937 5 N N* N * 2 * . 9 70 , 4. f 2 . . * 2 ., Was geſthieht mi dem 5 8 nit. Nakate , c,. * ſtimmteſte. Direktoren, Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für Einzelpreis 10 Pf. Auzeigeunpreiſe: 22 mam breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 70 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗ Ausgabe A Freitag, 22. Januar 1937 148. Jahrgang— Nr. 30 Der Volſchewismus in Waffen Militariſierte Sowjetjugend 11 Millionen Mitglieder im ſowjetruſſiſchen militäriſchen Jugendverband — Moskau, 22. Januar. Aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens des ſow⸗ jetruſſiſchen Maſſenverbandes„Oſſoaviachim“ werden einige amtliche Ziffern mitgeteilt, die über die ge⸗ waltige Zwangsmilitariſierung der Zivilbevölkerung in der Sowjetunion intereſſante Aufſchlüſſe geben. Der Oſſoaviachim zählt zur Zeit 6,3 Millio⸗ nen„freiwillige“ Mitglieder; hinzu kommen aber noch 5 Millionen Mitglieder der Luftſchutz⸗ und Gasabwehrverbände. Die Ge⸗ ſamtzahl der Jugendlichen und Zivilperſonen, die ſich in dieſem Wehrverband der militäriſchen Ausbildung unterziehen mußten, erreicht alſo 11, Millionen! Im einzelnen wird beſonders die Tätigkeit des Oſſvaviachim in der Ausbildung von Fliegern her⸗ vorgehoben. Zur Zeit beſtehen in der Sowjetunion 170 ſogenannte„Aero⸗Clubs“, in denen viele Tauſende von Piloten militäriſch gedrillt wer⸗ den. Daneben gibt es 2000 Zirkel für Segelflieger und 200 Segelfliegerſtationen. Beſondere Ausbreitung hat in Sowjetrußland bekanntlich das Fallſchirmabſpringen er⸗ reich, Die Fallſchirmſpringer des Oſſoaviachim, deren genaue Zahl nicht genannt wird, habe im 3000. A b. Jahre 1936 nicht weniger ſptünge ausgeführt. a s Der Oſſoaviachim werde, ſo heißt es weiter, an dem Ziel feſthalten, Sowjetrußland 150 000 Flie⸗ ger zu geben. Weiter wird die Zahl der ausgebildeten Sch ar f⸗ ſchützen des Oſſoaviachim mit 18 Millionen an⸗ gegeben. Davon ſind viele auch in der Bedienung des Maſchinengewehrs unterrichtet worden. Allein in Moskau zählt man 4000 durch den Verband aus⸗ gebildete Maſchinengewehrſchützen. Schließlich ſei noch erwähnt, daß— entſprechend den aggreſſiven Plänen Sowjetrußlands vor allem in der Oſtſee— der Oſſvaviachim auch die Marineausbildung ſeiner Mitglieder mit oſtpraktiſchen Maßnahmen betreibt, Es ſind bereits 80 Marineſchulen errichtet worden, denen eine„beträchtliche Flotte“ von Uebungsfahr⸗ zeugen zur Verfügung ſteht. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing Prof. Grimm zum Vortrag. Am Donnerstag erſtattete Prof. Dr. Grimm dem Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, über ſeine Tätigkeit im Churer Mordprozeß Bericht. Dr. Goeb⸗ bels nahm Gelegenheit, Prof. Dr. Grimm ſeinen be⸗ ſonderen Dank für ſeine erfolgreiche Arbeit und mannhafte Haltung anläßlich der Prozeßverhandlung gegen den Mörder Wilhelm Guſtloffs auszusprechen. ſtalteten im Neuyorker Arbeitsbeſchaffungs fonds, Die Volſchewiſten verſuchen England zu täuſchen— Engliſche Reſerve und ruſſiſche Sabotage Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 1— London, Januar. Die unlängſt vom Londoner Nichtinterventions⸗ ausſchuß behandelte Frage des von den Madrider Machthabern ins Ausland geſchafften Goldes hat das Preſſebüro der Valencia⸗Bolſchewiſten zu einer längeren Erklärung veranlaßt. In dieſer offiziöſen Verlautbarung behaupten die Machthaber von Va⸗ leneia, daß die Goldreſerven der Bank von Spanien nicht nach Frankreich oder anderen Län⸗ dern verſchifft worden ſeien. Der von einzel⸗ 55 4. nen Staaten des Londoner Nichtinterventionsaus⸗ ſchuſſes vorgeſchlagene Plan eines Embargos gegen das im Ausland deponierte Gold könne aus dem höchſt einfachen Grunde nicht durchgeführt werden, weil ſolche Depots überhaupt nicht exi⸗ tierten. Die Goldſummen, die aus Spanien herausgebracht worden ſeien, ſeien ausſchließlich zur Bezahlung fälliger Verbindlichkeiten verwendet wor⸗ den. Trotz dieſer Zahlungen, ſo heißt es in der Er⸗ klärung aus Valencia dann weiter, beſitze Spanien nach ſechs Monaten Bürgerkrieg immer noch eine Golo ſumme, die die heute größte aller Goldreſerven ſei. N In England nimmt man dieſe Erklärung aus Valencia mit größter Zurückhaltung zur Kenntnis. Direktoren der Bank von Spanien, die das Land verlaſſen haben, beſtreiten, wie der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ mitzuteilen weiß, die Angaben der Valenciamachthaber auf das be⸗ In keinem Falle, ſo erklärte einer der t hätten die Machthaber von Valencia das Recht, die Goldreſerven der Bank zu verwenden. Eine rechtmäßige Verwendung der Goldreſerven hätte der Zuſtimmung der Bank von Spanien ſowie der ſpaniſchen Cortes bedurft. Beide Zuſtimmungen ſind nicht eingeholt worden. i 3 Trotz dieſer Sachlage zögert man in London aus grundſätzlichen Erwägungen, die Goldfrage ernſt anzufaſſen. 5 Man geht dabei von einer formalen Erwägung aus, daß der Londoner Nichtinterventionsausſchuß nicht beſugt ſei, über interne Verſtöße gegen die ſpaniſche Verſaſſung oder ähnliche Geſetze zu Gericht zu ſitzen. Es wird auch das Argument vorgebracht, daß irgend⸗ eine Beſchlagnahme oder auch nur eine Sperrung der Goldbeträge gegen die engliſchen Bankgrundſätze, insbeſondere gegen das Bankgeheimnis, verſtoße. Der Rat der Bank von Spanien hat im Oktober vergangenen Jahres einen Proteſt gegen die Be⸗ ſchlaanahme der Goldreſerven erlaſſen und dieſen roteſt auch zur Kenntnis der Bank von Frankreich gebracht. Die Burgosregierung hat ſowohl die Pariſer wie auch andere Regierungen gebeten, in irgendeiner Form die in ihren Ländern liegenden paniſchen Goldreſerven zu überwachen. Sowohl der Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß wie auch die Baſler Bank für Internationalen Zahlungsaus⸗ gleich ſind bereits mit dieſer ſpaniſchen Goldfrage be⸗ ſchäfbigt worden. Wie von ſeiten der Bank von Spanien mitgeteilt wird, iſt in der Zeit zwiſchen dem 28. Juli und dem 28. Auguſt eine Goldſumme im Werte von 2312 000 Pfund auf dem Luftwege nach Frank⸗ reich gebracht worden. In der Zeit zwiſchen dem 6. und dem 30. Oktober ſind 85 Tonnen ſpani⸗ ſchen Goldes, die einen Wert von etwas mehr denn 21 Millionen Pfund repräſentieren, mit kleinen Dampfern oder Segelbooten nach Mar⸗ ſeille verſchifft worden. Dieſe Summen ſind in jedem Falle viel größer als die Ausgaben, die die Roten von Valencia für Waffenkäufe gemacht haben dürften. Es iſt daher die Erklärung der Bolſchewiſten von Valeneia, daß ſie keine Depots im Auslande beſitzen, nur wenig Glau⸗ Jagd auf die Mar Cantabrito“ ben zu ſchenken. Man glaubt in London, darüber unterrichtet zu ſein, daß auf den Namen von Pri⸗ vatleuten bei den Filialen engliſcher und amerikani⸗ ſcher, aber auch franzöſiſcher Banken in Paris dieſes Gold deponiert worden iſt. Wenngleich damit zu rechnen iſt, daß dieſe Gold⸗ frage den Londoner Ausſchuß noch weiterhin beſchäf⸗ tigen wird, iſt jedoch kaum mit einem praktiſchen Ergebnis zu rechnen. Bisher ſind die Verhandlungen des Ausſchuſſes in dieſer Frage durch den ruſſiſchen Botſchafter Maiſki ſabotiert worden. Dieſe Sabotage hat den Erfolg gehabt, daß die Bolſchewiſten von Valeneig Zeit gewonnen haben und ſo, geſetzt den Fall, der Nichteinmiſchungsausſchuß würde ſich zu einer energiſchen Tat aufraffen, die Bolſchewiſten in Spanien immer noch rechtzeitig ihre gegenwärtigen Golddepots im Ausland auflöſen und an andere „ſicherere“ Stellen bringen können. Die nationale Flotte ſucht ihr den Weg zu den roten Häfen zu verlegen — Biarritz, 22. Januar.(U..) Die Franco ergebenen Einheiten der ſpaniſchen Kriegsflotte halten ſeit heute ſcharfe Wache längs der ſpaniſchen Küſte von der franzöſiſchen Grenze bis zur Meerenge von Gibraltar, um den roten Dampfer„Mar Cantabrieo“ abgufan⸗ gen, der mit Flugzeugen und anderem Kriegs⸗ material für die Roten von Neuyork in Kürze in ſpaniſchen Gewäſſern eintreffen muß. Die„Mar Cantabrico“ mit ihrer Ladung von Kampfflugzeu⸗ gen, Maſchinengewehren und Handfeuerwaffen iſt bereits einen Tag überfällig. Die Nationaliſten glauben, daß ſie verſuchen wird, entweder nach Bilbao oder nach Valencia durch die Patrouillenkette der nationaliſtiſchen Kriegsſchiffe durchzubrechen. Wäh⸗ rend an der baskiſchen Küſte hauptſächlich mit ſchwe⸗ ren Maſchinengewehren beſtückte Küſtenwachtkutter patrouillieren, iſt die Hauptmacht der 44 nationaliſti⸗ ſchen Kriegsſchiffeinheiten vor der Meerenge von Gibraltar konzentriert, um kein verdächtiges Schiff aus dem Atlantik in das Mittelmeer hereinzulaſſen. Auch zwiſchen Gibraltar und den Balearen zieht ſich eine Sperrkette entlang. Neutrale Marinebeobachter bezweifeln, daß es der„Mar Cantabrico“, die mehrere Flugzeuge auf Deck laden mußte, möglich ſein wird, den wach⸗ ſamen Franco ⸗ Einheiten zu entgehen. General Franco hat an alle Kriegsſchiffe Befehl erlaſſen, je⸗ des verdächtige Schiff, beſonders jedes Schiff mit einer verdächtigen Deckladung, anzuhalten. Es ſei damit zu rechnen, daß der Name des Frachters auf hoher See übermalt worden ſei und er eine fremde Flagge führe. 5 35 Güterwagen voll Patronen — Paris, 22. Januar.(U..) Die franzöſiſche Regierung beſchlagnahmte 35 Güterwagenladungen Patronen belgi⸗ ſchen Urſprungs. Die Güterwagen mit dieſer La⸗ dung Munition ſtanden mehrere Tage lang auf dem Abſtellbahnhof von Marſeille, ohne daß jemand ſie abrief. Wenn auch als Beſtimmungsort für die Mu⸗ nitionsſendung Vera Cruz, Mexiko, angegeben war, glaubt man allgemein, daß die Deklaration nur ein Täuſchungsmanöver für die Zollbehörden geweſen ſei. Es ſei als ſicher anzunehmen, daß die Munition zur Verfrachtung nach Barcelona beſtimmt war. 5 paris, 22. Januar. Das„Echo de Paris“ gibt am Freitag wieder eine Ueberſicht über die letzten Grenzüberſchreitungen ſranzöſiſcher Söldner an der franzöſiſch⸗katalaniſchen Grenze. Am 14. und 15. Januar ſeien fünf Auto⸗ buſſe mit 130 Mann über die Grenze gegangen. Am 17. Januar ſeien 400„Freiwillige“ durch Narbonne gekommen und ſofort nach Barcelona weiterbeför⸗ dert worden. (Funkmeldung der NM.) J Iſtanbul, 22. Januar. Innerhalb von drei Tagen hat jetzt der zweite große Paſſagierdampfer unter bolſchewiſtiſcher ſpani⸗ ſcher Flagge von Spanien kommend auf dem Wege Die im Rahmen des amerikaniſchen Arbeitsbeſchoffungsprogramms beſchäftigten Arbeiter Madiſon⸗Square⸗Garden eine Bor Betreten der Kundgebungshalle 55 mitgeführten Transparente beiſeite, Gold der Bank von Spanien? zur ſchließen. Die Beratungen zur Erreichung eines — veran⸗ Proteſtkundgebung gegen die Kürzung der warfen die Demonſtranten ihre (Weltbild,.) Es iſt der 13000 Tonnen große Paſſagierdampfer„Juan Sebaſtian Elcauo“, der ſich auf dem Wege von Bar⸗ nach Sowjetrußland die Meerenge paſſiert. celona nach, Odeſſa befindet. Es verlautet, daß auch dieſer Dampfer für Truppentransporte nach Spa⸗ nien Verwendung finden wird. Der„Juan Sebaſtian Eleano“ liegt ſeit 30 Stunden im Hafen von Iſtanbul. In Iſtanbul gibt man als Urſache des ungewöhn⸗ lich langen Aufenthaltes folgenden bezeichnenden Zwiſchenfall an: i Einige der an Bord befindlichen bolſchewiſtiſchen ſpaniſchen Funktionäre und Angehörige der Be⸗ ſatzung wollten die Durchfahrt durch den Stambuler Hafen benutzen, um das Schiff zu ver laſſen, offenbar, weil ſie einſehen, daß die bolſchewiſtiſche Macht in Spanien am Ende iſt. Da ſie weder dieſe vielleicht letzte Fahrt in das befreundete Rußland mitmachen wollen, noch bei ihrer Rückkunft nach Spanien von den nationalen Streitkräften auf⸗ gegriffen werden wollen, haben ſie die türkiſchen Behörden gebeten, an Land gehen zu dürfen. Da ſtie aber kein türkiſches Einreiſeviſum beſitzen, konnte ihre Bitte keine Erfüllung finden. i Die Kriſe in Tokio Der japaniſche Reichstag noch nicht aufgelöſt (Funkmeldung der N M.) g + Tokiv, 22. Januar. Die von der Agentur Domei und durch Extra⸗ blätter der Zeitungen verbreitete Meldung von der Auflöſung des japaniſchen Reichstages hat ſich als verfrüht herausgeſtellt. Wie die Agentur Domei jetzt mitteilt, hat ſich der Kabinettsrat vertagt, ohne einen Beſchluß gefaßt zu haben. 5 f Zwar iſt die Mehrheit des Kabinetts und beſon⸗ ders der Kriegsminiſter der Meinung, daß die ein⸗ zige Löſung des ſchweren Konfliktes zwiſchen Par⸗ teien und Militär in der Auflöſung des Reichstages beſteht. Dennoch will das Kabinett den Parteien in letzter Stunde eine Gelegenheit geben, ihren ſchrof⸗ fen oppoſitionellen Standpunkt aufzugeben und ſich lpyalen Mitarbeit mit der Regierung zu ent⸗ Kompromiſſes gehen weiter, müſſen aber bis Sams⸗ tag abgeſchloſſen ſein, da die Parlamentsvertagung an dieſem Tage abläuft. Sollten die Parteien ihren Standpunkt nicht aufgeben, wird die Auflöſung des Reichstages verkündet werden. Politiſche Kreiſe zweifeln an einer Kompromißmöglichkeit, wegen der feſten Haltung des Militärs trotz zunehmender Nei⸗ gung hinter den Abgeordneten, die Auflöſung zu vermeiden. e 3 Der ehemalige Miniſterpräſident des Jrak geſtor⸗ ben. Der bei dem Regierungswechſel im Oktober vergangenen Jahres von der neuen Jrakregierung geſtürzte und verbannte ehemalige Miniſterpräſident Daſſin Paſcha iſt am Donnerstag in Beirut ver⸗ ſtorben. 255% ¶᷑ e 0 Seite/ Nummer 36 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe N reit ag, Januar 1937 Danzig und ſein Kommiſſar Einigung zwiſchen Beck und der Danziger Regierung? [Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters) — London, 22. Januar. In England beſchäftigt man ſich in ungewöhnlich ſtarkem Grade mit der Dan zug r Frage. Mit Spannung erwartet man den Vorſchlag, den Oberſt Beck dem Völkerbund vortragen wird. Man hält es heute in London für ſicher, daß die polniſchen und die Danziger Behörden ſich darauf geeinigt haben, in Zukunft nur einen Völkerbundskommiſſar nach anzig entſenden zu laſſen, der nicht wie bisher das yt hat, ſich in die internen Fragen der Freien einzumiſchen. Als der ausſichtsreichſte Kandi⸗ ir den Danziger Poſten gilt der Norweger Dr. Hermann Reimers. Jedoch wird auch er Name des portugieſiſ ſchen Admirals Ferraz ge⸗ tannt Die Lehrer der Adolf-Hitler⸗ Schulen „Der Nationalſozialismus wird zeigen, was ein Schulmeiſter iſt“ 25 — Berlin, 22. Januar. Zu der hohen Bedeutung der neuentſtehenden Adolf⸗Hitler⸗Schulen der NSDAP, die die revolu tionäre Jugenderziehung gewährleiſten,, liegt jetzt eine Stellungnahme des Kampfblattes„Die HJ“ vor. Darin wird u. a. hervorgehoben, daß der Lehr⸗ körper zur Gemeinſchaft der Jugend ſelbſt gehören und der Lehrer nicht mehr nur Vorgeſetzter und Wiſſensvermittler ſein werde. In den Adolf⸗Hitler⸗ Schulen werde aus der Kameradſchaft von Jungen und Lehrern der Typ des nationalſozialiſtiſchen Lehrers beiſpielhaft entſtehen. Der Nationalſozia⸗ lismus werde zeigen, was ein Schulmeiſter iſt. Die Aus 15 des Führernachwuchſes ſei geſichert. Den Beſten aus der jungen Millionengefolgſchaft des Fü ihrets ſei der Weg für eine hervorragende polji⸗ tiſche, weltanſchauliche, wiſſensmäßige und körper⸗ liche Erziehung freigemacht. —— Glückwünſche Görings an Dr. Schacht. Der Be⸗ auftragte für den Vierjahresplan Miniſterpräſident Geueraloberſt Göring ſandte aus Italien an den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht zu deſſen 60. Ge⸗ hurtstag ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück⸗ wunſchtelegramm. Demokratie und Volſchewismus „Prinzipienreiler“ Eden Edens Behauptung und die europäiſchen Erfahrungen J— Nom, 22, Januar. Die von Eden in ſeiner letzten Unterhausrede vorgeſchlagenen Methoden zur Errichtung des Frie⸗ dens werden in einem Leitartikel der„Tribuna“ einer kritiſchen Prüfung unterzogen. Niemand zweifle an den guten Abſichten des bri⸗ tiſchen Außenminiſters, ſo 1 das Blatt, jedoch ſtelle Eden, wie alle„Prinzipienreiter“, die lebendigen Tatſachen nicht in ech die doch ge⸗ rade heute immer aufs neue die geſamte Lage in Europa verändern. Die um jeden Preis überzeug⸗ ten Friedensapoſtel ſchätzten die bolſchewiſtiſche Ge⸗ fahr viel zu gering ein und hegten gegen den Faſchis⸗ mus ein blindes Mißtrauen, nur weil er angeblich gegen die Dogmen der Demokratie verſtoße. Gdens politiſches Glaubensbekenntnis werde am beſten durch ſeinen eigenen Ausſpruch gekennzeichnet:„Die Demokratie iſt das Gegengift gegen den Bolſche⸗ wismus.“ Offenbar, ſo ironiſiert das Blatt, habe ſich aber Eden in einem Wort geirrt. Auſtatt„Gegen⸗ gift“ hätte er„Nährboden“ ſagen ſollen. In Deutſchland wie in Ungarn, in Italien wie in Spanien hätten die Tatſachen die jauptungen Edens Lügen geſtraft. Ueberall hätten die Marxiſten verſucht, gerade die parlamentariſchen Syſteme der Demokratie auszunutzen, um die Macht an ſich zu reißen. In Spanien ſei ihnen dies gelungen, und Frankreich ſtehe das gleiche Schickſal nahe bevor. Die Engländer, ſo ſchreibt„Tribuna“ abſchlie⸗ ßend, glaubten jedoch nur an ihre eigenen Erfah⸗ rungen, nie an die der anderen. Den Erfahrungen, die ſie ſelbſt machten, wollten ſie dann allerdings all⸗ gemeine Geltung verſchaffen. Heute ſei England noch eine Welt für ſich, jedoch ſei der Kanal nicht ein ſo unüberbrückbares Hindernis, daß eine ſolche Ab⸗ geſchiedenheit für immer verbürgt ſcheine. „Was will Deutſchlund?“ (Funkmeldung der NM.) „ Paris, 22. Januar. 8 Unter der Ueberſchrift„Deutſchland und Adolf Hitler“ veröffentlicht die Wochenzeitſchrift„Ma⸗ rianne“ einen Artikel aus der Feder Fernand de Brinos, in dem dieſer verſucht, auf die in Frankreich Die Flut ſteigt immer noch 8 durch die Dammbrüche im amerikaniſchen Weſten — Eineinnati, 22. Januar.(U..) Die Fluten des Ohio⸗Fluſſes ſind heute noch weiter angeſtiegen und haben eine Höhe erreicht, wie si auch die ſchweren Ueberſchwetmungen im per⸗ gangenen Jahre nicht aufwieſen. Der durch die Flut angerichtete Schaden in den Stuckten Ohig, In⸗ 8 und Kentucky wird bisher ſchon auf über fünf Millionen Dollar geſchätzt. In Eineinnati ſtieg der Ohio bis zu einer Höhe von 62,8 Fuß letwa 20 Meter) über normal, wäh⸗ rend ſchon 52 Fuß als Flutſtufe gilt, bei der das Waſſer über Dämme und Deiche tritt. Der Fluß ſteigt ſtündlich 5 bis 6 Zentimeter. 1500 Familien ind im Gebiet von Cineinnati bereits aus ihren Wohnungen geflohen, da die Häuſer in Flußnähe 0 5 überſchwemmt oder von der Flut bedroht ſind. Zahlreiche Armee⸗Pioniere ſind eingeſetzt worden, um mit Motorbooten vom Waſſer eingeſchloſſene Flüchtlinge zu retten. Bei Skennett in Miſſouri waren 400 Perſonen von der Flut umgeben, ſie konnten jetzt von den Pionieren gerettet werden, nachdem ſie lange Stunden durch Waſſer und Kälte ſchwer gelitten hatten. Als die Rettungsmann⸗ ſchaften kamen, ſaßen ſie auf den Dächern ihrer Wohnhäuſer und Scheunen. Die Dämme und Deiche gleichen auf weite Strek⸗ ken, wenn ſie nicht völlig von der Flut eingeriſſen ſind, aufgeweichten und zerfetzten Schlammwällen. Es wird erwartet, daß in wenigen Stunden die Ueberſchwemmung ſchon das doppelte Gebiet wie bis⸗ her umfaſſen wird. Der Little⸗Miami⸗Fluß brach öſtlich von Cinein⸗ nati durch ſeine Dämme. Drei Städte wurden über⸗ flutet und die Bewohner mußten ihre Wohnungen verlaſſen und ſich durch Flucht in Sicherheit bringen. In der Stadt Aurora in Indiana iſt ein Drittel der Stadt, das geſamte Geſchäftsviertel, unter Waſſer. Auch hier mußten Hunderte von Familien ihre Woh⸗ nungen verlaſſen; die Stadtverwaltung hat den Ge⸗ neralalarm ausgerufen. In den tiefliegenden Tei⸗ len von Pittsburgh ſind viele Familien bedroht. Schätzungsweiſe ſind bisher 15 000 Perſonen durch die Ueberſchwemmung obdachlos geworden. Man rechnet damit, daß die Flut drei Wochen an⸗ dauert. faſt täglich aufgeworfene Frage zu antworten: „Was will Deutſchland?“ Das Dritte Reich, ſo ſchreibt er, wolle das, was die Nation. Deutſche Arbeiterpartei wolle und inſolgedeſſen, was der Führer wolle. Wenn Adolf Hitler der unbeſtreitbare Führer Deutſchlands ſei, daun müſſe es auch möglich ſenn, feſtzuſtellen, wohin er Deutſchland führe. Denn ſeine hauptſächlichſten Gedankengänge ſeien bekannt. Als ſicherſte Wegzeiger für die Beur⸗ teilung und für die Vorausſagen gelte das Buch „Mein Kampf“. Bevor man über dieſes Buch ſpreche, müſſe man es geleſen haben, was ſicherlich bei vielen franzöſiſchen Politikern nicht der Fall ſei, die bei jeder Gelegen⸗ heit gewiſſe Abſchnitte daraus zitierten.„Mein Kampf“ enthalte in der Hauptſache eine Darlegung des nationalen und ſozialen Syſtems, das gerade in einer Zeit, wo Frankreich ein Intereſſe daran habe, Deutſchland genau zu kennen, die geſamte Tätigkeit des Dritten Reiches leite. Fernand de Brinos zitiert ſodaun einige Ab⸗ ſchnitte aus dieſem Buch und fährt dann fort: Ueber⸗ all, wo ſich der Klaſſenkampf breit mache, wo Män⸗ ner litten, ſich zerfleiſchten und gegenſeitig töteten, halte der Führer ihnen die Grundſätze des National⸗ ſozialismus vor. Durch die Fehler des Verſailler Vertrages, durch die Hartnäckigkeit der franzöſiſchen Außenpolitik habe man es ihm erleichtert, ſein Land wieder aufzurichten. Werde man ihm jetzt auch noch die Genugtuung geben, als der Verteidiger des Friedens zu erſchei⸗ nen? Denn es beſtehe kein Zweifel darüber, daß Adol f Hitler noch lange als Verteidiger d des Friedel ns ſprechen könne. Wenn Frankreich ſich darauf verſteife, das deutſche Volk vom Nationalſozialismus tren⸗ nen zu wollen, ſo werde es ſich neue Enttäuſchungen bereiten. Frankreich würde dann dieſelben Irr- tümer wiederholen, die es fünf Jahre lang gegenüber Italien begangen habe. Die polniſche Rüſtungsanleihe Eine Milliarde Zloty für den Wehrfonds — Worſchau, 22. Januar. Der polniſche Miniſterrat hat zwei Geſetze über die Ausſtattung des Nationalen Verteidigungsfonds und über ſtaatliche Inveſtierungsarbeiten beſchloſſen. Dem Nationalen Verteidigungsfonds ſoll danach in den vier Jahren 1937 bis 1940 insgeſamt eine Nilliarde Zloty zugewieſen werden. Dieſe Summe werde in erſter Linie aus der franzöſiſchen Rüſtungsanleihe und den franzöſiſchen Krediten ge⸗ deckt. Abgeſehen vom Jahre 1937, deſſen Geſamt⸗ betrag aus der franzöſiſchen Anleihe ſtammt, ſind für die weiteren drei Jahre ergänzende Anleihen bis zur Höhe von 400 Millionen und ergänzende Kredite in Ausſicht genommen. Die Rückreiſe Görings Der Miniſterpräſident hat Capri verlaſſen (Funkmeldung der NM) + Rom, 22. Januar. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat unter begeiſterten Kundgebungen der Bevölkerung am Freitag um 11.30 Uhr mit ſeiner Gemahlin auf dem ihm von der italieniſchen Regierung zur Verfügung geſtellten Torpedobootszerſtörer„Aquilone“ Capri verlaſſen und ſich nach Sorrent eingeſchifft. Nach einem kurzen Imbiß ſetzten die Gäſte ihre Reiſe über Amalfi, Ravello, Poſitano und nach Pom⸗ pejt und Neapel fort, wo der Miniſterpräſident am ſpäten Abend eintrifft, um nach einem Eſſen im kleinen Kreiſe für wenige Stunden nach Rom zu⸗ rückzukehren. Die Weitereiſe nach Berlin iſt für Samstag abend geplant. Dr. Schachts Geburtstag Großer Empfang in der Reichsbank + Berlin, 22. Januar. Aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages empfing Reichsbankpräſident Dr. Schacht am Freitagmittag in den Räumen der Reichsbank die zahlreichen Gra⸗ tulanten. Von 10 Uhr morgens bis in den Nach⸗ mittag hinein herrſchte in den Empfangsräumen ein unaufhörliches Kommen und Gehen. In einem Sonderraum waren zahlreiche Geſchenke, die Dr. Schacht von allen Seiten und aus allen Kulturſtaaten der Erde überreicht wurden, aufgebaut. Gegen 11 Uhr erſchien der Adjutant des Führers, Oberführer Wiedemann, der Dr. Schacht die 1 Glückwünſche des Führers ſowie ein koſtbares Spitzweg⸗Gemälde überreichte. Unter den vielen hundert Gratulanten ſeien weiter genannt Generaloberſt Freiherr von Fritſch, Generalleutnant Keitel, Dr. Ley mit einigen Arbeitern aus lebens⸗ wichtigen Betrieben, Staatsſekretär Meißner, Gene⸗ raldirektor Dr. Dorpmüller, der Reichsleiter der deutſchen Banken, Fiſcher, zahlreiche deutſche Wirt⸗ ſchaftsführer, die Leiter der deutſchen Großbanken und der verſchiedenen Reichsgruppen. Für die vie⸗ len Glückwünſche dankte Dr. Schacht in einer Anſprache. 1 8 55 Volſchewiſtiſcher Tiefſtand Von 1300 Gehilfen 1000 Analphabeten — Warſchau, 22. Januar. In dem Sowjetblatt„Swiatlo Kolchoſow“ wird von fachkundiger Sowjetſeite ein bezeichnender Vor⸗ ſchlag erörtert, Es wird in dem Blatt ein Wekk⸗ ſtreit unter dem Stichwort: Wer iſt der Ehrlichſtes?“ empfohlen. Jeder, der an dem Wettkampf teilneh⸗ men will, muß geloben, daß er ſich künftig nicht nur ſeinen Mitmenſchen gegenüber, ſondern auch dem Staat dener immer ehrlich und anſtändig ver⸗ halten werde. Das Sowjetblatt„Prawda Polnotſchi⸗ hält es nach diesem Vorſchlag für angebracht, darauf hinzuweiſen, daß eine Unterſuchung im den ſtaat⸗ lichen Kaufläden allein in Archangelsk zur Feſtſtel⸗ lung von 46 Fällen von Preiswucher, 18 Diebſtäh⸗ len, 188 Uebertretungen der Handelsbeſtimmungen und 108 Fällen der Verletzung der ſanitären und hygieniſchen Vorſchriften geführt habe. Außerdem ſeien große Mengen verdorbener Ware feſtgeſtellt worden, die man trotz allem an die Kunden abzu⸗ geben ſich bemüht habe. Bolſchewiſtiſche Moral! „Prawda Komſomolu“ glaubt für den Tiefſtand der Moral das Analphabetentum verantwortlich machen zu können. Von 1300 jungen Gehilfen ſtellt das Blatt in dem Stadtteil Kuibyſchew in Lenin⸗ grad mit Bedauern feſt, können 1000 weder leſen noch ſchreiben oder auch nur einigermaßen buch⸗ ſtabieren. In der Fabrik„Kraſuyj Rogatyr“ ſind 1600 Ar⸗ beiter völlige Analphabeten. Außerdem ſeien dieſe Arbeiter und Arbeiterinnen bei einem Iö5ſtündigen Arbeitstag ſo völlig in Anſpruch genommen, daß ſie beim beſten Willen keine Zeit haben, um das in der Jugend Verſäumte nachzuholen. Die„Prawda Polnotſchi“ beſtätigt den Tiefſtand in der Bildung des Sowjetarbeiters und meldet u..: Das landwirtſchaftliche Hochſchulinſtitut n Archangelſk konnte von 416 Leuten, die ſich zur N nahme meldeten, nur 27 annehmen, dal die übrigen 389 entweder pöllige oder halbe Analphabeten zog ren. Die Eiſenbahnſchranke durchfahren — Halle, 22. Januar. An dem beſchrankten Uebergang der Halle—Hett⸗ ſtedter Eiſenbahn bei Paſſendorf ereignete ſich am Freitagvormittag ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen durch⸗ fuhr infolge Verſagens der Bremſen die geſchloſſene Bahunſchranke, wurde von der Lokomotive eines Perſonenzuges erfaßt und etwa 350 Me⸗ ter weit mitgeſchleift. Dabei wurde der Sohn des Kraſtwagenbeſitzers ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Der Kraftwagenführer und ein Schrankenwärter wurden erheblich verletzt. 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Nicht ſo ſehr deshalb. weil ſein Trä⸗ ger der einzige Dichter iſt, den Europas nörbdlichſte Landſchaft bis heute hervorgebracht hat— in den Tundren Lapplands intereſſtert man ſich mehr für Renntierzucht als für Literatur— ſondern weil er der berühmteſte und erfolgreichſte Wolfsjäger Lapplands war, womit er ſeinen Landsleuten, für deren Tierherden der Wolf ein Todfeind iſt, einen guten Dienſt erwies. Er ſtarb im Lager Lahtli⸗ lahtli, im höchſten Norden Schwediſch⸗Lapplands, im Alter von 82 Jahren und hinterließ die einzigen literariſchen Werke, die bis heute in lappiſcher Sprache geſchrieben wurden, wenn man von 8 ſen Veröſſentlichungen abſieht. J rührung mit europäiſcher Ziviliſation gehabt. Er war ein Jäger von echtem Schrot und Korn, der auf ſeinem Renntierſchlitten dem Wolf nachſtellte und manche Tauſende dieſer efährlichen Tiere im Laufe der Zeit erlegte. Seine Tätigkeit brachte ihn mit zahlreichen lappiſchen Volksſtämmen in Berührung. Er lernte die Berglappen vo Kuüſtenlappen un⸗ terſcheiden, er lebte in den r Waldlappen und in jenen der ruheloſen Nomade hann Turi zeichnete ſeine Erlebni derbar natürlichen, von Herzen komn 5 auf und ſchilderte ſte in einem Buch, 05 „Muittalus samid birra“ führt. In dieſen geſchriebenen Werk, aus dem die ganze ſtille des Nomaden ſpricht, beſchreibt Turi das e Volksleben, deſſen Einzelheiten dem Europäer ja völlig unbekannt ſind. Wir erfahren, wie die Men⸗ ſchen im hohen Norden ihre ſpärlichen Aecker be⸗ bauen, wie ſie in den baumloſen Tundreun ihre Renntiere züchten, wie ſie auf ihren Packſchlitten reiſen und teilweiſe noch die alten nordiſchen Götter verehren. Wie ſie ihre breiten, mit Sackleinwand bedeckten Stangenzelte bauen, in denen die ganze Familie lebt, und wie ſie in den langen kalten Win⸗ tern ihr Leben friſten, beſcheidener als irgendein anderes Volk auf der Welt. Dieſes Buch Turis iſt auch in deutſcher Sprache erſchienen, und zwar unter dem Titel„Buch des L. Johann Turi, Schilderung des lappiſchen Volkslebens“. Die ſchwediſche Regie⸗ rung ſetzte dem Schriftſteller für ſeine Veröffent⸗ lichungen, die ein überraſchendes Weltecho fanden, eine Rente aus, die dem Dichter und Wolfsjäger ein ſorgenfreies Leben ermöglichte. Auch die einzige in lappiſcher Sprache erſcheinende Zeitſchrift„Nuortenaſter“ geht auf Turis Initiative zurück. Er ſelbſt war bis in ſeine letzten Lebens⸗ jahre der Schriftleiter dieſer Wochenzeitſchrift, die in erſter Linie als ein Blatt für die wandernden Lappländer gedacht iſt. Natürlich hat dieſe Zeitſchrift eine verhältnismäßig beſcheidene Auflage, denn ihre Leſer ſind nicht als Abonnenten zu erfaſſen, ſondern kaufen ſich das Blatt auf ihren Wanderungen, wobei es meiſt von Hand zu Hand geht. Aber die kultu⸗ relle Bedeutung dep„Nuortenaſter“ iſt auch von den Behörden erkannt worden, die dem Verlag b e 1 laſſen. 1 uanlüben v ge, Haus ves Verler Staatstheaters Die neue Komudte des Stactlichen Shauß g. hauſes gehört zut jener Reihe, die von im vergangenen Jahre bei 90 n Auftrag gegeben wurde. tiative doppelt, weil wir un 1 zweites, wirkſames Luſtſpiel nach der Komödie„Verſprich mir nichts“ Imp Titel] von Charlotte R zmann erhalten. Aus Inſel⸗ h bewohnern 5 ikum miſchen ſich ſeine Per⸗ . Schwengeng Figuren ze einem temperamentvollen Spiegelb 5 Die Hauptrolle ſpielt der an, der Bruder des Penſionsinhabers uſtmals in die Welt hinausging, Remmers, d nachdem er heiner ſwäteren Schwägerin einen Jungen beſchert hatte. Der Junge iſt nun groß geworden, ſucht als Ingenieur Arbeit. Jan kommt zuerſt un⸗ erkannt in Familien und Badegäſte hinein. Ihm laufen die Tränen über die Backen, wie er ſieht, daß ſein Junge, der von ſeinem Vatertum nichts weiß, ihm ähnlich, nur gediegener iſt. Er kann nun helfen; ſeine Sekretärin leiſtet dabei köſtliche Hilfe. Er kauft heimlich das Grünland der Inſel, ſchenkt es ſeinem Sohn, als er, mit der Sekretärin als Braut, wieder Abſchied nimmt, um auf ſeine großen Güter in Südamerika zurückzukehren. Das Glück aus Amerika in neuer Form, aber mit jener friſchen, lebendigen Menſchlichkeit, die auf natürliche Weiſe fröhlich macht und jedem Schauſpieler eine Rolle gibt, die wie angegoſſen ſitzt. Maria Bard kann alle Launen ihres Weſens, ihren ganzen liebens⸗ würdig klugen Scharm als Sekretärin und ſchließ⸗ liche Siegerin über die klatſchhaften Badegäſte ent⸗ wickeln, Hans Leibelt macht einen prachtvollen Jan, Lina Loſſen eine gütige Mutter, Volker v. Collande den friſchen Ingenieur, Herma Cle⸗ ment eine intellektuelle Schriftleiterin und Albert Florath einen unvergeßlichen Inſelkapitän. Der Beifall war groß und rief auch den Verfaſſer auf die Bühne. Hanns Martin Elſter. e Morgen Theaterball. Im Roſengarten findet bekanntlich morgen der große Theaterball ſtatt. Der Nibelungenſaal bleibt dem Tanz vorbehalten, im Verſammlungsſaal wird ein Kabarett abgewik⸗ kelt, das unter dem Motto„Werbevorſtellung bei Strieſe“ bekannte Künſtler in unbekannten Rollen bringt. Anſage: Joſef Offenbach. Als Kleidung iſt Abendanzug oder ein Koſtüm erwünſcht, wie es Menſchen aller Zeiten und Völker zu feſtlichen Ge⸗ legenheiten getragen haben könnten. Nicht zugelaſ⸗ en werden können Masken und ausgeſprochen mas⸗ kenähnliche Koſtüme. Tiſchbeſtellungen nimmt die Kaſſe des Nationaltheaters B 2, 9 entgegen. 8 Ein neuer Schwank im Nationaltheater. In und Matherns Schwank„Der Raub f 15 1. der am 26. Januar in der ee Hans Becker im National⸗ theater erſcheint, ſind beſchäſtigt: Die Damen Decarli, Langs, Rena, Sharland, Stieler, Hermine Ziegler und Seubert, und die Herren Becker, Bleckmann, 5 Krauſe, Renkert, Klemm und ühler. Brund Brehm,„Zu früh und zu ſpät. Das große Vorſpiel der Befreiungskriege“. Ueber 600 Seiten..10. Tauſend. Kart. 6 Mark, Leinen 7,50 Mark. R. Piper u. Co., München. Brehm hat eine Weltkriegstrilogte geschrieben die zu den eindrucksvollſten hiſtoriſchen Schauen des großen Krieges gehört, ſo eindrucksvoll deswegen, weil Brehm es verſteh, vor allem die„Zwiſchendinge“ zu zeigen, die„Atmosphäre“ geſchichtlicher Entwicklungen deutlich zu machen. Dieſe Begabung offenbart ſich in dem vorliegenden Werke, das die entſcheidungsdrängenden und entſcheidungsmüden Jahre zwiſchen 1807 und 1813 behandelt, in noch ſtärkerem Maße. Es iſt ein aufregendes, manchmal quälend auſ⸗ regendes Buch; ein Buch, das einen mit der ſuggeſtiven Kraft ſeiner geſchichtlichen Schau und Schilderung anfällt, daß man ſelbſt ſich an den Wagen des Schickſals ſpannen möchte, um ihn aus dem Zwielicht, indem er hält, herauszuziehen. 5 a„ Es iſt eine Geſchichte der öſterreichiſchen Ehre un öſterreichiſchen Tragödie. Preußen iſt bei Jeng und A ſtädt niedergeworſen worden. Ganz Europa atmet ſchwer unter der Fauſt des Kaiſers. Ueberall ſehnt man ſich nah Freiheit und nirgends wagt man die Freiheit. Da Oeſterreich auf— mitten zwiſchen den Zeiten: für Preußen, zu früh für Europa. Vier Jahre, 1 es zuſammen mit Rußland bei Auſterlitz die Niederlage erlitten hatte, die ſeine jahrhundertalte Miſſion „deutſches Kaiſerhaus“ beendete, wagt es noch allein den Gang mit dem Mann, dem in dieſen vie Jahren der Nimbus der Unbeſieglichkeit zugewachſen Bei Aſpern gelingt ihm das Unglaubliche: Erzhe. Karl ringt Napoleon den erſten Sieg ab, kei 0 Venen 5 Sinne der ſtrategiſchen Lehre e 19 die Teils ahl 8 Ration gegenüber. Oeſterreich war zu ſrüh und zu ſpät auſgeſtanden: uicht zu früh um zu zeigen, diß auch oleons! 115 Grenze finden würde, und nicht zu daß Oeſterreichs Tat ein Beiſpiel für die Fükunftice ganzen deutſchen e geweſen wäre. Dr. Alois Winbauer, 1937 Mar. mpfing ttag in Gra⸗ Nach⸗ ten ein einem A . Dr. ſtaaten t des Schacht vie ein ex den enannt Utnant lebens⸗ Gene⸗ er der Wirt⸗ banken le Es en tua. „wird r Vor⸗ Wekt⸗ ichſte?“ eilneh⸗ cht nur h dem g ver⸗ notſchi“ darauf ſtaat⸗ Feſtſtel⸗ ebſtäh⸗ nungen n und Berdem geſtellt abzu⸗ al! efſtand vortlich* n ſtellt Lenin⸗ leſen huch⸗ 00 Ar⸗ t dieſe ndigen daß ſie in der efſtand zneldet tut 1 Au b vigen waren. ee ven ar. —Hett⸗ ich am unfall. durch⸗ loſſene eines Me⸗ e der zt, daß führer erletzt. ö— zorſpiel 13 hiper zu den Krieges verſtehl, ſphäre“ Dieſe ke, das smitden ärkerem d auſ⸗ geſtiven anfällt, ſpannen r hält, und der d Auer⸗ ſchwer 5 ſich nach Freitag, 22. Januar 1937 Neue Die Siadiseife Mannheim, den 21. Januar. Allerlei Bühnen-Rollen verkehrt Wie das Kabarett des Theaterballs ſchaffen wird, darüber ſickert jetzt einiges und wenn das durchgeführt wird, was beab⸗ gt iſt, dann können trainierte alte Theatergäſte ſich den Bauch halten. Es ſoll nämlich heißen:„Ein Werbeabend bei Strieſe“; denn werben, werben mit allen Mitteln, das iſt nun mal Problem und Loſung jeden Theaterbetrieb, und vielleicht auch der d für dieſes plötzliche Wiederaufleben des Is. Alſo, der alte Strieſe muß nach altem l ſein Perſonal vorführen, und ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt Offenbach Thea erdirektor mit aller not⸗ wendigen Nervoſität und Zappeligkeit. Er wird an⸗ agen und ſämtliche verfügbaren Dialekte mißbrau⸗ chen, ſchimpfen und zetern, erbleichen und frohlocken, und unter der Verantwortung ächzen, und daß er ſeine geſamten gezähmten Untertanen auch mit ge⸗ f über private und theatraliſche fein für nügender Offenheit Eigenheiten dem Publikum zur Vorführung bringen wird, dafür bürgt uns der Werbezweck ebenſo wie die direktorale Liebe, mit der er alle umfängt. Und dann wird es losgehen and zu merkwürdig⸗ ſten Ueberraſchungen führen. Alle ehernen Chargen⸗ geſetze werden umgeſtoßen ſein, und man wird ſeinen eigenen Augen nicht mehr trauen. Denn eine Ko⸗ miſche von Format und Größe, markigem Ausſehen und zuverläſſigſtem FF⸗bayriſchem Stimmaterial wird ſich in eine temperamentvolle Carmen verwandeln. Den Siegfried macht ein Mitglied des Schauſpiel⸗ enſembles, deſſen heloͤiſche Qualitäten wohl aner⸗ kannt ſind, dem aber nichtsdeſtoweniger ein Schwert an der Lende nicht ſtehen wird. Man wird ſich wun⸗ dern! Weiterhin werden ihr Beſtes mit Speer und Schild als Walküren verſuchen einige Damen aus dem Schauſpiel, darunter zwei beſonders ſchlanke, alſo der Verpflichtung zur modernen Linie endlich nachkommend, die von echten Wagnerſängerinnen nur ſelten erfüllt wird. Der langbeinigſte unſerer Schau⸗ ſpieler wird ſeinen markigen Kopf als Tellknabe hin⸗ halten, und da kann man wohl für ihn fürchten. Denn wie ſoll ein kleiner Tell den Apfel dort oben überhaupt ordentlich in die Schußlinie bekommen? So gibt es noch manches mehr, und auch zwiſchen⸗ durch mal eine ſeriöſe Arie mit Seele, Gefühl und innerem Gehalt; überhaupt ſoll man ja nicht mehr lachen, als man vertragen kann, da kann ein kleiner Ruhepunkt nicht ſchaden. Zu lange dauern ſoll es auch nicht; denn es iſt für manchen ein peinliches Gefühl: hier ſitze ich und lache oder ſtaune; aber unten tanzt ſie mit einem andern herum und ſagt, ich hätt' ſie verſetzt, das käm' davon, und dafür wär' Fasching. Dies erwäge man und halte die Ohren ſtei, o der man mache die Polonäſe mit und zeige jeoͤermann, daß man da iſt! Dr. Hr. Jahreshaupiverſammlung des Evangeliſchen Volksvereins Im Saal der„Harmonie“ fand die 46. Jahres⸗ hauptverſammlung ſtatt. Sie wurde eröffnet mit einem Muſikvortrag„Der Nazarener“ von Ma⸗ delgine.(Am Flügel: Irina Kaſtner; Cello: Georg Eiſenhauer). Dann gab der Vereinsführer einen ausführlichen Jahresbericht über das 45. Vereins⸗ jahr, in dem es der Vereinsführung möglich war, die geſteckten Ziele auf dem Gebiet der evangelischen Bildungsarbeit und Caritas zu erreichen. Eine be⸗ ſondere Erwähnung im Jahresbericht fanden die Adolf⸗Stöcker⸗ Gedenkfeier, der Schwarzwälder Hei⸗ matabend, der„Evangeliſche Tag“ von Speyer, die Müttererholungsfreizeiten in Bad Liebenzell und Herrenalb, der Deutſche Liederabend und der St. Martinsbaſar. In gewohnter Weiſe erhielten die Konfirmanden die Konfirmationsgabe und zur Weihnachtszeit die Betagten, Kranken und Notlei⸗ denden(123) eine Hilfe. An den beiden Mütter⸗ erholungsfreizeiten nahmen 58 Frauen aus Mann⸗ heim teil. Die Frauengruppe unter Leitung von Margarete Schmitt und der Männerchor unter Lei⸗ tung von Willy Klenk konnten der Jahreshaupt⸗ verſammlung mit einem guten Jahresabſchlußbericht aufwarten. Als Dank und Anerkennung überreichte der Vereinsführer der Frauengruppenleiterin eine Origiwalvadierung des Münchner Zeichners Otto Quante„Die Mutter“, und dem Männerchorführer ein Erinnerungsbild an den„Deutſchen Lieder⸗ abend.“ In ehrender Weiſe wurde der 16 Mitglieder gedacht, die im Jahre 1936 in die Ewigkeit abge⸗ züfen wurden. In den Nachruf wob ſich weihevoll das„Largo“ von Händel. Auf Grund der Darlegun⸗ gen des Kaſſenprüfers Kaufmann Bräuer wurde dem Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilt. Vereins⸗ führer Wilhelm Gieck wurde einſtimmig das Ver⸗ trauen ausgeſprochen. Zu feinem Stellvertreter ernannte er Herrn Wilhelm Blaſe. Mit der Ge⸗ ſchäftsſtellenleitung beauftragte der Veveinsführer Herrn H. O. Pertſch. 8 Die neugefaßte Satzung, die u. a. den Arier⸗ baſſus und den Rechtsanſpruch der Hinterbliebenen auf die Beſtattungshilfe feſtſtellt, fand einmütige Billigung. Eine„Walter⸗Flex⸗Gedenkfeier“ am Sonntag, dem 14. Februar, im Harmonieſaal wird des 30. Geburtstags und 20. Todestags des Dichters und Kämpfers gedenken. 1 ** Orduungsſtrafen bei Verſtößen gegen Preis⸗ auorduungen. Die dem Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miufſter als Preisüberwachungsſtelle für Baden zu⸗ lebende Befugnis, bei Zuwiderhandlungen gegen Preisſchildervorſchriften und Preisanordnungen Ordnungsſtrafen auszuſprechen, wird den Be⸗ zirksämtern, den Polizeipräſidien und den Polizeidfrektionen inſoweit übertragen, als es ich um Zuwiderhandlungen gegen Preisſchildervor⸗ ſchriften und gegen Höchſtpreis⸗ und Feſtpreisanord⸗ nungen für Lebensmittel aller Art handelt und ſo⸗ weit eine Ordnungsſtrafe den Betrag von 500 Mk. nicht überſteigt. Die Bezirksämter, Polizeiprüſidien und Polizeidirektionen ſind ferner ermächtigt, Strafanträge bei den ordentlichen Gerichten zu ſtellen, wenn die Zuwiderhandlung in Zuſammen⸗ Hang mit einer der gerichtlichen Verfolgung unter⸗ legenden ſtrafbaren Handlung begangen worden iſt. Nation und Vor Offizieren des Standortes Mannheim⸗Lud wigshafen und geladenen Gäſten hielt geſtern abend Staatsminiſter Prof. Dr. Schmitthenner im Offizierskaſino des 110. Jufanterie⸗Regiments, vom Standortälteſten Oberſt Löhning herzlich be⸗ grüßt, einen in ſeiner Form ebenſo beſtechenden wie durch ſeinen Inhalt inſtruktiven Vortrag über wehrpolitiſche Lage Deutſchlands ihre geſchi Entwicklung, ihre völkiſchen Bedingtheiten Gegenwart und ihre Aufgaben in der Zukunft. Es war eine Antitheſe die bis auf den Grund der Problematik des deutſchen Schickſals überhaupt führte, die Dr. Schmitthenner vor ſeinen Zuhörern aufſtellte: die Antitheſe zwiſchen der wehr⸗ männiſchen Befähigung des Einzeldeut⸗ ſchen und dem wehrpolitiſchen Verſa⸗ gen des Geſamtvolkes, in 0 Volk in den Jahrhunderten ſeiner Geſchichte immer von neuem zwiſchen Höhen und Tiefen, zwiſchen Auf⸗ ſtieg und Zuſammenbruch hin und her geworfen wurde. Drei gewaltige aktive Vorausſetzungen für völ⸗ kiſches wehrhaftes Bewähren ſieht Dr. Schmitthen⸗ ner vom Schickſal uns zugeteilt: die unerhörte ein⸗ ſatzbereite Tapferkeit des E zeldeutſchen, verbunden mit einem ſtarken kämpferichen Elan, der die Deutſchen von den Zeiten des alten Roms bis zu unſeren Tagen zu den beſten Soldaten der Welt das der Ein machte; die ausgeprägte Begabung für kämp⸗ feriſche Gemeinſchaftsleiſtung, entprun⸗ gen aus dem ſtarken urſprünglichen ſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsgefühl des deutſchen Menſchen und bis zur letzten Höhe des Ruhmes erprobt in der gewal⸗ tigen Gemeinſchaftsleiſtung der deutſchen Welt⸗ kriegsheere; die außergewöhnliche Befähigung 8 deutſchen Menſchen für die Dinge der militäri⸗ ſchen Technik und der militäriſchen Organiſation, die gerade aus dem deutſchen Volke die großen Er⸗ neuerer der Kriegskunſt und der Kriegstheorie hat erſtehen laſſen. Im zermürbenden Widerſtreit mit dieſen ſtarken kämpferiſchen Begabungen des Deutſchen ſieht aber Schmitthenner andere ebenſo urtümlich deutſthe Kräfte, vor allem zwei: die ſeeliſche Ermüdungs⸗ erſcheinung der deutſchen Friedensſehn⸗ ſucht, die den Deutſchen, den kämpferiſchſten der Menſchen zugleich zum friedensſüchtigſten der Men⸗ ſchen macht und ihn empfänglich macht für einen Pazifismus, der im falſchen Widerſtreit mit dem Nationalismus nur zu leicht die Grenzen jeder vaterländiſchen und völkiſchen Bindung verläßt und im Gegenſatz zum Pazifismus anderer Völker zum Renegaten am eigenen Vaterlande wird; und die kämpferiſche charakterliche Selbſtſuchterſcheinung des deutſchen Partikularismus, der in vielfältige Art aufgeſpalten und in vielfältige Form getarnt, als territorialer, dynaſtiſcher, konfeſſioneller und klaſſenkämpferiſcher Partikularismus die Gemein⸗ ſchaftskraft des deutſchen Volkes zerſetzt und ſeine Gemeinſchaftsleiſtung immer wieder zerſtört. Mit ſolchem Zwieſpalt des Weſens iſt der deutſche Menſch von der Geſchichte in ein Land geſetzt wor⸗ den, das ganz anders als die Länder rings um ihn 7— 5 Hundert Fahre Mheinluſt“ In der kleinen Raſenanlage, die den Weg be⸗ gleitet, der vom Parkring zu der Bootsüberfahrt am Rhein führt, ſteht bekanntlich ein mächtiger Find⸗ ling, auf deſſen Vorderſeite die eingemeißelte In⸗ ſchrift:„Rheinluſt 1837“ zu leſen iſt. Den meiſten Vorübergehenden dürfte dieſe In⸗ ſchrift wohl kaum verſtändlich ſein. Vielleicht mag die Jahreszahl ſie daran erinnern, daß wir uns eben hundert Jahre von dem Ereignis entfernt haben, dem die Inſchrift ihre Entſtehuna verdankt. Sie verdankt ſie der Erbauung der„Rheinluſt“, die als Wirtſchaft und Badeanſtalt im Jahre 1887 von Joh. Max Richard⸗Janillon errichtet wurde. Das Anweſen beſtand aus einem Wohn⸗ und Wirtſchafts⸗ gebäude, einem Badehaus und einem ſtufenförmig angelegten Wirtſchaftsgarten, der mit Bäumen be⸗ ſtanden war und in deſſen Mitte ſich ein Glaspavil⸗ bon befand. Der Garten zog ſich unmittelbar am Rhein entlang, da das Rheinvorland damals noch nicht aufgeſchüttet war. Vor dem Garten im Rhein befanden ſich die zweireihigen Badehütten für kalte Bäder. Der erwähnte Findling war einſt bei einem ſtar⸗ ken Eisgang den Odenwaldͤbergen entführt und hier abgelagert worden. Zunächſt blieb er jahrzehntelang an ſeiner Fundſtelle liegen, ſpäter verſcharrte man ihn an Ort und Stelle im Sand, bis er in den vier⸗ ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder auf⸗ gefunden wurde. Auf Veranlaſſung des bekannten Mannheimer Naturforſchers Karl Schimper wurde der Stein dann im Garten der„Rheinluſt“ aufgeſtellt. In einem fröhlichen Kreiſe hieſiger Bür⸗ ger, zu dem Schimper zählte und die hier verkehrten, wurde der erſtellte Findling alsbald ſcherzweiſe 8 deutſche Mannheimer Zeitung Schafft unſerer H die notwendigen Heime! Ein HJ⸗Heim, wie es nicht ſein ſoll Abend ⸗Ausgabe Nummer — zehrpolitik die konzentriſche Zuſammenfaſſung der Kräfte ver⸗ langte: in ein Land, das nicht wie England und Frankreich über natürliche Grenzen verfügt, das nicht die einigende Ausſtrahlungskraft eines natür⸗ lichen Mittelpunktes kennt, das von ſeinen Gebir⸗ gen und Flüſſen nicht zuſammengehalten, ſondern aufgeteilt und auseinandergeriſſen wird, das überall unter dem Druck einiger und geſchloſſener Nachbar⸗ ſtaaten ſteht. In dieſem Lande konnte die nationale Entwicklung Geſchichte in nichts anderem be⸗ ſtehen als in einem ſtändigen Ringen ſeiner konzen⸗ triſchen und ſeiner zentrifugalen Kräfte und konnte die ſtaatsmänniſche Arbeit durch Jahrhunderte hin⸗ durch keine andere Aufgabe haben, als die Gemein⸗ ſchaft gegen die auflöſenden Kräfte zu ſchützen und unter Ueberwindung dieſer Kräfte die ſtaatliche und völkiſche Einheit zu ſchaffen. Erkannt und verſucht iſt dieſe Aufgabe oft wor⸗ den: von den ottoniſchen Kaiſern bis Bismarck, ge⸗ löſt hat ſie keiner: weil jeder ſich auf die Organiſa⸗ tion des Staates und ſeiner Form und ſeiner Ver⸗ waltung beſchränkte und keiner die Notwendigkeit der Erziehung des deutſchen Menſchen erfaßte. Dieſes Problem iſt erſt durch Adolf Hitler er⸗ kannt und gelöſt worden, der nicht nur den territo⸗ rialen und klaſſenkämpferiſchen Partikularismus überwand, der nicht nur in alten dynaſtiſchen Grenzen gebundenen Teile des Reiches zu einer wirk⸗ lichen Einheit zuſammenſchmolz, der nicht nur in ſeinen Straßen ſteinerne Klammern um das geogra⸗ phiſche Gefüge des Reiches legte das die natürlichen geographiſchen Kräfte zu zerſprengen drohte, ſon⸗ dern der vor allem in der großartigen Syntheſe von Nationalismus und Sozialismus den deutſchen Menſchen aus ſeinem fahrhundertalten ſeeliſchen Partikularismus heraushob und ihn mit dem deut⸗ ſchen Menſchen und dem deutſchen Lande zu einer wirklichen Gemeinſchaft erhob. Damit iſt erſt die Vorausſetzung für eine wirk⸗ liche Wehrpolitik im deutſchen Volke, für den Einſatz aller ſeiner völkiſchen und geiſtigen Kräfte zu ſeiner Behauptung und ſeiner internationalen Be⸗ währung geſchaffen worden, und damit hat vor allem erſt die deutſche Armee wieder jene unlösbare innere Beziehung zum deutſchen Volke und zu ſeinem politiſchen Schickſal erhalten, ohne die in der ſeiner die Vergangenheit all ihre gigantiſche militäriſche Lei⸗ ſtung nutzlos bleiben mußte. Dieſe Einheit von Armee und Volk wird Deutſchland in alle Zukunft tragen! Sehr glücklich gewählte, die Problematik der Dinge ſcharf einprägende Lichtbilder ſorgten dafür, den Zuhörern die entſcheidende, grundſätzliche Wichtigkeit der vorgetragenen Theſen ſinnfällig zu machen, die Stunde des Vortrages für alle zu jenem„Exeignis von bleibender Bedeutung“ zu geſtalten, von dem Ober Löhning in ſeinen Dankesworten an Prof. Schmitthenner ſprach. Ein gemütliches Beiſammenſein gab Vortragen⸗ dem, Offizieren und Gäſten noch Gelegenheit zu „ e 8 engerer pexrſönlicher Fühlungnahme. W. „Schimperaſſo“ getauft. Als im Nobember 1906 be⸗ gonnen wurde, die alten Wirtſchaftsgebäude der „Rheinluſt“ niederzulegen und durch einen Neubau zu erſetzen, wurde der Stein an die jetzige Stelle gebracht. 5 Bei dieſer Gelegenheit mag daran exinnert ſein, daß im Jahre 1849 vom Garten der„Rheinluſt“ aus das in Ludwigshafen liegende preußiſche Militär von den Revolutionären beſchoſſen wurde. Nicht nur mit Flinten, ſondern auch mit Kanonen. Das Anweſen erlitt dabei große Beſchädigungen, die aber nicht nur durch die Beſchießung des Militärs ent⸗ ſtanden, ſondern, wie der Wirt in ſeiner Entſchädi⸗ gungsklage gegen die Stadt Mannheim behauptete, aus Haß gegen ihn von den Revolutionären verur⸗ ſacht worden ſein ſollten, da ſeine reaktionäre Ge⸗ ſinnung bekannt geweſen ſei. Richard⸗Janillon muß das Anweſen alsbald veräußert haben, denn er wurde bald darauf Kaſtellan am Heidelberger 8 5 Darlehen für Gebäudeinſtandſetzungen Die Badiſche Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau in Karlsruhe gewährt auch im lau⸗ fenden Jahre wieder Darlehen für die Ausführung von oͤringend notwendigen großen Inſtandſetzungs⸗ arbeiten an Wohngebäuden. Als ſolche Arbeiten gelten: Erneuerung des Verputzes und Anſtriches am Aeußeren, Neuanſtrich von Treppenhäuſern, Dach⸗ inſtandſetzungen, Einrichtung elektriſcher Beleuchtung lagen, Einrichtung der elektriſchen Beleuchtung einſchl. Hausanſchluß, Einrichtung von Heizungs⸗ anlagen, Anſchluß an die Entwäſſerung. Schön⸗ heitsreparaturen ſind ausgeſchloſſen. Antragsvordrucke und nähere Auskunft im Amtsge⸗ bäude 2, Pfälzer Hof, Zimmer 88. Chopin⸗Abend. Der Auf zur Damen-Fremden-Sitzung des „Feuerio“ Liebe Apollonia! Du haſt mich im vorigen Jahre gebeten, als i Dir von der ſo glänzend verlaufenen„Großen 2 men⸗Fremden⸗Sitzung“ unſerer Karnevalsgeſellſchaft „Feuerio“ erzählte, ich ſolle es Dir rechtzeitig mit teilen, wann in dieſem Jahr wieder das Glanzſtück des Mannheimer Faſchings ſteigt. Aus den bunten Anſchlägen an den Plakatſäulen und aus den An⸗ zeigen geht hervor, daß dieſe Sitzung am Son u⸗ tag, dem 31. Januar, im Nibelungenſaal des Ro⸗ ſengartens ſtattfindet. Schon das Mitwirkenden⸗Verzeichnis verrät, daß dieſes Mal wieder alles aufgeboten wird, um die Karnevaliſten und Karnevaliſtinnen, die immer die⸗ ſen ſchönſten Mannheimer Saal bis auf den letzten Platz füllen, vollauf zu befriedigen. An dem farben freudigen Einzug nehmen namhafte Künſtler ver⸗ ſchiedener europäiſcher Großmächte, Büttenredne⸗ rinnen und ⸗reoͤner aus Mannheim und dem goldi⸗ gen Mainz, die vollſtändige Kapelle des Infanterie⸗ regiments Nr. 110 unter Leitung des Muſikmeiſters Kraus und die auf 111 Mann verſtärkte Prinzen⸗ garde mit dem geſamten Offiziersſtab teil. Allein den unverwüſtlichen, auf Lebenszeit angeſtellten Fremdenſitzungsvergnügungskommiſſar Joſef Offenbach mußt Du mal geſehen und gehört ha ben. Soubrette Ridi Grün, die vor zwei Jahren einen großen Erfolg errungen hatte, er⸗ ſcheint ebenfalls wieder. Weiter wirken, wie ich ſo Die fil Fegeh, Schngg ung kalt Tage original bayerische Loden-Häntel Marke M. M. M. neue moderne Formen., unübertreifliche Jus- litäten für tterren, Damen und Hinder Hills Müller Kunststrage N 3. 11/12 durch Zufall erfahren habe, Hermine Ziegler, Claus W. Krauſe und Hans Scherer von unſe⸗ rem Nationaltheater und als beſondere Ueber vaſchung das bekannte Mainzer Karneval Ballett mit der Solotänzerin Elfriede Bobe, ferner das Quartett der„Sängerrunde“ mit. Du ſiehſt alſo: lauter auserleſene Ritter der Schellenkappe und die mit dem„Feuerio“ aufge wachſenen Büttenamateure geben ſich ein Stelldich⸗ ein. Die Spitzen von Stadt, Staat und Wehrmacht haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Der Glanzpunkt des Abends wird wieder die Proklamierung des Prinzen Karneval ſein. Dieſer junge Herr⸗ ſcher, der Beſitz von unſerer Stadt bis zum Aſcher⸗ mittwoch ergreifen wird, iſt bereits aus ſeinen ſüd⸗ ländiſchen Luftſchlangen- Plantagen abgereiſt und wird mit dem neueſten Stratoſphärenflugzeug recht⸗ zeitig im Roſengarten eintreffen. Ich muß Dich nun bitten, mir ſofort mitzuteilen, wieviel Karten ich für den Beſuch, den Du mir an gezeigt haſt, holen ſoll. Der Vorverkauf hat bereits lebhaft eingeſetzt. Da ich dieſes Mal eine Ehren mütze erhalten habe und dafür 11.11 Mk. entrich⸗ tete, habe ich ermäßigten Eintrittspreis. Die Geſamteinnahmen aus dieſem Mützenerlös ſo⸗ wie aus dieſer vein karnevaliſtiſchen Fremden⸗ Sitzung unſerer rangälteſten Karnevalsgeſellſchaft fließen ausnahmslos dem Faſtnachtszug⸗Fonds zu. Die Sitzung wird ſo rechtzeitig beendet ſein, daß Du den 11⸗Uhr⸗Zug noch erreichen kannſt. Mit dem Schlachtruf der Mannheimer Karnevg⸗ liſten„Ahoi!“ gpüßt Dich Dein Vetter Rui. Wenn man ſich die Folgen nicht überlegt Polizeibericht vom 22. Januar 1937 In der vorletzten Nacht ſtellte eine Frau in ihrer Wohnung in der Oberſtadt die mit Waſſer gefüllte und aus Zinkblech beſtehende Wärmeflaſche auf die Gasflamme, ohne zuvor die Verſchlußſchraube abzunehmen. Dies hatte zur Folge, daß beim Er⸗ hitzen des Waſſers der Dampf nicht abziehen konnte, wodurch die Flasche zerſprang. Durch dieſen Zer⸗ knall wurden in der Küche 4 Fenſterſcheiben zer⸗ trümmert, Perſonen jedoch nicht verletzt. Dieſer Vorfall ſollte erneut zur größeren Vorſicht mahnen und die Gefährlichkeit einer ſolchen Nachläſſigkeit vor Augen führen. Verkehrsſtörendes Eckeuſtehen wird nicht ge⸗ duldet. In den geſtrigen Abendſtunden wurden in der Neckarſtadt⸗Nord mehrere junge Burſchen, die durch verkehrsſtörendes Herumſtehen den Ver⸗ kehr behinderten, vorläufig feſtgenommen. Selbſttötungsverſuch. Ein in der Neckarſtadt⸗ Nord wohnender junger Mann brachte ſich, in der Abſicht, aus dem Leben zu ſcheiden, in der elter⸗ lichen Wohnung eine Schnittverletzung bei, Der Lebensmüde wurde nach einem Krankeuhaus geb vacht. 5 Mit Prof. Dr. Richard Sucheuwirth spricht in Mannheim nicht nur ein Hiſtoriker, ſondern auch ein alter Vorkämpfer der NS DA p. Seine Rühriglett im politiſchen Leben brachte ihn vier Monate in das Konzentrationslager in Wöllersdorf. Seit Juli 0% lebt Suchenwirth als Flüchtling im Reich. Er niumt heute die wichtige Stelle des Direktors der Haus⸗ Schemm⸗Hochſchule für Lehrerbildung in Paſing vor München ein. Suchenwirth gehört den Reichsrednern an und hat die gewaltige Zahl von etwa 1400 Ver⸗ ſammlungen erreicht. Wir dürfen auf dieſen Vor⸗ trag, der das Thema„Der Reichsgedanke in der deutſchen Geſchichte“ behandelt, beſonderz geſpannt ſein. Raoul von Koczalſti, der polniſche Meiſter⸗Pia⸗ niſt, gibt am 25. Januar in der Harmonie einen Ch Pianiſt genießt als Chopin⸗ ſpieler beſonderen Ruf.„ Die Gedok veranſtaltet am 25. Januar im Caſino einen Vortragsabend, bei dem Lotte Tiede mann⸗Frankfurt aus eigenen Werken lieſt. Ferner wird ſie Legenden, Balladen und anderes von Luele Rohmer⸗Heilſcher vortragen. ö 4. Seite/ Nummer 36 Aus Baden Baden hält die Spitze 5000 Elternabende für die Heimbeſchaffung Karlsruhe, 22. Jan. Im Rahmen der Werbe⸗ aktion zur Heimbeſchaffung für die Hitler⸗Jugend, den im ganzen Reich von den Einheiten der HJ, Jungvolks, des BDM und der Jungmädel Elternabende veranſtaltet, die den Angehörigen der . u und Mädel einen Einblick in den Heim hetrieb geben und ſie auf die Notwendigkeit der Heim⸗ beſchaffung hinweiſen ſollen. In den meiſten Fällen wird auf den Veranſtaltungen neben den HJ⸗Füh⸗ rern auch der Bürgermeiſter und der Kreis⸗ oder gruppenleiter der Partei ſprechen. Insgeſamt nach den bisherigen Meldungen 1842 Eltern⸗ abende vorbereitet und angekündigt. An der Spitze liegen die Gebiete Baden mit 543 und Weſtfalen mit 3519 Elternabenden. Das Autounglück beim Bahnhof Winoſchläg * Karlsruhe, 22. Jan. Wie bereits gemeldet, durchbrach am Mittwoch um 21.40 Uhr beim Bahn⸗ hof Windſchläg ein Perſonenkraftwagen die geſchloſſene und beleuchtete Schranke. Der Kraft⸗ wagen wurde von der Lokomotive des vorbeifahren⸗ den Leerwagenzuges 10073 f und beiſeite ge⸗ erfaßt ſchleudert, wobei der Kraftwagen ſofort in Brand geriet. Der Führer des Wagens, Dr. Marx aus Appenweier, konnte ſich vetten, während die mit⸗ fahrende Frau Dr. Wolf aus Appenweier ver⸗ brannte. Dr. Marx erlitt außer Kopfverletzun⸗ gen und Brandwunden einen Schlüſſelbeinbruch. Er wurde in das Krankenhaus Offenburg gebracht. Es liegt ein Verſchulden des Fahrzeugſſührers vor. Peſchlüſſe des Wieslocher Bezirksrates 15* Wiesloch, 22. Januar. ö Die Bezirksratsſitzung hatte eine um⸗ ö fang reiche Tagesordnung. Das Geſuch der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft m. b.., Mannheim, um Erlaubnis zur Ausbauung des Bewachungs⸗ gewerbes im Amtsbezirk Wiesloch wurde genehmigt, desgleichen das Geſuch des Edmund Fuchs in Mal⸗ ſcheuberg um Erlaubnis zum Betrieb der Schank⸗ wirtſchaft mit Branntweinausſchank„Zur Stadt Rotenberg“ in Rotenberg. Weiter wurden noch dei Geſuche um Ausnahmebewilligung zur Handwerker⸗ rolle behandelt und die Geſuche der Schneiderin Hedwig Hartlieb in Tairnbach, der Schneiderin Mar⸗ gavethe Dietrich, geb. Weisbrod, von Wiesloch und des Schreiners Alfred Zeeb in Rauenberg geneh⸗ migt, unter der Vorausſetzung, daß die Geſellen⸗ und darnach die Meiſterprüfung bis 1. Juli 1938 abgelegt iſt. Zum Schluß wurde noch die neue Bezirks⸗ ſtraßenverkehrsordnung beraten, die einſchneidende Aenderungen mit ſich bringt, ebenſo eine neu zu er⸗ ö laſſende Bauordnung für den Amtsbezirk Wiesloch. 4000 jähriges Dorf? 5 Ein intereſſanter Fund an der Römerſtraße * Heidelberg, 22. Jan. Bei den Neubauten in der verlängerten Römerſtraße kamen dieſer Tage dunkle Erdſchichten zutage. Eine Beſichtigung der Fundſtelle ergab, daß man auf eine Siedlung der Brandkeramilker geſtoßen war, d. h. die Hin⸗ terlaſſenſchaft von Menſchen entdeckt hatte, die um das Jahr 2000 vor der Zeitwende in dieſer Gegend ge⸗ lebt haben. Es handelte ſich wohl um eine ein⸗ fache Bauern bevölkerung, die aus der Donaugegend hierherkam und hier vor der Ankunft der nordiſchen Völker ſiedelte. Die meiſten der vor⸗ gefundenen Schichten weiſen verhältnismäßig nur wenig Scherben auf. Eine große und ziemlich aus⸗ gedehnte Kulturſchicht ſtammt jedoch von einem Haus. Hier fanden ſich auch die meiſten der Scher⸗ ben, Die weiteren Grabungsarbeiten werden lau⸗ ſend überwacht, damit jeder Fund zur Aufzeichnung gelangt. * Neckarhauſen, 22. Jan. Das Ehepaar Martin — Trunk und Käthe geb. Schreckenberger feierte das Feſt der ſilbernen Hochzeit. 8 g. Schriesheim, 22. Jan. Am Mittwoch, dem 20. Januar, vollendete Frau Katharina Wolf Wwe. lieren! a * Doſſenheim, 22. Jan. geb. Wunder ihr 82. Lebensjahr. Wir gratu⸗ Im„Badischen! Hof hielt die Geſolgſchaft des Goldfedernwerks„Deguſa“ nhei Neue Man ——— Die Donau-Verſinkung bei Tuttlingen (Eigener Bericht der N92 Das am 12. Januar 1937 von der Reichsregierung erlaſſene Donau-Aach⸗Geſetz lenkt das In⸗ tereſſe auf einen zwar unblutigen, aber deſto hart⸗ näckiger geführten Feldzug, den man als einen badiſch⸗württembergiſchen„Waſſerkrieg“ bezeichnete. Die neue Zeit hat zwar auch hier gründlich Wandel geſchaffen und es iſt in den letzten Jahren ſehr ſtill um eine Angelegenheit geworden, die nach dem Weltkrieg nicht nur die Parlamente der beiden Länder Baden und Württemberg, die Sachverſtändigen, die Ge⸗ meindevertretungen der unmittelbar betroffenen Gemeinden, ſondern auch mehrfach den Reichs⸗ gerichtshof beſchäftigte. Unzählige Pläne wurden entworfen und wieder verworfen; zuletzt blieb alles doch wieder beim alten. Und nun hat das neue Reichsgeſetz dem Streit ein für allemal ein Ende bereitet. Der Tatbeſtand: Bekanntlich weiſt das Bett mehrere Verſinkungsſtellen beſondere bei Immendingen und Möhringen auf badiſchem Gebiet. Eine weitere Verſinkungsſtelle befindet ſich etwa 15 Kilometer donauabwärts bei Fridingen auf württembergiſchem Gebiet, Urſächlich für das Verſchwinden des Donauwaſſers und die in regenarmen Sommern vollſtändige Trockenlegung einer großen Strecke ſind Verwerfungen im Weißen Jura. Es iſt längſt nachgewieſen, daß ſowohl das auf badiſchem wie auf württembergiſchem Gebiet ver⸗ ſinkende Donauwaſſer in der 170 Meter tiefer lie⸗ genden Aach⸗Quelle wieder ans Tageslicht kommt. Ein am 26. Auguſt 1907 bei Fridingen unternom⸗ mener Färbeverſuch lieferte den letzten Beweis; man ſtellte ſeinerzeit feſt, daß das dort verſinkende Waſſer nach ungefähr 195 Stunden im Aach⸗Topf empor⸗ ſprudelte. Die Donau verſin kung bei Im⸗ mendingen iſt ſchon ſeit ſehr langer Zeit bekaunt; ſchon aus dem Jahr 1709 liegen darüber eingehende Mitteilungen vor. Die Hauptzeit der Austrocknung fällt in der Re⸗ gel in die Zeit von Juli bis Oktober. Man hat aber auch in manchen Jahren eine der Donau auf, ſo ins⸗ Verſinkungs⸗ dauer von einem halben Jahr feſtgeſtellt. In ſol⸗ chen Zeiten kann man dann trockenen Fußes das Flußbett bis auf eine Entfernung von reichlich 1200 Meter begehen und beobachten, wie das Waſſer mit gurgelndem Geräuſch in zahlreichen kleinen und größeren trichterförmigen Vertiefungen verſinkt. Nach amtlichen badiſchen Feſtſtellungen betrug die Dauer der Vollverſinkung jährlich im Mittel in den Die Vereinigung der Donauverſinkungsfrage: Ein halbes Jahrhundert badiſch⸗württembergiſcherMaſſerkrieg — Freitag, 22. Die neue Zeit ſchuf Wandel in einem alten Streit- Zum Donau- Aach-Geſetz der Reichsregierung Jahren 1884 b is 1890 je 48 Tage, 1891 bis 1897 je 94 Tage, 1898 bis 1904 je 95 Tage, 1905 bis 1911 je 103 Tage, 1912 bis 1928 je 85 Tage; nach württembergi⸗ ſchen Meſſungen fehlte die Donau 1912 bis 1918 jährlich an 115 Tagen und 1921 lag das Donaubett auf württembergiſchen Boden ſogar an 308 Tagen völlig Die zunehmende Dauer der Voll⸗ trocken. Die verſinkung trug denn auch weſentlich zur Verſchär⸗ fung der bereits ſeit langem beſtehenden Gegenſätze bei. Der trockene Sommer 1929 brachte ein letztes⸗ mal die Gemüter in Wallung; damals lag das Do⸗ naubett über 200 Tage lang trocken. Der Proteſt der württembergiſchen Donauaulieger Im großen und ganzen ging der Streit faſt aus⸗ ſchließlich um die Schädigung der württembergiſchen Donauanlieger und hier wiederum der Induſtrie, die in Zeiten völligen Ausbleibens des Donauwaſſers notgedrungen vom Waſſer⸗ zum Dampfbetrieb über⸗ gehen mußte und der der Dampfbetrieb erhebliche Mehrkoſten verurſachte. Baden andererſeits hatte ſelbſtverſtändlich ein großes Intereſſe daran, daß die ganz auf badiſchem Gebiet fließende Aach immer ge⸗ nügend Waſſer führte, ſo daß dort die Stetigkeit des Waſſerbetriebs gewährleiſtet war. Wohl fehlte es nicht an Verſuchen, das bei Immendingen verſinkende Waſſer zu faſſen und einem Kraftwerk zuzuleiten, das, wie die Berechnungen verſprachen, allen Schwie⸗ rigkeiten ſowohl bei den badiſchen wie insbeſondere bei den württembergiſchen Intereſſenten hätte begeg⸗ nen ſollen. Sollen!— denn ausgeführt wurden dieſe Pläne nie. So blieb alſo alles beim alten, und man ſtellte reſigniert feſt, daß weder Ulm, noch Re⸗ gensburg, noch Wien an der Donau lägen, daß die Donau überhaupt nicht die württembergiſche Grenze erreiche, ſondern ein Nebenfluß des Rheins und nicht etwa ein europäiſcher Strom ſei. Schon an Tuttlin⸗ gen fließe kein Tropfen Donauwaſſer mehr vorüber, dagegen an der Stadt Singen und am Fuß des Hohentwiel, und die Mündung der Donau liege nicht, wie die Sage behaupte, am Schwarzen Meer, ſon⸗ dern im— Bodenſee. Mehr Waſſer für die Donau! Das war, als nach dem Kriege der Zwiſt wieder auflebte, die Parole, das Schlagwort. Hartnäckigkeit hüben wie drüben verhinderte einen Ausgleich der Gegenſätze, und ſo wurde aus dem Zwiſt ein offe⸗ ner Krieg. Bald bemächtigte ſich auch die Tages⸗ und Fachpreſſe der Angelegenheit, und mehrmals im Jahr wurden die Parlamente damit befaßt. Man warf ſich gegenſeitig fehlendes Verſtändnis für die nachbarlichen Lebensnotwendigkeiten vor. Bald wa⸗ ren auch Kundgebungen an den damaligen Reichspräſidenten, an die Staatspräſidenten, die ee, Lampertheim, 22. Januar. Im hieſigen Rheinguldſaale fand eine lokale Geflügelſchau des Geflügelzuchtvereins Phönix ſtatt, die unter Leitung des einheimiſchen erfolg⸗ reichen Züchters L. F. Steffan ſtand Es war eine Auswahl beſten Zuchtmaterials, das hier in einem guten Käfigmaterial zur Schau ſtand und den un⸗ geteilten Beifall der überaus zahlreichen Beſucher fand. Das Preisgericht, das bei der Prämiierung einen äußerſt ſchweren Stand ob des durchweg guten Materials hatte, ſprach den Reichsfachſchafts⸗Ehren⸗ preis dem Züchter Johann Weidenauer auf weiße Langshan und Hermann Weyand auf Rhodeländer zu. Den Landes⸗Fachſchafts⸗Ehrenpreis erhielt Jak. Kern 2 auf Tauben(franz. Kröpfer). Der MGV Sängerbund⸗Sängerroſe ver⸗ anſtaltete am Sonntagnachmittag im vollbeſetzten Kaiſerhofſaale ein wohlgelungenes Konzert, bei dem faſt durchweg neuzeitliche Chöre zum Vortrag bamen. Als Soliſt war Herr Paul Nölling, Tenor an der Frankfurter Oper, verpflichtet, der von Chormeiſter J. Koch⸗Frankfurt, der auch der Leiter des Chores iſt, am Klavier begleitet wurde. inen Kameradſchaftsabend ab. Lauterbach, Pforzheim, gab zum daß der Penſionskaſſe der 10 000„ überwieſen wurden 8 dem bac, f Schier, hier, feierte ihren 84. Geburtstag. I. Nedcarbiſchofsheim, 20. Jan. gerverſammlung berichtete Schäfer eingehend üb ſeit ſeinem Amtsan. 2. Stock Schulſäle Im R di erforderlichen 47000 Mk. wu teln entnommen die aus der (heutigen) Bezirksſparkaſſe ſtan Fonds ſtehen noch 11000 Mk. 3 kann daher die Einebnung Wehnen und Bullentörungen gut werden. Eine Verbeſſerung Feld N falls in Ausſicht genommen. Dem gan Bevpölkerungsziffer ſoll mit allen Mitteln entgege Direktor Schluß bekannt, ſſenheimer Belegſchaft Jan. Die Witwe Albertine an. In einer Bür⸗ a Bürgermeiſter über die geleiſteten Arbeiten athaus wurden im 19 5 i a Winterſchule und Bezirks⸗ eines ung gewerbeſchule geſch Einbau einer Alarm- der hieſig ſirene dient ſchnellem für Kleinſiedlun⸗ lebt wie an ieſem gen wurden 92 de bereitgeſtellt, im der Polizei im Spie Schukhaus ein Bad eingerichtet, ver⸗ ihren Gegne ſchiedene Straß Allee ein N ſtattlicher Neuban A. i Lampertheims größter Verein, die Volksbühne, veranſtaltete am Samstagabend einen bunten Ball für ihre Mitglieder, dem ein ausgewähltes Pro⸗ gramm vorausging. Gemeindebaumeiſter Röckenfeld 1 mit gutgereimtem Witz und Humor die An⸗ age. 5 35 Der hieſige hat anläßlich de zugunſten ſchen P ſo geht durchs Nies im, 22. Jan. Nach entſprechender deutung als altes Landſtädtchen zu erhalten. gearbeitet werden, um Neckarbiſchofsheim ſeine Be⸗ a E Leampertheim, Herrichtung der Durchgangsſtraßen wurde die Ver⸗ Brief aus Lampertheim kehrsſtraße Frankfurt— Groß⸗Ger au Bürſtadt— Lampertheim— Mannheim als Reichs ſtraße beſtimmt. Hierdurch haben alle Fahrzeuge auf dieſer Straße das Vorfahrtsrecht gegenüber den aus den Seitenſtraßen der Ortſchaf⸗ ken kommenden Verkehrsmitteln. Die Wegebaupflich⸗ tigen, das ſind die an der Reichsſtraße liegenden Ort⸗ ſchaften und deren Gemeindebehörden, haben inner⸗ halb der geſchloſſenen Ortsteile durch Aufſtellung der vorgeſchriebenen Warnzeichen auf dieſes Vorfahrts⸗ recht hinzuweiſen. In verſchiedenen Gemeinden wurden bereits dieſe Warnzeichen angebracht. Es iſt ein auf die Spitze geſtelltes Dreieck mit rotem Rand. Es bedeutet:„Vorfahrtsrecht auf der Haupt⸗ ſtraße beachten!“ Demnach hat ſich jeder Fahrzeug⸗ führer vor dem Einbiegen in die Hauptſtraße davon zu überzeugen, ob dieſelbe frei iſt, ohne Unterſchied, ob das auf der Hauptſtraße befindliche Fahrzeug von rechts oder von links kommt. Im Intereſſe der Verhinderung von Verkehrsunfällen iſt dies ſtreng zu beachten. Was gibt es Neues in DU Viernheim, 21. Jan. Die Eheleute J Engel und Barbara geb. Kempf, wohnha Mannheimer Straße, feierten am Feſt der nach Wal Ber * bach chu ik enba ch N e wurde auf Viernheim, 22. Jan. Die Ehefrau des verſtor⸗ Arbeits⸗ und Innenmimwiſter von Baden und Würk⸗ temberg an der Tagesordnung. 1921 war es, als im Anſchluß an eine Beſichtigung der Verſinkungsſtellen durch württembergiſche Regierungs⸗ und Gemeinde⸗ vertreter und Sachverſtändige von einem„Bild greulicher Verwilderung und Vernachläſſigung des Donaubetts und von einer Kulturſchande“ geſpro⸗ chen wurde, die der badiſche Staat nicht nur dulde, ſondern durch ſeine Geſetzgebung geradezu fördere. Von einer„Voranſtellung des deutſchen Geſtchts⸗ punktes und des brüderlichen Geiſtes“, wie ſie der badiſche Miniſterpräſident von Bodmann ſeinerzeit forderte, war aber weiterhin nichts zu verſpüren. Im Gegenteil. Man nahm es in Württemberg damals ſehr übel, daß das badiſche Regierungsorgan, die„Karlsruher Zeitung“, einer Zuſchrift Raum gab, in der die Verſinkung von Donauwaſſer als ſchon ſeit Jahrtauſenden beſtehend und als natür⸗ licher Waſſerlauf bezeichnet wurde, der nicht einfach willkürlich geändert werden könne. An dieſer Tat⸗ ſache könnte, ſo ſagte das Blatt weiter, auch durch eine Vereinigung Badens und Württembergs nichts geändert werden. Zwei Jahre lang, bis 1924, ruhte der„Froſch⸗ Mäuſekrieg“. Dann gab Württemberg den An⸗ ſtoß zu einer„Wiederherſtellung des früheren Zu⸗ ſtands“, nämlich des Zuſtandes, wie er vor der Ver⸗ wilderung der Donau und der nach württember⸗ giſcher Anſicht damit verbundenen Zunahme der Verſinkung beſtanden hatte. Es würde zu weit füh⸗ ren, alle Zwiſchenetappen des Streits aufzuführen. Sie staunen vie schen-wie billig- Wie kleidsem Zeumer-Nüte ZBeeilte Straße H 1. 8 Der Staatsgerichtshof hat am 18. Juni 1927 in dem zwiſchen Württemberg und Preußen einerſeits und dem Land Baden andererſeits in einer„Zwiſchen⸗ pflichtet ſei, auf Markung Immendingen die Ver⸗ mehrung der natürlichen Verſinkungen zu heſeiti⸗ gen, wohingegen es nicht verpflichtet ſei, ein vegel⸗ mäßiges Flußbett zu ſchaffen. Württemberg wurde die Verpflichtung auferlegt, die Verminderung der Verſinkung, wie ſie durch das Werk Fridingen und durch Schließung von Löchern herbeigeführt wurde, zu beſeitigen. Die Verſinkung des Donauwaſſers wurde von Baden in ſeiner Widerklage als„Gabe⸗ lung der Donau“ betrachtet; der Staatsgerichtshof hatte aber dieſen Standpunkt nicht anerkannt. Grund⸗ ſätzlich war der Staatsgerichtshof davon ausgegan⸗ gen, daß die ganze Donauverſinkung ein gemein⸗ ſchaftlicher Vorgang iſt, bei dem Vorteile oder Nach⸗ teile nicht von Kilometer zu Kilometer abgewogen werden könnten, ſondern in gemeinſchaftlicher Zu⸗ ſammenarbeit ausgeglichen werden müßten. Im übrigen war auch durch dieſen Urteilsſpruch der Streit nicht entſchieden, ob und inwieweit ſich in unmittelbarem Anſchluß an die badiſchen und würt⸗ tembergiſchen Maßnahmen die Verſinkungserſchei⸗ nungen tatſächlich geändert hätten. Das neue Reichsgeſetz regelt die Streitfrage Auch nach dieſer Zwiſchenentſcheidung ging die taten desgleichen. Glücklicherweiſe erwieſen ſich die der Verſchmutzung und Verſchlammung des Donau: betts ſprachen, als unbegründet, aber nun war die kommen, wer die Koſten einer Bereinigung der Frage tragen ſolle; ſie blieb ohne tung Auch in den folgenden Jahren fehlte es hüben wie drüben nicht an Verſuchen, den Streit endgültig zu schlichten, aber erſt dem neuen Reichsgeſetz blieb es vorbehalten, unter einen mehr als ein halbes Jahr⸗ hundert beſtehenden, auf die Dauer unhaltbaren Zu ſtand den endgültigen Schlußſtrich zu e 5 Schweizer Silbergeld im Ba * Oberkirch, 21. Jan. Spielende Kinder im Gewerbekanal, der zur Zeit abgeſchlagen! Schweizer Silbermünzen. Bis in d Nacht ſuchten die Kinder nach einem vermeintlichen Schatz und fanden auch noch eine Anzahl Bis jetzt wurden der hieſigen Gendarmerie i Ueber den Urſprung Münzen werden noch Erhebungen angeſtellt. als die neuen e herauskamen und er ſich ſo des Schatz Militärkameradſchaft mit Familienangehör Weinheim, 22. Jan. Hier ſtarb im Friſeurmeiſter Franz Dell. De mmt einer alteingeſeſſenen Weinheim i Er machte den Weltkrieg bei 110 mit und blieb der Weinheimer Kameradſchaft! ein treues Mitglied. Lange Jahre gehörte erwehrkapelle an.— Frau Eliſabet! eierte ihren 71. Geburtstag. Waldmichelbach, 22. Jan. Im benachbarten benen Metzgermeiſters Beyer, Anna Maria Beyer, feierte ihren 84. Geburtstag. i Stallenkandel feierte Frau Maria Jöſt, geb ſam, ihren 94. Geburtstag.. entſcheidung“ feſtgeſtellt, daß das Land Baden ver⸗ 1 punk Donau ihre eigenen Wege, und die beiden Parteien Befürchtungen, die von drohenden Seuchen als Folge i Auseinanderſetzung darüber erſt recht in Gang ge⸗ f Beantwortung. großen wenn zuſtan! ſich do aus d. ziehen Auf läufig trachte Wit Schme Meter, Hellm! ſichten. wie z ſieben Stralſ J deutſch unſere über d Das „Grüne und iſt Dänem den Ve und vi Kräfter aufdrä Da haben ſchwerſt blympif darſtell, Dreſſur den M Vielſeit auch in um ſchl in der Freitag, 22. Januar 1937 BE 1 pfliche Die die ſch 115 1 0 r ein Glanz f unſerer Leichtathletik überhaupt 175 ſie hatten kaum jemand in der Welt zu fürchten und waren a in der Zehn⸗Beſten⸗Liſte der Welt gut placiert. Heute iſt 180 leider nicht mehr der Fall. 11 man die Leiſtungshöhe der Sportart eines des 8 merkſam, dann iſt es notwendig, daß man nicht ro den augenblicklichen Stand nach den erzielten Ergeb⸗ lde, grunde legt, ſondern auch den Nachwuchs, alſo die ere. Wie ſteht es damit in Deutſchland? Das Fach⸗ hts⸗ icherweiſe auch in dieſem Jahr wieder mit der em Fleiß die beſten Jugendleiſtungen geſammelt, und zeit wenn vielleicht auch in der Liſte bis zum 50. Platz die eine eit oder andere Ungenauigkeit oder Lücke unterlaufen mag, 5 es außerordentlich ſchwer iſt, ſolche Ergebniſſe aus berg dem ganzen Reich, unter den verſchiedenſten Verhältniſſen Jan, zuſtandegekommen, rangliſtnmäßig zu ordnen, ſo ergeben um ſich doch der Wahrheit ſehr nahekommende Unterlagen, ls zus denen man für die Zukunft die notwendigen Schlüſſe h r⸗ ziehen kann. fach Auf Grund der 50⸗Beſten⸗Jugendlichen⸗Liſte ſeien vor⸗ Tat⸗ äufig nur einmal die Leiſtungen im Laufen be⸗ urch C. chts Wie ſteht es mit den Spri nterſtrecken, unſerm Schmerzenskind bei den Senioren? Da eröffnen die 100 5 Meter, in denen einſt ein Richard Rau, Hubert Houben, 515 Hellmut Körnig Weltruhm einheimſten, erfreulichſte Aus⸗ 550 ſichten. Wie im Vorjahr war der Berliner Mellero⸗ Zu⸗ miez mit 10,9 Sek. der Schnellſte, dann folgen ſchon zer⸗ ſſeben Mann mit glatt 11 Sekunden. Abgeſehen von dem ber⸗ alſunder Mar zahl ſind es lauter Weſt⸗ und Süd⸗ der deutſche. Dort ſcheinen füh⸗ unſere Hoffnungen aufzuwachſen, das zeigen auch die Liſten pen d anderen Laufſtrecken. Im vorigen Jahr liefen 8 de 19. in der Liſte 11,3 Sek., diesmal hat der 16. noch 161 geſchafft. Schloß die Liſte 1935 der 20 Beſten mit 55 114 Sek., ſo haben jetzt 69 Jugendliche dieſe Leiſtung er⸗ 25 teſcht, ein außerordentlicher Fortſchritt. d Nicht ganz ſo kraß iſt die Verbeſſerung über 200 Meter, eine Strecke, die ja auch von Jugendlichen nicht — ſo häufig gelaufen wird. Mellerowie z muß ſich hier mit 22 Sek. den erſten Platz mit dem Elberfelder Ni⸗ colinj teilen und beide ſtehen damit ungefährdet an der dem Spitze vor dem Stralſunder Marzahl, der als Dritter und in der Liſte 22,7 Sek. erreichte. Unter 23 Sek. blieb nur hen⸗ noch det Münchner Poſtſportler Horn mit 22,9 Sek. Die ver. iſte schloß mit dem 22. Platz bei 23,8, eine Zeit, Ber⸗. Liti⸗ gel⸗ rde der Das Große Internationale Reitturnier im Rahmen der und ö„Grünen Woche“ in der Reichshauptſtadt ſteht vor der Dür rde, Ad it diesmal durch Nennungen aus Frankreich, Holland, ſers 17 5 Schweden, die Tſchechoſlowakei und kogar aus en Vereinigten Staaten von Amerika beſonders reizvoll abe⸗ und pielſeitig beſetzt, ſo daß ſich die Frage nach dem Shof. käfteverhältnis der verſchiedenen Nabionen geradezu Id aufdrängt. gan⸗ 5 Da iſt vor allem Deutſchland! Unſere Reiter i 3 baben im vergangenen Jahre den Gipfel⸗ a ünktihres Ruhmes erklommen, ſie haben im tach⸗ ſchwerſten Turnier, das jemals ſtattgefunden hat, dem ogen klompiſchen, gezeigt, daß ſie abſolute Weltklaſſe darſtellen. Je en Spitzenkräften ein t aller Deutlichkeit gezeigt, tien haben. Harſte Noch niemals hat eine Nation in der Dreſſurprüfung ſowohl den Einzel⸗ nd darüber hinaus nur USA mit wohl — wachen Seiten ſind. Jahrelang waren außer in großen [durch Pollau! als Im. den Mannſchaftsſieg errungen, um dann aber auch in der der Vielſeitigkeitsprüfung durch Stubbendorf zu ſiegen, wie 1 auch in dieſer Prüfung den Mannſchaftsſieg zu erringen, jürt⸗ um ſchließlich im Preis der Nationen ebenfalls Lurch Haſſe 2 f an der Einzelwertung zu ſiegen und ſich den Mannſchafts⸗ chei⸗ erfolg zu ſichern. 1 8 eine Welt in Staunen verſetzte. Das war ein großartiger Erfolg, der kehmen wir dann noch die interngtionalen Turniere dazu. das Berliner in der g. Deutſchland halle, die in Düſſeldorf, München und Verden an Ler Aller lich noch das erwähnen, wo Türkei einen wan wahrhaft We nationen, von er Nationen“ Saumur nie 1 J, ß lich bede ten ſein werden. Albatelt und Ausbildung der Pferde und lrbeit der Mannſchaft anbetrifft, hinter Deukſchland an 1 85 Stelle genannt werden, denn zweifellos ren im internationalen Turnierſport immer noch außer⸗ „ dentlich ſtork, wenn auch die olten überragenden Spring⸗ 0 12 85 wie Limerick Lace, Blarney Caſtle und Jrelands 1 5 den eigentlichen Höhepunkt ihrer Leiſtungsſähigkeit dierchritten zu haben ſcheinen. Riesmal nicht nach Berlin „Uns intereſſieren natürlich am meiſten die drei Na⸗ en, die außer Deutſchland am 6. Februar zum„Preis ngarn. Die nationalen Prüt tern mit internationaler Beteiligung, unſeren lea im Preis der Nationen in Warſchau vor den Olym⸗ Uiſchen Spielen und das Aachener Reitturnier Spielen, wo Deutſchlands Mannſchaft gegen zonen endgültig den Hindenburg⸗Pokal . Sieg in einem Preis der Nationen fe erte, um ſchließ⸗ nach den neun Na⸗ wann und den Wiener Reitturnier im September zu Deutſchland vor Rumänien, Italien und der weiteren Nationenſieg feierte, dann kann ſagen, daß es ein einzigartiges Jahr war. 50 ieſe überragende Stellung gilt es 1937 zu behaupten und 5 Internationale Reitturnier vom 29. Januar bis zum Februar iſt die erſte Probe aufs Exempel. rfen wir nun einen Blick auf die übrigen Reiter⸗ denen viele der beſten, ja in Berlin vertre⸗ Irland muß eigentlich, was Zuver⸗ planmäßige ſind die Irland kommt allerdings antreten: Frankreich, Holland und Vertreter der Kavallerieſchule aus rankreich) haben zuf allen großen inter⸗ fungen gezeigt, daß ſie mit den beſten Rei⸗ rden erfolgreich im Wettbewerb treten X Bizard, Capt. Clavs und Lt. A. el ſind Reiler, die mit Kühnheit, Beherrſchtheit i igkeit verbinden, die vor allem über aus⸗ N ja überragendes Pferdematerial verfügen. t O ollander haben mit a m e erdebeſtand eine ſehr achtbare Stellung internationalen Turnierſport erobert. ihrem verhältnismäßig allem der vorzügliche Reiter Obl. Greter rden, deſſen Ritte immer eine wahre Freude Ungarn waren vor wenigen Jahren, ebenſo Rumänen, Türken und Oeſterreicher, ſehen, inter⸗ faſt völlig unbekannt. Dieſe Madiſon Square Garden bewies, wo die Ameri⸗ die Iren ſchlagen konnten(im Nationenpreis), und utet der zweite Platz in der dlympiſchen eine her⸗ der Reichshauptſtadt eineren schaft abgeben, oe ſich nicht 8 mm dne d aul die übrigen Nationen, ſo Deutſchlands Leichtathletik-Nachwuchs Deutſchland hat immer in der Leichtathletik vorragende Rolle geſpielt, das beweiſt am beſten die große von ſiegreich beſtandenen Länderkämpfen. In Europa außer Schweden und Finnland kaum eine Nation ſeinen überlegener Olympiſchen Spiele haben des weiteren er⸗ en, wie ſtark Deutſchlands Aufſchwung gerade in der im letzten Jahr geweſen iſt, ſie haben aber wo neben erfreulicher Das gilt vor allem von in denen wir ſogar einen Leiſtungsrückgang Deutſchlands die 1936 ſchon von den iſt. Ganz groß waren die Leiſtungen über 400 Meter. Wenn auch ſelbſtverſtändlich die 50 Sekunden nicht erreicht wurden, ſo ſtellen doch die 51,2, in denen der Inſterburger Hundrieſer die 400 Meter bewältigte, eine ganz außerordentliche Leiſtung vor und damit eine Verbeſſerung der Spitzenleiſtung, wie ſie den beſten Hoffnungen Raum gibt. Unter 52 Sek. liefen außerdem noch Horn ⸗Mün⸗ chen und der Saarbrücker Müller, während Schnei⸗ ders⸗M.⸗Gladbach genau 52 Sek. und Gießen ⸗Ber lin ſowie Weniges⸗Düſſeldorf 52,1 Sek. brau Mit 53,4 Sek. begann im vorigen Jahr die tr über 400 Meter, diesmal haben 22 Juge die des damaligen Spitzenreiters erreicht und u Aehnlich vorteilhaft ſieht es am Ende der Liſte ar die 400⸗Meter⸗Strecke auf der ganzen Lini zeigt. Es iſt im übrigen intereſſant, daß die me 400-Meter⸗Läufer von der Sprintſtrecke kamen, nur wenige von der Mittelſtrecke. Für 800 Meter kann man mit dem Ergebnis gleich⸗ falls zufrieden ſein, wenn auch, auf wenige Worte ge bracht, das Urteil darüber nur lautet: Spitze ſchwächer, aber Durchſchnitt verbeſſert. Aehnlich iſt es für 1500 Meter, wo die vorjährige Beſtleiſtung mit 415,2 wieder erreicht wurde— durch den Berliner Löwentraut und ſchon die vorderen Plätze eine Verbeſſerung der Durch ſchnitts⸗Leiſtungen brachten. Sieben Jugendliche unter⸗ boten die:20 Min., was im vorigen Jahr nur vier von ihnen gelang. Der Fünfzigſte lief 1936 mit eine beſſere Zeit als der Dreizehnte des Vorjahres! Auch über die Hürden ſind beſſe eite worden. Die Jugendlichen laufen nur 100 Meter, und da ſchnellte die Beſtzeit, erzielt von dem Erfurter Neu⸗ meiſter und dem ſchon erwähnten Münchener Poſtſport⸗ ler Horn, von den 14.4 Sek. des Vorjahres gleich auf 14,1 Sek. Deutlich tritt auch die Verbeſſerung Breite in Erſcheinung, denn in dieſem Jahr wurden 15,3 Sek von nicht weniger als 56 Jugendlichen erreicht, eine Zeit, mit der man im vorigen Jahr in der Beſtenliſte noch den achten Platz belegen konnte. Das iſt ein Aufſchwung, der uns beſonders freut, wenn man daran denkt, daß wir im Olympiajahr mit unſeren Hürdenläufern recht wenig Staat machen konnten. Zum Schluß die 4 mal 100 Meter ⸗Staffel. Die ſchnellſte Mannſchaft brachte Saar 05 Saarbrücken mit 45,1 Sek. heraus, DSC Düſſeldorf und OS V Hörde mit je 45,2 Sek ſolgen auf dem zweiten und drit⸗ ten Platz. Zwar iſt die Vorjahrs⸗Beſtzeit, die Dresdenſia⸗ Dresden mit 44,2 Sek. notierte, nicht erreicht worden, aber man kann gewiſſe Bedenken in dieſe für Jugendliche geradezu unwahrſcheinliche Leiſtung ſetzen. Beſonders erfreulich iſt die allgemeine Leiſtungsſteigerung in der Sprinterſtaffel, denn während im vorigen Jahr nur zehn Mannſchaften 46,4 Sek erreichten, ſind es diesmal nicht weniger als 29 geweſen. 50 Mannſchaften lieſen im Olumpiafahr bis 46,8 Sek., eine Leiſtung, die im vorigen Jahr nur 18 Mannſchaften erzielten. Damit unterſtreicht die 4 mal 100 Meter⸗Staffel⸗Ueberſicht den Leiſtungs⸗ anſtieg in den Einzel⸗Kurzſtrecken. 2 3e iterboten. 1 18, 0 3 en erzielt Die Lage im internationalen Turnierſport Btelſeitigkeitsprüfung von Thomſon und der vierte Platz im olympiſchen Nationenpreis hinter Deutſchland, Hol⸗ land und Portugal ja eine Leiſtung, die für ſich ſpricht, ganz zu ſchweigen von den Erfolgen im Aachener Turnier. Man kann die beſten Nationen im Turnierſport nicht aufzählen, ohne Italien zu erwähnen, das im vergan⸗ genen Jahre allerdings durch den abeſſiniſchen Krieg andere Sorgen hatte als die, den großen Ruf, der den italieniſchen Reitern vorangeht, zu verteidigen. Italien hat auf den vorjährigen Turnieren ſchlecht abgeſchnitten, aber die berühmte Schule von Pinerolo blickt auf eine alte Tradition zurück und pflegt einen Springſtil, der für mehr als eine Nation Vorbild geworden iſt. Zweifellos werden die Italiener den im vergangenen Jahr verlorenen Boden wieder wett machen und ſich wieder in die erſte Reihe der turnierſportlichen Nationen ſchleben. Dän emark beſitzt in V. Grandjean, der auf Grey Friar in der olympiſchen Vielſeitigkeitsprüfung hinter Hptm, Stubbendorf den zweiten Platz bebegte, einen außerordentlich guten Reiter und in dem kriſchen Schim⸗ mel auch ein Pferd von hohen Graden. Auch Rittm. H. M. Lundeing iſt ein ausgezeichneter Reiter, Und Schwe den ſchließlich kann auf eine ſehr alte Tradition im Tur⸗ nierſport zurückblicken und auf denkwürdige Erfolge, wenn ſich auch in den letzten Jahren andere Nationen vor Schweden in den Vordergrund geſchoben hoben. i Deutſche Sportlehrer im Ausland begehrt Man weiß daß ſchon ſeit vielen Jahren deutſche Sport⸗ lehrer wegen ihrer gründlichen Kenntniſſe ein wertvoller „Exvortartikel“ ſind. Die gewaltigen Erfolge, die Deutſch⸗ land bet den Olympiſchen Spielen erzielte und die nicht zum wenigſten die Ergebniſſe einer vorzüglichen Schulung waren, verſtärken die Nachfrage. So haben fetzt der Lon⸗ doner Athletie⸗Club und der Rumäniſche Leichtathletik⸗ Verband an das FFachamt Leichtathletik die Bitte gerichtet, ihnen tüchtige Sportlehrer, die auf längere Zeit verpflich⸗ tet werden ſollen, vorzuſchlagen. 5 30 Jungen erreicht und unterboten wor⸗ Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Nummer 36 ſten Run⸗ e Hockey⸗ Vorrunde in aller überall dieſes Grof im deutſchen hat man entſchloſſen nach teilnehmenden Vereine nicht nur wenige ren, die ent⸗ Es dauert zwar u 8enſpiele nach dei Meiſterſchaft ausget Runden herrſcht„ n eifrig in vier Gauen — Sſpiele durchfü N dem ſich d ermitteln. acht Ma chenenden Dinge no ibergehe e einem ickelt 1 verden vebe, nicht die ohne Im orden, und au 1 if an ſich alſo in der Nordmark, in Hamburg Roſtock ſind die zur Entſcheidung gereift. Man will annſchaften zu einem Turnier zuſammen⸗ dieſe Weiſe die beſte Gauvereins⸗Mann⸗ Un. ſchaft zu ermitte Rugby im Heer Marine hat der Rugbyſport ſchon lange feſten 15 während es bislang trotz einiger Verſuche och t gelungen i ihn auch im Heer heimiſch zu machen. Zwar wird in einigen Militärſportvereinen Rugby getrieben, aber ſonſt haben unſere Soldaten keine Fühlung mit dief männlichen, harten und darum für 0 ders geeigneten Kampfſpiel gehabt. Jetzt kommt aus Han U die Nachricht, daß dort der kom⸗ mandiere des 11. Armee, General Ule x Befehl zur des Rus rts bei ſeiner Truppe gegeben hat. General Uler ſelbſt ein ehe⸗ maliger Rugbuſpieler, der in der Vorkriegszeit in Bremen Münchens Kegler kämpften auf zehn Bohnen in der Hauptſtadt der Bewegung zugunſten des Winterhilfswer⸗ kes. Zur Linderung der Not konnten dem WHW 1015 Mark zugeführt werden In Oberammergau führt die Gruppe Hochland NScök⸗ Schimeiſterſchaften durch. An dieſen Winterſportkämpfen am 23. und 24. Januar nehmen 200 Läufer aus allen Gauen des Reiches teil, 20 Maunſchaften wurden für den Patrouillenlauf gemeldet. Die SVg Freiſing tritt am Samstag mit ihrer ſtärk⸗ ſten Gewichtheber⸗Mannſchaft, alſo mit Rudi Ismayr und Sepp Manger, in Regensburg zum Freundſchaftskampf gegen Jahn Regensburg an. In Nütruberg tragen die Stadtmaunſchaften der Ama teurringer von Ludwigshafen und Nürnberg am 27. Fe⸗ bruar ihren Rückkampf aus. Der Vorkampf in Ludwigs⸗ hafen wurde bekanntlich von den Ludwigshaſenern hoch ge⸗ wonnen. 5 285 8 f Engliſche Eishockey⸗Gäſte kommen nach München. Im Prinzregenten⸗Stadion ſpielt die hervorragende Mann⸗ ſchaft von HCE Streatham London, die in Wien Oeſter⸗ reichs Nationalmannſchaft:2 beſiegte, am kommenden Sonntag gegen den Münchner EV. Berlins Fußballelf wird vorausſichtlich am 18. April einen Städtekompf gegen Prag in der tſchechoflowakiſchen Hauptſtadt austragen Der letzte Kampf Berlin— Prag fand 1934 in der Reichshauptſtadt ſtatt und endete mit einem:0⸗Sieg der Prager, auf deren Seite Raymond Braine Mittelſtürmer ſpielte! Der 50⸗Km.⸗Dauerlauf, der am Sonntag in Gmund entſchieden werden ſollte, wurde wegen Schneemangels nach Bad Kreuth verlegt. Der Sieger iſt bayeriſcher Mei⸗ ſter im 50⸗Km.⸗Dauerlauf. In Berchtesgaden wird auf der neuen Bahn vom Ober⸗ ſalzberg am kommenden Sonntag die bayeriſche Einſitzer⸗ Rodelmeiſterſchaft ausgetragen. Die Bahn iſt 1800 Meter lang, hat einen Höhenunterſchied von 350 Meter und ein Durchſchnittsgefälle von 17,2 v. H. Reichs ⸗Schimeiſterſchaften der H Am 27. Januar beginnen in Reichenhall die Reichsſchi⸗ meiſterſchaften der H, die, wenn man die vielen Ergeb⸗ niſſe örtlicher Veranſtaltungen, an denen ſich Hitlerjungen beteiligt haben, berückſichtigt, einen großen ſportlichen Er⸗ folg haben dürften. So ſchlug der Hitlerjunge Pfeffer(Ge⸗ bie 19, Hochland) beim Weihnachtsſpringen auf dem Zug⸗ ſpitzplatt den international bekannten Norweger Sveren⸗ ſen, der Hitlerjunge Karg, ebenfalls Gebiet 19, wurde Zweitbeſter bei einem Uebungsſpringen auf der Olympia⸗ ſchanze bei Garmiſch und erzielte wenige Wochen ſpäter beim Training einen 81⸗Meter⸗Sprung. Hitlerjunge Wiedemann, Gebiet Hochland, ſprang auf der Schatten⸗ bergſchanze bei Oberſtdorf im Allgäu 57, 56, 57 Meter und übertraf die Leiſtungen ſeiner Altersklaſſe um mehr als 7 Meter. Bei den Bayeriſchen Meiſterſchaften ſiegte im Torlauf der bekonnte Schwarzwälder Rudi Cranz und im Sprunglauf der Junioren waren die Leiſtungen der Hit⸗ Am die Deutſche Hockey ⸗Meiſterſchaft geſpielt hat und ſich mit Vergnügen an die Spiele geger Hannover erinnert. Auch in Leipzig macht man den Ver⸗ ſuch, Rugby bei einem Infanterie⸗Regiment einzuführen. Gelingt er, dann werden wir bald zwei Soldaten⸗Mann⸗ . die gegeneinander ſpielen können und wird danm auch einmal der große Plan, nach chem Vorbild ein Spiel Heer— Marine hren. Wirklichkeit. Hochſchulmeiſterſchaſten gut gefördert Im Monat Februar beginnen die Endſpiele um die Hochſchul⸗Meiſterſchaften im Fußball, Handball und im Hockey. Teilnahmeberechtigt ſind die ſaſt in allen zehn Gauen der Deutſchen Studenteuſchaft ermittelten Gaumei⸗ ſter. Ueberraſchend iſt, daß beide Titelverteidiger nicht ſind. Im Fußball iſt eidelberg ſchon in der beſſer erging es den auer Studenten als Hochſchulmeiſter im Handball. Im Fußball ſtehen als Grumeiſter bisher folgende Mannſchaften feſt: Univerſität Berlin, Univerſität Bres⸗ lau, Techniſche Hochſchule Dresden, Univerſität München, Techniſche Hochſchule Karlsruhe, Univerſttät Bonn. Im Gau Nordmark ſteht noch ein Wiederholungsſpiel zwiſchen Greifswald und Hamburg aus, in Niederſachſen wird zwi⸗ ſchen Hannover Göttingen und Braunſchweig eine neue Runde ausgeſpielt, da alle drei Mannſchaften punktgleich ſind und— ein ſeltener Fall— auch das gleiche Torver⸗ hältnis aufweiſen. Um den Gruppenſieg der Oſtmark ſtreiten noch Danzig und Lauenburg. Für die Hand ball⸗Meiſterſchaft ſetzten ſich in ihren Gauen neben der His Beuthen noch Hf Frankfurt⸗Oder, Hfè Kiel, Univerſität München, Univerſität Heidelberg, Univerſität Frankfurt⸗M., Tierärztliche Hochſchule Han⸗ nover bisher ſiegreich durch. Die mitteldeutſche Meiſter⸗ ſchaft gewann am Mittwoch die Univerſität Halle im End⸗ * — 5 . 2 2 5 das erheblich 110 5 ſpiel in der Saaleſtadt gegen die Techniſche Hochſchule. Die Endrunde im Hockey hat bereits die Univerſität Münſter erreicht. In der Gruppe 1 ſind an den weiteren Ausſcheidungsſpielen noch die Univerſitäten Berlin, Ham⸗ burg und Halle beteiligt. Die zweite Gruppe hat noch die Spiele zwiſchen Heidelberg und Frankfurt bzw. Freiburg und Karlsruhe zu erledigen. Kleine Sport-Nachrichten lerjungen Gantner, Neu, Karg und Pfeffer hervorragend. Neben den Hochländern haben vor allem die HJ⸗Kameraden aus Thüringen und Schleſien durch Tagesbeſtleiſtungen von ſich reden gemacht. Im Voot auf Wanderfahrt Während für die Paddler in den beiden letztvergangenen Jahren durch die Vorbereitungen auf die Olympiſchen Spiele der Rennſport im Vordergrund der Arbeit ſtand, bedeuten 1937 zwei wanderſportliche Ereigniſſe die Höhe⸗ vunkte des Jahres: die Nibelungenfahrt von Paſſau nach Wien, die am 17. Juli beginnt. und das aroße Zeltlagertreffen des Internationalen Zelt⸗Verbandes im Schloßpark zu Biebrich am Rhein, Rheinfahrt ab 31. Juli. Zu beiden Veranſtaltungen rechnet man mit Tauſenden von Teilnehmern. Zubringer⸗ fahrten— für die Nibelungenfahrt auf der oberen Donau, Inn und Lech, für das Zeltlagertrefſen auf dem oberen Rhein, auf Neckar und Main— vervollſtändigen das Pro⸗ gramm dieſer Veranſtaltungen. Die erſte große Reichs jugend⸗ Wanderfahrt des deutſchen Ruderſports auf der Oder beginnt am 24. Juni in Ratibor und führt in etwa 14 Tagen nach Stettin. Als ſymboliſche Fracht wird ein halber Zentner oberſchleſiſche Kohle an Bord bis zur Oſtſee mitgeführt. Die Leitung der Fahrt hat Reichsfachamts⸗Jugendwart Dr. Kollmann, die techniſche Vorbereitung liegt beim ſchleſiſchen Gaufachamts⸗ Jugendwart Schön garth⸗Bres⸗ lau. Für beſonders verdiente Jugendruderer iſt die Fahrt koſtenlos. Die Meldungen zur großen Vierländer⸗Donau⸗ fahrt Ulm— Budapeſt laufen ſchon jetzt ſo zahlreich ein, daß allen Vereinen nur geraten werden kann aufs ſchnellſte die ihnen zugegangenen Meldevordrucke abzu⸗ ſenden, wenn ſie nicht riskieren wollen, wegen Ueber⸗ füllung der Fahrt zurückgewieſen zu werden. Keine Meiſterſchaſten bei den Nationalſozialiſtiſchen Kampf- ſpielen Ueber Sinn und Aufgobe der Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele, die künftig nach dem Willen des Führers im Rahmen der Veranſtaltungen des alljährlichen Reichspartei⸗ tages in Nürnberg durchgeführt werden ſollen und mit deren Ausrichtung die Sa beauftragt wurde, iſt in ver⸗ ſchiedenen Auslaſſungen bereits Näheres mitgeteilt wor⸗ den, Verſchiedentlich tauchte auch Vermutung und Anregung auf, dieſe Kompfſpiele mit den Meiſterſchaften der einzel⸗ nen Sportarten zuſammenzulegen, alſo ſo, wie dies teil⸗ weiſe bei den bisherigen Deutſchen Kampſſpielen geſchah bzw. geplant war. Daran wird für die Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kampfſpiele nicht im geringſten gedacht, eine Verbin⸗ dung mit Deutſchen Meiſterſchaften irgendwelcher Sportart ſteht völlig außer Betracht, da Charakter und Ziel der NS⸗ Kampfſpiele auf einem ganz anderen Gebiet liegt. Neues vom Deutſchen f Turnfeſt 1938 Aus dem Umſtand, daß man über die Vorbereitungen ür das Deutſche Turnfeſt 1938, das bekanntlich in Bres⸗ Jau ſtattſindet, wenig hört, glaubten ängſtliche Gemüter den Schluß ziehen zu ſollen, daß dieſes Feſt vielleicht gar nicht ſtattfinden werde oder wenigſtens nicht als Deutſches Turnfeſt. Dem iſt nicht ſo. Erſt in den letzten Tagen konnte die Reichsſportführung dem Breslauer Oberbürger⸗ meiſter Dr. Friedrich die erfreuliche Mitteilung machen, daß der Führer und Reichskanzler an den Maßnahmen und Planungen für dos Deutſche Turnfeſt 1938 regen An⸗ teil nimmt. Wie man ſich erinnert, wohnte Abolf Hitler auch dem letzten Deutſchen Turnfeſt 1033 in Stuttgart bei, wo er eine große Rede hielt, in der er Jahn in ſein Ehrenrecht einſetzte. In Breslau iſt mon, ſeit der Stadt das Turufeſt zur Durchführung übertragen wurde, an die Vorbereitungen egen ſie werden dauernd fortgeführt, . a Ee durchge 15 mit anſchließender HANDELS- U WIRTSCHATTS-zZHTTUN G Freitag, 22. Januar 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 36 Verirauenssſelle Baden des Leipziger Meßamis Zu den beſtehenden zehn Vertrauensſtellen im Reiche iſt jetzt auch in Baden eine Vertrauensſtelle des Leipziger Meßamts öffnet worden. Dem Ziele, die Bedeutung der Vertrauensſtelle des Leipziger Meßamts einer inter⸗ eſſierten Oeffentlichkeit zu unterbreiten, diente ein Beſpre⸗ chung, die am Donnerstag in der Karlsruher Handelskam mer ſtattfand. Der Einladung des Leipziger Meßamts waren die Vertreter der Landesſtelle Baden des Reichs⸗ niſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, der Daß und der Wirtſchaft gefolgt. In Vertretung des badiſchen Miniſterpräſidenten begrüßte Fabrikdirektor Ed. Hofweber aus Mannheim die Gäſte. Die badiſche Wirt⸗ ſchaft, die von jeher ſtark am Export beteiligt war, be⸗ grüße die Errichtung der Vertrauensſtelle und verfolge mit großer Aufmerkſamkeit die Arbeit des Leipziger Meßamts. Der Vizepräſident des Leipziger Meßamts, Ludwig Fichte, zeichnete dann den Weg auf, der ſchließlich zur Er richtung der Vertrauensſtellen führte. Die beſondere Be⸗ deutung der Vertrauensſtelle Baden erklärt ſich aus der Bedeutung der badiſchen Induſtrie⸗ und Handelswirtſchaft für die Leipziger Meſſe. Baden ſtellt einen beachtlichen Prozentſatz der Ausſteller, ſo neben der Kleininduſtrie, Textilien, Pforzheimer Schmuckwaren, elektrotechniſche Waren, Maſchinen und kunſtgewerbliche Gegenſtände. Die 243 Firmen⸗Ausſteller aus Baden ſtellen 3,2 v. H. der ge⸗ ſamten Ausſteller dar; in Edelmetall⸗ und Schmuckwaren macht der Anteil 22,5 v.., in elektrotechniſchen Waren 5,2 v. H. und in kunſtgewerblichen Gegenſtänden 5 v. H. der Geſamtausſteller der betreffenden Fachgruppe aus. Auch als Einkäufer ſendet Baden einen ganzen Stab von Kaufleuten aus dem Groß⸗ und Einzelhandel nach Leipzig. Die badiſche Ausfuhr⸗Induſtrie und die Leipziger Meſſe ſtehen gemeinſam in der Front der deutſchen Außenhan⸗ delsförderung. Dieſer gemeinſame Einſatz, für den Mi⸗ niſterpräſident Köhler vom erſten Tage ſeines Wirkens eingetreten iſt, ſoll durch die Errichtung der Vertrauens⸗ ſtelle noch unterſtrichen werden. Der Vierjahresplan ver⸗ pflichtet, ſo ſchloß Vizepräſident Fichte, zu ſtärkerer Export⸗ förderung und bindet damit die badiſchen Exporteure und die Leipziger Meſſe noch ſeſter aneinander. Der Leiter der Bezirkswirtſchaftskammer Baden, Dr Max von der Kall, umriß dann noch mit kurzen Worten als Leiter der Vertrauensſtelle die Aufgaben ſeines neuen Arbeitsbereiches. Die Vertrauensſtelle ſoll Mittelglied darſtellen zwiſchen der Zentrale und den vielfältigen Gliederungen. Sie ſoll die Verbindung zwiſchen den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Meſſeamts und dem Hauptamt herſtellen, ſoll Anregungen und Erklärungen austauſchen. Die gleiche Fühlungnahme ſoll mit der Wirtſchaft, den Induſtrie⸗ und Handelskammern, den Fachgruppen und der Preſſe aufrecht erhalten werden. * Zeichunng von Teilſchuldverſchreibungen zu Laſten von Sperrguthaben. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirt⸗ ſchaftung hat mit ihrem Runderlaß 10/37 D. St. allgemein zugelaſſen, daß Sperrguthaben genehmigungsfrei zur Zeichnung von Teilſchuldverſchreibungen, insbeſondere In⸗ duſtrieobligationen, verwendet werden. * Stundung von Krediten und Tilgungsraten. Mit Runderlaß 11/37 D. St. hat die Reichsſtelle für Deviſen⸗ bewirtſchoftung den Höchſtſatz, zu dem die Stundung von Krediten und Tilgungsraten bei Reichsmarkverbindlich⸗ keiten inländiicher Schuldner gegenüber ausländiſchen Gläubigern genehmigungsfrei zuläſſig iſt, von 5 v. H. auf 4% v. H, herabgeſetzt. Gleichzeitig ſind die Deviſenſtellen angewieſen worden, die nach der Neufaſſung der Richt⸗ linien vom 19. Dezember 1936 ſtets erforderliche Geneh⸗ migung zur Stundung von Fremdwährungskrediten aus⸗ ländiſcher Gläubiger an inländiſche Schuldner zu erteilen, wenn der Zinsſatz die gleiche Höhe nicht überſteigt. * Bayeriſche Brauerei⸗Schuck⸗Jaeniſch Ac, Kaiſerslau⸗ tern. Wie man erfährt, wird der auf den 15. Februar einberufenen HV eine Dividende von wieder 5 v. H. auf 2 Mill.„ Ac vorgeſchlagen. Der Bierabſatz ſei im abgelaufenen Jahre um einiges beſſer geworden. Das laufende Jahr hat ſich bis jetzt zufriedenſtellend entwickelt und eine weitere leichte Beſſerung gebracht. 5 * FFürſtl. Fürſtenbergiſche Brauerei AG, Donaueſchin⸗ gen. Dieſe Brauerei, die durch GV⸗Beſchluß vom 17. De⸗ zember 1936 in eine Kommanditgeſellſchaft umgewandelt wurde, veröffentlicht nunmehr das Abſchlußergebnis für das Geſchäftsjahr 1935/36. Der Geſchäftsverlauf wurde für das vergangene Jahr als zufriedenſtellend bezeichnet, der Ausſtoß habe eine Erhöhung erfahren. Der Rohertrag ſtieg doher nochmals leicht auf 2,68(2,65) Mill. /, dazu kommen 1207(14947)/ außerordentliche Erträge. Nach 164234(101 560)/ ordentlichen Abſchreibungen auf An⸗ lagewerte und Verrechnung der Unkoſten wird ein Be⸗ triebsgewinn von 374 927(492 165)/ ausgewieſen. Wei⸗ terhin werden außerordentliche Abſchreibungen, Rückſtel⸗ lungen uſw. im Betrage von 420 012(443 193) vorgenom⸗ men, darunter 373 796(407 499)„ auf Darlehen und Außenſtände, ſo daß ſich ein Verluſt von 45 086, ergibt gegenüber 48 971, Gewinn i. V. Der Verluſtvortrag ſteigt daher weiter auf 514456/ an bei 2,0 Mill./ AK. * Eichbaum⸗Werger Brauereien Ac), Worms. AR⸗ Zuwahlen. Die G genehmigte den Abſchluß für das Ge⸗ 1 1995/6 mit wieder 5 v. H. Dividende auf 6,5 Mill./ AK. Mitgeteilt wurde, daß die baulichen Er⸗ weiterungen und die Umbauten vor allem im Intereſſe des Fremdenverkehrs der Stadt Worms erfolgt ſeien, man könne aber auch eine günſtige Entwicklung der Neu⸗ angliederung erhoffen. Die Außenſtände ſeien jetzt wei⸗ teſtgehend bereinigt. Die GV nahm ſodann AR⸗Wahlen Vor. In Verbindung mit der Uebernahme eines größeren Aktienpaketes im letzten Jahre durch eine Bankengruppe, die nunmehr nach zwiſchenzeitlichen Zukäufen über die Mehrheit des Al verfügt, wurden neu in den AR gewählt Bankier Alwin Steffan, Frankfurt g.., Dr. Adolf Schef⸗ fer, Reichskredit⸗ Ach, Berlin, ſowie Max Röchling in Lud⸗ wigshafen. Sodann wurde au Stelle Haus von Schlee⸗ brügges von der Dresdner Bank Richard Wilhelm Käpp⸗ ler in Mannheim und für den Handwerkskammerpräſi⸗ denten Theodor Radtke in Worms Bürgermeiſter Guſtuv . in den AR 0 gewählt ruſchwitz Textilwerke AG, Neuſalz(Oder]. Gele⸗ gentlich der go. GV am 16. L. 1d M. wurde vom Vorſtand 5 dem vorher⸗ Akiien zur Schwäche neigend Mangelndes Kaufinferesse/ Renſen geiragi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: ruhig 1% v. H. überſchritten. Sonſt gingen die Kursbeſſerungen Frankfurt, 22. Januar. im Verlaufe aber kaum über 7 v. H. hinaus, nur Muag Die Börſe nahm den gleichen Verlauf wie geſtern: fehr[konnten, ebenfalls auf Abſchlußerwartungen, 4 v. H. ſtilles Geſchäft und nur geringfügig veränderte Kurſe. Am gewinnen. Farben ſtellten ſich auf unverändert 168,25. Be⸗ Aktienmarkt bröckelten die erſten Kurſe vorwiegend leicht achtet waren„Schuckert, AG, Geffürel, Orenſtein und ab, während ſpäter auf Teilgebieten leichte Beſſerungen] Weſtdeutſche Kaufhof i 8 zu verzeichnen waren. Alle Bewegungen vollzogen ſich Der Kaſſarentenmarkt war wiederum auf einen recht indeſſen bei geringſten Umſätzen. Als feſt ſind weiterhin ruhigen Ton geſtimmt. Für Hypothekenpfandbriefe und Gebr. Junghans zu bezeichnen, die auf 12276(121,75) an⸗ Kommunalobligationen ergaben ſich kaum Veränderungen. ſtiegen. Von anderen Maſchinenwerken gingen Muag auf Liquidationspfandbriefe neigten eher etwas zur Schwäche. 138,75(139,50) zurück. Eßlinger und Mönus lagen be⸗ Stadtanleihen verkehrten bei vereinzelten Befeſtigungen hauptet. Der Montanmarkt lag wiederum faſt geſchäftslos, bis 4 v. H. in freundlicher Haltung. Auch landw. Ver. Stahl 118,50(119), Mannesmann 118,50(11875), Höſch ſchaftliche Goldͤpfandbriefe waren zum Teil leicht gebeſſert. 118(118,25), Rheinſtahl 150,50(150,75). Von chemiſchen Die Propinzanleihen lagen ruhig, ebenſo Länderanleihen. Werten bröckelten IG Farben und Scheideanſtalt je, Reichsanleihen konnten bei mäßigen Umſätzen vereinzelt Deutſche Erdöl% v. H. ab. Am Elektromarkt ließen Licht geringe Gewinne verbuchen. Schutzgebiete, effektive Stücke, und Kraft 1,50 v. K ch auf 152, iemens notierten waren leicht abgeſchwächt. Auslandsrenten waren eßen⸗ v. H. höher mit 10 Schiffahrtszktien lagen bei ſtark falls eher rückläufig, desgleichen die Mehrzahl der In⸗ geſchrumpften Umfätzen behauptet. Unverändert zur Notiz duſtrieobligationen. Farben verloren, Daimler 78 v. H. kamen ferner Zellſtoffaktien und Weſtdeutſche Kaufhof. Am Einheitsmarkt hielten ſich für deutſche Induſtrie⸗ Dagegen lagen Reichsbank⸗Anteile 2 v. H. ſchwächer mit aktien Gewinne und Verluſte ungefähr die Waage, Beſſe⸗ 186,50.— Am Rentenmarkt beſtand überwiegend Nachfrage, rungen bis zu 4 v. H. ſtanden Einbußen bis 4565 v.. beſonders wieder nach Goldpfandbriefen. Von variablen gegenüber. He Herkules, die exkl. Dividende gehandelt Werten gewannen Altbeſitz und Reichsbahn⸗VaA je 7 v. H. wurden, lagen v. H. ſchwächer. Auslandsaktien blie⸗ auf 118,50 und 126, Zinsvergütungsſcheine waren zu 957% ben behauptet Kolonialanteile waren vereinzelt befeſtigt. (95) geſucht. Kommunal⸗Umſchuldung unn. 90,85, Wieder⸗ Banken und Hypothekenbanken per Kaſſe zogen mit weni⸗ aufbauzuſchläge 75(74,75), dagegen ſpäte Schulobuchfor⸗ gen Ausnahmen ebenfalls an.„5 derungen 9838(98,50). Städte⸗Altbeſitzanleihen bewegten 5 Von Steuergutſcheinen erhöhten 38er-Fälligkeit ihren ſich zwiſchen 117,50—118,50. Von Auslandsrenten waren Stand um 774 Pfg. 8. mexikaniſche Anleihen ſtärker angeboten.„Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1987er 100 G; In der zweiten Börſenſtunde bewegte ſich das Geſchäft 1938er 90 85 G: 1939er 99,2 G; 1940er 99,5 G 100,25 B zwar weiterhin in ſehr engen Grenzen, die Haltung war 1941er 98,62 G; 194 zer 98,25 G; 1943er 98 G; 1944er 97,87 aber zweifelsohne etwas freundlicher und bei den führen⸗ G; 1gaßer und 1946er je 97,87 G 98,75 B; 1947er und 8„„ 5 35 Befeſtig en. 36 Far⸗ 1948er je 98 G 98,75 B.— Ausgabe 2: 1988er 99,87 G; den Papieren ergaben ſich leichte Befeſtigungen. JG Far⸗ e„ Ausgabe 2: 1988er 39,87 G; ben 168,50 nach 1677, Siemens feſt mit 200 nach 19896. Auf 1989er 99,62 G; 1943er 97,87 G. Veröffentlichungen über die vorausſichtlichen Dividenden⸗ Wiederaufbauonleihe: 194½5er und 1946/48er je 74,62 1 8 2— 2 8 5. 73 97 89 Nusſchüttungen bei den Großbanken, die bei DD⸗ und G 75,37 B. 8. 2 Commerzbank 5(4) v. H. lauten und eine weitere Stei⸗ Abroz. Umſchuld.⸗Verband 90,575 G 91,325 B. 2 2 8 22 3 5— N ür ine 20 oi ha Nertoe 55 3e Ter gerung in Ausſicht ſtellen, zeigte ſich eine Nachfrage, DDde] Für eine ganze Reihe von Werten mußte die geſt⸗ Bank 115,25(115), Commerzbank 1411,50(411), auch ſetzung von Schlußkurſen mangels Umſatzes unterbleiben. Dresdner Bank ½ v. H. höher mit 107,50. Soweit Notierungen erfolgten, unterſchritten ſie meiſt den Am Rentenmarkt zogen Kommunal⸗Umſchuldung auf Stand des Verlaufes, doch gingen die Einbußen kaum über 90,90 nach 90,85 an, Altbeſitz 118,50—96. Von Goldpfand⸗ 4 bis 4 v. H. hinaus. Farben notierten 16876 nach 16874, briefen Naſſ. Lds.⸗Bank 97,75(97,50), dto. KO 94,75(946), Vereinigte Stahlwerke 117,75 nach 118 und einem Nufongs⸗ ferner zogen die meiſten Serien der Landeskommunal⸗ kurs von 118,50, Hoeſch ermäßigten ſich um 74 v. H. Be⸗ Bank Darmſtadt 4 v. H. an. Liquidations⸗Pfondbriefe] merkenswert feſt lagen dagegen Junghans, die gegen den bröckelten teilweiſe weiter 76 v. H. ab, Stadtanleihen lagen erſten Kurs etwa 1 v H. gewannen. 5 3 ruhig. Mexikaniſche Anleihen notierten 4 v. H. Nachbörslich hörte man Vereinigte Stahlwerke 117,75 schwächer. öproz. Goldmexikaner etwa 8,60(zuletzt 9,85).] Geld. Im Freiverkehr Ufa weiter feſt 6576. ö örſe: ien ſti d uneinheitli 6 Id d D 3 M1 Berliner Börſe: Aktien e 25 8 eld- un evisenmar Da der Börſe auch heute wieder ein Rückhalt am Publi⸗* Berlin, 22. Januar. Der Geldmarkt blieb auch heute kum fehlte, das ſich nach wie vor dem Aktienmarkt, nament⸗ unverändert flüſſig. Das Angebot on kurzſriſtigen Geldern lich hinſichtlich der vartablen Papiere fernhält, vermochte e ausreichend. Allerdings hat Nie Lage des ſich keine beſtimmte Tendenz durchzuſetzen. Die Kurs⸗ Marktes in ſich eine Feſtigung erfahren. Die Blanko⸗ N 8 f b Tagesgeldſätze wurden jedoch bei 27, bis 2½ v. H. be⸗ ſchwankungen bewegten ſich meiſt nur un ene laſſen. Andererſeits hat aber auch das Angebot keine Ver⸗ teile; per Saldo überwogen aber eher leichte Rückgänge. ſtärkung erfahren, ſo daß verſchiedentlich wieder auf Sola⸗ An ſich iſt dieſe Entwicklung bei der vorwaltenden Ge⸗Twechſel zurückgegriffen wurden. Der Privatdiskontſatz ſchäftsſtille verſtändlich, dazu kommt, daß angeſichts der ſtellte ſich auf unverändert 3 v. H. anhaltenden Feſtigung der Sperrmarkſätze einige Abgaben An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich für Rechnung von Sperrmarkguthaben erfolgen. Am kaum weſentliche. Veränderungen. Leicht rückläufig war Montaumarkt bildeten Harpener mit plus 1 und Stolber⸗ das Pfund, das in Zürich mit 21,40% nach 21,41% notiect r Zink mit plus 7 v. H. Ausnahmen gegenüber einer wurde. 5 5 7 05 1 v. 8 bei 1 und von je„ v. Diskontsatz: feichsbank 4, Lomhard 5, Privat 3 v. fl. H. bei Laurahütte, Mannesmann und den Vereinigten Amtlich in Rm. 55 5 3 Stahlwerken. Durchweg ſchwächer lagen Braunkohlen⸗ 10 27. 12800 r 1 aktien, ſo Rheinbraun mit minus 17½/, Niederlauſitzer und en e 25 975 058 1 Ilſe Genußſcheine mit inte 1 H. Am 6 55 Beulen ge 2 6559 6555 6751 0755 Markt gewannen Farben 78 468700 Chem. v. Heyden, e 10 8 5 904“ 30053 9047 30058 während Rütgers und Kokswerke 4 und 7 v. H. nied⸗ Cath e ne, 2486.490 2480 2480 riger angeſchrieben wurden. Conti Gummi zogen bei Dänemark 100 duden 3 205 75 7505 9515 ei Käuf 5 ſonſ i G i⸗ Danzig„ 100 Gulden 27.04 7. 47. 4 kleinen Käufen um 1 v. 2 5 1 bei 0 Salad e 0 5 2 und Linoleumaktien 5 e 1 1 75 Shun Aeon 4 508 2955 67 950 Umſatzes ausgeſetzt. Elektro- un arifwerte zeigten, a Jinnlan; finnl M. 55 890 einflußt von kleinſten Orders, uneinheitliche Entwicklung. Gesche Kc 5 11.805⁵ 12857 55 0 Zu erwähnen ſind Deutſche Atlanten mit plus 11, Deſſ. Holland. 100 Gulden. 2 130,8 1300 135415 1258 Gas mit plus, Siemens mit plus 6 v.., dagegen Iran(Teheran) spaß].. 153 15,7 1548 147 Lichtkraft und Schleſ. Gas mit je minus 1 v. H. Von Ful e 3 579 0 15 1200 1 den übrigen Papieren zeigten Maſchinenbauwerte eher 8 1.5 6710 712 9006 9711 unbedeutende Beſſerungen, während Textilwerte unter Jugoſlanien ioo Dinar 5 g.600 56584 3666 kleinem Abgabedruck litten(Dierig minus 4, Bemberg 1 10 50 8 5 1155 minus 1 v..). Von Papier⸗ und Zellſtoffaktien zogen Norwegen 100 Ronen 4“ 6132 614 61.7 6180 Felomühle um 36 v. H. an, Aſchaffenburger verloren 4 v. Deſterreich 100 Schill. 3/6 48.05 4005 95 4005 H. Von den übrigen Papieren ermäßigten ſich Hotelbetrieb, Holen.. 100 Zloty 5 4 414 47.04.4714 04 Portugal 100 Escudo% 11085 1105] 11075 11.995 Rumänien„ 100 Lei 2.818.817 181380 1817 Schweden. 100 Kr. 2½ 62.80 68.02 82.85 62.9 Schweiz 100 franken 123 5706 57.18 56.90 57.02 bei einem Angebot von 12 000/ um 2, Reichsbank bei einem ſolchen von nur 8 1 00 H.— 12 7 1 0 5 a war wieder recht lebhafte Nachfrage zu beobachten, S 1 254 5 W für e zie 15 9275 Pfg. auf 11876 Tichecho flower. 8 5 17.8% 265 1252 ſtiegen. Die Umſchuldungsanleihe wurde wie geſtern mit Türkei. Itürk. Pfd. 5 1878 18882 1978 1982 90,95 notiert, Wiederaufbauzuſchläge gewannen 6 v. H. M 11 1 8 4 1 135 1 Im Verlaufe entwickelte ſich eine Sonderbewegung in Ver, Std ten 1 89 172 2 2482 2489 2092 * Frankfurt, 22. Januar. Tagesgeld unv. 2/ v. H. 5 Siemeus, die offenbar auf Dividendenerwartungen leb⸗ haft gefragt waren und demzufolge den erſten Kurs um n.1„. 8 zie! N zwiſche meriko und Deutſchland dienen nach die Provinz Poſen in der Lage iſt, den Beſitzern ihrer follen. Pie acheselſchaſt bedient ſich 1„Durchführung Vorkriegsonleihen ſtatt der im deutſch⸗polniſchen Aufwer⸗ ihrer Aufgaben hervorragender Spezigliſten auf allen Sach- tungsabkommen vom 5. Juli 1928 vorgeſehenen Sager gebieten und angeſehener amerikaniſcher Perſönlichkeiten ſionsanleiheſtücke deutſche Ablöſungsauleihe plus Aus und Inſtitutionen. Sie wiomet ſich in erſter Linie der loſungsrechte 5 und zwar für je 1000 Mark Betreuung und Durchführung praktiſcher Geſchäfte. Der Nennbetrag der proz. nleihe 8,274, für je 1000 22 ehemalige langjährige deutſche Botſchafter in den Ver⸗ Nennbetrag der 3 proz. Anleihe 98862„, für je 1000% einigten Staaten, Dr. von Prittwitz und Gaffron, zeichnet Nennbetrag der äproz. Anleihe 9,51% Nennbetrag der als Vorſitzender des Beirates der Geſellſchaft. Anleiheablöſungsſchuld nebſt Auslofungsrechten. Das - Befriedigender Mineralwaſſerabſatz 1936. Nach vor⸗ Angebot iſt bis zum. März 1936 befriſtet. Beſitzer, die läufigen Feſtſtellungen der Fachuntergruppe Mineral- ihre Stücke gemäß der früheren n noch nicht brunnen hat ſich im Jahre 1936 der Abſotz an Mineral⸗“ zum Umtauſch eingereicht 8 werden auf dieſes Nn⸗ waſſer trotz dem ſchlechten Sommerwetter gut gehalten. gebot beſonders hingewieſen. 0 Jusgeſamt dürſten von den 278 Betrieben 112— 115 Mill.* Schweizeriſche Geſellſchaft für elektrotechniſche Indu⸗ Liter im Werte von rund 21 Mill.„ ausgeſtoßen werden ſtrie, Badel. Das Geſchäftsergebnis 1936 der Schweize⸗ ſein gegenüber 110—142 Mill. Liter im Vorjahr. Dieſes riſchen Geſellſchaft für elektrotechniſche Induſtrie, Badel, Ergebnis iſt hauptſächlich dem ſtark geſtiegenen Abſatz an ſtellt ſich auf 2898 193 ffr. Unter Heranziehung des Vor⸗ industrielle Werke zu verdanken, der ſelbſt den des ſehr trages vom Vorjahre und nach Abzug der Geſchäfts⸗ warmen Jahres 1035 übertraf, Der Abſatz an Heilwäſſern unkoſten verbleibt ein Gewinnſaldo von 2 749 422(i. V. wird auf 22(l. B. 21) Mill. Liter im Werte von rund 9.06 Mill.) ſſr. Der Verwaltungsrat beantragt auf der Mill.„ veronſchlagt. Preislich machte gegen das Vor⸗ Es der Aktionäre die Ausſchüttung einer Dividende von jahr keine größere Veränderung bemerkbar, die Erlöſe 6. v. H. wie im Vorjahre und einen Vortrog auf neue haben eher ihre abgleitende R ug behalten. Rechnung von 589 422 ffr.„ i Allgemeine Deutſche Eredit⸗Anſtalt, Leipzig. Die be⸗* Gaumont⸗Britiſh zur Lage. Der Präſident der Gau⸗ Itledſgende e im Jahre 1986 wird dadurch] mont⸗Britiſh, der größten engliſchen Filmgeſellſchoft, er⸗ verdeutlicht, daß der Umſatz, der im ganzen Jahr 1935 rund klärte nach ſeiner Rückkehr aus Amerika, daß man die 13,10 Mrd.„ betrug, ſich in den erſten 11 Monaten 1033 Filmproduktion einſtellen müſſe, wenn Amerika kein grö⸗ bereits guf rund 14 merd⸗„ ſtellte. Ende November 1936 ßeres Entgegenkommen zeige. Die amerikaniſche Film⸗ betrug die Bilanzſumme 280 Mill. 4 Nele 266,5 Mill.„ induſtrie verdiene zwiſchen? und 10 Millionen Pfund Ende Dezember 1935. Die Debitoren belieſe 1 55 auf 160 jährlich am engliſchen Publikum, während Ameriko an⸗ (153) Mill., die Kreditoren auf 288(200 Mi„. dexerſeits wenige hunderttauſend Pfund im Jahre für bri⸗ Einzelhandel mit Schneidwaren. Im Einvernehmen kiſche Filme ausgebe. Es läge bei der Regierung eine der Aenderung hierin herbeizuführen. In den Handelsver⸗ rat! trägen mit anderen Ländern— vor nd Dänemark und Finnland— habe Verhältnis zwiſchen Aus⸗ und Ei fſelbe ſei für den. Ameriko möglich, d Fünen gewahr! * FJraniſche 1 geſetzt. Das⸗ ngland und engliſchen nächſt 5 1 1 5 wurde der„Iran benfalls für ſechzig Jahre und Unterhaltung von Erdöl⸗ Detlettangsgeſellſcate ültiges Vorrecht zur An 1 Tage eine Lie icht ſtatt. 5 5 8 5 zeonleibe. In Ber. Meer gemeint it offenbar der Jerſſche Golf— ein⸗ 1. Uebereinkunft vom 17. geräumt. Eine der beiden Propinzen ſoll Choraſſau ſein.— [Oktober 1986 über die Abwicklung von Aufwertungsrechts⸗ Die Franiſche Geſandtſchaft in London beſtätigte auf eine verhältniſſen iſt zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Rückfrage die Tatſache der Konzeſſionserteilung, lehnte es Regierung auch eine Vereinbarung getroffen worden, wo⸗ fedoch ab, über Einzelheiten Auskunft zu geben. leitungen aus den beiden Konzeſſionsgebieten zum„offenen „Dr. Hialmar-Schachi-Siudienſonds“ Drei Hialmar⸗Schacht⸗Stiftungen des Reichs⸗ bankdirektoriums Aus Anlaß des 60. Geburtstages des Reichs bankpräſt denten und Beauftragten Reichswirtſchaftsminiſters Schacht hat das Reichs bankdirektorium drei Stiftungen der Geſamthöhe von zwei Millionen Reichsmark begrün⸗ det. Die Stiftungsurkunde hat folgenden Wortlaut: „In dem Wunſche, der Verbundenheit von Führung und Gefolgſchaft der Reichsbank ſichtbaren Ausdruck geben, dem Manne zu danken, der als einer der beſten ſeines Volkes in ſchwerer Zeit ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt hat, und ſeinen Namen einem Werke zu verbinden, das im Sinne ſeines Schaffens und entſprechend der Tradition der Reichsbank dem des Ganzen dienen ſoll, hat das Reichsbankdirektori beſchloſſen, zu Ehren des Reichsbankpräſidenten Dr mar Schacht und zum bleibenden Gedächtnis ſeines kens anläßlich ſeines 60. Geburtstages drei Stiftungen z begründen, die den Namen Hjalmar⸗Schacht⸗Sportſtiftung, Hjalmar⸗Schacht⸗Ferienheimſtiftung und Hjalmar⸗Schacht⸗Auslandsſtipendium tragen ſollen.“ Eine Stiftung der deutſchen Kreditinſtitute Aus Anlaß des 60. Geburtstages des Reichsbankpräf⸗ denten Dr. Schacht haben die in der Reichsgruppe Banken zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtitute einen Betrag von 250 000 Reichsmark zur Verfügung geſtellt, der unter dem Namen„Dr.⸗Hjalmar⸗Schacht⸗Studienfonds“ der bankbernf lichen Ausbildung der Gefolgſchaftsmitglieder aller ſchen Kreditinſtitute dienen ſoll. Der Leiter der R gruppe hat Herrn Dr. Schacht gebeten, öden Vorſitz in dem mit der Verwaltung dieſes Fonds betrauten Kuratorium zu übernehmen und ihm die Glückwünſche der Reichs gruppe unter Ueberreichung einer Dankadreſſe ausgeſpry⸗ chen, in der es u. a. heißt: An verantwortlicher Stelle ſtehend, haben Sie ſeit vie⸗ len Jahren unermüdlich und erfolgreich Ihre ganze ſon, Ihr Können und Wiſſen und Ihre reiche Erf 0 auf allen Gebieten des wirtſchaftlichen Lebens für den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft eingeſetzt. Frühes als viele andere haben Sie erkannt, daß das deutſche Volk nach dem Zuſammenbruch, den der Weltkrieg mit feinen Folgen über Deutſchland gebracht hat, völlig neue Wege gehen muß, um ſeine politiſche und wirtſchaftliche Freiheit wieder zu gewinnen und zu ſichern. Stets haben Sie die Ueberzeugung vertreten, daß Deutſchland die materiellen und geiſtigen Kräfte, die es ſelbſt beſitzt, anſpannen muß, um wieder groß und ſtark zu werden, und daß eine mit hoher Auslandsverſchuldung belaſtete Wirtſchaft nicht die Stabilität und Elaſtizität beſitzt, die erforderlich iſt, um unbeirrt und entſchloſſen eine nur dem deutſchen Volk dienende Politik zu betreiben. Vor allem verdankt das deutſche Kreditweſen Ihnen ſeine Neuordnung, durch die nach Jahren ſchwerſter Erſchütterung die Grundlage zu neuem erfolgreichem Schaffen im Dienſte der Allgemein heit gelegt worden iſt. Das deutſche Kreditweſen iſt ſtoz darauf, daß Sie aus ſeinen eigenen Reihen hervorgegan⸗ gen ſind und auch heute noch mit Ihrem Amt als oberſter Leiter der deutſchen Wirtſchaft zugleich auch das Amt als oberſter Leiter des deutſchen Kreditweſens vereinigen, Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarlt vom 22, Jaunar letzten Berliner Getreidevertehr dieſer Woche bewegte ic das Geſchäft etwas im Rahmen der Vortage. Wenn es z bei den Zufuhren zumeiſt auch nur um einzelne Waggon handelt, ſo iſt die Verſorgung doch allgemein etwas aus, geglichener. Dies gilt namentlich für die Provigz, während am Platze die Zufuhren teilweiſe noch zögere erfolgen. Das Kaufintereſſe hat ſich unvermindert erhalten, Von Mehlen werden Weizenmehle bevorzugt, jedoch ſind auch in Roggenmehlen Anzeichen einer etwas regeken Ge ſchäftstätigkeit unverkennbar. Hafer und Gerſten Futterzwecken ſtehen kaum zum Verkauf, Von Induſttle⸗ getreide bommt es in Hafer zu einigen Abſchlüſſen, Bron, gerſten ſind in kleinen Poſten vereinzelt erhältlich. 1 Bremer Baumwolle vom 22. Jan.(Eig. Dr.) Aerfk, Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,98. Otsch — Magdeburger Zuckernotierungen vom 22. Jan.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per 9 15 31,57½— 31,62%; Febr. 31,75; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalzuotierung vom 22. Jau.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 33 Dollar. Berliner Metallnotierungen vom 22. Jan.(Eig. Dr. Amtlich notierten in/ für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars! prompt 71,00 nom.; Standardblei loko 65, nom.; Originalhüttenweichblei 34,50 nom.; Stondardblef per Jan. 34,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſch Stationen 27,50 nom.; Stan dardzink 27,50 nom.; Originale Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Silber in Barren eg. 1000 fein per Kilo 39,10— 42,10. 5 2 * Ettlinger Schweinemarkt. Zutrieb: 33 Ferkel n Läufer. Verkauft wurden 30 Ferkel und 85 Läufe, Preiſe: Ferkel 20—28, Käufer 3466„ das Par. der Ho ungariſche, rumäniſche, böhmiſche und öſterrei künfte verlangt. Erfreulicherweiſe konnten a ungariſchem Rotklee in letzter Zeit ousgiebigere ren ermöglicht werden, ſo daß die Deckung des be Bedarfs kaum Schwierigkeiten machte; es beſteht obe weſentlicher Zuſchußbedarf. In Luzerne hat ſich di ſergung mit geeigneten ausländiſchen Herkünf gut abgewickelt, ſo daß zunächſt bei dieſer Art der A ſein dürfte. Es iſt daher wohl auch möglich, ie augenblicklich im Ausland eingetretenen Preiserhö gen für dieſe Sorte für den deutſchen Markt ohn Auswirkung bleiben. Schweden⸗, Gelb⸗ und klee waren genügend vorhanden. Etwas lena ngen wen den Wa * 8 mein riſche men Eind dienl lleue beau schul und Irga ich Gene E. die von ſchul⸗ let. Härt ziere nur eine leitet ande tragt tend daß jeher breit zum Einen dere! eine 70 dem verh. Schr land Chao muß Wir wioe 1 allch Steuer⸗ Gutſchein G P. 36 eee onds“ teichs⸗ bankpräſt⸗ iſters Dr. tungen i E 5 Führung sdruck zu der beſten ift in den n Namen Schaffen * 1 Dr. Hjal⸗ tungen itute baukpräſi⸗ he Banken trag von inter dem bankberuf illler 1 itz in Fri über tſche Vol 1 nit ſeinen eue Wege e Freiheit u Sie die ſtateriellen nen muß, eine mit nicht die h iſt, um chen Volk dankt das durch die tolage lÜgemein⸗ i iſt ſtolz vorgegan⸗ 8 oberſter Amt als nigen. erhaltes, edoch ſind zeren Ge rſten zn Induſttie⸗ en. Bran⸗ , Weetit, zan.(Eig. Melis per g: Wetter in.(Eig. dollar. l und 51 1 580 Paar. 0 e Nummer 36 Freitag, 22. Januar 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe ——— call i ä Der Erretter Chinas vor dem Bolschewismus/ Von Konrad Joachim Schaub Entſcheidende Begegnung„Freiheit nennen Sie das, Galen, wenn Sie unſer J Kadettenſchule, ſtehen ſich auch heute wieder zwei In einem einfachen Arbeitszimmer in Moskau 150⸗Millionen⸗Volk ſchlucken wollen. Sie dienen nie große Gegenſpieler gegenüber. Tſchangkaiſchek und ſtzt Tſchangkaiſchek. Wir ſchreiben das Jahr 1924. und nimmer den Intereſſen Chinas. Wozu erhalten Galen⸗Blücher. Ueberall im Lande brodelt es. Der Vor ihm liegt ein Brief ſeines Freundes Sunyatſen Sie faſt täglich ihre Geheimweiſungen aus Moskau?“ Kommunismus wühlt und verhetzt das Volk. aus der Heimat. 1 Die beiden Sowjetgeſandten erſtarren förmlich. Tſchangkaiſchek fühlt, daß die erſte Stunde der Ab⸗ „nachdem ich nun annehme, daß Du als Chef Galén⸗Blücher läßt die Maske fallen.„Vergeſſen rechnung mit Moskau gekommen iſt. Jetzt gilt es, meines Generalſtabes genug Einblick in die militä⸗ e e daß anne en ſelbſt im vorigen Jahr den roten Einfluß in der chineſiſchen Führung zu eesbilniſe Naßlands im lezten Jahr neh⸗ unſere vote Hilfe gegen den Feind im eigenen Land brechen, wenn es überhaupt einmal gelingen ſoll, ein riſcher 0 5 5 angerufen hat. einiges chineſiſches Reich aufzurichten. In den zahl⸗ men konnteſt 5 eine Fülle von Erfahrungen und„Ich weiß es“, erwiderte Tſchangkaiſchek.„Leider reichen Beſprechungen der Revolutionspartei, an Eindrl ücken 5 lt haſt, d 5 die unſerem 2 V zaterland rief er ſie, trotzdem ich ausdrücklich abriet, eine ſolche]] denen die Ruſſen teilnehmen, werden eigentlich nur dienlich lein ünne,. Dich nun vor eine Gefahr wie den Bolſchewismus ins Land zu laſſen.] Wortgefechte ohne ſachliches Ergebnis über politiſche neue Aulgage Ich kufe Dich Ge zurück und Aber Sie werden auch bei Sunyatſen keine Unter⸗ Programmpunkte geführt. Alles iſt leeres und ver⸗ beauftrage Dich, in Kanton die WI hampoa⸗Kadetten⸗ ſtützung Ihrer Sonderpolitik finden. Unſer Führer logenes Geſchwätz. Heute aber begeht Galén⸗Blücher ſchule zu gründen und au leiten. Deinem Geſchick] will wohl die Maſſen für unſere nationale Be- die Unvorſichtigkeit, Tſchangkaiſchek herauszufordern. und unbedingter Zuverläſſigkeit vertraue ich die Um⸗ wegung gewinnen, aber nie wird er ſich zu Ihrem 8 f organisation unſeres Militärs. Zwei Männer werde fremdgeiſtigen egviſtiſchen Kommunismus bekehren„Genoſſe Oberſt, unſere Armeen marſchieren. ich Dir als Hilfe geben: Michael Borodin und Jetzt erſcheint auch auf dem blaſſen Geſicht Tſchang⸗ Sehen Sie draußen die rote Fahne auf den Schif⸗ General Galéen⸗Blücher“ kaiſcheks ein dünnes Lächeln, als er fortfährt:„Den⸗ fen? Die kommuniſtiſche Weltrevolution ſiegt“. Es iſt kaum ein Vierteljahr ſpäter, als ſich ſchon] ken Sie daran, meine Herren Sowjetruſſen, ich habe Tſchangkaiſchek tritt an das Fenſter. Tatſächlich die grundſätzlichen Gegenſätze, die Tſchangkaiſchek ſchon 1922 dagegen geſtimmt, daß überhaupt Kom⸗ Auf drei Kandnenbobten h rote Flagge. Noch von den Ruſſen trennen, offenbaren. Die Kadetten⸗ ſchule in Kanton iſt durch Dſchangkaiſchek eingerich⸗ let. Mit glühendem Eifer, aber mit ebenſolcher Härte erzieht Tſchangkaiſchek Chinas künftige Offi⸗ ziere. Sie ſollen hier auf der Whampoa⸗Schule nicht nur ihre militäriſche Erziehung, ſondern gleichzeitig eine weltanſchauliche Schulung erhalten. Wer aber leitet dieſe weltanſchauliche Schulung? Niemand anders als Borodin und Galen, dieſe zwei Beauf⸗ tragten Sowjetrußlands, die hier ihren Einfluß gel⸗ tend machen ſollen. Tſchangkaiſchek erkennt ſofort, daß beide Ruſſen treue Schüler Lenins ſind, der von jeher in China den günſtigſten Boden für die Aus⸗ breitung des Weltbolſchewismus ſah. So kommt es zum erſten Zuſammenſtoß zwiſchen Tſchangkaiſchek einersſeits und Borodin und Galén⸗Blücher an⸗ dererſeits, als Tſchangkagiſchek unerwartet einmal ane Unterrichtsſtunde beſucht. „Es iſt unſer Ziel, daß der Weltrevolution auf dem Wege über die Gewinnung Oſtaſtens zum Siege herholfen werden muß. China wird hierin der erſte Schritt ſein. Der Anſchluß Chinas an Sowjetruß⸗ land iſt der einzige Weg zur Rettung Chinas vor dem Chaos, ſonſt..“ „Halt!“ unterbricht Tſchangkaiſchek dieſe brutalen Lehren“ des Sowfetgeſandten.„China kann und muß ſich immer nur auf ſeine eigenen Kräfte ver⸗ laſſen, nie auf eine Unterſtützung von außen her. Wir werden unſer Volk ſelbſt frei machen, aber viel⸗ leicht auf eine andere Art, als Sie hoffen, Borodin.“ „Genoſſe Tſchangkaiſchek, ich denke, Sie ſind ein Freund Sowjetrußlands Sie haben doch die Seg⸗ nungen unſeres Landes ſelbſt kennengelernt“, er⸗ wiert hie ölige Stimme Borodins. „ch bin 1 ein Chineſe dae und werde auch nie Auderes werden. Ich habe Ihr ge⸗ zegmetes e gefunden, 81 ich 1 1 ihre Süwächen und vor allem ihre Gefahren erkannt. Ein erwachtes China wird ſeine eigenen Wege gehen.“ 5 „Genoſſe Direktor, wir Kommuniſten wollen doch nur Chinas Beſtes. Wir bringen ihnen die Frei⸗ muniſten in unſere Volkspartei— Ku⸗Min⸗Tang— aufgenommen wurden. Es waren nur 321 und da⸗ bei noch Chineſen. Ich ſelbſt werde deshalb um ſo weniger eine Ausbreitung eines fremdländiſchen ſchmäler wird ſein Mund. Dann ertönt der ſcharfe Befehl:„Der Kommandant Wang⸗Thing⸗Wei ſoll zu mir kommen!“ Es dauert zehn Minuten, bis der Kommandant läſſig das Zimmer betritt. Kommunismus in China dulden. Denken Sie 85 g daran, meine Herren!“„Wer hat den Befehl zum Hiſſen der Flaggen ge⸗ 135„ 85. 2. 5 2 c rch ko die Drei Menſchen ſehen ſich an und erkennen, daß geben?“ fragt der Oberſt.„Ich kenne dieſe roten eine tödliche Feindſchaft zwiſchen ihnen entſtanden iſt. Die roten Kommiſſare merken, daß in Tſchang⸗ kaiſchek ihnen ein gefährlicher Gegner entſtanden iſt. Sunyatſen ſtirbt Es der 12. März 1925. Telegramme gehen in die Welt hinaus. Zeitungsmaſchinen raſen. Extrablät⸗ ter werden in den Straßen Chinas verteilt. Und alle bringen dieſelbe Nachricht:„Sunyatſen iſt tot!“ Der Reformator Chinas iſt einer heimtücktiſchen Krankheit erlegen!“ Damit verliert das nationale China ſeinen erſten großen Volksführer. Es iſt keine Lüge, wenn die Chineſen in dieſem Augenblick ſagen:„Der größte Mann unſeres Lan⸗ des iſt geſtorben.“ Ganz China trauert. Bange Tage kommen für das Volk. Wer wird der Nachfolger dieſes großen Führers werden— das iſt die Frage, die in aller Munde iſt. Doch alle Zweifel werden mit einem Schlage gelöſt. Sunyatſen ſelbſt hat ſei⸗ nen Nachfolger beſtimmt. Es iſt ſein engſter Freund und Vertrauter: Tſchangkaiſchek. „Aufſtieg ooͤer Untergang Chinas werden in der kommenden Zeit auf oͤir liegen.“ Mit dieſem Ver⸗ mächtnis ſtellt der Meiſter Sunyatſen ſeinen beſten Schüler vor eine gewaltige Aufgabe. Die Beauftra⸗ gung mit der militäriſchen Führung an Tſchangkai⸗ ſchek durch den Zentralen Vollzugsausſchuß iſt jetzt nur noch eine leere Formſache. Tſchangkaiſchek, einſt ein kleiner Soldat, ſteht nun an dem Fiete enden Wendepunkt ſeines Lebens. 1 Der 20. März 1926 In dem Sitzungsſaal der Offizierſchule der Stadt Kai⸗Fung ſitzen zwanzig Männer zu politiſcher Ver⸗ Tücher in China nicht „Aber Genoſſe Oberfſt 1 unterbricht Galeén⸗Blücher, „das iſt das Hello em der Weltrevolution. „Ich kenne nur eine chineſiſche Revolution und keine Weltrevolution. Als Oberbefehlshaber der Truppe verlange ich von Ihnen, Wang⸗Thing⸗Wei, daß dieſe.. dieſe Fahnen in zehn Minuten ein⸗ gezogen ſind.“ Mit dieſen Worten verläßt der junge Oberſt Tſchangkaiſchek das Beratungszimmer. Am Abend wehen noch immer die ſowjetruſſiſchen Flaggen auf den Booten. Doch Tſchangkaiſchek iſt in der Zwiſchenzeit nicht müßig geweſen. Mit Hilfe ſeines Freundes und Adjutanten Chang Chingkiang hat er ſchnell nationale zuverläſſige Truppen zu⸗ ſammengezogen. Als die erſte Dämmerung ſich über die Stadt legt, ſtürmen ſeine Getreuen die Kanonen⸗ boote auf dem Hoangho. Minuten ſpäter ſchwimmen viele rote Fetzen auf dem trüben Waſſer davon. Die kommuniſtiſche Mannſchaft hat ſich widerſtandslos ergeben. In derſelben Nacht umſtellt der Oberſt Tſchangkaiſchek die Wohnungen der linksradikalen Führer und läßt ſie aus den Betten heraus ver⸗ haften. Am anderen Morgen treffen Blücher und Tſchankaiſchek wieder in der Offiziersſchule zuſam⸗ men. Blücher iſt aſchfahl. Wut und Haß zeigt ſein Geſicht. „Das iſt Verrat!“ brüllt er Tſchangkaiſchek an. Doch bevor er weiter zu Worte kommt, Tichangkaiſchek:„Der Würfel iſt gefallen! Ich laſſe Ihnen eine Stunde Zeit, meine Herren, mit Ihren Anhängern die Stadt zu verlaſſen. Wählen Sie dieſen Weg, bevor mich die Umſtände dazu zwingen, vielleicht auch Sie zu verhaften.“ erklärt 235259000 e U GGGHEπν SFO GEN GUN 2 ce Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern und Urlaub Achtung! Neue Fahrt ins Walſertal! Teilnehmer der OF 1006, 1007, 1009 Schwarzwald beteiligen ſich an dieſer Fahrt. Die Differenz bis zu 48,80 iſt nachzuzahlen. Die Geſamtkoſten von 48,80/ umfaſſen Fahrt, volle Ver⸗ pflegung, Unterkunft in der Hanſahütte bei Riezlern. Unterkunft hüttenmäßig; daher Gepäck zweckentſprechend! Ferner iſt in dem Preis ein Schikurſus eingeſchloſſen. Fortgef chrittene können ſich ſtatt deſſen an Führungen be⸗ teiligen, da Touren in großer Anzahl unternommen wer⸗ den können. Neuanmeldungen zu dieſer Fahrt nur heute Freitag bei Geſchäftsſtelle P 4.—5 Zimmer 11 und Langſtraße. Abfahrt ab Mannheim Hbf. Sams⸗ tag, 23. 1. mit Treffpunkt um 18.15 Uhr am Hbf. in der Halle rechts am Gepläckſchalter. * Achtung! Neue Fahrt nach dem Raintaler Hof bei Garmiſch! Die ganz ungewöhnlich ſtarke Nachfrage nach dieſen Fahrten war Veranlaſſung, eine weitere Fahrt nach dem Raintaler Hof einzulegen, und zwor vom 31. 1. bis 7. 2. Geſamtkoſten 40,50 J. Die Teilnehmer an der Fahrt nach Oberſtauſen um die gleiche Zeit beteiligen ſich an dieſer Fahrt nach dem Raintaler Hof. Preisdifferenz bis zu 40,50/ iſt nachzuzahlen. Neuanmeldungen raſche⸗ ſtens an die Geſchäftsſtellen, Orts⸗ und Betriebswarte! Sonderzug nach Bad Dürkheim am Sonntag, 31. Ja⸗ nuar. Wanderungen von 6, 5, 4 und 3 Stunden Dauer. Be Faſchingsrummel in der Turnhalle Dürk⸗ heim mit Sängern und Sängerinnen, Vorxtragkünſtlerg, Muſik und Tünz. Alles lacht und iſt fidel. Fahrköklen zu 1 /, öte zum Eintritt in die Turnhalle berechtigen, bei el 5 Geſchäftsſtellen. 5. Achtung, Weihnachtsfahrten! Teilnehmer, die während der Weihnachtsfeiertage in Schluchſee untergebracht waren, treffen ſich zwecks Bilderaustauſch am kommenden Mitt⸗ woch, 27. Januar, im Nebenzimmer des Gaſthauſes„Zum . handlung beiſammen. Wie einſt in Kanton in der(Fortſetzung folgt) Kreuz“, Seckenheimer Straße. Frankf U Stadtan 5 5 e weh 1 4½ Bayr. Land 5 5½ Sübd ober. 2). Bahr, Mot 1410 183 ßkraft. Mh 1 1 6 7„ adtanleihen ür. ohn. ayr Landw⸗„Südd Boder. ayr. Motorenw. 5„50 Großkraft.„e ee Hiederrh. eder. 5 2 1 a 9 N Ur 4½ Augsburg 26J 97,75] 97.75 1 97.— 97 bank K 32 99,25 99,25 Lig. Gpfbr. 8 Bemberg, J. P. 110.0 110.3 Grän& Bilfinger** 44 eue Kraßt 5 e e 8 55 5 eee Deulsche 4½ 8 Haden 26 94.— 94.— 47 Berl. Hp.⸗Bk. und II o... 101.6 101.5 Julius Berger 139. 139.5 ellſt. Waldhof. 158.0 1586 Bod Ach. f. Rhein⸗ 1 ½Gerli. 3 Landes- und Provinz. 8 6 von 25, 97.50 9/50 1 b Prauer. Kleinleinn... ſafenmüßle.. 8 Pn Hartſtein. U 8 8 ſchiff. und See⸗ bester zinsl. Werte%, Sure g 2 868 8875 anten, com. Goverb. fen bei Hofe 94 25 98.75 Bremer Oel 1182 1182(lad, gen 150 4770 c eee ee en eee dee psch, Staatsaglelinen 4% Seesen,.. pantene Glo erb.“ 8.8 uisoſ a, n eat, i, 8 dee 80 20 e, e e eee eee 4e 2. 2.% 0 ede 0 9%%], Bang 8 W 90 00% 5 a e b Seen Se kite Leid rener de 880. b. Pecs. ond 420 1520 Sank-Alctien 2 Neun, 27 1010 101.0 4% Canan 2s 9. 4 be. Golde 21 88. 86, d Golbgom. Schuldverschreibung. ſement Heibelbg 1610 1618 Gartmann e Br. 102. 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Seite/ Nummer 36 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Beſinnliche Raſt am Bodenſee zwiſchen Meersburg und Friedrichshafen Aus dem Film„Deutſchland iſt ſchön“, der in diefen Tagen in einer Vormittagsaufführung in Mannheim gezeigt wird. Auch Villingen im Großen Nat Zu Zuſammenſchluß der deutſchen Karnevals⸗ geſellſchaften 4 Billingen, 22. Jan. Anläßlich des in München erfolgten Zuſammenſchluſſes der Karnevalsgeſell⸗ ſchaften in Deutſchland zu einem großen Bund wupde auch Villingen als Sitz der Schwäbiſch⸗ Alemanniſchen Narrenzünfte in den Großen Rat aufgenommen, der aus vier Mitgliedern beſteht. * Styckach, 22. Jan. Am 24. Januar können die Eheleute Forſtwart Johann Boos hier das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit feiern. Lei⸗ der läßt die körperliche Geſundheit des 84jährigen Ehejubilars zu wünſchen übrig. Den Cenlcſitssaae GE RICHTSSERICHTE AUS NAH UND FE RN Die Sache mit dem Vierkrug Ein Berufungsfall vor der Mannheimer Straf⸗ kammer Wenn Bierkrüge fliegen, iſt meiſtens etwas nicht in Ordnung. Auch auf einem Volksſeſt auf dem Ketſcher Feſtplatz war es ſo. Mit zwei Kame⸗ raden wollte der 2 jährige ledige Otto G. aus Rheinau, von Schwetzingen kommend, auf dem Ket⸗ ſcher Feſt noch einige vergnügliche Stunden erleben. Aber es kam anders. Als er ſich am Ausſchank einen „Stein“ edlen Bieres erſtehen wollte, glaubte ein junger Mann der dort in ſportbegeiſtertem und beredtem Kreiſe ſtand, er müſſe in G. einen alten Bekannten begrüßen. G. war demgegenüber der Anſicht, man wolle ihn plump vertraulich an⸗ rempeln, wie das in Bierzelten ſchon einmal vorkom⸗ men ſoll, denn er kannte dieſen Mann überhaupt nicht. In wenig mißverſtändlichem Ton ließ er da⸗ her den„Bekannten“ ſtehen. Das wäre weiter nicht ſchlimm geweſen und hätte beileibe keine Folgen gehabt, wenn man mit einem „Stein“ den ganzen Abend ausgekommen wäre. Dem war aber nicht ſo und ſo pilgerte G. nach Mitternacht nochmals an den Ausſchank und nun war es um Ruhe und Frieden geſchehen. Der hartnäckige„Be⸗ kannte“ war nämlich dort noch immer in eifrige Sportdebatten verwickelt. Kaum hatte er G. wieder erblickt, wollte er ihn, diesmal mit beſonderem Nachdruck, wieder an die vermeintliche Bekanntſchaft erinnern und packte unſeren G. am Arm. Das war zu viel des Guten und der Freundſchafts⸗ beweiſe. Er erklärte ihm dies daher kurz und bün⸗ dig und zur Bekräftigung begoß er den ſportlichen Zecher mit dem kühl⸗ſchäumenden Naß ſeines Bier⸗ kruges. Darüber waren aber deſſen Freunde wieder ſehr erboſt und erklärten ihn für„verrückt“, denn ſie be⸗ kamen natürlich nicht wenig von dieſer Duſche ab. G. faßte dies als neuerlichen Angriff auf und ſah ſich ernſtlich bedroht. In ſeiner Not fuchtelte er alſo mit dem leeren Bierkrug herum, um ſich die einigermaßen Aufgebrachten vom Halſe zu halten. Das Ergebnis dieſer Fuchtelei war eine 3 Zenti⸗ meter lange Fleiſchwunde am Hinterkopf des einen und eine grün und blau geſchlagene Geſichtshälfte des anderen. Die Zuſchauer waren natürlich auch gleich da und nahmen ziemlich eindeutig Stellung. Die Stimmung ſchlug vollends zugunſten des„Be⸗ kannten“ und ſeiner arg mitgenommenen Freunde um. Es blieb den drei auswärtigen Feſtbeſuchern nichts anderes übrig, als ſich unter polizeilichem Schutz ſo ſchnell wie möglich zu entfernen. Die verletzten Jünglinge nahmen natürlich nicht ſo ohne weiteres die„blutigen Köpfe“ hin und er⸗ griffen das ihnen rechtmäßig zuſtehende Mittel: ſie zeigten G. wegen erſchwerter Körperverletzung an. Das Schwetzinger Amtsgericht kam zu der Auf⸗ faſſung, daß ſich die Ketſcher im Recht befänden, da G. keinen Anlaß zur Notwehr gehabt hätte, und verurteilte ihn zu 30 Mark Geldſtrafe, erſatz⸗ weiſe 6 Tagen Haft. In der Berufungsinſtanzß kam dieſer Fall nun zu neuerlicher Verhandlung und die Mann⸗ heimer Strafkammer war anderer Anſicht. Es ſei ganz natürlich, wenn die Verletzten auf die Bierſpritzer, die ihre Anzüge beſchmutzt hätten, ſauer reagiert hätten, ſo daß G. wohl zu der Anſicht hätte kommen können, ſie wollten gegen ihn vorgehen. Er hahe daher in vermeintlicher Notwehr gehandelt, wenn er verſucht habe, mit dem Bierkrug jeden Angriff zu vereiteln und ſei freizuſp rechen, zu⸗ mal er auf das Gericht nicht den Eindruck eines un⸗ beſonnenen Menſchen oder gar eines Romdys ge⸗ macht habe. eee eee een ene Gefängnisſtrafen für ſchwere Verfehlungen Ein Urteil der Frankenthaler Strafkammer * Frankenthal, 22. Jan. Wegen ſchwerer Ver⸗ fehlungen ſtanden am Donnerstag zwei Angeklagte vor Gericht, die bisher unbeſtraft ſind und angeſehene Stellungen bekleideten. Der 43 Jahre alte Wilhelm Herrmann aus Ludwigshafen war wegen Un⸗ zucht mit Männern und Betrugs, der 39 Jahre alte Johann Woll aus Hülzweiler⸗Saar wegen Freitag, 22. Januar 1937 Unzucht angeklagt. Herrmann geriet aus licher Veranlagung auf die Bahn des Verbrechens, Woll nützte dieſen Umſtand aus eigenſüchtigen Grün⸗ den ſkrupellos aus. Die ſtrafbaren unſittlichen Handlungen der beiden erſtreckten ſich auf nahezu fünf Jahre. Während dieſes Verhältniſſes erhielt W. fortgeſetzt geldliche Zuwendungen von., die er für den Ausbau ſeines Wohnhauſes und zu Rei en verwendete. Insgeſamt wurden 10 000 Mark auf dieſe Weiſe vergeudet. Herrmann pumpte die Gel⸗ der immer wieder unter den verſchiedenſten Angaben zuſammen. Er richtete einen Schaden von 10 000 Mark und 12000 Franken an. Zuletzt verſucht er es mit der Spielbank, verlop aber das letzte Geld. Das Urteil lautete: Herrmann 2 Jahre Gefängnis ab ſechs Monate Unterſuchungshaft Woll ein Jahr Gefängnis ab fünf? Unterſuchungshaft. Herrmann wurde die B zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf drei Je aberkannt. Die Urteile erlangten Rechtskraft. ——ũ! Trophäenſchau in Darmſtadt Ganjägerappell des Jagdgaues Starkenburg Rheinheſſen 95 Darmſtadt, 21. Jan. Zum erſten Male feit Beſtehen des Reichsjagdͤgeſetzes findet in Darm⸗ ſtadt in der Zeit vom 25.— 27. Februar 1937 eine Trophäenſchau ſtatt, die ſämtliche im Jagdgau Starkenburg—Rheinheſſen während des Jagdjahres 1936 erbeuteten Trophäen von Rot⸗ Dam⸗, Muffel⸗, Schwarz und Rehwild umfaſſen wird. Verbunden mit dieſer Trophäenſchau iſt 27. Februar 1937 ein Jägerappell des geſamten Jagdoͤgaues, der auch nach außen hin die Geſchloſſen⸗ heit, die Macht und den Willen der Jägerſchaft des Jagdgaues Starkenburg—Rheinheſſen zeigen ſoll, am ihrer Stelle tatkräftig an den Zielen des Dritten Reiches mitzuarbeiten. ä——ů Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winb Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wifſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller- Sud⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Furt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchä 5 Mitteilungen: Jakob Faube, ſämtlich annheim. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltu Dr. Friz Bode& Co., Mannheim, R 1 46 1 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße .⸗A. XIl. 1988. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 21681 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 2054 i Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückpart⸗ Einspalllge Klelaanzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm e mm 8 Pig. Stellengesuche ſe mm pig. Wir suchen tüchtige, zuverlässige organisation zur Verfügung steht. gemessene Provisionen. gelegen ist, an: Allianz und Siuſigarier Frledrichsplaiz 9 Tulchlige Füllalleiterinnen für Lebensmittel und Feinkoſt, nicht über 30 J. alt, mit nach⸗ weisbar, erfolgreicher Tätigkeit, um 1. April oder ſpäter ge⸗ u cht. Bewerbungen mit Licht⸗ bild und Zeugnisabſchriften bis um 25. d. M. unt. E 0 181 an 18ſtelle d. Bl. 60⁰ für 1. und evtl. Teilbeträgen, zu . geſucht alteren 16. Kleinlebensfachleute denen unsere große Beamten u. Agenten- Geboten wird: Gehalt, Reisespesen und an- Angebote nur von versierten Fachleuien nicht unt. 30 Jahren, denen an einer ausbaufähigen Dauerexls fen 2 Lebensverſicherungsbank a. Fllialdirekſion Mannheim ypotheken N. 60000. Hupoſhehengeid 2. 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