Neue Mannheimer Zei Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder 9 4 annheimer General umeiger Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Poſtſmeck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittwoch. 25 November 1936 147. Jahrgang— Nr. 545 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. 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Das Abkommen hat folgenden Wortlaut: Die Regierung des Deutſchen Reiches 5 und die Kaiſerlich⸗Japaniſche Regierung In der Erkenntnis, daß das Ziel der Kommu⸗ kiſtiſchen Internationale, Komintern genannt, die Zerſetzung und Vergewaltigung der beſtehenden Staaten mit allen zu Gebote ſtehenden Mitleln iſt. In der Ueberzeugung, daß die Duldung einer Einmiſchung der Kommuniſtiſchen Internationale in die inneren Verhältniſſe der Nationen nicht nur deren inneren Frieden und ſoziales Wohlleben ge⸗ fährdet, ſondern auch den Weltfrieden überhaupt bedroht. Sind in dem Wunſche, gemeinſam zur Abwehr gegen die kommuniſtiſche Zerſetzung zuſammen⸗ arbeiten, in folgendem übe reingekommen: Artikel 1 Die Hohen vertragſchließenden Staaten kommen überein, ſich gegenſeitig über die Tätigkeit der Kom⸗ muniſtiſchen Internationale zu unterrichte n, über die notwendigen Abwehrmaßnahmen zu beraten und dieſe in enger Zuſammenarbeit durch⸗ zuführen. r Artikel 2 Die Hohen vertragſchließenden Staaten werden * dritte Staaten, deren innerer Friede durch die Zer⸗ ſetzungsarbeit der Kommuniſtiſchen Internationale bedroht wird, gemein ſam einladen, Abwehr⸗ maßnahmen im Geiſte dieſes Abkommens zu ergrei⸗ ſen oder an dieſem Abkommen teilzunehmen. Artikel 3 Für dieſes Abkommen gelten ſowohl der deutſche wie auch der japaniſche Text als Urſchrift. Es tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft und gilt für die Dauer von 5 Jahren. Die Hohen vertragſchlie⸗ benden Staaten werden ſich rechtzeitig vor Ablauf Reſer Friſt über die weitere Geſtaltung ihrer Zu⸗ jammenarbeit verſtändigen. Zur Urkunde deſſen haben die Unte ozeichneten, von ihren betreffenden Regierungen gut und richtig bevollmächtigt, dieſes Abkommen unterzeichnet und mit ihren Siegeln verſehen. So geſchehen in zweifacher Ausfertigung u Berlin, den 25ten November 1936, a h. den Sten November des 1iten Jahres der Showa⸗Periode. gez. von Ribbentrop Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botſchafter des Deutſchen Reiches. gez. Muſchakoji 8 Kaiſerlich Japaniſcher Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botſchafter. duſatprotokoll: Anläßlich der heutigen Unterzeichnung des Ab⸗ kommens gegen die Kommuniſtiſche Internationale die unterzeichneten Bevollmächtigten in folgen⸗ dem übe reingekommen: ) Die zuſtändigen Behörden der beiden Hohen Vertragſchließenden Staaten werden in be⸗ zug auf den Nachrichtenaustauſch über die Tätig⸗ keit der Kommuniſtiſchen Internationale ſowie auf die Aufklärungs⸗ und Abwehrmaßnahmen gegen die Kommuniſtiſche Internationale in enger Weiſe zuſammenarbeiten. Die zuſtändigen Behörden der beiden Hohen Ver⸗ tragſchließenden Staaten werden im Rahmen der beſtehenden Geſetze ſtrenge Maßnahmen gegen diejenigen ergreifen, die ſich im Inland oder Ausland direkt oder indirekt im Dienſte der Kommuniſtiſchen Internationale betätigen oder deren Zerſetzungsarbeit Vorſchub leiſten. oh Um die in a) feſtgelegte Zuſammenarbeit der zu⸗ ſtändigen Behörden der beiden Hohen Vertrag⸗ ſchließenden Staaten zu erleichtern, wird eine 50 4 ſtändige Kommiſſion errichtet werden. In dieſer Kommiſſion werden die weiteren zur Be⸗ kämpfung der Zerſetzungsarbeit der Kommuniſti⸗ ſchen Internationale notwendigen nahmen erwogen und beraten. Berlin, den sten November 1936 d. h. den 25ten November des liten Jahres der Showa⸗Periode. Abwehrmaß⸗ Linoͤbergh verſchollen (Funkmeldung der NM.) +. London, 25. November. In London iſt man beſorgt um das Schickſal Lindberghs. Dienstag mittag war Lindbergh mit ſeinem eigenen Fugzeug von dem iriſchen Flugplatz Baldonell bei Dublin abgeflogen, um, wie man an⸗ nimmt, nach ſeinem gegenwärtigen Wohnſitz in der engliſchen Provinz Kent zurückzukehren. Am frühen Morgen des Mittwoch hatte man noch nichts von Lindbergh gehört. Ein Gerücht, er ſei in Belfaſt in Nordirland gelandet, ſtellte ſich als ſalſch heraus. Man vermutet, daß er in dem außerordentlich dichten Nebel, der am Dienstag über England und Irland lag, möglicherweiſe die Richtung verloren hat. Lindbergh war vorübergehend nach Irland ge⸗ flogen, um die geplanten Stützpunkte für einen transatlantiſchen Flugdienſt zu beſichtigen. zm Madrider Volkspark (Weltbild,.) Der Sinn der Eden-Erklärung: Englands Warnung an Franco und Fallen Londons Verärgerung über Franto- Die Anweiſungen an die Kriegsflotte Was iſt„Kriegsmaterial“? (Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters) — London, 25. November. Als Eden in der Unterhausſitzung erklärte, die engliſche Regierung habe bisher keiner der beiden Parteien des ſpaniſchen Bürgerkriegs die Rechte von Kriegführenden zugebilligt und habe auch zumindeſt für den gegenwärtigen Augen⸗ blick nicht die Abſicht, es zu tun, ſetzte auf allen Seiten des Hauſes ein lebhafter Beifall ein. Schon dieſe äußerliche Tatſache illuſtr ert deutlich den Stimmungsumſchwung zuungunſten General Fraucos. Und obwohl Edens ganze Unterhauserklärung auf das Leitmotiv einer unbedingten engliſchen Neutralität abge⸗ ſtimmt war, iſt nur allzu offenſichtlich, daß Eng⸗ land eine ſehr deutliche Warnung an die Adreſſe Francos und in nicht geringem Grade auch an dieitalieniſche Regierung richten wollte. Eine derartig ſcharfe Haltung Englands kommt nicht überraſchend. Zwei Gründe dürften es geweſen ſein, die London dazu beſtimmt haben, zum mindeſten noch vorläufig beiden Gruppen des ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieges die Rechte von kriegführen⸗ den Parteien zu verſagen. Wie wir bereits geſtern berichten konnten, ſind die franzöſiſchen Vor⸗ ſtellungen nicht ohne Eindruck auf die engliſche Regierung geblieben. Der Hauptgrund für Englands ſcharfe Haltung iſt aber eine ſehr deutlich merkbare Verärgerung über General Franco. Die Nichtbeantwor⸗ tung der engliſchen Note und die Verweigerung der engliſchen Forderung nach Schaffung einer Sicher⸗ heitszone ſowie der Gewährung von genügender Zeit, um alle engliſchen Staatsangehörigen aus Barcelona herauszubringen, haben hier ſehr ver⸗ ſtimmt. Die ganze aufgeſpeicherte Verärgerung Englands über ſeine problematiſche Stellung im Mittelmeer tritt jetzt offen zutage. Und es iſt nicht verwunderlich, daß in der Hauptſache der Außen miniſter Eden und in noch höherem Grade der Chef des Admiralſtabes, Erly Chatfield, es waren, die die Verweigerung der Rechte einer krieg⸗ führenden Partei vertraten und endlich auch die zögernden Miniſter umſtimmten. Es iſt bezeichnend, daß man in Enaland immer wieder behauptet, General Franco habe die Blockade⸗ drohung nur deshalb ausgeſprochen, weil er ſich von Italien gedeckt fühle. Trotz der von Eden angekündigten geſetzgebe⸗ riſchen Maßnahmen bleiben noch viele Gefahren⸗ punkte beſtehen. Bis zum Augenblick iſt noch nicht klar, was das neue engliſche Geſetz als Kriegs material bezeichnen wird. Man darf gewiſſen Aeußerungen Edens entnehmen, daß man den Begriff anſcheinend ſehr eng faſſen will, daß 3. B. Kohle, Petroleum und Nahrungsmittel nicht in den Begriff einbezogen werden ſollen. Eine wei⸗ tere offene Frage iſt, ob die engliſchen Kriegsſchiffe auch ein britiſches Schiff, das dem Geſetz zuwider Kriegsmaterial nach Spanien bringt, ſchützen ſollen. Eine Reihe der engliſchen Beobachter iſt geneigt, dieſe Frage zu bejahen. Da die Anweiſung an die britiſchen Kriegsſchiffe, den engliſchen Handel zu ſchützen, ſofort in Kraft ge⸗ treten iſt, bleibt in jedem Fall eine gefährliche Spanne bis zu dem Augenblick, wo das neue Geſetz in Kraft tritt. Solange dies nicht der Fall iſt, müſſen die engliſchen Kriegsſchiffe jedes britiſche Schiff, auch wenn es aus einem ausländiſchen Haſen Waffen nach Spanien bringt, ſchützen. Wie von unterrichteter Seite verlautet, iſt Edens Unterhauserklärung allerdings nicht das letzte Wort der engliſchen Regierung. Die gegenwärtige Maß⸗ nahme ſei bewußt als Uebergangs maßnahme gedacht, und es beſteht große Wahrſcheinlichkeit, daß England ſowohl im Laufe der Zeit den Roten wie der ſpaniſchen Nationalregierung dennoch die Rechte von kriegführenden Parteien zubilligen wird. Die Erklärung Edens wird vor allem als Warnung an Franco betrachtet, die angedrohte Blockade nicht wahr zu machen. In zweiter Linie galt Edens Erklärung Italien und ſeiner, wie es in den Blättern heißt, „Aktivität im weſtlichen Mittelmeerbecken“. Für wie bedeutſam man gerade dieſe zweite Seite von Edens Erklärung anſieht, mag eine Ausführung illuſtrieren, die uns ein hoher engliſcher Marineoffi⸗ zier machte: Daß die Spannung im Mittel⸗ meer während des ganzen abeſſiniſchen Konflikts niemals ſo akut geweſen ſei wie im Au⸗ genblick. Ws ſich die Noten alles erlauben Einbruch und„Hausſuchung“ im Gebäude der deutſchen Botſchaft in Madrid — Salamanca, 23. November. Einer Meldung der in Madrid erſcheinenden Zei⸗ tung„Sindicaliſta“ zuſolge, die der rote Madrider Sender wiedergibt, haben ſich die dortigen bolſche⸗ wiſtiſchen Machthaber eine unerhörte Verletzung der Exterritorialitätsrechte der deutſchen Botſchaft ge⸗ leiſtet. Das Blatt ſchreibt von einer„genanen Durch⸗ ſuchung“ der deutſchen Botſchaft, wobei augeblich „wertvolles Material“ beſchlagnahmt worden ſei. Es liegt auf der Hand, daß mit dieſer Darſtellung eine nur als Einbruch zu wertende Tat als ſogenannte Amtshandlung der Rotgardiſten bemäntelt werden ſoll. Beſchlagnahme deutſcher Amtsgebäude 5— Madrid, 25. November. Die roten Machthaber haben mit der Begrün⸗ dung, daß„die ſpaniſche Republik ihre diplomatiſchen Beziehungen zu Deutſchlaud abgebrochen habe“, die Gebäude der deutſchen Schule Konſulats in Cartagena widerrechtlich mit Beſchlag belegt. Das Schulgebäude wird als Quartier für rote Milizen, das Konſulat als Sitz einer roten Kommiſſion benutzt werben. ö und des deutſchen riſten verbreiteten Lügen nachrichten. Zurückgewieſene rote Gegenangriff (Funkmeld ung der NM.) E Salamanca, 25. November. Der am Dienstag ausgegebene Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers meldet, daß im Abſchnitt der 6. Diviſion an der Front von Santander ein An⸗ griff der Marxiſten zurückgewieſen worden ſei, wobei dieſe blutige Verluſte erlitten. Im Abſchnitt der 7. Diviſion wurde gleichfalls ein Angriff der Ro⸗ ten, der ſich gegen Robledo de Chacela richtete, ab⸗ geſchlagen. An der Front von Madrid haben die nationalen Truppen ihre Stellungen ausgebaut. Südlich von Telavera de la Reina verſuchten rote Abteilungen einen überraſchenden Angriff, wobei auch Artillerie eingeſetzt wurde. Die marxiſtiſchen Horden wurden in die Flucht geſchlagen, wobei nationale Flugzeuge wirkſam zum Einſatz kamen und den Roten ſtarke Verluſte zufügten. Abteilungen der Südarmee ha⸗ ben den roten Gegner bei Tojar überraſchend ange⸗ griffen und zurückgeworfen. General Queipo de Llano wandte ſich am Dienstagabend in einer Rundfunkanſprache über den Sender Sevilla gegen die von den Madrider Mar⸗ So ſet behauptet worden, daß der Flugplatz Tablada bei Sevilla von roten Flugzeugen zerſtört und eine große Anzahl von Apparaten vernichtet worden ſei. Dieſe Meldung ſei frei erfunden. Kein einziges rotes Flug⸗ Soite/ Settle Nummer 3 Neue Maunheimer Zeitung“ zeug habe ſich über S ehen laſſen, die ſpaniſchen Marxiſten, die ſich bemüßigt ſähen, por allen m lichen internationalen Inſtanzen lahme Proteſte gegen die Maßnahmen der nationalen Heeresleitung zu erheben, vergäßen, der Weltöffentlichkeit mit⸗ zuteilen, woher die zahlreichen Wäfſen⸗ und Kriegs⸗ materiallieferungen der Roten kämen. In dieſem Zuſammenhang wies der General darauf hin, daß aus einem mexikaniſchen Hafen zwei für die ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten beſtimmte Dampfer ausgelaufen ſeien, die 6 Feldgeſchütze ſamt der dazugehörigen Munition und Beſatzung an Bord führen. Weiter ſeien kürzlich in Barcelona zwei aus Marſeille kom⸗ mende Güterwagen eingetroffen, die Kriegsmaterial geladen hätten. Nationale Kriegsſchiſfe kapern rote Waffentransporte (Funkmeldung der NM.) + Paris, 25. November. Kriegsſchiffen der ſpaniſchen Nationalregierung iſt es, wie der Sender von Teneriffa meldet, gelun gen, auf der Höhe von Barcelona einen norwegi⸗ ſchen Frachtdampfer abzufangen, der Kriegsmaterial für die Roten an Bord hatte. Ein griechiſcher Dampfer, der gleichfalls Munition gela⸗ den hatte, wurde gezwungen, den Hafen von Ceuta anzulaufen. Frankreich ſchickt immer neue Freiwillige — Paris, 25. üög⸗ Nowember. Durch die Straßen von Perpignan marſchierte am Dienstag, wie die„Action Frangaiſe“ meldet, eine Kolonne von 900 Freiwilligen für das rote Spanien zum Bahnhof, von wo aus ſie ein Sonderzug über den Grenzbahnhof Deberes nach Spanien bringen wird. In allernächſter Zeit wird— wie das Blatt meldet— eine andere Abteilung von 1000 Freiwil⸗ ligen von Perpignan aus nach Spanien weiterbeför⸗ dert werden. Die franzöſiſchen Kommuniſten laſſen nicht locker — Paris, 25. November. Die kommuniſtiſche Partei hat zu einem neuen Vorſtoß gegen die franzöſiſche Regierung angeſetzt. Das Sekretariat der Partei hat an den Verwal⸗ tungsausſchuß der Sozialdemokratiſchen Partei ein Schreiben gerichtet, in dem erneut auf die Tatſache hingewieſen wird, daß der Landes vat der franzöſi⸗ ſchen Sozialdemokraten vor einigen Wochen Mini⸗ ſterpräſident Blum aufgefordert hatte, für die Auf⸗ hebung der Waffenlieferungsſperre für die ſpaniſchen Marxiſten zu ſorgen. Die Kommuniſten machen nun den„Kame⸗ raden Blum“ darauf aufmerkſam, daß er keinen Unterſchied machen dürfe zwiſchen den Marxiſten und dem Miniſterpräſidenten Blum. Nachdem die Neutralitätserklärung auf die Initia⸗ tive der franzöſiſchen Regierung zurückgehe, ſei es deren Pflicht, jetzt, wo keine Minute mehr zu ver⸗ [teren ſei, einen neuen Schritt zur Aufhebung der Lieferungsſperre zu unternehmen. Des⸗ halb fordern die Kommuniſten die franzöſiſchen Sozialdemokraten auf, in der heutigen Sitzung des Auswürtigen Kammerausſchuſſes einen entſprechen⸗ den Antrag zu unterſtützen. e. Iſt ihre Ehre weniger wert? Prag, 25. November Im Staatshaushalt des Prager Abgeordneten⸗ hauſes wandte ſich der Abgeordnete der Sudeten⸗ deutſchen Partei, Dr. Roſche, entſchieden gegen die unverſchämten Angriffe auf die deutſchen Staats⸗ angeſtellten ſeitens der beiden tſchechoflowakiſchen Miniſter für Poſt und Eiſenbahn. Der Abgeordnete hob die treue Pflichterfüllung hervor, die die deut⸗ ſchen Staatsangeſtellten zu allen Zeiten bewieſen haben und wies die Behauptungen der Miniſter ſcharf zurück, daß es ſich zum allergrößten Teil um ſtagtlich unzuverläſſige, unfähige Beamte handele. Georg Foerſter: Angſt vor der„zweiten Liebe“?/ O zarte Sehnſucht, ſüßes Hoffen. Der erſten Liebe gold'ne Zeit! Jedermann kennt Schillers Verſe. Unzählige Jünglinge und Mädchen haben ſie auf der Schule auswendig gelernt. Was haben ſie ſich eigent⸗ lich dabei gedacht? Die meiſten von ihnen ganz be⸗ ſtimmt zunächſt einmal nicht ſonderlich viel. Aber irgendwie hat der Schillerſche Idealismus doch wohl in faſt allen verwandte Saiten berührt. Später freilich gingen dann die Anſichten merklich auseinander; ſie gingen auseinander, nachdem es mit der Liebe Ernſt geworden war. Die einen empfanden den Schillerſchen Idealismus zu einfach, zu naiv und ſentimental und meinten, daß ſich damit auf die Dauer nicht leben laſſe. Der andern Herz, weniger auf Auseinanderſetzungen abgeſtimmt, blieb— we⸗ nigſtens theoretiſch— weiter dabei. So ziemlich alle werden jedoch ſpäter praktiſch gefunden haben, daß der Erfüllung des Wanſches, die erſte junge Liebe möge„ewig grünen bleiben“, immerhin nicht wenige Hinderniſſe, Gefährdungen und Lebensumſtände im Wege ſtehen. Sie werden bemerkt haben, daß es mit dem menſchlichen Herzen durchaus nicht ſo ganz ein⸗ deutig beſtellt iſt, und daß die Wirklichkeit des menſch⸗ lichen Daſeins vielfach ein weſentlich härteres Antlitz zeigt. Und manche werden dann vielleicht auch auf die Worte eines anderen großen deutſchen Dichters geſtoßen ſein, die allerdings genau das Gegenteil der Schillerſchen Hymne an die erſte Jugendliebe aus⸗ zudrücken ſcheinen. In ſeinen wunderbar tiefſinnigen, aus höchſter und lebendigſter Kultur der Seele verfaßten„Briefen an einen jungen Dichter“ ſagt Rainer Maria Rilke: „Liebhaben von Menſch zu Menſch: das iſt vielleicht das Schwerſte, was uns aufgegeben iſt, das Aeußerſte, die letzte Probe und Prüfung. Darum können junge Menſchen, die Anfänger in allem ſind, die Liebe noch nicht: ſie müſſen ſie lernen. Mit dem ganzen Weſen, mit allen Kräften, verſammelt um ihr einſames, banges, aufwärts ſchlagendes Herz, müſſen ſie lieben lernen... Lieben iſt zunächſt nichts, was aufgehen, hingeben und ſich mit einem Zweiten ver⸗ einen heißt, es iſt ein erhabener Anlaß für den ein⸗ Mittwoch, 25. November 1936 Abend⸗Ausgabe Woder dem Frieden, noch Norwegen, noch dem Nobelpreis zuträglich: Der Nobelpreis-Skandal und ſein Echo Schwere Beſorgniſſe in der bürgerlichen Preſſe Norwegens — Oslo. B. In der verantwortungsbewußten norwegiſchen Preſſe kommt die Erkenntnis zum Ausdruck, daß das Nobel⸗Komitee mit ſeiner Entſcheidung für Oſſietzky nicht nur der Idee des Friedenspreiſes einen ſchweren und nicht wieder gutzumachenden Schlag verſetzt, ſondern auch außenpolitiſch Norwegen große Schwierigkeiten berei⸗ tet habe. Man fürchtet die Antwort Deutſchlands. „Morgenbladet“ meint:„Dieſe Verteilung iſt eine politiſche Agitation, die um ſo mehr zu beklagen iſt, weil ſie in Widerſpruch ſteht mit dem Geiſt der Stif⸗ tung und geeignet iſt, das Anſehen des Nobel⸗ Komitees zu ſchwächen.“ „Tidens Tegn“ ſchreibt:„Wir beklagen die Ent⸗ ſcheidung, die das Nobel⸗Komitee getroffen hat, als es den Friedenspreis Karl von Oſſietzky gab. Es war nicht die Liebe zum Frieden, ſondern der Haß gegen den Nationalſozialismus, der Oſſietzkys Namen in den Vordergrund gebracht hat.“ „Aftenpoſten“ ſchließlich erklärt:„Wir betrachten es als eine ganz ſchwere Fehlentſcheidung, wennn das Nobel⸗Komitee Oſſietzkty für würdig be⸗ funden hat, den Friedenspreis zu erhalten Oſſietzky hat nichts für den Frieden Bedeutendes getan. befürchten, daß durch dieſen Schritt das, Anſehen des Friedenspreiſes bedenklich ſinken wird.“ Daß die marxiſtiſche Preſſe begeiſtert iſt, be⸗ darf keiner Erwähnung. November. Wir Kritik in Holland — Amſterdam, 24. November. Die Zuerkennung des Friedens⸗Nobelpreiſes an Karl v. Oſſietzky wird von der holländiſchen Preſſe zum Teil in ſehr großer Aufmachung ge⸗ bracht, wobei eine eigene Stellungnahme jedoch meiſt fehlt. Der„Telegraaf“ ſchreibt, daß es bei der Zuſam⸗ menſetzung des norwegiſchen Parlaments, das immer mehr unter marxiſtiſchen Einfluß gevate, nicht zu verwundern ſei, daß der Friedens⸗Nobelpreis einem Mann zuerkannt wurde, der vor allem in linksradi⸗ kalen Kreiſen geſchätzt werde. Das Blatt erinnert dann an den Austritt zweier norwegiſcher Miniſter aus dem Nobel⸗Komitee und ſtellt feſt, daß es den Verfechtern der Theſe Oſſietz⸗ kys lediglich darauf angekommen ſei, die deutſche Re⸗ gierung herauszufordern, während ihnen die Perſon des Preisträgers ſelbſt, von dem ſich keine Schrift in der Bibliothek des Nobel⸗Inſtituts befinde, ne⸗ benſächlich war. Einerſeits werde der Beſchluß des Nobel⸗Komitees in Holland Zuſtimmung finden. Andererſeits würden ebenſo viele Holländer es ver⸗ urteilen, daß der Preis einem Mann zuerkannt wor⸗ den ſei, der praktiſch nichts für den Frieden getan habe, und der einen Weg gegangen ſei, auf dem man das Friedensideal nicht erreichen könne. Ein schweres Erbe für Salengros Nachfolger: Wird Dormoy der Kriſe Herr werden? Skepſis in Paris— Eine neue Streikwelle in Sicht — Paris, 25. November. Die Ernennung des ſozialdemokratiſchen Unter⸗ ſtaatsſekretärs Dormoy zum Nachfolger Salengros als Innenminiſter wird von den Blättern der Volks⸗ front mit Genugtuung, von der rechtsſtehenden Preſſe dagegen mit großer Skepſis aufgenom⸗ men. Das„Echo de Paris“ fragt, ob Dormoy der Auf⸗ gabe, die ihn erwarte, überhaupt gewachſen ſei. Von einem Augenblick zum anderen könnten überall im Lande Verwicklungen auftauchen. In Nordfrankreich bleibe die Lage außerordentlich geſpannt. Im Süden ſchaffe die Ueberſchwemmung des Landes durch ſpa⸗ niſche Flüchtlinge eine wirkliche Gefahr. Perpignan ſei eine Zweigſtelle von Barcelona geworden, wo die Anarchie unter den Augen der ohnmächtigen Behör⸗ den-und zur großen Verzweiflung der Bevölkerung ſich einniſte. Aus allen Ländern ergieße ſich über Frankreich nach Spanien ein wahrer Abſchaum der Menſchheit, der oft Halt mache und keine Luſt zeige, den Weg über die Pyrenäen zu nehmen. Außerdem ſtehe jetzt ſeſt, daß überall ein regelrechter Waffenſchmuggel betrieben werde und man allenthal⸗ ben Munitionslager anlege. In der Pariſer Gegend, ſo ſchreibt das Blatt wei⸗ ter, könnten die Schwierigkeiten beſonders groß wer⸗ den. Binnen acht Tagen werden die marxiſtiſchen Gewerkſchaften eine neue Streik⸗ und Beſetzungswelle entfeſſeln unter dem Vorwand, daß die Löhne den Lebenshaltungskoſten angepaßt werden müßten. Man könne mit neuen„Junitagen“ rechnen, nur mit dem Unterſchied, daß die Kommuniſten diesmal die Entwicklung beſchleunigen würden, um die Ein⸗ miſchung in Spanien durchzuſetzen. Die Fabrikbeſetzungen gehen munter weller! — Paris, 25. November. Der ſtellvertretende Vorſitzende des Verwaltungs⸗ rates der Metallinduſtriekammer von Lille und Um⸗ gebung hat an den Innenminiſter ein Schreiben ge⸗ richtet, in dem er nachoͤrücklich auf den Ernſt der durch den Metallarbeiterſtreik geſchaffenen Lage hin⸗ weiſt. U. a. heißt es in dem Schreiben, trotz der Verſicherungen der Regierung vor dem Parlament, daß in Zukunft keine Fabrikbeſetzun⸗ gen mehr geduldet würden, ſeien alle Fabriken in dem Bezirk Lille und Umgebung zur Zeit entweder beſetzt oder durch Streikpoſten geſperrt. Die erſte Rückwirkung werde ſein, daß die Löhne für die Arbeitstage vor Beginn des Streiks nicht aus⸗ gezahlt werden könnten. Als weitere Auswirkung des Streiks mache ſich eine heftige Agitation bemerk⸗ bar, die ſchon in mehreren ſeindſeligen Kundgebun⸗ gen gegen die Induſtriellen Ausdruck gefunden habe. Die Streikenden hätten Induſtrieführer bedroht und in einigen Fällen verſucht, ihre Privatbüros in den Fabriken zu erbrechen, ſo z. B. das Perſonal⸗ büro des Direktors einer der größten Metallfabriken. Der Schießpulverſkandal von Toulouſe — Paris, 25. November. 55 Die Unterſuchung in der Angelegenheit der Schießpulververladung, die unter geheimnisvollen Umſtänden vor einigen Tagen im Güterbahnhof von Toulouſe verſchwand, hat jetzt eindeutig ergeben, daß kommuniſtiſche Elemente bei dieſer Schiebung ihre Hand im Spiele hatten. Wie der „Matin“ mitteilt, wird die Polizei ihre Unterſuchun⸗ 5 7——* 7 i N 1— gen in beſtimmten kommuniſtiſchen Kreiſen von Ton⸗ louſe aufnehmen, denn alles weiſe darauf hin, daß in dieſen Kreiſen das Komplott ausgeheckt worden ſei. Der Güterwagen iſt mittlerweile leer auf dem Bahnhof von Amberieux⸗en⸗Dombes im Departement Ain wiedergefunden worden. Der Volksfrontgruß paßt nicht für die Armee! — Paris, 24. Novemocr. Ein Erlaß des Marineminiſters verbietet„phan⸗ taſtiſche Grußformen“. Die Marineange⸗ hörigen ſind gehalten, in Uniſorm den vorgeſchriebe⸗ nen militäriſchen Gruß zu erweiſen. In Zivilklej⸗ dung müſſen ſie den Gruß durch Abnehmen Zer Kopfbedeckung oder Neigen des Kopfes erweiſen. Alle anderen Grußformen, darunter alſo auch der „Volksfrontgruß“, durch Heben der geballten Fauſt, ſind unzuläſſig. Außerdem wird den Marineange⸗ hörigen die Teilnahme an politiſchen Kundgebungen verboten. Der Erlaß des Marineminiſters wird vier Tage hintereinander beim Appell verleſen werden und acht Tage lang am ſchwarzen Brett aushängen. Rücktritt des Reichshandwerks meiſters — Berlin, 24. November. Reichshandwerksmeiſter Schmidt hat mit Rückſicht auf ſeine berufliche Belaſtung und ſeinen Geſund⸗ heitszuſtand den Reichs⸗ und preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſter gebeten, ihn von ſeinen Aemtern in der Or⸗ ganiſation der gewerblichen Wirtſchaft zu entbinden. Der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat dieſem Antrag ſtattgegeben. Aus dem gleichen Grunde hat auch der Reichs⸗ organiſationsleiter und Leiter der Deutſchen Arheits⸗ front, Dr. Ley, dem Wunſche des Pg. Schmidt um Entlaſſung aus ſeinem Amte als Leiter der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Handwerk in der Deutſchen Ar⸗ beitsfront entſprochen. Gelegentlich des Ausſchei⸗ dens des Reichshandwerksmeiſters Schmidt aus ſei⸗ nen Aemtern iſt ihm der Dank für ſeine verdienſt⸗ volle Tätigkeit augeſprochen worden. Reichsorganiſationsleiter Dy. Ley hat den ſtell⸗ vertretenden Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Pg. Paul Walter als Nachfolger des zurückgetretenen Pg. Schmidt zum Leiter des deutſchen Handwerks in der DA ernannt. Pg. Paul Walter, Inhaber des Goldenen Ehren⸗ zeichens der NSDAP, der in dieſen Tagen auf eine zehnjährige Parteizugehörigkeit zurückblickt, und erſt anläßlich der Zehnjahresfeier des Gaues Groß⸗Ber⸗ lin mit dem Gauehrenzeichen ausgezeichnet wurde, hat ſeit der Machtergreifung an hervorragender Stelle für das deutſche Handwerk gewirkt. Ein maß⸗ gebender Anteil an den Erfolgen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront auf dem Gebiet der handwerklichen Be⸗ treuung iſt ihm zu verdanken. Die Ankunft Horthys in Rom Der Reichsverweſer mit llen Ehren empfangen — Rom, 24. November. Der ungariſche Reichsverweſer Horthh iſt mit ſeß nem Gefolge um 15.40 Uhr im Sonderzug auf dem Haußtbahnhof in Rom eingetroffen, wo er mit Allen einem Staatsoberhaupt gebührenden militäriſchen Ehren empfangen worden iſt. Der König von Italien und Kaiſer von Aethiopien war zuſammen mit der Königin und Kaiſerin perſönlich zum Empfang ſei⸗ ner Gäſte auf dem Bahnhof erſchienen, der mit zahl⸗ reichen italienſchen und ungariſchen Flaggen ge⸗ ſchmückt war. Anweſend waren ferner der italie⸗ niſche Regierungschef Muſſolini und ſämtliche Mit⸗ glieder der Regierung ſowie zahlreiche Würdenträ⸗ ger aus Militär, Staatsverwaltung und Partei. Nach der amtlichen Begrüßung und Vorſtellung ſchritt Reichsverweſer Horthy mit dem König von Italien und Kaiſer von Aethiopien unter den Klän⸗ gen der ungariſchen Nationalhymne die Ehrenkom⸗ 8 der in Gala⸗Uniform angetretenen Grenadiere Ab. Von der„Träumerei“ zur Lebensaufgabe zelnen, zu reifen... Darin irren die jungen Men⸗ ſchen ſo oft und ſo ſchwer: daß ſie(in deren Weſen es liegt, keine Geduld zu haben) ſich einander hin⸗ werfen, wenn die Liebe über ſie kommt, in all ihrer Unaufgeräumtheit, Unordnung, Wirrnis Was aber ſoll dann ſein?“ Ja, was ſoll dann ſein? Enttäuſchung?, Zuſammenbruch?, Kataſtrophe? Oder, weſentlich ſinnvoller und lebensechter, nicht doch viel⸗ leicht die zweite, die reifere, die klarere und größere Liebe? Es ſoll damit beileibe keine Herabſetzung der erſten Jugendliebe geſchehen. Die kann ungeheuer reich ſein, und ihre ſeeliſche Schwingung kaun das ganze Leben zweier Menſchen ſchickſalhaft und bin⸗ dend durchlaufen. Aber ſelbſt dann ſtimmt der Schillerſche Idealismus, ſo ſchön er auch in ſeiner grundſätzlichen Haltung iſt, nicht ganz mit der Wirk⸗ lichkeit überein, denn, ehrlich betrachtet, bleibt der „erſten Liebe goldene Zeit“ in keinem Falle beſtehen, ſie tritt vielmehr mit dem inneren Wachstum zweier Menſchen regelmäßig in eine Kriſis— und glücklich zu preiſen iſt nur das Paar, das ſie überſteht und in einer„zweiten Liebe“ tiefer zueinander findet. Alſo keine Angſt vor dieſer zweiten Liebe! Im Gegenteil: ſie muß in irgendeiner Form, und ſei es auch durch das ſchmerzliche Sichwiederverlieren zweier Men⸗ ſchen, die doch nun einmal nicht zuſammenpaſſen, auf jeden Fall errungen und gefunden werden— und es handelt da nur den Geſetzen des Lebens zuwider, wer ſich ſchwach und wehleidig in den Zuſtänden ſeiner„erſten Liebe“ vergräbt. Jugend iſt eben nicht nur„ideal“, ſie iſt ganz ent⸗ ſchieden auch eine ſchwere Zeit des allmählichen Sich⸗ zurechtfindens, eine Zeit der Unklarheit, des Unver⸗ mögens in mancherlei Betracht, des quälenden Noch⸗ unfertig⸗ſeins, und niemand braucht ſich darum zu wundern, daß ſich neben vielem Echten und Schönen auch ſo manches Verkrampfte, Unreife, Dumpfe oder Eckige, ſo manches, was noch nicht gleichſam durch⸗ kultiviert iſt, in die erſte Liebe ſchleicht. Rilke hat ſchon recht: es gehört ſeeliſch und menſchlich außer⸗ ordentlich viel dazu, um auf die rechte Weiſe lieben zu können, mehr, als es junge Menſchen, und wenn ſie auch beſten Willens ſind, im allgemeinen ver⸗ mögen. Und es iſt nur gut, wenn man das den jun⸗ gen Menſchen ſagt— und den älteren auch. Den jungen, daß ſich die Liebe keineswegs nur im ſchwär⸗ meriſchen oder ſtürmiſchen Gefühl erfüllt, ſondern daß ſie auf menſchlichem Wachstum und innerem Wiſſen beruht; und den älkeren, daß es nicht der Sinn des Menſchendaſeins iſt, in ſchmerzlichen, ent⸗ täuſchenden, fehlgeſchlagenen Erlebniſſen ſteckenzublei⸗ ben, ſondern aus ihnen zu lernen, an ihnen menſch⸗ lich mehr zu werden und den Mut und die Kraft zur „weiten Liebe“ zu haben. Manchem ſtehen in ſpä⸗ teren Lebensjahren buchſtäblich die Haare zu Berge, wenn er daran denkt, wie blind oder eng, wie hab⸗ ſüchtig oder töricht, wie egoiſtiſch und unreif er einſt⸗ mals in ſeiner Liebe war. Und er iſt froh, einiger⸗ maßen glimpflich über dieſes Entwicklungsſtadium hinausgelangt zu ſein. Es iſt von hier aus nicht ſchwer, anzudeuten, was das eigentlich heißt, die„zweite Liebe“ zu haben. Ob nun ein und dasſelbe Paar von ſeiner erſten zu ſeiner zweiten Liebe gefunden hat oder ob ein Mann oder eine Frau tatſächlich eine ſchwere Enttäuſchung überwinden mußten, um dann— gereifter— den Tempel der Venus noch einmal zu betreten, es heißt auf alle Fälle zunächſt einmal dies: Nicht mehr aus dem Männlichen oder Weiblichen allein heraus zu lieben, ſondern aus dem ganzen Me nſchlichen⸗ das man iſt und das man hat. Es heißt, nicht mehr gedankenlos ſein, ſondern den anderen Menſchen, das „Du“, wirklich zu„ſehen“, die Kräfte des Blutes we⸗ der müde und ſtumpf werden zu laſſen, noch ſie ohne Sinn vertun. Vor allem heißt es, aus der Macht des immer wachen Herzens ſchöpferiſch leben und für den anderen etwas ſein. Aber auch die„zweite Liebe“ iſt ſchließlich keine feſtſtehende„Einrichtung“, ſondern, wie alles Lebendige, Bewegung und Aufgabe, ein ſtändiges Wachſen und Werden, das nur denjenigen ſegnet, der ſich darum bemüht. d Ob Frauen die zweite Liebe beſſer verſtehen und beſſer„können“ als der Mann? Die Frage läßt ſich wohl kaum beantworten. Iſt da nicht vielmehr die Verantwortung in der Liebe ziemlich gleich verteilt? Wie auch der beſte Künſtler auf einem ſchlecht geſtimmten Inſtrument nicht ſpielen kann, ſo bedeutet es auch eine Kata⸗ ſtrophe, wenn der reifen Frau ein Tölpel gegenüber⸗ ſteht oder dem reifen Mann eine Frau, die nur wenig von der wahren Liebe begreift. Auf die Mög⸗ lichkeit zur wechſelſeitigen Ergänzung und Steige⸗ rung kommt es eben vor allem an. Und auf die wahre Fähigkeit zur wiſſenden„zweiten Liebe“ Profeſſor Biers 75. Geburtsag Ein großer Ehreutag für den Gelehrten In dem ſtattlichen Herrenhaus in Sauen, un⸗ weit Fürſtenwalde(Mark), wo Geheimrat Pro⸗ feſſor Dr. Auguſt Bier ſeit vier Jahren ſei⸗ nen ſtändigen Wohnſitz hat, lief eine große Zahl von Glückwunſchtelegrammen zum 75. Geburtstage des großen Gelehrten ein. Sie legten Zeugnis ab von der Wertſchätzung und Verehrung, deren ſich der Geſeierte in weiteſten Kreiſen erfreut. Es lagen u. a. telegraphiſche Glückwünſche vor vom Führer und Reichskanzler, vom Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, von Reichskriegsminiſter von Blomberg, Generaladmiral Räder, Reichs⸗ erziehungsminiſter Ruſt, Reichsarbeitsführer Hierl, Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten, ferner von der Reichsärztekammer, der Reichsjugendfüh rung und von vielen Perſönlichkeiten der medisiniſchen Welt. Auch fand ſich eine große Zahl von Gratu⸗ lanten ein, die ihre Glückwünſche perſönlich über⸗ brachten. Miniſterialdirektor Vahlen überbrachte mit einer Anſprache die Urkunde über die Ver⸗ leihung des Adlerſchildes des Deutſchen Reiches. a Nach Dankesworten von Profeſſor Bier für die ihm zuteil gewordene hohe Auszeichnung ſprach Reichsärztefübrer Dr. Wagner dem greiſen Gelehr⸗ ten für die Aerzteſchaft Deutſchlands ſowie im No⸗ men von Staat und Partei die herzlichſten Glück⸗ wünſche aus. Das Mannheimer Kötſcher⸗Trib ſpielt. Heute Mittwoch bringt das Kötſcher⸗Trio Mannheim (Konzertmeiſter Joſef Sauer, Violine, Konzertmei⸗ ſter Walter Kötſcher, Cello, Frau Frida Kötſcher⸗ Behrens, Klavier) um 22,30 Uhr über den Reichs ſen⸗ der Stuttgart das im Jahre 1925 komponierte zwei ſätzige„Spiel zu Dreien“(Opus 92) von Adolf Himmele zur Uraufführung. 10 get dur ein ven ſchä ſchl ö ah, ſtra bor ein, Alu sade Vo den * 9 6 Mittwoch, 25. November 1936 5 Die Siadiseiſe Mannheim, 25. November. Klagen über Kälte Du liebe Zeit, ſind die Leute empfindlich, wo ſoll das bloß hinführen, wenn es mal wirklich kalt wird! Kein Radfahrer mehr ohne Ohrenſchützer, an den Füßen zwei Paar Strümpfe mit Einlegeſohlen und Gamaſchen, von Unterhoſen, Pulswärmern, Schals und Pelzumlegekragen gar nicht zu reden. Und nichts als herzzerbrechende Klagen an allen Ecken und Enden, deß Gott erbarm. Wie gefährlich es ſei, den Mantel im Innern des Hauſes anzubehalten, und erſt die Straßenbahnſitze mit dem Heigzaggregrat unterm Hoſenboden, das wäre ganz ſchlimm und brächte Ichias und Sonſtwas durch den Temperatur⸗ Unterſchied und Kälteſturz,— aber man ſetzt ſich natürlich immer gern wieder mal hin. So ſind wir Menſchen, und wir Mannheimer zumal, in wärmſter Gegend Mitteleuropas aufgewachſen und nichts recht⸗ ſchaffen Kaltes ſeit 1928/29 mehr gewöhnt, und daher ſehr zum Wehklagen geneigt. Alſo ſpinnt das Geſpräch ſich fort und fort non löcherichten Handſchuhen, die der Weihnachtsmann flicken ſoll, bis zu ebenſolchen Schuhſohlen, die noch lange halten, wenn nur kein Schnee herunterkommt. Von dieſen chemiſch⸗komiſchen Wärmekiſſen, die man beim Wahren Jakob erwerben konnte, und die tat⸗ ſächlich warm gaben, bis ſie ausgewärmt hatten; und von vielerlei Mitteln, oͤem Körper wieder Wohl⸗ befinden einzuverleiben. Die einen ſind für eis⸗ kalten Korn oder Kirſch, die anderen für heißen Grog und Glühwein, aber Nüchternheitsapoſtel pre⸗ digen heiße Milch mit Honig oder Pfeffer; und wer nichts hat an Flaſchen oder Geld, der klagt unentwegt weiter, bis der andere endlich merkt, daß er einem ausgeben ſoll. Denn leider haben dieſe Klagen in vielen Fällen einen Tendenzcharak⸗ tex, ſie ſollen harte Herzen aufweichen, ſie arbeiten mit Knalleffekten und reden von Weib und Kind da⸗ heim. Aber der Vernünftige beſtellt keinen Grog, sondern hängt ſich ans Telephon und läßt zehn Zentner Kochlen in die Wohnung fahren. Da mag jener mit greinendem Munde lächeln und danken. Nun haben es natürlich arme Leute auch bei die⸗ ſer kleinen Pſeudokälte nicht ſo einfach, und wenn einer Markthändler oder Weichenſteller oder Brezel⸗ verkäufer iſt, ſo hat er ſchon gar nichts zu lachen. Doch die ſind gar nicht ſo, die gehen über das bißchen kühlen Nebel zur Tagesordnung über. Aber die Verzärtelten und die Angegriffenen, die nur nach dem Eſſen einmal an die Luft kommen, weil ſie doch mit der beſten Freundin den Kaffee einnehmen müf⸗ ſen. Da hat eine einen winzigen Erkältungsfleck an der Lippe, ſchrecklich, gräßlich, furchtbares, tra⸗ giſches Schickſal, nein, nie und nimmer kann ſie ſo raus an die Oeffentlichkeit, und da man ſo einen kleinen Schönheitsfehler der beſten Freundin ge⸗ genüber auch nicht zugibt, da wird darauf losgelogen, daß ſich die Balken biegen:„Du, denk mal, der Arzt war bei mir, Bettruhe, ſehr gefährlich, heute noch lein Beſuch erlaubt. Gottlob, meine widerſtandsfühige Natur, hat er geſagt, ja, auf morgen dann.“— So wird ferngeſprochen, reine Wahrheit, ſelbſt gehört! Es iſt die Saiſon der Krankheitsrenommiererei. Von der Schulter bis zur Sohle nichts wie Schmerz und Empfindlichkeit, Pflicht zur Schonung und zu vorbeu⸗ gender Sorge, es iſt ganz gewaltig. Man ſieht richtig, wie den Leuten der Kamm ſchwillt aus Stolz, ſo⸗ viel mögliche Krankheiten im Beſitz zu haben. Und das alles wegen der„gräßlichen Kälte“, mit der jedes Geſpräch angefangen wird. Sie betrug in der vergangenen Nacht laut amtlicher Mitteilung im tiefſſten Stand 0,7 Grad, Dr. Hr. Polizeibericht vom 25. November Kraftfahrer aufgepaßt, eine Gefahrenquelle! Bei dem geſtern erſtmals in dieſem Winter ein⸗ getretenen Froſt hat er ſich gezeigt, daß das Befahren der über die Flußläuſe und Bahnen führenden Brücken der Reichsauto⸗ bahn für Kraftfahrzeuge inſofern eine Ge⸗ fahr in ſich birgt, als ſich im Bereiche dieſer Brücken im Gegenſatz zur ſonſtigen Fahr⸗ i bahn Glatteis bildet. a Die geſtrigen Vorfälle zeigten, daß die mit ungemin⸗ berter Geſchwindigkeit fahrenden Kraftfahrzeuge an dieſen Stellen in die Gefahr des Schleuderns geraten und dadurch zu Schaden kommen. So wur⸗ den geſtern mehrere Fahrzeuge beſchädigt, darunter einige ganz erheblich. Glücklicherweiſe wurden bei all, den Unfällen Perſonen nicht verletzt. Es ergeht an alle Kraftfahrer die Mahnung, bei Hötzlich eintretendem Froſt dieſem Umſtand Rech⸗ nung zu tragen, ſolauge die gefährdeten Stellen nicht mit Sand beſtreut ſind. Letzteres wird zwar ſo laſch wie möglich veranlaßt, erfordert jedoch immer⸗ hin eine gewiſſe Zeit. In voller Fahrt das Rad gebrochen! Beim Be⸗ ſahren der Schloßgartenſteaße brach geſtern früh an einem Perſonenkraftwagen das rechte Hinterrad, wo⸗ durch das Fahrzeug ins Schleudern geriet und gegen einen auf dem Gehweg ſtehenden Baum fuhr. Wäh⸗ zend Perſonen nicht verletzt wurden. war die Be⸗ ſchädigung des Fahrzeuges ſo ſtark, daß es abge⸗ ſchleppt werden mußte. Gegen eine Gartenmauer und eine Hauswand ge⸗ fahren. Auf der Kreuzung Werft⸗ und Dalberg⸗ ktraße fuhr, wie bereits ausführlich berichtet, geſtern bormittag der Führer eines Laſtkraftwagens, der einen Zuſammenſtoß mit einem anderen Fahrzeug zu verhindern ſuchte, gegen eine Gartenmauer und ſodann gegen ein dort ſtehendes Haus. Bei dieſem Vorgang erlitten drei Perſonen Verletzungen, von enen zwei nach Krankenhäuſern gebracht werden Gaßten. Der ſowohl an dem Fahrzeug als auch der Gartenmauer und dem Wohnhaus entſtandene Sach⸗ ſhaden iſt beträchtlich. Bezüglich der Schuldfrage ind die Erhebungen noch im Gange. Weitere fünf Verkehrsunfälle haben ſich geſtern zürch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften er⸗ Agnet. Hierbei wurde eine Perſon verletzt und neun Fahrzeuge beſchädigt. belselbſttbeungsverſuch In der Abſicht, aus dem ben zu ſcheiden, öffnete ein in der Neckarſtadt⸗Nord wohnender Mann in ſeiner Wohnung den Gashahn. Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 545 Schon wieder ein ſchwerer Verkehrsunfall! Perſonenauto fährt in Ahrmacher⸗Schaufenſter In der Schaufenſter-Auslage zum Stehen gekommen Erheblicher Sachſchaden Noch iſt der geſtrpige Verkehrsunfall in der Dal⸗ bergſtraße nicht vergeſſen, da iſt ſchon wieder über ein Verkehrsunglück zu berichten, das mit dem Un⸗ fall in der Werftſtraße die Tatſache gemein hat, daß das Fahrzeug ſeine normale gewöhnliche Fahrbahn verließ und über den Bürgerſteig hinweg auf ein Haus losfuhr. Diesmal war es glücklicherweiſe kein 88 Das Auto im Schaufenster (Photo: C. W. Fennel) Laſtwagen, ſondern ein Vierſitzer⸗Perſonenwagen, der heute um die zehnte Vormittagsſtunde in das Schaufenſter des Uhren⸗ und Gold⸗ warengeſchäftes Wenthe in R 4 Nr. 24 hin⸗ einſuhr: nachdem der Wagen zuerſt den Gehweg hinaufgefah⸗ ren war. Es war kein Wunder, daß bei dieſem An⸗ prall die Schaufenſterſcheibe in tauſend Trümmer zerſchmettert wurde. Dies iſt jedoch nicht der einzige Schaden, der verurſacht wurde, denn nach den Angaben der Frau des Geſchäfts⸗ inhabers wurde eine ſehr große Anzahl der im Ladenfenſter ausgeſtellten Armband⸗ und Ta⸗ ſchenuhren auf die Erde geſchleudert und gingen ebenfalls entzwei, wie überhaupt noch eine große Menge ſonſtiger Goldwaren und Aus⸗ ſtellungsgegenſtämde in Mitleidenſchaft gezogen und beſchädigt wurden. Glücklicherweiſe wurde niemand verletzt. Was aber geſchehen wäre, wenn zufällig jemand ſich die Auslagen des Geſchäftes betrachtet oder ſich ſonſt noch Perſonen auf dem Gehweg befunden hätten, kann ſich jeder leicht ſelbſt ausmalen. Noch gar nicht lange iſt es her, daß bei einem ähnlich gelagerten Fall, in dem gleichfalls ein Perſonenwagen in die Schaufenſterſcheibe eines Herrenbekleidungsgeſchäftes in P 4 hineinfuhr, ein Mann, der ſich auf dem Weg zur Arbeitsſtätte die Auslagen betrachtete, ſein Leben einbüßte. Wie es kam, daß der Wagen aus ſeiner Fahrt⸗ richtung abwich, iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Der Wagen ſtand auf der gegenüberliegenden Stra⸗ ßenſeite, mit der Richtung zum Ring gekehrt, und der Lenker wollte möglicherweiſe einen Bogen in Rich⸗ tung Marktplatz fahren. Es wird davon geſprochen, daß die Steuerung verſagt haben ſoll. Auf⸗ gabe der Polizei, die ſofort die nötigen Abſperrun⸗ gen, Vermeſſungen und photographiſchen Aufnahmen durchführte, wird es ſein, die Urſache dieſes nicht alltäglichen Verkehrsunfalls feſtzuſtellen, der wieder eine große Schar Schauluſtiger auf den Plan rief 88 ae ee ren Weihnachts probleme Was ſchenke ich meinem Kinde... Baukaſten oder Eiſenbahn?— Kinderſpielzeugs ſchwieriger Einkauf Die Kinder haben's jetzt gut, die Eltern können * was von zehnjährigen Knirpſen verlangen? Sie ſich den Kopf zerbrechen. Die Kinder drücken ſich die] leben in einer vielfältig verbundenen Gemeinſchaft Naſen platt an den Schaufenſterſcheiben, und die Eltern wenden und drehen den Zehner. Es gibt Kinder mit Taktgefühl, die wiſſen genau, daß ſie ſo ein ſchlankes Auto, ſo eine gewaltige Dampfmaschine nie ihr eigen nennen werden, ſie blicken verſtohlen aus ihren Spielzeug⸗Phantaſieregionen herauf und vepmeiden jede Anſpielung. Aber ſie ſind natürlich ſelten, und helfen tut das auch nicht; doppelt gern möchte man ihnen was ſchenken und könnte Pferde ſtehlen gehen, um was für ſie beizubringen. Aber auch die Eltern, die was in der Sparbüchſe haben und gar nicht ſo ängſtlich nach dem Preis ſchauen, die haben es nicht einfach. Soll man etzt ſchon oder ſpäter kaufen? Jetzt kriegt man aus gro⸗ ßem, vollen Lager, ganze Schulhöfe voll Puppen, ganze Armeekorps von eigenen und feindlichen Truppen, von Indianern und Rittern ganz zu ſchweigen, Wagenparks, Baſtelwerkſtätten, aktuellſte Würfelſpiele mit ausgetüftelten Verhinderungen, ſo⸗ daß man immer wieder von vorne anfangen muß, wie im Cowboyfilm der Held. Tja, iſt alles da, aber Kindergeſchmack iſt wandel⸗ bar, und es dauert noch über 4 Wochen. Ganz un⸗ verſehens ſpringt das Intereſſe von Dampf auf Ben⸗ zin, von Elektro⸗ zu Chemieerfindung, und ganz Undurchſichtige wollen ſogar ein beſtimmtes Buch haben. Jetzt kann man wählen, aber das Rechte iſt ſelten 4 Wochen lang das Rechte in unſerer Zeit. Kurz vor Weihnachten haben ſich freilich die Wünſche konzentriert und verdichtet, aber dann iſt auf einmal nichts mehr auf Lager; man kann rennen wie ein Irrer, und um die Welt kriegt man nicht, was der Heiner und der Karle ſich gewünſcht haben. Ein Fall von echter Tragik und wie dieſe über⸗ haupt nur lösbar durch Charakter⸗Beſtändigkeit und ſicheren dauerhaften Geſchmack. Aber wer will ſo von ebenfalls wünſchenden Buben und Mädel, und erſt in ſtetem Gegen⸗ und Durcheinander, in ausge⸗ ſponnener Träumerei und diskuſſionsreichem Aus⸗ ſpielen und Austauſchen der Anſichten und Meinun⸗ gen formt ſich das Bild des Gewünſchten, und auf einmal ſteht Weihnachten vor der Tür, und die Eltern haben was ganz anderes auf dem Speicher verſteckt. Hat das einer ſchon mal mitgemgcht: die erweiterte Ausgabe eines Baukaſtens für einen ſicher erwarteten Säbel zu kriegen, ein Paar guter Turnſchuhe ſtatt einer Puppe mit echtem Blondhaar und drehbarem Kopf und vollkommen angezogen? Liebe Eltern, es iſt nicht ſo einfach, dann die Tränen zurückhalten und zu tun, als wäre alles in beſter Tafelbutter. Aus dieſem Grunde iſt viel Vorſicht und Behut⸗ ſamkeit geboten, man informiere zuverläſſig Onkel und Großvater, damit ſie nicht daneben hauen, ver⸗ teile ſich auf alle zivilen, militäriſchen, haushälteri⸗ ſchen Spielzeuggebiete, um jedenfalls einige Treffer zu erzielen, und laſſe ſich ſpät abends, wenn ſie ſchon halb eingeſchlafen ſind, was ins Ohr flüſtern, das ſtimmt in der Regel. Und man vergeſſe nicht: eine Meſſerſpitze Spielzeug iſt wichtiger als ein Scheffel Nützlichkeit und praktiſche Gebrauchsgegenſtände. Man kann ſich natürlich die Sache einfach machen und mit Anzugsſtoffen, Sparkaſſenbüchern, haltbaren Unterhoſen das Beſte und Praktiſchſte hinlegen, aber es zieht nicht, und es gibt Leute, die haben heute nach 20 Jahren noch immer keine Freude an dem fabelhaften ſilbernen, fündhaft teuren Eßbeſteck mit Monogramm, weil ſie damals eigentlich einen Ulanenhelm erwartet haben. In dieſem Sinne, Eltern und Großeltern, Onkel und Tanten, macht es gut, haltet die Ohren ſteif, kau⸗ fet das Rechte rechtzeitig. Dr. Hr. Ein neuer Weg: ö Auszeichnung verkehrstüchtiger Kraftfahrer Wie man den Kraftfahrer erziehen kann Weit über 7000 Tote und faſt 170000 Verletzte forderte im abgelaufenen Jahr der Straßenverkehr. Dieſe Opfer, in einem Abſtande von je 5 Meter, machen einen Menſchenring aus, der ganz Oſtpreu⸗ ßen umfaßt. Der nationale Schaden iſt ſo gewaltig, als daß man nicht alles tun müßte, um den Ver⸗ kehrsunfall einzudämmen. Unter Zugrundelegung eines ökonomiſchen Wertes des Menſchen ſchätzt Oberregierungsrat Dr. Tannert im Reichsverwal⸗ tungsblatt den Verluſt an Leibesgut durch den Ver: kehr auf mindeſtens 600 Millionen Mark im Jahr, von denen 400 Millionen dem Kraftfahrverkehr zur Laſt fallen. Wenn man von der Geſamtproduktion der deuſchen Kraftfahrzeuginduſtrie im Jahre 1935 in Höhe von einer Milliarde Mark die Ausfuhr abrechne, ſo ergebe ſich, daß die Kraftfahrzeuge im Betrieb einen Schaden anrichteten, der faſt die Hälfte des Erzeugungswertes erreiche. Dr. Tannert ſchlägt einen neuen Weg vor, um den Verkehrsunfall zu bekämpfen und die Kraftfahrer zu erziehen. Bisher liefen alle Maßnahmen im weſentlichen auf Verbote und Beſchränkungen, Strafen und ſonſtige Rechts⸗ mittel hinaus. Man intereſſierte ſich einſeitig für den„Verkehrsfünder“, während der erfolgreiche Fahrer unbeachtet bleibe und gemeinhin als Selbſt⸗ verſtändlichkeit empfunden werde. Das ſei ein ſchwerwiegender Fehler. Verkehrspraktiſch komme es allein auf die Trennung in Kenner und Nicht⸗ kenner an. Neben Schulung und Strafe müſſe grundſätzlich treten vollgütiges Werten, forderudes Loben. Der Wettſtreit im Geiſte des nationalſozia⸗ liſtiſchen Leiſtungsprinzips würde damit eine be⸗ deutſame Erweiterung erfahren, eine Ausweitung des Berufswettkampfgedankens auf die Kraftfahrer. Dr. Tannert ſchlägt ein Geſetz vor, wonach Kraft⸗ fahrzeugführer, die ſich zu den Verkehrsvorſchriften eine beſtimmte Zeit lang ſtraffrei führen, minde⸗ ſtens ein Jahr lang, und ſo der Verkehrsgemein⸗ ſchaft gedient haben, eine Auszeichnung erhalten neben die eine Belohnung in Geld treten kann. Die Auszeichnung ſoll in einem Verdienſtzeichen für den Inhaber des Führerſcheins und in einem Abzeichen für das Kraftfahrzeug beſtehen. Auszeichnung und Belohnung ſollen ſich nach Maßgabe der ſtraffreien Zeit ſtufen. i 25 Jahre im Dienſt. Rechnungsinſpektor Theo⸗ dor Sand beim Städt. Fürſorgeamt feiert heute ſein 25jähriges Dienſt jubiläum. e Auszahlung von Militärrenten. Mit Rückſicht darauf, daß der 29. November auf einen Sonntag fällt, findet die Auszahlung der Militär⸗ renten bereits am Samstag, dem 28. No vem⸗ ber, ſtatt. Nationaltheater Mannheim. Heute Mittwoch (20 Uhr),„Luiſe Miller“, Oper von Verdi. Mu⸗ ſikaliſche Leitung: Elmendorff, Inſzenierung: Köh⸗ ler⸗Helffrich. Die Titelpartie ſingt Guſſa Heiken, den „Vater Miller“ Jean Stern vom Opernhaus Frank⸗ kurt a. M. als Gaſt Morgen Donnerstag„Riche⸗ lieu“.— Der Vorverkauf für die beiden Grabbe⸗ Feiern des Nationaltheaters hat begonnen. Ge⸗ geben wird am Samstag„Napoleon oder die hundert Tage“ in der Juſzenjerung von Intendant Branden⸗ burg und mit den Bühnenbildern von Friedrich Kalb⸗ fuß. Am Sonntag findet eine Morgenfeier ſtatt, die lt. a. einen Querſchnitt durch Grabbes Drama„Die Hermannsſchlacht“ bringt. 1. Reichsgeldſammlung fürs WOW am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Nopbr. 1936 Am kommenden Wochenende erfolgt durch die MSV⸗Walter und ⸗Walterinnen die 1. Geldſammlung mit Sammelliſten im WSW 1936/37, die im ganzen Reich von Haus zu Haus durchgeführt wird. Dieſe Sammlung ähnelt der Eintopfſammlung und wird ohne Abzeichen wahrgenommen. Ebenſo findet auch keine Straßenſammlung ſtatt. Man er⸗ wartet vielmehr, daß jeder Volksgenoſſe bei dieſer Reichsgeldſammlung von ſich aus ſeine Pflicht und ſein Opfer derart bemißt, daß die NSV⸗Walter daraus Dank und Anerkennung erſehen können fü ihre ſtille, zähe und uneigennützige Arbeit, die ſie jahraus, jahrein im Dienſte der Volksgemeinſchaf vollbringen. Jeder bringt deshalb ſeinen Dank an die NSV⸗ Walter und ⸗Walterinnen in gebührender Weiſe durch ein reich bemeſſenes Opfer für die 1. Reichs⸗ geldſammlung des WhW zum Ausdruck. 7 d Razzia im Kleiderſchrank Ein Appell an die Hausfrauen Wenn die Zeit der Kleiderſammlung des WHW gekommen iſt, dann ſoll unſere Hausfrau nicht erſt abwarten, bis der Sammler an der Wohnungstüre ſteht, um die Spende abzuholen, ſondern jede Haus⸗ frau ſoll rechtzeitig ihren Kleiderſchrank, oder wenn ſie mehrere hat, auch dieſe, einer gründlichen Durch⸗ ſicht unterziehen. Wie oft wurde ſchon gefragt, was ſoll ich eigentlich an Kleidungsſtücken dem Winterhilfswerke geben, ich weiß ja garnicht, was nötig gebraucht wird. Um nun jeder Hausfrau die Möglichkeit zu geben, rechtzeitig und gewiſſenhaft ihre Kleidungs⸗ ſtücke durchzuſehen, geben wir nachſtehend einige Winke, die praktiſch ſind und zeigen, worauf es an⸗ kommt: Bitte, gib keine Ballkleider, auch keine F Manche Dinge mögen noch Man lernt nie aus! ſo ſelbſtverſtändlich erſcheinen, FF trotzdem werden ſie faſt immer verkehrt gemacht. So hat man feſtgeſtellt, daß ſich die meiſten Menſchen wohl morgens die Zähne putzen, aber nicht abends. Dabei ſind die Zähne doch gerade während der Nacht durch die Zer⸗ ſetzung der Speſſereſte am meiſten gefährdet. Wer alſo ſeine Zähne wirklich geſund erhalten will, pflegt ſie jeden Abend mit Chloro⸗ dont. Dieſe Qualitäts⸗Zahnpaſte von Weltruf reinigt die Zähne vollkommen, ohne Gefahr für den koſtbaren Zahnſchmelz. Tanzſchuhe, Lumpen oder gar äußerſt ſchmutzige Wäſche. Die Kleidungsſtücke dürfen nicht in Zeitungs⸗ papier eingepackt ſein. Dagegen benötigen wir dringend Mäm⸗ nerkleidung, wenn möglich mit den dazuge⸗ hörigen Flicken, Reſte an Garn, Nähſeide und Stopf⸗ wolle, überzählige Knöpfe ſammelt in Tüten. Die Wäſche in ſauberem Zuſtande und alles in feſtes Papier verpackt, oder in einem Karton. in Hausfrauen! Wenn Ihr unſere Winke beherzigt, ſo erſpart Ihr uns nicht nur viel Mühe und Arboit, ſondern wir ſind im Stande, ſchnell und ohne großen Zeitverluſt die geſpendeten Kleidungsſtücke den Be⸗ dürftigen zu geben. th. Filmrundſchau Palaſt⸗Theater und Gloria:„Heimatlos“ Ein reisvoll⸗rührſeliger Film nach dem Roman von Malot„Sans famille“, mit all den Schönheiten und Eigenheiten der franzöſiſchen Art. Ein engli⸗ ſches Baby wird geraubt, in Frankreich vor die Kirche geſetzt, wird 10—12 Jahre alt und erlebt allerlei Abenteuer. Das beſte davon iſt die Reiſe mit dem fahrenden Sänger, der mit drei Hunden, einem Affen und einer Harfe über Land geht. Vie⸗ les Schöne, Idylliſche und Großartige der franzöſi⸗ ſchen Landſchaft kommt dabei heraus, ärmliche Hüt⸗ ten, maleriſche Dörfer, Kanäle, Schiffe, gute und und ſchlechte Menſchen, und der alte Artiſt iſt in Wirklichkeit ein berühmter Sänger, der freiwillig die Bühne verließ, um nicht den Abſtieg vom Gipfel des Ruhmes zu erleben. Dieſes In⸗die⸗Fremde⸗ ziehen iſt gut getroffen und echt franzöſiſch begrün⸗ det: moderne Ritterromantik. Zum Schluß kommt noch etwas bubenhafte Luſtigkeit in den Film, als der kleine Remy nun auch überall Freunde gewinnt, die ihm dazu verhelfen, ſeine rechte Mutter fenſeits des Kanals wiederzufinden. Man merkt natürlich in der Plötzlichkeit der Uebergänge manchmal den Roman, aber das iſt kein weſentlicher Einwand. Der kleine Robert Lynen, der die Hauptrolle ſpielt, ſieht freilich für unſere Begriffe etwas ſehr mädchenhaft und verzärtelt aus, aber ſpielen kann er und alle tränenrührenden Re⸗ giſter ziehen. Sein franzöſiſcher Freund iſt friſcher und lausbubenhafter. Der fahrende Sänger Vanni⸗Marcoux— hat einen prächtigen Bariton, den man einmal in einer temperamentvoll geſunge⸗ nen Arie zu hören bekommt. Die Photographie hat Sinn für maleriſche Werte, und arbeitet wie ſonſt mit vielfach abgeſtuften Braun⸗Tönen auf Koſten der Schärfe und des Schwarz⸗Weiß⸗Charakters. Der deutſche Text klingt gut, nur die Verdeutſchung des Geſangs war nicht erfreulich. Im Nebenprogramm ſchöne Bilder aus dem Holz⸗ reichtum des bayriſchen Waldes. Der neue Sketch von Karl Valentin„Das verhinderte Geigen⸗ ſolb“ mit dem Gerichtsvollzieher, der die Geige vor der Naſe wegpfändet, hat einige gute Ideen und nette Wortſpiele, iſt aber offenſichtlich viel zu ſehr Kabarett⸗Improviſation, als daß es für die Filmbe⸗ arbeitung zu empfehlen geweſen wäre. Dr. Hr, — Hinweiſe Lichtbildervortrag„Deutſche Feſtarchitektur ſeit dem Barock“ in der Kunſthalle. Donnerstag,(20.15 Uhr) ſpricht Prof. Dr. H. Schrade, der Oroina⸗ rius für Kunſtgeſchichte an der Univerſität Heidel⸗ berg, über das Thema:„Deutſche Feſtarchi⸗ tektur ſeit dem Barock“. Wiederholung des Vortrags am Freitag, dem 27. November. 4 Seite„Nummer 545 Aus Baden Der rote Hahn! Immer wieder Schadenſener Ortenberg, 25. Nov. Am Montag brach auf dem Heuboden des Anweſens der Wwe. München⸗ bach aus noch ungeklärter Urſache Feuer aus, das raſch um ſich griff und an den Heu⸗ und Strohvor⸗ räten reiche Nahrung fand. Durch die Waſſermaſſen erlitten ſowohl das Oekonomie⸗ wie auch das Wohn⸗ gebäude großen Schaden. Das Vieh und die Fahr⸗ niſſe konnten gerettet werden. E Freiburg, 25. Nov. Im Oekonomiegebäude des Landwirts Hermann Glöckler brach Feuer aus, dem das Gebäude ſowie ſämtliche Heu⸗ und Stroh⸗ vorräte zum Opfer fielen. Auch das Wohnhaus wurde ſtark beſchädigt. Das Vieh konnte gerettet werden. Als Brandurſache vermutet man Selbſt⸗ entzündung des Heues. Das Märchen von den reichen Eltern Zuchthausſtrafe für einen Heiratsſchwindler * Heidelberg, 25. November. Groß und ſtattlich ſitzt der 34jährige Peter Zie⸗ renhold aus Neuſtadt a. d. Weinſtraße auf der Anklagebank und man ſieht, daß er ſich der Wirkung zt iſt, die ſein Aeußeres beſonders auf das liche Geſchlecht macht. Und dieſer Eindruck wird ſeinen Lebenswandel beſtärkt. Nach be⸗ endetem Studium wurde er nun bereits fünfmal wegen Betrugs verurteilt und ſtand nun zum zwei⸗ ten Male wegen Heiratsſchwindels vor dem Richter. Wieder einmal hatte er ein Märchen von dem Reichtum ſeiner Eltern erzählt, einem Mäd⸗ chen die Heirat verſprochen und es dann um 200 Mk. für eine angebliche Ehrenſchuld gebeten. Vor dem Gericht verſuchte er den Schwindel fortzuführen und erklärte mit pathetiſchen Worten, daß er immer ehr⸗ lich geweſen ſei und das Mädchen heiraten wolle. Die Worte nützten aber dem Angeklagten wenig, n die betrügeriſche Abſicht war zu offenſichtlich. as Schöffengericht verurteilte ihn wegen vorſätz⸗ lichen Betrugs im wiederholten Rückſalle zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus, drei Jah⸗ ren Ehrverluſt und 200 Mark Geldſtrafe. Wegen Zuckerſteuerhinterziehung verurteilt * Offenburg, 25. Nov. Die 2. Große Strafkam⸗ des Landgerichts in Offenburg hat folgendes Urteil gefällt: Kaufmann Max Würz von Weißenheim wird es in Tateinheit mit eigennütziger Bei⸗ Branntweinmonopolhinterziehung ſtehen⸗ ergehens der Zuckerſteuerhinterziehung zu eldſtrafen von 42000 Mark und 48856 ark, im Falle der Unbeibringlichkeit zu Gefäng⸗ tafen von je drei Monaten, zu Werterſatz⸗ ſtrafen von 17343 Mark und 13880 Mark, im Falle der Unbeibringlichkeit zu je einem Monat Gefängnis, zur Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten und zu den Koſten des Verfah⸗ reus verurteilt. Die Geld⸗ und Werterſatzſtrafen gelten als getilgt durch acht Monate Unterſuchungs⸗ haft. Dem Verurteilten wird die Ausübung des Handels mit Zucker auf die Dauer von fünf Jahren unterſagt. Brief aus Weinheim Weinheim, 25. November. Anläßlich eines Kameradſchaftsabends des SA⸗Sturmes 9/171 Wein⸗ heim, an dem die Geſamtbevölkerung Anteil nahm, überreichte der Führer der Standarte, Sturmbann⸗ führer Bender, dem Sturm den Wanderpreis der Standarte, den ſich Sturm 9 anläßlich des SA ⸗Sportfeſtes in Mannheim errang. Da der Sturm auch in den Sturmbaunkämpfen die beſte Mannſchaft ſtellte, wurde ihm eine Plakette überreicht. Die Weinheimer SA⸗Männer ſtellten jedoch auch in der Durchführung der Werbung für den„SA⸗Mann“ ihren Mann und verzeichneten das beſte Ergebnis non allen Stürmen. Aus Anerkennung überreichte der ndartenführer dem Sturm ein Kleinkaliber⸗ gewehr 5 N fanden wieder verſchiedene von Vereinen und anderen Körperſchaften ſtatt. Am Samstagabend hielt im Saale„Zum ſchwarzen Adler“ der Odenwald⸗ klub ſeine Ghrungsfeier ab. Im Saale„Zur Ein⸗ tracht“ verſammelte der Geſangverein„Germania“ ſeine Mitglieder mit Familienangehörigen zu einem Winterfeſt. Der Obſt⸗ und Gartenbauverein hatte im„Müllheimer Tal“ ſeine Mitgliederverſammlung mit gemütlichem Beiſammenſein, und in den„Vier Jahreszeiten“ zeigte die Deutſche Bau⸗ und Siedler⸗ gemeinſchaft in einem Lichtbildervortrag den Weg zu einem Eigenheim. In einem Vortragsabend der DA ſprach Fabrikant Otto Freudenberg über das Auslandsgeſchäft der Oberlederinduſtrie. Zum Wochenende Veranſtaltungen — Säckingen, 24. Nov. Der Stadt Säckingen iſt wertvolle Urkunde aus der Regie⸗ Tungszeit der Maria Thereſia zum Ge⸗ ſchenk gemacht worden. In dieſer Urkunde, an der das Siegel noch unbeſchädigt iſt, beſtätigte die Kai⸗ ſerin der treuen Stadt Säckingen wieder ihre alther⸗ gekommenen Rechte und Freiheiten. Säckingen ge⸗ hörte bekanntlich jahrhundertelang zu Vorderöſter⸗ reich und fiel erſt 1806 im Preßburger Frieden an Baden. Stifterin der Urkunde iſt Frau Marie Brog⸗ Ite⸗Zürich. eine Neue Mannheimer Zeitung/ N Abend⸗Ausgabe Der Abſchluß des Zweibrücker Moroprozeſſes: „Ia, ich will alles auf mich nehmen“ Wie der Angeklagte Riechmann ſeine Geliebte retten wollte— Die Gutachten der mediziniſchen Sachverſtändigen Zweibrücken, 24. November. Zu unſerem Bericht über den Urteilsſpruch im Zweibrücker Mordprozeß(Es wurde bekannt⸗ lich auf die Todesſtrafe für beide Angeklagten er⸗ kannt) tragen wir noch nachſtehende Einzelheiten über den zweiten und letzten Verhandlungstag nach: Der zweite Mordprozeß fand Verhandlungstag im Contwiger in der Oeffentlichkeit gleichfalls ſtärkſtes Intereſſe. Das Gericht begann ſofort mit der Zeugen⸗ und Sachverſtändigenvernehmung. Der Bürgermeiſter und der Arzt aus Contwig beſtätig⸗ ten nebſt mehreren anderen Zeugen, daß die Angeklagte Anna Bißbort ſtets als der „Feldwebel“ im Hauſe Riechmann gegolten habe. Kennzeichnend für das Innenleben der An⸗ geklagten iſt die Bekundung des Bürgermeiſters, daß ſie nach dem Verſchwinden ihres Mannes auf das Bürgermeiſteramt kam, um das Armenrecht zu beantragen, da ſie ſich von dem ermordeten Bißbort „wegen böswilligen Verlaſſens“ ſcheiden laſſen wollte. Mit einer zufällig anweſenden Frau machte ſie zwi⸗ ſchendurch ſchlechte Witze. Der Contwiger Arzt hat den Angeklagten Riechmann in den Jahren 1923/24 und 1931 behan⸗ delt. Er glaubte, zuletzt eine paralytiſche Erkran⸗ kung feſtſtellen zu können und überwies Riechmann an das Homburger Landeskrankenhaus. Chefarzt Dr. Heene, Leiter des Homburger Landeskrankenhauſes, bekundete gutachtlich, daß eine Waſſermannſche Reaktion, die 1928 bei Riechmann vorgenommen wurde, negativ blieb. Im Jahre 1931/2 ſei die Unterſuchung nach der gleichen Methode hingegen poſitiv ausgefallen. Es zeigte ſich oͤabei die fortſchreitende Paralyſe, wes⸗ halb ſogleich eine Fieberkur, die neueſte und erfolg⸗ reichſte Bekämpfung ſolcher Fälle, durchgeführt wurde. 1933 folgte eine weitere derartige Kur, auf die eine weſentliche Geſundungstendenz feſtzuſtellen war. Zur näheren Beurteilung der Straftaten eines Paralytikers erklärte der Sachverſtändige, daß dabei immer das Moment der Ueberlegung fehle. Bei Riechmann frappiere aber, daß die Tat und die Vorbereitungen dazu mit großer —— Intelligenz und Ueberlegung durchgeführt wurden. Die Handlungen ſeien von derartig logiſchen Gedan⸗ kengängen durchzogen, daß ohne weiteres auf das Nichtvorliegen eines geiſtigen Defektes geſchloſſen werden könne. Des weiteren habe die Unterſuchung und Riechmanns bisheriges Verhalten gezeigt, daß ſein Gefühlsleben immer kalt und berechnend ge⸗ weſen ſei. Prof. Dr. Schneider, Direktor der Pſychiatri⸗ ſchen Klinik in Heidelberg, hob insbeſondere hervor, daß heute jede Paralyſe bei rechtzeitiger Behand⸗ lung geheilt werden könne. Züge eines paralytiſchen Krankheitsbildes ſeien aber bei dem Augeklagten überhaupt nicht feſtzuſtellen, wie auch die Tat nicht den Charakter eines paralytiſchen Erſcheinungs⸗ bildes trage. Landgerichtsarzt Dr. Fuchs begutachtete die An⸗ geklagte Bißbort, bei der gleichfalls Gefühlsroheit das Hauptmerkmal darſtelle. Als Beweis, daß in der Familie dieſes Moment überhaupt vorherrſche, führte er an, daß ſich die Mutter der Angeklagten nach dem Selbſtmord ihres Mannes im Jahre 1905 (der Mann erſchoß ſich) im Zimmer nebenan auf⸗ hielt, ohne nach ihrem Mann zu ſehen. Erſt viele Stunden ſpäter ſei ſie in das Dorf gegangen und habe den Selbſtmord angezeigt. Sexuelle Hörigkeit komme bei der Angeklagten Bißbort nicht in Frage; auch ſei ſie nicht als willenloſes Werkzeug des Riech⸗ mann anzuſehen. Ueberraſchend erklärte der Angeklagte Riech⸗ mann unn, daß er allein ſeine Frau und Aung Bißbort zu dem Mordplan überredet habe. Bei ſeiner Vernehmung hatte er indeſſen ausgeſagt, daß die Angeklagte Bißbort die Urheberin ſei. Der Vorſitzende machte ihn darauf aufmerkſam, daß er dadurch nur verſuchen wolle, Anna Bißbort zu retten, nachdem er ſeine eigene Sache verloren ſehe. Riech⸗ mann erwiderte hierauf:„Ja, ich will alles auf mich nehmen.“ Reichsberufswellkampf im Gau Baden feierlich eröffnet In Anweſenheit des Reichsſtatthalters * Karlsruhe, 25. Noy. Im ſtimmungsvoll geſchmückten großen Sitzungs⸗ ſaal des ehemaligen Landtagsgebäudes verſammel⸗ ten ſich am Dienstag um 16 Uhr die Mitglieder des Arbeitsausſchuſſes zur feierlichen Eröffnung des vierten Reichsberufswettkampfes im Gau Baden. Die Wichtigkeit dieſes friedlichen Leiſtungwett⸗ ſtreites für Volk und Vaterland wurde durch die An⸗ weſenheit des Reichsſtatthalters Robert Wagner, der auch das Wort ergriff, ganz beſonders unter⸗ ſtrichen. Ferner waren erſchienen Gebietsführer Friedhelm Kemper, Vertreter der Arbeitsfront, Kreisleiter Worch, der Kommandeur der 35. Divi⸗ ſion, Generalmajor Schaller, Oberſtarbeitsführer Helff, als Vertreter der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda Preſſerefſerent Voßler, ſowie Vertreter des Staates, der Wirtſchaft und der Preſſe. Die von Vorträgen eines Quartetts des HJ⸗ Orcheſters umrahmte Feier wurde mit kurzen Be⸗ grüßungsworten durch den Gaufjugendwalter der DA, Fride rich, eingeleitet, worauf zunächſt im Auftrage des Gauobmanns der Daß Kamerad Henſchel ſprach. Er bezeichnete den Reichsberufs⸗ wettkampf als eine hohe politiſche Aufgabe. Es gilt, ſich in der Kleinarbeit zu bewähren und das prak⸗ tiſche Leben zu meiſtern. Der Reichsberufswettkampf erfaſſe die geſamte ſchaffende Jugend. Durch die Steigerung des beruflichen Könnens und die Stär⸗ kung der kämpferiſchen Moral werde die deutſche Ju⸗ gend zum Bannerträge rder neuen Zeit und Weg⸗ bereiter des neuen Unternehmertums. Dann nahm Gebietsführer Friedhelm Kemper das Wort. Ex führte u. a. aus:„Wir laſſen als Hit⸗ ler⸗Jugend bei unſerer Arbeit kein Lebens⸗ und Er⸗ ziehungsgebiet außer Betracht. Der junge Deutſche ſoll in der Arbeit keinen Fluch ſehen, zu dem ſie ehe⸗ dem geſtempelt wurde, ſondern jenen Adel, von dem der Führer ſagte: Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit. Wenn wir in dieſem Geiſte das beruf⸗ liche Leben unſeres Volkes betrachten, dann liegt es uns ob, die Jugend dazu zu erziehen, daß ſie mit Freuden an ihren Beruf herantritt. Wir wollen die Jugend im Verein mit der Deutſchen Arbeitsfront mobil machen zum friedlichen Wettſtreit der Arbeit.“ Nach einem weiteren Quartettvortrag würdigte Reichsſtatthalter Robert Wagner auch ſeinerſeits in einer Anſprache die hohe politiſche und wirtſchaftliche Bedeutung des Reichsberufswett⸗ kampfes. Er unterſtrich gleichfalls das Leiſtungs⸗ prinzip, das— wie in der Politik— ſo auch in der Wirtſchaft verwirklicht werden müſſe. Die Aufgaben, die an der wirtſchaftlichen Front zu leiſten ſeien, ſeien keineswegs geringer als jene, die 1933 an der poli⸗ tiſchen Front zu löſen waren. Im Reichsberufswett⸗ kampf ſehen wir, ſo fuhr der Reichsſtatthalter fort, die Durchführung eines Stückes des Vierjahres⸗ planes. Wenn es gelingt, die fähigſten Köpfe in den einzelnen Berufen und die kraftvollſten Naturen der Nation zuzuführen, dann iſt ſchon ein erheblicher Teil des Vierjahresplanes gelungen und gewonnen. Im Nationalſozialismus gehe es wirklich nur um den Leiſtungsfähigen und Tüchtigen, nicht im egv⸗ iſtiſch⸗liberaliſtiſchen Sinne, ſondern im Hinblick auf die Nation. Hierin liege das Kernſtück unſerer ſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung. Sozialismus heiße für uns nichts anderes, als die Verpflichtung gegenüber oer Nation. Der Reichsberufswettkampf müſſe zu einem friedlichen Wettkampf der ganzen deutſchen Jugend und des geſamten deutſchen Arbeiter⸗ tums werden. Der Reichsſtatthalter gab ſchließlich ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß in den bisherigen Reichs⸗ berufswettkämpfen der Gau Baden überall ſeinen Mann geſtanden hat und auf ganz beſondere Erfolge zurückblicken darf, Er erwartet, daß ſich die Zahl der Teilnehmer noch erheblich ſteigern wird und daß Baden aus dem neuen Reichsberufswettkampf noch erfolgreicher zurückkehren wird als bisher. „Wir alle wollen Soldaten unſeres Volkes ſein! Ueber unſerem Leben ſtehe nur das Wort Pflicht!“ Auch der vierte Reichsberufswettkampf, ſo ſchloß der Reichsſtatthalter, werde ſeinen Sinn und Zweck er⸗ füllen. Er werde unſerer Wirtſchaft und unſerer Kultur wieder neue Werte zuführen, uns weiter vorwärtsbringen und damit Glück und Wohlſtand unſeres Volkes ſicherſtellen. In dieſem Sinne bitte er, den Reichsberufswettkampf zu beginnen. Ein begeiſtertes„Sieg Heil!“ auf Führer und Volk und der Geſaug beider Nationallieder waren der würdige Abſchluß dieſer Feierſtunde. * Heidelberg, 25. Nov. Die Preſſeſtelle der Unf⸗ verſität Heidelberg teilt mit: Profeſſor Dr. Martin Kirſchner hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl für Chirurgie an der Univerſität Leipzig erhalten. zas Lützelſachſen, 25. Nov. Im Schmittberger Hof hielt der Männergeſang verein 1868 ſein diesjähriges Herbſtkonzert ab. Zu dieſem Konzert wurde die Lauten⸗ und Konzertſängerin Elſe Wagner aus Mannheim gewonnen. Der Chor ſtand unter der Leitung von Nikolaus Fath, der ſeine vornehmſte Aufgabe in der Pflege des Volks⸗ liedes ſieht. Unter dieſem Zeichen ſtand auch der ganze Abend, auf den Chordirigent Fath beſonders ſtolz ſein darf. 3 Mittwoch, 25. November 1936 Nachbargebiete Richard Staudinger 7 Ein großer Sohn der Pfalz ſtarb * Erlenbach b. Dahn, 24. Nov. Vor kurzem ſtarb fern der Heimat in Jugoslawiens Hauptſtadt Bel⸗ grad der Forſcher und Architekt Richard Stau⸗ dinger, ein großer Sohn unſerer pfälziſchen Hei⸗ mat, der vor allem in Erlenbach kein Unbekannter geweſen iſt. Er war der Sohn des Bezirksbaumei⸗ ſters Michael Staudinger und kam insbeſondere in den 90er Jahren viel nach Erlenbach. Die Burg Berwartſtein, bekanntlich die einzige ausgebaute Burg der Pfalz, iſt in ihrer heutigen Geſtalt das Werk Michael Staudingers, der die halb verfallene Burg nach alten Plänen wieder aufbaute. Die Ar⸗ beit war im Jahre 1895 beendet. Mangel an Waldarbeitern Von der ſüdpfälziſchen Greuze, 25. Nov. Vor Jahren, als die Beſchäftigungsloſigkeit und die da⸗ mit einhergehende Not ſie dazu zwang, ſind viele Leute dazu gekommen, ihren Beruf aufzugeben und als Waldarbeiter ihr Brot zu verdienen, weil dort immer einige Ausſicht auf Unterkommen vorhanden war. Mit der ſtarken Belebung der Wirtſchaft, ins⸗ beſondere des Baugewerbes, ſind die meiſten diefer Behelfswaldarbeiter wieder in ihre früheren Berufe zurückgekehrt, was einen ſpürbaren Mangel an Waldarbeitern zur Folge hatte. So kam es, daß aus dem Grenzland in der jüngſten Zeit ſehr viele gelernte Waldarbeiter, Holzfäller und dergleichen nach der Vorderpfalz geholt worden ſind, wo dieſer Mangel ſich anſcheinend am ſtärkſten ausgewirkt hat. Stuttgart- heiratsluſtigſte deutſche Großſtabt * Stuttgart, 20. Nov. Die Zahl der Eheſchließun⸗ gen im Deutſchen Reich im erſten Halbjahr 1036 war im Durchſchnitt nach den neueſten ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen um 13 v. H. kleiner als im erſten Halb⸗ fahr oͤes Vorjahres, was darauf zurückzuführen iſt, daß in den Jahren 193335 viele Eheſchließungen nachgeholt wurden, die früher wegen Arbeitsloſig⸗ keit unterbleiben mußten. In Stuttgart iſt jedoch die Zahl der Eheſchließungen, auf 1000 Einwohner und auf ein ganzes Jahr umgerechnet, im erſten Halbjahr 1936 mit 10,5 genau dieſelbe geblieben wie in der gleichen Zeit des Vorjahres. Mit dieſer Zahl ſteht Stuttgart im Jahre 1936 an der Spitze aller deutſchen Großſtädte. Rhein⸗Haardtbahn⸗Sonderzüge zur Dr.⸗Goebbels⸗ Kundgebung Anläßlich der Dr.⸗Goebbels⸗Kundgebung am 88. November 1936 im Hindenburgpark verkehren fol⸗ gende Sonderzüge: Bad Dürkheim ab 17 Uhr, Rotes Kreuz ab etwa 22 Uhr(nach Schluß der Ver⸗ anſtaltung).. Sonntagskarten beim Schaffner, Zehnerkarten bei den Agenturen erhältlich. * Frankenthal, 25. Nov. Das Amtsgericht Dürk⸗ heim hatte den ledoͤigen, 32 Jahre alten Otto Brun⸗ ner aus Kaiſerslautern, einen wiederholt vorbe⸗ ſtraften Rückfalldieb, im Oktober zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, weil er auf dem Wurſtmarkt einen Taſchendiebſtahl verſucht hatte. Der Amtsanwalt legte gegen das Urteil Berufung ein mit dem Erfolg, daß Brunner von der Strafkkammer zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt wurde. * Worms, 24. Nov. Durch Vergiften hat der be⸗ kannte Wormſer Tierarzt Dr. Burchard Selbſt⸗ mord begangen. Man ſpricht davon, daß dieſer Schritt im Zuſammenhang mit der Aufdeckung det Wormſer Falſchmünzerbande ſteht. Wieviel Erbhöſe gibt es in Baden? Ein Ueberblick über die Erbhöfe in Baden nach dem Stande vom 1. September 1936 gibt inter⸗ eſſante Aufſchlüſſe über deren Verteilung im Lande und zeigt gleichzeitig, daß der weitaus größte Teil unſerer Bauern den Sinn und die Aufgabe des Reichserbhofgeſetzes erkannt haben und zur Mit⸗ arbeit auf Grund desſelben bereit ſind. Von einer Geſamtzahl von 19 408 badiſchen Höfen, die einen Umfang von mehr als 755 Hektar haben, wurden 8728 Höfe, alſo rund 45 v. H. in die Erbhöferolle eingetragen. Von dieſen 8728 Erbhöfen entfallen auf den Land⸗ gerichtsbezirk Konſt anz 2745, der mit dieſer Zahl an erſter Stelle ſteht. Die Geſamtzahl aller in die Gemeindeverzeichniſſe eingetragenen Höfe dieſes Be⸗ zirks beträgt 5358. An zweiter Stelle folgt der Landgerichtsbezirk Offe'nburg mit 1843 Erbhöfen bei 2969 eingetra⸗ genen Höfen. Hierauf folgt der Bezirk Mosbach mit 1618 Erbhöfen. Nur der Bezirk Freiburg weiſt dann noch eine Zahl von über tauſend Erbhöfe auf, und zwar ſind es hier 1206. In großen Abſtänden folgen dann die Laud⸗ gerichtsbezirke Waldshut mit 811, Heidelberg mit 278, Mannheim mit 157 und Karls⸗ ruhe mit 70 Erbhöfen. 5 Die Eintragungen in die Erbhöferolle erfolgt in 7572 Fällen ohne Einſpruch und in nur 1156 Fallen nach Einſpruch der Beteiligten auf Grund rechtskräf⸗ tiger Anordnung durch die zuſtändigen Anerben⸗ behörden. renz b wagen, hinaus immer Abe krnſtha in der lichen aktuell 95 de au e Jugoff 4. D 6 arb Bel⸗ ru⸗ Hei⸗ iter nei⸗ in urg zute das ene Ar⸗ ch, 25. November 19386 7 Mittwo Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 928 Spiele der Kreisklaſſe g klaſſe 2 Mannheim ſcheinen auch in dieſem Jahre nicht frei zu bleiben von gewiſſen i. l man zunächſt glaubte Unterflocken⸗ Wettbewerb weiter belaſſen zu können, ſind neuer⸗ hoch wieder Schwierigkeiten aufgetreten, die die 1 Behörde zur Streichung dieſes Vereins ver⸗ Mithin konnte das Treffen Unterflocken⸗ h nicht ſtattfinden, während die verblie⸗ zwe giele: Aſchbach— Altenbach:0 Laudenbach— Jahn Weinheim 35 umgemäß zur Durchführung kamen. Dabei über⸗ Niederlage von Laudenbach, das gegen die Weinheim nicht den beſten Tag hatte. Lau⸗ 9 wohl am vorausgegangenen Mittwoch terhilfsſpiel in Hemsboch— wo man übrigens 2 Sieger blieb— etwas zuviel zugemutet, denn die machte einen ermüdeten Eindruck, den man bisher nt war. Ueberdies hatte min einige Erſatz⸗ eſchoben, und was nicht der diesmal etwas Torwart vermaſſelte, das verdarb der Angriff, r mit ſeinen Reſerviſten nicht rich in Schwung kam. gei der Pauſe lag Weinheim bereits mit:2 in Front iten Teil verſt ind man es den Vorſprung bauen. Das Spiel ſelbſt war kampf⸗ falls übermäßig hart daför ſorgte allein der beſtimmt auftretende Spielleiter Schmetzer⸗ mit dem Spieler und Publikum zufrieden ſein Weinheim hat mit dieſem zweiten Sieg ſeine erneut unter Beweis geſtellt, und wenn das hält, dann wird die Rückrunde, die mit dem beginnt, von dieſer Seite noch manche Ueber⸗ bringen. Der Tabellenführer Aſchbich kämpfte Hauſe gegen Alten bach mühevoller, als dies das gebnis(:0) beſagt. Altenbach verſt ind es ſogar die je bis zum Wechſel:0 zu halten und erſt dann wich on dem mehr und mehr zunehmenden Druck des Geg⸗ gers, der natürlich ſeine Poſition gewahrt wiſſen wollte. hei dieſem Treffen war übrigens der Verbandsſchieds⸗ r ausg. eben, ſo daß man ſich auf einen Erſatz aus hach einigen mußte. Das regulär durchgeführte Spiel kann ſo ſotzungsgemäß für Aſchbach gewertet werden. Die Tabelle hat nach dem Weggang von Unterflocken⸗ bach, für das jegliche Wertung geſtrichen wurde, folgendes Nusſehen: — 2 Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte Aſchbach 5 3 2 7 15:7 8⁰2 Sulzbach 5 3 1 1 9 7:3 Laudenbach 4 3 1 1:6 5 3 ö Hahn Weinheim 5 2— 3 16:14.6 1 Lützelſachſen 5 5— 3 5˙8 46 Altenbach 4 0— 4:14:8 n bringt zum Abſchluß der Vorrunde als einziges Spiel die Begegnung: Altenbach— Laudeubach während ſich die übrigen 4 Mannſchaften eine Ruhepauſe gönnen dürfen. Altenbach liegt zwar punktlos am Ta⸗ zellenende und hit mit ſeinen 3 Toren aus 4 Spielen kaum eine Chance die Laudenbacher Abwehr ernſtlich zu ———ũ nu— Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Laudenbach von Weinheim geſchlagen— Anterflockenbach ſcheidet aus gefährden, vorausgeſetzt natürlich, daß man dort wieder auf dem Damm iſt. Ueberraſchungen waren übrigens in den letzten Spielen in der Tagesoroͤnung, und Altenbachs ungünſtige Lage könnte am Ende auch von dieſer Seite mal eine beſondere Energieleiſtung bringen. Jußball in Südheſſen Ver⸗ Eine Maßnahme, bie ich genug erſcheint, denn bei der weiten Entfernung von Frankfurt wären doch keine Auswirlun⸗ gen entſtanden. Nur ein Spiel wurde ausgetragen, während ein weiteres ebenfalls ſtattfinden ſollte, aber durch einen Irrtum nicht zum Austrag kam. 5 Oly mpia Lampertheim mußte das Spiel gegen * fiffligheim nachholen, das damals wegen Regen nicht durchgeführt werden konnte. Lampertheim nahm dieſen Kampf zu ſehr auf die leichte Schulter. Die Gäſte entpuppten ſich al üfriger Gegner, ohne aber den Plrtz⸗ herren irgendwie gefährlich zu werden. Nur in der zwei⸗ ten Härfte hatten ſie Gelegenheit, als die Lampertheimer Hintermannſchaft eine Viertelſtunde lang aus dem Kon⸗ zept kam. Aber bold war dieſes vorbei und Lampertheim drückte wieder. Dieſe Ueberlegenheit konnte iber nicht ſtark genug in Toren ausgedrückt werden. Die tollſten Sachen wurden ausgelaſſen. So konnte das Halbzeit⸗ ergebnis von 31 unr mit einem Tor auf 411 erhöht werden. Dann ſollte noch das Spiel Arheilgen— Worms ſtattfinden. Die Wormſer traten nachmitt ugs dort an, mußten aber erfahren, daß die Platzherren ſchon am Vor⸗ mittag angetreten waren. Beide Vereine handelten nach ihrer Ben ichrichtigung ſo daß die Behörde wohl Schwie⸗ rigkeiten haben dürfte Die Kreisklaſſe ſah auch nur einen ſchwachen Betrieb. In Heppenheim ging das Bergſtraßen⸗Derby vor ſich, wo ſich der Platz⸗ verein und der Fe Bensheim gegenüberſtanden. Gut 1000 Perſonen waren gekommen, die einen verdienten Sieg der Bensheimer von 411 ſahen. Die Lampert⸗ heimer Turner hatten in Biblis großes Pech. Nach dauernd überlegenem Spiel konnte nur ein 111 errungen werden. Vorher wurden unzählige Chancen ausgelaſſen.— Großrohrheim fuhr nach Zwingenberg und gewann:1. — g 2 8 2 Deutſcher Reichsbund für 1 2 Leibesübungen⸗DRe Um Raum zu ſparen iſt es längſt üblich geworden, immer wiederkehrende Bezeichnungen abzukürzen. Das gilt natürlich ouch für den„Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen“. Man ſieht jedoch dafür mehrere von⸗ einander abweichende Abkürzung, ſo z. B. DRfs oder Rſe und andere. Amtlich iſt nur eine einzige Abkürzung zutreffend und zugelaſſen, nämlich DR, ſo wie man mit dieſen drei Buchſtaben im Reichsſportabzeichen, hier etwas ineinandergeflochten, den Verleiher nämlich den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen, kennzeichnet. Vom Sprung zum Flug „ Mar würde die ganze Sache falſch verſtehen, wenn man 1 Zum Thema Mammutſchanzen Da quälen ſich ſeit geraumer Zeit ſchon— eigentlich ſchon ſeit den Tagen Ikarus'!— die Muskelkraftflieger, ie man wenig poetiſch die Verwirklichung des uralten Menſchheitstraumes, ſich aus eigener Kraft in die Luft er⸗ leben zu können, genannt hat, um ein var hundert Meter durch die Luft zu ſchweben. Wir ſtaunen über dieſe kühnen Pioniere, die ſo unbeirrbar an ihrer Idee feſt⸗ halten und haben dabei ganz überſehen, daß ſie Konkur⸗ zenz bekommen haben gon einer Seite. die man gerade auf Aeſem Gebiet für durchaus nicht zuſtändig hielt. Wir einen die Schiſpringer. Jene wackere und fröhliche Hilde, die allfährlich zur Winterszeit henauszieht auf die Schanzen, um Sprünge über 60, 70, 80 und mehr Meter hinzulegen“, So lange es Sprungſchanzen gibt, hat man Sportart auch Schiſpringen genannt, aber ſetzt plötz⸗ iſt ein Wandel eingetreten, aus den Schiſpringern wurden Schiflieger. Das heißt nicht aus allen! Dieſes Uusgelchnenrde Prädikat iſt vorläuſig denfenigen vor⸗ behalten die ſich an die ganz großen Schanzen heran⸗ egen die beſeſſen ſind von der Leidenſchaft, immer weiter inaus in die Unendlichkeit des Raumes zu ſchnellen, immer größere Strecken fliegend zu überbrücken. Aber Scherz beiſeite, es handelt ſich ſehr um eine kinſthafte Angelegenheit, die vielleicht einen Wendepunkt ber ganzen Schiſpringerei bedeutet. Es gibt im ſport⸗ hen Leben immer eine Anzahl Probleme, die beſonders Attel ſind und die man als Markſteine in der Geſchichte is Sports anſehen könnte. Sie zeigen an, daß etwas 1 8 5 im Werden iſt, daß die alten und überlieferten Gebräuche nicht mehr ausreichen. Wir denken da z. B. an die alte und ewig neue Amateurſrage, an den„Fall“ der lenadiſchen Eishockeyſpieler, die in England und Frank⸗ eich als„blütenweiße Amateure“ ſpielen, an die Schi⸗ lehrer, die nach dem Standpunkt der iS keine Berufs⸗ Portler ſind und nach den ſtrengeren des Internationalen lympiſchen Komitees doch zu dieſer Kantegorie gerechnet werden müſſen, uſw. 00 dieſen aktuellen Problemen gehört auch die Frage: . oder Schiflug? Sie iſt untrennbar verknüpft 80 em Bau von Großſchanzen, genauer geſagt mit dem Jug einer einzige Schanze, nämlich der in Planica in Aldelawien die 3. Z. als einzige Sprünge über 100 Mtr. lief, be and deren Rekord auf 101 Meter ſteht. Aber auch 2 Schanze gab nicht allein den Anſtoß zu dem ganz Zorkigen Begriff des Schifliegens Es iſt vielmehr der Korndpunkt des Internationalen Schiverbandes, in dem Varpezen z. 3. die führerde Stellung innehat. Dieſer Flbeelband ſagt nämlich. daß Schanzen, die nicht ihren ztitiſchen Punkt an der 80 Meter⸗Grenze haben. zum Schi⸗ 8 nicht zugelaſſen werden dürfen. Gutl, ſagte darauf 10 albacher ingenieur und frühere Flugzeugkonſtrukteur . wenn der Internationale Verband dieſe Schan⸗ zun nicht mehr für Schiſprünge geeignet bält, dann wird 55 ihnen eben eine neue Sportart ausgeführt, nämlich 0 Schifliegen. Dem Einwand, daß ſolche Mammut⸗ . gefährlich ſeien und nichts wehr mit Sport zu Hüumttee, begegnet der Laibacher Ingenieur mit dem 10 dels darauf daß auf der jugoſlawiſchen Schanze bereits zus prünge über 90 Meter durchgeführt ſeien. davon nur fals gestürzte, 12 Sprünge über 95 Meter, wovon eben⸗ Keie wwe durch Sturz endeten und einer über 101 5 507 ohne daß dieſer Ikorus. der an Stelle der Flügel Aten deine beiden Bretter verläßt, auch nur den ge⸗ filzen Schaden davongetragen hat. Bloudeck iſt zwei⸗ ein 15 ein Mann, der auf dem Gebiet der Aerodynamik ler glaßes Fachwiſſen mit ſich bringt. Er ging an den Bau Ferennnda⸗Schande als Flugwiſſenſchafkler heran und ſeine die Meteor den fanden in der Praxis ihre Beſtätigung, denn get, ettbewerbe, die auf dieſer Schanze ſtattfanden, haben Schanz daß ſie nicht gefährlicher iſt als alle anderen ch. doß vielmehr hier wie anderswo das aubechle der Schiſpringer— Verzeihung: Schiflieger!— gegunneadebend iſt. Bloudeck iſt ſehr gründlich zu Werke willen er bat wiſſenſchaftlich feſtgeſtellt, daß Schifliegen ber Ia ewas ganz anderes iſt als Schiſpringen, das in unit doe 80 Meter ſeine Grenze hat und argumentiert kunt werter Schifluge eben gans andere Schauzen ge⸗ wglen. müſſen, deren Profile non denen der nor⸗ u Schiſprungſchanzen⸗Profilen durch die aero⸗ dunamiß 5 1 dug f den Erforderniſſe abweichen. Schiſprung und Schi⸗ Vperſchteher eſen Vorkämeſer der neuen Svortark etwas ſchiedenes wie Abfohrtslauf und Slalom. aunimmt, daß Bloudeck gegen die Beſtimmungen der Sturm läuft. Im Gegenteil, dieſer erſte Flugwiſſenſchaft⸗ ler, der gerodynamiſche Prinzipien bei dem Bau von Sprung⸗(Flug⸗)Schanzen anwendet, gibt der 73s durch⸗ aus Recht wenn ſie ſich dagegen ſträubt, Schanzen, deren kritiſcher Punkt über 80 Mtr. liegt, anzuerkennen. Sprung⸗ ſchanzen, wohl bemerkt! Er findet Unterſtützung beim Jugoſlawiſchen Schiverband, der der IS mitgeteilt hat, daß er den Schiflug bis zu ſeiner endaültigen Einreihung in die Wettlauſordnung des Internationalen Verbandes als freie Sportdiſziplin betrachte, wie es einige andere Wettbewerbe, man denke nur an den berühmten Waſalauf, den Kilometer⸗Laneé uſw., auch ſind. Die Entwicklung geht jedenfalls dahin, daß man zwar in einigen Ländern ſich gegen Mammutſchanzen ſträubt, wie beiſpielsweiſe der Oeſterreichiſche Schiverband den Be⸗ ſchluß gefaßt hat, in Zukunft nur noch mittlere Schanzen zu bauen daß aber die Großſchanzen daneben ſich als überraſchend lebenskräftig erwieſen haben. Vorläufig ſtehen ſich die Anſichten noch ziemlich hart gegenüber, aber es gibt eine ganze Anzahl von Schiſpringern, denen es nach größeren Weiten als 80 Meter gelüſtet. Ob„Schiflüge“ über 100 Meter unnd mehr vom ſportlichen Standpunkt aus geſehen zu befahen ſind, möchten wir allerdings bezweifeln. n. Kleine Sport⸗Nachrichten Toni Merkens ſtartet nach ſeinem Uebertritt ins Berufs⸗ fahrerlager am kommenden Sonntag erſtmalig in Paris. Albert Richter wurde ebenfalls für die Fliegerrennen ver⸗ pflichtet, während bei den Stehern die Deutſchen Metze, Lohmann und Krewer am Start ſein werden. Dänemarks Ringer gewannen den Länderkampf gegen Norwegen in Oslo überlegen mit:2 Punkten. Berlins Amateurringer beſtreiten am Neujahrstage in der däniſchen Hauptſtadt einen Städtekampf mit Kopen⸗ hagen. Kopenhagen ſtellt die däniſche Länderſtaffel, wäh⸗ rend Berlin mit Grochow, Lariſch, Lehmann, Hentſchel, Schweickert, Seeleubinder und Wegener kämpft. Der Polizei⸗SW Prag trägt om Freitag, 27. November, mit ſeiner Amateurboxſtaſſel einen Klubkampf gegen den Sc 04 Nürnberg in Nürnberg aus. In Kongsberg(Norwegen) fand ein Schiſpringen mit hervorragender Beteiligung ſtatt. Asbförn Ruud, der jüngſte Sproß aus der berühmten Schtfamilie, wartete einander abweichende Abkürzungen, ſo z. B. Dis oder Für das„Braune Baud von Dentſchland“, mit 100 000 Mark Rennpreiſen Deutſchlands wertvollſtes Galoppren⸗ nen, war der erſte Nennungsſchluß. Von den deutſchen Ställen wurden bisher 45 Pferde genannt, die auslän⸗ diſchen Meldungen liegen im Augenblick noch nicht vor. Dieſe internationale Prüfung findet am 24. Juli in München⸗Riem ſtatt. Sperrung ſäumiger Vereine auch in Sachſen Nach dem Gau Brandenburg hat ſich jetzt auch der Gau⸗ führer von Sachſen auf Veranlaſſung des Reichsſportführers gezwungen geſehen, eine größere Anzahl von Vereinen — insgeſamt 132— mit ſofortiger Wirkung zu ſperren, weil ſie ihre Beiträge an den Reichsbund trotz mehrmaliger Mahnung nicht gezahlt haben. Die Sperre erſtreckt ſich auf alle Abteilungen des betreffenden Vereins, es erfolgt auch keine weitere Mahnung mehr, da dieſe Vereine von der Reichsführung des Doi wiederholt auf die Folgen ihrer Säumigkeit aufmerkſam gemacht worden ſind. Auch Anträge auf Ermäßigung der Schuld können nicht mehr berückſichtigt werden, da die Fälligkeit der Beiträge ſchon lange zurück⸗ liegt und es lediglich ihr Verſchulden iſt, wenn ſie ſich nicht rechtzeitig an die Beitrags buchhaltung des Das in Berlin gewandt haben. Jetzt gibt es nur noch die Möglichkeit, zu Blick über Sunderland verdrängt Portsmouth Ob der dichte Nebel, der am Wochenende auf dem Inſel⸗ reich herrſchte, ſchuld an einigen unerwarteten Ergeb⸗ niſſen der Ligameiſterſchaft war, ſei dahingeſtellt, jedenfalls hat Portsmouth durch die:4⸗Niederlage von Everton die Spitzenführung verloren, die mit 15 Spielen und 20 Punkten nunmehr Sunderland inne hat. Portsmouth hat ebenfalls 20 Punkte, aber bereits ein Spiel mehr aus⸗ getragen. Mit 19 P. folgt an dritter Stelle Brentford und dann führt Arſenal mit 17 P. ſieben weitere Vereine an, die alle die gleiche Punktzahl haben. In der zweiten Liga hat ſich das Spitzenfeld ſehr dicht zuſammengeſchoben. Bury führt mit 23 P. vor Plymouth Argyle mit 22., Coventry und Blackpool(21.) ſowie Neweaſtle mit 20 P. An ſechſter Stelle folgt dann Aſton Villa mit ebenfalls 20., aber bereits einem Spiel mehr. Aſton Villa hat übrigens ſeinen Stürmer Aſtley an Derby County ver⸗ kauft, und es heißt, daß Aſton 7500 Pfund verlangt habe. Am kommenden Sonnabend beginnt die erſte Runde um den berühmten engliſchen Fußballpokal, an der ſich 68 Mannſchaften der oͤritten Diviſion beteiligen. Die Corin⸗ thions ſpielen gegen Briſtol Rovers einem Verein, der eine nicht minder bedeutende Rolle in der engliſchen Fuß⸗ ballgeſchichte geſpielt hat wie die einſtmals ſo tüchtigen Amateure der Corinthians. Intereſſant iſt übrigens noch, daß der Spitzenführer Sunderland, der kürzlich in Nord⸗ frankreich mit:1 geſchlagen wurde, an die nordfranzöſiſche Liga mit dem Erſuchen um einen Revanchekampf in Eng⸗ land herangetreten iſt. In Schottland hält das Wettrennen zwiſchen Aber⸗ deen und Celtie an. Aberdeen führt mit 29 P. aus 19 Spielen vor Celtic, das aus 18 Spielen nur einen Punkt weniger erreicht hat. Aber auch oͤte Glasgow Rangers, die aus 16 Sp. 25 P. erzielten, haben noch alle Ausſichten, entſcheidend in den Kampf um die Spitze einzugreifen. Der Vorſprung der Poung Boys wird größer Dem Schweizer Fußball kehlt es z. Z. an einigen über⸗ ragenden Könnern, die auch das Bild einer Mannſchaft entſcheidend zu prägen imſtande ſind. Das ſtellt auch das Züricher Fachblatt„Sport“ feſt, wenn es ſagt, daß die dies⸗ jährige Meiſterſchaft keine wirklich überragende Mannſchaft habe. So ſind die Young Fellows, die zu Anfang in der Spitzengruppe lagen, jetzt bereits auf den fünften Platz zurückgefallen auch die Graßhoppers büßten am Sonntag gegen den an zehnter Stelle liegenden Verein St. Gallen einen Punkt ein, ſo daß die Young Boys nunmehr mit 14 P. vor Graßhoppers(11.), Luzern(10.) und Biel ſowie Poung Fellows(ie 9.) führen. Wer macht in Frankreich das Rennen? Der FC Straßburg hat ſich nicht lange der alleinigen Spitzenführung erfreuen können. Am Sonntag ließ er ſich ausgerechnet von dem Vorletzten in der Tabelle, Stade Rennes mit 211 ſchlagen, während Olympique Lille dem RC Paris mit:0 das Nachſehen gab, ſo daß beide wieder mit 19 P. an der Spitze liegen. Zu beachten iſt vor allem noch Sochaux, das gegen den FC Séte am Sonntag aller⸗ dings einen Punkt einbüßte, ſich aber mit insgeſamt 17 P. bereits gefährlich in die Nähe der beiden führenden Mann⸗ ſchaften gepirſcht hat. Aus drei wurden zwei Am erſten Novemberſonntag waren es noch fünf Ver⸗ eine, die in der belgiſchen Liga mit der gleichen Punkt⸗ zahl an der Spitze lagen, am Sonntag vor acht Tagen D noch drei und jetzt ſind noch Union St. Gilloiſe und Da⸗ ring CB mit je 16 P. übrig geblieben. Beerſchot konnte ſich mit 15 P. auf den dritten Platz vorarbeiten, während der Fc Antwerpen und der Fe Brügge mit je 14 P. zu⸗ rückgefallen ſind. Der Kampf um die Führung in Italien Die vorjährige italieniſche Meiſterſchaft zeichnete ſich bekanntlich dadurch aus, daß der Fe Bologna ſozufagen erſt in letzter Minute Meiſter wurde, ſo hart war der Kampf um die endgültige Führung umſtritten. In dieſem Jahr iſt es nicht beſſer. Bologna, Turin und Lazio wech⸗ ſeln in der Führung ab, wobei am vergangenen Sonntag Bologna und Lazio mit zwei knappen:0⸗Siegen die Tabellenführung mit je 13 P. erkämpften, während der Fe Turin von Ambroſiana Mailand ebenfalls mit:0 ge⸗ ſchlagen wurde und mit 12 P. nunmehr an dritter Stelle liegt. Mit je 10 P. folgen dann Luccheſe, FC Florenz und AS Rom. Auſtria— und die Lehrlinge In Wiener Fußballkreiſen hat es eine kleine Palaſt⸗ revolution gegeben, da von behördlicher Seite den Lehr⸗ lingen, die die Berufsſchulen beſuchen, das Fußballſpiel verboten wurde. Der Fall iſt nunmehr dahin klargeſtellt, daß man den Lehrlingen in ihrer freien Zeit nicht ver⸗ bieten kann, an Fußballſpielen teilzunehmen, das Verbot bezieht ſich lediglich auf die vormilitäriſche Erziehung. In der Meiſterſchaft gab es wenig Aufregendes. Auſtria ſiegte über Libertas mit:0, Admira konnte den Favoritner As ſogar mit:0 diſtanzieren, ſo daß die Auſtria weiter mit 16 P. vor Admira mit 15 P. und Vienna, die gegen den zahlen, wenn die Sperre aufgehoben werden ſoll. Auch FC Wien einen Punkt einbüßte, mit 14 P. führt, hier wieder ſind große und kleine Vereine von der Maß⸗ nahme betroffen, ſolche, die Beträge von 5/ und darüber ſchulden, aber auch ſolche, deren Rückſtand mehrere hundert Mark beträgt. Insgeſamt beträgt der Ausſtand des DRe aus dem Gau Sachſen auf Grund der veröffentlichten Liſte rund 6000 /. Wenn man eine Einzelheit daraus erwähnen ſoll: nicht ein einziger Dresoͤner Verein befindet ſich unter den Rückſtändigen, dagegen ſteht Leipzig mit 12 Vereinen in der Liſte. Uebrigens hat ſich der Gau Brandenburg zu einer Sperrung weiterer Vereine aus dem gleichen Grund gezwungen geſehen, während erſt für wenige infolge Be⸗ zahlung der Schuld die Sperre wieder aufgehoben werden 55 6 5 —— 7— — 7 die Grenze Was der Auslandsfußball brachte Slavia oder Sparta? Das iſt in jedem Jahr in der Tſchechoſlowakei dieſelbe Frage, die im vergangenen Jahre zum vierten Male zu Gunſten Spartas entſchieden wurde. Zur Zeit hat die Slavia einen Vorſprung von einem Punkt(18.) vor der Sparta(17.) und dem Sͤ Proßnitz(16.).— In der deutſchen Diviſion führt der Dec Prag mit 20 P. vor dem Teplitzer FK mit 18 P. In Brünn wurden Unter⸗ ſuchungen über einen Schiedsrichterſkandal eingeleitet, der einzig daſtehen dürfte. Nicht weniger als 30 Schiedsrichter werden beſchuldigt, regelmäßig von einem Verein Geld⸗ beträge empfangen zu haben, die man ihnen in die Taſchen der Ueberröcke ſteckte. Uipeſt hat den beſten ungariſchen Sturm Tatſache hat ſich im Spiel des Spitzenführers Ferenevaros gegen Ujpeſt beſtätigt, das von Ujpeſt glatt :0 gewonnen wurde. Da auch Phöbus geſchlagen wurde, hat ſich Ujpeſt nunmehr Gleichſtand mit Ferencvaros(ie 17.) erkämpft, während Uſpeſt auf den dritten Platz zu⸗ rückgefallen iſt. Opfertage des deutſchen Sports Die Reichsleitung des Winterhilfswerkes hat an alle Dienſtſtellen der Partei ein Rundſchreiben über die Opfer⸗ tage des deutſchen Sports geſandt. Die Durchführung dieſer Sportopfertage erfolgt, wie bekannt, einheitlich im ganzen Reich. Die Dienſtſtellen des WHW ſind angewieſen, die notwendigen Werbemaßnahmen für ſolche Sportveranſtal⸗ tungen weitgehend zu unterſtützen und Vertreter zu ent⸗ Dieſe ſenden. Um den finanziellen Erfolg der Sportopfertage zu erhöhen, ſollen den Vereinen auch Büchſen zur Platz⸗ ſammlung zur Verfügung geſtellt werden. Ueber den Rahmen der Sportopfertage hinaus ſind die Ortsvereine nicht mehr weiter zu Sport⸗Sonderveranſtaſtungen für das WoW heranzuziehen. Die nächſten Opfertage der einzelnen Sportarten, nachdem Fußball, Handball, Hockey und Rugby bereits den Anfang gemacht haben, ſind: 29. November Radſport; 6. De⸗ zember Tennis; 14. Dezbr. Schießen; 10. Januar Fechten; 10. Januar Bobfahren; 17. Januar Kegeln; 17. Januar Schilauf. Die Bekanntgabe der Sportopfertage der übrigen Fachämter und Sportverbände erfolgt noch nach deren Feſt⸗ ſetzung. Mit einzelnen Fachämtern ſind Sonderregelungen getroffen worden dahingehend, daß innerhalb einer be⸗ ſtimmten Zeit eine Veranſtaltung für das Winterhilſswerk durchgeführt wird. Das gilt z. B. für das Fachamt Gerät⸗ turnen(1. November bis 1. April), den Bergſteiger⸗Ver⸗ band und die Gebirgs⸗ und Wandervereine(ebenfalls 1. November bis 1. April) und für den Golfverband(11. No⸗ vember bis 1. April). Südoͤeutſche Ringer⸗ Mannſchaftskämpfe Im Bezirk Südheſſen des Gaues Südweſt wurde nun die erſte Runde der Kämpfe um die Ringer⸗Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft abgeſchloſſen. Die AS Vg. Mainz 88 konnte auch in Neu⸗Jſenburg mit 14:6 Punkten er⸗ folgreich ſein und damit die Vorrunde als einziger Verein ungeſchlagen und ohne Verluſtpunkte beenden. Einen über⸗ raſchend glatten Sieg(12:5) errang die AS Vg. Frank⸗ furt 86 über Eiche Hanau, womit die Frankfurter zu der diesmal kampffreien Staffel von Vorwärts Großzim⸗ mern aufſchloſſen. Der MS V Darmſtadt beſiegte Rheinlandeiche Bingen⸗Büdesheim mit 14:85, während Viktoria Eckenheim mit 19:0 über KS V Niederramſtadt erfolgreich war. Bei„Halbzeit“ er⸗ gibt ſich nun folgender Tabellenſtand: Mainz 88 16:0., Großzimmern und Frankfurt 86 je 12:4., Neu⸗Iſenburg :8., Hanau und Büdesheim je:10., Eckenheim:12 Punkte, Niederramſtadt:14 Punkte.— Im Bezirk Saar hatte der Tabellenführer Saarbrücken ⸗Weſt einen ſehr ſchweren Kampf in Dudweiler zu beſtehen. Die einheimiſche Siegfried⸗Staffel lag nach dem Halbſchwer⸗ gewichtskampf mit 98 in Front, aber der Saarbrücker Löh ſiegte im Schwergewicht entſcheidend und ſicherte ſo ſeiner Mannſchaft einen 11:9⸗Steg.— In einem zweiten Kampf unterlag Siegfried Heusweiler gegen Deutſche Kraft Hüttigweller mit:9 Punkten. Der Ta⸗ bellenſtand: Saarbrücken⸗Weſt 12:0., Dudweiler:8., Thaleiſchweiler:4., Heusweiler und Hüttigweiler je :8., Zweibrücken 24 P. In der Gruppe Nordbayern der bayeriſchen Rin⸗ ger⸗Gauliga beſtritt jetzt die aufgeſtiegene Mannſchaft von Germania Hösbach ihren erſten Kampf, den ſie gegen den KS C97 Fürth mit 12:4 ſogar zu einem ganz über⸗ legenen Sieg geſtalten konnte. Die Fürther fühlten ſich allerdings in einigen Kämpfen durch den Kampfleiter be⸗ nachteiligt. Die Tabelle hat nun folgendes Ausſehen: Ro⸗ land Bamberg 10:0., Fürth:4., Polizei Nürnberg :6., Hösbach:0., Sandow und Sc 04 Nütrnberg je :8 Punkte. Auch im Gan Baden iſt noch ein Kampf nachzutragen, und zwar im Kreis 4(Konſtanz) die Begegnung zwiſchen Gottmadingen und Germania Hornberg. Die Hornberger, die am Vortag in Konſtanz verloren hatten, ſiegten in Gottmadingen mit 15:6 Punkten und übernahe⸗en wieder die Tabellenführung. Rheinſtrom Konſtanz ſteht allerdings nach Verluſtpunkten um zwei Punkte günſtiger, Die Tabelle: Hornberg 10:4., Konſtanz 812., Villingen 64., Gottmadingen 2˙8., Schiltach 2710 P. Europameiſterſchaften der Amateurborer Der Internationale Amateur⸗Box⸗Verband 5 hat die Durchführung der Europameiſterſchaften 137 Italien Vom Verufs-Vorſport Riethdorf muß den Titel verteidigen Werner Riethdorf, der deutſche Bautamgewichtsmeiſter, hat ſchon lange in dem jungen Rheinländer Remſcheid (Solingen) einen zumindeſtens gleichwertigen Herausfor⸗ derer. Am 25. November ſollte der Titelkampf in Berlin ſteigen, doch mußte Riethdorf wegen Gewichts⸗Schwierigkei⸗ ten auf den Kampfabſchluß verzichten. Der Verband Deut⸗ ſcher Fauſtkämpfer hat daraufhin den Meiſter angewieſen, entweder bis zum Ablauf der Herausforderungsfriſt(6. Ja⸗ nuar) ſeinen Titel gegen Remſcheid zu verteidigen, oder die Meiſterſchaft freiwillig niederzulegen. Zuletzt verſuchte ſich bekanntlich Riethdorf ſchon im Federgewicht und wurde von dem Leipziger Bernhardt nach Punkten beſiegt, Maier(Singen) boxt in Baſel In Baſel finden am 7. Dezember internationale Be⸗ rufsboxkämpfe ſtatt, zu denen jetzt auch der ausgezeichnete ſüddeutſche Halbſchwergewichtler Maier(Singen) ver⸗ pflichtet worden iſt. Maier wird auf den ſpaniſchen Mittel⸗ gewichtler Garcia Lluch treffen, mit dem ſeinerzeit in Berlin Meiſter Beſſelmann harte Arbeit hatte. Prager Boxer in Nürnberg Tſchechiſche Amateurboxer ſtellen ſich am kommenden Freitag, 27. November, in Nüruberg vor. Es handelt ſich um die Staffel des Polizeiſportvereins Prag, die ihre nen in Philadelphia, Boſton, Kolifornten, um von dort weiter nach Kanada zu fahren, Übertragen Nach langem hin und her hat lieniſche Boxverband entſchloſſen, die Kümpfe vom 5, bis 10. Mai 1987 in Mailand durchzuführen. Die letzten Europameiſterſchaften fanden beranntlich 1934 in Budapeſt ſtitt. Damals konnten die Meiſtertitel vom Fliegengewicht aufwärts erringen: Otto Käſt ner Palmer(England), Enekes(Ungarn), (Deutſchland), Faccini(Italien), MeEleave(England), Szigeti(Ungarn), Zehetmayer(Oeſterreich), Bärluns Den Preis der Nitionen für die beſte Mann⸗ ſich der Itꝛz⸗ (Finnland). ſchaftsleiſtung gewann Deuiſchland. Im Anſchluß an die Mailänder Meiſterſchaftstage wird eine Europa⸗Staffel am 16. Mai in Genua die Retſe nich Nordamerika antreten wo am 28. Mat in Chicago ein Kampf Europa— Un ſtittfinden ſoll. Einen zweiten Start erffütllen die europäiſchen Boxer am 1. Juni in Canſas⸗City. Die Rückreiſe erfolgt am 9. Juni von Neuyork aus. 40 mal Perry gegen Vines Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ hat ſeinem Blatt aus Neuyork einige Einzelheiten aus dem Kon⸗ trakt des jüngſten Berufsſpielers, des engliſchen Welt⸗ meiſters Perry, mitgeteilt. Danach ſoll Perry den Kon⸗ trakt bereits 1 Monote vor ſeiner Veröffentlichung in der Taſche gehabt haben, weil die Zuſtimmung des be⸗ kannten amerikaniſchen Berufsſpielers Vines eingeholt werden mußte, der nicht weniger als 40 mal Einzelſpiele gegen Perry austragen ſoll. Die Rundreiſe bieſer beiden Tenntsprofis beginnt mit einem Kampf am 6. Jauuar in Madiſon Square Garden und dann zeigen beide ihr Kön⸗ Chicago. Cleveland und in Kräfte mit der Mannſchaft des SC 04 Nürnberg meſſen wird. Die Kämpfe finden im Herkules⸗Sagalbau ſtatt. wo in Montreal, Vancvuver uſw. das Penſum, das ver⸗ traglich ſeſtgelegt worden iſt, erledigt werden foll. 1 . Neue Mannheimer Zeitung Abeud⸗ Ausgabe ANSe HIAG auf., Mosel“ Das Verbrechen des Alexander Keith Ein Tats achen bericht von P. K. als Held gefeiert. Das große lateiniſche uf ſeinem rechten Vorderarm tätowiert war, den Anfangsbuchſtaben des Vor⸗ erſten Liebe Alice. intermonate des Jahres 1873/74 verlebte ier Familie in Linz an der Donau, wo ſie Hotel Krebs“ die gleiche große Rolle ſpielten wie in Traunkirchen. Im Februar 1874 nahmen ſie Wohnung in Wien im Hotel„Donau“. Die Ausſtellung war der An⸗ er mit im siehungspunkt der nach Tauſenden zählenden Fremden Das Leben war teuer. Das Geld in London drüben ſchmolz wie Schnee an der Sonne. Es mußte gehandelt werden. Es wurde Zeit. In Wien erkundigte er ſich nach dem geſchickleſten Mechaniker und Uhrmacher. Die Uhr wird fertig Man nannte ihm Ignaz Ried in der Siebenſtern— gaſſe 56. Thomas ſtellte ſich als Pedro Wiskop, Indu⸗ ſtrieller aus Dresden, vor. Er habe durch Zufall im Kaiſerlichen Muſeum die von Ried geſchafſene her⸗ vorragende Uhr geſehen, die acht Tage liefe. Er müſſe ein ähnliches Werk haben, das größer, wuch⸗ tiger ſei und eine Laufzeit von 12 Tagen habe. Man müſſe aber die Auslöſung einer ſehr ſtarken Feder an einem beliebigen Tag herbeiführen können. Thomas machte derart genaue Angaben, daß Ried ſogleich eine Zeichnung des Werkes entwerfen konnte. Das erſte Modell wurde ſchon im April fertig. Thomas zeigte ſich ſehr zufrieden. Er zahlte 100 Gulden an, wünſchte aber noch einige Verbeſſerun⸗ gen, da die Schlagfeder noch nicht ſtark genng ſei. Der Meiſter verſprach die Aenderung vorzuneh⸗ men, und Thomas ſagte, die Arbeit habe noch Zeit, er würde in einigen Monaten, wenn der Ausſtel⸗ lungslärm vorbei ſei, wieder nach Wien kommen. Jetzt wußte er, daß er dem Ziel ſeiner verbreche⸗ riſchen Pläne näher kam. Im Mai ging er über Linz wieder nach Traun⸗ kirchen zurück, wo man froh war, den reichen, be⸗ rühmten Amerikaner wieder begrüßen zu können. Im September 1874 nahm Thomas Wohnung in Leipzig, im„Hotel oe Pologne“. Er mietete ſich gleich für ein halbes Jahr ein und zahlte den Be⸗ trag im voraus. Er bewohnte zwei Zimmer. Das eine teilte er mit ſeiner Frau, in dem andern ſchlie fen die Kinder mit dem Mädchen. Den Diener hatte er ſchon vor längerer Zeit entlaſſen. Im Oktober fuhr er wieder zu Ried nach Wien. Wiederum fand er die Feder zu ſchwach. Der Meiſter verſtärkte ſie und Anfang Dezember kehrte Thomas zurück, um das Werk in Empfang zu neh⸗ men. Er fand, daß es jetzt ausgezeichnet war, zahlte weitere 50 Gulden und ließ ſich das Werk unter Nachnahme des Kaufgeldreſtes von 100 Gul⸗ den bahnlagernd der Adreſſe Pero, Wiskop nach Bodenbach Er fuhr Tag ſei Unter ſchicken. nach Leipzig zurück, blieb aber nur einen ner Familie. Seine Frau hatte ſchon gar nicht mehr den Mut, Sie ihn nach dem Zweck ſeiner Reiſen zu fragen. wußte nur, daß es um das leidige Geld ging. Thomas kauft Dynamit Am 21. Dezember 1874 ließ ſich bei der Kölner Verwaltung der Firma Gebrüder Krebs ein Frem⸗ der namens W. J. Garcie aus Kingston in Jamaica melden. Die Firma beſaß in Kalk bei Köln eine Spreng⸗ ſtoffabrik. Die Sprengſtoffe waren noch nicht beſonders ent⸗ wickelt. Man unterſchied nur Dynamit und Litofracteur. In beiden Fällen handelte es ſich um Nitroglyzerin. Mit Kieſelgur vermiſcht nannte man es Dynamit, mit Schwarzpulver vermengt Litofracteur. Die Maſſe wurde durch eine Stichflamme entzündet, die durch Zündpatronen oder Zündſchnur hervorgerufen wurde. Thomas gab an, daß er für ſeine Bergwerke lau⸗ fend größere Sprengmaſſen beziehen wolle. Für einige Geſteine habe ſich Dynamit als nicht wirkungs⸗ voll genug erwieſen. Er wolle daher einmal einen Verſuch mit Litofracteur machen. Die Sprengmaſſen wolle er auf eigenen Schiffen nach Jamaica beför⸗ dern. Er beſtellte zunächſt einmal 700 Pfund, die zum Seeverſand hergerichtet werden müßten. Das geſchah, wie üblich, in länglich runden Paketen in Pergamentpapier, die in Pappſchachteln gelegt wurden. Er zahlte 100 Taler an und gab die Weiſung, daß Eile nicht nötig ſei. Er wolle vorerſt einmal zum Kuraufenthalt nach Italien und komme dann im Frühjahr wieder, um die Sendung dann ſelbſt in Empfang zu nehmen. Die Uhr wird verſtärkt Thomas fuhr nach Leipzig zurück und arbeitete in Ruhe den teufliſchen Plan aus. Am 12. Februar 1875 löſte er die lagernde Uhr ein. Um ganz ſicher zu gehen, griff er den Rat des Meiſters Martin wieder auf und am 9. März er⸗ ſchien er in Bernburg bei dem Uhrmachen Fuchs. Er kam mit einem Dienſtmann, der die ſchwere Kiſte mit der Uhr trug. Thomas erzählte hier, daß er in Rußland große Seidenſpinnereien beſitze; er habe dieſes Uhrwerk erfunden, das die 1000 Seiden⸗ fäden einer Maſchine mit einem Schlag zu zerreißen vermöge. Indeſſen ſei dieſes Werk, das er im Win⸗ ter habe anfertigen laſſen, zu ſchwach. Der Hebel müſſe mit der Kraft von mindeſtens 30 Pfund auf⸗ ſchlagen. Wenn Fuchs es fertig bringe, eine Uhr von dieſer Stärke herzuſtellen, werde er weitere 20 Werke bei ihm anfertigen laſſen. Fuchs ging auf die Beſtellung ein. Er erinnerte ſich, daß der reiche Mann damals ja in Begleitung des amerikaniſchen Konſuls bei ſeinem Kollegen Martin erſchienen war. Am 19. März traf Thomas als W. J. Gareie wie⸗ der in Köln ein. Er ließ die 700 Pfund Sprengſtoff in drei ſchwere hölzerne Kiſten verladen. Am 20. März fuhr er mit dem Abendzug Köln nach Leipzig zurück. Keiner der Fahrgäſte wußte, welches unheimliche Paſſagiergut im Gepäckwagen lag. In Leipzig ließ er die Kiſten, von denen er vor⸗ her Firma und Abgangsſtation ſorgfältig entfernt in Bodenbach von hatte, in der Aufbewahrungshalle lagern. Die oͤrei Kiſten hatten ein Geſamtgewicht von 400 Kilogramm. Am 1. und 8. April weilte Thomas wieder in Bernburg, um ſich von dem Fortgang der Arbeiten zu überzeugen. Er war zufrieden und erſuchte Fuchs, ihm das Werk nach Fertigſtellung ſelbſt nach Leipzig zu bringen und ihm Tag und Stunde ſeiner Ankunft mitzuteilen. Am 15. April meldete Fuchs, daß die Uhr fertig ſei, und daß er ſie am 20. vormittags ſelbſt nach Leipzig bringen werde. Thomas erwartete ihn an der Bahn. Der Gepäckträger mußte mit größter Vorſicht das Werk mit einem Wagen in das Hotel bringen, wo die Uhr ausgepackt und von Thomas auf das ſorg⸗ fältigſte nachgeprüft wurde. Ex war ſehr erfreut über den leiſen Gang, den er feſtſtellte, indem er das Ohr auf den Tiſch legte, auf dem die Uhr ſtand. Er zahlte die 125 Taler, die Fuchs verlangte, und verſprach, ſofort nach der praktiſchen Bewährung weitere 20 Uhren zu beſtellen. Jetzt hatte er die Waffen für den Auſchlag bereit. Jetzt galt es, zu handeln, denn ſchon die ganze Zeit hatte er von dem Verkauf ſeiner letzten Möbel in Dresden gelebt. In der Abrechnung von Baring Brothers ging Null von Null auf. 1869 hatte ſein Guthaben bei ihnen noch 5641 Pfund Sterling betragen. Ende 1872 waren es nur noch 2546 Pfund, die jetzt aufgebraucht waren. Er war mittellos und ihm fehlte das Geld die Reiſe nach Bremerhaven. Dieſe Stadt hatte er aufgeſucht, da die Hafen⸗ anlagen nicht ſo weitſchichtig waren wie in Ham⸗ burg. Er mußte doch alles ſelber ausführen und mußte daher auf Entfernungen Rückſicht nehmen. Die geheimnisvolle Werkſtatt Er half ſich vorerſt noch einmal durch Betrug. Er zog zwei Wechſel auf einen angeblichen Bru⸗ der G. S. Thomas in Neuyork, ferner einen Wech⸗ ſel auf 100 Pfund auf Baring Brothers. Dieſe drei Wechſel honorierte eine Dresdener Bank. Wenn man keinen Freund nötig hat, ſind ſie im Ueberfluß zur Stelle. Wenn die Not aber an der Tüte pocht, empfand auch Thomas dieſe bittere Wahr⸗ heit. Und wo er auch in Dresden anklopfte, ſand er verſchloſſene Türen. Es war wahrlich Zeit, zu handeln. Eines Tages teilte Thomas dem Beſitzer Noack des Hotels mit, daß er in Vermögensverfall gera⸗ ten ſei. Er bedauere es ſehr, aus dem behaglichen Hauſe vielleicht bald ausziehen zu müſſen. Indeſſen wolle er noch einen Verſuch machen, Geld zu ver⸗ dienen. Er habe internationale Verbindungen aufgenom⸗ men, um Stahlwaren, beſonders Schlöſſer zu ver⸗ kaufen. Nun müſſe er aber einen Raum haben, wo er ungeſtört arbeiten und die Waren verpacken könne. Noack half gern. Auf dem Hof ſeines Hotels ſtan⸗ den verſchiedene Nebengebäude, von denen er eines an Thomas gegen geringe Miete abtrat. Thomas bat Noack, nichts über ſeine Geldverluſte für und über ſeine jetzige Tätigkeit zu ſagen. Auch ſeine Mittwoch, 25. November 1995 — Die preußiſche Staatsſchauſpielerin Käthe Dorſch ſpielt die elrolle des Hans ⸗Steinhoßf⸗Films der Tobis⸗Europa„Die Frau ohne Bedeutung“ nach Oskar Wildes gleichnamigem Bühnenwerk. Ihr Gegenſpieler iſt Guſtaf Gründgens, der den Lord Illingsworth darſtellt. Der Film läuft Ende der Woche in Mannheim an. eee eigene Frau, von der er alle Sorgen fernhalten wolle, olle nichts davon erfahren, wie es um ihn ſtehe und in welch notdürftiger Art er ſein Geld verdienen müſſe. Anfang Mai ließ Thomas die Sprengmaſſen dur zwei Dienſtleute vom Bahnhof holen und in den neuen Arbeitsraum ſchaffen. Bei dem Böttchermeiſter Zitzmann kaufte er nun ein großes, ſchweres Faß, das ep mit Leinwand aus, ſchlagen ließ. Auch ließ er ein kleines Faß anſer⸗ tigen, das, freiſchwebend, in der Mitte des großen angebracht werden ſolle. Ein Faß mit doppeltem Boden. Er gab den Leuten die Erklärung, daß es ſich um eine Erfindung handle, über die er nicht weiter ſyre⸗ chen wolle; er verlange aber auch von ſeinen Mit⸗ arbeitern unbedingtes Stillſchweigen. Thomas befeſtigte die Uhr jetzt in dem kleinen Faß, ließ ſie aber wieder heraus reißen, und beſtellte ſich einen Geſellen Zitzmanns. Dieſer mußte in das Faß einen doppelten Boden einbauen, und zwar ziemlich oben im Hohlraum, und mußte in dieſen Boden ein Loch bohren. Damit war die Arbeit mit fremden Menſchen he⸗ endet und Thomas führte das Werk in Unruhe und ſchreckhafter Einſamkeit zu Ende. Er ſchraubte die teufliſche Uhr auf dem Doppel⸗ boden feſt. Er führte die Hebelſtange, die auf die Zündpatronen ſchlagen würde, durch das Loch ins Innere des Faſſes, das mit den vielen grauen Todes. päckchen gefüllt war. Ende Mai ſtand das Faß fertig da. Die Todesfracht:„Putzpulver“ Thomas hatte feſtgeſtellt, daß der Dampfer„Rhein“ des Norddͤeutſchen Lloyd am 5. Juni 1875 Bremer⸗ haven verlaſſen würde, um nach Neuyork zu fahren. Am 29. Mai hatte Thomas die Uhr derart auf⸗ gezogen, daß ſie am neunten Tage jenen Schlag aus⸗ löſen würde, der das Teufelswerk vollendet hätte Er nagelte das Faß ſelbſt zu, zeichnete es in gro⸗ ßen Lettern mit G. S. T. 10, vermerkte den Inhalt auf dem Eilfrachtbrief als„Kurzwaren“ und gab es am 30. Mai zur Bahn. Die Anſchrift lautete: Bahnpoſtlagernd Bremer⸗ haven. (Fortſetzung folgt) Frankfurt. 9. 2 2. 25 2. 25, 2 25 W 90 1550 24. 8 4% Darmſtabi 268225 82.25 und Provinz.% Sapr. 8 ö 4% N 82 ö adiſche Naſch..... Orgßkraft, Mm.... ntederrh. Leder.. ſhürttemb. Elektr.] 109, 5 rs Aktien 40(J rankf. 28 95084. 8 1 755 1555 S e 99.— 99.— Len 9475 9,75] Bayr. P. 58d 2 Grün& Bilfinger 220.0 229.5 lenzwend. Kraft.... Fulle. Brauerei W 1 nautsche festuer- 4½% be 28 94.— 8412 n 0 4½ Berl. Hyp.⸗ Br ö 5½ Sübd Boder. 27 Bayr. Mototenw. 188.) 140.5 gafenmühle„200 en. Hartſteinn... ert. 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Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswech⸗ ſeln und Schecks um 177,6 Mill. auf 4 354,2 Mill. und an Keichsſchatzwechſeln um 3,8 Mill. auf 0,1 Mill.„ abgenom⸗ men, diejenigen an Lombaröforderungen um 4,7 Mill. auf 4 Mill. 4 zugenommen. Die Beſtände an deckungs⸗ higen Wertpapieren ſtellen ſich bei einer Abnahme um 1000“ auf 219,1 Mill. /, die Beſtände an ſonſtigen Wert⸗ papieren bei einer Abnahme um 2,0 Mill.& auf 902,6 Mill. Mark. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 170,6 Mill.“ aus dem Verkehr zurückgefloſſen, de zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 163,6 Mill. auf 4247,7 Mill., derjenige in Rentenbonkſcheinen um 70 Mill. auf 367,0 Mill.„ ermäßigt, der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 42,8 Mill. auf 1 504,2 Mill. I ab. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 41,0 Mill., diejenigen an Scheidemünzen unter BerückſichtigQung von 7,3 Mill./ neu ausgeprägter und 5,9 Mill./ wieder eingezogener auf 206,7 Mill.. er⸗ höht. Die fremden Gelder zeigen mit 712,6 Mill.„ eine Zunahme um 90,2 Mill. /.— Die Beſtände an Gold und beckungsfähigen Deviſen betragen bei einer Zunahme um 9% Mill. 70,8 Mill. 4 Im einzelnen ſtelleni ſich die Gold⸗ heſtände bei einer Zunahme um 144 000/ auf 65,6 Mill., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen bei einer Ab⸗ nahme um 61 000 auf 5,2 Mill. A. Der Welſhandel im 3. Vierfeljahr Trotz andauernder kräftiger Belebung der Wirtſchaft in den meiſten Ländern der Welt zeigt der zwiſchenſtaatliche Güteraustauſch nur geringe Fortſchritte. Zwar liegt nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts der Umſatz⸗ wert im Welthandel— in Reichsmark— im 3. Vierteljahr 1030 um 4,1 v. H. höher als im Vorvierteljahr und um 40 b. H. höher als im 3. Vierteljahr 1935, aber etwa zur Hälfte iſt dieſe Zunahme des Umſatzwertes auf die Preis⸗ gerung der im Welthandel umgeſetzten Waren zurück⸗ zuführen. Das Umſatzvolumen dürfte in dieſen Zeitſpannen nur um etwa 2 bzw. 5 v. H. zugenommen haben. Gehemmt wurde die Belebung des zwiſchenſtaatlichen Guüteraustauſches im 3. Vierteljahr 1936 vor allem durch die polttiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Europa. Der llalieniſche Außenhandel ſtand immer noch im Zeichen der Sanktionen. Dieſe Zwangsmaßnahmen ſind zwar An⸗ fung des Berichtsviertelfahres außer Kraft getreten. Aber der Außenhandel Italiens und der Verkehr der europäiſchen Länder mit Italien— es liegen hierüber nur die Zahlen einer Reihe Bezugs⸗ und Abſatzländer vor— ſcheinen nach dem beträchtlichen Rückgang im 1. Halbjahr erſt wenig wie⸗ der zugenommen zu haben. In Spanien haben die politi⸗ ſchen Unruhen zu einer ſtarken Minderung der Außenhan⸗ delsumſätze geführt. Einfuhr und Ausfuhr dürften auf ewa die Hälſte des Umfangs vom 2. Vierteljahr 1936 ge⸗ ſunken ſein. Auch hiervon wurde der Außenhandel der anderen europäiſchen Länder ſtark betroffen. Der Rückgaug der Ausfuhr Frankreichs— die Einfuhr liegt trotz Ab⸗ nahme gegenüber dem Vorviertelfahr höher als im Vor⸗ jahr— ſcheint vor allem auf die Verrechnungsabkommen und die depreſſive Lage in einzelnen wichtigen Abſatzgebie⸗ ten zurückzuführen zu ſein. Niedriger als im Vorfahr liegt guch die Ausfuhr der Union der S. Sowjetrepubliken und die Einfuhr der Schweiz. Trotz gewiſſer Rückſchläge im einzelnen hat der Außen⸗ landel der eurppäiſchen Länder im ganzen doch wert⸗ und mengenmäßig gegenüber dem 3. Vierteljahr 1935 zugenom⸗ men, Die e tvotz aller Hemmungen— in der Mehrzahl der europäiſchen Länder ſich weiter durchſetzende Wirtſchafts⸗ belebung hat faſt überall zu einer Erhöhung des Einfuhr⸗ bedarfs und gleichzeitig auch zu einer Beſſerung der Ab⸗ ſatzbeöingungen geführt. Die wertmäßig größte Zunahme der Einfuhr(um 334 Mill.%) weiſt Großbritannien auf; davon entfällt die Hälfte auf Rohſtoffe. In der Ausfuhr verzeichnet Deutſchland die wertmäßig größte Steigerung um 116 Mill. //); doch bleibt auch öͤie Belebung der Aus⸗ fuhr Großbritanniens(mit 109 Mill. /) und Belgien⸗ Luxemburg(mit 60 Mill. /) nicht weit hinter dieſem gün⸗ tigen Ergebnis zurück. Starken Auftrieb zeigen auch im 3. Vierteljahr 1936 wieder die außereuropäiſchen Länder. Die anhaltende Virkſchaftsbelebung in den Vereinigten Staaten von Ame⸗ kika, Kanada, Japan, Braſilien, dem Auſtraliſchen Bund, Neuſeeland und der Südafrikaniſchen Union und anderen ändern hat eine erhebliche Zunahme der Einfuhr dieſer Ander gegenüber dem Vorjahr) zur Folge gehabt. In den Vereinigten Staaten betrug die Steigerung 240 Mill. ober 19 v. H. Stockungen und Rückſchläge zeigten ſich— gweit Zahlen bisher vorliegen— nur in Aegypten, Bri⸗ liſc⸗Indien und Argentinien; doch blieben ſie in ihrem Ausmaß gering. Größer noch war die Steigerung der Ausfuhr der Ueber⸗ ſeeländer. Und zwar iſt in faſt allen Ländern die Ausfuhr kärker geſtiegen als die Einfuhr. Wenn dieſe Erſcheinung auch zum großen Teil darauf zurückzuführen iſt, daß die keiſe der Ausfuhrwaren— die Ausfuhr der Ueberſee⸗ lünder ſetzt ſich außer in den Vereinigten Staaten und Ja⸗ ban zum größten Teil aus Rohſtoffen und Lebensmitteln uſammen— ſich noch ſtärker erhöhten als die Preiſe der Anfuhrwaren, ſo haben doch auch die Mengen beträchtlich ſuneommen. Die Zunahme der Ausfuhr erklärt ſich durch den vermehrten Einfuhrbedarf ſowohl der überſeeiſchen als 1 der europäiſchen Länder. Die wertmäßig größte Stei⸗ umu gegenüber dem Vorjahr zeigt die Ausfuhr Kanadas 1 5 8981;, auch die Vereinigten Staaten, Britiſch⸗ ben 5 Japan, der Auſtraliſche Bund und Neuſeeland hre Ausfuhr erheblich ſteigern können. Die Lage des deuischen Bergbaus im Okiober 9 97 Steigerung der deutſchen Steinkohlen förderung len Di im Oktober an. Sie ſtellte ſich im arbeitstäg⸗ die urchſchnitt um 5,4 v. H. höher als im Vormonat. ſeömarefolgſchaft wurde verſtärkt. Feierſchichten wegen Ah⸗ 1 konnten ſoſt ganz vermieden werden. Die Hal⸗ 15 ne verringerten ſich. In den Monaten Januar chende! ober betrug die Zunahme gegenüber der entſpre⸗ 95 5 deb des Vorjahres bei der Steinkohlengewinnung 1 bei der Kokserzeugung 19,5 v. H. und bei der 15 erzeugung 8,5 v. H. Auch die Braunkohlengewin⸗ 60 v 9 85 gegenüber dem Vormonat arbeitstäglich um i„ zu; die Briketterzeugung gewann 2,1 v. H. Ledig⸗ 2 15 105 oſtelbiſchen Revier war die Erzeugung rückgängig. en Monaten Januar bis Oktober war die Rohbraun⸗ 1 8 kähengewinnung um 10,2 v.., die Briketterzeugung um Eine„höher als in der Vergleichszeit des Vorfahres. men beſonders kräftigen Anſtieg verzeichnet die Erzeugung 50 or 2. 25 N 52 2 1 971 191 aus Braunkohlen in dieſer Zeit, nämlich von . il. To. auf 1,4 Mill. To. Das entſpricht einer Stej N eigerung von rund 89 v. H. — 10 Der erſte Münchener Großbrauerei⸗Abſchluß.— Die Mön aulanerbräu, Salvatvrbranerei und Thomasbrän, 05 Aicher verteilt wieder 8 v. H. Dividende Der Jahres⸗ bun chuß beträgt nach Abzug der ordentlichen Abſchrei⸗ Ponzen in Höhe von 479 946(i. V. 308 119)/ und ohne Forkrag vom Vorjahr 582 268(608 549) /, ſo daß ein⸗ ſchließl jeſ—— ich dieſes Vortrages 742 220(i. V. 770 754]/ zur ſczügung ſtehen. Hieraus ſollen für Abſchreibeng von 0 zugängen an kurzlebigen Gegenſtänden 65072 9%/ verwendet werden. Ferner iſt eine Ausſchüt⸗ 8 v. H. Dividende vorgeſehen, von der 2 v. H. 9 5 5 Erträgniſſen aus Beteiligungen ſtammen(i. V. 4 55 mit ebenfalls 2 v. H. zus Beteiligungen). Auf werden echnung ſollen 159 808(164 952)/ vorgetragen der Neuen Mannheimer Zeitung TS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 545 Freundliche Sfimmung an der Börse Wiedererwachende Kauineigung/ Akiien fes/ Schluß knapp gehalien Rhein⸗Mainiſche Börſe freundlich Ohne daß die Zurückhaltung gewichen wäre und das Ge ſchäft ſich nennenswert belebt hätte, lag die Börſe am Aktienmarkt doch überwiegend freundlich. Zu den erſten Kurſen lagen einige Aufträge, wie man hörte, überwiegend aus Sperrmarkkonten, vor, ſo daß durchſchnittliche Er⸗ höhungen von—1½ v. H. eintraten. Stärker erhöht waren Buderus mit 124(119), Muag mit 134(129) und Feldmühle Papier mit 146%(1427). Am Montanmarkt ſtellten ſich zu⸗ meiſt Erhöhungen von—2 v. H. ein, auch Kaliwerte waren ebenſoviel höher. Elektrowerte notierten 71 v.., RWE 136 v. H. höher. Chemiſche Werte logen ruhiger Ich Farben 1667(166%), Metallgeſellſchaft 152(1524). Zellſtoff Aſchaffenburg und Waldhof gewannen je 1386 v.., ferner erholten ſich Bemberg um 1½ v.., Holzmann und BMW um je 2 v. H. und Junghans um 1 v. H. Weſtdeutſche Kauf⸗ hof bei belebteren Umſätzen 57585838(58). Südd. Zucker lagen 1 v. H. feſter. Etwas ſchwächer lagen Reichsbank (minus 1,50.), auch Cement Heidelberg, Daimler und Mainkraft bröckelten bis 7 v. H. ab. Der Rentenmarkt lag bei kaum veränderten Kurſen ſtill. Altbeſitz 1184, Kommunal ⸗ Umſchuldung 89,75—89,80, Zinsvergütungs⸗ ſcheine 94. Von zertifiz. Dollarbonds nannte man proz. Preußen mit 71, 654proz. dito mit 71½ und öproz. Spar⸗ giro mit 70. In der zweiten Börſenſtunde hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen, auch die Kursveränderungen waren gering und gingen nach beiden Seiten kaum über 7 v. H. hinaus. Höher lagen JG Farben mit 167% nach 16778, dagegen bröckelten Ver. Stahl auf 122,50 nach 123 ab. Die ſpäter zur Notiz gekommenen Papiere lagen vorwiegend etwas ſeſter. Auslandswerte waren gefragt und meiſt höher. Am variablen Rentenmarkt blieb es ſehr ruhig. Von Gold⸗ pfandbriefen erhöhten ſich Meininger Hypotheken auf 97 (67), die übrigen blieben ebenſo wie Liquidationswerte und Kommunal⸗ Obligationen unverändert. Auch Stadtanleihen waren nahezu unverändert. Berliner Börſe: Aktien nach freundlichem Beginn anziehend. Renten kaum verändert Obwohl hinſichtlich des Geſchäftsumfanges auch beute den Vortagen gegenüber zunächſt keine weſentliche Aen⸗ derung eintrat, war doch ein freundlicher Grundton zu erkennen. Schon Lie erſten, faſt durchweg über den Vor⸗ tags ſchluß liegenden Kurſe am Aktienmarkt lic en eine wiedererwachende Kaufneigung vermuten, die dllerdings weniger bei der Bankenkundſchaft als vielmehr beim be⸗ rufsmäßigen Börſenhandel aufkam. Allerdings iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß die Steigerungen im weſentlichen durch fehlendes Angebot und eine dadurch bedingte Material⸗ knappheit hervorgerufen wurden. Auffällig feſt lagen am Montanmarkt Buderus mit einer Erhöhung um 4,75 v. H. Harpener waren um 1,50 und Hoeſch um 1 v. H. erholt. Von Braunkohlenwerten zogen Eintracht gegen den letz⸗ ten Kaſſakurs um 3,50, Leopoldgrube um 1,50 v. H. an. Feſte Haltung zeigten auch Kaliwerte von denen Salzdet⸗ furth und Weſteregeln je 2,75 v. H. gewannen. Sehr ſtill blieb es dagegen bei den chemiſchen Papieren, die meiſt auf Vortagsbaſis den Beſitzer wechſelten. Farben ſetzten mit 16676 ein, zogen aber alsbald zuf 1679 on. Bei den Elektro⸗ und Tarifwerten fielen mit bedeutenderen Ver⸗ änderungen nur Thüringer Gas(plus 4,50) ſowie Waſſer⸗ werk Gelſenkirchen(gegen letzte Notiz am 19. 11. minus 296 p..) auf. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich faſt auf der ganzen Linie erneute Beſſerungen durch. Am Renten⸗ markt eröffneten Reichs altbeſitz zu unverändert 118,75 und die Umſchuldungsanleihe zu unverändert 89,90. Im Verlauf wurde der Abſchluß eines deutſch⸗japani⸗ ſchen Abkommens gegen die kommuniſtiſche Internationale bekannt, der allgemein mit großer Befriedigung aufgensm⸗ men wurde. Die Tendenz der Aktienmärkte blieb weiter freundlich, das Geſchäft nahm allerdings größeren Umfang nicht an, die im Verlauf der erſten Stunde erzielten Beſſerungen wurden im allgemeinen gehalten. Am Kaſſa⸗ Rentenmarkt kam in Pfandbriefen etwas Material heraus, ohne jedoch Veränderungen von Belang hervorzurufen. Von Liquidotionspfndbriefen die im großen und ganzen um Vortagsſtand ſchwankten, zeichneten ſich Rheiniſche Boden durch einen Gewinn von 7 v. H. aus. Kommunal⸗ obligationen waren bei kleinem Geſchäft ziemlich unver⸗ tod verkehrten bei geringen Schwan⸗ t und Haltung. Von Länder inleihen waren 4ler P enſchätze um 8 v. H. erholt, ſonſt ſind noch Zger Poſtſchätze zu erwähnen, die ſich auf 99,80 nach 9976 ſtellten. Einheitsmarkt ergaben ſich zumeiſt Gewinne, die lt ein zu 8 v. H. annahmen, dem⸗ er und da Verluſte zu verzeichnen, die jedoch ber 2 v. H. hinagusgingen. Lediglich Zucker Wan 5 v..] verloren etwas mehr. Von Koloniglanteilen erfuhren Deutſch⸗Oſtafrika eine Erhöhung 3% v.., Neuguinea büßten gegenüber der letzten v. H. ein, Otavi lagen 7/ feſter. Banken gegenüber we Steue u ihren Kursſtand nicht. Rei igen, Ausgabe 1: 19 er 100,12 G; 1 9,12 G; 1940er 98,37 G 99,12 B: 1941er 97, r 97,75 G 98,62 B; 1948er und 1944er je 5 G 98,62 B; 1946er bis 1948er je 97,75 G. 1939er 99,12 G. Wideraufhbausgnleihe 5er 72,5 G 73,5 B; 1946%/48er 72,62 G 73,5 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verbänd 89,575 G 90,275 B. Die Schlußnotierungen konnten angeſichts fehlender Umſätze vielfach wieder nur unter Schwierigkeiten vor⸗ genommen werden. Zu einem großen Teil erfolgten Strich⸗ Notizen. Soweit Kurſe zuſtande kamen, konnten ſie ſich nicht ganz auf dem im Verlauf erreichten Niveau behaup⸗ te! Farben ſchloſſen zu 16636, d. h. ½ v. H. unter dem Sa Intereſſe zeigte ſich nur noch für Reichs⸗ bahn nen zugsaktien, die um c v. H. auf 1257 anzogen. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkf Diskontsatz: Refchsbank 4, Lombard 3, privat 3 v. ff. Amtlich in R Dis⸗ J Parität f 24. November 28. November fur 225 kont M. Geld Brief Geld Brief 994 20.953 75 12.505 Aegypten 1ägypt. Pfd. 5 12.495 12.525124 Argentinien es„ 7 089.885 958 9895 Belgien„ 100 Belga, 2 580, 4207 el 42.050 42.180 Braſilten„1 Milreis.5923 0. 147.149 0147 0,149 Hulgarien, 100 Leva 6 338 304) 3053.047 3055 Canada ian. Dollar„ 108 8492 2286.2 2,96 Dänemark 100 Kronen 4 112.5055 84.55 q54.37 847 Danzig 100 Gulden 8 81,72 4704. 4704.14 England.. 1 Pfund 2 29.42 12.195 12,225 12.1750 12.205 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4 112.50 67.93 66.07.93 68,07 Finnland 100flnnl. M. 3 15%, 5,8% 55.70 55889 Frankreich 100 Fred. 2 18,7 11.500 11.82) 11.575 11895 Griechenland 100 Or. 7 5448.858.85% 25353.857 olland 100 Gulden 2½ 168.7 134.95 135 4 134.82 135.08 Iran(Teheran) ſpablen 15 15,14 45,18 15,14 15,8 Island.. 100 ks. Kr. 5% 51.50 5469 54/0 54.81 8477 Italien.. 100 fire 4, 22,98. 13 09. 13.11 13.09. 13.11 Fapan. 19en 8˙2.092] 0,110 0/13 90,711].718 ugoflanfen 90 Amar 61.— 884.595 8,88.885 Zettland.. 100 Latts 6 81.— 48.35 48.45 48,29 49.39 Eitauen.„ 100 Litas 3 ¼ 41.93 41,94 42.02 41.94 42.02 Norwegen 100 ftronen 33 112.59.28 610 61,19 61.31 Deſterreich 100 Schill. 32 48,85 48.95 49.05 48.95 48.05 Polen.. 100 Zlotg„ 47%% 704 74 Portugal 100 Escudo 4½ 18.60 11.075] 11.095 11.050 11.080 Rumänien. 100 Lei 72 211 1818] 1817 188L80.817 Schweden, 100 Kr. 20. 112.50 62.88 62.98 62.77 582.89 Schweiz 100 Franken 2 8¹.— 5/16 57,28 57.18 87.80 Spanien. 100 Peſeren 3 81. 21.98 22.02 21.88 22.02 Eſchechoſlowakeiioon 3 12.138 8/1.789 877.789 Türkei. Itürk. Pfd. 56 18,488 1978 1932 1878 1,882 Ungarn.„ 100 Pengs 4 78,42 2 2855 2 7 Uruguay 1 Goldpeſoſ.84 13590.881.359 1,351 Uer. Saaten 1Doller 175.198.488].492.488.492 Frankfurt, 25. November. Tagesgeld unv. 2 v. H. * Pfund bleibt nachgebend * Berlin, 25. November. Am Geldmarkt war heute eine leichte Verſteifung zu beobachten, die vermutlich ſchon mit rechtzeitig einſetzenden Ultimoporbereitungen, im Zu⸗ ſammenhang ſteht. Infolgedeſſen wurden die Blanko⸗ tagesgelöſätze um“ guf 278 bis 27 v. H. herabgeſetzt. Im allgemeinen blieb die Lage weiter ziemlich flüſſig, was auch durch den Reichsbankausweis für die dritte November⸗ woche beſtätigt wird, der eine Entlaſtung um rund 179 Mill. ausweiſt. Zweifellos dürfte dies auf die bereits möglichen Einzahlungen auf die neue Reichs znleihe zurück⸗ zuführen ſein. In Privatdiskonten woren die Umſätze r — 3 e gering. Angebot Der Privatdiskont An den internat liſche Pfund leicht nach. (21,32). Der Pariſe de Der Züricher K Kurs 10 Auch der etwas abgeſchwä In Zürich (20,27½), in Amſterdam auf 8,5 ouf 105,13(105,10). Das gle Gulden, der in Zürich 23 (unv.) notierte. Dollar ziemlich unverändert. Waren und Märkte a * Berliner Getreidegroßmarkt vom 25. November. Die Umſatztätigkeit im Getreideverkehr wird weiterhin durch die geringen Zufuhren beſtimmt. Die von der Land wirtſchaft abgelteſerten Mengen finden größtenteils ſchon außerhalb der Großmärkte Unterkunft, ſo daß die hieſigen Mühlen zur Deckung ihres Bedarfs auf einzelne Waggonladungen angewieſen ſind. Die Zuſammenſtellungen größerer Men⸗ gen für Kahnverladung bleiben begrenzt, infolgedeſſen iſt und in Londo holländiſe London 9, blieben den Franken der Handel an den binnenländiſchen Waſſerſt nen und an der Küſte auch unbedeutend. Die Kaufluſt der hlen hat ſich erhalten, eine Lagerbildung war bei den Großmühle noch nicht zu verzeichnen. Am Mehlmarkte richtet ſich die Hauptau'zmerkfamkeit auf Weizenmehle. Für Hafer und Gerſte zu Futterzwecken beſteht weiter Bedarf, während nur ſelten Aulfeſerungen erfolgen. Das Geſchäft in Induſtrie⸗ und Braugerſte hat ſich noch nicht belebt. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 25. Nov. Dr.] Alle Notierungen unverändert. Tendenz ruhig; ter bewölkt, Regen. * * Schweinemarkt Schwetzingen. An Läufer. Preiſe: Ferkel 16—28, Läufer 38—80 kauft wurden 4 bei lebhaftem Marktverlauf. N fuhr: 89 Ferkel, 140 7 A. Ver⸗ Hamburger Schmalzuotierung vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Unverändert. * Berliner Metall notierungen vom 25. Non.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ für ſe 100 Kilo: Elektrolytkupſer (wirebars) 61,50 nom.; Standardkupfer loko 57,75 nom.; Originalhüttenweichblei 29,75 nom.; Standardblei per Noy. 29,75 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Sta⸗ tionen 21,75 nom.; Standard⸗Zink 21,75 nom.: Original⸗ hüttenaluminium 98—99 v. H. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98— 99 v. H. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 39,90—42,90. * * Preisveränderung für Zinkbleche. Die ſüsdeutſche Gebietsſachgruppe des Zinkblechhandels, Frankfurt a.., hot mit ſofortiger Wirkung die Preiſe um 0,20/ erhöht, nachdem am 21. 11. 36 eine Erhöhung um 1,25% voran⸗ gegangen war. * * Der Weltzinn verbrauch 1935/6. Nach der neueſten ſtatiſtiſchen Ueberſicht des Internationalen Zinnbüros im Haag ſtieg die Weltzinnerzeugung im Berichtsjahre von 124 584 To. auf 166032 To. Die Blechinduſtrie verarbei⸗ tete 57200 To., die Automobilinduſtrie 12 800 T und andere Induſtrien 81200 To. Die Weltblecherzeugung hat im gleichen Zeitraum einen Höchſtſtand von 3,52(3,09) Mill. To. aufzuweiſen. Die ſichtbaren Zinnvorräte ſind im Oktober um rund 2000 To. auf 17970 gegen 14845 To. im Oktober 1935 geſtiegen. Die Fütterung von Schlachtvieh auf Schlacht⸗ viehmärkten Im Reichsgeſetzblatt erſcheint ſoeben eine Verordnung des Reichsminfſters für Ernährung und Landwirtſchaüft iber die„Fütterung von Schlachtvieh auf Schlachtvieh⸗ märkten und Schlachtviehhöfen und die Feſtſtellung einer Ueberfütterung von Schlachtvieh“. Durch dieſe Verord⸗ nung wird die Fütterung des auf den Schlachtviehmärkten und Schlachtviehhöfen zum Verk ruf angebotenen Schlachk⸗ viehs nach einheitlichen Grundſätzen geregelt. Nach für Schlachtvieh Preiſe nach einheitlichen Grundſätzen feſtgeſtellt worden ſind, mußte auch dafür geſorgt werden, daß das Schlachtvieh auf den Schlachtviehmärkten unter gleichen Bedingungen verkauft wird. In dieſer Beziehung zeigte ſich eine verſchiedene Behzndlung des Schlachtviehs auf den Schlachtviehmärkten bei der Fütterung. Dieſe unterſchiedliche Behandlung ſoll durch die Verorönung abgeſtellt werden. Außerdem ſoll mit Rückſicht auf die allgemeine Futterlage eine möglichſt ſporſame Verwendung von Futter auf den Schlachtviehmärkten erreicht werden. Ein weiteres Ziel der Veropdnung iſt die Bekämpfung der Ueberfüttterung von Schlachtvieh, bevor es zu den Schlacht⸗ viehmärkten geſandt wird. * Aktien⸗Malzfabrik Könnern, Könnern a. S.— 4(5) v. H. Dividende. Der Auffſichtsrat der Aktien⸗Malzfabrik Könnern, Könnern a.., deren AK ſich auf 151 Mill. beläuft, beſchloß der für den 18. Dezember 1938 einberu⸗ fenen G die Ausſchüttung einer Dividende von 4(5) v. H. vorzuſchlagen. Nach Abſchreibungen von rund 66 000 (i. V. 79 643)/ verbleibt einſchließlich des Vortrages in Höhe von 46 776(28 112)/ ein Reingewinn von rund 61 000(122 476) l. * Kulmbacher Exportbrauerei„Mönchshof“ AGG, Kulm⸗ bach. Der AR der Kulmbacher Exportbrauerei„Möunchs⸗ hof“ beſchloß, der am 19. Dezember ſtattfindenden GW die Verteilung einer Dividende von wieder 5 v. H. vor⸗ zu ſchlagen. * Umwandlung der Sächſiſche Steinzeug⸗ und Chamatte⸗ Werk vorm. Hugo Wießner Ach in eine Kommanditgeſell⸗ ſchaft. Die Geſellſchart ſchlägt der GV am 19. Dezember die Errichtung einer Kommanditgeſellſchaft ſowie die Uebertragung des Vermögens der bisherigen Ach unter Ausſchluß der Liquidation auf die errichtete Kommandit⸗ geſellſchaft vor. * Mechaniſche Weberei Ass, Zittau.— Sauierung noch nicht ſpruchreif. Die GV der Mechaniſche Weberei Ach, Zittau, genehmigte einſtimmig den Abſchluß zum 30. April 1936, der einen Neuverluſt von 247 368/(i. B. 51 485 Gewinn) ausweiſt. Der beſtehende Verluſtvortrag erhöht ſich ſo auf rd. 1,34 Mill./ und wird weiter auf neue Rechnung übernommen. Aus dem AR iſt Bankier Fritz Andreae, Berlin, ausgeſchieden; an ſeine Stelle wurde neu Bankier Ratzmann vom Bankhaus Hardy u. Co. gewählt. Außerdem tritt in den Ah Direktor Najok⸗ Dresden ein. Von der Verwaltung wurde mitgeteilt, daß die Frage der Sanierung noch nicht ſpruchreif ſei. Der Geſchäftsgang in den abgelaufenen Monaten des neuen Geſchäftsjahres war günſtiger als im Vorjahr. Der Auf⸗ tragsbeſtand iſt höher als zur gleichen Vorfahrszeit. * Auflöſung der Seidenband⸗Weberei Lörra Durch Beſchluß der Geſellſchaftsverſammlung vom 6. Juni 1986 iſt die Seidenband⸗Weberei Lörrach Gmbch aufgelöſt wor⸗ den. Der Prokuriſt der Geſellſchaft, Herr Ernſt Heß in Lörrach, iſt zum Liquidator beſtellt. * Lloyds erhöhen Kriegsriſiko⸗Prämien— insbeſondere für Amerika⸗Fracht. Der Kriegsriſikvausſchuß von Lloyds Verſicherungsgeſellſchaft hat am Montag(23. November 1936) verſchiedene Erhöhungen der Prämien für die Ver⸗ ſicherung von Frachten gegen ein Kriegsriſiko mitgeteilt. Insbeſondere ſind die Prämien für Frachten nach oder von Häſen der Vereinigten Staaten und für die ameri⸗ kaniſche Küſtenſchiffahrt erhöht worden. Die Prämie für amerikaniſche Küſtenſchiffahrt iſt von 3 Pence pro Hundert auf einen Schilling pro Hundert erhöht worden. Die Prä⸗ mien für die Küſtenſchiffahrt am Stillen Ozean und Fahr⸗ ten von Häfen am Stillen Ozean nach atlantiſchen Häſen oder umgekehrt ſind von einem Mindeſtſatz von 6 Peuce auf 2 Schilling und 6 Pence pro Hundert für Frachten er⸗ höht worden. * Fortſetzung der jugoflawiſch⸗franzöſiſchen Haudelsver⸗ tragsverhandlungen. Die jugoflawiſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen, die einige Tage unterbrochen wurden, um den Mitgliedern ber franzöſiſchen Delegatton Gelegenheit zu geben, neue Inſtruktionen in Paris ein⸗ zuholen, werden am Dienstag in Belgrad fortgeſetzt. 8. Seite/ Nummer 345 — Mittwoch, 28. November 1988 ſchmalz, Butter, Käſe, Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe erlaſſen worden. Verordnungen über die Einfuht von Fleischwaren In einer Verordnung über die Einfuhr von Fleiſch⸗ waren(Reichsgeſ. Bl. 1 v. 24. 11. 36) Pein at der eiche miniſter des Innern, daß die Vorſchriften des§ 12 Abf. 1 nes Fleiſchbeſchaugeſetzes keine Anwendung auf Fleiſch⸗ waren finden, die aus dem Ausland im Poſtverkehr nach⸗ weis lich als Geſchenk für Unbemittelte zum eigenen Ver⸗ brauch eingeführt werden und deren Geſamtgewicht 5 Kilo nicht überſteigt. Dieſe Vorſchri'ten finden auch keine An⸗ menbung auf zubereitetes Schweinefleiſch, das aus dem . im Perſonenfernverkehr oder nachweislich als Geſchenk im Poſt⸗ oder Frachtverkehr zum eigenen Ver⸗ brauch eingeführt wird und deſſen Geſamtgewicht 5 Kilo nicht überſteigt. Die im vorſtehenden bezeichneten Sen⸗ Jungen unterliegen keiner amtlichen Unterſuchung, von der Fleiſchbeſchau iſt abzuſehen. Es hat jedoch die Unter⸗ juchung auf Trichinen durch eine Auslandsfleiſchbeſchou⸗ ſtelle zu erfolgen. Zubereitetes, aus dem Ausland ein⸗ geführtes Fett unterliegt, wenn die obengenannten Vor⸗ ausſetzungen vorliegen, ebenfalls keiner amtlichen Unter⸗ ſuchung. * In einer im gleichen Reichsgeſetzblatt veröffentlichten fünften Verordnung über Einfuhrerleichterungen wird fol⸗ gendes angeordnet: Ohne Vorlegung eines Uebernahme⸗ ſcheines Fürſen einfach zubereiteter Schweineſpeck, Schweine⸗ des Zoltarifs, alle dief Reingewie Verbrauch den in den Verkehr des den, wenn dieſ weislich als Geſchenk Paſt⸗ oder Frachtverkehr eingeführt werden. Bei der Zollobfertigung der nachſtehend aufgeführten Waren iſt ein Unterſchiedsbetrag einſ ßlich Gebühr zu zahlen, der für 1 Kilo Schweineſpeck u 1 Kilo Schweine⸗ ſchmalz ſowie 1 Kilo Käſe je 0,20 /, für 1 Kilo Butter 0,50„ und für 1 Kilo Eier 0,10/ beträgt. Die Uebernahmeſcheinpflicht befreiten Waren bleiben zo verbrauchsſteuerpflichtig. Für Schweineſpeck iſt außerdem die Gebühr für die Trichinenſchau zu entrichten. Beide Verordnungen treten am 1. Dezember Kraft. 953 m and 1936 in * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Der Aus⸗ weis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 23. November verzeichnet eine weitere Zunahme des Goldbeſtandes um 47,926 Mill. ſfr. auf 2533,655 Mill. ſfr. Ebenſo ſtiegen die Deviſen um 2,891 Mill. ſfr. auf 6 Mi. ſfr. an. Im Deviſen um 2,891 Mill. ffr. auf 53,396 Mill. ſfr. an. Im Bank wie auch in der Vorwoche einen weiteren Abbau er⸗ fahren. Das Inlandsportefeuille ging um 4,945 Mill. ſfr. auf 22,863 Mill. ſfr. zurück. Die Wechſel der Darlehens⸗ kaſſe gingen um 0,500 Mill. ſfr. auf 7,500 Mill. ſfr. und die Lombardvorſchüſſe um? zurück. Die chrif ill ſfr. unver⸗ ände gebl g in der Be⸗ richts woche 13,492 0 iffert ſich auf 344,839 Mill. ſfr. Infolge Flüſſigkeit auf dem ſchweize⸗ riſchen Geldmarkt konnten die täglich fälligen Verbin 9⸗ keiten um 52,412 Mill. ſfr. auf 1297,628 Mill. ſfr. anſteigen. Der Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren am 23. November zu 95,88(95,47) v. H. durch Gold gedeckt. * Internationale Geſellſchaft AGG, Baſel. Die 1930 gegründet ar 0 ſtrie in Frankfurt naheſtehende Holdinggeſellſchzft, zahlt für 1935 aus einem Reingewinn von 79 469 Franken (74 190 fr. i..) wieder eine Dividende von 6 v. H. auf das mit einem Fünftel einbezahlte Kapital von 6 Mill. ſfr. Aus der Bi rvefond 2 fr.(20 000) für Stickſtoff⸗Induſtrie e, der JG Farben⸗Indu⸗ 25 000 Kreditoren 23,43 Mill. f(29,6 Mill. ſfr.(. Debitoren 1 Mill. ffr.(27,8 Mill. ſfr.), Waren 8,17 Mill. ffr.(3,08 Mill. ſfr.). * Die Einſchränkung der Einfuhr deutſcher Bücher in die Schweiz aufgehoben. In ſeiner Dienstag⸗Sitzung hat der Bundesrat den Beſchluß vom 25. Oktober 1935 betreff. die Einführung von Büchern und Zeitſchriften im deutſch⸗ ſchweizeriſchen Verrechnungsverkehr mit Wirkung vom 24. November 1936 aufgehoben. Um eine Ueberſchwemmung des ſchweizeriſchen Marktes mit deutſchen Büchern zu ver⸗ hüten, war ſeinerzeit der Beſchluß vom 25. Oktober 1935 74 Mill. fr. Seine Aufhebung erfolgt wägung heraus, daß die Verteuerung der deutſchen Bücher infolge der Abwertung des Schweizer Frankens eine ge. nügende Abwehr für eine zu große Einfuhr bilden dürſte 8. * H. Borck u. Sohn, Blieskastel, ſtellt die Zahlun ein. Die Schuhfabrik Heinrich Borck u. Sohn, Blies e a. ö. Saar, hat den Antrag auf Eröffnung des gerichtliche Vergleichsverfahrens geſtellt, weil ſie ihren Wechſelver. pflichtungen nicht oronungsgemäß nachkommen dann 10 Vornahme dieſes Schrittes ſoll durch die Umſtellun anf inen 0 10 liegt zur — aus der Er⸗ den deutſchen Markt, die Anſchrffung größerer Maf und Einrichtungen, ſowie durch die Preisentwi Ledermarkt veranlaßt worden ſein. Zeit noch nicht vor. Der Status O up ſchriitlei-er und verantwortlich für Politik Dr. Alois Stell vertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für The tu Unterhaltung, Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsfen Gericht und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Fa n 1 1 1 8* 5 ſämtlich en Mannheim* Jaude Schriftleitung in Berlin .⸗A. X. 1938 Mitta gauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 21078 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20857 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge leine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückvort eſtdeutſche Umſchau, Fennel Anzeigen Dr. E. F. Schaffer, Berlin- Fried Sentaſtraße 2 8 Friedenau, Gualität 45 Hegenwmerf — nd Sind zwei Begriffe, die miteinander nichts zu tun haben! Wer z. B. „Billige Möbel“ Kauft, erhält— reelle Bedienung u. Preisfestsetzung Vorausgesetzt— zwar den vollen Gegenwert, aber keine Qualität. Der Qualitatsbegriff steht fest; wir wagen nicht, ihn auszuweiten u. lühren deshalb nur Qualitätsmöbel in althergebrachtem Sinne des Wortes. sanft entschlafen. 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Haſt und Unraſt, Sorge und Laſt des All⸗ tags verlangen nach einer Entſpannung, die mir durch das Leſen meiner Zeitung ver⸗ ſchafft wird. 0 Ich erwarte die Seitung mit demſelben Intereſſe wie mein Mann, und nicht ſelten entſpinnt ſich ein kleiner Kampf um das Erſtleſerecht. Wie ſollte ich auch unſeren Kindern, dieſen ewigen Fragekaſten, über die großen und kleinen Ereignſſſe in Welt und Heimat immer Rede und Antwort ſtehen können, wenn ich unſere Zeitung nicht von A bis 8 leſen würde? i Hausfrau zu ſein iſt ein Beruf wie ſeder andere und auch in ihm gilt es: in allen Sätteln gerecht zu ſein! Alſo muß ich auch begreifen, daß zwiſchen meiner be⸗ ſcheidenen perſönlichen Arbeit und dem großen Volkes und Weltgeſchehen deutliche, innere Suſammenhänge beſtehen. Und weil ich eine anſpruchsvolle Seitungsleſerin bin, gefällt mit auch die „Neue Mannheimer Zeitung“] Auf ſie trifft das Dichterwort zu: „Täglich zu dir wiederkehrend, ſtets erfreuend, oft belehrend!“ Jawohl, ein guter und bewährter Weggenoſſe und Hausfreund iſt unſere eue Mannhehnet Zeilung rei deu