ä 1050 F in Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: e Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren häftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ ftr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mam breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Einzelpreis 10 Pf. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittwoch, 10. Februar 1937 148. Jahrgang Nr. 66 Anterbrochene Telefonverbindung 7 2 8 2 5 8 2 2 8 2 8 5 5 Eine Folge des nationalen Vorſtoßes gegen die Verbindungsſtraße Madrid-Valentia he mr[Funkmeldung der N M.) nenflüchtig geworden ſeien und heute in der katala⸗ + London, 10. Februar. e Wie i 5 1 2 2 1 1. Die Abgeordneten waren der Anſtcht, da Die ſpa⸗ 2 5 2. N 8 2 r 5 2755. eb oer 1 der niſchen Wirren ohne die ausländiſchen„Freiwillji⸗ 50 93 1 Daily Expreß“ 1 Madrid 5 10 gen“ ſehr bald beendet ſein würden, denn die Mi⸗ — 55 a f 15 nicht mehr 255 1 55 55 3 8 lizen beteiligten ſich immer weniger an den mili⸗ 5850 5 ch der Tel 5 5 1115 en köunen. Die taäriſchen Operationen. Die Abſicht der franzöſiſchen 1. 5 85 e bin e mit Abordnung, auch Valencia einen Beſuch abzuſtat⸗ dem 5 70 1 3 35 9 8. 85 etzte große ten um ihre Eindrücke zu ergänzen, konnte nicht aher Berbindungsſtraße Madrid— Valencia zuſammen. durchgeführt werden, da die Bolſchewiſten einfach 550 3 nicht in der Lage waren, ihnen die Reiſe zu er⸗ a Anarchie in Vartelona möglichen. g.— Paris, 9. Februar. Weitere Foriſchritte der Nationaltruppen 44 Die radikalſozialiſtiſche Kammerfraktion hat am E Salamanca, 10. Februar. — Dienstag den Bericht ihrer Mitglieder angehört, die eine Studienreiſe nach Katalonien, insbeſondere Bar⸗ celong, unternommen hatten. Der Eindruck, den dieſe bier Abgeordneten mitgebracht haben, iſt außeror⸗ dentlich ungünſtig. In Barcelona, ſo erklär⸗ ten ſte, herrſche vollkommene Anarchie, und die bolſchewiſtiſche Leitung habe jedwede Autorität berloren, die in die Hände der Anarchiſten- übergegan⸗ gen ſei. Ueberall herrſche größte Unordnung. Mehr als 15000 Hinrichtungen hätten ſtattgefunden, und ſelbet der kleinſte Kaufmann werde von den auarchiſti⸗ ſchen Elementen terroriſiert, die an der Front fah⸗ Sopwjelmilitär i(Gunkmeldung der NM 3) 10 1 i a 5 Salamanca, 10. Februar. aim Verlaufe der Sänberungsaktionen in der Provinz Malaga haben ſich in der Nacht zum Diens⸗ ing mehrere hundert bolſchewiſtiſche Söldlinge, die in den Gebirgen um Malaga herum Zuflucht geſucht hatten, den Truppen des Generals Franco ergeben. In Almeria entſtand bei der Ankuuft der aus Malaga geflüchteten bolſchewiſtiſchen Milizen eine große Panik. Es wurde ſoforr die allgemeine Mobilmachung angeordnet. Alle Männer zwiſchen 15 und 60 Jahren wurden zur ſofortigen Befeſtigung der nach Almeria führenden Straßen ausgehoben. Wie die nationalen Rundfunkſender melden, iſt der„Oberſt“ Villaba, dem die bolſchewiſtiſchen Milizen in Malaga unterſtauden. ins Aus⸗ land geflohen. Er habe ſich geweigert, weiterhin unter dem Befehl ſeiner Geſinnungs⸗ brüder von Valencia zu kämpfen. Auch der Odberhäuptliug der bolſchewiſtiſchen Banden im Süden,„General“ Martinez Monje, iſt abgeſetzt worden. An ſeine Stelle wird ein ſowjetruſſi⸗ ſcher() Militär treten, dem auch die Verteidi⸗ be von Jaen und Almeria übertragen werden * dings verſuchen die bolſchewiſtiſchen Sender, die Bolſchewiſten von Valencia den Fall is beſtätigt hatten, dieſes zu vertuſchen und die milttäriſchen Operationen der letzten Tage front als„mißglückten Angriffsverſuch“(. maltruppen hin. So behauptet die Madrfder „El Socialiſta“ noch am Dienstag in einem kalgga und Madrid ſtänden in ſo enger daß ein Triumph der bolſchewiſtiſchen in Malaga den„Verteidigungsmut“ Ma⸗ ven würde während eine Niederlage für mit ernſten Schwierigkeiten verbunden Rann Polizei ergaben ſich Vun, 9. Februar voie Einnahme von Malaga zurch die natio⸗ pen berichtet Reuter weitere bemerkens⸗ eiten, die von einem zuverläſſigen Aus dem Hauptquartier wird bekannt, daß die ſpaniſchen Nationaltruppen im Verlaufe des Diens⸗ tag die Stadt Velez Malaga und den Ort Torre del Mar, beide etwa 30 Km. öſtlich von Malaga nahe der Küſte liegend, eingenommen haben. Eden in Monte Carlo. Außenminiſter Eden iſt mit ſeiner Frau und ſeinem Sekretär am Sonntag in Monte Carlo eingetroffen. Der engliſche Außen⸗ miniſter hat in demſelben Hotel Wohnung genom⸗ men, in dem der polniſche Außenminiſter, Oberſt Beck, mit ſeiner Familie abgeſtiegen iſt. verteidigt das rote& Weiterer Vormarſch der Nationalen— Eine ausgehungerte und terroriſierte Bevölkerung begrüßt die Befreier 5 Sie wollen die britiſchen Flottenbehörden bitten, ihnen für die Beförderung von Algeciras nach Ma⸗ laga ein Kriegsſchiff zur Verfügung zu ſtellen. Der Herzog von Sevilla, Militäroberbeſehlshaber von Algeciras, iſt vorläufig zum Militärgbuverneur von Malaga beſtimmt worden. Als Zivilgouverneur iſt der Befehlshaber der Guardia civil, Hauptmann Alted, eingeſetzt worden. Wie die Volſchewiſten hauſten — Rom, 9. Februar. Eine Stefani⸗Meldung aus Malaga beſagt, daß die von den Bolſchewiſten dort angerichteten Ver⸗ wmüſtungen noch weſentlich größer ſeien, als man ur⸗ ſprünglich befürchtet hatte. Keine Straße der In⸗ nenſtadt ſei verſchont geblieben. Die meiſten Häuſer wieſen Zeichen der Zerſtörung auf. Noch ſchlimmer Außenwelt abgeſchnitten Die Hafenstadt Malaga Mit der Einnahme der[üöſpanſiſchen Haſenſta t errangen die ſpaniſchen Nattonaltruppen 4 dſpanien ſehe es in den Außenvierteln aus, vor allem am Hafen. Die in der Nähe der Kathedrale gelegenen hiſtoriſchen Paläſte und Villen böten den Anblick pon Ruinen. Der geſamte Kirchenſchatz, die Altar⸗ decken, Silber uſm, ſeien geraubt worden. Was die plündernden Bolſchewiſtenhorden nicht mit ſich führen könnten, hätten ſie in der Mitte der Kathe⸗ drale aufgeſchichtet und in Brand geſteckt⸗ Jnzwiſchen hätten die ſiegreichen Truppen be⸗ reits mit der Wie derherſtellung der Ord⸗ nung begonnen. Die Straßen ſeien von den zahl⸗ reichen Leichen gefallener Bolſchewiſten geſäubert worden. Ein regelrechter Sanitätsdienſt ſei bereits eingerichtet. Auch für die geregelte Verpflegung der Bevölkerung, die ſich durch den unauſhörlichen Zu⸗ ſtrom non Ziviliſten aus allen Teilen der Umgebung um nicht weniger als 150 000 Menſchen vermehrt habe, ſei Vorſorge getroffen worden. CEeine abſurde Forderung“ — Rom, 9. Februar. Der ſowjetruſſiſche Anſpruch auf Beteiligung an der Kontrolle in den ſpaniſchen Gewäſſern wird von der„Tribuna“ als„abſurde Forderung“ be⸗ zeichnet. Sowjetrußland wolle alſo einige ſeiner Kriegsſchiſſe, die die rote Fahne führen, zum Schutze jener Kultur ſchicken, die der Kommunismus mit allen Mitteln zu zerſtören krachte. Dieſer ungeheuer⸗ liche Wunſch könne nicht ſcharf genug abgelehnt wer⸗ den. Man müßte dann allmählich wieder ein wei⸗ teres Geſchwader zur Beauſſichtigung dieſer doch nicht unbeteiligten Wächter ausſenden. da Somwjet⸗ rußland immer wieder ſeinen eutſchloſſenen Willen betone, die ſpaniſchen Bolſchewiſten mit allen Mit⸗ teln zu unterſtützen. Wer könne von den Panzer⸗ ſchiſſfen Moskaus erwarten, daß ſie die ihren gerade jetzt wieder in Malaga geſchlagenen„Genoſſen“ zu⸗ gedachte Hilfe verweigern? Eine Mitarbeit des Hauplſchuldigen könne man keinesfalls dulden, denn 1 es ſei nie Brauch geweſen, die Durchführung hüch⸗ ſter humanitärer und ſittlicher Aufgaben in die Hand des Henkers zu legen. Anterhaus und Theaterprozeß unos, 9. Febvtar. Im Unterhaus gab es am Dienstag ein in vieler“ Beziehung bemerkenswertes Nachſpiel zu einer An⸗ frage, die am Montag über die Tätigkeit des ſowfet⸗ ruſſiſchen Botſchafters in London, des Juden Maiſky, geſtellt worden war. Der Konſervative Sir Henry Page⸗Croft hatte auf die Tatſache aufmerkſam ge⸗ habe, war das Gelächter allgemein, womit dieſes ckkehren, macht, daß Maiſky vor einer politiſchen Verſamm⸗ 1„% den bisher größten Erfolg. 5 Ganz gew 5 N 8 Die ame verſorgt wurden, iſt z (Weltbild,.) Trotzki in Mexiko . Die rote Wühlarbeit begiunt Von unſerem Vertreter in Mexiko, Friedr. v. Wieck .— Mexiko City, Ende Januar. Vierzehn Tage, nachdem Sie mexikaniſche Regie⸗ rung ihren Botſchafter Perez Trevino aus Madrid abberufen hatte, weil er Flüchtlingen, die nicht mit den roten Horden ſympathiſierten, Aſylrecht ange⸗ detihen ließ, einige Tage nach der Landesverweiſung von Beamten der ſpaniſchen Botſchaft in Mepiko, die ſich offen für die Regierung des Generals Frans ausgeſprochen hatten, landete in Tampiev Led Bronſtein, alias Trotzki. Unter dem Schutz ſtärkſter militäriſcher Bewachung — in Begleitung von Polizeiagenten und mehreren Kommuniſten, die ihm bereits beim Betreten mexi⸗ kaniſchen Bodens den Willkommensgruß ihrer An⸗ hängerſchaft überbrachten— traf der bolſchewiſtiſche Unfriedenſtifter in elegantem Pullmanwagen im alten Tenochtitlan, der heutigen mexikaniſchen Hauptſtadt ein. Ihn erwartete der kommuniſtiſche Bilderfabrikant und Millionär Diego de Ri⸗ vera, der ihm eine ſeiner Villen in Coyvacan, einem Vorort der Hauptſtadt, zur Verfügung ſtellte. Der luxuriöſe Rolls Royce des Mexikauers brachte den„Proletarter“ Trotzki, ſeine Frau und ſeine Sekretäre in ſein neues, mit allem Pomp eingerichtetes Heim„„ Man war ſich zunächſt nicht ganz klar in Mexikp, wen man als neuen Gaſt beherbergte. Man nerau⸗ ſtaltete ſogar Umzüge und Kundgebungen gegen ihn, die zunächſt nicht von bürgerlicher voͤer nationaler Seite ausgingen, ſondern von den Anhängern der Dritten Internationale in Bewegung geſetzt wurden gegen den— angeblichen— Feind Stalins. Ueber den Wirrwarr, den der berüchtigte Gaſt in der öffentlichen Meinung auslöſte, kann man ſich ein Bid machen, wenn man bedenkt, daß Leo Bronſtein, alias Trotzki, ſelbſt von den bedeutendſten Blättern des Landes als— Agent der Geſtapo(i) hinge⸗ ſtellt wurde, der in das Land gekommen war, um dem Proletariat die Errungenſchaften der Revolutionen zu rauben. Als jedoch in gen die Anweſenheit Te e erhoben, ver⸗ ſtummten plötzlich die Aufein ſeine ganzen Bemühungen werden darauf hin em bolſchewiſtiſchen Imperialis chaffen, durch die er ſich ſpät amerikaniſchen Kontinent unter rikaniſche Kohlenſt Cuba, von der 5 ſchen Kriegsſchiffe mit therrſchaft bereit zu machen, hingehen, D 1 5 15 1 4 1 1 1 25 Seite Nummer 66 ſeinem völligen Unverſtändnig an der neueren Welt⸗ geſchichte war für die Vorkämpfer des Bolſchewis⸗ mus aller Schattierungen das geeignete Land, um ſowohl den Norden der Neuen Welt als auch Latein⸗ amerika zu erobern Schon jetzt macht ſich der Einfluß bewohners aus Coyoacan bemerkbar. Als vor zwei Monaten noch während eines ſport⸗ lichen Umzuges am Jahrestag der mexikaniſchen Revolution eine Gruppe von Arbeitern dem den Vorbeimarſch abnehmenden, unlängſt aus Deutſch⸗ land zurückgekehrten General Tirſo Hernandez an Stelle des olympiſchen Grußes die geballte Fauſt zeigte, wurde ſie unverzüglich aus den Sportverbän⸗ den der Republik ausgeſchloſſen; heute, einige Tage nach der Landung Trotzkis, begrüßt ein Miniſter Mexikos einen ſpaniſchen Schriftſteller mit der Gruß⸗ bezeugung der Kommuniſten. Wenn auch, wie ſchon oben erwähnt, Trotzki⸗Bron⸗ ſtein die feierliche Erklärung abgegeben hat, ſich nicht in die innere Politik des Landes miſchen zu wollen, ſo hat er ſich aber keineswegs ganz der Oeffentlich⸗ keit entzogen, um etwa die Schönheiten des Landes in beſchaulicher Ruhe zu genießen. Er ſchreibt ganz im Gegenteil recht kräftig in der mit ruſſiſchem Geld unterhaltenen Zeitung„Nueſtras Noticias“ Auf⸗ ſätze, die ſich durchaus mit den Gedankengängen der Propaganda aus Moskau decken. Trotzki hat Preſſevertretern gegenüber betont, daß er ſich vornehmlich der Schriftſtellerei hingegen werde, Da nimmt es nicht wunder, daß heute neben dem Kongreß der kommuniſtiſchen Partei Mexikos auch der der revolutionären Schriftſteller hier tagt, deſſen Form und Inhalt abſolut kommuniſtiſches Ge⸗ präge trägt. Drei Theaterſtücke laufen in dieſen Tagen über die Bühnen der mexikaniſchen Hauptſtadt in denen der neue Gaſt behandelt wird. Man tut es auf echt mexikaniſche Art, man zeigt ihn als Witzgeſtalt, man umgibt ihn mit dem Schleier der Epiſode. man deutet heute noch mit Humor das an, was morgen ſchon Ernſt ſein kann. Es iſt dem mit der Pſyche des mepikaniſchen Volkes Vertrauten ſelbſtverſtändlich, daß all dieſes nur dazu dient, den Abgeſandten Mos⸗ kaus volkstümlich zu machen. Und nicht nur ihn, ſondern auch ſein Beſtreben und ſeine Ideenwelt, was deutlich aus der Bühnenausſchmückung mit Sichel und Sowjetſtern und der ſtets unter Pfiffen und Beifallapplaus abgeſpielten Internationale hervor⸗ geht. Trotzki iſt ſchon in Mexiko Mode geworden. Seine Bücher werden, auf ſpaniſch überſetzt, in den meiſten Buchhandlungen feilgeboten. Es kann — das iſt dem unbefangenen Beobachter abſolut klar— nicht mehr lange dauern, bis aus dem Mode⸗ ſpiel von heute blutiger, bitterer Ernſt für ganz Amerika wird. Kriliſche Lage in Paläſtina — London, 9. Februar. Der engliſche Oberkommiſſar für Paläſtina, Sir Arthur Wauchope, verläßt heute Jeruſalem, um ſich auf dem Wege über Alexandria nach England zu be⸗ geben. Wenngleich es ſich um einen Urlaub des Oherkommiſſars handelt, kann doch mit Sicherheit allgenömmen werden, daß er mit der engkiſchen Re⸗ gierung die Weiterbehandlung der paläſtiniſchen Fbpäge besprechen wird. Dafür ſpricht insbeſondere die Tatſache, daß Sir Arthur Wauchope noch am Sonntag eingehende Beſprechungen mit den Führern der verſchiedenen arabiſchen Partelen hatte. Dieſe Beſprechung erfolgte auf Einladung des Oberkom⸗ miſſars. Ueber ihre Ergebniſſe iſt nichts bekannt geworden. Die paläſtiniſche Frage macht England gegen⸗ wärtig ſchwere Sorgen. Die Unterſuchungskom⸗ miſſion, die vor etwas mehr denn einer Woche nach London zurückgekehrt iſt, iſt, wie man privaten Ge⸗ ſprächen entnehmen darf, völlig peſſimiſtiſch. Die Haltung der Araber iſt derartig radikal, daß ein Kompromiß völlig unmöglich iſt. Wie uns von zu⸗ verläſſiger Seite mitgeteilt wird, hat die engliſche Regierung beſtimmt, daß der Bericht der Paläſtina⸗ kommiſſion erſt nach der Königskrönung veröffent⸗ licht wird. Alle engliſchen Kenner Paläſtinas ſtim⸗ men darin überein, daß für den Sommer mit dem erneuten Ausbruch ſchwerer und blutiger Unruhen zu rechnen iſt. Der Oberſtkommandierende der eng⸗ liſchen Truppen in Paläſtina hat in einem vertrau⸗ lichen Bericht an ſeine Regierung Einzelheiten der militäriſchen Vorbereitungen der Araber mitgeteilt. Der unlängſt zurückgetretene Leiter des palüſti⸗ niſchen Scotland Yard, Broadhurſt, hat ſich eben⸗ falls dahingehend geäußert, daß ein neuer Araber⸗ aufſtand unvermeidlich ſei. Da England die weſent⸗ lichen Forderungen der Araber, iusbeſondere nach Schaffung eines unabhängigen arabiſchen National⸗ ſtaates und die Verbindung von Paläſtina und Syrien nicht erfüllen kann und dieſe Anſicht auch in dem Bericht der Paläſtinakommiſſion zum Aus⸗ druck kommen bürfte, wird Jer Bericht der Unter⸗ ſuchungskommiſſion in jedem Falle das Signal zu neuen Unruhen ſein. England kann es ſich nicht leiſten, daß die Londoner Krönungsfeierlichkeiten, die ein Symbol der Eintracht und des Friedens im des Villen⸗ . Imperium ſein ſollen, durch blutige Zuſammenſtöße in Paläſtina empfindlich beeinträchtigt 1 Man zieht es daher vor, die Veröffentlichung bis Rach 5 Jeierlichkeiten hinauszuſchteben. Englisches Sozialelenn V in den englischen e 83 AM 3) 8 8 I London, 10. Februar. in Ausſchuß der Labour Party zum Studium ber Verhältniſſe in den Notſtandsgebieten bereiſt zur Zeit die Gegend von Glasgow und tſchottland. Im„News Chronicle“ gibt ein Ausſchußmitglied ſeine 1 wieder die er in dieſem Gebiet emp⸗ ſangen hat. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe hätten ſich hier im Vergleich zu Süüdwales innerhalb der letzten Jahre zwar gebeſſert, aber er habe dennoch Häuſer geſehen, in N in einem 8 Mau ganze Familien. lebten. 8 In einem Haufe babe er in einem Familie mit 16 Köpfen gefunden: und 14 Kinder, Der ölteſe Sohn ſei 5 1 1 Tochter 28 Jahre alt. Daß dieſer Fall. zelt daſtehe, 1605 ein anderes Beispiel, wo in Zimmer eine Witwe mit ihrer 18jährigen 5 einem achtjährigen Knaben, dazu Vater und 90 vater der Mutter, lebten, ſicht, Neue M aunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Eine Atempauſe in der großen Politik: Die feſtgefahrene europälſche Situation Die Fronten ſind nun festgelegt, wer ſoll ſie wieder in Bewegung bringen? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 9. Februar. Zeit keine diplo⸗ England wünſcht Von England iſt in abſehbarer matiſche Aktivität zu erwarten. eine Pauſe, um gleichſam eine Art von diplomatischer Inventur machen zu können. Für dieſe Annahme . ſowohl innen⸗ wie außenpolitiſche Gründe. Der n Außenminiſter Eden hat Ende ver⸗ gangener Woche einen auf 14 Tage berechneten Er⸗ Rus angetreten. Obwohl von einigen eng⸗ liſchen Blättern behauptet worden iſt, Edens Ur⸗ laub ſei diplomatiſcher Natur, und ſogar die For⸗ derung nach Edens Rücktritt erhoben wurde, ſpricht nichts dafür, daß dieſer Urlaub etwa unfreiwillig ſei. Die engliſche Regierung iſt der An⸗ daß im gegenwärtigen Augenblick keine gro⸗ ßen außenpolitiſchen Fragen auf und darum der Außenminiſter ruhig in Urlaub gehen kann. Es verdient darauf hingewieſen zu wer⸗ den, daß dieſer Urlaub bereits vor mehr als drei Wochen feſtgelegt war. Um alle Gerüchte von der diplomatiſchen Natur des Urlaubs zu zerſtreuen, weiſt die„Times“ darauf hin, daß Eden in ſeinen 21 Monaten miniſterieller Tätigkeit insgeſamt 31 volle Tage Urlaub gehabt habe, und daß ſein jetziger Urlaub keinen anderen Sinn habe, als ſich für die kommende erhöhte diplo⸗ matiſche Aktivität der nächſten Monate zu ſtärken. Wenn ſchon Edens Urlaub einen gewiſſen Still⸗ ſtand in den diplomatiſchen Verhandlungen vermuten läßt, ſo wird dieſe Anſicht durch eine Reihe weiterer Gründe geſtützt. In England it man der Anſicht, daß, nachdem Deutſchland, England und Fraukreich durch die Reden verantwortlicher Miniſter ihren Stand⸗ punkt dargelegt haben, eine etwas feſtgefahrene Situation eingetreten iſt. Um erfolgreich weiterzukommen, müßte eine der bei⸗ den Seiten zu einer veränderten Haltung bereit ſein. Von der gegenwärtigen engliſchen Regierung iſt aber eine ſolche Aenderung ihrer Politik kaum zu erwarten. Weder kann Lord Halifax den jetzt ahweſenden Außenminiſter irgendwie ſeſtlegen, noch will der bald zurücktretende gegenwärtige Miniſter⸗ präſident Baldwin dies für ſeinen Nachfolger tun. Die kommende Regierungsumbildung in London wird auf die diplomatiſchen Verhandlungen von größerem Einfluß ſein, als man gemeinhin an⸗ nimmt. Die größte Wahrſcheinlichkeit— zwar keine völlige Sicherheit— ſpricht dafür, daß der gegen⸗ wärtige Schatzkanzler Neville Chamberlein die kommende engliſche Regierung führen wird. Seine Miniſterpräſidentſchaft wird zugleich von einem Kabinettswechſel begleitet ſein. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß der gegenwärtige Kriegsminiſter D Duff ECboper aus dem Kabinett ausſcheiden wird. Höchſtwahrſcheinlich wird auch der ſchwer erkrankte Lord Hailsham ſich der Bürde der Miniſter⸗ ſchaft entlebigen. Unſicher iſt die Stellung von Mac⸗ donald. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch er das Kabinett verlaſſen wird. Eine Frage, die heute noch nicht zu beantworten iſt, iſt, wer die Nachfolger der ausſcheidenden Kabi⸗ nettsmitglieder ſein werden. Es kann in ſehr hohem Grade von dieſen neuen Männern abhängen, ob die Mehrheit des Kabinetts einer radikaleren oder einer gemäßigteren Anſicht zuneigt. Da aber Baldwin mindeſtens noch bis zur Königskrönung, wahrſcheinlich aber ſogar bis nach der Empirekonferenz im Amte bleibt, geht der Wunſch des offiziellen England dahin, möglichſt bis zu dieſem Zeitpunkt eine diplomatiſche Pauſe eintreten zu Laſſen. Dieſe Pauſe wünſcht man insbeſondere aus dem Grunde, um die großen ſchwebenden Fragen vorher mit den verantwortlichen Premierminiſtern der Dominien beſprechen zu können. Die Kolonialfrage z. B. geht die Dominien ebenſo ſtark an wie England ſelbſt. Nicht allein, daß drei Dominien, Südafrika, Auſtralien und Neuſeeland, Mandatarmächte ſind, alle drei ſind gleicherweiſe an der engliſchen Poſttion in Afrika und damit auch an den engliſchen Mandats⸗ gebieten in Afrika intereſſiert. Man kann die Frage offen laſſen, ob, wie gelegentlich in England behauptet wird, die Londoner Regierung ſich für ihre verſteifte Haltung eine Rückendeckung bei den Dominien ſuchen will. In keinem Fall aber wird England eine Ent⸗ Oöſung drängen ſcheidung in der Kolonialfrage ohne vorherige Befra⸗ gung der Dominien treffen. Für einen Stillſtand in den gegenwärtigen Ver⸗ handlungen ſpricht auch der Botſchafterwechſel in Berlin und Paris. Er dürfte in beiden Hauptſtädten kaum vor dem 1. April, wahrſcheinlich aber erſt am 1. Mai vorgenommen werden. In Londoner diplomatiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß der nächſte Schritt von Deutſchland getan werden müſſe. Man weiſt darauf hin, daß England, ohne einen kon⸗ kreten Plan in Händen zu haben, auch keine konkre⸗ ten Schritte tun könne. Indem man dieſe Anſicht bereits im vorträgt, vergißt man vollſtändig, daß Mittwoch, 10. Februar 1937 — März vergangenen Jahres ein ſehr ins Einz hender deutſcher Plan vorlag. Die Hauptmeinungsverſchiedenheiten zwiſchen England und Deuntſchland ſind gegenwärtig di Frage Oſteuropa und insbeſondere 105 franzöſtſch⸗ruſſiſche Pakt. Wenn alſo ein diplo⸗ matiſcher Schritt getan werden muß, ſo iſt die Reihe zunächſt an England. Es wäre Englands Aufgabe, in Paris vorſtellig z werden, und dort ſeinen ganzen Einfluß aufzubiete um zu einer Abänderung des franzöſiſ w e Paktes zu kommen. Ohne eine ſolche Maßnahme ſin alle engliſchen Pläne für eine 1 Neuordnung Eu⸗ ropas unmöglich. Wohin gingen die Waffen? Organiſiertle kommuniſtiſche Waffendiebſtähle in den franzöſiſchen Kaſernen? Pariſer Vertreters) — Paris, 9. Februar. Ueber den Waffendiebſtahl in der Kavallerieſchule in Saumur ſind weitere Einzelheiten bisher nicht mehr bekanntgegeben worden. Nur verlautet, daß es ſich bei dem Auto, mit dem die Waffen fortgeſchafft worden ſind, nicht um einen Wagen der Kavallerie⸗ ſchule gehandelt haben ſoll. Das„Echo de Paris macht aber aufſehenerregende Bemerkungen zu dem Diebſtahl ſelbſt. Es weiſt darauf hin, daß es wohl ein geſchicktes Manöver wäre, zu behaupten, die Waffen ſeien für die ſpaniſche Volksfront beſtimmt geweſen. Damit hätte man lediglich von der Tatſache ablenken wollen, daß die Waffen dazu dienen würden, um die Depots der franzöſiſchen kommuniſtiſchen Par⸗ tei aufzufüllen. Man könne aber nicht mehr daran zweifeln, daß dem ſo ſei. Nun erkläre es ſich, warum man in letzter Zeit über mehrere Waffendieb⸗ ſtähle in Kaſernen ein ſo großes Stillſchweigen be⸗ wahrt habe. Aber heute ſei der Skandal ſo groß, daß man ihn nicht mehr ganz verbergen könne. Es be⸗ ſtätige ſich, daß es revolutionäre Organiſationen gebe, die ſich bis in das Innere zahlreicher Garniſonen in ganz Frankreich ausdehnen. Niemals ſeien die kommuniſtiſchen Zellen ſo⸗ weit in die Regimenter vorgedrungen wie jetzt. Die Propaganda der kommuniſtiſchen Partei würde ſich hauptſächlich der Unteroffiziere an⸗ nehmen. Gewiſſe Einheiten der kommuniſtiſchen Organiſation ſeien völlig von dieſer Propaganda erfaßt. Man müßte Maßnahmen ergreifen. Aber Dala⸗ dier, der es vielleicht gerne möchte, könne es nicht wagen, denn der Miniſterpräſident würde die An⸗ wendung ſolcher Maßnahmen unterſagen. Es genüge nicht, wenn der Miniſter der nationalen Verteidigung erkläre, er würde die„Humanité“ nicht in den Kaſer⸗ nen dulden, denn die Aktion der Partei könne ſich auch außerhalb der Kaſernen ſehr wohl geltend machen. Der gane Skandal ſei im Grunde nur zu löſen, wenn Leon Blum und ſeine Freunde nicht mehr regieren würden. So lange aber dieſe Regierung dauere, würde Frankreich noch das Schlimmſte zu er⸗ warten haben. Lebrun warnt vor der Lügenhetze — Paris, 8. Februar. Auf der am Sonntag in Paris abgehaltenen Jah⸗ restagung der Berufsgenoſſenſchaft der franzöſiſchen republikaniſchen Journaliſten hielt Staatspräſident Lebrun eine Rede, in der er den ernſten Warnruf an die franzöſiſchen Schriftleiter richtete, die ſo⸗ genannte Preſſefreiheit nicht zu mißbrau⸗ chen. Die Freiheit,„alles mit Vornehmheit und Maß ſagen zu dürfen, ſei gut, höchſt gefährlich ſei es aber, wenn man ſich von Leidenſchaft und Haß fort⸗ reißen laſſe. Das ſei beſonders geſcorlich in der heutigen Zeit, wo die öffentliche Meinung ſo überempfindlich und (Drahtbericht unſ. nervös ſei, daß die kleinſte alarmierende Nachricht ſie aus der Faſſung bringen könne. Man ſolle ſtets an die bedauerlichen Folgen unbedachtſam oder ſogar Bosbaſte Süunchung der unbrrſchämer Brlruug Die Morningpoſt warnt England vor den bolſchewiltſchen Täuſchungsmanövern Gunkmeldung der NM 3) I London, 10. Februar. „Morniugpoſt“ wendet ſich in einem Leitartikel gegen diejenigen in England, die immer noch nicht ſehen oder ſehen wollen, wes Geiſtes Kind die Bol⸗ ſchewiſten in Spanien ſind. 5 In dem Artikel heißt es u..: Unſerer Anſicht nach würde es ein unermeßliches Unglück nicht nur für Spanien, ſondern auch für Europa und die Ziviliſation bedeuten, wenn die wilde und gottloſe Tyrannei, die für ſich in Anſpruch nimmt, das ſpaniſche Volk zu verkörpern, in dieſem Kampf auf Leben und Tod ſiegen ſollte. Es wäre ein Unglück, das vielleicht nie wieder autgemacht werden könnte und das im günſtigſten Falle für eine ganze Generation einen ordnungs- . Fortſchritt aufhalten würde. 0 Die Behauptung, daß diejenigen, deren Ausſchrei⸗ tungen und Grauſamkeiten alles geſchändet haben, wofür Ehriſtentum und Ziviliſation eintreten, die Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie ſein wol⸗ len, iſt eine boshafte Täuſchung oder ein unverſchämter Betrng. Es gibt keine Frei⸗ heit ohne Geſetz und 5 wirkli Demo i ohne Diel. 5 1 85 Diejenigen, die gerade im Bolſchewismus, wie er in Sowjetrußland durchgeführt wird, eine Verteidigung von Freiheit und Demokratie zu ſehen behaupten, ſchließen ihre Augen gegenüber den Tatſachen in Sowjetrußland, genau ſo, wie ſie es gegenüber den in Spanien tun. Nicht weniger verkehrt als ihre Gleichgültigkeit gegen bolſchewiſtiſche Bluttaten iſt ihre heftige Entrüſtung über irgendein Blutvergießen durch die Gegner der Bolſchewiſten. Es erſcheint notwendig, darauf hin⸗ zuweiſen, daß es, um einen bestimmten yy von Eng⸗ ländern in Wut zu bringen, genüge, wenn irgend je⸗ mand von den Nationalen vor Gericht und zum Tode verurteilt worden iſt. Hat aber irgend je⸗ mand proteſtiert, als Melquiades Alvarez, der füh⸗ rende Madrider Rechtsanwalt, von den Bolſchewiſten ermordet wurde? Er war das Haupt der liberalen demokratiſchen Partei, Profeſſor in Madrid, Präſi⸗ dent der Cortes und eine ganze Generation lang der Hauptführer der ſpaniſchen Liberalen. Zum Schluß begrüßt das Blatt, aus der Anſicht hexaus, daß die Hoffnung auf Spaniens Befreiung in der Ueberwindung des Bolſchewismus und der Anarchie liege, den 1 von Malaga und 9255 e Folge. mit vollem Bedacht ausgegebener Falſchmeldungen denken, die die Harmonie unter den Völkern, für die man ſich mehr denn je einſetzen müſſe, und den von allen erſehnten Frieden gefährden könnten. Die Maginotlinie an der Schweizer Grenze Nochmals eine 35 Km. lange Feſtungsanulage — Paris, 10. Februar.(U..) Der franzöſiſche Plan einer Verlängerung der Maginot⸗Linie, des Grenzwalls aus Stahl und Be⸗ ton längs der franzöſiſchen Oſtgrenze, bis nahe an die Schweizer Grenze, wird zwiſchen 150 und 200 Millionen Franken erfordern. Die Anlage wird eine Länge von etwa 35 Kilometer haben. Das ſchwierigſte Problem, dem ſich die Franzoſen bei der Ausarbeitung des Bauplanes gegenüberſahen, lag darin, eine Verletzung des franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Vertrages zu vermeiden, in dem beide Signatar⸗ mächte ſich verpflichten, im Gebiet um Hüningen eine je 12 Kilometer breite unbefeſtigte Zone auf beiden Rheinufern zu laſſen. Die geplanten neuen Forts werden außerhalb dieſer Zone liegen und ſich auf ſieben elſäſſiſche Dörfer verteilen. Der franzöſiſche Generalſtabschef ſtudiert gegenwärtig zuſammen mit anderen hohen Offizieren der Armee das Gelände, um zu entſcheiden, welche Forttypen auf dieſem ſüdlichſten Teil der Maginot⸗ linie am praktiſchſten ſind. Es beſteht die Wahl zwiſchen einigen Forts und vielen kleineren Verteidigungs⸗ werken. Die Maginotlinie wird im letzteren Jalle vorausſichtlich eine Tiefe von etwa zehn Kilometer bekommen. Prügelnde Abgeordnete Schwere Schlägereien in der belgiſchen Kammer — Bräſſel, 9. Februar In der belgiſchen Kammer kam es am Diens⸗ tagnachmittag zu heftigen Schlägereien zwiſchen den verbündeten Rexiſten und Nationaliſten ge⸗ gen Sozialdemokraten und Kommuniſten. Den Saaldienern gelang es nicht, die Parteien zu trennen. Während etwa 40 Abgeordnete auſein⸗ ander einſchlugen, bewarſen ſich die anderen mit den ledernen Geſetzesbünden. Ein flämiſcher Nationaliſt wurde niedergeſchlagen und mußte aus dem Saal gebracht werden. Der Präſibent hob ſchließlich die Sitzung auf und ließ die Pm blikums⸗ und Preſſetribünen räumen. Die Zwiſchenfälle entſtanden durch eine Meinungs⸗ verſchiedenheit zwiſchen dem Kammerpräſidenten Camille Huismans und der rexiſtiſchen und nationa⸗ liſtiſchen Opposition. Bekanntlich hatte der ſozial⸗ demokratiſche Kammerpräſident im Auftrage der Zweiten Internationale eine Reiſe nach dem von den Bolſchewiſten beſetzten Teil Spaniens unternom⸗ men und war dort gegen die Nichteinmiſchungs⸗ politik der belgiſchen Regierung zu Felde gezogen. Die Oppoſition verlangte nun, daß der e präſident am Dienstagnachmittag Rede und Antwort ſtehe. Huismans lehnte dieſe Forderung al 31211 klärte, nur im Rahmen einer Ausſprache über das außenpolitiſche Budget Stellung nehmen zu wollen. Die ſich hieraus entwickelnde Auseinanderſetzung verlief tumultartig und führte zu den eſchilde 1 ſchweren Schlägereien. Von Ribbentrop beim Köng Feierlicher Empfang im St. James⸗Palaſt. — London, 9. Feb rug König Georg VI. hielt am Dienstag im hiſtoriſc St. James⸗Palaſt, wohin er ſich in der goldene Staatskaroſſe vom Buckingham⸗Palaſt begeben. das erſte feierliche Lever ſeiner Regierungszeit ah An dem Empfang nahmen u. a. teil die oberſten Be⸗ amten des Hofes, die Miniſter der Krone, die Hofe von St. James beglaubigten Botſchafter ſandten mit ihren Stäben, die hohe Admiralität Generalität und hervorragende Mitglieder der lamente. Der deutſche Botſchafter von Ribbentrop ſtellte, nachdem er dem britiſchen Monarchen deutſchen Gruß des Dritten e e 5 8 ſeine e vor. 5. 5 e e eee gn e er i Shell in Berlin: cc 115 e baden .49875 81 f He e d Aube A 1. 8 0 n * 5 e e 5 5 25 — . — er⸗ 8 . Mittwoch, 10. Februar Neue Maunheimer Zeitung „Mittag⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer 66 Maunheim, 10. Februar. Der Straßenfaſching Die Jugend beherrſchte geſtern das Feld Der letzte Straßenfaſching dieſer ach ſo kurzen Karnevalszeit erhielt einen kräftigen Auftrieb durch den großen närriſchen Zug des Prinzen, ſeiner Räte und Garden, der zwiſchen 3 und 5 Uhr nachmittags ſtattfand und viel Volks zum Ahoien und Ahahen anzog, aber damit war die Kraft zu Ende, und früh ließ dieſes Jahr der Straßenradau nach. Wohl waren die Buben ſtets unterwegs, rezitier⸗ ten und ſangen, ließen den Hut herumgehen und kaffterten manchen Sechſer. Ueberhaupt die Jugend! Unter den Muſikaliſchen war manches anerkennungs⸗ werte Stück, und ſofort ſtaute ſich die Menge, wenn die kleinen Stimmen zu Harmonika und Trommel loslegten. Am beſten war vielleicht die Gruppe mit dem Schlagzeug auf dem Feiterwagen. Und dann gab es eine Zeit, da alles voll war, die verbreiterten Planken wieder zu engen Planken wurden, und jedweder Wagen mit 10, 12 bis 15 Buben beladen durch die Gegend zog, manchen Kratzer auf dem Lack für die Ehre mitnehmend, mitten durch den Mannemer Faſching gefahren zu ſeln. Ganz toll ſah es aus, wenn ſie in ihrer Sucht, die Knochen zu riskieren und Mut zu zeigen, ſoweit gingen, auf der falſchen Seite der Straßenbahn, auf dem Trittbrett hängend, am Griff kle⸗ bend, mitfuhren. Und überhaupt ward es wohl als tiefer Drang empfunden, der befriedigt werden mußte, alles das zu tun, was ſonſt das ganze Jahr über verboten iſt, und wonach es einem lange genug in den Fingern gejuckt hatte. So kriegten es auch die Mädel mit Pritſchen mit aller Kraft, und wenn es nicht noch Kavaliere gegeben hätte, die ihrerſeits mit Gegenpritſchenſchlag Schutz ſpendeten, ſo würden wir wohl eine Woche lang kein Mädel ohne blaue Flecken und dicke Backen mehr in der Stadt ſehen. Es verſteht ſich am Rande, daß es zu all dem ausgelaſſenen Immerdruff und Verkehrsregelübertretungsbetrieb viele derben Püffe gab. Wer unter den Fahrern ſeine Bremſen in Ord⸗ nung hatte, der gab jenen mit dem Kotflügel Sau⸗ tes, daß mancher wutſchnaubend die Fauſt hob und von dannen wankte. Aber es will eben jeder ſein Späßchen, und wer lange fährt, will auch mal ſpü⸗ ren, wie es tut, wenn er ſo einen blöoͤſinnigen Fuß⸗ gänger oder noch beſſer Radfahrer vorſchriftsmäßig umlegt. Es war um 19.15, mancher Kleinmuſiker verdiente üböhl noch gut, mancher Hut wurde noch vom Kopfe geſtoßen, und die Wagenführer der Straßenbahn hat⸗ ten ein ſchweres Leben. Aber dann kam ein Pla tz⸗ regen, ein Kühlſchauer, ein Niederſchlag mit Durch⸗ ſchlagseffekt, und rein waren die Straßen. Da half kein Plankenhof und kein enges Gedrängel unter Balkon und Hausgang mehr, ſo gemütlich es war von dieſem Niederſchlag erholte ſich der Straßen⸗ faſching 1937 des Fasnachtsdienstags nicht mehr. Man blieb weg und verzog ſich mit allen möglichen Grün⸗ den. Die Lokale meldeten natürlich eine Zeitlang überfüllt, und was übrig blieb, ſchrie vergeblich „Ahoi!“ zu den Nachbarn hinüber. Kein Echo mehr, und richtiger klang es ſchon:„Seid er ſchun ganz ei goſchlofe!“ Das war der traurige Zuſtand der Dinge. Wäh⸗ rend meine leichtgewichtige Wenigkeit voriges Jahr noch um halb ein Uhr kaum durch eine zehntauſend⸗ köpfige Menge durchkommen konnte, und zwomal von liebevollen Freunden vom Rade gekippt wurde, ſo war es dieſes Jahr ſchon um 11 Uhr recht geſittet und brap in allen Plankengegenden und darüber 1 wo es teilweiſe ſo ſtille wie im tieſſten Win⸗ r war. Man traf übrigens in den Lokalen Leute aus Frauk⸗ furt, Heſſen, Pfalz, und ſogar aus Heidelberg, die unſere Roſenmontagsſtimmung über den Schellenkönig zu loben, und nur mangelndes Durchhaltevermögen zu beanſtanden wußten. Unſer Prinz freilich war auch hierin ein repräſentatives Vorbild, und das letzte goldene Wort ſeiner Regie⸗ zungszeit, ehe er das Steuer zur Heimkehr ergriff, lautete:„Möchten doch alle Tage ſo golden und glücklich ſein, wie die drei letzten.“ Sprachs, gab Gas und ging in die Kurve, daß es eine Art hatte.“ Fünf Leute disputierten höhere Meteorologie vor dem Wetterhäuschen. Das Thermometer zeigte wahr⸗ bhlaftig nur 5 Grad plus,— harte Ernüchterungs⸗ temperatur! Dr. Hr. war um die zweite Morgenſtunde des Aſcher⸗ wochs, als wieder, wie ſchon in den letzten Jah⸗ an die 300 Narren und Närrinnen das große e Baſſin vor dem Waſſerturm um⸗ und ſich kräftig dem Vergnügen des Schun⸗ n“ ſo laut und luſtig, daß es auch die 5 t beſſer gekonnt hätten. Allerdings, eine 1 bes nicht hier unter freiem regenſchwerem mel, Aber dafür hatte man einen Kapellmeiſter. ih aus wie ein verunglückter Scho rnſteinfeger ing mit Leidenſchaft ſeinen Taktſtock, der lligen Regenſchirm beſtand. rte ununterbrochen ſeine fröhliche Ge⸗ u neuen Schunkeltaten an und animierte und Jungen zum Tanz, eine Aufforde⸗ 8 einige Mutige ſchnell nachkamen. en die erſten auf dem kupfernen Par⸗ belten ein paar„flotte Sohlen“ darüber ü folgten auch noch andere nach, und bald ich das ganze Baſſin einem mehr als fidelen Tanz⸗ f braucht halt nicht immer der Plankenhof man gratis und alkohollos tanzt.. ben. Man ſang das ſchöne Lied„Ein⸗ Abſchied von der Narrelei: Der Kehraus des Karnevals Ein Bummel durch die fröhliche Großſtadt— Mannheim tanzt in den Aſchermittwoch— Allotria in allen Lokalen Die letzten Stunden der Herrſchaft des Prin ⸗ Erfolg für ſich buchen konnte. Die Kapelle Wohl⸗ zen Jokus wurden von den Mannheimern weid⸗ lich und in geradezu unvorſtellbarem Umfang aus⸗ genutzt. Ganz Karnevalien war auf den Beinen, um ſich nochmals dem Trubel des Kehraus hinzugeben. Nicht nur im Gewoge des Straßenbetriebes, ſondern nicht minder im närriſchen Ausſtattungsreich aller Gaſtſtätten und Säle, in denen teilweiſe ſchon in den Nachmittagsſtunden kein Plätzchen mehr zu bekom⸗ men war. Und das, obwohl es an Auswahl wirklich nicht mangelte. Unter etwa 40 Maskenbällen und über 100 Kappenabenden hatten wir die ſchwere Auswahl⸗Qual. Da blieb uns nur eines übrig: ein Raketenflugzeug zu be⸗ ſteigen und im Blitztempo eine Beobachtungsfahrt über und durch die Gaſtſtätten anzutreten. Zunächſt ſteuerten wir eine Reihe von Wein ⸗ ſtu ben und Reſtaurants an, wo man ſich mit unglaublicher Ausdauer dem Schunkeln und Singen hingab. Auch wer dabei die Balance verlor, konnte nicht umfallen, ſo voll war es im Pfau, der Hütte, dem Malepartus, der Stadtſchänke, im Siechen und Pſchorr— und ſo voll blieb es auch vielfach bis zum frühen Morgen. Nach einigen Raketenſtößen landeten wir am Friedrichsplatz, um dem Palaſthotel unſeren Beſuch abzuſtatten. Selbſt als geübte Flieger hatten wir Mühe, uns einen Weg durch die farbenrauſchende Zauberrevue zu bahnen hinüber zur Hafenſchänke Jupps und hinab in die tolle Lebensfreude des Pfalzſtübels, zu⸗ mal uns ein„Schutzmann“ den Weg verſperrte, der gerade einige„rüde Radaumacher“„verhaftete“— was weſentlich zur Erhöhung der bombigen Allotria⸗ Stimmung beitrug. Rieſenhallo gab es, als Prinz Willy J. erſchien und im Triumph durch das bunte Flitterreich zog.— Mit ihm eilten wir auch hinüber ins Parkhotel zur Inſel der Faſchingsſeligen, wo ſich die närriſche Hoheit durch die„Höhle der Verbannten“ in das Traumſchloß der Faſchingsköni⸗ gin begab und ausgelaſſen mittanzte. Dann beſtiegen wir unſer Flugzeug wieder, ſchau⸗ ten aus ſtolzer Höhe auf die Ringſtraße herab, aus deren Lokalen das Getöſe des Stimmungsbetriebes zu uns empordrang, blickten in die mit„Sündern“ dichtgefüllte„Hölle“ des Union⸗ Hotels, von wo ſich gerade die Kuß⸗Polonaiſe in Bewegung ſetzte, ſchauten in das frohbewegte Getriebe des Natio⸗ nal, machten eine Kehrſchleife und ließen uns im Faſchingsreich der Kaffees nieder. Trotz drangvoller Enge, Kappen⸗ und Sanges⸗ betrieb wurde im Rheingold, Wellen⸗ reuther und dem Belbe jedes vorhandene Plätz⸗ chen zum Tanzen ausgenützt. Selige Ausgelaſſen⸗ heit empfing uns im Plankenkaffee Koſſen⸗ haſchen, wo eine„Laubengangpolonaiſe“ Lach⸗ ſtürme hervorrief, von denen man ſich an der Bos⸗ porusbar oder unten in den bayeriſchen Gefilden er⸗ holen mußte. Unſer Raketenflugzeug ſtand am Friedrichsplatz. Aber wir waren ſeiner müde geworden, wollten auch ein Ruheplätzchen hahen. Doch, wo es finden? Lange ſind wir umhergeirrt, weiß Gott!; ſelbſt in der Weſtſtadt war es„Eſſig“ mit Ruhe und Plätzchen und erſt in vorgerückter Morgenſtunde ſtöberten wir eine nette Weinſtube auf, in der wir uns inmitten faſchingsfroher Sänger mit einer Ochſenſchwanzſuppe und mehreren„Vierteln“ auffriſchten, reſtlos durch eigenen Augenſchein davon überzeugt, daß die Mann⸗ heimer überall die Faſchingszeit buchſtäblich bis zur letzten Minute ausgekoſtet haben. 11 5 6. Faſching im Lehrergeſangverein Der LV verſammelte herkömmlich ſeine Mitglie⸗ der am Roſenmontag in den Kaſinoſälen. In ſeiner Beg rüßungsanſprache gedachte Vereinsführer Pfen⸗ ning des leider noch immer an das Krankenbett ge⸗ feſſelten Herrn Buck. Für ihn amtierte als Vergnü⸗ gungsdirektor Carlchen Cotyrhba, der ſowohl als närriſcher Leiter als auch als Anſager einen vollen rab ſchuf mit den neueſten Schlagern karnevaliſtiſche Stimmung. Beſonders in Form war das Quartett unter Leitung von Fritz Beck. Die neueſten humo⸗ riſtiſchen Chöre erzielten lebhaften Beifall. Die Witzbolde Stahl und Erſig beleuchteten humor⸗ voll das abgelaufene Vereinsjahr. Dazwiſchen wur⸗ den allgemeine Lieder— Dichtungen von Ernſt und Karl Buck— geſungen und geſchunkelt. Mit ſtür⸗ miſchem Beifall wurden die Kanonen des Abends, Joſeph Offenbach und Hermine Ziegler vom Nationaltheater, belohnt für ihre Darbietungen. Die Schlußnummern waren Karl Buck vorbehalten, der wieder einen ſtürmiſchen Heiterkeitserfolg er⸗ zielte. Dem Tanze huldigte jung und alt bis in die frühen Morgenſtunden. ff. Der Feudenheimer Faſchingszug Mit Unterſtützung verſchiedener Vereine und Geldſpender iſt es der Karnevalgeſel lſchaft „Heiterkeit“ gelungen, wieder einen guten Zug auf die Beine zu bringen. Dem Zugeröffner mit der Schloßgretel folgten Vorreiter, Standartenträger, Fahnenſchwenker und Feudenheimer Dickköpfe im Kraftwagen. Recht originell und farbenreich waren der Wagen, den der Geſangverein„Teutonia“ geſtellt hatte—„Sorgt für Sängernachwuchs!“ rief er in die Menge—, der Wagen der Prinzeſſin„Ria“, die „Schwäbiſche Eiſenbahn“ mit dem Geisbock, die Kleppergarde mit ihrem General hoch zu Roß, ein Marketenderwagen, der Wagen des Prinzen Willy J. und der Nachwuchs der„Heiterkeit“. Der Geflügel⸗ zuchtverein zeigte eine Ausſtellung im Lallehag, bei der es um den Ehrenpreis einen Streit gab. Die neuzeitliche Landwirtſchaft war mit Kraftrad mit Pflug vertreten. Es folgten der Wagen des Elfer⸗ rates, die verwäſſerte Schlittenfahrt und verſchiedene Nummern, die lokale Vorkommniſſe gloſſierten. Der Beſuch des Vorortes war namentlich aus der Nachbar⸗ ſchaft ſtark. Der Zug, der durch Alt⸗ und Neu⸗ Tollitäten und Elferrüte Zum erſten Male in der Nachkriegszeit veranſtal⸗ teten die Mannheimer Karnevalsvereine am Nach⸗ mittag des Fasnachtsdienstag eine närriſche Kappenfahrt durch die Stadt. Um 15 Uhr fanden ſich die Kappenfahrer in ſtatt⸗ licher Zahl am Habereckel ein und wenig ſpäter ging es in langem Zuge los. Voran Spielmannszug, Kapelle, kleine und große Gardiſten des Feuer io, prächtig gelaunt und zum Ahoi⸗Ruf bereit; dann der Wagen des Prinzen Willi I. mit ſeiner Gardemarie, gefolgt von einer langen Kolonne Elferrats⸗ und Gäſtewagen. Marketenderinnen und Ranzengarde der Fröhlich Pfalz marſchierten hinterdrein und den Beſchluß bildeten der Wagen der Prinzeſſin N Pia und die Elferrats⸗ und Gäſtewagen der fröh⸗ lichen Pfälzer. Mit Jubel und Geſchrei wurden die karnevaliſtiſch geſchmückten Wagen auf den Planken empfangen. Närriſch aufgedreht Feudenheim zog, fand allgemeinen Anklang. Abends war im„Schwanen“ Maskenball. J. Ein Abend heiterer Muſik Ganz in Fasnachtslaune getaucht war ein Abend im Saal des Hauſes I. 2, 11, der einem heiteren Fas⸗ nachtsmuſizieren vorbehalten war, das nur von Schülern beſtritten wurde. In der Tat hatte man nichts außer acht gelaſſen, was zur Fasnachtsſtimmung beitragen konnte: Von dem bunten Programm, das faſt in jeder Nummer auf Heiterkeit geſtimmt war, bis zur Ausſtattung der Bühne und den Koſtümen, in denen faſt alle Mitwirkenden auftraten. Es wurde in bunter Folge Klavier zu zwei und vier Händen geſpielt, geſungen, getanzt, deklamiert, geſcherzt; un⸗ gezwungene Heiterkeit erfüllte den ganzen Raum. Daß der Abend zuſtandekam und gut verlief, iſt de kameradſchaftlichen Zuſammenwirken der Lehrkräft Inka v. Linprum⸗Geige, Nora Voge l⸗Zi mz mermann⸗Geſang, Luiſe Schatt⸗Eberts und Liſſt Schlatter ⸗ Klavier zu verdanken. Die hei⸗ Altbewährtes Haus- und Vorbeugungsmittel, aueh bei Grippe u. Erkältungen! Karmelitergeist Amol ab 80 Rpf. in allen Apotheken und Drogerien. tere Laune, von der alle Ausübenden erfüllt waren, ging auch auf die Hörer über. Beſonderen Anklang fand die Jahrmarkts⸗Szene, eine luſtige Suite von Franziskus Nagler für Schülerorcheſter, Flöte und Kinderinſtrumente, wobei zu den namentlich an⸗ geführten Mitwirkenden, insbeſondere der Geigen⸗ klaſſe von Linprum, als luſtiger Hauptakteur eine Kaſperlfigur trat, die das muſikaliſche Geſchehen mit poſſierlichen Sprüngen begleitete. Die Mühen der Vorbereitung machten ſich reichlich belohnt.. auf lujtiger Kappenfahrt gaben ſich die Kappenfahrer— am aufgedrehteſten die ornatgeſchmückten Elferräte. Mit vollen Händen warfen ſie Gutſel über Gutſel unter die dichten Scharen der Faſchingsfreudigen, die überall den Marſchweg fäumten. Mit vielem närriſchen Allotrio, Ahoi⸗ und Aha⸗ geſchrei, mit Jubel und Trubel und Muſik bewegte ſich der ausgelaſſene Umzug den Kaiſerring hinunter, am Tatterſall vorbei, die Seckenheimer Straße hin⸗ auf, die Schwetzinger Straße wieder zurück zur Innenſtadt, ſpäter hinüber zur Neckarſtadt und wie⸗ der zurück— mehrere Stunden lang. Man kann es verſtehen, daß allmählich die zentnerweiſe vorhan⸗ denen Gutſel zur Neige gingen und die Skiitimen der ſtimmkräftigen Elferräte etwas heiſer wurden. Nun: dafür ſchrie das närriſche Volk auf den Straßen nun um ſo kräftiger, dem die närriſche Rund⸗ fahrt der Tollitäten und Karnevaliſten eine will⸗ kommene Anfeuerung ſeiner Faſchingsfreude be⸗ deutete. H. FFppfppfpßßßéßßoßoéébébobébbPbPbPböbPbPbPbPbPbPPPPPPPPPPPGGGGGPPPvGGGPPGPP—vPVPVVPVTVPVVvVVvVVVTP—VFVPVyTPTyPWyWTTTPTTVTTCTCBhk!!!!!...ñꝛ j j j/jß—— Bei Adoptionen wird die beiderſeitige Erbgeſundheit feſtgeſtellt Die Reichsadoptionsſtelle im Hauptamt für Volks⸗ wohlfahrt, die für die geſamte Adoptionsvermittlung innerhalb der NSW zuſtändig iſt, gibt einen zuſam⸗ menfaſſenden Ueberblick über die jetzt bei Adoptio⸗ nen vorzunehmenden Ermittlungen. Die Bearbei⸗ tung der Einzelfälle erfolgt unmittelbar durch die Kreisamtsleitung der NS Da, Amt für Volks⸗ wohlfahrt, und zwar in der Regel durch die dort hauptamtlich tätige Volkspflegerin. Nur in Aus⸗ nahmefällen werden die Ortsgruppen herangezogen. Bei dem zu adoptierenden Kind müſſen folgende Vorausſetzungen erfüllt ſein: die ariſche Abſtam⸗ mung muß durch Abſtammungsgutachten der Reichs⸗ ſtelle für Sippenforſchung beſtätigt werden; die Feſt⸗ ſtellung der Erbgeſundheit durch ärztliche Unter⸗ ſuchung des Kindes und(möglichſt) beider Kindes⸗ eltern iſt geboten; die geiſtige und moraliſche Ge⸗ 3000 im Nibelungenſaal Der große Jasnachtsdienstagsball der Koß Der Roſengarten hat in dieſem Jahre verhältnis⸗ mäßig wenig karnevaliſtiſche Veranſtaltungen ge⸗ ſehen. Um ſo begrüßenswerter war es, daß die NS⸗ Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ am Fasnachts⸗ dienstag mit einem großen Kehraus im Nibe⸗ lungenſaal allen Volkskreiſen die Möglichkeit eröff⸗ nete, in volksgemeinſchaftlicher Verbundenheit an einem echten und rechten Maskenball teilzunehmen. Trotz der Fülle anderer Veranſtaltungen hatten ſich über 3000 Mannheimer eingefunden, wohl der beſte Beweis dafür, wie ſehr dieſe Einſchaltung Köß's in den Karneval auf frucht⸗ baren Boden gefallen iſt. Das heiter bemannte Narrenſchiff ſegelte im Nibelungenſaal und in der Wandelhalle in eine Welt unbeſchwerten Frohſinns hinein und ſchickte ſpäter auch mehrere Boote aus, die auf der„Inſel“ des Bierkellers landeten, wo ſich die Boots mannſchaften mit Schwung, Ausdauer und Lebensfreude den Schunkelweiſen der Bootskapelle Homann ⸗Webau hingaben, indeſſen die Be⸗ ſatzung des Schiffes ſelbſt den Tanzmelodien der 110er⸗Kapelle und der Philharmoniker folgte.. Als das Schifflein um die elfte Abendſtunde im Lande Narrhalleſien vor Anker ging, erſchienen Prinz Willy J. und Prinzeſſin Pia l. mit ihrem großen Gardiſten⸗ und Elferratsgefo ge. Sie wurden im Namen der aufgedrehten K. d..⸗Ge⸗ meinde durch Schiffs⸗ und Wanderwart Rapp launig bewillkommt. Prinz Willy richtete„ſchmuckadoniſche“ Worte an das Volk und ließ ſeine Garden mit der blonden Gardemarie einen närriſchen Reigen tanzen, dem die„feurigen“ und„fröhlich pfäl⸗ zeriſchen“ Elferräte voll Stolz zuſchauten. Als „Gegengabe“ boten KöF⸗Rollſchuhläufer einige nicht minder närriſche Rollſchuhtänze dar. Dann vereinte ſich alles Volk wieder zu frohem Gemeinſchaftstanz. Wir ergriffen die Prinzeſſin und ſchwebten im Walzertakte dahin, bis die große Masken⸗Preisverteilung ausgerufen wurde. Da ſich die meiſten Fahrtteil⸗ nehmer, vor allem die weiblichen, koſtümiert hatten, marſchierten lange Reihen erwartungsvoller Masken an dem Preisrichterkollegium vorbei, dem die Wahl nicht leicht wurde. In eine Damen⸗ und Herren⸗ Einzelmaske und eine närriſche Gruppe erhielten eine ſchöne Köcß⸗Urlaubsfahrt, und die zweiten Preis⸗ träger dieſer drei„Sparten“ wurden mit Tages⸗ fahrten bedacht.%%% ͤͤĩ“ In beſter Laune nahm man anſchließend vom Lande Narrhalleſten Abſchied. Aber viele Stunden dauerte es diesmal, bis das Köcß⸗Schiff mit den Dreitauſend wieder in Mannheim landete. Und während dieſer Stunden ging es überaus luſtig auf dem Faſchingsſchiff zu, ſo daß es am Ende nur eine Meinung bei allen Teilnehmern gab: im nächſten 1 Jahre-muß dieſe Kd ⸗Ausfahrt in Gemeinſchaft mit den Karnevalgeſellſchaften des Landes e f wiederholt 1„ werden ſundheit der Familie des Kindes muß durch ein⸗ gehende Erhebungen der zuſtändigen Kreisamtslei⸗ tung feſtgeſtellt werden. Bei den Adoptiveltern kommt zu den Vorausſetzungen der ariſchen Abſtam⸗ mung und der Erbgeſundheit noch die der Erzie⸗ hungsbefähigung und der geeigneten ſozialen Lage. Verzichten Eheleute aus hoher ſittlicher Verantwor⸗ tung auf eigene Nachkommen, da ſie, ohne ſelbſt krank zu ſein, Träger einer Erbkrankheit find, brauchen ſie deswegen nicht von der Adoptionsver⸗ mittlung ausgeſchloſſen zu werden. Milchausgabe Die WH W Betreuten der Gruppen A, B und Oder Ortsgruppen Deutſches Eck und Schwet⸗ zingerſtadt erhalten jeweils am Mittwoch und Freitag einer Woche gegen Vorzeigen ihres WoW Ausweiſes in der für ſie zuſtändigen Orts⸗ gruppengeſchäftsſtelle Magermilch. Alles Nähere iſt dem Anſchlag bei den Ortsgruppen zu entnehmen. JJ. d Vortragsmeiſter Guſtav Jakoby der am 13. Februar 1937 beim Heimat⸗ un d Volkstktumsobend der SS im Roſengorten gaſtiert. Mit ſeinem lustigen Abend wurde er von 35 Staats⸗ und Stadttheatern, der Volkshühne in Berlin, ja ſogar von den Düſſeldorf verpflichtet. Durch den Rundfunk und die Schallplatte geht ſeine begeiſterte Gemeinde 1 die Millonen. Opernhäuſern Köln und Nich ad KAduuigohafen Kehraus in Ludwigshafen h Ludwigshafen, 10. Februar. Der Fasnachtöienstag verlief links der Rhein⸗ brücke genau ſo übermütig wie in der größeren Schweſterſtadt. Die Rolle der Engen Planken ſpielte dabei die wigſtraße und namentlich der Ludwigs⸗ platz, auf dem ſich durch die Bodenſtadt und die Fahr⸗ geſchäfte eine zu allem Schabernack bereite gewaltige Menſchenmaſſe wälzte. Die„Rheinſchanze“ brachte das anerkennenswerte Opfer, das Masken⸗ treiben der Jugend zu einem Maskenfeſt 8 u g im kleinen auszubauen. Am Abend, als Petrus einige Spritzer beiſteuerte, die ſpäter zu einem hef⸗ tigen Gußregen ausarteten, lenkte die„Rheinſchanze“ einen Zug maskierter Erwachſener durch die Straßen der Stadt, der alle hundert Meter tankte. Faſching beſcherten die Schwimmer ihren 52 gskehraus Gäſten und Freunden im Pfalzbau, die JG ihren Werkkameraden im Feierabendhaus. Die„Eule“ verſammelte alle„Lumpen“ der Gegend im Frieſen⸗ heimer Jahnſaal zum letzten fröhlichen Mummen⸗ ſchanz um ſich. In allen Gaſtſtätten war man noch einmal recht fröhlich. Gut beſucht waren offenbar auch die Kindermaskenkränzchen im Pfalz⸗ bau⸗Kaſſeehaus und im JG⸗Kaſino am Nachmittag. Saarpfälziſche Perſonalnachrichten i J u ſt/ ĩ z ö temſt: Der Gerichtsaſſeſſor Dr. Fried⸗ rich Grünewald in Pirmaſens würde mit Wirkung vom 1. März 1937 zum 2. Stgatsanwalt beim Land⸗ gericht Landshut mit dem Dienſtſitz in Dingolfing ernannt. Landwirtſchaftliche Kreisverſuchsſtation und Chemiſche Kreisunterſuchungsanſtalt Speyer: Mit Wirkung vom 1. Februar 1937 wurde unter Be⸗ rufung in das Beamtenverhältnis der wiſſenſchaft⸗ liche Hilfsarbeiter Dr. Alfred Schuler der Landwirt⸗ ſchaftlichte Kreisverſuchsſtation und Oeffentlichen Unterſuchungsanſtalt für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ amittel in Speyer zum Regierungs⸗Chemierat an die⸗ ſer Anſtalt in etatsmäßiger Eigenſchaft ernannt. Heutige Veranſtaltungen Pfalz bau: Heringeſſen mit Beutelwäſche. Gaſtſtätte Magin, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße: Katerfrühſtück des Karnevalvereins„Rheinſchanze“. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne und Tanz Bayriſcher Hieſl: Bunte Bühne. Kaffeehaus Vaterland: Japaniſcher Abend. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Ein Hochzeitstraum“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Drei kolle Tage“. Ufa⸗Rheingold:„Der milde Theodor“.— Union⸗Theater:„Mädchenräuber“.— Atlantik:„Regine“.— Alhambra Mundenheim:„Die unmögliche Frau“. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Februar 1937 Auch Heidelberg wurde vom Maskenzug erobert Närriſcher Aufmarſch am Jasnachtotenstag „Der Feſchtzug kummt.“ Zwar mit Strichregen und böigem Wind angekündigt, ſtartete er dann am Dienstagnachmittag bei Sonnenſchein und nahm ſeinen Kurs durch eine immer dichter werdende Men⸗ ſchenmenge von Neuen heim über die Brücke. In den Lärm von Trompeten, Rätſchen und„Blat⸗ ſche“ miſchte ſich die ſik des Fasnachtszuges, ange⸗ führt von Fanfarenbläſern, Reitern und Tromm⸗ lern.„Wir bringen euch den Feſtzug im 551. Jahr!“ Dann erlebten wir im närriſchen Gewand die Fülle bekannter Lokalereigniſſe, die ein ſehr plaſtiſch geſtaltender Humor unter ſeine Fittiche genommen hatte. Es gab viel Ergötzen, als man etwa ſchaute: die„Geburt der Ruperto Carola“, die„Weisheit im 14. Jahrhundert“ und die lebendigen„Folgen der Weisheit“, die„Mechaniſche Betäubung“, die„Ver⸗ hängte Univerſität“ oder gar die„Dem lebendigen Geiſt“ und den„Feſtſpielen“(„Bei günſtigem Wetter finden die Feſtſpiele nicht ſtatt“) gewidmeten Wa⸗ gen. Dazwiſchen zahlreich ſehr originelle Fußgruppen. Die„Ausgrabung im Heideloch“ brachte wirklich ſeltene Fundstücke, So folgten noch manche recht witzvolle Wagen und ihnen die ſtramme Prinzen⸗ garde, Trommler⸗ und Muſikzug und hoch thronend der Elferrat am Schluß des Zuges, der bei der Ein⸗ mündung zum Bismarckplatz eine unüberſehbare Menſchenmenge auf allen Seiten vor ſich ſah. Während der ſtattliche Heidelberger Fasnachtszug ſeinen Weg weiter nahm, herrſchte in all den Stra⸗ ßen— hauptſächlich der Hauptſtraße—, wo man ſei⸗ ner mit Spannung wartete, das fröhlichſte Karne⸗ valstreiben Tauſender und aber Tauſender. In verſchiedenen Lokalen der Stadt gab es am Abend zum Kehraus noch einmal Maskenfeſte mit viel närriſchem Volk. „Schabernack in Liedern und Kanons“ Luſtige Veranſtaltung in der Stadthalle Das war ſchön und luſtig zugleich. Die Stadt⸗ halle war am Sonntagabend ſo dicht beſetzt wie kaum je in letzter Zeit. Alle ließen ſich willig von einer kleinen Schar vorſingen, um dann mit Be⸗ geiſterung— und Schunkeln— gemeinſam einzu⸗ ſtimmen. Es war ein humorvoller Gang durch den blühenden Garten des Volksliedes: Als wir füngſt in Regensburg— Hab mein Wage voll gelade— O hängt ihn auf— und noch ein halbes Dutzend anderer Geſänge. Zum Versſchatz„Auf'm Waſe graſet'Haſe...“ ſteuerten glückliche Einzelſtim⸗ men neue Verſe bei. Prächtige Bilder und Bänkel⸗ ſänger, Leierkaſtendreher, Wilde und ein König ſeien bei den Moritaten nicht vergeſſen. Sie gaben bei dieſem fröhlichen Fasnachtsſingen der Tauſende, die Oskar Erhard freundlich und heiter zuſammenhielt, auch dem Auge köſtlichen Genuß. Pflege lebendigen Heimatbewußtſeins Aufruf zur Gründung einer Gefellſchaft zur Pflege der Heimatkunde Die vorjährige große Ausſtellung„Heidel⸗ berg, Vermächtnis und Aufgabe“ hat vielen Heidelberger Mitbürgern Geſchichte und Gegenwart, die beſonderen Möglichkeiten und Auf⸗ gaben unſerer Stadt erneut lieb gemacht. Anknüp⸗ fend an das dort Begonnene ſoll— wie es in einem Aufruf u. a. heißt— alles daran geſetzt werden, um in Heidelberg mehr noch als bisher lebendiges Hei⸗ matbewußtſein zu pflegen. Ihm wird nun unter Zu⸗ ſammenfaſſung der Beſtrebungen auf heimatkund⸗ lichem Gebiet die„Heidelberger Geſell⸗ ſchaft zur Pflege der Heimatkunde“ dienen. Den ihrer Gründung geltenden Aufruf haben unterzeichnet: Untv.⸗Prof. Dr. E. Fehrle, Ratsherr der Stadt Heidelberg, Leiter der Lehrſtätte für Deutſche Volkskunde in Heidelberg, Heinrich Land⸗ fried, Vizepräſident der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Mannheim, K. Lindinger, Ratsherr der Stadt Heidelberg, Kreisobmann der Deutſchen Arbeits⸗ front, Dr. C. Neinhaus, Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg, Univ.⸗Proſ. Dr. P. Schmitthenner, Ratsherr der Stadt Heidelberg, Badiſcher Staats⸗ miniſter und W. Seiler, Kreisleiter des Kreiſes Hei⸗ delberg der NSDAP, Stadtoberſchulrat. Das Kurpfälziſche Muſeum mit ſeinen gegenüber früher an Umfang verdoppelten Räumen und ſeinem Garten wird das Haus der Geſellſchaft ſein. Der Beitrag iſt ſo gehalten, daß alle Kreiſe der Bürgerſchaft ihr beizutreten in der Lage ſind. Die weitreichenden Aufgaben, die ſich die neue Ge⸗ ſellſchaft ſtellt, kommen bereits in deren erſten Veranſtaltungen in Einzelheiten zum Aus⸗ druck, wie ſie im neueſten Heft des„Heidelberger Fremdenblatts“, in dem auch der Gründungsaufruf enthalten iſt, mitgeteilt werden. — 2 NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen enmnommen i Ortsgruppen der NSDAP Schlachthof. Am Freitag, 12.., 20.15 Uhr, im„Schlacht⸗ hof“ erweiterte Mitgliederverſammlung. Rheinau. Am 11.., 20.30 Uhr findet in der Orts⸗ gruppengeſchäftsſtelle eine Beſprechung ſämtlicher Pol, Leiter ſtatt.(Dienſtanzug). Rheingu. Nm 13.., 20.0 Uhr, im„Bad. Hof“ erwei⸗ terte Mitgliederverſammlung. Zu erſcheinen haben fämt⸗ liche Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Glie⸗ derungen.(Dienſtanzug). Neueichwald. 11.., 20 Uhr, Beſprechung des Orts⸗ gruppenſtabes— Zellen⸗ und Blockleiter— im Frauen⸗ ſchaftsheim NeS⸗Frauenſchaft Fendenheim. 10.., 20 Uhr, Heimebend im Heim. unternimmt der Bann eine Norwegen⸗ und Englandfahrt. Kameraden aus d und Daß, die ſich an dieſen Fahrten beteiligen wollen, erhalten darüber nähere Auskunft bei der Grenz⸗ und Auslandsſtelle der HJ im Schlageterhaus, Zimmer 15 155„ jeweils dienstags und freitags von 8 BDM Spiel⸗ und Rundfunkſchar. 10.., 20 Uhr. Ausweis⸗ elt in N 2 4. Beiträge und Ueberwefſungsſcheine mit⸗ brin (Kluf e 10. Greuz⸗ und Auslandsſtelle. Im e 10 251 2⁰ Uhr, Antreten Schillerſchule. Aus⸗ 0. 2. 20 Uhr, Antreten vor dem Heim „Ausweiſe mitbringen. Schmetzingerſtadt. Am 10. 2. treten ſämtliche Mädel um 2 Uhr in der Mädchenberufsſchule an. Ausweiſe mit⸗ Kantatenprobe. Alle 8 Ring I treten 10. 2. 18 Uhr, in Ringführerinnen kommen am 10. mittags nach N 2, 11. Abrechnung der Theaterkarten N VV Folgende Lehrgänge beginnen 6/21 Fachzeichnen— 11. 2, 19 Uhr, J. N 6. i 725 N 5 Die Grundgeſetze der Elektrotechnik— 10. 67 Ingenieurſchule, N 6. 6/29 Heizung und Lüftung— 11.., 19 Uhr, Ingenieur⸗ ſchule, N g. 9/⁰1 Papierfabrikation— 11.., 19 Uhr, C 1, 10, Saal 23. Hausgehilfen Feudenheim. Am 10.., 20.30 Uhr, Gemeinſchaftsabend im alten Schützenhaus. Sport für jedermenn Freitag, 12. Februar Frohe Morgenſtunde(nur Frauen):.30 bis 10.30 Uhr Gymnaſtikſgal, L 8, 9. Allgemeine 1(Frauen und Männer]: Jewetls 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Eingong Otto⸗Beck⸗Str.) und Wohlgelegenſchule, Kronprinzenſtraße 15 bis 16.30 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Schwimmen(nur Frauen): 20 bis 21.30 Uhr Stäßdttſches 1 Halle 2. Vormittags 9 bis 10.90 Uhr wie vor⸗ ehend. Fröhliche Gymnaſtik und e(Frauen und Mäochen): lle) Mäcchenberufsſchule. E 7 Deutſche Gymnaſtik(Frauen): 19 bis 20 Uhr im 3 ſoal, Goetheſtraße 8. 20 bis 21 uhr Gymnaſtikfaal 0 Kollſchnh: Für Schilter 19 bis 20 Uhr, für Frauen und eberſtrr und Eliſabeth⸗ , 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule(Mäbchenturn⸗ Männer 20 bis 21.30 Uhr, jeweils Karl⸗Friedrich⸗Oymna⸗ ſtum Moltkeſtraße, 5 Kinderturnen 17 bis 18 Uhr Stadlon Gymnaſtikholle. Abteilung Volksbildungswerk Die Arbeitsgemeinſchaft 0 Den tun Leitung von K. Ru; fler det ab Donnerstag, 11. jeweils 20.15 Uhr in der Tulla⸗Oberrealf Die Arbeltsgemeinſchaft n Leitung von Dr. unter e ſtatt. unter Schäfer findet wiederum am Donners⸗ tag, 11, Februar, 20.15 Uhr, in 0 1, 10. Zimmer 22, ſtatt. Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Nach dem Allgäu vom 13. bis 20. Februar elbe 5 Geſamtkoſten nur 90,50. Für dieſe nnen ſind drei Korten frei geworden. Anmeldungen ſofort bei Geſchäftsſtelle Langſtraße a, Tel. 50 984. Freitag, 12. Februar 1 Reichsſender Stuttgar! i roher Klang zur Arbeits⸗ Zunächſt einmal ſind drei Ausſtellungen vorgeſehen: „Heidelberger Bilder aus Privatbeſitz“ im Frühjahr, dann eine Sommer⸗Ausſtel⸗ lung, welche die Beziehungen der Engländer und Amerikaner zu Heidelberg veranſchaulichen wird. Eine Sonderſchau„Heidelberg im Lichtbild“, bei der auch an ein ihr vorausgehendes Preisaus⸗ ſchreiben gedacht iſt, wird im Herbſt folgen. Die letztſährig mit ſo viel Erfolg durchgeführten Haus⸗ muſiken werden auch heuer wieder— von Mitte Juli bis Mitte September— veranſtaltet, während die Städt. Singſchule im wundervollen Garten mit dem Maiſingen die Reihe ihrer Darbietungen be⸗ ginnen wird. An Ausflügen unter Führung, welche den Teilnehmern die Anregung zur Beſchäftigung mit Weſen und Geſchichte der Umgebung gibt, ſind vorgeſehen ein Ausflug nach Lorſch Worms— Speyer im Juni, nach Wildenberg bei Amorbach im Juli und eine Fahrt in„unbekanntes Odenwaldgebiet“ im September. Für den Winter ſind Vortragsabende und Arbeitsgemeinſchaften, die ſich mit der Heimat⸗ kunde in verſchiedenen Sondergebieten beſchäftigen, zu erwarten. Ein Reifen platzte Kraftwagen überſchlug ſich Auf der Reichsautobahnſtrecke Heidel⸗ berg— Bruchſal platzte an einem Perſonen⸗ kraftwagen der Reifen eines Rades. Der Wagen geriet infolgedeſſen ins Schleudern, fuhr auf den Grünſtreifen und überſchlug ſich dort. Dabei wurden der Führer und ein Fahrgaſt am Kopf ver⸗ 3 Un ebruar, bra: Was boͤren wir? am Nachmittag.— 18.00: Aus deutſchen Opern.— 18.50: Du Kind gibſt Sinn und Sonne. Hörfolge. 19.30: Reichsſendung: Ausſchnitt aus der Großkundgebung des Reichsbundes der Kinderreichen.— 20.00: Nachrichten. — 20.10: Bunte Volksmuſik. 21.00: Grabbe⸗Zyklus: 3. Abend, Kaiſer Friedrich Barbaxoſſa.— 22.00: Nachrich⸗ ten.— 22.30: Nachtmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Blasmuſik.—.40: Der Liebe Ewigkeit. Gedichte.— 10.50: Spielturnen.— 11.00: Volk an der Arbeit.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Die Werkpauſe.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei. — 15.15: Kinderliederſingen.— 15.40: Jungmädel reiſen durch Deutſchland.— 18.00: Klaviermuſik.— 18.30: Von deutſcher Arbeit. Hörfolge.— 19.00: Feierabend⸗Unterhal⸗ tung.— 19.40: Deutſchland⸗Echo. 20.10: Drei Wiener Künſtler.— 21.00: Buntes Kaleidoſkop.— 22.20: Deutſch⸗ landecho.— 22.35: Nachtmuſik. MannnElm EEB RURR Nationaltheater:„Tosco“, Oper von Puccini, Miete M 15 und 1. Sondermiete M 8, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellungz 20.15 Uhr Kabarett— Varieté. 5 Tanz: laſthotel, Etbelle. 8 Habereckl: Heringsabſchiedeſſen des Feuerſo, 16.11 Uhr. Lichtſpiele: .„Donner, Blitz und Sonnenſchein“.— Alham⸗ „Es⸗geht um mein Leben“.— S rg:„Boccaccio“. alaſt und Gloria:„Wenn wir alle Engel wären“.— tol:„Die 1 Scala:„Männer vor der — Srtändige Darbietungen a 14 bis 16 Mannheimer ehalle: Buchausgabe von 10.80 Leſetalle geöffnet von 10.80 —— Die Eintopfgerichte der Gaſtſtätten am 14. Jebruar Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe für das Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe teilt ſeinen Mit⸗ gliedern mit, daß für den fünften Eintopfſonntag am 14. Februar folgende Eintopfgerichte vor⸗ geſchrieben ſind: 1. Suppentopf mit Geflügelklein oder Fleiſch⸗ einlage. 2. Sauerkraut oder Mohrrüben mit Schweine⸗ fleiſch. 3. Fiſcheintopfgericht nach freier Wahl. 4. Vegetariſches Gemüſegericht. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für Gaſtſtätten. PPUP———————VTP————————— letzt. Der Kraftwagen und die Anlagen der Reichs⸗ autobahn wurden beſchädigt. Monatsbericht der Gewerbe- und Lebensmittelpolizei Im Januar wurden in 56 Milchbetrieben 101 Milchproben, darunter 7 Proben Markenmilch und 3 Proben Schulmilch erhoben und zur Unterſuchung abgeliefert. Ferner wurden in 532 Fällen Kontrollen bei Gewerbetreibenden in bezug auf die Arbeitszeit⸗ ordnung, die Einhaltung von Preiſen für Schlacht⸗ vieh, Wurſt⸗ und Fleiſchwaren und ſonſtige Lebens⸗ mittel, die Verordnung über die Beſchilderung und Preisauszeichnung von Waren, die Eier⸗ und But⸗ terverordnung, die Maß⸗ und Gewichtsordnung, das Einzelhandelsſchutzgeſetz und in bezug auf die Er⸗ füllung ergangener Auflagen vorgenommen. Zur Anzeige gelangten: 5 Perſonen wegen Ueber⸗ ſchreitung der Höchſtpreiſe für Kartoffeln, 1 Perſon wegen Vergehens gegen die Pretisſchilderverordnung, 2 Perſonen wegen Vergehens gegen die Arbeitszeik⸗ ordnung, eine Perſon wegen Vergehens gegen das Einzelhandelsſchutzgeſetz und eine Perſon wegen Uebertretung des Weingeſetzes. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Das Stück ohne Titel“(Ständige Platzmiete D 19, Preisgruppe), 20 bis 22.15 Uhr. Aus den Kinos: Kammer:„Ungeküßt ſoll man nicht ſchlafen gehn“,— Odeon:„Mimi“.— Gloria:„Die Jugendſünde“.— Schloß: „Truxa“.— Capitol:„Frieſennot“. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. . Eehruar Laach 9 O baach ZelcbenerK rung Zur Welterkerte Kalter W²Ü ad front vordeingender Nefluft armer W²nd] S Front wordtingencler Warmluft AW ̃SGrte./ 2. e from mit Warmluft in der HShe NS NO US Ovoltenes G wolleg lh gegen gebiet. f SchneefeIgeblel Obeuer O dececf y Dh Schederfäfghelt. S Nebel. Ie Gewitet Ohabbbedecht 5 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe ort Frankfurt a.., vom 10. Februar: Vom land verfrachten. burde dabei auch bei uns ſehr wechſelhaft. Nach dem Ein⸗ bruch kälterer Luft, die im Gebirge zum Teil auch in den Niederungen Schneeſchauer brachte, dringt zur Zeit wieder mildere Meeresluft über Frankreic oſtwärts, der jedoch ein neuer Kaltlufteinbruc Nordweſt folgt. 5 Vorausſage für Donnerstag, 11. Februar Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung und vereinzelten Schauern(im Gebirge bei lebhaften weſtlichen Winden Tages i zwiſchen null und fünf Grad. Hoöchſttemperatur in Mannheim am 9 1 9,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 10. Februar. 2,1 Grad; heute früh halb 8 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſte halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1 Mi = 1,4 Liter je Geviertmeter. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat e l 6. 7. 8 Atlan⸗ tik ziehen fortgeſetzt Tiefdruckſtörungen oſtwärts, die an ihrer Vorderſeite mehr oder weniger milde, von ihrer Rückſeite her kältere Meeresluft auf das Feſt⸗ Der Witterungscharakter wurde 0 8 — ir 5 1 g 2 50 Seltsame Doppelexistenzen: Zlecleumdnnex als Vexleclen Morde, für die das Motiv fehlt— Tagsüber Friedensrichter, nachts Wegelagerer — Paris, im Februar. Die Pariſer„Academie de Medicine“ hat unter 3 von Profeſſor Bonardel eine eigene ins Leben gerufen, die ſich mit dem um ſogenannter menſchlicher Doppelexiſten⸗ efaßt. In den letzten 5 Jahren haben ſich ch auf der Welt, ſoweit die Kriminalſtatiſtik Auskunft gibt, mehr als 350 Morde er⸗ für die jegliches logiſche Motiv fehlte. mit Doppelexiſtenzen ſind eines der uten Kapitel der modernen Kriminalgeſchichte. m wie für den Kriminaliſten, denn die Taten, die ſie in ihrem zweiten, häufig ganz anderen Leben führen, entbehren jeglichen Motives und ſind darum ſchwer aufzuklären. Unter dem Einfluß nerklärlichen Beſeſſenheit werden achtbare chen, in denen niemand etwas anderes als männer vermuten würde, zu Verbrechern. Ja, in ihrem„Zivilleben“, wie der Fachausdruck lautet, ind derartige Perſonen ſogar meiſt beſonders ge⸗ et und erfreuen ſich eines großen Freundeskreiſes. Vor mehreren Jahren ereignete ſich in Verona ein derartiger Fall, der in der Kriminalgeſchichte berechtigtes Aufſehen erregte. Eine große Anzahl pon Leuten, meiſt aus der beſten Geſellſchaft, erhielt ein anonymes Poſtpaket, das beim Oeffnen ezplodierte. Nicht weniger als 14 Todes⸗ opfer waren bei dieſen Vorgängen zu beklagen. Damit noch nicht genug, erhielten zahlreiche Per⸗ onen anonyme Briefe, die von Drohungen und Be⸗ eibigungen ſtrotzten und die Stadt in eine wahre Panik verſetzten, mit der mehrere Selbſtmordverſuche in Zuſammenhang ſtanden. Die Behörden wandten damals ein in der Kriminalgeſchichte einzig daſtehen⸗ des Verfahren an, indem ſie ſich von ſämtlichen lizeilich gemeldeten Einwohnern Veronas eine Schriftprobe geben ließen. Dieſes Experiment führte zu einer überraſchenden Entdeckung. „Mörder auf schriftlichem Weg⸗ Es heſtätigte ſich nämlich, daß der„Mörder auf schriftlichem Weg“ ein mit den geſellſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen Veronas äußerſt vertrauter Mann war. Aber daß man als Täter den hochgeachteten Muſik⸗ brofeſſor Silvio Mario Merriſhi ver⸗ haftete, hätte ſich doch niemand träumen laſſen. Einer der wohlhabendſten und beliebteſten Bürger Vero⸗ nas, deſſen muſikaliſche Schöpfungen ebenſo bekannt waren toe ſeine Sportbegeiſterung und ſeine Mild⸗ lätigkeit, führte ein erbärmliches Doppelleben, in dem er zum vielfachen Mörder wurde. Die Akademie der Medizin in Paris, die ſich neuerdings beſonders mit dem Studium derartiger Doppelexiſtenzen be⸗ faßt, hat das Geſtändnis Merriſhis im Wortlaut gufhewahrt. Es heißt:„Ich bin glücklich, daß Sie mich endlich gefaßt haben. Sie befreien mich von einem Druck, der zehn Jahre auf mir laſtet. Von einer unheilbaren Krankheit erfaßt, habe ich der Menſchheit unauslöſchlichen Haß gelobt. Tagsüber hatte ich hundert Freunde, die mich mit öffenen Armen aufnahmen Aber des Nachts! Des Nachts richtete ich meine Poſthomben her und ſchrieb Drohbriefe. Ich bemühte mich, nach Kräften Böſes nd für den Arzt ein ebenſo ſchwieriges Pro⸗ zu wirken, Streit in glückliche Familien zu tragen, Unſchuldige zu denunzieren oder zu morden. Nun endlich bin ich erlöſt“. Profeſſor Merriſhi lebt heute in einem italieniſchen Irrenhaus. Ein Fall, der ſich erſt unlängſt ereignete, iſt der des engliſchen Sergeanten Collins. In einem Walde in der Grafſchaft Kent fand man die Körper oͤreier Frauen, einer 70jährigen Dame, ihrer Tochter und ihres Enkelkindes. Jeder von ihnen war eine Kugel von rückwärts in den Kopf geſchoſſen worden. Sie hatten, als ſte ſich auf dem Wege zu ihrer Landvilla mit dem Auto befanden, auf der Straße einen jungen ſtrammen Soldaten gehen ſehen, der ihnen ſo gut gefiel, daß ſie ihn ein Stück Weges mitnahmen. Das war alles, an das ſich Ser⸗ geant Collins, als man ihn als Mörder verhaftete, erinnern konnte. Man fand ihn wie einen Traum⸗ wandler in dem Wald, in dem ſich die Untat ereig⸗ nete, herumirren. In ſeinem Regiment galt Col⸗ lins als das Vorbild eines Soldaten und erfreute ſich ganz außerordentlicher Beliebtheit. Und den⸗ noch kam man durch den geſchilderten Fall darauf, oͤnß Sergeant Collins faſt an jedem ſeiner freien Tage einen Mord, zumindeſt jedoch einen Mord⸗ verſuch, verübt hatte. Er erklärte bei ſeiner Verneh⸗ mung:„Wahrſcheinlich habe ich noch viele Verbrechen auf dem Gewiſſen, aber ich weiß es nicht mehr!“ Verbrecher— nur bei ſchlechtem Wetter Zwei Jahre liegt es nun zurück, daß der Staat New Jerſey von einem unheimlichen Menſchen heim⸗ geſucht wurde, den man den„Gorilla⸗Men⸗ ſchen“ nannte. Der myſteriöſe Verbrecher pflegte des nachts mit ſeinem Auto durch ſchwächer bevölkerte Gegenden von New Jerſey zu fahren und allein⸗ gehende Frauen zu überfallen. Fieberhaft ſuchte die amerikaniſche Polizei nach dem Täter, aber obgleich ſich die ganze Bevölkerung an den Nachforſchungen beteiligte, fand man keine Spur des Mörders. Der ganze Staat zitterte vor ihm, bis man ihn ſchließlich durch einen Zufall doch entdecken konnte. Eine Frau, die dem Mörder entfliehen konnte, hatte ſich die Nummer ſeines Autos gemerkt. Aber nach näherer Nachforſchung wollte die Polizei an dieſe Nummer nicht glauben, denn ſie gehörte dem Wagen des Frie⸗ densrichters Frank Chriſtiano, einem Beamten, der über jeden Verdacht erhaben ſchien, deſſen Gutmütig⸗ keit viel gerühmt war und der zu den bekannteſten Bibliophilen der Vereinigten Staaten zählte. Den⸗ noch erwies es ſich, nachdem man Chriſtiano einige Zeit überwacht hatte, daß er und kein anderer der „Gokilla⸗Menſch“ war, der bei Tag als Friedens rich⸗ ter muſterhaft ſeines Amtes waltete und des Nachts ſich in einen Unhold verwandelte, der auf blutige Beute auszog.„Es ergriff mich meiſt, wenn ſchlech⸗ tes Wetter war“, erklärte Friedensrichter Chriſtiano in ſeinem Geſtändnis,„und dann immer erſt, wenn es dunkel wurde.“ Die Pariſer Akademie für Medizin hat jetzt unter Führung Profeſſor Bonardels und des amerikaniſchen Kriminalarztes Profeſſor Dr. Lind ein eigenes Ko⸗ mitee ins Leben gerufen, dem die eingehende medizi⸗ niſche und pſychologiſche Erforſchung dieſer ſeltſamen Fälle von Doppelexiſtenzen obliegen ſoll. Der am 6. Juni 1799 in Moskau geborene und aus einer ruſſiſchen Ariſtokratenfamilie ſtammende Puſchkin war ſeiner erſten Erziehung nach ein Fran⸗ zoſe. In Rußland herrſchte damals in allen Salons die franzöſtſche Aufklärungsliteratur. Die Damen und Herren der Geſellſchaft fanden in erſter Linie Gefallen an den witzigen und frivolen Erzeugniſſen ber Voltaire und Parny. Das niedere ruſſiſche Volk war eine verachtete Maſſe, und die Beſchäf⸗ gung mit ihm erſchien den mit franzöſiſchen Bil⸗ zungselementen Geſättigten als roh und unäſthetiſch kuſſiſche Volksdichter wurden verlacht und öffentlich 5 der Lächerlichkeit preisgegeben. In dieſer Atmoſphäre wuchs Alexander Serge⸗ ſewitſch Puſchkin auf. Und da er ein leidenſchaftlicher Mensch von Geburt her war, ergriff er die ſich ihm kbarbietenden Früchte zu unbeſchränktem Genuß. Als 5 nach ſechsjährigem Beſuch das Adelsinſtitut bje⸗Selo verließ, erhielt der Reichbegabte es Abgangszeugnis, in dem ſtand, er ſei durch ſchamloſe franzöſiſche Literatur und gehöhlt in Geiſt und Herz.“ Seine zahlloſen lergedichte, aber auch ſeine Verserzählung„Der „die ſämtlich in den Schuljahren des ſehr en entſtanden ſind, laſſen den jungen Dich⸗ nen Ausbund ſchlechter franzöſiſcher Vorbil⸗ ungewöhnliche Begabung und ſeine guten lichen Beziehungen verſchaffen ihm ſchon e Stellung im Dienſt des Außen⸗ lber er hat viel Zeit, und die Epigramme, r ſich über alles luſtig macht, was nur nahe oder aus der Ferne kreuzt, ſpitzen Speere ins Land. Er lacht der 5 d eines Tages wird er nach Süd⸗ tzt. Hier macht er die literariſche Lord Byron und wird Romantiker. egin“, der ihn zum literariſchen Welt⸗ üportragen ſollte. Zwiſchendurch ſchwirren enden Verserzählungen„Der Ge⸗ us“,„Der Springbrunnen von in Odeſſa die erſten Kapitel des Zum 100. Todestag des Schöpfers der Puſchkin 45 ruſſiſchen Nationalliteratur am 10. Februar Von F. O. H. Schulz ſeine epigrammatiſchen Pfeile aber auch um das Haupt ſeines Vorgeſetzten, deſſen Frau er leiden⸗ ſchaftlich liebt. Bald darauf wird der ſcheinbar Un⸗ verbeſſerliche aus dem Staatsdienſt entlaſſen und auf das Gut ſeiner Mutter nach Michailowſkije im Gouvernement Pſkow verbannt. i Die Loslöſung vom Ziviliſativnsbetrieb wird ſein Glück. In Michailowſkoje kommt er in Berührung mit dem einfachen, unverbildeten Volk. Zum erſten⸗ mal in ſeinem Leben ſieht er auf den wirklichen Grund des völkiſchen Daſeins. Die ihm vom Weſten her zugetragenen romantiſchen Vorſtellungen löſen ſich wie Nebel auf. Er erkennt, daß Rußland kein kulturelles Mittelalter, keine Kreuzzüge, keine goti⸗ ſchen Dome, keine Turniere, keine zu Spiel, Geſang und Minne einladenden Höfe gehabt hat, und aus der für ſein Schaffen unfruchtbaren Welt zieht er in die Wirklichkeit des ruſſiſchen Volkslebens ein. Er ſtudiert ſeine Menſchen, ſeine Märchen, ſeine Lieder. Er wird Realiſt, und auf dem geſunden Boden des wirklichen Lebens wird er der große nationale Dich⸗ ter eines großen Volkes. 5 In dieſem Umbruch ſeines Lebens entſteht 1825 das Drama„Boris Godunow“, das Muſſorgsky 45 Jahre ſpäter zu dem ſehr berühmt gewordenen Muſild rama gleichen Namens verarbeitet. Zar Niko⸗ laus der Erſte, der 1825 zur Regierung gekommen war, hebt die Verbannung des Dichters auf, der Moskau als Wohnſitz angewieſen bekommt und unter die perſönliche Zenſur des Zaren geſtellt gärd. Er wird Kammerherr und Beamter im Aus pärtigen Amt. Auf dem Gut ſeines Vaters vollender er 1831 den„ 1 5 Daneben entſtehen vorzügliche dramat chtungen wie „Mozart und Salieri“ und„Der ſteinerne Gaſt“. 1881 heiratet der Dichter in Moskau die dreizehn Jahre jüngere Natalia Nikolafewna Gontſcharowa, die ſpätere Gräfin Lanskaja, und ſiedelt im ſelben Jahr mit ihr nach Petersburg über. Hier ſchreibt er 1 ee in denen er den Ton des ruſſiſchen Volkes wie keiner vor ihm trifft. Er fühlt deutlich in ſich die Berufung, ſeinem Volke ein nach außen heldiſches Geſicht zu geben, die Herben ſeiner Nation in leuchtenden Bildern feſtzu⸗ ten. Seit ſeiner Ueberſiedlung nach Petersburg 1999 er ſich mit dem Gedanken einer Geſchichte Peters des Großen. Aber die philologiſche Kleinarbeit iſt Hübſchmann) muß man ſich das ſerit ürpiparkt, der„Korſar“ und die ſchöne Ena(Alf Erik Ronald und Ly Brühl, beide ausgezeichnet!), durch nicht all⸗ zuviel ſentimentaliſterte Lyrik und eine auf alle drei Vittorio Muſſolini heiratete In Rom fand die Hochzeit Vittorio Muffoltnis, des älteſten Sohnes des italieniſchen Regierungs⸗ Mailänderin Orſulg Buvoli Ganz links der Duce. chefs, mit der San Giuſeppe. ſtatt, Das Paar während der Trauung in der Kirche (Weltbild,.) Paris gedachte der Toten vom 6. Februar In der Notre⸗Dame⸗Kathedrale fand ein Gedenk⸗ gottesdienſt zu Ehren der bei den blutigen Zuſam⸗ menſtößen vom 6. 2. 1934 ums Leben Gekomme⸗ nen ſtatt. Oberſtleutnant de la Rocgque, der Führer der Franzöſiſchen Sozialpartei, beim Ver⸗ laſſen der Notre⸗Dame⸗ Kathedrale nach dem Ge⸗ denkgottesdienſt. (Weltbild,.) Hovawart, der neue Hund Auf der Raſſehundeſchau, die im Rahmen der „Grünen Woche“ zu Berlin ſtattfand, erregte die neugezüchtete deutſche Hunderaſſe, der Hovawart, in dem man einen beſonders zuverläſſigen neuen Schutz⸗ hund ſieht, beſondere Aufmerkſamkeit. (Scherl Bilderdienſt,.) nicht ſeine Sache. Das Bild des Mannes, den er verherrlichen will, wächſt in ihm zu einer leuchtenden Viſion. Aus ihr ſchafft er das Dichtwerk„Der eherne Reiter“, in dem er ſeinem Zaren ein herrliches Denk⸗ mal ſetzte. Dieſes Werk zeigt, wie ſich Puſchkin die Erfüllung ſeiner Sendung dachte und welche überragende Rolle ihm bei der künſtleriſchen Geſtaltung des geſchicht⸗ lichen Lebens ſeiner Nation durch Herkunft, Begabung und ſittliches Wollen überkommen war. Da pocht das Schickſal an die Lebenspforte des erſt 38jährigen. Ein Gardeoffizier franzöſiſcher Her⸗ kunft, Charles d' Anthes, verletzte die Mannesehre des Dichters. Puſchkin fordert ihn und wird am 8. Februar 1837 ſchwer verwundet. Am 10, Februar ſtirbt er. Acht Tage ſpäter ſetzt man die Leiche im Kloſter Swjatyja, nahe dem mütterlichen Gut Mi⸗ chailowſkije, bei. Rußlands größter Dichter war in der Vollkraft ſeines Schaffens dahingegangen. Der Begründer der nationalen realiſtiſchen Literatur lebte nicht mehr. Zunächſt begriff man in Rußland die Bedeutung des Verluſtes nicht. Erſt im Jahre 1880 wurde Puſchkin in Moskau ein Denkmal geſetzt. Seine formvollendete, klangvolle und von innen Eigene Erlebniſſe an der Front der nationalen Truppen des Generals Franco ſchildert Roland Strunk, der Sonderberichterſtatter des„Völ⸗ kiſchen Beobachters“ in ſeinem Vortrag:„Bren⸗ nendes Spanien“ am Montag, dem 15. Februar, im Nibelungenſaal. r heraus leuchtende Sprache machte Schule, ohne je wieder erreicht zu werden. Seine Verſe bildeten das Vorbild für die beſten Sänger ſeiner Nation. Die Wahrhaftigkeit ſeiner Gefühle und das Feuer ſeines Patriotismus entzündeten die empfänglichen Volksgenoſſen immer wieder aufs neue. Das Gleich⸗ gewicht, das der Ruheloſe im Leben nicht fand, gibt den Beſten ſeiner Schöpfungen einen hohen Adel. Von den Literaturpäpſten des Bolſchewismus heute als Sänger der feudalen Reaktion beſchimpft, wird ſein ehernes Standbild in der nationalen Lite⸗ ratur aller Völker unverſehrt auch das Morgenrot jenes Freiheitstages erleben, an dem das große ruſſiſche Volk ſich wieder zu den Idealen ſeines un⸗ ſterblichen Dichters bekennt. i eech. „Der ſchwarze Korſar“ HOhperetten⸗Uraufführung in Heidelberg Wer Hartwig von Platen nur nach ſeiner auch in Heidelberg ſchon gegebenen Operette„Liebe auf Reiſen“ wertete, wurde ſehr angenehm über⸗ raſcht; nicht nur durch ſchlichte, klangſchöne Harmoni⸗ ſierung, kräftigen Rhythmus und gekonnte Inſtru⸗ mentation, die eben nicht mehr will, als ſie kann, ſondern auch durch gefällige Melodik und ein durch⸗ aus annehmbares Libretto. N Richard Frenzel ſchrieb es ihm in gleichge⸗ ſtimmter Zuſammenarbeit. Beſonders gelangen ihm zwei Seemanns⸗Pärchen ler iſt Hamburger): Willem mit ſeiner„Köchin vor Liebe“ und Pete mit ſeiner „Widerſpenſtigen“ die er ſich nach dem Rezept ſeines handfeſten Freundes erſt zähmen muß. Neben dieſen köſtlichen Komiker⸗Quartett von der Waterkant(W. Hilgrey, Friedel Groſſe; Mar Mairich und Erna Aufzüge verteilte maßvolle Spannung durchſetzen. In Nordenien geboren, iſt er pflichtbewußter Offi⸗ zier des Königs von Sudenien, an das ihn auch Ena feſſelt, trotzdem ihn Nordeniens Befreier für die Heimat zurückgewinnen will. Sein Rivale bei Ena aber verleumdet ihn und ſetzt ihn gefangen. Doch er entkommt, kann zwar nicht nach Nordenien zurück da er auch hier verfehmt iſt), dient aber— nach Aus⸗ bruch des Freiheitskampfes— ſeiner Heimat durch tollkühnes Kapern ſudeniſcher Schiſſe Zum guten End' gewinnt er ſich ſo Ehre, Vaterland und ſeinte Eng wieder. f N„ Hartwig von Platen bereicherte unſere Operette mit einem Werk, das in Anlage der Charaktere in ſorgfältigem Orcheſterſatz, Enſembles und Finales mit der Spieloper liebäugelt. An vaſſenden Stellen weiß er geſchickt melodramatiſch zu begleiten. Den Jazz erſetzt er durch abwechſlungs reiche Tanzrhyth⸗ men viele wieneriſch leichte Walzer und ſtramme Märſche, dazwiſchen langſamen Walzer, Tango und feurige ſpaniſche Rhythmen. Die Regie P. Hen⸗ kers faßte die glücklich ausgewählten Soliſten, den ausgiebig beſchäftigten Chor und das Ballett(mit Tatjana Sawißzkaja) ſehr günſtig zuſammen. Kapell⸗ meiſter Richard Heime und Büßnenbildner Her⸗ 5 mann Alberti verhalfen entſcheidend zum großen Erfolg. Der Komponiſt konnte ſich oft zeigen und nahm mächtige Kränze entgegen. 1 f„„ dean een . 2 ä JJ —— 4 14 1 14 — Schönheit der Arbeit iſt heute zu einem Be⸗ griff geworden, der aus dem Leben des deutſchen Volkes nicht mehr hinwegzudenken iſt. Wer Schön⸗ heit der Arbeit einmal in ſeinem innerſten Weſen ſinnvoll erfaßt hat, für den iſt es eine Selbſtver⸗ ſtänd lichkeit, daß in dieſer nationalſozialiſtiſchen For⸗ derung die Grundlage und der Anſatz für eine neue Arbeitskultur, die die Würde des ſchaffenden Men⸗ ſchen offenbart, enthalten iſt. Dieſe Arbeitskultur war einmal in Deutſchland vorhanden, jede Abbil⸗ dung einer Werkſtatt aus den Blütezeiten des frü⸗ heren Handwerks beweiſt es. Als durch die Aufklä⸗ rung und die Umwälzung im Zuge der franzöſiſchen Revolution die alte Ordnung und die alten Werte vernichtet wurden, ohne daß eine neue ſinnvolle Oroͤnung entſtand, wurde auch die Arbeitskultur von dem Zuſammenbruch mitgeriſſen. Wie die Arbeit, ſo wurde auch die Arbeitsſtätte häßlich und lieblos. Erſt der Nattonalſozialismus hat der Arbeit und damit dem arbeitenden Menſchen ſeine Würde zu⸗ rückgegeben. Mit dieſer veränderten Einſtellung zur Arbeit mußte ſich auch die Einſtellung zur Arbeits⸗ ſtätte ſowie die Anforderungen, die an dieſe geſtellt wurden, ändern. Die Arbeitsſtätte iſt für uns nicht mehr ein Ort, an dem die Maſchinen geſchützt vor der Unbill der Witterung ſtehen, damit möglichſt viel produziert werden kann und möglichſt viel ver⸗ dient wird. Arbeitsſtätte iſt für uns in allererſter Linie der Platz, an dem der ſchaffende Menſch einen großen Teil ſeines Lebens verbringt, und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe veränderte Zweckſetzung auch das Geſicht des Arbeitsplatzes entſcheidend ver⸗ ändern mußte. Dipl.⸗Ing. Hans Stolper, Abtei⸗ lungsleiter im Reichsamt„Schönheit der Arbeit“, veröffentlicht in der Februarfolge von„Weſtermanns Monatsheften“ einen richtungweiſenden Beitrag, der beſondere Aufmerkſamkeit auch durch die vielen farbigen Wiedergaben von Werkſtätten, Maſchinen⸗ hallen, Kantinen und Gemeinſchaftsräumen, Um⸗ kleideräumen im Sinne des Reichsamtes verdient. * — Die ſchon nach Wilhelm Buſch auf nützlichen Erwägungen beruhende Liebe zum Federvieh hatte auch einen jungen Mann aus Olewig bei Trier er⸗ faßt, der ſein Trachten darauf abgeſtellt hatte, auf einem ihm gehörigen kleinen Grundſtück einne Hühner⸗ farm einzurichten. Dieſem Beſtreben konnte man, zu⸗ mal bei der günſtigen Handelslage auf dem Eier⸗ markt, ſeine Anerkennung nicht verſagen und ſo ſtell⸗ ten denn die Bewohner von Olewig mit freundlichem Imtereſſe feſt, daß ſich das Unternehmen des Ge⸗ flügelzüchters recht günſtig anließ, was ſich an der ſtets wachſenden Zahl der Hühner deutlich feſtſtellen ließ. Bald wimmelte es im Hühnerhof nur ſo von Federvieh verſchiedener Sorten und Raſſen und auch der Eierſegen in den Neſtern ließ nichts zu wünſchen übrig. Juſt um dieſelbe Zeit machte ſich in der Ge⸗ gend von Trier eine Hühnerdiebesbande bemerkbar, die faſt jede Nacht unterwegs war und den Ställen der Bauern großen Schaden zufügte. Lange gelang es nicht, den Spitzbuben auf die Spur zu kommen. Ein Zufall führte nun dieſer Tage einen Poltzei⸗ beamten auf die neue Olewiger Hühnerfarm und bei dieſem Beſuche ſtellten ſich bei dem Beamten plötzlich Gedankenverbindungen ein, die in ihm den Verdacht wachriefen, daß der buntraſſige Hühnerhof vielleicht nichts naderes ſei, als der Sammelhof für die rings⸗ um geſtohlenen Hühner. Tatſächlich ergab die Unter⸗ ſuchung denn auch, daß der unternehmungsluſtige Farmer auf dieſe einfache, wenn auch verwerfliche Weiſe das lebende Inventar ſeines Hühnerhofes an⸗ geſchafft hatte. * — Eine ſeltſame Ueberraſchung gab es in einem Krankenhaus in Mancheſter, wo ſich ein Mann ge⸗ meldet hatte, der über Schmerzen in der linken Bruſt klagte. Der Patient war 34 Jahre alt. Nach Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Februar 1937 verſchtedenen Unterſuchungen ſtellte man feſt, daß in ſeiner linken Bruſtſeite ein ſpitzer, faſt zwanzig Zentimeter langer Bleiſtift ſteckte. Es ergab ſich fol⸗ gendes: Vor mehr als 18 Monaten war der Mann bei einer Arbeit an einem Hausneubau eine Treppe heruntergeſtürzt. Hierbei verletzte er ſich„unweſent⸗ lich“ und zog ſich einige Hautabſchürfungen zu. Auch an ſeiner linken Bruſtſeite, da wo man jetzt den Bleiſtift entdeckte, ſtellte er eine kleine„unwichtige“ Wunde feſt. Der Mann machte ſich nichts daraus, hatte zwar etwas Schmerzen, arbeitete aber trotz⸗ dem ruhig weiter. Nur ſeinen Bleiſtift vermißte er, den er nach ſeiner Meinung vor dem Sturz in der Hand getragen hatte. Er ließ einen Lehrling danach ſuchen und war ſehr ärgerlich, daß der Bleiſtift nicht wiedergefunden werden konnte. Achtzehn lang war er nun mit dem Fremdkör— er Lunge herumgelaufen, bis die Schmerzen ſo genehm wurden, daß er ſich entſchloß, ärzt 0 in Anſpruch zu nehmen. Er war ganz überraſcht, als die Aerzte in einer Operation den ſeit 11 Jah⸗ ren vermißten Bleiſtift aus ſeinem Körper hervor⸗ holten. Monate in der d — Es iſt damit zu rechnen, daß in Wöen ſch allernächſter Zeit eine Cowboyſchule ins fen wird. Die Anregung dazu iſt von einem b ten Filmſchauſpieler ausgegangen und hat leb Echo gefunden. In dieſem Cowboyklub ſollen der Anleitung von echten Mexikanern die 8 der den Cowboyberuf als Sport erlernen und betrei⸗ ben. Dazu müſſen die Mitglieder erſt einmal Dauerreiten lernen, denn für einen echten Ci dürfen 16 oder 18 Stunden im Sattel l gewöhnliches ſein. Außer auf Reittechnik aber auch auf das Schießen großer Wert gelegt. Nicht nur das Schießen mit dem Gewehr, ſondern auch den Umgang mit Revolver und Piſtole werden gelehrt. Nachdem dann die Ausbildung im Reiten und Schie⸗ ßen beendet iſt, kommt der Unterricht im Laſſowerfen daran, wozu nicht nur Kraft, Mut und Entſchloſſen⸗ heit, ſondern auch ſehr viel Geſchicklichkeit Aus dieſem Grund ſoll dieſer Sport eben in Wien eingeführt werden. nichts wird A. — Der Elſäſſer Alfons Kocher, der den ganzen Krieg auf deutſcher Seite mitgemacht hat und ſeit dem Waffenſtillſtand in Hagondange bei Metz lebt, wurde, wie die„United Preß“ meldet, dort plötzlich als Deſerteur verhaftet und nach Metz in das Gefäng⸗ nis eingeliefert. Kocher wurde im Jahre 1890 in Commercy geboren und trat 1913 in das 60. Infan⸗ terieregiment in Beſancon ein. Von hier ſoll er dann ſpäter deſertiert und nach Deutſchland über⸗ geſiedelt ſein. Bei Ausbruch des Krieges wurde Kocher dann mit dem 114. Infanterie⸗Regiment mo⸗ biliſtert und kämpfte mit der deutſchen Armee bis Ende des Krieges. Nach dem Waffenſtillſtand kehrte er nach Hagondange zurück und blieb dort bis jetzt unbehelligt. d — Anläßlich der Eroberung Abeſſiniens wird in Rom wieder ein Brauch eingeführt, der von den Imperatoren des Altertums herrührt: zur Feier des Sieges werden wieder Obelisken und Säulen aus den eroberten Ländern nach Italien gebracht und in der Hauptſtadt aufgeſtellt. Dieſer altrömiſchen Sitte verdankt Rom die große Anzahl ägyptiſcher Obelis⸗ ken, die heute ſeine Plätze ſchmücken. Auguſtus hatte damit angefangen, indem er aus Aegypten die beiden Obelisken nach Rom transportieren ließ, die heute auf der Piazza del Popolo und Piazza Monteeitorio ſtehen. Seinem Beiſpiel folgten Domitian, Hadrian und Konſtantin. Später ließen die Päpſte die Obe⸗ lisken, die oft umgeſtürzt und beſchädigt waren, auf den von ihnen neu angelegten Plätzen aufſtellen, ſo daß heute kaum ein Obelisk an ſeinem urſprüng⸗ lichen Platz ſteht. Zur Erinnerung an die Erobe⸗ rung Abeſſiniens ſoll nun eine der über hundert rechteckigen Säulen nach Rom gebracht werden, die in der heiligen Stadt Abeſſiniens, Axyum, dem Mittel⸗ punkt des koptiſchen Chriſtentums, ſtehen. Die Säulen von Axum ſtellen Gebäude mit mehreren Stockwerken vor. Zwei ihrer vier Seiten ſind jeweils veicher ge⸗ [rende Drahtſeilbahnbrücke gan, ſchmückt und beſſer ausgearbeitet. Die gehört. 4 Kraftommbus in eine Schlucht geſtürzt 23 Tote — Manila, 9. Februar. Auf der Bergſtraße in der Nähe der Stadt Ba⸗ guio letwa 220 Kilometer nördlich von Manila) ſtürzte ein Kraftomnibus, der mit Filipinos voll beſetzt war, in eine 70 Meter tiefe Schlucht. 23 Inſaſſen wurden getötet. Die Trümmer des Wagens und die Toten konnten bisher noch nicht geborgen werden, da die Schlucht ſchwer zugäng⸗ lich iſt. Einſturz einer Drahtſeilbahnbrücke — Bernburg/ Saale, 9. Februar. Aus bisher noch nicht geklärter Urſache ſtürzte am Dienstagnachmittag die über die Saale füh⸗ der Deutſchen vay⸗Werke ein, die die Kalkſteinbrüche mit den brikanlagen verbindet. Die vollbeladenen eiſernen Drahtſeilbahnkörbe ſtürzten herab. Zwei am Ufer der Saale vor Anker liegende große Kähne wurden von den Stein maſſen überſchüt⸗ tet, ſo oͤaß der eine zum größten Teil unter Waſſer gedrückt wurde. Der Verkehr auf der Saale iſt an dieſer Stelle unterbrochen. Im Laufe des Nachmittags traf der anhaltiſche Miniſterpräſident Freyberg an der Unfallſtelle ein. Menſchen ſind nicht zu Schaden Sol 0 gekommen. c höchſte der Säulen von Axum mißt 33,50 Meter. Die Säule, die nach Rom gebracht wird, mißt 24 Meter. Es wird davon geſprochen, daß ſie am Ende der Via dei Trionfi aufgeſtellt werden ſoll, wo ſich auch die neue Phil⸗ harmonie erheben wird, nachdem das Auguſteum, das urſprüngliche Grabmal des Auguſtus, das bis⸗ her in ſeiner modernen Ausgeſtaltung römiſches Konzertgebäude war, fetzt von ſeinen neueren Zu⸗ taten befreit und demnächſt wieder in ſeiner alten Form als antikes Grabmonument ſichtbar werden wird. RN 1. — Wenn man in Weſtafrika an den Hirſe⸗ und Maisfeldern der Eingeborenen vorbeikommt, ſo kann man einen uralten merkwürdigen Brauch ſehen, der an altes germaniſches Brauchtum erinnert. Zwi⸗ ſchen zwei Pfoſten, die oben mit einer Schnur ver⸗ ſehen ſind, hängt ein Steinbeil, die Axt des Donner⸗ gottes Schango, dem Acker und Saat zum Schutze empfohlen werden. L. Frobenins wurde durch die Beobachtung ſolcher Uebereinſtimmungen zu der Annahme veranlaßt daß an der Guineaküſte tat⸗ ſächlich einmal germaniſche Völker gewohnt hät⸗ ten. Beſonders eindringlich beweiſt das die Vor⸗ ſtellung der Götterwelt jener Eingeborenen, die weit über den roheſten Ahnenſeelen⸗ und Dämonenkult der übrigen Negervölker hinausgeht. Wie C. Ar⸗ riens in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“ (Frankfurt a..) berichtet, glauben jene Neger an einen liſtenreichen Gott des Feuers, der in ſeinem ganzen Auftreten dem germaniſchen Loki ähnelt, und Schango, der mit Donner und Blitz durch Ge⸗ witterwolken über die Fruchtfelder dahinbrauſt, läßt ſehr an Thor denken. Fährt Thor auf Böcken im Gewitter, ſo ſind dem Schango Schafböcke heilig. Ein weiteres Zeichen für den Einfluß germaniſchen Lebens und Denkens auf die Völker der Guinea⸗ küſte bilden die Hakenkreuze und Sonnenſymbole, die auch in der Ausführung große Aehnlichkeit mit alten Fäniſchen Kultgegenſtänden haben. Auf Grund 8 8 8 5 ——— Autoſtraße Paris— Brüſſel feriig — Paris, 9. Februar. In Erwartung zahlreicher belgiſcher Ausſtell 2 ge: 1 2 7. S. 0 gs* beſucher für die Pariſer Weltausſtellung, die 1. Mai dieſes Jahres eröffnet werden ſoll, wind 4 letzte Abſchnitt der Landſtraße Paris—Brüſſel a baut, der die Entfernung zwiſchen den beiden ſtädten auf das Straßennetz auf 273 Kilome kürzt. Es handelt ſich um die moderne Ges der Straße, die von Paris über Senlis, Com Noyon, Ham, St. Quentin, Bavay und Mo Brüſſel führt und die zum Teil dem Lauf alter Rz⸗ merſtraßen folgt. Großfeuer in Stockholm 1 — Stockholm, 9. Februar, 9 1 Das fünfſtöckige Hauptlager der hieſigen Ach, 7 Milchzentrale iſt von einem zehnſtündigen Groß⸗ m feuer völlig zerſtört worden. Bei den M arbeiten, die durch ſtarken Froſt ſehr erſchwert wur⸗ 9 den, iſt ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen bi Zwei Feuerwehrmänner trugen ſchwere und drei 0 weitere leichte Verletzungen davon. Zur Abſperrung 5 und Aufräumungsarbeit mußte Militär eingeſet 5 werden. Der Schaden beläuft ſich auf etwa eine 85 Million Kronen. bu 7 ĩ ˙· AA ²˙·-» O ge nach dem Nordrand, ſondern ſogar bis ins Innere B Afrikas eingedrungen ſind und ſich in der Abge⸗ U ſchloſſenheit jenes Landes wenig verändert bis au bi den heutigen Tag erhalten haben, während ſie in K. ihrer Heimat ſchon ſeit Jahrtauſenden verdrängt ſind. 5 9 — Einen glücklichen Griff machte ein Solinger Schuß⸗ machermeiſter, der von einem grauen Glücksmann ein Paar Schuhe zum Sohlen in Arbeit genommen ab hatte. Als jetzt der Glücksmann die Schuhe abholte hat und die 2,50 Mark für die Reparatur bezahlte, gaß M der Schuhmachermeiſter ihm die zwei Mark zur ten und zog dafür vier Loſe aus dem roten Kaſten. Auf 5 St das erſte dieſer vier Loſe hatte er gleich einen Ghe⸗ dre winn von 200 Mark, ſo daß ihm die Schuh ſohlen un des Glücksmanns wirklich Glück gebracht hatte, der solcher Forſchungen nimmt man an, daß in früher vorgeſchichtlicher Zeit europäiſche Formen nicht nur nr 05 rei Mädchen leiſten einen Eid 32 2 Drüben ging die Tür von Hannes Zimmer. Alis lief hinüber und klopfte. Es wurde nicht ge⸗ et. Was ſollte das bedeuten? Hannes war doch eben heraufgekommen! Alis pochte ſtärker; dann rief ſie:„Hallo, Hannes!“ In Hannes Zimmer fiel ein Gegenſtand hart auf den Boden. Alis legte die Hand auf die Klinke, rüt⸗ telte; die Tür blieb verſchloſſen und keine Antwort erfolgte. Alis wunderte ſich, ſie entſchloß ſich nun, wenigſtens nach Heli zu ſehen, aber von unten her⸗ auf ertönte etwas ungeduldig die Hupe, und, als ſie daraufhin den Mantel aus ihrem Zimmer holte, hörte ſie Tienhove ruſen:„Du willſt mich wohl zum pfer meiner Sehnſucht machen, Alis?“ Zu gleicher Zeit zerplatzte ein wohlgezieltes Schneeballgeſchoß auf dem Teppich. Alis flog, denn ſie wollte Tienhove auf keinen Fall verſtimmen. Was konnte denn ſchon Ernſtes mit den beiden Freundinnen ſein? Kurze Zeit ſpäter fuhr der dunkelblaue Wagen den ſchmalen Weg hinunter. In ihm ſchmtegte ſich Alis an ihren Bräutigam und hatte das verſchloſſene Zimmer im Sportkaffee längſt vergeſſen. Hannes ſah den Wagen um die Ecke verſchwinden. 1 Augenblick hatte ſie gewartet; nun ſchob ſie den Schlüſſel der Tür, den ſie zweimal umgedreht atte, zurück und ſteuer. Helis Zimmer zu. enn auch Heli hatte abge ſchlen den feſten Willen zu haben, niemand laſſen; es dauerte lange, bis ſie ſich zu öffnen entſchlos. Dann aber bot ſich Hannes wöhnlicher Anblick: im Zimmer verſtreut lagen He⸗ lis Kleider, Stapel von Wäſche und Strümpfen, auf em Fußboden marſchierte ein kleines Regiment von chuhen neben einem tollen Durcheinander von erſt erkämpfen, um ihr etwas von einer Verlobung zuzuflüſtern; ihr weitgeöffneten Mäulern ſtanden in der Mitte zwei Koffer. Am ſchlimmſten jedoch ſah Heli ſelbſt aus: ſie hatte ein verſchwollenes Geſicht, rot und fleckig, die Augen ſchwammen, und das ganze Helikind machte einen ſo unglücklichen Eindruck, daß ſelbſt die Gür⸗ telſchleife ihres Kleides traurig herunter zu hängen ſchien. „Was geht denn hier vor?“ fragte Hannes. Heli trat ein paar Schritte zurück und lehnte ſich gegen die Wand. Sie machte ein trotziges Geſicht, aber eine Antwort erfolgte nicht. „Nun“, meinte Hannes,„du brauchſt mir nichts mehr zu erklären; was du vor haſt, offenbart ſich deutlich genug. Einpacken, abreiſen, nicht wahr, mein Liebling?“ Heli ſtarrte immer noch wortlos auf ihre Fuß⸗ ſpitzen. „Wo willſt du denn hin?“ forſchte Hannes weiter. „Irgendwo!“ Es war ein Aufſchluchzen aus einer zerquälten Seele, und mehr als dies war aus Heli nicht herauszubringen. „Irgendwo!“ empörte ſich Hannes.„Das iſt ein rechter Unſinn. Zum mindeſten mußt du ein Ziel haben, wenn du dir eine Fahrkarte löſt. Man darf auch in den niederſchmetterndſten Lagen nicht die zweckmäßigen und nötigen Dinge des Lebens ver⸗ geſſen. Aber ſo iſt es ein ganz unmögliches Begin⸗ nen, Heli. Außerdem kannſt du ruhig noch in die⸗ ſem Zimmer bleiben, bis ſich hier alles in Wohlge⸗ fallen auflößt. Dich hat es keinesfalls ſo ſchwer ge⸗ troffen, es iſt dir kein ſo großes Unrecht geſchehen. Bleibe vorläufig bei Alis, ihr werdet ſchon zurecht⸗ kommen miteinander„ Sie hielt inne, denn ſte ſah mit Beſtürzung, daß ja nur, weil er ſeit drei Tagen nicht mehr hier war.“ Er? Hannes überlegte: Wen konnte Heli damit Heli nickte heftig, und nun ſah es aus, als ob kannes ihre Beherrſchung verlieren wollte. d e zwang ſich wieder zur Ruhe; es gelang ihr, um⸗ zudenken.„Dann iſt es alſo nicht wegen Alis?“ Heli erinnerte ſich, daß geſtern nacht, nachdem ſie todmüde und enttäuſcht in ihr Bett geſunken und in tiefen Schlaf gefallen war, Alis ſie geweckt hatte, aber hatte dieſe Neuigkeit in dem Augenblick gar Büchern, Hüten, Seehundſellen und Briefpapier. Mit nichts geſagt, denn es war ihr höchſt gleichgültig er⸗ ſchienen, ob Alis ſich verlobt hatte oder nicht; das Heli in einen Tränenſtrom ausbrach. Endlich kamen ſtoßweiſe einige Worte von Helis Lippen:„Es iſt Treuloſigkeit Al Aber . meinen?„Doktor Raitl vielleicht?“ fragte ſie dann ſtand in gar keinem Verhältnis zu dem Schmerz, den ſie durch das Ausbleiben Raitls zugefügt be⸗ kommen hatte. Mochte es Alis mit allen Enden der Welt halten, wie es ihr beliebte; ihr ging es um Raitl, um ihn ganz allein. „Ich habe ihn ſo lieb“, flüſterte ſie jetzt. Da ſetzte ſich Hannes mitten in das Durchein⸗ ander; ſtie mußte erſt einmal zu klarer Beſinnung kommen.„Haſt du vielleicht eine Zigarette für mich, Heli?“ fragte ſie.„Ich bilde mir ein, ſo ein weißer Stengel könnte mir augenblicklich etwas Ruhe ge⸗ ben. Ich habe ſie nötig. So, danke.“ Sie steckte ſich den Tabak an und ſaugte ein paar Züge Rauch tief in ſich ein, dann fuhr ſie fort:„Du weißt alſo, daß ſich Alis mit Tienhove verlobt hat? Gut. Und du biſt ſcheinbar mit Doktor Raitl auf ähnlichem Weg. Nun will ich dir etwas ſagen: ich habe es ehrlicher mit unſerm Verſprechen gehalten, denn ich habe meinem Freund mit einer Abſage geantwortet. Es 2 kein leichter Verzicht. Aber ich habe an euch ge⸗ cht.“ 5 Heli ſah ſie entſetzt an.„Das haſt du wirklich getan, Hannes?“ f „Durfte ich denn anders handeln?“ Heli verließ ihren Platz an der Wand, um auf Hannes zuzukommen.„Dann haben wir beide uns wenig vorzuwerfen“, ſagte ſie ſehr überzeugt,„denn auch ich habe mich ſtets zurückgehalten, weil ich mich durch unſern Eid gebunden fühlte. Das haben wir nun davon!“„ „Das, und Alis Verlobung!“ Voll Bitterkeit ſprach es Hannes.„Sie hat uns tüchtig hineingelegt.“ „Glaubſt du denn, daß ſie es wirklich ſo böſe ge⸗ meint hat?“ Heli war jünger und wohl auch weni⸗ ger enttäuſcht. Ihre Neigung zu Raitl 15 nicht ſo tief wie Hannes Liebe zu Thöny, daher faßte ſie die ö Alis“ nicht ſo ſchwer und tragiſch auf. „Gemeint!“ ſpottete Hannes.„Meine Gute, da gibt es nur eine Auffaſſung: ehrliches Handeln, ent⸗ weber, oder! Ich bin fertig mit Alis!“? „Und was wirſt du tund“ 12 85 raten ſollte. Eigentlich hatte es ja wenig Sinn, wenn ſie Heli einweihte, aber immerhin: teilten ſie beide nicht ein gemeinſames Schickſal M ‚˖‚· „Ich brauche Ruhe, Heli, und werde in die Berge gehen“, ſagte ſie nach einer Weile.„Der Weidleh⸗ ner hat oben auf dem Steinernen Meer eine Alm. Er hat ſie mir zum Wohnen angeboten, und ich werde das Angebot annehmen. In einer halben Eigenſinn. Ske ſetzte ſich oͤurch. Es kam Hannes überlegte, os sie Heli ihren Plan ver dl Ich denke, es wird einigen Eindruck 5 Wohin wir gehen, das braucht kein —— 2 5 Stunde kannſt du meinen gepackten Ruckſack ſehen. Ich denke, er wird einen ordentlichen Umfang be⸗ kommen.“ 5 Heli ſagte zunächſt nichts, aber ſie wälzte bereits große Gedanken in ihrem Hirn. Da ſich Doktor Raitl doch nicht mehr um ſie kümmerte, war es gleichgültig, wohin ſie ging. Warum ſollte ſie nicht zuſammen mit Hannes in die Alm des Weidlehn⸗ bauern auf dem Steinernen Meer ziehen? Das hatte ſogar den Vorteil, daß dann Hannes bei ihr war; an Einſamkeit war nicht für alle Fälle ein Heilmittel G1 ſie konnte manchmal auch wie Gift wirken. Und ſie brauchten beide etwas, das ihnen half. 1 „Ich komme mit!“ erklärte ſie ſchließlich mit Be⸗ ſtimmtheit. e Hannes ſchien von dieſer Eröffnung wenig begei⸗ ſtert, ſie wehrte daher entſchieden ab.„Das iſt aus⸗ geſchloſſen, Helt. Du biſt nicht gewöhnt, ſo große Touren zu machen, deine Schikenntniſſe werden og für kaum ausreichen. Es iſt viel Gepäck zu trag der Aufſtieg iſt lang und oft ſteil. Und 915 Stille in den Bergen wird dir beſtimmt unhei ſein. Glaube mir, es iſt nichts für dich, He 1 Obwohl ſie ſehr viel Ueberzeugungskraft in Worte zu legen verſuchte, gelang es ihr n von ihrem Entſchluß abzubringen. „Sage, was du willſt, Hannes, es w vergeblich ſein. Denn ich komme ſchreckt mich, und ich werde alles ſchon ſchaff kleine ſchüchterne Ding verfügte plötzlich erſtaunliche Feſtigkeit und einen bem (Gortſebung folgt) 5 5 0 75. 8 5 71 U 0 Ar— Mittwoch, 10. Februar 1937 Aus Baden Wer kann Angaben machen? * Karlsruhe, 10. Februar. Am 7. Februar 1037 wurde auf dem Eiſenbahn⸗ gleis bei Pforzheim eine unbekannte männliche Leiche gefunden, Beſchreibung: 32—35 Jahre alt,.75 Meter groß, dunkelblonde Haare, hohe Stirn, blaue Augen, vollſtändige Zähne, kräftige Arbeitshand. Kleidung: ſchwarz⸗weiß geſtreifter Anzug, dunkelblauen Ulſter mit rötlichen Streifen, ſchwarzes Futter mit dem Monogramm G.., graue Unterhoſe, weiß geſtreiftes Hemd mit feſtgenähtem Kragen, ſchwarzer Selbſt⸗ kinder, drei Paar ſchwarze Socken, darunter ein Paar gezeichnet mit G.., ſchwarze durchgelaufene Halb⸗ ſchuhe, in denen ſich kurze Strohreſte befanden, dunkelgrauen Haarfilahut mit ſchwarzem Band. Bei der Leiche wurde vorgefunden: ein weißes Taſchen⸗ uch mit eingezeichnetem., ein katholiſches Gebet⸗ buch, ein Hetligenbild mit der Aufſchrift: Heilige wur⸗ 2 Oſterkommunion 1936 Chriſt⸗Königskirche Gottmadin⸗ gen Nr. 1272, Brieftaſche mit zerriſſenem Bogen mere Briefpapier und Aufſchrift: Talheim, 2. Februar 1937. löge⸗ Um ſachdienliche Mitteilungen über die Perſonalien auf bittet die Gendarmerie⸗ oder Kriminalpolizeiſtells ie in Karls ruhe. ungt Die neue Orgel der Aniverſität Freiburg Eine großherzige amerikaniſche Stiftung mann Freiburg i. Br., 10. Febr. Für den Neubau der nmen abgebrannten Aula der Univerſität Freiburg i. Br. holte hat der amerikaniſche Lektor an der Univerſität, Dr. gab Matthew Taylor Mellon, ein Neffe des bekann⸗ urück ten ehemaligen Finanzminiſters der Vereinigten Auf 1 Staaten, eine wertvolle Orgel geſtiftet, die in Ge; brei Werken zuſammen 40 Regiſter umfaßt. Sie iſt len unter Sachberatung und Mitwirkung des Ordinarius 5 der Muſikwiſſenſchaft an der Univerſität, Prof. Dr. 8 Willibald Gurlitt durch die Firma E. F. Walcker& N Ele, Orgelbauanſtalt in Ludwigshafen, erſtellt wor⸗ den. Im Rahmen einer akademiſchen Morgenfeier mit einer Anſprache des Rektors der Univerſttät, Prof. Dr. Friedrich Metz, wird die Orgel am Sonntag, 14. Februar, durch Karl Matthaei(Winterthur) einge⸗ weiht werden mit einer Vorführung unter Leitung von Prof. Gurlitt, des geiſtigen Vaters der von der Freiburger Prgetorius⸗Orgel(1921) ausgegangenen eulſchen Orgelbewegung.— Die Feier wird zum Teil über die deutſchen Sender und über den Deut⸗ ſchen Kurzwellenſender nach Nordamerika übertragen. Neue Aufgaben für die Glottertäler Nachtigallen“ * Glottertal, 10. Febr. Die Glottertäler Nachti⸗ gallen, die, wie berichtet, am Samstag vom Führer empfangen wurden, haben bereits wieder Einla⸗ zungen nach Leipzig und Berlin erhalten. Am 17. März werden ſie bei einem Heimatabend der Lands⸗ q* mannſchaft der Badener in Leipzig ſingen; einen 2 dag ſpäter iſt die Reichshauptſtadt wieder einmal das gel, wo die Glottertälerinnen für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde und für die Landsmannſchaft der Badener in Berlin ſingen werden. Neue Mannheimer Ze 1 Es brannte während des Roſenmonkagszuges Großes Schadenfeuer in Freiburg * Freiburg i. Br., 9. Februar. Während ſich der Roſenmontagszug durch die Straßen der Stadt Freiburg bewegte, brach im Sägewerk Holzhaudlung Max Zumkeller, vormals Fiſcher und Brauch, in der Schwarzwald⸗ ſtraße ein Brand aus, der ſeinen Anfang in einem Holzſchuppen genommen hatte. Da um dieſe Zeit in der Straße faſt kein Verkehr herrſchte, blieb das Feuer läugere Zeit unbemerkt. Zufällig vorbei⸗ gehende Paſſanten verſtändigten einen Polizeiwacht⸗ meiſter, der ſofort die Feuerwehr alarmierte. Der Brand hatte in dem Holzſchuppen und in den darin lagernden Hölzern beim Eintreffen der Feuerlöſch⸗ polizei ſchon eine erhebliche Ausdehnung ange⸗ nommen. Die Flammen hatten bereits den Dachſtuhl des hinter dem Schuppen ſtehenden Büro⸗ gebäudes erfaßt und zum Teil eingeäſchert. Vier Löſchzüge wurden zur Bekämpfung des Feuers eingeſetzt, und aus ſechs Schlauchleitungen ergyoſſen ſich große Waſſermaſſen in die Flammen. Nach 2% ſtündiger Tätigkeit kvounte der Brand, der ſich ſehr itung/ Mittag⸗Ausgabe cluerz in leicht auf dem umfangreichen Holzlagerplatz zu einem Großbrand hätte auswachſen können, ſoweit lokali⸗ ſiert werden, daß die Feuerlöſchpolizei wieder ab⸗ rücken konnte. Eine Brandwache ſorgte dafür, daß auch die letzten Brandneſter ausgelöſcht wurden. Der Schaden iſt beträchtlich, die Brandurſache unbekannt, Anheilvoller Leichtſinn Unter die Räder des Zuges geraten * Zell(Wieſental), 9. Februar. Das leidige Aufſpringen auf den ſchon in Bewe⸗ gung befindlichen Zug führte hier im Bahnhof Zell einen ſchweren Unfall herbei. Der 23 Jahre alte Sohn des hieſigen Bahnvorſtandes Flury wollte am Samstagabend gegen halb 9 Uhr den ſchon ab⸗ fahrenden Zug beſteigen, verfehlte aber das Tritt⸗ brett und geriet unter die Räder. Es wurde dem un⸗ glücklichen jungen Mann der linke Arm und das Schultergelenk abgefahren, ſo daß er in bedenklichem Zuſtand im Zeller Krankenhaus dar⸗ niederliegt. Kehraus in der Spargelſtadt rr. Schwetzingen, 10. Februar. Papierſchlangen und Konfetti, ſie ſind heute noch die einzigen Ueberreſte einer vergangenen übermüti⸗ gen fröhlichen Faſchingszeit. Der Fasnachtsdienstag war in Schwetzingen in dieſem Jahre etwas ruhiger, wie bisher. Schon am Nachmittag, der bekannt⸗ lich in der Hauptſache von den Kindern oder auch noch von den närriſchen Halbwüchſigen in Anſpruch genommen wird, konnte man feſtſtellen, daß nicht der Tumult der letzten Jahve herrſchte, obgleich ge⸗ rade der Wettergott noch in letzter Minute ein recht freundliches Geſicht aufgeſteckt hatte. Immerhin ſah man auch heuer wieder recht originelle Masken in den Straßen der Stadt. Auch die beſonders belteb⸗ ten luſtigen Gruppen, mit mehr oder weniger Radau und Muſik, tollten herum und ſchufen ſo die Vor⸗ ſtimmung für die Erwachſenen, die am Abend die zahlreichen Lokale füllten. Da und dort herrſchte eine recht ausgelaſſene Stimmung; natur⸗ gemäß in den Wirtſchaften, wo Muſik zum Tanze aufſpielte. Andererſeits gab es auch wieder ſolche Lokale, wo man faſt das Bild des Alltages vorfand. In einem Neubau in der Richard⸗Wagner⸗Straße explodierte ein Kachelofen, der zum Trocknen ſchon ſeit einigen Tagen brannte und dabei Gaſe angeſam⸗ melt haben muß. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden; dagegen wurde ein Sachſchaden von ungefähr 150 Mark angerichtet. ö 1 ee eee. 5 Roſenmontag-Vall der Preſſe ktor. 5 Karneval im Badiſchen Staatstheater z i N 0* Karlsruhe, 10. Februar. ſich die Paare. 5 1 e ge⸗ alte In der ſtattlichen Zahl der karnevaliſtiſchen Ver⸗ tragen von einer Natür eit und Herzlichkeit, wie ar; anſtaltungen eee der traditionelle ſie ung überall entgegentreten, wo der Geiſt wah⸗ tel, Große Preſſeball im Hotel„Germania“ eine be⸗ rer Volksgemeinſchaft zu Hauſe iſt. 5 ſie ſondere Note. Er iſt immer ein Ereignis der In glänzender Ausſtattung bot 775 8 ts⸗ i Jaſchingszett, und der gewaltige Andrang hat auch theater über die Fasnachttage die 0 ank einer Be⸗ heuer ſeine große Anziehungskraft bewieſen. Ver⸗ bumordurchpulſten, faſt völligen Neubearbeitung wie⸗ 5 anſtalter war der Landesverband der badischen Preſſe der lebendig geſtaltete, in der e geiz in NR., in deſſen Namen Landesſtellenleiter friſchung vielfach auch mit Johann Strauß durch⸗ 8, Schmid als Vorſitzender ſowie Preſſereferent Boß⸗ ſeßzte e 1 5 9 35 0 8 oe ler die Aufwartung machten. Unter den zahlreichen ſamte Spielleitung war dem a 5 egog 1 oa Persönlichkeiten, die man aus Partei, Staat und e 100%. 5 115 5 de 1 5 Gäste i durſte, e liner Inszenierung dieſes Werkes ſchon glänzend lic T abgeschnitten hat. Die Aufführung, zu der der Mit⸗ 5. bearbeiter Eugen Rex 1205 1 105 9 1 n Anfang bis zum Ende herrſchte in den des Karlsruher Schauſpiels, in einer führenden un⸗ geſchmückten Räumen faſchingsmäßige Hoch⸗ von ihm mit draſtiſcher Komik durchſetzten Rolle zu⸗ ug, wobei man nicht wenige reizvolle Ko⸗ gegen war, nahm vor allem von dem ſchmiſſigen hewundern konnte. Reinſte Freude erfüllte zweiten Aufzug an einen ausgezeichneten, von im⸗ nte Menſchengewoge und im Rhythmus mer ſtärker anſchwellenden Beifallskundgebungen 1 Tanzweiſen mehrerer Kapellen drehten 2 4 17 Der Erlinder und alleinige Hersteller: genen Erlebnissen! 115 Hermann dura Unterkochen 3 5 5 1. 5 5 8 Dankschreiben nochbeſrtedigte Fanatorfum Hohenwaldau r Nee Hunden liegen auf. Degerloch- Stuttgart AInekleltennt-. begleiteten Verlauf. Sondermarkt für die Bauern und Laudwirte. Die Ortsbauernſchaft weiſt die Bauern und Landwirte darauf hin, daß morgen Donnerstag in Mannheim eine Sonderſchau ſtattfindet, da die Montagsmärkte mit D- und C⸗Kühen überlaſtet ſind. Vei dieſer Ge⸗ legenheit macht die Ortsbauernſchaft noch darauf aufmerkſam, daß die Volksgenoſſen, die ſich an der Fahrt zur Reichsnährſtandsausſtellung in München beteiligen wollen, ſich bis kommenden Samstag beim Ortsbauernführer melden müſſen, der auch nähere Auskunft erteilen kann. Für die Hitlerjugend Schwetzingen. Heute Mitt⸗ woch tritt die geſamte Gefolgſchaft 33/171(auch Be⸗ urlaubte) um 20 Uhr an ihrem Antreteplatz an. Je⸗ der Junge hat ſeinen Jührer⸗, Reichs⸗ oder vor⸗ läufigen Ausweis mitzubringen. Wer nicht antritt, läuft Gefahr, ſeine Mitglieöſchaft zu verlieren. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Konfetti“. Neues Theater:„Der Pampas⸗Reiter“, Brief aus Plankſtadt Plankſtadt, 10. Febr. Morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, findet im„Adler“ eine öffentliche Ver⸗ ſammlung ſtatt, in der Bürgermeiſter Treiber ſowie mehrere Gemeinderäte über kommunal⸗ politiſche Angelegenheiten ſprechen wer⸗ den, Zu dieſer Verſammlung iſt die Einwohnerſchaft von Plankſtadt eingeladen. Unſere Gemeinde hatte in den letzten Tagen wie⸗ der zwei Todesfälle zu beklagen. Im Alter von 72 Jahren ſtarb Frau Eliſabetha Berlinghof geb. Trom⸗ heller, Leſſingſtraße 25. Im jugendlichen Alter von 26 Jahren mußte Frau Irma Volz geb. Apfel, aus dem Leben ſcheiden. Die Beerdigung der beiden Toten erfolgte geſtern nachmittag. Ketſch, 10. Febr. Herr Wilhelm Huber und Frau Anna, geb. Leiberich, Rheinſtraße, konnten das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Herz⸗ lichen Glückwunſch! e Brühl, 10. Febr. Heute können die Eheleute Alois Eder und Frau Eva geb. Schwöbel, Mannheimer Straße 17, das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Herzlichen Glückwunſch! Im Vach ertrunken * Weinheim, 9. Febr. Am Montag wurde, wie bereits kurz gemeldet, im Grundelbach die Leiche des 59 Jahre alten Oberſtellwerksmeiſters i. R. Johann Metz aufgefunden. Offenbar liegt ein Unfall vor. Metz hatte am Sonntagabend eine Veranſtaltung beſucht und iſt, als er ſich in der Nacht auf dem Heimweg befand, vermutlich infolge eines Au falles in den Grundelbach ge⸗ fallen, der infolge der ſtarken Regengüſſe der letz⸗ ten Tage ſtark angeſchwollen iſt. Vor drei Jahren iſt ein 13jähriges Enkelkind des Verunglückten in D. R. F. 842 187 Kein Gummiband, ohne Feder, ohne enkel- riemen, trotzdem das seit mehr als 11 Jad 20 jahren erprobte 6 ö Spranz band IU sackweise billig ab- zuverlässig. g zugeben 8 1 1 1 5 5 5 s zu sprechen(aut„ Frauen un Kinder) B 25 7 15. 1002 am Freitag, 12. Februar, in Mannheim, Hotel tral, von 8 2 Uhr lanere Klinik für Ernäbrungs, de- und blolog, Arznelbehan dlung belt Draungd, Friede, Kats(eg einer Sandgrube bei Lützelſachſen erſtickt. photos kür Industrie, Amtl. Bekanntmachungen Erſt Erkältung, dann Grippe iſt die übliche Reihenfolge. Erkältungen oder den erſten Grippe⸗An⸗ eichen ſofort wirkſam ee ſchwere Erkrankungen in der Nummer 66 7. Seite Nachbargebiete Brief aus Lampertheim Ab Lampertheim, 9. Februar. Anläßlich der Zuruheſetzung des Polizeihauptwacht⸗ meiſters Johann Derſt, der mit dem 1. Februar 60jährig, in den Ruheſtand trat, fand im hieſigen Polizeiamt vor den verſammelten Beamten eine kleine Abſchieoͤsfeier ſtatt,— Rechtsanwalt Brun und Frau Barbara geb. Nees begingen das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Seit Jahrzehnten übt der Jubilar hier ſeine Anwaltspraxis aus, während er ſeinen Wohnſitz in Gernsheim hat. Wir gratu⸗ lieren! Seinen 84. Geburtstag beging der Schreiner Adam Eberle, Hohenzollernſtraße 8. 73 Jahre alt wurde der Schreinermeiſter Richard Straub, der genau vor 50 Jahren nach Lampertheim kam. Unſere beſten Glückwünſche. Ein 37jähriger Mann aus Lampertheim wurde in Worms feſtgenommen und dem Amtsgericht Worms zugeführt wegen Verdachts des Sittlichkeitsver⸗ brechens. Es wird ihm zur Laſt gelegt, Mitte Januar in Worms in einem Hauſe, in dem er geſchäftlich zu tun hatte, an einem 15jährigen Mädchen mit Gewalt unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben. Vor kurzem wurde im Lampertheimer Altrhein ein Salm von einem Sportangler mit der Angel ge⸗ fangen. Vorgeſtern blühte den hieſigen Berufs⸗ fiſchern ein beſonderes Glück, indem ſich in ihrem Netz ein Rieſenſalm von 13 Pfund und einer Länge von 1 Meter verfing. Der im Alt⸗ rhein kaum vorkommende Salm hat ſich jedenfalls infolge Hochwaſſer verirrt und geriet im Altrheinarm, der unter Naturſchutz ſteht, den Fiſchern ins Netz. Er wurde nach Ludwigshafen verkauft. Feuerwehrführer tagten in Viernheim Viernheim, 9. Februar. Unter dem Vorſitz des Kreisführers Knaupp⸗Birkenau und Beteiligung des vollzähligen Führerrats der Viernheimer Freiwilli⸗ gen Feuerwehr ſowie in Anweſenheit von Kreis⸗ feuerwehrinſpektor Apfel⸗ Heppenheim, wurde im Rathaus zu Viernheim eine Kreistagung der Feuerwehrführer des Kreiſes Heppen⸗ heim abgehalten, in deren Mittelpunkt die Beſpre⸗ chung und Feſtſetzung des Kreisfeuerwehrtages 1937 ſtand. Es wurde beſchloſſen, den Kreisfeuerwehrtag am Sonntag, dem 30. Mai, in Viernheim abzuhaß⸗ ten. Während der Vormittag den organiſatoriſchen Beratungen gelten ſoll, wird der Nachmittag mit Vorführungen von Feuerwehrübungen ausgefüllt werden. Ein Frankengrab freigelegt Beim Aufſtellen von Telegraphenmaſten * Kirchheimbolauden, 8. Febr. Telegraphenbau⸗ arb ester, die hinter Kirchenheimbolanden an der Straße zwiſchen Rittersheim und Gauersheim neue Maſten aufſtellten, ſtießen in etwa 1,20 Meter Tiefe auf einen menſchlichen Schädel, bei dem Glie⸗ der einer Halskette lagen. Im Beiſein von Sachverſtändigen wurden an der Fundſtelle Ausgra⸗ bungen vorgenommen, die außer einigen Knochen⸗ reſten un! Bruchſtücken von Urnen nichts weiteres zutage förderten. Die Sachverſtändigen ſind der An⸗ ſicht, daß das Grab ſchon einmal durchwühlt worden iſt, denn ſonſt hätte man ſicher mehr Knochen und Urnenteile finden müſſen. Der außerordentlich ſtarke Unterkiefer des Schädels, deſſen Zähne mit ihrem blendend⸗weißen Schmelz vollſtändig erhalten ſind, war beſtimmt einem großen Mann zugehörig. Die Glieder der Kette ſind der einzige Anhaltspunkt, an Hand deren ſich Schlüſſe ziehen laſſen, die auf ein fränkiſches Grab hinweiſen. Genaueres kann erſt geſagt werden, wenn die Funde einer gründ⸗ lichen Unterſuchung unterzogen worden ſind. Reiſeſpeſen- und Proviſionsſchwindler Geſchädizte werden geſucht In Wien befindet ſich der Kaufmann Alexander Ranzenhofer wegen Betrugs in Unterſuchungshaft. Er hat in den letzten Jahren hauptſächlich in Süd⸗ deutſchland eine Anzahl Fabrikanten und Geſchäfts⸗ leute geſchädigt, indem er Geloͤbeträge als angebliche Reiſeſpeſen und Proviſionsvorſchüſſe herauslockte unter der Vorſpiegelung, günſtige Geſchäftsverbin⸗ dungen und große Lieferungen nach dem Ausland verſchaffen zu können. Geſchädigte werden erſucht, den Sachverhalt umgehend der Kriminalpolizeiſtelle Karlsruhe mitzuteilen. s Hanel Im Konkursverfahren über das edel der hüten. und Gewerbe Vermögen der offenen Handels in hervorragen, geſellſchaft Winghardt& Wohlfahrt Am be i r Ab⸗ Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt zug der Qualität ſin Mannheim, I. 10. 7, iſt zur Ab⸗ Kloſterfra ſſengeiſt 7 bekämpft u ſten dreimal täglich eine Taſſe heißen Tee, dem ein Guß trinken, und zwar bei jeder t iſt, game der Schlußrecheun; b irkältung oder leichteren Störung des Befindens. Die meiſt wohl⸗ Dolo dachte ee 7 1220 1991 gen tuende und notwendige Schweißhildung, die die Krantheitserreger 0 4, 5 gegen das Verzeichnis der bei der Strohmarkt und die f Witterun Pernzuf 275 T6 Forderungen und die Feſtſetzung Verteilung zu berückſichtigenden! Eine ſehr f ng ö f 455 0 nb unwirkſam macht. wird dadurch begünſtigt. e Methode der Vorbeugung iſt auch bet häufigem chlag, überhaupt bei e Wee e 7 der Vergütungen und Auslagen mäßig täglich zwei- bis dreimal ein Medigzinglas, enthaltend ein Teil es der Gläubigerausſchuß⸗Mitglieder Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und zwei Teile Waſſer, zu trinken, und zwar —— Fclattermin und Termin zur bereſteg dc Frtfung der nachträglich angemel⸗ Klosterfrau chtern, mittags und abends nach dem Eſſen. J. E verſuche man folgende Schnellkur: Je 19 5 Eßlöffe „ Meliſſengeiſt und Zucker in einer Taſſe aut umrühren, Vas deten Forderungen beſtimmt auf: Geband heiten Gi gen zune mogachtt heiß owei Taſſen dieses Mittwoch, den 17. Februar 1937, Sie suchen ſingen vorm. 10.00 Uhr, vor dem Amts⸗ 3 sie curch eine gericht, 3. Stock, Zimmer 300. 295. io der NM 2 1 Kleine Anzeige Mannheim, den 26. Januar 1997. 5 n zu R ackung m Amtsgericht BG. 1. undheits⸗Grogs vor dem Schlafengehen trin en. 15 Sie deshalb in Ihrer Hausapotheke ſtets Kloſterfrau⸗ ſt 5 5 9 be eder 5e deen en drei Nonnen. 55 5 1 er blaze 8 ä Schi-Marathon als Auftakt Herbert Leupold 50-Km-Meiſter— Oberjäger Holzner Heeresmeiſter Erſter Tag der deutſchen Schi-Meiſterſchaften Zum erſten Male in der Geſchichte des deutſchen Schi⸗ lau), Datzmann(Ramsau) und Speckbacher(Ruhpolding) ſports wurde der 50⸗Km.⸗Dauerlauf ols Meiſterſchaftslauf Rühle(Geiſing) mit Startnummer 1 erreichte nach 2104 durchgeführt. Dieſer Marathonlauf auf Schneeſchuhen bil⸗ Stunden als Erſter Altenberg aber Oberjäger Holzner dete am Dienstag den Auftakt zu den deutſchen und(Bannenburg) war mit:59 weſentlich ſchneller. Leupold Heeres⸗Schimeiſterſchaften in Altenberg im Oſterzgebirge und Rupp benötigten:03 Std., aber während Leupold und er geſtaltete ſich zu einem großen Triumph der ſchle⸗ in Altenberg nur ſchnell eine Erfriſchung zu ſich nahm, ſiſchen Läufer, die mit Herbert Leupold(Breslau), dem mußte der erſchöpfte Rupp eine viertelſtündige Pauſe ein⸗ vorjährigen Sieger und Führer unſerer Olympia⸗Militär⸗ legen. Wenig ſpäter traf Scherpel ei der mit:57 die patrouille, den Meiſter ſtellten und it Otto Dreßler beſte Zwiſchenzeit aller Teilnehmer erzielt hatte. (Großiſer) auch den zweiten Platz an ſich brachten. Drit⸗ Als die zweite Runde in Angriff genommen wurde, ter wurde Hans Leonhardt(Mühlleiten) vor den Bayern fing es an zu regnen und die Läufer hatten auf dem ſchnell Thomas Datzmann(Ramsau) u Matthias Wörndle vereiſten Schnee harte Arbeit. Hier bewährte ſich Leupolds (Partenkirchen). Karl Lenze(Oberkochen), der im Jahre Technik und da der Schleſier auch noch genügend Kraft⸗ 1933 50⸗Km⸗Sieger war, wurde Sechster und dann kam mit reſerven hatte, errang er ſchließlich den Sieg. Bald hatte Oberjäger Konrod Holzner(Geb ⸗Jäg.⸗Reg. 100 Bran⸗ er ſich auf den zweiten Platz vorgearbeſtet und begann nenburg) der erſte Heeresangehörige, dem der Titel eines die Jagd auf Rühle der ſich tretz ſeiner ungünſtigen deutſchen Heeresmeiſters zufiel. Oberjäger Hieble(Kemp⸗ Startnummer tapfer ſchlug. Leupold hatte ſchon Holzner, ten), der als einer der Favoriten galt und 23 Minuten Wörndle und Lenze weit hinter ſich gelaſſen und Scherpel vor Leupold ſtarten ſollte, vertauſchte eigenmächtig ſeinen war weit abgefallen. Nach 40 Km. ſetzte ſich Leupold an Startplatz und wurde disqualifiziert. die Spitze, in zähem Kampf bewältigte er die beiden letz⸗ Wie Leupold gewann ten Steigungen bei Pöbelknochen und über den Kahleberg, Am Montag hatte es in Altenberg und dem Oſterz⸗ dann war es geſchrfft. Mit erheblichem Vorſprung traf gebirge ununterbrochen geſchneit. Ein heftiger Wind per. der Breslauer noch:08:23 Stunden als Erſter am Ziel urſachte in der Nacht zum Dienstag aber zahlreiche Ver⸗ 15 Altenbera ein, wo ihn der Jubel einer großen Men⸗ wehungen auf der Strecke, ſo daß Spurkommandos ein⸗ ſchenmenge erwartete. Zwiſchenberichte von der Strecke geſetzt werden mußten. Dadurch verſchoß ſich der Start um batten ſchon vorher keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß eine halbe Stunde. Dichter, naſſer Nebel lag über der[nur Leupold als Sieger und Meiſter in Frage kommen Strecke, der ſich erſt gegen Mittag verzog. Er hatte den konnte. Eine kleine Ueberrrſchung bildete dagegen der ſtumpfen Neuſchnee ſchneller gemacht und ſo die Wachsfrage zweite Platz von Otto Dreßler, der ebenfalls auf, dem erleichtert, da die Schneebeſchaffenheit überall die gleiche zweiten Teil der Strecke viel Boden gutgemacht hatte. war. Die Ergebniſſe: In Anweſenheit des ſächſiſchen Reichsſtatthalters 50⸗Km.⸗Dauerlauf:(deutſche Meiſterſchaft): 1. H. Le u⸗ Mutſchmann und zahlreichen Vertretern der Wehr⸗[ pole(Breslau):08:23 Std.; 2. O. Dreßler(Groſſiſer) macht machten ſich die 61 Teilnehmer in Abſtänden von:11:04; 3. H. Leonhardt(Mühlleiten):17:80; 4. Th. Datz⸗ 30 Sekunden auf den Weg. Die zweimal zu durchlaufende] mann(Ramſ zu):20:34; 5. M Wörnole(Partenkirchen) 25⸗Km.⸗Rundſtrecke ſtellte ſehr hohe Anforderungen, waren:21:13; 6. K. Lenze(Oberkochen):22:50; 7. Oberjäger K. doch rund 600 Meter Höhenunterſchied zu bewältigen. In Holzner(Geb.⸗Jäg.⸗Reg. 100 Brannenburg):14:42; 8. jüdlicher Richtung führte ſie über Zinnwald nach Georgen⸗] Oberjäger K. Poppa(IR 10 Dresden):25:15; 9. H. Scher⸗ feld zum Kilometer 8, dann leitete ein ſchwerer Anſtieg pel(München):25:56; 10. Feldw. H. Müller(IR 88 nach den Lugſteinen zur Weſtſtrecke bis Rehefeld(Kilo⸗ Hirſchberg):28:04; 11 W. Gabriel(Reichenbach):28:40; meter 16) über In nördlicher Richtung über Pöbelkno⸗] 12. M. Kern(München):34:03; 18. E. Sender(Schreiber⸗ chen wurde der höchſte Punkt, der 900 Meter hohe Kahle⸗ hau):86:52; 14. W. Günzenberger(Roſenheim):88:43; berg, erreicht, und dann führte eine lange Abfahrt zurück 15. P. Freyſe(München):43:30; 16. R Rühle(Geiſing) nach Altenberg.:43:40; 17. H. Stützel(Dresden):43:44; 18. E. Springer Auf den erſten Plätzen lagen zunächſt viele ſächſiſche(Schreiberhau):44:50; 19 Uoff. H. Rödel(JR 101 Frei⸗ Läufer, während die Favoriten im Mittelfeld liefen. In berg):47:26; 20. Jäger B. Limmerer(Geb.⸗Jäg. Reg. Rehefeld, alſo nach 16 Km., lag Oberjäger Rupp(Füſſen) 100 Lenggries):47:54 Sto. vor dem Münchner Scherpel in Führung; zwei Minuten 50⸗Km.⸗Dauerlauf:(Heeres⸗Meiſterſchaft): 1. Holzner, mehr benötigten Limmerer(Lenggries), Leupold(Bres⸗ 2. Poppa, 3. Müller, 4. Rödel, 5. Limmerer. Japan und Olympia 1940 Baron Kubota Generalſekretär des OK Nachdem vor wenigen Wochen Prinz Chichibu ge⸗] Treffen Urteile zuſtande kamen, die nicht die Billigung beten wurde, das Amt eines Präſidenten der 12. Olym⸗ der Zuſchauer fanden. piſchen Spiele in Tokio zu übernehmen, wurde nunmehr j 0 r d in en e en eines 62 1 0 n Bie Iſkn punktete im Werkter⸗ 7 2„. gewicht den Leipziger Bernhardt in den erſten ſieben neralſekretärs des Organiſations⸗ Komitees für die Welt⸗ Runden dank größerer Reichweite und einer ausgezeich⸗ ſpiele in Tokio vorgeſchlagen. Generalſekretär der Ber⸗ neten Linke regelrecht aus. In der 8. Runde kam Bern⸗ liner Olym pigde wor bekanntlich Dr. Carl Diem. hardt aus ſich heraus und hatte ſeinen Geaner am Rande Baron Kubota war in früheren Jahren ſapaniſcher Ver-] des k. d. Allgemein erwartete man einen Sieg des kehrsminiſter und bekleidet zur Zeit das Amt des Bor⸗⸗ Solingers, doch ſprach man Bernhardt einen Punktſteg zu. tenden der„Amateur⸗Athletie⸗Aſſocigtion!“ Um die Im Halbſchwergewicht war der Hamburger Bölck nicht in Jahrhundertwende galt Baron Kubota als einer der beſten beſter Form und wurde ſo von Maſer(Singen), der japoniſchen Baſeballſpieler. ſtändig im Angriff lag, in acht Runden recht eindeutig Welt⸗Tennisturnjer mit Deutſchland nach Punkten geſchlagen. Einen ſpannenden Kampf Mit größter Spannung ſieht man im ganzen Oſten dem zeigten Joſt(Frankfurt) und Jak. Schön rath(Kre⸗ Jahre 1940 entgegen, das Japan in den Mittelpunkt des feld) im Schwergewicht. Der Krefelder kam immer wie⸗ internationalen Lebens ſtellen wird. Olympiſche Spiele, der mit kurzgewinkelten Haken durch, die nicht ohne Wir⸗ Welt⸗Ausſtellung und der 2600. Jahrestag der Thronbeſtet⸗ kung blieben. Allerdings mußte Schönrath auch zwei gung ſeines erſten Kalſers, des Mikado Jiwmu, laſſen Verwarnungen wegen Tiefſchlagens einſtecken. Sein knap⸗ Nippon als Gaſtgeber vor die ganze Welt treten. Im Rah⸗ per Punktſieg rief ſtürmiſchen Proteſt hervor. Im Halb⸗ men dieſer Ereigniſſe will der Japaniſche Tennis⸗Verband] ſchwergewicht trafen noch Müller(Gera) und der ein großes Turnier veranſtalten, das von den Weltbeſtenfugoſflawiſche Meiſter Hieber zuſammen, der aber nicht des„weißen Sports“ beſchickt werden ſoll. Einladungen zu] in allerbeſter Form war.„Florett“⸗Müller ſiegte klar dieſem Weltturnier ſind für Deutſchland. England Ame⸗ nach Punkten. rika, Auſtralien und Frankreich gedacht. Japans Athleten auf Reiſen Bei den amerikaniſchen Hallen⸗Meiſterſchaften, die am 27. Februar in Neuyork entſchieden werden, wird Nippon durch ſeinen e Sueo l ſein. Oe erkämpfte in Berlin die Bronzemedaille u ie⸗ 2 ferte zuſammen mit ſeinem Landsmonn Niſhida den bei⸗ 155 e 55 1 5 iſt 115 2 855 18. 8 den Amerikanern Meadows und Sefton ſene denkwürdige, p 9 n und wird in Prag ausgetragen. e über ſechs Stunden währende Schlacht um den olympiſchen letzte Begegnung beider Städte 1934 in Berlin ſah die Sieg im Stabhochſprung, der 92 bei Scheinwerfer⸗ 1:0 ſiegreich. 8 1 licht von Meadows errungen wurde. 5 ens Rugbymeiſterſchaft wurde kampflos zugunſten Der hervorragende Lauaſtreckenläufer Kotei Muxakoſo von Thalyſta Leipzig entſchleden, da der AS Leine 125 und der famoſe Dreiſpringer Togiyuki Togami befinden entſcheidenden Spiel nicht antrat 7. e er mieze Cee and erl. Sl el werden den Ent⸗ een Halen Singh nehmen die beiden ſcheidungskampf um die deutſche Eishockeymeiſterſchaft erſt Japaner an Sportfeſten in Wellington und Auckland teil. nach dem Londoner Weltmeiſterſchaftsturnter austragen, Ausſchau nach Reuupferden. alſo früheſtens anfangs März. Nach dem olympiſchen Sieg Baron Niſhis, der in Los Rekorde am laufenden Band gab es am Vortag der 5„Uranus“ den Preis der Nationen gewonn, Vierer⸗Bob⸗Weltmeiſterſchaften auf der St. Mortitzer Bahn. waren die Japaner von dem Abſchneiden ihrer Reiter in Im Kampf um den Mortineau⸗Pokal wurde der beſtehende Berlin etwas enttäuſcht. Um nun in Tokio 1940 wieder Bahnrekord nicht weniger als zwölfmal unterboten, und beſſer abzuſchneiden, wurde Mijor⸗General Kohei Nuſa ſchlleßlich brachte ihn wieder der Engländer Me Evoy mit 55 9 Feen e 2550 116,8 Minuten lalter Rekord 118,3) auf ſeinen Namen. En en. N s N 2 Pierden, die der internationale fap miſche heseererbend„„ 0 1 9 2 de gelt 11 75 e ei 1 kampfreiſe nach Südafrikg antreten und in Johannesburg, anal 8 ird die Eile und Sorgen der Japaner verſtehen[wo die einzige Kunſteisbahn Südafrikas iſt, etwa 20 Spiele könne 5. b gegen einheimiſche Mannſchaften, deren es etwa ein 1 5 Dutzend gibt, austragen. 8 6 f I Die Univerſität Berlin ſiegte im Vorrundenkampf zur 5 Leipziger Berufsborkämpfe Deutſchen. e über die Elf der Etwa 1500 Zuſchauer hatten ſich am Montagabend zu Ti Dresden mit:2(:2) Toren. Die Berliner treffen dem vierten Berufsborxkampfabend in Leipzig eingefunden] nun in der Vorſchlußrunde auf Te Karlsruhe oder Uni⸗ und ſahen wieder ſehr gute Kämpfe, wenn auch in zwei! verſität München. Schwer] Wenn Klein es fertigbringt, durch ſein tapferes Vorgehen e e e ee e ee e e ee ee e e e Deulſchlandhalle freiwillig ſeinen Titel gegen den t Kampf auf Biegen und Brechen geben, deſſen Ausgang ſtrehenden Solinger Boxer Erwin Klein, und es iſt nicht noch nicht feſtſteht. Zudem dürfte Kölblin, der neben ſeiner 0 nswerten Härte auch eine gehörige Portion K beſitzt, 1 ſahen zuletzt Kölblin in einem Titelkampf gegen Vorzüge, vor allem die 2 1 ee 9 nktſieg erringen, der wohl wenig 1 10 e 1 werden, 925 25 Jahre a längere Reichweite, ſollten i n L W˙ ö 5 aus de de etzt und der ihn durch ein gleichen Jahre 0 in die Wirklichkeit des kämpfte Erwin Klein der 1824 kam es zum er Pierre Charles— und erſten Male zu der Bege n Breitenſträter und Klein eroberte ſich durch ger hervorging, die Sympathien der . Unentſchie⸗ dürfte, gegen den ſerausgekämpft. gegenüber dem 7 8 9 nahme dürfte nicht ganz richtig ſein. Kölb e Klein alle körperlichen Vorteile, und zudem„lie ein Angriffsboxer vom Schlage des e 8 beſſer. Wir glauben 5 daß er die Bro gut verdauen wird, denn Kölblin kann ſehr viel vertragen. e (Nummer 66 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3 mit Rundenvorſprung die alleinige Führ Mittwoch, 10. Februar 1937 — Bemerkenswertes vom Verliner Reitturnier Dieſe Veranſtaltung, die alljährlich gelegentlich der grünen Woche ſtattfindet, hat eine mehr als rein ſport⸗ liche Bedeutung, iſt ſie doch auch ein unſichtbares Binde⸗ glied zwiſchen unſerer Ackerbau und Pferdezucht betrei⸗ benden Bevölkerung, die ſich in der Liebe zum Pferd zu⸗ ſammenfinden. Dizu kommt natürlich die Vergleichs mög⸗ lichkeit der Spitzenprodukte der verſchiedenen Zuchtlinien, denn die Materialprüfungen in Berlin, bringen faſt nur Neuerſcheinungen, dazu kommt denn noch die praktiſche Erprobung durch die Vergleichsmöglichkeit mit auslän⸗ diſchen Pferden in den Dreſſurprüfungen und Springwett⸗ bewerben. Fangen wir mit den Springwettbewerben an. Im Preis von Deutſchland, wie er hier heißt, konkurrierten mit den vier Deutſchen, Franzoſen, Ungarn und Holländer, Die franzöſiſche Maunſchaft beſtand aus Kapt. Clave auf Volant 3, ein mächtiger gedrungener kurzer Rappe, auf langer Kandare geritten, die vor jedem Sprung etwas angeruckt wurde. Die 14 Hinderniſſe dieſes Kurſes über⸗ wand er in flotter Fahrt, wobei im erſten Umlauf ledig⸗ lich ein Rick geworfen wurde, beim zweiten Kurs der Oxer. Lt. de Busnel hatte es mit Champagne nicht ganz leicht, dieſer 18jährige große Wallach iſt ungemein heftig wurde aber ſo geſchickt geſteuert, daß er bei der erſten Runde keinen Fehler machte, bei der zweiten beim Doppelſprung und Mauerrick Im Auslande noch nicht bekannt ſind auch die beiden anderen Offiziere Lt des Roches, der Saida ritt, die er mit langem Zügel an das Hindernis heranreitet, ähnlich wie ſein berühmter Kame⸗ rad Bizzard, was allerdings zur Folge hatte, daß ſein Pferd beim Mauerrick verweigerte, der Fehler am Doppel⸗ ſprung und einem Gatter, wird vielleicht daher kommen, weil es den Abſprung ſelbſt ſuchen mußte. Li Cheval⸗ liers, der Sieger im großen Preis von Paris auf Esmania, gegen 47 Gegner, wir jetzt mit'Huis be⸗ ritten, ein ſchweres ſtarkknochiges Pferd, der im erſten Gang recht brav ging, nur am Wall ſich verſah, indeſſen beim zweiten Gang ein Rick und eine Mauer verweigerte. Mit einer Geſamtfehlerzahl von 2897 Punkten kamen die Franzoſen an die zweite Stelle. Weshalb nicht Eſpiatz, den ſie zeitweilig für ihr beſtes Springpferd hielten und der jetzt in Berlin auch ſchon gegangen iſt nicht abſchoſſen, iſt nicht bekannt. Der 10fährige endete in Paris im Sie⸗ gerpreis, worin das Beſte vom Beſten ging, unter ſeinem Beſitzer Bͤöghin an zweiter Stelle. An Fritter Stelle kam mit 367 Geamtſtraſpunkten die Mannſchaft der Ungarn, deren vierter Reiter der als Dreſſurreiter bekannte Major der Reſerve Pouly war, der ſich mit Napſugar famos aus der Affäre zog, Major v. Cheh e guf Cſuſzz, einem kleinen Schimmel, warf zwei⸗ mal am Doppelſprung ab und an zwei Ricks. Oblt. Toth ritt ein ſehr eoͤles Pferö, Lurko, der äußerſt geſchickt ſpringt, wenn er auch diesmal am Doppelſprung, Rick und Gatter Fehler machte. Ebenſo der vollendete Typ eines Blutpferdes iſt Murza(Oblt. Szarkah, beim erſten Umlauf ſprang ſie aus irgend einem Grunde in den Oxer hinein, beim zweiten Gang machte ſie überhaupt keinen Fehler. Dritter öie holländiſche Mannſchaft, beſtehend aus einem Offizter, dem zur Reitſchule Hannover abkom⸗ mandierten Oblt. Greter auf ſeiner drahtigen Ernica die wie immer prachtvoll ſprang, aber am Doppelſprung und Mauerrick abwarf, und drei Zivilreitern, wovon der bekannteſte Generaldirektor Paßman iſt, der mit dem von den Ungarn in Aachen erworbenen Soll ſich famos eingeſpielt hat. Hier hatte er eben Pech, im erſten und zuch im zweiten Gang flogen am Oxer und Ricks zwei Stangen ab. Ein Prachttier iſt Peacok(Gruppelaar), abſolut losgebaſſen und durchläſſig geht es mit geſpitzten Ohren und langem Hals über die Sprünge. Der Schim⸗ mel White Bear Leauvenburg) iſt im äußeren und Mechanismus das getreue Ebenbild von Meerkönig. Im erſten Gang flogen zwei Rickſtangen, im zweiten machten die Mauern Schwierigkeiten. Die Geſamtſtrafpunktzahl wor 5694. Die Deutſchen haben wohl noch nie einen Preis der Nationen ſo überlegen gewonnen. Die Tätigkeit des neuen Equipenchefs, Rittm. Mom m, beginnt alſo vielverſpre⸗ chend. Er ritt auch mit, und zwar den ſchwierigen Brecavat, den zweiten Gang feherlos, beim erſten fiel ein Gatter. Ebenſo erging es Obl. Brinkmann mit Alchimiſt. Beſondere Spannung herrſchte natſtrlich bei den Ritten von Rittm. Kurt Haſſe auf Tora. Die Olympia⸗ Kleine Sport-Nachrichten Beim Mainzer Hallen⸗Handballturnier, das am 21. Fe⸗ bruar in der„Stadthalle“ durchgeführt wird, werden Ein⸗ tracht Frankfurt, MSV Darmſtadt und SV Mann⸗ heim Waldhof als Teilnehmer genannt. In An⸗ betracht der Tatſache, daß der S Waldhof mit ſeinen Punkteſpielen ſtark im Rückſtand iſt, dürfte aber eine Be⸗ teiligung der Mannheimer zumindeſt zweifelhaft ſein. Das Darmſtädter Hallen⸗Handballturnter, das dritte dieſes Winters, wird am Samstag, 6. März, ſtattfinden. Neben den führendn Darmſtädter Mannſchaften wird vor⸗ ausſichtlich auch Eintracht Frankfurt im Wettbewerb ſtehen. Der Handball⸗Länderkampf gegen Luxemburg, der zum 6. Mai vereinbart iſt, wird vorausſichtlich in Eſch⸗Alzette oder in Düdelingen ausgetragen. Luxemburgs führende Haudballelf heißt Fola Eſch⸗ Alzette, die in der Meiſterſchaft führt und wahrſcheinlich den erſten Landesmeiſtertitel an ſich bringen wird. In der badiſchen Handball⸗Ganklaſſe finden am Sonn⸗ tag, 14. Februar, nur zwei Punkteſpiele ſtatt, und zwar: Tad. Ketſch— TS Oftersheim und TS Nußloch— Sc Freiburg. 5 Meiſter Guſtar Eder wurde jetzt vom„Schwabenring“ für die Stuttgarter Berufsboxkämpfe am 10. April ver⸗ pflichtet. Eders Gegner wirs wahrſcheinlich der italieniſche Mittelgewichtsmeiſter Caſadei(Mafland) fein. Das Hockey⸗Silberſchild⸗Endſpiel, das am 21. März die Gaumannſchaften von Brandenburg und Nieder⸗ ſachſen zuſammenführt, findet in der Reichshauptſtadt, und zwar auf dem Reichsſportfeld, ſtatt. Schweiz und Oeſterreich haben zum Sams tag, 13. Fe⸗ bruar, einen Eishockey⸗Länderkampf nach Davos vereinbart, Die Zehlendorfer Weſpen ſiegten im erſten Endrunden⸗ ſpiel des Sportpalaſt⸗Pokalwettbewerbs über die Altonaer Eishockeymannſchaft mit:1(:1, 070, 120) Toren. Die Schweizer Studenten⸗Schiläufer waren bei ihrem dernsw 6 0 Kraft erſten Auftreten in Amerika recht erfolgreich, aber im ausdauernder als Klein ſein, und ſeine körperlichen 5 118 fahrts⸗ und Torlauf mußten ſie dem auch in Deutſchland bekannten Amerikaner Durrance von der Dartmouth⸗Uni⸗ 5 5 den Vortritt laſſen. J ſin Mathien ſcheint ouch in dieſem Jahre f 1 8 5 Riviera⸗Tennuisturnieren die„erſte Geige“ wien i Weiter Beim Turnier in Cannes ſchlug ſie die eiſterſpielerin Anito Lizang mit 75, 670 eine bekannte Perfönlichkeit im eng⸗ g ort, wurde von der Regierung zur Berat i Wertes in der Dutführeng der Feger, e Jugend zum Vorſttzenden des Beim Antwerpener Sechstagerennen erkämpften ſich i der Nacht zum Dienstag die Holländer Pijnenbu Heals 8 woe bade ppe a dag Sr eber e e e cer fordert regnet „Der Kölner Albert Eſſer hat nach ſeinem Steg über Richard Stegemann den deutſchen Leichtgewichtsmeiſter Rudolf Kretzſchmar(Dresden] um den Titel gefor⸗ dert. Die Herausforderung wurde bereits anerkannt und der Meiſterſchaftskampf muß beſtimmungsgemäß bis zum . . ſieger ſind noch in derſelben großen Form. Daß guch Oln unter Altmeiſter Rittm v. Barn eko w ebenfalls f 7570 los ſprang, war zu erwarten. Acht Umläufe ergaben für 1 8 ſich che Sieg unket ſche unſere Mannſchaft insgeſamt nur 4 Fehler. Man binn vorſtellen, welchen Beifallsſturm dieſer deutſ. den Nugen des Führers auslöſte. Beſondere Freude mußte man diesmal an den Ams⸗ zonen haben. Wo findet man nochmel zwei Damen 5 im Damenſattel bei einer Dreſſurprüfung ihre N vorſtellen wie Frau von Gottberg und Fr Mühlen, oder wo ſoviele wirklich hervorr gleichmäßige Leiſtungen im Springſattel. Mac Harg aus ÜSa und Fru v. Cſeh mußten ſich trotz ihrer guten Pferde gewaltig um bei einem mittelſchweren Springen e und Röntgen aus Ungarn zu werden. 7 . Eine vollſtändig neue Prüfung war die Dreſſur Al. 1 für Springpferde, und zwar ſolcher, die auf dieſem Tur 5 nier in einem ſchweren Springen gegangen ſind von dei hal ſelben Reiter vorzuſtellen, und zwar auf Trenſe. Hler ein ſah man am klarſten, was auf der Kavallerieſchule Han⸗ 55 noper geleiſtet wird. Die Erſten. Oblt. Brinkmann (Baron),»-Wangen heim(Bingo), Rittm. K Ha (Fridolin), kamen daher. Bei der Vorprüfung von Baron war der richtige Sitz des Reiters und ſeine Einwirkun beſonders anerkennenswert. Der Trab war ſchwungpol und ſtets an den Hilfen, ſogar die Volte⸗Kehrtwendun und Kontergalopp famos, daß der Wallach richtig 19 Ve loppierte verſteht ſich von ſelbſt. Bingo geht einen gleig⸗ bis mäßigen Mitteltrab in guter Selbſthaltung, was ihm ah beim verkürzten Galopp auch zuſtotten kommt; der größt und Teil der Aufgabe wurde Dank der gefühlvollen Hilfen 75 a Reiters korrekt ausgeführt. Fridolin hat den langen Schritt 0 elnes Dreſſurpferdes, dabei gut am Zügel ſtehend. Daz 99 ſchwierige Rückwärtsrichten ging abſolut korrekt bie* Trab⸗ und Galoppreprieſen wurden meiſt richtig 5 Da geführt. Man kann ſich vorſtellen, daß die Vorführungen ſoll der 14 Prüflinge für die vielen Fachleute ſehr lehrreich Kap maren. Noch mehr dürfte dies bei der mittel ſchweren ſtin Prüfung, unter denſelben Vorausſetzungen der Fall ſein dle allerdings auf Kandare. Einige bekannte Namen Alen herausgegriffen. Eine unbedingt ſchwungvolle Vorführung 110 mit weichem ſchönen Sitz des Reiters war die des Un⸗ it garn Hartmann Pauly auf Legszebb. Der Ueber- en gang vom Schritt zum Trabe direkt ſchwebend, anderer geht ſeits der verſammelte Trab ſchwungvoll, die Galopplber⸗ Bar gänge famos. Der internationale Springreiter Rittmeiſter ren v Barnekom ſtellte Colibri vor, über den Sitz und die wir Einwirkung des Reiters iſt gar nichts zu reden, zumal 0 im Trab ein ſehr gefälliges Bild Rittm Brand zeigte 1 7 Bojar in den richtigen Tempi, zumal im Mittel- und llecche ſtarken Galopp. Bei den Traverſalverſchiebungen kam der. diefe Sic, und die weiche Hand beſonders zum Ausoruc ned Rittm. Momm ſeit Jahren die Hauptkraft des Spring⸗ len ſtalles, jederzeit erkenntlich an ſeinem beſonderen Spring⸗ neu ſitz, ſtellte den Vollblüter Blaublüter wie ein alter Bohn⸗ reiter vor. Die Richter bezeichneten die ganze Vorfüh⸗ lei rung als ſehr gefällig. 5 Eine der Hauptnummern des Turniers war di 15 Dreſſurprüfung mit internationaler Beteiligung 1 4050 1 internationalen Richterkollegium: ein Schwede, ein franzö⸗ 1 05 ſiſcher General, ein Schweizer Oberſt und ein öſterreichi⸗ 18 ſcher Hauptmann. Sieger blieb der ſchwediſche Rittmeister Van Ad lerereuz, der mit Tereſina mit an dritter Stelle Geſe bet der Olympiade ſtand. Es handelt ſich um ein vor⸗ verp züglich gerittenes Pferd, mit abſolutem Gleichgewicht in ſich allen Gangarten, gehorſam bis zum äußerſten Eine be, ade ſondere Stärke ſcheint der Galoppwechſel zu fein. Der dem Vollblüter His Ex unter dem däniſchen Ritimeiſter Je 0 en iſt in Berlin k in Neuer er ſtand bei der Olympia 55 an ſiebenter Stelle. Die Vorführung fiel durch die abſolute len, Ruhe und die ſchöne Holtung von Reiter und Pferd auf. dere Derſelbe Retter ſtellt noch einen zweiten Vollblüter Silver lege Buckle vor, mit dem er allerdings nicht in die Plactexung seine kam, das Tier dürfte noch zu jung ſein, zu wenig burch⸗ aber läſſig, zu wenig verſammelt Aus Dänemark kam auch ande Palmzweig(Capt. Brön deu m Der vierte Platz dürfte 0 auf das reiterliche Geſamtbild zurückzuführen ſein, zumal 15 auf die kadenzierten Tritte im Trabe. Der öſterreichiſche 6 Capt. Jan d! ſtellte Neſtor vor, mit dem er Vierter Jurc wurde. Das junge Pferd geht in natürlicher richtiges Haltung, mit reinen Gängen und wird von dem Reiter mit feinen Hilfen unterſtützt. Aus der Tſchechoſlowakei kamen drei Teilnehmer, davon erreichte Stabskap. Pik⸗ lik auf Lear den 14. Platz. Dieſe Pferde ſind kurz und gedrungen im Rahmen. Schon in Aachen fielen die etwas unruhigen Schenkel der Reiter auf, vielleicht kommt da⸗ durch der etwas eilige Schritt, Trab und Galopp. Sein Kamerad Capt. Jos Sinn ſtellte Lökar vor, einen ſofah⸗ rigen Wallach engliſcher Abſtammung Der Reiter ſitzt gut, konnte aber bei aller Kunſt die mannigfaltigen Feß⸗ ler nicht ausgleichen. Die deutſchen Pferde dieſes Wett⸗ bewerbs ſind bekannte Tiere. Den Teilnehmern dieſer Prüfung, mit Ausnahme der drei Erſtplocierten es waren deren noch 22, wurde 1 zweiten ſchweren Dreſſurprüfung nochmals Gelegenheit ge⸗ eben, ihr Können zu meſſen. Diesmal hieß der Steger els unter Oblt Wilcke über den nichts neues mehr Tn zu ſogen iſt und Bofar unter Frau Franke. Der un Wallach zeigte vorzügliche Gänge und große Mechanik, be ſonders wurde die aute Haltung im Renvers und 1 0 deutliche Tempowechſel gelobt. Dahinter ſtand Emir 11 (Rittm. Pol lay), dann der ſchon erwähnte Lear, Lekar und Neſtor waren auch bei den Schleifenträgern. 9010 In einem mit Blumen beſonders ſchön hergerichteten 3550 Rechteck bildete den Beſchluß der Dreſſurpritfungen eine 1 ſogenannte Kür, das heißt jeder Reiter konnte in 5 Mi⸗ 8 nuten ein von ihm ſelbſt beſtimmtes Programm, worin 0 Paſſage und Piaffe enthalten ſein mußte, vorführen. Man kaun ſich vorſtellen, zumal die Muſik den Takt dazu ſpielte, welchen Erfolg es bei den Zuſchauern gab, 5 toſendem Beifall wurde in folgender Reihenfolge au marſchiert: His Er der ſein edles Köpfchen, prachtvb durch das Genick lretend, noch ſtolzer trug unter Rittm. e 1110 5 1 5 8 e(A 90 0 e rou Franke), Neſtor(Capt. Jandl), Oblt. Wilcke). Nur mit dem Beifall zufrieden mußten ſich Lear. Bojar, Lapis Lazuli, Emir Außer dem Preis von Deutſchland fand auch das andert Manuſchaftsſpringen nur für Hiollreiler großen 1 9 Hier waren die drei deutſchen Reiter den Unga ländern bei weftem nicht ſo überlegen. are Tatſache iſt der große Fortſchritt lichen Leiſtungen in Dreſſur und 8 i 3 7 55 bie Eignn bewerb an de drei A ehenſo edle und ſchöne Schimmel hr talentierten Andreas Hu ck. Bei dem Barrierenſpringen inte Linie die Ritte der Franzoſen, die ten man möchte glauben, weil ſte ihre e N uſe 3 all. erging es det, Kapt. Ela ve ö Es handelt ſich in dem neuen Geſetz zum Teil um recht⸗ Mittag- Ausgabe Nr. 66 Neichsbank-Ausweis Slarke Enflasfung Nach dem Ausweis der R 1 auf.8 Mill. um 90.1 Mill. auf 222.5 ertpapieren 6 f denbankſcheine kehr zu Reichsbank: zuſammen ſſen, und um 288.5 ſich de mlauf Mill. auf 4560.5 Mill.„. derjenige on R bankſcheinen um 10.7 Mill. auf Mill.„ vermindert. Der Um⸗ Scheidemür J Die nahm um nde der uf 51.1 25.0 1514.5 enten⸗ an V neu er auf n mit Mill. auf E uU d und Mi Die Beſtände an haben um.1 Mill. auf 77 einzelnen ſtellen ſich die G eſtände Beſtände an deckungsfähige Der Schußgedanke im neuen Depolrecht Das Geſetz über Verwahrung und Anſchaffung von Vertpapieren vom 4. Februar 1937, das an die Stelle des rigen Bankdepotrechtes tritt, bezweckt durch eine An⸗ zahl neuer wichtiger Vorſchriften die Sicherung, Erhaltung und den weiteren Aufbau eines den Bedürfniſſen des nalionalſozialiſtiſchen Deutſchland genügenden Kapital⸗ marktes. Dabei hat das Geſetz in erſter Linie den er⸗ weiterten Schutz des Bankkunden im Auge. Das dadurch fundierte Vertrauen zu der Bankwirtſchaft ſoll zugleich dem angeſtrebten Ziel der Befeſtigung auf dem Kapitalmarkt dienen. Darüber hinaus ſind die neuen Be⸗ ſtimmungen aber auch für den Verwahrer, ö. h. alſo für ble Banken und Bankiers inſofern als Schutzvorſchriften anzuſehen, als ihnen in der Ausübung ihrer Geſchäfts⸗ lötſgkelt der Kundſchaft gegenüber eine erweiterte und berheſſerte Rechtsgrundlage gegeben wird. Es iſt alſo das gegenſeitige Verhältnis zwiſchen Bankdep inden und Bankier, das durch das neue Geſetz eine Feſtigung erfah⸗ ten ſoll. Auf dieſe Weiſe ſoll dann die angeſtrebte Aus⸗ wirkung auf den Kapitalmarkt erreicht werden. Deviſen en. Im , die liche Neubildungen, die allerdings auf dem Fundament des Usherigen Rechtszuſtandes und in Anpaſſung an die llebung der Bankpraxis ausgebildet werden. Voraänzuſtel⸗ len iſt für eine Würdigung der praktiſchen Bedeutung des neuen Depotgeſetzes die Neuordnung der Verpfän⸗ Jungsermächtigung, die das Geſetz vornimmt. Es bleibt grundſätzlich bei der Möglichkeit der weiteren Ver⸗ pfändung der Depotwerte durch den erſten Empfänger. Es werden aber in Anlehnung an die Praxis drei Fälle unterſchieden, die künftig nach der jetzt getroffenen geſetz⸗ lichen Regelung von den Bankkunden ſowohl wie von dem Bankier genau voneinander geſchieden werden müſſen. Das Geſetz kennt zunächſt den gewöhnlichen Fall der Weiter⸗ verpfändung. Dieſer iſt immer dann anzuwenden, weun ſſch aus der Ermächtigungserklärung des Kunden nichts Aneres ergibt. Der Verwahrer kann ſich auf die ihm von dem Kunden übergebenen Wertpapieren ſeinerfeits Kredit bebſchaffen er kann ſich auch einen höheren Kredit verſchaf⸗ len, als er ſelbſt weitergegeben hat. Er kann insbeſon⸗ dere Rückkredite auf die Papiere des einzelnen Hinter⸗ legers bis zur Geſamtſumme der Kredite nehmen, die er einen Hinterlegern insgeſamt eingeräumt hat. Er darf aber nicht die Wertpapiere zur Sicherung irgendwelcher anderen Verbindlichkeiten hergeben, die der Verwahrer an den Bankler hat, bei dem er die Kredite aufnimmt. Ein weiterer Fall der Verpfändung von Wertpapieren zurch den Verwahrer iſt nach dem neuen Geſetz die ſogen. beſchränkte Verwahrung. Bei dieſer iſt zum Echutze des Kunden vom„Zentralbankier“, d, h. alſo bei der Skelle, an die der Verwahrer die Papiere weitergibt, die Hildung von beſonderen Depots und beſonderen Konten Ar bie einzelnen Hinterleger vorgeſchrieben. Eine dritte Jorm der Weiterverpfändung iſt die unbeſchränkte Jerpfändung; hier darf der Verpfänder, d. h. alſo der Hokalbankier, die Wertpapfere für alle ſeine Verbind⸗ lichkeiten beim Zentralbankier verpfänden, mithin ohne Mückſicht auf die Höhe des von dem Lokalbankſer dem Hin⸗ krleger eingeräumten Kredites. Für die Einräumung der mbeſchränkten Verpfändung, die ja für den Kunden von beonders einſchneidender Bedeutung werden kann, ſind beſonders ſtrenge Formvorſchriften vorgeſehen. Die Ban⸗ karkundſchaft wird ſich bei der Abgabe ihrer Erklärung künftig genau den Umfang der von ihr erteilten Ermäch⸗ Agung zu überlegen haben. Gegenüber dem bisherigen gachtszuſtand bedeutet die Neuregelung, daß die Ermäch⸗ Agungserklärung des Kunden eine neue Faſſung je nach 55 ber Ratur ſind und nur dann durch Vertrag oder Verein⸗ bepots trifft das neue Geſetz ebenfalls eine Anzahl von zum Umfange der Ermächtigung erhalten muß. Für jede Verpfändung auf Grund der Ermächtigung gilt im übri⸗ 55 Voraus ſetzung, daß dem Depotkunden ſelber ein it eingeräumt iſt. Für die Art der Verwahrung von Kunden geen Beſtimmungen. Sie dienen der Erhaltung des Geenen an den hinterlegten Papieren und der ſchnellen trcchaffung des Eigentums, wenn ſie für den Kunden 9 5 Baukier erworben werden. Vorweg zu bemer⸗ en it, daß die neuen Verwahrungsvorſchriften zwingen⸗ abgeändert werden können, wenn die Abänderun⸗ dem Sinne des Geſetzes nicht entgegenſtehen. Den on der Verwahrung von Depotwerten ſieht das in der Sonderverwahrung. Dies iſt die bisher usgeübte Verwahrung, bei der der Verwahrer den ſeger äußerlich erkennbar macht. Das bedeutet, daß n einem Kunden hinterlegten Papiere für dieſen ders aufgehoben werden. Des weiteren regelt das eſetz die ſogen. Drittverwahrung. Sie geſchießt auf einer dem Verwahrer eingeräumten Beſugnſs, die trauten Wertpapiere an einen anderen zur Ver⸗ iterzugeben. Gemeint iſt hier als Hauptfall, hropinzbankier einem Zentralbankier das Depot wobei der Zentralbankier meiſtens an einem ſeine Riederlaſſung haben dürfte. Die Dritt⸗ wird als bankübliches Geſchäft angeſehen und ohne daß der Kunde eine ausörückliche Bewil⸗ dafür abgibt. Dem Zentralbankier gegenüber braucht Kunde des Lokalbankiers weder genannt zu werden N inung zu treten. Die ſogen. Fremdanzeige ukunft fort. Dafür beſtimmt das neue Ge⸗ die von einem Verwahrer(Lokalbankier) einem (Zentralbankter) anvertrauten Wertpapiere jetzt üblich als fremde Papiere zu gelten haben. Ent⸗ bat alſo der Zentralbankier bei der Behandlung fahren.— Schließlich bringt das echtliche Anerkennung des bisher er Praxis üblich geweſenen Sammeldepots ng), an der die Eigentümer der einzel⸗ in an Ismäßiges Miteigentum haben. beſonderer praktiſcher Bedeutung für den Kunden⸗ Regelung, die der Depotkunde im Falle des des Bankiers im neuen Geſetz erfährt. Alle des Verwahrers ſtehen danach für den Fall der regelmäßig in einer Gefahrengemeinſchaft. Geſetz derartig ausgestaltet, daß dle Hin. terleger, alſo die Kunden des Bankiers, untereinander mit den eingebrachten Werten ausgleichspflichtig ſind, alſo für die Verluſte gegenſeitig einzutreten haben. Keiner der Hinterleger ſoll grundſätzlich vor dem anderen etwas vor⸗ * haben. Zur techniſchen Durchführung dieſes Gedankens wird Konkurs des Verwahrers eine Sondermaſſe ge⸗ bildet, die der Befriedigung der Hinterleger aus der Ver⸗ wertung der verwahrten Wertpapiere dient. Dieſe Sonder⸗ regelung betrifft auch eine Beſſerſtellung der Hinterleger gege r den ſonſtigen Konkursgläubigern. Das neue Geſetz tritt am 1. Mai ö. J. in Kraft. Von oͤn an können Verwahrungsgeſchäfte nur noch auf Grund des neuen Geſetzes ausgeübt werden. Die Banken und Bankiers werden daher die nächſten Wochen und Monate dazu benutzen müſſen, um mit der Kunoſchaft die nach dem neuen Geſetz erforderlichen neuen vertraglichen Verein⸗ barungen zu treffen. Das gleiche gilt auch für die öffent⸗ lich⸗ rechtlichen Banken und die Sparkaſſen. Lieferungsbedingungen fur Aufomaſen In letzter Zeit haben verſchiedentlich Firmen oder Ein kaufsorganiſationen den Einzelhändlern Automaten„koſten⸗ los“ zur Verfügung geſtellt mit der Verpflichtung, aus den Automaten nur beſtimmte Waren oder Sorten zu ver⸗ kaufen, die in der Regel von der Firma zu beziehen waren, die den Automaten zur Verfügung ſtellte. Dieſes Verfah⸗ ren wurde vor allem im Tabakwareneinzelhandel wieder⸗ holt feſtgeſtellt. Die Lieferungsbedingungen legen ferner bis zur Abnahme einer beſtimmten Warenmenge Rabatt⸗ ſätze feſt, die unter den normalen Sätzen liegen, während die normalen Rabattſätze erſt nach Abnahme dieſer Waren⸗ menge gewährt werden. In dieſer Kürzung des Rabatts liegt alſo ein verſtecktes Entgelt für den Automaten. Trotz⸗ dem gehen die Automaten nicht etwa nach einer beſtimmten Zeit in das Eigentum des Kaufmannes über, ſondern blei⸗ ben Eigentum der Aufſtellerfirma. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat nunmehr im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter auf eine Anfrage der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel mitgeteilt, daß ſolche Verträge der Vorſchrift des Autpmatengeſetzes widerſpre⸗ chen, die den Verkauf aus Automaten nur dann geſtattet, menn er ausſchließlich auf Rechnung des Einzelhändlers erfolgt. Zwar iſt ein ſolcher Hinweis in den erwähnten Steferungsbedingungen enthalten. Die übrigen Beſtim⸗ mungen dieſer Verträge führen aber nach Auffaſſung des Reichs wirtſchaftsminiſters dazu, daß zumindeſt ein Teil des Unternehmerriſikos nicht mehr vom Einzelhändler ge⸗ tragen wird. Hierfür ſpreche vor allem neben der verrin⸗ gerten Verdienſtſpanne die Verpflichtung des Einzelhänd⸗ lers, nur die Ware zu verkaufen, die von der Aufſteller⸗ firma ausgewählt wird, und die Tatſache, daß der Einzel⸗ händler nicht das Eigentum an dem Automaten erwirbt, 5 Der Reichswirtſchaftsminiſter hat dabei die Frage, ob ſolche Lieferungs bedingungen auch dem Einzelhandels⸗ ſchutzgeſetz widerſprechen, offen gelaſſen, weil die Aufſtel⸗ lung von Automaten unter ſolchen Bedingungen bereits nach den Vorſchriften des Automatengeſetzes praktiſch nicht in Betracht komme. Die Verbindung von Automatenaufſtellung und Waren⸗ lieferung iſt ſeit jeher im Einzelhandel mit großen Be⸗ denken betrachtet worden, weil ſie den Kaufmann leicht auf einen beſtimmten Lieferanten und deſſen Waren feſtlegt und ſeine Einkaufs möglichkeiten weitgehend beſchränkt. Gerade hei der Auswahl der einzukaufenden Waren muß aber der Kaufmann frei ſein, wenn er nicht zu einem mechauiſchen Warenvertetler nach den Weiſungen von Lie⸗ feranten werden ſoll. 0 N * Die Gefolgſchaſt kommt jetzt vor der Aufſichtsrats⸗ Tantieme. Zu dem neuen Aktienrecht, das unter Bei⸗ behaltung der anonymen Geſellſchaftsform für die un⸗ bedingt erforderlichen Fälle dennoch auch auf dieſem Ge⸗ hlet nationalſozialiſtiſches Gedankengut verwirklicht, geben die Referenten des Reichsjuſtizminiſteriums, Minſterial⸗ dirigent Quaſſowſki, Amtsgerichtsrat Herbig, Landgerichts⸗ rat Geßler und Gerichtsaſſeſſor Hefermehl in der„Deut⸗ ſchen Juſtiz“ ausführliche Erläuterungen. Wie Miniſterial⸗ dirigent Quaſſowſki dabei u. a. feſtſtellt, ſind von grund⸗ ſätzlicher Bedeutung die Beſchränkungen, denen die An⸗ ſtellungsverträge der Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglie⸗ der, insbeſondere die Feſtſetzung ihrer Bezüge, unterwor⸗ fen werden. Eine Beſtellung der Vorſtandsmitglieder auf unbegrenzte Zeit laſſe das Geſetz nicht mehr zu, ſondern höchſtens eine ſolche für fünf Jahre. Das Geſetz beſtimme weiter, daß die Geſamtbezüge der Vorſtands⸗ und Auf⸗ ſichtsratsmitglieder in einem angemeſſenen Verhältnis zu den Aufgaben der einzelnen Mitglieder und zur Lage der Geſellſchaft ſtehen müſſen. Die Gewinnbeteiligung der Vorſtands⸗ und Auſſichtsratsmitglieder werde unter ſozial⸗ rechtlichen Geſichtspunkten weiteren Beſchränkungen unter⸗ worfen. So verlange das Geſetz, daß die Gewinubeteili⸗ gung der Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder in einem angemeſſenen Verhältnis zu den Aufwendungen der Ge⸗ ſellſchaft 5 der Geſolgſchaft oder von Einrichtun⸗ gen, die dem gemeinen Wohl dienen, ſtehen. Iſt dies Gr⸗ fordernis nicht erfüllt, ſo könne der Staatsanwalt als Vertreter des öffentlichen Intereſſes einſchreiten und eine Herabſetzung der Gewinnbeteiltgung im Klagewege er⸗ zwingen. Berufung in den Reichsverkehrsrat. Reichsnertebrs⸗ miniſter Dr. Dorpmüller hat den Generakſorſtmeiſter, preußiſchen Staatgrat Dr. 9. c. von Keudell in den Reichsverkehrsrat berufen, * Vergütung von Ueberſtundenarbeit. Der nachträg⸗ lichen Geltendmachung tariflicher Ueberſtundenzuſchläge, auf die der Arbeſtne 1 Erlangung des zuſchlag⸗ loſen Meherſtundenverdlenſtes vorher derzichtet hatte kann der Argliſteinwand nicht entgegengehalten werden, wenn der Betriebsführer mit der Ueberſtundenarbeit auch ſeinen Vorteil verfolgt hat. Nach der Rechtſürechung des Reichs⸗ arbeitsgerichts(Rach 79/86) iſt eine mit Zuſtimmung des Arbeitsempfängers geleiſtete verbotene Ueberſtundenarbeit angemeſſen mit tarifmäßiger Vergütung zu entlohnen. Ausſchluß von der e r Wertpapierbörſe. Die Paukflen Otto N 1. 5 1 0 würde aufgrund der Börſenordnung einſtweilen von der Frankfurter Wert⸗ papierbörſe ausgeſchloſſen. Der Inhaber der Firma iſt verhaftet worden. Bekonntlich mußte in der Vorwoche zwei ſüddeutſchen Bankfſirmen ihre Börſenzulaſſung ge⸗ ichen werden, während eine Firma von der Börſe aus⸗ chied und ſich auflöſte. 8 i Die Nenzulaſſwugen von 1 n im Jauuar,. Im Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Automobil⸗ ausſtellung war auch im Januar d. J. wieder die Zu⸗ laſſungsziffer niedriger als im Vormonat. Mit 22 984 erſtmalig in den Verkehr gebrachten Kraftfahrzeugen, darunter 12 084 Perſonenwagen, ee re 5454 Krafträdern lag die Geſamtzahl der. um og oder 24.8 v. H. unter dem Ergebnis des Vor⸗ monats, jedoch immer noch um 8, 9 v. H. höher als im Januar 1936. 1 a e * Kronenbrauerei 5. j. B. Bei dieſer Sfaucreigeſehſ elk beben 1 die Einnahmen 19 Bierverkauf leicht auf 985 687(924902%¼ 55 8 chen au a e Erträge auf 10 087( 9 Verrechnung der Unkoſten und 123 294(141 1 ſchreibungen ſowie vorhe von 2747(2727) um den Vortrag auf 7123. erhöht. In der Bilanz erſcheinen bei 1,9 Mill,% An bie Hypotheken mit 9050„Waren⸗ und ſo 9 0 bindlichkeiten mit 0,17(ung.), Akzepte mit 0,00(0,07) und Bonkſchulden mit 4(0,85) Mill..„ Anleiherückzohlung bei der Schweizeriſchen Bundes⸗ bahn. Der Schſvelserlſche Bundesrat hat am Dienstag das Finanzdepaxtement er, Glektrifikattons⸗Anleſhe der Bundesbahn im Betrage von dem 185 i 01 Ab⸗ riger Zuweiſung zum Delkredere⸗ fonds pon 19 000 1 05 10 20 ein kleiner Reingewiun die dritte 4prozentige * 120 Mill. ſir auf den 15. Mai 1937 zur R kündigen. Dieſe Kündigung ſteht im Zuſa der vom Land geforderten und vom Bund Spar⸗ und Zinſenabbau⸗ Politik. * Schweizeriſe ze hen Auß Vergleich zum 2 markt; mengenmäßig haben ſie eine ta der 1 ſchaftlichen Umſatztätigkeit erfahren, jedoch hi 8 im Januar Ausfuhr erhöhte 1„ 8 im Jar 1987 auf 45,68 J 76,4 Mill. i t haben in erſter 3,76 Mill. im Januar 1 0 die Maſchineninduſtrie f die Bal fahren. Ferner. hat auch die Ausfuhr Chemikalien und pharmazeutiſchen Produkten 1 * Schweizeriſche Bodenkreditanſtalt, Zürich. Die Ge⸗ ſellſchaft weiſt für das G äftsjahr 1036 einen auf 0,97 0 Mill. ffr. er ewinn gus. Einſchließ⸗ lich d Vortrag Mill. fügung; hieraus e von auf das AK von 18 Mill ſfr. verteilt. 537 ſſr. werden vorgetragen. Die Bilan n (210,1) Mill, fr. zurück. Dabei gationen und Pfandbriefe auf 10 den kurzfriſtigen Kontokorrentkredſtoren auf i ten iſt der Abfluß mit der ſtehen wird ein einlagen und Depoſi f 1 K 5 des Schweizer Franken zum Stillſtand gekommen, il⸗ weiſe hat er ſich in eine Zunahme verwandelt. Bodenkre⸗ ditforderungen ermäßigten ſich auf 172,7(188,1) Mill. ſfr. * Der Kaliſtreik im Elſaß. W 1 Samstag bei der Kaligeſellſchaft St. Théreéſe wieder auf⸗ genommen wurde, erfolgte in den Staatsgruben am Mon⸗ tag wieder der Arbeitsbeginn. Die He forderung der Streikenden, daß der Präſident des Arbeiter⸗ und An⸗ geſtelltenverbandes der Kaligruben, Ingenjſeur Ginioux, nicht nach Paris verſetzt werde, wurde bewilligt und die Verſetzung rückgängig gemacht. Ueber die weitere Forde⸗ rung: Anpaſſung der Löhne an die Teuerung, Anwendung des Kollektivvertrages in den landwirtſchaftlichen Zweig⸗ unternehmen der Kaligruben, werden am Montag Ver⸗ handlungen beginnen. * Italiens Tabakverſorgung. Wie jetzt bekannt wird, iſt es den Bemühungen der foſchiſtiſchen Regierung ge⸗ lungen, die italieniſche Tabakverſorgung von außländi⸗ ſcher Einfuhr unabhängig zu machen. In Italien herrſcht wie in zahlreichen anderen europäſſchen Ländern das ſtaatliche Tabakmonopol, d. h. der Staat produziert die Tabakwaren in eigener Regie, ſetzt die Preiſe konkurrenz⸗ los feſt und läßt die Tabakwaren von konzeſſionierten Perſonen zugleich mit dem ebenfalls monapoliſierten Salz im Kleinverkauf vertreiben. Vor dem Kriege verarbei⸗ teten die Staatsfabriken bis zu 82 v. H. importierten Ta⸗ bak zu einem jährlichen Wert von 280 Millionen Lire, Die Anbaufläche in Italien betrug damals 7500 Hektar bei einer Produktion von ca. 100 000 Dz. Im Jahre 1924 traten zum erſten Male auf Grund energiſcher Bemühun⸗ gen der Regierung in dieſen Zahlen Veränderungen ein. 1924 betrug die Anbaufläche bereits 38 000 Hektar bei einer Produktion von 450 000 Dz. Zugleich begann Itolien in ſteigendem Maße Tabak zu exportieren, ſo daß im Jahre 1928 98 000 Dz. eingeführten Tabaks 73 000 Dz. ausgeführ⸗ ten Tabaks gegenüberſtanden. Zur Zeit beträgt der Anteil des italieniſchen Tabaks an den in den ſtaatlichen Fabri⸗ ken hergeſtellten Waren bereits 93 v.., ſo daß man ſagen kann, die italieniſche Tabakverſorgung iſt bei einer Jahres⸗ produktion von 16 Milliarden Zigaretten und einer Mil⸗ liarde Zigarren unabhängig von ausländiſcher Einfuhr. * Niederländiſchen Bank. Im letzten Ausweis der Bank erſcheint der Golobeſtand un. mit 869,6 Mill. hfl. Die Inlandswechſel werden mit 21,6(21,0) Mill. hfl. ausgewie⸗ ſen. Die übrigen Ausleihungen der Bauk zeigen mit 174,(177,4 Mill. hl. einen unbedeutenden Rückgang. Der Banknotenumlauf ging auf 780,5(802,9) Mill. hfl. zurück, während die Giroguthaben ſich auf 323,1(304,9) Mill. hfl. erhöhten. Hierbei werden die Guthaben des Stagtes mit 68,5(67,1) Mill. hfl. und die Guthaben Pri⸗ vater mit 254,6(237,8) Mill. bil, ausgewieſen. Fortſchreitende Induſtrigliſierung Eſtlands? In der eſtniſchen Oefſenklichkeit macht augenblicklich ſtark der Plan der geit einer zweiten Furniexrfabrik neben tend der bereits ſeit Jahren beſtehenden Fabrik von ſich reden. Das Kapital ſoll engliſchen Urſprungs ſein. Andere Pläne beſchäftigen ſich mit der Errichtung einer Kunſtſeiden⸗ ſabrik, wobei man von der Erwägung ausgeht, daß der Verbrauch an Kunſtſeide in Eſtland in den letzten Jahren ſo geſtiegen iſt, daß ſich eine Inveſtierung von Kapital kohhne. Uuch hinter dieſem Plan ſoll aus ländiſches, und zwar ſchweizeriſches Kapital ſtehen. * Ach für elektriſche und induſtrielle Unternehmungen im Orient. Die Laufzeit der am 1. Januar fällig ge⸗ weſenen Obligationsanleihe der AG für elektriſche und induſtrielle Unternehmungen im Orient iſt um zehn Jahre verlängert und der Zinsfuß von 7 auf 5 v. H. ermäßigt worden. Die Geſellſchaft hat ſich gleichzeitig verpflichtet, ſolange keine Dividende zu zahlen, als nicht jährlich auch 2 p. H. des urſprünglichen Anleihebetrages entweder durch Ausloſung oder durch Rückkäuſe getilgt werden können. Ferner wird eine Bilanzbereinigung in dem Sinne vor⸗ genommen, daß das An“ Serie 4 von 6 Mill. ſfr. auf 600 000 ffr. e wird. Der zuzüglich Auflöſung der Reſerven von ür. herabgeſetzt wird. Der zuzüg⸗ lich Auflöſung der Reſerven von 600 000 ffr. entſtehende Buchgewinn von 6 Mill. ſfr. wird zur Deckung der Wert⸗ verminderung der Wertpapiere und Beteiligungen verwen⸗ det, die bei einem Buchwert von 11,3 Mill, fr. einen Minderwert von 5,8 Mill, fr. aufweiſen. Die Aktien Serie B ſollen bei der Gelegenheit verſchwinden gegen Austauſch von 5 Aktien Serie B gegen eine Aktie Sexie A. Runeiman über ſeine Verhandlungen in Amerika. Der engliſche Außenminiſter Runeiman gab am Diens⸗ tagnachmittag im Unterhaus eine Erklärung über ſeine Verhandlungen mit Präſtdgat Rooſevelt ab. Aus ſeinen Ausführungen ging deutlich hervor, daß über eine baldige Erbffnung engliſch⸗omerikanſſcher Handels verhandlungen keine n zuſtande gekommen iſt. it Rooſe⸗ velt und Staatsſekretär Hull habe er einen informellen Meinungsaustauſch über vperſchiedene Fragen gepflogen, die für beide Länder von Intereſſe ſeien. Verhandlungen iber irgendeine Sonderfraae ſetien niemals beabſichtigt ge⸗ weſen. Seine Beſprechungen über die Handelsfragen hät⸗ ten gezeigt, daß weiter Unterſuchungen notwendig ſeien, hgevor man eufſcheiden könne, oh eine feſte Grundlage für Einzelverhandlungen über ein engliſch⸗amerikaniſches Handelsabkommen vorhanden ſel. Er hoſſe jedoch daß die Besprechungen dazu führen würden, die wirtſchaſtlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen England und den Vereinigten Staaten zu erleichtern. f * Handelspolitiſche Ermächtigung für Präſſdent Rooſe⸗ velt. Das Repräſentantenhaus hat am Dienstog die von der Regierung eingebrachte Eutſchließung unverändert A genommen, die die Vollmacht des Präſidenten zum ſchluß gegenſeitiger Handelsabkommen um drei Jahre verlängert. Die Entſchließung iſt ſofort an den Senot weitergeleitet worden. 5 Abgabe der Gewerbeſteuererklärnna Zur Abgabe der Steuererklärung ſind verpflichtet alle gewerbeſteuerpflichtigen Unternehmen, d. ertrag im Wirtſchaftsſahr 1990(oder 1095½6). von 4000/ oder deren Gewerbekapital am 1. Janu oder an einem ſpäteren Feſtſtellungszeitpunkt den Betrag von 40 000„ ütberſtiegen hat, Ferner müſſen alle Kapital⸗ geſellſchaften. d. h. alſo die Akttengeſellſchaften Komman⸗ ditgeſellſchaften auf Aktien, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung ſowie die Gewerkſchaften, auch die Erwerb⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, ſowie die Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit eine Gewerbeſteuererklärung abgeben, und zwar ohne Rückſicht auf Kapital und Ertrag. Sonſtige e Fer onen und ace hg Vereine haben 18 5 8 ft rung nur abzugeben, ſoweit ſie einen wirtſchaftlichen Geſchäftsbetrieb unterhalten. Des weiteren ſind alle gewerbeſteuerpflichtigen Unternehmungen ohne Rückſicht auf Höhe des Kapitals oder des Ertrages verpflichtet, dle Steuererklärung abzugeben wenn ihr Gewiun auf Grund eintes Buchabſchluſſes zu ermitteln war oder ermittelt Waren und Märkte Berliner amfliche Noflerungen Wintergerste Hafer märk, 212 23eil. f: el Berl. 48 N mär Erzeugpr. Weizenmehl 4zeil. ir Berl. 0 Erzeugerp 5 250% Roggen märk. 175 35 mürk. Stat. Braugerste neu frei Berl. ö 2127215 192/1980 Roggenmehl 11 8 E.[ Erzeugerpr. J. 167 1 Erdnußkuchen Erdnußkuchenme Trockenſchnitzel Soyabohnſchrot aßbg Stetein ocken Stolp ab Berlin Kartoffe Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Febr. : Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli%; Sept. 7,65 Verk. Mais Laſt 2000 Kilo) März 101; Mai 100,50; Juli 4 96,50. * Meckesheimer Schweinemarkt. Zufuhr 29 Läufer, 6 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 40—45, Milchſchweines 30. Hamburger Schmalznotierung vom 9. Febr.(Eig⸗ Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 32 Dollar. (Eig. Mai j Sept. *«abiſche Holzverkäufe. Aus den badiſchen Staats waldungen wurden im Januar 1937 xund 17859 Fan⸗ Tannen und Fichten zu 63,6 v. H. und 2868 Im Forler und Lärchen zu 76,5 v. H. der Landesgrundpreiſe verk in Anbetracht der fortgsſchrittenen Jahreszeit ſo noch eine ſehr ſtarke Verkoufsmenge. Im Dezember wurden an Tannen und Fichten 7 595 Fm. zu 62,8 v. H. der Lan⸗ desgrundpreiſe und an Forlen und Lärchen 3012 Fu 83,8 v. H. der Landesgruündpreiſe abgeſetzt, nachdem im November der Verkauf an Tannen und Fichten aus den badiſchen Staatswaldungen ſich auf 34 641 Im. zu 64,1 v. H. und auf 729 Fm. Forlen und Lärchen zu 74,3 v. H. der Landesgrundpreiſe ſtellte. Einen Ueberblick über die anhaltend lehhafte Verkaufstätigkeit geben die Zahlen über die Nadelſtammholz⸗, Laubſtammholz⸗, Papierholz⸗, Schwellenholz⸗ und Nutzſchichtholzverkäufe in der Zeit vom 27. Januar bis 3. Februar 1937. In Fieſer Zeit wurden an Nadelſtammholz aus der Bedenſeegegend und Baar 693 Fm., aus dem ſüdlichen Schwarzwald 2053 80 dem nördlichen Schwarzwald 3193 Fm., aus dem Mark⸗ gräflerland 1479 Fm., aus dem oberen Rheintal 472 Fm. und gus dem Odenwald und Bauland 1586 Im, an For⸗ len insgeſamt 2886 Im. ubgeſetzt. Weiter wurden 2898 Fm. Lauſtammholz, 1403 Ster Papierholz ſowie 1523 Fm. Schwellenholz und 103 Ster Nutzſchichtholgz aus den ba⸗ diſchen Waldungen verkauft. Bremer Baumwolle vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Mio l.(Schluß) loko 15,19. Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) Febr.(37) 698; März, April je 698; Mai 697; Juni 694; Juli 692 Auguſt 676; Sept 664; Okt. 657; Nov. 652; Dez. 651; 5 (38) 650; Febr., März je 649; Mai 647; Juli 6457 Okt, 631; Dez. 628; Tendenz ruhig, ſtetig. Magdeburger Zuckernotierungen vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 31,75; Febr. 31,75; Tendenz ruhig; Wetter regneriſch. a Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hut Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg einſchl. Sack. 3 * 1 9 2.— 10 Uhr 30 9. 2.— 2 Uhr 15 Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Hebruar.0 350„. 860, nannte März„„.75 365 S 1 i Ippil 3,70**.80 b 4 df Nai. P 5 Juni 0 8 8 Fünnß.— 300 4 390 Auguſt 50 3s„ 40 888% Sept. 4,0 4.- 10„ .„10.—*.10.— 5 Nov..20 410 4,20 I Dez. 845 415 5„ Januar.0 40, 4% Hamburger Kaffee-Termin-Noflerungen g Amtliche Notierung für 34 Kg. netto m Reichs pfennig, unverzollt Haſis Prime Santos(Kontrakt 1) 9 Februar 10 Uhr 9. Februar 12.80 Uhr Brief 11525 bezahlt] Brief 8055 bezahlt März 47— 47— Mai 47 45— 47 45— I 13— 47 45 5 September 47 4— 47 45—— Dezember 47 5— 47 45— Leinül⸗Notierungen vom 9. 91 5(Eig. Dr.) Lon⸗ don': Leinſaat Pl. per Febr. 11/16; Leinſagt Klk. per Febr.⸗März 14½0; Bombay per Febr.⸗März 14,25, Lein⸗ ſagtöl lokp 28,0; Febr. 27,0; Mai⸗Auguſt 27,3; Baumwoll- ü ägypt. 30,0: Baumwoll⸗St. ägypt. per Febr. 8,0.— Neuyork: Terp. 47,0, Savannah: Terp. 42,0. Geld- und Devisenmarkt London, 9. februer Gehluß amfiich) 0 489.58„ 0 Herten„ Schaben Honk 489. N 1305 Fumönſ en 668.— alas, 145 Imslertam 894,25 öslo 19,90— ſonsfanin. 611,— Ju ralen 125,— e, ee 80„. a 98085 e 2 le,, 1505 9— 7220 55 352 ae 2 50 fe. 15 6% 4788 e 7028 J 0 lar 7290 s cke „„ Meialle Hamburger Mefallnoſlerungen vom 9. Februar Kung ff 1. brlef ble bre bald iner] belb berabiſ. Anr.. e e terhin. 28.— 28. eber 88.60. 1 90 4. eder(f 5. K) 650575 f—69.— 000 Mein 28. 2 l 2. 88, 0 0 Atlan tale 5 0 2550,50. 500. 8000. de( p..).„ 5, 490 n 1 0 98800 2 Han. feines 3 Juli a 71.5070, 00300 00. bsteilpr.(ü..... 6,40 6,15 n ̃ 12 5 Did Antimon Negulus cines.( 16.) 55.— Kovemb. Deremb, ecktilber(L per Flasche) 15,25 12— ache) 15,29, ultane Ga Sb.). 34,80 Berliner Metallnotierungen vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ für ſe 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 74,75 nom.; Standardkupfer loko 69,00 nom.; eee 84,00 nom.; Standarbblei per Febr. 34,00 nom.; Origlnalhüttenrohzink ah nordd. 5 5 70 nom.: e e 0 4 en⸗Alumint 51118 ez,“ in Blöcken 144; desgl. in ap 4 Silber in Barren ca, 1000 — — — Walz⸗ oder Dra fein per Kilo 38,20—41,20. * Der Londoner Goldpreis betrug am 9. Februar für eine Unze Feingold 142 ſh 1 d 2 86,%, für ein Gramm Feingold demnach 54,8170 Pence= 2,7845. * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 282 wurden ab 10. Februar die Kurspreiſe für Blei um 0,5 /, für de 1 0,70% und für Zink um 0,0% ie 100 Kilo erhöht. Her icht am veröffentlicht am RM 95 RM.2 4 2 e le 1 2 1 e e, 88 8 ¼ Nickel n. leg. 6 227. 35 0 355—/ Bink ſein 25 2 7 8 ½ 9 2 7 5 Alum. n. leg. 144148 8 Bronzeleg. 99/10%½ 9810 e 1 90 69— Neuſiiberſeg.“ 1 68½ 50% 85 2 10. Seite Nummer 66 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Eine Glanzleistung- schauspiel lerisch, sowie tech- nisch ist di nalfilm Rich er neue Krimi- 1 rd Hichbergs? mit Marl Iudwig Diehl Kitty Jantzen Theo Lingen Anton Pointner u. a. Beginn: .00.25.25.25 ARHAMBRA Mational⸗Theater uam Mittwoch, 9 85 10. Februar 1987 Nr. 196 Miete M Nr. 15 idermiete M Nr. 8 Tosca Musikdrama in drei Akten Vorstellun 1. S von V Sar zu, L. Illica u. G. Giacosa Tusk von G. Puccini Anf. 20 0 Ihr Ende gegen 22.30 Uhr Luftschutz- Verdunkelungsrollos, Lampen, Aufokappen 194 W. Siering busenring 34 Der Tag rüchet näher! „Frohsinn in deutsehen 6 75 Badyefn, Pfölzer, Schwaben Odenwälder E + Am 13. Februar jim Rosengötten NMonnheim 20 Uhr— Enes 19 Uhr auen“ 17 TenZ Sesõong Ausik Pfölzer Gebabbel Humor IS6SSet Der Musikzug der SS- Standarte 32 Spielt auch zum Janz bis 3 Uhr! Pfundige Höben such Sie schon eine Karte zum Heimat- u. Volk Kumabend der Diese sind sehr gefrögt! 17 Gustav Jakoby der große Vottragsmeister unterhält rombolal 75 Jetzt noch bel jedem S8. Mann sowie beim Verkehrsverein, Mannheim, Musik- O 3, 10 und völkische Buchhandlung, P 4, 12, zum Preise von haus Heckel, RM. I. einschl. städt. Einlaggebühr 890 Einspaltige Klelnanzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SpFig. Stellengesuche ſe mm ig. malen nen sucht für die Westpfalz branchekundigen Reisenden mit nachweisbaren Er Lebenslauf und Zeugnisabschriften ünter K X 30 an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten. 1008 Jede t lade die bisher erſolgreich in guten Kreiſen geworben haben, für erstklassige 20 Pig. Unterhaltungs zeitschrift mit ſteigender Auflage ſofort ge⸗ ſucht. Durch gute Werbe⸗Argumente (beſond. Vorteile für Abonnenten) und Verlags ⸗Vertrag bieten ſich einwandfreien Bezieher ⸗Werbern glänzende Verdienſtmöglichkeiten. Perſönl. Bewerbungen Donnerstag nachm.—5 Uhr Park⸗Hotel. B74 Gewandte jüngere Kontoristin mik guten Umgangsformen von a in Frankfurt/ M. geſucht. Angebote mit Bild u. Gehaltsanſprüchen unter O0 L 176 an die Geſchäftsſt. d. Bl.* 2351 Kontoristin durchaus gewandte Stenotypiſtin, mit Buchhalt.⸗Kenntniſſ.— 5 5 rch⸗ ſchreibeſyſtem—, nicht unt. 17 in Dauerſtellung von Weinbau 8. ſucht. Eintritt baldmögl. Koſt u. ogis im Hauſe. Handſchr. 5 mit Zeugnisabſchr., Lichtbild u folgen.— Angebote mit junger Buchhalter(in vollkommen vertraut mit dopp. Buchführung, bilanzſicher, Rech⸗ nungsweſen, flott. Maſchinen⸗ ſchreiben, in gutbez. Dauer ⸗ ſtel lung ſofort oder zum 1. März 1937 geſucht. 1030 Lückenloſe handſchriftl. Angeb. mit Zeugnisabſchr. u. Referenz. unter N H 148 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Jüngere, tüchtige Stcnotupistin auch in Buchhaltung bewandert, möglichſt mit engliſchen u. fransö⸗ ſiſchen Sprachkenntniſſen, ſoſort od. ſpäter von erſter Ageuturfirma 2 eſucht. Ausführl. Angebote mit Zeugnisabſchr. unter O N 178 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1100 1 putzfrau Raus für Ladenlokal, gehilfin brücke gelte über 45 Jahre, 1 723 ee Deideshe 5 Kleine Anzeigen Annahmeschlub für dle Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Menn Traden verlleren kenn, Lenl Marenbach Wissen wollen NHlönnet unbeobachtet tun — Es ist nicht so ſein gesponnen, es kommt doch heraus! Wen Haste ssen uollen, des ne Frauen machen, nicht zu Hause sind, dann müssen Sie sich diesen Fim ansehen HEINZ Run MaNN det ehrbete Kenzlei-Vorsteher aus Weinheim an der Nosel, wWolſte nach elner feuchtfröhlichen Kindtaufe DAS KULNER NAcHTLEBEN KENNEN LERNEN de men sber in Kôln leicht die Sslence UNTER DIE RADER GEKOUNEN Der dutch den Stastspfeis snerkannte beste deutsche Nelstefteglsseuft, CARL FROELICH schuf ein echtes rhein. Volksstück mit rhein. Humor und Typen von Rhein d. Nosel, Wie sie Wirklich sind in weiteren Hauptrollen: Harald Panlsen Lotte fausch eruier fräulein 5. . 20 5 g 1 Kaufgesuche in d. Geſchäftsſt. d. Blattes. 999 flaschen nebraucht, kauft zu Höchſt⸗ preiſen S680 Bammer H 3,7 Kaufe Steis geit. ANZ U GE Plandscheine usw. 2655 Finke, f 6, J. Karte geniigt Aa., brav., fleiß. 0 a l 0 K b f kauft laufend i. Haush. bew., 5 49 ſucht Stelle. e Angeh. A. 1 6 7, 48, Fernſpr. 228 63. Tien Aalen Alte Bliste Geſchäftsſt. 22845 mit Marken von 1850—80, ſowie Sekt⸗ Weiß⸗ und Rotweinflaſchen Mitte 30, mit prima Zeugniſſ., 3 05 17 75 5 75 f. Kolonial ſefe ud. 1. 3. 87 paſſ. unſer Kolonien Stelle, geht auch kauft gegen bar als Aushilfe.— A. So mmer Zuſchriften unter Daubor u,. G M 177 an die Bez. Wiesbaden. Geſchäftsſt. 52355 9²⁵ Stellengesuche Stenoiypisfin 5., flott in Stenographie und Meſtzmenſchrel, ſucht per ſofort Stellun Lohn. die Gef in Büro bei beſcheidenem ngebote unter K V 28 an äftsſtelle d. Bl. B85 e Ad reſſe f. d. Ge⸗ ſucht z. 1. März: 8 5 ſchöſtst. 2885 ebe Nähmaschinen 2 80 auf Teilzahlung. ab 9% 450. chon tore gebrsvedt, 5, Wee, eee Nähm.⸗Vertretg. Sobiff, verkauft E 1. 5 1 1 Aal. Had Auromderkef 13140 P8 15 Ford-Limousine günstig abzugeben Angebote unter OF 7 an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten. ee 4. 4286 15 die 5 d. Bl. Was ihre wenn sie mit J. Petri, K. 190 H. V. v. Oollande, xant Val kurin Liest Kals Tabr „Donner f H— K. Merk, Regie: Erloh Engels Musik;.Bo omann Lelbelt, B. Bernt 8. Bienert im Votprogtemm: nocht- Ein heitere Kamevel em Dile neueste Ufa heinische Fas- Kulturff Dhein. Ton-Woce de Für jugendliche nic bens he Täglich:.00,.48,.30 Uhr. rden h t zugelassen! eigen- 14 al- YMelxter Arnold fit 5 m Vorprogramm: Der Spiegel Jugendliche aus bapler(Ein Fim über das nicht deutsche Zeſtung wesen nach Auselassen! einer Idee von Zeitungs- 5 mönnern) pair TMEATER sas, Ab heute in beiden Theatern LORIn PATlAs T Se Anfang: 820 Un Num l p 6, 26 1 Tr Berliner Atelier Guterh., modern. Laden- Einrichtung Gebrauchter . Tentl. Branche Pokzon Magen. ur.: 85 Hemden-Glas-Thek. 5 85 Strumpf.„Theke zu kauf. geſucht. Ate gase e. Preisangebote u. billig abaugeb.] Beſchreib. unter Nah. Auskunft b.[O 0 479 an die Geſchäftsſt. V7 lor, Feil Ffledtichsring 3 1 Kr. 1 fi0 ul r Inh. Kregeleh Kaffee Böfs Heute Aschermittw-och KEH RAUS mit VERLANGERMGUNG D 3,8 Planken paßhilder billigst 6 postkarten Mk..50 an 85 eee 75 Can Was es auch ſei, was Sie zu kau⸗ ſen ſuchen eine Klein Anzeige in der Neuen Mannh Zig ührt ſeit feher ſchnell zum Ziel, Wollen Sie Ihre Adreſſe nicht an⸗ gehen, ſo laſſen Ste die Klein⸗ Anzeige un⸗ ter einer Ziffer erſcheinen. Hosen für Beruf und Straße 901 Berufz Kleicung Schäfer Einzel- Boxen Dalbergsfraße 7 Karl-Ludwig- Straße 3 Richard-WagnerSiraße 77 jeweils geheizt. ſofort zu ver⸗ mieten. Näheres: S57 Fernsprecher 409 41/42 Büro— B 7. 16 3 große Räume, gegenüber Haupt⸗ e billia zu vermieten. An⸗ uſehen vormittags.— Näheres: Vorderhaus 1. Stock 8131 Einfamilienhaus Osisiadti —12 mer, D 35 V 1 zu bermieten, 1 ich. Anfragen unter 0 G 172 an 4 1094 RI 110.— 222 rän ige fan, a 2 Balk( kr 37 zu verm. Die Wohn. i 5 5 128 8. 0 W bill. 1 1 u N e und Mauf. 7. 19, nahe 1 1 m. eingeb. Bad, Waſcht. u. dgl., Aae J. 5. b l. Tue ahnt f ſämtl. mit Zentralheitz., in E teils mit eing. Bad uſw. ausgeſtattet, Euere Richard⸗Wagner⸗Straße, Garage vorhanden, F- nnn Auguſta⸗Aulage, V aer donn Karl⸗Ludwig⸗Stra einger. Bad, Diele 1255 ſonſt. ubehör, Garage vorhanden, teils per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Anfragen unter M R 132 an die Geſchſt. d. Bl. u Mernieten in Ma atstalt: e N Heizung, Veranda. Anfr nt. a 5 O H 173 an die 1 1006 br. err. Aumm. bei der größten Gegenſei Schweizeriſche Lebensverſicherungs⸗ und Rentenanſtalt 3 Verſorge Dein Kind und Deine Familie durch Ab⸗ ſchluß einer Familienverſicherung Anſtalt des Kontinents. u Oetichand eingeführt fel 1500 tigkeits⸗ Bezirtedirekion Karleruhe, Kaiſerſraße 241, Lel 1— Parteprewohnung immer mit 12 ſchönen Mauſ., 0a. 200 f ſ ganz od geteilt reiſe von„ 60.— chäftsſt. 9.. 8 chwetzinger Straße 90, III, zum zu vermieten.] ph. Auskunſt unt. Nr. 271 68. ö 1 pte unter K 1 2 8 7155 5 1 1 11 55. Leeres Zinner 5 erm. 2344 J da, 4, 1. St. r. wit, Licht u. eig. 5 oder 5 55 ö ſtofort zu verm. 813 M en. ee Unterricht Vince. Inh. W. Krauß 8 1899 M 4, 10 Geschlossene 1 ördernde tturse in Ste Si f und private nöhere Handelsschule 5 tock fernsprecher 2 9 Beginn Ostern Is K 1 e Buchführung usm. d 2 8 0 —— 115———— Soeden- Baden am Sehlosbers Haushalt Spot. Mssenschet i——— u ſeder Art Für unsere Feber 4 5 Taste ertellt Freu bir Sbeblet* 5 55 belert schnell und 9 5 15 ( orusterei br. ass, u 8