpiels ſind beſtimmte vorgeſehen. Nur zwiſchen Frühſtück und So verlangt es die Etikette des Stunden Lunch. für den beſten Traf⸗ (Weltbild,.) Pferde werden„Soldaten“ Die gut brainierten, äußerſt diſziplinierten Pferde der britiſchen Hofkavallerie und des berittenen Re⸗ giments werden während der Krönung König Eduards ſehr oft in der Oeffentlichkeit zu ſehen ſein. Auf der Kriegsſchule Weedon werden ſie methodiſch ge⸗ ſchult. Hier wird der„Feind“ im Schützengraben angegriffen.(Atlantie,.) Ja, ſo iſt es heute nun mal: Expreßzug, Frem⸗ denhotel, Smoking und Beſuchszeiten in der Urwelt Afrikas. Carl-Heinz Reissig. Die Löwenmutter/ Ein ſeltſames Tropen-Erlebnis In einer Zeitſchrift, die ſich„Der kanadiſche Adler“ nennt, erzählt ein Miſſionar folgende ſelt⸗ ſame Geſchichte: Ich war mit einer Trägerkolonne auf der Reiſe ins Innere von Kenya und meine junge Frau begleitete mich. Sie iſt als Miſſionsſchweſter in Afrika groß geworden, hat Gelegenheit gehabt, eine „Safari“ mitzumachen, und Tag für Tag konnte ich von neuem feſtſtellen, wie gleichmütig ſie Hitze und Entbehrungen erduldete. Damit allein war es aber diesmal nicht getan. Die Reiſe geſtaltete ſich für meine Frau doch beſchwerlicher als ſonſt, denn wir hatten unſer vier Monate altes Kind mitneh⸗ men müſſen. Es lag bei der Mutter in der Hänge⸗ matte, die vier Neger trugen, und ſchien ſich ganz wohl zu fühlen. Trotzdem ſorgten wir uns ſehr um ſeine Geſundheit, alle erdenklichen Vorſichtsmaß⸗ regeln waren getroffen worden, wir beide dachten und lebten nur für das Kind, weder meine Frau noch mich hat eine Marſchreiſe jemals ſo müde ge⸗ macht als dieſe. Sobald am Abend das Zelt er⸗ richtet und die Mahlzeit eingenommen war, legten wir uns hin und ſchliefen traumlos und ſchwer. Einzig und allein dem gütigen Geſchick iſt es zu danken, daß ich in jener Nacht, die nie aus meiner Erinnerung verſchwinden wird, plötzlich erwachte. Die Situation iſt kurz erklärt: In dem Zelt ſtanden zwei Feldbetten für meine Frau und mich, dicht an⸗ einandergerückt. Eine Armlänge vom Bett der Mutter entfernt, ſo daß ſie gut hinüberreichen konnte, lag das Kind in ſeiner Wiege. Der Zelt⸗ eingang war nur verhängt und leicht zu öffnen. Wir hatten ja eine ganze Horde von Schwarzen als Beſchützer, die verſtreut um das Zelt herum an den glimmenden Feuern ſchnarchten. Natürlich ſollten einige Aufpaſſer wach bleiben. Sie ſollten Ich ſchlug die Augen auf und ſah zunächſt nichts, ohwohl ich merkwürdigerweiſe recht munter war. Tief und regelmäßig atmend, ruhte meine Frau mir zur Seite. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, daß ſich etwas Fremdes im Zelt befinde. Es konnte keine Täuſchung ſein! Und dann..ich wende in⸗ ſtinktiv den Kopf nach der Wiege des Kindes gütiger Gott, ich möchte den Augenblick nicht noch einmal erleben! Ein geſchmeidiger, maſſiger Körper bewegt ſich lautlos in dem ſchmalen Raum zwiſchen dem Bett und der Wiege. meine Augen haben ſich an die Dunkelheit gewöhnt.. ich ſehe eine mächtige Löwin, wie ſie vorſichtig das Kind, unſer Kind ins Maul nimmt. mit angehaltenem Atem bleibe ich liegen, die blitzſchnelle Ueberlegung ſagt mir, daß in dieſem Augenblick ein noch ſo leichtes Geräuſch furchtbare Folgen haben muß.. bewußt und keineswegs ſchreckerſtarrt, ſehe ich die Löwin langſam hinausſchleichen... ſie entführt unſer Kind in tiefem Schlafe, Gott ſei gelobt, liegt die Mutter Eine Minute warte ich, es kann auch nur eine halbe geweſen ſein. Jedenfalls kommt mir die Zeit⸗ ſpanne wie eine Ewigkeit vor. Aber deſſen bin ich ſicher: weder zu früh noch zu ſpät darf ich Alarm ſchlagen, ſonſt iſt das Leben unſeres Kindes keinen Pfifferling mehr wert. Endlich ſpring' ich auf, greife zur Büchſe, wecke die Neger. Nicht einer hat Wache gehalten, kreuz und quer liegen ſie ſchlafend an der Erde, es muß für die Löwin das reine Kunſtſtück geweſen ſein, unbemerkt hindurchzukommen. Meine Frau gebärdet ſich wie eine Raſende. Ich bin ge⸗ zwungen, hart auf ſie einzureden, denn ſie will mit, das Kind ſuchen. Kein Gedanke! Eine Mutter in dieſer Verfaſſung würde unter den gegebenen Um⸗ ſtänden alles verſpielen. Mit fünf der zuverläſſig⸗ ſten und erfahrenſten Leute mache ich mich auf den Weg. Uebereinſtimmend ſagen ſie, daß wir die Löwin am ſicherſten an der Tränke treffen werden, etwa eine halbe Stunde vor Tagesanbruch. Bis dahin iſt noch lange, aber was ſoll ich machen? Jede Haſt oder Unbedachtſamkeit kann nur ſchaden. Ich zwinge mich zur Geduld, und wir beobachten die Tränke. Zögernd, nach allen Seiten lauernd, kommen eine Menge Tiere. Die Löwin kommt nickt. Es wird Tag. Die Neger nehmen die Spur auf. Mein Zuſtand iſt nicht zu beſchreiben. Gibt es denn noch eine Hoffnung? Sollte es möglich ſein, daß un⸗ ſer Kind noch am Leben iſt? Es fällt mir ſchwer, an dieſes Wunder zu glauben.. verzeih mir der Himmel, ich war in jenen Stunden ein völlig auf⸗ gelöſter und abtrünniger Mann. Und doch frage ich mich andauernd, in ſteigender Verzweiflung: Was will die Löwin mit dem Kind? Alle Anzeichen ſpre⸗ chen dagegen, daß ſte es zum Fraß geholt hat. Sie hätte viel bequemer einen der Leute holen können oder mich ſelbſt. Aber was will ſie mit dem Kind, wenn es nicht gefreſſen werden ſoll? Da kommt ein Schwarzer, der als Späher vorausgeſchickt war, keu⸗ chend gerannt und meldet, daß er die Löwin gefun⸗ den habe. Wir folgen ihm. Meine zitternde Hand hält die Büchſe.. ruhig, ruhig muß ich ſein, nur eiſerne Gelaſſenheit kann die Rettung bringen, wenn überhaupt Hinter dichtem Buſchwerk verborgen, überſchauen wir eine Lichtung. Kindergeſchrei dringt uns ent⸗ gegen. Es lebt! Es lebt! Der Jubel erfüllt mich derart, daß ich Zeit nötig habe, den Fernſtecher ein⸗ zuſtellen. Ganz nahe rückt nun das Bild, ein ver⸗ blüffendes Bild und entſetzlich zugleich, denn es ſehen die Augen eines Vaters. Auf der Lichtung liegen regungslos zwei Löwen⸗ junge, kaum wochenalt, die offenbar tot ſind. Un⸗ weit davon liegt das Kind im Graſe, und die Löwin leckt ihm das Geſicht. Löwen haben eine rauhe Zunge, dem Kind muß dieſe Liebkoſung weh tun, deshalb ſchreit es. Und deſto kräftiger es ſchreit, um ſo eifriger bemüht ſich die Zunge der Löwenmutter. Sie hat ihre Kleinen verloren, Mut⸗ terſehnſucht hat ſie in das Zelt getrieben, ſie will das Menſchenjunge betreuen ber das Menſchenjunge iſt mein Kind! Ich hebe die Büchſe, obwohl mich die Neger warnen. Sitzt der Schuß nicht gleich, dann iſt es um unſer Baby geſchehen. Fürchterliche Sekunden! Dr imal muß ich Ziel nehmen der Finger am Abzug iſt wie verkrampft. ich fange an rot zu ſehen, und der Knall, der durch die Stille peitſcht, tönt mir wie der Donner des Gerichts in den Ohren. Ehe ich mich aufraffen kann, ſind die Schwarzen ſchon vorgeſprungen, ihre Triumphrufe verkünden mir, daß ich gut getroffen habe. Mein Kind, es hatte nicht die kleinſte Schramme⸗ Zärtlicher hat nie ein Vater ſeinen Liebling in den Arm genommen. und nun erſt die Mutter! Sie war faſſungslos vor Glück. Die erlegte Löwin ließ ich abhäuten, das Fell hat ſich meine Frau für ihr Zimmer ausgebeten. Neulich, als ſie mit dem Kleinen am Boden ſpielte, ſah ich ihre Hand verloren darüber hingleiten. Sie ſtreichelte die tote Löwin. Es war die Hand einer Mutter, die das tat. W. K. Gerhard Schumann lieſt am 11. November im Muſenſaal Gerhard Schumann, einer der führenden Dichter der jungen Generation, iſt 1911 in Eßlingen am Neckar geboren. Seine Vorfahren ſind väterlicher⸗ ſeits Bauern, Beamte und Lehrer in Schwaben, von mütterlicher Seite her iſt er fränkiſcher Abſtammung. Nach den für ſeine künſtleriſche Entwicklung ent⸗ ſcheidenden Jugendjahren im Elternhauſe, in dem— wie er ſelbſt bekennt— deutſches Schickſal und deut⸗ ſche Kunſt immer die erſte Stelle einnahmen, be⸗ ſuchte er die Seminare Schöntal und Urach in Württemberg. Von 1930 an widmete er ſich dann in Tübingen dem Studium der deutſchen Sprache und Literaturwiſſenſchaft, ohne darüber ſeinen kämpfe⸗ riſchen Pflichten gegenüber der nationalſozialiſtiſchen Bewegung untreu zu werden. Er baute die Tübin⸗ ger SA auf, wurde Führer des Tübinger Stu⸗ dentenbundes und ſchließlich der württembergiſchen Geſamtſtudentenſchaft. Nach der Machtübernahme hatte er zahlreiche wichtige hochſchulpolitiſche Aemter inne, u. a. die Leitung des SA⸗Hochſchulamtes und die Führung der SA⸗Standarte 216. Heute iſt er ſtellvertretender Gauobmann in der Landesleitung Württemberg der NS⸗Kulturgemeinde. In Anerkennung ſeines dichteriſchen Schaffens wurde er in den Reichskulturſenat und in den Kul⸗ turkreis der SA berufen und am diesjährigen Tag der Nationalen Arbeit für ſeinen Gedichtband„Wir aber ſind das Korn“ mit dem Nationalen Buch⸗ preis 1935/36, der höchſten Ehrung, die die deutſche Nation zu vergeben hat, ausgezeichnet. Neue Evereſt⸗Expedition in Vorbereitung So⸗ eben wird mit den Vorbereitungen begonnen, die im nächſten Jahr eine neue Mount⸗Evereſt⸗ Expedition möglich machen ſollen. Die Britiſche Königliche Geographiſche Geſellſchaft trifft die not⸗ wendigen politiſchen Maßnahmen und führt die Be⸗ ſprechungen mit Tibet, das zunächſt allerdings noch jeden neuen Plänen zur Beſteigung des Berges ab⸗ geneigt erſcheint. Die Ausrüſtung der Expeditiön wird vom Engliſchen Alpinen Club beforgt. Sämt⸗ liche Teilnehmer werden mit ſchweren Sauerſtoff⸗ ausrüſtungen verſehen, da man nur ſo einen Erfolg erhoffen kann. 6. Seite Nummer 519 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. November 1936 — Ein dramatiſcher Wechſel von Funktelegram⸗ men ſchwirrte dieſer Tage über den Atlantik— aber ſie kamen nicht mehr rechtzeitig genug, um Hilfe bringen zu können. Ein erſchütterndes Kapitel aus dem Seemannsleben! Der engliſche Frachtdampfer „Stagpool“ befand ſich auf ſeiner Reiſe nach Nord⸗ amerika mitten auf dem Atlantik. Selbſtverſtändlich war kein Arzt an Bord. Schwer und langſam ſtampfte das Schiff ſeinen Weg, längſt nicht in der Lage, es in der Schnelligkeit mit den modernen Paſ⸗ ſagierdampfern aufnehmen zu können. Noch ſechs bis ſieben Tage würde es dauern, bis man frühe⸗ ſtens die Küſte in Sicht bekam. Plötzlich ſandte der Dampfer SOS⸗Ruſe über das Waſſer.„Schwerkran⸗ ker an Bord,— wo iſt ein Arzt, der Auskunft er⸗ teilen kann?“ Eine Stunde lang ſuchten die Rufe vergebens. Immer haſtiger, immer dringender wur⸗ den die Bitten— bis endlich die Funkſtation eines Paſſagierdampfers auf die Zeichen aufmerkſam wurde. Zwei Minuten ſpäter ließ der dort anwe⸗ ſende Arzt antworten:„Der Kranke iſt vom Kapi⸗ tän auf die Symthome zu unterſuchen. Funkt nähe⸗ res.“„Patient bin ich ſelbſt“, antwortete der Fun⸗ ker der„Stagpool“, ſich krampfhaft aufrecht haltend. Und ſtockend junkte er, wie ſich ſeine Krankheit äußerte. Da unterbrach ihn eine Windwarnung, die von dritter Seite gefunkt wurde und die von äußer⸗ ſter Wichtigkeit war. Schwerer Orkan aus Nord⸗Oſt wurde gemeldet. Der Funker nahm gewiſſenhaft den Spruch auf, brachte ihn zu Papier, verließ ſei⸗ nen Funkraum und brachte die Nachricht dem Ka⸗ pitän. Dann kehrte er zurück, um weiter mit dem Arzt in Verbindung zu treten. Dieſer antwortete bald.„Wir werden beidrehen, ich muß Sie umgehend in Behandlung nehmen. Mein Befund...“ Als dieſer Funkſpruch den Paſſagierdampfer verlaſſen hatte, wartete man vergeblich auf eine Antwort. Eine halbe Stunde verſtrich und nichts ließ ſich hören. Das Meer ſchien die„Stagpool“ plötzlich verſchluckt zu haben. Aber dort fand der Kapitän gerade ſeinen Funker. Der war über den Apparaten zuſammen⸗ gebrochen und tot. Die Diagnoſe hatte er gerade noch aufgenommen, dann war er geſtorben. Die erſten Ratſchläge des Arztes hatten nur noch einen Toten erreicht. * — Das Pferd eines Gaſtwirts in Börpen bei Lin⸗ gen(Emsland), das den ganzen Weltkrieg an der Front mitgemacht hatte und ohne eine Verwundung in die Heimat zurückgekehrt war, zeigte ſich ſeit dem Kriege außergewöhnlich ängſtlich, ſobald ſich ein Jä⸗ ger dem Pferde näherte oder auch, wenn ein Schuß aus der Entfernung hörbar war. So traf es ſich, daß dieſer Tage ein Weidmann des Ortes auf einer Stpeife in unmittelbare Nähe des Pferdes kam, das ſich mit ſeinem Herrn auf dem Acker befand. Plötz⸗ lich bemerkte das Pferd, daß der Jäger auf einen Haſen anlegte. Noch ehe ein Schuß gefallen war, ſtürzte der Wjährige Kriegsveteran zu Boden und war tot. Die tierärztliche Unterſuchung ergab, daß das Pferd vor Schreck einen Herzriß erhalten hatte und daran geſtorben war. 45 — In Leipzig hat die größte Löwenzucht der Welt ihren Sitz. In dieſen Tagen hat im Leipziger Zoo das 100. Löwenkind das Licht der Welt erblickt. Wenn ein junger Löwe zuſammen mit einem Bru⸗ der oder einer Schweſter geboren wird, ſtellt ſich häufig heraus, daß die Mama nicht genügend Milch hat, um dieſes Paar zu ernähren. Am nächſten Tage erſcheint dann in der Zeitung eine Anzeige:„Hun⸗ deamme geſucht“. Gemeint iſt natürlich eine Lö⸗ wenamme. Aber„Löwenamme“ könnte man mißver⸗ Rogelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be⸗ währten Ebus Pillen.„.— i. Apothek. Sie beſei⸗ tigen Darmträgheit, wirken mild aber zuverläſſig! 111 über 12000 Mark bezahlt. Gebiete eine Mode, die beträchtlichen Schwankungen unterworfen iſt. So erfreute ſich im vorigen Jahre ſtehen, könnte meinen, der Zoo ſuche eine nährende Löwin, und die hat nicht jeder im Haus. Die An⸗ zeige iſt dringend, Gefahr iſt ja im Verzuge, wenn die kleinen königlichen Tiere nicht genügend zu ſau⸗ gen haben. Eine Hündin erhält alſo die Löwenkin⸗ der angeſetzt. Anfangs ſträubt ſie ſich ein wenig, die ſtruppigen Tiere anzunehmen, die zweimal groß ſind als die eigenen Jungen. Ein bißchen Zu⸗ reden hilft und die Hündin wird Löwenamme. Im Alter von vier Wochen wird dem kleinen Löwen das Trinken aus der flachen Pfanne beigebracht, vier Kühe liefern die Milch für die jungen Raub⸗ tiere. Mit ſechs Wochen kann der junge Wüſtenkö⸗ nig im Wirtſchaftshof zwiſchen Hunden und Hühnern ſich tummeln. Mit ſechs Wochen iſt er reif zum Ver⸗ kauf. Aus aller Herren Länder kommen Zoo⸗Di⸗ rektoren nach Leipzig. Dieſe„Inlands“⸗Löwen ſind nämlich begehrter als die eben in der Wildnis ge⸗ fangenen. Ihre Familien leben bereits ſeit mehre⸗ ren Generationen in gemäßigter Zone und haben ſich infolgedeſſen an unſer Klima gewöhnt; ſie ſind munterer als die wild gefangenen, ſie kennen ja die Freiheit nicht, die Gefangenſchaft iſt ihre gewohnte Umwelt.„Wieviel koſtet nun ſo ein Löwe?“ Der Preis hängt von Geſchlecht und Raſſe, Alter und Ge⸗ ſundheitszuſtand ab. In Leipzig ſind Löwen in den Preislagen von 300 bis 3000 Mark zu haben. Läuft eine Beſtellung ein, dann wird noch am ſelben Tage der betreffende Löwe ausgeſucht, in eine Kiſte ver⸗ packt und verſchickt. Das modernſte aller Verkehrs⸗ mittel, das Flugzeug, dient der Beförderung. Sech⸗ zig bis ſiebzig Löwen werden allfährich in Leipzig geboren und verkauft, davon kommt etwa die Hälfte nach deutſchen Städten, die andere Hälfte wird ins Ausland ausgeführt. Dem 100. Löwenkind, das eben das Licht der Welt erblickt hat, ſteht alſo die ganze Welt offen. * — Jede Leiche eines Unbekannten, bei der der Verdacht eines gewaltſamen Todes beſteht, wird von den verſchiedenſten Sachverſtändigen unterſucht, be⸗ ſonders auch darauhin, welche Speiſen oder Arz⸗ neien oder Gifte der Verſtorbene kurz vor ſeinem Ende zu ſich genommen hat. Die dabei üblichen Verfahren der Kriminaliſtik hat nun Profeſſor Ne⸗ tolitzty von der Univerſität Czernowitz auf mumifi⸗ zierte vorgeſchichtliche Leichen ausgedehnt, wobei er zuerſt ägyptiſche Hockerleichen unterſuchte, die der trockene Wüſtenſand durch fünf bis ſechs Jahrtau⸗ ſende ohne künſtliche Maßnahmen der Hinterbliebe⸗ nen erhalten hatte. Tieriſche und pflanzliche Nah⸗ rungsveſte waren darin ſo gut erhalten, daß man erkennen konnte, welche Speiſen der Tote zuletzt zu ſich genommen hatte. Nun hat Profeſſor Netolitzky auch den Magen⸗ und Darminhalt von Moorleichen aus Holland unterſucht. Dabei konnte, wie die Mo⸗ natsſchrift„Der Naturforſcher“ ſeinem Bericht ent⸗ nimmt, feſtgeſtellt werden, daß ein im Moor Verun⸗ glückter oder nach altgermaniſchem Recht in den Sumpf geſtoßener und ertränkter Mann vor ſeinem Ende Brot aus grobem Gerſtenmehl und Brei aus deutſcher Hirſe gegeſſen hatte. Es wird danach an⸗ geregt, daß die Moorleichen und die in Eichenſärgen Beſtatteten, die in deutſchen Muſeen aufbewahrt werden, in ähnkicher Weiſe unterſucht würden; man würde dadurch wichtige Aufſchlüſſe über die Ernä⸗ rungsweiſe und die Lebensführung der Zeit, in der die Toten beſtattet wurden, erlangen. 2 — Bei den Autographenverſteigerungen, die in den europäiſchen Hauptſtädten, beſonders in London und Paris ſtattfinden, erfreuen ſich gegenwärtig die Liebesbriefe berühmter Perſönlichkeiten eines beſon⸗ deren Anſehens. So wurde vor kurzem in London ein Liebesbrief Napoleons mit 1000 Pſund, alſo ſo Es gibt auch auf dieſem vor allem Mozart der größten Beliebtheit unter den, 15 1 1 i 5 Hörer auflegte, ſtanden ihm Schweißtropfen auf der Autographenſammlern. Die Handſchriften ſeiner Partituren erzielten beſonders hohe Preiſe. In die⸗ ſem Jahre werden Beethoven, Bach und Brahms von den Sammlern ſehr geſucht. Von allen Staats⸗ männern, die gegenwärtig am Ruder ſind, ſteht augenblicklich Muſſolint am höchſten in der Schät⸗ zung der Sammler. In London zahlt man für ſeine Unterſchrift allein 18 bis 20 Mark, Beim Spiel durch Starkſtrom getötet — Eutin(Holſtein), 7. November. Am Kleinen Eutiner See ereignete ſich am Frei⸗ tagnachmittag ein folgenſchwerer Unglücksfall, dem der 8 Jahre alte Richard Lankau zum Op⸗ fer fiel. Mehrere Kinder vergnügten ſich mit „Telephonſpielen“ und hatten zu dieſem Zweck zwi⸗ ſchen zwei Pfählen einen Draht geſpannt. Als die Jungen den Draht anziehen wollten, riß er und ſchlug gegen die nahe Hochſpannungsleitung. Lan⸗ kau kam dadurch mit der 111 000⸗Volt⸗Hochſpan⸗ nungsleitung in Berührung und wurde ſofort zu Boden geſchleudert. Eine hinzueilende Frau ver⸗ ſuchte mit einer Schürze die Flammen, die aus den Kleidern des unglücklichen Knaben ſchlugen, zu er⸗ ſticken. Sie wurde jedoch ebenfalls zu Boden ge⸗ riſſen und erlitt Brandwunden. Ebenſo erging es einem hinzueilenden Mann. Erſt ein hinzukommen⸗ der Wehrmachtsangehöriger ſorgte dafür, daß nie⸗ mand mehr an die Unglücksſtelle heranging und daß der Strom ausgeſchaltet wurde. Erſt jetzt gelang es, den Knaben zu befreien. Die Brandwunden, die er erlitten hatte, waren jedoch ſo ſchwer, daß er bald darauf ſeinen Verletzungen erlag. Keine Rettung der Esbjerger Fiſcher — Kopenhagen. 6. November. Der Sturm der vorigen Woche, der auch dem Feuerſchiff„Elbe 1“ zum Verhängnis wurde, hat noch weitere Menſchenleben außer der Beſatzung des Feuerſchiffes gefordert. Bekanntlich waren bei Ausbruch des Sturmes neun Fiſchkutter aus Esbjerg beim Fiſch Drei dieſer Kutter konnten ſich unter unſagbarer Anſtrengung ihrer Beſatzungsmannſchaft retten. Ueber das Schickſal der ſechs anderen Kutter war keine Klarheit zu erlangen, ſo daß man mit ihrem Untergang rechnen mußte. Inzwiſchen ſind in den letzten Tagen an der Weſtküſte Jütlands viele Wrackſtücke angeſchwemmt worden, deren Sichtung ergab, daß ſie von fünf Esbjerger Fiſchkuttern ſtam⸗ men könnten. So bleibt noch die Sorge um das Schickſal des ſechſten Kutters, der mit 21 Mann zum Fang ausgefahren war. Es iſt kaum noch anzuneh⸗ men, daß ſich dieſer letzte Kutter in Sicherheit brin⸗ gen konnte. Mit ſeinem Untergang muß ebenfalls gerechnet werden. Vanditenüberfall auf Nachtlokal in Chikago — Neuyork, 7. November. Wie aus Chikago berichtet wird, überfielen in den erſten Morgenſtunden des Samstag vier Banditen das Nachtlokal eines Gartenreſtaurants im Franklin⸗ Park. Zur Zeit des Ueberfalls befanden ſich etwa 100 Gäſte beim Tanz. Die Banditen, die mit Ma⸗ ſchinengewehren bewaffnet waren, beſetzten die Saal⸗ ausgänge und befahlen den Gäſten, ſich auf den Bo⸗ den zu legen und ihre Juwelen und das Geld abzuliefern. Das Orcheſter erhielt den Auftrag, weiterzuſpielen, als ob ſich nichts ereignet hätte. Unter den Gäſten befand ſich auch ein Geheim⸗ agent der Polizei, der Zivilkleidung trug. Der De⸗ tektiv gab auf den ihm zunächſt ſtehenden Banditen vier Schüſſe ab. Die Banditen eröffneten hierauf aus ihren Maſchinengewehren das Feuer auf den ganzen Saal. Es entſtand eine allgemeine Schießerei. In furchtbarer Panik ſuchten die Gäſte hinter umgeſtürz⸗ ten Tiſchen und Stühlen Deckung. Während des Kugelwechſels wurden vier Gäſte, ein Kellner und ein Bandit ſchwer verwundet. Den Banditen gelang es, unerkannt zu entkom⸗ men. Sie hatten übrigens in ihren Reihen einen Toten, denn man fand die Leiche eines Gangſters ſpäter auf den Stufen eines Hoſpitals liegend auf. Es handelte ſich allem Anſchein nach um jenen Ban⸗ diten, der durch den Detektir ſchwer verwundet wor⸗ den war. r rer e — Ein Heilbronner Jägersmann zog auf Pirſch.] dünger erwiſcht. Man hatte ihm etwas von einer Wiloͤſau ins Ohr geraunt und ein ſolches Geflüſter läßt bekanntlich einen weidgerechten Jünger des Heiligen Hubertus nicht ruhen. Er ſteckte beſonders ſtarke Munition ein, und nahm ſein Frauchen mit, das Zeuge ehe⸗ männlicher Jagödkunſt ſein ſollte.„Und als er in den Wald rein kam“, da ſchien ihm das Jagdglück hald hold zu ſein. Am Fuße eines Baumes er⸗ kannte ſein geübtes Auge eine ruhende kapitale Wiloͤſau. Er pirſchte ſich heran, riß die Flinte an die Backe, drückte los und traf. Ein„glänzender Schuß!“ Die Wildſau lag da und rührte ſick nicht. Die mit aller Vorſicht durchgeführte Unterſuchung ergab, daß es ſich tatſächlich um eine kapitale Sau handelte, wie man ſte nicht ſo leicht wieder vor die Flinte bekommt. Raſch ſchickte der Weidmann ſeine Frau zur Stadt, ſie möchte einen Laſtwagen beſtel⸗ len. Der Laſtwagen kam. Die Sau wurde verla⸗ den und in ſchneller Fahrt gings ins Schlachthaus zur amtlich vorgeſchriebenen Trichinenſchau. Einſt⸗ weilen hatte Frauchen ſchon alles in der Küche her⸗ gerichtet, um die beſten Stücke zu braten. Man wartete aufgeregt auf den Anruf des Trichinen⸗ ſchauers. Da raſſelte das Telephon. Der Jägers⸗ mann ging zum Apparat, nahm den Hörer ab und — wurde abwechſelnd weiß und rot. Als er den Stirne.„Unſere Jagoöbeute“, ſo ſagte er tonlos zu ſeiner beſſeren Hälfte,„iſt ſchon verbrannt. Weißt du, was ich geſchoſſen habe: eine tote Wildſauu Sie hat bereits Maden gehabt und müſſe ſchon min⸗ deſtens eine Woche vor Abgabe meines„tödlichen“ Schuſſes tot geweſen ſein. Anſcheinend hat ſie ſich an Mais überfreſſen, vielleicht auch etwas Kunſt⸗ Jedenfalls iſt ſie ſchon längſt tot geweſen. Die Verbrennung der Sau koſtete übri⸗ gens 2 RM.!“ * — Mau ſollte es nicht glauben, aber trotzdem iſt es wiſſenſchaftlich verbürgt: Es fand ſich, nach einer Mitteilung von Profeſſor Dr. Stang vom Inſtitut für Tierzucht an der Univerſität Berlin, bei der diesjährigen Körung des Ziegenzuchtverbandes im Bereich Groß⸗Berlin ein zweijähriger, milchgeben⸗ der Ziegenbock mit einer Tagesleiſtung von 72 Liter Milch. Angeblich iſt ſeine männliche Nachkommen⸗ ſchaft ebenfalls mit dieſer merkwürdigen Eigenſchaft begabt. Nach eingehenden Verſuchen des genannten Inſtituts entſpricht die Zuſammenſetzung der„Bock⸗ milch“ vollſtändig derjenigen der Ziegenmilch: 71 5 4 0 Gehalt an Eiweiß iſt 3,42 v.., an Fett 2,86. an Waſſer 85,1 v. H. und an Trockenſubſtanz 14, c. aun ., während das ſpezifiſche Gewicht 1,0345 iſt.— Na, nä, wat et nich all jibt! Belm Fachhandel ESrhältlieh nont by Arthur e. f 8 ON HI 1 NMR I n IL. AN G Die Sache war die, daß Tſeng Ki von Jugend auf gewöhnt war, Geld zu„machen“, ohne nach den Mitteln zu fragen. Tſeng Ki war jeder Weg recht, der zu den Dollars führte. Tſeng Ki handelte mit Landesprodukten, er handelte mit Teppichen, er han⸗ delte mit Altgold und Ramſch,— aber er handelte ebenſo ſelbſtverſtändlich auch mit Opium und Ko⸗ kan,— und Tſeng Ki handelte auch mit Menſchen. Als Walter Steinhoff vierundzwanzig Stunden nach ſeinem erſten Beſuch wieder des gelben Tröd⸗ lers Haus betrat, empfing ihn die kleine Chineſin ſchon wie einen Vertrauten des Hauſes. „Miſter Tſeng Ki erwartet Sie in ſeiner Office!“ ſprach die Kleine, die heute ein rotes Seidenjäckchen und einen dunkelgelben ſeidenen Rock trug. Eine Brillantagraffe funkelte in ihrem ſchwarzen Haar. Man durchſchritt einen völlig finſteren Korridor. Eine Tür ging auf. Und Walter Steinhoff ſah zu ſeinem Erſtaunen, daß Miſter Tſeng Kis Office in keiner Weiſe dem von phantaſtiſchem Durcheinander erfüllten, muffig riechenden Trödelladen glich, den der gewöhnliche Beſucher zu ſehen bekam, wenn er des Chineſen Haus betrat. Das Büro war hell und geräumig, ein glatter, moderner, mächtiger Schreibtiſch ſtand da und im Hintergrund blinkte die ſtählerne Tür eines brei⸗ ten Treſors; Palmen hoben ihre mächtigen Wedel am Fenſter; es roch nach teueren Tabaken. Tſeng Ki aber ſchien auch in dieſer ſo gänzlich anderen Umgebung der nämliche, beinahe unterwür⸗ ſig hö liche Menſch zu ſein, wie der Trödler im Laden des Vorderhauſes. Er erhob ſich bei Walters Eintritt, er verneigte ſich mit ſeinem ſtillen Lächeln, er wies auf einen Seſſel, der da ſtand. Dann aber zeigte er mit den Augen auf einen Mann, der in einer Ecke in einem ebenſolchen Seſ⸗ ſel lag und dicke Rauchwolken um ſeinen Kopf ge⸗ hallt hatte. „Dies iſt Miſter Steinhoff aus Germany!“ ſagte er zu dem Rauchenden, und Walter ſah den Mann an, der ſich ein wenig in ſeinem Seſſel aufrichtete und zu ihm herüberblickte. Ein klein wenig erſchrak Walter Steinhoff, denn dieſer Mann— Europäer wohl, wie er ſelbſt— machte keineswegs das, was man einen gewinnen⸗ den Eindruck nennt. Um einen verkniſſenen Mund lagen zwet ſchräge, tiefe Falten, wie bei einer höſen genden Brauen verborgen; eine Reihe von Zähnen fehlte in den breiten, Kiefern,— und die Hände, breite, häßliche Hände, die mit beinahe brutaler Selbſtverſtändlichkeit über die Seſſellehne herabhin⸗ gen, waren mit den tollſten Bildern tätowiert. „Du biſt Maſchiniſt?“ ſagte dieſer Menſch in brei⸗ tem Jargon zu Walter Steinhoff.„Wo geweſen?“ „Zuletzt bei der Union Copper!“ gab Walter widerwillig zur Antwort, die Augen des Fremden wie eine läſtige Berührung auf ſeinem Geſicht emp⸗ findend. „Getrauſt du dich, auf einer Barkaſſe den Dieſel⸗ motor zu bedienen?“ war die nächſte Frage des Mannes. „Auf einem Schiff?“ Walter Steinhoff ſtutzte ein wenig. Er hatte von Schiffsmotoren nicht viel Ahnung.„Warum nicht?“ ſagte er trotzdem mit einer verzweifelten Dreiſtigkeit. „Hm!“ machte der andere. Der Chineſe und er wechſelten einen Blick. Es war eine ſeltſame Ge⸗ ſchichte. Weder nach Zeugniſſen noch nach Beweiſen für die erforderlichen Fähigkeiten wurde mit einer Silbe gefragt. Als ſei nicht dies, ſondern ganz etwas anderes die Hauptſache. Dann hingen die Augen des Tätowierten wie⸗ der forſchend auf Walter Steinhoßis Geſicht. „Papiere?“ knurrte er fragend. „Alle in Ordnung!“ beeilte ſich Walter zu ver⸗ ſichern. Aber als er eifrig in die Taſche greifen wollte, dieſe vorzulegen, winkte der andere ſchon wieder ab.„Laß das! Ich frag' nicht darnach!“ Er lächelte dabei. Und Walter hatte das dunkle Gefühl, als ſei es dem ſeltſamen Burſchen lieber, wenn er etwas recht Tolles ausgefreſſen hätte und um die Po⸗ lizet einen weiten Bogen machen müßte. f Tſeng Ki und ſein Gewährsmann ſahen ſich wie⸗ der an. Bulldogge; die Augen waren unter ſtark vorſprin⸗ Und jetzt ſprach der Chineſe. „Ob Sie die nötige Eignung für den Poſten ha⸗ ben, den Miſter Willard Ihnen geben könnte, wird ſich noch erwetſen. Es iſt aber nötig, Ihnen im vor⸗ aus ſchon zu ſagen, daß der Dienſt kein leichter iſt. Er iſt auch ein ſehr unregelmäßiger. Es kann ſein, daß Ste drei Tage nichts zu tun haben, um dann deren vier nicht aus den Kleidern zu kommen. Scheuen Ste das nicht?“ „Ich ſcheue gar nichts!“ erwiderte Walter mit ſchmalen Lippen. Tſeng Ki wiegte den gelben Kopf.„Es muß dann noch weiter bemerkt werden“,— und der Aſiate ſprach jetzt abermals ſo langſam und vorſichtig, als wäge er jede Silbe ab, ehe er ſie aus den Zähnen entließ, —„es muß bemerkt werden, daß wir.. eigentlich von den Bewerbern um dieſen Poſten für gewöhn⸗ lich eine Kaution in Geld verlangen, um uns ge⸗ gen.. Verſtöße der von uns geſtellten Bedingun⸗ gen zu ſichern“ „Geld hab' ich keines!“ ſtieß Walter Steinhoff da ſogleich hervor. Tſeng Ki lächelte.„Das zu bemerken iſt über⸗ flüſſig, nachdem Sie mir geſtern Ihre Uhr zum Kauf anboten! Wir haben Sie trotzdem in die engere Wahl gezogen, weil wir Sie für zuverläſſig halten und Ihre Landsleute hier im allgemeinen als tüchtige Arbeiter gelten. Aber ich möchte es Ihnen dennoch gleich in dieſer erſten Stunde ſchon einſchärfen: Un⸗ ſere Bedingungen ſind als erſtes: unbedingte Hin⸗ gabe an die Erforderniſſe eines nicht immer leich⸗ ten Dienſtes, zweitens: abſolute Verſchwiegenheit über alles, was Sie in Ihrem Dienſt hören und ſehen! Abſolute Verſchwiegenheit!“ „Ich bin bereit, Ihnen das mit meinem Wort zu bekräftigen!“ ſagte Walter Steinhoff, beinahe feier⸗ lich. Da aber lachte der Miſter Willard hinter ſeinen Rauchwolken ein häßliches Lachen.„Mit ſeinem Wort!“ höhnte er.„Wir ſind hier unter Kavalieren, Tſeng Ki!“ Und ſich Walter zuwendend, ſchrie er brutal zu dem jungen Deutſchen herüber:„Kerls, die das Maul nicht halten können, freſſen bei uns die Fiſche, verſtehſt du das?“ „Die Fiſche werden mich nicht freſſen!“ gab er trotzig zur Antwort und hielt die Blicke öͤes Täto⸗ wierten feſt aus. Darauf wurde dieſer in der Tat etwas verſöhn⸗ licher.„Na, ja!“ ſagte er und erhob ſich, wobei Wal⸗ ter beinahe erſchreckend bemerkte, daß Miſter Wil⸗ lard mindeſtens einen Meter und neunzig Zenti⸗ meter groß war.„Laſſen wir das Reden. Wir pro⸗ bieren es mit ihm. Tſeng Ki! Er ſoll morgen abend um neun am Pier ſein!“ „Abgemacht!“ ſagte der Chineſe.„Zu beſprechen wäre jetzt nur noch die Frage des Gehalts. Wir regeln das ſo, daß wir Sie zunächſt zur Probe be⸗ ſchäftigen, die Woche für dreißig Dollar. Sobald Sie ſich bewähren, erhalten Sie Anteile an den Er⸗ trägniſſen und werden ſich nicht ſchlecht dabei ſtel⸗ len. Sind wir einig, Miſter Steinhoff?“ „Ich bin einverſtanden“, nickte Walter. Er wäre mit weſentlich ſchlechteren Bedingungen auch ein⸗ verſtanden geweſen. Aber als er ging und die dunklen Schlitzaugen des Gelben in ſeinem Nacken fühlte,— als die junge Chineſin, lautlos neben ihm herhuſchend, ihn durch den Trödlerladen zur Tür geleitete, war es ihm, als ſpüre er ein leiſes Fröſteln auf der Haut, und in tieſen Gedanken ſchritt er ſeinem Hotel zu, die letzte Nacht, die ihn als Arbeitsloſen ſah, zu ver⸗ bringen und für die kommenden Dinge auszu⸗ ſchlafen. Die Nacht war ſtockfinſter, und das Waſſer war ſchwarz wie Tinte. Der Wind ſtand von der See her und trieb eine ziemlich heftige Dünung durch das Golden Gate nach der Bai hinein. Der Lichterglanz der Städte, die den Strand um⸗ ſäumten, verſank mählich im Hintergrund, auch die erleuchteten Hochhäuſer Friscos waren nur als un⸗ deutliche Streifen noch zu ſehen. Auf Miſter Willards kleiner Barkaſſe ſtampfte der Motor mit voller Kraft voran. Es war ein klei⸗ nes Fahrzeug, kaum fünfzehn Meter lang und ziem⸗ lich ſchmal, und es ſchaukelte waghalſig im Spiel der Wellen des Pazifik, oft von Spritzern und Brechern beinahe zugedeckt. Nicht ohne ein leichtes Herzklopfen hatte Walter Steinhoff ſeinen Poſten angetreten. Aber er hatte ſich ſchnell zurechtgefunden und den Motor gleich verſtanden; jetzt ſtand er an ſeinem Platz, als ſei er nie etwas anderes als Schiffsmaſchiniſt geweſen,— und er ſah es den Augen ſowohl des Miſter Willard. als des Steuermanns an, daß man mit ihm zufrie⸗ den war und ihm raſch vertraute. (Jortſetzung folgt) 1 Ftell D Hleib übrig dan k ben z infole konnt Bft ole el und Spiel Hälft in det ler m Ecken gen. zelten Harb. legen durch lac ze der iſt ten E ek de hlerflt D r eee n 2 * n rr eee Morgen- Ausgabe Gau XIII Südweſt Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach:1 S Wiesbaden— FS Frankfurt 920 Boruſſia Neunkirchen— Spfr Saarbrücken 30 e Saarbrücken— Union Niederrad 318 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Pormatia Worms 6 5 1— 27:12 11˙1 Kickers Offenbach 7 4 2 1 16:13 10:4 Eintracht Frankfurt 3 5— 8 Ans 188 58 Wiesbaden 7 4 1 2 15˙8 9¹⁵ e Frankfurt. 9 3 3 35 2217 9¹9 Boruſſia Neunkirchen 9 3 3 3 15˙13 9 9 in Pirmaſens 27 3 2 2 18 8¹ Union Niederrad 8 2 1 5 14:23•11 Spfr. Saarbrücken 8 1 1 6 921 3˙18 98 Saarbrücken. 7 2 5 13.24 2˙12 Gau XIV Baden Bi Mannheim— Fc Freiburg:0 Spa Sandhofen— I. Fe Pforzh im 111 BB Mühlburg— S Waldhof 314 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte Ii Pforzheim 7 4. 11¹3 UR Mannheim 6 4 2— 14:8 10˙2 Sp Waldhof 5 4 1— 175 9˙1 Germania Brötzingen 8 3 3 2 12·10 9˙7 Spg Sandhofen 6 2 5 2 11.10 6˙6 E Freiburg 7 2 2 3:12 6·8 i Mühlburg 6 2 1 3.14:7 Ve Neckarau 7 1 3 3 612:9 3 Raſtatt 3 1 1 5 417.11 Karlsruher TV. 7 1— 6 611-12 Bfß Mannheim— Freiburger Fc:0(:0) Am Sonntag war ein Großkampftag der Mannheimer Vereine, wie ihn die Serie bisher nicht ſah. Da das erſtmalige Erſcheinen des Spitzenhalters beträchtliche Maſſen nach Sandhofen zog, war der Andrang auf dem flatz des Altmeiſters weniger ſtark. Dennoch um⸗ flumten rund 4000 Zuſchauer das Spielfeld. Im Vor⸗ jahr entwickelte Freiburg geradezu ſpontan einen außer⸗ urdentlichen Kampfdrang der im Vorſpiel auf dem Vig⸗ Natz das denkwürdige 775, wie auch im Rückſpiel ein 479 ir die Breisgauer brachte. Bf mußte alſo ſchon auf Ar Hut fein, nicht ähnliche Ueberraſchurigen zu erleben. freiburg buchte in dieſem Jahr außerdem einen 310⸗ und:1 Sieg übertdie allerdings geſchwächten Neckarauer und Sandhofen. Der Auftakt des Spiels bringt in den erſten Minuten mit feiner:0⸗Führung lr fe eine große Ueberraſchung, bei der heſonders die Fteiburger Tordecküng, einſchlielich Müller im Tor eine ungewohnte Unſicherheit und Nervosität zeigt. Auf:raf⸗ ſoß Spiudler kommt der Ball auf kurze Abwehr zu dem⸗ lelben Spieler, wobei die Verteidigung nicht eingreift und Stelebinger, dazwiſchenfahrend, holt die Fführung, her kurz darauf Zangenbein, auf ſchlechte Parade Müllers, mit Kurzſchuß das:0 folgen läßt. Freiburg b nwurſtelt dann Langenbein; er betommt das Leder ab⸗ tommen. Der früh errungene, klore Vorsprung läßt M ruhig ſpielen, Spindler gibt famofen Fernſchuß ab, den der nun wieder geſammelter arbettende Müller im hat aber dann gleichfalls klare Gelegenheiten, die aber licht verwertet werden. Eine glänzende Vorlage Adams ung wehrt, ebenſo hält er einen Flachball Srlebingers. Näller verletzt dann bei einer gleichzeitigen mißverſtänd⸗ cen Abwehr den eigenen Verteidiger, beide ſtürzen und die Berwirung nützt daun der ſich gut ſtellende Wagner ait Schuß ins ungedeckte Netz,:0. Die Platzelf be⸗ helrſcht auch weiter klar die Lage, ſo daß in den reſtlichen Annen vor der Pauſe keine Gefahr mehr vonſeiten Ftelburas beſteht. Durch die bereits gefallene Entſcheidung der erſten Hälfte Hleibt nicht mehr viel an Spannung für die Fortſetzung lhrig, Die Freiburger zeigten zu wenig, um an eine ſpon⸗ in kommende Entfaltung oder Wendung des Spiels glau⸗ len zu können. Keller, der die Schlußphaſe vor der Paufe folge der genannten Verletzung nicht mehr mitmachen bönnte, ſteht nun auf dem Freiburger Linksaußenpoſten. Ac behält die Sache auch weiterhin voll in der Hand, denn Ale einzelnen Vorſtöße der Breisgauer entbehren der Wucht nd Geſchloſſenheit, wie auch des ſicheren Schuſſes. Das Eylel it ſehr einſettig, wickelt ſich meiſt in der Freiburger Halfte ab und VfR hat im weſentlichen die Aufgabe, Lücken in ber maſſterten Gäſteverteldigung zu finden, in der Mül⸗ ir mitunter der letzte rettende Mann iſt. Auch mit ihren Ecken vermögen die gut gedeckten Freiburger nichts anzufan⸗ zen. Im Nachgreifen ſtoppt Schneider dann elnen verein⸗ zelten gefährlichen Ball des Freiburger Halblinken Gber⸗ bar. Im übrigen bleiben die Brelsgauer harmlos und ligen hen Hauptwert auf Halten des Spielſtandes, was durch perlodiſche Angriffe taktiſch noch geſtützt wird. End⸗ ich zeigt Peters eine ſamoſe Letſtung im Schuß, doch Schnei⸗ der i ihm gewachſen und verhlttet ſo den immerhin veröten⸗ an Ehrentreffer. Auch in weiterer ſehr guter Abwehr läßt 90 17 nun drängenden Freiburgern keine Möglichkeit kültr. Die Breisganer Elf il ſchon rein äußerlich gegen voriges Jahr nicht wieder⸗ ſlekkennen. Die Aufſtellung hat ſich gehörig gelichtet und guſchneldende Umwandlungen erfahren. Da fehlen Müller, get, Seßler, Kaſſel, Mandler. Lediglich die Kiellinte! Aller, Lehmann, Peters iſt geblieben. Was fehlt, iſt ein aſcheliches Syſtem. Alles iſt zu gelockert, mehr auf Zufall and augenblt liche Eingebung geſtellt. Allerdings, nach 1 anteren des Vfdi⸗Angriffes in der zweiten Hälfte 15 mit dem wachfenden geſchloſſenen Einſatz mehr Plan Raug Ganze, was immerhin darauf hindeutet, daß die mglſchaft bei weniger ſchwankender Aufſtellung zu einer dagegen Geſchloſſenheit kommt. Diesmal ließ ſie ſich 10 das frühe, überraſchende und klare Inführunggehen 900 R vor der Zeit die Faſſung nehmen, was den Mann⸗ mern die Sicherung erleichterte. Müller war nach Ueber⸗ 5 ug der erſten Verblüffung wieder der ſtützende Mann, dun ͤie Verteldigung ſtand faſt dauernd unter zu ſtarkem Ztuck da die Vorderreihen den Ball— mit Ausnahme des Auußebſchnittes des Spieles— nicht genügend zu halten zeimochten. e in der Läufermitte war mit g kadenbein ſo beſchäftigt, daß es zu durchgreifendem Auf⸗ e icht reichte, und mit der aufmerkſamen Abdeckung von war dem Geſamtangriff die Gefährlichkeit ge⸗ f Zu erwähnen wären noch Eberhard halb⸗ ars und Toßmann rechtsaußen. Auch Roſer auf Hun Unken Außenposten kieß ſich an. Vielfach wurde aber eters men. ieee eee VfR und Waldhof ſieg Af Mannheim beſiegt JC Freiburg:0— Die SpVg Sandhofen ver 1 9 Nen 1936 S Walodͤhof ſchlägt Mühlburg:3 Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickers— SSW ulm 225 VB Stuttgart— Sc Stuttgart:2 Eßlingen— Union Böckingen 111 IV Zuffenhauſen— Spfr Stuttgart:2 Göppingen— Canuſtatt:0 Veretne Spiele gem nunentſch. verl. Tore Punkke Vi Stuttaart 7 6— 1 21 t 122 Sportfr. Stuttgart 9 4 3 2 14:15 117 Stuttgarter Kickers 8 5 2 1 16:13 10.6 Unſon Böckingen 8 4 2 2 12:11 10176 Se Stuttgart 8 3 2 3 15:14 88 FV Zuffenhanſen 9 3 2 4 12:13 810 Spfreunde Eßlingen 8 2 2 4 10:15 6210 SS Ulm 8 3 1 4 21:15 719 Göppingen 7 1 2 T1 i SpVg Cannſtatt 8 2— 6.20 4·12 Gau XVI Bayern Bayern München— 1. c Nürnberg 117 Spyg Fürth— Wacker München:0 ASV Nürnberg— BfB Ringſee 00 Vereine Spiele gew unentſch. verl Tore Punkte Spa Fürth 8 6— a Vi B Ringſee 9 4 1 4 15.18.9 1. FC Nürnberg 5 4— 8 8¹² Bayern München 7 2 3 2 19:16.7 München 1860 6 3— 8 1115 66 ASV Nürnberg 6 2 2 2.7 6 6 BCE Augsburg 7 2 2 8 1010 6·8 Wacker München 8 1 3 4:14.11 Schweinfurt 05 3 2— 1 19:4.˙2 VfB Koburg 7 1 1 5 6˙22 311 f Ein klarer Sieg des R Bf Mannheim zeigte vor Halbzeit ein ſehr gutes Spiel, das mit Ausnahme der Verteidigung, in der diesmal Schalk beſſer als ſein Partner war, keine eigentlichen Schwächen hatte. Schneider erwies ſich wieder als der ſichere Mann im Tor, der beſon⸗ ders gegen Schluß das Haupthemmnis für einen Gegen⸗ treffer Freiburgs war. Sehr gut war Kñamenzin. Feth und Henninger, der neue Mann auf der rechten Läufer⸗ ſeite, arbeiteten gleichfalls gut, wobei letzterer im Zuſpiel ſich als beſſer erwies, während Feth härter und wirkſamer im Stören wie in der Abwehr war. Der Sturm arbeitet glänzend— wenn er offenes Feld vor ſich hat. Hier wiro er kaum von einem Angriff überboten; aber ſobald der Geg⸗ ner maſſierte Abwehr aufmarſchieren läßt, fehlt die Taktik der Lockerung dieſer Mauer, So wäre es z. B. vielleicht beſſer geweſen, Spindler, den beſten Schützen, nach innen zu nehmen. Außen verlor er mehr und mehr an Luſt und Wirkung. Wagner halbrechts verriet unbeſtritten Sinn für Stellungsſpiel und überlegtes Paſſen, aber er wurde zu wenig und auch nicht ſachgemäß bedient. Ein Urteil über ſein Schußvermögen konnte man ſich kaum bil⸗ den. Adam war ſchwächer als Spindler und Striebin⸗ ger, im ganzen betrachtet, vorne der beſte Mann Langen⸗ bein tat, was er konnte, und half durch ſein gutes Erfaſſen, die Ueberrumpelung der erſten acht Minuten zu beſiegeln. Dieſer Abſchnitt wirkte ſich auf das ganze Spiel aus. Jeden⸗ falls hatte es VfR in der Hand, betreffs Torverhältnis noch weit mehr aus dieſem Nachmittag herauszuholen. Daß es nicht geſchah trotz aller Ueberlegenheit, bleibt eben eine Schwäche.— Selzam⸗ Heidelberg als Spielleiter 8 A. M. Das Anentichleden von Sandhofen Sp. Vg. Sandhofen— 1. FC Pforzheim:1 In einem ſchweren aufreibenden Kampf ſtanden ſich⸗ in Sandhofen die Spcza und der 1, Ic Pforzheim, als derzeitiger Tabellenführer der badiſchen Gauklaſſe, vor über 3000 mitlebenden Beſuchern gegenüber die das wie⸗ derholt dramatiſche Geſchehen innerhalb der weißen Linien mit leidenſchaſtlich betonter Anteilnahme verfolgten. Man hatte den Goldſtädtern in Anbetracht der erwieſenen ſo⸗ liden Spielſtärke der Schwarz⸗Weißen keine ſonderlich große Möglichkeit auf ein günſtiges Abſchneiden ein⸗ geräumt. ſah ſich aber in ſeinen Erwartungen nach 9⁰ Minuten Großkampf etwas enttäuscht. denn obwohl die Mannſchaft des„Neulings“, lange Zeit hoffnungsfroh ge⸗ ſtimmt, mit prächtigem Elan und betonter Einſogfreudig⸗ keit ohne beſondere Hemmungen ſpielend, ſich wiederholt ſelbſt übertraf, ſo daß von einer Feldüberlegenheit des erfahrenen Gegners wirklich keine Rede ſein konnte, war ſie infolge einer böſen Pechſträhne doch nicht in der Lage, einen greifbar nahe ſcheinenden Steg zu landen, ſonderen mußte dem Gegner einen ſehr koſtbaren Punkt überlaſſen. Vom Anſpiel weg hatten ſich in raſcher Folge packende Kamofbilder ſürmlich geſagt. Sandhofen war zuerſt im Biloe und landete mit der Unterſtützung eines ſtrammen Windes und obwohl ſein Mittelläufer Schenkel gleich böſe angeſchlagen worden war. aanz gefährliche Angriffe, die bereits in der 10. Minute zu einem prächtigen Tor durch Fenzel führten, den Mittelſtürmer Matyfek mit einem Kopfball fein bedtent hatte. Wiederholt kam die Pforz⸗ heimer Deckung in Bedrängnis, denn Sandhofens Läufer⸗ reihe brachte hren Sturm immer wieder in blendende Angriffspoſition, ohne aber dabet die Deckung des Geg⸗ ners zu lockern der, wenn er ſchon vorkam, auch ſtets gefährlich wurde. So konnte Wittemann einmal eine l von Fiſcher, die in ihrer Flugbahn ab⸗ gefälſcht wurde, gerade noch im letzten Moment vor dem anſtürmenden Müller retten. Nach Wiederbeginn ſpielte Pforzheim energiſcher und nach einem gehaltenen Schuß von Fiſcher ging es mitunter wild zu im Sandhöfer Strafraum und wieber⸗ holt lag der Ausgleich förmlich in der Luft. Es waren bange Augenblicke für den Sandhöfer Anhang, als mach⸗ einander in der Abwehr der Ball verfehlt wurde. In der 64. Minute war es aber geſchehen, als der Rechtsaußen völlta frei und ungehindert auf das Tor loszlehen konnte und unhaltbar einzulenken vermochte. Pforzheim hatte in dem Moment ausgeglichen, als Matyſek, vom Raſch verletzt, auf lange Zeit ausgeſchieden war. Mit erbit⸗ terter Energie zog Sandhofen aber immer wieder an; Streib tauchte als Mittelläufer auf und Fluber wechſelte für Matyſek in die Sturmmitte. Aber eine Rleſenchance, dos Spiel ſiegreich zu beenden, wurde nach einer blen⸗ denden Flanke von Matyſek verpaßt, als Nonnenmacher ius Leere getroffen hatte. Vogel und hann Fluder waren die Pechvogel, die dieſe Chance auslleßen Die Letſtung der SpVa Sandhofen verdient alle Anerkennung. denn ißre Leute waren mit letzter Faſer Aeon was bei dem einſtigen Flachpaß der Mann⸗ onders verwundert. BB Mühlburg— Waldhof:4(0g) Des badiſchen Meiſters erſter Start in der Landes⸗ hauptſtadt brachte die Fußballanhänger ſo ziemlich reſtlos auf die Beine. Mit der Zahl von 5000 Beſuchern dürfte die Höchſtbeſucherzahl auf der Platzanlage des VfB Mühl⸗ burg, auf bdeſſen Gelände ſich dieſer Kampf abſpielte, ein⸗ gefunden haben. Der Meiſter errang einen verdienten Sieg, den er ausſchließlich auf Grund der beſſeren tech⸗ niſchen Spielleiſtung in der erſten Hälfte erzielen konnte. Bei dieſem Abſchnitt ſpielte er mit dem Wind im Rücken und konnte dieſen Vorteil ausnützen durch den Erfolg von drei Toren. Im zweiten Abſchnitt, als Mühlburg mit dem Wind im Rücken ſpielte waren die Mühlburger tonangebend und konnten drei Tore aufholen. Bei etwas mehr Glück wäre ihnen ſogar ein Unentſchteden gelungen, und man hätte eigentlich nach dem Spielgeſchehen der 90 Minuten nach zu urteilen, ein ſolches Unentſchieden er⸗ warten können. Des Meiſters Spiel in der erſten Hälfte zeigte ein tadelloſes Zuſammen⸗ und Aufbauſpiel in fämt⸗ lichen Reihen, und es war lediglich die Verteidigung zu kritiſteren, die manche ſchwachen Punkte zeigte, und zwar beſonders Schwender. In der Läuferreihe überragte der Mkttelläufer Heer⸗ mann die ganze Mannſchaft und der errungene Sieg iſt ein ausgeſprochenes Verdienſt öteſes hervorragenden an⸗ feuernden Spielers. Beſonders in der zweiten Hälfte, als Mühlburg wuchtig das Waldhoftor berannte, da zeigte dieſer Mann einen Kampfgeiſt und eine Einſatzbereitſchaft, der ſchließlich mit dem Sieg für die geſamte Mannſchaft belohnt wurde. Im Sturm konnte Bielmeter am beſten gefallen, während aber die anderen vier auch nicht aus der Rolle fielen, ſo daß das Mannſchaftsgebilde der Waldhöfer einen guten Eindruck in bezug auf ihr techniſches Spiel in Karlsruhe hinterließ. Die geſchlagene Mannſchaft war aber nicht minder aufopfernd beim Wechſel. Sie bot ihrem großen Gegner die Stirn, und beſonders in der zweiten Hälfte, da zeigten ſte, daß ſte ſich nicht geſchlagen beken⸗ nen. Mit einem ungeheuren Elan ſetzten ſie den Wald⸗ höfern dermaßen zu, daß ſie drei Tore aufholen konnten. Auch hier überragte der Mittelläufer Moſer das Mann⸗ ſchaftsgebilde durch ſein aufopferndes Spiel. Alle übri⸗ gen Spieler fügten ſich ſeinen Leiſtungen an, ſo daß man der geſchlagenen Mannſchaft höchſtes Lob zollen muß. Die Leitung des Spiels hatte Schiedsrichter Dehm⸗ Durlach. Waldhof, mit dem Wind im Rücken, eröffnete das Spiel. Mühlburg iſt gleich in der Lage, dem Gäſtetor gefährlich zu werden, doch der Kopfſtoß von Jpram wird von Heermann aus dem Torwinkel herausgeholt. Nun machten die Gäſte ein beſſeres Spiel und in der 7. Mi⸗ nute kann Blehlmeier den Strafſtoß von Leupold zu:0 einſenden. Verſchiedene Angriffe der Platzherren werden von der Gäſteverteidigung zurückgewieſen, ſo daß für die Folge die Waldͤhöfer immer mehr vom Spiel haben. In und größter Mühewaltung bei der Sache. Sie ſpielten mit verbiſſener Energie auf und haben mit ihren ſchneid⸗ der 22. Minute wird eine ſchöne Leiſtung des Linksaußen Leupold mit:0 gekrönt. Nun folgte kurz darauf eine kurze Bedrohung des Mühlburger Tors, und ſiehe da, Siffling kann durch einen Kopfball, eine Vorlage von Schneider, einen dritten Treffer erzielen. Von nun an bis zum Ende der Pauſe iſt wieder Waldhof mehr im An⸗ griff zu ſehen, iſt aber nicht in der Lage, weiter erfolgreich ſein zu können. In der zweiten Hälfte haben die Mühl⸗ burger ihre Mannſchaft umgeſtellt. Der Verteidiger Rink wurde in den Sturm genommen, und jetzt erſcheint Mühl⸗ burgs Angriff gefährlicher. Schwere Minuten muß Wald⸗ hof zunächſt vor ſeinem Tor an ſich vorüberziehen laſſen, vollen Kämpfen ben Mannen des 1. FC Pforzheim ein Beſtehen unmöglich gemacht. Der geſamte Angriff war, von dem Alleskönner Matyfek, der nach langer Pauſe erſt⸗ molta guf neuem Poſten ſpielte, recht aut geführt, beinahe ohne Ausnahme in großer Fahrt und berannte das be⸗ kanntlich ſtarke Bollwerk der gegneriſchen Deckung in heißen Attacken. Sehr ſchnell war Vogel auf Linksaußen, aber auch Fenzel und Krukowfky gefielen als Verbinder, obwohl letzterer, wie auch Rechtsaußen Fluder, unbedingt wendiger werden muß. Völlig befriedigend war die heroiſche Leiſtung der Läuferreihe Müller, Schenkel und Wehe. Der techniſch hochveranlagte Müller zeigte ohne in Lobhudelei zu verfallen, ein großartiges Läuferſpiel und der lauge Wehe hielt ſich gegen den gefährlichen rechten Flügel des Gegners äußerſt wirkungsvoll. Schen⸗ kel kam einigemale nicht on den Ball; bei der Klaſſe der Pforzheimer ein allerdings verſtändlicher Leerlauf, Eine ſcharſe Klinge ſchlugen Michel und Streib in der Vertei⸗ digung; beide waren reſtlos fleißig und zerſtörten immer wieder in harter, kämpferiſcher Art die Kreiſe des Wider⸗ ſachers. Wittemann im Tor war äußerſt aufmerkſam. Der 1. Fc Pforzheim war von ſo großem gegne⸗ riſchem Können beſtimmt überraſcht, ſo daß er es ſchwer hatte, in ſein gewohntes Konzept zu geraten. Ein ſehr ſchweres Penſum hatte beſonders die Tordeckung zu leiſten, in der der Hütter Nonnenmacher wiederholt im Brennpunkt tollſter Abwehrparaden ſtand, und die Verteidigung mit dem alten Könner Oberſt ſowie dem nicht minder ſchlag⸗ fertigen Rauh beſetzt, nur ſelten etwas zur Ruhe kamen. Beide Ahwehrſpieler erwieſen ſich als ebenſo hart und ſtabll wie bie geſamte Läuferreihe, in der der lange Mittelläufer Neuweiler ein Spiel großen Formats hinlegte, ſtets zugvoll unterſtſttzt von Burkhardt und Schueck auf den Außen⸗ poſten. Sehr planmäßig waren die dene des Sturmes, in dem Fiſcher, Müller und Schmidt überragten, Ohne Fehl und Tadel amtierte Duchardt⸗Heidel⸗ berg als Schiedsrichter. Exz. Lewald in Buenes Aires Auf feiner Südamerikareiſe hielt Exz. Lewald, der Prä⸗ ſident des Organiſationskomitees für die 14. Olymiade, in Buenos Aires auf dem Kamerabſchaftsabend des La Plata⸗ ber Leitung von intereſſanten und gleichwertigen Kampf, Wacker vollbrachte ſchenkt gegen Pforzheim den Sieg Waldhof ſiegt in Mühlburg doch Heermann iſt die Seele des Ganzen und kann immer und immer wieder klären. In der fünften Minute wird ein von Maier verſchul⸗ deter Händefreiſtoß von Schwörer ſcharf zu 113 eingeſendet,. Mühlburg läßt nicht locker und greift unentwegt das Gäſtetor an. Heermann, Siffling, alles wird zurückgezo⸗ gen, um zu verteidigen. Mit großem Glück werden Er⸗ folge der Platzherren verhütet. Die 24. Minute bringt aber für die Gäſte den vierten Erfolg durch Biehlmeier, der eine Verlängerung von Siffling unhaltbar zu 114 einſchießt. Von Anfang an bis zum Ende haben ſozu⸗ ſagen die Platzherren das Heft in der Hand. Eine ſcharfe Kanonade auf das Gäſtetor erfolgte. Drays muß ſcharfe Schüſſe abwehren und hat alle Mühe, zuſammen mit der Verteidigung, daß kein weiterer Erfolg der Gegner zu ver⸗ zeichnen iſt. Bei einem überraſchenden Vorſtoß der Gäſte ſchießt Mühlburg ein leeres Platztor, doch Batſchau hat zuvor Hände gemacht, ſo daß es an Stelle des Tors ein Elfmeter gibt, den aber Schneider verſchießt. Die letzten Spielminuten zeigen Mühlburg erneut im ſcharfſen Drän⸗ gen auf einen weiteren Erfolg, und in der 35. Minute können ſie aus einer Ecke heraus durch Rothermel das Ergebnis auf 214 ſtellen. Die Lage für Waldhof wird ſehr gefährlich, denn in der 40. Minute heißt es bereits durch Rink gil, und in den letzten fünf Minuten bedarf es für Waldhof der größten Aufmerkſamkeit, daß der verdiente Ausgleich nicht zuſtande kommt, der beinahe erfolgt wäre, als faſt eine Minute vor Schluß ein ſcharfer Schuß aus dem Gäſtetor knapp über die Querlatte ſtreicht. Damit hat das Spiel ſein Ende erreicht. Die Spiele in anderen Gauen Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 31(:0) 10 000 Zuſchauer hatten ſich am Bornheimer Hang ein⸗ gefunden, die ein ſchönes und zweckmäßiges Spiel der Ein⸗ tracht erlebten. Der Angriff gefiel durch ſeinen klugen Aufbau, wobet ſich beſonders Hugo Mantel in der Sturm⸗ führung hervortat. Offenbach ſpielte dagegen reichlich nervös und ohne richtiges Syſtem, im geſamten mehr kraftvoll als ſchön. Ein in der dritten Minute von den Heſſen erzieltes Abſeitstor wurde nicht gegeben, eine Minute ſpäter hieß es durch Möbs ſchon:0 für Eintracht, ein von Möbs ver⸗ wandelter Handelfmeter brachte die Eintracht 20 in Füh⸗ rung, und in der 34. Minute erhöhte der Rechtsaußen St. Hemmerich nach einem Hin und Her vor dem Kickerstor auf:0. Nach dem Wechfel hatten die Kickers mit dem Wind im Rücken mehr vom Spiel, langſam aber kam auch die Eintracht wieder ins Spiel. Nach guten Torgelegenheiten auf beiden Seiten ſchoß Nevetny auf Flanke Kecks den ver⸗ dienten Ehrentreffer. Bei Einkracht war die Verteidigung Greß⸗Stubb hervorragend. Mittelläufer Fürbeth und der ganze Sturm außer dem ſchwachen Schmitt ſpielten gut. Offenbach trat ohne Simon und Kaiſer an; wirklich über⸗ zeugen konnten nur Eigenbredt und die beiden Verteidiger. Beſt(Höchſt) amtierte ausgezeichnet. SV Wiesbaden— FS Frankfurt:0 Die Kurſtädter erlitten am Sonntag ihren erſten Punkk⸗ verluſt auf eigenem Platz. Das Ergebnis wird den beider⸗ ſeitigen Leiſtungen gerecht. Die von den Stürmern me iſt in Durchbrüchen herausgearbeiteten Torgelegenheiten wur⸗ den von den beiden Torhütern ſicher gemeiſtert, auch die beiden Verteidigungen ſpielten ſehr gut. Wiesbaden lag etwas mehr im Angriff, dafür zeigten die Frankfurter die beſſere Ballbehandlung und Technik. Die Heſten Leute waren jeweils das Schlußtrio, bei den Einheimiſchen noch der Stürmer Fuchs, beim FeS Schweinhardt und Schuchardt.— Mangold(Griesheim; amtterte korrekt. Boruſſia Neunkirchen— Sportfr. Saarbrücken 320 In Neunkirchen gab es am Sonntag vor 2500 Zu⸗ ſchauern ein wenta ſchönes, daftir aber recht hartes Spiel, bei dem ſich beſonders die Gäſte hervortaten. Boruſſia ſpielte, durch den Wind hegünſtigt, in der erſten Halbzeit ſtändig überlegen, kam aber zu keinem Tor. Nach dem Wechſel wurde die Ueberlegenheit noch größer, ſo daß die Saarbrücker kaum aus ihrer Hälfte herauskamen. Fuhr⸗ mann ſchoß in ber 12. und 22. Minute zwei ſchöne Tore und kurz vor Schluß erhöhte Theobald auf:0. Bei Saarbrücken war Torwart Joſt der weitaus beſte Mann. Schiedsrichter war Vogler(Frankfurt⸗Grtesheim). FV Saarbrücken— Union Niederrad 323:1) Beide Mannſchaften zeigten keine große Leiſtung. Union trat mit Erſatz für Kirſch, Sack, Kolter und Berger an, die Erſatzleute ſchlugen ulcht ein. Sehr aut gefielen nur Pflug, Scheible und Leichter, die immer wieder durch ge⸗ fährliche Alleingänge der Saarbrücker Abwehr zu ſchaffen machten. Ueberragend war Mittelläufer Müller, ſehr aut der rechte Verteidiger Kolzen. Saarbrücken hatte den Sturm vollkommen umgeſtellt, aus der Referye Schommer in die Mitte geſtellt. Das Experiment bewährte ſich aber nicht ganz. Das Unentſchieden entſpricht den Leistungen. 9500 Zuſchauer, Multer(Landau] aut. ——— Bayern München— 1. 86 Nürnberg:7:8) Das Ergebnis bedeutet für den Club, der in München 15 000 Zuſchauer angezogen hatte, eine Ueberraſchung, denn zwei Drittel des Spieles gaben die Bayern den Ton an, ohne aber nur perkodenweiſe ihre ſonſtige Form zu erreichen. Die Münchner Abwehr ſplelte kataſtrophal, beſonders ſchwach war hier Bader. Dazu kam noch ein ziemliches Ber⸗ ſagen der Stürmer, ſo daß lediglich die Deckungs reihe, an erſter Stelle aber Goldbrunner, volle Arbeit verrichtete. Um⸗ gekehrt war es bei Nürnberg, denn hier bildeten Köhl, Bill⸗ mann und Munkert ein unüberwindliches Bollwerk. Eiſin⸗ ger⸗Regensburg war als Schiedsrichter gut. Spa Fürth— Wacker München 110:0 Die in Ronhof erschienenen 2000 Zuſchauer ſahen unter Wunderlich(Regensburg) einen in der Abwehr eine ausgezeichnete Leiſtung. Fürth rann le immer wieder vergebens gegen die Abwehr der Blauſterne an, aber auch der Angriff wurhe hel den Münchnern nicht Gaues des einen Vortrag über die 11. Olympiſchen Spiele in Berlin. Seine Ausführungen fanden bei den Zuhhrern, die den gro⸗ ßen Saalb is auf ben letzten Platz füllten, großen Beffall. Auch ber anſchlteßend vorgeführte Film über die Olym⸗ piſchen Spiele erweckte rieſige Begeiſterung. Dem Abend AS Nitrnberg überlegen. ten ſtändig mit neun Mann, Der Sturm zahlreiche Torchancen hatte, kräftig genug, um zu Erfolgen zu kommen. Bei Ingolſtadt wohnten auch der deutſche Botſchafter in Argentinien, von Thermann und der Landesgruppenleiter ber NSDAP, Küſter, bei. Am Samstag ſoll der Abend im Klub de Gimnaſia 0 Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen vernachläſſigt. bringenden Treffer erzielen. Die erſte Hälfte endete torlos. In der 73. Minute konnte dann Fürth durch Janda 2 den ſteg⸗ As W Nürnberg— VfB Ingolſtadt/ Ningſee:0 Beide Mannſchaften seigten ein nur mäßiges Spiel. Der war während der ganzen Spfelzelt klar Ingolſtadt verteidigte während Her 90 Minu⸗ des ASV, der war aber nicht durchſchlags⸗ Esgrima, dem bedeutendſten Sportverein in Buenos Aires,] war Torwart Schmidt ber ſeine Wiederholung finden. Schiedsrichter Thalmeier(München). beſte Mann. 3000 Zuſchauer. 2 Nummer 519 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. November 1936 Phönix Mannheim 1 121 is Mannheim— Heddesheim:1 Jeudenheim— Kurpfalz Neckarau 512 Viernheim— Käfertal 211 Edingen— Ilvesheim 24 Neulußheim— Hockenheim 41 Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte N 9— 1 4014 18:2 Olympi 6 2 1 28:15 14•4 Phöni 6 1 2 19˙14 18:5 G 4 2 2 31.15 11:7 4 2 3 20:15 10.8 5— 5 22.24 10⁰¹⁰ no! 4 1 4 14:15 99 ih 0 4 1 5 25:88.11 heim 9 3 2 4 21:19.10 9 2 5 16.24 6˙12 9 1 1 7 11.34 315 —.5 1 9 15:43.19 Anentſchieden bei Phönix Phönix Mannheim— Germania Friedrichsfeld:1 nem äußerſt wichtigen Treffen ſtanden ſich hinter hule der Mc Phönix und die Germania ſegenüber. Während es ſür erſteren darum eiten Tabellenplatz nicht nur zu behaupten, zu befeſtigen, galt für die Germania die einem neuen Erfolg weiter nach vorn zu hohen Einſatz entſprechend wurde die aller zu Gebote ſtehenden Energie durch⸗ iir war dabei aber nicht gerade vom Glück denn man konnte trotz aller Anſtrengungen nicht daß die Germania einen wichtigen Punkt mit nahm. sgeglichenen Feldleiſtungen zu Beginn des Tref⸗ n bald von einer ſtärkeren Ueberlegenheit der aft elöſt, ohne daß dieſelbe jedoch praktiſch ertet werden konnte, dagegen kam Friedrichsfeld Minute überraſchend zum Führungstreffer; ein Weitſchuß von Heil hatte über Weſtphal hin⸗ Tor gefunden, Bis zur Pauſe mußten Toren verſchiedentlich ganz gefährliche Situa⸗ tionen geklärt werden; zählbare Erfolge aber waren keiner Partei beſchieden. ch der Pauſe mußte Friedrichsfeld ohne den bei zufammenprall verletzten Torwart Hollerbach an⸗ ieſe Schwächung machte ſich natürlich ſtark be⸗ n nach 8 Minuten landete ein von Heinz ge⸗ oß zum Ausgleichstreſſer im Netz. Trotz Friedrichsfeld noch nicht entmutigt und ſetzte n Angriffen die Phönixdeckung wiederholt ſtark Druck, kam aber dabei ebenſowenig zu weiteren Er⸗ wie der Phönix der ſeine zahlenmäßige Ueber⸗ zeit nicht auszunutzen verſtand. Mannheimer Phönix bat ſich mit größter Aus⸗ lagen. Der Sturm, mit Schüßler in der Mitte, rſt verbiſſen an, aber es machte ſich doch das von Rasmus ſtark bemerkbar. Unermüdlich fleißig war die gefamte Läuferreihe; Greiner. von ſeinen Kame⸗ raden aufs beſte unterſtützt, lieferte einen beachtlichen Auf⸗ ˖ in der Verteidigung ſchlugen fich Kaiſer und 2 mit Wucht und Können. Weſtphal im Tor Germania Friedrichsfeld war ein tapferer, un⸗ Gegner, deſſen Sturm mit einſotzbereiten, n beſetzt war, die zug⸗ und wechſelvoll an⸗ ien konnten hier Heil und Jung. Als sfähig zeigte ſich die geſamte Läufer⸗ und auch die Verteidigung, mit Schmidt und Ehret t, ſchlug ſich ebenſo wie Hollerbach zwiſchen den , ohne Tadel, leider wurde dieſer noch vor der aufe verletzt und mußte ausſcheiden. Hoher Sieg von 08 Mannheim 8 Mannheim— Heddesheim 521 ſartungsgemäß holte ſich os am Sonntag auf eigenem nen ſchönen Sieg gegen die Heddesheimer, die ſich er wehrten, die aber nach der Pauſe nicht mehr Schon bald nach Beginn holt Wolter die Füh⸗ Lindenhöfer, die auch weiterhin das Spiel ten können. Walter hat eine Rieſenchance, vor dem Tor ſteht, aber Gallei im Gäſtertor u ſcharfen Ball, ebenſo wie einen Prachtſchuß, jäßt. Trotz rieſigem Eifer der Gäſte können dieſe ohen Spiel bei dem herrſchenden ſtorken Wind 3 ausriehhten. 08 dagegen iſt glücklicher. Rottmann leicht auf:0 erhöhen. Bei einem Scharfſchuß von orſt zeigt Gallei wieder ſeine Kunſt. Wieder iſt es Rott⸗ mann, der nogb vor der Pauſe ein drittes Tor ſchießen f iederbeginn kann. Nach W haben die Hedoesheimer ihr Pulver verſchoſſeen, ſelbſt Gallei iſt ermüdet und kann nicht Mehr Zurchholte. Als der ganze Innenſturm der Linden⸗ rei Hurchkommt, iſt das vierte Tor fällig. Kraft Raug ſchön vor, der nur noch Gallei zu ſchlagen 8 file Tor läßt nicht lange auf ſich warten. f 4 Engſter an die Latte und Kraft drückt ringenden Boll ins Tor. Eine ganz große Walter aus. In den letzten Minuten nehmen ke iſte nochmals zuſammen. Schmidt tritt einen Statt wuchtig an die Latte und bald kommen ſie zum Ehrentreffer Eckel läßt einen Ball aus der Hand fallen, o daß Keitner einlenkan kann. Damit iſt der von Bingler⸗ Heidelberg ſehr gut gebeitete Kampf zu Ende. Beim Sieger konnte die Hintermannſchaft ſehr gut ge⸗ fallen. Eckel war bis auf den einen verhängnisvollen Fehler guk. Sicher Egeter und Engſter als Verteidiger. Letzterer auch ſpäter als Mitteläufer. Schiefer war nicht immer auf der Höhe, ſeine Nebenſpielex hielten ſich gut. Im Angriff war Rottmann der erfolgreichſte Spieler, Leider wurden hier die Flügel viel zu wenig eingeſetzt. Kroft zeigte gute Anlagen, er wird ſich erſt einſpielen müſſen. Der Gegner ſtellte, wie ſchan ſo oft eine Mannſchaft Feld, die zwar einen großen Eifer entwickelt, aber 7 5 1 allein genügt nicht, um Punkte zu bekommen. Vor . ing es noch an, aber ſpäter traten ſtarke rſcheinung. Gallei hielt recht tapfer, während erteidiger wenig einzuſetzen hätten. Schwach die Säukerreihe. Kräfte. Im Sturm Schmidt und Jöſt die treibenden Neckarau wieder hoch geſchlagen Feudenheim— Kurpfalz Neckaran:2(:0) Zu einem hohen Siege kam Feudenheim am geſtrigen Sonntag gegen den Bezirksklaſſen⸗Neuling Kurpfalz Neckarau. Mit:2 blieben die Punkte in Feudenheim, jedoch gibt das glatte Ruſaltet keineswegs den harten Kampf wieder, den ſich beide Mannſchaften über eine Stunde lieferten, bis ſchließlich die Entſcheidung für die im Spiel beſſere Mannſchaft fiel. Glücklicherweiſe hatte man diesmal in Stier ⸗Eſchelbronn einen Schiedsrichter mit der Leitung beguftragt, der durch eine ſehr gute Lei⸗ ſtung das Spiel jederzeit in der Hand hatte. Bedauerlich iſt dagegen, daß manchen Spielern immer wieder die Nerven durchgehen, wenn der Kampf in eine entſcheidende Phafe tritt. Wie dieſe Art Sportler mit dem Gegner Uugehen— man findet dieſe Leute leider in zahlreichen Mannſchaften—, iſt unglaublich und mit Sport und Sporklameradſchaft hat deren Spiel wirklich nicht mehr das Geringſte zu tun. Wo bleibt der Vereinsdietwart? Wo bleibt da die Vereinsdiſziplin? Solche Zuſtände Wollen wir im Sport nicht und Spieler und Vereins⸗ allhänger, die ſich nicht darein ſchicken können, gehören Alcht mehr auf den Sportplatz. Die erſte Halbzeit des Spieles war Feudenheim leicht überlegen, aber der Sturm hatte die ſchlechte Spielhälfte, ſo daß zahlreiche Torchancen buchſtäblich ins Waſſer fielen. Wer ſedoch nach Seitenwechſel mit einem ſicheren Feuden⸗ heimer Siege gerechnet hatte, ſah ſeine Hoffnungen lange enttäuſcht, denn Kurpfalz kam immer beſſer ins Spiel und konnte zweimal ſogar in Führung gehen. Eine Herein⸗ gabe des Rechtsgußen führte durch den Linksaußen zum erſten Tor und das ſofort folgende Ausgleichstor der Feudenheimer beantwortete Kurpfalz nach wenigen Mi⸗ niken mit einem zweiten Treffer. Ein haltbarer Ball brachte Feudenheim wieder zum Gleichſtand. aber bis über die Mitte der 2. Halbzeit hinaus hielt Kurpfals das Spiel 273, bis der Mittelſtürmer Feudenheim durch prächtigen, Ageierken Schuß in Front brachte. Zwei Elfmeter be⸗ ö tzirksklaſſe ohne Aeberraſchung ſiegelten in den letzten 10 Minuten das Schickſal der Gäſte, die damit eine zwar verdiente, aber entſchieden zu hohe Niederlage einſtecken mußten. Ein knapper Sieg Amieitia Viernheim— Käfertal 211 Viernheimer Amicitia iſt bei der Vorrunde Heimatſpielen wahrhaft reichlich geſegnet, und gerade ſer Umſtand hätte eigentlich bis jetzt ein beſſeres Ab⸗ ſchneiden der Heſſen erwarten laſſen. Aber die alte Schlagkraft und der frühere Kampfgeiſt iſt von den Viern⸗ heimern gewichen wie der Schnee vor der Sonne. Die Teilungskurve der Heſſen, die man einſt vollauf mit Recht die grüne Gefahr nannte, iſt um ein Beträchtliches zurück⸗ gegangen. Der:-Sieg in Friedrichsfeld war bis jetzt 2 Die mit die⸗ Der die überzeugendste Leiſtung in der ganzen Runde, dann haben die beiden Heſſenſiege über die Neulinge abſolut nichts Beſonderes zu bedeuten gehabt. Demgegenüber ſtehen dann zwei weitere Unentſchieden und ſchließlich auch drei Niederlagen, die zum überwiegenden Teil ſogar franko Haus bezogen wurden. Mit ſo viel Licht und noch viel mehr Schatten finden wir die Viernheimer Gäſte heute in der Tabellenmitte gleichermaßen nach unten und oben geſichert. . Die Viernheimer Amieitia dürfte dieſe Tatſache viel⸗ leicht noch nie ſo ſchmerzlich empfunden haben als an die⸗ ſem zweiten Novemberſonntag, wo es wieder einmal gegen den alten Bekannten und Nachbarn, Sportklub Käfertal, ging. Mit den Leiſtungen der Deckung konnten die Viern⸗ heimer in dieſem Treffen zunächſt durchaus zufrieden ſein. Was aber weniger zu überzeugen wußte, war die Läufer⸗ reihe und der Angriff, deren rieſtiger Eifer allerdings An⸗ erkennung verdient. Viernheim iſt in der unglücklichen Lage, ſeine Reihen da auch in dieſem Kampf wieder wenigſtens vier Mann Erſatz geſtellt werden mußten, und ſo lange eben die Auf⸗ ſtellung nicht intakt iſt, wird man um ſchwankende Lei⸗ ſtungen(Mittelläufer) kaum herumkommen. Aehnlich die Dinge auch bei Käfertal. Hervorſtechend auch auf dieſer Seite die Arbeit der Abwehr, in der ganz beſonders Tor⸗ wart Vetter zu gefallen wußte. Aufmerkſam die Läufer⸗ reihe, in der Kilian ſein Gegenüber um Naſenlänge über⸗ ragt. Einen ſchwächeren Eindruck machte der Angriff, wo Fuchs ebenſo wie der fehlende Jenne in der Läuferreihe natürlich nicht vollwertig erſetzt werden konnten. Flüſſig arbeiteten die Stürmer, aber wie geſagt, ohne die zügige Aufbauarbeit eines Fuchs, den man ſich in der Käfertaler Mannſchaft nur ſchlecht wegdenken kann, Das Spiel ſelbſt, das einſtmals ein Kaſſenſchlager erſter Ordnung war, hatte wohl kaum mehr als 500 Zuſchauer angelockt, die mit dem temperamentvollen Spielgeſchehen lebhaft mit⸗ gingen. Der Kampfſcharakter war jederzeit betont, aber man blieb im weſen hen im Rahmen des Erlaubten. Schiedsrichter Naßner⸗Schwetzingen leitete, abgeſehen von einigen belangloſen Kleinigkeiten, aufmerkſam und zu⸗ friedenſtellend. Die Tore wurden in den erſten 45 Mi⸗ unten erzielt, und zwar für Viernheim durch Kiß 3 und Müller, während ein Handelſmeter durch Hoerr das Gegen⸗ tor Käfertals ergab. Ilvesheim ſiegt weiter Fortuna Edingen— Alemannia Ilvesheim:4 In dieſem Treffen waren natürlich die Ilvesheimer haus hohe Favoriten; man konnte auch einfach nichts anderes als einen Sieg der Gäſte erwarten und ſchon ein Remis wäre eine gewaltige Senſation geweſen. Wohl haben die Edinger in den bisherigen Treffen einen großen Eifer an den Tag gelegt, in bezug auf Technik und Tat⸗ tik aber haben ſie noch nichts zeigen können und auch nicht viel hinzugelernt. Anders die Ilvesheimer, ſie haben be⸗ wieſen, daß ſie nicht nur zu ſpielen, ſondern auch zu kämp⸗ ſen verſtehen. Sie haben auch zuf fremden Plätzen ihr Können unter Beweis geſtellt und darum— warum ſollte es gerade in Edingen ſchief gehen und der Tabellenletzte zum Ueberraſchungserfolg kommen! Man war ſich über einen Ilvesheimer Sieg einig, nur das Ergebnis war noch ſtrittig. Ilvesheim kam dann auch zum Sieg, aber die Leiſtungen waren ſo ſchwach, daß man froh war als die zeitweiſe planloſe Kickerei ein Ende hatte. Die Mannſſhaftsleiſtung des Siegers war gegen früher nicht wieder zu erkennen. Man ſpielte in allen Reihen weit unter Form. Anſcheinend hatte man den Tabellen⸗ letzten doch zu leicht genommen und wäre der Gegner mit Ausnahme im Eifer nicht gor ſo harmlos geweſen, man hätte eine peinliche Ueberraſchung erleben können. Der beſte Mannſchoftsteil war noch der Sturm, der wenigſtens hin und wieder etwas zeigte. Edingen war wohl eifrig und ſchnell, aber baktiſch und techniſch ſo hormlos, daß der Sieg der ſehr ſchwachen Il⸗ vesheimer als verdient bezeichnet werden konnte. Sehr gut ſchlug ſich das Schlußtrio. Die Läuferreihe war an⸗ ſprechend im zerſtören der gegneriſchen Aktionen, iber im Rufbau ſah man wenig. Harmlos blieb der Sturm, ſo harmlos, daß ſich die Ilvesheimer noch allerhand Fehler und Fehbſchläge erlauben konnten. 1 Roſenberger⸗Plankſtadt war nicht ſattel feſt. Bis zur Pauſe bam Ilvesheim bei Ueberlegenheit und mit dem Wind im Rücken zur:0 Führung durch Hart⸗ mann. Nach dem Wechſel gingen die Leiſtungen beider⸗ ſeits immer mehr zurück. Edingen hatte wohl die Wind⸗ hilfe, aber eine Wendung zum Beſſern blieb aus. Ledig⸗ lich mit Hilfe der kriſſen Flvesheimer Schnitzer kam man zu 2 Erfolgen, während Ilvesheim wieder durch Hartmann dum 4. Erfolg bam. ganz im den Tſschammer⸗Pokal Wormatias großer Sieg— Schalke ſchlägt Schweinfurt und iſt im Endͤſpiel Vie Benrath— Wormatia Worms:3(:8) Nun hat es Wormatia Worms doch geſchafft. Was in Worms beim erſten Trefſen der Vorſchlußrunde gegen den Vfe Benrath mißglückte, gelang nun am Sonntag beim Wiederholungsſpiel im Düſſeldorfer Rheinſtadion. Der Südweſtmeiſter kam zu einem verdienten:2⸗Sieg, der ſchon bei der Pauſe feſtſtand und trifft nun am 22. Nov. in Leipzig auf den VfB Leipzig zur Ermittlung des End⸗ ſpielgegners ron Schalke 04, der am Sonntag die Schwein⸗ furter ausſchaltete. Infolge des windigen und unfreund⸗ lichen Wetters hatten ſich zu dieſem Treffen nur etwa 6000 Zuſchauer eingefunden, die einen abwechſlungs reichen Kampf ſahen. Obwohl Benrath nach dem Wechſel zeitweiſe über⸗ legen ſpielte, gelang es den Rheinländern aber nicht, die Deckung der Süddeutſchen zu überwinden und zum Siege zu kommen. g Benrath kam ſehr ſchwer ins Spiel, während die Wormſer gleich ſehr energiſch und mit Nachdruck angrifſen. Trotzdem waren es aber erſt die Rheinländer, die durch Hohmann in der 10. Minute zum erſten Erfolg kamen. Aber bereits 6 Minuten ſpäter hatten die keineswegs ent⸗ mutigten Wormſer ausgeglichen. Der ausgezeichnet ſpie⸗ lende Fath war es, der den erſten ſüddeutſchen, Erfolg verbuchte und dann bereits 3 Minuten ſpäter oͤie Wormſer in:1⸗Führung bringen konnte. Benrath fand ſich dann etwas beſſer, konnte aber nicht verhindern, daß Worms durch Tiator die Führung auf:1 erhöhte. Erſt gegen Schluß der erſten Hälfte, als die Rheinländer etwas drückten, war es Lenzki, der auf:8 herankam. Nach dem Wechſel verſuchten beide Mannſchaften, eine Verbeſſerung des Ergebniſſes zu erreichen, was aber nicht glückte.— Worms hatte faſt ſtets nur zwei Stürmer an der Mittellinie ſtehen, die übrigen verteidigten mit Ge⸗ ſchick und Mut. Kurz vor Schluß gab es für die Süd⸗ deutſchen noch einmal eine große Chance, als Eckert, frei vor dem Tore ſtehend, verſchießt. Hohmann, Pickartz und Budde hatten ebenfalls einige Torgelegenheiten, die aber vergeben wurden. Benrath hatte zum Schluß ein Eckenverhältnis von 7˙1 herausgeholt. 5 5 Der Sieg der Wormſer war etwas glücklich, da die Mannſchaft nur in der erſten Hälfte gut ſpielte. Fath er⸗ wies ſich wieder als ſehr ſchußkräftig und wurde von Kluck ſchlecht gedeckt. Gut waren der Torwart Eckert, Verteidiger Winkler, Kiefer, der als dritter Verteidiger ſpielte, Rechts⸗ außen Lehr und vor allem der Mittelſtürmer Eckert. Bei Benrath konnte Klein im Tor nicht ganz über⸗ zeugen, vor allem hätte er den dritten Treffer der Wormſer verhüten können. Die Verteidigung ſpielte reichlich ſchwach, Bünger wurde ſchon vor der Pauſe wieder verletzt. Beſter Mann war Tuſch, der ebenfalls zurückgezogen ſpielte. Eifrig waren Hoffmann und Brill. Der Angriff arbeitete zufrie⸗ denſtellend. Hohmann ſetzte ſich ſehr ſtark ein. S hiedsrich⸗ ter Winkler(Hannover) war dem Spiel ein guter Leiter. Schalke im Enoſpiel FC Schalke 04 Fc 05 Schweinfurt:2(:0) Das Vorſchlußrundentreffen um den Tſchammer⸗Pokal, das in Gelſenkirchen auf dem Platz von Schalke 04 vor nur Jußball Gau Pommern: Greifswalder Sc— VfB Sdettin 612; Polizei Stettin— Vic Stettin(Geſ.⸗Spiel] 22. Gan Brandenburg: Minerva 93— 1892:8; Hertha⸗BSC— Bewag weide— Viktoria 89:1; Blauwe Wacker 04— Tennis Boruſſia 310. Gau Schleſien: Vorwärts Breslau— Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz:2; Vf Gleiwitz— SW 02 Breslau 224; Hertha Breslau— Ratibor(8:0; Beuthen 09— Reichs⸗ bähn⸗SW Gleiwitz:0. Gau Sachſen: Guts Muts Dresden— Dresdner SC :1; Rieſaer SV— Tura Leipzig:2; Fortung Leipzig Wacker Leipzig:0; Polizei Chemnitz— VfB Leipzig 513; BC Hartha— SC Planitz 111. Gau Mitte: Crick⸗Vikt. Magdeburg— SpVa Erfurt :0; Viktoria 96 Magdeburg— Merſeburg 99:2; 1. SV Jena— Sportfr Halle:0; SV 05 Deſſou— Wacker Halle ausgef.; Fc Thüringen Weida— FC 07 Lauſcha:0. Gau Norbdmark: Sperber Hamburg— Eimsbüttel:6; Hamburger SV.— Vietoriga Hamburg:2; Rothenburgsort gegen Fc St. Pauli:3; FC 93 Altona— Holſtein Kiel 313. Gau Weſtfalen: Tus Bochum— Weſtfalia Herne 011; Boruſſig Dortmund— Hüſten 09:1; SpVg Herthen— SW Hönrop:0; SV Rotthauſen— Germonia Bochum 21. Gau Niederrhein: Duisburg 99— Fortuna Düſſeldorf :2; Hamborn 07— Schwarzweiß Eſſen:0; Rotweiß Ober⸗ hauſen— Duisburger V 08:0. Berliner Sportv. Union Oberſchöne⸗ iß— Nowawes on:2; Gan Mittelrhein: SV Beuel— Bi Köln 111; Rhe⸗ nania Würſelen— Bonner FV:1; Turo Bonn— Tus Neuendorf:2; SV Mülheim— Köln Sülz 07:2; Kölner SC 90— Spg Andernach:2. Gan Nordheſſen: SC 03 Kaſſel— Bor. Fulda; JC 98 Hanau— Kew Wachenbuchen:1; Germania Fulda— VfB Friedberg 11. Anterbaben Oſt FVg Eppelheim— Sg Eberbach 90 Badenia St. Ilgen— Freya Limbach 111 SV Sandhanſen— Union Heidelberg:3 c Kirchheim— Kickers Walldürn:8 98 Schwetzingen— J 09 Weinheim 31 Siegesfeier bei der Kanu⸗Geſellfchaft 1922 Ehrung erfolgreicher Waſſerſportler Das Abpaddeln unſerer Mannheimer Kanuſportler iſt längſt vorüber, bereits hat man ſich angeſchickt, die Win⸗ terarbeit aufzunehmen und damit iſt auch der Zeitpunkt gekommen, wo man noch einmal Rückſchau zu halten hat über die Leiſtungen des abgelaufenen Jahres. Die Saiſon 1996 hat ſich für unſere Mannheimer Kanuſportler be⸗ ſonders gut angelaſſen und die erzielten guten Leiſtungen haben dem Mannheimer Kanuſport auch einen fühlbaren Auftrieb gegeben. Beliebt war jo der Kanuſport zwar ſchon immer und auch der Leiſtungsgrad ſtand allenthalben auf guter Stufe, aber eine erfolgreiche Breitenarbeit, die haben erſt die letzten Jahre zu bringen vermocht. Dies ganz beſonders bei der Mannheimer Kon u⸗Ge⸗ ſellſchaft 1922 die es unter der fachlichen und tech⸗ niſchen Führung ihres Vereinsleiters Zahn in dieſem Jahre zu geradezu beiſpielloſen Erfolgen brachte. In der richtigen Erkenntnis, die Jugend für den Kauuſport zu gewinnen und dieſe Jugend zu hegen und zu pflegen. hat die Mac 1922 einen Weg beſchritten. der zum Erfolg führen mußte. Die viele Mühe und Arbeit— an der nicht geringen Anteil auch der beutige Ehrenvorſitzende des Vereins, Sigmann, hat— hätte wohl keinen ſchö⸗ neren Lohn finden können, als in dieſem ſo erfolgreichen Sportjahr 1936. Grund genug, daß die Mach 1922 ihre Mitglieder zu einer Feierſtunde einlud, aber auch Grund genug, die tapferen Sportler des Vereins, zu ehren. Dem Kaſinoſaal hatte, man ein feſtliches Kleid angelegt und ein beſonders hübſches Bild boten die vielen ſorbenprächtigen Wimpel befreundeter Vereine, die in großer Aufmachung die Wände zierten. Vereinsführer Zahn hielt eine herz⸗ liche Begrüßungsanſprache und konnte man unter den zahlreich erſchienenen Mitgliedern u a. auch Vertreter der befreundeten Vereine, wie Paddel⸗Geſellſchoft Monnheim, Kanu⸗Geſellſchaft Neckorau und Waſſerſportverein Sand⸗ hofen feſtſtellen. Von überall her waren der 192² zu ihrem erfolgreichen Leiſtungsjahr aufrichtige und herz⸗ liche Glückwünſche zugegangen, ſo in erſter Linie von Ortsgruppenführer Stalf, dem Führer des Mannheimer Sportes im Re, dann von Gaufachamtsleiter der Gaue g und 14 Der Gaufachamtsleiter gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß er die Mah 1922 nach Abſchluß der Saiſon an erſter Stelle im Doppelgau ſehe. Sowohl in der Punkttabelle, als auch in der Rang⸗ liſte ſind die Mannheimer erfolgreich zur Spitze durchgekommen. und das war bei der ſtarken Kon⸗ kurrenz beſtimmt nicht einfach. In Frankfurt, Berlin, Hanau, Mainz, Duisburg, Radolfzell, Erfelden und an⸗ deren Plätzen iſt man von Sieg zu Sieg geeilt und hat dort vornehmlich ſeine Stärke im Kafak bewieſen. Man errona insgeſamt 45 verbandsoffene Siege, die zum Teil durch Einzelrennen errungen wurden. An der Spitze dieſer Einzelleiſtungen ſteht der Jugendfahrer Nol ler, eine der größten Hoffnungen des Maunheimer Kann⸗ ſportes. In 22 Rennen geſtartet, landete er ebenſoviele Siege und ſtellte damit eine kaum glaubliche Leiſtung auf, die ihren Höhepunkt in den mit ſeinem Vereinskameraden Hauk errungenen drei Deutſchen Jugend⸗Meiſterſchaften fand. Ein weiteres überaus gerfolgreiches Fahrerpaar waren Plitt⸗Lorenz, die über die Anfänger⸗ zur Seniorenklaſſe ſtarteten und drei Gaumeiſterſchaften nach⸗ hauſe paddelten. Nächſtgrößerer Erfolg war dann die Gau⸗ meiſterſtafette, die man mit Nol ler, Plitt, Lorenz, Weißgerber, Zahn, Bernhard. Mohr. Hauk, Karle und Hilde Becker gewann. Vereinsführer Zahn ehrte ſeine erfolgreichen Kamera⸗ den durch Ueberreichung von ſchmucken Olympigalbums und würdigte ſo in ſinnvoller Art die tapferen Leiſtungen. In einem markanten Appell forderte er von ſeinen Mitgliedern neue Höchſtleiſtungen im kommenden Jahre, wo man auf das 15 jährige Beſtehen zurückblickt. Ein Treuegelöbnis zu Führer und Vaterland ſowie die beiden Nationalhymnen beendeten den ſchlichten Ehrungsakt, der überleitete zu einem gemütlichen Beiſammenſein. Die Kapelle Mater hatte den muſikaliſchen Teil übernommen, während die Jugendmitglieder Mauch, Ziegler und Frl. Jung es glänzend verſtanden, die Pauſen mit Handharmontkaſolis und humoriſtiſchen Einlagen vorteilhaft auszufüllen. Alles in allem ein Abend voll dankbarer Anerkennung einer ſportlich großen Leiſtung, die in der Chronik des Mannheimer Kanuſports, im Beſonderen aber natürlich in der Vereinsgeſchichte der Mannheimer Kan u⸗Ge⸗ ſellſchaft 1922 unvergeſſen bleiben wird. — 10 000 Zuſchauern ausgetragen wurde, brachte den erwar⸗ teten erbitterten Kampf zwiſchen Schalke 04 und dem FC 05 Schweinfurt. Die„Knappen“ konnten den Platzvorteil zu einem knappen:2⸗Sieg auswerten, aber ſelbſt auf fremdem Platz hatten die Bayern durchaus die Möglichkeit zum Sieg, und tatſächlich führten ſie auch eine Viertelſtunde vor Schluß noch mit:0, ohne aber dieſen Vorſprung im Endkampf be⸗ haupten zu können. Die größere Erfahrung der Weſtfalen und ſchließlich das Glück entſchieden in den letzten Minuten zu Gunſten der Einheimiſchen. Zweifellos ſpielte Schalke für das Auge gefälliger, und in techniſcher Beziehung hatte es ein Plus den Schweinfurtern gegenüber, aber die Gäſte imponierten durch ihren Kamfgeiſt und ihr ſchnelles, flüfff⸗ ges Zuſammenſpiel. Ganz großes Können ſah man von dem Schweinfurter Torhüter Sieder, während in der Ver⸗ teidigung Lochner ſeinen Partner Brunnhuber klar über⸗ traf. Borzel war ein vorzüglicher dritter Verteidiger, wäh⸗ rend Kitzinger 2 und Kupfer als Außenläufer ſowohl in der Abwehr wie im Aufbau wieder Hervorragendes leiſteten. Im Sturm war der Linksaußen Rätzer der gefährlichſte Mann, aber Rühr, Spitzenpfeil, Kitzinger 1 und Roſen⸗ bauer waren nicht minder gefährlich. Insgeſamt hinterließ die Schweinfurter Elf im„Kohlenpott“ einen ſehr guten Eindruck, und wenn ſie geſiegt hätte, dann hätte man dieſen Erfolg nicht einmal als unverdient bezeichnen können. Die glücklicheren Schalker ſpielten anfangs recht luſtlos, d. h. ihr Spiel lief nicht in der gewohnten Weiſe. Kuzorra und Kalwitzki kamen Zug, und auch Szepan wurde erſt nach der Pauſe beſſer. Pörtgen war der eifrigſte Stürmer, auch Urban zeichnete ſich aus. In der Läuferreihe war Tibulſki der Beſte, da⸗ gegen war Gelleſch ſchwach. Die Verteidigung zeigte ſich verſchiedentlich unſicher, insgeſamt hatte ſie aber am Erfolg großen Anteil. Schiedsrichter war Peters(Berlin), der ausgezeichnet und unauffällig leitete. In der erſten Halbzeit batte Schweinfurt etwas mehr vom Spiel, immerhin gab es die gefährlicheren Lagen vor dem Schweinfurter Tor. Lochner zeichnete ſich hier wieder⸗ holt durch gute Abſchläge aus. Nach einer Viertelſtunde ſchoß Szepan einen Freiſtoß von der Strafraumgrenze, aber Sieder hielt den Ball famos. Schweinfurt erzielte einige Ecken, aber zu Toren reichte es nicht. So endeten die erſten 45 Minuten torlos. Vier Minuten nach Wiederbeginn ſchoß Schweinfurt den Führungstreffer, und zwar war es Spitzenpfeil, der den von Rätzer getretenen Eckball unhaltbar einköpfte. Schalke drehte nun mächtig auf, und Schweinfurt kam mehr und mehr ins Hintertreffen. Erſt in der 32. Minute gelang Urban durch Kopfſtoß der Ausgleich. Noch einmal kam Schweinfurt, wiederum durch Spitzenpfeil, zur Führung, aber obwohl nur noch wenige Minuten zu ſpielen war, konnten die Gäſte den Vorſprung nicht zum Endſieg aus⸗ werten. Aus einem Gedränge vor dem Schweinfurter Tor ſchob Gelleſch den Ball zum erneuten Ausgleich ein, und drei Minuten vor Schluß erzielte Pörtgen das Ehrentor. Stätter nach Polen verpflichtet in der erſten Halbzeit gar nicht zum 5 Stätter vom Poſt⸗Sportverein Mannheim unternimmt mii der württembergiſchen Gauſtaffel vom 2. bis 8. Dez. eine Reiſe nach Warſchau, Loydzen und Königshütte, wo er dreimal in den Rina ſteigen wird. T im Reich ö Pfalz Oſt Phönix Ludwigshafen— SpVg Mundenheim 1: TS Rheingönheim— Pfalz Ludwigshafen 32 Ich 0s Ludwigshafen— J 08 Mutterſtadt 421 ö TV Frieſenheim— Fc 1914 Oppau:2 Kickers Frankenthal— Germania Ludwigshafen 012 Pfalz Wett Mer Kaiſerslantern— Fc Rodalhen 1 BfR Kaiſerslautern— Pfalz Pirmaſens 220 5 Länderſpiele: Zürich: Schweisd— Oſterreich 1 Luxemburg: Luxemburg— Schweiz B 321. Gau Württemberg Stuttgarter Kickers— 1. SSW Ulm:5(:1 Obwohl die Degerlocher Begegnung zwiſchen den Stu garter Kickers und dem 1. SS Ulm im Schatten des gro ßen Lokalkampfes V— Se ausgetragen wurde, hatten ſich immerhin 3000 Zuſchauer eingefunden, die eine nich alltägliche Ueberraſchung erlebten. Die Ulmer Mannſchafl, 1 die bisher mit recht unterſchiedlichen Leiſtungen ihre Mei ſterſchaftsſpiele beſtritten hatte, i hervorragende Partie und triumphierte ſchließlich mit 522 (:1) Toren.— Schiedsrichter Blind(Heilbronn) leitel gut. 8 Vic Stuttgart— Sc Stuttgart:2(:1) In dieſem von 4500 Zuſchauern beſuchten Stuttgart Lokalkampf ſtand der Sieg des VfB nie in Frage. Die Be wegungsſpieler unter Führung ihrer Taktiker Koch un Rutz übernahmen gleich das Kommando. Der Sportklub konnte es nur ſeinem hervorragenden Torhüter Zeyher dan. ken, daß die Niederlage nicht höher als 224(121) angie Ein Verdienſt, was übrigens auch der ſoliden Ab weh Weller⸗Janſen zuzuſchreiben iſt. Sportfreunde Eßlingen— Union Böckingen 11 100 Vor 1500 Zuſchauern lieferten ſich bei einer gute Schiedsrichterleiſtuna von Gewinner(Stuttgart] die Eß⸗ linger Sportfreunde und Union Böckingen einen dme nichts getrübten ritterlichen Kampf der mit:1(120) ver dientermaßen unentſchieden endete Zwar waren die Eß⸗ linger den Böckingern in techniſcher Hinſicht überlegen aber vor dem Tore vergaßen die Stürmer das Schießen FV Zuffenhauſen— Sportfreunde Stuttgart:2 270 Auf der Schlotwieſe in Zuffenhauſen beſchloſſen als erſt württembergiſche Vereine der FV Zuffenhauſen und Sport freunde Stuttgart die Reihe ihrer Vorrundenſpiele⸗ N einem ausgeglichenen Spiel teilten ſich die Mannſchaſten durch ein 22(:)⸗Unentſchieden in die Punkte. N Seiten vermißte man die große einheitliche Leiſtung. Wit rend die Stuttgarter mit ihrer in den letzten Spielen es währten Mannſchaft antraten, mußten die Zuffenhauſen den verletzten Verteidiger Hall und den Mittelſtürmer Her, mann, der geſperrt iſt, erſetzen. Schiedsrichter Keck(Eßl gen), der in der erſten Hälfte keinen Wunſch offen ließ, gil das Spiel nach dem Wechſel vollkommen aus der Hand daß ſich einige unliebſame Szenen ereigneten, die in der Herausſtellung des Zuffenhauſener Verteidigers Eckert a übrigens der beſte Mann des Feldes war, ihren Höhepunk erlebten. S Göppingen— SpVg. Cannſtatt:0(220) Vor rund 1000 Zuschauern kam der S Goppine am Sonntog zu Hauſe zu ſeinem erſten Steg, der mil!“ (20h den Leiſtungen beſder Mannſchaften gerecht wur Der Göppinger Sturm hatte durch die Umſtellung— fer Färber wurde in den Sturm geſtellt— ſtark an Dur ſchlagskraft gewonnen, eine Tatſache, die auch dadurch erkennen wok, daß ſich Färber als erfolareichſter Torſchllt betätigte. Bei Cannſtatt wirkte Brüſtle mit Jon de das Gerücht umgina, daß er zum 1 Sc Ulm ie geſiedelt ſei. Schiedsrichter Dörrbecker(Stuttgal leitete gut. a Der Berliner Willi Seisler, der frühere deutſche ſter im Leichtgewicht, will ſich vom aktiven Borſport zur ziehen. Am kommenden Mittwoch, 11 November, wird e in den Berliner„Germania⸗Sälen“ ſeinen letzten Kauf gegen den Kölner Eſſer beſtreiten. 5 Die Handball⸗Weltmeiſterſchaft im Jahre 1938 wird 16 Ungarn im Auftrog des internationglen Verbandes dur Kaner Man rechnet mit einer Teilnahme von 14 onen. i Auf beiden 0 lieferte in Stuttgart ein 6 5 8 E A R 1 timmt Dez. K 5 e, wo 10 Stutt⸗ ttgaritt die Be⸗ ch und vortklub her dat aus fiel Abweh⸗ 1 10 guten die Eß⸗ n du 10) ver die Eß⸗ erlegen, chieſen 22(210 als eiſt 9 Sport ele. nſchafte öhepunk 2˙0) ſche Ni et zur „wird 4 n Kam wird vez 0 es dur 1 t 14 N. Montag, 9. November 1086 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 519 — BfR ſchlägt die Vezirksklaſſe Die Hanbballſpieler hatten mit ihrer Winterhilfsver⸗ anſtaltung auf dem Bfg⸗Platz gerade kein beſonderes Glück gehabt. Eine wenig freundliche Witterung am Vor⸗ mittag hat wohl manchen, der die Abſicht hatte, einen Morgenſpaztergang zu den Brauereien zu machen, zu Hauſe gehalten. So waren wohl kaum 500 Zuſchauer Zeugen eines nicht gerade aufregenden, aber doch netten Spleles, bei dem, das ſei vorweggenommen, die Bezirks⸗ klaſſe enttäuſchte. Die Mannſchaften waren in der vorgeſehenen Aufſtel⸗ lung, die wir in unſerer Samstagabendausgabe brachten, erſchienen. Die Bezirksklaſſe begann mit mächtigem Drän⸗ gen, ſo daß man ſich ſchon auf eine ſpannende Partie freute. Aber da die Zweitklaſſigen nicht zu ſchießen ver⸗ ſtanden, blieb ihr Drängen erfolglos. Schon beim erſten Gegenſtoß der Platzherren kann Kemeter, von Morgen gut bedient, den erſten Treffer einwerfen. Die Verteidi⸗ gung und auch die Läuferreihe der Gäſte deckt ſchlecht. Verhältnismäßig leicht kann der blaue Sturm trotz teil⸗ weiſe taktiſch falſchem Spiel immer wieder in ben Straf⸗ räum kommen. Brandmeier und zweimal Kemeter ſtellen ſchon auf:0, bis endlich der Bezirksklaſſe, die in weiß⸗ blauem Dreß ſpielt, der erſte Gegentreffer gelingt. Zu⸗ vor hatte Schneider und auch auf der Gegenſeite Franz einige gute Abwehren gezeigt. Hauß iſt der Schütze des Tores. Morgen und Brandmeier ſtellen mit zwei weiteren Toren wieder ein beſſeres Verhältnis her. Die letzten Minuten aber gehören den Weiß⸗Blauen, die durch Meer⸗ warth zwei Tore aufholen können. In dieſer Spielphaſe wußte vor allem die blaue Hintermannſchaft zu gefallen, in ber Oberweger und Buſch hervorſtachen, ohne daß aller⸗ dings Maier, Ziegler und Heck abgefallen wären. Schnel⸗ lex Start und gute Vorlagen waren die Hauptmerkmale Rees Mannſchaftstelles. Im Sturm war Morgen wohl einer der Eifrigſten, aber taktiſch verſagte er, da er im⸗ mer auf den gedeckten linken Flügel lief und die rechte Flanke ſo verwaiſt blieb. In der Bezirksklaſſe war die Deckung nicht gerade hervorragend, obwohl in der Läufer⸗ reihe in Bonnacker der beſte Mann ſtand. Enttäuſcht hat der Sturm, der nie zu ſeinem Können auflief und des⸗ halb weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Man darf behaupten, die Bezirksklaſſe kämpfte ohne Ehrgeiz. der Handball im Dienst der Winterhilſe Die zweite Hälfte beglunt etwas matt. Es ſieht aus, als ob die Raſenſpieler ihr Pulver verſchoſſen hätten. Nachdem Morgen den gutſtehenden Hemeter fein bedient hatte, war auch nach der Pauſe der erſte Erfolg für die Raſenſpieler fällig. Hotter kann Schneider dann anſchlie⸗ ßend überlegen das Nachſehen geben. Nun zeigen die Raſenſpieler die ſchönſte Leiſtung des Tages, als Schuch eine zwingende Kombination mit ebenſo gutem Wurf be⸗ endet. Der Ball war von hinten nach vorn gewandert, ohne auf den Boden zu kommen. Nun muß Fiſcher 2 wegen einer alten Verletzung vorübergehend ausſcheiden. Die Gegenſeite ſtellt um und nimmt Bonnacker in den Sturm, für den Hotter in dite Läuferreihe geht, der Erfolg bleibt aber aus, da nun Hotter auch mitſtürmt. Ein kur⸗ zer trockener Wurf Brandmeiers erhöht den Vorſprung der Raſenſpieler um einen weiteren Treffer. Hotter kann dieſen Erfolg wieder ausgleichen. Morgen macht die zwei⸗ ſtellige Zahl voll und Hartmann ergänzt für den Gaſt das halbe Dutzend, ſo daß man mit 1016 nach einem fairen, anſtändigen Spiel, das in Schuhmocher den bekannt guten Leiter hatte, auseinander ging. Die Bezirksklaſſe enttäuſchte, wie ſchon erwähnt,. Der Sturm war es in erſter Linie, von dem man mehr erwartete. In der Läuferreihe war Bonnacker der Beſte, Meier geftel beſſer als Meder. Die Verteidigung war mehr als ſorglos, Franz im Tor konnte kaum einen der Treffer verhüten. Für die Raſenſpieler brachte dieſes Spiel wohl einen Gewinn, denn ſte brachte für die Auf⸗ ung wichtige Fingerzeige. Brandmeier ſollte in der Mitte ſtürmen, er iſt kein Halbſtürmer, wird aber dort zur Geltung kommen. Schuch war auf außen wieder ein⸗ mal gefährlich, dürfte aber innen noch mehr leiſten kön⸗ nen. Nur ſchade, daß er ſo klein iſt. a Der Zweck dieſes Spieles wurbe leider nicht erreicht. Das Publikum verſagte dieſem Spiel ſeine Gunſt. Dies it äußerſt bedauerlich. Es zeugt nicht nur von wenig Sinn für den Zweck dieſes Spieles, ſondern auch von wenig Intereſſe für die Akteure des eigenen Vereins. Wir haben am Samstag ſchon davon geſprochen, daß die beteiligten Vereine mehr als 10 000 Mitglieder zuſammen haben, davon kamen kaum 5 v. H. Dies iſt kein ſchönes Zeichen und zeugt von wenkg Inteveſſe für die eigenen Vereinskameraden. Hoffen wir, daß an anderen Plätzen das Intereſſe größer war, damit diefer Sonntag doch noch ein erkleckliches Sümmchen für die Winterhilfe gebracht hat. Wellere Spiele für die Winterhilfe In Plankſtadt: SV Waldhof gewinnt 10:5 Der S Waldhof ſtand in Plankſtadt nicht der ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Kombination Ketſch⸗Schwetzingen gegenüber. Nachdem Ketſch und Waldhof am Sonntag im Meiſterſchaftstreffen gegenüberſtehen, war dieſe ja auch nicht angebracht. So hatte man eine Mannſchaft aus dem Kreis 2 gebildet, die ſich blendend aus der Affäre zog. Das Erſcheinen des badiſchen Gaumeiſters hatte in Plankſtadt gegen 1000 Zuſchauer angelockt, die wirklich guten Sport und ein intereſſantes Spiel zu ſehen be⸗ kamen. Die Waldhöfer waren nicht in allerbeſter Beſet⸗ zung angetreten und kamen zunächſt gar nicht ins Spiel. So kam es denn, daß die Kreismannſchaft mit einer un⸗ erwarteten aber verdienten:5⸗Führung in die Halbzeit gehen konnte. Während nun der Meiſter nach der Pauſe alle Regiſter ſeines Könnens zog und den Gaſtgeber zu⸗ rückdrängte, fiel deſſen Sturm auseinander. So kamen die Waldhöfer zu einem ſchönen Sieg, der mit 1018 nicht einmal zu hoch ausfiel. In Weinheim: TV 62— Jahn 11:5(514) Gbenfalks kitten ſehr guten Beſuch hatte das Winter⸗ Hilfsſpiel in Weinheim zu verzeichnen, wo die beiden orts⸗ ankläffigen Vereine TV 62 und Jahn aufeinander trafen. Die ſchwache Leiſtung der Gauligiſten in dem bisherigen Ablauf der Punkteſpiele und das gute Spiel des Be⸗ zirksligiſten hatte dieſem Spiel einen gewiſſen Reiz ge⸗ geben. Man hatte allgemein damit gerechnet, daß die Jahnleute dieſes Spiel gewinnen würden, doch kam es wieder einmal anders als erwartet. Unter der Leitung von Guldner⸗Laudenbach gab es bei guten Platzverhältniſſen vor etwa 1000 Zuſchauern ein fei⸗ les, anſtändiges Spiel zu ſehen, bei dem zunächſt beide Parteien abwechſelnd in Führung lagen. Beim Pauſen⸗ pfiff waren aber die Hausherren, das Spiel fand auf dem Platz der özer ſtatt, mit einem Treffer im Vorteil. Die zweite Hälfte gehörte dieſen dann auch ganz, da ſich an⸗ ſcheinend die Gäſte etwas verausgabt hatten. So kam der Gauligiſt zu einem etwas hoch ausgefallenen 11:5⸗Sieg. Das Vorſpiel hatten die beiden Frauenmannſchaften des JV Weinheim und des Vis Neckarau beſtritten, das mit einem Steg der Bezirksligiſten aus Weinheim endete. Die⸗ ſes Spiel nahm einen ſehr ſchönen Verlauf und hat be⸗ ſtimmt dem Frauenhandball in der Zweiburgenſtadt neuen Auftrieb gegeben. In Seckenhem: TV Seckenheim TV Friedrichs⸗ feld— Mannheim B Mannheim hatte an dieſem Opferſonntag mehrere Stadt⸗ mannſchaften geſtellt. Eine davon trat in Seckenheim gegen eine Kombination des TV und des TV Friedrichsfeld an. Die Seckenheimer Elf konnte dieſes Spiel für ſich entſchei⸗ den, obwohl die Mannheimer eine wirklich gute Partie lie⸗ ſerten und bis zur letzten Minute energiſchen Widerſtand leiſteten. Der überragende Mann war wieder einmal Gehr, der auch den Ausſchlag für den einheimiſchen Sieg gab. Zu⸗ ſchauer waren etwa 200 zugegen. In Viernheim: Mannheim C verliert:5(:8) Einen guten Erfolg hatte auch das Spiel in Viernheim zu verzeichnen, wo Mannheims G⸗Mannſchaft antrat. Wohl ein halbes Tauſend Zuſchauer umſäumte den Platz, als Schnitzer Bick den Ball zum Spiel freigab. Bei zunächſt verkeiltem Spiel werden die Seiten mit nur einem knappen Vorſprung zugunſten der Einheimiſchen gewechſelt. Die zweite Hälfte kann Viernheim, das ſeine Mannſchaft aus neun des Turnvereins und zwei der Amieitia gebildet halle, Jann aber klar für ſich geſtalten und einen einwand⸗ freien:5⸗Sieg feiern. Auch hier wie bei allen Spielen des Sonntoas herrichte auf dem Spielfeld die ſchönſte Ordnung. Es iſt iſt eigenartig, alle Orte betonen die Fairneß der Spiele; faſt ſieht es aus, als ab die Spieler mit dem eblen Zweck, den dieſe Begegnungen verfolgten, ſelbſt ge⸗ abelt geweſen wären. Kamen ſo auch nicht überall die er⸗ warteten Ueberſchüſſe,(Defizit hat in unſerem Kreis nie⸗ mand gemeldet) zuſtande, ſo haben doch die Spiele mit hrem werbenden Charakter dem Handball viele neue Freunde geworben. In Hockenheim: Die Kombinierten gewinnen gegen Oftersheim⸗Neulußheim 75 Das gute Abſchneiden der Hockenheimer Bezirksliga⸗ mannſchaft hat dieſem Spiel einen anſehnlichen Beſuch be⸗ chert. Der durch einige Spieler von Neulußheim ver⸗ ſtärkte Gauligiſt mußte dabei die Ueberlegenheit der glück⸗ lich zufſammengeſtellten Hockenheimer Stadtmannſchaft an⸗ erkennen, die mit großem Eifer ſpielte und auch den grö⸗ deren Ehrgeiz auſbrachte. Das faire Spiel hatte in Schmitt⸗Plankſtadt einen ſicheren Leiter. In Rot: Rot⸗Nußloch— TG⸗Spy St. Leon Bel dieſem Spiel hätte man eigentlich eine größere Zu⸗ ſcauermenge erwartet, aber in St. Leon iſt Markt und das tat dieſem Spiel der kombinierten Gauligaelf gegen die St.Leoner Stadtmannſchaft doch großen Abbruch. Na, es kamen doch noch einige hundert Beſucher, die einen überlegenen Sieg der Gauligiſten erlebten, der mit 16:3 unerwartet hoch ausgefallen iſt. In Ziegelhanſen: T G Neckarſteiuach⸗KRirchheim 916(:2) N Die T empfing bei ſehr ſchwachem Publikumsintereſſe die Kombination Neckarſteinach⸗ Kirchheim. Die Kombi⸗ nierten hatten gar nichts zu beſtellen und blieben 916 im Nachteil. Amerikaner ſchoſſen einen Ring weniger Die endgültige Auswertung der für den Fernländer⸗ kampf im Schießen zwiſchen Deutſchland, England und Ame⸗ rika beſchoſſenen Scheiben durch den engliſchen Verband hat ergeben, daß die Amerikaner nur 3952 Ringe erzielten. Un⸗ geachtet des Abzuges von allerdings nur eines Ringes hat USA auch diesmal den Länderkampf vor England mit 3904 und Deutſchland mit 3884 Ringen wieder ſicher gewonnen. Die beſten Einzelſchützen waren die Amerikaner Patriguin und Schweitzer mit 308 Ringen von 400 möglichen. Große Internationale Schwimmweltkämpfe in heidelberg Anläßlich feines gojährigen Beſtehens ſchenkte der Schwimm⸗ Verein Nikar dem füddeutſchen Schwimmsport das größte Schwimmfeſt des Jahres und Heidelberg das wertvollſte ſeit ſeinem Beſtehen. Das ſtädt. Hallenbad trägt Feſtkleidung und neben den deutſchen Na⸗ tionalfarben grüßen kreundlich die Trikolore Frankreichs, das Banner Polens ſowie die Luxemburger Flagge. Hohe Feſtſtimmung liegt über dem ganzen, ſehr gut beſuchten Haus und ſtattlich iſt die Zahl der Ehrengäſte, voran Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Nein haus, der bei keiner Nikarver⸗ anſtaltung fehlt, ſowie Fochamtsleiter Hax⸗ Berlin. Zwiſchen den vielen„Kanonen“ bemerken wir Ruth Halbsguth von den Charlottenburger Nixen, die von der Jugend beſtürmt, ſpeziell der autogrammhungrigen Ju⸗ gend lächelnd und händeſchüttelnd ihre Wünſche erfüllt. Alte Kämpen von Nord und Süd, die früher erbittert die Klinge miteinander kreuzten, begrüßen ſich herzlich und ſo wird gleich die richtige Atmoſphäre geſchafſen, unter Be⸗ rückſichtigung des zu erwartenden erſtklaſſigen Sportes dem ganzen, immer wieder hinreißenden Geſchehen ihren Stempel aufdrückt. Vereinsführer Burkhardt begrüßt kurz, aber mit echt ſportlicher Aufrichtigkeit die zahlreich erſchienenen Ehrengäſte ſowie Zuſchauer und Teilnehmer⸗ (innen) und dankt für die Befolgung des Rufes des Nikor. Hervorragend iſt die ſportliche Ausbeute ſchon am erſten Tag. und hier kann der Bremiſche Schwimmverband einen kla⸗ ren Sieg vor Gladbeck und dem Nikar herausholen, wäh⸗ rend im nächſten Lauf ſich die Magdeburger Hellenen das Zepter vom Start weg nicht aus der Hand nehmen laſſen. Das aufregendſte Rennen des Aben brachte zweifellos das Bruſtſchwimmen der Meiſterklaſſe über 100 Vards. Witt⸗Bremen, Heyer⸗ Heidelberg, Heina Gladbeck und Paule Schwarz⸗Göppingen trafen hier auf⸗ einander. Paul Schwarz verſchaffte ſich durch ſeinen mäch⸗ tigen mit großem Tiefgang verbundenen Startſprung einen kleinen Vorſprung und gab dieſen auch über das ganze Rennen nicht mehr ab, dabei ſeinen ſchönen deutſchen Bruſtſtil ſchwimmend. Heina Gladbeck ſetzte ſich kurz vor Heyer, doch drehte Heyer mächtig auf und im verzweifelten Endkampf konnte Heyer— wie ſein Gegner Schmetter⸗ lingsſtil ſchwimmend— den Gladbecker um Handſchlag hinter ſich loſſen. Beachtenswert iſt die herausgeholte Zeit von Schwarz, die nur etwas unbedeutend hinter der Welt⸗ rekordzeit zurückliegt. Einen ſchönen zweiten Platz belegte Ederle TW 46 Mannheim Im Männerkraul 100 Pards Kl. 2b hinter Odenwald⸗Stuttgart mit:04,63—:05,2 Min., während Merz SV Mannheim mit:07,7 Min auf dem nächſten Platz landete. Einen feinen Heidelberger Steg gab es am erſten Abend noch durch Elly Worbertz im Jugendrücken 100 Yards in:20 Min, vor Frl. Müller Poſeidon Worms und Inge Reinhard⸗ Heidelberg. Drama⸗ tiſch verlief wieder die große Bruſtſtaffel, 10 mal 50 Pards, wo Nikar Heidelberg und Hellas Magdeburg bis zum 6. Mann erbittert auf gleicher Höhe kämpften, doch dann ſchoben ſich die Magdeburger langſom in Front, um ſchließlich als Sieger mit:07,3—:09 einwandfrei zu ge⸗ winnen.— Den Abſchluß des erſten Tages bildete ein Waſſerballtreffen Waſſerfreunde Hannover— Swimming Club Luxemburg, das ſich zu einer einſeitigen Angelegen⸗ heit für die Hannoveraner geſtaltete, da dieſe ein großes Schützenfeſt feiern und die Ausländer klar mit 15:2 nie⸗ derkantern konnten. Ein Kameradſchaftsabend im Bergbräu verſammelte an⸗ ſchließend die Gäſte mit den Heidelbergern wo es echt ſportkameradſchaftlich zuging. Die Ergebniſſe: Lagenſtaffel, Männer, 3 mal 100 Yards, Klaſſe la: 1. Bremiſcher Schwimmverband:07,(Fiſcher, Wilt, Hei⸗ bel); 2. Gladbeck 13:10,2; 3. Hellas:12; Klaſſe 1b: 1. Schwaben Stuttgart(Kienzle, Faas, Schmidt):18, 5 2. Neptun Karlsruhe:23; 3. Waſſerfreunde Bonn 3123. Kraulſchwimmen, Frauen, 100 Nards, Klaſſe 2a: 1. E. Fehrle, DS Freiburg, 116,5; 2. E. Kugler, Nikar,:28,5; Klaſſe 2b: 1. L. Hoffmann⸗Bang, Frankfurt, 1117; 2. W. Klemmroth, Dortmund, 119,4; 3. L. Hoch, DSW Freiburg, :19,6. Bruſtſtaffel, männl. Jugend, 3 mal 100 Yards, Klaſſe 1: 1. Hellas Magdeburg(Hohne, Staake, Ohrdorf) :83; 2. Nikar Heidelberg 343,5; 3. Heilbronn 98:44,6. Kraulſtaffel, Männer, J mal 100 Pards, Klaſſe 2a: 1. Waſ⸗ ſerfteunde Bonn(Schleich, Hardt, Peter):07,5; 2. Swim⸗ 50 Jahre Vi 86 Eine ſchlichte Jubel feier verklang unter großem Kameraodichaftsgeiſt Gerne denkt man an die Jubelfeſte des Vereins für Körperpflege von 1886 zurück. Es wurde immer etwas Be⸗ ſonderes geboten. Neben oft ſehr bedeutenden ſportlichen Wettkämpfen konnte für den geſellſchaftlichen Teil immer ein auserleſenes Programm abgewickelt werden. In einem beſcheidenen Rahmen dagegen verklang das Goldjubiläum des im deutſchen Kraftſport zu den erfolgreichſten Vereinen zählenden VfK 86. Es machte aber große Freude, feſtſtellen zu können, wie dkeſe ſchlichte Feier von einem großen Kame⸗ raöſchaftsgeiſt aller Anweſenden durchdrungen war, Für die Geſtaltung des Programms ſelbſt erhielt der Jubilar von dem Mannheimer Sängerkreis tatkräftigſte Unterſtützung. Für ihr öfteres Auftreten wurden die Sänger mit reichem Beifall belohnt. Wiederholt ſtellte ſich der Humoriſt Anton Haag vor, der es verſtand, das Haus durch ſeine witzigen Vorträge in Stimmung zu bringen. Für Muſik und Beglei⸗ tung war durch die Kapelle Heini Ganter beſtens geſorgt. Nach dem offiziellen Programm wurde dem Tanz bei fröh⸗ licher Stimmung bis in die frühen Morgenſtunden gehul⸗ digt. Der Vereinsführer Fritz Heß konnte in ſeiner An⸗ ſprache den Vertreter unſeres Oberbürgermeiſters Rennin⸗ ger, Oberverwaltungsrat Dr. Zeiler, den Führer der Ortsgruppe des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen Stalf, der zugleich den verhinderten Kreisführer des Dͤſsſe Creze li, vertrat, die Gauſportwarte Drees und Ulm⸗ rich, den Kreisfachamtsleiter Kümmer, den Fachwart für Muſterriegen Franz Schneider, die Vertreter der Preſſe und nicht zuletzt die anweſenden Ehrenmitglieder be⸗ grüßen. Fritz Heß eröffnete ſeine Feſtanſprache mit den Worten: Goldenes Jubiläum. Wahrhaft 50 Jahre Ver⸗ einsgeſchichte. Was mußte den Gründern und den nach den⸗ ſelben mit einer großen Fülle von Idealismus am Ver⸗ einsſchiff arbeitenden Männern vorangeſchwebt haben, die alle durch die Jahrzehnte ihre Kraft in den Dienſt unferes Vereins ſtellten? Aus der Vereinsgeſchichte, die natürlich ſehr umfangreich iſt, kann an dieſer Stelle nur Weniges wiedergegeben werden. Der heutige Vi 88 wurde am 6. Juli 1886 unter dem Namen Athleten⸗Klub Schwetzinger⸗ vorſtadt gegründet. Er iſt der zweitälteſte Kraftſportverein in Mannheim und zugleich einer der älteſten Deutſchlands. Das Aufblühen der Schwerathletik iſt ein beſonderer Verdienſt von Viktor Holländer, dem Grün⸗ der des Athletenklubs Mannheim I, der heutigen Sportver⸗ einigung von 1884. Die erſte größere Veranſtaltung konnte der Verein im Jahre 1892 in der damaligen Katſerhütte im Rahmen der Fahnenweihe begehen. Der erſte nationale Wettſtreit wurde 1894 im Stefanienſchlößchen abgehalten. Das 11. Stiftungsfeſt brachte 1897 nationale Ringer⸗ und Gewichtheber⸗Turniere zur Durchführung. Von da ab iſt für den Verein ein ſteter Aufſtieg zu verzeichnen. Das zweite Kreisfeſt wurde im folgenden Jahr auf der Rad⸗ rennbahn durchgeführt. Differenzen unter den Vereinsmit⸗ gliedern blieben auch zu ͤieſer Zeit nicht aus. Einige trenn⸗ ten ſich und gründeten 1898 den Kraft⸗ und Artiſten⸗Klub Schwetzingervorſtadt. Größere Volks⸗Sommerfeſte konnten in den Jahren 1904 und 1905 auf den Rennwieſen durch⸗ geführt werden. Im Jahre 1906 war der Verein Ausrichter der Deutſchen Meiſterſchaften, die damalige Kampfſtätte war das Saalbautheater. Sein 25fähriges Beſtehen feierte der Verein 1911 mit einem großen nationalen Wettſtreit auf den Rennwieſen. 5 Mit dem Beginn des Weltkrieges wurden 98 Mit⸗ glieder zur Fahne gerufen. Zehn der Beſten ſtarben den Heldentod. Mit Wehmut und doch ſtolzer Freude ge⸗ denkt der Verein dieſer treuen und braven Männer. Die Kriegsjahre warfen den Verein wieder weit zurück., ſo daß 1910 mit dem Aufban des Vereins neu begonnen Einige aut gelungene Veranſtaltungen brachten dem Verein wieder einen finanziellen Grund⸗ ſtock. 1920 wurde der Verein im Maunnſchaftsringen und Gewichtheben des damaligen Stadtverbandes für Schwer⸗ und Leichtathletik Meiſter. In dieſem Johr wurde auch die Gründung der Boxabteilung durch die Mitglieder Beierlein und Köbele vollzogen. Der Verein darf für ſich in Anſpruch nehmen, den Boxſport, der vor dem Kriege in Deutſchland verboten war, in Mannheim eingeführt zu haben. Nicht ganz dürfte aber ſtimmen, wie auch ſchen öfters behauptet wurde daß Köbele in Mannheim den erſten nationalen Borkampf ausgetragen haben ſoll. Die⸗ ſes fragliche Treſſen Köbele—Laichinger wurde im Hoch⸗ ſommer 1921 an einem Sonntagvormittag im Uniontheater gezeigt, während bereits im Februar des gleichen Jahres Dannesberger vom Kraft⸗ und Artiſten⸗Klub. der ſich ſeine Boxkenntniſſe im engliſchen Gefangenenlager erwarb, ge⸗ gen Neuner⸗München die Handſchuhe kreuzte. Ringrichter wor damals der heutige Gaufachamtsleiter der Schwer⸗ athleten Theo Schopf. Die Boxabteilung nahm bald großen Aufſchwung, der ſportliche Erfolg blieb dabei nicht aus. Für größere Veranſtaltungen zeigte ſich der Vic 86 immer als ein guter Organiſator. 1824 war er Veranſtalter der Deutſchen Schwerathletilmeiſterſchaften und anläßlich des 40jährigen Beſtehens kam 1926 der Länderkampf im Ge⸗ wichtheben zwiſchen Deutſchland und Frankreich zur Durchführung. Der Bf 86 konnte ſeinerzeit weiter ſtolz ſein, den Sportler in ſeinen Reihen zu haben, der nach dem Kriege Deutſchlands Farben in Frankreich erſtmals wieder vertrat und das tat Willi Reinfrank mit dem größten Erfolg. 1928 brachte der Vik 86 das 19. Kreis⸗ feſt, verbunden mit dem Länderborkampf Baden⸗Pfalz gegen Württemberg und dem Vfͤ⸗Pokal⸗ Fußballturnier, das Vis Neckarau im Endkampf gegen Phönix Ludwigs⸗ hafen gewann. zur Durchführung. Die größten ſport⸗ lichen Erfolge errang der Verein in den Jahren 1928, 20 und 30. Für die meiſt errungenen Punkte bei den Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften ſowohl im der Schwerathletik als auch im Boxen erhielt der Bft 86 den wertvollen Wander⸗ preis vom Deutſchen Athletik⸗Sportverband von 1891. Jm den letzten Jahren erwies ſich die Ringerabteilung ſehr erfolgreich, während bei den Boxern wieder für guten Nachwuchs geſorgt. Von zahlreichen Brudervereinen wurden Glückwunſch⸗ telegramme vorgeleſen, auch vom Verein f. Raſenſpiele und dem Poſt⸗Sportverein. Mit ergreikenden Worten überreichte der Vereinsführer Hemaier von Sportvog 84 im Zei⸗ chen treuer ſportlicher Kameradſchaft kunſtvoll ausgeführte Fahnenbänder. Perſönliche Glückwünſche gab im Auftrage des Reichsfachamtes und des ſportlich verhinderten Gau⸗ fachamtsleiter Theo Schopf der Gauſportwart Drees, für die Ortsgruppe und des dienſtlich verhinderten Kreis⸗ führers des Dafs ſprach der Ortsgruppenführer Stalf, ſowie der Kreisfachamtsleiter Kümmer. Verdiente Mitglieder Dreſſel, Crezeli, Schnei⸗ der, Beierlein, König, Hack, Münch wurden mit der goldenen Ehrennadel geehrt. Mit der ſilbernen Ehrennadel die Mitglieder Rudolf, Wobf, Staudt, Beul und Herweck, Die Ehren⸗ mitgliedſchaft erhielten Küchler, Wichtel, und der Gaufachamtsleiter Theo Schopf. Von den Ak⸗ tiven wurden die Ringer, Lehmann, Krauter, Den u, Rudolf und Meurer mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Beſondere Ehrung erhielten die für den Verein befonders verdient gemachten Frauen. Die Frau des verſtorbenen langjährigen Ehrenvorſitzenden akob Thieme und Frau Wichtel erhielten wertvolle eſchenke. Eine ſeltene Ehrung wurde Dreſſel ſen. zuteil. Er erhielt für ſeine Verdienſte ein Bild mit Widmung des Reichsfachamtsleiters Dr. Heyl. Im Auftrag der Mitglieder überreichte Dreſſel dem verdienten Vereins⸗ führer Heß die ſilberne Ehrennadel. Mit einem ſtillen Gedenken der verſtorbenen und der im Weltkrieg gefallenen Mitglieder, dem Deutſchland⸗ und Harſt⸗Weſſel⸗Lied, einem dreiſachen„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer endete die Feſtanſprache. werden mußte. Gleich in der Männerlagenſtaffel geht es hoch her Dar mſtadt 151,8. Bruſtſchwimmen, Frauen, 200 Nards, Meiſterklaſſe: 1. Tr. Engelmann, Nixe Charlottenburg, 2254; Klaſſe 1a: 1. E. Bucher, Nikar Heidelberg,:00,4 2. W. Müller, Ger. Dortmund,:03,63 3. K. Knuth, Charlottenburg,:04,5; Klaſſe 16: 1. A. Bingel, Ger. Dortmund,:08,2; 2. K. Blöcher, TS Darmſtadt, 318,2. Kraulſchwimmen, männ⸗ liche Jugend, 100 Yards, Klaſſe 1: 1. R. Ohrdorf, Magde⸗ burg, 0,59,1; 2. H. Baſtel, Magdeburg,:59,5; 3. H. Roth, Nikar Heidelberg:59,6; 4. Müller, Worms, 059,7. Bruſt⸗ ſchwimmen, Männer, 100 Parbs, Meiſterklaſſe: 1. P. Schwartz, Göppingen 04,:05,4; 2. W. Heyer, Nikar Hei⸗ delberg, 106,6; 3. A. Heina, Gladbeck 13,:06,7; Klaſſe 1a: 1. H. Fiſcher, BSW Bremen, 607,6; 2. F. Stolze, Han⸗ nover,:08,2; 3. L. Kohler, Nikar Heidelberg,:09,5; 4. H. Rückewoldt, Magdeburg,:09,5; Klaſſe 1b: 1. L. Winkler, Saarbrücken 08,:09,4; 2. H. Heibel, BSW Bre⸗ men,:10,2; 3. H. Bräutigam, Göppingen 04, 112,1; 4. S. Bode, Magdeburg,:12,36. Kraulſchwimmen, Männer, 100 Nards, Klaſſe 2a: 1. E. Martin, Mainz 01,:00,2; 2. K. Daiber, Schw. Stuttgart,:02; 3. K. Grittmann, Nikar Heidelberg 102,2; 4. J. Liebig, Nikar Heidelberg, 102,2; Klaſſe 2b: 1. G. Odenwald, Stuttgart, 104,6; 2. F. Epderle TV 46 Mannheim,:05,2; 3. W. Merz, SV Mannheim, :07,7. Rückenſchwimmen, weibliche Jugend, 100 Yards, Klaſſe 1: 1. E. Worbertz, Nikar Heidelberg,:20; 2. L. Müller, Poſeidon Worms,:26,5; 3. J. Reinhardt, Nikar Heidelberg, 127,3. Bruſtſtaffel, Männer, 10 mal 50 Narbs: 1. Hellas Magdeburg:07,3(Rückewoldt, Baſtel, Günther, Bode, Gries, Staake, Heins, Ohrdorf, Schmerbach, Köhme); 2. Nikar Heidelberg:09. Waſſerball: 1. Swimming Club Luxemburg gegen Waſſerfreunde Hannover 2115. Der zweite Tag in Heidelberg Manuheim durch Stoll und Frl. Ußmann ſiegreich Recht lebhaft ging es bereits in den frühen Vormittags⸗ ſtunden wieder im Hallenbad zu. Bei ausgezeichneter Stim⸗ mung und gutem Beſuch gab es wieder prachtvolle Kämpfe, wobei manche Entſcheidung erſt auf die letzten Meter fiel, andererſeits gab es viele wechſelvolle Kampfmomente, ein Beweis für die Ausgeglichenheit der Kampfſtärke in den einzelnen Vereinen. In der Meiſterklaſſe wartete Rekord⸗ mann Heibel⸗Bremen in der Kraulſtrecke 200 Pard er⸗ wartungsgemäß mit einem klaren Sieg vor Faahs⸗Stuttgart mit:05,2—:10 Min. auf. In der gleichen Strecke der Klaſſe 1a ſorgte Laugwitz⸗Schwaben Stuttgart für eine kleine Ueberraſchung durch ſeinen Sieg über Schrader ⸗ Hellas Magdeburg mit 211,5—:12,63 Min. Nicht weniger erbittert wurde in der Klaſſe 1b gekämpft, das zu einer rein ſüddeutſchen Angelegenheit wurde und Hurtig⸗Göppingen vor dem badiſchen Meiſter Schoppmeier⸗ c Freiburg ſieg⸗ reich ſah.— Ausſichts reich gewann die Mannſchaft T. Blank, B. Ußmann, M. Anzenhofer(SV Mannheim) ibren Lauf in der Frauen⸗Bruſtſtaffel 3 mal 100 Nard, doch brachten die Dortmunder Germaninnen ſowie TSG Darmſtadt im näch⸗ ſten Lauf eine etwas beſſere Zeit heraus, ſo daß ſich die Mannheimerinnen mit einem Platz begnügen mußten. Da⸗ für konnte Bertel Ußmann ihr Einzelrennen trotz ſchwerer Gegnerſchaft klar für die Mannheimer Farben ent⸗ ſcheiden, wobei ſie einige Bahnen in überzeugendem Schmet⸗ terlingsſtil durchſchwamm. Aber auch ſonſt zeigten ſich die Mannheimer der ſtarken Konkurrenz gut gewachſen. Hans Stoll⸗TW 46 gewann knapp aber ſicher das Herrenbruſt Klaſſe 2b vor Herbert Böttcher⸗V Mannheim mit:16,4 :17,7 Min. Die Ergebniſſe am Sonntagvormittag: Bruſtſtaffel Frauen zmal 100 Pards, Klaſſe 2b: 1. Ger⸗ mania Dortmund(Heiling, Bingel, Mauß) 429,1: 2. TSG 440,2. Kraulſchwimmen Männer 200 Pards, Meiſterklaſſe: 1. H. Heibel, BSW Bremen,:05; 2. Faaß, Schw. Stuttgart:10,8; Klaſſe la: 1. H. Laugwitz, Schw. Stuttgart 211,5; 2. F. Schrader, H. Magdeburg,:12,6; 8. H. Stetter, Schw. Stuttgart,:13,2; Klaſſe 1b: 1. W. Hurtig Göppingen 04,:11,3; 2. H. Schoppmeier, Freib. Fußb., :13; 3. H. Schmidt, Schwb. Stuttgart,:13,4; 4. Neumann, SC Luxembourg:17,3. Bruſtſchwimmen mänul. Jugend 200 Yards, Klaſſe 1: 1. R. Ohrdorf, H. Magdeburg,:85, 2. R. Köhne, H. Magdeburg:41,3; 3. H. Scheidegg, Karls⸗ ruher SV,:51,5; 4. K. Kiefer, Nikar Heidelberg,:51,6. Rückenſchwimmen Männer 100 Yards, Klaſſe la: 1. Fiſcher, Bremen,:07,2; 2. G. Söhlmann Hannover.:08,8; 3. H. Bauer, Waſſerfreunde Hann.,:10,2; Meiſterklaſſe: 1. H. Schwarz, H. Maßdeburg,:03,2; Klaſſe 1b: 1. A. Kienzle, Schw. Stuttgart:07,36; 2. H. Deppner, H. Magdeburg, :08,2; 83. K. Daiber, Schw. Stuttgart:09,9. Bruſtſchwim⸗ men weibl. Jugend 100 Yards, Klaſſe 1: 1. J. Keil, P. Worms,:23,3; 2. J. Stellrecht Schw. Stuttgort,:23,5; 8. E. Dechert, TS Darmſtadt,:25, 4. Kraulſtaffel männl. Jugend 3 mal 100 Nards, Klaſſe 1: 1. Hellas Ma⸗deburg (Baſtel, Staake, Ohrdorf):01,5; 2. TSG Darmſtadt:05. Bruſtſchwimmen Männer 100 Pards, Klaſſe Za: 1. L. Wink⸗ ler, Szarbrücken 08,:11,57 2. K. Freimann, Waſſexrfr. Hannover,:12,5; 3. W. Eckhardt Univ. Berlin:18,67 4. E. Martin, Mainz 09,:15; 5. O. Schreiber, BSC Pforz⸗ heim:16; Klaſſe 2b: 1. H. Stoll, TV Mannheim 46. 116,4; 2. H. Böttcher, SB Monnheim 117,7; 2. G. Schwep⸗ penhäuſer, Sparta Frankfurt.:17,7; ß. E. Meßmer, Nikar Heidelberg 118,1. Lagenſtaffel Männer über 32 Jahre Zzmal 50 Nards: 1. Hellas Macdebur⸗(Ruemacher Kaſe⸗ litz, Dittmann) 1185; 2. Neptun Karlsruhe:95,5. Bruſt⸗ ſchwimmen Frauen 100 Nards, Klaſſe La: 1. E. Gauß, S Karlsruhe:20,5; 2. M. Schlumpy, Sparta Frankfurt, 129,2; 3. A. Weiß, Sparta Frankfurt 130,1; Klaſſe 2b: 1. B. Ußmann, SV Mannheim, 129,6: 2. R. Flatters SV Frankfurt.:81,63; 3. E. Michel, Snarto Fronkfurt Waſſerball: SN Straßburg— Hellas Magdeburg. — Strousberg(7. November) 1. Preis von Mydlinghoven. 2200 Mark, 1000 Meter: 1 1(Staroſt); 2. Qu ſita: 3. Raubritter; 4. Aehre. Ferner: Eitel, Fechter, Fatirelli, Mecklenburg, Carola, elea, Tannenländer. Toto: 53, 14, 16, 28, 15:10. 32810. 2. Lauvenburger⸗Jagdrennen. 2200 Mark, 3200 Meter: 1. Ronalding(Unterholzuer); 2. Deutſchland; 3. Ohio. Fer⸗ ner: Der Prämiierte, Lachende Leben, Ironie. Toto: 16, 10, 10:10. EW: 28:10. 3. Graditzer Ausgleich. 2000 Mark, 1250 Meter: 1. Parſenn(Streit); 2. Preußenfahne; 3. Ellen; 4. Juiſt. Fer⸗ ner: Poppäa 2, Droſſel, Hamlet, Maghyar, Epil ur, Heroine, Krakrton, Veedol, Walküre, Goldammer, Otti, Akita, Gracias, Vollrads, Heida. Toto: 28, 12, 15, 14, 15:10. EW: 168:10. 0 4. Charlottenthaler Jagdrennen. 2400 Mark 9600 Meter: 1. Alltopold(W. ufer 2. Nusſchreibung; 3. Weißer Flieder; 4. Leony. Ferner: Fiamettz, Mannteufel, Ma⸗ tad or, Lobenswert, Ophioch, Brabant, Silen. Toto: 181, 27, 16, 16, 15:10. EW: 78010. 5. Weſterberger Jagdrennen. 2400 Mark, 3000 Meter: 1. ming Club Luxemburg:07,00; 8. SV Mannheim 308,8. Caſtor(Ahr); 2. Conte; 3. Famor. Ferner: Chartreuſe, Perlſtab, Fresca, Zarenkind. Toto: 35, 26, 15:10. EW: 152710. 6. Reichsperband⸗Jagdrennen. 3000 Mark, 3800 Meter: 1. Eiche(Schütz); 2. Donau; 3. Heider; 4. Automedon. Ferner: Erlkönig 2, Codett, Deutſcher, Eichwald, Ausleſe, . Falke, Eilprinz, Annette, Gigant, Erb⸗ mädel 2, Capo. Toto: 68, 17 10, 21, 22:10. EW: 1376:10. 7. Römerhofer⸗Ausgleich. 2200 Mark, 1800 Meter: 1. Heidekind(Narr); 2. Feldotenſt; 3. Mattiacum; 4. Wehr⸗ macht. Ferner: Fri Diavolo, Heidefalke, Treuer Huſar, Coeuraß, Lebensweg, Graf Tucky, Mondſee, Bagdjunker, 1 Leidensweg. Toto: 208, 47, 38, 17, 40:10. GW: Doppelwette: Parſenn— Altopold 43410. Beim Rotterdamer Sechstagerennen gab es gleich in der erſten Nacht zahlreiche Jagden, die das Feld völlig ausein⸗ anderriſſen. Am Samstogvormittag führten dſe Ameri⸗ kaner Wakthour/ Croßley mit Runden norſprung vo“ Piet und Jan vin Kempen und Slaats⸗OBilllet. Rieger Ehmer lagen an 5. Stelle, Schön/ Pellengers an ſechſter und Raucch/ Guimbretiere an achter. Der Neger Joe Louis, Schmelings letzter Gegner, wird am 11. Dezember in Cleveland gegen Johnny Riſ ko boxen, der vor ſieben Jahren von Max Schmeling entſchei. dend geſchlagen wurde! 10. Seite/ Nummer 519 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Montag, 9. November 1680 Was brachte die große jusstellung! Ein Rückblick auf den Aufmarsch der deutschen Industrie in Berlin. Der Olympia- Kofferempfänger Für die Beweglichkeit der Deutſchen Radio⸗In⸗ duſtrie ſpricht es, daß ſie mit großer Treffſicherheit erkennt, was dem Bedürfnis der Gegenwart und Zukunft entſpricht. Standen die letzten Rundfunk⸗ ausſtellungen im Zeichen des Volksempfängers, um den weiteſten Schichten des deutſchen Volkes die Mög⸗ lichkeit zu geben, an den Darbietungen des Rund⸗ funks teilzunehmen, ſo ging die diesjährige Aus⸗ ſtellung einen Schritt weiter und brachte in Anleh⸗ nung an die nun der Vergangenheit angehörenden Olympiſchen Spiele den Olympia⸗Koffer⸗Empfänger heraus. Man ging dabei von der Erwägung aus, daß das Reiſen heute nicht mehr eine Sache wohlbegü⸗ terter Menſchen iſt, ſondern, daß allein ſchon durch die großartige Organiſation„Kraft durch Freude“ die weniger bemittelten, im harten Erwerbsleben stehenden Volksgenoſſen die Möglichkeit erhalten ha⸗ ben, Erholungs⸗ und Ferienreiſen zu unternehmen. Da auch für ſie der Olympia⸗Koffer gedacht iſt, kam nur ein wohlfeiles Gerät in Frage. Dieſe Eigen⸗ ſchaft neben einer großen Leiſtungsfähigkeit beſitzt in der Tat der Olympia⸗Koffer. Es handelt ſich bei ihm um ein Vierröhren⸗Zweikreisgerät, das in einem ſchmucken. handlichen Koffer untergebracht iſt. Das Gewicht desſelben beträgt mit den Batterien und dem Lautſprecher 8 Kilo. Die eingebauten Batterien ermöglichen eine Betriebsdauer von 100 bis 120 Stunden. Die Empfangsleiſtung des bleinen Appa⸗ rates iſt überraſchend gut; auch die Wiedergabe iſt ausgezeichnet. Die klangliche Vollendung wird durch einen beſonders für dieſen Olympia⸗Koffer ent⸗ wickelten kleinen permanent⸗dynamiſchen Lautſpre⸗ cher erreicht. Die Tefag⸗Radio⸗Geſellſchaft, Ber⸗ lin, brachte einen neuen„Tefadyn 162“ heraus, ein Gerät für Mittel⸗ und Langwellen mit Hoch⸗ frequenzverſtärkung. Dadurch iſt bei dem Apparat eine ſehr große Empfindlichkeit gewährleiſtet; er iſt ein ausgeſprochener Fernempfänger. Auch die naturgetreue Wiedergabe iſt bei dieſem Gerät be⸗ ſonders gut, die durch den ſeitlich angeordneten volldynamiſchen Lautſprecher hervorgerufen wird. Die Einſtellung des Fernempfangs wird durch den beſonders großen Drehwinkel des Rückkopplungs⸗ knopfes weſentlich erleichtert. Der eingebaute Sperrkreis iſt mit einer Feineinſtellung verſehen und die verſchiedenen Sperrſtellungen ermöglichen weitgehende Anpaſſung an die verſchiedenartigſten Antennen⸗ und Empfangsverhältniſſe. Die G. Schaub Apparatebaugeſ. m. b.., Pforzheim, hat einen neuen Schaub⸗Junior herausgebracht, der durch ſeinen völlig neuartigen 2 Sperrkreis es möglich macht, ſtörende Sender voll⸗ ſtändig zu unterdrücken. Die bei Sperrkreiſen bis⸗ her bekannter Art infolge der unvermeidlichen Kreisdämpfung auftretenden Reſtſpannungen der Störfrequenz werden durch eine zuſätzlich erzeugte Gegenſpaunnung nach Größe und Phaſe kompen⸗ ſiert, ſo daß eine abſolute Ausſchaltung eines ſtö⸗ renden Ortsſenders ermöglicht wird. Neben dem „Baden 37“, einem Dreiröhren⸗Zweikreis⸗Empfänger, deſſen Ausſtattung mit einem hochwirkſamen Fading⸗ Ausgleich neu iſt, brachte dieſes Werk noch den „Baden⸗Allſtrom“, ebenfalls ein Zweikreis⸗Drei⸗ röhren⸗Gerät, heraus, das durch einfaches Umſtecken eines Spezialſteckers für alle Spannungen und Stromarten verwendbar iſt.„Der Große Schaub“, ein Vierröhren⸗Sechskreis⸗Superhet, iſt ein Hoch⸗ leiſtungsempfänger mit höchſter Fernempfangslei⸗ ſtung und Trennſchärfe. Er hat eine regelbare Bandbreiteneinſtellung und Tonblende und beſitzt einen vollkommenen Schwundausgleich durch ſeinen zuſätzlichen Regelſpannungsverſtärker. Beachtlich iſt die hervorragende Wiedergabequalität dieſes Ge⸗ rätes. Die Lumophon⸗Werke, Nürnberg, haben auch ver⸗ ſchiedene neue Apparate herausgebracht, von denen beſonders der„W. D. 216“ ein leiſtungsfähiges Ge⸗ rät iſt. Seine zuverläſſige Stationseichung, die be⸗ ſondere Trennſchärfe durch verluſtarmes Aufbau⸗ material ſowie neue Röhren mit Schnellheizkathode machen dieſen Apparat zu einem vollendeten Emp⸗ fangsgerät. Eine zweifarbige überſichtliche Vollſichts⸗ Skala iſt angebracht, und da für Wechſelſtrom⸗ und Allſtrom hergeſtellt, iſt ſeine Verwendungsmöglich⸗ keit ſehr groß. Der„W. D. 327“ iſt beſonders durch ſeine hervorragende Tonwiedergabe und gute Trennſchärfe ein ſtark beachtetes Gerät. Er iſt auch für beide Stromarten eingerichtet und iſt durch ſein formſchönes Nußbaumgehäuſe auf der Berliner Rundfunk⸗Ausſtellung beſonders aufgefallen. Die Owin⸗Empfänger der Owin Radio ⸗Ap⸗ parate fabrik, Hannover, haben neben dem Kofferempfänger 5 neue Geräte mit verſchiedenen Neuerungen herausgebracht. So weiſt jetzt z. B. „Owin 210“ einen abſchaltbaren Lautſprecher auf, der permanentödynamiſch iſt und daher von beſonders ge⸗ ringem Stromverbrauch. Der„Owin 230“ hat des⸗ halb eine klangvolle Tonwiedergabe, weil 2 perma⸗ nentöynamiſche Lautſprecher, die abſchaltbar ſind, ein⸗ gebaut wurden. Beſonders bemerkenswert iſt noch der„ L 92“ dieſer Firma, ein Zweikreis⸗4⸗Stufen⸗ Batterie⸗Empfänger, der durch ſeine Tonblende und den ebenfalls neuzeitlicken Lautſprecher ein beſonders leiſtungsfähiges Gerät iſt. Beſonders ſtark hat ſich dieſe Firma für die Fabrikation eines neuen Koffer⸗ empfängers eingeſetzt, der durch ſeine vielſeitige Verwendung ſicherlich beſonders großes Intereſſe erwecken dürfte. Er iſt einem Heimempfänger eben⸗ bürtig und hat eine beſonders ſtabile Dreikreis⸗Vier⸗ röhren⸗Schaltung, die zwei abgeſtimmte Hochkfre⸗ quenzſtufen und eine Gegentakt⸗Endſtufe aufweiſt. Der Empfänger iſt ſo gebaut, daß ſein Stromver⸗ brauch möglichſt niedrig iſt und mit den eingeſetzten Trockenbatterien eine große Betriebszeit erreicht wird. Durch die Anwendung der beiden Hochfre⸗ quenzſtufen ſtellt dieſer neue Reiſeempfänger ein hervorragendes Fernempfangsgerät dar. Die Firma Telefunken führte die Geräte ihres diesjährigen Programms unter dem Schlag⸗ wort ein:„Eine Welt voll Muſik“, ein Verſprechen, das auch eingelöſt wurde. Alle Telefunken⸗Geräte zeichnen ſich in dieſem Jahr durch eine Naturwahr⸗ heit des Klanges und eine Tonfülle aus. Die Mit⸗ tel, mit denen der Erfolg über den des Vorjahres hinaus geſteigert wurde, ſind gefunden worden in den neuen Endröhren AL 4 und AD 1 in Verbin⸗ dung mit verbeſſerten Hochwirkungsgradlautſpre⸗ chern. Der Einkreiſer T. 612 ſtellt eine verbefferſe Ausfürung der Vorfſahrstype in ſehr gefälltgem Ge⸗ häuſe dar. Die Verbeſſerung beſteht in der Haupt⸗ ſache neben den klanglichen Vorzügen in einer Er⸗ höhung der Leiſtung im Langwellenbereich. Der Zweikreis⸗Dreiröhren⸗Apparat T. 623 eine beſonders gute Trennſchärfe und Endleiſtung. Die Rückkopplung iſt geraſtet und ſo eingeſtellt, daß das Gerät praktiſch als Einknopf⸗Gerät bedient wer⸗ den kann. Ein Herausdrehen der Rückkopplung hat größte Klangſchönheit zur Folge, ein Anziehen über den Raſtenpunkt hinaus ermöglicht, nahezu jegliche Trennungsprobleme zu meiſtern. Für Leute, die auf größte Bequemlichkeit der Bedienung Wert legen, wurde die Type T. 623 dur einen weiteren Kreis und durch einen gut wirken⸗ den Schwundausgleich zu einem Dreikreis⸗Dreiröh⸗ ren⸗Gerät, dem J 633, ausgebaut. Das Gerät J 644 ſtellt eine Weiterentwicklung des vorjährigen Drei⸗ röhren⸗Supers dar, welcher beſonders im Ausland guten Abſatz gefunden hat. Es wurde an Stelle der Duodiode AB 1 die ABC 1 verwendet und dadurch das Geräte zu einem preiswerten Vierer⸗Super ausgeſtaltet. Auch das Spitzengerät, der T. 686, wurde von Te⸗ lefunken weiter ausgeſtaltet, und durch eine Gegen⸗ taktſchaltung verbeſſert, wodurch allen Anſprüchen an Qualität der Wiedergabe Rechnung getragen iſt. Eine Sonderausführung des Spitzengerätes bringt einen fahrbaren Apparat mit eingebautem Lautwerk, deſſen Lautſprecher getrennt aufgehängt werden kann. Bei Sanitatsrat Dr. med. radio. Mit meiner kranken Radisokiſte ſtehe ich im Vor⸗ zimmer zu Dr. med. radio. Heute iſt der Zulauf ſo groß, daß die obligate Sprechſtunde eben im Warte⸗ raum etwas verzögert wird; ein erfreuliches Zeichen — für Herrn Doktor. Patienten aller Art mit ihren Beſchützern ſind hier verſammelt. Man führt Geſpräche, wie ſie in Wartezimmern ach ſo üblich ſind.„Jetzt habe ich ihn gerade ganze zwei Jahre— immer war er friſch und munter... ich hatte gar nicht zu klagen, und nun macht er Geſchichten, er mag einfach keinen Ton mehr von ſich geben. Was er nur hat; hoffentlich iſt es nichts Schlimmes! Todunglücklich fühlte ich mich, als die erſten Anzeichen ſich bemerkbar machten ich glaubte, es ſei nur vorübergehend—— jetzt will er einfach nicht mehr; keine Oper, keine Arie, kein Vortrag.. es iſt zum Verzweifeln...“ meint ein nettes kleines Fräulein, das behutſam ſeinen ſchwarz⸗ lackierten Volksempfänger auf den Armen ſchaukelt. Ich bin nun einmal Kavalier, nehme ihr den Kleinen ab, ſtelle ihn vorſichtig neben meinen gro⸗ ßen Bengel, deſſen fünf Röhren ſelbſt nicht gewach⸗ ſen waren, die Katerſtimmung zu überwinden, die, nach all den großen Anſtrengungen gar zu heftig beſchwingter Muſtklaune ſeines Herrchens, ſich auch bei ihm bemerkbar machte. Die Radfokiſte mußte herhalten; Freunde, Verwandte und Bekannte ha⸗ ben nur einmal den Ausdruck meiner ſtolzen Be⸗ ſitzerlaune, ihnen die Handgriffe ganz läſſig zu zei⸗ gen, ſich eingeprägt... und ſeit dieſer Zeit hat mein geplagter Super von morgens bis in die ſpäte Nacht⸗ zeit hinein keine Ruhe mehr! Verſtändnisvoll, doch ſanft, mache ich dem kleinen netten Fräulein klar, daß weder Mitgefühl noch langes Zögern Hilfe bringen können,— für was ſind denn die Aerzte da! Wir ſprechen ferner mit Bedauern darüber, daß Radiokrankenkaſſen mit hun⸗ dertprozentigen Leiſtungen immer noch vermißt werden. Des langen und breiten ergehen ſich die Behüter und Angehörige der andern Patienten. Das iſt ein Geſumme wie vor einem Bienenſtock. Angenehm verſtreicht ſo die knappe Wartezeft und Herr Medizinalrat, weißbekittelt. mit ſcharfen Augengläſern und geröteten Backen. bittet mich in ſein Heiligtum. Da ſtehen dichtgedrängt große und kleine, alte und junge Schickſalsgenoſſen meines armen Kranken. Griffbereit liegen Inſtrumente aller Art herum. Drei Heilgehilfen ſind eifrig da⸗ mit beſchäftigt, einen Patienten vollſtändig ausein⸗ anderzunehmen; ein entſetzlicher Anblick.—„Ob ſie ihn wohl wieder zuſammenkriegen?“— erlaube ich mir zu fragen...„Gewiß, meine Leute machen das im Schlaf!“— Alle Achtung! Schon iſt der neue Kranke an das Stromnetz an⸗ geſchloſſen, doch nur ſtoßweiſe und heiſer gibt er etliche Lebenszeichen von ſich. „Das kennt man“, meint der Arzt.„Wackelkon⸗ takt, die Schaltung verſtaubt, Lautſprecher überbellt und ſo...— Wie Keulenſchläge trifft mich dieſe Diagnoſe. Die Röhren werden gemeſſen.„Sie können von Glück ſagen, daß noch die nötige Kraft in ihm iſt“ Erleichtert atme ich auf. „Sehen Sie dort, der Super leidet an Alters⸗ erſcheinungen, dem haben tolle Tage den Reſt ge⸗ geben; doch auch ihm iſt bald wieder geholfen!“— Ja, unſer Doktorchen verjüngt ſeine Patienten ſchnell und gründlich. Seine ſichere flinke Arbeit iſt nur zu bewundern. Mit großem Geſchick heilt er die grund⸗ verſchiedenſten Krankheiten, ohne viel Wellen dabei zu machen. Kurpfuſchertum kann unſer Radiogrzt ſchon gar nicht ertragen.„Wenn ſich die geringſten Krankheits⸗ erſcheinungen zeigen.. oder auch nur andeuten ſofort kommen und nicht ſelbſt die Sache beheben wollen; laienhafte Einmiſchungen rächen ſich bekannt⸗ lich böſe.— Der dort hatte eine zu lange Leitung. die ich ihm kürzer machen mußte. Jenem haben ſie mit einer Droſſelſpule die ganze Stimme abgedreht! Man kann niemals oft genug ſagen:„Zum Jach⸗ mann, Kurpfuſchertum ſchadet!“— Bald iſt mein Liebling geheilt. Hell, rein und kräftig klingt ſeine Stimme durch den Raum. „Ich freue mich, daß es eben nicht an Arbeit man⸗ gelt. Wohl, ich muß mich ſehr anſtrengen, doch es iſt ſtets meine größte Genugtuung, allen helfen zu können. und ſtolz blicke ich auf diejenigen, die friſch, munter und poliert meine Sprechſtunde ver⸗ laſſen“, ſagt ſalbungsvoll der Radioarzt. Ich bin ſo gerührt und dankbar, daß ich nur ſtol⸗ ternd die Honorarfrage regeln kann. D N D Wer muſtk liebt-wählt ENDE 198 Sein natorwahret Orchesterklang, seine fa belhaffte leistung, seine schmöcke form und seine sonstigen öbertagenden kigenschaf⸗ ten sind seit Wochen das ſagesgespräch der Ffunkwelt! Dabei ist MRNDE 98 WI der . N 72— 5 6 preiswerteste 2 Kreis Empfönget, er kostet nor RM. 108. mit Röhren. Bezugsquellen weist nach: Generalvertretung Or. Werner Krebs, Mannheim-Feudenheim, Am Bogen 8 Dos fächmäöännisch geleitete Spezial-Geschäft Besteingerichtete eparatur- Werkstätte D 1. 5/6, Paradeplatz 457 inhaber: ingenleur v. DAHrIs Verlangen Sie kostenlos meine Sondet mppe: „Nacliobalif Leiclit gemacht“ Fernsprecher 23087 Nadiohaus, Stabfurt Ausstellung sämtlieber führenden Fabrikate Febaraturstells ur alls Gerte! 4 Radio BERGBOLD das gute Fachgeschäft P 4. 7, Freßgasse inserieren bringt dewlns! dle neuesten von der und Leistung! 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Nur der mit allen örtlichen Empfangsverhältniss. vertraue Fachmann wird Sie richtig be- raten können, kommen Sie des, halb zum ältesten Fachseschag ui. 7 Radio- pilz Lesf dle NF ZET e N — 3 K„„ e — — 222 8 1 r * Montag, 9. November 1936 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe 11. Seite“ Nummer 319 Der Welterer-Prozeß 3% Jahre Gefängnis beantragt * Heidelberg, 8. November. In der Samstagſitzung im Wetterer⸗Prozeß wurde die Beweisaufnahme abgeſchloſſen. Der Vorſttzende, Landgerichtsdirektor Dr. Erb, erteilte dann dem Staatsanwalt Haas das Wort zur Begründung der Anklage. In ſeinem vierſtündigen Plädoyer deckte der Staatsanwalt nochmals alle dem Angeklagten zur Laſt gelegten Verbrechen auf und führte zum Schluß aus: Meine Herren Richter! Wenn Sie alles über⸗ blicken, ſo ſehen Sie, daß Wetterer aus Geldgier, vermiſcht mit anderen Motiven, ſeine Patienten ſchamlos ausbeutete. Denken Sie aber auch an die ſeeliſchen Schädigungen, die er Patienten und deren Angehörigen zufügte. Wenn Sie ſich vor Augen halten, daß der Arzt der natürliche Anwalt der Armen ſein ſoll, dann können Sie ſich ein Bild von der Schwere der Verbrechen des Angeklagten machen. Es muß trotz des ihm von den Sachverſtändigen gugebilligten 8 51 Abs. 2 eine harte Strafe ausgeſpro⸗ chen werden. Ich halte eine Gefängnisſtvafe von 375 Jahren wegen fortgeſetzten Betrugs. z. T. in Tat⸗ einheit mit Wucher, für angebracht. Die Unter⸗ ſuchungshaft darf dem Angeklagten nur zum Teil angerechnet werden, da er durch ſein Leugnen die Unterſuchungen in ſchwerſtem Maße aufgehalten hat. Soweit er wegen Wuchers beſtraft wird, muß obliga⸗ toriſch auch eine Geld⸗ und eine Ehrenſtrafe ausge⸗ sprochen werden. Da der Angeklagte außerdem ge⸗ meingefährlich iſt, muß ſeine Verbringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt angeordnet werden. In der Montagsſitzung werden die Verteidiger plädieren. e eee Exploſtion im Kamin. In einem Hauſe in der Rohrbacher Straße entſtand im Kamin durch ange⸗ ſammelte Gaſe eine Exploſion. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 400 Mark. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Verkehrsunfall. An der Kreuzung Bergheimer⸗ und Czernyſtraße ſtieß ein Lieferkraftwagen mit einem Radfahrer zuſammen. Dieſer erlitt meh⸗ rere Rippenbrüche und mußte in die Klinik gebracht werden. Außerdem wurde eine Frau, die in dem ieferkraftwagen neben dem Führer ſaß, am Kopf leicht verletzt. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Spielplan des Städt. Theaters 10, November„Die Weiber von Redditz“, Luſt⸗ ſpiel von Friedr. Forſtner; 14. November:„Ball an Bord“; 12. November„Die Macht des Schickſals“, Oper von Vedi; 13. November„Ball an Bord“; 14. November ein⸗ maliges Goſtſpiel des Polniſchen National⸗Ballettts Felix Parnell von der Warſchauer Stratsoper; 16. November „Der Vetter aus Dingsda“(nachmittags). abends„Ball an Bord“; 16. November„Ein idealer Gattel. Der 9. November im Bezirk Schwetzingen rr. Schwetzingen, 9. November. Wir bringen im Nachſtehenden das Programm der Totengedenkfeier für den Bezirk Schwetzingen: Schwetzingen: In den frühen Morgenſtunden werden am Ehren⸗ mal der Gefallenen des Weltkrieges und am Denk⸗ mal der 1870 Gefallenen Ehren wachen aufziehen. Der Aufzug der erſten Wachen und das Abtreten der letzten Wachen erfolgt in Begleitung einer Ehren⸗ formation. Nach dem Aufziehen der erſten Wachen nimmt der Führer der Ehrenſormation eine feier⸗ liche Kranzniederlegung vor. Abends 8 Uhr findet im Ehrenhof des Schloſſes eine Gedenkfeier der Ortsgruppe ſtatt, an der die Partei mit ihren ſämt⸗ lichen Gliederungen und Formationen teilnimmt, wobei auch die Teilnahme der Bevölkerung erwartet wird. Ketſch: Die zur Ehrenwache eingeteilten Mannſchaften der SA, SS, Pe, HJ und Reichskriegerbund marſchieren um 6,45 Uhr morgens vom Rathaus zum Ehrenmal der Bewegung und zum Kriegerdenkmal. Abends 788 Uhr iſt Aufſtellung aller Gliederungen und Ver⸗ bände der Partei auf dem Bahnhofsplatz. Anſchlie⸗ ßend Abmarſch zum Ehrenmal der Bewegung auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz. Die Feier beginnt um 20 Uhr. Plankſtadt: Alle Gliederungen und Formationen der Partei treten um.45 Uhr abends am Adolf⸗Hitler⸗Platz an. Die Feier ſelbſt findet am Schulhausplatz ſtatt. Oftersheim: Alle Gliederungen und Formationen der Partei, wie auch Verbände und Vereine, treten um 745 Uhr auf dem Schulhof an, von wo aus um 8 Uhr der Ab⸗ marſch nach dem Adolf⸗Hitler⸗Platz zur Toten⸗ gedenkfeier erfolgt. Brühl und Rohrhof: Antreten der Formationen und Verbände um halb 8 Uhr abends vor dem Rathaus. Von dort aus geſchloſſener Abmarſch zur Gedenkſtätte. Hockenheim: Die Totengedenkfeier der hieſigen Ortsgruppe findet abends 8 Uhr im Rahmen einer Gemein⸗ ſchafts feier am Rathaus ſtatt. Altlußheim: Abends.45 Uhr treten ſämtliche Formationen vor dem Rathaus an. Von dort Abmarſch nach dem Ehrenmal auf dem Friedhof, woſelbſt die gemein⸗ ſchaftliche Gedenkfeier ſtattfindet. Abſchließend machen wir beſonders darauf auf⸗ merkſam, daß, im Gegenſatz zu einer im Schwet⸗ zinger Bezirk verbreiteten Nachricht, auf Voll⸗ maſt, nicht auf Halbmaſt, zu flaggen iſt. Eine Pfalzweinſtube in Goslar * Neuſtadt an der Deutſchen Weinſtraße, 6. Noy. Im Laufe dieſes Monats wird anläßlich des Reichs⸗ bauerntages im Rathaus zu Goslar eine Pfalzwein⸗ ſtube eröffnet. Dank der Unterſtützung der Stadt Goslar iſt es gelungen, Kellerräume in dieſem Bau⸗ werk, einem der ſchönſten in ganz Norodeutſchland, zu erhalten. Unter Leitung von Architekt Profeſſor Fiſcher wurden die Räume in den letzten Wochen fveigelegt und anſprechend ausgeſtaltet. Die Pfalz⸗ weinſtube, die gerade in der Stadt der Reichsbauern⸗ tage beſonders ſtark beſucht werden wird, bringt beſte Qualitätsweine aus dem Edelweingebiet der Mittel⸗ haardt zum Ausſchank und wird daneben für den Beſuch unſerer ſchönen Heimat werben. NSDAP-Miffeilungen Aus bartetamtlichen Bekanntmachungen eumommen Politiſche Leiter Sämtliche Pol. Leiter, Anwärter, Helfer, Parteigenoſſen und ſämtliche Mitglieder der Unterglie⸗ derungen treten Montag 19,45 Uhr auf dem Morktplatz Neckarſtadt zur Totengedenkfeier an. Neuoſtheim Zum Totengedächtnis. Antreten ſämtl. Pol. Leiter und ⸗anwärter, Zellen⸗ und Blockwarte auf dem Platz der Hl.⸗Geiſt⸗Kirche um 19.30 Uhr. Uniform: Dienſtbluſe. Waldhof. 9. 11— 19.30: Totengedenkfeier(Kriegerdenk⸗ mal). Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und ⸗anwärter, Warte und Walter aller Gliederungen, SA, SS, N Ss, HJ, BDM an der Geſchäftsſtelle, Sandſtr. 15(Dienſt⸗ anzug), Ziviliſten am Denkmal. Rheinau. Sämtliche Pol. Leiter, die nicht zur Ehren⸗ wache eingeteilt ſind, treten Montagabend 19 Uhr an der Geſchäftsſtelle an(Dienſtanzug). Wall ſtadt⸗Straßenheim. 8 Formatlonen zür Totengedenkfeier der NSDaß am Schulhof mit Fohnen und Trauerflor an. genoſſen ſind hierzu eingeladen. Die Feier findet um 20 Uhr am Kriegerdenkmal ſtatt. Feudenheim. 9. 11. Totengedenkfeier der NS. Frauenſchaft Ortsfranenſchaftsleiterinnen der neuen Ortsgruppen. Bis Dienstag, 10. 11., iſt ſchriftlich an die Kreisfrauen⸗ ſchaftsleitung die Anſchrift der neuen Kaſſenverwalterin zu melden. Humboldt. NSDAP. 9. 11, 19.30 Uhr, treten ſämtl. Alle Volks⸗ DA Rheinau. Sämtliche DAß⸗Walter und Warte treten Montag, 9. 11., 19.30 Uhr, auf dem Marktplatz Rheinau an. Neckaran. Sämtliche uniformierten DA ⸗Walter treten Montag, 9. 11., 19.30 Uhr, vor der Geſchäftsſtelle, Luiſen⸗ ſtraße 46, an. Städt. Verwaltungen und Betriebe, Muſikzug. Der Muſikzug tritt am 9. 11., 19 Uhr, vor dem Schützenhaus in Feudenheim an. Mittwoch, 1. 11., findet eine Plicht⸗ probe im Probelokal, 20 Uhr, ſtatt, jedoch beide Male in Uniſorm und mit Inſtrument. Friedrichspark. Montag, 9. 11., Punkt 10 Uhr, Orts⸗ waltung, C 7, 5, im Hof: Antreten ſämtlicher DA ⸗Wal⸗ ter und Köß⸗Warte, auch der Nichtmarſchfähigen in Uni⸗ form bzw. Zivil mit Du ⸗Mütze und Armbinde. Humboldt. Montag, 9. 11., 20 Uhr, Trauerfeier auf dem Marktplatz Neckarſtadt; hieran haben ſich fämtliche DAfF⸗Walter ſowie Mitglieder zu beteiligen. Erlenhof. Montag, 9. 11., 20 Uhr, Trauerfeier auf dem Erlenhoſplatz. Antreten der DA ⸗Walter der Be⸗ triebe ſowie der Straßenzellen 19.30 Uhr, Erlenhofſplatz. Sämtliche Dußß Mitglieder ſind ſofort zu verſtändigen. Frauenamt Humboldt⸗Erlenhof. 10. 11., 20 Uhr, Gemeinſchaktsabend für Frauen und Mädchen in der Leſehalle Lortzingſtr. 13. Wilöſpende für das Minterhilfswerk! An die Jäger des Amtsbezirks Mannheim Der Erlaß des Reichsjſägermeiſters iſt Ihnen bekannt. Ich kenne Ihren Opferſinn aus dem Ergebnis der Vor⸗ jahre und brauche Sie daher nicht weiber zu ermuntern. Was ich Ihnen noch zu ſagen habe, iſt lediglich organkſa⸗ toriſcher Art. Wie im Vorfahr, ſo habe ich auch in dieſem Jahr Hill in Firma Hill& Müller, Mannßeim, Abwicklung der Spenden für das Winter⸗ berk ragen. Die ſtädtiſche Gefrierhalle im 0 achthok iſt z. Z. außer Betrieb; die Firma Eisfabrik Gebr. Bender hat in anerkennenswerter Weiſe ihre Kühl⸗ räume in der Neckarvorlondſtraße zur Lagerung des Wil⸗ des zur Verfügung geſtellt. Die Hauptablieferungstage ſind: Mittwoch, 11. November, Mittwoch, 25. November, Mittwoch, 16. Dezember. Dies ſchließt aber nicht aus, daß auch an den übrigen Tagen abgeliefert werden kann, zufolge der guten Lager⸗ möglichkett. Im vergangenen Jahr herrſchte noch Unklar⸗ heit darüber, in welchem Amtsbezirk das Wild abzulieſern iſt. Dieſe Frage iſt eindeutig geklärt: Der Jäger hat das Kreis beauftragten des Winter⸗ s desjenigen Jagdkreiſes abzu⸗ in welchem es erlegt wurde. Die kann auch in bar geleiſtet werden, und zwor durch ung nuf das Poſtſcheckkonto 1070 Karlsruhe(Hill u. Müller) oder durch Bareinzahlung bei der Firma Hill u. Müller, Mannheim, N 3, 11/12. Von den Gaſtſchützen wird erwartet, daß ſie wie die Revierinhaber, entſprechende Opfer bringen. Herr Hill wird wieder wie im Vorfahr die Jagdſcheininhaber durch Runoöſchreiben beſonders be⸗ nachrichtigen. Bei dieſer Gelegenheit weiſe ich darauf hin, daß ich anfangs des nächſten Jahres den dritten Jägerappell ein⸗ berufen werde, mit dem eine Gehörnſchau verbunden ſein wird. Ich erſuche die Herren Jäger, die Trophäen in Be⸗ ſitz haben, dieſelben zur Schau vorzubereiten,(Gehörn und Geweih mit Unterkiefer. Der genaue Zeitpunkt des Appells wird noch bekanntgegeben. Der Kreisfägermeiſter für den Amtsbezirk Mannheim Hoffmann. Kameradſchaftstreffen der Angehörigen des ehem. Ma⸗ troſen⸗Regiments 5. Am Samstag, 14. November, 18 Uhr, treffen ſich in Mannheim, Gaſthaus„Zur Landkutſche“ (Nähe Börſe) Hameraden des ehemaligen Matroſenregi⸗ ments 5. Auch Angehörige anderer ehemaliger Flandern⸗ formationen ſind herzlich eingeladen. Kraft oͤurch Freude Der Handwebekurſus für Frauen unter Leitung von Gretel Frei beginnt Donnerstag, 12. November, 0 Uhr, in der Peſtalozziſchule. Die Teilnehmer treffen ſich am Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Die Anmeldung für die anderen Arbeitskreiſe und Ar⸗ beitsgemeinſchaften müſſen dem Kreisamt„KoͤcF.“, L 4, 15, umgehend übermittelt werden. MannREIma MOVEmBER Montag, 9. November Nationaltheater:„Lohengrin“, von Rich. Wagner, Miete H, 10 Uhr. Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannhein. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett— Vartets. Lichtſpiele: Univerſum:„Das Mädchen Freue“. und Schauburg:„Vergißmeinnicht“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet v. 11—13 und 14—16 Uhr Sonderſchzu: Die Mannheimer Planken. Sonderſchau: Olympia. Sonderſchau: Deutſche Architektur der Ge⸗ genwart. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. g Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 12 Städtiſche Schloßhücherei: Ausleihe von 11 bis 10 und 17 bis 19 Uhr. Leſefäle von 9 bis 189 und 18 bis 10 Ui 8 3 0 Alhambra: erschienen: EIN /OHNER BUCH jubiläums-Ausgabe 193637 Bestellungen erbeten unter Fernsprecher Nr. 24951 Preis NM 18. Druckerei Dr. Haas N 1.-6(Marktplatz). 12. Seite/ Nummer 510 Hur heute! Anläßlich des Gedenktages am„9. November“ Zeigen wir den grogen Erfolgsfllm: Nene Mannheimer Zeitung/ Norgen⸗Ausgabe National- Theater uanem 5 Montag, den 9. November 19386 Vorstellung Nr. 74 Miete H Nr. I. Sonder miete H Nr. 4 Zum Gedächtnis der Opfer vor der Feldherruhalle In neuer Einstudierung: Lohengrin Romantische Oper in drei Akten von Richerd Wagner Montag, 9. November 1000 TETzré fac . 5 Mit der jugend in: Märchenland Dienstag, 10. Nov., nachm..185 Uhr Mittwoch, 11 Nov., nachm. 2 15 Uur Donnerstag. 12. Nov., nachm..13 Uur 3 große Märchenfimvorstellungen Der Riesenerfolg Das lidcdchen Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungsſaal — Eingang Platz des 30. Januar Nr. 1— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder gegen Barben ſtatt: a) für Gold⸗ und Silberwaren, Programmfolge: 8 Uhren. Brillanten, Beſtecke und Kulfur fim EEC dergl. am Mittwoch, dem 11. No⸗ 5 vember 1936; 8 wonftgche b) für Fahrräder, Photographen⸗ ug und Pong am Nordpol 5 Apparate, Anzüge, Mäntel, Weiß⸗. Hampelmanns Traumfahri zeng, Schuhe u. dgl. am Diens⸗ 81 2 UA 0 0 tag, dem 17. November 1936; 0 e) für Anzüge, Mäntel, Weißzeug, 60 l. Schuhe 1 75 dergl. am Freitag, 00 5 1 111 f dem 20. November 196. n Atelier far Familienhilder Beginn kene 14 Uhr(Saal⸗ 0 5 0 2 222 öffnung 18 Uhr). . Posſkarien 0 4 U 1 Vergrößerungen Städt. Leihamt.— 0 NReprodukſionen e ee e 92 Anfan 88 Ze iten in be jiden Theatern: auch nach schlechtester Unterlage. VNN 8. Ofleri- und Paßbilder Nabere Auskunft beim ſtädt. 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