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Gerichtsſtand Mannheim. ſch, ſten ber hem die 1150 Des 90 * * Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 8. Dezember 1936 147. Jahrgang— Nr. 566 (Funkmeldung der N M.) + Manila, 8. Dezember. Erſt jetzt traf ein Bericht des Gouverneurs der Iſabella⸗Provinz im Nordweſten der Jnſel Luzon ein, wonach am 4. Dezember um 4 Uhr eine furchtbare Flut über dieſe Gegend herein⸗ brach, die 54 Städte und Dörfer zerſtörte, Men⸗ ſchen und Tiere ins Meer ſchwemmte. Sämtliche Verbindungen mit der Provinz ſind unter⸗ brochen. Die Zufahrtsſtraßen ſind unterſpült. Der Gouverneur ſchätzt die Zahl der Toten auf mehrere tauſend. Die Flut wird als die größte bezeichnet, die jemals die Inſel heimgeſucht hat. 54 Städte und Dörfer wurden von den Fluten zerſtört ſam vor ſich. In mauchen Gebieten, ſo beſonders in der Nähe der Stadt Aparri an der Mündung des Cagayan⸗Fluſſes, kounten die Bergungsarbeiten bis⸗ her überhaupt noch nicht aufgenommen werden. — Moskau provoziert weiter Wieder ein Reichsdeutſcher und ſeine Ehefrau in Leningrad verhaftet — Berlin, 7. Dezember. Geſtern ſind der Reichsangehörige Straßenbau⸗ ingenieur Dr. Hans Metzger, geboren am 18. März 1898 in Heidelberg, ſowie ſeine Ehefrau in Le⸗ ningrad verhaftet und in das Unterſuchungsgefäng⸗ nis eingeliefert worden. Die Maßnahme, die von lich zur Beſtätigung der neuen Räteverfaſſung ein⸗ h vor. 5 5 755 5 g amtlicher ſowjetruſſiſcher Stelle beſtätigt iſt, wird mit nien Bisher über 100 Tote geborgen angeblicher Spionage und gegen revolutionärer Be⸗ i(Funkmeldung der NM 3. tätigung begründet. 9 i! 2*— 2 l.% Offizieller Dank der Reichsregierung in Haag. Meldungen aus dem Ueberſchwemmungsgebiet im Der deutſche Geſandte Graf Zech⸗Burkersrode hat Norden der Inſel Luzon beſagen, daß es ſich um die dem niedevländiſchen Außenminiſter den Dank der 5 ſchwerſte Flutkataſtrophe in der Geſchichte der Jnſel Reichsregierung für die tatkräftige Hilfe ausgeſpro⸗ — 8 handele. Die Waſſermaſſen brachen völlig über⸗ chen, die der niederländiſche Geſchäftsträger in Ma⸗ 25 nen 1 75)). dee Im Regierungsgebände in Chur beginnt am 9. Dezember der Prozeß gegen David Frankfurter, der ee Cagavan⸗Fluſſes ein. Bis jetzt konnten über 100 Lei⸗ Botſchaftsgebäude, ſowie bei der Verteidigung des de deulf hen Landesgruppenleiter„Schweiz“ der NS DA Wilhelm Guſtloff, in Babe erde Melos chen geborgen werden. Da die Ueberſchwemmungen Gebäudes und der darin befindlichen Flüchtlinge ge⸗ Der Saal des Gee bn iu. Chur, 2. Verhandlungen ſtattfinden werden. tertuob anhalten, gehen die Rettungsarbeiten nur ſehr lang⸗( leiſtet hat.(Atlantic,.) aubnle 5 8 a r: 1 8 0 J 5 2 2 2 2 2 ar Das unglückliche Schicksal der ſpaniſchen Hauptſtadt: Die kriegeriſche Sowſekunion gen 85 g g„(Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter) unser. 7 74 7 4 4 Moskau, 6. Dezember. 80 ö Schon die erſten Sitzungen des VIII. außerordent⸗ e 95 i ö lichen Rätekongreſſes der Sowjetunion, der bekannt⸗ Keine Lebensmittel mehr vorhanden!-Die Milizen wollen die Verteidigung bis zum äußerſten“ fortſetzen 5— Salamanca, 8. Dezember. Am Montagnachmittag verbreitete der Madrider langiſten, die 18 Kilometer weit in rotes Gebiet hineingeritten waren und den Eindruck erweckt Truppen im Frontabſchnitt Belchite(Provinz Ara⸗ gon) einen Angriff der Roten abgewieſen berufen wurde, genügten, um zu zeigen, daß das Hauptgewicht der Veranſtaltung weniger auf die Be⸗ ſprechung des Verſaſſungsentwurfs als auf die Pfleg⸗ einer Stimmung gelegt wurde, die man kaum an⸗ ders als kriegeriſch⸗aggreſſiv bezeichnen Sender„Union Radio“ einen Aufruf der bolſche⸗ hatten, als ſtänden hinter ihnen mehrere tauſend haben. Dem Gegner wurden acht Maſchinengewehre kann. Zahlreiche Sätze in dem Verfaſſungsbericht wiſtiſchen Ingendorganiſationszentrale, in dem die Legionäre und Arabertruppen. Die Schreckensſtim⸗ abgenommen. An den Fronten von Logrono, Pa⸗ von Stalin, die Reden des Präsidenten der Ükraini⸗ Mütter Madrids aufgefordert werden, ihre Kinder durch die Zentrale unverzüglich nach Valencia zu ſchicken. Der Zuſtand, daß ganze Familien in den Tunnels der Untergrundbahn übernachten müßten, müſſe endlich aufhören. Durch den bolſchewiſtiſchen Sender„Radio Tele⸗ grafos“ wurde am Montagnachmittag gleichfalls be⸗ kauntgegeben, 5 i a daß alle zuſtäudigen Stellen nunmehr zu⸗ ſammenarbeiten würden, um die Räumung Madrids durch die Zivilbevölkerung in kür⸗ zeſter Friſt durchzuführen. Für die Zivil⸗ bevölkerung ſei der Aufenthalt in Madrid un⸗ möglich geworden, weil Lebensmittel nur noch in geringen Mengen vorhanden ſeien. Die künftige Verſorgung der Zivilbevölkerung könnte inſolgedeſſen nicht mehr gewährleiſtet werden. Durch die Räumung Madrids werde auch die Gefahr natio⸗ mung, die bei den Roten bei dem Gedanken eines Angriffes der nationalen Truppen Platz griff, be⸗ nutzte die Bevölkerung zur Flucht in der Richtung auf Talavera de la Reina. Nationaler Heeresbericht vom Montag (Funkmeldung der NM.) + Salamanca, 8. Dezember. Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Salamanca vom Montag meldet, daß die nationalen lencia und Villacayo herrſcht Ruhe, bei Mondragon und Orduna leichtes Artillerie⸗ und Gewehrfeuer. Vom dev Madrider Front iſt nichts Neues zu melden. In Aſturien war die Gefechtstätigkeit gering. Nationale Flieger bombardierten eine feindlliche Batterie bei Villarreal(Provinz Alava). Ueber Tor⸗ rijos wurden zwei rote Zweidecker abgeſchoſſen. Einer dey Piloten wurde gefangen genommen. Bei Granada wurden durch Luftbombardement zwei feindliche Ge⸗ ſchütze zerſtört. In der Nähe von Sevilla konnte ein rotes Flugzeug abgeſchoſſen werden. Slurm gegen die Pariſer, Neutralilätspolitik „Schande über Bum!— Herr Archimbaud ein ſellſamer Radikaler! ſchen Sowjetregierung Ljubtſchenko und des Vor⸗ ſitzenden der Fernöſtlichen Gebietsverwaltung Kru⸗ tow ebenſo wie die Begrüßungen der Sonderabord⸗ nungen der Koſakengebiete und der Roten Armee waren als ausgeſprochene Kriegsbereit⸗ ſcchafts erklärungen abgefaßt und unzweideu⸗ tig auch an die Adreſſe des Auslandes gerichtet, dem die Entſchloſſenheit der Sowfetregierung demonſtriert werden ſollte, ſich„im Ernſtfalle“ nicht nur auf die reine Verteidigung ihrer Grenzen zu beſchränken, ſondern auch zu einem offenſiven Krieg außerhalb der Landesgrenzen überzugehen. Dieſe Entſchloſſenheit wurde mit beſonderem Nachdruck in den Reden Ses Oberbefehlshabers der ſowjetruſſiſchen Seeſtreitkräfte, Orlow, und des Lei⸗ ters der Hauptverwaltung der Luftſtreitkräfte der Roten Armee, Chripin, hervorgehoben, die in ihren Ausführungen aus der bei den roten Militärs ſonſt 3 i 1 3 ſti 5 5. i 0 f i 72 2 + 2* 2 2— nale. Späher vermindert, die immer wieder über Draßtbericht unſ. Pariſ 5 Vertreters e 155 man die ſpaniſche Republik ülichen Reſerve heraustraten und einige Mitteilun⸗ die bolſchewiſtiſchen Batterieſtellungen unterrichtet— Paris, 7. Dezember. 1 1 erb Sieben zn werten, bb 5 gen über den Umfang der ſowjetruſſiſchen See⸗ und ſeien. Geſtern abend fand in Paris eine kommuniſtiſche 1115 nicht 17 580518 7 5 Such s es Kongeſfeonen Luftrüſtungen machten, die man zweifellos als ſen⸗ In Madrid dürfte nur mehr die Rote Miliz Volksverſammlung ſtatt. Urſprünglich ſollte darin machen“ 5 315 ſationell bezeichnen kann. Beſonders kennzeichnend zurückbleiben, die„entſchloſſen iſt. Widerſtand der Präsident der katalaniſchen Generalidad Com⸗ wachen. 5 5 7 in dieſer Hinſicht iſt die Erklärung Chripins geweſen, 5 bis zum äußerſten zu leiſten“. panys das Wort ergreifen Weil ihn aber die fran⸗ Die Sowjets und wir von der franzöſiſchen daß die Kriegsluftflotte der Sowjetunion 5 a zöſtſche Regierung an der Grenze hatte auffordern 19 1 and 7275 1 9 gegenwärtig ſowohl zahlenmäßig als auch in ben 48 15 3 a i laſſen, lieber wieder nach Barcelona zurückzukehren, uhr Archimbaud fort,„und dieſer Fein i auf ihre Bewaffnung ſtärker iſt als die Mißglückter Fliegerangriff der Roten war Companys nur in einem rieſigen Bildnis in der Hitler. Ich ſelbſt als Radikaler ziehe bei weitem Kriegsluftflotte eines jeden anderen f(Funkmel dung der NM.) Volksverſammlung vertreten. das kommuniſtiſche Regime dem Faſchismus vor“. Staates. Dieſe Erklärung wurde von Chripin 7— Sevilla, 8. Dezember. Sämtliche Redner des Abends proteſtierten natür⸗ 1 1 0 e 13 ee e e die e 881 l f 5 f die etonte, daß zahlreiche Mitglieder der marxiſtiſchen]ſowfetruſſiſchen üugzeuginduſtrie allein in* Drei rote Fliegerketten verſuchten am Montag lich gegen a g 2 8 5 dier 1 5 e be. einen Angriff 55 Talavera de la Reina durchzufüh⸗„ſchändliche Handlungsweiſe der Regierung Partei die tatkräftige Unterſtützung der Roten in 1 zehn e d. J um 95 v. H. gegenüber 5 5 5 3 1 75 5 1 die Companys wie einen Ver⸗ Spanien forderten. Der kommuniſtiſche Parteiführer er g eichen Zeit des Vorjahres zugenommen hat, einen ren. Sie gerieten aber in die ihnen von nationalen Léon Blum, panys. 18 7 85 5 5 5 5 K t 5 über 5 8 a e brecher behandele“. Cachin endlich erklärte:„Wir ſtehen nach wie vor zur während der Flugzeugmo orenbau gegenüber dem f piat- Jaadflugzeugen geſtellte Falle und verloren Frei. Volksfront. Aber wir werden nicht aufhören, dafür Vorjahre um 46 v. H. erweitert worden iſt, feu, kobgrate franaöſiſchen Heerestyps. Eine Maschine Aus den zahlreichen Reden des Abends ſind ſol⸗ zu wirken, daß die franzöſiſche Außenpolitik gegen⸗ ö„ i 10 der Roten ſtürzte bei Torrijos, eine zweite auf dem gende Einzelheiten zu erwähnen: Der Präſident der über Spanien unbedingt geändert wird. Die ganze Tragweite dieſer Zahlen erkennt man, den linken Tajo⸗Ufer bei Talavera de la Reina und die Liga für Menſchenrechte, Victor Baſch, gab zu, daß 2„ a wenn man berückſichtigt, daß nach den Angaben ö 0 dritte bei Santo Domingo ab. Die beiden Inſaſſen] Léon Blum vielleicht im beſten Glauben ſeine Neu⸗ Die Neutralitätspolitik kann nicht länger auf:] Chripins der Geſamtbeſtand der ſowjetruſſiſchen Luft⸗ 1e 125 dieſer letzten Maſchinen, ein Sowjetruſſe und ein tralitätspolitik gegenüber Spanien vertrete, aber er rechterhalten werden. Das muß unbedingt anders kriegsflotte, der Anfang 1935 rund 330 v. H. des Be⸗ et Tcchechoflowake, retteten ſich durch Fallſchirm⸗ irre ſich doch, denn nur die Unterſtützung der werden:„„„ ſſtandes von 1931/2 ausmachte, ſich gegemvärtig d. h. bel abſprung. Der Sowjetruſſe wurde bei dem Verſuch,„Republikaner“ in Spanien könne den Frieden der Der marxiſtiſche„Populaire“ teilt heute mit, daß nach kaum eineinhalb Jahren, auf mehr als 400 ſich ſeiner Gefangennahme zu widerſetzen, erſchoſſen. Welt retten. Der Gewerkſchaftsführer Jouhaux der ruſſiſche Botſchafter im Londoner Neutrali⸗ v H. des Beſtan des von 1931/32 ſtellt, was eine 50 In Talavera de la Reina trafen aus zahlreichen ſeinerſeits erklärte, daß die 5 Millionen Mitglieder tätskomitee einen Antrag geſtellt habe, wonach künf: Zunahme um rund 30 v H. innerhalb eines Jahres 50 Ortſchaften auf dem linken Tajo⸗Ufer in der Nähe] des Gewerkſchaftsrings einig darin ſeien, die] tig auch der Abmarſch von Freiwilligen nach Spanien bedeutet, die überdies von einer beträchtlichen quali⸗ N von Talavera de la Reina mehrere hundert Bauern⸗ ſpaniſchen„Republikaner“ zu unterſtützen. Der verhindert werden ſolle. Der„Populaire“ zieht aus tativen Vervollkommnung der Flugzeuge begleitet . familien ein die ihr geſamtes Hab und Gut auf vadikale Abgeordnete Archimbaud, Berichterſtatter dieſem Antrag die Schlußfolgerung. daß auch Sowjet⸗ wurde, deren Bewaffnung und Geſchwindigkeit zum n Mauleſeln mit ſich führten. Die Bauern verdanken für das Heeresbudget in der Kammer, ſeinerſeits er⸗ rußlaud nach wie vor wenigſtens„offiziell“ zur Neu- Teil dank der techniſchen Hilfeleiſtung des Aus⸗ 46. ihre Flucht einem kühnen Handſtreich von fünf Fa⸗ klärte, daß er, obwohl er Radikaler ſei, doch nicht J tralitätspolitik ſtehe. landes beträchtlich verbeſſert wurde und bei einzelnen 2. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Dezember 198g Flugzeugtypen(3. B. bei den neuen Jagdflugzeugen der Bauart„ZKB 19“, die eine Stundengeſchwindig⸗ keit von über 500 Kilometer entwickeln) die beſten ausländiſchen Vorbilder übertreffen ſoll. Noch charakteriſtiſcher für die allmähliche Umſtel⸗ lung der Sowjetunion von der reinen Verteidigungs⸗ taktik auf den offenſtven Kriegsgedanken waren die Ausführungen Orlows, der in nicht mißzuverſtehen⸗ der Weiſe den Uebergang zum Bau einer Hoch⸗ ſeeflotte ankündigte, nachdem der Ausbau der Kütſtenſchutzſtreitkräfte von ihm als abgeſchloſſen be⸗ zeichnet worden war. Dieſe letzte Behauptung wird man nicht als übertrieben anſehen können, wenn man die Angaben Orlows berückſichtigt, denen zu⸗ folge die Zahl der ſowjetruſſiſchen Unterſee⸗ boote gegenüber 1932 um 615 v. H. zugenommen hat, während die Zahl der leichten Ueberwaſſerkriegs⸗ ſchiffe(Zerſtörer, Motortorpedoboote uſw.) um 200 v.., die Zahl der Marineflugzeuge um 410 v.., die Zahl der Geſchütze der ſchweren Küſtenartillerie um 75 v. H. und die Zahl der Flugabwehrgeſchütze der Flotte und ihrer Stützpunkte um 100 v. H. er⸗ weitert wurde. Bedenkt man, daß nach amtlichen Angaben des Völkerbundes die ſowjetruſſiſche Kriegsflotte Ende 1932 22 Unterſeeboote umfaßte, ſo muß man den ge⸗ genwärtigen Unterſeebootbeſtand der Sowjetunion auf etwa 130 bis 160 Fahrzeuge veranſchlagen, die zu 90 v. H. im Laufe der letzten fünf Jahre erbaut wurden und ſomit die modernſte und größte Unterſeebootflotte der Welt bilden, die kaum noch als ausgeſprochenes Verteidigungsinſtru⸗ ment angeſehen werden kann. Bei den Motortorpe⸗ dobooten dürften die von Orlow angegebenen Ver⸗ hältniszahlen eine Beſtandsvermehrung von rund 60 Fahrzeugen auf etwa 180 bis 200 ergeben, während ſich für die Marineflugzeuge eine Beſtandserweite⸗ rung auf mindeſtens 500 Einheiten errechnen läßt. Schon dieſe Beſtände bedeuten, daß Sowfetruß⸗ land bereits jetzt beträchtliche, auch im offenſiven Seekrieg nicht zu unterſchätzende Machtmittel beſitzt, die nunmehr, wie Orlow ankündigte, noch beträcht⸗ lich ausgebaut werden ſollen, wobei ſich nach ſeinen Worten Fahrzeuge aller Klaſſen, d. h. alſo auch Schlachtſchiffe und Kreuzer bereits im Bau befinden, denen in der nächſten Zeit weitere folgen werden. Dies bedeutet, daß die Sowjetunion, die ſich heute als eine der ſtärkſten Militärmächte zu Lande und in der Luft bezeichnet, nunmehr daran geht, eine ähn⸗ liche Stellung auch zur See einzunehmen und alle Mittel ihrer in der Zwiſchenzeit in fieberhaftem Tempo aufgebauten Rüſtungsinduſtrie in Bewegung ſetzt, um dieſes Ziel in möglichſt kurzer Zeit zu er⸗ reichen. Die von Stalin angekündigte Gründung eines beſonderen, alle Rüſtungsbetriebe zuſammen⸗ faſſenden Volkskommiſſarjats der Rüſtungsinduſtrie geigt, welcher Weg dabei eingeſchlagen werden ſoll. Gemeindewahlen in der Eſchechoſlowakei Beachtenswerter Erfolg der Sudetendeutſchen Partei — Prag, 7. Dezember. Am Sonntag fanden in 269 vorwiegend kleinen Ortſchaften der Tſchechoſlowakei Gemeindewahlen ſtatt. In 75 Gemeinden waren deutſche Liſten auf⸗ geſtellt worden. Die Sudetendeutſche Partei hatte in 53 Fällen eigene Liſten eingereicht. Sie erhielt bei den Wahlen insgeſamt 24097 Stimmen, was un⸗ gefähr den letzten Parlamentswahlen vom 19. Mai 1935 entſpricht. Sie konnte in 20 Gemeinden einen Stimmenzuwachs und in 29 Gemeinden einen un⸗ beträchtlichen Stimmenrückgang verzeichnen. Sie erhielt 489 Mandate und in faſt allen Gemeinden mit überwiegender deutſcher Mehrheit die abſo⸗ Jute Majorität und damit die Gemeinde⸗ führung. Der Sudetendeutſchen Partei waren bei dieſen Wahlen nicht nur Koalitionen anderer Parteien ent⸗ gegengeſtellt worden, ſondern man hatte ihr bei den Wahlen ſelbſt mit Wahlbeeinfluſſungen und in ver⸗ ſchiedenen Fällen ſogar mit Stimmenkauf entgegen⸗ zuwirken verſucht. Auch die Methode der indirekten Wahlbeeinfluſſung wurde nach Kräften ausgenutzt. So wurde z. B. in der Gemeinde Tutz der als Mit⸗ glied der Wahlkommiſſion tätige Ortsvertreter der Sudetendeutſchen Partei von Gendarmen mit auf⸗ gepflanztem Bajonett unter einem Vorwand„ab⸗ geführt“, um die Wähler einzuſchüchtern. Daß die Preſſe keine Mühe geſcheut hatte, um die Wähler der Sudetendeutſchen Partei in ihrer Ueberzeugung zu erſchüttern, bedarf keiner Erwähnung. Die Sudeten⸗ deutſche Partei hat aber trotz dieſes umfaſſenden An⸗ griffs ihre Stellung im großen und ganzen nicht nur behauptet, ſondern in einzelnen wichtigen Orten, wie Budweis, erheblich verſtärkt. Der Stellvertreter Guſtloffs 7 Der Ortsgruppenleiter Davos der NS DA geſtorben — Berlin, 6. Dezember. Der Ortsgruppenleiter Davos der Auslands⸗ organiſation der NS DA, Franz Janſen, iſt in der Nacht zum Sonntag nach kurzem Kranken⸗ lager an Lungenentzündung geſtorben. Janſen war vor dem Verbot der Landesgruppen⸗ leitung in der Schweiz der Stellvertreter des ermor⸗ deten Landesgruppenleiters Wilhelm Guſtloff, zu deſſen engſtem Freundeskreis er zählte. Vor einigen Wochen war er zum deutſchen Konſul in Da⸗ os ernannt worden. Seit Kriegsende lebte er in der Schweiz, zunächſt in St. Gallen und ſpäter in Davos, nachdem er ſich ein Lungenleiden als Soldat im Felde zugezogen hatte. Sein Tod muß um ſo ſchmerzlicher empfunden werden, als er einige Tage vor dem Prozeß gegen den füdiſchen Mörder Guſt⸗ loffs, David Frankfurter, erfolgte. Denn gerade Janſen hätte ſein Zeugnis für das geſetzestreue Ver⸗ halten Wilhelm Guſtloffs ablegen können. Noch vor zwei Wochen weilte er in Chur, um in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Konſul durch ſeine Mitwirkung die Ver⸗ tretung deutſcher Intereſſen in dem Prozeß zu ſichern. Eine Lungenentzündung, die ihn im Anſchluß an dieſe Reiſe auf das Krankenbett warf, hatte ſei⸗ nen Tod zur Folge. Dr. Papee polniſcher Geſandter iu Prag. Der polniſche Staatspräſident hat den bisherigen diplo⸗ matiſchen Vertreter Polens in Danzig, Dr. Papee, zum Geſandten in Prag ernannt. Gleichzeitig hat der Staatspräſident den bisherigen Geſchäftsträger in Prag, Marjan Chodachi, zum polniſchen Vertreter in Danzig ernannt. Noch nicht reif zum Bruch? Das Schickſal der Volksfront Die Kommuniſten dachten nur an ein„belangloſes Zwiſchenſpiel“ (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 8. Dezember. Die Kriſe in der franzöſiſchen Volksfront, die durch die Stimmenthaltung der kommuniſtiſchen Kammerfraktion bei der Vertrau ansabſtimmung zum Schluß der großen außenpolitiſchen Debatte in der Kammer ausgelöſt worden war, hat ſich vor⸗ läufig noch nicht weiter entwickelt. Sie wird erſt heute zu einer erſten Entſcheidung kommen, wenn das ſog.„Koordinationskomitee“ der Volksfront ſeinen Schiedsſpruch darüber fällen ſoll. ob die Neutralität oder die kriegeriſche Inter⸗ vention im ſpaniſchen Bürgerkrieg dem Buch⸗ ſtaben und dem Geiſte der Volksfront entſpreche. Inzwiſchen hat ſich zwiſchen dem kommuniſtiſchen und dem marxiſtiſchen Lager ein etwas merkwürdiges Zwiegeſpräch entwickelt. Auf die Frage Leon Blums, wie nun in Zukunft eine vertrauensvolle und loyale Zuſammenarbeit in der Volksfront noch möglich ſein könnte. antwortete heute der kommuniſtiſche Abge⸗ ordnete Vaillant⸗Couturier:„Der Volksfront geht es gut. Die offene und freimütige Aus⸗ ſprache, die wir in der Kammer gehabt haben, hat die Lage geklärt“. Der marxiſtiſche Abgeordnete Seve⸗ rac aber erwiderte den Kommuniſten:„Die Stimm⸗ enthaltung der Kommuniſten in der außenpolitiſchen Debatte läßt eine ſchwere Unſicherheit und Dunkelheit zurück, die die Aufgabe der Regierung nicht erleichtert.“ Aber auch darauf haben die Kom⸗ muniſten eine Antwort. Wieder iſt es Vaillant⸗Cou⸗ turier, der erklärt:„Unſere Stimmenthaltung vom letzten Samstag ſtellt einen Mißklang feſt, der hoffentlich nur vorübergehender Natur iſt, einen Mißklang in einem ganz beſtimmten Punkt, der aber keineswegs zu einem Bruch der Volks⸗ front führen darf.“ Doch der Sozialiſt Severac bleibt peſſimiſtiſch: „Die Hoffnung, daß der gemeinſame politiſche Kampf in der Volksfront wieder aufgenommen werden kann, beſteht ſicherlich noch immer, aber nur die Hoff⸗ nung, nicht aber auch die Gewißheit und das volle Vertrauen.“ Die Taktik der Kommuniſten iſt alſo durchſichtig genug, für ſie iſt der ganze Konflikt nur eine kleine vorübergehende Mißhelligkeit, die eigentlich ſchon vergeſſen iſt. Sie wollen eben das „Werkzeug“ der Volksfront noch weiter beibehalten, obwohl es am Samstag in ihrer Hand verſagt hat, denn ſie glauben es noch zu weiteren Dienſten brau⸗ chen zu können. Inzwiſchen iſt geſtern nachmittag in Paris der Vorſtand des Gewerkſchaftsrings der EGT zu einer außerordentlichen Tagung zuſammengetreten, um zu dem kommuniſtiſch⸗marxiſtiſchen Konflikt in der Volksfront Stellung zu nehmen. Der Gewerkſchafts⸗ ſekretär Jouhgux hielt dabei eine große Rede über oͤile Spanien politik. Er erklärte, wie ſchun in der kömmuniſtiſchen Volksverſammlung in Paris, daß die franzöſiſchen Arbeiter im ſpaniſchen Bürgerkrieg nicht neutral bleiben könnten. Aber diesmal forderte Jouhaux nicht auch gleich noch das Recht für ſie, die ſpaniſchen„Republikaner“ in Gegenwart und Zukunft zu„unterſtützen“. Er be⸗ gnügte ſich mit der Forderung, daß durch die Einrich⸗ tung einer ſcharfen internationalen Arbeiterkon⸗ trolle jede Lieferung an die„Rebellen“ in Spanien unmöglich gemacht würde. Geſtörte Kolonialkundgebung (Funkmeldung der NM.) Pars, 8. Dezember. Der Präſident des franzöſiſchen Arbeitgeberver⸗ bandes, der ehemalige Unterſtgatsſekretär Gignoux, ſollte in Niort in einer Verſammlung über„Das franzöſiſche Kolonialreich und der Kampf gegen die Kriſe“ ſprechen. Dazu kam es aber nicht, denn die Verſammlung wurde von Kommuniſten und Sozlal⸗ demokraten geſprengt. Rund 500 Marxiſten hatten die beiden oberſten Ränge des Saales ſchon vor Be⸗ ginn des Vortrages beſetzt und eröffneten ein wüſtes Pfeifkonzert, als der Verſammlungs⸗ leiter dem Redner das Wort erteilte. Während einer halben Stunde tobte der Mob, ſang die Internatio⸗ nale und ſtieß Beleidigungen und Drohungen aus. Inzwiſchen verſuchte man, dadurch einigermaßen die Ruhe und Ordnung wieder herzuſtellen, daß ein Filmſtreifen über Nordafrika gezeigt wurde. Als dieſes Mittel verſagte, wurde die Polizei benachrich⸗ tigt. Die Ermahnungen des Polizeikommiſſars und ſeine Aufforderung, die Ränge zu räumen, fruchtete nichts. Deshalb wurde Gendarmerie zu Hilfe ge⸗ holt, die auch den erſten Rang räumen konnte. Die Räumung des zweiten Ranges konnte ſie je doch nicht erreichen. Da die Erregung im Saal wuchs, wurde eine ganze Abteilung Mobilgarde von der Polizeipräfek⸗ tur entſandt, doch wollte der Hauptmann der Ab⸗ teilung jede Gewaltanwendung vermeiden. Seiner Aufforderung, den Rang freiwillig zu räumen, kam die Kommune ebenfalls nicht nach; die roten Stören⸗ friede lärmten bis 23 Uhr weiter, bis ſie, deſſen über⸗ drüſſig, unter dem Geſang der Internationale endlich abzogen. Die Mitglieder der den des Kolonialbundes, Abend veranſtaltet hatte, ſtimmten darauf die Mar⸗ ſeillaiſe an und verließen, durch ein Spalier von Gendarmen und Polizei vor Beläſtigungen der Ro⸗ ten geſchützt, ebenfalls den Saal. 4——— Voölkerbundsſitzung ohne Völkerbunds⸗ mächte! (Funkmeldung der N MZ.) Paris, 8. Dezember. Wie in gutunterrichteten politiſchen Kreiſen ver⸗ Jautet, werden nach in Paris eingelaufenen Informa, tionen weder der engliſche Außenminiſter Eden noch der ſowjetruſſiſche Außenminiſter Litwinow⸗Finkel⸗ ſtein an der am 10. Dezember beginnenden Völker⸗ bundsratsſitzung teilnehmen. Das„Oeuvre“ will darüber hinaus feſtſtellen kön⸗ nen, daß auch Delbos bereits entſchloſſen ſei, nicht an der Völkerbundsratsſitzung teilzunehmen, und zwar geſchehe dies im Einvernehmen mit dem engliſchen Außenminiſter Eden da ſowohl Frank⸗ reich wie England ſich darüber einig ſeien, der Genfer Tagung eine möglichſt geringe Bedeutung zu geben. Auch der polniſche Außenminiſter Beck und der rumäniſche Außenminiſter Antonescu würden nicht nach Genf kommen. Tatſächlich hätten Frankreich and England alles Intereſſe daran, zu vermeiden, daß die ſpaniſchen Bolſchewiſten der Spanienange⸗ legenheit im Völberbund zu große Bedeutung ver⸗ ſchafften, da hierfür allein der Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß zuſtändig ſei. Der„Exzelſior“ will noch weitgehender wiſſen, daß ſogar der„Außenminiſter“ der ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten, Alvarez del Vayo, nicht nach Genf gehen werde und oͤurch den roten ſpaniſchen„Botſchafter“ in London, Azcarate, vertveten werde. Der„Figaro“ will mitteilen können, daß der Völkerbundsrat nach Anhörung des Vertreters der ſpaniſchen Bolſchewiſten die Angelegenheit zur wei⸗ teren Verhandlung an den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß nach London überweiſen werde. Bilanz des zeppelin-Verkehrs 1936 Vervierſachung des Perſonen-, Verdreifachung des Poſtverkehrs 600 000 km ohne die geringſten Zwiſchenfälle — Berlin, 7. Dezember. Mit der am 7. Dezember erfolgten Heimkehr des Luftſchiffes„Hindenburg“ von ſeiner diesjährigen Südamerikafahrt iſt das Fahrtenprogramm der Deut⸗ ſchen Zeppelin⸗Reederei in dieſem Jahre beendet. Das Jahr 1036 brachte eine gegenüber dem Vor⸗ jahr faſt verdoppelte Anzahl von Zeppelin⸗Fahrten nach Ueberſee. Die Fertigſtellung und den erſtmali⸗ gen Einſatz eines neuen, von vornherein für den Ueberſeeverkehr gebauten Luſtſchiffes, des LZ„Hin⸗ denburg“, die Aufnahme von Verſuchsfahrten nach Nordamerika, die Eröffnung der neuen Luftſchiff⸗ häfen in Frankfurt a. M. und in Rio de Janeiro, und endlich im Herbſt die erſtmalige Durchführung eines wöchentlichen Südamerikadienſtes mit den beiden Luftſchiffen„Graf Zeppelin“ burg“. Der beſte Beweis für die hohe Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Luftſchiffahrt iſt die Tatſache, daß das umfangreiche Fahrtenprogramm, das die Deutſche Zeppelin⸗Reederei zu Beginn d. J. aufgeſtellt hatte, ohne die geringſte Aenderung reſtlos durchgeführt werden konnte. Infolge der vollen Beſetzung beider Luftſchiffe mit Fahrgäſten und angeſichts der befrie⸗ digenden Poſt⸗ und Frachtladungen übertrafen die wirtſchaftlichen Ergebniſſe dieſes Jahres ebenſo wie die erzielten techniſchen Erfolge alle Erwartungen bei weitem. Im einzelnen ſah das bisherige Fahrtenprogramm der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei von Ende März bis Anfang Dezember 20 Südamerika⸗Fahrten vor, von denen 13 von dem„Graf Zeppelin“ und die übrigen ſieben von dem Luftſchiff„Hindenburg“ aus⸗ geführt wurden. Ebenſo reibungslos wie die ſeit fünf Jahren durchgeführten Südamerikareiſen ver⸗ liefen auch die 10 Nordamerikafahrten von Anfang Baldur von Schirach über die Führungsaufgabe der 95 Das Prinzip der Freiwilligkeit- Die Erziehung des Führerkorps — Berlin, 7. Dezember. Aus Anlaß der am 1. Dezember erfolgten Ver⸗ kündung des Geſetzes über die Verſtaatlichung der Hitlerjugend ſprach der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Reichsleiter Baldur von Schirach, am Mon⸗ tag im Hotel„Kaiſerhof“ vor der in⸗ und auslän⸗ diſchen Preſſe über die Grundſätze der neuen Jugend⸗ führung. Baldur von Schirach zeichnete zunächſt ein ein⸗ drucksvolles Bild jener längſt überwundenen Zeit, da zwiſchen der jüngeren und älteren Generation heftigſte Auseinanderſetzungen tobten, da die Jugend führerlos allen ſchlimmen Einflüſſen und Strömun⸗ gen preisgegeben war. Der Gegenſatz der Genera⸗ tionen, den jene Zeit offenbarte ſei heute endgültig überwunden. Der Reichsjugendführer ging dann auf das Wer⸗ oͤen der Hitlerjugend ſelbſt ein. Sie habe ſich von jeher dadurch von den anderen Jugendorganiſatio nen im In⸗ und Ausland unterſchieden, als ſie ſchon als kleine Gemeinſchaft mit dem Anſpruch der To talität auftrat. Dieſer Anſpruch bezog ſich nicht nur auf die Maſſe der in Deutſchland lebenden Jugend⸗ lichen, ſondern auf alle Tätigkeitsgebiet der Jugend im volklichen und ſtaatlichen Leben. Zu der Frage, ob nicht oͤurch die Schaffung einer Oberſten Reichsbehörde die Gefahr einer Ver⸗ bſtrokratiſierung der Jugendführung gegeben ſei, erklärte Baldur von Schirach mit Nachdruck: „Wir bleiben, was wir ſind: die aus der national⸗ ſozialiſtiſchen Kampfzeit und aus der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung heraus geprägten und mit einer ſtolzen Tradition erfüllten Begriffe werden auch in Zukunft beibehalten werden. Glauben Sie nicht, daß ich den Ehrgeiz habe, einen rieſigen Be⸗ amtenapparat aufzubauen, ſondern im Gegenteil, es wird gerade mein Ehrgeiz ſein, die kleinſte deutſche Reichsbehörde zu führen. In der Jugend kommt es vor allem auf die Beweglichkeit der Führung und auf die direkte Verbindung mit der Jugend ſelbſt an. Ich werde daher die Mitarbeiter meiner Be⸗ hörde immer wieder mit vorübergehenden aktiven Führungsaufgaben in der Jugend ſelbſt betrauen. Außerdem werde ich in den nächſten Tagen für das geſamte Führerkorps die Durchführung beſtimmter ſportlicher Aufgaben verfügen, die in einem modernen Zehnkampfprogramm bereits feſtgelegt ſind. Jeder von uns wird Jahr für Jahr dieſe ſport⸗ lichen Uebungen wiederholen müſſen.“ Das Prinzip der Freiwilligkeit ſoll, wie der Reichsjugendführer ausführte, dadurch auf⸗ rechterhalten werden, daß die vor dem 1. Dezember 1936 in der HJ und im BDM organiſterten Jugend⸗ lichen zu einer Leiſtungsgemeinſchaft zuſammengefaßt werden, in die ſich aber auch jeder auf Grund des Geſetzes eingegliederte Jugendliche durch Treue und Pflichterfüllung, alſo durch freiwillige Lei⸗ ſtung, hineindienen kann. Es beſtehe alſo inter keinen Umſtänden die Abſicht die Neueintreten⸗ den als weniger wertvoll zu diffamieren und als twas Zweitrangiges zu behandeln. Zur Frage der Führerausbildung teilte Baldur jon Schirach mit, daß der Bau der Akademien für Jugendführung in München und Braunſchweig im Winter 1937 fertiggeſtellt ſein werde.„Dort werden diejenigen Jugendführer, die ſich als Unterbann⸗ führer in der praktiſchen Führung der Jugend aus⸗ gezeichnet haben, nach abgeſchloſſenem Arbeits⸗ und Militärdienſt für ein Jahr zuſammengefaßt und nach einem weiteren halben Jahr Auslandsdienſt zur Beiführerprüfung zugelaſſen. Mit dieſem Verfahren werde für das Führerkorps eine wirkliche Ausleſe gewonnen werden können.“ —4 und„Hinden⸗ Das Jahrtenprogramm für 1937 Mai bis Mitte Oktober. Auf beiden Fahrtgebieten ſtellte das Luftſchiff„Hindenburg“ neue Schnellig⸗ keitsrekorde auf: Die 10 000 Kilometer lange Strecke Frankfurt am Main bis Rio de Janeiro wurde in 83 Stun⸗ den zurückgelegt, während die Rekordfahrt von Lake⸗ hurſt nach Frankfurt nur knapp 43 Stunden dauerte, und die Ueberquerung des Nordatlantik von der amerikaniſchen zur iriſchen Küſte nur 17 Stunden beanspruchte. Die in dieſem Jahre zurückgelegte Fahrtſtrecke von 600 000 Kilometer, die ſich nahezu gleich⸗ mäßig auf beide Luftſchiffe verteilt, übertrifft das Ergebnis des Vorjahres um das Doppelte und 1 einer 1ömaligen Fahrt um den Erd⸗ Pa 1 In noch viel ſtärkerem Maße iſt die Zahl der in dieſem Jahr beförderten Paſſagiere geſtiegen, da das Luftſchiff„Hindenburg“, im Vergleich zu den 20 Plät⸗ zen des„Graf Zeppelin“, ein Faſſungsvermögen von 50 Plätzen und, nach dem Einbau zuſätzlicher Kabi⸗ nen, ſogar von 72 Plätzen hatte. Infolgedeſſen wuchs die Zahl der Zeppelin⸗Fahr⸗ gäſte von 841 im Vorjahre auf 3 530 in dieſem Jahre, d. h. auf über das Vierfache. Auch die beförderten Poſt⸗ und Frachtmengen nahmen einen ähnlichen Aufſchwung, und zwar von 990 Kilogramm im vorigen Jahre auf rund 30 000 Kilogramm in dieſem Jahre, alſo eine Steige⸗ rung auf über das Dreifache. Im nächſten Frühjahr werden beide Luftſchiffe ihren Ueberſeedienſt wieder aufnehmen, und zwar wird der „Graf Zeppelin“ auch im kommenden Jahr ſeine Südamerika⸗Fahrten in meiſt latägigen Abſtänden fortſetzen, während das Luftſchiff„Hindenburg“, ab⸗ geſehen von einigen Reiſen nach Südamerika, in ver⸗ ſtärktem Maße in den Nordamerika⸗Dienſt eingeſetzt werden ſoll. Nach Fertigſtellung des„LZ 180“, das ſich auf der Werft des Luftſchiffbaues Zeppelin in Friedrichshafen im Bau befindet, wird vorausſichtlich im Herbſt 1937 der Nordamerikaverkehr durch den Einſatz eines zweiten Luftſchiffes noch weiter verſtärkt werden. Franzöſiſches Poſiflugzeug überfällig (Funkmeldung der NM.) f * Paris, s. Dezember. Das franzöſiſche viermotorige Poſtflugzeug „Croix du Sud“, dag unter der Führung des Ozeaufliegers Mermoz mit vier Mann Beſatzung den regelmäßigen Südatlautikflugverkehr verſteht, ist Hberfällig. einer der Motoren ausſetze. Zu dieſer Zeit befand ſich das Flugzeug rund 800 Kilometer ſüdweſtlich von Dakar. Da die atmoſphäriſchen Bedingungen günſtig waren, hat Mermoz anſcheinend den Flug nach Süd⸗ amerika fortgeſetzt. Er hätte gegen Mitternacht in Natal eintreffen müſſen. In einer Meldung aus Natal heißt es, daß man bisher ohne jede Nachricht von den Fliegern ſei Flugzeuge, die ſowohl auf afrikaniſcher wie ſüdameri⸗ kaniſcher Seite zu Nachforſchungen aufgeſtiegen waren, ſind bei Anbruch der Nacht ohne Ergebnis zurückgekehrt. Dauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stell vertreter des ſchriftleiters u. verantwortlich fun Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Untertzaltung: Cart! Onno Eiſenbart- Handeſstell Dr. Bode Lokaler Teil 1. B. C. W Fennel Sport: Willn Müller-Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau. Gerlchl und Bilderdlenſt: Curt Wilbelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, 8 ſämtlich in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin Friedenau. Senta 2 DA. NJ. 1035 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 21887 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20779 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Mückporir Montag 10.43 Uhr funkte Mermoz, daß . . 2. eo e. 3 2— — — 2 2 —— 1 * 2 2 Dienstag, 8. Dezember 1988 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 566 Mannheim, 8. Dezember. Italieniſches Lob Senator Puricelli über die Mannheimer Reichs⸗ autobahn Am letzten Samstag weilte Senator Puricelli in Begleitung von Direktor Hof von dey Geſell⸗ ſchaft Reichsautobahnen und den Herren der Oberſten Bauleitung Frankfurt a. M. zur Beſichtigung der Reichsautobahneinführung in tamnheim. Senator Puricelli, bekanntlich einer der engſten Mitarbeiter Muſſolinis, wurde vor einigen Tagen im Zuſammen⸗ hang mit den Autobahnplänen Berlin Rom vom Führer empfangen. Die Herren äußerten ſich über die Einfahrt und die damit in Verbindung ſtehenden Pläne zur Umgeſtaltung des Platzes an der Kreu⸗ zung Reichsautobahn—Seckenheimer Landſtraße ſehr befriedigend. Senator Puricelli bezeichnete die Löſung als vorbildlich und erklärte, daß er die Oberbürger⸗ meiſter von Rom und Mailand auf die beſon ders gute Einfahrt in Mannheim aufmerkſam machen werde. Dieſes Urteil des bedeutendſten Fach⸗ mannes Italiens darf uns mit Befriedigung er⸗ füllen. Lichterketten in der Kunſtſtraße Mit dem großen Lichtfeſt iſt es in dieſem Jahre bisher noch nichts geworden, obſchon ſich unſer Ein⸗ zelhandel lange darum bemüht hatte. Um ſo erfreu⸗ licher iſt es, feſtſtellen zu können, daß ſich dennoch unſere Geſchäftswelt nicht damit begnügt, nur in ihren eigenen Schaufenſtern zu werben, ſondern für das Weihnachtsfeſt auch gemeinſchaftliche Werbemaß⸗ nahmen eingeleitet hat. Ein veſonders gelungenes Beiſpiel dafür kann man ſeit einigen Tagen in der Kunſtſtraße an⸗ treffen. Hier ſind von den Ecken der Quadrate O 2, hinüber zu N 2/3. vier ſchön geſchwungene Bogen über die Straße geſpannt und mit Tannengrün um⸗ wunden worden. Dieſe Lichterketten geben der Kunſt⸗ ſtraße ein ungemein feſtliches Ausſehen und erwecken allgemeine Aufmerkſamkeit. Wir können nur ſagen: Zur Nachahmung empfohlen! Der Weihnachtsmarkt hat begonnen Daß Weihnachten vor der Türe ſteht, davon er⸗ zählen nicht nur die Dekorationen der Schaufenſter und die Chriſtbaumverkaufsſtände. Auch ein Gang über den Meßplatz lehrt es. Dort haben ſich die erſten Händler eingefunden und Verkaufsbuden für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Es handelt ſich vor⸗ erſt zwar nur um einige Süßigkeitenbuden. Am Nikolaustag öffneten ſie zum erſten Male ihre „Jenſter“ und begannen mit dem Verkauf. Schon in den nächſten Tagen werden ihnen weitere folgen. an Hohes Alter. Eine treue, langjährige Leſerin der NM, Frau Lina Schmidt Wwe., feiert am heutigen Dienstag in beſter Geſundheit ihren 75. Ge⸗ hurtstag. Wir gratulieren! e 70. Geburtstag. Ein treuer Leſer unſeres Blattes, Herr Heinrich Kil b, Mannheim⸗Rheinau, Karlsruher Straße 7, feierte bei beſter Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich! i Luftſchiff„Hindenburg“ über Maunheim. Geſtern abend um 9 Uhr erklang wieder einmal der bekannte mächtige Motorenlärm eines Zeppelin⸗ Luftſchiffes über dem Häuſermeer unſerer Stadt. Alle Köpfe reckten ſich zum ſternenüberſäten Nacht⸗ himmel, an dem dann auch die gewaltige Silhouette eines Zeppelins erſchien. Es war das Luftſchiff „Hindenburg“, das im magiſchen Schein ſeiner Poſtttonslampen und ſeines ſtarken Scheinwerfers, der ſeinen ſilbernen Lichtkegel auch auf die Stadt fallen ließ, in geringer Höhe über Mannheim hin⸗ wegglitt. Mit Kurs auf den Norden entſchwand es bald unſeren Blicken. Die Aufführung des Werbefilms für das XII. Deutſche Sängerbundesfeſt am Sams⸗ tagabend für die Stadt⸗ und am Sonntagvormittag für die Vorortvereine hat davon überzeugt, daß er eindringlicher als Wort und Schrift die Schönheiten des Schleſierlandes preiſt. Wir glauben deshalb, daß die Vereinsführer und alle Mitglieder, die den Film ſahen, begeiſterte Werber bei denen ſein werden, die ſich noch nicht entſchloſſen haben, an der Sängerreiſe nach Breslau in den letzten Julitagen des Jahres 1937 teilzunehmen. Als am Sonntagvormittag die leider nur in ge⸗ ringer Zahl erſchienenen Sänger— die erſte Auf⸗ führung am Samstagabend war erfreulicherweiſe ſehr ſtark beſucht— mit dem Chor„Gebet ans Vaterland“ die Feierſtunde eingeleitet hatten, hieß Kreisführer Hügel insbeſondere den ſtellvertretenden Gauführer des Schleſiſchen Sängerbundes, Herrn Fritz Moh aus Breslau, der über Thüringen und Heſſen nun zu uns gekommen war, um die Werbung in Baden hier zu beginnen, ferner den badiſchen Gauführer Schmitt aus Kehl willkommen. Das XII. Deutſche Sänger⸗ bundesfeſt, ſo führte der Redner weiter aus, werfe heute ſchon ſeine Lichtſtrahlen in die deutſchen Lande. Das Schleſierland liege zwar nicht auf dem Wege, den die meiſten einſchlagen, wenn ſie Mannheim zur Erholung verlaſſen. Um ſo notwendiger ſei es, die Badener auf die Schönheiten des Schleſterlandes auf⸗ merkſam zu machen, denn die Breslauer legten Wert darauf, auch aus der Südweſtecke des Reiches recht viele Sängerkameraden begrüßen zu können. Die Breslauer Feſtleitung hat in der Auswahl des Redners, der die Wirkung des Werbefilmes unterſtützt, einen ſehr glücklichen Griff getan. Der ſtellvertretende Gauführer, Herr Fritz Moh, der nunmehr das Wort ergriff, iſt ein begeiſterter Herold, der ſo packend ſpricht, daß man mit größter Spannung lauſcht. Er leitete ſeine Ausführungen damit ein, daß er Gauführer Schmitt dafür herz⸗ lich dankte, daß er ihm im ſchönen Badner Land die Wege geebnet habe, aber auch Kreisführer Hügel für die Durchführung der Organiſationsarbeiten zur Aufführung des Films und für die gaſtliche Auf⸗ nahme im ſchönen Mannheim. Als ſtellvertretender Gauführer überbringe er die Grüße der ſchleſiſchen Sängerſchaft im Sinne der großen Schickſalsverbun⸗ denheit und Sängerbrüderlichkeit von Oſt zu Weſt und die Grüße der Feſtleitung mit der Bitte, den großen Gedanken des Bekenntniſſes zum Deutſchen Sängerbund in die Oeffentlichkeit zu tragen. Und ſchließlich überbringe er auch die Grüße der Feſtſtadt Breslau, die die Ehre habe, dieſes große Feſt aus⸗ zurüſten und Sänger aus allen deutſchen Gauen und aus Ueberſee zu beherbergen. Als im Jahre 1933 in Dortmund über die Ver⸗ gebung des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes ver⸗ handelt worden ſei, wurde der Blick nicht nach Oſten gerichtet, Die große deutſche Schickſalsverbundenheit wurde damals durch die Saarfrage gefeſſelt, aber man wußte, daß ſich, wenn dieſe Frage im Weſten erledigt ſei, der Blick nach Oſten richten werde. Die Entwicklung habe gezeigt, wie recht man damals ge⸗ habt habe. Man habe ſich deshalb dafür eingeſetzt, daß das große Bekenntnisfeſt des Jahres 1937 in der Sitdoſtecke des Reiches abgehalten werde. Wenn bei dem Sängerbundesfeſt in Han⸗ nover mit dem wundervollen Chor„Herr, mach uns frei!“ noch die Sehnſucht erklang, ſo werde das Bres⸗ lauer Feſt ein Bekenntnis der Treue zum deutſchen Lied, das immer im Dienſt für Volk, Heimat und Vaterland ſtand, ein Bekenntnis der Treue zu un⸗ ſerm großen Führer als Schutzherr aller deutſchen Kulturarbeit ſein. Es ſei aber auch das erſte Feſt das Gefüge der Belriebt im Volksganzen Dr. Ammelounx ſprach über dieſes Thema in der Arbeitsgemeinſchaft „Betriebsführung“ der DBA Mannheim Die Betriebe können ihre beſondere Aufgabe nur dann löſen, wenn ſie ſich organiſch in das Geſamt⸗ gefüge aller Betriebe im Volksganzen einordnen. Das Volk ſtellt den Volksgenoſſen eine gewaltige Anzahl von beſonderen Aufgaben, die in den Be⸗ trieben, deren Einheit durch die ihnen zufallende beſondere Aufgabe beſtimmt wird, zu erfüllen ſind. Jeder Betrieb bekommt ſeine Eigenart durch dieſen beſonderen Auftrag des Volkes. Das Aufgabengeſamt im Volke bildet aber nicht eine zufällige Summe einzelner Aufträge, ſondern eine Ganzheit von Aufgaben, in denen jeder Ein⸗ zelauftrag ſeiner Art und ſeinem Ausmaße nach eine ganz beſtimmte Stelle einnimmt. Man kann die Auftragserfüllung nicht dem Willen der einzelnen Menſchen oder der einzelnen Betriebe überlaſſen, ſondern nur einer wohlabgeſtimmten Ordnung des Geſamtgefüges der Aufgaben und damit der Be⸗ triebe. Das Ganzheitsbild der Aufgabenfelder, das gleichzeitig ein Bild des totalen Gefüges aller Be⸗ triebe im Volksganzen darſtellt, wurde an einem Sthaubild in Kreisform gezeigt. Um den Kern deroberſten Führung lagern ſich zunächſt die im Leitungsring eingeordneten Einrichtungen für die Aufgabenfetzung, ankurbelung, lenkung, ſicherung und ⸗entſcheidung. In dieſem Ring befinden ſich die betrieblichen Einrichtungen der Parteimacht, der Staatsmacht, der Wehrmacht und Schutzmacht und der Rechtsmacht des Volkes. Von hier aus werden die erſten Impulſe in die übrigen Betriebsbezirke ge⸗ tragen. Hier werden die letzten Entſcheidungen ge⸗ kroffen. Im zweiten Aufgabenring, dem Verwaltungsring, beben wir die Betriebe, die durch Planung, Belebung, Betreuung und Prüfung der übrigen Betriebe und ihrer Einrichtungen die Kleinarbeit zur Zuſammen⸗ faſſung aller Betriebe auf das gemeinſame Ziel, das Wohl des Volksganzen, zu leiſten haben. Für jeden Verwaltungsbereich gibt es verſchiedene Arten von Betrieben, die in dieſem Aufgabenring zu denken ſind. Volks verwaltung, Gau⸗ und Gemeindeverwal⸗ tung, Standes⸗ und Berufsverwaltung, Betriebs⸗ verwaltung und ſchließlich Familienverwaltung wird von einzelnen Betrieben durchgeführt. Verwal⸗ tung hat nicht hemmend, ſondern helfend und fördernd den anderen Betrieben bei der Durch⸗ führung ihrer Aufgaben zur Seite zu ſtehen. Die übrigen Betriebe finden wir im Verkehrsring, z. B. Perſonen⸗ und Güterverkehrsbetriebe, die Warenverkehrsbetriebe, die Kapital⸗ und Geldver⸗ kehrsbetriebe und die Nachrichtenverkehrsbetriebe. Ihre Aufgabe beſteht darin, alles zu tun, was im Intereſſe der Beweglichkeit und durch die Notwen⸗ digkeit der räumlichen und zeitlichen Verteilung er⸗ forderlich iſt. Die Betriebe im Geſtaltungsring haben die Aufgabe, Menſchen, Sachen und Geld durch Schöpfung, Weiterbildung, Fertigſtellung und Schäd⸗ lingsvernichtung ſo zu geſtalten, wie es das Intereſſe des Volksganzen erfordert. Sie ſind an eine be⸗ ſtimmte Teilaufgabe geſetzt, die ſie bis zur höchſten Vollendung auszuführen haben. Daß die Einheit dieſes Gefüges durch Abſtim⸗ mung aller Glieder aufeinander zur Beſtform aus⸗ gebildet wird, dafür ſorgen die der oberſten Füh⸗ rung als Helfer zugeoroͤneten Leitungs⸗ und Ver⸗ waltungsbetriebe. Die Verkehrs⸗ und Geſtaltungs⸗ betriebe helfen dabei mit dadurch, daß ſie neben der Erfüllung ihrer Einzelaufgaben, ihrer Gliedſchaft im ganzen Volk bewußt, ſich den Richtlinien der Lei⸗ lung und Verwaltung willig unterordnen und mit dieſer Zielſetzung ihre Teilaufgaben im Geſamtge⸗ füge der völkiſchen Betriebsordnung als wahr [hafte Volksbetriebe erfüllen. daß es gar nicht ſo ſchwierig und eben ein ganz an⸗ deres, beglückendes Gefühl iſt, mit allen in * XII. Deutſches Sängerbundesfeſt 1937 in Breslau: Der badijche Werbefeldzug hat begonnen Vegeiſternde Anſprache des ſtellvertretenden Gauführers Moh bei der Vor⸗ führung des ſchleſiſchen Werbefilms im Reiche Adolf Hitlers, das verpflichte, es im Geiſte der Gegenwart auszugeſtalten. Man wolle aber auch in einer ungeheuren äußeren Diſziplin Zeugnis ab⸗ legen von dem prächtigen Geiſt, der in der deutſchen Sängerſchaft lebt, Zeugnis ablegen von dem Wollen, Können und Streben und der künſtleriſchen Arbeit der deutſchen Sängerſchaft. Man werde das Feſt von allen Seiten aus kritiſch betrachten. Darum müſſe es mit einem Verantwortungsgefühl ohne⸗ gleichen zu einem jubelnden Bekenntnis der welt⸗ umſpannenden Macht des deutſchen Liedes geſtaltet werden. Die Welt ſolle ſich davon überzeugen, daß die Arbeit des Deutſchen Sängerbundes immer der Größe der Heimat und des Vaterlandes galt. Aber auch die Tatſache, daß das Feſt als reichs wi ch tig erklärt worden ſei, verpflichte innerlich dazu, das Feſt im Geiſte der Gegenwart zu geſtalten. Danrbar müſſe das Entgegenkommen der Stadt Breslau anerkannt werden Das Stadion werde ſo eingerichtet, daß das Podium 40 000 Sänger faſſen könne. Der Raſen, der 400 000 Perſonen aufnehmen könne, werde mit Tribünen für 80 000 Perſonen umgeben. Die Einleitung des Feſtes bilde am 28. Juli die Begrüßungsfeier in der großen Halle. Im wundervollen Rathaus erfolgt die Bannerübergabe. Die drei großen Chorfeiern werden ſich zu einem gewaltigen Bekenntnis der Treue geſtalten. Die große volksdeutſche Weihe⸗ ſtunde wird aus den Erfahrungen der Olympiade heraus als Abendveranſtaltung aufgezogen. Unzäh⸗ lige Scheinwerfer werden einen Lichtdom über dem Stadion wölben. Der das Feſt abſchließende Feſtzug am Sonntag wird von der Größe und Macht des Deutſchen Sängerbundes Zeugnis ablegen. Der Redner ſchloß ſeine anfeuernden Ausführungen mit einem Hinweis auf die wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung des Sängerbundesfeſtes als praktiſche Oſthilfe, Gauführer Schmitt ſprach ſeine Freude über den Beginn des badiſchen Feldzuges für Breslau in Mannheim aus. Bei einer Zuſammenkunft der Gauführer in Breslau habe er von der Feſtſtadt die günſtigſten Eindrücke empfan⸗ gen. Jeder echte deutſche Sänger müſſe einmal ein Sängerfeſt beſuchen. Darum weg mit allen Beden⸗ ken! Noch ſei es Zeit, das Reiſegeld zuſammen⸗ zuſparen. Der Film, der zwiſchen dieſen Anſprachen vor⸗ geführt wurde, zeigte einleitend die Gründung und Entwicklung der Feſtſtadt, ihre Aus⸗ dehnung vom Pfaſtenſchloß zur größten Stade Schleſiens, ihre Bauten, die von dem Kunſtſinn ihrer Schöpfer und der Wohlhabenheit der Bürger vor⸗ nehmlich in der Barock⸗ und Rokokozeit zeugen, die großzügige Siedlungstätigkeit der Stadtverwaltung in der Gegenwart und die reizende, abwechflungs⸗ reiche landſchaftliche Umgebung. In dem zweiten und dritten Teil des Filmes wurde der Feſtgaſt in das Iſer⸗ und Rieſengebirge und in die zahlreichen Bäder geführt, die den Bergen vorgelagert ſind. Man konnte ſich überzeugen, daß ſich die Sänger⸗ reiſen an dieſe Stätten, die ſich in der üblichen Weiſe an die Breslauer Feſttage anſchließen, zu einem Er⸗ lebnis geſtalten werden. Soviel iſt ſicher, daß die⸗ jenigen, die Schleſien noch nicht kennen, einen Begriff bekommen haben, was dieſes Land an Kulturdenk⸗ mälern und Naturſchönheiten zu bieten vermag. Mit dem Lied„Flieg, deutſche Fahne, flieg“ klang die Vorſtellung im Gloria⸗Palaſt aus, Sch. Dit Fellperſorgung der Minderbemitlelten Durchführungserlaſſe der zuſtändigen Miniſter Zur Fettverſorgung der minderbemittel⸗ ten Bevölkerung haben die zuſtändigen Miniſter jetzt die Durchführungserlaſſe herausgegeben. Um den minderbemittelten Volksgenoſſen die Deckung des notwendigen Speiſefettbedarfes zu angemeſ⸗ ſenen Preiſen zu ſichern, wurden die b is herigen Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilli⸗ gung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevöl⸗ kerung in den Monaten Januar, Februar und März 1937 fortgeführt und ergänzt. Es werden wiederum Stam mabſchnitte mit ſechs Reichs⸗ verbilligungsſcheinen ausgegeben. Sie gewährten bisher durch die Reichs verbilli⸗ gungsſcheine B einen Anſpruch auf bevorzugte Zu⸗ teilung von 1½ Kg. Konſummargarine im Viertel⸗ jahr. Dieſer Anſpruch wird vom 1. Januar 1937 an auf 2% Kg. erhöht. Der Stammabſchnitt enthält dem⸗ gemäß einen Reichsverbilligungsſchein&(für But⸗ ter, Käſe uſw.) und fünf Reichsverbilligungsſcheine B zu je i Kg. Konſummargarine. Zum Kreis der zum Bezug der Stammabſchnitte Berechtigten gehören auch die Empfänger der Familienunterſtützung. Wei⸗ terhin können landwirtſchaftliche Deputatarbeiter mit geringem Einkommen einbezogen werden. Für Volksgenoſſen, die nach ihrer wirtſchaftlichen Lage auf den Bezug von Konſummargarine angewie⸗ ſen ſind, ohne daß bei ihnen die Vorausſetzungen für die Gewährung der Verbilligungsſcheine erfüllt ſind, werden vom 1. Januar 1937 an Stam m⸗ abſchnitte mit Bezugsſcheinen für Kon⸗ ſummargärine ohne Verbilligungsſchein ein⸗ geführt und auf Antrag gewährt. Dieſe Margarine⸗ bezugsſcheine erhalten hiernach Perſonen, deren Lohn und ſonſtiges Einkommen ſich in der Nähe des dop⸗ pelten Richtſatzes der öffentlichen Fürſorge hält, ihre Ehefrauen und unterhaltsberechtigten minderjähri⸗ gen Kinder; mit Rückſicht auf ihre Bedeutung für die Erhaltung des Volkstums ſind dabei Familien mit zwei und drei Kindern bevorzugt zu behandeln. Die Margarinebezugsſcheine werden von den Fütſorgeverbänden oder den von ihnen be⸗ auftragten Dienſtſtellen ausgegeben. Die Entſcheidung über die Zuteilung trifft die Ausgabeſtelle nach pflichtmäßigem Ermeſſen. Bei Prüfung der Anträge iſt die wirtſchaftliche Geſamt⸗ Bei Grippe ⸗Gefahr 4. Schutz vor Anſteckung! Flaſchenpackung... 60 Tabletten Nöhrchen⸗Kleinpackung 20 Tabletten In allen Apotheken und Drogerien Merkblatt Berbaltungsmaßregeln bet Grtppe koſtenftei durch Bauer& Cie., Berlin SW 68 lage des Antragſtellers zu berückſichtigen. Die Aus⸗ gabeſtelle kann über den angedeuteten Perſonen⸗ kreis hinausgehen, ſoweit es die ihr zur Verfügung geſtellte Geſamtzahl der Margarinebezugsſcheine ge⸗ ſtattet. Die hier verteilten Stammabſchnitte enthal⸗ ten vier Bezugsſcheine über je einhalb Kilo Konſum⸗ margarine zum normalen Verkaufspreis. Die Gül⸗ tigkeitsdauer von drei Bezugsſcheinen iſt auf je einen Monat begrenzt, für Januar, Februar und März 1937, während der vierte Bezugsſchein nach Belieben in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1937 ver⸗ wendet werden kann. Die beſtimmungsgemäße Durchführung durch die Verkaufsſtellen wird durch Stichproben überwacht. Ein Winterball der Labanſchule Die Mannheimer Bewegungschöre Laban luden Sonntag zu einem Werbeabend und Win⸗ terball in das Caſino ein. Jüngere und ältere Schüler nebſt Eltern und Angehörigen erſchienen in großer Zahl. Man hatte diesmal ein zuſammenhän⸗ gendes Programm aufgeſtellt. Harry Pieren⸗ kämper hielt eine kleine Begrüßungs⸗ und Ein⸗ führungsrede und erzählte von der Urſprünglichkeit des germaniſchen Gemeinſchaftstanzes, aus dem der Paartanz ſich ja erſt entwickelt hat. Das Programm enthielt im übrigen eine Reihe von Nummern, von denen mehrere ſchon bekannt ſind, und der„Schwertertanz“ mit der Muſik von Rumm⸗ ler wurde ja vor kurzem auf dem Jahresfeſt im Nibelungenſaal gezeigt. Bei mehreren Tänzen von Kunſt bewährte ſich wieder die Tanzſchrift Labans, mit der es alſo heute möglich iſt, einen tänzeriſchen Einfall, eine tänzeriſche Kompoſttion, die ſonſt mit dem Tänzer ſtarb und vergeſſen wurde, der Nach⸗ welt zu erhalten. Zwei Wiegenlieder nach der Chriſt⸗ geburt von Haas wurden hier vor zwei Jahren ſchon getanzt, auch das Finale aus„Die Geſchöpfe des Prometheus“ kam wieder einmal dran, konnte aber ſeine volle Schönheit auf der kleinen knarrenden Bühne nicht entfalten. An einem neuen feierlichen Kanon 2 von G. u. H. Pierenkämper erfreute wieder ſchönes, wohlabgewogenes Widerſpiel der Gruppen und prächtige Steigerungen, alles getragen von einem nunmehr in jahrelanger Arbeit wohlgeſchulten Chor mit einem Stamm von altgedienten, verläßlichen Mitgliedern, auf die ein Lehrer und Tanzkomponiſt von Format ſich ſchon verlaſſen kann. Nach dieſer Programmfolge, die den ſeltenen Vor⸗ dug hat, nicht(wie ſonſt auf allen Veranſtaltungen) zu lange zu dauern, wurde zum allgemeinen Tanze geräumt. Auch hier wurde der leicht iſolterende, in kleine und kleinſte Gruppen zerſplitternde moderne Geſellſchaftstanz immer wieder unterbrochen durch Gemeinſchaftstänze alten und einfachſten Stils, wie Quadrille, Polonaiſe, offener Walzer. Und dort, wo es ein wenig ſchwieriger wurde, wie in der großen Runde, da tanzte der Chor eben erſt vor, und dann wurde mit Damenwahl der ſich genierende, zie⸗ rende Jüngling herbeigeholt, und freute ſich alsbald, einem Rhythmus mitzuſchwingen. Die Philharmoniker mit Fräulein Erl am Klavier, hielten wacker durch bis halbzwei, dann ertönten Schlußgong und Abſchiedsgeſang; es war ein Abend geweſen, wie ihn Pierenkämper mit Za⸗ rathuſtra ſich wohl wünſchen mochte:„Erhebet die Herzen höher und höher, und vergeßt mir auch die Beine nicht!“ D Das Lied dem Volke Volksliederabend des„Liederkranz“ Rheinau Zum erſtenmal ſeit langer Zeit trat am Sonntag⸗ abend der Männergeſangverein„Liederkranz“ Mannheim⸗Rheinau wieder an die Oeffentlichkeit. Trotzdem der Verein gegen viele Schwierigkeiten, zum Teil auch gegen eine gewiſſe Intereſſeloſigkeit anzukämpfen hatte, iſt es dem Vereinsführer Do ſt⸗ mann zuſammen mit Chormeiſter Otto Bauſen⸗ hardt gelungen, dem Verein neues Leben ein⸗ zuflößen und den Chor wieder zu einer Stärke von 45 Sängern emporzubringen. Chormeiſter Bauſenhardt entſchloß ſich zunächſt einmal zu einem reinen Volkslieder ⸗Aben d, an dem auch die Gäſte teilweiſe mitwirken ſollten. Es hatten ſich in dem akuſtiſch guten Saal des „Badiſchen Hofes“ einige hundert Sangesfreunde eingefunden, die bei gemeinſamen Liedern auch tat⸗ ſächlich gemeinſam ſangen und viel Freude daran Hatten. Der junge„Liederkranz“⸗Chor ſang die weniger bekannten Volkslieder, eingeteilt in die Abſchnitte: Abſchied, Wanderſchaft, Liebesfreud, Scherz und Freud, bei den Soldaten, dem Vaterland. Unter der ſicheren Hand und ſauberen Schulung ſeines Chor⸗ meiſters hzat er ſich zu einem harmoniſchen, voll⸗ tönenden Klangkörper entwickelt, der über kräftige Stimmen mit ſicherer Stimmführung verfügt. Zum Schluß ſang der Chor noch mit dem Mämnergeſang⸗ verein Seckenheim 1861, dem Kurpfälziſchen Männer⸗ chor Mannheim und Viktoria Waldhof zwei Vater⸗ landslieder. Das geſchickt zuſammengeſtellte Programm fand herzlichen Beifall. Solche Abende ſchaffen Freude am ſchönen Volkslied, erhalten wertvolles Liedgut und regen zum Mittun an. g. — e Im Silberkrauz. Das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit können am 9. Dezember Oberwagenführer Joſef Metzger und ſeine Ehefrau Anna geborene Breiter begehen. Wir gratulieren! 4. Seite/ Nummer 366 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Dezember 1996 Jußball in der Pfalz Vorrundenſchluß in den Bezirken Pfalz-Oſt und Pfalz-Weſt der Oſtpfaliz gab es in den augeſetzten Nachhut⸗ ten einige bittere Enttäuſchungen. Es ſpielten: Pfalz Ludwigshafen— Phönix Ludwigshafen:1 Ludwigshafen— Kickers Frankenthal 213 FV Speyer— 04 Ludwigshafen:0 mußte ſich Pfalz Ludwigshafen in ihrem rößten Spiel auf eigenem Platz, wie wir bereits ausführlich in einem Sonderbericht meldeten, knapp mit 01 von dem Herbſtmeiſter des Bezirks, Phönix Ludwigs⸗ hafen, geſchlagen geben, und die alte LF G 03 Lud⸗ wigshafen, der nach einer Punkteteilung gegen die TS Rheingönheim vor acht Tagen ein Hoffnungsſchimmer geworden war, ſah ihre großen Erwartungen in dem Ringen gegen die Frankenthaler Kickers nicht er⸗ füllt. Der bisher nur wenig gefährliche Sturm der gaſt⸗ gebenden Mannſchaft unterzog ſich wohl allen Anſtrengun⸗ gen und ſchoß auch durch den Rechtsaußen Linz in der erſten Hälfte zwei ſchöne Tore, ſo daß er ſchon beinahe wie der Sieger ausſah. Aber noch vor der Pauſe kamen die Kickers zu ihrem erſten Gegentreffer, um nach dem Wechſel mit zwei weiteren Toren einen etwas glücklichen Sieg zu landen, der 03 dazu verurteilt, noch weiterhin das Schlußlicht der Tabelle zu bilden. Und dabei kann 03 weit mehr, als es ſein ſchlechter Platz vermuten läßt. Tordeckung und Läuferreihe ſind über jeden Tadel erhaben, und nur dem Innenſturm, der ſich als zu wenig durchſchlagskräftig erweiſt, dürfte an der fortgeſetzten Pechſträhne einiges Ver⸗ ſchulden beizumeſſen ſein. Im Gegenſatz zu dieſer An⸗ griffslinie kämpfte der Sturm der Zuckerſtädter weit ent⸗ ſchloſſener in ſteil angelegten Aktionen. Man kniete ſich, da Torwart Ittel nicht dabei war, weit mehr in die ge⸗ ſtellte Aufgabe hinein, um für die nötigen Gegentreffer garantieren zu können, die etwas Abſtand und Luft vom Tabellenende ſchafften. Wenig glücklich war der Altmeiſter Germania 04 Lud wigs hafen bei einem Abſtecher zum FV Speyer, der durch die dortige Garniſon einige tüchtige Spieler als hochwillkommene Verſtärkung erhalten hat. Speyer ließ ſich denn auch die große Chance, durch einen:0⸗Sieg mit Rheingönheim den zweiten Platz teilen zu können, nicht Allerdings hatte dabei der Fußballverein das egen einen infolge Platzverweiſes in der 20. Min. auf 30 Mann dezimierten Gegner zu ſtoßen, der wohl trotz ſeiner Schwächung mit unerhörtem Elan kämpfte, aber die letzte Kraft doch nicht mehr aufzubringen vermochte, um einen fraglos verdienten Gleichſtand noch herauszüholen, da Speyer in ſeinen Deckungsreihen, allen voran Mittel⸗ läufer Heck, die beſten Spieler beſaß. Pfalz⸗Oſt verzeichnet nun nach Abſchluß der Vor⸗ runde folgenden Tabellenſtand: Spiele Tore Punkte Phönix Ludwigshafen 11 49:6 22 TS Rheingönheim 11 29:13 16 FV Speyer 11 23:14 16 SpVag Mundenheim 11 20:10 12 04 Ludwigshafen 11 13:12 11 1914 Oppau 11 18:23 11 K Frankenthal 11 11:21 9 8 Mutterſtadt 1 17:27 8 ASW Ludwigshafen 11 12:25 8 Pfalz Ludwigshafen 117 12:18 7 TV Frieſenheim 11 14781 7 03 Ludwigshafen 11 13:31 5 Der Bezirk Pfabz⸗Weſt hatte in den angeſetzten Spielen: Bin Kaiserslautern— 1. es Kaiſerslautern 210 fes Homburg— Pfalz Pirmaſens:1 SC 05 Pirmaſeus— SC Kaiſerslautern 511 MTW 73 Pirmaſens— F Walbfiſchbach:2 ebenfalls Programm auf der Tagesordnung. kein volles Im Lokalkampf in der Barbaroſſa⸗Stadt mußte der 1. FC Kaiſerslautern, der nach anfänglichen Mißerſolgen ſich wieder gut ins Rennen geſchafft hatte gegen ſeinen alten und ewigen Lokalrivalen Bft auf der „Wormſer Höhe“ eine 210⸗Nlederlage hinnehmen. die ihn ganz empfindlich traf und für einige Zeit ſehr zu ſchaffen machen kann, das verlorene Gelände wieder auf⸗ geholt ſein wird. Der Vs kämpfte diesmal mit einer big ganz beſonderen Hingabe um den Erfola und da ſich ſeine Stürmerreihe in der Auswertung herausgeſpielter Chan⸗ cen als reifer und entſchloſſener zeigte, iſt ſein ſtolzer Sieg als durchaus in Ordnung gehend anzuſprechen. Nach ſeinem Erfolg gegen Pfalz Pirmaſens blickt der techniſch aute und durch die Wiedermitwirkung ſeines altbewährten Kleß ſchlagfertiger gewordene VfL Hom⸗ burg etwas hoffnungsvoller geſtimmt in die Zukunft. Auf eine Hereingabe des Linksaußen, der ſich, erſtmals ſpielend, ſehr gut einführte, aing Homburg mit dem erſten Treffer in Front, um im zweiten Spielbabſchnitt auf 52 zu erhöhen, in dem Pirmaſer etwas ſtark vom Schuß⸗ pech verfolgt war, denn 0 Querlatte ins Feld zurück. In der 71. Minute gelang wohl der einzige Gegentreffer, aber Homburg verſtand ſich in der Folge darauf, mit verſtärkter Abwehr ſeinen koſt⸗ baren Erfolg zu 9 ein ſcharfer Ball prallte von der Der Tabellen irmaſens mußte ſich trotz ſeines hohen Sieges weit ſtärker in die Riemen legen, als es das Ergebnis beſagt denn trotz des Vorteils des eigenen Platzes war man im Wechſel noch mit:1 im Rückſtand. Eine Umſtellung bei Pirmaſens erwies ſich aber als eine ſehr glückliche Maßnahme, denn als Wagner in der 52. Minute gleichgezogen hatte, ſpielte man ſich immer mehr in eine ausgeprägt ſiegesſichere Form hinein, gegen die es für Lautern kein Beſtehen mehr gab, ſo daß es noch über vier weitere Tore trotz beftigſter Gegenwehr quittieren mußte. Die Pirmaſenſer Männevturner, einer der Neulinge in dieſer erleſenen Schar, hofften auch diesmal vergeblich auf den erſten Sieg, obwohl ſie gegen Wald⸗ fiſchbach ſehr nahe daran waren. Aber einesteils war es der vom Regen mitgenommene Boden. der den Turnern zu ſchaffen machte, und guf der anderen Seite hatte die Gaſtmannſchaft in ihrem Verteidiger Schwarz eine außer⸗ gewöhnlich ſtarke Stütze, die nach dem Wechſel— ſämtliche Treffer fielen vor der Pauſe.— nicht mehr ins Wanken kam. Die Rangordnung hat ſich nun geſtaltet: Spiele Tore Punkte 05 Pirmaſens 11:1 20 Vfg Kaiſerslautern 12 38:15 18 1. FC Kaiſerslautern 11¹ 33:11 14 MTS Kaiſerslautern 11 32:28 12 Vfe Homburg 11 28:10 12 Rb. Kaiſerslauterm 10 30:30 11 FC Rodalben 17 14:21 11 Pfalz Pirmaſens 11 15:22 9 Kammgarn Kaiſerslautern 11 585 8 FC Waldfiſchbach 11 8 SC Kaiſerslautern 11 6 TV 73 Pirmaſens 11 3 Für kommenden Sonntag ſind ſolgende Treffen angeſetzt: 5 5 Bezirk Pfalz⸗Oſt 1914 Oppau— 903 Ludwigshafen Kickers Frankenthal— Pfalz Ludwigshafen Phönix Ludwigshafen— FV Speyer U4 Ludwigshafen— As Ludwigshafen SpVaag Mundenheim— Tech Rheingönheim TV Frieſenheim— 08 Mutterſtadt Bezirk Pfalz⸗Weſt fg Kaiſerslautern— F Waldfiſchbach 73 Pirmaſens— MTS Kaiſerslantern 1. Fe Kaiſerslautern— Reichsbahn Kaiſerslautern 05. Pirmaſens— Pfalz Pirmaſens Kammgarn Kaiſerslautern— F Rodalben In Oſt ſollte 1914 Oppau, Phönix und 04 Ludwigs⸗ hafen ihren Gegnern die Eiſen zeigen können. Pfalz er⸗ achten wir als ſtark genug in Frankenthal, ebenſo wie Rheingönheim in Mundenheim, eine Punkteteilung her⸗ auszuholen. Völlig ungewiß Hürfte dagegen der Aus⸗ gang der Begegnung in Frieſenheim ſein, da beide Mann⸗ ſchaften derzeit einen kleinen Formanfſchwung zu ver⸗ zeichnen haben. In Weſt erwarten wir VfR Kaiſerslautern, MTS Kaiſerslautern, dn 1. Fécß und 05 Pirmaſens in Front. Der Ausgana des Treffens Kammgarn Kaiſerslautern gegen FC Rodalben iſt dagegen völlig offen. Die Spiele der Handball-Vezirksklaſſe Staffel 1 TV Friedrichsfeld— TV Hockenheim 3 Mer— TV Hohenſachſen 5 T Friedrichsfeld— TV Hockenheim:10(1) Der zweite Adventſonntag brachte zwei Spielpaarungen in dieſer Staffel, die dazu geeignet waren, den Stand der teilnehmenden Mannheimer Vereine etwas günſtiger zu ge⸗ ſtalten. An der Spitze war es der TV Friedrichsfeld, der auf eigenem Gelände Gelegenheit hatte, den Tabellenführer zu entthronen, und am Tabellenende hätte die MTG die Chande gehabt, das Schlußlicht den gaſtierenden Hohen⸗ ſachſenern anzuhängen. Beides mißlang, weil unſere Man⸗ nen nicht auf dem Damm waren. In Friedrichsfeld hatte man einen harten Kampf mit knappem Ausgang erwartet. Daraus wurde nichts. Wohl war das Spiel hart, ſo daß zwei Hockenheimer und einer des Gaſtgebers frühzeitig aufhören mußten, aber das Er⸗ gebnis lautete ziemlich eindeutig für den Gaſt. Die Friedrichsfelder hatten in dieſem Treſſen viel, viel Pech. Dieſe Pechſträhne begann mit dem Anpfiff und riß nicht ab, bis der Schlußpfiff ertönte. Da hatte Niſt ſchon in den erſten Minuten Gelegenheit, den Führungstreffer zu werfen, als er einen 13 Meter verwandeln ſollte; er pla⸗ cierte aber zu genau; von der Latte prallte der Vall ins Feld zurück. Nach dieſer verpaßten Gelegenheit war es mit dem Können und auch dem Geiſt der Platzherren, vorbei, ſie gingen ſang⸗ und klanglos ein. Hockenheim gewann das Spiel verdient. Die Elf ſpielte ſchön zuſammen, war raſch in den Spielhandlungen und hatte obendrein einen placierten Wurf. Der erſte Tabellen⸗ platz in der Vorrunde iſt verdient errungen. Mr— TV Hohenſachſen 526(:3) Für dieſes Spiel waren die Platzherren Favorit, aber ſie enttäuſchten wieder einmal ganz gewaltig. Wohl hatte man Erſatz in den Reihen, aber dennoch hätte man einen beſſeren Kampfgeiſt und ſtärkeren Einſatz erwartet. Daß die Grünen auch nicht werfen können, hat ſich ja ſchon herumgeſprochen. So half dies alles zuſammen— auch der Platz war nicht in allerbeſter Verfaſſung—, daß wieder einmal Punkte davon⸗ ſchwammen, die man ſicher haben konnte. Das dritte Spiel des Tages, das in Ziegelhauſen gegen T St. Leon angeſetzt war, wurde nicht gemeldet, ſo daß man annehmen Farf, daß dieſes den Witterungsunbilden zum Opfer fiel. 10(:7) 26(:3) Staffel 2 Sp. V. St. Leon— TV Leutershauſen 726(:1) In St. Leon gab es zwiſchen dem Sportverein und dem TV Leutershauſen ein ſpannungsgeladenes Treffen, das die Zuſchauer bis zur letzten Minute in ſeinen Bann zog. Zunächſt ſah es ganz darnach aus, als ob die einheimiſche Elf mit dem Gaſt wenig Federleſens machen würde. Sie errangen auch eine klare:1⸗Halbzeitführung, aber dann fanden auch die Bergſträßler den Weg zum und ins Tor. St. Leon mußte nun doch kämpfen, um den anfänglich leicht ſcheinenden Sieg gerade bringen. noch unter Dach und Fach zu Das wichtigſte Spiel dieſer Staffel, das die Reichsbahn in Kronau hätte austragen ſollen, fiel aus. Die Spiele der Kreisklaſſe TB Germania— BfB Kurpfalz Neckarau:2(:1) TV Neckarhauſen— TV Jahn Seckenheim 916(:4) Auch in der Kreisklaſſe fiel ein Spiel aus, und zwar das Lokalderby in Neckarau zwiſchen TV Jahn und dem Vf. In Neckarhauſen gab es, beſonders für Jahn Seckenheim, eine unangenehme Ueberraſchung. Die Einheimiſchen ent⸗ puppten ſich als ein ebenbürtiger Gegner und landeten nach einer unentſchiedenen(:4) Halbzeit einen verdienten 916⸗ Sieg. Der VfB Kurpfalz zeigte auch bei der Germania die gleiche Leiſtungskurve wie am Vorſonntag. Die Elf verlor die erſte Hälfte klar, um in der zweiten weſentlich ſtärker zu erſcheinen. Diesmal reichte es aber nur zur Verbeſſerung des Reſultats; der Sieg gehörte verdientermaßen den Ger⸗ manen. — Eine Rede des Reichsſportführers 2 22 Staatsjugend und Pflege der Leibesübungen Auf einer Führertagung des Gebietes Mittelelbe der Hitler Jugend ſprach am Montag der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in Magdeburg. Er nahm zu den Fragen Stellung, die ſich aus dem Geſetz über die Staatsjugend für die Pflege der Leibesübungen ergeben. hortführer ſchilderte, daß er zunächſt die erſte Aufgabe löſen mußte, die ihm der Führer übertrug, die Organiſation der Olympiſchen Spiele. Jetzt nach Be⸗ endigung der Spiele gilt es, an die zweite heranzugehen, an die Aufſicht der Leibesübungen in Deutſchland. Vieles an Ueberbürokratiſierung, Partikularismus, ſogar an perſönlichen Intereſſen mußte weggeräumt werden— und wurde weggeräumt, um einer ganz einfachen Organiſa⸗ tion Platz zu machen. Dieſe Aufgabe wird nicht im Büro erledigt, ſondern auf den Sportplätzen der deutſchen Ju⸗ gend. Wichtige Erziehungsarbeit leiſtet oͤie Reichsakademie für Leibesübungen an allen Gliederungen, an der H nicht weniger als an SA, SS und NS. Leibesübun⸗ gen ſind eine Erziehungsform, die der nationalſozialiſtiſche Staat und die Bewegung neu zu organiſieren haben, nicht nach einem alten Schema vergilbter Akten, ſondern nach einem neuen Erlebnis, das die Zeit der Revolution und der Entwicklung des Staates geſchaffen hat. Mühevoll war der Weg, den der Reichsbund für Leibesübungen Schritt für Schritt ging. 8˙ „Als Nationalſozialiſt und im Auftrage des Führers“, ſogte der Reichsſportführer,„habe ich die Forderung auf⸗ geſtellt, daß die Partei darüber zu wachen hat, daß dem Reichsbund die Stellung verſchafft wird, die er braucht.“ Ueber allen Ausführungen ſtand der Gedanke, daß die beiden Stellen, die für die Leibesübungen der Jugend verantwortlich ſind, zuſammenzuarbeiten haben. Aus die⸗ ſem Gedanken heraus entſtand der Erlaß des Geſetzes als erſter Schritt zur poſitiven Ausrichtung. Aus dieſem Gedanken heraus iſt auch der Schritt zu erklären, deſſen amtliche geſetzmäßige Verkündung unmittelbar bevorſteht, Der Reichs daß die geſamten Plätze des Reichsbundes der Turn⸗, Sport⸗ und Schwimmverbände der deutſchen Staatsjugens zur Verfügung ſtehen müſſen. Das bringt für den Reichs⸗ bund die Aufgabe mit ſich, für die finanzielle Geſund⸗ erhaltung und Beſſergeſtaltung der Vereine Sorge zu tragen. Ausdrücklich betonte der Reichsſportführer, daß er für alle do ſei, die den Gedanken der Leibesübungen fördern wollen. Der Gedanke der Gemeinſchaft wird ſich nicht mehr hinwegtun laſſen. Das Geſetz hat ein ganzes Kubinett angenommen und der Führer hat ſeinen Namen daruntergeſetzt. Zum Schluß ſeiner richtunggebenden Rede zeigte der Reichsſportführer noch einmal die Entwicklung des ihm anvertrauten Betätigungsfeldes auf, die Ausrichtung der Olympiſchen Spiele, die Heranholung des ganzen Volkes und die Eingliederung der Formationen der NS DA in die große Kulturarbeit der Leibesübungen des deutſchen Volkes. Durch das Geſetz ſind der Staatsjugend neue Aufgaben geſtellt. Ernſt klang die Bitte des Reichsſport⸗ führers, alle die, die jetzt aus den Turn⸗ und Sport⸗ vereinen zur Hi kämen, nicht etwa als Leute zweiter Klaſſe anzuſehen. Wir können keine Differen⸗ zierung vertragen. Heute gibt es nur eine Ein⸗ heit: Das Deutſchland Adolf Hitlers! Dieſes Deutſchland hat eine Stagts jugend, wie ſie kein anderer Staat der Welt zuſtande gebracht hat. Dieſe Staatsjugend hat nun die Aufgaben zu erfüllen, die für die Entwicklung des jungen Menſchen zur Wehrfähigkeit, zur Wehrkraft bis zum Eintritt in die Organiſation der Partei, bis zum Eintritt in das Heer gegeben ſind. Mit tiefem Ernſt hörten die jungen Führer die ein⸗ dringlichen Worte aus dem berufenen Munde des Reichs⸗ ſportführers, der ihnen die Schwere der Verantwortung, die ihnen übertragen wurde, vor Augen führte. Ihr ſtürmiſcher Beifall bewies dem Reichsſportführer, daß die Jugend ihn verſteht und daß ſie gewillt iſt, Hand in Hand mit ihm das fruchtbare Feld der für das ganze Volk ſo wichtigen Leibesübungen zu betreuen und zu pflegen. Gauligakämpfe im Ringen KSWeKetſch gegen„Eiche“ Sandhofen 99 Einen überraſchenden Ausgang nahm das Treffen zwi⸗ ſchen KSV Ketſch und dem Gaumeiſter„Eiche“ Sandhofea, das nach ſehr harten und äußerſt ſpannenden Kämpfen:9 unentſchieden endete. Durch dieſen Erfolg ſchafften ſich die Ketſcher Ringer aus der Gefahrzone des Abſtieges, während der Titelverteidiger von ſeiner Spitzenſtellung verdrängt wurde. Sandhofen liegt nun mit 1 Punkt hinter dem Bft 86 an zweiter Stelle. Die endgültige Entſcheidung liegt nun im Schlußkampf zwiſchen„Eiche“ Sandhofen und Bf 86, wer von dieſen beiden Gegnern zu Meiſterehren kommt. Unter der einwandfreien Leitung des Kampfrichters Biundo⸗ Mannheim wurden folgende Ergebniſſe erzielt: Bantamgewicht: Allraum Sandhofen hatte eine weit größere Arbeit zu verrichten als erwartet wurde, um gegen Keilbach ⸗Ketſch, der ein ſehr gutes techniſches Können offenbarte, als Punktſieger hervorgehen zu können. Federgewicht: Von der erſten Sekunde ab war bei N. Weick⸗Ketſch gegen den jungen Götz⸗ Sandhofen eine klare Ueberlegenheit zu erkennen. Mit Nackenhebel wurde der Gaſt in die Brücke gedrängt, die ihm Weick nach 2 Mi⸗ nuten eindrückt. Leichtgewicht: Ein ſehr wechſelvolles Treffen, das So m⸗ mer⸗ Sandhofen gegen J. Weick⸗Ketſch nach Punkten ge⸗ winnen konnte. Weltergewicht: Weickel⸗ Sandhofen hatte gegen den kräftigen und techniſch ausgezeichneten Eppel⸗Ketſch wenig zu beſtellen. Der Sandhöfer wurde aus der Unter⸗ lage mit finniſchem Aufreißer entſcheidend beſiegt. Mittelgewicht: Der Nachwuchsboxer Boſſert⸗Sand⸗ hofen überraſchte durch gutes Ringen angenehm. Sein Punktſieg gegen Gppert⸗Ketſch war verdient. „ Halbſchwergewicht: R. Rupp ⸗ Sandhofen benötigte nur 40 Sekunden, um den Ketſcher Fiſcher durch Armſchlüſſel auf beide Schultern zu drehen. Schwergewicht: Dieſes Treffen war für den Ausgang oͤes Mannſchaftskampſes ausſchlaggebend. Rapp⸗Ketſch konnte gegen Emmering Sandhofen durch Ueberwurf in der 8. Minute einen entſcheidenden Sieg davontragen und ſeiner Mannſchaft einen ſehr wichtigen Punkt retten. ASW Ladenburg verliert gegen Vf Tun Feudenheim 5214 Die Ringerſtafſel des VfTugt Feudenheim holte ſich am Sonntagabend in Ladenburg einen überlegenen 14:5⸗Sieg. Die ſehr temperamentvollen Kämpfe ſtanden unter der ſicheren Leitung von Schöninger⸗Hocken⸗ heim und brachten folgende Ergebniſſe: Im Bantamgewicht nahm Scheme itet⸗Ladenburg gegen Bruſt⸗Feudenheim Revanche. Der Gaſt mußte nach anfänglicher Führung die Ueberlegenheit ſeines Gegners im Bodenkampf anerkennen und unterlag nach Punkten. Hecker ⸗Feudenheim ſiegte im Federgewicht über Fi⸗ Ich e r⸗Ladenburg ſicher nach Punkten. Der kräftige Schuſter⸗Ladenburg konnte trotz großer Anſtrengung gegen den techniſch überlegenen Brunner⸗Feudenheim nur bis zur 10. Minute ſtandhalten. Sehr flott verlief der Weltergewichtskampf zwiſchen Benzin ger⸗Feuden⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten Olympiaſieger Ferenc Eſik(Ungarn) ſchlug in Stockholm den ausgezeichneten ſchwediſchen Schwimmer Björn Borg über drei verſchiedene Strecken, und zwar über 100 Meter Kraul in 59,5 Sekunden, über 100 Meter Bruſt in:14,6 Mi⸗ nuten und über 100 Meter Rücken in:14,7 Minuten. Jeremia T. Mahoney wurde auf der Tagung der Ameri⸗ kaniſchen Amateur⸗Athletik⸗Union in Houſton(Texas) an Stelle des zurückgetretenen Avery Brundage zum Präſiden⸗ ten gewählt. Berlins Ringer kamen auf ihrer Polenretſe in Lodz zu einem ſchönen Erſolg. Sie ſchlugen die Mannſchaft von Pabjanice Lodz mit 18:8 Punkten. i Weſtfalens Amateurboxer trugen am Sonntagabend in Elberfeld einen zweiten Gaukampf gegen Niederrhein aus, den ſie ebenfalls ſiegreich geſtalten konnten. Sie ſiegten mit :7 Punkten. Der Tiſchtennis⸗Länderkampf Schweden— Deutſchland in Göteborg wurde von den Schweden überlegen mit:0 Punkten gewonnen. Die deutſchen Farben vertraten Ben⸗ thien und Deißler. Die Einzelergebniſſe: Johnſſon gegen Benthien:0; Meyer— Deißler:1; Johnſſon/ Meyer gegen Benthien/ Deißler 311 Meyer— Benthien:1; Johnſſon gegen Deißler 311. Das Dresdner Hallen⸗Handballturnier endete auch dies⸗ mal mit einem Siege von Guts⸗Muts Dresden. Der Sie⸗ ger ſchlug im Schlußſpiel die Sportfreunde 01 Dresden mit :1(:0) Toren. Schweden und Frankreich tragen den Endkampf(Heraus⸗ förderungsſpiel) um den Tennis⸗Königspokal vom 15. bis 17. Januar in der Stockholmer Tennishalle aus. Tbd. Ulm und TB Göggingen treffen ſich am kommen⸗ den Samstag, 12. Dezember, in Ulm in einem Gerätturn⸗ kampf. J Das Tanbenſuhl⸗Rennen ſoll nach mehrjähriger Pauſe 1937 wisder durchgeführt werden. Als Termin wird bereits der 11. Juli genannt. Ausrichter iſt die NScK⸗Brigade 51 Kurpfalz. Kurt Krötzſch, der Sieger des Deutſchen Turnfeſtes in Stuttgart, wird am Sonntag, 13. Dezember, ſein Können beim Gerätewettkampf TV Heidenheim— TS Leuna zei⸗ gen. Der Leunger Riege gehören ferner ſo bekannte Tur⸗ ner wie Kleine und Müller an. Kklian⸗Vopel, die beiden Dortmunder Rennfahrer, wur⸗ den beim 61. Neuyorker Sechstagerennen überraſchend nur Vierte. Walthour⸗Croßley ſiegten vor Peden⸗Thomas und Giorgetti⸗Debgets. Wiesbadener Tuc— TV Mannheim 1846(Frauen) :4(:3) Die in Süddeulſchland wohl z. Z. ſtärkſte Frauenelf trat am Sonnt ig auf eigenem Platz gegen den ſpielſtarken TH Wiesbaden an und konnte mit:2 das Spiel ſicher zu ihren Gunſten entſcheiden. Gleich zu Beginn legte der Mannheimer Sturm mächtig los, ſo daß es bald:0 ſtaud, jedoch gelang es dem Wiesbadener Sturm noch vor Halb⸗ zeitſchluß auf:1 aufzuholen. In der zweiten Halbzeit drängten die Wiesbadener Damen mächtig, erzielten auch ein weiteres Tor, als gewonnen zu Mannheim bereits glaubte, das Spiel 411 haben. Bei den Mannheimerinnen klappte es im Sturm vorzüglich, lediglich die Läuferreihe ließ zu wünſchen übrig. Gegen die vorzüglich arbeitende Mittelläuferin Irl. Klein fielen die Außenſtürmer allzuſehr ab. Im Sturm gefielen beſonders die Geſchwiſter Bäurle durch ihr zügiges Spiel und an der ſicher arbeitenden rechten Verteidigerin Frl. Meyer konnte der Wiesbadener Sturm nur ſehr ſchlecht vorbeikommen. Wiesbaden hatte ſeine Stärke in der Halbrechten Frl. Horn, die überall da war, wo es was zu tun gab, die Rechtsaußen ſowie Linksaußen, die beide äußerſt flink waren. Wenn man noch berückſichtigt, daß beide Mann⸗ ſchaften mit Erſatz für je eine Läuferin antreten, ſo ent⸗ ſpricht das Ergebnis dem Spielverlauf. ein wahres Lehrſpiel vor. heim und Drill⸗ Ladenburg, den der Gaſt aus der Ober⸗ lage durch ſeitlichen Aufreißer in der 8. Minute gewann. Der Mittelgewichtskampf brachte ſehr ſpannende Momente. SchmitteFeudenheim ſtand mit Müller Ladenburg mit je 2 Wertungen punktgleich. Der Feudenheimer wurde jedoch wegen beſſerer Geſamtarbeit als Sieger er⸗ klärt. Im Halbſchwergewicht war Bohr man m⸗Feuden⸗ heim ſeinem Gegner an Größe und Körpergewicht ein⸗ deutig überlegen. Bauer ⸗Ladenburg wurde auch vor der Diſtanz durch Nackenhebel auf beide Schultern gedreht, Engel⸗Ladenburg hatte im Schwergewicht keinen Gegner, Die Kreisklaſſe der Fechter kämpfte In der Halle der Hans⸗Thoma⸗Schule in Mannheim fanden am Sonntag die Florett⸗ und Säbel⸗ kämpfe der Kreisklaſſenfechter von Unterbaden ſtatt. Die Veranſtaltung war vom Mannheimer Fechtelub 84 beſtens vorbereitet. In zwei Vor⸗ und einer Endrunde kreuzten die Florettfechter die Klingen, um hier den Sie⸗ ger und die weiteren Aufſtiegsberechtigten zu ermitteln, da nur ein Drittel der Gemeldeten in die Bezirksklaſſe aufrücken kann. Beſondere Leiſtungen zeigten die Fechter nicht, da ihnen insbeſondere noch erfahrung fehlt. Die Endrunde beſtritten 8 Fechter, die einen Kampfgeiſt an den Tag legten, unter dem die techniſchen Feinheiten Not litten. Grießhaber vom Mannheimer Fechtelub konnte ſeine ſämtlichen Gefechte ſiegreich geſtalten und ſo⸗ mit den 1. Platz unangeſochten erreichen. 2. Roos(TV 46 Mannheim) 5 Siege, 28 erh. Treffer; 3. Klingenfuß (Mey 84) 5 Siege, 24 erh. Treffer; 4. Kranich(TV 46) 3 Siege, 7 erh. Treſſer; 5. Kunkel(Mic 84) 3 Siege, 31 erh. Treffer? 6. nach Stichkampf Helfrich(Fechtelub Viernheim) 2 Siege, 29 Treffer. Die Säbelkämpfe brachten bveſſere Gefechte; hier gingen Knapp⸗Fechtelub Viernheim und Merkle vom T 46 Mannheim mit je 7 Siegen aus den Kämpfen hervor. Im Stichkampf um Hen 1. Platz unterlag Knapp (Viernheim) ganz knapp mit:5. Es rückten auf in die Bezirksklaſſe: 1. Merkle(TV 46) 7 Siege, 2 erh. Treffer(n. Stichkampf); 2. Knapp(Fechtekub Viernheim] 7 Siege, 18 erh. Treffer; 3. Müller(Fechtelub Viernheim 6 Siege, 25 erh. Treffer; 4. Hagemann(TV 62 Weinheim 6 Siege, 25 erh. Treffer; 5. Kranich(TV 46 Mannheim) 3 Siege, 29 erh. Treffer. Als Obleute der Kampfgerichte wirkten Kreisfachamts⸗ leiter Höfler⸗Monnheim und Jun g⸗Viernheim. Frauen⸗ Florett Kreisklaſſe und Degen⸗Fechter am 13. Dezember in Heidelberg Die Kämpfe am kommenden Sonntag führen öde Fech⸗ terinnen des Kreiſes Unterboden und die Degenfechter der Kreisklaſſe auf die Kampfbahnen. Die Beteiligung na⸗ mentlich der Degenfechter läßt ſehr zu wünſchen übrig als ſich nur 5 Mann hierzu gemeldet haben. Hier läßt ſich ſchlecht ſagen, wer Aufſtiegskondidat iſt; bei den Damen werden es wohl die vorjährigen Teilnehmerinnen ſein. Weißenſee 96 in der Endrunde Waſſerball⸗Gruppenturnier in Berlin Das dritte Gruppenturnier zur deutſchen Waſſerball⸗ meiſterſchaft wurde am Sonntag im Berliner Stadtbad Mitte durchgeführt und endete erwartungsgemäß mit einem Siege des Titelverteidigers Weißenſee 96. Die Schwimm⸗ ſportfreunde Barmen wurden:4 und der AS Breslau ſogar 14:1 geſchlagen. Neben Duisburg 98 und Mün⸗ chen 99 haben ſich die Berliner damit für die Entſchei⸗ dungskämpfe in Chemnitz qualifiziert, während der vierle Teilnehmer noch in Hannover ermittelt wird. Im erſten Spiel des Turniers ſtanden ſich die Schwimmſportfreunde Barmen und AS gegenüber. Nach einem matten Spiel gewannen die Weſt⸗ deutſchen:2(:). Beide Mannſchaften ſchwammen zu wenig, ſo daß kein flüſſiges Spiel zuſtande kam. Das zweite Treffen führte dann Weißenſee 96 mit den Barmern zuſammen. Diesmal lieferten die Schwimmſportfreunde ein ausgezeichnetes Treffen und ließen ſich nur knapp mit:4(:0) beſiegen. Schwimme⸗ riſch und taktiſch waren die Berliner zwar überlegen, aber trotzdem mußten ſie kämpfen, um zu gewinnen. Bis gur Pauſe hatten Schirrmeiſter und Müller vier Tore vorge⸗ legt, ehe Jäger nach dem Wechſel zum erſten Gegentreffer kam. Schirrmeiſter erhöhte auf 51, dann waren Meyer und Linnhoff für Barmen erfolgreich. Als abermals Schirrmeiſter einen Treffer erzielte, ſchien das Erdergeb⸗ nis feſtzuſtehen. Mit dem Schlußpfiff aber konnte Linn⸗ hoff die Barmer noch auf:4 heranbringen. Im dritten Spiel war der AS V Breslau für die Weißenſeer kein Gegner. Mit 11:1(:1) zeigten die Titelverteidiger eine meiſterhafte Leiſtung und führten Taktiſch reichten die Schleſter natürlich bei weitem nicht an die Reichshauptſtädter heran. Beim Stande von 620 erzielte Max Beſoke das Ehrentor für die Schleſier. Nach dem Wechſel war Weißenſee noch ſechsmal erfolgreich. Mit fünf Treffern konnte Schirr⸗ meiſter ſich an die Spitze der Torſchützen ſetzen, Reetz und Müller ſchoſſen je 3 Tore. Mit den gleichen Leiſtungen dürfte in Weißenſee wohl ſicher der Favorft der Endrunde ſein, die Turnier⸗ 1 — 1 e n F* r 6 6 49 — E ezember 1936 1 D Aus Baden Lotterie der Badiſchen Denkmalpflege Zur Inſtandſetzung der Kloſterruine Frauenalb Ab Karlsruhe, 8. Dez. In dem nahe bei Karls⸗ ruhe gelegenen Albtal liegt die bedeutende, ſchöne und altbekannte Kloſterruine Frauenalb, die ihr Entſtehen(Grundſteinlegung im Jahre 1727) dem berühmten Barockbaumeiſter Peter Thumb verdankt. In Anbetracht des äußerſt gefährdeten Zuſtandes gerade der wertvollſten Faſſadenteile des haugeſchichtlich hervorragenden Monuments iſt zu ſeiner Erhaltung die Vornahme baldmöglichſter Sicherungs⸗ und Inſtandſetzungsarbeiten zur dring⸗ lichten, unabweislichen Pflicht geworden. Dienstag, 8. D 1 Nach langen Bemühungen iſt es dank der weit gehendſten Unterſtützung faſt aller Länderregierun⸗ gen des Reiches und aller für die Kultur der Hei⸗ mat verantwortlichen Behörden und Vereine gelun⸗ gen, eine Baudenkmallotterie zur Gewin⸗ nung von Mitteln für die Inſtandſetzung der Ruine Frauenalb ins Werk zu ſetzen und ſtattfinden zu laſſen. Ein von Prof. Gampp⸗Karlsruhe geſtal⸗ tetes Plakat kündete in den letzten Wochen den Losverkauf an. Möge die mit ſo viel Hingebung und Verſtänd⸗ nis aller beteiligten Stellen vorbereitete Lotterie zu einem vollen Erfolg führen, damit das na⸗ mentlich dem Allgemeinwohl und Allgemeinintereſſe dienende Ziel: die dauernde bauliche Inſtandſetzung der ſchönen Kloſterruine Frauenalb, erreicht wird. D Zu dieſem Zweck müſſen aber bis zum 11. De⸗ gember 1936, dem Zi ehungstag, alle Loſe verkauft ſein. Deshalb ſollte jeder, der ſeine Hei⸗ mat liebt und ihre ſtimmungsvollen Bauwerke ehrt, im Beſitz eines Loſes ſein, das für 50 Pf. gute Ge⸗ winnausſichten bietet. Nur durch die Hilfe aller kann dies vaterländiſche Werk gelingen. Glück zu! Bürgermeiſter Ir. Karl Moll 7 * Meersburg, 7. Dezember. Dieſer Tage erlitt, wie bereits kurz gemeldet, in ſeiner Wohnung der weithin bekannte Bürgermeiſter der Stadt Meers⸗ burg am Bodenſee, Dr. Karl Moll, einen Schlagan⸗ fall, der nach wenigen Minuten ſeinen Tod herbei⸗ führte Die Moll war der Sohn eines Meersbur⸗ ger, Beamten, Ex widmete ſich oͤem Schriftſteller⸗ und Journaliſtenberuf, ſtudierte mit großem Eifer und reiſte ſehr viel. Er war ein welterfahrener Mann, dem der Tod im 52. Lebensjahre nun ein ſo ſchnelles Ende ſetzte. Als Batterieführer und Leutnant der Reſerve des ehemaligen Badiſchen Fußartillevie⸗Regiments Nr. 14 verſah er vierjähri⸗ gen Kriegsdienſt in Frankreich und Galizen. Er war Inhaber des Eiſernen Kreuzes I. und II. Klaſſe und des Zähringer Löwenordens. Im Jahre 1919 wurde Moll zum Bürgermeiſter ſeiner Heimatſtadt ge⸗ wählt. Sein tätiges Leben war ſehr erfolgreich für ſeine Gemeinde. Dem Meersburger Weinbau ſchenkte er ſein größtes Intereſſe. Zur Belehrung und Unter⸗ haltung ſchuf Dr. Moll das allwöchentlich erſchei⸗ nende, weithin bekannt gewordene Meersburger Ge⸗ Meindeblatt. Brief aus Weinheim J Weinheim, 5. Dez. Die Betriebsführung der Lederwerke Freudenberg hatte ihre Gefolg⸗ ſchaft mit Angehörigen dieſer Tage zu einem Ka m⸗ mermuſikabend als Feierabend⸗Veranſtaltung, ausgeführt durch das bekannte Lutz⸗Quartett aus Berlin, in die große„Müllemer Feſthalle“ einge⸗ laden. Der stellvertretende Betriebsführer Hans Freudenberg richtete an die 500 erſchienenen Volks⸗ genoſſen herzliche Begrüßungsworte. Er betonte, daß es bei dieſer Veranſtaltung nicht wie beim Be⸗ kriebsfeſt auf leibliche, ſondern auf die geiſtige Nah⸗ zung ankomme. Betriebsobmann Wolf ſprach den Künſtlern, ſowie der Firma namens der Geſolgſchaft herzlichen Dank aus. Dieſe Feierabend⸗Veranſtal⸗ tung hat bei allen Volksgenoſſen einen tiefen Ein⸗ druck hinterlaſſen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 4 Reichsſtatthalter Robert Wagner im Herzen des Wieſentals Eine eindrucksvolle Kundgebung in Schopfheim * Schopfheim, 8. Dezember. Reichsſtatthalter Robert Wagner ſtattete zum erſtenmal nach der Machtübernahme der ge⸗ werbefleißigen Stadt im Herzen des Wieſen⸗ tales, Schopfheim, einen Beſuch ab. Durch den Wegfall des Bezirksamtes im Zuge der Verwaltungsreform in Baden hat die Stadt Schopf⸗ heim begreiflicherweiſe einen nicht unerheblichen Schaden erlitten. Nun teilte der Reichsſtatthalter mit, daß die Stadt dafür in vollem Maße entſchädigt werden würde, und zwar auf wirtſchaftlichem Gebiet im Rahmen des Vierjahresplanes. Am Abend fand im feſtlich geſchmückten„Pflug“⸗ Saal eine Kundgebung ſtatt, bei der der Reichs⸗ ſtatthalter das Wort ergriff. Er leitete ſeine Aus führungen damit ein, daß er in großen Umriſſen ein Bild deſſen gab, was in den vier Jahren von Adolf Hitler geleiſtet worden iſt, trotz aller üblen Auslauds⸗ hetze und unermüdlicher Maulwurfsarbeit, die immer noch ſüdlich des Rheins tätig iſt und trotz aller Ver⸗ ſuche beſtimmter ausländiſcher Preſſeerzeugniſſe, alle Erfolge zu verkleinern oder überhaupt wegzuleugnen. Von ganzem Herzen konnte man dem Redner Recht geben, als er erklärte: Wir ſind alle davon überzeugt, daß wir den anderen, die heute noch ihren falſchen Idealen nachjagen, um Jahrzehnte voraus ſind. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgten die Zuhörer ſodann die Ausführungen des Reichsſtatt⸗ halters über die Bedeutung des Vierjahresplanes und zollten ihm ſtarken Beifall, als er erklärte, daß dieſer Plan in kaum zwei Jahren uns endgültig aus der Erwerbsloſigkeit herausbringen werde. Der Redner ſtellte die Hauptziele, die der Plan ins Auge faßt, heraus. In der Rohſtoffrage erklärte er zum Problem der Faſerſtoffe, das naturgemäß im Webland beſonders intereſſiert, daß auch dieſes end⸗ gültig gelöſt werden würde. Man müſſe nur Ver⸗ trauen haben. Wir haben, ſo ſagte der Reichsſtatt⸗ halter, den unerſchütterlichen Willen, dieſe Dinge zu löſen, und den feſten Glauben, daß ſie gelöſt werden können. Wir ſind entſchloſſen, in dieſen kommenden vier Jahren der Welt, die noch gegen uns ſteht, zu beweiſen, daß alle Hetze und Kämpfe gegen uns vergeblich ſind und es nur eins gibt, mit uns zuſammenzugehen. In überzeugender Weiſe wußte ſchließlich der Reichsſtatthalter alle Bedenken und Beſorgniſſe wegen des Wegfalls des Bezirksamtes in Schopfheim zu zerſtreuen. Schon allein die Tatſache, daß durch die Verwaltungsreform in Baden mehrere Millionen Mark jährlich eingeſpart werden, dürfte genügen, um alle Einwände zu widerlegen. Der hinreißende Schlußappell des Gauleiters, der ganz unter dem Eindruck eines durch nichts zu erſchüttern⸗ den Glaubens an die große Miſſion des Führers ſtand, löſte ſtürmiſche Beifallskundgebungen aus Mit dem Geſang der nationalen Weihelieder wurde die Kundgebung beendet. Brief aus der Spargelſtadt rr. Schwetzingen, 8. Dezember. Das Wochenende ſtand auch bei uns ganz im Zeichen des Tages der nationalen Soli⸗ darität. Wie überall, ſo konnte auch im Schwetzin⸗ ger Bezirk ein ſehr gutes Ergebnis gemeldet werden. Gegenüber den vorausgegangenen Wochen waren der letzte Samstag und Sonntag nicht ſo reich an Veranſtaltungen. Die Fünfziger hielten am Samstagabend im„Weißen Schwan“ eine Ge⸗ burtstagsfeier ab, bei der Muſik, Geſang und Tanz eine ausgezeichnete Stimmung auslöſten. Im„Ritter“ fand die Hauptverſammlung der Geſellſchaft Runder Tiſch“ ſtatt. Es wurde der ſeitherige Vorſtand, mit Herrn Sams als Vor⸗ ſitzenden, wiedergewählt. Die Kaſſe der Geſellſchaft weiſt einen günſtigen Stand auf. Der Masken⸗ ball findet am letzten Samstag im Januar ſtatt. Ein gemütliches Beiſammenſein beſchloß die Haupt⸗ verſammlung. HJ, Di, BDM und BDM von Schwetzingen, Plankſtadt und Oftersheim fanden ſich am Sonntag⸗ vormittag im„Capitol“ zu einer Filmſtun de ein. Gegeben wurde der Film„Hundert Tage“. Rege Beteiligung ſand auch das Opfer⸗ ſchießen für das Winterhilfswerk, deſſen Durch⸗ führung der Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Schwetzingen übertragen worden war. Die S A Schwetzingen unternahm mit der Heidelberger Standarte einen Ausmarſch nach Nuß Loch. Der Evangeliſche Frauenbund veran⸗ ſtaltete am Sonntagnachmittag im„Haus der Treue“ einen Weihnachtsverkauf, der zu einem vollen Erfolg wurde Ein Streichorcheſter unter der Leitung von Georg Ueltzhöffer bereicherte dieſe Veranſtal⸗ tung, bei der viele nützliche Dinge für den Weih nachtsgabentiſch erworben werden konnten. Im übrigen aber blieb es in den Gaſtſtätten am Sonntagabend recht ruhig, was wohl darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß für das Weihnachtsfeſt geſpart wird. Todesfall. Im hohen Alter von 70 Jahren iſt Stellwerksmeiſter i. R. Simon Werner, Heidel⸗ berger Straße 5, geſtorben. Der Verſtorbene wird heute Dienstag, nachmittags 3 Uhr, beigeſetzt. Wieder ein Verkehrsunfall. An der Ecke Heidel⸗ berger⸗ und Mühlenſtraße ſtießen ein Radfahrer und ein Laſtwagen zuſammen. Der Radfahrer erlitt leichte Verletzungen. Ein Beamter des Wach⸗ und Sicherheitsdienſtes der gerade am Unfallsort weilte, nahm den Tatbeſtand auf. Freiherr von Buttlar⸗Brandenfels ſpricht. Die hieſige Ortsgruppe der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gibt bekannt, daß am kommenden Samstag, abends.15 Uhr, im Saale des„Baye⸗ riſchen Hof“ Freiherr von Buttlar⸗Branden⸗ fels über das Thema„Vier Jahre im Zeppe⸗ lin gegen den Feind“ ſprechen wird. Der Redner, der als einziger Zeppelin⸗ Kommandant den höchſten Kriegsorden, den„Pour le mérite“, erhalten hat, wird ſeine Erlebniſſe auf ſeinen Fahrten ſchil⸗ dern. Karten ſind bei der Ortswaltung der DA, den Betriebswarten, Zellen⸗ und Blockwaltern der DAF und den üblichen Verkaufsſtellen erhältlich. Morgen Gemeinſchaftsempfang für die HJ. Die Hitlerjugend hat für morgen, Mittwoch, Gemein⸗ ſchaftsempfang der Rede des Reichsjugendführers an⸗ geprönet. Die Gefolgſchaft 32 tritt am Albert⸗Lev⸗ Schlageterplatz, die Gefolgſchaft 33 am Bahnhof an. Pünktlich 20 Uhr iſt Abmarſch zur Turnhalle beim „Blauen Loch“. 8 Die Schule zeigt Lehrfilme. Eine ausgezeichnete Einrichtung, das Wiſſen der Schüler und Schülerin⸗ nen zu bereichern, ſtellt zweifellos der Film dar. Und gerade in dieſen Tagen werden der Schuljugend der Haupt⸗ und Grundſchule wieder einige ſolcher lehr⸗ reicher Filme gezeigt. So ein Film, der den Bau 5. Seite/ Nummer 566 die Libellen und ſchließlich ein dritter über oberſchleſiſche Gebräuche. Daß ſich die Schuljugend mit dieſer Art des Unterrichts gerne befreundet, bedarf wohl keiner beſonderen Beſtätigung mehr. Feſtnahme in Plaukſtadt. Im benachbarten Plank⸗ eines Hauſes ſchildert, ein zweiter Film über ſtadt hat die Gendarmerie einen Mann feſtgenom⸗ men und ins Bezirksgefängnis nach Maunheim ein⸗ geliefert, der unerlaubterweiſe das Parteiabzeichen getragen hat. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Das Mädchen Irene“. Neues Theater:„90 Minuten Aufenthalt“. ——u— Direktor Dr. Hans Walther 60 Jahre * Frankfurt, 8. Dezember. Am Sonntag feierte der Leiter der Koloriſtiſchen Abteilungen der JG Farbeninduſtrie Aktiengeſell⸗ ſchaft, Direktor Dr. Haus Walther, ſeinen 60. Geburtstag. Geboren in Nürnberg, führten ihn ſeine Studienfſahre an die Univerſitäten München und Erlangen. Nach beſtandenem Doktor⸗Examen und einer kurzen Aſſiſtentenzeit trat Dr. Walther am 15. 8. 1902 in die damaligen Farbenfabriken vor⸗ mals Friedr. Bayer& Co., Elberfeld, als Chemiker⸗ Koloriſt ein. Auf Grund der Verdienſte, die ſich Dr. Walther hier erwarb, wurde ihm 1912 die Leitung der geſamten Färbereien übertragen. 1923 wurde Dr. Walther zum Direktor ernannt. Mit der Grün⸗ dung der JI Farben AG wurde er ſtellvertreten⸗ des Vorſtandsmitglied und übernahm die Leitung der geſamten koloriſtiſchen Angelegenheiten, die dann ſeine Ueberſiedlung von ſeiner bisherigen Wirkungs⸗ ſtätte Leverkuſen zur Verwaltung nach Frau b⸗ furt a. M. notwendig machte. In dieſer bedeuten⸗ den und verantwortungsvollen Stellung wirkt Dr. Walther— am 1. 1. 1934 zum ordentlichen Vorſtands⸗ mitglied ernannt— noch heute wie in den vorher⸗ gegangenen Jahren ſeiner erfolgreichen Tätigkeit. Aeußere Anerkennung fand ſeine erfolgreiche Tä⸗ tigkeit dadurch, daß ihm der Internationale Verein der Chemiker⸗Koloxiſten auf ſeiner diesjährigen Ta⸗ gung in Stuttgart die Goldene Medaille des Vereins verlieh. Führerappell der Motorbrigade Kurpfalz⸗ Saar * Kaiſerslautern, 8. Dez. Gtwa 500 Führer der Motorbrigade Kurpfalz⸗Sagar hatten ſich am Sonnkag in Kaiſerslautern verſammelt, um die Richtlinien für die zukünftige Arbeit entgegenzunehmen. Bri⸗ gadeführer Rees eröffnete den arbeitsreichen Tag, dem ein Deutſcher Abend unter Mitwirkung bewähr⸗ ter Kräfte der Pfalzoper vorausgegangen war. Er gab die Parole, opferwillig, einſatzbereit und treu zu ſein, denn unſere Zeit brauche harte und entſchloſſene Männer. Anſchließend ſprachen in langer Reihe die Referenten über die Leiſtungen und Aufgaben ihrer Arbeitsgebiete. Als wichtigſte Veranſtaltungen im kommenden Jahr gab der Brigadeführer bekannt: oͤie Geländefahrt„Rund um Heidelberg“, eine Orien⸗ tierungsfahrt mit Start und Ziel an der Sagr und das Taubenſuhlrennen. Während der Tagung er⸗ ſchien Gauleiter Bürckel mit ſeinem Stellvertreter Pg. Leyſer und richtete einige ermunternde Worte an die Führer der Motorbrigade. ca- Groß ſachſen, 8. Dezember. Als ſich der Landwirt Joh. Dallinger vom Gottesdienſt auf dem Nachhauſeweg befand, wurde er von einem Un⸗ wohlſein befallen. Seine Begleiter kamen ihm zuerſt zu Hilfe, aber ein Herzſchlag hatte dem Leben dieſes braven Bauersmannes ein Ende geſetzt. „As Hützelſachſen, 8. Dez. Frau Margarete Mi l⸗ tenberger, Witwe, iſt im Alter von 77 Jahren geſtorben. Sie war die Frau des verſtorbenen Bür⸗ germeiſters Miltenberger und Mutter des jetzigen Bürgermeiſters Pg. Miltenberger. Maurer kam in der Dunkelheit ſo ſchwer zum Sturz, daß er eine ſtarte Gehirnerſchütterung erlitt und bald nach Einlieferung in das Ludwigshafener Krau⸗ kenhaus verſtarb. Ruch beim Weihnachts- Einkauf auf die Marke. Pal MOLIVE achten! Gerade bei Weihnachtsgeſchenken ſollten Sie darauf bedacht ſein, Erzeugniſſe zu bevorzugen, deren Herſtellerfirma mit ihrem Namen für erleſene Qualität bürgt. Palmolive⸗Erzeugniſſe ſind Qualitäts⸗Erzeugniſſe! Wählen Sie eine der hübſchen und geſchmackvollen Palmolive⸗Weihnachtspackungen! Sie werden damit Ihren Angehörigen oder Freunden eine feſtliche Freude bereiten. Bakelitehalter u. Hülſe NM.40 Geſchenkpackung: Weihnachtspackung: 2 Stück Palmolive⸗ Seife und 3 Stück 1 Stück Palmolive⸗Raſierſeife mit Palmolive⸗Seife RM.90 Palmolive⸗Seife ſteht im Dienſt der Jugend und Schönheit dem Herren aber bringen Palmolive⸗ Raſiererzeugniſſe Annehmlichkeit und Zeiterſparnis. Darum ſind Palmolive⸗Geſchenke eine ſtets will⸗ kommene Gabe auf dem Weihnachtstiſch. Sie verraten den guten Geſchmack des Spenders und bereiten dem Beſchenkten noch lange Zeit über das Feſt hinaus täglich immer wieder aufs neue Freude. Herſteller: Palmolive⸗Binder& Ketels GmbH., Hamburg HANDELS- d Die ustag, 8. D ezember 1936 der Neue — 2 Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 566 Erhöhung des Neichsanleihebeirages um 100 Mill. infolge UDeber zeichnung Auf die in der Zeit vom 20. November bis 5. Dezember 1988 zur öffentlichen Zeichnung aufgelegten 400 Mill./ proz. auslosbaren Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches, oͤritte Folge, ſind nach den bisher vorliegenden Meldungen über 500 Mill./ gezeichnet worden. Um Hi zahlreichen, insbeſondere auch die kleinen Zeichner befrie⸗ digen zu können und der weiteren Konſolidtierung der Reichsfinanzen zu dienen, hat das Reich mit dem Konſor⸗ tium vereinbart, n betrag der gleichen 2 den urſprünglich in Aus fügung zu ſtellen, ur berückſi en zu kön Da bereits von vo ein 100 Mill./ dieſer Anleihe⸗ folge feſt übernommen waren, erhöht ſich deren Gefamt⸗ betrag auf 600 Mill. J. 0 Mill./ menen Betrag; Zeichnungen mö Bürgerbräu Ludwigshafen a. Rh. Wieder 8% Dividende/ Weifere Absaßbelebung Dieſe Brauereigeſellſchaft weiſt für 1935/6 einen auf 2,12(1,95) Mill.& erhöhten Bruttoerlös aus, dem an Ge⸗ neralunkoſten insgeſamt 1,93(1,78) Mill. gegenüberſtehen, ſo daß nach 0,08(0,06) Mill.„ Abſchreibungen einſchließlich 40 536(38 369)„ Gewinnvortrag ein Geſamtgewinn von 149 621(145 043)„ verbleibt. Auf die 1,0 Mill.„ Stamm⸗ aktien werden hieraus unverändert 8 v. H. Dividende ge⸗ zahlt, ie 5000/ Vorzugsaktien erhalten ebenfalls wieder 8 v.., 25 860(24 107)„ gehen ab als Tantiemen und Gra⸗ tiftkationen an AR, Vorſtand und Gefolgſchaft und 43 361 (40 586)/ werden vorgetragen. Wie im Vorſtandsbericht ausgeführt wird, ſtand das Be⸗ richtsjahr im Zeichen der durch die Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft erlaſſenen Verorònungen der Wett⸗ bewerbsregelungen, die ſich merklich in der Errichtung eines Schutzes der vorhandenen Produktions⸗ und Abſatzanlagen auswirken. Gegenüber dem Vorjahr iſt eine Abſatzzunahme von 4,22 v. H.(im Reichsdurchſchnitt 1,8 v..) zu verzeich⸗ men bei einem Abſatzminus in der Pfalz von 5,1 v. H. Ab⸗ träglich für die Abſatzentwicklung war die unfreundliche Sommerwitterung, die zum Beiſpiel den Mehrabſatz am 30. Juni von 8,58 v. H. auf 4,22 v. H. am Jahresende herab⸗ drückte. Die ſoziale Betreuung der Gefolgſchaft erfolgte durch freiwillige Leiſtungen aller Art. Als Abſchlußver⸗ gütung gebangt an Weihnachten der Betrag eines etwa 17. ſachen Wochenlohnes zur Auszahlung, außerdem werden ſeit langem Leiſtungszulagen gewährt. Die der Geſellſchaft zu⸗ ſtehende Gerſtenmenge für das begonnene Geſchäftsjahr war am Bilanzſtichtag bereits aufgekauft, wobei die Eindeckung zu mittleren Preiſen erfolgen konnte. Das neue Sudhaus wurde Mitte Dezember 1935 in Betrieb genommen. Die Betriebsausnützung des Bürgerbräu beträgt immer noch etwa nur 50 v. H. ſeiner Produktionsfähigkeit. Die Bilanz zeigt bei unv. 1,005 Mill. 1 Ack die geſamten Reſerven⸗ mit unverändert 0,4 und das Delkredere⸗ onto mit 0,5 Mill. /. Der Penſionsfonds wird mit 0,25(0,24) Mill.& ausgewieſen, Hypotheken mit 0,55(0,54), diverſe Kreditoren einſchließl. Bierſteuern und Kautionen mit 0,59 (0,48). Andererſeits erſcheinen unter den Anlagen die Immobilien mit 1,35(1,33) Mill. /. Maſchinen und Ein⸗ richtungen mit 0,12(0,00) ſowie neu kurzlebige Gegenſtände und Immobilien mit 0,08 Mill.. Beteiligungen und Wertpapiere werden mit 0,18(i. V. Effekten 0,07) Mill. infolge Ankaufs der Aktien der Pfalzbrauerei AG., Neu⸗ ſtadt a. ö. Weinſtraße, ausgewieſen. Dieſer Erwerb(98 v. H. des nominell 0,3 Mill. betragenden A befinden ſich in den Händen der Bürgerbräu) wurde zum größten Teil durch Umtauſch eines anderen, bereits vorher aktiviert geweſenen Aktienbeſitzes vollzogen. Die Pfalzbrauerei foll weiter betrieben und nach Möglichkeit in eine wirtſchaftlich ſicherere Poſition als bisher übergeleitet werden. Die Debitoren einſchließl. Bankguthaben ſtehen mit 121(1,3) und die Vor⸗ räte mit 0,56(0,5) Mill.„ zu Buch. Die Abſatzentwicklung in den erſten zwei Monaten des laufenden Jahres entſpreche ungefähr der des Vorjahres. Man hoffe, insgeſamt wenigſtens, den Abſatz des Berichts⸗ jahres zu erreichen.(5 18. Dezember.) * Die Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtoff⸗Indu⸗ ſtrie im Nopember. Die Wirtſchaftsgruppe der Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoſf⸗ und Holzſtoff⸗Erzeugung teilt mit: Die Beſchäftigung der papiererzeugenden Induſtrie war auch im November im Durchſchnitt als gut zu bezeichnen. Die Verſorgung mit Altpapier und die Eindeckung mit Lum⸗ pen ging nicht immer glatt. Die 5 hleiſereien weren im November im Geſamtdurchſchnitt mit etwa 70 v. H. beſchäftigt. Die Betriebswaſſerverhältniſſe avaren in Sibddeutſchland als günſtig, in Mitteldeutſchland und Norödeutſchland als mittelmäßig zu bezeichnen. Der Ab⸗ ſatz von Holzſtoff war befriedigend. Vorräte in geringem Umfang vorhanden. * In der Solinger Schneidwareninduſtrie hat ſich im November infolge des Weihnachtsgeſchäftes die Wirtſchaftslage gegen den Vormonat etwas gebeſſert. * Der Geſamtabſatz der Ruhr⸗Zechen für Rech⸗ nung des Syndikats erhöhte ſich nach den vorläufigen Feſtſtellungen arbeitstäglich im Nopember auf 268 000 Tonnen gegen 244000 Tonnen im Oktober. * 25 Jahre Verband öffentlicher Lebensverſicherungs⸗ aunſtalten in Deutſchland. Am 24. November blickte der Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland auf ein 28jähriges Beſtehen zurück. Die Er⸗ richtung bedeutete in der Geſchichte der deutſchen Lebens⸗ werſicherung etwas Neues. Die Gemeinnützigkeit wurde gur Grundlage allen Handelns der in dem Verbande zu⸗ ſammengeſchloſſenen öffentlich⸗ rechtlichen Lebensverſiche⸗ rungsanſtalten erhoben. Auch in der Kapitalanlagepolitik haben die im Verband zuſammengeſchloſſenen Anſtalten, gemeinnützigen Geſichtspunkten Rechnung tragend, eigene Wege beſchritten. Sie haben ihrer territorialen Gliede⸗ rung entſprechend in der Kapitalanlagepolitik eine weit⸗ gehende Dezentraliſation durchgeführt, indem ſie die her⸗ einkommenden Beitragsgelder den Aufbringungsgebieten zugute kommen ließen und die Anlage vornehmlich in der Hergabe von kleineren und mittleren Hypothekendarlehen an Bauern, Siedler, Handwerker, Kleingewerbe⸗ treibende, Kaufleute, Beamte uſw. betrieben. Der Arbeitserſolg der erſten 25 Jahre zeigt ſich in dem er⸗ reichten Geſamtverſicherungsbeſtand von über 2 Milliarden Mark für die Anſtalten. Anläßlich ſeines 25jährigen Be⸗ ſtehens hat der Verband eine Erin nerungsſchrift herausgegeben, in der leitende Männer der öffentlichen Verſicherung zu den Tagesfragen ihres Wirtſchaftszweiges Stellung nehmen und ein Ueberblick über den Werdegang des Verbandes gegeben wird. * Fortgang der internationalen Koksverhand⸗ lungen. Ende der vergangenen Woche haben in Pa⸗ ris erneut Verhandlungen der Vertreter des deut⸗ ſchen, engliſchen, belgiſchen, holländiſchen und polni⸗ ſchen Bergbaues über die Errichtung einer Inter⸗ nationalen Kokskonvention ſtattgefunden. Wenn es auch noch nicht zur Unterzeichnung des Kartellver⸗ trages kam, konnten doch weitere Fortſchritte bei den Besprechungen erzielt werden. Die Verhandlungen ſollen nach den Weihnachtsfeiertagen fortgeſetzt wer⸗ den.— Die zur Zeit noch beſtehenden Schwierig⸗ keiten dürften in der Hauptſache nach wie vor auf die noch ausſtehende Zuſammenfaſſung der engliſchen Koksexporteure zurückzuführen ſein, während die früheren aus den belgiſchen Quotenwünſchen her⸗ rührenden Hemmniſſe ſchon bei den vorletzten Ver⸗ handlungen beſeitigt werden konnten. * Ach der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen(Saar).— J v. H. Dividende. Die Geſellſchaſt legte in der GV ihre Bilanz für das erſte, in die Zeit nach der Rückgliederung ſallende, am 30. Juni 1936 endende Geſchäftsfjahr vor. Dieſe weiſt einen Reingewinn von 760 149,79„ aus, wor⸗ waren nur treten, der Zuſtrom des Geldes, vor allem in aus eine Dividende Uumgeſtellte Ag v einem AK von 75 Mill. frs Millionen frs. ausgewieſen, ar auf 15 368 000%/ wurde bei von 16,4 ividende von auf das von 3 v. H. 8 v. H. verteilt wurde. Der 8s Reinger in Höhe von 293,109/ wird auf ne hnung v gen. In dem Bericht des Vorſtande betont, daß ſich die nach dem 1. März 1935 einge Uung entſpre⸗ chend auf das Geſchäftsergeb Rohſtoffverſorgung erforder höhte Aufmerkſamkeit. Es Betriebe ohne Störung ar Verſchiebung in den Abſatzge Bedeutung. Der Verluſt des franzöſiſchen Marktes wurde ausgeglichen durch Vereinbarungen mit den deutſchen Verbänden, die in faſt allen Erzeugniſſen durch verſtänd⸗ nisvolles Entgegenkommen dazu be tragen haben, daß Abſatzſtörungen nicht eingetreten ſind, wenn auch die Ver⸗ kaufserlöſe eine Einbuße erfahren haben. Die Erzeugung an Rohſtahl betrug 403 152 Tonnen gegen 368 585 To. im Vorjahr. Die Erzeugung an Walzwerkprodukten betrug 274376 To gegenüber 254 462 To. im Vorjahr. Die geſamte Gefolgſchaft betrug am Schluß des Geſchäftsjahres 87 Köpfe. In Uebereinſtimmung mit den von der Staats⸗ führung aufgeſtellten Grundſätzen wurde ein umfangreiches Neubauprogramm in Angriff genommen, das bereits vor längerer Zeit aufgeſtellt wurde. Das Werk wird dadurch in ſeiner Einrichtung ſo vervoll umnet werden, daß es in der Lage ſein wird, allen An derungen in bezug auf Leiſtungsfähigkeit und Güte Erzeugniſſe zu ent⸗ ſprechen. Wolf Netter u. Jacobi⸗Werke KGaa, Berlin.— Divi⸗ dendenaufnahme und Kapitalerhöhung. Der Aufſichtsrat beſchloß der GV Im 28. Dezember nach Abſchreibu ngen von 4½23(., V. 1,53) Mill./ und nach Zuweiſung von 0,250 Mill. J an den geſetzlichen Reſervefonds 5 v. H.(i. V. 0 v..) Dividende vorzuſchlagen. Ferner iſt eine Kapital⸗ erhöhung um 1,5 auf 5 Mill.„ in Ausf ht genommen, um das verantwortliche Kapitel in Anſehung des ſowohl im Im⸗ als auch im Auslande geſtiegenen Geſchäftsumfanges zu ſtärken. Die neuen Kommanoitonteile werden unter Ausſchluß des Bezugsrechts von einem Bankenkonſortium zu einem Kurs von 110 v. H. übernommen und den alten Kommanditiſten zum Bezuge angeboten. * Feiſt⸗Sektkellerei AG, Frankfurt a. M. Int Bericht wird ausgeführt, daß das Geſchäftsjahr 1935/36 eine wei⸗ tere Geſundung der deutſchen Sekt⸗Induſtrie gebracht habe, die ſich auch auf das Unternehmen auswirkte. Wenn auch der Abfatz der billigen Sorten überwogen habe, ſo ſei es doch möglich geweſen, die Umſätze in den höherwertigen Marken ebenfalls beachtlich zu ſteigern. wind mit 405 000(370 000)„ ausgewieſen. Bei u. a. 115 000(104 000)% Perſonalaufwendungen ſowie bei rd. 9100(10 000)/ Abſchreibungen ergibt ſich ein Ueberſchuß von 1830(2032) /, durch den ſich der Gewinnvortrag auf 6669, erhöht.— In der Bilanz betragen bei 281 200/ Ack und 38 120/ Reſerven die Verbindlichkeiten insgeſamt 426 800(448 600) /, darunter 117 600(98 000)% gegenüber Banken und 184 000(192 000)/ Hypotheken. Andererſeits beträgt das Anlagevermögen 344000(359 000). Ferner ſtellen ſich Waren⸗Außenſtände auf faſt unv. 124 000 J. Vorräte erſcheinen buchmäßig geringer mit 272 000/ (292 000 //) trotz einer Vergrößerung der Beſtände.(GV 12. Dezember.) ausgewirkt habe. Die Rückgliederung er⸗ möglich f die zu erhalten. A etem war von erhebl * Deutſche Seeſiſcherei und Bodenſeefiſcherei. Im Okto⸗ ber wurden von deutſchen Fiſchern und von Mannſchaften deutſcher Schiffe gefangen und an Land gebracht: in der Noroͤſee 53,64 Mill. Kilo Fiſche im Werte von 14,50 Mill. % und 5,72 Mill. Kilo Schaltiere im Werte von 0,50 Mill. , in der Oſtſee 6,11 Mill. Kilo Fiſche im Werte von 1,52 Mill. 4. Die Erzeugniſſe eetiexen beliefen ſich für die Nordſee auf 14,31 Mill. im Werte von 4,06 Mill. . Die Geſamtmenge der in der Nord⸗ und Oſtſee gefan⸗ genen Seetiere und davon gewonnenen Erzeugniſſe betrug insgeſamt 79,81 Mill. Kilo im Werte von 16,58 Mill.. Außerdem wurden im Bodenſee und im Rheingebiet rd. 12 300 Kilo Fiſche im Werte von rd. 14 200/ gefangen. e Genehmigungspflicht bei Neuerrichtung und Wieder⸗ aufnahme von Betrieben der Fiſchſalzerei. Durch eine Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Fiſchwirt⸗ ſchaft bedürfen die Errichtung neuer und die Wiederauf⸗ nahme nicht nur vorübergehend eingeſtellter Betriebe der Fiſchſalzerei der Genehmigung der Hauptvereinigung. * Thode ſche Papierfabrik AG. Hainsberg.— 6(3) v. H. Dividende. In der G wurden alle Anbräge der Verwaltung angenommen und die Ausſchüttung einer Dividende von 6(3) v. H. auf die Aktien und von 38 Pfg. auf jeden Genußſchein beſchloſſein Ueber den augenblick⸗ lichen Geſchäftsgang führte der Vorſitzende aus. daß der Auftragseingang nach wie vor ſehr befriedigend ſei, ſo daß die Fabrik auf Monate hinaus voll beſchäftigt iſt. Die bisherigen Ergebniſſe laſſen, wenn beine unerwarteten Uumſtände eintreten ſollten, auch für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr wieder einen günſtigen Abſchluß erwarten. * Die Auswirkungen der Abwertung in der Schweiz. Bundespräſident Meyer ſprach am Sonntag über die Schweizer Währung und die Auswirkungen der Abwertung. Es müſſe natürlich abgewartet werden, ob ſich alle an die Abwertung geknüpften Hoffnungen erfüllen. Eine günſtige Wirkung ſei dagegen in unerwartet ſtarkem Maße einge⸗ Form yen Gold aus dem In⸗ und Auslande. Während aus den meiſten übrigen europäiſchen Ländern in der jüngſten Zeit weiter Gold nach Amerika verſchifft wurde, ſeien in der Schweiz keine Abzüge erfolgt, und der Schweizer Franken komme in Bezug auf die Geringfügigkeit der Schwankungen dem Dollar am nächſten. Der Geldzuſtrom habe den Banken die erwünſchte Liquidität zurückgebracht, ſo daß von der finanziellen Seite her die Wirtſchaft eine ſpürbare Erleich⸗ terung erfahre. Die Zuſammenarbeit der bisherigen Gold⸗ blockländer mit England und den Vereinigten Staaten ſei keine dekorative Angelegenheit. Die Bereitſchaft der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, Gold für die ſofortige Aus⸗ fuhr, und zwar zu Gunſten der Ausgleichsfonds derjenigen Länder freizugeben, die ihrerſeits bereit ſind, Gold zu einem beſtimmten Preiſe nach Amerikg zu verkaufen, habe die Be⸗ deutung, die Goldwährung zur Feſtigung der Wechſelkurſe heranzuziehen und das Gold wie bisher als Mittel zum Spitzenausgleich der Zahlungsbilanzen zu verwenden. Dieſe Herſtellung einer Verbindung zwiſchen den Währungs⸗ verfaſſungen der einzelnen Staaten— die Schweiz ſei be⸗ kanntlich mit Holland und Belgien der währungspolitiſchen Abmachung der wichtigſten Welthandelsſtaaten beigetreten— ſei der erſte und nicht bedeutungsloſe Schritt zu einer Stabiliſierung und Sicherung des internationalen Geld⸗ verkehrs. Dies bedeute jedoch nicht eine Abhängigkeit gegenüber Frankreich oder England, vielmehr ſei für die Bewertung des neuen Schweizer Franken der Goldgehalt maßgebend. Das mangelnde internationale Vertrauen namentlich bei England hindere eine internationale Stabi⸗ liſierung im wahren Sinne des Wortes. Die Schweiz ſei zurch die Abwertung in einen neuen Zeitabſchnitt einge⸗ treten. Die Lockerung der Einfuhrkontingente gehe mit den erſten Schritten zur Stabiliſierung Hand in Hand. Die für den Anfang notwendige Kontrolle der Preiſe könnte nicht von der Regierung allein gelöſt werden. Es bedürfe hierzu aller Kreiſe des Volkes und der kommerziellen Ini⸗ tiative der Kaufleute, um die Erleichterung der Einfuhr Au sbringend zu geſtalten. Die neue Lage erfordere von alien Kreiſen beſonnene Einſicht und für die Behörden größte Sparſamkeit, um das Budgetgleichgewicht zu be⸗ Der Rohertrag obachten. Die ſcharfen Kotrolleingriffe des Staates gegen⸗ über der Wirtſchaft ſollten mehr und mehr verſchwin en, um der Initiative und Selbſtverantwortung wieder den Spielraum zu gewähren, der ihnen zur Förderung der Volkswohlfahrt zukomme. * In Broc(Kanton Freiburg) in der Schweiz iſt Alex⸗ ander Cailler, der Gründer der Schokoladenfabrik Cailler, im Alter von 71 Jahren geſtorben. Aus der amerikaniſchen Wirtſchaft.— Schwere Streik⸗ ſchäden. Während der Geſchäftsgong in den Vereinigten Staaten allgemein angezogen hat und ein Aufſtieg zu ſpüren iſt, der— wenn auch in verkleinertem Maßſtab— an die Zeiten vor dem ſchwarzen Freitaa von 1929 erinnert, wird die Induſtrie und der Handel durch zahl⸗ reiche größere und Heinere Streiks ſchwer geſtört. Der Seemannsſtreik an der paziſiſchen Küſte, unterſtützt durch den Sympathieſtreik an der Oſtküſte, dauert nun ſchon fünf Wochen und es zeigt ſich noch keine Möglichkeit für eine 1 In New Jerſey halten die Arbeiter der WIP Progreß Adminiſtration) noch immer als Proteſt gegen den Verluſt ihrer Stellung die Verwal⸗ tungsräume beſetzt. Der Arbe skonflikt in der Fahr⸗ zeug⸗Induſtrie der Detroiter Gegend iſt ebenfalls noch nicht beigelegt, und in den Libby Owens⸗Ford Glas⸗ platten⸗Werken in Ottawa, Illinvis, haben 1800 Arbeiter die Werksräume beſetzt und ſpielen Karten und Schach, e Zeit zu vertreiben. In Houſton, Texas kam heren Zuſammſtößen ſtreikender Seeleute mit igen. Dabei wurden 4 Perſonen ſehr ſchwer, mehrere leichter verletzt. villigen hatten ver⸗ ſucht, ſich on Bord eines zu begeben um es zu bemannen. Waren und Märkte Neue Preis⸗ und Verwendungsvorſchriften für Kartoffelflocken In Ergänzung der bisherigen Vorſchriften der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft hat dieſe eine neue Anordnung erlaſſen, durch welche für Kartoffelflocken der Herſtellerpreis als Höchſtpreis auf 17,5/ je 100 Kg. netto ausſchließlich Sack und auf 17,80/ einſchließlich Sack brutto für netto ab Verladeſtation oder Verladeſtelle des Herſtellers für Lieferungen bis Ende des Jahres feſtgeſetzt wird. Ab 1. Januar erhöhen ſich die Höchſtpreiſe um 0,10 je 100 Kg. und Monat. Bei Belieferung des Verbrauchers dürfen die Herſtellerpreiſe um eine Geſamtverteilungs⸗ ſpanne von höchſtens 0,60/ je 100 Kg. und um die tatſächlich gezahlte Fracht erhöht werden. Die Frachtkoſten dürfen jedoch je 100 Kg. höchſtens 2,00 oder 2,20 oder 2,900, bei Ladungen von 150 oder 100 oder 50 Dz. betragen. Bei Ab⸗ gabe von weniger als 50 Dz. erhöhen ſich die genannten Höchſtpreiſe um Kleinmengenhöchſtzuſchläge, die, bei Men⸗ gen über 10 bis 49 Dz. 0,40 1 je 100 Kg., bei Mengen von 1 bis 10 Dz. 0,70% je 100 Kg. und bei Mengen von weniger ars 1 Dz. 1,00 4 je 100 Kg. betragen. Kartoffelflocken dürfen nur„zu Fütterungszwecken“ ver⸗ wendet und unter dieſer Bezeichnung in den Verkehr ge⸗ bracht werden. Eine andere Verwendung iſt genehmigungs⸗ pflichtig. Aufträge zur Lohntrocknung von Kartoffeln zu Flocken dürfen ſeitens der Kartoffelerzeuger an die Kar⸗ toffelflockenfabriken grundſätzlich nur erteilt werden, ſoweit die Flocken ausſchließlich zu Fütterungszwecken im eigenen Betriebe verwendet werden. Verteiler bedürfen zur Ertei⸗ lung von Lohntrocknungsaufträgen der vorherigen ſchrift⸗ lichen Genehmigung der Hauptvereinigung.— Für bereits abgeſchloſſene, aber noch nicht in vollem Umfange erfüllte Verträge gelten hinſichtlich der noch nicht gelieferten Menge die Beſtimmungen der neuen Anordnung. Mannheimer Geireidegroßmarki O Mauunheim, 7. Dezember. Das Weizenangebot am Mannheimer Getreidegroßmarkt war recht klein; die An⸗ lieferungen aus der näheren Umgebung hielten zwar an, waren jedoch nicht ſehr umfangreich, da die Bauern hier meiſt ihre Ablieferungspflicht in hohem Maße erfüllt haben, und zudem die Andienungen dem Getreide⸗Wirt⸗ ſchafts⸗Verband zur Verfügung geſtellt werden.— Auch bei Roggen waren bis jetzt noch keine größeren Angebote feſtzuſtellen; in beiden Getreidearten iſt erſt bei Eintreffen von norddeutſcher Ware mit ſtärkerer Entlaſtung zu rech⸗ nen.— Braugerſte konnte kaum umgeſetzt werden, da man ſich bei der Zuteilung von Bezugsſcheinen eine gewiſſe Zu⸗ rückhaltung auferlegt. Auch bei Induſtriegerſte war das Geſchäft noch klein.— Futtergerſte und Hafer waren kaum am Markt.— Für Weizenmehl beſtand weiter lebhafte Nachfvage.— Futtermittel hatten kaum größeres Geſchäft. Berliner amiliche Nofierungen Weiren märk. Wintergerste Hafer mürk. Berlin 7/7 212 2zeil. fr. Berl. Berl. 48/9 5 Futierwz. Bl. 80 5 märk, Stat. Erzeugpr. H 4 Roggen märk. 175 Azeil fr Berl... Weizenmehl 8 27.70 Braugerste mürk. Stat... Erzeugerpr. 9 27.70 neu. frei Berl. 212/215 28,10 märk. Stat. Ind'gerst fr. Bl. 192/198 Roggenmehl 2225 gute frei Berl märk. Stat.. Erzeugerpr. 12 2235 märk.StatJ. Futterg. 59/0 168 181 2245 Viktorig⸗Erbſen.. 35,—¼1.— Seradelaa 3 Kleine Erbſen.. 34,% 50 Leinkuchen ab Hambgſ 18,88 incl. 4,80 Jutter⸗Erbſen 2450/½8,50 ab ab Hog 15,88 30 Peluſchken—729.— Erdnußkuchenmehl 17.88 Ackerbohnen. Trockenſchnitzel 8,80 Wich deus Soyabohnſchrot aßbgſ 1,58„.80 Futter 17,50%,— ab Stettin 15,98„ 8,50 Lupinen blau 2 Kartoffelflocken Stolp 8,801. Leihfäck gelb.. 24.—/5,— ab Berlin 2 Hamburger Zuctter- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl. Sack. 5 7 12.— 10 Uhr 30 7. 12.— 2 Uhr 15 eee Geld] bez. vrief Geld bez Dez. S e ee Januar. 888 Februar 8,553.40. 55.40 1 März 365.50 235.65.80 8 April 5 355.55 8 Mai 3,70.65 2 3585 Juni 380.70 4..80.20 2 Juli.85 3,75* 38 3705 2 Auguſt.90 85 395 385 5 Sept..— 38890„ 390 Okt..05.95. 20 Nov 4,10[.— 2 4,10 4. 55 Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für 4 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 7. Dezember 10 Uhr 7. Dezember 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt Dezember 44 42— 44 42— März 44 42 5 44 42 5 Mai 44 47——.4 42 0 Jul“ 42— 4 42— September 44 42— 4 42— Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Dez.(36) 659; Jon.(37), Febr., März je 658; April, Mai ſe 655; Juni 653; Juli 651; Auguſt 636; Sept. 630; Okt. 625, Nov., Dez., Jan.(38) je 621; März 620; Mai 619; Juli 618; Okt. 617; Tendenz ruhig, ſtetig. * Schweinmarkt Weinheim. Zufuhr: 172 Milchſchweine, 242 Läufer. Preiſe: Milchſchweine—13, Läufer 15—35% das Stück. * Marktberichte. Ludwigshafen: Wirſing—3; Weißkraut 861,00; Rotkraut 2,5—3,25; Rote Rüben—2,5; Karot⸗ ten 2— 2,5; abgeſtumpfte Möhren 1,15—1,50; Aepfel 10 bis 18 und 18—20 Pfg. Maxdorf: Endivienſolat—5; Feld⸗ ſalat 35—40; Weißkraut 90; Rotkraut 3,25; Wirſing 3; Blumenkohl 1820, 12—14,—8; Karotten 1,8—2; abge⸗ ſtumpfte Möhren 1,50; ſpitze Möhren 121,3: Rote Rü⸗ ben 2 Sellerie—8; Lauch 3 Pfg. Schifferſtadt: Weiß⸗ kohl Dänenkohl 1,6; Rotkohl—3,5; Wirſing 2,5—5 Rote Rüben 2/25— 2,50; ſpitze Möhren 1,35—1,50; Sellerie —7 Pfg. Nhein-Mainische Abendbörse Slill Frankfurt, 8. Dezember. Da jede Anregung, vor allem Aufträge fehlten, lag oͤſe Abendbörſe bei Eröffnung völlig geſchäftslos. Es waren nicht einmal die Kurſe zu hören, noch war eine Tendenz zu erkennen. Für die Rentenmärkte gilt das gleiche. 8 3 5 ö Auch ſpäterhin hielt die Geſchäftsſtille in vollem Um Die Kurs veränderungen gegen den Berl nur Bruchteile eines Prozentes. die Haltung war im ganzen recht widerſtamds fähig. en meiſten Papieren lag kein Umſatz zugrunde, auch die Rentenmärkte lagen ſtill, aber gut behauptet. Nachbbörſe ohne Umſätze. fange an. Schluß betrugen D Badischer Holz- und Breffermarki O Mannheim, 7. Dezember. Aus badiſchen Staatswal⸗ dungen wurden im November insgeſamt 34 641 Feſtmeter Tannen⸗ und Fichtenſtammholz verkauft gegen 38 206 Feſt⸗ meter im Oktober und 41425 Feſtmeter im September; der Erlös dafür betrug im November 64,1 v.., im Oktober 62,3 v. H. und im September 62,0 v. H. der Landesgrund⸗ preiſe. An Forlen⸗ und Lärchenholz kamen aus badiſchen Staatswaldungen 729(231 und 777) Feſtmeter zu einem durchſchnittliche Erlös von 74,3(63,0 und 64,9) v. H. zum Verkauf. In der Zeit vom 18. November bis 2. Dezember wurden insgeſamt 45 188 Feſtmeter Tannen⸗ und Fichtenholz ver⸗ kauft(gegen 26 477 Feſtmeter in den vorangegangenen zwei Wochen); dabei iſt der Anteil der Staatswaldungen mit 23 788(7 896) Feſtmeter oder 52,6(29,8) v. H. bemerkenswert hoch. Der Durchſchnittserlös blieb weiter mit 63,7(68,8) v. H. recht gut.— Aus dem Bodenſeegebiet wurden 2776 (4251) Feſtmeter verkauft, wovon 1375(911) Feſtmeter oder 40,5(21,4) v. H. aus Staatswäldern ſtammten. Der Durch⸗ ſchnittserlös betrug 66,8(68,2) v. H.— Der ſüdliche Schwarz⸗ wald meldet 11 728(6735) Feſtmeter Verkäufe, davon 8646 (5357) Feſtmeter oder 73,7(79,7) v. H. aus Staatsbeſitz. Der Erlös hat ſich auf 60,0(58,5) v. H. erhöht.— Aus dem nörd⸗ lichen Schwarzwald wurden 19 270(10 810) Feſtmeter ver⸗ kauft; die Staatsverkäufe haben mit 11 341(141) Feſtmeter oder 58,9(1,3) v. H. wieder ungefähr den Normalſtand er⸗ reicht. Der Preis ging auf 66,2(67,2) v. H. zurück. Im Markgräflerland iſt wie ſchon beim letzten Mal eine niedrige Beteiligung der Staatswaldungen und ein hoher Durchſchnittserlös feſtzuſtellen: 2148(3175) fm, davon 304 (377) fm oder 11,4(11,9) 5. H. aus Staatsbeſitz erziellen durchſchnittlich 58,8(57,0) v. H.— Im oberen Rheintal wurden 1701 fm. zu durchſchnittlich 54, v. H. verkauft; der Staat war hier nicht beteiligt(keine Verkäufe).— Die Verkäufe des Odenwaldes ſtiegen erheblich auf 7868 fm (1506 fm); insbeſondere kam hier viel Faßholz zum Ver⸗ kauf. Der Staat war mit 2122(1110) fm oder 28,1 v. H. (78,7 v..) vertreten; der Erlös betrug im Durchſchullt 65,3(64,8) v. H Der Umſatz an Forlen betrug 450(1557) fm, für die man je nach Güte 66—88 v.., im Durchſchnitt 76(100) v. H. bezahlte.— An Papierholz wurden 2581(6203) Ster ver⸗ kauft, davon 42,9 v. H. aus Staatsbeſitz; der Durchſchnitts⸗ preis lag bei 58,6(59,7) v. H.— Dagegen haben ſich die Verkäufe von Grubenholz vermehrt; es wurden 9239 m (1200 fm) Langholz zu.50—11.80/ je fm, 210(55) Ster Spitzen zu.50/ und 1070(75) Ster Stempel zu.509% je Ster abgeſetzt.— Die Umſätze am Laubſtammholzmarkt beſchränkten ſich auf 100 fm Buchenholz, für die 76 v. H. der Landesgrundpreiſe bezahlt wurden. Für Schwarzwälder ſortierte Bretter, 161/19“, ver⸗ langte man: reine und halbreine Ware 88.50—91., gute 80.50—.50 /, Ausſchuß 50.5052% und X⸗Ware 46.50 bis 47.50; unſortierte Bretter der gleichen Abmeſſung koſteten waggonfrei Karlsruhe 47/ und mehr. Kanalborde, 10˙5,—12“, 20 mm ſtark, ſägefallend, unſortiert, faul⸗ und bruchfrei, waren ab niederbayeriſchen Sägewerken nicht unter 38/ zu haben. K * Vom pfälziſchen Holzmarkt. Die Regierungskammer Pfalz hat im November Holz aus Staatswaldungen zu fol⸗ genden Durchſchnittspreiſen verwertet: 10 240 Feſtmeter Eichenſtammholz, Güteklaſſe B und O, 100 v. H. der Bezirks⸗ grundpreiſe, 850 Feſtmeter Eichenſchwellen A und B 19/ je Feſtmeter für Schwellen A und 17/ je Feſtmeter für Schwellen B, 3750 Feſtmeter Buchenſtammholz, Güteklaſſe B, 66,9 v.., 1870 Feſtmeter desgleichen, Güteklaſſe C, 44 v. H. der Landesgrundpreiſe, 1 590 Feſtmeter Buchenſchwellen und B, 13,50/ je Feſtmeter für Schwellen 4 und 11,50% je Feſtmeter für Schwellen B, 400 Feſtmeter HKiefernblochholz, fehlerhaft, 48,7 v. H. der Landesgrundpreiſe(Materiasreſte und Schneebruchhölzer alter Sortierung), 1890 Feſtmeter Fichtenlangholz(unentrindet) 42,4 v.., 480 Ster Fichten⸗ papierholz(entrindet) 60 v. H. der Landesgrundpreiſe. *. Leinöl⸗Notierungen vom 7. Dez.(Eig. Dr.) Lon Don: Leinſaat Pl. per Dez. 1196; Leinſgat Klk. per Dez.⸗Jan. 13,75: Bombay per Dez.⸗Jan. 144% Leinſaat⸗ U lokv 27,0; Dez. 26,0; Fan.⸗April 25,10 Baumwoll⸗ Oel ägypt. 29,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Dez. 9,00.— Neuyork: Terp. 44,75. Savannah: Terp. 39,75. Geld- und Devisenmarkt Paris, J. Derumber Göchlub amilid). Lenden 105.15 Spanien 9. me n denn 214 I 113. fen 228 belt, asse delten 368.50 Schein 498,52 Stedcholm I Fiarschau 881 London, 7. Detember(Schlud amtlich) be 89.82 J Rogenbsgen 22,40] Masken 3. Schenk! 1½48 Mente 489.8 Steccbom.80 25] Fameniem 888,.— Telebau: 1/207 imsſerlam 900,75 bse 19.90 J fionsfentin. 811,— funraen 125,— bels 195.18 Lisszbun 110,7 den 549.— feriko 18.— brut 28.80— faslngters 288d dien 2,12[Honferides 28,75 talen 88,09— Preg 5881 face: 28,05 Jalpareno 18,50 Lerſin 52.18— Fudzpest 25,50, Fuenos Ares 15— Foenos Shweiz 29.81 ¼ beigra“ 212 50 file de lan. 42.— auf London 17.55 pe: 80.50 dle.— borgen 1,290 Stef 100,12 Melalle Hamburger Reſallnoſierungen vom 7. Dezember HKupfer I banes- u. Kraits-Ing brief Leid Hief 3 Celg bezahliſ grief Celd berabli dana 58.755,75. 800,0 800.0, Hüttenrbziu.. A februar 55.7555.%. 800.0 800,0... Feinsilber(AH. 9. K 0h 448,50 40.59 Mär: 58,50 55,75. 800,800. 0 feingold(AM. p. gr..84 279 Ari 57.255,50.. 800.0080000. At- Piaun(Abtes He, 57,557.—. 800,000, 0. Grrapr.(. p..). J 3,80.70 Jun 54.„.,. rale 15 Jul„„„b.„„„.. betallor,(dl. p. gr... 5,05 Augu!: ß 8 „ Lors A led 5— VVV ee 85 11 5 N 1 ue ber er Flasche„ 8 denz, Js5.25 85.25“ 7. L800 0 sh ol 7. J heiter Ha r.) 8885 * Ermäßigte Handelsſchraubenpreiſe. Das deutſche Han⸗ delsſchraubenſyndikat hat ab 1. Dezember durch Erhöhung der Rabattſätze die Preiſe für dünne Maſchinenſchrauben um rund 8 v. H. ermäßigt. * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Dezember für eine Unze Feingold 142 Sh. 1 8= 86,5998, für ein Gramm Feingold demnach 54,8170 Pence= 2,78425 l. Frachteumarkt Duisburg⸗Ruhrort vom 7. Dezember. Das Geſchäft an der heutigen Börſe blieb verhält⸗ nismäßig ſtill. Nur für talwärts konnte ziemlich Raum eingeteilt werden. Die Fracht bergwärts blieb mit 1,20 Mark ab Ruhrort und 1,40 Mark ab Kanal, Baſis Mainz Mannheim, und 1 Mark ab Ruhrort und 1,20 Mark ab Kanal nach Rotterdam einſchließlich Schleppen unverändert. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt nach wie vor 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. TSCHAFTS-ZETTUNG- . r e e es 1 Dienstag, 8. Dezember 1936 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 389 . —— * Der Speiſezeltel für den Eintopfſonntag Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den Eintopfſonntag am 13. Dezember ende vier Eintopfgerichte für die Gaſt⸗ tätten vorgeſchrieben ſind: 1. Gebundene Kohlſuppe mit Speck und Kartoffel⸗ kinlage;„ 2. Wirſingkohl mit Rindfleiſch; 8. Fiſchge richt wach eigener Wahl; 4 Hammelfleiſch mit Gemüſe und Weißkohl ge⸗ bömpft. i Die Festlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für die Gaſtſtbãtten. Schutz der Gas⸗ und Waſſerleitungen gegen Frost. Bei Eintritt von Froſt iſt eine gute Ver⸗ wahrung der Waſſer⸗ und Gasleitun⸗ gen in den Häuſern notwendig. Ganz beſonders gefährdet ſind die Waſſermeſſer. Eventuelle Koſten zur Behebung von Schäden dieſer Art fallen dem Hausbeſitzer zur Laſt. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachung der ſtädtiſchen Werke im Anzeigenteil. NsbAp-Pfiffeilungen Aus Bartetamtichen Bekanntmachungen anůmemmen Anordnungen der Kreisleitung Funkſtellenleiter und Betriebsfunkwarte Am Donnerstag, 10. 12. 20 Uhr, Schulung in der Mhef⸗ niſchen Ingenieurſchule, Zimmer 3. Der Kreisfunkſtellenleiter. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Rampf der Gefahr“, Novemberhefte, ſind eingegangen und zum Abholen bereit. Hefte, die in L 4, 15 abgeholt werden, können dort nur in der Zeit zwiſchen 12 und 18 Uhr und zwiſchen 16 und 19 Uhr in Empfang genommen werden. Politiſche Leiter Almenhof. 8. 12., 20.15 Uhr, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle Formaldienſt für ſämtliche Politiſchen Leiter und Pol.⸗Lei⸗ ler⸗Auwärter, alle Walter und Warte der Daß und der 850 Uutformierte tragen Dienſtanzug, alle übrigen Arm⸗ Waldpark. Große öffentliche Kundgebung am Donners⸗ lag, 10. 12., 20.15 Uhr, im Saale des Reſtaurants„Zum heinpark“. Es ſpricht Pg. Kloſter mann, Mo., Groß⸗ eran über Weltfeind Nr. 1. Für ſämtliche Pplitiſchen Lei⸗ ler, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Walter und Warte der Glie⸗ derungen iſt der Beſuch der Verſammlung Pflicht. Wohlgelegen. 8. 12. Appell ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter. Antreten 20.15 Uhr in der Bibtenaſtraße. NS⸗Frauenſchaft Jugendgruppe. Wer von den neuen Mädeln bis 10. 95 einen Aufnahmeſchein nicht ausgefüllt hat, wird nicht mehr in die Frauenſchaft aufgenommen. Ueberweiſungsſcheine genügen nicht. Jugendgruppe. 9. 12., 20.15 Uhr, Probe im Kaſino für die Sprecherinnen der Heimabenoöfeier. 50 Banubefehl. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Valbur v. Schirach, ſpricht am Mittwoch, 9. 12., in der geit von 20.15 bis 20.45 Uhr über alle deutſchen Sender zu den deutſchen Eltern zum Geſetz über die Hitlerjugend. Die Gefolgſchaftsführer bzw. die Standortbeauftragten keſſen die Vorbereitungen für die Gemeinſchaftsempfänge ud laden hierzu die Eltern ein. Der Baunnführer. Kreisjngendwaltung ein Der Geſamtwettkampfleiter: Sämtliche Betriebsjugendwalter und Vertrauensmädel, heren Betriebe der KBG Handel angehören, erſcheinen zu dem am kommenden Donnerstag, 10. 12., um 20.0 Uhr, im Frankenſaal der Siechengaſtſtätte, Mannheim, N 7, 7, ſtatt⸗ ſindenden RBW K⸗Appell. Bismarckplatz. 9. 12., 20.30 Uhr, große öffentliche Kund⸗ gebung im großen Saal des„Zähringer Lhwen“. Sämt⸗ liche Parteimitglieder, Mitglieder der Unter⸗ und Neben⸗ gliederungen der Partei, ſowie ſämtliche Volksgenoſſen des Ortsgruppenbereiches ſind eingeladen. Es ſpricht Pg. Gauinſpekteur Holzkämper, Frankfurt a.., über: Gegen den Weltfeind Nr.“. BDM Untergau 171. Das Sportwartinnenturnen am Mittwoch muß ausfallen. 5 Sportwartinnenſchulung. Die angeſetzte Schulung am 12, 18. in Ladenburg wird auf.10. J. 1937 verlegt. Gtuppenführerinnen. Die Handbälle können Dienstag und Mittwoch auf dem Untergau abgeholt werden. Jendenheim. Heimabende fallen dieſe Woche aus. 9 2. 20 Ühr, Antreten auf dem Kirchplatz. Soweit die Gruppenführerinnen am 9. 12. nicht Ge⸗ Heinſchaftsempfang angeordnet haben, iſt den Einheiten dienſtfrei zu geben. Spielſchar und Rundfunkſchar. 8. 12., 20 Uhr, Hetmabend in NJ 2. 4. Der Nikolausabend muß verſchoben werden. Gruppe 1/171(Deutſches Eck). Die Mädelſchaften Rumetſch, Am oſe, Mack und Lüttgau haben am 9. 12. gemeinſamen Heimabend in R 4. 11. Neuoſtheim. Am 11. 12., 19.90 Uhr, Heimabend der Mädelſchaft Brinnel. Gruppenführerinnenbeſprechung am 9. 12. fällt aus. Sport. Die Gruppen der Ringe—5 des BDM können am Dienstag und Mittwoch auf dem Untergaun, KS⸗Stelle, einen Handball abholen. Aufgaben der Kleintierhalter im Vierjahresplan Sur 4. Reichskleintierſchau in Eſſen Die ptierte Reichskleintierſchau, die vom 4. bis 8. Dezember, verbunden mit einem gro⸗ ßen Treffen der deutſchen Kleintierzüchter und Halter, in den Eſſener Ausſtellungshallen ſtattfindet, wurde im Beiſein zahlreicher Vertreter des Reichsnährſtandes der Reichsbauernſchaft, der Partei, der Reichs⸗, Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden und der Wehrmacht feierlich eröffnet. Die Grüße des Reichsbauernführers und Reichs⸗ ernährungsminiſters Darré überbrachte der Gene⸗ ralinſpekteur des Reichsnährſtandes und Präſident 7555 Reichsverbandes der deutſchen Kleintierzüchter, etter. An alle Kleintierhalter, an die Landarbeiter, Siedler und Kleingärtner richtete der Redner die Forderung, die ihnen zuteil werdenden Erleichterungen in der Haltung von Klein⸗ tieren durch Mehrarbeit und Steigerung der Erträge zu lohnen, nicht nur zum eigenen Wohl, ſondern zum Wohl der geſamten dent⸗ ſchen Volkswirtſchaft. Der Reöner gab dann im einzelnen die Forde⸗ rungen bekannt, deren Verwirblichung den deutſchen Kleintierhaltern für die nächſten vier Jahre aufge⸗ geben iſt. In der landwirtſchaftlichen Geflügel⸗ haltung gelte es, die Leiſtung je Henne um 40 Eier im Jahre zu ſteigern. Gefördert werde die ange⸗ ſtrebte Leiſtungsſteigerung durch verſtärkten Einſatz von Beratern, durch Stallbaubeihilfen, durch Ein⸗ kaufsverbilligung für Zuchttiere, durch Zwiſchenkre⸗ dite für die Aufzucht und andere Maßnahmen mehr. Durch die Umſtellung der bisherigen Körnerſütte⸗ rung auf eine Fütterung mit Legemehl, Hackfrüchten 112——. Gruppe 6/171. 9. 12., 20 Uhr, Antreten der Gruppe im Heim. JM f Sport. Das Spartwartinnenturnen muß ausfallen. Arbeitsſchule Die Kurſe 7/3 Chemie⸗Fachkurs, C/ Elektrizitäts⸗ werker 1 und D/2 Holzkunde in der Gewerbeſchule fallen am 8. 12. aus. Volksbildungsſtätte a Rundfunkbaſteln. Der Arbeitskreis Rundfunkbaſteln in der Volksbildungsſtätte nimmt kommenden Donners⸗ dag, 10. Dezember, 20,15 Uhr im Funkraum L 4, 15 die praktiſche Arbeit auf. Er will über Aufbau und Wir⸗ kungsweiſe unſerer Rundfunkgeräte unterrichten. Wer gerne wiſſen möchte, wis in einem Runcdfunkgerät ent⸗ halten iſt, und wie es arbeitet, wird in dieſem Arbeits⸗ kreis auf einfache und leicht faßliche Weiſe davon in Kenntnis geſetzt. Vorkenntniſſe dazu ſind nicht erforder⸗ löch. Beſonders wertvoll geſtaltet ſich die Teilnahme an dieſem Arbeitskreis dadurch, daß jedem Teilnehmer die Möglichkeit zum praktiſchen Arbeiten und zum Bau ein⸗ facher Geräte mit leicht zu beſchaffenden Mitteln geboten iſt. Ortsgruppe Neckarau. Die Sitzung der Betriebswarte iſt am Mittwoch nicht 20 Uhr, ſondern 21 Uhr. Weihnachts fahrten: bis 27. Dezember nach Titiſee⸗ gebiet, Geſamtkoſten 14,90„ und nach Ottenhöfen, Geſannt⸗ koſten 11/50% Waldkatzenbach im Odenwald vom 26. bis 17. Dezember. Geſamtkoſten 7]. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß für dieſe Fahrten vorläufiger Meldeſchſuß der 10. Dezember iſt. Die Koſten für Schikurſus ſind nicht einbegriffen. Was hören wir? Mittwoch, 9. Dezember Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſikaliſche Frühſtückspauſe. — 10.00: Blasmuſik der Germanen vor 3000 Jahren.— 11.30: Bauernfunk. 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Allerlei Plaude⸗ reien.— 15.30: Wettflug mit dem Tode. Fliegerhörſpiel. — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.40: Joſef Ponten erzählt von ſeiner Südamerikareiſe.— 18.00: Bunte Un⸗ terhaltung.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſen⸗ dung: Stunde der jungen Nation. Ruf der Erde.— 20.45: Beliebte Opernmelodien.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Lieder.— 22.45: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. (Schallpl.).— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 19.45: Muſikmachen— Muſik hören Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.— 10.00: Deutſche Dichtung und Mu⸗ ſik.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— — 14.00: Allerlei.— 15.15: Feodor Schaljapin ſingt(Schall⸗ platten.— 15.30: Schumann— Schubert— Wolf.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Fürs Jungvolk.— 18.20: Der Dichter ſpricht: Edzard Schaper.— 18.40: Sportfunk.— 19.00: Kleine Muſik.— 20.10: Barnabas von Geezy ſpielt.— 21.15: Märſche der neuen Wehrmacht. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 2⁵ umd anderen Futtermitteln würden jährlich 215 000 Tonnen Getreide für die menſchliche Ernährung und andere Zwecke frei werden. Auch bei den ſtädtiſchen Geflügelhaltern laſſe ſich die Leiſtung je Henne und Jahr durch reſtloſe Aus⸗ nutzung ſämtlicher Haushaltshennen um 20 Eier und bei den 5,6 Millionen Hennen der ſtädtiſchen Geflü⸗ gelhalter insgeſamt um 112 Millionen Eier zährlich ſteigern. Zur Hebung der Honig⸗ und Wachserzeugung gelte es, die Zahl der Bienenvölker, die ſchon in dieſem Jahre um 200 000 vermehrt worden ſei, jährlich um weitere 170 000 Völker zu ſteigern. Eine der wichtigſten Forderungen ſei die Vermehrung und Leiſtungsſteigerung der Ziegen, die allerdings nicht durch Haltungsverbote der Mittel⸗ und Klein⸗ ſtädte erſchwert werden dürfe. Bei der Haltung von Kaninchen ſoll durch Um⸗ ſtellung des Verhältniſſes zwiſchen dem Beſtand an männlichen und weiblichen Tieren und durch Stei⸗ gerung der Jahresnachzucht je Häſin von durchſchnitt⸗ lich 6 auf 10 Jungtiere der Anfall an Kaninchen⸗ fleiſch auf etwa eine Million Doppelzentner ver⸗ mehrt werden. Größte Leiſtungsſteigerung aber dürfte auf dem Gebiet der Kleintierzucht im Seidenbau durch ſtär⸗ kere Anpflanzung von Maulbeerbäumen möglich ſein. Mit einem Schlußwort übergab Hauptabteilungs⸗ leiter II im Reichsnährſtand Dr. Brummenbaum die Ausſtellung der Oeffentlichkeit. Für die Stadt Eſſen ſprach Dr. Reismann⸗Grone. Oberbürgermeiſter Mann Ein If 6 DEZEMBER Dienstag, 8. Dezember Nationaltheater:„Tosca“, Oper von Puccini, NSG, 20 Uhr. Roſengarten:„Der blaue Heinrich“, Schwank von Otto Schwarz und Georg Langbach, NSK V, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett— Variete. Tauz: Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Stadt Anatol“.— Alhambra und Schauburg: „Die Julika“.— Palaſt:„Das letzte Fort“.— Capitol: „Du biſt mein Glück“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet v. 11—13 und 1416 Uhr Sonderſchau: Die Mannheimer Planken, Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhc. Leſeſäle von 9 bis 12 und 15 bis 19 Uhr. Flugplatz: 10 bis 17 Uhr Rundflüge über Mannheim. Städtiſche Kunſthalle: Gebfnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 10 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. Lesern 5 —*— — ä — IIA. 1 —.— 11 5. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Dezember: Infolge der anhaltenden Kaltluftzufuhr der letzten Tage hat ſich als Ausläufer des Azorenhochs über Mitteleuropa ein Hochdruckrücken aufgebaut. Unter ſeinem Ein⸗ fluß kam es zu ſtärkerer Aufheiterung, die ein An⸗ ziehen der Nachtfröſte mit ſich brachte. Trotz des Fortbeſtehens der vom Atlantik ausgehenden und über Nordeuropa hinwegführenden Wirbeltätigkeit wird bei uns doch der Hochdruckeinfluß vorherrſchend ſein. Vorausſage für Mittwoch, 9. Dezember In den Niederungen vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt häufig aufgeheitert und im all⸗ gemeinen trocken, bei ſchwachen Winden nachts Froſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Dezember + 5,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Dezember— 1,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 1 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Ahein⸗Megel 4.* 6. 7 8. Rhein-Pegel 5. 6. 75 Rheinfelden.93 2,58 2,57.48.0 Kaus. 392848382 Breiſach e 1 6 5 Köln.25 3,80 4,20 Kehl 328.80 8,1 2,88 2,5 Reckar⸗Pegel Jan 1141 Magan.. 3 5 0 0% ee an Mannheim 38 540 260 5 Mannheim 1 45 450 28 Schneebericht Taunus: Großer Feldberg: Schneefall,—3 Grad, Geſamtſchnee⸗ höhe 21 Zentimeter, davon Neuſchnee 4 Zentimeter, verweht, Schi mäßig, Rodel gut. Rhön: Waſſerkuppe: Nebel,— 3 Grad, Geſamtſchneehöhe 18 Zentimeter, davon 4 Zentimeter Neuſchnee, verweht, Schi und Rodel gut. Schwarzwald: St. Blaſien: bewölkt,— 2 Grad, Geſamtſchneehöhe 8 Zentimeter, davon Neuſchnee 2 Zentimeter, Pulver, Schi mäßig, Rodel gut. Schauinsland: bewölkt,— 5 Grad, Geſamtſchneehöhe 20 Zentimeter, davon 4 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi und Rodel gut. Freudenſtadt: bewölkt,— 2 Grad, Geſamtſchneehöhe 15 Zentimeter, Pulver, Schi und Rodel gut. Harz: Schierke⸗Slalomh.: Schneefall,— 2 Grad, Geſamtſchnee⸗ höhe 40 Zentimeter, davon 8 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi gut, Rodel mäßig. Braunslage⸗Königskrug: bewölkt,— 2 ſcheehöhe 40 Zentimeter, davon 8 Zentimeter ſchnee, Pulver, Schi und Rodel ſehr gut. Schleſiſche Gebirge: Krummhübel: heiter,— 1 Grad, Geſamtſchneehöhe 10 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel mäßig. Schreiberhau: heiter,— 2 Grad, Geſamtſchneehöhe 20 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel gut. Grad, Geſamk⸗ Neu⸗ 1 vater, Schwager und Onkel, Herr Karl August Kuhn Meſzgermeisſier Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Muhn Wwe, geb. Brauch Nach Gottes unerforschiichem Ratschluß ist mein innigstgeliebter Mann, unser treusorgender Vater, guter Sohn, Bruder, Schwiegervater, Groß- im Alter von nahezu 60 Jahren plötzlich und unerwartet aus seinem arbeitsreichen Leben in die Ewigkeit abberufen worden. Mannheim, Robern, Frankfurt a.., Buenos Aires, Kronprinzenstr. 48, den 8. Dezember 1936 Da es uns nicht möglich ist, jedem einzelnen zu danken, sprechen wir allen, die anläßlich des Ablebens unseres lieben Sohnes, Bräutigams und Neffen, Herrn durch Kranzspenden sowie durch Erweisen der letzten Ehre uns ihre Anteilnahme bewiesen haben, Mannheim, Rampenweg 1, den 7. Dezember 1936 Danksagung Dr. med. Fritz Nosmiitzley W In tiefer Trauer Wilhelm Kosmüfzky u. Frau Ria Schmidi, Brauf Frau Frieda Näher Werner Näher Die Erdbestattung findet am Mittwoch, dem 9. Dezember, nachm. 3 Uhr, f auf dem hiesigen Hauptfriedhof statt. Von Kondolenabesuchen bitten wir dankend Abstand nehmen zu wollen. Auf Familien- Anseigen (Nachrufe sind ausgeschlossen) gewähren wir einen ermäßigten Grundpreis von 6 Pfennig pro Millimeter deep kichfige haber brendofeß für Sie! — unseren herzlichsten Dank aus. a Trikot: Nachthemden.30 Ganz besonders danken wir dem III. Inf. Küppersbusch- 8„ Regt. 78 Aachen, der Landsmannschaft Teutonia Damen-Unterziehhosen Heidelberg. dem Städt. Krankenhaus Mannheim, Oefen interlock, m. verst. Schritt.. Gr. 3.10 dem Sturmbann II/ 7, u. dem Luftschutz Mannheim formschön Sparsam und zuverlässig Alleinve rkauf: Har! Hrmbruster Spezialgeschätt für Herde und Oefen Mannheim E 2,17 an den Planken Fernsprecher: 426 39 Ferntransvorte m. geſchloſſ. Mö⸗ bel⸗Auty billig. n . Ae ae, Valeselelcdldug Damen- Hemden Maho m. angeschn. Schulter oder m. 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Heute noch findet man in vielen Friſeurläden in Stadt und Land in irgendeiner Ecke vergilbte Reklameplakate, auf denen Träger des Habybartes dargeſtellt ſind. Bis zu deſſen Zeiten traf man in Deutſchland außer dem Voll⸗, Spitz⸗ und Koteletten⸗ bart eigentlich nur den Schnauzbart, deſſen buſchige Enden aus den Mundwinkeln trübſelig hernieder⸗ hingen und ſich beim Eſſen und Trinken häufig zu beteiligen pflegten. Erſt durch den Weltkrieg fand der heute allgemein verbreitete ſogenannte engliſche Schnurrbart in ſtärkerem Maße in Deutſchland Ein⸗ gang. Man hatte eben erkannt, daß dieſe Mannes⸗ zierde leichter rein zu erhalten und damit hygieni⸗ ſcher iſt, als die bis dahin üblichen Bartſormen. Ein phantaſtiſcher Welterfolg Francois Haby kam ſeinerzeit als 14jähriger Junge aus Danzig in eines der erſten Haarformer⸗ geſchäfte der Reichshauptſtadt in die Lehre. Der ſtreb⸗ ſame junge Mann legte von ſeinem geringen Ver⸗ dienſt jeden Pfennig auf die„hohe Kante“ und konnte bereits im Jahre 1889 in der Mittelſtraße zu Berlin ein eigenes Friſeurgeſchäft eröffnen. Un⸗ abläſſig war er auf Hebung des Geſchäftsbetriebes und Verbeſſerungen in der Haar⸗ und Bartpflege bedacht. Da er als einziger Verſchönerungskünſtler ſeinerzeit erkannte, daß die damals faſt allein üb⸗ lichen Schnauzbärte mit ihren Speiſeüberreſten un⸗ hygieniſch waren, bemühte er ſich, eine neue, zweck⸗ mäßigere Schnurrbartform zu erfinden. Eines Ta⸗ ges ſah Haby in einem Wäſchegeſchäft den Mädchen beim Einbrennen von Rüſchen in Kleider mit Brenn⸗ ſcheren zu. Er verſchaffte ſich eine ſolche Brennſchere und ließ ſie für ſeine Zwecke umarbeiten. Dazu er⸗ fand er eine ſorgſam durchdachte Bartbinde, oͤie das äuchlich Werk erſt dauerhaft und unzerſtörbar machte. Haby gab ihr den Namen„Es iſt erreicht!“ und hatte da⸗ mit einen ſolchen Welterfolg, wie er ihn wohl in ſeinen kühnſten Träumen nicht vorausgeahnt hatte. Bald war ſein Laden ein Trefſpunkt der„vor⸗ nehmen Welt.“ Haby erfand auch Brillantine⸗ und Haarölſtangen, durch die die flüſſige Brillantine und das Haaröl mit ihren nie ſauber zu haltenden Scha⸗ len und Bürſten überflüſſig wurden. Der ſtrebſame Verſchönerungskünſtler ſoll ferner der erſte Friſeur in Deutſchland geweſen ſein, der ſeinem Bedienungs⸗ perſonal weiße Jacketts gab, wie er überhaupt ſeinen Salon nach den Grundſätzen heute ſelbſtverſtändlicher, damals modernſter Hygiene einrichtete. Sogar Hut⸗ aufbügeln und Stieſelputzen rechnete Haby zum „Dienſt am Kunden“. Das Angebot des Zaren abgelehnt Hochadel, Großinduſtrie, Hochfinanz, Wiſſenſchaft und Kunſt gaben ſich in Habys Friſierſalon ein täg⸗ liches Stelldichein. Es gehörte damals eben zum„gu⸗ ten Ton“, ſich nur dort bedienen zu laſſen. Doch Haby wollte noch höher hinaus. Eines Tages geſtand er einem ſeiner prominenten Kunden, dem damaligen Flügeladjutanten des Kaiſers, ſeinen Wunſch, Leib⸗ friſeur des Herrſchers zu werden. Und durch die Fürſprache des Majors wurde ſein Vorhaben Wirklichkeit. Andere europäiſche Fürſten ſuchten zu dieſer Zeit den berühmten Friſeur Berlin abſpenſtig zu machen und ihn für ihre Dienſte zu verpflichten. Unter ihnen bemühte ſich Zar Nikolaus wohl am meiſten, Haby für ſeinen Hof zu gewinnen. Doch der weltberühmte Friſeur, der ſtets auf ſein Deutſchtum ſtolz war, ſchlug alle derartigen Angebote aus. Vergoldete Schnurrbartſpitzen— letzter Schrei. Im Jahre 1911 konnte Haby ſeinem Geſchäft ſo⸗ gar eine Parfümeriefabrik angliedern. In ſeinem Friſierſalon beſchäftigte er jetzt nicht weniger als zwölf Herrenfriſeure, Friſeuſen und Manikürdamen, einen Pedikeur, zwei Kaſſiererinnen, einen Haus⸗ diener, einen Portier und ſechs Reinemachefrauen. Sämtliche am Hofe verkehrenden Fürſtlichkeiten und faſt das ganze Diplomatiſche Korps zählten zu Habys täglichen Gäſten. Allein 150 Angehörige des Hoch⸗ adels unterhielten bei ihm ſtändig Bedienungsabon⸗ nmements. Als letzte Neuheit führte Haby die Vergol⸗ dung der nach ſeinem Patent geſtärkten Schnurrbartſpitzen ein. Den Füpſtlichkeiten waren drei eigene Beo ienungsſeſſel in einem von den übrigen Räumen abgeſchloſſenen Kabinett vor⸗ behalten. Es mag darin nicht ſelten große Politik gemacht worden ſein. Die Bezahlung der Rechnun⸗ gen— einmaliges Raſieren mit Haarſchneiden und Kopfwaſchen kam durchſchnittlich auf fünf Mark zu ſtehen— erfolgte jährlich. Es verſteht ſich, daß hier⸗ bei Trinkgelder abfielen, die es vielen von Habys Gehilfen erlaubten, alsbald eigene Geſchäfte aufzu⸗ machen. Leider iſt auch Haby durch die Inflation um den größten Teil ſeines in Jahrzehnten ſtrebſamer und origineller Arbeit erworbenen Vermögens gekom⸗ men. Als Mann von 62 Jahren mußte er daher, der heute bereits 74 Jahre zählt, wieder von vorne an⸗ fangen. Er hat jedoͤoch den Mut nicht ſinken laſſen und aufs neue mit dem Wiederaufbau begonnen, zu dem er mit ſeinen unvergänglichen Verdienſten um das deutſche Friſeurgewerbe ſeinerzeit ſelbſt den Grundſtein gelegt hat. Haifiſchzähne im Ruderboot Eine grauſige Entdeckung wurde in der Nähe des Hafens Melbourne gemacht. Man fand dort, Italiens Vertreter bei der ſpaniſchen Der ſtalieniſche Geſchäftsträger für die ſpaniſche Nattonalregierung iſt jetzt in Salamanca an⸗ gekommen. Militärattaché Signetti, rechts ſtehend: Europas längſte Brücke fertiggeſtellt Europas in Dänemark, die die beiden Inſeln Zeeland und längſte Vrücke, die„Greatſtrean“⸗Brücke Falſter verbindet, iſt fertiggeſtellt worden. Sie iſt zwei Meilen lang und ſtellt die größte bzw längſte Eiſenbahn⸗ und Fahrbahnbrücke Europas dar. (Preſſephoto,.) kieloben ſchwimmend, ein kleines Ruderboot, in dem ein vierzigjähriger, halbgelähmter ehemaliger Soldat zum Angeln ausgefahren war. Das Boot wies oben an der Bordwand ein großes Loch auf. Als man ſich die Beſchädigung näher beſah, entdeckte man in dem zerſplitterten Holz herausgebrochene Zähne aus dem Ober⸗ und Unterkiefer eines Haifiſches. Man nimmt nun an, daß der Soldat beim Angeln eines Fiſches die Aufmerkſamkeit eines großen Haifiſches auf ſich gelenkt hat, der, hinter dem Fiſch herſpringend ſich aus dem Waſſer ſchnellte, ſich in die Bordwand ver⸗ biß und dadurch das Boot zum Kentern brachte. Da der Angler ſpurlos verſchwunden iſt, muß damit gerechnet werden, daß er dem Haifiſch zum Opfer ſiel. Kirchenkonzerte 115 Max⸗Reger⸗Feier in der Chriſtuskirche Arno Landmann hatte ſeine letzte Orgelfeier⸗ ſtunde in der Chriſtuskirche zu einer Gedenk⸗ feier für Max Reger ausgeſtaltet und ſich da⸗ mit um die Pflege der Orgelwerke Regers verdient gemacht, zu deren Interpretation er als Schüler des Meiſters ſowie ſeines Vorkämpfers Karl Straube beſonders berufen iſt. Trotz vielfacher Wandlungen, die die Tonkunſt ſeit Regers Heimgang vor 20 Jah⸗ ren durchgemacht hat, ſteht die Perſönlichkeit des Tonſetzers in ihrer Bedeutung für das deutſche Mu⸗ ſikleben unverrückbar feſt. Wir verehren in ihm einen Meiſter, der alle muſikaliſchen Formen, mit Ausnahme der Oper und der Sinfonie, mit wert⸗ vollen Kompoſitionen bereichert hat. Insbeſondere iſt ihm die Orgelkompoſition zu Dank verpflichtet, teils weil er manche vernachläſſigten Formen mit neuem Gehalt erfüllt, teils neue Wege gewieſen hat. In vorbildlicher Wiedergabe, die alle Voraus⸗ ſetzungen für eine würdige authentiſche Interpreta⸗ tion erfüllte, nämlich eine moderne Konzertorgel mit allen erdenklichen Spielhilfen und ganz hervor⸗ ragendes techniſches Können, gepaart mit ausgeſpro⸗ chenem Klangſinn, bot Landmaun eine Introduktion und Paſſacaglia(f⸗Moll), eine Form, zu der ſich Reger beſonders hingezogen fühlte, aus ſeiner Sammlung„Monologe“ Op. 63. Gerade dieſe Mo⸗ nologe eignen ſich vorzüglich zur Einführung in Regers Orgelſchaffen, das durch die Verbindung der veyſchiedenſten Stilelemente den Kenner beſonders feſſelt. Der Periode des fruchtbarſten Orgelſchaffens entſtammen die beiden Orgelſonaten in denen Reger ſich mit dem Problem der Sonatenform auseinander⸗ ſetzt. Aus der zweiten Sonate in d⸗Moll, die ſich urch die Vereinigung von ſtrenger Form mit im⸗ proviſatoriſcher Freiheit auszeichnet, bot Landmann den zweiten Satz, die berühmte„Invokation“, die mit dem Choral„Vom Himmel hoch“ gekrönt iſt. Den Schluß bildete eine kunſtvolle Fautaſie über den Choral„Halleluja, Gott zu loben“ in der Land⸗ atann den ganzen Klangreichtum der ſchönen Orgel entfeſſelte und ſein enormes Können bewies. in Mannheim Von einer anderen, ganz entgegengeſetzten Seite zeigt ſich Reger in ſeinen geiſtlichen Liedern, die teils ſchlicht und gefühlsinnig anmuten, dann aber wieder beſondere Sicherheit des Sängers erheiſchen, wenn die Begleitung ihre eigenen Wege geht wie bei„Meine Seele iſt ſtill zu Gott“. Die Lieder wurden von Eli⸗ ſabeth Barth⸗Kaiſerslautern(Mezzo⸗Sopran) ſehr anſprechend zu Gehör gebracht. Dr. Otto Chmel. II. Abendmuſik in der Lutherkirche Die 35. Abendmuſik am Sonntagabend in der Lutherkirche ſtand im Zeichen des Altmeiſters der Kirchenmuſik D. Buxtehude(16371707). Was dieſer weltbekannte Organiſt der Lübecker Ma⸗ rienkirche geſchaffen, bot reiche Auswahlfülle für ein Konzert, das dem Geiſt der Adventszeit Aus⸗ oͤruck geben ſollte. Kirchenmuſikdirektor Fritz Leon⸗ hardt hatte 4 innerlich verwandte Werke heraus⸗ gegriffen, die zwar nicht zu den größten des Mei⸗ ſters gehören mögen, aber in ihrer kontrapunktiſchen Sicherheit und vor allem in der Klarheit ihrer The⸗ menausführung trefflich geeignet waren, den Ad⸗ ventsgedanken herauszuſtellen. Drei von ihnen— Ciaconna-moll, die So⸗ Llokantate„Alſo hat Gott die Welt geliebt“ für Sopran, zwei Violinen, Cello und Orgel und die D⸗ Dur⸗Sonate für Violine, Cello und Orgel— ge⸗ mahnen mit ihrer betrachtenden Beſinnlichkeit und den ſchwermütig getragenen Grundmotiven zur Ein⸗ kehr in das eigene Selbſt, zur Erkenntnis der Ver⸗ gänglichkeit unſeres Daſeins und erinnern an ſeine Abhängigkeit von einer über uns waltenden gött⸗ lichen Macht, die Troſt und Kraft gibt. Von dieſer aus dem Glauben erwachenden Lebenskraft, von dem Jubel einer Gemeinde, die ſich der Stärke ihrer gläu⸗ bigen Hingabe bewußt iſt, iſt die Chorkantate „In dulci jubilo“ für Chor, zwei Violinen und Or⸗ gel erfüllt, mit der die Abendmuſik in wirkungsvoller Steigerung beſchloſſen wurde. Für die Ausführung der Adventsmuſik ſetzten ſich mit vieler Einfühlung und Hingabe ein: Frau Gruber(Sopran), Fräu⸗ Rechts ſitzend: der Geſchäftsträger Baron di Eintis di Santo Patrizia, Handelsa ttache Nationalregierung links: der Signor Gabriellt. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Mariani und(links) .) Das iſt Klaſſe 1 Die reizende amerikaniſche Filmſchauſpielerin Martha'Driscoll vergleicht ihre Ge⸗ ſchmeidigkeit mit der des populären Rugbyſpielers Elvin Hutchinſon vom Whittier College, Kalifornien. Das Ergebnis iſt für beide gleich 5 ſchmeichelhaft. (Weltbild,.) lein Michaelis(Cello), Fräulein Zeiner und Herr Madlener(Violine), das Orcheſter der Muſikfreunde und der Kirchenchor der Lutherkirche. Dr. Kurt Hirche. Die Ortsgruppe Mannheim Brucknerbundes veranſtaltet am Donnerstag, dem 10. Dezember, abends 8 Uhr, im Muſikſaal der Städtiſchen Hochſchule für Muſik ein Konzert, in dem von Kapellmeiſter Dr. Cremer und Friedrich Schery die 8. Symphonie von Bruckner auf zwei Klavieren zum Vortrag gebracht wird. Einleitende Worte ſpricht der Vorſitzende des Badi⸗ ſchen Brucknerbundes, Profeſſor Grüninger⸗ Weinheim. Die Leitung der Akademiekonzerte macht ihre Mitglieder beſonders auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam, da die 8. Symphonie im Januar 1937 unter Profeſſor Weisbach in der Muſikaliſchen Aka⸗ demie geſpielt werden ſoll. Der Konzertabend des Brucknerbundes will nicht den bekannten Einfüh⸗ rungsſtunden(in der Muſilhochſchule) vorgreifen⸗ ſondern lediglich ein erhöhtes Intereſſe für die kom⸗ fü! das Nationaltheater⸗Or⸗ des Badiſchen cheſter erwecken. Alex Otto geſtorben. Im Alter von 75 Jahren ſtarb der bekannte Hamburger Schauſpieler Alex Otto, einer der beſten und beliebteſten Darſteller und Spielleiter am Hamburger Stadttheater(wo er Nachfolger Matkowſkys wurde) und danach am Deutſchen Schauſpielhaus. Otto war Ehrenmitglied des Staatlichen Schauſpielhauſes in Hamburg und des Meininger Hoftheaters. Er iſt gelegentlich auch als Feſtſpieldichter und Rezitator mit Erfolg auf⸗ getreten. 5 Richard Strauß in Rom. Richard Strauß dirigierte im Römiſchen Teatro Adriano mehrere Orcheſterkonzerte. Im Programm ſtanden vor allem eigene ſinſoniſche Werke, unter anderem„Don Juan“, „Tod und Verklärung“ und„Till Eulenſpiegel“. Von alten Meiſtern brachte Strauß Bach, Haydn und Cimaroſa zur Aufführung und gab Ausſchnitte aus einigen ſeiner Opern. Strauß wurde herzlich gefeiert. . Zerſtreutheit Der Bonner Profeſſor Harleß war ener der gelehrteſten, aber zugleich auch der zerſtreuteſten Männer ſeiner Zeit. Einſt wollte er mit ſeinen Büchern in der Hand zur Gartenpforte ſeines Hauses hinaus zum Hörſagal wandern. Da die Pforte jedoch gewöhnlich verſchloſſen war, hatte Harleß vorſorglich den Schlüſſel mitgenommen. Er trug ihn in der noch freien linken Hand. Aber wie er nun vor der Pforte ſtand und ſie verſchloſſen fand, vergaß er, daß er den Schlüſſel dazu beſaß.. So rüttelte er eine Weile heftig an der Tür, und als dieſe nicht aufging, ſchob er die Bücher unter dem Gitter durch auf die Straße, nahm den Schlüſſel, deſ⸗ ſen Zweck ihm entfallen war, in den Mund und klek⸗ terte mühſam über die Pforte hinweg. *. Ein anderes Mal ritt Profeſſor Harleß von Bonn nach Köln. Unterwegs wandelte ihn die Luſt zl rauchen an. So nahm er ſeine Pfeife aus der Taſche und ver ſuchte ſie zu entzünden. Da es aber ſehr windig war, gelang es ihm erſt, nachdem er ſein Pferd umge⸗ wendet hatte und die Streichölzer vor dem Winde ge⸗ ſchützt waren. In großer Befriedigung über das gelungene Werk, ritt er weiter und verſank bald wieder völlig in Ge⸗ danken. 5 Wie erſtaunte er aber, als er nach einiger Zeit wieder in Bonn anlangte, ſtatt in Köln anzukommen! Er hatte gänzlich vergeſſen, daß er beim Feueranzün⸗ den kehrtgemacht hatte * Der Phyſiker und Philoſoph G. Th. Fechner vermißte im Hörſaal ſeine Uhr, die er gewöhnlich in der linken Weſtentaſche trug. Er rief einen und ſagte: „Ach, lieber Schulze! Bitte holen Ste mir doch meine Uhr. Sie liegt in meiner Wohnung auf der Kommode im Schlafzimmer. Meine Frau wird Ihnen geben. Aber beeilen Sie ſichl Hierbei faßte der Gelehrte in die rechte Weſten⸗ taſche, zog eine Uhr daraus hervor und ſagte ug einem Blick darauf:„Es iſt jetzt zehn Uhr, Sie kön⸗ nen um viertel Elf wieder zurück ſein =- N — 7 ö — E .) HAuſſeher einen leichten Klaps. Dienstag, 8. Dezember 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 366 eee 1 7 9 8 — Ein Vorfall, der ſich im vergangenen Sommer im Berliner Zoologiſchen Garten abgeſpielt hatte, und jetzt ſein Nachſpiel vor einer Abteilung des Berliner Schöffengerichts. Im Berliner Zoo wurde an dem fraglichen Tage ein Volksfeſt veranſtaltet, das große Beſuchermaſſen angelockt hatte. Am See⸗ löwenbaſſin ſtand eine dichtgedrängte Menſchen⸗ menge, zumal die Tiere gerade gefüttert wurden. Plötzlich veranlaßte ein durchdringendes Kinderge⸗ ſchrei, daß alle Augen ſich einem gährigen Jungen zuwandten, der offenbar ſeine Mutter im Gewühl verloren hatte. Ein in der Nähe ſtehender Parkauf⸗ ſeher nahm ſich ſofort des Kleinen an und ſuchte ihn zu beruhigen. Als gutes Zureden jedoch nichts half, nahm der Auſſeher den Knaben auf den Arm, um ihn zu der Sammelſtelle für abhanden gekommene Kinder zu bringen. Der Knirps war aber damit keineswegs einverſtanden, er gebärdete ſich wie ein Wilder, trat den Auſſeher mit den Füßen und ſchlug ihn dauernd ins Geſicht. Um den Jungen endlich zur Vernunft zu bringen, verſetzte ihm nun der Doch kaum hatte er dies getan, als ihm von einem Umſtehenden ſein Spazierſtock aus der Hand geriſſen wurde, mit dem er einen wuchtigen Schlag über die Schulter erhielt, o daß er einen Bluterguß erlitt. Der Hieb war mit derartiger Gewalt ausgeführt worden, daß der Stock zerſplitterte. Nicht nur der Aufſeher, ſondern auch alle übrigen Augenzeugen des Vorfalles waren über das unerhörte Verhalten des rabiaten Zoobeſuchers empört. Man veranlaßte ſofort die Feſtſtellung ſei⸗ ner Perſonalien, wobei ſich ergab, daß es ſich um einen 50 Jahre alten Wilhelm O. handelte, der zu dem ungezogenen Jungen in keinerlei Beziehung ſtand. Von der Direktion des Zoologiſchen Gar⸗ lens wurde nun gegen den Rohling eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erſtattet, ſo daß ſich dieſer jetzt in Moabit zu verantworten hatte. Alle Zeugen bekundeten übereinſtimmend, daß der Aufſeher ſich ernſtlich bemüht hatte, den Jungen zu beruhigen und ihm dann nur einen ganz leichten Schlag mit der Hand verſetzt hatte.— Das Gericht hielt unter dieſen Umſtänden gegen O. einen emp⸗ findlichen Denkzettel für notwendig und verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis und einer Geld⸗ 1 — klet⸗ Bonn ſt zu ver- indig buße von 200 Mark. * 4— Eine ſchreckliche und— für unſere Zeit— er⸗ ſaunliche Liebestragödie hat ſich dieſer Tage in der polniſchen Hauptſtadt abgeſpielt. Drei junge Mäd⸗ chen, Noriſſa, Henrika und Helene, alle drei als Mannequins in einem bekannten Warſchauer Mode⸗ ſalon angeſtellt, waren ſeit Jahr und Tag aufs engſte miteinander befreundet. Sie hatten ſich, wie das unter jungen, romantiſchen Mädchen häufig vor⸗ kommt,„ewige Freundſchaft“ zugeſchworen. Dieſe „Ewigkeit“ dauerte jedoch— wie das auch wieder⸗ um meiſtens der Fall zu ſein pflegt— nur ſo lange, i ein Mann in ihr Leben trat. Sie verliebten ſich lle drei in ihn. Damit nahm die Tragödie ihren fang. Die drei Mädchen liebten den 25jährigen Jzipilingenſeur Tadäus R. mit aller Glut, deren poluſſche Mädchenherzen fähig ſind. Und ſchon ſiel der Freundſchaftsbund auseinander. Er verkehrte ſich ſogar ins Gegenteil. Denn nun waren die drei auf⸗ einander eiferſüchtig, beobachteten und bewachten einander. Es kam zu unerfreulichen Szenen zwiſchen ihnen, und jede verſuchte der anderen bei dem An⸗ beteten den Rang abzulaufen, Sie gaben ſich ein Slelldichein mit dem Ingenieur. Der kam auch je⸗ desmal— aber das war auch alles. Er erwiderte bhre Liebe nicht; ſein Herz gehörte vielleicht längſt cher anderen. Für dieſe drei Mädchen aus dem Nodeſalon hatte er jedenfalls nichts weiter als Freundſchaft übrig. Als die drei einſahen, daß un⸗ ter dieſen Umſtänden Eiferſucht unter ihnen gar nicht am Platze ſei, daß vielmehr jede von ihnen ge⸗ nau wie die beiden anderen verſchmäht wurde, fan⸗ hen ſie ſich wieder zu ihrer alten Freundſchaft zu⸗ kück. Aber ſte beſchloſſen, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden, da das Leben für ſie ohne den Gelieb⸗ ten doch keinen Sinn mehr hatte. Sie taten es auf etwas theatraliſche Weiſe. Sie zogen ſich ihre ſchön⸗ ſten Kleider an, trafen ſich in einem eleganten Lokal und tranken je ein Glas Likör, in das ſie vorher Gift getan hatten. Helene ſtarb gleich, die beiden anderen liegen hoffnungslos darnieder. Vielleicht ſind ſie zur Stunde ihrer Freundin auch ſchon ge⸗ folgt. — Wegen Bigamie beſtrafte die 15. Große Straf⸗ kammer des Landgerichts Berlin den 35 Jahre alten Johann W. aus Groß⸗Schönebeck mit neun Mona⸗ ten und ſeine um drei Jahre jüngere Ehefrau Hed⸗ wig mit ſteben Monaten Gefängnis. W. hatte das erſtemal im Jahre 1921 als blutjunger Burſche, er war noch nicht einmal volljährig, ohne Wiſſen ſeines Vormundes geheiratet. Das Familienglück ging aber 1927 in die Brüche. W. packte ſeine Sachen, machte einen dicken Strich unter ſeine zerbrochene Ehe und fuhr nach Groß⸗Schönebeck bei Berlin, wo er bald darauf ſeine jetzige Frau kennenlernte. Anfang 1928 wurde Verlobung geſeiert, nachdem W. damals ſei⸗ ner Braut über ſeine unglückliche Vergangenheit reinen Wein eingeſchenkt hatte. Wie der Angeklagte in der Verhandlung bekundete, ſei er im Oktober 1928 mit ſeiner Verlobten nach einem Harzſtädtchen gefahren, wo man das Aufgebot beſtellte und ſich ſtandesamtlich trauen ließ. Als Mann und Frau kehrten die Angeklagten nach Groß⸗Schönebeck zu⸗ rück. Sie lebten glücklich und zufrieden, bekamen zwei Kinder und ahnten nichts von dem drohenden Unheil, das ſich über ihnen zuſammenzog. Plötzlich wurden ſie, wie aus heiterem Himmel, mit einer Anzeige wegen Bigamie überraſcht, die von anony⸗ mer Seite bei der Polizei eingelaufen war. In der Verhandlung verſuchte ſich der Angeklagte damit her⸗ auszureden, daß er ſeine erſte Ehe für nichtig ge⸗ halten habe, da er am erſten Tage der Hochzeit we⸗ der volljährig geweſen ſei noch die Zuſtimmung ſei⸗ nes Vormundes gehabt habe. Das Gericht, das ſei⸗ nem angeblichen Irrtum keinen Glauben ſchenkte, hielt ihn jedoch im Sinne der Anklage für ſchuldig und erkannte entſprechend dem Antrage des Staats⸗ anwaltes auf die oben angegebenen Strafen. * — Zwei italieniſche Wiſſenſchaftler, Agoſtino Ge⸗ melli und Nicola Pende, beide Berater des italieni⸗ ſchen Luftfahrtminiſteriums, haben ein Verfahren ausgearbeitet, um den Piloten eines Flugzeuges, aber auch jeden Flugpaſſagier unter ſtändiger ärzt⸗ licher Kontrolle zu halten. Gemelli, Sachverſtändiger auf phyſto⸗pſychologiſchem Gebiet, ſtellt mit Hilfe eines ſogenannten Kardiographen, eines„Herz⸗ meſſers“ die Experimente an. Der Apparat iſt ſo konſtruiert, daß er während des Fluges die gering⸗ ſten Unregelmäßigkeiten des Herzens aufzuzeichnen erlaubt, die irgendwie durch den Flug verurſacht ſein könnten. Nicola Pende ſeinerſeits hat einen anderen Apparat konſtruiert, der phonetiſch und graphiſch in ſeiner Klinik in Rom die normalen und anormalen Geräuſche im Herz und in den Lungen des Fliegers wiedergibt. Auf dieſe Weiſe will Pende ein objek⸗ tives Bild jeder, auch der kleinſten Herz⸗ oder Atem⸗ ſtörungen eines Fliegers oder eines Flugzeugpaſſa⸗ giers aufzeichnen können. . — In der letzten Zeit haben zahlreiche Traus⸗ porte von Goldfiſchen über den Atlantik ſtattgefun⸗ den. Dieſe als Zierde ſo beliebten Fiſche kommen hauptſächlich aus Florida und von New Jerſey und werden dann in England, aber auch in anderen europäiſchen Ländern abgeſetzt. Der Preis für dieſe Zierfiſche ſchwankt zwiſchen einer halben bis zu mehreren Mark das Stück, je nach Größe und Schön⸗ heit. Ein Transport von 5000 Goldfiſchen aus Flo⸗ rida kam auf der„Aquitania“ an. Der Ozean⸗ dampfer„Berengaria“ hatte gar eine Ladung von 80 000 ſolcher Goldſiſche an Bord, als er in Sout⸗ hampton einlief. Solche Golbfiſchtransporte ſind übrigens in letzter Zeit auch auf dem größten Schiff der Welt, dem Ozeanrieſen„Queen Mary“, durch⸗ geführt worden. Die letzte Fracht beſtand aus über 100 000, in beſonderen Behältern untergebrachten Goldfiſchen aus Amerika. Die Ueberfahrt auf der „Queen Mary“ iſt dieſen Zierfiſchen jedoch ſehr ſchlecht bekommen. Der Begleiter der Sendung hat ſauili Ls„Hindenburg“ wieder daheim — Fraukfurt a.., 7. Dez. Das Luftſchiff„Hindenburg“ iſt am Montag⸗ abend um 21.35 Uhr von ſeiner letzten dies⸗ jährigen Südamerikafahrt auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main glatt gelandet. Ehrung einer Hundertjährigen — Berlin, 8. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Luiſe Pries in Kiel aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein perſönliches Glück⸗ wunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Drei Tage im Schneeſturm — Mairhofen(Zillertal), 7. Dezember. Zwei Knechte aus St Johann im Ahrntal in Südtirol, die von Mairhofen aus über die Zillertaler Berge in ihre Heimat wollten, wurden am Stillupp⸗ Kaes von einem Schneeſturm überraſcht. Einer der beiden Männer ſtürzte ab und kam ums Leben. Sein Begleiter irrte drei Tage lang im Schneeſturm umher und kam endlich völlig erſchöpft und mit ſchweren Erfrierungen wieder nach Mairhofen zurück. Lei n. Schweres Ginſturzunglück in Prag — Prag, 7. Dezember. Bei dem Bau der neuen Prager Effekten⸗ börſe, der neben dem Neuen Deutſchen Theater ausgeführt wird und der bis zum dritten Stockwerk gediehen iſt, ſtürzte Montag abend die noch in der Verſchalung befindliche Betondecke des gro⸗ ßen Börſenſaales, der den Mittelpunkt des Gebäudes bildet, ſamt dem geſamten Stützwerk von der Höhe des zweiten Stockwerks in die Tiefe. Von den Arbeitern, die ſich im Saal befanden, konnte ſich nur ein Teil retten, die übrigen wurden verſchüttet. 20 Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht; neun von ihnen, die leichtere Verletzungen davongetragen haben, konnten entlaſſen werden. Sowjetruſſiſcher Petroleumzug in Flammen — Moskau, 7. Dezember. Einer Meldung aus Stalingrad zufolge iſt auf der Strecke der Stalingrader Eiſenbahn ein Pe⸗ troleumzug in Brand geraten, der voll⸗ kommen vernichtet wurde. 16 Ziſternen mit Erdöl und Benzin ſowie fünf Wagen fielen den Flammen zum Opfer. Die Verbindung auf der Eiſenbahnſtrecke iſt unterbrochen. Es beſteht der Verdacht der Brandſtiftung. eee eee eee ſich mit folgenden Worten über ſeine Erfahrungen geäußert:„Bei dem letzten Transport auf der „Queen Mary“ ſind mir Tauſende von Golofiſchen eingegangen. Dieſe kleinen, zarten Fiſche ſcheinen vor allem das Schlingern bei den Schiffen nicht zu vertragen. Und in den Stürmen, die in den vergan⸗ genen Wochen auf dem Atlantik wüteten, hat be⸗ kanntlich auch das Rieſenſchiff, die„Queen Mary“, ganz bedenklich geſchlingert. Die Fiſche werden durch das anhaltende Schwanken und Stoßen richtiggehend ſeekrank. Sie verlieren ihre Behendigkeit, werden träge und apathiſch und fangen ſchließlich an, ſich zu übergeben— wie die Paſſagiere. Nachdem der Sturm vorbei war, mußten wir ganze Behälter von den Fiſchleichen ſäubern. Am empfindlichſten zeigten ſich der Seekrankheit gegenüber die ſogenannten japa⸗ niſchen Goloöfiſche, eine beſonders ſchöne, dafür aber auch beſonders zarte Abart.“ a5. — Das Rad der Weltgeſchichte dreht ſich ſchnell. Der Name jenes ſeltſamen Mannes, Mr. F. W. Rickett, der während des italieniſchen Feldzuges in Abeſſinien plötzlich behauptete, er habe von dem Negus die Oelkonzeſſionen für ein britiſches Finanz⸗ konſortium erworben, iſt ſchon faſt wieder vergeſſen. Das dürfte dem Mr. Rickett— wenn man ihn richtig einſchätzt— nur lieb ſein; denn ſeine phantaſtiſchen geſchäftlichen Transaktionen laſſen ſich ungeſtörter durchführen, wenn ſie nicht ſtändig in aller Oeffent⸗ lichkeit erörtert werden. Jetzt aber wird Mr. Ricketts Name in den engliſchen Zeitungen abermals ge⸗ nannt, wenn auch in einem ganz anderen Zuſam⸗ menhang. Man erfährt, daß„Oel⸗Rickett“ in ſeinen ſparſam bemeſſenen Mußeſtunden mit Leidenſchaft der Parforce⸗Jagd huldigt und ſich für ſie eine große Meute ausgeſuchter und ſehr wertvoller Hunde hält. Vor einigen Tagen nun, man hatte gerade in großer Geſellſchaft und mit viel Erfolg eine Parforcejagd geritten, ſiel ein Hund nach dem andern zu Boden, wand ſich in Krämpfen und verendete bald darauf. Dreißig Hunde gingen auf dieſe Weiſe verloren. Die Jagdoͤgeſellſchaft war auf das äußerſte beſtürzt, denn man vermutete, es müſſe ein Verbrechen, vielleicht ein Racheakt, vorliegen. ſuchung erbrachte aber das Ergebnis, daß die dreißig Hunde einen queckſilberhaltigen Staub eingeatmet haben, dem ſie dann zum Opfer fielen. Der queck⸗ ſilberhaltige Staub aber dürfte von einem Kunſt⸗ dünger herſtammen, mit dem mehrere Felder in der Nähe der Jagdſtätte beſtreut waren. * — Wie aus Kairo berichtet wird, haben die Aus⸗ grabungen Profeſſor Selim Bey Heſſans in der Um⸗ gebung der Sphinx in Aegypten weitere neue Ent⸗ deckungen gebracht. Vor allem wurde noch eine Stelle aufgefunden, die mit Hieroglyphen bedeckt iſt und wichtige Mitteilungen über die Sphinx ſelbſt ent⸗ hält. Ferner wurde der Sockel einer Bildſäule auf⸗ gedeckt, die die Königin Ti, die hervorragende Gat⸗ tin von Thutmoſes IV., die in der Geſchichte Aegyp⸗ tens eine wichtige Rolle geſpielt hat, dargeſtellt; auf dem Sockel ſind aber nur noch die beiden ſchönge⸗ formten Füße der Königin erhalten. In der Nähe wurden aus dem Sande die Reſte der Säulenhalle eines kleinen Tempels ausgegraben. Die Arbeiten bei der Sphinx haben mit erheblichen Schwierigkei⸗ ten zu kämpfen, da der Sand der nahen Wüſte ſie bedroht; es kommt vor, daß ein Stück kaum ausge⸗ graben iſt und ſofort wieder von den herandrängen⸗ den Sandmaſſen verſchüttet wird. de — Ein unglaublicher Roheitsakt wurde von dem 54 Jahre alten Ernſt R. in Neukölln verübt. R. ſgtte ſeit 3 Jahren bei einer 49 jährigen Frau als 1e mieter gewohnt. Seine Wirtin hatte ihm zum 1. Be⸗ zember ſein Zimmer gekündigt, da ſie zu dieſem Zeitpunkt ihre Wohnung aufgab. Als am Dienstag beide ihre letzten Sachen aus der Wohnung holten, kam es zwiſchen ihnen zu einer heftigen Auseinan⸗ derſetzung. In ſeiner Wut ergriff R. nun eine Flaſche mit Schwefelſäure und goß den ätzenden Inhalt ſei⸗ ner Wirtin ins Geſicht. Dann ergriff der Rohling die Flucht, konnte jedoch bald darauf feſtgenommen werden. Als das Ueberfallkommando eintraf, war die Verletzte eigenartigerweiſe aus ihrer Wohnung verſchwunden. Erſt nach einiger Zeit entdeckte man ſte auf dem Dachboden, wo ſie gerade im Begriff ſtand, durch Erhängen ihrem Leben ein Ende zu machen. Man brachte ſie ſofort ins Krankenhaus. Die tierärztliche Unter⸗ Hier ſtellten die Aerzte bei ihr ſo ſchwere Brand⸗ wunden im Geſicht feſt, daß mit einem Verluſt des Augenlichtes gerechnet werden muß. Copyright Arthur Moewig, Dabeden den Brel 5 Nit den 200 Dollar on MEIN RI en I AN e Er kleidete ſich an dieſem Morgen mit beſonderer Sorgfalt an. Zu einem lichtgrauen Anzug trug er doſa Wäſche und eine grell grasgrüne Krawatte. an gefiel ſich in bunten Farben hier am See. Lytton Ward beſah ſich im Spiegel. Er war in Verſuchung, ſich ſelbſt ſpöttiſch zu verlachen. Zu kraß war der Widerſpruch ſeines geſchniegel⸗ 7 len Aeußeren zu allem, was düſter und lohend in ner Bruſt brannte. 5 Irgendwann hat jeder einmal ſeine ſchwache Stundel dachte er ingrimmig. Es waren die Worte eines ſeiner Freunde, eines len Burſchen, mit dem er eine Zeitlang„gearbei⸗ „Längſt deckte ihn der Raſen. Er hatte ſich in ſei⸗ zer Zelle erhängt, in der erſten Nacht, nachdem er in Hände der Polizei gefallen war. An einer„schwachen Stunde“ war er geſcheitert zugrunde gegangen. Die junge Studentin eines lunrebmen Colleges hatte es ihm angetan. Von der üſernen, verwöhnten, noch reichlich grünſchnäbligen war das Ganze wohl nur ein dreiſter Streich 9 5 Hunger nach einer Senſation, keine Liebe. e war mit ihrem„Freunde“ durchgebrannt. Hatte koßſprecheriſch durchblicken laſſen, eine heimliche lob eingehen zu wollen. Aber ihr Vater, ein Mil⸗ ſonär aus Philadelphia, hatte Himmel und Hölle a Lewegung geſetzt, ſeiner Tochter wieder habhaft werden. Hohe Belohnungen waren ausgeſchrie⸗ 5 worden. Ein wahres Keſſeltreiben nach dem 1 5 Paare hatte eingeſetzt. Und was der Polizei Anttons gewandtem Komplizen vielleicht nie ge⸗ glüct wäre, hätte ſie es mit iam allein zu tun ge⸗ 5 3 das paſſierte ſchon am dritten Tage, nach⸗ 175 0 der Vater der Entflohenen ſich an die Behörde 59885 hatte. Man nahm das Paar eſt. Man lie⸗ 0 die junge Ausreißerin bei ihrem Vater in Phi⸗ alphia ab. Und man beſah ſich, eigentlich nur der Oroͤnung halber, den jungen Entführer etwas ge⸗ nauer Irgendwann— wiederholte Lytton Ward in Ge⸗ danken den Ausſpruch ſeines toten Freundes—, irgendwann hat jeder einmal ſeine ſchwache Stunde! Ja, ſo war es! Lytton Ward knirſchte mit den Zähnen. Er kannte ſich ſelbſt nicht mehr. Wie ein wildes Heimweh hatte es ihn plötzlich gepackt. Bilder aus verſunkener Zeit, längſt vergeſſen geglaubte, umgau⸗ kelten ihn, wilde Begierden tobten aus, heiße Träume einer irren Sehnſucht packten ihn mit ſchmerzender Süße. Und zwei Augen ließen ihn nicht los. Da lief Lytton Ward aus dem Hauſe davon und ging zum Ufer hinab. Aber es war, als habe alles ſich verſchworen. Ein Dampfer legte gerade ab. Ein Schiff, zum Berſten voll beſetzt. Ein deutſcher Ge⸗ ſangverein mochte es ſein. Und was dieſe vergnüg⸗ ten Ausflügler da ſangen, griff wie glühende Hände Lytton ans Herz. Alt⸗Heidelberg, du ſeine, du Sdadt an Ehren . Heidelberg! ſtöhnte es in Lytton Ward. Heidel⸗ berg und Gerda Paulini. Ja, es war ein Verhäng⸗ mis. War alles übereingekommen, ihn zu narren und zu quälen? Aber das war es nicht einmal allein. Neir— da war noch etwas! Da war noch mehr! Er fühlte das, der feinnervige, in hundert Ge⸗ fahren gewitzigte Lytton Ward. Er fühlte es mit einem unnennbaren ſechſten Sinn. Er war verfolgt! Man war ihm auf den Ferſen. Näher ſchon, als zu merken war. Es geſchah ihm, daß er mit einem Schlage einmal auf der Promenade am Seeufer plötzlich verzerrten Geſichts herumfuhr, die Rechte nach dem Revolver in die Taſche ſtoßend. Aber nichts war hinter ihm, als zwei kichernde Backfiſche, die zum Bade gingen. Dennoch,— Lytton Ward ließ ſich nicht beirren. Es lag da etwas in der Luft! Seit geſtern ſchon! Dieſes rätſelhafte Benehmen Gerdas vor dem Haufe! Dieſe zurückhaltende Verlegenheit! Wußte das Mädchen ſchon etwas? War es ge⸗ warnt? Unterrichtet? Lytton Ward ſtand am Seeufer. Er mußte die Augen blinzelnd zukneifen, eine ſolche Lichtfülle lag über der Waſſerfläche. Strahlend lachte der Sommer über der Weite. In Lytton aber war nichts als dunkle Zerriſſen⸗ heit, nichts Gutes ahnend. Es war elf Uhr am Vormittag, als er an ein Telephon ging und das Landhaus Ferguſon anrief. Er bekam gleich Verbindung. Und als er nach Miß Gerda Paulini verlangte, wurde ihm mit einer geradezu überraſchenden Liebenswürdigkeit der Be⸗ ſcheid, Miß Gerda habe ſchon auf ſeinen Anruf ge⸗ wartet. Sie werde gleich ſelbſt am Telephon ſein. „Thank you!“ brummte Lytton Ward. Ein ſtilles Erſtaunen war in ihm. Seltſam, dachte er, wie ſich manchmal über Nacht das Wetter ändert! Aber da war wirklich auch ſchon Gerda Paulinis Stimme am Apparat. „Guten Morgen! Wie geht es dir?“ Sie ſprach engliſch. Es fiel Lytton auf. Eine neue Unruhe flatterte in ihm.„Gerda? Kann ich dich heute ſprechen?“ „Ich habe mir freigeben laſſen! Ich habe Zeit!“ kam die ferne Mädchenſtimme durch den Draht. Aber Lytton kam es vor, als ſei dieſe Stimme merkwürdig verändert. Gepreßt. Unfrei. Er wußte nicht zu ſagen, was es war. Vielleicht war das Mäbchen nicht allein im Zimmer. Vielleicht fürchtete es Mithörer? „Wo kann ich dich ſehen?“ fragte Lytton jetzt wei⸗ ter. Es war ihm, als ſei es zum Erſticken in der engen Zelle, von der aus er ſprach. „Ich. möchte dich bitten, mich— hier zu be⸗ ſuchen!“, wurde ihm zur Antwort. Wie ſteif und gezwungen das klang! Als ſpräche Gerda die Worte unter einem Zwange. Als leiere ſie ein auswendig gelerntes Verslein mechaniſch herab. Aber ſchon kam auch, ſchroff und beſtimmt, Lyt⸗ tons:„Nein! Unmöglich!“ Aus zweierlei Gründen unmöglich. Peinlich genug war das geſtern geweſen, dieſe Demütigung durch den herriſchen Millionär. Und zweitens: Man ging nicht in ein fremdes Haus, wenn man Lytton Ward hieß. In ein Haus, das verteufelt leicht zu einer Mauſefalle werden konnte. Am anderen Ende der Leitung entſtand eine Pauſe. Lytton glaubte durch den Draht die vatloſe Unſicherheit des Mädchens zu fühlen. „Wo denn?“ fragte dann Gerdas Stimme. Und gleich darnach:„Woher ſprichſt du eigentlich?“ Lytton überging die Frage.„Ich werde dir ent⸗ gegenfahren. Wann haſt du Zeit?“ „Zeit? Ich habe heute— den ganzen Tag Zeit!“ kam Gerdas Antwort. „Sehr nett!“ Ein neues Erſtaunen kam über Lyt⸗ ton.„Alſo ſagen wir in einer Stundel Auf der Straße nach Muniſing hin. Ich nehme mir jetzt einen Wagen. Verfehlen können wir uns nicht!“ „Nein! Ich werde in zehn Minuten weggehen!“ „Gut! Auf Wiederſehen!“ Lytton hing den Hörer ein. Aber er ſtand noch minutenlang in tiefen Gedanken vor der eben ver⸗ laſſenen Fernſprechkabine. Flackernde Unraſt war in ihm. Warum— freue ich mich nicht? fragte er ſich dumpf. Nein, es war keine Freude in ihm. nagendes Mißtrauen. Endlich ſetzte er ſich in Bewegung. Sein Entſchluß war gefaßt. Er ging zu der nächſten Garage. Schon tags zuvor hatte er geſehen, daß kein einziger der zu vermietenden Wagen etwas taugte. Er wählte einen verhältnismäßig neuen Buick aus und zahlte die Miete für zwei Tage. Ob man ihm nicht eine alte Lederjacke und eine Mütze leihen könne, fragte er zuletzt beiläufig, Der Garagenbeſitzer betrachtete etwas verlegen Lyttons Eleganz. „Nichts ſehr Sauberes, Sir!“ erwiderte er. „Soll es auch nicht ſein!“ lachte Lytton rauh. „Irgendeine Jacke. Und eine Chauffeurmütze!“ Der Mann brachte beides. Lytton ſchlüpfte hin⸗ ein. Zog die Mütze tief in die Stirne.„Gut!“ nickte er zufrieden in einen Spiegel. Sodann fuhr er los, die Fahrſtraße von Muni⸗ ſing gegen den Michiganſee. Es waren keine dreißig Kilometer bis zu Ferguſons Lanoſitz. Die Straße war frei und nicht ſehr belebt. Lytton fuhr Tempo. Aber mitunter vergaß er ſich ſo ſehr, daß der Wagen beinahe zum Stehen kam. Mit jedem Kilometer, den er zurücklegte, wuchs ſeine Unruhe. Es war fetzt ſchon faſt eine fixe Joͤee von ihm:„Du fährſt in eine Falle!“„Du machſt den gleichen Fehler wie dein toter Kamerad mit der Studentin!“„Du haſt deine ſchwache Stunde, Lytton Ward! Hüte dich!“ „Damned!“ Einmal hielt er ſtill, drauf und öran, den Wagen zu wenden und irgendwohin in entgegen⸗ geſetzter Richtung davonzufagen. (Fortſetzung folgt) Nichts als 10. Seite/ Nummer 566 Neue Maunheimer Zeit mit Regi e: WESSEIL V „Die Julika“ Attila Hörbiger- Cina falckenberg GEZ AVOn BOILV ard Bitte beachten Sie die Anfangszeiten in unseren beiden Theatern: b 50.50.50 I.20 . 00 IE. 00 ö.00.00 ö AEHAM BRA SCHAU ung J Mittag⸗Ausgabe * D ienstag, 8. Dezember 193g e NHEIHAERSTR. 13 fr im Uloria- Ab heute in Frstaufführun, Die letzte Fahrt der 5 Santa Margareta Ein ſustiger Abenteuerfilm mit Hilde Hildebrandt Fritz Genschow- Else Elster Otoßes Vorprogramm 8388 Jugend nicht zugelassen! .00.10 S. 20 .00 National- Thegteruamnem Dienstag, den 8. Dezember 1936 Vorstellung Nr. 108 NSKG, Mhm. Tosca Musikdrama in drei Akten von V. Sardou, L. Illica u. G. Giacosa Musik von G. Puccini — 1 e Kin der- Kleider Anzüge Pullover II. Anf. 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhl . Haydn: 3 al Gerhard MHüsc der Heister des Liedgesanę des Naflenaliheater- Orchesters am Montag, 14. und Dienslag, 15. Dez. fannheim/ Musensaal Leitung: Kerl Elmenderff Sinfonie in C- dur„Lours: m. dem Bärentanz Brahms: Sinfonie Nr. 1-moll Kilpinen: 6 Field-Lieder für Bariton mit Orchester. 2 0 Akademie-Honzer Vorstellung Nr. 24 Neues Theater fosengarten Dienstag, den 8. Dezember 1936 NSKOV. Mhm. Zu 5 LI . . schenken Sie Ihr Bille Kommen Sie früh- 2 * +* Der blaue Heinrich Schwank in drei Akten von Otto Schwartz und Georg Lengbach Bearbeitung und Gesangstexteè von Rudolf Perak und Walter Espe Musik von Viktor Corzilius SFS HC Heute Dienstag, 0 den 8. Dezember 1936. Strümpfe nachmittags von 4% pis 6 und abends ab 8 Uhr Schlüpfer TANZ auf vier aus- 5 gezeichneten Tanzflächen Unterwy/asche Einttitt freil kein Preisaufschlag! 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