2 tue Mann Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63,. Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim ers kilo Enzelpreis 10 Pf. Anzez fennig, 79 mm brer Gamilien⸗ und Klee. reiſe. Allgemein gültig iſt ök Bei Zwangsvergleichen oder Konkm Laß gewährt. Keine Gewähr für Anzeige Sgaben, an beſonderen Plätzen und für fern ite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. Donnerstag, 1. November 1936 Jurch Deutſchland und Italien Beide Staaten ziehen die Folgerung aus der Lage Der bisherige deutſche Geſchäftsträger in Alitante abberufen + Berlin, 18. November. Nachdem die Regierung des Generals Frauco von dem größten Teil des ſpaniſchen Staatsgebiets Beſitz ergriffen und nachdem die Entwicklung in den letzten Wochen immer deutlicher gezeigt hat, daß in den übrigen Teilen Spaniens von der Ausübung einer verantwortlichen Regierungsgewalt nicht mehr die Rede ſein kann, hat ſich die Reichsregierung entſchloſſen, die Regierung des Generals Franco anzuerkennen und zur Aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen einen Geſchäftsträger bei ihr zu heſtellen. Der neue deutſche Generals Franco begeben. Der Geſchäftsträger der früheren ſpaniſchen Regier ung anfangs Novem ber verlaſſen. Auch Italien erkennt oͤie Regierung Franto an (Funkmeldung der NM.) E Rom, 18. November. Amtlich wird mitgeteilt: „Nachdem die Regierung des Generals Franco vom größten Teiſ Spaniens Beſitz genommen hat und nachdem die Entwicklung der Lage immer deut⸗ licher zeigt, daß man in den übrigen Teilen Spa⸗ niens nicht mehr von der Ausübung einer verant⸗ wortlichen Regierungsgewalt ſprechen kann, hat die faſchiſtiſche Regierung beſchloſſen, die Regierung Ge⸗ nerals Fraueo anzuerkennen und einen Geſchäfts⸗ träger zur Aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zu entſenden. Der Geſchäftsträger wird ſich ſofort nach Spanien begeben. Die gegenwärtige diplomatiſche Vertretung Italiens iſt abberufen worden.“ Geſchäftsträger wird Der besherige deutſche Geſchäftsträger ſich alsbald an den Sitz der Regierung des in Alicante iſt abberufen worden. hat Berlin aus eigenem Entſchluß bereits Im Kampf um Madrid Muſter⸗Gefäugnis und Montana⸗Kaſerne in Flammen — Talavera de la Reina, 18. November. Den Nationaliſten iſt es am Dienstagnachmittag gelungen, den genauen Standort von zwei Luft⸗ abwehrbatterien der Roten feſtzuſtellen, auf den Dächern von zwei in der Calle Alcala ge⸗ legenen Krankenhäuſern, und dem„Hoſpital San Carlos“ aufgeſtellt waren. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden die beiden Batterien von zwei Bombenfliegerketten zerſtört und die Befeſtigungen in Brand geſetzt. Auch die ſtärkſten marxiſtiſchen Bollwerke im Nordweſten Madrids, das berüchtigte ſogenannte Muſter⸗ Gefängnis und die Montan a⸗Ka⸗ ſerne, ſtanden bei Sonnenuntergang in Flammen, was nicht nur auf die Granaten und Fliegerbomben der nationalen Truppen, ſondern auch auf Dyna⸗ mitſprengungen der Roten zurückzuführen die dem„Hoſpital General“ war. Die Verluſte der roten Horden werden allein am Dienstag auf 20003000 geſchätzt. 5 7 Nationaler Kreuzer beſchießt kataloniſche Häfen (Funkmeldung der NM.) + Paris, 18. November. Wie das„Journal“ berichtet, iſt am Dienstag⸗ nachmittag der nationale Panzerkreuzer„Canarias“ vor dem Hafenſtädtchen Palamos an der katala⸗ niſchen Küſte erſchienen und hat ein kleines ſpani⸗ ſches Handelsſchiff beſchoſſen und zum Auslaufen gezwungen. Anſchließend hat der Kreuzer die kata⸗ laniſchen Häfen Palafrugell und Es cala beſchoſſen, um ſchließlich vor der Grenzſtadt Port⸗ Bou zu erſcheinen, wo er jedoch von einer Beſchie⸗ zung abſah. Die nationale Regierung in Burgos hat, wie hier verlautet, die ausländiſchen Regierungen aufgefordert, ihre Schiffe aus dem Hafen von Barce⸗ lona zurückzuziehen, da die Burgos⸗Regierung ent⸗ ſchloſſen ſei, mit allen Mitteln die Landung von Kriegsmaterial in dieſem Hafen zu verhindern. Rote Horden vernichten Kunſtſchätze — Paris, 17. November. Wie der Sender Sevilla berichtet, ſoll das Kloſter Escorial von marxiſtiſchen Horden vollſtändig ausgeplündert worden ſein. Der größte Teil der wertvollen Kunſtſchätze ſei geſtohlen oder zer⸗ ſtört worden. Die berühmte Gießerei des Kloſters könne als verloren gelten. Frankreichs Innenminister begeht Selbſtmord Roger Salengro hat ſich in Lille durch Gas vergiſtet — Paris, 18. November. Der franzöſiſche Innenminiſter Roger Salen⸗ go iſt am Mittwochmorgen in Lille im Alter von 40 Jahren plötzlich geſtorben. Innenminiſter Salengro iſt, wie jetzt bekannt wird, nicht eines natürlichen Todes geſtorben. ſondern hat ſich durch Gas vergiftung das Leben ge⸗ nommen. Innenminiſter Salengro, der in der Regierung der Volksfront erſtmalig einen Miniſterpoſten inne⸗ hatte, war wohl die am meiſten umſtrittene Perſön⸗ lichkeit des franzöſiſchen Kabinetts. Er wurde be⸗ kanntlich ſeit Monaten von der Rechten wegen au⸗ geblicher Fahnenflucht vor dem Feind ſtark bekämpft. * Als die Haushälterin des Innenminiſters am Mittwochmorgen die Wohnung betrat, um ihren Dienſt aufzunehmen, wurde ſie auf ſtarken Gasge⸗ kuch aufmerkſam. Sie eilte ſofort in das Schlafzim⸗ mer des Miniſters, wo ſie ihn tot im Bett auffand. Innenminiſter Salengro hatte Tür und Fenſter ver⸗ ſtopft und dann einen Gas hahn geöffnet. Der Bruder des Innenminiſters gab der Preſſe folgende Erklärung ab:„Mein Bruder war ſeit lan⸗ ger Zeit ſehr mitgenommen, zunächſt durch den Tod keiner Frau im Mai 1936, dann aber auch durch ver⸗ ſchiedene Todesfälle, die ſich kürzlich in unſerer Fa⸗ milie ereignet haben. Sein Geſundheitszu⸗ tand hat ſich in der letzten Zeit noch verſchlechtert. Der allgemeine Lügenfeldzug, der letzthin gegen ihn unternommen wurde, hat ihn verzweifeln laſſen, ob⸗ gleich nichts davon übrig geblieben iſt. Er hat ſich as Leben genommen.“ * Roger Salengro wurde am 30. Mai 1890 in Lille geboren. Nachdem er ſeine Hochſchulſtudien an der Sorbonne beendet hatte, ſchloß er ſich in Lille der ſozialiſtiſchen Partei an. In den Tagen des Kriegs⸗ ausbruches war er in Arras tätig. Er meldete ſich freiwillig an die Front und fiel im Oktober 1915 in Geſangenſchaft. Als Wiedervergeltungsmaßnahme würde er in Deutſchland zur Arbeit in einem Hütten⸗ werk kommandiert, in dem Kriegsbedarf hergeſtellt wurde. Er verweigerte jedoch gegen ſein Vaterland zu arbeiten, entfachte einen Streik und wurde nach dreimaliger Verhandlung vom Kriegsgericht zu zwei Jahren Arbeitsdienſt verurteilt, den er in dem Straf⸗ geſangenenlager in Kottbus in Preußen abbüßte. 5 Nach ſeiner Rückkehr nach Kriegsſchluß wurde er im Lille 1919 in den Stadtrat und in den Generalrat — Nord gewählt und 1925 zum Bürgermeiſter von Lille. Als Mitglied der ſozialiſtiſchen Partei kam er 1928 für den Wahlkreis Nord in die Kammer. Seitdem gehört er dem Generalrat der Partei wie auch der Leitung der Kammergruppe an. Bei der Bildung ſeiner Regierung übertrug ihm der Sozialiſtenführer Léon Blum am 4. Juni 1936 das Innen mini⸗ ſteriu m. Abſagen an Frankreich Wenig Neigung, die Waſſerſtraßenfrage als Kon⸗ fliktsſtoff zu behandeln (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 17. November. Die franzöſiſche Regierung hat heute unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik, Le⸗ brun, einen außerordentlichen Miniſterrat abgehalten, der in der Hauptſache der Außen ⸗ politik gewidmet war. Der Außenminiſter Delbos berichtete über die Kündigung des internationalen Kontrollſyſtems über die deutſchen Flußläufe durch die Reichs⸗ regierung und über den Meinungsaustauſch der dar⸗ aufhin unter den intereſſierten Regierungen einge⸗ leitet worden iſt. Das hat ganz den Anſchein, als ſei die erſte Aufregung, die die politiſchen Kreiſe in Paris an den Tag gelegt hatten, nun wieder ſtark abgeflaut. Man erklärt jedenfalls halbamtlich am Quai d' Orſay, daß Frankreich ſeine Haltung noch nicht feſtgelegt habe, daß der diplomatiſche Meinungs⸗ austauſch noch andauere, und daß daher für den Au⸗ genblick von einer gemeinſamen Proteſtdemarche in Berlin nicht die Rede ſein könne. Dieſe Anſicht dürfte auf das ziemlich magere Ergebnis der diplomatiſchen Rückfrage des Quai d' Orſay zurückzuführen ſein. Man hat zwar in Paris die Genugtuung notiert, daß der engliſche Außenminiſter Eden in ſeiner geſtrigen Unterhaus rede eine„höfliche, aber doch unmißverſtändliche Mißbilligung“ gegenüber dem deutſchen Schritt geäußert habe, aber dabei hat es das Foreign Office auch bewenden, laſſen. Die franzöſiſche Anregung einer gemeinſamen Pro⸗ te ſtde mar che in Berlin iſt jedenfalls unbeant⸗ wortet geblieben. Nur die Tſchechen haben mit einem klaren Ja geantwortet. Aber das war auch das einzig Poſitive, was bisher für den Quat 'Orſay zu verzeichnen war. Italien hat abge⸗ lehnt, und die Schweiz, die auch zum Proteſt auf⸗ gefordert war, hat lediglich erwidert, daß ſie den Verſailler Vertrag nicht mitunterzeichnet habe. Heute vormittag hatte der Außenminiſter Delbos auch noch eine Unterredung mit dem belgiſchen Botſchafter, die jedoch recht unergiebig für die fran⸗ zöſiſche Theſe ausgefallen ſein ſoll. Da nun aber Frankreich nicht ohne England vorgehen will, und da England nur dann etwas unternehmen würde, wenn es von der Mehrheit der intereſſierten Mächte dazu gedrängt würde, wird alſo zunächſt wieder ein⸗ mal ein diplomatiſcher Schwebezuſtand eintreten, währenddeſſen weder proteſtiert noch ſonſt etwas getan wird. Frankreichs Flottenbauprogramm für 1937 — Paris, 17. November. Am 30. November tritt der oberſte Marinerat zu⸗ ſammen, um das Flotten bauprogramm für 1937 feſtönlegen. Der Marineminiſter hat hierzu einem Vertreter des„Intranſigeant“ erklärt, daß ſich gegenwärtig vier Panzerkreuzer in Bau befänden, zwei zu je 26 500 Tonnen, der„Dunkerque“, der jetzt ſeine Probefahrten beendet und demnächſt in Dienſt ge⸗ ſtellt wird, und die„Straßbourg“, die im De⸗ zember vom Stapel laufen wird. Dazu kommen zwei 35 000⸗Tonnen⸗ Panzerkreuzer, der„Richelieu“, der in Breſt auf Kiel liegt und der„Jean Bart“, der demnächſt in St. Nazaire in Auftrag gegeben wird. Einige andere Kreuzer ſeien überholt und vervoll⸗ ſtändigt worden, ſo daß ſie noch lange als ernſthafte Gegner gelten könnten. Das Bauprogramm 1937 ſehe nicht etwa nur Neubauten vor, ſondern in erſter Linie den Er⸗ ſatz für Schiffe, die inzwiſchen die Altersgrenze er⸗ reicht hätten, darunter ein 8000⸗Tonnen⸗Kreuzer, einige Torpedoboote von 1500 Tonnen und vor allem zahlreiche U⸗Boote. Außerdem ſoll das Parlament die notwendigen Mittel für den Bau von 26 Klein⸗ fahrzeugen bewilligen, die für den Kolonial⸗ und Kü⸗ ſtendienſt in Frage kommen. Weiter iſt auch die Ein⸗ ſtellung neuer großer Waſſerflugzeuge für die Kriegsmarine geplant. 147. Jahrgang- Nr. 534 nerkennung der Regierung Franto Die Mißernte in Sowjetrußland Moskauer Sonderberichterſtatter) Moskau, im November 1986. Die Einbringung der Getreideernte iſt nunmehr in der geſamten Sowjetunion im weſentlichen zum Abſchluß gelangt. Ueber den Geſamtumfang der diesjährigen Ernte ſind von Sowjetſeite bisher be⸗ zeichnenderweiſe keine genaueren Angaben gemacht worden. Lediglich über die Ernteergebniſſe in der Sowjetukraine und im Aſow⸗Schwarzmeer⸗Gebiet ſind in den Sowjetblättern in letzter Zeit einige Mitteilungen veröffentlicht worden, in denen er⸗ klärt wurde, daß vor allem in der Sowjetukraine eine günſtige Ernte erzielt worden ſei. Dies wurde als beſonderer„Erfolg des Kolchosſyſtems“ hinge⸗ ſtellt, da die klimatiſchen Verhältniſſe in dieſem Jahre überaus ſchwierige geweſen ſeien; gemeint iſt damit die langanhaltende Dürre, die in Sowjet⸗ rußland im Frühjahr und Sommer d. J. zu ver⸗ zeichnen war.„Unter den Bedingungen des Einzel⸗ beſitzes“ ſchrieb die„Prawda“ vor kurzem,„hätte ein derartiges Dürrejahr unermeßliche Not, Hunger und Zerſtörung gebracht, das Kolchosdorf aber hat nicht nur die außerordentlichen Schwierigkeiten die⸗ ſes Jahres überwunden, ſondern auch eine gute Ernte erzielt.“ Dabei wurde die Ernte in der Sow⸗ jetukraine als erheblich über dem Durchſchnitt der letzten Jahre bezeichnet. Schon vorher brachten die „Iſweſtija“ einen Aufſatz, in dem von einer gün⸗ ſtigen Ernte ganz allgemein geſprochen wurde, wo⸗ bei als Beweis dafür allerdings wiederum die Er⸗ gebniſſe in der Sowjetukraine, der Krim und dem Aſow⸗Schwarzmeer⸗Gebiet angeführt wurden. Würde man ſich alſo ausſchließlich auf die Berichte der Sowjetpreſſe ſtützen, ſo müßte man annehmen, daß Sowjetrußland in dieſem Jahre wenn nicht eine (Von unſerem gute, ſo oͤoch jedenfalls eine Mittelernte zu ver⸗ zeichnen hat. In Wirklichkeit über liegen Dinge ganz anders. Wie aus authentiſchen privaten Berichten einwandfrei hervorgeht, iſt die diesjährige Ernte nur im größten Teil der Sowjet⸗ ukraine, im Nordkaukaſus und im Aſow⸗Schwarz⸗ meer⸗Gebiet ſowie in einigen Teilen Sibiriens und im Fernöſtlichen Gebiet befriedigend bzw. günſtig ausgefallen. In dem gewaltigen Raum, der einen großen Teil Zentralrußlands, das Schwarzerde⸗ gebiet, das Wolgagebiet und den Südoſten umfaßt, aber hat die furchtbare Dürre eine verheerende Wirkung gehabt und die Ernte iſt in dieſem Raum derart ſchlecht ausgefallen, daß man von einer to⸗ talen Mißernte ſprechen kann. Da es ſich hierbei nach vorläufigen Schätzungen um etwa 40 v. H. der Geſamtanbaufläche der Sowjetunion mit über 50 Mill. Hektar handelt, ſo kann man daran ermeſſen, welch überaus ſchwere Fol⸗ gen dieſe Mißernte für die geſamte Ernährungs⸗ lage und Wirtſchaft des Landes haben muß. propagandiſtiſchen Auslaſſungen der Sowfetpreſſe ſollen alſo lediglich dazu dienen, die breite Oeffent⸗ lichkeit über den Ernſt der Lage hinwegzutäuſchen. Man braucht ſich nur an die Hungerjahre 1921 und 1932/33 und deren kataſtrophale Folgen zu er⸗ innern, um ſich die Auswirkungen der neuen Mißernte, an der auch die mehr oder weniger be⸗ friedigenden Ernteerträge in den von der Dürre verſchonten Gebieten nicht viel ändern können, zu vergegenwärtigen. Nun hat ſich die Lage gegen⸗ über jenen Hungerjahren inſofern etwas geändert, als es der Sowjetregierung möglich war, in den letzten Jahren, die verhältnismäßig günſtige Ernte⸗ ergebniſſe brachten, Getreidevorräte anz u⸗ legen. Auf der anderen Seite iſt jedoch nach den vorläufigen Schätzungen in den Mißerntegebieten ein derart großer Ausfall zu erwarten, daß es noch nicht zu überſehen iſt, ob dieſe Vorräte zuſammen mit den Ueberſchüſſen in den Gebieten mit günſtiger Ernte ausreichen werden, um das Schlimmſte ab⸗ zuwenden. Dabei iſt es einſtweilen noch unklar, ob und in welchem Umfange die Sowjetregierung bereit ſein wird, die in erſter Linie für die Rote Armee angeſammelten Getreide⸗ vorräte anzugreifen und der Landbevölkerung in den Mißerntegebieten in Form von Getreidedar⸗ lehen für Saat⸗ und Ernährungszwecke Hilfe zu leiſten. Ebenſowenig weiß man natürlich, ob ſich die Sowjetregierung nötigenfalls zu einer Lebens⸗ mitteleinfuhr bereitfinden wird. Angeſichts der drohenden Hungersnot herrſcht in den Kreiſen der Landbevölkerung der Mißerntege⸗ biete jetzt ſchon, alſo wenige Wochen nach der Ernte, ſtarke Beunruhig umg. Das Getreidenatural⸗ ſteuergeſetz für 1936 ſieht wiederum feſte Hektarſätze vor, die von den Kollektivwirtſchaften und Kolchos⸗ bauern unabhängig vom Ernteausfall entrichtet wer⸗ den müſſen. Hinzu kommen noch die ſehr beträcht⸗ lichen Naturalzahlungen der Kollektive an die Ma⸗ ſchinen⸗ und Traktorenſtationen für die geleiſteten Arbeiten. Es iſt bisher nichts darüber bekannt ge⸗ worden, daß die Sowjetregierung die Hektarſätze in Die den Dürregebieten herabgeſetzt hat, ebenſowenig iſt 2 e Nummer 534 Auheimer Ze kannt, wieweit die Getreidebereit⸗ ſt in n Mißerntegebieten fortgeſchritten ind und wieviel Getreide dort tatſächlich bereitge⸗ ſtellt werden konnte. Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß die Sowjetregierung in erſter Linie alles daranſetzen wird, um die Getreideverſorgung der Städte und Induſtriezentren in den Mißernte⸗ gebieten ſicherzuſtellen. Ob man ſich dabei auch zu einer Wiedereinführung des 1935 abgeſchafften Ka r⸗ ten ſyſtems entſchließen wird, läßt ſich vorderhand micht ſagen. Mit einer ſtaatlichen Hilfe auf dem lachen Lande, falls ſich die Sowjetregierung zu einer entſchließt und nicht, wie im Hungerjahr 1 3, die Bauern in der Hauptſache ihrem Schick⸗ ſal überläßt, iſt vor dem Frühjahr wohl kaum zu rechnen, ſo daß der Landbevölkerung ein überaus ſchwerer Winter bevorſteht. Schon ſeit einiger Zeit kann man in den Miß⸗ Erntegebieten die Beobachtung machen, daß zahlreiche Bauern, die ſich außerſtande ſehen, ſich und ihre Fa⸗ milienangehörigen zu ernähren, nach Gebieten mit beſſerer Ernte und nach den Induſtriezentren ab⸗ wandern, wo ſie leichter durchzukommen hoffen. Dieſe A 9 nderung dürfte in den nächſten Monaten einen noch erheblich größeren Umfang annehmen. Gleichzeitig nimmt infolge des durch die Dürre ver⸗ Urſachten großen Futtermangels der Umfang der Notſchlachtungen in den Dürregebieten zu. An⸗ geſichts der Unmöglichkeit, das Vieh oͤen Winter hin⸗ durchzufüttern, werden von vielen Kolchosbauern Kühe, Schweine und Geflügel abgeſchlachtet und auf die Märkte gebracht, wo ſich ſeit einiger Zeit ein Ueberangebot an Fleiſch bemerkbar macht, dem in abſehbarer Zeit ein entſprechender Fl hmangel fol⸗ gen Zweifellos wird die Viehzucht, die nach muß. dem kataſtrophalen Rückgang in der Zeit der foreier⸗ ten Kollektivierung in den letzten Jahren wieder eine Zunahme zeigte, einen neuen ſchweren Rückſchlag er⸗ leiden. a 5 In welchem Umfange die anderen Zweige der Sowjetwirtſchaft durch die Mißernte in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen werden, läßt ſich einſtweilen ſchwer ſtberſehen. Daß ſolche Auswirkungen auf die ge⸗ ſamte Sowjetwirtſchaft nicht ausbleiben werden unterliegt keinem Zweifel. a Hoare gegen pathologiſches Kriegsgeſchrei — London, 17. November. 5 In einer Rede vor dem Verband der ausländi⸗ chen Preſſe in London wandte ſich der Erſte Lord der Admiralität, Sir Samuel Hoa re, gegen die „Propheten“, die einen neuen Weltkrieg für unver⸗ meidlich halten. Er verſichere den Vertretern der Weltpreſſe, daß die britiſche Regierung dieſe Anſicht nicht teile. Sie lehne ſolche Prophezeiungen Verzweiflung ab. Die Regierung ſei ſich zwar der mannigfachen Geſahrenmomente in der heutigen Welblage bewußt, trotzdem ſei ſie aber nicht gewillt, dieſe gefährliche und pathologiſche Prophezeiung an⸗ zunehmen. Sie werde alles tun, was in ihrer Macht ſtehe, um zu verhindern, daß eine ſolche Vorausſage Wahrheit würde. Er bezeichnete dabei die britiſche Iſolationspolitik als die„Entſchloſſenheit Englands, ſich Hicht übereilt in kontinentale euro Yi che Verwicklungen einzumiſchen“. Englund wolle ſich auf keine Seite„des europäiſchen Lagers“ ſtellen, und zwar weder in bezug auf etwaige Kriege noch in bezug auf politiſche Auffaſſungen. Engl wolle ſich auch auf keinen Streit zwiſchen den„Beſitzenden und Nicht⸗Beſitzenden“ einmengen. „Unſere inſulare Lage, ſo erklärte Hogre weiter, er⸗ möglicht es uns, uns bei der Beurteilung der Pro⸗ bleme auf der Welt Zeit zu laſſen.“ Lord Strabolgi ſetzte ſich im Oberhaus mit dem Gedanken der Iſolationspolitik auseinander und erklärte unter anderem:„Zuſammen⸗ arbeit mit den Vie''einigten Staaten iſt Lin gewaltiges Ziel, für das es ſich zu kämpfen lohnt. Wenn wir die Mitarbeit der USA an der Erhaltung des Friedens uns ſichern könnten, würde dies einen außerordentlichen Schritt vorwärts bedeuten. Des⸗ halb ſollten wir unſere Augen nach Weſten und nicht nach Oſten richten in dem Bemühen, uns die Mit⸗ arbeit der USA an einem wirtſchaftlichen Boykott gegen einen möglichen Angreifer zu ſichern.“ Zum Schluß ſeiner Rede erklärte Strabolgi, die Labour Party ſei bereit, an der Aufrüſtung mitzuarbeiten, ſofern ſie die Ueberzeugung haben könne, daß die engliſche Regierung für die Ideale des Völkerbundes und der kollektiven Sicher⸗ heit kämpfe. Der Memeler Oberbürgermeiſter in ſein Amt zurückberufen — Memel, 17. November. Oberbürgermeiſter Dr. Brin dlonger iſt vom Direktorium des Memelgebietes in ſein Amt als Oberbürgermeiſter der Stadt Memel zurückberufen worden. Oberbürgermeiſter Dr. Brindlinger wurde am 11. Juli 1934 von dem damaligen litauiſchen Direkto⸗ rium Reisgys wegen angeblicher Nichtbeherrſchung der litauiſchen Sprache aus dem Amt entfernt. Als er im September 1935 als Kandidat für den Memel⸗ ländiſchen Landtag aufgeſtellt worden war, wurde ihm der rechtmäßige Erwerb der litauiſchen Staats⸗ angehörigkeit abgeſprochen und er von der Kandi⸗ datenliſte geſtrichen. Auf der letzten Tagung der gemiſchten deutſch⸗litau⸗ iſchen Kommiſſion für ſtrittige Staatsangehörigkeits⸗ fragen wurde jedoch die litauiſche Staatsangehörig⸗ kett Dr. Brindlingers als zu Recht beſtehend aner⸗ kannt, worauf die Wiederberufung als Oberbürger⸗ meiſter von Memel durch das jetzige Direktorium erfolgt iſt. der 6 König Eduard VIII. nach Südwales abgereiſt — London, 18. November. König Eduard reiſte in der Nacht zum Mittwoch in Begleitung des Geſundheitsminiſters und Ar⸗ beitsminiſters nach Südwales ab. Der Zweck ſeiner Reiſe iſt, wie bereits gemeldet, eine Unterſuchung der ſo zialen Zuſtän''e in den Elendsgebie⸗ ten von Südwales. Der öſterreichiſche Staatsſekretär Schmidt kommt nach Berlin. Der öſterreichiſche Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, wird am Donnerstagmorgen als Gaſt der Reichs⸗ regierung zu einem zweitägigen Beſuch in Berlin eintreſſen. 1 ung Morgen ⸗Ausgabe Donnerstag, 19. November 1926 Rudolf Heß bei den Gauamtsleitern Ein Tag bedeutſamer Referate auf Burg Vogelſang — Berlin, 17. November. Der Dienstag ſtand auf Burg Vogelſang im Zeichen des Beſuches des Stellvertreters des Führers, der vor den verſammelten Gauamts⸗ leitern das Wort zu einer grundſätzlichen Rede nahm. Die Teilnehmer der Tagung bereiteten Pg. Rudolf Heß, wie auf der Fahrt zur Burg die Bevölkerung, einen jubelnden Empfang und wurden von ſeinen Ausführungen, die die Ein⸗ ſatzbereitſchaft und das Verautwortungsgefühl zu Bewegung und Volk erhärteten, tief beein⸗ druckt. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, wurde auf ſeiner Fahrt nach der Burg Vogelſang überall von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Schon lange vorher hatten ſich die Bewohner an den Ein⸗ fahrtsſtraßen aufgeſtellt, um dem Stellvertreter des Führers ihren Willkommensgruß entgegenzubrin⸗ gen. Nach ſeiner Ankunft auf der Ordensburg Vo⸗ gelſang mit Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, be⸗ ſichtigte Rudolf Heß eingehend die Räume der Burg und brachte den Ausführungen des Burgkomman⸗ danten über die Tagesarbeit der Burginſaſſen be⸗ ſonderes Intereſſe entgegen. In ſeiner Rede, die wiederholt durch den ſtürmiſchen Beifall der Gau⸗ amtsleiter unterbrochen wurde, entwickelte der Stell⸗ vertreter des Führers in klaren Linien die Aufgaben der politiſchen Leiter. Vor der Anſprache des Stellvertreters rers hatten Hauptamtsleiter Oberlindober und Korpsführer Hühnlein bereits grundſätzliche Vorträge über ihre Aufgabengebiete gehalten. Pg. Oberlindober ſtellte das Geſetz vom Kampf und Opfer in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen. Dieſes Geſetz beſtimme auch die Haltung der NSK OV, des einzigen der Partei angeſchloſſenen Front⸗ und Kriegsopferverbandes. In ſoldatiſcher Auf⸗ faſſung treibe die NSK OW weltanſchauliche Ar⸗ beit, widme ſich den politiſchen Gegenwartsaufgaben und ſtelle die Verſorgungsfragen über die Er⸗ forderniſſe des geſamten Volkes. Dazu trete die Pflege der guten Beziehungen mit ausländiſchen Frontkämpferorganiſa⸗ tionen, deren Auswirkung auf eine freundſchaft⸗ liche Verſtändigung zwiſchen den Völkern gar nicht hoch genug eingeſchätzt werden könne. In ſeiner Darſtellung des Weſens und der Auf⸗ gaben des NS hob 5 Füh⸗ Korpsführer Hühnlein die Verwurzelung dieſer Parteigliederung im Ge⸗ ſamtgefüge der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und Weltanſchauung hervor. Die Arbeit erfolge mit SA und Ss unter der politiſchen Hoheit der Partei und ſchöpfe aus den Kraftquellen der Kampfzeit die Energien zur aufbauenden Arbeit der Gegenwart. Ueber den Auftrag des Führers, Banner und Wil⸗ lensträger der Motoriſierung Deutſchlands zu ſein, unterzieht ſich das N Sick ſeiner großen, Schulung, ſportliche Arbeit und Verkehrserziehung umfaſſenden Aufgaben. Durch ſein Schulungsweſen nehme es eine bedeutende Mittlerrolle zwiſchen HJ und Wehrmacht ein und vollziehe einen wertvollen Aus⸗ leſeprozeß innerhalb der deutſchen Jugend. Der Korpsführer hob als wichtiges Moment die Jrei⸗ willigkeit der Dienſtleiſtung hervor, auf Grund derer jeder Angehörige des NS wie alle Gliederungen der NS DA die Hoheit der Geſamt⸗ partei vertritt. Als Vertreter des Reichsführers der SS Himm⸗ ler ſprach der Führer des SS⸗Hauptamtes, Heißmeyer, über die Aufgabe der SS.„Wir machen unſere Ver⸗ gangenheit wieder lebendig und bilden die Erinne⸗ rung in uns“, erklärte er, bevor er die Aufgabe der aktiven SS kennzeichnete, deren Ausbildung mit der weltanſchaulichen Erziehung beginne,„da nur der ſein Vaterland mit heißem Herzen verteidige, der weltanſchaulich gefeſtigt ſei. Weltanſchauliche und ſoldatiſche Erziehung ſeien die beiden Grundpfeiler der SS. Zu den Grundgeſetzen der SS gehöre auch das Recht und die Pflicht des SS⸗Man⸗ nes zur perſönlichen Verteidigung ſeiner Ehre. Im Blickfeld der Sorge ſtehe der Nachwuchs in der Mitte. Jeder müſſe daran denken, daß er ein Glied in einer großen Kette ſei.“ Der Obergruppenführer ſchloß mit den Worten:„Wir wünſchen, daß Deutſch⸗ land die nächſten Jahrtauſende überdauert; wir wol⸗ len in der Tiefe unſerer Seele die verſchworene alte nationalſozialiſtiſche Garde blei⸗ ben, ſo wird Deutſchland ſtehen heute, morgen und in alle Zeit.“ Anſchließend ſprach der Führer hauptamtes, Aufgaben des Sicherheits⸗ Gruppenführer Heydrich, über die des Sicherheitsdienſtes der SS und der politiſchen Polizei. Er entwickelte ein klares Bild der Organiſation und der Menſchen, die in dieſer Organiſation ſtehen, und des Geiſtes, der ſie beſeelt. Eine Folge des wirtſchaftlichen Aufftiegs Günſtiger Stand bei der Reichspost Eine Sitzung des Poſibeirates unter Vorſitz des Reichspoſtminiſters — Berlin, 17. November. Im Reichspoſtminiſterium fand am 17. November unter dem Vorſitz des Reichspoſtminiſters Freiherr v. Eltz Rübenach eine Sitzung des Beirates der Deutſchen Reichspoſt ſtatt. Der Miniſter gab einen Ueberblick über die letzte Entwicklung auf den verſchiedenen Aufgabengebie⸗ ten des Reichspoſtverkehrs. Die Aufwärts⸗ bewegung in der Wirtſchaft ſpiegele ſich in den einzelnen Betriebszweigen der Reichspoſt wie⸗ der. Der günſtige Stand der Dinge habe auch in den verfloſſenen Monaten des Jahres 1936 angehalten. Ein neuer Auftrieb ſei durch die Maßnahmen zu er⸗ warten, die zur Durchführung des vom Führer ver⸗ kündeten Vierjahresplanes erforderlich ſind und zweifellos auch für den Betrieb der Deutſchen Reichs⸗ poſt ſich günſtig auswirken werden. Ueber die Finanz⸗ und Haushaltslage der Deutſchen Reichspoſt berichtete Miniſterialdirek⸗ tor Schiffer. Das Rechnungsjahr 1935 habe mit dem beachtlichen Gewinn von 43,5 Millionen Reichs⸗ mark abgeſchloſſen, der hauptſächlich zur Schuldentil⸗ gung verwendet wurde. Die Einnahmen an reinen Poſtgebühren ſind von 1913 bis 1935 langſam zugun⸗ ſten der Einnahmen aus dem Fernſprechverkehr zu⸗ rückgegangen, die Einnahmen aus dem Telegraphen⸗ verkehr ſind im gleichen Zeitraum um mehr als 70 v. H. geſunken. Die Ablieferung an das Reich iſt im Benehmen mit dem Reichsfinanzminiſter in einer für die Deutſche Reichspoſt erträglichen Weiſe neu geregelt worden. Für das Rechnungsjahr 1936 ſind 144 Millionen Mk., das ſind 8 v. H. der reinen Be⸗ triebseinnahmen, abzuliefern. Die Bilanz für 1935 ſchließt mit 3,050 Milliarden Reichsmark ab. Das Reinvermögen beläuft ſich auf 2,310 Mil⸗ liarden Reichsmark. Das Verhältnis der fremden zu den eigenen Mitteln iſt 24:76. Die Anleiheſchuld betrug Ende März dieſes Jahres noch rund 535 Mil⸗ lionen Reichsmark. Trotz der verhältnismäßig günſtigen Lage des Haushaltes ſei doch eine vor⸗ ſichtige Finanzgebarung auch weiterhin ge⸗ boten. Aus dem Vierjahresplan erwachſe der Deut⸗ ſchen Reichspoſt die Pflicht, ſich weiterhin einzu⸗ ſchränken und alle Ausgaben durch Selbſtfinanzie⸗ rung zu decken. Zur Perſonalpolitik führte Miniſterialdirektor Nagel aus, daß es jetzt, nachdem das Fundament für den Neuaufbau auf das Perſonalgebiet gelegt ſei, möglich ſei, ſtärker als vorher an eine Verbeſſerung der perſonal⸗ und ſozialpolitiſchen Bedingungen und Verhältniſſe her⸗ anzutreten. Der Vortragende ſchilderte im einzel⸗ nen die durchgreifenden Maßnahmen auf dem Gebiet der Sozialpolitik ſowie der Auswahl der Aus⸗ und Fortbildung des Perſonals. Die günſtige Entwicklung des Fernſprechverkehrs hat, wie Miniſterialdirektor Höpfner mitteilte, auch im letzten Jahre angehalten. Die Zahl der Sprechſtellen iſt mit großer Regelmäßigkeit von Mo⸗ nat zu Monat um etwa 11000 gewachſen. Die Zahl der Sprechſtellen hat den Höchſtſtand von 1930 mit 3 247 000 bereits um 102 000 überſchritten. Im letz⸗ ten Jahre ſind 280 Vermittlungsſtellen mit rund 58 000 Anſchlußeinheiten auf Wählbetrieb umgeſtellt worden. Der beſchleunigte Fernverkehr wurde eben⸗ falls weiter ausgedehnt. Zum Schluß gab Miniſterialdirektor Gieß einen Ueberblick über den gegenwärtigen Stand des Fernſehens in Deutſchland und in der Welt. Deutſchland ſteht mit dem Fernſehſprechdienſt einzig in der Welt da, im Fernſehrundfunk ſteht es an füh⸗ render Stelle. Das geplante Kontrollſyſtem — London, 17. November. Wie Reuter behauptet, ſoll das Kontrollſyſtem in Spanien, das der Nichteinmiſchungsausſchuß zur Zeit ausarbeitet, einen viel weitreichenderen Cha⸗ rakter haben, als bisher angenommen wurde Man beabſichtige nämlich, an nicht weniger als 40 ſpani⸗ ſchen Plätzen internationale Kontrollſtellen zu ſchaf⸗ fen. Nach Reuter ſollen an der nordſpaniſchen Küſte 7, in den ſpaniſch⸗marokkaniſchen Häfen 6, in den Häfen der Baleareninſeln 3 und an der ſpani⸗ ſchen Mittelmeerküſte 14 ſolcher Stellen eingerichtet werden. Dazu würde dann noch eine Anzahl von Kontrollſtellen an den Eiſenbahnlinien treten, und zwar an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen und an der por⸗ tugieſiſch⸗ſpaniſchen Grenze. Insgeſamt rechne man damit, daß dieſer Plan etwa 1000 Beobachter erfordere, Mißglückter Anbiederungsverſuch der ſchweizeriſchen Kommuniſten — Zürich, 17. November. Die Kommuniſtiſche Partei der Schweiz hatte kürzlich erklärt, daß ſte vorbehaltlos auf dem Boden der Demokratie ſtehe und entſchloſſen für die Lan⸗ des verteidigung der Schweiz eintrete. Zu dieſem plumpen Anbiederungsverſuch veröf⸗ ſentlicht die Sozialdemokratiſche Partei eine Erklä⸗ rung, in der ausgeführt wird, daß, wenn dieſe kom⸗ muniſtiſchen Behauptungen ehrlich gemeint ſeien, die Kommuniſtiſche Partei in der Schweiz keine Exiſtenzberechtigung mehr beſitze und daher auch eine Diskuſſion über die Schaffung einer ſogenann⸗ ien Einheitsfront zwecklos ſet. Politik in Kürze Wie die Ufa mitteilt, werden entſprechend den An⸗ vegungen, die Reichsminiſter Dr. Goebbels der deut⸗ ſcken Filmwirtſchaft gegeben hat, unter den 30 Fil⸗ men ihres Winterprogramms 36/37 ſechs poli⸗ tiſche Filme enthalten ſein, darunter ein Film „Weltfeind Nr.“. . Wie das Amt„Schönheit der Arbeit“ der Da mitteilt, ſind von den deutſchen Betrieben zur Ver⸗ beſſerung der Betriebsverhältniſſe bisher ungefähr 400 Millionen Mark aufgewendet worden. 8000 Kantinen und Aufenthaltsräume, 3000 Grün⸗ anlagen in Werkshöfen, 12000 Waſch⸗ und Umkleide⸗ räume, 500 Sportanlagen und 200 Schwimmanlagen 1 neu geſchaffen oder verbeſſert und herge⸗ richtet. * Der frühere Landtagsabgeordnete der Zentrums⸗ partei, Karl Schmidt aus Fulda, wurde vom Sonder⸗ gericht Kaſſel wegen Verbreitung von Greuel⸗ märchen zu 8 Mongten Gefängnis verurteilt. — Erſt müſſen die Grundfragen geklärt werden — London, 17. November, Der italieniſche Botſchafter Grandi, der heute nachmittag nach Rom abreiſte, hatte bis kurz vor ſei⸗ ner Abfahrt noch Beſprechungen im For- eign Office, die das engliſch⸗italieniſche Gentleman⸗ Agreement zum Gegenſtand hatten. Nach einer Un⸗ terredung mit Unterſtaatsſekretär Vanſittart ſtellte Grandi mit Befriedigung feſt, daß ſich London und Rom auf dem beſten Wege zu einer umfaſ⸗ ſenden Verſtändigung befänden. Wie man hört, wollen beide Länder die Frage der Anerken⸗ nung des italieniſchen Kaiſerreiches Abeſſinſen zu⸗ nächſt fallen laſſen, um die fortſchreitende beiderſei⸗ tige Verſtändigung nicht zu gefährden. Zu der Unterredung, die Grandi mit Eden ge habt hat, ehe er nach Rom abreiſte, meint Reuter engliſcherſeits ſeien keine endgültigen Vo 5 ſchläge gemacht worden. Eden habe angeblich ſei⸗ ner Abneigung gegen Pakte Ausdruck gegeben und eine Verſtändigung auf der Baſis eines gentleman agreements begrüßt. Daß die Begrenzung der Rüſtungsſtärke Englands und Italiens im Mittelmeer zur Diskuſſion gekom⸗ men ſei, hält der diplomatiſche Korreſpondent von Reuter für wahrſcheinlich, weil das im Intereſſe hei⸗ der Länder liege. Eine eingehende Erörterung dieſer Frage ſei aber offenſichtlich ſchon deshalb nicht er⸗ folgt, weil dies nach Meinung gewöhnlich gut unter⸗ richteter Kreiſe nicht berührt werden könne, ehe nicht die Grundfrage geklärt ſei, ob die britiſch⸗itg⸗ lieniſchen Intereſſen im Mittelmeer nicht im Gegen⸗ ſatz zueinander ſtünden. Die Frage des Suezkanals bald diskutiert werden, zumal Italien keinen Hehl daraus mache, daß es eine Senkung der Gebühren wünſche. Italien habe nächſt England die höchſten Ge⸗ bühren in der letzten Zeit zu entrichten gehabt, und möglicherweiſe hoffe es auch auf einen politiſchen Einfluß im Suez⸗Kanal. Auch Kanada rüſtet auf — London, 18. November. Nach Berichten, die in Ottawa veröffentlicht wor⸗ den ſind, wird die kanadiſche Regierung im nächſten Jahr rund 16 Millionen Pfund für Rü⸗ ſtungsausgaben bereitſtellen. Insbeſondere iſt eine weitgehende Verſtärkung der kanadiſchen Luftwaffe geplant. Ferner iſt bekannt geworden, daß mehrere kanadiſche Firmen von der britiſchen Regierung auf⸗ gefordert worden ſind, ſich an der Waffen⸗ und Mu⸗ nitionslieferung für das engliſche Aufrüſtungs⸗ programm zu beteiligen. Studentenſturm gegen die Juden Erneute Unruhen in Budapeſt — Budapeſt, 17. November, An den Budapeſter Hochſchulen fanden am Diens⸗ tag neuerlich Kundgebungen der Studenten⸗ ſchaft gegen jüdiſche Hörer ſtatt. An der Techniſchen Hochſchule wurden Flugzettel Verteilt, in denen die Studenten aufgefordert werden, in den Abendſtunden vor drei großen jüdiſchen Bakhäl ſern in Budapeſt Kundgebungen zu veranſtalten. In den Flugzetteln heißt es, das Perſonal dieſer Banken beſtehe zum größten Teil aus Juden, während die ungariſche akademiſche Jugend hungere. Die jüdiſchen Banken müßten unverzüglich veranlaßt werden, min⸗ deſtens 95 v. H. ungariſches Perſonal zu beſchäftigen. Eine Gruppe von Studenten drang in die Höyſäle der Techniſchen Hochſchule ein und forderte die Ju⸗ den auf, die Vorleſungen acht Tage lang nicht zu beſuchen. Die Gebäude der Univerſität und der Hoch⸗ ſchulen werden jetzt wieder polizeilich bewacht. Der Eintritt erfolgt nur nach Vorzeigen von Ausweiſen, Die Juden der Muſikakademie und der midiziniſchen Fakultät wurden von der übrigen Studentenſchaft veranlaßt, die Hörſäle zu verlaſſen. Größere An⸗ ſammlungen von Studenten wurden von der Poli⸗ zei zerſtreut. werde wohl Kommuniſtenfreund als unverbeſſerlicher Verbrecher — Warſchau. 17. November. Der polniſche Zentralverband der Berufs verein gungen ſteht in dem Verdacht einer ſtarken und be⸗ denklichen Durchſetzung mit kommuniſtiſchen Elemen⸗ ten. Das Wilnaer Bezirksgericht verhandelte dieſer Tage gegen den Bezirksleiter des Verbandes Bie k⸗ nackt, der früher als Schriftleiter an einer jüdi⸗ ſchen Zeitung tätig war. Er ſtand unter der Au⸗ klage, wilde Streiks in Lida angeſtiftet zu haben und für den Terror verantwortlich zu eil, der mit den ſkrupelloſeſten Mitteln in allen Arbeits⸗ ſtätten ausgeübt wurde. Die Verhandlung ergab die Richtigkeit der Beſchuldigungen, daß Biern acht aufs engſte mit kommuniſtiſchen Stel⸗ len zuſammengearbeitet hat. Da der Au⸗ geklagte bereits ſechsmal, zum Teil wegen gemeiner Verbrechen vorbeſtraft iſt, erhöhte das Wilnaer Appellationsgericht das Urteil der erſten Inſtanz von drei auf acht Jahre Zuchthaus, mit dem Zu⸗ ſatz den Ueberführung des Verurteilten nach der Ab⸗ ſitzung der Zuchthausſtrafe in die Anſtalt für unver⸗ beſſerliche Verbrecher. Anſchlag auf den Zug des Vizekönigs von Indien. Nach einer Meldung der„News Chronicle“ hat die britiſche Polizei bei Lahore einen Anſchlag auf den Zug des Vizekönigs von Indien, Lord Linlithgow, aufgedeckt. Der Anſchlag konnte rechtzeitig vereitelt werden. Mehrere verdächtige Perſonen wurden verhaftet. e TTT!!! ́Mꝓpr!.!.. . und verantworttich für Politik: Dr. Alois Wind aue kenverkreter des Hauptſchriftletters und verantwortlich für Kheater naſßg, ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteiſ Dr. Iriz d. Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willg Müller. S 15 weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienſt. Furt Wiz Jennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Fau . ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim k 1,—6 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenal Sentaſtraße DA. X. 1988: N Wittagauflage det Ausgabe A u. Ausgabe 8 21970 »endauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 857 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. 15 Für unverlangte Bekträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rücpo e Donnerstag, 19. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 534 Mannheim, 19. November. Buß- und Bettag in Grau Grau in Grau hüllte ſich der Buß⸗ und Bettag. Bleiern hingen die Wolken über der Stadt. Eine trübe Dämmerung erfüllte die Straßen. In den frühen Nachmittagsſtunden begann es feucht herabzu⸗ rieſeln. Wenn immer man das Wetter mit dem Sinn eines Tages in Beziehung ſetzen kann, ſo an dieſem Mittwoch. Es war ein richtiges Buß ⸗ tags⸗Wetter, das mit ſeiner Unfreundlichkeit empfindlich daran erinnerte, daß nunmehr auch der Herbſt ſo ziemlich„abgewirtſchaftet“ hat. Gedämpfter als ſonſt verlief das Leben in der Stadt. Man hielt ſich länger als ſonſt daheim in der warmen Stube auf, zumal„draußen“ im Hinblick auf den Feiertag nicht viel„los“ war. Es war ein Ruhetag in der Hochflut der winterlichen Veran⸗ ſtaltungen, die unſerer noch harren oder ſchon ſtatt⸗ gefunden haben. Ein Tag, der zur Selbſtbeſinnung drängte. 5 5 8 Mit Spaziergängen war es natürlich nichts. Erſt in den Nachmittagsſtunden belebten ſich die Straßen ſtärker. Man begnügte ſich, bewaffnet mit Regen⸗ schirmen, mit einer kurzen Schaufenſterpromenade. In Gedanken berechnete man, wieviele Wochen uns noch von Weihnachten trennen, was es da an Ge⸗ ſchenken zu machen gibt, wie es mit dem Geldbeutel Nano- U. Flügeltabrik Scarfa Hauk Erstklassige Fabrikate O4, 4 8910 heſtellt iſt. Aber ſolche Schaufenſtergedanken währ⸗ ten nicht lange. Hat man nun auch endgültig den Wintermantel hervorgeholt— nur einige Unent⸗ wegte brüſten ſich noch mit leichten Uebergangs⸗ mänteln—, ſo lud das unfreundliche Wetter doch nicht zu längerem Verweilen in den Straßen ein. Auch bei den Tauben auf dem Marktplatz wurde der ſonſt ſo beliebte Aufenthalt abgekürzt. Die warmen Räume der Kinos und Gaſtſtätten lockten. Ihre„Saiſon“ iſt nunmehr gekommen. Viele ver⸗ mochten die Scharen ihrer Beſucher kaum zu faſſen. Feucht und grau, wie er begonnen, zog der Abend des Bußtags herauf. Früher als ſonſt flammten die Lichter auf. Der Winter ſteht vor der Tür. Der Herbſt nimmt Abſchied von uns * 75 Jahre. Buchdrucker Johann Schuler, S, 6b, begeht am 19. November in voller Geſund⸗ heit und Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch! u Ausſtellung„Deutſche Werkkunſt der Gegen⸗ wart“. Die Sonderſchau„Deutſche Werkkunſt der Gegenwart“, die bis einſchließlich Sonntag, den 22. November, läuft, kann leider nicht verlängert werden, da ein großer Teil der ausgeſtellten Arbei⸗ ten bereits für eine weitere Ausſtellung angefordert worden iſt. Es iſt alſo nur noch dieſe Woche Gele⸗ genheit geboten, dieſe Schau, die großem Intereſſe begegnet und die auch weit über Mannheims Gren⸗ zen hinaus lebhaften Anklang findet, zu ſehen. Der Eintritt iſt frei. n Neue Ausweiſe der Kriminalpolizei. Auf An⸗ ordnung des Reichsführers SS und Chefs der deut⸗ ſchen Polizei führt die Kriminalpolizei im Reiche künftig als Ausweiſe gegenüber der Bevölkerung Erkennungsmarken aus gelbem Me⸗ tall, Sie zeigen als Aufſchrift auf der einen Seite das Hoheitszeichen des deutſchen Reiches und auf der anderen Seite die Aufſchrift:„Staatliche Kriminal⸗ polizei“ und eine laufenede Nummer. Auch die Kri⸗ minalpolizei in den Städten Badens führt nunmehr die neuen Marken. Arlaubsfreuden auch im Winter! Mit Koc in deulſche Winterparadieſe Ein großes, ſchönes Jahrtenvrogramm Mtt Sonderzügen und Omnibuſſen in den Schwarzwald und nach Bayern Auch Schikurſe ſind vorgeſehen Der Winter pocht an die Tür. Bald werden ſich die Berge in Schnee und Eis hüllen. In unſerer Umgebung iſt es allerdings mit den Schneetagen nicht allzuweit her. Fällt wirklich einmal Schnee, ſo halten ihn die Höhen meiſt nicht lange feſt. In den letzten Jahren wenigſtens ißt 7 dg einem ſeltenen Ereignis geworden, wenn man an Sonntagen in den Odenwald fahren konnte zu friſch⸗fröhlicher Schnee⸗ wanderung. Anders dagegen in den Bergen des Hochſchwarz⸗ waldes, Oberbayerns und des Allgäus. Dort iſt der Schnee oft monatelang„zu Hauſe“— und mit ihm der Winterſport, Skifahren und Wandern in kriſtallklarer, veiner Luft. Aber dieſe Beyge liegen weit. Nur einem Teil von Volksgenoſſen war es bisher möglich, ſie aufzuſuchen und den hohen ge⸗ ſund heitlichen Wert eines Winter⸗Erholungsaufent⸗ haltes kennen zu lernen. Da ſpringt nun die NSG.„Kraft durch Freude“ in die Breſche. Von Anbeginn ihres Wirkens hat ſie darauf Bedacht genommen, nicht nur ſommerliche Urlaubsfahrten, ſondern auch in den Wintermonaten Reiſen zu ver⸗ anſtalten. Aus kleinen Anfängen ſind dieſe Win⸗ terreiſen ausgebaut worden und heute neh⸗ men ſie einen wichtigen Teil im ganzjährigen Ur⸗ lauberfahrtenprogramm ein. Koͤß hat ſich bei ihren Winterfahrten vor allem von der Erwägung leiten laſſen, daß viele wieder in Arbeit und Brot gekommene Volksgenoſſen ihren Urlaub häufig auch im Winter nehmen müſſen. Bis⸗ her mußten ſie ihn größtenteils zu Hauſe verbringen, da ſie die Koſten einer ſolchen Reiſe nicht aufzubrin⸗ gen vermochten. Ein zu Hauſe verbrachter Urlaub hat aber lange nicht den Erholungswert, wie die Loslöſung des arbeitenden Menſchen aus ſeiner täg⸗ lichen Umgebung und der Aufenthalt in friſcher Ber⸗ gesluft bei guter Koſt und im Kreiſe frohgeſtimmter Menſchen. Millionen deutſcher Menſchen hatten bisher auch keine Möglichkeit, die Freuden des Winterſportes kennenzulernen. Schifahren war ihnen eine Sehn⸗ ſucht geworden, die ſie nicht ſtillen konnten. Mit großer Umſicht hat ſich deshalb Koͤßß dafür eingeſetzt, daß jeder Volksgenoſſe Gelegenheit erhält, nicht nur im Sommer, ſondern auch im Winter deutſche Lande und deutſche Ber⸗ gesſchönheit kennenzulernen. Und was allein der Gau Baden der Koͤß in die⸗ ſem Winter an Fahrten vorgeſehen hat, zeugt davon, daß dieſe Abſicht zur Tat geworden iſt. Das uns vorliegende große Winterfahrten⸗Programm ſieht nicht weniger als 27 verſchiedene Urlaubsreiſen vor, die in der Zeit von Ende Dezember d. J. bis Ende März nächſten Jahres abgehalten werden und jeweils 8 oder 14 Tage dauern. 15 Omnibus ⸗ fahrten führen in die herrlichen Schneegegenden des Hochſchwarzwaldes nach Todtnauhütte und Todtnauberg, nach Bernau und Schonach. Alle dieſe Fahrten werden zugleich mit Schi⸗Kurſen verbunden, was ihnen von vornherein eine große Zugkraft ſichern dürfte. Drei Omnibusfahrten im Januar, Februar und März führen zum Raintaler Hof bei Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen, fünf Omnibusfahrten nach dem Allgäu. Ferner ſind drei große Sonderzüge nach Bayeriſch⸗Zell und nach Pfronten und Umgebung vorgeſehen, und zu frohen Urlaubstagen im Rhein⸗ land winkt im Februar ein Sonderzug. Für nähere Einzelheiten verweiſen wir auf die recht⸗ zeitig erfolgenden Paroleausgaben. Aber auch unſer Mannheimer Kreisamt iſt nicht müßig geweſen. Mit der gleichen Vorbildlichkeit, mit der es ſchon in der Vergangenheit verſtanden hat, die Gaufahrten durch eigene Kreisveranſtaltungen zu er⸗ gänzen, hat es auch diesmal drei ſchöne Weihnachtsfahrten vorbereitet, die beſonders für Winterſportler und Volksgenoſſen gedacht ſind, die keine Eltern oder kein eigenes Heim haben. Bekanntlich fällt ja Weihnachten diesmal auf Freitag und Samstag, ſo daß mit dem anſchließenden Sonntag rei freie Tage zur Verfügung ſtehen. Für dieſe drei Tage— vom 25. bis 27. Dezember— ſind zwei Weihnachtsfahrten vorgeſehen, eine ins Titiſeegebiet und eine nach Ottenhöfen. Wer nur zwei Tage zur Verfügung hat, kann ſich vom 26.—27. Dezember an einer drit⸗ ten Fahrt nach Waldkatzen bach im Odenwald beteiligen. Außer dieſen Sonderfahrten werden ſelbſt⸗ verſtändlich auch an allen Sonntagen weiterhin die Wanderungen ſtattfinden, die ſich zahlreiche Freunde erworben haben. Mit„Kraft durch Freude“ in die Berge zur Er⸗ holung und Winterſport— dieſe Parole wird an⸗ geſichts des vorſtehend wiedergegebenen vielgeſtalti⸗ gen Fahrtenprogramms ſicherlich bei allen werktäti⸗ gen Volksgenoſſen auf fruchtbaren Boden fallen. Wie ſchon im Sommer, ſo werden auch in den kommenden Monaten viele Betriebsführer nicht verſäumen, durch Zuſchüſſe den Bedürftigen ihrer Gefolgſchaftsmit⸗ glieder die Teilnahme an einer der Winterfahrten zu ermöglichen, mit denen K. d. F. ihr Gemeinſchafts⸗ werk in hervorragender Weiſe fortſetzt. Fröhliche Stunden mit Marita Schon am frühen Abend fing es an, wie es ſich für ein wirkliches Feſt gehört, der Nibelungen⸗ ſaal gefüllt bis zum letzten Platz der obe⸗ ren Ränge. Fahneneinmarſch, Fahnenſpruch und Geſang der Werkſcharen:„Flieg, deutſche Fahne, flieg!“ Mit funkelnden Metallſtäben führt man rhythmiſche Uebungen vor, die Turner des Werks zeigen am Barren Vorbildliches. Von der Mitte der Bühne blickt eine Porträtbüſte des Führers zu uns herunter. Die Werkskapelle ſpielte zündende Märſche oder auch die„Zar und Zimmer“⸗Ouvertüre. Gütig und voll Verſtändnis für Wünſche und Nöte der Werkskameraden ſpricht Betriebsführer Werner über den Zweck dieſes Abends. die Ange⸗ hörigen des Werks aus allen Kreiſen und Arbeits⸗ gebieten einander näher zu bringen. Wie er auch außerhalb des Werks den Männern in die Augen ſchaue und darin ein frohes Leuchten erblicke, ſtolz darauf, einer nicht unbekannten Firma anzugehören, und am Aufbauwerk des Führers mithelfen zu dür⸗ fen. Nun wolle man einen ſchönen Familienabend verleben, allerdings auch wieder einen, der wie die beiden letzten eine innere, tiefe, nachwirkende Freude in ſich trage, und darum ſo leicht nicht vergeſſen wer⸗ den wird!— Dann ſprach noch Betriebszellenob⸗ mann Beilke, der der Betriebsführung für För⸗ derung und Unterſtützung den Dank ausſprach; über den Wert guter Kameradſchaft im Werk, über den Adel der Arbeit, über die heutige vertrauensvolle Verbundenheit von Unternehmer und Arbeiter man⸗ ches treffende Wort ſagte. Er ſchloß mit einem „Sieg Heil!“ auf den Führer. Nach kleiner Pauſe ging es dann zum gemütlichen Teil über: Guſtav Jacoby betrat in alter Friſche das Podium, plauderte pointenreich über Po⸗ litik, über Mode, Kosmetik, Technik und die tollſten Erfindungen, hatte ganz friſche und nagelneu auf⸗ polierte Witze auf Lager, und ſagte auch ſchließlich mit Verve und Ueberzeugungskraft die Programm⸗ nummern an: Da waren Elfriede Scheur und Walter Muog, ein ſertöſes Tanzpaar vom Opern⸗ haus Köln mit etlichen Talenten, die vorzügliche Kölner Koloraturſängerin Henny Neumann; das Dabrowa⸗Trio mit leichtgeſchürzterem Tanze und Geſang, Marita Gründgens mit ihrem fa⸗ moſen Kinderſingſang und überhaupt beachtenswer⸗ ter Vortragskunſt, Fritz Neumann, der Humoriſt mit Tenor, der uns zum Refrainſingen und Schun⸗ keln brachte, und ſchließlich Bresgen und Haus⸗ mann, die ſich gemuſtert gaben und kölniſch ka⸗ lauerten. Alſo war es ein großartiges Programm, und viel Beifall brauſte. Aber als um 11 Uhr zum Tanzen geräumt wurde, da war man erſt richtig gut gelaunt, und ſehr ſtaunte man allerorten in den tanzverſtän⸗ digen jüngeren Kreiſen, daß man auch aus der Werks⸗ deere Familien-Abend Daimler-Benz im Nibelungenfaal Gründgens und Guſtav Jatoby kapelle ſo ausgezeichnete Tanzmuſiker herausgezogen hatte, die ſich wirklich hören laſſen konnten und un⸗ ermüdlich weitermachten. Hr, ie Konſulariſche Vertretung Aegyptens. Dem Königlich Aegyptiſchen Konſul in Berlin Haſſan Zaki iſt an Stelle des bisherigen Konſuls J. El⸗ Wahhaby unterm 6. November namens des Reiches das Exequatur erteilt worden. Zu ſeinem Amts⸗ bereich gehört auch das Land Baden. Schwer zu begreifen! dun bie Vieh machen, daß die meiſten Menſchen ſich wohl Morgens, aber nicht abends die Zähne putzen. Anſcheinend wiſſen vieſe noch nicht, daß die Zähne gerade während des Schlafes durch die Zerſetzung der Speiſereſte am meiſten gefährdet ſind. Deshalb ſollte die abendliche Zahnpflege mit Chlorodont jedem zur Selbſtverſtändlichkeit werden! Wer regel⸗ mäßig die Qualitäts⸗Zahnpaſte Chlorodont benutzt, hat immer blendend weiße Zähne und erhält ſie bis ins hohe Alter geſund. Verkehrsunglück in Luoͤwigshafen Ein Mannheimer getötet, ein Ludwigshafener ſchwer verletzt h Ludwigshafen, 18. November. Mittwoch vormittag gegen 11.35 Uhr ſuhr ein ſchweres Perſonenauto, von Maudach kommend, mit beträchtlicher Geſchwindigkeit die Maudacher Straße entlang durch die Gartenſtadt. Kurz vor der links abzweigenden Leiſtadter Straße verſuchte der Wagen⸗ lenker offenbar den vor ihm herfahrenden Kraftrad⸗ fahrer Willy Schaidt zu überholen, als dieſer gerade nach links in die Leiſtadter Straße einbiegen wollte, in der er zu Hauſe iſt. Der Kraftwagen erfaßte das Kraftrad mit dem Kühler und ſchleuderte es etwa 25 Meter weit auf die rechte Straßenſeite hinüber. Der Kraftwagen lenker verlor dabei die Gewalt über den Wagen, und dieſer fuhr etwa 20 Meter hinter der Straßen⸗ kreuzung links über die Gleiſe der Schmalſpurbahn und den linken Bürgerſteig ſowie den Raſenſtreifen hinweg, bis an den Gartenzaun. Dabei erfaßte der Wagen den vorſchriftsmäßig rechts fahrenden Rad⸗ fahrer Georg Gerber aus Mannheim und ſchleuderte ihn auf den Raſeuſtreifen. Der Kraftradfahrer Schaidt wurde ſofort in das nahe St. Marienkrankenhaus gebracht, wo er mit doppeltem Schädelbruch darniederliegt. Unmittelbar danach trug man auch den Radfahrer Gerber in das Krankenhaus. Er erlag jedoch auf dem Transport ſeinen ſchweren Verletzungen. Die Polizei war ſofort zur Stelle. Der getötete Georg Gerber iſt 48 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei er⸗ wachſenen Kindern. Die Schuldfrage wird noch unterſucht. ———ů—— Gut angezogen Wer einen Mantel aus Beſuch bei der Oe f Anzug, einen Hut, der hat das Gefühl unbedingter Sicher heit.— Einen Schnitt haben die Sachen, eine Verarbeitung, daß man ſtaunt. Und dabei nicht teuer. Gründe genug, den Drfaka Drutſches familien-faufhaus bomb fi. „Wis ds der De fakal“ der Sefaka trägt, ein Kleid, einen a k a nicht mehr zu berzoͤgern. Jeder Käufer kann gouf Wonsch die im Defaka-Zahlungsplan vorgesehenen Zah- lungserleichterungen in Anspruch nehmen. Mannheim P 5, 14 nden Planken Nummer 853 Mannheim war das Fiel Der Bahnverkehr am Bußtag Wenn auch, wie zu erwarten, am Bußtag und am Dienstag keine Sonderzüge fuhren, ſo war doch der Fernverkehr am Dienstag recht rege, und auch der Nahverkehr verlief lebhafter als ſonſt— ein Zeichen dafür, daß viele die Gelegenheit des Feier⸗ lages zum Beſuche von Verwandten oder Bekannten benutzten. Am Bußtag ſelbſt war der Geſamtverkehr ruhig, dagegen der Stadtbeſuch gut, ebenfalls ein Zeichen dafür, daß Feiertage die Bewohner un⸗ 10 ſerer Umgebung zu einem Ausflug nach Mannheim veraulaſſen. Eine neue Schmuckanlage entſteht Der große Raſenplatz am Friedrichsring zwiſchen Straßenbahnhalle und dem Bahnhof der Oberrheini⸗ ſchen wird, worauf wir ſchon einmal hinwieſen, gegen⸗ wärtig teilweiſe in Schmuckplätze umgewandelt. Der N dem Straßenbahndepot zu gelegene breitere ſt bereits angelegt, ſo daß man ſeine Geſtaltung tennen kann. Die Anlage iſt durch einen breiten eg zerlegt. Der hinter dem Weg liegende breite reifen erhält Baum⸗ und Sträucherſchmuck, wäh⸗ end der Teil vor dem Wege vornehmlich den Blu⸗ en vorbehalten bleibt. Auf dem Wege wird eine zahl Bänke aufgeſtellt. untere ſchmälere e Platzes wird gegenwärtig geſtaltet. Von ung eines Kinderſpielplatzes hat man ab⸗ hen müſſen, da bei dem hier herrſchenden ſtarken Verkehr die erforderliche Sicherheit nicht gegeben Das e Reichsgeſchichte 2 und Heldenlied im Rhein⸗ Neckarland Stadtarchivar Dr. Illert⸗Worms ſpricht in der Volksbildungsſtätte Harmonie, D 2, 6, am Freitag, 20. November, 20.15 Uhr, über dieſes war. Jetzt wird dafür ein ebenfalls von einem Weg durchſchnittener kleinerer Schmuckplatz angelegt. Sp iſt der Platz in einer Weiſe aufgeteilt, die ihm nicht nur ein weſentlich ſchöneres Ausſehen verleiht, ſondern auch die Verkehrsmöglichkeit verbeſſert und reichliche Sitzgelegenheit ſchafft. Bei dieſer Gelegen⸗ heit iſt auch der Verſuch erneuert worden, die ein⸗ f ge breite Klinkermauer des Straßenbahngebäu⸗ des durch Anpflanzung von Sträuchern den Blicken etwas zu verdecken, nachdem der frühere Verſuch, ſie mit einer Kletterpflanze zu überſpannen, fehlgeſchla⸗ gen war. In ſeiner neuen Form wird der Schmuck⸗ platz ſich in die großzügige Geſtaltung der Gegend am Neckar gut einfügen. zen„Finuiſche Graphik“ nicht verſäumen! Wir verweiſen nochmals auf die koſtbare Schau finniſcher Graphik, die im Schloßmuſeum gezeigt wird und nur bis zum 25. November noch geöffnet iſt. Wie wir bereits ausführlich in unſerer Beſprechung zum Ausdruck brachten, handelt es ſich um eine Aus⸗ ſtellung, die allein der räumlichen Entfernung wegen und, der damit verbundenen Schwierigkeiten eine Beſönderheit bedeutet, die ſich kein Kunſtlfebhaber entgehen laſſen ſoll, und die ein ganz beſonderes Intereſſe bei denjenigen erwecken muß, die ſich für die Kunſt des Nordens intereſſieren. ze Lebe geſund Deutſcher, denn eine vollkommene Geſundheit iſt und bleibt die Grundlage aller Lei⸗ ſtungen bis ins Alter. Dieſe Mahnung ſprach aus den zwei Vorträgen, die auf Veranlaſſung der Neu⸗ ſörm⸗Reformhäuſer, Herr Buchter im Wartburg⸗ hoſpiz hielt. Im Mittelpunkt ſtand die Frage der Geſundung zerrütteter Nerven durch entſprechende Ernährung. Der Redner wies auf die Erkrankungen hin, die ihre Urſache in einer Lebensführung und Ernährung haben, die der Natur widerſprechen. Die heutige Ernährung bezeichnete der Vortragende als einſeitig, ſtark überſäuernd und daher die Grund⸗ lage für vielerlei Krankheiten. Er machte wertvolle Ausführungen über den geſundheitlichen Wert von Hemüſe, Obſt, Getreide, Nüſſen uſw., wenn ſie rich⸗ tig zubereitet und mit paſſenden, dem jeweiligen Zu⸗ ſtand des Körpers Rechnung tragenden Ergänzungen als Nahrung genommen werden. In praktiſchen Vorführungen wurden dann die grundlegenden For⸗ derungen einer neuzeitlichen Küchenführung gezeigt, wobei Koſtproben den Beſuchern Gelegenheit gaben, ſich von der Schmackhaftigkeit und Güte der Speiſen zu überzeugen. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Aus DDA im Aufſtieg Jahreshauptverſammlung im„Liedertafel“-Saal Kraftwagenfü Am Dienstagabend hielt die Ortsgruppe Mannheim des DDA in der„Liedertafel“ ihre ordentliche Jahresverſammlung ab. Ortsgruppenführer Direktor Daege hieß die Anweſenden willkommen, in ihrer Mitte den Stell⸗ vertreter des Gauführers, Dr. Kleinſchmitt⸗ Schwetzingen. Der vom Ortsgruppenführer erſtattete Geſchäftsbericht über die Zeit vom 1, Oktober 1935 bis 30. September 1936 ließ erkennen, daß ſich der DDA C. in guter Vorwärtsentwicklung befindet. Wir entnehmen ihm das folgende. Das dritte Geſchäftsjahr der Ortsgruppe ſtand im Zeichen weiteren Aufſtiegs, vermehrter Veranſtaltungen und größeren Arbeits⸗ anfalls. Der Geſamtbeſtand an Mitgliedern betrug Ende September 1936 wiederum 666 Perſonen. Dret Mitglieder verlor die Ortsgruppe durch den Tod, und zwar Fritz Hieronymie Paul Steinborn und Dr. e. h. Wilhelm Vögele. Leider ſind noch nicht alle hieſigen DDA ⸗Mitglieder Mitglied der Orts⸗ gruppe, deren Beitragsſätze unter der Höchſtgrenze liegen und für Wehrmachtsangehörige um 50 v. H. ermäßigt ſind. Durch die Mannheimer Geſchäftsſtelle, die in ſol⸗ chem Umfang nur in wenigen größeren Orten in der DDAcC⸗Organiſation anzutreffen iſt, erhalten die Mitglieder alle Vorteile der Organiſation viel ſchneller. Die Arbeit der Geſchäftsſtelle war beſonders während der Reiſezeit außerordentlich umfangreich. Sie iſt offizielle Auskunfts⸗ ſtelle für Touriſtik des Del. Ihr Aus⸗ kunfts⸗ und Proſpektmaterial wurde bedeutend er⸗ weitert, ſo daß ſie in der Lage war, allen Anforde⸗ rungen im Hinblick auf die Zuſammenſtellung von Reiſerouten zu entſprechen. Die Touriſtikabteilung wurde in großem Maße von auswärtigen Mitglie⸗ dern und ſolchen, die in der Umgebung ihren Wohn⸗ ſitz haben, in Anſpruch genommen, Zahlreiche Aus⸗ künfte, Tourenvorſchläge uſw. wurden vielen Oly m⸗ piabeſuchern, die über Mannheim kamen, ge⸗ geben. Darunter befanden ſich ſehr viele Ame ri⸗ kaner und Engländer. Insgeſamt wurden 279 Touren mit über 216 000 Kilometer ausgearbeitet. Von der Triptikaus⸗ gabeſtelle wurden 150 Triptiks und 203 Carnets de Paſſages ausgeſtellt. Dieſe Zahlen ſind niedriger als im Vorfahr. Teils kommt das daher, daß in der Umgebung Mannheims nunmehr weitere Triptik⸗ ausgabeſtellen eingerichtet wurden, teils aber ergibt ſich das auch aus den Deviſenſchwierigkeiten. Es konnte die Wahrnehmung gemacht werden, daß be⸗ ſonders für Reiſen nach der Schweiz und Italien und in den letzten Monaten auch nach Oeſterreich Grenzſcheine angefordert wurden. -Ehrung Allerlei Veranſtaltungen Im vergangenen Geſchäftsjahr haben 12 ſport⸗ liche und geſellſchaftliche Veranſtaltungen ſtattgefun⸗ den ſowie acht Ausfahrten an Samstagabenden. Wir heben daraus hervor zwei Kriegsbeſchädigten⸗Aus⸗ fahrten, eine Wahlpropagandafahrt, die Fuchsjagd im April, an der erſtmals Soldaten der Wehrmacht teilnahmen, die Ballon⸗Verfolgung im Mai und die „feuchte“ Nachtorientierungsfahrt. Zur Hebung der Teilnahmefreudigkeit wurde eine Teilnahmewertung eingeführt. Die höchſte Punktzahl erreichten die Mitglieder Kñarl Breit⸗ ner(10897 Punkte) und Eduard Gerberich (10 082), die zuſammen mit drei weiteren Mitgliedern ein Ehrengeſchenk erhielten.— Auch an zahlreichen internationalen und nationalen Großveranſtaltungen des DDC hat eine größere Zahl aktiver Ortsgrup⸗ penmitglieder teilgenommen. Gute Aufnahme hat insbeſondere der techniſche Dienſt gefunden. Dieſe junge Neueinrichtung des DDA C mit ihrer koſtenloſen Fahrzeugunterſuchung hat ſich bis jetzt ſehr gut bewährt. gen und ſtäd⸗ tiſchen Behörden und dem KK war gut. Auch die Finanzlage iſt in Ordnung. Nach einem Hinweis auf die kommenden Veranſtaltungen ſchloß der Ortsgrup⸗ penführer ſeinen Bericht mit dem Appell, im kom⸗ menden Jahr noch ſtärker für den DDA und damit auch für die Beſtrebungen des Führers zu wirken. Sportwart Martin Kaſtner wies in ſeinem Bericht darauf hin, daß der Sportgeiſt der Mitglie⸗ der noch weiterer Entwicklung bedürfe. Mit der Verleſung des Berichtes Ortsgruppenſyndikus und einer Anſprache wird die Verſammlung beendet. Im Anſchluß daran nahm der Ortsgruppenführer die Ehrung verdienter Kraftwagenführer DDA C 2 des vor. Nach den Beſtimmungen des kann Kraftwagenführern, die mehr als fünf volle Dienſt⸗ jahre aufweiſen können, auf Vorſchlag ihres Arbeit⸗ gebers(der natürlich Mitglied des DDA ſein muß) als Auszeichnung die Armbinde mit DDAC⸗Emaille⸗ ſchild. in Kupfer⸗, Silber⸗ und Goldrand verliehen werden. Folgenden Kraftwagenführern konnte dieſe Ehrung zuteil werden: Bernhard Beck, Karl Völker, Karl Franz, Peter Reis, Friedrich Sauer, Hugo Funk, Heinrich Stoll, Philipp Dubois, Karl Böhm, Albert Löffler, Eugen Krenkler, Otto Peters, Kurt Hitzer, Otto König, Lud⸗ wig Stoffel, Wilhelm Balzer, Auguſt Späth, Otto Schön und Heinrich Traub. Ein kameradſchaftliches Beiſammenſein Mitglieder und Kraftwagenführer noch froher Geſelligkeit. vereinte lange zu 5 eee und nen die Bürgerſteuer Antwort auf allerlei Zweifelsfragen Seit Inkrafttreten der Bürgerſteuer, vor allem auch ſeit den Aenderungen im vorigen Jahre ſind manche Zweifelsfragen in der Praxis entſtanden. Mit einigen der wichtigſten dieſer Fragen befaßt ſich der letzte Runderlaß der Miniſter des Innern und der Finanzen zur Bürgerſteuer. 1. Notſtandsarbeiter und Bürgerſtener: In der Praxis waren verſchiedentlich Zweifel darüber entſtanden, ob Erwerbsloſe, die Notſtands⸗ arbeiten gegen Lohn verrichten, nicht dann Bürger⸗ ſteuer zu zahlen verpflichtet wären, wenn ihnen Famjlienzuſchläge oder Mietbeihilfen nicht vom Wohlfahrtsamt, ſondern vom Arbeitsamt gewährt werden.— Der Erlaß verneint dies, auch dann kommt Bürgerſteuer nicht in Frage. 2. Gemeinſame Beſteuerung der Ehegatten: Maßgebend für die gemeinſame Beſteuerung ſind die Verhältniſſe am Stichtag. Hierzu bemerkt der Erlaß u..: Die Vorſchrift, nach welcher der Haus⸗ haltsvorſtand zur Bürgerſteuer gemeinſam mit ſei⸗ nem Ehegatten herangezogen wird, wenn beide am Stichtag nicht dauernd getrennt lebten, findet daher nur Anwendung, wenn die Ehe bereits am Stichtag * Die Reichsbelriebsgemeinfthaft 10 rief. Große Kundgebung in der Kraftwagenhalle des Mannheimer Vahnbetriebs⸗ werkes Eine Rede des Leiters der Reichsbetriebsgemeinſchaft Die Reichsbetriebsgemeinſchaft 10 hatte am Dienstagabend in der Kraftwagenhalle des Bahnbetriebswerkes Mannheim Gefolgſchaftsmit⸗ glieder und Betriebsführer aus Energie. Verkehr und Verwaltung des Kreiſes Mannheim gu einer Großkundgebung verſammelt, in der der Lei⸗ ter der Reichsbetriebsgemeinſchaft 10 Pg. Georg Körner, Berlin, ſich grundſätzlich über das Ver⸗ hältnis von nationalſozialiſtiſcher Sozialpolitik zu dem einzelnen Schaffenden äußerte. Bei der Gründung der DA ſeien ſich viele im Ausland und Inland über den Sinn dieſer Orgaui⸗ ſation nicht im klaren geweſen und hätten angenom⸗ men, daß es ſich um nichts anderes als die alten Gewerkſchaften handele. Von dieſem Irrtum hätten ſie ſich wohl durch die bereits geleiſtete Arbeit der DA überzeugen laſſen. Die DAß habe die große Aufgabe, an den Stätten der Arbeit durch eine grundlegende ſoziale Umgeſtaltung eine wahre Gemeinſchaft aller Schafſenden herzuſtellen. Die Reichsbetriebsgemeinſchaften ſeien e eee een, Aus der Mannheimer NSW. Arbeit: Pflege unſeres Volksgutes Mütter und Kinder geſunden bei Lebensmut und Lebensfreude Jede Jahreszeit hat ihre Schönheit und Reize, das können am beſten die Volksgenoſſen beurteilen, die auch jetzt noch von der NSV. in Erholung ge⸗ ſchickt werden: Oft wirkt ſchon die in Ausſicht ſtehende Erholungszeit wahre Wunder; denn wir wiſſen, daß hier ſeeliſche Einflüſſe anitwirkend und mitbeſtimmend ſind. Wir freuen uns deshalb ſtels, wenn wir erleben dürfen, wie ſegenbringend ſich gerade die Erholungspflegearbeit der NSV. aus⸗ zuwirken vermag. Begleiten wir daher wieder eine Amzahl Mütter und Kinder auf ihrem Wege durch deutſches Land. Am 2. November kamen 2 Mütter ins„Kur⸗ haus Reinacher“ nach Mülben b. Eberbach und 6 nach dem Kniebis bei Freudenſtadt i. Schwarzwald, während unterm 3. November eine Frau nach Bad Mingolsheim und eine nach Bad Heringsdorf a. d. Oſtſee fuhren, an welchen Orten ſie vier Wochen verbleiben und ſich reſtlos der Erholung hingeben. 34 Mütter bezogen am gleichen Tage unſer örtli⸗ ches Müttererholungsheim in der Werderſtraße, wo ſie unter der bekannt trefflichen Betreuung unſerer Frau Heiniſch Wochen ſorgſamſter Pflege und ſeeli⸗ ſcher Aufrichtung erfahren. Der 7. November nahm ſich ſodann wieder der Jugend an, indem er 10 Mannheimer Buben in das Kindererholungsheim„Jagdhaus Bruckfelden“ in Salem a. Bodenſee verbrachte. 14 Frauen kamen am 9. November nach Gernsbach i. M. und 10 Frauen nach Marxzell i. Albtal. Gleichfalls am 9. Nov, wur⸗ den 12 Mannheimer Buben und Mädel für 5 Wochen in die Kreisgebiete Villingen, Donaueſchingen und Ueberlingen verbracht, mit denen zugleich ein Junge aus Lörrach zurückfuhr, der auf die Dauer von 4 Wochen in Oftersheim untergebracht war. 5 unſerer Kinder kehrten unterm 10. November aus Baden⸗ weiler zurück und eines aus Bad Rappenau, wo⸗ ſelbſt ſie ſich einer erfolgreichen fünfwöchigen Er⸗ holungskur unterzogen hatten. Am 11. November wurden wiederum 3 Mütter auf die Dauer von 4 Wochen nach Bad Mingolsheim entſandt, 9 Kinder kehrten am 13. November aus Donaueſchingen zu uns zurück und brachten ein Freiburger Kind mit, das ſich 4 Wochen lang in Feudenheim erholen ſoll. Nach vierwöchiger Erholungszeit verließen am 14. November 193 Kinder unſer kreiseigenes Kinderer⸗ holungsheim Sandtorf und 4 Kleinkinder im Alter bis zu 6 Jahren wurden nach dem Erholungsheim „Haus Eliſabeth“ in Badenweiler verbracht. Es verſteht ſich, daß alle Kinder auf der Fahrt zur Erholung wie auch von Erholung zurück ſtets in beſter Obhut ſtehen, ſo wie es ſich auch verſteht, daß alle Freiſtellen, die von der NSV. bean⸗ ſprucht werden auf völlige Zuverläſſigkeit hin ge⸗ prüft ſind. So bietet die Erholungspflege der NSV. die beſte Gewähr für eine einwandfreie Be⸗ handlung des ihr anvertrauten Volksgutes, die zum Ziele hat, Mütter und Kinder bei Lebens⸗ mut und Lebensfreude geſunden zu laſſen, um ſie als vollwertige Kameraden wieder der Gemeinſchaft zu ſchenken⸗ R. B. dazu beſtimmt, ihre Mitglieder zu betreuen und immer wieder auf die großen politiſchen Ziele aus⸗ zurichten. Die ſoziale Umgeſtaltung gehe von drei Vorausſetzungen weltanſchaulicher Art aus: dem Glauben an die biologiſche Einheit eines Volkes, an die Einheit des Betriebes, in dem alle Schaffenden zum geſchloſſenen Einſatz bereit ſein müſſen, und endlich an die Einheit innerhalb der deutſchen Ge⸗ meinden bis hinauf zu der geſamten Staatsverwal⸗ tung. Niemand könne heute mehr Wirtſchafts⸗ oder Sozialpolitik im luftleeren Raum betreiben. Sie gehörten zuſammen, und maßgebend ſei für ſie immer nur die allgemeine politiſche Entwicklung und ihre Deutſche Jugend! Meldet euch zum Reichs⸗ berufswettkampfe 1937 bei eurem Betriebs⸗ oder Ortsjugendwalter der DA! Erforderniſſe. Spezialkenntniſſe ſeien gut, Spezial⸗ leiſtung noch beſſer. Man müſſe ſie gemeinſchaftlich ausrichten auf die großen politiſchen Endziele eines Volkes überhaupt. Es müſſe eine höhere Ebene des Arbeitsein⸗ ſatzes erreicht werden, als die der Frage nach dem Gewinn oder der Lohntüte. Um dieſe zu erreichen, ſei die„Leipziger Vereini⸗ gung“ zuſtandegekommen, die eine innige Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen gewerblicher Wirtſchaft und der DAF als Grundlage habe. Sozialpolitik dürfe ihre Ziele daher auch nicht von dem einzelnen abhängig machen. Sie ſei erſt dann fruchtbar, wenn ſie immer das Wohl der Ge⸗ meinſchaft im Auge habe. Das ſolle nicht heißen, daß der einzelne in ſeinen Sorgen und Nöten über⸗ ſehen werden ſolle, ſondern daß auch Hie Staats⸗ politik beim Aufbau einer ſoziologiſchen Struktur einbezogen werden müſſe, auch die bio logiſche Staatspolitik. Bei der Löſung von Einzelfragen käme noch hinzu, daß eines nom anderen abhängig wäre und daß man daher nicht willkürlich vielleicht berechtigten Wünſchen nachgeben dürfe, denn auf drei Grundpfeiler könne die heutige Wirtſchaft nicht ver⸗ gichten, wenn ſie ihre große Aufgabe erfüllen ſolle: auf feſte Löhne, feſte Ppeiſe und feſte Währung. Ueber das Verhältnis von DA und öffentlichen Betrieben äußerte Körner, daß die DA niemals fremd gegenüber dieſen Betrieben ſei. Das wäre auch ſinnlos und würde allen Abſichten entgegen⸗ laufen, denn alle zögen doch an einem Strang, jeder arbeite doch für ein und denſelben Staat. Abſchlie⸗ ßend ſprach Pg. Körner über allgemein weltanſchau⸗ liche Fragen. Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter Sohns Karls⸗ ruhe, der auch zu Beginn den Redner und die zahl⸗ reichen Volksgenoſſen, unter ihnen auch Oberbürger⸗ meiſter Renninger, begrüßt hatte, dankte zum Schluß Pg. Körner für ſeine aufſchlußreiche Rede. Unter den Klängen der Straßenbahnkapelle und eines HJ⸗ Spielmannszuges erfolgte dann der feierliche Aus⸗ marſch der Fahnen aus der feſtlich geſchmückten Halle. beſtand. Haben die Ehegatten das zuſammenzurech⸗ nende Einkommen vor der Eheſchließung erzielt, ſo entſpricht es der Billigkeit, daß bei der gemeinſamen Heranziehung nicht mehr Bürgerſteuer erhoben wird, als wenn jeder Ehegatte für ſich zur Bürger⸗ ſteuer herangezogen worden wäre. Iſt die Ehe nach dem Stichtag geſchloſſen worden, ſo ſind die Ehegatten jeder für ſich zur Bürgerſteuer heranzu⸗ ziehen. 3. Die Bürgerſteuer der Witwe: Hier klärt der Erlaß folgende praktiſche Streit⸗ frage: Eine Witwe hat für ihre Perſon nach dem Ableben des Ehemannes im Erhebungsjahr nur die nach dem Sterbetag fällig werdenden Teilbeträge 1 8 Der Nut für vornehmen geschmack Dippel Nachf. x. Fieiner D 2, 6 planken(Hermonſe) der Bürgerſteuer zu entrichten. Bemeſſungsgrund⸗ lage iſt dabei das Einkommen, das die Witwe ſelbſt nach dem Sterbetag vorausſichtlich im Erhebungs⸗ jahr erzielen wird. Entſprechend iſt in den beiden nächſten Erhebungsjahren zu verfahren. Eine Her⸗ anziehung der Witwe zur Bürgerſteuer nach dem Vermögen iſt für das Sterbejahr des Ehemanns ausgeſchloſſen. 4. Lohnabrechnung und Bürgerſtenerabführung: Hierzu hat der Erlaß eine für die Arbeitgeber entgegenkommende Anordnung getroffen. Es heißt darin: In letzter Zeit iſt eine größere Anzahl von Arbeitgeberbetrieben dazu übergegangen, ihren Ar⸗ beitnehmern Lohnabrechnungen ſtatt wie bisher wöchentlich, für längere Zeiträume bis zu einem Monat zu erteilen und bis zu Lohnabrechnung wöchentliche Abſchlagszahlungen zu leiſten. In ſol⸗ chen Fällen beſtehen keine Bedenken, den Lohnab⸗ rechnungszeitraum als Lohnzahlungszeitraum im Sinn des§ 15 Abſ. 1 Ziffer 2 BSt DO. anzuſehen und dementſprechend nach Buchſtabe a) gad. die Abführung der Bürgerſteuer in zwölf Teilbeträgen am 10. der Monate Januar bis Dezember anzuer⸗ kennen. Arbeitstagung der hirnverletzten Kriegsbeſchädigten In den Germaniaſälen verſammelten ſich die An⸗ gehörigen der Ortsgruppe Mannheim⸗Heidelberg des Bundes hirnverletzter Krieger zu einer Neuregelung der Organiſation betreffenden Tagung. Ortsgruß⸗ penobmann Heller gab nach Begrüßung der zahl⸗ reichen Anweſenden, der Behörden⸗ und Parteiver⸗ treter und nach ehrendem Gedenken der Gefallenen den Zweck der durch die Angliederung der hirnper⸗ letzten Kriegsbeſchädigten an die Nationalſozialiſti⸗ ſche Kriegsopferverſorgung notwendig gewordenen Tagung bekannt. Ueber die perſönliche Lebensweiſe der hirnver⸗ letzten Krieger gab Dr Schmid t⸗Gengenbach be⸗ achtenswerte ärztliche Ratſchläge. Maßhalten in allen Lebens bedingungen, insbeſondere im Eſſen und Trinken, ſei erſtes Erfordernis. Reizloſe, leicht ver⸗ dauliche Koſt müſſe Hand in Hand gehen mit der Ablehnung des Alkoholgenuſſes und jeglicher Ueber⸗ anſtrengung der körperlichen und geiſtigen Kräfte. Eine große Rolle im Wohlbefinden des Hirnverletz⸗ ten ſpielt deſſen ſeeliſche Verfaſſung. Mit unbeug⸗ ſamem Willen müſſe er jede durch Aerger oder ähn⸗ liche Urſachen ſich bemerkbar machende nervöſe, zu Ausfällen gegen andere führende Aufwallung im Keime erſticken. Das Führen von Kraftfahrzeugen jeder Art durch Hirnverletzte muß unterbleiben. Er muß ſich eine Haltung des Wohlwollens gegenüber der Allgemeinheit anerziehen. Sie wird ihm eine Quelle der Kraft und Klarheit ſein und ſein ſeell⸗ ſches Gleichgewicht bewahren.. Inſpektor Held verbreitete ſich eingehend über die Neuregelung der Fürſorge, die eine einheitliche Betreuung aller Kriegsbeſchädigten einſchließlich der Hirnverletzten vorſieht. Der Vertreter der Gan⸗ amtsleitung brachte deren Grüße und deine Freude über die im Bezirk 1 und 3 herrſchende vor⸗ bildliche Kameradſchaft zum Ausdruck. Abteilungs⸗ leiter Flüge von der Hauptfürſorgeſtelle Karls⸗ ruhe hielt eine Rückſchau über die Entwicklung der Organiſation, die von 180 Kameraden im Landes verband Baden bei der Gründung ſich auf gegen wärtig 1200 erweitert habe, ohne Württemberg und Hohenzollern mit einer noch höheren Anzahl. Aus den weiteren Ausführungen ging herybr, daß auch nach der Neuregelung die Intereſſen der hirnvei⸗ letzten Krſegsbeſchädigten von den leitenden Stellen mit aller Energie gewahrt und gefördert werden, * 2 L N R 2 „ eo e SS. o Mr. Berkers Skandalgeschäfte: gie Cangotexlaaut aug dle Hanlëtẽ- ᷓliline Besuch in einer amerikanischen BurlesKk ShOW Neuyork, im November. „Warum ſoll ich mit ſauren Gurken Handeln, wenn ich mit Mörderinnen beſſere Geſchäfte machen kaun?“ Dieſes Wort kennzeichnet am beſten jenen. Mann, der in den Vereinigten Staaten die ſoge⸗ nannte Burleſk⸗Show eine Art des Varietés, wie ſie in Europa glücklicherweiſe unbekannt iſt, beherrſcht. Es handelt ſich um Mr. John Berker, dem„Agenten für beſondere Senſationen“, der all jenen zweifelhaften Damen, die irgendwie im Mittelpunkt von Kriminaltragödien oder Skandal⸗ prozeſſen ſtanden, eine Möglichkeit gibt, aus ihren Erlebniſſen durch öffentliches Auftreten Geld zu machen. Der Mann, der den Mörder des Lindberghbabys zur Strecke brachte, die Frau, die Fünflinge gebo⸗ zen hat, die gequälte Gattin, die ihren brutalen Ehemann erſchoß, die Lieblingsfrau des hingerichte⸗ ten Gangſters, die Eiſenbahnräuberin, die ihre Strafe verbüßt hat, die Exgattin des Filmſtars, die den Mittelpunkt eines großen Scheidungsprozeſſes bildete, das junge Mädchen, das von Banditen ent⸗ führt wurde— alle dieſe Geſtalten werden unter dem Begriff„Burleſk⸗Show“ vereinigt und in das Licht der Varieté-Scheinwerfer geſtellt. Das Girl, das den Millionär wegen eines ge⸗ rochenen Heiratsverſprechens verklagte. weiß, daß es ſich nur an Mr. Berker zu wenden hat, um einer kurzen glänzenden Bühnenkarriere ſicher zu ſein. Und die zarte Dame, die ihren Mann., einen notori⸗ ſchen Trunkenbold, mit fünf Repolverſchüſſen nie⸗ derknallte, findet am Tage ihrer Freiſprechung(oder ihrer Verurteilung) ein Telegramm des Agenten por, in dem ihr eine ſofortige Gaſtſpielreiſe durch USA angeboten wird. Dieſe abſonderlichen„Künſt⸗ ler“ üben auf das große Publikum eine weit grö⸗ ßere Anziehungskraft aus, als Artiſten von Rang und Können. Das Bankkonto des ſmarten— man könnte auch ſagen: ſkrupelloſen— Herrn Berker be⸗ weiſt die Richtigkeit ſeiner Einſchätzung der amerika⸗ niſchen Volksſeele. „Als erſte Nummer ſehen Sie Marion Niberts“ Statten wir einmal einer der größten Burlesk⸗ Shows von Neuyork einen Beſuch ab. Ein gewalti⸗ ger kitſchiger Saal mit goldgelb⸗grünen Tapeten, kotbefrackten Portiers und kurzgeſchürzten Girls, die Programme verkaufen. Ein Jazzgorcheſter in Phantaſtieuniſormen. Das Haus iſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Der Anſager tritt vor den Vor⸗ hang.„Als erſte Nummer ſehen Sie Ma⸗ rion Niberts. Sie erſchoß ihren Mann mit einer ſelbſtkonſtruierten Luftpiſtole. Die Waffe, deren tödliche Durchſchlagskraft Sie ſofort überprü⸗ fen werden können erregte das Erſtaunen aller Sach⸗ herſtändigen. In der erſten Inſtanz zum Tode ver⸗ urteilt, gelang es ihr, ihren Freiſpruch in zweiter Inſtanz zu erreichen. Ihr Verteidiger war der be⸗ kannte Anwalt Mr. Kenvon. Damen. die viel⸗ leicht in nächſter Zeit eine kleine Auseinanderſetzung mit ihrem Gemahl haben werden, notieren ſich ſeine Abreſſe.“ Brauſendes Gelächter über dieſen hervor⸗ ragenden„Witz“. Dann erſcheint eine ſchwarzgelockte Dame mit einem langen Abendkleid im roten Licht des Schein⸗ werfers. Sie hält ein klobiges langläufiges Schieß⸗ eiſen in der Hand, ein Mittelding zwiſchen Revolver und Maſchinengewehr. Liebenswürdig lächelnd, ſpannt ſie den Lufthebel, legt an— der Metallbolzen hat ein zolldickes Hartholzbrett durchſchlagen. Mit der gleichen Waffe hat ſie ihren Mann ins Jenſeits befördert.„Marion wird Ihnen ihre Eindrücke ſchildern“, verkündet der Anſager,„als das Todes⸗ urteil verkündet wurde“. Mit kreiſchender Stimme beginnt die merkwürdige Darſtellerin ihre„Leidensgeſchichte“ zu erzählen. In grellſten Farben malt ſie ihr häusliches Martyrium. Sie reißt ſich das Kleid vom Leib, um zu zeigen, wie ſie ihr Mann, der ſchändliche Trunkenbold, mißhan⸗ delt hat. Steht in einem Pyjama vor dem hingeriſ⸗ ſenen Publikum, beginnt plötzlich zu ſteppen und mit einer elenden Stimme ein Lied zu ſingen, in dem verkündet wird, daß die amerikaniſchen Frauen nicht die Sklavinnen ihrer Männer ſind. Brauſender Bei⸗ fall— die„Künſtlerin“ zerdrückt ein paar falſche Tränen und empfiehlt ſich. Dem Beſucher, der dies zum erſten Male erlebt, ſträuben ſich die Haare ob all dieſer Un möglichkeiten. Revue der Geſchmackloſigkeiten In dieſem Stil geht der Abend weiter. In ähn⸗ licher Weiſe trat einſt hier Anna Sage auf, die Frau, die den Gangſter John Dillinger zur Strecke brachte. Sie tanzte mit wippenden Schrit⸗ ten und erklärte dem Publikum, dieſer Tanz ſei es geweſen, den Dillinger beſonders geliebt habe. Und nun ſteht hier eine philippiniſche Prinzeſ⸗ ſän, die auf den Händen tanzen kann und überdies von ſich behauptet, die erſte Frau des Schriftſtellers Upton Sinclair geweſen zu ſein, wobei ſie allerlei unintereſſante„Geheimniſſe“ aus dieſer Ehe erzählt. Es folgt Kiki Mac Milan, die„nachgewieſen erſte Eiſenbahnräuberin der Vereinigten Staaten“, die vor acht Jahren einen Expreßzug mit einer Bande ihr ergebener Männer überfiel. Sie hat ihre Strafe abgeſeſſen— nun braucht ſie nicht mehr Raub⸗ überfälle ausführen, die„Gloriole“ ihres Aben⸗ teuers umſtrahlt ſie auf der Bühne und das Pu⸗ blikum ſcheint wahrhaftig ergriffen, wenn das pur⸗ purrote Mädchen dort oben verſichert:„Ich trete nur auf, um eine lebende Warnung zu ſein für alle jene romantiſchen Mädchen, die in Gefahr ſind, auf eine ſchiefe Ebene zu kommen und mit den Geſetzen in Konflikt zu geraten. Ich bereue meine Tat von Her⸗ zen und will mein Leben in den Dienſt der Aufklä⸗ rung ſtellen“. Warum ſie allerdings einen Bade⸗ anzug trägt und bei ihren Tanzverſuchen ihre Beine freimütig zur Schau ſtellt, begründet ſie nicht näher. N Ueber 100 weibliche Banditen und Figuren aus Senſationsprozeſſen hat der famoſe Herr Berker den Amerikanern bis heute ſchon gezeigt. Er ließ Chaplins erſte Frau über die Bühne tanzen und das Girl, das den Millionär Jenkins ins Gefäng⸗ nig brachte. Mögen manche„Rückſtändige“ auf die Regeln des guten Geſchmacks pochen— Mr. Ber⸗ ker pocht auf die vollen Häuſer, die er mit ſeinen Attraktionen erzielt. 2b. Zurückhaltend Der Sepp iſt ein Bummler, der bisher ohne viel Arbeit ausgekommen iſt. Als ſie jedoch im Dorf im Oberbayeriſchen ein Fremdenhotel bauen, begibt er ſich zum Maurerpolier und bittet um Arbeit. 8 1 ä Zum Schiffszuſammenſtoß auf der Themſe Der beſchädigte Dampfer Das Herzogspaar von Glouceſter empfüngt die Paläſtina⸗Truppen Der Herzog und die Herzogin von Glouceſter ver⸗ laſſen die„Somerſetſhire“ im Hafen von Southamp⸗ ton, auf der ſie Soldaten, die von Paläſting zurück⸗ kehrten, begrüßten.(Weltbild,.) Der Polier meint, daß er keinen Arbeiter brau⸗ chen könne, die Arbeit reiche gerade für ſeine Leute aus. Aber der Sepp erwidert: „Na, dös biſſel, was i ſchaff, dös werd den andern koan Abbruch net tun!“ „Weſtburn“, der mit dem deutſchen zuſammenſtieß. Motorſchiff„Python“ bei Grayeſend (Preſſephoto,.) Rooſevelt— ein glücklicher Großvater Präſident Rooſevelt mit ſeiner Enkelin Kate Rooſevelt. Sie iſt acht Monate alt. (Preſſephoto,.) Has Al, Cms Hell, SAD ENS SEI OAHRHHUNMDENHEN DS HEIIBAD DER WMI Der alte Klavierſpieler/ von Ares Bareſel Als wir Kinder waren, nahm uns der junge, lang aufgeſchoſſene Mann aus unſerem Hauſe eines Nachmittags mit in die kleine Gartenwirtſchaft draußen vor der Stadt. Am Eingang hing ein Schild: Kinematographentheater. Wir durften auf Gartenſtühlen im Saale Platz nehmen und ſtarr⸗ ten neugierig auf die Leinwand, die uns gegenüber ausgeſpannt war, und mit der es eine beſondere Bewandtnis haben ſollte. Als es draußen dunkelte, erſchien auf der Leinwand eine flimmernde Schrift: Alarm bei der Feuerwehr. Wir ſahen ſtaunend auf die beweglichen Bilder, wie die Feuerwehrleute aus dem Bett ſprangen und an langen Stangen her⸗ unterrutſchten, wie die Pferde beinahe von ſelbſt unter die bereitgehangenen Geſchirre liefen. Dann brauſte oͤße große Spritze, von vier galoppierenden Pferden gezogen, durch die Straßen. Und die Mu⸗ ſik begann Wir ſahen, uns zur Seite biegend, hinter die ſpaniſche Wand in der Saalecke, wo unſer Freund und Hausgenoſſe vorhin verſchwunden war. Er ſaß 9505 vor einem Klavier und ſpielte. Er hatte keine Roten, aber er ſpielte herrlich, dünkte uns, und zumer paßte ſeine Muſik zu den Bildern, die auf der Leinwand gezeigt wurden. Der Atem ſtockte Alls, als die Pferde durch die Straßen raſten und unſer Freund eine ſo wilde Muſik dazu machte. Noth erſtaunlicher wurde die Kunſtfertigkeit des Klavierſpielers, als jetzt ein luſtiger Film folgte: Jrichen lernt Radfahren. Während der dreiſte, doch höchſt ungeſchickte Knabe auf der Leinwand in die zum Verkauf aufgestellten Schüſſeln und Töpfe einer 5 arktfrau hineinfuhr, unter Lachen und Schreien er Zuſchauer im Saale, war unſer Freund mit der techten Hand alte Gaſthausteller und henkelloſe Taſſen klirrend zu Boden, während die andere Hand zümer weiter luſtige Weiſen auf dem Klavier ſpielte. Ja, als das ungeſtüme Fritzchen ſchließlich mit ſei⸗ nem Fahrrad im Baſſin des Springbrunnens lan⸗ dete entleerte der junge Mann hinter ſeiner ſpani⸗ ſchen Wand ganze Waſſereimer in eine bereitgeſtellte Wanne, ohne ſeine muſtkaliſche Malerei am Klavier um mindeſten zu unterbrechen. Wie unnachahmlich, unerſetzlich und wichtig die Kunſt unſeres Freundes war, merkten wir bald darauf, als wir einmal ohne ihn die Vorſtellung be⸗ ſuchen mußten, denn er war plötzlich erkrankt. Die Veranſtalter mußten ſich ohne Muſik behelfen. Aber es fröſtelte uns, als wir die Schemen auf der Lein⸗ wand lautlos ſich bewegen ſahen, ohne daß unſere Ohren etwas anderes als das leiſe Surren des Ap⸗ parates hinten im Saal vernommen hätten. Alle Lu⸗ ſtigkeit, und noch mehr die Traurigkeit, war mit einem Male von der Leinwand verſchwunden. Die Geſtalten ſchienen uns auf einem fernen Stern zu agieren, gingen uns nichts an. Wir ahnten, welch eine Mucht die Muſik, und ſei ſie noch ſo dürftig, auf das menſchliche Gemüt und die Vorſtellungskraft hat. Als unſer Freund geneſen war, wurde er ein be⸗ rühmter Mann. Man bezahlte ſeine unentbehrliche Kunſt jetzt ſehr angemeſſen, und in dem ſchönen neuen Lichtſpielhaus, das man bald darauf mitten in der Stadt errichtete, wurde ihm ein herrlicher Flügel hingeſtellt. Er war glücklich und ſtolz zu⸗ gleich. Aber ſein Glück hielt nicht lange an. Als das Theater abermals vergrößert werden mußte, brauchte man eine ganze Muſikkapelle, um den er⸗ weiterten Saal mit Tönen zu füllen. Unſer Freund, der keine Noten kannte, durfte nur noch in den Pau⸗ ſſen ſpielen, wenn ſich die Kapelle erholte. Er be⸗ gleitete die Kulturfilme, die dann liefen, und ließ ſeine alten, rauſchenden Klavierakkorde erklingen, wenn die Waſſerfälle über den Berghang ſtürzten. Es war doch nur noch eine Art Gnadenbrot, ſo bald ſchon nach ſeinem eben beginnenden Ruhme. Jetzt, nach Jahren, haben wir unſeren alten Freund wieder aufgeſucht. Es geht ihm nicht ſehr gut. Als der Tonfilm kam, war es vorbei mit ſeiner Kunſt. Er ſpielt nun zu Hochzeiten, zum Tanz; aber es gelingt ihm ſchlecht, er kann nicht richtig im Takte ſpielen, nachdem er ſo viele rauſchende Waſſer⸗ fälle auf dem Klavier begleitet hat. Er redet auch nicht gern davon. Er ſtieht ein bißchen wehmütig aus, aber der große ſchwarze Schlapphut ſitzt ihm immer noch majeſtätiſch auf den grau gewordenen Haaren. Denn er weiß, was er einſtmals bedeutet hat, und daß er in Wahrheit die Seele des ſtummen, nur leiſe ſchnurrenden Leinwandbildes war. Die Zeit iſt ihm davongelaufen. In ſeiner Ju⸗ gend war er ein kühner Neuerer, ein Moderner, einer der vorurteilslos mit der Zeit ging, während die anderen noch die Achſeln zuckten. Aber der menſchliche Erfindungsgeiſt war ſchneller und hat ihn umd ſeine Kunſt längſt überholt. Eine Schubert-Feierſtunde der Chor vereinigung Ludwigshafen Dem Schöpfer des modernen Liedes, Franz Schu⸗ bert, war eine Feierſtunde geweiht, die die Chorver⸗ einigung Ludwigshafen geſtaltete. Armin Knabs „Deutſcher Morgen“, ein achtſtimmiger Chor, ſtand an der Spitze der Vortragsfolge. Hans Forth ſprach einführende Worte über Franz Schubert. Er begann mit grundſützlichen Erwägungen und bedau⸗ erte, daß der Widerhall der Kammermuſik in der Oeffentlichkeit nachlaſſe, obwohl ſie ein Maßſtab muſi⸗ kaliſcher Kultur iſt. Beethoven ſagte von Schubert: „Wahrlich, hier lebt der göttliche Funke!“ Seine Klangſchöyfungen ſtrahlen wirkſam herüber in unſere Tage. Seine Inſtrumentalwerke ſind ebenſo bedeu⸗ tend wie feine Lieder. Als praktiſcher Beleg der theo⸗ retiſchen Ausführungen beſcherte die Vortragsfolge abwechſelnd die beiden Klavier⸗Trios, je zwei Män⸗ ner⸗ und gemiſchte Chöre, teils a cappella, teils von Rolf Schickle gewandt und ſicher am Klavier be⸗ gleitet. Das Mannheimer Kötſcher⸗Trio(Ehe⸗ paar Kötſcher und Konzertmeiſter Sauer) vermit⸗ telten ausgereifte Kammermuſik. Als Soloklarinet⸗ tiſt im„Hirt auf dem Felſen“ war Karl Marx vom Saarpfalz⸗Orcheſter verpflichtet. Beſonders er⸗ freulich war die Bekanntſchaft mit der Sopraniſtin Marianne Keiler ⸗ Mannheim die allein ſchon mit der köſtlich begleiteten„Forelle“ ihre Begabung als Schubertlieder⸗Sängerin bewies. Der Vereinschor ſang anerkennenswert zart und innig, zurückhaltend und gepflegt die von Romantik durchwehten Chorwerke Schuberts. Muſikdirektor Albert Guggenbühler⸗Maunheim erwies ſich als Programmgeſtalter und Chorleiter von beacht⸗ lichem Können und Geſchmack⸗ 1* In Erwartung der Londoner Philharmoniker Thomas Beecham morgen in Mannheims Mauern Die Londoner Philharmoniker treffen am Doy⸗ nerstag um 10.33 Uhr in Heidelberg ein. In Mannheim kommen ſie mit Omnibuſſen gegen 13 Uhr im Parkhotel an. Anſchließend Mittageſſen und Rundfahrt durch Mannheim. 16.30 Uhr fahren die engliſchen Gäſte nach Ludwigshafen hin⸗ über, wo um 16.40 Uhr ein offizieller Emp⸗ fang durch die Stadt im Feierabendhaus ſtattfindet. Donnerstag abend 20 Uhr beginnt das Konzert in Ludwigshafen. Anſchließend wird das Orcheſter bet der JG. zu Gaſt ſein. 5 Dr. Wilhelm Buſchkötter geht nach Stuttgart. Wie die Reichs rundfunkgeſellſchaft mitteilt, iſt der langjährige Kapellmeiſter des Reichsſenders Köln, Dr. Wilhelm Buſchkötter, als erſter Di⸗ rigent an den Reichsſender Stuttgart berufen worden. Mit Dr. Buſchkötter ver⸗ läßt ein veröſenter Künſtler ſeinen bisherigen Wir⸗ kungskreis. Gründung, Aufbau und Schulung des Kölner Rundſunkorcheſters ſind ſein Werk. Mit dieſem Klangkörper war er während eines Dezen⸗ niums ein tatkräftiger und zielbewußter Pionier deutſcher Kultur in der weſtlichen Grenzmark. Dr. Buſchkötter, der dienſtälteſte aller deutſchen Rund⸗ funkdirigenten(vor ſeiner volle zehn Jahre wäh⸗ renden Kölner Tätigkeit war er bereits im Ber⸗ liner Rundfunk beſchäftigt) erhält damit den Auf⸗ trag, dem ſeit dem Herbſt 1935 erfolgten Fortgang Ferdinand Droſts verwaiſten Stuttgarter Rund⸗ funkorcheſter ein neuer Leiter zu ſein. „Arbeit und Wehr“. Die langjährig dienenden Sol⸗ daten werden vor ihrer Rückkehr in das Berufsleben praktiſch geſchult. Dieſe Aufgaben erfüllen die Heeres⸗ fachſchulen. Ueber die e die Organiſation dieſer Heeresfachſchulen berichtet der Fachbearbeiter im Reichs⸗ kriegsminiſterium, Miniſterialrat Dr. Beyer, in Wort und Bild im neueſten Heft der bekannten Illuſtrierten für dais beutſche Volk„Arbeit und Wehr“ Nr. 46. Reichs bahndirektor, Geheimrat Dr. Schaper ſchreibt über das Entſtehen der großen Reichsautobahnbrücken über die Oder bei Stettin. Beſonders bemerkenswert in dieſem Heft iſt der umfangreiche aktuelle Bildteil. Nummer 534 Donnerstag, 19. November 1928 — In Kopenhagen iſt eine Verſicherungsgeſellſchaft gegründet worden, die ſich großen Zuſpruchs er⸗ ſreut. Jede nicht verheiratete Frau kann ſich gegen Eheloſigkeit verſichern. Allerdings nur bis zu einem gewiſſen Alter, etwa bis zum 40. Jahre. Die Ver⸗ ſicherte zahlt bis dahin eine beſtimmte Prämie. Hei⸗ ratet ſie vor Erreichung der Altersgrenze, ſo fällt der eingezahlte Betrag an die Verſicherung. Kriegt ſie jedoch keinen Mann und bleibt ledig, dann erhält ſie von der Verſicherung die vereinbarte Geldſumme, mit der ſie einen beſcheidenen Erwerb ergreifen oder noch etwas warten kann, indem ſie weiter einzahlt. Aber das„Weiterwarten“ hat einen Haken. Die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft iſt nämlich der Meinung, daß die Heiratsausſichten nach dem 40. Jahr nicht mehr ſehr günſtig ſind. Daher hat ſie die weiteren Prä⸗ mien„aſtronomiſch“ erhöht, ſo daß die Betreffenden vor Schreck das Ledigbleiben vorziehen. ** — Für wenig mehr als 20 Mark kaufte Col. W. Fower, der Leiter der Kunſtgalerie von Tunbridge Wells(England), ein Oelgemälde auf einer Verſtei⸗ gerung, das der Verkaufskatalog als„Porträt eines Mannes mit Halskrauſe“ bezeichnete. Das Gemälde hatte in Calverly Houſe, der früheren Reſidenz der Herzogin von Kent(Mutter der Königin Victoria) in einem dunklen Korridor unbeachtet gehangen. Der Käufer erkannte aber, daß es ſich um einen hollän⸗ diſchen Meiſter oder mindeſtens um eine ſehr gute Kopie handeln mußte. Er veinigte das Bild ſorgfäl⸗ tig von einer dicken Staub⸗ und Firnisſchicht, und nun ſtellte ſich plötzlich heraus, daß es in Wirklich⸗ keit ein echter van Dyck war, deſſen Wert in die Zehntauſende geht. * — Wie aus Waſhington berichtet wird, ergibt ſich aus der Steuerſtatiſtik, die am 1. Juli abgeſchloſſen wurde, daß die Geſamtzahl der Bevölkerung der Ver⸗ einigten Staaten zu dieſer Zeit 128 429 000 beträgt. Dieſe Zahl ergibt gegenüber der von 1930 eine Zu⸗ nahme um 5 654000. Da die Einwanderung in den letzten Jahren ſich nicht über den Durchſchnitt er⸗ hoben hat und nur 8044 neue Bürger brachte, ſo iſt dieſe Zunahme nur durch den Ueberſchuß der Ge⸗ burten über die Todesfälle hervorgerufen, der jähr⸗ lich 899 956 betrug. Wenn die Zahlen auch befriedi⸗ gend erſcheinen, ſo bedeuten ſie oͤbch eine Abnahme im Wachstum der Bevölkerung. In dem Jahrzehnt von 1920 bis 1930 hatte die Zunahme 17 Millionen betragen, während man von 1930 bis 1940, wenn die Entwicklung ebenſo weitergeht wie in den letzten fünf Jahren, nur auf einen Zuwachs von 10 Millionen rechnen kann. * — Dieſer Tage iſt der mölltonſte Beſucher in dem Städtchen Callander in der Provinz Ontario erſchie⸗ nen, um die berühmten kanadiſchen Fünflinge zu beſichtigen. Niemals iſt ein Ort in ähnlicher Weiſe weltberühmt geworden wie Callander, einſt ein klei⸗ nes, einſames Städtchen in der kanadiſchen Provinz Ontario, heute ein großer Mittelpunkt des ameri⸗ kaniſchen Reiſeverkehrs. Callander iſt das Mekka der amerikaniſchen Reiſenden geworden, in dem Lu⸗ xushotels und Bars aus dem Boden wuchſen, Kino⸗ paläſte und Kaffeehäuſer entſtanden, und ſpiegelglatte Autoſtraßen angelegt wurden, auf denen Cooks Om⸗ nibuſſe heranrollen, um einer neugierigen Menge die fünf ſtrammen Kinder zu zeigen, die, an einem Tage und von einer Mutter zur Welt gebracht, hier das Licht der Erde erblickten. Nun laufen die kana⸗ diſchen Fünflinge, dieſe unerſchöpfliche Weltſenſa⸗ tion, ſchon auf ihren unbeholfenen Beinchen durch das Dafoe⸗Hoſpital, das für ſie erbaut wurde, und wundern ſich über dieſe tauſend und aber tauſend „Negelung der Verdauung erreicht man auf angenehme Weiſe durch die be⸗ wührten Ebus- Pillen. V.— i. Apofhek. Sie beſei⸗ tigen Darmträgheit, wirken mild aber zuverläſſig! Neue Mannheimer Zeitung Menſchen, die täglich von weit her kommen, um ſie zu beſichtigen. Wegweiſer und Reklametafeln zeigen den Autokolonnen den Weg. Aber man darf nicht glauben, daß jeder der Schauluſtigen ſo einfach in das Hoſpital eindringen kann, um die Fünflinge an⸗ zuſehen. Eine große Uhr über dem Heim zeigt an, wann die nächſte„Schau“ ſtattfindet, und bis dahin muß man geduldig, zu Dreierreihen geordnet, an⸗ ſtehen, bis man das Weltwunder erlebt. Und auch dann kann nan, wenn die Tore geöffnet werden, nur einen kurzen Blick auf die fünf entzückenden kleinen Mädchen werfen, die hinter einer Glas⸗ ſcheibe munter ſpielen, an der das Publikum lang⸗ ſam vorüberzieht. Für dieſe zwei Minuten macht man tauſend Meilen weite Reiſen und bezahlt ein kleines Vermögen, denn die Wirte von Callander wiſſen, wie man aus dem Fremdenverkehr Kapital ſchlägt. Mit brauſendem Jubel iſt der millionſte Be⸗ ſucher der Fünflinge in Callander begrüßt worden. Die fünf kleinen Mädchen aber lachen und plappern und ſpielen, ſie haben keine Ahnung von den Din⸗ gen, die hier vorgehen, und wiſſen vorläufig noch nicht, daß allein die Tatſache ihrer Exiſtenz ihnen, ihren Eltern und ihrem Heimatort rieſige Vermögen eingebracht hat. * Man ſagt, daß Bettler hervorragende Meuſchen⸗ keuner ſeien. Das Tagebuch des Hippolyte Vitaſſe, der unlängſt in Paris verhaftet wurde, beweiſt dies. Und es beweiſt auch, daß Mildtätigkeit häufig am falſchen Ort angewendet wird. Monſieur Vitaſſe war ſozuſagen ein„Gentlemann⸗Bettler“. Er lebte von der Gutherzigkeit des Pariſer Publikums weit⸗ aus beſſer als der größte Teil jener Menſchen, die ihm Geld gaben. Seine durchſchnittliche Tagesein⸗ nahme belief ſich, wie aus feinem Tagebuch hervor⸗ ging, auf etwa 80 Franken. Er hatte ſeine hübſche Wohnung, ſeinen eigenen Weinkeller, ſeine Freun⸗ din und ein kleines Auto, mit dem er ſeinen„freien Tag“— ſtets der Freitag— verſchönte. Die Eintra⸗ gungen, die er in ſein Büchlein Tag für Tag machte. ſind recht aufſchlußreich. Da las man in Herrn Vi⸗ taſſes Tagebuch:„Montag gebettelt in Saint Denis — ganz paſſabel— 94 Franken. Dienstag 18. Ar⸗ rondiſſement, ziemlich gut, 77 Franken 50. Hier muß man ſich an die Hausfrauen halten. Mittwoch 16. Arrondiſſement, ſchlecht, es ſind gegenwärtig zu viel Leute auf der Jagd. 52 Franken. Donnerstag Colombes. Auch bei den kleinen Leuten klappt es. Viel Kupfer. Dennoch 84 Franken. Freitag Ruhe. Autofahrt nach Verſailles.“ In dieſem Stil geht es weiter. Bei ſeiner Vernehmung erklärte Hippolyte Vitaſſe:„Ich war früher Mechaniker. Aber ich habe umgeſattelt. Es iſt viel lohnender und müheloſer, Bettler zu ſein.“ * — Im Pariſer„Haus des Reiſeverkehrs“ wird dieſer Tage eine intereſſante Ausſtellung der Beför⸗ derungsmittel gezeigt. Beſonders merkwrüdig iſt die Abteilung der„Omnibuſſe“, die von jeher bei den Pariſern recht beliebt geweſen ſind. Die Omnibuſſe datieren nicht von geſtern, doch lange hat es ge⸗ dauert, bis ſie den heutigen Staud verhältnismäßi⸗ ger Vollkommenheit erreichten. Früher waren ſie be⸗ deutend enger und unbequemer und natürlich auch langſamer. Vor allem aber fehlte es an der für einen geordneten Großſtadtverkehr notwendigen Ein⸗ heitlichkeit. Vor 100 Jahren, zur Zeit des„Bürger⸗ königs“, Ludwig Philipp, gab es nicht weniger als ein gutes Dutzend Omnibusgeſellſchaften, die im heißen Wettbewerb miteinander ſtanden. Manche verſuch⸗ ten, ihre Anziehungskraft zu vergrößern durch die Wahl eines ſeltſamen Namens. Damals gab es ge⸗ radezu poetiſche Bezeichnungen für die Pferdeomni⸗ bus⸗Linien; wie„die Fleißigen“,„die Favoritinnen“, „die Schwalben“,„die Gazellen“.— Sind nun wohl die Schwalben ſchneller gefahren oder die„Gazel⸗ len“?! Am vorigen Sonntag aber hatte die Leitung der Ausſtellung einen hübſchen Einfall. Für dieſen einen Tag war die„hiſtoriſche“ Pferdeomnibus⸗Linie Madeleine—Baſtille zum Leben erweckt und in Ver⸗ kehr geſetzt worden. Die Pariſer konnten ſich den Luxus geſtatten, ſich, wie vor einem halben Jahrhun⸗ dert ihre Großväter, von den ehrwürdigen Gefähr⸗ ten in Zuckeltrab über die großen Boulevards Die letzten diesjährigen Aeberſeefahrten — Frankfurt a.., 17. Nov. Das am Montagabend nach Frankfurt zurück⸗ gekehrte Luftſchiff„Hindenburg“ wird in den Morgenſtunden des 25. November zu ſeiner letzten diesjährigen Fahrt nach Südamerika ſtarten. Nach der am 6. oder 7. Dezember zu erwartenden Rück⸗ kehr wird das Luftſchiff auf dem Flug⸗ und Luft⸗ ſchiffhafen Rhein⸗Main überwintern. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“, das augenblicklich in Rio de Janeiro weilt, unternimmt am Donnerstag eine Pendelfahrt Rio de Janeiro— Recife(Pernambuco) — Bathurſt und zurück nach Rio. In Bathurſt gibt das Luftſchiff die Südamerikapoſt an das Flugzeug der Deutſchen Lufthanſa ab und übernimmt die Eu vopapoſt zur Weiterleitung nach Südamerika. Das Luftſchiff wird am 30. d. M in Friedrichshafen zurückerwartet. Es hat dann ſein diesjähriges Ueber⸗ ſeefahrtenprogramm erledigt. Flugzeugunfall in Nürnberg — Nürnberg, 17. November. Am Dienstag um 15.27 Uhr kam beim Anflug zur Landung auf dem Flughafen Nürnberg das Flug⸗ kutſchieren zu laſſen. Sie haben dies gern getan. Die Jungen empfanden es als eine ulkige, die Alten als etwas wehmütige Fahrt. Alle Fahrgäſte aber dienten einem guten Zweck. Denn die Geſamtſumme der erhobenen Fahrgelder wurde den Armen von Paris überwieſen. * — Im Alter von 88 Jahren iſt in der kleinen amerikaniſchen Stadt Delphos Frau Gracia Bedell Billings geſtorben. Die Verſtorbene war in den Ver⸗ einigten Staaten überall bekannt, denn als Kind hat ſie mit dem Präſidenten Abraham Lincoln eine reizende Geſchichte erlebt. Der Fall liegt nunmehr ſchon viele Jahrzehnte zurück. Er trug ſich im Jahre 1860, mitten während des Wahlkampfes um den Prä⸗ ſidenten der Vereinigten Staaten, zu. Als ausſichts⸗ reichſter Kandidat galt damals Abraham Lincoln, der Mann der Republikaner. Eines Tages erhielt Abraham Lincoln, als er durch die Staaten reiſte, um ſeine Vorträge zu halten, einen Brief. In die⸗ ſem Brief, deſſen ungelenke Schriftzüge ſofort ein Kind als Abſender verrieten, ſtand wörtlich folgen⸗ des zu leſen:„Lieber Herr Lincoln! Ich glaube, Du würdeſt mit einem richtigen Bart viel beſſer aus⸗ ſehen.„Daddy(ſo ſagen die amerikaniſchen Kinder zu ihrem Vati) trägt auch einen ſchönen Bart. Zwei von meinen Brüdern ſind Republikaner, die beiden anderen aber ſind Demokraten. Wenn Du aber einen ſchönen Bart Dir wachſen ließeſt, dann könnte ich beſtimmt auch meine beiden anderen Brüder dazu bringen, daß ſie Dir ihre Stimme geben.“ Abraham Lincoln ſoll über dieſes Briefchen von der kleinen 11jährigen Gracia herzlich gelacht haben. Nach vier Tagen war die Antwort fertig:„Meine liebe Gra⸗ cia! Ich danke Dir für Deinen Tip und will mein möglichſtes verſuchen, um mir einen Bart wachſen zu laſſen. Aber ich weiß nicht, ob der noch rechtzei⸗ tig fertig wird, denn der entſcheidende Wahltag ſteht vor der Tür. In jedem Fall hoffe ich, daß Du Dich bei Deinen Brüdern für den Onkel Lincoln einſetzt. und wenn dann die Wahl vorbei iſt, dann komme ich, Dich in Weſtſield beſuchen.“ Abraham Lincoln, der tatſächlich zum Präſidenten gewählt wurde, hat Wort gehalten. Bald nach ſeiner Wahl fuhr er nach Weſtfield zu der kleinen Gracia.„Nun, Gracia, wie gefalle ich Dir mit meinem Bart?“ Gracia war be⸗ geiſtert, und der Präſident Lincoln hat ſich dann auch zeug D⸗A Sud„H. Berr“ München zu Schaden. Hochmuth und der Fluggaſt Biermann tödlich der Strecke Berlin Hierbei wurden Flugkapitän verletzt. Die übrigen Fluggäſte, unter ihnen der Polizeipräſident von Nürnberg, Dr. Martin und die übrigen Beſatzungsmitglieder erlitten zum Teil Ver⸗ letzungen. Schwere Gasexploſion in Newtaſlle Zwei Häuſer in die Luft geſprengt — London, 18. November. Durch eine heftige Gasexploſton wurden am Dienstagabend in Neweaſtle on Tyne zwei Wohnhäuſer buchſtäblich in die Luft geſprengt. Soweit bisher feſtſteht, ſind vier Pepſonen ge⸗ tötet und neun ſchwer verletzt worden. Nach einer Meldung des„Daily Herald“ ſollen ſogar acht Per⸗ ſonen ums Leben gekommen ſein. In den ſpäten Abendſtunden ſuchte man unter den Trümmern noch nach verletzten und vermißten Perſonen. Die Gewalt der Exploſton war ſo groß, daß ein auf der Straße befindlicher Motorradfahrer mitſamt ſeiner Maſchine in die Luft geſchleudert wurde. Zeit ſeines Lebens dieſen hiſtoriſch gewordenen Bark nicht mehr abnehmen laſſen. * — Auch die Zigeuner haben ihr Leben in einem gewiſſen Sinne moderniſiert. Sie ſind teilweiſe ſeß⸗ haft geworden und ſchicken ſogar ihre Kinder in die Schule. So entſtand im Jahre 1926 in Ungvar in den ruſſiſchen Karpathen die erſte Zigeunerſchule der Welt. Leicht war es für die Lehrer nicht, mit dieſen wilden Zöglingen der Pußta fertig zu werden. Es koſtete anfänglich ſogar vecht viel Arbeit und Mühe, denn man mußte bei den elementarſten Dingen an⸗ fangen. Dieſen Kindern der Pußta mußte überhaupt erſt einmal die Bekanntſchaft mit dem Waſſer ver⸗ mittelt werden. Sie mußten lernen, ſich zu waſchen und Seife und Bürſte dabei zu gebrauchen. Wenn man die Zigeunerkinder ſoweit hatte, daß ſie die Zahnbürſte regelmäßig benutzten, dann waren ſchon große Fortſchritte erzielt. Uebrigens befindet ſich in dem Schulgebäude von Ungvar ein großes Bade⸗ zimmer, das die braunen Zöglinge aus der Pußta nach den Vorſchriften erſt aufſuchen müſſen, bevor ſie zum Unterricht in der Klaſſe erſcheinen. Außerdem ſteht ſtets ein großer Topf mit Inſektenſalbe bereit, denn ſchließlich kann man ja nie wiſſen Was lernen nun dieſe Zigeunerſchüler in ihrer Schule am ltebſten? Die Erfahrung hat gelehrt, daß auch dieſen modernen Kindern aus der Pußte das Muſtizieren und Tanzen am meiſten Freude bereitet. Es liegt ihnen eben im Blut. An den Kleiderhaken in der Zigeunerſchule von Ungvar ſteht man daher auch weder Mäntel noch Mützen hängen, wie ſonſtwo in einer Schule, dafür aber Geigen und Gitarren in allen Größen und in allen Ausführungen. Soviel Schüler, ſoviel Muſtkinſtrumente. Schon die win⸗ zigen Knirpſe ſpielen frei nach dem Gehör. Erſt ſpäter lernen ſie dann Noten und vom Blatt ſpielen. As CREME WASSER EE Copyrlaht by Arthur Moewig, Dresden Den Briel. mil den 200 Dollar ON M EI N RI C H L. AN Schon vor Mitternacht war das angegangen. Torrens, der Steuermann, war in den Maſchinen⸗ wum gekommen. „Alles in Butter, Steinhoff?“ hatte er gefragt. „Warum ſollte es nicht?“ „Na hoffentlich! Könnte ſein, daß wir heute aus der Maſchine herausholen müſſen, was drinnen iſt!“ Damit war Torrens wieder gegangen, nicht ohne Walter bedeutungsvoll über die Schulter angeblin⸗ zelt zu haben. Die See war glatt; die Nacht war hell. Zu hell war dieſe Nacht für Miſter Tſeng Kis heimliches Gewerbe. Auf der Kommandobrücke ſchrecklichſten Flüche. „Den Hals kann er nicht vollkriegen, der gelbe Schuft! Er hat gut riskieren. Der ganze Kaſten da ſteht bei ihm mit keinem Dollar mehr zu Buch. Wenn wir hochgehen,— pah— ein Mückenſtich iſt das nur für den Miſter Tſeng. Uns aber werden ſte feſtſetzen!“ Torrens, der Steuermann, hatte das Nachtglas vor den Augen. „Noch immer nichts!“ brummte er.„Wo nur der Steamer bleibt?“ „Wir müſſen weiter hinaus! Um ſo beſſer!“ ſagte Willard. Die Maſchine ſtampfte. „Wir machen einen Lärm, daß die ganze kalifor⸗ niſche Küſte mobil wird!“ fluchte Willard. Ja, man war reichlich nervös auf der Brücke von Miſter Tſeugs Barkaſſe. Man war gewarnt worden vor der Ausfahrt. Die Hafenpolizei habe Wind be⸗ kommen. Zwei ſtarke Motorboote ſeien ſtartbereit. Man war trotzdem gefahren. Die Barkaſſe hatte ſchon zwei Tage zuvor das Golden Gate paſſiert fluchte Willard die und an geheimem Schlupfwinkel vor Anker gelegen. Man brauchte alſo nicht durch den Hafen. Deshalb hatte man die Fahrt trotz der Warnung gewagt. Hauptſächlich deshalb, weil Miſter Tſeng diesmal eine beſonders große„Ladung“ aviſiert bekommen hatte und ſtarrſinnig darauf beſtand, daß gefahren werden müſſe. Es war kurz vor halb drei,— und Willard hatte gerade mit einem ſchauerlichen Fluch erklärt, daß man in den lichten Tag hineinkommen würde, wenn der Teufelskaſten von Steamer nicht bald angeſchau⸗ kelt käme— da ſichtete man den Erwarteten. Ohne Licht, ſchwarz wie das Schiff des Fliegenden Holländers, kam er heran, lautlos, geſpenſterhaft. Willard hatte das Megaphon am Munde. „Hölliſch ſpät, ihr!“ ſchrie er. Von drüben kam gleich Antwort: Gründe!“ „Freilich! Und wir ſollen nun eure Fracht wohl am hellen Tage in die Bai fahren, he?“ „Hat ſeine „Eure Sache! höhnte eine Stimme von dem Steamer. Man lag jetzt Seite an Seite.„Stop!“ befahl Torrens in den Maſchinenraum. Taue flogen. Die Barkaſſe machte an dem gro⸗ ßen Bruder feſt. „Vierunddreißig Mann!“ rief es von irgendwo. „Warum nicht gleich ein ganzes Regiment?“ ſchrie Willard.„Da wird unſere Arche voll und es lohnt ſich für die Schnapper, wenn ſie uns auf⸗ bringen!“ „Macht vorwärts!“ Es ſah am Himmel in der Tat aus, als ſei das Frühlicht nicht mehr fern. Willard blickte miß⸗ trauiſch nach oben. Er trieb jetzt ſelbſt zur Eile. 8 Wie eine Hammelherde wurden die heimlichen Paſſagiere über das Deck nach hinten gejagt.„Hin⸗ unter mit euch, und nicht gepiepſt. Die Luft iſt nicht ſauber!“ „Fertig?“ fragte es von oben, aus der Höhe des Dampfers. „Hab ſie nicht gezählt, die Burſchen!“ „Losmachen!“ Ein Tau klatſchte ins Waſſer. „Halbe Kraft vorwärts!“ bekam Walter den Be⸗ fehl. Der Motor ſprang an. „Volle Kraft voraus!“ Die Maſchine arbeitete mit höchſter Tourenzahl. Sie war gehorſam wie ein braves Tier. Walter ſah auf die Uhr. Es war zwei Uhr acht⸗ undvierzig Minuten. Man würde zwei Stunden rechnen müſſen bis zur Küſte. Vier Uhr achtund⸗ vierzig alſo. Da war glockenheller Tag! Nun, in der Gegend, wo Willard ſeine gelbe Fracht an Land zu ſetzen pflegte, würde wohl auch um dieſe Stunde keine unliebſame Begegnung zu befürchten ſein. „Uebrigens— was geht es mich an?“ dachte Wal⸗ ter Steinhoff. Er hatte gerade die Oelkanne in der Hand, ein Lager mit Oel zu verſehen. Da riß es ihn förmlich zuſammen. „Die Maſchine droſſeln!“ befahl Torrens' heiſere Stimme von oben. Walter gehorchte wie ein Automat. Unwillkürlich lauſchte er über ſich. Aber die auf der Brücke taten auch nichts anderes. Sie horchten in die Nacht hin⸗ aus, der Käptn und Torrens, der Steuermann. „Das war doch— der Auspuff eines Motor⸗ boots?“ Torrens zuckte mit den Achſeln.„Alles ſtill!— Soll die Maſchine wieder laufen laſſen?“ „Noch nicht!“ Willard hatte die Hände an den Ohren. „Nichts!“ ſagte er.„Aber— verdammt— ich werde das Gefühl nicht los In dieſem Augenblick geſchah es. Ein Lichtkegel blitzte auf. Grell. Erbarmungslos. Blendend ſcharf. Er wanderte, dieſer Lichtkegel. Er ſuchte! „Kurs nordwärts!“ keuchte Willard. Und in das Sprechrohr zum Maſchinenraum brüllte er:„Volle Kraft voraus!“ Worauf er ſich Torrens wieder zu⸗ wandte mit der Frage:„Wo ſteckt das Maſchinen⸗ gewehr? Ich habe keine Luſt, mich für den gelben Wucherer hinter Gitter ſetzen zu laſſen!“ „Es iſt— alles bereit!“ ſagte Torrens. Die Nacht verdeckte dͤie Bläſſe ſeines Geſichts. Der Scheinwerfer des Polizeiboots ſchweifte wei⸗ ter. Nach links. Er entfernte ſich. Und Tſeng Kis Barkaſſe jagte, was die Pferde⸗ kräfte ihrer Maſchine hergaben. Es war ein ſchnel⸗ les, wendiges Fahrzeug, das ſo leicht keiner ſtellte. Der überlegenen Geſchwindigkeit der mit rieſigen Motoren ausgeſtatteten Polizeiboote allerdings wäre die Barkaſſe auf die Dauer nicht gewachſen geweſen. Atemlos beobachteten Willard und Torrens von der Brücke aus den wandernden Lichtkegel des Ver⸗ folgers. „Ein paar Minuten noch,— damned— bann ſind wir außer Sicht!“ murmelte der Käptn. Torrens antwortete nichts. Er hatte die Zähne feſt aufeinander gebiſſen und die Finger in den Ta⸗ ſchen verkrampft. 5 Er war ein Feigling, der Steuermann Torrens. Der Lichtſtreifen aber ſtreifte und wanderte wei⸗ ter. Er kreiſte mit einer fürchterlichen Gründlichkeit oͤte ganze See ab. Jetzt fing er an, ſich nach rechts zu wenden ruckweiſe.— immer ſchneller. Torrens konnte ein Stöhnchen nicht unterdrücken. Die Barkaſſe jagte. Eine hohe Bugwelle ſchäumte vor ihr her. 5 „Fährſt du äußerſte Kraft?“ ſchrie Willard zn Walter hinab in den Maſchinenraum. „Aeußerſte Kraft!“ beſtätigte Walter von unten. Da war es ſoweit. Der Scheinwerfer war heran. f Beißend hell fiel der dicke Lichtbalken über daß Fahrzeug, flimmernd und blendend, alles in ein ge⸗ ſpenſtig weißes, unerträgliches Licht tauchend. „Hunde!“ keuchte Willard. 5 „Von der Brücke!“ ſchrie Torrens, an allen Glie⸗ dern zappelnd. „Unſinn!“ gab der Käptn zurück und ließ ein um flätiges Schimpfwort folgen.„Wir ſind noch lange außer Schußweite!“ Er nahm ſogar ſein Fernglas, als wolle er in den Lichtſtreifen hineinſchauen.„Das Maſchinengewehr gefechtsbereit, hörſt du?“ „Meinſt du, daß— wir es wagen ſollenl“ ſtackſte Torrens. Die Zähne klapperten ihm. „Was?“ brüllte Willard ihn an.„Du fragſt noch? Waſchlappen, der du biſt! Meinſt du, die Kerle da hinten gehen glimpflicher mit dir um, wenn du ihnen treu und brav die Hände hinſtreckſt, damit ſie ihr Schellen darum legen können? Hahal Ver⸗ laß dich darauf, ich werde denen ſchon noch ihr nied⸗ liches Lichtchen ausblaſen mit meinen Kugeln! Er war immer ein wenig angetrunken, der lange Käptn Willard. Sein heiſeres Lachen ſcholl das ganze Verdeck.(Fortſetzung folgt) LIE ** e⸗ Is große Sn der Gau Mittelrhein verliert in Kön:6— Helmchen als Mittelſtürmer ſchoß drei und Siffling-Mannheim⸗Waldhof ein Tor— Ein feines Spiel Nationalelf— Mittelrhein:1(:1) Es war ſchade, daß es auch in Weſtdeutſchland die ganze Voche geregnet hatte und auch am Mittwoch das gleiche Petter herrſchte. Der Erfolg war, daß ſich zum großen Binterhilfsſpiel des Fachamts Fußball zwiſchen der deut⸗ ſchen Nationalelf und dem Gau Mittelrhein im Kölner Stadion nur 20 000 Zuſchauer eingefunden hatten. Erſt gegen Schluß der erſten Halbzeit hörte es auf zu regnen. Immerhin aber werden die fußballbegeiſterten Rheinländer ihr Kommen nicht bereut haben. Die Nationalmannſchaft lieferte ein mehr als überzeugendes Spiel, hatte in dem allerdings nicht in ſtärkſter Beſetzung antretenden Gau Mittelrhein— bei dem u. a. Euler und Dahmen fehlten— zwar einen verhältnismäßig leichten Gegner. Die National⸗ elf hatte in dem Chemnitzer Poliziſten Helmchen, der erſt⸗ malig den Sturm der Ländermannſchaft anführte und drei Tore erztelte, einen guten Mann. Linksaußen Urban ſchoß zwei Treffer und Siffling einen, ſo daß die Nationalen, ohne ſich voll auszugeben, mit:1, Halbzeit:1, einen ſicheren Sieg davontrugen. Für Mittelrhein, in deſſen Mannſchaft u. a. Münzen⸗ berg und Elbern ſtanden, war Gauchel der Torſchütze. Mannſchaftsumſtellungen Dem Schiedsrichter Beſt aus Höchſt gende Mannſchaften: 5 Nationalelf: Jakob; Janes— Klaas; Gelleſch— Sold — Kitzinger; Lehner— Siffling— Helmchen— Szepan — Urban. Mittelrhein: Mombré; Münzenberg— Ahrweiler; Gof⸗ fard(Alemannia Aachen]— Hoofs— Kuckertz; Elbern— Klein— Gauchel— Weyer— Bähr. ſtellten ſich fol⸗ Schon nach drei Minuten hieß es durch Helmchen auf eine Szepanſche Vorlage hin 110 für die Nationalelf. Auf⸗ fallend gutes Kombinatjonsſpiel der Ländermannſchaft trotz ſehr glatten Grasbodens. In der 19. Minute ſchoß Siff⸗ ling nach einem Fehler von Kuckertz das zweite Tor. Ein Zuſpiel von Elbern an Gauchel brachte Mittelrhein auf :1 heran. Jakob rutſchte der glatte Ball unter dem Arm ins Tor. In der 36. Minute war es wieder Helmchen, der einen Fehler Ahrweilers zum 311 ausnutzte. Bereits drei Minuten ſpäter ſtand es durch Urban 41. Ein ſehr ſchönes Tor nach Zuſpiel von Helmchen— Lehner— Urban. Sieben Minuten nach der Pauſe verwandelte Helmchen eine Flanke Lehners durch Kopfſtoß zu:1, und in der 66. Minute ſchließlich ſtellte Urban das Endergebnis her, nachdem Mombré einen Schuß von Helmchen nur ab⸗ geſchlagen hatte. Mittelrhein kein Gegner Nationalmannſchaft lieferte ein herzerfriſchendes Spiel und war techniſch und ſpielkulturell in jeder Be⸗ ziehung ganz klar überlegen. Allerdings war der Gau Mittelrhein in dieſer Aufſtellung kein ſchwerer Gegner. Jeder Spieler der Länderelf konnte ſich ſo frei ausſpfielen Die und alle Feinheiten des Fußballſportes zeigen. Sie führten einen Schulſußball vor, ſo daß die Rheinländer ſtellenweiſe gar nicht an den Ball kamen. Die ganze Mannſchaſt bot eine einheitlich gute Leiſtung. Sehr gut beide Verteidiger, Kitzinger und durchaus zufriedenſtellend Sold als Mittelläufer Der Sturm hatte durch den Einſatz von Helmchen friglos gewonnen. Er war zwar kein über⸗ ragender Spieler, wußte aber, wann auf das Tor geſchoſſen werden mußte. Man kann geſpannt ſein, wie Helmchen gegen einen ſchwereren Gegner einſchlägt. e Mannheimer Skadtelf in Weinheim Die Gauliga der Staötmannſchaft Mannheim beſiegt Weinheim-Viernheim komb.:1 Gauliga Maunheim— Bezirksliga Weinheim⸗ Viernheim:1 Es iſt zur Tradition geworden, daß der Buß⸗ und Bettag im Zeichen der Winterhilſe ſteht, denn an dieſem Tag kämpfen Deutſchlands Fußballſpieler nicht nur finan⸗ ziell ſondern auch ideell zu Gunſten der Armen gegen Hunger und Kälte Natürlich war auch der Kreis Mann⸗ heim bemüht, durch Spiele in Mannheim, Schwetzingen, Brühl, Reckarhauſen, Seckenheim, Weinheim uſw. einen anfehnlichen Betrag zu opfern. Aus dieſem Wunſche heraus wurden durchweg intereſſante Paarungen zuſam⸗ mengeführt. Eine Sonderſtellung dürfte vielleicht die Be⸗ gegnung in Weinheim eingenommen haben, war es doch eine Vertretung der Mannheimer Gauligavereine, die in der herrlichen„Zwei⸗Burgenſtadt“ zu Gaſt war. Eine Kombination der Weinheim⸗Viernheimer Bezirksliga war der Gegner. Do die Mannſchaften recht gut aufgeſtellt wiren, durfte man auf einen recht guten Beſuch rechnen und guch recht anſprechende Leiſtungen erwarten, ſo daß der Zweck der Veranſtaltung nach beiden Richtungen hin als erfüllt angeſehen werden kann. Die techniſch beſſeren Leiſtungen boten nakürlich die Mannheimer. Sie waren ſchneller und wendiger, ſo daß man vorwiegend bis zum Wechſel ſeine Vorteile im Spiel zeigen konnte. Nach dem Wechſel, als der Gegner mehr kämpfte, war man nicht ſelten im Ein⸗ gelkampf unterlegen, ohne daß man aber ausgeſprochen ſchwach geſpielt hätte. Ohne Tadel arbeitete das Schluß⸗ trio und Wittem zun hielt einige Bälle meiſterhaff. In der Läuferreihe operierte vorwiegend Lauer geſchickt und überlegt. Der Sturm kombinierte flott und wechſelvoll und nur Lurch die aufopfernde Leiſtung der Bezirksliga im Zerſtören konnten weitere Erfolge verhütet werden. Die Bezirksliga litt unter der mangelhaften Zu⸗ ſommenarbeit und der Schwäche im Aufhau, ſo daß auch beim ausgeglichenen Feldſpiel die Gäſte doch immer wieder Vorteile für ſich ſahen. Da Mittelläufer Gumb anſchei⸗ nend nicht in beſter Form war, kam der Angriff erſt gegen Schluß etwas in Fahrt, im Schuß aber war man von An⸗ ſaug bis zum Schluß ſehr ſchwach. Der beſte Mannſchafts⸗ teil war die Verteidigung, in erſter Linie Martine konnte begeiſtern. In der Läuferreihe war Fetſch der beſte Mann. Der Sturm hatte in Vollmer den beſten Techniker, mangel⸗ haftes Verſtändnis untereinander, ungenaues Zuſpiel und Schußunſicherheit vereitelten aber an und für ſich ver⸗ diente Treffer. Bei techniſch beſſeren Leiſtungen kamen die Gauligtſten durch Mautz zur:0⸗Führung. Bei der Bezirksliga fällt das ungenaue Zuſpiel auf, ſo daß der Gegner auch bis zum Wechſel weiter leicht im Vorteil bleibt. Ein Schuß von Heſſenauer wird von Kiß ins eigene Tor zum 210 gelenkt und Mautz erhöht nach Kombination auf 30. Nach dem Wechſel kommt die Bezirksliga beſſer ins Spiel, aber ein Handelfmeter bringt durch Spindler 410. Bis zum Schluß wird eifrig um die Verbeſſerung des Ergebniſſes gekämpft. Da man aber nicht entſchloſſen im Schuß iſt, verſieben alle Chancen der Bezirksliga. Erſt gegen Schluß gelingt durch Handelfmeter das verdiente Ehrentor. Ein feiner Sieg von Waldhof SW Waldhof ſiegt in Stuntigart gegen die Stultgarter Kickers:4 Stuttgarter Kickers— S Waldhof:6(:8) Die Meiſter von Württemberg und Buden, die ſich in * vergangenen Spielzeit in Konſtanz gegenüberſtanden amals ſiegte Waldhof 372), waren auch am Bußtag die Gegner im einzigen Stuttgarter Winterhilfsſpiel. Leider ließ das Wetter viel zu wünſchen übrig und das beein⸗ lie dente, zuch den Beſuch. Aber die 3000 Beſucher, die in je Abolf⸗Hitler⸗Kampfbohn gekommen waren, werden ihr zommen kaum bereut haben, denn ſie ſahen ein ganz aus⸗ 5 Spiel, in dem vor allem die Waldhöfer ſehr 5 allen konnten. Der badiſche Meiſter. ohne Siffling, gfür wieder mit Lehm inn als Sturmführer, lieferte ein dend zamoſes Spiel und kam dann auch zu einem verdien⸗ 0 In techniſcher Beziehung ließen die Gäſte 05 lich keine Wünſche offen und im Sturm wurde nicht 90 15 zuſammengeſpielt ſondern auch beherzt geſchoſſen. iel ickers, ohne Ribke, aber erſtmalig wieder mit Kipp, zllen nicht ſchlecht, waren aber in techniſcher Hinſicht den öfern eindeutig unterlegen. 0 Wilshof eröffnete in der 11. Bielmeier), aber durch Förſchler für di Minute den Torreigen ſchon im Gegenſtoß gelang den Kickers J der Ausgleich Merz ſchoß ein zweites Tor e Kickers, dann brachte Schneider zwei Treffer für Nano an und mit:2 für Mannheim ging es in die zauſe. In der zweiten Halbzeit beherrſchte Walohof Hegele Har das Spiel, mußte aber trotzdem noch zwei er eelſer durch Förſchler und Frey hinnehmen. Da aber 800 gene Sturmführer, Lehmann, noch dreimal ins 17 50 traf, hieß es am Schluß 614 füür Badens Meiſter. ledsrichter war Stadel mae r⸗Gaisburg. Zu hoch gewonnen! Karlsruhe— Stuttgart:3(:0) Mess en zugkräftigen Winterhilfsſpiet blieb leider der 5 25 Erfolg verſagt, denn nur etwa 1500 Zuſchauer hatten lin n 1 zum 1 Auch das Spiel ſelbſt 18 3 einem ſtarken Regen, ohne daß er aber verhin⸗ 95100 5 daß es trotzdem zu einem ſpannenden Treffen 5 aß die Stuttgarter mit 320(:0) Toren etwas zu hoch kazen r Die Schwaben verdanken ihren Erfolg nur der Seibold bmehr mit Torhüter Zeyher und den Verteidigern noch di and Dachtler. Neben dieſen Schußleuten gefiel vor ie Läuferreihe, während der Sturm nur gelegentlich Meade aber dann ſtets gefährlich war und gegen die 727705 Karlsruher Abwehr zu ſogenannten billigen Tor⸗ 95 1985 kam. Im Innenſturm ſtanden in Kneer, Schmidt Kal It die gefährlichſten Leute. Die beſten Spieler hatte 5 Zunße in Torhüter Becker, Mittelläufer Wünſch und Stürmern Schoſer und Schwörer. Spier 1 erſten Hälfte hatten die Badener mehr vom ſamkeit 5 e beanſpruchte immer wieder die Aufmerk⸗ teich er ſtarken Stuttgarter Abwehr. Zu Torerfolgen ſel he es aber nicht, nur 7 Ecken wurden bis zum Wech⸗ ſel erzielt. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfle führte ein ſchneller Vorſtoß durch Götz zum 110 für die Schwaben. Nach viertelſtündigem Spiel hieß es durch Kneer:0. Nach⸗ dem die Gäſte im Felde klarer in Exſcheinung getreten woren, erzielte Schmidt nach einem Deckungsfehler von Bolz den dritten Treffer für die Württemberger. Zehn Minuten vor Schluß verſchoß Damminger für Karlsruhe einen Elfmeterball. Schiedsrichter Schwarz(Durlach). * Im Fußball⸗Gau Südweſt wurden die für Totenſonntag vorgefehenen Gauliga⸗Meiſterſchaftsſpiele In Pirmaſens gegen Union Niederrad und V Saarbrücken— Sport⸗ freunde Saarbrücken abgefetzt, da Pirmaſens und der V Saarbrücken Spieler für die Südweſt⸗Gauelf abſtellen müſſen. 1 ahrgang Nr. 534 Das Spiel in Mannheim Mannheim Stadt ſchlägt auf dem Phönirplatz Mannheim-Land:1(:0 Die ungewöhnliche Häufung von Vereinen und ſomit auch Spielen jeden Formets, macht es ſehr ſchwer, an der ſtellen, und gerade die hinter uns ſpiele der erſten Klaſſe ließen leider 0 N Erfolg zu wünſchen übrig. In dieſem Jahre drehte man die Sache um, ließ die Hauptſpielkräfte in andere wandern und griff für Mannheim auf die ſpieleriſch ſtimmt nicht zu verachtende Bezirksklaſſe zurück, die in der Umfaſſung von Mannheim⸗Stadt und Land Ma⸗ terial genug herauszubringen imſtande iſt. 5 Die Phönixkampfbahn brachte im Mittwochnachmittag ſo ziemlich alles zum Appell, was an bekannteren oder he⸗ währteren Kräften der Klaſſe im Mannheimer Bereich vorhanden iſt. Gewiß hätte man den einen oder anderen Spieler gleichwertig erſetzen können uber ſchließlich blieb die Hauptſache, die heimiſche Fußballgemeinde echten Werk der Volksgemeinſchaft mobil zu 7 bei der innere Antrieb der Sache der ausſchlaggeb Faktor ſein mußte. Leider war der Beſuch ſehr ſchwach, was in jeder Hinſicht nur bedruert werden kann. Das Spiel das Hie bereits bebanntgegebene Mannſchaften mit geringer Aenderung ſieht, beginnt bei nicht gerade günſtigen Boden⸗ verhältniſſen mit beiderſeitigem Taſten, wobei Manunheim⸗ Stadt ſich etwas beſſer findet und auch durch den Helblin⸗ ken Fuchs bald nach Beginn mit Prachtſchuß die Führung holt. Nach gutem Täuſchen erhöht derſelbe Stürmer auf Zuspiel von Rockſitz und Herausgehen des Hüters mit ſicherem Eckenſchuß 220. Hartmann auß der anderen Seite verſteht nach Durchlauf nicht zu placleren und ſchießt den Torwart an. Auf Fehlabwehr von Gallei ſchraubt Linksaußen Graf, wiederum bei ungedecktem Tor,:0, ſo daß der Spielſtand ein ganz anderes Bild als wie erwertet zeigte. Engſter auf Stactſeite hat dann Glück als das Leder bei einer verknaxten Abwehr von der Latte des eigenen Tores zurückprallt. Langſam wird auch Mannheim⸗Land beſſer und verſteift ſich das Spiel in ver⸗ teilten Feldkampf. Die weitere Auswirkung bleibt nicht us. Hartmann kann eine Steilvorlage von Kraft mit entſchloſſenem Schuß ins Netz verlängern,:1. Kurz darauf Pauſe. Nach Wiederbeginn mißlingt Graf die Verwertung einer allerdings überraſchend kommenden Flanke, das Leder geht hart am Pfoſten vorbei. Mannheim⸗Land hält dem Gegner weiterhin die Stange. Auf ſcharfen, aber nur kurz gewehrten Schuß veyſchießt Maier dicht vor dem Tor 0 und vergibt ſo den vierten Treffer für Stadt. Land drückt ſtark aufs Spiel, kommt aber nur zu ergebnisloſen Ecken, da der Sturm ziemlich verſagt. Wieder iſt es dann Fuchs, der einen diesmal haltbaren Schuß abläßt, doch Gallei läßt den Ball kniend aus den Händen über ſich hinweg ins Netz gleiten,:1. Im weiteren Verlauf wird trotz erneuten Drängens von Mannheim⸗Stadt an der Sache nichts mehr geändert und geht die Mannſchaft mit einem verdienten, aber dem Verlauf nach doch etwas zu hohen Sieg vom Platz. Die Stadtelf für die man im Hinblick auf den in der Hauptſache von dem ſonſt ſo ſchußfertigen Ilvesheim geſtellten gegneriſchen Angriff einen härteren Stand erwartete, zog ſich über⸗ raſchend gut aus der Angelegenheit. Der Käfertaler Fuchs war der durchſchlagkräftigſte Stürmer auf dem Platz, der die Sache in Verbindung mit der gleichfalls guten Hintermannſchaft im weſentlichen für dieſe Seite entſchled. Die Elf fand ſich zuerſt und wußte ſchon in den erſten zwanzig Minuten den Sieg ſicherzuſtellen. Hervor⸗ zuheben das Schlußdreieck Vetter Ehret— Engſter; auch die Läuferreihe hielt ſich gut In der Fünſerreihe wären die Flügel Graf und Rube zu erwähnen. Rockſitz und Maier zeigten im Feloſpiel, letzterer beſonders tech⸗ niſch ſehr Gutes, doch im Schuß blieben reichlich Wünſche offen. Mannheim⸗Land gab das Spiel ſchon zu Anfang durch das Verſagen der Tordeckung aus der Hand. Das vierte Tor mußte Gal⸗ Lei unbedingt verhindern. Im übrigen fällt das Verſagen auch auf die Verteidigung, die vor der Pauſe beim Her⸗ ausgehen des Torwarts nie daran dachte, das Netz zu decken. Mit mehr Umſicht und Geiſtesgegenwart wären die Treffer zum Teil zu verhüten geweſen. In der Mit⸗ telreihe arbeitete Kraft im Zentrum recht gut, desglei⸗ chen ſein Vordermann im Sturm— Hartmann, dem man aber von Gegnerſeite beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkte. Das übrige war vorne ziemlich harmlos und in der Zuſammenwirkung der fehlerhaften Tordeckung wie des als Ganzes zu ſchwachen Angriffs wuchs das Ergebnis heraus, das aber, wie geſagt, doch zu hoch ausfiel. Die Hauptſache war, daß jeder einzelne Spieler beider Monn⸗ ſcharten mit Eifer ſich der Aufgabe wiomete, die einen weit beſſeren Rahmen außerhalb des Spielfeldes verdient hätte. Albrecht⸗ Mannheim leitete wieder ſehr ſicher, hatte aber auch bei der vorbildlich fairen Haltung beider Mannſchaften keinen ſchweren Stand. A. M. Bezirk Weſt beſiegt Bezirk Oſt Der Bezirk Weſt kann in Schwetzingen Bezirk Oſt knapp:1 ſchlagen Unterbaden Oſt— Unterbaden Weſt:2(:1) Wie ſchon ſo oft in den letzten Jahren, ſo trafen ſich auch heuer die Gruppen Oſt und Weſt des Bezirks Unter⸗ baden zu einem Vergleichskampf in Schwetzingen, diesmal wieder im Rahmen der Winterhilfsſpiele, die da⸗ mit eine ſchon zur Tradition werdende Veranſtaltung ab⸗ geben. Die regneriſche Witterung hatte dem Spiel hinſicht⸗ lich der Beſucherzahl einen Strich durch die Rechnung ge⸗ macht, denn es mögen nur knapp 400 Zuſchauer geweſen ſein, die das ſchön gelegene Gelände des Sportvereins 1898 Schwetzingen umfäumten. Die Unentwegten aber, die ſich trotz des Regens nicht hatten abhalten laſſen, dem Spiel beizuwohnen, wurden für ihr tapferes Ausharren reichlich belohnt; ſahen ſie doch ein intereſſantes Spiel zweier wirk⸗ lich geſchickt ausgeſuchter Mannſchafts kombinationen. Die Vertreter der Gruppe Oſt waren den Vereinen Schwetzin⸗ gen, Plankſtadt und Eppelheim entnommen, und wenn man auf dieſer Seite, namentlich zu Beginn, das beſſere Zuſam⸗ mengehörigkeitsgefühl feſtſtellen konnte, ſo lag dies eben daran, daß dieſe Kombination leichter zu ſpielen hatte, weil hier nicht ſo viele Syſteme verankert lagen. Die Gruppe Weſt mit ihren Leuten aus Hockenheim, Neulußheim, Friedrichsfeld, 08 Mannheim und Ilvesheim, hatte es dann naturgemäß ſchwerer, denn hier mußte man ſich natürlich erſt einmal gründlich kennen lernen, um dann allmählich zu einer ſehr klaren Linie zu kommen. Wie ſchon eingangs betont, bot das Spiel eine Fülle intereſſan⸗ ter Kampfmomente. 5 Oſt fand ſich ſchon bald zu Beginn recht gut in die Partie, und für den Weſten gab es zu dieſer Zeit reichlich bange Augenblicke. Gentner(Neulußheim), der ſchwarze Vertei⸗ diger, war es, der die Ruhe ſelbſt war und mit ſeiner un⸗ erſchrockenen Abwehrarbeit für den Oſten ein unüberwind⸗ liches Hindernis bildete. Oft genug lag in den erſten 45 Minuten die Führung für den Oſten klar in der Luft, aber Gentner mit ſeinen Helfern unterband die oft ſtark drohende Gefahr. Die Angriffe des Weſtens dagegen waren Slſidweſt und Brandenburg ſiegen Zwiſchenrunde um den Hocken⸗Silberſchild Am Bußtag fanden in Hamburg und Frankfurt a. M. die beiden Zwiſchenrunden⸗Spiele um den Hockey⸗Silber⸗ ſchild ſtatt. In Hamburg kam der Schild⸗Verteidiger Brondenburg zu einem klaren und eindeutigen:0⸗ (:]-Sieg über die Gauvertretung von Nordmark und in Frankfurt a. M. kam Süd weſt zu einem knappen 211⸗ (:]⸗Sieg über die Vertretung von Baden⸗Württemberg. In der Vorſchlußrunde, die am 6. Dezember aus⸗ getragen wird, ſtehen ſich an zwei noch zu beſtimmenden Orten Brandenburg und Sachſen ſowie Südweſt und Nie⸗ derſachſen⸗Weſtfalen gegenüber. Nordmark— Brandenburg:4(:2) In Hamburg fand die wichtigere Begegnung der Silberſchild⸗Zwiſchenrunde zwiſchen dem Schildverteidiger Brandenburg und dem Gau Nordmark ſtatt. Bei regne⸗ riſchem Wetter und ziemlich glattem Boden kam Branden⸗ burg zu einem klaren und verdienten 410⸗(:)⸗Sieg, der bei Anerkennung zweier Berliner Tore in der erſten Halb⸗ zeit auch bei dem dadurch möglichen:0⸗Sieg durchaus verdient geweſen wäre. Die Berliner kombinierten beſſer, hatten das beſſere Stellungsſpiel und waren ſchneller im Lauf und im Exfaſſen der Schußgelegenheiten. Jäger im Hamburger Tor, der für Dito Warnholtz eingeſprungen war, verhütete durch hervorragende Abwehrarbeit eine größere Niederlage ſeiner Elf. Der überragende Spieler des Treffens war der Berliner Mittelläufer Keller, während im Sturm Scher barth neben Kurt Weiß und Hamel der beſte Mann war. Wie eindeutig die Ueberlegenheit der Gäſte war, beweiſt die Tatfache, daß in der zweiten Halbzeit der Nordmarkſturm nur zweimal bis in den gegneriſchen Schußkreis kam, ſo daß Lichten feld im Tor faſt beſchäftigungslos war. In die Berliner Tor⸗ erfolge teilten ſich Scherbarth und Hamel mit je zwei Er⸗ folgen. Südweſt— Baden⸗ Württemberg:1(:0 Auf dem Platz des SC Frankfurt 1880 fand die zweite Silberſchildbegegnung zwiſchen Südweſt und Baden⸗ Württemberg ihre Durchführung. Auch in Frankfurt war das Wetter regneriſch, was aber der guten Platzanlage der „Sber“ nicht viel anhaben konnte. So kam es hier zu einem techniſch hochſtehenden Hockeytreffen, das der Südweſtelf den knappen:1.(:0) Sieg Über die Badener einbrachte. Südweſt bot die beſſere Zuſammenarbeit und hatte in Erich Cuntz und Ruck einen vorzüglichen rechten Flügel. Wäre die linke Sturmſeite ebenſo hervorragend geweſen, ſo wäre der Erfolg der Südweſtmannſchaft noch höher ausgefallen. Baden ⸗ Württemberg ſtützte ſich vor allem auf eine gute intermonnſchaft, in der Dr. Kulzinger, Heiler und erzinger 2 überragten. Im Sturm wurden vor allem die beiden Peter vom HCN Heidelberg durch ihre ſchnellen Vorſtöße gefährlich. Baden hatte auch wiederholt gute Tor⸗ gelegenheiten, aber der Nationaltorwart Dröſe im Süd⸗ weſttor erwies ſich als Meiſter. Nach 15 Minuten Spiel kam Südweſt durch Erich Cuntz zum erſten Erfolg. Nach der Pauſe erwies ſich Baden als ziemlich gleichwertig, Ker⸗ zinger 2 und Heiler fütterten den Sturm mit guten Vor⸗ lagen, und 10 Minuten vor Schluß konnte Peter 2 im An⸗ 120 an eine Strafecke zum 11 ausgleichen. Baden hatte durchaus die Möglichkeit zum Sieg, Südweſt war glücklicher und gewann das Sptel durch ein zweſtes Tor von Aufder⸗ heide 1, das ganz kurz vor Schluß erzielt wurde. Neben den genannten Spielern waren bei der Südweſtmannſchaft noch Aufderheide 2 in der Verteidigung und Schäfer in der Läuferreihe gut auf dem Poſten. vereinzelt, aber am Ende glücklicher, denn in der 45. Mi⸗ nute hieß es überraſchend:0 für Weſt. Von links wurde ein ſchöner Angriff vorgetragen, den Scheck zum 110 für Weſt rbſchloß. Weitere ſchöne Verſuche des Weſtens vor der Pauſe ſcheiterten, während der Oſten andererſeits immer und immer wieder in der Hauptſache von dem Neulußheimer Verteidiger Gentner geſtoppt wurde. Die zweite Spielhälfte bringt dem Oſten in der 10. Minute den Ausgleich, als Haas(Schwetzingen) gut poſtiert einköpſen bonn. Dieſer Ausgleich war zwei⸗ fellos ein Signal für ein neue Aufleben des Kampfes, denn jetzt raffte ſich uch der Weſten wieder zu neuer, forſcher Angriffsarbeit zuſammen, die nach einer Viertel⸗ ſtunde zum 211 für Weſt führte. An dieſem Ergebnis änderte ſich bis zum Schluß nichts mehr. Beurteilt nach dem Verlauf des Spiels in der zweiten Halbzeit kann man wohl ſagen, daß die Mannſchiftslei⸗ ſtungen im großen und ganzen ebenbürtig waren. Beſon⸗ ders markante Einzelleiſtungen boten bei Weſt Weinm inn (Hockenheim, im Tor), ſowie der genannte Genter(Neu⸗ lußheim), bei Oſt(Mittelläufer Scholl(Schwetzingen) und die ſich reſtlos und tapfer einſetzende Abwehr. Naßner⸗ Schwetzingen als Schiedsrichter hatte bei der anſtändigen Spielweiſe beider Mannſchaften eine verhältnismäßig leichte Arbeit. Alles in allem ein Treffen, das ſich würdig an die früheren Vergleichskämpfe des Bezirks Unterbaden anſchloß und das zu Gunſten des Winterhilfswerks ſicher⸗ lich ein annehmbares Ergebnis zeitigte, was diesmal letz⸗ ten Endes die Hauptſache war. 7 Fußball am Bußtag in Köln: Mittelrhein— Nationalelf:6 in Berlin: Brandenburg— Schleſten 711 Gan Südweſt Frankfurt— München:5 Kickers Offenbach— S 02 Offenbach 111 Oſtpfalz— Starkenburg:5 FK 03 Pirmaſens— Se 05 Pirmaſens 510 Kaiſerslautern— Wormatia Worms:7 Saarbrücken— Maunheim:8 Boruſſia Neunkirchen— Ludwigshafen 33 Gau Baden Weinheim⸗Viernheim— Mannheim 114 Karlsruhe— Stuttgart:8 Baden⸗Baden— Karlsruhe:85 Gau Württemberg Stuttgarter Kickers— S Waldhof 46 Eßlingen— Pforzheim:2 Göppingen— Bſch Stuttgart:8 Reutlingen— Se Stuttgart:2 Sindelfingen⸗Böblingen— Spfr Stuttgart:5 Heilbronn— Union Böckingen 912 Kornweſtheim— Sg Cannſtatt 211 Schwenniugen— F Zuffenhanſen 510 5 Gan Heſſen Kreis Friedberg— Main⸗Heſſen 212 Länderſpiel in Stoke: England— Nordirland 311 Handball am Bußtag Hamburg: Nordmark— Sachſen 1219 Berlin: Berlin— deburg 775 Minden: Hindenb. Minden— Pol. Magdeburg 775 Rugby am Bußtag Offenbach: Südweſt— Baden 626 Offenbach: Südweſt Baden[IJugendſ 319 Hockey am Bußtag Silberſchild⸗Zwiſchenrunde Frankfurt: Südweſt— Baden⸗Mürttemberg 221 Hamburg: Nordmark— Brandenburg 9014 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele 6 Frankfurt— Wiesbadener Tc:0 Sc Frankfurt 1880— J Frankfurt[Frauen] 222 Offenbacher R 74— Höchſter HC:0 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 4 Donnerstag, 19. November 1926 Kreisklaſſe ſchlügt Bezirksklaſſe Spo 07 Mannheim, der Herbſtmeiſter der Kreisklaſſe I, beſiegt os Mann heim:2 „SpVg 07 Mannheim— 08 Mannheim:2 5 It Neuoſtheim ſtand die Spog 07 als hoffnungsvoller Herbſtmeiſter und vielleicht auch als kommender Bezirks⸗ 1 der Lig elf des MFC 08 gegenüber. Es war ein glücklicher„Gedanke dieſer Vereinsmannſchaften, zu Gun⸗ ſten des WoW die Klingen zu kreuzen und ſich ganz der ſich durch⸗ konnte und beſonders für 07 noch recht nebenbei noch einen Probegalopp zu liefern, aus ſehen laſſen viel Gutes erhoffen läßt. Bei leichtem entwickelte ſich trotz beiderſeitiger Erſatzeinſtellung t ein flüſſiges Spiel, das vorerſt ige ganz liche Durchbrüche des 08⸗Sturmes e. Spät erſtand es dann 07 dis Spiel überlegen zu geſtalten und kam ſchon in der 12. Minute durch Kopf⸗ ball von Beckerle zum Führungstreffer. In der 20. Min. nahm Beckerle erneut eine ſaubere Flanke von Egner mit dem Kopfe auf, und über den angreifenden Torwart hin⸗ der Bill zum zweiten Male im Netz. Der erſten Hälfte gehörte zum Teil 08, trotzdem 7 durch Elfmeter im RNachſchuß noch einen dritten Treffer. Ziemlich ausgeglichene Leiſtungen brachte die zweite Spielhälfte. In der 65. Minute konnte Fränkle 08 im An⸗ ſchluß an einen Eckball wohl ein Tor aufholen, aber durch einen eingeköpften Strafſtoß ſtellte Heinig wenige Minuten ſpäter die alte Tordifferenz wieder her. Nuch ein zweites von 08 durch Händeelfer erzieltes Tor konnte durch einen 5. Erfolg durch Horn 2 wieder wettgemacht werden. Die Sp. Vg. 07 war ihrem Widerſacher techniſch und tak⸗ tiſch nicht nur gleichwertig, ſondern auch in der Spielanlage und Durchführung mitunter noch leicht überlegen. Die Fünſerreihe landete ſehr gute Angriffe, die aber, mit noch etwas geſteigerter Durchſchlagskraft in Szene geſetzt, noch bedeutend erfolgreicher aufzuziehen wären. In Aufbau und Deckung waren die Läufer Fleck und Grönert voll auf der Höhe, und in der Torabwehr ſchlugen ſich die Verteidiger Ruppert und Michel ſowie Torwart Hildebrand zur vollſten Zufriedenheit. 8 Mannheim vermochte ſeine anſteigende Form durch⸗ aus nicht unter Beweis zu ſtellen, aber das Spiel ſeiner Mannſchaft war ſchnell und gefährlich. Im Sturm über⸗ ragten Wetterauer und Frank durch überlegte Handlungs⸗ weiſe und in der Läuferreihe lieferte Fränkle die beſte Partie. Als Verteidiger gefielen Beiſer und Herm zeit⸗ weiſe recht gut, konnten aber die etatmäßigen Spieler eben⸗ ſowenig voll erſetzen wie Brecht im Tor, der im ganzen keine ſchlechte Figur abgab.— Leiter des Spieles war Schiedsrichter Arnold 07 Mannheim. Die ſüddeutſche Jußball-Gauliga im Kampf D ie Vorrundenkämpfe um den Reichsbundpokal und dazu das zweite Vorſchlußrundentreffen um den Tſcham⸗ mer⸗Pokal zwiſchen Wormatia Worms und VfB Lelpzig laſſen am Totenſonntag natürlich ein volles Meiſterſchafts⸗ programm nicht zu. Zwar wird in allen vier ſüddeutſchen Gauen geſpielt, aber insgeſamt ſind nur acht Begegnungen vorgeſehen, an denen allerdings keine der führenden Mann⸗ ſchaften beteiligt ſind. Gau Baden Hier iſt nur die Begegnung zwiſchen der Sp. Vg. San d⸗ hofen und dem VfB Mühlbur g vorgeſehen. Die Mannheimer Vorſtädter haben bisher ſo viel Schneid und Können gezeigt, im Gegenſatz zu den Mühlburgern, daß man ihnen auch am Sonntag einen neuen Erfolg zutrauen kann, zumal ſie den Vorteil des eigenen Platzes haben. Gau Südweſt Der F Pirmaſens ſpielt zu Hauſe gegen Union Niederrad und hat die beſten Ausſichten, zu zwei wei⸗ teren Punkten zu kommen. Die Frankfurter Vorſtädter ſind zwar zähe Kämpfer, aber wenn Pirmaſens mit dem nötigen Ernſt bei der Sache iſt, dann werden die Punkte „im Land“ bleiben.— Eine recht offene Angelegenheit iſt das Treffen zwiſchen FV Saarbrücken und den Saarbrücker Sportfreunden. Der Fußballver⸗ ein iſt immer noch ohne Sieg und auch die Sportfreunde haben es in acht Spielen erſt auf oͤrei Punkte gebracht. Der Sieger des ſonntägigen Spiels kann noch Anſchluß finden, während für den Verlierer die Sache langſam bedrohlich wird. Gau Württemberg Der S Stuttgart empfängt den SVGöppin⸗ gen und müßte normalerweiſe eigentlich beide Punkte ge⸗ winnen können. Göppingen hat zwar keine ſchlechte Mann⸗ ſchaft, aber wir ſchätzen doch die Sportelub⸗Elf höher ein.— Wenn die S Vg. Cannſtatt den Anſchluß nicht verlie⸗ ren will, muß ſie ſchon gegen die Eßlinger Sport⸗ freunde gewinnen. Das wird aber ſelbſt auf eigenem Gelände nicht leicht ſein! Gan Bayern Mit drei Spielen hat Bayern das umfangreichſte Pro⸗ gramm und in allen drei Fällen handelt es ſich bereits um Rückſgiele. Wacker München hat Gelegenheit, am VfB Ringſee für die ſeinerzeitige:3 Niederlage Ver⸗ geltung zu üben. Der BCE Augsbu g, der 1860 München zu Gaſt hat, will gegen die„Löwen“ auch eine Niederlage aus dem Vorſpiel(123) wettmachen, während der AS V Nürnberg beſtrebt ſein wird, gegen den V B Koburg deutlicher zu gewinnen als ſeinerzeit in Koburg, wo den Nürnbergern ein:0⸗Sieg gelang. In allen drei Spielen erwarten wir die Gaſtgeber in Front. Jußball in Südheſſen Die Ueberraſchungen werden in unſerem Bezirk nicht alle. Am Sonntag waren es ausgerechnet die beiden Ta⸗ bellenletzten, die für die Verwirrungen ſorgten. Zu dieſen geſellte ſich als Dritter im Bunde der Neuling Horchheim, der ſogar dem Tabellenführer eine Niederlage beibrachte. Die Ergebniſſe: Lampertheim— Bürſtadt 311 Arheilgen— Lorſch:2 Horchheim— Egelsbach:0 Worms— Dieburg 072 Men Darmſtadt— Pfiffligheim 621 Münſter— 98 Darmſtadt:2. In Lampertheim war man ganz beſonders auf das Ried⸗Spiel geſpannt, machten doch beide Mannſchaften durch ihre Formverbeſſerung in letzter Zeit viel von ſich reden. Lampertheim wartete in dieſem Spiel mit ganz großen Leiſtungen auf und ließ dem Gegner keine Zeit zur Be⸗ ſinnung. Die Lorſcher Olympia kam bei den Mannen vom Arheilger Mühlchen ſchwer unter die Räder. Der Tabellenvorletzte kämpfte mit einer ſeltenen Hingabe. Im Lorſcher Sturm klappte es nicht, zumal Gärtner weit unter ſeiner Form ſpielte. Der Tabellenführer Egelsbach hatte ſich am vorletzten Sonntag zu früh über die Nieder⸗ lage ſeines ſtärkſten Widerſachers gefreut. Diesmal ver⸗ ſchenkte er beide Punkte, und die ſogar trotz andauernder ſpieleriſcher Ueberlegenheit. Aber als die Horchheimer das einzige Tor des Tages erzielt hatten, riegelten ſie hinten ab, Egelsbach rannte vergeblich an. Dieburg, das Schlußlicht der Tabelle, kam zu ſeinem erſten Stieg. Allerdings ebnete der Gegner Worms den Boden inſo⸗ fern, als der rechte Verteidiger ein Eigentor fabrizierte und damit die Kampfkraft der Wormſer gebrochen wurde.— Pfiffligheirn hatte einen ſchweren Gang zum Militär⸗ ſportverein nech Darmſtad t. Die Darmſtädter ſiegten :0.— Der G pV'gs Darmſtadt kat ſich ſchon immer ſchwer in Münſter. Trotz großer Anſtrengungen reichte es nur zu einem Unentſchieden. Die Kreisklaſſe richtete ihr Augenmerk nach Hofheim, wo der Platzbeſitzer den Ic Bobſtadt empfing. Der Tabellenführer brauchte alles, um nur ein Tor zu erzielen, und das kurz vor Be⸗ endigung.— Bensheim leiſtete ſich ein Kunſtſtück, das zwei Punkte koſtede. Gegen Zwingenberg verlor man nämlich :3.— Heppenheim hat ſeine Schwäche ſcheinbar überwun⸗ den; auf eigenem Platze beſiegte man Biblis mit:2.— Am nächſten Sonntag ſpielen in der Bezirksklaſſe: Münſter gegen Worms; Horchheim— NS Darmſtadt; Dieburg— Bürſtadt; Lorſch— Egelsbach; Lampertheim— Pfifflig⸗ heim. A- Wird Wormatia Schalkes Gegner? B Leipzig Wormatia Worms Zweites Vorſchlußrundenſpiel um den Tſchammer⸗Pokal Die letzten Hoffnungen des ſüddeutſchen Fußballſports im Kampf um den Tſchammer⸗Pokal ruhen auf dem Süd⸗ weſtmeiſter Wormatia Worms, nachdem der FC 05 Schwein⸗ furt, ſozuſagen im Angeſicht des Sieges, doch noch gegen Schalke 04 unterlag. Die Wormatia muß am Sonntag in Leipzig gegen den deutſchen Altmeiſter VſB das noch rück⸗ ſtändige zweite Vorſchlußrundenſpiel austragen, in dem der Eudſpielgegner Schalkes ermittelt werden ſoll. Schalke und VfB oder Wormatia beſtreiten anfangs Januar, vorausſichtlich im Berliner Olympiaſtadion, das Pokal⸗ endſpiel! Der Vic Leipzig nimmt augenblicklich in der ſächſiſchen Wauliga einen Mittelplatz ein; ſein letzter Erfolg war der :-Sieg über den Dresdner SC am vergangenen Sonn⸗ tag. Der Elf wird gutes techniſches Können nachgerühmt, die Hintermaunſchaft gilt als ſehr ſtark und auch der Sturm verſteht ſein Handwerk. Die bekannteſten Spieler der Mannſchaft ſind der rieſige Mittelläufer Thiele, ein „ſtopper“, der ſeinem gegneriſchen Mittelſtürmer, in die⸗ ſem Falle alſo wohl Eckert, nicht allzu viel Bewegungs⸗ freiheit läßt, ferner die Außenſtürmer Breitenbach und Holſt ſowie der Verteidiger Dobermann. Als halbrechter Stürmer ſteht Reichmann; wenn wir uns nicht irren, iſt das jener Reichmann, der auch einmal in Kaiſerslautern ein Gaſtſpiel gab. Schließlich intereſſieren auch noch die bisherigen Pokalerfolge der Leipziger: gegen SpVg Jena (nicht 1. S Jenal) ſiegten ſie:0, gegen Vorwärts⸗Raſen⸗ ſport Gleiwitz, den Schleſienmeiſter, ſpielten ſie zuerſt 212, um dann das Wiederholungsſpiel mit:0 zu gewinnen, ſchließlich ſchlugen ſie Brandenburgs Meiſter, den Ber⸗ liner SV 92,:0 und im Kampf um den Eintritt in die Vorſchlußrunde bezwangen ſie in Peine den VfB Peine mit 42. Die Erfolge der Sachſen können ſich alſo ſehen laſſen und Wormatia Worms wird dieſen Gegner gar nicht ernſt genug nehmen dürfen, wenn das große Ziel erreicht werden ſoll. 0 Wir haben das Vertrauen zum Südweſtmeiſter, daß er auch dieſe ſchwere Aufgabe löſen wird. Eine Mannſchaft, die Benrath in Düſſeldorf ſchlug, kann auch den VfB Leip⸗ zig bezwingen. Der Wormſer Sturm mit Fath und Eckert als Hauptſtützen iſt ſtets für einige Tore gut und über die Qualität der Hintermannſchaft ſind wirklich keine Worte zu verlieren. N. Die beiden Mannſchaften werden vorausſichtlich in folgenden Aufſtellungen antreten: Wormatia: Ebert; Winkler— Kern; Zimmermann— Kiefer— Frieß; Lehr— Gölz— Eckert— Tiator— Fath. Bf Leipzig: Wöllner; Dobermann— Hausmann; Rich⸗ ter— Thiele— Jähnig; Breitenbach— Schön— May— Reichmann— Holſt. Leichter Sieg Baden⸗Baden— Karlsruhe:5(:2) Vor über 1000 Zuſchauern lieferten ſich in Baden⸗ Baden auf dem Walter⸗Herrmann⸗Sportplatz eine aus den Karlsruher Vereinen KFV. Mühlburg und Phönix zuſam⸗ mengeſetzte Stadtmannſchaft und eine von den Baden⸗ Badener Vereinen geſtellte Mannſchaft ein abwechſlungs⸗ reiches Spiel zu Gunſten des Winterhilfswerkes. Die Elf aus der Landeshauptſtadt war um eine Klaſſe beſſer und gewann das Spiel verdient mit:1(220) Toren. Die Baden⸗Badener Vertretung erfüllte nicht die in ſie geſetz⸗ ten Erwartungen, vor allem war die Aufſtellung des Mit⸗ telläufers ein Fehlgriff. Lediglich der Torhüter und die Verteidigung genügten den Anſprüchen. Erſt nach der Pauſe, nachdem eine Umſtellung vorgenommen worden war, kam die einheimiſche Elf etwas auf, ohne den Karls⸗ ruhern jedoch gefährlich zu werden. Bis zur Pauſe führte Karlsruhe bereits:0. Nach dem Wechſel führte ein Deckungsfehler zum:0, und wenig ſpäter erzielte der Baden⸗Badener Mitbelſtürmer das erſte und einzige Gegentor. Zwei weitere Treffer der Gäſte ſtellten aber den Sieg ſicher. Schiedsrichter Kühn⸗Lauf leitete gut. Verdienter Sieg von Mannheim Saarbrücken— Maunheim 113(:2) Zu einem ſchönen Erfolg kam die Mannheimer Stadt⸗ mannſchaft am Bußtag in Saarbrücken. Die aus Spielern des Bft Mannheim, des Vfs Neckarau und der SpVg Sandhofen gebildete Elf der Gäſte war den Einheimiſchen faſt ſtändig überlegen, und bei etwas mehr Glück hätte der Steg noch deutlicher ausfallen können. Fenzel(Sandhofen) ſchoß in der 18. Minute das Führungstor, das von Reſch ausgeglichen wurde. Aber noch vor der Pauſe ging Mann⸗ heim erneut in Führung, und zwar durch Wenzelburger (Neckarau). In der zweiten Hälfte gelang dann Mannheim trotz ſtändiger Ueberlegenheit nur noch ein Tor, das Strie⸗ binger(Vfgt) zehn Minuten vor Schluß erzielte.— Ctwa 1000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei. Der Gan Südweſt trifft am 28. November in Würz⸗ burg auf eine dortige Auswahlmannſchaft der Amateur⸗ boxer. Südweſt läßt ſich durch Bamberger(Ludwigshafen), Rappſilber, Schöneberger, Claus, Lehrmoſer(alle Frank⸗ furt), Stiegler(Ludwigshafen,), Louven(Frankfurt) und Leis(Kaiſerslautern) oder Seidel(Wiesbaden) vertreten. — Vombenſieg oon Waldhofs Handballſpielern 28˙2 2322 Spy Waldhof— TSp Oftersheim VfR— TG Ketſch:6(:3) TW 62 Weinheim— TW Seckenheim 6110(:8) Die Spielleitung hat den Buß⸗ und Bettag nicht un⸗ genutzt verſtreichen laſſen und für dieſen Tag Verbands⸗ ſpiele angeſetzt. Wenn man es auch begrüßen muß, daß man jeden ſpielfreien Tag nutzt, nachdem der kommende Sonntag des Gauſpiels wegen ausfällt, ſo kommt man doch nicht darüber hinweg, daß wieder die beiden Mannheimer Gauvereine am gleichen Tag und zu gleicher Stunden am Ort antreten mußten. Wohl war urſprünglich das VfR⸗ Spiel auf den Vormittag angeſetzt, zu dieſem Termin konnte aber Ketſch nicht antreten. Dann hätte man aber verſuchen ſollen, das Waldhofſpiel auf den Vormittag zu legen. Die Nutznießer wären beſtimmt beide bzw. alle vier Vereine und das Fachamt geweſen. Das Spiel auf dem Waldhofplatz war vornherein eine ſichere Sache der Waldhöfer. Sie fertigten denn auch die Oftersheimer mit 23:2 noch höher als erwartet ab. Anders lagen die Dinge auf dem Platz bei den Braue⸗ reien. Hier ging es ſür beide Klubs um die Tuchfühlung mit dem Meiſter. Entſprechend waren auch die Vereine ein⸗ geſtellt. Nur ſchade, daß die Bodenverhältniſſe nicht die beſten waren. Der Gaſt blieb:3 in Front. In Woinheim holte ſich diesmal Seckenheim zwei weitere Punkte, die nach dem Spielverluſt in Eoͤingen ſehr gut zu gebrauchen ſind. Sp Waldhof— Tu Sp Oftersheim 23:2(:1) Dieſes Ergebnis hätte keiner der 500 Zuſchauer, die trotz des Regenſchauers, der über den Waldhof ſegte, erſchienen waren, erwartet. Aber alle, die gekommen ſind, werden ihr Kommen nicht bereut haben. Was in dieſem Spiel die Blauſchwarzen im Sturm zeigten, was diesmal Handball in Reinkultur. Da blieben die Außenſtürmer auf den Plätzen, wechſelten mit dem Ball im raſenden Start, bedienten den nach außen gegangenen Halbſtürmer und umgekehrt. Da ging einmal ein kurzer Paß zurück zu den Läufern, um die Deckung des Gegners aufzulockern, oder wurde ſelbſt zurückgelaufen, meiſt aber wurde der aufgenommene Ball direkt weitergegeben. Es war ein Spiel, an dem man ſeine Freude haben konnte, an dem auch der Gegner ſeinen Spaß gehabt hat und hoffentlich die Lehren gezogen hat. Die Oftersheimer waren, das ſei ebenſo frei geſagt, wie vor Wochen das Gegenteil, ein anſtändiger Verlierer. (:1) vor Wenn man Tor um Tor hinnehmen muß und doch nicht ver⸗ zweifelt bis zur letzten Minute um jeden Ball kämpft, dann verdient dies Beachtung und Anerkennung, die hier⸗ mit den Gäſten gezollt ſei. Aber auch fair war das Spiel. Man behauptet nicht zuviel, wenn man ſagt, daß mehr Torwürſe gepfiffen wurden, als Strafbälle. Anerkannt muß aber auch werden, daß die Oftersheimer Erſatz gehabt haben. Da fehlte einmal der geſperrte Verteidiger, für den Hartmann mit Erfolg verteidigte. Weſentlicher wirkte ſich der Erſatz im Tor aus. Hier kemnte Weber nur wenig helfen. Da er zudem auf dem rutſchigen Boden einen ſchlechten Stand hatte, waren für ihn die meiſten Bälle nicht zu halten. Zum Spiel ſelbſt iſt wenig zu ſagen. Mit dem Anpfiff des Unparteitſchen Kehl⸗Vf ſetzte ſchon der Torreigen ein. Erſt bei:0 kann Götz für die Gäſte einen Treffer buchen. Mit:1 werden die Seiten gewechſelt Nach der Pauſe das gleiche Bild. Walöhof dominiert mit ſeinem raumgreifenden uneigennützigen Stürmerſpiel gegen den ſich verzweifelt wehrenden Gaſt, dem es beim Stand von Jußball Gan Oſtpreußen: Königsberg: Heer— Städteſpiel Danzig— Allenſtein 21:5; Braunsberg ausgefallen. Gan Brandenburg: Brandenburg— Schleſien 711; St ꝛdtelf Luckenwalde— Berliner SWV 92:2; Wittenberge gegen Minerva 93:1; Brandenburg⸗H.— Wacker 04:8; Eberswalde— Union Oberſchöneweide:3; Fronkfurt⸗O. gegen Tennis Boruſſia:3; Guben— Viktoria 89 221; Cottbus— Blauweiß Berlin:5; Finſterwalde— Bewag 22: Küſtrin— Nowawes 03.:10; Landsberg— Hertha⸗ BSc 378 Zivil 4 VfB Königsberg— Gan Schleſien: Beuthen 09— Stadtelf 42; Stadtelf Breslau— Oppeln 225. Gau Sachſen: Gauelf Leipzig— Bezirkself:5; Gau⸗ elf Dresden— Bezirkself:2; Polizei Chemnitz— Kreis⸗ auswahlelf:5; Stadtelf Zwickau— Sc Planitz:2. Gau Mitte: Gau 11 Magdeburg— Bezirkself 811. Gan Nordmark: Hamburger SV— Bezirkself 210; Vüktoria Hamburg— Bezirkself 211. Gan Niederſachſen: Gauelf Bremen— Bezirkself ausgef. Gauelf Hannover— Bezirkself:1, Gauelf Braunſchweig— Bezirkself:3; Gauelf Peine— Bezirkts⸗ elf 12; Algermiſſen 1911— Hannover Linden 07 418. Gau Weſtfalen: Stadtelf Bielefeld— Fc Schalke 04 25; Stadtelf Herten— Stadtelf Recklinghauſen:3; SW Rott⸗ haufen— Union Gelſenkirchen 2265 DS Hagen— Su 9 Hüſten:1; Wattenſcheidt 09⸗30— S Höntrop 9072 Germ. Fortuna Herne— Weſtfolia Herne:5; Tus Bo⸗ chum— Weſtfalia Bochum 312; Preußen Bochum— Ger⸗ mani Bochum:3. Klarer Sieg England gegen Irland:1(:1) Ein weiteres Länderſpiel zur britiſchen Meiſterſchaft führte am Mittwoch in Stoke die Mannſchaften von England und Nord⸗Irland zuſammen. 55 000 Zuſchauer wohnten dem Kampf bei, der von den Engländern klar und verdient mit:1(:1) Toren gewonnen wurde. In der erſten Halbzeit hatten die Fren größtenteils mehr vom Spiel, obwohl die Engländer durch Carter, der eine feine Vorlage des Halblinken Baſtin ſicher ver⸗ wandelte, in Führung gegangen war. Der triſche Halb⸗ linke Stevenſon hatte de Partie aber bald darauf wieder gleichgeſtellt. Die nun folgenden immer recht ge⸗ ſährlichen Angriffe der Iren ſcheiterten aber an der aus⸗ gezeichneten Leiſtung des engliſchen Torhüters Holderoft. Nach der Pauſe wurden die Engländer immer beſſer. Ba⸗ ſt in(Arſenel) ſchoß bald das Führungstor und ſchließ⸗ lich erzielte Worrabl noch das dritte Tor, das den Sieg endgültig ſicherſtellte. Die Tabelle zur letzt folgendes Bild: britiſchen Ländermeiſterſchaft zeigt WMinkerfeſt des SB Mannheim-Stkadt Ein gelungener Abend gediegener Anterhaltung— Rieſentombola zugunſten des WH W Am Dienstagabend hatte der Sp. V. Mannheim⸗Stadt ſeine Mitglieder und Gönner zu einem ſtark und freudig begrüßten Winterfeſt in die„Liedertafel“ geladen, um wie⸗ der einmal frohe Stunden der Geſelligkeit zu verleben, um aber auch endlich mit einem alten Bann zu brechen und die in den Jahren der hinter uns liegenden deutſchen Not aus den Veranſtaltungen der Vereine geſtrichenen Winterfeſte impulsgebend wieder aufleben zu laſſen. Wie überaus gut dieſes Vorhaben gelang, das bewies ein reſtlos gefülltes Haus und eine völlig zufriedengeſtellte Beſucherſchaft, unter der wie ſtets als Ehrengast Direktor Egetmeyer weilte, der ſeit der Steinzeit des Fußballs, der Großmacht des deutſchen Sports in beiſpielloſer Treue verſchrieben iſt. Verbunden mit Tanz und Tombola, deren Erlös in echt nationalſozilaliſtiſcher Tat reſtlos dem WoW zufließt, wurde ein wirklich gediegenes Feſt mit einer aus⸗ gezeichneten Vortragsfolge geboten, die das ganze zu einem harmoniſchen, erinnerungsreichen Kamerasſchafts⸗ abend geſtaltete, wie man ihn ſich ſchöner nicht denken kann und der wieder einmal mehr bewies, daß man bei Können und Wollen auch Stunden der Unterhaltung ohne beſon⸗ derem Aufwand mit gegebenen Mitteln und nur getragen von talentierten, fleißigen und verantwortungsbewußten Mitgliedern zu einem netten und prächtigen Geſchehen auf⸗ ziehen kann. Umrahmt war das Gebotene von den klangvollen Weiſen der Hauskapelle unter Leitung von Karl Kretzler. Ge⸗ ſchwiſter Umſtätter ſangen zwei Duette für Tenor und Sogran. Sie fanden ebenſo ſtarken Beifall wie das von Fr. Belzer am Flügel meiſterhaft begleitete Arto n⸗ guartett mit ihren ausgezeichnet zu Gehör gebrachten Liedern. Nach der Begrüßungsanſprache des Vereinsführers Rö⸗ ſinger in der die bisherigen ſtolzen Erfolge der Fuß⸗ ballmannſchaften im neuen Wirkungskreis der Mann⸗ heimer Kreisklaſſe 1 eine verdiente Würdigung fanden und die, in Danbabſtattung an Führer und Reich. in einem dreifachen Sieg Heill ausklang, ſtieg ein Flötenſolo des Kameradem Albert Wahl,„An. Meer“ von Schubert. Dann tanzte unter großem Beifall die junge Lydia Thiele im Walzertakt nach Johann Strauß unſterb⸗ lichem Melodienreigen„An der ſchönen blauen Donau“. Akkordeonſolis„Harmonika Heil“ von Queiſer und„Me⸗ lodienkranz“, Potpourri von Kunz, klangvoll hingezau⸗ bert voa dem Schüler Heinz Löſch lein Bruder des bekannten Phönixläufers Löſch), fanden gleichfalls warme Anerkennung. Sportführer Hardung leuchtete in Vertretung des dienſtlich verhinderten Anſagers Hollmbach in Knüt⸗ telverſen hinter die Kuliſſen der erſten Mannſchaft. Vom Torwart bis um letzten Sturm wurde ein jeder unter die Lupe genommen, um ſich ſelbſt hatte er in falſcher Beſchei⸗ denheit vergeſſen, ſo daß Max Becker, der Standard⸗ verteidiger des Vereins, auf den Plan tprt, um auch ihm den gebührenden Teil zu„beſorgen“, Den Höhepunkt humorvoller Freude bildete aber das Bühnenſpiel„Der taube Hummel“, um deſſen Darſtellung ſich beſonders Fritz Lupe genommen, und ſich ſelbſt hatte er in falſcher Beſchei⸗ und Willi Hamm verdient machten.. Men hatte eine ungetrübte Freude gehabt und ſehr viel gelacht an dieſem herrlichen Abend, und wenn man etwas länger bei Tanz und Jugend blieb, was ſchadete es, ein Feiertag zog ja herauf, förmlich geſchaffen zu beſinnlichem Ausruhen. hgt. 17:1 gelingt, einen zweiten Treff Am Ende waren der Meiſter 5 gezogen. Die Torſchützen des Siegers ſeien mit der Nen⸗ nung des Sturmes Lang Herzog, Spengler, Heiſech und Zimmermann genannt. Faſt an jedem Tor war der ganze Sturm beteiligt. er durch Götz zu erzielen ließlich bis 982 davon⸗ dieſes a Die Frage, wer zunächſt dem Mei ht auf bleibt, wurde eindeutig zugunſten der Ketſcher g Die Turngemeinde lieferte auf dem nicht ger idealen Spielgrund des VfR⸗Platzes, der gar keinen Regen mehr vertragen kann, ein aufopfern⸗ des Spiel, das ihr einen verdienten Sieg brachte. Die Raſenſpieler haben mit dieſem gang ihre erſte Niederlage hinnehmen müſſen, die, wenn man vom Spielbeginn ausgeht, vermeidbar war. In den erſten zehn Minuten legten blauen Stürmer ein Spiel hin, daß den Gäſten vom Rhein gar nichts anderes übrig bli Is zu verteidigen. Es wurde ſo auch eine:0⸗Führung erreicht. Aber ſchon mit dem erſten Gegentreffer war es mit der Kunſt des Platzangriffes vorbei. Da ſpielte man nicht mehr mit den Außen, verſuchte immer wieder Innenkombination und benahm ſich zudem bei einigen ausſichts reichen Aktionen ſo hilflos, daß man dieſe Niederlage ſich ſelbſt zuſchreiben muß. In den hinteren Reihen war es da etwas lichter, wenn man auch ſagen muß, daß Mäntele einen nervöſen Eindruck machte und nicht alle Bälle für ihn unhaltbar waren. Ziegler, Oberweger, Buſch und Maier taten ihr Beſtes, aber wie geſagt, vorne haperte es. Keiner der fünf war auf dem Damm. Die Stärke des Siegers war ſein Eifer, ſeine Schnellig⸗ keit und ſeine Ausdauer. Meiſt wurde mit ſieben, acht Mann verteidigt, aber mit ſechs geſtürmt, wenn es gegen Mänteles Heiligtum ging. Die Ketſcher hatten diesmal den Sturm umgeſtellt, man hatte die Lehren aus dem Wald⸗ hofſpiel gezogen und dabei auch Erfolg gehabt. Der Sieg der Männer um Rohr und Keilbach geht voll in Ordnung, Ketſch zeigte ein reifes und durchdachtes Spiel, gegen das das der Raſenſpieler ſehr matt wirkte.— Schiedsrichter war Schwab Ludwigshafen. TV 62 Weinheim— TW Seckenheim 610(818) Die Seckenheimer gaben am heutigen Buß⸗ und Bektog ihre Viſitenkarte beim TV 62 Weinheim ab, der noch immer ohne Punkte am Ende der Tabelle ſteht. Es blieb ö auch heute keine Chance, nachdem er zwei Mann erſetzen mußte. Die Seckenheimer lieferten wieder einmal eine gute Partie und holten ſich einen weiteren verdienten Sieg. Unter der guten Leitung von Kauß⸗Plankſtadt geht zu⸗ nächſt der Gaſt:0 in Führung, die die Platzherren nach⸗ einander aufholen. Schon glaubte man, daß die Pech⸗ ſträhne der Einheimiſchen aufhören würde. Aber wieder war es nichts. Die Seckenheimer ſchraubten in einem Zwiſchenſpurt die Torſkalo auf:8 bis zur Pauſe, was für ſie den Sieg bedeutete, um ſo mehr, als die Platz⸗ herren nach dem Wechſel mächtig aufdrehten und dabei Bo⸗ den gutmachten, aber die Niederlage doch nicht vermeiden konnten. Mit:10 feierten die Gäſte einen verdienten Sieg nach einem ſchönen fairen Spielverlauf. im Reich Spiele Tore Punkte 1. Schottland 1 971 20 2. Wales 1 925 20 3. England 2 2 222 4 Irland 2.6 014 Engliſche Gäſte im Haus des Deutſchen Sports Die gegenwärtig in Deutſchland weilende Studſen⸗ kommiſſion engliſcher Erzieher weilte am Bußtag im Haus des Deutſchen Sports und beſichtigte die Anlagen bes Reichs⸗ ſportfeldes ſowie die Reichsakademie für Leibesübungen. Führer dieſer Abordnun, war der Leiter des„Board of Education“, R. V. Sav ge, und Captain Parker. Im Haus des Deutſchen Sports begrüßte der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten als Hausherr die Gäſte. Als vom Führer und Reichskanzler eingeſetzter Sachwalter der deuk⸗ ſchen Leibesübungen gab er einen Ueberblick über ſein Ar⸗ beitsgebiet. Den Worten des Reichsſportführers folgte ein kurzer Vortrag von Dr. Otto Nerz über den organiſatori⸗ ſchen Aufbau der deutſchen Leibesübungen mit Erklärungen der einzelnen Glieder der deutſchen Sportbewegung. Ans den Fragen der engliſchen Gäſte konnte man das große In⸗ tereſſe, das ſie dem deutſchen Sportleben entgegenbringen, deutlich erkennen. Nach der Begrüßung und Ausſprache ver⸗ ſammelten ſich die Gäſte zu einem Frühſtück im Frieſenhaus der Reichsakademie für Leibesübungen, zu dem ſich neben dem Reichsſportführer auch der Leiter der Aus landsabtei⸗ lung, Graf von der Schulenburg, Dr. Diem und die ver⸗ ſchiedenen Referenten einfanden. In zwangloſer Unter, haltung und Stellungnahme wurde hier die über den Sport hinaus wichtige Arbeit gegenſeitiger Verſtändigung der Völker gefördert. Roſemeyer und von Delius Beim Großen Autopreig von Südafrika Beim nächſten Autorennen um den„Großen Preis von Südafrika“, das am Neujahrstag ſtattfindet, werden zum erſtenmal auch deutſche Wagen und Fahrer am Start ſtehen, und zwar zwei Auto⸗Union⸗Wagen mit Bernd Roſoe⸗ meyer und Ernſt von Delius am Steuer. Roſe⸗ meyer, der vor kurzem ſeine Pilotenprüfung beſtand, be⸗ nützt die Gelegenheit zu ſeinem erſten großen Ueberland⸗ flug. Seine Frau, die die Strecke von früheren Flügen her kennt, wird ihn begleiten. 5 Der„Große Preis von Südafrika“ wird auf einer Rundſtrecke bei Eaſt⸗London in der Nähe von Kapſtadt als Vorgaberennen ausgetragen. Das Rennen verſpricht eine große Angelegenheit zu werden, ſollen doch neben Roſe⸗ meyer und v. Delius noch zehn weitere bekannte eurb⸗ päiſche Fahrer ſtarten, u. a. der Schweizer Rüeſch und det Franzoſe Wimille, der beim letzten Rennen Zweiter wurde. Auch aus den Vereinigten Staaten liegt eine An⸗ meldung vor, und zwar von Peter de Paolo, der ſchon auf der Avus, in Monza und in Barcelona fuhr und in Kaß, ſtadt einen franzöſiſchen Wagen ſteuern wird. Schi-Freunde im Caſino Einen großen Zuſpruch fand eine Veranſtaltung, die die Firma Hill und Müller am Montagabend im Caſino⸗ Saal aufzog. Schon vor Beginn mußte der Saal wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden, ſo daß viele Mann heine Schifreunde wieder umkehren mußten. Zu Beginn begrüße Herr Hagedorn die Anweſenden. In humorvoller 121 verſtändlicher Weiſe führte Herr Ege von den Senee Wachswerken, Stuttgart, in die Kunſt der Behandlung 5 Schier ein. Neben dem Teeren, Lackieren und Wa it wurde auch die Pflege der Stieſel ausführlich bebe Dann kam das Auge der intereſſierten Zuſchauer zu 15 nem Recht. Durch Herrn Eppler ließen die 1 Bindungswerke Stuttgart einen Film vorführen, der de Hauptereigniſſe des Schiſportjahres 1936 behandelte. 19 5 dabei die Olympiſchen Winterſpiele im Vordergrund 1 5 den, iſt verſtändlich. Doch zuvor waren die anderen 111 terſportlichen Ereigniſſe zu ſehen. Mit den F J/S⸗Renn wurde begonnen, Arlbergrennen und öſterreichiſche 110 ſterſchaft bildeten die Fortſetzung. Nach den Deut Meiſterſchaften in Obersdorf brachte eine bunte Folge ſchönſten Winterſportgebiete Deutſchlands wunderbare 1515 der deutſchen Winters. Die herrlichen Tage der Win 5 olympiade zogen dann alle in ihren Bann. Daß Schon Schiwettbewerbe gezeigt wurden, nahm man bei der S 5 heit des Streifens gerne in Kauf, zudem Eröffnung n Schlußfeier den Rahmen der Vorkührung bildete. einmol wurden in eindrucksvollen Bildern die deres Siege herausgeſtellt. Höhepunkt und Abſchluß war die poſante Einholung des vlympiſchen Vauners. Paige wurde noch ein Pigmentan⸗Werbefilm zur Vorf gebracht. A 1 3 Illes 1 Ju 3 2 5 218 9. November 1938 0 5 5 f 25 755 7 2 Donnerstag, 19. Nove. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 834 55 5—— 7 2 8 1 5 0 rhants Fürbringer.— 11.30: Große als Bauherr“. führer Karl Gutfleiſch ihm mit Worten des Dan⸗ Ane. e 12.00: Buntes Wochenende aus Ko 1 Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. kes ein Geſchenk überreicht Auch der Präſes des 5 NSDAP-Miffeilungen 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 13.00: Muſik der Kleinkanſtbühne Libelle: 20.10 Uhr Kabarett— Viriets. bes ein Geſchenk überreichte. luch Pr az bes 13 get:d.— 15.30: Jugendfunk.— 16.00: Froher Funk für Alt Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Chors, Pfarrer Biſchof 5 würdigte die Verdienſte 7 Aus partelemilichen Bekanntmachungen eninommen und Jung. Lachender Alltag.— 18.00: Tonbericht der i des Scheidenden. Im Auftrag des Diözeſenpräſes ö. 815 70 18.30 Kleinkunst auf Schallplatten. e Lichtfpiele: der kath. Kirchenchöre überreichte er dem Scheidenden f Anordnungen der Kreisleitung rl 224 30 erte duſſiges Univerſum:„ wiſchen abend und Morgen— für ſeine 30 jährige Tätigkeit als Chorleiter eine iel 20.15 rue ß zum Tanzen.— 22.00: Nachrichten.— 22.30:.. und mor⸗ Seer hen“ Sch 5 85 8 5 8 3 18 Bismarckplatz. 19. 11., 20.15 Uhr, Schlachthofreſtaurant, gen iſt Sonntag.— 24.00: Nachtmuſik(Schallpl 5. e ee n in Weiß“ e Ehrenurkunde. Außerdem wurde Hauptlehrer Fettig N= 7 8 1 2. qm;; 17 1. 4 88„ 1 3 7 1 Weiß“),— 2 5 1 8 1 7 Nen⸗ Seckenheimer Anlage, erſte Mitgliederverſammlung der„Der Kaiſer von Kalifornien“. zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. und Ortsgruppe Bismarckplatz. Beſuch für ſämtl. Parteigenoſſen Deutſchlandſender 1 ganze und eiter ie Molin 5.90: Bunte Morgenmuſik.— 10.00: Ein Platz in Preu Ständige Darbietungen/ y 1401 Anwärter Pflicht! Die Politiſchen Leite 5 Dra iſche Sz— 30: Fröhlicher Kindergarten 2 Jul detter⸗ Anwärter ſowie die Walter und Warte der 11 n ee i e Städt. Schloßmuſenm: Gehffnet v. 11—13 und 1 2 Gewinnauszug Gliederungen, ſoweit ſie zum Tragen der Uniform berech⸗ 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15,10. Ju⸗ e Die Mannheimer Planken, Sonderſchau 2. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeulſche Frage, tigt find, erſcheinen im Dienſtanzug. Es ſpricht der Kreis⸗ gensdfunk.— 15.30: Wirtſchaftswochenſchou.— 18.45: Eigen Theatermufeum E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von(274. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie eutig wirtſchaftsberater Pg. Dr. Thoms.(Schall N 17 1 9150 e eee, 8 2 Ohne Gewähr Nachdruck verboken eſerte 1 2 i Sport der Nane Aglagt der n Wolz tanze 18.45: Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr.. i atzes, Politiſche Leiter 8 8 75 15 85 5 52 i. Stäbdtiſche Kunſthalle: Geötnet von 10 bis 13 und von Auf jede gezogene 3 ſind zwei gleich dern 8 N 19.48: bre us unſerer Zeit.— 20.10: Zwei bunte 57 1 8. 75 enn Ant iune efallen, un war je einer 2 Rheintor, Jungbuſch und Neckarſpitze. 19. 11., 20 Uhr, Stunden.— 22.90: Kleine Nachtmusik.— 23.00: Tanz⸗. Uhr. Sonderſchau: Deutſche Werkkunſt der 5 bie ße 1. 155 den beiben 22 3 8 105 tafel“ T 9 u X— 2 92 1— a. ihre findet in der„Liederta el“, K 2, der Tag der Haus muſik muſik. Mannheimer gunſtverein, L I. 1: Geöffnet von 10 bis 13 Abteilungen I und II 1 85 tatt. Sämtliche Politiſchen Leiter, Walter und Warte der und von 15 bis 17 Uhr.— 1 Gliederungen ſowie Parteigenoſſen erſcheinen. Volks⸗ J. Ziehungstag 16. November 1936 zehn 5 5 7 91 lad 5 7 eee In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne Plankenhof. 20. 11., 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Poli⸗ heutig Aber 150 5 liſchen Leiter und Anwärter in TJ 5, 12. Dienſtanzug. ve beanie 1 88 5 8 8 88 S⸗Frauenſchaf 2 Gewinne zu f k. N 8 8 2 15 3 2 Gewinne zu 5000 RM. 57009 Feudeuheim. Der Heimabend fällt dieſe Woche aus 6 Gewinne zu 2000 RM. 29895 103008 280824 5 i ſiſſ a 1 8 Gewi 1000 RM 54453 62675 101751 Feudenheim. 29. 11., 14 Uhr, müſſen die Zellenwal⸗ 3285 zu. 5 terinnen die Tombolagegenſtände in der Geſchäftsſtelle der a 85 24 Gewinne zu 800 RM. 12372 25484 55457 Nea(„Schützenhaus“) abgeben und abrechnen, ſowie Donnerstag, 18. November 273887 14889 178858 182261 188888 261877 1 r die Loſe. Nationaltheater:„Spatzen in Gottes Hand“. Luſtſpiel von Edgar Kahn und Ludwig Bender, Miete D, 20 Uhr. L. Neckargemünd, 18. Nov. Ihr 80. Lebens ⸗ 332546 355069 44 Gewinne zu 3 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne Roſengarten: 10.30 Uhr Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule: Eröff⸗ jahr konnte bei guter Geſundheit Frau Margarete 5 Was hören wir? nung der Meiſterſchule des Kraftfahrzenghandwerks m Bretzer, geb. Reichenbacher, vollenden. über 150 RM. gezogen . Verſammlungsſaal. 20.15 Uhr Carin⸗Göring⸗Handelsſchule: 5 5 5 2 8 3 2 Gewinne zu 100000 RM. 194576 8 Elternabend im Muſenſaal. JL. Doſſenheim, 19. Nov. Da der Dirigent des 2 Gewinne zu 5008 N. 157788 ell 2. 0. 3 551 2 7 elig Samstag, 21. November Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors;hieſigen kath. Kirchenchors, Hauptlehrer Joſ. Fet⸗ 9 Sewinne zu 2890 2 l, 1208 288889 30407 15 e eee 15 i der NS⸗Gemein⸗[tig nach Karlsruhe verſetzt wurde, veranſtaltete der 20 Gewinne zu 368055 74565 04818 312703 mal.30: Bunte Morgenmuſik.—.30: Froher Klang zur[ Städtiſche Aunſthalle: 20.19 uhr Vortrog mit Lichtbildern Kirchenckor Cäcilia dem Scheidenden eine Ab⸗ 92052 90206 39217 174602 1842376 18561 Vald⸗ Areitspauſe.— 10.00: Um 24 Stunden. Hörfolge vom von Kuſtos Dr. P. O. Rave⸗Berkin über„Friedrich der ſchiedsfeier, in deren Verlauf der Geſchäfts⸗ 246500 298209 363263 3846171 Sieg gung, das war 80 1 Nach einem arbeitsreichen Leben verschied heute unerwartet nus Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß uns unser 161 f blieb 7 een; rasch unser Mitinhaber und Arbeitskamerad, Herr lieber Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Herr eine 9 7 enten 1 l 15 1 45—— Ludwi Reichert 5 udwig Neider ieder 2 inem 8 4 Bahnspediteur was— ö ahnspediteur a a 5. 19 e 5 5 4 Wir werden dem Verstorbenen, der unserem Betriebe jederzeit 1 zlich, in 1 5 3 ö 5 5 5 f 11 VVT seine unermüdliche Arbeitskraft widmete, und uns immer ein Vorbild Mannheim, Baden-Baden, Walchenfeld, 17. November 1936 treuer Pflichterfüllung war, ein dauernd ehrendes Andenken bewahren. Viktoriastraßge 7 2 5 6 Mannheim, den 17. November 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. Beiriebslührung und Gelolgschalt Die Feuerbestattung findet am Samstag, dem 21. November, vormittags 1 Uhr, statt der Firma J. Reichert Söhne Von Beileidsbesuchen bitten wir dankend abzusehen Bahnspediſion den⸗* f 1 8 J a 5 1 n. 0 g Daus NM 8 9 e e LI ihn tum kannn pract 0 a 5 ichs⸗ Einspaluge Kleinanzeigen bis zu Annahmeschluß für dle Mittag- gen. cher Nene von.o mn je wm Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Nach langem, schwerem Leiden ist unsere liebe d of Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Haus 8 big. Stellengesuche je mm4pig. Abend- Ausgabe nachm. 2 Uhr 5 5 von vom 1— 10 Karoline Ziegler Ar⸗ ein 25 Dienstag früh ½3 Uhr im Alter von 58 Jahren tori⸗ Gut erhalt. 2157 8 5 unerwartet rasch entschlafen. agen Speisezimmer Matratzen 3 Mietges uche 17 für RI 70.— zu 1 e Mannheim(G 5,), den 19. November 1936. 0 f an en. Näh.: 3* 92 Kuchen 18 11 4 a ver 97 Julegewebe⸗ Säcke u. Deckenfabrik, Fernſpr. 404 71. 5 0 2 m Bufett m. Kahl. Garage n tiefer Trauer: 15 7. 3 a Unge 2 Stühle, ir Fesnenkraß been e de Familie Wilhelm Ziegler chen uch 742. 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November 1936 Vorstellung Nr. 86 Miete Nr. 8 II. Sondermiete D Nr. 4 Spatzen! in Gottes Hand e in drei Akten von un und Ludwig Bender Ende gegen 22 Uhr 5 der große Erfolg des neuen Programms mit dem Gastspiel C. W. Popp Heute 16 Uhr: Hausfrauen Vorstellung mit Vollprogramm Fintritt frei! 855 Felnster Holländer Tabea vollfett, mild 25 Gramm 35. 8 Meine Spezlalität Feinster alter Holaade Adem dos etwas für Kenner, ca. 9 Monate gela- gert, weinbehand. 25 Gramm 40. Beim ganzen Pfund .30 Alelslandbenz 0 3, 3 38 Feinkost Junge Münner soogr.-. 98 Junge Nahnen s00 g..25 Hasen Im Fell. Hasen-Raguul 500 gr. 80 500 8. 85 Rehzlemer 500 gr..40 Junge Gänse 800 gr..30 Junge Enten 500 cr..80 FRI CH VoN DER FEE! Kabeljau beo. s. 29 Kabeljau- Filet soo a.- 54 —21 Weizenmehl rype 408 Sultaninen Corinthen Rosinen 500 gr. 500 gr; 500 gr..05 Süße ſandeln 8 800 gr..30 ANNE Kr STATT E Wenn man mit G [Recht von einem Film behaupten kann. man muß inn JLesghen haben, Win Birgel Lide Baarova Theodor Loos U. A. dann ist es der sensationelle, spannende Ufa-Film erräler neuester W enn Ion diet men lic Das Tageblatt ſchreibt: 6 hat noch nie ſo viel und das objektiv ül berhaupt f kann, wohl auch noch nirgen geſungen hat als Das„Celeſte Offenb. arung.“ ö ole 12.00.30.30.33 all Hamam ana ehen einschl. Sonntag! ugen d ab 14 Jahren Eñutritt! .00.10,.20 PAL AST I. IETSEIEEEE Benjamino „Du bist mein Glück“. Aida“ Groges Vorprogramm! Künstlerisch wertvoll! Neue Mannheimer Zeitung „ ſow in dieſem Film wird zu einer 2389 DU end zugeisen! Anfang:.00 Ab heute.15,.20..30 EIN FEST FUR AUGE die grobe Dlesmal besonders groß! felerf Triumphe! Mbchkx n INWEISS Herrliche Musik! Große Ausstattung! lan Petrovieh/ Hilde u. Stolz Georg Alexander/ Ernst Dumke .10.20 Uhr. Und on! Sängerin Jugendl. ab 14 Jahren zugelassen! nbnk- Hundt „Drunter und Drüber“ Kreuze kauft man stets günstig ab 24 Mk. Morgen⸗Ausgabe Donners Stag, f. 19. 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November 1936 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig: 13 Gemeindegerichtsgebühren, Miel⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungs⸗ gebühren, Desiunfektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren An dieſe Zahlungen wird erinnert, Wer nunmehr nicht bis ſpäte⸗ ſtens 23. November 1936 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriſten der badiſchen Gemeindebetrei⸗ bungsordnung eine Verſäumnis⸗ gebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht Stadtkaſſe. Schlachtho Freitag früh 8 Uhr auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1500. 15 heule Donnerstag] nachm, 8 1 ags und it 0 ebend SIEBER T Christl Kunst Der 1 Treppen- 1 1 Reinigung Scmeider übern. S800 Reinigungs⸗Inſt. 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