11 19 10 10 1 1 E —— 2 Eiſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 7 Ginzelneeis 10 Pi. 15 2 4 Anzei⸗ 14 74 nn m Fret Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg Trägerlohn, in unſeren 2 breit 5 a 10 a 9178 1955 sſtellen abgebolt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. 9 10 f Klei: eiſe. Allgemein gültig Wald⸗ 1 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg ane Abholſtellen: 15 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13 Je Fiſcherſtr. 1. Ee Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. I. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: ſt die el Zwangsvergleichen oder Konkurs aß gewährt. Keine Gewähr für 8 2 aben, an beſonderen Plätzen und Remazeit Mannheim für fernm ect Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 31. Mai 1937 148. Jahrgang Nr. 241 Fanzerschiff Deutschland bombardiert 5 23 Tote und 83 Verletzte Opfer des bolschewistischen Angriffs Entscheidende Beschlüsse des Reichskabinetts zu erwarten DNB. Berlin, 30. Mai. 9 5 15 5 2 9 Ein unerhörter und kaum vorſtellbarer Fall: Spauiſche bolſchewiſtiſche Flugzeuge bombar⸗ Im en au 290 He 2 dieren ohne jeden Grund ein deutſches Kriegsſchiff, das an der ſpaniſchen Küſte in Ruhe liegt.* Mannheim, 30. Mai. 20 tapfere deutſche Matroſen fanden dabei den Heldentod. Die deutſche Regierung wird auf die Das deutſche Panzerſchiff„Deutſchland“ iſt unerhörte Provokation der ſpauiſchen Verbrecher eine entſprechende Antwort zu geben wiſſen. in Erfüllung ſeines Friedensdienſtes an der ſpani⸗ 5 Die deutſche Reichsregierung gibt zu dem Vorfall folgende Erklärung ab: Nachdem vor wenigen Tagen rote Flugzeuge, die im Hafen liſchen, deutſchen und italieniſchen Schiffen mit Bomben angegriffen hatten und dabei auf einem 5 8 5 italieniſchen Schiff ſechs Offiziere töteten, wurde den deutſchen Schiffen der weitere Aufenthalt in Der Führer iſt nach dieſen Beratungen umgehend dieſem Hafen unterſagt. Am Samstag, den 29. Mai, lag das Panzerſchiff„Deutſchland“ auf der ſchen Küſte von bolſchewiſtiſchen Flugzeugen bombar⸗ diert worden! 20 Tote und 73 Verletzte ſind zu beklagen! Erklärung der Reichsregierung: Der Reichskriegsminiſter und der Reichsaußen⸗ miniſter ſind mit einem Sonderflugzeug zur Be⸗ von Mallorca liegenden eng⸗ vatung mit dem Führer nach München berufen worden! nach Berlin zurückgekehrt und hat ſofort das Reichs⸗ kabinett zu einer Sonderſitzung zuſammenberufen! Reede von Ibiza. Das Schiff gehört zu den für die Internationale Seekontrolle beſtimmten Das ſind Nachrichten, die nicht nur in Deutſchland, Streitkräften. Trotzdem wurde zwiſchen 6 und 7 Uhr abends das Pauzerſchiff plötzlich von zwei die auch in der ganzen Welt ein gewaltiges Echo im Gleitflug niedergehenden Flugzeugen der roten Valencia⸗Regierung mit Bomben bewor⸗ finden werden. In Deutſchland vor allem ein Echo fen. Da das Schiff in Ruhe lag, befand ſich die Mannſchaft in dem im Vorderſchiff befindlichen ungeſchützten Mannſchaftsraum. der Trauer und der Empörung: 20 tapfere deutſche Matroſen, denen der Spanienkonflikt ganz weitab vom Kreis ihres perſönlichen Lebens lag, Eine der roten Bomben ſchlug ähnlich wie neulich bei dem italieniſchen Schiff in die deren Dienſt in nichts anderem beſtand, als in der Offiziersmeſſe, dieſes Mal mitten in die Mannſchaftsmeſſe. ſind die Folge dieſes verbrecheriſchen lnſchlags. Eine zweite Bombe traf das Seitendeck, richtete dort aber nur geringere Beſchädigungen an. 20 Tote und 73 Verletzte getreuen Erfüllung internationalen Auftrags, dafür zu ſorgen, daß dieſer unſelige Bürgerkrieg nicht über⸗ greife auf den Frieden der ganzen Welt, ſind ein Opfer ihres Dienſtes geworden; 73 ihrer Kameraden Das Schiff, das vollkommen gefechts⸗ und fahrklar, iſt fuhr nach Gibraltar, um dort die Ver⸗ liegen mit ſchweren Verletzungen in den Kranken⸗ wundeten auszuladen. Das Schiff hatte auf die Flugzeuge keinen Schuß abggeben. N tte Nachdem die rote Valencia⸗Regierung vom Nichteinmiſchungsausſchuß und von der deut⸗ Die Trauer um dieſe Opfer iſt groß. Aber grö⸗ ſchen Regierung zweimal gewarnt rde, weitere Angriffe auf die im Dienſte der internatio⸗ nalen Kontrolle ſtehenden Schiffe auszuführen, zwingt dieſer häuſern und Lazaretten Gibraltars. ßer noch als die Trauer um ſie iſt die Em⸗ pörung gegenüber denen, die dieſen Tod auf neue verbrecheriſche Anſchlag dem Gewiſſen haben. Und ebenſo groß wie die Em⸗ auf ein deutſches Schiff die deutſche Reichsregierung zu Maßnahmen, die ſie un ver⸗ pörung iſt der Wille nach Genugtuung und züglich dem Nichteinmiſchungsausſchuß mitteilen wird. kein Menſch in der Welt, am wenigſten die Herren 7. d Die Mamen der für ihr Vaterland Gefallenen per ranrer Die Namen der im Dienſt für ihr Vaterland Gefallenen ſind: 1. Stabsmatroſe Lobitz, 2. Stabsmatroſe Martens, 3. Stabsmatroſe Martin, 4. Stabsmatroſe Schmitz, 5. Stabsmatroſe Zimmerman, 6. Obermatroſe Denno, 7. Obermatroſe Hendorf, 8. Obermatroſe Gerhardt, per Führer erhält die Machricht: 88 N DNB. München, 20. Mai. 8 Derr Führer, der ſich zur Eröffnung der land wirtſchaftlichen Ausſtellung in München befand, erhielt die Meldung von dem derbreche⸗ riſchen Anſchlag der roten Flugzeuge auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ während der Ein⸗ 5 weihungsfeierlichkeiten in der Ans ſtellungshalle. was des, DNB. München, 90. Mai. ftlichen Ausſtellung in — —— 72 An an die Eröffnungsfeierlich⸗ 3 bald, 9. Obermatroſe Maenning, 10. Obermatroſe Oellrich, 11. Obermatroſe Faltin, 12. Obermatroſe Bochem, 13. Obermatroſe Schubert, 14. Obermatroſe Mies, 15. Matroſe Fiſcher, 15 16. Oberheizer Maufa, 17. Oberheizer Roebers, 18. Heizer Schoellkopf, 19. Oberhoboiſtengaſt Wollen weber, 20. Obermitroſe Inglen. München hatte der Führer eine Beſprechnug mit berg, der Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neu⸗ dem in München eingetroffenen Reichsaußen⸗ miniſter Freiherrn von 1 gaeb Bünger ageder eflogen: 1 M ü nchen, U 30. Mai. um 14.35 Uhr traf der Oberbefehlshaber der 19 Schwer⸗ u twwerletzte geordert, Es. eee, Raeder, mit bete en e daß der als getötet ge⸗ Sonderflugzeug in München ein und begab ſich 8 255 15 matroſe e wohlauf unmittelbar nach der Landung auf dem Flug⸗ Ake Bae i 55 platz Oberwieſenfeld zum Führer, mit dem er 1. e hatte. fliegt sofort nach Berlin: DNB. München, 30. Mai. i Der Führer hat um 16 Uhr München im Flugzeug verlaſſen und iſt in Begleitung von Reichsaußenminiſter Freiherrn v. Neurath und dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Gene⸗ raladmiral Raeder, nach Berlin e Bes rechungen 1 5 35 in der Neienslanzlel:„„ DNB. Berlin, 30. Mai. Der Führer hatte um 18.90 Uhr in der Neige kanzlei eine Beſprechung, an der der Reichs⸗ kriegsminiſter, Generalfeldmarſchall von Blom⸗ rath, und der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Raeder, keinen 23 Tote und 83 Verletziie GFunkmeldung.50 Uhr)) e 30. Mai. wee en 55 5 e auch, Vene 25 7 1 e, a See Sehm und Obe nem 3 0 ifel unterliegen, daß es fer handelt, Es ſprechen viel⸗ dafür, daß es ſich um eine be⸗ a anolllte Provokation handelt, okation, der weder das Leben un⸗ noch der Friede der Nationen ihre Zwecke iſt. ill de anienkonflikt mit weiten zu m 2 23 2 8 — um eine 5 aller Ge⸗ internationalen ikt. Es will, geſtützt auf die Freundſchaft ten Militärmächte der Welt, Sowjetrußland und Frankreich, und in ſpekulativer Einſchätzung des 71 „antiſſſchiſtiſch Geiſtes Englands, der e, ſeinen Krieg durchfüh ven laſſen Mächten der„Demokratie“, die es glaubt, und die ihm leider genug „ daß dieſer Glaube bei ihm Darum provoziert es die faſchiſti⸗ de dort, wo ſolche Provokationen fe: an der ſoldatiſchen e und am Leben per Untertanen. Vor einigen ſtärkſten üſſen haben Flieger italieniſche Aſchiffe b Sieben italieniſche Offi⸗ wgren Todesopfer dieſes Ueber⸗ Diesmal hat man ſich ein deutſches Kriegs⸗ f äuserſehen und nicht weniger als 283 Tote und letzte ſind diesmal zu beklagen, Es wird ſich niemand in der Welt finden, der den Bolf chewüſten die Verſicherung abnehmen wird, daß ine ſolche Bombardierung ausgerechnet italieniſcher und deubſcher Kriegsſchiffe einer der üblichen Zu⸗ fälle kriegeriſcher Aktionen iſt. Und im übrigen ſchei⸗ nen die Bolſchewiſten von Valencia auf ſolche Ent⸗ ſchuldigung nicht einmal ſehr viel Wert zu legen: in der Antwo rte di ie ſie durch del Vayo auf die Vor⸗ ſtellungen des chteinmiſchungsausſchuſſes bezüglich des Bomhard 015 italieniſcher Schiffe gaben, haben ſie mit einer verblüffenden Selbſtverſtändlichkeit die itere Möglichkeit eines ſolchen Bombardements ehen, für den Fall, daß deutſche und italieniſche ſe ſich gerade in Häfen befänden, die die Rot⸗ leger als Angriffsztele auserſehen haben! Möglichkeit iſt zu raſch eingetreten, als daß bewußte Herbeiführung micht ſelbſtverſtänd lich inen ſollte. 3 Fall iſt alſo klar: es handelt ſich um eine be⸗ wuß e Prbvokation der ſpaniſchen Bolſchewiſten. Die a darauf wird ebenſo klar ſein müſſen Sie wird von zwei Seiten kommen müſſen. Eihmal von Deutſchland ſelbſt, dem niemand die Wahrung ſeiner Ehre abnehmen kann und das ſich von niemand dieſe Wahrung ſeiner Ehre abnehmen läßt! Und zum anderen von der Welt, de nun einmal ein praktiſches Beiſpiel dafür hat, wohin die holſchewiſtiſchen Beherrſcher Rotſpaniens wirklich zielen und welche Mittel e ür dirſes Ziel einz uſetzen entſchloſſen ſind. Wi Deutſchland anlangt, Jg d de clue die die öeutſche Reichsregierung treffen wird, noch micht bekannt. Daß ſie in ihrem Ernſte der Größe der Provokation Rechnung tra⸗ gen werden, darf als ſelbſtverſtändlich angenom⸗ men werden. Die Tatſache, daß der Führer ſie ge⸗ meinſanm mit dem Reichsaußenminiſter, dem Reichs⸗ kriegsminiſter und dem Oberbefehlshaber der Reichs⸗ marine beraten hat, läßt zur Genüge erkennen, Gaß Deutſchland mit irgendeiner platoniſchen Genugtuung ſich nicht begnügen wird. Es darf dabei erwarten, daß es in der Welt und vor allem bei den Mächten, die die Verantwortung für den Frieden und das Schickſal der Welt tragen, Verſtändnis und Unterſtützung finden wird, Die Bomben, die auf die„Deutſch⸗ land“ geworfen wurden, haben dem Frieden aller Völker gegoltenl Die Toten, die ſte gefordert haben, ſind gefallen im Dienſte des Friedens, deſſen Aufrechterhaltung aller Sache iſt! Und ſie find gemordet worden von Leuten, die in der Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens ihr ſicheres Unglück und im europäiſchen Unfrieden ihr einziges Glück ſehen! Gin Jahr lang haben Deutſchland und Italien vergeblich bei den übrigen Völkern um die Bildung einer europäiſchen Einheitsfront gegen die anti⸗ europßſche Gefahr geworben, die von Spanten her über Europa heraufzieht. Ein Großteil der Welt hielt es nicht mit den Warnern, ſondern mit den Verſchwörern. Heute hat die Welt ein Beiſpiel da, für, welcher Geiſt in dieſen Verſchwörern lebt und wohin dieſe Verſchwörer zielen! f Wahrlich: ſie haben gut gezielt auf das Heck des deutſchen Schiffes! Wir aber hoffen, daß ſie Debenſo gut getroffen haben in das Gewiſſen der ganzen Welt! iſt der Opfertod, den dieſe 20 deutſchen Mag- troſen geſtorben ſind, nicht nur ein Opfertod deut⸗ ſcher i jenem Geiſte europäiſcher Gemeinſchaft geweſen, die immer nur eine Gemeinschaft des dameſes gegen den antienropäiſchen und lichen Geiſt des n 0 kann! Feier der 15 ährigen Wiede dtr. tenehre, ſondern auch ein Opfertod. 1 85 8 Nationale Klub, 109 bene eee 5 eimer Zeitung Morgen Morgen ⸗Ausgabe Wir wollen keine Hirtenbrieſe mehr ſehen Reichsminiſter Dr. Frick zu innenpolltiſchen Fragen anb Bremen, 30. Mai. Der Gau Weſer⸗Ems der NSW veranſtaltet am 29. und 30. Mai ſeinen erſten Gautag, dem des⸗ halb beſondere Bedeutung zukommt, weil er mit der 5jährigen Wiederkehr des bedeutungsvollen nationalſozialiſtiſchen Sieges in Oldenburg zuſam⸗ menfällt. Viele führende Persönlichkeiten aus Par⸗ tei, Staat und Wirtſchaft, ſo der Stellvertreter des Führers, Rud. Heß, Reichsminiſter Dr. Frick, Reichs⸗ leiter Alfred Roſenberg, der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik, Köhler, und Reichsamtsleiter Dr. Groß nehmen an ihm teil. Auf der Dobbenwieſe ſprach am Samstagnachmit⸗ tag nach oͤem Gauleiter Roever und dem oldenburzi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Joel Reichsinnenminiſter Dr. Frick. Er wurde während ſeiner Ausführungen immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbro⸗ chen. Nach einem Rückblick auf die Wirkungen des oldenburgiſchen Wahlſteges Jahren kam er auf die Erfolge der oldenbur⸗ „Ich möchte nationalſozialiſtiſchen vor 5 giſchen Aufbaumaßnahmen zu ſprechen. einer beſonderen Ruhmestat der Landesregierung gedenken. Es iſt die Verwaltungsreform, die Gau⸗ leiter Roever ſchon vor 1933 in Oldenburg begann und dann durchgeführt hat, insbeſondere die Reform der Gemeindeverwaltung“. Der Reichsminiſter ſtattete für dieſe Tat dem Gauleiter ſeinen und der Reichsvegterung Dank ab. „Wir ſind dabei“, betonte Dr. Frick,„hieraus die Folgerungen zu ziehen für das Reich, doch lehnen wir es ab. vom grünen Tiſch aus zu ſchematiſieren. Wir werden ganz klar und auf Grund der bereits vorliegenden Ergebniſſe dieſes Beiſpiel allen Ver⸗ waltungsbehörden in Deutſchland zur Kenntnis bringen und gewiſſe Richtlinien geben, nach denen feder Regierungspräſtdent ernſtlich zu prüfen hat, wie die Dinge zum Nutzen des Landes und damit des Volksganzen gebeſſert werden können.“ Der Miniſter kam dann auf allgemein erzielte wirtſchaftliche und ſoziale Erfolge ſeit der Machtüber⸗ nahme und auf die Aenderungen in politiſcher und ſtaats rechtlicher Hinſicht im neuen Deutſchland zu ſprechen und ging auf die Zuſammenhänge zwiſchen Partei und Staat ein. Die Partei habe in erſter Linie die Aufgabe einer Erziehungsſchule des deut⸗ ſchen Volkes. Ein zweites wichtiges Aufgabengebiet der Partei ſei die Führerausleſe für das Volk. Dr. Frick wandte ſich ſchließlich der Kirchenfrage zu. Wir lehnen aufs ſchärfſte einen Kulturkampf ab. Aber wenn die katholiſche Kirche glaubt, uns den Kampf anſagen zu müſſen, ſo würden wir dieſem Kampf nicht ausweichen. Wir würden ihn aber nicht mit untauglichen Mitteln, ſondern aus dem Volk heraus führen. Wir ſind alles andere als kirchenfeindlich, das haben wir in den Jahren nach der Machtüber⸗ nahme bewieſen. 1933 gab ſich der Führer die größte Mühe, um eine einheitliche proteſtantiſche Reichskirche zuſtande zu bringen. Man hat es aber nicht gewollt und ſagt, wir ſeien kirchenfeindlich. Es ſteht feſt, daß hunderte von Millionen von ſeiten des Staates für die Kirche ausgegeben werden, und kein Menſch denkt daran, das zu ändern. Wir haben nunmehr von Hirtenbriefen ge⸗ ung und wollen keine Hirtenbriefe oder Enzy⸗ kliken mehr ſehen. Die katholiſchen Würden⸗ träger ſollen dafür ſorgen, daß in ihren eigenen Reihen Sauberkeit herrſcht. Es iſt eine ungeheure Schamloſigkeit, was ſeit Wochen über die Zuſtände im katholiſchen Klerus und in katholiſchen Klöſtern aufgedeckt wurde. Mit Vertuſchen iſt nichts geholfen. Nachdem die Kirchen⸗ oberen und Biſchöfe verſagten, bleibt nichts anderes übrig, als daß nun der Staat dieſen Augiasſtall der Unſauberkeit ausräumt. Das deutſche Volk wird ſich hier ſelbſt helfen, und der Staat drückt ſein Siegel darunter. Der Staat braucht dazu das Volk, das in der NSDAP borien⸗ tiert iſt. Damit iſt das Volk erſt aktionsfähig und die Partei, die die Vertretung des deutſchen Volkes iſt nach dem Willen des Führers und des weitaus größten Teiles unſerer Volksgenoſſen. Der Kampf um Wirtſchaftsfreiheit Göring ſpricht in Weimar dnb. Weimar, 30. Mai. Der Beauftragte des Führers für den Vier⸗ jahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, ſprach am Sonntagvormittag auf einer Großkund⸗ gebung der Gauleitung in der Weimar⸗Halle vor 0 0 keiten von Partei und Staat, mc e in Bereich des Gaues Thüringen der 15 über die großen Aufgaben, Splan dem deutſchen Volke ſtellt. Gauleiter Sauckel hieß den Miniſterpräſidenten mit herzlichen Worten in Weimar willkommen. In einem kurzen Rückblick auf die gewaltigen Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Regierung in Deutſchland hob er vor allem die wirtſchaftlichen Erfolge hervor. So ſei z. B. im Gau Thüringen, der früher von Ar⸗ mut und Hunger, Elend und Verzweiflung heim⸗ geſucht war, die Zahl der Arbeitsloſen von 300 000 auf 13 000 zurückgegangen. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring dankte dann zunächſt Gauleiter Sauckel für das Ge⸗ löbnis zur tatkräftigen Mitarbeit. „Als der Vierfahresplan verkündet wurde“, ſo erklärte der Miniſterpräſident dann u..,„waren wir alle uns ſicherlich ſeiner Tragweite nicht bewußt. Am Anfang war ich ſelbſt im Zweifel, ob es mir als Nichtfachmann im Sinne der Wirtſchaft möglich ſein würde, den Plan durchzuführen. Aber ſehr bald wurde mir klar, daß mit dem wirt⸗ schaftlichen Fachwiſſen allein nichts gemacht werden konnte, und daß der Führer auch nicht an den Wirt⸗ ſchaftsſachmann appelliert hat, ſondern an den leiden⸗ ſchaftlichen Nationalſozialiſten, der bereit iſt, alle Befehle des Führers auszuführen, ohne ein„Un⸗ möglich“ zu kennen. Das war der tiefere Sinn, wes⸗ halb ich mich auch wiederum nicht in erſter Linie an die Fachverbände gewandt, ſondern das ganze Volk aufgerufen habe, den Marſch in die Freiheit anzutre⸗ ten. Daher habe ich auch in erſter Linie die alten, bewährten nationalſozialiſtiſchen Vorkämpfer, die Gauleiter, beauftragt, in ihrem Lebensabſchnitt die Träger dieſes großen Planes zu ſein. Es wird, glaube ich, heute ſchon allgemein anerkannt, daß die⸗ ſer Plan nicht allein im Wirtſchaftlichen begrenzt iſt, ſondern daß er die erſte und alleinige Vorausſetzung darſtellt für das politiſch geformte und geeinte Deutſ auch die letzte Freiheit zu erreichen. weit über das Wirtſchaft⸗ 1 1 uns vom Führer gegeben als auf der das neue Reich für die W Ewigkeit errichtet werden ſoll. f üſtdent ſetzte ſich dann mit jener s laſſung auseinander, die alle poiel führte er an, daß im eimal e wor · den ſei, daß der Bau von Flugzeugabwehrkanonen 1 7 5. unrentabel ſei, weil man ja nicht ob dieſe überhaupt jemals zur Abwehr 125 1 eingeſetzt würden.„Und 1 ir 10 1— dieſe Flaks nien 0 we. e. daun mute e en as viel n Stelle einzuſetzen, um dieſen Plan genden Appell an alle, immer wieder dafür zu ſor⸗ gen, daß an jeder Stelle richtig hausgehalten und ſparſam mit dem Vorhandenen umgegangen werde. Es möge mancher darüber ſpotten, daß er immer wieder gerade auf dieſe Kleinigkeiten hinweiſe und wie ein„Waunderprediger“ herumlaufe, um zur ſpar⸗ ſamen Haushaltung aufzufordern. Das ſei ihm gleichgültig, Er tue es gern, und er wiſſe, daß ſein und deren Appell dom deukſchen Volk verſtanden werde, daß vor allem die deutſchen Arbefterfrauen, Sorgen er genau kenne, Vorbildliches auch auf dieſem im einzelnen kleinen, ſcheidend wichtigen leiſten. Die kleinlichen Zweifler und Meckerer hofften ver⸗ geblich, denn das deutſche Volk, und vor allem der deutſche Arbeiter wiſſe,„mögen wir auch Fehler haben: an unſerem leidenſchaftlichen Willen, Deutſch⸗ land zu dienen und es glücklich zu machen, kann niemand zweifeln!“ Am Schluß ſeiner Rede faßte Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ſeine Ausführungen über den Vierjahresplan noch einmal in zwei Punkten zu⸗ ſammen. Als erſtes fordert er die klare Erkenntnis jedes deutſchen Volksgenoſſen, daß dieſer Plan nicht etwa eine einſeitige Wirtſchaftshandlung iſt, ſondern daß es ſich dabei um den Lebensplan Deutſch⸗ lands handelt und jeder einzelne verpflichtet iſt, alles an ſeiner zum Ziele zu ſüthren. Wenn dieſer Plan durchgeführt wird, wird er die Unfüberwindlichkeit Deutſchlands für alle Zukunft bedeuten. Und zweitens muß jeder einzelne verſtehen, daß es hier nicht e lange Ueberlegungen ankom⸗ in der Geſamtheit aber ent⸗ Sektor des Vierfahresplanes Anmögliche franz fische Pläne: „Gemiſchte deulſch⸗ſranzöfiſche men dar t Schnelligkeit und Einf aofre eudigkeit ent ſchelbend ſind. Mit langanhaltendem Beifall nahmen die füh⸗ renden Männer des Gaues Thüringen die richtung. weiſenden Worte des Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan auf. Todesſtoß gegen das deulſche Schuweſen in Polen Der deutſche Senator Wiesner vox dem polniſchen Senat anb. Warſchau, 30. Mai. In der Eröffnungsſitzung des polniſchen Senats machte der deutſche Senator Wiesner in einem An⸗ trag an den Kultus miniſter auf die Lage des dent ſchen Schulweſens aufmerkſam. Durch das Geſetz über die Umorganiſation des Schulweſens in Polen, gingen ſämtliche ſtaatlichen und privaten Lehrerbil. dungsanſtalten ein, ſofern die Umwandlung der alten Anſtalten in andere pädagogiſche Lyzeen nicht ge⸗ nehmigt werden. Durch dieſes Geſetz werde auch das Lehrerſeminar in Bielſchowitz betroffen. In ſeiner Interpellation wies nun Senator Wiesner darauf hin, daß ihm der Kultusminiſter im Mai d. J. er⸗ klärt habe, daß die Umwandlung der deutſchen An⸗ ſtalt in ein„pädagogiſches Lyzeum“ nicht in Frage käme, da der Staat die Erziehung der Lehrer in ſeiner Hand vereinigen wolle und er keine Kon⸗ trolle über die privaten Anſtalten beſitze. Senator Wiesner mächte darauf aufmerkſam, daß die ſeit 70 Jahren beſtehende evangeliſche Lehrerbildungs⸗ anſtalt in Bielſchowitz ſtets ihre Zöglinge im Sinne des Volkstums und im Sinne des Staates erzogen habe. Die deutſche Volksgruppe ſei der Ueberzeu⸗ gung, daß ohne eine wirklich deutſche Erziehung der Lehrer die deutſche Volksſchule doch in Gefahr ge⸗ rate, denn mit dem deutſchen Lehrer ſtehe und falle die deutſche Schule. Nach den Erfahrungen der letz⸗ ten Jahre glaube man in der deutſchen Volksgruppe nicht, daß eine ſtaatliche Anſtalt die deutſche Er⸗ ziehung gewährleiſten könne. Die Verweigerung der Umſtellung der alten deutſchen Lehrerbildungsan⸗ ſtalt in ein privates„pädagogiſches Lyzeum“ mit deutſcher Unterrichtsſprache ſei gleichbedeutend mit der Verweigerung deutſcher Lehrer für die Erzie⸗ hung deutſcher Kinder in Polen. In der Interpellatſon wird dem Miniſter die Frage vorgelegt, ob er an ſeiner Entſcheidung feſt⸗ halte, oder ob er gewillt ſei das in der Verfaſſung und im Geſetz über die privaten Schulen gewährle tete Recht auf Errichtung deutſcher Schulen und Lehr⸗ anſtalten uneingeſchränkt anzuerkennen. Eine Aufrechterhaltung der durch den Miniſter ge⸗ fällten Eniſcheidung bedeute eine Verletzung der Ver⸗ faſſung und der Geſetze über die Privatſchulen. Die Entſcheidung des Miniſters bedeute gleichzeitig auch eine ſchwere Schädigung der kulturellen Belange der deutſchen Volksgruppe 1 1254 55 in ihrer letz⸗ ten Folgerung der 5 5 Todesſtoß gegen das deutsche Schul w en. Eine ſölche Entſcheidung ſei nicht dazu Ang! fi die Verſtändigung zwiſchen den beiden Völkern zu för⸗ dern, ſondern vielmehr um die Gegenſätze zu ver⸗ tiefen. deutſche „Air Pyrénses-Linie“ eingeſtelſt dnb. Paris, 29. Mai. Nach Meldung einer Agentur aus Bayonne ſoll die getarnte bolſchewiſtiſche Luftverkehrslinie Bayonne—Bilbad, die von der Geſellſchaft„Air Py⸗ reénées“ eingerichtet wurde, eingeſtellt worden ſein. Empfang beim Führer. Der Führer und Reichs⸗ kanzler empfing am Donnerstag den neuernannten deutſchen Geſandten für Ungarn, Dr. von Erd⸗ mannsdorf, vor ſeiner Abreiſe nach Budapeſt zur Abmeldung. Ehrung eines deutſchen Gelehrten in Schweden. Dem Leiter des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für Eſſen⸗ forſchung, Prof Körber aus Düſfeldorf, wurde an⸗ läßlich der Jahrestagung des Schwediſchen 1 kontors in Stockholm in Anerkennung ſeiner Verdienſte ſoeben die Riman⸗Medaille des Sgwe⸗ diſchen Eiſenkontors überreicht.„„ reer eee, U deufih. kamöfucer Nuenee in 14 2 abgeſchl en? ö 15 der ee 0 Ausweichen in bon unseren Pariſer Vertreter) Zwiſchen 8 Tee und dem Diner 1 Reichs⸗ ; miniſter Dr. Schacht eine eingehende Ausſprache mit Miniſte; Lev Blum, an der auch der fran ⸗ i rpräſident zöſiſche Botſchafter in Berlin, Frangois⸗Poneet, teil⸗ nahm. Nach dem allgemeinen Eindruck in den Pa- 5 riſer politiſchen 2 ſei dieſe Unterredung von iden. den 5 1 liche Kommuniqus über 5 den deutſch⸗franzöſiſchen eee usgegeben, zu dem a e nach ſes Problem 42 in den gangen letzten Tagen anderes geäußert worden als der Vorſchlag früheren Miniſters de Monzie, daß nach dem Vor⸗ bild der Sueßzkanalgeſellſchaft und der Irak⸗Petro⸗ Der marxiſtiſche„Populatre“ ſchließt „ an. Er veröffentlicht . nuch die Mit- ä 8 22 5 1114111 225 8 5 3 55 8 4— 1— —** l e 85 881 08 RIA TrES n N *** 1 —— 4 7 9 040 * 1 9 . 2 N 1 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Mannheim, 31 Mai. Abſchied mit Hochglanz Auch der letzte Maiſonntag war wunderſchön Der letzte Maiſonntag war von geradezu klaſſiſcher Wetter⸗Vorbildl ichkeit. Zählen wir ſeine 8 Hauptvorzüt ge auf, ſo würde allein ſchon der Son⸗ ſchein genügt haben, ihm volle Anerkennung zu zollen. Ströme flutenden Lichtes ergoß er durch und über Mannheim. Ihr Glanz erſtrahſte wieder aus den beſonnten Schaufenſtern der in den Früh⸗ nachmittagsſtunden ſtillen und ruhigen Straßen, ſpiegelte ſich im Waſſer der Flüſſe und in den Jon⸗ tänen am Waſſerturm. Aber wir ſind halt ſchon etwas verwöhnt, nehmen es beinahe als eine Selbſtverſtändlichkeit hin, daß dieſe Maientage ſo und nicht anders ausſchauen, ob⸗ wohl wir noch kurze Zeit vorher von der nicht enden⸗ wollenden Regenzeit bedrückt wurden. Ja, es gibt nicht allzuwenige, denen die Sonne nun auch ſchon zuwider iſt, die über„Die Hitze“ ſtöhnen, ſich den Schweiß von der Stirn wiſchen und in jeden Schatten⸗ ſtreifen flüchten. Es iſt wahr: die Wärme der letzten vierzehn Tage iſt nicht ganz o„ohne“ ge⸗ weſen. Beſonders in der letzten Woche, wo wir ſtändig zwiſchen 25 und 30 Grad Mittagswärme— im Schatten gemeſſen— hin⸗ und herpendelten. Der geſtrige Sonntag hat ſich in dieſer Hinſicht ſogar beſonders angeſtrengt und uns mittags eine Schattentemperatur von 29 bis 30 Grad beſchert. Jedoch gerade geſtern— und das iſt der zweite Hauptvorzug des letzten Maiſonntags— Zeder Volksgenoſſe iſt aufgernſen, die große auti⸗ bolſchewiſtiſche Schau in der Mannheimer Rhein⸗ Neckar⸗Halle zu beſuchen! empfand man dieſe Wärme nicht als drückend. Die Atmoſphäre war ſauber und befreit von aller Ge⸗ witterneigung, frei von ſchweißtreibender Schwüle. Da konnte man es ſelbſt ohne Schatten aushalten, e als dritter Vorzug des Tages) ein zwar nicht ſehr lebhafter, aber doch ſpürbarer Wind angenehme Kühlung zufächelte. Bei ſolch vorbildlichen Wettervorausſetzungen iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Mannheimer zu Frei⸗ luftmenſchen wurden und bereits in aller Frühe all⸗ überall der Ruf erſcholl:„Hinaus in die Ferne“, zu Fuß, mit der Bahn, per Rad und Auto. Hinaus in die Berge oder auch hinüber nach Lampert⸗ heim zum traditionellen Spargelfeſt! Auf alle Fälle hielt es niemanden zu Haus. Wer von dem Mittageſſen nur den Trieb zu einem kurzen Bummel ſpürte, konnte ihn mit dem Genuß eines koſtenloſen, ſchönen Standkonzertes am Pa⸗ radeplatz verbinden, wo zur Abwechfſlung nicht unſer Militär, ſonder eine Werkkapelle aufſpielte. Diesmal war es die Werkkapelle Zellſtoff, die mit einer vielſeitigen muſikaliſchen Vortragsfolge aufwartete und ſtarken Beſuch fand. Sie machte— wie die Werkſchar⸗Liederſüänger am Vorſonntag— den Anfang für die diesjährigen Freitzeitveranſtal⸗ tungen des Köß⸗Amtes für Feierabendgeſtaltung, die uns während des ganzen Sommers— Muſik und Liederſtngen abwechſelnd— erfreuen werden Doch am Nachmittag ſtrebten ſelbſt die Geruh⸗ ſameren hinaus ins Freie, ſo daß die Straßen ſtun⸗ denlang reichlich verlaſſen dalagen, indeſſen in den Pars die Ketten der Spaziergänger nicht abriſſen. Wer wollte auch nicht an ſolch einem herrlichen Tage eine Bruſt voll friſcher Luft, ein 5 voll Vorſom⸗ merfreude und die Augen voller Glanz über die ge⸗ ſchaute Frühlingsſchönheit unſerer Anlagen mit nach Haufe bringen? Wer ſich nicht wenigſtens im Ge⸗ ſicht eine ſommerlich rotbraune Farbe zulegen? So ſei es nochmals geſagt: der letzte Maiſonntag ging hundertprozentig in Ordnung— vor allem auch im Hinblick auf die Badefreuben, die er brachte. Doch davon an anderer Stelle. E: wird in Mannheim geschaffen: Feierliche Weihe des neuen Heims der kampf Deutſchland- Frankreich Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die Zeiten, wo Kegeln als ein Geſellſchaftsſport galt, vorbei ſind. Nach Jahren unentwegter Pionier⸗ arbeit hat man es verſtanden, den Wert des Kegelns als Leibesübung zu erkennen und als ſolche würde⸗ voll in die Reihe unſerer Sportveranſtaltungen auf⸗ zunehmen. Dieſe Maßnahme hat dem Kegelſport erſt das richtige Geſicht gegeben. Der Kegelſport iſt ſo über eine Epoche der Entwicklung, die zunächſt be⸗ ſtimmte Hemmungen zeigte, hinweg, auch in Mann⸗ heim ſyſtematiſch groß geworden. Auch in den Mau⸗ ern unſerer Stadt war die Erfaſſung und Zuſammen⸗ ſchließung der verſchiedenen Keglergruppen im heuti⸗ gen Mannheimer Keglerverein eine aller⸗ erſte Aufgabe. Feſt ſteht heute, daß der etwa 300 Mitglieder zäh⸗ lende Mannheimer Kegler verein eine ſtatt⸗ liche und beachtliche Größe aufzeigt, die ſeine Lebens⸗ fähigkeit jederzeit garantieren wird. Setzt ſich ſchließlich erſt die Erkenntnis über den Wert des Sportkegelns endgültig durch, dann wird der Mannheimer Keglerverein ganz beſtimmt einen neuen Auftrieb erhalten. 1 Die Vorausſetzungen hierzu ſind mit der Schaffung des neuen Mannheimer Keglerheims auf dem Gelände der Eichbaumbrauerei durchaus gegeben. In unſerer Sonntagsausgabe konnten wir bereits das entſtandene Werk ausführlich würdigen. Die Anlage, die mit den odernſten Einrichtungen verſehen iſt, bildet ein Meiſterſtück der Bautechnik und läßt ſo aber auch gar keinen Vergleich mit unſeren früheren Kegelſportſtätten zu. Heute erfolgt das Sportkegeln nicht mehr in dumpfen, rauch⸗ geſchwängerten Räumen, dazu vielleicht auf unvor⸗ ſchriftsmäßigen Bahnen, wie dies früher nur zu oft der Fall war, heute verfügt Mannheims Kegler⸗ verein über eine in ſtrahlender Helle ſich öffnende moderne Anlage, die mit zu den ſchönſten des Rei⸗ ches zählen dürfte und die cher im Gau Baden mit die Spitze hält. Dank des Entgegenkommens der Eichbaum⸗ Brauerei, nicht zuletzt aber dank des vollen Einſatzes der Führung des Vereins Mannheimer Kegler, war es möglich geweſen, das prächtige Heim zu erſtellen, das in den Nachmittagsſtunden des Samstag ſeiner Beſtimmung übergeben werden konnte. Die Weihe des ſchlichten und in ſeinem grad⸗ linigen Stil zweckdienlich wirkenden Bauwerks war am Samstag zu einem wahren Feſttag der Mannheimer Kegler geworden. Aus nah und fern waren die Kegler herbeigeeilt um den Mann⸗ heimern zu ihrer eindrucksvollen Anlage zu gratu⸗ lieren und um ſchließlich die Anlage auch einer praktiſchen Probe zu unterziehen Der einleitende Teil des erſten Kampftages auf der neuen Bahn des Maunheimer Keglervereins ſtand im Zeichen eines würdevollen Feſtaktes. Im Reſtaurations⸗ raum vor den Bahnen hatte ſich eine große Anzahl Ehrengüſte, unter ihnen Vertreter von Partei, Ein Feſtiag im Reich des Kegelfports Mannheimer Kegler Kegelländer⸗ ſoll in Mannheim ſtallfinden Staat und Stadt eingefunden, die vom Vereins⸗ führer des Mannheimer Keglervereins Peter Winkler mit herzlichen Worten begrüßt wurden. In ſeinen Ausführungen lobte er den guten Kame⸗ radſchaftsgeiſt ſeiner Kegelbrüder, die in uneigen⸗ nütziger Weiſe mithalfen das geſchaffene Werk zu fördern und er dankte ſchließlich dem verantwort⸗ lichen Bauleiter, Architekt Vollmer, ſowie der durch Herrn Dr. Gſottſchneider vertretenen Eichbaumbrauerei für ihre aufopfernde Einſatzbe⸗ reitſchaft, mit der ſie den Mannheimern Keglern einen ſchon längſt gehegten Herzenswunſch erfüllten. Hierauf ſchilderte Architekt Vollmer die Schwie⸗ rigkeiten, die ſich während der Bauzeit ergaben, um dann vor dem geiſtigen Auge noch einmal den alten Platz erſtehen zu laſſen, der heute einem konfortab⸗ len, ſtattlichen Anweſen das Feld geräumt hat. Am Schluß ſeiner Ausführungen übergab Herr Vollmer die Schlüſſel des Hauſes an Dr. Gſottſchneider, der ſie ſeinerſeits wieder dem tüchtigen Vereinsfüh⸗ rer des Mannheimer Keglervereins, P. Winkler, in Obhut gab. Es 1 dann Dr. Gſottſchneider und der ſtellvertretende Vereinsführer, Fritz Müller, die im Beſonderen die Entſtehung des Baues ſchil⸗ derten. Nach all dem was man hörte, wurde von den verantwortlichen Stellen eine geradezu muſter⸗ gültige und bewundernswerte Arbeit ge⸗ leiſtet, die ſchließlich auch den ſtärkſten Schwierig⸗ keiten gewachſen war. Die Grüße des Deutſchen Keglerbundes über⸗ brachte deſſen Führer Schluck, Wernigerode, nicht ohne des großen DR zu gedenken, der die einzig richtunggebende Organiſation des D. K. B. iſt. Bun⸗ desführer Schluck lobte das erſtellte Werk, auf der in Kürze die erſte Gauſportve vanſtaltung ſtattfindet und verſprach ſeinen Mannheimer Kegler⸗ freunden bereits für die nächſte Zukunft als beſondere Anerkennung und Auszeichnung die Vergebung eines Länderkampfes Deutſch⸗ land— Frankreich. Seine Worte klangen aus in einem Appoll an den guten Kameradſchaftsgeiſt. Weitere Gratulanten waren ſchließlich der Gauführer der Fachſchaft Ke⸗ geln, Löffel, Karlsruhe, Kreisführer des Kreiſes 3 [Mannheim) Crezeli, Mannheim und Kreisdiet⸗ wart Glock, Mannheim. Auch ſie überbrachten die Glückwünſche der von ihnen vertretenen Sport⸗ organiſationen, worauf anſchließend der erſte Kegelwurf der Bahn die offizielle Weihe gab durch den Kegel⸗ bruder Behle. Während die Ehrengäſte einer freundlichen Ein⸗ ladung der Eichbaumbrauerei Folge leiſteten, ent⸗ wickelte ſich auf den einzelnen Bahnen ein ausge⸗ ſprochener Hochbetrieb. Ueberall war man mit voll⸗ ſter Begeiſterung bei der Sache und überall hörte man ein nur einſtimmiges Lob über die ſchöne Anlage mit ihren neuzeitlichen techniſchen Einrich⸗ tungen. Die achttägige Kegelwoche des Mannheimer Kegelvereins aber wird ein einziger Erfolg und ein würdiger Auftakt zur Bahneröffnung fein, deſſen ſind wir gewiß. Zum Gedenken an die 21. Wiederkehr des Tages der Skagerrak⸗Schlacht veranſtaltete die Marine⸗ Kameradſchaft Mannheim 1895 am Sams⸗ tagabend im Deutſchen Haus eine ſchlichte Feier⸗ ſtunde. Würdig ausgeſchmückt war der Saal, in dem ſich die Kameraden und Gäſte der Kriegsmarine in ſtattlicher Zahl eingefunden hatten. Mit ſoldatiſch knappen Worten eröffnete Kamerad⸗ ſchaftsführer Fei ber die Zuſammenkunft und ge⸗ dachte außer der übrigen Toten des Seekrieges ins⸗ beſondere unſerer gefallenen Helden der Skagerrak⸗ 5 Nach Muſtkvorträgen der HJ⸗Kapelle er⸗ Prüchtiger Wagen für Hamburger Feſtzug er wird im Feſtzus der Kg. Beichetaung durch ole Elbmekespo ſaben CC 2 nde al, F Fieberhaft wird in allen Gauen ge⸗ 9 0 l zu einem überwältigenden deutſchen Fr tung e zum Siedlungshanſes, s Rand ſiedlungen 10 5 des 1 erblicken wir cer Im Gedenken an die Skagerrak-Schlacht Eindrucksvolle Feierſtunde der Maeine⸗Kameradſchaft Mannheim 1893 SA⸗Oberführer Britſch das Wort zu einer Anſprache, in der er die See⸗ geſechte der Kriegsmarine ſchilderte und tiefere Be⸗ deutung der Skagerrakſchlacht hervorhob, deren Toten wir nie vergeſſen werden. Skagerrak iſt uns heute, ſo führte der Redner aus, zu einem Begriff gewor⸗ den für deutſche Seegeltung, für Können und Tapfer⸗ keit der Marine und insbeſondere zu einem Symbol der jungen deutſchen Kriegsmarine. Davor aber lagen und Leiſtun⸗ ſich im Bruder⸗ Skagerrak ſprache des nommenen Se ee 05 228 1 Fuhrer len Liedern aus die Zeiten des 5 in denen große Teile fahren werben. Im u m Strandbad Sonne und Waſſer lockten Es bedurfte keiner Wahrſagekunſt, um ſchon in zweiten Wochenhälfte vorausſagen zu können, unſer Strandbad zum Wochenend wieder eſuch erleben würde. Allmählich hat ſich Vorſichtigen und Bedenklichen, di Ote der daß Groß b ja auch bei den meiſt nach dem Kalender und nicht nach dem Wetter baden gehen, die da glauben, ein Freibad im Mai noch nicht wagen zu können, allmählich— ſo ſei wiederholt— hat ſich auch bei ihnen herumgeſpro. chen, wie herrlich ſchön es draußen an unſerem Lido iſt, wie erfriſchend ein Bad, wie bräunend die Sonne. Und hätte es nicht die Kunde vom Maſſen⸗ beſuch des Vorſonntags vermocht, ſie für einen Ba⸗ ausflug geneigt zu machen, hätten ſelbſt die ſonn⸗ gebräunten Geſtalten, denen man jetzt täglich mehr im Straßenbild begegnet, nicht ihre Badeluſt geweckt— die Sonnenſtrahlung allein würde es vermocht haben, ihre letzten Bedenken zu beſeitigen. So ſetzte ſchon am Samstag ein für dieſe Jahreszeit ungewöhnlicher Zu ſtrom zum Strandbad ein. Bereits in den frühen Nachmittagsſtunden war Mannheims prächtige Rheinbadeanlage gut bevöl⸗ kert und bis um die ſechſte Nachmittagsſtunde riß der Zuzug aus der Stadt nicht ab. Als der Abend anbrach, waren 12 000 Mann⸗ heimer draußen geweſen, über 2000 Fahrräder und 120 Kraftfahrzeuge wurden abgeſtellt Zahlen für einen Wochentag. Die 23 leichteren Un⸗ fälle, die von den Sanitätern zu behandeln waren, entfielen wiederum überwiegend auf das Konto zu temperamentvollen Spielens oder Laufens. Nun: die Betroffenen werden ſich künftig mehr in Acht nehmen. Am Sonntag glichen die Zugangs⸗ und Zu⸗ fahrtsſtraßen zum Strandbad den Wegen einer Völkerwanderung. Ganz Mannheim ſchien ſich draußen ein Stelldichein geben zu wollen. Wenn wir die Beſucherzahl auch zur Stunde noch nicht wiſſen, ſo dürfte ſte doch den Rekordbeſuch des letz⸗ ten Sonntags noch erheblich übertreffen. Die Waſſerwärme iſt allerdings nur wenig ge⸗ ſtiegen. 17 Grad wurden gemeſſen. Schnee⸗ ſchmelzwäſſer vom Gebirge haben bislang noch keine höheren Temperaturen zugelaſſen. Aber um ſo er⸗ friſchender wirkte die feuchte Abkühlung. Dieſe Ab⸗ kühlung wurde nicht nur am Strandbad geſucht. Starken Badebetrieb gab es auch auf den Neckarwieſen und drüben am Altrhein, der ſich wachſender Beliebtheit erfreut. Auch die Segler waren mit dem Tag zufrieden. Sie konn⸗ ten ihre„Kreuzfahrer“künſte erproben. Geprobt haben auch die Ruderer, die man bei eifriger Trainingsarbeit ſah. Mit einem Wort: es war ein Wochenend am, im und über dem Waſſer, wie man es ſich nicht beſſer wünſchen kann. Hochbetrieb bei der Reichsbahn Starker Ausflugs⸗ und Fernverkehr— 13 Sonder⸗ züge Unſere Reichsbahn konnte ſich zum Wochenende wirklich nicht über mangelnde Beſchäftigung bekla⸗ gen. Bei recht lebhaftem Fern⸗ und ſehr regem N und Stadtbeſuchsverkehr fuhren allein am Sams⸗ tag nicht weniger als acht Sonderzüge ab und durch Mannheim. So wurden drei Verwaltungs⸗ Sonderzüge abgefertigt, die von Koſel über Mann⸗ heim nach München, von Merzig über Mannheim nach München und von Düſſeldorf über Mannheim nach Markoberdorf fuhren. Ein Geſellſchaftsſonder⸗ zug brachte mehrere hundert Perſonen von Bad Peterstal nach Mannheim, die ab hier mit dem Schiff nach Rüdesheim weiterfuhren. Ein Kö F Sonderzug wurde von Münſter in Weſtfalen über Mannheim nach Ueberlingen, ein anderer von Ulm nach Koblenz geführt. Ab Mann⸗ heim wurde ein Koßß⸗Zug nach Fürth im Oden⸗ wald, ein zweiter von Mannheim⸗Waldhof über Lud⸗ wigshafen nach Klingenmünſter gefahren. Hochbetrieb gab es am Sonntag. Wie nicht anders zu erwarten, war insbeſondere der Ausflugs⸗ verkehr, vor allem ins Neckartal, ſchon in den frit⸗ hen Morgenſtunden außerordentlich umfangreich. Zu ſtattliche dem bereits voll beſetzten„ 896, ein ge⸗ ee eee unſeren Boönbof en Ahaus. Tegernſee mit 1050 der um.00 Uhr Mannheim verläßt, gleichfalls ausverkaufter“ Nahzug bis C TTT FUF ˙ A T A 3 mein neu pat. Werkzeug⸗Apparat Montag, a 81. Mai 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe . Seite Nummer 241 Ausſtellung der Firma Vopp& Reuther eröffnet „deulſche Arbeit im Werk und in der Freizeit Die Gefolgſchaflsmitglieder zeigen ihre hübſchen Arbeiten, die ſie in den Mußeſtunden ſchufen Bei allen Betriebsfeiern, mögen ſie groß oder klein ſein, fällt auf, daß ſich aus den Reihen der Ge⸗ folgſchaft Talente vorſtellen, die ſich zu einer manch⸗ mal geradezu erſtaunlichen Vollkommenheit entwickelt haben. Dabei iſt bemerkenswert, daß in den meiſten Füllen die Art der Darbietung in keinem Zuſammen⸗ hang zur Berufsausübung ſteht. Man darf ſagen, daß die Eigenart der Deutſchen, daß jeder mehr oder weniger ſein„Steckenpferd reitet“ hier am augenfälligſten in Erſcheinung tritt. Dabei iſt das erfreulichſte, daß unzählige Dilettanten ihre Frei⸗ ſtunden nicht etwa zu unnützen Baſteleten verwenden, ſondern in mühevoller, zäher Arbeit an ſich ſelbſt zu wahren Künſtlern heranreifen. Mit dieſen Empfindungen ſind wir am Sams⸗ kag durch die Ausſtellung„Deutſche Arbeit im Werk und in der Freizeit“ geſchritten, die die Firma Bopp 8 Reuther in ihrer Ver⸗ ſammlungshalle veranſtaltet. Betriebsführer Dr. Fritz Reuther war ſo liebenswürdig, die Führung zu übernehmen. Ehe wir den Rundgang antraten, erläuterte er kurz den Zweck ödieſer erſten Schau: zu zeigen, wie die Gefolgſchaftsmitglieder ihre Freizeit ausnützen und welche Erzeugniſſe das Werk hervorbringt, von denen die meiſten keine richtige Vorſtellung ha⸗ ben, weil, je größer ein Betrieb iſt, deſto weniger der einzelne weiß, was der Arbeitskamerad in der nächſten Abteilung hervorbringt. Die ausgeſtellten Spezialerzeugniſſe der Firma ſollen alſo keineswegs einen Werbezweck erfüllen, vielmehr der Gefolgſchaft lediglich eine Ueberſicht über ihre eigene Leiſtungs⸗ fähigkeit geben, mit der ſich die Firma Weltgeltung verſchafft hat. Der erſte Eindruck, wenn man den Raum betritt, iſt: man hat eine Kunſtausſtellung vor ſich. Dieſer Eindruuck wird vor allem durch die rechte Längswand hervorgerufen, die mit Gemälden und Zeichnungen bedeckt iſt. Man wird nicht erſtaunt ſein, daß Architekt Fritz Haſſert, der Leiter des Baubüros des Werkes, mehrere Ge⸗ mälde ausſtellt, obwohl 05 nicht viele Architekten geben dürfte, die in der Lage ſind, ihre Freizeit als Maler in einer Weiſe auszufüllen, daß man ſich ſagen muß: dieſe Gemälde könnteſt du unbedenklich in deiner Wohnung aufhängen. Aber was man von einfachen Metallarbeitern ſieht, iſt noch viel erſtaunlicher. So hat ein Mechaniker, der ſein Talent aller⸗ dings in Kurſen weitergebildet hat, ein Motiv aus dem Sampere mer Wald ausgeſtellt, das vornehm⸗ lich in der Lichibehandlung eine gans überraſchende Reife verrät. Daneben iſt ein Techniker mit zwei Spitzwegkopien vertreten, bie ebenfalls ein ſehr vorgeſchrittenes Können zeigen. Ein Lehr⸗ ling hat Hermann Gbring in Lebensgröße mit Kohle und Stift gezeichnet eine geradezu vevblüf⸗ femde Leiſtung, wenn man das Profil des Kopfes und die Sorgfalt der Einzelausführung Vechlen Ein weiterer Lehrling fällt gleichfalls durch ſeine Bega⸗ bung als Porträtzeichner auf. Auf einer langgeſtreckten Tafel ſind Lichtbil⸗ der ausgelegt, die eine ſehr gute Beobachtungsgabe verraten, ſo der„Blick ins Wutachtal“ und„Spie⸗ lende Kätzchen“. Etwas ganz eigenartiges ſind meh⸗ rere Bildchen, die wie Holzſchnitte wirken. Der Herſteller hat den hellen Untergrund durch Heraus⸗ kratzen aus ſchwarzem Papier erzeugt eine ebenſo feinſinnige wie mühſelige Geduldprobe. Bemerkens⸗ wert ſimd auch die Tuſchzeichnungen eines Lehr⸗ lings des techniſchen Büros, von denen ein Still⸗ leben: aufgeſchlagenes Buch, Brille und Kerze, auf eine beſondere Begabung in der Aufſpüvung cha vakteriſtiſcher Motive aufmerkſam macht. Aber auch die weiblichen Gefolgſchafts mitglieder können ſich ſehen laſſen. Man darf Handarbeiten bewundern, die die Note 1 veröͤienen. Erzeugniſſe der Häkel⸗ und Stick⸗ nadel, Kleidungsſtücke und Decken, aber auch ganz andere Dinge, die zu den künſtleriſchen Frauenberu⸗ fen gehören. So werden wir auf eine Vaſe aufmerk⸗ ſam gemacht, die von einer Stenotypiſt in mit Malereien verziert iſt. In die gleiche Kunſt ſind die Arbeiten eines Prokuriſten einzureihen, der mit mehreren bemalten Tellern vertreten iſt. Ein Kraftfahrer zeigt mit einer Stehlampe und einem Affen als Zigarrenabſchneider ſeine Fertigkeit in der Herſtellung von getriebenen Metallarbeiten. Aber ſelbſt der Betriebsführer fehlt nicht. Dr. Reuther hat drei braunpolierte Tiſchchen beige⸗ ſteuert, deren Platte mit verſchiedenen Porzellan⸗ motiven geſchmückt iſt.„Die Schreinerarbeit habe ich ſelbſt ausgeführt“, bemerkt er,„die Porzellan⸗Aus⸗ ſchmückung habe ich mir von Freunden ſchenken laſſen.“ Selbſt der Radioapparat und der Laut⸗ ſprecher, oͤſe während unſeres Rundganges aufſpielen, hat ein Gefolgſchaftsmitglied gebaſtelt. Etwas ganz apartes iſt noch zu erwähnen: zwei fein geſchnitzte Holzarbeiten: ein Fäßchen, das, wie der Hahn zeigt, betriebsfertig iſt, und zwei Fäßchen, die nebeneinan⸗ der angeordnet ſind. Aber noch bei weitem künſt⸗ leriſcher ſind die mit einem Schmetterlingsmotiv ge⸗ ſchmückten Intarſienarbeiten, von denen man glaubt, ein Holzbildhauer ſet der Herſteller, u. a. ein Servierbrettchen und eine Schatulle. Ehe wir die Erzeugniſſe der Firma be⸗ ſichtigen— wir ſehen u. a. die Entſtehung eines lebenswichtigen Stückes der Waſſerleitung vom höl⸗ zernen Gießereimodell bis zum aufgeſchnittenen ſerti⸗ gen Stück— zeigt uns einer der techniſchen Direk⸗ toren eine von ihm erfundene patentierte unzerbrechliche Wachsplatte, mit der an einer gewöhnlichen Sprechmaſchine aufgenommen werden kaun. Auf der einen Platte hat er z. B. einen Teil der jüngſten Goebbelsvede aufgenommen. Die Ausſtellung wurde am Samstagnachmittag durch Betriebsführer Dr. Reuther eröffnet. Wir möchten angeſichts ihrer Bedeutung vorſchlagen, ſie nicht nur den Gefolgſchaftsmitgliedern und ihren Angehörigen zugänglich zu machen. Auch die All⸗ gemeinheit würde ſich freuen, Einblick in ine Schau zu nehmen, die vorbildlich für alle anderen Mann⸗ heimer Betriebe iſt. Sch. Die Schiffe der Modellbauſchule Potsdam kommen nach Mannheim Eine Flotte der Modellbauſchule Potsdam, be⸗ ſtehend aus den Schiffen: Bremen, Hamburg und Potsdam, kommt nach Mannheim. Die Schiffe treffen gegen Montag abend, von Heidelberg kommend, zu Waſſer in Mannheim ein. Um 19 Uhr legen ſie unterhalb der Adolf⸗Hitler⸗Brücke neben der Boyts⸗ verleihauſtalt Allbaiſer an. Dort findet daun eine Begrüßungsfeier durch die Kreisleitung und Stadt⸗ verwaltung ſtatt. Mit der Flotte kommen nach Mannheim der Be⸗ fehlshaber Commodore Bartſch und 6 Schüler der Modellbauſchule Potsdam. Die Schiffe ſind im Maßſtab:20 gebaut und haben folgende Maße: Dampfer Bremen: Länge 14,5 Meter, Breite 1,60 Meter, Gewicht 6,5 To. Dampfer Hamburg: Länge 9,8 Meter, Breite 1,20 Meter, Gewicht 4 To. Reichspoſtdampfer Potsdam: Breite 0,80 Meter, Gewicht 4 To Die Schiffe ſind den Originalen bis in die kleinſte Einzelheit nachgebaut. Die Modellflotte wird bis gegen Dienstag abend Länge 7,0 Meter, auf dem Neckar liegen bleiben, dann neckarabwärts fahren und in Ludwigshafen anlegen, um dann am 2. Juni rheinabwärts nach Worms zu fahren. Es iſt Gelegenheit geboten, ſich die Schiffe am An⸗ legeplatz ganz von der Nähe anzuſehen. Boote von Mannheimer Rudervereinen werden die Flotte bei ihrem Eintreffen begleiten. Es laſſe ſich niemand dieſes ſchöne Schauſpiel auf dem Neckar entgehen. ** 142er⸗Kameraden! Am 10. und 11. Juli findet in Müllheim der Regimentstag ſtatt. Anmeldeingen ſind ſofort an den Schriftwart der 142er⸗Kamerad⸗ ſchaft, Paul Glaner, Mannheim⸗Rheinau, Neuhofer Straße 60, zu richten. Verkehrsunfälle in Ludwigshafen h. Ludwigshafen 90. Maj. Am Wochenende gab es zwei Verkehrsun⸗ fälle auf der Schlageterbrücke bzw. auf der Ludwigshafener Brückenabfahrt. Ohne Perſonenſcha⸗ den ging es glücklicherweiſe laut Polizeibericht am Samstagnachmittag ab, als beim Ueberholen anderer Fahrzeuge auf der Rheinbrücke der Lenker eines Kraftdreirades mit ſeinem Fahrzeug gegen die linke Seitenrampe fuhr. Er wollte das Dreirad ſofort nach rechts ſteuern, es kippte dabei aber um auf die Fahr⸗ bahn. Der Sachſchaden war nicht groß. 5 Im zweiten Fall fuhr in der Nacht zum Sonntag ein von Mannheim kommender Motorradfahrer vor dem Brückenzollhäuschen an der Brückenabfahrt, aus bis jetzt noch unbekannter Urſache gegen einen Baum. Mit einem Oberſchenkelbruch, Armbruch und ſonſtigen Verletzungen wurde er durch die Unfallwache in das Marienkrankenhaus eingeliefert. Ein weiterer Unfall ereignete ſich am Samstag⸗ nachmittag auf der K reuzung Ludwigs⸗ und Og⸗ gersheimer Straße, wo ein Radfahrer von einem Motorradfahrer angefahren wurde. Der Radfahrer ſtürzte und prellte ſich am linken Beckenknochen. Der beteiligte Motorradfahrer brachte den Verletzten in ſeine Wohnung. Geflüchteter Kraftfahrer ſtellt ſich ſreiwillig In der Samstag⸗Mittag⸗Ausgabe berichteten wir von einem Fußgänge r, der in der vorausgehen⸗ den Nacht in Ludwigshafen von einem Laſtkraft⸗ wagen angefahren und tödlich verletzt worden wer. Der Verunglückte, der nach dem Polizeibericht betrunken war, hatte dem Führer des Wagens ein Haltezeichen geben wollen, das aber nicht beachtet worden war. Der Kraftwagen war zunächſt mit un⸗ verminderter Geſchwindigkeit weitergefahren und hatte erſt 200 Meter hinter der Unfallſtelle gehalten. Als der Fahrer des Laſtkraftwagens gemerkt hatte, daß ihm ein Motorradfahrer folgte, hatte er ſeine Lichter ausgeſchaltet und war in Richtung Maudach davongefahren. Obwohl der Wagen genau be⸗ ſchrieben werden konnte, und der Griff der rechten Tür beim Abſtoß abbrach und am Tatort liegenblieb, entkam der Fahrer zunächſt. Erſt am Samsktagnach⸗ mittag hat er ſich freiwillig geſtellt. Die Schuldfrage wird gegenwärtig noch unterſucht. Der Verunglückte trug als beſonders Kennzeichen einen Ehering, gezeichnet„B. S. E. Sch.“ und konnte ſchließlich als der Penſioniſt der J. G. Farben⸗ induſtrie Bernhard Sauter, Mundenheim, Altri⸗ per Straße 77, feſtgeſtellt werden. Vor 8 Tagen feierte er ſeinen 50. Geburtstag. Einspaltige Kleinanzeigen bis zu— 2 Annahmeschlun far die Mittag. Bücher-. Vermietungen 5 5 2 5 Hahn moll A. elnet Höhe von ioo mm je mm 20f En Ausgabe vorm. 8 Ut, für die schrank— 5 5 8 ee 5 0 Se Hine n 92 10% 4057 85g. Stellengesuche ſe mm 4 Pig. Abend. Ausgabe nachm. 2 Uhr Stürig A 5— 5 15 1 Is. 1 1 5. ent. 1„„ F. —.——.——.—..———————.———— e Frau zu verm. üb. 5 8 ge e abrikneu 5 her, m ——— F F285. I Achönster Mohnlage Mausbeims g e: Ser. 888 Offene stellen 1 Verkäufe a n wk 3 a 2 eee Jualltats-PMotonzt l— Isel Nähe Waldpark, noch einige f J f II ietzt billiger! I delager E 3. 9 1 ſofort zu verm. IIe* 1 25 5 5 5 15. „um Löwen RI 395 Vollst. 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Ein⸗ 4 A zum 1 2, Und denken Sie 5 bitte daran: Werbedrueksschen ugen abel netort Ihnen „ g Druckerei 8 0 75 17 lia,.81. eee 5 1 n 5. 5 4 N e iron 5 2 vom Entwurt bis zur fer- 5 n an in in Vorschlagen leben vir 5 6. Seite/ Nummer 241 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Montag, 31. Mat 1897 Briefkasten der N Ar Die Schriftleitung mbernſmmt g e die erteilten Auskünfte un preßgeſetliche Verantwortung. Hulgemeines Orden.„Wurde im Weltkrieg an einen Nichtoffi⸗ zier, alſo einen Unteroffizier oder Mann, der Or⸗ den„Pour le mérite“ verliehen?“—— Der Orden wurde nur an Offiziere verliehen. Unteroffiziere und Mannſchaften erhielten für außerordentliche Tapferkeitsleiſtungen das„Preußiſche Militär⸗Ver⸗ dienſt⸗Kreuz“, den ſogenannten Mannſchafts⸗„Pour⸗ le⸗mérite“. Das goldene Militär⸗Verdienſt⸗Kreuz konnte nur der erhalten, der ſich durch eine oder mehrere beſonders tapfere Handlungen hervorgetan hatte. Vorausſetzung war außerdem, daß der, der das goldene Militär⸗Verdienſt⸗Kreuz erhalten ſollte, ſchon im Beſitz des Giſernen Kreuzes II. und I. Klaſſe war. In den für die Verleihung des goldenen Mi⸗ Iitär⸗Verdienſt⸗Kreuzes in Frage kommenden Vor⸗ ſchriften wird ausdrücklich betont, daß perſönliche Auszeichnung durch beſonders tapfere Handlungen unumgänglich erforderlich iſt. Damit keine Begün⸗ ſtigung ſtattfinden könne und die Tat auch auf keine Weiſe zweideutig bleibe, mußte ſie durch das Zeug⸗ nis nicht allein der Vorgeſetzten, ſondern auch der Kameraden beſtätigt ſein. Es war ferner angeord⸗ net, daß derjenige, dem der Orden verliehen wurde, ihn aus den Händen ſeines Kommandeurs vor der verſammelten Mannſchaft ſeines Truppenteils er⸗ halten ſollte. Um endlich alle diejenigen, welche den Orden erworben haben, öffentlich noch mehr auszu⸗ zeichnen und ſie den Nachkommen im Gedächtnis zu erhalten, ſollen— nach der Verordnung vom 30. Sep⸗ tember 1806— die Namen auf einer beſonderen Ta⸗ fel verzeichnet werden, welche in der Garniſonkirche des betreffenden Truppenteils aufzuhängen iſt. Ebenſo ſollen in der Kirche des Geburtsortes die Namen der Inhaber des Ordens auf einer entſpre⸗ chenden Gedächtnistafel vermerkt werden Nach 8 13 der Erweiterungs⸗Urkunde vom 18. Januar 1810 mußten die Schildwachen vor dem Militär⸗Verdienſt⸗ Kreuz mit Gewehr im Arm Front machen. Bis zum Nopember 1918 waren den Inhabern des goldenen Militär⸗Verdienſt⸗Kreuzes militäriſche Ehrenbezei⸗ gungen durch Stillſtehen und Gewehr über zu er⸗ weiſen. Kaiſer Wilhelm J. beſtimmte, daß mit dem Militär⸗Verdienſt⸗Kreuz ein Ehrenſold von monat⸗ lich 3 Talern lebenslänglich verbunden ſein ſolle. Zur Zeit der Stiftung des goldenen Militär⸗Ver⸗ dienſt⸗Kreuzes betrug übrigens der Sold eines Leut⸗ nants 12 Taler, eines Feldwebels 8 Taler und eines Unterofftziers 4 Taler monatlich, der Ehrenſold war alſo eine ins Gewicht fallende Belohnung. Diefeni⸗ gen, denen während oͤes letzten Krieges das goldene Militär⸗Verdienſt⸗Kreuz verliehen wurde, erhalten auch heute noch einen Ehrenſold von 9 Reichsmark 3 Taler) monatlich auf Lebenszeit. Dieſer Orden war im Grunde der einzige während des Weltkrie⸗ ges verliehene preußiſche bzw. deutſche Orden, der mit einem Ehrenſold verbunden war. Zwar waren auch die während des Weltkrieges verliehene baye⸗ riſche goldene und ſilberne Militär⸗Verötenſt⸗(Tap⸗ ferkeits⸗Medaille und die ſächſiſche goldene und ſil⸗ berne Militär⸗St.⸗Heinrichs⸗Medaille mit einem Ehrenſold verbunden, doch wurden dieſe Ehrenzei⸗ chen vornehmlich an bayeriſche bzw. ſächſiſche Sol⸗ daten verliehen, während das goldene Militär⸗Ver⸗ dienſt⸗Kreuz ohne Einſchränkung für alle deutſchen Unteroffiziere und Mannſchaften beſtimmt war. Das goldene Militär⸗Verdienſt⸗Kreuz iſt nur ſelten, und zwar nur etwa 1750 mal, verliehen worden. Krieg.„Welche Reſchweite hatte das deutſche Fern⸗ geſchütz und welche der 42⸗Zentimeter⸗Mörſer?“— — Das Ferngeſchütz, das am 28. 3. 1918 vom Walde von Crepy aus zum erſten Male Paris beſchoß, er⸗ reichte mit 21⸗Zentimeter⸗Granaten eine Schußweite von rund 130 Kilometer. Die Rohrlänge betrug 95 Meter, die Pulverladung 5 bis 6 Zenkner. Man nannte das Ferngeſchütz den„Langen Wilhelm“. Das Geſchütz wurde von Pryfeſſor Rauſenberger kon⸗ ſtrutert. Die„Dicke Berta“ war ein 42⸗Zentimeter⸗ Mörſer, den Krupp hergeſtellt hatte, Die Schußweite betrug 14 Kilometer. H. G.„Wievlel Schütte⸗Lanz⸗Luftſchiffe wurden hier und auswärts im ganzen gebaut?“—— Im ganzen wurden 22 Schütte⸗Lanz⸗Luftſchiffe gebaut. J. G.„Bekommt ein Beamter, der 32 Dienſtjahre und vier Jahre Kriegszeit abgeleiſtet hat, nur für 32 re Penſion oder wird die Kriegszeit von vier ren doppelt angerechnet? Werden ſomit 40 Jahre bei der Penſionſexung in Anrechnung kom⸗ men oder nur 32 Jahre?“—— Es iſt doch anzuneh⸗ men, daß der Beamte heute 32 Jahre im Dienſt iſt. In dieſem Falle kämen vier weitere Jahre in An⸗ rechnung. Wenn der Kvieg von 1914 bis 1918 mit⸗ gemacht 1 7 85 können fünf Jahre in Anrechnung gebracht werde R. K. 1 5 überfahrenes Wild Eigentum des Fahrers?“—— Nein, überfahrenes Wild wird nicht Eigentum des Fahrers. 1 iſt leider viel zu wenig C rafen ziehen können. Wer a in den Lichtkegel. Wild überfährt oder in dem Lichtkegel weiter hetzt, begeht ſelbſt dann eine ſtrafbare Handlung gemäß 8 292 Abf. 2 des Straf⸗ geſetzbuches, wenn er das überfahrene Wild liegen läßt. Auch wer ſonſt überfahrenes 8 auf der Landſtraße findet und es ſich aneignet, ſich der Wilderei ſchuldig. Es iſt dem Jag daus re. tigten oder der nächſten Behörde(Ortsbürgermeiſter, Gendarmerie oder Poliziſt) Meldung zu machen. 33 5 e e„ die Be. f. ez ck“ und was war be 718 2“—— Bockbier 1 5 ein ſtärker gebrautes, g 5 e ſpäter au eren 50 t wurde. 1. N ſoll urſprünglich Nachahmung des e Einbecker Bieres geweſen ſein. Handwerken — Unter Zeit wah zu machen, war es in früherer Montag“ N in ber blaue Manet und Barbaren ſind. Die Zahl der Zigeuner ſchwankt 5. 5 2 daß wir das heißt den Montag zu feiern. Ueber den Urſprung dieſer Sitte oder eigentlich Unſttte iſt viel geſtritten worden. Eine irrtümliche Anſicht dürfte es aber ſein, die Sitte auf einen alten kirchlichen Brauch zurück⸗ zuführen, der vorſchrieb, daß in der Faſtenzeit die Kirchen und Kapellen blau geſchmückt wurden. Es iſt vielmehr anzunehmen, daß das Feiern am Mon⸗ tag dadurch entſtanden iſt, daß die Handwerker frü⸗ her ſehr lange Arbeitstage hatten; die Arbeitszeit dehnte ſich bis zu vierzehn Stunden aus. Bei Schneidern und Schuhmachern wurde ſogar oft ver⸗ langt, daß ſie auch woch die Sonntagvormittage zu Hilfe nahmen, um einen beſtellten Anzug oder ein Paar dringend gebrauchte Stiefel abzuliefern. Auf dieſe Weiſe kamen ſie um ihren halben freien Tag und mußten ſich am Montag für die entgangene Arbeitsruhe entſchädigen. Auch war es alte Ge⸗ wohnheit, daß der Meiſter die neuen Kleider erſt am Montag zuſchnitt, ſo daß die Geſellen dann ohne⸗ hin nichts zu tun hatten. Zuerſt erwähnt findet man den„blauen Montag“ in einem Erlaß Maximilians J. von Oeſterreich aus dem Jahre 1571; in dieſem Er⸗ laß wurden beſtimmte Strafen für den übertriebenen Mißbrauch der„blauen Montagsfreiheit“ aufgeſtellt. Seit dem 14. Jahrhundert hatte ich der„blaue Mon⸗ tag“ immer mehr verbreitet. Es gab gerade an die⸗ ſem Tage allerlei Prügeleien und Ausſchreitungen, ſo daß die Ruhe der Stadt geſtört wurde. Auch waren die Geſellen, die ausgiebig„blauen Montag“ gefeiert hatten an den folgenden Tagen noch nicht wieder recht arbeitsfähig. In manchen Zunften wurde den Geſellen die Abhaltung von drei blauen Montagen im Jahr geſtattet, und zwar durften ſie den Roſenmontag feiern, ferner den Montag nach Kantate und den Montag nach Simon Jud. Fried⸗ rich der Große erließ im Jahre 1783 ein Verbot. Jeder, der„blauen Montag“ machte, wurde mit 14 Tagen Haft bei Waſſer und Brot bedroht, auch wurde den Herbergswirten verboten, durch Darrei⸗ chung von Getränken dazu beizutragen, daß am „blauen Montag“ über die Stränge geſchlagen wurde. Der Bußprediger Araham a Santa Clara iſt gegen die Unſitte des„blauen Montag“ ſcharf zu Felde gezogen. Er ſpöttelte:„Aus dem„blauen Montag“ wird ein fauler Dienstag und darauf ein durſtiger Mittwoch, aus dem entſteht ein ſchläfriger Pfingſttag, ſo geht's die ganze Woche durch.“ In der Stadt München ſchritt man tatkräftig gegen den„blauen Montag“ ein. Ließ ein Arbeiter oder Handwerker ſich am Montagnachmittag auf der Straße blicken, ſo wurde er von einem Poliziſten angehalten und nach Namen und Beſchäftigung gefragt. Konnte er ſich nicht genügend ausweiſen, ſo mußte er mit dem Poliziſten zur Wache gehen. Entſtanden iſt der „blaue Montag“ wohl in der Hauptſache wirklich durch die übermäßig ausgedehnte Arbeitszeit; es iſt alſo die ganz natürliche Folge, daß die Handwerker auf ihren„blauen Montag“ verzichteten, als allge⸗ mein die Arbeitszeit gekürzt wurde. Heute gibt es keinen blauen Montag mehr. Brot.„Woher kommt der Ausdruck Pumper⸗ nickel?“—— Der Ausdruck Pumpernickel ſoll in folgendem Vorfall entſtanden ſein. Im Siebenjäh⸗ rigen Krieg(nach der Schlacht bei Haſtenbeck) ver⸗ langte ein franzöſiſcher Küraſſter in einem weſtfäli⸗ ſchen Ort hier wird Soeſt genannt) Brot. Man gab ihm Schwarzbrot, das allerdings für einen fran⸗ zöſiſchen Magen zu ſchwere Koſt war. Nun hatte der Küraſſier ein Pferd, das den Namen Nicole führte. Da unſerem Kürvaſſier nun das Brot nicht ſchmeckte, gab er es ſeinem Pferde mit den Worten: „Oh,'est bon pour Nicole!“ Dem Pferde ſoll es ausgezeichnet geſchmeckt haben.„Bon pour Nicole!“ wurde zum geflügelten Wort und der Volksmund in Weſtfalen verwandelte es in„Pumpernickel“. O. H.„Wieviel Tiere gibt es?“—— 920 000(nach neuerer Forſchung ſogar 1,4 Millionen) Tierarten leben noch, davon allein etwa 750 000 Gliedertierarten (darunter 120 000 Käfer⸗ und 50 000 Schmetterlings⸗ arten), 16000 Fiſcharten, 10 000 Weichtierarten, 1400 Amphibienarten, 4000 Reptilienarten, etwa 20 000 Vogelarten und 7000 Säugetierarten; 120 000 Arten fallen auf die übrigen Tiergroßſamilien. A. F.„Hat ein Deutſcher vor der Machtergrei⸗ fung eine hier anſäſſige Zigeunerin heiraten dürfen und darf er es heute noch? Was für Arten Zigeu⸗ ner gibt es?“—— Vor der Machtergreifung war eine ſolche Heirat möglich, heute nicht mehr. Zi⸗ geuner ſind ein unter allen Kultur⸗ und Halbkultur⸗ völkern der Erde verbreitetes, unſtetes, ſprachlich zu den Indogermanen gehörendes Wandervolk, das ſich ſeine Eigenart bewahrt hat. Die Zigeuner nennen ſich ſelbſt„rom“, ö. h. Menſch oder auch „Manuſch“ und„sinte“, Geſchlecht, Volk, während alle Nichtzigeuner für ſie„gadsche“, d. h. Bauern zwiſchen—5 Millionen. Auf der Balkanhalbinſel allein leben ungefähr 1 Million Zigeuner. Indien wird als die Urheimat der Zigeuner betrachtet. In Europa fallen ſie zum erſten Male im 14. Jahr⸗ 1 85 1417 tauchen ſie in Ungarn und Deutſch⸗ auf. C. A. V.„Ich plane mit einem Freunde im Auguſt dieſes Jahres eine Fahrt mit dem Rade nach Frank⸗ Be m Beſuch der Schlachtfelder und der Pariſer aus N Was benötige 1 u? Wo er⸗ 5 ich Paß und Viſum? Welche 1 1 80 age benötige zur Ausſtellung beider Papiere? Iſt es möglich, bei dieſer Fahrt HJ⸗Uuniform zu tragen? Werden während der Zeit der ellung die Deviſenbeſtim⸗ mungen N eſtaltet? Was iſt ſonſt noch nötig? Wir planen, im Zelt zu„ Bemerken ben.“—— genaue Auskunft. C. H.„Gibt es eine n r bei der Gestapo oder iſt die„Tätigkeit ausſchließlich eine alſo bezahlte?“—— Die Tätigkeit bei der eſtapo it nur eine Wedel iche. f as bargen S. T.„Ich habe im Jahre 1931 eine Lebensver⸗ ſicherung in Höhe von 15 000 Mk. abgeſchloſſen. Die Verſicherung läuft auf Baſis von Feingold mit Divi⸗ dendenberückſichtigung. Nach Ablauf von fünf Ver⸗ ſicherungsjahren war ich gezwungen, die Höhe von 15 000 auf 8000 Mk. herabzuſetzen. Nachdem aber meine wirtſchaftlichen Verhältniſſe immer ſchlechter wurden, bin ich jetzt an die Verſicherung wegen Rückkaufs herangetreten. Ich erhielt nun den Beſcheid, daß der Rückkaufswert meiner Police 1061 Mk. be⸗ trägt. Wenn Sie bedenken, daß ich bis jetzt folgende Zahlungen geleiſtet habe: Jahresprämie per 1. 4. 31: 588 Mk., per 1. 4. 32: 588 Mk., per 1. 4. 83: 588 Mk., per 1. 4. 34: 438 Mk. abzgl. Dividende, per 1. 4. 35: 432.84 abzügl. Dividende, nach der Umſtellung per 1. 4. 36: 23805 Mk. abzügl. Dividende, à Konto per 1. 4. 37: 21.66 Mk., zuſammen 2894.55 Mk., o werden Sie verſtehen, daß mich eine derartige Abrechnung in Erſtaunen verſetzt. Wenn ich die Zinſen noch dazu nehme, ſo habe ich 3000 Mk. bezahlt und ver⸗ liere ſomit rund zwei Drittel meines eingezahlten Geldes. Wären Sie nun ſo freundlich und würden mir mitteilen, ob eine ſolche Abrechnung Brauch iſt und ich mich mit der Tatſache abfinden muß, oder oh ich hiergegen Stellung nehmen kann.“ Leſen Sie in Ihrer Police die genauen Beſtim⸗ mungen nach, dort ſind ſicher die Fälle wegen Rück⸗ kaufs einer Verſicherung genau enthalten. Ihre Ver⸗ ſicherung gibt Ihnen gerne genau Aufſchluß über die Berechnung, bei der viele Momente zu berück⸗ ſichtigen ſind. E. Th.„Ich mache eine Radtour nach Italien und fahre folgende Strecke: Mannheim, Baſel, Luzern, Airolo, Como, Mailand, Novara, Aleſſan⸗ dria, Genua, Spezia, Piſa, Florenz. Florenz iſt mein eigentliches Ziel. Die Rückfahrt mache ich über Bologna, Ferrara, Padua, Venedig, Trieſt Villach, Gaſtein, Salzburg. Wieviel Kilometer betragen die einzelnen Strecken? Können Sie mir eine andere Rückfahrt vorſchlagen? Sind dieſe Strecken alle gut befahrbar? Ich habe gehört, daß man in Italien billig leben kann; ſtimmt das?“—— Wir emp⸗ fehlen Ihnen, ſich mit dem Deutſchen Radfahrer⸗ verband, Herrn Behrens, F 7, 16a, in Verbindung ſetzen zu wollen, der Sie genau beraten kann. Das Leben in Italien iſt durch den gegenwärtigen Stand der Lira verhältnismäßig billig. Düngung.„Iſt Holz⸗ und Kohlenaſche praktiſch und gut zu Düngezwecken?“—— Am gehaltreichſten iſt Holzaſche und gerade ſie ſteht wohl am wenigſten zur Verfügung. Die Aſche von Laubholz iſt etwas beſſer als die von Nadelbäumen, und wiederum wird die Aſche vom Reiſig gegenüber der vom Stamm⸗ holz zu bevorzugen ſein Holzaſche enthält im Durch⸗ ſchnitt bis zu 5 v. H. Phosphorſäure, 6 v. H. Mag⸗ neſia, 8 v. H. Kali und 30 v. H. Kalk. Etwas gerin⸗ ger als die Holzaſche iſt die Torfaſche. Am geringſten iſt der Wert der Braunkohlen⸗(Brikett)⸗Aſche. Schon ihre rötliche Farbe macht ihren Gehalt an Eiſen äußerlich bemerkbar, ſo daß ſie nicht für ſeden Boden geeignet iſt. Naſſen Boden macht ſie oft ſchmierig. Immerhin enthält aber dieſe, oft in recht großer Menge zur Verfügung ſtehende Aſche noch bis zu 16 v. H. Kalk, daneben/ bis 2 v. H. Phosphorſäure und ebenſoviel Kali. Steinkohlenaſche verbeſſert die phyſikaliſchen Eigenſchaften des Bodens. An Nähr⸗ ſtoffgehalt ſteht ſie in der Mitte zwiſchen den beiden vorher genannten. Schädliche Beimengungen fehlen ihr faſt ganz. Vor ihrer Verwendung ſoll ſie geſiebt werden, um größere Schlackenteile fernzuhalten. Zu Düngezwecken zu verwendende Aſche muß wie jeder andere Dünger ſachgemäß behandelt werden. Läßt man ſie dem Wetter ausgeſetzt jahrelang liegen, wird ſie bald ausgelaugt und wertlos ſein. Am vorteil⸗ hafteſten iſt es, die Aſche den Weg über den Geflütgel⸗ auslauf machen zu laſſen. Im Staubbad des Hüh⸗ nerhofes, im Scharraum und unter den Sitzſtangen leiſtet ſie vorzügliche Dienſte. Sie bindet einen gro⸗ ßen Teil Feuchtigkeit und verhindert auch ein Uebergehen flüchtiger Dungſtoffe an die Luft. Der Gehalt an unverbrannten Kohlenſtoffteilchen bewirkt ein Aufſaugen übler Gerüche. Alle Aſche gehört auf den Kompoſthaufen, wo ſie im Verein mit allen an⸗ deren Abfallſtoffen einer Wirtſchaft im Verlaufe eines Jahres zu wertvollem Dünger bearbeitet wird. Mieter umd Woimang Miete.„Muß eine Mieterin, die im 4. Stock ihre Wohnung hat und im 5. Stock(Manſarde) eine Schneiderei betreibt, durch welche meine Treppe ſtets voll Fäden Nadeln und Stoffreſten liegt und durch die Kundſchaft mehr belaſtet iſt, die Treppe ab⸗ wechſelnd mit mir reinigen? Die Schneiderin lehnt es mit der Begründung ab, ich hätte auch einen Untermieter! Wir ſind nur mit Untermieter drei Perſonen. Wer iſt im Recht?“—— Es kommt in Ihrem Falle auf die Hausordnung an. Wenn die Beläſtigung durch die Schneiderei groß iſt, empfehlen wir Ihnen, vom Hauseigentümer zu verlangen, daß der Mieter die Treppe, die oͤurch ſeine Tätigkeit be⸗ itzt wird, mitreinigen muß. Der Vergleich mit vem Untermieter iſt nicht richtig da ein Unter⸗ mieter normalerweiſe nie die Treppe reinigt. E Sch.„Ich miete eine Wohnung in einem Neu⸗ bau und unterſchreibe einen Antrag an das Glektri⸗ zitätswerk wegen eines Zählers, damit ich auch Licht . Das Werk ſchickt mir eine Rechnung: 5/ Prü⸗ ngsgebühren, 470 Mk. Zählermontage, i 8 Mark. Muß ich dieſen Betrag bezahlen, ga oder teilweiſe? Was muß der Hausbeſitzer 8355 bezahlen?“—— Den Städt. Werken ſind Sie als Antragſteller zur Zahlung der Gebühren verpflich⸗ 5 Im Innenverhältnis zum 8 kommt 7 die vertraglichen A dieſem Wohnung ech. Beleuch⸗ die 1 e Rat 8. W.„Wie kann man 0 aus Haus 5 Garten vertreiben?“—— Als zuverläſſiges Mittel N 435 Vertreibung der Ameiſen bewähren ſich Holun⸗ rblätter und Holunderblüten, deren Geruch den Ameiſen ſo zuwider iſt, daß ſie ſofort auszuwan⸗ — pflegen, ſobald Holunder in ihre Nähe ge⸗ acht wird. Man kann die Holunderblüten auch l lieber auf den dörren und dann den Abſud davon zum Beſprlßen von Boden und Wänden benützen und in Ritzen und Fugen gießen. Wohnungen zu ebener Erde werden von Ameiſen in der Regel mehr beläſtigt als höher gelegene Wohngelaſſe, insbeſondere, wenn ſie an Gärten oder ſonſtigen Gebäuden angrenzen. Hier pflanzt man am einfachſten Holunderbüſche an, bald wird man dann ihre nachhaltige Wirkung zur Befreiung bzw. Fernhaltung der Ameiſen ver⸗ ſpüren. Die Vertilgung der Ameiſen auf Beeten geſchieht durch eine Miſchung von Chlorkalk und Kunſtdünger zu gleichen Teilen, partienweiſe in das Neſt geſtreut; doch nicht zu nahe an die Pflanzen Dasſelbe gilt für ungelöſchten Kalk, den nan in die Gänge ſchüttet und mit Waſſer löſcht. Auch das Eingießen von Waſchlauge hat ſich gut bewährt. Frank.„Wie kann ich Flecken aus weißen Glacs⸗ handſchuhen entfernen?“—— Brotkrume und Holz⸗ kohle werden fein gemahlen und gemiſcht. Mit dieſer Miſchung werden die Flecken über der Hand abgerte⸗ ben und dann mit Alaun und weißem Tonpulver nachgeputzt. Dann werden die Handſchuhe leicht aus⸗ geklopft und der Schaden iſt behoben. Henseryÿ ragen Fr. L. S.„Ich bin alleinſtehende Frau und be⸗ ſtreite meinen Lebensunterhalt, indem ich als Han⸗ delsvertreterin mit nur Proviſionseinkommen tätig bin, und zwar arbeite ich nur für eine einzelne Firma. Ich gehöre der Fachuntergruppe Waren⸗ vertreter als beitragspflichtiges Mitglied an. Der von mir erreichte Jahresumſatz bewegt ſich zwi⸗ ſchen 45000 /. Bin ich verpflichtet, aus dieſem Umſatz eine Umſatzſteuer zu zahlen? Wenn ja, wie hoch ſtellt ſich dieſe? Bei der Einkommenſteuer⸗ einſchätzung erlaubt mir die Steuerbehörde die Ab⸗ ſetzung von 250 Reiſetagen mit je 4%= fährlich 1000 /, als nicht ſteuerpflichtiges Einkommen. Kann ich im Falle der Umſatzſteuerpflicht ebenfalls den gleichen Betrag vom Umſatz abſetzen?“—— Wir nehmen an, daß Sie die Verkäufe im Namen der von Ihnen vertretenen Firma abſchließen, daß Sie alſo deren Rechnungsformulare benützen oder ſonſt erkenntlich machen, daß Sie nicht für eigene Rech⸗ nung verkaufen. In dieſem Falle ſind Sie für die Umſatzſteuer als Handelsagent zu betrachten und ſteuerpflichtig ſind nicht die von Ihnen getätigten Verkäufe, ſondern nur die von Ihnen dabei erziel⸗ ten Proviſionen. Für dieſe Proviſionen gilt nach 8 4 Ziffer 13 des Umſatzſteuergeſetzes eine Frei⸗ grenze bis zu 6000 /. Wenn der Geſamtbetrag der von Ihnen ſelbſt vereinnahmten Entgelte, der ver⸗ mutlich mit der Summe der von Ihnen verdienten Proviſionen übereinſtimmt, im Jahr den Betrag von 6000/ nicht überſteigt, ſo ſind Sie von der Umſatzſteuer befreit. Iſt dagegen der Betrag, was nach Ihren Mitteilungen wohl ausgeſchloſſen er⸗ ſcheint, größer als 6000 /, ſo iſt er in voller Höhe mit 2 v. H. zu verſteuern. A. D.„Im Briefkaſten vom 24. 12. 83 unker K. E. wurde mitgeteilt, daß die erhöhte Kirchenſteuer der Ledigen abgebaut wird und die Kirchenbehörden den Ledigen für die Kirchenſteuern vom Einkommen ab 1937 einen Abſchlag von 20 v. H. zu gewähren haben. Nachdem bis jetzt noch nichts rückvergütet wurbe, bitte ich um gefl. Aufklärung.“—— Die Beſtim⸗ mung lautet: Bei den Arbeitnehmern, die der Lohn⸗ ſteuer für Ledige unterliegen, iſt vor Berechnung der Kirchenſteuer von der Lohnſteuer ein Abſchlag von 20 v. H. zu machen. Wegen der Regelung Ihrer Kirchenſteuer müſſen Sie ſich an die zuſtändige Steuerbehörde wenden. Judristiscze Sragen K. K.„Eine Rechnung iſt ausgeſtellt im Seplem⸗ ber 1934 und heute angemahnt worden. Iſt die Rechnung verjährt?“—— Wenn es ſich um eine Warenforderung handelt, iſt die Forderung ſeit 31. 12. 1936 verjährt. A. L.„Ich beſtellte bei einer Firma elnen Blitz kocher zum Preis von 31 Mark, und zwar auf Teil⸗ zahlung, Lieferungstermin 15. April 1937, bei einer Anzahlung von 5,50 Mark, und zwar am 29. Februar 1937. Darauf erhielt ich eine Beſtätigung der Be⸗ ſtellung mit der Bemerkung, daß der Betrag durch Nachnahme erhoben wird. Ich machte die Firma nochmals darauf aufmerkſam, daß ich bei der Beſtel⸗ lung Teilzahlung eingegangen wäre und bekam dar⸗ auf auch Zahlkarten zugeſchickt mit der Bemerkung, ich möchte die Raten pünktlich einlöſen. Nun wartete ich die Lieferung ab und hätte dann die Raten wei⸗ terbezahlt, wie dies bei Teilzahlung üblich iſt. Der Blitzkocher wurde mir ungefähr am 8. Mai zuge f und zwar durch Nachnahme und nicht in der die ich beſtellt hatte. Ich verweigerte die Ann und ließ die Beſtellung zurückgehen, weil die Lief. rung nicht richtig erfolgte, weil ich 1 durch Ne nahme beſtellt und auch das Geld nicht bereitliegen hatte. Ich ſchrieb nochmals an die Firma weg Teilzahlung. Hierauf bekam ich ein Schreiben, ſte mir den e Topf ſenden wolle, aber durch Nachnahme, oder ich ſollte jeden Monat meine Zahlung ſenden. Wenn dann der Topf vollſ bezahlt wäre, würde ſie mir e f 6 Ich erklärte der Firma 11 Bauernfängerei nicht e Fa s ſie mi Teilzahlung liefern wolle, würde ich zurücktreten. Das dicke Ende war, daß mir die mit Klage drohte, wenn ich mich bereiterktäve, den Topf zu kaufen, gegen mich etwas unternehmen, da dern die Firma vertragsbrüchig i war bis jetzt immer eine wurde dem Käufer die Ware i erſt ſind die monatlichen Raten denken gegen dieſe Firma und möchte 155 8“—— In erſter Linie hank N feſtgelegten Lie Wenn dort die Lieferung für einen FFC SS SS SSS TSS 22 raum feſtgelegt iſt und die vereinbar erſt nach Lieferung fällig werden, langen, daß Ihnen der. vor Zahlungen geliefert wird s 9 . . — Morgen- Ausgabe Deutſcher Lang auf Mertedes⸗Venz der Sieger von Tripolis gewinnt auch das große Avus⸗Rennen Der Kampf um die Startplätze Auch am Samstag eröffneten die Motorräder den letzten Trainingsbetrieb für das Internationale Avusrennen. Mit 191 Km./ Std. war der BMW Fahrer Gall faſt 20 Km. Std. ſchneller als die DeW⸗Fahrer Mansfeld und Bodmer. In der Klaſſe bis 350 cem führte Heiner Fleiſchmann auf NSu mit 151 Km./ Std., der übrigens zoch nicht in der Halbliterklaſſe ſtartet. Kluge auf der kleinen DW ſchaffte hier 150 Km./ Std., und ſeine Stall⸗ gefährten Walfried Winkler und Petruſchke er⸗ keichten in der Klaſſe bis 250 cem 149 Km. Std. In den Kraftradklaſſen ſind die Felder gleichmäßig. In der 250⸗ cem⸗Klaſſe ſtarten 22 Maſchinen, dabei fehlt der Belgier Schouppe auf Husavarng. Die gleiche Zahl geht in das Rennen der 350⸗cem⸗Klaſſe. In der Halbliterklaſſe ſtehen 21 Maſchinen bereit. Für die Wagen galt es, nach einige Proberunden die Pflichtrunden zu drehen, deren Ergebniſſe für die Start⸗ aufſtelluna maßgebend waren. Bei den Kleinwagen war der Engländer Martin, der mit 198 Stoͤkm am ſchnell⸗ ſten. Der Italiener Teagno auf Maferati ſchaffte 102,5 Siökm. und Gollin⸗Erfurt(Maſeratiy 187 Stokm. Nicht am Start werden der Engländer Donle, der Italiener Duſio, Kohlrauſch und der Berliner Macher ſein. Die elf Wagen ſtehen poarweiſe hintereinander, Den Beginn machen Martin und Teagno, dahinter Gollin und Caſtel⸗ bareo. Die nächſten ſind Bförſtad und Hug, während Trötzſch von der Süddeutſchen Renngemeinſchaft den Be⸗ ſchluß macht. Mont ſeiner gefahren 3 Minuten, Roſemeyer wartete bei den„Großen“ in Pflichtrunde, obwohl ſie mit ſtehendem Stor wurde, mit einer neuen Rundebeſtzeit von 4704, 283,7 Std.⸗Km. auf. Der Zweitbeſte war F a gi oli, ebenfalls auf Auto⸗Union, mit ſeiner Vortagszeit von :08 Minuten. Dann folgten zwei Mercedes⸗Benz mit von Brauchitſch(:10,11. 277, Sto.⸗Km.) und Carzcciola(415,2= 271,0 Sto ⸗Km.) und zwei Auto⸗ Union mit Haſſe und von Deltus. Die Stortauf⸗ ſtellung für die beiden Vorläufe über je ſieben Runden, aus denen die vier beſten Fahrer jeweils in den Haupt⸗ lauf über acht Runden kommen, ergab folgendes Bil, bei paarweiſer Aufſtellung: 1. Vorlauf: 1. Reihe: Caracclola, Roſemeyer; 2. Reihe: Seaman, von Delius; 3. Reihe: Baleſtrero, Zehender. 2. Vorlauf: 1. Reihe: von Brauchitſch, Fagioli; 2. Reihe: Haſſe, Lang; 3. Reihe: Soffietti, Hartmann(beide Maſe⸗ rati).— Die beiden deutſchen Werke haben ihre Wagen wie folgt verteilt: Auto⸗Union: 16⸗Zylinder⸗Stromlinier: Roſemeyer und Fagioli, 16⸗Zylinder⸗Grand⸗Prix: von De⸗ lius und Haſſe. Mercedes⸗Benz: 12⸗Zylinder⸗ Strom⸗ linier: Caracciola und Lang, 8⸗Zylinder⸗Grand⸗Prix: Sea⸗ man und Zehender. Korpsführer Hühn lein hat übrigens den Hanomag⸗ Fahrern zu ihren Erfolgen bei der Marokko⸗Fahrt und H. Gunzenhauſer zu ſeinem Siege im 5. Goldenen Helm von Deutſchland telegrafiſch ſeine Glückwünſche übermittelt. Der große Renntag auf der Abus Der große Renntag auf der Apus (Drahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters) Heiß ſcheint die Sonne herunter auf ein Menſchen⸗ gewimmel, wie man es wohl ſo konzentriert auf keinem Rennen bisher geſehen hat, als kurz vor 1 Uhr mit der Flaggenhiſſung durch Korpsführer Hühnlein der große langerwartete Renntag begann. Menſchen, Menſchen, wo⸗ hin man ſah, ein buntes Gewoge auf den Tribünen und um oͤie Strecke. Fahnen flattern im Winde und Tauſende von Wagen parken vor den Avus⸗Eingängen. Immer noch aber reißen die langen Schlangen heranrollender Kraftfahr⸗ zeuge nicht ab. Dann iſt um 1 Uhr der große Moment da, in dem 8 der erſte Startſchuß des Tages fällt. Die Mokortäder bis 350 cem gehen zu ihrem Drei⸗Run⸗ den⸗Kampf über die 19,286 Km. lange Apusſtrecke auf die Reiſe. Lang legen ſich die hellblau behelmten Fahrer auf ihre Maſchinen, um möglichſt geringen Luftwiderſtand zu bieten und hinter ihnen warten bereits die Starter der her Klaſſe, die 5 Minuten nach ihnen abgelaſſen werden, Ein Knäuel von Fahrern der 350er Klaſſe kommt aus der erſten Runde zurück. Fleiſchmann auf ſeiner NSu führt es an. Der Berliner Richnow liegt hinter ihm und Hentze auf Neu hetzt ſich mit dem D W⸗Fahrer Kluge. So bleibt es auch in der zweiten und auch in der dritten Runde. Hart um Meter wird gekämpft und Fleiſchmann jagt um 2 Meter unentwegt vor den übrigen voraus. In der oͤritten, der Schlußrunde, iſt Kluge eingangs der Nord⸗ kurve an erſter Stelle, doch gelingt es Fleiſchmann aber noch auf ſeiner NSU vorbeizuſchießen und mit 2 Me⸗ ter Vorſprung durchs Ziel zu gehen vor dem Berliner Richn ow, der ſich inzwiſchen aus dem Knäuel auf den zweiten Platz vorgearbeitet hatte, und Kluge, der auf einer DW Dritter wird. 151,3 Km.⸗Sto. iſt der Durch⸗ ſchnitt des Siegers. In der kleinen Klaſſe iſt Winkler auf ſeiner DaW der überlegene Mann. Er jagt den anderen davon und keinem gelingt es. auch nur annähernd an ihn heran⸗ zukommen. Der DaW⸗FJahrer bringt es dabei fertig, mit 15, Km.⸗Sto. einen ſchnelleren Durchſchnitt zu fahren als der Sieger der 350er Klaſſe. Hinter Winkler kommt Petruſchke ein, der ſich auf ſeiner Ok einen Vor⸗ prung vor dem öritten DaW⸗Faßrer Häußler ⸗Meß⸗ lich erringen konnte. Nach dieſem Auftakt der Motorräder blitzen am Start, drüben am Turm der Noroͤſchleife, die kleinen Renner, die Wagen bis 1500 cem, auf, Letzte Anweiſungen, dann oͤröhnt der Startſchuß auch zu dleſem Rennen, eine Art Vorſpiel zum großen, kom⸗ menden Kampf der ſchweren Rennwagen. Kein deutſcher Wagen war hier am Start. Engländer und Italiener foch⸗ len hier einen Zweikampf aus. Vom Start weg nahm ſich⸗ der Engländer Martin auf einem Era, den er ſich erſt bor acht Tagen gekauft hatte, die Spitze. Mit weitem Vor⸗ brung ſchoß er nach der erſten Runde durch die Nord⸗ kurve. Aber ſchon begann ſich ein weiterer Era⸗Wagen, mit Norweger Bfornſtad am Steuer, und ein Maſerati, mit dem Italiener Corteſe, auf feine Verfolgung zu machen. Der Norweger fällt wegen eines Reifenſchadens zurück— Reifenſchaden ſchon hier— wie ſoll das bel den großen Wagen werden! So kommt der Ztaliener Plate auf einem weiteren Maſerati auf den zweiten Platz. „Noch in ber letzten Runde verſucht Corteſe einen Groß⸗ zugriff auf die Spitze. Der bekommt ihm aber ſchlecht— 'r dem Ziel muß er wegen Motorſchadens aufgeben. Eo geht Martin, der ſich in der letzten Runde noch ein⸗ tig gegen ſeine anſtürmenden Gegner ins Zeug bat und eine Rekordrunde mit 197 Km.⸗Sto. gelaßz unangefochten als Sieger ein, nach ihm als der Italiener Plate und als Dritter ſein Lands⸗ eagni auf Maſerati. 192,6 Km.⸗Std. war der Durchſchnitt des Siegers. Auf 180,2 brachte es Teagni fuhr einen Durchſchnitt von 178,5 Km. an den 11 geſtarteten Fahrern beendeten 7 den 7 Run⸗ dann ber erſte Vorlauf der großen Wagen und dann iſt der mit ſteberhofter Spannung erwartete 55 dem die großen Renner von Mercedes und 4 n zum erſten Vorlauf der großen Renn⸗ Dahinter Seaman auf ſeinem offenen Mercedes und Delius auf ſeinem offenen Auto⸗Union und in der letz⸗ ten Reihe Baleſtero auf Alſa Romeo. Zehenders Mer⸗ cedes ſah man nicht am Start. Dann geht eine Bewegung durch die Menge— der Startſchuß iſt gefallen. Gebannt ſtarrt man auf die Stopp⸗ uhr und wartet, daß die Gruppe von 5 Wagen, die in wil⸗ dem Furioſo davonſtürzt, auf der Gegenüberliegenden, der Südſeite, zurückkommt. Jetzt— da ſind ſie, ſtürmen dahir wie die Zeppeline, hinein in die Nordkurve, einer nach dem anderen. Man drückt auf die Stoppuhr und— zum großen Erſtaunen ſind die Wagen lange noch nicht ſo ſchnell, wie man erwartet hatte. Des Rätſels Löſung iſt: Keiner will vorzeitig die Reifen allzuſehr beanſpruchen, jeder wartet, daß der andere davonſtürmt, um ſich ihm an die Ferſen zu heften, 239,1 Sboͤkm⸗ iſt der Durchſchnitt) mit dem von Delius als erſter aus der Runde kommt. Hinter ihm liegt der Mercedes von Sea ma n vor Roſe⸗ meyers Auto⸗Union und Caracciolas Mercedes. Die beiden Spitzenreiter lauern wie alte Füchſe noch im Hinterhalt. Da aber, in der nächſten Runde, iſt Roſemeyer ſchon an die Spitze vorgeſchoſſen und aus der ͤͤritten Runde nimmt auch Caracciola ſeine Verfolgung zuf und geht ſchneidig vor Haarſcharf ſind ſeine Angriffe auf Roſemeyer in der 5. Runde und unter Beiſallsſturf nutzt er dos Abbremſen des Gegners vor der Nordkurve aus, um im Kurvenrund an die Spitze vor⸗ zuſtoßen. Doch Roſemeyer lößt nicht locker und in der letzten Runde geht ſein Auto⸗Union als Erſter aus der Noröd⸗ kurve heraus. Dicht, aber meterdicht liegt Caracciola hinter ihm und ein wilder letzter Vorſtoß ruf den letzten 1000 Meter gelingt. Caracciolg geht an Roſemeyer um Meterdiſtanz vorbei und wird der Sieger des erſten Vorlaufes. Eine taktiſche Meiſterleiſtung. 250,4 Std.⸗Am. iſt der Durchſchnitt Coracciolas geweſen, 250,4 Std.⸗Km. hatte auch Roſemeyer gefihren und 240,5 Sto,⸗Km. fuhr von Delius als Dritter vor Seaman dem Vierten. Dieſe vier hatten ſich die Startberechtigung zum Ent⸗ ſcheidungslauf erkämpft. Immer ſchneller war dieſer Lauf gegen Ende geworden und mit 276,4 Km.⸗Sto. hatte Roſe⸗ meyer in der Schlußrunde die ſchnellſte Zeit gefahren. And dann der zweite Vorlauf Diesmal ſtehen der Mercedes von Brauchitſch und der Auto⸗Union Fagiolis in der erſten Reihe. Brau⸗ chitſch fährt den einzigen Mereedes⸗Zwölfzylinder⸗Vollſtrom⸗ linier, der im Rennen liegt. Lang auf Mercedes und Haſſe auf Auto⸗Union haben die nächſten Plätze und hin⸗ ter ihnen ſtehen Soffietti, der Italiener, und Hart⸗ mann, der Ungar, auf Maſerati. 1 Dieſer Vorlauf wird wilder als der erſte— aber es zei⸗ gen ſich auch bald die Ergebniſſe der Raſerei. Linie des Funk turms N l. 16 5 i 181 ährt mit dem 9 15 12⸗8plinder⸗Mercedes⸗Benz⸗ Sz 8 5 en bie Aong⸗ Raten bee dle schlanke Li Funk tuems und die e eſtalt des Turmes des e ee e went ge i das Geſicht dieſer ſchnellſten Rennbahn der Mit 254,6 Km.⸗Sto. ſtürmt Fagioli auf Auto⸗Union allen anderen davon— ihm nach Lang auf Mercedes und Haſſe auf ſeinem offenen Auto⸗Union, der ſichtlich lange nicht ſo ſchnell wie der Stromlinier iſt, dann Brauchitſch, der ſich offenſichtlich mit kluger Taktik noch zurückhält. Als Letzte folgen die beiden ausländiſchen Maſerati. Bis zur öͤritten Runde iſt der Diſtanzbampf zwiſchen Brauchitſch, der ſich nun auch an die Spitze drängt, Fagioli und Lang, wild. Dann aber zeigen ſich die Auswirkungen. Fagioli kommt nicht zurück, man hört: Reifenſchaden. Lang fällt zurück und auf einmal iſt Brauchitſch einſamer Spitzenreiter. Als zweiter folgt Haſſe. Haſſe hatte klugerweiſe zurück⸗ gehalten und iſt auf den zweiten Platz gekommen. Unangefochten geht Brauchitſch als Sieger durchs Ziel. Kurz vor Schluß verſucht Lang an Haſſe vorbeizugehen, das gelingt aber nicht, der Auto⸗Union landet an zweiter Stelle vor Mercedes und als Dritter kommt Lang ein. Vierter wird der Ungar Hartmann, Brauchitſch auf ſeiner 12 Zylinder Mercedes mit einem Durchſchnitt von 258,1 Stoͤkm. iſt der Sieger des Vorlaufes geworden. Haſſe hatte es auf einen Schnitt von 255,3 Stoͤkm. gebracht und Lang auf 253,3 Stokm. die gleiche Zeit alſo. Hartmann, der Vierte, kam mit einer Runde Rückſtand ein, de jedoch das Renngericht den Standpunkt einnahm, daß Haſſe Lang behindert habe, erhielt Lang den zweiten und Haſſe den dritten Platz und ſo hatten ſich nun fol⸗ gende Fahrer für den Hauptlauf, den großen Ent⸗ ſcheidungskampf der Rennwagen, qualifiziert: Carac⸗ ciola, von Brauchitſch, Lang, Seaman von Mereedes, Roſemeyer, von Delius, Haſſe von Auto⸗Union fo⸗ wie Hartmann auf Maſerati. Mercedes hatte ſich alſo bereits eine Führung für den Hauptlauf er⸗ kämpft, zumal die Auto⸗Union nur noch einen Voll⸗ ſtromlinier ins Treffen zu führen hatte, da ja Fagioli ausgeſchieden war. Vor dem großen entſcheidenden Kampf kam der Hauptkampf der Motorräder, das Rennen der Halblitermaſchinen. Eine ſpannende Ausfüllung einer ſpaunenden Pauſe. Man hatte es vorausgeahnt, daß BMW ſhier überlegen ſein würde, doch war man einigermaßen erſtaunt, wie überlegen die Ley und Gall den Kampf um die Spitze unter ſich austrugen. Zuerſt einmal hatte Gall ſich die Spitze genommen, dann aber ſtieß Ley in der—5 Runde auf oͤen erſten Platz vor und ließ ſich auch den Sieg nicht mehr nehmen. Mit einem Durchſchnitt von 158 Stoͤkm. ging Ley als Erſter über das Ziel⸗ band. Gall, der Zweite, brachte es auf 157,95 Stoͤkm. Hinter den beiden BMW⸗Fahrern, die mit Meilen⸗ diſtanz führten, ſpielte ſich ein ſpannender Kampf um den 3. Platz ab, den ſich ſchließlich der Schwede Sungviſt auf DaW vor Bodmer, einem weiteren D W⸗Fahrer holte, an dem er in der letzten Sekunde noch vorbeiging. Mansfeld, der die neue Der ſteuerte und ſich in den erſten Runden gleichfalls in dem Kampf um den dritten Platz einmiſchte, fiel an⸗ ſcheinend wegen eines kleinen ⸗Motorſchadens zurück. Sungriſt kam auf eine Zeit von 154,1 Stokm. Der Hauptkampf der Rennwagen Es iſt 6 Uhr, als die großen Rennwagen an den Start geſchoben werden, zum letzten Lauf, dem Endlauf der gro⸗ ßen Entſcheidungsſchlacht des Tages. Die Sonne beginnt bereits unterzugehen. Rund um die Bahn kribbelt es vor Aufregung. Wer wird Sieger? Wie werden ſich Mercedes und Auto⸗Union, die beiden großen Kontrahenten, aus⸗ einanderſetzen? Der Entſcheidungskampf Aufheulen die Motore am Start. Caracciola und von Brauchitſch haben die erſten Startplätze, dahinter Lang und Roſemeyer und hinter ihnen Haſſe und Delius, in der letz⸗ ten Reihe dann Seaman und Hartmann Dieſe Startplätze ſind von Wichtigkeit, von größter Wichtigkeit. Jetzt der Startſchuß und wie ein Höllenfurioſo jagen die Wagen davon. Kaum kann man eine Num⸗ mer erkennen. Aus der Südkurve wird Caracciola vor Roſemeyer führend gemeldet. Da aber kommen auch ſchon die Wagen aus der erſten Runde des 8⸗Runden⸗Entſcheidungskampfes aus der Südkurve heraus, in die lange Gerade und jagen in die Nordkurve. Vorn liegt Caracciola, beiden BMW⸗ Fahrer hinter ihm Roſemeyer, dann Lang, Als Vierter folgt Seaman, als Fünfter Delius und als Sechſter Haſſe. Brauchitſch fehlt— der ewige Pechvogel. Lang auf Mercedes⸗Benz— der Sieger des Avns⸗ Rennens. Das große Avus⸗Rennen am Sonntag hat mit einem Sieg von Hermann Lang auf Daimler⸗Benz, dem Gewinner des Großen Preiſes von Tripolis, geendet. Es war die härteſte Materialſchlacht, die man ſich denken konnte und Lang hat durch kluge Taktik dieſes Rennen für ſich entſchieden. Weit hinter den anderen hinkt der Ungar Hart⸗ mann auf ſeinem Maſerati her. Nach der dritten Runde iſt Roſemeyer auf den 6. Platz zurückgefal⸗ len, da er Reifen gewechſelt hat, wohl eine vorſorg⸗ liche Maßnahme. Caraceciola liegt nun vor Lang und Seaman, aber nur bis zur vierten Runde. Da Der Sieger der Avus: Lang auf Mercedes⸗Benz fehlt Caracciola und man hört, daß er mit Motor⸗ ſchaden liegen geblieben iſt. Lang iſt nun Spfitzen⸗ reiter, dicht von Delius gefolgt. Hermann Lang, der Tripolis⸗Sieger, führt in der 5, 6. und 7. Runde und dicht wird er ſtändig von Delius verfolgt, hin⸗ ter dem Haſſe herjagt. Die letzten Sonnenſtrahlen glitzern auf den wei⸗ ßen Silberleibern der Wagen wenn ſie hoch hinauf⸗ getragen durch die Nordkurve ziehen. Hinter den drei Spitzenreitern kämpfen Roſemeyer und Seaman um den vierten Platz, und jetzt kommt die Schluß⸗ runde. Von fern her hört man das Brauſen ber Wagen, die die lange Gerade zur Nordkurve herauf⸗ kommen. Da— es iſt wiederum Lang, der vorn liegt, und dicht hinter ihm Delius, der zum letzten Endſpurt anſetzt, aber zu ſpät. Es iſt nichts mehr für ihn zu erreichen. Lang geht auf ſeinem Mercedes⸗Achtzylinder⸗Strom⸗ linienwagen über das Zielband, und damit hat der junge Tripolis⸗Gewinner ſeinen zweiten großen Er⸗ folg in dieſem Jahr errungen. 261,7 Kilometer⸗ ſtunden iſt ſein Durchſchnitt geweſen. Hinter ihm kommt von Delius auf Auto⸗Union als Zweiter ein und als Dritter folgt Haſſe auf einem weiteren Auto⸗Union⸗Wagen vor Roſemeyer, den dritten Uuto⸗Union⸗Fahrer; hinter dem Seaman auf Mer⸗ cedes als Fünfter vor Hartmann ankommt. Hoch am Maſt ſteigt die Fahne empor. Das Deutſchland⸗Lied erklingt, und das ſchnellſte Rennen der Welt, eine der härteſten Materialſchlachten, die es jo gegeben hat, iſt zu Ende. Das Avus⸗Rennen hat unter dem Protektorat von Reichsminiſter Dr. Goebbels, der ſelbſt anweſend war, ſtattgefunden. 5 Außerdem ſah man die Reichsminiſter Ohne⸗ ſorge, Kerrl, Frank, Schwerin⸗Kroſigk und Seldte, ſowie zahlreiche Staatsſekretäre, den Korpsführer Hühnlein und den Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten auf der Avus. Die Ergebniſſe: Kräfträder: 38,403 Km., bis 350 cem: 1. H. Fleiſch⸗ mann(NSU) 28 08,1 151,3 Km.⸗Sto.; 2. H. Richno (Rudge) 23:09, 151,3 Km.⸗Std.; 3. E. Kluge(Da) 28:00,= 151,2 Km.⸗Std.; 4. W. Hentze(NS) 23:09, 151,2 Km.⸗Std.; 5. A. May(Velocette) 23:10,2 151,15 Km.⸗Std.; 6. W. Hamelehle(Norton) 23:11,= 151,1 Km.⸗ Std. Bis 250 cem: 1. W. Winkler 0 9= 157,4 1 2. B. Petruſchke(De) 23:85, 148,5 Km. ⸗Std.; 8. 1 ußler(Dötss) 249,0 14405 Km. Std. 4. S. Wünſche(Dass 24.19, 144% Km. Sto; . B. 5 8e Dam 25 700,1= 139,3 Km. Std.; 6. G. Demandt 25:20,3= 138,8 Km.⸗Std. Rennwagen bis 1300 cem: 135,547 Km.: 1. C.. Max⸗ tin⸗Engl ERA 42.13,= 192, Sto.⸗K.; 2. H. Plate⸗ England Miſerati 45705,— 180,3 Std. ⸗Km.; 3. E. Teagno talien Maſeratt 45:90,. 178,0 Stö.⸗Km.; 4. L. Uboldi⸗ Staten Maſerati 45:47,4 177,6 Std.⸗Km.; 5. A. F. Hug⸗ Schweiz atti 47:15,1= 172,0 Sto. ⸗Km.; 6. Baſodonna⸗ Ja 12 e Nine e 5 GiornſabRor⸗ w 5 105 eine Runde zur Rennwagen über 1500 cem: Ergebniſſe der Vorläufe: 1. Vorlauf: 1. Caracciola Me 19 32:29,6— 250, e. ⸗K.); 2. lee e 1 50 280 1 .; 3. v. Delius o⸗Union 32:87, 1 a 5 4. Seaman Mercedes⸗Benz 3248,83= 217 Std. ⸗Am. 2. Vorlauf: 1. von Brauchitſch Mercedes⸗Benz 31:29, a 1 Sto. ⸗Km.; 2. Ha f 91250 Sid an Sto. Km. 5 155 45 e 1700 5 5 0 7 8. Lang 810„8 Sto. ⸗ Km.; 4. Hertmann⸗Ungarn Maferatt 36753, eine Runde gute.80 leit Jeaffen Maske 91740 zwei Runden wen ber due wurde muten Wie die Scuderla Ferrari der Ode bekaunt gibt, es ihr zu ihrem größten Bedauern nie us Rennen teilzunehmen, da ihre neuen Re gen trotz größ⸗ ter Anſtrengungen nicht mehr fertig geworden ſind. Da⸗ „Mater; gegen wird i 5 en dee e ier ai Sies en inen, G ie dun Eifchcennen und zan Hroßen rein ber Niederſachſenmelſter, der aber alles brauchte, um einen Die Harburger haben einen ſehr guten Sturm, der kreff⸗ ihren Aktionen gar nicht geſtört wurde und ſy ſich frei ent⸗ falten konnte. Schwach iſt die Hintermannſchaft des Sie. 8. Seite Nummer 241 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag Am die Hand ball-Meiſterſchaft der Frauen Die Spiele der Vorrunde: BfR Mannheim fetzt ſich durch— Köln verliert:8 und T Harburg ſiegt gegen Cannſtatt:3 BfR gewinnt das Enoſpiel gegen T Harburg:3 Die Spiele am Samstag: BfR— Turnerſchaft Köln:1(:1) TVB Harburg— TW Caunſtatt:8(:2) Mannheim— Ludwigshafen 24:4(10:2)(Jugend) Der Auftakt Die Mannſchaften für das Mannheimer Turnier trafen im Laufe der Woche in Mannheim ein. Der TV Har⸗ burg, der die weiteſte Reiſe zu machen hat, kam am Frei⸗ tagabend und nahm im Goldenen Pflug Quartier. Die Kölnerinnen wirren ſchon lönger unterwegs. Sie hatten ſich an die Bergſtraße zurückgezogen, um ſich dort die letzte Kraft zu holen, um evtl. doch die Raſen⸗ ſpielerinnen überraſchend aus dem Rennen werfen zu können. Den Spielerinnen gefiel es an der Bergſtraße ſehr gut und nur ungern zogen ſie am Samstag morgen nich Mannheim um, wo ſie im Hoſpiz ihre Unterkunft fanden. Erſt wenige Stunden vor dem Spiel kam der Schwa⸗ benmeiſter TV Tannſtatt. Der Heffiſche Hof war deren Hauptquartier. Die Spiele am Samstag Vie— Turnerſchaft Köln:1 Als wir gegen 5 Uhr den Platz bei den Brauereien petraten, waren wir etwas enttäuſcht. Nur knapp 1000 bis 1500 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, um Zeuge der erſten Spiele zu ſein. Die Mannheimer haben alſo wieder ein⸗ mal verſagt, als es galt, durch einen guten Beſuch die Grundlage dafür zu ſchaffen, daß wir auch in Mannheim einmal eine deutſche Ländermannſchaft begrüßen dürfen. Wenn man dabei bedenkt, daß doch die Raſenſpielerinnen etwas zu leiſten imſtande ſind und ſchon manches herrliche Gefecht lieferten, dann tverſteht man dieſes Beiſeiteſtehen nicht. Gefreut hat es die Mädels jedenfalls, daß Direktor Zinnen bach, der ſtellvertretende Gaufſthrer, dabei war und mit ihm ſelbſtverſtändlich die geſamte badiſche Hand⸗ balleitung des Muſterländels mit Fachwart Neu berth an der Spitze. Die Gäſte aus Köln waren in blauweißem Dreß an⸗ getreten, VfR blaurot. Die Rheinländerinnen ſtellten eine körperlich gut ſtarke Elf ins Feld, die einen prächtigen Gindruck hinterließ. Schade, daß die Torwächterin nicht gleich im Bilde war und zu Beginn unſicher ſpielte. Die Verteſdigung ſpielte etwas unrein und verſchuldete dadurch viele Freiwürfe, die denn auch das Schiſckal der Elf be⸗ ſiegelten. Wenn ſo auch der größte Teil der Mannheimer Epfolge aus Freirwüfen herrührt, ſo darf dabei aber nicht unbeachtet bleiben, daß die Gäſte durch das Halten oder Wegdrängen ihren Gegner in ausſichtsreichſter Poſition am Torwurf hinderten. Schwach war das Wurfvermögen der Domſtädterinnen. Unſere Elf hat nur während zehn Minuten befriedigen können. Dann war es aber aus; in Beſtform präſentier⸗ ten ſich höchſtens drei, dies war in erſter Linſe Hauck in der Läuferreihe. Die Verteidigung machte zu Beginn einige Fehler, die man in den letzten Spielen nicht mehr gewohnt war. Schleicher in der Mitte der Läuferreihe ſpielte zu ſpät ab und zu offenſiv. Das Schmerzenskind war wieder der Angriff. Hier fehlt es unbedingt an der Ueberſicht; vielleicht liegt es auch daray daß man zu einſeitig ſpielt. Das Innentrio behält den Ball viel zu lange. Schlecht war das Zuſpiel. Da muß es bis zur Endrunde noch un⸗ bedingt beſſer werden, wenn nicht wieder eine Enttäu⸗ ſchung eintreben ſoll. Das einzig Ueberraſchende bei der augenblicklich ſchwachen Form des Sturmes iſt, was bei⸗ nahe paradox klingt, daß er doch noch immer eine ſchöne Anzahl Tore zu werfen verſteht, die aber eben allein aus⸗ ſchlaggebend ſind. Als Heckel ⸗ Frankfurt zum Spielbeginn pfeift, hat Mannheim das Anſpiel und Köln die Wahl gewonnen. Vic muß alſo gegen die Sonne ſpielen. Schon der erſte Angriff führt in den gegneriſchen Strafraum, wo aber Egger nur die Latte trifft. Winter wehrt dann einen ſchwachen Wurf Muſchards mühelos und ſchon ſind unſere Mädels wieder im gegneriſchen Strafraum, wo nur eine verbotene Abwehr den Torwurf hindern kann. Der Frei⸗ wurf ſitzt durch Kehl ſicher im Eck. Förſter macht es ihr wenig ſpäter nach und ſchon ſteht es:0. Ruhland hat Graß auf der Gegenſeite überlaufen, aber der Torwurf kann Winter nichts anhaben. Mannheim vergibt wieder eine gute Gelegenheit. Der fällige Torerfolg kommt aber doch, als Kehl wieder den Ball zu einem Freiwurf in der Hand hält. Jetzt endlich ſieht man eine prächtige Kombination des blauroten Angriffs, der auch im Tor endet, doch Heckel hat zuvor abgepfiffen. Egger und Welz ſind nacheinander ſchön durchgekommen, doch ihr Wurf iſt einmal zu ſchwach und dann zu ungenau. Köln beſucht dazwiſchen auch den Gaſtgeber in ſeiner Hälfte, doch iſt man da nun im Bilde und fährt des öfteren zwiſchen den Kombinationsanfängen der Rheinländerinnen. Ein Freiwurf und eine Kombina⸗ tion mit Förſter bringen durch Kehl:0, bis endlich der Gaſt zum wohlverdienten Ehrentor kommt. Wohlgezogen war, unbedeckt, gut bedient worden, ſo daß ſie frei zum Wurf kam, wo dann auch Winter nichts mehr machen konnte. Egger kann wieder nur die Latte treffen. Das Stürmerſpiel der Mannheimerinnen fällt immer mehr aus⸗ einander. Zu ungenau iſt das Abſpiel geworden. Noch vor dem Wechſel hat Egger endlich mit einemf flachen Wurf Glück und erzielt den ſechſten Treffer. Mit 61 werden die Seiten gewechſelt. Man hofft für die zweite Hälfte auf eine Beſſerung im Spiel des Gaſtgebers, aber daraus wird nichts. Lediglich ſpielt die Hintermannſchaft ſich allmählich in die Form der letzten Spiele, ohne ſie aber ganz erreichen zu können. Der Sturm aber kommt und kommt nicht zuſammen. Es iſt faſt zum Verzweifeln. So bleibt denn die ganze Ausbeute dieſer Hälfte, in der Köln viel Boden gutgemacht hat, zwei Tore, die Kehl erzielen bann, wobei das erſte die einzige Frucht einer brauchbaren Kombination des Angriffes iſt und das zweite aus einem Freiwurf herrührt. Köln hatte in dieſen Minuten viel mehr vom Spiel, aber auch dieſe Mannſchaft muß noch viel lernen, um aus der Feldüber⸗ legenheit auch den Nutzen ziehen zu können. Das Spiel ſelbſt war ſchön und ruhig, ohne joden Zwiſchenfall. Ein knapper Sieg von Harburg 5 TV Harburg— TW Cannſtatt:8 In dieſem Spiel wäre es beinahe wieder einmal an⸗ bers gekommen, als man erwartete. Hoher Favorit war knappen aber doch verdienten Sieg von:3 zu erzielen. lich zu laufen verſteht, ſicher zuſpielt und auch werfen bann. Ueberragend das Innentrio und die Rechtsaußen, die allerdings auch lange Zeit von ihrer Gegenſpielerin in dem Anſturm der Spiel endete mit einem aro Ueberraſcht hat der große Gifer und Einfatz der ſchwäbi⸗ ſchen Spielerinnen, die bis zur letzten Minute kämpften und das gegneriſche Tor berannten, ohne aber dort aller⸗ dings wegen der eigenen Hilfloſigkeit zu Erfolgen zu kommen. Die beſte Spielerin war die Torwächterin, die ſich prächtig hielt und beinen Ball, der erreichbar war, durchließ. Das Spiel dieſer beiden Mannſchaften brachten nicht ganz die Leiſtungen des vorhergehenden. Daran war wohl die Hilfloſigkeit des ſchwäbiſchen Angriffes ſchuld. Unter Schuhmachers Leitung kamen die Cannſtädterinnen durch Buchner zum erſten Tor, das ſehr gut plaziert war. Auch Harburg verwandelt einen Freiwurf; hier iſt Kuſy, die flinke Außenſtürmerin die Schützin. Auf und ab wogt das Spiel, Cannſtadt immer leicht überlegen, dazu leichtſinnig deckend. Kuſy begeiſtert durch gute Ballbehandlung, ſelbſt einen überraſchenden Rückhänder bringt ſie an, der aber Sauer auf dem Poſten findet. Jobſt, die gleichfalls aus dem Quintett herausragt, bringt den Norddeutſchen die Füh⸗ rung, die aber Haiſt noch vor der Pauſe ausgleicht. Mit :2 werrden die Seiten gewechſelt., Die zweite Hälfte bringt das gleiche Bild. Stuttgart drängt und drängt, Harburg macht Durchbrüche. Einer derſelben bringt Mitte der Hälfte, als Jobſt in ſchönem Lauf alles überſpielt und ſicher einwirft, die Entſcheidung. Dieſelbe Spielerin kann auch. uneigennützig bedient, auf :2 erhöhen. Das Publikum ſteht nun ganz auf Seiten der Schwäbinnen, wie vor zwei Jahren die Schwaben auf Seiten der Mannheimerinnen in jenem Endſpiel in der 2 Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in Stuttgart waren aber auch dieſes Jahr hilft es nichts. Die Norddeutſchen haben die Ruhe weg und halten, nachdem Haiſt noch ein Tor für Cannſtatt aufgeholt hat, den knappen:8⸗Steg. So kommt denn VfR und Harburg in das Endſpiel der Gruppe 2, während Köln und Cannſtatt das Vorſpiel beſtreiten. Mannheims Jugend triumphiert Ohne die Spieler des Poſtſportvereins, die in Raſtatt um die badiſche Jugendmeiſterſchaft kämpfen, bildete der Kreisjugendwart Plettner eine Mannſchaft gegen Lud⸗ wigshaſen, die ſich insbeſondere aus Spieler von BfR, Kurpfalz und Reichsbahn zuſammenſetzte. Dieſes Gebilde zeigte ein Können und ein Verſtehen, daß man direkt er⸗ ſtaunt war. Hinzu kam noch ein Wurfvermögen, ſo daß den Linksrheinern gar nichts übrig blieb, als zu kapitulieren. Auch die Ludwigshafener hatten nicht das allerbeſte Aufgebot zur Stelle, die Jungens gaben ſich aber redlich Mühe und wehrten ſich bis zur letzten Minute. Mann⸗ heims Jugend ſiegte mit 24:4 Toren in einem von Maler⸗ TW 46 ſicher geleiteten Spiel, das jederzeit den Beifall der Zuſchauer fand Wenn es in Baden wieder einmal gilt, für die Jugend zu werben. dann genüat es. wenn man dieſer Elf eine ſolche Aufgabe überträgt denn dieſe elf Jungens zeigten alle Feinheiten unſeres Spieles Der Ausklang am Samstag Den Samstagabend verbrachten alle vier Mannſchaſten mit ihrem Anhang, den Begleitern und neugewonnenen Freunden im„Wittelsbacher Hof“. Da aab es kleine Koſt⸗ proben heimatlichen Diglektes gemeinſchaftliche Lieder und kurze Begrüßungen Nur zu raſch mahnte der zur Neige gehende Tag daß es Zeit zur Ruhe iſt, denn noch ſteht ein Tag harten Kampfes bevor. So trennte man ſich denn viel zu früh, wohl für alle, aber es mußte ſein! Die Spiele des Sonntags Turnerſchaft Köln— TV Canuſtatt:3(:3,:1 Der Beſuch des zweiten Spieles war doch etwas beſſer als am Vorſonntag, aber die ſchwüle drückende Hitze wirkte ſich doch aus, ſo daß das Stranoͤbad im Vorteil war, dazu kam ſo manches andere. Es war jedenfalls ſchade, daß ſo viele dieſe Spiele ent⸗ gehen ließen. Die erſte Begegnung führte die Unterlegenen des Vortages gegeneinander. Es dauerte lange bis eine Partei zum Torerfolg kam. Man ſah viel Mittelſeld⸗ ſpiel mit unterſchiedlichen Leiſtungen. Diesmal waren die Rheinländerinnen, bei denen die rechte Läuferin, Steinbach, die beſte Partei lieferte, leicht im Vorteil, aber wie am Vortag, war auch heute die Schwaben⸗ hüterin auf dem Damm. Nach faſt 15 Minuten Spiel⸗ zeit geht Köln durch Ruhland in Führung und kann auch Minuten ſpäter durch Wohlgezogen auf 210 er⸗ höhen. Eine Fehlentſcheidung des Unparteiiſchen, Schuhmacher, bringt den Schwaben den erſten Gegen⸗ treffer. Schuhmacher iſt heute nicht recht im Bilde und verſieht ſich ſogar um Minuten in der Zeit. Mit 21 wird gewechſelt. Nach der Pauſe werden die Württembergerinnen aktiver. Frau Schmid ſchafft mit feinem Wurf den Ausgleich. Lange währt aber die Freude nicht! Ein hoher Wurf von Schwarz lenkt die Hüterin ins eigene Tor; wieder führt Köln:2. Mit dieſem Endſtand rechnet man ſchon, als Cannſtatt abermals ausgleichen kann; diesmal traf Schweikhardt ins Volle. Gleich darauf iſt Schluß. Es folgt nun eine Verlängerung, die eigentlich unverſtändlich iſt, da ja für beide Mannſchaften nichts auf dem Spiele ſteht. Die Hitze hat den Mädeln ſehr zugeſetzt, dies merkt man an allen Aktionen; ſo bleibt die erſte Verlängerung ohne Er⸗ folg. Nochmals müſſen die armen Dinger, denen der Schweiß aus allen Poren dringt, an die Arbeit gehen und es war klar, nun entſcheidet nur das Glück, und das war in der letzten Verlängerung, in der Cann⸗ ſtatt die größeren Reſerven in die Waagſchale zu werfen hat, auf ſeiten Kölns, das durch Ruhland den entſcheidenden Treffer erzielte. VfR— TW Harburg 813(:0) Man ſah dem zweiten Spiel das darüber ent⸗ ſchied, wer nun in die letzte Gruppe kommt, mit etwas Bangen entgegen. Der ſchwache Sturm des Vortages hatte dieſe Beſorgnis wachgerufen. Aber ſie war heute nicht nötig. Die blaue Manunſchaft war in der allerbeſten Verfaſſung und zeigte ein Spiel, das alle begeiſterte. Harburg war durch das Spiel am Vortag ge⸗ witzigt, ſich darüber im Klaren, daß nur dann ge⸗ 8 werden konnte, wenn die Deckung voll funk⸗ niert, Schon die erſten Spielminuten zeigten, daß heute bei den Raſenſpielerinnen ein anderer Wind wehte. Durch die ganze Elf hindurch ſah man diesmal einen vorbildlichen Eifer. Von hinten bis vorne waren alle voll bei der Sache. Aber auch die geg⸗ neriſche Mannſchaft hatte ſich ganz auf die Spiel⸗ weiſe Mannheims eingeſtellt und zeigte eine vor⸗ bildliche Deckung. Spielleiter war auch diesmal wieder der Frankfurter Heckel, mit deſſen Spielauf⸗ faſſung man voll und ganz einig gehen konnte. Wie beim erſten Spiel gegen Köln begannen die Raſenſpieler mit einem Lattenwurf Eggers. Dann vergibt Förſter eine Chance. Aber es dauert nicht allzu lange, bis doch der erſte Treffer fällig iſt. Ein Freiwurf Kehls bringt die Führung. Dieſelbe Spielerin erhöht wenig ſpäter auf:0. Egger kann, von Förſter vorbildlich bedient, ſchon bald auf 310 ſtellen. Dieſes Spiel iſt alſo auch ſchon vorzeitig entſchieden. Der Harburger Sturm, der den Cann⸗ ſtattern ſo ſehr zu ſchaffen gemacht hat, wird von der rotblauen Deckung völlig kaltgeſtellt. Die Tor⸗ wächterin Harburgs bekommt ſchwere ſtert bieſe aber ſehr gut und zeigt, daß kann. So wehrt ſie nacheinander ſcharfe Bälle von Förſter, Egger und Bauer. Wieder ein Freiwurf führt zur Erhöhung des Mannheimer Vorſprungs. Dann kann Bauer, gut bedient, der gegneriſchen Torhüterin mit hohem Wurf das Nachſehen geben. Wieder ein Freiwurf Kehls bringt mit:0 den Halbzeitſtand. Dieſe erſte Hälfte brachte prachtvollen Kampf. Hüben wie drüben gab es ſehr gute Leiſtungen zu ſehen. Die norddeutſche Hintermannſchaft arbeitete mit Syſtem und Ueberlegung. Mannheim aber war in dieſer Hälfte in einer Prachtform. Es ſpielte ein wirklich meiſterliches Spiel. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild etwas. Harburg hatte umgeſtellt und ihre gute Außenſtür⸗ merin in die Mitte genommen. Das brachte mehr Leben in den Angriff und für die Platzherrinnen einige bange Minuten. Zunächſt kann Kehl auf 710 erhöhen. Ein Weitwurf von Jobſt ſieht Winter nicht auf dem Poſten und der erſte Gegen⸗ treffer iſt fertig. Egger beendet eine gute Kombi⸗ nation mit hohem Wurf erfolgreich, damit iſt aber auch der Torhunger Mannheims gedeckt. Als nun gar die Hintermannſchaft etwas nachläßt, hat Har⸗ burg noch zweimal Gelegenheit, ihr Können im Sturm zu zeigen. Hier iſt wieder die ſchnelle und wurfgewaltige Jobſt, die Mannheim ſehr zu ſchaffen macht. Noch zweimal kann dieſe Spielerin zu Torehren kommen und ſo das Reſultat etwas erträglicher geſtalten. Harburg unterliegt ehrenvoll:3. Die Mannſchaft ſpielte einen ſchnellen Handball, war aber dem rei⸗ feren Können der Mannheimer Elf nicht gewachſen. VfR gewann dieſes Turnier verdient die Elf ſtellte von den vier Teilnehmern in allen Reihen die beſſere Einheit und kann getroſt den weiteren Dingen entgegenſehen. Abſchließend kann geſagt werden, daß alle vier Mannſchaften beſtrebt waren, guten und fairen Sport zu zeigen und daß dies auch in allen Spielen gelang. Das Publikum harrte geduldig aus und kargte nicht mit dem Beifall, der den Unterlegenen ebenſo gezollt wurde wie den Siegern. Meiſterſchafts⸗Vorrunde der Frauen Gruppe 1(Forſt i..): Asco Königsberg— Preußen 5 8 8(Sa):1. TiB Berlin— Schleſiſien Brockhau(Saß 2 Gruppe 2(Mannheim: VfR. Mannheim— Kölner Turnerſchaft(Sa):1. Harburger Tod.— TV. Bad Cannnſtatt(Sa):3. Turnerſchaft Köln— TV. Bad Cann⸗ ſbatt:3. VfR. Mannheim— Harburg 818. Gruppe 3(Magdeburg): Eintracht Frankfurt— Stahl⸗ union Düſſeldorf(Sa):3. Magdeburger Frauen SC. München 60(Sa):1. Stahlunion Düſſeldorf— Magde⸗ 6 5 Frauen SC.:3. Eintracht Frankfurt— München :2. Gruppe 4(Bielefeld): Polizei Dresden— Heſſen⸗Pr. Kaffel(Sa) 811. Eimsbüttler Tod.— Vorwärts Gronau (Sa) 910. Am den Tſchammer-Pokal Sandhofen ausgeſchaltet Kickers Offenbach SpVg Sandhofen:0 Zu dem Pokalſptel zwiſchen der SpVa Sandhofen und den Offenbacher Kickers, das am Samstagabend auf dem Bieberer Berg ſtattfand, waren noch keine 500 Zuſchauer erſchienen. Das lag aber nicht nur an der Intereſſen⸗ loſigkeit mit der man von vornherein dieſer Paarung be⸗ geanete, ſondern vor allem an dem aroßen Spiel zwiſchen Eintrocht Frankfurt und dem 1. Fe Nürnberg am Born⸗ heimer Hang zu dem die Offenbacher Fußballer zu Fuß näher haben, als die meiſten Frankfurter mit der Straßen⸗ bahn. Sandhofen trat mit Erſatz für Wittemann und Mül⸗ ler an. Die Mannſchaft Roßmann: Michel Streib; Wetzel Schenkel, Wehe; Fluder, Fenzel Dörr, Grukowſki, Vogel lig 2 Stunden im D⸗Zug. Sie benutzte von Frankfurt nach Offenbach nicht den 10 Minuten nach der Ankunft ab⸗ gehenden Zug, der ſie in 16 Minuten nach Offenbach ge⸗ bracht häte, ſondern ſtand ſchweißtriefend noch einmal eine geſchlagene Stunde in der überfüllten Straßenbahn und dem folgenden Autobus— alſo— ſelbſt wenn man dieſe große Vorbelaſtung abzieht: Die Mannſchaft hat, mit ſüd⸗ weſtdeutſchen Maßſtäben gemeſſen, ihre Prüfung in Offen⸗ bacht nicht beſtonden. Die Leute ſind ungeheuer eifrig aber— ſie ſpielen keinen Ball ab. trivveln noch 3 und 4 Meter, wo ſie durch einen langen Vaß Raum und Zeit gewinnen könnten ſie holten keine Stellung, ſind zu eng⸗ maſchig im Angriff und laufen ſich gegenſeitia ſogar in den Beinen herum. Gut war nur die Hintermannſchaft, deren beiden ſehnigen Verteidiger Michel und Streib einen befreienden Schlag und ein ſicheres Stellungsſpiel haben. und deren Torwart Rohrmann ein flinkes, behendes Kerl⸗ chen war, der durch begeiſternde Leiſtungen wiederholt mit ſtürmiſchem Beifall bedacht wurde Auch die Offenbacher Kickers gaben eine klägliche Rolle ab. Sie haben bekanntlich mit Lindemann, die Seele ihrer letztjährigen ſtreitbaren Mannſchaft. und mit Stei⸗ del und Preiß zwei weitere wertvolle Kräfte verloren und ſind nun auf der Suche nach einer neuen Mannſchaft. So ſpielte diesmal der gefürchtete Außenſtürmer Keck Verteidiger, der Stürmer Fleck Läufer, und in der Mitte ſtand der alte Stein. Die Kickers ſind gegen die letzte Neuer deukſcher Handball⸗Länderſieg Die deutſche Nationalmannſchaft beſiegt in Kaſſel Angarn 20:3 Kaſſel und der Gau Heſſen hatten am Sonntag im 5 Rechen e Deutſchlond— Ungarn einen ſport⸗ Im lichen Höhepunkt. Rahmen des Heſſentages der Par⸗ tei der am Freitaa begonnen hatte, und am Samstag und Sonntag mit großen Aufmärſchen und Tagungen ſeinen Höhepunkt erreichte, wurde dos Handballſpiel Deutſchland gegen Ungarn auf der Heſſenbahn vor 18 000 Zuſchauern ausgetragen. Die bisherigen Handball⸗Länderkämpfe gegen Ungarn hatten 5 deutſche Siege gebracht. Auch das 6. deutſchen Sieg. 20:5(12:3) gewann die deutſche Handballmannſchaft. die urſprünglich elf neue Leute enthielt, dann aber nach Abſage des Grazer Spieles durch 4 Internationale verſtärkt worden war. Die deutſche Mannſchaft ſpielte in folgender Aufſtelluna: Böckel; Bandholz 2(Dießen) Dietz(Kaſſel); Keiter(Berlin). Brinkmonn(Düſſeldorf), Wieſe(Kaſſel]; Roß(Minden), Herrmann(Berlin, Kritzokat(Hannover). Baumann(Berlin]. Roß 2(Minden) Ungarn: Mathe; Benkoe, Benda; Kutaſt, Rakoſt, Koppann: Tziraki Szornori. Koltai, Salgo, Fodor. 5 Der Sieg der deutſchen Mannſchaft ſtand nie in Frage. Es wurde einmal wieder klar zum Ausdruck gebracht, daß der deutſche Handballſport in der Welt keinen Gegner zu fürchten hat und in der Lage ist, heute gleichzeitig mehrere ſtarke Mannſchaften zu ſtellen. Der beſte deutſche Spieler war der linke Läufer Wieſe von Kaſſel, el i .„ beim Sportve 5 8 hervorragend, und hatte einige dert. Die deutſche Verbeidigun 5 urſachte zahlreiche Freiwürfe, die aber verwandeln konnten. 20 Tore . 8 eſem 6. Spiel Unſeren Gunſten 1062. Das 10. Tor warf der Linksaußen Roß Die Ungarn gingen in Führung, aber der 9 5 1 ergeſtellt und bis zur Pauſe erzielte die deutſche annſchift 12 Tore, denen die arn noch 3 Erfolge ent⸗ Ausgleich war enſetzen konnten. Es fiel auf, die ungariſche Mersch fe Feldſpiel aurchaug e kämpfte, 8 i auch der Torwart im aus Minden. 5 aber nicht in der Lage war, die ſichere Deckung der 5 N ben durchbrechen und 1 ingen konnten ſich die Ungorn nicht rechtzeitig frei⸗ ſpielen, ſo daß die deutſche Mannſchaft immer wieder zer⸗ 8 5 9 f uch nach der Pauſe ging der deutſche Torſegen weiter, wenn auch nicht ſo ſtark wie 1 5 5 in fielen noch 8 Tore. Die Ungarn warfen noch 2, ſie hatten noch eine gute Chance, ꝛber der deutſche Torwart Böckel war nicht mehr zu ſchlagen. An den Torerfolgen war der 1 deut Sturm beteiligt und der ittelläufer. e meiſten Tore warfen Kretzokat, Baumann und Roß 1. Das Spiel, das bei einer außerordentlichen hohen Temper uur ausgetragen wurde, wurde von dem früher in Kaſſel wohnenden Schiedsrichter Rogge(jetzt Berlin) ganz ausgezeichnet geleitet. 8 wee des deutſchen (beide Hannover; Läuferreihe: (Hamburg), Schliephake(Stettin), Kühn(Hamburg); An⸗ griff: Weſtheider(Kiel), Hippler(Berlin), Rave(Ham⸗ burg), Molt(Berlin), Bruſe(Hamburg). Als Erſatz⸗ E Heſſe(alle Hamburg). ſpieler machen die Reiſe mit: Rühe, Dunkelmann und W diesmal„nur“ eine Verbands ſaiſon nicht wieder zu erkennen. Nur eine hohe Säule zeugt von verſchwundener Pracht, der Linksaußen Simon, der durch ſeine flinken Läufe und ſeinen ker⸗ nigen Schuß einmal eine Rolle ſpielen könnte Die Kickers legten ſich von vornherein wie toll ins Zeug. Doch die Sandhofener Hintermannſchaft meiſtert vorerſt alles. Nun gibt Simon eine ſeiner gefährlichen Flanken, Rohrmann, von der Sonne ſtark geblendet, kann den Ball nur abſchlagen, und Staab drückt ein. Der Er⸗ folg beflügelt natürlich die Kickers und ſie drängen nun ſehr. Aber das Sandhofer Schlußtrio iſt Herr der Lage. Dann hat Sandhofen ſogar eine große Chance: Vogel gibt eine wundervolle Flanke zur Mitte, doch der frek⸗ freiſtehende Dörr kann ſie nicht verwerten. Nach verkeil⸗ tem Feldſpiel geht es mit:0 in die Pauſe. 2 Die zweite Halbzeit ſteht zunächſt ganz im Zeichen der Sandhofer. Sie drücken und haben wieder eine ganz ſichere Chance zum Ausgleich, aber wieder iſt es Dörr, der ſie ausläßt. Da gibt es bei einem gelegentlichen Durchbruch der Kickers einen Strafſtoß, den Nowolny tritt. Rohrmann hält ihn hervorragend, doch noch in den Beifall auf offener Szene jagt Staab einen Nachſchuß. Rohrmann iſt dle Sicht verſperrt und ſchon ſteht es:0. Zwar gibt Sond⸗ hoſen die Partie noch nicht verloren. Aber der Sturm findet in der Läuferreihe keine Unterſtützung, ſie hängt weit hinten. Nun werden alle 22, die ja morgens noch in den Fabriken geſtanden haben, müde. Die glühende Felde hat ſie ſchwer mitgenommen, den Reſt hat der Staub eſorgt, der in richtigen Wolken aufwirbelte. In luſtloſem Abſchluß kommen die Kickers durch Nowotuy noch zu einem 3. Tor. Sandhofen dagegen geht leer aus Schieds⸗ richter war Kaßner⸗ Fechenheim, der befriedigte. 07 Mannheim in der Enoͤrunde 7 Maunheim— TS Ludwigshafen:1 infolge der Einſatzfreudigkeit der Spieler beider Mann⸗ ſchaften nicht zu vollſter Entfaltung ihrer i und baten geffel fand hafen ſetzte nun alles auf eine Karte un in den Angriff, der auch noch lebhaft in Schmi aber an der eiſernen Abwehr der tüchti N Die junge Elf der Spog 907, in Jahren gegen bebe dae 8 mehr, a 2 Smal zu zei der Sturm von ſeiner Normale merklich 5 Man verſtand es nicht, genaue Paßbälle anzubr den Verteidiger Kühn des Gegners auszuſchalte faſt alle Angriffe ſchetterten. In der L Beckerle wiederholt nicht im Bilde, behrten diesmal der Genauigkeit. erwies ſich die e mit e fle reis eine zielbewußte Arbeit, die aber oft in öie Abſeitsfalle lief, kein Stahl e ß/ 2 8 ut „ 1 gan 275. Fan Stunden wundervolle Montag, 31. Mai 1937 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 241 ——— Der Kampf um den Aufſtieg Vereine Spiele gew. unentſch. verl Tore Punkt Phönix Karlsruhe 1 11 185— 48.6 22.0 55 Kehl 10 7 1 2 26:16 15:5 e Neureut 10 6— 4 19:20 12.78 Alem Ilvesheim 411 4— 7 16˙40•14 Bi Konſtanz 10 3 1 6 15˙24:13 Se Freiburg 110 3— 1 172 6114 5B Wiesloch 10 1— 9 11.81 2·¹8 Der erſte Sieg von Wiesloch VfB Wiesloch— Alemannia Ilvesheim 421 Dieſes Aufſtiegsſpiel auf der Wieslocher„Gerbersruhe“ führte die beiden Altmeiſter des Bezirks Unterbaden zu⸗ ſammen. Es war durchaus zu verſtehen, daß dieſer Be⸗ gegnung ein gewiſſes Maß von Intereſſeloſigkeit entgegen⸗ gebracht wurde, denn beide Mannſchaften haben in der Aufſtiegsrunde mehr oder weniger nicht das gehalten, was man ſich von ihnen verſprochen hatte. Insbeſondere der Vertreter der Heidelberger Gruppe, die Wieslocher Be⸗ wegungsſpieler, haben eine ſchlechte und unglückliche Rolle geſpielt und es bis jetzt noch zu keinem einzigen Zähler gebracht. Für den Meiſter von Unterbaden⸗Oſt iſt dies ein beſchämendes Zeichen, um ſo mehr, als er auf eigenem Platz ſehr gute Möglichkeiten beſaß, zu den erſten Punkt⸗ gewinnen zu kommen. Nun haben die Wieslocher eine Reihe von Auswärtsſpielen hinter ſich und ſeit Wochen ſtellten ſie ſich heute dem einheimiſchen Publikum vor. Benn auch keine der beiden Parteien für den zweiten Platz in Frage kommt, ſo hatten aber die Einheimiſchen auf alle Fälle allen Grund, ſich ordentlich ins Zeug zu legen, um wenigſtens mit dem erſten Sieg die Ehre zu retten und die letzte Gelegenheit auszunutzen, um vielleicht doch noch vom letzten Tabellenplatz wegzukommen und das Tabellenende anderen Teilnehmern zu überlaſſen. Schon dieſe Sachlage allein war für Wiesloch Grund genug, um allen Ernſtes bei der Sache zu ſein, ganz abgeſehen davon, daß auch eine Vorſpielniederlage gegen Ilvesheim von 24 wett zu machen war. Trotz der großen Hitze entwickeln beide Mannſchaften einen Rieſeneifer, hauptſächlich die Platzherren forcieren mächtig das Tempo und gehen mit großem Elan an ihre Aufgabe heran. Man ſpürt es förmlich, daß unter großem Kräfteeinſatz die Partie gewonnen werden ſoll. Aber Wies⸗ lochs Angriffsreihe müht ſich vergebens ab und legt eine erſchreckende Schußunſicherheit— ein altes Uebel— an den Tag. Die Ilvesheimer antworten zwar mit Gegen⸗ angriffen, müſſen aber den Platzherren eine leichte Feld⸗ überlegenheit überlaſſen. Ausgerechnet in der Zeit, wäh⸗ rend die Bewegungsſpieler drängen und drängen, die Hin⸗ termannſchaft der Gäſte ſich gewaltig gegen die ſtürmiſchen Angriffe ſtrecken muß, ihre Arbeit durch zu langes Zögern der einheimiſchen Stürmer erleichtert wird, kommt Ilves⸗ heim zum Führungstreffer. Ein Durchbruch des Mittelſtürmers bringt dieſen in günſtige Schußſtellung, und am herauslaufenden Wies⸗ locher Hüter Zuber vorbei ſchießt er mühelos zum 071 ein. Jetzt hatte es den Anſchein, als wenn Wiesloch auch bieſen Kampf verliert, denn in den folgenden 10 Minu⸗ ten dominiert Ilvesheim klar, wobei es ihm beinahe ge⸗ lungen wäre, den Vorſprung zu erhöhen. Wiesloch hat Glück, als ein ſaftiger Schuß an der Latte abprallt. In einem ausſichtsreichen Gegenangriff des Wieslocher rechten Flügelſtürmers bringt es dieſer nicht fertig, freiſtehend dos Leder einzuſenden. Wiederum gißt allzu langes Zb⸗ gern dem heraneilenden gegneriſchen Verteidiger Gelegen⸗ heit, die Gefahr zu beſeitigen. Damit waren die Platz⸗ 8 letzten Ausgleichsmöglichkeit vor der Pauſe eraubt. Nach Wiederbeginn verſtrichen die erſten 10 Minuten ohne nennenswerte Ereigniſſe, bis endlich eine Kombi⸗ Ration Fauth⸗Voll⸗Keßler durch den letzteren den längſt verdienten Ausgleichtreffer einzubringen. Dieſer Erfolg ermutigt die einhetmiſche Elf und es bietet ſich ihr bet einer Ecke die nächſte totſicheve Chance, aber die ganze rechte Sturmſeite iſt nicht zur Stelle, um dieſe zum Füh⸗ kungstreffer auszunutzen. Die zweite Gelegenheit ver⸗ eitelt der Gäſtehüter, als er einen Kopfball vom Mittel⸗ ſtürmer Voll durch Robinſonade unſchädlich macht. Dann knallt derſelbe Spieler dem Ilvesheimer Schlußmann einen Volleyſchuß in die Arme. Erſt in den letzten Minuten vor Schluß gelingt es dann den Wieslochern, den verdienten Sieg zu erzbelen. Merkel ⸗Wallſtadt leitete das intereſſonte, ſpannende und harte, aber faire Spiel ſicher. 11. Spiel und 11. Sieg Phönix Karlsruhe— Neureut:1 In dieſem Spiel gab es für Phönix zwar keiner⸗ lei Entſcheidung mehr, um ſo mehr aber für Neu⸗ reut, das im Falle eines Sieges oder eines Unent⸗ ſchieden noch durchaus berechtigte Ausſichten auf den begehrten zweiten Tabellenplatz hatte. Dieſe Aus⸗ ſichten wurden dann aber im Laufe des Spieles ſehr herabgemindert. In Neureut lernte man eine Mannſchaft kennen, die gegenüber den bisherigen Gegnern des Phönix einen abſolut reiferen und ſpieleriſch beſſeren Eindruck hinterließen. Die Mannſchaft verſteht wirklich etwas vom Fußball, aber ſie hat auch gleichzeitig einen großen Nachteil aufzu⸗ weiſen, und das iſt die außerordentlich große Schuß⸗ chwäche und Unentſchloſſenheit des Sturmes vor dem geg⸗ neriſchen Tor. Die Möglichkeit, den einen oder anderen Treffer mehr zu erzielen, war bei dem im Felde ſehr zug⸗ voll ſpielenden Neurenter Angriff durchaus gegeben, aber im entſcheidenden Augenblick verſagte man in der geſamten Augriffsreihe und dies, trotzdem in dem Mittelſtürmer rlechner und dem Halblinken Mainzer zwei durchaus gut veranlagte Spieler zur Verfügung ſtanden, deren Ne⸗ benleute gleichfalls als recht brauchbare Spieler anzuſpre⸗ chen waren. Der gefährlichſte Stürmer an ſich war der bereits ge⸗ nannte Mittelſtürmer ffederlechner, der verſchiedene Male im Laufe des Spiels die Phönixhintermannſchoft mit ſei⸗ nen zugvollen Durchſtößen durchbrach. Auch die Läufer⸗ reihe und Verteidigung Neureuts hinterließ einen durch⸗ zus guten Eindruck. Nur der Torwart ſcheint nicht ganz gattelfeſt zu ſein; er hat auch das eine ober andere Tor 1 e dee 1 den letzten Spielen gewohnt 2 1 elte, wie aus den letzten Spielen a ein überaus flüſſiges, einfallreiches und ſauberes Kom⸗ büngtionsſpiel, das nur zeitweiſe eine Unterbrechung er⸗ Die Hintermannſchaft zeigte da und dort kleinere ichen, ſie traten aber nicht ſonderlich in Erſcheinung. Läuferreihe beſaß in Nied und Joram die beſten fte, während der erstmals wieder ſpielende Lorenzer och nicht im Bilde war. Vom Angriff ſah man im uſammenarbeit, ingtionen, tadelloſes In⸗Stellung⸗Laufen, ö 1 15 eine dem bisherigen Abſchneiden entſprechende eus ens rechter Wunde r⸗Bierußeim leitete das durch- b Spiel in befriedigender ſe. 1 Kehl an zweiter Stelle Sportclub Freiburg— S Kehl 02 ſommerliche 9 5 1855 der beginnende Badebetrieb ſich in dem Beſuch ſtark bemerkbar; zudem ging es reiburger um nichts mehr. Demgegenüber galt es hl unbedingt durch einen Sieg weiterhin im Wett⸗ 2 b um den wichtigen zweiten Platz zu bleiben. Die 15 5 5 iſt verdtent, waren ſie doch im Durchſchnitt beſſer . den Freiburgern. Sehr gut onnte ihre Verteidigung und der ungemein flei⸗ Stehen brachte und ſeinen eigenen Angriff ſeötohte mehrfach das Sportklub⸗Tor in über⸗ Weiſe. Bei Freiburg konnte lediglich der Mit⸗ er Dr. Schülke vollauf befriedigen, mit Abſtand ſpielten in der ſtärkſten Aufſtellung, während Frei⸗ 5 Mann Erſatz das Spiel beſtritten. Der Sleg lläuſer Ries, der immer wieder die Sportklub⸗ Im Sturm ſelbſt war das Innentrio ſehr ſchuß⸗ auch die Verteidigung und Torwart, ein ziemlich planloſes Spiel vorgeführt wurde. Die Keh⸗ ler zeigten ſehr nette Leiſtungen und vor allem ein ſehr faires und anſtändiges Spiel, das die Freiburger Zu⸗ ſchauer befriedigte, Als Schiedsrichter amtierte Börres⸗Lahr in korrek⸗ ter und ſicherer Weiſe. Die erſte Halbzeit war ziemlich verteilt. Beide Mann⸗ ſchaften leiteten gefährliche Angriffe ein, die nur knapp ihr Ziel verfehlten. Bereits in der 20. Minute lag Kehl in Führung durch einen Schuß des Halbrechten, der vom Pfoſten abſprang und dann vom Halblinken noch mehr ein⸗ gedrückt wurde. Dann hatte Sportklub eine Zeitlang eine kleine Feldüberlegenheit, ohne ſie aber bet der ſtanofeſten Verteidigung der Gäſte in Erfolgen ausnützen zu können. Nach der Pauſe war Sportklub nicht mehr wieder⸗ zuerkennen. Die Mannſchaft ſpielte ſehr luſtlos und mußte dadurch den Gäſten die Feldüberlegenheit überlaſſen. Keht war ſehr eifrig noch bei der Sache und errang nach einer halben Stunde aus einem Strafſtoß von der 16⸗Meter⸗Linie durch den Mittelläufer das zweite Tor. Weitere Tor⸗ gelegenheiten verhinderten die Sportklubverteidigung und der Torwart, der einige ſehr ſchöne Paraden bei ganz ge⸗ fährlichen Torſchüſſen zeigte. Gegen Schluß flaute das Spiel ziemlich ab, da man beiderſeits ſtark ermüdet war. während im Sturm Die 15. Heidelberger Regatta, die durch Teilnahme eines kanadiſchen Skullers das Merkmal der Internationa⸗ lität erhielt, fand bei außerordentlich günſtigem, warmem Wetter ſtatt, deſſen grelle Hitze durch einen ſtarken Luftzug aus Oſten gekühlt war, der ſich für die Ruderer als an⸗ genehm geltend machte. Die Vorrennen nahmen den üblichen Verlauf. Sie verringerten ſich von fünf auf zwei. Der Nachmittag brachte ſtärkeren Verkehr auf dem Feſt⸗ platz, der jedoch hinter den gehegten Erwartungen zurück⸗ blieb. Zum erſten Male kam es vor, daß ein mit vier Booten genannter Verein, welcher den Beitrag für den Bund der Leibesübungen nicht rechtzeitig bezahlt hatte, nicht am Start zugelaſſen werden durfte. Belebt wurde das Schauſpiel durch drei Modellboote der Modell⸗ bauſchule in Berlin, welche in ihren Rundfahrten ein anſchauliches Bild nautiſchen Lebens gaben. Die Lei⸗ ſtungen der Ruderer waren als guter Durchſchnitt zu bewerten. Unbedingt Unfertiges ſah man nicht, aber das abſchleifende Training fehlte vielfach. Auch die Ent⸗ ſcheidungsrennen nahmen einen unpünktlichen Anfang. Die Reunngemeinſchaft Ludwigshafen war techniſch vollendet und blieb ͤͤurch ihre gute Arbeit über die Mannheimer Amieitia und den Heidelberger Ruderklub überlegen. Mit Schwabenzähigkeit rangen die Heilbronner die rheiniſche Mannſchaft vom Ludwigshafener Ruderverein Das Freunoſchaftsſpiel im Stadion S Waloͤhof gewinnt gegen Dieſe Begegnung der beiden benachbarten Gau⸗ meiſter ſtand unter verſchiedenen Auswirkungen, die den Beſuch beeinflußten. Da iſt die abnorme geradezu hochſommerliche Hitze, die oͤie Mannheimer in Dauer⸗Karawanen an die labenden Strandbäder treibt; zum Zweiten wurde in der Neuheit eines deutſchen Handballmeiſterſchaftsturniers der Frauen, dem Reſt der Unentwegteſten der Sportanhänger die Wahl des Beſuches ſchwer gemacht und zum Dritten wirkte ſich naturgemäß der ſchlagwetter⸗ artige Ausklang der Gruppenrunden für die beiden diesmaligen Partner ſehr ſtark aus, obwohl für beide Mannſchaften am Ablauf und den Begleitum⸗ ſtänden gemeſſen ein ſolches Ende kaum verdient war. Die„Myſtik“ des Torverhältnisentſcheides wurde bei Wormatia z. B. mit nur einem Tor Unterſchied in geradezu klaſſiſcher Weiſe herausgeſtellt und wenn man das Fehlen von Fath, Gölz, Buſam für die Gruppe in Rechnung ſtellt, geht das allgemeine Ge⸗ fühl ooch wohl dahin, daß durch eine ſeltſame Ver⸗ kettung von Umſtänden der eigentliche Meiſter der Grunve 3 unverdient ſtrauchelte. Das Stadionſpiel ſelbſt trat bei ſoſchen geradezu „in der Luft“ liegenden Erwägungen, zumal bei den eingangs erwähnten Begleitumſtänden, in den Hintergrund. Es intereſſierte ſchon, wie ſich die beiden Gaumeiſter auseinanderſetzen würden, aber das eigentliche Gewicht fehlte eben. Vom Anſtoß weg entwickelt ſich ein noch vorerſt taſtendes Spiel, wobei Waldhof aus die pralle Sonne gegen ſich hat. Bei wechſelndem Feldkampf klärt Leupold, nach dem Waldhof⸗Erſatzhüter Groh aus dem Tor gelockt, ent⸗ ſcheidend. Einen zügigen Flankenball Weidingers verfehlt ſowohl der herausgehende Schwind vor dem Wormſer Tor, wie auch der gleichzeitig zum Kopf⸗ ſtoß anſetzende Schneider. Uebrigens der erſte wirk⸗ lich kritiſche Moment. Trotz der großen Hitze befleißigen ſich beide Mann⸗ ſchaften größter Schnelligkeit, wobei aber die Dek⸗ kungen gegenüber den Angriffsreihen die Oberhand behalten. Auch Siffling muß u. a. in freier Poſition daran glauben. Wormatia kommt zu drei aufein⸗ anderfolgenden Ecken, wobei Mayer einmal einen ſonſt totſicheren Treffer verhindert. Ein Prachtſchuß Winklers aus dem Hinterhalt wird von Groh gehal⸗ ten(der erſte pfundige Schuß überhaupt). Dann aber kommt Eckert blitzhaft zu einem ſeiner Gänge, er verſetzt die Verteidigung, zieht Groh weit aus dem Kaſten und placiert rechtzeitig und ſicher ins lange Eck,:1. Dabei bleibt es bis zur Pauſe, da ein Ball Sifflings an die Latte geht. Nach dem bisherigen Ablauf bleibt die Sache auch für die Fortſetzung vollkommen offen. Für einen poſitiven Abſchluß der Mannheimer bleibt nur eine größere Schnel⸗ Etuf Eſſen im Wormatia Worms:1(:0 ligkeit, Aktivität und Schußkraft des Walöhofangriffs übrig. Der vor der Pauſe ausgeſchiedene Winkler ſteht wieder auf ſeinem Verteidigerpoſten. Noch ehe man recht im Bild, fällt vom Anſtoß weg ein ſelten erlebtes Ueberrumpelungs⸗ tor durch Schneider, der nach flüſſigem Zuſammenſpiel und Durchſpiel Bielmeiers, ohne daß Worms überhaupt an den Ball kommt, den Ausgleichstreffer ſchießt,:1. Auch hierbei wird der Torwart aus dem Kaſten geholt. Einen tadelloſen, direkten Ball Stfflings ſchlägt Schwind im Wor⸗ matentor gerade noch mit dem Fuß ab. Trotz der Gegen⸗ ſonne Um erſten Halbzeitbericht war dieſe verſehentlich falſch vermerkt), iſt Waldhof ſehr aktiv und nur die Kalt⸗ blütigkeit des Torwarts der Gäſte verhindert weitere Tref⸗ fer. Ein Hände von Winkler im Strafraum geht, im Tru⸗ bel vom Schiedsrichter unbeachtet, unter. Waldhof beherrſcht nun vollauf die Lage; Worms kommt nur noch zu wenigen, dabei unfruchtbaren Gegenſtößen, wogegen Heer mann mit ſcharf ſteigendem Schuß unter die Latte unhaltbar die Führung holt, die kurz darauf Weidinger mit einem dem Torwart entgleitenden, gleichfalls bombigem Flachſchuß befeſtigt, 81. Kurz vor Schluß muß dann leider Kiefer bei Wormatia infolge Verletzung ausgewechſelt werden, was eine Umſtellung, aber keine Aenderung des Ergebniſſes bringt. Schlußergebnis: 311(:9. Betreffs der Mannſchaftsleiſtungen kann vorweg⸗ genommen werden, daß es mehr als unſportlich wäre, bei der abnormen Hitze, wie auch nach Ablauf eines langen, aufreibenden Jahresprogramms, das eine gewiſſe Reaktion mit ſich bringt, den ſonſt üblichen Maßſtab anzulegen. Beide Mannſchaften holten aus dem Nachmittag heraus, was nur herauszuholen war und beſonders die zweite Spielhälfte ließ über den kämpferiſchen Einſatz erſtaunen. Wormatia erſchien ohne Ebert im Tor, ohne Hölz im Sturm und auch Jath konnte nach langer Geneſung nur als Zuſchauer fungieren. Das Her⸗ vorſtechendſte blieb oͤie Einzelleiſtung Ecke ts, die zum überhaupt erſten Treffer führte; dann die Arbeit Kiefers, der ausgeſprochen und lange mit großem Erfolg die Verteidigung ſtützte, wie auch Winkler als rechter Verteidiger, der ſogar mit famoſen Lang⸗ ſchüſſen wie in beſter Zeit aufwartete. Bei Waldhof ſtand ein neuer Mann auf dem Linksaußenpoſten, der allerdings rein ſpieleriſch an Günderoth noch nicht heranreicht, dafür aber eine Energie und Angriffsluſt in jeder Lage entwickelte, die man an dieſer Stelle häufig vermißt. Aus dem jungen Mann iſt zweifellos etwas zu machen, ſo ſchwer es hält, bei der Ungewohnheit ſeiner Um⸗ gebung und erſtem Debüt Abſchließendes zu ſagen. Deobald braucht Zeit wie jeder Novize. Im übri⸗ gen ſchlug ſich auch Groh am Stelle von Drayß recht gut. War die Mannſchaft vor der Pauſe noch verſpielt, ſo wurde in der zweiten Hälfte rationeller und ſomit erfolgreicher gearbeitet. Duchardt⸗ Heidelberg hätte man eine zeitweiſe genauere Spielleitung gewünſcht, aber auch für Schiedsrichter gelten die Witterungseinflüſſe nicht weniger als für die Mannſchaften. A. M. Hockey⸗Enoͤſpiel Wie derholungstreffen: Etuf Eſſen— He Heidelberg:1(:0 Im Innenraum der Radrennbahn im Kölner Stadion ſtanden ſich am Sonntagvormittag bei fehr heißem Wetter die Mannſchaften von Etuf Eſſen und HC Heidelberg im Vorſchlußrunden⸗Wiederholungsſpiel um die deutſcheHockey⸗ Meiſterſchaft gegenüber. Das Spiel mußte bekanntlich wiederholt werden, da ſich beide Mannſchaften bei der erſten Begegnung in Heidelberg trotz dreimaliger Spielgerlänge⸗ rung 020 etrennt hatten. Etuf kam am Sonntag nun zu einem verdienten:1(:)⸗Sieg, da ſich bei Heidelberg doch das Fehlen des geſperrten Verteidigers Kerzinger ſtark bemerkbar machte, und trifft am kommenden Sonntag im Endſpiel um die erſte deutſche Hockeymeiſterſchaft auf den Berliner SC. Etuf gewann das Spiel klarer, als es das knappe Er⸗ gebnis beſagt. Die Eſſener waren vor allem ſchneller als die Heidelberger. Sehr gut war die Läuſerreihe mit Cramer Hobein und Huffmann 2. Heidelbergs Abwehr mußte weit mehr ſchaffen als das Eſſener Schlußdreieck. Kerzinger 1 war durch Knorr nicht vollwertig erſetzt. Huffmann 1 und Heſſe waren in Eſſens Fünferreihe die beſten Leute. Bei Heidelberg fehlte die rechte Verbindung zum Sturm, ſo daß die Angriffsreihe, in der die Brüder Peter und der Linksaußen Düring ſich beſonders auszeich⸗ neten, meiſt leicht geſtoypt werden konnte. Das Spiel wurde außerordentlich fair durchg 5 werden konnte. Drei ler nicht gege V PU de der en ſpäter hieß aber dann d In der 5. Minute erzielte 925 bereits ein Tor dos ſich ausgzeeichnet durchgeſpielt hatte und aus acht Meter ſchorf einſchoß. Im weiteren Verlauf konnte Etuf zahl⸗ 0 15 1 e 8 3 75. 5 E ra nur ſelten zum To m. nach ger baue dieß e un 1 210. der N onnte, ſob es eine Zeit lang efährlich ous. Es gelang 5 den Etuf⸗Leuten piel offen zu halten und den:1 ⸗ Sieg bis zum Schluß aufrechtzu erhalten. 9 5 5 l dann N leere Tor ſchlug. In der 26. Minute, als Peter 2 im e auf:2 verringern k 8 en dagen belten im nenen Deu o die Hauptſorgen aller im Nfs vereinigten Sportvereine, denn ihr und dem Nachwuchs iſt es vorbehalten, unter anne 1 von Vaterſtadt Mannheim und nachbarlichen Schweſter Ludwigshafen auf Grund ihrer beiſpielloſen Erfolge die verantwortungsſchwere Pflicht übernommen, ſich für die Zukunft die Weltgeltung ruderſportlichen Geſchehens voll und ganz einzuſetzen. Erfreulicherweiſe iſt die Mannheim ⸗Ludwigs⸗ hafener Ruderjugend ſich ihrer Aufgaben voll und ganz bewußt, wie der am Samstag durchgeführte Stilruderwettbewerb auf dem unteren Neckar vor dem Bootshaus der Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft 1880 eindeutig bewies. In Anweſenheit des Gau⸗ fachwartes für Rudern, des Gaujugendwartes ſowie nicht zuletzt des Führers des Mannheimer Regatta⸗ Vereins legte ſich die Jugend in hartem Kampf ganz groß ins Zeug, ſo daß ſelbſt ein Laie ſeine helle Freude daran haben mußte. Der Wettbewerb wurde für Anfänger mit neun Booten und in der Klaſſe für Fortgeſchrittene mit 5 Booten durchgeführt, wobei das aus ſechs routi⸗ nierten Ruderern zuſammengeſetzte Schiedsgericht wahrlich einen ſchweren Schiedsſpruch zu fällen hatte. Bewertet wurde hierbei Waſſerarbeit ſowie Blattführung, Körperſchwung und Roll⸗ 5 5 reit und ſchließlich Zuſammenarbeit und Rhythmus. 5. In d nf klaſſe erreichte die Ma 1 ee 55 e felt ſowie der M a nn eimer Ruder⸗Club mit je 34 Punkten die ſte Wertung, denen der Ludw 66 e„ „Amieitia(45,5 bunkte), Ruder⸗Geſ. Rhein⸗ (47,5 Punkte), Amicitia(48 Punkte) und ſchließ⸗ In der Klaſſe der Het. 0 Amfeitio(1 Punkteſ den 5 e 66% Pane and Habe ef can Sieg im zweiten doch durch das vorhe holte Bord. Bei 1000 Meter war aber das 9 755 1 5 nappen Länge ga e 1 i die beten ten: dr 1 Heidelberger Megatta Mit dem zweiten Senioren⸗Vierer nah⸗ men die Rennen an Schärfe zu. Nachdem Saarbrücken ge⸗ kentert und Bamberger Ruderklub bei 1000 Meter auf⸗ gegeben hatte, kämpften Frankfurter Germania und Ruder⸗ geſellſchaft Oberrad mit beiſpielloſer Hartnäckigkeit Bord⸗an⸗ Bord bis ins Ziel, wo Germania mit drei Längen ſich be⸗ hauptete, Im Jungmann⸗Einer war Saſſe⸗Stuttgart über⸗ legen. Den Senior⸗Vierer ohne Steuermann gewann der Regensburger Ruderverein ſicher gegen Rudergeſellſchaft Wiesbaden⸗Biebrich. im Ziel nieder. Die Ergebniſſe: Erſter Jungmann⸗Vierer m. St. 1. Renngemein⸗ ſchaft Ludwigs hafener Ruderverein von 1878 e. Rudergeſellſchaft Ludwigs⸗ hafen a. Rh.(Winſtel, Scherping, H. G. von Fleiſchbein, Hans Walter; Schöpf):48,2. 2. Mannheimer Ami⸗ citia:56,2. 3. Heidelberger Ruder Klub 701,2. Nach Kampf ſicher mit zwei Längen ſehr ſchön gewonnen. Dritter Senior⸗Vierer m. St.: 1. Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“ e..,:50.(Hil⸗ bers, Auchter, Wendel, Felder u. St. Hofmann). 2. Lud⸗ wigshafener Ruderverein e. V. 652,4. Nach hartem Kampf über die Strecke im Endkampf mit halber Länge gewonnen. Zweiter Senior⸗Vierer m. St. 1. Fraukfurt 1 Rudergeſellſchaft„Germania“ e. V. 1868 638,8.(Rullmann, Kämpf, Glock, Haas u. St. Schappel), 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft„Oberrad“ 1879 e. V. 6241, 3. Ruderklub von 1884 Bamberg bei 1000 Meter aufgegeben. Saarbrücker Rudergeſellſchaft„Undine“ am Start gekentert Jungmann⸗Einer. 1. Stuttgarter Rudergeſell⸗ ſchaft von 1809 e. V.(Paul Saſſe):56. 2. Rheinklutß Alemannia Karlsruhe:19,4. 3. Saarbrücker Rudergeſell⸗ ſchaft„Undine“:23,2. Erſter Senior⸗Vierer v. St. 1. Regens bur ge Ruderverein 6257(Heigl, Geßner, Büehl, Dümker), 2. Rudergeſellſchaft Wiesbaden⸗Biberich, aufgegeben. Senior⸗Einer. 1. Gießener Rudergeſell⸗ ſchaft 1877(Friedel Joedt):05,4. 2. Frankfurter Ru⸗ derverein von 1865 e. V.:18,2. 3. Argonaut Rowing⸗Club Toronto(Kanada):20,8. 4. Ruderverein Friedrichshafen e. V.:83,83. Ganz überlegen gewonnen. Coulfen⸗Kanada wurde nicht nur von Joedt, ſondern auch von dem Frank⸗ furter Ruderverein ganz ſicher geſchlagen. Der Verlauf des Senior⸗Einer⸗Rennens brachte für die Kenner ſolchen Trainings keine Ueberraſchung. Der gut trainierte Friedel Joedt von der Gießener Ruder⸗ geſellſchaft, der ſchon in Hanau ſich gegen gute Zeutſche Mittelklaſſe überlegen gezeigt hatte, Ichlug den Meiſter⸗ ruderer von Cinada. Im Junior⸗Achter konnte die ſauber durchgearbeitete Mannheimer Amieitig die im Kommen befindliche Ludwigshafener Renngemeinſchaft ſicher ſchlagen. Der akademiſche Senſor⸗Vierer mit Steuermann wurde von Frankfurt ſicher gegen Heidelberg gewonnen. Es wurde in beiden Booten gut gerudert. Der zweite Senior⸗Vierer ohne Steuermann brachte wiederum einen Zweikimpf zwiſchen Oberrad und Luöd⸗ wigshafen, der ſchon auf halber Strecke zu Gunſten von Oberrad entſchieden wurde, Der Jungmann⸗Achter wurde ein überlegener Sieg der Saar, die in prachtvoller Zu⸗ „ und ſchöüöner Form die Ludwigshafener chlug. Junjfor⸗Achter: l. Mannheimer Ruderverein „Amieitta“ e. V.(Robert Geiſinger, Julius Hofmann, Joſef Arzt, Reinhard Schröder, Helmuth Barniske, Fred Böttcher, Alfred Albus, Rudolf Boſch und St. Kurt Bau⸗ meiſter):02,43; 2. Renngemeinſchaft Ludwigshafener Ru⸗ derverein von 1878 e. V.— Rudergeſellſchaft Ludwigs⸗ hafen:08,4. Nach Kampf ſchön mit ½ Längen gewonnen. Anfänger⸗Vierer(Rennen 8) fällt aus. Akad. Senior⸗Vierer mit St.: 1. Univerſität Frankfurt:14 Min.(Schreiber, Cordes, Pfeiffer, Wollſteon; Timmermann); 2. Univerſität Heidelberg 722,4. Ueberlegen gewonnen. Zweiter Senior⸗Vierer o. St.:: 1. Frankfupter R G„Ober rad“ 1879 e. V.(Krämer, Braun, Kaſpar, Hank immer):39; 2. Ludwigshafener RV von 1878 e. V. Ueberlegen gewonnen. Jungmann⸗Achter: 1. RC Saar, Saarbrücken :15,06(Bröuninger, Drexler, Siechelsberger, Wetzel, Wolf, Weyrich, Hild, Martin u. St. Sachs), 2. Renngemeinſchaft Salamander, Karlsruher Ruder⸗Club und SS⸗Sport⸗ kommando Karlsruhe. Erſter Senior⸗Vierer m. St. 1. Frankfurter RG „Germanta“ e. B. 1869:30,4(Kaufmann, Foß, Gün⸗ ther, Rumbler, Hüllinghoff u. St. Ernſt Schäfer); 2. Re Sagr Saarbrücken 658,4. Junior⸗Einer: 1. Univerſität Heldelberg (Paul Korn) 721,3. 2. Mannheimer Ruderverein„Ami⸗ citia“ e. V.(Edmund Waßmann) 7129,2. 3. Würzburger Ruderverein von 1875 7181. 4. Saarbrücker Rudergeſell⸗ ſchaft„Undine“ 71811. In ganz ausgezeichneter Form ſicher gewonnen. Junior⸗Vierer m. St.: 1. Mannheimer Ru⸗ oͤerverein Amieitia Mannheim 645,8 Min. (Geiſinger, Böttcher, Barniske, Boſch u. St. Kurt Baumeiſter). 2. Bamberger Ruderelub,:52. 3. Ludwigshafener Ruderverein 1878 e. V.:53,36 4. Mannheimer Ruderverein„Baden“ e.., 7108. Nach Kampf ſicher gewonnen Zweiter Seuior⸗Achter: 1. RV Friedrichs haſen e. V.(Eggſtein, Hildebrandt Hagmann, Joſten, Oltmanns, Fey, Zimmer, Beck; Hoos]:15,2; 2. Rudergeſellſchaft Wiesbaden⸗Biebrich 1888/1900:20,36. Ruderverein Fried⸗ richshafen e. V. ruderte in ganz überraſchend guter Form und gewann das Rennen nach anfänglichem Kampf mit 1% Längen. Seunjor⸗Zweier ohne St.: 1. Gießener Ruder⸗ Geſellſchoft 1877(Meiſter, Duillf; 2. RV„Hellas“ e. V. Offenbach a..; 3. Frankfurter Ruder⸗Club Gries⸗ heim. Infolge Kolliſton wurde das Rennen nach dreima⸗ liger Unterbrechung gerudert. Gießen ging dann aus dem 1 5 Rennen hervor. Zwiſchen Offenboch und Gries⸗ heim gob es ein faſt totes Rennen im Ziel um den zwei⸗ ten Platz zugunſten von„Hellas“. Es wurde keine Zeit genommen.. 5 Dritter Senior⸗Achter. Da der Ruderverein Frledrichs⸗ hafen im zweiten Achter gewonnen hat iſt er für den orft⸗ ten Senior⸗Achter nicht mehr preisbecechtigt. Das Rennen fällt deswegen ohne Kampf an die Univerſität Frankfurt a, M. Da aber Friedrichshafen nun auch durch ſeinen chter nun auch für den erſten Senſor⸗ Achter preisberechtigt iſt, wird er zu dieſem zugelaſſen. Infolgedeſſen wird dieſes letzte Rennen, das noch kommt, auf 19.90 Uhr verſchoben. Es fahren in dieſem Frank⸗ furter Germania(Start), n Ruderverein (Start 2/ und Friedrichshafener Ruberperein(Stort). Erſter Senior⸗Achter: 1. Regensburger Ruder⸗ verein(Dümler, Luttner, Länge, Kraus, Maner, Büehl, N VB. 2 Geßner, 50 u. St. A. Stoll]:57,2; 2. Frankfurter Ru. dengel, tk„Germania“ 1860:00,57 8. Friedrichs hafenez Ruderverein:07, 2. Das Rennen geſtaltete ſich zu einem gewaltigen Kampf. Anfänglich ging Friedrichshafen überraſchend in ausge⸗ zeichneter Form vor, anſcheinend war die Mannſchaft aber och Rennen ſehr ermüdet, ſo daß ſis nur kurze Zeit die Spitze halten konnte. Zwiſchen Re⸗ gensburg und Frankfurter Germania gab es einen gewal⸗ agen Zweikampf e Bei 500 Metern ging Regensburg langſam vor und dehnte ſeinen Vorſprung fat auf eine Länge aus. Dann Germania auf und fuhr 15 t faſt Bord an von egensburg entſchieden, vor Germania ins Ziel ain 1 mit einer be 258 1 5 5 zeite/ Nummer 241 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgade Montag, 31. Mai 1987 Die badische Vor ⸗Zugendſtaffel beſſegt Württemberg 97 Aber 3000 begeiſterte Jugendliche umſäumten den Boring Man muß ſchon ſagen, daß das Fachamt Boxen den rich⸗ tigen g geht, um die Jugendlichen, ob ſie dem Jung⸗ 1 der Hitler⸗Jugend angehören, reſtlos zu er⸗ ſte körperlich zu ſchulen, aus ihnen mutige, wehr⸗ 11 zu machen. So hat der am Samstag im hgeführte Gau⸗Jugendvergleichs kampf Ba⸗ emberg viel dazu beigetragen, die Ju⸗ jetzt alle mit dem Boxſport vertraut r dieſe männliche Sportart zu intereſſie⸗ begeiſtern. Der Kampfplatz bot ein im⸗ er Boxring war auf dem Hauptfeld des Sta⸗ en. Das Jungvolk und die Hitler⸗Jugend tär über 3000 angetreten. Als beide Mann⸗ n um 10. 30 Uhr im Laufſchritt dem Boxring zueilten, te nter den Jungen große Begeiſterung. Der Muſikzug der HJ 171 begrüßte beide ˖ it einem ſchneidigen Marſch. Nach der Be⸗ 3 G aufachwar tes Weirich, der für den Box⸗ rte an die Jugend vichtete, wurde das Fahne flattert uns voran“, gemeinſam ge⸗ der württembergiſche Gaufachwart Böhm⸗ grüßte die boxſportbegeiſterte Mannheimer akte für die Einladung und für die gaſt⸗ Aufnahme. Jugend, er freundliche „Der Vor Biden— Württemberg endete bekannt⸗ lich vor einigen Monaten in Stuttgart⸗Böblingen unent⸗ en:8. Zum Rückkampf konnke die badiſche Staffel ihrer ſtärkſten Aufſtellung erſcheinen. Kreisführer des DR Crezeli und eine An⸗ geladener Gäſte wohnten der Veranſtaltung bei. An telle ſoll aber zuch der Stadt Mannheim, die zur g dieſer großzügigen Jugendveranſtaltung unentgeltlich zur Verfügung ſtellte, ge⸗ Der 51 dankt ſe in. Der Kampfverlauf: Fliegengewicht: Hipp⸗ Karlsruhe gegen Fiſcher⸗ Reutlingen. Der Bader ner war ſeinem 1 70 techniſch überlegen, er ſicherte ſich die erſte Runde durch klare Treſ⸗ fer aus voller Diſt nz. In der Mittelrunde wurde der körperlich überlegene Schwabe aggreſſiver und erkämpfte ſich den Aus ich, während in der Schlußrunde die Füh⸗ rung wiederholt wechſelte. Beide Boxer trennten ſich mit Unentſchieden, ſo daß nach dem erſten Kampf das bnis:1 lautet. e Geisler⸗ Mannheim— Morn⸗ Bi in we 0 Böblingen. Sehr verheißungsvoll ging der 0 erſten Gongſchlag in rechter Auslage Der Mannheimer war aber in ſeiner 1, als daß der ſtämmige Mornhin⸗ en Angriffen Vorteile zu ziehen vermocht Bantamgewichts kampf in der Seniorenklaſſe härter und verbiſſener geführt werden. Geis⸗ larer Pu i Die badiſche Jugend über⸗ 0:1 die Fi Federgewicht: Stuttgart Ueber das zweifelhaft der kam er ins werden, d hrung. Gräder⸗ Mannheim gegen Keßler⸗ techniſch beſte Können verfügt un⸗ Mannheimer Gräder. Mit ſeiner Rechten Ziel N er wollte, dabei muß aber feſtgeſtellt er ſeine Linke, die ja für einen Linksaus⸗ läger e Oli ee im Kampf iſt, ſtark vernachläſſigt. Der rſprung von Gräder war ſo groß, daß ſein Punkt⸗ ſieg nie in Frage ſtand. Baden vergrößert ſeinen Vor⸗ ſprung auf 51. Leichtgewicht: Treber⸗Mannheim— Nanz⸗Stutt⸗ gart. Treber nohm ſeinen Gegner bei Beginn des Kampfes zu leicht, dazu kam noch, daß ſein Tiefſchutz defekt wurde, daß er im Weiterkämpfen ſehr behindert war. In der Schlußrunde war Treber der jetzt ſeine Linke end⸗ h hochnahm, dauernd ſeine Angriffe aus ganzer Diſtanz und ſelbſt im Nahkampf das beſſere Ende zog, überlegen, ſo daß mon ihn als knappen Punktſieger erwartet, aber der Kampfrichter Kraft⸗ Karlsruhe gab an Nanz den Punktſieg, was nicht richtig war. Württembera holt auf 315 auf. Weltergewicht: nang. klar Müller ⸗Back⸗ erſten Gongſchlag Rapp⸗Mannheim— Rapp mußte ſofort nach dem einen Volltreffer aufs Kinn nehmen. der ihm über die ganze erſte Runde ſchwer zu ſchaffen machte. In der Mittelrunde fand ſich der Mannheimer beſſer zurecht und e dieſe ofſen geſtalten. Kurs vor Schluß des Kampfes Rapp nochmals furz den Boden aufſuchen, worauf 20 Ringrichter Fa t Mannheim verfrüht zugunſten des Württembergers ſtoppte. Württemberg erzielte den Aus⸗ gleich:5. Mittelgewicht: Horth⸗ Karlsruhe gegen Hägele⸗ Stuttgort. Der Gaſt bekam vom Sportarzt, da er geſund⸗ heitlich nicht auf der Höhe war, Stortverbot, ſo daß Horth ohne Kampf zu 2 Punkten kam. Somit aing die badiſche Vertretung wieder mit:5 in Führung. Im Einlagekampf gegen Weiß ⸗ Nfg 86 zeigte der Karlsruher beachtliches Können. Weiß hatte wohl die er⸗ ſten zwei Runden für ſich, er mußle aber in der Schluß⸗ runde die wirkungsvollen Aufwärtshaken dauernd ein⸗ ſtecken, ſo daß Horth noch zu einem Unentſchieden kam. Halbſchwergewicht: Süß ⸗ Karlsruhe gegen Eibel⸗ Oberndorf Süß war die Ueberraſchung des Tages Die Ueberlegenheit von Süß war in der Mittelrunde ſo groß, daß längſt der Abbruch hätte erfolgen müſſen, den aber der Ringrichter erſt in der Schlußrunde folgen ließ. Mit dieſem Erfolg ſicherte ſich Baden den Seeg. Schwergewicht: Müller ⸗ Mannheim gegen Ser⸗ bine Stuttgart. erfolgverſprechend der Mannheimer die erſte Runde eröffnet hatte, ſo raſch ſtreckte er aber auch 997 Waffen, als er einen Tref fer zu verſpüren bekam. Die Aufgabe Müllers war petit zu verfrüht. Er war ſich der ener nicht bewußt, die er als Repräſentant 1 zu erfüllen hat. Endergebnis:7 für ie in allen Teilen gut verlaufene Veranſtaltung dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ihren einer Henkel franzöſiſcher Tennismeiſter A 9 77 1 cha H. Henkel Bei den Damen ſchlug Fran Sperling ⸗ Dänemark die Franzöſin Matthieu:2,:4. Henkel auf Cramms Spuren Auch Deſtremau in 3 Sätzen beſiegt Faſt überfüllte Tribünen und herrliches Wetter, das waren die äußerlichen M kmale des vorletzten Tages der Internationalen Tennis ſterſchaften von Frankreich im Pariſer Roland⸗Garro dion, der mit den Kämpfen um den Eintritt in die Schlußrunde im Mänmer⸗ und Frauen⸗ Einzel ausgefüllt war. Man ließ wieder, wie an den Vortagen, den Frauen den Vortritt. Beherrſcht und zu⸗ verſichtlich trat die Franzöſin Simone Mathieu gegen die Polin Hedwig Jedrzejowſka an, die im entſchei⸗ denden Augenblick an Sicherheit gerlor und nach Kampf den Sieg mit:5. 715 an die Franzöſin abtreten mußte. Dann betraten Heinrich Henkel und Bernard De⸗ ſtremau den Hauptplatz Zur arößten Enttäuſchung der Franzoſen verlor ihr Mann, der noch in dieſer Spielzeit beim Frühjahrsturnier in Monte Carly den Deutſchen be⸗ ſiegt hatte, in drei Sätzen 116,:6.:6. Wenn auch an dem Siege des Berliners ernſtl ich niemand gezweifelt hatte ſo hatte man doch gehofft, Deſtremau hätte einen Kampf auf Biegen und Brechen geliefert. Aber der Franzoſe konnte ſich zu einer aroßen Leiſtung nicht aufſchwingen. Henkel dagegen ſpielte in beſter Form. Deſtremau wollte es genau wiſſen ploeierte überaus ſcharf, viel zu ſcharf, um das Spiel in der Hand halten zu können und verſchlug daher ſehr viel. So war nur der zweite Satz etwas um⸗ ſtritten. der Deutſche vermied einen Satzverluſt. Gleich im erſten Satz merkte man die Ueberlegenheit. Henkel placierte ſeine Bälle ſehr genau zog auf 410 da⸗ von, um dann ſeinen Aufſchlag zu verlieren Dann aber brachte der Berliner den Satz doch mit:1 an ſich. Glän⸗ zende Netzonariffe mit geſchickt eingeſtreuten Stoppbällen brachten ihn im zweiten Satz mit:1.:2 und 518 in Führung. Deſtremau kam auf:4 heran, verlor aber auch dieſen Satz noch:6. Im dritten Satz gewann ieder bis 22 ſeinen Auſſchlag. Dann holte ſich Henkel feinen Auf⸗ ſchlag mit Null, überließ dem Franzoſen noch ein Spiel und machte dann Schluß. Henkel gewann alſo:1, 614,:8. den Engländer Der„Erſte Schritt“ Der Sonntag brachte in allen Bezirken den vom Deut⸗ ſchen Radfahrer⸗Verband ausgeſchriebenen„Erſten Schritt 1037“ für Jugendfahrer von 14—18 Jahren. Der Bezirk Mannheim hatte die Austragung des Rennens nach Hocken⸗ heim gelegt und damit erſtmals einen Weg beſchritten, der in Zukunft für größere Straßenrennen beibehalten werden ſoll, wenn die Eignung der Hockenheimer Motorradrenn⸗ bahn für Radrennen als erwieſen gelten kann. Der Bezirk Mannheim hatte ſich große Mühe gegeben, in Hockenheim durch eine einen einwandfreien Verkauf zu ſorgen. Die Rennſtrecke, ein auf etwa 5 Km. verkürzter Teil der Motorradbahn, war beſtens gekennzeichnet, Sanitäter waren an allen ge⸗ fährlichen Punkten aufgeſtellt, dazu waren die Kurven ent⸗ ſprechend abgeſperrt. Um 43 Uhr erfolgte der Start am Zietlhauſe der Renn⸗ bahn. 16 Fahrer mit Wulſtreiſen gingen auf die Strecke, während 1 Minute und 5 Sekanden ſpäter eine 2. Gruppe von 2 Fharern mit Radreiſen folgten. Die 3. und größte Gruppe der Jugendfahrer hatte Schlauchreten auf ihren Maſchinen und mußte daher weitere 1 Min. u. 5 Sek. warten, bis ſie ins Rennen gehen konnte. Durch dieſe, durch die verſchiedene Art der verwendeten Reifen be⸗ diugten Vorgaben, wurde der Kampf zu einem Verfol⸗ gungsrennen, da die ſpäter Nane een Jugendfahrer be⸗ ſtrebt ſein mußten, im Laufe der 8 zu durchfahrenden Run⸗ den zur Spitzengruppe aufzurücken. Allerdings ſtellte nicht allein Bahn, ſondern auch die Hitze gewaltige Anfor⸗ derungen an die Teilnehmer, die zudem noch durch die verſchiedene Verwendung von Renn⸗ und Straßen⸗ maſchinen Unterſchiede aufwieſen. Mannbeimer Fahrer waren allerdings kaum vertreten, da hier die meiſten Ju⸗ gendlichen bereits Rennen gefahren ſind, und damit zum „erſten Schritt“ nicht mehr teilnahmeberechtiat waren, Fer lediglich den Neulingen des Radſportes vorbehalten bleiben ſollte. reibungsloſe Organiſation für Das geſellſchaftliche Programm, das der MJ a PHö⸗ nix anläßlich des 35. Wiegenfeſtes entworfen hat, wurde am Samstagabend mit einem Abend der Alten, der ganz im Zeichen und im Fahrwaſſer einſtiger Fuß⸗ ballkommerſe ſegelte, geſtartet. Schlicht und würdig, in echter Phönixart aufgezogen, erlebte man dabei einige frohe Stunden, die noch lange in freudiger Erinnerung bleiben werden Sie kamen alle, die wackeren Kämpen, die den Torſtangen auf dem Rücken nach dem gepilgert waren, um in der„Steinzeit“ ihrer Leidenſchaft frönen zu können, aber man zählte auch die Alten, die aus dem„Mittelalter“ kommen und die es ſchon leichter hatten, das Spiel um den runden Ball pflegen zu dür⸗ fen, da ihnen ja ein feſtes Spielfeld zur Verfügung ſtand. Ganz ungewollt ſtiegen die früheren Zeiten vor dem geiſtigen Auge auf, als man ſo einen nach dem anderen der einſtigen Kämpen aufmarſchieren ſah, drunter Män⸗ ner, die einmal das Fußballidol einer begeiſterten Mann⸗ einſt mit Exerzierplatz heimer Jugend bildeten, die es ſich als höchſte Ehre und renommierfähige Auszeichnung anrechnete, den Fußball⸗ koffer threr Vorbilder tragen zu dürfen. Aber immer wieder mußte man die Feſtſtellung treffen daß dieſe Alten, von denen man manchen aute zwei Jahrzehnte nicht mehr geſehen und begrüßt hat. jung geblieben, wenn auch in⸗ zwiſchen ihre Schläfen ergraut ſind. Sie ſind nicht altgeworden dieſe Pioniere, nein, ſie leben im Sport mit, dem ſie reſtlos verſchrieben ſind. Als junge hoffnungsfrohe Menſchen haben ſie vor 35 Jahren ein Werk geſchaffen, an das ſie damals vielleicht elbſt nicht alauben konnten, das ſie aber in all den langen Jahren in einſatzfreudiger Beharrlichkeit, einer guten Sache reſtlos verſchworen hegten und pflegten und das ſie als treue Kameraden den Vergang der Jahre nicht merken ließ, in denen man ſich allſeits Achtung und Freundſchaft erringen konnte, wie der Beſuch der zahl⸗ reichen Vertreter Mannheimer und Ludwigshafener Ver⸗ eine bewies, die alle ſchon mit dem Jubilar in ſchweren Kämpfen die Klingen kreuzten und an dieſem Abend nicht müde wurden frohe Erinnerungen zu tauſchen So durfte Bol lack, der einſt gefürchtete Stürmer der Phönix. für 3 Ludwigshafen: die Herren Koch. Huthoff und Feſer, für VfR: Heuberger Au und Hüls, TV 1848: S 00 weitzer, SpVg Sandhofen: Berberich und Küchel, Mc 08: Altmann und für die SpVa 07 Falkner bearüßen. Wenn wir aus der Schar dieſer Alten, in der Ver⸗ elnsführer Hauptlehrer Hefftt inſolge eines Trauerfalles fehlte, in den Gebrüdern Schönig zwei Männer her⸗ ausgreifen, ſo ehren wir in ihnen die andern Pioniere mit, die, ſei es aktiv oder paſſiv, zum Gelingen der ge⸗ ſtellten Aufgaben beigetragen haben, dem Phönix den Weg zu ebnen und die im Vereinsleben des Phönix nicht fort⸗ zudenken ſind, genau ſo wie in Groſſelfinger und Mundt zwei Gründungsmitglieder, die vor 35 Jahren in der erſten Mannſchaft ſtanden. Lange blieb man an dieſem Hauskapelle Rohr ſorgte, wie Abend beiſammen. Di ie ſchon in den letzten 25 Radfahrer prüfen den Nachwuchs in Hockenheim: Lämmler⸗- Heidelberg Sieger Runde waren von den geſtarteten 36 Fahrern nur 3 ausgeſchieden, zudem waren die ein⸗ zelnen Gruppen noch dicht zuſammen, wenn auch die ſpäter geſtarketen Fahrer etwas von ihrem Rückſtand aufgeholt haten. In der 2. Runde begannen jedoch ſchon langſam die Fahrer auseinanderzufallen, vor allem die zuerſt ge⸗ ſtartete Gruppe hatte ſtarke Ausfälle auſzuweiſen. Ganz ausgezeichnet hielt ſich; der in der 2. Gruppe geſtartete Ketſcher Arnold. der langſam den Vorſpruna der erſten Grupe aufholte und bereits noch der 4. Runde dicht hinter der Spftzengrüpep zu kinden war, welche von Rapp und Gottfried(Heidelberg), ſowie Hoffmann und Stohner (Hockenheim) angeführt wurde. In der erſten Auch die 3. Gruppe hatte ſich immer mehr nach vorn gearbeitet, und nach der 5. Runde hatte ſie zur Spitze aufgeſchloſſen, zu welcher auch Arnold inzwiſchen vor⸗ gerückt war. Dem verſchärften Tempo waren allerdings jetzt nicht mehr alle Fahrer gewachſen, ſo daß nach der 6. Runde nur noch 6 Mann in der Spitzengruppe lagen, welche von Scheck(Neulußheim), Steinle(Altlußheim) und Lämmle(Heidelberg) ongeführt wurde. Stohner(Hocken⸗ heim) mußte in der 7. Runde aufgeben, ſo daß nur noch 10 Mann in die letzte Runde gingen, da die übrigen zu⸗ rückgefallenen Fahrer alle aufgegeben hatten. Im Spurt erwieſen ſich Seßler(Ketſch) und Weicker(Schwetzingen) als die ſchnellſten. Es ſtellte ſich ſedoch heraus, daß beide Jugendlichen ſchon in Rennen teilgenommen hatten, und damit mußten beide ausgeſchloſſen werden, ſo daß die Reihenfolge der Sieger kautete: 1. Gerhard Lämmler (Heidelberg):26:33 Std.; 2. Ernſt Bertſch(Neulußheim); 3. Kurt Steinle(Altlußheim); 4. Alfred Scheck(Neuluß⸗ heim); 5. Artur Hoffmann(Hockenheim]; 6. Kurt Fender (Schwetzingen); 7. Hans Refior(Hockenheim). Sieger 1 bis 4 waren in der Gruppe 3 geſtartet, die.⸗ bis 7. Placierten in der Gruppe 1. 35 Jahre JC Phönix Mannheim Frohe Stunden im Kreiſe alter Sporisleute Jahren, für angenehme 95 1 erntete als„Dienſtmann von der Filzbach“ reichen Bei fall, und als Anſager des Abends fungierten in wechfelnder Weiſe Bollack und Dietwart Schader der dieſenigen 5 nicht vergaß, die bereits der kühle Raſen deckt. Daß alte Fußballieder in froher Runde ſtiegen, iſt eigent⸗ lich eine Selbſtverſtändlichkeit, die nur der Ordnung halber erwähnt ſei.—h0t— Nalionale Ningkampf- veranſtaltung in Jeudenheim VfTug Feudenheim beſiegt AS 86 Frankfurt:7 Die Ringerſtaffel der Athletik Sportvereinigung 1886 Frankfurt hatff! das Wochenende nicht t weniger als oͤrei Kämpfe abgeſ chloſſen. Den erſten Start be⸗ ſtritten die Frankfurter geſtern abend in Jeudenheim wo ſie gegen die Ringermannſchaft vom Verein für Turn⸗ und Raſenſport nach gleichwertigen Leiſtungen eine:7⸗-Niederlage einſtecken mußten. Heute nach⸗ mittag haben die Frankfurter Gee e 1884 als Gegner und anſchließend gehen ſie nochmals in Sandhofen gegen den Gaumeiſter„Eiche“ Sandhoſen auf d 05 Matte. Der Beſuch in Feudenheim war nicht überzeugend, auch die Kämpfe konnten nicht reſtlos befriedigen. Die Ringer waren ſich faſt in allen Klaſſen gleich⸗ wertig, ſo daß die Ergebniſſe auf der einen oder anderen Seite äußerſt knapp ausfielen. Kampfrichter Keſtler⸗84 Mannheim hatte keine Jachs-Jeifenbordmolore Tel. 319 92 A. KARATE Fritz Spindler teu 2d Leger ard 493. 0.20 leichte Aufgabe, um immer den richtigen Sieger er⸗ mitteln zu können. Im Bautamgewicht hatte Bruſt⸗ Feudenheim gegen den körperlich ſtärkeren Mink⸗ Franffuri harte Arbeit zu verrichten, um über die volle Diſtanz zu kommen. Mink zog aus mehreren Angriffen Vorteile, ſo daß ſein Punktſieg verdient war. Vollkommen ausgeglichen war der Kampf im Federgewicht zwiſchen Bartmann und Buck⸗ Frankfurt. Aus einem Geplänkel heraus mußte der Frankfurter über die Brücke, was ihn den„Sieg koſtete. Punktſieger Bartmann Mit großer Span⸗ nung wurde der Kampf zwiſchen Heßberger⸗ Frankfurt, der in Wieſental beim nationalen Rin⸗ gerturnier erſter Sieger wurde, und Brunner⸗ Feudenheim im Leichtgewicht erwartet. Brunner zog aus dem Bodenkampf eine kleine Wertung, die ihm den Punktſieg brachte. Nicht weniger erbittert wurde der Weltergewichtskampf zwiſchen Lauth⸗Feuden⸗ heim und Ceſan ne⸗ Frankfurt geführt. Ceſanne hatte eigentlich vom Kampf etwas mehr. Lauth kam aber durch Abfangen eines verſchränkten Aushebers zu einer Wertung. Er wurde Punktſieger. Im Mittelgewicht war Benzinger⸗Feuden⸗ heim dem Frankfurter Gerber kämpferiſch üher⸗ legen, aber Gerber kennen wir als einen alten Mattenfuchs, der nicht ſo leicht Wertungen abgibt. In der erſten Hälfte des Kampfes ging der Gaſt durch Armzug in Führung, die er ſich trotz den größten Anſtrengungen von Benzinger nicht mehr entreißen läßt. Gerbers Punktſieg war knapp, aber gerecht. Der Halbſchwergewichtskampf zwiſchen Schmitt⸗ Feudenheim und Kammerer⸗ Frankfurt war vollkommen offen. Schließlich ſah aber der Kampf⸗ richter in Schmitt doch den Sieger für beſſere Arbeit, Den Schwergewichtskampf verlor Bohrmann⸗ Feudenheim gegen Baumann⸗Frankfurt in der 9. Minute entſcheidend, vorher brachte der Feuden⸗ heimer ſeinen Gegner mal der Niederlage ſehr nahe, In einem Einlagekampf mußte Hecker⸗Feuden⸗ heim gegen Reuther⸗Frankfurt eine Punktniecerlage einſtecken. Süddeutſche Aufſtiegsſpiele Gau Südweſt: 5 VfL Neu⸗Iſenburg— TS 61 Ludwigshafen 111 1. Fc Kaoiſerslautern— Sportfreunde Frankfurt 811 MSV Darmſtadt— Saar 05 Saarbrücken 212 Gau Württemberg: FV Kornweſtheim— Ulmer JV 94 21 VfR Schwenningen— SpVg Untertürkheim:0 Pariſer Ausſtellungsturnier(Vorrunde) in Le Havre: VfB Leipzig— Auſtria Wien 02 in Paris: FC Bologna— FC Sochaux:1 Uraufführung in Stuttgart „Kaiſer Konſtantins Taufe“ 7 Drama von Ernſt VBatmeiſter Stuttgart, Ende Mai⸗ Bis in die jüngſte Zeit iſt die Geſtalt des Kaiſers Konſtantin, geſchichtlich und religionsgeſchichtlich ge⸗ ſehen, umſtritten. Hat dieſer Herrſcher, antikiſchen Geiſtes noch, und doch ſchon hinweiſend auf das Mittelalter, Herrſcher über ein ſelbſtgeſchaffenes Weltreich, hat er, als er ſich auf dem Sterbebett taufen ließ, aus Staatsraiſon gehandelt oder aus dem Zwang eines chriſtgläubigen Herzens? Sein chriſtlicher Biograph und Lobredner, der Biſchof Euſebius von Caeſarea, verbürgt ſich für di Bekeh⸗ rung des Kaiſers, ebenſo für die bekannte Legende von der Viſion des Kreuzes. Dieſe Auffaſſung hat ſich lange erhalten trotz häufiger Gegenſtrömungen. Indeſſen iſt bis in die jüngſte Zeit eine Klärung dieſer Frageſtellung nicht gelungen. Nun hat ſich ein Dichter und Dramatiker des Slof⸗ fes bemächtigt. Ernſt Bacmeiſter ſchrieb ſein Drama„Kaiſer Konſtantins Taufe“, ein Werk, das er ſelbſt„Religionstragödie“ nennt. Es erlebte Staatstheater in Stuttgart ſeine Uraufführung. Geſchaffen aus einer eigenwilligen 1 lichen Weſensſchau ſtellt dieſe dramatiſche den Kaiſer Konſtantin als einen ſouveränen Frei⸗ geiſt dar, der das Zeug in ſich gehabt hätte, die Re⸗ ligionen, Pſeudoreligionen und Synkretismen ſeiner Zeit ſamt dem Chriſtentum über den Haufen zu wer⸗ fen, um an ihrer Stelle, ſelbſt Geiſt vom Geiſte Got⸗ tes, eine neue, der Einheit des Reiches gemäße Re⸗ ligion, eine Religion von Herrſchers Gnaden, ein freies und weites Glaubensbekenntnis zur chöyfer⸗ tat des Geiſtes und zum Segen der Erde, zu ſchaffen. Indeſſen: menſchliche ld, innen⸗ und außenpoli⸗ kiſche Bewegungen, vor allem der heimliche Sieges⸗ zug der chriſtlichen Lehre, ſind ſtärker als der Höhen⸗ flug des Ueber⸗ und Gottmenſchen Konſtantin. Ueber⸗ teugt von der Deutung ſeines tiefſten Weſens und Wollens, wie ſie der atheniſche Philoſoph Sopater in einem bis zum Rande mit Spannung erfüllten Zwie⸗ geſpräch mit dem Kaiſer gibt, entſchließt dieſer ſich zur im Kleinen Haus der Württembergiſchen Taufe. Der ſouveräne Freigeiſt unterwirft ſich. Seine ſtolze Seele, ſein genialer Schöpfergeiſt, ſie ſind auf dem Flug zur Höhe unterbrochen. Sie haben ſich dem„Zwang, wie er die Zeit durchfließt“, unter⸗ worfen. Dies iſt das tragiſche Ende. Die Aufführung der Dichtung, die ganz in den hohen Bezirken geiſtiger Spannungen und Aus⸗ einanderſetzungen verläuft, ſtellte an alle Mitwir⸗ kenden die höchſten Anforderungen. Heinz Haufe (Berlin) als Gaſtſpielleiter verſtand es, in einfachen und großen Zügen und in ſtraffſter Zuſammen⸗ faſſung aller Mittel, die im Grund handlungsarme Tragödie zu ihrer vollen dynamiſchen Wirkung kommen zu laſſen. Walter Richter erfüllte in Maske, Wort und Gebärde die heldenhafte Geſtalt des Kaiſers mit Blut und Leben, gerade auch dort, wo die Handlung, auf der Stelle tretend, ſich ganz im Bereich der geiſtigen Auseinanderſetzung bewegte. Elſa Pfeiffer verlieh der chriſtlichen Schweſter des Kaiſers, Eutropia, Größe und Würde, Hilde⸗ gard Clausnitzer ſeiner Tochter Valeria den Glanz und die Reinheit der Veſtalin, Gerhard Geisler ſeinem Sohn Konſtantius das zwieſpäl⸗ tige Geſicht des machtlüſternen Intriganten und Waldemar Leitgeb ſeinem Neffen Dalmatius die jugendliche Anmut und ſoldatiſche Haltung des treuen Gefolgsmannes. Die eindrin ichſte Leiſtung des Abends war wohl neben der Führung der Titelrolle die Darſtellung des blinden Philoſophen Sovater durch Rudolf Fernau. Der Beifall, der ſchon nach dem zweiten Akt kräf⸗ tig eingeſetzt hatte, wurde am Schluß zu einer an⸗ haltenden und herzlichen Huldigung für den Dich⸗ ter, den Spielleiter und für die Darſteller, einer Huldigung, die vor allem dem Geiſt des Werkes ſelbſt galt. Richard 8. Schiemer. Muſizierſtunde des Schülerkre les Inka von Linprun häuslichen Muſizierens leitete Inka von Linprun die erfahrene Pädagogin, die Muſizierſtunde ihres Schülerkreiſes ein. Pflege des Vierhändig⸗Spielens zum Kennenlernen von Sinfonien ſagte, entſpricht einer Beobachtung, die ſich nur zu oft machen läßt. Ebenſo mögen ihre Worte von allen Eltern berückſichtigt werden, daß es heute nicht weniger Muſikbefähigte gebe als früher. Weiterhin ſprach ſie über die in einem Schulungs⸗ lager von Prof. Abendroth gewonnenen Eindrücke und die Beſtrebungen der Mu gang vom Geſanglich⸗Liedmäßigen her aufzubauen. Dieſen Richtlinien entſprach auch die Geſtaltung der Vortragsordnung, die in einem kleinen Ausſchnitt Gelegenheit gab, die Entwicklung des Geigenſpiels bee der verſchiedenen Bogenftrich⸗Arten zu ver⸗ olgen. Den ichen Veſtrehn en filr de nähere Verbindung N Wenden und Hörern ent⸗ Mit beherzigenswerten Worten über den Wert Was ſie von der mangelnden Muſikerziehung, den Lehr⸗ cee enn ſprach auch die Anordnung der Sitze, die die Muſi⸗ zierenden in die Mitte rückte und die Hörer in einem Halbkreis gruppierte. So war von vorn⸗ herein der Anſchein des Konzertierens vermieden und der Illuſton des faſt aha en kam man viel näher. Die Vortragsordnung, die mit einer Arie aus der berühmten„Waſſermuſik“ von Händel eröffnet wurde, berückſichtigte vor allem Meiſter des 17. und 18. Jahrhunderts. Neben dem Gemeinſchaftsmuſizteren war auch Einzelleiſtungen Platz eingeräumt und man konnte an den vielen Befliſſenen des Violin⸗ Spieles, die von Anfang an Unterricht bei Frl. von Linprun genoſſen haben, die Vorzüge eines metho⸗ diſch erteilten errich beobachten. Erſichtlich n. /waren alle Mitwirkenden mit großer 5 und Liebe bei der Sache, wenn auch die tro itze mitunter die Stimmung der Saiten etwas beriſtecchtiote. Von den Schülern, die hervortraten, ſeien mit Anerkennung erwähnt Elvira Brunner(zwei Tänze von Haſſe), Klaus Winder mit einer ſehr gut geſpielten Sonate von Vivaldi, fernerhin Willi e e e mit Sätzen 4 * aus einer Trio⸗Sonate von Haydn. Auf beachtlich hoher Stuſe violiniſtiſchen Könnens ſtehen Fritz Rieckmann und Karl Schönbrod, die in einem Duo von Mozart für Violine und Bratſche, das beiden Spielern dankbare Aufgaben ſtellt, ein auf ſolider Grundlage ruhendes erfreuliches techniſches Können nach der Seite des Paſſagenſpieles und guter Tonentfaltung zutage treten ließen. Den Abſchluß der Muſizierſtunde bildete ein mehrfach beſetzte Duo alla Polacca von Kalliwodg eine Blütenleſe aller Stricharten. Um die Klavier⸗ begleitung machten ſich neben Frl. von Linprun Frau Hochſtätter⸗Streceins und Frau Winder⸗ Hornung verdient. Dr. Otto e a O Kolbenheyer Ehrenvorſitzender der Sudeten⸗ deutſchen Kulturgeſellſchaft. Bei der Hauptverſamm⸗ lung der Sudetendeutſchen Kulturgeſellſchaft, die in Berlin ſtattfand, wurde der bisherige erſte Vor⸗ ſitzende, Dr. E. G. Kolbenheyer, der 1 Arbeitsüberlaſtung ſein Amt niederlegte, zum Ehren⸗ vorſitzenden gewählt. Das Amt des erſten e den wurde Oberingenieur Götzenauer, 911085 e geſchäftsführenden Vorſitzenden Dr. tragen. 1 Eine Ausſtellung„Meiſen und Wandern Die Schloß Schönhauſen in Pankow vom 1. Juli t Auguſt eine Ausſtellung„Reiſen und Wander den Anteil des künſtleriſchen Erlebens künſtleriſchen Geſtaltung am Reiſen und anſchaulich machen und durch Herausſtel V Vorbilder auf einer Reihe von Einzelgebieten vegend wirken will. 5 Da Kritikmaſchine 15 Theater. In Londoner Sommertheater i maſchine“ geſchaffen worden, die vo m P ſelbſt bedient wird. Neben jedem Sitz ſind Ku mit der Aufſchrift„gut“,„ſchlecht“,„ſpannend“, weilig“,„Lachen“ und„Weinen“. Der Zuſcha während der Vorführung je nach Bedarf auf Knöpfe drücken, um ſeine Empfindungen dam zeigen. Nachher werden die Beifalls⸗ od lensäußerungen addiert, und die Direktit 5 ein Urteil darüber e wie das Stück e 5 9085 5 wegen 1 nie, 1 8 2 Mai 1027 Mai 1937 Montag, 31. Neu Mannheimer Zeitung ————— — William Hill, der bekannteſte Niagara⸗Fall, ein verwegener Mann, der bereits achtundzwanzig Menſchen aus den Strudeln des Waſſerfalls gerettet hat, und zu den beſten Schwim⸗ mern der Vereinigten Staaten zählt, beabſichtigt, ein großes Wettſchwimmen durch den Niagara⸗Fall zu peranſtalten. Die Teilnehmer an dieſem tollküh⸗ nen Unternehmen, brauchen ſich allerdings nicht den hohen Waſſerfall herunterzuſtürzen, aber ihre Aufgabe iſt ſchwierig und lebensgefährlich genug. Sie ſollen das ganze Becken unmittelbar unterhalb des Falls durchqueren. Die Wirbel ſind hier ſo ſtark, daß auch der beſte Schwimmer von ihnen unrettbar in die Tlefe geriſſen wird, wenn er es nicht verſteht, ſich rechtzeitig aus dem Strudel zu befreien. Dieſe Kunſt heherrſcht William Hill nun aber auf das Beſte. Er lummelt ſich in dem Becken des Niagara⸗Falls, als ſei es eine harmloſe Badeanſtalt. Den Teilnehmern n dem von ihm ausgeſchriebenen Wettkampf will er vorher in langem Training vollkommene„Stru⸗ zelſicherheit“ beibringen. Vier gute Schwimmer ha⸗ hen ſich bereits zu dem Wettkampf gemeldet, der untürlich ſeine Anziehungskraft auf die Zuſchauer⸗ maſſen nicht verfehlen wird. Die Veranſtaltung ſoll gleichzeitig ein Wettrennen von leeren Tonnen bringen, die den Waſſerfall hinabgeworfen werden ſollen. Mit dieſem„Tonnenrennen“ iſt eine Lotterie verbunden, deren Einnahmen wohltätigen Zwecken zufließen. William Hill ſchließlich wird als letzte und größte Senſation den Waſſerfall in einer gro⸗ ßen Stahlflaſche eingeſchloſſen herunterſtürzen. Er hat dieſes Kunſtſtück bereits zwetmal fertiggebracht und glaubt, daß es nicht allzu gefährlich ſei. 1 Auſſeher am Die Berliner Kriminalpolizei konnte dieſer Tage zwei junge Burſchen feſtnehmen, die ſeit län⸗ gerer Zeit überaus dͤreiſte Diebſtähle in Berliner Krankenhänſern und größeren Induſtriewerken ver⸗ übt und dabei recht erhebliche Beute gemacht hatten. Auch ihr ſtändiger Hehler, der für den Weiterverkauf der geſtohlenen Sachen geſorgt hatte, iſt inzwiſchen ermittelt und unſchädlich gemacht worden. Der eine Burſche war kürzlich in einem Krankenhaus in der Innenſtadt gerade in dem Augenblick abgefaßt wor⸗ den, als er aus einem in einer Kleiderablage hän⸗ genden Arztkittel einen wertvollen Füllfederhalter ſtahl. Man brachte ihn ſofort zum Polizeipräſidium und im Laufe eines eingehenden Verhörs tauchte bald der Verdacht auf, daß der Feſtgenommene we⸗ nige Tage vorher auf raffinierte Weiſe in dem glei⸗ chen Krankenhaus einer Krankenſchweſter eine Reiſe⸗ ſchreibmaſchine abgeſchwindelt und dann aus dem Kaſtno noch drei Billarökugeln geſtohlen hatte. Nach anfänglichem hartnäckigen Leugnen gab der Burſche daun auch dieſe Straftat zu. Die weiter n Ermitt⸗ lungen hatten dann das überraſchende Ergebnis, daß bieſer Burſche zuſammen mit einem gleichaltrigen Spießgeſellen ſeit langem Berliner Krankenhäuſer Möngrüßere Induſtriewerke unſicher gemacht hatte. Unter der Maske von Angeſtellten oder Beſuchern Mttenſte fich regelmäßig in die Kleiderablageräume der Gefolgſchaftsangehörigen oder in Bürozimmer elngeſchlichen und hier mit großer Frechheit Klei⸗ düngsſtücke, Aktentaſchen, Schreibmaſchinen und an⸗ dere Sachen geſtohlen, die dann ſofort zum Hehler wanderten. In einigen Fällen kamen ſogar Ange⸗ ſtellte der geſchädigten Betriebe in den Verdacht, an den Diebſtählen beteiligt zu ſein, bis ſich jetzt der währe Sachverhalt aufklärte. 8 — Eine heitere Feier zweier Familien erlebte ein kleines Lokal in der Rue Carsne zu Paris. Die zwei alten Ehepaare, die mit ihren Kindern und Kindeskindern hier zuſammengekommen waren, hat⸗ ten auch allen Grund, zum feiern. Daß ſie aber feiern konnten verdankten ſie der Weltausſtellung. Hauptbeteiligte der Feier waren die Brüder Au⸗ guſte und Jaques Tarot. die einander ſchon für tot gehalten hatten, und ſich jetzt, nach 20 Jahren, auf der Weltausſtellung wiebderfanden. Die Geſchichte die⸗ Morgen⸗ Ausgave II. Seite/ Nummer 2 ſer langen unfreiwilligen Trennung aber iſt höchſt merkwürdig. Jaques Tarot ging 1917 auf Grund eines Zwiſtes mit ſeinem Bruder in die Kolonien. Seine Heftigkeit jedoch reute ihn bald; ſchon nach einem halben Jahre kehrte er nach Paris zurück, um ſich mit ſeinem Bruder auszuſöhnen. Da aber er⸗ fuhr er, daß auch Auguſte bald nach ihm Paris ver⸗ laſſen habe und außer Landes gegangen ſei. Jaques heiratete. Alle die Jahre hindurch hoffte er vergeb⸗ lich auf ein Lebenszeichen Auguſtes. Wie aber ſtand es mit Auguſte? Als damals Jaques im Zorn fort⸗ gegangen war, hielt es auch ihn nicht mehr in Pa⸗ ris. Er wanderte ebenfalls aus. Es ging ihm dann wie dem Bruder: Sehnſucht nach Jaques und nach der Heimat trieben ihn nach Jahresfriſt nach Paris zurück. Wenn der Bruder etwas hätte von ſich hören laſſen, wäre er mit Freuden bereit geweſen, ſich mit ihm auszuſöhnen. Von Jaques jedoch kam nichts— und dieſe Starrköpfigkeit ärgerte Auguſte wieder. So geſchah es, daß auch er keinerlei Schritte unter⸗ nahm, den Aufenthalt des Bruders auszukundſchaf⸗ ten. Er ahnte nicht, daß Jaques längſt wieder in Paris lebte und nur wenige Straßen weit von ihm entfernt wohnte! Er ſelbſt heiratete auch und hatte bald zwei Kinder. Der Zufall aber, der im Leben der Menſchen oft eine ſo bedeutſame Rolle ſpielt, fügte es, daß die beiden Brüder faſt zwanzig Jahre lang oͤurch die gleichen Straßen gegangen ſind, ohne ſich jemals zu begegnen! Die Familien beider hatten voneinander keine Ahnung. Erſt am Eröffnungs⸗ tage der Weltausſtellung trafen ſich die beiden Brü⸗ der auf der neuen Seine⸗Brücke, erkannten einander trotz der Länge der Trennung— Und der fröhliche Schluß war die Feier in dem kleinen Lokal in der Rue Caréne. * — Vor 28 Jahren war ein reicher amerikaniſcher Rechtsanwalt während einer Europareiſe auch in die Schweiz gekommen und hatte dort unter ande⸗ rem ein von Fremden viel beſuchtes Schloß in Chil⸗ lom beſichtigt. Hier gefiel ihm vor allem ein pracht⸗ volles Portal, das er nicht genug bewundern konnte. In ſeiner Sammelleidenſchaft zog nun der Rechts⸗ auwalt, als er gerade unbeobachtet war, den Schlüſ⸗ ſel aus dem Portal und ſteckte ihn zu ſich. Der Schlüſſel war ein Meiſterwerk der Kuuſtſchmiede⸗ arbeit und repräſentierte einen nicht unerheblichen Wert. In Neuyork legte der Rechtsanwalt den Schlüſſel in den Treſor zu anderen Schätzen ſeiner Sammelleidenſchaft und wachte eiferſüchtig über ſei⸗ nen Beſttz. Als der Rechtsanwalt vor einigen Wo⸗ chen ſchwer erkrankte, und ſeine letzte Stunde nahen fühlte, offenbarte er ſeinen Angehörigen den Dieb⸗ ſtahl und bat ſie, zur Erleichterung ſeines Gewiſ⸗ ſens, den Schlüſſel nach der Schweiz zurück zu ſchik⸗ ken. Der Schlüſſel iſt jetzt bei der Verwaltung des Kantons Vaud eingetroffen, aber leider zu ſpät. Das alte Portal iſt längſt abgebrochen worden und ſo kann der Schlüſſel ſeiner Beſtimmung nicht wieder zugeführt werden. Man wird ihn aber als kleines Kunſtwerk und wegen ſeiner eigenartigen Geſchichte im Muſeum aufbewahren. * — Eigenartige Geſchäftspraktiken eines Handels⸗ mannes kamen vor einem Wiener Gericht dieſer Tage zur Sprache. Wenn hübſche Mädchen ſeine Kunden waren, pflegte er es mit den Abzahlunßs⸗ raten nicht ſo genau zu nehmen. Dann genügte ihm die Anzahlung und der Reſt kvunte mit Küſſen ab⸗ getragen werden. Für jedes Buſſerl war er zu einem mehr oder weniger großen Abſtrich von der Schuld⸗ ſumme bereit. Hilde, die ein Kleid bei dem naſch⸗ haften Handelsmann gekauft hatte, hatte ſich zwar auch ſchon eine Kürzung ihrer Raten gefallen laſſen, dann aber paßte ihr wohl dieſe Geſchäftsmethode nicht mehr und ſie erzählte es ihrem Bräutigam. Dieſer ging ſofort in den Laden des Händlers und verſetzte dieſem eine kräftige Ohrfeige. Dieſe unzuläſſige Art der Vergeltung führte den Bräutigam vor den Rich⸗ ter, der auf 24 Stunden Arreſt mit Bewährungsfriſt erkannte. *. — Am Savignyplatz in Charlottenburg hatte ſich in den ſpäten Abendſtunden des 28. Dezember v. J. ein folgenſchwerer Verkehrsunfall ereignet. Beim Ueberſchreiten des Fahrdamms war dort eine Paſ⸗ Drahtloſe Meldungen können nicht entziffert werden Eine amerikaniſche Erfindung — Waſhington, 30. Mai.(U..) Die amerikaniſche Marine iſt in den 9 einer Erfindung gelangt, durch die es möglich iſt, drahtloſe Meldungen ohne jede Gefahr der unbefugten Eutzif⸗ ferung weiterzugeben. Der Präſident des Marine⸗ ausſchuſſes, David J. Walſh, beantragte, das Patent für 15000 Dollar anzukaufen. Er bezeichnete die Er⸗ NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Behanntmemungen anmommen NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Süd. 2.., 20 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockwalterinnen in der„Aldbeutſchen Weinſtube“, Rheingoldſtraße. Der Heim abend fällt aus. Jungbuſch. 2.., 20.15 Uhr, große Frauenverſamm⸗ lung in der Liedertafel“. K 2. Sämtliche Frauen der Ortsgruppe, Deutſches Frauenwerk und Nichtmitglieder ſind hierzu eingeladen. Es ſpricht Kreisfrauenſchaftslei⸗ terin Frau Drös. Rheintor. 1.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Geſell⸗ ſchaftshzus, F. g, iB, Mitglieder des Deutſchen Frauen⸗ werks ſind fingelgbeg, Lindenhof. 1.., 20 Uhr, Zellenwalterinnenbeſprechung im Heim. Schlachthof. 2.., 20.15 Uhr, Heimabend im„Platzl“, Schwetzinger Straße 171. Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. 1.., 15 Uhr, Beſprechung in 8. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 31.., 16 Uhr, beſuchen die Frauen den Vortrag und die Ausſtellung„Das deutſche Gold“ im Naturkundmuſeum. Eingang Bismarckſtraße. Vollzähliges Erſcheinen dringend erwünſcht, 8 Marine⸗ HJ. 31.., 18.15 Uhr, Marktplatz Antreten. Da Das„Arbeitertum“ iſt jeweils mittwochs nach dem 1. und 15. jeden Monats zuf der 930 P 4,—5, Zimmer 19, abzuholen. Die Firmen, die die Folge 1 noch nicht geholt haben, wollen dies am kommen⸗ den Mittwoch unverzüglich tun. Kreiswaltung. Die Ortsobmänner werden gebeten, die Fächer bei der Abteilung Aufnahmen— Veränderungen in D 1,—8, regelmäßig entleeren zu laſſen. Arbeitsſchule Für die beiden Lehrgänge Maſchinenſchreiben, montags und donnerstags von 19—20.30 Uhr und Kurzſchrift, von 20.90—22 Uhr, werden noch einige Anmeldungen eutgegen⸗ genommen. Die Anmeldungen müſſen bis zum 2. Juni in O 1, 10 abgegeben werden Strohmarkt. Der Lehrg ang Latein, Stufe 3, beginnt am Mittwoch, dem 2. Juni. Anmeldungen werden noch entgegen⸗ genommen ſantin infolge eigener Unachtſamkeit gegen ein vor⸗ überkommendes Privatauto gelaufen und dabei 10 5 5 verletzt, wprden. Der Automobiliſt, ein 24 Jahre alter Erich., beging nun eine unverzeihliche Dummheit; denn anſtatt anzuhalten und ſich um die Verletzte zu kümmern, raſte er davon. Ein Droſchken⸗ chauffeur nahm aber ſeine Verfolgung auf und konnte den Flüchtigen am Wittenbergplatz einholen und ſtel⸗ len. Obgleich der Zuf ammenprall mit der Fußgän⸗ gerin ſo heftig geweſen war, daß ein Griff der linken Wagentür abgeriſſen wurde, behauptete., von dem Unfall nichts gemerkt zu haben. Bei dieſer Behuup⸗ tung blieb er auch in der jetzigen Verhandlung vor der Verkehrsſtrafkammer bes Berliner Landgerichts, vor der er ſich wegen fahrläſſiger Körperverletzung und Fahrerflucht verantworten mußte. Das Ergeb⸗ wis der Beweisaufnahme ließ jedoch keinen Zweifel daran, daß der Angeklagte genau gewußt hatte, was geſchehen war, es aber vorgezogen hatte, davonzu⸗ fagen, um Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen. Von der Anklage der Körperverletzung wurde er freigeſprochen, da ihm an dem Unfall kein Ver⸗ ſchulden beizumeſſen war. Die Fahrerflucht dagegen wurde mit einer Gefängnisſtrafe von einem Monat geahndet. findung als die neueſte und vollkommenſte ihrer Art, die es zur Zeit auf der ganzen Welt gebe. Der Senatsausſchuß für Marineangelegenheiten hat nach ſorgfältiger Prüfung entſchieden, daß die Er⸗ findung von ſolcher Bedeutung für die Verteidigung der Vereinigten Staaten ſei, daß das Marineminiſte⸗ rium die Erfindung für den alleinigen Gebrauch der Marine beſtimmen werde. Die Erfindung des Code ſtammt von dem verſtorbenen Commander William F. Greſham bei der amerikaniſchen Marine, und einer Frau Agnes M. Drisvoll, die ſie gemeinſam aus⸗ gearbeitet haben. 31. Mai „Schwarzſchwa⸗ von Siegfried 2 Montag, Nationaltheater: nenreich, Oper Wagner, N88, 19.80 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorfüh⸗ rung des Sternprofektors; 9 bis 18 und 15 bis 18.30 Uhr geöffnet zur Beſichtigung. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Morgen: 7 Uhr Speyer Germersheim— Karlsruhe und zurück. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rund⸗ flüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Odeon: Konzert(Verlängerung). Tanz: Libelle. Stündige Darbietungen Städt. e ee Geöffnet von 10—18 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Gebſfner von 11 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr. Theatermuſenm. n 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Sonderſchau„Tibet“ des Zeughaus⸗ muſeums Geöffnet von 11 bis 17 Uhr.— Antibolſche⸗ wiſtiſche Schau. Geöffnet von 9 bis 21 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Madame Bovary“.— Alhambra: gläſerne Kugel“.— Schauburg:„Gleisdreieck“, Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel 343 21. Was hören wir? Dienstag, 1. Juni Reichsſendes Stuttgart .80 Frühkonzert⸗-.30: Morgenmuſik.— 10.00: Vom deutſchen Land in aller Welt.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Zauber der Stimme(Schallpl.).— 20.00: Das klingende Wunder. Antonio Stradivari zum „Die 200. Todestag.— 21.00: Nachrichten.— 21.15: Mozart: Quintett und Trios.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unter⸗ haltung und Tanz.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim 11.30; Volksmuſik.— 12.00: Mitlagskonzert, Mitwir⸗ kende: Das Landesorcheſter Gau Baden unter They Hol⸗ linger, Max Fühler(Flle), Carola Werner(Klapfer), Hermann Eckert(Klavier). Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühlonzert.— 10.00: Deut⸗ ſches Volkstum.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.45: Beſuch im Laboratorium.— 12.00: Mittagskonzert, 14.00: Allerlei.— 15.15: Bunte lan e.— 15.45: Hot es Alen wirklich gegeben?— 16.00: Muſik am n 18.00: Klaviermuſik.— 18.20: Polttiſche Zettungsſchau. — 18.40: Kleines Unterhaltungskonzert(Schallpl.).— 18.55: Ahnentefel,— 16.00 Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.45: Welt des Sportes.— 20.10: Bunte Volksmuſik.— 21.00: Deutſcher Kalender: Juni.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Nochtmuſik D VON o H. t o R E U 2 Am Baumwall hatten ſich Leute angeſammelt. Sie anden neugierig rings um den Niedergang zum aſſer und ſtarrten eine Gruppe von Männern, en und Kinder an, die zwiſchen Kiſten und Bün⸗ deln auf den Stufen hockten. Es war kein ſeltenes Bild an dieſer Stelle. An den Pfählen in der Mitte Stromes lag das Auswandererſchiff, bereit, mit ber nächſten Ebbe auszulaufen. Gerade ſetzte ein got ab, um die geduldig am ſchattenloſen Kai Har⸗ 8 0 herüberzuholen. Magnus war teilnahmslos ſtehengeblieben. Unter den Leuten entſtand eine Bewegung; die Lälſe der Neugierigen reckten ſich. i „WVaſſer“, ſagte jemand,„die arme Fraul Kann ihr denn niemand helfen?“ Magnus vernahm den gewohnten Appell, drängte i 85 und erblickte eine Frau in Kleid und Kopf⸗ uch der Bäuerin, die auf der unterſten Stufe zu⸗ Boot an, jedermann trachtete das Gepäck hin⸗ ren und einen Platz zu ergattern, das Waſ⸗ te über die Steine und ſpülte bis an die , ee e e e erf ließlich einer anderen Frau, die ſchon zin ot ſaß, hinüberreichte. g Ich bin Arzt“, ſagte Magnus zu dem Wang ie ihr den Kopf höher und halten Sie ihren un, ſchloß er die Wunde und verband ſie renen Händen Die Ohnmächtige kam wie⸗ ich ſuchte beunruhigt ihr Kind und 5 e als ſie es in guter ee 2 neuen. engeſunken war. In dieſem Augenblick legte Ohnmächtigen. Nur ein einzelner Mann feiner um die Liegende, wobei er gleichzeitig,,„Haben ratlos, ein Wickelkind auf dem Arm 1 8 2 hat, dieſe beſchwerliche Reiſe zu unternehmen?“ 1 ihm. unangenehm, noch eine . 1 5 1 mer zawürd eltete in ſteck aus, entnahm m und ſetzte ihn zu einem kurzen Aderkaß das Blut in kräftigen Stößen über die nern neuen Kirchenuniot das ein „Es iſt die Hitze“, ſagte der Mann, der ſo bereit⸗ willig geholfen hatte,„das lange Warten und die Aufregung.“ f Magnus betrachtete ihn flüchtig. Es war ein klei⸗ ner, recht anſtändig gekleideter Menſch, in deſſen von kunterbunten Falten belebtem Geſicht eine Neigung zur Humorigkeit mit ſchlecht gebändigter Unraſt im Streite zu liegen ſchien. Ein ziemlich auffälliger Buckel ſchien Magnus zu der Phyſiognomie zu paſ⸗ ſen; ſolche Lente kamen zwar nicht viel in die Sprechſtunde, aber man kannte ihre Art. Vielleicht ein Kaufmann, dachte er, den verfehlte Spekulatio⸗ nen zur Auswanderung veranlaßt hatten, jedenfalls irgendwelche Enttäuſchungen— Sie ſtützten die mit leiſer Stimme Dank mur⸗ melnde Frau und halfen ihr in das zum ee bereite Bopt. „Sie nicht auch?“ fragte Magnus. Der Bucklige winkte ab. N „Es hat noch Zeit bis zum Dunkelwerden. Ich werde lange genug in der ſchaukelnden Arche blei⸗ ben müſſen, bis Australia felix ſeine Schätze vor mir ausbreitet.“ 5 Er lachte leiſe und half dem Doktor, ſeine gn⸗ ſtrumente zuſammenzupacken, während das Boot von der Mauer abtrieb und dann unter Ruberſchl i gen ſich der Mitte des Stromes zuwandte. Die Neu⸗ gierige 15 erinnerten ſich, was ſie eigentlich tun woll⸗ ten, und gingen weiter. Als Magnus die Kaitr⸗ hinaufſtieg, ſchloß ſich ihm der Bucklige wie ſel verſtänd Selbe an und 85 auch auf der 8 an e e e bewo⸗ , war Magnus, nur um etwas 5 ſagen. Weile Geſe 15 10 1 in. 1 en eine nze nzahl Es ſind Leute aus dem Ober verlangt von den Bauern Stichfeſtigkeit ge worden i fern hat man zwar wenig Gewiſſen, und dieſes 5 8 ö zlaubens konflikt ſagte der alene. ee ke i ſpiel, die Sie ſoeben behandelt haben, erſchien eines Tages der Gendarm und riß das eben getaufte Kind aus der Wiege, um es im Nachbardorfe noch einmal, dieſes Mal über dem behördlich anerkannten Becken, taufen zu laſſen. Das hat die Frau veranlaßt, ſich den Auswanderern anzuſchließen und ein Land zu 15 wo man beten und taufen kann, wie man W 7. „Wegen ein paar Tropfen Waſſer alſo“, ſagte Magnus,„ſetzt dieſe Mutter ihr Kind den größten Gefahren und einer recht unſicheren Zukunft aus!“ Der Bucklige hob abwehrend die Hand und ſchüt⸗ telte heftig mit dem Kopf. „Haben Sie jemals ein Kind zu erziehen gehabt?“ Magnus glaubte plötzlich, Spott und eine gewiſſe Angriffsluſt aus der Stimme ſeines Begleiters her ⸗ auszuhören. Er gab weder durch ein Wort noch durch ein Zeichen zu erkennen, daß er lange genug ein Kind in ſeinem Hauſe gehabt hatte, mich nämlich, ſeinen Neffen Henry Buck, der ihm reichliche Sche⸗ rereien gemacht hatte, „Das Taufen mag nicht 1 wichtig ſein“, fuhr der Kleine fort,„aber es geht hier um Recht und Wil⸗ len, aus einem Kinde, das doch zunächſt nichts als ein Stück Leibesfrucht iſt, einen wirklichen 3 eine wirkliche Tochter zu machen. Ich ſehe ſchon, Sie ſind einer von den Aerzten, die beileibe nichts gegen den Willen eines anderen tun wollen, die 9955 ſchnei⸗ den und pflaſtern, wenn es ausdrücklich von nen verlangt wird. Kinder können aber nicht. das Richtige verlangen.“ Meinem Onkel muß pötzlich bellen, zu Mute ge⸗ weſen ſein. Dieſer unerwartete Angriff rührte 5 viel mehr auf, als der Redehungrige an. Seite hatte ahnen können. Hatte er, Magnus Hoyer,% nicht an dem Kind getan, das als Walſe überantwortet worden war? 25 mochte in dieſem terem Spott ich mich seinerzeit 5 1 12 af. ban,. Ain. eee le ſein. Danken Ae 1 i 1 8 1 ball. Au. Königlichen Regierung nein Bei „ich jetzt von Abſchtedsſchmerz frechen— ander getrennt gehalten, daß ich lügen müßte, 25 ein paar 5 aufgeregt lick einfallen, mit 6 5 1 meine Angelegenheiten immer 5 ſäuberlich e 1 eine peinliche Erinnerung! Mein Onkel hätte gern dem Geſpräch eine andere Wendung gegeben, doch fand er nicht das paſſende Wort. „Erlauben Sie mir einen Vergleich“, fuhr der Bucklige unbeirrt fort;„da liegt ſo ein hilfloſes Stück Eiſen, und ringsherum ſind nichts als Magneten. Sie ziehen und ſtoßen und laſſen ſämtlich ihre Kräfte auf das ſchwache Dingelchen wirken, das einmal ſelbſt ein Magnet werden ſoll. Da wollen Sie, dem es gehört und anvertraut iſt, ſich neutral erklären? Ihre eigenen Kräfte, an die Sie doch glauben müſ⸗ ſen, ganz einfach abſperren?“ Auf dieſe ſeltſamen Aeußerungen, die ja ziem⸗ lich deutlich auf einen Spinttſterer ſchließen ließen, tal mein Onkel etwas ſehr Ueberraſchendes, etwas, das mit ſetnen bisherigen Gewohnheiten kaum in Einklang zu bringen war Er wies da, wo er eigent⸗ lich von der Hafenſtraße hätte abbiegen müſſen, auf ein Gaſthaus— ain Lokal, in dem ſich die Kapitäne mit den Maklern zu treffen pflegten— und ſagte zögernd: 5 „Wollen Sie nicht eintreten und mit mir ein Glas Wein trinken, bevor Sie an Bord gehen? Ich finde Ihre Anſichten bemerkenswert.“ Der Bucklige verneigte ſich leicht im Gehen. Die Gaſtſtube in deren Dämmerlicht die gebauch⸗ ten Flaſchen— 5 die Meſſingkräue an den Fäßchen var Die Schritte knirſchten auf dem nd, 25 über die Flieſen geſtreut war, und Goldfiſche in ihrem Glashafen wirbelten den Grund auf, als der Schatten der Gäſte über ihren 1 glitt. Nach einer Weile erſchien der Wirt, a nachdem er die kurze Pfeife bei⸗ ſeitegeleg ch den Wünſchen der Herren und ich, ſobald er die beſtellte Flaſche und die Glä⸗ t, mit einem Stuhl und ſeiner Pleite vor 115 Saugt zurück. N uf Ihr Wohl, Herr Auswanderer!“ ſaate i mus mit einem Anlauf zur Joypfalität. 1. auf alle, die es ub anken und ſchwiegen, und Magnus lune 0 von neuem 1 denn Sie, die Heimat zu ver⸗ i. le ne bee 0 an. 12. Seite/ Nummer 241 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Alle sind begeistert von dem Hauptdarsteller AibrechtSmönhals in dem spannenden, sensa- tionel len Artistenfilm Neben Iuentsabnnas eine Besetzung bester deutscher Darsteller: Hilde von Stolz Sabine Deters paul Renckeis. Ernst Dumtke Walter Steinbeck Für Jugendliche zugelassen! i Beginn:.00.30, 6,80.80 Uhr LILIU N E UT E Abschieds-Abend der Kapelle Wassmann Dienstag nachmittags und abends IAN Z Auf 4 Tanzflächen Mlitwoch der lustige Je- ka- mi- Abend National- Theater vaamem Montag, den 31. 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Mai 1938 in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung oder Ein⸗ bringung, Hunde, die erſt nach Ab lauf der allgemeinen Anmeldefriſt das Alter von 3 Monaten erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt unter gleichzeitiger Zah⸗ lung der Steuer bei der Stadtkaſſe anzumelden. Eine Anmeldung iſt nicht erfor⸗ derlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni oder vor Ablauf der vier⸗ wöchigen Friſt nach der Beſitz⸗ erlangung oder Einbringung wie⸗ der aufgegeben worden iſt. Das⸗ ſelbe gilt für Hunde, deren Beſttz innerhalb 4 Wochen, nachdem ſie das Alter von 3 Monaten erreicht haben, aufgegeben wird. Für jeden über 3 Monate alten Hund hat der in Mannnheim wohnhafte oder ſeit mindeſtens 3 Monaten ſich hier aufhaltende Beſitzer für das vom 1. Juni 1937 bis 31. Mai 1988 laufende Steuer⸗ fahr eine Hundeſteuer zu ent⸗ richten. Die Steuer iſt bei der Au⸗ meldung des Hundes in einem Be⸗ trag zu zahlen. Nur leiſtungs⸗ ſchwachen Steuerpflichtigen iſt es ausnahmsweiſe geſtattet, die Hunde⸗ ſteuer in! 8 Teilbeträgen zu ent⸗ richten. Wer einen Forderungs⸗ zettel erhalten hat, legt ihn bei der Zahlung vor. Für die Vororte ſind die Gemeindeſekretariate Anmelde⸗ und Zahlſtellen. Die Steuer beträgt: für einen Hund für zwei Hunde. 144 RM. für drei Hunde 276 RM. für jeden weiteren Hund 132 RM. mehr. Die Hundeſteuermarke koſtet 20 Pfg.; ſie iſt bei der Kaſſenſtelle, an der die erſte Zahlung geleiſtet wird, abzuholen. Wird Zahlung durch Ueberweiſung od. Abbuchung geleiſtet, ſo iſt die Steuermarke bei der Stadtkaſſe abzuholen. 48 RM. Tel 2163 6 u. 21612 Chem Rel nigung Reparatur und Bügel Anstal. Haumülter N 1, 14 Telefon 230 82 U von RNA 40.— an (Auch auf Raten au begiehen). kleltrische Waadt Barbet, Wasser Licht u. Radios. N 2. 10 del. 205 55 Hunde, die ohne gültige Steuer⸗ marke umherlaufen, können ein⸗ gefangen und in der Tieraſyl ge⸗ bracht werden, woſelbſt ſie nach Ab⸗ lauf von 3 Tagen getötet werden oder in das Eigentum des Tier⸗ aſyls übergehen, wenn ſie nicht vorher gegen Erſatz der durch das Einfangen und die Verpflegung entſtandenen Koſten wieder abge⸗ holt werden. Die Steuermarke darf in keinem 7 5 einer anderen Perſon über⸗ laſſen werden. Die Erſatzmarke koſtet 50 Pfg. Wenn ein Hund von auswärts in die Gemeinde eingebracht wor⸗ den iſt, wird die für das betref⸗ fende Steuerjahr von demſelben Beſitzer nachweislich in einer an⸗ deren Gemeinde des Reichsgebiets bezahlte Hundeſteuer auf die für Mannheim feſtgeſetzte Steuer an⸗ gerechnet. Hat der Beſitzer in keiner badi⸗ ſchen Gemeinde einen Aufenthalt von mindeſtens 3 Monaten, ſo iſt nur die Hälfte der Hundeſteuer zu entrichten. Die Steuer wird nur zur Hälfte erhoben: a) für je einen Hund, der vor⸗ wiegend zur Bewachung Lines abgelegenen Hofgutes od. eines ähnlich abgelegenen Wohnge⸗ bäudes gehalten wird, das im Umkreis von 100 m kein ande⸗ res bewohntes Gebäude zur Nachbarſchaft hat; b) für einen oder mehrere Schäfer⸗ hunde, die während des größten Teiles des Jahres zur Be⸗ wachung von Herden gehalten werden. Steuerfrei ſind: a) Hunde, die bei öffentlichen Be⸗ hörden oder an öffentlichen An⸗ ſtalten unmittelbar zu öffent⸗ 100 97 30 250 1 13 86. 100 gr 40 Pf 280 97.— W. denden Ardl U. z gene 00 gr 30 Pfg. lichen Zwecken gehalten werden; b) Hunde, die von Beamten deß 2 Staats oder der Gemeinde mit 2 Genehmigung der vorgeſetzten Behörden zu dienſtlichen Zwek⸗ ken gehalten werden: 0) S die von Blinden als . bing für Zucht e Steuerermäßigung für Zucht⸗ hunde und für Schutz⸗ od. Führer⸗ hunde für Taube 1555 Schwer⸗ hörige iſt in der Verordnung zum 1 0 des Hundeſteuergeſetzes 29. Juni 1932 beſonders ge⸗ Nähere Auskunft erteilt das Städtiſche Steueramt. Die Befreiung wird nur auf An⸗ Holland-F prob al.] trag gewährt: eine Hundeſteuer⸗ marke muß auch in dieſen be rie 5 9885 5 2 er wird 05 Ser 3 zum zwanz chen 1915— die Steuer 2 852 Steuer nicht recht⸗ beza cht wird, können von der de eingezogen werden. dals der 8 e Slädt. 9 ge beim 8 118 12 Uhr; 0 5 Montags bis Frei 3 von 8 e Uhr; Samstags von 15 dene g en ern aus⸗ den 30. Mai 1937. Stadtkaſſe. nach den ö 1. 8 13 Uhr und von Montag, 3 31. Mai 1937 in 1 Bilden wird dle Ge- schichte einer oll pf konten Ftou etzählt. Der Angriff. Aribert luaseher, Ferd. N . Seharf, A. Engel, P. Bil dt u. a. „ Legle Selheld tampfecht — im Vorprogtemm: Oasen, blur in deri neuesten Ufe-Tonwoche: bie groge Flottenschau wur fänig dec I. Täglleh:.00 S. us.30 Für qugendliche gicht zugelossen Gu-pal att u NIV EASUuN 8%%, 5 988 Fahrikneue 7 2 8 2 2 2 2 2 2 2 7 2 2 Sohöne versenkbere Nähmaschine 1 kast neu üfelt m. Hühik. 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