2 Neue Mannheimer Zei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 p. s Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien ⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 25. Dezember 1936 147. Jahrgang— Nr. 592 Das Eingeſtändnis einer Pariſer Zeitung Die Londoner Verhandlungen über die Freiwilligenfrage (Funkmeldung der NM.) . Paris, 23. Dezember. „Echo de Paris“ berichtet, daß mehr als 50 000 Freiwillige ſeit Beginn der Kämpfe in Spanien die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze von Cebdre nach Port⸗ Bon(Nordyſtecke Spaniens) überſchritten hätten. Das gleiche Blatt gibt eine Meldung aus Tanger wieder, wonach die Bolſchewiſten von Valencia im Fremdenviertel der Stadt ein Rekrutierungsbürv er⸗ öffnet haben. Die Freiwilligenfrage — London, 23. Dezember. Ueber die geſtrige Sitzung des Unterausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes wurde folgende Mitteilung ausgegeben: Der Unterausſchuß hat telegraphiſche Inhalts⸗ angaben der Antworten vorliegen. die von den bei⸗ den Parteien in Spanien bezüglich der Einrichtung eines Syſtems der Ueberwachung zur Durchführung des Nichteinmiſchungsabkommens übermittelt worden waren. Der Unterausſchuß kam überein, daß dieſe Nafumente dem Haupbausſchuß zur Erörterung vor⸗ an roch ollen, und zwax in der Sitzung, die am Mittwochvormittag 11 Uhr ſtattfinden fol. Der Unterausſchuß kam Hauptausſchuß aufzufordern, den verſchiedenen Re⸗ gierungen einen Bericht über die Einzelheiten des Planes für die Errichtung eines Ueber⸗ wachungsſyſtems in Spanien zu übermit⸗ teln, den ſie von ihren techniſchen Beratern erhalten hatten, damit die verſchiedenen Vertreter eine end⸗ gültige Entſcheidung hierüber zum möglichſt frühen Zeitpunkt im Beſitz haben. Der Unterausſchuß erhielt Berichte von einer An⸗ zahl von Vertretern über die Haltung ihrer Regie⸗ rungen zu der geplanten Ausdehnung des Nichtein⸗ miſchungsabkommens, damit dieſes nicht nur die di⸗ rekte Einmiſchung, ſondern auch die indirekte Ein⸗ miſchung erfaßt, wobei beſonders Bezug genommen wurde auf die Frage des Eintreffens ausländiſcher Staatsangehöriger in Spanien, um Dienſt im Bürgerkrieg zu tun, Der Unterausſchuß einigte ſich, dem Hauptausſchuß zu empfehlen, oͤaß dieſer der Regierung einen weite⸗ ren Bericht über die Ueberwachung von Flug⸗ geugen, die auf dem Luftwege nach Spanien gelan⸗ gen, unterbreiten ſoll, den ſie von ihren techniſchen Beratern erhalten hatten, damit die betroffenen Re⸗ gierungen dem Ausſchuß ihre Bemerkungen hierzu zum möglichſt baldigen Zeitpunkt übermitteln. Der Unterausſchuß kam überein, dem Hauptaus⸗ ſchuß gewiſſe Vorſchläge zu unterbreiten, die darauf abzielen, daß die beteiligten Regierungen eine ein⸗ heitliche Auslegung der Verpflichtungen ge⸗ ben, die ſie durch den Beitritt zum Nichteinmiſchungs⸗ abkommen auf ſich genommen haben. Ein Diplomat verſchwunden — London, 22. Dezember. Wie aus Madrid berichtet wird, iſt dort der erſte Sekretär der belgiſchen Botſchaft in Madrid, Baron de Borchgrave, auſ geheimnisvolle Weiſe verſchwun⸗ den. Er verließ die belgiſche Botſchaft am Sonntag, um den ſogenannten Stadtbezirk von Tetuan zu heſichtigen, der kürzlich mit Bomben belegt worden war. Seitdem hat ihn niemand mehr geſehen. Die Sowjet⸗Arbeiter müſſen wieder einmal„ſpenden“ (Funkmeldung der NM.) London, 23. Dezember. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Moskau benutzen die Sowjetbehörden die angebliche Verfenkung des Dampfers„Komsomol“ durch ein Kriegsſchiff der ſpaniſchen Nationaliſten dazu, um von den ſowjetruſſiſchen Arbeitern eine Abgabe in Höhe eins halben Tagelohnes je Monat zum Bau von fünf neuen Kreuzern und zehn Mo⸗ torſſchiffen zu erpreſſen. Vormarſch in der Provinz Cordoba (Funkmeldung der N M3. + Salamanca, 23. Dezember. Die nationalen Truppen ſetzen ihren Vormarſch in der Provinz Cordoba erfolgreich fort. Nach dem Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Sala⸗ manca wurden am Dienstag von den Streitkräften der nationalen Südarmee die Orte El Carpio und 2 weiter überein, den Pedro Abad(etwa 28 bzw. 35 Kilometer öſtlich der Stadt Cordoba) ſowie der Ort Villafranca de Cordo⸗ ba erobert. Die Bolſchewiſten hatten ſtarke Verluſte. Ihnen wurden viel Kriegsmaterial und zahlreiche Maſchinengewehre abgenommen. Im Norden wiederholten die bolſchewiſtiſchen Truppen im Kampfabſchnitt von Villarreal, in der Provinz Alava, ihre Angriffe, auf die von den na⸗ tionalen Truppen am Montag eroberten Stellungen. Sie erlitten dabei große Verluſte, ohne ihr Ziel zu erreichen. An der Front von Madrid wurde bei einem Luftkampf ein zweimotoriges bolſchewiſtiſches Bom⸗ benflugzeug abgeſchoſſen. „Ohne Disziplin Zuſammenbruch“ (Funkmeldung der NM) + Salamanca, 23. Dezember. Der kommuniſtiſche Jugendverband erließ über ſeinen eigenen Rundfunkſender einen Aufruf, in dem feſtgeſtellt wird, daß alle Begeiſterung nicht zum Siege führen könne, ſolange die elementarſten Voraus⸗ ſetzungen der Diſziplin nicht erfüllt werden. Nachdem in dieſem Aufruf ganz offen zugegeben worden iſt, daß die roten Streitkräfte bis heute ſehr viele Nie⸗ derlagen erlitten haben, heißt es weiter:„Wenn die⸗ ſer Unordnung nicht bald durch eine Vereinheitlichung des Oberbefehls begegnet wird, wird ſich der Zuſam⸗ menbruch immer mehr nähern. Der gleiche Sender fordert zur Bildung motori⸗ ſierter Milizpatrouillen auf, die„Erſchießungen vor⸗ nehmen und unter den Ladenbeſitzern aufräumen“ ſollen. Begründet wird dieſe Forderung mit der all⸗ gemeinen Teuerung im bolſchewiſtiſchen Teil Spa⸗ niens, die angeſichts des Wirrenmangels von ge⸗ riſſenen Händlern und jüdiſchen Geſchäftemachern herbeigeführt worden iſt. 2100 Perſonen in Madrid erſchoſſen? (Funkmeldung der NM.) Salamanca, 23. Dezember. In der Zeit vom 27. November bis zum 2. Dezem⸗ ber wurden in Madrid, wie ein gutunterrichteter Flüchtling bekundet, 2100 Perſonen, darunter Frauen und ſogar zweijährige Kinder, von den ſpaniſchen Bolſchewiſten erſchoſſen. Nach zuverläſſigen Schät⸗ zungen haben die Anarchiſten und Kommuniſten ſeit Beginn der Kämpfe in Spanien 33 000 bis 60 000 Menſchen umgebracht. Der Kampf der Roten unter ſich Verdunkelungsübung als gute Gelegenheit, ſich um die Ecke zu bringen! + London, 23. Dezember. Ueber die anarchiſtiſchen Zuſtände in Barcelona und die Zwiſtigkeiten der verſchiedenen kommuniſti⸗ ſchen Gruppen untereinander, bringt der„Daily Te⸗ legraph“ heute einen höchſt bemerkenswerten Bericht ſeines Sonderkorreſpondenten. Danach war dieſer Tage in Barcelona unvermutet die Verdunkelung der Stadt angeordnet worden, ſo daß die Bevölkerung an einen unmittelbar bevorſtehenden Luftangriff glaubte. Dieſe Annahme wurde verſtärkt durch die Tatſache, daß in mehreren Teilen der Stadt Gewehrſchüſſe ge⸗ hört wurden. Nach einer Verdunkelung von 15 Mi⸗ nuten Dauer wurde die Stadt wieder beleuchtet und ein Rundfunkſprecher machte die unbeſtimmte Mit⸗ teilung, daß die„Gefahr vorüber“ ſei. In Wirklichkeit hatte ſich, entgegen den wider⸗ ſpruchsvollen Behauptungen der marxiſtiſchen Preſſe von Barcelona, die teils von einem„feindlichen Luftangriff“ und teils von einer„Luftabwehrübung“ ſprach, folgendes zugetragen: In letzter Zeit war die Gegnerſchaft zwiſchen den größeren Gruppen der Anarchiſten und Kom⸗ muniſten infolge von Meinungsverſchiedenheiten über die Verteilung der einträglicheren Pfründe immer bedrohlicher geworden, ſo daß eine dieſer Gruppen beſchloß, unter dem Schutz einer„Luft⸗ abwehrverdunkelung“ die Konkurrenz zu vernichten. Nach dem„Daily Telegraph“ forderte der vor⸗ getäuſchte„Luftangriff“ hierbei 100 Tote und 180 Verwundete. Die Mehrzahl der Opfer ſind kata⸗ loniſche Sozialdemokraten, die nach Anſicht der anarchiſtiſchen und kommuniſtiſchen Gruppen „nicht radikal genung ſind“. Vernichtete Gerichtsakten (Funkmeldung der NM.) + Paris, 28. Dezember. Die roten Machthaber in Valencia haben am Dienstagnachmittag in einem„Kabinettsrat“ einen Beſchluß gefaßt, der ein bezeichnendes Licht darauf wirft, aus was für Elementen ſich ihre Anhänger⸗ ſchaft zuſammenſetzt. Sie haben nämlich beſchloſſen, die Gerichtsakten über Urteile zu vernichten, die vor dem 19. Juli 1936, alſo vor der nationalen Erhebung, gefällt worden ſind. Gleichzeitig haben die Bolſchewiſtenhäuptlinge be⸗ ſchloſſen, ihre politiſchen Gegner, die ſie gefangen hal⸗ ten, in„Arbeitslager“ zu überführen. Frau Tſchangkaiſchek in Sianfu Die Leibwache Tſchangkaiſcheks niedergemetzelt — Schanghai, 22. Dezember. Frau Tſchangkaiſchek iſt am Dienstagnachmittag mit ihrer Begleitung im Flugzeug nach kurzer Zwiſchenlandung in Loyang in Sianfu eingetroffen. Die Vorfälle in Sianfu, die zur Gefangennahme Tſchangkaiſcheks führten, ſcheinen doch weſentlich blutiger verlaufen zu ſein, als urſprünglich an⸗ genommen wurde. Von der 52 Mann ſtarken Leibgarde Tchangkaiſcheks ſind, wie jetzt bekannt wird, nur noch ſechs am Leben. Luftabwehrſchiffe Die Beſtimmung der nicht abgewrackten engliſchen Kreuzer — London, 22. Dezember. Die britiſche Regierung unterrichtete am Diens⸗ tag die Vereinigten Staaten und Japan amtlich davon, daß ſie gemäß Artikel 21 die von dem Erſten Lord der Admiralität am vorigen Donnerstag be⸗ nannten fünf Kreuzer im Dienſt zu behalten wünſche. „Die Schiffe würden jedoch nicht als Kreuzer ver⸗ wandt werden, ſondern als Luftabwehrſchiffe, d. h. ſie erhalten Flugzeuge und beſondere Luftabwehr⸗ einrichtungen, die ſie für dieſen Zweck beſonders geeignet machen. Es iſt zum erſtenmal in der Geſchichte der Flot⸗ tenverhandlungen, daß dieſer Schiffstyp als ſolcher verzeichnet worden iſt. Hingerichtet Das Schickſal der Söhne des Ras Kaſſa — Rom, 23. Dezember. Bei der im Gebiet von Schoa vorgenom⸗ menen ſyſtematiſchen Säuberungsaktion waren die beiden Söhne des Ras Kaſſa, Dedjas Averra und Dedjas Asfa Woſſen, in italieniſche Ge⸗ fangenſchaft geraten. Beide wurden in Ficce, 100 Kilometer ſüdlich von Addis Abeba, hin⸗ gerichtet. In unterrichteten italieniſchen Kreiſen wird be⸗ tont, daß mit dem Tode dieſer beiden beſonders feind⸗ lich eingeſtellten Bandenführer die letzte Möglichkeit weiteren Widerſtandes im Schoa⸗Gebiet zuſammen⸗ gebrochen ſei. Bemerkenswert ſei, daß auch im Schoa⸗Gebiet die eingeborene Bevölkerung dieſe Strafaktion der italieniſchen Kolonnen tatkräftig unterſtützt habe. Trotzki auf dem Wege nach Mexiko. Der nor⸗ wegiſche Juſtizminiſter beſtätigte am Dienstagabend in einer Unterredung mit einem Vertreter des „Telegrambyroa“, daß Trotzki und ſeine Frau Nor⸗ wegen verlaſſen haben, um ſich nach Mexiko zu begeben. Antonesen von Paris abgefahren. Der rumäniſche Außenminiſter Antonescu hat am Dienstagabend mit dem Ortent⸗Expreß Paris verlaſſen, um nach Bukareſt heimzureiſen. Am Bahnhof war Außen⸗ miniſter Delbos erſchienen, um ſich von ihm zu ver⸗ abſchieden. . 500000 franzeſlſche Freiwillige in Spanlen Friede und guter Wille * Mannheim, 23. Dezember. Dr. Goebbels hat in ſeiner Weihnachtsan⸗ ſprache im Berliner Friedrichshain darauf hingewie⸗ ſen, daß das deutſche Volk mehr als die anderem Völker ein Recht darauf habe, Weihnachten zu feiern, denn bei ihm ſei mehr als bei den anderen die frohe Botſchaft des Weihnachtsfeſtes erfüllt, die allen Men⸗ ſchen, die guten Willens ſind, den Frieden kündet. In der Tat: welch große Seltenheit iſt, nicht das Wort, aber der Begriff„Friede“ in der Welt geworden! Wie ein Irrlicht gei⸗ ſtert das Wort durch die Sehnſucht der Menſchen und je ſtärker man ihm nachhaſtet, je leidenſchaft⸗ licher man es zu greifen ſucht, deſto mehr entzieht es ſich, deſto ſchneller entſchwindet es in nebelhafter Ferne. Niemals hat die Welt das innere Gewicht des Wörtchens„Friede“ vielleicht ſo ſtark gefühlt wie jetzt, voll Aengſte und Ahnungen ſchauen die Men⸗ ſchen auf dieſes Wort, das heute ihnen noch Wirk⸗ lichkeit iſt. Aber niemals haben ſie auch ſo ſehr ge⸗ ſpürt, wie ſchwach die äußere Sicherheit dieſes Wor⸗ tes iſt, wie leicht es morgen ſchon ſchmerzlich ver⸗ mißte Vergangenheit ſein kann. Eine ganze Menſch⸗ heit iſt eingeſpannt in den gewaltigen Widerſtreit, den die beiden Worte„Friede“ und„Krieg“ über ihrem Schickſal führen. Erfüllt von Unruhe und Un⸗ friede wartet ſie, wie die Waage ſich neigt. Dieſen Tatbeſtand heute noch beſonders feſtſtellen zu wollen, iſt müßiges Beginnen. Jeder kennt ihn. Wichtiger iſt es, ihn in ſeinen Urſachen zu erforſchen. Und hier ſtößt man auf die ewige Wahrheit jenes bibliſchen Weihnachtswortes, das den Frieden nur denen verheißt, die guten Willens ſind. Der Friede iſt ja kein Geſchenk, das jedem gegeben wird, er iſt ein Verdienſt, das erworben werden will. Er iſt Beſitz, um den immer von neuem gerungen wer⸗ den muß; er iſt Aufgabe, die immer von neuem er⸗ füllt werden muß!! Hat ſich die Welt aber wirklich um dieſen Frieden bemüht? Die Menſchen untereinander, die Völker untereinander? Haben ſie jenen guten Willen ge⸗ zeigt, der von denen gefordert wird, die des eigenen Friedens teilhaftig werden wollen? Oder haben ſie nicht vielmehr an Stelle der Lehre des Friedens die Lehre der Feindſchaft und des Haſſes zwiſchen ſich geſtellt? Haben ſie nicht, ſtatt ſich mit gutem Willen gegenſeitig Gutes zu tun, mit böſem Willen danach getrachtet, einander Böſes zu tun? Sind nicht alle Kräfte, die den Frieden der vergangenen Zeit zer⸗ ſtört haben, auch in unſerer Zeit lebendig geblieben: der Neid zwiſchen Menſchen und Völkern, die Sucht, Gewalt ſtatt Recht zu ſetzen? Wie ſollte das Schickſal anders werden, wenn die Menſchen die gleichen ge⸗ blieben ſind? Wenn ſo wenig Friede in der Welt iſt, wie könnte das anders ſein, als deswegen, weil ſo wenig wirklicher Wille zum Frieden in ihr iſt? Es gibt nun freilich keine beſondere Mixtur für den Frieden, die nach beſtimmten Rezepten gebraut und nach beſtimmten Gebrauchsanweiſungen, da, wo es gerade nottut, angewandt werden kann. Der Friede fängt vielmehr wie alle großen Tugenden „„, u hauſe“, bei einem ſelbſt an, bei dem einzelnen Menſchen ſelbſt und in dem kleineren oder größeren natürlichen Kreiſe, in den der Menſch geſetzt iſt. Friede zwiſchen den Nationen iſt in Wahrheit nur möglich, wenn die Nat'ionen in ſich ſelbſt das Geheimnis und das Geſetz des Frie⸗ dens tragen. Wenn uns die heutige Zeit eine deutliche Lehre erteilt hat, dann iſt es ja die Lehre, daß nichts ſo ſehr den außenpolitiſchen Frieden ge⸗ fährdet wie der innere Unfriede. Am Haß der Klaſ⸗ ſen entzündet ſich der Haß der Völker, am Bürger⸗ krieg, ſei es dem der Waffen, ſei es dem der Geiſter, entzündet ſich der Krieg der Staaten. Solange die Menſchen eines Staates ſich haſſen, werden auch die Staaten untereinander ſich haſſen, weil jeder für ſei⸗ nen Haß ſich Bundesgenoſſen draußen ſucht. Das haben wir alle erlebt, aber in Wahrheit erkannt haben es nur wenige. In Deutſchland iſt dieſe Ephenntnis zum Geſetz er⸗ hoben worden. Deutſchland hat den Frieden im In⸗ nern ſtabiliſtert. Es hat den Haß, der den einen Teil der Volksgenoſſen gegen den anderen trieb, ausgerottet. Es hat die Nation im guten Willen füreinander zuſammengeſchloſſen. Es hat gewiß nicht die Not und die Sorge aus ſeinen Grenzen vertreiben können. Es iſt gebunden an die Unzulänglich⸗ keit allen menſchlichen Willens und aller menſch⸗ eite/ Nummer 592 lichen Kraft und an die Tatſache, daß auch der ſtärkſte Idealismus die reale Welt der Datſachen nur bis zu einem gewiſſen Grade zu koprigieren vermag. Aber es hat die reale Welt der Tatſachen: die Be⸗ engtheit ſeines Raumes, das Eingebettetſein mitten im eine Welt, die uns nicht wohl will, das ſchwere Erbe ſeiner Geſchichte und ſeiner eigenen Sünden, ſo⸗ weit für ſeine Menſchen wohnlich gemacht, als es menſchlichem Willen erlaubt war. Es hatausſeinem Leben nicht die Härte verbannt, nicht verbannen können und nicht ver⸗ bannen wollen, aber es hat die Härte, die gegen den einzelnen ſich richten mußte, zu erſetzen verſucht durch die Fürſorge, die der Geſamtheit zugute kam Es hat mit vielem aufgeräumt, was ſchlecht war, mit man⸗ chem auch, woran noch Herz und Glauben vieler hin⸗ gen, aber es hat an Stelle der Altäre, die der einzelne ſich gebaut hatte, den großen Altar der Gemeinſchaft aufgerichtet, und an Stelle der Geſetze, die der ein⸗ zelne ſich gegeben hatte, das große Gemeinſchaftsgeſetz der ganzen Nation geſetzt. Es hat nicht den Unterſchied zwiſchen den Menſchen, zwiſchen oben und unten, zwiſchen arm und reich aufzuheben vermocht, und es lag nicht in ſeinem Ziel und in ſeinem Weſen ihn aufzuheben, weil dieſer Unterſchied nichts anderes iſt als das lebendige Geſetz der Natur, das in unendlicher Viel⸗ fältigkeit ſich offenbart. Aber es hat wohl dieſen Unterſchied überführt in das Bewußtſein, daß er nebenſächlich iſt neben der gleichberechtigten und gleichverpflichteten Brüderlichkeit, die alle zu umſpan⸗ nen hat. So hat Deutſchland das Weihnachtswort zu er⸗ füllen verſucht, das als erſtes Wort über dem Beginn der neuen Menſchheit ſtand:„Friede den Men⸗ ſchen auf Erden, die guten Willens ſind.“ Wir ſind guten Willens und wir wollen guten Willens ſein, zu uns ſelbſt und zu den anderen Völ⸗ kern. Denn nur in dieſem guten Willen ruht die Hoffnung, daß der Friede einmal ſo Wirklichkeit wird, wie er als Sehnſucht über den Millionen Men⸗ Dr. A. W. ſchen aller Nationen ſteht. Neue Veſtimmungen über Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 23. Bezempver 1938 Nom an der Wende des hiſtorijchen Jahres Wie Muſſolini das römiſche Imperium innen und außen aufbaule 1 (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) Rom, im Dezember. Seit der Faſchismus an die Macht gelangt iſt, hat er as von Muſſolini ſchon in den Jahren der Oppoſition verkündete Ziel beharrlich verfolgt, Ita⸗ lien im Inneren zu einen und ſtark zu machen, um ſeine geſammelte Kraft im geeigneten Augenblick nach außen einzuſetzen. Die faſchiſtiſche Smatsfüh⸗ rung ſtand alſo, um ein Wort Leopold von Rankes über die Entwicklung Preußens auf Italien anzu⸗ wenden, unter dem„Primat der Außen⸗ politik Der Faſchismus hat die ſozialen Kämpfe auf ein Mindeſtmaß vedouziert, um alle Energien der italie⸗ niſchen Induſtrie und Landwirtſchaft im Kampf ge⸗ gen die Uebermacht und Konkurrenz der Anderen ein⸗ zuſetzen. Er hat Sozialpolitik getrieben, um allen Italienern und vornehmlich den Armen ein Vater⸗ land, eine Heimat zu ſchaffen, an der ſie hängen und für die ſie ſterben. Er hat den Mutterſchutz ausge⸗ baut, damit geſunde Kinder geboren werden. Er unterſtützt arme Familien, damit ſie mehr Kinder zeugen. Er pflegt die Jugend körperlich und geiſtig, damit ſie phyſiſch und charakterlich geſtählt werde. Er prämiiert Bauern, die beſonders viel Weizen produ⸗ zieren und gutes Vieh züchten, weil ſie den italieni⸗ ſchen Nahrungsverbrauch vom Ausland befreien. Er elektrifiziert die Eiſenbahnen, weil Italien kohlen⸗ arm iſt und die Energien ſelbſt herſtellen ſoll, die es verbraucht. Er baut neue Eiſenbahnlinien und Stra⸗ ßen, weil ſie für die Landesverteidigung nötig ſind. Er pflegt die Armee, die Kriegsmarine und hat eine gewaltige Flotte geſchaffen. Er hat mit ſeinen Wehrgeſetzen jeden männlichen Italiener vom Kin⸗ desalter an in den Waffendienſt einbezogen. Er baut moderne Krankenhäuſer und Laboratorien, damit die italieniſche Wiſſenſchaft ohne ausländiſche Hilfe den Forderungen des Landes genüge. C ͤ Auslandspäſſe für Wehrpflichtige Zustimmung der Wehrbezirkskommandos bei Päſſen für 18-45 jährige erforderlich — Berlin, 22. Dezember. Durch einen am 1. Januar 1937 in Kraft treten⸗ den Erlaß hat der Reichsinnenminiſter die ſich aus der Wehr⸗ und Arbeitsdienſtpflicht ergebenden paß⸗ techniſchen Angelegnheiten einheitlich für das Reichs⸗ gebiet geregelt. Danach darf wehrpflichtigen Perſonen vom voll⸗ endeten 18. Lebensjahr bis zu dem auf die Vollendung des 45. Lebensjahres lin Oſtpreußen des 55.) folgenden 31. März ein Reiſepaß mit Geltung für das Ausland nur mit Zuſtimmung des zuſtändigen Wehrbezirkskommandos(Wehr⸗ meldeamt) ausgeſtellt werden. Die Entſcheidung dieſer Stellen iſt durch Vermitt⸗ lung der zuſtändigen Kreispolizeibehörde einzuholen. Iſt die Ausſtellung eines ſolchen Auslandspaſſes be⸗ ſonders dringlich und erklärt ſich der Paßbewerber mit einer Befriſtung auf höchſtens 60 Tage einver⸗ ſtanden, ſo genügt es, wenn er der Paßbehörde eine entſprechende Beſcheinigung des zuſtändigen Wehr⸗ bezirkskommandos(Wehrmeldeamt) vorlegt oder wenn dieſe Stelle auf Rückfrage der Paßbehörde fern⸗ mündlich zuſtimmt. Eine Rückfrage iſt nicht erſorder⸗ lich, wenn der Paßbewerber vorlegt: einen Ausſchlie⸗ ßungsſchein oder einen Ausmuſterungsſchein oder einen Wehrpaß, aus dem hervorgeht, daß er der Er⸗ ſatzreſerve Ul(nicht) angehört, falls im Wehrpaß nicht etwa vermerkt iſt, daß er trotzdem zum Arbeitsdienſt herangezogen wird. Die Beſtimmungen werden bet Ausdehnung des Geltungsbereichs eines Inlands⸗ paſſes auf das Ausland oder bei Paßverlängerungen entſprechend angewandt. Auf jugendliche, noch nicht wehrpflichtige Perſonen finden ſie vom 1. Januar des Jahres gan Anwendung, in dem dieſe Perſonen das 18. Lebensjahr vollenden. Päſſe für jugendliche männliche Perſonen dür⸗ ſen in keinem Fall mit einer Geltungsdauer über den 31. Dezember des Jahres hinaus ver⸗ ſehen werden, in dem ſie das 17. Lebensjahr vollenden. Dieſe letztere Beſtimmung findet auch auf jugend⸗ liche Reichsangehörige im Ausland Anwendung. Die im kleinen Grenzverkehr und Ausflügsverkehr ein⸗ geführten Ausweiſe und die Sammelliſten ſind nur zu berſagen, wenn begründeter Verdacht beſteht, daß der Autragſteller ſich durch eine Reiſe ins Ausland der Wehr- oder Arbeitsdienſtpflicht entziehen will. Die Inhaber früher ausgeſtellter Auslandspäſſe können bei entſprechendem drigenden Verdacht an der Grenze zurückgehalten werden. Bei Sportlern, die zu einer ſportlichen Betätigung ins Ausland reiſen, iſt die Ausreiſe in keinem Falle zu bean⸗ ſtanden, wenn die Urlaubsbeſcheinigung des zuſtän⸗ digen Fachamts vorliegt. Im übrigen finden alle dieſe Beſtimmungen auf weibliche Perſonen bis auf weiteres keine Anwendung, da hier die Arbeitsdienſtpflicht noch nicht geregelt iſt. Wieder Weihnachtsanſprache des Stellvertreters des Führers. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, ſpricht— wie alljährlich auch diesmal am Heiligen Abend über den Rund⸗ funk zu den Deutſchen in aller Welt. Die Rede wird übertragen am Donnerstag, dem 24. Dezember, um 21 bis 21.20 Uhr. Am erſten Jahrestag nach Ausbruch des Abeffi⸗ nienkrieges am 2. Oktober 1936, ſchrieb die römiſche Zeitung„Meſſaggero“ unter Berufung auf Muſſo⸗ lini:„Dieſe vierzehn Jahre aufbauender Revolu⸗ tion— vief der Duce am Tage nach dem ſtrahlenden Sieg aus— zielten auf nichts anderes ab. Der Wiederaufbau des. Staates, die Bevölkerungspolitik, die Herſtellung des religiöſen Friedens, die Gleich⸗ berechtigung von Kapital und Arbeit. die korporative Ordnung, die Wiederherſtellung der Sitten, der Schutz der Familie und des Sparkapitals, die über⸗ ſchwängliche Wertſchätzung der Armee. die kriege⸗ riſche Erziehung, die den jungen Generationen zu⸗ teil wurde, die Heldenverehrung, die Inſpiration durch die Ueberlieferung Roms hätten keinen Sinn gehabt, wenn ſie nicht eines Tages mit einer entſcheidenden Probe, mit einer Beſtätigung des Willens und der Macht abge⸗ ſchloſſen worden wären.“ Deutlicher kann der Primat der Außenpolitik nicht verkün⸗ det werden! ö Ungewiß war nur, wohin ſich der italieniſche Expanſionsdrang richten würde. Denn daß Italien ſich ausdehnen wolle und müſſe, wurde mit der größten Offenheit in unzähligen Reden und Leit⸗ artikeln eingeſtanden, und die italieniſchen Staats⸗ rechtler wieſen das moraliſche Recht des„Volkes ohne Raum“ auf territoriale Sicherungen nach. Man kann nicht ſagen, daß die italieniſche Außen⸗ politik in der Zeit der Vorbereitung darauf aus⸗ gegangen wäre, für den Fall eines Krieges ein Bündnisſyſtem zu errichten, oder den möglichen Geg⸗ ner zu iſolieren. Feſt ſtanden nur zwei Grund⸗ linien: Das traditionell gute Verhältnis zu Eng⸗ land e und der Verſuch, auf dem Balkan, den man immer mehr als italieniſches Intereſſengebiet er⸗ kannte, dem von Frankreich geführten Block der Kleinen Entente ein eigenes Bündnisſyſtem ent⸗ gegenzuſtellen. Dabei ſtützte ſich Italien auf die Opfer der Friedensverträge Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien und unterzeichnete ſchließlich mit den bei⸗ den erſtgenannten Staaten die römiſchen Protokolle. Bulgarien dagegen hielt ſich trotz der verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen ſeines Königshauſes zum Haus Savoyen kühl zurück. Im übrigen aber hatte Ita⸗ lien vollkommen freie Hand und näherte ſich je nach der Lage einmal Frankreich und einmal Deutſchland mehr an. In aller Erinnerung ſind noch die römi⸗ ſchen Geſpräche zwiſchen Laval und Muſſolini vom Januar 1935, in denen ſich die beiden, lateiniſchen Schweſtern ſcheinbar endgültig auf eine gemeinſame, außenpolitiſche Linie geeinigt zu haben ſchienen. In dieſer Lage, d. h. im Innern auf alle Mög⸗ lichkeiten vorbereitet, außenpolitiſch in den beſten Beziehungen zu England und Frankreich trat Ita⸗ lien in das entſcheidende Jahr 1935 ein. Muſſolint hat einmal geſagt:„Die große Stunde ſchlägt nicht immer und nicht allen Uhren. Das Schickſalsrad rollt vorüber. Klug iſt, wer wachſam iſt und es in der Minute aufhält, in der es an ihm vorbeizieht.“ Dieſes Wort erinnert an einen Ausſpruch Bismarcks: Der Staatsmann könne nichts beſſeres tun, als aufzu⸗ horchen und einen Zipfel zu ergreifen ſuchen, wenn er„den Mantel Gottes durch die Ereigniſſe rauſchen hört“. Im Jahre 1935 ſchlug Italiens große Stunde. Wir wiſſen heute aus den Erinnerungen des Marſchalls De Bono, daß„man im Jahre 1933 zu bedenken begann, was im Falle eines Krieges gegen Abeſſinien zu tun ſei“. Daher ſind heute die Sätze verſtändlich, die Muſſolini am 18. März 1934 anläßlich der„zweiten Fünffahresverſammlung des Regimes“ ſprach und die ſeinerzeit allgemeines Auf⸗ ſehen erregten. Damals ſagte der Duce:„Die hiſto⸗ riſchen Ziele Italiens haben zwei Namen: Aſien und Afrika... Es handelt ſich um eine Tat, die die noch unüberſichtlichen Hilfsmittel der beiden Kontinente, beſonders Afrika, auswerten und ſie tiefer in den Kreislauf der Weltziviliſation eintauchen ſoll. Ita⸗ lien kann dies tun. Sein Platz im Mittelmeer, das ſeine hiſtoriſche Aufgabe wiederaufnimmt, Verbin⸗ dung zwiſchen Orient und Okzident zu ſein, gibt ihm das Recht dazu, macht es ihm zur Pflicht.“ Dieſe Worte ſprachen den Willen Italiens zur Eypanſion noch einmal aus und deuteten auch bereits die Richtung an. Nämlich Afrika. Dennoch rie⸗ fen ſie in einem Lande Befürchtungen hervor, das von Italien nicht gefährdet wurde, deſſen Mißtrauen gegen Rom aber bis zum heutigen Tage immer mehr geſtiegen iſt: in der Türkei. Der Stoß zielte aber nicht auf Klein⸗Aſien, ſondern auf Oſt⸗Afrika. Rückblickend läßt ſich feſtſtellen, daß die Haupt⸗ beteiligten vor dem Kriegsausbruch ihre diploma⸗ tiſchen Berechnungen auf falſche Voraus⸗ ſetzungen gegründet haben: Muſſolini glaubte nach den Beſprechungen mit Laval, Frankreichs ſicher zu ſein. Der Negus ſetzte zu große Erwartungen auf die Unterſtützung durch ſeine europäiſchen Freunde im Völkerbund. England wiegte ſich bis zum letzten Augenblick in der trügeriſchen Hoffnung, Muſſolini durch kleine Konzeſſionen von dem einmal beſchrittenen Wege abbringen zu können, Frankreich endlich verſuchte eine von vornherein zum Scheitern verurteilte Vermittlung und verſcherzte ſich damit die eben erſt angeknüpfte Freundſchaft Italiens. Die gegen Deutſchland gerichtete Streſafront, die in Paris mit großen Erwartungen begrüßt worden war, zerbrach. Die ganze Welt aber täuſchte ſich hinſichtlich der Bewertung der militäriſchen Kräfteverteilung. Zur allgemeinen Ueberraſchung erwieſen ſich die organiſa⸗ toriſchen Vorbereitungen der Italiener als ſo gründ⸗ lich, ihre ſtrategiſche Ueberlegenheit und ihre tech⸗ niſche Stärke als ſo gewaltig, daß die Tapferkeit der abeſſiniſchen Krieger und die klimatiſchen und geogra⸗ phiſchen Verhältniſſe dem Negus nichts nützten. Der Krieg war nach einem halben Jahr beendet, womit niemand gerechnet hatte. Der Mann, der ſeine ganze Politik auf die Annahme einer langen Kriegsdauer eingeſtellt hatte, Eden, hat ſelbſt ſeine Ueberraſchung über dieſes ſchnelle Ende öffentlich ausgeſprochen. Die Sanktionen waren gegenſtandslos geworden und wurden aufgehoben. Auf den Schickſalshügeln Roms war nach den Worten Muſſolinis das Imperium wie⸗ der erſtanden. Jür die Opfer der Arbeit Die Ausſchüttungen der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ — Berlin, 22. Dezember. Vor einigen Tagen trat im Reichsminiſterium filr Volksaufklärung und Propaganda der Ehrenaus⸗ ſchuß der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ zu ſeiner üblichen Weihnachtsſttzung zuſammen. Der ehren⸗ amtliche Geſchäftsführer, Oberregierungsrat Dr. Ziegler, erſtattete Bericht über die Arbeit der Ge⸗ ſchäftsſtelle der Stiftung, aus welchem hervorgeht, daß die Inanſpruchnahme der Stiftung unvermindert anhält. Bei der Hilfeleiſtung aus Anlaß von größeren Unglücksfällen im vergangenen Jahr war die Stif⸗ tung führend beteiligt. Ihr Hauptaugenmerk aber galt der Betreuung der Hinterbliebenen. deren Er⸗ nährer als Einzelopfer in ihrem Beruf verunglück⸗ ten und die von der Oeffentlichkeit leider meiſt ver⸗ geſſen werden. Zur Beſchlußfaſſung wurden dem Ehrenausſchu 1448 Geſuche vorgelegt. Auf Grund dieſer Ge ſuche wurden 585 Familien zum erſtenmal Zahlungen von iusgeſamt 143 669 Mk. und Familien zum zweiten⸗ oder drittenmal mit wendungen in Höhe von 84 540 Mk. bedacht Geſuche mußten abſchlägig beſchieden werben, da eine beſondere wirtſchaftliche Notlage nicht vorlag, und die fachlichen Vorausſetzungen für die Gewäh⸗ rung einer Unterſtützung nicht gegeben waren. Seit Beſtehen der Stiftung ſind damit rund 15 000 Geſuche bearbeitet und entſchieden worden. Die bisherige Ausſchüttungsſumme beläuft ſich auf rund 4 Mil⸗ lionen Mark. Die von dem Ehrenausſchuß be⸗ willigten Summen ſind bereits in die Hände der Unterſtützten gelangt, ſo daß dieſe noch für das Weih⸗ nachtsfeſt darüber verfügen können. ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstetl, Dr. Frlz Bode Lokaler Teil f. B. C. W Fennel Sport: WillnMüller⸗Süd⸗ weſtdentſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und seſchäfilſche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗ Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. XI. 1938 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 21597 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20779 Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung uur bel Mückvoris Ein Luftkiſſen platzt/ von 2. O. Sicens Unter den amerikaniſchen Badegäſten von Miami Begch war Eliſabeth ein kleines Wunder. Die ande u ließen ſich von der ſengenden Sonne die Kör⸗ per braun brennen. Eliſabeth nicht. Ihre Haut hatte das zarte, ſamtne Weiß, von dem Männer vor 20 Jahren träumten, und einige noch heute. Im Gegenſatz zu den ſonſtigen ſchlanken, muskulöſen, ſportgeſtählten Mädchen am Strand war Eliſabeth weich und fraulich und— man muß es ſchon ſagen — recht hübſch mollig. Ihre Bewegungen waren gemeſſen und von einer erſtaunlichen Anmut. Sie hatte blondes Haar, das ſie nicht kurz, ſondern in einem griechiſchen Knoten trug. Sie ſtürzte ſich nicht, wie all die anderen, mit lautem Schpeien in die Wellen, ſie pruſtete nicht und ſpritzte nicht und kollte nicht wild herum im Waſſer. Sie lag ruhig auf ihrer Gummimatratze und ließ ſich im Waſſer trei⸗ ben, über ſich einen Schirm, um ihren Teint zu ſchützen. Sie tat niemals etwas, das haſtig und un⸗ graziös wirkte und auffällig war. Deshalb fiel ſie Georg S. Brent, dem Petro⸗ leumkönig, auf. Er glaubte, daß Eliſabeth ihn ge⸗ ſehen hätte. Das war ein Fehler. Georg S. Brent war auf der Höhe im Hinblick auf die Praktiken mancher junger Mädchen in Amerika, wenn es ſich um einen Mann mit Millionen handelt. einen Mann, der überdies noch ſtattlich ausſah. Ihm konnten ſie nichts vormachen. Er wußte genau, was los war, weun die eine oder andere über ſeine Beine ſtolperte und im Waſſer einen Krampf bebam. wenn er in der Nähe war. Und gerade, weil er das alles wußte, war Eliſa⸗ beth etwas Neues für ihn. Sie ging an ihm vor⸗ über, als ob er überhaupt nicht exiſtierte. Er war Luft für ſte. Und das way es, was ihm Eliſabeth als ein gänzlich fremdes Weſen erſcheinen ließ. Pſychologen haben feſtgeſtellt, daß angeblich in 58 von 100 Fällen Liebe mit Neugierde anfängt. Das war einer von 59. Weshalb überſah ſie ihn? Warum ſchnitt ſie ihn? Er war nicht nur neu⸗ gierig, er war ärgerlich. Und je neugieriger und je ärgerlicher er wurde, um ſo mehr kam ihm zum Bewußtſein, daß er Eliſabeth liebte. Ihre Kälte hielt ihn ab und zog ihn doch wieder an und bewegte ihn derart, wie es bisher nur der Fall geweſen war, wenn ein neues Petroleumfeld entdeckt wurde. Er fing aun, um Eliſabeth herumzuſchwimmen, wenn ſie auf ihrem Luftkiſſen dahintrieb. Er tauchte ſogar unter und tauchte auf der anderen Seite wieder auf, ſpritzend und pruſtend, machte „Puh“ und ſchnitt Geſichter. Aber er erreichte nur, daß ſie nach der anderen Seite ſah oder ihre Augen ſchloß.. Es war peinlich. Er merkte, daß alle merkten, wie er ſich auſtrengte. Und wie er doch nur Luft war für das Luftkiſſen. Er konnte einem ordentlich leid tun, der zute Georg Brent. Das ſagte ſich ganz Miami, und das ſagte ſich auch wohl Eliſabeth. i Und ſo kam der Tag, wo er auf ſeinem Hotel⸗ zimmer einen Brief vorfand. Der Umſchlag ent⸗ hielt eine Karte, an die eine Nadel geheftet war. Darunter ſtand: meint.“ Es war eine ſchöne, zierliche Nadel, wie ſte pflegen. Eine Nadel mit einem ſchwarzen Kopf, auf dem ein Diamant ſchimmerte. Nur ein ganz kleiner, winziger, aber er ſchimmerte. Georg Brent hielt die Nadel lange zwiſchen ſei⸗ nen Fingern. Nachdenklich... Nun hat jeder nor⸗ male Menſch das, was man Gedankenaſſoziationen nennt, und daß man bei einer Nadel auch ſofort an Stechen denkt. N 5 Am nächſten Tage lag Eliſabeth wieder graziös wie ſtets auf ihrem Luftkiſſen, als Georg ange⸗ ſchwommen kam. Ein Luftkiſſen gibt einen klagen⸗ „Jemand, der es gut mit Ihnen Frauen zum Befeſtigen von Haar zu gebrauchen den, flötenden Laut von ſich, wenn man eine Nadel hineinſteckt. Auch dieſes. Es ſackt zuſammen wie ein geplatzter Kinderballon, und Eliſabeth glitt— als ob es vorher einſtudiert wäre— lautlos in ſeine Arme. Und wie es in Geſchichten, in denen ein Millionär ein Mädchen rettet, immer geht, ſo auch hier: Sie hei⸗ rateten. Georg S. Brent heiratete Eliſabeth. Und er fing erſt an, den Zuſammenhang zu be⸗ greifen, als er eines Morgens ſah, wie ſie den Knoten ihres Haares feſt zuſammenſteckte. Mit Nadeln. Mit Nadeln, die ſchwarze Köpfe hatten, auf denen ganz kleine, winzige Diamanten ſchimmerten. (Aus dem Holländiſchen von Paul Raché) Neue Heidelberger Jahrbücher. Neue Folge, heraus⸗ gegeben von der Geſellſchaft der Freunde der Univerſttät Heidelberg. Jahrbuch 1936.(Verlag von G. Koeſter, Heidelberg.) Der neue Leiter der Heidelberger Univerſttäts⸗ bibliothek, Prof. Dr. Preiſendanz, gab auf 185 Seiten 15 Beiträge heraus, darunter ſeine Geſchichte der Nizzaſchen Handſchrift, die einſt Reuchlin gehört hatte, mit wichtigen Eintragungen von ſeiner Hand. Albert Becker geht den Beziehungen nach, die Heidel⸗ berg mit der Pfälzer Haardt verbinden. Ueber die bilingue Weihinſchrift des Kaiſers Veſpaſian im Florentiner Muſeum berichtet Friedrich Bilabel. Oswald Dammann berichtet über die Rückwirkungen des Frankfurter Attentats auf die Heidelberger Uni⸗ verſität. Herrliche Studentenbriefe zum Völkerfrüh⸗ ling 1813 veröffentlicht H. Finke, G. Kattermann neue Gedichte und Briefe Adam Werners von The⸗ mar. K. Lohmeyer würdigt das Malerleben Karl Happels. Neben der Geſchichte der Kloſterbibliothek von Petershauſen feſſelt uns das Verhältnis von David Hoeſchel zu Hieronymus Commelinus, ſowie die baugeſchichtliche Studie L. Schmieders über Ale⸗ manniſche Stadthäuſer. ren Leiters der Univerſitätsbiblitothek. Dieſes Jahr⸗ buch gelangt im Tauſchverkehr in alle Univerſitäten aller Erdteile. Frtedrich Baſer. Eine Ueberſicht über die Arbeiten Rudolf Sillibs, dem das Jahrbuch gewiö⸗ met iſt, zeigt das verdienſtvolle Schaffen des frühe⸗ Für den Menschen ist die menschliche Gestalt das Schönste; es kann nicht anders sein. 5 i Ghamiss o. TT Die farbige Front. Hinter den Kuliſſen der Welt⸗ politik. Von(Paul Liſt Verlag, Leipzig.) Dies Buch erſcheint anonym aber es iſt von einem geſchrieben, der mit offenen Sinnen nicht nur alle Länder dieſes Globus bereiſt hat. ſondern im wahrſten Sinne des Wortes hinter die Kuliſſen der Weltpolitik der europafeindlichen farbigen Front manchen bemerkenswerten Blick tun konnte und hier das, was er in langjährigem diplomatiſchem Dienſt und als Vertreter großer Zeitungen geſehen und erlebt hat, in großer Materialfülle feſſelnd und in⸗ tereſſant Harſtellt. Der Verfaſſer fällt zwar ſelbſt keine Urteile. Er läßt die Tatſachen und das Erlebnis ſprechen, und ſein Buch kreiſt um die Begriffe Geheimagenten, Rüſtungsinduſtrie, Naher Oſten, Abeſſinien, Groß⸗ arabien, Indien und Japan, und der Zweck der Veröffentlichung iſt, wie der Verfaſſer ſelbſt ſagt, „der weißen Welt ein Bild von den Stellungen zu vermitteln, in denen ſich der Gegner etabliert hat“ Als Gegner ſieht der Verfaſſer die farbigen Völker, mit denen das weiße Europa ſich über kurz oder lang in einem Entſcheidungskampf um die Vormacht⸗ ſtellung in der Welt werde auseinanderſetzen müſſen. Das Buch iſt ſehr lebendig, zum Teil ſogar amüſant geſchrieben. C. O. Eiſenbarth⸗ 5 Das deutſche Volksſpiel. Blätter für Spiel, Brauchtum und Volkstanz Feier⸗ und Freizeitgeſtaltung. Her⸗ ousgeber: Hans Niggem on n.(Theaterverlag Al⸗ bert Langen/ Georg Müller, Berlin SW 11.) Die Dezember⸗Nummer dieſer Monatsſchriſt(Jaht gang 4, Nummer 3) erſcheint als Sonderheft ur Puppenſpiel. Dieſes Heft bringt eine vielſeitige Folge von Beiträgen zum Thema„Kaſper und die Füße penſpieler“. 2 e — — — und Feſtt dem 7 allen über; gen tet il liche t heim volle Karn uns gelu Freu 288 330 its h rie⸗ das rauen mehr ötelte b rika. baupt⸗ loma⸗ aus ⸗ laubte ſicher ungen liſchen ch bis nung, inmal ikreich eitern damit „Die ie in orden ch der Zur aniſa⸗ ſründ⸗ e tech⸗ ganze dauer ſchung n. Die und Roms n wie⸗ fer tber. tm filr enaus⸗ ſeiner ehren⸗ Dr. r Ge⸗ orgeht, rindert ößeren 3 Stif⸗ 5 en Er⸗ nglück⸗ ſt ver⸗ a8 er Gk al nt ud öl tit Jun cht. 209 verben, vorlag; Bewäh⸗ Seit Heſuche zherige Mil⸗ uß be⸗ de der Weih⸗ —— inbauer Nilheln Faude, henau. Rückporie — stalt D dez zember 1936 ——— Mittwoch, 23. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Sette) Nummer 722 1 Mannheim, 23. Dezember. Blinde feierten Weihnacht Es iſt ein beglückendes Gefühl, einer e feier der Blinden beiwohnen zu dürfen. Mögen ſie ſich in ihrem äußeren Rahmen nur wenig von ſonſtigen Feiern gleicher Art unterſcheiden— ihr Ge iſt iſt ein anderer. In dieſen durch gemein⸗ ſames Schickſal miteinander verbundenen Menſchen lebt eine tiefe Lebensfreude, wie man ſie ſo ſtark bei Sehenden häufig nicht ſpürt. Und gerade dieſer Geiſt gemeinſchaftlicher Lebens⸗ beſahung und Schickſalsmeiſterung war es, der auch bie geſtrige Weihnachtsfeier im Blinden⸗ heim auszeichnete. Alle Inſaſſen des Heims hatten ſich eingefunden, Vertreter des Staates und der Blindenorganiſation waren erſchienen, als Pg. Runkel begrüßende Worte ſprach und die Vor⸗ tragsfolge anſagte. Der Chor des Blindenvereins ſang weihnachtliche Lieder, Adolf Blum und Guſtel Schön ſpielten Mozart und Weber, der blinde Sänger Hans Kohl erfreute ſeine Schick⸗ ſalskameraden durch Lieder und gemeinſchaftlich ſang alles nach der Anſprache des Geiſtlichen die Weiſe von der„Stillen Nacht“. Anſchließend erfolgte die Beſcherung. Herr und Frau Stein müller hatten inzwiſchen eine Feſttafel für das gemeinſame Abendeſſen gerichtet, dem ſich ein gemütliches Beiſammenſein anſchloß. Ladenſchluß am Heiligen Abend Wie uns die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel mit⸗ keilt, ſchließen am Heiligen Abend die Nahrungs⸗ und Genußmittelgeſchäfte um 18 Uhr, alle übrigen Ge⸗ ſchäfte ſchließen um 17 Uhr. Die Hausfrauen werden gebeten, den Einkauf nicht auf die letzte Stunde zu verlegen, ſondern möglichſt die Vormit⸗ tagsſtunden hierzu zu benutzen. Mit Koͤß ins Varielé Vom 1. bis 17. Januar veranſtaltet unſer Koͤß⸗ Kreisamt eine Gaſtſpielreiſe der ſchon vom vorigen Jahr gut bekannten deutſchen Varietébühne. Damit will Köß auch den minderbemittelten Volksgenoſſen Gelegenheit geben, ſich gute Varietskunſt anzuſehen. Die Gaſtſpielreiſe iſt diesmal in erſter Linie für die Orte der Umgegend gedacht. Sie beginnt am 1. Ja⸗ nuar in Schwetzingen. Am 2. Januar ſind die Künſt⸗ ler in Hockenheim, am 3. in Neckarau, am 4. in Mannheim im Ballhaus. Die dͤeutſche Varietebühne bringt Groaſſers große Zauberſchau mit ganz neuen Illuſionen und der Lichtkönigin Viſion a. Einen guten Ruf ge⸗ gießen die 3 Ralleigs in ihrem Luftgymnaſtik⸗ It und die drei Perzellos mit ihren eauilibri⸗ iſchen Leiſtungen. Senta und Margit werden muſtkalſſche, Extravgganzen bieten. Anita Berger ſingt und zum Schluß erſcheinen die drei Soun⸗ dys in ihrer urkomiſchen Muſicalattraktion. Alſo eine umfangreiche Unterhaltungsfolge, von der wir hoffen, daß ſie Tauſenden Freude bringen wird. e Der Waudkalender der NMz für 1937 wird allen Beziehern mit der heutigen Mittagsausgabe übergeben. Wenn der neue Kalender in einigen Ta⸗ gen die Stelle des erledigten einnimmt, dann beglei⸗ tet ihn der Wunſch, daß er in jedem Hauſe nur glück⸗ liche Tage anzeigen möge. e 60 Jahre alt wird heute der bekannte Maun⸗ heimer Karnevaliſt Gerhard Helffenſtein. In voller Friſche wird er auch dieſes Jahr wieder im Karneval mit ſeinen Büttenvorträgen und Liedern uns erfreuen, wie er am 7 September den wohl⸗ gelungenen Buweabend der 60jährigen mit ſeinem Freunde Fritz Weinrich beſtritten hat. ein Neufahrsgeſpräche mit Amerika. Für Ge⸗ ſpräche am Neujahrstag mit den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Kuba und Mexiko werden während des ganzen Tages die ſonſt nur für Ge⸗ ſpräche während der Nachtzeit(22.00 bis 10.00 Uhr) und Sonntags geltenden ermäßigten Gebühren be⸗ rechnet. z Wertdienſt nach Frankreich und Durchgangs⸗ läudern. Auf Veranlaſſung der franzöſiſchen Poſt⸗ verwaltung iſt der Höchſtbetrag der Wertangabe bei Wertbriefen und Wertkäſtchen nach Frankreich auf 2100 Mk. herabgeſetzt worden. Dasſelbe gilt daher auch für Wertbriefe und Wertkäſtchen, die über Frankreich nach dritten Ländern befördert werden. Auskunft erteilen die Poſtanſtalten. Das Arteil der 1. Großen Strafkammer: Straßenbahnführer Riegger freigeſprochen Der Abſchluß der Verhandlung über das ſchwere Straßenbahnunglück— Entlaſtende Sachverſtändigen-Gutachten Die Verhandlung über das folgenſchwere Straßenbahnunglück vom 22. Mai dieſes Jahres, über deren Beginn wir bereits in unſerer geſtrigen Abendausgabe ausführlich berichten konnten, wurde am geſtrigen Nachmittag fort⸗ geſetzt. Zu den Zeugenausſagen, die wir kurz dahin zu⸗ ſammenfaßten, daß ſie im weſentlichen die Ausſagen des angeklagten Wagenführers Wilhelm Riegger beſtätigten, wäre noch nachzutragen, daß neben den Darlegungen der Schaffner des Motor⸗ und An⸗ hängewagens die Ausſagen eines Fahrgaſtes, der auf der vorderen Plattform des Anhängers ſtand, ein beſonders klares Bild von dem wahr⸗ nehmbaren Vorgang des Unglücks gaben. Der Zeuge, der ſelbſt Betriebsleiter einer elektri⸗ ſchen Bahn iſt, bekundete eindeutig, daß der Wagen⸗ zug z wei Dritte[der Strecke zwiſchen Halte⸗ ſtelle„rechtes Rheinufer“ und„Rheinluſt“ in dur ch⸗ aus normaler Geſchwindigkeit zu rück⸗ gelegt habe. Erſt von da ab habe ſich die Geſchwin⸗ digkeit auffallend ſtark beſchleunigt. Dies ſei ihm beſonders aufgefallen, da er die recht ſchwierreg Kurve bei der Rheinluſt gekannt habe Es ſei immer ſchneller und ſchneller gegangen, bis ſchließlich der Wagenzug„furchtbar in die Kurve reingehauen habe und mehrmals ſtark angeeckt ſei“. Das Kippen des Wagenzuges, oͤas er zunächſt bei dem Anhänger ver⸗ ſpürt habe, ſei ihm daher nicht unerwartet gekom⸗ men, obwohl oer Vorderwagen beim Kippen bereits die Halteſtelle überfahren gehabt hätte. Im allgemeinen waren die Zeugenausſagen eher geeignet, den Angeklagten zu entlaſten, als ihm eine Schuld beizumeſſen. Dies iſt bei der Beurteilung dieſes Unglücksfalles um ſo bedeutungsvoller, als faſt alle Zeugen Leid⸗ tragende waren und zum Teil auch recht erhebliche Verletzungen davontrugen. Die Sachverſtändigen: Aber nicht nur die Zeugen waren auf Grund ihrer erlebnisſchweren Eindrücke zu dem Schluß gekommen, daß den Angeklagten keine Schuld treffe. Auch die Sachverſtändigen, die in monatelanger Klein⸗ arbeit den zunächſt unerklärlichen Unfall bis ins kleinſte rekonſtruierten und genaueſte Berechnungen anſtellten, kamen zu dem Ergebnis, daß hier kaum von einer Schuld des Wagenführers geſprochen wer⸗ den könne. Das Unglück müſſe vielmehr einem un⸗ glückſeligen Zuſammentreffen mehrerer, unvorher⸗ ſehbarer Umſtände zugeſchrieben werden, wenn man auch einige Mängel feſtgeſtellt habe. Dieſe wären den müſſen. aber niemals allein imſtande geweſen, einen ſolchen Unfall herbeizuführen. Der erſte. Oberbaurat Bretſchneider⸗ Stuttgart, dem auf dieſem Gebiet der Ruf einer Küpagttat vorausgeht, betonte ſogar, die Schuld des Angeklagten wäre an ſich unweſentlich. Wenn man hier von einer Schuld reden wolle, ſo müſſe man ſie beſtenfalls den tech⸗ niſchen Fehlern zurechnen. Den ſtark, aber nicht ungewöhnlich abgenutzten Gleiſen, die demzufolge an den am ſtärkſten beanſpruchten Stellen der Kurve einen Krümmungsradius beſaßen, der den Soll⸗ radius bedeutend unterſchritt und ſo der Fliehkraft zu geringen Widerſtand entgegenſetzten, und weiter⸗ hin dem Verſagen der elektriſchen Bremſe durch einen unvorherſehbaren Iſolierſchaden. Die Höchſtgeſchwindigkeit, die der Wagenzug vor dem Verſagen der Bremſe gehabt haben könnte, berechnete er auf 35,5 Stunden⸗ kilometer, und obwohl er die theoretiſche Möglichkeit, den Wa⸗ gen trotz aller zuſammentreffenden, verhängnisvol⸗ len Umſtände abzubremſen, nicht für hielt, wenn ſofort beim Bemerken des Verſagens der elektriſchen Bremſe die Handbremſe in Tätigkeit ge⸗ ſetzt worden wäre, war der Sachverſtändige der An⸗ ſicht, daß der angeklagte Wagenführer beſtenfalls eine Zeitſpanne von 8,5 Sekunden, wahrſcheinlich aber nur ſechs Sekunden zum Handeln zur Ver⸗ fügung hatte, und daß ſeine mehrfachen Verſuche, mit der elektriſchen Bremſe und mit dem Sandſtreuer den Wagenzug abzubremſen, verſtändlich ſeien. Das Gefälle vor der Unglückskurve ſei ſchon etwas Beſon⸗ deres, und es ſei zu vermuten, daß die Wagenführer für ſolche Ausnahmefälle, wie gerade dieſen, nicht in ausreichendem Maße unterrichtet wurden. Der zweite Sachverſtändige, Dipl.⸗Ing. Dietze, glaubte auf Grund ſeiner Be⸗ rechnungen nur eine Höchſtgeſchwindigkeit von 33,5 Stundenkilometer anſetzen zu können. Mit dem Ausſetzen der Bremſen könne der Wagenführer ſchon deswegen kaum gerechnet haben, da ſich in Mann⸗ heim in den letzten Jahren keinerlei Unfälle ereignet hätten, die auf dieſe Urſachen zurückzuführen gewe⸗ ſen wären. Schließlich habe der Wagenführer, neben ſeinen Handhabungen an Bremſen und Sandſtreuer, ſeine Aufmerkſamkeit auch noch dem Verkehr zuwen⸗ Die Auffaſſung des Sachverſtändigen wurde am deutlichſten durch ſeine Erklärung: Die Zeit ſei ſo kurz geweſen, daß er es ſich ſelbſt nicht zutrauen wolle, in einem ſolchen Falle das unbe⸗ dingt Richtige zu tun. PBPbbbb(ãã ͤdbbbbbbGbCbCäↄ ããæ⁵ ũõãõ www õã.. Die großen Treffer der Arbeitsbeſchaffungslotterie Bei der Ziehung der 8. Reichs lotter ie für Arbeitsbeſchaffung wurden neben den Haupt⸗ gewinnen von 50000 Mark in beiden Abteilungen und den zahlreichen Gewinnen zu 500, 100, 50 und 20 Mark und darunter auch 50 Gewinne zu je 1000 Mark(oder je 2000 Mark beim Doppellos) gezogen, und zwar auf folgende Losnummern: 73 627 230 366, 382 049, 566 671, 592 651, 726 892, 791 766, 905 914, 1 096 592, 1322 151, 1517 444, 1860 239, 1 922 053, 1941 166, 2 079 499, 2123 190, 2347 278, 2435 970, 2 484 555, 2 494 207, 2 602 351, 2612 790, 2733 765, 2 748 895 und 2 955 179.(Ohne Gewähr.) Gleichzeitig mit den 4152 Gewinnen, die einzeln aus dem großen Nummernrad gezogen wurden, wur⸗ den durch die letzten 10 Züge auch die 20 Prämien zu 2500 Mk.(oder 5000 Mk. beim Doppellos) ermittelt. Sie fielen auf die zuletzt gezogenen Gewinne in Höhe von 20 bis 100 Mark, und zwar auf die Los⸗ nummer: 164 629, 1 489 695, 2 072 697, 2 504 023, 2 578 979, 2627 615, 2 642 805, 2 884 939, 2909 550 und 2999 170.(Ohne Gewähr.) i Erſter Mütterkurſus im neuen Jahr! Die Mütterſchule weiſt nochmals auf ihre im neuen Jahr wieder beginnenden Mütterſchulungs⸗ kurſe in Säuglings⸗ und Kleinkinderpflege hin. Es laufen zu gleicher Zeit ein Nachmittags⸗ und ein Abendkurſus, um möglichſt allen Wünſchen Rechnung zu tragen. Der Abendkurſus beginnt am Mittwoch, dem 6. Januar, abends 8 Uhr und findet jeweis mittwochs Und freitags von 8 bis halb 10 Uhr abends ſtatt. Der Nachmittags kurſus beginnt am Mon⸗ tag, dem 11. Januar, nachmittags halb 4 Uhr und findet jeweils montags und mittwochs, nachmittags von halb 4 bis halb 6 Uhr ſtatt. Kurſus lokal! Mütterſchule L. 9, 7, 2. Stock(Lehrſaal). Der Plan iſt folgender: 1. Pflichten und Aufgaben der deutſchen Mutter. Körperliche und ſeeliche Vorausſetzungen zur Ehe. Kampf gegen Geburtenrückgang und Säuglingsſterb⸗ lichkeit. 2. Vorbereitungen der Mutter für das zu erwartende Kind. Die geſunde Wohnung. Das Säuglingsbett. 3. Die Säuglingskleidung. Die zweckmäßige Kleidung des Kleinkindes. Schnitt⸗ muſterſchneiden. 4. Die werdende Mutter und ihre Pflege. Verhalten im Wochenbett. 5. Das Neu⸗ geborene und ſeine Pflege. Die körperliche und geiſtige Entwicklung des Säuglings und Klein⸗ kindes. 6. Haut⸗ und Körperpflege im Säuglings⸗ und Kleinkindesalter. 7. Die Ernährung des Säug⸗ lings⸗ und Kleinkindes. 8a. Die natürliche Er⸗ nährung. 8b die künſtliche Ernährung des Säug⸗ lings. Die Ernährung des Kleinkindes. 9. Ent⸗ wicklungs⸗ und Ernährungsſtörungen. Vorbeugung und Verhütung der Rachitis. 10. Kampf gegen die akuten Infektions⸗ und Schmutzkrankheiten. Tuber⸗ kuloſe und Geſchlechtskrankheiten. 11. Das Seelen⸗ leben des Kindes. 12. Erze ane ee Beſchäf⸗ tigung des Kindes, Anmeldungen zu den Kursen nimmt die Mütter⸗ ſchule Mannheim, I. 9, 7, 3. Stock, ab 4, Januar 1937 entgegen. Mannheim, e In dem Bericht über die Beſichtigung der er⸗ neuerten Roſengarten⸗Gaſtſtätte, den wir in Nr. 515 veröffentlichten, muß es richtig heißen, daß der Päch⸗ ter, Herr H. Schwarze, in einem führenden Hotel in Hannover 15 Jahre mit Unterbrechungen als Kellner und Chefkellner tätig war, ausgeſchloſſen. Der Staatsanwalt: Den Ausführungen der Sachverſtändigen und den Ausſagen der Zeugen verſchloß ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich auch nicht der Staatsanwalt. Auch er war zu der Ueberzeugung gekommen, daß dieſer bedauernswerte Unfall nicht durch Menſchen⸗ hand in erſter Linie herbeigeführt worden ſei. Es ſei ſchon mehr Schickſal zu neunen, daß ausgerechnet an dieſer Rampe mit außer⸗ gewöhnlich ſtarkem Gefälle ein Motorſchaden die elektriſche Bremſe außer Betrieb ſetzte und daß zudem noch an dieſer engen Kurve die Gleiſe ſo ſtark abgenutzt waren. Trotzdem aber treffe den Angeklagten eine Mik⸗ ſchul d, wenn auch nicht in dem Ausmaße, wie ihm dies in der Anklageſchrift zur Laſt gelegt wurde. Denn nach den Zeugenausſagen und den Gutachten der Sachverſtändigen könne von den Vorwürfen des zu ſchnellen Fahrens und des zu ſpäten Einſetzens mit der elektriſchen Bremſe nicht mehr die Rede ſein. Anders verhalte es ſich aber in dem dritten Punkt der Anklage, die dem Wagenführer vorwerfe, er habe zu ſpät die Handbremſe gezogen. Es habe ſich erwieſen, daß er ſtatt die Handbremſe in Tätigkeit zu ſetzen, ſich zuviel mit der elektriſchen Bremſe und dem Sandſtreuer beſchäftigt habe. Wohl ſei die Zeit⸗ ſpanne von 7,5 Sekunden kurz, ſehr kurz geweſen, aber immerhin hätte ſie Gelegenheit genug geboten, die anderen Möglichkeiten, alſo vor allem die Hand⸗ bremſe zu ziehen, auszunutzen. Inſofern erachtete daher der Staatsanwalt den Angeklagten für mit⸗ ſchuldig an der Schwere des Unfalles und bean⸗ Für den Weihnaditsbraten Bröätpfannen Göansbfrötef- Saftbfröter Geflügelschetren auch diese Dinge hat 2 Gazbe N barsche von drei tragte eine Gefängnisſtrafe Monaten. Den beiden Rechtsanwälten, die den Angeklag⸗ ten verteidigten, war ihre Aufgabe durch die gün⸗ ſtigen Gutachten und Zeugenausſagen verhältnis⸗ mäßig leicht gemacht worden. Bezüglich des Ver⸗ ſäumniſſes mit der Handbremſe machten ſie geltend, daß es hier auf Sekunden angekommen ſef und man dem Angeklagten keine moraliſche oder ſtrafrecht⸗ liche Schuld beimeſſen könne, daß er nicht ſpfort die Handbremſe benutzt habe, denn es ſtehe ausdrücklich in der Dienſtvorſchrift, daß die elektriſche Bremſe ebenſowohl Betriebs⸗ wie Not⸗ bremſe ſei. Die Verteidigung ſtellte daher den Antrag, daß der Angeklagte nicht nur wegen man⸗ gelnden Beweiſes, ſondern aus der Ueberzeugung des Gerichtshofes heraus freigeſprochen werde von jeder Schuld. Das Arteil: Nach kurzer Beratung ſprach das Gericht den angeklagten Wagenführer Wilhelm Riegger frei. In der Begründung des Urteils erklärte der Vor⸗ ſitzende, daß man ſich bemüht habe, das große Stra⸗ ßenbahnunglück vom 22. Mai dieſes Jahres möglichſt gründlich aufzuklären. Wenn dies nicht ganz möglich geweſen ſei, ſo läge es daran, daß unberechenbare Momente mitgeſpielt hätten. Immerhin ſei aber feſtgeſtellt, mit ſchuld an dieſem Unglück ſei: das mangelnde Funktionieren der elek⸗ triſchen Bremſe, die ſchlechten Gleiſe und auch die Bedienung des Wagens, der nicht ſo abgebremſt worden ſei, wie das notwendig geweſen wäre. Für letzteres ſei der Wagenführer verant⸗ wortlich. Er hätte die Handbremſe ziehen müſſen. Eine gründliche Unterſuchung habe ergeben, daß er dies zwar getan hatte, es könne aber nicht feſtgeſtellt werden, woran es gelegen ſei, daß die zu erwartende Bremswirkung nicht eingetreten ſei. Man habe den Angeklagten daher freiſprechen müſſen. Zu ſeinen Gunſten ſprach außerdem noch, daß er, laut Dienſt⸗ vorſchrift, das Recht hatte, die elektriſche Bremſe als Notbremſe zu benutzen und alſo auch zu verſuchen, ob dieſe zieht. i Bergs Berg-Bräu Ur-BoOck he faaggggqgandoqmmaggadganggagnmgngganggſgcſſn ein liaclipꝛoentiges d taxkliien ist Wieder in der sehf begehtten Quslitöt im Ausschank. Die Ausschenksteſlen Sind durch Ausheng meiner besondefen Ur-Bock- Plakate gekennzeichnet. brauerei Leimen„ Johann Geis er Aus Baden Anter dem Heuwagen erſtickt! Gräßlicher Tod einer Bauersfran * Pforzheim, 22. Dez. Ein ſchweres Schick⸗ ſal kam über die Familie des Landwirts Ernſt Löt⸗ terle. Die erſt 30jährige Ehefrau hatte in einer Feldſcheune Heu geholt und befand ſich auf dem Rück⸗ weg durch das Monbachtal. Hierbei ſtürzte der ſchwer beladene Wagen um und die Frau kam ſo un⸗ glücklich darunter zu liegen, daß ſie erſtickte. Bruchſal im Aufbau E. Bruchſal, 22. Dez. Große Aufgaben zu erfül⸗ len hat ſich die Bruchſaler Stadtverwaltung als Ziel geſetzt, nachdem die finanzielle Lage ausgeglichen iſt und die neue Zeit neue Aufgaben ſtellt. Die Haupt⸗ ſache iſt die Erſtellung einer neuen Volksſchule für die 2200 Kinder, nachdem die frühere Kaſerne ge⸗ räumt werden mußte und nun eine Umgruppierung der Schulen vorgenommen wird. Der Neubau mit möglicher Erweiterung kommt draußen in der Dur⸗ lacher Straße zu ſtehen, die zur Zeit einem Umbau unterzogen wird. Auch ein neuer Sportplatz wird angelegt werden. Es wird das große Gelände des VfB im unteren Schloßgarten gepachtet und dann den Schulen wie der SA zur Verfügung geſtellt. Zu⸗ gleich ſo dorthin auch das Hitlerjngendheim verlegt werden, um dieſe Frage einer endgültigen Löſung zuzuführen. Zur Zeit erfährt die öffentliche Beleuchtung eine bedeutende Erweiterung durch Aufſtellen einer großen Anzahl weiterer Bogenlam⸗ pen in den Straßen des durch die Autobahn ſteigenden Durchgangsverkehrs. Die ſtädtiſche Mietsſie d lung im Süden der Stadt geht der Vollendung entgegen, die 21 Doppelhäuſer und weitere drei Häu⸗ ſer mit 18 Wohnungen an der Schwetzinger Straße werden nach den ſchon bezogenen Wohnungen im An⸗ fang des neuen Jahres ſämtlich bezogen werden. Auch die Leichenhalle auf dem prächtigen neuen Fried⸗ hof ſteht unter Dach. Damit iſt einem höchſt öringen⸗ den Bedürfnis abgeholfen. Zum zweiten Mal Schiltach will Stadtrecht erwerben * Schiltach, 23. Dez. Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, bei der Staats⸗ behörde den Antrag zu ſtellen, daß der Gemeinde Schiltach Stadtrecht verliehen wird im Sinne der neuen deutſchen Gemeindeoroͤnung. Schiltach hat ſchon einmal Stadtrecht beſeſſen, und zwar vom Jahre 1378 an. —— * Offenburg, 22. Dez. Die drei Jahre alte Friedel John, deren Eltern in der Stadtrandſied⸗ lung wohnen, hatte im Nachbarhaus für die Mutter eine Beſorgung gemacht und fiel beim Verlaſſen des Hauſes— vielleicht erſchrocken vor einem Hund in einen neben der Tür ſtehenden Waſchzuber voll heißen Waſſers. Im Krankenhaus iſt das Kind ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. 8 Schwetzingen, 23. Dez. Die Schwetzinger Gen⸗ darmerie hat eine verheiratete Frau und einen ledigen Mann von hier wegen ſtaatsfeind⸗ licher Betätigung feſtgenommen und ins Mann⸗ heimer Bezirksgefängnis eingeliefert. Weinheim, 22. Dez. In der hler ſtattgefunde⸗ nen Jahresverſammlung der Rebbeoachter des Be⸗ zirks Ladenburg konnte der Bezirksſachverſtändige Laumann⸗Heddesheim die erfreuliche Mitteilung ma⸗ chen, daß die Bergſtraße mit ihren bekannten Weinlagen reblausfrei iſt. Bis Ende 1936 muß die Entfernung ſämtlicher Hybriden in Miſchbeſtän⸗ den durchgeführt ſein. I Rohrbach b.., 23. Dez. Im Rahmen einer Bauernverſammlung gab der Ortsbauernführer die Vorſchriften und Richtlinien bekannt, die für Qua⸗ litätstabakbau in Anwendung zu bringen ſind. Der Vorſitzende des Kartoffelwirtſchaftsverbandes Baden, Pg. Holdermann, ſprach über die kommenden Maß⸗ nahmen des Kartoffelabſatzes und des Schlachtvieh⸗ verkaufes. — Zeitung/ Mittag⸗Ausgab CCC bbb Ein großes Arbeitsprogramm der Stadt Heidelberg: „Reichshotel-Fachſchule“ in Wieblingen Der Oberbürgermeiſter berichtet den Ratsherren 100 neue Kleinſiedlerſtellen geplant Höhen- und Aus ſichtsſtraße zum Heiligen Berg ſoll geſchaffen werden * Heidelberg, 22. Dezember. In einer öffentlichen Ratsherren⸗ ſitzung ſprach Dienstag nachmittag Oberbür⸗ germeiſter Dr. Nein haus über die Aufgaben, die der Stadt Heidelberg im Rahmen der nächſten Jahre erwachſen werden. Er konnte darauf hinweiſen, daß die Finanzlage der Stadtgemeinden und ganz beſonders auch die⸗ jenige Heidelbergs ſich ſeit der Machtergreifung dürch den Nattonalſozialismus ſo gebeſſert hat, daß die Gemeinden die ihnen zufallenden neuen Auf⸗ gaben wohl meiſt ohne Schwierigkeiten durchführen könnten. Hinſichtlich der Nachwuchsfrage, bei welcher der Gewerbeſchule und der von der Verwaltung in den ſtädtiſchen Werkſtätten 1 dauernd 25 Lehrlinge beſchäftigenden Lehrlingswerkſtätte be⸗ ſondere Bedeutung zukommt, richtete der Ober⸗ bürgermeiſter an die induſtriellen und handwerklichen Betriebe den dringlichen Appell, ſoweit irgend möglich, junge Volksgenoſſen als Lehrlinge einzuſtellen. In ſeinen weiteren Ausführungen ſtellte er dann die Förderung der Ernährungswirtſchaft in den Vor⸗ dergrund im Beiſpiel von Arbeiterwohngemeinden, Kleinſiedlung mit zuſätzlichem Landbau(3. B. Wieb⸗ lingen, Kirchheim) nach dem Geſichtspunkt der Eigen⸗ verſorgung, ſowie der Intenſivierung durch Feld⸗ bereinigung(Grenzhof, Wieblingen), Gewinnung von Neuland(z. B. Handſchuhsheim), durch Rodung (Gelände ſüdlich von Rohrbach). Weiterhin gab Dr. Neinhaus einen Ueberblick über die günſtige Finanz⸗ lage der ſtädtiſchen Werke. An Projekten iſt auch der Umbau der Kläraulage Wieblingen mit einem Koſtenaufwand von 400 000 bis 450 000 Mark vorgeſehen, eine Anlage mit geſicherter Wirt⸗ ſchaftlichkeit, bei der noch die Finanzierungsfrage zu regeln iſt. Als Leitmotiv der Stellung der Gemein⸗ den als Großverbraucher ſtellte der Oberbürger⸗ meiſter äußerſte Spauſamkeit und die Verwendung einheimiſcher Rohſtoffe heraus. Ueber die Aufſchließung des Siedlungsgeländes beim MWeblinger Staatsbahnhof berichtete Dr. Neundörfe r. 44 Stellen wurden er⸗ ſchloſſen. Es ſoll nun am Bahnhof Wieblingen wei⸗ teres Gelände für 100 Kleinſiedlerſtellen(mit 6⸗Ar⸗ Bauplätzen) aufgeſchloſſen werden, und zwar für ſchwerkriegsbeſchädigte Volksgenoſſen, die in eigener Regie zu bauen in der Lage ſind und im Wege der Kleinſiedlung(Heimſtätten). Es ſteht zuſätzlich noch Garten⸗ und Ackergelände für Pachtung zur Ver⸗ fügung. Generaldirektor Dr. Munke gab die Erläuterun⸗ gen zum 3. Punkt der Tagesordnung: Bau einer Höhenſtraße am Heiligen Berg. Der Plan ſieht vor, die Ludolf⸗Kvehl⸗Straße am Heiligen Berg entlangzuführen, vorerſt bis Mönch⸗ berg⸗Steige, ſowie eine Verbindungsſtraße von Kuß⸗ maul⸗Straße zur Ludolf⸗Krehl⸗Straße. Die als Not⸗ ſtandsarbeit geplante, 8000 Tagewerk umfaſſende Maßnahme bringt einen Koſtenaufwand von 150 000 Mapk, wobei vorauszuſetzen wäre, daß die Gelände⸗ beſitzer das nötige Gelände koſtenlos zur Verfügung ſtellen. Zugleich iſt die Oroͤnung des Kanalſyſtems geplant. Ueber die Feldbereinigung im Stadtteil Wieblingen referierte anſchließend Dr. Neundörfer. Den Ausbau der Hotelfachſchule als letzten Punkt der Tagesordnung behandelte Bürgermeiſter Genthe. Mit Handelsſchule und Höherer Handelsſchule organiſatoriſch verbunden, iſt ſte räumlich getrennt(Mönchhofſtr. 28). Die auf weiteren Ausbau in fachlicher und räumlicher Hin⸗ ſicht gehenden Beſtrebungen äußern ſich in dem Plan der Errichtung einer Lehrküche als Demonſtvations⸗ küche, wofür eine befondere fachliche Kvaft auserſehen iſt. Der notwendige Anbau an das Anweſen ſieht 25000 Mark Koſten vor. Im Lehrplan iſt auch ein Ausbau des Sprachunterrichts vorgeſehen. Die Schule wird als einzige Schule dieſer Art den Namen Reichs hotel achſchule führen. Vor Beendigung des großen f Waldshuter Deviſenprozeſſes Der Anklagevertreter beantragt 7 Fahre Zuchthaus und hohe Geloſtrafe gegen den Angeklagten Mildenberger „ Waldshut, Die Hauptverhandlung, die ſeit dem 3. Dezember 1936 vor der Großen Strafkammer des Lanoͤgerichts Waldshut gegen den Angeklagten Adolf Milde n⸗ berger aus Säckingen wegen Vergehens gegen die Deviſenverordnung durchgeführt wird, geht dem Ende entgegen. in die Angelegenheit verwickelten Perſonenkreiſe, außergewöhnlich auch dadurch, daß ein Aus län⸗ der mitbeſchuldigt war, der ſich der Straftver⸗ folgung durch die Flucht entzogen hat. Das Lan⸗ desfinanzamt Karlsruhe iſt in dieſem Prozeß Neben⸗ kläger. Der Anklagevertreter, Obepſtaatsanwalt Luger, erachtet den Angeklagten für ſchuldig der Erſchlei⸗ chung von Deviſengenehmigungen in vier ſelbſtändi⸗ gen Handlungen, die infolge ihres außergewöhn⸗ lichen Umfanges und der damit verbundenen Schädigung der deutſchen Deviſenbilaunz in Höhe von rund vier Millionen Schweizer Franken 9 Toe 9 ez. 24. 9 eee, Reichsſtraßen und Landſtraßen I. und II. Oroͤnung Ein befeſtigtes Straßennetz von 8273 km gibt es in Baden * Karlsruhe, 23. Dez. Während die Landſtraßen früher nach dem Haupt⸗ träger der Bau⸗ und Unterhaltungslaſt als Staats⸗, Bezirks⸗ oder Gemeindeſtraße bezeichnet wurden, unterſcheidet man nach der Neuregelung des Stra⸗ ßenweſens heute neben den Reichsautobahnen die Reichsſtraßen, Landſtraßen 1. Ordnung und Landſtraßen 2. Ordnung. Um einen Ueberlick über das vorhandene Straßennetz und über die Aus⸗ wirkung der Neueinteilung zu bekommen, wurde auf Veranlaſſung des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen im Frühjahr 1938 die erſte allgemeine Erhebung über Länge und Aus bau⸗ z üſtand der deutſchen Landſtraßen durch⸗ geführt. Ihre endgültigen Ergebniſſe liegen nun⸗ mehr vor. Danach waren am 31. März 1936 im Deutſchen Reich(ohne Berlin) 212 133 Km. befeſtigte Reichs und Landſtraßen vorhanden und zwar 41080 Km. Reichsſtraßen, 83 948 Km. Landſtraßen 1. Ord⸗ nung und 87 105 Km. Landſtraßen 2. Ordnung. Im Gebiet des Landes Baden wurde ein be⸗ ſeſtigtes Straßennetz von insgeſamt 8 279,3 Kilometer ermittelt. Davon waren 16409 Km. Reichsſtraßen, 305,9 Km. Laniöſtraßen 1. Ordnung und 3596,5 Km. Landſtraßen 2. Ordnung. Von den Reichsſtraßen entfielen in Baden 129 Km. oder 7,8 v. H. auf Ortsdurchfahrten, die von den Gemeinden unterhalten werden müſſen; bei den Landſtraßen 1. Ordnung ſind nur 2,87 v. H. und bei den Landſtraßen 2. Ordnung 1,55 v. H. Orts⸗ durchfahrten. Neben der Feſtſtellung der Straßenlängen wur⸗ oͤen auch Erhebungen über den Ausbauzuſtand der Reichs⸗ und Lanoſtraßen hinſichtlich der verſchiedenen Fahrbahndecken angeſtellt. Für die Straßen Badens ergab ſich dabei, daß von den Reichsſtraßen mehr als dreiviertel, nämlich 77,35 v.., Schotterdecken mit Oberflächenſchutz hatten und 6,26 v. H. Kleinpflaſter⸗ decken. Bei den Landſtraßen 1. Ordnung ergibt ſich ein weniger günſtiges Bild. Hier finden ſich in Ba⸗ den noch 25 v. H. einfache Schotterdecken. Der Haupt⸗ teil aber(68,6 v..) auch der Straßen 1. Ordnung hatten Schotterdecken mit Oberflächenſchutz. Die Landſtraßen 2. Ordnung waren zu 77,9 v. H. nur mit einfachen Schotterdecken und zu 20,7 v. H. mit Schot⸗ terdecken und Oberflächenſchutzſchicht verſehen. Nach den vom Statiſtiſchen Reichsamt der Zahlen⸗ aufſtellung beigegebenen Erläuterungen iſt damit zu rechnen, daß ſich die Unterſchiede im Ausbauzuſtand der deutſchen Reichs⸗ und Landſtraßen noch vergrö⸗ ßern werden, da bei den Reichsſtraßen im beſonderen Has Beſtreben beſteht, zu Bauweiſen überzugehen, die zwar in der Anlage mehr koſten, deren Unterhaltung aber billiger iſt. 5 Der Fall war außergewöhnlich durch die als beſonders ſchwer ſtrafbar im Sinne des Devpiſen⸗ geſetzes anzuſehen ſeien. Sein Antrag lautete auf Verurteilung zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von 7 Jahren unter Anrechnung von 1 Jahren Unterſuchungshaft, 600 000 Mark Geldſtrafe, Einziehung von 600 000 Mark als Werterſatz, Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 7 Jahren und Tragung der Koſten des Verfah⸗ rens. Dieſem Antrag ſchloß ſich der Vertreter des Ne⸗ benklägers an. Der erſte Verteidiger des Angeklagten, Rechts⸗ anwalt Dr. Holl⸗ München, ſtellte zu Beginn ſeines Plaidvyers am Montagnachmittag Antrag auf Frei⸗ ſprechung des Angeklagten. Er machte insbeſondere geltend, daß Mildenberger und Mallaun im Inter⸗ eſſe des oberbadiſchen Wirtſchaftsbezirks gehandelt und ſo dazu mitgewirkt hätten, daß durch die Weiter⸗ führung der Betriebe dem Deutſchen Reiche wieder erhebliche wirtſchaftliche Vorteile durch Arbeitsbe⸗ ſchaffung uſw. erwachſen ſeien. Der zweite Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Win⸗ termantel⸗Säckingen, verbreitete ſich Charaktereigenſchaften und die perſönlichen Verhält⸗ niſſe des Angeklagten, den er als Illuſioniſt und Pechvogel bezeichnete. Den heutigen Grundbeſitz des Angeklagten ſchätzte der Verteidiger dahin ein, daß er wertmäßig den Belaſtungen kaum entſpreche und die laufenden Ausgaben nicht abwerfe. Außerdem verlas die Verteidigung am Schluße ihrer Ausfüh⸗ rungen eine Erklärung des Angeklagten, worin die⸗ ſer, ſer, ohne Rückſicht auf den Ausgang des Ver⸗ fahrens, ſeine ſämtlichen Vermögenswerte und For⸗ derungen unwiderruflich an das Deutſche Reich abtrit. Teilſtrecke Bruchſal⸗Karlsruhe macht Fortſchritte Die Arbeiten an der Reichsautobahn * Karlsruhe, 23. Dez. Die Arbeiten auf der Teilſtrecke Bruchſal- Karlsruhe der Reichs⸗ autobahnlinie ſind in ſchnellem Fortſchreiten. Bei Karlsruhe haben die Arbeiten einen beſonders großen Umfang, da die Robert ⸗Wagner⸗Allee (Reichsſtraße 10 zwiſchen Karlsruhe und Durlach) gekreuzt und bei dieſer Kreuzung eine vierteilige Zubringerſtelle errichtet wird. Außerdem ſchließt nach Süden die große Ueberführung über die zum Teil hochliegenden Reichsbahngleiſe an. Im neuen Profil der Robert Wagner⸗ Allee liegt die Straßenbahn auf eigenem Bahn⸗ körper in der Mitte, die Fahrbahnen, Radfahr⸗ und Gehwege zu beiden Seiten. Mit dem Umbau wird die Allee nach Richtung und Höhenlage begradigt und über die Reichsautobahn hinweggeführt. Da die Arbeiten bis nächſten Herbſt fertiggeſtellt ſein müſſen, wird in zwei Schichten gearbeitet. über die wird auch 2. Mittwoch, 23. Dez r Aus der Pfalz Ein Branodſtifter am Werk? * Bellheim, 22. Dez. Knapp 200 Meter von den traurigen Reſten öes vor wenigen Tagen durch Großfeuer vernichteten Gebäudeteiles brach abends in dem Anweſen des Weinkommiſſionärs Heinrich Reifel Feuer aus. Dank dem ſofortigen Eingrei⸗ fen der Ortswehr konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der Schaden war diesmal nur gering. Man vermutet, daß ein Branoͤſtifter am Werke iſt. Die Flucht aus dem Leben * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 21. Dez. Der Wjäh⸗ rige Walter Fuchs aus Freiburg i. Br, der hier in Arbeit ſtand, hat in der Nacht auf Samstag ſei⸗ nem Leben durch Erſchießen ein Ende gemacht, Er hatte längere Zeit mit einem Mädchen ein Ver⸗ hältnis unterhalten, das nicht ohne Folgen blieb. Die Vorwürfe, die ihm deswegen von den Eltern beiderſeits gemacht wurden, nahm er ſich ſo zu Her⸗ zen, daß er keinen Ausweg mehr ſah und zum Re⸗ volver griff. ember 1936 Katzenfelle Katzenpelzsohlen Katzenpelzbandagen 5. sind wertvolle Geschenke bei Rheuma, Ischias. Nierenleiden eie. Bigene Herstellung! Viele Anerkennungen. Beachten Sie meine Auslagen! Springmann's Drogerie, E G. Wieder„ernſte Bibelforſcher“ feſtgenommen * St. Jugbert, 22. Dezember. Die Polizei hal hier in den letzten Tagen mehrere Feſtnahmen in Kreiſen ernſter Bibelforſcher vorgenommen, die tvotz aller Verbote ihr volksſchädigendes Treiben im Geheimen fortſetzten. Die ſeltſamen Heiligen kennen kein Vaterland, verweigern den Geſetzen den Gehor⸗ ſam und lehnen den deutſchen Gruß und die all gemeine Wehrpflicht ab. In dem vor dem Sagr⸗ brücker Sondergericht gegen eine große Anzaßl ernſter Bibelforſcher durchgeführten Prozeß wurde u. a. feſtgeſtellt daß ſich keiner der frommen Buller an der Saarabſtimmung beteiligt hatte 0 1 8 5 ee Unheilvolles Winterwetter:. 7 Im Nebel gegen einen Baum gefahren Eine Tote und ein Schwerverletzten * Neunkirchen(Saar), 23. Dezember. In der Nacht fuhr auf der Waldſtraße zwiſchen Spieſen ung St. Ingbert ein Kraftwagen aus Neunkirchen in dichtem Nebel gegen einen Baum. Bei dem Anprall flog die Frau des Ingenjeurs Reiter mit dem Kopf durch die Scheibe und blieb tot liegen. In⸗ genieur Reiter erlitt bei dem Anprall ſchwere Ver⸗ letzungen und wurde in bedenklichem Zuſtand ins St. Ingberter Krankenhaus gebracht. Der am Steuer ſitzende Ingenieur Engel kam mit leichteren Verletzungen davon. Oberlandesgerichtsrat Bartz f * Landau, 22. Dez. Der hier im Ruheſtand lebende Oberlandesgerichtsrat Bartz iſt nach län⸗ gerem Leiden verſtorben. Bartz wurde 1869 geboren und war nach der jur. Staatsprüfung als Aſſeſſor und Amtsrichter in Gdenkoben, Kirchheimbolanden, Pirmaſens und Bergzabern tätig. Von 1916 bis 1920 wirkte er als Vorſtand des Amtsgerichts in Otter⸗ berg. Vom 1. Januar 1920 ab war er als Land⸗ gerichtsrat in Landau, wo er am J. April 1936 in den Ruheſtand trat. sk. Waldſee, 22. Dez. Während die NSbic hier zu einem Appell mit ihren Fahrzeugen aufgezogen war und anſchließend einen Werbemarſch durchführte, benutzte ein frecher Dieb die Abweſenheit einiger Autofahrer zum Stehlen. Aus verſchiedenen Fahr⸗ zeugen entwendete er zwei Herrenmäntel, eine Decke, einen Pullover, ferner noch einen Rock und Hand⸗ ſchuhe. Nach Entdeckung des Diebſtahls nahm man ſofort oͤſe Verfolgung auf. Es gelang, den Täler alsbald zu faſſen. Es handelt ſich um einen einſchlä⸗ gig erheblich vorbeſtraften Mann aus Ernsbach. * Landau(Pf.), 21. Dez. Aus bis jetzt moch nicht reſtlos geklärter Urſache hat ein hieſiger Poligei⸗ hauptwachtmeiſter in ſeinem Garten ſeinem Leben oͤurch Erhängen ein Ende gemacht. * Ladenburg, 21. Dez. Auf dem Marktplatz in dieſem Jahr wieder ein großer Tonnen bau aufgeſtellt, der am Sonntag zun erſtenmal in Glauze der Lichter erſtrahten soll. Muſikaliſche und geſaugliche Vorträge werden bei oͤteſer Gelegengeit um den„Chriſtbaum für alle“ er; klingen.— Am Mon ag findet abends in der Turk⸗ Falle die öffentliche Volks⸗Weihnochtsfeier ſtatk In der Jahreshauntver ammlung des Odenwald⸗ kiubs, Ortsgruppe Ladenburg, konnte wieder eine Reihe Telcglieder für eifrige Teilnahme an den Wanderungen ausgezeichnet werden. Die Orts⸗ gruppe hat im abgelaufenen Jahr zwölf Wande run⸗ gen durchgeführt. 8 * Pforzheim, 21. Dez. Der Kaufmänniſche Ver ein hat den Antrag des Vorſtandes auf Veräuſſe⸗ rung des Vereinshauſes„Kaiſerhof“ an die Brauerei Schrempp in Karlsruhe zum Preiſe von 75000 Mark genehmigt. Nach den vorläufig ves einbarten Bedingungen werden die bisher vont Kaufmänniſchen Verein innegehabten Räume einem jährlichen Mietpreis von 2000 Mark an di? ſen auf zehn Jahre vermietet. a U ein rich ingrei⸗ t Herd nur er am 20fäh⸗ r hier ag ſei⸗ macht, t Ver⸗ blieb. Eltern u Her⸗ m Re⸗ * — 1 Ischias. ug! uslagen! . 17 6. ei hat nen in e tvotz en im kennen Gehor⸗ ie all⸗ Saar⸗ Anzahl wurde Brliher heſtand h län⸗ eboren ſſeſſor landen, 1s 1920 Otter⸗ Land⸗ 936 in K hier ezogen führte, iniger Fahr⸗ Decke, Hand⸗ n man Täter inſchlä⸗ ß 9 nicht lizei⸗ ſeinem 5. La 5 oßer zum 1 ſoll. en bei een Turn⸗ at uwald⸗ eine u den Orts⸗ derun⸗ Ver⸗ buße⸗ 1 die e von J ver⸗ vont de. öl u „Dies hier ist mein Grab!“ Jas atset uon dingen Hat das Madchen Elisa vor 300 Jahren schon einmal gelebt? Warſchau, im Dezember. Zu einem myſteriöſen Fall von See⸗ lenwanderun g, von dem aus dem bekannten polniſchen Kriegshafen Gdingen berichtet wird, nehmen die polniſchen Blätter ausführlich Stellung. Dem Problem als ſolchem liegt ein aufſehenerre⸗ gender Zwiſchenfall zugrunde. Ein 18;ähriges Mädchen mit Namen Eliſa Wirnitz kam kürz⸗ lich nach Gdingen, um dort ſeine Eitern zu beſuchen, die erſt vor einiger Zeit aus dem Innern Polens nach Gdingen gezogen waren. Eines Tages unter⸗ nahm die Familie mit der Tochter einen Spazier⸗ gang und kam auf dem Wege auch an einem alten Friedhof vorbei, der aber längſt aufgelaſſen iſt und nur noch als Sehenswürdigkeit dient. Vor einem der mit Efeu umrankten, alten und verwitterten Grabſteine blieb das Mädchen plötzlich ſtehen, als müſſe es ſich an etwas erinnern. Dann rief es den erſchrockenen Eltern zu:„Dies hier iſt mein Grab!“ und ſank ohnmächtig ze Boden. Erinnerungen an den 30jährigen Krieg Nachdem das Mädchen wieder zu ſich gekommen war, erzählte es eine ſeltſame Geſchichte, und zwar behauptete es, vor Jahrhunderten ſchon einmal gelebt zu haben. Sie könne ſich genau erinnern. Sie ſei damals die Frau eines armen Fiſchers geweſen, der in dem Dorf, das an Stelle des heutigen Gdingen ſtand, gewohnt hat und von hier aus ſeinem geſahrvollen Beruf nachging. Auch habe ſie drei Kinder gehabt. Der Mann ſei dann ſpäter bei einem Sturm auf der See umgekommen. Sie ſelbſt, die arme Fiſchersfrau, habe viel Not und Eler d gelitten und ſei ein paar Jahre danach ihrem Mann in den Tod gefolgt. Eliſa Wirnitz erinnerte ſich aller dieſer Vorgänge noch ſo genau, daß ſie ſogar den Namen angeben Wir ſagen: deuuches bol it dic fun imtecültstwek⸗ des deulſchon bolbes 100% ö konnte, unter dem ſie angeblich damals als Fiſchers⸗ frau ſchon einmal auf Erden gelebt hat. Ferner er⸗ zählte ſie von einer ehrwürdigen kleinen Kapelle, die einſt neben dem Friedhof geſtanden haben ſoll, dann aber von fremden Söldnern, die einfielen und alles raubten und plünderten, niedergebrannt wurde. Was die Nachforſchungen ergaben. Wie die Nachforſchungen ergaben, hat neben dem alten Friedhof in der Nähe von Gdingen tatſächlich einmal eine alte Kirche geſtanden, die dann im 30⸗ jährigen Krieg von ſchwediſchen Söldnern angeſteckt worden iſt. Bei dem Brand gingen damals aller⸗ dings auch die Archive verloren, ſo daß die Nach⸗ prüfung der weiteren Angaben des Mädchens heute auf unlösbare Schwierigkeiten ſtößt. Allerdings ſoll wiederum der Name, den das Mädchen einſt getra⸗ gen haben will, mit der Inſchrift auf dem Grabſtein übereinſtimmen, wenigſtens ſo weit dieſe Inſchrift noch zu entziffern iſt. Das Rätſel von Gdingen hat auch die Wiſſen⸗ ſchaft bereits auf den Plan gerufen. In wiſſenſchaft⸗ lichen Kreiſen iſt man jedoch ſehr ſkeptiſch. Man neigt dort zu der Anſicht, daß es ſich bei den Angaben der 18jährigen Eliſa um einen Fall ron Auto⸗ ſuggeſtion handelt. Vermutlich habe das Mäd⸗ chen irgendeinen hiſtoriſchen Roman geleſen und kombiniere nun die romanhaften Ereigniſſe mit der Vorſtellung eines eigenen Vorlebens. Feſt ſteht da⸗ gegen, daß das Mädchen noch nie in Gdingen ge⸗ weſen iſt und infolgedeſſen auch weder den alten Friedhof kannte, noch von der Exiſtenz einer zerſtör⸗ ten Kapelle etwas wiſſen konnte. Prüfungs⸗Falle „Was iſt Liebe?“ „Das Band, das zwei junge Herzen auf ewig bindet“, ſagte der Primaner. „Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen und ein Schlag“, ſagte ein anderer. „Sehr nett, ſehr nett“, ſagte der Lehrer,„aber Sie treffen das Rechte nicht. Die Liebe, die ich meine, iſt ein kleiner Nebenfluß der Oder.“ Taubheit gegen einzelne Töne! An Geräuſche, die immer und immer wieder an unſer Ohr dringen, kann man ſich derart gewöhnen, daß ſie gar nicht mehr bewußt wahrgenommen wer⸗ den— denken wir etwa an das Ticken der Uhr im Zimmer. Es gibt aber auch laute Geräuſche, die man einfach deswegen nicht mehr empfinden kann, weil der dauernde Schallreiz Schädigun⸗ gen im Ohr hinterlaſſen hat. Arbeiter, die ſtändig heftigem Lärm ausgeſetzt ſind werden nicht ſelten ſchwerhörig. Ganz neuartig ſind nun die Feſtſtellun⸗ gen Prof. Kemps, daß oft nur für ganz beſtimmte Töne Taubheit beſteht. Am Tierverſuch konnte er das genau nachweiſen. Er ſetzte Meerſchweinchen ſtebzig Tage lang einem ſehr lauten Ton von 600 Schwingungen aus, Danach zeigten die Tiere ſchwere Ausfallserſcheinungen gerade für dieſen Reizton, während Töne mit 400, 500, 700 und 800 Schwingun⸗ gen faſt ebenſo gut wie vorher wahrgenommen wur⸗ den. Dieſes Ergebnis iſt übrigens wieder eine Be⸗ ſtätigung der Helmholtzſchen Theorie des Hörens, nach der in unſerem inneren Ohr eine Membran Littoxia erhielt einen Juſtizpalaſt Die von Muſſolini in dem Sumpfgebiet begründete Stadt Littoria wächſt von Tag zu Tag. Hier zerſchneidet der Duce das Band, um den neugebau ten Juſtizpalaſt bei der Einweihung als erſter zu betreten. Olga Tſchechowa heiratete Die bekannte Filmdarſtellerin Olga Tſchechowa wurde in Berlin mit dem in Antwerpen anſäſſigen Hier verläßt Kaufmann Marcel Robyns getraut. (Weltbild,.) ſie mit ihrem Gatten das Standesamt. (Preſſephoto,.) Wieder Herolde in Londons Straßen Diesmal verkünden ſie in feierlicher Weiſe den Tag, an dem König Georg VI. gekrönt wird. (Preſſephoto,.) nach Axt der Klavierſaiten jeweils nur auf be⸗ kämpfung der verhältnismäßig häufigen Gehör⸗ ſtimmte Töne anſpricht. dieſe Unterſuchungen einen neuen Weg zur Be⸗ Möglicherweiſe eröffnen ſtörungen(Berufstaubheit!) bei den Angehörigen beſonders geräuſchvoller Berufe. Geknicktes Tännchen und heiles Gewiſſen Von Maré Stahl Es gab einmal eine Geſchichte vom Pechbrenner Lenz, den ein ſehr gewaltiger Herr in der Heiligen Nacht ins Gefängnis warf, nur weil er in ſeiner Armut ſeinem Kind einen winzigen Chriſtbaum aus dem rieſigen Forſt des gewaltigen Herrn abgeſchnit⸗ ten hatte. Die Geſchichte geht nachher gut aus, der Pecher⸗Lenz kommt frei, aber es ſind ſehr viele Dinge dazu vonnöten, ein Grafenſohn, der ſich im Wald verirrt, und vom Kinde des Pechbrenners liebevoll aufgenommen wird, und erſt nach ſehr viel Angſt und Kummer kann dem Uebeltäter Lenz ver⸗ ziehen werden. Als ich ſchon erwachſen war und im Bayeriſchen Wald wohnte, fiel mir die Geſchichte wieder ein. Ich wohnte inmitten zahlloſer Prachttannen, Weihnachten ſtand vor der Tür, aber es war nicht möglich, einen Ehriſtbaum zu ergattern. Ich traf einen jungen Jägersmann im Wald, den fragte ich danach. Er antwortete nicht, wie im Liede junge Jägersmänner zu antworten haben, ſondern kratzte ſich den Kopf, nahm die Pfeife aus dem Mund, ſpie bedächtig aus und ſagte:„Na!“(nein!) 5 Wo denn um Gotteswillen die ganzen Chriſt⸗ bäume hingingen, die ſie da im Walde geſchnitten, fragte ich.„Auf Minka!“ ſagte er, was auf Hoch⸗ dentſch„uach München“ hieß. 5 „Wo bekommen die Leute im Walde ihre Bäume her?“ fragte ich. Der funge Jägersmann zuckte die Achſeln. Ich zuckte ſie ebenfalls und ging beküm⸗ merk heim. Da war es, daß mir die Geſchichte vom Pether⸗Lenz einfiel, teils zur Warnung, teils zur Aufſtachelung. Der Wald rundum gehörte zwar nicht einem tyranniſchen Grafen, aber die Wirkung 85 Chriſtbaumdiebſtahls würde wohl die gleiche . J brütete innerhalb meiner vier Wände, durch derer Fenſter überall Tannenwipfel hineinlugten, über die Möglichkeit nach, einen Chriſtbaum zu er⸗ langen, Ich begegnete dem jungen Jägersmann wieder. Wie, wenn ich ein Bäumchen abſchnitte und es ilm abkaufte?! Er wies das entrüſtet von ſich. Ehritbäume gäbe es nur im Schock zu kaufen, nur ſo kinnte er es berechnen, ein Schock aber war mir etwes zu viel. 8 Ich ſagte alſo beſcheiden, ich würde ihm für ein einziges zehnmal ſoviel geben, als es im Schock wert wäre. „A na“, ſagte er,„i kann Ehna doch net über⸗ teuern!“ Ich verſicherte, daß es mir in dieſem Fall micht zu teuer ſei beſſer einen teuren, als gar keinen Baum. Er ging auf den Handel keinesfalls ein. Ich überlegte. Was würde mit einem Bäumchen ge⸗ ſchehen, das einfach ſo abgebrochen daläge und weg⸗ geworfen werden müßte? Er ſah mich ſcharf an und ſagte, bei ihm im Walde lägen keine Bäumchen abgebrochen. „Es könnte doch ſein“, ſagte ich hartnäckig. Er antwortete nicht darauf. Wir ſchieden etwas kühl. Wenn ich nur nicht immer das Schickſal des Pech⸗ brenners vor Augen gehabt hätte, wäre ich ſchon zu einem Bäumchen gekommen, aber ich wußte nicht, ob in meinem Fall ein verirrter Grafenſohn als Retter auftreten würde. Ich faßte alſo einen Plan. Zwiſchen zwei Scho⸗ nungen war ein Holzweg, auf dem die Kinder Reiſig auf kleinen Wägelchen holten. Es ging da ſcharf bergab und der Weg war ausgefahren. Als ich wieder dort einmal Kinder Holz holen ſah, bot ich großmütig meine Hilfe an, den Wagen bergab brem⸗ ſen zu helfen. Aber der Wagen kam trotz meiner Hilfe ins Laufen und rannte mit dem Holz den Berg hinab, gerade über ein kleines Tännchen weg, das am Wege ſtand, ich hatte aus Verſehen den Wagen etwas ſchief dirigiert. Die Kinder zogen mit dem Wagen davon. Ich ging zu dem hinfälligen Tännchen zurück und gab ihm einige häßliche, gutgezielte Fußtritte, es ſah recht gemein aus, der Wurzelſtock war mehrmals ge⸗ ſpalten, ſo daß das weiße Holz hervorſah. Am nächſten Tage ging der junge Jägersmann vorüber, ſein Reviergang führte immer mißtrauiſch am Reiſigplatz vorbei. Ich war ebenfalls auf dem Weg, blieb vor dem Tännchen ſtehen und ſchrie: „Ach, da haben die Kinder einen kleinen Baum um⸗ gefahren.“ 5 5. „Die ſaumiſerablen Bamſen, die ölendigen“ ſagte der Jägersmann grimmig, dann bückte er ſich und ſchnitt das Tännchen mit ſeinem Hirſchfänger ab. Er drehte es etwas unſchlüſſig in der Hand herum, als wolle er es fortwerfen. Ich ging langſam fort. Er räuſperte ſich. „Wanns den wollen“— ſagte er. Ich drehte mich um.„Meinten Sie mich?“ fragte ich,„ach ſo, ob ich den Baum will.“ Ich ſah bedenk⸗ lich auf das Ding.„Bißchen klein iſt er und ſtruppig.“ Er ſtand immer noch ratlos mit dem Baum in der Hand da.„Na, ehe Sie ihn wegwerfen“, ſagte ich,„was koſtet er denn?“ „Nix— verkaufen kann i ihn net“, antwortete er. Es drohte eine neue Fehde auszubrechen.„Alſo vergelts Gott“, ſagte ich ſchnell und nahm den Baum großmütig in Empfang. Erſt ging ich langſam den Berg hinab, bis er mir aus den Augen war, dann hüpfte ich vergnügt. Bernhard Shaw: Die Millionärin“ — Berlin, im Dezember. Die neueſte Komödie Bernhard Shaws be⸗ handelt einen echt Shawſchen Vorwurf. Epifania Ogniſanti di Paterga hat von ihrem„herrlichen Va⸗ ter“ 30 Millionen geerbt. An dieſen 30 Millionen hängt mit ihrem ganzen Leben nun aber auch ihr Herz. Sie kommt niemals davon los; ſie möchte zwar gern und will deswegen als einfache Teller⸗ wäſcherin in einem Gaſthaus„Zum flötenden Schwein“ einmal erfahren, wie es iſt, vermögens⸗ los und als Arbeiterin ſich durchs Leben ſchla⸗ gen zu müſſen. Aber hinter ihr ſtehen die 30 Mil⸗ lionen. So iſt es deun ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Tellerwäſcherin bald zur Beſitzerin des Gaſt⸗ hauſes wird, daß ſie die alten Wirtsleute, deren Sohn ihr Bewunderer wird, rückſichtslos fortjagt und ihre eigenſten Intereſſen verfolgt. Sie endet ſchließlich als Frau eines Arztes, der Mohammedaner geworden iſt. Sie endet in der völligen Charakter⸗ loſigkeit des Kapitalbeſitzes. In ihrem Bankkonto⸗ leben begegnen ihr in einem Rechtsanwalt, in einem Lebensgenießer, in einem Box⸗ und Tennischampion allerhand Geſtalten, die harakteriſtiſch für die Le⸗ beusart und Geſellſchaftsguffaſſung in jener Welt ſind, in der allein das Geld regiert Der Regiſſeur Richard Weichert ſtellt das Spiel ganz auf das Wort ein, er läßt nur leicht An⸗ Dömmerstunde am Dachfenster Der Regen fließt. Ganz langſam dunkelt ein Werktag in die Nacht hinüber. Das Pflaſter glänzt. Ein Fenſter funkelt. Die trübe Luft wird immer trüber. Das Fenſter ſcheint uns ſtrahlend zu verkünden: Im Winter kommt das Licht von innen das iſt, bis die Laternen ſich anzünden, doch wohl ein Grund zum Sinnen.. rr rr ſchauung werden, was Handlung iſt. So wird die Aufführung in Traugott Müllers reizvollen Bühnen⸗ bildern mit Flockina v. Platen in der Hauptrolle, Alexa v. Porembſki als liebende Arme, Harald Paul⸗ ſen als Champion, Ingolf Kuntze als Lebemann, Franz Schaſheitlin als Rechtsanwalt, Fritz Raſp als Hoteldirektor, Guſtav Dießl als Arzt, Alexander Golling und Nancy Rothee als Unterweltsehepaar zu einer dialektiſchen Auseinanderſetzung, die tiefer in das Weſen der kapitaliſtiſchen Welt hineinleuchtet. Hanns Martin Elſter. Weihnachtsverloſung der Vereinigung Pfälzer Kunſtfreunde. Im Heydenreichhaus zu Speyer fand die diesjährige Verloſung von Werken pfäl⸗ ziſchevKünſtler ſtatt. Kreiskulturwart Fleiſch⸗ mann eröffnete die Sitzung mit einem Hinweis darauf, daß die Vereinigung Pfälzer Kunſtfreunde als Mittler zwiſchen Künſtlern und Volk wertpolle Enziehungsarbeit im nationalſozialiſtiſchen Staat leiſte. Der Mitgliederſtand habe ſich mit 712 auf einem faſt gleichen Stand wie im Vorjahre gehalten. Für die Verloſung habe man Kunſtwerke im Werte von nahezu 5000 Mark erworben. Der Redner ſchloß mit der Bitte an die Kunſtfreunde, am Aufbau der Vereinigung mitzuhelfen und ſie zu fördern, denn das Ziel könne nur mit einem möglichſt hohen Mit⸗ gliederſtand erreicht werden. Beſonderen Dank zollte er dem Geſchäftsführer der Vereinigung, Kunſtmaler Karl Graf, für ſeine rührige Arbeit. Unter der Leitung des Geſchäftsführers wurde dann die Verloſung der Kunſtwerke vorgenommen. Es waren 55 Gewinne im Rad, die während der Ziehung noch durch freiwillige Stiftungen anweſender Künſt⸗ ler auf 62 erhöht wurden. 6. Seite“ Nummer 392 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9 Eine furchtbare Tragödie palaſt in Belgrad abgeſpielt. Der Miniſterialrat Dr. Sika Dimitrievic, deſſen 17jährige Tochter Mila in der vergangenen Woche aus Schmerz Farüber, von ihrem Verlobten, dem Ingenieur Svetozar Stojano⸗ hat ſich im Juſteiz⸗ vie, verlaſſen worden zu ſein, Selbſtmord verübt hatte, erſchien unerwartet auf der Schwelle der Tür, die zu dem Unterſuchungsrichter führte und gab auf den jungen Stojanovic, der gerade verhört werden ſollte, dre! Schüſſe aus einem Revolver ab. Svetozar Stojanovie ſtürzte mit einem lauten Aufſchrei zu⸗ ſammen, aber er ſoll nicht tödlich verletzt ſein. Ob⸗ gleich er bisher das Bewußtſein noch nicht wieder er⸗ gangt hat, hoffen ihn die Aerzte durchzubringen. Der Attentäter Dimitrievic, der kurz darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt richtete, war dagegen auf der Stelle tot. Die ſchöne Mila hatte den jungen Ingenieur Stojanovic bereits vor zwei Jahren kennengelernt. Die beiden jungen Menſchen hatten ſich ſehr gern, verliebten ſich und beſchloſſen zu heiraten, ſobald Sto⸗ jano nie ſeine erſte Anſtellung gefunden haben würde. Dem lebensluſtigen Spetozar ſcheint die Sache dann aber langſam doch zu lange gedauert zu haben. Er hielt es mit der Treue nicht ſo genau und ſoll mehr⸗ mals in der Geſellſchaft leichtſinniger Mädchen ge⸗ ſehen worden ſein. Auf jeden Fall waren in den letz⸗ ten Monaten ſeine Gefühle zu der ſchönen Mila merklich erkühlt. Er beſtritt dies allerdings und be⸗ hauptete, daß er perſönlich nach wie vor die Ehe mit Mila wünſche, daß aber ſeine Eltern— ſein Vater iſt Staatsſekretär im Finanzminiſterium in Belgrad ge⸗ weſen— Schwierigkeiten machten. Wie dem auch ſei, vor etwas mehr als einer Woche löſte Svetozar Sto⸗ janovie ſeine Verlobung mit Mila und ging ohne Gruß davon. Das junge Mädchen wollte dieſe Schande nicht überſtehen und vergiftete ſich. Noch am Totenbett ſeines Kindes leiſtete Sika Dimitrievie einen heiligen Schwur, daß er das Leben Milas an dem Verführer rächen werde. An jenem verhängnis⸗ vollen Tag hatte der gebeugte Vater nun in Erfah⸗ rung gebracht, daß der junge Ingenieur Stojanovic zum Verhör zum Unterſuchungsrichter beſtellt ſei. Der Vater des toten Mädchens beſchloß, ohne weitere Verzögerung zu handeln. Als er, im Juſtizpalaſt an⸗ gekommen, die Tür zu dem Zimmer des Unter⸗ ſuchungsrichters aufriß, da ſchleuderte er nur die vier Worte„Rache für mein Kind“ hinein und dann krach⸗ ten bereits die Schüſſe. Die Tragödie hat in der Belgrader Geſellſchaft gewaltiges Aufſehen erregt. — Ein ſeltſames Schauſpiel erregte vor kurzem an der Küſte von Swanſea die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit. Da draußen in der tobenden Meeres⸗ brandung kämpfte offenkundig ein Menſch mit den Wogen, zu deſſen Bergung ſich nicht eine Hand rührte. Tagelang ſchwamm dieſes Menſchenbündel, eingehüllt in einen ſeltſamen Gummiapparat, auf und ab, niemand dachte daran, den Schiffbrüchigen in ein Rettungsboot zu holen ooͤer ihm ſonſt irgendwie behilflich zu ſein. Allerdings hatte dieſe Barbarei ihre guten Gründe. Der Mann, der tagelang an der Küſte von Swanſeg ein Spiel der Wellen war, wünſchte nicht gerettet zu werden. Er verbat ſich jegliche Unterſtützung und beharrte darauf, volle fünf Tage in dem feuchten Element zu bleiben, um die Güte ſeiner Erfindung, eines neuartigen Rettungs⸗ apparates für Schiffbrüchige, an ſeinem eigenen Leibe auszuprobieren. Ingenieur Harry F. Candle, ein Londoner, hat dieſen Gummiring konſtruiert, mit deſſen Hilfe ſich ein Schiffbrüchiger bis zu zehn Ta⸗ gen über Waſſer halten kann, ohne zu verhungern oder zu verdurſten. Es handelt ſich um eine luftge⸗ füllte Gummihülle, die am unteren Ende durch eine beſondere Vorrichtung beſchwert iſt, ſo daß der Kör⸗ per im Waſſer ſtets eine aufrechte Stellung einnimmt. Der Kopf kann, wie es bei entkräfteten Schiffbrüchi⸗ gen ſo häufig geſchieht, nicht mehr unter den Waſſer⸗ ſpiegel geraten. Freilich kann er von einer plötz⸗ lichen Sturzſee überſpült werden. Dafür iſt aber eine Spezialmaske da, die die Naſe bei Wellengang vor dem Eindringen des Waſſers ſchützt. Der Tauch⸗ anzug beſitzt waſſerdichte Taſchen, in denen für zehn Tage Trinkwaſſer und Nahrung aufbewahrt wird. Der engliſche Marineminiſter meinte bei der Vor⸗ führung des Apparates lachend:„Mit ſo einem Ding iſt es ja geradezu ein Genuß, ſchiffbrüchig zu ſein“. Aber in dieſer Ironie lag doch eine Portion Aner⸗ kennung für die Erfindung, die nun von Candle in ſo eindrucksvoller Art der Oeffentlichkeit vorgeführt wurde. Fünf Tage lang ſchwamm der Ingenieur in ſeinem Tauchanzug auf dem offenen Meer und be⸗ wies damit, daß ſein Apparat in der Tat ſeefeſt iſt. Obgleich zwei Tage lang ein ziemlich heftiger Sturm herrſchte, ſo oͤaß man wiederholt durch Zeichen bei dem ſchwimmenden Erfinder anfragte, ob man ihn bergen ſolle, führte Candle ſeinen Verſuch bis zur letzten Minute durch. Er ernährte ſich ausſchließlich von den in den Taſchen des Gummianzuges mitge⸗ nommenen Nahrungsmitteln, und wenn er auch ſehr erſchöpft war, als er nach fünf Tagen das Signal gab, man möge ihn an Land holen, ſo erholte er ſich dennoch nach kurzer Pflege wieder raſch und fühlte ſich in beſter körperlicher und ſeeliſcher Verfaſſung. Die zahlreichen Schiffskataſtrophen, die ſich in letzter Zeit auf dem Ozean ereignet haben, wobei häufig durch die Tatſache, daß zur Rettung herbeigeeilte Dampfer bei dem hohen Seegang keine Boote aus⸗ ſetzen konnten, Menſchenopfer zu beklagen waren, ſprechen der Erfindung des Londoner Ingenieurs eine beſondere Bedeutung zu, ſo daß anzunehmen iſt, daß ſich die Schiffahrt für den neueſten„Rettungs⸗ anzug für Schiffbrüchige“ beſonders intereſſieren wird. * — Der geſchäftsführende Ausſchuß, dem die Vor⸗ bereitungen für die Internationale Ausſtellung in Paris im Jahre 1937 obliegen, hat den bekannteſten venezianiſchen Werften dieſer Tage einen Auftrag über 40 Gondeln erteilt. Der Auftrag umfaßt. Gon⸗ deln in einfacher Ausführung, herrſchaftliche Gon⸗ deln und Luxusgondeln. Sie müſſen rechtzeitig ebis Beginn der Ausſtellung geliefert weröͤen. Der Auf⸗ trag der Ausſtellungskommiſſion geht auf eine An⸗ regung von Pariſer Stadtvätern zurück, die aus der Seineſtadt nicht mehr und nicht weniger als eine Gondelſtadt zu machen beabſichtigen. Zunächſt ſol⸗ len die in Venedig beſtellten und gebauten Gon⸗ deln zwar nur in den Dienſt der Ausſtellung ge⸗ ſtellt werden und oͤort dem Verkehr des Publikums auf einem im Ausſtellungsgelände projektierten See dienen, aber ſpäter ſollen alle Seen in der Um⸗ gebung von Paris Gondelverkehr erhalten. Man iſt nicht ganz unberechtigterweiſe der Meinung, daß ſolche Gondeln in den herrlichen Parks und An⸗ lagen in der Nähe von Paris den Reiz, die Stim⸗ mung und die Romantik der Landſchaft heben wer⸗ den... Während alſo Paris den Ehrgeiz hat, eine Straßenbahnzuſammenſtoß in Berlin Zahlreiche Verletzte — Berlin,. Dezember. In dem nördlichen Berliner Vorort Buchholz ſt'ießen am Dienstagmittag bei ſtarkem Nebel auf einem eingleiſigen Bahnkörper zwei Triebwa⸗ gen der Straßenbahnlinie 24 zuſammen, die aus entgegengeſetzter Richtung kamen. Der Aufprall war ſo heftig, daß die Scheiben in Trümmer gingen und die Vorderteile beider Wagen ſchwer beſchädigt wur⸗ den. Von den Inſaſſen wurden etwa zehn Per⸗ onen mittelſchwer verletzt, ſo daß ſie in das Pankower Krankenhaus geſchafft werden mußten. Eine größere Anzahl weiterer Reiſender erlitt leich⸗ tere Verletzungen. Stürme über dem Atlantik — Neuyork, 22. Dezember. Schwere Stürme über dem Atlantik haben das Eintreffen von zehn Ueberſeedamp⸗ fern beträchtlich verzögert, unter ihnen befinden ſich die„Europa“,„Normandie“,„Aqui⸗ tania“ und„Deutſchland“ mit etwa 2500 Fahrgäſten und Tauſenden von Weihnachtspoſtſäcken. Die Ver⸗ zögerungen betragen bis zu 24 Stunden. Die Poſt trifft infolgedeſſen zu ſpät ein, um noch zum Weih⸗ nachtsfeſt ausgetragen werden zu können. Die „Europa“, die bereits am Dienstag docken ſollte, wird erſt am Mittwoch auf Dock gehen. Mittwoch, 23. Dezember 1936 Aue d 4 Gllloq 5 Pechſträhne der Luftfahrt in AS — Neuyork, 22. Dezember. Nach einem in Salt Lake⸗City(Utah) aufgege⸗ benen Funktelegramm hat der Leutnant Coo per, ein Flugzeugführer der Nationalgarde, am Montag die Trümmer des ſeit mehreren Tagen verſchollenen P oſtflugzeugz in unwegſamer Bergwildnis in der Nähe von Calder (Idaho) aufgefunden. Die beiden In ſaſſen waren tot. Die bekannte Fliegerin Emilia Earhart if in Salt Lake⸗City eingetroffen, um an der Suche nach dem ſeit etwa einer Woche mit ſieben In ſaſſen verſchollenen Paſſagierflug⸗ zeug, das in der Bergwildnis von Utah abgeſtürzt ſein muß, teilzunehmen. Die Suchaktion nach dieſem Flugzeug wird von Hunderten von Perſonen und mit Hilfe zahlreicher Flugmaſchinen durch⸗ geführt. Aus Port Jervis im Staate Neuvork wird ein dritter Unfacll, von dem die amerfkaniſche Zivilluftfahrt betroffen worden iſt. gemeldet. Dort iſt ein Paſſagiertransportfluggeug mit elf Inſaſſen nach einer gefahrvollen Notlandung während eines ſchweren Sturmes ſtark beſchäz digt worden. Vier Paſſagiere wurden ſchwer per⸗ letzt. Nur der Geſchicklichkeit und dem Mut der drei⸗ köpfigen Beſatzung, unter der ſich auch der bekannde Transatlantikflieger Dick Merrill befand, iſt es zu verdanken, daß ein noch größeres Unglück vermieden werden konnte. rere eee Gondelſtadt zu werden, nimmt andererſeits die Mo⸗ toriſterung des Verkehrs auf den Lagunen der alten Dogenſtadt weiter zu. In Venedig wurde erſt kürz⸗ lich wieder ein neuer Typ von Motorboot⸗Taxen ausprobiert, der ſich ſo ausgezeichnet bewährt haben ſoll, daß er in großem Stil eingeführt werden wird, die romantiſchen Gondeln auf dieſe Weiſe immer mehr verdrängend. Dieſe jüngſten venezianiſchen Motorboot⸗Taxen ſind für jeweils vier Paſſagiere eingerichtet, beſitzen einen elektriſchen Motor und erzielen eine Höchſtgeſchwindigkeit von 13 Kilo⸗ meter. Eine höhere Stundengeſchwindigkeit iſt gar nicht erwünſcht, weil man jegliche Erſchütterung der Grundmauern der Paläſte und Häuſer durch allzu ſtarken Wellenſchlag verhindern will. — Zur Freude der Gaſſenbuben kam es in einem ſüdlichen Londoner Vorort auf eigenartige Weiſe zu einer Verkehrsſtockung. Von einem großen Laſt⸗ wagen fielen zwei Kiſten herunter, die zerbrachen und ihren Inhalt auf den Straßendamm ergoſſen. Der Inhalt aber beſtand aus einer Unzahl prächtiger lebender Aale, die ſich ſofort aus dem Staube zu machen begannen. Im Handumdrehen war der ganze Straßendamm bedeckt von flink dahinrutſchen⸗ den Aalen. Die Straßenbahn, die Automobile muß⸗ ten anhalten, es entwickelte ſich eine vergnügte Hetz⸗ jagd, an der ſich ſo viel Menſchen beteiligten, daß nunmehr endgültig die Straße verſtopft war. Da mehrere Aale in die Röhren für die elektriſche Licht⸗ leitung gekrochen waren, geſtaltete ſich das Einfangen ſo ſchwierig, daß ſchließlich ſogar die Feuerwehr ein⸗ greifen mußte. . — Charley„Big Kuife“, der weißhaarige Häupt⸗ ling der Chippewa⸗Indianer, der ſeinen Wigwam im Huron⸗Bergland im Staate Michigan hat, gilt in den Vereinigten Staaten als unfehlbarer Wet⸗ terprophet. Stets haben ſich ſeine Vorausſagen hun⸗ dertprozentig erfüllt, die weniger auf meteorologi⸗ ſchen Grundlagen beruhen, als der Weisheit und Naturkenntnis ſeiner rothäutigen Vorfahren ent⸗ nommen ſind.„Es wird einen kalten Winter geben“ verſichert„Big Knife“ einem Journaliſten, der ihn aufſuchte.„Einen Winter, wie ihn nur unſere Vi ter kannten, mit viel Schnee und ſtrenger Kälte, Der Bär und die Moſchusratte, der Biber, der Mar⸗ der und die Wildgans zeigen ganz untrüglich einen ungewöhnlich harten Winter an. Die Tiere haben ſich ihre Winterquartiere geſucht, und auch die Fische ſind ſchon zu ihren Laichplätzen gezogen. Die Pelz⸗ tiere bekommen einen ungewöhnlich dicken Winter⸗ pelz— genau ſo war es in dem ſtrengen Winter 1917/18.“ Der Indianer fügte hinzu, daß er ſeine Squaw bereits in die Stadt geſchickt habe, um Win⸗ tervorräte einzukaufen, und daß er ſich für dieſen Winter eine Extradecke habe beſorgen laſſen, um allen Unbilden der Kälte gewachſen zu ſein. — Ein ſchweres Schadeufener hat auf dem Schlachtfeld von Waterloo in der Nähe von Brüſ⸗ ſel die berühmte hiſtoriſche Scheune der Ferme la Haie Sainte vernichtet. Damit iſt eines jener Denk⸗ mäler verſchwunden, das von dem Heldenkampf ber Verbündeten hannoverſchen⸗engliſchen Truppen un⸗ ter Wellington zeugte und deſſen ſchwere Bohlen noch deutlichedie Spuren von Kanonen⸗ und Gewehr kugeln zeigten. Am 18. Juni 1815 hat hier Welling ton zuſammen mit Blücher Napoleon k. entſcheidend geſchlagen. Die Ferme la Haie Sainte bildete einen der wichtigſten Punkte in der Zentralſtellung der Alliierten und war immer wieder den wütenden An⸗ griffen der Franzoſen ausgeſetzt. Aber die Vertei⸗ diger wichen und wankten nicht und konnten ihre Stellung halten. Im Jahre 1827 wurde dann zur Erinnerung an dieſe herbiſche Verteidigung eine Ge⸗ denktafel angebracht. Der Brand, der das hiſtoriſche Gebäude einäſcherte, iſt durch Kurzſchluß an einem Elektromotor ausgebrochen und fand in dem in der Scheune lagernden Heu ſo reiche Nahrung, daß es der Ortsfeuerwehr und auch der aus Brüſſel her⸗ beigerufenen motoriſierten Feuerwehr nicht gelang die Flammen niederzukämpfen. Die Scheune brannte reſtlos nieder, dagegen aber konnten die übrigen Gebäude der Ferme gerettet werden. Copyright by Arthur Moewig, Dresden Der Briel 5 mil den 200 Dollar L. AN 6 ON I E I N RI C H Es war halb zwei Uhr in der Nacht, als man auseinanderging, nicht ohne ſich den Namen des „Antigangſter⸗Diktators“ Hutchins genaueſt notiert zu haben. Und einige beſonders eifrige Reporter kabelten noch in derſelben Nacht nach Chikago, um Bilder dieſes zu ſo plötzlicher Berühmtheit gelang⸗ ten Herrn für ihre Zeitungen zu bekommen Die Sommernacht ſtand licht und lau über der Bai; die kurzen Stunden brachten kaum noch völlige Dun⸗ kelheit, um ſchon in aller Frühe den erſten Däm⸗ merſchein des nahenden Tages ahnen zu laſſen;— aber dem Nachtleben in San Franziskos Chineſen⸗ viertel tat das keinen Abbruch, und in Katjas Sa⸗ lon lärmte die Muſik auch noch, als auf den Stra⸗ ßen die Laternen nur noch als ſchäbige Konkurrenz neben der Lichtfülle des neuen Tages brannten;— es war faſt, als müſſe man in dieſem luſtigen Lokal die kurzen Stunden doppelt konzentriert genießen. und man tat das auch nach Kräften, jeder nach ſei⸗ ner Art und nach ſeinem Geſchmack— und nach ſei⸗ nem Geldbeutel. Ja, der Aufenthalt bei der ſchönen Ruſſin war noch um vieles pikanter geworden. Allerlei Gerüchte waren von Mund zu Mund gegangen in der Lebewelt von San Franzisko; tolle Dinge hatte man aus angeblich beſtinformierter Quelle erfahren;— dieſe verwegene und geſchäfts⸗ tüchtige Generalstochter, die nicht nur verſtanden Hatte, den Bolſchewiken ein Schnippchen zu ſchlagen, ſondern auch den Snobs der amerikaniſchen Geld⸗ ariſtokratie die Dollars aus den Taſchen zu locken, ſollte in allerlei dunkle Affären verwickelt ſein, in Schmugglergeſchäfte und Rauſchgiftorgien, ja viel⸗ leicht in noch Schlimmeres,— und andere wußten wieder mit überlegenem Lächeln zu erzählen, daß dies beileſbe nicht wahr ſei, ſondern daß die kluge Katja im Gegenteil insgeheim in den Dienſten der Polizei ſtehe. i Wer recht hatte,— was wahr war an dieſem Gerede, wer wollte das wiſſen? Niemand wußte das. Aber das eine ſtand feſt, daß Katjas Lokal unter dieſen Gerüchten keineswegs litt, ſondern erſt recht bis auf den letzten Stuhl beſetzt war, und daß die blanken Luxuswagen der jeunesse dorée in noch längeren Schlangen vor Katjas Türe parkten, und daß ſenſationslüſterne Weibchen von weither an⸗ gefahren kamen, eine Nacht in dieſem„Milieu“ zu verbringen, das ſo„echt“ nach Unterwelt„roch“. Sie ſelbſt war übrigens einen Tag oder viel⸗ mehr eine Nacht wie die andere immer die gleiche, die ſchöne, blonde Ruſſin. Sie thronte hinter ihrer Bar, mit ihren flinken Augen zu gleicher Zeit das Perſonal überwachend und dirigierend und mit dem zahlungsfähigſten Teil ihrer Gäſte koket⸗ tierend, die auf den hohen Stühlen um ſie herum⸗ ſaßen. Unter dieſen Gäſten befand ſich in dieſer Nacht ein junger Menſch, den ſie noch nie geſehen. Es war ein junger Aſiate, der offenbar über einige Mittel verfügen mußte, denn er war im ſchwarzen, auf Seide gearbeiteten Geſellſchaftsanzug erſchie⸗ 1 trank nur das Teuerſte, was auf der Karte ſtand. Im übrigen war er ſchweigſam, und Katja dachte ſich nichts dabei, daß der dürre, ſchmächtige Gelbe ſie keine Sekunde aus den Augen ließ. Sie nahm es als Schüchternheit und war im übrigen der⸗ artige Huldigungen reichlich gewöhnt. Im„Saloon“ herrſchte Hochbetrieb. Die Genießer der zahlungsfähigen Kreiſe kamen mal wieder voll auf ihre Rechnung. Eine wahre Parade dunkler Geſtalten war zu beobachten und Weiber aller Nationen. Seltſam war nur, daß an einigen Tiſchen, die nahe dem Ausgang ſtanden, eine Geſellſchaft von Männern Platz genommen hatte, die irgendwie nicht recht zur fröhlichen Umgebung paſſen wollte. Es fiel zwar niemanden beſonders auf. Immer⸗ hin nahm Katja mit einem ihr ſelbſt nicht ganz kla⸗ ven Mißtrauen von der Anweſenheit dieſer Herren Kenntnis und dachte einige Minuten darüber nach, ob etwa geheime Polizei dahinterſtecken könne, um irgendeinen ihrer Gäſte zu faſſen. Nun, das war ſchließlich auch nichts Neues. Katja beſchloß, abzuwarten. Aber plötzlich fiel es ihr auf, daß der kleine Gelbe, dieſer dürre, affenähnliche Geſelle im Smoking, die Gelegenheit wahrgenommen hatte, einen gerade leer gewordenen Stuhl dicht vor ihr zu erklettern, um nun aus nächſter Nähe ſein ſtummes Gaffen fort⸗ zu ſetzen. Katja mißfiel der Gelbe. Sie hatte keine Luſt zu einem ſo ungleichen Flirt und machte kein ſehr freundliches Geſtcht. Doch da ſah ſie, aufmerkſam wie ſie war, daß in dem Glas, das der junge Chineſe ihr hinſchoßb, um es neu füllen zu laſſen, ein kleiner, zuſammen⸗ gerollter Zettel ſteckte. Katja erſchrak, ohne noch recht zu wiſſen, wes⸗ halb. Sie ließ ihre Augen mit einem mißtrauiſchen, prüfenden Blinzeln über den Gelben hinhuſchen. Dann drehte ſie ſich um, nahm den Zettel aus dem Glas, das ſie zugleich einem der Mixer hin⸗ reichte,— und las: „Ihr Lokal iſt umſtellt. Alle Ausgänge ſind be⸗ ſetzt. Geben Sie mir Gelegenheit, Sie eine Minute zu ſprechen!“ Die ſchöne Ruſſin blieb eine halbe Minute abge⸗ wandt, dem Lokal den weit ausgeſchnittenen Rücken kehrend. Als ſie ſich wieder umdrehte, war ihr Ge⸗ ſicht völlig ruhig und zeigte nicht die geringſte Spur einer Erregung. Der Chineſe bekam ſein friſchgefülltes Glas. Gleich darauf ging Katja, dem Aſiaten einen Blick zuwerfend, bangſam, majeſtätiſch, wie eine echte ruſ⸗ ſiſche Generalstochter, durch ihr muſikerfülltes Reich und verſchwand hinter einer Tür, auf der eine An⸗ ſchrift beſagte, daß der Eingang nur dem Perſonal geſtattet ſei. Es dauerte keine Minute, da ſtand der dürre, affengleiche Chineſenjſunge vor ihr. Er grinſte mit devoter Höflichkeit. Aber er ſah noch affenähn⸗ licher dabei aus. „Mein Herr ſchickt Ihnen ſeine Empfehlung!“ ſagte er, ſich verbeugend.„Wenn Sie— ſich recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen wollen, ſo vertrauen Ste ſich mir an!“ Katja hatte den blonden Kopf im Nacken liegen. „Ich habe— keinen Grund zur Flucht!“ ſagte ſie ſtolz. Der dürre Chineſe lächelte.„Gewiß nicht! Aber — Si wiſſen ſo viel,— was Sie— nicht für ſich — hätten behalten dürfen, Miß Katjal Und— wir fürchten,— die Polizei wird es aus Ihnen heraus- zufragen verſtehen. Die Polizei wird in dieſem Falle bis zur letzten Grenze gehen. Sie werden dem dritten Grad unterworfen werden, Miß Katja Wollen Sie das?“ Die Ruſſin behielt zwar noch immer ihre wahr⸗ haft königliche Haltung, aber man ſah es unter ihrer Schminke, daß ſie erbleichte, und ihr Mund zuckte einen Augenblick verräteriſch. i „Sie ſehen Geſpenſter!“ ſtieß ſie noch heraus, als klammere ſie ſich an eine letzte Hoffnung. Das gelbe Bürſchlein aber grinſte nur. 5 Er öffnete ſpaltbreit die Türe und ließ Kali hinausblicken. Man konnte gerade ſehen, wie von den nahe am Ausgang ſtehenden Tiſchen drei Männer aufſtanden und in nicht mehr länger mißzuverſtehender Weiſt unmittelbar neben der Tür Poſto faßten. 1 „Es— gibt noch zwei rückwärtige Ausgänge! ſtammelte Katja, die jetzt ihre letzte Faſſung verlor. „Sie ſind ſeit vierzig Minuten für niemanden mehr paſſierbar!“ erwiderte der Gelbe. Er lächelte auch bei dieſer Mitteilung, als erzähle er lauter Scherze.„Wollen Sie mitkommen?“ Da nickte Katja mit verzerrtem Geſicht. Abel ſie blieb bei all ihrer Angſt geiſtesgegenwärtig. Sie ſchlüpfte durch eine kleine Türe noch einmal in ihr Lokal zurück, trat ſcheinbar gleichgültig an die Kass heran und raffte mit einem einzigen Griff alles an ſich, was an größeren Noten darin vorhanden wal Es war das Werk von zehn Sekunden, und nie manden fiel etwas dabei auf, nicht einmal den Poliziſten. 8 Dann aber ſchlich ſie, die Scheine in ihren Aus; ſchnitt ſtopfend, hinter dem Chineſen her. „Es gibt noch einen Weg!“ ſagte der.„er hal ſogar den Vorzug, daß er Ihnen Gelegenhet gibt noch Ihr Kleid zu wechſeln und einen Mantel auzu⸗ ziehen. Der Weg— geht durch das Fenſter Ihres Schlafzimmers!“ a 2 Der Ruſſin ſtockten die Schritte.„Durch— daß Fenſter?— Aber es liegt vier Stockwerke hoch! ſtieß ſie mit verſagendem Atem hervor. „Kommen Sie!“ Der Gelbe lächelte nur. ill Hinter ihnen, im„Salon“, war noch alls til Die Aktion ſchden noch nicht ihren Anfang lenom; men zu haben.(Fortſetzung ſolgt! 7 7 ** 3 — — = vesh Eind tag, gleic Tab. Ilve 5 Neu teidi des V finde Auße alle will, Spie 0 ſichte ſichte . einer E Vüchſt 161 2 werde iſt nic angeſe ſeinen Europ Anſch! bobba band nes 2 größte wülrdi und n den. komm boh bal Die u Bobre Tauw schaue; weis nicht 1 Di der S. nugtu ſtarrei Winte Dit für Ro den i monat nachdr kurſen leton, geführ Kol SA ember. aufgege⸗ t C 90 * flu 602 geſtürzt ion nach zerſonen durch⸗ vird ein ikaniſche 2 t. Dort ug mit landung eſchäs ver ver⸗ der drei⸗ bekannte ſt es zu mieden geben“, der ihn ere Vä⸗ Kälte, er Mar⸗ ch einen e haben e Fiſche ie Pelz⸗ Winter⸗ Winter er ſeine m Win⸗ dieſen en, um uf dem n Brüß⸗ erme la 1 Denk⸗ mpf ber pen un⸗ Bohlen Gewehr Welling⸗ ſcheidend te einen ung der den An⸗ Verlei ten ihre inn zur eine Ge⸗ iſtoriſche t einem t in der daß es ſel her⸗ gelang, brannte übrigen iahe am ſſtanden 1 Weiſt gänge!“ verlor. manden lächelte r lauter Aber tig. Sit in iht ie Kaſſe alles an en war nd nie⸗ nal den e Aus⸗ — — Mittwoch, 23. Dezember 1936 TVSSWSTTVhfh!!!!!—— 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 592 Die Spiele der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt ſpielen: Käfertal— Kurpfalz Neckarau 8 Mannheim— Edingen Feudenheim— Ilvesheim Friedrichsfeld— Neulußheim Viernheim— Phönix Mannheim Heddesheim— Hockenheim Käfertal konnte om Sonntag Heddesheim 210 en, ſein Gegner Kurpfalz Neckarau ſpielte gegen Phönix Mannheim unentſchieden. Die Neckarauer haben ſich in letzter Zeit ſichtlich gefunden, ſie ſind auf dem beſten Wege, ſich langſam in Sicherheit zu bringen. Wenn Ki⸗ fertal keine Ueberraſchung wie im Vorſpiel, das es verlor, erleben will, muß es ganz bei der Sa 1 os Mannheim zeigte gegen den Tabellenführer Il⸗ vesheim eine ganz gute Leiſtung. Edingen darf bei 08 wohl kaum auf Punktgewinn rechnen. Feudenheim erlitt gegen Friedrichsfeld auf eige⸗ nem Platz eine gewaltige:6⸗Abfuhr. Dieſer ſchlechte Eindruck muß beſeitigt werden. Der Gegner vom Sonn⸗ tag, Alwesheim, gewann das Vorſpiel bekanntlich gleichfalls 61. Wir glauben kaum, daß Feudenheim dem Tabellenführer, die zweite Niederlage beibringen kann. Ilvesheim wird das Spiel klar gewinnen. Friedrichsfeld empfängt Neulußheim. Neulußheim geht es darum, den zweiten In be⸗ ſie Für Platz zu ver⸗ teidigen. In Friedrichsfeld iſt mit einem knappen Sieg des Gaſtgebers zu rechnen. Viernheim, das bis fetzt ſeine richtige Form nicht finden konnte, tritt gegen Phönix Mannheim an. Außer gegen Ilvesheim hat Viernheim auf eigenem Platz alle Spiele gewonnen. Wenn Phönix Anſchluß behalten will, muß er gewinnen. Eine Punkteteilung iſt in dieſem Spiel möglich. Heddesheim, das auf dew vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen iſt, hat gegen Hockenheim kaum Aus⸗ ſichten, ſeine Lage zu verbeſſern. In Unter baden ⸗Oſt ſpielen: 95 Heidelberg— Eppelheim Kirchheim— Wiesloch Schwetzingen— Sandhauſen Eberbach— Walldürn Limbach— Weinheim 05 Heidelberg und Eppelheim, die lange Zeit bie Tabelle miteinander anführten, treſſen ſich im Rück⸗ ſpiel. 05 Heidelberg könnte diesmal beide Punkte holen, da Eppelheim an Spielſtärke verloren hat. Der Tabellenführer Wies boch ſollte auch in Kirch⸗ heim in ſeiner heutigen Form klar gewinnen können. Schwetzingen ſteht gegen Sand hauſen vor eilem ſicherem Sieg. Eberbach, das einige Zeit ausſetzte, ſpielt gegen Walldürn. Wie im Vorſpiel wird Eberbach das Spiel knapp gewinnen. Limbach erhält Beſuch aus Weinheim. Wein⸗ heim wird auch hier den Sieg nicht aus der Hand geben. Jußball in Süoheſſen Nur 3 Spiele wurden an dieſem Sonntag ausgetragen. Die ſpielleitende Behörde ordnete die Nachholung der aus⸗ gefallenen Spiele an, damit endlich einmal alle Vereine gleichmäßig beteiligt ſind. Aber dieſe wenigen Spiele brachten etwas Verwirrung in die Tabelle und ſchufen eine vollkommene neue Lage. Die Frage nach dem Mei⸗ er wird wieder offener denn je. Zwar führt nach wie Meder We Darmſtadt, aber der Abſtand hinter dem 1 58 mur noch 3, Punkte. Und hinter Darm⸗ 6 0 100 gweglaich? Vereine, nämlich Lorſch, Bürſtadt und gelskach mit gleicher Punktzahl. Die nächſten Kämpfe werden alſo ſpannend werden. Diesmal ſorgte Lorſch für die Ueberraſchung. Die Elf empfing den MS V Darmſtadt und beſiegte dieſen mit:3 Toren. Welche Bedeutung dieſem Kampfe bei⸗ gemeſſen wurde, zeigte der Beſuch von über 1200 Per⸗ ſonen. In der letzten halben Stunde mußte Lorſch alles aufbieten, um den knappen Vorſprung zu halten. Olympia Lampertheim mußte beim Neuling in Horchheim antreten. Bis Lampertheim in Schwung kam, war es zu ſpät. Die Ueberlegenheit konnte nichts mützen und als dann gar noch deren Halblinker wegen Unfairniß herausgeſtellt wurde, glückte überhaupt nichts mehr.:9 blieb Lampertheim geſchlagen. Pfüffligheim ziert nach wie vor das Tabellen⸗ ende. Die Mannſchaft iſt ſchwich und auch zu Hauſe mußte man diesmal die Waffen ſtrecken. Gegen den Sp 98 Dear m ſt land t verlor man 114. Die Kreisklaſſe ſah einen ſicheren Sieg der Lampertheimer Turner von 62 über den FV Biblis. Da Bensheim in Großrohrheim mit :2 Sieger blieb und auch Bobſbadt:2 in Heppenheim ge⸗ wannen, werden auch in dieſer Klaſſe erſt die nächſten Spiele etwas mehr Klarheit bringen. Mörlenbach verlor gegen Zwingenberg 27.—4— Vikloria-Hamburg beim BfR Viktoria Hamburg tritt am 1. Weihnachtsfelertag(3 Uhr an den Brauereien) mit einer ſehr ſpielſtarken Mann⸗ ſchaft an: 50 Holdt Güßmann Aman Schwartz Dierkſen Albrecht Riſch Ude Seeler Seyer Dieſe ſtarke Elf enthält eine Reihe Spieler, die in Deutſchland in der erſten Könnerreihe ſtehen. Da haben wir zum Beiſpiel den Meiſterſtopper Schwartz als Mittel⸗ läufer, der ſchon als Verteidiger in der Nationalmann⸗ ſchoft ſtand. Als Torwart fungiert ebenfalls ein Spieler, der das Nationaltrikot trug: Kath. Auch Aman, der f. aus Straubing nach Hamburg kam, iſt dieſen Klaſſeſpielern zuzuzählen. Repräſentative Qualitäten zeigen außerdem der rechte Verteidiger Holdt, der linke Läufer Dierkſen, der Rechtsaußen Albrecht und der Linksverbinder Seeler. Der VfR wird in dieſem Spiel. das im Grad meſſer ſportlicher Leiſtung Nord— Süd ſein wird, vorausſichtlich in folgender Aufſtellung antreten: 3. Schueider Conrad Nößling Henninger Kamenzin Feth indler Striebinger Langenbein Lutz Adam Im Vorſpiel tritt die Jungliga des VfR einer Wein⸗ heimer Kombination gegenüber. Phönix Karlsruhe kommt! Am Sonntag, 277. Dezember kommt Phönix Karlsruhe nach Mannheim, um an den Brauereien dem VfR gegen⸗ itberzutreten. Der Deutſche Altmeiſter Phönix hat gerade am vergangenen Sonntag wieder durch einen auswärts erfochtenen:0⸗Sieg über einen ſeiner ernſten Mit⸗ bewerber um die Meiſterwürde ſeine überragende Form von neuem beſtätigt. Ein unvergleichlicher Siegeszug ſtellt Phönix in Baden⸗Süd klar an die Tabellenſpitze. Phönix, der mit vollſtändiger Elf kommt, wird dem in beſter Auſſtellung antretenden BfR, in, der Lutz ſteht, einen Preſtigekgmpf liefern, der alle Feinheiten guten Fuß⸗ Halles in ch aben wind Das Spiel beginnt um.30 Uhr; ihm geht ein Vorſpiel voraus. Es ſpielt Stadtſportverein 1 gegen VfR⸗Reſerve. Jahresrückblick des Schlittenſports Die geſamte organiſatoriſche und ſportliche Arbeit des Deutſchen Schlittenſportverbandes für die Winterſaiſon 1935/36 war auf Garmiſch⸗Partenkirchen gerichtet. Seit Jah⸗ ren hatte ſich der deutſche Kleinſchlittenſport zuſammen mit dem Internationalen Schlittenſportverband darum bemüht, den ſtarren Schlitten„olympiſch“ zu machen. Dieſes Ziel iſt nicht erreicht worden. Doch hatte man dem der JJBTT angeſchloſſenen Internationalen Schlittenſportverband mit ſeinen etwa 10 Landesverbänden zugeſtehen müſſen, daß die Europameiſterſchaften für Rodel und Skeleton im engen Anſchluß an die Olympiſchen Winterſpiele auf der Oſympia⸗ bohbahn ſtattfinden ſollten. Der Deutſche Schlittenſportver⸗ band gedochte dieſe Veranſtaltung nicht nur als Auftakt ſei⸗ nes 25 jährigen Jubiläums, ſondern zugleich als Werbung größten Stils für den gerade in Deutſchland mit den merk⸗ würdigſten Vorurteilen bedachten Kleinſchlitten aufzuziehen und wollte ſeine eigenen Reichsmeiſterſchaften damit verbin⸗ oͤen. Der große Aufmarſch von über hundert Teilnehmern von 9 Verbänden nötigte freilich zur Abtrennung der Lenk⸗ ſchlittenmeiſterſchaften nach Thüringen, da ſonſt die rei⸗ bungsloſe Durchführung der Rieſenveranſtaltung auf einer Bahn fraglich geworden wäre. Bekanntlich iſt dieſe Veranſtaltung, die die größte ihrer Art geworden wäre und eine wertvolle Werbung bedeutet hätte, dem großen Föhneneinbruch zum Opfer gefallen, der bereits die letzten olympiſchen Tage gefährdete und für den Reſt des Winters kein beſtändiges Winterſportwetter auf⸗ kommen ließ. Die eisgemauerten Kurven der Olympia⸗ bobbahn brachen unter den Kufen der Rennrodel zuſammen. Die unerwarteten Leiſtungen der kleinen Fahrzeuge, die die Bobrekorde von 1934 erreichten, kamen infolge des bei dem Tauwetter nicht verwunderlichen Fehlens größerer Zu⸗ ſchauermengen nicht recht zur Geltung. Der erhoffte Nach⸗ weis der Reife ſelbſt für die größten Meiſterſchaften konnte nicht reſtlos geführt werden. Dieſen ſchweren Schlag zu überwinden, war die Aufgabe der Sommerarbeit des deutſchen Schlittenſports. Eine Ge⸗ nugtuung wurde ihm dadurch zuteil, daß die Einfügung des ſtarren Schlittens in das Programm der Akademiſchen Welt⸗ Winterſpiele 1937 in Tirol erreicht wurde. „Die Vorbereitung der dieswinterlichen deutſchen Rennen für Rodel⸗, Skeleton⸗ und Lenkſchlitten und der entſprechen⸗ den internationalen Veranſtaltungen nahm die Herbſt⸗ monate voll in Anſpruch. Daneben wurde eine ſtille, aber nachdrückliche Werbung und die Vorbereitung von Lehr⸗ kurſen, insbeſondere für den lange vernachläſſigten Ske⸗ 5 deve wieder zu neuem Anſehen kommen will, durch⸗ eführt. Kommt ſie oder kommt ſie nicht? In früheren Jahren war die Teilnahme von Helen Wills⸗Moodu am Wimbledonturnier eine feſtſtehende Tat⸗ che, vom der niemand großes Aufheben machte. Die zmerikanerin kam und gewann— das war ſelbſtverſtänd⸗ lich. In den letzten Jahren iſt das anders geworden. mmer um dieſelbbe Zeit begann ein neckiſches Frage⸗ und Autwortſpiel, Zuſagen und Dementis folgten ſich abwech⸗ ſelnd, bald hieß es Helen Wills⸗Moody ſpielt in Wimble⸗ don bald wurde es von ihr wieder energiſch beſtritten. as war auch in dieſem Jahr der Fall. Zuerſt kamen Berichte, aus denen man entnehmen mußte, daß die ſieben⸗ Wimbledonmeiſterin beſtimmt teilnehmen würde, dann rde, wie ſo oft ſchon, darauf hingewieſen, daß ihr der 1 00 einer Modezeichnerin wenig Zeit zum Trainieren ee, Alſo Abſage. Helen Wills⸗Moody ſpielte 1036 nicht. 10 Jae kommt über England die Nachricht aus Amerika, aß Frgu Moby anläßlich eines Beſuches in Neuyork (Aeon Journaliſten erklärt habe, aß ſie 1937 wieder in nbledon den Kampf um die Weltmeiſterſchaft auf⸗ nehmen werde. Um die Nachricht ein wenig glaubhafter zu machen, wird gleichzeitig darauf hingewieſen, daß ſie in den letzten Wochen regelmäßig trainiert habe und„daß ſie niemals ſo vorzüglich in Form geweſen ſei wie gerade jetzt“. Man will auch bereits ihren Partner für das ge⸗ miſchte Doppel kennen: es iſt Amerikas befähigſter Spie⸗ Donald Budge.— Dieſe Nachricht iſt zunächſt mit großer Skepſis und Zurückhaltung aufzunehmen. Immer⸗ hin iſt es nicht ganz unwahrſcheinlich, daß Frau Moody 1937 in Wimbledon ſpielt, denn ſie ſoll danach trachten, den Rekord der Engländerin Frau Lambert⸗Chammbers, die das Einzel in Wimbledon ſiebenmal gewann, zu über⸗ trumpfen, wos ihr durch einen neuen Sieg ja bereits ge⸗ lungen wäre. Ob Helen Wills⸗Moody aber den jungen Spielerinnen noch gewachſen iſt, iſt allerdings eime andere Frage. Das amtliche Werk über das Reichsſportfeld Staatsſekretär Pfundtner vor Vertretern der Preſſe (Funkmeldung der NM) Berlin, 22. In ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Dezember. Bau⸗. Kunſt⸗ und Finanzausſchuſſes der 11. Olympiade hat Staats⸗ ſekretär Pfundtner der deutſchen Preſſe das vom Reichs amtliche Werk miniſterium des Innern herausgegebene Reichs miniſter über das Reichsſportfeld im Auftrag von Dr. Frick zugeleitet. Staatsſekretär Pfundtner führte hierüber vor Vertretern der Preſſe am Dienstag aus: „Ueber das Reichsſportfeld hat die Preſſe des In⸗ und Auslandes vor und während der Olympiſchen Spiele mit großem Intereſſe und Verſtändnis berichtet. Ich glaube jedoch daß für ein Werk, das auf der Grundlage amt⸗ lichen Materials ein zuſammenfaſſendes Bild der gewal⸗ tigen Schöpfung des Reichsſportfeldes bietet, auch heute moch in den berufenen Kreiſen, vor allem bei den Ver⸗ tretern der Preſſe ein erhebliches Intereſſe beſteht. Herr Reichsminiſter Dr. Frick hat dem Buch ſelbſt ein Geleitwort gewidmet, in dem er darauf hinweiſt, daß die großzügige Planung des Reichsſportfeldes der eigenſte Ge⸗ danke unſeres Führers Adolf Hitler geweſen iſt, und in dem er allen am Bau Beteiligten ſeinen Dank für ihre aufopfernde Tätigkeit ausſpricht. In den 5 Abſchnitten des Werkes ſind die Männer zu Worte gekommen, die die Arbeit in leitender Tätigkeit praktiſch getragen haben. In dem erſten von mir ſelbſt geſchriebenen Aufſatz bringt das Werk nähere Angaken über die Geſamtleitung der Errichtung des Reichsſportfeldes, beſonders die ver⸗ waltungsmäßige und finanzielle Vorbereitung und Durch⸗ führung des Bauprogramms. Ihr beſonderes Intereſſe werden die authentiſchen Zahlen über die Koſten des Reichsſportfeldes finden. Die geſamten Aufwendungen des Reiches, der Stadt Berlin, der Deutſchen Reichsbahn, der Reichspoſt und des Rundfunks betragen danach rund 50 Millionen Reichsmark, von denen auf die eigentlichen Bauten rund 40 Millionen Reichsmark entfallen. Ich bin ſicher, daß durch dieſe Bekanntgabe der aufgewendeten Be⸗ träge manche bisherige Schätzung auf das richtige Maß zurückgeführt wird. Die Oeffentlichkeit ſieht im Reichs⸗ ſportfeld in erſter Linie das Wirken des Künſtlers und des Technikers. Niemand weiß deren Verdienſte mehr zu ſchätzen ols die vom Führer mit der Geſamtleitung be⸗ traute Stelle der Reichsregierung, das heißt das Reichs⸗ miniſterium des Innern. Aber es erſcheint doch geboten, einmal darauf hinzuweiſen. wie viel Sorge und Arbeit die amtliche Geſamtleitung ſelbſt dem geſchehen widmen mußte und welches Ma wortung die rechtzeitige Fertigſtellung des feldes gerade von ihr gefordert hat. Im zweiten Abſchnitt Reichsſportfeldes, Prof. Werner N in die baukünſtleriſche Geſtaltung des a Es bietet ſicher einen beſonderen Reiz, führungen einen tiefen Einblick in die ſchö des geſtaltenden Künſtlers zu gewinnen. Der Leiter der Reichsbauverwaltung, Gehe r Regie⸗ rungsvat Reichle, berichtet anſchließend über die tech⸗ niſche Durchführung des Bauprogramms und namentlich gewa gibt riſche Arbeit über die hohen Anforderungen, die an die Bauleitung, die an ausführenden Firmen und nicht zuletzt die Tauſende deutſcher Arbeiter geſtellt werden mu die bei Errichtung der Bauten jahrelang Beſchäftigung fanden. Der Präſident des Organiſationskomitees der 11. Olym⸗ piade, Stgatsſekretär a. D. Dr. Lewald, ſchildert die beſondere Ausgeſtaltung, die das Reichsſportfeld für die einzigartige Bewährungsprobe der Olympiſchen Spiele er⸗ halten hat. Der Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten zeigt in grundſätzlichen Ausführungen über die deutſchen Leibesübungen die hohe dauernde Aufgabe, die dem Reichsſportfeld im Dienſt der deutſchen Jugend geſtellt iſt. Ein eigener Abſchnitt„Das Reichsſportfeld in Plan und Bild“ enthält Grundriſſe und ausgewählte Lichtbild⸗ aufnahmen, die die Klarheit der Geſamtplanung und die Schönheit der Bauten, Anlagen und Plätze wiedergeben. Beſondere Ausführungen und Bilder ſind der Plaſtik auf dem Reichsſportfeld gewidmet. Sie beweiſen daß wir nicht nur zweckhaft gebaut haben, ſondern auch unſeren Stolz darein ſetzten, auf dem Reichsſportfeld die beſten deutſchen Bildhauer mit neuen Werken zu Worte kommen zu laſſen. der amtliche Werk über das Reichsſportfeld als Dank dey Reichsregierung für das große Intereſſe. das gerade Sie als Vertreter der Preſſe dem Reichsſportfeld ſtets entgegen gebracht haben. Möge das Buch Sie unterſtützen in der ſchönen Aufgabe, die Liebe oller ſportbegeiſterten Kreiſe zum Reichsſportfeld, dieſer ſtolzen Schö des Dritten Reiches im Dienſte des olympiſchen Gedankens und der deutſchen Leibesübungen, allzeit wach zu halten.“ Deutſche Hand ballmeiſterſchaft 1936/37 Die Gaugruppen⸗Einteilung Die Endkämpfe um die deutſche Handballmeiſterſchaſt werden auch in dieſem Spieljahr wieder nach der Ermitt⸗ lung der Gaumeiſter in vier Gaugruppen ausgetragen, wobei je vier Gaumeiſter eine Doppelrunde(Vor⸗ und Rückſpiel) zur Feſtſtellung der vier Gaugruppenſieger be⸗ ſtreiten. Auch die Frauen kämpfen erſtmalig in vier Gau⸗ gruppen(alſo nicht mehr nach dem.⸗o.⸗Syſtem), doch werden die vier Gaugruppenſieger nicht in einer Doppel⸗ runde feſtgeſtellt, ſondern in einem ſich über zwei Tage erſtreckenden Turnier. Die genaue Gruppeneinteilung lau⸗ tet wie folgt: Männer: Gaugruppe 1: Oſtpreußen, Brandenburg, Noròmark, Heſſen. Gaugruppe 2: Pommern, Schleſien, Gäugruppe 3! Niederfachſen, W Bayern. Gaugruppe 4: Sachſen, Mittelrhein, Südweſt, Württem⸗ berg. Mitte, Niederrhein. ſtfa len, Baden, Frauen: Gaugruppe 1: Oſtpreußen, Pommern, Brandenburg, Schleſien(Turnierort im Gau Brandenburg). Gaußhruppe 2: Niederſachſen, Mittelrhein, Baden, Württemberg(Turnierort im Gau Baden). Gaugruppe 3: Mitte, Niederrhein, Südweſt, Bayern (Turnierort im Gau Bayern). Gaugruppe 4: Sachſen, Nordmark, (Turnierort im Gau Weſtfalen). Die Spieltage innerhalb der Gaugruppen ſind der 11., 18. und 25. April für die Vorrunde, der., 9. und 23. Mai für die Rückrunde. Die vier Gruppenſieger treffen in Vor⸗ und Rückſpiel am 6. und 13. Juni zuſammen, die beiden unterlegenen Mannſchaften kämpfen am 26. Juni um den oͤritten Platz und die beiden ſiegreichen Vereine beſtreiten am 27. Juni das Endſpfkel. Die Spieltage für die Vierer⸗Turniere bei den Frauen ſind der 22. und 23. Mai, während das Schlußturnier der vier Gruppenſteger zuſammen mit den Männer⸗Endſpielen am 26. und 27. Juni ausgetragen wird, Weſtfalen, Heſſen Kleine Sport⸗Nachrichten Der VfB Leipzig, der am 3. Januar im Berliner Olym⸗ piaſtadion mit Schalke 04 das Fußball⸗Pokalendſpiel beſtrei⸗ tet, gibt bereits ſeine Mannſchaftsaufſtellung bekannt: Woll⸗ ner; Dobermann, Groſſe; Richter, Thiele, Jähnig; Breiden⸗ bach, Schön, May, Reichmann, Holſt. Der Linksaußen Hymon, der früher bei Bayern Mün⸗ chen und zuletzt beim 1. SV Jena ſpielte, iſt wieder nach München zurückgekehrt und Mitglied des FC Wacker ge⸗ worden.„ Auf den 3. Januar vorverlegt wurde das urſprünglich zum 10. Januar angeſetzte Gauliga⸗Fußballſpiel zwiſchen Union Niederrad und FSW Frankfurt. Dem Belgier Raymond Braine, der ſeit vielen Jahren bei der Prager Sparta ſpielt, ſoll die Aufenthaltsbewilli⸗ gung in der Tſchechoflowakei entzogen worden ſein. Es iſt alſo nicht ausgeſchloſſen, daß Braine doch noch für einen belgiſchen Verein ſpielen wird. Stehermeiſter Erich Metze ſtartet am 2. Januar auf der Antwerpener Winterbahn. Seine Gegner werden Ronſſe, Paillard, Geers, Laequehay und G. Döébaets ſein. Hanni Hölzner(Plauen) wird ſich vom.—8. Januar an den internationalen Schwimmkämpfen in Kopenhagen be⸗ teiligen, an denen auch die holländiſchen Olympiaſtegerinnen Rie Maſtenbroek und Nida Senff teilnehmen ſollen. Die Ehren⸗Urkunde der Dr wurde vom Reichsſportfüh⸗ rer an den Fachamtsleiter für Turnen, Carl Steding (Bremen), verliehen. Der Deutſche Schlittenſport⸗Verband wird ſich mit einer ſtarken Mannſchaft an den Europa⸗Rodelmeiſterſchaften be⸗ teiligen, die am 20. und 21. Februar in Oslo ausgetragen werden. Im Vorjahr ſtellte Deutſchland bekanntlich alle Europameiſter. Dr. Wernicke, der Führer des Deutſchen Schlittenſport⸗ Verbandes, hat ſein Amt als Präſident des Internationalen Schlittenſport⸗Verbandes, das er ſeit zehn Jahren innehat, niedergelegt. Mar Schmeling wieder im Land Als Weihnachtsſchiff mit brennenden Chriſtbäumen auf beiden Maſten traf am Dienstag der deutſche Schnell⸗ dampfer„Bremen“ aus Amerika in Bremerhaven ein. Unter den vielen Paſſagieren befanden ſich auch Max Schmeling und ſein Betreuer Max Machon. Der Vertreter des Deutſchen Nachvichten⸗Büros fuhr dem Schiff mit einem Tender entgegen und hatte Gelegen⸗ heit, mit dem deutſchen Weltmeiſterſchaftsanwärter über ſeine weiteren Pläne zu plaudern, nachdem es Max Schme⸗ ling gelungen iſt, ſeine Rechte auf den Titel geltend zu machen und den Kampf gegen Braddock abzuſchließen. Schmeling, der auf dieſen Erfolg außerordentlich ſtolz it, ſagte, daß die Verantwortlichen der Neuyorker Box⸗Kom⸗ miſſion ihn in dieſem Kampf am grünen Tiſch ſehr unter⸗ ſtützt und dabei ihr einmal gegebenes Verſprechen ihm gegenüber gehalten hätten. Schon im Februar wird der Deutſche wieder die Ueberfahrt nach Amerika antreten— übrigens Maxens breißigſte Ozean⸗Ueberquerungl— und in Baltimore ſeine Schaukampfreiſe beginnen, deren Ziel wenige Wochen ſpäter Miami im ſonnigen Florida iſt. Sein Trainingsquartier wird Schmeling dann in Spece⸗ lator in den Bergen in der Nähe der canadiſchen Grenze aufſchlagen und ſich dort in aller Stille auf den Welt⸗ meiſterſchaftskampf vorbereiten. Schmeling bezeichnete Braddock als einen ſehr großen Könner mit ausgefeilter Technik, der auch mit dem„Kopf boxe“. Die großen Siege über Artur Lasky, den bisheri⸗ gen Halbſchwergewichts⸗Weltmeiſter John Henry Lewis und Max Baer bewieſen zur Genüge die große Klaſſe des Weltmeiſters. Aber trotzdem hoffe er(Schmeling), mit der Krone eines Weltmeiſters im Juni heimzukehren. Deulſche Rodler nach JIgls und Oslo Aus Anlaß der 5. Akademiſchen Weltwinterſpiele Anfang Februar in Zell am See werden in Igls bei Innsbruck Rodelrennen als Vorführungswettbewerbe gezeigt. Der deutſchen Schlittenſportverband hat beſchloſſen, ſich an die⸗ ſen Rennen mit einer ausgeſuchten Mannſchaft zu beteiligen. Die Auswahl hierfür wird wahrſcheinlich in Obyn bei den deutſchen Meiſterſchaften am 31. Januar erfolgen. Des wei⸗ teren wird der deutſche Schlittenſportverband auch die Europameiſterſchaften am 20. und 21. Februar in Oslo mit einer ſtarken Mannſchaft beſchicken. Dr. Wernicke, der Lei⸗ ter des deutſchen Schlittenſportverbandes, hat übrigens ſein Amt als Präſident des internationalen Schlittenſportver⸗ bandes, das er ſeit zehn Jahren innehatte, niedergelegt. Kurt Frey(München) kommiſſariſcher Führer der Schwerathleten Der Reichsſportführer hat mit ſofortiger Wirkung den Treuhänder der deutſchen Arbeit, Kurt Frey(München), zum kommiſſariſchen Leiter des Reichsfachamtes für Schwer⸗ athletik beſtellt. Weiterhin wurde vom Reichsſportführer der SS⸗Ober⸗ führer Fritz Schmidt(Kaſſel) zum kommiſſariſchen Füh⸗ rer des Gaues 12(Heſſen) ernannt. Die genauen Termine für die Kämpfe der Gaumann⸗ ſchaften um den„Preis des Reichsſportführers“ lauten wie folgt: Vorrunde am 14. Februar; Zwiſchenrunde am 28. Fe⸗ bruar; Vorſchlußrunde am 14. März; Endſpiel 4. April. Am den„Preis des Reichsſport⸗ führers! Die Vorrundenſpiele der Handball⸗Gaumaunſchaften Die Spiele der Handball⸗Gau⸗Auswahlmonnſchaften um den„Preis des Reichsſportführers“ beginnen am Sonntag, 14. Februar, mitz den acht Vorrundenbegegnun⸗ gen. Der Reichsfachamtsleiter hat die Paarungen bereits wie folgt vorgenommen: Pommern— Südweſt; Bayern— Brandenburg; Mitte gegen Ostpreußen; Heſſen— Niederrhein; Nordmaxrk— Baden; Württemberg— Weſtfalen; Mittelrhein e Sach⸗ ſen; Schleſtien— Niederfachſen. An welchen Orten dieſe Spiele ſtattfinden, ſteht noch nicht feſt, da die Gaufachamtsleiter erſt entſprechende Vor⸗ ſchläge einreichen müſſen. Spannende Kämpfe dürfte es auf der ganzen Linie geben, vor allem aber zwiſchen Württemberg— Weſtfalen, Nordmark Baden, Bayern gegen Brandenburg und Mitte— Oſtpreußen. Als klare Favoriten der Vorrunde haben Südweſt, Mitte, Nieder⸗ rhein, Sachſen und Schleſien zu gelten. Deutſche Segelflieger werben in Braſilien Braſilianiſcher Rekord auf deutſcher Maſchine Auf dem Militärflugplatz in Rio de Janeiro amd am Samstag eine Flugveranſtaltung ſtatt, in punkt Vorführungen des deutſchen S Ott ſtanden, der mit dem Luftſchiff„Hin Deutſchland auch ein von Wolf Hirth konſtr 2 flugzeug Typ Minimoa mitgebracht hatte. Die von Ott gezeigten Leiſtungen waren dazu angetan, dem bra⸗ ſiltaniſchen Segelflugſport ſtarken neuen Auftrieb zu geben. Großen Erfolg hatte auch der deutſche Kunſt⸗ flieger Wolfgang Leander mit ſeiner Bücker⸗Jungmann⸗ miſchine, der auch Schleppflüge durchführte. Mit dem von Leander hochgeſchleppten Minimoa⸗ Flugzeug unternahm der braſilianiſche Militärflieger Hauptmann Auind einen Angriff auf den Landesrekord im Damerflug, der auch von Erfolg war. Hauptm inn Auino blieb mit dem deutſchen Segelflugzeug drei Stunden und zwanzig Minuten in der Luft, womit er den braſilianiſchen Dauerrekord ganz erheblich verbeſſerte. Schiedsrichter muß Verletzungen eintragen Einzelne Fälle geben Anlaß zu dem Hinweis, daß ein Schiedsrichter verpflichtet iſt, im Spielberichts⸗Vordruck Hans einen Vermerk zu machen, wenn ſich ein Spieler während des Spieles verletzt hat Gelegentlich lehnt der Schieds⸗ richter dies ab, weil er den Unfall ſelbſt nicht geſehen habe. Dieſes Verhalten iſt unrichtig, der Schiedsrichter muß einen ſolchen Vermerk über die Verletzung vor⸗ nehmen, wenn ſie ihm gemeldet worden iſt, auch wenn er ſie ſelbſt nicht geſehen hat. Er kann natürlich in die⸗ ſem Fall nicht die Verletzung als ſolche beſcheinigen, muß aber Bericht darüber erſtatten, daß ihm die Verletzung nach dem Spiel gemeldet worden iſt. Süddeutſche Ringer Mannſchafts⸗ kämpfe Auch im Gau Südweſt ſtohen die Ringer⸗Mannſchafts⸗ käunpfe innerhalb der Bezirke kurz vor dem Abſchluß. In der Pfalz, wo nur noch die Proteſtangelegenheit Frie⸗ ſenheim— Pirmaſens ſchwebt, ſtehen bisher Siegfried Dudwigshafen als Bezirksmeiſter und Bſe Schifferſtadt levtl. Eiche Frieſenheim]) als Bezirkszweiter feſt. Im Bezirk Südheſſen ſteht Mainz 88 als Meiſter feſt, während Vorwärts Großzimmern den zweiten Platz ſicher hat, nach⸗ dem Frankfurt 86 um Wochenende eine neue Nieder⸗ lage(vom Lokalgegner Eckenheim mit 4211) bezog. Mainz 88 ſiegte im elften Kampf der Runde gegen Bides heim mit 15:5, Großzimmern war über MSV Darmſtad t mit 1019 erfolgreich und Nie de r⸗ ra mſt act ſchlun Neu⸗IJfenburg mit 1277, ſo daß ſich jetzt folgender Tabellenſtand ergibt: Mainz 22:0., Großzimmern 1816., Frankfurt 86 12:10., Iſendurg 12:12., Eiche Hanau 10.12 P. Eckenheim 10:14., Darm⸗ ſtadt:12., Büdesheim und Niederramſtadt je:18 P. An der Saar iſt die neunte Meiſterſchaft von Saar⸗ brücken⸗Weſt immer noch keine beſchloſſene Sache, da der Kampf in Thaleiſchweiler mit 89 Punkten ver⸗ loren ging. Die Saarbrücker müſſen alſo ſchun den einen noch ausſtehenden Kampf gewinnen. Thaleiſchweiler hat vorläufig 5 Platz ſicher, da Dudweiler in Heus⸗ weiler mit 1716 recht eindeutig geschlagen wurde. Die Tabelle: Saarbrücken 14:4 Punkte, Thaleiſchweiler 95 W. Heusweiler:10., Dudweiler 6710., Hüttigweiler 5171 Punkte, Zweibrücken 2e Punkte. e — 8 SG NDERBEILAGE DER NEUIEN MXNNH EIMER ZEILIL UN Mechifor Lipans Weib. Roman von Mihail Sado⸗ Veanu.— Neue bulgariſche Erzähler. Ueberſetzt won Dr. Z. Dragnewa.(Langen⸗Müller⸗Verlag, München.) Die„Bücherei Südoſteuropa“ des Verlages Albert Langen Georg Müller, München, brachte im vorigen Jahre den ſtarken und eigenartigen ſerbiſchen Ro⸗ man„Hadſchi Gajka verheiratet ihr Mädchen“ von Boriſlav Stankovic. Mit ebenſo glücklicher Hand Haben die Herausgeber jetzt einen rumäniſchen Ro⸗ man ausgewählt,„Nechiſor Lipans Weib“ von Mihail Sadoveanu. Das Leben der Hirten und Schafzüchter in den Karpathen iſt noch nie ſo Unmittelbar geſchildert worden wie hier, aber der es erzählt, iſt der bedeutendſte rumäniſche Dichter der Gegenwart. Sadoveanu iſt ſechsundfünfzig Jahre alt, ſein Name war bisher bei uns faſt unbekannt. Die Geſchichte des Nechifor Lipan, der auszog, ſeine Schafe zu verkaufen und nicht heimkehrte, iſt nicht nur durch den Hintergrund des wilden Gebirges merkwürdig, das Erregende daran iſt nicht nur der Duft der Fremde. Sondern das Ungebrochene der Farben, die Entſchloſſenheit zu Liebe und Haß, die einfache Folgerichtigkeit der Geſinnung wachſen hier weit über das übliche Maß hinaus, und die Seelen⸗ kraft dieſer Vitoria, die den verſchwundenen Mann ſucht und, als ſie ihn nicht mehr unter den Lebenden weiß, zur Rächerin wird, hat antike Größe. Das Schickſal, das über ſie hereinbricht, wirft ſie nicht zu Boden, bevor ſie die Mörder entdeckt hat. Als ſie die Gebeine des Erſchlagenen in der Schlucht findet, ver⸗ tert ſie nicht die Beſinnung, ſie gibt auf jede Einzel⸗ heit acht, und erſt am Sarge ruft ſie die Klage: „Gheorghitza! Warum haſt du mich allein gelaſſen!“ Aber auch als die Untat geſühnt iſt, ſteht ſie noch auf der Erde: Mit der Herde, die geraubt war, wandert ſie wieder hinauf in das Gebirge. Von den acht Dichtern des Bandes„Neue bu L gariſche Erzähler“ ſind vier nach 1900 ge⸗ boren. Der älteſte iſt Glin⸗Pelin, einer der beſten Erzähler bäuerlichen Lebens, der von Turgenjew herkommt. Meiſterhaft in der Form ſind die Novel⸗ len Jordan Jowkova, man wird an die ſprachliche Zucht Maupaſſants erinnert. Aber auch unter den füngeren ſind ſtarke Talente wie Angel Karaliitſchen und Wladimir Polianov. Allen dieſen Dichtern iſt gemeinſam, daß ſie dem ländlichen Leben noch nicht entfremdet ſind und die Natur des Balkans aus dem Erlebnis des Alltags mit kräftigen und echten Far⸗ ben malen.. Der Herausgeber Proſfeſſor Dr. Gerhard Geſe⸗ mann ſagt in dem Nachwort, daß die Auswahl nicht die„ſchönſten Novellen“ der bulgariſchen Literatur darbieten ſoll, ſondern daß es darauf ankam,„daß ſich der Geiſt des Bodens in den Worten ſeiner Dichter offenbare“. Und wirklich, die e und 135 krfarchgliſche Welt des Balkans ſpricht hier zu uns. triarchaliſche Welt 0 0 ** „ G. Bachmann:„Der Thomaskantor.“ Ein 80 0 8 5,80 Mark.(Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn.). Die 27 letzten Lebensjahre des Thomaskantors Joh. Seb. Bach werden hier erzählt und L. G. Bach⸗ mann ordnet ſie gleichnishaft wie eine große Orgel⸗ kompoſition in: Introduktion, Toccato und Fuga. Es wäre aber ein Irrtum, zu glauben, es handle ſich um einen Roman für Muſiker: der Menſch Bach ſteht im Mittelpunkt, dem Gott auferlegt hatte, ein Muſiker zu ſein, und der Muſik als Gottesdienſt auffaßte. Und dem Gott auferlegt hatte, ein wech⸗ ſelvolles und ſchweres, von viel Leid überſchattetes Leben zu tragen, inmitten einer kleinen und ge⸗ hläſſigen Umgebung und ſeiner Kinder, die nicht alle ihm an Reinheit und Größe des Charakters nach⸗ arten. Schon in der„Introduktion“, welche die Vorgeſchichte der Berufung nach Leipzig bringt, erſteht ein farbiges Bild von der muſika⸗ liſchen Ueberfremdung Deutſchlands, von der ſich die einſame Größe des Deutſchen eindrucksvoll abhebt. Vielgeſtaltig wie der muſikaliſche Reichtum einer „Toccata“ ſind die Schickſale Bachs in Leipzig, wo Neid und Bosheit ihm das Leben ſchwer machen, wo ihm die Kinder der zweiten Frau vaſch dahin⸗ ſterben, eines ſchwachſinnig hinſiecht, wo ihm ſein ge⸗ nialer Sohn Friedemann ſich entfremdet, Bernhard in Leidenſchaft und Leichtſinn ſein Leben vertut, die älteſte Tochter das herbe Schickſal einer unerfüllten Liebe trägt und ihn ſelbſt die drohende Erblindung die Schwachheit des menſchlichen Körpers empfinden läßt. Aber Bach, der Mann des Glaubens an Gott und ſeine Berufung wird durch Sorge und Leid ge⸗ ſegnet: die Matthäuspaſſion und die Hohe Meſſe ent⸗ wachſen dieſen Jahren. In der„Fuga“ herrſcht die Ruhe der Geſetzmäßigkeit und Ordnung. Und ſo lebt der alternde Bach ſeinen inneren Geſichten und erfährt in der Begegnung mit Friedrich dem Großen höchſte Ehrung, bevor ihn in der Nacht der Blindheit die Aberirdiſche Helle der„Kunſt der Juge“ zum Ueberwinder aller irdiſchen Bindung werden läßt. er Roman, mit liebevoller Breite angelegt, t den Leſer von Seite zu Seite in Bann und die herbe Größe Bachs, der ein herviſcher ſch aus Gottesgläubigkeit war, bezwingend vor ſteigen. Man wünſcht dieſem Buch, das ein⸗ 0 Romane bedeutet und ein feſſelndes ſches Bild des 18. Jahrhunderts zeich⸗ eine Verkitſchung eines Großen nach Art der Romane und Erzählungen Gattin des preußiſchen Gardeoffiziers Wilamowitz⸗Moelleu⸗ dorff. An ſeiner Seite lernt ſie das Vorkriegsdeutſchland kennen. Der Weltkrieg bringt den Verluſt des Gatten, der in Bagdad im Jahre 1916 für ſein Vaterland ſtirbt. Die ſchwere Nachkriegszeit, aber auch den Wiederaufſtieg erlebt dieſe große Verehrerin Deutſchlands in allen Phaſen. Durch ihre Schweſter Carin, die verſtorbene Gattin von Miniſter⸗ präſident Göring, iſt die Verfſaſſerin, von der auch das Buch „Carin Göring“ geſchrieben wurde, beſonders eng mit den Männern in Berührung gekommen, die das neue Deutſchland ſchufen, mit ihren Gedanken und mit ihren Taten. Aus dem Werk ſpricht eine große Liebe zu Deutſchland und der ſtarke Wunſch, das Verſtändnis zwiſchen Deutſchland und Schwe⸗ den zu fördern. Dr. Fritz Bode. de In der Sammlung„Die kleine Bücherei“ ſind ſoeben zwei neue Bändchen erſchienen: Nr. 66„Der Bluthaum“ von Eduard Lochmann und Nr. 64„Heitere Welt“, ſteben Geschichten von Paul Ern ſt. Die Sammlung wird von dem Verlag Albert Longen/ Georg Müller in München herausgegeben. Jedes Bändchen koſtet 80 Pfg. 5 „Der„Blutbaum“ ſchildert einen ländlichen Streit, in welchem ſtrafbare Taten aus edlen Beweggründen aus⸗ geführt ſtelleriſchen Begabung und Urdeutſchland. Deu ſe werden. Das Gericht ober entſcheidet zwiſchen 1 10 * 91 Wert und Unwert des Geſchehens. Der Verfaſſer gil mit ſeiner Arbeit einen Beweis ſeiner guten ft⸗ ſchr ſeiner feinen Charakterſchil⸗ voll Heiterkeit legt Paul derung.— Sieben Geſchichten Heiterke Pau Ernſt vor in dem Werkchen„Heitere Welt“ Humor iſt die köſtliche Gabe, die der Verfaſſer hier ſehr a geſchickt an⸗ wendet und die raſch jeden Leſer zum Freund dieies 75 5 N y ri 8 9 Büchleins macht. Dr. Fritz Bod e. —— b Naturſchutzgebiete in Wort und Bild von Dr. W. Schoenichen. 13. bis 20. Lieferung. Verlag J. Neumann, Neudamm.“ Die vorliegenden Hefte behandeln die pflonzenkundlichen Schutzgebiete Deutſchlands. Ihnen geht eine leicht verſtänd⸗ lich geſchriebene Entwicklungsgeſchichte des deutſchen Wal⸗ des voraus. Die folgenden Darſtellungen behandeln dann die Urwaldgebiete, die Naturwald⸗ und Wirtſchaftswold⸗ gebiete mit eingehenden Schilderungen ihrer erdgeſchicht⸗ lichen und klimatiſchen ſowie geſchichtlichen Bedingtheit und mit knappen Ausführungen über die Pflonzen⸗ und Tierwelt. Der größte Wert iſt gelegt auf eine ganz vor⸗ zügliche Bildausſtattung, die das Werk jedem Freunde deutſchen Waldes zu einem künſtleriſchen Genuß werden läßt. In einer beigelegten Feſtſchrift wird von Freunden und Mitarbeitern der 60. Geburtstog des Herausgebers Dr. Schoenichen gefeiert, deſſen Wirken die Naturfreunde ſo viel verdanken. g 8 Karl Brauch. Dr. Gestalten der Geschichte Paul Eruſt:„Das Kaiſerbuch“. Volksausgabe in drei Bänden. Band 3: Die Schwaben ⸗ kaiſe r.(Verlag Albert Langen Georg Müller, München). Mit dem Erſcheinen des dritten Bandes iſt die Volksausgabe von Paul Ernſts Kaiſerbuch zum Ab⸗ ſchluß gelangt, auf die wir bereits nachdrücklich hin⸗ gewieſen haben.(In unſerer Beilage„Das deutſche Buch“ zu Nr. 259 vom 9. Juni 1936). Wie die Zeiten Barbaroſſas und ſeiner Nachfolger bis zu dem gro⸗ ßen Enkel Friedrich II. von Hohenſtaufen allen Glanz und alle Tragik, berauſchende Fülle großen Geſchehens und höchſte Vollendung der mittelalter⸗ lichen Kaiſerherrſchaft umſpannen, ſo findet auch Paul Ernſts gewaltige Dichtung in dieſem Bande ihre herrliche Krönung und letzte Steigerung. Es iſt das bleibende Verdienſt des Langen/ Müller⸗Ver⸗ lages, dieſes klaſſiſche Epos unſerer neueren Litera⸗ tur in einer ſchönen und überaus wohlfeilen Aus⸗ gabe allen Kreiſen unſeres Volkes zugänglich gemacht zu haben. Möge die Jugend vor allem in dieſem Werke das ſuchen und finden, was der Dichter ſeinem Volke damit geben wollte: ein kraftſpendendes Le⸗ bensbuch, das uns mit freudigem Stolz erfüllt auf unſere Vergangenheit und uns ſtark macht zu tat⸗ bereitem Handeln bei der Geſtaltung der Zukunft. L. Böhm. 4 Haus Eberhard Friedrich: Napoleon I. Idee und Staat.(G. Grote Verlag, Berlin. Kart. 3,80 ¼¼, Leinen 4,80). s Die Geſtalt Napoleons feſſelt ſtets aufs neue die Hiſtoriker, zumal gerade in den letzten Jahren eine ganze Anzahl bisher unbekannter Dokumente zutage⸗ getreten iſt. In fünf kenntnisreichen, eindringlichen Unterſuchungen, die ſich auszeichnen ſowohl durch die methodiſche Klarheit und die logiſche Strenge der Beweisführung, als auch durch die inhaltliche und ſprachliche Form, behandelt H. E. Friedrich, geſtützt auf eine intime Kenntnis der faſt uferloſen Napo⸗ leon⸗Literatur, das Staatsdenken des großen Korſen. Gleich der erſte dieſer Eſſays über„Charakter und Ideenbildung“ berührt ein für die Erkenntnis der napoleoniſchen Politik bedeutſames Problem: die Frage nach Napoleons Stellung zur franzöſiſchen Revolution und ihren geiſtigen und politiſchen An⸗ ſchauungen. Friedrich zeigt hier klar, wie ſtark Napoleons Staatsgedanke in den Ideen Rouſſeaus wurzelte, wie ſehr auch in ſpäteren Jahren ſein Abſolutismus wohl die demokratiſchen Grundlagen ſeiner Politik überdecken konnte, ohne daß ſie indeſſen jemals völlig bedeutungslos wurden. Napoleons Außenpolitik ſteht im Mittelpunkt eines Abſchnitts über„Nation und Volk“, ſeine Innenpolitik wie⸗ derum beleuchten anregende Studien über„Volks⸗ ſouveränität und Diktatur“ und„Die Behandlung der Judenfrage durch Napoleon“, in der Friedrich an zahlreichen Maßnahmen und an Hand ſchriftlicher Aeußerungen des Kaiſers nachweiſt, wie ganz anders als wir Heutigen Napoleon dieſe Frage ſah, wie er ſie als Kind ſeiner Zeit vom Religißſen, Staatsrecht⸗ lichen und Soziologiſchen her vergeblich zu löſen ſuchte. Höchſt aufſchlußreich iſt der letzte Beitrag dieſes Buches:„Der Stil Napoleons“, der unter Berückſichtigung neu aufgefundener Briefe des Kai⸗ ſers an Marie⸗Louiſe das Weſen ſeiner Perſönlich⸗ keit im Spiegel ſeiner Briefe, Aufrufe und Me⸗ moiren beleuchtet. Friedrichs kluges Buch verdient ſtärkſte Beachtung, weil es in der geiſtigen Aus⸗ einanderſetzung der Gegenwart mit den Ideen der franzöſiſchen Revolution neues Licht wirft auf den großen Korſen, der vielleicht nicht ſo ſehr nur der Ueberwinder der revolutionären Mächte geweſen iſt, ſondern— und das hat Friedrich vor allem deutlich gemacht!— in vielem der Erbe und Vollſtrecker ihrer politiſchen Ziele und ihres geiſtigen Wollens. L. Böhm. Kalender und Zeitschriſten Noch rechtzeitig zum Weihnachtsfeſt erſchien auch in dieſem Jahr wieder der vom Preſſedienſt der Reichsbahn herausgegebene Deutſche Reichs bahn kalender (Konkordia⸗Verlag, Leipzig, C). Der zum elftenmal in die Welt gehende ſchöne Kalender gewährt auf ſeinen Blättern in Wort und Bild einen feſſelnden Einblick in das Wivken der deutſchen Eiſenbahner, wie es ſich im Ab⸗ lauf eines ganzen Jahres in den vielfältigen Bereichen der großen Reichsbahnorganiſation vollzieht. Die Jahres⸗ zeiten Frühling, Sommer, Herbſt und Winter ſpielen im Berufsleben des Eiſenbahners eine wichtige Rolle und üben auf den Verkehr ihren wechſelnden Einfluß aus. Dieſem Leitgedanken verdankt der Kalender ſeine Entſtehung, der deshalb diesmal unter dem Kennwort „Die Reichsbahn im Jahreslauf“ erſcheint. 8 Der Wilhelm⸗Limpert⸗Verlag läßt zum Jahresſchluß wie früher ſeine volkstümlichen Buchkalender, und zwar den Flieger⸗Kalen der, den Heeres Kalender und den Flotten⸗ Kalender, die ſämt⸗ lich in Wort und Bild viel Belehrendes und Unterhalten⸗ des bieten. Ein beſonders reizvolles Kulenderbüchlein des Biblio⸗ graphiſchen Inſtituts, Leipzig, das als Zeitglöcklein 1937 ſauber gewandet in die Welt geht, verdient einen nachdrücklichen Hinweis. Es enthält außerdem Kalenda⸗ rium zu jedem Monat des Jahres farbige Reproduktionen von Miniaturen aus einem alten wiederdeutſchen Stun⸗ denbuch der Heſſiſchen Landesbibliothek in Darmſtadt. Die Bilder werden ſinnvoll erläutert von Karl Eſſelborn. Im Teubner⸗Verlag, Leipzig, erſcheint auch in dieſem Jahr wieder das beliebte Jahrbuch„Technik woran!“, her⸗ ausgegeben vom Deutſchen Ausſchuß für Techniſches Schul⸗ weſen, ein für Jugendliche beſtimmtes Buch mit bebil⸗ derten Aufſätzen aus allen Gebieten der Technik.— In die Reihe der Buchkalender gehört ſchließlich auch der über alle Fragen der Geflügelzucht ſachkundig unterrichtende „Kalender für Geflügelzüchter“(Fritz Pfen⸗ ningſtorff, Berlin Wö 35). Zwei ſehr hübſche Ver lags Almanache 5 ſeien nicht vergeſſen: der Verlag Albert Langen/ Georg Müller iſt auch in dieſem Jahr wieder unternehmungsluſtig zum „Ausritt“ geſtartet. Das Büchlein bringt viele Bilder und ausgewählte Leſeproben derer, die ſich als die weſent⸗ lichen dichteriſchen Vertreter des neuen Deutſchland ihren Namen gemacht haben. Einen nicht minder ſauber ausge⸗ ſtatteten„Almanach für das Jahr 1937“ legt der rührige „Das Bild“. Monatsſchrift für das Deutſche Kunſtſchafſen in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag C. F. Müller, Karlsruhe. Preis im Dauerbezug.— J. Das Novemberheft der immer anregenden Zeitſchrift iſt der norddeutſchen Kunſt gewidmet und hier wieder Künſt⸗ lern, die in Berlin heimiſch geworden ſind, wie etwa Wal⸗ ter Leiſtikow, dem ein liebevoller Gedenkaufſatz gewidmet iſt. Von den Lebenden feſſelt Karl Hennemann, in deſſen Art Baſtanier geſchickt einführt. Die ernſte Naturauffaſ⸗ ſung des Mecklenburgers, in prachtvollen Holzſchnitten gezeigt, ſpricht eine überzeugende Sprache. Wolf Wilbrich, ein Zeichner von hohen Graden, ſchafft ſeine Köpfe und Bilder aus tiefſtem deutſchen Empfinden. Meiſterliche Kupferſtiche von Hans John, die Landſchaften Dürſchkes und Baſedows, die Bildniſſe Tackes, eine Reihe von Pla⸗ ſtikern, denen Adolf Abel einführende Worte mitgibt, die ſchönen Fiſcherteppiche von der Inſel Uſedom— alle dieſe Dinge geben dem Heft die reiche Fülle wertvollen Ge⸗ haltes. * Die Bruckmann ⸗Kunſtzeitſchriften:„Die Kunſt“ und das„Pantheon“ ſind auch in ihren Dezemberheften wieder von großer Reichhaltigkeit. Das Pantheon ſpürt Schätzen der Vergangenheit nach und nimmt den 200. Ge⸗ burtstag Anton Graffs, des bedeutenden Porträtiſten, zum Anlaß einer erſchöpfenden Betrachtung ſeines Schaffens. Joos van Gent iſt eine beſonders inteveſſaute Erſcheinung unter den Niederländern des 15. Jahrhunderts, wohl wert, genauer gekannt zu werden. Die Neuerwerbungen der Berliner Muſeen werden gewürdigt; altitalienſcher Gold⸗ ſchmiedekunſt gilt ein auſſchlußreicher Auffatz. Auch die „Kunſt“ eröffnet das Heft mit einem Gedenkartikel: er gilt dem 30 Jahre toten Franzoſen Cézanne. Otto Beneſch be⸗ reichert unſer Wiſſen über die Kunſt dieſes großen Mei⸗ ſters der franzöſiſchen Malerei. ſchlußreich ſind ferner die Veröffentlichungen„Nordweſt⸗ deutſche Künſtler“ von Wernher Witthaus. Die unterhalt⸗ ſame Plauderei„Mündliche Künſtlerurteile“ darf man nicht überſehen. Von Plaſtikern und ihren Werken be⸗ richten die Artikel„Edwin Scharff“,„Max Lange“ von Hans Gebhart und„Plaſtiſche Landſchaft“. Vielſeitig und reichhaltig ſind auch die Darbietungen im zweiten Teil des Heftes, der Wohnkultur und Kunſtgewerbe behandelt. Den Aufſatz„Neue Porzellankunſt“ ergänzen drei entzückende Neuſchöpfungen der Porzellanplaſtik.„Gemalte Wand⸗ beſpannungen in Bayreuther Schlöſſern“ und die luſtigen Modelle von„Spielſachen und weihnachtliche Kleinig⸗ keiten“ ſind ſehr reizvoll. Ein Nachrichtenteil über alle Vorgänge im Kunſtleben, beſchließt die beiden wieder muſterhaft bebilderten Dezemberhefte.. Sehr reizvoll und auf⸗ ſich auswirkt, und er ſo mancherlei find 8 Dr. H a u 5 „Schlesischer Psalter“ Friedrich Biſchoff: Schleſiſcher Pſalter. Ein Dank⸗ und Lobgeſang. Mit einem Epilog: Werkſtatt zwiſchen Himmel und Erde.(Propyläenverlag Berlin. Geb 2,60 Mk.) Vor Jahresfriſt erſchien Biſchoffs Roman:„Die Goldenen Schlöſſer“, die unvergeßliche Erzählung von dem geheimnisvollen Schickſal des Mädchens Agnete. Der beſtrickende Zauber einer wirklichen Dichtung, ebenſo ſtark in der Reife ihrer epiſchen Geſtaltungs⸗ kraft wie in ihrer inneren Erlebnistiefe, der dieſen Roman weit über die Tagesliteratur hinaushob, liegt auch über dem neuen Werke des ſchleſiſchen Dich⸗ ters. Seiner Heimat ſind dieſe Gedichte zugeſungen: ihr Werden und Sein, ihre geſchichtliche Vergangen⸗ heit und ihre großen Meiſter, ihre ſchwermütige und herbe Landſchaft, der Kranz ihrer Städte und Dörfer, ihre Berge und ihre unergründlich geheimnisdunklen Wälder leben in dem leichtbeſchwingten und zugleich feierlich getragenen Rhythmus dieſer wundervollen Strophen, in dem anſchmiegſamen Wohllaut ihrer Verſe. Aus eigenſtem perſönlichen Erleben iſt Bi⸗ ſchoffs Dank⸗ und Lobgeſang an das heimatliche Schle⸗ ſien geboren; in dem perfönklichen Erlebnis aber und in der Form ſeiner dichteriſchen Ausſage wird das Ganze einer Welt ſpürbar, das jeden Leſer, jeden Hörer dieſer Gedichte anſpricht und ergreift mit der zwingenden Unmittelbarkeit, die aller echten und gro⸗ ßen Lyrik eignet. Und nirgends iſt Biſchoff ein Epi⸗ gone: es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man in ſeiner Dichtung ein neues Glied in der langen Kette unver⸗ gänglicher Namen des ſchleſiſchen Dichtungsraumes ſteht. Das Erbe einer verpflichtenden Tradition und zukunftsſtarkes Schöpfertum verbinden ſich in dieſem „Schleſiſchen Pſalter“ zu vollkommener Einheit: ur⸗ ſprünglich⸗ſchleſiſch und weſenhaft deutſch in einem iſt dieſe Dichtung! L. Böhm. Marconis Leben Jacot& Collier:„Marconi“.(Kart. 6,80 Mik. Ralph A. Höger Verlag, Berlin). 40 Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem die erſte Enk⸗ deckung Marconis auf dem Gebiete der Funken⸗ telegraphie patentiert wurde. Ein begründeter An⸗ laß alſo, eine Lebensbeſchreibung dieſes großen Erfinders herauszugeben. Ohne allzu ſehr auf lech niſche, für den Laien ſchwer verſtändliche Einzel⸗ heiten der Funkentelegraphie einzugehen, wird hier der Lebensweg eines zähen, zielbewußten Erſings vor uns entrollt. Von den erſten beſcheidenen Ri ſuchen in der elterlichen Villa Griffone, als Maroon ſich glücklich ſchätzte, wenige Meilen funkentelegkg⸗ phiſch zu überbrücken, bis zu dem Tage, da man ſich die Aetherwellen auf dem ganzen Erdball nutzbar zu machen verſtand, erlebt man die Lebensſchickſale dieſes großen Sohnes der apenniniſchen Halbinſel⸗ der in zäher Beharrlichkeit und unermüdlichem Rin⸗ gen das ihm ſtets vor Augen ſchwebende Ziel, die Kontinente durch die Funkentelegraphie einander näherzubringen, in die Tat umſetzte und dafür die größten Ehrungen entgegennehmen durfte. In der Anlage des Werkes iſt es begründet, daß auf den nicht geringen Anteil, den andere Forſcher an der Erfin⸗ dung des Radios hatten— 3. B. der verſtorbene deutſche Phyſiker Hertz, der Entdecker Wellen— nur kurz eingegangen werden konnte, ohne daß aber dadurch das Verdienſt dieſer Männer der Forſchung geſchmälert würde. Marecyni, der heute das Hauptgewicht ſeiner Tätigkeit auf die Er⸗ forſchung der Kurz⸗ und Ultrakurzwellen legt, ha dieſe Lebensbeſchreibung, die mit zahlreichen ſchönen Photographien ausgeſtattet und in überaus klarem Druck gehalten iſt, autoriſiert. Jedem Radiofreund, der ſich die Frage vorlegt, wem wir eigentlich den Rundfunk, dieſes beliebte und heute nicht mehr weg⸗ zudenkende Unterhaltungsmittel, verdanken, dieſes Buch erſchöpfenden und intereſſanten Auf⸗ ſchluß geben. Ph. Jö ſt. Der ehrbare Kaufmann. Ein Jahrhunderk in Deutſchlands Kontoren und Fabriken. Von Theodor Bohner. Mit 2833 Abbildungen und 32 Tafeln.(Ullſtein⸗Verlag, Berlin, Preis .75 Mark.). 5 Theodor Bohner, der elektriſchen wird der als Verfaſſer mehrerer aus gezeichneter Kolonialbücher— er ſelbſt iſt Afrika⸗ deutſcher— bekannt geworden iſt, ſingt in dieſent De bat i! miniſt Fäll bypotl Aufwe oder schrift. dabei keitsb. digung Kündi nach b Kann gen Z ſo mu die er gen, K der S Richte! halb ſe Brov In den bis befriedi eingang gerung auf die In Moltke Graf S. zeichnet, men vo berlände gert wi Mes 5 D a8 em Dei er iſt in Preto zember ſeinem bringt a elfreulic afrika 8. die Deu lionen 9 Abkomm Sterling Weit Pfund S ſübafrik— Deutſchl Gerberr gan⸗ un zwecke friſche F Das mit dem verſetzt; Jahre 19 fellchen Eil gangs ve. in freun Reichsve die weite Areußen les ein beſchboſſe wonach 1 gangsſtr en. Da 1 bahnweg Jahre 1. eine Löſ Berückſie ſchönen Buch das hohe Lied des ehrbaren Kauf⸗ f manns. Es iſt ein wunderhübſch geſchriebenes, un! ter Mitwirkung großer deutſcher Induſtrieunter zuſtande gekommenes Werk, das einen ausgezeichneten Einblick gibt in die Entwicklung 9 unſerer heutigen Wirtſchaft ſeit etwa einem Jahr hundert. Was deutſche Tatkraft und deutſche kauf wie aus kleinſter Arbeitszelle nicht ſelten Rieſeninduſtrien nehmungen männiſche Tüchtigkeit zu leiſten vermag, erwachſen ſind, das wird dem Leſer auf dieſen Blät⸗ tern mit Wärme, gebührender Hochachtung 1 a ief ſchli reizvolle Weiſe das gerade dieſem, erſchließt ſich auf reizy e ſelbſt aber wir? ſeinem Vorwort Stolz dargeſtellt. Auch dem Nichtkaufmann, Weſen der ehrlichen und ſoliden Welt des in dieſem Buche. Dem Kaufmann es ſein— ſo ſagt der Verfaſſer in — Hals ob er in einen Spiegel ſchaue, wenn mannsgeſchlechter und Kaufmannsunternehmen m ihrem auf und ab in Jahrhunderten vor ihm vor überziehen, Frauen die Arbeit ihrer verſtorbene Männer fortſetzen, Enkel wiederaufbauen, 1 ſchlechten Zeiten den Vätern verloren ging, und Unglück des Vaterlandes auch in ihren Bü vielleicht noch nie bedacht hat. Das Bu Hausbuch für ihn ſein, ſo gut wie für „Die von nete, tung, ngs⸗ ieſen Shob, Dich⸗ igen: igen⸗ und örfer, uklen gleich ollen ihrer t Bi⸗ Schle⸗ rund d das jeden it der gro⸗ Epi⸗ ſeiner nver⸗ umes t und teſem t: Ur⸗ em iſt m. Ralph Enk⸗ inken⸗ r An⸗ roßen f lech: zinzel⸗ iu Ver⸗ areon Aegra⸗ an ſich har zu jickſale inſel⸗ t Rin⸗ el, die zander ür die in der n nicht Erfin⸗ yrbene riſchen vnnte, änner i, det ie Er⸗ it, hal tin Von ungen Preis Faus⸗ frika⸗ dieſem Kauf⸗ 85 Un⸗ 5 unter⸗ einen ſcklung Jahr kauf⸗ e aus iſtrien Blät⸗ id mit oder 7 ſe das andels wird wort 5 9 Mittwoch. 23. Dezember 1936 HALS. o Der Reichs miniſter der Juſtiz Dr. Gürtner hat im Einvernehmen mit den beteiligten Reichs⸗ miniſtern eine Verordnung erlaſſen, die eine neue älligkeitsregelung für die Aufwertungs⸗ hypotheken bringt. Die Verordnung gilt für die Aufwertungsfälligkeiten, die Ende dieſes Jahres oder ſpäter eintreten. Sie hat die früheren Vor⸗ ſchriften zu einer Dauerregelung ausgeſtaltet und dabei das Beſtreben der Geſetzgebung, die Fällig⸗ keitsbeſchränkungen aufzulockern, noch mehr als bisher in den Vordergrund gerückt. Nach den neuen Vorſchriften kann der Gläubi⸗ ger die Aufwertungshypothek kündigen, er muß aber öͤabei eine Kündigungsfriſt von mindeſtens e Monaten innehalten. Hat der Gläubiger zum gl. Dezember 1936 gekündigt, ſo muß er die Kün⸗ digung wiederholen, falls er ſie aufvechterhalten will. Kündigt der Gläubiger, ſo hat der Schuldner ſich nach beſten Kräften zu bemühen, ihn zu befriedigen. Kann der Schuldner die Mittel zur rechtzeiti⸗ gen Zahlung des fälligen Kapitals nicht aufbringen, ſo muß er verſuchen, ſich auf Zahlungsbedingungen, die ex erfüllen kann, mit dem Gläubiger zu eini⸗ gen, Kommt eine Einigung nicht zuſtande, ſo kann der Schuldner oder der Gläubiger die Hilfe des Richters in Anſpruch nehmen. Das muß aber inner⸗ halb ſechs Wochen nach der Kündigung geſchehen. Brown, Boveri& Cie. AG. Mannheim Belrledigende Enfwicklung 5 In der AR⸗ Sitzung berichtete der Vorſtand über bew bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres 1986, das eine befriedigende Entwicklung genommen habe. Der Auftrags⸗ eingang und abgerechnete Umſatz haben eine weitere Stei⸗ gerung erfahren. Beſonderes Augenmerk ſei nach wie vor auf die Hebung des Exports gelegt worden. So ſei es gelungen, eine Reihe von Auslandsaufträgen, vor allem u Dampfturbinen, die in den Balkan, Ranoſtaaten und „ lleberſee zur Auſſtellung kommen, zu erhalten Auch die flusrüſtung eines großen Umformerwerkes für chemiſche Zwecke ſei erwähnenswert. —— Das deutſch⸗polniſche Wirtſchaftsabkommen um weitere zwei Monate verlängert In Warſchau wurde vom deutſchen Botſchafter von Moltke und dem Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen, Graf Szembek, eine deutſch⸗polniſche Vereinbarung unter⸗ zeichnet, durch die das deutſch⸗nolniſche Wirt ſchaſtsablom⸗ men vom 4. Nov. 1935, das bis zum 31. Dezember 1986 berlänsert worden war, um weitere zwei Monate verlän⸗ gert wird. 73. * Wies Warenabkommen zwiſchen Deutſchland er üidafrikaniſchen Union 1937 Das neu gem Deutſchen Reich und der Südafrikaniſchen Union für 197 iſt 8urch einen Notenwechſel der Deutſchen Geſandtſchaft In Pretoria mit der Südafrikaniſchen Regterung am 21. De⸗ zember in Pretoria abgeſchloſſen worden. Es lehnt ſich in ſeinem Aufbau den beiden Abkommen für 1935 und 1936 an, bringt aber inſofern eine Erweiterung, als entſprechend der (freulichen Steigerung des deutſchen Abſatzes nach Süd⸗ ſrika der Geſamtbetrag von ſüdafrikaniſchen Erzeugniſſen, die Deutſchland im Jahre 1937 abnehmen wird, auf 4 Mis⸗ lionen Pfund Sterling abgeſtellt iſt, während das bisherige Abkommen auf einer Grundlage von nur 3 Millionen Pfund Sterling abgeſchloſſen war. i Weit über die Hälfte des Betrages von 4 Millionen Pfund Sterling, nämlich 2,5 Millionen, ſind für den Bezug ſüdafrikaniſcher Wolle vorgeſehen. Im übrigen bezieht Deutſchland auf Grund des Abkommens aus Südafrika Herberrinde, Gerberrindenextrakt, Häute und Felle, Man⸗ gan⸗ und andere Erze, Walöl, Diamanten für Induſtrie⸗ zwecke ſowie an Erzeugniſſen der Obſtwirtſchaft ſowohs ſriſche Früchte als auch Apfelſinen und Pampelmuſen. Das Abkommen ſchließt auch den deutſchen Warenverkehr mit dem Mandatsgebiet Süd⸗Weſt⸗Afrika in ſich ein. Es verſetzt Deutſchland in die Lage, dem Mandatsgebiet im Jahre 1937 eines ſeiner wichtigſten Erzeugniſſe, Karaku⸗ ſellchen(Perſianer), für 300 000 Pfund Sterling abzunehmen. ö * Einigung zwiſchen Deutſchland und Polen im Durch⸗ hangsverkehr nach Oſtpreußen. In den ſeit längerer Zeit in frenndſchaftlichem Geiſt zwiſchen dem polniſchen und dem leichsverkehrsminiſtertum geführten Verhandlungen über die weitere Regelung des Durchgangsverkehrs zwiſchen Oſt⸗ hreußen und dem übrigen Deutſchland iſt am 22. Dezember le eine volle Ein gung erzielt worden. Nach dem fetzt leſchoſſenen Uebereinkommen wird der beſtehende Zuſtand, wongch der Verkehr über die kürzeſten polniſchen Durch⸗ gangsſtrecken geführt wird, auch für das Jahr 1937 beibehal⸗ en. Da keinerlei Verkehrsbeſchränkungen auf dem Eiſen⸗ bahnweg beſtehen, wird der Eiſenbahndurchgangsverkehr im Jahre 1987 erheblich zunehmen. Die Zahlungsfrage hat eine Löſung gefunden, die der gegenwärtigen Sachlage bei erückſichtigung der beiderſeitigen Intereſſen entſpricht. Allgemeine Einkaufscenehmigurpen der Lederwirt⸗ haft für Januar funf 1997. Den für die Zeit vom 1. anuar bis 30. Juni 1987 zu erxteilenden allgemeinen inkau'sbenehmioungen werden nach einer Anordnung der I heterwachungsſtelle für Lederwirtſchaft, die am 1. Januar 1007 in Kraft tritt, 75 v. O des halbjährlichen Normal⸗ Jedaris für die Gruppe k( Schaf⸗ und Ziegenfelle), 60 v. H. bes halbjährlichen Normalbedarfs für die übrigen im 8 3 des Abf. 5 der Anorö nung 18 genannten Gruppen zugrunde elegt. Die Verarbeiter ſind bis zum Erhalt des ſchrift⸗ ihen Beſcheides ſüher die allgemeine Einkgufsgenehmigung beſust, in fedem Kalendermonat 13 v. H. des holbjähe⸗ cken Normalbedarefs für die Gruppe k, 10 v. H. des halb⸗ ährlichen Normalbedarfs für die übrigen Gruppen ein⸗ laufen oder zur Lohnveredelung in Auftrag zu nehmen. * Weihnachtsgeſchenke auch lohuſummenſtenorfrei. Auf zünd einer 3. Verordnung des Preußiſchen Finanzmini⸗ eis vom 30. November über Befreiungen bei der Lohn⸗ menſtener bleiben einmalige Weihnachtszuwendun⸗ zu an Gefolaſchaftsmitalieder auch für die Berechnung der (önfummenſteuer für das Rechnungsjahr 1936 außer Be⸗ t, wenn die gleichen Vorgusfetzungen gegeben ſind, die ah der Regekung des Reichsfinanzminiſteriums bereits br die Befreiung von der Einkommenſteuer(Lohnſteuer) ud Schenkungsſteuer gelten. N N % Voigt u. Haeſſner Ach,, Frankfurt a. M.— Kapital denng und Umfatzſteigernug. Anläßlich der Sanierungs⸗ Hlüiſſe vom 10. Juli 1934 war die Umwandlung eines er De Bank gegebenen, bis Ende 4933 beſriſtelen ils von 1,325 Mill.“ in neue Aktien der Ge⸗ eſehen. Diefe Umwandlung iſt, wie der Dod Neue Fälligkeiisregelung für Aulwerfungshypofheken Die früheren vorschriften zu einer Dauerregelung ausgesfalſei Abkommen über den Warenverkehr zwiſchen die Gefelgſzheſt, 40 1% erw de, enten Zinſen erbrachten Schwabenbräu naheſtehenden Brauerei Tivoli AG, Krefeld, Aufgabe des Richters iſt es dann, eine Ver⸗ einbarung der Beteiligten über die Zahlung des Aufwertungsbetrages zu vermitteln, und wenn dies nicht gelingt, eine der Billigkeit entſprechende Ent⸗ ſcheidung über die Fälligkeit des Kapitals zu tref⸗ fen. Hierfür gibt die Verordnung dem Richter Richt⸗ linien, die im weſentlichen darauf hinauslaufen, daß unbillige Härten für die Gläubiger vermieden werden, und daß das Zahlungsver⸗ mögen des Schuldners, auch wenn es nur beſchränkt iſt, für die Schuldentilgung im vollen Umfang nutz⸗ bar gemacht wird, gegebenenfalls durch Teilzahlungen oder in der Form der Abzahlungs⸗ oder Tilgungs⸗ hypothek. Aeußerſtenfalls kann der Richter dem Gläubiger eine Stillhaltepflicht für die Dauer von zwei Jahren in der Weiſe auferlegen, daß die Kündigung, die der Gläubiger ausgeſprochen hat, für unwirkſam erklärt und die ordentliche Kün⸗ digung für den Gläubiger für einen Zeitraum von zwei Jahren ausgeſchloſſen wird. Kündigt der Gläu⸗ biger nach Ablauf der Stillhaltepflicht, ſo kommt die Verordnung erneut zur Anwendung. Bei den Aufwertungsverbindlichkeiten der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände tritt wie bisher an die Stelle des gerichtlichen Verfah⸗ rens das Verwaltungsverfahren der Verordnung vom 21. Februar 1935. erfährt, nunmehr erfolgt. Die Geſellſchaft hat dement⸗ ſprechend ihr An um 1,325 auf 3,3 Mill./ erhöht. Die neuen Aktien ſind von der DD⸗Bank übernommen worden, die damit die überwiegende Mehrheit des Ack der Voigt u. Haeffner AG beſitzt. Erwägungen, das ungünſtige Ver⸗ hältnis der fremden Mittel zum Eigenkapital angeſichts der ſtarken Geſchäftsausdehnung bei der Geſellſchaft etwas zu mildern, konnten noch nicht realiſtert werden. Auch im lgẽufenden Geſchäftsjahr 1936 hat, wie man weiter hört, die Voigt u. Haeffner A eine beträchtliche Umſatzſteigerung, beſonders im Julandsgeſchäft, zu verzeichnen. Dabei mußte wieder zum Teil auf die Finanzterung durch Bankkredite zurückgegriffen werden. Der finanzielle Aufbau hat eine weitere Geſundung erfahren. Doch dürfte, ſoweit eine An⸗ gabe im letzten Monat des laufenden Geſchäftsjahres ſchon nöglit) iſt, für das Jahr 1936 noch kaum mit einer Divi⸗ denausſchüttung zu rechnen ſein(i. V. wurden einſchl. „ Vorkrag 45685, Reingewinn erzielt, wovon 30 000 Marß den Wohlfahrtskaſſen zufloſſen und 15 685/ neu vorgetragen wurden). Man darf wohl annehmen, daß der höhere Reingewinn von 1986 zur Stärkung der Betriebs⸗ mittel verwendet werden wird. * Braueref Schrempp⸗Printz Acc, Karlsruhe.— Wieder 7 v. H. Dividende. Nach dem Bericht des Vorſtondes konnte der Ausſtoß im Berichtsjahr 193533 ungefähr auf Vorfjahrshöhe gehalten werden. Beſonders ungünſtig wirkte ſich im Abſatzgebiet des Unternehmens die gute Wein⸗ und Obſternte des Vorjahres aus. Der Arbeiter⸗ und Beamtenſtiftung wurden wiederum 100 000% über⸗ wieſen, außerdem wurden für beſondere Zuwendungen an 2 wird mit 2,65(2,64) Mill. I boum verändert ausgewieſen; 0,21(0,285), Mieten 0,23(0,23), währen für Löhne und Gehälter 0,6(0,61), für ſoz. Abgaben 0,05 (Obi, für Beſitzſteuern 0,55(0,58), ſonſtige Steuern und übrige Aufwendungen 1,7(1,29) und für Abſchreibun⸗ en urd Rückſtellungen((0,5), darunter für Abſchreibun⸗ gen 6,14(0,22) Mill.„ aufgewendet, ſo daß ein Rein⸗ gewinn von 230 867(274 080)/ verbleibt, der ſich um den Vortrag en 976(907 909)/ erhöht. Hierius wird Di de von 7 v. H. verteilt auf 2,97 Mill./ AK, (60 060)% werden der Sonderrücklage überwieſen umd 12 076(89%)/ werden auf neue Rechnung ge⸗ nommen. Die GV am Dienstag erledigte(onweſend waren 2,5 Mill./ Ac) die Regularien. Das turnus⸗ mäßich ausſſcheidende AR⸗Mitglied H. Ganter wurde wie⸗ dergewählt. * Aktienbrauerei zum Haſen, Augsburg. Der AR be⸗ ſchloß, der GV am 26. Januar eine Dividende von wie⸗ derum 4 v. H. vorzuſchlagen. Der Reingewinn beträgt nach ausreichenden Abſchreibungen 120 068(175 993) l. * Brauerei Engliſch Brunnen. Elbing. Die G ge⸗ nehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1995/6 und erledigte gleichzeitig die anderen Punkte der Tages⸗ ordnung, vor allem die Herabſetzung des Mehrfachſtimm⸗ rechts der 80 000„/ Namens⸗Vorzugsaktion II. Das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr ſtand weiter im Zeichen einer Be⸗ lebung des Geſchäftsganges, wean auch die ungünſtige Witterung nicht ohne Auswirkung blieb. Es wird dar⸗ auf hingewieſen, daß im abgelaufenen Jahr weitere Er⸗ neuerungs⸗ und Erſatzbauten vorgenommen wurden und daß zur Finanzierung der im laufenden Jahre beabſich⸗ tigten Durveſtltionen eine feſte Hypothek don 300 000% aufgenommen worden iſt.— Im einzelnen erzielte die Geſellſchaft einen Betriebsrohertraa von.86(2,59) und weiter 0,04(0,01) Mill.„ andere Erträge. Demgegen⸗ über erforderten u. a. Gehälter und Löhne 0,71(0,67), Steuern 0,84(0,71) Mill. /, Für Abſchreibungen wurden insgeſamt 0,31(0,4) Mill./ verwendet. Es ergibt ſich danach einſchl. des Gewinnvortrages vom 5208(2136) 1 ein Reingewinn von 108 205(83 208). Hieraus ſollen wie⸗ der je 6 v. H. Dividende auf die Stammaktien und auf die Vorzugsaktien II verteilt werden. Zum Vortrag ver⸗ bleiben 5752 l. 2 „* Ach Schwabenbräu, Düſſeldorf.— Wieder 7 v. H. Dividende. Der Aufſichtsrat ſchlüägt der GV am 29. Jan. eine Diyidende von wieder 7 v. H. vor(i. V. aus 514 362 Mark Reingewinn). Der Aufſichtsrat der der AG 50000 beſchloß, der GV am 29. Januar eine Dividende von wie⸗ der 9 v. H. vorzuſchlagen. i Gemeinnützige Heimſtätten AG, Freiburg i. Br. Die Geſellſchaft vereinnahmte im Geſchäftsjahr 1035 an Mieten 194 799(168 594) /, die Inkaſſoeinnahmen ſtellten ſich auf 63555(69 028) J. Auf Wohngebäude und andere An⸗ lagen wurden 33 576(28 044)/ abgeſchrieben, auf ſonſtiges nur 228(3328)„. Es verbleibt einſchl. 162„ Vortrag ein Reingewinn von 3301(6862)„. Die Wohngebäude ſtehen nach den Abſchreibungen in der Bilanz mit 2,65 (2,68) Mill.„ zu Buch, noch nicht abgerechnete Neubauten mit 0,8(0,03) Mill.„, Bankguthaben ſtlegen leicht auf 0,(0,07) an, Forderungen aus weitergeleiteten Hypo⸗ theken erſcheinen mit 1,1(1,08) Mill.„, andererſeits bei 50000% die Hypotheken mit 2,62(2,49), Zwiſchenkredite (hypoth. geſichert) mit 0,18(0,16) und Verbindlichkeiten aus weitergeleiteten Hypotheken mit 1,1(4,08) Mill.. * Robert Boſch AG., Stuttgart.— Für 117 Mill.( De⸗ viſen beſchafft. Bei einer Beſichtigung der Werksanlagen der Robert Boſch Ach. durch die Württ. Volkswirtſchaftliche Geſellſchaft machte Direktor Dr. Raß bach Ausführungen über den Aufbau und die wirtſchaftliche Bedeutung des Un⸗ ternehmens. Die Gefolgſchaftszahl, die ſeit dem Krieg ſtar⸗ ken Schwankungen unterworfen war, habe ſeit 1933 einen ſtarken Aufſtieg zu verzeichnen. Das ſei die Folge des ſtar⸗ ken und einheitlichen Aufſchwung, den die deutſche Wirt⸗ ſchaft durch die Maßnahmen des Führers erlebte und noch weiter erlebe. Maßnahmen, die der Automobikinduſtrie be⸗ ſonders zugute kamen. Seit Beginn der Deviſenbewirt⸗ IRTSCHAF T der Neuen Mannheimer einigung der deutſchen Gortenbauwirtſchaft angegliederten halb nicht für den ganzen Winter beibehalten werden. Ihre Zeitung nen/ an Deviſenſtoffen gegenüberſtehe. Die Deviſenauf⸗ bringung durch eigene Lieferung genüge nicht nur, um den geſamten Eigenbedarf an Deviſenrohſtoffen für In⸗ und Ausland zu decken, ſondern zwei Drittel des Betrages könn⸗ ten darüber hinaus der deutſchen Volkswirtſchaft zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Aus dieſen Zahlen gehe hervor, welche Bedeutung die Werkſtätten der Fa. Boſch für die De⸗ viſenwirtſchaft des Reiches hätten.— 24— Maſchinenfabrik Sangershauſen AG. Saugershauſen. — Wieder 5 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat beſchloß, eine Dividende von wieder 5 v. H. vorzuſchlagen. * Schleſiſche Celluloſe⸗ und Papier⸗Fabriken AG, Hirſch⸗ berg⸗Cunnersdorf/ Rſgb. Die GW erledigte die Regularien für das am 30. Juni 1936 beendete Geſchäftsjahr. Die Bruttoerträge ſtiegen auf 7,69(5,25) Mill. J, daneben er⸗ brachten außerordentliche Erträge 0,02(0,02) und ſonſtige Einnahmen 0,04(0,02) Mill. I. Nach Abbuchung ſämtlicher Unkoſten, darunter Löhne und Gehälter 3,42(2,45) Mill. l, ferner nach Abſchreibungen auf Anlagen von 0,77(0,75) und ſonſtigen Abſchreibngen von 9 09(0,18) Mill.„ ſowie Ueberweiſung von 009(0,10) Mill./ an den Penſions⸗ fonds und 90,30 Mill/ an ein Werkerneuerungskonto ergibt ſich einſchließlich 64315(44 601)% Vortrag ein Ueberſchuß von 380 959(230 315). Hiervon werden laut GV⸗Beſchluß der geſetzlichen Reſerve 30 000(—) /, dem Reſervefonds 2 150 000(100 000)/ zugeführt und nach Ausſchüttung der proz. Vorzugsaktiendividende ein Reſt⸗ betrag von 68 959/ vorgetragen. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht konnte der Umſaß im Berichtsjahr ſowohl mengen⸗ als auch wertmäßig geſteigert werden. * Deutſche Firmen bauen eine Nilbrücke. Wie man hört, bat öde ägyptiſche Regierung den Auftraa zum Bau einer Nilbrücke bei Samanoud an zwei deufſche Firmen ver⸗ geben, und zwor an die Fried. Krupy AG Friedrich⸗Alfred⸗ Hütte, Rheinbauſen, und an die Firma Julius Berger, Berlin. Es handelt ſich um einen Auftrag in Höhe von rund 150 000 ächyptiſchen Pfund. * Wiederaufnahme engliſcher Kohleverfrachtungen nach Italien. An der Kohlenbörſe in Neweaſtle wurde am Montag die Notierung für Verfrachtungen von Kohle nach Italien wieder aufgenommen. * Ungariſche Baumwollinbuſtrie vor Betriebseinſchrän⸗ kung. Wie verſautet, ſchweben in der ungariſchen Baum⸗ mollinduſtrie Verhandlungen über die Errichtung einer Preiskonvention und eine 10proz. Einſchränkung der Er⸗ zeugung. In den Hepbſtmonaten, als Devalvatiousbefürch⸗ tungen gehegt wurden, zeigte ſich auf dem flachen Lande geſteigerte Nachfrage noch Textilwaren, wodurch die Auf⸗ träge bei den Fabriken eine weſentliche Zunaßme erfuhren. Nachdem die Devalvationshbefürchtungen hinfällig geworden weren, trat eine ſtarke Abſchwächuns der Nachfrage auf dem Texlilwarenmarkt ein, mit der Preisſenkungen ein⸗ heroingen. Dieſem Uebelſtend ſoll nun durch Produltions⸗ einſchränkung entgegengewirkt werden. * Erhöhung des beleiſchen Kohleneinfuhrkontingents. Die Antwerpener Handelskammer hat vor kurzem eine dringende Eingobe ſowoßl an den Mimiſterpräſthenten als auch an den Wirtſchaftsminiſter gerichtet, in der gegen die Erhößung der Kohlenpreiſe Stellung genommen wurde, Unter Hinweis auf den erheblichen Mangel an Stein⸗ kahlen und auf die Tatſache, daß der Handel auf normale Weiſe nicht mehr genügende Mengen belaiſcher Kohlen verſchaffen könne, wurde die Erhöhung des Einfuhrkon⸗ tingents gefordert ſowie die Aufſſebung der Einſuhrabgabe. Wie jetzt bekannt wird, hat der Wirtſchaftsminiſter beſchloſ⸗ ſen, die Kontingentierung für Feinkohle zur Verkokung aufzuheben Das Einfuhrkontinaent für Induſtriekohlen mird um 43 p. H. erbhöht. Ebenſo dürſen in Zukunft auch 18 v. H. mehr Hausbrandkohle eingeführt werden. * Maßnahmen zur Verhinderung einer Kreditausweltung in den Vereinigten Staaten.— Kontrolle der ausländiſchen Kapitaleinfuhr. Das Schatzamt gah ſpeben Einzelheiten tber das neue groß angelegte Programm zur Kontrolle der Einfuhr gusländiſchen ten, morauf wir bereits hingewieſen haben, und über Maß⸗ nahmen gegen eine unkontrollierte Kreditausweitung be⸗ kannt. Unter anderem wird ein Fonds gebildet, aus dem die Mittel für den Kauf und die Einziehung der Goldein⸗ zur Verfügung geſtellt werden ſollen, wenn die Regierung derartige Abſchlüſſe tätigt. Die angekauften Goldmengen werden auf eine Art Sperrkonto zurückgeſtellt. Dadurch ſoll eine unkontrollierte Kreöftausweitung in den Vereinigten Staaten verhindert werden. Die geſamte Goldeinfuhr und auch die Käufe von einheimiſchem Gold ſollen nach einer Er⸗ klärung des Finanzminiſters Morgenthau durch die in jeder Woche aufgelegten Schatzamtsnoten finanziert werden. Vor allem will man aber eine Erhöhung der überſchüſſigen Bank⸗ reſerven durch den Goldzufluß vermeiden. Die Ueberſchuß⸗ reſerven bei den Banken betragen gegenwärtig 2030 Mill. Doll. Dos Schotzamt bereitete ſchon ſeit mehreren Wochen einen Plan vor, der das Steigen der Ueberſchußreſerven verhindern ſoll, nachdem der aus ländiſche Kapftalzuſtrom in den letzten Monaten einen rieſigen Umfang angenommen hatte. Für den Fall eines Goldrückfluſſes ſollen die Schatz⸗ amtszertifikate zurückgekauft oder eingelöſt werden. Durch dieſe Maßnahme bleibe die Kreditlage ſtets ausgeglichen undd die Regierung ſei imſtande, eine Kreditzusweitung zu verhindern. Denn wenn Gold hereinfließt, wird dem Geld⸗ markt ein dieſem Zuſtrom entſprechender Betrag durch Ver⸗ kauf von Schatzamtsnoten entzogen. die Noten im Falle eines Goldrückfluſſes eingelöſt und da⸗ mit der gleiche Betrag dem Geldmarkt wieder zugeführt. Schatzſekretär Morgenthau teilte weiter mit, daß täglich die Höhe des Goldbetrages, der„auf untätjgem Konto“ gehalten werde, bekanntgegeben werden ſolle. Das neue Programm tritt in den nächſten Tagen in Kraft. Der gegenwärti ge Golokurs beträgt 35 Dollar je Unze. i Anordnungen an die Bank als ſteuerpflichtige Vollmachten Schriſtſtücke, in denen jemand einer Bank beſtätigt, daß ſie im Falle eines Ablebens ermächtigt und den Erben gegenüber verpflichtet wird, ſein Wertpapierdepot an einen namentlich bezeichneten Dritten herauszugeben, ſind Boll⸗ machtgeſtändnisurkunden und als ſolche nach Tariſſtelle 19 Abſ. 4 und 27 Abſ. 1 S. 2 des Urkundenſteuergeſetzes zu verſteuern.. In dem Schriftſtück, Jas der Entſcheidung des Reichs⸗ finanzhofes vom 25. Sept. 1936(II 4 232/35) zu Grunde Jag, war ferner noch angegeben, in welcher Weiſe der Dritte zeichnen werde. Wenn jemand irgend wie zum Ausdruck bringt, ein anderer habe das Recht zur Vor⸗ nahme einer Angelegenheit rechtlicher Natur, ſo muß eine ſolche Erklärung zum mindeſten als Vollmachtsgeſtändnis⸗ urkunde angeſehen werden. 5 Waren und Märkfe Verordnung des Reichs kommiſſars für Preisbildung Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat Zu⸗ ſchläge feſtgeſetzt, durch deren Erhebung die der Hauptver⸗ Bezirksabgabeſtellen die Preiſe für Weißkohl, Rotkohl, gelben und grünen Wirſing während der Wintermonate in gewiſſen Zeltabſchnitten erhöhen können. Die für De⸗ zember 1936 bis April 1937 genehmigten Zuſchläge liegen unter denen des Jahres 1995/6. 5 5 5 Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat damit eine Ausnahme nach 8 3 der Preisſtoppperordnung vom 26. November 1936 zugelaſſen. Preisſteigerungen für Kohl ſind in den Wintermonaten ſaiſonbedingt und berechtiat, weil durch die Einlagerung des Kohls und das allmähliche Abfaulen der Außenblätter Verluſte entſtehen. Die Kohlpreiſe der Bezirksaogabeſtellen vom 17 Oktober 1936, alſo die Erzeugerpreiſe für Kohl, konnten des⸗ euregelung iſt durch die den Bezirksabgabeſtellen vor⸗ i für das ganze Reich einheitlich er⸗ en b Vereinigten Stga⸗ fuhren und des neuen in Bergwerken gewonnenen Goldes Andererſeits werden NRhein-Mainische Abendbörse Gut behaupfei Fraukfurt, 22. 5 Die feſte Haktung des Mitlbagsverkehrs übertrug ſich Dezember. auch auf die Abendbiörſe, doch wor die Umſatztätigkeit vorerſt noch klein. Es lagen wieder kleine Publibums⸗ aufträge vor. Auch die Kuliſſe zeigte Kaufneigung. An Kurſen nannte min zunächſt J Farben mit 170, Geld, Mannesmann mit 120 Geld, Verein. Sloechlwerke mit 123,75 Geld. Notiert wurden Zement Heidelberg mit 169,50(162,50) und Gebr. Junghans mit unv. 118.— Am Rentenmarkt erhielt ſich kleine Nachfrage nach der Alt⸗ beſitzanleihe. Ferner waren im Freiverkehr Städte⸗Alt⸗ beſitzanleihe zu Mittagskurſen gefrrgt. Kommunal⸗ umſchuldung waren mit 90,30 angeboten. Nachfrage zeigte ſich bei ca. 9038.. 1 Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt und das Geſchäft wor in einzelnen Werten, wie Verein. Stahlwerke, J Farben Mannesmann und Gebr. Junghans etwas leb⸗ hafter. Ich Farben waren am Schluß allerdings nicht ganz behauptet, da die Kuliſſe kleine Gewinnglattſtellun⸗ gen vornahm. Im übrigen blieben die Kurſe gegen den Berliner Schluß voll behauptet, Schuckert lagen 1 v. H. höher mit 160. Von Auslandsaktien wurden Aku und Otavi Minen mit unv. 54 und 22 notiert. Dagegen gingen Schantung um 1 v. H. zurück auf 143,50. Auslandsrenten Ligen ſoweit ſie notiert wurden unverändert. Deutſche Renten hatten nur ſehr kleines Geſchäft und unverän⸗ derte Kurſe. Nachbörſe: nesmann 120. JG Farben 170, Verein. Stahl 123, Man⸗ *. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsame errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 14. bis 19. Dezember im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Durchſchnitt 17.12. im November 1 14 1912 Aktienkurſe(Index 1924/1926= 100) Bergbau und Schwerinduſtrie 117.85 117.85 120,76 Verarbeitende Induſt ie 97.78 96.78 98.09 Handel und Verkehr 106.42 106,42 108,88 Geſamt„ ee 105 80 00,88 %% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akk.⸗Banken 97.22 97.22 97.13 Pföbe, öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 85.38 96,35 96.22 Kommunalobligationen. 95,11 95.11 95,07 Anſeihen der Länder u. Gemeinden 95.18 95.18 95,85 Durchſchnſtt 90.88 90,58 90,82 Außerdem 6% Induſtrieobligationen. 101,90 101.90 101.89 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 89,78 89,78 89,95 verordnung notwendigen Ausnahmebewilligungen für die Kohlpreiſe der Groß⸗ und Kleinverteiler auszuſprechen. Die damit zugeloſſenen Preiserhöhungen für Handel und Ver⸗ braucherſchaft werden der Erhöhung des Erzeugerpreiſes Rechnung tragen, ſich jedoch im Rahmen der erwähnten Zuſchläge halten, alſo ein geringeres Anſteigen der Kohl⸗ preiſe als im letzten Winter mit ſich bringen. Die Er⸗ mächttaung der Preisbildungsſtellen zur Erteilung der Aus⸗ nahmebeswilligungen erklärt ſich aus den örtlich verſchie⸗ denen Bewilligungen wie Einfuhrkoſten, Lagerungs⸗ und Sicherungsverhältniſſe, die für den Groß⸗ und Klein⸗ Handelspreis zu berückſichtigen ſind. * * Monopolverkaufspreiſe verlängert. Der Vorſitzende des Verwaltungsrats der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige laudwirtſchaftliche Erzeugniſſe hat nach An⸗ hören des Ausſchuſſes des Verwaltungsrats durch eine im Deutſchen Reichsanzeiger erſcheinende Anordnung die Gel⸗ tungsdauer der Monopolverkaufspreiſe derjenigen dem Meiſtmonopol unterliegenden Waren, für die die Preis⸗ regekung am 31. Dezember 1936 abläuft, bis zum 30. Aprts 1937 verlängert. 8 * Hochzucht⸗Süßlupine⸗Preus ſtark geſenkt. Der neue Hochzuchtpreis für Süßlupine, und zwar für gelbe und blaue, iſt für die Ausſcat 1937 ſtark verbilligt und auf 28„ fe 50 Ktlo feſtgeſetzt worden. Dadurch wird dem Wunſch, Hochzucht⸗Süßluvine⸗Sgatgut zu einem praktiſch annehmbaren Preis dem Bauern zur Verfügung zu ſtellen, Rechnung getragen. Der Süßlupine kommt, wie aus der Rede des Staatsſekretärs Backe beim letzten Reichsbauern⸗ tag in Goslor hervorgeht, eine ganz beſondere Bedeutung im Rahmen der Erzeugungsſchlacht zu. Die ſtarke Preis⸗ ſenkung für Hochzuchtſaatgut gibt jedem Bauer und Land⸗ wirt die Möglichkeit, beim Süßlupinen⸗Anbau kräftig mit⸗ zuwirken. 1 Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Dez.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Jan. 787% März 7,95: Mai 8,02 Juli 8,05.— Matis(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 95; März 98: Mai 98,25 Juli 96,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Dez.(86 668; Jan.(37) 667; Febr., März, April je 668; Mai 669; Juni 663; Juli 661; Aug. 648: Sept. 642, Okt. 687, Nov.⸗Dez. Jan.(38) je 639; März 632, Mat 631; Juli 620, Okt. 6167 Tendenz ſtetig. Marktberichte. Schifferſtadt. Weißkoßl 8690, Rot⸗ kohl 35, Dänenkohl.5: Wirſing 2,5; Möhren 1,5 Feld⸗ ſalat 545; Blumenkohl 16—28 und—12; Zwiebeln 5,5 Pfg.— Ludwigshafen: Wirſing—9; Weißkraut 86 bis.00; Rotkraut 2,5325; Rote Rüben 3. 2,5 Karotten 22,5; Speiſemöhren 1,151, Pia.— Maxdorf: Eudt⸗ vienſalgt—5; Feldſalat 35—40; Weißkraut 90 Rotkraut 3,25; Wirſing 3,00; Blumenkohl 1820, 1214 und 68; Haorotten.80—.00; abgeſtumpfte Mößren 1,5; ſpitze Möhren 1,201,900; Rote Rüben 2,3; 37 Roſenkohl 17—18 Pfg. Der ſaarpfälziſche Schlachtviehmarkt. Die bevorſtehen⸗ den Weihnachtsfeiertage laſſen trotz dem größeren Wild⸗ und erkennen. Auf den Märkten ſind dle Auftriebe von Groß⸗ vieh genügend bis reichlich. Auch die Qualität der Rin⸗ der entſpricht im allgemeinen den Erfopderniſſen. Bei den Schweinezufuhren hat ſich auf Auswirkung der im Januar 1937 eintretenden Preisermäßigung der Anteil an fetten Tieren erhöht. Der Kälbermackt zeigt gegenüber der Vorwoche keine Veränderung. Zu beachten iſt die gule i der Kälber, die zur Zeit länger ausgemäſtet werden. 2 Geld- und Devisenmarkt Paris, 22. Dezember(thin) emtfich). 2 55 35 kendon 105.15] spanien 2% J Kogentagen 470.— f pez 8 euyof: 21.41 ½ J faſlen 112.70 Foflan! 14/8. gerlin gelglen 352,25 Schwer 492.— J Stockholm 548,25 Perschen 99 London, 22. betember(ching amllith! 5 eurer: 491.84 Lopenb. 220 f Masken 1 5 Fonlresgl. 49.75 alben 19,89 76 fum spin 668, faken, 12 Imgſertem 897. gil 19.90— Fanstanſin. 11,— deren 125.— berſe 105,13 issn 110.75 Alben 549,— erste 18.— bree 29.00/ fleſsſagter: 220,94 en 25,2 Non erſees 28, llaſlen 93.81— prag ele abe, 25,00 belangte 18,50 gerſig 12.21% dude! 25,50 Fuenos Ales 15.— guenos 55 schwen, 21.37 ½ Pera 213 50 fie 4e en. 41.— auf Len p 17.58 Sten 84,00— Joie 400.— Tſongtang[.290 Sic 100,12 Melalle 8 HRupfer f banes- u. Jreſtg- un def Cel Hlef f gel, berahüiſ Brief bel berni a a Janus 58.255825 2 e ldtten reh... 2375 28.75 Februar 88.258..0%. Falnsflber(Fi. p. K) 43 6040.60 Mer: 59,50 87 510. kelngold(i. ß. gr. 284 279 bi 60,259.50 Ul A latn(falle) Nat 50,560,-. 311,0„ Cinepr.(i. p. er.). 8,80 370 10 2 N W Plelin 5 ß,, Fun,..* 11127 15 00„ 5 lde a 50 80 0 dezemb. 158.25 58.25 11074 ö Vallannt 1 2 5 e Frachfenmarhi Duisburg- Ruhrort Das Geſchäft erfuhr ou der heutigen Börſe gegen geſtern ſchaftung, alſo in rund fünf Jahren, habe das Unternehmen ür Mi f Verbrauch in dieſem Export von weniger als ſechs Millio⸗ ionen„ Deviſen hereingeſchafft, denen ein 15 f. ſtellen erm r Reichskommiſſar die Preisbildungs⸗ Gleichzei ie auf Grund von 8 3 der Preisſtopp⸗ hat tigt, nack allen Richtungen unverändert. keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne bliebe e Sellerie 78; Lauch Geflütgelbedarf ein Nachlaſſen des Fleiſchverbrauchs nicht 86. Mittwoch, 23. Dezember 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Die Weihnaq 487 eier Ein Genrach von Frieorich Ghleiermacher Friedrich Schleiermacher, der große Mah⸗ ner und Rufer im Kampf um Preußens Erhebung von 1813, hat ſich als Prediger von romantiſcher Prä⸗ gung oft an die Frauen gewanoͤt, weil er in einer Zeit, in der die Aufklärung im geiſtigen Leben noch ihren Poſten behauptete, auch dem Gefühl in religiö⸗ ſer Hinſicht ſeine berechtigte Stelle eingeräumt wiſſen wollte. So ſah er in den Frauen die Hüterinnen einer reineren und höheren Welt, die ihnen aus unſchuldigen Kinderaugen entgegenglänzt und zu der ein frommer Menſch durch innere Wiedergeburt Zutritt finden kann. Schleiermacher, der den auch heute noch beherzigenswerten Katechismus für Frauen ſchrieb und ihnen darin als letztes Gebot ſagte:„Laß dich gelüſten nach der Männer Bildung, Kunſt, Weisheit und Ehre“, wollte die Frau ſeiner Zeit— alſo die romantiſche Frau—, gewiß nicht in den Kreis der drei K: Kinder, Küche, Kirche, gebannt wiſſen, aber er liebte und ehrte ihr ſtilles Tun in der Häuslichkeit und hielt von der Pflege des Religiöſen ſowie des Künſtleriſchen im Bereich der Frau gar viel. An ſeine Schweſter ſchrieb er einmal:„Es iſt doch alles in der Welt größtenteils eitel und Teu⸗ ſchung, ſowohl was man genießen als was man tun kann, nur das häusliche Leben nicht. Was man auf dieſem ſtillen Wege Gutes wirkt, das bleibt.“ Eine Ausrichtung des Familienlebens nach den chriſtlichen Feſten gehört für ihn daher zum dauern⸗ den Beſtand chriſtlich⸗deutſcher Sitten:„Weihnachten, das häuslichſte Feſt, lockt immer den edelſten Trieb aus guten, liebenden Herzen und ſelbſt noch aus verknöcherten, nämlich den Trieb, zu ſchenken und zu 1 Es lag ein furchtbarer Druck auf der Zeit um 1806. Napoleon hatte die deutſche Freiheit gekne⸗ belt und Armut und Not begannen einen böſen Siegeszug. Damals ſchrieb Schleiermacher ſeine Weihnachtsfeier. Eine Schilderung des heiligen Abends im Kreiſe der Familie und ihrer Freunde. Schon bei der Schilderung der einfachen häuslichen Beſcherung iſt es Schleiermacher darum zu tun, echten Frauenſinn zu wecken, der alle Gaben ſo an⸗ ordnet, wie es Herzensgüte und innere Anmut er⸗ heiſchen: Alle ſind entzückt über den ſchönen Aufbau der Geſchenke, die man ſich untereinander macht, und wollen der liebevollen Hausfrau danken, da ſie den Zauber empfinden, der oͤie Geſchenke erſt zu rechten Weihnachtsgeſchenken macht. Denn ſie ſind geweiht durch die Liebe der Frau, die aus der Idee des Fe⸗ ſtes heraus ihr eigenes Herz ſprechen läßt. Dem Dank aber weiß ſie eine höhere Richtung zu geben, An em ſie ſagt: „Wenn ich es euch zu Dank beſtellt habe, ihr ben, ſo vergeßt nur nicht über dem Rahmen das Bild, und bedenkt, daß ich nur den festlichen Tag und eure fröhliche Liebe geehrt habe, deren Zeichen ihr mir anvertrautet.“ Dieſe aus dem Gemüt heraus gegebene Anrede an die kleine Verſammlung bildet den Auftakt zu einem ebenſo liebenswürdigen wie zum Schluß phi⸗ loſophiſch⸗ tiefgründigen Geſpräch über das Weih⸗ wachtsfeſt ſelber. Es zeigt ſich auch hier in der fein⸗ ſinnigen Unterhaltung eines hochgeſtimmten Krei⸗ ſſes, daß die Einſicht, die aus dem Gemüt gewonnen wird, niemals einem klaren Denken widerſpricht. Darin ſind ſich alle einig, die an dem Gedankenaus⸗ tauſch teilnehmen, daß Weihnachten ein Fveu⸗ denfeſt iſt, weil es ein Feſt der Wiedergeburt zu einem reineren Leben bedeutet. Wie in einem platoniſchen Dialog der Geſprächs⸗ gegenſtand von allen Seiten beleuchtet wird, ſo ver⸗ ſteht es auch Schleiermacher, die Anſichten ſeiner Gesprächspartner zu immer reinerer und weiſerer Erkenntnis zu vertiefen. Damals wie jetzt, ſtießen ſich viele an dem man⸗ gelnden Wahrheitsbeweis für das tatſächliche Le⸗ Lie⸗ ben Chriſti auf Erden, aber auch dieſen Wirklichkeits⸗ fanatikern gegenüber weiß einer im Kreiſe das Weih⸗ nachtsfeſt wirkſam zu verteidigen.„Das Erfahrungs⸗ mäßige“, ſo ſagt er,„und Geſchichtliche des perſön⸗ lichen Daſeins Chriſti iſt durch die Verſchiedenheit der Meinungen und Lehren ſo ſchwankend geworden, daß, wenn unſer Feſt vorzüglich als der Grund des gleichmäßig erhaltenen Glaubens anzuſehen iſt, es dadurch um ſo mehr verherrlicht wird und eine Kraſt beweiſt, die nahe an das oben Erwähnte grenzt, näm⸗ lich daß durch ſolche Gebräuche bisweilen die Ge⸗ ſchichte ſelbſterſt gemacht worden. Was aber dabei am meiſten zu bewundern iſt, und uns zum Vorbilde zugleich und zur Beſchämung für vieles andere dienen kann, iſt dieſes, daß offenbar dieſes Feſt ſelbſt ſeine Geltung größtenteils dem Umſtande verdankt, daß es in die Häuſer eingeführt worden und unter die Kinder. Dort nämlich ſollten wir mehreres befeſtigen, was uns wert und heilig iſt,— und als Vorwurf und übles Zeichen ſehen, daß wir es nicht tun. Dieſes alſo wenigſtens wollen wir feſt⸗ halten, wie es uns überliefert worden iſt. Und je weniger wir wiſſen, worin die wunderbare Kraft liegt, um deſto weniger auch nur das mindeſte daran ändern. Mir wenigſtens iſt auch das Kleinſte davon bedeutungsvoll. Denn wie ein Kind der Hauptgegen⸗ ſtand desſelben iſt, ſo ſind es auch hier die Kinder vornehmlich, die das Feſt, und durch das Feſt wieder⸗ um das Chriſtentum, heben und tragen. Und wie die Nacht die hiſtoriſche Wiege des Chriſtentums iſt, ſo wird auch das Geburtsfeſt desſelben in der Nacht be⸗ gangen, und die Kerzen, mit denen es prangt, ſind gleichſam der Stern über der Herberge und der Hei⸗ ligenſchein, ohne welchen man das Kind nicht finden würde in der Dunkelheit des Stalles und in der ſonſt unbeſternten Nacht der Geſchichte.“ Mit dieſen Worten iſt die Frage nach hiſtoriſchen Tatſachen beweiskräftig genug beantwortet und ſogar als für den Sinn des Feſtes nicht weſentlich an die zweite Stelle geſchoben. Zum Schluß der nun ganz 4 8 2 1. 125 8 25 8 2 hire 4 i 9 5 8 her, 1 147. lahrgang/ Nr. 592 8 55 49* bon e ker u angeſichts der Tatſachen um Begründungen nicht ſchäfti mehr kümmern und die etwas Gegebenes mit Herz Zuge und Verſtand als ein Geſchenk des Himmels hin⸗ 4 nehmen. So iſt ſein Freundeskreis„einfach von Dit ins Ueberwirkliche aufſteigenden Ausſprache wird das Herzen glücklich am Weihnachtsabend; die ernſthaften Geſpräch immer mehr zur hohen geiſtigen Auseinan⸗ Falten ſind einmal ausgeglättet, die Zahlen und die Hand. derſetzung. Anknüpfend an die Macht der Tradition, Sorgen ſtehen ihnen einmal nicht an der Stirn Aheir nennt Schleiermacher Weihnachten das Feſt der Er⸗ geſchrieben, das Auge glänzt und lebt, und es iſt eine März löfung und Wiedergeburt, die ein wahres Freuden⸗ Ahnung eines ſchönen und anmutigen Daſeins in beruft feſt für die ganze Menſchheit ſei. So ſchließt ſich der ihnen“. i Indu Ring. Zum Schluß 1115 95 es— weben ee Lehrl 8 8„%%% ĩ ᷣ auch für uns, nach 130 Jahren:„So bin ich ſelbſt den B . ich l e 110 ganz ein Kind geworden zu meinem Glück. So bin lurch en e, 25 ich umhergegangen den ganzen Abend überall mit endet überzeugender denn das freilich herrliche Gebäude der herzlichſten Teilnahme an allen Kleinigkeiten 180. J, religionsphiloſophiſchen Denkens. und Spielen, und habe alles geliebt und angelacht. 110 Als dann noch ein ſpäter Gaſt erſcheint, bricht die] Es war ein langer, liebkoſender Kuß, den ich der 7 zur verinnerlichte Freude lachend und jubelnd im Gläſer⸗] Welt gab. Und jetzt, meine Freunde, laßt uns heiter nen klingen aus, denn nicht umſonſt gehört Schleier⸗ ſein und etwas Frommes und Fröhliches ſingen! eine; macher zu jenen gefühlsſicheren Menſchen, die ſich ES mene — einzu: wie 4 4 4 2 Verla Die große Gans in der kleinen Familie“ ein ndencde Bewecu Wenn die Sage nicht trügt, kommt es immer noch weiter, die dicht an⸗den Keulen vorbeiläuft, und eben⸗ 0 vor, daß— von lieben Freunden vom Lande geſchickt ſo an den Flügeln. Am Hals ſchneidet man rechts oder zur Weihnachtszeit vom erſparten Geld erſtan⸗ und links von der Halsgrube erſt einmal die Haut Wei den— eine große Gans in die Küche flattert. 117 eule e eine noh Dann rate ich, ſie nicht einfach zu braten, ſondern 7055 2108 vorgehen, 1 erſten Aue 881 „Vorratswirtſchaft“ mit ihr zu treiben. Das ßer den Fettlappen löſt man ein wenig die Haut Ludwi iſt einfacher, als es ſich anhört. Die Gans wird in und ſchiebt vorſichtig die Finger der linken 8080 1 gewohnter Weiſe gesäubert, ſoweit dies nicht ſchon daptener n 1e Fettſchicht zu löſen. 9 Volks auf dem Lande geſchehen iſt. Nun ſoll man vor allen Dann ſchueidet man, dem Kreideſtrich folgend wigsh Dingen die Gänfebruſt zum Räuchern rore weiter, und zwar ſo, daß man das Meſſer unter e haft bereiten, denn zum Kaufen iſt dieſe Delikateſſe immer vorgeſehenen Schnitt schien oa man ſonſt die U nachts noch zu teuer. Zuerſt muß zu dieſem Zweck die Bruſt geweide verletzen würde. Die dünnen Nie ia. die 70 ausgelöſt werden. Man legt die Gans auf den ſen ſich ebenfalls ſehr leicht durchſchneiden. Ist man bracht Rücken vor ſich auf ein Brett und zeichnet nun den ſeitlich zu den Querschnitten am Halſe gelangt bricht J Laute Umriß vor. Dort wo das immer vorragende Bruſt⸗ man einfach die Bruſt zu ſich herüber und 111 fülgche bein zu Ende iſt, macht man in einer Entfernung von] dann leicht den letzten Reſt Fleisch und Knochen gut g etwa zwei Fingerbreit einen Querſchnitt über den abtrennen können. Das alles iſt ſchwerer zu beſchrei⸗ Reichs Fettlappen, zieht dann mit dem Meſſer die Linie ben als auszuführen, ſchon nach wenigen Griffen die N. wird man ſich klar ſein, wie man das Meſſer zu Auger führen hat. Nun ſoll der Knochen ausgelöſt werden hand. Am dünnen Ende der Bruſt, die man auf dem Bret Kind aufrecht hält, löſt man den erſten Teil des Fleisches vom Knochen und fährt oͤann mit dem Zeigefinger N der Rechten auf dem Bruſtknochen entlang— 9 Fleiſch löſt ſich ſehr leicht ab. 4 So iſt jetzt die Bruſt vor uns ausgebreitet, mit gel Haut auf dem Brett liegend, und zeigt nur das ile pro Fleiſch. Wir bereiten jetzt eine Miſchung von z lig Teilen Salz und einem Teil Zucker— auth een 4 Jossph Führich:„Sie fanden keinen Raum in der Herberge“ PFFFFFCCCCCCCCCCVCVVVCVTCTCVTCTCTCbTGTGTGTGT(TCéTT(k'!!! dd... ß xxx........... Erika Streithorst: Die Eisenbahn Auch ein Beweis zum Kapitel„Das ind im Manne“ Daß ernſthafte Männer dennoch wie richtige Schulbuben ſpielen können, wiſſen wir Frauen und freuen uns insgeheim darüber. Wer hätte die bei⸗ den nicht ſchon geſehen: den Vater mit ſeinem Sohn, wenn ſie an ſchönen Herbſttagen den Drachen ſteigen laſſen! Ehe es losgeht, hat vielleicht der Vater, noch ganz erwachſen und ſehr überlegen, ſeinem kleinen Bengel das Näschen geputzt. Aber kaum ſind die erſten zehn Meter Schnur abgewickelt, hat er alles um ſich her vergeſſen, und, ganz für ſich allein, ſpielt er ſich eins. Und der kleine Bub ſteht da und wartet ſehnſüchtig, daß ihn der große„auch mal läßt“ Aber ſchöner noch als Drachen ſteigen laſſen, überhaupt ſchöner als alles andre und beſonders zur Weihnachtszeit hoch in Gunſt iſt: die Eiſen⸗ bahn. Schlendre ich in dieſen vorweihnachtlichen Tagen einmal vormittags durch eine Spielzeugausſtellung. Da iſt eine Eiſenbahn aufgebaut, die netteſte, hüb⸗ ſcheſte auf der Welt: blitzblank, Lokomotive mit zwei Wagen. Sie fährt große Kurven, vorbei an Tele⸗ graphenſtangen und Bäumen, an einem Dorf mit bunten Häuſern, an Schafen und Kühen. Eine luſtige Fahrt, und es macht Spaß zuzuſehen. 5 Viele Leute ſtehen herum. Die größeren Kinder find wohl noch in der Schule, es ſtehen nur ein paar winzige Knirpſe, die kaum über den Tiſch ſehen konn⸗ ten, mit ihren Müttern da. Alle übrigen Zuſchauer aber ſind reife Männer: Arbeiter mit der Schirm⸗ mütze auf dem Kopf. Männer mit Aktentaſchen— Jünglinge, Väter und Großväter. f Sie alle ſehen ernſthaft und entzückt zu, folgen dem Bähnlein mit den Augen um jede Kurve herum. Und man merkt es ihnen an, wie glühend jeder von ihnen den Verkäufer beneidet, dieſen Glücklichen, der immer wieder auf den elektriſchen Knopf drücken darf, um die Fahrt zu regulieren. Jeder gäbe was drum, wenn er auch mal, ein einziges Mal mur, auf den Knopf drücken dürfte. Waren ſie doch alle auch mal Jungen, und die wollen ja irgend⸗ wann im Leben ſtets Lokomotivführer werden. Und mag dann ſpäter auch ein Arbeiter oder ein Kauf⸗ mann oder ein Zahnarzt draus geworden ſein, er bleibt— ſozuſagen— ein verhinderter Eiſen⸗ bahner, und einer ſeiner großen Wunſchträume wird es immer ſein: einmal im Leben eine Loko⸗ motive zu lenken. Von einem habe ich gehört, der hat es geſchafft. Wahrhaftig. Der hat richtig Lokomotivefahren ge⸗ lernt. Wer weiß, vielleicht hat er ſogar einen Füh⸗ rerſchein. Der König von Bulgarien iſt es, in hohem Amt und Würden alſo, muß jeden Tag mit Miniſtern konferieren und wichtige Akten unter⸗ ſchreiben. Zwiſchendurch aber fährt er dann plötzlich mal wieder ein bißchen Lokomotive, Nun ja, er iſt eben ein König Die meiſten Männer aber ſind keine Könige. Doch das macht nichts, auch ihnen wäre zu helfen. Wie, wenn wir ihnen zu Weihnachten einmal nicht die ewige Krawatte oder die Kiſte Zigarren oder das auch ſchon oft dageweſene Zigarettenetut mit Mono⸗ gramm und Widmung ſchenken würden? Das iſt alles ſo langweilig, und die Männer haben eigentlich auch nie die rechte Freude damit. Und darüber giften wir uns dann wieder. Haben wir doch einmal Mut, ſchenken wir ihnen die Eiſen bahn, von der ſie insgeheim alle noch träumen. Da war einmal ein Theaterdirektor, der ſchwor darauf, das Baby, das ſeine Frau erwartete, würde ein Junge werden, es könne gar nicht anders ſein. Das Baby kam und war ein Mädchen. Als man es dem glücklichen Vater mitteilte, ſchaute er völlig ent⸗ geiſtert drein, und das erſte, was er herausbrachte, war:„Aber die Eiſenbahn bekommt ſie doch!“ 5 Alſo, ich ſchenke dem Meinen zu Weihnachten eine Eiſenbahn. Ganz beſtimmt. Aber ich möchte ſie, bitte, bitte, auch mal anlaſſen dürfen! eee Ewige Weihnacht/ ven Heinz Steguweit Wir wollen Ehre, Ehre ſingen Und huldigen und Gaben bringen Der Mutter wie dem armen Kind, Die immer noch lebendig ſind. Wie iſt das Wunder ewig nah, Wenn jeder ſich im Nächſten ſah! Wir alle wollen ſein wie Hirten Den Lämmern, die ſich ſcheu verirrten, Und wollen wachen, bis das Licht Die letzte Finſternis zerbricht. Der Glaube macht aus Steinen Brot, Oh, liebet dies Geſetz der Not! Erlöſung hieß der Nacht verkünden, Wir wollen uns dem Wort verbünden, Ein Gleichnis ahnen, in dem Bild, Da jedes Opfer wiegt und gilt; Das Schönſte, was dies Feſt erſaun: Ein König, wer noch opfern kann—! Arndt in ſeinen Kindheitserinnerungen erzähl, ganz klein wenig Salpeter— und ſtreug dz etwa einen Finger dick auf die Fleiſchſchicht, Jun wird die Bruſt zuſammengeklappt und ringsum z genäht, wobei man ihr eine nette Form geben kam, Alle vorſtehenden Fleiſchteile werden einfach hinen⸗ geſchoben. Außen ſtreut man den Reſt der Salz miſchung auf und legt die Bruſt in eine flache Schüſſel. Sie wird mit einem Brett und einem Ge wicht beſchwert— am beſten einem Topf voll Waſſet, Jeden Tag muß die Bruſt nun umgekehrt werden, damit beide Seiten gleichmäßig durchſalzen. Nach —6 Tagen— je nach Größe— nimmt man ſie her⸗ aus, ſteckt ſie in einen dünnen weißen Beutel und läßt ſie beim Fleiſcher räuchern, der es für wenige Pfennige tut. In den Maſſenfabriken für Gänſe⸗ brüſte wird die Bruſt vor dem Zuſammennähen ge⸗ pökelt— ich rate aber nach langer Landpraxis hier⸗ von ab, da zu viel Saft verloren geht. Jetzt kommt auch der Gänſebraten noch zu ſeinem Recht. Die Halshaut ſchneidet man der Länge nach auf, ſchneidet den Halsknochen ab und ſpannt die Haut über den Raum, der durch das Auslöſen der Bruſt entſtanden iſt. Dann kann man nach Belie⸗ ben mit Aepfeln füllen und es gibt doch noch Gänſe⸗ braten. Will man die Gans noch mehr ausnutzen, ſo be⸗ reitet man von der Leber und ein wenig von dem Fett ſowie etwa 125 Gramm Schabefleiſch nebſt einer eingeweichten Semmel und dem nötigen Gewürz eine Leberwurſtmaſſe, die man in den von dem Halsknochen befreiten aber nicht aufgeſchnittenen Hals füllt. Nachdem man ihn etwa 20 Minuten langſam gekocht hat, läßt man ihn räuchern. Dieſe Maſſe, noch mit einigen Pilzen verfeinert, läßt ſich auch ſehr gut ſteriliſteren. Flügel und Keulen kann man in Gänſeweißſauer legen und ebenfalls für die Feſttage aufbewahren; zur Sicherheit wird auch ſteriliſiert, dann aber ohne Gelatine. Alle übri⸗ gen Teile werden gepökelt. So hat man lange etwas von ſeiner Gans und hat echte„Vorratswirtſchaft getrieben, die ſich namentlich in den Feiertagen an genehm bemerkbar machen wird. M. Grosz-Hübener, Der Vull safer kommt Ein alter pommerſcher Weihnachtsbrauch Der Bullkater? Das iſt der Vorläufer des Weihnachtsmannes. Er zog in früheren Zeiten ih Vorpommern um die Weihnachtszeit von Haus Haus. Sein Geſicht iſt mit Ruß geſchwärzt, auf ſe nem Kopf hat er Hörner, während er auf den Schul“ tern zwei Säcke trägt. Der eine Sack enthält Sand und kleine Steine und dient zur Züchtigung der unn artigen Kinder, während die artigen aus dem 1 Sack mit Aepfeln und Nüſſen beſchenkt wer⸗ en. Der Bullkater, 1 von dem ſchon Ernſt Moriz „Ich erinnere mich, wie oſt ich vor dieſem Bullkater der auf unſeren Höfen und in unſeren Bauerngen ſern noch umzugehen pflegt, gezittert habe“, geh heute noch in verſchiedenen vorpommerſchen Ortſchal ten um. In Prerow auf dem Darß erſcheint el mit ſeinen zwei Säcken am Heiligen Abend, ebene in dem Dorfe Küſt row bei Barth, wo er noch die alten, überlieferten Bockshörner trägt. 100 Auch in der Stadt Barth lebt der Bullkater au hat hier aber ſeinen Umzug vom Heiligen Abend auf den Silveſter verlegt. 5 Verantworklich: Margo Schuber Mannheim 2* Abfa hefen 1 nach B Hauptb . De noch Ti J. Jan mit gel Acht guf hit wald z Die Te in Ma karte n Zufahr Auſſchl. en nicht nit Herz els hin⸗ fach von uſthaften und die r Stirn iſt eine ſeins in senswert ich ſelbſt So bin rall mit nigkeiten gelacht, ich der ts heiter ſingen“ 8. achlung nd eben⸗ in rechts die Haut eine noch m Stück⸗ terſchnitt die Haut en Hand folgend, nter den die Ein⸗ pen laſ⸗ Iſt man gt, bricht nd wird Knochen heſchrei⸗ Griffen teſſer zu werden. em Brelt Fleiſches igefinget dz „ mit det das kale von drei duch eln eh dieß ht. Mui Sum d den kann. h hinein er Salz⸗ ie flache nem Ge⸗ 1 Waſſer. werden, n. Nach n ſie her⸗ utel und r wenige N Gänſe⸗ ähen ge⸗ vis hier⸗ u ſeinem nge nach innt die zſen der ch Belie⸗ Gänſe⸗ ü ſo he⸗ von dem ſt einer vürz eine on dem hnittenen Minuten 1. Dieſe läßt ſich deulen ebenfalls eit wird lle übri⸗ ge etwas firtſchaft“ agen an⸗ Hübener, ich. fer des eiten in Haus z auf ſei⸗ n Schul⸗ ilt Sand der un⸗ us deln nkt wer⸗ Moritz ben uernhäu⸗ , geht wie int e cen noch die ter noch, bend auf 0 11. Seite/ Nummer 3552 .„23. Dezember 1936 4 1—— . Gräßliches Anglück 1 Vom Schnellzug erfaßt und getötet * Ludwigshafen, 22. Dez. Die Reichsbahn⸗ hirektion teilt mit: Am Dienstag, dem 22. Dezem⸗ ber, um 10.50 Uhr, wurde an der Brücke beim Tun⸗ gel der Strecke Frankeuſtein— Weidenthal der ledige 2 Jahre alte Tüncher Willi Becker aus Lambrecht von einem Schnellzug angefahren und getötet. Bek⸗ ker war mit dem Anſtreichen von Brückenteilen be⸗ ſchäftigt und hat dabei auf die Annäherung des Zuges nicht geachtet. die Prüfung von Indͤuſtrielehrlingen * Ludwigshafen, 22. Dez. Wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen am Rhein mitteilt, findet in den Monaten Februar und März eine Induſtriefacharbeiterprüfung in Lehr⸗ berufen der Eiſen und Metall verarbeitenden Induſtrie ſtat.. Zur Prüfung werden zugelaſſen Lehrlinge, die eine Lehre von der in dem betreffen⸗ den Beruf üblichen Dauer in einem Induſtriebetrieb zurchgemacht und ihre Lehrzeit bis 30. Juni 1937 be⸗ endet haben. Der letzte Anmeldetermin iſt auf den 916. Januar feſtgeſetzt worden. Spätere Anmeldungen können nicht berückſichtigt werden. Die Anmeldung 5 zur Prüfung hat unter Benutzung der vorgeſchriebe⸗ nen Anmeldevordrucke zu erfolgen. Gleichzeitig iſt eine Werkſtattzeichnung über das in Ausſicht genom⸗ mene Facharbeiterſtück in doppelter Ausfertigung einzureichen. Die Formblätter für die Anmeldung ſowie ein Merkblatt, aus dem alles Nähere über den Verlauf der Prüfung zu erſehen iſt, ſind bei der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen a. Rh. erhältlich. Freude in 700 Kinderherzen Weihnachtsfeier für die Kinder der vom WoW betreuten Volksgenoſſen Wie im ganzen Reich wurden natürlich auch in Ludwigshafen von jeder Ortsgruppe Weihnachts⸗ eiern für die Kinder der vom WoW betreuten Volksgenoſſen durchgeführt. Die Ortsgruppe Lud⸗ wigshafen⸗Mitte hatte ihre Feier im Städt. Geſell⸗ ſchaftshaus. Eine Kapelle ſpielte Kindex⸗ und Weih⸗ nachtslieder, Ortsgruppenführer Schaefer begrüßte die 700 Kinder und deren Eltern. Die Jungmädchen brachten weihevolle Weihnachtsgedichte, Lieder zur Laute und vor allem das Märchenſpiel„Rumpel⸗ ſtilzchen“ zu Gehör, das den Kleinen ausnehmend gut gefiel. Andächtig hörten ſie oͤann der Rede des Reichsminiſter Dr. Goebbels zu, ſangen begeiſtert die Nationallieder und nahmen dann mit ſtrahlenden Augen ihre Weihnachtspakete in Empfang, die aller⸗ hand zu knabbern enthielten und auch für jedes Kind ein nettes Spielzeug. NSDAP-Miſſeilungen Aus pactelamtlichen Bekanntmachungen ennommen NS⸗Frauenſchaft Propagandaleiterinnen. Am 23. 12., 11 Uhr, kommen 1 n der Stadtortsgruppen nge 5 1 4 4 X. e fel Frau Reitmeier, Lortzingſtraße 6. Humboldt. Zellenwalterinnen s Dienſt in der Wärme⸗ balle, Lortzingſtraße. Kraft durch Freude Abt. Reiſen, Wandern, Urlaub Abfahrzeiten der Züge nach dem Hochſchwarzwald, Otten⸗ hefen und Seebach, Bühler Tal am 25. 12. um.35 Uhr, nach Bayeriſch⸗Zell om 26. Dezember früh um 2 Uhr ab Hauptbahnhof, nach Waldkatzen bach(Station Eberbach) am 20. Dezember, vorm..50 Uhr mit Verwaltungsſonderzug, 5 7 Todtnauberg(Menzenſchwand) vom 27. Dezember bis „Januar am 27. Dezember, früh 6 Uhr, ab Paradeplatz nit geheiztem Omufbus. Ahtangl Sonderzug hält nicht! Es wird nochmals dar⸗ auf hingewieſen, daß der Sonderzug nach dem Schwarz⸗ wald zwiſchen Mannheim und Karlsruhe nicht hält! Die Teilnehmer aus den Zwiſchenſtationen müſſen daher in Mannheim zuſteigen oder in Karlsruhe. Zubringer⸗ korte nach Mannheim mit 75 v. H. Ermäßigung. Für die Zufahrt nach Karlsruhe kann die Sonderzugskarte ohne Auſſchlag verwendet werden. Was hören wir? Donnerstag, 24. Dezember Reichsſender Stuttgart 935 Früh konzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. Die Hefte„Deutſche Hauswirt⸗ : Frauenfunk.— 10.30: Bunte Schallplatten.— Nad: e Muſizierſtunde.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis dret.— 15.00: Weihnachtslieder hüben und drüben.— 16.00. Wir ſchmük⸗ len den Tannenbaum.— 17.30: Vor der Beſcherung: Der Sage ehember ſind nochmals abzurechnen Hauptſtraße lag früher tiefer Ein Stück des alten Straßenpflaſters in der Heilig⸗ geiſtkirche gefunden 22 45 Heidelberg, Dez. Es iſt bekannt, daß z. B. die heutige Hauptſtraße weſentlich höher liegt als etwa vor Hunderten von Jahren. Daraus er⸗ klärt ſich auch, daß beim„Ritter“, dem einzigen Haus in Bedelhen das von Melacs Brandſchatzern ver⸗ ſchont wurde, die unteren Fenſter ſo niedrig liegen. Der„Ritter“ dürfte früher mindeſtens 1 bis 1,50 Meter höher gelegen haben, als dies heute der Fall iſt. Wahrſcheinlich hat man nur über eine ſchöne Freitreppe dieſes ſchöne Patrizierhaus betreten kön⸗ nen. Nun fand man auch in der Heiliggeiſtkirche bei den Ausgrabungen ein beträchtliches Stück des alten Straßenpflaſters. Im Oſtteil des Chores, öſtlich der Grundmauern der alten früh⸗ gotiſchen Kirche, ſtieß man nun auf den damaligen, der alten kleineren Kirche vorgelagerten Marktplatz, deſſen Pflaſter nun nach etwa 600 Jahren zum erſten Male wieder noch ganz in ſeiner damaligen Beſchaf⸗ fenheit zum Vorſchein gekommen iſt. Die Grabun⸗ gen im Chor der Kirche werden nunmehr ſyſtematiſch fortgeſetzt. Kurpfälziſches Muſeum erhält neues Geſicht Das Kurpfälziſche Muſeum, das im Som⸗ mer anläßlich der Ausſtellung„Heidelberg, Ver⸗ mächtnis und Aufgabe“ Ziel vieler Tauſender von Beſuchern war, wird derzeit neu eingerichtet. Von der großen Ausſtellung ſtammend, erhält es nun einen räumlichen Zuwachs von 1200 Quaoͤrat⸗ meter, ſo daß die geſamte nutzbare Bodenfläche 2000 Quadratmeter beträgt. Unter dieſen Umſtänden können ſowohl für die oben erwähnte Ausſtellung gemachte Neuanſchaffungen Verwendung finden wie bisher magazinierte Stücke aufgeſtellt werden. Ueber die der Neueinrichtung zugrundeltegenden Grund⸗ gedanken unterrichtete Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus bereits in einer Ratsſitzung im Herbſt, worüber wir ſzt. berichteten. Es ſollen im Muſeum die für uns in Heidelberg beſonders bedeutſame Zeit der Romantik ſowie die Heidelberger Staotgeſchichte beſondere Berückſichtigung finden. Die Wiedereröff⸗ nung des Kurpfälziſchen Muſeums iſt innerhalb des nächſten Vierteljahres zu erwarten. Entſcheidungen des Vezirksrats: In der Sitzung des Bezirksrats für den Stadt⸗ kreis Heidelberg, vom 17. Dezember, kamen folgende Verwaltungsſachen zur Verhandlung: Eine Beſchwerde gegen eine baupolizeiliche Ab⸗ lehnungsverfügung wurde zurückgewieſen, anſtelle des beantragten dreigeſchoſſigen Wohnhauſes wurde ein zweigeſchoſſiges Wohnhaus mit Manſardenſtock genehmigt. Eine Beſchwerde gegen die Verſagung der Genehmigung zur Anbringung eines Trans⸗ parentſchildes wurde vertagt und eine Beſchwerde gegen die Verſagung der Genehmigung zur An⸗ bringung einer Reklamefahne zurückgewieſen. Ge⸗ nehmigt wurden u. a. ein Geſuch zur Errichtung von Garagen ſowie eine Anzahl Wirtſchaftse 1355 che. Ver⸗ tagt wurde ein Antrag auf Zulaf ſſung als Immobi⸗ lienmakler. Die regelmäßigen Sitzungstage des im Jahr 1937 wurden jeweils auf den 4. eines jeden Monats feſtgeſetzt. Bezirksrats Mittwoch Heidelberger Veranſtaltungen Heute Weihnachtsausſtellung Heidelberger Künſt⸗ Haus der Kunſt: (Eintritt frei). ler und Chriſtkindlmarkt der Gedok Aus den Kinos: Schloß:„Das Gäßchen zum Paradies“.— Kammer: „Kirſchen in Nachbars Gorten“.— Odeon:„Der Himmel auf Erden“.— Gloria:„Die Stunde der Verſuchung“. — Capitol:„Waldwinter“. I Sinsheim, 23. Dez. Grün wurde dieſer Tage in Heidelberg doͤie Mei⸗ ſterwürde durch den Meiſterbrief zuerkannt.— Am Rathaus wurde ein Weihnachtsbaum für Alle aufgeſtellt. L Ziegelhauſen, 23. Dez. Zur Beratung einer Steigerung und Förderung des Fremdenverkehrs fand hier unter dem Vorſitz von Odenwälder eine Beſprechung zwiſchen Ge⸗ meindeverwaltung, Ortswaltung der Koͤß und dem Verkehrsverein ſtatt. Da Ziegelhauſen durch das Fehlen einer Induſtrie ganz auf den Fremdenver⸗ kehr angewieſen iſt, ſollen alle den Fremdenbeſuch hebenden Maßnahmen getroffen werden: die Unter⸗ kunftsmöglichkeiten werden geprüft, Spazierwege und Bänke angelegt und ein Werbefaltblatt verſandt. Gemeindeverwaltung, Ortswaltung der Koͤßß und Verkehrsverein werden in enger Zuſammenarbeit die erforderlichen Belange wahrnehmen. In erſter Linie aher wird an die Schaffung einer leiſtungsfähigen, einheimiſchen Kapelle gedacht. Schlüſſellochgucker.— 18.00: Konzert zur Beſcherung. 20.00: Nach der Beſcherung vierhändig.— 21.00: Reichs ⸗ ſen dung: ee des Stellvertreters des Führers. 20: Deutſche Dome läuten die Heilige Nacht ein. Alte volkstümliche Weiſen der Weih⸗ 2 22 30: Nacht.— 24.00: Das iſt die Nacht, in der wir Heimweh baben. Aus loandsdeutſche Dichter zur e Hör⸗ folge. 5 e 8 2 a e e .00: Fröhliche Schallplatten.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.00: Vor der Weihnachtstür.— 17.00: Zündet die Lichter an. — 18.00: Weihnacht.— 19.00: Wünſche zum frohen Feſt. 20.00: Kleines Konzert am Heiligabend.— 21.20: 5 Muſik.— 23.00: Heute ſoll niemand einſam 5 Be⸗ ſinnliche Weihnachtsſtunde. Freitag, 25. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert aus Hamburg.—.05: Bauernfunk. —.00: Katholiſche Morgenfeier.—.30: Fröhliche Mor⸗ genmuſik.— 10.00: Den Müttern. Kantate.— 10.30: Weih⸗ nachtliche Hausmuſik. 11.15: Ludwig von Beethoven: Streichquartett Cis⸗Moll op. 181.— 12.00: Mittags konzert. — 13.00: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Konzert⸗ Fortſetzung.— 14.00: Kinderſtunde: Dornröschen.— 14.45: Pimpfe ſingen.— 15.00: Heitere Schallplatten.— 16.00: Nachmittagskonzert der Dresdener Philharmonie.— 18.00: Muſik in der Dämmerung.— 19.30: Aus unferem Mär⸗ chenbuch(Schallpl.).— 20.00: Wie es euch gefällt.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Der Freiſchütz, Oper ven Weber(Aufnahme). Deutſchlandſender .00: Zwei bunte muſikaliſche Morgenſtunden.— 10.00: Morgenſeier.— 11.30: Aus der Kinderecke.— 12.00: 1105 nachtskonzert. 13.10: Muſik zum Mittag. 14.0 Allerlei.— 15.00: Das ſchwediſche Barke⸗Quartett ſpielt. 15.30: Kinderfunkſpiel: Die Sterntaler. 00: Zwei Meiſteropern:„Tosca“ von Puceini und„Carmen“ von Bizet(Schallpl.). 17.00: Parade der Zinnſoldaten. 18.00: Melodien aus Nord und Süd.— 19.40: Sportecho. — 20.00: Feſtliche Muſik.— 22.05: Zur Unterhaltung. 24.00: Tanzmuſik. e bzEmBER Mittwoch, 23. Dezember Nationaltheater:„Spatzen in Gottes Hand“. Luſtſpiel von Eoͤgar Kahn und Ludwig Bender, Miete M, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruprojektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; 20.15 Uhr Kabarett— Varieté. Tanz: Palaſthotel, Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Der kleinſte Rebell“.— Alhambra und Schau⸗ burg:„Port Arthur“.— Palaſt und Gloria:„Viva, Villa“. — Capitol:„Verräter“.— Scala:„Escapade“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet v. 1119 und 14—16 Uhr Sonderausſtellung„Deutſche Kunſt“. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kuuſtverein, und von 15 vis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. L I. 1: Geöffnet von 10 bis 13 Für die Volkswohnungen in der Siedlung Schönau ⸗ Waldhof von uns gegangen. NMeerleldstraße 61 Karl Cußler Unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Else Cuhler ist im blühenden Alter von 24 Jahren heute früh für immer Mannheim, Frankenthal, Berlin, den 22, Dezember 1936. Die trauernden Hinterbliebenen: Georg Cußler u. Frau Johanna geb. Schmidt Luiipold Lüftinger u. Frau geb. Cußler Marlin Günſher, Berlin, als Bräutigam ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden: die Lieferung der Türen, b) die Lieferung der Feuſter, e) die Lieferung der Fußboden⸗ riemen. Die Angebotsvordrucke werden auf unſerem Geſchäftszimmer in K 7, Zimmer 301, abgegeben; dort können auch die Zeichnungen ein⸗ geſehen werden. Die Angebote ſind 8 ſpäteſtens Mittwoch, den 6. Januar 1937, vorm. 9 Uhr, ein⸗ zureichen. 9496 Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. 75* Trauringe Modernes Lage, Armband elgene und andere Friedhofhapelle aus, Statt. Die Bestaliung findet am 24% Desember. nachm um ½v Uhr, von der Gold- und Siiber-⸗ Erzeugnise Neuanfertigung Umarbeitung 9488 Tagungen vornehmes 8 Dem Uhrmacher Heinrich Bürgermeiſter Am Donnerstag, dem 24. Dezember [Heiliger Abend) erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“, und zwar gegen 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Aus⸗ gabe bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags auf⸗ geben zu wollen. Unſere Anzeigen⸗, Bezugs⸗ und Offerten⸗ ſchalter bleiben am Donnerstag bis 1 Uhr geöffnet. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 22. Beg. Vb.. 1 —— 2. . 1—.— 7 2 2 2 0 e 5 5 5 n 2. Scheneckl rung, Zur. Welterkatte. 0 alter nn from vor dringender Nafluft —ermer Wing e front vordtingencer Warmluft 2 Stärke! We, Sn from mit Warmluft ir: der Hohe 4. NSA. Ouollerlos flvgesgen gebiet. fl Schneefelgebief O heuer Obededuſy p Scheberföſghelt, S Nebel, e Ge vH Onebbedeciet Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 23. Dezember: In einer flachen Tieſeruckſtörung, die von Weſten hey über Deutſchland hinwegzog, iſt auch bis in unſeren Be⸗ zirk feuchtere Luft vorgedrungen, die verſchiedent⸗ lich zu leichten Schnee⸗ oder Regenfällen führte. Da der Druck über England ſchon wieder anſteigt, wird in nächſter Zeit wieder mit ſtärkerem Durch⸗ ſetzen des Hochdruckeinfluſſes zu rechnen ſein. Vorausſage für Donnerstag, 24. Dezember Abgeſehen von Nebelbildung vielfach auf⸗ heiternd und im weſentlichen trocken, nachts Froſt, ſchwache Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Dezember + 0,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Dezember— 2,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 0,0 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,1 Millimeter Freudenstadt:„Villa Pauline“ amilienheim, direkt b. entralheizg., fl. w. u. Waſſer in allen Zim., behagliche 7 gute Küche. 55 0,1 Liter je Geviertmeter. e im Monat Dezember Abein-Wegel 19. 7 2. 22. 2% Ne edel 0 2. 22. 25 Fheinfſden 2202.18 2,14.09 2 09 Rand 241 20.289205 1 5 759 50 57 540 Köln 29. 300 280 2 2„ 0 2 255 5 55 Peo Mara: l l 80 308 58) Wee Mannheim 3,11 3,20 23.163,10] Mannheim.24.29 3,19 8,12 Ein Seil 50g Laa 1 Die OO 5 lei, Menſchen photo- ſind Alben „ brieftassetten vergeßlich paPIER. 1 5 5 Stige Haars tete Falten Kein Wunder, es ſtrömt heute viel. SIEBER BAUER e alle Fehler der Haut., beseitige zuviel auf ſie ein. Es iſt unmög⸗ a N 1.-6—— rut 1 Briolg. 1 lich, alle Ereigniſſe und Begeben⸗ am Markt 5 07 heiten im Kopf zu behalten. Die⸗ Der Annahme sümtl. Ehsabeti Wee ene ſem Geſetz iſt auch Ihre Werbung Fultteder- Repar. unterworfen. Deshalb müſſen Sie Herren- 5. 88 den ele e wiede lone Sctmelder r ſeienzeige in die WMA welche Vorteile es hat, wenn es Reparaturen Bestecke„nel, gewinenh., bill is Weihnachts- Geschenk empfehlen wir Damenhüte für Hunter u. Kind H E N NH ANN APEIT Mannheim seſt 1803 nur P 3, 14 plone gegendb. Neugebeue Fer nruf 27635 aparte Schals Ansteckblumen in großer Auswahl und sehr preiswert. 5* Inhaber: 2 5 1 2 1 4 O Theresle Wels! 0 Paradeplatz D 7, 3 rrau Berid Tide hu! und 8 bildung 888 Zzut Kroftigung der 8 Hals- und Atmungsorgane paul-Mar tin-Uter 1 fol. 443 16 UU bei Ihnen kauft, und was Sie alles anzubieten haben. Es braucht nicht immer„viel Geld“ zu koſten, die Hauptſache iſt, regelmäßig und gutdurchdachte Werbemaßnahmen zu ergreifen.— Wünſchen Sie un⸗ ſeren Rat, ſo ſtehen wir gern zu Ihrer Verfügung. NMZ 1 7 14 Tadioin in großer Auswahl bel faio-Hoffmann G 2. 8, Marktpl. K.5 I n Das Fachgeschäft für alle Musikinstrumente Daunen⸗ Decken nur von Beiien- Dobler S 2. 7 Eigene Anfertigung 8 2. 7 1207 12. Seite/ Nummer 592 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * 28. Mittwoch, Ab Freitag, den 25. Dezember II. Feiertag! Ave Das grofie Fes HFrogramm der Ufa! det 1* Eine Klein ⸗ Anzeige in alurreine Huadtäts-Wweine vom lahr gang 1934/35 der N M. 8 per Biter ohne Glas R. bringt Ihnen 35er Zeller Weg—.60 zahlreiche Wer Westhofener Rotenstein 70 Angebote. 3er Niersteiner Domthal 80 38er Herxheimer Senge!l! 90 35er Stauffener dutedel( Baden).— 35er Wachenheim. Mandeigarien Riesling. Orig.-⸗ Abf..10 35er Varnhalter Klosterberg(baden) Riesling. Orig.-Abf..30 er Kallstadter Horn. Spätlese.40 Original-ülbfüllung Jer Wachenhelmer Böhlig, Spät- lese Orig.-AG bf..60 Jer Kallstadter Saumagen, Spät lese, Orig.-Abf.— belherkehr Wer beit Geſchäftsmann m. gut. Aufträg. falk. 300. gegen monatliche Rückzahlung u. gute Sicherheit? Ang. u. 8 0 160 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 10 255 Weinkellerei Meinrich Dengel Spegtemnaus für Qualitätsweine Weldporkstr. 4 Tel. 253 51 S678 rr Marta Eggerth/ Johannes Heesters Elh übermütig- heitetes Eilm-Luslsplei der nach dem liealerstck„Das kleine Hofhohzerl Spielleitung: Detlef Sierek f FA Premiere l. Weihnachts- Feiertag Beginn der Vorstellungen an den Foiertagen und Sonntag:.00.10.20.30 Uhr Schenken Sie Freude. Schenken Ste gute Laune Schenken Sie Karten für das Ufa- Festprogramm Unsere Tlieates kasse hat den Hot verlauf für die.30 Uh Vorstellung an den Feier. tagen und Sonnlag scſion ſelat eröffnet. Bitièæ nehmen Sie Gelegenlieil, lire An- grlidtigen durch: Einlriltskarien für das NNIVER SVM zu erfreuen! falbalr das Wert- Goschenk(Donnerstag geschlossen im Votptogtemm: fur. a unser I. Welhnachtsprogramm! neueste PAPIER. R ENATEMULLER Jugendliche Zügeln 5 BAUER in dem„Tobis- Hota“ Grog fum: 1 ESKAPADE 2005 5 8 am Markt Annahme sämtl. Fllllteder- Repar. Herrenalb— Dobel Wildbad Sufirpreis NM. 25.50 einschl. Ubernachten u. voller Verpflegung Näheres: Reisebüro Plankenhof und Mann- heimer Omnlbus-Ges, D 4, 5, Telefon 214 20. Dezember 1838 Des großen Erfolges wegen Sind die 3 Zachini mit hrem gesamten Programm bis JJ. Dezember verlängert! An den Feleriagen täglieh 2 Vorstellungen 2 nachm. 16 Uhr; abends 20.15 Uhr. Tischbestellungen für die Felertage rechtzeitig erbeten, Ferntuf 22000. kin Fox· Fm in deutsoher Sprache mit John Boes- Jacek Holt u. 8. Ab heute Mittwoch (Seine offizielle Frau) .00, 6. 10,.30 3 Tage Weinnachien Schwarzwald! National⸗Theater m Mittwoch, den 23. Dezember 1985 Vorstellung Nr. 130 Miete M Nr. 11 I. Sondermiete MNG Zum letzten Male: Spatzen in Gottes Hand Lustspiel in drei Akten von e Edgar Kahn und Ludwig Bender 1e Fahr i findei besfimmf sia! Anf. 20 Uhr Ende gegen 22 Uh Abfahrt am 25. Dezember. vormittags 8 Uhr Plankenhof. Rolladen NRepataturen Wipfler jr. 3. 2 Tel. 21613 A aaa e L II. und III. Weihnachtsfeiertag! He. Hulas! NAH“!tEERS UN Wer Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einet Höhe von 10O mm je mm 8Pig. Stellengesuche ſe mm 4pPig. Anzeigen annanmesechiuß for ste Mittag. ſtelle. Unterricht Unterricht in Maftemafikꝰ Angeb. u. PU 81 an d. PFALZBAU Im großen Saal: Weihnsehts- Ball mit vollständigem Habearett- Programm Bintritt inkl. Fang und Steuer Mü. 50 Im Safe: Hapelle Gustan König, in semer Bühnenscheu Geschwister klergilles o Fini lose en Sund werden Ste allabendlich Röstlieh unterhalte Wie Eintyti frei! Steil i mmer: Geſchäfts⸗ * 53815 Ausgabe vorm. 8 Uh, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 4 Zeichner für die Anfertigung von technischen Zeichnungen für Werbeschriften, Preislisten und dergl., sofort gesucht. Schriftliche Angebote mit Lebenslauf ., Lichtbild bitten wir einzusenden an Brunn, Boveri& Lig..- B. Mannheim 2, Schließfach 1040 Personalbüro Engl. Franz. Korrespondenten von irma für einige Stunden ſäg- lich gesuent. Angebote unter 8 31 an die Geschälsstelle d. Bl. Verkäufe Aaonad mf. Seftenwagen ſehr aut erhalt., billig zu ver⸗ kaufen. 45367 L 10, 10, 3 Tr. Fahrräder gebraucht 10.—. faſt neu 20.— u. —. Sag Pfaffenhuber. a. Marktl. H 1. 14. welche Privatkundschaft be- suchen, haben Gelegenheit noch einige leichtverkäufliche Muster mitzuführeb. Gute Ver- dienstmöglichkeit. H. Geyer, Triebes Wäschelabrik 8 Jutelligenter und ſtrebſamer junger Mann kann als Bank lehrling auf Frühfahr 1937 eingeſtellt werden. Bedingung: Mindeſt⸗ alter 17., Mittelſchulbildung, einwandfreier Charakter. Be⸗ werbungen mit Lebenslauf ſind e unter 8 B 147 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 9468 7 Ha biags- 3 Aachen personal Kü leder Art finden 0 Sie durch eine ing, Anzeige in Fachgeschäft J. Arzt N3..8 Bur 2485 ſtestposten Ipie waren (Miele) bill. Se bhbrauchte SCHREIB MASCHINEN prels wert irn OLVYVMFIA- LADEN Nannhelm P 4, 13— Anruf 287 23 Größ. Dauorbrangofen (Eſch! faſt meu, Waſchmaſchine ¹ verkauf. 5397 Frieſeuheimerſtr. Nr. 1. 1 Treppe (Kammerſchl.] Weiß emallllerter Herd ebraucht, mit zupferſchiff, billig zu ver⸗ kaufen. S633 Herd- Bart, E A4,-8. Nähmaschme ast neu, mit 75 2 Garantie, für 5 Mark zu verkauf. Plaflenhuber H 1. 14. Marxtplatz Gebr. 5896 Kinderwagen zu verkaufen. Hafenſtraße 24, 2. Stock links. Aua Tdadügldlt Anserenten! Kaufgesuche Zinn-Kannen ⸗Teller.⸗Schüf⸗ ſeln uſw zu kfn. geſucht. A. Steg⸗ müller, B 1. 1. S935 Kaufe Altgold [Rexin Juwellerworkstäpe D 1. 13 8escheinig.: Nr. 64 — Leerkoffer verſchied. Größ., „ geſucht. Schriftl. Ang. an Lingg. M 6, 11 10 223 Automarkk Das schönste und Hietgeslale 5 begehrteste Ge- s Shenk jür einen IJ. Motorschärler ein 8962 NS U Pond oder die leisſungs- samste 200er. eine kopfgesteuerte 8 Gelände- sport m. Wiergang⸗ Fuß- Schaltung! . 5. Senerel- Vertreter Rich. Gutjahr Mannheim Neckarvorlandstr. 23 (Mähne butsenriug. Holsstraße!. Telephon 22443 Bester Hunden- dienst durch Nek- Rarsulmer Werks- monte nr! 2 Kolben u. Delfinge Lolden u. Federbolzen Ventile fertig u. Rohlinge Bremsflüssigkeit Rremsteile Immobilien Haus 3* 2 Zimmer Immobilien, Lortzingſtraße 4, I 1 Fernſpr. 510 44. * 5394 kaufen. Kaffee Gehri Seckenheimer Str. Nr. 18. 10 221 diefer Zeitung billig abzugeben. ——»NNennert, K 3, 21 Wegen dringender Geldbeſchaffung Haus auf dem Lindenhof ſofort zu ver⸗ Preis 12000 /, Anzahlg. v. 4000% an. Angeb. unt. S P 161 an die Geſchäftsſt. d. Bl alle Bremsbeläge (nicht krelschencd) Aupplungsbeläge und jähigste und spar- u ae dal od. ähnl. Klein⸗ ſteuerfr, a. d. Geſchäftsſt. 5303 Geſucht: belleckter Lagerraum d. Blatt. Möbl. Zimmer Zentralheiz. u. Telef. Nähe Luiſenpark, ae⸗ ſ uch t. Angeb. Vermietungen Schöne ſonnige II Zimmer Wohnung per ſof zu ver⸗ mieten Näheres Kunſtſtickerei 10 125 abig pes. Ain n. Laue zuſ. etwa 80 am, zum 1. Januar oder ſpäter zu vermieten. 9500 Jungbuſchſtraße 13. I. Tennisplatz— Schöne Fünf⸗ Zimmerwohnung mit Bad, hochpt., neu herger., ſofort zu verm. Näh. bei Metz, Dammſtraße 6. 9130 Zu vermieten zum 1. April 1937 im Hauſe Bergſtraße Nr. 70 in Heidelberg, 1 Treppe hoch, Kummer Rodung mit großer Manſarde, Küche mit Herd. Speiſekammer, einger. Bad, Veranda und Gartenanteil. Be⸗ ſichtigung werktags 10 bis 17 Uhr. Näh. bei Evang. Pflege Schönau in Heidelberg, Zähringerſtr. 18. 9464 1 Zim. u. Künhe Tennisplatz! Balk.(Breiteſtr.) Gut möbl. Zim. an berufst. Frl. z. 1. 1. 87 zu vm. J. 1. 1. zu verm. El. Licht. fließ. Schröter, H 1, 3 Waſſer, Balkon 5392 vorhand. Näher. heſtr. 6, I. 1 Ammer— 22. und Kücfe I. 8, 2 e,-Zim.-Wohng. ſofort od ſpäter Wohndiele Bad, 2 vermieten Speiſek., Mans ſofort zu Ler⸗ Dahm mteten. 9799 Haardtſtraße 28, Laden D 2. 15. 9835 e Lest lie W scheiben(rardy) Kabel aller Art Bosch- u. Hella- Erzeugnisse Osram Lampen Scheinwerter u. Breſtstraher Licht- u. Anlasser Balſerien Ersatzteile fur Auto u. Motorräder aus dem ersten und größten Spezialhaus udo Höss FPahtzeugbedart Teile u. Ausrüstung Mannheim .18, b. Paradepl Fernspr. 22085 Die Verlobung oder VeIIAHlund m Welhnachfen imeressjer nichf nur alle Angehörige, sondern duch alle Fleunde und Bekannfe des Breuſpesres. Die Weihnachfsausgabe der Neuen Mannheimer Zeifung ist in jedem Jahre so sfark beschfef, daß ein großer Kreis von dem Familienereionis Kenninis erhsll. Hier emige Beispiele, Wie niedtig im Preis die Anzeigen Sind: 5 N Diese Gröge Kosfel MK..60 0 4 . N Diese Gröbe Kosfel k..20 3 755 1 Dlese Gröbe kostet Mk..40 Anzeigen- Amehme* 8 4 N Donnetsfag Gtögere oder Kleinere Anzeigen entsprechend fru 9 Uhr höher/ oder niedriger im Preis. 1 Lest die NH Dor * Nero ſchaf 8 Wer in 9 men men 2 frag gepl sta! Mar dieſ. Abe ſiche eing Die zeig gew Ein N 0 dür der mee Auf häu