Erſcheinungsweiſe: Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer S Abbeſtellungen müſſ Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl. ig. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Meerfeldſtr. 18, Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. en bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Poſtſcheck⸗Konto: Mannheimer General-Anzeiger N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Anzeige 24951 Nemazeit Mannheim für breite Textmillimeterzeile 50 Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm upreiſe: 22 Für Familien ⸗ und Allgemein gültig 7. Bei Zwangsvergleichen oder laß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Pfennig. wird keinerlei Nach erteilte Aufträge. Mittag⸗ Al usgabe A Alge Ke— London, 9. Jaunar.(U..) 86 In der Downingſtreet 10 fand geſtern nachmittag und um 4 Uhr engliſcher Zeit(5 Uhr Meg) ein außer⸗ 5 ordentlicher Miniſterrat ſtatt. Miniſterpräſident h Baldwin führte den Vorſitz. Anweſend waren . Außenminiſter Eden, Marineminiſter Hoare, Kriegs⸗ N miniſter Duff Cvoper, der Miniſter für die Koordi⸗ uchle nierung der Verteidigung Sir Thomas Inſkip und Innenminiſter Sir John Simon. Unterrichtete politiſche Beobachter ſind davon überzeugt, daß die wachſende europäiſche Spannung, eine Folge des ſpaniſchen Krieges, die Einberufung des Miniſter⸗ rateg notwendig machte. Die Konferenz dauerte bis .30 Uhr Greenwicher Zeit 16.30 MEZ). Dias Diskuſſion war hauptſächlich der deutſchen und der italieniſchen Antwort in der Freiwilligen⸗Frage gewidmet. Ein engltiſcher Konferenzvorſchlag Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 9. Januar. Nachoͤem nun alle Antworten auf die gemeinſame 1 engliſch⸗franzöſiſche Note vom 23. Dezember in Lon⸗ don eingetroffen ſind, beabſichtigt die engliſche Regie⸗ rung in der wirkſamen Durchführung der Nichtinter⸗ vention weitere Schritte zu unternehmen. England geht dabei von folgenden Erwägungen aus: Der ſpaniſche Bürgerkrieg wäre ohne das Da⸗ zwiſchentreten nichtſpaniſcher Nationen höchſtwahr⸗ ſcheinlich bereits beendet. In jedem Fall hätte er : nicht derartig ſcharfe Formen angenommen, wie das N gegenwärtig der Fall iſt. Die Intervention einiger europäiſcher Staaten hat auch zu einem völlig falſchen Bilde von Spanien geführt. Die eugliſche Regierung lehnt vor allem die Anſicht ab, daß es für Spanien nur eine ein⸗ zige Wahl gebe, nämlich die zwiſchen radikal rechts und radikal links. Derſelben Anſicht gibt der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent des„Daily Telegraph“ Ausdruck, wenn er ſchreibt: Man glaubt in London mit ſteigendem Vertrauen, daß weder eine faſchiſtiſche Diktatur in Spanien noch eine von Moskau dirigierte kommu⸗ niſtiſche Herrſchaft dort errichtet würde, wenn man die Spanier ſich ſelbſt überlaſſen würde. Die Tatſache, daß England gegen die Entſendung von Freiwilligen aus faſchiſtiſchen Ländern ſei, ſo 5 heißt es in der„Times“, bedeute nicht, daß Eng⸗ 88 land eine rote Regierung für Spanien erhoffe. Ebenſowenig bedeute die engliſche Oppo⸗ sition gegen Hilfeleiſtungen für die Valencia⸗„Regie⸗ rung“, daß England dem Faſchismus in Spanien zum Siege verhelfen wolle. Nach engliſcher Anſicht, ſo heißt es in der„Times“ dann weiter, ſei es ein Irrtum, zu glauben, daß die Gruppe, die den Bür⸗ gerkrieg gewinne, auch notwendigerweiſe die Regie⸗ rung bilden werde. London erhoffe nur eines: daß Spanien von der Regierung regiert werde, die Spanien ſelbſt wünſche. Von dieſer Grundlage ausgehend, erwägt man jetzt in England die Einberufung einer Round Table Konferenz. völlig klar zu ſein. Jedenfalls aber wünſcht man, daß an ihr die wirklich verantwortlichen Staats⸗ männer oder wenigſtens Delegierte mit umfaſſenden ſchuſſes zu langwierig ſind. Bei jeder neuen rückf vagen, und ſo 5 W e. zögerungen. 5 Scr die engliſche Regierung, bereits bei der für . J tionsausſchuſſes auf eine ſchnellere Erledigung der zur Debatte ſtehenden Vorſchläge zu dringen. gen der verſchiedenen Noten in Betracht zieht. er der Vorſchlag einer gemeinſamen engliſch⸗ en Blockade in die Debatte geworfen t England dieſem an ee 1 nd. . Form dieſe annehmen ſoll, ſcheint 10 nicht Vollmachten teilnehmen. Der Grundgedanke, der dieſem neuen engliſchen Plan zugrunde liegt, iſt der, daß die Verhandlungen des Nichteinmiſchungsaus⸗ Frage müßten die Botſchafter bei ihren Regierungen Wie von gut Ae er Seite ese be⸗ enstag einberufenen Sitzung des Nichtinterven⸗ England will bereits am Dienstag Höchſtwe hm ſcheinlich in Gemeinſchaft mit ne einen neuen Kontrollplau vorlegen, der die Auregun⸗ Obwohl von franzöſiſcher Seite auch heute morgen neine Spanienkonferenz? Eingehende Beratung der deutſchen Antwort und ihrer Möglichkeiten Endlich ein Riegel vorgeſchoben Das amerikaniſche Waffenausfuhrverbot in Kraft — Waſhington, 8. Januar. Unterzeichnung der neuen amerikaniſchen Vorlage über die Waffenausfuhr nach Spanien, die durch ein Verſehen des Senats am Mittwoch unter⸗ blieben war, wurde am Freitag nach der Wieder⸗ zuſammenkunft des Senats ſofort vom Senatspräſt⸗ denten Garner nachgeholt. Die Urkunde wurde dann durch Eilboten in das Weiße Haus gebracht, wo Be⸗ amte des Auswärtigen Amtes alle notwendigen For⸗ malitäten vorbereitet hatten. Präſident Rooſevelt zeichnete die Entſchließung, die dadurch Geſetz wurde. Die Hierdurch iſt die Ausfuhr von Kriegsmaterial oder Zipilflugzengen an die ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten unmöglich gemacht. Das Staatsdepartement trat ſofort mit dem Juſtiz⸗ miniſterium und dem Schatzamt in Verbindung und verſtändigte gleichzeitig alle Zollämter und Polizei⸗ ſtellen vom Inkrafttreten des neuen Geſetzes. Samstag, 9. Janu, anuar 1957 148. Jahrgang— Nr. 13 Der Hochzeitszug, der das Brautpaar vom Rathaus zur Kirche geleitete.(Weltbild,.) Moskau macht ſich iber Londons mühungen! tig Scharfe Ablehnung der deulſchen und italieniſchen Antwort Eiumiſchung dach Moskauer Anſicht unerläßlich (Funkmeldung der NM.) London, 9. Januar. In einem Bericht des Korreſpondenten der„Mor⸗ ningpoſt“ aus Riga heißt es, Moskau lehne die Antworten Deutſchlands und Italiens auf den engliſch⸗franzöſiſchen Schritt in der Freiwilligenfrage ſcharf ab und begründe dieſe Haltung damit, daß britiſche, franzöſiſche und ſowjetruſſiſche„Freiwillige“ ſowie Kriegsgerät„für die Aufrechterhaltung der Demo⸗ kratie in Spanien unerläßlich ſeien!. In Moskau werde ſchon jetzt allgemein erklärt, daß die Sowjet⸗ regierung ohne Rückſicht auf das, was ſie vielleicht verſprechen müſſe, nicht einen einzigen Soldaten zurückrufen ober ein einziges Maſchinengewehr oder Geſchütz zu⸗ rückholen werde. Die Sowjetregierung ſei außer⸗ dem überzeugt davon, daß Frankreich ebenſo handeln werde. Aus dem Bericht des Korreſpondenten der„Mor⸗ ningpoſt“ geht weiter hervor, daß Moskau London die Rolle zudenke, Ausſchüſſe einzuberuſen und den Austauſch von Noten zu beſorgen, während Sow⸗ jetrußland und Frankreich. e durchführen würden. Dip'omatiſcher Hochbetrieb in Paris Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 9. Januar. Lange hat am Quai'Orſay nicht mehr eine ſolch fieberhafte Tätigkeit geherrſcht wie geſtern. Dabei wurde der Draht zwiſchen Paris und London nicht nur warm, ſondern geradezu heiß. Die Zufrieden⸗ heit darüber, daß Deutſchland grundſätzlich dem Nichteinmiſchungsvorſchlag zugeſtimmt hat, herrſcht überall vor. Der„Temps“ meint ſogar in ſeinem Leitartikel, die Antwort Deutſchlands und Italiens ſei weitaus beſſer ausgefallen, als man hätte erwar⸗ ten können. Nun möchte man ſich aber in Paris bemühen, dieſe günſtige Gelegenheit ſo wirkungsvoll wahrzunehmen wie nur möglich. Dabei täuſcht man ſich nicht darüber, daß die von Deutſchland geſtellten Bedingungen nicht leicht zu verwirklichen ſeten. Doch müſſe man bemüht bleiben, gleichwohl ſchnelle Entſchlüſſe herbeizuführen, da ſonſt der Friede. e bedroht 1 2 zm ichen Delbos ein, zwiſchen dem Generalſekretr S 3 i Leger und dem ſtändigen Unterſtaatsſekretär des Foreign Office Vanſittart anderſeits ununterbrochen weiter. 8 955 allen Paris e darin Vorſchläge reſtlos durchführbar ſeien. Italien ſei, ſo wird hinzugefügt, bereit, auch jeden . dialen beben 10 e aas f einig, daß der Nichteinmiſchungsausſchuß zu langſam und zu ſchwierig arbeite. Deshalb will man jetzt eine praktiſchere Löſung vorſchlagen, wenn man auch, wie heute abend der Temps betont, glaubt, daß die Dinge nicht ſo leicht in ihrem Geſamtumfang zu löſen ſeien, wie Deutſchland. anſcheinend an⸗ nehme. 5 Die Abberufung beispielsweise aller Freiwilligen aus Spanien ſei ſehr ſchwierig. Das erfordere, um ſie ganz durchzuführen, eine„Einmiſchung der Nicht⸗ einmiſchungsmächte“ in Spanien. Denn anders ſeten die„individuellen Freiwilligen“, die ja zum großen Teil ſogar ſtaatenlos ſeien, überhaupt nicht zu faſſen, was umgekehrt bei den„kollektiven Frei⸗ willigen“ weitaus leichter ſei. So ſpricht man jetzt davon, daß man ſich ſchließlich darauf werde beſchräu⸗ ken müſſen, Spanien, ſo wie es heute iſt, herme⸗ tiſch abzuſchließen, um dort die Dinge in ſich ausreifen zu laſſen. Man betont allerdings überall, daß in einem ſol⸗ chen Falle eine mögliche Beruhigung in Europa nur eintreten könne, wenn, wie der„Temps“ das for⸗ muliert, die Möglichkeit eines kommuniſtiſchen Staates auf ſpaniſchem Boden unter der Oberherr⸗ ſchaft der Moskauer Internationale endgültig be⸗ ſeitigt ſei, bhne daß dafür automatiſch eine Dikta⸗ turmacht in Madrid eingerichtet werden müßte. Fetzt ijt es an den anderen. Die durcli der deutſchen und italieniſchen Vorſchläge muß erprobt werden — Rom, 8. Januar. Noch den von Italien und Deutſchland erteilten Antworten auf den fransöſiſch⸗engliſchen Schritt zur Freiwilligenfrage können, wie man in italieniſchen politiſchen Kreiſen am Freitagabend allgemein be⸗ tont, die übrigen Regierungen ihren guten Willen beweiſen, da die von Rom und Berlin. 8 werde Sache des Londoner Nichteinmiſchungskomitees ſein müſſen, entſprechende Maßnahmen zu treffen. anderen Vorſchlag zu prüfen, der eine vollſtändige Nichteinmiſchung ſicherſtelle. Die Frage der Freiwilligen ſtehe heute zwar an erſter Stelle, ihre Löſung werde aber nutzlos bleiben, wenn nicht auch oͤie übrigen Fragen der ſogenannten indirekten e ſchnellſtens eine Löſung erfahren. Ohne ſich falſchen Hoffnungen hinzugeben, will man in dieſen Kreiſen auch einige Anzeichen dafür haben, daß die Gefahren des Bolſchewismus für Europa und das Mittelmeer bei der engliſchen Re⸗ gierung zunehmende Beachtung finden. Im übrigen ſei die italieniſche Spanien⸗Politik in keiner Weiſe auf die Einſetzung eines faſchiſtiſchen Regimes, ſor dern darauf gerichtet, daß die nationale Regierung des Generals Franco als eine e 111 Ord⸗ nung und Autorität, die bereits die groß e Mehrheit des ſpaniſchen Volks hinter ſich habe, 1 1 „ könne. 1 g a „%%% 1 Preſſe 1 de ſachliche Uebereinſtimmung zwiſchen der italieni⸗ ſchen und der e 1 Wee en Aus. 5 die nur angelehnten Türen der bisherigen intervention den Zweck hatten, den Weg für die Ver⸗ ſorgung ee. und Waffen offen⸗ richt ige Wälle vorhanden ſei. So wie in einem i I broht,. Türen oſſenzulaſſen e druck, Dieſe Uebereinſtimmung bezieht ſich auch auf den Zeitpunkt der Antwort ſelbſt, der, wie betont wird, von beiden Regierungen frei gewählt wurde und nicht die Folge irgendeines diplomatiſchen Druckes iſt. Dabei fällt es den Zeitungen ſelber auf, daß die harten Wahrheiten, welche 1 in 80 N Note enthalten ſind, i äußerſt ſchonender Weise beigebracht werden. Die Artikel b Graf Eianos Ausdrucksweiſe geradezu als nachſichti 9 und geben in unverblümter Sprache deren Ge⸗ dankengänge wieder. Das„Giornale'Italia“ ſpricht von der großzügigen Diskretion der italieni⸗ ſchen Note, die darauf verzichte, auszuſprechen, daß Nicht⸗ zulaſſe en. Wie beurteilt man nun in Rom 5 Ausſichten für N das Zustandekommen einer wirklich alle Türen ver⸗ ſchließenden* Wenn die Ausſichten i allzu günſtig angeſehen werden, ſo nicht wegen der techniſchen Schwierig ⸗ keiten, zwar beträchtlich find, aber mit gutem nich geſchieht Willen überwunden werden können. Vielmehr man, daß auf allen Seiten der früheren Stadium die Türe für die„ offengelaſſen wurde, ſo würde man jetzt, nachde dieſe Türe vor allem zugunſten der Roten Dienſte getan hat und ihnen unbequem zu werd Trauerparade in Bewegung, die von dem Komman⸗ des Kavallerie⸗Regimentes 18. Ihr folgen der Kom⸗ mandeur und der Flaggenträger mit den Ehrenflag⸗ und„Naſſau“. Vier Kompanien der Marine⸗Unter⸗ uolfftzierslehrabteilung und eine Batterie ſchloſſen ſich an. Hinter dem Sarge gingen mit den leidtragenden 1 erlichen Geläut der Kirchenglocken auf dem Fried⸗ 55 of 5 ſich inzwiſchen eine große Trauergemeinde getragen. 2 2. Seite ein ſolches über ſonſtige Hilfeleiſtungen zu⸗ ſtandekommt. Nach Sowjetrußland denkt man vor allem an Frankreich. Der„Popolo di Roma“ drückt ſich hterüber in folgender Weiſe aus:„Wir ſetzen nicht den leifeſten Zweifel in die Aufrichtigkeit der Ab⸗ ſichten des Herrn Delbos. Wir diskutieren auch nicht über die Abſichten der Radikalen Partei in Frank⸗ reich. Aber der Miniſter Delbos iſt nicht ͤͤie ganze franzöfiſch tegierung, und ebenſowenig iſt das die Radikale ei. Der franzöſiſche kront populaire hat drei Köpfe wie das mythiſche Höllenmonſtrum, und 1 igſtens zwei von dieſen dreien ſind inter⸗ ch: d veniſtiſ der ſozialiſtiſche und der kommuniſtiſche, ohne Léon Jouhaux und der Confédération Gené- rale de Travail(CGT) zuzuzählen, die nicht ein ſondern eher der Leib des Ungetüms ſind. Nur der dritte Kopf, der radikale, will keine Inter⸗ vention, mehr aus Furcht vor Schlimmerem als auch Ueberzeugung, und nicht einmal dieſer iſt einmütig.“ Es entſpricht dieſer Beurteilung, wenn in der Pr ſehr nachdrücklich ausreichende internationale Kontrollen für die Einhaltung der Nichtinterven⸗ tions verpflichtung verlangt werden, falls die Frei⸗ willigenſperre zuſtande kommt. Und zwar werden ſolche Kontrollen nicht nur für die ſpaniſchen Häfen verlangt, zu deren Ueberwachung, wie man ſagt, ein beträchtlicher Aufmarſch von Seeſtreitkräften der beteiligten Länder nötig ſein würde, ſondern auch für die Zugänge auf dem Landwege über die Pyrenäen. Kopf, Der Jührer dankt Anerkennung für die Retter vom Watzmann — Oberſalzberg, 8. Januar. Der Führer empfing am Freitag auf dem Berg⸗ hof Oberſalzberg eine Abordnung der Nettungs⸗ expedition, die unter Einſatz ihres Lebeng aus der Watzmann⸗Oſtwand die beiden kühnen und hervor⸗ ragenden Bergſteiger Frey gerettet hat. Die Ab⸗ ordnung beſtand aus den Mitgliedern der Deut⸗ ſchen Bergwacht, Siebenwurſt, Kurz und Schmaderer, dem Leiter der Rettungsſtelle Berchtesgaden des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins Aſchauer, Hauptmann Soltmann von der Aufklä⸗ rungsabteilung 7 im Führerſtab der Deutſchen Berg⸗ wacht und Oberleutnant Raithel vom Gebirgsjäger⸗ regiment 100. Der Führer dankte den Männern der Rettungs⸗ expedition für ihre hervorragende Tat und gab ſeiner Freude und ſeinem Stolz Ausdruck, daß die deutſche Nation Männer beſitze, deren Mut und Tatkraft ſie zu ſolchen bewunderungswürdigen al⸗ pinen Leiſtungen befühigen. Der Führer er⸗ ſuchte die Abordnung, ſeinen Dank allen Betei⸗ ligten zu übermitteln. Aufrüſtung in USel Bau von zwei neuen Schlachtſchiffen — Waſhington, 8. Januar. Präſident Rooſevelt gab bekannt, daß die Kiel⸗ legung, von zwei neuen Schlachtſchiffen geplant; ei. Als Begründung gab er an, daß die Flottenverträge abgelaufen und andere Nationen bereits zum Neu⸗ bau von Schlachtſchiffen übergegangen ſeien. Eine Entſcheidung über die Beſtückung der Schiffe iſt noch nicht gefallen, oͤa man abwarten will, was Ja⸗ pan, das ſich bis zum 1. April hierüber ſchlüſſig wer⸗ Einwand — Brüſſel, 8. Januar. Der belgiſche Außenminiſter teilte am Frei⸗ tag mit, daß die E mierung des Barons de Borchgrave am Fre n Fuencarral im Beiſein des belgiſchen G ſuls ſtattgefunden hat. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Leiche Borch drei unden trug, die von Revolverſch en linken Ober⸗ ſchenkel, ins Schulterblatt und ins Ohr herrüh⸗ ren. Der Schuß ins Ohr wurde aus nächſter Nähe abgegeben. Damit iſt einwandfrei klarge⸗ ſtellt, daß Borchgrave von den ſpaniſchen Bolſchewiſ wurde. Die Leiche, die eingeſargt wurde, beendet ſich augen⸗ blicklich in der Leichenhalle des Madrider Fried⸗ hofes. Die Ermittlungen werden fortgeſetzt. e n eK mor: Wie Außenminiſter Spaak bereits im Auswär⸗ tigen Ausſchuß des Senates mitteilte, hat die bel⸗ giſche Regierung am Donnerstag eine neue Note an die roten Machthaber in Valencia gerichtet, worin ſie dieſe für das Verſchwinden des belgiſchen Diplomaten Baron de Borchgrave verantwort⸗ lich macht. In der Note werden gleichzeitig be⸗ ſtimmte Forderungen geſtellt. Es heißt, oͤaß die bel⸗ giſche Regierung für die Beantwortung der Note und die Erfüllung der darin enthaltenen Forderun⸗ gen eine beſtimmte Fri ſt geſtellt habe. Aus den Einzelheiten, die verſchiedene belgiſche Blätter über die ig des Auswärtigen Aus⸗ ſchufſes des Senates tragen, ergibt ſich, daß Ba⸗ ron Borchgrave im Zuſammenhang mit gewiſſen Vorgängen bei den für die Spanien⸗Bolſchewiſten angeworbenen Belgiern ermordet worden iſt. belgiſchen Söldner wollten es ſich nämlich nicht ge⸗ fallen laſſen, daß die Verträge, die man mit ihnen bei ihrer Anwerbung abgeſchloſſen hatte, nicht ge⸗ halten wurden und ſtanden i m Aufruhr gegen ihre kommuniſtiſchen An führer. Baron de Borchgrave habe ſeine irregeleiteten und getäuſch⸗ ten Landsleute verteidigt. Dafür hätten ſich die ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten und die Leute der internatio⸗ nalen Legion an ihm gerächt. „Libre Belgique“ berichtet weiter, die Machthaber in Valeneia hätten in ihren Verhandlungen mit der belgiſchen Regierung zunächſt die Lüge gebraucht, Baron de Borchgrave habe ſich unvorſichtigerweiſe an die Front begeben und ſei von einer Kugel in der Kampfzone getroffen worden. Allgemein wird die weitere Behandlung dieſes ſchweren Zwiſchenfalles, durch den ſelbſtverſtändlich die Beziehungen zwiſchen Belgien und den Roten in Valencia aufs ſtärkſte berührt werden, mit großer Anteilnahme verfolgt. Andererſeits ergibt ſich aus der Haltung, die am Donnerstag von den marxiſti⸗ ſchen Mitgliedern des Auswärtigen Ausſchuſſes ein⸗ genommen wurde, der begründete Verdacht, daß die belgiſchen Marxiſten ihren großen Einfluß inner⸗ halb der Regierung van Zeeland nach Kräften gel⸗ tend machen wollen, um es auf keinen Fall zu einem Bruch z wäiſchen Brüſſel und Va⸗ benokg kommen zu kafſen. Der hrpiſtiſche N Die Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe zord feftgeſtellt! Das Ergebnis der Anterſuchung über die Ermordung des belgiſchen Diplomaten richtshof zu unterbreiten, falls die Antwort auf die Forderungen Belgiens nicht eingehen ſollte. Auch wandte er ſich gegen einen Abbruch der oͤtplomali⸗ ſchen Beziehungen. Man wa nunmehr in Brüſſel zunächſt ab, welche Antwort die Roten auf die letzte belgiſche Note geben werden. Bauernaufſtand in Rotſpanien — Salamanca, 8. Januar. Der bei Alicante ausgebrochene Aufſtand der Landbevölkerung gegen das bolſchewiſtiſche Schreckens⸗ ſregiment hat ſich nach M eilung des nationalen Senders auf zahlreiche Ortſchaften an der Levante⸗ Küſte bis nach Valencia ausgedehnt. Die roten Oberhäuptlinge haben ſich bereits genötigt ge⸗ ſehen, ſtarke Milizaufgebote in die Provinz zu ent⸗ ſenden, da die Bauern ſich weiterhin gegen die Er⸗ preſſung ihrer landwirtſchaftlichen Produkte wehren und alle Steuerzahlungen verweigern. Bei Eintref⸗ fen der roten Horden aus Valencia entſtehen über⸗ all heftige Schießereien, die bis jetzt ſchon zahlreiche Tote und Verwundete gefordert haben. Belgiſcher Proteſt in Rom Beſchwerde über eine Rundfunkrede Degrelleg — Brüſſel, 8. Januar. Der belgiſche Außenminiſter Spa ak empfing am Donnerstag den italieniſchen Botſchafter Pregzioſi. Gegenſtand des Beſuches war die Anſprache, die der Führer der Rexbewegung, Leon Degrelle, am Mittwoch von einem italieniſchen Sender aus ge⸗ halten hat. Die heftigen Angriffe, die die marxiſtiſchen und andere der Regierung naheſtehende Blätter aus die⸗ ſem Anlaß gegen Italien gerichtet haben, deuten darauf hin, daß die belgiſche Regierung den Vorfall zum Anlaß nehmen werde, um Vorſtellungen bei der italieniſchen Regierung zu erheben. In einer von der„Belga⸗Agentur“ am Donners⸗ tagabend veröffentlichten Mitteilung heißt es, daß Außenminiſter Spaak dem italieniſchen Botſchaf⸗ ter ſein Erſtaunen und den una ngeneh⸗ men Eindruck mitgeteilt habe, den auf die Re⸗ gierung und einen großen Teil der öffentlichen Mei⸗ nung in Belgien die Tatſache gemacht habe, daß ein belgiſcher Politiker ermächtigt worden ſei, einen ita⸗ lieniſchen Sender zu benutzen, um eine Kampagne fortzuſetzen, die das politiſche Leben in Belgien an⸗ gehe. (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 7. Januar. Das Problem der Nationaliſtierung der Rüſtungs⸗ induſtrie hat in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit an Intereſſe nicht verloren. Von wirtſchaftlicher Seite werden natürlich jeden Tag immer neue Bedenken gegen die Durchführbarkeit dieſer großen Ausgaben geltend gemacht. Dagegen beſtehen im Volke und in den führenden politiſchen Kreiſen keinerlei Zweifel über die endgültige Durchführung der Verſtaat⸗ lichung der Rüſtungsinduſtrie. Die Verſtaatlichung der Bank von Frankreich wird inſofern hier als er⸗ ſolgreiches Beiſpiel angeführt. Der„Intranſigeant“ hat in den letzten Tagen eine Enquete über die Möglichkeit und über das bisher Durchgeführte ge⸗ macht, wobei er zu ganz intereſſanten Ergebniſſen kommt. Vorläufig, ſo erklärt das Blatt, ſeien nur drei Rüſtungsfabriken endgültig verſtaatlicht worden, und die Fabriken für Grabengeſchütze der Soeiété nurhin in Le Mans, das Atelier für Tanks und Kampfwagen der Automobilfabrik Renault in Paris und die Fabriken für Grabengeſchütze der Soyiété Brandt in Vernon. Für dieſe Verſtaatlichung allein ſeien annähernd 15 Millionen angeboten worden, doch ſejen dieſe Angechote aus ungenügend. Abgevrönete Rollin bemühte ſich ſögar, mit formal⸗ juriſtiſchen Kufffen die ko wnrlüriſtiſchen Mächthliher von Valencia herauszupauken, die nach ſeiner Mei⸗ nung für den Mord überhaupt nicht verantwortlich gemacht werden können. Er vepſuchte eine Ver⸗ ſchleppung der Angelegenheit zu erreichen und emp⸗ den kann, in dieſer Beziehung beſchließen wird. 75—..———————— Die Beisetzung des Der Abſchiedsgruß der Reichsmarine an einen ihrer Beſten — Berlin, g. Januar. Freitagmittag wurde in Lübeck der ehemalige Chef der Marineleitung Admiral a. D. Paul Behncke, der ſich große Verdienſte beſonders um den Wiederauf⸗ bau der Reichsmarine erworben hat, mit allen mili⸗ täriſchen Ehren zur letzten Ruhe geleitet. Die alte Hanſeſtadt ſtand am Freitag ganz im Zeichen der Trauer. Von allen Häuſern wehten die Fahnen auf Halbmaſt. Seit Donnerstag nachmittag lag im Hafen die 3. Torpedoobootsflottille. In der Marienkirche war die ſterbliche Hülle des Admirals, die am Donnerstagabend in aller Stille aus Berlin übergeführt war, aufgebahrt. Die Kriegsflagge deckte den Sarg, auf dem Degen und Dreiſpitz des großen Toten lagen. Vier Offiziere vom Panzerſchiff„Admiral Scheer“, das die Tradi⸗ tion des ruhmreichen 3. Geſchwaders bewahrt, hielten die Ehrenwache. 5 Um 13 Uhr begann die Trauerfeier in der ehr⸗ würdigen Marienkirche. In der großen Trauer⸗ gemeinde bemerkte man den Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Rudolf Heß, den Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, den japaniſchen Botſchafter, Gauleiter Bohle, Reichsſtatthalter und Gauleiter Hildebrand, die Generalität und Admiralität ſowie zahlreiche Vertreter von Partei und Staat. 5555 . Irmer⸗Berlin hielt die Trauer⸗ rede. 5„ 5 Sodann wurde der Sarg durch ein Spalier hoher Offiziere aus der Kirche getragen und auf die La⸗ fette geſetzt. Unter Trommelwirbel ſetzte ſich die deur der 30. Diviſion, Generalmajor von Stülp⸗ nagel, angeführt wurde. Voran ritt eine Schwadron gen der Schifſe„Lützow“, Derfflinger“,„Thüringen“ Heß, und das geſamte Trauergefolge. Gegen 15 Uhr traf der Trauerzug unter dem Angehörigen der Stellvertreter des Führers, Rudolf eingefunden hatte. Der Sarg wurde durch das Spa⸗ lier der präſentkerenden Ehrenkompante zum Grabe Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, legte dann den Kranz des Führers nieder. Nach weiteren Kranzniederlegungen entbot der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine General⸗ renen das Wahlrecht verliehen werden ſolIl. fahl dem Außenminiſter, den Fall dem Haager Ge⸗ Admirals Behnke ad miral Raeder dem Verſtorbenen den Ab⸗ ſchiedsgruß der Kriegsmarine.„In tie⸗ fer Dankbarkeit und ſtolzer Trauer“, ſo führte er aus,„gedenken wir heute eines Mannes, der, vor⸗ nehm im Denken, unbeirrrbar in ſeiner Zielſetzung und kühn im Handeln, ſeinem deutſchen Vaterland gedient hat. Sein Wirken wird allezeit ein Mark⸗ ſtein in der Geſchichte der Kriegsmarine ſein. Wir danken ihm und geloben ihm an ſeinem Grabe, daß wir ſein Werk in ſeinem Sinne fortſetzen werden.“ Sodann widmete der japaniſche Bot ch af ⸗ ter dem Toten einen herzlichen Nachruf. Sein Tod bedeute auch einen Verluſt für Japan. In feiner Eigenſchaft als Präſident der deutſch⸗japaniſchen Ge⸗ ſellſchaft habe ſich Admiral Behncke große Verdienſte um die Annäherung der beiden Nationen erworben. Nach der feierlichen Beiſetzung ſchoß eine Kom⸗ abgelehnt worden. Die Verhandlungen über die Eutſchädjgungen dauerten noch weiter an, Insge⸗ ſamt würden die Ausgaben für die Entſchädigung für Verſtaatlichungszwecke auf annähernd eine Milliarde geſchätzt. Im weiteren Verlauf ſollten nun verſtaat⸗ licht werden die weiteren Fabrikniederlagen der Automobilfabrik Rénault ſowie die ſchwerinduſtriel⸗ len Werke Schneider ⸗Creuzot. Hierbei würden zu⸗ nächſt der Schießplatz von Schneider⸗Creuzot und die Torpedofabrik in Le Havre verſtaatlicht werden. Weiter ſei oͤaran gedacht, die Pulverfabrik Pyro⸗ technique Frangaiſe in Paris, die Kanonenfabrik Atéliers Méchaniques de Normandie in Rouen und die Automobilfabrik Hotchkiß in Paris, die nebenbei auch Maſchinengewehre fabriziert, der Verſtaatlichung zuzuführen. Bei allen dieſen Verhandlungen ſei jedoch öͤie Frage der induſtriellen Oberleitung der zu verſtaatlichenden Fabriken noch nicht endgültig ge⸗ regelt. Auch das Statut für die Ingenieure und die Arbeiter ſei noch nicht feſtgelegt, und aus dieſem Grunde ſei der Arbeitseiſer der Beleg ſchaften ſtarkgeſunken. Araber und Engländer Bereitſchaft zu Verhandlungen mit der Hohen Kommiſſion (Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters) — London, 8. Januar. Das Hohe arabiſche Komitee in Jeruſalem hat den Boykott gegen die engliſche Unterſuchungskom⸗ panie der Marine⸗Unteroffizierslehrabteilung Fried⸗ richsort den Ehrenſalu. Blum ſucht Anterſtützung in den Kolonien MWuahlrechtsſtreit in Algerien Soll das Wahlrecht auf die Eingeborenenbevölkerung ausgedehnt werden? e— Paris, 9. Januar.(U..) Die Bürgermeiſter der wichtigſten algeriſchen Städte wie Algier, Bone, Oran und Konſtantine haben eine Konferenz abgehalten, auf der ſie be⸗ ſchloſſen, die algeriſchen; arlamentsvertreter aufzu⸗ ordern, ſich gegen die Abſicht der Blum⸗Regierung zu wenden, wonach etwa 20 600 algeriſchen Eingebo⸗ Dieſer Plan geht auf den 5 Miniſter ohne Porte⸗ a i zne Port ſeuille Violette zurück, der 192426 Generalgouver⸗ neur von Algerien war. Trotz der Proteſte der kranzbſiſchen Koloniſten und der nordafrikaniſchen 85 rwaltungen beſteht Miniſterpräſident Blum 4 ö rauf, daß die entſprechende Vorlage dem Parla⸗ ment vorgelegt wird. Blum will das Wahlrecht ausdehn 5 V oder 115 d apferkelksmeballle auf Mitglieder der dem Rang eines Kommandeurs und ſchließlich auf gewiſſe Be⸗ Gruppe würde 90 v. H.„ lung des Wahlrechts an Eingeborene entſteht die Kategorien der algeriſchen Eingeborenen S klärung entgegen, daß unter einem Erlaß vor 60 Jah⸗ miſſion wegen der paläſtinenſiſchen Unruhen auf⸗ gegeben. Dieſer Beſchluß iſt im weſentlichen auf Bisher konnten nur franzöſiſche Bürger und Koloniſten das Wahlrecht ausüben und ſie ſind ſtark nationaliſtiſch, während die nicht über das Wahlrecht verfügenden eingeborenen Landarbeiter, Hirten und Arbeiter infolge langjähriger Agitation kommuni⸗ ſtiſch, die eingeborenen Beamten ſozialiſtiſch ſind wie wie im franzöſiſchen Mutterland. Durch die Erktei⸗ Möglichkeit, daß die nationaliſtiſche Mehrheit der franzöſiſchen Koloniſten aufgehoben wird und die algeriſchen Wahlen zum erſten Male von der Volks⸗ front gewonnen werden.„ 1 Die Kolonisten ſind dagegen, daß den Eingebo⸗ renen gleiche Rechte gegeben werden, mit der Be⸗ gründung, daß die Algerier als Mohammedaner onderrechte genöſſen(ſo die Polygamie). Wenn ſie das franzöſiſche Wahlrecht annehmen, ſo argumentie⸗ ren die Koloniſten, dann müſſen ſie auf ihre Sonder⸗ rechte verzichten. Dem ſtellt die Regierung die Er⸗ den den Juden in Algerien das Wahlrecht erteilt Kultusminiſter berufen. chung der Juſtiz war er gleichzeitig Juſtizminiſter in Baden. Sein Amt als badiſcher Kultusminiſter be⸗ hält Dr. Wacker bis auf weiteres bei. e Pius XI. den ganzen Tag über ſo er imſtande war, eine ganze Anzahl von B ſchreiben und andere Arbeiten zu erledig dem empfing der ta ſekretär Pacelli in ſeinem Krankenzimmer in längeren Audienz... zur Beſſerung. Die akuten Schmerzen nicht wiedev eingeſtellt. Der Pa ruhiger,, machtsanfällen ergriffen worden ſei, Blums Nationaliſierungseifer: Rliſtungsinduſtrie gegen Verstaatlichung Vorſichtiges Vorgehen der Regierung— Abgelehnte Aebernahmeangebote die Intervention der beiden arabiſchen Könige Ghazi vom Irak und Ibn Sand zurückzuführen. Beide Herrſcher haben ihren paläſtinenſiſchen Glaubensbrüdern empfohlen, ihre Sache der Kom⸗ miſſion vorzutragen. Die Mitglieder der engliſchen Unterſuchungs⸗ kommiſſion beabſichtigten, bereits am Dienstag kommender Woche Paläſtina zu verlaſſen. Auf Grund des geſtrigen Beſchluſſes des Hohen arabi⸗ ſchen Komitees werden ſie aber ihren Aufenthalt in Paläſtina noch eine gewiſſe Zeit verlängern. Der Satz der gemeinſamen Botſchaft der arabi⸗ ſchen Könige„Wir werden nicht davon abſtehen, ſo⸗ weit dies in unſerer Macht liegt, euch dabei zu hel⸗ fen, eure Situation zu verbeſſern“ hat in arabi⸗ ſchen Kreiſen Paläſtinas große Befriedung aus⸗ gelöſt, und mit dieſer panarabiſchen Hilfe im Rücken werden die Araber nun der Unterſuchungskom⸗ miſſon ihre Wünſche und Beſchwerden vortragen. Berufung nach Berlin Staatsminiſter Wacker kommt ins Neichserziehungs⸗ miniſterium — Berlin, 8. Januar. Der Leiter des Amtes Wiſſenſchaft im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium für Wiſſeuſchaft, Erziehung und Volksbildung, Pg. Miniſterial⸗ direktor Profeſſor Dr. Vahlen, hat mit Rückſicht auf ſein Alter um einen längeren Erholungs⸗ urlaub und um ſeine Verſetzung in den Ruhe⸗ ſtand vom 1. April 1987 gebeten. Reichsminiſter Ruſt hat ihm den erbetenen Urlaub bewilligt und den badiſchen Miniſter des Kultus und Un⸗ terrichts, Pg. Dr. Wacker, im Einvernehmen mit den beteiligten Stellen zunächſt vertretungs⸗ weiſe mit der Geſchäftsführung des Amtsche js Wiſſenſchaft im Reichserziehungsminiſterium be⸗ auftragt. 5 Staatsminiſter Dr. phil. Wacker, der ſeit 1. nuar vertretungsweiſe das Amt übernommen hat, iſt ebenſo wie Miniſterialdirektor Vahlen Träger des Goldenen Ehrenzeichens. Er iſt am 6. Auguſt 1899 in Offenburg geboren und hat den Weltkrieg als Frontkämpfer an der Weſtfront miterlebt. An⸗ ſchließend widmete er ſich dem Studium der Archi⸗ tektur, war Werkſtudent als Schmied und Schloſſer f und legte das Examen für Architektur ab. In der Beſatzungszeit gründete er 1923 die Ortsgruppe Offenburg der NSDAP war ſpäter dort Kreis⸗ leiter und 1928 bis 1933 Hauptſchriftleiter des Gau⸗ organs„Der Führer“. 1933 wurde er zum badiſchen Bis zur Vereinheitlichung Das Befinden des Pap „Deutliche Tendenz zur Beſſerung“ f 1 5 Rom, 8. Januar.(U Nach Berichten aus dem Vatikan hat ſich Patient erne ina Der Vatikan gibt deutliche 2 4. Papſt iſt 8 Die Berichte daß der Papſt wiederho worden ſei, ohne daß ihnen gleichzeitig ihre religib⸗ ſen Rechte entzogen worden wären. 8 Januar 1937 Samstag, 9. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 13 —— Mannheim, 9. Januar. Wegweiſer zum WH M⸗Gemeinſchafis⸗ Eintopfeſſen am Sonntag, dem 10. Januar Am Sonntag findet das vierte gemeinſame Ein⸗ topfeſſen der Mannheimer Bevölkerung ſtatt. Die hisher durchgeführten Eintopfeſſen, an denen die Bevölkerung mit großem Opfergeiſt teilnahm, haben gezeigt, daß der Eintopfſonntag ein wirklicher Ehrentag der ganzen Bevölkerung geworden iſt. Das ganze Volk an einem Tiſch, das ganze Volk eine Opfergemeinſchaft! So ſoll es auch diesmal wieder ſein. Wir erwarten mit Zuverſicht, daß auch an dieſem vierten gemeinſamen Eintopfeſſen wieder einſame f recht viele Volksgenoſſen teilnehmen, da ja die ge⸗ ſamte Einnahme dem WoHW zugute kommt und ſo⸗ mit den Bedürftigen unſeres Volkes. Darum ſchließe ſich keiner aus und zeige durch ſeine Teilnahme, daß er das Wort Volksgemeinſchaft nicht nur als Redensart im Munde führt. Gegeſſen wird im Nibelungenſaal des Roſengartens, „ Reſtguxant„Rheinpark“, Rheinparkſtraße 2, 5„Ballhaus“, Schloßgarten,— 5, 1 15„Kaiſergarten“, Zehntſtraße 30. „ 1„Geſellſchaftshaus“, E 3, 13a, und in der Kaſerne des Art.⸗Regts. Nr. 69, Moll⸗ ſchule, Weſpinſtraße 21 5 Der Eintopf bringt uns Linſenſuppe mit Wiener Würſtchen, je Portion zum Preis von 50 Pfg. Eſſenkarten gibt es nur im Vorverkauf bei den für die jeweiligen Eſſenausgabeſtellen zuſtän⸗ digen Ortsgruppen; ſie werden von den NSV⸗Wal⸗ tern dieſer Ortsgruppen angeboten. Außerdem ſind Karten zur Teilnahme am Eſſen im Roſengarten bei der Völkiſchen Buchhandlung, P 4, 12, er⸗ hältlich. Konzert au allen Stellen des Gemeinſchafts⸗ Eintopfeſſens. An alle Volksgenoſſen im Grenzgau Baden! Die Gauführung des WoW exläßt zum Eintopf⸗ ſonntag am 10. Januar folgenden Aufruf: Am 10. Jaunar findet der erſte Eintopfſon n⸗ tag im neuen Jahre ſtatt. Wie im vergangenen Jahre, ſollen auch im neuen Jahre die Eintopfſonn⸗ tage zu einem machtvollen Bekeuutnis der Volksgemeinſchaft werden. Ueberall im ganzen Lande finden öffentliche Ein⸗ topfeſſen ſtatt, und wir richten daher an alle Volks⸗ genoſſen die Bitte, an dieſen öfſentlichen Eintopf⸗ eſſen teilzunehmen. Volksgenoſſen, an euch liegt es, zu zeigen, daß der Eintopfſonntag wirklich zu einem Tage der Opfergemeinſchaft wird. Auf euer Opfer kommt es au! Keine Faſchingsfeiern am 30. Januar Bekanntmachung der Reichspropagandaleitung der NSDAP Die Reichspropagandaleitung der NSDAP gibt laut NS bekannt: 1 Am 30. Januar, dem Jahrestag der national⸗ ſozialiſtiſchen Machtübernahme, vuft die Partei über⸗ all im Reich die Parteigenoſſen, SA, Ss⸗ und NS ⸗Männer, die Mitkämpfer der Hitlerjugend, der NSBO, der Frauenſchaft und des BD zu⸗ ſammen, um im Kreiſe der in der Kampfzeit be⸗ währten Kameradſchaft der großen Schickſals⸗ wende zu gedenken, die ſich vor vier Jahren für das deutſche Volk vollzogen hat. Es bedarf wohl keiner beſonderen Betonung, daß Faſchingsver⸗ anſtaltungen an einem nationalſozialiſtiſchen Gedenktag von ſo großer geſchichtlicher Bedeutung unangebracht und unerwünſcht ſind. Es wird vielmehr erwartet, daß Faſchingsgeſellſchaften, Ver⸗ eine, Gaſtwirte und ſonſtige Beranſtalter von Fa⸗ ſchingsvergnügen von ſich aus darauf verzichten, auf den Abend des 30. Januar Faſchingsveranſtal⸗ tungen anzuſetzen. 85 i Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt ſicher kein Feind von Lebensfreude und Lebensbejahung. Dem allein iſt es ja zu verdanken, daß Freude und Froh⸗ Der„Tag der deutſchen Polizei“ wird am 16. und 17. Januar auch in Mannheim den Richtlinien des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Polizei, Himmler, entſprechend begangen. Wie uns Polizei⸗ präſident Dr. Ramſperger bei einer Preſſe⸗ beſprechung mitteilte, ſind zwei Betätigungsgruppen zu unterſcheiden: Sammelaktion für das Winterhilfswerk und Aufklärung der Bevölkerung. Feuerlöſchpolizei, Techniſche Nothilfe und NS werden auf der Straße und in den Lokalen um eine Gabe bitten und dafür als äußeres Kennzeichen, daß jeder ſein Scherflein beigeſteuert hat, eine Figur zum Anſtecken überreichen, die einen Schupo darſtellt. Außerdem wird innerhalb der geſamten Polizeibeamtenſchaft geſondert geſammelt. Auch dieſer Betrag fließt als Sondergabe dem WHW zu. Die Feuerwehrkapellen geben am Sonntag, 17. Januar, vormittags Platzkonzerte. In der Polizei⸗ unterkunft in Q 6 werden bedürftige Kinder geſpe iſt. Am Freitag, dem 15. Januar, vereinigt ein Ka⸗ meradſchaftsabend, zu dem die Kreiſe Ein⸗ ladung erhalten, die zu der Polizei in dienſtlichen Beziehungen ſtehen, die geſamte Polisei⸗ beamtenſchaft im Nibelungenſaal. Stunden der Freude werden den ſchweren Dienſt, den der Polizei⸗ beamte das ganze Jahr über zu leiſten hat, vergeſſen machen. Er ſoll das Gefühl haben, daß er im Mittelpunkt des Abends ſteht, zu deſſen Verſchöne⸗ rung Kräfte des Nationaltheaters und die 110er⸗ Kapelle beitragen. Eintritt wird nicht erhoben. Der Aufklärung der Bevölkerung dienen Vorführungen aus allen Betätigungsgebieten der Polizei. Für Samstag und Sonntag iſt die Sondervor⸗ führung von drei Kriminalkurzfilmen im„Univerſum“ vorgeſehen. Dieſe Filme, die nicht mit den Detektiv⸗ und Kriminalfilmen zu verwech⸗ ſeln ſind, die man ſonſt in den Lichtſpieltheatern Der„Tag der deutſchen Polizei“ naht „Hilfsbereitſchaft und Aufklärung Der Wahlſpruch der Mannheimer Polizeibeamtenſchaſt am 16. und 17. Januar ſieht, wurden unter Leitung der Berliner Polizei⸗ führung gedreht. Kriminalbeamte erläutern die Filme. Einige Diapoſitive geben im Rahmen dieſer Vorführungen bemerkenswerte Verkehrsunfälle wieder, bei denen der Verkehrsreferent, Regierungs⸗ rat Schüffner, das Wort ergreift. Etwas neues auf dem Gebiete der Aufklärung iſt die Markierung von Verkehrsunfällen. Polizeibeamte verwandeln ſich in verunglückte Kraft⸗ fahrer, Radfahrer oder Fußgänger, Polizeibeamte belehren die herbeigeſtrömten Zuſchauer. Man wird hören, wie man ſich verhalten muß, daß ſich derartige Unfälle nicht ereignen. Die Vorführungen ſind am Samstagnachmittag vorgeſehen. Die Stunde wird noch bekanntgegeben.„Kraftfahrer, Radfahrer, Fuß⸗ gänger— gib acht!“ rufen Handzettel mit den wichtigſten Verkehrsgrundſätzen. Die Verteilung nimmt die Feuerlöſchpolizei vor. Das wirkungsvolle Plakat, auf dem ſich unter dem Hoheitszeichen ein Polizeibeamter und ein Volksgenoſſe die Hände reichen, leuchtet weithin mit den Worten:„Die Polizei dein Freund, dein Helfer.“ An der Schule wird die Aufklärungswelle eben⸗ falls nicht vorüberrauſchen. Die Direktoren ſämtlicher hieſigen Schul⸗ anſtalten erhalten zwei größere Abhandlun⸗ gen, die die Mitarbeit von Kindern bei der Aufklärung von Verbrechen durch praktiſche Beiſpiele erläutern. Es wird Aufgabe der Lehrer ſein, dieſe Unterlagen der Aufnahmefähigkeit der Kinder entſprechend zu verwerten. Vorträge von Kriminalbeamten wer⸗ den dieſe Bemühungen unterſtützen. Es darf erwartet werden, daß ſich am 16. und 17. Januar der Opferſinn der Mannheimer Bevöl⸗ kerung wieder ſo glänzend bewährt, daß ein hoher Betrag an das Winterhilfswerk abgeführt werden kann, daß aber auch alle Kreiſe der Aufklärung die Beachtung ſchenken, die ſie verdient, weil ſie der All⸗ gemeinheit zum Nutzen gereicht. Sch. Rund um die neue Steuerkarte Die neue Steuerkarte für 1937 iſt den Gehalts⸗ und Lohnſteuerpflichtigen zugeſtellt worden. Steuern zu zahlen iſt jedermanns Pflicht. Wo aber die ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen das Recht geben, unter beſtimmten Vorausſetzungen Steuerermäßigung zu beantragen, wird es keinem Steuerpflichtigen ver⸗ übelt werden können, wenn er von dieſen Möglich⸗ keiten Gebrauch macht. Insheſondere iſt in zwei Fällen für den Lohn⸗ ſteuerpflichtigen die Möglichkeit gegeben, eine Sen⸗ kung der Lohnſteuer zu beantragen. Zunächſt kann bei Vorliegen hoher Sonderausgaben und Werbungskoſten Steuerermäßigung beantragt werden. Die Berückſichtigung eines ſolchen Antra⸗ ges ſetzt aber voraus, daß Werbungskoſten und Son⸗ derausgaben zuſammen mehr als 40 Mark im Mo⸗ nat betragen. Im anderen Falle kann der Antrag keine Berückſichtigung finden, da die Anrechnung eines ſolchen Betrages ſchon von vornherein in der geſetzlichen Regelung vorgeſehen iſt. 5 Bei der Erwägung eines ſolchen Antrages muß der Lohnſteuerpflichtige alſo zunächſt ſeine Wer⸗ bungskoſten und Sonderausgaben zuſammenrechnen, um feſtzuſtellen, ob ſie monatlich 40 Mark überſteigen. Als Werbungskoſten gelten z..: die Fahrtausgaben zwiſchen Wohnung und Arbeits⸗ ſtͤötte, Ausgaben für die erforderliche berufliche Un⸗ terrichtung(3. B. Fachzeitſchriften), für Handwerks⸗ zeug und Berufskleidung und dergleichen. Auch die Beiträge zu den Berufsverbänden bzw. zum Be⸗ rufsſtand rechnen hierzu(3. B. Beiträge zum Reichs⸗ nährſtand, Handelskammer, Handwerkskammer, Ar⸗ beitsfront uſw.). Dazu kommen dann noch die Sonderausgaben. Zu letzteren rechnen z. B. die Beiträge des Ge⸗ folgſchaftsmitgliedes zu den Sozialverſicherungen (Krankenkaſſe, Angeſtelltenverſicherung, Invaliden⸗ verſicherung), ferner die Beiträge zur Lebensver⸗ ſicherung, zur Sterbekaſſe, zu ſonſtigen Verſorgungs⸗ kaſſen, auch die Beiträge zu den Bauſparkaſſen und die Kirchenſteuer. Ein Sonderfall von Sonderaus⸗ gaben iſt die Ausgabe für die zum Haushalt des Lohnſteuerpflichtigen gehörige Hausgehilfin. Für jede derartige Hausgehilfin iſt auf Antrag ein Be⸗ trag von 50 Mark monatlich als lohnſteuerfrei für den Lohnſteuerpflichtigen anzuerkennen, die Tochter kann allerdings nicht als Hausgehilfin für den eiterlichen Haushalt in dieſem Sinne betrachtet wer⸗ den. Als zweiter Grund zur Lohnſteuerermäßigung iſt das Vorliegen beſonderer wirtſchaftlicher Verhältniſſe anzusehen. Dieſe beſonderen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe müſſen dann aber ſo groß ſein, daß ſie einen beſtimmten Teil des Einkommens überſteigen. Hier⸗ zu rechnen in erſter Linie— aber nicht ausſchließlich — außergewöhnliche Belaſtungen durch die Unter⸗ haltung von bedürftigen Angehörigen, auch wenn ſie nicht im Haushalt des Steuerpflichti⸗ ſinn wieder ihren Einzug gehalten haben im Ge⸗ meinſchaftsleben der deutſchen Nation. 5 Deshalb iſt es aber auch eine Selbſtver⸗ ſtänd lichkeit, daß der Gedenktag der großen Schickſalswende ganz und uneingeſchränkt der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gehört. Wer kann Angaben machen? Die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden Die Kriminalpolizei teilt mit: Am Mittwoch, dem 6. Januar, wurde in einer hieſigen Kirche ein Paket abgeleat. welches die Leiche eines neugeborenen Kin des ent⸗ heroiſchen Kampf des Führers und ſeiner Bewegung hielt. 5 eee Anträge auf Steuerermüßigung Welche Beträge können von der Lohnsteuer abgeſetzt werden? gen wohnen(zu den Angehörigen gehören auch Ver⸗ lobte und Pflegekinder). Zu den beſonderen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen gehören auch außerge⸗ wöhnliche Belaſtungen durch Unterhalt, Er⸗ ziehung und Ausbildung der Kinder, durch Krank⸗ heit, Verſchuldung, Unglücksfälle. Auch fallen dar⸗ unter die beſonderen Ausgaben, die z. B. eine Witwe mit minderjährigen Kindern im Haushalt hat, weil ſie ſelbſt ſich den Unterhalt als Arbeitnehmerin ver⸗ dienen muß. Die anerkannten Beträge für die Berückſichtigung von Sonderausgaben, Werbungskoſten und beſonde⸗ ren wirtſchaftlichen Verhältniſſen werden auf der Steuerkarte vermerkt und es erfolgt die Steuer⸗ einziehung nach Abſetzung der anerkannten Beträge von Gehalt oder Lohn. Lohnſtener und Familienſtand Seit 1. Januar 1935 findet der Familienſtand bei der Lohnſteuer in höherem Maße Berückſichtigung als vorher. Am niedrigſten ſind die Steuerſätze für Steuerzahler mit Kindern, wenn alſo von der zuſtändigen Behörde Kinder auf der Steuerkarte eingetragen ſind. Je mehr Kinder, um ſo niedriger die Steuer. Steuerfrei iſt man mit einem Kind bei einem monatlichen Einkommen bis zu 130 Mark, mit zwei Kindern bis zu 156 Mark, mit drei bis zu 195 Mark, mit vier bis zu 260 Mark, mit fünf bis zu 351 Mark, mit ſechs bis zu 793 Mark uſw. Höher als die Steuerzahler mit Kindern werden die kinderlos Verheirateten beſteuert und noch erheblich mehr zahlen die Ledigen. Aber in einigen Fällen hat für letztere das Geſetz Ausnah⸗ men zugelaſſen. Es gelten nämlich Verwitwete oder Geſchiedene nicht als„ledig“, obwohl auf ihrer Steuerkarte kein Kind vermerkt iſt, wenn ſie das 55. Lebensjahr vollendet haben oder nachweiſen, daß aus ihrer früheren Ehe ein Kind hervorgegangen iſt(das verſtorben iſt oder für das aus anderen Gründen keine Kinderermäßigung mehr gewährt wird). Voll⸗ waiſen werden als„kinderlos verheiratet“ beſteuert, wenn ſie das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und nachweiſen, daß ſie ſich noch in Berufs⸗ ausbildung befinden. Endlich bezahlen Ledige nach Vollendung des 65. Lebensjahres nur noch die Steuer für„kinderlos Verheiratete“. Im letzteren Falle tritt wie bei den Verwitweten oder Geſchie⸗ denen nach Vollendung des 55. Lebensjahres die Ermäßigung der Steuer auf den Satz für„kinderlos Verheiratete“ automatiſch ein, d.., der Arbeitgeber (d. i. auch die Penſionskaſſe uſw.) darf von der erſten Lohnzahlung nach Vollendung des 55. oder 65. Le⸗ bensjahres nur noch die Steuer für kinderlos Ver⸗ heiratete vom Lohn abziehen. Alle dieſe Vergün⸗ ſtigungen bewirken z. B. beim Einkommen von 150 Mark eine monatliche Steuerermäßigung um 48 Mark, bei 200 Mark um 9,62 Mark, bei 250 Mark um 15,60 Mark, bei 300 Mark um 19,76 Mark uſw. „— Sie war in einen Teil einer wachsleinener, blauen, von weißen Streifen durchzogenen Damenbluſe ein⸗ gewickelt, dann mit verknittertem, braunem Pack⸗ papier umhüllt, das Paket war in einer etwa 60/40/20 Zentimeter großen braunen Mondamin⸗ ſchachtel, die mit einer alten Schnur verſchnürt war. An der Schachtel lag ein Exemplar der Wirtſchafts⸗ zeitung:„Wirtſchaftszeitung zum Heidelberger Tage⸗ blatt“ vom 24. 12. 36, i 5 Wer irgendwelche Angaben über die Perſon der Kindesmutter zu machen vermag, wird gebeten, ſchleunigſt bei der Krim⸗Polizei Mannheim, L 6, 1 (Polizeipräſidium, Fernſprecher 358 51) oder bei der nächſten Polizeiwache vorzuſprechen. Mitteilungen werden auf Wunſch vertraulich behandelt. erhältlich, und zwar f Goloſtücke und fremdes Geld an die Reichsbank! Es ſcheint immer noch nicht genügend bekannt zu ſein, daß nicht nur Handelskreiſe, ſondern alle Einwohner zur Anbietung von Münzen verpflichtet ſind. Die Badiſche Geſellſchaft für Münz⸗ kunde gibt folgende Ueberſicht: Anzubieten ſind der Reichsbank— wo dieſe fehlt, anderen Banken— und werden von dieſer bezahlt: l. alle fremden nochgültigen Münzen. Bezahlung zum Tageskurs. Nur Kleingeld unter zwei Mark Geſamtwert iſt frei; empfiehlt ſich aber, dieſes bei der nächſten Straßenſammlung zu ſpenden. In Schubladen und alten Schächtelchen ſteckt noch manches Stück, 2. Ungültige Goldſtücke, d. h. fremde, alte, altdeutſche und die 5 es deutſchen 5⸗Mark⸗Stücke. Da dieſe aber in der Regel nur als Erinnerungs⸗ und Sammlungsſtücke aufbewahrt werden, lege man ſie zuerſt einer ſtaatlichen wiſſenſchaftlichen Sammlung vor— in Baden dem Badiſchen Münzkabinett in Karlsruhe, Sammlungsgebäude, Friedrichsplatz. Dieſe beſcheinigt es koſtenlos, wenn die Stücke Sammel⸗ wert haben. Mit dieſer Beſcheinigung ſind ſie der Reichsbank vorzulegen. Die Mitgliedſchaft bei der Geſellſchaft für Münzkunde befreit nicht hiervon, macht aber die Zuerkennung einer Sammelabſicht TRADITION OUALILAI EI S 5 Der große e flüchtig. elegant heſcõmmlic V. Aathletde Altillan. LADEN PREISE: Aud. EXTRA NN 4. 50, BLAU DIE GROSSEN JAHRGANG SMARKEN VON NN 5. 50 ANA. Gen.-Vertr.: Georg Vogel. Mannheim Dammsft, 2 fel 5 und deshalb eines Sammelwertes wahrſcheinlicher. Was als Sammelwert gilt, iſt wiſſenſchaftliches Ur⸗ teil einer Staatsſtelle. Stücke ſchlechter Erhaltung haben wenig Ausſicht dazu. Was nicht als Sammelwert anerkannt werden kann, iſt abzuliefern und erhält nur den Londoner Goldwert, der aus dem Handels⸗ teil der Zeitungen zu erſehen iſt. Es iſt Privatſache der Goldarbeiter und Dentiſten, wenn ſie mehr zu len. Die 10⸗ und 20⸗Mark⸗Stücke ſind auch heute noch voll gültig zu jeder Zahlung, was immer liöch viele nicht wiſſen. Sie ſind deshalb nur anzubieten, „wenn ſie ein Inländer künftig erwirbt“, d. h. die Reichsbank hat die Vorhand. Nicht anzubieten ſind goldene Medaillen, die als ſolche ja nie für den Umlauf als Geloſtücke be⸗ ſtimmt waren. Die Friſt iſt noch einmal bis 31. Januar verlängert worden; dann können ſehr ſtrenge Strafen eintreten. und Funkhörer ſollte doch jetzt wiſſen, daß Handel und Wirtſchaft und damit Reich und Volk alle ausländiſchen Zah⸗ lungs mittel, Geld wie Papier, dringend brau⸗ chen; alſo heraus damit! T Pflichten der Belriebsführer Zur Durchführung des Vierjahresplanes Das Arbeitsamt gibt bekannt: Nach den Beſtimmungen der Erſten und der Fünften Anordnung des Miniſterpräſidenten Göring zur Durchführung des Vierjahresplanes ſind von beſtimmten Betrieben zum 15. Januar Meldungen an das zuſtändige Arbeitsamt zu erſtatten. Bei der Erſten Anordnung handelt es ſich um die Meldung über die Zuſammenſetzung der Gefolg⸗ ſchaft ſowie die Zahl der für den Oſtertermin 1937 zur Einſtellung vorgeſehenen Lehrlinge für alle privaten und öffentlichen Betriebe der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft und des Baugewerbes, deren Gefolgſchaftszahl höher als neun iſt. Bei der Fünf⸗ ten Anordnung iſt von allen Betrieben und Ver⸗ waltungen, deren Gefolgſchaftszahl höher als neun iſt, zum genannunten Termin eine Meldung zu er⸗ ſtatten über die Altersgliederung der am 4. Januar ſtändig beſchäftigten Angeſtellten, aufge⸗ gliedert nach ſolchen über und unter 40 Jahren. 5 Gleichzeitig muß auf Grund vorgenommener Kon⸗ trollen feſtgeſtellt werden, daß die Meldungen auf Grund der Dritten Anordnung zur Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes von vielen Be⸗ trieben bisher nicht erſtattet worden ſind. Nach dieſer Anordnung ſind ſämtliche Unternehmer gewerblicher Betriebe, die in ihrem Betrieb Metall⸗ arbeiter und Baufacharbeiter länger als 2 Wochen mit Arbeiten beſchäftigen, die deren beruflichen Vor⸗ bildung im Metall⸗ oder Baufach nicht entſprechen, verpflichtet, hierüber ebenfalls Meldung an oͤas Arbeitsamt zu erſtatten. Da dieſe Anordnung bereits am 1. Dezember 1936 in Kraft getreten iſt und von ſehr vielen Betrieben dieſe Meldungen bis⸗ her fehlen, wird hierauf beſonders hingewieſen. Die Formblätter für ſämtliche Meldungen ſind beim Arbeitsamt Mannheim, M 3a, koſtenlos Jeder Zeitungsleſer für die Meldung nach der Erſten Zimmer 141, N ö für die Meldung nach der Dritten Anorduung Anordnung auf Schalterhalle im Erdgeſchoß, Türe 19, für die Meldung nach der Fü flen Anoronn 1 auf Zimmer 54. 5 5 9 5 Betriebsführer, die der vorgeſchriebenen Melde. pflicht bisher noch nicht nachgekommen ſind, 155 dringend nahezulegen, dies bis zum 15. Januar nachzuholen, um ſich nicht ſtrafbar zu machen. Nummer 13 NSDAP-Mifieilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entmommen Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung l tshefte„Kampf der Gefahr“, bis Jannar 1937 einſchließlich, ſind, ſofern noch nicht geſchehen, ſofort an den ten Stellen abzuholen. November muß bis 14., nber bis 20. Januar abgerechnet ſein. Politiſche Leiter Es wird ſämtlichen Volksgenoſſen die Mög⸗ „zum Einheitspreis von 5 Pf. die beiden d der Welt“ und„Unſere Wehrmacht“ im Scala, Meerfeldſtr. 56—58(Lindenhof), zu lme laufen von Montag, 11.., bis Mittwoch, 13.., zu den üblichen Spielzeiten. Vorverkauf zum genannten Preis nur bei den n Zellen⸗ und Blockleitern der Ortsgruppe. 5 9e Gefolgſchaft und Fähnlein des Bannes am 12. 1. 0 20 und 20.30 Uhr im Schla⸗ Zimmer 75, die Januar⸗„Volksjugend“ ab. einzubehalten. Kreisjugendwaltung ſſe und Propaganda. Sämtliche Jugendwalter, die J⸗ Sportabzeichen erwerben wollen, melden ſich am en Sonntag, 10. Januar, am Tatterſall bei dem Stoßtruppführer J. Stapf, 8 Uhr. BDM Nheintor. 9.., 15 Uhr, Antreten auf dem K⸗5⸗Schul⸗ platz in Kluft. Sport. 19.30 Uhr Führerinnenturnen in der Friedrich⸗ ſchule. Untergau. Die Fächer auf dem Untergau ſind ſofort zu leeren. DA Strohmarkt. Die Monatsverſammlung fällt dieſen Mo⸗ at aus. Die Betriebsobleute haben umgehend die Schu⸗ tiefe uſw. abzuholen. 7 Amt für Volksgeſundheit NSDD⸗Aerztebund 2. Januar angeſetzte Vorführung des Schau⸗ Karten in zuſtämdig iſt Aerztebundes als Pflichtverſammlung. Die Beſtellung der Karten iſt ſofort vorzunehmen. Bund heimattreuer Schleſter, Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen. Monatsverſammlung am Samstag, 9. Ja⸗ 0 Uhr, im Vereinslokal„Wartburghoſpiz“, Peg, e Aktaft durch Reude, NSch„Kraft durch Freude“, Sportamt Mannheim Sportprogramm Jauuar März 1937. Ortsgruppen, die das neue Sportprogramm noch nicht beſitzen, haben die für ſie beſtimmte Anzahl unverzüglich auf dem Sportamt L 4, 15 abholen und an ihre Betriebe verteilen zu laſſen. Es iſt ſerner dafür zu ſorgen, daß das Sportprogramm am Anſchlagbrett in Betrieben uſw. zum Aushang gelangt. Die Sportwerbewarte ſind für die zweckentſprechende Vertei⸗ lung verantwortlich, Neuer Kurſus in Trocken⸗Schi. Montag, 11. Januar 1937, von 2021.30 Uhr, in der Turnhalle des Kar“⸗Fried⸗ rich⸗GHymnaſiums gegenüber der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Z Abteilung„Feierabend“ Achtung! Aenderung! Die Veranſtaltung der Varieté⸗ Bühne Groaſſer in Feudenheim findet im„Prin z Ma x“ ſtatt und nicht im Union⸗Theater. Planetarium. Dritte Feierabendveranſtaltung am Diens⸗ tag, dem 12. Januar 1937, 20.15 Uhr. Bunter Schiabend mit Preisbilderraten. Eintritt: 20 Pfg. 8 „Oper von G. Puccini, 2 F 11 und 1. Sondermiete F 6 turgemeinde Mannheim Abt. 384 6 Oper von G. Verdi, Anfang 20 Ende 22.30 Uhr. Samstag, 16. Jannar: Miete G 12 und 2. ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 266,„Die Dorothee“, Operette von Hermann Her⸗ mecke, Muſik von A. Vetterling, Anfang 19.30 Uhr, Ende Sondermiete G6, Dienstag, 12, Jaunar Nationaltheater: Ale. Weihnachtsmärchen von Oſterſpey, 14.30 Uhr.—„Lohengrin“, von Richard Wag⸗ ner, Miete. A, Roſengaxten:„Der Etappenhaſe“, Luſtſpiel von K. Bunje, Sonntag, 17. Jannar: Miete E 13 und 1. Sondermiete E 7, Wagner, Eintauſch von ng 18 Uhr, Ende 22.30 Uhr. te H 14 und 2. Sondermiete H 7, tulturgemeinde Mannheim, Abt. 221 die von Hans Kyſer, An⸗ ſcheinen aufgehoben, Anf Montag, 18. Jauua N Planetarium: ilf rk betreuten V is 17 Uhr Rund 23,„Moliere ſpielt“, K 9 lüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett, 20.15 Uhr Kabarett— Variete. 7 3: 10 Aludlitz ie b Donnerstag, 21. Jannar: Mannheim, Abt. 171, 291, 321 3 Nr.—400, Gruppe E, Nr.—300,„Luiſe Miller“, Oper von G. Veroi, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Muſenſaal ⸗Kulturgemeinde 0, 389, Gruppe Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Sonntag, 10. Januar: Wigman, Eintrittspreiſe 0,50 bis Ende etwa 22 Freitag, 15. Januar: lung 121—141, 160260, 560, 569—570, 589 Gruppe E freiwillig, Luſtſpiel von Karl Bunje, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 wir alle Engel wären“.. Jrene“.— Palaſt und Gloria:„Der lachende Dritte“.— 5 ai“.— Scala:„Boccaccio“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 11—13 und 14—16 Uhr. Sonderausſtellung„Deutſche Kunſt“. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von Sonderſchau: Die neue deutſche Oper. und 14 bis 19 Uhr. 4„/, Anfang 20 Uhr Capitol:„Moskau— 1 8 5 135 Capitol koskan Mannheim, Abtei⸗ 360, 509—510, 529, 549 „Der Etappenhaſe“, Sonntag, 17. Jannar:„Der Etappenhaſe“, Luſtſpiel von Karl Bunje, Anſong 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag, 18. Januar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ Geöffnet von 9 bis 12 Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis Schloßbücherei: 11 bis 13 Uhr Ausleihe; 9 bis 361369, 536, 602606, Gruppe freiwillig Nr.—700,„Die Entführung aus dem Serail“, komiſche Oper von W. A. Mozart, Anſong 20 Uhr, Ende Nr.—400, Gruppe E Bücher⸗ und Leſehalle: bis 12 und 16 bis 19 Uhr. bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. e: Buchausgabe von 10.30 Leſeßalle geöffnet von 10.30 Montag, 25. Januar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ 353, 359, 502— 510, Gruppe D, freiwillig, Nr.—700,„Die Eutführung aus dem Serail“, komiſche Oper von Mozart, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Nr. 1400, Gruppe E In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau Donnerstag, 14. Januar: Für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Ludwigshafen: ſpiel von Karl Bunje, ohne Kartenverkauf, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 10. Januar Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.25: Bauernfunk.—.00: Evang. Morgenfeier.— 10.00: Morgenfeier der HJ.— 11.00: Dich⸗ tung der Weſtmark.— 11.30: Kleine muſikaliſche Vorſpeiſe (Schallpl.).— 12.00: Mittagsmuſik.— 13.00: Kleines Kapi⸗ tel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 13.50: Erzeu⸗ gungsſchlacht.— 14.00: Kinderſtunde.— 14.45: Aus Laden 15.00: Neue engliſche und franzöſiſche Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik(Schallpl.).— 16.00: Muſik zur Unterhaltung.— 18.00: In Kirchberg an der Jagſt. Luſtige Entdeckungsreiſe.— 18.30: Melodie und Rhythmus. — 19.30: Turnen und Sport.— 20.00: Die Weiſe von Liebe und Tod des Cornets Chriſtoph Rilke.— 22.00: Nachrich⸗ ten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik: Händel— Beethoven— Reger. 8 Aus Mannheim: n 10.30: Aus der Chriſtuskirche: Orgelmuſik. Arno Land⸗ mann ſpielt eigene Werke.— 15.30: Annette von Droſte⸗ Hülshoff. Zu ihrem 140. Geburtstag. Kompoſitionen der Droſte. Leitung: Hermann Eckert. Deutſchlandſender .00: Bauernſunk.—.00: Son gen.— 10.00: Morgenfeier. er Etappenhaſe“, Luſt⸗ vom 10. bis 25. Januar 1937 im Nationaltheater Sonntag, 10. Jannar: Nachmittags, zum letzten Male,„Fran eihnachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik Anfang 15 Uhr, Miete C 13 und 1. Sondermiete C 7,„Die Dorothee“, Operette von Hermann Hermecke, Muſik von Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 11. Januar: Miete B 13 und 1. Sondermiet 8 die NiS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 367370,„Fauſt, 1. Teil“, von Goethe, Anfang 19 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 12. Januar: Miete A 13 A 7, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 361363,„Napoleon oder die hundert Tage“, Drama von Chr, D. Grabbe, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 13. Januar: Miete M 19 und 1. Sondermiete M 7, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. hrung,„Moliere ſpielt“, Komödie von Ende etwa 22 Uhr. Ende 17 Uhr. und Werkſtatt. und 1. Sondermiete 7 Ur gult hne Sor; aus Kyſer, Anfang 19.30 Uhr, ich — 16700: nke von C 30: Sportecho.— 20.00: telodie und Rhyth⸗ Tanzabend.— 22.30: Tanzmuſik. Montag, 11. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..2 donzert.—.30: Geſpräch über die Ehe.— 10.00: Aſch. Märchenſpiel.— 11.30: Bauernfur— 12.00: S nzert aus Hannover.— 14.00: Alle i 5 16.00: Muſik om Nach⸗ mittag.— 17,35: China arbeitet. 18.00: Unterhaltungs⸗ konzert.— 19.00: Beſuch in der Tierwelt.— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: E ſen zum 100. Ge rt eure deutſchen Meiſter. Adolf Jen⸗ rtstag. Aus Jenſens Schaffen für die Hausmuſik.—„00: Bunt und heiter aus Karlsruhe.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Lieder.— 22.45: Nachtmuſik. — 24.00: Nachtkonzert: R. Wagner(Wiedergabe). . Aus Manubeim 19.45: Echo aus Baden.— 22.20: Zwiegeſpräch aus Mannheim. Deutſchlandſender .00: Fröhlicher Wochenanfang.— 10.00: Grundſchul⸗ funk.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Unterhaltungs⸗ muſik.— 15.45: Von neuen Büchern.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Junge Dramatiker.— 18.20: Edvard Grieg(Schallpl.).— 19.00: Muſik ohne Pauſe.— 19.45: Deutſchland baut auf.— 20.10: Tiana Lemnitz ſingt.— 21.00: Januar, Monatsbild.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Bunte Stunde. CCCCCCCCFCCCCCCCCTTTCTCT(TCTGTCTbTbTbbb Einführung in die 8. Sinfonie Anton Bruck⸗ ners. Im kommenden Akademiekonzert am 11. und 12. Januar ſtellt das einzige Werk des Abends, die 8. Sinfonie von Anton Bruckner, nicht unbeträcht⸗ liche Anforderungen an die Aufnahmefähigkeit des Hörers. Geſchloſſenheit, innere und äußere Monu⸗ mentalität, höchſte Ernſthaftigkeit des künſtleriſchen Wollens ſind Dinge, die ſich mit leichter Eingäng⸗ lichkeit nicht vertragen. So mag diesmal beſonders auf die Einführungsſtunde hingewieſen werden, die am vorhergehenden Sonntag, dem 10. Jan u ar, vormittags 11.30 Uhr, in der Hochſchule für Muſik, A 1, 3, abgehalten wird. Vortrag: Dr. Friedrich Eckart. Muſikaliſche Erläuterungen: Adalberk Skocic. Hinweis 1. Feuerio⸗Sitzung. Die Feuerio⸗Kanzlei teilt mit: Alter Ueberlieferung folgend, findet die erſte karnevaliſtiſche Sitzung kommenden M ontag abend .11 Uhr in dem nunmehr vom Hochhaus beſchatte⸗ ten altertümlichen Habereckl⸗Palais ſtatt. Bekanntlich erfreuen ſich gerade dieſe im engeren Kreis ſtattfin⸗ denden Sitzungen großer Beliebtheit und es wird daher allen Freunden einiger vergnügter Stunden geraten, ſich rechtzeitig einen Platz zu ſichern. Ein⸗ tritt hat natürlich jedes, gleich ob männlich oder weiblich. Gute Büttenredner und ſonſtige Mitwir⸗ kende ſorgen für einen recht gemütlichen Abend. Holtesbienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 10. Januar 1937 Trinitatiskirche:.90 Frühgoitesdienſt, Vikar Jaeger; 10.00 Hauptgottesdienſt, Ordination des Pfarrkandidaten Webel durch Pfarrer Speck, Predigt: Pfarrkandidat Webel (Kirchenchor); 11.15 Kindergottesdieuſt, Vikar Jaeger; 11,15 Chriſtenlehre, Pfr. Kiefer und Pfr. Dr. Engelhardt. Jungbuſchpfarrei: 11.20 Chriſtenlehre für männl. Jugend, Pfr. Speck; 12 Chriſtenlehre f. weibl. Jugend, Pfr. Speck. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bürck; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Bauer; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben und Mädchen, Pfarrer Bürck; 11.30 Chriſtenlehre in M 1. ba, Pfarrer Dr. Schütz: abends.00 Gemeinde⸗ ſingabend u. volksmiſſionariſcher Vortrag: Warum heute noch Miſſion?, Pfarrer Bürck. Ehriſtuskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Weber; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Weiß; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer und Pfarrer Dr. Weber; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrvikar Brenner. Nenoſtheim: 10 Hauptgotbesdienſt, Pfarrvikar Brenner; 11 Chriſtenlehre, Pfarrvikar Brenner; 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrvikar Brenner. f Friedenskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Zahn; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Rupp; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Zahn und Pfarrer Bach; abends.00 Miſſionsvortrag, Miſſionar Wenz. 5 Johanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Emlein; 11.15 Ehriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Dekan Joeſt; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben, Pfarrer Emlein; 11.45 Ehriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergoktes⸗ dienſt, 1 von Feilitzſch; 6 Abendgottesdienſt. Vikar von pe 9. 18 N 3 Latherllrche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Walter; 11.15 Kindergottesdienſt, ikar Schäfer; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Jundt, Pfarrer Walter u. Pfarrer Frantzmann; ahends 8 Miſſionsvortrag, Miſſionar Wenz. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. Sonntagsſchule; 4 Jugendbund für jg. Mädchen; 4 Jungmännerſtunde; abds 8 Evangeliſations⸗ vortrag über d. Thema:„Die rechte Führung“. Dienstag nachm. 5 Mädchenſtunde; abends 8 Mitgliederſtunde der Mittwoch abend 8 Jugendbund für junge Mädchen; 8 Männerſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗ ſtunde, abends 7 Freundeskreis für jg. Mädchen: 8 Blau⸗ nachm. 5 Jung⸗ Freundeskreis für chein 25 bei Habermeier: 3 Verſammlung.— 218 bei Reißner: Strahlenburg⸗ Waldſchule Gartenſtadt:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Sonntag nachm. 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel; gottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Militärgottesdienſte .30 Militärgottesdienſt, Standortvikar Knaben.— Käfertal, Sonnen Sonntag nachm. 2 Sonntagsſck önchwörthſtraße abend 8 Verſammlung. ſtraße 13: Dienstag abend.15 Verſammlung.— An den Kaſernen 12 bei Schepper: Mittwoch abend 8 Verſammlg. Sandhofen, Sandhofer Straße 280: Freitag abend 8 Uhr Verſammlung. 5 Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Gem.⸗ Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. Dienstag abend.15 Bibelſtunde Fahrlachſtr. 13 bei Dörr. Mittwoch abend.00 Bibelſtunde. Mänuerbibelſtunde.— Jugendbund für EC., Männer: Freitag abend.15; b) Jungfrauen: Sonntag nachm. 4 und Donnerstag abend 8.— Neckarſtadt, Käfer⸗ taler Straße 48 bei Ziegler: Mittwoch nachm. 3 Bibel⸗ ſtunde.— Feudenheim, Schwanenſtraße 30, Hinterhaus: Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde.— Waldhof, Gültling: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Wallſtadt, Iſtr. 4: Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Evang. ⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): feſt) nachm. 5 Predigt, Pfarrer Fritze. Evangeliſche Freikirchen Augartenſtraße 26. 11 Sonntagsſchule; Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. 5 Gvangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, I] 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntags⸗ ittwoch abend 8 Bibelſtunde. nachm..00 Frauenmiſſionsſtunde. Freitag chenſtunde; 5 Religionsunterricht; 6 Uhr Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag 8 Abendgottesdienſt im oberen Konfirmandenſaal, G 4. 17a, Pfarrer ⸗Kiefer. Konkordienkirche: Montag— Mittwoch und Freitag.15 Abendandacht in M 1. 6a. Donnerstag 8 Abendgottes⸗ dienſt in R 3. 3, Vikar Bauer. Chriſtuskirche: Mittwoch 8 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Pfarrer Bach. Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sams⸗ tag 8 Uhr Abendandacht. nuiskirche: Donnerstag abend 8 Uhr Bibelſtunde, Vikar Lutherkirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, mann. Melauchthonkirche: Mittwoch.00 Abendgottesdienſt, Vikar Dr. Schumacher. us Zellerſtr. 34: Donnerstag 8 Abendgottesd., che Feudenheim: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Schweſtern⸗ Pfarrer Kammerer. Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, abend 8 Frauenabend, Pfr. Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Vikar Adelmann. tag abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: Mittwoch.45 Abendgottesdienſt, anſchließ. Frauenabend, Vikar Adelmann. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag dienſt, Vikar Willy Müller. ottesdienſt, Pfarrvikar Müller. gehe u Pfarrer Vath. Pfleger Steeger). Samstag abend.15 ommlerweg Nr. 33 bei aber Dienst Sonntag(Epiphanien⸗ M. 1 1 nde, 9250 zredigt; .45 Abendgottes⸗ 28: Donnerstag 8 Abend⸗ chule; nachm. 4 N. r Vath. berg: Mittwoch 8 endgottesdienſt, rer Vat. S abend 8 Bibelſtunde. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt in der 1 ik 5 5 5 a1 5 f dr: Mittwoch 8 Uhr Abendgottesdienſt, 1 5 3 5 85 t och 8 Abendgyottesdienſt, Pfarrer Münzel. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaſten Knabenſtunde. St. Bariholemängt i .30 Frühmeſſe 1 tenſchenwe 8 Menſchliche Fehl 8 des Mu 5 St. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Ehriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Weihnachtsandacht; 5 Krippen⸗ feier für die Kinder in der Kirche. Heiliggeiſtkirche: 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 rühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt,.15 Schülergottesdienſt; 10 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; nach derſelben Ehriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Herz ⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. Liebfrauen⸗Pfa meſſe; 8 Sin .30 Eröf St. P 7 Früh⸗ Hochamt m. Predigt; ſtenlehre für die ſti⸗Bruderſchafts⸗ Frühmeſſe u. Beicht⸗ . ſſe mit Predigt;.30 dienſt mit Predigt; 7 hl. Meſſe; dienſt; Predigt; nach Ange 11 Kinder s Siemeſe mit hl. Meſſe mit Ans rache; gottesdienſt mit Predigt; St. Laurentins, Käfertal 5 Reſfez 30 Beichte: 741 ter u. ünglinge; 2 Andacht zur S1 n g 1 aul, Mann 90.30 Frühmeſſe,.30 Singmeſſe⸗ 11 Schülergottesdienſt: 11.45 nachm. 2 Andacht zu 0 1 1 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdi meſſe; 10 N en Predigt u. Singmeff St. Antonius Rheinau .80 we e zott „amt mi Pred nil. 1 Aude gen t 10 5 A. Andac 5 0 aus N Samstag, 9. Januar 1937 Neue Mannheime Zeitung! Mittag⸗ Ausgabe —— Gk Das.. eines Zwanzigjährigen Ein Sittlichkeitsverbrecher in Offenburg verurteilt * Offenburg, 9. Januar. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts 0 ſpielte ſich jetzt ein Prozeß ab, der mit iche Klarheit zeigt, wie gut der national⸗ tut, gewiſſe Leute auf ihre politi⸗ iſchen Qualitäten zu beſehen und a 51 58 Treiben Einhalt zu gebie⸗ kann es den zuſtändigen Stellen nicht ge⸗ daß ſie durch energiſchen Zugriff vor ere deutſche Jugend vor dieſen falſchen Er⸗ ſchützt. Auf der anderen Seite werden und üſſen auch die kirchlichen Inſtanzen das gr rößte Intereſſe daran haben, zu verhindern, daß Elemente eines Tages nicht etwa in der Maske Seelſorgers ihren verderblichen Einfluß aus⸗ Denn im vorliegenden Falle hatte ſo un⸗ glau blich es klingt— der Angeklagte die ee eſter zu werden und ſchon den Anlauf zum Stu a genommen, er, der Sch änder ſeiner bei⸗ den Schweſtern! 0 Staat moral Vor den Richtern ſtand der 20jährige Hans Mar⸗ Schülle aus Mainz, wohnhaft in Oberkirch, 1 Sittlichkeitsverbrechens in Tateinheit mit Blutſchande. Bei dem Angeklagten haben wir es mit einem außerordentlich intelligenten jungen Mann zu tun, der gleichwohl von einem unbegreif⸗ lichen zwieſpältigen Weſen beherrſcht wird. Er hat ſich in überaus aktiver Weiſe in der katholiſchen Jugendbewegung betätigt und dabei ein derart fanatiſches Verhalten an den Tag gelegt, il die Geheime Staatspolizei zweimal in hutzhaft nehmen mußte. Der unbelehrbare Schülle allerdin gs, geweſener Diözeſanleiter der katholiſchen gſchar, hält ſich auch heute noch für den Harm⸗ loſen und bekundet ſelbſt im Zuſammenhang mit ſeinen ſittlichen Verfehlungen eine Einſichtsloſigkeit, die uns unfaßbar ſcheint. Der Angel blagte gefällt 8 in der Rolle des Un⸗ wiſſenden in geſchlechtlichen Dingen und umſpinnt den kraſſen Gegenſatz zwiſchen dem religiöſen Eifer auf der einen Seite und dem ſittlichen Abgrund auf der anderen Seite mit einem Gewebe von Wider⸗ ſprüchen und offenſichtlichen Lügen. Ja, er geht ſo weit, zu erklären: „Für mich als Chriſten war die Sache mit der Beichte erledigt.“()) Da wundert man ſich nicht, wenn Schülle die Frage des Vorſitzenden: Haben verdient? mit einem glatten„Nein“ be⸗ Sie Strafe antwortet. Der Erſte Staatsanwalt beleuchtet das üble 0 Id des Angeblagten und ſeine Straftaten bei erkennen, daß Schülle nicht etwa als dieſen Saal verlaſſen werde. Einen ſol⸗ chen Gefallen werde man ihm nicht tun. Vertreter der Anklage ſtellte als erſchwerend den ſtarken Gegenſatz heraus: Nach außen der abſolut Saubere und Untadelige, daheim aber der Sumpf! Zu beſtrafen ſind nur die nach Eintritt des ſtrafmün⸗ digen Alters begangenen Verfehlungen. Milde⸗ rungsgründe liegen in der Jugend des Angeklagten und die räumliche Not(die Geſchwiſter ſchliefen in einem Zimmer). Gleichwohl hielt der Erſte Staats⸗ auwalt eine ſtrenge Beſtrafung 18 geboten, zumal ſich der Staat eine derartige e von Schuld und Sühne, wie ſie der Angek lagte einſchlägt, nicht gefallen laſſen könne. Das Urteil: Der Angeklagte Schülle wurde wegen zweier Sittlichkeitsverbrechen nach§ 176 Ziffer 3 in Tatein⸗ heit mit 8 173 zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Sechs Wochen werden auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Der Angeklagte hat die Koſten des Verfahrens zu tragen. In der Urteilsbegründung kam die Unge⸗ wöhnlichkeit des Falles zum Ausdruck. Das Gericht folgte in allem den Ausführungen des An⸗ klagevertreters und hob die Verantwortungsloſigkeit hervor, die in dem Doppelleben eines Menſchen lag, der ein moraliſcher Führer deutſcher Jugend ſein wollte. Dem Gericht iſt es nicht ſo leicht gefallen, die Milderungsgründe gelten zu laſſen bei einem Angeklagten, der ſo unehrlich handelte und deſſen Moral auf ſo ſchwachen Füßen ſteht. Er ſoll nun darüber nachdenken, daß er in der Tat umkehren muß. Deshalb wurde die empfindliche und doch ge⸗ mäßigte Strafe ausgeſprochen. * Zu Hauſe Vieder⸗ und draußen Lebemann N Ein Einnehmeretgebilſe unterſckläat 10 000 Mark * Pirmaſens, 9. Januar. Der in Rodalben beschäftigte 24 Jahre alte Einnehmergehilfe Berthold Dezember, der ein monatliches Gehalt von 110 Mark bezog und durch private Buchführungsarbeiten nebenher verdiente, ſo daß er als Lediger immerhin hätte auskommen und leben können, war mit ſeiner Lage durchaus unzu⸗ frieden. guten Ende, daß es zu allererſt erforderlich ſein würde, eine neue Geldquelle zu erſchließen. Dieſe Möglichkeit fand er nach einigem Nachdenken bald beim Amte, das ihm Brot gab. Er hatte ſich ein raff niertes Syſtem zurecht⸗ gelegt, durch das er die Gemeinde Rodalben im Zeitraum von vier Jahren(nach den Er⸗ mittlungen der Sachverſtändigenſ um rund 10000 Mark betrogen hat. Bei ſeinen Unterſchleifen kam ihm das uneinge⸗ ſchränkte Vertrauen zugute, das er bei ſeinen Vor⸗ geſetzten trotz ſeines jugendlichen Alters genoß. De⸗ zember war damit beſchäftigt, die von der Gemeinde Rodalben au die Wohlfahrtsunterſtützunasempfän⸗ ger ausgegebenen Gutſcheine einzulöſen. Ueber die Höhe der umlaufenden Gutſcheine und über die Ab⸗ vechnung wurde weder bei der Gemeinde noch bei der Einnehmerei eine genaue Kontrolle geführt, ſo daß es dem Angeklagten verhältnismäßig leicht war, ſeine Gaunereien durchzuſchren. Auch der Er wollte„höher“ hinaus, wälzte allerlei Pläne in ſeinem jugendlichen Hirn und wußte zum Wie die Verhandlung ergab, ber ausgezeichnet, in der Gemeinde die Biedermannes zu ſpielen. Er führte dort ein durch aus ſolides Leben. Außer aber gebärdete er ſich als kleiner Lebemann, unterhielt ein Verhältnis mit einer Dame in Dresden, war eifriger Theat auf teuren Plätzen und gab im übrigen in den pfäl⸗ ziſchen Städten ſeine Gaſtrollen. lautete auf ein Jahr fünf Monate Gefäng⸗ nis und Haftfortdauer. 4 2 Ein aufgehobenes Arteil * Karlsruhe, 8. Jan. Von Leipzig wird uns gemeldet: Der 34jährige Hermann Kräuter, der ſchon wiederholt wegen C tu! ab⸗ geurteilt worden iſt, hatte ſich Jann vorigen Jahres als Verſie cherungs vertreter igt. Er erreiche Familien auf, um erung zu werben. Er hatte mit ſeinen Werbungen Erfolg, oͤa man ſeinen Worten Glauben ſchenkte, daß nach zweimaliger Zahlung der geringen Prämien bereits ſogenannte Kommunionprämien gezahlt würden. Die Abſchlüſſe ſchienen überhaupt ſehr gün⸗ ſtig, ſo wollte Kräuter z. B. eine 13köpfige Familie für insgeſamt 3 Mk. monatlich verſichern. Die Angaben waren natürlich falſch, es war ihm nur darum zu tun, An⸗ zahlungen zu erhalten, die er für perſönliche Zwecke verwendete. Das Landgericht Karlsruhe verurteilte den Auge⸗ klagten Kräuter am 9. September 1936 unter Frei⸗ ſprechung im übrigen wegen fortgeſetzten Rückfall⸗ betrugs zur einem Jahr Zuchthaus, 30 Mk. Geloͤſtrafe und drei Jahren Ehrenrechtsverluſt. Gegen dieſes Urteil hatte der Angeklagte beim Reichsgericht Reviſion eingelegt, die auch Er⸗ folg hatte. Da nach Anſicht des Reichsgerichts der Begriff des Vermögensſchadens vom Landgericht verkannt worden war, mußte das Urteil gegen den Angeklagten aufgehoben und neue Verhandlung und Entſcheidung angeoroͤnet werden. Gräßlicher Anfall Von einer Zugmaſchine überfahren * Muß bach, 9. Januar. Der 25jährige Schloſ⸗ ſer Richard Bardua iſt heute einem gräßlichen Unfall zum Opfer gefallen. Wie jeden Tag be⸗ gab er ſich mit ſeinem Fahrrad zu ſeiner Arbeits⸗ ſtelle nach Neuſtadt. An der Völkerſchen Gutsver⸗ waltung wurde er von einer Zugmaſchine, die drei Anhänger mit ſich führte, überfahren. Die Räder gingen dem Unglücklichen über beide Beine. Von einem Privatkraſtwagen wurde er in das Kran⸗ keuhaus übergeführt, wo er in bedenklichem Zuſtand ſuchte hauptſächlich kinde Mitglieder für die Ver darnieberliegt. Sehr waährſcheinſich müſſen die Beine amputiert werden. Abſchied von Ludwig Malhy Die Beiſetzung in Heidelberg ru. Heidelberg, 10. Januar. Am Freitagnachmittag fand in Anweſenßeit zahl⸗ veicher, auch von Mannheim herbeigeeilter Trauergäſte im Krematorium in Heidelberg die Beſtattung des ſo raſch verſchiedenen Geh. Regie⸗ rungs rates a. D. Major d. L. a. D. Ludwig Mathy ſtatt, In ſeiner Anſprache würdigte Kirchenrat Prof. Dr. Frommel den Verſtorbenen. dem es vergönnt war, bis an die äußerſte Stufe des menſchlichen Alters friſch und tätig zu ſein, er zeichnete ihn wei⸗ ter als ſtarke ſittliche Perſönlichkeit voll ungewöhn⸗ licher Begabung, großen Pflichtgefühls, mannhafter Selbſtzucht. Es war ein geſegneter Mann, ſein Leben ein geſegnetes Leben. Erfüllt durch ſeine Tätigkeit Erzieher der Jugend und als Soldat. durch ſeine Hinndahe an Wiſſenſchaft und Kunſt wie ſeinen Fa⸗ milienkreis. In ehrenden Nachrufen dex Vertreter verſchiedener e eee kam unter Kranznieder⸗ legung nochmals der Dank für das reiche Wirken des Verſtorbenen zum Ausdruck: ſeitens der alten Offi⸗ ziere des ehem. Gren.⸗Rgts. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, der Altherrenſchaft der ehemaligen Heidelberger Burſchenf chaft„Franconia“, der Militärkameradſchaft Mannheim und des Rhein⸗Neckar⸗Gauverbandes, der ehemaligen Schüler des Gymnaſiums Mannheim und des Altertumsvereins Mannheim. Eine Offi⸗ ziersabordnung des jungen Regiments 110 war eben⸗ falls erſchienen. An dem mit dem Ordenskiſſen ge⸗ ſchmückten Sarg hielten Poſten Ehren wache. Das„Vaterunſer“ beendete den Abſchied von dem Toten. Noch einmal erklang das Lied vom guten Kameraden durch den Muſikzug, dann ſenkte ſich der Sarg in die Tiefe. ie„Mainzer Ranzengarde jubiliert! Zwei Zeutner Mindeſtgewicht war früher Aufnahme⸗ bedingung für den Gardiſten * Mainz, 8. Januar. Angeſichts der Bedeutung, die den Garden zu⸗ kommt, iſt es nicht verwunderlich, wenn die Jubel⸗ feier der„Mainzer Ranzengarde“ ſtärkſte Beachtung findet. Wie aus der anläßlich des 100⸗ jährigen Beſtehens dieſer Garde vorliegenden Feſt⸗ ſchrift„Die einhundertjährige Geſchichte der Mainzer ane engarde“ hervorgeht, wurde im Jahre 1837 durch eine Anzahl Mainzer das„Ranzengarde⸗ bataillon“ gegründet. Bei der im Jahre 1838 er⸗ folgten Formierung war als Aufnahmebedingung ein Mindeſtgewicht von z wet Zentner bei . Leibesumfang von ſechs Fuß vorgeſchrieben. Das Ranzenbataillon trat auch als„Leib⸗ und Bauch⸗Garde“ gewichtig bei dem Ablauf der karne⸗ valiſtiſchen Dinge in Erſcheinung. Aufs engſte iſt die Garde mit dem Mainzer Karnevals⸗Verein verbunden, der im Jahre 1938 ſein 100jähriges Beſtehen feiern wird. Auch mit dem Mainzer Karnevals⸗Klub und den übrigen Mainzer Garden beſtehen freundſchaftlichſte Bezie⸗ hungen. Die Mainzer Ranzengarde kann daher mit ſtolzer Freude am kommenden Sonntag in der Mainzer Narrhalla(Stadthalle) ihre Jubiläums⸗ Daemenfatzung⸗ 15 damit den Eintritt in das zweite Jahrhundert ihres Beſtehens begehen. Blick auf die Spargelſtadt Kirchlicher Rückblick rr Schwetzingen, 8. Jau. Die beiden Religionsgemeinſchaften in Schwetzin⸗ gen bringen in ihren Mitteilungsblättern Rückblicke auf doͤas Jahr 1936. Einige Zahlen, die von Inter⸗ eſſe ſind, ſeien hier wiedergegeben: Evangeliſche Kirchengemeinde: 73 Kinder wurden getauft; hiervon waren bei 42 Kindern beide Eltern evangeliſch, bei 25 nur ein Elternteil 6 Kinder waren unehelich. Konfirmiert wurden 97 Kinder, was gegenüber dem Jahre 1935 einen Rückgang von 4 Kindern bedeutet. Von den 61 getrauten Paaren waren 43 rein evangel, Bekenntniſſes und 18 von ver⸗ ſchiedener Konfeſſion. Hinſichtlich der Gemeinde⸗ krankenpflege wird feſtgeſtellt, daß die drei Kranken⸗ ſchweſtern 466 Familien betreut haben. Es wurden insgeſamt 5719 Gänge gemacht, dabei 5314 Stunden aufgewanodt. Der nächſte Arbeitsabend des Evangeliſchen Frauenbundes findet am kommenden Montag, abends 8 Uhr, im Handarbeitsſaal ſtatt.— Die Mo⸗ natsverſammlung des Gemeindevereins iſt für Sonntag, 17. Januar, im großen Saal des„Hauſes der Treue“ vorgeſehen. Das Thema des Vortrags⸗ abenoͤs lautet:„Was bedeutet dir deine evangeliſche Kirche?“ Gottesdienſtordnung für Schwetzingen: Evangeliſche Kirchengemeinde: Sountag, 10. Ja⸗ nuar(Miſſionsſonntag): 210 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt(Dekan Walther); 10.45 Uhr Kindergottes⸗ dienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre für die Burſchen; 17 Uhr Predigtgottesdienſt(Vikar Schilling). Die Kollekte iſt für die Heidenmiſſion beſtimmt. Katholiſche Kirchengemeinde: Samstag, 9. Ja⸗ nuar:.30 Uhr Beichtgelegenheit. Sonntag, 10. Januar: 6 Uhr hl. Kommunion und Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Deutſche Bet⸗ und Singmeſſe und gemeinſame Schülerkommunion;.30 Uhr Hochamt mit Predigt; 11 Uhr Schülergottesdienſt; 11.45 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Uhr Andacht zur hl. Familie;.30 Uhr Verſammlung des 3. Ordens im Joſefshaus; 5 Uhr Eröffnung des Erſtkommu⸗ nionunterrichtes für Erſtkommunikanten und deren Eltern in der Kirche Steuern, die fällig ſind Die Stadtkaſſe Schwetzingen veröffentlicht den für dieſen Monat gültigen Steuerkalender. Dem⸗ nach waren am 5. d. M. zur Bezahlung fällig: Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, Gebäudeſonderſteuer und Schulgeld der Hebelſchule für Dezember 1936; Zins⸗ und Tilgungsraten für Anliegerbeiträge, Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Dezember 1936 einbehaltenen Beträge. Am 15. Januar ſind zu zahlen: Gemeindebierſteuer und Verwaltungs⸗ gebühren für Dezember 1936. Am 20. Jauuar iſt fällig: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Ar⸗ beitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1936 einbehalte⸗ nen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 Mark überſteigt. Am 30. Januar ſchließlich iſt oͤie Getränkeſteuer für den Monat Ja⸗ nuar 1937 fällig. Die Stadtkaſſe erinnert in dieſem Zuſammenhang an die Zahlung der Schuldigkeiten, die infolge abgelaufener Stundung fällig geworden ſind, und verweiſt auf den Säumniszuſchlag von 2 v. 5 der bei nicht rechtzeitiger Zahlung erhoben wird. Noch glimpflich abgelaufen! Geſtern abend gegen 6 Uhr ereignete ſich an der Ecke Dreikönigs⸗ und Mannheimer Straße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem hieſigen Perſonenkraftwagen und einem aus⸗ wärtigen Laſtzug, der glücklicherweiſe noch glimpf⸗ licher ausging, als man zunächſt hatte annehmen müſſen. Der auswärtige Laſtzug kam mit ziemlich großer Geſchwindigkeit aus der Mannheimer Straße, der Einbahnſtraße, herausgefahren und rammte hierbei den Perſonenkraftwagen, welcher von der Dreikönigsſtraße in Richtung Mannheim eingebogen war. Nur dadurch, daß beide Fahrzeuge ſehr raſch abbremſten, wurde hier ein größeres Unheil ver⸗ hütet. So blieb es bei nicht allzu großem Sach⸗ ſchaden. Die Gendarmerie nahm den Tatbeſtand auf, indeſſen eine rieſige Menſchenmenge nach übli⸗ cher Sitte den Platz verſperrte. Von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Die Geſchäftsſtelle der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gibt bekannt, daß die Dienſtſtunden künftig nur noch jeweils am Dienstag, Donnerstag und Freitag, von 18.30 bis 19.30 Uhr ſtattfinden. 5 Heute Sprechſtunde für die Kriegsopfer. Heute Samstag, von abends 755 Uhr ab, findet im hieſigen Rathaus die Sprechſtunde für die Kriegsopfer von Schwetzingen, Brühl, Ketſch, e und e ſtadt ſtatt. eee e in s cebgen Hente Samstag e Neufahrsfeier der Stadt e itol:„Die Julika“. Neues Theater:„Der Hund von Baskerville“ Morgen Sonntag Caßitok⸗„Die Julika“ 5 Neues Theater:„Der Hund von Basker ville. ee Sportverein Schwetzingen— Kickers alldürn e Mierzylinder-Viertakt Motor: stark, elastisch, vibrationsfrei. e Schnellstazt Fallstromver- gaser: sichert prompten Start und geringsten Verbrauch un- ter allen Bedingungen. 6 OPEL Synchron- Federung: ebnet selbst den schlechtesten Weg und spart Reifen. e Selbsttragende Ganzstahlka- rosserie: unübertrefflich si- cher, dauerhaft und welterfest. „ Oeldruckbremsen: vollstän- diger Bremsausgleich, höchste Wirksamkeit bei geringstem Rraftaufwand. „ OPEL Zugfrei Entlüftung: stets frische Luft im Wagen niemals Zugwind. Sportliches Aussehen so wie Sie es wünschen! 8 „ Komplette Boschanlage: nicht anders als vielfsch teu- rere Wagen! „ Ungewöhnlich großer Koffer- raum. PPP 270OO en aS ERK der zuverlässige 6 6 ENU Gs isrungss lag ee eee, e —!lich⸗rechtlichen HANDELS. o Samstag, 9. Januar 1937 Mittag-Ausgabe Nr. 13 Die Noflage der Binnenschiffahrf und ihre Bekämpfung Staalssekrefär Koenigs über die Hilfsmaßnahmen/ Besondere Lage auf dem Rhein Neue Verhandlungen in der Rheinschifflahrf In der 12. verkehrswirtſchaftlichen Vortragsreihe an der Univerſttät Frankfurt a. M. ſprach Staatsſekretär Koenigs vom Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſterium in Ber⸗ lin am 8. Januar über die Maßnahmen zur Bekämpfung der Notlage der Binnenſchiffahrt. Er ging aus von der großen Kriſe, welche die Binnen⸗ ſchiffahrt in den Jahren 1931 und 1932 durchmachen mußte und entwickelte das umfangreiche Ordnungswerk, welches seitdem aufgebaut worden iſt. Auf den mitteldeutſchen und öſtuchen Waſſerſtraßen ſind Frachtenausſchüſſe errichtet wor⸗ den, welche die Aufgabe haben, die wichtigſten Frachten in den Standardbeziehungen der Binnenſchiffahrt zu ſtabiiiſie⸗ ren. Die Kleinſchiffe, die in Mitteldeutſchland nahezu zwei Drittel des geſamten Kahuraums beſitzen, wurden in öffent⸗ Schifferbetriebsverbäuden zuſammengefaßt. Sonderbeſchäftigungen, welche ſich die Kleinſchiffer durch längfriſtige Mietsverträge mit Reedern, Spediteuren oder Großverfrachtern geſichert hatten, wurden gelöſt, damit eine gleichmäßige Beſchäftigung aller Kleinſchiffer möglich würde. Der Klrinſchiffer iſt heute als Einzelunternehmer num Markt abgeſchloſſen und kann ſeinen Kahnraum nur über die Schiffermeldeſtellen abgeben. Damit der Schiffer⸗ Petriebsverband, der für Wie Beſchäftigung ſeiner Mitglie⸗ der verantwortlich iſt, dieſe“ Verantwortung tragen kann, Hat er mit den Reedern Verträge abgeſchloſſen, welche den Kleinſchiffern einen angemeſſenen Anteil an dem geſamten anfallende Ladungsgut ſicherſtellen. Die Reeder haben ſich Hereit erklärt oder ſind geſetzlich verpflichtet worden, ſolche Verträge abzuſchließen. Die Reeder auf der Oder müſſen die Transporte zu 72 v.., die Reeder auf den märkiſchen Waſſerſtraßen zu 78 v. H. durch Kleinſchiffer ausführen läſſen. eber die Frachtfeſtſetzungen und die Sicherung der Kleinſchiffer hinaus ſind die Reeder auf der Elbe zu einer Vereinigung zuſammengeſchloſſen, welche auch innerhalb der Reedereien eine gleichmäßige Beſchäftigung der Ree⸗ dexeibetriebe regelt. Auf den weſtdeutſchen Kanälen und auf der Weſer hat eine gleiche Notlage wie auf den übrigen Waſſerſtraßen im Süden nicht beſtanden. Die Feſtſetzung der Laſten und die Verteilung des Frachtguts iſt dort von den beteiligten Ree⸗ dern und Kleinſchiffern in gegenſeitigem Benehmen geord⸗ net worden. Die Verhältniſſe auf dem Rhein liegen inſofern ſchwierig, als die deutſche Flagge dort mit der holländiſchen, der belgiſchen, der franzöſiſchen und der ſchweizeriſchen Flagge in Wettbewerb ſteht. Der Anteil der deutſchen Rhein⸗Tonnage an der geſamten Rhein⸗Flotte be⸗ trägt etwa ein Drittel. Die Durchführung verkehrs⸗ wirtſchaftlicher Maßnahmen muß der Tatſache Rechnung tragen, daß die fremden Flaggen auf der deutſchen Rhein⸗ Strecke verkehren und die deutſche Rhein⸗Flotte auch die ausländiſche Rhein⸗Strecke befährt. Die Beteiligten ſelbſt haben darum verſucht, in Gemeinſchaft mit den aus län⸗ diſchen Schiffahrtstreibenden Pläue aufzuſtellen, die zwiſchen dem Ueberfluß an Tonnage und dem Mangel an Ladungs⸗ angebot auszugleichen und gleichzeitig den Kleinſchiffern, die man am Rhein Partikulierſchiffer nennt, eine auskömm⸗ liche Beſchäftigung zu geben verſucht haben. Der Plan des verſtorbenen Generaldirektors Jäger vom Fendel⸗Konzern, der die Anmietung der ganzen Partikulierſchiffertonnage durch die Geſamtheit der Rhein⸗Reeder vorſah, iſt geſchei⸗ tert, auch der ſogenannte„Abeichungsplan“ hat bisher keine Zuſtimmung gefunden. Die Ordnung der Schiffahrtsver⸗ hältniſſe auf dem Rhein muß ſich deshalb auf den deutſchen Anteil an der Rhein⸗Flotte beſchränken. Die Kleinſchiſſer (Partikuliere) ſind ebenſo wie auf den anderen Strom⸗ gebieten zu einem Schifferbetriebsverband zuſammen⸗ geſchloſſen. Der Verband hat ſeine Mitglieder verpflichtet, Kahnraum nur über ſeine Meldeſtellen und nur zu Frach⸗ ten abzugeben, welche der Verband feſtſetzt. Damit iſt eine gewiſſe Mindeſtgrenze für die Frachtenhöhe feſtgelegt, die auch die Aus zänder, welche deutſche Partikultere in An⸗ ſpruch nehmen, nicht unterſchreiten können. Die Reeder haben mit dem Schifferbetriebsverband Raumgeſtellungs⸗ verträge abgeſchloſſen und ſich verpflichtet, monatlich 180 000 Tonnen Partikulierraum aus dem Markt zu nehmen, und zwar ohne Rückſicht darauf, ob ſie die von ihnen übernom⸗ menen Transporte auch mit eigenem Material ohne In⸗ anſpruchnahme Fremdraums ausführen könnten. Die Span⸗ nungen zwiſchen Partikulieren und Reedern ſind trvtz die⸗ ſer Maßnahmen nicht überbrückt, ſondern eher geſtiegen. Es ſind darum erneut unter Leitung des Oberbürgermei⸗ ſters von Duisburg Verhandlungen aufgenommen worden, welche eine Beſſerung des Verhältniſſes zwiſchen Reedern und Partikulieren und eine ſtärkere Beteiligung der Par⸗ tikuliere an den Transporten zum Ziel haben. Im ganzen geſehen haben ſich die Maßnahmen zur Be⸗ kämpfung der Notlage der Binnenſchiffahrt bewährt. Es iſt auf den mitteldeutſchen und öſtlichen Waſſerſtraßen eine Marktordnung geſchafſen worden, welche nicht nur vorüber⸗ gehende Bedeutung beſitzt, ſondern einen Dauercharakter angenommen hat. Die endgültige Löſung im Weſten wird noch einige Zeit in Anſpruch nehmen, doch iſt zu hoffen, daß es gelingt, auch auf dem Rhein eine befriedigende Regelung zu erreichen. .— ³2Au——k———„———— Nhein-Mainische Abendbörse Still. * Frankfurt, 8. Januar. Der Mangel an Kundſchaftsaufträgen ließ die Abend⸗ börſe in äußerſt ſtiller Haltung eröffnen. Der berufs⸗ mäßige Handel zeigte keine Unternehmungsluſt. Nach den zunächſt hörenden Kurſen zu urteilen, war die Haltung gegen den Berliner Schluß etwa behauptet. Man nannte nnesmann 11861196, Verein. Stahl 118, J Farben 71% Weſtd. Kaufhof 56457 und am Rentenmarkt Kom⸗ munal⸗Umſchuldung mit 90,60.. f SaDie Geſchäftstätigkeit der Abendbörſe blieb auch im Ver⸗ laufe äußerſt klein. Die Mehrzahl der zur Notiz gekom⸗ menen Papiere hatten nominellen Charakter und blieben gegen den Berliner Schluß etwa behauptet. Schwächer waren Mannesmann mit 118761184(11926), dagegen ſetz⸗ ten Deutſcher Eiſenhandel ihre Befeſtigung bis auf 148 fort. Am Rentenmarkt war das Geſchäft gleichfalls gering, Reichsbahn⸗BVA lagen ½ v. H. höher bis 1257. Von Aus⸗ landsrenten dagen Mexikaner uneinheitlich. Silberwerte noch mäßig höher. Im übrigen abbröckelnd. Nachbörſe: Geſchäftslos. 9 maubecken ſtammt. Auf der anderen Seite beträgt der Einfuhrbedarf der Welt ungefähr 15,1 Mill. To., davon allein derjenige Europas 12,0 Mill, To. Insgeſamt ſind ſchon 6,1 Mill. To. verſchickt worden, ſo daß bis zur Be⸗ endigung des Wirtſchaftsjahres 1936/37, alſo bis Ende Juli 1937 moch rund 9,4 Mill. To. zur Verfügung ſtehen. Da⸗ mit fſt die ſtatiſtiſche Lage ſo angeſpannt wie ſchon ſeit Jahren nicht mehr. Trotzdem haben ſich wilde Preis⸗ erhöhungen nicht ergeben, da ſich die europäiſchen Ein⸗ fuhrmärkte bemerkenswert diſgiplintiert verhalten, was man allerdings von den Vereinigten Staaten nicht be⸗ haupten kann. So ſind auch die Preiserhöhungen der letzten Woche weniger auf die Verhältniſſe an den Er⸗ zeugungsſtätten ſelbſt zurückzuführen, ſondern vielmehr darauf, was an den amerikaniſchen Börſen daraus ge⸗ macht wurde. fuhr betrugen die Preiſe je Stück 100 n Induſtriegerſte blieb weiter ſehr ſtark geſucht. Größere Angebote lagen jedoch nicht vor. Kleinere Partien Wag⸗ gonware ſtellten ſich für ſüddeutſche Herkünfte auf 20,50 bis 20,75/ und für nordͤdeutſche bis auf 21,50 /, eif Mannheim.— Futtergerſte war wiederum nicht angeboten. Das Geſchäft in Induſtriehafer war nicht ſehr umfang⸗ reich, da vielen kaufluſtigen Abnehmern zur Zeit keine Bezugsmarken zur Verfügung ſtehen. Aus der Gegend des bayeriſchen Fichtelgebirges waren einige Partien mit einem Hektoliter⸗Gewicht von 50—51 Kg. für 19,50 ¼/ zu haben. Pommerſcher und mecklenburgiſcher Weißhafer, 53 bis 54 Kg., ſtellte ſich auf 20,10/ und für norddeutſchen Induſtriehafer mit 54—55 Kg. Hektoliter⸗Gewicht verlangte und bezahlte man 20,30 bis 20,40 J, eif Mannheim, ein⸗ ſchließlich Zuſchlag für Uebernaturalgewichte.— Futter⸗ hafer war nicht am Markt. * Am Mehlmarkt beſtand weiter lebhafte Nachfrage nach Weizenmehl, wobei insbeſondere die Type 502 ſehr geſucht war, während die Type 812 kaum angeboten wurde.— Roggenmehl war aus hieſigen Mühlen und aus Nord⸗ deutſchland ziemlich reichlich zu haben. Für Januar wur⸗ den norddeutſche Mehle mit 0,40/ Oſt⸗Weſt⸗Abſchlag ver⸗ kauft. Der Futtermittelmarkt hatte keine größeren Umſätze aufzuweiſen. Futtermehl war ſehr gefragt, aber kaum angeboten, da die Mühlen meiſt auf Vollkleie ausmahlen. Biertreber, Malzkeime und vollwertige Zuckerſchnitzel waren nicht erhältlich, dagegen konnte man Trocken⸗ ſchnitzel für 8,74/ zur Januar⸗, 8,88/ zur Februar⸗ und 9,2/ zur Märzlieferung, ab Station Offſtein, Wag⸗ häuſel oder Stuttgart⸗Cannſtatt, kaufen. Melaſſemiſchfut⸗ ter mit ſchweren Melaſſeträgern war nicht am Markt; ſolches mit Haferſchalen wurde für 8.—/ und vielleicht auch darunter abgegeben. Oſtpreußiſche Wicken 1936er Ernte, plombiertes Handelsſaatgut, waren zu 32,10/ am Markt. Rauhfuttermittel fehlten dagegen faſt ganz. Paul Riedel. Waren und Märkte Berliner amfliche Noflerungen Weiren märk. Wintergerste Hafer märk, Berlin 75/7, 212 2zeil. fr. Berl. Berl. 48/49 5 Jutſerwz. BL 8B märk. Stat... Erzeugpr. 4 Roggen märk. 175 aAzeil. fr Berl... Weizenmehl 10 28.65 Braugerste märk. Stat.... Erzeugerpr. 12 28,05 neu frei Berl. 5 1 märk. Stat. 212/15 Ind gerat fr. Bl. 192/1980 Roggenmehl 11 22.28 gute, frei Berl 12 märk. Stat.. Erzeugerpr. 12 2785 märk. Stat. 5 Futterg. 59/0 163 5 181 22.45 Viktoria⸗Erbſen. 36,—/0.50 J Serabell a 3 Kleine 70 5 8„—8— LLeinkuchen ab Hambg 16,8 incl. 4,60 Futter⸗Erbſen 2.— Erdnußkuchen ab Hbg 15,88„.30 Peluſchken„25, /½9.— Erdnußkuchenmehl 17.8 Ackerbohnen 28/450 Trockenſchnitzel. 374 Wicken deutſch... 25,8,— Soyabohnſchrot ahgſ 15,58„.60 Futter 47.50,20.— ab Stettin 15.98„ 5,80 Lupinen blau 16/17, Kartoffelflocken Stolp 17,90 i. Leihſäck gelb. 24/5, ab Berlin Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Jan.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 8,17% März, Mai je 8,25, Juli 8,27.— Mais lin Hfl. per Laſt 200 Kilo) Jan. 96,75; März 10/5; Mai 102,75; Juli 100, 5. Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Jan.(Eig. Dr.) (Schluß) Jan.(37) Amerik. Univerſal Stand Miodl. 686; Febr. 686; März 6867 April 684; Mai 683, Juni 680; Juli 677; Auguſt 663; Sept. 658; Okt. 653; Nov., Dez. je an.(38) 648; März 647; Mai 645 Juli 643; Okt. 649; J ſtetig. Mie au. Zufuhr: 55 Ferkel. 629, Dez. 626; Tendenz * Schweinemärkte Preis je Stück 1228 /. Schönenberg: guter Zu⸗ Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſagt, krocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 8 1.— 10 uhr 30 8. 1.— 2 Uhr 15 1 Brief] Geld bez. Brief Geld] bez. Jamnar 370.50.55 Februar 37/5 360 35 März 395 93% 385„Ä 1 1 5 15 300 5 800 375 2 at** 5 4 VVV 5 i„„4% 300„05.900 Au VVV 3989 Sept. 40 4, 4,10 385 kt.. 40 405.10 47— Nov. 45 40 415 205 Dez. 480] s„.20 240 Hemburger Kaffee- Termin Noſie rungen Amtliche Notierung für 24 Kg. netto in Reichspf ennig, unverzollt Basis Prime Santos(Kontrakt 1 8. Jaunar 10 Uhr 8. Januar 12.80 Uhr 5 1 2 5 bezahlt] Brief Geld bezählt e„ 55 5 8 2 2 8. Jenuer 3d de chm. 7 2 2 . Zelcbenerklacung Zur. Wetterkarte alter Miu front vordtingender Halfidft armer Mind e front vordtingender Mermidift —2* Stöcke J. Ade. S front mit Warmluft in der Höhe „NOA S. 5 Ovollenlos O wollog H lllldluge ger gebiet. ff Schneefelgeble“ O beiter G bededu 9b Schederfsfigkeit, S Nebel N Gewitter Ohalbbedeckt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe päiſche Feſtland vorgeſtoßen. Im Bereich des durch Hochdruckeinfluß bleibt beſtimmend. Vorausſage für Sonntag, 10, Januar Morgens vielfach dunſtig, fon ae trocken, nachts. roſt, Winde um Oſt. vo rerſt 9. Januar— 1,5 Grad; heute früh 8 Uhr. Grad. 5 5„„ ort Frankfurt a.., vom 9. Jaunar: An der Rück Höchſttemperatur in Mannheim am 8, Januar? + 8,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 0 N ſeite des nach Oſteuropa abgezogenen Sturmwirbels iſt in großer Ausdehnung Kaltluft auf das euro⸗ die Kaltluft aufgebauten Hochdruckgebietes hat ſich auch bei uns bei abſteigender Luftbewegung Auf⸗ heiterung durchgeſetzt, die bereits in der vergange⸗ nen Nacht Anlaß zu Strahlungsfröſten gab. 110' wetter⸗ ... ᷣ ß ̃ĩͤ v. IRTSCHAFTS-ZhHTUN G der Neuen Mannheimer Zeitung r tSgabe⸗ Rück⸗ virbels euro⸗ 3 durch hat ſich g Auf⸗ gange⸗ Der wetter⸗ lar uind de Januar t zum — 15 Zeuti⸗ hr gut Zenti⸗ teehöhe rſchnee höhe W Zenti⸗ 0 Zen⸗ hi gut. höhe 15 rſchnee üöhe 10 7 Schi Sportprogramm, wie es vielſeitiger und qualitäts⸗ m ſein kann, wird am kommenden Wochenende kelt. Sehr rege geht es wieder bei den Winter⸗ n, und da beſonders bei den Eisläufern zu. Aber im Fußball, Handball und Hockey ſowie in der Leicht⸗ im Radſport, Ringen und Schwimmen werden über den allgemeinen Rahmen hinausgehende 2 ſtaltungen durchgeführt. Vorweg nehmen wir zu⸗ nächſt den Fußball, beſonderes Ereignis fehlt, aber in Anbetracht iger werdenden Punkteſpiele Intereſſe ver⸗ pielplan ſieht folgende Treffen vor: Südweſt: Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neun⸗ „Ik Pirmaſens— Sportfreunde Saarbrücken ), 3 Wiesbaden— Wormatia Worms(:). Gau Baden: Sp. Vg. Sandhofen— Vfe Neckarau(:), B 04 Raſtatt— SV Waldhof(:), VfB Mühlburg gegen unheim(:), Germania Brötzingen— Karlsruher em zwar ein immer (:1) au Württemberg: Sportfreunde Union 0 Stuttgart— Böckingen(:), SVg. Cannſtatt— Stuttgarter Kickers (216), FV Zuffenhauſen— VfB Stuttgart(:), SV Göp⸗ pingen— Stuttgarter SC(:). Gau Bayern: Sp. Vg. Fürth— 1860 München(:), Augsburg— Vs Koburg(:), FC 05 Schweinfurt Wacker München(:), Bayern München— SV rg(:), VfB Ingolſtadt⸗Ringſee— 1. FC Nürn⸗ berg(:).— Im Handball der Gau Württemberg in Ulm We mit den Pun rbeſpiede durch kteſpielen aus. führt und ſetzt aus dieſem Grunde Der Spielplan hat im einzelnen folgendes Aus ehen Gan Südweſt: SV 98 Darmſtadt— Ingobertia St. Ing⸗ bert, Bfn Schwanheim— MS Darmſtadt, TSV Herrns⸗ heim— Pfalz Ludwigshafen, Germania Pfungſtadt— J 9 1 Frankfurt. Gau Baden: VfR Mannheim— TSV Nußloch, TV 47 Ettlingen— TV Rot, Sc Freiburg— TSV Oftersheim, TV 62 Weinheim— Tad. Ketſch. Gan Bayern: TV Milbertshofen— Sp. Vg. Fürth, 1. FC Nürnberg— BC Augsburg, Bamberger Reiter gegen Polizei Nürnberg, TV Erlangen— Poſt München.— Mit dem Voranſchreiten der Jahreszeit wird im Hockey der Spielbetrieb immer kleiner, ſolange aber kein Schnee fällt und noch kein Froſt eintritt, werden die Sonntage reichlich ausgenutzt. So iſt es auch am zweiten Januar⸗ Sonntag, der ſogar einige beſondere Ereigniſſe bringt. Da iſt zunächſt einmal das Gaſtſpiel der engliſchen Studentin⸗ nen⸗Mannſchaft des Royal⸗Veterinary⸗College London am Samstag beim Sc Frankfurt 1880 und am Sonntag gegen die Frauen des Wiesbadener THC. Ein traditionsreicher Kampf führt in Köln die Männer⸗Gaumannſchaften vom Niederrhein und Mittelrhein zuſammen. Unſere beiden Tennis ⸗Spitzenſpieler Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel geben mit ihrem Verein Rot⸗Weiß Berlin in Ham⸗ burg eine Gaſtrolle im Hockey und Tennis und treffen da⸗ bei jedesmal auf die Mannſchaften der Uhlenhoſter Klip⸗ per.— Im Turnen werden ie Runden kampfe zur Manuſchafts⸗ . r ſch aft im Gau Südweſt in Frankfurt fort⸗ geſetzt. Ju Saarbrücken werden die beſten deutſchen Tur⸗ ner, die der Deutſchlandriege angehören, ihr Können der ſaardeutſchen Bevölkerung zeigen und ſicherlich viel Be⸗ achtung finden.— Ein faſt unüberſehbares Programm weiſt für das zweite Januar⸗Wochenende der Winterſport auf. Ueberaus aktiv ſind die„Ritter des Eiſes“, aber auch die europäiſche Kunſtlaufelite tritt an beiden Tagen ſtark hervor. In Schwenningen und Frankfurt a. M. werden die Eishockey⸗Meiſterſchaften der Gaue Baden Württemberg und Heſſen/ Südweſt ausgetragen. Im Gau Bayern ſteigt nun endlich das ſchon zweimal angeſetzte Eutſcheidungsſpiel um die Gruppenmeiſterſchaft zwiſchen HG Nürnberg und EV Füſſen. Bayerns Eisſchnelläufer tragen ihre Meiſter⸗ ſchaften am Wochenende in Augsburg aus. In Oberſtdorf wird die deutſche Meiſterſchaft im Eisweitſchießen ver⸗ anſtaltet, während Oeſterreichs Kunſtläufer in Mödlingen die Männer⸗Meiſterſchaft zur Entſcheibung bringen. Wenn es die Schneeverhältniſſe zulaſſen, werden auch die Freunde der Bretter ſich in die Ereigniſſe ſtürzen. Die wichtigſten deutſchen Veranſtaltungen auf ſchiſportlichem Gebiet wer⸗ den wohl im Schwarzwald, in den bayeriſchen Bergen und im Harz durchgeführt. Die Gaue Sachſen und Thüringen führen in Annaberg und Oberhof ihre Bob⸗ und Rodel⸗ meiſterſchaften durch.— Im 5 Schwimmen Hat das II. Reichsoffene Frauenfeſt des Frankfurter Damen⸗ SV ein ausgezeichnetes Meldeergebnis erzielt. Ueber 400 Schwimmerinnen aus dem ganzen Reich werden beteiligt ſein.— In Hannover wird der letzte Teilnehmer an der Endrunde zur deutſchen Waſſerball⸗Meiſterſchaft ermittelt, und zwar zwiſchen Hellas Magdeburg, Aachen 06 und Wfr. Hannover. Das Spiel zwiſchen Hannover und Magdeburg wird wohl die Entſcheidung bringen.— Im Boxen werden die Amakeurmeiſterſchaften in den Gauen Süd weſt, Baden und Württemberg mit den Kreis⸗ meiſterſchaften von Unterbaden(in Mannheim) und Mittel- baden(in Pforzheim) im Gau Baden, der Pfalz(in Haß⸗ Der Sport am Sonntag loch) im Gau Südweſt und Schwarzwald/ Alb/ Stuttgart(in Oberndorf) eingeleitet. Der NS⸗Lehrerbund veranſtaltet einen großen Jugend⸗Werbekampfabend, zu dem 12 000 Ber⸗ iner Schulkinder eingeladen wurden und die Gel nheit erhalten, die Olympiakämpfer Runge, Kaiſer, Miner uſw. im Kampf zu ſehen. Zwei Länderkämpfe werden im Aus land ausgetragen, und zwar: Dänemark— England in Kopenhagen und Schweden— Finnland in Stockholm.— Im Ringen ginnen in Baden die Endkämpfe um die Mannſchafts⸗ meiſterſchaft mit den Vorrunden. Es ſtehen ſich gegenüber: Gruppe Nord: KS Wieſental— Eiche Sandhofen, Bf 86 heim— Germania Weingarten. Gruppe Süs le⸗ nia Kuhbach— Rhe rom Karlsruhe, ASV Kollnau Ein intereſſantes Zuſammen⸗ zwiſchen Nürnberg und Mün⸗ ermania Hornberg. treffen ſteigt in Nürnberg chen.— Im Radſport esmal ruhig. Nur zwei deutſche Bahnen veranſtal⸗ ten— Weſtſalenhalle und Deutſchlandhalle. In Berlin tra⸗ gen Lohmann, Möller(Steher), Merkens, Schön, Ehmer und Hoffman i Länderkampf gegen die Italiener S i Steher), Olmo, Bini, Batteſini und 5 iſt es di Hallenſportfeſt mit Borchmeyer, Sum⸗ e Stuttg einmetz(Karlsruhe), Leichum, Hein, Huber, Martens und Elfriede Kaun u.., die apfe der Fechter in Baden— Tgöd. Heidelberg forzheim, TV 46 Mannheim— Mannheimer Mannheim— IGS Frankfurt— er⸗ 8 Magdeburger gegen TV 34 P FC und TV wähnt. Kleine Sport- Nachrichten Charlottenburg), die bekannte imerin, zog ſich bei einem Autounfall eine erſchütterung und Geſichts verletzungen zu. Frl. sguth iſt dadurch für einige Zeit außer Gefecht geſetzt ird auch beim Frankfurter Frauen⸗Schwimmfeſt t ſtarten können. e Südweſt⸗Eishockeymeiſterſchaft, die am Wochenende Frankfurt am Main durchgeführt werden ſollte, mußte ch in Anbetracht der ungünſtigen Witterungsver⸗ t e abgeſagt werden. Der Harzer Schi⸗Staffellauf vom Brocken nach Altenau kann am Sonntag nicht ſtattfinden, da die Schneelage un⸗ zureichend iſt. Er ſoll nun acht Tage ſpäter, am 17. Jan., durchgeführt werden. Zu den deutſchen Eisſchießmeiſterſchaften, die am 16. und 17. Januar in Hamburg ausgetragen werden, ſind bereits zahlreiche Meldungen aus Bayern(Zwieſel, Re⸗ gensburg, Paſſau, Straubing, Mittenwild uſw.) und Norddeutſchland(Altona) eingegangen. Adolf Heuſer(Bonn) wird bei den Berufsboxkämpfen im Berliner Sportpalaſt am 22. Januar auf den Belgier Charles Sys treffen. Dieſer Kampf gilt als Ausſchei⸗ dung zur Halbſchwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft. Am glei⸗ chen Abend kä en Kretzſchmar(Dresden) und 2 nini(Italien) um die Leichtgewichts⸗Europa⸗ ft. lbsgut(Nixe 2 2 5 2 8 2 Tame meiſter Der z Eindhoven, Hollands Fußballmeiſter, wird N Ange 5 am Vortag des Länderkampfes Deutſchland— Holland, alſo am Januar, Gaſt von Turu Düſſeldorf ſein. Das Spiel leitet Dr. Bauwens.. Für den Tennis⸗Mitropapokal, an dem. ſich Ungarn, Italien, die Tſchechoſlowakei, Polen, Oeſterreich und Jugoflawien beteiligen, iſt jetzt die Ausloſung des Spiel⸗ plans vorgenommen worden. Die Kämpfe werden in fünf Runden ausgetragen, von denen drei in dieſem Jahr und die reſtlichen 1938 durchgeführt werden. Vittorio Chivronni(Italien) gewann am Freitag den Abfahrtslauf, der die Schiwettbewerbe um den„Großen Preis des Sc Paris“ in Megéve einleitete, in 241,6 Minuten vor dem Schweizer Wailch und dem FS⸗Sieger von 36, Romminger(Schweiz). Die Beſten von ſechs Nationen waren am Ablauf. In Davos begannen am Freitag die Akademiſchen Schi⸗ wettkämpfe aller Länder mit dem l4⸗Km.⸗Langlauf. Sie⸗ ger wurde der in Zürich ſtudierende Norweger Gloerſen in:04:14 Stunden vor Käch(Schweiz), den beiden Münch⸗ nern Conef und Stendel und dem Schweizer Hunziker. Die Kimberley Dynamiters ſpielten am Donnerstag abend im Prager Eisſtadion gegen eine tſchechoſlowaklſche Ländermannſchaft und ſiegten überlegen mit:2(:0,:1, :1) Toren. Das Spiel trug mehr den Charakter eines Uebungsſpieles, da die Tſchechen zur Ermittlung ihrer Nationalmaunſchaft viele Spieler zusprobierten. Zum Davispokal⸗Wettbewerb 1937 ſind bisher erſt neun Meldungen eingegangen Deutſchland, Rumänien, Ungarn, Polen, Schweiz, Jugoſkawien, China und Japan haben zur Eu ropazone gemeldet, die Vereinigten Staaten zur Ameriko⸗Zone. Da erſt am 31. Januar Meldeſchluß iſt, dürfte ſich die Zahl der teilnehmenden Länder noch we⸗ ſentlich erhöhen. Campe— Hornemann— Nagy Zwei deutſche Siege im Vierländerturnier Der Berliner Pobizeiſportverein hatte mit ſeinem am Freitagabend durchgeführten internationalen Boxturnier wieder einen großen Erfolg zu verzeichnen. Der Sport⸗ palaſt war faſt vollbeſetzt; u. a, wohnte auch der Berliner Polizeipräſident Graf Helldorf den Kämpfen, die mit zwei deutſchen Enöſiegen beſchloſſen wurden, bei.. N Schon in den Vorrunden gab es ausgezeichneten und ſpannenden Sport. Im Mittelgewicht ſiegte der als Erſatz⸗ mann eingeſprungene Oeſterreicher Hablig über den Un⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Arbeitsgebiet des Reichsſpo in ſieb Dem Reichsſportft 15555 und für rer 1h 2 ſche Reichs erziehung der geſam leiten. Dazu k e geſamten Arbeitsfront(Kd) ſtaltung der nationalſozie der ſportlichen Er tei. Dieſe A machen eine antwortli Nas de Das dem ˖ uppen nei Arno ltung, ag.(Wegen der Finanz⸗ Organiſationen Breitmeyer. Die Deutſche 1. Reichsſportamt: Leitung ſtellt: Die Reichsſpor Sporthilfe, De aufſicht über die ſiehe beſondere Beſt 2. Amt für Leibe behörde für die Erziehung der d in der Oberſten Reichs⸗ itſchen Jugend: Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte gt: Gebietsführer Schlünd er. Die Arbe werden durch Geſetz vom 1. 12 ordnungen des riſſen. 3. Sportamt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“: Leitung: Lorch. Die itsaufgaben ſind durch die mit Zuſtimmung des Leite chen Arbeitsfront er⸗ laſſene A ſſ 4. Reichsakademie für keiten werden durch ein Statut regelt. 5. Deutſcher Reichsbund für Leibesi v. Mengen. rteilung der 5 Ib des ſtverteilune 6. Di die Nationalſozialiſtiſchen Kampf⸗ ſpiele und die Ordensburgen der Partei werden in einem Leibesübungen: über die ie Zuſtändig⸗ Akademie ge⸗ ungen: Leitung: ufgaben inner⸗ des DR. garn Nopila ſicher nach Punkten und im zweiten Kampf dieſer Gewichtsklaſſe gab es eine weitere Punktentſcheidung, die ſich Erich Campe(Berkin) gegen den unterſetzten Italiener Serra holte. Der Endkampf zwiſchen den beiden Siegern enttäuſchte inſofern etwas, als Hablig vor den harten Schlägen des Reichshauptſtädters allzuviel Reſpekt hatte und nach einem Niederſchlag ſich bereits in der erſten Runde auszählen ließ. Im Halbſchwergewicht qualifizierte ſich Hornemann (Berlin) durch einen Punktſieg über den öſterreichiſchen Mittelgewichtler Weichart für die Entſcheidung. Ein ſchnel⸗ les Ende nahm die zweite Vorrundenbegegnung in dieſer Klaſſe. Der ſtarke Italiener Muſina ſchlug den Ungarn Varga ſchon in der zweiten Runde k. o. Nach dieſem präch⸗ tigen Kampf hatte man allgemein in der Entſcheidung eine klare Ueberlegenheit des Italieners gegen Hornemann er⸗ wartet. Der Berliner wuchs aber über ſich ſelbſt hinaus, gab jeden Schlag zurück und erhielt am Schluß die knappe Punktentſcheidung. Im erſten Schwergewichtskampf des Abends hatte der Berner Poliziſt Tralſt Glück, daß er nicht ſchon in der zweiten Runde, in der er zweimal durch den Italiener Paoletti auf die Bretter geſchickt wurde, ausgezählt wurde. Eine große Schlußrunde verhalf dem Reichshauptſtädter ſchließlich noch zum knappen Sieg. Nagy(Ungarn) war dem Oeſterreicher Maxtinek klar überlegen und ſiegte hoch nach Punkten. Der Ungar rettete im Schlußkampf auch die Ehre der Ausländer und ſcheug Tralſt nach Punkten. In einem Einlagekampf im Weltergewicht ſiegte Mietſchke über den ungariſchen Armeemeiſter Bene nach Punkten. Deutſche Vorſtaffel gegen Polen Die deutſche Vertretung zum Boxländerkampf gegen Polen, der jetzt endgültig am 14. Februar in Dort⸗ mund ſtattfinden wird, iſt bereits namhaft gemocht wor⸗ den und beſteht einſchließlich der Erſatzleute aus folgenden 16 Boxern: er Fliegengewicht: Kaiſer(Gloedbeck!; Poluſſeck(Eſſen). Bantamgewicht: Rappfilber(Frankfurt): Graaf(Ham⸗ burg). Federgewicht: Miner(Breslou]; Ruſtemeyer(Köln). Leichtgewicht: Dixkes(Hamm]; Biemer(Köln). Weltergewicht: Murach(Schalke); Knoth(Düſſeldorf). Mittelgewicht: Baumgarten(Hamburg); Blum(Altena). Halbſchwergewicht: Vogt(Hamburg); Krumm(Köln). Schwergewicht: Runge(Elberfeld); Schnarre(Reckling⸗ hauſen). Die Auſſtellung der polniſchen Mannſchaft wird erſt in den nächſten Tagen bekanntgegeben, doch konn man damit rechnen, daß ziemlich die gleiche Staffel nach Dortmund kommt, die am Donnerstagabend in Poſen den Länder⸗ kampf gegen Norwegen mit 12:4 gewann. Aeborgabe des Oiympiſchen Pokals Das Internationale Olympiſche Komitee hat bekonnt⸗ lich dem Oeſterreichiſchen Eislazuf⸗Verband erſtmalig den von Baron Pierre de Coubertin geſtifteten Pokal ver⸗ liehen. Dieſe Auszeichnung, die nur alle vier Jahre ver⸗ geben wird, fiel wirblich on keinen Unwürdigen. Der in ſein 40. Beſtandsfahr eintretende Oeſterreichiſche Eislauf⸗ Verband hat durch ſeine Mitglieder nicht weniger als 28 Weltmeistertitel gewonnen. Siebzehnmal fiel die Welt⸗ meiſterſchaft im Kunſtl aufen der Männer an Oeſterreich, fünfmal der Frauen⸗ und ſechsmal der Paarlauf⸗Titel. Hinzu kommen noch 32 Europatitel der Kunſtläufer und drei der Schnelläufer. Die Uebergabe des Pokals fand am Freitagabend in feierlicher Weiſe in den Räumen der Oeſterreichiſchen Turn⸗ und Sportfront in Wien ſtatt. 2 2 tung wird von 85 0 und D Mit der den Deutſchen auch deutſch 1 Organ Aufgabe des Reic Reichsbund ſteben Gruppen reit meyer egenden im Vierjah 5 r Führ! 8 und f die Bearb Beaufſichti Die Leitung für Leibes⸗ v. Men g⸗ voll⸗ die die Führung hilfe und über für die Chri⸗ übungen iſt dem den übertragen. mächtigten für Wi Leitung der Wirtſchaftsal der Finanzaufſicht über di den Reichsſportverlag. geſamte körperliche ſtian Buſch. Er Sthulungsarb d Olympia⸗In e tenz e tenz e Werner Gärtner. ch in ihren Arbeitsbereichen wirkt Gärtner mſätzlichen Preſſe⸗ und Propagandamaßnahmen ſowie bei allen inerhalb des ers mit. eferat Dietweſen der Fragen der je der Ordens⸗ grundſätzlichen gen der Leih igen ganzen Arbeitskreiſes Reichsdietwart Münch im DR. Dazu gehört die Bea Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele burgen. In den 6 der J Ordensburgen unterſteht ſportführer unmittelbar. 0 mit bei allen grundſätzlichen polttiſcher der Leibesübungen innerhalb reiſes des Reichsſportführers. des Das ſteht Freiherr von Humboldt S. Impfſpiele und der kulturellen mten Wir⸗ Wir⸗ kungsk lung Großkampftag der Mannheimer Fechter für das WSW ⸗Wilhelm⸗Straße des TV 8 Uhr das Winter ⸗ Der Perſonalabtei Dor. Turnhalle der P 1846 beginnt im Sonntogvorm. hilfs fechten der Mann ter Fechber. Es treten hier die Mannſchaften des T V 46 und M F C 8 4 auf die Kampfbahnen, um im Männer⸗Florett und Säbelſechten ihre Kräfte zu meſſen. Nach der langen Weihnachtspaufe iſt das WHW⸗Fechten der richtigen Auftakt der fechteriſchen Kompfzeit der kommenden Monte, und wenn hier die Mannheimer Vereine zuerſt den Anfang machen, ſo iſt dies ein erfreuliches Zeichen. Der Kampf der Mannſchaften des T V 46 gegen die JG⸗Fechter aus Frankfurt iſt als Rückkampf zu betrachten, da M nnheim im vorigen Johre in Frankfurt weklte. Die Fechter aus Frankfurt genießen den uf hervorragende Kämpfer und Techniker in den einzelnen Waffen zu ſein. Als Kampfrichter ſtehen zur Verfügung Wohlgemut und Zaiß aus Worms a. Rh. Mannheim hat im Fechtſport immer ſchon gute Könner gehabt und iſt durch dis ſonntägliche Programm Gewähr gegeben, daß jeder Beſucher sportlich auf ſeine Koſten kommt. Daher beſucht das WH W⸗Fechten am Srmntag. Sportliche Großveranſtaltung der Neckarauer und Rheinauer Vereine Nach den ſo hervorragend verlaufenen Olympiſchen Spielen in Berlin dürfen die dort auf allen Gebieten der Leibesübungen errungenen Erfolge nicht ſo raſch der Ver⸗ geſſenheit anheimſallen, ſondern die von unſeren deutſchen Turnern und Sportlern gezeigten großen Taten ſollen für den weiteren Aufbau des Reichsbundes für Leibesübungen und deſſen beſondere Aufgabengebiete genutzt werden. In faſt allen größeren deutſchen Städten hat man bereits einer breiteſten Oeffentlichkeit die Tage von Berlin durch Wort und Bild nochmals ins Gedüchtnis zurückgerufen. Man hat damit zugleich einen nützlichen Zweck verbunden, indem dieſe Veranſtaltungen zugunſten der deutſchen Sporthilfe durchgeführt wurden. So rüſtet man auch in Neckarau und Rheinau zur gemeinſamen Durchführung einer ſolchen Veranſtaltung, die am 30. Jannar im Saale des Evang. Gemeindehauſes in Neckarau ſtattfinden wird. Neben der Teilnahme der Vereine TV Jahn, Vfs und VfB, des TV Rheinau und des Fußballetubs Alemannia Rheinau wird ſich die Leitung des Abends bemühen, einige Olympiaſieger und Olympia⸗ kandidaten nach Neckarau zu bringen. Für heute ſef ſeſt⸗ geſtellt, daß ein einzigartiges Programm auf allen Gebieten des deutſchen Sports einen Teil des Abends ausfüllen wird, während im anderen Teil der überall mit größtem Erfolg aufgeführte Olympia⸗Film nochmals das ganze olympiſche Geſchehen des Jahres 1936 miterleben läßt. In der 22 A Anna Maria Specht geb. Freihaui Freunde und Bekannten. In tiefer Trauer: Bernhard Spechi und Familie Franz Karl Spechf und Familie Johannes Spechi und Familie ferdinand Spechi und Familie Nach Gottes hl. Willen verschied heute vor- mittag, gestärkt durch die Snadenmittel unserer bl. katholischen Kirche, unsere liebe Mutter, Frau im Alter von nahezu 85 Jahren. Wir empfehlen die Seele der Verstorbenen dem Gebete unserer Mannheim(Rennershofstr. 26), Freiburg i. Br., Gernsheim, Säckingen, den 7. Januar 1937. Frieda Reichmann geb. Specht u. Familie Fr Gerictifsessessor Nhm.⸗Feudenheim Januar 1057 Hsupfsfrahe 123 15 Dre Verlobung geben Deker un e sich schon davon über- 1 zeugt! e. be Verstopfung gan ausgezeichnef. 5 399283 oder 15 ist Uberrsschſ. DAR MOL Vefursacht keine Beschwerden Und ist Voſſcommen unschädlich. Dazu kommt noch ein besonderer Mannheim L 14. 15 2. Büfett, Vorzug, DAR MOL schmeckt 0 gut weile 3 Verkäab 4 Junge Amerik. Leghorn-Hühner sowie einige abſchlagb. doppelwand. Spi Holzſtallungen, 33 m. zu verkauf. [Max Hammer, Maunh.⸗Sandhofen, Luftſchifferſtr., Tel. 590 87. 2000 Wegen Umzugs ſehr billig zu ver⸗ kaufen und gut erhalten: Scheboladde, Sie werden begeistsft ein, DAR pemilie- sollte man immer zu Hause heben, Eine Schachtel 5 55 fahnadanbänger (Ballon) 50 mit Fahrrad (Marke Preſto), wenig gebraucht, 90 0 z. Treten, 60.—, n Apotheken ung Plogetſen 0 plennſe 1. Büfett, Anricht., Tiſch, 2 Stühle, ocker, Modell, einger., m iſch 2 Stühle u. Hock. U- des Abfühfmittel der 3. Büfett mit Ton- Kühlkaſt. H. 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E 1, 14, 1 Tr.. f 1.„„ anders, Du brauchst nicht regelmäßig in der Der moderne Vogelfänger Mile kommt clex tlegbitʒ „Piep, piep!“ macht Hänschen im Vo hüpft munter von Holz zu H wortet Rotkehlchen in gelkäfig und b⸗ſchüb!“ ant⸗ Ecke, ſetzt im „S anderen d Del ſich auf die Hand ſeiner Herrin und pickt daraus die das ſaftigen Körner. In vielen tauſend deutſchen Stu⸗ ben erfreuen ſich die Herzen an den kleinen mun⸗ teren Geſellen, die mit ihren luſtigen Geſängen und ihrem frohen Treiben ein Stück Wald und Feld ſelbſt in das kleinſte Heim zaubern Nicht nur die in aller Welt bekannten„Harzer Roller“, ſondern auch Lerchen, Meiſen und Finken, ſchlaue Dompfaffen und lockere Zeiſige bewohnen die zahlloſen Bauer, die in kleinen Stuben oder weiträumigen Zimmern ſtehen und werden mit viel Liebe und Hingabe von den Menſchen umhegt und gepflegt. Aber hat man ſchon einmal darüber nachgedacht, welch weiten Weg ein Stieglitz zurücklegen mußte, bis er in Frau Müllers Käfig kam? Das Wort„Vogelfang“ hat in anderen Ländern, wo es noch keine Geſetze gibt, die den Maſſenmord an der gefiederten Welt ver⸗ bieten, einen bitteren Beigeſchmack. Die wenigen Vogelſteller jedoch, die in Deutſchland heute zuge⸗ laſſen ſind, üben ein ehrſames Handwerk aus, ſind Männer, die ihren ſeltenen und ſeltſamen Beruf ver⸗ ſtehen müſſen. Der Zeiſig mit Feſtpreis Nach der neuen Naturſchutzverordnung iſt der Vogelfang in Deutſchland ſtreng verboten. Aller⸗ dings ſind zur Ausmerzung wilder Vogelſtellerei die Beſtimmungen ſoweit gelockert worden, daß man die Genehmigung zum Fang von Stubenvpögeln einigen wenigen Männern gab, die nach Ablegung einer ſtrengen Prüfung ihre Eignung bewieſen haben müſſen. Sie ſind unmittelbar der Reichsſtelle für Naturſchutz unterſtellt und dieſe übt auch die Aufſicht über die 43 Sammelſtellen aus, die im Reich vom Fachverband der Zoologen errichtet wurden. Jeder Stubenvogel, der den Wald mit dem Zimmer ver⸗ tauſchen muß, wird von den Fängern zu einem be⸗ ſtimmten Feſtpreis an ſie abgeliefert, die dann die zwitſchernde„Ware“ an die zbolögiſchen Hand⸗ lungen verteilen. Allwöchentlich erſtatten dieſe Stel⸗ len nach Berlin einen Bericht, in dem genau auf⸗ geführt iſt, wieviel Vögel in dieſer oder jener Ge⸗ gend gefangen wurden, welchen Arten ſie angehören, ob Männchen oder Weibchen, ja, ſelbſt der Tag und der genaue Ort ſind angegeben. So hat die Reichsſtelle für Naturſchutz eine ganz genaue Kon⸗ trolle über jeden Fang. Aber keine Angſt, die Vogelſteller gehen mit aller Vorſicht zu Werke und fangen nur ſo viele Vögel aus Buſch und Wald, als die zoologiſchen Hand⸗ lungen Bedarf anmelden. Nicht alles, was da in den Gebüſchen fleucht, iſt„vogelfrei“, nur 28 Vo⸗ gelarten ſind zu beſtimmten Zeitſpannen, die am 15. Auguſt beginnen und am 15. Januar enden, zum Fang freigegeben. Auch ihnen kann nur an be⸗ ſtimmten Plätzen nachgeſtellt werden. die geſetzlich genau umriſſen ſind. So iſt es ſtreng verboten, in Naturſchutzgebieten, an öffentlichen Wegen, in Park⸗ u rau Mudden? Ein seltsamer deutscher Handelszweig- Der Singvogel mit dem Reisepag anlagen und in geſchloſſenen Ortſchaften einem Umkreis von 8 Kilometern grenze gerechnet, Fallen aufzuſtellen. Der Vogelſteller von heute iſt nicht bis mehr ter Operette„Der Deutſchland nicht. Ausbildungszeit Vogelhändler“, wenigſtens durchlaufen und noch nisſchein ausgehändigt wird. Er muß ſchon wenn er das Examen beſtehen will. Mit thologie gut beſchlagen ſein, die Geſetze kennen, und wiſſen, wie man Vögel eingewöhnt, welche Eigen⸗ arten ſte haben und welches Futter die einzelnen Arten bevorzugen. dabei verſagt, fällt weigerlich durch. 18 Wer Vogelſchickſale hinter Nummern „Ein Mann mit Leimrute wäre in Deutſchland heute undenkbar,“ erzählt uns Profeſſor Dr. Schoe⸗ nichen, der Leiter der Reichsſtelle für Naturſchutz, „und wir haben mit Abſicht die Vorbedingungen zum Beruf eines Vogelſtellers nicht leicht gewacht, um dadurch nicht nur eine genaue Kontrolle über den Vogelfang in Deutſchland zu erhalten, ndern auch den„Wilderern der Büſche“ das Haudwerk gänzlich zu unterbinden. Alle Vögel, die an die 43 Sammelſtellen abgeliefert werden, erhalten ſofort, gleichſam als Reiſepaß, Fußringe, die von der Reichsſtelle in Berlin mit beſtimmten Nummern herausgegeben werden. So ſind wir jederzeit in der Lage, uns um das Schickſal eines in der Gefangen⸗ ſchaft befindlichen Stubenvogels, der nach unſeren Eintragungen vielleicht die Nummer 1 7283 trägt, zu kümmern. Fangen die Vogelſteller allerdings ein⸗ mal einen Buchfink oder Zeiſig mit dem Zeichen „R“ auf dem Ring, dann haben ſte nicht nur die Pflicht, dieſem ſofort wieder die Freiheit zu geben, ſondern ſie haben unter Angabe der Oertlichkeit, der genauen Zeit und der Ringnummer unverzüglich der Vogelwarte Roſſitten Mitteilung zu machen, von der dieſe Verſuchstiere auf die Reiſe geſchickt wurden. Begleiten wir einmal einen Vogelſteller auf ſei⸗ ner Pirſch. Er kennt die guten Fangplätze, wie der Jäger den Wildwechſel. In den Schlagkäfigen ſitzt ein Dompfaff, Stieglitz oder Zeiſig als Lockvogel. Raſch das Futter auf die Fallbrettchen vor den Zel⸗ len geſtreut und in Deckung gegangen, und ſchon will ein bunter Togel non der begehrten Nahrung picken. Aber da klappt gleich das Brettchen um— ein Dompfaff, der zum„teuerſten“ Fangobfjekt zählt, ſitzt verwundert im Gefängnis. Oftmals werden auch Netze ausgebreitet, die ſich automatiſch zuſammen⸗ ziehen, wenn ſich ein Zeiſig oder Buchfink darin ver⸗ fangen hat, während ein ſogenanntes Muldennetz für den Maſſenfang von Staren oder Lerchen be⸗ nutzt wird. u von der Stadt⸗ 31¹ vergleichen mit dem Titelhelden in Zellers berühm⸗ in Denn er muß heute eine lange ein⸗ mal die Schulbank drücken, bevor ihm der Erlaub⸗ eine große Liebe zu Natur und Vogelwelt mitbringen, einem polizeilichen Führungszeugnis und einem guten Leu⸗ mund allein iſt es nicht getan, er muß in der Orni⸗ un⸗ Und wehe, wenn ein Vogelfä iger ſpäter einmal gegen die Beſtimmungen verſtößt. In Antibes, ausmachte, entwendet. im Bild der Poſtbeamte Occelli, Tanke elektriſch! In Berlin iſt verſuchsweiſe eine Benzinpumpe auf⸗ 5 geſtellt worden, die elektriſch betrieben wird, was ſich beſonders beim Zapfen größerer Mengen als günſtig erweiſt. Sie ſchafft in der Minute 60 Liter. (Preſſepholo,.) Nirgends in der Welt werden die Vögel mit ſol⸗ cher Liebe gehegt und gepflegt, wie in deutſchen Lan⸗ den, und wenn ſich der Fang als ſolcher auch nicht umgehen läßt, ſo wacht doch der Staat auf den der Raubüberfall ausgeführt wurde. ſtreng Der große Poſtraub an der Riviera 20 Kilometer von Nizza, hatten oͤrei maskierte Räuber einen Raubüberfall auf einen Poſtbeamten ausgeführt und mehrere Poſtſäcke, deren . Der Beamte, der die Poſt ſäcke hatte, wurde mit einem Knüppel von den Banditen niedergeſchlagen. Die leeren Poſtſäcke, die nach dem Raubüberfall in der Nähe der Bahnſtation Antibes von Inhalt rund eine Million Franken auf dem Bahnhof zum Abtransport gebracht Bahnarbeitern geſunden wurden. Rechts (Weltbild,.) * 8 N Jeder regelt ſelbſt den Verkehr i In Berlin wird eine neuartige Verkehrsampel ausprobiert. Jeder Fußgänger darf, wenn er den Fahrdamm kreuzen will auf einen Knopf drücken. Dadurch wird die Ampel auf Rot geſchaltet und er kann gefahrlos den Fohrdamm paſſieren. Um Unfug zu vermeiden und den Autofahrer auch zu ſeinem Recht kommen zu laſſen, läßt ſich die Ampel nur alle 3 Minuten einſchalten.(Donath,.)] 1064 darüber, daß er als ein edles Weidwerk ausgeübt wird, von Männern, die ſelbſt ein warmes Herz für die kleinen Geſchöpfe haben, die ſpäter uns ig den Stuben mit Spiel und Geſang ſo ſehr erheitern. Berliner Brief Neujahrsgeſchenke— Jeder ſein eigener Verkehrs⸗ ſchupo— Umbau am Mühlendamm— Ein Palais wird numeriert abgebrochen— Ein Amerikafilm, der uns nahegeht— Das Jubiläum eines Clubs Berlin, im Januar. Das neue Jahr beginnt uns mit mancherlei an⸗ genehmen Ereigniſſen zu beſchenken. Unterm 5. Ja⸗ nuar iſt der bisherige Stadtkommiſſar Dr. Lip⸗ pert, der Berlin bereits vier Jahre gelenkt hat, auf Grund des neuen(hier ſchon gewürdigten) Ber⸗ lingeſetzes endgültig vom Führer zum Oberbürger⸗ meiſter und Stadtpräſidenten ernannt worden. Dem hervorragenden Manne gelten die beſten Wünſche der Bevölkerung. Er hat jetzt vor allen Dingen verkündet, daß Berlin in dieſem Jahre viele gewal⸗ tige Bauvorhaben durchführen und vor allen Din⸗ gen das Verkehrsproblem löſen wird. Gerade an dieſem Problem wird täglich neue Arbeit ſichtbar. Jeder ſein eigener Verkehrsſchutz⸗ mann! heißt ein ſtädtiſches Neujahrsgeſchenk an der Charlottenburger Chauſſee. Man hat bisher nicht alle Straßenkreuzungen durch Verkehrsampeln ſichern können, die durch ihre Lichtſignale den Auto⸗ verkehr ſtoppen, um dem Fußgänger ein ungeſtör⸗ tes Ueberqueren der Straße zu ermöglichen. An Stellen mit zeitweiſe geringerem Verkehr würden die Verkehrsampeln den Betrieb nur unnötig ver⸗ langſamen. Um die Fußgänger auch hier vor rück⸗ ſichtsloſen Autofahrern zu ſchützen, hat man nun verſuchsweiſe Verlehrsampeln angelegt, die der Fußgänger ſelbſt nach Bedarf in Betrieb ſetzen kann. Wenn er glaubt, nicht ſicher genug über die Straße zu kommen, ſchaltet er die Ampel ein, jetzt ſtoppen die Wagen, und Herr Schulze geht ſeelenruhig über den Damm. Nach drei Minuten verlöſcht die Ampel automatiſch wieder. Damit ſpieleriſche Fußgänger keine Scherze treiben und ihrerſeits den Autover⸗ kehr hemmen können, iſt automatiſch dafür geſorgt, daß erſt nach weiteren drei Minuten die Ampel wieder von einem Paſſanten eingeſchaltet werden kann. Das Ei des Kolumbus. Jeder ſein eigener Verkehrsſchupo— dem eingeborenen Drang jedes Berliners nach„Selbſtverwaltung“ kommt ſeine Berufung an die ſelbſt zu bedienende Verkehrs⸗ egen wie gerufen „ 8 5* 5 5 Zur Zeit iſt die größte und umwälzendſte Bau⸗ Attgkeit in Berlin rings um den Reichs bank⸗ neubau zu beobachten. Tauſende von Arbeitern ſer werden abgeriſſen, neue Bauten erſtehen, welt⸗ ſtädtiſche Verkehrswege werden geſchaffen, das ganze Stadtviertel hinter dem Spittelmarkt wird moder⸗ niſiert. Da ſteht auf einer kleinen Inſel zwiſchen Spree und der Spreeſchleuſe der Gertraudenſtraße ein burg⸗ ähnliches Gebäude aus roten Backſteinen. die ſoge⸗ nannte„Engelsburg“. Bis vor kurzem war hier eine Sparkaſſen⸗Filiale der Stadt Berlin unter⸗ gebracht. Vor Jahren brannte dort bis in die ſpäte Nacht das Licht, damals, als der Treuhänder der Stadt in dieſem Haus ſeine erſten Amtsräume hatte. Hier wurde der Zehnpfennig⸗Tarif der Berliner digungsſchutz für die ſtädtiſchen Arbeiter. Vor Weih⸗ nächten haben hier nun zum letztenmal die Schreib⸗ maſchinen geklappert— jetzt hat die Spitzhacke das letzte Wort. f Auch die Tage des alten 200 Meter langen Müh⸗ lengrabens ſind gezählt. Er iſt eine Abzweigung des Kupfergrabens, beginnt unweit der Jungfern⸗ brücke und mündet direkt unter dem Nationaldenk⸗ mal wieder in den Kupfergraben. Die alten Häu⸗ ſer an dem Oberlauf des Mühlengrabens, der dort bald 15 Meter breit, aber nur 2 Meter tief iſt, ſind längſt verſchwunden. Kahle Hinterfronten von Fa⸗ brikgebäuden blicken verwundert auf ein paar kleine Fiſcherkähne, die im ſtillen Waſſer ſchaukeln und deren Inhaber wohl an Silveſter hier ihre letzten Karpfen verkauft haben werden. Die Weltſtadt frißt ſich Platz und fragt nicht nach Einzelſchickſalen. Dampfhämmer krachen, Kippwagen mit Sand und Schutt rattern über die Schienen, der Spreekanal wird trocken gelegt. Alte Bohlen⸗ und Pfahlreſte, auf die man hierbei auf dem moraſtigen und ſchlecht zu bebauenden Untergrund ſtößt, und von deren früherem Zweck man ſich keinen rechten Begriff mehr machen kann, mahnen noch einmal an die alte Ge⸗ ſchichte dieſer Gegend, an die Zeit, da Berlin und Kölln noch in Fehde miteinander lagen. Aber ſchon fährt die Baggerſchaufel in die morſchen Pfähle, die und eine neue Schleuſe. i „Wie lange noch, und die nahe, idylliſche Sper⸗ träumten Daſeinsſchlaf geriſſen!. Aber der Neubau Berlins vollzieht ſich nicht pie⸗ tätlos. Das ſchöne Palais Ephraims, das jetzt auch hier in dieſer Landſchaft fallen mußte, ein edler Bau im Stile der klaſſiſchen Fridericus⸗Zeit, wird weiterleben. Es iſt jetzt abgetragen worden, aber ſo ſorgſam, daß jeder Stein katalogiſiert und geben hier dem alten Berlin ein neues Geſicht. Häu⸗ numeriert worden iſt. Das Material wird wohlge⸗ ordnet in einem eigens zu dieſem Zwecke errichteten Straßenbahn geboren, ebenſo der monatliche Kün⸗ Arbeit raſtet nicht— ein neues Wehr wird gebaut lingsgaſſe mit dem Raabehaus wird aus ihrem ver⸗ Triebkräften geboren wird und mit Leidenſchaft an Schuppen aufbewahrt, um dann zu gegebener Zeit an einer geeigneten anderen Stelle wieder aufgebaut zu werden, wie man ja auch vor zwei Jahren die Bero⸗ lina wieder aus dem Schuppen holte. 1 8 Es fügt ſich gut, daß zur Zeit Berlin von einem Film hingeriſſen iſt, der auch den Wiederaufbau und die Neuformung eines großen Stadtweſens zum Thema hat. Es iſt der Film San Franzisko, der am Silveſterabend im„Capitol“ herausgekom⸗ men iſt. Er iſt in Amerika als der beſte Film des Jahres gewertet worden, und wir erkennen neidlos das gewaltige techniſche Können und die überlegene künſtleriſche Geſtaltungskraft an, die in dieſem Werk lebendig wird. Er iſt ein wuchtiges Epos über das Thema„Amerika“ Wir erleben ſeine Lebensgier in dem Milieu, das ſich um einen Spielhöllenbeſitzer Blackie Norton entwickelt, wir ſehen auch ein innige⸗ res, ſeelenvolles Amerika in der Geſtalt einer Volks⸗ ſängerin, die ſich zum Operettenſtar emporſingt ſowie in der Figur eines lebenskenneriſchen Miſſions⸗ paſtors. 5 8. Auf einem Höhepunkt des Lebens rauſches beginnt die Erde zu erzittern: das San⸗Franzisko⸗Erdbeben vom 15. April 1896 bricht herein wie eine gottge⸗ ſandte Sintflut und Strafexpedition. Der Film tonlich von ſo erſchreckender Ueberrealiſtik, daß ſelbſt aus dem abgehärtetſten Publikum des Berliner Weſtens Aungſtſchreie ertönen. Was das Erdbeben von San Franzisko übrig läßt, vernichtet die in ſeinem Gefolge auftretende Feuersbrunſt. Die Reſte der Bevölkerung ſammeln ſich in einer Zeltſtadt, ihre Choräle flehen noch zum Himmel als endlich der Ruf ertönt:„Das Feuer iſt aus!“ Hunderttauſende der Hände zum Wiederaufbau. In faſt religſöſer Leidenschaft entringt ſich den Maſſen der Schrei: „Wir bauen San Franzisko neu— aus reineren Her⸗ zen!“ In einem gewaltigen Zuge marſchieren die Maſſen gläubig den Trümmern entgegen, aus denen eine Welk werden eg Ein packender, ergreifender Film, der uns viel⸗ ſach nahegeht: wir ſpüren auch in Amerika das Wer⸗ den einer neuen Zeit, die aus ſtarken ſeeliſchen den Neubau aller Dinge geht. Der Film auch, ſo fühlen wir, in Berlin ſpielen. Ein Jubiläum: ein Verein wird dreißig Jahre alt— der Berliner Lyzeumklu b. Er hat könnte ein ſchönes Haus am Lützowplatz, in dem ſeine Mit⸗ gliederinnen einen ſtimmungsvollen Aufenthalt fin⸗ den, eine Bücherei und oft wertvolle Vorträge und Berliner Lyzeumklub von ſolcher gibt eine Schilderung des Erdbebens bildlich und haben alles verloren, es bleibt ihnen nur die Kraft Ausſtellungen genießen können. Der Verein wurde in einer Zeit gegründet, als die Frauen anfingen, erwerbstätig zu werden, ſich gymnaſiale und akade⸗ miſche Bildung aneigneten, damit auch vielfach neue und ſichere Arbeitsplätze eroberten, aber, von Fa⸗ milie und Elternhaus losgeriſſen, ſich nun in der Weltſtadt doppelt einſam fühlten. Das Vorbild des Lyzeumklubs fand ſich in London und mit dem Londoner Lyzeumklub ſtand ſein jüngerer Berliner „Bruder“ bald in herzlichem Freundſchaftsaustauſch und ſuchte auf ſeine Weiſe das Verhältnis Deutſch. land— England zu beſſern. Der Londoner Lyzeum: klub ließ Vorträge über deutſche Kulturfragen 2 5 anſtalten und freute ſich, wenn er den deutſchen Bo 8 ſchafter und angeſehene Mitglieder der deutſchen Kolonie bei ſich zu Gaſt ſah und im Berliner Ly⸗ zeumklub erſchien zu feſtlichen Abenden auch der engliſche Botſchafter.„ Im Kriegsfalle hat ſolche Freunoͤſchaft auch nichts genützt, die Weltgeſchichte geht über Klubs hinweg und man hat den Eindruck gehabt, als habe ſich dern b vo Enttäuſchung nie wieder ganz erholt. Vielleicht gibt ihm die neue Zeit Aufgaben, die den dreißigjährigen Verein wie⸗ der verfüngen und erneuern.„%% i Der Berliner Bär. e dicard annere„Baechanal, im Necareal. Auf ganz eigentümliche Weiſe wurden erbte. Dieſer hielt ſich gelhauſen auf, als aus 2= Sn 60 2. 5 60. . 2 ͤ. ͤ̃ 1111.«?]f᷑ĩànñ⁊̃dꝗ˖ͥr reed. e- g 0 S n e.„ „ 064 mmm —: Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 13 einer kleinen in den Ardennen, hatte ſich dieſer verantworten, die man in Spräſidentin der Schmuggler“ nennt. Frau Verchin iſt 90 Jahre alt und lebt, wie — Vor dem Gericht von Avpesues, franszöſiſchen Stadt Tage Sophie Verchin 31 ſie ſelbſt zugibt, ſeit 88 Jahren vom Tabakſchmuggel. Es war eine merkwürdige Gerichtsverhandlung. Da ſaß die alte Frau mit dem feiertäglichen ſchwarzen Kopftuch auf der Anklagebank, bee tete lächelnd und liebenswürdig alle Fragen und machte durchaus kein Hehl daraus, daß ſie einer alten Schmuggler⸗ familie entſtamme, die zä 1 ihrem„Beruf“ ſeſt⸗ halte und zugleich ſtets niemals mehr Waren zu ſe ſcheidenen Lebensunterhalt Familie war. Auf der Zeugenbank ſitzen René Lebrun, der Sohn der Frau Verchin, der den Titel„Schmuggler⸗ könig der Ardennen“ trägt, und ihre ſechs Enkel⸗ kinder.„Gefängnis?“ ſagte die alte Frau.„Das iſt nichts Beſonderes mehr für mein Alter. Es be⸗ deutet höchſtens, eine Zeit lang ausruhen zu dür⸗ fen von meinem beſchwerlichen Beruf. Tragen Sie einmal, Herr Gerichtspräſident, 10 Kilogramm Zi⸗ garettentabak mit 90 Jahren über die Berge. Das iſt ein beſchwerliches Brot!“ Und dann erzählte Sophie Verchin, wie ſte als ſtebenjähriges Kind be⸗ reits den Tabakſchmuggel gelernt habe, wie ſie nächtelang übte, die Zöllner zu überliſten, wie ſie die Kontrebande an ihrem Körper verbarg und im⸗ mer neue Schleichwege im Gebirge entdeckte. Wir haben eine hundertjährige Tradition und ſind ſtolz darauf. Ich ſelbſt habe meinem Sohn René die erſten Lektionen im Schmuggel erteilt und freue mich, daß er ſeine Sache ſo gut gelernt hat, daß er in den letzten 30 Jahren höchſtens zwölfmal erwiſcht wurde. Als ich das letzte Mal vor Gericht ſtand, ſchrieb man das Jahr 1891. Seitdem bin ich den Zöllnern nicht mehr in die Falle gegangen, obgleich ich jede Woche unterwegs war. Aber man wird eben alt, ich fürchte, ich muß den Beruf bald auf⸗ geben.“ Erſtaunt folgten die Richter den freimüti⸗ gen Bekenntniſſen der greiſen Schmugglerin, die be⸗ hauptete, nichts könne ſte davor abhalten, zu ſchmug⸗ geln, wie ſie es von Kind auf gelernt habe. Beim Schmuggel gäbe es nur ein Unrecht, nämlich das, ſich erwiſchen zu laſſen.„Zwei meiner Söhne ſind aus der Art geſchlagen“, erzählte die Neunzig⸗ jährige. Aus ihnen wurde nichts, der eine iſt Erd⸗ arbeiter, der andere Bauernknecht geworden. Wir ſprechen nie von ihnen. Aber René hier iſt mein ganzer Stolz, er hat alle meine Erfahrungen in ſich aufgenommen und kennt ſeinen Beruf.“ Es war nicht möglich, der„Berufsälteſten“ von Frankreichs Schmugglern klar zu machen, daß ſie einen ſchweren Verſtoß gegen das Geſetz begangen hatte. Sie lächelte nur und ſagte:„Es iſt mein Beruf.“ Kopf⸗ ſchüttelnd verurteilten die Richter die Greiſin zu drei Monaten Gefängnis. ſetzt habe. für den be⸗ notwendig e darein ge iggeln, als — Viele Jahrzehnte hat Mr. Bratt aus Oregon in trauter Eintracht an der Seite ſeiner Gattin ge⸗ lebt. Man hätte pon einer vorbildlichen Ehe ſpre⸗ chen können wäre nicht das Rauchen geweſen, dem der Millionär voller Leidenſchaft huldigte, das die Gattin aber ganz und gar nicht leiden konnte. Wegen jeder Zigarre, die er verpaffte, machte ſie ihm Szenen. Gefüllte Aſchenbecher bildeten immer wieder von neuem den Stein des Anſtoßes, und auf die Pfeifen ihres Ehegemahls unternahm Mrs. Bratt oft genug ſogar ſabotageartige Anſchläge. Litt⸗ der Ehegemahl an irgendwelchen körperlichen Be⸗ ſchwerden, hatte er ſich den Fuß verſtaucht oder den Magen verdorben, klagte er über Zahnſchmerzen oder Seitenſtiche— immer mußte er eine Straf⸗ predigt über ſich ergehen laſſen, die darin gipfelte, alles ſei nur auf das übermäßige Rauchen zurück⸗ zuführen und das beſte Gegenmittel ſei, nun end⸗ lich das Rauchen einzuſtellen. So ging es, wie ge⸗ ſagt, viele Jahrzehnte, bis Mr. Bratt vor kurzem, am Ende eines an geſchäftlichen Erfolgen reichem Lebens, für immer die Augen ſchloß. Schon wollte Mrs. Bratt erlöſt aufatmen, weil ihr künftig kein Zigarren⸗ oder Pfeifenrauch mehr in die Naſe ſtechen ſollte, als es zur Teſtaments⸗ eröffnung kam. Und jetzt zeigte es ſich, daß der Verſtorbene ein höchſt boshafter Spaßvogel geweſen war. Wie erwartet, hatte er ſein geſamtes Vermö gen ſeiner Ehefrau als Univerſalerbin vermacht. Alles hätte in Ordnung ſein können, wenn nicht ganz zum Schluß des Teſtamentes eine Klauſel geſtanden hätte, die beſagte, daß dies Teſtament hinfällig werde und das geſamte Vermögen wohltätigen Zwecken zu⸗ falle, wenn ſich die Univerſalerbin nicht bereitfinde, täglich in Gegenwart einwandfreier Zeugen fünf gute Havannazigarren zu rauchen. Frau Bratt, die Nikotinfeindin, ſank bei der Ver⸗ leſung dieſer Worte mit einem Schrei in Ohnmacht. Nachdem man ſie ins Bewußtſein zurückgerufen hatte, erklärte ſie mit wilder Entſchloſſenheit, ſie werde den Nachweis führen, daß ihr Mann bei der Abfaſſung des Teſtamentes nicht im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte geweſen ſei. Sie hat auch tatſäch⸗ lich durch ihren Rechtsanwalt entſprechende Schritte eingeleitet. Es fragt ſich aber, ob ſie mit ihrer Klage durchdringen wird, denn der Millionär hat alles porausbedacht und ſeinem Teſtament die Zeugniſſe mehrerer gerichtlich anerkannter Sach verſtändiger beigefügt, in denen er für voll zurechnungsfähig er⸗ klärt wird. Frau Bratt muß alſo, wenn nicht ein Wunder geſchieht, zu guterletzt noch eine Raucherin werden, um die Millionen ihres Gemahls nicht zu verlieren. * — In Rocheſter, im Staate Neuyork, fand die⸗ ſer Tage ein Feſteſſen für zweihundert Perſonen ſtatt. An der Schmalſeite der rieſigen Tafel hatte „Queenie“, ein deutſcher Schäferhund, Platz genom⸗ men.„Queenie“ iſt ein vierbeiniger Held. Er hat bei einem verheerenden Feuer ſein Leben gewagt, um ſeine Herrin und deren Tochter zu retten. Im Sommer dieſes Jahres brach in dem Haus einer Mrs. Laura Dieſtler in Rocheſter ein Brand aus. „Queenie“ lag im Hof und verſuchte durch lautes Heulen und Bellen die Hausbewohner auf die Ge⸗ fahr aufmerkſam zu machen. Als ihm das aber nicht gelang, riß er ſich von ſeiner Kette los, öffnete von außen die Haustür und lief dann mitten in die Flammen hinein, um die Treppe zu erreichen. Auch die Treppe brannte, aber der Schäferhund ließ ſich dadurch nicht beirren. In wilden Sätzen raſte er über die glühenden Stufen hinauf in die Schlaf⸗ räume. Hier war es ihm ein leichtes, ſeine Her⸗ rin zu wecken. Das Feuer hatte ſchon ſo ſtark um ſich gegriffen, daß Mrs. Dieſtler und ihre Tochter das Haus nur noch durch einen Sprung aus dem Fenſter verlaſſen konnten. Zur Belohnung für ſeine aufopfernde Tat wurde„Queenie“ nach dem Feſt⸗ eſſen ein reichgeſchmücktes Halsband angelegt. Außerdem verpflichtete ſich Mrs. Dieſtler feierlich, „Queenie“ nie wieder als Kettenhund zu halten. * — In der High Street in Rocheſter in der Graf⸗ ſchaft Kent ſteht ein kleines, ſchmuckes Haus mit bunten Fenſterläden und einem Wahrzeichenſchild, auf dem ſechs fahrende Leute zu erkennen ſind. Es iſt das„Haus der ſechs armen Reiſenden“, eine Sehenswürdigkeit der Stadt Rocheſter, und bekannt nicht nur in ganz England, ſondern auch unter den Vagabunden und Landfahrern der ganzen Welt. Abends, kurz vor ſechs Uhr, verſammeln ſich vor dieſem Hauſe zahlreiche obdachlofe Männer. Sobald die Uhr der Kathedrale ſechs ſchlägt, tritt aus dem „Haus der ſechs armen Reiſenden“ ein Mann her⸗ aus, reicht jedem einzelnen der Obdachloſen die Hand und wählt dann ſechs Männer von ihnen aus, die er höflich bittet, mit ihm ins Haus zu kommen. Hier bekommt jeder ein freundlich eingerichtetes kleines Zimmer angewieſen, muß vorher aber ein Bad nehmen. Punkt ſtieben Uhr wird ein Abendeſſen gereicht, das nur die wenigſten reſtlos verzehren können. Wer das viele Fleiſch und Brot behalten will, bekommt dazu einen großen Topf geſchenkt. In einem kleinen Aufenthaltsraum ſtehen Zeitungen, Bücher und— Landkarten zur Verfügung. Doch ſchon wenige Stunden ſpäter werden die Lichter in dem„Haus der ſechs armen Reiſenden“ gelöſcht. Alles liegt dann in friedlichem Schlummer. Am 1 Starkes Fernbeben in Aſien — Stuttgart, 8. Jannar. Am Donnerstagnachmittag wurde von den In⸗ ſtrumenten der württembergiſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Mesſtetten ein ſehr ſtarkegs Fernbeben aufgezeichnet. In Stuttgart kam die erſte Vorläuferwelle um 14 Uhr 31 Minuten 9,5 Sekunden an und die zweite um 14 Uhr 39 Minuten 50 Sekunden. Die daraus berechneten und entlang dem Großkreis gemeſſene Herdentſernung beträgt 7200 Kilometer. Die Richtung nach dem Herd, eben⸗ falls entlang dem Großkreis gemeſſen, weicht von der Oſtrichtung um etwa 25 Grad nach Norden ab. Der Herd des Bebens liegt demnach in Tibet, und zwar in den öſtlichen Randgebieten des Himalaja⸗Ge⸗ birges, Schweres Autobusunglück — Danzig, 9. Januar. Am Freitagnachmittag ereignete ſich auf der Strecke Danzig— Marienburg, kurz vor Käſemark, ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit 29 Perſonen beſetzter Autobus, der ſich auf der Fahrt nach Marienburg befand, erlitt eine Reiſenpanne. Der ſchwere Wagen geriet ins Schleudern und prallte gegen einen Chauſſeebaum. Der größte Teil der Fahrgäſte wurde aus dem Autobus herausgeſchleu⸗ dert. Sechs Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen und wurden mit dem Unfallwagen in das Kranken⸗ haus nach Danzig übergeführt. Zehn Perſonen mit leichteren Verletzungen konnten an Ort und Stelle von den Sanitätern verbunden werden. Schwere Grippeepidemie in Amerika — Neuyork, 8. Januar. Verſchiedene Teile des Landes melden eine außer⸗ ordentlich ſtarke Zunahme der Todesfälle infolge ſchwerer Grippeerkrankungen. In der Stadt Neu⸗ anderen Morgen wird wiederum eine mehr als reichliche Mahlzeit aufgetiſcht. Zum Schluß bekommt jeder der ſechs Männer ein kleines Geldgeſchenk und wird dann auf die Reiſe geſchickt. So geht das nun ſchon Nacht für Nacht ſeit 1579. In dieſem Jahre verſtarb der wohlhabende Bürger Richard Watts, der ſein geſamtes Vermögen für wohltätige Zwecke hinterließ. Es Hürfte in ganz England keinen Vagabunden geben, der nicht wenigſtens ein⸗ mal im„Haus der ſechs armen Reiſenden“ über⸗ nachtet hätte. Manche Obdachloſen kommen ſogar von weither, lediglich um einmal das berühmte Haus geſehen zu haben. Wer nicht zu den ſechs Auserwählten gehört, der braucht deshalb nicht betrübt zu ſein, denn der brave Mr. Watts hat auch für ihn geſorgt. In Rocheſter gibt es eine ganze Anzahl von Armenhäuſern und Obdachloſenaſylen, zin denen für die Aermſten der Armen und für die Männer der Landſtraßen ein Bett bereitſteht. 1. — Die berühmte Totenglocke von Roveredo, den Gefallenen des Weltkrieges geweiht, ſoll ſchon in allernächſter Zeit neu gegoſſen werden. Die bisherige Glocke, die auf den Namen„Maria Dolens“ getauft worden war, hatte ein Gewicht von 115 Zentner. Ihre Höhe betrug genau wie ihr Durchmeſſer zweieinhalb Meter. Die neue Glocke von Roveredo wird die alte an Gewicht und Ausmaßen bedeutend übertreffen. Man hat ſich entſchloſſen, eine Bronzeglocke im Ge⸗ wicht von 150 Zentner zu gießen. Als Material wer⸗ den dazu Kanonen Verwendung finden, die von allen am Weltkrieg beteiligten Nationen für dieſen Zweck geſtiftet worden ſind. Dann wird wieder, wie in der Vergangenheit, allabendlich die Totenglocke von Roveredo in den ſtillen Frieden des Teſſiner york waren in den letzten 24 88 Todesfälle zu verzeichnen. Zahl der Toten in dieſer Woche betrug in Neu⸗ york 299 und in Chicago 189. In Denver und anderen Gegenden mußten die Schulen geſchloſſen werden. Das Bundesgeſundheitsamt in Waſhington berichtet, daß in der vergangenen Woche 3998 von Grippeerkrankung angemeldet worden gegenüber 2088 der Vorwoche. Dieſe Ziffer könne jedoch nur als ein Bruchteil der Geſamtzahl bes zeichnet werden. Zuſammenſtoß von zwei Jagoöflagzeugen — Berlin, 8. Stunden Die Januar. Heute vormittag ſtießen zwei Flugzeuge der Döberitzer Gruppe des Jagdgeſchwaders Richthofen beim Verbandsfliegen in 600 Meter Höhe über Bre⸗ dow bei Nauen zuſammen und ſtürzten ab. Der Flugzeugführer der einen Maſchine, Leutnant Chri⸗ ſtianſen, rettete ſich durch Fallſchirmabſprung und erlitt einen Beinbruch, während es dem anderen Flugzeugführer, Unteroffizier Nuß, nicht mehr ge⸗ lang, mit dem Fallſchirm abzuſpringen. Er fand den Tod. Die Eiſenbahnattentäter von Oftering hingerichtet — Wien, 8. Januar. Die beiden Eiſenbahnattentäter von Oftering in Oberöſtervreich, Albis Striegl und Joſef Scheinecker, die, wie gemeldet, den D⸗Zug Wien— München im April 1934 in räuberiſcher Abſicht zum Entgleiſen gebracht haben, wobei es einen Toten und zahlreiche Schwerverletzte gab, wurden am Freitag vom Linzer Standgericht zum Tode verurteilt. Da ihr Gnaden⸗ geſuch verworfen wurde, ſind die Verbrecher drei Stunden nach Verkündung des Urteils durch den Strang hingerichtet worden. Fee Tales hinausläuten, zum Ruhme und zur Ehre der großen Toten aller Länder. Außerdem läutet die To⸗ tenglocke von Roveredo an 17 Abenden im Jahr ein⸗ mal beſonders zum Gedächtnis der Kriegsgefallenen der einzelnen Länder. Jede Nation hat ſich dafür einen beſtimmten Tag ausgewählt. 5. — In der letzten Zeit ſind Tauſende und aber Tauſende von Möven in völlig erſchöpftem Zuſtand an die Küſten von Jütland geworfen worden, Die Tiere konnten nicht einmal mehr fliegen, aber nicht etwa aus Schwäche, ſondern einfach, weil ihre Flügel verklebt waren. Man erklärt ſich dieſe merkwürdige Erſcheinung daraus, daß die Möven, wenn ſie lange Zeit auf dem Meer ſchwimmen und unter das Waf⸗ ſer tauchen, mit dem Oel und Benzin, das auf dem Waſſer kagert, ſo viel in Berührung kommen, daß hie Flügel zuſammenkleben. Dieſe Seevögel können ſich dann eines Tages überhaupt nicht mehr in die Luft erheben und treiben ſchutzlos auf dem Meer, bis eine Strömung ſie dann irgendwo an die Küſte wirft. Die Möven, die das Meer an die Geſtade von Jüt⸗ land geworfen hat, waren in einem ſo jämmerlichen Zuſtand, ſo erſchöpft und verhungert, daß man ſie alleſamt erſchoſſen hat, weil man es für richtiger hielt, die Leiden der Vögel auf dieſe Weiſe abzukürzen. Es ſind bis in die letzten Tage über 10 000 Möven⸗ leichen gezählt worden. „% bützt schnell und gründlieh 3 Hier hörte der Schnee bereits ziemlich auf, ſo begann der Weidlehner zu laufen. Er hielt gerade auf die erſte Hütte zu, vor der die Geſtalt ſaß. In ein paar Minuten war ſein Ziel erreicht; er wiſchte ſich die Stirn und ſchaute; er hatte ſich nicht geirrt: wirklich, auf dem Holzſtoß ſaß Alis Schelius. Als ſie den Weidlehner ſah, fing ſte an zu lachen. „Ich hab' ſchon auf dich gewartet, Michl“, ſagte ſie. Der Weidlehner ſchien etwas verdutzt. Woher konnte ſie wiſſen, daß er unterwegs war? „Du haſt neue Schindeln eingeſetzt, nicht wahr?“ fuhr Alis fort,„man ſieht die roten Bretteln zwi⸗ ſchen den alten grauen weit hinauf leuchten, es wirkt ganz ſcheckig. Ich bin heute ausgeriſſen und habe die beiden Mädchen in ſchlechter Stimmung zurückgelaſſen. Man kann das nicht immer vertra⸗ gen, deshalb hatte ich etwas friſchen Wind nötig. Oben auf dem Arecoſattel habe ich ihn mir tüchtig um die Naſe blaſen laſſen. Es war herrlich, Michl.“ Der Weibdlehner nickte. Er hatte ſich neben Alis geſetzt und betrachtete nun angelegentlich ihre roten Wollſtrümpfe.„Ich hab' da oben was'funden“, ſagte er ſchließlich. „Badewannen wahrſcheinlich“, meinte Alis un⸗ bekümmert,„das iſt nichts Beſonderes.“ Sie dachte beſonders an das tiefe Loch im Schnee auf das der Weidlehner wohl angeſpielt hatte. Bade⸗ wanne war für alle Vertiefungen dieſer Art, die durch menſchlichen Fall entſtanden, der allgemein gebräuchliche Ausdruck. Alis' Schikünſte waren eine Sache für ſich: ſie hatte ihren eigenen Stil, der ver⸗ dammt wenig mit der Art der großen Schikanonen zu tun hatte. Sicher, ſie konnte manches auf den Brettern, aber nicht immer. Doch daran war natür⸗ lich dann niemals Alis ſelbſt ſchuld. Einmal ge⸗ ſchah ſolch Verſager, weil das Schiwachs gänzlich untauglich war, es war zu glatt oder viel zu ſtumpf, dann wieder war der Schnee ſo ſchlecht, daß man einfach hinfallen mußte, die Bretteln taugten nichts oder der Fuß ſaß ſchlecht in der Bindung. Vielfach hatte Alis auch ſchon die Feſtſtellung machen müſ⸗ ſen, daß ihre männlichen Schibegleiter ſie in gefähr⸗ liche und ſturzbringende Lagen brachten; das ge⸗ ſchah dann zum Teil aus reiner Böswilligkeit und Hinterliſt, oft aber auch aus unverzeihlicher Un⸗ kenntnis. Traurige Kapitel waren das. Aber Alis gab deshalb die Sache nicht auf. Im Gegenteil, ſie war eine leidenſchaftliche Schiläuferin; ſie verſuchte alles, was es zu lernen gab, und es fehlte ihr nicht an Mut. Sie fuhr überall herunter, ſtürzte, ſtand auf, ſchüttelte ſich und lachte und fuhr wieder wei⸗ ter. Im übrigen legte ſie ſtets ſehr großen Wert auf ein kleidſames Schikoſtüm. Augenblicklich trug ſie einen hellen Rock aus Hirtenloden, kurz und an der Seite geſchlitzt, ein knapp anliegendes Jäckchen, rote Strümpfe und eine rote Schild mütze. 5 „Ein Badwannl, Frau Schelius, das iſt noch nicht alles.“ Der Weidlehner fingerte umſtändlich in der Innentaſche ſeiner Joppe und zog ſchließlich das Silberpapier heraus. f „Ein Stückchen Schokoladenpapier. Das hat nichts zu ſagen, genau ſo wenig wie ein abgebranntes Streichholz“, ſagte ſie anzüglich.. „Und das?“ 5 N i Der Weidlehner warf ein kleines, blinkendes Ding in die Luft.„ Alis fing es auf. Dann öffnete ſie die Büchſe und fuhr ſich blitzſchnell über den Mund: knallrot. Herrgottſakrament! So eine Frau. Der Weid⸗ lehner ſchnaufte ſchwer. Es gab ſonſt keine Berüh⸗ rungspunkte zwiſchen ihm und den Leuten aus der Stadt, das waren Menſchen aus einer anderen Welt. Aber mit Alis war es anders; ſie kam ſeit Jahren in ſein Haus, ſie fühlte ſich dort ein wenig daheim, und ſte hatten ſich immer gut verſtanden. Es er⸗ ſchien dem Weidlehner unbegreiflich, daß Alis mit den beiden anderen Mädchen das Sportkaffee auf⸗ gemacht hatte. War das notwendig, fand ſich kein Mann für eine Frau wie ſie? Er machte ſich Sorgen. „Was meinſt du, Michl, wenn wir jetzt aufbre⸗ chen würden? Die Sonne iſt weg. Wir werden es bald zu ſpüüren bekoremenn“ 5 Der Weidlehner hatte nichts dagegen zu ſagen. Es war ihm gerade recht ſo; er wußte, es ging ſich wunderbar neben Alis; ſie hatte trotz der ſchweren Schiſtiefel einen federnden, leichten Schritt, und man ſpürte einen feinen, zarten Duft. Auch die ſeltſame Unruhe, die er in ihrer Nähe ſtets fühlte, war gleich wieder da. Herrgottſakrament! 5 „Nichts Neues, Michl?“ fragte ſie. „Schon. Beinahe hätte ich drauf vergeſſen, Ein⸗ quartierung krieg'n wir im Weidenlehen. Zehn von der Rennmannſchaft. Ueberall in der Ramsau haben ſte ein paar unter'bracht. Im ganzen ſollen's ſech⸗ zig ſein. Sechzig Rennläufer und drei Schilehrer außerdem und dann noch einer für die Leitung. Narriſch.“ Es war nicht feſtzuſtellen, ob das letzte Wort Staunen oder Ablehnung ausdrücken ſollte. Es war auch augenblicklich gleichgültig. Für Alis zählten nur dieſe vierundſechzig Mann, denn ſie bedeuteten einen Lichtblick. Es gab ſicher viel Betrieb in die⸗ ſem Winter. Ueberall wurde trainiert, und hier in der Ramsau war der beſte Platz dazu: man hatte die Watzmannabfahrt, und man konnte von der Blau⸗ eisſcharte am Hochkalter in einem Zug herunter⸗ tollen, das Wimbachtal war da und das Steinerne Meer; man konnte Langſtrecken laufen, und eine Sprungſchanze gab es obendrein. Was wollten ſie mehr? Auch ſonſt würden Leute genug kommen, nicht nur Trainingsmannſchaften, auch Touriſten, Zuſchauer, Mitläufer. Man durfte nur den Mut nicht verlieren. 55 „Dann machſt du ja ein tüchtiges Geſchäft, Michl?“ erkundigte ſie ſich. 5„„ Der Weidlehner hielt nicht viel davon. Schifah⸗ rer, beſonders von der Klaſſe der Wettläufer, wa⸗ ren meiſt knapp bei Kaſſe. Die Leute, die beim Schi⸗ laufen nur ſchauten, hatten meiſt dickere Brieftaſchen, ſie wohnten aber nicht bei ihm, ſie gingen in die Hotels. Immerhin, man konnte den Verdienſt ein⸗ ſtecken. 5. 5 „Wie geht dann das ius?“ fragte er. 5 „Weißt du, Michl, man muß eben warten“, ſagte Alis.„Mit Gewalt iſt da nichts zu machen; ſo was muß man der Zeit oder dem Zufall überlaſſen. In allen Fällen iſt Geduld notwendig. Da iſt man ver⸗ rückt genug, halb auf den Watzmann zu rennen, nur Geschäft bei dir, Frau Sche⸗ um ein wenig herumrutſchen zu können. Dabei iſt der Schnee jetzt nur eine elende Schmiere, die nichts taugt: man fällt ins nächſte Loch; das hat man da⸗ von: Badewanne! Aber eines Tages wird es einen feinen, echten Pulverſchnee geben, dann geht's: heidi. Und eines Tages werden wir auch mächtigen Be⸗ trieb haben.“ i 5 Alis ſah den Weidlehner an. Sie erwartete eine Zuſtimmung.. 1 Der Weidlehner nickte.„Haſt ſchon recht, Frau Schelius, mit dem Pulverſchnee. Es wird noch 'nug geb'n davon. Aber a Sportkaffee?...“ Nun ſchüttelte er ungläubig und mißbilligend den Kopf. Da begann Alis plötzlich zu laufen, ſie raſte wie toll den Weg hinunter. 1 Beſtürzt ſah ihr der Weidlehner nach. Dann fing auch er an in großen, wilden Sätzen, einem ver⸗ ſprengten Bock nicht unähnlich, hinter ihr dreinzu⸗ ſpringen. Er wollte nicht zurückbleiben, aber ſie war nicht mehr einzuholen. 5 8 h 1 * Gleich anfangs Dezember ſchneite es wieder. Die Flocken waren nicht mehr von der Größe eines Talers, ſtie waren kleiner und kälter. Wo ſie hin⸗ fielen, blieben ſie liegen. Sie fielen in dichten Men⸗ gen und wirbelten ununterbrochen Tage und Nächte. Der Schnee begann Zäune und alles, was ſich nicht in der Höhe eines Meters über den Boden erhob, unter ſich zu begraben; er türmte ſich vor den Häu⸗ ſern und an den Seiten der Straßen und Wege. Der Schneepflug im Tal fuhr jetzt ſechsſpännig, In der dritten Nacht wurde es klar und ſehr kalt. Das gab Pulverſchnee, richtigen, eoͤlen Pul⸗ verſchnee, genau wie Alis Schelius das vorausge⸗ ehen e 5 Die Leute, die ſich für ein paar Tage in ihre Häuſer verkrochen hatten, kamen nun wieder zum Vorſchein. Die Hälfte davon hatte Schi unterge⸗ ſchnallt; die Kinder kamen ſogar auf Bretteln zur Schule; der Briefträger lief auf Schi und die Leute, die zur Arbeit aus rückten, ebenfalls. 5 Und dann waren plötzlich auch Wintergäſte de Sie waren durchweg kenntlich an viel bunter Wolle; ihre Anzüge ſtrömten zuweilen noch den Geruch von Mottenpulver aus. Auf den Uebungshügeln ſah man die erſten Kurſe und hörte die Kommando⸗ ſtimmen der brüllenden Schilehrer:„Hocke, ſtem⸗ menen Sostſebung folgt) * 10. Seite/ Nummer 13 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Ten wäda Lelganten UHbend Winden Je. n ist der Tſte RUNHNMANN Hann Mir Ae fg . Miel. 185 neuen 117 8 0 5 der robis Fütope unter der meisferhaſſen Regie CARL FROELIICHS Heinz Rahmann. wie man ihn noch gie gesehen hat- unver- geblich sind seine Erlebnisse im&lnet Nechtfeben, in weiteten Hauptrollen: Lenl Marenba ek gugendliche nicht zugelessen! Anfang szelten: Harald Paulsen Samstag!.00.45.20 ü Sonntag:.00.40.00 f.30 Al 5 Ein Film tit Hedwꝛig Bleibtreu Sabine Peters geben den farbigen Hinter- grund der menschlich er- greifenden und zugleich be- glückenden Handlung dieses Flims. Jugendliche nicht zugelassen Anfangsseiten: Jamstag: 3,10.58.20 National- Theater amen Miete A Nr. 12 II. Sondermiete A Nr. 6 Samstag. den 9. Januar 1937 Vorstellung Nr. 155 Nachmittags-Vorstellung Frau Holle Weillnachtsmärchen für Kinder von Walter Osterspey Musik von Karl Klaußg Anf. 14,30 Uhr Ende nach 16.30 Uhr Samstag, den 9. Januar 1937 Vorstellung Nr, 156 von Reinhold Schünzel Lil Dagover Karl Schönbéck, Geraldine Katt Monte Carlo, Paris, London Sonntag:.00.40.38.20 FTnannunts Lohengrin Romantische Ope Anfang 19 Uhr von Richard Wagner Akten Ende 22.45 Uhr r in drei Neues Theater gasengaren Samstax, den Vorstellung Für die Gefolgschaft der Karl Schweyer AG. Der Etappenhase Lustspiel in vier Akten von Karl Bunie Anfang 20 Uhr 9. Januar 1987 Nr. 37 Paul Hoffmann, Ein F. D. F. FILM DER UFA mit Oito Wernicke Hilde Sessak, Fritz Genschowꝛ Ton von Bukovies Nusile: Hans-Otto Borgmern Splelleitung: R. A. Stemmle Ende 22.15 Uhr IId Aktuelle Faschings: Liedertexte Melodlen zu singen, Raujt an 12 Schmalz& Laschinger C 7. 6 Gleisdreieck: Fttelpunkt des jagenden Vetkehts, Nſttelpunkt aber auch der sich übenturzenden Eteignise schichiehschwerer Vetkettungen von Umchuld und Verbrechen. Ein mit starken Konflikten und Spannungen geladener Film. ch bekannten Schunkel- 5 8 Buchdruckerei b r letzter rag 8 des großen Eustspiel E. 5 Eln Füm des gesunden Volkshumors- dle beste Medizin gegen Grlesgram und schlechte Laune. Lucie Englisch Gina Falkenberg Sepp Rist Harald paulsen Oskar Sima Großes Vorprogramm Anfang.00 6,00.20— Sonntag.00 Ufa-Woche unabh., ſaubere Junge, e ginn det im Votprostamm: Die Stadt der sleben Iürme en Ufa-Kultutffim einer deutschen Seestadt. Die neueste ia Ton woche Votstel lungen: Samstag.30.00.30 Uhr Sonntag.00. 00.15.30 Uhr Für qugendliche nicht zug elessen UFA-PATAS5T Frau ſucht Stellung. Evtl. Kaffeeküche od. dergl. An⸗ gebote unt. L Q Nr. 112 an die Kaufe gebr. 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