0 iet Se FVIce, ellen. möbel, ſturep, bod Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Le Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Y. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmtllimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Für Familten⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Freitag, 18. Dezember 1936 147. Jahrgang— Nr. 585 Schretkenstage in der ſpaniſchen Hauptſtadt Wie ſieht es in Madrid aus? Ein geflohener Madrider Kaufmann erzählt von Terror und Greueln Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) 1— Salamanca, 18. Dezember. Ein ausländiſcher Kaufmann, der ſeit Jahren in Madrid anſäſſig war und ſich bis zum 5 Dezember in der ſpaniſchen Hauptſtadͤt aufgehalten hat, gibt einen ſenſationellen Bericht über die augenblickliche Lage in Madrid. Die Lage in Madrid iſt danach als vollkom⸗ men verzweifelt anzuſehen. Die wenigen Lebensmittel, die über einige noch offene Straßen von Valencia und Barcelona genau wie Kriegs⸗ material nach Madrid herankommen, reichen bei weitem nicht aus. Milch, Eier und Fleiſch ſind über⸗ haupt nicht zu haben. In den Straßen ſieht man von 7 Uhr morgens bis in den ſpäten Nachmittag hinein Frauen und Kinder zu Hunderten vor den einzelnen Geſchäften Schlange ſtehen, um kleine Rationen Eßwaren zu bekommen. Für die Jugend macht ſich vor allem der Mangel an Milch bemerkbar. Die Säuglingsſterblichkeit nimmt rapid zu. An⸗ fang Oktober wurde die Einführung von Lebens⸗ mittelkarten beſchloſſen. Trotz dieſes Syſtems be⸗ kommen die Einwohner die darauf verzeichneten Eßwaren nicht zu kaufen, da überhaupt keine Lager wehr beſtehen.— Schlimm iſt auch die Kohlennot, da alle Zu⸗ uhren ſeit der Inbeſitznahme der Penarroya⸗Gruben durch die Nationaliſten ausfallen. ſich noch im Sommer einen genügenden Vorrat an⸗ geſchafft hatten, müſſen jetzt erleben, daß die Kom⸗ muniſten Kommandos in die Häuſer ſchicken und die Kohlenvorräte für ſich beſchlagnahmen laſſen. Die Bevölkerung geht allmählich dazu über, Möbel und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände zu verbrennen Als Ration ſtehen der Bevölkerung je Perſon und Tag 1 Kg. Linſen und Reis zur Verfügung. In den Geſchäften iſt das Perſonal angewieſen, auf die Klagen über die unzureichenden Lebensmittel auf die demnächſt eintreffenden ſowjetruſſiſchen Zuſuhren hinzuweiſen. Sowjetrußland hat auch ſchon einige Lebensmittel herübergeſandt, die in ihrer Güte aber ſehr zu wünſchen übrig laſſen. Ein bezeichnendes Bild für die Notlage iſt auch die mangelhafte und ſchlechte Kleidung. Mit Bekanntgabe der neutralen Zone, in die General Franco der nichtkämpfenden Madrider Zivilbevölkerung, Frauen und Kinder, einzu⸗ ziehen empfahl, hatten die Madrider Behörden nichts ELigeres zu tun, als ſich ſelbſt dort in Sicherheit zu bringen. Die Polizeidirektion, Gemeindeamt und der„Ver⸗ teidigungsausſchuß“ flüchteten ſich in die der Zivil⸗ bevölkerung anempfohlene Gegend. Der Anſturm in dieſen Straßen war derart groß, daß in Zehn⸗ und Zwölfzimmerwohnungen mitunter 150 Menſchen(1) in drangvoller Enge hauſen. Jeder vermeidet es nach Möglichkeit, auf die Straße zu gehen. Geſindel in irgendwelchen Uni⸗ ſormen, das ſich„Miliz“ nennt, durchzieht gröhlend und ſingend die Straßen. Wenn es anfangs noch geſchah, daß dieſe„Befreier Spaniens“ bei ihren Vor⸗ beimärſchen mit„Heil Moskau“ begrüßt wurden, empfängt ſie heute eiſige Stille. ö Hausſuchungen mit anſchließender Erſchießung, ſprich Ermordung, ſind nach wie vor an der Tages⸗ ordnung. Wehrloſe Gefangene zum Foltern und zum Verſtümmeln gehören nach wie vor zum Sport der„jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Anführer“. Die Ver⸗ teidigungsarbeiten vop den Toren Madrids, die ja Aufgabe der„Milizen“ wären, werden Paſſanten und Kaffeehausgäſten auferlegt. Bewaffnete Horden fallen plötzlich in ein Kaffee⸗ haus ein und zwingen die anweſenden Gäſte mit der Pistole in der Hand zum Schützengrabenauswerfen. Wie ſieht es bei den Kämpfern“ aus? Zur Zeit ſind etwa 60 000 Waffeufähige in Madrid. 25 000 ſind mit. Gewehren bewaffnet, 10 000 tragen nur Piſtolen. Die übrigen haben militäriſche Ausbildung erfahren. Das urſprünglich 3000 Frauen umſaſſende Frauenbataillon wurde nach und nach mit der Kolonne Mangada zuſammengelegt. Unterſchlupf in dieſem Bataillon, deſſen Schöpfer General Mangada iſt, ſuchten hauptſächlich Dirnen und Verbrecherinnen, 5 9 Beginn der Unruhen aus den Gefängniſſen hen. a Hemmungslos leben ſie ihren Trieben. Mehrere hundert dieſer Weiber mußten Mitte September wegen unheilbarer Geſchlechtskrankheiten erſchoſſen werden.() Heute iſt das Frauenregiment ſehr zu⸗ ſammengeſchmolzen und auch ohne eigentliche Bedeu⸗ tung, dafür haben es aber einige Weiber verſtanden, ſich ſehr großen Einfluß zu ſichern. Diejenigen, die In Madrid iſt es zum Beiſpiel ſbadtbekannt, daß die eigentliche Leitung des Muſtergefängniſſes in den Händen der Freundin des Direktors liegt, die eigenhändig über 300 Gefangene in den Kellern des Gefängniſſes erſchoſſen hat.() Ein beliebtes Spiel unter den roten Verbrechern iſt es weiter, um das Leben von Gefangenen zu würfeln und ſie als Ein⸗ ſatz beim Kartenſpiel zu bewerten. Wer gewinnt, kann ſich irgendeinen der wehrloſen Gefangenen als Schießſcheibe ausſuchen.(!) Die Zahl der ſeit dem 18. Juli Ermordeten wird auf über 50 000 ge⸗ ſchäſtzt. An manchen Tagen werden über 500 Er⸗ mordete in die Leichenhallen eingeliefert, darunter auch zweijährige Kinder. Das unrühmliche„Verteidigungskomitee“ leitet ein General Cleber, den ſich die roten Verbrecher aus Moskau verſchrieben haben. Cleber tat ſich bei den ehemaligen Komuniſtenkämpfen in Ungarn als rechte Hand des Juden Bela Khun hervor. Ein Oberſt des fvanzöſiſchen Generalſtabs, der den Oberbefehl über die geſamten Madrider Streit⸗ kräfte führen ſollte, lehnte dies bereits nach drei Wochen ab. Seine Erfahrungen mit den Horden waren derart, daß er ſeinen Rücktritt damit begrün⸗ dete, daß er ſagte, es ſei unmöglich, mit einer „undiſziplinierten Mörderbande“ zu arbeiten. Im übrigen reſidieren in Madrid 18 ſowfet⸗ ruſſiſche Generalſtabsoffiziere, die im Savoy⸗Hotel wohnen. Einige wurden bei einem der letzten Bombenangriffe auf die Stadt getötet. Die Diſziplinloſigkeit geht ſoweit, daß ein An⸗ griſfsbefehl eines Oberſten zuvor von einem politi⸗ ſchen Komitee gutgeheißen werden muß. Es iſt vor⸗ gekommen, daß Pläne und Angriffsbefehle von dem Komitee einfach zurückgezogen wurden. Die Autori⸗ tät wird dadurch völlig untergraben. In der Etappe: Hinter der Kampfzone treibt ſich das übelſte Ge⸗ ſindel herum. Offiziere vertreiben hier mit licht⸗ ſcheuen Elementen bei Kartenſpiel, Gelagen und anderer Kurzweil ihre Zeit. Die Zuſammenſetzung der„Internationa⸗ len Brigade“ iſt derart, daß man einen großen Teil ihrer Mitglieder von Steckbriefen und polizei⸗ lichen Laufzetteln her kennt. Kommuniſten aus allen Ländern ſuchen hier Unterſchlupf. Gegen 6000 Verbrecher haben ſich hier zuſammengefunden, um unter der Anführung des früheren Abgeordneten Hans Beimler ihre Schandtaten zu begehen. Beimler wurde am 1. Dezember von ſeinen Genoſ⸗ ſen ermordet. Jetzt führt General Cleber dieſe Paris ohne Gemüſe Die Gemüſebauern der Umgebung von Paris ſind in den Lieferſtreik getreten. In den Markthallen iſt faſt kein Gemüſe aufzutreiben. ſchenfälle zu vermeiden. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot überwacht den Verkehr, um Zwi⸗ (Preſſephoto,.) 777 ͤ yãã yddwCãã6ↄ¼ yVdVyddaddVdVdbVTGdGTͥõywã ddddffffFdFdFdFddddddFdFdFdddwFGdddFdGdddGd!!!!ßã „Elitetruppe“, in der u. a. etwa 1500 Mann ſowfet⸗ ruſſtſcher Herkunft ſind. Die Tſcheka⸗Büros, von denen acht in Madrid beſtehen, haben das Recht, Erſchießungen vorzuneh⸗ men. Als Beiſitzer dieſer Büros fungieren aus Deutſchland emigrierte Juden.(1) Inzwiſchen dauert die Flucht aus Madrid an. Bisher ſind etwa 300 000 Frauen und Kinder nach Valencia, Alicante und Cartagena abtrans⸗ portiert worden. Wohnungen, von denen bekannt iſt, daß ſie Deut⸗ ſchen, Italienern oder Portugieſen gehörten, werden vom Pöbel vollſtändig ausgeräumt. Das deutſche Reiſebüro wurde geſtürmt. Da man glaubte, daß ſich Nationaliſten in den Innenräumen verſteckt hätten, fuhren Panzerwagen vor. Die Tür wurde erbrochen und die geſamte Einrichtung verwüſtet. Das verſchobene Geld: Die Spaniſche Nationalbank hat ihre Reſerven und Einlagen teils nach Valencia geſchickt, um ſie von dort nach Frankreich und Belgien weiterleiten zu laſſen. Erhebliche Beträge dieſes ſpaniſchen Na⸗ tionalvermögens gingen aber an internationale Ju⸗ Die ſozialen Konflikte in Frankreich Statt Fabrikbeſetzungen„Fabrikneutraliſierungen“- Rededuell VBlum-Millerand (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 18. Dezember. Im Senat kam es geſtern wieder zu einer leb⸗ haften Auseinanderſetzung über die ſozialen Wirren, die Streiks und die Fabrikbeſetzungen, wobei das Oberhaus des franzöſtſchen Parlaments abermals klar ſeine Mißbilligung über dieſe Ereigniſſe der franzöſiſchen Innenpolitik ausſprach. Der frühere Innenminiſter Mahil, der einſt unter Tardieu im Jahre 1932 die Wahlen zur Kam⸗ mer„verpatzt“ hatte, interpellierte die Regierung wegen der ſeit annähernd drei Wochen andauernden Streiks in der Liller Metallinduſtrie. Er prote⸗ ſtierte dagegen, daß dieſer Streik, der doch die natio⸗ nale Verteidigung Frankreichs aufs ſchwerſte ſchädige, noch nicht beendet ſei, ſondern daß er inſofern eine Verſchärfung erfahren habe, als die beſtreikten Fabriken polizeilich geſchloſſen oder, wie der Mode⸗ ausdruck heiße,„neutraliſiert“ worden ſeien. Dieſe Maßnahmen, die keine Stütze im Geſetz finden, be⸗ deuteten praktiſch nichts anderes, als daß die Streikpoſten nun auch noch durch die Polizei verſtärkt würden. Beſſer wäre es geweſen, wenn man die Fabriken wieder in Gang gebracht hätte, zumal die Wiederaufrüſtung Frank⸗ reichs ſowieſo ſchon ſtark im Rückſtand ſei. Der frühere Präſident der Republik, Millerand, griff än die Debatte ein und kam ſofort in einen lebhaften Wortwechſel mit dem Miniſterpräſidenten Leon Blum. Léon Blum wies darauf hin, daß man irgendeine geſetzliche Maßnahme, wie die Neu⸗ traliſierung der Fabriken, ins Auge faſſen müſſe, um das Streikrecht irgendwie zu regeln. Die franzöſiſche Regierung ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Fabrikbeſetzungen ungeſetzlich ſeien, aber ſie weigere ſich nach wie vor, gegen die ſtreikenden Arbeiter Gewalt an⸗ zuwenden, wenn nicht vorher alle anderen mög⸗ lichen Mittel angewendet worden ſeien. Die Notwendigkeit einer Streikbewegung habe ſelbſt Millerand ſchon erkannt zu den Zeiten, als er noch Marxiſt geweſen ſei. Er habe damals, im Jahre 1900, einen Geſetzesantrag eingebracht, wonach jeder Streik, der mit Stimmenmehrheit beſchloſſen worden ſei, für obligatoriſch erklärt werden ſolbhe. Das ſei dasſelbe wie die Neutraliſierung der Fabriken. Millerand proteſtierte, er habe auch als Marxiſt nur die Anwendung des Geſetzes beabſichtigt, wäh⸗ rend die heutige Regierung Blum in voller Ungeſetz⸗ lichkeit, dafür aber mit Unterſtützung der Kommu⸗ niſten, handele. Léon Blum erwiderte, er bewundere das„ſo reiche politiſche Leben“ Millerands, das lehrhafte Beiſpiele für alles darbiete. Denn auch bei Mille⸗ rand ſei es vorgekommen, daß er ſich in der Regie⸗ rung von den damaligen Revolutionären, d. h. den heutigen Kommuniſten, habe unterſtützen laſſen. Der Wortwechſel dauerte noch eine Weile an, bis endlich der Senator Chaumis die Forderung ſtellte, daß bei allen höheren Gerichtshöfen eine beſondere Kammer zur Schlichtung von Arbeitskonflikten ge⸗ bildet werden ſollte. Dagegen wandte ſich wiederum der Senator Raynaldi, der darauf hinwies, daß den Richtern die nötige„techniſche Vorbildung“ fehle. Ein Richter ſei kein Schiedsrichter. Die ganze Auseinan⸗ derſetzung endete ſchließlich im Sande ohne jede Ab⸗ ſtimmung für oder gegen die Regierung. N den, deren jüdiſcher Mittelsmann im Hotel Carlton in Amſterdam ſaß. Vom 24. Juli bis 5. Oktober hat die Spaniſche Nationalbank nach Originaldokumen⸗ ten, die der Gewährsmann einzuſehen Gelegenheit hatte, 1450 000 000 Peſetas an dritte Perſonen über⸗ wieſen. Die Bank hat auch die Fünfpeſetenſtücke ein⸗ gezogen und dafür Papiergeld ausgegeben. 8 Es wimmelt in Madrid von Deviſenſchie⸗ bern. Eine der größten Schiebungen, die kürzlich aufgedeckt wurde, haben jüdiſche Schieber im Auf⸗ trag ihres Raſſegenoſſen, des ſowjetruſſiſchen Bot⸗ ſchafters Moſes Roſenberg, durchgeführt, der auch an⸗ geordnet hat, daß Wertgegenſtände, Deviſen und Goldbeträge, Pfundſchecks uſw., die bei Hausſuchun⸗ gen beſchlagnahmt werden, an ihn abzuliefern ſind. Er verwertet ſie dann angeblich im Auftrag weiter. Das Wirtſchaftsleben liegt unter dieſen Umſtänden natürlich völlig brach. Die wenigen Fir⸗ men, die noch zu tun haben, werden von einem ſo⸗ genannten„Rat“ geleitet, der immer in füdiſch⸗ kommuniſtiſchem Sinn handelt. Die Direktionen der Banken haben keine Rechte mehr und auch nicht die Befugnis, Gelder auszugeben. Sie können nicht einmal mehr veranlaſſen, daß Guthaben ausgezahlt werden. nur 750 Peſetas im Monat von ihren Guthaben zur Verfügung. Aber auch dieſe müſſen jeweils durch den ſogenannten„Rat“ bewil⸗ ligt werden. Die Spaniſche Nationalbank, die früher einen der größten Goldͤſchätze der Welt beſaß, iſt völ⸗ lig verarmt. Die Treſore der Nationalbank wurden mit Schweißapparaten geöffnet, damit die roten Ver⸗ brecher ſich den Inhalt aneignen konnten. Acht Gruppen wurden 14 Tage hindurch mit der Aus⸗ plünderung beſchäftigt. In Säcken wurde dann der Inhalt nach Valencia und Cartagena geſchickt. Gold und Silber wurden aus allen Haushaltun⸗ gen geſtohlen. Die roten Verbrecher erbeuteten ſo⸗ viel von dem koſtbaren Metall, daß das Silber ein⸗ geſchlagen werden mußte, damit es beim Transport micht ſo viel Platz einnahm. Varela iſt zuverſichllich — Toledo, 18. Dezember. General Varela betonte in einer Unterredung mit Preſſevertretern ſeine unbedingte Zuverſicht in den bevorſtehenden Endſieg der nationalen Truppen. Er hob neuerdings hervor, daß der verſtärkte Wider⸗ ſtand der Bolſchewiſten in erſter Linie auf die ſoge⸗ nannte„Internationale Kolonne“ zurück⸗ zuführen ſei und zeigte eine erbeutete Fahne mit Hammer und Sichel auf rotem Grund. Franto und Frankreich Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 18. Dezember. Die franzöſiſche Parlamentsdelegation unter Füh⸗ rung des nationalen Abgeordneten de Keryllis, die in den letzten Tagen dem General Franco in Spanien einen Beſuch abgeſtattet hatte, veröffentlicht eine Erklärung, worin ſie verſichert, daß General Franco keinerlei Haß gegen das„natio⸗ nale Frankreich“ hege. Sie betont weiter, daß, nach der allgemeinen Stimmung wie auch der guten Ordnung, ſowohl in der nationalen Front wie auch Den Einlegern ſtehen in Madrid z. B. Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 8 2. Seite/ Nummer 585 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 18. Dezember 1936 ein S len Bewegung außer allem Zweifel ſtehe. Gleichzeitig teilt ſie mit, daß der Zuſtrom von Freiwilligen nach dem Lager der roten Milizen in Spanien noch weiter andaueve. Es ſeien in den letz⸗ ten Tagen etwa 1500, das andere Mal 2000 Frei⸗ willige in Barcelona angekommen, und zwar mei⸗ ſtens Fachleute für die Artillerie, die Flugwaffe und für die Herſtellung von Munition. Auch eine Gruppe von Kanadiern ſei dieſer Tage in Barcelona ein⸗ getroffen. im nationalen Hinterland zu urteilen, Ration Wer ſoll es bezahlen? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 18. Dezember. Wie das„Oeuvre“ mitteilt, ſind die Verhandlun⸗ gen über eine Verſchärfung der Neutralitätskontrolle in Spanien innerhalb des Londoner Komitees zu einem gewiſſen Stillſtand gekommen. Man ſei wohl im Prinzip entſchloſſen, nicht weniger als 70 Kom⸗ miſſionen von je 17 Mitgliedern nach den verſchiedenen Punkten Spaniens zu ſchicken, um die Einfuhr überall zu überwachen. Aber die Koſten für dieſe Kommiſſionen betrügen nicht weniger als 700 Millionen Franken, und dieſe Frage ſei noch keineswegs geregelt. Fliegerbombe hinter Gitter — Paris, 17. Dezember. Eine der auf Portbou abgeworfenen Bomben ſoll auf franzöſiſches Gebiet gefallen ſein. Sie iſt aber nicht explodiert. Der Bürgermeiſter von Cerberes hat die Bombe, die 150 Kilo wiegen ſoll, mit einem Gitter umgeben laſſen, um durch Sachverſtändige ge⸗ nau feſtſtellen zu laſſen, ob es ſich tatſächlich um fran⸗ zöſiſches Gebiet handelt. Ein franzöſiſches Flugzeug, das ſofort nach dem Angriff auf Portbou zu einem Beobachtungsflug auf⸗ geſtiegen war, hat ſich bei der Landung in Perpignan überſchlagen und wurde zerſtört. Der Flieger kam ohne Schaden davon. Vöswillige Entſtellung Das Reichskriegsminiſterium zu einer Havasmeldung (Funkmeldung der NM.) Berlin, 18. Dezember. Im Zuſammenhang mit einer von der Agen⸗ tur Havos verbreiteten Meldung, wonach das Panzerſchiff„Deutſchland“ den engliſchen Damp⸗ ſer„City of Oxford“ auf der Höhe der portu⸗ gieſiſchen Küſte nach Herkunft und Reiſeziel ge⸗ fragt haben ſoll, gibt das Reichskriegsminiſte⸗ rium folgendes bekannt: „In der deutſchen Kriegsmarine wie auch in Ma⸗ rinen anderer Länder iſt es üblich, in See mit be⸗ gegnenden Schiffen in Signalverbindung zu treten, wobei im allgemeinen Abgangsort und Beſtimmungs⸗ ort ausgetauſcht werden. Es entſpricht dies einem inter⸗ nationalen Höflichkeitsbrauch und dient andererſeits zur Schulung des Signalperſonals im internatio⸗ nalen Signalverkehr. Im vorliegenden Fall handelte es ſich nicht um das Panzerſchiff„Deutſchland“, da ſich das Panzerſchiff „Deutſchland“ ſchon ſeit längerer Zeit in ſeinem Heimathafen Wilhelmshaven befindet. Vielmehr hat Kreuzer„Nürnberg“ am 14. Dezember mit dem Dampfer„City of Oxford“ in Signalverbin dung ge⸗ ſtanden. Der Dampfer hat während des Signal⸗ verkehrs unaufgefordert, wie dies der Gepflogenheit entſpricht, Abgangs⸗ und Beſtimmungsort mitgeteilt. Der in freundſchaftlicher Weiſe abgewickelte Signal⸗ verkehr endete mit beiderſeitigen Wünſchen für eine gute Fahrt. Die Meldung der Agentur Havas ſtellt demnach eine willkürliche und böswillige Entſtel⸗ lat ug dar.“ Polens Veziehungen zu Deutſchland: Troß aller Nervoſitüt weuer freundschaftlich Außenminiſter Beck über die außenpolitiſchen Grundſätze und Beziehungen Polens (Funkmeldung der N M3.) + Warſchau, 18. Dezember. Vor dem auswärtigen Ausſchuß des Senats ſprach am Freitag Außenminiſter Beck über die Lage. Nach⸗ dem er einleitend auf die Stetigkeit der polniſchen Methoden in der Außenpolitik hingewieſen hatte, ging er auf das Verhältnis zu Sowjetrußland ein und ſtellte dazu feſt, daß die gemeinſamen Ange⸗ legenheiten auf normale Weiſe erledigt würden, die weder zu irgendwelchen Erſchütterungen noch zu tiefen Mißverſtändniſſen Anlaß gäben. Er nahm ferner Stellung zu den Ausführungen auf der 8. Sopwjettagung, die eine gewiſſe Drohung den weſt⸗ lichen Nachbarn gegenüber enthielten. Mit aufrich⸗ tiger Befriedigung habe er aus den Aufklärungen, die die polniſche Regierung erhalten hätte, erſehen, daß kein Grund zu einer Beunruhigung gegeben ſei. Das Verhältnis zu Deutſchland: Außenminiſter Beck fuhr dann fort: „Eine gewiſſe, unſerer ſchwierigen Zeit eigene Nervoſität macht ſich auch auf dem Gebiete unſe⸗ rer Beziehungen zu unſerem Nachbarn im Weſten in enzigen Preſſeſtimmen und der öffentlichen Mei ig bemerkbar und zwar auf beiden Seiten der Grenze. Dies ändert jedoch nichts an meiner tiefen Ueber⸗ zeugung, daß der de und mutvolle Entſchluß zu einer freundſchaftlichen Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen uns und dem Deutſchen Reich ſowohl für die direkten Intereſſen unſeres Lan⸗ des wie im Geſamtkomplex der Verhältniſſe auf dem europäiſchen Kontinent weiterhin ſeinen Wert be⸗ hält.“ Außenminiſtev Beck ging dann auf die Reiſe der diplomatiſchen Beſuche der letzten Zeit ein. Zunächſt ſei ein Beſuchsaustauſch zwiſchen den höchſten mili⸗ täriſchen Faktoren Frankreichs und Polens er⸗ folgt, der ſchließlich gewiſſe mit der Frage der Lan⸗ des verteidigung in Verbindung ſtehende Abkommen zur Folge gehabt habe. Die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen beider Länder haben ſich auch im Hin⸗ blick auf viele andere europäiſche Probleme in einer äntßerſt befriedigenden Weiſe entwickelt. Weiter erinnerte Außenminiſter Beck an den Auf⸗ enthalt des Miniſterpräſidenten Göring in Polen im Februar d.., der, wenn er auch keinen offiziel⸗ len Charakter getvagen habe, doch der ſtändigen in Deubſchland beſtehenden Tendenz Ausdruck gegeben habe, auf dem Wege gegenſeitiger Bekanntſchaft und perſönlichen Begegnungen die Feſtigung der beſtehen⸗ den Beziehungen anzuſtreben. Den Unterredungen, die er in London geführt hatte, legte der Außenminiſter um ſo größere Be⸗ deutung bei, als die Annäherung der Anſichten Eng⸗ lands und Polens über viele, und zwar die bedeu⸗ tendſten, Elemente der heutigen Lage ſyſtematiſch und daternd in dem Maße erfolgte, in dem in der euro⸗ päiſchen Situation neue Elemente auftauchten. Außenminiſter Beck wandte ſich dann dem Kolonialproblem zu. Als ein Teilgebiet dieſes Problems bezeichnete er die Auswanderung der jüdiſchen Bevölkerung. Das zweite Gebiet des Kolonialproblems beſtehe in der Möglichkeit, Polen den Zutritt zu Rohſtoffquellen in beſſerer Jorm als der des gewöhnlichen Handelsaustauſches gegen Deviſen zu ermöglichen. Die Völkerbundsreform ſtreifend, zeigte Außen⸗ miniſter Beck die Gefahren auf, die ein rein mecha⸗ niſches Fortſchreiten auf der bisherigen Linie mit ſich bringen würde, als deren ſchwerſte er die neuerliche Bildung von gewiſſermaßen zwei Blöcken bezeichnete, „einen Block der Völkerbundsſtaaten und einen Block der nicht im Völkerbund wirkenden Staaten“, eine Gefahr, die ſich ſchon bei oer Diskuſſion in der ſpani⸗ ſchen Frage gezeigt habe. Abſchließend ging Außenminiſter Beck auf das Verhältnis zu Danzig: Dazu erklärte er:„Die Danziger Angelegen⸗ heiten bedeuten für uns weitaus wichtigere Dinge als einen Zuſatz zu Völkerbundsſorgen, denn ſie umfaſſen eine Reihe unſerer täglichen und lebenswichtigen Intereſſen. Wenn es ſich darum handelt, die Reſpektierung dieſer unſerer lebenswich⸗ ein. tiſcher Fragen bedeutend überſchreiten, ſo kann ſich in dieſer Sache nichts ändern. Ich muß übrigens feſtſtellen, daß der Senat der Freien Stadt Danzig in allen ſeinen Erklärungen das Beſtehen dieſer unſerer Rechte beſtätigt, ebenſo wie wir auch nicht die Ab⸗ ſicht haben, die Rechte der Freien Stadt in irgend⸗ einem Punkte anzutaſten. Die Verwicklungen der letzten Zeit Quelle in einem Konflikt zwiſchen dem Senat der Freien Stadt und Organen des Völkerbundes. Auf Wunſch des Völkerbundes haben wir die Rolle über⸗ nommen, einen praktiſchen Ausweg aus der Situa⸗ tion zu finden. Beim jetzigen Stand der Dinge füh⸗ ren wir intenſive Verhandlungen in zwei Richtungen, einmal zur Sicherung einer wirkſamen und prak⸗ tiſchen Realiſierung unſerer Rechte und Intereſſen in der Freien Stadt und zweitens zur Beſeitigung der zwiſchen dem Repräſentanten des Völkerbundes und dem Senat entſtandenen Schwierigkeiten. Seit einer Woche ſchreiten dieſe Verhandlungen günſtig fort, und ich hoffe, daß wir auch diesmal unſere Miſſion wer⸗ hatten ihre tigen Intereſſen zu ſichern, die das Gebiet diploma⸗! den erfüllen können.“ Die Löſung der Kolonialfrage eilt! Nicht auf die lange Bank ſchieben! „Deutſche Kolonialforderungen können nicht auf unbeſtimmte Zeit ignoriert werden!“ — London, 18. Dezember. Die mit einer Zuſchrift Lord David Ceeils an die„Times“ eingeleitete Erörterung der Kolonial⸗ frage wird am Freitag mit einem Brief von E. N. Bennett fortgeſetzt. Der Verxfaſſer ſchreibt, daß die deutſchen Kolonialforderungen nicht auf unbeſtimmte Zeit ignoriert werden könnten. Er ſei überzeugt, daß jeder Deutſche unmöglich ver⸗ geſſen könne, daß in Widerſpruch zu dem Buchſtaben und Geiſt der 14 Punkte Wilſons und trotz des von Lloyd George gegebenen Verſprechens Deutſchland ſeiner geſamten kolonialen Beſitzungen beraubt wor⸗ den ſei. Wer unter uns, ſo ſchreibt Bennett in der „Times“, will heute beſtreiten, daß der Verſailler Vertrag durch verſchiedene Forderungen entſtellt wurde, die ſpäter im kühleren Licht der Vernunft und Erfahrung geſehen, hart, rachſüchtig und nicht zu verteidigen zu ſein ſcheinen. Dank der wachſenden Macht Deutſchlands und auch dank des britiſchen Einfluſſes ſeien jedoch die beſonders hervorſpringen⸗ den Mängel des Vertrags bis auf einen gemildert oder beſeitigt worden. Nichtsdeſtoweniger ſei jeder ein Optimiſt, der ſich einbilde, das neue Deutſchland mit ſeiner großen Bevölkerung und ſeiner ungeheuren Kraft werde auf unbeſtimmte Zeit die Tatſache hinneh⸗ men, daß es allein von allen Mächten für immer ohne Kolonien ſein ſolle. Dieſer wirtſchaftliche Nachteil und dieſer nationale Schandfleck werde von allen Deutſchen ſo ausdrücklich abgelehnt, daß ſie früher oder ſpäter Forderungen ſtellen würden, die eine Entſcheidung verlangten. Ein portugieſiſcher Vorſchlag — Liſſabon, 18. Dezember. Die Zeitung„Cerreio de Minho“ beſchäftigt ſich in ihrem Leitartikel mit Deutſchlands Anſpruch auf Kolonien. Das Blatt ſchreibt, es ſei nunmehr die Zeit gekommen, Deutſchland Gerechtigkeit angedeihen zu laſſen. Der Verſailler Vertrag bedeute auf kolo⸗ nialem Gebiet nichts anderes als eine Vergewal⸗ tigung einesgroßen Landes, die heute nicht mehr verſtanden werde. Die Menſchheit hätte oͤurch die Enteignung Deutſchlands und oͤurch die Hinführung unter Man⸗ datsverwaltung des früheren deutſchen Kolonial⸗ beſttzes an England, Südafrika und Frankreich kei⸗ nerlei Vorteile. Deutſch⸗Südweſtafrika war eine Wüſte und wurde durch die diſziplinierte und ſyſtematiſche Arbeit Deutſcher erſchloſſen. Das⸗ ſelbe treffe auf Deutſch⸗Oſtafrika zu, das bis zur Erſchließung durch Deutſchband ungeſund und unfruchtbar war. Es ſind jetzt acht Jahre her, ſo ſchreibt„Correio do Minho“, und man beginnt jetzt einzuſehen, daß der„Friedensvertrag“ kein gerechtes Werk, ſondern eine furchtbare Laſt für die Menſchheit iſt. Niemand würde ſich auflehnen, wenn die Staaten Deutſchland die Kolonie Südweſtafrika zurück⸗ geben würden. Jortſchritte in Abeſſinien Die abeſſiniſche Grenzſtation Gambela beſetzt, (Funkmeldung der N M.) E Rom, 18. Dezember. Wie die Agentur Stefani meldet, iſt die für den Verkehr nach dem Sudan wichtige weſtabeſſiniſche Grenzzollſtation Gambela am Freitagvormittag von italieniſchen Truppen beſetzt worden. Die Gal⸗ la⸗Bevölkerung von Gambela hatte bereits am Tage zuvor die italieniſche Flagge gehißt. Als die Truppen einrückten, landeten gleichzeitig 7 Flug⸗ zeuge auf einem proviſoriſch hergerichteten Flug⸗ platz. l 5 Die ganze Familie ermordet (Funkmeldung der NM 3) + Kowu o, 18. Dezember. In dem Städtchen Smiligai in Klein⸗Litauen wurde in der Nacht zum Donnerstag eine ſchwete Bluttat verübt. Der 60jährige Manufakturenhänidler Vogel, ſeine 55jährige Ehefrau, eine 33jährige Ver⸗ wandte, ein vierjähriges Pflegekind und das Dienſt⸗ mädchen wurden ermordet aufgefunden. Es liegt Raubmord vor. Von den Mördern fehlt jede Spur. nF.. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr, Frltz Bode Lokaler Teil: i. V. C. W Fennel Sport: WillnMüller⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt? Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin ⸗Friedenau, . Sentaſtraße 2 5 D. A. XI. 1938 Mittagauflage der Ausgabe A ut. Ausgabe B: 27597 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20779 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig 5 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporto Vom Weſen deutſcher Kunſft Vortrag in der Kunſthalle— Weihnachtsausſtellung im Schloßmuſeum „Von deutſcher Art und Kunſt“ hatte die Stäcdtiſche Kunſthalle ihre vorweihnachtliche Vortrags⸗ veihe überſchrieben, um unter dieſem Obertitel ſieben große Stationen aus der Entwicklung der bildenden Kumſt in faſt einem Jahrtauſend zuſammenzufaſſen. Jede dieſer ſieben Stationen von der Monumental⸗ malerei des Mittelalters bis zu der des 19. Jahr⸗ hunderts hat die Frage nach dem eigentlichen Weſens⸗ kern,— nach dem Seienden, dem Gemeinſamen der deutſchen Kunſt auf ihre Weiſe zu beantworten ge⸗ wußt und damit ihr Teilgebiet in den Geſamtbereich des deutſchen Kulturkreiſes eingegliedert, wo auf Heutſchem Boden, aus deutſcher Eigenart und Kultur alle jene Dinge gewachſen ſind, die in ihrer End⸗ lichkeit die unendliche Frage nach dem Deut⸗ ſchen ſchlechthin verſinnbildlichen. Durch den Schlußvortrag von Direktor Dr. Paſſarge, der an Stelle des erkrankten Hermann Burte auch heute abend noch einmal in überaus ſeſ⸗ ſelnden Darlegungen zu der Künſthallengemeinde ſprechen wird, rundet ſich nun dieſe Betrachtung erſt recht eigentlich zum Ganzen. Denn was jeder der anderen Redner mit ausſchließlicher Sachbezogenheit auf ſein Thema gewiſſermaßen nur mittelbar be⸗ rühren konnte, wird hier mit überzeugender Weite des Blickſeldes noch einmal aus der Vielheit neu ge⸗ ſtaltet. Die ſauſtiſche Grundſtimmung des Suchens und Ringens,— das Zweifeln an ſich ſelbſt, das vor der Erkenntnis kommt, umſchreiben dabei jene Gei⸗ ſteshaltung, aus der auch das tiefſinnige Fichtewort ſtammt vom deutſchen Charakter, der in der Zukunft liegt. Im Angeſicht des Oſebergſchiffes mit ſeiner orhamentalen Kunſt einer bewegten bis zum äußer⸗ ſten verfeinerten linearen Verflechtung erhalten dieſe Schilderungen typiſcher Weſenszüge ihre ganz beſondere Deutung, die alle weiteren Beiſpiele einer immer wieder feſtſtellbaren, unabweislichen Gegen⸗ ſätzlichkeit zwiſchen der deutſchen Kunſt und der Iba⸗ liens oder Frankreichs in großartiger Folgerichtig keit ergibt. Die gleiche innere Spannung, das gleiche Streben nach räumlicher Ausdruckskraft, nach dem ewig Wachſenden wohnt in den großen Bauwerken deutſcher Gotik, in den bald mit liebevoller Verſen⸗ f kung ins Kleine erzähleriſchen, bald aus myſtiſchem Mitleidensdrang oder dramatiſcher Ballung ent⸗ ſtehenden Bildern. und Plaſtiken vom Mittelalter bis zur Romantik. Demgegenüber ſteht das viel ſtärker als die deutſche Kunſt vom Bildungserlebnis der Antike be⸗ einflußte Schaffen der romaniſchen Völker, deren Kunſt auf klaſſiſche Harmonie, auf edle Dämpfung jeglichen Erregungsmomentes, auf rationaler Ge⸗ löſthett und Klarheit, kurz: auf öas vollendete Sein der Form abzielt. So ſehen wir die bis ins letzte ausgewogene Faſſade von Notre Dame in Paris neben dem Mainzer Dom; die noch ganz antik aufgeſaßte Kathedralfigur der Vierge dorée von Amiens neben der Maria vom Naumburger Dom; die erſchütternde Koburger Marienklage neben Michelangelos meiſterlich⸗kühler Beweinung; Grüne⸗ waloͤs gewaltige Auferſtehungsviſton neben Fra Bartholomeos faſt liebenswürdig anmutendem Sal⸗ vator mundi; Albrecht Altdorfers reiche Szene der „Ruhe auf der Flucht“ neben Raphaels ganz auf das Figürliche abgeſtelltem köſtlichen Bilöͤnis der Ma⸗ donna mit dem Stieglitz. Ueber Barock, Klaſſizismus und deutſche Romantik bis zur Malerei eines Cé⸗ zanne und Lovis Corinth, dev Plaſtik eines Maillol und des jungen Gerhard Marcks führt dieſe außerordentlich intereſſante Reihe der Ver⸗ gleiche, deren Unterſcheidungsmerkmal der Reöner letztlich als den Gegenſatz zwiſchen Dynamik und Tektonik kennzeichnete. In welchem Maße aber, ſo ſchloß Direktor Paſſarge, gerade dieſes bewe⸗ gende Prinzip, das über die Jahrhunderte hin⸗ weg als Bluterbe unſerer großen germaniſchen Ver⸗ gangenheit ſich erhalten hat, auch für die heutige Kunſt wieder verbindlich zu werden verſpricht, das klingt mit beglückender Deutlichkeit an in jenem Führerwort aus der letzten großen Nürnberger Kul⸗ turrede: „Kunſt iſt eine erhabene, zum Fanatismus i verpflichtende Miſſion.“ * Vom Weſen deutſcher Kunſt handelt— wennſchon in einem ganz anderen Sinne— auch die gegenwärtig im Städtiſchen Schloßmuſeu m gezeigte Bild⸗ — ſchau, die in ſechs Räumen das Gut des großen Mappenwerkes„Deutſche Kun ſt“ bisher erſchienene herausſtellt. Zu großen Gruppen geordnet, ſieht man dort Meiſterwerke deutſcher Architektur, Plaſtik, Malerei bis zur Romantik, und ein wenig ange⸗ wandte Kunſt der Frühzeit in ſchönen, teilweiſe far⸗ bigen Wiedergaben beieinander. Und mag es auch im erſten Augenblick ein wenig befremdlich er⸗ ſcheinen, ſolche, durch gleiche Blattgröße und Auf⸗ machung gewiſſermaßen auf einen Generalnenner ge⸗ brachten, im Grunde rein buchmäßigen Kunſtblätter hier zum Ausſtellungsgegenſtand erhoben zu ſehen, ſo iſt ſchließlich hier der Gedanke einer— in ſolchen Räumen ungemein ſtilvollen Werbung für das große Unternehmen des Angelſachſenverlages wohl das Entſcheidende. Unter dieſem Geſichtspunkt bleibt es allerdings zu bedauern, daß man die Bildermappen ſelber, ſo wie ſie einzeln oder in Jahresbänden, vor allem aber als monatliche Lieſerungen von je zwölf einfarbigen und einem Vierfarbendruck zu erſtaun⸗ lich billigem Preis durch jede Buchhandlung bezogen werden können, zur Ergänzung der gerahmten und ſomit ihrem eigentlichen Verwendungszweck entfrem⸗ deten Blätter nirgends aufgelegt findet. Der un⸗ befangen hereintretende Muſeumsbeſucher würde ſich dann gewiß der durchaus lohnenden Betrachtung im einzelnen mit noch weit mehr Eifer widmen, zumal dieſe auch textlich mit größtem Verantwortungs⸗ gefühl ausgeſtatteten Veröffentlichungen für viele ein geradezu ideales Weihnachtsgeſchenk abgeben könnten. Das Mappenwerk„Deutſche Kunſt“ bedeutet nämlich— was ſeinen geiſtigen Gehalt und ſeine Wahl des Anſchauungsſtoffes betrifft— in gewiſſem Sinne wirklich eine Tat, für die man ſeinem Heraus⸗ geber, dem bekannten Berliner Kunſthiſtoriker Pro⸗ ſeſſor Biermann, allen Dank wiſſen muß. In dem großen Kreis namhafter Mitarbeiter, unter denen der Direktor der Berliner Nationalgalerie, Hanufſtengl, der gleichfalls an den ſtaatlichen Mu⸗ ſeen der Reichshauptſtadt wirkende Profeſſor Wink⸗ Jer, der Bonner Profeſſor Stange und der Darm⸗ ſtädter Roſemann an erſter Stelle ſtehen, iſt übrigens auch unſer Mannheimer Kunſthallendirek⸗ tor Dr. Paſſarge vertreten, der wertvolle Bei⸗ träge über den Erfurter Dom und norddeutſche Plaſtik geliefert hat. 5 Ein kleiner Teil erſt der auf neun Jahre vor⸗ geſehenen Planung iſt mit den bis heute erſchienenen rund 250 Bildern in die Tat umgeſetzt. Aber die Art der Aufmachung läßt ſchon an dieſen 24 Liefe⸗ rungen erkennen, daß hier wirklich neue Wege be⸗ ſchritten werden, die fern von aller falſchen Volks⸗ tümelei das Volk wirklich an die deutſche Kunſt in ihren weſentlichſten Lebensäußerungen heranzu⸗ führen vermögen. Dieſen Eindruck vermitteln auch die von Muſeums⸗ direktor Dr. Jacob mit großer Sorgfalt beſchrif⸗ teten und gehängten Bilderreihen, die den großen Vorzug beſitzen, neben vielen längſt vertrauten Zeug⸗ niſſen künſtleriſchen Schaffens auch manche weniger beachtete Schönheit aufzuzeigen. Und darin beruht ſchließlich der Wert einer ſolchen Ausſtellung: daß ſie Gelegenheit zum Schauen und Vergleichen und nochmals zum Schauen gibt. Denn was Ku nſt ſeſt, kann man nicht aus Büchern lernen, ſondern nur durch immer erneute Betrachtung. Und deshalb wollen wir zufrieden ſein, daß uns im Schloßmuſenm während dieſer Wochen ſo reiche Gelegenheit geboten wird, vor einer Vielfalt ſchöner Bilder ſolche Be⸗ trachtung immer aufs neue zu üben. 5 Margot Schubert. Von der Un verſität Heidelberg. Dem Dr. phil. habil. Rudolf Horn wurde die Dozentur für das Fach der Klaſſiſchen Archävlogie unter Zuwei⸗ ſung an die Philoſophiſche Fakultät der Univerſitſt Heidelberg verliehen.— Ppofeſſor Dr. Achech lis wurde beauftragt, im Rahmen ſeiner Lehrbefugnis auch das Fach„Geschichte der Medizin“ in Vorleſun⸗ gen zu vertreten.— Apotheker Dr. Alfred Dor⸗ ner wurde für das laufende Winterſemeſter mit der Abhaltung eines Kolloquiums über pharmazeu⸗ tiſche Geſetzeskunde beauftragt. Wilhelm Crone:„Das iſt Ludendorff“. Korton. 9, in ü 0 58.(Traditionsverlag Kolk u. Co., Berlin⸗ Der Verfaſſer gibt uns hier keine Lebensbeſchreihung, ſondern Ausſchnitte aus der Feldherrnarbeit des Ersten Generalqugrtiermeiſters während des Weltkrieges. Aber dieſe Ausſchnitte, in packender, mitreißender Sprache ſchrieben, genügen vollauf, um uns das Wirken des Feld⸗ herrn Ludendorff, ſeine aufopfernde Tätigkeit im Dienſte des Vaterlandes und ſeine, unbeſtreitbaren militäxriſchen Erfolge zu vergegenwärtigen. Kaleidofkopartig ziehen die ſchickhalsvollſten Abſchnitte des gigantiſchen Völkerringens am Auge des Leſers vorſtber. Aus feder Zeile des Vek⸗ ſaſſers ſpricht ſeine Verehrung für Ludendorff, und dieſer ſelbſt hat ſich anerkennend über die Croneſche Arbeit an geſprochen, die noch dadurch an eWri gewinnt, daß ſie me 15 Photoaufnahmen aus der Zeil des Krieges ausgeſtattet iſt, W 36 1 ſich gens ig in ſerer Ab⸗ gend⸗ ihre der Auf üher⸗ itua⸗ füh⸗ igen, prak⸗ n in der und einer und wer⸗ en!“ Das⸗ bis und rreio daß dern katen rück⸗ cpvrlb — die ziefe⸗ e be⸗ plks⸗ ſt in mzu⸗ ums⸗ chrif⸗ aßen zeug⸗ niger eruht daß und U i ſt dern zhalb ſeum boten Be⸗ 55 9 232 Freitag, 18. D Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite /VNummer 3585 Mannheim, 18. Dezember. Gabentiſche fürs WSW In der Zeit vom 20. bis 22. Dezember wird das Winterhilfswerk bei den großen Weihnachtstannen, die an verſchiedenen Stellen der Stadt errichtet wer⸗ den, wieder Gabentiſche aufſtellen. Dies wird auf dem Bahnhofsplatz, Friedrichsplatz(Waſſerturm), Paradeplatz, Marktplatz und au der Friedrichsbrücke(Deutſches Eck) der Fall ſein. Dadurch iſt den Volksgenoſſen, die bei der Weihnachtspaketeſammlung aus irgendwelchen Gründen ihrer Pflicht nicht genügen konnten, noch Gelegenheit geboten, Liebesgabenpakete für die Weih⸗ nachtsbeſcherung bedürftiger Volksgenoſſen nieder⸗ zulegen. Anvorſichtigkeit am Steuerrad! Polizeibericht vom 13. Dezember Unvorſichtige Fahrer! Im Laufe des geſtrigen Tages wurden ein an der Auguſt a⸗Anlage und ein an der Waldhofſtraße parkender Perſonen⸗ kraftwagen von vorbeifahrenden anderen Kraft⸗ fahrzeugen angefahren und ſtark beſchädigt. Ebenfalls durch Unvorſichtigkeit kam geſtern nach⸗ mittag in der Luzenbergſtraße der Begleiter eines Handwagens einem Straßenbahnzug zu nahe, wobei er Verletzungen erlitt. Der Verletzte wurde nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Tinu bun Nin, Folinger Staſiſwaren vom Spezlalgeschäft 3906 Fredrich Schlemper& 4, 15 Auf dem Gehweg zu Schaden gekommen. Als geſtern mittag eine ältere Frau vor einem in die Taubenſtraße einbiegenden Laſtkraftwagen von der Straße wieder auf den Gehweg zurücktrat, rutſchte ſie aus und ſtür zte zu Bo den. Die Frau erlitt einen komplizierten Naſenbeinbruch und wurde nach Anlegung eines Notverbandes nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Ehrung von Kriegs pferden Der Tierſchutzverein ſchreibt uns: Auf wiederholte Aufrufe in den Tageszeitungen haben ſich 23 Beſitzer von noch lebenden Kriegspfer⸗ den gemeldet. Von dieſen 23 Pferden mußten wir leider in den letzten Tagen zwei Pferde wegen zu ſtark vorgerückten Alters erſchießen laſſen. Die nun noch verbleibenden 21 Kriegspferde werden nunmehr am Sonntag, dem 20. Dezember, vormittags 10.30 Uhr, im Mannheimer Schloßhof ihre Kriegsehrung erfahren. Staat, Stadt, Partei, Wehrmacht und Polizeibehörde haben ihre Unterſtützung zugeſagt. Die Feier nimmt folgenden Verlauf: Vormittags 10 Uhr Abmarſch der zu ehrenden Pferde von der Turnhalle des Mannheimer Turnvereins, Prinz⸗ Achtung! Drei wichtige Tage! Vom 18. bis 20. Dezember erfüllt bie HJ im Kampf für das WoW ißre Pflicht gegenüber dem deutſchen Volke! FFC ãͤĩ ĩͤâvbb Wilhelm⸗Straße, aus, unter Begleitung des Reichs⸗ kriegerbundes der Kapelle des Inf.⸗Rgts. 110 ſowie einer Abordnung des Jungvolkes nach dem Schloß⸗ hof über Prinz⸗Wilhelm⸗Straße, Friedrichsplatz, Friedrichsring, Planken, Breiteſtraße, Schloßhof. Nach der Feier erfolgt ein Marſch durch die Breite⸗ Straße, Planken nach dem Friedrichsplatz, wo vor dem Roſengarten die Auflöſung des Zuges ſtatt⸗ findet. Der Mannheimer Tierſchutzverein bittet die Mannheimer Bevölkerung, ſich an der Feier zu beteiligen. Warnung! Die Preſſeſtelle des HJ⸗Bann 171 ſchreibt uns: Der Führer des Gebietes Baden der Hitlerjugend, Friedhelm Kemper, ſammelt heute Freitag, den 18. Dezember 1993, in Mannheim anläßlich der Sam⸗ melaktion der Hitlerjugend für das WHW. Wo er ſammelt, mußte bis jetzt noch ungeklärt bleiben. Aus einer belauſchten Unterhaltung zweier höchſt verdäch⸗ tiger Pimpfe iſt die hieſige Vereinigung der Drücke⸗ berger e. V. auf die Vermutung gekommen, daß der Paradeplatz hierfür vorgeſehen wurde. Die Vereinigung der Drückeberger e. V. ſieht es infolgedeſſen im Hinblick auf ihre Vereinsintereſſen als ihre Pflicht an, alle ihre Mitglieder und Anhän⸗ ger eindringlichſt zu warnen, den Paradeplatz heute nachmittag nach drei Uhr zu betreten. Dieſelben könnten hierbei leicht Gefahr laufen, um ein Opfer angehalten zu werden, was ſich mit den Vereins⸗ ſatzungen unter keinen Umſtänden vereinbaren ließe. Der Vorſtand wird jeden dreiſten Opferer als wah⸗ ren Volksgenoſſen rückſichtslos an den Pranger ſtel⸗ len. A. Mir. au Pilzwanderung. Am kommenden Sonntag findet eine einmalige Winterpilzwanderung nach der Frieſenheimer Inſel ſtatt. Treffpunkt Straßenbahnhalteſtelle Mannheim⸗Luzenberg, mor⸗ gens 9 Uhr. Meſſer und Körbchen nicht vergeſſen. Die Führung übernimmt K. Walter. Heute vormittag in Mannheim: Die Feier des Tages von Nuits Kränze wurden am Grabe des heldenmüngen Oberſt v. Renz und am Grenadierdenkmal niedergelegt Heute vor 66 Jahren, am 18. Dezember 1870, ſtanden die Badiſchen Leibgrenadiere bei Nuits im Kampfe gegen einen übermächtigen, ſtark ver⸗ ſchanzten Feind. In heißem Ringen erſtritten ſie einen glorreichen Sieg. Der Tag wird als klar, ſonnig und mild beſchrieben. Nicht minder ſonnig und mild brach der heutige 18. Dezember an, der nunmehr durch das neuerſtandene J. R. 110 zum erſten Male als Ehrentag gefeiert wurde. Unſere junge Wehrmacht bekundete damit ihren Willen, die kämpferiſche Tradition der Leibgrenadiere in Ehren zu halten und in neuem Geiſte fortzuführen. Die Ehrenwache am 11b0er⸗Denkmal (Photo: C. W. Fennel) Militärkonzert am Waſſerturm Kaſernen im Flaggenſchmuck Als äußeres Zeichen der Erinnerung wurden heute früh auf den Kaſernen des Regiments in Mannheim und Ludwigshafen die Flaggen ge⸗ heiß t. Stolz flatterten ſie im Winde von den Dächern der langgeſtreckten Gebäude, flatterten auf Vollmaſt. Denn nicht von ſtiller Trauer ſollten ſie erzählen, ſondern künden vom Ruhme der tapferen Kämpfer des Gefechts bei Nuits. Kurz nach Sonnenaufgang hallten ſtraffe Marſch⸗ ſchritte eines kleinen Wachkommandos durch die Straßen der Stadt. Am Grenadier⸗Denkmal an der Colliniſtraße wurde haltgemacht. Kurze Kommandos erſchallten. Ein Doppelpoſten nahm Aufſtellung vor dem Denkmal. Stumm hielt er Ehrenwache vor dem Male der Gefallenen. Nur wenn die ſtündliche Ab⸗ löſung anmarſchiert kam, wurde die weihevolle Stille kurz unterbrochen. Bis zum Sonnenuntergang ſtehen die Poſten auf ihrer Wacht, im Geiſte verbunden mit ihren Kameraden, die vor 66 Jahren bei Nuits auf deutſcher Wacht ſtanden. Im Laufe des Vormittags wurde der Kranz des Oberbürgermeiſters niedergelegt, und auch die Offiziers vereinigung des ehema⸗ ligen 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiments und die Kameradſchaft ehemaliger Grenadiere, Mannheim, hatten es ſich nicht nehmen laſſen, ihrer Verbundenheit mit dem Ehrentage des JR. 110 durch Niederlegung von Kränzen Ausdruck zu geben. In Vertretung des erkrankten Oberſt Loeh⸗ ning, Kommandeur des.⸗R. 110, legte Oberſtleut⸗ nant Specht, Kommandeur des 1. Bataillons 110, begleitet von Regimentsadjutant Hauptmann Dreſcher, am Grenadier⸗Denkmal einen ſoldatiſch ſchlichten Kranz aus grünen Tannenzweigen nieder, um ſich ſodann zum Grab des Oberſten von Renz auf dem Hauptfriedhof zu begeben. Nur wenige Schritte vom Denkmal 1870/71 entfernt, liegt das Die 3 Zachinis kommen. mufizieren und siegen Die famoſen italieniſchen Clowns gaſtieren im Libelle⸗Kabareit Diana und Quint ino Zwei kleine Artiſten beſuchen die Schriftleitung der N 5 Sie ſind eben erſt flügge geworden, dieſe beiden aufgeweckten, intelligenten Artiſtenkinder aus der italieniſchen Clown⸗Familie der Zachinis, die uns geſtern mittag auf der Schriftleitung beſuchten. Beide, die 85jährige, queckſilbrige Diana und der 3 Jahre ältere Bruder Quintin o, ſtammen aus der ſchö⸗ nen ſizilianiſchen Stadt Catania. Ihre Familie ſtellt ſeit mehr als hundert Jahren Artiſten von Rang auf die großen Varietsbühnen der Welt. Einer der bekannteſten Luftakrobaten war Amedeo Za⸗ chin i, der Vater der jetzigen drei Clowns gleichen Namens. Die beiden Kinder weilten vor kurzem noch in Brüſſel auf dem Konſervatorium, wo ſie eine ab⸗ geſchloſſene muſtkaliſche Ausbildung erhielten. Und jetzt ſollen ſie in die Welt des Varietés eintreten, um auch einmal, wie ſo viele Angehörige ihrer Fa⸗ milie, ſich einen Ruf zu verſchaffen, der ſte von einer lichtüberfluteten Bühne zur anderen führen wird. Als richtige kleine Artiſten kennen ſie nicht das ſorg⸗ loſe Spiel ihrer Altersgenoſſen, ſondern ſie ſind bereits von einem ſehr erwachſenen Ehrgeiz beſeſſen, der zweifellos ein Erbſtück ihres Vaters iſt. Die beiden, die noch wie rechte Kinder ausſehen, obwohl ſie bereits einige Sprachen beherrſchen und auch das Deutſch ſehr niedlich zu radebrechen ver⸗ ſtehen, haben bereits eine kleine Tournee durch Heſſen⸗Naſſau hinter ſich und den Jungen mit dem ſtolzen altrömiſchen Namen Quintino erwartet vielleicht, wenn Fortuna ihm hold iſt, ein Film⸗ engagement. Wie ihr Manager erzählt, intereſſiert ſich die Ufa für den begabten Bengel, der Geige, Saxophon und Concertina zu ſpielen verſteht, wäh⸗ rend ſeine Schweſter mehr das Klavier und die Concertina bevorzugt. Der Reichsſender Frankfurt, der ſie bereits in einer Kinderſtunde brachte, hat ſie jetzt wieder für einen Bunten Abend engagiert, der in Bälde ſteigen wird. Und nun tritt das Geſchwiſter⸗ paar in Mannheim auf, und, wie ſie beide ver⸗ ſichern, kennen ſie gar kein Lampenfieber, wenn ſie abends in einer Muſikal⸗ und Tanznum⸗ mer auf der Bühne ſtehen. Im Gegenteil: Ihre „Nummer“ ſcheint ihnen das größte Vergnügen zu bereiten. Nur etwas müde waren ſie beide. Kein Wunder, wenn man direkt vom Bahnhof kommt, ohne geſchlafen zu haben. ewf. Lachen und kein Ende! Das Kabarett auf den Planken, das uns bereits viele ausgezeichnete Sterne am Himmel der Klein⸗ kunſt und des Varietés gezeigt hat, beſchert uns diesmal einen ganz beſonderen Genuß mit dem Gaſtſpiel der in der ganzen Welt bekannten italie⸗ niſchen Clown⸗Truppe, der Zachinis, die, wie bereits im vorangehenden Artikel erwähnt, aus dem ewigen Land des Frühlings Sizilien ſtammt. Es iſt eine ganz ausgezeichnete Miſchung von Grock und Fratellinis, die uns hier ſerviert wird. Kaum daß die drei, Amadeo, Pietro und Ferruccio, auf der Bühne ſtehen, da beginnt bereits von allen Seiten des Lokals ſich brauſendes Gelächter zu erheben. Es iſt ſchönſte, gekonnteſte muſikaliſche Clownerie, die wir hier erleben. Den tollſten Allotria verübt das Dreigeſtirn, deſſen Koſtüme dem Koſtümfundus eines Zirkus entlehnt ſein könnten. Dieweil der eine Geige ſpielt, verzapfen die anderen den tollſten Unſinn, funken muſikaliſch dazwiſchen, daß es von Tönen und Poſaunenbaßgedröhne nur ſo hallt, ent⸗ locken den unmöglichſten Inſtrumenten die drolligſten Melodien und verſtehen es, die dreiviertel Stunde ihres Auftrittes zu einer durzweil erſten Ranges zu geſtalten. Zuvor wird uns noch etwas ganz entzückendes ſerviert, ein artiſtiſches hors'oeuvre, das nicht alle Tage auf der„Menükarte“ eines Kabaretts zu ſehen iſt: nämlich das reizende, unbefangene muſikaliſche Spiel der zachiniſchen Kinder, die man, ohne zu übertreiben, wahrhafte Wunderkinder nennen kann. Nicht nur, daß die kleine Diana mit Anmut und Sicherheit die Concertina zu meiſtern verſteht, nein ſie tanzt mit bewundernswürdiger ſüdländiſcher Grazie ganz hervorragend Spitze und erringt ſpäter als kleine Zigeunerin und Begleiterin ihres Bruders am Flügel mit erſtaunlich ſicherer Einfühlung in das Geigenſpiel Quintinos donnernden Applaus. Aber auch ihr Bruder, der ja drei Jahre älter iſt, entpuppt ſich als kleiner Künſtler, der zweifellos am Beginn einer großen Varieté⸗Karriere ſteht. Mit Virtuoſität verſteht er es bereits, Violine und Saxo⸗ phon zu ſpielen und ſpäter mit ſeiner niedlichen Part⸗ nerin in einer Tangoſzene ebenſo wie dieſe zu ge⸗ fallen. Um das Auftreten der Zachini⸗Familie herum iſt noch ein großes und treffliches Programm gelegt, das gleichermaßen Freude bereitet. Da iſt zuerſt Ernſt Reinhardt, der mit Witz zu konferieren und famos und ſchmiſſig zu karikieren verſteht. Da ſind die beiden Barrows, Mann und Frau im blauen Dreß, welche in equilibriſtiſchen Künſten à la Raſtelli mit Bällen und Kugeln, die auf Stangen und in Reifen balanciert werden, ſich den nötigen Applaus holen.— Eine Neuheit auf der Kabarettbühne iſt zweifellos die Nummer von Steffi Bernert⸗ Rolando, in der ein Rhön⸗ rad und drei Punchingbälle eine große Rolle ſpielen. Zweifellos eine ſchwere Sache, im Rhythmus der Muſik mit(teilweiſe zarten) Händen. Füßen und Kopf die ſchweren, maſſigen Bälle herumzuwirbeln und aus ihnen gewiſſermaßen Schlagzeugeffekte her⸗ auszuholen.— Darauf machen wir Bekanntſchaft mit einem Blitz⸗Praxiteles, der den Namen Terra trägt, und der in geradezu unwahrſcheinlichem Tempo aus einer Modelliermaſſe mal einen Faun, mal einen Bajazzo, dann einen Walzerkönig Strauß und ſchließlich einen Meiſter Wagner herausmeißelt. Das alles mit einer Bärenruhe und mit ulkigen Verſen. Donnernde Beifallsſalven belohnten geſtern ſeine gelungene Bildhauerei. Dann wären noch Tat und Lex zu nennen, zwei ganz hervorragende Tanzparodiſten, ein„Er“ und eine„Sie“ ſelbſtverſtändlich und last not least taucht ein weiteres Mitglied der Zachini⸗ Familie auf blitzendem Fahrrad auf: Aldemira Zachin i, eine ebenſo anmutige wie temperamentvolle Sizilianerin nebſt Partner, die die hohe Schule des luſtigen Kunſt⸗ radfahrens auf der Bühne zeigt. Man lacht und ſtaunt zugleich über dieſe Künſte am Ein⸗ und Zwei⸗ rad, die man nicht alle Tage auf einer Kabarett⸗ bühne ſieht. 5 Das Hausorcheſter Hans Dappers iſt wacker dabei, die nötige muſikaliſche Illuſtration zu beſorgen und nachher dem Publikum Gelegenheit zu geben, ſeine Tanzluſt auf blankem Parkett abzureagieren. cw. des Grab des tapferen Kommandeurs 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiments, der in dem ruhmreichen Ge⸗ fecht bei Nuits den Heldentod ſtarb. Friſches Tan⸗ nengrün ſchmückte heute ſeine Grabſtätte, Lorbeer⸗ bäume umgaben ſie, Es war eine weihevolle Minute, als Oberſtleutnant Specht und Hauptmann Dreſcher Doppelt und drei- fach bietef ihnen unsere reichhaltige Auswahl moderner Srund, sich auf de Weihneichtsfest zu freuen— denn un-/ sere leistungen ge- hen mit hren Wün- schen Hend in Hand Oberhemd pPopeline modisch gestreift, mit 1 Trubenis- Kragen Oberhemd Popeline durchgewebt, mit 2 Kragen, ganz parte Karos, quf grauem Grund N. 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Es war, als wollte auch unſere neue Fliegerei dem Toten einen ſtummen Gruß erweiſen. Standkonzert am Waſſerturm Zu Ehren des Tages veranſtaltete das Muſtk⸗ korps des J. R. 110 unter der Leitung von Muſik⸗ Cpfii g Geschenke für C 7. 5 Heidelberger Straße des ganze leben Born Feen F F 34 2 meiſter Kraus am Waſſerturm ein großes Mili⸗ tärkonzert. Schneidig erſchollen die Klänge des Königgrätzer Marſches über den Platz, mit denen das Konzert eröffnet wurde, und lockten die Mann⸗ heimer herbei, die über das zu ſo ungewohnter Stunde ſtattfindende Konzert freudig überraſcht waren, aber bald in dichten Reihen die Muſiker um⸗ ſtanden. Ihnen wurde eine treffliche Muſtkfolge zu⸗ teil. Mit der„Rienzi“⸗Ouvertüre und der Meiſter⸗ ſinger⸗Fantaſie bewies Muſikmeiſter Kraus erneut, über welch gutgeſchulten Klangkörper unſer Regiment verfügt. Prächtig klang der Yorkſche Marſch von Beethoven. Der König Ludwig ⸗II.⸗Marſch und der Großherzo⸗von⸗Baden⸗Marſch beſchloſſen die ſchöne muſtkaliſche Feierſtunde am Waſſerturm. Durch ſite bezeugten die 110er, daß ſie die Feier des Nuits⸗Tages nicht in ſtiller Abgeſchloſſenheit begehen wollen, ſondern in Gemeinſchaft mit der Mannheimer Bevölkerung, von der ja bekannt iſt, daß ſie das An⸗ denken der Leibgrenadiere hoch in Ehren hält. Der Ehrentag des.⸗R. 110 findet heute abend ſeinen Abſchluß mit einer Nuits⸗Feier im Offiziers⸗ kaſino. 1. Aus Baden Wosga n 825 0 Brief aus Wiesloch Der Schulbezirk Wiesloch wird dem Heidelberger Bezirk eingegliedert L' Wiesloch, 18. Dez. Anläßlich der Eingliede⸗ es Schulbezirks Wiesloch in das Kreisſchulamt verwaltungstechniſch unterſtand Slocher Bezirk dem Kreisſchulamt Bruch⸗ ſal— fand eine würdige Feier ſtatt, bei der Haupt⸗ lehrer Scheurer als Verſammlungsleiter die ge⸗ meinſamen Aufgaben beider Schulämter: dem Na⸗ tionalſozialismus zu dienen, betonte und Hie großen Aufgaben der Erziehung unſeres Volkes würdigte. Schulrat Falk(Bruchſal) übermittelte die Grüße des Oberſchulrates Graf(Bruchſal), der durch Krankheit am Kommen verhindert war, anerkannte freudig die Leiſtungen des Wieslocher Schulbezirkes und dankte für oͤie zahlreichen aus dieſem Kreis mmenen wertvollen Anregungen. Er vergaß nicht, für die Zukunft weiterhin freundſchaftliche Be⸗ ziehungen zu wünſchen. Oberſchulrat Hofmann (Heidelberg) ſprach für den Schulkreis Heidelberg. Ein Giftmordverſuch? Unter ſchwerem Verdacht verhaftet ſeit⸗ * Lörrach, 18. Dez. Dieſer Tage wurden hier zwei Frauen und ein junger Mann Verdacht des Giftmordverſuchs an unter dringendem einer 56 Jahre alten Frau in Lörrach⸗Stetten feſtgenommen und ins hieſige Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Ueber den Sachverhalt ſelbſt kann z. Z. noch nichts geſagt werden, da die Unterſuchung noch nicht ab⸗ geſchloſſen iſt. Aus Marſeille zurück Zwei Bafler Raubmörder ausgeliefert * Baſel, 18. Dez. Die beiden Verbrecher, öͤie am 7. Oktober in Baſel den Färbereiarbeiter Emil Graß in ſeiner Wohnung ermordeten und aus⸗ raubten und nach abenteuerlicher Flucht in Mar⸗ ſeille verhaftet wurden, ſind nunmehr von den franzöſiſchen Behörden an die Schweiz ausge⸗ liefert worden. Sie wurden am Diensbag ins Baſ⸗ ler Gefängnis eingeliefert. 1 kauft man bel Strumpf- Hornung, 0.5 9³55 a Hemsbach, 18. Dez. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit beging der Feldhüter Sylveſter Weiß mit ſeiner Frau Maria, geb. Häußler. ⸗a⸗ Hohenſachſen, 18. Dez. ging ſein 75. Wiegenfeſt. noch geſund und munter. Eberbach, 18. Dez. Einer der letzten Altvete⸗ ranen von 1870/71, Heinrich Dinkeldein, der auch eine der älteſten Einwohner iſt, konnte hier ſeinen 88. Geburtstag begehen. Der Jubilar erfreut ſich noch geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. I Wiesloch, 18. Dez. Steuervollzieher i. R. Wil⸗ helm Burger konnte hier in beſter Geſundheit ſei⸗ nen 81. Geburtstag begehen. Der Jubilar feierte im Sommer mit ſeiner Gattin das Feſt der goldenen Hochzeit. Anmeldeſchluß zum Reichsberufsweltkampf 1937 Nur noch wenige Tage ſind es und die Aumeldezeit für den 4. Reichsberufswett⸗ kampf iſt vorüber. Jeder Junge und jedes Mädel, die ſich bis jetzt noch nicht ge⸗ meldet haben, überlegen es ſich noch ein⸗ mal reiflich und melden ſich umgehend oder bis ſpäteſtens 23. Dezember bei ihrem Betriebs-, Orts⸗ oder Kreisjugend⸗ walter der DA.! L Baiertal, 18. Dez. In der Mitgliederverſamm⸗ lung der NS Daß ſprach Pg. Knirs(Neckargemünd) über die Aufgaben der Partei, über deren Durch⸗ führung gerade die Parteimitglieder beſonders zu wachen haben.— Die Viehzählung ſchloß hier mit 47 Pferden, 375 Rindvieh, 278 Ziegen, 608 Schwei⸗ nen, 318 Gänſen, 80 Enten, 3018 Hühnern und 69 Bienenvölkern ab. Nikolaus Kolb be⸗ Das Geburtstagskind iſt Liefergute vom Zug erfaßt Der Fahrer getötet * Landau, 17. Dezember. In Lingenfeld durchfuhr am Donnerstagabend der Lieferwagen eines Hatzenbühler Geſchäftoes den mitten im Dorf gelegenen Bahnübergang in Richtung Ger⸗ mersheim, als im gleichen Augenblick ein Zug heran⸗ brauſte. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive mitgeriſſen, der Fahrer herausgeſchlendert und auf der Stelle getötet. Der Kraftwagen wurde ſchwer beſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. ö N Wiloͤpferde im deutſchen Weſten: Als es in der Zu ihrer Zähmung dienten große Geſtüle-Das Wilöpferdegeſtüt der Speyerer Biſchöfe im Elmſteiner Tal- 7 Fohlenhöfe gab es in Mannheims umgebung— Anno 1600 bildeten die Wildpferde noch eine Landplage im Kaiſerslauterer Bezirk Wie in vielen Gebieten unſeres Vaterlandes vilde Pferde vorkamen, ſo war auch der Weſten Deutſchlands mit ſtattlichen Herden von Wild⸗ pferden bevölkert, doch liegen unmittelbare Beſtäti⸗ gungen für die wilden Pferde der deutſchen Forſten vor der Regierungszeit der Merowinger bis zum Jahre 1200 nicht vor. Nur ganz ſparſam per⸗ ſtreut findet man einzelne Nachrichten und Hinweiſe. Im Nibelungenlied wird auch als Jagdbeute des Recken Siegfried im Wasgenwald„ein grimmer ſchelch“ genannt. Unter dem Schelch wird von vielen Ausdeutern dieſer altdeutſchen Dichtung ein bösarti⸗ ger, uriger Vüldhengſt verſtanden. Leider fehlen Naturgeſchichtsbeſchreibungen der wilden Pferde aus n jüngeren Mittelalter gänzlich. Wie weit nach dem 12. Jahrhundert noch wirkliche Wildpferde in deutſchen Gauen vorkamen, läßt ſich ſchlecht feſtſtellen. Wir wiſſen, daß wilde Pferde und Wildgeſtüte ehedem der Stolz der Fürſten und adeligen Herren waren, Sie bildeten ein beliebtes Tauſch⸗ und Schen⸗ kungsobjekt dieſer. Es mögen um jene Zeit noch in den rieſigen Urwäldern, an den Flußläufen dieſer, in den Brüchen und Mooren wilde Pferde gehauſt haben, deren Weideflächen man mit einem Gatterwerk einfriedigte. In dieſen eingegatterten Wildroſſen ſteckte noch das Blut der Urwildpferdeahnen. Sie blieben ſich in dem Gehege dann vielfach ſelbſt über⸗ laſſen. Bei Bedarf holten ſich dann die Adeligen durch Einfangen für ihre Zwecke geeignet erſcheinende Wildlinge, die ſie zähmten und dienſtbereit machten. Jagdͤſtolz und Jagdfreude waren für große und kleine Landesherren die Triebfedern für die Errich⸗ tung der Wildbahnen. Daß einzelne Tiere aus der Umzäumung ausbrachen, in anderen Forſten ihres⸗ gleichen fanden, ſich vermehrten und ſogar im Laufe der Zeit ganze Herden von„Wild⸗ oder Wildpferden“ bildeten, die vollkommen herrenlos waren, dürfte bei den Wirrniſſen, Unruhen und Kriegen damaliger Zeit keine Seltenheit geweſen ſein. Als Wildpferdegeſtüt des ſpäteren Mittelalters ſei zuerſt das in der bayeriſchen Pfalz zu end⸗Ausgabe Freitag, 18. Dezember 193g Falz not Schloß Spangenberg im Elmſteiner Tal, weſtlich von Neuſtadt a. d. Weinſtraße, genannt. Be⸗ ſonderes Intereſſe für das Gedeihen des Geſtütes legten die Biſchöfe von Speyer an den Tag. Ihnen war ſehr viel an der Aufzucht pferde gelegen. Aus der Zeit von 1505 bis 1604 ſind die„Stutenmeiſter“ in biſchöflichen Dienſten be⸗ kannt. Der 30jährige Krieg bereitete Schloß Spangen⸗ berg und dem Geſtüt den Untergang. Es iſt leider nichts bekannt über die Größe der Wild⸗ bahn, Raſſe der Pferde, Aufzucht der Fohlen ſowie über Pflege und Wartung. Nur Reſte der ehemaligen Einzäunung zeugen von verſchwundener Pracht. Der Chroniſt ſchreibt über den„Stutenpferch“ von Schloß Spangenberg folgendes:„Im Tahle hat's ein Viehe⸗Hoff ſammt ſcheuwern(Scheunen) und ſtällen, ſo ein jeder Studermeiſter neben dem Schloß bewohnt, ſeine Früchten, ſein Heu und Viehe darinn erhält; und iſt ſolcher Hoff mit einem Planken⸗ und Steckenzaun umfangen und liegt im Bezirk des Burgfriedens; bei ſolchem Schloß und Hauß hat mein gnäd. Fürſt und Herr ein pfergeſtudt, ſo jetzt mit beſchellern und Studt⸗Hengſten verſehen, und hält ein jeder Heugſt ſein ſunder Studen(ſeine beſonderen Stuten) bey ſich, hat ſeinen ſundern Namen und braucht ſein Gewäld ſunder(hat im Walde ſeinen beſonderen Stand). Solche Studen gehen Sommer und Winter in gewäld, kommen unter kein Obdach, werden auch vom Futter und Heu nicht geſcheidt, allein beim Schloß hat's ein großen Stustpferch, ſo kürzlich gebauet worden, darin legt man ihnen Saltz, das nießen(genießen) ſie und ſunderlich gegen Früh⸗ ling und in dͤruckenen ſommerszeiten gehen ſie dem Saltz hien und her und ſehr ſtreng nach.“ Zum Spangenberger Geſtüt gehörte auch das der Fürſten von Leiningen⸗Hardenburg. Es lag etwa zwei Wegeſtunden von Dürkheim, im Iſenach⸗ tale. Von dieſem auf einem Berge gelegnen Geſtüt ſind heute noch Baureſte und Teile der Mauerein⸗ zäunung zu erkennen. eee Das Urteil im Karlsruher Diebſtahlsprozeß Vier Jahre Zuchthaus für den Angeklagten Fußer * Karlsruhe, 18 Dezember. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte am Donnerstag die Karlsruher Strafkammer den An⸗ geklagten Fuſſer wegen fortgeſetzten, teils gemein⸗ ſchaftlichen ſchweren Diebſtahls zu ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt und den Angeklagten Wackershauſer wegen fortgeſetzten, teils gemeinſchaftlichen ſchweren Diebſtahls zu vier Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver⸗ luſt. Bei beiden Angeklagten wurde die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht ausgeſprochen.— Der Mitange⸗ klagte Kiefer erhielt wegen fortgeſetzten gemein⸗ ſchaftlichen ſchweren Diebſtahls und fortgeſetzter Heh⸗ lerei zwei Jahre Gefängnis. Bezüglich der Mitangeklagten Suſanne Weiß wurde das Verfah⸗ ren entſprechend dem Amneſtiegeſetz eingeſtellt. Bei der Strafzumeſſung wurde vor allem die gemeingefährliche Handlungsweiſe und der verbre⸗ cheriſche Willen, mit dem die Verbrecherbande vor⸗ gegangen iſt, berückſichtigt. Fuſſer war als geiſtiger Urheber und Anführer der Bande anzuſehen. Er iſt ein gefährlicher Gewohnheitsverbrecher und aſozialer Menſch, für den allerdings die formalen Vorausſetzungen für Anwendung der Sicherungs⸗ verwahrung nicht vorlagen. Fuſſer und Wackers⸗ hauſer wuroͤen mildernde Umſtände verſagt. Am Schluß der Sitzung, nachdem der Vorſitzende die Rechtsbelehrung über die Rechtsmittel gegeben hatte, gab der Hauptangeklagte Fuſſer die ſenſatio⸗ nelle Erklärung ab, er lege ein Geſtändnis ab und ſage, wie alles war: der Mitangeklagte Kiefer käme nur wegen Hehlerei in Betracht. 5 Jahre Zuchthaus für Brandſtifterpaar Den roten Hahn aufs Dach geſetzt, um Ver⸗ ſicherungsſumme zu erhalten * Konſtanz, 18. Dez. Das Schwurgericht Konſtanz begann am Mittwoch mit ſeiner letzten Sitzungsperiode in dieſem Jahre. Der erſte Fall be⸗ handelt eine Brandſtiftung. Angeklagt waren der 41jährige verheiratete Leonhard Frank aus Wat⸗ terdingen bei Engen und deſſen Ehefrau. Das Ehe⸗ paar hatte am 30. Januar 1931 ſein Wohnhaus und Oekonomiegebäude vorſätzlich in Brand geſteckt, um die Verſicherungsſumme zu erlangen. Sie erhielten auch batſächlich 20000 Mark ausbezahlt, da man all⸗ gemein als Brandurſache Kurzſchluß vermutete. Das Gericht verurteilte jetzt die beiden Angeklagten zu je fünf Jahren Zuchthaus. Mildernde Umſtände erhielten ſie nicht zugebilligt, weil ſie zu Beginn des Strafverfahrens alles in Abrede geſtellt und auch keine Reue gezeigt hatten. Ihre eigenen Kinder erſtickt und verbrannt! Im zweiten Fall hatte ſich die 26jährige ledige Helene Fiſcher aus Konſtanz wegen Kin ds⸗ tötang zu verantworten. Die Angeklagte hatte im November 1934 und dann nochmals im Septem⸗ ber 1936 ihre beiden neugeborenen Kinder er⸗ ſticken laſſen und ſie im Zimmerofen ver⸗ brannt. Die Angeklagte wurde zu vier Jah⸗ ren Zuchthaus und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren verurteilt. Meineids fälle vor dem Frankenthaler Schwurgericht * Frankenthal, 18. Dez. Geſtern begann die 6. ordentliche Tagung des Schwurgerichts beim Land⸗ gericht Frankenthal, in der vier Fälle zur Verhand⸗ lung kommen. Wegen Meineiods hatte ſich zunächſt die ledige, 22jährige Maria Vilgis aus Neunkirchen i. O. zu verantworten, die am 23. Oktober 1935 vor dem Amtsgericht Frankenthal in einem Zivilrechtsſtreit ihres Kindes unter Eid unwahre Angaben über die Perſon des Vaters ihres Kindes gemacht hatte. Die Beweisaufnahme ergab, daß es ſich bei ihr um eine pathologiſche Lügnerin und eine Schwachſinnige han⸗ delt, der mildernde Umſtände zuzubilligen ſind. Das Schwurgericht erkannte daher auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr und rechnete die Unter⸗ ſuchungshaft mit vier Monaten und zwei Wochen an. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Im zweiten Fall war der 21jährige J. Johann aus Schifferſtadt wegen Meineids angeklagt. Am 20. Oktober beſchwor der Angeklagte vor dem Amts⸗ gericht in Speyer, ſein Brotherr, der wegen fort⸗ geſetzter Schlachtſteuerhinterziehung angeklagt war, habe nur zehn Schweine und zwei Kälber ſchwarz geſchlachtet, obwohl er wußte, daß es über 30 waren. Der Angeklagte gab heute zu, einen Meineid ge⸗ ſchworen zu haben; er wollte ſeinem Meiſter helfen und hatte aus Angſt gehandelt, daß er ſeinen Ar⸗ beitsplatz verlieren würde. Unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände verhängte das Schwurgericht eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten, abzüglich acht Wochen Unterſuchungshaft, Der Haftbefehl bleibt aufrechterhalten. guter Reit⸗ ——ũ—— wilde Pferde gab Unweit von Kaiſerslautern beſaß die Eiſter⸗ cienſer⸗Abtei Otterberg einen Hof, Heulsbach genannt. Pfalzgraf Ludwig IV. erwarb 1426 dieſes Anweſen mit den umliegenden Gütern und Aeckern nebſt 80 wilden Pferden und deren Weidegang im Gewälde, Kurfürst Philipp( 1509) erweiterte dieſen Beſitz, indem er in den dortigen Urwäldern eine große Stuterei für das geſamte Pfälzer Land errichtete, die unter Aufſicht eines ſogenannten„Mavyſtallers“ ſtand. Mit dieſer Stuterei ſtanden ſieben beſondere Fohlenhöfe in der Umgegend von Mannheim diesſeits und jenſeits des Rheines in unmittelbarer Verbindung. Ein Marſtaller berichtete ſeinem Kur⸗ fürſten vom Geſtüt auf dem Otterberg, daß die Pferde ſich in Koppeln von—10 Stuten mit ihren Füllen zuſammengerudelt hätten, Hengſtkämpfe ſeien nicht ſelten geweſen, der überwundene Wiloͤhengſt wäre, „als ſchäme er ſich, nicht wieder zu ſeiner Koppel zurückgekehrt“. hr gallen Sesch ,t, führt Sie bel der Wehl Ihres Weihnechts- geschenkes zu ſhrem Voftell in des Kunsigewerbehaus anz Im Rathaus Wildpferde bildeten um 1600 noch eine Plage der Bauern in den Wäldern der Pfalz unweit der Bar⸗ baroſſaſtadt Kaiſerslautern. Im Jahre 1616 mußte oͤbeſe Stadt noch drei Wildpferdeſchützen anſtellen, die die Felder und Fluren vor dem Schaden der Wildroſſe ſchützten. Ueber das Vorkommen wilder Pferde in den Vogeſen berichtet der Arzt und Naturforſcher Eli⸗ läus Rößlin im Jahve 1593. Er ſchreibt:„Sie hal⸗ ten ſich im Gebirge auf, ſorgen für ihre Nahrung, und ihre Vermehrung geſchieht zu allen Jahres⸗ zeiten. Im Winter ſuchen ſie ein Oboͤach unter den Felſen, indem ſie, wie das Hochwild, ſich vom Ginſter, Heidekraut und Baumzweigen ernähren. In dem Geſtüt„Kehhütte“, das nördlich von Speyer gelegen war, ſollen große, frieſiſche Stuten geweſen ſein;— in den Pfälzer Geſtüten insgeſamt 600 Stuten. Auch in der Saarbrücker Gräfſchaft it das Vorkommen wilder Pferde urkundlich feſtgeſtell. Um 1100 kamen ſolche im„Hagen“ einem ausgedehn⸗ ten Forſt am ſüdlichen Saarufer, vor. Die Stifts⸗ urkunde vom Grafen Simon III. von 1228 weiſt dem Vorſteher des Deutſchordens in Saarbrücken„zehn wilde Pferde mit einem Hengſt und Weide in den Wäldern des Warant und Quirineſchit zu“. 0175 Mfren Sei un 1& 0 Sram inge Tell! Bestecgte Karl Karolus, 6 2. 12 bee Graf Heinrich zu Sayn bei Koblenz ktauſcht ur⸗ kundlich 1224 mit dem Kloſter Schönſtatt zu Vallen⸗ dar„16 Waloͤpferde“ gegen ein Gut zu Moſelweiß. Heinrich von Iſenburg, ein Angeſtellter des Gra⸗ fen von Sayn und des Dietrich von Mollisburg, erinnert den Ort Rommersdorf an das Recht ſeiner Herren, in dem dortigen Revier Wildpferde halten zu dürfen. Auch am Niederrhein gab es vor Zeiten Wildpferde. Unweit der Seidenſtadt Krefeld auf dem Schloſſe Meer wurden einſtmals wilde Pferde gehalten. Im Jahre 1288 einigen ſich Graf Theoderich von Moers und ſein Bruder Friedrich mit der Abtei Meer, auf die Dauer von 10 Jahren die Wildpferde⸗ zucht gemeinſam betreiben zu dürfen. Die im Klied⸗ bruch bei Krefeld gezogenen Pferde ſollen dieſelbe Zeit mit dem gleichen Zeichen gebrannt werden wie die Wildpferde des Kloſters Meer. Jede Partei durfte nach Bedarf ein bis zwei Wildͤpferde ein⸗ fangen; waren dieſe nicht gleichwertig, ſo ſollte ein Ausgleich in Geld ſtattfinden. Die letzten Wild⸗ pferde dieſes Geſtüts wurden unter dem Grafen Hermann von Moers und Neuenahr(1553 bis 1587 eingefangen. Wahrſcheinlich haben die Wildpferde bei Krefeld(Kliedbruch) mit denen des Duisburger Waldes in enger Verbindung geſtanden und mit die⸗ ſen eine einzige Wilöbahn gebildet. 1814 erreichte dieſe Wildbahn als letzte rheiniſche ihr Ende. NIöbel 1 Gen Schlefzimmer sds Wohnzimmer Wes Herrenzimmer zu billigsten Pieisen gegründet 1880 nur Qualitäten Küchen- und Einzel- Nlöbel Friedrich Krämer aur r 12 2129 Leßserins 42 Esch-Oefen Gas- und Kohlenherde F. H. Es ech Fernspt. 4004/2 183 . und denkt unwillkürlich beim Einksuf von Bett-Umrandungen Laufern Bett-Vorlagen Lindleum i Teppichen Stragula f i Divande ecken Tapeten ö Bettdamaste . A. a 6. 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Rh„„ 5 15 125 1 ler. 759875 n 1052 91.— enten, 125,0 125 beber, Gebt, 155.0 1835 bee pee 5 1 Be. 29 97.— 5 1 0. rüder en far Ge Maſch. 885 1042. 200 229908 Lali eb.. 1400 4355 3 25 5 97.— 725 18 4 40.— 8 leicht 97% 3— 5 127 chlinck 8 27 5 rter nk. 0 155 1 100 99.— Anbrz 2 ane 5 40.— 1 1 b 3 580 5 5 n 75 91 175 ani 5 4 0 1 5 5 „ 7„ 27„ 2 indes. 5.* 5 75 17 8 Aſch 1 25 Feld ch.(Jette 1 01 1294 75 11 95,50 upper 1170 117 N 3 22 10 Bank 855 0 85 5 a 0 0 hei nk nk 98.— 0 8 On müßl e 0, Dab 1 ö 5 15 9 57 95,25 367 89. 1535 158 Wolff 119. 8⁴.— Wi 9 1 2587„ Aſſ unge 0. 70.5 115 eee 1237 125 4 l 5 5 180 Sie b ale 9270 015 1 55 1302 550 e 1. ldſchmi 5 75075 75— 1 inkrafen ühle 134 112 Sinn Stoll 750 129.0 50 13 13900 Würm ken h e 132 8 ee 220 50 Grün 120.4520 Aentlich 10846—— 1 4 8 5 3 8 158 5 1120— 5 25 er 4 nich 1 — en„ 1 f „ 8 5 1 ab 115.%% U 3 *— 22% 5. i Botoren Datu. 86. bol Stro to 90 120.0 9 Prog 5 5 5 85 „186.50 Boiat Alte ſto 5 0140 roß. m. 0 5 5 50 4 amar. 855 22* 2 5 4 Saeffner 140. 111 150 ee 5 Sell 01 141 9579 ſtf 122 5 55 „ 72— 0%, lektr. 5 5 f 5 5 .— 2 50% 2 R 5 5 85 i 7 25 0 er He 5 f 8 oltdem, A. St nun 5. 3b 1 15. .. 7 100.5 25 155 93, 5 inelbe Unis 5 g on 5 * 52 5 99.— Freitag, i 18. Dezember 1936 NDELS- Scheideansſali-Abschluß Erhöhſer Bruſſoerlös/ Bei unveränderier Dividende stark vermehrie Abschreibungen 1 Die Deutſch 8 0 fen einſt noch Fort ts entſpr Roh ingen au Arbeitsgebieten, trücktreten mußten, ſeien durch Fortſchritte in anderen Die Erfahrung habe ge⸗ e Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt ., deren nn ſchon längſt nur noch einen sſchnitt des chen Arbe ſehr umfangreichen biets— mit eigene 8, daneben aber unze ichnet, führt im „daß ſie aus deviſer ellte 9 5 im Export trotz aller Schwierigkei⸗ Das Gewinn⸗ hit eche verzeichnen 11 0 hr konnte, dem vorjährigen. die infolge der Z sgeglichen worden. daß in bewegten Zeiten beſonders in der huſtrie die neuen 1 und V reichliche Abſchreibungen klei ne Ak bei 9 en, w habe tale yttreue u um rur rt wird vd, rüge von 0, von 4,35(4,25), ſchreibungen (0,58) Mill. 1 Dividende von 6 v. Vortrag. en der 8 wie i. ki 1 8 Deviſe ten. geſetzes über dieſem Jahr Die Bilanz Bild: Barreſer 10,02(6,04), bar haben 5,61), Grund ſtücke u üdigkeit machen, ſſen dieſer Jahreserträgnis geſtatte es, ausgewieſene Dividende mit um die Fabriken in Zeit entſprechendem tienkapital, die ſeit einer Reihe 5 ihre Arbeit auf die Herſtellung von bisher noch eingeführter Ware und Reſervebildung Zuſtande zu hal⸗ auf das verhältnis⸗ in Frank⸗ 5 chemiſchen r Produk⸗ auch bank⸗ Geſchäfts⸗ b üſparenden Ausfälle eitverhält⸗ chemiſchen erfahrens⸗ einem dͤen von Jah⸗ In Ergänzung des Feierling aus, um etwa 4 v. H. während für die H. Sorte herausgebracht, die Abſatz ſich aller v. für deren Grenzen ergeben. in Betrieb ezahlt. AG., Die Aktienmärkten Auftragseingang war klein, nehmungsluſt der Kuliſſe. ver Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: ruhig Frankfurt, ſehr einheitlicher demzufolge Die Grundtend Nach den erſten Nachf größere Bo daß gegenü geſamte zeichnet ſei. Das genommen eröffnete in nicht rſe von 9 v. H.(zum fünften weiterhin zuverſichtlich, meſſenen, aber nicht übertrieben hohen Ab⸗ verſchiedentlich wieder et ieder zu verteilen. Zu dem befriedigenden[Kursentwicklung keinen in beſonderem Maß das ſehr erfreuliche] Montanmarkt ergaben zwiſchen Betriebsführung und Gefolgſchaft und e Arbeit aller Gefolgſchafts⸗ er am gemeinſamen Werk beigetragen. Die Zahl der und gewiſſenhaft lieder bei den eigenen Werke ergeſellſchaften habe ſich in den id 37 v. H. erhöht, wobei gleichze daß es in den vorhergegangenen Kriſenjahren igen war, ſtärkere Abbaumaßnahmen zu vermeiden. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wird der Geſamt⸗ toerlös angegeben, Beteiligungen won 1,68(1,11) Zinſen und ſon⸗ e Kapitalerträge 38(0,93) Mill. r Löhne und Gehälter von 14,40(13,46) 2,47(2,42)— davon 33,24(29,45) Mill. außer Dem ſte und treten. von 0,78(0,67) 1,69(1,68) on 2,69(1,33) Mill. J. ik anerkannt iſt, fällt ſie mit ihr Geſchäftsbetrieb unter die Bestimmungen des das Kreditweſen. erſtmalig dementſprechend angewendet worden. zeigt Das Bilanzſche (alles in Mill. ve 1,56(1,11), Wechſel % nunmehr „29), Hypotheke (0,20), Beteiligungen 19 nd Gebäude 3,46(3,16), „ſoziale Abgaben freiwillig—, Steuern alle übrigen Aufwendungen von 5 Abſchreibungen auf Anlagen von 2,68(1,48) und andere Ab⸗ Einſchließlich Vortrag ſteht ein Reingewinn von 4,30(4,24) zur Verfügung der GV. von ſind wieder 650 000„ für Wohlfahrtszwecke vorgeſehen. Nac h Ausſchüttung am 8. Januar 1937. 1,89(3,49), Wertpapiere kurzfällige Forderungen unzweifelhafter tät und Liquidität gegen Kreditinſtitute 4,62(i. V. Bankgut⸗ Schulöner 17,65(17 und Rentenſchulden 0,21 Geſchäfts⸗ n und bei letzten vier itig daran ordentliche hen gegen⸗ 85(5,55), 0,66 Hier⸗ em geſam⸗ Reichs⸗ ma iſt in 8 folgendes Boni⸗ n. Grund⸗ „58(17,4%), und Be⸗ bis ½ v. 14 landswerten vor. frage nach Reichsal theſitz höhten ſich bei Il einen Umſätz auf 9090,08. Angeboten bei Abſchwächungen Im Verlaufe blieb markt war die ſchwankten nach beiden Sei gingen auf Mannesmann mit 118,75 nach 118,50. ., (145). v. H. Scheid 0 Am El ektromarkt betr 2 p. H. Et Von D agegen w H 120,50 der A bei gn ſich ſchwächer lagen Etwas feſter notierten Harpener mi Genuß mit 14696 ten J Farben auf 167,25 wannen behauptet. gen durchſchnittlich RW mit 183850(140). gekommenen Werten ließen das haltung weiter nach 12 Geſchäftsbe AN ber ſich dings was (122) nach. Rheinmetall Bo a blieben unverändert. Gut bel up zu dem Zellſtoffwerte. Einiges Angebot J Aren 17 vorm en Ge 0 dem Vorfahr Pfalz Die Brauerei habe eine Edelpils⸗ ei groß aus neue Sudhaus ſei i worden ſei Ueber den Erwerb der Neuſtadt an der Weinſtraße, wurde abſichtigt ſei, die Brauerei weiter zu betreiben, jedoch durch gewiſſe Maßnahmen— Aufnahme und gegebenenfalls und N B Was 115,90 J ſatz bei der Geſellſchaft ſich gehoben habe, etwa Aktien der ft Kommunal uneinhe n um 4 zurück, etwas ichtes führte n Rückgang 1 12 5 Beli er 18. Geſchäft tillem ol n rage, die aber gänge 1 0 0 iffabr E (115,75), Dollar⸗Bo H Am b 8 H. blieb Kurſen zeigte ſich e man lag in den meiſten Aus⸗ Am Rentenmarkt beſtand einige Nach⸗ ferner ⸗Umſchuldung nds etwas „ die höher Direktor Im richts an Haltung. auch die auf nahm. von 120,7 75(1 23). „75(156 und V zon chemi ſch en 0 bröckel⸗ bſche 1 ge⸗ uf jahr vo latändig falzbrauerei mitgeteilt, daß be⸗ Weizenbierbrauerei auch der Herſtellung von Limonaden— die Liquidität dieſes Unternehmens zu beſſern. Abend- Ausgabe Nr. 585 * Löweunbrauerei⸗Böhmiſches Brauhaus AG, Berlin. Februar vorzuſchlagen, 36 Abſchreibun⸗ Der AR beſchloß, der GV am 3. aus dem Gewinn des Geſchäftsjahres 1935/ gen in Höhe von 1176 150(i. V. 1 107 154) v und wiederum 4 v. H. Dividende auf das AK zur * Feier Kalk⸗ und Dolomitwerke Ac, Wellen(Ober⸗ Die G genehmigte den Abſchluß für 1935 dem ſich nach 8 anderen moſel). beſchloß, aus 6226(1074) gewinn von 63 468(52 auf das von 5000(—) v. H. verteilen, 1 2 10 Verteilung zu bringen. 89 241(7 064) J eine 300 000 auf 600 000 55 5 der Reſerve zu überweiſen und die verbleibenden 22 468/ vorzutragen. Aklien nichf einheiflich Nur geringe Umsätze/ Stadianleihen ſeilweise ſesſer Dezember. den Der Unter⸗ aber die Am 4 Alle — 04 gt waren zur Notiz 121 rtsaktien auch er⸗ Aktien⸗ Kurſe Daimler lagen Am Rentenmarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung mit 4 8 Gold mit 6% 6) zur 90,10 nach 90,05 in größeren Anſpruch auf den Pari⸗Kurs kamen öproz. Goldmexitaner mit (7) und 3, 5proz. Notiz. Beträgen gef Sc Berliner Börſe: Aktien ſtill. Nach dem Aufflackern der Woche iſt das N zuſammengeſchrumpft, der die Börſen der vergangenen Wo⸗ chen charakteriſierte. dem ſtärkeren Angebot in Ausländswerte einige letzthin tri sſtattung 2,01(1,58), 1019 Vorratsaktien un⸗ verändert mit dem Nennwert, 1813 200/ eigene Aktien un⸗ haben, ett zum Kurſe von 93 v. H.= 1,69, Vorräte 18,81 gewannen. von Edelmetalle 7,65 9,85); andererſeits Gläu⸗ (13, RI ickſtelli richtungen 3,19 Bürgerbräu Ludwigshafen J Maunhei aſen unter dem Vorſitz von Direktor Joſef Hoffmann 8 ene Generalverſammlung, in der ein Aktienkapital 21000% ſtsjahr. wieder verden für 483617, wurde Aktienkapital kommen ne 5 9. in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt. 76), Spareinlagen 1,58(i. V. nicht unv. 1,75, ungen unv. Konto für Woh (2,73). ut, 18. Dezember. Die heute in vertreten war, genehmigte einſti und Ahſchluß für das am 30. September 1936 beendete Danach kommen aus einem Reing er 8 v. H. Dividende auf die auf neue Rechnung. Reſervefonds Stammaktien und 8 8 v. H. auf die Vorzugsaktien zur Verteilung, 25 860% 1 Tantiemen und Gratiftkatlonen verwandt und Der Auſſichtsrat geſondert unv. [fahrtsein⸗ Ludwigs⸗ 0 mmig Be⸗ ewinn von a ben mit 12 zielen. b. Geſch Ein Die Ueberleg wieder ger ſo insbeſondere Conti⸗ äſt n e vi ung, Widerſpruch zu den ſeinerzeit r ſteht, hat zu Entlaſtungsverkäufen geführt. recht angeſpannte Verfaſſung des Geldmarktes wirkte ſich zudem hemmend auch an den Mit einem Wort, es herrſcht die übliche Vorweihnachtsſtim⸗ mung. Am Monkanmarkt ermäßigten ſich Buderus auf ein Angebot von 6000/ um 17, v. H. 3%(minus 4 Braunkohlenwerte konnten ſogar v..) * Berlin, der Geſchä 0 wieder un interne 9 auf flriebstendenzen iole daß f die etwa Entwickl um, dieſe Die im 18. Dezember. gkeit zu Beginn den Umfang ner cht. Goldpfond⸗ der bereits erwähnten unveränderten briefe und Kommunal⸗Obligationen blieben e 9 v. H. auf die Stammaktien und wieder e bie a en We 1 85 H. auf die Vorzugsaktien verbleiben 0,72 Mill. I zum 92 8 de l e 50 0 Stücke 1 Ae Die Bezüge des Vorſtandes(9) betrugen 0,94 und da ob morgen 91 5 0 Stücke eine beſondere 1 erhalten Aufſichtsratsmitglieder(11) 0,25 Mill. A ſollen. Dieſe Maßnahme wurde getroffen, die Be⸗ 5.). ſitzer von 11 1 Stücken nicht zu benachtei n, wenn Mit Rückſicht darauf, daß die Geſellſchaft ſatzungsgemäß ſie für die kleinen ücke einen Kurs über 5 zen ihrem Warengeſchäft auch Bankgeſchäfte betreibt und mußten, während ſie bei 0 0 0 ſtimmung geht von n aus, von denen geze 10 v. ung unternommenen Maßnahmen noch igt H. im anderen Aktienmärkten aus. Verein. ziemlich Stahlwerke blie⸗ widerſtandsfähig. noch kleine Gewinne er⸗ Dagegen erlitten von Kaliaktien Weſteregeln eine .). von 1½ auf 17 v. H. erhöhten. Maſchinenbauwerte ſtein minus 1½ v. Einbuße von 3 und Aſchersleben eine In der chemiſchen Gruppe ſetzten Farben 76 v. H. niedriger mit 167½ ein, bröckelten dann aber nochmals Am Automarkt geſchrieben werden, während Daimler einen Anfangsverluſt konnten BMW um A v. hö H. ſolche von 27 1 v her 2 v. H. an⸗ Ebenſo ungleichmäßig lagen Oren⸗ (Berlin⸗Karlsruher Angeboten waren plus 1, auch Deutſcher Eiſenhandel (min Am Rentenmarkt von 5 auf 15 Pfg. 8 2 us 2% 1 2 v. 15,90). Abſchreibungen Dividende von 6 erhöhte 7 137) 1 1 2 ergebenden Rein⸗ .), nachdem dieſes Papier im Laufe der Woche andauernd Steigerungen erzielt hatte.— erhöhten Altbeſitz einen Anfangsgewinn Die Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe zog erneut um 10 Pfg. auf 90,10 an. Im Verlaufe erlahmte das Geſchäft an faſt allen Aktien⸗ köſten weitere Kurs rückgänge aus. Schuckert verloren gegen den erſten Kurs., Siemens und Erdöl je„ v. H. märkten. Daimler, mit 16794, ö. 15* v. H. höher, an. bei Harpener zu einer Ermäßigung um 174 v. H. Am Kaſſarentenmarkte blieb es weiterhin ſtill. Kommunalobligationen Das gleiche gilt für Liquidations⸗ Bemerkenswert iſt, daß heute am Markt der Liquidationspfandbrieſe zum erſten Male große und kleine thekenpfandb ihren pfandbriefe. Bereits riefe klei und Kursſtand kaum. Stücke notiert wurden. änderung feſtzuſtellen. Veränderungen uneinheitlich. hen ſtellten ſich 4proz. 97 2 v. H. Aſchinger(plus 0,10), f H. abgeſchwächt. niedriger. 1 8 ines Angebot Kursmäßig war aber keine Ver⸗ Länderanbeihen lagen bei kleinſten Am Markt der Reichsanlei⸗ von 1934 auf 98,10(974), von 1930 verloren v. H. Von Induſtrieobligationen lagen Farbenbonds feſter. Intere ſſe Farben kamer Kleines Angebot beſtand ür Arbed lautete die Taxe etwa 4 v. waren größtenteils ſtärker Am Einheitsmarkte überwogen für deutſche papiere Einbußen bis zu 4% v. auch dem gegenüber Gewinne im Ausmaß von—3 v. überwiegend Banken war verloren ſogar 5 v. Bayeriſche Hypotheken lich. theken miſche A v. en H. 0 7% b. H. Von Rückgang um 3/6 6 v. H. auf. tagsſtand. Steuergutſ Reichsſchuld 1938er 99,62 G; 97,87 G 98,6 je 97,62 G 98,37 B.— 7 B: ba 98,62 G 99,3 Wiederau 79,12 B. prog. Arbed 32 B: ud Umſchuld. H. feſter, Hypotheken büßten je luſte wieſen Auslandswerte, So verloren Aku 1, Ic Chemie(volle) 97 Kolonialaktien fielen Neuguineg durch einen ſolche Bonds A, cheine blieben üchſorderung 940er 98,62 H. waren Deutſche 2 5. lagen Nusg n, 7 1943er 97,75 G 98,5 1944e nlei Gegen Börſenſchluß uneinheit! werden. N 8 ich. ben Fa rben gegen den Verlauf ½ v. nochr he Verband 89,725 war die Entwicklung wieder etwas aber im großen und Ausgabe 2: r bis 1946er 1944/4 5er und Die Stimmung konnte ganzen gegen ee Hem Verlauf als behauptet angeſprochen Zum Teil ergäben ſich noch kleinere Einbußen. 5 andererſeits 8 v. H. nals H. fe 1 Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmark! Am Geldmarkt machte ſich nach zeichte Entſpan⸗ einem erhöhten Zu⸗ * Berlin, nung bemerk 18. Dezember. Ueberwindung des Medio die aber weniger in fluß kurzfriſtiger Mittel, als vielmehr in einem ſtark ver⸗ bar, erſtmalig ringerten Bedarf zum Ausdruck kam. handen. An den internationalen Deviſenmärkten zeigte der fran⸗ Das zöſiſche Fran ken A, unveränd G abgeſchwächt. ein. Ot B; je 97, ſter eine Dementſprechend war im Gegenſatz zu dem bisher beachteten Angebot in Privat⸗ diskonten heute überwiegend Nachfrage feſtzuſtellen, wobei der Satz bei unverändert 3 v. ſonſtige erſtklaſſige Anlagen leicht Schwächeneigung. ebenfalls unweſentlich nach. De * Frankfurt, 18. auf 3%(8) v. wurde 1788 N 1 175 Berlin 4% Pommern 30 575 Landschaften. Wag 10d. Aktien Bayr El, Stef. Ge 4½ Sachſen A. 188. 95.50 45 1 5 4, 6, 12, 10 97. 97. Bank-Alctien do, Elektr.⸗Wĩi festwer- 4 n 4½ R. 8 3 do. Motoren 137,7 Deulsche fe 2 S. Bolſt A e e Goldpf. Em. 1 982 9422 4 1 06 50,6.80 Uug. Pr Gr. Ant 69.3 9880 Penberte F. P. 407 Zinsliehe Werte 4½ Kaff..- W. 26% Weſif. O Gbpf. 98.28 581 u8 u, Bdkrad Badiſche Bank. 129.0 Berger,., Tiefp 18/2 4½%½ Kaſſ. Bz.⸗B. 20 Sucht. ſche B r 5 1 8% de. Abfind 401.5 16.84% 1641. 775%, 250 Banti f. Braulnd 3798 8250 Vat nt n 515 5.. exl.⸗.„ Reich, Länder, Relchspoſt, do. gen 10 2 855 Stactechenen 50 pe n. 2 97.25 97,25 Ade, eien— 89.— 5 Harter Ind 786.8 Rentenöriefe Schußgeblele Neid ernkelus 1109 119 3590 4 ert Nforce 8 50 88 80 4% füdd. odired.„„. Derl Handeligef J eo] de. 2850 Weſtlalen 5 185 0 ee 155 0 97,28 97— 8 10 99.50 98,50 Com. e u. Privard. 1997 1095 1 1 1552 9 4%½„29 83.— 98.9 ö 4½é Thür. Sandes⸗ Dt. Bank u. Disc. 12 1 8. z 8 0 5 1010 4% Bochum. 8275 9202 9 8527 2 955 55 Uk. 3 21 96.80 8. Centraſg. gr 82 8 Seren mene 8 5 e ee e e,, e e e ee 8 1 Breslau.—. km.„297 Dt. Uk. 100% 0 eee 1050 1055 de.. 201 880 880 Uypothek. Bante-Werte 4% de. in 24.20 9/25 8,25 Ot. Hppotd. Bani 9 ge 1e n A dunganted 408 4% Duisburg 20 92,62 94%. bök.-6] 98.509887 4% Württ. bk. 8100..... Dtleberſee⸗Bank 440.0 135,0 1055 1085 2% 2%. 4% apres Hercdner Bang. 10 02 de. Won ee 870 10 4% anten 28 90 5. apt, 8112 88,80 8850 fag a8. 48 7650 eee 55 7 5 ut 94, 77 5 5 8„. 4% Vaden 27 9) 37 957 A e amis 95,78 9575 3* industr.-Obllgatjonen 5 W 2 5 725 „Bad 8 7 5 N„Bod. 5 4 4% Bagern 27, 80 le 88.4% Mapnbe 2 8 97.50 97, 1145 114,5 88 2 e 400 dec 0)% 4% gancden% N. 9 b Delmler⸗ Ben,: 198, 4080 Bereinsbk. Hamp. 1238 1240 bort, Waſſerw. 4389 97% see öden 9578 91 80, Gel kad 97.25 N. 25 5 55 Znnoleum: 100 1020 Wüid Bedentredii 86.5 8875 g 55. 50 einge 885 % Stettin... 84.62 82,80 955 b chem. Buckan 93 5 5 585 Klöckner Mor 26 5 4— dete—* 112 115 Gpfb 9725 97.256 Mittelſtahl 27 Verkehrs Aue 1 5 8 120 50% ahechsp. 1 99.80 ManntelmAultbeſ. I182 5 kf. Pför.⸗B 719. Bo. 102.7 102.7 Anchenleinduyn 120 1200 78 Zub. Gelſt. 4% 80. 40 2 5 5 1 89 8 0 89.52 89.— Ach e 01280 do. Mer. 122 73 9 othg emens 5 7 9 7770. 1 5 5* ö d ener 8828 9825 Golbpfbe J 50 95,50 98.503 Jer. 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H. buch einen 1942er 1940er 98,12 B. je 72,25 G lagen Auch für ereſſe vor⸗ Pfund gab 9 Gla Dortm. Akl.⸗Br. do. Ritterbr. do. Unionbr. Dresd, Schnellpr Düren. Metallw Düſſeld. Hoefelbr Dyckerh. K Wiom Dynam. A. Nobel tracht Braunk, iſend.⸗Werkrem Elektr. Lieferung Elektr Licht u. Kr“ Enzinger ⸗Unio Erdmannsd. Sp Eſchweil, Bergw. arbenind., J. G, eibiſch, 8. n⸗Jute⸗Spinn 1 elten& Gulll. rauſtabt. Zucker debeln, Zuͤckerf. eöhardt& Co. err eshm. Glas. eſ. f. 8 Untern. Gold chm a e uano⸗Werke Günther& Sohn ſuberm.& Gucken Lagethel, Draſß Falelch Mag. alleſche Maſch. Harburg. Gummf Harpen. Bergbau edwigshütte Heidenau. 5 Hemmoor Por Heſf. u. Herkul Br. Üdebrand Mühl zindrichs⸗Auff. ec Hoe ln 1 Hohenle ew lſten⸗ rauerei 5 il. a ait 21. N 5 übertusBraunk. Fe Bergban do. Genuß Inag, Ind. ⸗ ahla, Porzellan ali⸗Chemle ali Aſchersleben Rerama 5 Klöckner⸗Werke „H. Knorr oksw. u. Chem ollmar ck Jourb romſchröder 3 onpr. Metall, . 3 5 4 Ey, 110 0 1 1 55 Zokom. Krauß F. Lorenz ſannesmann a Metallgeſell 15 e Mictabeſc Stahi Mabie Nünt 8 e Rünin Mülheim. Bern Münch. Licht ur 1 nzellſtoff erke. Nordd. Kabelwk do. Steingutfö 28 Hutſchenr. c . Ps. Jeſerich. Maſchb. Unter 184 Eng Eſtland. Finn land 100 ff 15 rankre Belgien. Braſt ilien Rumänien n. ) 5 aaten 1 Dollar „1 Gold ldpeſo 18 17. Dezember ont] Geld Brief 12.525 12.555 D .788 .047 .491 40 760 2485 Was er Sich wünscht Einen vornehmen Schlafanzug. Schöne Oberhemden. Dazu pass. Krawatten. 3 Handschu Höltestelle O 5. 8 pfanken Paar von he. Wochenſchluß im Rahmen des vereinzelt etwas mehr Ware zum Verkauf, allerdings han⸗ delt es menſtellung von S rigkeiten ſtößt. 1 SN Einen aparten Einen eleg. neuen Hut. Aber nur von Krk Herrenausstatter bewegte Vortages. Weizen wird dringend ſich das Geſchäft In) Roggen ſteht unseren guten Socken, Schal. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 18. Dezember. Berliner Getreideverkehr Im zum ſich hierbei zumeiſt um Waggonware, da die Zuſam⸗ chiffsladungen noch immer auf Schwie⸗ zu kaufen geſucht, Soweit Ware erhältlich iſt, wird ſie von den Mühlen unyper⸗ züglich der Vermahlung zugeführt. Am Futtergetreide⸗ markte iſt eine Auflockerung der Verſorgungs möglichkeiten nicht zu verzeichnen. ſtehen kaum Hafer zum Verkau und Gerſte Brau⸗ zu Futterzwecket und Induſtriegerſteß werden gleichſalls begehrt, 16 doch muß immer wieder betont werden, daß die Landwirtſchaft keinerlei Vortei! davon ha, hochwertige Gerſten zurückzuhalten, da nach dem 28. Februar ſämtliche Gerſten, Futtergerſten gelten. Dr.) Pes ruhig; 1 — Bremer Baumwolle vom 18. dl. 2 Hamburger Schmalznotierung vom 18. Dez. Univ abgeſehen von Güte und Gewicht, Der Mehlmarkt blieb 1 als Magdeburger Zuckernotierungen vom 18. Dez. Gemahl. We erſcll Unverändert; Ten Dez. 31,4245 Wetter aufheiternd, Stand. Mid Dr. Unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 18. Dez.(Eig, Dr. Amtlich notierten in (wirebars) O riginalhüttenweichblei 32, nom.; 23,75 32,75 tionen ai e oder W̃ al 269 68,75 nom.; Originalhüttenroßzint ab nom, 98 99 Drahtbarren 148; Silber in Barren ea. 1000 fein per Kilo 40,60 43.60. denz N ruhig. 507 Jans 31,62, ez.(Eig. Dr. (Schluß) 510 14,78. V. H. für je 100 Kilo: tandardkupfer loko 57,75 nam. Elektr. Tendeſtz ) Amerik. (Eig, olytkupſer 5 nom.; Stondardblei per Dez. norddeutſche Sla⸗ Stendard⸗Zink 23,75 nom.; Original⸗ in Blöcken 1443 desgl. in Reinnickel, 98— 99 v. g. *Die Roheiſengewinnung im Deutſchen Reich betrug im November 1379 016 beitstäglich wurden im (30 Arbeitstage) Tonnen im Oktober 1936(31 November 17 1 4 256 706 Tonnen gegen 0 ee durchſchnittlich Ar⸗ 41890 Tonnen erblaſen gegen 44 484 Tonnen im Oktober November waren von 176 vorhandenen Hoch⸗ öfen 115 in Betrieb und ſechs gedämpft. 1 Im Dendbri,Kufe boni: Braunk Julius Pintſck Pittler Serkheng Bomm, Eisen leg Pongs& Zahn Preußengrube Taser en ene asquin Farbwk, Rathgeber Wagg. Reicheltctetallſch J. E. Reinecker Rhein⸗Main⸗Doy Mheinfelden traf Rhein. Braunk. do. Elektrizität do. do. Vorz. do. Spiegelglas do. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf⸗ Ekekrr A Riebeckmontan Roddergrube Roſitzer Zucker 20 5 Rückforth Rütgerswerke achſen werk achtleden.⸗G. Salzdetfurth Kali Zarotti Schokol. Schering⸗Kahlb. Schieß⸗Defries Schleſ. Bergb. Zin! 750. Bergw. Beuth, do. Portl.⸗Zem. 4 Schneider chöfferhof Br. ubert& Salzer 5 Schulte Co. ulth.⸗ 2 Schwaben SlemensGlasind, Siemens& Halst Stader Lederfabr. Steatit⸗Magneſto Stettin. Portl.⸗Z. Stöhr Ramm 5 Stolberger 5 Gebr. Stollwerck cenſteinckſtoppe 90, 2593 111.7 . SSA SSS 8. 1067 ont.& Cie hörl's Oelfabrt; Thür. Elektr. u. G Fun ö 2 Brauereſ 15 fabr. Aachen üllfabrik Flöha Pe er. Spielkarten er. Böhle 110 5 do. Chem. Char do, dt. Nickelwerke do..⸗Z. Schim do. Stahlwerke o. Trik. Vollm iktorigwerke ogel, Tel.⸗Drah ſanderer⸗Werke enderoth Weſtd. ſtaufh. AG Weſteregelnn Weſtf. Draht Wickſtler⸗Küpp. Wiſſner Metall ſeiß Ton zeißer Ma aſch.⸗Fb. Zellſtoff Waldhof Juckerf. Kl. Wanz! 28 4520 51 1350 Versfcherungs-Aktfen Aach. u. M. 5 Rückv erf. 5 Allianz u. Sttg ebensvbk, Berlin. Feuerverſ. Colonia⸗Feuerv. 1 editv. ingia Erf. A 1155 9 98 Kolonial- Wers Dtſch.⸗Oſtafrika. Kamerun Eiſend Neu-Guinea Otavi⸗Minen Schantung⸗ O. A 3657 85 858 10 15 Mannheim, O 4, 7, am ä Frei G 5 Wir ten 3 ſtände Pauens Fäll die Gen Behörde Aber da en 1 2 Luggel geſtellt, gesetzlich laſſen. beim B Sitzung angefüth Baubloc gehören, hefinden acht Kar zwecke 1 genehmi henutzt, ſtand be Grundſt zur Ve 7 ſundheit Hinblick billigen. Der für dies lich, da hal. Er für ein Baderän wohne Amer: wahnun Der Be glg, da lager 9859 E 8 r. Im ft zum en ſteht 98 han⸗ Zuſam⸗ Schwie⸗ geſucht. unver⸗ zetreide⸗ ichkeiten wecken egerſten r betont bon hat, Februat ht, alz ndert, d.(g Mehſit Tendenz Amerſt, (Eig ig. Dr. ytkupfet 5 nom., er Dez. he SEkg⸗ riginal⸗ esgl. in 9 b. H. 43,00. betrug gegen ). Ar⸗ hnittlich Oktober u Hoch⸗ N. Sinne nicht mehr geſprochen werden. Der National⸗ D D ezember 1936 ſeuiſcheidungen des Bezirksrats: wohnungen werden nich L geduldet! Ohne Exiſtenzſicherheit keine Wiriſchaftsgenehmigung Wir wiſſen, daß es im Wohnweſen aus frühe⸗ ten Zeiten her noch mancherlei Miß ſtände gibt. In den Jahrzehnten ſpekulativen Bauens wurde der Wohnraum der einzelnen Häuſer fig übermäßig ausgenützt. Man begnügte ſich eilweiſe nicht mit dem Einbau von Wohnungen in den eigentlichen Dachgeſchoſſen, ſondern richtete ſogar Behauſungen im ⸗Gebälk ein. In ganz wenigen llen wurde in Mannheim in früheren Jahren dazu die Genehmigung erteilt, da die Wohnungsnot die Behörden manchmal vor eine Zwangslage ſtellte. Aber das waren ſelbſt damals nur wenige Ausnah⸗ men— die jedoch von manchen Hauseigentümern be⸗ nutzt wurden, um nun einfach weitere Räume für Wohnzwecke ohne Erlaubnis und ungeſetzlich Dachgebälk einzurichten. Heute kann von einer Wohnungsnot im früheren in ſozialismus will geſunde, helle Wohnungen für jeden Volksgenoſſen und kann deshalb an ſolchen Mißſtän⸗ den aus früherer Zeit nicht mehr duldſam vorüber⸗ gehen. Deshalb greift heute die Baupolizei ſchärfer durch, wenn ihr Durchbrechungen der Bauordnung gemeldet werden. Unerlaubte Dachraumbenutzung So hatte die Baupoltzei dem Eigentümer eines Hauses in der Dürerſtraße eine Verfügung zu⸗ gestellt, den begonnenen Ausbau einer bislang un⸗ geſetzlich benutzten Wohnung im I⸗Gebälk zu unter⸗ laſſen. Hiergegen erhob der Betroffene Beſchwerde beim Bezirksrat, der ſich damit in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchäftigte. Seitens der Baupolizei wurde angeführt, daß ſich in den vier Häuſern des großen Baublocks an der Dürerſtraße, die dem Einſprecher gehören, eine ganze Anzahl von derartigen Räumen hefinden. Während der großen Wohnungsnot ſeien acht Kammern oberhalb des Hauptgebälks für Schlaf⸗ zwecke und fünf als Gerätekammern ausnahmsweiſe genehmigt worden. In Wirklichkeit werden aber 26 benutzt, meiſt als Manſardenwohnungen. Dieſer Zu⸗ ſtand bedeute aber eine übermäßige Ausnützung der Grundſtücke und verſtoße gegen die Reichs richtlinien zur Verringerung der Wohndichte. Auch in ge⸗ ſundheitlicher und feuerpolizeilicher Hinſicht und in Hinblick auf den Luftſchutz ſei das nicht länger zu billigen. Der jetzige Hauseigentümer iſt nun allerdings für dieſe Verhältniſſe nicht unmittelbar verantwort⸗ lic da er die Gebäude in dieſem Zuſtande gekauft hat, Er führte aus, daß er die beanſtandeten Räume ür einen Hausmeiſter ausbauen, Toiletten⸗ und Baderäume anbringen wolle. Der Hausmeiſter be⸗ wohne bis jetzt in einem Obergeſchoß eine Vier⸗ umerwohnung. Das ſei aber keine Hausmeiſter⸗ uuhnung, da ihr Mietwert über 100 Mark betrage. Dek Bezirksrat ging bei ſeiner Entſcheidung davon bieten würde, wenn er den Ausbau der beanſtandeten Wohnung im T⸗Gebälk genehmige. Die Beſchwerde wurde deshalb zurückgewieſen. Wieder Konzeſſionsgeſuche Sorgfältig prüfte der Bezirksrat wiederum eine Reihe von Konzeſſionsgeſuchen. Es iſt ſein Beſtreben, allzu Hoffnungsfreudige davor zu be⸗ wahren, ihr Geld in eine Wirtſchaft zu ſtecken, bei der es unſicher iſt, ob der Betrieb eine Exiſtenz gewährt. Er hat dieſe volksgemeinſchaftlich⸗beratende Einſtellung ſchon wiederholt bewieſen. Auch geſtern lag ein Geſuch für eine Wirtſchaft in Sand⸗ hofen vor, bei der es zweifelhaft war, ob ſie ihren Mann ernähren würde. Die Antragſtellerin„hofft“ das natürlich; aber ſolche Hoffnung kann Geld koſten. Tatſache iſt, daß ſich oͤie Wirtſchaft in ſchlech⸗ tem baulichem Zuſtand befindet, am Rande der Stadt liegt, wenig Gäſte hat und in den letzten zwei Jah⸗ ren, während ſonſt die wirtſchaftlichen Verhältniſſe beſſer geworden ſind, einen ſehr ſtarken Umſatz⸗ rückgang unter dem letzten Beſitzer erlebt hat. Außerdem erſchien dem Bezirksrat die Pacht im Verhältnis zum Umſatz zu hoch. Er vertagte des⸗ halb die Entſcheidung, um nochmals alle Verhältniſſe genau nachzuprüfen. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7850 7. Seite —.— Auch in einem anderen Falle wies der Bezirksrat darauf hin, daß die Pacht ziemlich hoch ſei. Da der Antragſteller aber ein erfahrener Wirt iſt und er⸗ klärte, daß er zurechtkommen würde, konnte dem Ge⸗ ſuch ſtattgegeben werden. Was genehmigt wurde: Im einzelnen wurden folgende Konzeſſions⸗ geſuche, teilweiſe unter Bauauflagen, geneh⸗ migt:„Zum Graf Moltke“, Moltkeſtraße 19; Parkring 21;„Zum ſcharfen Eck“, Viehhofſtraße 19, „Zum Kohlenhof“, Neckarvorlandſtraße 35;„Zum roten Hahn“, U 5, 13;„Zum Brauſtübl“, B 6, 12/13. Ferner wurde die Erlaubnis erteilt: zum Kleinhandel mit Branntwein im Hauſe Sandͤhofer Straße 0 2805 zum Betrieb eines Kaffees mit Ausſchank ſämtlicher Alkoholgetränke im Hauſe am Friedhof 27; zum Handel mit Branntwein im Hauſe 8 1, 7 und zur Beſtellung eines Stellvertreters für den Wirtſe 8⸗ betrieb des Turnvereins 1846 im Hauſe Prinz⸗Wil⸗ helm⸗Straße 20 und auf dem Sportplatz. Endlich wurde die Konzeſſion der Süddeutſchen Bewachungs⸗ geſellſchaft auf den Geſchäftsführer ausgedehnt. Rund um das Handwerkergeſetz Einige Geſuche um Erteilung der Ausnahmebe⸗ willigung nach§ 3, Abſ. 2 der dritten Handwerker⸗ herorönung konnten genehmigt werden. In einem Falle mußte die Erlaubnis verſagt werden, da der Betreffende ſo gut wie keine Geſellenzeit nachzu⸗ weiſen vermochte. Die Beſchwerde eines Mannes gegen die Verſagung eines Wandergewerbe⸗Erlaub⸗ nisſcheines mußte zurückgewieſen werden, teils aus perſönlichen Gründen, teils, weil kein Bedürfnis für die von ihm gehandelten Gegenſtände beſteht. h. Paul Hartlmaier iſt Bayer und NSsdct⸗ Führer, Großwildjäger und Kameramann. Er hat ein altes und bewährtes Farblichtbild⸗Verfahren ver⸗ feinert und für Momentaufnahmen brauchbar ge⸗ macht, drei Kleinkraftwagen mobiliſiert, und mit ihnen und vier Begleitern ſtartete er, von der NoSbict⸗Standarte 186(München) geleitet, am 31, Oktober 1935 zu ſeiner berühmten Fahrt durch In⸗ dien. 18000 Km. unterwegs durch die Wildnis, und noch nicht einmal die Reifen gewechſelt! Von Bombay ging es über Ratlam nach Baswara; der Maharadſcha von Baroda(der auch bei öͤen Olym⸗ piſchen Spielen war) hielt gerade 60jährige Jubi⸗ läumsfeier, und ſo gab es genug Pracht zu photo⸗ graphieren. Nach Udaiphur mußte man mit ber Bahn; denn der dortige Maharadſcha gehört zu den Konſervativen und mag keine Straßen und keinen modernen Verkehr. Auf einer Audienz wurde viel geſchwiegen, aber auf einer anſchließenden Treibfagd hat Hartlmaier einen Panther dreißig Schritt weit vor der Büchſe gehabt, und— ſein 12 mm⸗ Doppelläufer ging nicht los! In Delhi hat man offizielles England bewundert, in Benares kam man gerade recht zum Sheoratrifeſt a, daß der bisherige ungeſetzliche Zuſtand nicht lnger geduldet werden dürfe, wozu er die Hand mit freiwilligen Verbrennungen am Ganges und den zungel, Tempel und Dämonen Harlimaier ſpricht zu ſeinen Farblichtbildern im DDA merkwürdigſten Heiligen; und dann ging's nach Dar⸗ jeeling und Sikkim im Himalajagebiet, wo die Deut⸗ ſchen von der Nanga⸗Parbat⸗Expedition 1934 in gro⸗ ßem Anſehen ſtanden, und Ruttlegde, der bekannte Bergſteiger und Deutſchenfreund gerade wieder zu einem neuen Angriff auf den Mount Evereſt ſtar⸗ tete. Viel ſchöne Lama⸗Tempel und Tänze, dann hinunter nach dem heißeſten Südindien, Bangalore und Myſore, wo man allerhand Hitze und Krankheit auszuſtehen hatte, wunderbare Shiva⸗Tempel und ausſterbender Toda⸗Stamm(mit Polyanorie) zu ſehen waren, und ſchließlich wurde noch auf Ceylon ein Waſſerbüffel und ein Elefant geſchoſſen. halbes eine Schmal⸗ Dieſe ganze lange Fahrt, die über ein Jahr dauerte, iſt allein motorſportlich glänzende Leiſtung. Wie auf den film⸗Einlagen zu ſehen war, Wege von einer un⸗ glaublichen Tiefe des Staubs und des Moraſts. Oder es gab überhaupt keine Wege. 71 brücken⸗ loſe Flüſſe wurden mit Schwung überquert. Man iſt durch Dſchungel gefahren, wo das Buſchmeſſer Bahn ſchaffen mußte. Man iſt die 5000 Meter in das Kandſchenzönga⸗Gebiet hinaufgekrabbelt, und zwar ſaſt immer mit überlaſtetem Wegen, und in der gan⸗ zen Zeit wurden uur ein paar Brem 8 Reſerveteile ausgewechſelt. Ueberall wur⸗ den ſehr klare, ſchöne Lichtbilder gemacht, und beſonders die Ausbeute an nuancenreichen präch⸗ tigen Farblichtbildern iſt gewaltig. Mit wenigen Ausnahmen von vorbildlicher Schärfe ſind das Kul⸗ turdokumente, um die ethnographiſche Zeitſchriften und völkerkundliche Muſeen und Inſtitute ſich reißen werden. Hartlmaier ſpricht zu allem mit Laune und Hu⸗ mor, gibt die nötige kulturhiſtoriſche Erinnerung über Religion und Kaſtenweſen, Inzucht und Zer⸗ ſplitterung in 562 Staaten mit auf den Weg; und wenn er auch den Heiligen und Dämonen keinen Reſpekt abgewinnen kann, ſo überſchreiten Witze doch nicht die Grenze des Angemeſſenen. Im ganzen ein Vortrag, der, von viel bewun⸗ dernden Zurufen unterbrochen, zu dem Schönſten ge⸗ zählt werden darf, was man je geſehen; und herzlich dankte man durch Ortsgruppenführer Daege dem Redner. Di. Hf. DN r n Der ſchönſte Weihnachtsſchmuck ſind die Sammelabzeichen der HJ⸗Reichsſtraßen⸗ ſammlung! Filmrundſchau Univerſum:„Der kleiunſte Rebell“ Eine Epiſode aus dem amerikauiſchen Bürger⸗ krieg. Der Pflanzer Cary kämpft pflichtgemäß auf Seiten der Südſtaaten, ſeine Farm wird in die Kampfzone einbezogen, mehrmals gelingt es Cary, ſeine Familie aufzuſuchen und nach dem Rechten zu ſehen. Zum letzten Male ſchleicht er ſich durch die feindlichen Linien, als ſeine Frau im Sterben liegt. Vom Begräbnis weg überraſcht ihn eine feindliche Patrouille und holt ihn aus dem Verſteck. Doch der gegneriſche Oberſt hat ein Herz und hilft ihm zur Flucht. Sie mißlingt, und beide, Hauptmann Cary und Oberſt Morriſon, werden zum Tode verurteilt. Da macht ſich Virgie, Carys Töchterlein, mit dem alten ſchwarzen Diener auf, um in Waſhington von Lincoln die Begnadigung der beiden zu erwirken. Shirley Temple, die berühmte Krott, wird wiederum mit ihrer Aufgabe in jedem Betracht ohne Schwierigkeiten auf das beſte fertig. Die Geſchloſſen⸗ heit in der Leiſtung dieſes begabten Geſchöpfes iſt immer wieder ein erſtaunliches Rätſel; auch in dieſem ſauber gearbeiteten, recht anſtändigen Film hat ſie Gelegenheit, die weitgeſpannte Skala ihres wand⸗ lungsſähigen Spiels auszuwerten. Der Höhepunkt iſt es wohl, wie ſo oft, wenn ſie tanzt, ſtept und „Hummel, Hummel mit Humor“ auf„amerikaniſch“ ſingt! John Boles gibt den Vater dieſer tapferen Tochter und iſt, wie immer, von ſympathiſcher Hal⸗ tung. Karen Morley befriedigt als ſeine Gattin, Jack Holt gibt einen prächtigen Oberſt Morriſon. Recht gut gelungen in Maske und Geharen Frank MeGlynn als Präſident Lincoln. Eine Sonder⸗ leiſtung liefert Bill Robinſon als Carys ſchwar⸗ zer Diener Billy. Im Beiprogramm ganz groß und herrlich eine Geſamtſchau der Leiſtung unſerer deutſchen Tur⸗ nerſchaft. „„ Krehbiel. 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Ralph Roeder: Savonaro la. Eine Unterſuchung über das Gewiſſen.(Verlag Hermann Fiſcher Wien. 250.) Seit Jacob Burckhardts einzigartiges Meiſterwerk über „Die Kultur der Renaiſſance in Italien“ die Erforſchung der italieniſchen Renaiſſance recht eigentlich eröffnete, iſt eine immer umfangreicher werdende Literatur über dieſes Zeitalter entſtanden, in dem ſich das geiſtige und politiſche Geſicht der folgenden Jahrhunderte, die wir die Neuzeit zu nennen gewöhnt ſind, zu formen begann. Viele Gelehrte haben ſich bemüht, das Weſen dieſer Epoche zu ergründen, und gerade in unſeren Tagen wendet ſich das ſtarke biogra⸗ phiſche Intereſſe auch den Perſönlichkeiten der Renaiſſance in erhöhtem Maße zu. Von drei Werken haben wir hier zu berichten, die, verſchieden nach Abſicht und Anlage, Männer der Renaiſſance der Gegenwart nahe bringen wollen. Als einen erſten Herold der neuen geiſtigen Bewegung der Wiedergeburt antiker Schönheit und Größe ſchildert Vielſtedt den römiſchen Tribunen Cola di Rienzo, von dem ſein Zeitgenoſſe Petrarka einmal ſchrieb, niemals werde ihn die Nachwelt vergeſſen. Mit ruhigem, ſicherem Pinſel, in ſpannend erzählendem Bericht ſtellt Vielſtedt Rienzo hinein in ſeine chaotiſch bewegte Zeit. Mit Sach⸗ kenntnis und hiſtoriſchem Urteil läßt er das Daſein dieſes Sohnes eines Schankwirts dem Leſer gegenwärtig werden. Ein Leben voll Glanz und Ruhm fürwahr! Ergeifend aber auch in dem Schwanken von beiſpielloſen Erfolgen und tra⸗ giſchem Verſagen: wie Rienzo zur unumſchränkten Macht und Herrſchaft über das ewige Rom aufſtieg, wie er es wagen konnte, vor ſeinen eäſariſchen Richterſtuhl den Kai⸗ ſer zur Rechenſchaft zu fordern, wie er an ſeinen eigenen Fehlern, an der idealiſtiſchen Verkennung der harten Wirk⸗ lichkeit ebenſo wie an dem Unverſtändnis der Mitbürger ſcheiterte und ein gewaltſames Ende fand, als ſeine Gegner zum entſcheidenden Schlage ausholten. Wenn ſchon bei Rienzo die Bewunderung für die Antike und ihre über die Jahrhunderte fortwirkende geiſtige Macht eine der Hauptantriebe ſeines Handelns war, ſo war die Wiedergeburt griechiſchen und römiſchen Geiſtes ein Jahr⸗ hundert ſpäter zu vollem Durchbruch und höchſter Entfaltung gelangt. Und darin berührt ſich der Tribun mit Lorenz o dee m P rächtigen von Florenz, der, kühl⸗rechnender Staatsmann, gelehrter Humaniſt, Philoſoph und ſchöpferi⸗ ſcher Dichter in einem, die Blüte und den Glanz florentini⸗ ſcher Geiſtigkeit auf der Höhe der Renaiſſance in ſeiner Per⸗ ſon verkörperte. Arnold Bergſträßers ſtraff geglie⸗ derte, gedankenreiche Studie über ihn und die Beziehungen von Staat und Kunſt im Florenz des vierzehnten Jahr⸗ hunderts iſt ein kleines Meiſterwerk denkeriſcher Durch⸗ dringung und deutender Geſtaltung nicht nur des großen Mediceers, ſondern der Renaiſſance überhaupt. Selten fin⸗ det man auf ſo knappem Raume eine ſolche Fülle kluger und überzeugender Formulierungen über das Weſen und die Bedeutung der Renaiſſance als einer Bewegung, in der „alle Geſtaltungskräfte des diesſeitigen Lebens zu eigener Willensmacht und zum eigenen Recht am Wirken gelangten.“ Vor dem leuchtenden, farbenſatten Hintergrund des floren⸗ tiniſchen Gemeinweſens, wie es ſich unter Lorenzo machtvoll entfaltete, ſteht ſeltſam fremdartig und düſter die Geſtalt des Bußpredigers Girolamo Savonaro Ja, in dem noch einmal die Mächte asketiſcher Weltverneinung gegen das neue diesſeitige Lebensgefühl ihren Herrſchaftsanſpruch zu verwirklichen ſtrebten. Als eine„Unterſuchung über das Gewiſſen“ gibt Ralph Roeder ſeine Biographie Romane und „Der Kuabe und der Tod.“ Roman von Wilhelm Vermeulen. 288 Seiten. Leinen 5,80 Mark. (Hanſeatiſche Verlagsanſtalt AG., Hamburg.) Der niederrheiniſche Dichter Vermeulen erzählt die Geſchichte des Findlings Karl Helmſchroth. Dem Wald, wo er gefunden wurde, gehört die ganze Liebe ſeines nur ſo kurzen Lebens. Taſtend erforſcht er alle Geheimniſſe ſeines Waldes, von ſeinen Eltern trefflich geführt. Seine Pflegemutter ſtirbt, ſein Pflegevater fällt neben ihm durch die Hand eines Wilderers. Schlimme Jahre folgen für den heran⸗ gereiften Knaben. Er wird der Führer einer ſuchen⸗ den und ringenden Jugend. Er kämpft für alles Gute, wird aber mißverſtanden und als Verbrecher betrachtet. Er ſetzt ſich aber doch durch und voller Einſatzbereitſchaft lebt er ſeiner Jugend vor. Der Tod ereilt ihn mitten unter ſeiner Jugend. Sein höchſter Einſatz war trotz ſeiner Jugend nicht ſinn⸗ los, er hat ſeine Idee reinen Herzens weitergegeben. Vermeulen hat die Menſchen außerordentlich gut ge⸗ zeichnet, das Eigenartige der Landſchaft iſt trefflich feſtgehalten. Das Buch iſt mehr als nur die Ge⸗ ſchichte eines Knaben. Willy Müller. 2 O. v. Hanſtein:„Dieihre Heimat verließen.“ (Enßlin& Laiblins Verlagsbuchhandlung, Reutlingen. Preis 2 Mark.) Der Verfaſſer iſt als guter Erzähler bebannt und beſtätigt dieſen Ruf hier von neuem. Er macht uns mit dem Schickſal deutſcher Auswanderer bekannt, die in der lockenden Ferne, in Braſilien, eine neue Heimat zu finden hoffen, um ſchließlich, nach man⸗ cherlei Fehlſchlägen und Enttäuſchungen, die Wahr⸗ heit des Satzes zu erkennen:„Bodenſtändig iſt der Menſch nur da, wo er geboren iſt.“ Bunt und aben⸗ teuerlich ſind die Erlebniſſe der Amerikafahrer, und Hanſtein weiß ſie ſehr ſpannend zu ſchildern. Der Verfaſſer zeigt ſich auch als guter Naturſchilderer, „Paradies mit Vorbehalt“ Joſef Maria Frank:„Paradies mit Vorbehalt“. Bilanz einer Weſtindien⸗Reiſe.(Univerſttas, Deutſche Verlags⸗AG, Berlin). Ein ſo welt⸗ und ſeebefahrener Mann wie Oskar Maria Frank hat hier die Bilanz einer Reiſe gezo⸗ gen, die ihn in das märchenſchöne Weſtindien und darüber hinaus in die nördlichen Republiken des benachbarten Südamerikas geführt hat. Wenn er vom Zauber einer Nacht unter dem ſternenüberfunkelten Himmel der karibiſchen See erzählt, da packt einen das alte verdammte Reiſefieber wieder, und man möchte ſelbſt den nächſten Steamer beſteigen und hin⸗ überfahren zu jenen Inſeln, die Paradieſe ſein könnten, wenn— ja wenn die Kriſe nicht auch auf dieſe von der Natur ſo überaus geſegneten Eilande ihre Schatten würfe. Mit einer Schreibmaſchine und einer Kleinkamera bewaffnet, ſo zog Frank aus, Weſtindien zu ſehen, und bepackt mit vielen ſchönen Erinnerungen und Erlebniſſen und endlich mit der betrübenden Erkenntnis, daß nicht alles ein Garten Eden iſt, was Bananen, Kaffeebäume, Palmen und Rumbamuſik gedeihen läßt, kehrte er wieder. In Trinidad ging er zuerſt an Land, und hier bekam er gleich einen kleinen Vorgeſchmack vom„Paradies“, deſſen überreicher Segen an köſtlichen Grape⸗Fruits, Kakao⸗ und Kaffeebohnen einfach zu einem großen Teil an den Bäumen verfaulen muß, weil eben aus vielerlei Urſachen die Kriſe den Abſatz gelähmt hat. Er fährt hinüber nach Venezuela, das gerade eine Revolution hinter ſich hat und es allenthalben noch leiſe brodelt. Ueber die Kordilleren fliegt er in einem Flugzeug der Scadta, der deutſch⸗kolumbiani⸗ ſchen Luftverkehrsgeſellſchaft, hinüber nach Kolum⸗ bien, dem Land des ewigen Frühlings. Wie in Venezuela, ſo hat er auch hier nach den Deutſchen Ausſchau gehalten und erfreulicherweiſe feſtſtellen können, daß ſie überall ein geſchätztes und geachtetes Element unter den Europäern— als Kauf⸗ leute, Ingenieure oder Flieger— darſtellen. Sind es auf den Antillen Neger, Mulatten und Inder, die die glühendheißen Städte und die verloren liegenden Dörfer bevölkern, ſo ſorgen hier auf dem Feſtland Kreolen, Indios und Meſtizen für ein intereſſantes Völkermoſaik. Ueber Rieſenſtröme und Urwälder, alte und jäh aufblühende junge Städte iſt er hinweg⸗ geflogen, um dann wieder nach Weſtindien zurück⸗ zukehren. Haiti hatte es ihm angetan. Die zau⸗ berhafte Inſel, die politiſch in eine Negerrepublik und den Dominikaniſchen Mulattenſtatt(zwei durch⸗ aus moderne Staaten) zerfällt, und auf der der ge⸗ heimnisvolle Wodu⸗Kult der freien Nachkommen der ehemals in Sklavenfeſſeln ſchmachtenden Söhne Afri⸗ kas zu Hauſe iſt. Die großen Probleme Weſtindiens— die Frage der Neger, der erwachenden„Schwarzen Front“, das Problem des Oels und des nicht abzuſetzenden Ueber⸗ ſchuſſes dieſer Inſeln unter dem Kreuz des Südens, erfahren durch Franks Buch eine intereſſante Be⸗ leuchtung. Neben den großen Problemen der farbi⸗ gen Raſſen tauchen Einzelſchickſale von Menſchen der Tropen auf, die erkennen laſſen, daß es zum wahrhaf⸗ ten Glück auf den„Glücklichen Inſeln“ noch ein weiter Weg iſt. C. W. Fennel. Flut der Zum Jahresſchluß ſtellen ſich die Kalender in reicher Fülle ein. Alle Gebiete des Lebens finden in dieſen durchweg mit Liebe und Sorgfalt hergeſtellten Wegweiſern durch das Jahr 1937 ihr Spiegelbild, und wenn mon die einzelnen Neuerſcheinungen durch die Hände gehen läßt, iſt man verſucht, von einer beſonderen Kalenderkultur zu sprechen, ſo ſauber, charaktervoll, ſchön und praktiſch bieten ſich all dieſe Erzeugniſſe dar, die dazu beſtimmt ſind, den deutſchen Menſchen ein ganzes Jahr hindurch treue Be⸗ gleiter zu ſein. 5 Beſonderer Beliebtheit erfreut ſich immer noch der ſchön bebilderte Wand⸗ und Abreißkalender, wie er in vorbildlicher Weiſe ſeit Johren in den ſchönen Spe⸗ mann⸗ Kalendern(W. Spemann Verlag, Stutt⸗ 5 willkommen geheißen wird. Aus der ſtattlichen Reihe liegen uns Spemanns Alpen⸗, Heimat⸗, Kunſt⸗ und Muſik⸗Kalender vor. Jeder einzelne enthält 52 Kunſtblät. ter des betreffenden Gebietes und außerdem 12 künſt⸗ leriſche Poſtkarten. Zum Lobe dieſer Kalender iſt kaum Neues zu ſagen.— Einen nicht minder hohen Rang nimmt Meyers Hiſtoriſch⸗Geographiſcher Kalender ein, der im vierzigſten Johrgang erſcheint und auf ſeinen 365 großblattigen Bilderſeiten nicht weniger als 60 bezaubernde Mehrfarbendrucke geſchichtlicher, kultur⸗ geſchichtlicher und volkskundlicher Art und auch ſonſt An⸗ regung und Belehrung in Fülle bringt.— Der vom Landesfremdenverkehrsverband Baden auch in dieſem Jahr herausgegebene„Badiſche Kalender“ ſteht an Schön⸗ heit der Bebilderung dem vorjährigen in nichts nach. Er verdient die Zuneigung aller Freunde unſerer badiſchen Heimat, die ſich nicht zuletzt auch in wohlgelungenen far⸗ bigen Darſtellungen badiſcher Trachten von einer ihrer reizvollſten Seiten zeigt(Verlag Carl Schmitt, Heidelberg). — Ein höchſt erfreuliches Erzeugnis iſt auch der innerlich und äußerlich reich ausgeſtattete Athengion⸗Kalen⸗ der„Kultur und Natur“, der fundierte Wiſſenſchaftlichkeit mit echt volkstümlicher Darſtellung äußerſt glücklich ver⸗ einigt.(Athenaion⸗Verlag, Potsdam.) Die Wiedergeburt der deutſchen Wehrmacht und das Erſtarken des ſoldatiſchen Geiſtes im neuen Reich ließen eine Reihe von Kalendern entſtehen, die der Förderung des Wehrgedankens dienen ſollen. Der frühere„Deutſche⸗ Reichswehr⸗Kalender“ heißt jetzt Wehrmacht⸗Kalen⸗ der“. Er erſcheint im.⸗Bruckmann⸗Verlag München und gibt in Woct und Bild feſſelnde Beiträge aus dem Leben und Treiben aller Waffengattungen. Major a. D. Hans Marten hat den ſchönen Kalender ſachkundig bear⸗ beitet.— In bewährter Ausſtattung und ebenfalls ganz auf das neue Heer abgeſtellt, erſcheinen auch in dieſem Jahre wieder die bekannten vaterländiſchen Jahrweiſer des Verlages Wilhelm Limpert, Berlin SW 68. Da gibt es den Jahrweiſer für die Deutſche Wehrmacht mit einem Geleitwort des Kriegsminiſters v. Blomberg, den„Deutſchen Luftfahrtkalender“, den der Reichsluftſportführer mit einem Geleitwort General Gö⸗ rings herousgab und den in dieſem Zuſammenhang zu erwähnenden„Deutſchen Luftſchutz⸗ Kalender“, der der Arbeit des Luftſchutzes gewidmet iſt und gute Auf⸗ klärungs⸗ und Werbewirkung haben dürfte.— Der völ⸗ kiſche Jahrweiſer„Dienſt am Volkstum“ erſcheint zum ſechſten Male mit ausgewählten Bildblättern und Texten, die um die Begriſfe Volkstum, Heimat, Raſſe, Savonarolas aus; wie ein moderner Pſychologe geht er an ſeine Aufgabe, die Abſichten und Beweggründe des eifern⸗ den Mönches zu deuten, der als ein begnadeter Redner durch die Gewalt des Wortes Tauſende ſeiner Mitbürger zu Werk⸗ zeugen ſeines fanatiſchen revolutionären Willens machte. Indem aber Roeder ſeine Biographie allzuſehr nur auf das Perſönliche bezieht, verliert die Darſtellung an Umriß und Schärfe. Vergebens ſucht man eine Einordnung dieſes Lebens in die allgemeinen geiſtigen, politiſchen und kulturel⸗ len Zuſammenhänge ſeiner Zeit zu finden. Gleichwohl legt man auch dieſes Buch nicht ohne Gewinn aus der Hand, und dankbar wird der Leſer vor allem die zahlreichen, ganz vor⸗ züglich wiedergegebenen Bildtafeln begrüßen. L. Böhm. Erzählungen der über Land und Leute in Südamerika gut Be⸗ ſcheid weiß. Ph. Jöſt. * Eliſabeth Langgäſſer: Der Gang durch das Ried. Ein Roman.(Verlag Jakob Hegner in Leipzig. In Leinen .50.) Die rheinheſſiſche Dichterin Eliſabeth Langgäſſer, der wir bisher einen ſchmalen Band eigenwilliger, formſchöner Gedichte verdankten, unternimmt es, in ihrem erſten Roman ein Stück jüngſter deutſcher Vergangenheit zu geſtalten. Die Zeit des beginnenden Abwehrkampfes natio⸗ noler Verbände gegen die Mächte der Zerſtörung in den Jahren nach dem Zuſammenbruch iſt der Hintergrund einer Handlung, die in der Landſchaft des heſſiſchen Rieds ſich abſpielt. Dabei kommt es der Dichterin nie auf das äußere Geſchehen an; lückenhaft und faſt beiläufig wird es oft berichtet; es bleibt im Grunde unweſentlich trotz der bisweilen in kleinſten Einzelheiten durchſichtig⸗klaren Zeichnung der Geſtalten, der Vorgänge. der Landſchaft. Nur Gleichnis innerer ſeeliſcher Bewegung und Entwicklung iſt alles Geſchehen, Gleichnis und Symbol für die Idee des Romans, die einmal Auguſtin, der größte Denker der ausgehenden Antike und des beginnenden chriſtlichen Mit⸗ telalters, in dem tiefen und ſchweren Wort zuſammen⸗ faßte:„Des Meuſchen Sein iſt ein Sein zum Tode“. Wie dieſes Wort des Philoſophen dem Roman Eliſabeth Long⸗ gäſſers als Motto voranſtehen könnte, ſo iſt ihr Buch nichts anderes als eine einzige dichteriſche Variation ſeines In⸗ halts. L. Böhm. f 4 Heinrich Seiler:„Programm mit Truxa“. Schildhorn⸗Verlag, Berlin).. In die lockende, gleißende Scheinwelt des Varietés wird der Leſer hier hineingeſtellt. Der Verfaſſer zeigt ihm nicht nur die glänzende äußere Faſſade dieſer geheimnis⸗ vollen Welt, er läßt ihn einen intereſſanten Blick hinter die Kuliſſen werfen, und man lernt die fahrenden Künſt⸗ ler, bar der Schminke und ohne Scheinwerferlicht, kennen als Menſchen wie alle mit Sehnen und Hoffen, mit Be⸗ gierden und Leidenſchaften, mit Tugenden und Laſtern. Liebe und Haß, Eiferſucht und Verbrechen ſind die tra⸗ genden Elemente dieſes packenden Romans. Ueber den Inhalt ſei nichts verraten, um der Spannung nichts vor⸗ weg zu nehmen. Nur das ſei geſagt, daß die Verfilmung des Rom ins bereits abgeſchloſſen iſt und uns der Buch⸗ titel„Programm mit Truxa“ bald von der Kimolein⸗ wand entgegenleuchten 1 Ph. Jö ſt. 2,50 Mark. Deuiſche Erzähler des 19. Jahrhunderts. Eine neue Bücher⸗ reihe des Reclam⸗Verlages. g In ſauberem Druck und geſchmackvoll gewondet beginnt im Verlag von Philipp Reclam eine neue Buchreihe zu erſcheinen, die in ſorgfältiger Auswahl erzählende Dich⸗ tungen der Klaſſiker des 19. Jahrhunderts bringen ſoll. Die vorliegenden erſten vier Bände füllen wertvollſte Novellen und Erzählungen aus dem dichteriſchen Werk Gottfried Kellers, Theodor Storms, Adalbert Stifters und Jeremias Gotthelfs. Jeder Band iſt mit charakteriſtiſchen Holzſchnitten und Zeichnungen zu den einzelnen Novellen geſchmückt. Karl Mahr lieferte 32 Holzſchnitte zu Keller, Otto Qu antes illuſtrierte den Stormband, der Sudetendeutſche Max Geyer hat die Welt Adalbert Stifters oͤurch Federzeichnungen verherrlicht Kalender Wehrhaftigkeit, Führertum und Germanenkunde kreiſen. (J. F. Lehmanns Verlag, München.) Sehr beliebt ſind ſeit jeher alle Kalender, die von der Schönheit deutſcher Landſchaft, von den Freuden des Wan⸗ derns und von den Wundern der Natur künden. Hierzu gehören die drucktechniſch hervorragend ſchönen Bild⸗ poſtkarten⸗ Kalender des Verlages Werner Klotz, Zittau(„Deutſche Erde“ und„Sehen und Erleben“). In ähnlich guter Ausſtattung erſcheint ein ſchöner Poſtkarten⸗ Kalender im Verlag Photo⸗Porſt Nürnberg⸗A. Wie in früheren Jahren wurden für dieſen Kalender nur aus⸗ gewählte Amateur⸗Aufnahmen verwendet, und zwar haupt⸗ ſächlich ſolche, die aus dem alljährlich von dem Verlag veranſtalteten Photo⸗Wettbewerb mit Anerkennung her⸗ vorgegangen ſind Der Kalender enthält auch diesmal wieder die Bedingungen für einen neuen Wettbewerb.— „Das ſchöne Deutſchland“ nennt ſich ein mit ſech⸗ zig maleriſchen Landſchoftsaufnahmen geſchmückter Kalen⸗ der des Limpert⸗Verlages Berlin, und der„Fimpert⸗ Wanderkalender“ des gleichen Verlages iſt ein ein⸗ ziger Hymnus auf Wanderglück und Wanderfreude in unſerer ſchönen deutſchen Heimat.— Von den Schönhei⸗ ten des deutſchen Vaterlandes kündet auch der vom Reichs⸗ verbond für deutſche Jugendherbergen(Berlin NW 87) herausgegebene Kalender„Deutſches Wandern“ mit ſeinen beiderſeitig bedruckten und bebilderten Abreißblät⸗ tern, ſeinen Wandervorſchlägen und Herbergsnachweiſen. Der Landſchaftskalender„Schönes Franken“(Hans Schwarz, Verlag) verdient ſeines ausgeſucht ſchönen Bild⸗ materials wegen ebenfalls lobende Erwähnung. Die Natur- und Tierliebe des Deutſchen findet in dem liebevoll zuſammengeſtellten„Tier⸗ und Pflanzen bild kalender“ und dem„Deutſchen Tierſchutz⸗ kalender“(beide im Wilhelm⸗Limpert⸗Verlag Berlin SW 68) ihre deutliche Spiegelung. Auch der ſehr ſchöne Gartenkalender„Werden und Wachſen“(Verlag (Trowitzſch u. Sohn, Frankfurt o. d. Oder) mit vielen Bil⸗ dern und praktiſchen Ratſchlägen gehört hierher, ferner der Deutſche Tierfreund⸗ Kalender“(Verlag Seeshaupt in Oberbayern), der im Verlag von J. Neu⸗ mann, Neudamm, in bewährter Ausſtattung erſchienene „Jagd Abreißkalender“ für den naturverbunde⸗ nen deutſchen Weidmann und ſchließlich der ganz entzük⸗ kende, nun ſchon zum ſiebtenmal ſich einſtellende„Hunde⸗ und Katzen kalender“ von Elly Peterſen(Verlag Knorr u. Hirth, München). In die Gebiete Sport und Geſundheitspflege gehören der„Bildkalender der deutſchen Leibesübungen“ mit herrlichen Sportbildern, der Kalender„Geſunde Tage“, ein täglicher Ratgeber für alle geſund heitlichen Frogen, und der„Deutſche Kinderbild⸗Kalen⸗ der“, der auf ſeinen Blättern ſonnigſtes Kinderglück wider⸗ ſpiegelt. Dieſe oͤrei letzten Kalender ſind ebenſo wie ein ſchöner Lied⸗ und Hausmuſik⸗ Kalender und ein in Wort und Bild humoriſtiſcher Kalender„Das lachen de Jahr“ im Limpert⸗Verlag erſchienen.— Im Verlag der Illuſtrierten Filmwoche, Berlin SW 19, Krau⸗ ſenſtraße 38 endlich iſt Ser beliebte neue Ufa⸗Film⸗ kalender für 1937 mit den Bildern der Filmlieblinge und intereſſonten Textbeiträgen herausgekommen. Er wird wie in früheren Jahren viele Liebhaber finden. C. O. Eisenbart. und Fritz Kimm, ein Siebenbürge, ſpürt mit dem Zeſ⸗ chenſtift den Schweizer Geſtalten Jeremias Gotthelfs(iebe⸗ voll nach. Die ſchönen und wohlfeilen Bände(Preis je 3,75 /) verdienen viele Leſer. C. O. Eiſen bart. * Heinz Gumprecht:„Die magiſchen Wälder“. Heimat und Hölle der deutſchen Gefangenen in Sibirien.(Verlaz C. Bertelsmann, Güter. 5 Dieſer von uns vor Jahresfriſt bereits mit Nachdruck gewürdigte Roman, der das Sibirien⸗Erlebnis des deuf⸗ ſchen Kriegsgefangenen erſchütternd und groß geſtaltet, liegt jetzt in neuer Auflage(35.—44. Tauſend) vor.„Die magiſchen Wälder“ gehören zu dem Stärkſten und Wahr⸗ haftigſten, was zum großen Weltbrand 1914/8 geſagt wör⸗ den iſt. Das Buch wird auch weiterhin begeiſterte Leſer finden. C. O. Eiſenbart. 8 ** Neue Reclam⸗Bändchen Reclams Univerſal⸗Bibliothek legt einige neue Bänz chen vor. Sven Hedin hat ein ſehr hübſches kleine Buch mit lebendigen Schilderungen aus ſeinen tibetani⸗ ſchen Reiſen geſchrieben. Der Forſcher erzählt von ſeinem erſten Aufbruch nach Tibet, von mongoliſchen Räubern, von dem ſeltenen Zauber eines tibetaniſchen Neufahrs⸗ feſtes und von Geheimniſſen alter Tempel und Klöſter. Sven Hedin hat den Band(„Wildes heiliges Ti⸗ bet“) mit vielen eigenen Zeichnungen geſchmückt. Max Barthel gibt in ſeiner Kriegserzählung „Stur mim Argon nerwalbd“, zu der Heinrich Lerſch ein Nachwort über Barthels Werdegang ſchrieb, he⸗ ſonders der jüngeren Generation ein ebenſo ſpannendes wie packendes Bild vom Argonner Stellungskampf, Von Hans Franucks edler Fabulierkunſt gibt die Dorfnovelle„Fidelfite“ Zeugnis. Es iſt das erſtaun⸗ lich verdichtete Schickſal eines armen buckligen Geigers, der noch nach ſeinem tragiſchen Ende— ein echter Zug norddeutſcher Bauernmyſtik— mit vernichtender Dämonie in den Bund eines Liebespaares eingreift. „Oeſterreich, deutſches Schickſals lande, nennt ſich eine vortreffliche Darſtellung von Dr. Fried rich Longe über Oeſterreich, dos Land, ſeine Menſchen und ſeine Geſchichte. Das Bändchen vermittelt in vielem ein ganz neues Bild dieſes„anderen deutſchen Stagtes“, 5 C. O. Eiſen bart Der afrikanische Lederstrumpf Die Vortrecker. Der ſüdafrikaniſche Lederſtrumpf Band I. Von Bernhard Voigt. 344 Seite, Geb..80. Verlag Ludwig Voggenreiter, Pots⸗ dam. Die deutſche Landnahme. Der afrikaniſche Leder⸗ ſtrumpf. Band II. Von Bernherd Voigt 384 Seiten. Geb..20 /. Verlag Ludwig Voggeg⸗ reiter, Potsdam. Der Verfaſſer dieſer Bücher iſt ein ausgezeichneter Kenner Süd⸗ und Südweſtafrikas. Der Zug der Buren um neues Land in Afrika wird im erſteß Band meiſterhaft behandelt. Hart und erbarmungs, los iſt das Leben dieſer Menſchen in der unendlichen, unbekannten Wildnis. Opfer müſſen bei dieſem ſtenzkampf gebracht werden, das wiſſen dieſe fra, men und tüchtigen Menſchen. Das eine Ziel, e neue Heimat und freies Land in unbekannter Fee zu finden, läßt ſie alle Gefahren und Anſtrengungeg überwinden. Ein junger Deutſcher, Fritz Helliſ, der durch beſondere Umſtände nach Afrika verſchlagen wurde, erlebt nach einer furchtbaren Enttäuſchhh die Kämpfe an der Seite der Buren mit. Inne Freundſchaft verbindet ihn mit zwei Schwarzen, die Freud und Leid mit ihm teilen. Ein prächtiger Menſch dieſer junge Deutſche. Allen Lockungen, eil ſeßhaftes Leben zu führen, widerſteht er. Seine gſ⸗ rikaniſche Wildnis iſt ſeine zweite Heimat geworden, die er genau wie die Tiere, die darin leben, liebt, Der Kampf zwiſchen den langſam vordringenden Buren und den Eingeborenen, die ihr Land vertei⸗ digen, iſt packend und doch nicht übertrieben geſchil⸗ dert. Als alter Mann verläßt Fritz Helling die Buren, die ihm ſo viel verdanken. In dem Band„Deutſche Landnahme“ voll endet ſich das Schickſal Fritz Hellings. Er ſuchte Südweſtafrika unter großen Schwierigkeiten auf, un dort ſeine Ruhe und endlich Frieden zu finden. Neue Kämpfe ſtanden ihm bevor. Er kam gerade z. 3. der Beſitzergreifung Südweſtafrikas durch Deutſchland. An der Seite der deutſchen Schutztrüppler machte er als alter Mann die ſiegreichen Kämpfe mit. Ausgezeichnel ſchildert Voigt die Kameradſchaft und die Treue der deutſchen Kämpfer. Helling, der hier den Namen Leder⸗ ſtrumpf erhielt, verlor ſeine beiden ſchwarzen Freunde, Immer wieder gab es Kämpfe mit den Eingeborenen, Das Vordringen der Deutſchen konnte jedoch nich aufgehalten werden. Das Leben der deutſchen Sied⸗ ler und Soldaten war nicht leicht. Ihre Arbeit ilk Deutſchland findet hier die gerechte Anerkennung, Endlich ſchien Fritz Helling bei einem deutſchen Sied⸗ ler und Kampfgenoſſen Ruhe gefunden zu haben Eine unbedachte Aeußerung treibt den alten müden Mann in ſeine Wilonis zurück. Sein innerer Kampf, als ob ſein Leben zwecklos geweſen ſei, findet einſam ohne Zeugen ſeinen Abſchluß. Unauffällig wie das Leben dieſes einzigartigen Menſchen war, war auch ſein Ende. Nicht ohne innere Ergriffenheit hat man 1 dieſes Schickſal verfolgt. Willy Müller, Zwei Vogelbücher Thomas am Zaune und ſeine Kumpanei. Ein Vogeltuß von Philipp Gottfried Maler. Mit 12 Jr, bentafeln nach alten Kupferſtichen. Verlag Diekrich Reimer(Andrews&& Steiner] Berlin, SW 68. fliegt denn da? Tabelle zur Beſttmmung der Boge Mitteleuropas von Dr. Wilhelm H. J. Götz un Alois Koſſch.(Franckhſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Kortoniert 3 /, in Leinen 4 ,. In kurzen Kapiteln ſchildert Philipp Goffried Malek in ſeinem Büchlein eine Anzahl unſerer heimiſchen Bhgen Ein großer Vogelfreund ſpricht zu uns, deſſen jung Sprache außerordentlich feſſelt. Aber nicht nur Ausſehel und Lebensgewohnheit der Vögel werden geſchildert, 17 77 darüber hinaus auch die Beziehungen zwiſchen den Mer. ſchen und der Vogelwelt wie ſie ſich in Sage und Heſchich⸗ und altem Volksglauben finden. Die farbenfrohen 5 bildungen zeigen Proben der hochentwickelten Buchilluſtra tion des 18. Jahrhunderts.„ gibt Das hübſche Buch„Was liegt denn da?“ gr auf 327 Einzelbildern alle Vögel Mitteleuropas in nat, lichen Farben wieder. Auch die verſchiedenen Kleider 95 gefiederten Volkes im Winter oder im Sommer und 15 Jugend⸗ und das Alterskleid findet man in den aol bildungen, ſo daß mit Hilfe des erklärenden Textes ſen Vogelart ſokort ſeſtgeſtellt werden kann. In handlichen 1er überſichtlicher Form iſt alles zuſammengefaßt. ede Vogelfreund wird Freude an dieſem Büchlein haben, ter ihn mit ſeinen Freunden, die er beſonders jetzt im 11 am Futterhäuschen gut beobachten kann, macht. Dr. 7 Waß ritz Bode. das f 1 noch vertrontek Ecke am lark —— laharenb Ailig abgu, Hortenfeldſ J. Schlatt * 8 — Seite/ 5 5 8 5 8 5 an 3 2 Seite“ Nummer 585 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 18. 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