* f ditestr, — ungeg — aum⸗ f er laumer⸗ rf eine ume mit d Kaſtg⸗ rkungen n Land maligeg Wieder⸗ idrat in fändigen r Sprit⸗ 5 polizei⸗ mit dem gsmittel tor. pritzung die Ge⸗ er nach Baum⸗ g einer ig der behörde nit dem in orden Neue Mannheimer 3. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr 13, Ne Fiſcherſtr 1. Ce Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 für Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10.. 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Die Juriſten des Foreign Office haben den Auftrag erhalten, die völkerrechtliche Seite des Vorgehens von General Franco zu prüfen. Der Kommandant der vor Barcelona liegenden engliſchen Kriegsſchiffe iſt angewieſen worden, ſolange nicht von London be⸗ ſtimmte Weiſungen kommen, unbedingte Reſerve zu üben. Man iſt in London der Anſicht. daß oͤie bevor⸗ ſtehende Ankunft ruſſiſcher Schiffe mit Kriegsmaterial der weſentliche Grund für die geplante Bombardie⸗ tung Barcelonas iſt. Man zweifelt auch nicht dar⸗ an, daß die Schiffe der Burgos⸗Regierung alles tun werden, um die Löſchung ruſſiſchen Kriegsmaterials in Häfen, die unter der Kontrolle der Bolſchewiſten ſtehen, zu verhindern. In engliſchen Marinekreiſen glaubt man, daß die⸗ ſes Vorhaben der Burgosregierung durchaus glücken wird. Man glaubt nicht, daß es Rußland wagen darf, ſich dieſem Vorgehen zu widerſetzen. Für das Mittelmeer ſteht Rußland einzig feine Schwarzmeerflotte zur Verfügung, und man hält es für ausgeſchloſſen, daß Rußland mit die⸗ ſen Streitkräften einen Widerſtand wagen kann, zumal jeder gewaltſame Verſuch, ruſſi che Waf⸗ ſen nach Barcelona zu bringen, die Gefahr eines Zuſammenſtoßes mit Italien mit ſich bringt. In engliſchen Marinekreiſen erklärt man, daß es für die italieniſchen Kriegsſchiffe ein Kinderſpiel ſei, die ruſſiſche Schwarzmeerflotte in Schach zu halten. Welche Haltung England einnehmen will, falls irgendeines ſeiner Schſfe durch die Blockade Barcelonas eruſtlich beeinträchtigt wird, läßt ſich im gegenwärtigen Augenblick noch nicht mit Sſcherheit ſagen. Man iſt in England zur Zeit geneigt, General Fraueo das Recht zu einer Blockade zu beſtreiten. Man weiſt darauf hin, daß General Francos Regierung völkerrechtlich nicht anerkannt ſei und man ihr bisher auch nicht de Rechte einer kriegführenden Partei zuge⸗ ſtanden habe. Es fällt auf, daß in der Preſſe ſehr ſorgfältig die. General Franco zur Verfügung ſtehenden Kriegs⸗ ſchiffe aufgezählt werden. Man läßt durchblicken, daß eine wirkliche Blockade ſchwer durchzuführen ſei und dieſe immer die Gefahr von Verwicklungen mit fremden Mächten in ſich ſchließt. Der Marine⸗ mitarbeiter der„Times“ glaubt ankündigen zu kön⸗ nen, daß Francos Flotte ſich auf gelegentliche Streif⸗ züge und ebenſo auf gelegentliche Bombardierung von in Händen der Roten befindlichen Häfen be⸗ ſchränken werde. Dieſe Darſtellungen werden ganz augenſcheinlich zu dem Zweck veröffentlicht, und der diplomatiſche Koxreſpondent der„Morning Poſt“ gibt dies ſogar unumwunden zu, um General Franey ſchon aus dem Grunde das Recht zur Blockade zu beſtreiten, weil eine Blockade zu ihrer völkerrechtlichen Gültigkeit der tatſächlichen und vollendeten Durchführung be⸗ dürfe. Ob ſich dieſe Anſicht wirklich durchſetzt, bleibt ab⸗ zuwarten. Sie könnte die Folge haben, daß es zu ge⸗ Die Lieferungen an die ſpaniſchen Volſchewiſten: Waffen, England und die geplante Blockade Bartelot 8 Eduard III. bei den Vergarbeilern König Eduard VIII. hat ſich in Begleitung des nach Süd⸗Wales begeben, um di die Lage der Arbeitsloſen zu erkundigen. Gutes fährlichen Zuſammenſtößen zwiſchen der ſpa⸗ niſchen und der engliſchen Flotte kommt. Zunächſt aber hat die engliſche Regierung es vorge⸗ zogen, den Weg der Vorſicht zu beſchreiten; ſie hat alle engliſchen Schiffe angewieſen, wenn möglich, den Hafen von Barcelona zu meiden. iunition und Leute Bildung einer internationalen Armee aus 4 Brigaden hinter der roten Front- Modernſte Kampfausrüſtung der Roten (Funkmeldung der NM.) E London, 21. November. „Das Blatt der oppoſitionellen Labour Party „Daily Herald“ veröffentlicht bemerkenswerte Ent⸗ hüllungen über die ansländiſchen Waffen⸗ und Mu⸗ ultiouslieferungen an die ſpan(chen Bolſchewiſten und über die ſogenannte„Internationale Ar⸗ nee“ die zur Zeit hinter den Linien der roten Streitkräfte geb! det werde. Dieſe Enthüllungen ſind um ſo bemerkenswerter, als ſie in einem Blatt veröffentlicht werden, das ſich fortwährend über die angebliche„deutſche und italieniſche Einmiſchung“(]) in Spanien eutrüſtet. Ein Sonderberichterſtatter des Blattes berichtet U.., daß der Oberbefehl der„Internationalen Armee“ in den Händen von Männern liege, die eine„beträchtliche Erfahrung in Bürgerkriegen und Revolutionen an einer anderen Stelle in Europa“ beſäßen. Er beziehe ſeine JInformatio⸗ nen von einem General, deſſen Name junter⸗ national bekannt ſei, den er aber niht bekaunt⸗ geben dürfe. Unter den Offizieren der„Inter⸗ nationalen Armee“ ſeien viele frühere Soldaten der franzöſiſchen Kolonialarmee. 5 Nationalität der Maunſchaften verſchweigt der i richterſtatter jedoch wohlweislich. Er teilt ledig⸗ ch mit, daß zwei Brigaden von 4000 Mann bereits au die Front geſchickt worden ſeien, und daß eine kitte Brigade, darunter ein franzöſiſches Reg nent, auf dem Wege ſei. Eine vierte Brigade werde zur Zeit ausgebildet. In der„Juternationalen Armee“ dienten auch 23 Engländer. i „Der Korreſpondent berichtet ferner, daß die ma r⸗ leu lchen Kampfflugzeuge von den modern⸗ u Typen mit größter Geſchwindigkeit ſeien. Die Mar⸗ ziſten ſeien ferner mit moderner Artiller e, Tank⸗ abwehrgeſchützen, leichten Geſchützen, Maſchinenge⸗ 1 Flaks und neuen Scheinwerfern beliefert 5 7 Auch Munitionsreſerven ſeien reichlich vor⸗ * die Dardanellen als Durchgangsſtation 5 8— Iſtanbul, 20. November. 15 wachſendem Maß läßt ſich an dem Schiffahrts⸗ wel ehr in den türkiſchen Meerengen feſtſtellen, in chem Ausmaß die Roten in Spanien von Somjet⸗ zußland unterſtützt werden. Der Weg durch das Mittelmeer und durch das Schwarze Meer iſt die kür⸗ zeſte Verbindung für die Kampſmittelverſorgung der ſpaniſchen Bolſchewiſten durch Moskau. Seit Wochen durchfahren täglich ſchwerbeladene Sowjet⸗ dampfer, darunter auch zahlreiche Tankſchiffe, die Meerengen in weſtlicher Richtung und kehren leer zurück. Die Ausweiſe der türkiſchen Seebehörden und die Meldungen der türkiſchen Kontrollſtationen in Canakkale und Büyükdere laſſen erkennen, daß die meiſten dieſer Sowjetdampfer nach Alicante, Valen⸗ cia und Barcelona reiſen und leer von dort zurück⸗ kommen. Auffallend iſt das Anwachſen des Schiffsverkehrs unter der Flagge der ſpaniſchen Marxiſten nach den Häfen der ÜUdsSR im Schwarzen Meer. Vor Be⸗ ginn der bewaffneten Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Bolſchewismus und den Nationalen in Spanien kam durchſchnittlich ein einziger ſpaniſcher Dampfer im Monat nach Iſtanbul. In den letzten Tagen tref⸗ fen täglich ein bis zwei leere Dampſer unter der Flagge Rot⸗Gelb⸗Violett, den„offiziellen“ Farben der Marxiſten Spaniens, auf der Fahrt nach dem Schwarzen Meer im Hafen von Iſtanbul ein. In der gleichen Anzahl durchziehen die Meerengen ſchwerbeladene Dampfer der ſpaniſchen Bolſchewi⸗ ſten, die nach den Beſtimmungshäſen Alicante, Bar⸗ celona und Valencia laufen. Sie führen nicht nur Lebensmittel, ſondern auch Munition und Waffen, die ſie in Odeſſa und Noworoſſijfk übernommen haben. Die Roten bewaffnen die Handelsſchiffe L London, 20. November. Nach einer Reutermeldung aus Tanger werden alle ſpaniſchen Handelsſchiffe, die ſich in den Händen der ſpaniſchen Bölſchewiſten befinden, zur Zeit be⸗ waffnet, um die Schiffahrt kontrollieren und die ſpa⸗ niſche und marokkgniſche Küſte beſchießen zu können. Die Bolſchewiſten hoffen, die beiden Kreuzer „Jaime.“ und„Almirante Cervantes“ in der nächſten Woche wieder aktionsfähig zu haben. General Franco dankt dem Führer Telegrammwechſel aus Anlaß der Anerkennung der nationalen Regierung — Berlin, 20. Nov. Aus Anlaß der Anerkennung der ſpaniſchen Re⸗ gierung des Generals Franco durch die Reichs⸗ regierung hat zwiſchen General Frauco und dem Führer und Reichskanzler ein in herzlichen Worten gehaltener Telegrammwechſel ſtattgefunden. Willkürregiment in Bartelona (Funkmeldung der N M3) + Paris, 21. November. In Marſeille traf die unter däniſcher Flagge fah⸗ rende Dampfjacht„White Shadow“, von den ſpani⸗ ſchen Küſtengewäſſern kommend, ein. Wie die Mit⸗ glieder der Beſatzung der„White Sadow“ berichten, hatte die Jacht, die von Genua aus rund um Spanien herum nach Le Havre fahren wollte, vor eineinhalb Monaten wegen ſchlechten Wetters die Bucht von Roſas in Katalonien aufſuchen müſſen. Die ſpaniſchen Bolſchewiſten, die an Bord kamen, verhafteten ohne Grund ſofort den Ka⸗ pitän und die Mannſthaft und plünderten das Schiff teilweiſe aus. Die Gefangenen wurden nach Barcelona übergeführt, wo ſie über drei Wochen im Gefängnis feſtgehalten und ſchließlich ohne weitere Erklärung oder Entſchuldigung daun wieder freige⸗ laſſen wurden. Primo de Rivera erſchoſſen — Alicante, 21. Nov.(U..) Von ſogenannter„amtlicher Seite“ wurde beſtä⸗ tigt, daß der Führer der ſpaniſchen Faſchiſten, Joſe Antonio Primo de Rivera geſtern früh.30 Uhr im Hof des hieſigen Gefängniſſes erſchoſſen worden iſt. Der Hinrichtung des Faſchiſtenführers der von einem ſogenannten„Volksgerichtshof“ wegen Betei⸗ ligung an der nationalen Erhebung zum Tode ver⸗ urteilt worden war, wohnten nur wenige Per⸗ ſonen bei: Arbeitsminiſters e dortigen Induſtriebezirke zu beſichtigen und ſich bes Der König begrüßt 0 in Süd⸗Wales. tsminiſtees ers über Arbeiter eines (Weltbild,.) und des Geſundh auf unſerem Bild Salengros Tod u. Frankreichs Polilit (Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, 20. Noy. Der Selbſtmord des Innenminiſters Salengro be⸗ deutet für die franzöſiſche Innenpolitik den Beginn eines völlig neuen Abſchnittes. Das hat man zwar bei häufigen Anläſſen behauptet. Aber es iſt nicht zu verkennen, daß dieſes letzte Ereignis wohl das einſchneidendſte der vergangenen Monate war, ja, darüber hinaus ſteht es in der franzöſiſchen Geſchichte einzig da, die zwar überreich iſt an Hinrichtungen bedeutenden Staats⸗ von Königen, Miniſtern und männern und die alle erdenkbaren Syſteme der Staatsverfaſſung durchgemacht hat, die aber trotz ihrer ſchillernden Vielfältigkeit bis heute noch nie das freiwillige Ausſcheiden eines im Mittelpunkt der Betrachtungen ſtehenden Staatsmannes zu verzeich⸗ nen hatte. Man kann endlich ſchon ſagen, daß ſich in den letzten Wochen und Monaten die Ereigniſſe in der franzöſiſchen Innenpolitik geradezu über⸗ ſtürzten. Schon der Beginn der Volksfrontregierung be⸗ deutete eine Revolution auf kaltem Wege für Frank⸗ veich. Kaum hatte ſich die Oeffentlichkeit an die ein⸗ ſchneidenden Maßnahmen gewöhnt und die Arbeiſter⸗ ſchaft ſich über die ſoziale Geſetzgebung, auf die ſie ſeit 50 Jahren wartete, gefreut, als ſchon die erheb⸗ lichſten Störungsfeuer von ſeiten der Kommuniſten einſetzten. Die bolſche wiſtiſche Gefahr wurde zum Geſprächsſtoff des franzöſiſchen Bürgers. Aber die Volksfrontregierung, der die Kommuniſten nicht angehören, wußte bisher geſchickt dieſer Gefahr zu begegnen. Mannigfache Streiks, von denen die einen behaupten, ſie ſeien durch die Kommuniſten, die anderen durch die Großinduſtrie hervorgerufen, gaben weiter Anlaß zu innerpolitiſchen Sorgen. Inzwiſchen hatten ſich die ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften Frank⸗ reichs gefeſtigt, die heute ſchn an Mitgliedern die 5⸗Millionen⸗Grenze überſchreiten. Seit geſtern haben ſich als Antwort darauf aber auch die Arbeitgeber zu einem Verband zuſammengeſchlof⸗ ſen. In den gleichen Tagen aber tagen in ganz Frankreich die Generalräte, die gewiſſermaßen als „Stimme des Volkes“ nach Ordnung, zu gleicher Zeit aber auch nach Freiheit rufen und die alles in allem genommen keineswegs bereit ſind, der Rechten ent⸗ gegenzukommen, ſondern die die linksbürgerliche Note Frankreichs unterſtreichen. Jouhaux, der Beherrſcher der Gewerkſchaften, der immer ſehr ſcharf für die Rechte der Arbeiter ein⸗ trat, hat währenddeſſen in Genf verlangt, daß die ge⸗ ſamte Welt die 40⸗Stunden⸗Woche einführe, wobei wohlverſtanden den Arbeitern der Unterſchied zur 48⸗Stunden⸗Woche bezahlt werden ſoll. Sollten, ſo verkündete Jouhaux, die übrigen Stgaten die 40⸗ Stunden⸗Woche nicht einführen, dann würde Frank⸗ reich in dieſer Frage als leuchtendes Beiſpiel der Welt vorangehen. Das wäre, nebenbei bemerkt, zum erſtenmal, daß Frankreich in einer ſozialen Frage irgendeinem Staate etwas vorausgeben würde. Alle dieſe Maßnahmen und Pläne haben verſtänd⸗ licherweiſe Frankreich in den Zuſtand eines Geiſtes⸗ aufruhrs verſetzt. Die Regierung glaubt dem⸗ gegenüber als beruhigenden Faktor auf ihre Zu⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe und Neuyork 5 den, ja, ſie eitet ſogar daran, das zwiſchen is, London und Neuyork abgeſchloſſene Währungsabkommen in einegroße Wirtſchafts⸗ gemeänſchaft auszubauen. Was aus alledem wird, bleibt abzuwarten. Ge⸗ wiß iſt nur, daß alle dieſe Fragen von Freunden and Feinden durchdacht, zerredet, befürwortet und bekämpft werden und— daß in dieſer Politik der franzöſiſche Innenminiſter freiwillig aus dem Leben ſcheidet. Dabei darf man nicht ver⸗ geſſen, daß ſich erſt am letzten Freitag eine heftige Kar ne gewiſſer Rechtsblätter und Rechtsparteien bezweifelt wurde, durch eine Kammerſitzung eindeutig zu Gunſten entſchieden hat. Das Zeugnis des s der franzöſiſchen Armee, Game⸗ Soldaten Saleng ro fiel dabei sche 1 rden nicht unſchwer ins Gewicht. Aber der in der Tat rückſichts geführte Kampf gegen Salengro hat den von Natur aus ſtarknervig veranlagten Menſchen gleichwohl zu Fall gebracht. erſchütternder kurzer rief an den Miniſterpräſidenten Blum hat die Oeffentlichkeit einen ſehr nachhaltigen Ein⸗ gemacht, und es iſt nicht nur eine journaliſtiſche Redewendung, ſondern eine feſtgeſtellte Tatſache, daß einfache Frauen, die am Mittwochabend dieſen Brief in den Zeitungen laſen, darüber in Tränen au s brachen. as Ganze, ſo muß man bei ſtreuger Beobach⸗ f vird ſich zweifellos zu einer beacht⸗ ſchen Stärkung de r terung auswirken. Praktiſch das zunächſt darauf hinauslaufen, die Partei⸗ ſchaften in Frankreich noch weiter aufzuput⸗ Aber dabei wird die Rechte bei dem franzö⸗ Bürger kaum auf größeres Verſtändnis rech⸗ en als bisher. Dagegen dürfte mit einer ürferen„Zucht“ im Rahmen der franzöſiſchen nenpolitik zu rechnen ſein. Das von Léon Blum ſchlagene Preſſegeſetz wird ſicherlich ohne ierigkeiten beim nächſten Zuſammentritt des Parlar 5 verabſchiedet werden. Damit findet dann ein Zuſtand ein Ende, der für die Dritte Republik geradezu ſchon bezeichnend war: daß nämlich die je⸗ weils am Ruder befindliche Regierung von ihren Gegnern grenzenlos kritiſiert, bekämpft und ver⸗ Clemenceau, ja ſogar Foch, wie erſt ksfrontreg leumdet wird. yt der augenblickliche Präſident Lebrun waren und ſind von ſolchen Kampagnen niemals ausgeſchloſſen. Es iſt geradezu unvorſtellbar, daß all das nun auf einmal wieder auf ein Tugendmaß zurückgeführt werden ſoll, das Frankreich ſeit der Zeit Robes⸗ pierres wohl nicht mehr gekannt hat. Der für den 17. bis 19. Dezember groß angeſagte Parteikongreß der früheren Feuerkreuzler de la Rocques dürfte nach dieſen Ereigniſſen einen mehr zweifelhaften Verlauf nehmen, wenn nicht über⸗ haupt mit der vorherigen Verhaftung des Oberſten de la Rocque gerechnet werden muß. Denn ſchließlich ſind ſowohl de la Roque wie ſein Freund Chiappe eng befreundet und verbunden mit der Wochenzeitſchrift„Gringoire“, die vor allem den Angriff gegen Salengro geführt hat. Der Selbſtmord des Innenminiſters Salengro, richtiger geſagt deſſen Urſache und Begleiterſchei⸗ nungen, hat aber noch eine andere Wirkung: nümlich die radikalſoziale Partei wenn möglich noch ſtärker an die Sozjgli⸗ ſten Leon Blums zu binden als bisher. Dasſelbe dürfte für Flandin zutreffen, der ja ſchon 51 großen Entſetzen de la Rocques ſeine bisher nach rechts neigende Mittelgruppe von Parlamen⸗ tariern den Radikalen offenmütig zur Verfügung ſtellte. Sollte dem J ſo ſein, dann würde das vielleicht eine ſchnelle Entſcheidung in dem Kampf herbei⸗ führen, den ſeit einigen Wochen die franzöſiſche Großinduſtrie gegen die Volksfrontregierung führt, an dem ihr ſogar ſo viel gelegen iſt, daß ſie auf ausgezeichnete Verdienſtmöglichkeiten verzichtet hat. Wenn ſie ſich jetzt nicht entſchließt, gutmütig„ihre Leidenſchaft beizudrehen“ und dabei gleichzeitig noch Geld zu verdienen, dann wird, das kann man ohne zu prophezeien ſagen, ſehr bald mit der Enteig⸗ u ung gewiſſer Großinduſtrien tatſächlich gerechnet werden müſſen. Bedeutet das weitere Unruhen in Frankreich, etwa Revolution? Mitnichten. Die Radikalſozia⸗ len mit Léon Blum haben ſich der bedingungs⸗ loſen Unterſtützung Gamelins und der ranzöſiſchen Armee verſichert, ſo daß alſo Machtpolitiſch nichts gegen ſie unternommen werden kann. Was aber wichtiger erſcheint: Wieder einmal wird Frankreich in einer Stunde kritiſchſter innen politiſcher Lage ſich mit einem außenpoliti⸗ ſchen Spannungszuſtand über innenpoli⸗ tiſche Auseinanderſetzungen hinwegretten. Die An⸗ erkennung der Regierung Franco durch Italien und Deutſchland hat nämlich in Frankreich große Beſtürzung hervorgerufen. Schon werden alle nur ausdenkbaren Gefahren für Frankreich an den außenpolitiſchen Horizont gemalt. Die innerpoli⸗ tiſche Spannung verlagert ſich ſo auf die Außen⸗ Politik und ſteigt bis zur Siedehitze. Was daraus entſtehen wird, hängt weniger vom Quai d' Orſay als vielmehr von England ab. Immer wieder wird betont, daß England, und zwar nach Rück⸗ ſprache mit dem amerikaniſchen Präſidenten Rooſe⸗ elt, entſcheiden ſoll, was„die demokratiſchen Staa⸗ ten“ tun ſollen. Noch kocht der Brei. Aber es iſt nicht abzuſehen, welches Gericht daraus entſtehen ſoll und noch weniger: wen man ſich ausſuchen will, um u es zu eſſen. Könnte es nicht ſein, daß ſich Frankreich ſogar ſelbſt den Mund daran verbrennt? —— Der Flottenbeſuch in Malta Bildung eines engliſchstürkiſch⸗griechiſchen Bündniſſes? f (Funkmeldung der N M 3) London, 21. November. Der Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ auf Malta zieht aus der Tatſache des türkiſchen Flotten⸗ beſuches in Malta die Folgerung, daß ein engliſch⸗ kürkiſch⸗griechiſches Bündnis für die Aufrechterhal⸗ tung des Friedens im öſtlichen Mittelmer gebildet werde. Er weiſt in dieſem Zuſammenhange darauf Hin, daß ein Teil der türkiſchen Flotte auf dem Rück⸗ wege Griechenland beſuchen wird, und daß man in Malta Anfang nächſten Monats ein griechiſches Ge⸗ ſchwader erwartet. 100 türkiſche Offiziere werden an Bord des bri⸗ liſchen Flugzeugträgers„Glorious“ einer militä⸗ riſchen Flugvorführung beiwohnen. Wir kennen den Krieg und wollen den Frieden! Coldaten als Vorkümpfer des Friedens Friedens- und Freundſchaftskundgebung deutſcher und franzöſiſcher Kriegsopfer — Hamburg, 20. November. Eine am Freitagabend vom Bezirk Hamburg der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung veran⸗ ſtaltete Großkundgebung gewann beſondere Bedeu⸗ tung durch die Anweſenheit des Präſidenaten der Union fédérale des Aſſociations francaiſes d' Anciens Com⸗ battants et de Vietimes de la Guerre, Profeſſor Henry Pichot, und des Reichskriegsopferführers Oberlindober. Die großen, mit den Fahnen beider Nationen und friſchem Grün geſchmückten Sagebielſchen Säle waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Reichskriegsopferführer Oberlindober und Prä⸗ ſident Pichot, in deſſen Begleitung ſich auch der frühere franzöſiſche Penſionsminiſter Beſſe befand, begrüßten gemeinſam die Kriegsblinden und Schwer⸗ kriegsbeſchädigten, die in den vorderſten Reihen Platz genommen hatten. Nach einer Ehrung der Toten des Weltkrieges und der nationalſozialiſtiſchen Revolution nahm Henry Pichot, mit lebhaftem Beifall empfangen, das Wort, um in deutſcher Sprache einen eingehenden Ueberblick zu geben über die Verſorgung der Kriegs⸗ opfer in Frankreich, und um den Willen der franzöſi⸗ ſchen Frontkämpfer zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit zu bekunden. Ihr habt den Krieg mitgemacht, erklärte er einleitend, und ich habe den Krieg mitgemacht. Wir haben gegeneinander Krieg geführt. Ihr ſeid harte Soldaten geweſen und wir, eure Gegner, ſind harte Soldaten geweſen. Dieſer Krieg, der zehn Millionen Männer getötet hat, iſt nicht der erſte Krieg geweſen, in dem Deutſche und Franzoſen gegenübertreten mußten. Wir franzöſiſchen Kriegsteilnehmer wol⸗ len, daß er der letzte ſei, und wir glauben, daß dies auch euer Wunſch und ener Wille iſt.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Weil wir wiſſen, was Krieg bedeutet und wie ſein wahres Geſicht iſt, verabſcheuen wir ihn. Aber wir wiſſen ebenſo genau, daß ein neuer europäiſcher Kriegsbrand den Zuſammenbruch einer ziviliſatori⸗ ſchen Arbeit von 15 Jahrhunderten bedeuten würde. Dieſe beiden Gründe machen aus uns friedenswil⸗ lige Männer.(Langanhaltender Beiſall.) Unſere Vaterländer brauchen Frie⸗ den, und der Frieden zwiſchen Deutſchland und Frankreich iſt die Grundbedingung für den euro⸗ päiſchen Frieden.(Erneute lebhafte Zuſtimmung.) Pichot erinnerte an den Friedensſchwur von Douaumont, den die Frontkämpfer aller Nationen vor vier Monaten geleiſtet haben, und ſchloß unter dem Beifall der Maſſen:„Wir Front⸗ kämpfer waren gleich in der Pflicht des Krieges, wir bleiben gleich vor den Pflichten des Friedens. Aus der Erbitterung des Kampfes bleibt die gegenſeitige Achtung übrig. Machen wir dieſe gegenſeitige Ach⸗ tung nutzbar für die Arbeit am Frieden zwiſchen Deutſchland und Frankreich.“ 5 Im Anſchluß an die Rede Pichots ſprach Reichskriegsöpferführer Oberlindober. Er führte u. a. aus: Wir ſuchen nicht das Trennende zwiſchen unſeren Völkern, ſondern oͤas Gemeinſame, und wir haben uns gefunden in der Erinnerung an 47 Jahre Krieg, in denen wir Frontſoldaten auf beiden Seiten unſere Pflicht getan haben. Her Wir Frontkämpfer haben den Willen zum Frieden der Ehre und der Gerechtigkeit! Es ſei wunderbar, ſo fuhr der Reichskriegsopfer⸗ führer fort, daß gerade die Männer, die ſich im Welt⸗ kriege gegenübergeſtanden hätten, die erſten ſeien, die ſich anſchickten, ein dauerhaftes Band zwiſchen den Völkern zu flechten. Oberlindober erinnerte ſodann an das Wort des deutſchen Reichskriegsminiſters, wonach Europa zu klein geworden ſei für einen Krieg und ſchloß unter ſtärkſter Zuſtimmung: Aber Europa iſt groß genug für eine Familie Das Ergebnis des öijterreichiſchen Bejuthes in Berlin: Aebereinſtimmung zwichen Berlin und Mien Wichlige Ergänzungen zum Handelsvertrag und zum Reiſe⸗Abkommen — Berlin, 20. Nov. Der öſterreichiſche Stgatsſekretär für die aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, hat während ſeines Aufenthaltes als Gaſt der deutſchen Reichsregierung in Berlin mit dem Reichsaußen⸗ miniſter Frhr. v. Neurath mehrfache politiſche Aus⸗ ſprachen gepflogen, bei denen alle aktuellen Probleme erörtert wurden. Die Ausſprache bewegte ſich in freundſchaftlichem Geiſt und ergab in allen behandelten Fragen eine erfreuliche Uebereinſtimmung der Auf⸗ faſſungen. Es wurde vereinbart, daß der Ausbau der Handels beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich alsbald in Angriff genommen werden ſoll, um den Umfang des gegenſeitigen Han⸗ delsverkehrs beträchtlich zu erweitern, ſchließlich daß die diesbezüglichen Verhandlungen am 7. Dezember d. J. in Wien beginnen werden. Ebenſo wurde die Frage der Finanzierung des Winter⸗ ſportverkehrs nach Oeſterreich von Mitte Dezember 1936 ab bereits jetzt in zufriedenſtellender Weiſe bereinigt. Ferner wurden alle anderen Möglichkeiten der Fortentwicklung der zwiſchenſtaatlichen Beziehungen gründlich durchgeſprochen und hierbei feſtgeſtellt, daß ſich bei Wahrung der Grundſätze des Abkommens vom 11. Juli d. J. auf weitem Gebiet die Möglich⸗ keit erſprießlicher Zuſammenarbeit ergibt. Beide Regierungen ſind darüber einig, daß der mit dem Abkommen beſchrittene Weg in Anbetracht und im Dienſt des gemeinſamen Volkstums den In⸗ tereſſen der beiden deutſchen Staaten förderlich iſt und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Friedens zu leiſten vermag. der Völker, die ſich in dieſer ihrer Heimat zu⸗ ſammenfindet! Wir Frontſoldaten des großen Krieges aber wollen in unſere immer noch harten Hände das Banner der Verſtändigung des guten Willens nehmen! Das„Sieg Heil!“ auf den Führer Adolf Hitler und die Lieder der Nation bildeten ein erneutes Bekennt⸗ nis zum Frieden der Ehre und der Gerechtigkeit. Unter den Beifallsrufen der Tauſende verließen der un d Reichskriegsopferführer und Präſident Pichot mit ſeiner Begleitung den Kun Samstag, N 21. November 1936 — -BVoot„A 18“ geſunken Acht Mann vermißt, 12 gerettet — Berlin, 21. November, Am Freitagvormitttag iſt das U⸗Boot„u 18“„on der Unterſeebootsflottille„Weoödigen“ während einer Torpedoſchießübung in der Lübecker Bucht iufolge eines Zuſammenſtoßes geſunken. Von der 20 Mann ſtarken Beſatzung konnten zwölf Mann gerettet werden. Für die Geretteten beſteht keine Lebensgefahr. Vermißt werden acht Mann. Mit ihrer Rettung iſt leider nicht zu rechnen. Für die Bergung des Bootes und der Vermißten ſind alle ge⸗ eigneten Maßnahmen eingeleitet. Die Namen der Vermißten ſind: Oberleutnant (Ing.) Baſtian, Obermaſchiniſt Czygan, Maſchiniſten⸗ maat Wenfeck, Stabsmatroſe Vorrath, Stabsmatroſe Schrumm, Stabshe zer Ehrig, Stabsgefreiter Abels, Torpedobootsmechanikergaſt Panitzi. Paris rläiſtet zur Trauerfeier für Salengro Große Volksfrontkundgebungen geplant Bium führt den Trauerzug in Lie Paris, 21. Nov. Am Sonntagnachmittag um 2 Uhr findet in Lille die Beiſetzung des Innenminiſters Salengro ſtatt. Miniſterpräſident Leon Blum wird die Führung des Trauergeleits übernehmen und die Gedächtnis⸗ rede halten. Sämtliche Miniſter, 200 Abgeordnete, 100 Senatoren und ſämtliche Präfekten werden im Trauerzuge mitmarſchieren. Die Nordbahngeſell⸗ ſchaft fährt zählreiche Sonderzüge zwiſchen Paris und Lille mit 60 v. H. Preisermäßigung, damit mög⸗ lichſt zahlreiche Anhänger der Volksfrontparteien ebenfalls an der Trauerfeier teilnehmen können. Zu gleicher Zeit findet in Paris ein großer Auf⸗ marſch der Volksfrontparteien auf den Boulevards zwiſchen dem Platz der Republik und dem Baſtilleplatz ſtatt. Die Kommuniſtiſche Partei hatte urſprünglich dieſe Kundgebung für ſich allein veranſtalten wollen, ſie hat ſich aber nach langen Verhandlungen doch be⸗ reit gefunden, auch die übrigen Volksfrontparteien zur Organiſation und zur Teilnahme an der Kund⸗ gebung zuzulaſſen. Auch hat ſie ſich verpflichten müſſen, daß dieſe Kundgebung ausſchließlich der Trauer um den toten Miniſter ge⸗ widmet ſei, nicht aber auch dazu benutzt werden ſoll, um gegen den„Mordfaſchismus“ und für die Intervention Frankreichs in Spanien zu demon⸗ ſtrieren. Leiche des Innenminiſters Salengro iſt nachmittag nach dem Rathaus von Lille über⸗ und dort aufgebahrt worden. Zahlreiche Bür⸗ Stadt und zahlreiche Parteiabordnungen ſind Die geſtern geführt ger der bereits vor dem Sarge defiliert. 2 1 310 Generalſtreik in Lille Paris, 21. November. Der Metallarbeiterſtreik, der am Mittwoch in zahlreichen Betrieben ausgebrochen war, iſt nun⸗ mehr endgültig zum Generalſtreik geworden. Die⸗ ſer Beſchluß wurde am Freitagabend von der Me⸗ tallarbeitergewerkſchaft einſtimmig beſtätigt. Die Streikenden haben verſchiedene Forderungen aufge⸗ ſtellt, worunter die Einführung der 40⸗Stunden⸗ Woche ab 30. November ohne Lohnkürzung und eine ſofortige Heraufſetzung der Löhne infolge der Stei⸗ gerung der Lebenshaltungskoſten an erſter Stelle ſtehen. Der Kohlentransportarbeiterſtreik in Roubaix führte am Freitag zu mehreren ernſten Zwi⸗ ſchenfällen. Ein mit Kohlen beladener Laſt⸗ kraftwagen wurde im Laufe des Nachmittags von den Streikenden angehalten. Nachdem der Fahrer und ſein Begleiter von den Streikenden zu Boden geſchlagen worden waren, bemächtigten ſich letztere des Wagens. Kurze Zeit ſpäter fand man den Wagen vollkommen zerſtört in einer Seitenſtraße Dr. Gnido Schmidt beim Führer wieder. In den Abendſtunden ſtürzten Streikende einen Laſtkraftwagen mit ſeinem Inhalt in den Kanal. Gärung in Franzöſiſch Marokko Die Araber fordern Unabhängigkeit von Frankxeſch (Funkmeldung der N M.) + Paris, 22. November. In der großen Moſchee in Oran kam es, wie Ha⸗ vas meldet, anläßlich der Freitaggebete zu ernſten Zwiſchenfällen. Ein Eingeborener verſuchte, einen Aufruf zu verleſen, der die Unabhängigkeit Franzöſiſch⸗Marokkos forderte. Man nahm ihn ſofort in Haft. Seine Anhänger wurden, als ſie vor der Moſchee eine Kundgebung veranſtalteten und einen Umzug bilden wollten, von der Polizei auseinandergetrieben. Auch aus Fes, Rabat, Caſa⸗ blanca und Oudjda werden Unruhen unter den Ara⸗ bern gemeldet. In dieſen Städten wurde ein ver⸗ ſtärkter polizeilicher Ordnungsdienſt durchgeführt, Augenſcheinlich handele es ſich, wie Havas meldet, um eine verabredete Bewegung. Nationa⸗ liſtiſche Sendboten reiſten in den großen marokkgni⸗ ſchen Plätzen herum, überbrächten Anordnungen und verſuchten, Kundgebungen gleichzeitig in verſchiede⸗ nen Städten Marokkos zu entfachen. Bisher ſollen ſich jedoch noch nicht ſehr viele Araber dieſer Be⸗ wegung angeſchloſſen haben. Verſchiedene Vertreter der großen Körperſchaften ſollen aber die Abſicht haben, ſich anzuſchließen. Die Bewegung habe, wie Havas weiter berichtet, offenſichtlich eine franzoſenfeindliche Einſtellung und fordere ein autonomes Marokko mit einer eigenen Regierung, deren Form noch nicht näher feſtgelegt ſei.. 8 8 Da dieſe Kreiſe ſich aber auch gegen die Obrigkeit des Sultans wenden, der anerkanntermäßen der kel giöſe Chef ſei und bleibe, zeige die Eingeborenen⸗ bevölkerung wenig Neigung für dieſe Agitation. Polniſche„Vergeltungs⸗ maßnahmen — Berlin, 20 November, Wie aus Poſen berichtet wurde, hat die polniſche Regierung dem deutſchen Privatgymnaſium in Poſen und Graudenz die Oeffentlichkeitsrechte entzogen. Ganz offenbar ſoll es ſich dabei um eine Vergeltungs⸗ maßnahme handeln im Zufſammenhang mit einer Maßnahme der deutſchen Unterrichtsbehörde inner⸗ halb des polniſchen Gymnasiums in Beuthen. In Beuthen handelte es ſich aber darum, beſtimmungs⸗ widrige Anordnungen, die die polniſche Schulleitung eigenmächtig getroffen gatte, wieder aufzuheben. Dort hatte man nämlich ohne Genehmigung der Be⸗ hörde einen realgymnaſialen Zug dem erlaubten und weiter beſtehenden gymnaſtalen Unterrichtsbetriebe anzugliedern verſucht. iff rückgängig gemacht worden. Demgegenüber muß die von der polniſchen Behörde für ihr Vorgehen gegen die deutſchen Privatgymnaſten gegebene Begründung, daß dieſe bei der Aufnahme neuer Schüler die be⸗ ſtehenden Prüfungsvorſchriften nicht ſcharf genug be⸗ achtet hätten, allzuſehr als nachträgliche Konſtruktion erſcheinen. Der vierte Reichsbauerntag Der Reichsnährſtand ſoll Rechenſchaft geben + Goslar, 20. November, In der Zeit vom 2. bis 29. November findet in der alten Kaiſer⸗ und Reichsſtadt Goslar der vierte Reichsbauerntag ſtatt. Das Stadtbild zeigt ſchon Fahnenſchmuck, und das Vorgelände der Stadthalle wie dieſe ſelbſt ſind würdig hergerichtet. Der vierte Reichsbauerntag findet zu Beginn des Vierjahresplanes ſtatt. Es iſt daher von Intereſſe, bei dieſer Gelegenheit vom Reichsnährſtand über ſeine bis jetzt geleiſtete Arbeit einen Rechen⸗ ſchafts bericht zu erhalten. Für ſeine Teilneh⸗ mer, die Bauernführer in den Landes⸗ und Kreis⸗ bauernſchaften, iſt es beſonders bedeutungsvoll, An⸗ weiſungen für die Durchführung ihrer Aufgaben in den nächſten vier Jahren zu erhalten. Die Haupt⸗ tagungen beginnen am Mittwoch, dem 25. November, mit einem Begrüßungsabend in der Stadthalle und finden ihren Schluß und Höhepunkt am Sonntag, dem 29. November, in der Rede des Reichsbauern⸗ führers R. Walter Darrsé. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftletters u. ver antwortlich für Theater, Wißſen ſchaft u. unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelstei i. in Mülker- Lokaler Teil Dr Frſz Hammes Sport: Willn Müller Sid weſtdeutſche Umschau, Gericht und Vilderdienſt: Curt Wilheln Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude⸗ ſämtlich in Mannheim Schriftlettung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, DA. X. 1838 Sentaſtraße 2 Mitta gauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 81 2075 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20657 N Zur Zelt Pretsliſte Nr. 7 gültig ür unverlangte Beiträge keine Gewähr„Mückſendung nur bel Rückports * 5 1 here nut Zeit Wa 8 2 eich 55 Ha⸗ ſten nen eit m ſie ten izei aſa⸗ ra⸗ her⸗ hrt. det, na⸗ mi⸗ und e⸗ len Be⸗ ter icht tet, ung ner her es en⸗ 10 * Samstag, 21. November 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 3. Sefte/ Nummer 338 —— Die Stadtseiie Maunheim, 21. November. Zeit laſſen! Tempo, Tempo! Andere Leute haben auch keine geit! Meinen Sie denn, ich habe meine Zeit ge⸗ ſtohlen? 5 55„ Leider beſteht noch keine Statiſtik über die Un⸗ fälle und Schäden, die durch vermeidbare Haſt ent⸗ ſtehen. Die meiſten Menſchen laufen die letzten zwanzig Schritte vor der Abfahrt des Zuges, der Straßenbahn, ja, vor der Tür, die zufällt. „Wenn Sie die Fünfunddreißig nehmen. Sie müſ⸗ ſen ſich allerdings beeilen, dann ſparen Sie fünf Minuten!“ Dieſe Bemerkung hörte ich einmal in Berlin. Der Angeredete war ein Weiſer. Er antwortete: „Und was ſoll ich mit den geſparten fünf Minuten beginnen?“ Dieſe Weiſen ſind ſelten. Es wird gelaufen, ge⸗ hüpft, geſprungen, abfahrende Züge werden geſtürmt, Treppen werden hinaufgeraſt— man will Zeit ſparen. Der Gewinn iſt nicht der Rede wert. Die Gefahr aber, in die man ſich und andere bringt, wird nicht beachtet. Man läuft, man geht nicht! Man denkt nicht daran, daß die harmloſeſte Treppenſtufe ihre Tücken haben und den Schuhabſatz feſthalten kann. Man denkt auch nicht daran, daß es nicht einmal C bbb Deutſche Jugend, meldet euch zum Reichsberufswettkampf 1937 bei eurem Betriebs- oder Ortsjugend⸗ walter der DA.! FFF eines achtlos fortgeworfenen Obſtreſtes bedarf, um auszurutſchen und ſich die Knochen gu zerſchlagen. Man denkt nicht an die Alten und Behinderten, die ſchließlich auch ein Recht auf ihr Leben haben. Man haſtet und rennt. 2 Ergibt ſich nachher ein Unfall, ſo ſpricht man von einem bedauerlichen Unglück. Das könnte ſchließ⸗ lich jedem paſſieren, man hätte eben Pech gehabt. Und das iſt nicht wahr. Nicht das perſönliche Pech trägt die Schuld, wenn man nachher Schmerzen zu ertragen oder einen Bruch auszuheilen hat. ſondern die ſchier unausrottbare Krankheit der Eile und des Zeitſparenwollens. Jedermann hat Zeit, wenn er ſie richtig einteilt. Zwei Minuten an der Halteſtell zu frieren, iſt nicht ſo ſchlimm wie ein halbes Jahr im Krankenhaus zu liegen. Der Triumph, gerade noch zurechtgekommen zu ſein, iſt der dümmſte und gefährlichſte Triumph, den es gibt. Man kann ſich auch als Sieger über die„Tücke des Objekts“ fühlen, wenn man ſie nicht herausfordert. Laßt euch doch Zeit! Geht eine Mi⸗ nute früher fort! Erkämpft euch nicht Sekunden Zeitgewinn im Gedränge mit euren Ellenbogen! Was gewinnt ihr ſchon? Wendet es hin und her, wägt alles Für und Wider ab: Ihr gewinnt nichts! Und wenn ihr zufällig kei⸗ nen ſofortigen Schaden nehmt, ſo verliert ihr doch Ruhe und Nerven, und es entgehen euch die tauſend Schönheiten des Augenblicks. Laßt euch Zeit! Es iſt gefünder, ſchöner, gefahrloſer! Die neue Zuſammenſetzung der Kreisverwaltung Mannheim Der badiſche Innenminiſter hat auf die Dauer von ſechs Jahren berufen zum Kreisvorſitzenden des Kreiſes Mannheim Sparkaſſendirektor Karl Fried⸗ rich in Weinheim, und zum ſtellvertretenden Kreis⸗ vorſitzenden Kreiskommunalreferent Otto Köhler in Mannheim Im Einvernehmen mit Gauinſpek⸗ teur Kramer aus Karlsruhe wurden als Kreisräte neu berufen: Ernſt Marzenell in Mannheim⸗ Seckenheim, Daniel Störtz in Mannheim, darl Veisbrod in Hockenheim, Kurt Niceus in Weinheim Andreas Herd le in Neulußheim und Wilhelm Gaber in Schriesheim. „Durch Landesgeſetz vom 24. April 1936 wurden die früheren Kreisräte und die Ausſchüſſe der Kreiſe aufgehoben. Die Zuständigkeit der Kreisräte und der Ausſchüſſe ging auf den Kreisvorſitzenden über, der die Verwaltung des Kreiſes in voller und aus⸗ ſchließlicher Verantwortung führt. Der Kreisvor⸗ ſttende iſt ehrenamtlich tätig. Zur beratenden Mit⸗ wirkung ſtehen dem Kreisvorſitzenden ſechs Kreis⸗ zäte zur Seite. Der Kreisvorſitzende hat wichtige Angelegenheiten des Kreiſes, insbeſondere die Auf⸗ ſtellung des Haushaltsplanes, mit den Kreisräten zu beraten, Das neue Geſetz trat mit dem 1. Oktober 1936 in Kraft. Eine grauenvolle Statiſtik Ein feſtlicher Tag s Fahre Freiw. Feuerwehr Mannheim Allezeit dienſtbereit— Ruhmvpolle Geſchichte— Vor neuen Aufgaben Am heutigen Tage begeht eine der älteſten Weh⸗ ren Südweſtdeutſchlands, die Freiwillige Feuerwehr Mannheim, das Feſt ihres Söjährigen Beſtehens. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts kannte man in Deutſchland kein geordnetes Feuerlöſchweſen. Erſt das Anwachſen der Städte und damit der Brandgefahren ſowie einige Großbrände veranlaßten weitblickende Bürger, ſich um die Organiſation des Feuerſchutzes zu bemühen. Auch in Mannheim mußte 1839 ein Großbrand in der Bleiweißfabrik E 4 kommen, ehe ſich der Stadtrat zur Bildung einer Wehr⸗Organiſation, der ſogenannten„Kotknap⸗ pen“, entſchloß, die aber mangels genügender Unter⸗ ſtützung nach wenigen Jahren wieder einſchlief. Wieder war es ein furchtbares Brandunglück, der Theaterbrand in Karlsruhe, der die Frage in Fluß brachte. Unter der Führung des damaligen Mann⸗ heimer Oberbürgermeiſters Friedrich Reiß wurde am 11. November 1851 die Freiwillige Feuerwehr aus der Taufe gehoben. Die Stadt ſetzte ſich von da ab tatkräftig für ihren neuen Schützling ein und wenn er im Laufe der Jahrzehnte erſtarkte und un⸗ zählige Proben ſeines Könnens ablegen konnte, ſo iſt das nicht zum geringſten dieſer vorbildlichen Förde⸗ rung durch die Stadt Mannheim zu danken. Bis zum Jahre 1883 ſtellte die Wehr eine Art Pflichtorganiſation dar, in der alle Bürger zum Dienſte verpflichtet waren. 1853 wurde eine neue Feuerlöſchordnung erlaſſen, nach der die Wehr ein ſtädtiſches Ehrenamt bildete. Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung erhielt die Wehr am 30. November 1852 ihre Feuertaufe beim Brande des „Ruſſiſchen Hofes“ in O 3, und wenn wir dieſem erſten erfolgreichen Einſatz gleich einen Hinweis auf die Brandſtatiſtik ſolgen laſſen, ſo können wir ſa⸗ gen, daß die Wehr in den erſten 50 Jahren ihres Beſtehens an 131 Brandfällen mit Löſch⸗ und Ret⸗ tungsarbeiten beteiligt war— und zwar zumeiſt allein; beſteht doch unſere Berufsfeuerwehr erſt ſeit dem Jahre 1891. Die gleiche Brandanzahl dürfte auf die ſeit 1901 verſtrichene Zeit entfallen. In die⸗ ſen Zahlen kommt zum Ausdruck, welches Maß von volksgemeinſchaftlicher Arbeit von den Wehrmännern geleiſtet worden iſt. Ihre Löſcharbeit wiegt um ſo ſchwerer, als ſie früher unter unzulänglichen Verhältniſſen erfolgen mußte. Un vollkommen die Geräte, die Organiſation. Das Waſſer mußte aus Pumpbrunnen geſaugt wer⸗ den. Erſt 1889 brachte die neugebaute Waſſerleitung eine Erleichterung— zugleich aber waren mit dem Wachstum der Stadt auch die Anforderungen an die Wehr geſtiegen. Syſtematiſch haben ſie deshalb ihre führenden Männer auszubauen geſucht. Zunächſt in organiſatoriſcher Hinſicht. Mit zwei Kompanien ins Leben gerufen, konnte 1865 eine dritte Kompanie gegründet werden. Aber noch Jahrzehnte mußten verſtreichen, ehe 1897 die vierte Kompanie in der Neckarvorſtadt ins Leben trat, gefolgt von der 5. und 6. in Käfertal und Waldhof, von der 7. in Neckarau; und ſpäter von Rheinau, Feudenheim, Sandhofen mit der., 9. und 10. Kompanie. Heute umfaßt die Wehr in neuer Organiſation zwei Löſchzüge in der Innenſtadt und neun in den Vorſtädten. Auch in feuerwehrtechniſcher Hinſicht ver⸗ beſſerte man die Wehr. Schon Oſtern 1853 wurde die Theaterwache mit acht Mann eingeführt. Neue Geräte wurden angeſchafft, das Alarmierungsweſen ausgebaut und 1891 eine ſtän dige Feuerwache von zwei Obleuten und zehn Mann im Kaufhaus untergebracht und dadurch der Grundſtein gelegt zur Berufsfeuerwehr, die am 15. Auguſt 1891 ins Leben trat. Schon als 1903— zwei Jahre verzögert durch die ſpätere Fertigſtellung der Feſthalle im Roſen⸗ garten das Feſt des 50jährigen Beſtehens gefeiert werden konnte, war die in der Folgezeit immer enger geſtaltete Zuſammenarbeit von Berufs⸗ und freiwil⸗ liger Wehr ſoweit gediehen, daß unſer Feuerlöſch⸗ weſen als vorbildlich hingeſtellt werden konnte. Wenn ſich daran bis zum heutigen Tage nichts ge⸗ ändert hat, ſo iſt das nicht zum wenigſten zu danken allen Männern, die ſich— ſei es als einfache Wehr⸗ leute, ſei es als Kommandanten— immer wieder für die Wehr einſetzten. Sehen wir uns die Liſte der 1. Kommandanten an, ſo finden wir darunter die Namen bekaun⸗ ter Mannheimer Handwerksfamilien, wie überhaupt das Handwerk bislang eine der treueſten Stützen der Wehr geweſen iſt. Zählen wir auf: 1851—52 Karl Engelhorn, 1852—56 Karl Neſtler, 1856—58 Georg Wunder, 1858—64 und 1868—97 Michael Wirſching, 1864—68 Hermann Reiß, 1897 bis 1904 Wilhelm Elz, 1904—1916 Edmund Molitor, 1916 bis 1922 Emil Tüngerthal, 1922—23 Friedrich Gre⸗ ther, 1923—1930 Ferdinand Schlimm. 1930 ütber⸗ nahm Karl Wolf das Kommando, danach Karl Epple, der es in dieſem Herbſt wegen Ueberſchrei⸗ tung der Altersgrenze an Hans Salzer abgab. Neue Aufgaben 85 Jahre hat die Freiwillige Feuerwehr ihren Dienſt getan, betreut und gefördert von der Stadt⸗ verwaltung. Ungeheuer gewachſen iſt ſeitdem ihr Aufgabenbereich. Neben der Unterſtützung der Be⸗ rufsfeuerwehr bei Großbränden und der Stellung des Sicherheitsdienſtes im Theater, bei Veranſtal⸗ tungen uſw. ſind es neuerdings die Aufgaben des Luftſchutzes, für die ſich die Wehr einſetzt. Wie im Reiche, ſo iſt auch in Mannheim vor einigen Wochen mit dem Ziele einheitlicher Führung des ge⸗ ſamten Feuerlöſchweſens die Wehr dem Polizei⸗ präſidenten unterſtellt und ihr feuerpoli⸗ zeiliche Befugnis zugewieſen worden. In ſolchem bedeutungsvollen Jahr das 85⸗Jahr⸗ feſt zu begehen, bedeutet daher für die Wehr nicht nur Rückblick, ſondern Bekenntnis zu der Verpflichtung, weiterhin den Geiſt des Gemeinſinns, der Opfer⸗ willigkeit und der Diſziplin aufrechtzuerhalten, wei⸗ terhin ſich einzuſetzen zum Wohle der Stadt und des Vaterlandes. Mögen ſie in der Bürgerſchaft ferner⸗ hin Männer finden, die ſich zu ihrem Gemeinſchafts⸗ dienſt entſchließen. Mit dieſem Wunſche begrüßen wir die Wehrmänner zu ihrem heutigen ie ch. eee eee In unſerem Rhein-Neckargau: Reichsgeſchichte und Heldenlied Lichtbild-Vortrag in der Volksbildungsſtätte von Dr. Illert- Worms Dr. Illert, der bekannte Wormſer Stadtarchi⸗ var und Muſeumsdirektor, vertritt einige ſehr in⸗ tereſſante Theſen über den hiſtoriſchen Hintergrund des Nibelungenliedes, und im Zuſammenhang da⸗ mit über die hervorragende Einzelſtellung, die der Rhein⸗Neckargau im Heiligen Römiſchen Reich ein⸗ nahm. Er konnte ſeine Theſen bei der Kürze der Zeit geſtern nicht weiter begründen und ausführen, ſondern begnügte ſich damit, ſie mit Lichtbildern zu illuſtrieren und in ſchöner Sprache den Ablauf der Geſchichte zu erzählen, dem Zuhörer vielfach ſel⸗ ber überlaſſend, Zuſammenhänge zu erkennen und aufzudecken. Bemerkenswert für uns Mannheimen iſt noch dabei, daß er unſerer Stadt auch eine ganz beſondere Rolle zuſpricht. Der poli⸗ tiſche Schwerpunkt wandelt von Worms über Heidel⸗ berg zu uns hinüber:„In ihm erfüllte ſich— unter Carl Theodor— noch einmal, zum letztenmal, die ge⸗ ſammelte Kraft des alten Lobdengaus.“ Eine Geſchichtsbetrachtung, die bei aller Detail⸗ kenntnis des Lokalhiſtorikers, die Zuſammenhänge ſieht, und bei der doch für den nachdenkenden Hiſto⸗ 8500 Tote und 171000 Verletzte Die Opfer des Verkehrs in den letzten 12 Monaten 5 1 der Einführung der Reichsſtatiſtik der Stra⸗ fegen kehrs unfälle liegt zum erſten Male ein Jah⸗ 5 ergebnis über dieſe Unfälle im geſamten Reichs⸗ gebiet vor. Nach dem Bericht des Statiſtiſchen Reichsamtes im 3 Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ ereigne⸗ en ſich in der Zeit vom 1. Oktober 1935 bis 30. Sep⸗ tember 1936 insgeſamt rund 263 000 Straßen⸗ verkehrsunfälle. Dabe! wurden über 8500 zerſonen getötet und 171 000 verletzt; das er⸗ gibt durchſchnittlich je Tag 718 Unfälle mit 0 23 Getöteten und 467 Verletzten. 5 allgemein verkehrsſchwächere Winterhalbjahr Gate im Durchschnitt je Tag 610 Unfälle mit 10 Setöteten und 350 Verletzten, das verkehrsſtärkere Unzemerbalbjahr dagegen durchſchnittlich je Tag 826 nfälle mit 28 Getöteten und 583 Verletzten. Im letzten Vürteljahr(Juli bis September 1936) wurden insgeſamt 79 400 Unfälle feſt⸗ geſtellt. 9,5 v. H. mehr als im vorangegan⸗ genen Vierteljahr und rund 38 v. H. mehr als im erſten Vierteljahr 1936. Dieſe Zunahme iſt wohl überwiegend als Sai⸗ ſonerſcheinung auſzufaſſen. Die Entwicklung der Un⸗ fallhäufigkeit war in den einzelnen Landesteilen ſehr uneinheitlich. In Berlin nahm die Zahl der Unfälle ab, ob⸗ gleich gerade hier anläßlich der Olympiſchen Spiele ein beſonders ſtarker Verkehr herrſchte. Das dritte Kalendervierteljahr hebt ſich von den anderen Vier⸗ teljahren auch durch die Schwere der Straßenver⸗ kehrsunfälle ab. So hat ſich die Zahl der Unfälle, bei denen Perſonen getötet oder verletzt wurden, vom zweiten zum öritten Vierteljahr in den Stadtgebie⸗ ten um 9 v. H. und in den Landgebieten um 28 v. H. erhöht. Weitaus die überwiegende Anzahl der Unfälle iſt im letzten Vierteljahr wieder durch Kraftfahrzeugführer verurſacht worden. Be⸗ merkenswert iſt, daß in 2535 Fällen unter Alko⸗ holeinfluß ſtehende Kraftfahrzeugführer Stra⸗ ßenverkehrsunfälle verſchuldeten. riker und Geſchichtsphiloſophen die äußerſt merkwür⸗ dige Blüte unſerer Stadt im 18. Jahrhundert in ein neues Licht gerückt wird. Es iſt ein rhythmiſches Wechſelſpiel innerhalb einer reichen produktiven Landſchaft, von begabtem Menſchenſchlag getragen, zum letzten Male emporgehoben zu europäiſcher Be⸗ deutung in dieſer jüngſten und modernſten Stadt des alten Reiches, an die Grenze geführt, die Kräfte der Revolution und des Zerfalls ſchon in ſich tragend, den zerſtörenden Angriffen aus dem Weſten ausge⸗ ſetzt, und bedeutungslos geworden, als das Land vom Mittelpunkt des Reiches zum Grenzland ge⸗ worden iſt. Dr. Illert erzählte und zeigte Landſchaften, Dome, Waffen, Schmuckſachen Handſchriften: Worms an der Straßenkreuzung, Italien— Flandern, Paris. Konſtantinopel und am Rhein. Hier ſchon ein Mit⸗ telpunkt des römiſchen Verteidigungsſyſtems gegen die anſtürmenden Germanen. König Gunther fiel kurz vor dem Siege durch die aſiatiſchen Legionen, das war 435 n. Chr. 15 Jahre ſpäter kommt Attilla, und ſchließlich, unter den ſpäten Merowingern, geht der erſte grimme Kampf um die Reichseinheit los, als Brunichildis noch mit 65 Jahren von Worms ins Feld reitet, von Fredekundis und Sigibert ge⸗ ſchlagen und gevierteilt wird Das ſind die gewaltigen Erlebniſſe im burgundi⸗ ſchen Lebensraum, die, mythiſch verwoben, den Stoff zum Nibelungenlied geliefert haben. Hier in Worms haben auch Pipin und Karl der Große regiert, Kon⸗ rad der Rote rebellierte gegen Kaiſer Otto und ſühnte mit Heldentod auf dem Lechfeld, die Salier bauten in Speyer, die Wormſer Bürger ſtanden Hein⸗ rich IV. in höchſter Not bei und erhielten den Frei⸗ brief zum Dank, der noch im Beſitz des Wormſer Stadtarchivs iſt. Biſchof Burchardt erbaute den Dom, der als dritter ſeiner Art auf dem kleinen Raum zwiſchen Mainz und Speyer zu den gewaltig⸗ ſten Denkmälern der Welt gehört. Von Landſtuhl bis Wimpfen erſtreckte ſich das Herrſchaftsgebiet des Wormſer Herzogs und Biſchofs, ein Wald von Kirch⸗ türmen dehnte ſich innerhalb gewaltiger Mauern. Hier, im Kreuzgang und auf des Saales Stiege wurde Weltgeſchichte gemacht. Dann kam langſamer Verfall und Emporblühen Heidelbergs. Noch 1659 wollte der Kurfürſt Reſidenz und Uni⸗ verſität nach Worms verlegen, aber die Wormſer pochten auch darauf, freie Reichsſtadt zu ſein. Die Franzoſen gingen wie ein Waldbrand über die Pfalz hinweg, und empor ſtieg das Mannheim der Carl⸗Theodor⸗ Epoche, die Dr. Illert mit zahlreichen Bildern und viel bewundernden Worten zu feiern weiß. Und ſo iſt es alſo gar kein Zufall, daß das Mannheimer Schloß das größte des Konti⸗ ients iſt. In dieſem gewaltigen Bauwillen ſprach nicht die Eitelkeit eines Teilfürſten, in ihm ſpricht zum letztenmal das Reich. Mit einem Blick auf den Verſuch romantiſcher Er⸗ neuerung im 19. Jahrhundert und heutiges Aufbau⸗ werk ſchloß Dr. Illert. Dr. Hr. Drei Jahre Kraft durch Freude“ Ein Werk des Tatſozial(smus— Feier des Jahrestages Wenn eine Schöpfung des neuen Deutſchland ſelbſt ſture Kritiker des Nationalſozialismus im Ausland zum Schweigen gebracht hat, dann iſt es die der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Erſt drei Jahre alt, hat dieſe Organiſation inzwi⸗ ſchen Leiſtungen vollbracht, die ihresgleichen ſuchen. Müſſen wir erſt noch umſtändlich erläutern, was alles für den deutſchen Arbeiter und die Volksgemein⸗ ſchaft geſchehen iſt durch die Veranſtaltung von Rei⸗ ſen und Wanderungen, den Koͤc⸗Sport, die neue Feierabendgeſtaltung, das Vortragsweſen und für die Schönheit der Arbeit? Erſt im Auguſt, anläßlich der großen Reichsfeſtwoche, hatten wir Gelegenheit, dieſe friedliche kulturelle Aufbauarbeit eingehend zu wür⸗ digen.. Wenn ſich jetzt überall im Reich die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ rüſtet, den Jahrestag des dreijährigen Beſtehens zu feiern, ſo kann das auch unſer Mannheimer Kreisamt in dem Bewußtſein tun, in vorbildlicher Weiſe das Werden der Organiſation am Orte gefördert zu haben. Die Mannheimer Ko. ⸗Arbeit hat ſich guten Ruf in ganz Baden erworben, wie ſehr, das wird am kommenden Samstag, dem 28. November, die Jahresfeier im Nibelungenſaal zeigen, in der Kreisleiter Dr. Roth den Rechen⸗ ſchaftsbericht über die im letzten Jahre im Kreiſe Mannheim geleiſtete Arbeit geben wird. In drei große Abſchnitte gliedert ſich dieſes Feſt des dreijährigen Beſtehens. Der erſte beginnt mit dem Einmarſch der Fahnen und der vereinigten Werkſcharen. Erſt vor wenigen Monaten ge⸗ gründet, ſind heute ſchon in Mannheim 400 junge Erdal Ein für Alem Schuhereme Menſchen in den Werkſcharen zu gemeinſamer Kul⸗ turarbeit verbunden. Ihrem Aufmarſch folgten der Bericht des Kreisleiters und der Ausmarſch der Fahnen. Der zweite Abſchnitt der Feier ſieht die Koͤßß⸗ Sportkurſe am Start. Hierbei werden die Be⸗ wegungschöre Laban vor die Oeffentlichkeit treten, die Männer mit einem Schwertertanz. Männer und Frauen zuſammen mit dem Finale aus den„Ge⸗ ſchöpfen des Prometheus“ von Beethoven. N Nach einer Pauſe gilt der dritte Abſchnitt des Abends dem Tanz. Außer dem üblichen Tanz ver⸗ ſucht Koc hier erſtmals auch neue— früher weitbe⸗ kannte— Gemeinſchaftstänze durchzuführen. Harry Pierenkämper wird hierbei die Leitung übernehmen. Als Auftakt für die Jahresfeier findet am Frei⸗ tag, dem 27. November eine Feſtaufführung im Na⸗ tionaltheater(„Lohengrin“) ſtatt. Der ſchönſte Dank für alle, die am Aufbau der Organiſation mitge⸗ wirkt haben, wird es ſein, auch am Jahrestage Tauſenden Mannheimer Volksgenoſſen einige Stunden der Freude bereiten zu können und ihnen ſo Kraft zu geben für den Alltag. 1 zan Die Kameradſchaft ehem. 111er Mannheim hielt im Lokale„Landkutſche“ ihren Monatsappell ab, der ſtark beſucht war. Der Führer des Regi⸗ ments⸗Verbandes der 111er, Major Vierling, wies darauf hin, daß der Verband im Herbſt 1937 in Ra⸗ ſtatt, den 75jährigen Gründungstag des Regiments, verbunden mit Enthüllung eines würdigen Ehren⸗ mals feiert. Einen ganz beſonderen Glanz erhält das Feſt durch die Teilnahme des wieder in unſerer alten Garniſon liegenden neuen Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 111 unſerer jungen Wehrmacht. Kein alter 111er darf daher bei dieſem großen Regiments⸗ feſt fehlen. e Der Spar⸗ und Unterhaltungsverein„Mann⸗ heimio“ feierte im„Ballhaus“ ſein 27. Stiftungsfeſt. Die zahlreich erſchienenen Beſucher— vor allem die Angehörigen der eingeladenen Mannheimer Spar⸗ vereine— begrüßte Vereinsleiter Schmidt. Er gab in kurzen Worten einen Werdegang des Ver⸗ eins, wobei er Kameraoͤſchafts⸗ und Geſelligkeits⸗ Geiſt als weſentlichen Beſtandteil des Vereinslebens hervorhob. Fräulein Sans eröffnete mit einem Prolog das unterhaltende Programm. Der dem Jubel⸗Verein engbefreundete„Gemiſchte Chor 08“ unter der feinfühligen Stabführung von Muſikdirek⸗ tor Lenz trug mit ſeinen Liedern viel zur Hebung der Stimmung bei. Frau Zimmermann(Alt) und Herr Rudolf(Tenor) erfreuten mit je einem Solo. Frau Kroll überraſchte als„Dirdl“ durch humoriſti⸗ ſche Lieder. Dazwiſchen konnte der Vereinsführer das Mitglied Hildenbeutel für 25jährige Mitglied⸗ ſchaft und treue Dienſte zum Ehren-Mitglied ernen⸗ nen. Den Höhepunkt des Abends bildeten zwei Theaterſtücke, von eigenen Kräften aus dem Verein geſpielt. k Das Hauptverſorgungsamt Südweſtdeutſch⸗ land in Karlsruhe und das Verſorgungsamt Karls⸗ ruhe beziehen demnächſt ihre neue Unterkunft Kriegs⸗ ſtraße 103 in Karlsruhe, Fernruf Karlsruhe 7080 und 7081, Straßenbahnhalteſtelle Leſſingſtraße. Die Ge⸗ ſchäftsräume des Hauptverſorgungsamts bleiben vom 19. bis 23. November und diejenigen des Verſor⸗ gungsamts Karlsruhe vom 23. bis 28. November ge⸗ ſchloſſen. Für dringliche Angelegenheiten iſt während des Umzugs ein Sprechzimmer bei der Orthopädi⸗ ſchen Verſorgungsſtelle Karlsruhe, Kriegsſtraße 103 (ehemaliges Verwaltungsgebäude), Zimmer Nr. 5, eingerichtet worden. Hinweis Schluß der Sonderausſtellung„Deutſche Werk⸗ kunſt der Gegenwart“ in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Am Sonntag, dem 22. November als letztem Beſichtigungstag der Sonderausſtellung„Deutſche Werkkunſt der Gegenwart“ ſind die Be⸗ ſuchszeiten ausnahmsweiſe von 11 durchgehend bis 17 Uhr. Gleichzeitig machen wir darauf auf⸗ merkſam, daß die letzte Führung durch die obengenannte Schau am Samstag, dem 21. No⸗ vember, nachmittags 3 Uhr— durch Direktor Dr. Paſſarge— ſtattfindet. —1— Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 21. November 1996 — Leibesübungen auf dem Lande Wenn man heute vom Sport für die ſchaſſende Bepöl⸗ kerung auf dem Lande ſpricht, dann erkennt wohl jeder den Wert und die Notwendigkeit von Leibesübungen auch für Bauern und Landarbeiter an. Warum? Die Land⸗ bewohner werden zwar körperlich genügend, manchmal ogar ſehr reichlich in Anſpruch genommen, aber die Tä⸗ tigkeit, d. h. die rein körperlichen Bewegungen ſind Hoch einfeitig und tragen allerhand Nachteile in ſich. Es muß arſo ein Ausgleich zu dieſer Arbeit geſchaffen wer⸗ den. Daß der Sommer, wo jede, aber auch jede Kraft für die Feldarbeit benötigt wird, kum dafür in Frage kommt, iſt ohne weiteres klar, denn da iſt es nur ſchwer möglich, auch nur eine einzige Stunde in der Woche für ſportliche tätigung zu eplhbbrigen. Da andererſeits die Notwen⸗ digkeit und der Wert von Leibesübungen unbeſtritten ſind, o muß eben ein Mittel gefunden werde um der For⸗ derung ſportlicher Betätigung auch der bäuerlichen Be⸗ uhhkerung zur Durchführung zu verhelfen. Die Jugend auf dem Lande hat bereits den Weg ge⸗ wieſen und gefunden, der Deutſche Reichsbund Lei ungen, der Reichsnährſtand und nicht zulebt auch SG„Krrft dͤurch Freude“ haben durch verſchiedene Maßnahmen aktive Arbeit in dieſer Richtung geleiſtet. Letzten Endes kommt es natürlich darauf zn daß man die Leibesübungen auf dem Land den gegebenen Verhält⸗ iſſen anpaßt, ö.., daß man ſie ſo betreibt, wie ſie wirk⸗ lich durchführbar und flir den Einzelnen gewinnbringend find. Wie vierfäbtig ſind die Schwierigkeiten in dem Auf⸗ hen von Sportkurſen auf dem Lande! Einmal liegen die Höfe weit auseinander, in den Dörfern fehlt es an geeigneten Uebungsſtätten, und der Sportlehrer, der auf feinen Wanderungen durch die Gaue die Landbewohner mit den Leibesübungen bekannt macht, wird immer wieder vor neuen Aufgaben ſtehen. Hier findet er einige Sport⸗ geräte vor, anderswo wieder mangelt es zm Notwens ſten, und doch muß es ihm gelingen, einen richtigen Sport⸗ betrieb aufzuziehen. 3 Im Sommer wird, ſoweit ſich eben Zeit finden läßt, der Sportbetrieb mehr auf eine allgemeine Körperſchulung hinzielen, alſo den durch die Feldarbeit überaus bean⸗ ſpruchten Körper lockern und geſchmeidig machen für den nächſten Arbeitstag. Im Winter iſt dagegen etwas mehr Zeit für Leibesübungen frei. Iſt das Wetter einiger⸗ maßen, dann wird der Sportlehrer mit ſeinen Schütz⸗ f im Freien bleiben, iſt es weniger günſtig, dann eine Scheune oder der Tanzſaal im Dorfgaſthaus bungsſtätte herhalten. Leiterwagen, Tiſche und allerlei Gerätſchaften können nützliche Hinderniſſe As Ue Stühle, für eine fröhliche Tummelſtunde abgeben. Zunächſt ein⸗ mal müſſen alle mitmachen, vom Landarbeiter bis zum Bauern, vom Amtsgehilfen bis zum Bürgermeiſter, von der Magd bis zur Hausfrau, nur ſo kann die richtige Grundlage für die gemeinſchaftsbildende Arbeit geſchaffen werden. Nach einigen Stunden allgemeiner Körperarbeit kann dann, wenn ſich die Möglichkeit dazu bietet, eine Trennung der Gruppen vorgenommen werden, die ſich aber immer nur auf Teilarbeit beſchränkt. Ziel muß ſein und bleiben, alle gemeinſam mit Sport und Spiel ver⸗ traut zu machen. Der Deutſche Reichsbund f.., der Reichsnährſtand und„Kraft durch Freude“ ſetzen gleichzei⸗ tig im ganzen Reiche Sportlehrer und Sportwarte an, um erſt einmal die Grundlagen zu ſchaffen. Es iſt noch gar nicht ſo longe her, da wurde der Sport auf dem Lande im großen Umfange abgelehnt, weil man in ihm nur ein Jagen nach Senſationen und Rekorden ah. Erſt in den letzten Jahren hat ſich jo auch die Er⸗ kenntnis durchgeſetzt, daß es wichtiger iſt, Leibesübungen ſo zu treiben daß ſie die Kraft des geſamten Volkes heben können. So mußte f nde vor allem eine cuf dem La Aufklärungsarbeit angeſetzt werden, durch die die Bauern mit dem Wert und der wirklichen Zielſetzung der Leibes⸗ Übungen vertraut gem icht wurden. Die Sportlehrer, die von Ort zu Ort ziehen und in den Dörfern für die Sache der Leibesübungen arbeiten, führen deshalb auch Filme mit, die von dem Frohſinn und der Freude bei den Sport⸗ ſtunden berichten. Der Rundfunk ſorgt ſeinerſeits eben falls für Belehrung und Förderung des Sports auf dem Lande, es ſind alſe alle Kräfte bemüht, erfolgreiche Arbeit zu leiſten. Vereine und Formationen ſchalten ſtch in dieſe Arbeit ein, ſo daß die Feſtung ſturmreif gemeicht wird. Die Sportlehrer, die zu den Landbewohnern kommen, ſind für ihre Aufgabe beſonders geſchult, ſie wiſſen, worauf es an⸗ kommt, und ſind dank ihrer aufopferungsvollen Arbeit immer wieder die Wegbereiter für die Ausbreitung der Leibesübungen auf dem Land Während ſie unermüdlich für andere arbeiten bilden ſte ſich ſelbſt immer wieder wei⸗ ter, denn wo ſie auch hinkommen mögen, die Vor zus⸗ ſetzungen ſind überall anders. Es geht hier um ein hohes Ziel: der Begriff„Leibes⸗ ſtbungen auf dem Lande“ muß ſich durchſetzen. Ein wirk⸗ licher Erſolg iſt aber r gewährleiſtet, wenn die auf dem Lamde ſchaffenden Menſchen auch ven ſich aus gern und freudig mitmachen, wenn ſie den Orgerniſationen und den Sportlehrern die Arbeit etwas erleichtern. Auf ſie kommt es aiſo in erſter Linie an, daß ſie von ſich aus den guten Willen und die richtige Einſtellung zu den Leibesübungen aufbringen, und doß ſie mit Luſt und Liebe mitarbeiten. Kleine Sport⸗ Nachrichten Biebers Platzſperre iſt vom Fachamt Fußball vorläufig aufgehoben worden. Die Angelegenheit wurde zur erneuten Unterſuchung an den Gaurechtswart weitergeleitet. Die Bieberer können ſomit am 29. November gegen Urberach zu Hauſe ſpielen. Bayerns Fußballelſ wird den Pokal⸗Vorrundenkampf gegen Sachſen in Chemnitz ohne Jakob, Munkert und Frie⸗ del beſtreiten. Köhl(1. FC Nürnberg), Haringer(Wacker München) und Haslinger(Wacker München) werden ihre Poſten einnehmen. Härten, das ſich um die Austragung der 12. Olympiſchen Winkkerſplele 1940 bewarb, dann fedoch plötzlich zurücktrat, wird ſich, wie aus gut unterrichteten Kreiſen verlautet, zu gegebener Zeit um die Durchführung der Olympiſchen Spiele 1944 bewerben. Dubaſchny⸗Bartoskiewicz beteiligten ſich am Freitag in Kopenhagen an einem 50⸗Km.⸗Mannſchaftsrennen für Ama⸗ teure. Hinter den in:04:09.4 Stunden ſiegenden Däuen Pederſen⸗Jacobſen belegten die beiden Berliner mit zwei Runden Rückſtand den zweiten Platz vor Friis⸗Voß(Däne⸗ mark) und Nielſen⸗Gené(Dänemark). Ein„Helden⸗Gedenkrennen“ über zwei Stunden ver⸗ einigt am kommenden Samstag in ber Dortmunder „Weſtfalenhalle“ ſolgende Amateurmannſchaften am Start: Pederſen⸗Jacobſen(Dänemark), Kropman⸗Aeymans(Hol⸗ lanb⸗ krefeld), Ruland⸗Haſſelberg(Köln⸗Bochum), Horn⸗ Figay(Köln⸗ Bielefeld) und Poſtler⸗v. d. Ah(Bielefeld). Die Fifſa⸗Tagung, die urſprünglich für das kommende Wochenende vorgeſehen wax, wurde um eine Woche hinaus⸗ geſchoben und findet nun am 28.29. November in Frank⸗ füt a. M. ſtatt. Deutſcherſeits wird Dr. Peter Bau⸗ wens(Köln) an der Sitzung teilnehmen. Eine Vollblut⸗Verſteigerung fand am Donnerstag in der Hoppengartener Auktionshalle ſtatt, die mit einer Prä⸗ miierung verbunden war. Die höchſten Preiſe erzielten die Graditzer Treudeutſch und Feenkind mit Geboten von Über 5000. Ringen der Gauliga Bic 1886 Mannheim— Athletikſp. Ladenburg Nach dem Kampfverlauf der Vorrunde, welchen der Bf nur mit dem knappſten Ergebnis für ſich entſcheiden konnte, werden die Ladenburger am kommenden Samstag im Zähringer Löwen einen harten Gegner abgeben. Die Schwetzingervorſtädtler haben bis jetzt nur gegen Sand⸗ hoſen Punkte abgeben müſſen, doch iſt der zweite Tabellen⸗ Platz durchaus noch nicht geſichert. Feudenheim iſt dicht auf den Ferſen und macht alle Anſtrengungen, um in die Ge⸗ ſchehniſſe außerhalb des Bezirkes mit eingreifen zu kön⸗ nen. Bei normalem Verlauf müßte die Mannſchaft des Gaſtgebers zu einem klaren Sieg kommen. Gordon-Bennelt-Rennen Götze⸗Lohmann wieder am Start Für den größten internationalen Wettbewerb der Bal⸗ lonfahrer, das Gordon⸗Bennett⸗Rennen, hat der Reichs⸗ luftſportführer bereits jetzt eine der vorausſichtlichen drei Mannſchaften beſtimmt. Es ſind die Düſſeldorfer Karl Götte und Werner Lohmann, die in dieſem Jahr bei der Wettfahrt von Warſchau aus im Endergebnis den vier⸗ ten Platz belegten. Die beiden Düſſeldorfer mußten bei der Landung im ſowfetruſſiſchen Moorgebiet ihren Ballon zurücklaſſen, da die Hülle ſchwer beſchädigt wurde. Sie ſtaxten im kommenden Fahr, in dem Belgien als Sieger 1936 den Flug von Brüſſel aus ausrichtet, mit einem neuen Ballon. Die beiden anderen deutſchen Mannſchaf⸗ ten ſind noch nicht beſtimmt. Götze⸗Lohmann konnten für ihre ausgezeichnete Lei⸗ ſtung von Warſchau keine beſſere Anerkennung finden als durch ihre jetzt ſchon vorgenommene Aufſtellung, während es ſonſt üblich iſt, eine Mannſchaft erſt nach ſchweren Probefahrten zu beſtimmen. Mertedes-Venz in Monza Wieder Nachwuchs⸗Schulung Die Prüfung des Rennfahrer⸗Nachwuchſes vor einigen Wochen auf dem Nürburgring gab Rennleiter Neu⸗ bauer von den Daimler⸗Benz⸗Werken Gelegenheit, eine grobe Sichtung des Materials vorzunehmen. Schon da⸗ mals ſtellte es ſich ſehr ſchnell heraus, daß Nachwuchs⸗ talente für die Mexcedes⸗Benz⸗Rennmannſchaft nicht auf Anhieb gefunden werden konnten. Zu der Datſache, daß die Umſtellung vom Motorrad zum Rennwagen, vom klei⸗ nen Rennwagen zum großen gar nicht ſo einfach iſt, kam, daß die meiſten Anwärter ſich allzu forſch ins Zeug legten 7. und ſich damit ſelbſt um die Möglichkeit einer Einreihung in die Rennmannſchaft brachten. Eine ſyſtematiſche Schu⸗ lung der ausgeſuchten und geeigneten Leute muß erfolgen, ehe man daran denken kann, den Nachwuchs in Rennen zu ſchicken. Mercedes⸗Beuz begibt ſich alſo in dieſen Seaman(England), Kautz(Schweiz), Brendel (Frankfurt), Hartmann(Dortmund) und Bäumer (Bünde) nach Mailand, wo dieſe Fahrer erneut Gelegen⸗ heit haben, ſich mit dem Mereedes⸗Benz⸗Rennwagen ver⸗ traut zu machen. Die Monzu⸗Bahn bietet nicht ſo viel Schwierigkeiten wie der Nürburgring, ſo daß es der Nach⸗ wuchs leichter hat, ſich einzufühlen, dadurch bleibt ihm dann mehr Zeit, das Hauptaugenmerk auf den Wagen zu richten. Ueber mittlere Geſchwindigketten hinaus wird man in Mo die Prüflinge auch bei einer Spitzen⸗ geſchwindigkeit von 300 Stoͤkm. beobachten können. Die Prüfungsfahrten beginnen am Montag, 23. November, zu⸗ nächſt auf der„Schikanenſtrecke“ und werden ſchließlich auf der freien Bahn fortgeſetzt. Nuvolari amerikaniſcher Meiſter Nach dem Abſchneiden in den vier bedeutendſten Reu⸗ nen verleiht der Amerikaniſche Automobil⸗Sportverband den Meiſtertitel, der in dieſem Jahr zum erſten Male an einen Europäer fiel, on Tazio Nuvolari, den Sieger im Vanderbiltrennen. Nuvolari erhielt 1000 Punkte, er muß ſich allerdings in die Meiſterehren mit Lou Meyer teilen, da dieſer als Gewinner des Großen Preiſes von Indiana⸗ polis ebenfalls auf 1000 Punkte kam. Den dritten Platz belegte M. Roſe(820 Punkte) vor dem Franzoſen Wimille und Ted Horn(beide mit 800 Punkten). Eröffnungsſpringen auf dem Zugſpitzplalt Ein vielverſprechender Auftakt nimmt die Winterſpork⸗ zeit auf der Schanze am Zugſpitzplatt am kommenden Sonntag, 22. November, mit dem Eröffnungsſpringen. Tagen mit Schnee iſt in genügender Menge vorhanden, ſo daß die Herrichtung der Schanze keine Schwierigkeiten bereitet und ſchließlich iſt auch das Meldeergebnis ausgezeichnet ausgefallen. Neben deutſchen Springern wird man auch einige Ausländer am Start ſehen, ſo rechnet man mit der Teilnahme der Norweger Randmod Sörenſen und Birger Gute Nachwuchskräfte Japans Leichtathletikmeiſter Mit den im Meiji⸗Stadion zu Tokio ausgetragenen japaniſchen Meiſterſchaften ſchließt ſich die Kette der großen Ereigniſſe in der Leichtathletik im Olypiajahr. Die zwei⸗ tägigen Wettkämpfe auf der Anlage, die demnächſt für die 12. Olympiſchen Spiele 1940 umgeſtaltet wird, brachten nicht die erwartet guten Leiſtungen. Viele Olympiakämpfer hat⸗ ten nicht gemeldet, weitere in Berlin beteiligte Athleten hatten nach der langen und anſtrengenden Kampfzeit er⸗ heblich an Können eingebüßt. Dadurch ſtanden die 23. Nationalen Meiſterſchaften im Zeichen der guten Nachwuchskräfte, die ungeachtet der auf den erſten Blick nicht gerade überwältigenden Ergebniſſe noch von ſich reden machen werden. Einer der alten Meiſter, die ihre Titel erfolgreich verteidigten, iſt der unerhört zähe und ausdauernde Kohei Murakoſo, der ſeinen Form⸗ rückgang ſchnell überwunden hatte und in beiden langen Strecken wieder eine Klaſſe für ſich war. Die 5000 Meter gewann er in 15:05 mit weitem Vorſprung, tags darauf ſiegte er über 10000 Meter in 31:19.6 Min. Der Olympia⸗ dritte im Stabhochſprung, Niſhida, hatte bei.20 Meter den Sieg vor Adachi, der immerhin noch.10 Meter über⸗ ſprang, ſtets ſicher. Hideo Tanaka gewann den 3000⸗ Meter⸗ Hindernislauf in.40.2. Einen neuen Rekord ſtellte im 3000⸗Meter⸗ Gehen Ka za ma mit 1401.2 auf. Die neuen Meiſter: 100 Meter: Kiu 10.9 Sek.— 400 Meter: Morimachi 49.6 Sek.— 8900 Meter: Kinoſhita:59.5 Min.— 1509 Meter: Iwabuchi.09.6 Min.— 3000 Meter: Murakoſo 1505.4 Minuten.— 10 000 Meter: Murakoſo 81:19,6 Minuten.— 110⸗Meter⸗Hürden: Yonetſu 15.3 Sekunden.— 400⸗Meter⸗ Hürden: Okamura 56.4 Sek.— 3000 ⸗Meter⸗ Hindernis: Ta⸗ naka:40.2 Min.— 3090 ⸗Meter⸗Gehen: Kazama 1401.2 Min.(Beſtleiſtung!).— Marathon: Jſamu Suzuki 2289:56 Stunden.— Weitſprung: Harada.26 Meter.— Hochſprung: Kaſhima.96 Meter.— Stabhochſprung: Niſhida.20 Meter. — Dreiſprung: Yada 14.45 Meter.— Kugel: Kinnaſhiro 19.10 Meter. is kus: Motogi 41.10 Meter.— Speer: G. Suzuki 60.31 Meter— Hammer: Tſukamoto 46.01 Meter. Zehnkampf: Waga 6090 Punkte. Der Sport am Sonntag Nach dem umfangreichen Sportbetrieb am Bußtag ſchal⸗ ten die meiſten Sportarten, mit Ausnahme der Fachämter Fußball/ Rugby, Handball und Hockey, am Totenſonntag eine kleine Ruhepauſe ein. Den allgemeinen Rahmen über⸗ ragen lediglich die Vorrundenſpiele um den Reichsbund⸗ pokal, das zweite Vorſchlußrundenſpiel um den Tſchammer⸗ Pokal zwiſchen ViB Leipzig und Wormatia Worms in Leip⸗ zig, der Gaukampf im Handball zwiſchen Baden und Mitte in Jena und das Gruppenturnier um die Deutſcher Waſſer⸗ ball⸗Meiſterſchaſt in Leipzig. Im ſüddeutſchen Fußball auf die Vorrundenſpiele um den Nur in drei von Hen vier ſüd⸗ und zwar nach folgendem pflegt man mit Rückſicht Reichsbundpokal der Ruhe. deutſchen Gauen wird geſpielt, Plan: Gau Baden: Sp. Vg n— VfB Mühlburg. Gau Württemberg: Stuttgart— SV Göppingen, Sp. Vg. Cannſtatt— Sportfreunde Eßlingen. Gau Bayern: Wacker München— VfB Ringſee, BC Augsburg— 1860 München, ASV Nürnberg— VfB Koburg. Das meiſte Intereſſe beanſpruchen natürlich die Vor⸗ rundentreffen um den Reichsbundpokal, in denen die vier ſüddeutſchen Vertreter vor recht ſchweren Aufgaben geſtellt ſind. Baden, Südweſt, Weſtfalen, Niederrhein, Sachſen, Mitte, Schleſien und Brandenburg ſollten ſich in den ſol⸗ genden Spielen behaupten: in Pforzheim: Baden— Württemberg in Frankfurt: Südweſt Mittelrhein an Kaſſel: Heſſen— Weſtfalen in Wuppertal: Niederrhein— Nordmark in Chemnitz: Sachſen— Bayern in Königsberg: Oſtpreußen— Mitte in Beuthen: Schleſien— Peberſachſen in Stettin: Pommern— Brandenburg. In Leipzig wird das noch ausſtehende zweite Vorſchluß⸗ rundenſpiel um den Tſchammer⸗ Pokal zwiſchen VfB Leipzig und dem Sitdweſtmeiſter Wormatia Worms entſchieden. In Frankfurt tagt der Vollzugs⸗ ausſchuß der Fifa zur Beſprechung des nächſten Fußball⸗ Weltturniers im Jahre 1938 in Paris.— Leeuwarden iſt am Sonntag Schauplatz des„kleinen Länderſpiels“ zwiſchen Nordholland und Norddeutſchland.— Im Handball werden die Meiſterſchaftsſpiele der ſüddeutſchen Gaue mit folgenden Treſſen fortgeſetzt: Gan Südweſt: TS Herrnsheim— SV 98 Darmſtadt, Pfalz Ludwigshafen— Germania Pfungſtadt, Ingobertia St. Ingbert— FSV Fraukfurt, MSV Darmſtadt— VfR Schwanheim. Gan Baden: Sc Freiburg— TSV Nußloch. Gan Bayern: Sp. Vg. Fürth— 1860 München, Tad. Landshut— TV Erlangen, Bamberger Reiter— 1. F Nürnberg, Poſt München— Polizei Nürnberg, TV Mil⸗ bertshoſen— BC Augsburg.— Im Rugby und Hockey kommen eine Reihe von Freundſchaftsſpielen zur Durch⸗ führung. Das einzige Meiſterſchaftsſpiel Süsdeutſchlands wird im Rugbygau Württemberg/ Bayern ausgetragen, und zwar ſtehen ſich hier die Mannſchaften von Heilbronn 96 und RE Stuttgart gegenüber.— Im 5 Tennis werden die Länderkämpfe im Rahmen des Köbnigspokal⸗ Wettbewerbes mit der Begegnung Holland— Frankreich in Amſterdam fortgeſetzt. Holland läßt ſich durch van Swol und Hughan vertreten, während Frankreich Borotra und Deſtremau ſowie Bouſſus/ Bernard aufbietet.— Im Schwimmen wird die Reihe dex Gruppenturnfere, die am letzten Wochen⸗ ende zur Ermittlung des deutſchen Waſſerballmeiſters in Stuttgart in Augriff genommen worden ſind, mit einer Veranſtaltung in Leipzig fortgeſetzt. Hier ſtehen ſich am Sonntag ſolgende Vereine gegenüber: Halle 02— Mün⸗ chen 99, München 99— Maadeburg 96 und Magdeburg 98 gegen Halle 02.— Tiroler Schwimmer tragen am Samstag einen Schwimmkampf gegen den SV Augsburg aus, um am Tage darauf Gäſte des 1. Fc Nürnberg zu ſein.— Im Ringen werden die Mannſchaftskämpfe in Baden mit folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Vfe 86 Mannheim— Ladenburg, Feudenheim— Sandhofen, Mannheim 84— Ketſch, Wie⸗ ſental— Oeſtringen, Bruchſal— Karlsruhe, Daxlanden Weingarten, Waldkirch— Kuhbach, Emmendingen— Frei⸗ burg, Haslach— Kollnau, Gottmadingen Hornberg. Unter„Verſchiedenes“ erwähnen wir die Sonntagsradrennen in Paris, die Pferde⸗ rennen in Strausberg(Sa.) und Neuß ſowie öte badiſchen Fechtmeiſterſchaften in Pforzheim Sporiſtunde als Arbeitspflicht Die Werbung des Sportamts der NS„Kraft durch Freude“ für den Betriebsſport, die im letzten Monat im gonzen Reich durchgeführt wurde, kann ſchon auf recht hübſche Erfolge zurückblicken. Eine ganze Anzahl von Be⸗ trieben hat bereits den Gedanken der Leibesübungen auk⸗ ihren Geſolgſchafts⸗Mitgliedern nicht nur allein ans Herz gelegt, ſondern ſie ſind noch einen Schritt weitergegangen. So wird aus dem Gau Magdeburg ⸗Anhalt berichtet, daß es dort zu einem Uebereinkommen mit einer größeren Verſicherung kam, deren Betriebsführer dem Ge⸗ danken der Leibesübungen ſo viel Wert beimaß, daß er ſämtlichen Gefolgſchaftsmitgliedern bis zum Alter von 40 Jahren eine wöchentliche rtſtunde zur Pflicht macht und dies auch in der Betrie rͤnung verankerte. Dieſe ſport⸗ liche Betätigung findet im Rahmen der Dienſtzeit(früh⸗ morgens) ſtatt und hat ſich bereits als eine Einrichtung er⸗ wieſen, die ſich außerordentlicher Beliebtheit erfreut. Der beſte Beweis dafür iſt die Tatſache, daß die Zahl derer, die nur kreiwillig an dieſer Sportſtunde teilnehmen brau⸗ chen, alſo die Gefolgſchafts mitglieder über 40 Jahren, ſtändig im Wachſen begriffen iſt, ſo daß die Kurſe ſchon ge⸗ teilt werden mußten. Zur Zeit ſind etwa 230 Belegſchafts⸗ Mitglieder des genannten Betriebes ſtändige Teilnehmer, Schlußergebnis der Standarten⸗ kämpfe in Mannheim gegriſſen und Beim 3. St.⸗Hubertus⸗Abend des Kreſſes Mannheim im Deutſchen Schützenbund⸗Verband wurden die Schlußergebniſſe der Standartenkämpfe der Schieß⸗ ſport⸗Gemeinſchaft 1 Zimmerſtutzen, Mannheim, bekannb⸗ gegeben. 1. Zimmerſtutzen: 1. Schützengeſellſchaft 9 E. V. d a n a 51 im Neu 0 t 9 im 1. Mannſchaft mit 9104 Ringen; 2 Schützenverein Neckarau 1900 E. V. Mann⸗ heim⸗Neckrrau 1. Mannſchaft mit 2975 Ringen; 3. Schätzen. geſellſchaft Waldhof 1904 E. V. Mannheim⸗Waldhof Mannſchaft mit 2965 Ringen; 4. Schützengeſellſchaft 0 E. V. Mannheim⸗Neuoſtheim 2. Mannſchaſt mit 2899 Ringen; 5. Zimmerſtutzen⸗Geſellſchaft„Freiſchütz“ 1896 E. V. Mann⸗ heim 1. Me rennſchaft mit 2890 Ringen. War ft der Schützengeſellſchaft 9 E. V. Mannheim⸗ Neuoſtheim mit 3048 Ringen. Die Sieger mannſchaft 1033 der Schützengeſell ſchafſt 09 E. V. Mannheim⸗Neupſtheim ſetzt ſich zuſammen aus den Schützen: K. Becherer A. Hamm, H. Volz, J. Fröhlich, G. Sprenger. 2. Kleinkaliberſchießen: 1. Schützengeſellſchaft 09 E. V. Mannheim Neuoſtheim 1. Mannſchaſt mit 7500 Ringen; 2. Schützenverein der Polizeibeamten Mannheim 1. Mannſchuft mit 7475 Ringen; F. Schützen⸗ verein„Rheinau“ 1926 E. V. Mannheim⸗Rheinau 1. Mann⸗ ſchaft mit 7342 Ringen; 4. Schützenluſt E. V. Mannheim⸗ Käfertal 1. Mannſchaft mit 7022 Ringen; 5. Schützengeſell⸗ ſchaft 9 E. V. M innheim⸗Neuoſtheim 2. Mannſchaſt mit 6977 Ringen. Sieger in den letztjährigen, 1. Standartenkämpfen der Schießſport⸗Gemeinſchaf Kleinkaliber war die 1. Mann⸗ ſchaft der Schützengeſellſchaft 09 E. V. Mannheim⸗Neu⸗ oſtheim mit 7275 Ringen. Die Siegermannſchaft 1936 der Schützeugeſellſchift ch E. V. Mannheim⸗Neuoſtheim ſetzt ſich zuſammen aus den Schützen: K. Becherer, A. Beckenbach, W. Emig, F. Fuhr, H. Hofmann, P. Schleich, H. Volz, J. Weck, F. Dietz, J. Fröhlich. 3. Großkaliber: 1. Schützengeſellſchaft 09 C. B. Mannheim Neuoſtheim 1. Mannſchaft mit 40 Ringen; 2. Schützengeſellſchift Mannheim Hag Gn Mannheim⸗Feudenheim 1. Mannſchaft mit 4046 Rind en 3. Schützengeſellſchaſt„Diana“ E. V. Mannheim⸗Wald hof 1. Mannſchaft mit 4020 Ringen. 3 Sieger in den letztfährigen, 1. Standartenkämpfen der Schießſport⸗Gemeinſchaft 3 Großk liber war die 1. Mann⸗ ſchaft der Schützengeſellſchaft Mannheim 1744 E. V. Mann⸗ heim⸗Feudenheim mit 4819 Ringen. Die Sieger⸗Mannſchaft 1036 der Schützengeſellſcheſt 09 C.., Mannheim⸗Neuoſtſeim ſetzt ſich zuſammen aus den Schützen: K. Becherer, W. Emig F. Fuhr, J. Fröhlich, H. Volz. Die beſten Einzelſchützen der Schießſport⸗Gemeinſchaſ⸗ ten 1(Zimmerſtutzen), 2(Wleink liber), 3(Großkalicer) des Kreiſes Mannheim im Deutſchen Schützenverband im Sportjahr 1936, Schießſport⸗Gemeinſchaft 1 Zimmerſtutzen: 1. Becherer von der Schü engeſellſchaft o mit Ringen; 2. Sprenger von der Schützengeſellſchaft oa mit 637 Ringen; 3. Hamann von der Schützengeſellſchaft Wald⸗ hof 904 mit 620 Ringen. Sieger im Wettkampffahr 1995 wir Hemm Schützengeſellſchaft oh mit 621 Ringen. Schießſport⸗Gemeinſchoft 2 Kleinkaliber: 1. Reif vom Schützenverein Rheinau 1926 mit 777 Ringen; 2. Becherer uon der Schützengeſellſchaft 09 mit 774 Ringen; 3. Baum⸗ gart von der Schützenluſt Käferkal mit 773 Ringen; 4 Eberle vom Schützenverein der Polizeibeamten mit 772 Ringen; 5. Frauenſtorfer, Judwig, vom Schützenverein Rhein zu 1926 mit 789 Ringen; 6. Schleich, Peter, von der Schützengeſellſchaft 9 mit 767 Ringen, während Fuhr von Fer Schützengeſellſchaft o der nach vier Kämpfen noch führte, wegen ſchwerer Erkrankung im Endkompf nicht ſtarten konnte, was von allen ſeinen Mitkämpfern ſehr bedauert wurde. Sieger im Wettkampffahr 1935 war Rich Mü lle von der Schützengeſellſchaft 1744 mit 767 Ringen Schießſport⸗Gemeinſchaft 3 Großfaliber: 1. Volz von der Schützengeſellſchoft 00 mit 1080 Ringen. Sieger im Wettkampffahr 1995 war Mappes von der Schützengeſell⸗ ſchaft 1744 mit 1054 Ringen, der 1985 den zweiten Al mit 101 Ringen errang. Für die Einzelkämpfer galten von der mie im Jahre 1905 wieoͤr die leichen Wettkampfbedingun⸗ gen wie für die Standartenkämpfe. NSDAP-fiffeilungen Ku parielamilichen Beltennimacunuan eutnommer Politiſche Letter Rheinau. Montag, 23. 11., 21 Uhr, Sitzung ſämtlicher Amts⸗ und Zellenleiter(Dienſtanzug). 1 8 8 Neuneichwalb. 23. 11., 20.15 Uhr, Mitgliederverſammlung im Kaſino(Bopp u. Reuther) für ſämtliche Pg. Die Poli⸗ tiſchen⸗Leiter⸗Anwärter und Blockhelfer(Uniformierte und Nichtuniſormierte treten um 19 45 Uhr vor dem Kaſino an. Strohmarkt. Im Kinzinger Hof, N 7, 8, iinden folgende Zellenappelle, jeweils um 20[ihr, ſtatt: Dienstag, 24. 11., für Zellen—3; Mittwoch, 25. 11. für Zellen—6; Frei⸗ tag, 27. 11., für Zellen—10. Es iſt Pflicht für alle Par⸗ teigenoſſen, an dem Appell ihrer Zelle teilzunehmen. Ferner ſind die Walter der NS und die Warte der Daß zum Erſcheinen verpflichtet, 5 Stelle Kultur(Muſikgruppe]. Nächſter Dienſt am Sonn⸗ tag um.15 Uhr. Antreten vor dem Roſengarten in tadelloſer Uniſorm. Inſtrumente ſind mitzubringen. Voll⸗ zähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Stelle Kultur. In der Muſikgruppe können noch einige Hitlerjungen, die Geige, Bratſche, Violoncello, Kontra⸗ baß, Flöte, Klarinette, Oboe uſw. ſpielen, auigenommen werden. Anmeldung bei der Stelle Kultur des Bannes. BDM Untergau. Zur Langemarck⸗Fetler am 22. Nov. im Ro⸗ ſengarten, 11 Uhr, tritt von jeder Gruppe der Ringe 1, 2 und 11, 12, 16, 17 eine Abordnung von 6 Mädel an. Die Gruppen 1, 4, 6, 11, 16, 17 liſſen am 22. Nov., 10.15 luhr, ihre Gruppenwimpel auf dem Untergau abholen. Sam⸗ melantrittsplatz der andegebenen Gruppen: Platz vor der Ingenieurſchule, 10.15 Uhr. Gruppe Deutſches Eck. Yntreten 22. Nov., 10.15 Uhr, vor der Ingenieurſchule. Stroßmarft Antreten N. Nov., 10.15 Uhr, vor der In⸗ genieurſchule. Fried richspark. Antreten 22. Now., 10 Uhr, Zeughaus platz Rheintor. Antreten 22. Nov., 10 Uhr, Zeughausplatz. Lindenhof(beide Gruppen] Antreten 22. Nov., 10 Uhr, Gontaroplatz. Schwetzängerſtadtk(beide Gruppen). Antreten 22. Nov, 10 Uhr, Gabelsbergerplatz. Oſtſtadt(beide Gruppen). Antreten 22. Nov., 10 Uhr, Ingenieurſchule. Humboldt(beide Gruppen). Antreten N Noy.,.45 Uhr, Meßplatz f Neckarſtadt⸗Oſt(beide Gruppen). Uhr Uhlandſchule. Ring 1. Samstag/Sonntag, 21.2. 11., Werkſchulung für alle Schaftführerinnen der Gruppen Deutſches(ck, Strohmarkt, Friedrichspark, Rheintor. Eintreffen 20 Uhr Jugendherberge Mannheim. Näheres Untergaubefehl 8. Antreten 22. II.,.6 Spielſchar. Dienstag, 24. 11., 19.30 Uhr, Heimabend in N 2, 4. Muſikſchar. Dienstag, 24.., 19.30 Uhr, Seimabend in N 2, 4. Rundfunkſchar. Mittwoch, 25. 11., 19.30 Uhr, Heimabend in N 2, 4. DA Orts jugendwaltung Deuiſches Eck⸗Plaukenhof. Sümt⸗ liche Jugendwalter und Vertrauensmäbel haben Dienstag, 24. 11., auf die Kreisjugendwaltung, Haus der deutſchen Arbeit, Zimmer 36, zu kommen, Werbematerial abzu⸗ holen. Sprechſtunden von 19.3021 Uhr. Kreisjugendwaltung Abt. Schulung. Mit Beginn des Winterhalbjahres wird das Schulungsprogramm der Jugendwaltung des Kreis⸗ gebiets Mannheim wieder durchgeführt. Der zweite Schu⸗ lungstag iſt am Sonntag, 22. 11., 10 Uhr, für bie Haupk⸗ ſugendwaltungen Seckenheim und Weinheim im 5 Heim in Ladenburg[Amtshof). Pünktliches Erſcheinen in Uniform unbedingte Pflicht. i 2 1 in Armut und Elend gestorben Hen exllinclexte ax Das Ende eines ungewöhnlichen Abenteuerers — Paris im November. Nach Meldungen aus Schanghai iſt dort in Altersheim der Heilsarmee Nicola de eimem Toulouſe Lautrec, einer der größten Aben⸗ teuerer des 19. Jahrhunderts, völlig verarmt und im Elend geſtorben. Man ſchrieb das Jahr 1879. Der ruſſiſch⸗türkiſche Krieg, der mit dem für die Türkei ungünſtigen Frieden von San Stefano ausgegangen war, hatte Bulgarien eine gewiſſe politiſche Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit von der Regierung in Konſtantino⸗ pel gebracht. Um jene Zeit tauchte in Sofia ein junger, ele⸗ ganter Mann auf, der ſich ſehr raſch die Sympathien der maßgebenden Kreiſe der bulgariſchen Hauptſtadt zu erringen verſtand. Dieſe Sympathien verdankte der Fremde nicht zuletzt ſeinem ſicheren und ge⸗ wandten Auftreten, ſowie der gewinnenden Freund lichkeit ſeines Weſens, mit der er vor allem die Herzen der Frauen im Sturm gewann. Der Fremde nannte ſich Nicola de Tou⸗ louſe Lautrec und behauptete aus einer alten, franzöſiſchen Ariſtokratenfamilie zu ſtammen. In Wirklichkeit handelte es ſich jedoch um einen jungen ruſſiſchen Offizier mit Namen Nicola Savine, der als Gardeleutnant den ruſſtſch⸗türkiſchen Krieg mit⸗ gemacht hatte, dann aber den Dienſt quittierte, weil er das Gefühl haben mochte, zu Höherem geboren zu ſein, als dazu, ſich langſam hinaufzudienen. Aber außer ihm ſelbſt wußte niemand um dieſes Geheimnis ſeiner Perſönlichkeit. Fahrt zu Abdul Hamid Mit welcher Sicherheit dieſer ruſſiſche Abenteurer ſeine Rolle zu ſpielen vermochte, geht aus der Tat⸗ ſache hervor, daß er ſchon wenige Monate ſpäter von dem ruſſiſchen Gouverneur, der damals noch in So⸗ fia reſidierte, beauftragt wurde, mit einer Wiener Bank wegen einer Staatsanleihe für Bulgarien in Verhandlungen zu treten. In kaum 48 Stunden hatte der kaum 24 jährige für Bulgarien eine An⸗ leihe über 20 Millionen Golofranken flüſſig gemacht. Dieſer unglaubliche Erfolg, verbunden mit den Sympathien, die der angebliche franzöſiſche Ariſto⸗ krat in ganz Sofia ſowieſo genoß, ließ in Sofia eine politiſche Bewegung entſtehen, die allen Ernſtes daran dachte, dieſen Fremden zum erſten bulgariſchen Zaren auszurufen. Nach der Befreiung Bulgariens vom türkiſchen Joch, die der ruſſiſch⸗türkiſche Krieg gur Folge gehabt hatte, ſtand nämlich die Frage der Proklamation eines eigenen Zaren in Sofia in jenen oer Jahren im Brennpunkt der Politik des Landes. Nicola de Toulouſe Lautrec, der Liebling des Volkes und der Günſtling der Frauen, erklärte ſich unter der Hand bereit, eine ſolche Wahl zum Zaren von Bulgarien anzunehmen. Die einzige Bedingung, die er ſtellte, war die, daß trotz allem ein ſo folgen⸗ ſchwerer politiſcher Schritt nicht ohne die Zuſtim⸗ mung des türkiſchen Sultans unternommen werden dürfe. Um dieſe Zuſtimmung zu erwirken, wolle er perſönlich nach Konſtantinopel zu Abdul Hamid fahren. Der geſchwätzige Figaro Die Verhandlungen mit der Pforte ließen ſich günſtig an. Abdul Hamid empfing den Prätenden⸗ ten auf den bulgariſchen Thron ſogar perſönlich und war, wie alle Menſchen, die mit dieſem Abenteuerer in Berührung kamen, von deſſen Charme beſtrickt. Ein dummer Zufall ſollte dann aber alle dieſe Königsträume des Abenteuerers im letzten Augen⸗ blick doch zunichte machen. Ein Barbier erkannte in Berliner Brief Konzert am Bußtag— Giglis Geheimnis— Tee bei Barnabas— Ein neues wiſſenſchaftliches Inſtitut — 3 Millionen Volt in Dahlem— Jeden Tag 50 neue Autos!— Denkmal am Horſt⸗Weſſel⸗Platz Berlin, im November. Am letzten Sonntag im Stadion beim Fußball⸗ Länderkampf haben uns die Italiener nicht beſiegen können— aber am Bußtag blieben ſie Sieger. Durch einen einzigen Mann. Es war Gig li, der in der Scala ſang, geehrt durch die Anweſenheit des Füh⸗ rers und des Reichspropagandaminiſters. Es gab nur eine Meinung unter den dreitauſend, die die Scala füllten: das iſt die ſchönſte Männerſtimme der Welt. Vor vier Wochen hatte die Scala eine einzige kleine Zeitungsnotiz ausgeſandt mit der Mitteilung, daß Gigli in der Scala am Bußtag ſingen werde— bereits vierundzwanzig Stunden ſpäter war das Konzert ausverkauft. Seine Tonfilme haben die vor⸗ her ſchon bedeutende Anziehungskraft dieſes Sän⸗ gers noch erhöht. Glockenklar ſchwingt ſeine Stimme durch den Rieſenraum. Hinter den Kuliſſen hat ein neugieriger Journaliſt das Geheimnis eines Zau⸗ bertranks erforſcht, den Gigli zwiſchen den einzel⸗ nen Nummern ſeines Programms zu ſich nimmt. Er ſieht ſchwarz aus, iſt lauwarm und ſtark geſüßt Kaffee iſt es Wenn Gigli wieder nach Berlin kommt, will er ein Konzert mit ſeiner Tochter geben, von der er ſchwärmend erzählt, daß ihre Stimme der ſeinen an Wohllaut gleichkomme. Am 13. De⸗ zember werden wir im Rundfunk einen anderen höchſt populären Vater mit ſeinem Kind konzertie⸗ ten hören. Es iſt der Geiger Barnabas von ec, der an dieſem Tage zum erſten Male ſei⸗ nen zehnjährigen Sohn der Oeffentlichkeit vorſtellt. Darauf darf man geſpannt ſein. Bar⸗ nabas, den Vater, haben wir Berliner ja täglich Gelegenheit zu hören. Er ſpielt zum Nachmittags⸗ lee im Eſplanade⸗Hotel, das durch ihn eine einzig⸗ artige Anziehungskraft beſitzt. Da ſieht man dann um fünf Uhr die Induſtriefürſten, die in dieſem Hauſe zu wohnen pflegen, andächtig ihre geheim⸗ nisvollen Aktentaſchen beiſeite legen und beim Rauch der Zigarre den Romanzen des Meiſters * dem angeblichen franzöſiſchen Ariſtokraten den ehe⸗ maligen ruſſiſchen Leutnant, den er in Adrianopel ſchon einmal raſiert hatte, und trotz aller Be⸗ ſtechungsgelder, war der geſchwätzige Figaro nicht dazu zu bringen, dicht zu halten. Der Abenteuerer hielt es jedenfalls für geraten, unauffällig zu verſchwinden. Er ſandte noch ein Te⸗ legramm nach Sofia, das die lakoniſche Mitteilung „bin verhindert, den Thron zu beſteigen“ enthielt und begab ſich gleichzeitig an Bord eines Schiffes, das ihn alsbald nach Sebaſtopol, nach Rußland zu⸗ rückbrachte. Flucht nach Wladiswoſtok. Nicola Savine ſchien es ſich in den Kopf geſetzt zu haben, eine politiſche Rolle zu ſpielen. Kaum nach Rußland zurückgekehrt, ſchloß er ſich nihili⸗ ſtiſchen Kreiſen an, die den Sturz des ruſſiſchen Zaren betrieben. Die Verſchwörung wurde jedoch vorzeitig verraten, und Nicola Savine mußte mit vielen anderen Rädelsführern in die Verbannung nach Sibirien. Von dort flüchtete er eines Tages. Nach einem unſäglich anſtrengenden Fußmarſch, auf dem er ſeine Verfolger mehrmals dicht auf den Ferſen wußte, er⸗ reichte er endlich Wladiswoſtok. Erſchöpft und aus⸗ gehungert, ohne einen Pfennig Geld in der Taſche, ſchlich er ſich nächtlicherweiſe auf ein fjapaniſches Schiff, mit oͤem er nach den Vereinigten Staaten ge⸗ langte. Von mehreren Kugeln getroffen Amerika war damals noch das Land der unbe⸗ grenzten Möglichkeiten. Einen Kerl, wie der Ruſſe einer war, fiel es nicht ſchwer, auch in der Fremde Fuß zu faſſen. Nicola Savine iſt dann ſpäter ſogar amerikaniſcher Staatsbürger geworden. Aber das Abenteurerblut in ihm ließ ihm keine Ruhe. So war er einer der erſten, der ſich als Freiwilliger bei dem Expeditionskorps meldete, nachdem der Krieg zwi⸗ ſchen USA Spanien um Cuba ausgebrochen war. Savine hat ſich bei dem Sturm auf Santiago de Cuba beſonders ausgezeichnet. Allerdings wurde er dabei ſchwer verwundet. Man fand ihn am nächſten Morgen, von mehreren Kugeln getroffen, mehr tot als lebendig auf dem Schlachtfeld. Mehrmals um die Welt Eine Zeitlang hat man dann von Nicola de Tou⸗ louſe Lautrec, wie er ſich nach wie vor nannte, ob⸗ gleich nun ſein Geheimnis kein Geheimnis mehr war, nichts mehr gehört. In den letzten beiden Jahrzehnten reiſte er durch die Welt, bald hierhin, bald dorthin. Er hielt überall Vorträge über die Erlebniſſe ſeines abenteuerlichen Lebens, und von dem Erlös beſtritt er dann ſeinen Lebensunterhalt. Allerdings ſcheint er verſchiedentlich auch in Gefäng⸗ niſſen geſeſſen zu haben. Inzwiſchen war er außer⸗ dem ein alter Mann geworden, der immer mehr in Armut und Vergeſſenheit geriet, ſo daß er es als ein großes Glück empfinden mochte als ihm die Heils⸗ armee in Schanghai ein Aſyl bot. Und dort iſt nun dieſer Abenteurer, der beinahe Zar von Bulgarien geworden wäre, als Greis von 81 Jahren geſtorben. Sonderbare Inſchriften Am Ufer eines kleinen engliſchen Fluſſes befand ſich noch vor wenigen Jahren ein Stein mit der darauf geſchriebenen Warnung:„Wenn dieſer Stein nicht ſichtbar iſt, tut man beſſer, die Furt nicht zu paſſieren.“ Barnabas lauſchen. Sie bekommen ein Geſicht wie ein Lyriker, denken nicht mehr an Kalkulationen und Gewinnſpannen— es müßte leicht ſein, nach dem Barnabastee mit ihnen einen Vertrag abzu⸗ ſchließen * Seit Donnerstag hat Berlin ein neues wiſ⸗ ſenſchaftliches Inſtitut. Es iſt in Dahlem eröffnet worden und unterſteht der Leitung des Nobelpreisträgers für Chemie, Profeſſor Debye. Das Inſtitut widmet ſich der Röntgenſtrahlungs⸗ und Kälteforſchung ſowie der Steigerung der elek⸗ triſchen Hochſpannung. Im Turm des Inſtituts, der 18 Meter hoch iſt, ſtehen die beiden Doppelzylinder, die man gemeinſam ſo auswerten kann, daß man eine Spannung von nahezu 3 Millionen Volt er⸗ zielen kann. Mit dieſen Energien iſt ſie noch nie auf der Welt erreicht worden. Cambridge baut aller⸗ dings zur Zeit einen ähnlichen Doppelzylinder, der zu gleicher Zeit wie der unſere fertig werden ſoll. Dann wird der Wettlauf zwiſchen Dahlem und Cam⸗ bridge um die höchſten Reſultate losgehen. Mit den Spannungen von Dahlem werden wir phantaſtiſche wiſſenſchaftliche Möglichkeiten finden. Man kann zum Beiſpiel mit ihnen die Strahlen von mehreren Kilogramm Radium erſetzen. Es iſt denkbar, daß man die intenſiven Spannungen von Dahlem auch in der Heilkunde verwendet, und es liegt auch im Bereich der Möglichkeit, daß wir neue künſtlich⸗ radioaktive Stoffe erhalten, die heilend wirken, und weil ſie ſich nach kurzer Zeit wieder auflöſen, un⸗ ſchädlich ſind. 1 Wer einmal ein paar Tage von Berlin weg war, erſtaunt nach der Rückkehr immer wieder über die Dichte des Berliner Verkehrs. Sie ſcheint geradezu täglich zu wachſen. Und ſo iſt es auch: je⸗ der Tag vermehrt die Zahl der für Berlin zugelaſ⸗ ſenen Kraftfahrzeuge um 50. Insgeſamt rollen jetzt in Berlin 175 876 Kraftfahrzeuge über den Aſphalt. Davon ſind 29 413 Laſtkraftwagen, deren Zahl ſich allein im letzten Monat um 900 vermehrt hat, ein deutliches Anzeichen für die Belebung der Wirt⸗ ſchaft. Dagegen hat ſich die Zahl der Berliner Pferde⸗ droſchken von 46 auf 45 verringert. Für den Kraft⸗ verkehr wurden 2815 Führerſcheine neu erteilt, da⸗ von allein 370 an weibliche Wagenführer. Die Frau Auf einer Neuyorker Automobilausſtelllung wird dieſes halbierte Auto gezeigt, das auch einem Laien einen Eindruck vermittelt, wie das Kraftfahrzeug arbeitet. Diesmal kein Motorbootrennen „„ ſondern die Probefahrt fetzt in Dienſt geſtellter neuer Barkaſſen für den britiſchen Seeflugverkehr, die die Fluggäſte vom Land zu den Waſſerflug⸗ zeugen bringen wird.(Weltbild,.) (Preſſephoto,.) Ein ſeltener Fang, ein gewaltiger Grund hai von faſt acht Meter Länge und 50 Zentner Gewicht, wurde von dem Cux⸗ havener Fiſchdampfer„Magdeburg“ gemacht. Der Rieſenhai wurde mit der Bahn von Cuxhaven nach Hamburg befördert, wo er auf dem„Hamburger Dom“ ausgeſtellt werden ſoll und die Bewunderung der Volksfeſtbeſucher erregen wird.(Weltbild,.) In der Nähe Dresdens warnte vor einer Birkenſchonung eine Tafel:„Das Fortſchreiten in der Kultur iſt verboten.“ In Oſtpreußen wurde einſt eine Tafel mit dieſer Verheißung bemalt:„Der, der den, der den Pfahl, der an der Brücke, die nach Preyn führt, ſteht, umgeriſſen, hat, anzeigt, erhält eine Belohnung. Der Ortsvorſteher.“ am Steuer iſt eine überaus häufige Erſcheinung in Berlin. Sie meiſtert die Schwierigkeiten des Ver⸗ kehrs oft beſſer, als die Männer. * Städtebaulich iſt in den letzten Jahren viel für Berlin geſchehen. Vor allen Dingen haben wir neue, ſchöne Plätze bekommen. Jetzt geht der Horſt⸗Weſſel⸗Platz ſeiner Vollendung entgegen. Er war lange ein Stiefkind Berlins. Früher hieß er Bülow«⸗Platz und ſollte die Sanierung des Scheunen⸗ viertels mit ſeinem Zille⸗Milieu einleiten. Man erbaute hier die Volksbühne in ihrem monumen⸗ talen Stile, aber ringsum blieben die verfallenen, niedrigen Häuſer ſtehen. Ein Kino und das Lieb⸗ knechthaus der Kommuniſten mit ſeinen roten Fah⸗ nen erhoben ſich herausfordernd darüber hinaus. Jetzt ſind alle alten Häuſer am Horſt⸗Weſſel⸗Platz abgeriſſen. Schöne, klare Wohnhausbauten umgren⸗ zen ihn, und die ehemalige Volksbühne hat eine ſchöne gärtneriſche Umgebung bekommen. Links und rechts von der Volksbühne erſtanden zwei monumentale Denkmäler. Das eine gilt dem Gedächtnis der beiden Polizeioffiziere, die hier im Jahre 1932 von Kommuniſten ermordet wurden, das andere Denkmal iſt den in der Berliner Innenſtadt Ermordeten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ge⸗ widmet. Ein rieſiger, faſt haushoher Sockel wird von einem gewaltigen Adler gekrönt, der manns⸗ hoch iſt. An der Vorderfront lieſt man die Namen der 6 Ermordeten in Bronzebuchſtaben, an der Spitze den Namen Horſt Weſſel. Der unterſte Block der Säule zeigt die Worte des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes:„Sie marſchieren im Geiſt in unſeren Reihen mit!“ Der Adler in Bronzeguß wiegt mehr als 50 Zentner und hat eine Spannweite der Flügel von faſt ſieben Metern. Mit dieſem Denkmal wird am Horſt⸗Weſſel⸗Platz ein neuer plaſtiſcher Eindruck von ſtärkſter Wirkung geſchaffen. Wenn die Gäſte der Volksbühne abends die Vorſtellung verlaſſen, müſſen ſie an öͤieſem Denk⸗ mal vorüber, das ſie daran erinnert, daß der fried⸗ lichſte Kunſtgenuß erſt möglich ward, nachdem andere für ſie kämpften und ſtarben. 5 Der Berliner Bär. 5 Erneſtine Schumann⸗Heink geſtorben. Wie aus Hollywood gemeldet wird, iſt die berühmte Opern⸗ und Konzertſängerin Frau Erneſtine Schumann ⸗Heink, die in ihrer Glanzzeit ſo⸗ wohl in Bayreuth als auch in der Neuyorker Metro⸗ politan Opera gewaltige Erfolge hatte nach ſchwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren geſtor⸗ ben. Man hatte ihr Leben durch Blutübertragun⸗ gen zu retten verſucht, doch erwies ſich das als ver⸗ geblich. Die Kinder und Enkel weilten am Sterbe⸗ bett. Frau Schumann, die ihre Karriere auch über Dresden und die Kroll⸗Oper in Berlin führte, trat noch als 64jährige in Neuyork in der Oper„Rhein⸗ gold“ auf. Noch bis 1935 trat ſie am Rundfunk auf und mit 74 Jahren drehte ſie in voller Rüſtigkeit ihren erſten Film in Hollywood. O Senſation um ein Bildnis. Unſer Londoner Korreſpondent ſchreibt uns: Ein Schotte ſchickte vor kurzem einem großen Londoner Kunſthaus ein klei⸗ nes, altholländiſches Bild, eine Muſtkgeſellſchaft dar⸗ ſtellend. In dem Begleitbrief erklärte der Schotte, er halte das Bild für die Verſteigerung für gut ge⸗ mug. Im Katalog wurde das Bild unter„Verſchie⸗ denes“ aufgeführt, und als es dieſer Tage verſteigert wurde, kam es zu einer kleinen Senſation. Das erſte Angebot waren fünf Pfund. Bald aber ſtrt⸗ ten ſich zwei Kunſthändler um das Bild, und es erreichte ſchließlich einen Preis von 42000 Mark. Angeblich ſoll das kleine unſchein⸗ bare Bild ein Rembrandt ſein. Internationales Muſikfeſt in Berlin. Amfang April findet in Berlin ein Internationales Muſik⸗ feſt des Philharmoniſchen Orcheſters ſtatt. Zwet Orcheſterkonzerte wird Carl Schuricht; eines der ſchweizer Dirigent Erneſt Anſermet dirigieren. Die Kammerkonzerte leitet Hans von Benda. Neben Inſtrumentalwerken werden auch Chorwerke zur Aufführung gebracht. Urnenfunde in Acqui. Bei kürzlich vorgenom⸗ menen Ausgrabungsarbeiten in Aqui(Provinz Aleſſandrien) wurden in einer wohlerhaltenen römi⸗ ſchen Grabſtätte zwei ſteinerne Aſchenurnen und eine gänzlich unverſehrte, hervorragend ſchöne Amphora aus ſchwarzem Glas gefunden. 6. Seite/ Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 21. November 1939 Veumischtæs — Ein geheimnisvoller Mord im Riviera Expreß exregt die franzöſiſche Oeffentlichkeit. Als ein Schaff⸗ ner des Riviera⸗Expreſſes, der zwiſchen Straßburg und Ventimiglia verkehrt, kurz von Beaulieu in ein Abteil zweiter Klaſſe kam, um die Fahrkarte einer Dame zu kontrollieren, machte er die Entdeckung, daß die anſcheinend ſchlafende Frau tot war. Als er die Decken abnahm, in welche der Körper einge⸗ hüllt war, ſand er, daß die Dame mit dünnen Stahl⸗ ketten an Händen und Füßen gebunden war und daß man ihr einen mit Chloroform getränkten Kne⸗ bel in den Mund geſteckt hatte, der auch die Naſe bedeckte. In einer Ecke des Abteils befand ſich eine zerbrochene Glasröhre, die anſcheinend das Chloro⸗ form enthalten hatte. Es wurde bisher noch nicht feſtgeſtellt, ob die Todesurſache dieſes Chloroform iſt, oder ob die Frau auf eine andere Art und Weiſe umgebracht wurde. Die Ermordete wurde als Ma⸗ dame Suſanne Garola feſtgeſtellt. Sie war eine Witwe von 35 Jahren und Direktrice des Zweig⸗ hauſes in Cannes, eines großen Pariſer Damen⸗ ſchneiderateliers. Das Motiv für den Mord iſt noch nicht gefunden worden, denn obwohl die Koffer der Dame mit einem Meſſer aufgeſchnitten waren, ſcheint nichts von ihrem Eigentum zu fehlen. Madame Ga⸗ rola ſollte in Cannes ausſteigen, dort wartete ihr 16jähriger Sohn auf ſie, der, als ſeine Mutter um .45 Uhr morgens den Zug nicht verließ, annahm, ſte hätte ihn verſäumt. Madame Garola war um 11 Uhr abends in Lyon eingeſtiegen und zum letz⸗ tenmal lebend um.30 Uhr morgens in Marſeille geſehen worden, als ſie wieder in den Zug einſtieg. Sie befand ſich anſcheinend in Begleitung eines ungefähr 50 Jahre alten Mannes. Um 7 Uhr mor⸗ gens kam der Schaffner, um die Fahrkarten zu kon⸗ trollteren und fand dieſen Herrn vor dem Abteil der Madame Garola ſtehen. Der Mann bat den Schaff⸗ ner, die Dame nicht zu ſtören, da ſie gerade ſchlafe. Der Schaffner blickte hinein und ſah die Dame in Decken eingehüllt auf der Bank liegen. Eine Stunde ſpäter entdeckte er dann die Leiche. Vorläufig ſucht die Polizei dieſen älteren Herrn, der anſcheinend ein paar Stationen nach der letzten Kontrolle des Schaffners ausgeſtiegen iſt. * — Die japaniſche Oeffentlichkeit iſt in den letzten Jahren durch das Entſtehen zahlloſer religiöſer Sek⸗ ten überraſcht worden. Dieſe Sektenbildung blieb durchaus nicht auf die großen und größeren Städte beſchränkt, ſondern breitete ſich auf dem flachen Lande, unter der einfachen, bäuerlichen Bevölkerung alſo, faſt noch ſchneller aus. Gegen dieſe Zuſtände haben nunmehr die zuſtändigen Miniſterien in Tokio den Kampf aufgenommen. An die Spitze der Anti⸗ Sektenbewegung hat ſich vor allem das Innenmini⸗ ſterium geſtellt, das bereits ſcharf durchgegrifſen hat und entſprechende Maßnahmen für die Zukunft vor⸗ bereitet. Bei dieſen Sektenbildungen in Japan ſcheint es in der Tat nicht immer ganz ſauber zuzugehen. Auch die Leiter dieſer Sekten haben ſich wiederholt als nicht ganz einwandfreie Perſönlichkeiten ent⸗ puppt. So mußte erſt kürzlich das Haupt der Sekte Hito⸗no⸗Michti, einer Sekte, die über 600 000 Anhän⸗ ger zählen ſoll, wegen unſittlicher Verfehlung ver⸗ haftet werden. Kurze Zeit danach mußte auch gegen das Haupt der Sekte Omotokio„Schöpfer des Kos⸗ mos“ eingeſchritten werden. Der Leiter dieſer Sekte hatte ſich eine ſchwere Beleidigung des Mikado zu⸗ ſchulden kommen laſſen. In dieſem Fall griff die Regierung beſonders ſcharf durch. Die 400 der Sekte gehörenden Tempel wurden beſchlagnahmt und teil⸗ weiſe zerſtört, teilweiſe einer anderen Zweckbeſtim⸗ mung zugeführt. Es iſt von zuverläſſiger Seite ge⸗ ſchätzt worden, daß in Japan zur Zeit nicht mehr und nicht weniger als 8090 Seiten ihr Unweſen trei⸗ ben. Auf welche Urſachen dieſe auffallend ſtarke Sek⸗ tenbildung in Japan zurückzuführen iſt, iſt nur ſchwerezu ſagen. Aber man nimmt an, daß die Paſ⸗ ſtvität der ſtaatlich anerkannten Bekenntniſſe an die⸗ ſem Zuſtand ſchuld iſt. Im übrigen verlangt auch der moderne Japaner von der Religion mehr Rea⸗ lismus, und weniger das Dogmatiſche und Myſti⸗ ſche, das ihm ſowohl der Buddhismus als auch der Schinxtoismus in der Vergangenheit geboten haben. — Im Buddhatempel des japaniſchen Perlen⸗ königs Kokichi Mikimoto fand dieſer Tage eine feier⸗ liche Zeremonie ſtatt. Die Seelen von fünfzig Mil⸗ lionen Auſtern wurden der Obhut Buddhas anver⸗ traut. In Japan herrſcht bekanntlich der Glaube, daß auch jedes Tier, das irgend etwas Gutes tat, der Verehrung auch über ſeinen Tod hinaus wür⸗ dig ſei. So iſt es Tradition, daß Hunde und Pferde, die ihrem Herrn treu gedient haben, und ſogar Katzen, die ihre Felle für Muſikinſtrumente herga⸗ ben, nach ihrem Tode Buddha geweiht werden. Der Perlenkönig Kokichi Mikimoto iſt nun der Ueber⸗ zeugung, daß ihn die Auſtern, denen er ſeinen Mil⸗ lionenreichtum verdankt, Gutes getan haben. Eine Ueberzeugung, die nicht unbegründet iſt. So kam er auf den Gedanken, die Seelen der Auſtern, es ſind insgeſamt fünfzig Millionen Schalentiere, die ihr Leben für ihn laſſen mußten, feierlich für ver⸗ ehrungswürdig zu erklären. Die Zeremonie, die mehrere Stunden währte, fand in Anweſenheit zahlreicher hoher Würdenträger und aller Angeſtell⸗ ten Mikimotos ſtatt. Als„Seele der Seelen“ lag die erſte Perle auf dem Altar, die eine Auſter ſchon im Jahre 1894 für Mikimoto produziert hat. Sie iſt zwar nur klein, und noch recht fehlerhaft, wird aber von dem Perlenkönig ſchon ſeit Jahrzehnten als eine unbezahlbare Koſtbarkeit aufbewahrt. Mikimoto, der heute im 79. Lebensjahr ſteht, war urſprünglich Makkaronifabrikant. Er ſchloß aber ſeine Fabrik, nachdem es für ihn feſtſtand, daß er mit der Per⸗ lenzucht mehr Geld verdienen könne. Seine Hoffnun⸗ gen waren nicht trügeriſch. Heute beſitzt er die größ⸗ ten und reichſten Auſternbänke der Welt und all⸗ jährlich weroöen nicht weniger als vier Millionen Auſtern, die Perlen in ihrem Leib bergen, gezüchtet. * — Königin Eliſabeth von England, Englands größte Königin, iſt bekanntlich eine Frau von hoher klaſſiſcher Bildung geweſen. Sie war zum Beiſpiel fähig, ſich fließend in lateiniſcher Sprache zu unter⸗ halten. Die weltberühmte Cambridge⸗Univerſität bewahrt in ihren Archiven, als beſondere Koſtbar⸗ keit, eine Reihe von dieſen Reden, die die Königin Eliſabeth in lateiniſcher Sprache gehalten hat, auf, unter anderem die berühmte Anſprache an den Kanz⸗ ler und die Studenten von Cambridge aus dem Jahre 1564. Die Königin zitierte bei dieſer Gelegenheit auch die Reden des Demoſthenes in lateiniſcher Faſ⸗ ſung. In den nächſten Tagen wird in London eine Verſteigerung der Bibliothek des verſtorbenen Hol⸗ länders Menſing ſtattfinden. Unter dieſen Schätzen aus der Bibliothek des Holländers befindet ſich auch eine lateiniſche Ausgabe der Reden des attiſchen Volkstribunen Iſokrates. Dieſe Ausgabe wurde im Jahre 1550 in Baſel gedruckt und war ein Lieblings⸗ buch der Königin Eliſabeth. Sie iſt in braunes Leder gebunden, mit der Roſe der Tudors geſchmückt und trägt die Initialen E. R. Aehnlich gebundene Werke befinden ſich übrigens auch in Windſor und in der Bibliothek des amerikaniſchen Finanzgewaltigen Pierpont Morgan Sie alle legen ein beredtes Zeug⸗ nis von der klaſſiſchen Bildung der großen engliſchen Königin ab. * — Aarhus, nach Kopenhagen die größte däniſche Stadt, an oͤer Küſte von Jütland gelegen, iſt gegen⸗ wärtig der Pilgerort unzähliger Menſchen, junger und alter, armer und reicher, die von mannigfachen Leiden befallen ſind und denen auch ärztliche Kunſt keine Heilung bringen konnte. Nicht nur die Bür⸗ ger dieſes kleinen Landes im Norden Europas ſind es, die ihre Schritte nach Aarhus lenken. Männer und Frauen aus allen Staaten Europas, aus ſer⸗ nen Zonen und verſteckten Gebieten Amerikas, hör⸗ ten von der„Wunderquelle von Aarhus“ und ihrer unerklärlichen Wirkung. Sie pilgern in dichten Rei⸗ hen zu dem waldigen Hügel, der 10 Kilometer vor der Stadt liegt. Hier entſpringt die geheimnisvolle Copyright by Arthur EF 1 2 Moewig, Dresden 18 ON F Als der Morgen dämmerte, preſchte Tſeng Kis Barkaſſe, äußerlich ganz friedlich, als ſei nichts paſ⸗ ſiert, in die kleine verſteckte Bucht der Küſte, wo ſie bei allen ihren Fahrten ihre geheime Fracht an Land zu ſpeien pflegte. Man hatte es wieder einmal geſchafft. Auf Walter Steinhoſfs Schulter aber ſchlug ſchwer die tätowierte Pranke des langen Kapitäns Willard. „Nun, German? Haſt du jetzt geſehen, wie ſchlecht wir für unſere Arbeit bezahlt werden? Merkſt du fetzt, wer es gut mit dir meint, he?“ Walter Steinhoff antwortete nichts. In tieſem Nachdenken ging er von Bord. Wie eine Warnung des Himmels war ihm die hinter ihm liegende Nacht. Wie ein Fingerzeig, um⸗ zukehren, ſolange es noch Zeit ſei. Umkehren— ja!— Aber wohin?— Haha, wo⸗ hin? Und bitterer als je ſtand ihm Gerda Paulinis, der Verlorenen, Geſicht vor Augen, als er heimkam in ſeine Kammer und ſich, von bleierner Müdigkeit wie erſchlagen, auf ſein Bett warf. Er erwachte, als es ſchon zu dämmern begann. Und mit dem erſten Augenaufſchlag wurde auch die heiße Unraſt wieder in ihm lebendig, die ihm von der Nacht her noch im Blute ſaß. Es darf ſo nicht weiter gehen, wußte er, ſich er⸗ hebend und in tiefen Gedanken am Fenſter ſeiner Kammer ſtehend. Keinen Schritt mehr durfte er weiter machen auf dieſem Wege, der früher oder ſpäter ins Verderben führen mußte. Ein längeres Mittun bei dem nächtlichen Ge⸗ werbe Tſeng Kis mußte ihn ſelbſt zum Verbrecher machen. Ich werde— kündigen! dachte Walter Steinhoff. Ich werde hingehen und ſagen, daß ich„, eine andere Arbeit gefunden habe. Schwere Ammoniak-Exploſion — Meran, 20. Nov. In der Munitions⸗ und finniſchen Fabrik der Montecatini⸗Werke bei Me⸗ ran ereignete ſich am Donnerstag gegen Abend aus ungeklärter Urſache eine furchtbare Explo⸗ ſion. Amtlich wurden bisher acht Tote und 70 Verletzte, darunter vier Schwerverletzte, ge⸗ meldet, wahrſcheinlich iſt aber die Zahl öder Todes⸗ opfer viel größer. Die Fabrik bei Meran iſt erſt nach dem Krieg gegründet worden. Sie war für die Erzeugung von Säuren und anderen Chemikalien eingerichtet. Das Unglück ereignete ſich in dem Flügel der Fabrik, in dem Ammoniak erzeugt wird. Nach einer ge⸗ waltigen Detonation ſtand der ganze Gebäudeteil ſofort in Flammen. Die Feuerwehren der ganzen Umgebung wurden ſofort gerufen. Nach einſtündiger Arbeit gelang es, das Feuer ſo weit einzudämmen, daß ein Uebergreifen auf die ande⸗ ren Teile der Fabrik, die zum Teil mit hochexploſi⸗ ven und leicht brennbaren Stoffen angefüllt waren, verhindert wurde. Das japaniſche Dammbruchunglück Ueber 1200 Meuſchen noch vermißt — Tokio, 20. November. Das furchtbare Unglück, das das nord japa⸗ niſche Grubengebiet von Oſaruzawa be⸗ troffen hat, hält ganz Japan in Atem. Aus einer Meldung des Oberpräſidenten der Provinz Akita ging hervor, daß bisher 113 Todesopfer und 45 Verletzte geborgen werden konnten. Ueber 1200 Meuſchen werden noch vermißt. Die mit fieberhaftem Eifer durchgeführten Rettungsarbeiten, zu denen auch Truppen eingeſetzt wurden, werden noch mehrere Tage dauern, da die Geländeverhält⸗ niſſe beſonderg ſchwierig ſind. Das Unglück wurde, wie bereits gemeldet, durch den Bruch eines 200 Meter langen und 50 Meter hohen Staudammes verurſacht. Dieſer Staudamm konnte dem gewaltigen Druck der angeſammelten gif⸗ tigen Abwäſſer und der ſchlammigen Rückſtände der Erdgruben nicht ſtandhalten. Die Schlammaſſen und das Waſſer ſtürzten zu Tal und überſchwemmten auf ihrem Wege fünf Bergarbeiterſiedlungen, wobei alles Leben im Schlamm erſtickte. — Flieger Japy über ſeinen Abſturz — Tokio, 20. Nop, Der franzöſiſche Flieger Jappy, der im Kranken⸗ haus eines kleinen Dorfes nördlick von Sagg in Nord⸗Kiuſchiu liegt, gab eine kurze Darſtellung von ſeinem Unglücksflug. Er erzählte, daß er über dem Oſtchineſiſchen Meer auf dem Wege nach Kiuſchiu in ſchweres Wetter geriet, ſo daß ſich ſein Flug erheblich verzögerte. Da er infolgedeſſen über Süd⸗Kiuſchin Benzinmangel erlitt, entſchloß er ſich, in Fukuoka zu landen, um ſeine Brennvorräte aufzufüllen. Nördlich von Saga ſei das Flugzeug in etwa 100 Meter Höhe bei Regen und Sturm gegen eine Bergkette ſüdlich von Fukuoka gedrückt und beim Aufprall ſchwer beſchädigt worden. Hler⸗ bei ſei er auf das Steuer aufgeſchlagen und habe ſich am Kopf, Bruſt und Oberſchenkel verletzt. Japy gab ſchließlich ſeiner großen Freude über ſeine Rettung Ausdruck, auf die er kaum noch gehofft habe. Ein zufällig in oͤer Nähe befindlicher Bauer habe ihn entdeckt und Polizei und Feuerwehr herbeigeholt, die ſeine Rettung bewerkſtelligten. Staatsbegräbnis in St. Chamas — Paris, 20. November. In St. Chamas bei Marſeille fand am Frei⸗ tag das Staatsbegräbnis der Opfer des kürz⸗ lich erfolgten Exploſionsunglücks ſtatt. Der Präſi⸗ dent der Republik, einige Miniſter, viele Abgeord⸗ nete, und eine große Volksmenge brachten die Toten zur letzten Ruhe. 51 Särge, die mit der Trikolore bedeckt waren und auf denen man Orden und Ehren⸗ zeichen niedergelegt hatte, ſtanden nebeneinander aufgebahrt, als Miniſter Daladier den Nachruf hielt. Daladier verſicherte, daß die Regierung für die Hinterbliebenen ſorgen werde, daß aber die im Opfertod Vereinten ein Mahnruf ſein müßten an alle Franzoſen, ſich brüderlich in der nationalen Ge⸗ meinſchaft zuſammenzufinden. Engliſches Flugzeug abgeſtürzt — London, 20. November. Ueber dem Flughafen von Stanley Park ſtürzte am Freitagnachmittag in dichtem Nebel ein eng⸗ liſches Verkehrsflugzeug ab. Der Flug⸗ zeugführer und ein weiblicher Fluggaſt wurden ge⸗ tötet. Die Maſchine fiel auf einen Flugzeugſchuppen und geriet in Brand. .. ãwvßVdVTdßßfVßfTTßPßfßPßTfTPTPTPkPTßTPcTcßßcßcßTcßTßPCGGPTGTPTGTGbCTbGßbGCGTCGCGTFPCTPTCTPCPcPfTfCPCcCcCccCGcfcGcGccccccccccGcccccccccccccccccPcbTbccc Quelle, deren Waſſer die ſchwerſten Krankheiten hei⸗ len, Menſchen mit ewigen Leiden Geneſung brin⸗ gen ſoll. Sie kommen mit zahlreichen Flaſchen und Gefäßen, mit winzigen Behältern und Krügen zu dieſer Wunderquelle und warten darauf, bis das Waſſer tropfenweiſe ihre Flaſche füllt. Kein Wort kommt über die Lippen der Gläubigen von Aar⸗ hus. Einige lächeln, als wollten ſie ſich luſtig machen über ihre eigene Einfalt, andere küſſen verzückt die Steine, über die das Waſſer läuft. Da kniet ein jun⸗ ges zartes Mädchen vor der Quelle, ſie will der Großmutter, die in einer kleinen jütländiſchen Ort⸗ ſchaft lebt, Wunderwaſſer bringen, damit ſie die ſchwere Krankheit überlebt. Ein bleicher Engländer ſchöpft Waſſer für ſeine Frau, die die Aerzte auf⸗ gaben. Menſchliche Schickſale und menſchliche Tra⸗ gödien in ungeahnter Vielgeſtaltigkeit ſpiegeln ſich hier in dieſem Wunderquell wider. J. P. Müller heißt der Mann, der dieſen Wunderquell entdeckte, ein kräftiger Mann, der nach den Papieren das ſieb⸗ zigſte Lebensjahr bereits überſchritten hat. Keine Falte iſt auf ſeinem markanten Geſicht zu finden, er ſpricht mit dem Eifer und der Begeiſterung eines Jünglings, erzählt, daß in einigen Jahren Aarhus ein weltbekannter Wallfahrtsort ſein wird. Er be⸗ Alber, ob man ihn wohl gehen laſſen würde? Ihn, den Wiſſenden. Beſſer wäre es vielleicht, ſich einfach gar nicht mehr blicken zu laſſen. Abzufahren, egal wohin. Nur fort und in Sicherheit! Unſchlüſſig ging Walter in ſeiner kaum vier Schritte langen Kammer auf und ab. Mechaniſch fing er endlich an, ſich zu raſieren und zum Ausgehen fertig zu machen. Er überſchlug in Gedanken ſeine Barſchaft. Für einige Wochen moch⸗ ten ſeine neuen Erſparniſſe reichen. Man konnte es wagen, eine neue„Tour“ zu beginnen. Eine neue„Tour“. Freilich— man mußte ja leben. Irgendwie und von irgendwas. Wenn es auch keine Freude machte. Wenn auch das Leben ſo bitter hohl und zwecklos ſchien, ſeit Jawohl, ſeit... Walter Steinhoff lachte haß⸗ erfüllt ſein Spiegelbild an. Nur heraus mit der Sprache! Warum immer herumſchleichen um dieſe Gedanken wie die Katze um den heißen Brei? Man mußte ehrlich ſein, beſonders gegen ſich ſelbſt. Und es klaffte trotz aller Beſchwichtigungsverſuche, trotz allen Darüberwegſehenwollens eine immer neu ſchmerzende Wunde in der törichten Bruſt— ein brennendes Leid—, eine nagende, heiße Sehnſucht nach dem Mädchen, das man verloren, nach der blonden Deutſchen im fernen Chikago, nach Gerda Paulini, die ihm von Tag zu Tag mehr ein Rätſel wurde, eine Sphinx, aus deren Antlitz er nicht klug werden konnte, deren Verhalten er täglich weniger verſtand. Kann man ſo kalt und ſo treulos ſein, wenn man mit ſolchen— Engelsaugen ins Leben blickt? Kann man ſo ſprechen und ſchreiben— und gleichzeitig nichts anderes ſein, als eine kalt berechnende, falſche Schlange, die ſich von einem wegwandte, ſobald man im Unglück war? Kaum faßbar! Kaum zu begreifen! Und doch Tatſache! Nackte Wahrheit! Weiber! dachte Walter Steinhoff, und ſein Mund war ſchmal und voll Haß. Man ſollte ſie nehmen, genießen und wegwerfen; — ſonſt nichts! Ich bin— nicht glücklich! grämte er ſich. Ich bin ruhelos und voll abgrundtiefer Trauer! Es iſt alles gleichgültig, was ich kue! Ob ich dieſem gelben Fuchs ſeine Menſchenfracht an Land bugſiere oder ob ich irgendwo anders frone und ſchufte oder ob ich als arbeitsloſer Vagant mit meinem Hunger mich richtet von Engeln und Teufeln, mit denen er Er⸗ lebniſſe hatte, erzählt Geſchichten aus der Welt des Wunderbaren und glaubt, alle Krankheiten mit den Waſſern der heiligen Quelle heilen zu können.— Hoffentlich vergißt man bei ſoviel Wunderbarem die Skepſis nicht völlig! 0 eee — Zu einem merkwürdigen Diebſtahl dam es Schottland. Hier brachen vier Diebe während der Nacht in das Ehrenmal des ſchottiſchen Freiheits⸗ kämpfers Wallace in der Nähe von Stirling ein und ſtahlen das Schwert, das dort als beſonderes Heiligtum unter Glas zur Schau lag. Es iſt un⸗ erfindlich, wofür die Diebe dieſes Stück, das noch aus dem 13. Jahrhundert ſtammt und lediglich Al⸗ tertumswert beſitzt, verwenden wollen. Nubõ ße, Snitgea b Nodeneuheſten- Kurzwefen- Strümpfe posàmenten al Baus, N 2,9 81⁰¹ herumſchlage.., immer wird dieſe böſe Enttäu⸗ ſchung über dir ſchweben wie eine finſtere Wolke, durch welche die Sonne nicht dringen kann, um zu leuchten und zu wärmen Walter Steinhoff wußte nicht recht, wie es kam, daß er plötzlich auf der Straße ſtand; er wußte auch nicht, wer ihm plötzlich den Gedanken eingeimpft, zu Katja, der Ruſſin, gehen zu wollen; aber er fand ſich mit einem Male auf dem Weg nach der Kneipe und er beſchleunigte ſogar ſeine Schritte, als könne er nicht raſch genug dort am Bartiſch hocken;— vielleicht iſt es die Sehnſucht, ein paar deutſche Worte zu ſprechen, dachte er grübelnd— und Hann ſeufzte er wieder, und ſeine Gedanken kreiſten von Katja zu Gerda Paulini und zu dem kleinen, ſchwarz⸗ äugigen Chineſenmädchen Chang Ho Wen— bis er zuletzt wirklich vor Katjas Kneipentüre ſtand und auf die Klinke ſchlug, wie ein alter Stammgaſt, und breitbeinig durchs Lokal ſchob, die Hände in den Taſchen und die Augen herausfordernd nach allen Seiten rollend, wie es die verwegenen Kerle taten, die Katjas Gäſte waren vom ſpäten Vormit⸗ tag bis zum frühen Morgen. Und ſiehe da,— welch ein Zufall: Auch Torrens war da, der Steuermann von Tſeng Kis Barkaſſe, — und er hatte einen Mann dabei, den Walter nicht kannte. Es ſchien, als ſei Torrens ſehr erfreut, Wal⸗ ter hier zu ſehen. Er lachte ihm gleich entgegen und ſchlug ihm auf die Schulter, wie es ſonſt der Käptn immer zu tun pflegte, und er ſagte, daß Miſter Wil⸗ lard auch zu kommen gedenke und daß es vortreff⸗ lich ſei, gleich alle beiſammen zu haben— und dies ſei Miſter Larry Lewis, ein junger Herr aus Day⸗ ton, mit dem man Wichtiges zu beſprechen habe, Wichtiges auch für den Miſter Walter Steinhoff und für alle Mann von Tſeng Kis Barkaſſe. Walter Steinhoff nahm ſich einen der Barſtühle. Er ſah Katjas weiße Hand ſich ihm hinſtrecken und fühlte den Druck der weichen Finger; er hätte am liebſten erwidert, daß er nicht die geringſte Luſt habe, hier bei Whisky und Soda„geſchäftlich“ zu debattieren, und der Miſter Lewis, Larry Lewis, gefiel ihm ſchon gar nicht mit ſeinem hageren Gal⸗ genvogelgeſicht, auf dem eine häßliche Narbe vom Naſenrücken nach dem linken Auge hin lief; aber zugleich ſpürte er den Druck von Katjas Händen noch ſtärker und hörte, wie die blonde Ruſſin ihm auf deutſch zuflüſterte: „Sei klug, Freundchen! Halte dich zu denen l Es wird dein Schade nicht ſein!“ Walter trank ſein erſtes Glas, wobei er zu Katja hinſah. Ja, auch dieſes üppige Weib war voller Rätſel und Unergründlichkeiten. Meinte ſie es ehr⸗ lich mit ihren Ratſchlägen? Ooͤer war ſie mit dieſen finſteren Burſchen irgend⸗ wie im Bunde? „Was ſoll es geben?“ fragte er zurück, ſein Glas vor ſich hinſchiebend. „Sie werden es dieſem Miſter Tſeng zeigen!“ lachte Katja.„So gutmütig und nachgiebig wie du ſind nicht alle Leute in Amerika!“ Sie war ſchön, wenn ſie lachte, die weißhäutige Frau; ſie war überhaupt ſchön, und Walter Stein⸗ hoff fühlte ſich insgeheim ſtark zu ihr hingezogen; aber ſie war auch umgeben von etwas Geheimnis⸗ vollem, das Walter nicht ohne Mißtrauen empfand,. Er ſchwieg jetzt auf Katjas Worte. Er ſah das kleine, kreuzförmige Muttermal an dem Frauenhals an und ſchwieg. Da hörte er ſich von links angeſprochen. Es war Larry Lewis, der ſich ihm genähert hatte. Walter ſah das hagere Geſicht des fremden Burſchen jetzt ganz dicht vor ſich; er ſah in ein Paar kleiner, klu⸗ ger, verſchlagener Augen, die keinen Blick aushiel⸗ ten; ex ſah aus nächſter Nähe die häßliche Narbe in dem Geſicht des jungen Mannes. „Du biſt auch von Tſeng Kis Barkaſſe?“ a „Ja!“ erwiderte Walter froſtig.„Aber wohl nicht mehr lange!“ Da lachte Larry Lewis.„Haha, kann mir's den⸗ ken! Ganz wie Willard und Torrens auch. Wozu anderen die Dollars in den Schlund jagen? Selber freſſen macht fett!“ Walter erwiderte nichts. Er ſah, wie in dieſem Augenblick auch Willard, der lange Käptn, die Kneipe betrat und gleich von Torrens empfangen wurde. Sie ſprachen ſchnell und leiſe miteinander, die zwei, und Walter wurde den Gedanken nicht los, daß ſie von ihm ſprächen; wenigſtens flitzten Wil⸗ lards Augen gleich nach Torrens erſten Worten raſch über des Maſchiniſten Geſicht hin und wand⸗ ten ſich dann ſcheinbar gleichgültig— betont gleich⸗ gültig— wieder zur Seite, Larry Lewis aber legte eine Hond freundſchaftlich an Walters Rockaufſchlag. „Woher kommſt du?“ wollte er mit einem häß⸗ lichen Grinſen wiſſen.(Fortſetzung ſolgt) Bere ee e, en ö 8 J 4 C lich ze unbeka * 1 teruhle Joſef Gleiſe berletz burger hard ſt ſprach Frage: letzten iprache ſachſcha ten in Verwi⸗ führer Unterf * C bert, d iſt am ſtorber Stadt Kamer Die heimer vier Im heirate des B runger führt Verb ee deren ſem 8 genom Alle zirksge 86. Mann Gebur Lan 8 Uhr 99,171 eine k. Partef tärtſch gelabe nachm die ü Ortsg Plank Vo komme eine S der ül ſchluß 1984er Nopen Treue — l⸗ ⸗ 1 7 d ee . . 22 N Samstag, 21. November 1936 Aus Baden Selbſtmord auf den Schienen Baden⸗Baden, 21. Nov. Ein 36 jähriger Schloſſer aus Karlsruhe warf ſich heute auf der Hahnſtrecke Oos⸗Raſtatt beim Sandweierer Ueber⸗ gang vor den Frühzug und wurde buchſtäb⸗ lich zermalmt. Der Grund des Selbſtmordes iſt unbekannt. 2 Beim Ueberſchreiten der Gleiſe getötet 4 Ueberlingen, 21. Nov. Auf dem Bahnhof Un⸗ ſerubldingen wurde am Dienstag der 72jährige Josef Geng aus Mühlhofen beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einer Lokomotive erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport zum Meers⸗ burger Krankenhaus ſtarb. Brief aus Heddesheim Heddesheim, 20. Noy. Eine Verſammlung der Tabakpflanzerſchaft fand hier bei ſtarker Beteiligung unter dem Vorſitz von Fachſchaftsführer Joh. Rein⸗ hard ſtatt. Landwirtſchafts rat Engelhardt⸗Karlsruhe ſprach in längeren Ausführungen über entſcheidende Fragen und Maßnahmen der Abſatzregelung der lehten Tabakernte. In der ſich anſchließenden Aus⸗ ſprache ſprach der Geſchäftsführer der Tabakpflanzer⸗ ſachſchaft Albert Fath über die bevorſtehenden Arbei⸗ en in der Fachſchaft. Ueber die jetzt abgeſchloſſene Verwiegung der Sandblätter ſprach Ortsbauern⸗ führer Wilhelm Kippenhan. Aus dem Gorxheimer Tal, 20. Nov. Franz Kärchner, wohnhaft in Unterflockenbach, wurde als Rohrmeiſter der Gemeinden Gorxheim und Unterflockenbach ernannt und verpflichtet. * Eberbach, 19. Nov. Wagnermeiſter Georg Hil⸗ * bert, der älteſte Altveteran Eberbachs von 1870/71, iſt am Montag im Alter von nahezu 89 Jahren ge⸗ ſtorben. Hilbert war der älteſte Einwohner unſerer Stadt und einer der älteſten Leibgrenadiere der 109er Kameradſchaft in Baden. L. Neckarbiſchofsheim, 19. Nov. Nachdem Haupt⸗ lehrer Brand über 12 Jahre als tüchtiger Lehrer und Erzieher an der hieſigen Volksſchule tätig war, wurde er nunmehp an die Volksſchule in Ilvesheim berſetzt. Nur ungern ſieht ihn die Gemeinde von hier ſcheiden. * N Das Arteil im Ludwigshafener Verſicherungs-Betrugsprozeß 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus für den Hauptangeklagten am Ccſiuerz * Ludwigshafen a. Rh., 21. November. In dem großen Verſicherungsbetrugs⸗ prozeß, der ſich über zwei Tage erſtreckte, wurde am Freitag das Urteil verkündet. Der Hauptange⸗ klagte Johann Glas aus Ludwigshafen wurde we⸗ gen fortgeſetzten Betrugs und Untreue zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten, ſowie zu einer Geloöſtrafe von 100 Mk., evtl. einem weiteren Monat Zuchthaus, verurteilt. Die übrigen Angeklagten wurden teils freigeſprochen, teils wurde das Verfahren gegen ſte auf Grund des Straffreihettsgeſetzes ein⸗ geſtellt. Bei der Erhebung der Anklage war die Strafver⸗ folgungsbehörde davon ausgegangen, daß der Haupt⸗ angeklagte Glas Hand in Hand mit den anderen gearbeitet habe. Dies beſtätigte die Beweisaufnahme nicht, dagegen wurde ſeſtgeſtellt, daß die Evangeliſche Begräbnishilfe, für die Glas arbeitete, ſich beſonders an minderbemittelte Perſonen wenden wollte. Dem Hauptangeklagten lag es ob, die Aufnahmeſcheine ſeiner Untervertreter zu prüfen und ſich von der Richtigkeit dieſer Scheine zu überzeugen. Dies hat Glas in vielen Fällen nicht getan, ſondern die Scheine ohne weiteres der Verſicherungskaſſe wei⸗ tergegeben, um ſich einen Vorſchuß zu erſchwindeln. Da Glas u. a. nicht weniger als ſechs Vorſtrafen wegen Betrugs hat, mußte ihn die ganze Schärfe des Geſetzes treffen. Da den Untervertretern des Glas ein grobes Verſchulden nicht reſtlos nachgewieſen werden konnte, wurde gegen ſie das oben angeführte Urteil gefällt. Die Feuersbrunſt in Heiligenbronn vor Gericht Der Täter unheilbar geiſtesgeſtört Karlsruhe, 21. Nov. Vor dem Großen Jugendgericht Rott⸗ weil wurde gegen den 16 Jahre alten H. W, von S. verhandelt, der am 28. Juli und 2. Auguſt die 9 4 Vier Feſinahmen Die Gendarmerie im Schwetzinger und Hocken⸗ heimer Bezirk hat im Laufe des geſtrigen Tages hier Feſtnahmen vorgenommen. Im erſten Falle handelt es ſich um einen ver⸗ i heirateten Mann von Schwetzingen, der ſich des Betrugs und der Unterſchlagung ſchuldig ge⸗ macht hat. Bei der zweiten Feſtnahme kommt ein Hausmetzger von Ketſch in Frage, der ſich gegen das Fleiſchbeſchaugeſetz vergangen hat. Der dritte Fall betrifft einen verheirateten Mann von Brühl, der ſtaatsfeindlicher Aeuße⸗ zungen beſchuldigt wird. Der vierte und letzte Fall fährt nach Altlußheim. Dort wurden in der Verbrauchergenoſſenſchaft Verfehlungen aufgedeckt, deren Höhe allerdings noch nicht feſtſteht. In die⸗ em Zuſammenhang wurde eine Verkäuferin feſt⸗ genommen. Alle vier Feſtgenommenen wurden in das Be⸗ zirksgefängnis Mannheim eingeliefert. 10 86. Geburtstag. Penſionär Johann Zoller, Aaunheimer Straße 124, konnte geſtern ſeinen 86. Geburtstag ſeiern. Herzlichen Glückwunſch! Laugemarckfeier der HJ. Am Sonntag, abends „br, veranſtalten die Gefolgſchaften 32/171 und Aale der Hitlerfugend Schwetzingen im„Falken“ eine kurze Langemarck⸗Gedenkfeier. Hierzu ſind die harlekangehörigen, die NS⸗Gliederungen, die mili⸗ läriſchen Verbände wie auch die Bevölkerung ein⸗ geladen. „Marſchbereitſchaft 10 gibt bekannt: Morgen oenntag tritt die Marſchbereitchaft 10 auf dem Sborkplatz im Schloßgarten zum Formaldienſt im Dienſtanzug an. Teilnahme und Pünkkichkeit ſind unbedingte Pflicht. Antreten 8 Uhr vormittags. 3 Sprechſtunde für die Kriegsopfer. Die ASekriegsopferverſorgung gibt bekannt, daß heute duchmittag von.30 Uhr ab im hieſigen Rathaus n Sprechſtunde für die Kriegsopfer der 5. düruppe Schwetzingen und der Stützpunkte aukſtadt, Oftersheim, Brühl und Ketſch ſtattfindet. „Von der Eevangeliſchen Pfarrgemeinde: Am r Montag findet im„Haus der Treue“ ale Sitzung des Kirchengemeindeausſchuſſes ſtatt, in zer über den Ortskirchenſteuervoranſchlag 1930 Be⸗ 950 gefaßt wird. Weiterhin ſoll der Beſcheid zur gtter Rechnung feſtgeſtellt werden. Am Freitag, 27. zobember, abends 8 Uhr, findet im„Haus der keue“ die monatliche Mitgliederverſammlung des — Evangeliſchen Gemeindevereins ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird ein Lichtbildervortrag über„50 Jahre Evangeliſcher Bund“ gehalten. Der Weih⸗ nachtsverkauf, dürfte vorausſichtlich am Sonntag, 6. Dezember, ſtattfinden. Von der kath. Pfarrgemeinde. Schweſter Theo⸗ phania, die nahezu dreißig Jahre als Nähſchweſter hier gewirkt hat, wurde aus Geſundsheitsgründen ver⸗ ſetzt. An ihre Stelle kam Schweſter Aglyberta, die ihre Tätigkeit in der Nähſchule bereits aufgenommen hat. Vorläufig finden Nähkurſe außer an den Nach⸗ mittagen noch Montags, Mittwochs und Donners⸗ tags abends ſtatt.— Am kommenden Montag, abends .15 Uhr, iſt Bibelſtunde im Caritasheim. Am nächſten Mittwoch, abends 729 Uhr, iſt eine Verſamm⸗ lung der Hausangeſtellten im Schweſternhaus. Die männliche Jugend trifft ſich am Donnerstag, dem 19. November, abends.15 Uhr, zur religiöſen Eliſabeth⸗ feier im Joſefshaus. Und am gleichen Tag, abends halb 9 Uhr, iſt Zuſammenkunft der Kolpingsfamilie in der„Roſe“. Gottesdienſtordnung für Sonntag, 22. November Evangeliſche Kirchengemeinde Schwetzingen. To⸗ tenſonntag: 410 Uhr Hauptgottesdienſt(Vikar Schil⸗ ling); 411 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Mädchen; 17 Uhr Predigtgottes⸗ dienſt(Dekan Walther). Katholiſche Kirchengemeinde Schwetzingen. 6 Uhr hl. Kommunion und Beicht; 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion für Mar. Jungfr.⸗Kongr., Ju⸗ gendbund und weibl. Hausangeſtellte; 8 Uhr Deutſche Singmeſſe mit Predigt; 40 Uhr Hochamt mit Pre⸗ digt; 11 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt; 412 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Uhr Andacht; % Uhr Verſammlung des 3. Ordens in der Kirche, mit Neuaufnahme. * Beranſtaltungen in Schwetzingen Heute Samstag Capitol:„Schatten der Vergangenheit“. Neues Theater:„Fiakerlied“ Bayeriſcher Hof: Pflichtverſammlung der NSDAP. ... und am Sonntag: Capitol:„Schatten der Vergangenheit“. Neues Theater:„Fiakerlied“. In beiden Lichtſpielhäuſern finden om Sonnkagnachmit⸗ tag Kindervorſtellungen ſtatt. Grüner Baum: Bezirksverſammlung der 11er⸗Kamerad⸗ ſchaften, 15 Uhr. Ritter: Hausbeſitzerverſammlung, 14.30 Uhr. Falken: Langemarck⸗Feier der HJ, 20 Uhr. Brände im früheren Kloſter, der jetzigen Rettungs⸗ und Erziehungsanſtalt Heiligenbrönn, gelegt hat und am 4. Auguſt nochmals im Bühnenraum der Kloſterkirche einen Brand zu legen verſuchte, ohne damit Erfolg zu haben. Durch die beiden erſten Brände wurde das Oekonomiegebäude mit Stallungen und großen Vorräten im weſentlichen vernichtet, der Dachſtuhl der„Kinderküche“ zerſtört und ein Schaden von etwa 110000 Mk. angerichtet. Der Täter H. W. war Mitte April 1936 von ſeinen Eltern in der Anſtalt untergebracht worden, weil er ſich als ſchwer erziehbar gezeigt hatte. Weshalb er die Brände legte, war nicht genügend aufzu⸗ klären. Eine Beſtrafung des H. W. war nicht mög⸗ lich, denn nach dem Gutachten des Vorſtandes der Nervenklinik in Tübingen, Prof. Dr. Hoffmann. liegt bei ihm eine unheilbare geiſtige Störung vor. Der Täter wurde in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt untergebracht. Die Brände von Bechtheim Nachſpiel zu einem Brandſtifterprozeß * Worms, 21. Nov. In dem rheinheſſiſchen Orte Bechtheim bra⸗ chen im Jahre 1931 häufig Brände aus, denen u. a. Heu⸗ und Fruchtſchober zum Opfer fielen. An⸗ geſichts der raſchen Aufeinanderfolge der Brände und oer Höhe des angerichteten Schadens von rund 100 000 Mk. lag der Verdacht der Brandſtiftung nahe. Die in dieſer Richtung angeſtellten Ermitt⸗ lungen blieben zunächſt ohne Erfolg, und die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften mußten zahlen. Erſt vier Jahre ſpäter kam man den Branoſtiftern auf die Spur. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich die„Abgebrann⸗ ten“ Helfershelfer gedungen hatten, die gegen Be⸗ lohnung das Feuer angelegt hatten. Das Land⸗ gericht Mainz verurteilte am 17. Juni d. J. die vier Täter zu empfindlichen Freiheits⸗ und Gelsſtrafen. Dieſes Urteil wurde von dem Hauptangeklagten Ludwig Bender, dem drei Jahre Zuchthaus zudik⸗ tiert worden waren, und von zwei Tatgenoſſen vor dem Reichsgerickt angegriffen. Wie der Reichs⸗ gerichtsdienſt des Deutſchen Nachrichtenbüros mit⸗ teilt, hielt das angefochtene Urteil in weſentlichen Teilen der Nachprüfung durch das Reichsgericht ſtand, das die Reviſion inſoweit verwarf und das Urteil im begrenzten Umfange beſtätigte. In eini⸗ gen Fällen machte ſich jedoch eine Berichtigung des Schuldſpruchs notwendig. Das Reichsgericht hob das Urteil in dieſem Umfange auf und ordnete noch⸗ malige Verhandlung durch die Vorinſtanz an, die auch neue Strafen gegen die Beſchwerde⸗ führer feſtzuſetzen haben wird. Raubverſuch im Pfandhaus Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für Gewohn⸗ heitsverbrecher * Heidelberg, 21. November. Die Große Strafkammer des Landgerichts Heidel⸗ berg verurteilte den 33 Jahre alten F. Joh. Ender aus Heidelberg wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfall und wegen Raubverſuchs in Tateinheit mit Körperverletzung zu drei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungsver⸗ wahrung des gemeingefährlichen Gewohnheitsver⸗ hrechers an. Im Juni d. J. wurde der ſchon 20mal vorbeſtrafte Angeklagte aus dem Zuchthaus entlaſſen, wo er eben⸗ falls wegen eines Raubverſuchs eine Strafe von zwei Jahren verbüßt hatte. Schon am 2. September wurde er wieder rückfällig. Er ſtahl ſeinem Zimmergenoſſen einen An⸗ zug und verſetzte ihn im Leihhaus. Am nächſten Morgen erſchien er wieder dort, in der Abſicht, ſich der Kaſſe des Pfandhauſes zu bemächtigen. Er würgte die auweſende Frau am Halſe und warf ſie zu Boden. Da die Ueberfallene laut um Hilfe rief, ließ der Rohling von ſeinem Vorhaben ab und ergriff die Flucht, konnte jedoch von einem Hausbewohner ge⸗ ſtellt und zur Polizeiwache gebracht werden. Der mediziniſche Sachverſtändige ſchilderte Ender als einen brutalen, haltloſen, moraliſch tiefſtehenden Pſychopathen, der jedoch für ſeine Straftaten in vol⸗ lem Umfange verantwortlich ſei. — Bruchſal meloͤet: 30 000 Schloßbeſucher * Bruchſal, 19. Nov. Das prachtvolle Bruchſaler Schloß wurde im Jahre 1936 von rund 30 000 Per⸗ ſonen beſucht. Das ſind gegen das Vorjahr 5000 mehr. a- Großſachſen, 20. Nov. Der Schrankenwärter Fritz Blaſaut konnte dieſer Tage ſeinen 8 1. Ge⸗ burtstag feiern. f f 8 8 7. Seite/ Nummer 538 2 Aus der Pfalz Leichenfund in der Baumkrone Landau, 2. Nov. Bei Durckforſtungsarbeiten im Bienwald fanden Holzhauer auf Wörther Ge⸗ markung in einer Baumkrone eine noch völlig be⸗ kleidete männliche Leiche. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um den 1905 in Zürich geb. und zuletzt in Offenburg(Baden) wohnhaft geweſenen Elektromonteur Friedrich Buchholz handelt, der zuletzt im Januar 1935 in Karlsruhe gewohnt hatte. B. hatte ſich in der Baumkrone erhängt. Die Le wurde nach gerichtlicher Freigabe beigeſetzt. Verzögerung im Dürkheimer Hotelumbau * Bad Dürkheim, 19. Nov. Entgegen den vorge⸗ nommenen Stichproben hat ſich beim Abriß des alten Kurhotels herausgeſtellt, daß nicht an allen Stellen felſiger Untergreun d vorhanden iſt, ſo daß ein ſtärkeres Fundament als urſprünglich vorgeſehen errichtet werden muß. Dadurch erleidet der Roh⸗ bau, der bis 9. Jaunar erſtellt ſein ſollte, eine be⸗ trächtliche Verzögerung, die ſich auch auf die Fertigſtellung überträgt. Das neue Kurpark⸗ hotel kann alſo zu Beginn der neuen Kurzeit vor⸗ ausſichtlich nock nicht in Betrieb genommen werden. Uhren- Schmuck Beslecke- Trauringe N Lolterhos p 1. 5, Kue a- Leutershauſen, 20. Nov. Frau Barbara Bauer feierte bei beſter Rüſtigkeit ihren 87. Ge⸗ burtstag. Sie zählt zu den älteſten Einwohnern unſerer Gemeinde. Mounuuſuiuuuai- Non lio wall ſuoolal N vom 22. bis 30. November 1936 im Nationaltheater Sonntag, 22. November: Miete Hs und 2. Sondermiete H 4 ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 563570,„Die Boheme“, Oper von G. Puccini, Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anf zng 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag, 23. November: Miete A 8 und 2. Sondermiete A 4,„Spatzen in Gottes Hand“, Luſtſpiel von Edgar Kahn und Ludwig Bender, Anfang 20 Uhr, Ende 2 Uhr. Dienstag, 24. November: Miete B 9 und 1. Sondermiete B 5, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Ab⸗ teilung 345—847,„Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Schiller, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 25. November: Miete G8 und 2. Sondermiete G 4,„Luiſe Miller“, Oper von G. Verdi, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Donnerstag, 26. November: Miete E 8 und 2. Sonder⸗ miete E 4,„Richelien“, Schauſpiel von Paul Joſeph Cremers, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Freitag, 27. November: Für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Mannheim,„Lohengrin“, von Richard Wagner, Anfang 19 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Samstag, 28. November: Miete H 9 und 1. Sondermiete H 5, zur Feier des 100. Todestages des Dichters zum erſten Male,„Napoleon“ oder„Die hundert Tage“, Drama von Chr. D. Grabbe, Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 29. November: Morgenfeier zum 100. Todestage des Dichters Chr. D. Grabbe. Anſprache des Präſidenten der Reichstheaterkammer Dr. Rainer Schlöſſer. Muſika⸗ liſche Leitung: Karl Elmendorff. Anfang 11.30 Uhr, Ende gegen 13 Uhr.— Nachmittags⸗Vorſtellung für die Ne⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 41—42, 46—49, 50 bis 54, 55, 420—423, Deutſche Jugendbühne Lubwigs⸗ hafen, Gruppe B freiwillig, Gruppe F freiwillig, Nr. 815—817,„Lauf ins Glück“, Operette von Fred Raymond, Anfang 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abenoͤs: Miete A 9 und 1. Sondermiete A 5,„Die Dorothee“, Operette von Hermann Hermecke, Muſik von A. Vetterling, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Montag, 30. November: Für die NeS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 120, 261— 265, 356, 361—369, 501537, 579—577, Gruppe D, Nr.—400, Gruppe E, Nr. 1— 300, „Der fliegende Holländer“, von Richard Wagner, Anfan 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Im Neuen Theater im Rosengarten Muſeufaal Sonntag, 22. November: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, beſchränkter Kartenverkauf an der Roſen⸗ garten⸗Kaſſe:„Der Feldherr und der Fähnrich“, drama⸗ liſcher Mythos von Walter Erich Schäfer, Anfang 18.80 Uhr, Ende 17.30 Uhr. Freitag, 27. November: Schülermiete A 3,„Der Feldherr und der Fähnrich“, dramatiſcher Mythos von Walter Erich Schäfer, Anſang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Sonntag, 29. November: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim,„Der Feldherr und der Fähnrich“, dramati⸗ ſcher Mythos, von Walter Erich Schäfer, Anſang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Montag, 390. November: Schülermiete B 3,„Der Feldherr und der Fähnrich“, dramatiſcher Mythos von Walter Erich Schäfer, Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzban Donnerstag, 26. November: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 43—45, 405409, 410414, 419, 425 bis 429, 431, 432—434, 438, 451452, 521523, 527, 601 bis 618, 627, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 171, 271, 81283, 291, 371, 890393,„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Oper von Otto Nicolzi, Anfang 20 Uhr Ende gegen 2 Uhr. Lee mit: Erog von: Kaffee mit: Derſchiedene Derwen⸗ 8 dungs möglichkeiten Asbachllraalt in derkalten ſahresjeit HANDELS- o WIRTSCHAFT-ZETTUNMG Samstag, 21. November 1936 der Neuen Mannheimer Zeitung Anhalfende Siille am Geireidegroſßmarki * Maunheim, 19. November. An den Weltweizenmärk⸗ ten haben ſich die Preiſe gegenüber der Vorwoche etwas igt. Für dieſe Bewegung war eine merkliche Abnahme räte in den Vereinigten Staaten ſowie ſtärkere amerikaniſchen Mühleninduſtrie maßgebend. ſuchte man, für Mai zu verkaufen und dafür n hereinzunehmen. Dieſe feſte Grund⸗ ich auf Winnipeg über, zumal im kanadi⸗ augebiet verſchiedentlich die Bodenfeuchtig⸗ iſt. Die europäiſche Ausfuhrnachfrage nach n iſt zwar erheblich zurückgegangen, dafür r letzten Zeit größere Käufe für amerikaniſche u en. Die Nachricht, daß Italien umfang⸗ Argentinien und Auſtralien vorgenommen rkte gleichfalls preisſtützend, da ſich auf dieſe Weiſe on dorther erwartete Angebot verringert. In den letz⸗ en hat ſich auch die europäiſche Nachfrage nach kana⸗ igen wieder gehoben. orderungen für kanadiſchen und argentiniſchen gegen r der Vorwoche meiſt kleine Ab⸗ n erfahren. So verlangte man für Manitoba J, ber⸗Abladung, 4,76 Dollar, Dezember ? für Manitoba I, Atlantic, wurden en Terminen 4,58, 4,69 und 4,72 Dollar, für Atlantic, 4,54, 4,65 und 4,68 Dollar, für Ma⸗ ic, 4,48, 4,59 und 4,62 Dollar. Manitoba I, zimmend, ſtellte ſich auf 4,62 Dollar, Mani⸗ ſchwimmend, auf 4,58 Dollar, Manitoba II, loko t, auf 4,58 Dollar, Manitoba III, Atlantic, loko auf 4,49 Dollar, jeweils transbords Antwer⸗ Forderungen für Amber Durum I, Cauada rugen November⸗Abladung, 5,28 Dollar, De⸗ 9, Januar 5,42, diefenigen für Amber Durum II, Canada Weſtern, gleiche Termine, 5,00, 5,11 und 5,14 Dollar. Vom Laplata waren erhältlich Uruguay⸗Weizen, 80 Kg., November ladebereiter Dampfer, für 165 Sh. 3 d, 90 Kg., Dezember/ Januar, 158 Sh. 6 ö, desgleichen Januar Februar, 158 Sh. Außerdem war noch Theiß⸗Wei⸗ 5 8 mit 2 v. H loko Antwerpen, für 121 1 lg. F Am Markt für Julandsweizen hat ſich das Geſchäft bis⸗ noch nicht beleben können. Die Anfuhren blieben ich beſcheiden, was in der Hauptſache auf das zurückzuführen iſt. Dieſes ermöglicht dem noch in größtem Umfang Feldarbeiten, ſo daß Druſch nur wenig Zeit verbleibt. Außerdem iſt der Bauer nicht mehr, wie in früheren Jahren der war, aus Geldknappheit gezwungen, dieſe wichtigen Feldarbeiten zurückzuſtellen, um zu Geld zu kommen, viel⸗ mehr bewirken die von Monat zu Monat ſteigenden Feſt⸗ eher eine vorſichtige Verkaufspolitik. Nach einer laſſenen Anordnung haben die Bauern bis zum 36 60 v. H. ihres Ablieferungsſolls, bis 80 v. H. und bis zum 28. Februar zu erfüllen. Bis zum 15. Oktober waren be⸗ 30 Prozent ablie gspflichtig. Die Haupt⸗ ſorgt alſo dafür, daß in den für Feldarbeiten en Wintermonaten das Ablieferungsſoll voll Damit fällt für den Bauern die Verſuchung, zu verfüttern, weitgehend fort, die in den taten beſonders ſtark zu ſein pflegt. im 15. Oktober laufende Ablieferungsſoll urde darf man annehmen, daß auch für die g der anderen Friſten Sorge getragen iſt, ſo daß man bis Dezember mit ſtärkeren Anlieferungen rechnen darf. Ob dieſe bereits im November in Erſcheinung treten werden voͤer erſt im Dezember wird davon ab⸗ hängen, wie lange die Witterung noch Außenaorbeiten erlaubt. Bis dahin wird der geſamte Anfall in badiſchem Weizen, der im Verhältnis zum Bedarf nicht groß iſt, durch den Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verband nach den Stellen des Bedarfs geleitet. Die Andienung von badiſchem Weizen ſind in den letzten Tagen eher etwas größer geworden, vermögen uber natürlich nicht, den in Erſcheinung treten⸗ den Ausfall von außerbadiſchem Weizen zu erſetzen. Auch in den Nachbarbezirken haben ſich die Ablieferungen in der letzten Zeit etwas erhöht. Da für Roggen die gleiche Marktregelung gilt, iſt auch die Marktverſorgung hier ganz ähnlich. Die kleineren Lindmühlen werden, ſoweit Bedarf vorhanden iſt, öurch Zuweiſungen des GWV verſorgt; im ganzen genommen, ift hier der Bedarf nicht ſo groß, da die badiſchen Roggen⸗ müclen im Vergleich zu den Weizenmühlen keine große Rolle ſpielen Am Markt für Braugerſte ſind wiederum kleinere Um⸗ ſätze zuſtande gekommen; das Angebot beſtand aus badiſcher Tauber⸗Gerſte, pfälziſcher, heſſiſcher, fränkiſcher und ver⸗ einzelt auch norddeutſcher Ware. Die Qualität entſpricht nicht immer den Wünſchen der Verarbeiter, auch müſſen die Mälzereien die angelieferte Gerſte vielſach noch zum Trock⸗ nen auf Lager nehmen. Auch in der Berichtswoche gingen bie Erzeugerforderungen vielfach bis nahe an den Ver⸗ braucherhöchſtpreis oder erreichten dieſen ſogar. Die zu⸗ ſtändigen Stellen haben im Laufe der Woche darauf hin⸗ gewieſen, daß die vorgeſchriebenen Preiſe und Spannen innezuhalten ſind und daß die Höchſtpreiſe nur für gute Braugerſte zu gelten haben, und haben angedroht, Zuwider⸗ handlungen nach den Grundſätzen für Preistreiberei zu be⸗ ſtrafen. Es iſt anzunehmen, daß damit eine Beſſerung der Marktperhältniſſe erreicht wird. Ohne Zweifel werden bei einem verſtärkten Angebot dieſe Mißſtände ohnehin ver⸗ ſchwinden. Induſtriegerſte war nicht erhältlich, da jede nur irgend geeignete Gerſte als Braugerſte angeboten wird. Auch Fut⸗ tergerſte war nicht zu haben. Die amtliche Notierung für Induſtriehafer iſt auf 19,50 bis 20,00/ feſtgeſetzt worden(bisher 20,00%); dieſe Er⸗ mäßigung der Mindeſtgrenze hängt offenbar damit zuſam⸗ men, daß als Normal⸗Hektolitergewicht jetzt 46—49 Kg. gel⸗ ten, gegen früher 48—49 Kg. Die Forderungen für nord⸗ deutſchen Hafer, 54/55 Kg., lagen bei 19,50—19,70 /, die für bayeriſchen, 50/51 Kg., bei 19,20 19,40 /, cif Mannheim. Futterhafer war nicht angeboten. Am Mehlmarkt hielt die Nachfrage nach Weizenmehl an. Die Weizenvermahlungsquote für Dezember iſt auf 10 v. H. feſtgeſetzt worden; dabei wurde den Mühlen geſtattet, dieſe Quote ſchon für November⸗Vermahlung in Anſpruch zu nehmen. Durch die Maßnahme wird der Bedarf an Weizen⸗ mehl für Weihnachten ſichergeſtellt. Die Abrufe gingen flott weiter; insbeſondere iſt Spezial 0 begehrt. Bei Rog⸗ genmehl iſt der Abſatz ſchleppender. Die Angebote am Futtermittelmarkt ſind nicht ſehr groß. Kleie, Futtermehl, Malzkeime und Biertreber waren ge⸗ ſucht. Eine kleine Partie vollwertige Zuckerſchnitzel wurde umgeſetzt; weiter waren noch Brühſchnitzel mit 28 v. H. Zuckergehalt für 10,80 4, ab Magdeburger Station, ſowie unmelaſſierte Trockenſchnitzel für 8,60, ab ſchleſiſcher Sta⸗ tion, erhältlich. Für Futterlinſen, in Mannheim disponibel, verlangte man 26,50 /; Ackerbohnen waren gefragt, jedoch kaum angeboten. Paul Riedel. Neue Fälligkeiis verlängerung für Aulwerſungshypofſheken Ende dieſes Jahres würde die Fälligkeitspegelung für Aufwertungshypotheken ablaufen, die ſeinerzeit in dem Zweiten Kapitalverkehrsgeſetz vom 20. De⸗ zember 1934 getroffen worden iſt. Das würde bedeu⸗ ten, daß dann mit einem Schlage alle Aufwertungs⸗ Hypotheken für die Kündigung frei wären. Die Schuldner müßten zur Ablöſung der gekündigten Hypotheken beträchtliche Mittel flüſſig machen, die dem Kapitalmarkt entgehen würden. Wie Miniſte⸗ rialrat Pätzold vom Reichsjuſtizminiſterium in der „Deutſchen Juſtitz“ nun auf Anfragen, die im Mini⸗ ſterium eingelaufen ſind, mitteilt, ſteht das Reichs⸗ juſtizminiſterium mit den anderen beteiligten Reichs⸗ miniſterien in Verhandlungen über eine weitere Re⸗ gelung der Aufwertungsfälligkeiten über das Ende des Jahres 1936 hinaus. Sie erweiſe ſich als notwendig, weil der Kapitalmarkt im Dienſte der großen nationalen Aufgaben ſtehe, und Mittel für Umſchuldungszwecke im allgemeinen nicht zur Ver⸗ fügung ſtellen könne. Ersſe Bekannimachung über die Verwahrung ausländischer Wei ſpapiere der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung Bekanntmachung über die Verwahrung aus⸗ Wertpapiere vom 20. November 1936 erlaſſen. 9 2 anach muß für eine Reihe von Wertpapieren, die in zwei Liſten aufgeführt werden, die Einlegung in das 1 bei einer Deviſenbank bzw. in das Depot einer iſchen Bank bis zum Freitag, dem 4. Dezember ſchließlich, zu erfolgen. Liegen die Wertpapiere d, ſo iſt die Friſt gewahrt, wenn der Verpflich⸗ einer Deylſenbank die unwiderrufliche ſchriftliche An⸗ Aung an den ausländiſchen Verwahrer zur Einlegung bapiere in das Depot der betreffenden Deviſen⸗ bank übe hen und der Deviſenbank den Auftrag erteilt Hat, die Wertpapiere für ihn ins Depot zu nehmen. An⸗ träge auf Bewilligung von Ausnahmen können unter An⸗ gabe der beſonderen Umſtände, welche die Ausnahme recht⸗ f en ſollen an die zuſtändige Deviſenſtelle gerichtet werden. Durch die Stellung eines ſolchen Antrages wird der Lauf der angegebenen Einlegungsfriſt nicht aufge⸗ halten, ſofern nicht die Deviſenſtelle die Friſt verlängert. In der Liſte 1 werden in der Reihe der zu hinterlegen⸗ den ausländiſchen Wertpapiere u. a. aufgeführt: Allge⸗ meene Kunſtzijde Unie⸗Aktien, American Bemberg Shares, 2,25 p. H. Anatollſche Eiſenbahnanleihe, 5,25 v. H. Arbed⸗ Bonds[Acieries Reunies), Baltimore⸗ und Ohio⸗Aktien, Banca Commereiale Italiana ⸗Aktien, 45 v. H. Budapeſter Stadtanleihe von 1894, Bulgariſche Staatsanleihen, Chade⸗ Aktien Serien—E, 6 v. H. Chade⸗Bonds, JG Chemie⸗ Aktien, Continental Linoleum⸗Aktien, Danziger Hypo⸗ thekenbank⸗Aktien und»pfandbriefe, 6,5 v. H. Danziger Tabakmonopol⸗Anleihe von 1927, Hohenlohe⸗Werke⸗Aktien, Italieniſche Staats⸗, Stadt⸗ und Eiſenbahnanleihen, Mon⸗ te ni⸗Aktien, 4 v. H Oeſterreichiſche Ablöſungsſchuld⸗ verſchreibungen, Oeſterreichiſche Eiſenbahn⸗Verkehrs⸗An⸗ ſtalt⸗Aktien, Oeſterreichiſche Siemens⸗Schuckert⸗Werke⸗Ak⸗ len, Pennſylvania⸗Railroad⸗Company⸗Aktien, 7 v. H. Aeußere garantierte rumäniſche Monopolanleihe von 1929, 7 v. H. desgl. von 1981, Schleſiſche A für Bergbau⸗ und en⸗Betrieb⸗Aktien, Schweiger Staats⸗ und Eiſen⸗ n, Türkiſche Anatolier⸗Gutſcheine, 7,5 v. H. Staatsſchuldverſchreibungen von 1933, Tranchen 1, „ 6 p. H. ungariſche Staatskaſſenſcheine von 1920, Böhlerſtahlwerke⸗Aktien, und in der Liſte 2 Anteile der Deutſch⸗Oſtafrikaniſchen Geſell⸗ 5 kdamerun, Kamerun⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Neu⸗ a- Kompagnie, Otavi Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſell⸗ t, Schantung Händels ⸗AG. UHa-NRoherirag um 6 Mill. Rm. gesſiegen aber noch keine Dividende In der Auſſichtsratsſitzung der Univerſum⸗Film AG wurde der Bericht des Vorſtandes über das Geſchäftsjahr 1935/36 vorgelegt. Der Rohertrag der Betriebe konnte um über 6 Mill., und zwar von 40 783 040 auf 55 997 161 erhöht werden. Jedoch reichen dieſe Mehrergebuiſſe nicht aus, um die auch im Berichtsjahre weiter fortgeſchrittene Verteuerung dere Filmherſtellung ſowie die Fehlbeträge auszugleichen, die ſich aus den weiter unzureichenden Ein⸗ nahmen aus den Auslandsmärkten ergeben. Die in der vorjährigen Bilanz(1934/35) für die Zwecke des Wieder⸗ aufbaues des Auslandsgeſchäftes aus anorganiſchen Ge⸗ bieten geſchaffenen Rückſtellungen brauchten im Berichts⸗ jahre 1935/6 nur teilweiſe planmäßig eingeſetzt zu wer⸗ den. Der auf den 14. Dezember einberufenen GW ſoll vor⸗ geſchlagen werden, den ſich nach Vornahme der notwen⸗ digen Abſchreibungen ergebenden Gewinn von 12 894/ einſchließlich des Gewinnvortrages von 234 086/ nach Abzug der dem geſetzlichen Reſerveſonds zu überweiſen⸗ den Beträge auf neue Rechnung vorzutragen. Die Ab⸗ ſchreibungen und Wertberichtigungen ſtellen ſich auf 26 558 804% gegen 22 481 438/ im Vorjahr. Der aus der veränderten Umtriebsgeſchwindigkeit der Filme ſeit Oktober 1934 zur Anwendung kommende verſtärkte Ab⸗ ſchreibungsſchlüſſel führte zu einer Mehrabſchreibung auf Filme in Höhe von 4 159 381„(Abſchreibung auf Filme im Berichtsjahre insgeſamt 18 805 819 gegen 14 646 438, i..). Die Beſucherzahl der deutſchen Ufa⸗Theater hat ſich im Berichtsjahre von 29 265 000 i. V. auf 30 033 000 er⸗ höht. Als Bankguthaben, Kaſſe und Wechſel konnten trotz der ſtarken Vorziehung der Produktion 6 237 179/ aus⸗ gewieſen werden. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr bezeichnet die Verwaltung als befriedigend. Die Verbeſſerung der inländiſchen Ergebniſſe bis einſchließlich Oktober dieſes Jahres gegenüber den Erträgen der entſprechenden Monate des Vorjahres bezeichnet die Verwaltung ſogar als be⸗ trächtlich. Bezüglich des Auslanosgeſchäftes hofft die Ver⸗ waltung, insbeſondere nach dem qualitativ befriedigenden Ausfall der Filmproduktion, trotz der Valutenobwertun⸗ gen auf eine allmähliche Beſſerung. Die aus der Abwer⸗ tung der Valuten in Für den deutſchen Film wichtigen Abſatzländern ſich ergebenden Verluſte glaubt ſie durch vor⸗ ſorgliche Maßnahmen ausgeglichen zu haben. Die weitere Entwicklung hängt davon ab, ob es möglich iſt, die Ver⸗ teuerungen auf dem Gebiet der Herſtellungskoſten des Films noch und nach abzubauen und die Erwartungen be⸗ züglich der allmählichen Verbeſſerung des ausländiſchen Geſchäfts zu erfüllen. * Kapitalerhöhung der Hellerhof AG, Frankfurt a. M. Die Hellerhof Ach(Gemeinnützige Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft), Frankfurt a.., erhöht ihr AK um 0,5 auf 1,3 Mill. 4. Von den neuen Aktien übernimmt anteilmäßig entſprechend Frankfurt a. M. 0,375 Mill.„ und die Philipp Holzmann A die reſtlichen 0,125 Mill./ zum Nennwert. Im Zuge der Altſtadtſanierung wird die Hellerhof Acc 500 neue Kleinwohnungen mit Hilke der neuen Mittel errichten. * Albrecht u. Meiſter AG, Berlin.— Kleiner Gewinn. Das Geſchäftsjahr 1935/6(30. Juni] erbrachte nach Vor⸗ nahme der üblichen Abſchreibungen(i. V. 0,05 Mill.% und Rückſtellungen einen Ueberſchuß von 1822(865) 1, der zur weiteren Verminderung des Verluſtvortrages von 38 080„ verwendet werden ſoll.(GV am 15. 12.) * Berlin⸗Neuroder Kunſtanſtalten AG, Berlin.— Klei⸗ ner Reingewinn. In der Bilanzſitzung des AR wurde der Abſchluß für das am 30. Juni 1936 beendete Geſchäfts⸗ jahr vorgelegt. Nach angemeſſenen Abſchreibungen(i. V. 0,17 Mill. 4] wird ein Gewinn von 5003„ ausgewie⸗ ſen, der vorgetragen werden ſoll(i. V. wurde nach Inan⸗ ſpruchnahme des Reſerveſonds 2 ein Verluſt von 9198 J ausgewieſen). * Hildebrandſche Mühlenwerke Als, Böllberg⸗Halle a. d. Saale. In ſeinem Bericht über das mit dem 30. Juni 1986 abgelaufene Geſchäftsjahr weiſt der Vorſtand der Hildebrandſche Mühlenwerke Aktiengeſellſchaft u. a. Jor⸗ den bisherigen Beſitzverhältniſſen die Stadt auf hin, daß die Produktion nicht ausreichte, um auch nur den normalen Bedarf der alten Kundſchaft zu befriedigen. Zur Deckung des Mehrverbrauchs, wie er ſich durch die Bevölkerungszunahme inſolge zortſchreitender Induſtria⸗ Hiſterung des mitteldeutſchen Wirtſchaftsraums ergibt, konnte die Geſellſchaft nicht beitragen. Der Betrieb ruhte allmonatlich je nach Höhe der feſtgeſetzten Vermahlungs⸗ quoten mehr oder weniger longe Zeit. Bei 0,52 8 Mill. „ Rohgewinn wird nach Abzug ſämtlicher Unkoſten und Vornahme von 90,12(0,13) Mill. Abſchreihungen einſchl. 4039(9057)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 56 343 (60 039)/ ausgewieſen, aus dem unv. 3 v. H. Dividende auf 1,6 Mill./ Stammaktien ausgeſchüttet werden. Bei 0,14(0,14) Mill.„ Reſerveſonds erſcheinen die Verbind⸗ lichkeiten mit 0,18(0,21) Mill. 4, andererſeits Vorräte mit 0,55(0,62), Warenforderungen mit 0,26(0,31) und u. a. Bankguthaben mit 0,18(0,08) Mill.. 2.. „ Heringsanladungen in den deutſchen Fiſchereihäfen. In der Woche vom 11. bis 17. November wurden nach einer Statiſtük der Deutſchen Heringshandelsgeſellſchaft in den deutſchen Fiſchereihäfen 21 273 Kantfes gegen 31 5805 Kantjes in der gleichen Woche des Vorjahres mit 35 Schüffen(56) angebracht. Die Geſamtanſuhr im laufenden Jahr bis zum 10. November betrug 675 918, die in 989 Reiſen mit einer Flottenſtärke von 171 Schiffen angebracht II 4 wurden. Die Höhe der Geſamtanfuhr im vergangenen Jahr bis zum gleichen Zeitpunkt belief ſich nur auf 634 807% Kantjes. U nd Märkte O Roiterdamer Getreidekurſe vom 20. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 o) Nop. 7,05; Jan. 7,15; März 7,17%; Mai 7,20.—.(in Hel. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 87; Jan. 87,75; irz 89,75; Mai 90,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſab Stand Middl(Schluß) Nov,(39) 655; Dez. 652; Jan. 650; Febr, März je 649; April 647; Mai 646; Juni 644; Juli 642; Auguſt 627; Sept. 6227 Okt. 617; Nov., Jan.(28) je 613; März 612; Mai 611; Juli 609; Okt. 597; Tendenz ruhig. . Leinöl⸗Notierungen vom 20. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Nov. 115/16; Leinſaat Klk, per Nov.⸗Dez. 1396; Leinfaatöl loko 26,0? Dez. 24,10%; Jan.⸗ April 24,10% Baumwoll⸗Oel ägypt. 27.0; Baumwoll⸗ ägypt. per Nov. 7/0 Neuyork: Terp. 42,75. Sa⸗ van nah: Terp. 37,75. Geld- und Devisenmarkif Paris, 2d. November(chluß amtlich). 105.15] Fpanſen. Kopenhagen] 459.— ien—— 935.500, leer 1138.20 Holland. Berlin 868.— zelglen 383.50 schweir 494.25 Stockholm 5 Warichau 720 London, 70. Norember Schluß emtiſeh) 0 125 e 4 Lopend'.40 Moskau C chanhal 72 ene 49.12 Shin 19.837 ume 888.— Joke, 17 Imsteram 904.25 bse 19.90 fonstanſin. 511,— zu raſen 125,— vet 05,75 um 11975 n 5 Jes 18.55 rügte 28.927 kelsingiars 225,9 ien 2, onferies 25,75 tollen 92.90 prag 188,12 Marthn.05 Laſparo 18,50 ern 12.15— buepest 25,0 bueno: fies 15,— dbenos 1 5 21.270 Belgraf 712 50 fie de jan. 442,— auf on don 47755 5 55.00 ots 400,— Hongkong 1/00 Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Mefallnoſflerungen rom 20.. Hupfer f hanes- i brief be. 1 f b brief beld bezahl lane(382 488.25 0 00e of. unteren 2075075 ebe 50,5055, 8100 80,0. aosiber ſn. p.).. 4 908.59 Mürz 57.255 310,000 00 1 55 W 5 1284 2/9 77557. 810.0 810.0. Arten(tele 14 2 25 155 ee e spr.(fl. p. gr.). 380.70 Juni* 4. echn. reines Pleſla Juli. Delallpr,(Au. p. gr... 1 5,05 ae 5 55 loc* nB 9 55 aulmon fegulus dnlnes.(2..) 47,— 47, 7. 810,00810.0 Juecksſſber(S per fesche) 15,251,258 betend. 55.„10,0310 0 Wolframert dünes.(in Sb.). 29,50 am 20. November Der L er Goldpreis betrug 0 * Der Londoner Goldp 0 666151, für 1936 für eine Unze Feingold 142 ſh 2 d„6151 4 ein Gramm Feingold demnach 54,8492 Pence 2,78474 A. * Schweinemärkte. Eppingen: Zufuhr: 315 Milch⸗ ſchweine, 81 Läufer. Preiſe: 26—34, bzw. 4087, je Paar. Mergentheim: Zufuhr: 180 Jungſchweine. Preiſe: 3550„ das Paar. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. ſtadt. R 37 0 115. Weißkohl 86—90; Wirſing 2,25.—2,75; Möhren 1,1125; Feldſalat 30—5 Blumenkohl 2030, 1020 und—8; Endivienſoalat—5 Sellerie 8. 8 Freinsheim: Tomaten 1 und 2 1530, Paſtorenbirnen 12 bis 19 und—11; Krachbirnen 10—13, Hirtterböhl 13—195 Bergamottbirnen 14—16 Taffetäpfel—18; Callvill 20 bis 23; Sellerie 19.— Lambsheim: Blumenkohl 1521, 10—14 und—8; Rotkraut 3; Wirſing 2; Schwarzwurzeln 15; Sellerie—7; Möhren 11,3, Feldſalat 36. Schifferſtadt. Rotkohl 3: * Vom Pfälzer Weingeſchäft.— Die Entwicklung des neuen Jahrganges. In dem geſamten pfälziſchen Weinbau⸗ gebiet iſt die Einbringung der diesjährigen Weinernte nun⸗ mehr beendet. Einige Großgüter der Mittelhaardt waren bis Ende der vergangenen Woche mit der Leſe beſchäftigt. Man verſuchte die an ſich nicht gerade hervorragende Quali⸗ tät des 1986er Jahrganges durch langes Hängenlaſſen der Trauben etwas zu verbeſſern. Wenn auch die Witterung der letzten Wochen die Erhöhung der Güte nicht ſonderlich beeinfluſſen konnte, war doch eine Zunahme der Oechsle⸗ grade zu verzeichnen, die unbedingt der Qualität zugute kommt. In verſchiedenen Edelweinlagen hatte die Edel⸗ fäule gute Fortſchritte gemacht, ſo daß trotz allen Zweifeln Beeren⸗ und Trockenbeerausleſen gemacht werden konnten, die denen der Vorjahre in keiner Weiſe nachſtehen. Als höchſtes Gewicht dieſs Jahres wurden 204 Grad nach Oechsle amtlich feſtgeſtellt. Hierbei handelt es ſich allerdings um verhältnismäßig geringe Mengen. Während dieſe Moſte ſich naturgemäß noch in Gärung befinden, da der hohe Zutkergehalt ſich nur langſam verarbeitet, kann man ſich über die Mittelweine des diesjährigen Jahrganges ſchon ein einigermaßen ſicheres Bild machen. Da die Vorbedin⸗ gungen für eine gute Qualität durch das ſchlechte Wetter, kleine Moſtgewichte und wenig Extraktſtoffe nicht in beſon⸗ derem Maße gegeben waren, rechnete man mit einem gerin⸗ gen Jahrgang. Trotzdem iſt, nachdem die Moſte vergoren haben, eine erfreuliche Beobachtung gemacht worden. Die jungen Weine haben ſich ſehr zu ihrem Vorteil entwickelt. Im Weingeſchäft ſelbſt iſt es bei Weißweinen des Jahres 1936 noch ſehr ruhig. Allgemein wird ihre Entwicklung abgewartet und zugeſehen, wie ſie ſich ausbauen. Das Moſt⸗ geſchäft hatte ſich zum Schluß noch gut ausgewirkt. Nach⸗ dem die Moſtauszahlungen an Martini vorgenommen wur⸗ den, was natürlich eine nicht unerhebliche finanzielle Be⸗ laſtung des Handels bedeutet und die weitere Entwicklung der jungen Weine abgewartet wird, dürfte ſich eine Be⸗ lebung des Weingeſchäftes in dieſem Jahre nicht mehr zei⸗ gen und erſt im kommenden Frühjahr der Einkauf begin⸗ nen. Bis dahin hat ſich auch der Säureabbau vollzogen, wodurch eine einwandfreie Beurteilung gewährleiſtet wird. Weſentlich anders geſtaltete ſich die Geſchäftsentwicklung bei den neuen Rotweinen. Obwohl dieſe qualitativ gerin⸗ ger als in den vergangenen Jahren ausgefallen ſind, be⸗ ſteht immer noch eine Nachfrage, die lange nicht zu beobach⸗ ten war. Der Grund dürfte darin zu ſuchen ſein, daß ein großer Teil zur Herſtellung von Wermutwein und Trau⸗ benſaft aufgekauft wurde. Die Produzentenkeller ſind ge⸗ räumt, ganze Ortſchaften ausverkauft. Allerdings lagert beim Handel immer noch ein großer Teil der Ernte. Durch dieſe ſtarke Nachfrage war in der letzten Zeit eine Preis⸗ ſteigerung zu beobachten, die im allgemeinen nicht begrüßt werden kann. Sie hat ſich hauptſächlich bei alten Rot⸗ weinen ausgewirkt, und zwar in einem Maße, daß dieſe Weine faſt als Spekulationsobjekt angeſehen werden muß⸗ ten. Das ganze Jahr über ſtanden dieſe Weine im Preis zwiſchen 270 und 320/ je Fuder. Nachdem die Ausſichten für die neue Rotweinernte in qualitativer Hinſicht nicht gut waren, ſetzte plötzlich eine Kaufluſt ein, die Preisforderun⸗ gen bis zu 100% mehr für das Fuder zur Folge hatte. Mittag-Ausgabe Nr. 538 —— —— Nhein-Mainische Abendbörse Still Frankfurt, 21. November Die Abendbörſe lag bei Eröffnung außerordentlich ſtil. Auf Baſis der Berliner Schlußnotierungen lag zumeiſt kleines Angebot vor, ſo daß die Kurſe größtenteils etwa niedriger geſprochen wurden Notiert wurden zunächſt en J Farben mit 167,50(167%). Mit groſtem Intereſſe er wartet man die Bekanntgabe der beiden Liſten der für den Depotzwang in Frage kommenden Auslandswerte. Die Rentenmärkte lagen gleichfalls ſehr ruhig. 5 Im Verlaufe dauerte das geringe Geſchäft an. Die Kurſe lagen ſchließlich überwiegend etwas unter denen 965 Berlin. Je Farben bei etwas ſtärkeren Abgaben 167 5) bis 167(16776), ferner verloren Buderus 1 v. 5. auf 121,50, Mannesmann 76 v. H. auf 117, Ach J v. H. auf 396, Ver. Stahl„ v. H. auf 122,25. Am deutſchen Ren⸗ tenmarkt ließen Reichsaltbeſitz au 118,25(118,50), Reichs⸗ bahn⸗Vorzugsaktien auf 12576(12576) und hproz. Ich Far⸗ benbonds auf 135(13556) nach. Von Auslands werten kamen zur Notiz: Aku 57(am 17. Nop, 56,25), Otavi Mi⸗ nen 24%(25), Ungarn Goldrenten 87(8,50). — Auch wurde der Mangel an Verſchnittweinen vorgeſchſttzt Beide Annahmen entſprechen jedoch nicht ganz den Tat⸗ ſachen, denn die Zollkeller lagern noch voll, ebenſo lagern genügend alte Rotweine beim Handel. Auch ſind noch große Teile der neuen Ernte vorhanden, die nach entſprechender Verarbeitung ſchöne Konſumweine abgeben werden. Es itt deshalb kaum anzunehmen, daß ſich die heutigen Rotwein⸗ preiſe auf die Dauer halten können. Tabakeinschreibung in Speyer O Speyer, 20. November. Auf dex heute in Speyer abgehaltenen Einſchreibung kamen etwa 20 000 Zentner pfälziſches Schneidegut, ferner einige hundert Zentner Schwabacher Spitzblatt ſowie ela 9000 Zentner heſſiſche Tabake zum Verkauf. Das pfälziſche Haupt⸗ und Obergut wurde überwiegend von der Induſtrie gekauft; die erzielten Preiſe lagen zwiſchen 49 und 84 Mark, wobei den höchſten Preis Haßloch erzielte. Die Oberguttabake fanden gleich falls ſchlanke Aufnahme; hier wurden die höchſten Preiſe, nämlich 85,50 Mark für Tabake aus Groß⸗ Grundlach(Schwabacher Gebiet), bezahlt. Die heſſi⸗ ſchen Tabake, unter denen ſich auch einige verhagelte Partien befanden, erzielten Preiſe zwiſchen 5780 und 88,85 Mark; hier wurden die Lorcher Tabake am beſten bezahlt. Bei dem Ankauf von heſſiſchen Tabg⸗ ken beteiligte ſich der Handel beſonders ſtark. Die nächſte Tabakeinſchreibung findet am N. No⸗ vember in Schwetzingen ſtatt; auf ihr werden die Hauptguttabake der noroͤbadiſchen Anbaugebiete zum Verkauf kommen. Frachfenmarkf Duisburg-Ruhrorf Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. Zeicbenerkls rung. Zur. Wetterkarte 3 Kaller W²ña Front vorgringender HKaffluft Warmer WIN G fror Orc gercler Warmluft D Sse. NE. e Fren mit Warmluft in det Hehe FN NOA GSN g Ovoſtenos S volleg fal, ceege Se blet. HI Schwe 9 5 O neuer Obededd.9 vy Schebertsfigbelt, S Nebel. f Geier O habbedecit Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe. ort Fraukfukt a.., vom 21. November. Das K druckgebiet, das ſich geſtern noch über dem Baltikum bis nach England erſtreckte, hat ſich inzwiſchen n das Feſtland verlagert und infolgedeſſen ſeinen Ein⸗ fluß bei uns verſtärken können. Hierbei bleibt die kalte Witterung zunächſt erhalten, doch iſt jetzt häufiger Aufheiterung zu rechnen, wobei nacht ſtärkere Fröſte zu erwarten ſind. Vorausſage für Sonntag, 22. November Morgens vielſach dunſtig, ſonſt häufig auf heiternd und im allgemeinen trocken, bei ſchwachen öſtlichen Winden nachts vielerorts Froſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Novembet + 5,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht dun 21. November 4 15 Grad; heute früh halb 8 + 1,9 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November ä 7 2 Rhein⸗ Regel 17. 18. 19. 20. 21. Abein-Weget 18 19.. 5 Rheinfelden— 250 2 49.39 2,34 Kaub. 298, 3055 e 0.*.00. Meran 382 58 5 29 8 W 2000 Manndeim 3828.85.55 370 Mannheim 3, 0 19 A geiſtl Platz geſtern blieben I 131 SO NDERBEIL AGE DER NEUEN MANNHEIMER ZEITUNG Von fremden Ländern und Völkern „Völker und Kontinente“. Leben rund um den Erd⸗ ball von Jvar Lißner.(Verlag: Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg.) Ein junger Deutſcher, Ivar Lißner, hat dieſes Buch aus einer überraſchend großen Kenntnis der fünf Kontinente heraus geſchrieben. Er hat die Welt in ihren Spannungen und Machtverſchiebungen, die Probleme von Raſſen und Nationen zu erforſchen perſucht, hat unſeren ganzen ſturmumwehten Erdball umfahren und dabei reiche Erfahrungen geſammelt, und abenteuerliche Dinge erlebt. Das Buch beginnt mit einem Trip oͤurch die USA, die für den Euro⸗ päer immer ein Wunderland bleiben werden. Der Verfaſſer ſckhildert die Völkertragik der Indianer, die heute nur noch ein Schattendaſein führen. Ame kika iſt Beſitzer dimenſionaler Aecker und zeit⸗ loſer Wälder. Amerika iſt durchaus kein Land, deſſen Raum mit Wolkenkratzern ausgefüllt iſt. Allerdings: Amerikas Dörfler haben ſtädtiſche Kultur, denn Amerika hat das Dorf überſprungen und möchte heute am liebſten mit Siebenmeilenſtieſeln ſogar die Siedlung überſpringen und Wolkenkratzer aus dem Nichts heraus ſchaffen. Amerika iſt das Land, ſo ſchreibt Lißner, der Mioͤdletownus, der Tauſende und aber Taufende kleiner Städte und Dörfer. Es wäre ſalſch, Neuyork oder Chicago für Amerika zu halten. Ein Blick in die Indianerreſervativnen und in die Quartiere der Neger, deren Exiſtenz ein Problem für den weißen Mann iſt, ein Gang durch Harlem, das Ghetto der Schwarzen von Neuyork, ſchließt die⸗ ſen Spaziergang durch das Reich der USA ab. Ein Abſtecher nach Kanada folgt und es iſt von beſonde⸗ rem Intereſſe, zu erfahren, wie in dieſem Dominion, dem fungfräulichen Land zwiſchen zwei Ozeanen, zwei Raſſen, Engländer und Franzoſen, die Nachkom⸗ men der Koloniſten neben einem immer mehr dahin⸗ ſchmelzendem Reſt der indianiſchen Urbevölkerung leben, 32 v. H. der Geſamtbevölkerung ſind briti⸗ ſcher Herkunft, während drei Millionen Kanadier die franzöſiſche Sprache ihrer Vorfahren ſprechen. Auch England, die reiche, wunderſame Inſel und Ir⸗ land, das grüne Eiland, ein europäiſcher Vorpoſten gegen den Ozean, hat der Verfaſſer mit deſt offenen Augen eines Mannes der Verſtändnis und ein feines Gefühl für die Verſchiedenartigkeit der Völker und Länder beſitzt, geſehen. Auch der Orient wird in die Darſtellung der Welt mit einbezogen. Das Verhält⸗ nis Frankreichs zu Nordafrika und ſeinep Völkern iſt gut geſehen und auch das Kapitel Indien und die Abſchnitte über Südafrika und Auſtralien, wie die ſich daran auſchließenden Seiten, die ſich mit den wirlſchaftlichen und allgemein politiſchen Fra⸗ gen in China, Japan und der Mandſchurei beſchäf⸗ ligen, beweiſen ein profundes Wiſſen um Urſachen und Kräfte, die das Antlitz der Welt des 20. Jahr⸗ hunderts geformt haben. ewf. 4 Männer des Nordens, Wikinger⸗Leben, Fahrten und Kämpfe. Nach altnordiſcken Texten von Ger⸗ hard Ramlo w. Mit Zeichnungen von Carl Buſſe und einer Karte der Wikingerzüge. Ganzleinen 3,80 Mk. Verlag von Rich. Bong, Berlin W 57. In dieſem an wagemutigem Geſchehen reichen Buche, das den Inhalt alter Ueberlieferungen neu geſtaltet, erſteht die Zeit der Wikinger. Einer der ge⸗ waltigſten Wikinger, Harald der Harte, durchquert mit ſeinen Schiffen ſogar Rußland, dringt bis By⸗ ganz vor und beherrſcht das Mittelmeer. An den Küſten entſtehen Burgen, wie die Jomsburg, in der den Jomswikingern ihr ehernes Geſetz gegeben wird. Ein arbeitsvolles Leben waltet auf den Höfen Is⸗ lands, und groß iſt der Reichtum auf den Häniſchen Inſeln. Aus dem Buche klingt der altnordiſche Ge⸗ danke wieder, daß niemand dem Loſe entgehen kann, das die Nornen über ihn verhängt haben— daß er es aber mannhaft auf ſich nehmen muß, um den Nachkommen ein Vorbild zu ſein. * „Kameraden in Südweſt“. Ein Tatſachenroman von Karl Angebauer. Mit 35 Zeichnungen von Moritz Pathé und 22 Photos. Deutſch. Verlags⸗ haus Bong& Co., Berlin.) Friedlich gingen die deutſchen Farmer in Südweſt⸗ afrika ihrer Arbeit nach, bis eines Tages der Auf⸗ ſtand und das Morden durch die Herero begann. Das heiße Land war dieſen fleißigen, tapferen Menſchen eine zweite Heimat geworden, ſie hatten ihre unter Politik und „Augriff auf die nationalſozialiſtiſche Weltanſchau⸗ ung“. Von Dieter Schwarz.(Verlag Franz Eher Nachf..m. b.., Berlin⸗München, 44 Sei⸗ ten. Preis Mk..25.) Die Schrift„Angriff auf die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung“, die als Heft 2 einer mit der Bro⸗ ſchüren„Wandlung unſeres Kampfes“ von SS⸗ Gruppenführer Heydrich begonnenen Reihe betrach⸗ tet werden muß, erſcheint ſoeben im Eher⸗Verlag. Sie faßt eine durchſchlagende Aufſatzreihe im Kampf⸗ blätt der SS, dem„Schwarzen Korps“, zuſammen und kommt damit einem Wunſch vieler Volks⸗ genoſſen entgegen. Anhand von Textſtellen aus Schriften des In⸗ und Auslands, als deren Ver⸗ faſſer Emigranten, Juden wie Marxiſten, Anhänger des politiſchen Katholizismus, weltanſchaulicher Sek⸗ ten, Vertreter der liberalen Wiſſenſchaft u. a. zeich⸗ nen, wird in glänzender Weiſe veranſchaulicht, wel⸗ chen Angriffen die nationalſozialiſtiſche Weltanſchau⸗ ung, damit die Bewegung und das junge national⸗ ſozialiſtiſche Reich ausgeſetzt iſt. Die Broſchüre iſt ſo packend und aufrüttelnd, daß ſie kaum einer be⸗ ſonderen Empfehlung bedarf. Sie wird wie das erſte Heft der Reihe ihren Weg in weite Kreiſe unſeres Volkes nehmen. * Sexau: Kaiſer oder Kanzler. Der Kampf um das Schickſal des Bismarck⸗Reiches. Hofmann und Campe⸗Verlag, Hamburg, Preis.80 Mark. Die Zeitſpanne des Buches reicht vom Auguſt 1886 bis Oktober 1889, umfaßt alſo genau 3 Jahre. In den Geſchichtsbüchern ſpielen dieſe 3 Jahre keine große Rolle. Sie ſind durch kein aufſehenerregen⸗ des Ereignis, abgeſehen von dem Berliner Kongreß des Jahres 1887, außenpolitiſcher oder innenpoliti⸗ ſcher Art gekennzeichnet. Und doch ſind ſie die drei wichtigſten Jahre der deutſchen Innen und Außen⸗ politik des Kaiſerreiches. Denn in dieſen drei Jah⸗ ren vollzieht ſich, der Außenwelt unſichtbar, aber mit umſo größerer hiſtoriſcher Folgewirkung, der all⸗ mählige Umbruch unſerer politiſchen Grundlagen im Innern und unſerer politiſchen Freundſchaften nach außen. In dieſen drei Jahren wächſt der junge Kaiſer zum ſelbſtbewußten Vertreter und Verfechter einer eigenen politiſchen Ideologie heran, kämpft Neue Bruckner⸗- Literatur Aus der Feder von Prof, Grüninger⸗Weinheim Zu den vielen Muſikforſchern, vor allem aus der eüßeren Heimat des Tondichters, die ſich bemühten, Leben und Werke Bruckners einem größeren Kreis Au erſchließen, iſt nun auch ein Badener, Profeſſor Dr. Fritz Grüninger ⸗ Weinheim, der 1. Vor⸗ zende des Badiſchen Bruckner⸗Bundes(Ortsgruppe Mannheim), getreten, deſſen Veröffentlichungen einen wertvollen Beitrag zur bisherigen Literatur bedeuten. In ſeinem Buche:„Anton Bruckner, der methaphyſiſche Kern ſeiner Perſönlichkeit und Werke“ D. Benno⸗Filſer⸗Verlag, Augsburg), das eine aus⸗ gezeichnete Einführung in die bereits zu einer klei⸗ nen Bibliothek angewachſene Literatur über Bruck⸗ ner darſtellt, indem es die geſicherten Ergebniſſe üherſichtlich zuſammenfaßt, hat Pros. Grüninger einen bisher viel zu wenig beachteten und häufig ganz überſehenen Weg zum Verſtänduis der eigen⸗ artigen Perſönlichkeit Bruckners beſchritten. An der Bedeutung der Symphonien und großen geistlichen Werke Bruckners, die nun ihren feſten latz im Muſtkleben einnehmen, iſt nicht mehr zu rütteln. Ihr Aufbau iſt längſt durchforſcht. Aber noch immer lag ein Rätſel offen: Welche geiſtige Macht befähigte Bruckner, den einfachen Mann aus dem Volke, der ſeinen bäuerlichen Gewohnheiten zeitlebens treu blieb, deſſen Abgekehrtheit von allen Fragen des Tages, der Politik, der Mode, kurz 3 was nicht mit ſeiner Kunſt zuſammenhing, in er Weltſtadt Wien doppelt auf allen mußte, ſo ge⸗ waltige Werke zu ſchaffen, die uns bei jeder Auf⸗ ührung aufs neue erschüttern? Mit vollem Recht welſt der ſehr beſchlagene Verfaſſer auf Bruckners nur zu oft mißverſtandene religiöſe Inbrunſt, auf 5 Gottesnähe hin, die ſeiner inneren Entwick⸗ ug Höhen ö fnete, wie ſie nur wenige Menſchen erklimmen. Dieſe Gottesnähe verlieh Bruckner ein erstaunliches Maß von Geiſteskultur, die nicht mit oberflächlicher Vielwiſſerei zu verwechſeln iſt. So 4 vertonte er den Meſſetext aus einem tief innerlichen wadürfnts, weil er hier ſein Beſtes zu geben ver⸗ wi chte,— nicht aus Mangel an Literaturkenntnis, ie ihm zu Unrecht vorgeworfen wurde. Ein knapper, aber trotz ſeiner Kürze leſenswer⸗ ter und feſſelnder Ueberblick über ſeinen Lebens⸗ lauf, leitet zum Hauptteil des Buches, zu einer liebevollen Schilderung von Bruckners Perſönlich⸗ keit und Künſtlerſeele über. Ohne allzuviel Bela⸗ ſtung mit Fachausdrücken werden die Symphonien und großen geiſtlichen Werke eingehend gewürdigt, die einzelnen Sätze in Aufbau und künſtleriſcher Wirkung beſprochen, wobei viel aufſchlußreiches in den Abſchnitten: Weltanſchauung und Kunſtwerke, vom Weſen der Tonkunſt Bruckners, über ſeine Per⸗ ſönlichkeit, Romantik und Myſtik, geſagt wird. Die Benützung des Buches, das in ſeiner innerlichen Wärme und vornehmen Diktion, ſowie durch das Vermeiden feder Polemik ſehr angenehm zu leſen iſt, wird durch tabellariſche Ueberſichten über Lebens⸗ und Aufführungsdaten weſentlich erhöht. In einem zweiten Büchlein wendet ſich Prof. Grüninger an einen weiteren Leſerkreis: Sein Bruckner⸗Koman:„Der Ehrfürchtige, Anton Bruckners Leben dem Volke erzählt“(Freiburg im Breisgau, Herderſche Verlags buchhandlung), iſt ein gelungener Verſuch, das Leben des Meiſters popu⸗ lär darzuſtellen. Niemals läßt der Verfaſſer, wie es leider nur zu oft geſchieht, ſeiner Phantaſie die Zügel ſchießen. Vielmehr wird Bruckner in glück⸗ lichſter Form geſchildert, wie er leibte und lebte. Wir erleben ſeinen langſamen Aufſtieg, aber auch ſeine Kämpfe. Mit bewunderswertem Feingefühl hat ſich der Verfaſſer in Bruckners Umwelt einge⸗ lebt. Wohl hat ein feiner Humor häufig die Feder geführt, aber es werden auch koſtbare Einblicke in das Geheimnis des künſtleriſchen Scha ſens vermit⸗ telt und ebenſo unauffällig, aber nicht minder be⸗ deutſam, wird auf Bruckners Ehrfurcht vor allem Erhabenen hingewieſen. Beide Bücher Grüningers ergänzen ſich in glück⸗ lichſter Weiſe. Lernen wir im Roman den Menſchen Bruckner lieben, ſo lernen wir ihn im„Metaphy⸗ ſtſchen Kern“ verſtehen. Damit ſind uns wichtige Wege zu der Syntheſe von Menſch und Künſtler gewieſen. Dr. Ch. urbar gemachte Scholle klieb⸗ gewonnen. Sinnlos beginnt das Abſchlachten der deutſchen Farmer durch die Schwarzen. Unſere junge Schutztruppe ſchlüägt den Aufſtand nieder. Kameraden der Arbeit wurden Kameraden des Kampfes. Tatſachen, die hier erzählt werden, muten wie ein Roman an. Der Kampf gegen die Gefahren des Urwaldes iſt ſchwer und erfordert ganze Männer. Nach dem Aufſtand folgten wieder friedliche Jahre des Neuaufbaues bis dann der Weltkrieg alles zerſtörte. Noch einmal zieht der Heldenkampf der deutſchen Pio⸗ niere in Südweſtafrika vorüber, unbeſiegt beendeten ſtie den Krieg. Mit Kriegsende war für dieſe deutſchen Helden in Afrika alles vorbei. Man nahm ihnen ihre Farmen und verwies ſie des Landes. Die deut⸗ ſche Heimat ſah allerdings anders aus als früher, ütberall ging es drunter und drüber. Das ſtille Seh⸗ nen nach Südweſt brannte in vielen Herzen weiter. Unvergeſſen ſind die Jahre harter Arbeit und ſchweren Kampfes. Schlicht und ſauber erzählt der Verfaſſer dieſe großen Geſchehniſſe, er ſetzt deutſcher Tüchtigkeit und deutſcher Kameradſchaft ein unvergängliches Denkmal.—1— Geschichte Bismarck ſeinen Endkampf um die Erhaltung und Feſtigung des Reichsgefüges und der Reichsſtellung, beginnt ſich Rußland uns allmählich zu entfremden und entſteht zum erſten Male in der ganzen euro⸗ päiſchen Umwelt das„deutſche Problem“ als das Problem kommender neuer europäiſcher Konſtella⸗ tionen und zukünftiger europäiſcher Verwicklungen. Sexau ſchildert dieſe oͤrei Jahre in einer weni⸗ ger hiſtoriſch lückenloſen als dramatiſch bewegten politiſchen Szenenfolge. Mehr als es dem Begriff der geſchichtlichen Entwicklung vielleicht gut tut, legt er auf das Epiſodenhafte Wert, gibt er uns gleichſam eine Geſchichte in Anekdoten— eine etwas gefähr⸗ liche, aber, wie man an Hand dieſes Buches wieder⸗ um zugeben muß: ungemein reiz⸗ und eindrucks⸗ volle Methode der geſchichtlichen Schau. So iſt das Buch vielleicht nicht die Einführung eines Hiſtorikers in die politiſche und geſchichtliche Problematik die⸗ ſer drei Jahre, aber für den, der mit dieſer Prob⸗ lematik bereits vertraut iſt, iſt es eine höchſt leſenswerte und aufſchlußreiche, eine ebenſo amü⸗ ſante, wie anregende und aufregende Zuſatzlektſtre. AW müßhſeligſter Arbeit * Beruhard Schwertſeger: Der neue fraukos⸗ruſſiſche Zweibund im Lichte franzöſiſcher Vorkriegsakten. Akifdemiſche Verlagsanſtalt Athenakon, Potsdam. 1 Mark. Ein kleine, aber inhaltsreiche Broſchüre, die an Hand aktenmäßigen Materials die gefährliche Gleich⸗ mäßigkeit der franzöſiſchen Politik von heute und von ehemals darlegt und nicht nur uns Deutſchen, ſondern auch der Welt um uns eine gute Warnung ſein kann, richtiger geſagt: ſein könnte! * Friedrich der Große. Ein hiſtoriſches Profil. Von Profeſſor D. Dr. G. Ritter. In Leinenband .50 Mark. Verlag, Quelle u. Meyer, Leipzig. Der Freiburger Hiſtoriker wollte mit dieſem Buche weder eine Lebensgeſchichte noch eine Apo⸗ theoſe, wie er ſchreibt ein„hiſtoriſches Profil“, des großen Preußenkönigs geben. Ein hiſtoriſches Pro⸗ fil, d. h. den großen König gezeigt auf dem Hinter⸗ grund der ſozialen, politiſchen und geiſtigen Um⸗ welt ſeiner Zeit. Die Schau erweitert ſich ſo, aber ſie wird auch intimer. Zuſammenhänge offenbaren ſich und Erkenntniſſe vertiefen ſich, Einzelperſönlich⸗ keit und Zeitgeſchichte vereinigen ſich und begrün⸗ den ſich. Das iſt der große Reiz des vorliegenden Buches. Es zeigt uns den großen Friedrich als Erfüller ſeiner alten und Verkünder einer neuen Zeit. Als Erbe alter und als Geſetzgeber neuer Geſetze, als geſchichtliche Erſcheinung des 18. Jahrhunderts und als einmaliges menſchliches Pänomen. Nicht beſonders zu erwähnen, daß der Verfaſſer dieſe geſchichtliche Schau nicht losgelöſt von den hi⸗ ſtoriſchen Geſchehniſſen, gibt, ſondern ſie aus einem ebenſo tiefen wie ſouverän geſtalteten Wiſſen der hiſtoriſchen Details zuſammenbaut. Alles in allem ein eminent kluges, aufklärendes und weitgeſpann⸗ tes Buch. AW. *. Czibulka. Das Volksbuch vom Prinz Eugen. H. Hu⸗ gendubel⸗Verlag, München G 1. Die Geſchichte des größten öſterreichiſchen Feld⸗ herrn, der aus einem ſavoyiſchen Prinzen und einem Höfling Ludwigs XIV. zum größten deutſchen Feld⸗ herrn und zum bedeutendſten deutſchen Staats⸗ mann ſeiner Zeit wurde, wird hier flott, mit ſtar⸗ ber Akzentuierung der heroiſchen Elemente in die⸗ ſem Leben erzählt. Das Buch wird beſonders unſe⸗ rer jungen Generation viel Freude machen! 4 Johannes Keßler:„Ich ſchwöre mir ewige Jugend“. (Verlag Paul Liſt, Leipzig.) Der Berliner Hofprediger und Potsdamer Mili⸗ tärpfarrer Keßler gibt hier ſeine Lebenserinnerungen, die eine Fülle perſönlicher Erlebniſſe ſeit der Grün⸗ dung des Deutſchen Reiches bis zur Gegenwart ent⸗ halten. Aus den Erinnerungen ſpricht eine Perſön⸗ lichkeit großen Formats, ein Mann von ungewöhn⸗ licher Begabung und univerſeller Bildung, der ſich ewige Jugend durch aufopfernde Arbeit kraft ſeines ſtarken Gottvertrauens geſchworen hat. Im Mittel⸗ punkt ſeiner Erinnerungen ſteht ſeine Tätigkeit als Prinzenerzieher der beiden älteſten Söhne de ſrühe⸗ ren Kaiſerpaares. Im Laufe ſeines Lebens haben Kaiſer und Könige, der Papſt, Fürſten und Für⸗ ſtinnen, Dichter und Gelehrte, Staatsmänner und Feldherren ſeinen Weg gekreuzt. K. Zwei Napoleonbücher Octave Aubry, Sankt Helena. Der Tod des Kaiſers. Mit 14 Bildtafeln. 416 Seiten. Broſch. Mk..— Leinen Mk..50. Eugen Rentſch, Verlag, Er⸗ lenbach⸗Zürich und Leipzig. Napoleon Bonaparte, Lebensroman eines Genies. Von Wulf Bley. Mit 16 Bilötafeln. Ganzleinen Mk..50. Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57. Zuvörderſt iſt es Pflicht, auf den neuen Aubry⸗ Band zu verweiſen. Aubry hat in ſeinen zwei Bän⸗ den wohl das Standardwerk der augenblicklichen, nicht gerade dünn geſäten Napoleon⸗Literatur ge⸗ liefert. Ein Standard⸗Werk, trotzdem er nur den Napoleon behandelt, der als politiſches Phänomen bereits überwunden war und verloren und ver⸗ laſſen auf dem winzigen Eiland des Ozeans darauf wartete, in die Hiſtorie einzugehen. Aber in dieſer Schilderung der letzten fünf Jahre, des gefangenen großen Kaiſers hat Aubry überhaupt das Weſent⸗ lichſte über Napoleon geſagt, was zu ſagen iſt. Auch was über den Napoleon der 20 Jahre zu ſagen iſt, die vorher waren: denn all der Glanz Hieſer zwanzig Jahre mündet ja ein in die Tragik dieſer Verbannung, und alle Größe, die zwanzig Jahre des Glücks gezeigt haben, ſpiegelt ſich wieder in der Größe, die dieſe Jahre des Leidens beweiſen, und aller Ruhm, der vorher errungen iſt, empfängt erſt ſeinen hiſtoriſchen Adel von dem Ruhm, dem ihm dieſe letzten fünf Jahre geben. Das Große an der Schilderung Aubrys dabei iſt, daß er nicht apotheoſiert, daß er mit materialbeſeſſe⸗ ner Nüchternheit an ſeine Aufgabe hevantritt. Er ſchildert keinen Helden, er ſchildert einen Menſchen — einen Menſchen allerdings, der von dem Helden nicht zu trennen iſt. Aubry hat für dieſe zwei Werke die umfaſſendſten Studien getrieben, die ein Ge⸗ ſchichtsforſcher ſich zur Pflicht machen kann. Er hat die Archive Europas oͤurchſtöbert, er hat das Tage⸗ buch Sir Hudſon Lowes, des Kerkermeiſters des gefangenen Kaiſers, nicht weniger ausgewertet als die Erinnerungen der kaiſerlichen Genoſſen, er iſt ſelbſt nach St. Helena gefahren um den Mythos an Opt und Stelle zu ſtudieren. Nun legt er dar, was er gefunden hat: Den Tag des Kaiſers und die Nächte des Kaiſers, ſein Spazierengehen und ſein Sterben, ſein Ringen mit der Welt und ſeinen Glau⸗ ben an die Geſchichte, die Unbändigkeit ſeines Wil⸗ lens und die Müdigkeit ſeiner menſchlichen Kreatur, Ein poſthumes Tagebuch, von einem geſchrieben, der nicht perſönlich dabei war, der dafür aber auch alles überſchaut, die eine wie die andere Seite, die Zeit wie die Ewigkeit. Es iſt ein großartiges, erſchükterſ⸗ des, einmaliges Werk. Am Tage, da bei Waterloo die Sonne ſich ſenkt, beginnt der erſte Band; am Tage, oͤa unter wildem Schneetreiben die Leiche Napoleons ihren Einzug in den Invalidendom hält, endet der zweite. Welch eine Spanne eines einmaligen Lebens! So wenig in der Dramatik der Schilderung das Werk Wulf Bleys den beiden Büchern Aubrys gleicht, ſo hat es doch mit ihnen eine Gemeinſamkeit: die Ehrfrucht vor dieſem Leben, den Sinn dafür, daß die Schilderung dieſes Lebens keinen literariſchen Ehrgeiz, ſondern nur hiſtoriſche Sachlichkeit verlangt. Wulf Bley giht uns nichts als einen Lebenslauf des großen Kaiſers ganz ſchlicht, ganz unprätentibs erzählt. So wurde es, ſo war es und ſo ging es zu Ende. Bley hätte ſein Buch beſſer eine Lebenschronik als einen Lebensroman nennen können. Aber gerade dieſe Konzentration auf das Sachliche und die Schlichtheit, in der dieſes Sachliche erzählt wird, hebt Weſen und Wirken dieſes ſeltenen Mannes und ſei⸗ nes Werkes beſonders ſtark hervor. Es gibt keine Momente in dieſem Buche, in denen der Verfaſſer den Leſer zu eyſchüttern ſuchte, aber es gibt kein Ka⸗ pitel in dieſem Buche, das nicht tief beeindruckt. Und hat man es zu Ende geleſen, dann hat man das Ge⸗ füßl mit einem Großen deſſen verworrene und ſchillernde Größe das Erkennen und das Verſtehen erſchwert, wirklich Bekanntſchaft gemacht oder eine ſolche Bekanntſchaft wieder einmal erneuert zu hahen. 5 Joachim Roſen bauer: Eine Melt zerbrach. Der Weg nach Serajewo. Schönfelos Verlags buchhandlung. Das Buch gehört zu der heute mit vielleicht mehr Eifer, als es der hiſtoriſchen Gerechtigkeit und der politiſchen Notwendigkeit entſpricht, gepflegten Anti⸗ habsburg⸗Literatur. Es zählt alle Sünden und Nachläſſigkeiten der letzten Träger der habsburgi⸗ ſchen Monarchie auf, macht ſie in arg pauſchaler Ver⸗ engung geſchichtlicker Schuld und geſchichtlicher Tra⸗ gik verantwortlich für den Weg, den Oeſterreich und Deutſchland Schickſals ging. Eine etwas ſummariſche Kritik, die nur den ganz befriedigen kann, der in wechſelſeitiger Schuldanklage das Weſentliche hiſto⸗ riſcher Betrachtung ſieht. Heer und Marine „Die Sonderlaufbahn der Unteroffiziere im Heere“ Von F. Geißler, Major(W,), im General⸗ kommando des 4. Armeekorps.(Verlag A. Pabſt, Königsbrück.) Der Hauptmann(W) Geisler hat in kurzer, klarer und überſichtlicher Form die„Son derlaufbahnen der Unteroffiziere im Heere“ neu bearbeitet und in einem Buch zuſammengeſtellt, das ſich von den bisher er⸗ ſchienenen ähnlichen Bearbeitungen dadurch unter⸗ ſcheidet, daß hier mehr Wert auf den Inhalt der ein⸗ zelnen Laufbahnen gelegt worden iſt. Außerdem ſind darin ſchon di in letzter Zeit herausgegebenen, zum Teil mit der Einführung der 2jährigen Dienſtpflicht zuſammenhängenden Aenderungen enthalten. Be⸗ ſondere Beachtung verdienen die dem Buche angeglie⸗ derten Anhänge. * Das Buch von der Kriegsmarine. Herausgegeben von Fritz Otto Buſch, unter Mitarbeit von Ad⸗ miral a. D. Gladiſch, Vizeadmiral a. D. von Mantey, Konteradmiral a. D. Lorey, Konter⸗ 10. Seite Nummer 338 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe admtral(E) Mahrholz, Hauptmann a. D. Wulf Bley, Dr. Gerhard Ramlow, Marinemaler Wal⸗ ter Zeeden. Mit 106 Photos, 108 Zeichnungen unb 4 Bunttafeln. Ganzleinen Mk..80.(Deutſches Verlagshaus Bong& Co., Berlin'ͤ 57.) l Dieſes Buch gibt in Wort und Bild einen um⸗ faſſenden Ueberblick über unſere neuerſtandene Kriegsmarine. Im Anhang findet ſich ein Merk⸗ blatt für den Eintritt in die Kriegsmarine ſowie die Rangbezeichnungen der deutſchen Kriegsmarine. Die zahlreichen Bilder, Zeichnungen und Tabellen ſowie die Bunttafeln mit Wiedergaben der nationalen und internationalen Signalflaggen, Kriegsflaggen und Wimpel, Uniformen und Abzeichnen u. a. tragen weſentlich zu dem volkstümlichen Charakter des Buches bei. Neues aus der Heilkunde Dr. L. v. Gordon: Die Urſachen der Zahnkartss und ihre angebliche Beziehung zum Verbrauchs⸗ zücker.(Veröffentlichungen aus dem Gebiete der Medizinverwaltung, Band 46, H. 3) Mk..20. Die Forſchung iſt ſich längſt darüber klar, daß die Urſache der Zahnfäule durchaus nicht eindeutig iſt. Völlig verkehrt iſt es, eine beſondere Schädigung aus einer einzelnen Ziviliſationserſcheinung herleiten zu wollen und ihr allein die Schuld an dieſem weit ver⸗ breiteten Leiden zuzuſchieben. Beſonders der Zucker mußte bisher immer als Sündenbock herhalten. Da⸗ hei können an vorgeſchichtlichen Schädeln ſchon genau dieſelben Schäden durch Zahnfäule nachgewieſen wer⸗ den wie an unſeren Zähnen. Es wird alſo Zeit, das alte Märchen vom Zucker, der die Zähne verdirbt, endlich in die Rumpelkammer zu verweiſen. Kampf dem Verderb! den Ernährungsanſchauungen nämlich! In dieſer außerordentlich fleißigen Arbeit widerlegt der Verfaſſer alle bisher gegen den Zucker vorgebrachten Vorwürfe und weiſt nach, daß ſie durchaus unberechtigt ſind. Dr. P. * „ABse des langen Lebens.“ Von Profeſſor Dr. Hein⸗ rich Nelſon. Deutſcher Verlag für Volks⸗ wohlfahrt(Verlag des Deutſchen Hygiene⸗Muſe⸗ ums) Dresden(60 Pfg.) Eine leſenswerte Schrift, in der der Verfaſſer aus großer Erfahrung Ratſchläge gibt, für eine ver⸗ nünftige Lebensweiſe. Nelſon gibt alles in einer einfachen, klaren Sprache, die jeder verſtehen kann. Dr. P. * Ibeale Körperform und Ernährung. Von Dr. med. et phil. Hartmann(Verlag der Aerztlichen Rundſchau, München. Pr..70, geb..75 Mk.) Ein ſehr klares Buch. Einer eingehenden Dar⸗ ſtellung der Körperformen und Raſſeeigentümlichkei⸗ ten ſchließt ſich eine Beſprechung der Ernährungs⸗ formen an und eine Erklärung, für welche Zwecke dieſe einzelnen Ernährungsformen zu brauchen ſind. Ueber Raſſeformen und Konſtitution können ſie uns nicht hinwegbringen! Wer eine Ernährungskur be⸗ ginnen will, ſollte ſich vorher über ſeine Ausſichten aus dieſem Buch vergewiſſern. Dr. P. * Geſundheit, Krankheit, Heilkunſt. Von Dr. R. v. Helwig.(Verlag der Aerztlichen Rundſchau, München. Pr..25, geb..15 Mk.) Ein ſehr ideal denkender Arzt hat hier ſeine Ge⸗ danken über dieſe drei Themen niedergelegt. Nicht jeder wird ihm auf ſeinen Gedankengängen folgen können. Wir ſchätzen es nicht, wenn die„Schul⸗ medizin“ faſt nur aus Mängeln beſteht. Auch an⸗ dere Richtungen ſind nicht vor Irrungen ſicher. Der rechte Arzt wird aus dem ganzen Heilſchatze intuitiv das richtige auswählen, ohne ſich einſeitig einer Richtung zu verſchreiben, die oft vor lauter„Syſtem“ den Menſchen nicht mehr ſieht. Dr. P. * Beinleiden und ihre operationsloſe Behandlung. Von Dr. Otto Meyer, Neuyork.(Verlag der Aerztlichen Rundſchau, München. Preis.80, geb..70 Mk.) Wohl die ausführlichſte Darſtellung des ganzen Gebietes, die für den Laien geſchrieben wurde. Die Schwierigkeiten der richtigen Diagnoſe werden ge⸗ geigt, es leuchtet danach ein, daß nur der gut aus⸗ gebildete Arzt die Behandlung erfolgreich geſtalten kann. Da eine Selbſtbehandlung nicht in Frag⸗ kommt, werden auch keine Behandlungsvorſchriften gegeben. Dr. P. Gedichte Kurt Heynicke„Das Leben ſagt Ja.“ Gedichte, 92 Seiten, in Leinen 2,75 Mark.(Deutſche Verlags⸗ Anſtalt, Stuttgart.) Nirgends bricht das Lebensgefühl und die dich⸗ teriſche Formkraft unſerer Zeit reiner und leuchten⸗ der hervor als im Gedicht, als in der Lyrik unſerer Tage. Der vorliegende Band erweiſt dies aufs neue und legt Zeugnis ab für eine der ausdrücklichſten Begabungen. Zwei Dinge prägen ſich ein beim Leſen dieſer Ge⸗ dichte, Das leuchtende, bedingungsloſe Bekenntnis zum Leben, das freudige Ja zur Schöpfung in Luſt und Leid und die Kraft und Fülle der Bilder, mit der Heynicke alles zu beſeelen, alles mit Bewegung zu erfüllen und den Menſchen im Einsſein mit der Natur als die Mitte aller Dinge zu zeigen weiß. Für die Dämmerung, die zauberiſche Nacht, findet er zarte, reine Töne. Ueberall iſt beſchwingte Kraft, Gefühl, Beſahung, Gläubigkeit. Das Dunkle und Dä⸗ moniſche liegt ihm nicht. In ſeinem Dichten folgt Heynicke keinem Zwang und keiner Regel. Wir finden in dieſem Band das ſchlichte Volkslied mit dem liedhaftem Ton, der zum Erklingen drängt, wie den wortberauſchten Hymnus Hölderlinſchen Geiſtes. Wir begegnen dem Sinn⸗ gedicht wie der klargefügten Strophe. Das innere Geſetz ſeines Dichtens iſt die Melodie, iſt die Rein⸗ heit des Wortes und des Sinns. Gott, Natur und Menſch offenbaren die Schönheit des Seins, und„das Leben liebt die Welt und träumt von Gott“. e. „Kleine Liebe zu Columbus“. Ein Autotagebuch mit vielen Bildern.(Deutſches Verlagshaus Bong & Co., Berlin.) Ein fröhliches Büchlein vom kleinen Auto, das man„Columbus“ getauft hat, und ſeinen Freuden, von ſchönen Fahrten in die Natur und von einer chroniſchen Panne hat Dr. Wolf Strache geſchrieben. Das„Problem“ des„Dritten Mannes“ an Bord, der übrigens auch eine Frau ſein kann, und allerhand andere heitere Erlebniſſe auf großen und kleinen Straßen ſind darin mit Friſche und Humor geſchil⸗ dert. Viele nette Photos illuſtrieren das kleine Buch von der großen Autoleidenſchaft, ewf. Samstag, 21. November 1936 Romane und Erzählungen Erwin Peter Cloſe:„Dominium“. Roman aus Schle⸗ ſien. Erſchienen in der Reihe„Sturm und Sammlung“.(Albert Langen/ Georg Müller, Ver⸗ lag, München. Mk..50.) Erwin Peter Cloſe ſchreibt hier einen Roman, aber einen höchſt bitteren politiſchen Roman. Einen Roman der Bauernſehnſucht gegen die„Herrſchafts“⸗ willkür, einen Roman des Knechtes gegen die Herren, der Landhungrigen gegen die Landüberſättigten, kurz einen Gerichtsroman über den Großgrundbeſitz, das „Dominium“. Es iſt vielleicht manches in dem Buche mit über⸗ grellen Farben gezeichnet, aber dieſe Scheinwerfer⸗ beleuchtung enthüllt, ſo viel Weſentliches an Dingen und an Schickſal, daß man ſchließlich dankbar iſt für die aufklärende Tat oͤes Buches. Da ſitzt auf dem großen Gute in Schleſien der Herr,„der Herr Graf“. Ihm gehört alles, Grund und Boden und die Ar⸗ beit der Menſchen. Und was um ihn werkelt, iſt hörig und unfrei und beackert einen Boden, deſſen Frucht nicht ihnen gehört und dient einem Lande, das ihnen und dem ſie fremd geworden ſind. Aber nicht fremd iſt ihnen die Sehnſucht und nicht fremd auch ein dumpfes Ahnen, daß ihnen dieſer Boden einmal, als ihre Vorfahren noch freie Bauern auf freiem Grunde waren, auch zu eigen war. Und zwiſchen dem einen, der alles hat, und den vielen, die nichts beſitzen, ſteht der Sohn des Juſpektors, mit ſeinem Vater verhaftet der alten Zeit, der Zeit, die die Dienſtbarkeit des Menſchen gegenüber dem Beſitze nahm wie gottgegebenes Schickſal, mit ſeiner Jugend hineingeſtellt in eine neue Zeit, in der der Menſch ſein Recht anmeldet. Das iſt der Rahmen dieſes Romans. In dieſem Rahmen ſteckt aber eine Fülle weſentlicher Einzel⸗ heiten, vor allem des Bauernlebens und des Bauern⸗ charakters, und eine verwirrende Folge dramatiſcher Szenen. Und es iſt vor allem ein Buch, das nicht nur ſeine Gegenwartsnähe zu befürworten empfiehlt, ſondern das auch ſeine dichteriſche Geſtaltung, ausgezeichnet vor allem durch eine höchſt einprägſame Sprache, zu empfehlen erlaubt! aW. * Hang Künkel: Schickſal und Liebe des Niklas von Cues. Roman.(436 Seiten, 8e.) Geheftet.50., in Ganzleinen.50 M. Philipp Reclam jun., Verlag, Leipzig. Dieſer Nikolaus von Cues, Schifferjunge aus Cues an der Moſel, Kardinal der römiſchen Kirche, ſtreitbarer und geiſtvoller Gelehrter, Mönch und Herr, Theologe und Politüker in einem, ſteht mitten in der Spannung der Zeiten zwiſchen Mittelalter und Neuzeit, in jener Zeit, in der das Wetterleuch⸗ ten der Reformation über den religöſen Himmel Europas zieht und der Humanismus das Leben der Zeit mit antiken Geſetzen neu zu beleben verſucht. In Nikolaus von Cues laufen die Spannungen dieſer Zeit zuſammen: er erlebt ſie alle, er weigert ſich keiner und er kämpft mit ihnen allen einen gi⸗ gantiſchen Kampf, um ſie zu einer neuen Harmonie, entſtanden aus deutſchem Weſen und römüſchem Glauben, zu vereinigen. Er führt dieſes Leben und dieſen Kampf als deutſcher Menſch: mit der ekſtati⸗ ſchen Inbrunſt mittelalterlicher deutſcher Frömmig⸗ keit, aber auch mit der Leidenſchaft deutſchen Ge⸗ fühls. Das iſt das Weſentliche im Leben des Nikolaus von Cues, auch, Gott ſei Dank, das Weſentliche die⸗ ſes Buches. Dieſes Schickſal, dieſes deutſche Schickſal, nicht das, was im Titel des Buches als „Liebe“ verkündet iſt, gibt dieſem Leben für uns Heutige Intereſſe und Wert. Die leidenſchaftliche Liebe des jungen Niklas zur wilden Kathrein und das reine und zarte ſeeliſche Verhältnis des zum Nikolaus Cuſanus emporgeſtiegenen päpſtlichen Prälaten zur Aebtiſſin Verena find in dieſem von ſtärkſter Innerlichkeit bewehten Leben rührende und tragiſche Zufälligkeiten. Dieſes Leben braucht ihre Herausſtellung nicht. Es iſt von ſich aus reich und ſtark genug, und die Zeit, in der es gelebt wird, die Zeit wilder Gärung und neuen Drängens, die Zeit beginnender Glaubenskämpfe und geſellſchaftlicher Umbrüche, hat in dieſes Leben an bewegender und erregender Dramatik genug hineingeſtellt. Es iſt das beſondere Verdienſt Hans Künkels, dieſe Zeit, der unſeren in ihrer geiſtigen Gärung ſo nah ver⸗ wandt, in ihrer wilden Buntheit, aber auch ihrer Größe, als großen Hintergrund des Lebensromans ſeines Helden aufgezeigt zu haben. * „Die jungen Eilenrieds“. Roman aus Thüringen. Von Felicitas Roſe. Deutſch. Verlagshaus Bong& Co., Berlin. Das Schickſal einer alten Familie in Thüringen ſteht im Mittelpunkt der Handlung. Durch Miß⸗ wirtſchaft des alten Freiherrn droht der uralten Be⸗ ſitzung der Untergang. Die drei erwachſenen Söhne, ganz prächtige Menſchen, beſchließen, das Erbe der Vorſahren zu retten. Der älteſte Sohn übernimmt die Verwaltung des Gutes und heiratet die Tochter eines alteingeſeſſenen, tüchtigen Bauern, der zweite gibt ſein Förſterſtudium auf und wird einfacher Forſt⸗ gehilfe. Der heimtückiſche Schuß eines Wilderers be⸗ endet zu früh dieſes hoffnungsvolle Leben. Der dritte Sohn wird Uhrmacher und verhilft in ſeiner Heimat dieſem Gewerbezweig zu neuer Blüte. Die Dichlerin zeichnet ihre Geſtalten knapp, kernig und teilweiſe recht humorvoll. Die Liebe zur Heimat, das Ver⸗ wurzeltſein mit der heimatlichen Scholle brechen im⸗ mer wieder durch. Mit geſundem Verſtändnis ſchließen ſich Adel, Bauernſtand und Handwerk zuſammen, um am Aufſchwung der Heimat zu arbeiten. Ein Buch von erfriſchender Lebendigkeit. Mü. *— Dünn wie eine Eierſchale. Roman von Rudolf Heinrich Paumann, Schützen⸗Verlag, Berlin. Ein Buch voller Spannungen und Ueberraſchun⸗ gen. Ein Gelehrter verſucht ein Attentat auf die Erdkugel. Merkwürdige Naturereigniſſe ſetzen die Menſchen in Aufregung.„Dünn wie eine Eier⸗ ſchale“ iſt die Erdkruste, unter ihr brodeln die ewigen Feuer und liegen ungeheure Kräfte gebunden. Wer Herr über dieſe Kräfte iſt, kann die Menſchheit in Schrecken verſetzen. In toller Verfolgung geht es von Hamburg, Buenos Aires in das Vulkangebiet der Anden, wo das Drama ſeinen Abſchluß findet. Zwei gleichwertige Gegner kämpfen miteinander. Die Vorbereitungen zum Sprengen des Vul⸗ kans oder vieler Vulkane iſt weit vorgeſchrit⸗ ten, jeden Tag kann eine Kataſtrophe über die Bewohner Südamerikas hereinbrechen. Der Verfolger hat endlich die Gewißheit, daß die Spren⸗ gung des Vulkans Tatſache werden ſoll. Die Ret⸗ tung erfolgt im letzten Augenblick, der Attentäter ſühnt ſein ungeheuerliches Verbrechen mit dem Tode. Alle modernen techniſchen Mittel ſind eingeſetzt, die Gegner kämpfen erbittert um den geringſten Vor⸗ ſprung. Trotz der phantaſtiſchen Dinge, die geſchehen, ein Buch, das feſſelt und bis zum letzten Augenblick gefangen nimmt.—— * „Die Königin und der Landammann.“ Roman von Gottlieb Heinrich Heer. In Leinen 6 Mark. Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig. Hortenſe Beauharnais flieht nach dem Sturz Napoleons., ihres Schwagers, in die Schweiz. Die maßgebenden politiſchen Stellen geſtatteten die Ein⸗ reiſe trotz heftigem Widerſtand des Landammanns von Appenzell und überließen der einſtigen Königin von Holland das Schlößchen Arenenberg am Unter⸗ ſee. Gerade dieſer um die Unabhängigkeit der Hei⸗ mat ſo beſorgte Landammann Zellweger muß nun in Hortenſe nicht eine politiſche Intrigantin ſondern einen heimatbedürftigen Menſchen, eine beſorgte Mutter kennenlernen. Aus dem Haß gegen die Emigrantin erwächſt die Liebe des reifen Mannes zu einer bedeutenden Frau. Dieſer neueſte Roman Gottfried Heers ſchildert, wenn auch verſchiedentlich etwas ſehr in die Breite gehend, anſchaulich Land und Leute jener Zeit um 1820. Trogen, Zürich und Ermatingen erſtehen als der Lebensraum dreier kraftvoll abgerundeter Charaktere: des auf unbefrie⸗ digendem Poſten raſtlos tätigen Patriziers und Landammaus, ſeiner in ſtiller Fraulichkeit ihn um⸗ ſorgenden Schwägerin Judith und der Königin, die zwiſchen der Sehnſucht nach perſönlichem Glück und der, Aufopferung für die Zukunft ihres Sohnes ſchwankt. Voll verhaltener Leidenſchaft treiben ſie einem Konflikte zu, deſſen Ausbruch im packenden Schlußbild des Romans nicht den Verzicht auf dieſe Liebe, ſondern ihre Erfüllung in einem höheren Sinne bringt. — „Menſchen und Maſchinen.“ Roman von Werner Reiſt. In Leinen 6,40 Mark. Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig. Fabriken, Arbeiter, Direktoren und Angeſtellte bilden die Welt dieſes Romans.— Warum wird der Menſch ein Sklave der Maſchinen, wieſo können dieſe Stahlkoloſſe an Kriſe und Arbeitsloſigkeit ſchuld ſein, wo iſt der Weg zur Beherrſchung dieſer Maſchinen⸗ welt und zum freieren, glücklicheren, geiſtigeren Menſchen? Das ſind die Probleme, die ein Kreis junger Freunde erlebt und durchdenkt, an jeder Stelle von der Drehbank bis zum Zeichentiſch, von der Arbeitsloſenküche bis zum Verwaltungsrats⸗ bankett— in Europa, Japan, China und Indien. In packenden Szenen und in gedankenſchweren Ge⸗ ſprächen erſcheinen dieſe Probleme von immer neuen Geſichtspunkten. Ein reiches und nachdenkliches Buch für jeden, den die aktuellſten wirtſchaftlichen Gegenwartsprobleme beſchäftigen. Bde. * „Traum der Erde“, Roman von Hermann Stahl. [Hanſeatiſche Verlagsanſtalt AG, Hamburg. 5,80 Mark.) Es iſt die Geſchichte des Mädchens Mana, die Her⸗ mann Stahl in ſeinem Erſtlingsroman erzählt. Als ſie die Stadt verläßt und zu Verwandten aufs Land geht, iſt Mana noch ein Mädchen. Hier in der Land⸗ ſchaft, wo ſie die Kraft der Erde am reinſten erlebt, ſtürzt die verwirrende Fülle des Frühlings über ſie. Wenn der Kreislauf des Jahres ſich ſchließt, wenn aus Säen und Reifen die Ernte wird, dann iſt auch Manas Leben zu dem hohen Leben der Frau und 725 1 5 7. Mutter gereift. Im Frühling, im Erwachen der ſinn⸗ lichen Kräfte, liebt Mana einen jener urſprünglichen Menſchen, wie ſie das dörfliche Leben noch kenn Sie wird Mutter, ohne daß der Vater ihres Kindes ſich zu ihr bekennt. Eine bittere Zeit bricht für ſie an. Doch nach Kampf und Qual finden ſie ſich. In der Zeit der Ernte findet ſie ſich mit dem Vater ihres Kindes in einem neuen Glauben an Zukunft und Glück zuſammen. Natur und Menſch ſind in dieſem Buch auf eine ſchöne Weiſe zu einer Einheit per⸗ bunden. Einfach und klar wie die Welt dieſer Men⸗ ſchen, iſt die Sprache Hermann Stahls, deſſen weiteres Schaffen nach dieſer erſten Probe Beachtung verdient 3 1 t Haug Ullrich: Der Wächter. Zeit der Vitalienbrüder. lag, Hannover.) Es geht um jene heftig⸗wilden Kämpfe zwichen der krämerhaften Hanſe und der ſektenmäßigen Ge⸗ meinſchaft der„Likendeeler“, jener Seeleute unter Störtebecker und Godeke Michels. Zwiſchen beiden pendelt das Lebensſchickſal des Sohnes einer ver⸗ lorenen Magd. Sebald durchleidet mancherlei Bitter⸗ nis, muß ſich aber am Ende für die Hanſe entſcheiden und deren gemeinſchaftordnende Gewalt— gegen die Likendeeler, deren apokalyptiſcher Freiheitswille in den Untergang führt. Ullrich ſchreibt ſchlicht und phraſenlos und„Der Wächter“ befriedigt als eine innerlich ſaubere Arbeit. 5 Emil Barth: Das verlorene Haus. (H. Goverts Verlag, Hamburg.) Erlebtes Leben, das ſich in Buchgeſtalt ſelber ſchil⸗ dert, wird immer intereſſant gefunden. Ein Sonder⸗ fall aber bleibt immer die Darſtellung ſrüher Kind⸗ heit. Nicht nur, weil die Erinnerung hinter einen beſtimmten Zeitpunkt nicht zurückreicht— auch was im Gedächtnis des erwachſenen Menſchen, blieb, ge⸗ nügt nicht in ſeiner ſchattenhaften Tatſächlichkeit: Duft, Farbe, Tonwert und vielfältige Stimmungs⸗ qualität ſind entſcheidend an Kindheitserlebniſſen und ihr Niederſchlag im geſtalteten Wort Prüfſtein wahren Dichtertums. Was Emil Barth hier nachleben läßt, iſt als Vorgang nicht ſonderlich aufregend und weiß der Leſer ſehr oft aus ſich ſelbſt. Ungewöhnlich aber iſt die Künſtlerſchaft, wie er aus dem Vorgang das einmalige Ereignis auferſtehen läßt durch zark⸗ kräftigen Umriß der Kontur des erlebenden Menſchen im Kind. Barth leitet— völlig abſichtslos— an, im Kind den Menſchen zu ſchauen. Und die Mahnung ſcheint uns immer wieder nützlich: Kinder ſehr viel ernſter zu nehmen, als es gemeinhin geſchieht. E Ein Roman aus der (Adolf Sponholtz Ver⸗ Eine Kindheit, * Willy Seidel, Der Tod des Achilleus und andere Er⸗ zählungen nebſt Briefen und Gedichten aus dem Nachlaß mit einer biographiſchen Einleitung. Herausgegeben von Ina Seidel. 392 Seiten. In Leinen M..50.(Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart und Berlin.) Mit Willy Seidel iſt einer der begabteſten und produktivſten deutſchen Novelliſten viel zu früh für das deutſche Schrifttum dahingegangen. Ein Künſtler, der um das Geheimnis und um den Glanz der Sprache wußte wie ſelten einer, und ein Dichter, dem aus allen Weiten des Lebens Stoff und Span⸗ mung für ſeine Arbeit zuſtrömte. 5 Ina Seidel bringt hier dem frühen Tüten ei ſchönes Buch der Erinnerung und des. Dankes, Nachgelaſſene Erzählungen und Fragmente aus näch⸗ gelaſſenen Werken ſind zu einer wirkungsvollen Schau der dichteriſchen Leiſtung Willy Seidels zu⸗ ſammengeſtellt. Aber eindrucksvoller und aufſchluß⸗ reicher noch ſind die Dokumente über den Menſchen Seidel: ein paar verträumte und verſponnene Ge⸗ dichte aus der Jugendzeit und vor allem eine ſehr lange Reihe von Briefen über eine Italienfahrt von einer Farbigkeit und einer Lebendigkeit und einer Kunſt der dichteriſchen Geſtaltung, daß ihnen ein Ehrenplatz in der leider nicht gerade reichen und ge⸗ wichtigen Briefliteratur unſerer Tage ſicher iſt. * Gorch Fock: Nach dem Sturm. Eine Auswahl der ſchönſten hochdeutſchen Erzählungen des Dichters, herausgegeben und mit einem Gedenkwort von Aline Bußmann.(M. Glogau jr. Verlag, Hamburg.) 5 Das hinterlaſſene Lebenswerk Gorch Focks iſt un⸗ gewöhnlich reich an Geſtaltungen und Verkündungen, Der Verlag Glogau legt hier eine Auswahl aus dem hochdeutſchen Erzählungsgut Gorch Focks vor. Sie ſoll neben„Seefahrt iſt not!“ den Leſern im Weſten, Süden und Oſten des Vaterlandes die Möglichkeit geben, den Klaſſiker der Nordſee näher kennenzuler⸗ nen. Gerade in der Verwendung der hochdeutſchen Sprache zeigt ſich Gorch Fock als Niederdeutſcher von Größe als dichteriſcher Vertreter ſeiner Landſchaft und ſeiner Herkunft. Stuttgarter Vorreden⸗Teſtament. Die Württem⸗ bergiſche Bibelanſtalt Stuttgart tritt hier mit einer neuen Ausgabe hervor. Dieſe unterſcheidet ſich von den bisherigen dadurch, daß der Text über die ganze Buchbreite läuft, wie in der erſten deutſchen Bibel⸗ ausgabe von Luther. Die Lutherüberſetzung iſt be⸗ reichert durch Luthers Vorreden zu den einzelnen Büchern, die von klaſſiſcher Kraft ſind. nnnHEIm T. Samstag, 21. November Nationaltheater:„Fauſt“, 1. Teil, von Goethe, Miete C, 19 Uhr. 5 e Roſengarten:„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Oper von Otto Nicolai, 20 Uhr. 5 Nibelungenſaal: Kameradͤſchaftsabend der ehemaligen 110er. Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Thingſtätte— Hei⸗ ligenberg— Neckartal. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kaborett; 20.15 Uhr Kabarett— Varieté. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Burgtheater“. Alhambra:„Stärker als Paragraphen“.— Schauburg:„Verräter“.— Palaſt und Gloria:„Du biſt mein Glück“.— Capitol:„Mädchen in Weiß“.— Scala:„Der Kaiſer von Kalifornien“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet v. 11—13 und 14—16 Uhr Sonderſchan: Die Mannheimer Planken, Sonderſchau: Olympia; Sonderſchau: Finniſche Graphik. Was hoͤren wir? Sonntag. 22. November Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert aus Hamburg.—.05: Gymnaſtik.— .25: Bauernfunk.—.00: Evang. Morgenfeier.—.80: Feſtkantate zu einer Werkkeier.— 10.00: Morgenfeier der SJ— 11.00: Schallplatten.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Konzert⸗Fort⸗ ſetzung.— 13.50: Erzeugungsſchlacht. 14.00: Märchen von Grimm.— 14.45: Aus Laden und Werkſtatt.— 15.00: Kleine Stücke für Violine und Klavier.— 16.900: Muſik zur Unterhaltung.— 18.00: Klang in der Dämmerung.— 19.00: Szenen aus„Lohengrin“(Originalaufnahmen aus Bayreuth).— 19.30: Turnen und Sport.— 20.00: Reguim von Bruno Stürmer(Funk⸗Aufführung).— 21.15: Lieder und Worte vom Sterben.— 22.00: Nachrichten. Aus Mannheim 15.30: Chorgeſang. Aus den Anfängen des Mäuner⸗ geſanges. Ausführende: Männergeſangverein Lindenhof e. V. Mannheim. Leitung: Dr. Karl Riehl. Deutſchlandſender .00: Bauernfunk.— 10.00: Totenſonntag. Morgenfeier des Arbeitsdienſtes.— 10.45: Gluck: Iphigenie in Aulis, Ouvertüre.— 11.00: Worte vom Tode.— 11.30: Bach⸗ Kantate.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kinder⸗ funkſpiel.— 14.30: Kantate.— 15.00: Sippenforſchung.— 15.15: Bauernballade. 16.00:.. und ihre Kunſt lebt weiter(Schallpl.).— 17.15: Für die Auslandsbeutſchen.— 18.00: Klang in der Dämmerung.— 19.00: Myſterien und Totentanzlieder.— 19.40: Sportecho.— 20.00: Richard⸗ Wagner⸗Konzert.— 21.15: Elly⸗Ney⸗Trio.— 22.30: Kleißt Nachtmuſik.— 23.00: Nachtmuſik. Kraft durch Freude 5 Weihnachtsfahrten! 25. bis 27. Dezember Tittſeegeigh Preis einſchließlich Fahrt und voller Verpflegung eis Mark. Vom 25. bis 7. Dezember nach Ottenhefen. 19 5 einſchließlich Fahrt und voller Verpflegung 10 o Vom 25. bis 27. Dezember nach Wald katzenbach im Lon Preis einſchließlich Fohrt und voller Verpflegung Orts- Numeldungen ſchon jetzt bei den Geſchäftsſtellen, und Betriebswarten. nder⸗ Winterurlaubsfahrten mit Omnibuſſen und Se 00 zügen, mit und ohne Schikurſe, nach dem Scwizuge dem Allgäu und Oberbayern. Die Programme⸗ arten bei den Geſchäftsſtellen, den Orts⸗ und Betriebswe eingeſehen werden, die auch die Anmeldungen ſchon entgegenehmen. 110 Geſchaſt Die vorläufige Tei zweim mt ein⸗ einen oder ande erſtatten. Kam Achtung! Sonderzug nach Darmſtadt und Frankfur 17 20. November. Abfahrt rb Mannheim etwa.30 Uhr. eiten fahrt ab Frankfurt etwa 20 Uhr. Genaue Fohrz 170 folgen noch. Fahrpreiſe ab Mannheim nach: eee 1,60 Mark, Frankfurt 2,20 Mark. Karten ſind erh bei den Geſchäftsſtellen P 4, 5 Zimmer 11(Haus der 5 ſchen Arbeit), Langſtraße 302, Neckarau: Luiſenſtraß Schwetzingen: Ckementine⸗Baſſermann⸗Straße, Bergſtraße W. Trinita Haup gottes Kiefe! Jungbr Pfr. Neckarſt Vikar gonkork feier. K irch 11.15 Pfarr Dr. e ahend Pfarr Chriſtu⸗ chor, Chriſt abend Neuoſth lehre, Frieden bor); gohaun Chriſt Fhriſt mar Lutherk (Kirch 11.15 Pfärr Gemein Melauch gottes Stürn Gemein 11.15 Stüädtiſe (Kant Diakoni Jendenl dergot Pfarr. Friebrie 19 175 g Chriſt Käfertal land: 10 Ha Kinde Vikar Käfertal Kinde Neckara: cor); Kühn; VWilly pfarre Gentein! U mit gut leichtere geſucht. 1 m die Ehrlich. Ian nicht wn welch ſe ger in 9 gedient Einfami nach fer Vorzuſte Jeude Salzen Henn e ge zu Höch! Fer Ge 1 Weinheim: Sottesdienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 22. November 1936 Keinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Jaeger; 10 Aeruegenes dee„Pfarrer Dr. Engelhardt; 11.15 Kinder⸗ gottesdtenſt, Vikar Jaeger; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer kiefer und Pfarrer Dr. Engelhardt... gungbuſchpfarrei: 11.20 Chriſtenlehre für männl. Jugend, fr. Speck; 12 Ehriſtenlehre f. weibl. Jugend, Pfr. Speck. Nelarſpitze: Abends 8 Schlußgottesdienſt der Aufbauwoche, Vikar Landes. gantordienkirche: Samstag abend.15 liturg.⸗muſik. Abend⸗ feier.— Sonntag vorm. 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Bürck (Kirchenchor); 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Bauer; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Schütz und Pfarrer Bürck: 12 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dr. Schüs und Pfarrer Bürck, abends 8 Gemeinde⸗Sing abend mit Vortrag:„Die Friedensbotſchaft der Bibel“, Pfarrer Bürck.„ Christuskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Mayer(Bach⸗ g heil, Abendmahl); 11.15 Kindergottesdienſt; 11.15 chor, 8 1 1 0 Ehriſtenlehre, Pfarrer Mayer und Pfarrer Dr. Weber; abends 8 Totengedächtnisfeier. Neuoſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Weiß; 11 Chriſten⸗ lehre, Vikar Weiß: 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Weiß. Kriebenskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Zahn(Kirchen⸗ 6 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Rupp; 11.15 Chri⸗ kenlehre, Pfarrer Bach u. Pfarrer Zahn; abends 8 Vor⸗ von Pfarrer Vath: Die evangl. Kirche im heutigen 1 reich. Zohanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Emlein; 11.15 Ehriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Dekan Joeſt; 11.15 Ihriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.45 Chriſten⸗ Mädchen, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottes⸗ zikar Herrmann; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Herr⸗ 1 2 2 mann. Lutherkirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann Kindergottesdienſt, Vikar Schaefer; Pfarrer Jundt, Pfarrer Frantzmann, enchor 11.15 (Kirchenchor Chriſtenlehre, Pfarrer Walter. 5 5 5 Gemeindehaus Eggenſtraße 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Jundt. Nelauchthonkirche: 9 Chriſtenlehre, Pfr. Hahn; 10 Haupt⸗ gotlesdienſt, Pfarrer Heſſig; 11.15 Kindergottesdienſt, Vik. Stürmer; 6 Abendgottesdienſt, Pfarrer Hahn. tung Wittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 388 Neue Mannheimer Zei Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Clor⸗ mann; 10.30 Chriſtenlehre für beide Pfarreien, Pfarrer Femme und Pfarrer Clormann; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zug; 6 Abendgottesdienſt, Pfarrer Lemme. a Waldſchule Gartenſt.:.30 Frühgottesdtenſt, Pfr. Clormann. Wallſtadt:.00 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag 8 Abendgottesdienſt, Pfarrer Dr. Engelhardt. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Abendgottesdienſt Vikar Stern. Chriſtuskirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Mayer. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Pfr. Zahn. Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag 8 Uhr Abendandacht. Johanniskirche: Donnerstag abend s Uhr Bibelſtunde, Vikar von Feilitzſch. Lutherkirche: Mittwoch 8 mann. Melauchthonkirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Hahn. Gemeindehaus Zellerſtr. 34: Donnerstag 8 Abendgottesd., Pfarrer Hahn. Feudenheim: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Schweſtern⸗ haus, Pfarrer Kammerer. Friedrichsfeld: Donnerstag 8 Abendgotbesdienſt, Schönthal. Käfertal: Dienstag abend 8 Frauenabend. Abendgottesdienſt, Pfarrer S Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Frauenabend, Pfarrer Schäfer. Matthäuskirche Neckaran: Donnerstag dienſt, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straße 28: Donnerstag 8 Abend⸗ gottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Vikar Lau. Gemeindehaus Pfingſtberg: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Vikar Lau. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt in der Kirche, Vikar Zug. Waldſchule Gartenſtadt: Mittwoch 8 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer Clormann. Wallſtadt: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Pfarrer Münzel. Abendgottesdienſt, Pfr. Frantz⸗ Pfarrer Donnerstag 8 chäfer. Freitag abend 8 Uhr anſchließend .45 Abendgottes⸗ Käfertal, Sonneuſchein 25 bei Habermeier: Sonntag nach⸗ mittag 2 Sonntagsſchule; 3 Verſammlung.— Almenhof, Mönchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend 8 Uhr Verſammlung.— An den Kaſernen 12 bei Schepper: Mitt⸗ woch abend 8 Verſammlung.— Pfingſtberg, Strahlenburg⸗ ſtraße 13: Donnerstag abend.15 Verſammlung.— Sand⸗ hofen, Sandhofer Str. 280: Freitag abend 8 Verſammlg. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34: Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Montag abd. 8 Lichtbildervortrag d. Chriſtl. Gefangenenhilfe e..: „Das Los der Gefangenen und Strafentlaſſenen“.— Dienstag abend.15 Bibelſtunde Fahrlachſtr. 13 bei Dörr. Mittwoch abend 8 Uhr Bibelſtunde. Samstag abend.15 Männerbibelſtunde.— Ingendbund für Eck: a) junge Männer: Freitag abend.15; b) Jungfrauen: Sonntag nachm. 4 u. Donnerstag abd. 8.— Neckarſtadt, Käfertaler Str. 48 bei Ziegler: Mittwoch nachm. 3 Frauenbibelſtunde. Feudenheim, Schwaneunſtraße 30, Hinterhaus: Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Mittwoch abend 8 Frauen⸗ bibelſtunde.— Waldhof, Trommlerweg 33 bei Gültling: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckel⸗ ſtraße 4: Sonntag und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Evan gelten. Freikirchen Methodiſten⸗ Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt; 11 Sonntagsſchule. Montag abd. 8 Jugendſtunde. Dienstag nachm. 3 Frauenmiſſions⸗ verein. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, I 8. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Sautter: 10.45 Sonntags⸗ ſchule; nachm. 4 Predigt. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenmiſſionsſtunde; abends.00 Jungfrauenſtunde. Freitag nachm..30 Mädchenſtunde; 5 Religionsunterricht; 6 Knabenſtunde. Adventgemeinde Mannheim, J I. 14. Sonntag vorm. 10 Ehriſtenlehre; abends 8 Vortrag:„Die kulturerneuernde Macht des Chriſtentums“. Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm, 9 Sabbat⸗ ſchule; 10 Predigt. Blaukrenzagruppe Mannheim I, Meerſeldſtraße 44, Hth. II: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..90 Heiligungs⸗ verſammlung: nachm. 2 Kinderverſammlung;.00 Frei⸗ St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Früh 2 (Kantate.) dergottesdienſt, Kindergottes Kühn; 9 farrer Vath: cor); 10.45 Chriſtenlehre, 11.15 Kindergottesdienſt der Nordpfarret, Willy Müller; nachmittags 1 Kindergottesdienſt der Süd⸗ pfartei, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Str. 28: Pfarrvikar Müller; 10.30 Chriſtenlehre, Pfarrvik. Müller; 1 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Müller; abends 8 Vor⸗ rag von Pfarrer Dr. Weber:„Der Chriſt u. die Natur“. Rheinau: 9 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Lau: 10 Haupt⸗ oltesdienſt, Pfarrer Vath; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, 11.30 Kindergotte Abendgottesdienſt, Vikar Lau. a Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau. 4 Hauptgottesdienſt, Vikar Conradi, anſchl. Chriſtenlehre, Pfarrer Bartholomä; dienſt, Vikar Glilſcher; nachm. 5 Gottesdienſt im Scharhof., Vikar Glitſcher; 8 Abendgottesdienſt, Vikar Glitſcher. Seikenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Baumann; 12.30 n Vikar Baumann: lehre für Knaben, dent, Pfarrer“ Fichtl. Vikar Baumann; Gemeindehaus Zellerſtr. 34:.30 Gottesdienſt, Pfr. Hahn; 145 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. Slädtiſches Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Haas. Digkoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Jendenheim: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Rau; 11.15 Kin⸗ Vikar Rau; 11.30 Chriſtenlehre f. Knaben, Pfarrer Kammerer. Frlebrichsſeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal: 10.0 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal: Ehriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. 5 Kiſertal:.30Militärgottesdienſt, Standortvikar Dr. Heid⸗ land: 9 Chriſtenlehre für die Mädchen, Pfarrer Schäfer; 0 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer(Kirchenchor): 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 8 Abendͤgottesdienſt, Vikar Adelmann. Häſertal⸗Süd: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann;: 11.15 sdienſt, Vikar Adelmann. Neckarau:.45 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kühn(Kirchen⸗ Pfarrer Gänger und Pfarrer .30 Hauptgottesdienſt, sdienſt, Pfarrer nachm..00 10.45 Kindergottes⸗ nachm 1 Chriſten⸗ .30 Abendgottes⸗ abend Vikar ſtraße Vath; das Agel Aver. J. Mana mit guter Allgemeinbildung für leichtere Büroarbeiten geſucht, Zuſchriften unter F M 156 an die Geſchäftsſtelle d. 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Stamitzſtraße 13 (Inſp. Stöckle): Sonntag nachm. 3 u. Donnerstag abend 8 Uhr Verſammlung.— K 2. 10(Stadtmiffionar Keidel): Sonntag abend 8 Uhr Verſammlung und Donnerstag Freitag abend 8 Bibelſtunde für junge Männer.— Schwetzinger Straße 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag nachm. J u. Dienstag abd. 8 Verſammlg. Neckarau, Fiſcherſtraße u(Stadtmiffionar Welk): Sonn⸗ tag u. Dienstag abd. 8 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abd. 8 Verſamml. Pfingſtberg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Freitag abend .15 Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonn⸗ tag abend 8 und Freitag abend 8 Uhr Verſammlung. Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ lung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 u. Mittwoch abend 8 Berſammlung.— Waldhof: Freitag abend 8 Uhr Verſammlg.— Feudenheim, Untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim“, Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendbund für junge abends 8 Evangeliſationsvortrag. Mittwoch abend 8 Gebets⸗ L II. 4. Dienstag Donnerstag nachm. 4 Uhr Frauenbibelſtunde.— 30: Neckarau, Kirchgartenſchule: ſationsvortrag.— Scharhof⸗Sandhofen: Mittwoch abend 8 Uhr Evangeliſationsvortrag. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche, K 4. 10. Sonntag nach⸗ 4 Uhr Jugendbund für junge abends 8 Uhr Evangeliſations⸗ Vortrag über „Seliges Sterben“. abend 8 Gebetsſtunde. Mittwoch nachm. 5 Mädchenſtunde; Auen 8 Jugendbund für junge Mädchen: ſtunde. mittag 2 Sonntagsſchule; Dienstag 8 Männer⸗ Donnerstag nachmittag.00 Uhr Frauenſtunde. Jutomarkt 5 7 Freundeskreis für junge Mädchen: 8 Blaukreuz⸗ ſtunde. Freitag nachm. 5 Jung⸗ Freundeskreis f. Knaben Chriſtenlehre für Jünglinge; gottesdienſt auf dem Marktplatz(G) abds..30 Toten⸗ gedenkfeier mit einer Darſtellung:„Von der Wiege bis zum Grabe“. Mittwoch abend 8 Heilsverſammlung. Frei⸗ tag abend 8 Heiligungsverſammlung. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntag vorm. 10 Sonntagsſchule; abends 7 Abendmahls⸗ verſammlung. Dienstag abend.30 G. F. V. 1. 3. 5. Diens⸗ tag Genealogie. Mittwoch nachm. 5 Primarklaſſe f. Kinder. Freitag abend.30 Frauenverein:.30 Chorſtunde. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Maunheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerbtter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗Sandhofen. Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdtenſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannh.⸗ Neckarau, Gleßenſtr. 1: Sonntag vorm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Uhr Gottesdienſt.— Mannh.⸗ Friedrichsfeld, Neudorfſtr 6p: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11. Bewegung zur religißſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung; abends.15 Vortrag Doflein: „Schlaf und Tod“. Katholiſche Gemeinde Sonntag, 22. November 1936(25. Spuntag nach Pfingſten) Obere Pfarrei(Jeſuitenkirchef: Von 6 au Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe:.80 Singmeſſe mit Predigt: .30 Kindergoltesdienſt m. Predigt:.30 Hauptgottesdienſt int Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 ſchafts Andacht mit Segen .90 Herze Jeſu⸗ Bruder⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.15 kirchl. Feier des 80. Stiftungsfeſtes des Kath. Geſellenvereins mit Feſtpredigt durch den Diözeſan⸗ präſes; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſten⸗ lehre für Jünglinge. Heiliggeiſtkirche: 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.15 Schülergottesdienſt mit Anſprache⸗ 10 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt, nach derſelben Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Herz⸗ Mariä⸗Andacht mit Segen. Liebfrauen⸗Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Andacht für die armen Seelen. 5 Katholiſches Bürgerſpital:.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt: 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Joſephskirche Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit, 91. Meſſe: 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt: 9 Kindergottesdienſt: 10 Patroziniumsfeier des Kirchenchors mit Predigt und feierl. Amt; 11 Chriſtenlehre für Jünglinge: 11.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt; abends 7 Andacht. St. Peter, Mannheim: 6 hl. Meſſe und Beichtgelegenheit: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. EChriſtenlehre für Jünglinge; abends.30 Allerſeelenandacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit: 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Andacht zur Hl. Familie; abends.30 Beginn der Familienwoche. Pre⸗ diger: Redemptoriſtenpater G. Högerle. St. Bonifatinskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.05 Kindergotteß⸗ dienſt? 10 Hochamt mit Predigt: 11.30 Singmeſſe mit Pre⸗ digt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge:.30 Andacht zu Ehren der Hl. Familie; abends 7 Predigt u. Segens⸗ andachl. Sonntag vorm. um 8, 10 u. 11.30 Eröffnung der Familienwoche; abends? Predigt und Segen. Pfarrkuratie St. Nikolaus: 6 Beichtgelegenheit; 7 Früh⸗ meſſe;.15 Kindergottesdienſt mit Predigt; 19.00 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt, anſchließ. Chriſtenlehre für die Jünglinge; nachm..30 Segensandacht;.30 Sonntag⸗ abend⸗Andacht. St. Jakobus, Neckarau: 6 hl. Meſſe: 7 hl. Meſſe;.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Mädchen;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; abds. 6 Uhr Herz⸗Mariä⸗Andacht. St. Laurentius, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte; 7415 hl. Meſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für Jünglinge: 2 Uhr Segensandacht. St. Peter u. Paul, Mannheim⸗Feudenheim:.30 hl. Beichte: .30 Frühmeſſe;.30 Singmeſſe;.30 Miſſa reeitata mit Choral; 11 Schülergottesdienſt; 11.45 Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm. 2 Allerſeelen⸗Andacht. St. Bartholomänskirche, Sandhofen:.30 Beichtgelegenhekt: 7 Frühmeſſe: 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Hoch⸗ amt: 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; nachm..30 Chriſtenlehre für die männl. Jugend; 2 An⸗ dacht für die Abgeſtorbenen. St. Antonius, Rheinan: von 6 an Beichtgelegenheit:.00 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Ehriſtenlehre; 10.10 Amt mit Predigt; abends 6 Veſper. St. Aegidius, Seckenheim: 7 Frühmeſſe:.30 Kindergottes⸗ dienſt;.40 Hauptgottesdienſt, anſchließ. Chriſtenlehre für Jünglinge:.30 Ehriſtenlehre für Mädchen; 2 Veſper. Si. Bonifatinskirche, Mannheim⸗Friedrichsfeld:.30 Beicht⸗ gelegenheit;.30 Frühmeſſe;.30 Predigt, Amt, Chriſten⸗ lehre; nachm..30 Veſper. St. Thereſtia vom Kinde Jeſn, Pfingſtberg:—.30 Beichte: .30 Frühmeſſe, Predigt;.30 Amt m. Predigt; nachm..30 Veſper;.30 Abendandacht.. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe; von.30—.30 Beichte; .30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre: 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt: nachm. 2 Andacht. 5 Pfarrkuratie St. Hildegard:.30 Beichte;.30 Frühmeſſe m. Predigt:.30 Hochamt mit Predigt(Domfeſtmeſſe) nachm. .30 Herz⸗Marié⸗Andacht; abends 7 Eliſabethfeier. 2 Kapelle Thereſten⸗Krankenhaus:.30 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprüche mit Predigt.: 12021 Auto-Verteih deue Opel-Wagen 100 km.50 5 von RM Ruf 52244 Laue, Köfertaler- straße 13 Stoatl. * 298 1 10 und Motor- Käfer DAN Schweiger Friedrich Karlstr. 2 Ruf 110 89 ore 350 com, Mod. 35 Voffübr.-Maseh. 66 „Horex bob com, untengest, Mod. 36 „Horex“ 500 cem, 8. f. Rod. 32 „rde“ 500 com, 9. h.. Mod. 3b. Vorführ.-Masch. „Ardie“ 500 com, Mod. 29 Kauerfrel. 863 Särntl. Meschin. aind in einwand- freiem Zustand Mannheim, T 15, 7 Heinrich Thome sepfüft. Ffledel geb. Neder Dentis t Geben ihre Vvermôhlupg bekannt 21. Novembet 1956 Steuerfrei! 500 cem Hanſa⸗ Limonſine, Da W Meiſterkl. Modell 38/ö34, Da W Meiſterkl. Modell 34/5. Opel P 4, Cabrio⸗ Limonſ., Mod. 36 5 Köln Limon. Mod. 35 Adler⸗Trumpf⸗ Limonſ., 1,7 Liter Merecd.⸗Limouſ., 2 Liter Opel Cabrio ⸗ Limon. ſind preisw. zu verk. Anzuſ. auch Sonntag v. 10 b. 12 Uhr vei Auto-Blumenbach Schwetz Str. 152 Fernſpr 436 83. I ſteuerfr., m. An⸗ hänger, 450 4, abzugeb. 9485 Lu. 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