Ges ſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., en Täglich 2mak außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl 69 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hoſſtr, 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18. Jedi. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. eimer Seituu Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim für Einzelpreis 10.. 8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmünblich erteilte Aufträge. Für Familien und Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 6. März 1937 — Waſhington, 5. Der amerikaniſche Außenminiſter Hull hat am Fleitag nach Feſtſtellung des Sachverhaltes folgende amtliche Epklärung veröffentlicht:„Die deutſche Re⸗ gierung hat ſich durch ihre hieſige Botſchaft über gewiſſe Aeußerungen beklagt, die Fiorello Laguardia in einer öffentlichen Ausſprache im Hotel Aſtor in Neuyork am 3. März getan hat. Sie hat erklärt, daß dieſe Aeußerungen in ernſtem und ſchwerem Maße ſich gegen das deutſche Staatsoberhaupt und gegen die deutſche Regierung richten. e . In unſerem Lande iſt jedem Bürger durch die Verfaſſung Redefreiheit garantiert, und dieſe wird als Teil unſeres nationalen Erbes hoch geſchützt. Das aber vermindert nicht das Be⸗ dauern der amerikaniſchen Regierung, wenn Aeußerungen von privaten Bürgern oder als individuelle Perſonen ſprechende Beamten eine Regierung beleidigen, mit der wir offizielle Be⸗ ziehungen unterhalten. Ich bedauere daher ſehr ernſtlich dieſe Aeußerungen, die die deutſche Regierung beleidigt haben. ie stellen nicht die Einſtellung der amerikaniſchen Rehlerung gegenüber der deutſchen Regierung dar. Es iſt unſer Grundſatz, die offiziellen Beziehungen 0 zu anderen Nationen auf einer Baſis vollkommener Staatsſekretär Hull bedauert Stharfe Desavouierung Laguardias durch die Bundesregierung März. und gegenſeitiger Achtung für die Rechte und Gefühle beider Teile zu pflegen.“ Soldaten zu Tode geſteinigt Schwere Zuſammenſtöße in Mexiko — Mexiko⸗Stadt, 6. März.(U..) Sieben mexikaniſche Soldaten ſind von einer wütenden Volksmenge in Jalatlaco gelyncht worden. Die Mehrzahl der Dorfbewohner flüchtete darauf in die umgebenden Wälder, während hundert verhaftet und ſieben, die als Anführer galten, ſofort er⸗ ſchoſſſen wurden. Die Darſtellung der Vorgeſchichte dieſer blutigen Zwiſchenfälle iſt widerſprechend. Die Militärſtellen behaupten, daß die Soldaten ohne Grund von der Menge angegriffen wurden, als ſie ihren Auftrag durchführten, die Waſſerleitung bei Jalatlaco vor Sabotageakten zu ſchützen. Demgegenüber ſteht die Darſtellung ziviler Stellen, daß die Soldaten für die Ausſchreitungen der Dorfbewohner mitverant⸗ wortlich ſeien, da ſie grundlos auf die Menge ge⸗ ſchoſſen und fünf Einwohner getötet hätten. Erſt daraufhin habe ſich der Bevölkerung eine raſende Wut bemächtigt und ſie hätte die Soldaten mit einem Steinhagel überſchüttet. Dabei blieben 7 Soldaten tot auf der Straße liegen. 148. Jahrgang— Nr. os Mit Tränengas gegen Sitzſtreiker Ein Bild vom amerikaniſchen Metallarbeiterſtrelk. Mit Tränengas mußte die Polizei in Chikago die Sitzſtreiker aus der Fabrik vertreiben. geg: igen ung rden— London, 5. März. los Der. biplomatiſche Korreſpondent von Preß Aſſo⸗ dation will von unterrichteter Seite Einzelheiten cles Aer das Ueberwachungsſyſtem erhalten haben, wie — eß in der nächſten Vollſitzung des Nichteinmiſchungs⸗ le ausſchuſſes angenommen werden ſoll. Die Voll⸗ 1 schung wird im übrigen vermutlich auf Montag ver⸗ 5 1 werden. rätig Nach den Angaben dieſer Agentur wird ein 9 zugtionales Nichteinmiſchungsamt geſchaffen wer⸗ . aus einem Vorſitzenden und Mit⸗ „die von den Regierungen Deutſchlands, „Frankreichs, Italiens und Sowjetruß⸗ a ernannt werden. Dieſes Amt wird im Auf⸗ huge ber 27 beteiligten Nationen über die Einhal⸗ r lis Abkommens wachen. See in Me Donald(fitzend, und Kapitän 7 7 5 Harte ole Kn dehnung ihres f 0 des brikiſchen . Stadt verſuchten. traten ſofort in Tätigeit und machten zwei von den Wie man den f ſpaniſchen Bürgerkrieg lokalisieren will: Die Einzelheiten des Ueberwachungsſyſtems Die Aufteilung der Kontrollbeamten— Die Rechte der Kriegsſchiffe— Ein internationales Nichten miſchungsamt Für die ſpaniſch⸗portugieſiſche Grenze ſtellt die engliſche Regierung 130 engliſche Beobachter zur Verfügung. Die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze wird von einer internationalen Körperſchaft von 130 Be⸗ obachtern bewacht werden. Die Seekontrolle wird in der Einſetzung von 550 Beobachtungsbeamten in beſtimmten Häfen beſtehen, die die Löſchung der Schiffe in ſpaniſchen Häfen beobachten und ſich da⸗ von überzeugen, daß ſie weder Waffen und Kriegs⸗ material noch Freiwillige an Bord haben. Die Seeüberwachung wird ferner durch Kriegsſchiffe Englands, Frankreichs, Deutſchlands und Italiens durchgeführt. Den Beobachtern ſollen zur Erleichterung die Vorrechte von Diplomaten zugebilligt werden. Sie 4 ſollen Vollmachten erhalten, zu jeder Zeit jede Kon⸗ trolle vorzunehmen, die ſie für notwendig erachten. Die kontrollierenden Kriegsſchiffe haben das Recht, jedes Schiff, das aus einem Hafen der am Nichteinmiſchungsausſchuß beteiligten Länder ſtammt oder das Recht hat, die Flagge eines dieſer Mächte zu führen, anzuhalten, ſobald es ſich ſpani⸗ ſchen Häfen nähert, ſeine Papiere zu prüfen; das ihnen Recht der Durchſuchung jedoch nicht zu. Das Ueberwachungsſyſtem wird nach den An⸗ gaben der Agentur wahrſcheinlich in Etappen in e Kraft geſetzt werden, wobei zunächſt die leitenden Beamten ernannt werden ſollen. Schwere Kümpfe um Oviedo e e Tankangriffe zurückgeſchlagen Madrider Lügennachrichten 1 5. Salamanca, 6. März. Wie aus dem Heeresbericht des Oberſten Be⸗ fehlshabers in Salamanca vom Freitag hervorgeht, konnte die nationale Vorhut an der Aſturienfront ihre Stellungen verbeſſern. Die nationalen Truppen beſetzten einige bolſchewiſtiſche Schützengräben und fügten dem Gegner große Verluſte zu. Von der Madrider Frynt war außer leichtem Geſchützfeuer nichts Neues zu melden. Ferner weiſt der nationale Heeresbericht die von bolſchewiſtiſchen Sendern verbreiteten Lügen⸗ nachrichten über angebliche bolſchewiſtiſche Er⸗ folge bei Toledo, Navalcarnero und in der Madrider Univerſttätsſtadt ſowie in Aſturien zurück. Aus Oviedo meldet der Sender San Sebaſtian, daß die bolſchewiſtiſchen Truppen am Freitagmorgen im Oſten der Stadt, unterſtützt von ihrer Artillerie und ſowjetruſſiſchen Tanks, einen Angriff auf die Nationale Tankabwehrgeſchütze ſowjetruffiſchen Tanks unbrauchbar. Bolſchewiſtiſche Flieger waren ebenfalls in dieſen Angriff ver⸗ wickelt. Einer wurde abgeſchoſſen und landete in den Linien der nationalen Truppen. Auch an der Teruel⸗Front wurde ein 8 auſiſhes Flugzeug abgeſchoſen. Vlutioe Zwiſchenfälle in Madrid — Salamanca, 6. Mürz. 8d e und ſogar auch marxiſtiſche Sender geben bekannt, daß in Wobrid Alukige Juſammmen⸗ die alle bis auf einen Matroſen, der in ſchwerver⸗ letztem Zuſtande gerettet werden konnte, ums Leben ſtöße ſtattgefunden hätten. Rechtsgerichtete Einwoh⸗ ner der Stadt entfernten die Plakate, die die Bevöl⸗ kerung zur letzen Verteidigung der Stadt auffordern. Mit Marxiſten und Bolſchewiſten, die hinzukamen, entſpann ſich darauf ein Jeuergefecht, das 19 15 rere Verwundete zur Folge hatte. In den Straßen und Plätzen Madrids kommt es immer wieder zu ſpontanen Kundgebungen, in denen die ſofortige Uebergabe der Stadt ge⸗ fordert wird. In den letzten Tagen tauchten überall an den Mauern und den Wänden der Häu⸗ ſer Kreideinſchriften auf, die ebenfalls ſehr deutlich die Stimmung eines großen Teils der Bevölkerung wiedergeben. Am meiſten ſieht man folgenden Text: „Evakuierung Nein! Uebergabe und 1 5 Die Beſatzung der ulla weileten NW der N N 3) ü bens, 6 t, Wie zu ſtand die Beſatzung des Dammnferes aus 24 Mann, gekommen ſind. Das Schiff iſt nach der Exploſion der Mine e in zwei Aae 167% brochen. Wel 5 dem 1 des an der ſwaniſchen Kütſte 5 eine Mine aufgelaufenen griechiſchen 11 5 troleumdampfers„Lukia“ weiter bekannt wird, be. N net. Er ſteht vor einer Hütte, unter dem (Preſſephoto,.) Kriegszug am Mittelmeer Von unſerem Kri-Berichterſtatter an der ſpaniſchen Süsfront 1 Krieg an der blauen Küſte Die Straße von Algeciras nach Malaga ſäumt die 140 Kilometer entlang die ſpaniſche Küſte. Die Straße gehört zu den beſtangelegten und ſchönſten Europas. Sie weicht ſelten und nur für kurze Strecken vom Meerufer ab und naht ſich ihm her⸗ nach, wie etwa vor Torremolinos, um ſo dichter. Rechts die tintig blaue See, links die bräunlich⸗ lilafarbenen, vielfältig zerſägten Küſtenberge Anda⸗ luſiens, die in ſtändig neuen Zügen vom Land her zum Meere abfallen, zurückweichen und abermals nvorſtoßen— das iſt das Panorama dieſer kurven⸗ reichen Straße. Meiſt iſt das 1 8 Ufer keinen Steinwurf. weit entfernt. Dieſen Saum entlang drang eine der 5 Hauyl⸗ kolonnen der nattonaliſtiſchen Streitkräfte gegen Malaga vor. Auf vier anderen Straßen, von denen Frei direkt nach Malaga hineinmünden, während die letzte bei Velez Malaga in die Uferniederung hinab⸗ ſteigt, kämpften ſich die anderen Heeresabteilungen vom Norden und Nordoſten her durchs Gebirge. Kleineren Gruppen war im Rahmen dieſes plau⸗ vollen, wohldurchdachten Generalangriffs die Auf⸗ gabe zugewieſen, von Nordweſten her durch das Küſtengebirge auf die Uferſtraße durchzuſtoßen, um ſtch mit den hier marſchierenden Truppen zu ver⸗ einigen. Luft⸗ und Seeflotte unterſtützten das Land⸗ heer. Auf das Konto der die ganze Küſtengegend beherrſchenden Kriegsſchiffe der Nationaliſten iſt ein gut Teil des raſchen nationaliſtiſchen Erfolges hier an der Straße zu buchen. Dieſe liegt offen da. Ste iſt vom Meer aus leicht zu kontrollieren. Und die Kanoniere auf den Kreuzern konnten ſchießen. Sowohl die roten Stellungen am Ufer als die in den nahen Bergen lagen im tödlichen Feuerbereich der Schiffskanonen, von den Ortſchaften nicht au reden. Ein Stück Mikte tue e r Rive g als Kriegsſchauplatz. Schon bald hinter dem Fel⸗ ſen von Gibraltar, der wie ein lauerndes, hingeduck⸗ tes Urwaldungeheuer nach Algeciras und Spanien herüberſtarrt, ſtehen im grünen Frühlings raſen die erſten weißgekalkten löcher der blaue Himmel flimmert. Neben den Ruinen des Altertums, neben den runden, zerfallenden Kü⸗ f ſtenwachtürmen die Ruinen des füngſten Krieges. 75 8 zerſchoſſene Dorf, darin Häuſer, durch deren öde Fenſter⸗ Zollwächter⸗Siedlung, ſpäter ein n nur noch Soldaten logieren. Ein ver⸗ ien Schild„Bar“ und ſtarrt ins Leere. We i önig iſt das Land bier. Rote, je Erde 2 5 allen Seiten her. 2. Seite/ Nummer 108 ſchlanken Leuchtturm von Eſtepona aufragen ſieht, hat Mitte Januar die Offenſive begonnen. Nun durchqueren wir das Land, das noch aus vielen Wun⸗ den blutet. Und je weiter wir der ſchönen Straße folgen, deſto unheimlicher und eindeutiger erhebt der Krieg ſein Antlitz. Die Natur weiß nichts davon. Zu gleicher Zeit, da Mauern barſten, Menſchen ſchrien, Bomben dröhnten, zu gleicher Zeit entfaltete ſie ſich in ewig neuer Verjüngung. Denn jetzt im Februar iſt Frühling am Mittelmeer. Die Spuren des Ver bens überwuchert das junge Leben. Eukalyptus⸗ bäume duften, Zitronen, von niemand geerntet, hän gen wie Chriſtbaumkugeln an den Zweigen, an rie⸗ ſigen Kakteen betören handgroße leuchtende Blüten, goldblinkende Orangenhaine laden ein; und viele Häuschen liegen verſtreut da, im ſpärlichen Schatten hochgeſchoſſener Palmen, hinter einem blaugrünen Wall von Agaven. Wie ein farbiges Idyll auf Glas, das einen Sprung hat. Denn ſehen wir ſchärfer hin, ſo hat die Seitenwand dieſes Häuschens im Frühling eine Granate durchlöchert, ſo hängt vom durchgeſchlage Hausdach ein Balken herab, ſo ent⸗ hüllt eine aufgeriſſene Tür den Anblick erſchrecken⸗ der Verlaſſenheit. Rot blühen die Geranien und ein zarter Hauch von Lila ſpielt auf den weißen Blüten wuchernden Immergrüns. Und vor mancher Tür ſitzt ein kleiner Hund zurückgeblieben und vergeſſen und wartet auf jene, die dieſes Haus, die vielleicht diefe Welt verlaſſen haben. Krieg um e der ſchönſten Straßen Europas. Es iſt nicht die Zeit dazu, Weg, Landſchaft und afri⸗ kaniſchen Frühling zu genießen. Dieſe Straße hat übrigens von all den menſchlichen Werken der Krieg am meiſten verſchont. Kein Granattrichter verun⸗ ſtaltet ſie. Eine einzige Brücke iſt geſprengt und ſchon ausgebeſſert. Eine andere fanden die vor⸗ marſchierenden Nationaliſten zur Sprengung mit Dynamit vorbereitet. Von den Flüchtenden nahm ſich keiner mehr Zeit, noch die Zündſchnur anzu⸗ brennen. Dagegen iſt wiederholt an beiden Seiten die Aſphaltdecke eingeſchlagen ſo daß zwiſchen auf⸗ geſchichteten Sandſäcken nur eine ſchmale Durchfahrt bleibt. Das waren für angreifende Panzerautos die gefährlichen Stellen. Die Straße ſelbſt iſt nir⸗ gends unterbrochen. Hinter Marbella wird es Ernſt. In der erſten Periode der Offenſive fielen Eſtepona und Mar⸗ bella, in der zweiten gelang den Nationaliſten innerhalb wenigen Tagen der Durchbruch bis nach Malaga. Marbella, das vor dem Krieg an die 10 000 Einwohner hatte und nunmehr wochenlang Front⸗ ortſchaft war, ſieht noch recht ſtill und mitgenommen aus. Die Fremden, vor allem Engländer, die ſich ſonſt um dieſe Zeit zum Mittelmeer⸗Frühling hier einfinden, ſind auch ausgeblieben. Etliche Kilometer hinter dem Ort hatten ſich die Roten verſchanzt und verſucht, den nationaliſtiſchen Vormarſch aufzuhal⸗ ten. Milizen und Carabineros, Abteilungen von Grenzwächtern, leiſteten dort den letzten ſtarken Wi⸗ derſtand an der Küſte. Hinter Marbella beg innt der Krieg. Einen grünen Hang hinauf, links von der Straße, haben Volksfronttruppen in die rote Erde hinein eine ſchmale Schützenlinie gegraben. Sie richtet ſich gegen Marbella, verläuft aber ſo, daß man vom Schiff aus bequem hineinſehen und hineinſchießen loünte. Daun ſtehen vereinzelte Häuſer an der Straße. Fürchterlich ſehen ſie aus. Das Dach durch⸗ schee errnatlöcher in den Wänden genſetzte⸗ Matratzen, umgeworfene Möbel, eine Zimmerdecke eingebrochen, Küchengeſchirr liegt herum, ein Schuh im Schutt, Blutſpritzer. Vor einem einſtöckigen Haus liegt ein Toter. Er liegt unter dem ſtrohgedeckten Vordach in dunkelbrauner Samthoſe, Joppe und Strickweſte, das Geſicht mit den halbofſenen, er⸗ loſchenen Augen zur Erde gekehrt. Eine Granate hat ihm den rechten Arm und das rechte Bein weggeriſ⸗ ſen. Umgeworfene Korbſtühle. Und ein Stock, daran ein weißer Fetzen gebunden iſt, liegt in der Nähe im Staub. Wir treten in das Haus ein, vor⸗ ſichtig Schritt für Schritt, denn mitunter liegt da heimtückiſch verſteckt eine kleine Mine, von einem der Flüchtenden noch gelegt. Ein wüſtes Durcheinan⸗ der. Beſſer ſieht es in dem hinteren kleinen Raum aus, deſſen Fenſter ſich einem Obſtgarten zu öffnet. Eine Nähmaſchine ſteht davor. Auf dem Tiſch etliche Taſſen. Im Unterteller eine erloſchene halbgerauchte Zigarette. Gegenüber an der Wand die Photographie eines Ehepaares, eine gerahmte Vergrößerung. Ver⸗ ſtreut Patronen auf dem Küchenkaſten. Mit jedem Kilometer, den wir weiterfahren, mehren ſich jetzt die Soldaten auf der Landſtraße. Marſch auf Fuengirola. Batterien, Geſchüslrohre und Räder mit Geäſt verkleidet. Abteilungen von Infanterie. Maultier⸗Karawanen, ſchwer aufbepackt. Braune Marokkaner, zu Pferd und auf Laſtwagen. Daun wieder weiße Kavallerie, im Trab vorüber. Viele von den Soldaten auf den Autos grüßen lachend herunter. Und die Söhne des Atlas und des nördlicheren Afrikas kutſchieren mit wildem Kriegsgeſchrei vorüber. 8 f 45 85 Pinien. Zerſchoſſene weiße Gehöfte. de Re⸗ klame⸗Attrappe für Jerezwein im freien Feld. Eine tote Kuh. Zuſammengefahrene Autos. Einmal liegt im Acker ein verwundeter Mauleſel und frißt mit geſtrecktem Kopf um ſich. Viele überfahrene Hunde. Und hier umſtehen Soldaten ein gepanzertes Un⸗ getüm: Ein torpedierter Panzerwagen. Er liegt auf dem Rücken. Eine Granate hat ihn umgedreht. Auf seinen Gummirädern iſt eine ruſſiſche Fabrikinſchrift eingeprägt. Einer der Soldaten zieht unter dem Wagen ein dickes, blutbeflecktes Buch heraus. Einer der Juſaſſen des Panzerautos hatte ſich da an die Front Lektüre mitgenommen. Wir ſehen es uns an. Er iſt die ſpaniſche Ueberſetzung von Emil Lud⸗ wigs„Napoleon“. 3 Draußen im Meer liegt das erſte der Kriegs⸗ ſchiffe der Nationaliſten. Es liegt nahe, ſehr nahe am Ufer, Seine Kanonen ſchweigen. Aber bald dar⸗ auf ſtehen wir vor ihrem letzten Ziel. Das Gerippe eines roten Laſtautos ſperrt die Straße. Es raucht noch immer. Es hätte eine Ladung Dynamit nach vorne bringen ſollen. Mir ern uns dem Leuchtturm von Calabur⸗ ras. Der Leuchtturm ſteht auf einer felſigen An⸗ höhe am Meer. Um ihn herum ist, gegen die Straße zu ein Wall aus Steinen und Sandſäcken errichtet. Die Stellung iſt leer. Der Vormarſch beſchleunigt ſichtlich ſein Tempo. Manchn al muß man eine Weile im Gedränge warten. Jetzt trabt eine Reiterabtei⸗ lung, Maſchinengewehre im Sattel, links in die hügeligen Felder hinein, hinter denen ſich die. g len Berge bis zu 2000 Meter Höhe e eben. 6 nicht zu befürchten, daß die große Kolonne an der Küſte plötzlich abgeſchuitten wird, wenngleich man unwillkürlich daran denkt. Es iſt ja ein Marſch von — Berlin, 6. März. Auf der Kundgebung anläßlich der Jahrestagung der Reichsfilmkammer in der Krolloper ſprach am Freitagabend Reichsminiſter Dr. Goebbels. Der Miniſter leitete ſeine Rede mit der Feſtſtel⸗ lung ein, daß man nicht von einer deutſchen Film⸗ kunſt ſprechen könne, ohne auch auf dieſem Gebiet die ſeit jeher gültigen Geſetze für die Kunſt im allgemei⸗ nen anzuwenden. Kunſt käme vom Gefühl her und nicht vom Verſtande. Der Künſtler ſei nichts anderes als der Sinngeber und Geſtalter dieſes Gefühls. Die Kunſt ſei eine Angelegenheit, die auch den Staat berühre. Er dürfe zwar nicht in ihre un⸗ mittelbare Produktion eingreifen, es ſei jedoch ſeine Pflicht, der Kunſt ſeine ſorgende und fördernde Hand zu leihen. Es ſei immer ein Zeichen geiſtiger und ſeeliſcher Verarmung einer geſchichtlichen Epoche ge⸗ weſen, wenn ſie nur politiſche, aber keine künſtleri⸗ ſchen Formen hervorgebracht habe. Dr. Goebbels betonte, daß es nicht als Mildtätig⸗ keit aufzufaſſen ſei, wenn der Staat durch groß ⸗ zügige Subventionen in den unmittelbaren Produktionsprozeß der Künſte eingreife. Induſtrieller oder Künſtler?: Der Miniſter kam noch einmal auf die Frage der RNeutabilität der Kunſt zu ſprechen. Es handle ſich hier nicht etwa um die Frage, ob der Film rentabel ſet, ob ep Geld einbringen ſolle, ſondern darum, wie man zur Rentabilität des Films kommen könne. Hier gingen die Meinungen schroff auseinander. Der Filmunternehmer betrachte den Film ſelbſtverſtändlich als Geſchäfts⸗ mann, während der Künſtler das Beſtreben habe, das Leben einzufangen, es zu geſtalten, zu verdichten und darzuſtellen. Es ſei heute an der Zeit, Grundſätze für das film⸗ künſtleriſche Schaffen aufzuſtellen und durch tiefes, ernſthaftes Nachdenken die Prinzipien der Filmkunſt zu finden, die angewandt werden müſſen, um den Filmſchaffenden einen ſtabilen Entwicklungsgang zu gewährleiſten.„Es iſt nicht nur notwendig“, ſo er⸗ klärte Dr. Goebbels unter lebhafter Zuſtimmung, „zu erkennen, daß ein Film ſchlecht iſt, ſondern wir müſſen allmählich auch erkennen, warum ein Film ſchlecht iſt. Es müſſe immer wieder feſt⸗ geſtellt werden, daß der Erfolg eines Films, der Geld einbringe, dem Unternehmer oft gänzlich un⸗ erwartet kommt, während die Projekte, von denen er ſich die günſtigſten Kaſſenrapporte verſprach, ſich ebenſo oft als große Mißerfolge erwieſen. Im Anſchluß daran erklärte Dr. Goebbels: „Wenn auf allen Gebieten, in der Politik, der Wirt⸗ ſchaft, der Kultur, der Dichtung ebenſo wie in der Allgemeinen Staats⸗ und Volksführung der Einzel⸗ menſch entſcheidend iſt und nicht mehr das Gremium der Mehrheit, dann kann auch auf dem Gebiet des Films die Mehrheit des Aufſichtsrates zu keinem Erfolg kommen.(Lebhafter Beifall.) Die Befruchtung des künſtleriſchen Elements des Films hat alſo von der Perſönlich⸗ keit aus zugehen, und da wir ja von der Filmkunſt ſprechen, muß dieſe Perſönlichkeit eine künſtleriſche und keine kaufmänniſche ſein.“ Der Miniſter betonte in dieſem Zuſammenhang, daß damit nicht etwa der Geſchäftsmann grundſätzlich ausgeſchaltet werden ſolle, er müſſe aber wie auf allen anderen Gebieten des öffentlichen Lebens eine beratende, zuweilen zögernde, im übrigen aber eine dienende Rolle ſpielen. Unter leb⸗ hafter Zuſtimmung wies der Miniſter auf die Gefahr hin, daß die rein geſchäftlichen Tendenzen das künſt⸗ leriſche Element immer mehr überwucherten, ſo daß man mit recht mehr von der Filminduſtrie als von der Filmkunſt ſprechen könne. Immer wieder von ſtürmiſcher Zuſtimmung unterbrochen, wies der Miniſter den Filminduſtriellen den Platz zu, der ihnen gebührt.„Er würde ſehr klug beraten ſein, wenn er ſich des Künſtlers als des Freundes und Ratgebers bediente, denn er iſt ja nun einmal Ge⸗ ſchäftsmann und fühlt ſich auf dem Gebiet der Kunſt unſicher.“ — Paris, 5. März. Miniſterpräſihent Blum machte nach Schluß des Miniſterrates vor Preſſevertretern folgende Mit⸗ teilung: 5 ö s Der Miniſterrat hat die Finanzlage geprüft und auf Vorſchlag des Finanzminiſters Vincent Auriol einſtimmig folgende Beſchlüſſe gefaßt: Währung: Der am 25. September mit den Vereinigten Staaten von Amerika und mit Eng⸗ land abgeſchloſſene Dreiervertrag bleibt die Grund⸗ e der Währungspolitik Frankreichs. Die Ein⸗ führung einer Deviſenkontrolle iſt daher ausge⸗ ſchloſſen. Die Regierung erſucht die Bank von Frankreich, eine allgemeine Genehmigung zur Ein⸗ fuhr von Gold und zum freien Handel von Gold. im Innern zu geben. Ab 8. März wird die Bank von Frankreich Gold zum Tageskurs ankaufen, ohne vom Verkäufer die Angaben ſeiner Perſona⸗ lien zu verlangen. 8 Ein Ausſchuß wird dem Währungsausgleichs⸗ fonds, der durch das Währungsgeſetz alle geeigneten Mittel erhalten hat, um die Verteidigung des Franks ſicherzuſtellen, verwalten mit dem Beſtreben, die Sicherheit des Handels und die Stabilität der Preiſe zu gewährleiſten. Haushalt: Die übereinſtimmenden Anzeichen der wirtſchaftlichen Belebung geben Anlaß zu der Hoffnung, daß der geringe Fehlbetrag, der im ſchritten werden wird und ſich ſogar im Verlaufe des Haushaltsjahres ſehr weſentlich verringern wird. Neut mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Finanzgeſetz(Haushalt) enthalten iſt, nicht über⸗ Samstag, 6. März 1937 0 Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels über Jilmkunſt oi Unter einſtimmigem Beifall der Zuhörer gab Dr. Goebbels der Meinung Ausdruck, daß in die entſcheidenden Gremien und in die Aufſichtsräte unſerer großen Filmfirmen die Künſtler mit hineingehörten, und zwar nicht nur zu dekorativen Zwecken. Anſchließend berührte der Miniſter das Problem Kunſt und Nattonalſozialismus: Der Künſtler habe das Recht, hiſtoriſche Vorgänge ſouverän zu geſtalten, wenn zu dieſen hiſtoriſchen Vorgängen ein geſchichtlicher Abſtand beſtehe. Dies ſei beim Nationalſozialismus noch nicht der Fall. Die hiſtoriſchen Vorgänge des Nationalſozialis⸗ mus ſeien für die Bühnengeſtaltung noch nicht reif. Ganz anders aber verhalte es ſich mit dem geiſtigen Inhalt ſeiner Weltanſchauung, Tendenz, Haltung, Geſinnung und Charakter. Dr. Goebbels brachte zum Ausdruck, daß er nicht eine Kunſt wünſche, die ihren nationaſſozialiſtiſchen Charakter nur zur Schau ſtelle, ſondern die in ihrer Haltung tatſächlich natio⸗ nalſozialiſtiſch iſt. Auf die Frage des Filmſtoffes übergehend, erklärte Dr. Goebbels, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß der Filmſtoff aus dem Leben genommen werden müſſe und daß er ein Problem zu be⸗ handeln habe, das die Herzen ergreife. Zur Frage der Filmbeſetzung erklärte der Miniſter, es ſei notwendig, die Menſchen, die etwas können, pfleglich und rationell einzuſetzen. Es ſei noch niemals erlebt worden, daß, auf weite Sicht geſehen, das Publikum eine Fehl⸗ entſcheidung getroffen habe. Der Miniſter fixierte dann eine Reihe von Grundſätzen für die deutſche Filmproduktion. Das Programm des vergangenen Jahres ſei in ge⸗ wiſſer Weiſe abgeſchloſſen, das Programm des fol⸗ Der Rundfunk nus der Verständigung dienen! Staatsſekretär Funk begrüßt die Teilnehmer des Rundfunkkongreſſes — Berlin, 5. März. Zu Beginn der Berliner Tagung des Weltrund⸗ funk vereins, überbrachte am Freitagnachmittag Staatsſekretär Funk die Grüße der Reichsregie⸗ rung. Staatsſekretär Funk führte in ſeiner Begrü⸗ ßungsanſprache dann aus:„Zum erſten Male, ſeit⸗ dem die nationalſozialiſtiſche Bewegung die Führung des deutſchen Volkes übernommen hat, findet eine Ihrer Taßzungent erf denktſchent Böden ſtatt Sie fed als Rundfunkleute, alſo als politiſch und künſtleriſch geſchulte Menſchen ſicherlich beſonders gute Beob⸗ achter und werden daher das völlig veränderte Bild, das das neue nationalſozialiſtiſche Deutſchland gegen⸗ über dem Zuſtand vor der Machtergreifung bietet, alsbald auf allen Gebieten des politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen, ſozialen und kulturellen Geſchehens feſtſtellen. Der Rundfunk iſt für die polbtiſche Führung zu einem der wichtigſten Mittel der Volksaufklä⸗ rung und Volkserziehung geworden. Was das nationalſozialiſtiſche Deutſchland auf dieſem Ge⸗ bhete leiſtet, wird, wie ſie zugeben werden, in der ganzen Welt anerkannt. Der Rundfunk iſt in Sonderheit das Inſtrument, mit dem wir die ganze Welt über unſere politiſchen Ziele auf⸗ klären, und er iſt daher in ſeinem heutigen hoch⸗ entwickelten Stand in erſter Reihe dazu berufen, der Verſtändigung unter den Völkern und dem Frieden der Welt zu dienen. Die Reichsregierung weiß die politiſche und kul⸗ turelle Bedeutung der Arbeiten des Weltrund⸗ funkvereins zu würdigen und wird ihren Einfluß dahin geltend machen, daß während der heute begin⸗ nenden Berliner Tagung mit poſitiven Vorſchlägen die Arbeiten des Weltrundfunkvereins gefördert werden. Blums neue Finanzpolitik Aeußerſte Sparſamkeit angeordnet- nur eine Rüſtungsanleihe wird aufgelegt! Die Regierung iſt entſchloſſen, die Rückkehr zu dem wirklichen Gleichgewicht nicht durch unvorher⸗ geſehene Ausgaben zu verhindern. Die aller⸗ ſtrengſten Anweiſungen ſind an alle Abteilungen er⸗ gangen, um zuſätzliche Kredite zu unterſagen. Die Regierung verſagt es ſich, mit dem einzigen Vor⸗ behalt einer notwendigen Aufbeſſerung der kleinen Gehälter, andere neue Kreditanträge in der Kammer zu ſtellen. Unter dieſen Umſtänden und unter Berückſtch⸗ tigung der tatſächlichen Lage der Verpflichtungen hat die Regierung feſtgeſtellt, daß die Zahlungsverpflich⸗ tungen des Schatzamtes im Laufe des Jahres 1937 um ſechs Milliarden verringert werden könnten. Unter Berückſichtigung dieſer Verminderung und derjenigen, die die Regierung beſchloſſen hat, im Laufe des Jahres an dem Unterſchuß der Eiſen⸗ bahn vorzunehmen, ſowie der acht Milliarden, die bereits ſeit dem 1. Januar bezahlt worden ſind, ſind die Bedürfniſſe des Schatzamtes auf eine Summe gebracht, die nicht größer ſein ſoll, als ſie auf nor⸗ malem Wege durch Schatzamtsanleihen beſchafft werden kann. Dieſe Bedürfniſſe entſprechen ungefähr zur Hälfte den außerordentlichen Rüſtungskrediten, die die Regierung durch eine große Landesver⸗ teidigungsauleihe zu decken beſchloſſen hat. Für die Auflegung dieſer Anleihe wird ſich die Re⸗ gierung an alle nationalen Kräfte wenden. Die Anleihe der Landes verteidigung iſt die einzige, 3 das Schatzamt im Laufe des Jahres auflegen oll. er Filminduſtrie? 1 Der Künſtler, nicht der Geſchäftsmann muß das ausſchlaggebende Wort haben— Ein Programm der Grundſätze ——— . 3 genden Jahres ſei ein Programm der Grund⸗ ſätze. Es müßten Schäden abgeſtellt werden, die die logiſche und unvermeidliche Folge falſcher Organi⸗ ſationsſormen wären. Dazu ſei ein ſtarker, konſe⸗ quenter, nicht zu dekorativen, ſondern zu entſcheiden⸗ den Zwecken vorzunehmender Einbau künſtleriſcher Kräfte auch in den Werdeprozeß des Films notwen⸗ dig, ein Weg, wie ihn eine deutſche große Filmfirma bereits beſchritten habe. Dieſem Beiſpiel ſollten möglichſt alle anderen Firmen nachkommen. In grundſätzlichen Darlegungen zeigte dann der 0 Miniſter den de Wechſelbeziehunegn zwiſchen Kuuſt und 5 auf.„Was uns vielleicht trennt,“ rief er den Film⸗ dar ſchaffenden zu,„iſt, daß Sie Menſchen formen und Leit wir Völker. Inſofern berühren und treffen ſich unſere Gebiete, als wir von dem edlen Ehrgeiz be⸗ ſeelt ſind, dem Rohſtoff, der ſorm⸗ und geſtalllos iſt, nun Form und Geſtalt zu geben.“ Unter Hinweis auf die Tatſache, daß das deutſche die Volk im 19. Jahrhundert allein der Welt faſt ſo 5 viele Muſiker geſchenkt hat wie andere Völker in une allen Jahrhunderten zuſammen, gab der Miniſter Die ſeiner feſten Ueberzeugung Ausdruck, daß unſer ihre Volk ein tiefkünſtleriſches Volk iſt, das fü auch auf dem Gebiet der Filmkunſt dazu berufen wir ſei, eine Vormachtſtellung in der Welt zu erringen. Gas Der Miniſter wies darauf hin, daß der deutſche ſtän Film nicht das rieſige Kapitalvermögen anderer, das reicherer Länder zur Verfügung habe, daß ihm die ſtrahlende Sonne Kaliforniens fehle, daß aber ge⸗ rade aus dieſer Not die Tugend erwachſen werde, daß Jer deutſche Film die Weſenheiten einer wah⸗ ren und echten Kunſt erkennt und realiſiert. 0 Der Miniſter ſchloß mit einem leidenſchaftlichen Rei Bekenntnis zur deutſchen Kunſt und ihren unſterb⸗ Sol lichen Werten. mit 8 heir 0 Wir haben den dringenden Wunſch, daß die 17 Rundfunkbeziehungen mit unſeren Nachbarlän⸗ ate dern freundſchaftlich geſtaltet werden und jede Ma internationale Hetze und Einmiſchung in die Rü inneren Verhältniſſe fremder Staaten über die Rundfunkſender unterbunden werden. a 195 Ihr Arbeitsgebiet kann nur bewältigt werden, wenn 190 es ſtets und unverrückbar von dem Eniſchluß getra⸗ fa! gen iſt, der Annäherung der Völker und damit den 115 Weltfrieden zu dienen.“ a Am Schluß ſeiner Anſprache hieß der Stages.—.— retär Funk die Vertreter von 51 Rundfunkgeſell⸗ ſchaften aus 30 Ländern in der Hauptſtadt des Deut⸗ ſchen Reiches herzlich willkommen und gab der Hoff⸗ nung und Ueberzeugung Ausdruck, daß die Berliner Tagung glückliche Ergebniſſe zeitigen möge. Englands Rüſtungsausgaben London, 5. März. 0 Nach der Veröffentlichung des Haushaltsvor⸗ 1 anſchlages für die Luftwaffe läßt ſich nunmehr über⸗ ſehen, wie hoch ſich die Geſamtausgaben für die bri⸗ tiſche Wehrmacht im neuen Finanzjahr ſtellen wer⸗ den. Danach werden für die Armee 63,16 lim Vor⸗ jahr 49,28), für die Flotte 78,0(69,9), die Luftwaffe 56,5(39,0) Millionen Pfund Sterling angefordert, das heißt im Haushalt werden insgeſamt 197 Mill, Pfund Sterling(, Milliarden Mark), alſo 30, Millionen Pfund mehr als im Vorjahre angeſetzt. Hierzu kommen noch an geplanten Ausgaben, die durch Anleihen gedeckt werden ſollen, 80 Millionen Pfund Sterling(für die Flotte 27 Millionen, für das Kriegsminiſterium 19.1, für die Munitions⸗ fabriken 7 Millionen, für die Luftwaffe 28 Mil⸗ lionen). Die Geſamtausgaben für 1937/88 für bie Rüſtungen belaufen ſich nach dieſen Ziffern auf 277,6 Millionen Pfund(3,4 Milliarden Reichs mar), Die Geſamtausgaben überſteigen die des Vor⸗ jahres um 82,6 Millionen Pfund oder rund eine Milliarde Mark. 5 Neuer Streik in der 8 + London, 6. März 8 Wie„Daily Expreß“ meldet, ſind in der Fairer, flugzeugfirma in Hayes 2000 Arbeiter in den Streik getreten. Der Streik iſt auf die Entlaſſung eines Arbeiters zurückzuführen Die Streikführer erkläre, daß ſie die Arbeit erſt wieder aufnehmen werden, wenn der entlaſſene Arbeiter wieder eingeſtellt fei wird. (Konſervatlve) 40 Sitze(1034: 55) erhalten. Sämtliche anderen Parteien haben beine Sie. Für die politiſche Stimmung des Landes iſt die Londonet Wahl jedoch ohne Bedeutung, da in London beſonbere Verhältniſſe herrſchen.„„ Hauptſchriftteiter und vez ch olitik: Dr. Alols W a fee een e zer autwortl 5 ſchaft n. 5 Eifenbart- Hande Bode: Lokaler Teil. Dr. ammes 8 Süd weſtdeulſche und Bil Mitteilun Fennel Anzeigen und geſchäftli lungen; 5 5 ſämtlich in 1 0 4 5 f erausgeber“ Drucker und Nerleger: Reue Mannheimer lung. 90 Br. Fei Bode a Co., heim, k 1.-36 lel Berlin 8 er,. Schriftleltung in Dr. E. F. Saft 8 ., A.. 1987„„ Mitta der Ausgabe A il, Aus gaße S. A Wende der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20805. Zur Zeit Preisliſte Nr. 7 gültig 1 ei Rö ne Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nut b in⸗ de l * 5. Samstag, 6. März 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe eee Mannheim, 6. März. Ein Opfer der Arbeit Das Unglück im Abwäſſerkanal Wie zu befürchten war, hat der Unglücksfall im Abwäſſerkanal unter der Sandhofener Straße den Tod des vermißten Kanalarbeiters Heinrich Weiß zur Folge gehabt. Erſt nach vierſtündigem ununterbrochenem Suchen gelang es den Rettungs⸗ mannſchaften, den Verunglückten faſt zwei Kilo⸗ meter von der Unglücksſtelle entfernt in einer Kanalbiegung an der Waldhofſtraße aufzufinden. Er muß ziemlich ſchnell von der kräftig abfließen⸗ den Sielflut fortgetrieben worden ſein. Nachdem ſeſtgeſtellt war, daß die Kanäle gasfrei waren, kamen den Feuerwehrleuten Arbeiter des Tiefbauamtes zu Hilfe, die ſich im Kanalnetz auskennen und nun alles daranſetzten, um ihren Kameraden noch zu retten. Leider kamen ſie zu ſpät. Erſt nach vierſtündigem Suchen ſtieß man kurz nach 15.30 Uhr in einer Kanalbiegung, die von der Waldhofſtraße zum Pumpwerk am Ochſen⸗ pferch führt, auf die Leiche des Verunglückten, die zur Proſektur ins Krankenhaus gebracht wurde. Wie wir geſtern ſchon mitteilten, muß ſich das Unglück völlig übervaſchend abgeſpielt haben. Die drei Kanalarbeiter üben ſeit langen Jahren ihre Tätigkeit aus und ſind als erfahren und zuver⸗ läſſig bekannt. Bevor die Arbeit im Kanal beginnt, wird die zu unterſuchende Strecke entlüftet und auf Gasvorpkommen unterſucht. Es wird Sache der zu⸗ ſtändigen Stellen ſein zu ermitteln, wie ſich dennoch das Unglück ereignen konnte. Winterſportſonderzüge heute und morgen Infolge der günſtigen Schneeverhältniſſe läßt die Reichsbahndirekton Karlsruhe am Samstag und Sonntag die nachfolgenden Winterſport⸗Sonderzüge mit 60 v H. Fahrpreisermäßigung verkehren: Samstag, den 6. März: Sonderzug 2609: Mannheim— Heidelberg— Offenburg mit direkten Wagen nach Oberbühlertal und Ottenhöfen. Nann⸗ heim ab 14.50 Uhr, Karlsruhe ab 16.10 Uhr. Sonntag, den 7. März: Sonderzug 2616/17: Mannheim—Heidelberg— Offenburg und zurück mit direkten Wagen nach Oberbühlertal und Ottenhöfen. Mannheim ab.08 Uhr, Karlsruhe ab.26 Uhr. Rückfahrt: Offenburg ab 18.34 Uhr. Sonderzug 4000/01: Karlsruhe— Offenburg und zurück, mit direkten Wagen nach Oberbüßlertal und Ottenhöfen. Karlsruhe ab.05 Uhr. Rück ⸗ fahrt: Offenburg ab 20.00 Uhr. Außerdem für die Rückfahrt: Sonderzug 2601. Offenburg ab 18.22 Uhr. Seite/ Nummer 108 Der Glaube eint der Wille ſiegt Aufruf zur 6. „Wir eroberten die Straße, Wir eroberten die Herzen.“ Daß iſt nunmehr unſer Kampfruf zum Samstag und Sonntag. Wir eroberten die Straße; damals war der Kampf hart, denn der Nationalſozialismus hatte Feinde im eigenen Volke. Heute iſt es anders, unſere Feinde ſind heute die Meckerer, die Gries⸗ grämigen die Egoiſten, diejenigen, denen jeder Pfen⸗ nig weh' tut, den ſie dem WW opfern ſollen. Aber wir erobern auch noch das letzte deutſche Herz! Volksgenoſſe, ſei du ein guter Nationalſozialiſt und tue deine Pflicht! Hilf dem Führer! SA⸗Standortführer SS⸗Standort Bender, Ramſperger, Sturmbaunführer. Hauptſturmführer NS ⸗Staffel M—3 N. d. K. Kaiſer, Bur baum, Sturmhauptführer. Kreiswart. Halt! Sonntagsdienſt! mancher SA⸗, SS⸗ oder NSKK⸗Mann hätte ſich für das Wochenende auch gerne etwas vorgenom⸗ men, aber ſo etwas kann für ihn dieſesmal gar nicht in Frage kommen, denn die VI. Reichsſtraßenſammlung am 6. und 7. März verpflichtet ihn zu einem Sonntagsdienſt, der durch nichts abgegolten werden kann; denn es handelt ſich So ja hier um eine Indienſtſtellung für die Volks⸗ kameraoͤſchaft aller Deutſchen. In gleicher Weiſe handeln auch die Mitglieder des Rö. als Vertreter der erbgeſunden deutſchen Vollfamilie, deren Ein⸗ ſatzbereitſchaft für ihr Volk ebenfalls klar erwie⸗ ſen iſt. Reichsſtraßenſammlung am 6. und 7. März Das Margaretenblümchen mit dem Glückskäfer⸗ chen aus Kunſtharz wird hierbei eine erfolgreiche Waffe im friedlichen Wettſtreit ſein. Wir bemerken noch, daß am Sonntag Samstag und folgende Staudkonzerte ſtattfinden: Samstag von 15.30 bis 16.30 Uhr vom Muſikzug der SA 171 am Waſſerturm, von 16.00 bis 17.00 Uhr vom Muſikzug der auf dem Paradeplatz, und von 16.30 bis 17.30 Uhr vom Muſikzug der SAR 250 auf dem Marktplatz. von 11.30 bis 12.30 Uhr vom Muſikzug der SAR 250 am Waſſerturm, von 12.00 bis 13.00 Uhr vom Muſikzug der SA 171 auf dem Paradeplatz, und von 11.30 bis 12.30 Uhr vom Muſikzug der SS auf dem Marktplatz. Sonntag Ferner nehmen wir zur Kenntnis, daß am Samstagnachmittag gegen 17 Uhr eine Pro⸗ pagandafahrt durch das NSccg vom Markt⸗ platz aus über den Lindenhof—Neckarau— Käfertal und Waldhof erfolgt, um niemand vergeſſen zu laſſen, daß wieder an den Opfergeiſt aller Volks⸗ genoſſen appelliert wird. SA⸗-Stürme durchziehen die Stadt unter Abſingen der alten, immer neu packenden Kampflieder und die S A⸗Spielmannszüge unterſtützen durch wirbelndes Spiel den Kampfruf ihrer Stürme. An die flotten, motoriſierten Stoßtrupps der SA, die an den Abenden der beiden Sammeltage blitzartig in die Gaſtſtätten und Vergnügungslokale vorſtoßen, laſſen wir uns gerne erinnern, auch wenn ſie unſer Opfer ohne Gegenleiſtung fordern. Unter ſolch bewährter Führung ſtehen wir Maun⸗ heimer zuſammen wie ein Mann, um für den ſicheren Erfolg dieſer Sammlung die Durchbruchsſchlacht zu ſchlagen. N. E H C. dd ã ã yd ä⁵ ũãũ¶ũã ũãdõ r Schneeketten mitnehmen! Wochenbericht der DDAc⸗Gaunebenſtelle Maunheim Oeſterreich: Infolge der in den letzten Ta⸗ gen niedergegangenen ſtarken Neuſchneefälle wird die vorſorgliche Mitnahme von Schneeketten allge⸗ mein empfohlen. Schweiz: Auch in der Schweiz ſind in den letz⸗ ten Tagen in den meiſten Gebieten ſtarke Neu⸗ ſchneefälle niedergegangen, weshalb die Mitnahme von Schneeketten allgemein zu empfehlen iſt. Italien: Ohne Ketten befahrbar: Fugazze, Karerpaß. Mit Ketten befahrbar: Andalo, Aprica, Cimabanche, Mauria, Mendel, Rolle, S. Angelo, Tonale, Tre Croei: Alle übrigen italieniſchen Alpen⸗ päſſe ſind geſchloſſen. Standmuſik am Waſſerturm Am Sonntag, dem 7. März, findet von 11.30 bis 12.30 Uhr am Waſſerturm(Friedrichsplatz) Standmuſik des Muſikkorps des.⸗R. 110 unter Leitung von Muſikmeiſter Kraus mit dieſer Vor⸗ 2 tragsfolge ſtatt: 1. Deutſcher Gruß, Marſch(Schifferl), 2. Ouvertüre zu Maritana(Wallace), 3. Die Ehren⸗ wache, Marſch(Lehnhardt), 4. Melodien aus„Car⸗ men“(Bizet), 5. In lauſchiger Nacht, Walzer(Zieh⸗ rer), 6. Aus eigener Kraft, Marſch(Rupprecht). en Ihr 88. Lebensjahr vollendet heute in benei⸗ denswerter körperlicher und geiſtiger Friſche Frau Katharina Fuchke, Nietzſcheſtraße 8. Wir wünſchen der treuen Leſerin der NM. einen ſchönen und geſegneten Lebensabend. Wenn man das Arbeitsbuch verliert Beim Verluſt Ses Arbeitsbuches iſt zu beachten: Geht das Arbeitsbuch beim Unternehmer verloren, ſo hat dieſer den Verluſt unverzüglich, d. h. ohne ſchuldhaftes Zögern, dem Arbeitsamt anzuzeigen. Das gleiche gilt, wenn der Beſchäftigte das Arbeits⸗ buch in Beſitz hat und es verliert. Wenn das Ar beitsbuch beim Unternehmer verlorengeht, muß der Unernehmer den Verluſt Hes Buches, abgeſehen von der unverzüglichen Anzeige an das Ar⸗ beitsamt, auch dem Beſchäftigten ſogleich mittei len, damit dieſer alsbald die Ausſtellung eines neuen Arbeitsbuches oder einer Erſatzkarte beim Arbeitsamt beantragen kann. Der Arbeiter oder Angeſtellte muß ſofort, nachdem er von dem Ver⸗ luſt Kenntnis hat, den Antrag auf Ausſtellung eines Erſatzbuches ſtellen. Der Verluſt des Arbeitsbuches iſt hierbei glaubhaft zu machen. In dem neuen Ar⸗ beitsbuch(Erſatzbuch) wird vermerkt, daß es an Stelle eines verlorengegangenen Arbeitsbuches ausgeſtellt wird. Für die Ausſtellung wird in die⸗ ſem Falle vom Antragſteller eine Gebühr von 1 Mark erhoben. Die Gebühr iſt vom Unternehmer einzuziehen, wenn die Neuausſtellung auf Umſtände zurückzuführen iſt, die er zu vertreten hat. Iſt der Verluſt des alten Arbeitsbuches weder vom Unter⸗ nehmer noch vom Arbeitgeber oder Angeſtellten verſchuldet, ſo kann der Vorſitzende des Apbeitsam⸗ tes die Gebühr erlaſſen. 18 ** Ausſtellungsſchluß in der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Neue deutſche Malerei“ in der ſtädtiſchen Kunſthalle Mannheim iſt am Sonn⸗ tag, dem 7. März, zum letzten Male geöffnet. Beſuchszeit: 11 bis 13.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Am Samstag, dem 6. März, nachmit⸗ tags 8 Uhr, wird Direktor Dr. Paſſarge das letzte Mal durch die Schau führen. un Freiwilliger Wehrdienſt von Auslandsdeut⸗ ſchen. Nach den geltenden Beſtimmungen über die Einberufung deutſcher Staatsangehöriger im Aus land zum aktiven Wehrdienſt trifft das Wehrbe⸗ zirkskommando Ausland allein die Ent⸗ ſcheidung über die Heranziehung von Dienſtpflich⸗ tigen und Freiwilligen und führt die Zuteilung und Einberufung durch. Das Reichskriegsminiſterium weiſt darauf hin daß Meldungen von deutſchen Staatsangehörigen im Ausland, die bei Truppen⸗ oder Marineteilen unmittelbar eingehen, an das Wehrbezirkskommando Ausland weiterzuleiten ſind. u Ermäßigung der Telegrammgebühren nach dem Ausland. Vom J. April an wird bei Telegram⸗ men nach dem Ausland für die Umrechnung der in Goldfranken feſtgeſetzten Gebühren in die deutſche Währung ein niedrigerer Gegenwert als bisher an⸗ gewandt. Auch werden die ſo errechneten Wortge⸗ bühren nicht mehr auf einen durch 5 teilbaren Be⸗ trag, ſondern nur auf volle Reichspfennige gerun⸗ det. Durch dieſe Anordnungen tritt in faſt allen Verkehrsbeziehungen eine fühlbare Ermäßi⸗ gung der Wortgebühren ein, die etwa—7 v. H. beträgt. Beiſpielsweiſe koſtet künftig das Wort eines gewöhnlichen Telegramms nach Neuyork nicht mehr 1,0 ſpndern 1,03 Mark, nach China und Ja: pan 2,83 ſtatt bisher 2,95 Mark. — 7 Wercrkesen 5 Noch ganz im Zauber der Filmwelt, fast mit den Beinen noch im Salon der Filmdiva 95 in Gsda nen bei der Fortsetzung des happy- end, 5 2 nun wieder auf der Straße und im 1 wirklichen leben. Wie gut, daß es Zigaretten gibt, auf die 1 sich heiß hungrig stürzt! Und nun erst gar auf Haus Bergmann Privat, die uns mit ihrer appetitlichen Frische 50 auf- munternd und genuhreich auf die eigene geschätzte Persönlichkeit besinnen läht. —7 7 77 b e 2 0 9 f 9 eee eee Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Samstag, 6. Ma Mas iſt der Landdienſt der Hitlerjugend? Ausgleich zwiſchen Stadt und Land in freiwilliger Landarbeit— Ausſichtsreiche Berufslaufbahn für den, der auf dem Lande bleiben will Landsienſt iſt aus der Not der Nach⸗ Es iſt eine Gegenbewegung zu Erſcheinung, die man Land⸗ flucht nennt. Die ſah ehemals in der Großſtadt das Paradies der Menſchheit. So kam es, daß viel wertvolles bäuerliches Blut dem Lande genommen wurde in den Jahren des politiſchen und wirt⸗ t Niederganges der Volkskraft verloren Darum mußte es von vornherein Aufgabe 8 Nationalſozialismus ſein, dieſer verhängnis⸗ Strömung entgegenzutreten und ſomit einen ich zwiſchen Stadt und Land zu ſchaffen. Die geſündeſte und natürlichſte Grundlage für eine ſo umwälzende Aufgabe iſt aber nur die Jugend. Die Hitler-Jugend hat darum in ihrem Landdienſt die Einrichtung geſchaffen, der es obliegt, die Kraft des deutſchen Bauerntums wieder zu heben und zur Blüte zu bringen. geſchichtli 50 Aus le Der Landdienſt bürgt dem Volke für einen an und Seele geſunden Menſchen. Viele junge Deutſche erhielten erſt durch ihn überhaupt wieder Arbeit, die nicht weſentlich ſchwieriger iſt als die in der Stadt, dagegen beſtimmt geſünder und abwechſlungsreicher als manche andere Durch die enge Verbundenheit mit dem Bauerntum wird der Verſchmelzung zwiſchen Stadt und Land wertvolle Förderung zuteil. Denn die Zeit, die einer auf dem Lande beſchäftigt war, iſt nie verlo⸗ ren, ſelbſt dann nicht, wenn nur das eine erreicht wurde, daß der Betreffende in ſeinem ſpäteren Le⸗ ben eine gerechte und vernünftige Einſtellung zur Landarbeit als ſolcher beſitzt. Auch dann iſt unend⸗ lich viel gewonnen. Der Eintritt in den Landdienſt iſt und bleibt freiwillig. Allein ſchon die Einſtellungs bedingungen rufen automatiſch eine Ausleſe hervor. Jeder Junge und jedes Mädel ariſcher Abſtammung im Alter von 15—25 Jahren iſt zum Eintritt berech⸗ tigt, ſofern den Vorausſetzungen genügt wird, d. h. wenn man vollkommen geſund an Geiſt und Körper iſt, dann landfähig iſt, d. h. wenn man die körperliche Eignung zur Landarbeit, zähe Willens⸗ kraft und vor allem Gemeinſchaftsſinn beſitzt. Aus dieſen Gründen wird beim Eintritt ein ärztliches Gutachten eingefordert. Die Einberufung des angenommenen Bewerbers erfolgt zu Beginn der Landarbeit, alſo in der Regel im März oder An⸗ fang April. Wir haben zwei Landdienſteinheiten zu un⸗ terſcheiden. Die Betriebsgruppe, beſtehend aus—50 Ar⸗ beitskräften, findet geſchloſſen Arbeit in einem Be⸗ trieb. Dieſe Gruppe bildet innerhalb ihres Betrie⸗ bes eine eigene Gemeinſchaft; ſie iſt daher auch in einem eigenen Heim untergebracht, wo ſie ſich ſelbſt verpflegt. Die zweite Form der Landdienſteinheit iſt die Dorfgruppe, alſo eine Gruppe, Sie ge⸗ ſchloſſen in einem Dorf in Arbeit ſteht. Die einzel. nen Mitglieder ſind den Bauern des betreffenden Ortes zugeteilt. Auch hier erfolgt die Unterbrin⸗ gung, um die Gemeinſchaft der Gruppe zu wahren, meiſt in einem gemeinſamen Heim. Wenn die Not⸗ wendigkeit es gebietet, kann eventuell auch der ein⸗ zelne bei dem arbeitgebenden Bauern wohnen. Sottesdtent-Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sountag, den 7. März 1937 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Webel: 10.00 Konfirmation, Pfarrer Kiefer; 11.90 Kindergottesdienſt, Vikar Jaeger; nachm. 3 Taubſtummengyttesdienſt:.00 Konfirmandenprüfung der unteren Pfarrei, Vikar Jaeger. Neckarſpitze: 10 Gottesdienſt, Vikar Webel; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Webel. Konkordienkirche: 10 Hauptgobtesdienſt, Miſſionar Wenz: 14.15 Kindergottesdienſt, Miſſionar Wenz: abends 6 Uhr Gebetsgottesdienſt. Chriſtuskirche: 10 Gemeinde⸗ u. Militärgottesdienſt, Stand⸗ ortpikar Dr. Heidland, anſchl. Abendmahlsfeier für die Militärgemeinde; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Doll; abends 6 Konfirmandenprüfung, Pfarrer Dr. Weber; 8 Orgelfeierſtunde, Johannes Ernſt Köhler⸗Weimar. Neuoſtheim: 10 Uhr Hauptgottesdienſt und Konfirmanden⸗ fung, Pfarrvikar Brenner; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrpikar Brenner. Friedenskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bell⸗Sieben⸗ bürgen; 11.15 Kindergottesdienſt, Bikar Bender. Johanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Dekan Jveſt: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar von Feilitzſch; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar von Feilitzſch. f Lutherkirche;.30 Konfirmation, Pfarrer Jundt: 1145 Kin⸗ dergotke dent, Vikar Schäfer; nachm. 3 Konfirmanden⸗ prüfung, Pfr. Walter; 6 Abendgottesdienſt, Pfr. Jundt. Gemeindehaus Eggenſtr. 6: 9 Gottesdtenſt, Pfr. Frantzmann. Melauchthonkirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Vikar Schuh⸗ macher; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Stürmer; nach⸗ mittags 3 Konfirmandenprüfung, Pfarrer Hahn. Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.30 Gottesdienſt, Stürmer. Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Heinr.⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Heſſig. Feudenheim: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Rau; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Rau; nachm. 4 Konfirmanden⸗ prüfung, Pfarrer Kammerer. Friedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal: nachm..00 Chriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. 5 Käfertal:.30 Hauptgottesdienſt(mit Prüfung der Konfir⸗ manden), Pfarrer Schäfer; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfr. Schäfer; 8 Abendgottesdienſt, Vikar Ziegler. Käfertal⸗Süd: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Ziegler; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Ziegler. Siedlung Nord— Auferſtehungskirche:.0 Hauptgottes⸗ dienſt, Vikar Würthwein; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Würthwein. 5 Neckarau:.30 Konfirmation der Nordpfarrei, Pfr. Gänger: 1 Kindergottesdienſt der beiden Pfarreien, Vikar Schmitt. Gemeindehaus Speyerer Straße 28: 10 Hauptgottesdtenſt, Vikar Pfarrvikar Müller;: 11 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Lau; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau; abends 8 Prüfung der Konfir⸗ manden von Rheinau und Pfingſtberg, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt. Vikar Lan; 10 Kinder⸗ goftesdienſt, Pfarrer Vath. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Glitſcher: 10.45 N n nachm. 3 Konfir⸗ mandenprüfung, arrer Bartholom Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fichtl; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Baumann; nachm. 1 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Vikar Baumann;.30 Abendgottes⸗ dtenſt, Vikar Baumann. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Zug: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zug; nachm. 3 Prüfung der Konfirmanden der Südpfarrei, Pfarrer Lemme. Waldſchule Gartenſtadt:.30 Frühgottesdienſt. Vikar mig Wallſtadt: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 upk⸗ gottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Militärgoltesdienſte Ehriſtuskirche: Sonntag vorm. 10.00 Militärgottesdienſt, . Dr. Geblend anſchl. Abendmahlsfeier. Wochengottesdienſte: e 8 e im oberen Gemeindefſaal, Ia, ar La 8 7 Konkordienkirche: Montag bis Mittwoch.15 Abendandacht 11 M 1. e abend 8 in der Kirche: Volks⸗ mifftonariſcher Vorkrag„Die Verſöhnung in 1 r. Dr. Schütz. Freitag.15 Abendandacht in 5 8 Abendgottesdienſt, Vikar Weiß. Friedenskirche: Montga und Dienstag.00 Abendandacht. Mittwoch abend 8 Konfirmandenprüfung, Pfarrer Zahn. Donnerstag bis Samstag 8 Uhr Abendandacht. Die Führung der Einheiten liegt in den Händen eines erprobten, zuverläſſigen HJ.⸗Führers, der die volle Verantwortung für Ord⸗ nung, Haltung und Leiſtung zu tragen hat. Des⸗ halb iſt es ſelbſtverſtändlich, daß hier der Führer ganz und gar mit ſeiner Mannſchaft verwachſen ſein muß, daß er der Gemeinſchaft Vorbild in allem ſein muß. Die Auswahl der Führerſchaft erfolgt daher nach beſonders ſtrengen Geſichtspunkten, ſo Faß nur beſte Kräfte die hohen Verantwortungen für die geſtellten Aufgaben tragen. Für diejenigen, die auf dem Lande bleiben wollen, bietet der Landdienſt eine ausſichts⸗ reiche Berufslaufbahn. Nach zweijähriger Arbeitszeit bereits wird der Landdienſtler laut Verordnung des Reichsnährſtan⸗ des Landarbeitsgehilfe. Nach weiteren zwei Jah⸗ ren rückt er zum gelernten Landarbeiter auf. Mit dieſer Vorbildung ſteht ihm eine gehobene Exiſtenz offen, die ihm auch die Möglichkeit zur Heirat bietet. Die Landdienſtler, die nicht die Luſt und Liebe haben, ihr ganzes Leben auf dem Lande zuzubrin⸗ gen, kehren nach einem oder mehreren Jahren wieder in die Stadt zurück. Aber auch für dieſe jungen Leute iſt der Landdienſt nicht vergeblich geweſen, denn er iſt auch über die rein berufliche Schulung hinaus eine ausgezeichnete Er⸗ ziehungsſchule des jungen Menſchen. Das gewaltige Werk, das die Hitler⸗Jugend da⸗ mit begonnen hat, iſt zwar heute noch in einem Auf⸗ bauſtabium, aber es wird gemäß ſeinen Aufgaben zu einem gewaltigen Bauſtein an der Wiedergeſun⸗ dung unſeres Volkes emporwachſen. Um aber dem jungen Kraftſtrom keine unnötigen Kämpfe und Widerſtände zu bereiten, bedarf es des Verſtändniſ⸗ ſes und Sarüber hinaus der Mitarbeit der geſam⸗ ten Nation. Denn auch dieſe Einrichtung muß wie alles, was der Nationalſozialismus geboren hat, von der Gemeinſchaft des Volkes getragen ſein, es darf keineswegs Sache beſtimmter Bevöl⸗ kerungskreiſe werden. Allein die Eignung muß maßgebend ſein für den Eintritt tung, Sie für die Zukunft der Nat abzuſchätzender Bedeutung ſein in dieſe Einrich⸗ von heute nicht wird. i Arbeitsdienſtführerin Ein neuer vollwertiger Frauenberuf Der Reichsarbeitsführer hat Richtlinien für den in der nächſten Zeit zur Durchführung kommenden Plan über die Laufbahn der Füh im Arbeite dienſt gegeben. Die Tätigkeit der Führerin im Ar⸗ beitsdienſt iſt nunmehr als ein voll we tiger Frauenberuf anzuſehen. Die ſtaatlichen Be ſtimmungen über Anſtellung, Verſorgung uſw. ſind noch in Vorbereitung. Einſtweilen werden die Vor⸗ ausfetzungen bekanntgegeben. Der amtliche„Arbeits⸗ mann“ meldet, daß die Führerinnentätigkeit im Ar⸗ beitsdienſt neben einer vorbildlichen nationalſoziali⸗ ſtiſchen charaktevlichen Haltung auch Führerfähigkei⸗ ten und gute Allgemeinbildung ſowie ausreichende landwirtſchaftliche, hauswirtſchaftliche und ſozialpädg⸗ gogiſche Fachkenntniſſe erfordert. Der Ausbil⸗ dungsgang beginnt mit dem Dienſthalbjahr als Arbeitsmaid. Dann folgt eine halbjährige Dienſtleiſtung als Kameradſchaftsälteſte. Bei Eig⸗ nung ſchließt ſich eine zweijährige Beurlaubung für ein Praktikum an, in dem die notwendigen Fach⸗ kenntniſſe zu erwerben ſind. Als Praktikum gilt u. a. auch die Ausbildung als Volkspflegerin, Kranken⸗ ſchweſter oder Fachlehrerin. Hierauf folgt der Be⸗ ſuch eines ſechsmonatigen Führerinnenlehrganges, nach deſſen erfolgreichen Abſchluß die Führeranwär⸗ terin zur Gehilfin ernannt werden und weiterrücken kann. * Sasbach, 6. März. Der 36 Jahre alte Stations⸗ ſteuermann Otto Weiſen burger aus Kehl kam an Bord des Dampfſchiffes„Rheinfahrt 12“ zu Fall und zog ſich eine ſchwere innere Verletzung zu, die den Tod zur Folge hatte. Johanniskirche: Donnerstag abd. 8 Konfirmandenprüfung der Südpfarrei, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Vikar Schäfer. Melauchthonkirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Vikar Stürmer. Gemeindehaus Zellerſtraße 28: Donnerstag 8 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Stürmer. Feudenheim: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde k. Schweſtern⸗ haus, Vikar Rau. Friedrichsfeld: Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Schönthal. Käfertal: Dienstag abend 8 Frauenabend, Pfarrer Schäfer. Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Pfarrer Schäfer. Frei⸗ tag abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: Mittwoch.45 Abendgottesdienſt, anſchließ. Frauenabend, Pfarrer Schäfer. Siedlung Nord— Auferſtehungskirche: Dienstag abend 8 Frauenabend. Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag.45 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt.. Gemeindehaus Speyerer Straße 28: Donnerstag 8 Abend⸗ gottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Vikar Lau. Gemeindehaus Pfingſtberg: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Vikar Lau. Sandhofen: Montag abend 8 Frauenbund.— Donnerstag abendeg Bibelſtunde⸗ 5 Seckenheim: Mittwoch abend.30 Paſſionsandacht, Vikar Baumann. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend 8 Paſſionsandacht im Konfirmandenſaal, Vikar Zug. Waldſchule Gartenſtadt: Mittwoch abend 8 Paſſtonsandacht, Pfarrer Clormann. Wallſtadt: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Pfarrer Münzel. Pfarrer Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangel. Verein für Innere Miſſion, AB., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag nachm. 3 u. Donnerstag abend 8 Uhr Verſammlung.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag abend 8 Verſammlung und Donnerstag abend 8 Uhr Verſammlung. Freitag abend 8 Bibelſtunde für junge Männer.— Schwetzinger Str. 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag nachm. g u. Dienstag abd. 8 Verſammlg. Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſtonar Welk): Sonn⸗ tag u. Dienstag abd. 8 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abd. 8 Verſamml.— Pfingſtberg Herrenſand 42: Alle 14 Tage Freitag abend 8 Uhr Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtr. 52: Sonn⸗ tag abend 8 und Freitag abend 8 Uhr Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ kung.— Saudhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 u. Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Waldhof: Freitag abend 8 Uhr Verſammlg.— Feudenheim, Untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim“, L. 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Uhr Jugendbund für Mädchen; abends 8 Wortverkündigung. Dienstag abend 8 Männerbibelſtunde. Mittwoch abend.00 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm..00 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗ Süd, Dürkheimer Straße 32: Montag abend.00 Wort⸗ verkündigung.— Almenhof. Schillerſchule: Montag abd. 8 Wortverkündigung.— Pfingſtberg, Oſterſtraße 30: Diens⸗ 25 abend 8 5— Scharhof⸗Sandhofen: Mittwoch abend 8 Wortperkündigung.— Neckarau, Kirch⸗ gartenſchule: Freitag abend 8 Wortverkündigung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendbund f. junge Mädchen; abends 8 Evangeliſations⸗Vortrag über das Thema:„Furchtloſe Chriſten“. Montag abend 8 Blau⸗ kreuzverſammlung, Redner: Generalſekretär Seinſch. Dienstag nachm. 5 Mädchenſtunde; abends 8 Blaukreuz⸗ verſammlung. Redner: Generalſekret. Seinſch. Mittwoch abend 8 Blaukreuzverſammlung, Redner: Generalſekret. Seinſch. Donnerstga nachm. 4 Frauenſtunde; 7 Freundes⸗ kreis für 19 Mädchen. Freitag nachm. 5 Jung⸗Freundes⸗ kreis für Knaben.— Almenhof, Mönchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend 8 Verſammlung.— Pfingſt⸗ Strahlenburgſtr. 13: Dienstag abd..153 Verſamml. — An den Kaſernen 12 bei S er: Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Sandhofen, Sandhofer Str. 280: Frei⸗ bag 8 5 mee 1 1 5 Landes kirch emein ebenzeller n Kas er dir ente denen beiten m, Linen baſ⸗ tr 34: Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Stud. eck, Heidelberg). Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. Dienstag abend.15 Bibelſfunde Fahrlachſtr. 13 bei Dörr. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donnerstag abend 8 Mif⸗ ſionsſtunde, Südſeemiſſionar Syring. Samstag abd..15 ännerbibelſtunde.— Jugendbund für Es, a) junge Männer: Freitag abend.15; b) Jungfrauen: Sonntag nachm. 4 Uhr und Donnerstag abend 8 Uhr(Miſſionar Syring).— Feudenheim, Schwanenſtraße 30, Hinterhs.: Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde.— Waldhof, Trommlerweg 33 bei Gültling: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckelſtr. 4: Sonntag abend 8 u. Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Evang. luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Montag abend.00 Uhr Paſſionsſtunde, Pfarrer Fritze. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗ Gemeinde, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm. .45 Predigt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 5 Vierteljahrs⸗ konferenz; abends 8 Predigt, Prediger Schneider. Mitt⸗ woch abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Pred. Klaiber⸗Tübingen: 10.45 Sonn⸗ tagsſchule; nachm..30 Predigt. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde. Donnerstag nachm.00 Frauenmiſſionsſtunde; abds. 8 Jungfrauenſtunde. Freitag nachm..30 Mädchen⸗ ſtunde; 6 Knabenſtunde. Evangel. Gemeinde gläubig⸗getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt, Prediger Würfel, anſchl. Gemeindeſtunde; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Verſammlung, Prediger Würfel. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Freitag abend 8 Jugendverſammlung. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag vorm. 10 Chriſtenlehre; abends 8 Vortrag.— Dienstag abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Sams⸗ tag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Die Heilsarmee. O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.00 Frei⸗ gottesdienſt auf dem Marktplatz(G 1) abends.30 Heils⸗ verſammlung. Mittwoch abend.00 Heilsverſammlung. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt: 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung; abds..15 Predigt: J. Doflein. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 7. März 1937(4. Faſtenſonntag) Obere Pfarrei(Jeſuftenkirchef: Von 6 an öſterl. Beichte; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corp.⸗Chriſti⸗ Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abends.30 Faſten⸗ predigt durch Stadtpfarrprediger Dr. Leidner, hierauf Andacht mit Segen. St. Sebaſtiaunskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgekegenheit: 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Andacht zur Todesangſt Chriſti am Kreuz; abends 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. Heiliggeiſtkirche: 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.15 Schülergottesdfenſt m. Anſprache; 10 Predigt und Amt: 11.15 Singmeſſe mit Predigt; nach mittags 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Corporis⸗ Ehriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abends.30 feierlicher Schluß der religiöſen Woche mit Predigt und Weihe an das heiligſte Herz Jeſu. Liebfrauen⸗Pfarrei: Von b an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe, 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jungfrauen;.30 Sakramentale Bruderſchaft; 7 Faſten⸗ predigt von H. Dr. Scheufele mit Andacht und Segen. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſtumsgottesdienſt. 5 St. Joſephskirche Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit, 91. Meſſe: 7 hl. Meſſe:.45 Betſingmeſſe mit Predigt:.00 Kinder⸗ W 10 Predigt und Amt; 11 Chriſtenlehre für ädchen: 11.30 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Faſten⸗ predigt mit Segensandacht. St. Peter, Mannheim: 6 hl. Meſſe und Beichtgelegenheil; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m. 1 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Mädchen; abends.30 Roſenkranz; 7 Faſtenpredigt mit Andacht. 7 a Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und öſter⸗ liche Beichte; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corp.⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft; 7 Faſtenpredigt mit Andacht und Segen. St. Bonifatiuskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.05 Militärgottes⸗ dienſt; 10.00 Hochamt mit Predigt; 11.30 Singmeſfe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corp. Chriſti⸗Bruderſchaft; abends.30 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. St. Nikolaus: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe;.30 Kin⸗ dergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt und „Wiener Singmeſſe“, anſchl. Chriſtenlehre für Mädchen; nachm..30 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht m. Segen; abends.30 Faſtenpredigt und Faſtenandacht mit Segen. St. Jakobus, Neckarau: 6 hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe;.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt:.15 Chriſtenlehre für die Mädchen; .45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Faſtenpredigt mit Segen. St. Franziskuskirche Waldhof: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 10.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 11 Kindergottesdſenſt mit Predigt; abends 6 Faſtenpredigt mit Andacht u. Segen. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Amt mit Predigt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt. 2 St. Eliſabethkirche[Gartenſtadt): 8 Singmeſſe mit Predigtz 11 Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Laurentius. Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte: 9 45 Frühmeſſe mit Anſprache; 9 Predigt u. Amt; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Kreuzwegandacht; abends 7 Faſtenpredigt m. Litanei und Segen. St. Peter und Paul, Feudenheim:.30 hl. Beichte;.30 Frühmeſſe;.30 Kommunion ⸗Singmeſſe;.30 Miſſa recitata mit Choral; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchafts⸗Andacht mit Segen; abends 8 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. St. Bartholomänskirche, Sandhofen:.30 Beichtgelegenheitz 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Schulentlaſſungs⸗ feier; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre für Jungmädchen; 2 Kreuzwegandacht; abds..30 Faſten⸗ predigt mit Litanei und Segen. St. Antonius, Rheinau: 6 Beichtgelegenheit, 7 Frühmeſſef .30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10.10 Amt mit Pre⸗ digt; abds. 7 Faſtenpredigt mit Segen, anſch. Feierſtunde der Gemeinde mit Vortrag über: Kriegergräber im Oſten. St. Aegidius, Seckenheim: 7 Frühmeſſe;.30 Kindergottes⸗ dienſt;.40 Hauptgottesdienſt; nachm..30 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft; abends.30 Faſtenpredigt. St. Bonifatiuskirche, Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe;.30 Predigt, Amt, Chriſtenlehre; nach⸗ mittags.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗ Andacht mit Segen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittags.30 Bruderſchaftsandacht abds. 7 Faſtenpredigt. St. Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.30 Beichte, 80 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends 6 Faſtenpredigt mit Segen. St. Hildegard, Käfertal⸗Süd:.30 Beichte; 7 Frühmeſſe; .30 Amt mit Predigt; nachm..30 Andacht. ga br en eden.30 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m redig f Hauskapelle der Niederbronner Schweſtern, D 4. 4: Nachm. .30 Uhr Gottesdienſt für katholiſche Taubſtumme. Ilvesheim: 7 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt; nachm..30 Andacht zu Ehren der 7 Schmerzen Mariä; 2 Kinderpredigt;.30 Andacht in der Bruder Konrads⸗Kapelle(Siedlung): abds. 8 Eröffnungspredigt der religiöſen Familienwoche. Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonntag vorm. 10 Uhr hl. Meſſe an deni Sprache mit allgemeiner Kommunion und Faſtenpredigt (2. Teil): Braucht unſere Zeit noch Chriſtus Erlöſerkirche Waldhof, Waldstraße 117): Sonntag vorm. 0 hl. Meſſe in 57085 Sprache mit allgemeiner e nion und Predigt; nachm. 4 Veſper mit Faſtenvrebigt (2. Teil): Braucht unſere Zeit noch Ehriſtus? 55 Freireligiöſe Gemeinde Mannheim. 5 Sonutag vorm. 10.30, Sonntagsfeier. Prediger e hilipp Hormuth über„Giordano Brund— ein Geiſtes⸗ eld. im Siedlerheim in Käfertal, Speckweg 174. Hartin Deer e N 6 Sou Shesiands darlehen 2113 Bitte besuchen Sie ganz ungeniert die rode 2 Möbel-Scha E U aus. 1719 porzellan Glas Kristall „er Dl „Bestecke wöhn Arzte ihren endlo Dieſe dieſer ſind Anne Doku Krieg Rol die dern akti Sie, den f wird, Reih. Befre Mitte ſahrz als gelt konnt 7 Anne Sc als 8 ihrem daß ſt land Frage Man betrat Gehit eine Zeit den, ander Robfl Haſtig Sf und i let, w der ſt Feind den? Wind den ihres Dur 0 Ein Jubilöum ganz eigener und ſeltener Art wurde dieſer Tage in dem oſtpreußiſchen Land⸗ ſtädtchen Tapiau begangen. Dort konnte die Arztgattin Annemarie Reimer, der ein⸗ weibliche Kraftfahrer der deut⸗ Armee im Weltkrieg, die W. Wi derkehr des Tages begehen, an dem ſie ihren Füh⸗ rerſchein erwarb. 4 Königsberg, im März. Oftmals am Tage, und nicht ſelten mitten in ſtockfinſterer Nacht, öffnet ſich das Tor der Garage eines Landarztes in Tapiau, einem oſtpreußiſchen dtchen unweit von Königsberg. In der Nachbar⸗ t von Dr. med. Reimer iſt man es längſt ge⸗ nt, daß ſtets eine Frau, die Gattin des Arztes, am Steuer des Wagens ſitzt, um ihren Mann in ſtundenlanger Fahrt auf einſamen, eudloſen Landſtraßen zu den Patienten zu bringen. Dieſer Tage jedoch winken die Leute auf der Straße bieſer Frau am Lenkrad beſonders freundlich zu, ind es doch gerade 25 Jahre geworden, daß Frau Annemarie Reimer ihren Führerſchein beſitzt, jenes Dokument, das ihr ermöglicht hat, in der deutſchen Kriegsgeſchichte eine ganz ungewöhnliche Rolle zu ſpielen. Denn dieſe Frau iſt ja nicht nur die„dienſtälteſte“ Motorſportlerin Deutſchlands, ſon⸗ dern auch die einzige deutſche Kraftfahrerin, die aktiv am Weltkrieg teilgenommen hat. Sie, die heute noch von ehemaligen Frontkamera⸗ den ſcherzhaft mit„Frau Unteroffizier“ angeſprochen wird, ſtand ſieben Monate lang in den vorderſten Reihen und trug nach Kräften ihren Teil an der Befreiung des deutſchen Oſtens von den Ruſſen bei. Mitten durch den Kugelregen ſteuerte ſie ihr Kraft⸗ fahrzeug und verlor ſelbſt dann die Nerven nicht, als ſie ſich einmal ſchon vom Feind um zin ⸗ gelt ſah und nur mit knapper Not noch entrinnen konnte. Annemarie gibt die Parole Schon in den erſten Tagen der Mobilmachung, als Frau Reimer am Bahnhof Wehlau Abſchied von ihrem Mann genommen hatte, ſtand es für ſie feſt, baß ſie nicht untätig zuſehen kann wenn das Vater⸗ land in Gefahr iſt. Und als der Landrat mit der Frage an ſie herantrat, ob ſie keinen verläſſigen Mann wüßte, der einen mit einem Sonderauftrag bekrauten Offizier durch das gefährdete oſtpreußiſche Gebiet fahren könnte, gab es für Frau Reimer nur eine Antwort:„Ich!“ Kraftfahrer waren zu dieſer geit noch ſelten, und die, die ſich am Steuer verſtan⸗ den, waren längſt an der Front. So blieb nichts anderes übrig, als dieſe Frau als einzige Auto⸗ Mobfliſtin in die Armee zu übernehmen. haſtig, ſte ſtellte ihren„Mann“! Siet„hat die Kämpfe an der Deime mitgemacht und im Gefecht bei Labiau Ordonnanzdienſte verrich⸗ let, wobei ſie immer wieder ihren Wagen durch Wäl⸗ der ſteuerte, von denen man wußte, daß ſie dicht von Feinden beſetzt waren. Kugel um Kugel ſchlug in den Wagenbord ein Granatfetzen zerſplitterten die Vinöſchutzſcheibe und riſſen dem Motor ſchwere Wun⸗ den— aber verbiſſen ſaß Frau Reimer am Steuer ihtes Wagens, für ſie gab es nur eine Deviſe: Durch! Der Kommandeur der 88. Inf.⸗Diviſion. Und wahr⸗ Ae Mat Ne i Meltkxleg „Unteroffizier Annemarie“ fährt gegen den Feind Generalleutnant Clauſius, ſagt ſelbſt in dem Militärzeugnis über Unteroffizier Annemarie Rei⸗ mer:„Sie hat nicht nur alle ſchweren Pflichten als Kraftwagenführer auf das ſorgſamſte erfüllt, ſondern dabei auch erhebliche Tapferkeit vor dem Feinde bewieſen. So fuhr ſte mich als Komman⸗ deur der 9. Landwehrbrigade am 4. September 1914 mitten durch feindliches Artilleriefeuer. Sie wirkte bei den Kämpfen um Tilſtt und Tauroggen, Schir⸗ windt und Wladislawow, im Gefecht bei Poziſki, den Kämpfen bei Galkehmen und Kobſodzie, in der Schlacht bei Stallupönen, an den Trakiſchker Bergen, in den Stellungskämpfen an der Rominte, in der Winterſchlacht in Masuren, an der Skrode und Piſſa mit.“ Begegnungen mit Hindenburg Nein, da gab es keine Frontlinie, auf deren ver⸗ ſchlammten Straßen ſich nicht der graubraune Wa⸗ gen des„Unteroffiziers Annemarie“ durchgekämpft hätte. Selbſt in den Sümpfen Maſuvens tauchte ſein Fahrzeug immer wieder auf, das oft genug aus dem grundloſen Boden befreit werden mußte. Niemand verſtand es ſo gut als dieſe Frau, einen Motorſchaden zu beheben, ſie wuſch ihren Wagen ſelbſt, wenn er über und über mit Straßenkot be⸗ deckt war und ließ ihn keine Minute aus den Augen. Sie war eine der erſten, die ihr Fahrzeug in die Straßen Tilſits lenkte, als die Ruſſen noch aus brennenden Häuſern ſchoſſen, und als ihr die ſchwe⸗ lenden Trümmer den Weg verſperrten, tröſtete und verband ſie wenigſtens die deutſchen Verwundeten. Sie lehnte es ab, anders als jeder andere Soldat behandelt zu werden, betrachtete es als Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, aus der gleichen Gulaſchkanone ihren Napf mit Eſſen zu ſchöpfen, wie ihre Kameraden, und nahm mit dem Strohlager vorlieb, das ſie ſich ſelbſt aufſchüttete. In Sodargen war es einmal, als ihre Kompanie im Quartier lag und ein hoher Offizier die Unterkunftsräume beſichtigte. Unter⸗ offizier Annemarie, der mit der Truppe angetreten war, hatte dem Geſtrengen Rede und Antwort zu ſtehen. Warum ſie ſich als Frau kein anderes Quar⸗ tier ſuche, wollte er wiſſen.„Fühle mich als Sol⸗ dat!“ war die Antwort der tapferen Kraftwagen⸗ führerin.„Aber das Schnarchen muß Sie doch ſtören?“ Verlegen ſah die Frau zu Boden. Aber da meldete ſich ſchon der erſte Adjutant zum Wort: „Verzeihung, Herr Oberſt, aber der einzige, der bei uns ſchnarcht, iſt ſie...“ Da mußte ſich auch der ritterliche Offizier geſchlagen bekennen. Auch mit Generalfeldmarſchall v. Hindenburg kam Frau Reimer oft zuſammen der ſie ſtets mit„Mein lieber Unteroffizier Reimer“ an⸗ ſprach und ſich von ihr ihre Erlebniſſe erzählen ließ. Hätte es keine Kabinettsorder gegeben, die die Ver⸗ leihung des Eiſernen Kreuzes an Frauen verbot, oͤann wäre die Arztgattin aus Tapiau die eyſte geweſen, die es erhalten hätte. Aber ſie trägt heute das Ehrenkreuz für Frontkämpfer mit nicht minderem Stolz, wenn ſie mit ſicherer Hand ihren Wagen durch oſtpreußiſches Land ſteuert, um ihren Mann zu den Kranken der Umgebung zu fahren. Kürzlich hat die Schanghaier Polizeibehörde die erſten weiblichen Poliziſten angeſtellt, denen ganz beſondere Aufgaben zufallen. Von 290 Bewerbe⸗ rinnen wurden 25 für geeignet befunden. Nach der erfolgreichen Abſolvierung eines dreimonatigen Lehrgange konnten ſie als„Mädchen in Uniform“ ihren verantwortungsvollen Dienſt beginnen.— Ein weiblicher Poliziſt nimmt bei einer Straf⸗ gefangenen eine Leibesviſitation vor.(Weltbild,.) Naturhiſtoriſche Muſeum präpariert werden ſollen. Jeder von ihnen wiegt 50 000 Kilogramm. Die erſten weiblichen Polißziſten in Schanghai Zwei Ozeanrieſen in Holland an Land geſpült Seit 1762 wurden zum erſtenmal zwei Pottfiſche an Land geſpült, deren rieſige Skelette für das (Atlanti c,.) unmang Der Maun, der Adler zähmt eg ie moe Obwohl es lange Zeit für unmöglich galt, Raub⸗ vögel zu dreſſieren, iſt es Bill Jenkins, einem Artiſten, gelungen, dieſen Gipfelpunkt der Dreſſur⸗ kunſt zu erreichen. Ein Steinadler, ein Seeadler, mehrere Falken und andere Raubvögel folgen willig ſeinem Wink, was um ſo höher zu werten iſt, als alle Kunſtſtücke im grellen Scheinwerfer⸗ licht der Manege ausgeführt werden.— Der Stein⸗ adler auf der Hand ſeines Herrn, Die Tiere, zu deren Zähmung unendlich viel Geduld gehört, ſind vollkommen flugfähig.(Weltbild,.) Sr e k ĩ ð ñ f ð2wVꝛ]˙ܹ'w e eee eee ae eke ee eiganagierigtgr gti Bizigegei ggg Si Berliner Brief Aufgebot in Zehleudorf— Künſtlerehen— Willi Birgels künſtleriſches Glaubensbekenntnis— Die Wirkung der Autobausſtellung— Clowukriſe Berlin, im März. Vor dem Zehlendorfer Standesamt leht Jung⸗Zehlendorf in dicken Reihen und lieſt dieſes Aufgebot: i Aufgebot. Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß 1 der Schauſpieler Wilhelm(Willi) Egon Fritz Fritſch, wohnhaft in Berlin⸗Dahlem, Grieg⸗ ſtraße 27, 2 die Käte Johanna Gerda Ilſe Schmidt, ohne 5. in Berlin⸗Charlottenburg, Waitz⸗ aße 17, die Ehe miteinander eingehen wollen. Die Bekanntmachung dieſes Aufgebots hat in der Stadtgemeinde Berlin, Bezirk Zehlendorf, zu geſchehen. 5 Berlin⸗Dahlem, am 26. Februar 1997. 5 Der Standesbeamte. Auf den jungen Geſichtern der Leſerſchaft vor dem Standesamt ſteht ein vergnügtes Lächeln. Nun weiß man doch endlich Beſcheid. Nun weiß man endlich, wen der beliebteſte(weil perſönlich beſchei⸗ heute und zurückhaltendſte) deutſche Filmſchauſpie⸗ ler zum Traualtar führen wird. Ein paar Freunde des hübſchen Hauſes, das er ſich in Zehlendorf ge⸗ baut hat, wußten es freilich ſchon lange. Jahrelang hat man ihm jede ſeiner Filmpartnerinnen, von Allan Harvey bis Olga Dſchechowa, als Gattin nachgeſagt. Aber ſchon ſeit ein paar Jahren ſah ran ihn privat nur mit Käte Johanna Gerda Ilſe Schmidt, die eigentlich bis vor ein paar Wochen nuch einen Beruf, und zwar einen ſehr ſchönen, 1 55 Sie übte ihn unter dem Namen Din ah beute aus. Dinah war eine Glanznummer der eutſchen Varietes und Kabaretts. Sie tanzte akro⸗ batiſch, d.., ſie vollführte mit ihrem biloſchön ge⸗ ne enen Körper die kühnſten Wendungen, um le ſie jede junge Dame, die morgens nach Rund⸗ unkbefehlen Gymnaſtik treibt, beneidet hat. Im berbſt ſahen wir Dinah Grace auch als Schau⸗ pielerin, und zwar als Partnerin von Georg Alex⸗ ander, in der Berliner Scala, wo ihre noch novi⸗ zenhaft zarte Sprechkunſt mit der Akuſtik des Rie⸗ ſenraums kämpfte. Vor ein paar Wochen erhielten 1 Direktoren, bei denen Dinah Grace noch Ver⸗ ge laufen hatte, die Mitteilung, daß ſie infolge ener ſchweren Erkrankung dieſe Verträge zur Zeit 55 abſolvieren könne. Die Varietélenker wünſch⸗ 63 ihr baldige Geneſung, denn die kommende attin von Willy Fritſch im Programm zu haben, bedeutet für ſie eine geſchäftliche Senſation, um die ſie nicht gern kommen möchten. Die Ehe von Dinah Grace und Willy Fritſch vermehrt die Zahl der glücklichen Berliner Künſtlerehen um eine neue. Der beſte Götz von Berlichingen der beutſchen Bühne, Hein rich George, iſt mit ſeiner Kollegin Berta Drews verheiratet und Gu ſt af Gründgens führte bekanntlich im letzten Frühjahr ſeine Kollegin vom Staatstheater, Martanne Hoppe, zum Trau⸗ altar. Die ſchöne Filmſchauſpielerin Lil Dag o⸗ ver iſt mit dem Produktionsleiter Witt verhei⸗ ratet. Maria Paudler beiratete den Maler und Filmregiſſeur Kurt Skalden und Viktor de Kowas Gattin iſt Luiſe Ullrich. Paula Weſſely iſt die Gattin Attila Hörbigers, dem ſie ſchon einen Sohn ſchenkte. Wolf Al bach⸗ Retty und Magda Schneider ſind ein genau ſo glückliches Ehepaar wie der Produktionsleiter der Tobis, Dr. Schwerin und Grete Weiſer, deren Glück nur durch die zeitweiſe Ueberbeſchäf⸗ tigung dieſer beiden Ehepartner etwas getrübt wird. Denn Dr. Schwerin iſt immer viel auf Dienſtreiſen und Grete Weiſer wird ſchon morgens um ſechs Uhr ins Filmatelier abgeholt. Und auch Willi Fritſch hat ja gerade neugierige Frager wiſſen laſ⸗ ſen, daß er den Tag ſeiner Hochzeit noch gar nicht wiſſe— wenn er eben gerade mal wieder filmfrei habe, werde er zum zweiten Male mit Dinah Grace zum Standesamt kommen Aber es gibt auch vielbeſchäftigte Filmſchau⸗ ſpieler, die noch Zeit haben, ſich theoretiſch mit den Grundlagen ihres Berufs zu beſchäftigen. In der Leſfinghochſchule hörten wir Willy Birgel, den ſo ſchnell zu hohem Ruhm gekomme⸗ nen Charakterſpieler des Tonfilms. Er hielt einen feſſelnden Vortrag über Schauſpieler und Film. Der Vortrag berührte uns deshalb ſo ſym⸗ Ppathiſch, weil ihm Birgel ein ſtürmiſches Bekenntnis zum Theater vorausſchickte.„Ich werde nie das Theater dem Film opfern“, ſagte er.„Ich will immer nur ein paar Monate im Jahr filmen, weil das Spiel auf der Sprechbühne ange⸗ ſichts des Publikums, im lebendigſten Kontakt mit ihm, der herrlichſte Beruf der Welt iſt.“ Willy Birgel fand auch Worte der Klage gegen den heutigen ieb. Er wandte ſich gegen das ſchnelle Herausſchleudern von Filmen und forderte mehr Proben im Filmatelier. Gerade weil der Film in die weiteſten Kreiſe der Allgemeinheit wirke, ſei die Arbeit des Filmſchauſpielers ſo ver⸗ antwortungsvoll. Und wer Willy Birgel bei der Ar⸗ beit im Atelier geſehen hat, der weiß, wie ernſt ge⸗ meint ſeine Worte ſind. 8 5 i inzwiſchen geht die Auto ausſtellung zu Ende. Sie hat Berlin einen Beſucherſtrom gebracht, der den der Olympiade ſaſt zu übertreffen ſcheint. Und es iſt ſicher, daß von der bezwingenden Schau am Kaiſerdamm ſo ſtarke Impulſe für die weitere Mo⸗ toriſierung Deutſchlands ausgehen, daß die Eſſen der Autoinduſtrie in den kommenden Monaten noch ge⸗ waltiger als bisher dampfen werden. Beſonders er⸗ freulich iſt, daß viele Ausländer in dieſen beiden Wochen den Weg nach Berlin gefunden haben und als Käufer deutſcher Autos aufgetreten ſind. Deutſch⸗ lands gigantiſches Ringen im wirtſchaftlichen ſtieg der Welt begegnet höchſtem Reſpekt und wird ſich in ſteigenden Exportziffern ausprägen. Die Fremden waren auch abends nach Schluß der Ausſtellung gut aufgehoben in Berlin. Berlin ſo viel herrliche Theater⸗ und Opernauffüh⸗ rungen zu gleicher Zeit geboten wie um die Februar⸗ wende. Und im„Wintergarten“ erheiterte einer der Auf⸗ Selten hat herrlichſten Spaßmacher der Welt, Charlie Ri⸗ vel die Gäſte aller Kontinente. Er iſt noch immer böſe mit ſeinem Bruder Paolo, der ohne ihn mit einer eigenen Truppe durch die Lande zieht. Der Bruderzwiſt unter dieſen beiden Zirkusfamilien hat ſeine Urzelle in der Größe ihrer beiden Familien. Das gemeinſame Auftreten der beiden Brüder und ihrer Angehörigen hätte fünfzig nahe Verwandte er⸗ nähren müſſen. So hohe Gagen kann kein deutſches, aber auch kein ausländiſches Variets zahlen. Um ſo mehr, als wir einer Clowukriſe entgegengehen. Die Varietés haben uns in den letzten Jahren mit Clowus überfüttert. Alle bringen die gleichen Späſſe, die gleichen Tricks— der Bärte ſind zu viele Der Berliner Bär. Lob des Kuaſtertobaks Eine intereſſante Ausſtellung in Paris Paris, im März. rauchen— ſo erzählte uns einſt ein 99jühriger, Klaſſen verbindende und einigende Wirkung des Tabaks unterſtreichen. Es iſt ganz ſicher, daß der dicke Qualm einer gemütlichen Pfeife, die Rauch⸗ fahnen einer Zigarre und das nervöſe Rauchgekräuſel einer Zigarette manche Unebenheiten unſeres Da⸗ ſeins leichter überwinden laſſen. Welche diplomatiſche Wirkung beiſpielsweiſe Bismarck der Zigarre zu⸗ Rauchen längſt zu einer Lebensgewohnheit, ohne die kann. die Zigarette gegenüber der gemütlichen Pfeife und der bedächtigen Zigarre. f Nachdenken zu veranlaſſen. Deshalb wurde die Ausſtellung„Die Kunſt und der Tabak“ er⸗ öffnet. Da kann man alle Sorten von Pfeifen be⸗ wundern, die es ſo im Laufe der letzten Jahrhunderte wigs XVI. das Beweisſtück in einem großen Skandal war. Denn die Herzogin von Burgund wurde dabei dieſe Pfeife rauchte, und den Rauch— 0 Dummheit frißt, Jutelligenz ſäuft, aber beide ſchmauchender Südfranzoſe. Damit wollte er die alle ſchrieb, iſt bekannt. Auch in Frankreich wurde das man ſich den Franzoſen gar nicht mehr vorſtellen Seiner ganzen charakterlichen Veranlagung nach überwiegt beim Franzoſen von heute bei weitem Nun hat es ſich das Muſse Galliéra in Paris zur Aufgabe gemacht, die Oeffentlichkeit etwas über den„blauen Dunſt“, den ſie ſich vormacht, zum gegeben hat. Wem es Spaß macht, der nehme die kleine braune Pfeife zur Hand, die am Hofe Lud⸗ überraſcht, wie ſie mit ihren Ehrendamen reihum Sitten!— in wilden Stößen durch die Naſe blies. Auch die Pfeifen Garibaldis und Napoleons III, mag man bewundern. Schöne Tabatieren aus der Zeit eee. romantiſch⸗ſinnlichen Jabots und Spitzen hervor. Bilder von Tenier, Courbet, Gros und ſogar eins aus der Schule Velasquez' beweiſen die verſöhnende Wirkung des Tabaks auf den Menſchen. Doch man kann ſich in der ſeltſamen Ausſtellung auch belehren laſſen. Wer wußte wohl, daß es einen wohlachtbaren Herrn Nicot gab, der 1530 in Nimes geboren ward, ſpäter franzöſiſcher Botſchafter in Portugal wurde, um von dort den Tabak nach Frankreich zu bringen. Er ſoll ſogar der Entdecker des Tabaks für Europa ſein, worauf immerhin der Begriff„Nikotin“ noch ſchließen läßt. Aber die Aus⸗ ſtellung in Paris will uns davon überzeugen, daß ſchon vor Nieot der biedere Almoſenpfleger der Königin, André Thepet, auf einer Reiſe nach Braſilien die Vorzüge des Tabakkrauts genoß, das „anregt und berauſcht wie die Blume eines ſtarken Weins, was ich an mir ſelbſt ausprobiert habe“, Das ſoll ſich im Jahre 1558 abgeſpielt haben. Doch der Hof und die Kirche verfolgten zunächſt auch in Frankreich den Tabak mit ihrem Fluch, bis Katha⸗ rina von Mediei ihn hoffähig machte. Der Tabak hat es wirklich verdient, daß man ſeiner einmal gebührend gedachte. Das hat die Pa⸗ riſer Tabakausſtellung recht hübſch getan! Nur ver⸗ mißt man eins: Die Bedeutung des Tabaks für die Literatur. Wieviel Dichter und Schrißtſteller haben doch zugegeben, wie ſehr ſie der Tabak in jeder Form immer wieder angeregt hat. So hätten wir uns wohl ſehr gefreut, wenn wir das„Lob des Knaſter⸗ tobaks“ im Muſce Galliéra gefunden hätten, das der begnadete deutſche Dichter Johaun Chriſtian Günther ſchon 1710 ſang, und worin es heißt: Die dich nicht vertragen S erde e, zu verderbſt die Luft, Ja zum Teufel ſelber des Rokokos zaubern wieder die ganze Welt der! Und was Beßres rieche. de Ss Eri 6 d. 6. Seite/ Nummer 108 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe — Der bekannte amerikaniſche Naturforſcher Roy Chapman Andrews, der ſich durch ſeine Expeditio⸗ nen in die Wüſte Goby, die er im Auftrag des Na⸗ turhiſtoriſchen Muſeums von Neuyork durchführte, einen Namen gemacht hat, hielt kürzlich einen Vor⸗ trag, in dem er aufſchlußreiche Angaben auch über die Schnelligkeit verſchiedener Tiere machte. Unter anderei m erzählte der Gelehrte von einem Aben⸗ teuer, das er in der Wüſte Goby mit einer Gazelle gehabt hat. Er verſuchte, das Tier vor die Flinte zu bbekomt nen, und raſte daher mit ſeinem Wagen in einem Tempo von 80 Kilometer hinter der flüch⸗ tenden Gazelle her. Dieſe war aber, was ſich bald herausſtellen ſollte, weſentlich ſchneller als ihre Ver⸗ folger und war bereits nach wenigen Minuten am Horizont verſchwunden. Nach der Schätzung Roy Chapman Andrews hat die Gazelle auf ihrer Flucht mindeſtens eine Stundengeſchwindigkeit von 120 bis 130 Kilometer entwickelt. Hunde, die bei einer Fuchs⸗ jagd eingeſetzt werden, können ſeiner Meinung nach auch Geſchwindigkeiten von 60 bis 70 Kilometer er⸗ reichen, trotzdem wird der Fuchs nicht immer ge⸗ ſtellt, muß demnach noch eine größere Schnelligkeit entfalten, als die Meute, die ihm ans Leben will. Auch Meiſter Lampe verſteht unter Umſtänden recht ſchnellfüßig zu ſein. Wenn es darauf ankommt, holt er in der Stunde ſeine 40 bis 50 Kilometer heraus. Regelrechte Rekorde an Geſchwindigkeit werden zu⸗ dem von gewiſſen Vögeln aufgeſtellt. In erſter Linie von Schwalben und Tauben. So wird von einer Schwalbe berichtet, die in Compiegne bei Paris auf⸗ gelaſſen wurde und ſchon nach einer Stunde und acht Minuten in Antwerpen wieder eingefangen werden konnte. Sie hatte die Strecke demnach mit einer Stundengeſchwindigkeit von 215 Kilometer zurück⸗ gelegt. Tauben können bis 130 Kilometer in der Stunde erreichen. * — Die Polizei von Neapel hat dem Gaſtwirt Lucio Cambari das Handwerk gelegt, der zwar nur in einer ſtillen Seitengaſſe eine kleine Weinſchenke beſaß, ſich damit aber ein anſehnliches Vermögen, eine Villa und ein Luxusauto verdient hat. Dies geſchah nicht ſo ſehr durch Ausſchenken köſtlichen Weines, als durch eine muſterhaft organiſierte Be⸗ Wolf Albach⸗Retty und Magda Schneider im dem Film„Rendezvous in Wien“, der in dieſen Tagen in Mannheim gezeigt wird. Samstag, 6. März 1937 ſchaffung 2 von Alibis. Es war den Behörden ſeit langem aufgefallen, daß Perſonen, die man irgend⸗ eines Deliktes, eines Einbruches oder dergleichen beſchuldigte, ſtets ihr Alibi einwandfrei nachweiſen konnten, indem ſie behaupteten, zu der fraglichen Stunde, da ich die Tat ereignete, bei Herrn Cam⸗ bari in der Weinſchenke geſeſſen zu haben. Und eine ganze Reihe von Männern, an der Spitze der Wirt perſönlich, bezeugten auch einſtimmig, mit dem Ver⸗ dächtigten zu der angegebenen Zeit friedlich gezecht zu haben. Das Gericht mußte in ſolchen Fällen den Freiſpruch verkünden. Bis man nun herausfand, daß der geſchäftstüchtige Wirt dieſe Alibibeſchaffung berufsmäßig gegen entſprechendes Honorar betrieb und ſich dabei ein Vermögen machte. Nicht weniger als 48 Freiſprüche ſind in den letzten Jahren auf dieſe ſonderbare Weiſe erfolgt, und Herr Cambari hatte ſtets Helfershelfer bei der Hand, die bei ihm als Stammgäſte verkehrten und gegen ein angemeſ⸗ ſenes Trinkgeld die Ausſage des Wirtes, der Ver⸗ dächtige habe bei ihm gezecht, könne alſo nicht der Täter ſein, bekräftigten. Nun allerdings iſt es mit dieſem„Alibi⸗Beſchaffungsunternehmen“ zu Ende und die Miſſetäter müſſen ſich etwas anderes erfin⸗ den, wenn ſie dem Geſetz entrinnen wollen. — Gegenwärtig wird das Haus der Madame Pompadour in Verſailles einem Umbau unterzogen. Das Kultusminiſterium hat ſich entſchloſſen, dieſe hiſtoriſche Stätte, in der eine der größten Kurtiſa⸗ nen aller Zeiten gelebt hat, wieder in jenen Zuſtand zu verſetzen, in dem ſie ſich zu Lebzeiten der Pom⸗ padour befand, und ein Muſeum daraus zu machen. Urſprünglich hatte das prächtige Haus nur zwei Stockwerke, ein Privatmann, der das Gebäude kaufte, baute jedoch noch drei weitere Stockwerke darauf und vermietete einzelne Wohnungen. Neuer⸗ dings war von den Eigentümern ſogar beabſichtigt, ein Hotel daraus zu machen. Die Pariſer Stadtver⸗ waltung konnte das verhindern, indem ſie das Haus erwarb. Nun wird es von einer eigenen Kommiſſion wieder in ſeine urſprüngliche Geſtalt verwandelt, die örei oberen Stockwerke werden abgeriſſen und die Zimmer ſollen wieder mit den Originalmöbeln ausgeſtattet werden, die der Favoritin Ludwigs XV. gehörten. Man hat dieſe Möbel von überall her zu⸗ ſammengekauft, nur mit dem Bett ergeben ſich einige Schwierigkeiten, es gibt nämlich in Frankreich nicht weniger als ſechs Perſonen, die dokumentariſch nach⸗ weiſen, das Original⸗Bett der Pompadour zu be⸗ ſitzen. Welches dieſer Betten iſt nun das richtige? Die hervorragendſten Experten bemühen ſich gegen⸗ wärtig um die Aufklärung dieſer Frage, ohne ſich entſcheiden zu können, und die Herren im Miniſte⸗ rium der ſchönen Künſte machen ſich lebhaftes Kopf⸗ zerbrechen über das Bett der Madame Pompadour, das in Frankreichs Geſchichte keine unweſentliche Rolle geſpielt hat. * — Ein intereſſanter Verſicherungsprozeß wird aus London berichtet. Dort hatte der Major Raw⸗ landſon zugunſten ſeiner Nichte eine Lebensverſiche⸗ rung über 50 000 Pfund(600 000 Mark) abgeſchloſſen. Pünktlich wurden zwei Jahre lang die hohen Bei⸗ träge bezahlt, bis die Verſicherung zum Ende des zweiten Jahres— zum 26. Januar, mittags 12 Uhr — gekündigt wurde. An dieſem Tag nun, an dem die Police ablief und damit ihren Wert verlor, er⸗ ſchoß ſich Rawlandſon genau 2 Minuten vor 12 Uhr in einer Autotaxe am Picadilly⸗Circus. Gegen die Auszahlung der Verſicherungsſumme an ſeine Nichte, Frau de la Poer Beresford, hat jetzt oͤie Geſellſchaft, die Royal Inſurance Company, vor dem Londoner Appellationsgerichtshof eine Klage angeſtrengt. Sie iſt der Meinung, daß eine derartige Auslegung des Verſicherungsvertrages gegen die guten Sitten ver⸗ ſtoße und daß ſie daher nicht zu zahlen brauche. Die Gerichtsentſcheidung über den Fall ſteht noch aus. Aus der Rede des Anwalts der Nichte während des Prozeſſes iſt eine Stelle beſonders intereſſant. Er führt nämlich den Fall des Kapitäns Oates an. 1 6 — AMuei bun Ullllon Drei Perſonen verbrannt ([Funkmeldung der NM) Rom, 5. März. Durch die Unvorſichtigkeit einer Bäuerin ereignete ſich in der Nähe non Coſenza ein tragiſcher Unglücks⸗ fall, bei dem drei Tote und zwei Schwerverletzte zu beklagen ſind. Am Küchenherd fingen die Kleider der Frau Feuer, das, als ſie ſich ins Freie retten wollte, auch einen Haufen trockener Maisblätter in Brand ſetzte. Bei dem Verſuch, der Unglücklichen zu Hilfe zu kommen, kamen auch der Mann und ein Kind ums Leben, während zwei andere Perſonen lebens⸗ gefährliche Brandwunden davontrugen. Tragiſcher Tod einer Schiläuferin — Kitzbühel, 4. März. Eine Gruppe von elf Schiläufern wollte den 2000 Meter hohen Kukaſer Grat queren. Sieben Schi⸗ läufer hatten die Stelle, an der ſich ſpäter das Un⸗ glück ereignete, bereits paſſiert, als ſich plötzlich ein Schneebrett löſte und die 16jfährige Tyoch⸗ ter des leitenden Direktors des öſterreichiſchen Kreditinſtituts und Generalrates der Nationalbank, Weninger, in die Tiefe riß. Obwohl die Rettungsarbeiten, an denen ſich auch über 30 Maan aus dem Tal beteiligten, ſofort aufgenommen wur⸗ den, konnte die Verunglückte erſt am anderen Mor⸗ gen als Leiche geborgen werden. Betriebsführer unter Brandͤſtiftungsverdacht — Magdeburg, 5. März. Wie bereits amtlich bekanntgegeben, brach am Spätabend des Mittwoch voriger Woche in dem Tiſchlereibetrieb der Finma Lübke in der Lübecker Straße in Magdeburg⸗Neuſtadt ein verheerendes Großfeuer aus, dem faſt die geſamten Betriebseinrichtungen und Warenvorräte und zum Teil auch das Gebäude ſelbſt zum Opfer fielen. Durch die kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde inzwiſchen feſtgeſtellt, daß die Brand urſache vorſätz! iche Brandſtiftung it Wegen dringenden Tatverdachtes wurde der Be⸗ triebsführer feſtgenommen und dem Rich⸗ ter zugeführt, der auf Grund der belaſtenden Um⸗ ſtände Haftbefehl erlaſſen hat. Exploſion beim Geſchützexerzieren — London, 5. März. An Bord des britiſchen Schlachtſchiffes „Ramillies“(29 500 To.) ereignete ſich am Freitag beim Geſchützexerzieren eine Ex⸗ ploſion, durch die drei Schiffsjungen und ein Heizer verletzt wurden. Das Schlachtſchiff kehrte nach Gibraltar zurück, um die Verletzten dort an Land zu bringen. Hochwaſſergefahr in FJugoſlawien — Belgrad, 5. März. In einigen Gebieten an der Großen und Süd⸗ lichen Morawa ſowie anderer Flüſſe Jugoſlawiens, die durch die letzten Regenfälle ſehr ſtark ange⸗ ſchwollen ſind, drohen kataſtrophale Ueber⸗ ſchwemmungen. Einige Orte ſind von der Hauptverkehrslinie Belgrad—Skoplje abgeſchnitten. Auch die Save, die ſtändig im Steigen begriffen iſt, droht über die Ufer zu treten. PPP AA AA.——„V—ĩ— ů— Oates war einer der Gefährten Kapitän Scotts auf deſſen unglückſeliger Südpolexpedition. Als er wußte, daß er ſterben würde, ging er, um ſeinen Ka⸗ meraden die Weiterreiſe zu ermöglichen und ihnen damit das Leben zu retten, allein in den wütenden Schneeſturm hinaus, wo er umkam. Trotzdem das unzweifelhaft ein Fall freiwilliger Tötung war, zahlte die betreffende Verſicherungsgeſellſchaft die Summe von 66 000 Pfund(damals 1320 000 Mark) anſtandslos aus. Auch die Hinterbliebenen von Oberſt Faweett gelangten ſchon kurze Zeit, nachdem feſtſtand, daß Faweett im braſilianiſchen Urwald ver⸗ ſchollen war, in den Beſitz des Geldes. Man darf alſo mit Recht auf den Ausgang des Rawlandſon⸗ Prozeſſes geſpannt ſein. * — In Devils Lake im Staate Dakotg(USA) ſtarben ſechs Indianer an einer rätſelhaften Ver⸗ giftung, und ſechs weitere liegen in bedenklichem Zuſtande darnieder. Anfänglich vermutete man, daß hier ein Verbrechen vorliege. Alle notwendigen Un⸗ terſuchungen wurden eingeleitet. Schließlich kamen die Aerzte zu dem Ergebnis, daß es ſich um eine Vergiftung durch vergällten Alkohol handle. Sofort nahmen die Beamten der„Fort Totten Indian Agency“ Hausſuchungen bei Spirituoſenhändlern vor, bis die Angelegenheit durch das Geſtändnis eines der erkrankten Indianer eine überraſchende Löſung fand. Die Rothäute hatten im Anſchluß an eine feuchtfröhliche Veranſtaltung in Ermangelung an⸗ derer Spirituoſen vergällten Alkohol und andere Gefrierſchutzflüſſigkeiten aus den Kühlern parkender Autos genommen und dieſe ſich hinter die Binde gegoſſen, ohne zu ahnen, welch furchtbare Folgen das für ſie haben könnte. — Aus einer ſoeben veröffentlichten Statiſtik des britiſchen Handelsamtes ergibt ſich, wie ſehr die Aus⸗ gaben für Schönheitspflege im letzten Jahre gegen⸗ über dem Jahre 1921 gewachſen ſind. Der Verbrauch von Schminke und Lippenſtiften iſt in Eugland ge⸗ genüber dem Jahre 1921 gar auf das Sechsfache ge⸗ ſtiegen. 120mal ſo viel wurde 1936 für Dauerwellen ausgegeben als 1921, 60mal ſo viel für Geſichtspflege und achtmal ſo viel für Parfümerien. Die durch⸗ ſchnittliche Mindeſtausgabe für Schönheitspflege be⸗ trug bei Büroangeſtellten, Fabrikarbeiterinnen und Ladenfräuleins 120 Mark jährlich, während es an⸗ dererſeits Frauen gab, die 1936 bis zu 5000 Mark für Schönheitspflege und Kosmetik ausgegeben haben. 8. — Auf der Anklagebank eines Budapeſter Gerich⸗ tes ſaß ein Arzt, der ſich wegen Körperverletzung zu verantworten hatte. Der Arzt war mit einem Beamten der Gaswerke, der die fällige Rechnung kaſſieren wollte, in Streit geraten. Laut Anklage⸗ ſchrift ſoll er, als der Beamte die Gaszufuhr wegen Nichtbezahlung der Rechnung abſperren wollte, mit einem Säbel, der als Schmuck an der Wand hing, auf dieſen losgegangen ſein und ihm eine ſchwere Verletzung am Arm beigebracht haben. Der Ange⸗ klagte behauptete allerdings gerade das Gegenteil. Angeblich habe der aufgeregte Gas mann ſo mit den Armen in der Wohnung herumgefuchtelt, daß der Säbel von ſelbſt von der Wand herunterftiel und den Mann verletzte. Das Gericht ſchloß ſich jedoch den Ausführungen des Arztes, die es als eine faule Ausrede betrachtete, nicht an, und verurteilte den rabiaten Verbraucher zu einer Geloͤſtrafe von rund 100 Mark. f ed R O M AN VON HUGO M. KRI T 2 aden 8 ere Copyrioht by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H. München 1936 Brent fühlte ſich mit einemmal benommen und wurde unſicher. Chladeks unbändige, befremdende Art beſtürzte und verwirrte ihn. Er wünſchte, allein zu ſein, zu überlegen und unbeeinflußt einen Ent⸗ ſchluß zu faſſen. Er erkannte deutlich, daß es in einer ſolchen Lage unklug wäre, kurzerhand Nein zu ſagen. Andererſeits erſchien ihm dies alles un⸗ wirklich und unwahrſcheinlich. Er fuhr ſich mit der Hand über die Stirn:„Laſ⸗ ſen Sie mir Zeit“, ſagte er langſam,„ich muß alles überdenken. Im Augenblick kann ich Ihren Vor⸗ ſchlag weder annehmen noch ablehnen. Sie müſſen das verſtehen.“ „Meinetwegen“, ſagte Chladek zögernd und etwas enttäuſcht. Es war deutlich, daß er auf eine ſchnelle Entſcheidung hindrängte.„Sagen wir— drei Tage Bedenkzeit. Einverſtanden?“ s „Warum dieſe Eile?“ fragte Brent verwundert. „Weil— wegen der Stellung in Rio. Ich muß ſie ſo ſchnell wie möglich beſetzen.“ 5 „Alſo gut. Drei Tage Bedenkzeit.“ Brent reichte 5 ihm die Hand, die Chladel feſthielt. i „Und Sie denken an Ihr ee 0 ladek mit flackerndem Blick. 85 elbſtver 5 9 dec Brent kühl. e ihn bis zur Türe f Als Brent gegangen war, ließ Eblader ſic er · ſchöpft in einen Klubſeſſel fa Seine Hände hingen übe regungslos ſaß er und ſtarrte ſich hin.„„ Aber ſchon nach wenigen Min rde er durch das Erſcheinen eines Boys auſgesgteek 5 „Herr Wiggers“, ſagte der Boy. 2 Chladek ſprang auf.„Sofort hereinführen!“ Lehne herab, 1 Blick vor Ein eigenartiger Herr trat ins Zimmer. Er war außergewöhnlich lang und dürr und hatte einen Kopf, der im Verhältnis zur Körperlänge viel zu klein erſchien. Das dunkle Haar, das er ganz eng an den Kopf gebürſtet hatte, war ſo ſtark mit Po⸗ made beſtrichen, daß es wie eine Haube aus Glanz⸗ lackleder ausſah. Die engbrüſtige und ſchmalſchultrige Geſtalt war etwas vornübergebeugt, als hätte ſie nicht die Kraft, ſich zu ihrer ganzen Länge aufzu⸗ richten. Um die Beine ſchwappte bei jedem Schritt eine übertrieben weitgeſchnittene Hoſe, eine Hoſe mit einer meſſerſcharfen Bügelfalte. Aus der Jackettaſche ragte der goldgepreßte Rücken des zweiten Bandes von Schillers Geſammelten Gedichten hervor. Kaum war dieſer Herr Wiggers, der ein verkniffenes, fal⸗ tiges Fledermausgeſicht hatte, eingetreten, ſo ver⸗ breitete ſich alsbald ein undefinierbarer, jedenfalls höchſt zweifelhafter Wohlgeruch im Zimmer, eine Verbindung verſchiedenſter Parfümerien, wie der Duft eines Friſeurladens. „Gott zum Gruße“, ſagte Wiggers mit einer be⸗ trüblichen Munterkeit und klappte ſeinen breiten Mund grinſend auf,„wie iſt das ehrenwerte Be⸗ finden? Befriedigend? Freut mich. Raten Sie mal, wen ich ſoeben auf dem Hofe getroffen habe?“ „Brent haben Sie getroffen!“ ſchrie Chladek.„Ich habe Sie aber nicht dazu engagiert, Herr, daß Sie mir neckiſche Rätſel zu raten geben! Sie tun über⸗ haupt nichts mehr! Sie können nur noch Speſen⸗ rechnungen aufſtellen, aber in entſcheidenden Din⸗ gen verſagen Sie! Ich werde Sie entlaſſen!“« „Aber Herr Chladek“, ſagte Wiggers mit ſanftem Vorwurf.„Sie ſind Aber reizt, Hat dieſer Brent Sie geärgert?“ „Ich möchte nur wiſſen, wofür ich Sie bezahle!“ ſchrie Chladek.„Damit Sie in Bars herumſttzen und ſich beſaufen? Seit zwei Monaten haben Sie ſich hier überhaupt nicht ſehen laſſen. Betrachten Sie mich als ein Wos e Sie werden ſich irren!“ „Sie ſollten eine Erbotungs reife machen“, erwi⸗ berle Wiggers mit einem Verſuch, zu ſcherzen. „Was haben Sie mir zu melden?“ fragte Chla⸗ var N Michts Beſonderes.“ Wiggers faltete ſeine kan gen Hände und begann die Daumen zu drehen.„Ich wollte Ihnen nur ſagen, daß Brent eine Erbſchaft gemacht hat. Ein Haus in Zehlendorf. Es ſind aber mehr Schulden darauf, als das Ganze wert iſt.“ Chladek warf ihm einen wütenden Blick zu.„Sehr intereſſant! Erbſchaft gemacht! Sonſt haben Sie mir nichts zu melden?“ Wiggers blickte fragend zu ihm auf.„Nicht, daß ich wüßte.“ „So!“ rief Chladek höhnend,„Sie haben mir alſo nicht etwa zu melden, daß Brent in den letz⸗ ten Tagen eine Reiſe unternommen hat, wie?“ Wiggers äugte überraſcht und mißtrauiſch, denn er wußte nicht genau, ob dies nicht vielleicht eine Falle war. „Nein“, ſagte er,„Brent war nicht verreiſt.“ Chladek betrachtete ihn mit einem Ausdruck von Verachtung und Widerwillen.„Er war aber doch in Hamburg!“ ſagte er mit verſteckter Tücke. Wiggers fühlte ſich äußerſt unbehaglich. Dennoch verſuchte er es noch einmal, zu bluffen:„Ausgeſchloſ⸗ ſen!“ ſagte er entſchieden.„Brent hat Berlin ſeit Monaten nicht verlaſſen.“ „Meinen Sie?“ brüllte Chladek und riß ein Schub⸗ ſach auf.„Hier ſchreibt mir mein Rechtsanwalt aus Hamburg. Leſen Sie!“ Er warf ihm den Brief ins Geſicht. Wiggers entfaltete ihn und ſtarrte auf das Pa⸗ pier. Dann räuſperte er ſich, legte den Brief behut⸗ ſam auf den Schreibtiſch, und ſagte.„Rätſelhaft...“ „Rätſelhaft! Rätſelhaft! Und Sie wollen ein De⸗ tektiv ſein? Fällt Ihnen denn gar nichts auf? Mer⸗ ken Sie denn gar nicht, daß hier etwas im Gange iſt? Vielleicht bemühen Sie ſich endlich aus Ihrem Mustopf hervor und blicken ſich ein wenig um in der Welt!“ Wiggers zuckte die Schultern.„Was ſoll denn im Gange ſein?? Chladek lachte wütend auf. „Ein herrlicher Detektiv!“ Er fuhr mit beiden Händen durch die Luft.„Menſch—“, ſchrie er,„Sie ſelbſt ſagen doch, daß Sie ſoeben Brent auf dem Hofe getroffen haben. Kommen Sie, Sherlock Hol⸗ mes, denn nicht auf die Idee, ſich zu fragen, wieſo. denn Brent überhaupt hierherkommen konnte?“ Wiggers riß die Augen auf.„Tatſächlich“, ſagte er betroffen.„Wie konnte er überhaupt hierher⸗ kommen?“ „Wenn er ſo ſchlau wäre, wie Sie“, ſagte Chla⸗ dek geringſchätzig,„dann hätte er niemals hierher⸗ gefunden. Chladek lief mit rotem Geſicht red im Zimmer auf und ab. „Sie ſind o unwirſch zu mir“, ſagte Wiggers ö nachdenklich,„bedenken Sie doch, daß ich nur ein ge⸗ wöhnlicher Sterblicher bin und kein Gedankenleſer“ „Da können Sie nur von Glück reden, Herr! Wüßten Sie, was für Gedanken man ſich über Sie macht. Sie hätten ſich ſchon längſt an einem Kirch⸗ turm aufgeknüpft.“ „Da können Sie recht haben“, verſetzte Wiggers mit Ruhe. Chladek blieb plötzlich neben ihm ſtehen. „Sehen Sie mich an!“ befahl er.. Wiggers hob erſtaunt ſein faltiges Geſicht und blinzelte zu Chladek empor. 83 „Finden Sie eine Aehnlichkeit zwiſchen mir ung Georgia Burckhardt?“ fragte Chladek. 0 Wiggers ſchüttelte den Kopf.„Keine Spur“ „Können Sie begreifen, 5 dieſer verrüt Brent auf die Idee kommt, ich wäre e „Sind Sie es denn 19 0 8 fragte Wiggers mit einem naiven Ausdruck. a Chladek wandte ſich hart von ihm ab, ging um den Schreibtiſch herum und ſetzte ſich in ſeinen Seſ⸗ ſel. Wiggers warf ihm einen unſicheren B Blick zu, und ſenkte den Kopf. „So geht das nicht weiter, Wiggers⸗ ſagte Chla⸗ dek ſtreng.„Entweder Sie nehmen Ihren Auſten ernſt, oder Sie laſſen die Finger davon. Ich ver⸗ lange von einem Privatdetektiv, daß er weit 1 den Durchſchnitt hinaus ſcharfſinnig iſt. Sie aber ſind nicht einmal ſo intelligent, daß Sie die Ihnen gegebenen Informationen im Kopf behalten. Jh habe Ihnen ſchon vor Monaten geſagt, daß der rechte Vater dieſes Mädchens ein ehemaliger von mir iſt, der leider auf die abſchüſſige Bahn e. riet und um jeden Preis dem Mädchen ee werden muß. Haben Sie das ſchon vergeſſen?“ 6 „Nein, nein“, beeilte ſich Wiggers,„ich babe nicht vergeſſen, ich dachte nur, das ſei ein V 1 und in Wirklichkeit wären Sie 1 0 5. „Sie ſind ein hoffnungsloſer Fall“ kalt.„Wäre ich tatſächlich der Vater dieſes Mib⸗ chens, dann brauchte ich dieſe ganzen Un. vor allem brauchte ich von Ihren höchſt zwe 1 a. an Ihrem 95 5 keinen. 1 mache ie? Nein, Sie verſtehen nicht, ich Geſicht, daß Sie von dieſer denen Gegtkse e verſtehen. Aber ſchließlich iſt das ja auch ganz über alle flüſſig. Der Zweck Ihrer Exiſtenz iſt, mich u weſentlichen Schritte der Burckhardt und ihres lobten Brent zu unterrichten. Alles andere geht 1 einen Dreck an.“ (Fortſetzung folgt) * „is 11 keien führte: infaſſe in ein vor ſchlu keichba sogar lecht wande ber 1 Leute erleg. weiſen ihm a Eiſena un ve günſtit Le auf ba fluſſen genken 1 Prov. vie 144 Iusge nötsef Zeugen 115 te Anzüg Sunn ſhöpft Frank; Ai feſ Vor k er ſoft Sp. dem A Moritz Urkun haus tere! Ehren, dem w rung 8 „„ * 5 r e ee ene ee Neue Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe * Pirmaſens, 6. März. Ein Gauner und Betrüger erſter Oroͤnung iſt der 0 Jahre alte Adolf Moritz von hier. Er ſitzt zur geit wegen anderer ſchwerwiegender Vergehen in bit in Unterſuchungshaft und wurde von dort Pirmaſens gebracht, um vor dem Schöffen⸗ gericht wegen einer ganzen Reihe neuerlicher Schwindeleien abgeurteilt zu werden. Der Name Adolf Moritz iſt beſonders im Pirmaſenſer Bezirk ſeit Jahren berüchtigt. Zeine Strafliſte weiſt eine reſpektable Länge auf, ziele Jahre ſaß er im Zuchthaus und im Gefäng⸗ is und faſt immer handelte es ſich um Betrüge⸗ keien und Unterſchlagungen, die ihn vor den Richter ſihrten. Meiſt machte er dann als Gefängnis⸗ inſaſſe noch dadurch von ſich reden, daß er entweder in einen Hungerſtreik trat oder— was ihm or Jahren ſchon den Beinamen„Löffel⸗ ſchlucker“ eingetragen hat— alle in der Zelle er⸗ keichbaren Gegenſtände, insbeſondere Eßlöffel und ſogar Henkel der Speiſenäpfe, in ſeinen ſraglos lacht geräumigen und widerſtandsfähigen Magen wandern ließ, ſo daß er wiederholt zu ſchwierigen Nagenope rationen aus dem Gefängnis ins Kran⸗ kenhaus geſchafft werden mußte. Er trieb es ſo weit, daß man ihm ſchließlich nur noch henkelloſe Töpfe gab und den Löf⸗ fel entſprechend ſicherte, damit er ihn nicht verſchlucken konnte. Was ihm in der jetzigen Verhandlung vorge⸗ worfen wurde, iſt wieder eine große Anzahl Ver⸗ brechen auf ſeinem„Spezialgebiet“, dem Dar⸗ lehensſchwin del. Im Frühjahr 1934 ſuchte ber berüchtigte Gauner durch Zeitungsanzeigen Leute in Stadt und Land zu gewinnen, die in Geld⸗ erlegenheit waren und Darlehen brauchten. Aus⸗ weiſen konnte er ſich mit einer Beſcheinigung, die ihm als„Bezirksdirektor der Wirtſchaftshilfe in Eienach“ ausgeſtellt worden war. Den Intereſſen⸗ un verſprach er die Beſorgung von Darlehen zu günſtigen Bedingungen und verſtand es im übrigen, die Leute in ihrer Bedrängnis durch die Hoffnung auf baldige Beſeitigung ihrer Notlage ſo zu beein⸗ fluſſen, daß ſie ſich in den allermeiſten Fällen be⸗ denkenlos bereit erklärten, die geforderten Beträge für„Verwaltungskoſten“,„Notariatsſpeſen“ und „Proviſionen“ an Moritz auszuzahlen. So hat er viele kleine Leute manchmal um ihr letztes Geld gebracht. Asgeſamt wurden 14 Perſonen als Opfer des Gau⸗ s feſtgeſtellt, die in der Gerichtsverhandlung als Zeugen auftraten. Mit dem erſchwindelten Geld machte Moritz ſich gute Tage, kaufte ſich ein Auto, Anzüge, Wäſche, Geſchirr uſw. Als die erheblichen Summen, die er ſo an ſich brachte, allmählich er⸗ ſhäpft waren, rückte M. über die Grenze nach Frankreich aus. 2* Auch auf elſäſſiſchem Boden trieb er, wie feſtgeſtellt worden iſt, über zweieinhalb N Jahre ſein Unweſen. Bor kurzem kam er wieder nach Deutſchland, wo er ſofort verhaftet wurde. Spätabends verkündete das Gericht, entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes, folgendes Urteil: Noritz wird wegen Betrugs und gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung zu fünf Jahren Zucht⸗ haus, 1800 Mark Geldſtrafe oder wei⸗ 1 drei Monaten Zuchthaus und zu ſhlenrechtsverluſt auf zehn Jahre verurteilt. Außer⸗ dem wurde gegen ihn die Sicherungsverwah⸗ kung ausgeſprochen. ee 1 Blick in den Landauer Gerichtssaal Dieb und Betrüger zu Zuchthaus verurteilt * Landau, 4. März. Das Schöffengericht verurteilte den 1909 gebore⸗ len Adam Kärcher aus Pleisweiler wegen Rück⸗ galldiebſtahls und Betrugs zu einem Jahr und einem Monat Zuchthaus. Kärcher hat trotz ſeiner jungen 1 bereits ſieben Vorſtrafen wegen Eigentums⸗ . Kaum aus der letzten Gefängnisſtrafe b aſſen, verübte er im letzten Sommer in Bauern⸗ 105 mehrerer ſüdpfälziſcher Orte Einbruchsdieb⸗ n 11 e, bei denen ihm Geld und Kleidungsſtücke in de Hände fielen. Es handelte ſich meiſt um kleine eträge und geringwertige Sachen. Grober Vertrauensmißbrauch Der 30 Jahre alte Heinrich Kern aus Gleis⸗ 1 9 5 war über zehn Jahre bei einer hieſigen üußbandelsfirma beſchäftigt und genoß das volle een ſeines Arbeitgebers. Bei Kunden kaſ⸗ 5 er nach und nach kleinere Beträge ein und erſchwand im November v. J. mit rund 1000. aß Geld verjubelte er. Am 6. Dezember ſtellte b ſich mittellos bei der Frankenthaler Polizei. Das öffengericht verurteilte K. zu 7 Monaten Ge⸗ ſirants und 200 4 Geldſtrafe. Gefäugnisſtrafen für Naturfrevler Zwei Pirmaſenſer Burſchen, die in der Um⸗ fthung Bergzaberns die unter Naturſchutz ſtehen⸗ 1 Weidenkätzchen(bekanntlich die erſte nahrung der im Frühjahr ausſchwärmenden Bie⸗ en fackweiſe abgeſchnitten hatten, wurden Moritz, der Löffelſchlucker Ein ausgekochter Gauner in Pirmaſens verurteilt wegen je eines Vergehens gegen das Naturſchutz⸗ geſetz zu mehrwöchigen Gefängnisſtrafen verurteilt, Wegen Arbeitsverweigerung nach Dachau * Kaiſerslautern, 5. März. Der 19jährige K. Sch,'weg. wohnhaft, wurde auf Antrag des Be⸗ zirksfürſorgeverbandes Kaiſerslautern⸗Stadt, am 3. März 1937 ins Konzentrationslager Dachau ge⸗ bracht, weil er wiederholt die Arbeitsaufnahme in der Landhilfe verweigert und die im öffentlichen Intereſſe notwendige Pflichtarbei't, trotz wie⸗ derholter Aufforderung, nicht verrichtet hatte. Ein Rad löſte ſich Fernlaſtzug landet im Straßengraben au. Mutterſtadt, 6. März. Hier ſtieß einem Laſtzug von Philipp Hennrich aus Griesheim ein Unfall zu. An der mit Kies ſchwer beladenen Zug⸗ maſchine löſte ſich plötzlich ein Rad. Der Lenker des Laſtzuges verlor dadurch die Herrſchaft über die Steuerung. Die beladenen Fahrzeuge wichen von der Fahrbahn ab und kippten ſeitlich in den Straßen⸗ graben. Glücklicherweiſe entſtand nur erheblicher Sach⸗ und kein Perſonenſchaden, da H. noch recht⸗ zeitig von dem umſtürzenden Bulldogg abgeſprungen war. Auch der Beifahrer im Bremshaus des An⸗ hängers wußte ſich noch rechtzeitig zu retten. I Heddesheim, 6. März. Frau Peter Salbin⸗ ger Witwe feierte ihren 73., Frau Maria Heinz Witwe ihren 71. und der Privatmann Karl Keil ſeinen 70. Geburtstag. UI Weinheim, 6. März. Frau Henriette Schork feierte ihren 72 Geburtstag.— Hier ſtarb im Alter von 82 Jahren Frau Eva Margarete Erdmann, geb. Ewald. März. Ratsherr Hil'den⸗ brand iſt zum dritten Beigeordneten der Stadt Konſtauz mit der Bezeichnung„Stadtrat“ berufen. Seine Geſchäfte als Leiter des Verkehrsamtes wer⸗ den dadurch nicht berührt. Kaufmann Roderich Brodmann erhielt die Berufung als Ratsherr. * Konſtanz, 6. uncl um Auto fährt in Müllerfuhrwerk Unglück auf der Taubertalſtraße * Tanberbiſchofsheim, 6. März. Abends ereignete ſich auf der Taubertalſtraße, unweit der Tauberbrücke, ein ſchwerer Unglücksfall. Der Leiningiſche Forſtmeiſter Joſeph, der mit ſeinem Kraftwagen aus Richtung Lauda kam, fuhr in voller Fahrt auf ein vor einem Kundenhaus ſtehen⸗ des Mühlenfuhrwerk. Dabei wurden Forſtmeiſter Joſeph und ſein Fahrgaſt, Forſtrat Pfefferkorn von hier, ſchwer verletzt. Beide wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Das wertvolle Pferd des Mühlenbeſitzers Dölzer wurde ſo ſchwer verletzt, daß es an der Unglücksſtelle getötet werden mußte. Die Karoſſerie des Autos iſt vollſtändig zerſtört. Infolge des Unglücks war der Autoverkehr auf der Tauber⸗ talſtraße etwa eine Stunde unterbunden. . * Bretten, 6. März. Zwiſchen Dürrenbüchig und Diedelsheim wurde nachmittags der Sohn des Gaſtwirts„Zum Schweizerhof“, Hermaun Kühner, ſchwer verletzt unter ſeinem umgeſtürz⸗ ten Lieferwagen liegend aufgefunden. Man verbrachte den Bewußtloſen ins Brettener Kranken⸗ haus. Die Urſache des Unfalles konnte noch nicht aufgeklärt werden; vermutlich hat ſich der mit Fer⸗ kelu beladene Wagen durch ſtarkes Bremſen in der Kurve überſchlagen. Die Tiere kamen nicht zu Schaden. Am Sonntag: Weinheimer Sommertagszug „= Weinheim, 7. März. Morgen wird der Som⸗ mertagszug in unſerer Zweiburgenſtadt ſtattfinden. Die Anmeldungen von Feſtwagen und Gruppen ſind ſo zahlreich eingelaufen, daß der diesjährige hinter dem vorjährigen Sommertagszug nicht zurückſtehen wird. Vom Balkon des Rathauſes aus wird Hauptlehrer Falk eine Anſprache an die Teilnehmer des Feſt⸗ zuges halten. Wenn nun der Wettergott noch etwas Einſehen hat, wird der morgige Sonntag wieder einen erfreulichen Fremdenſtrom nach Weinheim leiten. Ein Sleuerſteckbrief * Bruchſal, 5. März. Das Finanzamt Bruchſal hat gegen den Hopfenhändler Bernhard Kauff⸗ mann und deſſen Ehefrau Alice geb. Kauffmann, zuletzt wohnhaft in Bruchſal, Schillerſtraße 6, zur Zeit in Paris, Grand⸗Hotel, wegen Reichsflucht⸗ ſteuer von 175000 Mark einen Steuerſteckbrief erlaſ⸗ ſen. Falls die beiden im Inland betroffen werden, ſind ſie vorläufig feſtzunehmen und unverzüglich dem Amtsrichter des Bezirks, in welchem die Feſtnahme erfolgt, vorzuführen. Das Anweſen * Gamshurſt bei Bühl, 6. März. des Landrates Ignas Brunner 3 im Zinken Michel⸗ Ein buch ging in Flammen auf. Teil der Fahrniſſe iſt mitverbrannt. Spargelabſatzgenoſſenſchaft wird gegründet Verſammlung der Schwetzinger Ortsbauernſchaft Schwetzingen, 6. März. Im„Wilden Mann“ fand eine Verſammlung der Schwetzinger Ortsbauernſchaft ſtatt, die inſofern an Bedeutung gewinnt, als in dieſer Verſammlung die Gründung einer Spargelabſatzgenoſſen⸗ ſchaft beſchloſſen wurde. Ortsbauernführer Pg. Wöllner konnte zahl⸗ reiche Beſucher begrüßen, unter ihnen den Vertreter des Reichsnährſtandes, Pg. Frick⸗Karlsruhe, Bürger⸗ meiſter Stober⸗Schwetzingen, den bisherigen Leiter der Schwetzinger Spargelſammelſtelle, Pg. Stumpf, ſowie einen Vertreter des Kreisbauernführers. Darauf ſprach Bürgermeiſter Stober, der ſich zunächſt über die große Bedeutung des Spargelbaues in Schwetzingen verbreitete, dann über die ſeitherige Handhabung der Spargelverwertung veferierte, um ſchließlich über die notwendige Neuordnung im Spargelabſatz zu ſprechen. Dies ſoll derart geſchehen, daß an die Stelle der bisherigen Spargelſammelſtelle, die durch die Stadtverwaltung gefördert worden war, die Spargelabſatzgenoſſenſchaft tritt, eine Einrichtung alſo, wie ſie beiſpielsweiſe in Hockenheim ſchon vor⸗ handen iſt. Bürgermeiſter Stober teilte mit, daß der bisherige Leiter der Sammelſtelle, Pg. Stumpf, noch ſo lange mit ſeinen Erfahrungen der noch zu gründenden Genoſſenſchaft zur Verfügung ſtehen kann, bis ſich der künftige Leiter der Genoſſenſchaft gründlich eingearbeitet hat. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen ergriff Pg. Frick⸗ Karlsruhe das Wort. Er ſprach zunächſt über die Marktregelung für Spargel und Gemüſe, um dann ſeine Auffaſſung über die Notwendigkeit der Gründung einer Spargelabſatzgenoſſenſchaft zu vertreten. Die ſich hieran anſchließende Ausſprache ließ deutlich erkennen, wie ſehr man dieſe geplante Neuerung begrüßt, und es dürfte nur noch eine Frage kürzeſter Zeit ſein, bis die Spargelabſatzgenoſſen⸗ ſchaft ins Leben gerufen iſt. Mit einem öreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß dann Reichs bauernführer Wöllner die Verſammlung.. Heute Sprechſtunde der Ne⸗Kriegsopferverſor⸗ gung. Die Sprechſtunde der NS⸗Kriegsopferverſor⸗ gung der Ortsgruppe Schwetzingen und der um⸗ liegenden Stützpunkte findet heute Samstag, nach⸗ mittags von 75 Uhr ab, im Rathaus ſtatt. Dc, PALMOLIVE rdsierf sich morgen schneller Neuer Schriftführer im Sängerbund. Wie wir ſchon berichtet haben, hat der hieſige Sängerbund ſeinen bisherigen Schriftführer Havenſtein durch Wegzug verloren. An ſeiner Stelle wurde nun Sängerkamerad Fritz Hülter zum Schriftführer ernannt. Von der Deutſchen Arbeitsfront. Am Dienstag, dem 18. März, abends 8 Uhr, findet im Saal„Zum Falken“ eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Es ſpricht Gauſchulungswalter Pg. Hintze. Die Betriebe marſchieren geſchloſſen an. Den DA ⸗Mitgliedern wird der Beſuch der Veranſtaltung zur Pflicht gemacht. Von der NS⸗Kulturgemeinde. Wie die hieſige Ortsgruppe der NS⸗Kulturgemeinde bekanntgibt, findet die nächſte Veranſtaltung am 16. März im „Haus der Treue“ ſtatt. Gegeben wird die Mozart⸗ Oper„Die Entführung aus dem Serail“. Der Kar⸗ tenverkauf beginnt am nächſten Montag in der Ge⸗ ſchäftsſtelle Adolf⸗Hitler⸗Anlage.* Von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Heute Samstag findet im„Pflug“ eine Sitzung der Kö ⸗Betriebswarte ſtatt. Die DA ⸗Walter ſind hierzu ebenfalls eingeladen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Der Jäger vom Fall“. Neues Theater:„San Franzisko“. Der Leimbach wird verlegt Die Bachkorrektion in Brühl macht Fortſchritte * Brühl, 6. März. Am vergangenen Montag haben die Arbeiten zur Verlegung der Leimbach durch Gemeindearbeiter begonnen. Die Arbeiten ſchreiten rüſtig weiter und bereits iſt das neue Bachbett zu erkennen. Durch die Verlegung der Leimbach außer⸗ halb des Ortes wird bezweckt, daß bei Hochwaſſer der Bach innerhalb des Ortes keine Ueberſchwem⸗ mungsſchäden mehr anrichtet. Auch die Verſumpfun⸗ gen des anliegenden Kulturgeländes werden verhin⸗ dert. In Verbindung mit dieſen Arbeiten wird auch gleichzeitig mit dem Bau einer Brücke über die Landſtraße Brühl.—Ketſch begonnen. Ketſch, 6. März. Am Donnerstag konnten Herr Georg Adam Baro, Hockenheimer Str., und Frau Lina Fuchs, Schwetzinger Straße, ihren 65. Ge⸗ burtstag feiern. Herzliche Glückwünſche! Plankſtadt, 6. März. Unter ſehr großer Beteili⸗ gung wurde die im Alter von 69 Jahren verſtorbene Frau Sophie Katharina Zahn, geborene Engel⸗ hardt, Grenzhöferweg, zu Grabe getragen. Fasierseife Und billiger 108 Nummer 1 Moauuufaiuuui- Norlio wal lſuouluc 5 2 Worun ialzloau. A vom 7. bis 20. März 1937 im Nationaltheater Sonntag, 7. März: Kulturgemeinde M 541—547, 551 ö 5 5 bis und 700,„Die Doro⸗ thee“, Operette v Her Muſik von A. Vetter Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete E 18 und 2. Sondermiete C 9,„Der fliegende Holländer“, von Richard Wagner, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende nach Uhr. 8. März: hüler der Vo von Schiller, A Abends: Miete G 17 und 1. Nachmittags: Schüler⸗Vorſtellung für chulen Mannheims,„Wilhelm ang 14 Uhr, Ende 16.45 Uhr Sondermiete Güg, 1— Heinrich⸗ von⸗Kleiſt⸗Abend:„Amphitryon“, hierauf„Der zerbro⸗ chene Krug“, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. 5 Schüler⸗Vorſtellung für „Wilhelm Dienstag, 9. März: Nachmittags die Schüler der Volksſchulen Mannheims, 201203, 260, 901309, 32126, 300, 501 f„596, 561563, 568570, 388590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1— 900, Heinrich⸗von⸗Kkleiſt⸗Abend: „Amphitryon“, hierauf„Der zerbrochene Krug“, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.90 Uhr. Mittwoch, 10. März: Nachmittags: ig f. die Schüler der Volksſchulen Mannheims,„Wilhelm Tell“, von Schiller, Anfang 14 Uhr, Ende 16.45 Uhr. Abends: Für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Tosca“, Oper von G. Puccini, Anfang 20 Uhr, Ende Uhr.. 8 Donnerstag, 11. März: Miete D 17 und 1. Sondermiete D 9,„Lohengrin“, von Richard Wagner, Anfang 19 Uhr, Schüler⸗Vorſtellung für „L Ende 22.45 Uhr. 5 5 1 1 5 Freitag, 12. März: Miete B 18 und 2. Sondermiete B 9, zum letzten Male„Wie es euch gefällt“, Luſtſpiel von W. Shakeſpeare, Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 13. März: Miete E 17 und 1. Sondermiete E g, Wolf⸗Ferrari, Ermanno Anfang 20 5 5 Ende gegen 22 Uhr. Oper von „Der Campiello“, Sonntag, 14. März: Nachmittags: Freier Verkauf,„Die Dorothee“, Operette von Hermann Hermecke, Muſik von A. Vetterling, Anfang 14.90 Uhr, Ende 17.4 Uhr. 5 Abends: Miete G 18 und 2. Sondermiete G 9 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43—45,„Der Epangelimann“, Oper von Wilhelm Kienzl, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anſang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Montag, 15. März: Miete A 18 u. J. Sondermiete Ag,„Prinz Caramo“, komiſche Oper von Albert Lortzing, Neubear⸗ beitung von Georg Richard Kruſe, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Muſenſaal Sounkag, 7. März:„Der Etappenhaſe“, Luſtſpiel von Karl Bulle, Allfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. 0 5 Samstag, 13. März: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, At. 136147, 159, 259, 261—264, 36169, 524 bis 527, 560, Gruppe D Nr. 1— 400, Gruppe E freiw. Nr. 1700 Heinrich⸗von⸗Kleiſt⸗Abend, in neuer Inſzenierung„Am⸗ phitryon“, hierauf„Der zerbrochene Krug“, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Sonntag, 14. März:„Der Etappenhaſe“, Luſtſpiel von Kar! Bunje, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. a Montag, 15. März: Für die NS⸗Kulturgemeinde„Kraft durch Freude“ Mannheim,„Der Etappenhaſe“, Luſtſpiel von Karl Bunfe, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 20. März: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abteilung 236238, 509510, 549550, 564—570 und Jugendgruppe Nr.—700, Gruppe D Nr. 1400, Gruppe E freiwillig Nr. 1700,„Der Raub der ſchönen Helena“, Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau Mittwoch, 10. März: Für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude hafen,„Bauern und Propheten“, Schauſpiel von Robert Oberhauſer, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.80 Uhr. Donnerstag, 11. März: Für die NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshofen, Abt. 4649, 55, 106, 111—112, 485436, 451 bis 452, 471472, 491492, 501502, 525 und Deutſche Jugenbühne, Otrsgruppe Ludwigshafen, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 171, 184, 271, 281 bis 283, 291, 371, 381383, 390993,„Bauern und 1 55 pheten“, Schauſpiel von Robert Oberhauſer, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 6. März Nationaltheater:„Madame Butterfly“. Oper von G. Puc⸗ eini, Miete H, 20 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Tanzabend im Nibelungenſaal(Ne Kulturgemeinde). Friedrichspark: 20 Uhr Bockbierſeſt mit Tonz. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett, 20.15 Uhr Kabarett— Varieté. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 11—18 und 14—16 Uhr. Sonderſchau: Spätgotiſche Buchkunſt. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 biz 11 75 Sonderſchau: Das Raubwilb unſerer deutſchen eima Theatermuſeum, B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Die neue deutſche er. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Gehffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Neue deutſche Malerei. Nord⸗ und Oſtdeutſchland. Mannheimer Kunſtverein, L t, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 9 5 Städtiſche Schloßbücherei: 11 bis 13 Uhr Ausleihe: 9 bis Slidülſce Bichere and Leſebale: 8 „ 1 ehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſezalle geöffnet 1 5 bis 13 und 16.30 bis 21 ÜUbr. e, Hit dem hanglimenakslitehaſter Samstag, 6. März 1937 HANDELS- Y WIRTSCHAFTS der Neuen Mannheimer Zeitung LETITUNG MHittag-Ausgabe Nr. 108 Leber 1 Milliarde Umsaß beim Siahlverein Erhebliche Siärkung der Reserven und Nücksiellungen— Zwei Drifiel 355 Expories von 1929 wieder erreich Der Geſchäftsbericht der Vereinigten Stahlwerke kann auf recht befriedigende Ergebniſſe in dem am 30. September 1936 abgelaufenen Geſchäftsjahr hinweiſen. Intereffant iſt vor allem, daß die Geſellſchaft nähere Angaben über den Umſatz macht; der Umſatz(ohne Konzern⸗Umſätze) der Werde habe zum erſtenmal ſeit 6 Jahren wieder den Be⸗ trag von 1 Mrd./ überſchritten, allerdings habe er noch wicht den Stand der beſten früheden Geſchäftsfahre er⸗ reicht. Nur unter Anſpannung aller Kräfte leitender wie ausfühpender Arbeit konnten die wachſenden und wech⸗ ſelmden Anforderungen an die Leiſtungsfähigkeit der Be⸗ triebe erfüllt werden. Vor einer näheren Bet achtung der Gewi nun⸗ und Verluſtrechnung iſt daran zu erinnern, daß die Ver. Stahlwerke Ac als Holding⸗Geſellſchaft auf 155 Einnahmenſeite in der Hauptſache nur die Erträge der 2 Betriebsgeſellſchaften und der Beteiligungen verzeichnen. Die Anlagen der Betriebsgeſellſchaften erſcheinen nicht in den Einzlbilanzen, ſondern in der Bilanz der Holding⸗ Geſellſchaft, die daher auch die Abſchreibungen vornehmen muß. Die Steueraufwendungen treten z. T. bei den Be⸗ triebsunternehmungen und z. T. bei der Hauptgeſellſchaft hervor. Die Erträge aus den Betriebsgeſellſchaften und den Beteiligungen ſtellten ſich in dem vom 1. Oktober 1985 bis 30. September 1986 lꝛufenden Geſchäftsjahr auf 162,7 Mill. Mark(i. V. 196,6 Mill.„). Die Erträge der Beteiligungen, deren Ergebnis auf die Hauptgeſellſchaft übertragen wird, ſtiegen auf 17,4(25) und die Erträge aus ſonſtigen Be⸗ teiligungen auf 9,7(6, Mill. 4. Die außerordentlichen Erträge ſind dagegen mit 28,5(31,8) Mill.& etwas niedri⸗ ger, weil wohl die Valutigewinne geſunken ſind. Ver⸗ ſchiedene Einnahmen werden mit 9,6(2,7) Mill. 4 ver⸗ zeichnet. Die größte Poſition der Ausgabenſeite ſind naturgemäß bei der Holding⸗Geſellſchaft die Abſchreibun⸗ gen, weil Jie Löhne bei den Betriebsgeſellſchaften verbucht werden. Wie ſchon aus den Mitteilungen über Lie Nuf⸗ ſichts rat Sſitzung bekannt iſt, wurden Die ee e auf das Anlagevermögen mit 117,5(127,5) Mill. be⸗ meſſen. Hierbei iſt uber zu berückſichtigen, daß i. V- aer Rücklage 20,0 Mill.„ entnommen worden ſind, die zu Ab⸗ ſchreibungen dienten. Die Abſchreibungsſumme von 117.5 Mill./ kann als ſehr reichlich gelten; denn die Verwal⸗ tung hat früher einmal darauf hingewieſen, daß rund 80 Mill.„ Abſchreibungen im Jahr normal ſeien. Wenn die Abſchreibungen jetzt weſentlich über diefen Satz hin zus⸗ gehen, ſo wird damit wohl der Tatſache Rechnung getragen, daß die ſtarke Ausnutzung der Anlagen Erneuerungen ſchneller notwendig macht, als man es früher angenommen Hrtte. Der Poſten„außerordentliche Nufwendungen und Rütckſtellungen“ hat die bemerkenswerte Steigerung auf 30,7(10,0) Mill. // erfahren. Hierin kommt zum Ausdruck, daß der Konzern weſentliche Auſwendungen für Ver⸗ beſſerung und Inſtandhaltung der Anlagen vorgenommen hat, die nicht in den Anlagezugängen( 57 Mill.) ihren Ausdruck finden. Wie es im Geſchöftsbericht heißt, dürfte im Hinblick auf die der deutſthen Montaninduſtrie geſtell⸗ ten wichtigen nationalwiptſchaftlichen Aufgaben noch mit einer weiteren Steigerung des Anlageausbaues zu rechnen ſein. Bis zu einem gewiſſen Grade ſind hierfür alſo wohl bereits Rückſtellungen erfolgt. Die Steuern betrugen bei der Holding⸗Geſellſchaft 14,9 10, Mill.„ und der Poſten„ſonſtige Aufwendungen“ 6,(3,1) Mill. /. Die anderen Abſchreibungen ſind mit 6,8(3,3) Mill./ bemeſſen worden. Löhne und Gehälter beonſpruchten bei der Holding⸗Geſellſchaft 5,4(4,2) Mill. „. Die Zinsaufwendungen ſtellen mit 18,4(21,4) Mill.& mach, wie por einen erheblichen Poſten auf der Ausgaben⸗ ſeite dar; allerdings iſt der Betrag der Anleihen ſehr bedeutend. Somit verbleibt ein Reingewinn von 229(21/2) Mik. 1 Bekanntlich wird die Dividende von 3% auf 4 v. H. erhöht. Der für dieſe Dividende auszuzahlende Betrag iſt aber mit 20,7(19,6) Mill.“ nicht ſehr viel höher als i.., weil in der Zwiſchenzeit das dividenden⸗ berechtigte A von 559,1 auf 460 Mill.„/ ermäßigt worden ift. An den geſetzlichen Reſervefonds können 3,7 Mill., überwieſen werden. Dadurch vermindert ſich der aus dem Vorfahr übernommene Gewinnvortrag von 25,4 auf 23,8 Mill. 4. Dieſer hohe Gewinnſaldo, der theoretiſch die Ausſchüttung einer weiteren Dividende von 5 v. H. ge⸗ ſtattet hätte, wird in die Rechnung des neuen Jahres übernommen. Die Verwaltung der Ver. Stahlwerke iſt mithin, wie utan bereits aus den eben genannten Zahlen erkennt, in der Dividendenpolitik vorſichtigt geweſen. Sicherlich wäre es ohne weiteres möglich, die Dividende um. oder 1 v. H. höher zu bemeſſen; wie aber oben bereits angedeutet wurde, beſteht weiterhin die Notwendigkeit des Anlagen⸗ ausbaues. Hinzu kommt, daß in der Bilanz das Verhält⸗ nis zwiſchen Eigenkapital einerſeits und Anlagevermögen und Beteiligungen andererſeits nicht übermäßig günſtig iſt, und daß die ſtarke Anſpannung der Leiſtungsfähigkeit keinen Schuldenabbau geſtattet hat. Die Bilanz der Hol⸗ dinggeſellſchaft zeigt folgendes Bild(in Mill.): 37 Mill. NI Neuinvesfilionen— 4 2 6J¼)% Dividende Aktiva: Anlagen Beteiligungen Wertpapiere Vorräte 5 Konzernforderungen Andere Debitoren Wechſel Bankguthaben, Kaſſe Rechnungsgbgrenzung Pafſſiva: Aktienkapital: Neſerven Rückſtellungen Abſchreibungs⸗Fonds Anleihen Konzernſchulden Bankſchulden Akzepte Sonſtige Schulden 1011 1018 Das Grundkapital ermäßigte ſich um 100 Mill. 4 durch Einziehung von Aktien, die der Konzern aus dem Beſitz einer dem Deutſchen Reich naheſtehenden Gruppe erwarb. Bei den Beteiligungen ſtehen die Geſellſchaften, die für Rechnung der Holding die Werksanlagen betreiben, unverändert mit 104,5 Mill./ zu Buche. 78,7 Mill. entfallen auf die Werkswohnungs⸗Unternehmungen. Von den aus der Tabelle erſichtlichen Wertpapieren entfallen 25,4(24,9) Mill.% auf eigene Awleihen. Bemerkenswert iſt der ſtarke Anſtieg des Wechſelbeſtandes; dies hängt da⸗ mit zuſammen, daß die Betriebsgeſellſchaften entſprechend der Geſchäftsausdehnung weſentlich mehr Wechſel erhiel⸗ ten, die ſte der Holding⸗Geſellſchaft weitergaben. Bet den Bankſchulden ſind die Reichsmark⸗Verbindlichkeiten um 18 Mill.& vermindert, die Währungsſchulden aber um 8 Mill.& geſtiegen; hierbei handelt es ſich anſcheinend um ausländiſche Rohſtoffkredite. Die Auslandsawleihen wur⸗ den mit 103(117,2 Mill.„ in die Bilanz eingeſetzt. Die kurzfriſtigen Geſamtverbindlichkeiten lauten alſo ein wenig höher als i..; andererſeits ſind die Wechſel⸗ beſtände weſentlich mehr geſtiegen, als Kaſſe und Bank⸗ guthaben geſunken ſind. Nach wie vor iſt aber die Liqui⸗ dität der Bilanz nicht als beſonders hoch zu bezeichnen. Bei dieſen Betrachtungen ſind natürlich noch die Bi⸗ lanzen der 12 Betriebsgeſellſchaften heranzuziehen. Eine Addition der Forderungen, welche die 12 Betriebsgeſell⸗ ſchaften an die Holding⸗Geſellſchaften haben, ergibt einen Betrag von 67,2 Mill./ gegen 28,7 Mill.„ i. V. An Warendebitoren weiſen die Betriebsgeſellſchaften 65,9 (50,3) Mill. J aus. Andererſeits ſanken die Vorräte auf 127,9(145,1) Mill.]. Die geſamten Verbindlichkeiten der Betriebsgeſellſchaften ſtiegen von 133 auf 158 Mill.. Aus dem recht ausführlich gehaltenen Geſchäftsbericht des Konzerns ſei zunächſt erwähnt, daß die Erzeugung der Stahlwerke um faſt ein Viertel und die Produktion der Hochofenbetriebe um etwas mehr als 25 v. H. zugenom⸗ men hat. Die Koſtenanlage habe ſich kaum geändert. Gegen Ende des Berichtsjahres habe der Bedarf der Eiſen ver⸗ brauchenden Induſtriezweige, insbeſondere des Schiffs⸗ baues, der Automobilfabrikation, der Maſchineninduſtrie und des Baugewerbes einen Stand erreicht, der den des Spitzenjahres 1927 noch weſentlich übertraf. Die Liefer⸗ friſten mußten immer wieder verlängert werden. Im Herbſt 1956 hatte der Aufkragsbeſtand des Konzerns eine Disher noch nicht verzeichnete Höhe erreicht. Der Auslaudsabſatz der deutſchen Eiſeninduſtrie wurde, wie es im Geſchäftsbericht weiter heißt, wiederum erheblich geſteigert, ſo daß durchſchnittlich etwa zwei Drittel der hohen Ausfuhrziffern von 1929 wieder erreicht wurden. Die Verknappungserſcheinungen am Weltmarkt in Verbindung mit dem großen Bedarf an Produktionsmit⸗ teln laſſe den Schluß zu, daß ſich wieder Spielraum für eine weitere Ausfuhrbeſſerung ergibt. Die Verwaltung hofft, daß dank dem im neuen Jahr verſtärkt ſich durch⸗ ſetzenden Preisauftrieb auf dem Weltmarkt die Verkaufs⸗ preiſe allmählich auf einen Stand gebracht werden, der an⸗ gemeſſenen Rentabilitätserforderniſſen entſpricht, An dem Ergebnis hat noch mehr als früher der Stein⸗ kohlenbergbau mitgewirkt. Die deutſche Steinkohle konnte den bisherigen Anteil an der Weltkohlenſörderung— im Gegenſatz zu der rückläufigen Errportentwicklung Eng⸗ lands— erhöhen. Das neue Geſchäftsjahr habe ſich bisher günſtig ent⸗ wickelt; die vorliegenden Auftragsbeſtände ſichern den Wer⸗ ken in einzelnen Erzeugniſſen eine Beſchäftigung bis in den Herbſt hinein. Zeiſpunkf und Modalifäfen der Ausschülfungen aus dem Anleihe slock stehen noch nichi fest Eine amſliche Erklärung Zu der Nachricht über vorzunehmende Ausſchüttungen gemäß dem Anleiheſtockgeſetz wird amtlich mitgeteilt, daß die Vornahme der Aufteilung der angeſammelten Beträge nach dem vierten Geſchäftsjahr im Anleiheſtockgeſetz vor⸗ geſehen iſt und ſelbſtverſtämdlich eingehalten wird. Was jedoch die Mobalitäten der Ausſchütttung anlangt, ſo ind die einzelnen Beſtimmungen hierüber noch nicht getroffen. Auch der Zeitpunkt der Ausſchüttung an die Geſellſchafter unterliegt noch Erwägungen, ebenso ſind die Erwägungen darüber noch nicht abgeſchloſſen, inwieweit bei einer Verlängerung des Anleiheſtockgeſetzes verſchärſende Vorſchriften Platz greifen werden. Zu einer Abtienhauſfe liegt alſo keinerlei Verankaſ⸗ fung vor Messe Der l Erwartungen Während die are. Meſſe und Baumeſſe noch in vollem Gange iſt, ließ ſich am Freitag, dem Schlußtag der Muſtermeſſe, bereits mit Sicherheit 1 daß 5 die e Meſſe ſeit ihrer Existenz in der heutigen dt hat. Die Ausſteller äußern immer wieder, a 15 158 1 15 8 i ese 1 gekommen ſeien. B montag 13 9 75 921 e b Segen kaum nach. . 9 15 von der 8 e aus; 15 Wagens bten eher 1 d68 tung. Zum Teil kam es zu Kontin⸗ e 15 d 9 en die geforderten langen roblem der e waren 5 Lieſerfriſten. In allen B 1 ſind die neuen deulſchen eee oder neue deutſche ormen von Verarbeitungsf 5 0 1 N und Abnehmern ſehr gut e 5 a die n buen dle 1 ſich ſehr günſtig. die Vereinigten Staaten ſtermeſſe und der überſeeiſchen Länder Ae end an et Tae Eine Ueberſicht ſchäftsergebnis der großen Techniſch m etwa folgendes Bild: Ale 1 maſchinen ſind 1 Jahre hi rbeit verſehen keine Selten⸗ 35 reſſe 5 2 5 en auf reich, die Lieferfriſten von 18 bis 24 Inter deut Kunftſoſſe und ihre Vera eint ſich 0 Länder wie England und Frankre über genügend Rohſtoffe verſügen, zeigten für dieſes Ge⸗ biet das ſtärkſte Intereſſe. Für Kunſtſtoffbeorbeitungsmaſchinen waren die Haupt⸗ abnehmer Frankreich, England und die Tſchechoſlowakei. Nach Ausſtellerangaben hat ſich bei Textilmaſchinen der Anteil der Auslandsaufträge auf 70 bis 80 v. H. erhöht. Auch hier ſind viele Unternehmungen für zwei Jahre mit Arbeit verſehen. Ausland und Inland verlangten haupt⸗ ſlichlich Spinnereimaſchinen für Zellwolle. Hauptkäufee waren England, Frankreich, Italien und die Tſchechoſlo⸗ wakei. Nähmaſchinen gingen nach Belgien und Frankreich, Juteverarbeitungsmaſchinen nach Mexkko. * Vereinigte Deutſche Metallwerke AG, Fraukfurt am Main.— 8(6) v. H. Dividende In der AR. ⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1936 vorgelegt. Der Reingewinn für das abgelaufene Geſchäftsjahr beträgt nach Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen und Rückſtellungen(i. V. 2,49 Mill. Mark Anlage⸗ und 0,52 Mill.„ andere Abſchreibungen ſowie 1,64 Mill./ Rückſtellungen für Währungsriſiken) 2285 629(1 264 033) /, zu dem der Gewinnvortrag aus 1034/35 in Höhe von 126 685(188 90g)/ tritt. Der HV. am 30. März ſoll vorgeſchlagen werden, auf das A. 1 20,575 Mill.„ eine erhöhte Dividende von 8(6) v. H. verteilen, einer Sonderrücklage 0,5(—) Mill. 4 ausn ren und 184015/ auf neue Rechnung vorzutragen. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat auch im neuen Geſchäfts⸗ jahr die gute 1 8 der Werke angehalten. Waren une Arkke In Erwartung neuer Weizenankünfie 5* Mannheim, 4. März. Die Stimmung an den Weltweizenmärkten war zum Wochenbeginn ziemlich ſchwach, um ſpäterhin doch noch recht ſeſt zu werden. Die Urſache dafür lag zunächſt in einer enttäuſchenden Auslandsnachfrage und in Glattſtellungen der Spekulation, die ſich um ſo ſtärker auswirken mußten, als die Beteiligung an ſich gering war. Auch die Wetter⸗ voraus ſagen und Schneemeldungen aus Kanſas ließen die Preiſe nachgeben, zumal der Südweſten von USA laufend als Verkäufer am Markte war. Im Wochenverlauf ſtei⸗ gerten ſich die Käufe der Mühlen zur ſofortigen Lieferung. Die Auslands nachfrage nahm zu, und es entwickelte ſich ſo eine recht feſte Haltung, die auch durch ungünſtigere Stati⸗ ſtiken über den Getreideſtand in anderen Ländern nicht mehr weſentlich 5 wurde. Den 1e auch die Forderungen für ka⸗ nadiſchen und zen an. Man verlangte Joko intwerpen dur Mankos 1, Atlantic, 10%) für Manitoba 2, Atlantic, 10,00 chfl., für Manitoba 3, At⸗ lantie, 9,95 fl., für Mamitoba 1, hard, Pacific, 10/0 bfl. und für Manitoba 3, Pacific, 9,17½% bhfl., fümtlich trans⸗ bords Antwerpen. 15 Seeſchwimmend ſtellten ſich Manitoba 1, Nhein-Mainische Abendbörse . Frankfurt,; 5. März. Bei etwas regeren Umſätzen war die Abendbörſe eben . e Na Atlantic, auf 9,92% hfl. und Manitobꝛ 2, Atlantic. auf falls feſt geſtimmt. Starke Nachfrige zeigte 110 beſonders 085 bfl. Auf Abladung koſtete Manitoba 1, hard, Atlantie, 1915 den A e 0 heſtockgeſetz Mai⸗15. Juni, gfl., Manitoba 1, Atlantie, erſte ſtellen. tan nannte Reichs bank Grün und Hälfte Mörz 10,00 hfl., April 10,05 hfl., Mai⸗16. Juni 9,85 Hf., Juli Auguſt 9,55 hfl.; ferner Manitoba 2, erſte Hälfte März 9,92% hfl., April 9,97% hfl., Mai⸗15. Juni 9,85 hfl. und Juli⸗Auguſt 9,5 hfl.; ſchließlich Manitoba 3, erſte Hälfte März 9,00 hf April 9,05„ Mai⸗ 5. Juni 9,57 ½ und Juli⸗ Auguſt 9, ia hfl. Aus Südamerikg waren zu haben, Uruguay, 80 Kilo, loko Antwerpen, fübr 134 belg. Frs., Baril, 80 Kilo, loko 181,50 hfl., fälliger Dampfer für 181,75 Belg. Frs., Baril, 80 Kilo, März⸗Abladung uf 183,0 ſch und April-Ablabung auf 184,0 hfl. Roſafs, 80 Kilo, fälliger Dampfer, 134 belg. Frs., und Bahia Blanca, 80 Kilo, fälliger Dampfer, 134,75 belg. Frs. Am Markt für Julandsweizen blieb das Angebot wei⸗ ter ſehr beſcheiden. Aus der Umgebung kommen nur noch ſehr ſpärlich Fuhren an, die natürlich keineswegs geeignet ſind, den Mühlenbedarf zu ſichern. Verſchiedentlich kam etwas Waggonware aus Mitteldeutſchbland an den Markt; umd für die nächſten Tage erwartet man eine Steigerung der Zufuhren zu Schiff. In den meiſten Fällen haben die Mühlen zwar nicht die Möglichbeit, über die herankom⸗ menden Partien zu verfügen, da dieſe zu einem erheb⸗ lichen Teil für Rücklieferungen an die Reichsſtelle für Ge⸗ treide und Futtermittel in Anſpruch genommen werden oder bereits auf dem Tauſchwege an die Reichsſtelle ab⸗ getreten worden ſind; doch iſt es natürlich für die Ver⸗ ſorgungslage der oberrheiniſchen Mühlenwirtſchaft im ganzen geſehen von Bedeutung, daß überhaupt Weizen hierherkommt. Zuweiſungen von Auslandsweizen ſind in den letzten Tagen nicht mehr bekannt geworden. Das Noggengeſchäft iſt augenblick ſehr ſtill. In einigen Bezirken der Umgebung hat die Umtauſchaktion Roggen gegen Futtermittel ſich ſchon vecht erfreulich ausgewirkt, ſo hören wir, daß die Umtauſchanträge in Heſſen ſchon einen recht großen Umfang angenommen haben, ſo daß in kurzer Zeit die Belieferung der Roggenmühlen mit Mahlgut wieder zunehmen wird. Bis dahin ſind die Mühlen, insbeſondere die pfälziſchen, noch recht gut ver⸗ ſorgt, ſo daß ſich keine Verſorgungslücke ergeben dürfte. N Das Geſchäft in Braugerſte iſt bekanntlich mit dem 28. Februar abgeſchloſſen worden. Da es ſich jedoch er⸗ geben hat, daß einige Brauereien ihre Kontingentsmarken nicht voll ausnutzen konnten, hat die Hauptvereinigung eine Anordnung getroffen, derzufolge Braugerſte aus⸗ nahmsweiſe und nach Einholung einer beſonderen Geneh⸗ migung noch bis zum 31. März umgeſetzt werden darf. Eine ähnliche Regelung iſt für Braumalz getroffen worden, da die Mälzereien wegen der Kürzung der Kaufmengen der Brauereien vielfach noch freies Malz zur Verfügung hat⸗ ten. Eine marktmäßige Auswirkung konnte dieſe Anord⸗ nung noch nicht haben, da ſie erſt heute bekannt geworden iſt, und da irgendwelche Angebote von Braugerſte nicht vorlagen.— Für Induſtriegerſte iſt eine gleiche Verlän⸗ gerung der Eindeckungsfriſt bis zum 31. März bereits vor einigen Tagen erfolgt; auch hier iſt jeweils die Geneh⸗ migung einzuholen. Mangels Angebotes kam es nicht zu Umſätzen.— Futtergerſte war nicht am Markt; die Hoff⸗ nung, daß ſich nach Beendigung des Brau⸗ und Induſtrie⸗ gerſtengeſchäfts die Angebotsverhältniſſe am Futtergerſten⸗ markt beſſern längerungen natürlich gleichfalls herausgeſchoben. erwartet man die Zuteilung von Auslandsgerſte. Doch Hafer wurde überhaupt nicht mehr gehandelt, Am Mehlmarkt beſtand weiter Nachfrage nach Weizen⸗ mehl, die von den Mühlen nur nach und nach befriedigt werden kann.— Auch die Nachfrage nach Roggenmehl hat ſich letzthin gehoben, und man nimmt an, daß hier noch große Kaufaufträge zu erwarten ſind. * Der Futtermittelmarkt lag recht ſtill, da nur in wenigen Artikeln noch Angebot vorhanden iſt. Auch bei Maſtfutter für Schweine und Miſchfutter iſt das Angebot geringer ge⸗ worden, da verſchiedene Beſtandteile kaum mehr erhältlich ſind. Das Angebot von Hen iſt trotz der kürzlich erlaſſenen Erhöhung der Höchſtpreiſe weiterhin zurückhaltend.— Die große Nachfrage nach Stroh, die insbeſondere auch von den Stroh verarbeitenden induſtriellen Werken ausging, hat dazu geführt, daß die Preiſe mit Genehmigung des Preis⸗ kommiſſars heraufgeſetzt wurden. Es notieren jetzt: Preß⸗ ſtroh, Roggen und Weizen, 4,00%(bisher 3,00—3,20), Hafer und Gerſte 9,50,(bisher 2,50—3,00), gebundenes Stroh 3,20„(bisher 2,20—2,80), Hafer und Gerſte 3,20 (bisher 2,00—2,50%). Für Spelzſpreu wurde die Notie⸗ rung mit 2,50, ab Station des Erzeugers oder Gerb⸗ mühle, neu aufgenommen. Paul Riedel. Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 8,12%; Mai 8,1716; Juli 82376; Sept. 7,90.— Mais(in Hfl. 1 8595 2000 Kilo) März, Mai je 100,75; Juli, Sept. ſe Liverpobler Baumwollkurſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Sch ru ß) März(37) 743; April 748; Mai 744; Juni 741: Juli 740; Auguſt 727: Sept. 714; Okt. 706 Nov. 701 Dez., Jan.(38) je 700; Febr., März je 699; Mai 697; Juli 6955 Okt. 677; Dez. 6727 Jan.(39) 672; Tendenz ſtekig. — Leinöl⸗Rotierungen vom 5. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ do n: Leinſaat Pl. per März 12.0; Leinſaat Klk. per Aprif 13¾ Bombay per April 14 Leinfaatöl loko 29,0; März 28,0; Juli⸗Auguſt 28,1 Bau mwoll⸗Oel ägypt. 29,85 Baum woll⸗St. ägypt. per März 898. Neuyork: Terp. 46,50. Savannah: Terp. 41,50. Geld- und Devisenmarkt Paris, 5. Mr Gchlud emflich). Lunden 105.14 252 499.50 Weg 54— 11330 25 de e i l, 88 London, z. u Gch amffith) 28787 J Scpnbegen Sn 1½49 dae 2878) Stock 19, 25 Funkrien 911— Jekchn: 1 kstetem 881 387 ile 80— Feat. dual 125. pat 107% lLiben 110, lien 349,— Unſte 18 rüste 1 Helzingfer 28.95 Im 29,12 Hon ftriden 25 lan 92.70— 81 antes 05 Jaſpeane 18.50 e e 5 5 a ö 5— ante ane 7400„ 00.— len m: f 150 7e Hamburger Weseurene gen vom 3. Märx 3 gauge 940 kein Ne 8 284 279 1 8 (. 5.. 2 85 Dehilhr.(ü. 5....60].85 . dete Idle ua 5 10 ine 18 8 Laaer 6 50 8 * Der Londoner Go 5 8 belrug am 5. März für eine old 142 fh 86,6654„, für ein N emnach 3858 Pence 2,78635 l. krachlenmarki Duisburg- Buhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine ert Die Frachten und Schlepplöhne 1 unveränder Unze Fei Feingold würden, ſind durch die genannten Friſtver⸗ Bilfinger mit 245, ferner Conti Gummi 191, 264 und Akkumulatoren mit 215. Erhöhte Nachfrage ſa den auch Montanwerte, von dene Buderus mit 150 (119,50) und Verein. Stahl mit 122,50 bei größeren Um⸗ ſätzen zur Notiz gelangten. Auch ſonſt nannte m di Aktienkurſe etwas über Berlin. Renten bliebe a nachläſſigt. Die Tendenz war auch im Verlaufe feſt, besonders leb⸗ heftes Geſchäft hatten Montanaktien bei Erhöhungen von % bis 1 v. H. Die vom Anleiheſtock begünſtigten Papiere hatten infolge Les fehlenden Angebots nur kleines Se⸗ ſchäft und blieben in der Mehrzahl g chen. Weiter ſtark erhöht waren aber Reichsbank mit 207(202), ferner Rheinbraun mit 238(234) und Schöf erhof Binding mit 195 (186,25). Auf den übrigen Marktgebieten überwogen eben⸗ falls mäßige Erhöhungen. Die Rentenmärkte blieben bis zum Schluß ſehr ſtill. Nachbörſe: Reichsbank 20 Geld, Verein. Stihl 123, 3 Sgedemſen 50 Geld, Rheinbraun 350 Mannesmann 120,50. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. 5 vom 6. März: Durch den in⸗ zwiſchen bis nach Deutſchland vorgedrungenen Wir⸗ bel werden Luftmaſſen der verſchiedenſten Herkunft und Temperatur zuſammengeführt. Dementſpre⸗ chend iſt der Witterungscharakter bei uns zur Zeit ſehr unfreundlich und zu Niederſchlägen ge⸗ neigt. Da wir jetzt mehr an die Rückſeite des Wirbels gelangen, wird ſich zeitweilig Aufheiterung, aber noch kein beſtändiges Wetter einſtellen. Vorausſage für Sonntag, 7. März Zeitweilig aufheiternd, doch immer noch un⸗ beſtändig und vereinzelt Niederſchläge, bei lebhaften über Weſt nach Nord drehenden Winden. Tagestemperaturen nur wenig über Null, nachts vielerorts Froſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 5. März + 9,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. März 3,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr 7 38 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 19 Millimeter 19 Liter je Geviertmeter. eee im. März Rhein-! egel 2. 3. 8 6. Nbein-Wegel 3. 4. 5. 6. Abeinfelden.0.5828).58.5 Kaus 489 49 849 355 1 9 8 5 3 7 0 5 Köln 6657 568 5455 5 8 20.. Mau. 380 54 404 8. eee 5 5 Mannheim 5,23 506% 85.80 Mannheim fees 404 450060 vom 6. März. Sch wa rz wald: a Feldberg: leichter Schneefall,— 5 Grad, Schneehöhe 70 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Bäreutal⸗Saig: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 30 em, 4 em Neuſchnee, A Schi 125 Hinterzarten⸗Titiſee: leichter Schneefall,— 1 Grzd, Schneehöhe 20 em, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Brend⸗Furtwangen⸗Gütenbach: bewölkt,— 3 Grob, Schneehöhe 30 em, verharſcht, Sport gut. 7 Schönwald⸗Schonach: bewölkt,— 3 Grad, Schnechöhe 30 em, verharſcht, Sport gut. Hornisgrinde: r Nebel,— 3 Gros, Schneehöhe 45 em, verharſcht, Sport gut.. Kniebis⸗Zuflucht: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 0 em, verharſcht, Sport beſchränkt. Saud⸗Plättig: leichter Schneefall,— 1 Grad. 0 e e bewölkt,— 3 Gras, Schneehöht em, Schibahn gut. Taunus: 8: Kl. Feldberg: Schneefall,— 3 Grad, 9 105 und Rodel ſtellenweiſe. Iöberg Schneefall,— 4 Grad, 552 h! und Rodel ſtellenweiſe. Schneedecke durth⸗ Schneedecke durh⸗ Waſſerkuppe: 1— 2 3 eee em, . 57 Schi und Rodel ſehr gu ogelsberg: Hoherodskopf: bewölkt,— 1 Sen 1 0 bis 40 em, im alde, Bruchharſch, Schi Alpen: 0 1 8 5 1 1 1 8 Sone em, Pu nee, S. Wank⸗Kreuzeck: heiter,— 2 Grad, Schnee 205 ei, i chi und Rodel gut. Bad Tölz: heiter, 2 1 11 Schneehöhe Wen, e Schi und Rodel 5 Oberstdorf: heiter,— 15 20 e 905 em, ver haxſcht, Schi und Rodel g Fichtelgebirge: Ochſenkopf: bewölkt,— 1 Gros, Sonseun, 38 em, du verſchnee, Schi und Rödel gut. Thüringerwald f Oberhof: heiter,— 1 1 bras, e 48 em, ver⸗ hapſcht, Schi und Rod Schmücke: gewalt Je rad eee 100 een Firnſchnee, Schi und 15 ſehr gut. 7 9 — 5 Grad, Schneehöhe 10 em, s 5 Sch 9085 edel gut. 8 e 0 Was hören 80 Reichsſender Senttaart .00 ae—.05: Gymnaſtik. hör zu!— 1 5 Morgenfeier.—.30 Weltſchou.— 10.00: Morg eier der 9 Fröhliche org— 11.00: Zur Feier 11.30: Johann Sebaſtian Bach.— 12.00: 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Mittag(Fortſetzung).— 13.50: 10 Minuten E ſchlacht.— 14.00: Zwei Ritter ohne Furcht unt 15.00: e und Ton zmuſik.— 16.00: Unterhaltung.: Abend⸗ und Wiegen! Beim Schwobo 7— 19.50 Turnen und Wie 5 8 Heu.— 22.30: Wir e .25 24.00: Deukſchlandſenden .00: Der Bauer ſpricht— 8 8 8 5 e 5 10 90 Dr. Faust,— 18 80: 2 e 0 105 land ⸗Sportecho.— 20.00: 5 von ee Wir bitten zum Tanz. Freiſt hm, den 20 Reiſe 1000 9 ziniak denhei entſche Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 108 —— Deutſche Ringer-Meiſterſchaften Favoritenſiege in Dortmund feſtlich geſchmückten und auch gut beſuchten Halle tracht“ begannen am agabend kämpfe im griechiſch⸗römiſchen ichtgewichtsklaſſe. Die Teil⸗ unde noch erhöht, ſo wichtle Leichtgewichtler auf die ſten Kämpfe verliefen durchweg erwartungs⸗ Im Federgewicht kamen von den ſüddeutſchen ern Fiſcher(Bamberg), Leitmann(Freiſing) und (Mannheim⸗Feudenheim) zu ſchönen Siegen, heim(Köln) einen Leichtgewicht Meiſter Ne 9 wie Scharfe(8 ſchon nach wenig uten entſcheidend beſiegte. ſehr e Deilnehmer iſt auch Ehrl(München), der t im Leichtgewicht vorzog, und feinen erſten den Hamburger Poliziſten Meyer recht ein⸗ 7 Minuten gewann. Einen entſcheiden⸗ g auch der Mainzer Mundſchenk, während Schwind(Hornberg) einen gla ten ſteg verbuchen konnte. Die Ergebniſſe: Leichtgewicht(1. Runde): Schwind(Hornberg) ſchlägt 8 Nettesheim(Köln) ſchlägt ſcheidend; Mundſchenk(Mainz) ſchlägt nach:50 Min. entſcheidend; Ehrl gt Meyer(Hamburg) nach:07 Min. ent⸗ dend. Federgewicht(1. Runde): Barthel(Leipzig) ſchlägt Bi⸗ of(Altdamm) n. Punkten 271; Fiſcher(Bamberg) ſchlägt öhm(Dresden) naſt 11:05 Min. entſcheidend; Leitmann Freiſing) ſchlägt Bauer(Kaffel) n. P.(:); Brunner Ahm⸗Feudenheim) ſchlägt Nagel(Witten) n. P.(211). Blitzſiege von Schäfer und Müller Ebenfalls am Freitagabend begannen in der Stadthalle ln⸗Mülheim die Meiſterſchaftskämpfſe im Bantam⸗ Weltergewicht. Auch hier hatte ſich die Zahl der Teil⸗ gehmer noch erhöht, obwohl im Bantamgewicht, wo ſchließ⸗ ch 10 Ringer auf die Matte gingen, neben Meiſter Juſtin Hehring auch der Nürnberger Jakob Brendel fehlte. Unter den 20 Weltergewichtlern fehlte Ehrl(München), der die geiſe nach Dortmund doch vorgezogen hatte. In Abweſenheit von Gehring und Brendel hat der Stullgarter Herbert als der ausſichtsreichſte Bewerber um antamgewichtsmeiſterſchaft zu gelten. In der erſten e hatte er in Allraum(Mannheim⸗Sandhofen) einen weren Gegner, aber ſein Punktſieg war doch nie haft. icher kämpfte der zweite badiſche Ver⸗ Uhrig(Oftersheim), der den Stuttgarter Bandel idend beſtegte.— In prächtiger Verfaſſung zeigte ſich üdweſt⸗Vertreter Müller(Lampertheim), der ſchon nach einer Minute über den Weſtfalen Wawrziniak(Herne) erfolgreich war.— Im Weltergewicht gab es eindrucksvolle von Schäfer(Ludwigshafen), Blomeyer(Ludwigs⸗ „Eckweiler(Mainz) und Fink(Stuttgart). Die Ergebniſſe: Bantamgewicht lerſte Runde): Rösler(Hohenlimburg) ſhlägt Hanke(Breslau) nach 12 Minuten entſchetdend; De⸗ cant(Bamberg) ſchlägt Lang(Dudweiler) nach 6 Minuten kulſcheldend; W. Möchel(Köln) ſchlägt Merſcheidt(Köln) hach 4 Min. entſcheidend; Sterbenk(Eſſen) ſchlägt Döbler enhagen) nach Punkten(310); Herbert(Stuttgart) igt Allxaum(Sandhofen) nach Punkten(310); Uhrig ersheim) ſchlägt Bändel(Stuttgart) nach 11 Min. ent⸗ dend; Kachel(Fürſtenwalde) ſchlägt Fucker(Alsfeld) ach Punkten(:); Müller(Lampertheim) ſchlägt Wawr⸗ ziniak[Herne) in der 1. Min. entſcheidend; Schramm(Hei⸗ denheim) ſchlägt Sommer(Markneukirchen) in 157 Min. entſcheidend. Weltergewicht: 5(1. Runde): Blomeyer(Sudwigshafen) ſhlägt Baitinger(Stuttgart) nach Punkten(:); Lohmar Köln) ſchlägt Schimanſki nach 14 Minuten entſcheidend; D. Möchel[Köln) ſchlägt Perbandt(Hohenlimburg) nach Punkten(:); Eckweiler(Mainz) ſchlägt Hagen(Hamburg) nach Punkten(:); Schlee(Nürnberg) ſchlögt Benzinger Nanuheim⸗Feudenheim] nach Punkten(.1) Kraft(Leip⸗ zig) schlägt Kornmeier(Hornberg) nach 4 Minuten ent⸗ eidend; Schäfer(Ludwigshafen) ſchlägt Vieweg(Bitter⸗ eld nach 1 Minute entſcheidend; Fink(Stuttgart) ſchlägt abſch(Breslau) nach 1 Minute entſcheidend, Frohn (Perdecke) ſchlägt Vetter(Gießen) nach 1 Minute ent⸗ ſheidend; Staub(Duisburg) ſchlögt Kolb(Nürnberg) nach Punkten(:). Hering entſcheidend beſiegt Im weiteren Verlauf der Dortmunder Kämpfe gab es im Leichtgewicht eine große Ueberraſchung. Der frühere Luropameiſter Hering(München) wurde nämlich von dem Jerliner Poliziſt Kleppe nach 7125 Minuten durch Ueber⸗ wurf entſcheidend beſiegt. Exmeiſter Oſtermann(Saor⸗ Kücken) wurde im Federgewicht von dem Weſtfalen Sper⸗ ling nach Punkten beſtiegt. Freund(Ludwigshafen) buchte einen entſcheidenden Sieg, dagegen wurde der Mannheimer Muth geschlagen. Die Ergebniſſe: Federgewicht:(1. Runde): Biſchof(Dortmund) ſchlägt Freuß(Königsberg) nach 5 Minuten entſcheidend; Sper⸗ ling(Dortmund) ſchlägt Oſtermann(Saarbrücken) w P. ach, Böhm(Dresden) ſchlägt Schopf(Alsfeld) entſchei⸗ dend; Schwortzlopf[Koblenz) ſchlägt Scherer Rollnau) bach 145 Minuten entſcheidend. Leichtgewicht:(1. Runde): Freund(Ludwigshafen) ſhlägt Hainig(Halle) nich 12:50 Minuten entſcheidend; ene[Berlin) ſchlägt Hering(München) nach 725 Min. eniſcheidend; Grahle(Eſſen) ſchlägt Spahr(Heidenheim) nach 10 Minuten entſcheidend; Horr(Köln) ſchlögt Lauth Mannheim) nach Punkten(870). i Internationale Schiweltkämpfe auf dem Feloͤberg Am 28. und 29. März finden auf dem Feldberge im leuen Schiſtadion[Fahler Loch) Internationale Rennen im Kbfahrts⸗, Tor⸗ und Sprunglauf ſtatt. Bei dieſen Ren⸗ den werden gationole und internationale Wettläufer, batunter verſchiedene Weltmeiſter in ihren Disziplinen, nie Chröſtel Cranz, unſere Badiſche Weltmeisterin im Abfahrts⸗ und Torbruf und Birger Ruud in ſeinem ſalzinierend ſchönen Sprungſtil im Spru ſtarten. Fallein dieſe Namen genügen, um der Veranſtaltung Für die uns anläßlich des uns betrof- volle Anteilnahme und die wundervollen Kranzspenden sagen wir allerherzlichsten DBR s„„ Frau Helene Tochowal Wye. enen schweren Verlustes erwiesene liebe iſchen Schwarzwald einen Rahmen zu on der Schiläufer in Baden würdig geben, der der iſt. Außer ten wird ſich auch die Elite in⸗ und au chilbufer on den Oſtertagen auf dem Feldberg elld ich geben, das großen Sport erwarten läßt. Bei dieſer Gelegenheit wird das neu⸗ erbaute Schiſtadion einer Genevalp e unterzogen werden um für die im nächſten Jahre ſtattfindenden Deutſchen Schimeiſterſchaften auf dem Feldberge gerüſtet zu ſein. Die bis heute eingegangenen Meldungen bezeugen das große Intereſſe des In⸗ und Auslandes, das den Feldbergrennen entgegengebracht wirs und es ſteht heute ſchon feſt, daß eine große Teilnehmerzahl ſich dem Starter ſtellen wird. Mit beſonderer Freude wurde begrüßt, daß die NSG „Kraft 8 über Oſtern vom 26. bis 29. März einen Sonderzug Feloͤbergge baufen läßt um allen Schilzufern und Freunden des hiſportes beſtimmt unver⸗ geßliche Stunden im winterlichen Hochſchwarzwald zu be⸗ reiten. Die jetzigen Schneeverhältniſſe auf dem Feldberg gewährleiſten die ſichere Durchführung der Veranſtaltung. W. S. Das Darmſtädter Hallen-Handball-Turnier Am Darmſtädter Ha len⸗Handballturnier, das am Sams⸗ kagabend in der„ e“ durchgeführt wird, beteiligen ſich einige der beſten ſüddeutſchen Mannſchaften, ſo der MSW Darmſtadt, der SV 98 Darmſtadt und der SV Mannheim⸗Waldhof. Weitere Teilnehmer am Turnier der Hauptklaſſe ſind Germania Pfungſtadt, TSG 46 Darmſtadt, TS Braunshardt, TSV Arheilgen und Mainzer HC. In der Vorrunde gibt es folgende Spiele: 5 MS Darmſtadt— Mainzer HE, S 98 Darmſtadt— TSV Arheilgen, TS 46 Darmſtadt— Te Branns⸗ hardt und SV Waldhof— Germ. Pfungſtadt. Deutſche Schüler⸗Fußballmannſchaft ſiegt über „Eton Boys“ Schüler Fußballmannſchaft beſucht zur e iſt in Eton eingetroffen, wo den deutſchen Schülern zunächſt die geſamten alten Schul⸗ gebäude gezeigt wurden. In einem anſchließenden Fuß⸗ ballkampf gegen die„Eton Boys“ gewann die deutſche Schülermannſchaft mit:1. Die deutſchen Schüler bleiben bis Freitag einſchließlich in Eton. Eine deutſche Zeit engliſche Schulen. Das erſte Sportwochenende im März iſt zwar nicht ſo ausgedehnt wie das letzte im Februar, weiſt aber dennoch mit dem Länderkampf unſerer Hockeyfrauen gegen England, der Probe des Rugbynachwuchſes in Hei⸗ delberg, den Ringermeiſterſchaften in Dortmund und Köln und der Vereinsmeiſterſchaft im Gerätturnen u. a. Ver⸗ anſtaltungen auf, die das allgemeine Intereſſe weit über⸗ ſtejigen. Im Fußball die Punkteſpiele wieder das meiſte Intereſſe beanſprucher Der genaue Spielplan: Gau Südweſt: Eintr. Frankfurt FK 03 Pirmaſens— SV Wiesbaden. Gau Baden: Valdhof— Freiburger FE, 1. FC Pforzheim— VfB Mühlburg, Vfs Neckarau— Germania Brötzingen, Karlsruher FV— F 04 Raſtatt. Gau Württemberg: SVg. Cannſtatt— S Göppingen, FV Zuffenhauſen— Sportfreunde Eßlingen. Gau Bayern: 1860 München— 1. FC Nürnberg, Sp. Vg. Fürth— Fc 05 Schweinfurt, BCE Augsburg— Bayern München, Im Wormatia Worms, S — —.— SV Handball werden die Spiele des Sonntags Angelegenheit einige Klärung bringen. im einzelnen ſind: Gau Südweſt: Keine Spiele! Gau Baden: SV Waldhof— Sc Freiburg, Vfk Mann⸗ heim Seckenheim, TV 47 Ettlingen— TS Ofters⸗ heim, T Nußloch— Tg. Ketſch. Gan Württemberg: VfB Friedrichshafen— TV Alten⸗ ſtadt, Stuttgarter Kickers— Tb. Göppingen, Eßlinger TSV— KSW Zuffenhauſen, TV Cannſtatt— Tgſ. Stutt⸗ gart. Gau Bayern: TB Milbertshofen— Bamberger Retter, Polizei Nürnberg— Poſt München, Sp. Vg. Fürth gegen 1. FC Nürnberg, BC Augsburg— Tod. Landshut, 1860 München— TV Erlangen.— Im Hockey ſtehen unſere Frauen nach dem vor 14 Tagen in Frank⸗ furt a. M. gegen Holland verlorenen Spiel ſchon wieder einem Länderkampf. Diesmal geht es aufs Inſelreich, wo am Samstag in London gegen England und vier Tage ſpäter in Dublin gegen Irland geſpielt wird.— Am glei⸗ chen Tage trifft Englands Männermannſchaft in St. An⸗ ödrews auf eine Auswahl von Schottland.— Im Rugby werden die Meiſterſchaftsſpiele in der Gruppe Süd mit in der Meiſterſchafts⸗ Die Punkteſpiele os TV in dem Treffen zwiſchen der RG Heidelberg und dem Kleine Sport-Nachrichten Olympiaſieger Willi Stadel(Konſtanz! kann wegen einer Verletzung nicht am Mainzer Ausſcheidungsturnen teilnehmen. Der Gau Baden läßt nun noch den Erſatz⸗ mann Kaiſer(Teningen) turnen. In der Fraukfurter Feſthalle wird am Samstag, dem 3. April, ein weiteres Hallen⸗Handballturnier veranſtaltet. Das letzte Turnier vor einigen Wochen gewann Eintracht Frankfurt. VfB Coburg und VB Ringſee tragen ihr am 21. Fe⸗ bruar ausgefallenes Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiel am kom⸗ menden Sonntag in Coburg aus. Die erſten Aufſtiegsſpiele im Fußballgau Württemberg führen am 14. Mörz Ulmer F 94— FV Nürtingen und FV Geislingen— Vin Schwenningen zuſammen. Württembergs Nachwuchs⸗Fußballelf zum Kampf gegen den Gau Südweſt mußte jetzt zuch geändert werden. Euchenhofer(Nürtingen) kann nicht ſpielen und nun bilden Handtmann(Nürtingen) und Martin(Böckingen) den linken Sturmflügel. Der RW Union Waugen im Allgäu veranſtaltet am Samstagabend ein Radball⸗Turnier, an dem Mannſchaften aus Konſtanz, Friedrichshafen, Langenargen und Wangen teilnehmen werden. Beim Prager Eishockeyturnier kamen die Berliner Ha⸗ uidier zu einem 4·2 Sieg über die Mannſchaft von Sparta Prag. Im zweiten Spiel war der LTE. Prag mit 423 iber den EHC Davos erfolgreich. Englands Hockeyelf trägt am Oſterſamstag, in Paris einen Länderkampf gegen Frankreich aus. 11. April ſpielen die Franzoſen dann in Berlin. Eine Stimmung gegen Sechstagerennen hat jetzt auch in Holland eingeſetzt. Die Zwiſchenfälle beim letzten Rotter⸗ damer Rennen und der finantzielle Mißerfolg dieſer Ver⸗ anſtaltung haben dazu beigetragen, daß jetzt zuch der Hol⸗ ländiſche Radſportverband derartige Rennen ablehnt. Brentford London verlor auf eigenem Platz einen Fußballpunktekampf gegen Grimsby Town mit:3. Das war die erſte Niederlage diefes Meiſterſchaftsanwärters auf eigenem Platz. Everton ſchlug Leeds Unfted 711. Neue Weltbeſtleiſtung Mangers Bei einem Kameradſchaftsabend der Reichsfinanzſchule Herrſching in Starnberg bei München, dem auch Staats⸗ ſekretür Fritz Reinhardt beiwohnte, ſtellte Olympia⸗ ſteger Sepp Manger eine neue Weltbeſtleiſtung im Ge⸗ wichtheben auf. Manger verbefferte die erſt vor wenigen Tagen auf 140 Kg. geſchraubte Weltbeſtleiſtung im beid⸗ armigen Drücken auf 141,5 Kg. Da die Weltbeſtleiſtung unter amtlicher Kontrolle zuſtande kam, dürfte ihrer An⸗ erkennung nichts im Wege ſtehen. Verufsboxen in Düſſeldorf Umſtrittener.⸗v.⸗Sieg H. Schönraths In der Düſſelborfer Rheinhalle erlebten am Freitag⸗ abend beim Berufsboxabend 3000 Zuſchauer ſpannende Kämpfe. Gleich im einleitenden Kampf konnte das Publi⸗ kum„mitgehen“. Der Bantamgewichtler Li ſt(Zwickau) ſorgte durch einen..⸗Sieg in der zweiten Runde über den Barmer Hinz für die rechte Stimmung. Im Schwer⸗ gewichtskampf traf der deutſche Exmeiſter Hans Schön rath(Krefeld) auf den bekanntlich von ſeinem Verband entthronten franzöſiſchen Meiſter Charles Rutz(Straß⸗ burg). In der zweiten Runde war der ſchwerfällige Kre⸗ felder durch i Eins⸗zwei⸗Schläge von Rutz ſchwer angeſchlagen. Eine klaffende Wunde am rechten Auge machte Hans Schönrath ſtark zu ſchaffen. dem wilden Gefecht wurde Rutz bald zweimal tief getroffen, der Ring⸗ richter begnügte ſich jedoch nur mit Verwarnungen. In der zweiten Runde traf dann Schönrath erneut unter der Gürtellinie. Rutz 11 zu Boden und wurde ausgezählt, während der Krefelder unter lautem Proteſt der Zuſchauer zum.⸗o.⸗Sieger erklärt wurde. 27. März, Am Im folgenden Kampf Nachweislich autgehendes e 15 atduie. See in guter Fremdenſtadt umſtände⸗ halber ſofort zu verkaufen. Angeb. unt. B 8 143 an die Geſchſt. 1783 Wegen Umzugs: Speiſezimmer 55 gut erhalt., tt. Kredenz, Auszugtiſch, Wenig aebrauchte phoenix Nähmaschine mit Garantie 6 Lederſtühle, beſonders preis⸗ Rauchtiſch 240.—, wert u. zu gün⸗ . uhr, Kokos⸗ Peg Zahlungs⸗ käufer, 2“ 320, bedingungen ah⸗ e a. e ni x⸗ Straße 74, II. 4 an nheim, 74020 N 4, 18. brachte der Krefelder Niebo Droog mit 82,4 Kilo gegen den Berliner Halbſchwergewichtler Willt Pürſch Schwer⸗ gewicht in den Ring. Beide lieferten ſich einen mitreißen⸗ den Kampf, den Pürſch dank genauerer Treffer in der 5. und 6. Runde nach 8 Runden knapp nach Punkten gewann Im Hauptkampf des Düſſeldorfer Berufsboxkampf⸗ abends traf der deutſche Federgewichtsmeiſter und Europa⸗ meiſterſchafts⸗-Anwärter Karl Beck(Düſſeldorf) auf den italieniſchen Ex⸗Europameiſter Luigi Quadrin i. Der drahtige und muskulöſe Italiener war mit ſeinen blitz⸗ ſchnellen Hakenſerien ſtets gefährlich, doch konnte er den körperlich ſtärkeren Beck zunächſt meiſt nur auf die Deckung treffen. Beck verſuchte immer wieder vergebens, den Ita⸗ liener aus der Verteidigung herauszulocken. Im Nah⸗ kampf kam er dem erfahrenen Quadrini nicht bei und verlegte ſich daher auf Diſtanzgefechte, in deren Verlauf er zahlreiche klare Treffer, beſonders Herzhaken, landets. Der Italiener hielt ſich hervorragend, konnte aber nicht verhindern, daß Beck ſich in den beiden letzten Runden überzeugende Vorteile verſchaffte, die zu dem gerechten Punktſiege führten. Edͤer⸗Kampfabend in Verlin Lazek Punktſieger über Hower Der Eder⸗Kampfabend im Berliner„Sportpalaſt“ ging vor vollbeſetztem Hauſe vor ſich. Im Schwergewichtstref⸗ fen wurde der Wiener Heinz Lazek über den Kölner Vinzenz Hower knapper Punktſieger. In dem ſchnellen und harten Kampf war der Kölner inſofern benachteiligt, als er in der dritten Runde bei einem Zuſammprall ſich eine blutende Wunde zuzog, die in der Folge des Kampfes das Ziel der Angriffe des Oeſterreichers war. Dennoch blieb Hower bis zur ſechſten Runde in Front. Gleich zu Beginn der ſtebten Runde wurde Hower aber erneut er⸗ wiſcht und zurückgeworfen. Da der Oeſterreicher auch die achte Runde für ſich entſchied, war ſein knapper Punktſieg gerechtfertigt. Der Hamburger Fred Bölck beſitzt nur noch einen Schatten ſeines früheren Könnens. Der Pots⸗ damer Przybilſki zeigte gegen ihn, daß er aus ſeiner Niederlage gegen„Florett“⸗Müller gelernt hat. Er hatte jede Runde für ſich und brachte in der 5. Runde Bölck ſogar bis„ſieben“ auf die Bretter. Nach einem anſchlie⸗ ßenden zweiten Niederſchlag gab der Hamburger den Kampf auf. In der Einleitung hatte der Berliner Franz Hintemann gegen den 6 Kilo ſchwereren und auch ſonſt ſtärkeren Wiener Romus einen ſchweren Kampf zu beſtehen. Der noch techniſch unfertige Gaſt verlor jedoch den Sechs⸗Runden⸗Kampf nach Punkten. Guſtav Eders Leiſtung nicht überzeugend Der mit ſo großer Spannung erwartete Hauptkampf zwiſchen unſerem Weltergewichtsmeiſter Guſtapy Eder (Köbnf und dem farbigen gier Al Baker, der eben⸗ falls Landesmeiſter feiner Gewichtsklaſſe iſt, blieb leider hinter den Erwartungen zurück. Eder war nicht in beſter Form, die Spuren aus ſeinem letzten Kampf traten bald in Erſcheinung und ſo hatte unſer Meiſter alle Hände voll zu tun, um ſich der Nugrifſe des wirklich fimos kämpfenden Gegners zu erwehren. Anfangs lag Al Baker zweifellos zurück und es ſah nach einem ſchnellen Ende aus, als Eders Schläge Wirkung zeigten und Baker ſogar zweimal kurz zu Boden gehen mußte, aber der zähe Farbige erholte ſich ausgezeichnet und holte bis zur N unde den Punktrückſtund auf. Da die beiden le geſamt wurden 12 Runden geboxt!— auch ausgeglichen waren, konnte man ein Unentſchieden erwarten, aber die . Guſtav Eder den Sieg und dieſes Urteil nahm das ſehr ſportlich eingeſtellte Publirum mit ſtür⸗ miſchem Proteſt auf. Die e legte ſich erſt, als be⸗ kanntgegeben wurde, daß Guſtav Eder die ſoſort erfolgte neue Herausforderung Al Bakers angenommen habe. pol., isw. im Muſikhaus Pfeiffer. Mhm., 0 2, 9, Kuuſtſtr. Schrank Werampert 14081 bill. kauf. 10.12. billig zu ver⸗ 5 5„ 1 955 Fel 212285[kaufen. 4036 5 Meerlachſtr. 26 Langſtr. 20, III.] Leſt die NM.! V2²⁰ Der Sport am Sonntag RC Stuttgart, den Meiſtern von Baden und Würt⸗ temberg/ Bayern, in Heidelberg fortgeſetzt.— Im Turnen werden zur Ermittlung der 60 beſten Turner, 18. April in der Stuttgarter„Stadthalle“ um die deutſche Meiſterſchaft kämpfen, in vier Gaugruppen Ausſcheidungs⸗ kämpfe durchgeführt. In Fulda treffen die Vertreter der Gaue Heſſen, Bayern, Württemberg und Weſt⸗ falen aufeinander, in Mainz ermitteln die Gaue Südweſt, Mittelrhein, Baden und Nieder⸗ rhein die beſten 15 Turner, in Magdeburg treffen ſich die Bewerber der Gaue Mitte, Sachſen, Niederſachſen und Nordmark und in Berlin endlich gehen die Oſtpreußen, Pommern, Brandenburger und Schleſier in den Kampf— Im Winterſport wird es immer ruhiger. Die großen Kämpfe ſind geſchla⸗ gen, und jetzt werden die Veranſtaltungen nachgeholt die aus verſchiedenen Gründen verlegt worden ſind. Die Schi⸗ läufer in den deutſchen Gauen haben hinreichend Gelegen⸗ heit, ſich am Wochenende zu betätigen. In Furtwangen wird die Staffelmeiſterſchaft des Schwarzwaldes nachgeholt, in Königsbronn treten die ſchwäbiſchen 50⸗Km.⸗Läufer zum Meiſterſchaftskampf an, die mitteldeutſchen Schiſport⸗ ler werden ſich zahlreich am Abſchlußlauf auf dem Brocken beteiligen und in Johanngeorgenſtadt kommt das traditio⸗ nelle Gau⸗Mannſchaftsſpringen zwiſchen Sachſen, Schleſien, Bayern und Thüringen zur Entſcheidung. Von den Aus⸗ lands⸗Veranſtaltungen ſind die finniſchen Lahti⸗Spiele mit der Beteiligung ſo bekannter Leute wie die Norweger Samuelshaug, Brodahl, Anderſen, Vangen uſw. Chriſtel und Rudi Cranz werden an dem berühmten Kandahar⸗ rennen in Mürren(Schweiz) teilnehmen. Ueberaus ruhig iſt es bei den Eisſportlern.— kampfſtimmung herrſcht dafür aber bei den Ringern, die am Wochenende in Dortmund und Köln⸗Mülheim ihre erſten Meiſter im griechiſch⸗römiſchen Stil ermitteln. Im „Eintrachthaus“ zu Dortmund kämpfen die Feder⸗ und die am Groß⸗ Leichtgewichtler und in Köln⸗Mülheim die Bantam⸗ und Weltergewichtler, unter ihnen ſo bekannte Ringer wie Juſtin Gehring(Titelverteidiger), Brendel, Herbert, Mö⸗ chel und Paul Gawenda(Titelverteidiger), Schäfer, Ehrl und Eckweiler.— Im Radſport verdienen die großen Radballkämpfe auf deutſchem Boden beſondere Beachtung. Unter der Bezeichnung„Weltturnier im Zweier⸗Radball“ führt der Gau Bayern eine Veranſtal⸗ tung durch, die in drei verſchiedenen Städten abgewickelt wird. Am Samstag treffen in Magdeburg Deutſchland, die Schweiz und Belgien aufeinander und zu einer gleichen Begegnung kommt es am Sonntag in Deſſau. 8 Nalionen bei der Deutſchland-Rundfahrt 1937 Die genaue Streckenführung Nach den in den Jahren 1990 und 1931 gemachten Ver⸗ ſuchen, in Deutſchland eine Radrundfahrt durchzuführen, wird nunmehr in dieſem Jahre mit der Internationalen Deutſchlandfahrt der Grundſtein für eine ſich wiederholende Veranſtaltung gelegt werden. Vom.—20. Juni werden ſich auf einer Rundſtrecke von über 3000 Km., gegliedert in 12 Etappen und drei Ruhetage, die beſten Straßenfahrer Europas einen harten Kampf liefern. Start und Ziel be⸗ finden ſich in der Reichshauptſtadt. Die Fahrt wird u. a. durch folgende Städte gehen: Berlin, Frankfurt/ Oder, Breslau, Liegnitz, Bunzlau, Görlitz, Dresden, Chemnitz, Leipzig, Erfurt, Eiſenach, Nüibübetg, München, Ulm, Stuttgart, Heidelberg, Früntk⸗ fürt/ Main, Koblenz, Köln, Düſſeldorf, Wuppertal, Eſſen, Bochum, Dortmund, Paderborn, Bielefeld, Hannover Beb⸗ men, Hamburg und wieder Berlin. 5 Die Etappenziele werden im Laufe der nächſten Woche feſtgelegt. Bei der bereits feſtſtehenden Teilnahme von acht Nationen— Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, Oeſterreich, Schweiz und Deutſchland— iſt mit einem Klaſſefeld von 50—60 Fahrern zu rechnen. An den ͤͤrei Sonntagen,., 13. und 20. Juni, werden weiterhin auf den Etappenſtrecken Rennen für Amateure veranſtaltet, an denen in jedem Fall über 100 Fahrer teilnehmen werden. NSA P- Ffffenlungen Anordnungen der Kreisleitung An die Propagandaleiter fämtlicher Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Eine beſchränkte Anzahl von Karten für den bunten Abend kann auch an Parteigenoſſen, die nicht Pplitiſche Leiter oder Politiſche⸗Leiter⸗Anwärter ſind, verkauft wer⸗ den. Die Karten ſind umgehend auf der Kreispropaganda⸗ leitung in Empfang zu nehmen. g g Kreispropagandaleitung. Ortsgruppen der NS DA Seckenheim. Sämtliche Politiſchen Leiter nehmen am bunten Abend im Nibelungenſaal teil. Abfahrt 19.22 und 19.39 Uhr. BDM Feudenheim. 6.., 17.30 Uhr, Führerinnenbeſprechung im Heim. 5 heim. 7.., 19.30 Uhr, Antreten auf dem Schul⸗ platz zum Elternabend der HJ. Daß Arbeitsſchule Techufker, Werkmeiſter und Werker! Der Vortrag über: „Die Aufgaben der deutſchen Wirtſchaft im Vierjahresplan“ findet am 6.., 20 Uhr, in den„Siechen⸗Gaſtſtätten“, N 7, 7, ſtatt. Es ſpricht pg. Dr. Ammelounx. f NSKOV Innenſtabt⸗Oſt und ⸗Weſt. 6.., 16 Uhr, Kindernach⸗ mittag; ab 20 Uhr Familienabend. Schwetzingerſtadt. 6.., 20.30 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung im Lokal„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 10g. Käfertal. 6.., 20 Uhr, Mitgliederverſammlung im Lokal„Zur Vorſtadt“. 2 5 Schönheit der Arbeit Verſammlung aller Betriebs⸗ und Ortsreferenten am Montag, 8. März, 20 Uhr, in den„Siechen⸗Gaſtſtätten“ (kleiner Saal), N 7, 7. Für l. Eisbetr. 1 Haushalt- Elisschreank abzugeben. 1788 Ang.⸗Aula 9„ Arnold, F 8. 78. St. r. (Automat] Asher i 10. Seite/ Nummer 108 Nene Mannheimer 8 7— 890 ins Kino IIIIILIII NMonfag letzter Tag! Der mit großer Begeisterung auf- genommene Großfüm: „Seine Tochter Ist der peter“ Haupttollen: Karl Ludwig Diehl paul Hörbiger, Marla Andergast, Olga Tschechowa una das antzucken de rumkind Fraud Stark jugendliche haben Zutritt! 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