1 N Ee Mannhein Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pig Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abbolſtellen: Wald. hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44, Meerſeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Ce Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim er Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Eimzelpreis 10 Hf. 12 Anzaß fennig, o mm bre. Familien- und Kle. reiſe. Allgemein gültig iſt dk Set Zwangsvergleichen oder Konkm aß gewährt Keine Gewähr für Anzeige gaben, an beſonderen Plätzen und für fern Lete Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen- Ausgabe& u. 8 Montag. 16 November 1936 147 Jahrgang- Nr. 530 England und Italien ein Engliſche Stimmen für baldige Verſtändigung [Von unſerem Londoner Vertreter) — London, 15. November. Wenngleich zwiſchen London und Rom die offi⸗ ziellen Verhandlungen für einen Mittelmeerpakt oder, was Muſſolini wünſcht, ein„Gentleman Agreement“, noch nicht formell begonnen haben, ſo hal doch bereits in beiden Hauptſtädten ein leb⸗ hafter Gedankenaustauſch eingeſetzt. Die lange Unterredung, die Eden und Grandi am Frei⸗ tagabend miteinander im Foreign Office führten, hat nach den Informationen diplomatiſcher Kreiſe England und Italien der Beſeitigung der zwiſchen heiden Mächten ſchwebenden Schwierigkeiten um cinen bedeutenden Schritt nähergebracht. Der italieniſche Botſchafter, ſo wird berichtet, habe Eden bereits ausführliche italieniſche Einzelvorſchläge für ein zwiſchen England und Italien abzuſchließen⸗ des„Gentleman Agreement“ vorgetragen, das die beiderſeitigen Intereſſen im Mittelmeer regeln ſolle. Man werde nunmehr weitere Verhandlungen aktiv über die diplomatiſchen Kanäle betreiben. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß man in England in nicht geringerem Grade als in Italien ſelbſt eine Verſtändigung wünſcht. In auffälliger Weiſe mehren ſich gerade auch in England die Stim⸗ men, die für eine baldige Verſtänd gung eintreten. Dennoch kann nicht verkannt werden daß noch er⸗ hebliche Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen ſind. Die geringſte Schwierigkeit dürfte die grund⸗ ſäzliche Anerkennung der gegenſeitigen Intoreſſen im Mittelmeer bereiten. Abzuwarten bleibt, ob man auch in den Einzelfragen zu einer ebenſo ſchnellen Verſtändigung kommt. Der Erſte Lord der Admiralität, Sir Samuel Hare, hat im Rundfunk eine Rede gehalten und da⸗ bei unter anderem auch ſeine jüngſte Mittelmeer⸗ reiſe erwähnt. Er dürfe nicht verhehlen, ſo erklärte Sir Samuel Hoare, daß noch ſehr viel getan werden müſſe. Auf der Sicherheit der engliſchen Flotten⸗ ſtützpunkte und Häfen beruhe Englands Seemacht. Und mit der engliſchen Seemacht als Grund age für England und das Empire könne England es ſich nicht leiſten, vermeidbare Riſtken zu übernehmen. Sir Samuel Hoares Rede zeigt, daß England in jedem Fall ſeine Mittelmeerpoſition erheblich aus ubauen gedenkt, und es darf daran erinnert werden, daß von einer der Admiralität naheſtehenden Seite erklärt wupde: Ganz gleich, was die Politiker täten, die Ma⸗ rine werde ihre Mittelmeerpläne durch ühren. Einen weſentlichen Einfluß auf die kommende engliſch⸗jtalieniſche Verſtändigung werden auch die ſpaniſchen Ereigniſſe haben. Der Sonderkorreſpon⸗ bent der„Daily Mail“, Ward Price, hatte eine Un⸗ lerredung mit dem ßöſterreichiſchen Bundeskanzler Schuſchnigg, in der Schuſchnigg u. a. erklärte:„Ich ain ſehr beſorgt über die mögliche Entwicklung in Spanien. Der Verſuch, eine ſtändige bolſchewiſtiſche kiepublick in Katalonien zu ſchaffen, dürfte nur zu taicht zu einem Zuſammenſtoß mit anderen Staaten führen.“ Der öſterreichiſche Bundeskanzler, ſo fährt Ward Price dann fort, ließ ſich näher über die Form dieſer Gefahr aus.„Ich habe aber Grund zu der An⸗ nahme, daß der italieniſche Außenminiſter Grandi auf der ſoeben beendeten Drei⸗Mächte⸗Konferenz die Erklärung abgegeben hat, daß Italien niemals die Exiſtenz einer bolſchewiſtiſchen Regierung an den Geſtaden des Mittelmeeres dulden werde. Und wenn ein Verſuch von Rußland oder einer anderen Macht in dieſer Hinſicht unternommen würde, dann würde die italieniſche Regierung alles aufbieten, um dies zu verhindern“. Es ſteht zu befürchten, daß der ſpaniſche Bürger⸗ krieg die Beſprechungen zwiſchen Rom und London überſchatten wird. In England hat man ſich immer noch nicht frei gemacht von den Gerüchten, die der italteniſchen Regierung Abſichten auf den Balearen oder ſonſtwo nachſagen. Es iſt erſtaunlich, daß trotz den Erklärungen, die von italieniſcher Seite ab⸗ gegeben wurden, und die vom Parlament beſtätigt worden ſind, derartige Gerüchte ſich noch immer hal⸗ ten und ernſt genommen werden. Die Rede, die der italieniſche Botſchafter in Lon⸗ don, Grandi, vor dem Nichtinterventionsausſchuß gehalten hat, hat in England großes Aufſehen erregt. Die Blätter haben die Rede in ſenſationeller Form veröffentlicht und der, ſcharfe antiruſſiſche Ton Grandis hat beſonders ſtarken Eindruck gemacht. Da der von der engliſchen Preſſe veröffentlichte Bericht nur einen Teil der Rede enthält, erſcheint es ange⸗ bracht, die Sätze von Grandis Rede wörtlich mit⸗ zuteilen:„Das bolſchewiſtiſche Glaubensbekenntnis iſt ein Bekenntnis zum Kriege und zur Barbarei, gegründet auf Klaſſenhaß und blutigem Bürgerkrieg. Das faſchiſtiſche Italien glaubt, daß es ſeine eigene Pflicht und die Pflicht aller Kulturnationen Europas iſt, das verbrecheriſche Vorhaben Ruß⸗ lands, Spanien in den Abgrund der Barbarei zu ſtürzen, zu demaskieren und zu vernichten. Der rote Prophet in Moskau, Stalin, hat in ſeiner Bot⸗ ſchaft an die ſpaniſchen Kommuniſten geſagt, daß es die Pflicht Sowjetrußlands iſt, der kommuniſti⸗ ſchen ſpaniſchen Revolution Hilfe zu leiſten, weil die Unterdrückung des nationalen Spaniens nicht eine Privatangelegenheit der Spanier, ſondern eine all⸗ umfaſſende Angelegenheit der bolſchewiſtiſchen Re⸗ volution ſei. Wir Faſchiſten nehmen dieſe Heraus⸗ forderung an. Wir Faſchiſten erheben gegen den Kommunismus unſere alte ſiegreiche und ruhmreiche Fahne. Indem das faſchiſtiſche Italien die fin⸗ ſteren roten Propheten Moskaus demaskiert und ſo Spanien vor der drohenden Barbarei ſichert, iſt Italien ſicher, der bolſchewiſtiſchen Barbarei den Weg zu ſperren, die mit allen Mitteln verſucht, die tauſendjährige Kultur Europas zu vernichten. So ſehr man die antiruſſiſche Haltung Grandis in England anerkennt, ſo hat doch gerade Grandis Rede überraſchenderweiſe wieder einige der alten Befürch⸗ tungen wach gerufen. In Regierungskreiſen läßt man ſich jedoch dadurch nicht verwirren und iſt wil⸗ lens, die jetzt zwiſchen Rom und London geführten Verhandlungen zu einem glücklichen Ende zu brin⸗ gen.. Dit Verbindung zwiſchen Opiedo und dem Gros der Nationaliſten erhalten Ein Verſuch der Roten die Verbindung zu unterbrechen abgewehrt — Salamanca, 15. Nov. Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers der nationalen Truppen vom Samstag meldet aus dem Abſchnitt der 7 Diviſion, daß die Säuberungsaktio⸗ nen und die Befeſtigung der von den nationalen Truppen in den füdlichen Stadtvierteln Madrids erreichten Stellungen weiter fortgeführt worden ſeien. Die Kampftätigkeit der Roten habe am Sams⸗ tag nachgelaſſen. Ein Angriffsverſuch gegen die rechte Flanke der nationalen Truppen konnte blutig zurück⸗ geſchlagen werden. Die in Aſturien kämpfende 8. Diviſton meldet, daß Verſuche der roten Miliz, die Verbindungslinien zwiſchen Opiedo und dem Gros der nationalen Streitkräfte abzuſchneiden, vereitelt worden ſeien. Die Verſorgung der Stadt Oviedo erfolge vollkom⸗ men normal. Aus den Abſchnitten der 5. und 6. Di⸗ Frankreich weicht niemals f von der Neutralität ab Der franzöſiſche Außenminiſter für ein neues Ablommen mit Deutſchland Drahtbericht un ſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 15. November. “e Abordnung der Volksfrontparteien begab ſich Freitag abend zum Miniſterpräſidenten Leon Blum, um ſich mit ihm erneut über die ſpaniſche Frage zu unterhalten. Der kommuniſtiſche Vizeprä⸗ ſident der Kammer, Duclos, forderte dabei abermals die Intervention Frankreichs in Spanien zugun⸗ ſen der Roten. Weiter proteſtierte Duclos dagegen, daß die franzöſiſche Polizei im Hafen von Marſfeille e von den Kommuniſten geſtifteten Beſtände an Verbandsmaterial und Medikamenten für Spanien beſchlagnahmt habe. Die Polizei behauptet dabei, daß unter dieſen Beſtänden Waffen verborgen ſeien. „Der radikale Fraktionsführer, Campinchi, er⸗ lürte im weiteren Verlauf der Ausſprache, daß ſeine bartei ſich unbedingt ſolidariſch erkläre ſowohl mit der Reutralitätspolitik des Außenminiſters Delbos 9 15 mit der Militärpolitik des Kriegsminiſters galadier. Miniſterpräſident Leon Blum betonte in ſeiner Erwiderung zunächſt ſeine ganze Sympathie für die zunglückliche“ republikaniſche Regierung in Spanien. r wies aber darauf hin. daß bisher keine einzige Macht, noch nicht einmal Rußland, offen mit der Neutralitätspolitik gebrochen habe. Deshalb ſei es Frankreich, das doch dieſe Neutralitätspolitik vorge⸗ ſchlagen habe, ganz unmöglich, jetzt zuerſt davon ab⸗ zurücken. Der Außenminiſter Delbos, der vor der außen⸗ politiſchen Kommiſſion des Senats einen Vortrag hielt, betonte aufs entſchiedenſte, daß Frankreich nie⸗ mals von der Neutralitätspolitik abweichen werde. Er wies weiter darauf hin, daß Frankreich„ſchon im elementarſten Intereſſe des Friedens und der Sicherheit“ den Ruſſenpakt aufrechterhalten müſſe. Auch werde es ſeine Beziehungen zu Polen und zu der Kleinen Entente durch eine Erweiterung des Warenaustauſches zu ſtärken ſuchen. Mit Deutſchland wünſche Frankreich ſo bald wie möglich in Verhandlungen einzutreten, um den Locarnopakt durch ein neues Abkommen zu er⸗ ſetzen, das den Frieden in Weſteuropa ſichern ſoll. Beſondere Hoffnung aber ſetzen die franzöſiſchen Diplomaten auf die Zuſammenarbeit der drei gro⸗ ßen Demokratien England, Amerika und Frankreich, eine Zuſammenarbeit, die jetzt nach der Wiederwahl Rooſevelts ſicherlich aufs energiſchſte fortgeſetzt wer⸗ den würde und die beſten Früchte bringen dürfte. viſion ſowie der Diviſton Soria werden nur leichte Schießereien gemeldet. Der nationale Sender von Valladolid meldet am Samstagnachmittag, daß es den nationalen Truppen weſtlich von Madrid nach ſchweren Kämpfen gelun⸗ gen ſei, den Widerſtand der roten Miliz bei Pozuelo de Alarcon zu brechen und dieſen wichtigen Stütz⸗ punkt der Marxiſten zu erobern. Dieſer bedeutende Erfolg ſichert nicht nur die Flanke der vor Madrid kämpfenden nationalen Truppen, ſondern bedeutet gleichzeitig auch eine ernſte Bedrohung der Verbin⸗ dungsſtraße von Escorial nach Madrid, die als Rückzugslinie der Roten von Wichtigkeit iſt. Nach einer Meldung des nationalen Senders von Jaca ſollen Kriegsſchiffe der Burgos⸗Regierung im Mittelmeer einen ſowjetruſſiſchen Damp⸗ fer gekapert haben, der eine für die Roten be⸗ ſtimmte Ladung von Waffen und Kriegsmaterial an Bord hatte. Rote Gegenangriffe in den ſüdlichen Stadtvierteln von Madrid zurückgeſchlagen — Salamanca, 15. November. Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers der nationalen Truppen in Salamanca teilt mit, daß die 7. Diviſion in den ſüdlichen Stadtvierteln Madrids mehrere feindliche Gegenangriffe abgeſchlagen habe. Dabei ſeien den Roten ſchwere Verluſte zugefügt worden. Bei der Verfolgung der Roten haben die nationalen Truppen über 300 tote Kommuniſten auf⸗ gefunden, unter denen ſich auch zahlreiche Ausländer, vor allem Sowjetruſſen befanden. Den nationalen Truppen fiel außerdem ein Befehl eines ſowjetruſ⸗ ſiſchen Generals ſowie die ſchriftliche Meldung eines franzöſiſchen Majors, der ein Ausländerbataillon kommandierte, in die Hände. Die nationalen Trup⸗ pen konnten ihre Vorpoſtenſtellungen verbeſſern und die Verſchanzung in den von ihnen beſetzten Straßen⸗ zügen weiterführen. Hinſichtlich der Lufttätigkeit heißt es in dem Hee⸗ resbericht, daß die nationale Fliegerei während der zahlreichen Luftkämpfe am Freitag insgeſamt 11 feindliche Flugzeuge abſchießen konnte. Außer den bereits gemeldeten ſechs roten Jagdflugzeugen ſind während eines in den frühen Morgenſtunden aus⸗ getragenen Luftkampfes weitere vier rote Jagd⸗ flugzeuge und ſpäter noch ein ſowfetruſſiſches Bom⸗ benflugzeug abgeſchoſſen worden. Die Nationalen hatten den Verluſt eines Jagdflugzeuges zu bekla⸗ gen, das infolge eines Zuſammenſtoßes mit einem gegneriſchen Flugzeug abſtürzte, wobei der Flug⸗ zeugführer den Tod fand. ö Schrilt nühergekommen Badoglio erobert Abeſſinien Von unſerem römiſchen Vertreter — Rom, im November. Nachdem Marſchall De Bono die Vorbereitun⸗ gen für den abeſſiniſchen Krieg geſchildert hat, iſt in dieſen Tagen nun auch das vom italieniſchen Publi⸗ kum mit außerordentlicher Spannung erwartete Buch des'arſchalls Badoglio„Der äthiopiſche Krieg“ erſchienen. Der ſtarke Band, der mit umfangreichem Kartenmaterial und Flug⸗ zeugaufnahmen der Operationsgebiete ausgeſtattet iſt, verlangt ernſtes Studium. Badoglio erklärt im Vorwort: die hiſtoriſche, einigermaßen objektive Dar⸗ ſtellung eines Krieges könne erſt bei größerem, zeit⸗ lichem Abſtand abgegeben werden. Er hätte daher nichts anderes beabſichtigt, als ſeine Erwägungen und Maßnahmen zu ſchildern. Mit anderen Wor⸗ ten: Der Marſchall greift den ſpäteren Arbeiten der Hiſtoriker nicht vor, er liefert ihnen nur einen beſon⸗ ders wichtigen Bauſtein. Dieſe literariſche Selbſteinordnung rückt Ba⸗ doglio in die Nähe eines der größten Strategen des vorigen Jahrhunderts, Helmuts von Moltke, der den Krieg von 1870/1 ſelbſt beſchrieben hat und ſein Buch ebenfalls nur als Schilderung der Ereigniſſe durch den höchſten Verantwortlichen aufgefaßt wiſſen wollte, ebenfalls nicht als Geſchichtswerk im eigent⸗ lichen Sinne anſah. Mit Moltkes Buch verbindet Badoglios Darſtellung die nüchterne, wie Muſſolini ſagt,„nackte“ Darſtellung, die nur Ueberlegungen, Maßnahmen, Ereigniſſe und ihre Auswertung ſchil⸗ dert, ohne jemals bei einem ſpannenden Detail, bei einer maleriſchen, literariſch auswertbaren Einzel⸗ heit zu verweilen. Aufgabe der Schlacht, Entwick⸗ lungsmöglichkeiten, getroffene Wahl, dementſpre⸗ chende Gruppierung der verfügbaren Kräfte, Durch⸗ führung, Erfolg, neue Entſcheidung: in dieſer Stu⸗ fenfolge vollzieht ſich bei Badoglio der Ablauf der Ereigniſſe wie die Löſung eines Rechenexempels, deſ⸗ ſen Aufgehen der Leſer mit ſtärkſter Teilnahme ver⸗ folgt. Badoglio ſelbſt erſcheint in dieſer Darſtellung als echter Generalſtäbler, als Vertreter eines Sol⸗ datentyps, den die Gleichartigkeit der Aufgabe in allen Ländern zu einem über alle nationalen Eigen⸗ arten hinausgehenden Denk⸗ und Menſchentyp aus⸗ gebildet hat. Seine Gegner, die abeſſiniſchen Heerführer und der Negus, wirken wie die von vornherein zum Unterliegen beſtimmten Opfer einer mit äußerſter Präziſion arbeitenden Vernichtungsmaſchine. Dieſer Geſamteindruck entſteht vornehmlich dadurch, daß Badoglio, worauf er in ſeinem Buche immer wieder hinweiſt, den Krieg als einen europäiſchen Krieg auffaßte, der abeſſiniſchen Heeresleitung Offenſiv⸗ und Devenſivabſichten unterſtellte, für beide Even⸗ tualitäten umfaſſende Vorſorge trof und dann aus der Fülle der ſelbſtgeſchaffenen Möglichkeiten zum vernichtenden Schlag ausholte. Um ſo ſtärker wir⸗ ken im Gegenſatz dazu die Uneinigkeit im abeſſini⸗ ſchen Lager, der Mangel einer oberſten Leitung, in⸗ folge der Unbotmäßigkeit der Ras gegen den Kai⸗ ſer, die Unentſchiedenheit des Negus die Selbſttäu⸗ ſchung und bewußte Täuſchung anderer. In die Vorgänge auf abeſſiniſcher Seite hatte Badoglio, zumal im zweiten Teil des Krieges, guten Einblick, da die Italiener die Funkſprüche des Negus an die Heerführer und der Ras an den Kaiſer mühelos auffing en. Dieſe abeſſiniſchen Funkſprüche, die Badoglio auszugsweise abdruckt, zeigen deutlicher als es jede Schilderung könnte, die Kopfloſigkeit und Hilfsloſigkeit der Abeſ⸗ ſinier gegn ihren geiſtig und materiell überlegenen Gegner. Im übrigen läßt Badoglio dem Kampfgeiſt aller abeſſiniſchen Soldaten, ihrer Todesverachtung und ihrer ſchnellen Anpaſſungsfähigkeit an die von der modernen, europäiſchen Kriegsführung geſcheffe⸗ nen taktiſchen Lagen vollſte Anerkennung widerfah⸗ ren. Um ſo vernichtender iſt ſein Urteil über die abeſſiniſche Führung. Die ſtrategiſche Geſamtentwicklung des Krieges teilt Badoglio in folgende Abſchnitte ein: nach dem ſchnellen Vormarſch de Bonos auf Makalle war für die Italiener eine unſichere und gefährliche Lage entſtanden. Sie ſtanden bei man⸗ gelnder Organiſation ihrer rückwärtigen Verbindun⸗ gen und ungeſicherten Flanken verhältnismäßig tief in Feindesland, ohne Verteilung, Stärke und Abſich⸗ ten des Gegners zu kennen. In jener Zeit(Dezem⸗ ber und erſte Januarhälfte) baute Badoglio die Etappe aus und ſicherte die Flanken. Das waren die Wochen, in denen in Italien nach den erſten Siegesnachrichten beſonders unter dem Eindruck der Sanktionen eine gedrückte Stimmung herrſchte, und in denen Badoglio gleich ſeinem Vorgänger de Bond den im Hinblick auf die politiſche und wirtſchaftliche Geſamtlage vorwärtsdrängenden Duce mit Hin⸗ weiſen auf die großen organiſatoriſchen Schwierig⸗ keiten beſchwichtigte. Die erſte Schlacht in Tembien(20/22. Januar), in der die Truppen des Ras Caſſa geſchlagen und auseinandergeſprengt wurden, brachte den feindlichen 2. Seite/ Nummer 530 Vormarſch zum Stehen vermittelte Badoglio und den kommandierenden Generalen wertvolle Einſich⸗ ten in die Kampfesweiſe und den Gefechtswert des Gegners, aus denen ſie wertvolle taktiſche Lehren für das eigene Verhalten ableiteten(gründliche Artillerievorbereitung jeder Offenſive, ſtändige Si⸗ cherung gegen überraſchende Gegenangriffe, Ermü⸗ dung des Gegners durch mehrtägige Kämpfe, Aus⸗ nutzung ſeines Munitionsmangels, ſtärkſter Einſatz der Luftwaffe zur Vernichtungsverfolgung), und war die notwendige operative Grundlegung der„Stra⸗ tegiſchen Schlacht“. Unter dem Namen„die ſtrategiſche Schlacht“, oder „die große Schlacht am Tigré“ faßt Badoglio die kurz aufeinanderfolgenden Schlachten von Enderta, in der der Amba Aradam genommen und die Armee des Ras Mulugeta vernichtet(10—15. Februar) wurde, die zweite Schlacht von Tembien in der die Reſte der Armee des Nas Kaſſa und die Truppen des Ras Seyum auseinandergeſprengt(27.29. Fe⸗ bruar) wurden und die Schlacht vom Schire zuſam⸗ men(29. Februar bis 3. März), in der Ras Imru geſchlagen wurde. Nach der„ſtrategiſchen Schlacht“ war nur noch eine abeſſiniſche Armee intakt, nämlich die vom Negus ſelbſt befehligten Garden und amhariſchen Kerntrup⸗ pen, die bisher weit ſüdlich vom Kriegsſchauplatz zurückgehalten worden waren. Waren das Anſehen der katſerlichen Regierung und der Glaube an das eigene Waffenglück bei den Abeſſiniern aufs tiefſte erſchüttert, war der ganze Norden des Landes den Italienern nahezu wehrlos ausgeliefert So befahl denn Badoglio berits am 8. März die Zuſammen⸗ ſtellung von über tauſend K raftfahrzeugen, mit denen er im Gewaltmarſch die Hauptſtadt beſetzen und ſo den Krieg möglichſt raſch beenden wollte. Denn die Zeit arbeitete gegen Italien, oder wie Muſſolini ſagte:„Der Krieg war ein Wettlauf zwiſchen Ita⸗ lien und dem Völkerbund.“ Jetzt teilte Badoglio deng anzen Norden des Kaiſerreiches in Beſetzungs⸗ zonen unter die einzelnen Armeekorps auf, und zu den bisherigen beſetzten 40000 Quadratkilometern wurden ohne ernſten Widerſtand weitere 60 000 Qua⸗ dratkilometer für Italien okkupiert. Noch aber mußte das letzte Bollwerk des Reiches, die kaiſerliche Armee, vernichtet wer⸗ den. Aus dieſer Zeit gibt Badoglio Funkſprüche und aufgefangene Briefe des Negus wieder, die die ganze Niedergeſchlagenheit und Verzweiflung im kaiſer⸗ lichen Lager zeigen. In einem dieſer Briefe(23. März an den geſchlagenen Ras Imru) ſchrieb der Negus„Vom Völkerbund haben wir keine Hoffnung und kein praktiſches Ergebnis erhalten“ Am 31. März kam es zur Schlacht von A ſchangi. Nach guter Artillerievorbereitung und unter dauern⸗ der Artillerieunterſtützung griffen die kaiſerlichen Garden von 6 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags in immer neuen Stößen mit größter Tapfer⸗ keit und unter ſehr guter Geländeausnutzung an. Die Angriffe blieben im italieniſchen Feuer liegen. Am ſpäten Nachmittag gingen die Italiener zum Gegenangriff über und verwandelten durch ſtärkſten Arkillerie⸗ und Lufteinſatz den abeſſiniſchen Rückzug in regelloſe Flucht. Damit war der Weg für den Einmarſch der motoriſierten Kolonne in Abddis⸗ Abebg freigemacht. Badoglio läßt ſeiner Schilderung der Ereigniſſe einige Beobachtungen von allgemeiner Bedeutung folgen. Der Marſchall betont die Notwendigkeit, den Unterführern Verantwortung und Entſcheidungen zu überlaſſen, die der Oberbefehlshaber im modernen Krieg nicht immer ſelbſt treffen könne. Er be⸗ mängelt die Zuſammenſetzung der italieniſchen Divi⸗ ſion aus drei Infanterieregimentern als zu ſchwer⸗ fällig und hätte nur zwei Regimenter pro Diviſion gewünſcht. Die Beweglichkeit der Kampfwagen und Flammenwerfereinheiten ſei im ſchwierigen Gelände hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dagegen hätten beſpannte und motoriſierte Artillerie alle Ge⸗ ländeſchwierigkeiten überwunden. Er wünſcht ferner hin eine ſtärkere Zuteilung von Pionierformationen an alle Einheiten. Die Luftwaffe bezeichnet der Mar⸗ ſchall ſchließlich als„die Waffe der Zukunft“, wenn ſie in engſter Zuſammenarbeit mit dem Heer ſtünde⸗ „Juftwaffe und Heer können nicht mehr voneinander getrennt Krieg führen.“ — Acht Jahre Gefängnis für einen 16jährigen Mäbchenmörder. Nach zweitägiger Verhandlungs⸗ dauer verurteilte das Große Berliner Jugendgericht am Samstagnachmittag einen 16jährigen Burſchen aus Berlin⸗Oberſchöneweide, der in der Nacht zum 24. Mai d. J. nach Verübung eines Sittlichkeitsver⸗ brechens ſein Opfer, die zwölf Jahre alte Schülerin Hildegard., ermordet hatte, zu acht Jahren Ge⸗ fängnis. Sowjetrepublik Katalonien? Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. November 1996 Die Stromakte des Verfgailler Vertrages aufgehoben Eine Erklärung der deutſchen Regierung Freie Schiffahrt auf der Grundlage der Gleichberechtigung — Berlin, 15. November. Die beteiligten deutſchen Miſſionen bei den in den internationalen Stromkommiſſionen für Rhein, Do⸗ nau, Elbe und Oder vertretenen Regierungen haben im Laufe des geſtrigen Tages dieſen Regierungen ein Schreiben übermittelt, das folgenden Inhalt hat: Die Freiheit der Schiffahrt auf allen Waſſerſtra⸗ ßen und die Gleichbehandlung aller im Frieden lebenden Staaten auf dieſen Waſſerſtraßen ſind vor dem Weltkrieg faſt hundert Jahre lang die Grund⸗ lagen einer fruchtbaren Zuſammenarbeit zwiſchen den Anliegern der ſchiffbaren Ströme geweſen. Dem⸗ gegenüber iſt in Verſailles in Widerſpruch mit dem Grundgedanken der Gleichberechtigung auch auf die⸗ ſem Gebiet einſeitig zum Nachteil Deutſchlands ein künſtliches und den praktiſchen Bedürfniſſen der Schiffahrt zuwiderlaufendes Syſtem geſchaffen wor⸗ den, das Deutſchland eine dauernde internationale Ueberwachung ſeiner Waſſerſtraßen aufzuzwingen ſuchte, indem es die deutſchen Hoheitsrechte mehr oder weniger auf internationale Kommiſſionen unter weitgehender Mitwirkung von Nichtuferſtaaten über⸗ trug. Die deutſche Regierung hat ſich aufs ernſteſte be⸗ müht, dieſe unerträgliche Regelung durch anderwei⸗ tige Vereinbarungen zu beſeitigen. Die deutſchen Be⸗ vollmächtigten in den Kommiſſionen haben in lang⸗ wierigen Verhandlungen verſucht, ſpäteſtens vom 1. Januar 1937 einen Zuſtand herzuſtellen, der mit dem deutſchen Standpunkt verträglich geweſen wäre. Ein Erfolg iſt dieſen Bemühungen verſagt geblieben, weil die anderen beteiligten Mächte ſich nicht haben entſchließen können, ein Syſtem aufzugeben, das in ſeinen Grundlagen mit den deutſchen Hoheitsrechten unvereinbar iſt. Ueberdies iſt an Raum der nächſt Deutſchland wichtigſte Uferſtaat, das Königreich der Niederlande, den im Mai d. J. getroffenen Vereinbarungen nicht beigetreten; es ſind aber gerade an dieſem Strom klare Verhältniſſe notwendig. An der Elbe iſt es nicht gelungen, die neue Regelung von der Ve. ſailler Grundlage zu löſen und insbeſondere den Zuſtand zu beſeitigen, daß vier Nichtuferſtoaten ohne beſondere Intereſſen an der Elbeſchiffahrt auch heute noch den Anſpruch erheben, Garanten der Schiffahrts⸗ freiheit auf dieſem Strome zu ſein. Für den deut⸗ ſchen Oderſtrom beſteht noch heute, wenn auch ohne Beteiligung Deutſchlands, eine internationale Kom⸗ miſſion mit einem im Jahre 1920 ohne deutſche Mit⸗ wirkung proviſoriſch beſtellten franzöſiſchen General⸗ ſekretär. An der Donau haben mühungen des Donauuferſtaates Deutſchland um Wiedereintritt in die Donaumündungskommiſſion keinerlei Erfolg gehabt. Die von der deutſchen Regierung mit allem Nach⸗ druck ſeit Ende Mat d. J. betriebene Reviſion der Donauakte hat trotz allen Entgegenkommens Deutſch⸗ lands keinerlei Fortſchritte gemacht. Endlich glauben die anderen Mächte, in bezug auf den Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Kanal an der Deutſchland in Verſailles aufgezwungenen willkürlichen Beſchränkung der deutſchen Hoheitsrechte feſthalten zu ſollen. Die deutſche Regierung kann es nicht verantwor⸗ ten, die vorſtehend gekennzeichnete Lage der Dinge noch länger hinzunehmen. Sie ſieht ſich deshalb zu der Erklärung gezwungen, daß ſie die im Verſailler Vertrag enthaltenen Beſtim⸗ mungen über die auf deutſchem Gebiet befind⸗ lichen Waſſerſtraßen und die auf dieſen Beſtim⸗ mungen beruhenden internationalen Stromakte nicht mehr als für ſich verbindlich anerkennt. Sie hat dementſprechend beſchloſſen, die für den Rhein am 4. Mai getroffene vorläufige Verein⸗ Nebiſionen ſind von Fall zu Fall zu behandeln Alfred Roſenberg über unterdrückte Völker — Berlin, 15. November. Im„Völkiſchen Beobachter“ veröffentlicht Reichs⸗ leiter Alfred Roſenberg einen Aufſatz„Unterdrückte Völker und Repiſionen“, in dem gegen die Verdre⸗ hung Moskaus und ſeiner Helſershelfer Stellung genommen wird, die die Hinweiſe des Führers, wenn Deutſchland einen derartigen Raum und fruchtbaren Boden hätte wie Sowjetrußland, dann würde es keine Mißwirtſchaft und keinen Hunger geben(wie in der Sowjetunion), als Eroberungspläne für den Ural auslegen. Reichsleiter Roſenbergs Aufſatz um⸗ ſchreibt dann weiter die Haltung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung, die jene Erklärungen aus den gleichen Lügenzentralen widerlegt, die verbreitet werden, um einige Staaten zu ſchrecken, daß Deutſch⸗ land nach allen Richtungen hin für ſich und die ande⸗ ren ehemaligen Mittelmächte den Grundſatz unbe⸗ dingter und allſeitiger Reviſion verfolge. Alfred Roſenberg ſchreibt, nach 1919 war es ver⸗ ſtändlich, daß Stimmen laut wurden nach einem „Bund der unterdrückten Völker“. Dieſer Gedanke wurde auch bei uns behandelt, aber ſehr bald aus nüchternen Erwägungen heraus fallen gelaſſen. Wir erblickten in der Kriegsentente von 1914 keine ewig dauernde Machtverbindung, ſondern ein Zweckbünd⸗ nis. Eine von Gefühlen allein diktierte Politik des Bündniſſes der 1919 unterdrückten nebſt anderen ge⸗ knebelten Völkern hätte die Dauer der Kriegsentente nur verlängert. Es galt nach der Prüfung der Kriegsurſachen zu verzichten auf Kraftentwicklungen nach vielen Seiten, die die Lebensintereſſen beſtimm⸗ ter Mächte durchſchneiden konnten, die ganze Auf⸗ merkſamkeit aber um ſo mehr auf die unmittelbaren Lebensbedingungen des deutſchen Volkes ſelbſt zu lenken. Eine derartige Politik mußte auf die Dauer die natürlichen Intereſſen der Völker vor dunkle Eingliederung in die Anion der Sowietrepubliken geplant- Vefürchtet Rußland einen Kampf mit Italien? — Warſchau, 15. November. Wie das klerikale Blatt„Maly Dziennik“ aus Moskau meldet, wurde in zwei Sitzungen des Polit⸗ büros der Kommuniſtiſchen Partei zu der Entwick⸗ lung in Spanien Stellung genommen. Es ſei auf⸗ gefallen, daß dieſe Sitzungen nicht von Stalin, ſon⸗ dern von Molotow geleitet wurden. Die Ergebniſſe ſeien geheim gehalten worden. Jedoch verlaute, daß der Sowjetvertreter bei der roten Regierung in Barcelona, Antonow⸗Owſejenko, die Weiſung erhalten habe, ſich dafür ein zuſetzen, daß ſobald wie möglich die kataloniſche Sowfetrepublil ausgerufen werde. Mit der Ausrufung der kataloniſchen Sow⸗ jetrepublik wolle man in Moskau ihre Eingliederung in die Union der Sow⸗ fetrepubliken vollziehen. Gleichzeitig ſolle eine Erklärung der Sowjetregierung bekanntgegeben werden, wonach Katalonien als ein Beſtandteil der Sypjetunion mit allen Mitteln verteidigt werden ſolle. Dex Kriegskommiſſar Woroſchilow habe vor einer derartigen Entſcheidung gewarnt, da ſie zu einem Kampf gegen Italien im Mittel⸗ meer führen würde; jedoch ſeien dieſe Warnungen damit beantwor⸗ tet worden, daß Moskau ſich in Spanien bereits zu ſtark feſtgelegt hätte, um ſich jetzt noch ohne Schaden für ſeine weltrevolutionären Pläne zurückziehen zu können. Gleichzeitig liegen neue Berichte über Truppen⸗ zuſammenziehungen in den Häfen von Odeſſa und Sebaſtopol vor, die zur Verladung von ſchweren Waffen, wie Tanks, Flugzeugen und Geſchützen, be⸗ ſtimmt ſeien. Weiterhin ſeien erneut vier Unter⸗ ſeeboote zur Begleitung der Waffen⸗ und Truppen⸗ trausportdampfer bereitgeſtellt worden. Man ent⸗ nehme daraus, daß die Sowjetunion keineswegs das Feld in Spanien zu räumen beabſichtige. Hetzabſichten ſtellen; Reden und Handlungen des Füh⸗ rers: ſeine Erklärungen nach der Saarabſtimmung, der deutſch⸗engliſche Flottenvertrag haben gezeigt, wie bewußt, bedacht und vorſichtig der Führer vor⸗ gegangen iſt. Daraus ſchon ergibt ſich die allgemeine Einſtel⸗ lung des Nationalſozialismus zum Gedanken des Reviſionjsmus.. N Wir lehnen es ab, die Völker nach dem Schema von 1919 grundſätzlich in repiſioniſtiſche und auti⸗ rey ſioniſtiſche einteilen zu wollen. Vielmehr iſt uns klar geweſen: 1918 brachte ſchreiende Ungerechtigkeiten, die das Leben alter Kul⸗ turpölker bedrohten; hier mußte eine direkte Ueber⸗ prüfung angeſtrebt werden. Dann gab es zahlreiche Beſtimmungen, deren Unhaltbarkeit vielen Verfaſ⸗ ſern der„Friedensverträge“ im Lager der Entente ſpäter ſelbſt zum Bewußtſein kommen mußte; hier galt es eben, auch angeſichts der erſt langſam abküh⸗ lenden Kriegspſychoſe Geduld zu üben. Und ſchließ⸗ lich brachte 1918 auch Regelungen mit ſich, deren Re⸗ viſion zu fordern menſchenverſtändlich erſchien, poli⸗ tiſch aber unſinnig. Von einer nationalſozialiſtiſchen Reviſtonspolitik konnte alſo nur in bezug auf kon⸗ krete Forderungen, nicht„an ſich nach allen Rich⸗ tungen, auf allen Gebieten“, geſprochen werden. Nach dieſer mit vieler Entſagung verbundenen Haltung für uns ſelbſt ergab ſich auch das Verhält⸗ nis zu anderen leidenden Völkern. Wir konnten keine Erlöſungsapoſtel für andere ſein; wir konnten uns deshalb ebenſowenig ins Schlepptau der Beſtre⸗ bungen anderer Völker nehmen laſſen, die unſere Unterſtützung anriefen, ohne ſich jedoch die gleiche Beherrſchung aufzuerlegen, wie wir es von uns ſelbſt verlangen mußten. Man kann wohl ſagen, daß ſich dieſe allgemeine Einſtellung bis auf heute nicht geändert hat. Die Frage politiſcher oder wirtſchaſtlicher oder militäriſcher Reviſion iſt ſomit nicht„an ſich“, ſondern von Fall zu Fall zu behandeln, im Sinne der Wiederherſtellung der deutſchen Gleichberech⸗ tigung und Ehre, ebenſo aber im Beſtreben, die Lebens rechte der anderen Völker ebenſo zu ach⸗ ten, wie wir es für uus fordern. Der Nürnberger Reichsparteitag ſtand im Zei⸗ chen der Abwehr gegen die Kräfte, die die Geſundung Europas verhindern wollen. Dieſe große Erkennt⸗ nis gemeinſamer Gefahr müßte die Zuſammenarbeit aller wirklich Europa und ſeine nationalen Kulturen ſchützenden⸗Kräfte herbeiführen. Wir ſind dazu bereit, man beſchimpfe nur nicht unſere innere Lebens⸗ geſtaltung, genau ſo wie wir uns nicht in innere An⸗ gelegenheiten anderer Völker einmiſchen. Wir wer⸗ den dann nicht müde werden, alles zu fördern, was Europa zu ſichern, neu aufzubauen vermag. „Verteidiger der Demokratie“ „Giornale d Italia“ über die wahren Abſichten Moskaus — Rom, 15. November. In einer Polemik gegen den neueſten Trick Sow⸗ jetrußlands, das ſich im Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß immer mehr als Verteidiger der Demokra⸗ tien aufſpiele, erklärt„Giornale d' Italia“, man habe in London dieſe Umkehrung der Werte ſofort allge⸗ mein richtig als den Verſuch Sowjetrußlands verſtan⸗ den, ſich einen Paß zu verſchaffen, mit dem der ſow⸗ jetruſſiſche Kommunismus auf legitimem Wege in Spanien ſeinen Einzug halten könnte. In Wirklichkeit habe der Bolſchewismus immer und überall, wo es ihm gelungen ſei, unter dem Deckmantel eines Freundes mit ſeinen Geheim⸗ agenten ſich feſtzuſetzen, verſucht, Syſtem den Garaus zu machen. Mit dem neueſten Material, das der italieniſche Botſchafter Grandi dem Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß vorgebracht habe, ſei über die wahren Abſichten Sowjetrußlands überhaupt kein Zweifel mehr möglich. Alle Welt wiſſe, daß die Politik der ſogenannten ſpaniſchen „Regierung“ heute vom ſowjetruſſiſchen Botſchafter Moſes Roſenberg gemacht werde. Der Kampf der nationalen ſpaniſchen Bewegung um Madrid werde heute tatſächlich gegen den ſowjetruſſiſchen Kommu⸗ nismus und für die Verteidigung der Freiheit des nationalen ſpaniſchen Volkes und ſeiner Rechte aus⸗ gefochten. jedem liberalen zehn Jahre Be⸗ ——— barung(Modus vivendi) gemäß deren Artikel 8, Abfatz 2, mit ſofortiger Wirkung hiermit zu kün⸗ digen und von der Unterzeichnung der für die Elbe entworfenen Vereinbarung gleichen Charakters ab⸗ zufehen. Damit entfällt eine weitere Mitarbeit Deutſchlands in den Verſailler Stromkommiſſionen. Die Vollmachten der bisherigen deutſchen Delegier⸗ ten ſind erloſchen. Zugleich teilt die deutſche Regierung folgende von ihr getroffene Regelung mit: Die Schiffahrt auf den auf deutſchem Gebiet befindlichen Waſſerſtraßen ſteht den Schiffen aller mit dem Deutſchen Reich in Frieden lebenden Staaten offen. Es findet kein Unterſchied in der Behandlung deutſcher und fremder Schifſe ſtatt; das gilt auch für die Fragen der Schiffahrts⸗ abgaben. Dabei ſetzt die deutſche Regierung voraus, daß auf den Waſſerſtraßen der anderen beteiligten Staaten Gegenſeitigkeit gewährt wird. Außerdem wird die deutſche Regierung die deut⸗ ſchen Waſſerſtraßenbehörden anweiſen, mit den zu⸗ ſtändigen Behörden der anderen Anliegerſtagaten gemeinſame Fragen zu er rtern und darüber gege⸗ benenfalls Vereinbarungen zu treffen. Erſtes Auslanòsecho auf die Wiederherſtellung der Reichshoheit über die deutſchen MWaſſerſiraßen — London, 15. Noy. Die Nachricht von der Wiederherſtellung der Reichshoheit über die deutſchen Waſſerſtraßen hat in London ſtarke Beachtung gefunden. Eingehende Stellungnahmen ſind in Anbetracht des Wochenendes jedoch erſt für Montag nachmittag zu erwarten. Reu⸗ ter erklärt, die deutſchen Maßnahmen ſeien zu er⸗ warten geweſen, Deutſchland hätte allerdings ver⸗ ſuchen ſollen, eine Reviſton der Beſtimmungen auf dem Verhandlungswege zu erzielen. Weiter weiſt Reuter darauf hin, daß nach der deutſchen Note der deutſche Schritt engliſche Intereſſen nicht berühre und betont, daß die deutſchen Maßnahmen keine Schlechterſtellung der Schiffahrtsrechte der Aus⸗ länder bringen. „Evening Standard“,„Star“ und„Evening News“ ſprechen in ihren Ueberſchriften von einer Zerrei⸗ zung der letzten Ketten von Verſailles durch Deutſch⸗ land. Sämtliche Blätter bringen ſodann hiſtoriſche Ueberſichten über die Entſtehung der Junternationa⸗ liſterung der Waſſerſtraßen ſowie zum Teil kurze Inhaltsangaben der betreffenden Artikel des Ver⸗ ſailler Diktats. — Die zweijährige Dienſtzeit bleibt in Frankreich Erneute Niederlage der Kommuniſten — Paris, 15. November.(U..). Der Heeresausſchuß der Kammer nahm mit 23 gegen 0 Stimmen bei fünf Stimmeunthaltungen der Kommuniſten eine Entſchließung an, in der erklärt wird, es ſei„unter den gegenwärtigen Umſtänden unmöglich, die Länge der militäriſchen Dienſtzeit herabzuſetzen.“ Der Ausſchuß war auf das ausdrück⸗ liche Verlangen von Kriegsminiſter Daladier zuſam⸗ mengetreten, der mit Nachdruck eine entſcheidende Stellungnahme zur Frage der gegenwärtigen zwei⸗ jährigen Dienſtzeit forderte, nachdem dieſe ſowohl von kommuniſtiſcher als auch von ſozialiſtiſcher Seite heftig angegriffen worden war. Daladier gewann ſeine Sache durch Verweigerung jeglichen Kompromiſſes, der von den Linksradikalen unter anderem mit dem Vorſchlag einer Verſchiebung der Entſcheidung angeregt wurde. Als der Kriegs⸗ miniſter, geſtützt durch ein Vertrauensvotum der radikalen Partei ſogar mit dem Rücktritt drohte, gaben die Kommuniſten nach und beugten ſich mit bloßer Stimmenthaltung, während die ſozialiſtiſchen Ausſchuß mitglieder ſogar trotz ihrer urſprünglichen Ablehnung der zweijährigen Dienſtzeit für deren Beibehaltung ſtimmten. Arbeitswillige in Lille verjagen die Streikpoſten Es wird wieder gearbeitet — Paris, 15. November. Lille haben die des Streiks überdrüſſigen Ar⸗ einer Textilfabrik im Laufe des Samstag⸗ abend plötzlich den Betrieb beſetzt und die Streik⸗ poſten verjagt. Der Betrieb, der etwa 300 Arbeiter beſchäftigt, war ſchon ſeit zwei Monaten geſchloſſen und von einem Teil der Streikenden beſetzt. Am Samstag beſchloß nun der andere Teil die Wieder⸗ aufnahme der Arbeit, der ſich die ſtreikende Fabrik⸗ beſatzung aber widerſetzte. Nach kurzem Hand⸗ gemenge behielten jedoch die Arbeits⸗ willigen die Oberhand. Sie ſetzten die Direktion ſofort davon in Kenntnis, daß ſie den Betrieb bis zur Wiederauf⸗ nahme der Arbeit am Montagmorgen beſetzt hielten. Steuerfreiheit für Weihnachtsgeſchenke Einmalige Zuwendungen von Arbeitgebern au ihre Gefolgſchaftsmitglieder zu Weihnachten(Weih⸗ nachtsgeſchenke) ſind im Kalenderjahr 1936 von der Einkommenſteuer(Lohnſteuer) und Schenkungsſteuer befreit, wenn folgende Vorausſetzungen erfüllt ſind: 1. Die einmalige Zuwendung muß in der Zeit vom 25. November bis 24. Dezember 1936 erfolgen. 2. Die einmalige Zuwendung muß über den ver⸗ traglichen(tariflichen) Arbeitslohn hinaus gewährt werden. Sie kann in Geldleiſtungen oder in Sach⸗ werten beſtehen. 3. Die einmalige Zuwendung darf die Höhe eines Monatslohnes nicht überſteigen. 4. Die Steuerbefreiung gilt nur für Arbeitneh- mer, deren Monatslohn nicht mehr als 330 Mark beträgt. ——..... rr 0 riftleiter i ür Politik: Alo inbauer ee e eee fl 5 Theater Wien. ſchaft u. Unterhalkung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: De. Fri Lokaler Tell: Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller 8 In beiter weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Dilderdienſt: Curt Wi Fennel Anzeigen und I n 0 Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 s Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berkin⸗ Friedenau. 5 Sentaſtraße ee den Ausgabe 4 u.. gau e ber abe U. 1 Abenden der Ausgabe A u. Ausgabe Zur Zeit Preis lite Nr. 7 gültig. Für urmerlaugie Beträge ene Gewüe= Nekerſen eng mur bel Naperi gabe 8 21075 7 20657 748 53 * 18 . * Montag, 16. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 530 Die Stadiseiſe Mannheim, 16. November. Sonnenſchein lockte hinaus Der dritte Novemberſonntag war eine unver⸗ hoffte Gabe, mit der man kaum zu rechnen wagte. Etwas dieſig brach er zwar an; aber als die Früh⸗ nebel verſchwunden waren, bot er ein Bild ſtrahlen⸗ den Sonnenſcheins. Es war ein Wetter, das ſelbſt in Stubenhockern die Luſt nach einem Spaziergang weckte. Schon in den Vormittagsſtunden herrſchte deshalb ein ſtärkerer Betrieb als ſonſt in der Innen⸗ ſtadt. Wer als Frühaufſteher Gelegenheit hatte, oem Bahnhof einen Beſuch abzuſtatten, konnte dort die Abfahrt von 1600 Mannheimern miterleben, die mit zwei Kd F⸗Sonderzügen nach Stuttgart ſtarteten. Später lockte die feierliche Fahnen⸗ übergabe an die Kameradſchaften des Soldatenbundes unſere Bevölkerung in den Schloßhof und an den Roſengarten. Aber dann hielt es die Mannheimer nicht mehr in der Stadt. Mar⸗ tini⸗Kerwen in der Vorderpfalz und in Vier n⸗ heim verſprachen frohe Stunden. Nicht weniger Zugkraft übten die Sportplätze aus, die ſich diesmal über den Beſuch wirklich nicht beklagen konnten. Und dann natürlich unſere Anlagen. Sollen wir noch beſchreiben, daß auch ſie geradezu ſommerliche Spaziergängerſcharen ſahen? Daß die Mannheimer mit Kind und Kegel das Sonnenglück dieſes Tages TeUNER mmm ununmunumnummummm das gree Hur Haus N 1. 6 in der Breiten Straße M 1. 6 nicht ungenützt vorübergehen ließen? Das verſteht ſich wohl von ſelbſt. Und ſo können wir nur ſagen: ſo gefällt uns der ausgehende Herbſt! Normaler Bahnverkehr Der Geſamtverkehr des Samstags und Sonntags verlief in normalen Grenzen. Wohl waren die Sportſonderzüge ins Neckartal angeſichts des ſchönen Wetters beſſer beſetzt, als an den regneriſchen Vor⸗ ſonntagen; aber dennoch kam der Umfang des Aus⸗ flugsverkehrs nicht über das zu dieſer Jahreszeit ge⸗ wohnte Maß hinaus. Die Mannheimer begnügen ſich jetzt mit kleineren Spaziergängen. An Sonder⸗ zügen verkehrten nur zwei.d..⸗Züge ab Mann⸗ heim, die 1600 Volksgenoſſen nach Stuttgart und zurück brachten. Sonſt herrſchte auch im Fernverkehr Ruhe „Das große Winterfeſt zu Gunſten 5 des WOW In dieſem Jahre findet am Samstag, dem 5. und Sonntag, dem 6. Dezember, das große, ſchon traditio⸗ nell gewordene Winterfeſt zu Gunſten des WH W. in ſämtlichen Räumen des Roſengarteus ſtatt. Die Durchführung iſt die gleiche wie in den Vorjahren. Verſäume niemand, ſich rechtzeitig Karten zu be⸗ ſorgen, die durch die NS.⸗Frauenſchaft bereits ver⸗ trieben werden. Jeder Mannheimer möge ſich deſſen bewußt ſein, daß er durch den Beſuch des Winter⸗ ſeſtes zur Linderung der Not unſerer bedürftigen Volksgenoſſen beitragen kann. Der Kreisleiter. Sonntag vormittag im Mannheimer Schloßhof: Feierliche FJahnenübergabe an den Soldatenbund 15 Wahrzeichen der Reichsvereinigung ehemaliger Wehrmachtsangehöriger werden geweiht— Nach der Feier ſchneidiger Vorbeimarſch am Roſengarten Am Sonntagvormittag erfolgte im Ehrenhofe des Schloſſes die feierliche Uebergabe von 15 Fahnen an Kameradſchaften des Sol⸗ datenbundes von Mannheim, Heidel⸗ berg, Ludwigshafen, Speyer, lautern und Umgebung. Mit dieſer Feier trat der neue Soldatenbund zum erſten Male und in würdiger Weiſe vor die Mannheimer Oeffentlichkeit. Es iſt jetzt ein Jahr her, daß der Soldatenbund mit Einverſtändnis des Führers und auf Befehl des Reichskriegsminiſters ins Leben gerufen wurde. Umfaßt der Reichskriegerbund die Soldaten der alten Armee, ſo iſt der neue Bund die Vereinigung aller aus dem Wehrdienſt des neuen Heeres ausgeſchiede⸗ nen oder ausſcheidenden Soldaten und der Männer, die ſeit dem 1. Januar 1921 im Heer gedient oder geübt haben. Täglich ſtoßen neue zu den Hundert⸗ tauſenden von Mitgliedern, dehnen ſich die örtlichen Kameraoͤſchaften aus. Aeußeres Zeichen für das Wachstum der jungen Organiſation war die geſtrige Uebergabe der neuen Fahnen an die Kameradſchaften des Bezirksverbandes. Schon kurz nach 10 Uhr begann der Aufmarſch der Kameradſchaften. Im Ehrenhof des Schloſſes nahmen ſie vor dem Mittelportal Aufſtellung. Straffen Schrittes rückten Ehrenabordnungen der Formatio⸗ nen unſeres Standortes an, an ihrer Spitze die 110er⸗ Kapelle. Groß war die Zahl der Ehrengäſte ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, der Partei, SA und SS, groß die Zahl von Offizieren unſerer Wehr⸗ macht. Auch Mannheims Bevölkerung bekundete ihre Verbundenheit mit dem neuen Bund durch ihr Erſcheinen. Pünktlich um 11 Uhr traf der Führer des Solda⸗ tenbündes, General der Infanterie a. D. Seutter von Lötzen, mit ſeinem Stabe ein. Faſt 1000 Mann wurden ihm als angetreten gemeldet. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Ge⸗ neral die Fronten ab. Dann ertönte das Kommando: „Soldatenbund! Augen grade aus! Rührt euch!“ In kernigen Worten wendete ſich General Seutter von Lötzen an die Aufmarſchierten. Er erinnerte an das Lied von der Wacht am Rhein. 1840 gedichtet, habe es heute neuen Sinn bekommen. Der Rhein war zeit⸗ weilig nicht Deutſchlands Strom, ſondern ſeine Grenze. Noch vor kurzem lag dieſes Grenzland wehrlos da. Mit um ſo größerem Stolz erfüllt uns daher der heutige Tag der Weihe von Fahnen eines Soldatenbundes am Rhein. Denn das ſagtt Hin⸗ ter uns liegt die Zeit des Niederganges! Deutſch⸗ land erwachte. Es war ein Erwachen ſo groß und einzig, daß ein Staunen durch die Welt ging. Heute ſtehen wir wieder da, wehrhaft und feſt. Der Führer kann ohne Sorgen in die deutſche Zukunft blicken. Aber damit er es immer kann, müſſen in erſter Linie wir Soldaten weiter an der Wehrhaftigkeit arbeiten. Wir wollen niemand beöͤrohen und beherrſchen— aber wir wollen auch nicht dulden, daß uns jemand beherrſcht oder bedroht. Das iſt der Sinn unſerer Wehrmacht. In knappen Worten erläuterte der Redner ſo⸗ dann die Aufgaben des Soldatenbundes, die beſonders verantwortungsvoll im Grenzland ſeien.„Wenn wir alle den Geiſt der Wehrhaftigkeit lebendig erhalten, dann dürfen wir ruhig ſingen: Lieb Vaterland magſt ruhig ſein, feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein! Mit dieſem Wahlſpruch will ich die Fahnen der Kameradſchaft übergeben.“ eee, 25 Jahre Reichsbankgebäude Mannheimer Reichsbankhauptſtelle beſteht 60 Jahre Die wirtſchaftliche Entwicklung Mannheims ver⸗ anlaßte im Frühjahr 1875 den damaligen Bürger⸗ meiſter Moll in Gemeinſchaft mit der hieſigen Han⸗ delskammer bei der Preußiſchen Staats⸗ bank in Berlin darum vorſtellig zu werden, in Mannheim eine Niederlaſſung dieſer Bank zu er⸗ richten. Dieſem Anſuchen wurde ſtattgegeben und bereits am 1. Oktober 1875 hatte hier eine Kom⸗ mandite dieſer Bank ihre Geſchäfte aufgenommen. Nachdem die Preußiſche Staatsbank am 1. Januar 1876 in die Deutſche Reichsbank umgewandelt wurde, erhielt Mannheim gleich eine Reichs⸗ bankhauptſtelle, da man von vornherein da⸗ mit rechnete, ͤaß unſere Stadt einen großen wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtieg zu erwarten habe, eine Mei⸗ gung übrigens, zu der ſich Bismarck bereits im 15 1858 als preußiſcher Bundes ratsgeſandter be⸗ annte. Der Geſchäftsbereich der damaligen hieſigen Reichsbankhauptſtelle war ein ſehr ausgedehnter, denn außer dem Mannheimer Bezirk umfaßte er die Amtsbezirke Wertheim und Tauberbiſchofsheim und der allgemeinen Entwicklung folgend, natürlich ſchon die ganze Pfalz, ein ſo ausgedehnter Bezirk, der, längſt auf engere Grenzen zurückgeführt wurde. Als Bankgebäude diente zunächſt das alte Patrizierhaus in N 2, 3, deſſen Umbau für Bankzwecke bedeutende Koſten ver⸗ urſachte. Die älteren Mannheimer ſind einſt nicht ohne einen gewiſſen Reſpekt an dieſem Hauſe vor⸗ bergegangen, was wohl nicht ausſchließlich daher kam daß ſie wußten, daß hier gewaltige Mengen Gold und Geld lagen, ſondern wohl auch auf das childerhaus und den militäriſchen Poſten mit zu⸗ ruckzufühven war, der hier Wache ſtand, was man ſonſt nur bei militäriſchen Gebäuden gewohnt war. In dieſem Hauſe war die Reichsbank fünfund⸗ dreißig Jahre untergebracht. Dann waren die Räume für den Betrieb zu klein geworden, der einſt mit nur ſechs Beamten eröffnete. Von Zuccalmag⸗ lib war der erſte Direktor und erſter Bankkommiſſar Frhr. von Marſchall, der ſpätere langjährige und verdiente Botſchafter in Konſtantinopel. Mit zu⸗ nehmender Ausdehnung des Bankbetriebes erwie⸗ ſen ſich die alten Räume als unzureichend und ſo mußte man ſich mit der Frage eines Neubaues be⸗ ſchäftigen. Beſonders die Platzfrage machte große Schwierigkeiten, da es nicht möglich war einen ge⸗ igneten Platz in zentraler Lage der Stadt zu fin⸗ den. Schließlich entſchied man ſich dahin, dag neue Reichsbankgebäude im Quadrat M 7 zu erſtellen. Am 16. Auguſt 1909 wurde mit dem Bau begonnen, deſſen Fertigſtellung über 2 Jahre in Anſpruch nahm. Das repräſentative Gebäude iſt in ſüddeutſchem Palaſtſtil ausgeführt. Planfertiger war der Berliner Regierungs- und Baurat Habicht. Die Faſſade aus Muſchelkalk trägt wirkungs⸗ vollen plaſtiſchen Schmuck, von Profeſſor Auguſt Vogel ausgeführt. Mit der etwas abſeits befindlichen Lage der Reichsbank hat man ſich ſchon längſt abgefunden. Inzwiſchen hat ſich übrigens die Entwicklung viel mehr an den Verkehr herangerückt, eine Entwick⸗ lung, die ſich weiter vollziehen wird. Die ſechzig Jahre, die die Reichsbank in den Mauern unſerer Stadt tätig iſt, find ausgefüllt mit einem einſt für unmöglich gehaltenen Aufſtieg. An dieſem Auffſtieg ſteht ihr ein großes Verdienſt zu und ſo wird ſie auch weiterhin an der Entwicklung unſerer Stadt lebhaft intereſſtert beiben, wobei nur zu wünſchen iſt, daß dieſe Entwicklung ſich in dem zweiten Vierteljahr⸗ hundert des Beſtehens des neuen Reichsbankgebäu⸗ des günſtiger geſtalten möge, als dies in den ver⸗ floſſenen 25 Jahren der Fall geweſen iſt. Die feierliche Fahnenübergabe erfolgte. 15 neue Flaggen des Soldatenbundes ent⸗ falteten ſich. Jedem Kameradſchaftsführer ſchüttelte der General die Hand und erkundigte ſich, wann und wo er gedient habe. Dann trat er wieder zum Mikrophon. Laut erſchallte ſeine Stimme:„Wir wollen einer Verpflichtung nachkommen und derer gedenken, die für Deutſchland ihr Leben gaben, draußen im Feld und in der Heimat für die Idee des Führers. Das Lied vom guten Kameraden er⸗ tönte. Die Fahnen ſenkten ſich. In ſtummer Er⸗ griffenheit ſtanden die Tauſende im Schloßhof. Er⸗ neut erklang die Stimme des Bundesführers, an den Aufbau der Wehrmacht erinnernd und dem Manne dankend, der ihn erkämpft. Unſer Dank ſei, daß wir ihm ſtets wie ein Mann folgen werden. Das Heer wird ihm als feſte Kraft ſtets zur Seite ſtehen. Unſer Führer„Sieg Heil!“ Dann waren die Heilrufe verklungen, da ergriff der Führer der 33 Diviſion Darmſtadt, General Ritter von Schober, das Wort. Er beglückwünſchte die Kameradſchaften zu ihren neuen Fahnen.„Wir alle— Armee und Soldatenbund— haben“, ſo führte er weiter aus, „nur eine Aufgabe: mitzu helfen am Werk des Führers und ſtetseinſatzbereit zu ſein.“ Im Namen der Bundesgruppe Karlsruhe des Soldatenbundes dankte Bundesgruppenführer General Frhr. v. Rottberg für die übergebenen Fahnen:„Sie werden uns ſtets Mahner ſein zu ſtändiger Pflichterfüllung. Dies ſei] ſchloſſen. unſer heutiges Gelöbnis. ö ſich der Soldatenbund in kürzeſter Zeit das V trauen des ganzen Volkes errungen h wird. Das legt uns die Verpflichtung auf, unſer Soldatentum zu wahren, zu wahren, weil die geo⸗ graphiſche Lage Deutſchlands ſeine Wehrhaftigkeit erfordert und wir ſo am beſten unſere Dankbarkeit dem Führer beweiſen können. Dem Heere wünſchen wir Unüberwindlichkeit und unſere enge Verbunden⸗ heit mit ihm bekunden wir mit dem Rufe:„Unſer deutſches Heer, Hurra! Hurra! Hurra!“ Mit dieſer Anſprache hatte die feierliche Stunde ihr Ende gefunden. Schnell formierten ſich die Glie⸗ derungen und unter Vorantritt der 110er⸗Kapelle ging es in mächtigem Zuge durch die Innenſtadt. Straßen der Ueberall bildeten die Mannheimer Spalier, grüßten erhobenen Armes die Fahnen des Bundes, marſchier⸗ ten mit hinaus zum Frieoͤrichsplatz. Dort hatten ſich bereits viele Hunderte von Maunheimern vor dem Roſengarten eingefunden, um Zeugen des Vorbei⸗ marſches vor dem Bundesführer und den Ehren⸗ gäſten zu ſein. In ſtraffer Oronung nahte ſich zu⸗ nächſt die Regimentsmuſik. Mit Ruck und Zuck ſchwenkte ſie gegenüber den Ehrengäſten ein— und dann kamen ſie in langen Kolonnen, die Ehrenab⸗ oroͤnungen des Standortes Mannheim, Kamerad⸗ ſchaft für Kameradſchaft. In tadelloſem Paradeſchritt ging es an dem Bundesführer vorbei. Damit wurde der Tag der Fahnenübergabe in würdiger Weiſe be⸗ 1 eee eee Feierſtunde des Mannheimer Luflſchutzes Fahnenweihe und Verpflichtung der Amtsträger im Schloßhof In den Abendſtunden des Samstags waren um das Schloß herum viele Gruppen von Männern in blauer, ſilberumrandeter Armbinde zu ſehen, auch viele Frauen. Das waren die Amtsträger der ver⸗ ſchiedenen Mannheimer Reviergruppen, die ſich zur feierlichen Verpflichtung verſammelten. Die Unifor⸗ mierten unter ihnen traten im Schloßhof ſelber an. Dort leuchteten fünf Scheinwerfer aus der -Schule herüber, Lange Hakenkreuzfahnen hingen an beiden Flügelfronten herab, vor dem großen Tor des Mittelbaues war eine Tribüne aufgebaut, auf der ſich die LS⸗Führer der ganzen Umgebung ver⸗ ſammelten, ihnen zur Seite die Vertreter von Par⸗ tei, Behörde, Wehrmacht und allen Gliederungen und Formationen. Oben auf dem Balkon ſtand JV mit Fanfaren, Trommeln und Schellenbaum. Der Tri⸗ büne gegenüber die 18 neuen Fahnen des Luftſchutzes und dahinter die lange Kolonne der uniformierten Amtsträger; zu beiden Seiten, zwei große Vierecke bildend, alle Formationen SA, SS, HJ, NS, BDM. IW bildete einen Kranz von Fackeln um das Ganze. Nachdem die Amtsträger in Zivil durch das Tor des öſtlichen Flügels eingerückt waren, hieß es: „Ehrenformationen ſtillgeſtanden!— Zur Meldung an den Gruppenführer, Augen rechts!“ Fanfaren er⸗ tönten. Dann ſprach Gruppenführer, Staatsrat Luyken, zu den Kameraden vom Reichsluftſchutzbund von dem Gelöbnis der Treue und Pflichterfül⸗ lung, das abgelegt werden ſolle, und wie die Fah⸗ nen Symbol dieſer Treue ſeien. Symbol vor allem auch jenes SA ⸗Geiſtes, mit dem die Bewegung zur Eroberung des Volkes antrat. Jener Geiſt des unbekannten kleinen SͤA⸗Mannes war es, der in Stadt und Land die Idee des Führers dem Volke nahebrachte, der der Stimme des Herzens folgt, und alles, auch das Leben, hinzugeben bereit war. Durch ihn ſind wir heute eine Inſel der Ordnung in der ganzen Welt, durch ihn konnte unſere preußiſch⸗ deutſche Armee ihre Auferſtehung feiern, und in dieſem Geiſte ſoll auch der RB den Schutz er Heimat übernehmen gegen die Vernichtung des modernen Luftkampfes. Das iſt eine hohe Aufgabe, die einen ganzen Mann erfordert. Man muß ſich um Kenntnis und Schulung abmühen. Welche Einſatzbereitſchaft im Luftſchutz ſtecke, das ſei ihm ſchon dadurch ganz beſonders zum Bewußtſein gekommen, daß ſoviel LS⸗Amtsträger das SA ⸗ Sportabzeichen, jenes nationalſozialiſtiſche Ehrenzeichen des wehrhaften Mannes, erworben hätten.„Die Fahnen hoch, es grüßt euch die älteſte Sturmfahne der SA, das Wahrzeichen aus der Zeit des Kampfes gegen Untermenſchentum und verzwei⸗ felnde Spießbürger, aus einer Zeit, als es noch ſchwer war, dieſen ewigen Kampf zu führen!“ Dann trat der Gruppenführer vor, drückte jedem Fahnen⸗ träger die Hand, der Standartenmuſikzug 171 ſpielte „Siehſt du im Oſten das Morgenrot“, und anſchlie⸗ ßend gedachte man noch der gefaellnen Kameraden aus dem Krieg und aus dem Kampf um die Bewe⸗ gung. Hierauf ſprach Landesgruppenführer Winneberger. Die Aufgabe der Amtsträger faßte-er in einen Satz zuſammen.„Wir wollen unſer Volk erhal⸗ ten“. Das Bewußtſein hiervon, die hiermit ausge⸗ ſprochene Verantwortung und die Verbundenheit mit der Fahne der Bewegung, möge den Amtsträgern ein ſteter Kraftquell bleiben bei der Arbeit, die ſie im Rahmen der Landesverteidigung zu erfül⸗ len haben. Eine Arbeit, die im beſonderen Maße dazu berufen ſei, im Volke um Vertrauen zu werben; denn tief greift ſie ein in das Innerſte des Volkslebens: Familie und Wohnſtätte. Aber ſie iſt dafür auch berufen, neben den Solda⸗ ten der Wehrmacht für dieſe Werte, Familie und Wohnſtätte, Gut und Blut, Haus und Hof, treu⸗ ſorgend und ſchützend zu kämpfen. Ein Kampf, deſſen Wichtigkeit ſchon dadurch gekennzeichnet ſei, daß ſopiele weibliche Kameraden daran teilnehmen und teilnehmen müſſen. Kein Lippenbekenntnis, ſondern letzte Einſatzbereitſchaft wird hier gefſor⸗ dert! Hoch gingen wieder die Fahnen.„Formationen ſtillgeſtanden!“ ſchallte das Kommando über den Bezauberndes Lächeln dg“ Fre p ( ˙· A* Lächeln bezaubern können. Und wenn man ſie nach dem Geheimnis ihres Erfolges fragen würde, ſo könnten ſie es wahrſcheinlich ſelber nicht erklären. Wir aber wiſſen es: der Zauber ihrer Schönheit liegt vor allem in ihren ſchönen weißen Zähnen. Wenn man ſie aber fragen würde, womit ſie ihre Zähne pflegen, werden ſie wahrſcheinlich antworten: mit Chlorodont! Denn e und ſchöne, weiße Zähne ſind für Millionen längſt ein Begriff geworden! Tube 50 und 80 Pfg. Platz.? Und dann wurde die Eides formel vor⸗ und nachgeſprochen, die zu unverbrüchlicher Treue zu Führer und Volk verpflichtet. Ein„Sieg Heil!“ auf Generaloberſt Göring beendete die Anſprache. Das Schlußwort ſprach Kreisleiter Roth, der in anſchaulicher und eindringlicher Weiſe vor Augen führte, wie der moderne Krieg ſich nicht nur an den Grenzen abſpiele, die unſere Soldaten mit Leib und Leben zu ſchützen bereit ſeien, ſondern in gleichem Maße auch drohe Gefahr aus dem Luftraum über uns. Dieſer doppelt bedrohlichen, weil vielen unbekannte Gefahr muß mit Mut, Ruhe und Zu⸗ verſicht begegnet werden. Vor allem aber auch mit Kenntnis ihres Umfangs, denn hat man erſt einmal eine Gefahr kennengelernt, kann man ihr gefaßt ins Auge ſehen; iſt der Schrecken des Un heim lichen von ihr gewichen, ſo iſt ſie beine Gefahr mehr. Darum mit mutigem Herzen und gutem Beiſpiel ans Werk; denn unſere Freiheit wird uns niemals geſchenkt, ſondern nur mit täglich neuer Eroberung bleibt ſie uns erhalten! Dem Führer wurde mit einem„Sieg Heil!“ für die Ret⸗ tung des Volkes gedankt. Dann folgten Jie natio⸗ nalen Lieder. Die Feier wurde durch mehrere Muſikſtücke um⸗ rahmt, die der Muſikzug der Standarte 171 unter Muſikzugführer Homan⸗Webau und der ReB⸗ Muſikzug der Ortsgruppe Schwetzingen zum Vor⸗ trag brachten. Nachdem die Beſucher und Amtsträger in Zivil abgerückt waren, machten ſich die Ehrenſtürme und der uniformierte Ls fertig zum Vor beimarſch an der Ingenieurſchule. Mit Schneid und in ſoldg⸗ tiſcher Friſche ging alles vonſtatten, denn die meiſten ſind alte Soldaten, wie an der Ordensſchnalle zu er⸗ kennen war. Hr. * Todesſturz vom Reitpferd. Bei einer Schnitzel⸗ jagd im Rheinauer Wald kam die als Turnierreite⸗ rin bekannte Gattin eines hieſigen Induſtriellen auf tragiſche Weiſe ums Leben. Ihr Pferd ging beim Nehmen eines Hinderniſſes in die Knie, kam aber wieder hoch, um dann nochmals zu ſtürzen, ohne daß die Reiterin aus dem Sattel fiel. Infolge abermali⸗ gen Hochgehens des Pferdes wurde die Reiterin mit dem Kopf gegen einen Baum gedrückt. Sie er⸗ litt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie alsbald nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. LE EADE Alo — NORN BERG 2, Schließfach 28 Ein TE KA DE- Gerät wird ihnen Freude machen. Vorführung bei jedem Händler. 4. Seite/ Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. November 1938 60 Fahre„Amicitia“ Mannheim Die Jubiläumsfeier im Klubhaus— Ehrung verdienter Mitglieder Der RV Amieitia Mannheim, einer der erfolg⸗ deutſchen Rudervereine, beging am Sams⸗ tat d in ſeinem Klubheim am Neckar die Feier ſeines 60fährigen Beſtehens. Es galt das Jubiläum au feiern und die Sieger der Olypiſchen Spiele in Berlin ſowie die Meiſterruderer zu ehren. Der große Saal des Klubhauſes war prächtig ausge⸗ ſchmütcckt. In ſehr großer Zahl waren Mitglieder und Gäſte der Einladung zu dieſer Feier gefolgt. Neben dem Führer des beutſchen Ruderſports Reg.⸗ Pr äſident Pauli ſah man Vertreter von Staat, Par⸗ f hrmacht, der Stadt und des Sports. Nach einem Vorſpruch, geſprochen von Julius Hoffmann, hielt der ſtellvertretende Vereinsführer Karl Hoffmann eine kurze Begrüßungsanſprache. Dann zog „Amie ſtias Aufſtieg von 1875 bis 1936“ in einem Hörſpiel treffend dargeſtellt, auf der Bühne vorüber. In meiſterhafter Weiſe hatte es der alte Meiſterruderer Fritz Hüblein verſtanden, das Geſchehen der 60 Jahre in einen kurzen Rahmen zu⸗ ſammenzufaſſen und dichteriſch zu geſtalten. Die Mitglieder Fr. Kaiſer, Schröder, J. Hoff⸗ mann, Albus, Barniske, Oſten, Böttcher waren Sprecher der einzelnen Zeitabſchnitte. Lang⸗ ſam war der Beginn, ſtetig und immer weiter vor⸗ wärts ſchreitend der Aufſtieg. Erfolg reihte ſich an Erfolg. Nach 27 Jahren waren 100 Siege errungen, Im Jahre des 50fährigen Beſtehens waren es bereits 300 Siege. Steil war dann der Aufſtieg von 1927 ab. 1928 vertrat der Amieitia⸗Achter Deutſchland bei den Olympiſchen Spielen in Amſter⸗ dam. 1920 holten neun Mann der Amieitia drei Meiſterſchaften im Achter, Vierer mit und Vierer ohne, eine Leiſtung, die bis jetzt noch kein deutſcher Verein vollbracht hat. 1930 wurde der Be⸗ zwinger auf den Olympiſchen Spielen in Amſterdam, England, geſchlagen und der 400. Sieg nach Hauſe ge⸗ bracht. 1932 holte ſich der Vierer ohne der Amieitia het den Olympiſchen Spielen in Los Angeles die filberne Medaille. Immer weiter ging der Aufſtieg bis zum Jahre 1986. Eiſerner Fleiß und geſchickte Leitung durch Ruderlehrer Gwinner, ſahen den Vierer mit, verſtüärkt durch Söllner vom Ludwigshafener RV, wieder als Vertreter Deubſchlanoͤs bei den Olympiſchen Spielen. Zuſammen mit dem Zweier ohne des Mannheimer Ruderelubs hatte Mannheim zwei Boote im Rennen. Der größte Sieg der deutſchen Rudergeſchichte wurde bei der Olympiſchen Regatta errungen. Ami⸗ eitia gewann den Vierer mit und der Mannheimer R den Zweier ohne, dazu kamen weitere drei deutſche Siege, eine ſilberne und eine bronzene Medaille. Jubel brauſte durch Deutſchland und Freude herrſchte in Mannheim. Wir haben ge⸗ ſtegt! Zum Schluß wurden noch die Siege der Meiſterruderer erwähnt und auf die Aufgaben dem deutſchen Vaterland gegenüber hingewieſen. — Vereinsführer Max Camphauſen konnte in ſeinet Feſtanſprache die geſchichtlichen Daten und die Ereigſiſſe innerhalb der Amieitia noch ergünzen. Auf die geſchichtlichen Einzelheiten haben wir bereits im Alter von 31 jahren. in unſerer Freitag⸗Abendausgabe ausführlich hin⸗ gewieſen. In trefflichen Worten gedachte er der Ver⸗ dienſte der Gründer und der alten Mitglieder, die ihrem Verein gegenüber immer die Treue gehalten haben. Mit 505 Siegen ſchließt das 60. Vereinsjahr ab. Ein langer und ſchwerer Weg, bis dieſe Erfolge er⸗ zielt waren. Unheimlich viele und mühevolle Arbeit war nötig, um dies zu erreichen. Er dankte allen, die zu dieſem ſtolzen Erfolg beigetragen haben. Sein Dank galt auch dem RW Kaſtell, der ſich dreißigmal der Amicitia zum Kampfe ſtellte und dreißigmal als Zweiter durchs Ziel gehen mußte. Er hat viel zum Erfolg der Amieitia beigetragen. Mit begeiſterten Worten wies er auf die Neu⸗ geſtaltung Deutſchlands durch unſeren Führer Adolf Hitler hin. Die Ruderer ſtanden immer zum deut⸗ ſchen Vaterland. Der Zuſammenſchluß des geſamten deutſchen Sports im Reichsbund für Leibesübungen habe ſich, wie die Olympiſchen Spiele gezeigt haben, überaus glücklich ausgewirkt. In ſtimmungsvoller Weiſe gedachte der Reoͤner den Toten des Vereins 23 Mitglieder ſtarben den Heldentod fürs Vater⸗ land Unter den gedämpften Klängen des„Guten Kameraden“ ehrte die Feſtverſammlung die Toten. Max Camphauſen gab noch eine kurze Schilderung über den Empfang beim Führer, der gleich nach dem Sieg die Mannſchaft mit dem Ausſpruch„Ich bin ſtolz auf euch“ ehrte. Sie alle, die der Amieitia an⸗ gehören, ſind ſtolz auf ihre Olympiaſieger. Mit einem „Sieg Heil!“ auf Vaterland und Führer ſchloß der Redner ſeine ausgezeichnete Feſtanſprache. Die Na⸗ tionalhymnen ſchloſſen ſich an. Dr. Karl Aletter, einer der erfolgreichſten deutſchen Rennruderer, nahm die Ehrung alter verdienter Mitglieder vor. Für jeden der zehn Männer, die die Ehren⸗ nadel des Vereins für langjährige Zugehörigkeit er⸗ hielten, fand er Worte der Anerkennung. 60 Jahre gehören dem Verein an: M. Oberdhan— ber einzige noch lebende Gründer— und Sachs, der ae Ihren 93. Geburtstag begeht heute Frau Jo⸗ hanna Le Contre Wwe., Mutter des Handelshoch⸗ ſchulprofeſſors in Ruhe Walter Le Contre in Mann⸗ heim, Friedrich⸗Karl⸗Straße 12. in geiſtig erſtaun⸗ licher Friſche. Unſere herzlichen Glückwünſche! ek Buß⸗ und Bettag keine Märkte. Anläßlich des geſetzlichen Feiertages Buß⸗ und Bettag am Mitt⸗ woch, dem 18. November, finden keine Märkte ſtatt. Der Augarten⸗ und Lindenhofmarkt werden auf Dienstag, den 17. November, vorverlegt. Der Lindenhofmarkt am Montag, dem 16. November, fällt aus. g * Pirmaſens, 13. November. Auf der Grenzſtraße nach Oberſteinbach(Elſaß) wurde der 24jährige Her⸗ mann Raquet von Pirmaſens als er ſich anſchickte, die Gn ze zu überſchreiten, von einer Gen⸗ darmerieſtreife geſtellt. Bei der Vernehmung verwickelteler ſich in Widorſprüche, ſo daß er feſt⸗ genommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Pirma⸗ Statt besonderer Anzeige Iodes-Anzeige Am 14. November verschied durch Unglücksfall meine liebe, gute Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin, Nichte und Tante frau Hlella Reuther Dr. ing. e. h. Fritz Reuther Hans-Joachim Reuther Wollgang Reuther Marianne Reuther Helli Reuther zugleich im Mamen aller Familienangebörigen kurz nach der Gründung eintrat. 50 Jahre hielt dem Verein die Treue: Rob. Belzer, 40 Jahre: Ad. Kinzinger, Jul. Koblenz, Joſ. Laux und Karl Müller, 25 Jahre: Hauer, Dr. Rob. Stein, Hch. Hauſer. Der Sport hat dieſe Män⸗ ner jung erhalten; ſie konnten jetzt den Dank für ihre langjährige Arbeit entgegennehmen. Werner Franeck trug ein Gedicht„An unſere Olympia⸗Sieger“ vor, hierauf ſchritt der Vereins⸗ führer zur Ehrung der Olympia⸗ und Meiſter⸗ ruderer. Die Mitglieder Adam, Diehl, Bopp und Holl wurden zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt. Hierauf erhielten die Olympiaſieger H. Maier, Volle, Gaber, Söllner, Bauer und der Ruderlehrer Gwinner Geſchenke vom Verein, die ſie unter großem Jubel auf der Bühne in Empfang nahmen. Regierungspräſident Pauli ſprach den Olympia⸗ ſiegern und der ſo überaus erfolgreichen„Amieitia“ den Dank der deutſchen Ruderer aus Er habe nie um den Erfolg in Berlin gebangt. Er übermittelte auch gleichzeitig den Dank des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten. Die Jugend müſſe das Werk der„Alten“ fortſetzen. Kreisführer Crezelt übermittelte die Glück⸗ wünſche des Gauführers des DR, Mintſterialrat Kraft⸗ Karlsruhe, und des Ortsausſchuſſes Mann⸗ heim. Der ſtellvertretende Führer des Mannheimer Regattavereins, Lenz, überreichte der Amieitia ein Bild des Führers, und der Vereinsführer der Lie⸗ derhalle, Schäfer, übergab ein Geſchenk ſeines Vereins. Mit dieſer Feier hat die„Amieitia“ ihr ſo über⸗ aus erfolgreiches 60. Jahr abgeſchloſſen. Dea s ſchönſte Geſchenk war der Olympiaſieg im Vierer mit Steuermann. Auf einer Mtr⸗ mortafel im Meiſterſchaftszimmer ſind die Namen der Olympiaſieger in goldenen Lettern für alle Zei⸗ ten eingemeißelt. Die Veranſtaltung wurde vorträgen der Kapelle Mohr. Den unterhaltenden Teil beſtritten die Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters Joſef Offenbach. Walter Trie⸗ loff, Frau Paula Stauffert und Hans Becker. Herr Grimm von der Libelle ließ ſeine Künſte als Bauchredner ſpielen. Ein Tanz hielt dann das mun⸗ tere Rudervölklein noch lange beiſammen. Die „Amieitia“ kann nicht nur ſiegen, ſie kann auch wür⸗ dige Feſte feiern.—1— umrahmt von Muſik⸗ ſens eingeliefert wurde. Raquet ſoll ſich ſtrafbare Handlungen zuſchulden haben kommen laſſen, die der Grund zu ſeiner beabſichtigten Flucht nach Frankreich zu ſein ſcheinen. Hinweiſe Muſik auf alten Inſtrumenten! Am Tag der Hausmuſik, Dienstag, dem 17. November, wird das Freiburger Kammertrio in Mannheim auf alten Inſtrumenten, wie Cembalo, Tansgeige, Fiedel, Laute, Blockflöte, Viola, Gambe und anderen eine „Hausmuſik aus alter Zeit“ veranſtalten. Dazu kommt der Geſang von Liedern aus dem„Lochamer Liederbuch“ von Telemann, u. a. vorgetragen vom Sänger dieſer Gemeinſchaft Ernſt Duis. Eine Stunde mit dieſen alemanniſchen Künſtlern wird jene Stimmung hervorzaubern, deren Werte wir nicht oft genug in uns aufnehmen können. „Der Feloͤherr und der Fähnrich Am Montag, dem 16. November, findet im Muſenſaal erneut die Aufführung des mit ſo großer Begeiſterung aufgenommenen Feſtſpiels„Der Feld herr und der Fähnrich“ ſtatt, wobei die Inhaber der Dauerkarten für fünf Feierſtunden, ſowie die In⸗ haber der Dauerkarten für ſechs Feierſtunden der Ortsgruppen: Jungbuſch, Neckarſtadt⸗Oſt, Humboldt und Feudenheim Zutritt haben. An der Abendkaſſe ſind Einzelkarten zu haben. Ebenſo können noch Dauerkarten für fünf Feier⸗ ſtunden zum Preis von.75 Mk.(in Raten zahlbar) bei der NS⸗Kulturgemeinde gekauft werden. NSDAP-Miffeilungen Aus Hartetamtlichen Bekeuntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung Alle Stadt⸗ und Landortsgruppen haben ſofort für die Parteigenoſſen mit den Anfangsbuchſtaben T, u und 8 die Anträge auf Ausſtellung der Mitgliedsbücher der Kreisleitung vorzulegen. Letzter Termin: 16. Nov. 1996. Der Kreiskaſſenleiter. An alle Ortsgruppen des Kreiſes Maunheim! Die Ortsgruppen haben ſofort„Wille und Weg“ Rednerma⸗ terial,„Neues Volk“, Kulturbriefe und Schulungsbriefe für Monat November auf der Kreisleitung, Zimmer 14 abzuholen. Letzter Termin: 16. November. Die Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Platz des 30. Januar. 17. Nov., 20.30 Uhr, füöndet im Schlachthofreſtaurant(Meder) eine erweiterte Mitglieder⸗ verſammlung ſtatt, zu der ſämtliche Parteigenoſſen und alle in der Ortsgruppe aktiv tätigen Volksgenoſſen, Walter und Warte zu erſcheinen haben. Die Politiſchen Leiter ſitzen bei den Zellen. Sandhofen. 17. Nov., 20.15 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung im Parteilokal„Zum Adler“, NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck und Plankenhof. 16. 11., 20.15 Uhr, Sing⸗ ſtunde für ſämtliche Frauen im„Pergola“, Friedrichsplatz. Kreisamtsleitung. 17. 11., 15 Uhr Beſprechung der Ortsfrzuenſchaftsleiterinnen in L 14, 4. BDM Fendenheim. Sämtl. Schaftskaſſiererinnen rechnen am 17. Nov., 20 Uhr, bei L. Hölterhoff zu Hauſe ab. Verwaltung. Für die Vorſtellung„Der Feldherr und der Fähnrich“ am 22. 11., nachmittags, find noch Karten zu 40 Pfg. bei der Verwaltungsſtelle zu erhalten. Beſtellung bis ſpäteſtens 19. 11. Gruppenführerinnen. 20. 11., 20 Uhr, Beſprechung tt Gruppen⸗ und Ringführerinnen in N 2, 4. Untergauſtab. 20 11., 20 Uhr, Beſprechung in N 2, 4. Feudenheim. 15. 11., morgens 8 Uhr, Antreten auf dean Schulplatz. DA RBG 12, Banken und Verſicherungen, Fachſchaft Ver⸗ ſicherungen. 16. 11., 20 Uhr, Vortrag von Dr. H. König: „Die Feueryerſicherungsbedingungen und der junge Ver⸗ ſicherungsangeſtellte im Außendienſt“. Frankenſgal des „Stechenbräu“, N 7. Arbeitsdank Horſt⸗Weſſel⸗Platz und Waſſerturm. Sprechſtunden des Ortsarbeitsdankwalters mont igs und freitags 18.30 bis 19.30 Uhr Karl⸗Ludwig⸗Straße 5. Die Mitglieder werden aufgefordert, die neuen Arbeitsdankausweiſe am 20. Noy. abzuholen. Schönheit der Arbeit 16. 11., 19.15 Uhr, Verſammlung ſämtlicher Betriebs⸗ und Ortsreferenten in der Turnhalle bildungsſchule, U 2. NSE d Innenſtadt⸗Weſt. 16. Nov., 18.15 Uhr, Pflichtmitglie⸗ derverſammlung im„Schwarzen Lamm“ G 2, 17. 75 PS VS UND 100 PS REIHHEN SZ VYUN DER Wolf& Diefenbach Ausstellungstaum D 6, 26 42488 und 43718 Telefon Reparaturwerk: Ftledrichsfelderstr. 5 Die Beisetzung findet im engsten Familien- und Freundeskreise statt. 201, Unt, *. 4 über das hema: Bau, Kauf, Entschuldung) Eintritt frei! Am Mentag, den 16. Mov. 19386, abends net im Restaurant„Dautsenes Maus“, Mannheim, C 1, 10-11 ein Vosbbag- statt. Ee spricht Propagandaleiter R. Lauter Dein Figenſieim und seine Finanzierung Jedermann ist herzlich elngeladen. BAUSPARKASSE MAINZ.-G. v4 ö 5 . Hch. Daub Astrologe Schriftliche und mondiſche Be- horoskope, anglehtg. Ertehrung Demmstteße 17. Fetntuf 50174 fatungen, Lebens- und Johtes- Spechzeſt 1113 u. 1510 Unt 1 ABE RI J e VoLRSHEII 0 . 75 5 Meerfeldsti age 56. Fernruf 244 zwiſchen Privatkrankenkaſſe. 15 Wahl 65 gen. Eintritt bis * Aerzten und Heilkund zad ches. Geſundheitsprämie. 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Jahrgang eulſchland-Italien unentſchieden Deutſchland ſpielt im Berliner Olympiaſtadion vor über 100 000 Zuſchauern gegen den Fußball-Weltmeiſter:2(2: Siffling groß in Form, er ſchießt die beiden Tore für Deutſchland Deulſchland— Italien:2(:1) Die deutſche Natlonalmaunſchaft vollbrachte im Länder⸗ ſpiel gegen Italien, dem Weltmeiſter im Fußball, ein: ganz große Leiſtung. Die Italiener kamen burch ein Ueber⸗ kaſchungstor in den erſten vier Minnten des Spiels zur Führung. Der deutſche Mittelſtürmer Siffling⸗Maun⸗ heim⸗Waldhof glich aus und brachte bald darauf Deutſchland 21 in Führung. 5 In der zwe ten Spielhälfte glich Italien wieder aus, 222. Die beiden Hiutermannſchaften, die ganz groß ſpielten, ließen aber keine Erfolge mehr zu. Empfang der italieniſchen Fuß ballſpieler Olympiſche Ehrenzeichen für Mauro und Pozzo Anläßlich der Anweſenheit der italieniſchen Fußball⸗ mannſchaft zum Länderkampf gegen Deutſchland in der Reichshauptſtadt gab Reichsſportführer von T ſcha mmer und Oſten im Deutſchen Auslands⸗Klub zu Berlin einen Empfang. Seiner Einladung waren u. a. der italieniſche Hotſchafter Exz. Attolteo, der Italien⸗Reſerent in der politiſchen Abteilung des Auswärtigen Amtes, Legations⸗ lat Lorenz, Dr. Willis als Italien⸗Referent des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Bizepräſident Steeg als Vertreter des Staatskommiſſars Tr. Lippert, General Vaccaro, der Präſident des Olym⸗ piſchen Komitees von Italien, ferner Advokat Mauro als Vizepräſident des Italieniſchen Fußball⸗Verbandes und Verbandskapitän Vittorio Poz zo mit der italieniſchen führenden Perſönlichkeiten des deutſchen Sports waren u. a. vertreten: Dr. Carl Diem, Reichs fachamtsleiter Linnemann, Dr. Otto Nerz und die deutſche Mannſchaft. Der Reichsſportführer hieß die italieniſchen Sportler im Namen der deutſchen Reichsregierung, des preußiſchen Mi⸗ giſterums und der geſamten deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ umeraden auf das herzlichſte willkommen und hob die ſteundſchaftlichen und herzlichen Beziehungen hervor, die heide Länder verbinden. Er dankte vor allem auch den ſüh⸗ tenden Männern des italieniſchen Sports, die ſich mit der Vorbereitung und bei der Durchführung der Olympiſchen Spiele ſo große Verdienſte erworben hätten. Im Auftrag des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler überreichte er ſchließlich dem Vizepräſidenten des Italieniſchen Fuß⸗ ball⸗Berbändes, Advokat Mauro, und Verbandskapitän Pozzo das Olympiſche Ehrenzeichen erſter Klaſſe mit der vom Führer unterſchriebenen Verleihungsurkunde. Als Vertreter des Staatskommiſſars Dr. Lippert be⸗ grüßte Vizepräſident Steeg die italieniſchen Gäſte namens der Reichshauptſtadt, Er wies ebenfalls auf die herzlichen Beztehungen zwiſchen Deutſchland und Italien hin und etwähnte, daß erſt vor wenigen Tagen der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano in Berlin nicht minder herzlich und begeiſtert begrüßt worden ſei. Im Namen der italieniſchen Sportler dankte General Vaccaro, der Präſident des Olympiſchen Komitees von Ita⸗ len und Bizepräſident des Italieniſchen Fußball⸗Verban⸗ des, Sein Dank für den ſo überaus herzlichen Empfang und die großartige Aufnahme klang aus in dem faſchiſtiſchen Gruß auf den Führer und Reichskanzler, den Reichsſport⸗ führer und den Vertreter der Stadt Berlin. Hunderttauſend im Olympia- Stadion Ein ſchöner friſcher Novembertag war angebrochen, ſteg⸗ zeich hatte die Sonne den Kampf mit den Nebelſchleiern des Herbſtes beſtanden. Um die Mittagsſtunde ſtrahlte der Himmel blau. Wohl konnte die Sonne nicht immer den Wolkenſchleier durchbrechen, aber der Fortbeſtand des guten Wetters war doch geſichert. Schon ſehr zeitig ſetzte der Anmarſch der Beſucher zum Reichsſportfeld ein. Die Berliner Verkehrsmittel bewäl⸗ tigten die ſchwierige Aufgabe der Beförderung der Maſſen in der von den Olympiſchen Spielen her gewohnten muſter⸗ gültigen Art und Weiſe. Weder bei der Untergrund⸗ und S Bahn, noch bei den Omnibuſſen und Straßenbahnen kat bie geringſte Stockung ein. Zug auf Zug brachte neue Maſſen hinaus. Endlos war die Schlange der Men⸗ ſchen, die ſich über den Olympiſchen und Coubertin⸗Platz zu den beiden Eingängen des Rieſenſtadions ergoß. Rings um den ſteinernen Wall, wo vor wenigen Wo⸗ chen noch die Fahnen von 50 Nationen flatterten, wehte letzt Hakenkreuzfahne neben Hakenkreuzſahne. Auf dem Dach der Haupttribüne aber ſtanden je ſechs Fahnen mit den Hoheitszeichen Italiens, Deutſchlands und Schwedens, zn Ehren des Schiedsrichters Eklöw, im friſchen Südweſt. Als kurz vor 12 Uhr die Tore geöffnet wurden, ergoß ſich der Strom der ſchon ungeduldig wartenden Menge in den noch immer im Schweigen liegenden Raum, deſſen eite Ränge und Tribünen Len Blick gefangen hiel en. An irsheſten hatten ſich die Inhaber der Stehr laskarten au den Weg gemacht, um ſich rechtzeitig eine ute Sicht⸗ Aöglichkeit zu verſchrfen. Der obere Umgangsring, der Block an der Anzeigen tafel, zu beiden Seiten des Ma⸗ zuthontores und der innere Umlaufring hatten ſich am Hellen gefüllt. Eine halbe Stunde ver Beginn des bieles war das rieſige Stadion ſchon ſchwarz von Men⸗ . Die der Jahreszeit entſprechende dunkle Kleidung der Tauſenden gob dem Ganzen eine etwas herbe Stim⸗ zung. Und wenn hin und wieder ein Sonnenſtrahl durch die Polkenbank bliete dann bot ſich dem Beſchauet ein kandioſes Bild. Der braune Ton Ler ſchlafe den Lauf⸗ kahn gab den Rachmen für das viereckige im fatten Grün kraß ende Spielfeld. Gegenüber der Ehrentri'üne er⸗ 188 man einen braunen Block. Es waren die vom (icsſpretfütrer eingeladenen Sieger der Reichsgepäck⸗ mätſche die ſiegreichen SA⸗Stürme. 10 Der Muſtezus der Leibſtandarte Adolf Hitler ſorgte r die Unterhaltung vor dem großen Kampf. Die Stim⸗ nung der Hunderttzuſend ober war ſchon aut den Höhe⸗ 5 geſtiegen, als die be den Berliner Jupe dmonn⸗ 1 8595. austrugen. 5 Sport⸗ u durch ihre warzen La inder in einem Block Auſſehen. Vn 25 Kurze Zeit vor Beginn des Länderſpieles gedachten 5 Humderttanſend der Opfer der„Isis“, ſie erhoben ſich 29 ihren Flätzen und barrten einde Minuten mit benem Arme im Schweigen. in Gedanken bei den n Helden der deutſchen Seefahrt. 9 der Ehrentrlbüne verfolgten den Kampf u. a. 100 kunt er Br Goebbels, der während der Halb⸗ ſetrettam⸗ Reichspreyechef Dr Dietrich, die Staats⸗ türe Pfundtner und Ohneſorge, Stabschef Lutze, Reſchsjugendſührer von Schirach, Her italie⸗ niſche Botſchafſter in Berlin Attolico und viele andere Mitglieder des diplomatiſchen Korps, der Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten und die führenden Herren des Fachamtes Fußball. Kurzer Ueberblick :2 endete der prächtige Kampf, in dem die deutſche Mannſchaft wieder lange Zeit noch mit:1 in Führung lag. Vom erſten Augenblick an beherrſchten die Italiener mit ihren wuchtigen, unheimlich ſchnellen und von großer techniſcher Sicherheit getragenen Angriffen das Feld. Der erſte Erſolg der Azzuris, der bereits nach 3 Minuten nach dem Spielbeginn fiel, richtete einige Verwirrung in den deutſchen Reihen an und erſt eine Viertelſtunde vor der Pauſe wendete ſich das Blatt. Im gleichen Maße, wie vorher Italien, ſtellte ſich nun die deutſche Elf als die beſſere heraus. Siffling war es, der mit zwei herrlichen Toren das:1 in ein 2˙1 verwandelte. Selten noch entwickelte ſich vom fußballſportlichen Standpunkt aus geſehen ein an techniſchen Schönheiten derartig reichhaltiges Treffen zwiſchen zwei National⸗ mannſchaften. Es entfiel in oͤrei Spielabſchnitte. Der erſte war die klare Ueberlegenheit der Italiener, die bis zur 35. Minute andauerte. Raumgreifendes Stürmerſptel, wuchtige An⸗ griffe und eine ſchier unbezwingbare Kampfkraft im Ver⸗ ein mit übergroßer Schnelligkeit, Entſchloſſenheit im Straf⸗ raum und eine gediegene Hintermannſchaft gaben ihr das Gepräge. Ebenſo eindeutig waren die Vorteile der deutſchen Mannſchaft im zweiten Abſchnitt, der ſich von der 35. Mi⸗ nute bis zur 20. Minute nach der Pauſe hinzog. Viel⸗ leicht darf man der jetzt führenden deutſchen Elf ſogar das Zeugnis der größeren Gefährlichkeit ausſtellen. Das hervorſtechendſte Merkmal war, wie Goldoͤbrunner den vielgerühmten Mittelſtürmer Piola kaltſtellte. Die Schwächen im Sturm waren überwunden und im gleichen Maße gewann auch die Hintermannſchaft an Sicherheit. Es war das gleiche Bild wie in Prag. Mit einem Schlage, nachdem der Ausgleichstreffer das Zeichen gab, ſtand die Elf eiſern und drückte den Gegner in die Verteidigung zurück. Die dritte und letzte Spielphaſe brachte ein durchaus offenes Spiel zweier leicht ermüdeter Mannſchaften. * Der Spielfilm am laufenden Vand Ungeheuer iſt die Spannung als der Lautſprecher noch⸗ mals die beiden Mannſchaften bekanntgibt. Pünktlich um 14.15 Uhr betraten die Italiener, geſührt von dem Stan⸗ dartverteidiger Allem rudi das Spielfeld, gleich hin⸗ terher die deutſche Mannſchaft mit Szepan an der Spitze. Die SS⸗Kapelle ſpielt die italieniſchen National⸗ hymnen, den Königsmarſch und die Giovinezza, dann das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Ekloew ruſt Alle⸗ mamdi und Szepan zur Wahl. Italien gewinnt und Allemandi wählt den leichten Seitenwind zum Bundes⸗ genoſſen. Italiens Elf in weißer Hoſe und azzur⸗ blauem Hemd, die deutſche Vertretung in ſchwarzer Hoſe und weißem Hemd mit rotem Kragen ſtellen ſich in folgender Aufſtellung zum Kampf: Deutſchland: Jakob Münzenberg Munkert Jane Goldbrunner Kitzinger Elbern Gelleſch Siffling Szepan Urban Colauſſi Ferrari Piola Per olo Paſinati Varglien II Andreolo 5 erantoni Allemandi Monzeglio Olivieri Italien: Deutſchland führt bis zur Pauſe:1 Beim Anſtoß der deutſchen Mannſchaft geht der Ball ins Aus. Allen Spielern merkt man deutlich die Befangenheit an, da noch niemand von ihnen vor einer derartig großen Zuſchauermenge ſpielte, die unbeſtritten einen kontinen⸗ talen Rekord darſtellt. Nach 4 Minuten:0 für Italien Golödbrunner iſt im Kampf mit dem leichten, aber ſehr ſchnellen italieniſchen Rechtsaußen Paſinati, der zur Mitte flankt. Jakob ſtürzt heraus, während beide Verteidiger nicht in den leeren Raum zurückkommen. Der italieniſche Linksaußen Colauſſi iſt zur Stelle, ſein Kopfball geht ins ungeſchützte deutſche Tor. Großer Jubel der italieniſchen Kolonie, die, obwohl zahlenmäßig gering, mit einem un⸗ geheuren Stimmaufwand ſich bemerkbar macht. Jakobs Abſtöße erregen Bewunderung, und jeder Stoß wird mit einem donnernden Hau⸗Ruck begleitet. Aber vor⸗ läuig iſt das Spiel der deutſchen Elf nicht begeiſternd. Elbern erzwingt einen Eckball, der jedoch nichts einbringt. Im Anſchluß daran bietet ſich der deutſchen Mannſchaft eine Gelegenheit, als Szepan einen ſcharſen Schuß losläßt und Olvieri den Ball nur abſchlagen kann. Doch Elberns Nachſchuß geht dartber hinaus. Eine weitere Chance geht verloren, als Urban im entſcheidenden Moment unterlau⸗ ſen wird. Dann kommen die Italiener ſtark auf. Die beiden Flügel Paſinati und Colauſſi werden von ihrem Innenſturm und den Läufern gut bedient und kommen immer wieder durch. Kitzinger verſchuldet eine zweite Ecke. Eine Weile ſpielt ſich der Kampf faſt ausſchließlich im deutſchen Strafraum ab, zumal die Verteidigung gegen die ſchnellen und leichten Italiener ziemlich ſteif wirkt. Doch im letzten Augenblick iſt immer noch Ja ob zur Stelle. So verläuft das Spiel weiterhin. Unſer Sturm kommt und kommt nicht in Fahrt. Das Abſpiel iſt übertrieben, der Ball wird zu oft zurückgegeben, ſo daß die Italiener die Deckung verſtärken können. Olivieri gar iſt eine Zeit lang unbeſchäftigt Dagegen muß Jakob des öfteren und immer mehr in Aktion treten. So kommen die Italiener zur zweiten, dritten und vierten Ecke. Unſere Elf kann von Glück ſagen, daß ſie in dieſer ſchweren Zeit keinen weiteren Treffer in Kauf nehmen muß. Die Wendung Plötzlich iſt die deutſche Mannſchaft da. Bei einem ge⸗ ſährlich ſcheinenden Angriff von rechts kommt der Ball zu Gelleſch. Dieſer gibt zu Szepan, von wo der Ball weiter⸗ läuft zu Siffling und dieſer braucht nur mit der Spitze des Fußes die Schußlinie zu verlängern und ſchon landet der Ball in der von Olivieri ungeſchützten Torecke. Der Ausgleich iſt da. Der Erfolg hat unſerer Elf Mut gemacht. Die Zuſchauer jubeln und loſſen brauſende Anfeue⸗ runesruſe ber das Feld erſchallen. Bei einem von wuch⸗ tigem Elan getragenen deutſchen Vorſtoß wird Urban von Monzegkio klar im Strafraum gelegt, doch nermeidet Ek⸗ loew die harte Elſmeterentſcheidung und legt den Ball an der Strafraumgrenze nieder, ſo daß die Gefahr noch einmal abgewendet iſt. In der 39. Minute fängt Kitzinger im Spielfeld eine Flanke Andreolis ab. Der Schwein⸗ furter läuft einige Schritte und legt Siffling, der in Stellung gelaufen iſt, aut vor. Der Maunheimer ſchießt und abermals landet das runde Leder in der rechten unteren Tor⸗ ecke der Italiener. Der Jubel der Maſſen iſt kaum zu beſchreiben. Noch hat ſich der Beifall nicht gelegt, da drängen die Italiener ſchon zum Ausgleich. Aber der Regensburger Rieſe im Tor wehrt alle Angriſſe ab und auch die 5. und 6. Ecke bringt den Gäſten nichts ein. Trotz dieſer Offenſive der Azzuris iſt unſer Sturm keineswegs ins Hintertreffen geraten, und zeitweiſe werden die Italiener ſogar in ihre eigene Hälfte zurückgedrängt und müſſen die Verteidigung verſtärken. In der 45. Minute kommt Colauſſi nochmals gut durch, erzwingt aber nur eine Ecke, die Jakob abſängt. Beim Pauſenpfiff führt alſo Deutſchland mit:1. Das Ecken verhältnis lautet 714 für Italien. Der Kampf nach der Pauſe In der kurzen Pauſe zwiſchen den beiden Spielhälkten erſchien, von der Menge lebhaft begrüßt, Reichspropaganda⸗ miniſter Dr. Goebbels Das Spiel wird dann mit dem italieniſchen Anſtoß fortgeſetzt, und der Kampfbeginn läßt erkennen, daß jetzt der Kampf härter geführt wird. Die Italiener ſind wie zu Anfang äußerſt ſchnell. Zunächſt tragen aber unſere Stürmer einige recht gute Angriffe vor. Gelleſch flankt zu Siffling, und Urban ſteht ungedeckt, doch kommt er nicht ſchnell genug an den Ball heran, ſo daß dieſe Gelegenheit einmal verpaßt iſt.. Italien erzwingt den Ausgleich Dann find die Italiener wieder an der Reihe. In unſerer Spielhälfte führt Piola einen Strafſtoß aus, der Ball kommt zu Colauſſi, von dieſem an Ferrari und aus kurzer Entfernung knallt dieſer mit wuchtigem Schuß auf das deutſche Tor. Unter dem ſich werfenden Jakob hin⸗ durch entwiſcht der Ball über die Torlinie. In der 51. Minute hat ſomit Italien den Ausgleich erzielt. Das Spiel ſteht:2. Ungeachtet dieſes Erfolges läuft das Spiel unſerer Mannſchaft ausgezeichnet. Beſonders die Stürmer ſind glänzend in Fahrt und paſſen genau und flach und ſetzen ſich eine Zeit lang in der Hälfte der Italiener feſt. So kommt es auch zur zweiten Ecke, die allerdings abgewehrt wird, und ebenſo geht ein wuchtiger Flachſchuß von Siff⸗ ling darüber. Die 3. Ecke iſt für Deutſchland fällig. Dann aber paſſiext eine 1155 bang nichts vor dem Tor der Ita⸗ liener. Vielmehr ſind es die Azzuris, die ihrerſeits heſ⸗ tige Attacken gegen Jakob vortragen. Bei einem ſolchen Vorſtoß ſteht uns das Glück zur Seite, als der Flankenball des nach rechts laufenden Piola, den ſogar Jakob verpaßt, am Tor vorbetrollt, ohne daß ein Gegner zur Stelle iſt. Italien kommt zur 8. Ecke. Immer wieder iſt es der Halblinke Ferrari, der unermüd⸗ lich rackert und die deutſche Abwehr nicht einen Augenblick zu Atem kommen läßt. Die blauen Verteidiger ſind bis zur Mitte aufgerückt. So geht der Kampf bis zur 75. Minute weiter und erſt nach dieſer Zeit können ſich die Unſrigen etwas Luft ſchaffen. Nach ſchönem Zuſpiel von Janes über Urban zu Siffling kommt der deutſche Mittel⸗ ſtürmer zum Schuß, der ebenfalls eine Beute von Oli⸗ vieri wird. Ein weiterer von Urban vorgetragener An⸗ griff endet mit einem Zuſammenprall Elberns, der inzwi⸗ ſchen das Leder bekommen hatte, mit dem italieniſchen Tor⸗ wart. Beide kommen zu Fall und der ſchwediſche Schieds⸗ richter Ekloew erkennt auf einen Freiſtoß für Italien. Die letzten Minuten ſtehen noch einmal ganz im Zeichen der Italiener. In großartigem Endſpurt verſuchen die Azzuris noch wenige Minuten vor dem Schlußpfiff den Sieg an ihre Fahne zu heften, doch ihr Beginnen iſt ver⸗ geblich, zumal vor dem Tor der Druck nicht ſo ſtark iſt, daß ein Erfolg in greiibare Nähe gerückt iſt. Zudem iſt unſer Schlußdreieck Jakob, Munkert, Münzenberg voll auf dem Poſten, und als Ekloew den Kampf abpfeift, bleibt es beim:2. Die Mannſchaften Im Zeichen Andreolis und Ferraris Die italieniſche Mannſchaft ſetzte ſich aus Spielern zu⸗ ſammen, die durchweg etwas kleiner waren als ihre Geg⸗ ner. Aber doch waren ſie in ihrem füdlichen Temperament ihrer Schnellkraft entſprechend im Kopfballſpiel eine Klaſſe für ſich. Nur ſo war es möglich. daß die Flügelvorlagen meiſt hoch gegeben werden konnten. Verblüffend der ent⸗ ſchloſſene Einſatz im Nahkampf. Andreoli war der Punkt, von dem aus das raumgreifende, betont hohe Flügelſpiel ſich als erfolgreichſte Angriffswaffe entwickelte. Seine Vor⸗ lagen nutzten die beiden Außen Paſinati und Colauſſi in fener erſten Drangperiode aus. Beide waren klein und flink, ſo doß die wuchtige deutſche Verteidigung einen ſchweren Stand hatte. Im Innenſturm entwickelte Ferrari eine treibende Kraft. Ex war ſtets be⸗ mitt, den ſchußgewaltigen Piola zum vollen Einſatz zu bringen. Von den Außenläufern war Varglien 2 auf der linken Seite der erfolgreichere. Er hatte auch die leichtere Arbei. gegen den ſchmächtigen Elbern Schlagſicherheit kennzeichnete. Monzeglio und Allemandi, die Verteidiger. Ihre Abſchläge waren weit, aber nicht immer genau. Sli⸗ vieri arbeitete zuverläſſig. An keinem der beiden Tore trägt er auch nur die geringſte Schuld. Seratoni als rech⸗ ter Läufer und Perrazzalo auf Halbrechts fügten ſich dem Mannſchaftsgebilde ein, ohne beſonders aufzufallen, Goldbrunner ſtellt Piola kalt Nicht allzu glücklich war der Auftakt für den deutſchen Sturm und die Verteidigung. Die Niedergeſchlagenheit Münzenbergs über das erſte Tor wirkte ſich noch einige Zeit aus. Der Sturm ſchien verkrampft zu arbeiten. Zu oft wurde in die Deckung hineingelaufen und es wurde ungenau zugeſpielt und geſchoſſen. Das Ausgleichstor brachte den Umſchlag. Eine Verwandlung vollzog ſich zu kraftvollem, wuchttgen und zu ſtets lockerem Spiel, das eine ſtarke Aehnlichkeit mit dem Kampf in Glasgow auf⸗ wies. Die W⸗Form war in ein mehr offenes Stellungs⸗ 2 übergegangen und wieder fehlte die letzte Schwung⸗ raft. In der Drangperiode waren Kitzinger und Janes die treibenden Kräfte. Immer wieder ſchafften ſie den Ball nach vorn und zwangen die Italiener zur 8⸗Mann⸗Vertei⸗ digung. Kitzingers Spiel war für das Auge das erfolg⸗ reichere. Janes betätigte ſich in erſter Linie als Aufban⸗ ſpieler. Goldbrunners Größe aber war, wie er Pigle nahezu kaltſtellte, auf den Ferrari ſein Spiel zuſchnitt. Der beſte Mann des Sturmes war Technik und des Zuſpiels. Elbern und Urban geftelen Furch ſchnelle Flinken. Der deutſche Mannſchaftsführer Szepan hinterließ nicht den Eindruck von Prag nicht zu⸗ letzt deshalb, weil ihm die ſchnellen Italtener eben weni⸗ ger lagen. Vorbildlich waren Ballbehandlung und Zu⸗ ſpiel. Siffling war in dieſem Spiel wieder reichlich um⸗ ſtritten. Ueberall da, wo er mit dem Ball„ſpielen“ konnte, kamen ſeine techniſchen Qualitäten klar zur Geltung. Gelleſch, ein Meiſter der Sein großes Verdienſt war es, in der Drangperiode mit zwei ſchön geſchoſſenen Toren für uns den äußeren Erfolg dieſes Kampfes ſichergeſtellt zu haben. Jakob holte ſich im entſchloſſenen Dazwiſchenfahren und in der Abwehr von Eckbällen großen Beifall, war auch ſonſt durchaus meiſter⸗ haft, war aber an dem zweiten Tor der Italiener nicht ſchuldlos. Die deutſche Verteidigung wurde nach der erſten halben Stunde zuſehends ſicherer, erreichte aber nicht ihre Form von Prag und Glasgow. Sportyreſſefeſt in Berlin Joſef Manger reißt Weltrekord Das 15. Feſt der Sportpreſſe am Samstag in der aus⸗ verkauften Berliner„Deutſchlandhalle“, ls Wohltätig⸗ keitsveranſtaltung aufgezogen, war wieder ein voller Er⸗ folg. In der Ehrenloge bemerkte man Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten Reichs“ preſſechef Dr. Dietrich, zahlreiche Verbreter von Partei und Wehrmacht ſowie der ſtaatlichen und ſtädtüſchen Be⸗ hörden. Vier Stunden ling rollte ein Programm ab, das an Vielſeitigkeit ſchlechthin nicht zu übertreffen war. Jede der Vorführung trug ihren beſonderen Chararter: Der malige deutſche Meiſter im Kunſtreigen zeigte ein ſchwieriges Programm, olympiſche Tänze, die 200 Poli⸗ ziſten mit ihren Uebungen, die„gymnaſtiſchen Sprünge des Oberlyzeums Treptow und auch Majortk Bürkner auf Caracala als alter Bekannter auf dem Sportpreſſefeſt und das Programm des Rollſchuhmeiſterehepagres Roth⸗ Walter, waren in die Wettkämpfe eingeſtreut. Olympiaſteger Joſef Manger(Freiſing) riß mit 2853 Pfund beidarmig für die Schwergewichtsklaſſe eine neue Weltbeſtleiſtung, die alte Beſtleiſtung um drei Pfund ver⸗ beſſernd. Kurt Hornfiſcher(Nürnberg) und Olympia⸗ Doppelſteger Palufalu Eſtl amd) ze gie ehn nu en lang Freiſtilringen in höchſter Vollendung. Heuſer (Bonn) und Witt(Kiel), die beiden beſten deutſ ben Halbſchwergewichtsboxer, beſtritten unter Leitung von Max Schmeling eimen Schaukampf, der ſe lebhaft verlief, daß ſogar der Boxring zuſammenbrach. Die Leichtrthleten enttäuſchten in ihren beiden Wettbewerben nicht. Vier Läufer von Weltruf fanden ſich am Start zum 3000⸗Meter⸗ Lauf ein. JIſo⸗Hollo(Finnland) war nicht im ge⸗ wohnter Form und ging als Letzter durch das Ziel. In der Geraden entſpinn ſich ein harter Kampf zwiſchen Szabo(Ungarn), Noji(Peolen) und Schaumburg (Berlin), den der Ungar in:04,2 Minuten vor dem Polen und dem Leutſchen Meiſter gewann. Im Kugelſtoßen wurde Olymviaſieger Wöllke durch Stöck(15,66) um 10 Zentimeter geſchlagen. Hein wurde als Hammerwer⸗ fer mit Ler achtbaren Leiſtung von 14,40 Meter Dritter. Den breiteſten Raum maihm das Programm der Radfahrer ein. Olnmpiaſieger Ihbe⸗Lorenz erwieſen ſich auf dem Zweiſitzer den Dänen Friis ⸗Nielſen überlegen, Richter gewann den Sprinterzweikampf gegen Merkens und Has 50⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen der Amateure ſah die Brüder W. und H. Schmidt erfolgreich. Der Reford⸗ verſuch des Dauerfahrers Stach über einen Kilemeter mißelückte. Immer wieder rinſchte der Beifall auf als der dreifache Olympiaſieger im Gerätturnen Alfred Englands Fuß ballelf Für den am 18. November in Stoke ſtattfindenden Län⸗ derkampf gegen Nordirland hat der engliſchen Verband letzt ſeine Mannſchaft aufgeſtellt. Die Beſetzung erfuhr wieder einige Aenderungen, wobei beſonders die Zuſam⸗ menſtellung des Sturmes einiges Aufſehen erregte. Eng⸗ land und Irland haben in der britiſchen Ländermeiſter⸗ ſchaft erſt ſe ein Spiel ausgetragen. England verlor be⸗ kanntlich gegen Wales in Cardiff, während Irland den Schotten einen Sieg überlaſſen mußten. Nachſtehende engliſche Mannſchaft wird verſuchen, gegen Irland eben⸗ falls einen Sieg herauszuholen: Tor: Holderoft(Preſtoun Northend); Verteidi⸗ gung: Male(Arsenal), Catlin(Sheffield Wednesday); Läuferreihe: Britton(Everton), Gee(Everton), Keen(Derby County); Angriff: Worrall(Portsmouth), Carter(Sunderland), Steele(Stoke City), Baſtin(Arſe⸗ nal), Johnſon(Stoke City). Erſatz: Walſh(Charlton Ath⸗ letic), Cunliffe(Everton). Schwarzmann(Wünsdorf) die Olympia⸗Pflichtübun⸗ gen und ſeine ſchwierige Kür vorführte. Den Abſchluß der großen Sportreyue bildete ein Handballkampf zwiſchen der Deutſchen Be imtenverſichevung und dem Askaulſchen TV, den die Beamtenſportler mit 5:(:2) gewannen. Das Sportpreſſefeſt im Olympia ahr hat alle Erwar⸗ tungen übertroffen. Noch lange blieben die Aktiven in echt ſportlicher Kameradſchaft mit ihren Kritikern in den gaſtlichen Räumen der„Deutſchlandhalle“ zuſammen, ſo⸗ fern ſie nicht durch neue Verpflichtungen dem fröhlſchen Treiben entſagen mußten. Britiſcher Fußball Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Birmingham— Arſenal 118, Charl⸗ ton— Derby County:0, Chelſea— Sunderland 128, Grimsby Town— Mancheſter United:2, Leeds United — Preſton Northend:0, Liverpool— Sheffield Wednes⸗ day:2, Mancheſter City— Everton:1, Middlesbrough — Brentford 310 Portsmouth— Huddersfield Town 170, Stoke City— Wolverhampton Wand.:1. Weſtbromwich — Bolton Wanderers 012. 2. Liga: Barnsley— Plymouth:3, Blackburn Rovers — Bradford City:0, Blackpool— Aſton Villa 213, Bradford— Coventry 113, Bury— Swanſea 210, Leiceſter — Southampton:2, Newceaſtle United— Doncaſter Rovers 710, Norwich City— Fulham:0, Sheffteld nit. — Nottingham:1, Tottenham— Cheſterfteld:1, Weſt⸗ ham United— Burnley:2. Schottland: Albion Rovers— Queens Park:8, Ar⸗ broath— Falkirk:2, Clyde— Queen of South 221. Dunfermline— Hibernigs:3, Hearts— Aberdeen 210, Kilmarnock— Glasgow Rangers:2, Motherwell— Dun⸗ dee:1, Partick Thiſtle— Celtic:1. St. Johnſtone Hamilton:1, Third Lanark— St. Mirren:0. Nummer 530 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. November 1986 Drei Siege für annheim Waloͤhof beſiegt den Karlsruher 57:0— Neckarau gewinnt gegen Raſtatt:2— fg Mannheim ſchlägt Brötzingen:2— Freiburg ſiegt in Mühlburg:2 Gau XIV Baden SV Waldhof— Karlsruher FV 20 VfL Neckarau— FW Raſtatt:2 Germanig Brötzingen— Vin Mannheim 225 BfB Mühlburg— Fc Freiburg 24 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte BfR Mannheim 7 5 2— 19:5 12:2 Spy Waldhof 6 5 1— 19:5 11.1 IFC Pforzheim 7 4 3—. 11:3 11·3 Germania Brötzingen 9 3 3 35 1 9·9 e Fretburg 8 3 2 3 12˙14 8¹⁸ Bfes Neckarau 8 2 3 3.14 7·0 SpVg Sandhofen 6 25 2 11:10 6˙6 VfB Mühlburg. 7 2 1 4 1018 5˙9 JW Raſtatt 8 1 1 6 6˙20:13 Karlsruher FV. 8 1— 7 6˙18.14 Bezirksklaſſe Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte Alemann. lvesheim 11 10— 1 45:14 20˙2 Olymplaeulußheim!0 6 2 2 29:19 14:6 Phöntx Mannheim 10 6 1 3 19•16 1327 Germ. Friedrichsfeld! 4 4 2 33 17 12˙8 Amieitia Viernheim 10 5 2 3 21:15 12.8 SC Käfertal. 0 5 1 4 18:16 11-9 VfTu fFeudenheim 11 6— 5 25:26 12·10 8 Mannheim 10 3 3 4 23:21.11 Hockenheim 11 4 1 6 27:86 9718 Heddesheim 30 2 2 6 16:25 6·14 Kurpfalz Neckarau 10 1 1 8 12.86.17 Ebingen 11 1 1 9 117.44.19 Gau XV Württemberg 1. SSV Ulm— VfB Stuttgart:2 Vereine Spiele gew. uneniſch. verl Tore Punkte Vi Stuttgart 8 6— 2 23:16 12 4 Sportfr. Stuttgort 9 4 3 2 14-18 117 Stuttgarter Kickers 8 5 2 1 10˙6 Union Böckingen 8 4 2 2 10:6 SS Ulm 9 4 1 4 99 SC Stuttgart 8 3 2 3 88 FW Zuffenhauſen 9 3 2 4:10 Spfreunde Eßlingen 8 2 3 4 6˙10 Göppingen 7 1 2 4.10 SpVg Cannſtatt 8 2— 6.12 Gau XVI Bayern 1860 München— AS Nürnberg 30 1. FC Nürnberg— Bf Koburg 11:0 E 05 Schweinfurt— VfB Ringſee:1 Be Augsburg— SpVg Fürth 11:0 Vereine Spiele gew unentſch. verl Tore Punkte SpVa Fürth 9 6— 8 17.12 12:6 1. Fé Nürnberg 6 8 1 18·8 10˙2 VB Ringſee 10 4 1 5 16˙21•11 München 1860 7 4 1 9 14:15 8˙6 Be Augsburg 8 3 2 8 11•10 8·8 Bayern München 7 2 3 2 19:16 415 Schweinfurt 05 4 3— 1 16˙5 6˙2 ASW Nürnbera 7 2 2 3.10 68 Wacker München 8 10 3 4•14:11 BfB Koburg 8 1 1 6 6˙28 3˙13 Waldhof ſiegt gegen Ke V SV Waldhof— Karlsruher JW:0(:0) Zum zweitenmal in den laufenden Runden trat der Meiſter ohne Siffling auf den Plan, wofür aber diesmal auf den nun freigegebenen Lehmann als Mittelſtürmer zurückgegriffen werden konnte. Immerhin ein Umſtand, der beſonderes Intereſſe wecken ſowie den Karlsrußhern trotz der Schwächung der Mannheimer auf dem Papier, ſehr wenig Ausſicht belaſſen mußte, Vor rund 3500 Zuſchauern beginnt das Spiel in den erſten Minuten bereits mit einer Ueberraſchung: Maier legt in raumgreifendem Schlag dem auf der Lauer ſtehen⸗ den Schneider vor, der loszieht und unter Stehenlaſſen von Immel ſowie zauderndem Verhalten von Stadler im Tor, bolt er mit ſicher plactiertem Schuß die Führung. Zwei weitere Saftſchüſſe Schneiders erreichen nicht ihr Ziel, aber dann kann auch Drayß auf Fernſchuß gerade noch am Pfoſten wehren. Ein prächtiger Kopfball von Huber ver⸗ fehlt knapp, ſo daß man die Angriffe der Karlsruher als recht gefährlich bezeichnen kann. Auf Waldhofſeite ſetzt Leh⸗ mann im Stürzen einen ſeinen Schuß, der gleichfalls ſcharf porbeigeht. Kew ſetzt ſich ungeheuer ein, ſein Druck wächſt und das Spiel wird verteilter. Ein ſcharfer Flachball von Bielmeier ſpritzt dem ſich werfenden Stadler aus den Hän⸗ den; im Nachgreifen ſichert er ſich das Leder. Auf präch⸗ tige Kombination knallt Bielmeier erneut aufs Netz, doch Stadler ſteht. Schwender kann im entſcheidenden Moment dem aufs Tor ziehenden Huber das Leder vom Fuß ſchla⸗ gen. Das zeitweiſe lange Ballhalten des Waldhöfängriffs zwingt Heermann zu Fernſchuß; er zieht hart über die Latte, Der Gäſterechtsaußen Brecht vergibt dann eine klare Gelegenheit in beſtem Schußwinkel, er gibt ab, anſtatt zu ſchießen. Waldhof ſpielt auf dem linken Flügel doch zu Furchſichtig, die Flanken kommen nicht überraſchend genug; der Gegner ſtellt ſich prompt. Schneider zeigt wieder eine ſeiner typiſchen Kopfloſigkeiten; er ſchießt den herausgehen⸗ den Stadler an. Eine gute Hereingabe Leupolds unter⸗ bindet der Pauſenpfiff. Obwohl der Gaumeiſter gewohnheitsgemäß viele ſeiner Spiele bisher erſt in der zweiten Hälfte klarer entſchied, gibt der knappe Pauſenſtand bei der weit beſſeren als er⸗ warteten Verfaſſung der Karlsruher, doch zu denken. Bei Fortſetzung bat Kö Rückenſonne, aber eine raffinierte Soche von Model geht noch glücklich für die Gaſtelf ab. PDieſe ſetzen weiter Druck und hat Waldhof ſchwere Minu⸗ ten der Abwehr. Dann läßt Lehmann auf gute Hereingabe Schneiders eine klare Sache aus. Die Härte und Ent⸗ ſchloſſenheit der Karlsruher Tordeckung läßt dem Platz⸗ ſturm wenig Schußgelegenheit, was Ueberhaſtung bei die⸗ ſem hervorruft. Eimen ſteilen Kopfball aus Gedränge holt Stadler noch unter der Latte heraus, und wieder erweiſt ſich Lehmann auf Paß von Schneider als zu langſam. Stadler erweiſt ſich beſonders im Fauſten als recht ſicher, klärt recht ſpitze Lagen und pendelt der Kampf weiter um den knappen Spielſtand. Karlsruhe hat mit Kopfball Brecht, der über das leere Tor geht, ſekundenlang den Ausgleich vor ſich, aber auch ein Ball von Model wird von Stadler gerade noch geſchnappt. Kurz vor Schluß hält Stadler einen überraſchend kommenden Ball Schneiders famos um kurz darauf einen Eckenſchuß unſchädlich zu machen. Endlich erfaßt Lehmann die Situation und ſtellt 220. Schlußpiff. ö Einen ſehr ſchweren Stand hatte diesmal SV Wald⸗ hof gegen den Kö ſchon inſofern, als die traditions⸗ reichen Karlsruher ſich ſeit langen Jahren wieder einmal der Abſttiegsgefahr gegenüberſehen, was einen harten, zeit⸗ weiſe ſogar ruppigen Stil, wenn auch nicht verzeihlich, ſo aber doch menſchlich verſtändlich macht. Einen Anreiz fand dieſe Spielart in dem häufig übertriebenen Ballhalten des Mannheimer Sturms, der durch flüſſigere Spielweiſe viel von der Deckungs⸗ und Abwehrenergie des Gegners hätte abſchleifen können. Während Läuferreihe und Verteidigung eine ſehr gute, in dieſen ſelbſt wieder beſonders Schwen⸗ der und Heermann eine überragende Leiſtung zeigte, blieb der Sturm wieder unausgewogen. Es hält ja ſehr ſchwer, den Schatten eines Siffling bannen, oder dieſen Spieler vergeſſen machen zu ſollen, was man bei einem erſten Debüt, wie es Lehmann in der Sturmmitte ja abſolvierte, auch gar nicht verlangen kann. Körperlich und techniſch läßt dieſer Spieler kaum Wünſche offen, aber eine gewiſſe Langſamkeit wäre noch abzuſtellen, obwohl ſie mit auf das noch nicht genügende Eingelebtſein, alſo erſchwerte Verſtändigung, zurückzuführen ſein mag. Dem Sturm fehlte die Undurchſichtigkeit ſeiner Aktionen, beſonders von der linken Angriffsſeite; dann war Weidinger von Bolz und Holzigel ſcharf gedeckt, was ſeine Bewegungsfreiheit weſentlich herabſetzte. Am beſten ſchnitt noch Schnei⸗ der ab, der im Zuſpiel, ſowie an Einfällen und im Schuß die treibende und führende Kraft vorne war— von einzel⸗ nen Momenten natürlich abgeſehen. Solange das Geſamt⸗ abſpiel der Fünferreihe mit den derzeitigen Stockungen weiter vor ſich geht, wird der alte Fluß des Spiels nicht zu erreichen ſein. Allerdings muß eben das Fehlen Sifflings in dieſem Belang berückſichtigt werden. Dafür ſorgte der abweſende Nationalſpieler bei der auf der Tribünenſeite vor ſich gehenden Uebertragung des Länderkampfes durch ſeine ausgezeichnete Haltung für eine Zwiſchenbeigeiſterung während des Waldhoftreffens, das, alles in allem, die Poſi⸗ tion des Gaumeiſters weiter feſtigte. Die Karlsruher Mannſchaft kam, wie geſagt, in einer ganz anderen Verfaſſung, als deren bisheriges Abſchneiden auch nur annähernd vermuten ließ. Stadler im Tor hatte einen großen Tag und mit der ſchlagharten Verteidigung den Hauptanteil an dem lange ſchwankenden Spielſtand, wie dem ſchließlichen knappen Endergebnis. Wünſch, der überwiegend die Abwehr ſtützte, überließ die Hauptläuferarbeit den Flügelleuten Holzigel und Reiſer, von denen beſonders der erſtere, zuſammen mit Bolz, dem rechten Waldhofflügel die Arbeit recht ſauer machte. Im Sturm war Huber halblinks der beſte, während Dammin⸗ ger auf dem Außenpoſten ſeine einſtige Gefährlichkeit nicht erauszuſtellen vermochte. Sein Partner auf der anderen ite— Brecht—, allerdings ſpäter verletzt, kam auch Ne ſeinem ſonſtigen Spiel, und Gantner halbrechts wie Eſchle in der itte fehlte der jederzeit verfügbare Schuß. Der Sturmmitte mangelte auch das körperliche Ge⸗ wicht, der Durchſchlag— aber auch die überſichtliche Füh⸗ rung. In dem begreiflichen eiſernen Beſtreben, aus der bedrohlichen Lage herauszukommen, ging die Mannſchaft aber doch zu weit.— Bräutigam Freiburg kann man als Schiedsrichter nicht das Zeugnis ausſtellen, unerbitt⸗ Iich e und ſo das packende Spiel in wirklich ſportlichen Bahnen gehalten zu haben. A. M. Raſtatt hült ſich gut VfL Neckarau— JW Raſtatt:2(:1) Die Raſtatter haben den Neckarauern den Sieg ſchwerer gemacht, als man erwartet hatte. Die Gäſte glichen die anfängliche Führung der Platzelf aus und hielten dieſes :1 bis in die Mitte der zweiten Halbzeit hinein. Und als dann Neckarau den Siea durch 2 Prachttore Klam ms ſichergeſtellt zu haben ſchien, da holte Raſtatt noch auf:8 auf und faſt wäre gar der neuerliche Gleichſtand geglückt. Das Ergebnis iſt knapp ausgefallen und wird damit dem gewaltigen Kampfgeiſt des Neulings gerecht, aber es kann und zeichnet keineswegs in gleicher Weiſe die ſpielkul⸗ turelle Ueberlegenheit des Vſè Neckarau. Raſtatt erwies ſich als eine kampſwillige Elf, deren Rückhalt die Hintermannſchaft und die Läuferreihe bil⸗ deten. Dagegen ließ die Stürmerreihe der Gäſte ſo gut wie alle Wünſche offen. Die Angriffe waren durchweg primitiv aufgebaut. Nur der Linksaußen Neurohr machte da eine Ausnahme, von ihm bekam man einige ſchöne Leiſtungen zu ſehen; er ſchoß auch vor der Pauſe in vorbildlicher Weiſe den Ausgleich. Hätte Raſtatts An⸗ griffsreihe nur einiges vom Können der übrigen Mann⸗ ſchaft gehabt, dann hätte der Kampf anders ausgehen müſ⸗ ſen. Die Stürmer wurden mit brauchbaren Vorlagen ge⸗ füttert, aber ſie wußten damit michts anzufangen. Das Innentrio Wohnaud, Simianer, Eckert ließ ſedes Verſtändnis für Taktik vermiſſen und der Rechtsaußen Geyer war geradezu hilflos; daß er das zweite Tor für Raſtatt ſchoß, war mehr auf ein Verſagen Dieringers als auf doſitives Können des Torſchützen zurückzuführen. In der Läuferreihe bewies Huber große Ueberſicht im Spiel⸗ aufbau, aber ſeiner Arbeit(und der ſeiner Nebenleute Geißler und Hornung 2) blieb der Erfolg aus den gengunten Gründen verſagt. Hervorragend ſchlugen ſich die Verteidiger Dienert und Strauß. Peter im Tor zeigte einige Schwächen, daneben mancherlei gute Arbeit. Neckarau brauchte lange, bis es ſich vom gar wuch⸗ tigen Raſtatter Syſtem agnz löſte und ſyſtematiſch ſeine gewohnte Spielweiſe zur Geltung brachte. Nachdem Klamm in der ritten Minute mit dem Kopfe eine Flanke Heſſen⸗ auers verwandelt hatte, wurde Raſtatt im Feloſpief ziem⸗ lich ebenbürtig und erreichte in der 89. Minute den Aus⸗ gleich. Neurohr der gute Linksaußen, ſchoß ſcharf halbhoch eine Flanke des nach links gelaufenen Mittel⸗ ſtürmers Simiganer ein. Nach der Pauſe ſchälte ſich mehr und mehr eine Ueberlegenheit der Platzmannſchaft heraus. Der rechte Flügel Heſſenauer-Wenzel⸗ burger führte ſtilgerechte Kombinationen vor, die den ſchlahſicheren Dienert allmählich ins Wanken brachten. Klamm und Wahl, die ſeltener bedient wurde, hatten nun den forſchen Zug aufs Tor, den man vor der Pauſe vermißt hatte, Roth verſah die Sturmführung mit Um⸗ ſicht, obwohl ihm Huber immer noch ſtark auf den Ferſen hing. Sie beſorgten zuſammen in der 20. Minute der zweiten Halbzeit das 21 und Klamm allein ſtellte ſechs Minuten ſpäter auf 311. Lauer erreichte ſeine gewohnte Spielleiſtung nicht. was aber weniger in Erſcheinung trat, weil Benner und Schmidt wieder mit Sicherheit und Ruhe unermüdlich arbeiteten und dem Gegner viele Rätſel aufgaben Siegel und Gönner wurden mit woytſchreitender Zeit beſſer und beſſer, hatten aber im all⸗ gemeinen keine ſehr ſchwierige Arbeit zu leiſten, da— wie geſagt— die Angriffe des Gegners recht durchſichtig vorgetragen wurden. Dieringer hatte weniger zu tun als ſein Gegenüber; am zweiten Gegentor der Gäſte trifft ihn ein Verſchulden, weil er dem heraneilenden Geyer gegenüber ſich nicht entſchloſſen genug zeigte; er hätte das — 5 an der Strafraumgrenze unbedingt an ſich nehmen müſſen. Die knapp 2000 Zuſchauer nahmen an dem von Schmit t⸗Offenbura korrekt geleiteten Spiel temperament⸗ vollen Anteil. 3 Eindrucksvoller Sieg des VfR Germania Brötzingen— Vfß Mannheim 225(:1) Einen recht eindrucksvollen Sieg errang der Vfgt Mann⸗ heim am Sonntag im Brötzinger Tal gegen die Germanen. Die Gäſte waren den Einheimiſchen in vielen Belangen zwar überlegen, aber ihr:2(:0) ⸗Sieg iſt trotzdem zu hoch. Schon aus dem Grunde, weil die Germanen in der erſten Hälfte den Mannheimern ſchwer zu ſchafſen und in dieſem Zeitabſchnitt ein oder zwei Tore verdient gehabt hätten. Zudem wurde der Mannheimer Sieg durch zwei Eigentore der Brötzinger Verteidiger, die überhaupt die ſchwächſten Spieler der Elf waren, begünſtigt. Der erfolgreichſte Spieler der Gäſte war einmal mehr Langenbein, der im Verein mit ſeinen beiden Außen Adam und Spindler immer wieder erfolgreich in den Brötzinger Strafraum vorſtieß. In der erſten Hälfte kamen die Mann⸗ heimer in der fünften Minute zu ihrem erſten Tor, als Langenbein aufs Tor ſchoß und der Ball Zimmermann ab⸗ rütſchte und ins Tor rollte. Den Reſt der erſten Hälfte ge⸗ ſtalteten die Einheimiſchen klar zu ihren Gunſten, ohne aber zu Torerfolgen zu kommen. Gleich nach Wiederbeginn ſchoß Langenbein das zweite Tor und in der 53. Minute brachte er ſeine Elf in:0⸗Führung. Brötzingen ſetzte jetzt alles auf eine Karte, kam auch durch Klittig(Foulelfmeter) und Dettling auf:2 heran, aber bis zum Abpfiff ſchoß Striebinger für Mannheim ein viertes und einer der Brötzinger Verteidiger, Joſt, das fünfte Tor. Schiedsrich⸗ ter Kühn Lauf leitete anfänglich gut, wurde aber in der zweiten Hälfte auffallend unſicher. Verdienter Sieg von Freiburg VfB Mühlburg— Freiburger FC:4(:3) Der VfB Mühlburg bot auch im Kampf gegen den Freiburger FC in der erſten Halbzeit eine ſo ſchwache Lei⸗ ſtung, daß dem im Sturm ſehr gut ſpielenden Gaſt ſchon in dieſer Zeit ein ſo großer Torvorſprung gelang, der ſpäter bei verbeſſerten Leiſtungen einfach nicht mehr auf⸗ zuholen war. Freiburg überraſchte, wie geſagt, durch ein gutes Angriffsſpiel, das in der Hauptſache von den beiden Außenſtürmern Roſer und Koßmann getragen wurde. In der Mitte war Peters ſehr gefährlich. Ausgezeichnet ſchlug ſich auch Freiburgs Abwehr, vor allem Keller und Kaſſel Mühlburg kam erſt nach Seitenwechſel beſſer zur Geltung, erreichte auch eine klare Feldüberlegenheit, aber eine Wen⸗ dung zum Guten vermochte man nicht mehr herbeizufüh⸗ ren, ſo ſehr ſich auch Rink und Schwörer abmühten. Frei⸗ burg behauptete mit verſtärkter Verteidigung Sieg und Punkte. Schon nach neun Minuten erzielte Peters das Füß⸗ rungstor und wenig ſpäter erhöhte Roſer mit Kopfſtoß auf:0. Mühlburg ließ dann einen Elfmeter aus(Ra⸗ ſtätter verſchoß!), während Freiburg durch Roſer zu einem dritten Treffer kam. Eine Viertelſtunde nach der Pauſe holte Mühlburg durch Rink ein Tor auf, aber ein von Koßmann verwandelter Elfmeter ſtellte die alte Differenz bald wieder her. Kurz vor Schluß brachte dann Rink noch einen zweiten Gegentreffer an.— 1500 Beſucher; Schieds⸗ richter Pennig(Waldhof). Pfalz⸗Oſt ASV Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 10 Germ. 04 Ludwigshafen— SpVg Mundenheim 921 Pfalz⸗Weſt Reichsb. Kaiſerslautern— FC Rodalben:0 SC 05 Pirmaſens— FV Homburg:0 Kammgarn—'lautern— 73 Pirmaſens 12 1. FC Kaiſerslantern— Fe Waldſiſchbach 720 BfR Kaiſerslautern— MTS Kaiſerslautern 611 Rugby⸗Länderſpiel Hilverſum: Holland— Deutſchland 18:28 Ilvesheim klar in Führung Sc Käfertal— Neulußheim:1 bos Maunheim— Germania Friedrichsfeld:2 Kurpfalz Neckarau— Fortung Edingen 12 Alemannia Ilvesheim— Phönix Mannheim:0 Amicitia Viernheim— Fortuna N:0 08 Hockenheim— Vf Tu Feudenheim:3 Käfertal in alter Stärke Sc Käfertal— Dlympia Neulußheim:1 Ein ſehr ſpannendes und intereſſantes, aber auch zu⸗ gleich bedeutungsvolles Spiel lieferten ſich der Sc Käfertal und die Dlympia Neulußheim, in dem es für die Gäſte um die Erhaltung des zweiten Tabellenplatzes ging. Mit der ihr eigenen Einſatzbereitſchaft leiſtete daher die Olympia dem auf dem Wege der Wiedererſtarkung ſich befindlichen Käfer⸗ tal einen harten und erbitterten Widerſtand, den zu brechen man ſich alle Mühen unterzog. Man wartete aber im Käfertaler Lager nach langen Wochen erſtmals wieder mit einer ſehr vielverſprechenden Leiſtung auf, gegen die ſich Neulußheim zwar mit aller Energie wehrte, aber die Nie⸗ derlage doch nicht verhindern konnte, da es infolge Erſatz⸗ geſtellung von drei Leuten und in techniſcher Hinſicht unter⸗ legen war. Käfertal hatte einen ſehr verheißungsvollen Start er⸗ wiſcht, denn bereits in der 4. Minute gelang dem Mittel⸗ ſtürmer Rube das Führungstor nach einer famoſen Vor⸗ lage des Halblinken Fuchs, der erſtmals nach ſeiner Ein⸗ berufung zum Heeresdienſt wieder mitwirkte und ſeinen Mannen mit einem wirklich vorzüglichen Spiel, ruhigem und anſtändigem Betragen der bisher fehlende Rückhalt war. Streckenweiſe kam die Olympia dank ihres großen Eifers zu einer tadelloſen Arbeit, aber ernſtlich den Vor⸗ ſprung des Gegners zu gefährden, das gelang bis zum Wechſel nicht. Mit aller Gewalt erſtrebte Käfertal nach Wiederbeginn eine Erhöhung des Reſultates, das denn auch nach ſauberer Zuſammenarbeit von Fuchs und Hering in der 50. Mi⸗ nute durch letzteren Spieler gelang, Mit reichlich uner⸗ laubten Mitteln ſuchten nun einige Spieler der Gäſte, ſo vor allen Dingen der rechte Verteidiger Gentner, eine Beſſerung der Lage herbeizuführen. Ein berechtigter Handelfmeter brachte aber Käfertal durch Fuchs das 3. Tor, in deſſen Folge einige Spieler der Olympia ihre gute Kinderſtube völlig vergaßen und bedenklich ausfällig wur⸗ den. In der 76. Min. ſchoß der Halblinke von Olympia das einzige Gegentor, dem aber der blonde Meier den 4. Erfolg entgegenſetzte. Die Spieler des SC Käfertal haben ſich nach beſten Kräften bemüht, eine befriedigende Leiſtung zu vollbrin⸗ gen. Der Sturm, in dem Fuchs eine gute Verbinder⸗ arbeit zeigte, lag unentwegt im Angriff, war aber in der Auswertung ſeiner Erfolgs möglichkeiten lange Zeit nicht ſonderlich glücklich. Die Läuferreihe mit Kilion in der Mitte, drückte mitunter ganz gewaltig aufs Tempo und in der Verteidigung ſchlugen Rutz und Rihm aufmerkſam, ſowie befreiend ab. Vekter im Tor war ein gewandter Hüter hatte aber einige Momente, in denen er etwas unſicher wirkte. Friſch, frei und ohne Hemmungen war die Neuluß⸗ heimer Olympia darauf bedacht geweſen, ihrem ſtolzen Erfolg aus dem Vorjahre, auf gleicher Stätte, einen neuen anzureihen. Der Sturm ſuchte in ungeſtümen Angriffswellen zum Zuge zu kommen. Scheck war ein tadelloſer Rechtsverbinder, auch Wagner ſpielte als Halb⸗ linker ſehr achtbar. Unermitdlich und tatkräftia ſchlung ſich die Läuſerreihe. Harte Arbeit wurde in der Verteibigung „ geleiſtet, und Langlotz im Tor hielt ehr gut. Schiedsrichter Selzam⸗ Heidelberg amtierte ſicher und korrekt, hatte es aber ſehr ſchwer ſich durchzuſetzen. Anentſchieden in Friedrichsfeld 8 Mannheim— Friedrichsfeld:2 Einen erbitterten Kampf um die Punkte lieferten ſich 08 Mannheim und Friedrichsfeld, das auf der Schäferwieſe zu Gaſte war. Beide Mannſchaften kämpften mit ganzem Einſatz, leider auch manchmal mit unerlaubten Mitteln um die Punkte, die ſchließlich geteilt wurden. Zu Beginn ind die Gäſte im Vorteil und bringen das Tor der Linden⸗ hofer in Gefahr. Rockſitz ſchteßt Engeter an und Stahl kann einen gefährlichen Schuß von Brümmer unſchädlich machen. Auf der Gegenſeite muß Fuchs ſein Können beweiſen. Einen Flachſchuß hält er im Fallen ſehr ſchön. Mehrere Ecken ſind fällig, es dauert aber lange, bis eine davon aus⸗ genützt wird. Rottmann kann aus einem Gedränge heraus den Ball zum Führungstreffer einſenden. Kurz darnach macht Fuchs einen Schnitzer; er läßt einen Ball aus, jedoch er holt ſich das Leder wieder durch eine Glanzleiſtung. Ein Elfmeter für Friedrichsfeld, den Rockſitz ſicher verwandelt, bringt den Ausgleich. Fränkle hatte den Ball im Straf⸗ raum mit der Hand berührt; die Entſcheidung des Schiri war korrekt, aber in dieſem Fall ſehr hart. Noch vor der Pauſe nützt Heil ein Zögern von Stahl aus und ſichert Friedrichsfeld durch ein zweites Tor die Führung. Nach Wiederbeginn hat Graf eine große Chance, die er ausläßt. Wieder iſt es ein Eckball, der 08 ein Tor einbringt. Der ſchön getretene Ball kommt vors Tor, Dorſt ſchießt hoch und Maas, der im Tor ſteht, kaun den Ball nur noch mit der Hand herausſchlagen. Den Elfmeter verwandelt Rottmann ſicher. Ein Kopfball von ihm geht nur knapp über die Latte. Dafür vergibt auch Graf eine klare Sache. Rott⸗ mann begeht nun ein ſchweres Foul, ohne daß der fällkge Platzverweis kommt. Ehret macht es ihm nach, auch er darf wefterſpielen. In den letzten Minuten nehmen ſich die Gäſte nochmals zuſammen und es ſieht bedenklich für os aus. Heil kommt ſchön durch, aber von zwei Spielern wird er umgelegt, ohne daß der hier verſtändlichere Elf⸗ meter ausgeſprochen wird. Grund⸗Plankſtadt ließ ſich durch ſeine zu harte Entſcheidung und dann durch daraus bedingte Nachſichtigkeit das Spiel aus der Hand nehmen. Beim Sieger hielt ſich der Erſatztorwart Fuchs ſehr gut. Ehret war ſicherer als Schmitt. In der Läuferreihe hielten ſich beide Außenleute ausgezeichnet, während Hoffmann ſchon beſſer ſpielte. Im Sturm waren Graf und Heil die Beſten. Stahl im 08⸗Tor machte nur einen Fehler, und der koſtete gleich ein Tor. Egeter überragte diesmal ſeinen Partner ſehr. Gut war die geſamte Läuferreihe, während vorne Rottmann am beſten gefiel. Kraft fiel vollkommen aus. Der erſte Sieg von Edingen Kurpfalz Neckarau— Edingen:2(:1) Die beiden Bezirksklaſſen⸗Neulinge Kurpfalz Neckarau und Edingen ſtanden ſich in Neckarau zum erſten Male in der neuen Klaſſe gegenüber, wobei es Edingen gelang, mit einem knappen:1⸗Siege Anſchluß an den geſtrigen Gegner zu gewinnen. Nach den bisher gezeigten Leiſtungen hatte man eigentlich mit einem Siege der Neckarauer gerechnet, zumal ödieſe auf eigenem Platze antreten konnten. Kurpfalz hatte auch in der zweiten Halbzeit weſentlich mehr vom Spiel, verſtand es aber nicht, die herausgeſpielte Feldüber⸗ legenheit in Tore umzuſetzen, ſo daß ſchließlich die beiden wichtigen Punkte an den Gegner fielen. Schön war der Kampf nicht gerade, dagegen reichlich hart, zumal der in ſeſ⸗ nen Entſcheidungen korrekte Schiedsrichter, Eichhorn(Rei⸗ lingen), viel zu lange mit Herausſtellungen zögerte, Daß ſich die Zuſchauer nach dem Spiele dann noch herumſchlugen, ſcheint ja allmählich zum Sonntags⸗Nachmittags vergnügen zahlreicher Bezirksligaanhänger zu werden, eine Unſitte, die ſcheinbar erſt dann aufhört, wenn die erſten Sünder empfindliche Polizeiſtrafen erhalten haben. Kurpfalz begann überlegen ſpielend und konnte bereits nach 5 Minuten auf ſchönen Flankenwechſel dureh den Rechtsaußen Schmitt das Führungstor erzielen. Edingen fand ſich jedoch Mitte oer Spielhälfte immer beſſereuſam⸗ men und als der gegneriſche Halbrechte infolge einer Zer⸗ rung gezwungen war, bis Halbzeit zu pauſteren, wurde Edingen klar überlegen und konnte auch durch den Halb⸗ linken Baum, der eine Unentſchloſſenheit der Neckarauer Hintermannſchaft geſchickt ausnützte, den Gleichſtand herſtel⸗ len. Mehrere weitere klare Chancen vergaben jedoch die Stürmer, ſo daß bei Seitenwechſel ein gerechtes Unentſchie⸗ den beiden Mannſchaften noch alle Möglichkeiten offen! Die zweite Spielhälfte gehörte faſt vollkommen dem Gaſt⸗ geber, aber an der verſtärkten gegneriſchen Hintern ſchaft ſcheiterten die beſtgemeinten Angriffe. Selbſt Elfmeter, den der linke Verteidiger daß er einen Bombenſchuß von Montag mit der Hand h und dadurch ein Tor verhütete, wurde ſo ſchwach geſch daß ihn der Edinger Torwart unſchädlich machen konnt Die Entſcheidung fiel, als der Eöinger Sturm, der mit ſei nen Vorſtößen ſtets gefährlich blieb, wieder einmal durch⸗ kam und der Rechtsaußen Jung das zweite Tor ſchoß. Kurz vor Schluß mußten der Torwart von Kurpfalz und de Mittelſtürmer von Edingen wegen Tätlichkeiten das Spiel⸗ feld verlaſſen. Die beſten Leute von Kurpfalz waren lin⸗ ker Verteidiger, Mittelläufer und Linksaußen, während bei Edingen der Torwart, beide Verteidiger, Mittelläufer und Mittelſtürmer überragten. Klarer Sieg von Ilvesheim Alemannia Ilvesheim— Phönix Mannheim 520 Von den Mannheimer Vereinen hat bisher der alte Fuß⸗ ballplonier Phöntr den Kontakt mit dem Tabellenführer Alemannia Ilvesheim noch am günſtigſten halten können, ein Grund alſo, die Auseinanderſetzung in Flveshelm als Großkampf zu ſtempeln. Wäre aber das Treſſen örel Wo⸗ chen früher geſtiegen, ſo hätten die Mannheimer unter welt günſtigeren Vorausetzungen den Kampf aufnehmen kön⸗ nen, während heute die Ilvesheimer Chancen durch Schwi⸗ chung der Phönixelf infolge Sperren weiter ſtärker in die Waagſchale fielen. Trotz der in Edingen gebotenen ſchwachen Leiſtung der Ilvesheimer war ein Enderfolg der Provinzler eher zu erwarten, denn die Elf hat ja bisher bewieſen, daß ſie, wenn es gilt, nicht nur zu ſpielen, ſondern auch zu kämpfen verſteht. Und gerade der kämpferiſche, forſche Ein⸗ ſatz war in dieſem bedeutenden Treffen ein Faktor, der füt ote Ilvesheimer ſehr ſchwer wiegen mußte. Da auch bei einem weiteren Sieg der Ilvesheimer die Tabellenführung weſentlich gefeſtigt werden konnte, war es klar, daß mit letzter Hingabe jeder einzelne ſich für das Gelingen ein⸗ ſetzen würde. Demgegenüber hatten natürlich die Mann heimer einen ſehr ſchweren Stand; denn was es heißt, eine eingeſpielte Mannſchaft durch Erſatzleute geſchwächt zu ſehen und mit einem moraliſchen Hemmnis in den Kampf zu gehen, weiß letzten Endes jeder Fußballkenner. Schneller als erwartet, war die Phönixniederlage klar und eindeutig, beſtegelt, denn ſchon bei Halbzeit lagen die Mannheimer mit:0 geſchlagen im Hintertreffen. Die erſten 45 Minuten hatten die Mannheimer kaum etwas zu beſtellen, während Ilvesheim formſchön und flott ſpielte, ſo daß die Erfolge reifen mußten. Halbrechts, Rechtsaußen und Linksaußen waren die Schützen der Ilvesheimer Tore. Gelegentliche Angriffsaktionen der Mannheimer waren leicht zu ſtoppen, da dem Angriff die Geſchloſſenheit fehlte. Nach dem Wech⸗ ſel ſorgten zunächſt Hartmann und Zeh für ein klares 50. Erſt jetzt kam der Mannheimer Sturm beſſer in Fahrt, aber Durchſchlagskraft beſaß er keine. Greiner und Rasmuß kämpften wie die Löwen, aber gegen dieſen Gegner ſtanden ſie auf verlorenem Pyſten. 5 Die Geſamtleiſtung des Siegers war diesmal ſaſt fehler⸗ los, ſo daß der Steg in dieſer Höhe als klar verdient be⸗ zeichnet werden kann. Da ſämtliche Elf kaum verſagten, mag man ſich mit einem Geſamtlob begnügen. Angenehm war die faire Spielweiſe beider Parteten. Daran ändern auch zwei Affekthandlungen kurz vor Schluß nichts, wenn auch dieſe zu der Hinausſtellung eines Ilves⸗ deimers und Phönixſpielers führten. ein dadurch verſchuldete, 5 15 95 * Montag, 16. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Knapper Sieg von Viernheim Amicitia Viernheim— Fortuna Heddesheim 10 Mit gemiſchten Gefühlen hat ſich die Fortuna Hedͤdes⸗ heim, die erſt am Vorſonntag eine empfindliche Niederlage einſtecken mußte, auf die Reiſe nach Viernheim gemacht, um gegen die Amicitia in einem nicht gerade ausſichts⸗ reichen Kampf in die Schranken zu treten. voraus⸗ zuſehen, landete Viernheim auch den erwarteten Sieg, aber er wurde ihm von den tapferen Fortunen, die ſich mit dem Aufgebot allen Könnens tapfer ihrer Haut wehrten, nicht leicht gemacht, da Heddesheim ein durchaus ernſt zu neh⸗ mender Gegner war und in ihrem Torwart Gallei einen Hüter von Format beſaß. Infolge guter Zuſammenarbeit erkämpfte ſich Viern⸗ heim ſchon zu Beginn große Vorteile, doch im Sturm verſtand man es vorerſt nicht, ſichere Gelegenheiten in Tore umzuwandeln, aber auch Heddesheim, das mit ſchnel⸗ len Durchbrüchen arbeitete, hatte mit ſeinen Schüſſen kein Glück. Später wurde das Treffen ausgeglichener, man kam aber beiderſeits nur ſelten aus dem Mittelfeld her⸗ aus, und ſo ging es torlos in die Pauſe. Der zweite Spielabſchnitt brachte ſchon in den erſten Minuten den Führungstreffer für Viernheim, Kiß 3 hatte am angreifenden Torwart vorbei noch einlenken können. Die Amiciten lagen auch weiterhin ſtark im Angriff, aber um Hedͤdesheims zahlreiche Abwehr zu ſchlagen, bedurfte es noch beſſerer Leiſtungen, als ſie von Viernheims Fünferreihe im allgemeinen geboten wurde, und ſo kam 28, daß ſich Viernheim trotz zeitweiſe drückendſter Ueber⸗ legenheit mit einem mageren:0⸗Sieg zufrieden geben mußte. Die Amteitia Viernheim hat eine gute und achtbare Klinge geſchlagen. Der Sturm, in dem Pfenning als beſter Mann anzuſprechen iſt, war ſtets geführlich und angriffsfreubdig. Als ſtabil und kampfesfreudig erwies ſich die geſamte Läuferreihe und in ber Verteidigung ſchlugen ſich Müller und Kiß 1 in zuverläſſtger Weiſe. Krug im Tor war ein gewandter, nie verſagender Hüter. Fortuna Heddesheim hat ſich mit großer Hin⸗ gabe geſchlagen In der Tordeckung konnte allerdings nur Torwart Gallet reſtlos befriedigen, während Kettner und Ni Wie Schmiot in der Verteſoigung anfänglich neben vielen guten Leiſtungen auch 1 7 555 Momente zeigten. Ver⸗ häbtnismäßig gut behauptet hat ſich auch die wiederholt überlaſtete Läuferreihe, die dem Sturm aber keine allzu⸗ große Stütze ſein konnte, ſo daß dieſer oft auf ſich allein geſtellt war und ſich ſo nicht recht durchzuſetzen vermochte. Schiehs richter Kur z⸗Oftersheim traf ſichere und borrekte Entſcheidungen. 85 Hockenheim zu Hauſe geſchlagen Hockenheim— Feudenheim 223 Die Feudenheimer dürfen für ſich das Verötenſt in An⸗ ſpruch nehmen, die Hockenheimer in der diesjährigen Ver⸗ bandsſpielſerie erſtmalig auf eigenem Platze beſſegt zu haben und das nach einem Spiel, welches gut zwei Drit⸗ tel im Zeichen der Mannheimer Vorſtädter ſtand. Dabei ſoll gleich betont ſein, daß die Hockenheimer keinesfalls die zuletzt verwendete ſchwache Mannſchatt hatten, es wirk⸗ ten vielmehr wieder die beurlaubten Soldaten mit, und auch der Angriffsdirigent Walter Hofmann ſtand wieder in 1. Dies wäre ja Grund genug geweſen, um Hockenheimern einen weiteren Heimſieg zu er⸗ 1 en, aber ein klares Verſagen der Mannſchaft— nahe⸗ zu auf der ganzen Linie— machte dieſes Vorhaben un⸗ möglich Man kann ſich kaum erinnern, die Hockenheimer jemals ſo zuſammenhanglos ſpielen geſehen zu haben, und man kann andererseits für die ſchwache Mannſchaftsleiſtung auch kaum eine Erklärung finden. An allen Ecken und Kanten wirkte das Mannſchaftstönnen brüchig, und wenn ſo tabentierte Spieler wie Birkenmeyer und W. Hofmann nicht mehr in Form ſind und zudem eine Reihe weiterer Verſager auftraten, ſo lag einmal eine Kataſtrophe der Hockenheimer klar auf der Hand. Wer die Elf kennt und wer weiß, was ſie zu leiſten im Stande iſt, der konnte ob einer ſolch ſchwachen Leiſtung nur den Kampf ſchütteln. In keiner Mannſchaftsreihe herrſchte gegenſeitiges Ver⸗ ſtändnis, überall fehlte es an der nötigen Ueberſicht, und als man zu allem Ueberfluß zum Teil ganz unmotivierte Umſtellungen vornahm, da waren die Aktien der Hocken⸗ heimer gar bald ſchon beträchtlich geſunlen. Um wieviel gerundeter und freier wirkte dagegen die Spielweiſe der Feudenheimer. Die Elf ſpielte un⸗ beachtet der jeweiligen Führung des Gegners ihr Spiel umd zeigte eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung, die nie ins Wanken geriet. Fleiß und Eifer war den Leuten aus der Me Leiſtung könnte nicht treffender ſich widerſpiegeln als in der Anerkennung, dle ihr das Hockenheimer Publikum in ſtberaus korrekter Weiſe zum Ausdruck byrchte. In der Tat muß man ſich wundern, daß Feudenheim bis jetzt gar ſo oft nicht ganz„wertbeſtändig“ war, aber tröſten wir ums einſtweilen mit jenem Feudenheimer, der da meinte, daß dies von jetzt ab anders wird. Feudenheims Lei⸗ ſtung verdient ein ehrliches Geſamtlob und wenn ein Spieler beſonders benmnnt ſei, ſo der alte Kämpe Uberrhein 1, der wieder einmal wie in ſeinen heſten Tagen verteidigte und ſeiner Mannſchaft einen ſicheren Rückholt bot. Der Sieg der Feudenheimer iſt um ſo höher zu bewerten, als die Mannheimer auf die Mit⸗ wirkung ihrer geſperrten Spieler Klemmer und Ueber⸗ rhein 2 verzichten mußten. Das Spiel ſelbſt bewegte ſich meiſt in fairen Bahnen. Einige gelegentliche Karambolagen konnten den guten Geſamteindruck nicht ſtbren. Die etwa 500 Zuſchauer waren natürlich enttäuſcht über die ſchwache Partie der Hocken⸗ heimer, die in dieſem Umfange hoffentlich ohne Wieder⸗ holung bleibt. Einige Umbeſetzungen dürften vorerſt das Nötige tun, bis man darangehen kann, eine reſtloſe Ueber⸗ holung unter ſachkundigem Tratning durchzuführen, 8 Die Tore erzielten für Hockenheim Ganthner, Feudenheim Diehl, Back und Edelmann. Als Schiedsrichter amtierte K upfer nage l⸗Wiesloch, der ſeine Sache recht gut machte. — Unterbaden⸗Oſt Sung Eberbach— Freya Limbach 311 Union Heidelberg— Fg Eppelheim 221 SV Sandhauſen— Fc 05 Heidelberg:0 Kickers Walldürn— BfB Wiesloch:1 Badenia St. Ilgen— S 98 Schwetzingen 125 für Die Spiele in anderen Gauen 1 SSV Ulm— Vc Stuttgart 512(:1) as einzige Punkteſpiel der württembergtſchen Fuß⸗ Fall⸗HHauliga führte in Ulm den 1. SS mit dem B. Stuttg irt zuſommen. Vor rund 5000 Zuſchauern kamen gie Ulmer, die ſich in einer ausgezeichneten Form präſen⸗ tierten, zu einem glatten:2(:1) Sieg. Im Feld waren die Stuttgarter ſahr gut, aber vor dem Tore fehlte es an der nötigen Durchſchlagskraft. Gegen Schluß des Splels S 2 e Szenen, gegen die Schiess richter Schütz e(Feuerbach) nicht energiſch genu einſchrittt. ch 0 0 5 genug — 1860 München— AS Nürnberg 920(110) Das Münchner Gauligatreffen brachte nur 2500 Zu⸗ ſchauer nach dem Heinrich⸗Ziſch⸗Stadlon. 1860 erſchien erſt⸗ mals wieder komplett, im Sturm ſpielten wieder Schäfer und Gensberger. Die Einheimiſchen ſpielten zunächſt über⸗ legen, daun wurde der Kampf aber offener.— Schieds rich⸗ ter war Regending⸗ Augsburg. 1. 86 Nürnberg— VfB Coburg:0(:0) Der ohne Munkert und Oehm ſpielende deutſche Meiſter lieferte am Sonntag vor 2000 Zuſchauern ein recht ſchwa⸗ ches Spiel. Der Club war ſtändig überlegen, konnte aber die zahlreiche Coburger Verteidigung nur einmal, und zwar ſchon in der zweiten Spielminute, überwinden. Einen von Gußner getretenen Strafſtoß konnte der ausgezeichnete Coburger Torhüter nur ſchwach abwehren, ſo daß es Uebe⸗ lein 2 ein Leichtes war, einzuſchießen. Schiedsrichter war Jünger⸗Schweinfurt. f dE Schweinfurt— VfB Ingolſtadt:1(:1) 8, Das Erſcheinen des Neulings hatte 4000 Zuſchauer ins 11 abion gebracht. Die Schweinfurter waren anfangs Ni. überlegen, dennoch aber kamen die Gäſte in der 19. 40715 durch ihren Linksaußen zum Führungstreffer. Splkzenpfeil brachte noch vor dem Wechſel den Ausgleich an Nach der Pauſe war Schweinfurt weiter überlegen 111 kongte durch Rühr(Strafſtoß) und Spitzenpfeil dieſe eberlegenheit auch zahlenmäßig durch zwei weitere Tore ee bringen. Die Gäſte zeigten insgeſamt keine ölen enden Lelſtungen. Der Sieg der Kugelſtädter iſt ver⸗ 18 t, er hätte ſogor leicht noch etwas höher ausfallen unen. Schiedsrichter war Blättner⸗Würzburg. 6 Augsburg— SpVgg Fürth 10(:0) 1 17 6000 Zuſchauern mußten die Fürther am Sonntag Kit ügsbura in einem ſpannenden Kampf, der unter der zeltung von Joſt⸗München ſtand, eine knappe aber ein⸗ e Niederlage hinnehmen. Die Gaſtgeber ſpielten zen Anfang an überlegen und waren auch im Verlauf er 8 Hälſte, die torlos verlief. faſt ſtändig ton⸗ angeben Schöner Sieg Württemberg ſchlägt Elſaß:2(:1) N der Stuttgorter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn kam am ſcönen bie Fußballelf des Gaues Württemberg zu einem 36 672⸗(171)⸗Erfolg über die durch Spieler des RC ſch aßburg und Fc Mülhauſen vertretene elſäſſiſche Mann⸗ 157 er Sieg der Schwaben war vollkommen verdient, pet me nach der Pauſe vermochten die Gäſte ihrem piel nichts Gleichwertiges entgegenzuſetzen. ſich em Schwelzer Schiedsrichter Feurer(Baſel) ſtellten die beiden Mannſchaften in zolgender Aufſtellung: bauen berg! Jückle(Zuffenhauſen); Eckert(Zuften⸗ 8 n)— Cozza(Stuttgart); Frey(Böckbngen)— Ribke gußedte(beide Stuttgart): Zoller(Eßlingen)— Schäter uſſenhaufenſ— Kucer— Eyſſele(beide Stuttgart)— A9(Eßlingen). 61 laß: Collet(Mülhaufen): Lohr— Schwartz(beide mal bürg) Halter(Straßburg)— Gall(Mülhauſen)— 81(Straßburg); C. Keller— Hoffmann— Rohr(alle e— Pinter(Mülhauſen)— F. Keller(Straß⸗ In der württembergiſchen El“ war alſo der urſprünglich an tele Mittelſtürmer Merz durch Kneer erſetzt. Elſaß früh in der zuletzt; angekündigten Aufſtellung, mit dem Ostern Mittelſtürmer der deutſchen Nattonalmannſchoft 94 15 Rohr, dem Ex⸗Wiener Gall und den ehemals in 8 ruh aärigen Gebrüder Keller. 15 e Gäſte führten den 6000 Zuſchauern von Beginn 15 Mandan in Reinkultur vor. Sie erwieſen ſich den leaekitembergern in Schußkraft und Schnelligkeit über⸗ egen. Dieſes Manko machten die Einheimiſchen aber durch beste größeren Eifer wieder wett und ſpielten ſogar die er Torgelegenheiten heraus. Während Rohr die El⸗ 7 ſchon in der dritten Minute in.0⸗Führung gebracht 5 5 verhinderte eine ſichere Abwehr zunüchſt Gegentref⸗ a Schwaben. Erſt in den letzten Minuten der erſten te war es den Württembergern vergönnt, durch Eyffele — den Gleichſtand zu erzielen. Nach der Pauſe brachte Eyſſele in der 55. Minute ein weiteres Tor ür Württemberg an, aber ſchon fünf Minuten ſpäter zog Pinter gleich. Im Gegenſtoß fiel das dritte württembergiſche Tor. Von Eyſſele bedrängt, köpfte einer der Straßburger Vertelbſger den Ball ins eigene Tor. Die Gäſte ließen nun immer mehr nach. Nachdem Hoffmann verletzt worden war und wenige Zeit ſpäter für gonz ausſchied und außerdem auch Rohr bei einem Zuſammenprall„mitgenommen“ wurde, ſpielte der elſäſſiſche Sturm nur noch mit drei Leuten. Die Abwehr der Gäſte wurde immer mehr überlaſtet und in kurzen Zeltabſtänden erhöhten Kneer, Eyſſele und Zol⸗ ler für die Schwaben das Ergebnis auf 612. Schiwinter 1936 Am Montagabend veranſtaltet die Firma Hill und Mül⸗ ler im Caſino⸗Saal eine Filmvorführung„Schiwinter 1936“. Unvergleichlich ſchön und intereſſant ſind die Er⸗ eigniſſe des denkwürdigen Schiwinters 1996 darin geſchil⸗ dert. Eine herrliche Schitvur quer durch deutſches Schi⸗ land führt zuerſt in die Allgäuer Berge, wo eben die Heutſchen Schimeiſterſchaften ausgetragen werden. Mitten im Werdenfelſer Land erreicht man Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen, den Schauplatz der 4. Olympiſchen Winterſpiele. Die gewaltigen Kampfſtätten und die rieſigen Vorberei⸗ tungen vermitteln einen intereſſanten Einblick in das olympiſche Treiben. Dann folgen öte olympiſchen Kämpfe. Dazwiſchen hinein folgt, umrahmt von herrlichen Land⸗ ſchaftsbildern, ein Stückchen Schiunterricht, der ſich harmo⸗ niſch in dieſes Treiben einfügt. hetmer Vorſtadt Begriff geworden und ihre 5 2 412 Seite/ Nummer 530 Waldhof bleibt ungeſchlagen G Kelſch Sy Waldhof:8(:6) Tgde Ketſch— S Waldhof:8 TSV Nußloch— VfkR Mannheim 58 TV Rot— TW 62 Weinheim 11:3 1 Nun iſt die erſte Vorentſcheidung gefallen. Der Sportverein Waldhof hat mit Glück und Können dieſe ſchwere Klippe überwunden. Gegen 1500 Zu⸗ ſchauer umſäumten den Platz der Turngemeinde, als der Unparteiiſche, Schuhmacher ⸗ Käfertal, zum Spielbeginn pfiff. Bleiben wir gleich beim Unpar⸗ teiiſchen Wir möchten es ſagen, daß es nicht richtig iſt, mit der Leitung dieſes Spieles einen Mannhei⸗ mer Unparteiiſchen zu betrauen. Schuhmacher machte ſeine Sache nicht ſchlecht aber das Publikum und auch die Ketſcher Spieler waren gegen ihn vorein⸗ genommen. Karlsruhe wäre ja auch nicht weiter geweſen. Das aber darf auch geſgat werden, daß die Kritik des Publikums ungerechtfertigt war, nur wenige Pfeifenmänner hätten dieſes ſchwere Spiel ſo ficher unter Dach und Fach gebracht wie gerade Schuhmacher. Die Waldhöfer begannen dieſes Treffen, über dem eine Hochſpannung wie ſelten lag. mit einer Form, die an die Jahre der deutſchen Meiſterſchaft erinnerten. Da war es eine Pracht, dieſem Angriff zußuſehen, der mit Rutſchmanns Unterſtützung immer wieder gegen Rohrs Heiligtum ſtrebte. Die :0⸗Führung der Blauſchwarzen kam nicht von un⸗ gefähr. So groß die Walödßöfer begannen. ſo ſchꝛnach und nervös gingen die Ketſcher ins Zeug. Der Sturm nur ein Schatten. Der Linksaußen nie auf ſeinem Poſten. Der Ball wurde nur in der Mitte geführt und da noch viel zu wenig abgegeben. Ein Glück, daß Rohr mit ſeinen Kameraden in der Ver⸗ teidigung und Läuferreihe auf der Höhe war, denn ſonſt wäre es noch dicker gekommen Lang knallt ſchon bald einen Ball an die Latte, dann Spengler. Man ſteht, Ketſch iſt nicht im Bilde. Dies beſtätigten auch die Rufe der Zuſchauer, wo man immer wieder hören konnte, Schmeißer iſt heute gar nichts, und ſo fort. Zimmermann eröffnet den Torreigen. Die Ketſcher konzentrieren ſich zu ſehr auf Zimmermann, Spengler und Heiſeck. Herzog, der beſte Angriffs⸗ ſpieler, wird kaum in ſeiner wertvollen Arbeit geſtört. Er iſt es auch, der die nächſten 2 Tore werfen kann. Ein glänzendes Zuſammenſpiel mit Rutſchmann führt durch Spengler zum vierten und wenig ſpäter zum fünften Tor. Soll Ketſch ſo überfahren werdend Iſt das das Entſcheidungsſpiel der Meiſterſchafts⸗ anwärter? Nein, die Ketſcher ſind heute wirklich wie gehemmt. Es kommt gar kein Fluß ins Spiel. Le⸗ diglich die Hintermannſchaft ſteht eiſern, trotz der fünf Waldͤhoftore. Waldhofs Taktik, den Gegner zu Beginn zu überrennen, führt zum Erfolg. Weigold läßt nun zwar einen haltbaren Ball paſſieren, aber Spengler gleicht öͤieſen Fehler wieder aus. Montag kann noch vor der Pauſe einen Treffer aufholen. Mit 62 geht es in die Pauſe. Waldhofs Führung in die⸗ ſer Hälfte iſt vollauf verdient. Zwar macht auch die Sonne den Platzherren viel zu ſchaffen, aber dieſe ſind heute gar nicht beiſammen und drohen, ſang⸗ und klanglos einzugehen. Endlich in der zweiten Hälfte, als es zu ſpät iſt, wachen die Ketſcher auf und nun wird es für die Gäſte gefährlich. Dieſe allerdings laſſen im Sturm auch bedenklich nach. Das Spiel entwickelt ſich, was tut es, daß ſich hüben und drüben einige Ruppigkeiten einſchleichen. Sie können die große Linie dieſes Meiſterſchaftskampfes nicht ſtören. Was dem Meiſter geblüht hat, offenbart ſich in dieſer Hälfte, allerdings nur für Minuten. Da legen die Einheimiſchen auf einmal los, ſpielen mit ihren Flügeln und geben ſchnell und ſicher ab, daß man tatſächlich noch an ein Aufholen glaubt. Zimmermann ſorgt zunächſt für ein weiteres Waldhoftor, das dem veroͤutzten Rohr durch die Hände geht. Keilbach kann einen Strafwurf unhaltbar verwandeln. Dies bringt dem Gaſtgeber einen Auftrieb, der alles, aber auch alles 1198 läßt. Bange Minuten kommen für Waloͤhof, Wieder iſt Hetſch durch, am Wurfkreis wird der Stürmer noch gelegt, aber zuvor hatte er ſein Tor doch noch werfen können. Aber Schuhmacher hatte abgepfiffen. Er empfand dies wohl ſelbſt, das war zu ſchnell ge⸗ ſchehen. So deutete er denn zur 13⸗Meter⸗Marke. Dieſe Chance konnte aber Weik nicht verwerten. Der Ball endete neben der Latte. Dies war für Ketſch die Niederlage und bedeutete für den Meiſter den Sieg. Kemptner und Keilbach, Gauligakämpfe im Ringen SpVg 84 unterlag gegen VfTugt Feudenheim 8111 Wenn bei den diesjährigen Verbandskämpfen im Rin⸗ gen der Gauligaklaſſe eine Vereinsmannſchaft vom Pech verfolgt iſt, dann kann es nur die der Sportvereinigung 1884 ſein. Auch bei der geſtrigen Begegnung, zu der die Sder die Staffel des VfTuR Feudenheim zu Gaſt hatte, ſtand das Glück nicht im geringſten auf ſeiten der Neckur⸗ ſtädtler. Die Führung des Kampfes war wechſelvoll, aber ſchließlich zogen die Feudenheimer doch das beſſere Ende. Die neue Feſtlegung in der Wettkampfordnung, daß auch bei Mannſchaftskämpfen keine unentſchiedene Urteile mehr gefällt werden dürfen, wirkte ſich, wie ſchon bei mehreren Veranſtaltungen, auch bei dieſer recht ungünſtig aus. So war z. B. der Weltergewichtskampf, fachmänniſch richtig geurteilt, vollkommen ausgeglichen, ſo daß nur in einem Unentſchieden die richtige Löſung zu finden iſt. Kampfrich⸗ ter Siebig Ladenburg, der unbedingt einwandfret lei⸗ tete, entſchied ſich für Benzinger, was natürlich mit Proteſt und ebenſo ſtarkem Beifall aufgenommen wurde. Kampfverlauf: Bantamgewicht: Glaſer⸗84 gegen Bruſt⸗Feuden⸗ heim. Glaſer ſtellte ſich wohl den Kampf mit dem erſt 16jährigen Bruſt viel leichter vor. Bruſt ſtellt ſich offen zum Kampf. Die von Glaſer angeſetzten Hüftſchwünge ver⸗ eitelt er ſehr geſchickt. Der 84er kann im Bodenkampf durch doppelten Armkeſſelgriff und Armzug zu 2 Wertun⸗ gen kommen, die ihm einen verdienten, aber harterkämpf⸗ ten Punktſieg brachten.:0 für SpVg 84. Federgewicht: Adam ⸗ 84 gegen Bartmann ⸗Feu⸗ denheim. Bis zur erſten Halbzeit bekam man nur kraft⸗ volles Standringen, das ohne jegliches Ergebnis verlief, zu ſehen. Adam, der ſich gut über die erſte Bodenrunde ſchaffen konnte, ſiegte nach dem Wechſel durch Hammerlock entſcheidend. SpVg 84 vergrößert auf:0. Leichtgewich: Gramlich ⸗84 gegen Brun ner⸗ Feudenheim. Brunner hatte gegen den Erſatzmann leichtes Spiel. Der Feudenheimer demonſtrierte mit ſeinem Geg⸗ ner nahezu 5 Minuten Ringkampfkunſt. Feudenheim holt auf:5. Weltergewich: Walter ⸗84 gegen Benzinger⸗ Feudenheim. Benzinger ringt ſehr aggreſſiv und legt bis zur erſten Halbzeit ein unheimliches Tempo vor. Was er aber im Standkampf durch ſeinen dauernden Angriff ge⸗ wonnen hatte, mußte er im Bodenkampf durch ſeine nicht immer offene Verteidigung wieder abgeben. Die letzten 9 Minuten Standkampf konnten trotz beiderſeitigen größten Anſtrengungen keine Aenderung und ſomit auch keine klare Entſcheidung bringen. Schließlich bekam Benzinger den Sieg für beſſere Arbeit zugeſprochen. Feudenheim erzielt den Ausgleich 515. Mittelgewicht: Keſü he r⸗g84— Heche r⸗ßeudenheim. Hecker zeigte vor ſeinem Gegner zu aroßen Reſpekt, er mußte wiederholt zum Kämpfen aufgefordert werden. Nach⸗ dem Keſtler bereits durch Hammerlock klar in Führung lag, kam er noch 7,05 Minuten durch Eindrücken der Brücke zu einem entſcheidenden Sieg und brachte damit ſeine Mannſchaft mit 85 erneut in Führung Halbſchwergewicht: Alex Hamme r⸗s4— Schmitt⸗ Feudenheim. Wie auch nicht anders zu erwarten war, kam Schmitt über Hammer zu einer vorzeitigen Entſcheidung. Mit einem wuchtigen Hüftzug wurde der Mamnheimer nach 3,45 Minuten auf beide Schultern geworfen. Feuden⸗ heim erzielt erneut den Ausgleich:8. Schwergewicht: Förthner⸗g4— Bohr man n⸗Feu⸗ denheim. Dieſes Schlußtreffen brachte einige aufregende Minuten. Erſt lag Förthner durch Armzug aus dem Stand klar in Führung, dann wurde er aber durch Ham⸗ merlock in der 5. Minute unwiderſtehlich auf beide Schul⸗ tern gedrückt. Bohrmann wurde für ſeinen Erfolg, der ſeiner Mannſchaft den Geſamtſieg von 11:8 brachte, ſtark gefeiert. „Eiche“ Sandhofen ſchlägt ASW Ladenburg 15:2 Weit kampfſtärker als das Ergebnis erkennen läßt, war die Gäſteſtaffel AS Ladenburg. In den leichten Gewichts⸗ klaſſen gab es erbitterte Kämpfe, aus denen die Ein⸗ heimiſchen immer nur als knappe Punktſieger hervor⸗ gehen konnten. Selbſt Robert Rupp benötigte gegen Stahl 8 Minuten, um zu einem entſcheidenden Sieg kommen zu können. Der Kampfrichter Benzinger⸗Feudenheim zeigte ſich wieder von der beſten Seite. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Klepar z⸗Sandhofen— Schmitt⸗ Ladenburg. Kleparz, der in der erſten Hälfte des Kampfes etwas mehr vom Angriff hatte, wurde Punktſieger, eine Entſcheidung die mehr als knapp ausfiel. Federgewicht: Go ts⸗Sandhofen— Fiſcher⸗Ladenburg. Götz muß ſeinen Gegner durch Kontergriff auf einen Rück⸗ faller in Führung gehen laſſen. In den Bodenrunden kann der Sandhöfer nicht nur ausgleichen, ſondern mit nicht weniger als vier Aufreißern klor in Front gehen Götz' Punktſieg war, nachdem der Standkampf keine Aenderung mehr brachte, verdient. Leichtgewicht: Sommer⸗ Sandhofen— Schuſter⸗ Ladenburg. Genau wie im Bantamgewichtskampf mußte auch in dieſem Treffen eine äußerſt knappe Entſcheidung gefällt werden. Der Kampfrichter ſah in Sommer den aggreſſiveren Ringer und gab dieſem den Punktſieg Weltergewicht: Schenk⸗ Sandhofen wurde kampfloſer Sieger, da Müllex⸗Ladenburg Uebergewicht hrachte. Mittelgewicht: Weickel⸗Sandhofen— Baue r⸗Laden⸗ burg. Die erſte Halbzeit brachte hier wechſelvollen Stand⸗ und Bodenkampf. Der Gaſt erzwang ſich durch Ueberſtürzer die Führung. Er verlor aber dann im Bodenkampf durch Armſchlüſſel und Eindrücken der Brücke nach 6,30 Min. entſcheidend. Halbſchwergewicht: Emmering⸗Sandhof.— Engel⸗ Ladenburg. Dieſes Treffen verlief ziemlich eintönig Punkt⸗ ſiener wurde Engel. Schwergewicht: R. Ru pp⸗Sandhofen— Stahl⸗Laden⸗ burg. Stahl hält ſich im Standkampf bis zur erſten Halb⸗ zeit ſehr gut. Rupp kam durch Armzug in der 8. Minute zu einem entſcheidenden Stieg. In den Einlagekämpfen ſiegte Müller⸗Ladenburg über Inwe⸗ Sandhofen; Scherb⸗Ladenbura über Drech⸗Sandhofen und Rothenhöſer⸗Sandhoſen über Schmitt⸗Lodenburg. beide Läufer, erzielen zwei weitere Tore, und als Gund gar auf:7 ſtellen kann, herrſcht Hochſtimmung hinter den Rängen. Waldhof verſucht auf Zeit zu ſpielen. Man ſieht aber bald das Vergebliche dieſes Beginnens ein und ſtürmt wieder. Müller geht in die Läuferreihe, Henninger zurück, dort vermag er auch dank ſeiner Cröße einen gefährlichen Ball ab⸗ zufangen, der vielleicht den Ketſchern den Ausgleichs⸗ treffer gebracht hätte. Aufregende Minuten folgen nun. Hier Ausgleich, dort Halten und Vergrößern des Reſultates, iſt der Wunſch und das Ziel des Kämpfens. Die Blauſchwarzen ſind in dieſer Phaſe die glücklicheren. Als Heiſeck nicht beachtet wird, überſpielt er faſt am Wurfkreis die Deckung und ſendet, unhaltbar für Rohr, ein. Mit 618 holen ſich die Waloͤhöfer in einem ſpannenden mitreißenden Spiel zwei ſehr wertvolle Punkte. TSpV Nußloch— VfR 518(:8) Der Sieg der Nußlocher gegen die 62er aus Weinheim vor 14 Tagen hat die Raſenſpieler genug gewarnt, daß ſte dieſen Kampf nicht auf die leichte Schulter nahmen. Die Nußlocher haben tatſächlich aus den letzten Spielen gelernt und gaben auch gegen die Mannheimer einen harten Gegner ab. Bei zunächſt verteiltem Spiel kann Mannheim ſich gar nicht mit den kleinen Platzverhältniſſen zurechtfinden und ſpielt viel zu eng. Auch der Gaſtgeber verſteht nicht die Vorteile ſeines Geländes zu werten und vergtbt viel durch Einzelſpiel und Maſſieren in der Strafraummitte. Mit einem gerechten Unentſchieden wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe zeigen ſich die Mannheimer von einer beſſeren Seite und gewinnen ſichtlich die Oberhand. Es wird nun beſſer zuſammengeſpielt und raſcher abgegeben. So kam auch der Sieg nicht unverdient, der mit 518 nicht einmal zu hoch ausgefallen iſt. TV Rot— TV 62 Weinheim 11:3(:1) In Rot iſt Kirchweihſtimmung. Aus den Gaſthäuſern lockt die Muſtk zum Tanz, dieweil die Handballer des klei⸗ nen Städtchens zu ihrem Spiel gegen den Tabellenletzten einladen. Man war nach dem guten Abſchneiden der bꝛer im Lokaltreffen gegen den Bruderverein geneigt, dieſen die größeren Ausſichten zuzuſprechen. Aber ſie konnten in Rot den beſtens aufgelegten Spielern des Platzvereins kein Paroli bieten. Die Roter Elf ſpielte wie aus einem Guß. Der Sturm arbeitete ſchön zuſammen, ſo daß auch die Kunſt der Weinheimer Hintermannſchaft Treffer nicht ver⸗ meiden konnte. Viermal waren die Platzherren vor der Pauſe erfolgreich, während die Gäſte nur einen 13 Meter, weil der Torwart den Ball in den Raum geholt hatte, ver⸗ wandeln konnten. Nach Wiederanſpiel kommt die Ueberlegenheit der Elf des Tabellenführers noch klarer zum Vorſchein. Während das Feloſpiel faſt verteilt ſchien, kamen die Roter doch zu Tor auf Tor, weil ihre Stürmer eben wurfgewaltiger und ztelſicherer waren als die der Gegenſeite. Rot hat verdient gewonnen und hat ſich die Tabellenführung auf eine wei⸗ tere Woche geſichert. Hockey-Klubkämpfe Mannheimer Turngeſellſchaft— Reichsbahn⸗Tu gs Frankfurt 220 Beim einzigen Hockeyſpiel, das am Sonntag in Mann⸗ heims Mauern ſtattfand, traf die Mich auf den RTus B Frankfurt. Die Spieler hatten unter der Glätte des Bo⸗ dens ſehr zu leiden und zudem ſpielten die Mannheimer weit unter ihrer Form, ſo daß der Kampf wenig ſchöne Momente aufwies. Die Gäſte waren zwar techniſch unter⸗ legen, konnten aber durch ihr energiſches und hartes Sich⸗ einſetzen den Gegner an Erfolgen verhindern, die zahllos in der Luft lagen. Die Mannheimer hatten eine ſichere Hintermannſchaft zur Stelle. Schäfer erledigte das We⸗ nige, was er zu halten bekam ruhig und ſicher. Als Ver⸗ teibiger konnte Grohe ſeinen Partner übertreffen. In der Läuferreihe war Hornig gut, auch ſeine Außenleute konnten genügen. Das Schmerzenskind war der Angriff, Obwohl die MT das Spiel meiſt in der Hand hatte, fehlte es vorne an der nötigen Durchſchlagskraft, um ſich gegen die zahlreiche Verteidigung der Frankfurter durch⸗ ſetzen zu können. An Technik waren ſie ihrem Gegner weit überlegen, jedoch ſelten ſah man einen ſchönen Schuß. Der erfolgreichſte Stürmer ſtand in E. Junge feſt, der beide Tore erzielen konnte. Bei den Gäſten zeigte der Torhüter bei Beginn bedenkliche Schwächen, die auch zu dem erſten Tor führten. Später fand er ſich beſſer, um in der zweiten Hälfte einige ganz ſchwere Sachen ſicher zu meiſtern. Ausgezeichnet der rechte Verteidiger. Die Mittelreihe der Gäſte kam durch den Druck des Gegners kaum zum Aufbau und mußte ſich mit der Abwehr begnü⸗ gen. Auch der Frankfurter Sturm war harmlos, denn auch hier wurden die Flügel nur ſelten eingeſetzt, während der Innenſturm nicht oft zum Schießen kam. Das Spiel beginnt mit einer leichten Ueberlegenheit der Mannhei⸗ mer, die auch bald die erſten Chancen haben. Der Tor⸗ wart der Frankfurter iſt unſicher und ſo kann E. Junge eine Vorlage von Günther nach langem Zögern, leicht zum Führungstor einlenken. Das zweite Tor iſt ſchöner. Günther gibt einen Freiſchlag zur Mitte, der Gäſtehüter wehrt kurz ab und wieder iſt es der Halbrechte der Mg, der ſicher einſchlenzt. Das Spiel wird unintereſſant, da die Gegner es nicht verſtehen, den Gegner aus ſeiner Ver⸗ teidigung herauszulocken und daneben vergeſſen, daß ſie auch Flügelſtürmer haben. Auch nach der Pauſe dasſelbe Bild. Es werden einige Strafecken erzielt, aber die Tore bleiben aus. Und zum Schluß iſt auch noch das Glück mit den Gäſten. Eine Strafecke wird ſcharf an die Querlatte geknallt. Ein ſcharfer Schuß von Boos wird vom Tor⸗ ſteher der Gäſte an die Latte gelenkt und noch ein brittes Mal iſt die Latte Retter in höchſter Not Dörſam hat noch eine Chance, als er freiſtehend haushoch darüber knallt, Brümmer und Müller(Tec) leiteten den Kampf gut. Bfgt Maunheim— Sc 80 Fraukfurt:2 Nach den klaren Siegen der Raſenſpieler über ihre Lokalrivalen in den letzten Wochen erwartete man ge⸗ ſpannt das Treffen gegen einen der ſpielſtärkſten und bekannteſten auswärtigen Gegner, den SC 80 Frankſurt. Der zwar äußerſt weiche, aber trotzdem im Vergleich zu anderen ſüddeutſchen Plätzen ſehr gute Raſen und herr⸗ liches Herbſtwetter gaben den paſſenden Rahmen zu einem ſchlechthin vollendeten Hockeykompf, der trotz erbittertſtem Ringen jederzeit fair und ruhig durchgeführt wurde. R Mannheim gewann dieſes Spiel, und zwar voll⸗ kommen verdient. Die Raſenſpielex zeigten ſich im Feld⸗ ſpiel klar überlegen und hätten bei etwas mehr Glück zweifellos das Ergebnis noch günſtiger geſtaltet. Die Mannheimer zeigten ein weſentlich geſchloſſeneres Spiel als ihre Gegner. In der Läuferreihe überragte wieder Dr. Kulzinger, der von ſeinen Nebenleuten gut unter⸗ ſtützt, mit größter Sicherheit die gegneriſchen Angriiſe ab⸗ fing und das Spiel ſeiner Stürmer aufbaute. Die Läufer⸗ reihe war allerdings durch die hervorragende Abwehr Graff— Meyer weſentlich entlaſtet. Graff, der ein wir⸗ kungsvolles Offenſtoſpiel zeigte, und der mehr defenſiv ſpielende Meyer ergänzten ſich großartig. Im Sturm ſpielte Heiler ein techniſch hervorragendes Flügelſpiel, wo⸗ bei er von ſeinem Verbindungsſtürmer Junge glänzend unterſtützt wurde. Kutterer, der zwei Tore ſchoß, hal in der letzten Zeit ſeine Durchſchlagskraft durch energiſchen Einſatz weſentlich erhöht. Briegel und Baunach verſtanden ſich auf dem linken Flügel nach anfänglicher Unſicherheit gut. Eichenſchild⸗Zwiſchenrunde(Frauen) Nitruberg: Bayern— Baden⸗ Württemberg 91 u. Verl, Berlin: Brandenburg— Südweſt⸗Heſſen:2 Hamburg: Nordmark— Rheinland 371 Magdeburg: Mitte— Niederſachſen⸗Weſtfalen 075 Das Gehirn macht's! ann den Mensch eig Lelien? Altersrekorde einst und jetzt Nach der neuen Sterbetafel 19324 iſt die Lebens dauer des deutſchen Volkes gegenüber 19246 im Durchſchnitt um rund 4 Jahre geſtiegen. Vor kurzer Zeit erſt wurde berichtet, daß„die alte Betſy“ nun endlich doch geſtorben ſei. Betſy war die älteſte Indianerfrau Kanadas. Kurz vor ihrem Tode, im angeblichen Alter von ihr ſchneeweißes Haar fing an, wieder ſchwarz zu werden— ſo ſeltſam es erſcheinen mag,„Old Betſy“ machte einen natürlichen Verjüngungsprozeß durch, bevor ſie verſchied 115 Jahren begannen ihr neue Zähne zu wachſen, Betſy war eine jener Menſchen, die das Leben ausgeſchöpft haben, die ſterben, weil ihrem Weiter⸗ leben eben eine Grenze geſetzt iſt, nicht weil irgend⸗ eine Krankheit ihre Lebenskraft zerſtörte. Häufig findet man bei der Unterſuchung ſteinalter Menſchen, daß ſie körperlich in Ordnung ſind und daß doch ihr Leben ſich ſichtbar dem Ende zuneigt, ihr Lebens⸗ licht verglimmt. Ein Steinach oder ein Voronoff konnten zwar oͤurch Drüſenverpflanzung beſtimmte Körperfunktionen in immer kürzeren Zwiſchen⸗ räumen anregen, und doch ſtaxben die ſo„verjüng⸗ ten“ Menſchen. Deshalb ſuchen neuere Lehren den eigentlichen Quell der Erſcheinungen von Jugend und Alter nicht in den Drüſen, ſondern wieder mehr im Gehirn. Im Gegenſatz zu anderen Gewebezellen des menſchlichen Körpers können ſich die Ganglienzellen nicht durch Teilung erneuern. Unſere Knochen, unſere Muskeln und unſer Blut verbrauchen ſich ſtändig, ergänzen ſich aber innerhalb gewiſſer Gren⸗ zen immer wieder. Die Gehirnzellen dagegen verjüngen ſich nie. Andererſeits wird das Gehirn auch bei ſtarken körperlichen Anſtrengungen weniger angegriffen als alle anderen Zellen des Körpers. Bei einer Hungerkur zum Beiſpiel leidet das Gewicht des Gehirns unter dem Fett-, Waſſer⸗ Muskelverluſt, dem Schrumpfen des Körpers am allerwenigſten. Die Lehre, daß das Gehirn der eigent⸗ liche Träger deſſen iſt, was man als„Ju⸗ gend“ oder„Alter“ des Menſchen be⸗ deichnet, wird durch Unterſuchungen an ganz niedrig ſtehenden Lebeweſen wie zum Beiſpiel den ö Planarienwürmern geſtützt. Dieſe Würmer haben kein eigentliches„Gehirn“, keine unteilbaren Zellen — und ſie können ewig leben! Hungert man ſie aus, ſo beginnen ſie„rückwärts zu leben“, ſie werden klei⸗ ner, aber um ſo behender. Gibt man ihnen Nah⸗ rung, ſo„leben ſie vorwärts“, ſie werden größer und ſchwerfälliger. Jedenfalls leben ſie, ſolange man die Geduld aufbringt, ſie in den richtigen Zeitzwi⸗ ſchenräumen freſſen, darben und ſich durch Teilung ſortpflanzen zu laſſen. Aehnlich iſt es ja auch mit einzelnen Gewebe⸗ teilen des menſchlichen Körpers, die in beſtimmten Nährflüſſigkeiten ewig am Leben, das heißt im na⸗ tſtrlichen Kreislauf von Zellenabſtoßung und»er⸗ neuerung erhalten werden können. Mit dem Hirn indeſſen ſind ſolche Experimente nicht möglich. Die Wiſſenſchaft bemüht ſich ſeit langem, die Höchſtzeit herauszufinden, bis zu der ein menſchliches Gehirn unter denkbar günſtigſten Umſtänden erhalten wer⸗ den kann— dieſe Höchſtzeit wäre gleichbedeutend mit der Höchſtzeit des Menſchenlebens! Man hat auch alle Berichte über Langlebigkeits⸗ rekorde genau durchforſcht, um darunter die wenigen Jean Lagreou, der Pinienpflanzer, hatte ſich ver⸗ lolt mit Fantine Lamoulie. Groß und breitſchultrig war er, Seine Züge waren fein gemeißelt wie jene ſeiner Ahnen, den Sarazenen. In dem ruhigen Blicke der tieſſchwarzen Augen lag lauernde Glut. Jean Lagreou hatte ganz beſondere Anſichten. Seine Braut ſollte ihm allein gehören, wie es bei den Fräuleins in den Schlöſſern üblich iſt. Während des Militärdienſtes hatte Fantine ihm die Treue gehal⸗ ten; liebte ſie doch ihn allein. An einem lauen Märzabend ſaß die Mutter im Mondſchein vor dem Hauſe der Lamoulie Sie war⸗ tete auf Fantine. Sie ſollte heute heimkommen aus dem Armagnac. Dort hatte ſie beim Onkel geweilt. Es wurde Hochzeit des Sohnes gehalten. Der Onkel ſollte ſie nun heimbringen, der fünſzigjährige, rot⸗ backige reiche Bauer. Im Armagnac iſt Lehmboden und dort wachſen die Reben. Hier oben an der Landſtraße nach Spanien iſt Sandboden. An dem Tage hatte der Onkel gar viel Wein getrunken. Das junge hübſche Mädchen neben ihm auf dem zwei⸗ rädrigen leichten Wagen gefiel ihm ſchon längſt ſehr gut. Sie war ſechzehn Jahre alt. Nun ging die Fahrt im Dunkel der Erlen über die Brücke. Der Mann ſprach:„Ich will abſteigen, um die Laterne anzuzünden. Steig du auch ab. Du ſollſt mir helfen.“ Die Stute begann am Raſen zu graſen. Ganz einſam war es auf der Heide. Der Monoſchein ͤͤrang nicht durch das dichte Laub der Erlen. Der Mann war ſehr ſtark. Er rang mit dem Mädchen und zwang es auf den Boden. Und ſo ge⸗ ſchah es.— Dann ſprang er wieder auf den Wagen. Die Stute trabte heim. Er fuhr nach Hauſe.— Langſam ſtand Fantine auf. Sie ging langſam heim. Die Wochen vergingen. Jean, ihr Verlobter, drängte ſte, den Hochzeitstag feſtzuſetzen. Sie liebte ihn mit raſender Leidenſchaft, aber ihr Leib trug das Kind. Jean kam zu ihr, wenn ſie allein zu Haus war. Mit geſchloſſenen Augen ſaß ſie auf ſeinen Knien. Ihre Lippen wurden der brennenden Küſſe nicht müde, die ſie ſengend vereinten. Aber den Tag für die Hochzeit wollte ſie nicht beſtimmen.— Es wurde Winter. Jean pflanzte Pinien auf der Längs der Landſtraße nach Spanien/ Fälle zu finden, in denen ein Menſchenleben rein aus Altersſchwäche, ohne äußere Veranlaſſung er⸗ loſch. Wenige, vielleicht nur zehn bis zwanzig Leute aus den Miillarden Menſchen, die in den Zeiten ge⸗ ſchichtlich einigermaßen verbürgter Berichte und Chroniken lebten, können dieſe Bedingung erfüllen. Als Luiſe Truxo 1780 in Cardona in Spanien ſtarb, ſchrieb man ihr ein Alter von 175 Jah⸗ ren zu. Der Magiſtrat von Cardona veranlaßte damals eine amtliche Unterſuchung ihres Alters und erklärte dann, daß er tatſächlich Beweiſe für die Richtigkeit dieſes unerhörten Alters gefunden habe. 1724 ſtarb ein ungariſcher Bauer, Zarton Pet⸗ ratſch, als uralter Greis— amtliche Berichte wie⸗ ſen aus, daß er zur Zeit ſeines Todes ein Alter von 185 Jahren erreicht habe. Thomas Carn, ein Engländer, ſoll zur Zeit Richards II. um das Jahr 1390 geboren und zur Zeit der Königin Eliſa⸗ beth im Jahre 1580 geſtorben ſein. Und noch jetzt lebt in Kaitſchen in der Mandſchuret ein Mann, Li Ching⸗yun, der von ſich behauptet, er ſei der älteſte Mann der Welt; Aerzte, die ſeinen Fall unterſuchten, haben das jedenfalls nicht widerlegen können, und Eintragungen in der Chronik, die am früheren Kaiſerhof in China geführt wurde, beſagen, daß ſchon 1783 öffentlich bekanntgemacht wurde, Li Ching⸗yun habe ein Alter von 100 Jahren erreicht — ſo daß der alte Knabe jetzt im 253. Lebensjahr ſtehen würde Trotz aller angeblichen Beweiſe bleiben ſolche Langlebigkeitsrekorde doch mehr als zweifelhaft. Es iſt mindeſtens auffällig, daß das Alter dieſer Greiſe und Greiſinnen immer ſagenhafter und unvorſtellbarer wird, je länger zu⸗ rück oder je weiter weg von Europa ſie gelebt haben. Wenn ein Zeitalter überhaupt hoffen darf, ſo lang⸗ lebige Menſchen hervorzubringen, ſo iſt es das unſere erhöht ſich doch unſere durchſchnittliche Le⸗ benswartung faſt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt! Im Jahre 1700 betrug nach engliſchen Berechnungen die Lebenszeit des Menſchen im groben Durchſchnitt nur 34 Jahre; 1800 erreichte ſie 33 Jahre und 1900 war ſie bereits auf 48 Jahre geſtiegen, um in der Gegenwart nach der neueſten deutſchen Sterbetafel auf 59,86 Jahren bei neugeborenen Knaben und 6275 Jahren bei neugeborenen Mädchen zu ſtehen. Allerdings iſt damit noch nicht geſagt, daß auch das erreichbare Höchſtalter mit gleicher Ge⸗ ſchwindigkeit ſteigt. Die Schnellebigkeit unſerer Zeit, das Jagen und Hetzen reibt demnaeh die Menſchen nicht 3 ſehr auf, wie es auf den erſten Wick erſcheint. Beobach⸗ tungen im Tierreich zeigen übrigens, daß auch unter den Tieren nich: immer die lang enen am älteſten werden. Die Rieſenſchildkräte aller ings. ein recht langſimee Geſell, kann 15) Jahre alt werden, und der Karpfen der die Hu idertſchz gen der Fiſchwelt ſtellt, verbringt viele Jahre ſeines Lebens ſo regungslos wie ein Stein. Unter den Vögeln wäre etwa der weißköpfige Geier als Träger der gleichen Eigenſchaften von Langſamkeft und Langlebigkeit zu nennen— aber Krähen und Raben, gleichfalls langlebige Vögel, ſind nicht gerade lang⸗ ſam. Eine kurzen Liſte von verbürgten Höchſtaltern einiger Tiere zeigt, daß weder die Größe noch die Beweglichkeit, weder der Verſtand noch das Futter entſcheidend ſein können: Ratte 18 Monate; Maus 6 Jahre; Kuh 25 Jahre; Henne 30 Jahre; Kantrien⸗ vogel 34 Jahre; zahmer Bär 34 Jahre; Hund 35 Bereit zur Ausfahrt in die„Alte Welt“ „Erie“ paſſiert die Brooklynbrücke bei der Ausfahrt zu und das Schiff in die Häfen faſt aller Im Hintergrund die weltberühmte„Himmelslinie“, die Wand (Preſſephoto,.) Das amerikaniſche Kanonenboot U. S. S. einer Europareiſe, die lange Zeit in Anſpruch nehmen wird Länder der„Alten Welt“ bringen ſoll. der Wolkenkratzerberge. Marlene wieder einmal ruſſiſch Marlene Dietrich ſpielt mit Robert Donat Film„Ritter ohne Rü⸗ der Zeit des zariſtiſchen Rußlands. (Preſſephoto,.) in dem engliſchen stung“, aus Tauſende beglückwünſchen den neuen Präſidenten Der mit überwältigender Mehrheit wiedergewählte Präſident Franklin D. Rooſevelt mit feiner Mutter bei der Durchſicht der unzähligen Glück⸗ wunſchſchreiben, die ihm aus allen Teilen der Ver⸗ einigten Staaten zu ſeinem großen Wahlſieg zu⸗ gingen. (Weltbild,.) —— ̃•¹bk!.——-„-— Jahre; Walfiſch 40 Jahre; Pferd 40 Jahre; Gans 57 Jahre; Elefant im Zoo 70 Jahre! Es iſt doch ſchon ſo, daß ein Von Etie me Garry Heide. Da kam unter großem Schellengetöſe das Maultiergeſpann des Müllers von Goa⸗Caſtay Der Müller klatſchte gern. Er machte halt und ſprach zu Jean:„Haſt du Fantine dieſer Tage geſehen? Sie wird ein Kind haben. Die Nachbarinnen haben es längſt gemerkt.“ Der Müller ging. Der Sturm vom Ozean tobte über die Heide. Jean ſtand regungslos auf ſeinen Spaten geſtützt Da kam die Herde der Lamoulie der nahen Hütte zu, Fantine, die Hirtin, in den dunklen Mantel gehüllt. Jean ging auf ſie zu. Er ſprach fürchter⸗ liche Worte. Sein wilder Fußtritt mit dem ſchweren Holzſchuh traf ſie in den Jauch. Das Kind wurde im ſelben Monat geboren. Es ſtarb am nächſten Tag. Fantine aber war verwelkt und arbeitete ſchweigend im Noggenfelde Es wurde Erntezeit. Ueber den heißen Sandboden gebeugt, unter glühendem Himmel ſchnitten die Bauern den Roggen mit der Sichel. Dann wurden die Garben zuſammengebunden. Da kam ein Unwetter aus dem Weſten. Schwarz türmten ſich am Himmel die dro⸗ henden Hagelwolken. Fantine und die Mutter waren allein auf dem Felde. Jean ging vorbei. Er ſah wie ſie jammerten. Mit einem Satz war er über dem breiten Graben im Feld. Er tat Unglaubliches. Er trug die ſchwe⸗ ren Garben im Laufen auf den breiten Schultern. Er tat, was zehn Männer nicht fertiggebracht hät⸗ ten, und rettete ſehr viele Garben vor dem Hagel. Er war von Schweiß triefend, als das Unwetter ausbrach. Der kalte Regen durchnäßte ihn. Ohne ein Wort an Fantine ging er heim. Er wurde ſehr krank. eine Lungenentzündung. Er lag in Todesgefahr, der Pfarrer kam. Jean ſprach mit ihm. Er empfing das Sakrament. Dann war⸗ tete er ruhig aufs Leben oder aufs Sterben, wie es immer kommen ſollte. An der Türe vernahm er leiſes Schluchzen. Er ſagte zum Pfarrer:„Sie ſoll herein.“ Als der Pfarrer ſich entfernt, ſtand ſie auf der Schwelle, ſie war blaß und zitternd. Er ſtreckte ihr die Arme entgegen. Sie flog zu ihm wie ein müder Vogel zum Neſt. Sie kniete am niedrigen Bett. Sie vergrub ihr Geſicht an ſeiner Bruſt. Die Abendſonne ſchien durch das kleine Fenſter. Ein goldener Strahl lag auf beiden. Ob Tod— ob Leben, das war ihr Hochzeitstag! re, Beifall— nicht auf Koſten des Komponiſten! Im Programmheft des Stadttheoters Zwickau leſen wir folgenden beherzigenswerten Stoßſeufzer eines wirklich Kunſtverſtändigen. Ich möchte einmal eine Rundfrage erlaſſen ſehen: „Haben Sie ſchon einmal im Theater den Schluß des erſten Aktes Figaro gehört? Wirklich gehört? Oder das Nachſpiel der Joſé⸗Kava⸗ tine? Oder den gänzlichen Schluß des erſten Lohen⸗ grin⸗Aktes? Das Nachſpiel des erſten Carmen⸗ Aktes? Die Nachſpiele Mozartſcher Arien und Akte?“ — Man hat dieſen Stellen beigewohnt, aber— ge⸗ hört, mit Ohren gehört, hat ſie keiner— ſie werden im Applaus erſtickt, ertränkt, erdroſſelt! Ein ſchöner, ehrenvoller, aber doch grauſamer und un⸗ nötiger Tod, denn alle dieſe Takte ſind doch zum blühenden Leben, zum klingenden Daſein von ihren Schöpfern beſtimmt worden! Und werden nieder⸗ applaudiert! Welch eine Widerſinnigkeit dieſes Wort! Niedergeziſcht— das kann es(wenn es abſolut ſein muß) geben, aber niederapplaudiert? Loben und zer⸗ trampeln? Anerkennen und zerſtören? Nein, liebe und kunſtverſtändige Zuhörer: fort mit dieſem ſchlechten Reſt ſchlechter Theaterſitte! Applaudiert, klatſcht, jubelt— nur wenige Takte ſpäter! Gönnt euch endlich den Genuß des Ausklin⸗ gens der Stimmungen— das iſt die Miſſion der Nachſpiele— und laßt dem Orcheſter und ſeinem Dirigenten die Freude, da angehört zu werden, wo ſie etwas zu ſagen haben. Ihr bereichert ihn und euch. Der„Butterfly“⸗Flügel Puccinis. Nach einer Meldung aus Viareggio wurde dort der Flügel ent⸗ deckt, auf dem Puccini ſeine„Butterfly“ ge⸗ ſchaffen hat. Als für ein Konzert aus einem Leih⸗ haus ein Flügel herbeigeſchafft werden mußte, fand man auf der Unterſeite des Notenpultes in der Handſchrift Puceinis die Worte:„Giaccomo Puccini ſchuf mit dieſem Klavier einen guten Teil geheimnisvolles höheres Geſetz dem Menſchen wie den Tieren eine weder mit natürlichen noch mit künſtlichen Mitteln einfach überſpringen können. St. Richard. der„Butterfly“; Abetone, Auguſt 1903.“ Puceint hatte ſich den Flügel geliehen, als er wegen eines Unfalles längere Zeit in Abetone zubringen mußte, Muſſolinis älteſter Sohn geht zum Film. Muſſolinis älteſter Sohn Vitto'rio hat, wie die United Preß erfährt, von ſeinem Vater die Erlaub⸗ nis erhalten, zum Film zu gehen. Vittorio Muſſolinis Ernennung zum Regie⸗Aſſiſtenten für den großen Flieger⸗Film, der dieſen Winter gedreht werden ſoll, iſt in nächſter Zeit zu erwarten. Es heißt, daß der junge Muſſolini im Anſchluß an dieſe Tätigkeit heiraten werde. Seine Hochzeitsreiſe werde ihn auch nach Hollywvod führen, wo er einige Zeit zum Studium der amerikaniſchen Filmarbeit ver⸗ weilen wird. Nach ſeiner Rückkehr aus den Ver⸗ einigten Staaten wird er möglicherweiſe einen hohen Verwaltungspoſten in der italieniſchen Film⸗Pro⸗ duktion erhalten. Der 22jährige Vittorio hat ſchon ſeit langem beſonderes Intereſſe für den Film und die Fliegerei gezeigt. Während des abeſfſiniſchen Krieges ſteuerte er eine der Maſchinen der Deſperato⸗ Staffel Graf Cianos an der Nordfront. Der letzte große Sonnenausbruch. Am 28. Au⸗ guſt wurde eine große Sonneneruption be⸗ obachtet, deren Auswirkungen auf unſere Erde von verſchiedenen meteorologiſchen Inſtituten verfolgt wurden. Kurz vor dem Ausbruch deutete noch nichts auf das nahe bevorſtehende Ereignis hin Sieben Minuten ſpäter durchkreuzten bereits blendend helle Waſſerſtoff⸗Flocken die betrachtete Sonnen fleckengruppe, und kurz danach erreichte die Eruption ihre größte Ausdehnung und Helligkeit. Die Flocken nahmen dann langſam unter ſtändiger Formänderung an Helligkeit ab, nach einer Stunde waren nur noch zwei helle Punkte zu ſehen, und nach weiteren zwei Stunden waren auch die letzten Spuren des gewaltigen Norgangs auf der Sonne verſchwunden. Wie die„Umſchau in Wiſſenſchaſt und Technik“(Frankfurt a..) berichtet, konnten auf der Erde folgende Wirkungen der großen Sonneneruption beobachtet werden: Kleine Störungen im magnetiſchen Feld, im Erdſtrom uſw. während der Dauer des Ausbruchs; ähnliche Stö⸗ rungen etwa zwei Stunden ſpäter und große magne⸗ tiſche Störungen und Polarlichter ein bis zwei Tage nach der Eruption, ferner magnetiſche Störungen eine oder mehrere Sonnenrotationen nach der Eruption. N Spanne Zeit zum Leben zugemeſſen hat, die wir 1 7 gun deg Min badi 9 wied geme uns es u dieſe den. die dieſe bes vere terht Ankös ten u Bele Waff zur Nipn die 1 der Er f ben den hätte ſtolz. ſeine zem Nipn gang 7 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe 9. Seite Num im 330 Montag, 16. November 1936 —— — In einer kleinen beſcheidenen Hütte in Bur⸗ rilville in Rhode Island iſt vor kurzem der Letzte der Nipmuks, eines einſt mächtigen Indianerſtamms, in hohem Alter geſtorben. Er nannte ſich Payne Henries. Der Untergang des Indianerſtamms der Nipmuks hat etwag Tragiſches, aber ausnahmsweiſe ſind in dieſem Fall nicht die Bleichgeſichter daran ſchuld. Die Nipmuks wohnten urſprünglich in dem Gebiet des Staates Maſſachuſetts. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zog dann der ganze Stamm, der in der bisherigen Heimat ſeinen Unterhalt nicht mehr finden konnte, nach Süden, in den Staat Con⸗ necticut. In jener Zeit erging von den Narragan⸗ ſetts, einem anderen Indianerſtamm, eine Ein⸗ ladung zu einem großen Feſt in Rhode Island an die Nipmuks. Payne Henries, der Häuptling, zögerte nicht lange und nahm ſeinen ganzen Stamm mit, nicht nur die Männer, ſondern auch die Squaws und die Kinder. So war es alter indianiſcher Brauch. Die Narraganſetts nahmen ihre indianiſchen Nach⸗ barn freundlich auf. Zu Ehren der Gäſte wurde ein gewaltiges Gaſtmahl veranſtaltet. Man ſetzte den Zu den bevorſtehenden Sportverauſtaltungen zu⸗ gunſten des Winterhilfswerkes erläßt der Gauführer des Reichsbundes für Leibesübungen, Gau Baden, Miniſterialrat Pg. Kraft, folgenden Aufruf an die badiſche Turn⸗ und Sportgemeinde: Im Winterhilfswerk 1936/37 vereinigen ſich wiederum alle guten Kräfte zur Arbeit an der Volks⸗ gemeinſchaft. Das Wohl jedes Volksgenoſſen liegt uns am Herzen. Es iſt unendlich viel zu tun, und es wird wie in den vergangenen Jahren, auch in dieſem Winterhilfswerk unendlich viel geleiſtet wer⸗ den. Wo es ſich aber um Leiſtungen handelt, ſtehen die Turner und Sportler immer vorn an. Auch dieſes Jahr werden ſich die im Reichsbund für Lei⸗ besübungen zuſammengeſchloſſenen Turn⸗ und Sport⸗ vereine des Gaues Baden in den Dienſt des Win⸗ lerhilfswerkes ſtellen. Alle folgen getreu dem Auf⸗ tuf des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten und werden nicht nur ihre ertragreichen Ver⸗ anſtaltungen, ihre Spiele, Feſte oder Feiern zugun⸗ ſten des Winterhilfswerkes durchführen, ſondern auch perſönlich durch Beiſpiel und Einſatz beweiſen, daß Leiſtungsſteigerung auf allen Gebieten im Gau Baden jedem Sportsmann eine Selbſtverſtändlich⸗ keit iſt. Heil Hitler! 5 Herbert Kraft. Karlsruhe, den 14. November 1936. Ankömmlingen Aale vor, die dieſe jedoch nicht kann⸗ ten und für Schlangen hielten. Ob dieſer angeblichen Beleidigung ergrimmt, griffen die Männer zu den Waffen. Es kam zu einer blutigen Schlacht, die bis zur Vernichtung Surchgefochten wurde. Faſt alle Nipmuks wurden erſchlagen. Nur wenigen gelang die Flüchk, Unter ihnen befand ſich Payne Henries, der ſich in die Wälder von Rhode Island flüchtete. Er führte dort für den Reſt ſeines Lebens das Le⸗ ben eines Einſiedlers. Nur ab und zu ging er auf den Fiſchfang und auf die Jagd. Der Häuptling hätte oft heiraten können, aber er blieb ein Hage⸗ ſtolz. Er wollte nicht, daß irgendeiner die Tragödie ſeines Volkes überlebte. Als er daher nun vor kur⸗ zem ſtarb, iſt mit ihm tatſächlich der Letzte der Nipmuks in die ewigen Jagdoͤgründe hinüberge⸗ gangen. A. hauſen hatte den Beſuch ſeiner Schweſter, die ihr wenige Tage altes Baby im Kinderwagen mitge⸗ bracht hatte. Während ſich die Verwandten in der Küche unterhielten, hatte man den Kinderwagen in eine Ecke des Wohnzimmers geſetzt. Nun be⸗ fand ſich aber gerade in dieſer Ecke ein Kaminloch, das, weil es unbenutzt war, mit Sackleinen not⸗ dürftig zugeſtopft war. Eine Verkettung unglück⸗ licher Umſtände wollte es weiter, daß ſich faſt ein ſtarker Wind erhob, der die Schwaden in den Ka⸗ min mederſchlug, die vom Küchenherd aus dort Abzug ſuchten. Ein paar Funken trieben durch den Sackleinenpfropfen, legten ſich tückiſcherweiſe auf das Federbett des Kinderwagens und in der nächſten Sekunde war das Unglück ſchon geſchehen: das Bettzeug ſtand in hellen Flammen, das Baby jammerte entſetzlich und als Mutter und Onkel aus der Küche herbeiſprangen, war das kleine Kind von den Flammen ſchon ſo ſchrecklich zugerich⸗ tet, daß es kurz nachher ſtarb. Die Strafkammer ſprach zwar den Arbeiter von der Anklage der fahrläſſigen Tötung frei, er wurde lediglich wegen Vergehens gegen§ 368 des Str., weil er den Kamin nicht in brandſicherem Zuſtande gehalten, zu einer Geldſtrafe verurteilt, doch mag dieſer traurige Fall ihm ſelbſt und auch dem Leſer zur Mahnung dienen, auch den kleinſten Obliegenhei⸗ ten mit Sorgfalt nachzukommen. * — Einen grauenhaften Nacheakt beging in Paris ein 21jähriges Kindermädchen, Marguerite Courot. Sie ermordete zwei der ihr anvertrauten Kinder, weil ſie von ihrer Dienſtherrin die Entlaſſung be⸗ kommen hatte. Frau Cheneau, um deren Kinder es ſich handelt, iſt Krankenpflegerin. Sie war kürz⸗ lich gezwungen, ihre Kinder während der Nacht un⸗ ter der Obhut des Mädchens zu laſſen, während ſie ſelbſt am Bett eines ſchwerkranken Patienten wachte. Inzwiſchen öffnete daheim das Mädchen die Gashähne und die Tür zum Zimmer der Kinder, der 7jährigen Anne und der 4jährigen Marie⸗Chri⸗ ſtine. Dieſe beiden kleinen Mädchen waren es, die ſich öfter mit Recht bei der Mutter über die ſchlechte Behandlung beklagt hatten, die ihnen das Kinder⸗ mädchen angedeihen ließ. Das führte zu der aus⸗ geſprochenen Kündigung. Nachts um drei Uhr be⸗ merkten die Hausbewohner einen ziemlich ſtarken Gasgeruch in der Etage der Frau Cheneau. Sie drangen gewaltſam in die Wohnung ein und fanden hier das Kinderfräulein vor. Es ſtand am geöffne⸗ ten Fenſter und hatte das dritte Kind, den zweijäh⸗ rigen Jean, auf ihrem Arm. Die beiden Mädchen lagen tot in ihren Betten. Den Jungen hatte das brutale Kinderfräulein nicht mitvergiftet. Mörderin wurde ſofort verhaftet. * Die — Die tollen Streiche des Barons Münchhau⸗ ſen ſind dieſer Tage durch einen weiteren bereichert worden. Diesmal war der„Held“ natürlich nicht der Baron ſelbſt, aber immerhin ein Namensvetter von ihm, ein junger Mann aus Darmſtadt, den man im Kreiſe ſeiner Kameraden ſchon lange im Ver⸗ dacht hatte, etwas von dem leichten Blut ſeines „Ahnherrn“ in ſeinen Adern zu haben. So ſaß denn dieſer junge Mann abends im Kreiſe ſeiner Freunde am Stammtiſch und wieder kam die Rede auf aller⸗ hand oͤumme Streiche, die die Nachwelt dem ſeligen Baron andichtete. Schließlich verſtieg man ſich im Eifer der Biertiſchreden zu der Behauptung, daß heute ſolche Streiche nicht mehr möglich ſeien. Das Ende war dann eine Wette des jungen Münchhau⸗ ſen gegen ſeine Stammtiſchbrüder, daß es fertig bringe, ohne eine Spur von Kleidung, alſo ſplitter⸗ nackt als Gaſt auf irgend einem Feſt zu erſcheinen Geſagt, getan. Schleunigſt wurde eine Taxe herbei⸗ gerufen, mit der Münchhauſen auf ein Feſt fahren ſollte, das an dieſem Abend im ſtädtiſchen Saalbau gefeiert wurde und von der Prominenz der Stadt be⸗ ſucht war. Tatſächlich entledigte ſich der junge Mann im Wagen aller Kleidung und ließ vor dem Saalbau vorfahren. Um das Außergewöhnliche ſeines Auf⸗ tritts noch zu erhöhen, legte er ſich lediglich ſeinen Mantel über den Avm, ſchritt dann forſch auf die Tür zum Feſtſaal zu und durchquerte mit großen Schritten den Saal, verließ ihn durch die gegenüber⸗ liegende Tür, ſchwang ſich in den wartenden Wagen und war verſchwunden. Man kann ſich den Eindruck Copyright by Arthur Moswylg, Dresden der Brief. mii den 200 Dollar nen N Und wieder fuhr die ſchwere Pranke Miſter Wil⸗ laros rückſichtslos auf ſeine Schulter nieder.„Wol⸗ len wir zuſammenhalten, wir drei,— he?“ ſchrie der Käptn.„Oder— nicht?“ Ganz dicht war Willards Mund an Walters Ohr. lter roch den Alkoholdunſt ſeines Atmens, und es ekelte ihn. „Gewiß!“ nickte er dumpf und wandte das Ge⸗ ſicht weg. „Man muß ſich aufeinander verlaſſen können!“ ſchrie Torrens, der Steuermann.„Keiner darf aus der Reihe tanzen.“ Katjas katzenweiche Hände drückten Walters Fin⸗ get.„Du wirſt gut tun, dich mit den zweien da zu halten!“ flüſterte ſie blinzelnd.„Es ſind alte Fuhr⸗ leute, die wiſſen, was ſie wollen!“— Walter nickte wermals. Seine Augen blickten verſchleiert. Er zärrte auf das ſeltſam geformte Muttermal am Halſe der Frau. Dann wollte er plötzlich aufſtehen. Gerda, dachte er, und ſah rote Schleier vor ſei⸗ nen Augen. Warum— haſt du mir das angetan? Aber zugleich lachte er wieder. Torheiten! ſchrie in ihm auf. Laß ſie laufen! Warum mußte es gerade die ſein? 6 Die ſchönen Augen der jungen Chineſin und die ellen Katjas ſchienen in wunderlicher Weiſe vor mn zu verſchmelzen. Die— Welt— iſt— ja— ſo— weitt Alle um Walter herum lachten. g „Da merkte er, daß er dieſe Worte laut vor ſich hin geſungen. 5 „Noch eine Lage!“ gröhlte der Käptn. 8 Und Katja, die blonde Ruſſin, mit dem großen aarknoten und dem weißſchimmernden Halſe, auf m ein Kreuz zu ſehen war, beugte ſich weit über den Bartiſch, um Walter einen Kuß auf den Mund zu drücken Die Nacht brach herein Die Nacht ſchritt über den weiten, amerikauiſchen Kontinent, die millionengeſichtige, millionenfältige Nacht Muſik iſt in jeder dieſer Nächte und harte Arbeit, Liebesgeflüſter und das Stöhnen von Sterbenden, der Glanz verſchwenderiſcher Feſte und nackte Not. Millionengeſichtig iſt jede Nacht Und während im fernen Weſten Walter Stein⸗ hoff mit ſeinen Kumpanen am Bartiſch der Ruſſin Katja ſaß, tanzte Gerda Paulini, die junge Deutſche, die Kindergärtnerin des Millionärs Ferguſon in Chikago, im farbigen Licht eines mondänen Tanz⸗ lokals der rieſigen Stadt,— ſie tanzte auf einem ſpiegelnden Parkett, inmitten eines Dutzends von Paaren erleſenſter Eleganz— ſie tanzte zu den Weiſen eines der berühmteſten Tanzorcheſter der Union,— ſie tanzte im Arm eines hochgewachſenen Kavaliers, deſſen Smoking eine herrliche weiße Orchidee von bizarrer Schönheit ſchmückte,— und wenn ſie bisweilen zu ihrem Tänzer aufſah, mußte ſie ſich immer wieder fragen, ob denn das alles Wahrheit ſei, oder ob ſie nicht am Ende doch nur träumte, mit dieſem Unbekannten da ſich im Tango zu oöͤrehen, mit dem Manne, der ſich vor drei Tagen erſt auf ſo ſeltſame Weiſe in ihr Leben gerdängt und vor dem ſie bei all ſeinem korrekten Weſen doch noch immer eine nicht auszulöſchende Scheu im Herzen trug. Er tanzte verwegen, der geheimnisvolle junge Landsmann; es war trotz ſeiner vornehmen Allüren etwas wie eine verborgene Wildheit an ihm; und wenn Gerda ſeinen Augen begegnete, die wie aus einem Hinterhalt unter den dichten Büſchen ſeiner Brauen hervorblitzten, war es ihr jedesmal, als griffe ein heißer Schrecken an ihr Herz;— aber dann erlag ſie doch immer wieder dem Zauber der Mutterſprache, die Hermann Winter aus Germany mit demſelben Dialekt ſprach, der ihr aus den Tagen ihrer Kindheit vertraut und lieb war— und als die Stunde vorrückte, als die genoſſenen Getränke Gerda den jungen Kopf in eine Art von ſaufter Beſchwingtheit hüllten, gab ſie unwillkür⸗ Feier für die Toten der„Iſis“ — Hamburg, 14. November. Im Haus der Deutſchen Arbeit vereinigten ſich Betriebsführung und Gefolgſchaft der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie mit den Angehörigen der Opfer der Kataſtrophe des Motorſchiffes„Iſis“ und zahlreichen führenden Perſönlichkeiten der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der See⸗ ſchiffahrt zu einer weihevollen Gedenk⸗ ſt unde. Der Vorſitzende des Vorſtandes der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie, Dr. Walter Hoffmann, widmete den 39 tapferen Seeleuten herzliche Worte des Ge⸗ denkens. Während die Muſik das„Lied vom guten E E 2 Kameraden“ ſpielte, verlas er anſchließend die Na⸗ men der auf dem Felde der Arbeit gebliebenen Ka⸗ meraden und verſprach den Hinterbliebenen und Unterſtützung im Geiſte echter Betriebsgemein⸗ Hilfe gab er Kenntnis Dann von dem Telegramm des Führers, in dem dieſer ſei⸗ nem tiefempfundenen Beileid Ausdruck gibt. Reichs⸗ ſtatthalter Gauleiter Kaufmann gedachte gleich⸗ ſchaft und Kameradſchaft. 2 falls der toten Arbeitskameraden der„Iſis“. 39 Kränze, dem Gedächtnis der Toten geweiht, ſollen bei der nächſten Ausreiſe der„Deutſchland“ an der Stätte des Untergangs der„Iſis“ den Fluten über⸗ geben werden. Vom Starkſtrom getötet E Budapeſt, 14. November. In Tolna ereignete ſich bei einer Uebung der Zöglinge der Militänſchule ein ſchwerer Unfall. Der Draht einer Feldtelephonleitung kam mit der Hochſpannungsleitung in Berührung. Zwei Ar⸗ tilleriſten wurden vom Starkſtrom ge⸗ tötet, ein dritter ſchwer und mehrere andere leicht verletzt. vorſtellen, den dieſer Adamsbeſuch auf die beſtürzten Feſtgäſte machte. Da es aber gelungen war, die Nummer der Taxe feſtzuſtellen, wurde er ſchon nach wenigen Stunden ermittelt. Er ſtand jetzt vor dem Schnellrichter, der ihm die Freude an ſeinem„Hel⸗ denſtreich“ und der gewonnenen Wette durch eine Strafe von ſechs Wochen Gefängnis verſalzte. 1* Zu einem unerwarteten Zwiſcheufall kam es bei einer Treibjagt, die im Gebiet um Oörtendorf im Kärntnerland veranſtaltet wurde. Wie auf ein Si⸗ gnal ſtürmte die Hundemeute plötzlich los und ver⸗ bellte ein Gebüſch, das mitten auf einer Lichtung ſtand. Zum Erſtaunen der Jäger tauchte aus dieſem Gebüſch alsbald ein Mann auf, der ſich mit Steinen gegen oͤͤie andringenden Hunde zu wehren verſuchte. Der von den Hunden aufgeſtöberte Mann trug einen Sträflingsmantel. Darunter war er nur mit einem Hemoͤ, einer Hoſe und Pantoffeln angetan. Es war demnach eine recht unerwartete Beute, die die Hunde da geſtellt hatten. Trotz ſeines Widerſtandes wurde der Fremde von den Jagdteilnehmern feſtgenommen. Es ſtellte ſich ſpäter heraus, daß es ſich um einen Häftling handelte, der tags zuvor aus dem Klagen⸗ furter Gefängnisſpital entſprungen war. Die Flucht des Sträflings war zwar bemerkt worden, und die Beamten hatten ſogar die Verfolgung des Flüchten⸗ den aufgenommen, aber ſchließlich entkam der Mann bei Einbruch der Nacht doch und ſchleppte ſich trotz eines ſchweren Lungenſchuſſes, der ihn getroffen hatte, noch bis in die Wälder in der Gegend von Hörtendorf. Woher der entwichene Sträfling das Hemd, die Hoſe, ſowie die Pantoffeln hat, die er trug, als man ihn im Gebüſch verſteckt auffand, konnte vorläufig nicht feſtgeſtellt werden. Sein Eigentum iſt es jedenfalls nicht. Die Vermutung liegt deshalb nahes daß den Burſchebivgendwos innder⸗ Gegend einen Komplizen ſitzen hat, i der ihm bei der Flucht behilflich geweſenetſtt Wars d; — Die Braſiliauer haben naturgemäß im Um⸗ gang mit Giſtſchlangen beſondere Erfahrung, denn überall in Braſilien kommen dieſe gefährlichen Rep⸗ tilien vor. Es iſt daher beſonders intereſſant, zu hören, daß ein braſilianiſcher Arzt neuerdings die Behauptung aufſtellt, geanu Schlangenbiſſe könne man ſich durch Blutegel ſchützen. Drei bis vier Blut⸗ egel an die geſchwollene Hautſtelle angeſetzt, genü⸗ gen, ſp berichtet dieſer braſtlianiſche Arzt aus ſei⸗ nen Beobachtungen, um die Vergiftungserſcheinun⸗ gen ziemlich raſch wieder zum Abklingen zu bringen. Dieſes Mittel ſoll ſogar bei den ſogenannten„rapi⸗ den“ Schlangengiften, die ſchon in wenigen Minuten tödlich wirken können, wirkſam ſein. — Die amerikaniſche Preſſe brachte in großer Auf⸗ machung zum Teil auf der erſten Seite zwei Ge⸗ ſchichten die ſich beide als Schwindel herausſtellten. Aus Luiſiana wurde gemeldet, dort ſei einer Frau in Pearl River von einem wilden Hund ein kleines wimmerndes Kind, in Leinen gewickelt, vor die Tür gelegt worden. Das Kind war wenige Tage alt, und da man ſeine Eltern nicht feſtſtellen konnte, wurde ͤteſer„Moſes aus Louiſiana“ von der Frau adop⸗ tiert Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß es das eigene Kind der Frau war, de die ganze Geſchichte mit dem wilden Hund erfunden hatte, um die Ankunft dieſes Kindes vor ihrem eigenen Manne zu rechtfer⸗ tigen, weil ein anderer Mann der Vater war. Selbſt nach dem Geſtändnis der Frau ziehen die Bewohner von Pearl Harbor vor, an das„Wunder“ zu glau⸗ ben. Ein Arzt ſoll nunmehr die Glaubhaftigkeit des Geſtändniſſes der Frau prüfen. Aus einem ganz anderen Landesteil, aus Ogden in Utah war die Ge⸗ ſchichte von dem kleinen Mädchen berichtet worden, dem ein fremder Mann auf der Landſtraße mit dem blutigen Kopf einer Frau gedroht hatte. Das Mäd⸗ chen Della Dehaven hatte die ganze grauſige Ge⸗ ſchichte erfunden, um der Beſtrafung zu entgehen, weil ſie zu ſpät zum Abendeſſen gekommen war. Die blutbefleckte Zeitung, die das Kind als Beweismittel mitgebracht hatte, ſtammte aus dem Schlachthaus, in dem ihr Vater arbeitet. Montag, 16. November Nationaltheater:„Die Dorothee“, Operette von mecke, Miete E, 20 Uhr. Roſengarten:„Der Feldherr und der Fähnrich“, Feierſtunde, 20 Uhr. Planetarium: 20 Uhr 2. Plonetariumsabend für b. der NSG die vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen(Wiederholung). Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopſ/ Pfalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabgrett⸗Programm. Tanz: Libelle, Kaffee Carl Theodor. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: „Zwiſchen Abend und Morgen“.— Alhambra:„Fiakerlied“— Schauburg:„Sbindal um bie Fledermaus“.— Scala:„Weiberregiment“.— Capitol: „Sein letztes Kommando“. Bei Husten, Bronchialkatarrh Isla-NMoes- Pastillen Dosen 2u 52 und 90 Pig. Univerſum: lich eine Grenze um die andere auf, die ſie in kühler Abwehr gegen den Fremden um ſich gezogen— ſie lag freier und hingebender in den ſtarken Armen des Mannes— ſie fand die dunklen Augen nicht mehr ſo ſurchterregend wie zu Beginn des Abends — ſie begann, zutraulicher zu ihm aufzulachen und geſprächiger von ſich und ihrem kurzen Leben zu erzählen,—und als um Mitternacht der deutſche Miſter Hermann Winter das Fräulein Gerda Pau⸗ lini fragte, ob er ſie wiederſehen dürfe und ob er ſich Hoffnung machen könne, in ihr eine gute Freun⸗ din— und vielleicht ſpäter auch noch etwas mehr zu finden, da nickte Gerda Paulini mit den ſtrah⸗ lenden Augen der Ueberzeugtheit ein„Ja“. Am Tage darauf freilich, in dem nüchternen Prunk des Ferguſonſchen Hauſes, unter den hoheits⸗ voll durch ein platingefaßtes Lorgnon die deutſche Erzieherin muſternden Augen von Miſtreß Fergu⸗ ſon erwachte wieder ein gutes Teil der Vorſicht, um nicht zu ſagen, des Mißtrauens in Gerda— ſie wurde ein wenig verlegen, als ihre Herrin mit ſpöt⸗ tiſchem Ausfragen nach Gerdas neueſtem Verehrer ſich erkundigte und Näheres über dieſen Herrn wiſ⸗ ſen wollte— ſie wurde ſogar beinahe zornig, als Lulu, die gutmütige Zoſe, mit erſtauntem Augen⸗ aufſchlag ihrer Verwunderung Ausdruck verlieh, wie raſch Miß Paulini ihren früheren Verlobten habe vergeſſen und mit einem anderen tanzen gehen können. Einige Tage verſtrichen. Von dem Herrn Her⸗ mann Winter aus Deutſchland kamen Blumen und höfliche Zeilen, die wie eine Werbung waren. Am vierten Tage kam ſogar ein kleiner Armreif, der von beträchtlichem Wert ſchien. „Die Annahme ſolcher Geſchenke— verpflichtet, Miß Gerda!“ ſagte Miſtreß Ferguſon und ſah die junge Deutſche wieder prüfend durch ihr Lorgnon an. „Sind Sie ſich darüber klar?“ Worauf Gerda ſehr errötete und ſich vorbehielt, das Schmuckſtück dem Schenker zurückzugeben.— Aber während das junge Mädchen ſo in einem nie gekannten Zwieſpalt dahinlebte, wußte es nichts davon, daß ihr angeblicher deutſcher Landsmann und Verehrer gar nicht mehr in Chikago weilte. Sie ſah ihn nicht, wie er, ſeltſam verändert, einen klei⸗ nen, aber entſtellenden Bart um den Mund, am Steuer eines Wagens ſüdweſtwärts fuhr, Meile um Metle— ſie ſah nicht, wie er irgendwo eine zweite Geſtalt in den Wagen nahm und die Fahrt ſodann in verdoppelter Geſchwindigkeit fortſetzte,— und kein Traumgeſicht wies ihr in der Nacht das Bild dieſes Mannes, der, als Mitternacht vorüber war, mit Auto und Gefährten untertauchte im nächtlichen Straßengewühl einer anderen großen Stadt, in St. Louis, wo vor der Tür eines gartenumſtandenen Vorſtadthauſes die lange Fahrt ihr Ziel fand. „Guten Abend, boys!“ Den Bart von den Lippen nehmend, trat Lytton Ward— jetzt nicht mehr Hermann Winter vom deut⸗ ſchen Rhein— ein in ein von Tabaksrauch und einem halben Dutzend Menſchen gefülltes Zimmer — er trat ein, wie ein leutſelig lächelnder General, der die Zuverſicht naher Siege auf der Stirne trägt, und er nahm zwiſchen den wilden Burſchen Platz, halb Kamerad unter Kameraden, halb ein Herzog unter ſeinen Vaſallen. 5 Sie ſaßen im Rauch ihrer Zigaretten beiſammen, die Freunde und Komplizen, zuſammengeſchweißt durch das Wiſſen um gemeinſame Verbrechen und geeint durch gemeinſame Geſahr; Edward Hombruck ſaß da, Lytton Waroͤs beſonderer Vertrauter, und Teddy, der Mann, der außer dem Revolver auch die Schreibmaſchine zu handhaben hatte und den Spitz⸗ namen„der Sekretär“ führte;— Big Jack war an⸗ weſend, ein langer, blaßgeſichtiger Kerl mit ſeltſam gedunſenen Augen, von dem man wußte, daß er bis zur Hoffnungsloſigkeit dem Kokain ergeben war, und der„rote Harold“, ein„Spezialiſt des Weſtens“, beſtgehaßter Tooͤfeind vieler Farmer entlegener Siedlungen und ein toller Reiter, dem ſchon zwei⸗ mal der Gaul unter dem Geſäß erſchoſſen worden war;— ſie ſaßen beiſammen, ruhig, faſt ein wenig gelangweilt, rauchend, kauend, trinkend— und nur wenn ihre Augen denen Lytton Wards begegneten, kam etwas wie Erwartung und Spannung in ſie. „Was erzählt man ſich in Chikago?“ fragte einer, als Ward ſich niedergelaſſen. Und der„Hauptmann“ lachte trocken auf.„Sie tun ſich hart, die vornehmen Kollegen am Michiganſee!“ ſagte er und rieb ſich ein paarmal über die Schläfen, wie er oft tat, wenn er nach ſtundenlangem Fahren ſich gleichſam die Mü⸗ digkeit vom Geſicht maſſieren mußte.„Geſchieht ihnen recht! Haben jahrelang geſchlemmt und nicht gewußt, was anfangen vor Geld und Uebermut. Jetzt ſitzt man ihnen um ſo böſer an der Kehle!“ (Fortſetzung kolgt) muuheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 16. November 1988 Letzte Tage! Morgen Paul Hörbiger in dem neuen Bavaria Film: Flakerlied Partnerin Paul Hörbigers ist J Unsti Haber, ein echtes Wiener Rind Anfangszeiten Viktor Das reisende deutsche Großlustspiel der Terra: Sandal die Fledermaus Maria Andergast Adele Sandrock, stzte r Tag! mit de Kowa Anfangszelten: E552 28 L HAuRUuUn Neue Me Heute 20.30 Uhr Premlére: Gastspiel Carl Walter Popp und 8 neue groge Aurattlonen! Zaubergarten-Bar neu eröffnet! National- Theater nannem ö Vorstellung Nr. 83 elite E Nr. 7 f. Sendermiete ENr. 4 “Die Dorothee * Opereite in drei Akten von Hermann Hermecke 2 Musik von Arno Vetterling Ir Anfang 20 Uhr Ende 22 45 Uhr Aeues Theater goszagaren Vorstellung Nr. 16 NSKG. Mhm be feldbem Aud def fäbnrich Dramatischer Mythos von Waller Erich Schäfer Anfang 20 Uhr 35⁵ e „runter aa Drüber EL die große Kölner Karnevals- W Tanzsc hau kommt wieder. Morgen Dienstag, 17. November, sowie Donnerstag, 19. November, Freitag, 20. November, Samstag, 21. November gastiert Hans Broſfich mit seiner fabelhaften Truppe. Nachmittags und abends bei Ixreie m HFiuntritt, im „ Happwagen Neueste f Billiger Verkauf. Küng& Aulbael zum zof. Mitnehmen Aeller Rohr. P 2,2 Modelle A 1 10 Amateur-Arbenen ofort gut und billig Fernruf 200 68 S856 Montag, den 16. November 1936 lontag, den 16. November 1986 15 Eade zz Uhr 5 anden bag U. 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H. des rückfländigen Steuerbetroges verwirkt. at Der Schuldner bat außerdem die boben Koſten verbundene Zwwan den ſtreckung zu erwarten. Elne 1 Mabnung fedes einzelnen Süumigen folgt nicht. n sich bei Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungelen — Eingang Platz des 30 a ine dee ie öffentliche Verſteige fallener Pfänder gegen Barzablug 4 Fahrräder, Photograrhen, a] für Fahrräder, ö Apparate, Anzüge, Mäutel. g eiß⸗ zeug, Schuhe u. dgl. am 5 tag, dem 17. November ee bi für Anzüge, Mäntel, Weiß Schuhe und dergl. am 8 dem 20. November 1086. 1 Beginn jeweils 14 Uhr(Sag öffnung 18 Uhr) Städt. Leibam Rückgabe . 11. 1936: die auf Grund von 1 718