erklärte man eine ſolche Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmat außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim Konkurfe Anzeigen für fernm Einzelpreis 10 Pf. Anzeige Hennig, 79 mm breit. Familien und Klein etſe. Allgemein gültig iſt die ei Zwangsvergleichen oder i gewährt. Keine Gewähr für gaben, an beſonderen Plätzen und de Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Au. B Montag, 14. Juni 1957 148. Jahrgang Nr. 265 Vlermüchte Die Kriſe iſt vorüber! Ein Erfolg der Mäßigung und Veruunft- Aufforderung an Valentia und Burgos — London, 12. Juni.(U..) Deutſchland, Italien, Frankreich und England haben geſtern ein endgültiges Uebereinkommen über die Rückkehr Deutſchlands und Italiens in das Nicht⸗ einmiſchungskontrollſyſtem erzielt. Die Vertreter der vier Mächte hielten zwei Sitzungen ab, eine zweiſtündige Sitzung am Vormittag, die dann bis vier Uhr vertagt wurde. Die zweite Sitzung dauerte von 4 Uhr bis.45 Uhr, worauf bekanntgegeben wurde, daß ein völliges Uebereinkommen zwiſchen den vier Mächten erreicht worden ſei. Das Vier⸗Mächte⸗Abkommen ſieht die Einrich⸗ tung von Sicherheitszonen für die an der Kontrolle beteiligten ausländiſchen Kriegsſchiffe und eine ſo⸗ fortige Konſultation der vier Mächte an Ort und Stelle vor, falls ein neuer Angriff auf ein Kontroll⸗ Kriegsſchiff erfolgen ſollte. Das Uebereinkommen wird nunmehr beiden Seiten im ſpaniſchen Bürgerkriege zugeſtellt werden mit dem Erſuchen, den Kontrollmächten Zuſicherun⸗ gen zu geben, daß ſie jeden weiteren Uebergriff oder Angriff auf die ausländiſchen Kontroll⸗Kriegsſchiffe vermeiden werden. Befriedigung in Rom (Drahtbericht unſ. röm. Vertreters) — Rom, 13. Juni. Die endgültige Ausarbeitung des neuen Abkom⸗ mens über die internationale Kontrolle in Spanien hat in Rom keine beſondere Ueberraſchung mehr ausgelöſt. Denn man erwartete ſie von Tag zu Tag, und es war bekannt, daß das Abkommen inhaltlich im weſentlichen den deutſch⸗italieniſchen Wünſchen entſprach. Man begrüßt das endgültige Zuſtande⸗ kommen nicht nur, weil Deutſchland und Italien wieder an der Kontrolle aktiv mitarbeiten können und weil Sowjetrußland von der Einmiſchung ab⸗ gehalten wurde ſondern auch weil man darin ein glückliches Vorzeichen für die künftige Zu⸗ ſammenarbeit der vier Mächte ſieht. Unter der Ueberſchrift„Die Kriſe iſt beendet“ ſchreibt das römiſche Mittagsblatt„Piccolo“: Die Bolſchewiſtenüberfälle auf italieniſche und auf deut⸗ ſche Schiffe hätten die ganze Welt zwei Wochen lang in bange Erregung verſetzt. Dieſe Spannung ſei jetzt gelöſt. Einigung über die Spanien ⸗Konkrolle Baldwin, Ehrendoktor von Cambridge 2 Der nach ſeiner Ernennung zum Ehrendoktor. Anterwerfung der Roten Armee unter (Drahtber. unſ. Londoner Vertretern + London, 13. Juni. Die engliſche Preſſe iſt noch weit davon entfernt, ſich ein Urteil über die Moskauer Todesurteile und, wie man annimmt, ſchon vollzogenen Hinrichtungen zu bilden. Im allgemeinen nimmt man an, das Ziel ſei, die Rote Armee nicht nur der Kommnuniſtiſchen Partei zu unterwerfen, ſon⸗ dern auch zum perſönluhhen Werkzeug Stalins zu machen. Die Hingerichteten waren nach Anſicht des Kor⸗ reſpondenten potentielle Gegner Stalins bei dieſen Verſuchen, nicht jedoch eine unmittelbare Gefahr. Der Unſinn der angeblichen Verſchwörung mit Deutſchland erledigt ſich für den Berichterſtatter der „Times“ durch die Tatſache, daß die meiſten Ange⸗ klagten von bitterem Haß gegen Deutſchland erfüllt waren. Einen öraſtiſchen Verſuch, die Tragweite des Vorgangs klarzumachen, unternimmt der militä riſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“, indem er die Namen der Generäle aufzählt, die in einem ähnlichen Spionagefall in England unter Anklage ſtehen wür⸗ den. Stalins Entſchluß müſſe die geſamte Militär⸗ maſchine Sowjetrußlands wenigſtens für einige Mo⸗ nate aus den Fugen bringen. f Franzöſiſche Schlußfolgerungen dnb. Paris, 12. Juni. Die Verurteilung des Sowjetmarſchalls Tucha⸗ tſchewfki und ſieben hoher Generale der Roten Armee zum Tode findet in der franzöſtſchen Oeffent⸗ lichkeit einen ganz beſonders großen Widerhall. Journal des Deébats erklärt u. a:„Das Schau⸗ ſpiel, das das Sowjetparadies bietet, iſt einfach wi⸗ derlich. Vergeblich zerbricht man ſich den Kopf, um die wahren Urſachen all der vielen Metzeleien zu ergründen. Sinnlos ſei es, in dieſem Reich der Lüge und der Verderbtheit ſichere Unterlagen zu beſchaffen. Eins ſteht jedenfalls feſt, daß nämlich Stalin, dieſer aſtatiſche Tyrann, alle die Leute in Sowjetrußland umbringen läßt. die irgendwo Macht oder Einfluß zu haben ſcheinen, da er darin eine Drohung gegen ſich ſelbſt erblickt. Es wird wahrscheinlich noch zu anderen blutigen Ereigniſſen in Sowjetrußland kommen. Tatſache iſt: Der größte Teil des Volkes lebt im Terror. Getrieben von einſt kann er auf ſeinem Wege der Unterdrückung nicht mehr haltmachen. 5 Das Blatt erinnert dann an den kürzlichen Be⸗ fuch Tuchatſchewſkis in Paris. Damals ſtand der große Marſchall noch auf dem Gipfel ſeiner Macht. In ac b Ap wurde er von den Sowjet⸗ machthabern nach Frankreich geschickt. Das franäb⸗ 1175 Oberkommando zeigte ihm 1 1 50 gewöhn⸗ e bor Perſonlichteit als Spion „ Wohin ſteuert Stalin? die verſönliche Willkür Stalins?— Das Ausland ſucht das Rätſel zu deuten oder zivilen Sendboten Moskaus gefährlich ſind, dann müſſe man an der Vernunft der Leiter Frank⸗ reichs verzweifeln. Wie Rom die Ereigniſſe deutet (Drahtbericht unſeres römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 13. Juni. Die Verurteilung des ſowjetruſſiſchen Marſchalls Tuchatſchewſki und der anderen ſieben ſowjetruſ⸗ ſiſchen Generale hat in Italien außerordentliches Die Hinrichtung dnb. Mos ka u, 12. Juni. Amtlich wird beſtätigt, daß alle acht vom Sondermilitärgericht des Oberſten Gerichtshofes zum Tode verurteilten Sowjetgenerale heute, am 12. Juni, hingerichtet worden ſind. Die„Arteilsbegründungs“ 5— Moskau, 13. Juni(U..) Der Vorſitzende des prozeßführenden Militär⸗ kollegiums des Oberſten Sowjetgerichtes, der be⸗ kannte oberſte Militärrichter Ulrich, erklärte bei der Urteilsverkündung, daß ſämtliche Angeklagte ihre Schuld in vollem Umfang eingeſtanden hätten(11) Das Urteil des Gerichts gegen die an⸗ geklagten Befehlshaber der Roten Armee lautet: „Das Gericht hat ſeſtgeſtellt, daß die Angeklagten in Dienſten des militäriſchen Geheimdienſtes einer fremden Macht ſtanden, die eine unfreundliche Poli⸗ tik gegenüber der Sowjetunion verfolgt. Sie gaben ſyſtematiſch Spionagenachrichten(9) 1 Macht und begingen Sabotageakte(), um die Macht im Falle des militäriſchen Angriffs auf die Sow⸗ jetunion die i t v f hatten ſich ferner zum Ziel geſetzt, die Sowjetunion aufzuſpalten und die Rückkehr der Großgrundbeſitzer und Kapitaliſten zu ermöglichen. Das Sonder⸗ gericht hat alle Angeklagten des Bruchs des Fah⸗ neneids, des Verrats an der Roten Armee und des Baterlandsverrats für ſchuldig befunden und des⸗ und Ehren zu nehmen, Tuchakſchewſti den Mar⸗ ſchallstitel zu entziehen und über alle das Strafmaß, die Tadesſtrafe zu verhängen“ And. Moskau, 12. Jun. ind Verräter. Wenn man ſich jetzt nicht ein für alle⸗ mal ſage, datz die Fühlungnahme mit militäriſchen Die Namen und früheren militäriſchen Dienſt⸗ ränge der am Samstag hingerichteten acht Sowjet⸗ der Roten Armee zu unterminieren und bereiteten Niederlage der Roten Armee vor. Sie halb beſchloſſen, ihnen sämtliche militäriſchen Ränge höchſte Aufſehen erregt. Die Urteilsbegründung dieſes Schauprozeſſes glaubt in Italien kein Menſch. Viel⸗ mehr erklärt man offen, daß die acht Sowjetoffiziere des Hoch⸗ und Landesverrats niemals fähig geweſen wären. Nach römiſcher Auf⸗ faſſung hat Stalin mit dieſem Prozeß die dritte Stufe im Kampfum die alleinige Macht erreicht. Auf der erſten Stufe vernichtete er mit Hilfe der Gu ſeine möglichen Gegner innerhalb der Partei, auf der zweiten Stufe unterwarf er ſich im Jagoda⸗ prozeß die Gpu mit Hilfe der Armee. Jetzt wirft er, auf ſeine Autorität und die Schwäche Woroſchi⸗ lows geſtützt, die Armee nieder. g der Verurteilten Tuchatſchewſki und die ſieben Generale in den Lubjanka⸗Kellern erſchoſſen generale ſind: Tuchatſchewſki, Marſchall der Sowjetunion und Stellvertreter des Kriegskommiſ⸗ ſars; Jakir, Armeekommandant Erſten Ranges, Befehlshaber des Kiewer Militärbezirks; Ubore⸗ witſch, Armeekommandant Erſten Ranges und Be⸗ fehlshaber des weiß ruſſiſchen Militärbezirkes; Kork, Armeekommandant Zweiten Ranges und Leiter der Moskauer Kriegsakademie; Eidemann, Armee⸗ korpskommandeur und Chef des Wehrverbandes Oſſboaviachim; Feldmann, Armeekorpskomman⸗ deur und Chef der Perſonalabteilung im Kriegs⸗ kommiſſariat; Primakew, Armeekorpskomman⸗ deur und Stellvertreter des Beſehlshabers im Mili⸗ tärbezirk Leningrad; Putna, Diviſionskomman⸗ deur und früherer Militärattache in London. Mit der Erſchießung ſämtlicher Verurteilter, welche wie gewöhnlich in den Kellern des GPU⸗Ge⸗ 1 N 5 5 ehemolige engliſche Premierminiſter Earl Stanley Baldwin verläßt die Cambricdge⸗Univerſität (Weltbild, Zander⸗M.) die Parteiorganiſation der Roten Armee. Es muß geſagt werden, daß niemals die Parteiarbeit in der Armee auf einer ſolchen Höhe geſtanden hat und niemals ſo ſtark und felſenfeſt war wie jetzt“ Uborewitſch, der gleichfalls angeblich erſt 40 Jahre zählt, rühmte das Parteiblatt als„Schüler Lenins und Stalins“, während Jakir— immer der „Prawda“ zufolge— ſich durch ſeine„beſondere Er⸗ gehenheit für die bolſchewiſtiſche Partei und für Sta⸗ lin ausgezeichnet habe, wobei er ſich der„beſonderen Wertſchätzung“ des ihm unterſtellten Offizierskorps ſowie der ganzen ukrainiſchen Bevölkerung erfreut haben ſoll. Ein Ueberblick über den derzeitigen Stand der oberſten Armeeführung ergibt zur Zeit folgendes aufſchlußreiche Bild. Von den vier ſtellvertretenden Kriegskommiſſaren iſt einer als gemeiner Spion hingerichtet, ein zweiter hat, zum Hochverräter ge⸗ ſtempelt, durch Selbſtmord geendet; von vier Armee⸗ kommandanten Erſten Ranges ſind zwei gleichfalls durch die Kugel des Henkers erſchoſſen; der einzige Armeekommiſſar Erſten Ranges hat ſich durch Selbſt⸗ mord der Hinrichtung entzogen; vier weitere Armee⸗ kommiſſare Zweiten Ranges ſind, mit unbekanntem weiteren Schickſal, ihrer Aemter enthoben. Dieſe Angaben ſcheinen die Schurkerei und Verräterei im Sowjetſtaate wahrhaftig eindeutig zu illuſtrieren. Die weiteren Folgen dieſer ſelbſt für Moskau un⸗ gewöhnlichen Vorgänge laſſen ſich zur Zeit noch nicht überſehen, ebenſowenig wie die Urſachen der Beſeiti⸗ gung der acht Armeeführer im einzelnen klar zu er⸗ kennen ſind. Mit einer weiteren Säuberung inner⸗ halb des höheren Kommandobeſtandes der Roten Armee und der Roten Flotte muß gerechnet werden. Daneben zieht auch die Verhaftungswelle unter den Parteifunktionären und Staatsbeamten immer weitere Kreiſe. Wenn trotzdem innerlich die Ruhe aufrechterhalten bleibt, ſo iſt nicht zu vergeſſen, daß angeſichts der herrſchenden Verhältniſſe und des Geſichtes des politiſchen Apparates und des rück⸗ ſichtsloſen Vorgehens gegen alle nur der möglichen Gegenwehr Verdächtigen an Widerſtand zur Zeit wohl nie m and zu denken wagen dürfte. . eꝛuaulſche Veonabibungsattion Der Memelländer Preikſchas und 34 politiſche Geefangene begnadigt 5 7 Anb. Kowup, 12. Juni. Der litauiſche Staatspräſident hat aus Anlaß ſeines Namenstages am 13. Juni 34 politiſche Ge⸗ fangene begnadigt. Darunter befindet ſich auch der Memelländer Martin Preikſchas, der in dem großen Kriegsgerichtsprozeß im Frühjahr 1935 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. 5 Preikſchas war Schriftleiter bei dem damaligen — inzwiſchen verbotenen— Organ der Landwirt⸗ ſchaftspartel, Memellandiſche Rundſchau, in Heydefrug. Bei den übrigen Begnadigten handelt es ſich um Bauern aus Südblitauen, die Ende 1935 und Anfang 1936 wegen der damaligen Bauernunruhen zu laugen Zuchthausſtrafen verurteilt worden waren. Ferner befindet ſich noch ein Schauſpieler, der ſeinerzeit zu e Zuchthaus wegen Beteiligung an dem tärputſch im Jahre 1934 verurteilt worden war, unter den Begnadigten. 5 2. Seite Nummer 265 Konſervative Warnung an die Londoner Regierung: Gegen eine Volksjront der europflſchen Den Von der Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und England hängt der Friede der Welt ab! [(Drahtber. unſ. Vertreters in London) — London 13. Juni. Der konſervative Abgeordnete Sir Edward Grigg, der ſich häufig durch ſeine unabhängige Haltung gegenüber der Politik der Regievung aus⸗ Zeichnet, hielt in einem Klub in Mancheſter eine große Rede über die engliſch⸗deutſchen Be⸗ stehungen. Eine Realität, ſagte er, gebe es, der das britiſche Reich geſchloſſen ins Geſicht ſehen müſſe. Heute wie vor einem Menſchenalter hänge der Weltfrieden hauptſächlich von den Beziehungen zwiſchen dem britiſchen Reich und Dentſch⸗ land ab. Wenn die Briten und ihre deutſchen Vettern ein ehvenvolles Kompromiß zwiſchen ihren verſchiedenen Zielen und Idealen finden könnten, ſo werde Friede in Europa herrſchen. Wenn nicht, dann würde ſich früher oder ſpäter eine Lage einſtellen, in der Eng⸗ land von neuem zwiſchen K rieg und Ehrloſigkeit zu wählen haben werde. Bei der Suche nach dieſem Kompromiß gelte es unter allen Umſtänden die morvaliſche Einheit des britiſchen Reiches zu wahren. Dieſer Faktor habe im Weltkriege den Ausſchlag zugunſten Englands gegeben und die Demokratie gerettet. Unglücklicherweiſe beſtehe zur Zeit in England eine Meinungsverſchiedenheit über die politiſche Linie, die Deutſchland gegenüber einzuſchlagen ſei. Im Herzen des engliſchen Volkes herrſche tiefes Mißtrauen gegenüber Diktaturen, und in manchen ſei dieſes Mißtrauen ſo ſtark, daß ſie eine Volksfront der Nationen gegen Deutſchland und Italien aufrichten möchten. Wie khune eine ſolche Politik in etwas anderem als im Kriege enden? Wenn England für ſich ſelbſt die Frei⸗ heit beanſpruche, ſich auf ſeine Weiſe zu regie⸗ ren, ſo müſſe es ſie auch andern Völkern ge⸗ währen. Das deutſche Volk hat in dem kurzen Zeitraum von fünfzehn Jahren zwei Revolutionen erlebt. Wie könne es und wie könne insbeſondere die junge Ge⸗ neraton einen Verſuch Englands, es zu einer drit⸗ ten Revolution zu zwingen, als etwas anderes an⸗ ſehen denn als eine aggreſſive und feindſelige Po⸗ litik? Die Dominien, deſſen ſei er ſicher, würden ihre Hoffnungen auf eine friedliche Entwicklung nicht aufs Spiel ſetzen, indem ſie einer Volksfront der europäiſchen Nationen ihre Unterſtützung ga⸗ rantierten. Dieſe Politik müſſe er ablehnen, nicht nur weil ſie mit Sicherheit den Krieg bringe, ſondern auch weil ſie das britiſche Reich verunreinige. Jrancos Hauptquartier meldet: Eine andere politiſche Auffaſſung, die in Frank⸗ reich beliebter als in England aber der ſoeben er⸗ wähnten nahe verwandt ſei, ziele darauf ab, Deutſch⸗ land unter den Nationen niederzuhalten, indem ſie es mit einem Ring von feindlichen Bünd⸗ niſſen umgeben wolle. Dieſe Politik werde als„kollektive Sicher⸗ heit“ hingeſtellt und als Treuepflicht gegenüber dem Völkerbund beſchrieben Gegen dieſen Plan ſei vom militäriſchen Standpunkt bereits vieles einzuwenden, aber ein Argument über⸗ treffe alle andern an Gewicht. Habe man nicht dieſe Politik bereits verſucht und ſei ſie nicht bereits voll⸗ ſtändig fehlgeſchlagen? Man könne Deutſchland nicht tiefer erniedrigen, als es 1918 erniedrigt worden ſei, und was habe das der Ziviliſation und der Sicher⸗ heit Europas genutzt? Oft werde die Frage aufge⸗ worfen: Wenn ihr nicht bereit ſeid, Deutſchlands Nachbarn gegen einen bewaffneten Ueberfall zu garantieren, wollt ihr ſie dann einfach dem Schick⸗ ſal preisgeben und Deutſchland die Freiheit geben, mit Gewalt ſich einen Weg nach dem Finniſchen Golf, nach dem Schwarzen Meer oder dem Mittel⸗ meer zu bahnen, und werdet ihr nicht wohl oder übel in einen ſolchen Konflikt mit hineinverwickelt, wenn es dazu kommt? Die Antwort hierauf ſei, daß wenn das britiſche Reich den Frieden in Europa fördern wolle, es ſeinen Einfluß gegen extre⸗ miſtiſche Ziele geltend machen müſſe. Die eine Schule von Extremiſten erkläre den Deutſchen: „Tut, was ihr wollt! Solange ihr eure Gewalt⸗ tätigkeit auf oſt⸗ und ſitdoſteuropäiſche Nachbarn be⸗ ſchränkt, werden wir ruhig zuſehen.“ Die andere extremiſtiſche Richtung erkläre:„Ihr Deutſchen allein unter den ſieben Großmächten ſeid nicht dazu be⸗ rufen, außerhalb eurer eigenen Grenzen euch politiſch und wirtſchaftlich zu betätigen. Obwohl 15 Millionen Deutſche unter euren Nachbarn verſtreut leben, dürft ihr mit ihnen nichts zu tun haben. So unge⸗ recht und unvollkommen auch die Bedingungen ſein mögen, die euch von den Siegern des Weltkrieges auferlegt worden ſind, dieſe Bedingungen ſind ſa⸗ kroſankt, und ihr habt kein Recht, ſie zu ändern, ſei es auch mit noch ſo friedlichen Mitteln.“ Demgegenüber ſprach Sir Edward Grigg ſeine Zuverſicht aus, daß es eine Verſtändigungs⸗ linie gebe. Die engliſche Staatskunſtt müßte ſich bankrott erklären, wenn ſie keinen entſchloſſenen Verſuch machte, dieſe Linie zu finden. Gewiſſe Be⸗ dingungen ſeien unentbehrlich. Deutſchland müſſe ſich erſtens England anſchließen in der Gewähr⸗ leiſtung der gegenwärtigen Oſtgrenzen Frankreichs und Belgiens. Eine weitere Bedingung beſtehe dar⸗ Bilbaos Befeſtigungsgürtel durchbrochen Der ſiegreiche Vormarſch wird fortgeſetzt— Anarchiſtenterror in Madrid anb. Salamanca, 12. Juni. Das Hauptquartier des Generals Franco gab am e um 17.55 Uhr folgende amtliche Mitteilung ekanut: „Der Generalſtab der an der Biscaya⸗ Front kämpfenden nationalen Truppen teilt dem Haupt⸗ quartier mit, daß die nationalen Truppen den Be⸗ feſtigungsgürtel um Bilbao an zwei Punkten durch⸗ 1 haben. Der ſiegreiche Vormarſch wird fort⸗ geſetzt.“ — Vitoria, 12. Juni.(U..) Zu dem Durchbruch der Nationaliſten durch den Bilbaber Verteidigungsring ſind hier folgende Ein⸗ zelheiten bekannt geworden: Nach Abwehr eines Gegenangriffes der Verteidiger Bilbabs um 3 Uhr morgens gegen den Urculi⸗Hügel begannen die na⸗ tionalen Truppen eine Flankenbewegung von dem Gaſtelumendi⸗Hügel aus in Richtung auf das drei Kilometer entfernte Dorf Fruniz. Unter dem Schutze der nationalen Artillerie und Luftwaffe gelang es den Angreifern, den ſchwächſten Punkt der El⸗Gallo⸗ Beſeſtigungslinie zu durchbrechen. Die Verteidiger wurden gezwungen, ſich aus den Fichtenwäldern zurückzuziehen, in denen ſie ſich ein⸗ gegraben hatten. Sie wichen in Richtung der anderen Flanke zurück, wo ſie jedoch von der nationaliſtiſchen Artillerie bei Lemong unter Feuer genommen wur⸗ den. Die Verteidiger mußten den ſtrategtſch wich⸗ tigen Ort Larrabezua räumen, was die Nationaliſten inſtanſetzt, den Angriff auf die letzte Hügelkette zu beginnen, von der aus ſie Bilbab vollſtändig be⸗ herrſchen würden. Nationale Erfolge an der Eſtremadura-Front dnb. Sevilla, 13. Juni. Von der Front von Eſtremadura wird gemeldet, daß die nationalen Truppen dort eine wichtige mili⸗ täriſche Operation durchgeführt haben. Unterſtützt von der nationalen Artillerie, die die bolſchewiſtiſche Stellung beſchoß, griff die Infanterie überraſchend die gegneriſche Frontlinie an und zwang den Feind zu einem überſtürzten Rückzug. Schon um 9 Uhr mor⸗ gens hatten die nationalen Truppen die Bergzüge von Argalla, Sa Lazaro und Avila erobert, die die Land⸗ ſtraße von Caſtuera und das breite Tal von Villa⸗ nueva de la Serena beherrſchen. Die Lage des Ortes Don Benito iſt durch dieſen unerwarteten Angriff ſtark bedroht und ſoll bereits geräumt ſein. Politiſcher Mord in Madrid dnb. Madrid, 12. Juni. Der Vorſitzende der marxiſtiſchen Jugendorgani⸗ ſation, Carlos Lamelo, iſt am Sonnabend ermordet worden. Obwohl die Polizei den Tätern noch nicht auf die Spur gekommen iſt, nimmt man doch an, daß es ſich um einen Anſchlag der Anarcho⸗Syndi⸗ kaliſten handelt, Deutſch⸗ franzöſiſche Gemeinſchaftsarbeit: zufammenarbeit im Ozean⸗Luftverkehr Ausdehnung der beſtehenden Vereinbarungen auf den Nordatlantik-Verkehr anb. Berlin, 12. Juni. Die von der franzöſiſchen Preſſe in den letzten Tagen verbreiteten Nachrichten über eine bevor⸗ ſtehende noch engere Zuſammenarbeit zwiſchen der franzöſiſchen Luftverkehrs ⸗Geſellſchaft Air France und der Deutſchen Lufthanſa auf dem Gebiet des J Trausatlantik⸗Poſtverkehrs veranlaſſen die Deutſche fällen, in vorbildlicher Weiſe geregelt. Dieſe be⸗ ſtehende Zuſammenarbeit ſoll in Zukunft noch wefter ausgebaut werden. Ste ſoll ſich vornehmlich auch auf die Sicherung und auf eine gemeinſame Werbung er⸗ Neue Mannheimer Zeitung Montag, 14. Juni 1937 in, daß für die Deutſchen außerhalb der Grenzen des heutigen Deutſchland zwar beſſere Lebensbedin⸗ gungen geſchaffen werden müßten, daß dieſe aber nicht die Autonomie zerſtören dürften, auf die andere Völker wie die Tſchechen voͤer die Litauer ein gleiches Recht hätten. Wenn aber dieſe Bedingungen erfüllt würden, ſo ſehe er nicht, wie das britiſche Reich, das DNN eee Es iſt ein langer Weg. ein Viertel der Welt beherrſche, dem deutſchen Volke gerechterweiſe einen weiteren politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Wirkungsbereich verweigern könne. Bleibe dann noch die Frage der Kolonien. Er ſelbſt würde keinen Zoll kolonialen Bodens einem herausfordernden und kampfluſtigen Deutſch⸗ land abtreten. Wenn aber eine europäiſche Rege⸗ lung auf den angedeuteten Linien möglich wäre, wenn Deutſchland wieder in den Völkerbund einzu⸗ treten und die in der Völkerbundsſatzung nieder⸗ gelegten Grundſätze der kolonialen Sicherheit inne⸗ zuhalten bereit ſei, dann glaube er, daß die Kolonial⸗ mächte gemeinſam Deutſchland einen Anteil an ihrer ungeheuren Verantwortlichkeit anbieten und ſo den Schandfleck der angeblichen Unfähigkeit Deutſchlands zur Zeherrſchung kolonialer Völker auswiſchen ſollten. 222ͤößVꝛ Der heißt Brei eines neuen Weſtpakts Auch London will nicht recht ran- Frankreich zeigt ſich immer noch halsſtarrig Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters + London, 13. Juni. Das Foreign Office hat in Paris bereits Rück⸗ fragen zu der am Donnerstag übergebenen Note über den Weſtpakt ſtellen laſſen. England iſt dem⸗ nach wohl nicht ohne weiteres bereit, durch noch⸗ malige Abſendung von Noten an die übrigen drei beteiligten Mächte den„nächſten Schritt“ zu tun, der ihm von der Pariſer Preſſe nahegelegt wird. Einige engliſche Korreſpondenten in Paris, die dort das be⸗ ſondere Vertrauen ihrer Botſchaft und des Quai 'Orſay genießen, haben ſich bemüht, der franzöſiſchen Note einen poſitiven Anſtrich zu geben. Der Verſuch iſt aber in London nicht ſehr erfolgreich geweſen. Da der Inhalt der franzöſiſchen Antwort nicht be⸗ kanntgemacht worden iſt, halten ſich die Blätter zu⸗ rück. Die Mitteilung eines Abendblattes vom Freitag, Fraukreich lehne ſowohl die Ausſonderung der weſteuropäiſchen Sicherheitsfrage aus dem Komplex des„unteilbaren Friedens“, als auch die Beſtimmung des Angreifers durch die bei⸗ den Locarnogaranten, England und Italien, ab, iſt jedoch nicht beſtritten worden. Daß Blatt be⸗ zeichnet aus dieſem Grund die franzöſiſche Note als eine endgültige Zurückweiſung des deutſchen Vorſchlags. Es wird viel verſichert, die franzöſiſche Abnei⸗ gung gegen die England und Italien zugedachte Schiedsrichterrolle werde auch hier geteilt. Wie Eng⸗ land ſich zu der anderen grundſätzlichen Frage, näm⸗ lich zu der Sonderbehandlung der welten ropäiſchen Sicherheit, ſtellt, darüber ſchweigt die Preſſe. Wie langſam die Weſtpaktverhandlungen fort⸗ ſchreiten, erhellt aus der Tatſache, daß das Foreign Office erſt jetzt die Antworten der drei Mitbetei⸗ ligten auf ſeine Note vom vorigen November zu⸗ ſammenhat, die ihrerſeits wenig mehr als ein Reſumé der damaligen Verhandlungsergebniſſe war, Deutſchland und Italien haben zu dieſer Note im März Stellung genommen, alſo immerhin drei Monate weniger als Frankreich„auf ſich warten laſſen“, wie man ihnen hier ſo gern vorwirft. Es liegen keine Anzeichen dafür vor, daß das Tempo der Verhandlungen im Begriffe wäre, ſich zu beſchleu⸗ nigen. Blums Lage wird immer kritiſcher: Scheitert die Volkszront an der Finanzmiſere? Eine neue Inflation in Sicht?— Verſtärkter radikaler Druck auf Blum (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) eee— Paris, 13. Juni. Die Niederlage Leon Blums im Senat bildet natürlich den Hauptgegenſtand der iunerppli⸗ tiſchen Kommentare in allen politiſchen und parlamentariſchen Kreiſen Frankreichs und in der geſamten Preſſe. Die Rechtsparteien ſind mit dem„Echo de Paris“ der Anſicht, daß,„wenn Léon Blum nur für zwei Heller Ehre im Leibe hätte, er ſeine Demiſſion geben müßte“. Im Lager der radikalen Partei ſteht man, wie die„Ere Nouvelle“ erklärt, auf dem Standpunkt, daß die Regierung unbedingt die Schäden einer allzu überſtürzten und brutalen Durchführung der Sozialreformen ausmerzen müſſe und daß Frankreich nicht weiter in Experimente und Abenteuer geſtürzt werden dürfe. Die Marxiſten zetern gegen eine augeb⸗ liche„reaktionäre Gegenoffenſive“. Die Kommuniſten endlich ſchweigen ſich völlig aus. Senat und Kammer haben ſich vorläufig auf den nächſten Dienstag vertagt. Eine akute innerpolitiſche Gefahr beſteht alſo nicht, doch iſt man allgemein der Anſicht, daß ſich die Stellung der Regierung nament⸗ lich angeſichts der beiden wichtigen Debatten über die Zollvollmachten und über das Steuerprogramm weſentlich verſchlechtert habe. Dieſe Stimmung hat ſich geſtern in zahlreichen aufgeregten Geſprächen in den Wandelgängen der Kammer und in der Finanzkommiſſion der Kammer geäußert. Man glaubt ankündigen zu können, daß die Regierung Léon Blum angeſichts ihrer dringen⸗ den Geldbedürfniſſe— geſtern erklärte der Abge⸗ ordnete Tixier in der Vollſitzung der Kammer:„Die Staatskaſſe hat keinen roten Heller Geld mehr zur Verfügung“— folgende Maßnahmen beſchließen werde: 4,5 Milliarden neue Steuern, die ſofort durch⸗ geführt werden ſollen, 4,5 Milliard. Steuern, die erſt im Jahre 1938 in Kraft geſetzt werden, und ſchließlich 10 Milliard. neue Inflationsvorſchüſſe bei der Bank von Frankreich. Die neuen Finanzgeſetze ſollen vor Donnerstag der nächſten Woche eingebracht werden, vor dem Tage alſo, wo die Bank von Frankreich ihren neuen Wochenausweis veröffentlichen muß. Die Schwierigkeit dieſer Regierungsmaßnahme liegt darin, daß, kurz geſagt, die Kammer aus wahltakti⸗ ſchen Gründen nur ſchwer die neuen Steuern und der Senat 5 Gründen nur ſchwer die Inflation genehmigen wird. 5 a Wie der„Figaro“ meldet, hat der Deviſenaus⸗ gleichsſonds in den letzten Tagen zur Verteidigung des Franken ſchwere Verluſte erlitten und iſt nun⸗ mehr genötigt, ſeine„Munition“ durch einen neuen ten abgebracht werden können. Die Frage iſt in etwas unklarer Form verneint worden. Auf zwei weitere Fragen, ob der Finanzminiſter durch die großen Eiſenbahngeſellſchaften tatſächlich einen Wechſelkredit von 1,8 Milliarden bei den franzöſi⸗ ſchen Großbanken hätte aufnehmen laſſen, und ob der Kriegsminiſter Daladier tatſächlich eine De⸗ marche bei dem Gouverneur der Bank von Frank⸗ reich wegen Sicherſtellung der„Kriegs⸗ reſerven“ unternommen habe, wurde keine Ant⸗ wort erteilt. Anerhörter Vorfall in Marſeille Marxiſtiſcher Ueberfall auf einen italieniſchen Dampfer i dnb. Paris, 13. Juni. Am Samstag kam es im Hafen von Mar⸗ ſeille zu einem unglaublichen Zwiſchen fall. Mar⸗ xiſtiſche Hafenarbeiter überfielen den gerade ein⸗ laufenden italieniſchen Dampfer„Celina“ und entführten einen an Bord befindlichen Ge⸗ fangenen. 5 Der Ueberfall muß bis ins einzelne raffiniert vorbereitet worden ſein und ſpielte ſich folgender⸗ maßen ab: Die Warenſendungen des aus Süd⸗ amerika kommenden italieniſchen Schiffes ſollten am Nachmittag ausgeladen werden. Die Hafenarbeiter verſammelten ſich zu dieſem Zweck am Schiff, aber nur ein Teil von ihnen ging an Bord. Dieſe ſtürmten zu der auch als Haftzelle dienenden Krankenſtube des Schiffes, die mit ſchworen Riegeln verſchloſſen war. Mit Hilfe einer Brechſtange ſprengten die franzöſiſchen Marxiſten die Tür und holten den 37jährigen Italiener Fernando Marolli heraus, der auf Grund eines Ausweiſungsbefehls der Behörden von Panama auf dieſem italieniſchen Schiff nach Genua übergeführt werden ſollte, um dort den italieniſchen Behörden übergeben zu werden. Dank Muſſolinis an den Führer. Nach einer Meldung der„Agenzia Stefani“ hat Muſſolini nach Ueberreichung des Großkreuzes des Ordens vom Deutſchen Adler durch Botſchafter von Haſſell an den Führer und Reichskanzler zum Dank für die erwie⸗ ſene Auszeichnung eine 5 perſönliche Botſchaft 5 ge⸗ außen Rückgriff auf ie Goldbeſtände der Bank von Frank. Se reich wieder zu ergänzen. In der Finangkommiſſton re u e g de abwertung beabſichtige. Es wurde ihm Ae 85 1 kommiſſion nichts gehört habe“ = c 1 7 S MST 6 rig t be⸗ Note ſchen hnei⸗ achte Eng⸗ ten Es der Meu⸗ Junt 1937 Neue Maunheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe g. Seite Nummer 265 Mannheim, 14. Juni. Hochſommerlicher Sonntag Immer noch 30 Grad im Schatten „Endlich!“ werden viele gerufen haben, als ſich am Freitagabend das Gewitter mit Blitz und Don⸗ nerſchlag und mit 35,2 Liter Regen je Geviertmeter über Mannheim entlud. Gewitter— das verſprach eine Reinigung der Luft von der ſchier unerträg⸗ lichen Schwüle; Regen— das verhieß Beſeitigung der tropiſchen Temperatur. Leider, ſo muß man heute ſagen, ſind dieſe Wünſche nur unvollkommen erfüllt worden. Beſonders der Samstag war ſchon wieder veichlich ſchwül. Die Sonne ſaugte das Naß des Wolkenbruchregens auf und erfüllte die Luft⸗ hülle mit feinem, ſchweißtreibenden Dunſt. Etwas beſſer war es bei leichten weſtlichen Winden am Sonntag; aber auch da wäre es übertrieben, wollten wir die wenn auch gemilderte, ſo doch nach wie vor vorhandene Schwüle leugnen. Und auch von einer Abkühlung läßt ſich nur mit Vorbehalten ſprechen. Die Temperaturen ſind immer noch hochfommerlich. Dennoch war man für das Sonntagswetter dank⸗ bar. Es macht ſchon etwas aus, ob 35 Grad im Schatten gemeſſen werden, wie vor der Gewitter⸗ überraſchung, oder„nur“ 30, wie am Sonntagmit⸗ tag. Dieſe fünf Grad Unterſchied belebten, machten ausgehfreudig, unternehmungsluſtig. Und das war gut ſo; denn der Veranſtaltungskalender war gut ausgeſtattet. Schon am frühen Morgen konnte man mit Ko eine Dampferfahrt nach Speyer antreten, in den Pfälzer Wald fahren und dort Erholung ſuchen. Im Schatten der Bummelſeite unſerer Plan⸗ beseitigen Sie durch E bus pillen. Hk..- u..90 in Apoth. rägheit Ebus- Pillen wirken mild und sicher, regein die Verdauung und reinigen l e Nint. ken ſpazkerte es ſich angenehm zum Waſſerturm, wo unter den Bäumen die Werkſcharen der Zellſtoff⸗Fabrik und des Vereins deut⸗ ſcher Oelfabriken ſtanden und bei ſtarkem Beſuch ihr offenes Liederſingen durchführ⸗ ten, an dem auch viele HJ⸗Angehörige teilnahmen, die von ihrer Jugendfilmſtunde zurückkehr⸗ ten. Starke Zugkraft übten die Sportſtätten diesmal auf die Mannheimer aus. Da war faſt für jede Sparte geſorgt: Meiſterſchaftskämpfe der Hand⸗ baller, Tenniswettkämpfe und vor allem die Re⸗ gatta im Mühlauhafen konnten ſich wirklich weder über den Beſuch, noch über das Sportwetter be⸗ klagen. Weit verbreitet war wieder die Ausflugsluſt Außer den Bergen des Odenwaldes und der Pfalz winkte das Volksfeſt in Ilvesheim, der Feuerwehr⸗ tag in Lorſch und die Eröffnung des neuen Schwimmbades in Ladenburg, wo die Springſchule Mannheim mit prächtigen Kunſtſpringvorführungen aufwartete und man ſich überzeugen konnte, wie herrlich hier ein Bad in ſauberem, kühlen Waſſer gegenüber den ſchmutzig⸗trüben Bade freuden“ im Neckar iſt. Da wir gerade beim Baden find: ſelbſt verſtändlich ſtand am Sonntag auch das Strandbad wieder hoch im Kurſe. Eine wahre Völkerwanderung ſetzte zum Waldpark ein, wo man im„Stern“ den Klängen der bekannten Funkkapelle Theo Hollinger lauſchen konnte. Rieſenbetrieb auch im Rennwieſen⸗ reſtaurant, am Karlſtern, im Ballhausgarten— kurz überall, wo Baumſchatten und Sommeraufent⸗ halt im Freien ſich gut verbinden ließen. Wohl zogen verſchiedentlich Gewitterwolken auf; aber es blieb trocken und heiß dazu— und wenn wir einem Fachmann trauen dürfen, hält die tropiſche Wärme noch bis kurz nach der Sommer⸗Sonnen⸗ wende an. Man rüſte ſich alſo mit leichter Kleidung und ſorge neben der äußerlichen Badeerfriſchung für innerliche Abkühlung. Daß es dieſes Ratſchlages kaum bedarf, lehrten am Abend die dichtbeſetzten Gaſtſtätten, in denen die Fenſter weit geöffnet waren, um jeden Hauch der abendlichen, leichten Er⸗ ſriſchung in die Räume zu leiten. In einem Satz: der zweite Jun! Sonntag konnte ſich ſehen laſſen. Wir ſind ſchon zufrieden, wenn der Wärmemeſſer nicht wieder auf 35 Grad emporklettert. Guter Fremdenbeſuch Auch in der abgelaufenen Woche konnte Mann⸗ heim wieder einen guten Fremdenbeſuch ver⸗ zeichnen. Außer zahlreichen Reiſegeſellſchaf⸗ ten, die auf ihrer Durchfahrt in Mannheim wenig⸗ ſtens kurz Station machten und von denen wir in den letzten Tagen mehrere in den Planken erblick⸗ ten, ſind beſonders 360 Schüler aus Schwetz i n⸗ gen zu erwähnen, die am Freitag mit ihren Leh⸗ rern zu uns kamen. Unter der Führung des Ver⸗ kehrsvereins wurden die Hauptſehenswürdigkeiten beſichtigt und eine Hafenrundfahrt angetreten, die bei den Schülern helle Begeiſterung auslöſte. Am Samstag weilten die Preſſereferenten der S A⸗Gruppe Kurpfalz in unſeren Mauern, die nach dem Beſuch der Antibolſchewismus⸗ Ausſtellung gleichfalls Gelegenheit hatten, unter ſach⸗ verſtändiger Führung das Bild des neuen, vorwärts⸗ ſtrebenden Mannheim kennenzulernen. Auch über 100 Mitglieder von Schützenvereinen ſuchten am Sonntag die Rhein⸗Neckar⸗Stadt auf und wurden vom Verkehrsverein geführt. 5 N Wie fahren die Mannheimer Sänger nach Breslau? jahezu vollzählig im Sonderzug! 17 Stunden unterwegs— Die Mannheimer Liedertafel legt nahezu 2000 Kilometer im Ausſichtskraftwagen zurütk „Fieberhaft“, ſo leſen wir in der Juninummer der Monatsſchrift des Männergeſang vereins Liederhalle Mannheim,„wird im ganzen Deutſchen Reiche gearbeitet zur Sicherung der Durch⸗ führung des XII. Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Breslau, angefangen vom Feſtausſchuß, der in Breslau ſeinen Sitz hat, bis hinein in den kleinſten Verein. Der Ruf des Deutſchen Sängerbundes hat ein gewaltiges Echo gefunden. Allein in Baden, dem am weiteſten entfern⸗ ten Gau, ſind über 3000 Anmeldungen abge⸗ geben worden. Die bis jetzt gemeldeten Feſtteilnehmer in ganz Deutſchland einſchließlich unſerer auslandsdeutſchen Sänger haben die Zahl 120 000 bereits überſchritten. Die Größe dieſer Zahl kann man ermeſſen, wenn man gegenüberſtellt, daß bei dem XI. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt a. M. im Jahre 1932 rund 40 000 Sänger verſammelt waren und daß dort der Vorbeimarſch des Feſtzuges über fünf Stunden in Anſpruch nahm. Wenn Breslau eine Rekordziffer in der Betei⸗ ligung aufweiſen kann, dann iſt dies ein Zeichen, daß die Sänger erkannt haben, wie wichtig dieſe deutſche Sängerolympiade iſt Dabei denken wir nicht nur an uns, d. h. an die deutſche Sängerſache, ſondern in erſter Linie an die große Kulturaufgabe, die uns Sängern geſtellt iſt. Wir wiſſen, wie ſchwer das Grenzland Schleſien, an das von allen Seiten fremde Einflüſſe uns feindlich geſinnter Nationen unaufhörlich branden, um die Erhaltung ſeines Deutſchtums zu kämpfen hat. Unſere Aufgabe iſt, dieſen ſchwer beoͤrängten Volksgenoſſen das Rück⸗ grat zu ſtärken und ihnen neuen Mut im Kampfe gegen dieſe zerſetzende Tätigkeit zu geben. Unſere deutſchen Brüder und Schweſtern im Schleſierlande werden mit Stolz und Freude erfüllt ſein von dem gewaltigen Bekenntnis, das das ganze Deutſchland, ſpeziell die deutſche Sängerſchaft, ihnen darbringt. In der Liederhalle liegen über 150 Anmeldungen allein aus Sängerkreiſen vor Hierzu kommt eine größere Anzahl von Gä⸗ ſten. Im Kreis Mannheim liegen bereits 1000 Anmeldungen vor, ſo daß wir einen Sonderzug für uns erhalten. Dieſer Sonderzug verläßt am Donnerstag, dem 29. Juli, etwa um 22 Uhr den Mannheimer Hauptbahnhof und trifft am 30. Juli gegen 15 Uhr in Breslau ein. Am gleichen Abend nehmen die Liederhaller als Zuhörer an der zwei⸗ ten Gaufeierſtunde in der Jahrhunderthalle teil, die vom Gau Weſtſalen mit dem Thema „Schaffendes Volk“ beſtritten wird. Für Samstag, dem 31. Juli, iſt vormittags eine zweiſtündige Stadtrundfahrt vorgeſehen. Nachmittags iſt eine Chorprobe auf der Frieſenwieſe für die Deutſche Weiheſtunde, die am gleichen Abend ſtatt⸗ findet. Der Sonntagvormittag ſteht zu unſerer freien Verfügung. Nachmittags iſt der große Feſt⸗ zug. Die Sänger des Gaues Baden haben am Sonntag ein Kameradſchaftstreffen, an dem der Freiburger Männergeſangverein und die Liederhalle mitwirken. Am Montag, dem 2. Auguſt, treten wir an zu einer Tagesfahrt nach Oberſchreiberhau. Von dort aus geht die Fahrt weiter über Nürnberg, wo wir am Diens⸗ tagvormittag eintreffen zur Beſichtigung des Reichsparteitags⸗ Geländes. Die Mannheimer Sän⸗ ger treffen am Dienstag, dem 3. Auguſt, gegen 21 Uhr in Mannheim ein. Die Vereinsleitung hat ſich entſchloſſen, entgegen der urſprünglichen Abſicht, uach dem Breslauer Bundesfeſt eine Säugerreiſe zu unternehmen, dem Reiſeplau des Gaues Baden zu folgen mit Rückſicht auf die Sängerkameraden, denen es die Verhältniſſe nicht erlauben, die Geldmittel auf⸗ zuwenden, die eine größere Sängerreiſe erfordern. Wir fahren geſchloſſen nach Breslau und wollen nach Möglichkeit auch geſchloſſen wieder zurückkehren, denn über allem, was die Liederhalle tut, ſoll der Gemeinſchaftsgedanke walten. Selbſtver⸗ ſtändlich bleibt es jedem unbenommen, der noch einige Tage länger verweilen will, dies zu tun, zu⸗ mal dieſe Sängerreiſe manchem Gelegenheit bietet, Verwandte zu beſuchen.“ Die Mannheimer Liedertafel iſt u. W. der einzige badiſche Verein, der die Bres⸗ lauer Feſttage mit einer Sängerfahrt im Aus⸗ ſichtskraftwagen einleitet. Da im ganzen etwa 2000 Kilometer zurückgelegt werden, hat ſich die Vereins⸗ leitung die in Heidelberg ſtationierten beiden Klub⸗ ſeſſelwagen der Reichspoſt geſichert. Die von Ver⸗ einsmitglied Heinrich Wellenreuther zuſam⸗ mengeſtellte Reiſe beginnt am Dienstag, dem 27. Juli, vormittags 7 Uhr, am Paradeplatz. Ueber Frankfurt, Gelnhauſen, Schlüchtern, Flieden und Fulda ſauſen die Wagen, die 52 Perſonen, faſt nur Sänger, befördern, um in Eiſenach vor dem Wartburg⸗Reſtaurant zum Mittageſſen zu halten. Nach Beſichtigung der Burg wird um 3 Uhr die Weiterfahrt über Gotha und Erfurt nach Weimar angetreten, wo wieder eine Pauſe zur Beſichtigung der Stadt eingelegt iſt. Der Reſt der Tagesſtrecke (363 Kilometer) nach Naumburg wird über Apolda zurückgelegt. In Leipzig und Dresden Nach einem Rundgang erfolgt am Mittwoch um 8 Uhr vormittags die Weiterfahrt über Weißenfels nach Leipzig. Nach einer Stadtrundfahrt, bei der das Völkerſchlachtdenkmal beſichtigt wird, halten die Wagen zum Mittageſſen vor dem bekannten„Thü⸗ Für 4 von dem ſchleſiſchen Kunſtſchaffen im Laufe der Jahr⸗ ringer Hof“. Um 2 Uhr iſt Abſchied von Leipzig. Ueber Wurzen und Oſchatz wird Meißen erreicht. Nach einer Rundfahrt in der berühmten Porzellan⸗ ſtadt treffen die Wagen gegen 4 Uhr nachmittags in Dresden ein. Ehe ſich die Liedertäfler zum Abend⸗ eſſen niederlaſſen, wird die ſchöne ehemalige Reſidenz⸗ ſtadt auf einer Rundfahrt beſichtigt. Ein gemütlicher Bierabend mit der Dresdner Liedertafel beſchließt den Tag, an dem 213 Kilometer zurückgelegt werden. Am Donnerstag erfolgt vormittags um 9 Uhr die Abfahrt zur Beſichtigung des berühmten„Weißen Hirſches“. Dann gehts über Pirna an der Elbe in die ſächſiſche Schweiz. Nach Beſichtigung der Baſtei, der Schwedenlöcher und anderer vielbeſuchter Sandſteinbildungen ſowie des Badeortes Rathen iſt Mittageſſen in Bad Schandau. Die Liedertafel wird, einer Aufforderung der Kurverwaltung fol⸗ gend, in den Kuranlagen mehrere Lieder ſingen. In der dritten Nachmittagsſtunde ſtreben die Wagen über Biſchofswerda, Bautzen, Löbau, Görlitz, Lauban und Greiffenberg Hirſchberg zu, wo nach dem Abendeſſen ein Spaziergang durch die vor allem durch ihre charakteriſtiſchen altſchleſiſchen Bauten ſehens⸗ werte Stadt am Fuße des Rieſengebirges vorgeſehen iſt. An dieſem dritten Reiſetage werden 238 Kilo⸗ meter zurückgelegt. Durchs Waldenburger Bergland und Eulengebirge Am Freitag ſetzen die Liedertäfler nach einem Spaziergang oder einer Rundfahrt in die nähere Umgebung und nach dem Mittageſſen die Reiſe zu⸗ nächſt nach Krummhübel an der Schneekoppe fort, von wo nach kurzem Aufenthalt die Weiter⸗ fahrt über Schmiedeberg, Landeshut, Gottesberg, Waldenburg, Bad Salzbrunn, Freiburg und Schweidnitz nach Breslau erfolgt. Die Mannheimer ſehen hierbei die ſchönſten Teile des Rieſengebirges. des Waldenburger Berglandes und des Eulengebir⸗ ges. Gegen 6 Uhr abends will man in Breslau eintreffen. Nur 150 Kilometer beanſprucht dieſer letzte Reiſetag. In der Feſtſtadt Am Samstag, dem 31. Juli iſt vormittags eine Rundfahrt durch die Feſtſtadt vorgeſehen. Das übrige Tagesprogramm wird noch feſtgeſetzt. Mit⸗ tag⸗ und Abendeſſen ſind im Standquartier. Der Sonntagvormittag ſteht zur freien Verfügung. Nach dem Mittageſſen im Standquartier beteiligen ſich die Liedertäfler an dem Feſtzug. Abends iſt ge⸗ mütliches Beiſammenſein in einem noch zu beſtimmenden Lokal. Einſchließlich des Aufent⸗ haltes in Breslau und der Rundfahrten werden etwa 1000 Kilometer zurückgelegt. Die Heimreiſe dürfte ebenſo erinnerungreich wie die Hinfahrt ver⸗ laufen. Am Montag, dem 2. Auguſt, wird die Feſt⸗ ſtadt vormittags um 8 Uhr verlaſſen. Ueber Liegnitz und Görlitz führt der Weg nach Bautzen, wo das Mittageſſen vorgeſehen iſt. Nochmals wird Dres⸗ den berührt. Aber dann gehts durch ganz Sach über Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Reichenbach und Plauen, wo das Abendeſſen wartet. Wieder ſind 416 Kilometer zurückgelegt. Der Dienstag bringt nach Paſſieren von Hof eine herrliche Fahrt durchs Fichtelgebirge über Münchberg, Fried⸗ mannsdorf, Berneck und Bindlach wach Bayreuth, wo das Feſtſpielhaus, das Opernhaus, Haus Wahn⸗ fried, die Grabmäler Richard Wagners und Franz Liſgts uſw. beſucht werden. In Bamberg iſt das Mittageſſen gerichtet. Nach Beſichtigung des welt⸗ berühmten Kaiſerdomes, der in dieſem Jahre ſein 700jähriges Jubiläum begeht, erfolgt um 2 Uhr die Weiterfahrt über Ebrach nach Würzburg, wo ein Abſchiedstrunk im Ratskeller vorgeſehen iſt. Und nun genießen die Breslaufahrer noch die Naturſchön⸗ heiten des Odenwaldes, denn der Reſt der ge⸗ waltigen Reiſe geht über Wertheim, Miltenberg, Amorbach, Michelſtadt⸗Pfaffenbeerfurt⸗Rimbach und Fürth. Ueber Birkenau, Weinheim und Viernheim wird gegen 8 Uhr abends Mannheim erreicht. 401 Kilometer ſind an dieſem letzten Reiſetage zurückzu⸗ legen. Im ganzen beanſprucht die Rückfahrt etwa 850 Kilometer. ent Der Zeitplan des Sängerbundesfeſtes: Mittwoch, dem 28. Juli: 20,00 Uhr: Begrüßungsabend in der Jahr⸗ hunderthalle. Donnerstag, dem 29. Juli: 10,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 12,00 Uhr Bannerübergabe auf dem Schloßplatz. 12,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 15,00 Uhr Sonderkonzert Niederlauſitz in der Jahr⸗ hunderthalle. 18,00 Uhr Erſte Chorfeier im Stadion. 20,30 Uhr Feſtoratorium Händel in der Jahrhundert⸗ halle. Freitag, dem 30. Inli: 10,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 11,30 Uhr Gemiſchtchöriges Konzert in der Jahrhun⸗ derthalle. 12,00 Uhr Oeffentliche Kundgebungen auf verſchiedenen Plätzen. 12,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 14,30 Uhr Erſte Gaufeierſtunde in der Jahr⸗ hunderthalle, Gau Thüringen„Wehrhaft Volk“. 15,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 18,00 Uhr Zweite Chorfeier im Stadion. 20,00 Uhr Sonderveranſtaltung der Vereinigung der Reichseiſenbahn⸗Geſangvereine im Meſſehof. 20,30 Uhr Zweite Gaufeierſtunde in der Jahr⸗ hunderthalle, Gau Weſtfſalen„Schaffendes Volk“. Samstag, dem 31. Juli: 10,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 10,30 Uhr Erntedankfeier des Sängerkreiſes Berlin im Meſſehof. 12,00 Uhr Oeffentliche Kundgebungen auf verſchiedenen Plätzen. 12,00 Uhr Dritte Gaufeierſtunde in der Jahrhunderthalle, Gau Rheinland Süd und Nord „Singende Kolonnen, ſingendes Volk“. 12,00 Uhr Sonderkonzerte in verſchiedenen Sälen. 15,00 Uhr Vierte Gaufeierſtunde in der Jahrhunderthalle, Gau Franken,„Fröhliches Volk“. 19,30 Uhr Deutſche Frieſenwieſe. Spuntag, dem 1. Auguſt.: 13 Uhr Feſtzug. Weiheſt unde auf der * April⸗ und Maiheft der Feſtzeitſchrift „Der Ruf“ ſchließen ſich in Ausſtattung und Inhalt den bisher erſchienenen Nummern würdig an. Das farbige Titelblatt des Aprilheftes, das die Friedrich⸗ Wilhelms⸗Univerſttät hervorragend wiedergibt, weiſt bereits darauf hin, daß Wort und Bild Schleſiens Kunſt und Wiſſenſchaft gewioͤmet ſind. So orientiert ein Artikel von Univerſitätsprofeſſor Dr. Arnold Schmitz⸗Breslau über„Die Breslauer Uni⸗ verſität als Stätte der Muſikforſchung und»erzie⸗ hung.“ Univerſitätsprofeſſor Dr. Friedrich Andrege⸗ Breslau führt in die Geiſtespflege und Bildungs⸗ ſtätten in Schleſien ein. Muſeumsdirektor i. R. Erich Wieſe⸗Hirſchberg behandelt ſchleſiſche Bauten und Bildwerke, Muſeumsdirektor Dr. Cornelius Miütller⸗Breslau die Malerei in Schleſien, Profeſſor Siegfried Haertel⸗Breslau entbietet den Sängern den Gruß des Kunſthandwerks. So knapp die Ar⸗ tikel gehalten ſind, ſo eindringlich überzeugen ſie einen parkenden Perſonenkraſtwagen, hunderte. Die ſchleſiſche Muſikpflege ſchildert das mit dem farbigen Titelbilde von St. Maria auf dem Sande, Kreuzkirche und den Domtürmen ge⸗ ſchmückte Maiheft. So leſen wir, daß Guſtav Reichardt im Auguſt 1824 auf dem Gipfel der Schneekoppe die Töne zu dem Lied„Was iſt des Deutſchen Vaterland“ von Ernſt Moritz Arndt fand. Hans Chriſtoph Kaergel, der auch in Mannheim bekannte und beliebte Hei⸗ matſchriftſteller und Theaterdichter, verbreitet ſich über Schleſien und das deutſche Lied, Dr. Fritz Feldmann, Breslau über Muſikpflege in ſchleſiſchen Städten, Dr. Dr. h. e. Graf Carl von Pückler, Ober⸗Weiſtritz, bricht eine Lanze für Graf Bolko von Hochberg(F 1926), eine ungewöhnliche Künſtler⸗ perſönlichkeit, Leiter der Berliner Königlichen Büh⸗ nen, der die ſchleſtſchen Muſikfeſte ins Leben rief. Dr. Joachim Herrmann, Breslau, von dem in dem Heft der Text des gemütvollen ſchleſiſchen Volks⸗ liedes„Roſel, wenn du meine wärſt“(Satz von Fritz Koſchinſky) wiedergegeben iſt, würdigt die ſchleſiſchen Tondichter. So bereiten auch dieſe reich⸗ bebilderten Hefte(Verlag Wilh. Gottl. Korn, Bres⸗ lau 16) den Leſer in ausgezeichneter Weiſe auf die Breslauer Feſttage und den Aufenthalt im ſchönen Schleſterlande vor. Richard Schönfelder Elf Zuſammenſtöße Polizeibericht vom 13. Juni Aeltere Frau verunglückt. Beim Ueberſchreiten des Kaiſerrings lief eine ältere Frau gegen ein Kraftrad und ſtürzte zu Boden, wobei ſie ſich einen Armbruch zuzog. Die Verunglückte fand Auf⸗ nahme im Städtiſchen Krankenhaus. Unter Alkoholeinwirkung. Am Bahnhofplatz ſtioß ein Kraftradfahrer, der nicht im Beſitz eines Führerſcheins war und unter Einwirkung von Alkohol ſtand, mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei er ſich erheblich verletzte und nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden mußte. 5 5 Uebler Scherz. Auf der Grohbergſtraße wollte ein jugendlicher Radfahrer ein Kind er⸗ ſchrecken. Er fuhr dabei das Kind an, das einen Beinbruch erlitt und nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden mußte. 5 Elf Zuſammenſtöße zwiſchen Fahrzeugen verſchie⸗ dener Art, wobei nur Sachſchaden entſtaud, ereigneten ſich im Laufe des Samstags. Wegen groben Unfugs wurden zwölf Perſonen angezeigt. e Einen großen Meuſchenauflauf gab es am Samstagabend gegen 17.45 Uhr zwiſchen den Qua⸗ draten R 1/8 1. Ein in Richtung Breite Straße fah⸗ render Berliner Laſtkraftwagen wollte einem ihm entgegenkommenden Radfahrer aus⸗ weichen. Er erfaßte dabei mit ſeinem Anhänger drückte ihm die Außenwand ein und beſchädigte den Wagen auch ſonſt recht erheblich. Glücklicherweiſe befand ſich nie⸗ mand im Wagen. Der Vorfall lockte eine große Menſchenmenge an, die ſich erſt zerſtreute, als das beſchädigte Fahrzeug abgeſchleppt worden war. 0 *. 0 eite/ Nummer 265 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 14. Junt 1937 Reger Fern- und Ausflugsverkehr Auch dieſes Wochenend brachte der Reichsbahn einen ſehr lebhaften Jern⸗ und Reiſe⸗ verkehr, der wiederum ſein Gepräge durch gahl⸗ reiche Sonderzüge erhielt. Die Köß⸗Fahrten ſtanden ſtark im Vordergrund. So wurde am Sams⸗ tag ab hier ein Koͤcß⸗Sonderzug nach Heppenheim mit 400 Volksgenoſſen gefahren. Im Durchlauf be⸗ rührten unſeren Bahnhof ein Kößß⸗Zug Weſtfalen von Düſſeldorf nach Schongau und ein Köß⸗Zug Ueberlingen nach Münſter in Weſtfalen. Am Sonntag war der Ausflugsverkehr in⸗ folge des ſchönen Wetters recht rege. Vor allem wurden mit den Frühzügen ins Neckar⸗ tal zahlreiche Geſellſchaftsfahrten unternommen, wie auch die nach Karlsruhe fahrenden Züge ſtark mit Kameradſchaften beſetzt waren, die zum Kaval⸗ leriſtentag fuhren. In den Sportſonderzug 4000 wach Seebrugg ſtiegen in Mannheim 200 Perſonen ein. Der Verwaltungsſonderzug nach Eberbach war ab hier mit 250 Perſonen beſetzt. Ein badiſcher Koͤcß⸗Zug brachte 900 Volksgenoſſen über Mannheim nach Kiefersfelden. Köcß⸗Züge aus Hockenheim und Weinheim führten 400 und 650 Volksgenoſſen nach Mannheim zum Beſuch der Anti⸗ bolſchewiſtiſchen Ausſtellung. Den Bahnhof berühr⸗ ten im Durchlauf zwei Köcß⸗Züge Saarbrücken Heidelberg, zurück von Schwetzingen mit 1000 und 3 2 Wirklich, wie Ferflixte Wühlmäuse! w treiben un⸗ zählige Bak⸗ terien im Munde des Menſchen ihr Unweſen, knabbern die Zähne an und ſchaffen ſo Herde für gefährliche Krankheiten. Glücklicherweiſe gibt es einen guten Schutz: Chlorodont⸗Zahn⸗ von Halle a. d. Saale nach Grünſtadt mit gleichfalls 1000 Teilnehmern, ſowie ein Sonderzug von Kochem nach Stuttgart. Der Fernverkehr war an beiden Tagen recht lebhaft. D 192 Hamburg-Berlin nach Baſel mußte ab hier wegen ſtarker Belaſtung in zwei Abteilungen gefah⸗ ren werden. Der Stadtbeſuch war beſonders am Sonntagnachmittag recht gut— was hauptſächlich auf die Sportveranſtaltungen zurückzuführen ſein dürfte. Stranoͤbadbetrieb unvermindert in Hochform Um dies vorwegzunehmen: auch für das Strand⸗ bad brachte das Gewitter am Freitagabend eine große Ueberraſchung. Es befanden ſich noch etliche tauſend Beſucher draußen, als es mit der Kanonade und dem Regen losging— und zwar ſo tüchtig los⸗ ging, daß ſelbſt die Mutigen das Regenbad einſtellten und gleich den übrigen unter den Schutz der Strand⸗ badgaſtſtätten flüchteten. Dort gab es natürlicher⸗ weiſe ein rieſiges Gedränge. Manchem mages bäng« lich geworden ſein bei dem Toben der Elemente, zu⸗ mal man über eine Stunde ausharren mußte, ehe man den Heimweg antreten konnte. Glücklicherweiſe iſt nichts paſſiert. Am Samstag konnte man bemerken, mit welcher Wucht ſich Regen und Wind ausgewirkt hatten. Der Strand war dicht mit Blättern, Zweigen und größeren Aeſten bedeckt. Stark mit Kies und Sand überſchwemmt war die untere Betonfläche, ſo daß man ſie auch jetzt noch nur wenig zu Lagerzwecken benutzen kann. Nun: am Samstag reichte das übrige Gelände reichlich aus. Die 8000 Beſucher fanden genügend Platz. 2500 Fahr⸗ räder und 300 Kraftfahrzeuge wurden gezählt. Das Waſſerbad wird jetzt tüchtig ausgedehnt. 20 Grad Wärme locken ſelbſt die Empfindlichen in die Fluten. Die Waſſerſpiele, insbeſondere das Reiten auf den Abſperrbalken, ſtehen jetzt beſonders hoch im Kurſe. So kann es nicht verwundern, daß am Sonntag ſchon in aller Frühe der Zuſtrom der Badenden ein⸗ ſetzte, die auf ihrem Wege durch den Waldpark feſt⸗ ſtellen konnten, wie ſtark auch dort das Gewitter ge⸗ hauſt hat. Der Beſucherandrang hielt bis in die Abend⸗ ſtunden an und dürfte hinter den Rekordzahlen der Vorſonntage nicht zurückſtehen. Verſteht ſich am Rande, daß auch die Neckarwieſen dicht mit Badeluſtigen bevöl⸗ kert waren. Einengung ſtatt Ausgeſtaltung des Mannheimer Vadeweſens? Wir erhalten folgende Zuſchrift aus dem Leſer⸗ lags, wo nachweislich 15 bis 20 000 Perſonen das age 1 von Frei⸗ 50 e e dr e be e. Mit ehernen Lettern iſt der Heldenkampf in das Buch der Geſchichte eingetragen, den Deutſchlands Kolonialtruppen während des Krieges gegen eine rieſenhafte feindliche Uebermacht bis zum Waffen⸗ ſtillſtand unbeſiegt geſührt haben. Tauſende tapfe⸗ rer Kolonialkrieger gaben ihr Leben für das Vater⸗ land, ruhen fern der Heimat in afrikaniſcher Erde. Ihr Andenken zu ehren, ihren Geiſt lebendig zu er⸗ halten, die Jugend zu mahnen, niemals im kolo⸗ nialen Denken zu erlahmen, ſoll das in Mannheim zu errichtende Kolonial⸗ Kriegerdenkmal dienen. Für Mannheims Kolonialkrieger und Pioniere war es eine Ehrenſache, daß der evſte Bauſtein für dieſes Denkmal dorther ſtammen müſſe, wo ſie einſt für ihr Vaterland arbeiteten und kämpften. Durch Vermittlung des ſtellvertretenden Kreisfüh⸗ rers des Reichskolonialbundes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen, Viktor Dick, gelang es, dieſen Stein einer Felsklippe in der Lüderitzbucht zu entnehmen, jener hiſtoriſchen Stätte des ehemaligen Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika, an der einſt der große Kolonalpionier Lüderitz landete. Deutſche Dampfer brachten die Felsklippe über das Meer, deutſche Schiffahrtsgeſellſchaften be⸗ förder en ihn nach Mannheim. Am Sonntagwormit⸗ tag wurde in feierlicher Weiſe die Einholung vor⸗ genommen. Die Feierſtunde im Hafen Vor den Lagergebäuden der„Rhenus⸗Trans⸗ portgeſellſchaft“ verſammelten ſich die Männer der Kameradſchaft deutſcher Kolonialtruppen Mann⸗ heim und Umgebung des Reichskolonialbundes, der Marinekameradſchaft 1895, der Kameradſchaft„Der letzte Mann“ und eine Abordnung des Reichskrie⸗ gerbundes mit Dr. Hieke an der Spitze, um der ſchlichten Uebergabeſeier beizuwohnen. Nach Worten der Begrüßung durch Kamerad Schaffner, dem Führer des Mannheimer Kolo⸗ nialkriegerbundes, ergriff Viktor Dick das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er auf die Bedeutung dieſer Stunde hinwies und ein Bekenntnis zum deutſchen Kolonialdenken Verſuch mit Autobuſſen unternehmen und ſie aus der Innenſtadt laufen laſſen. Der jetzige Zuſtand iſt keineswegs ideal, ſondern nur ein Behelfszuſtand, der ſobald als möglich durch Eingreifen der Stadt⸗ verwaltung verſchwinden ſollte. P. GW Hammelburger feiern Sen Immer wieder bindet das Hammelburger Erleb⸗ nis. So auch am Samstag, als die von der 1. Kom⸗ panie ſich mit ganzem Verwandtſchaftstroß im „Rheinpark“ trafen. Die Erſte ſoll die erſte bleiben, betonte Oberfeldwebel Hattich in öͤer Begrüßungs⸗ anſprache. Und wenn wir auch im Feiern die letz⸗ ten ſind(nachdem 2. und 3. Komp. vorangegangen), ſo ſollen dafür aber alle Darbietungen auf eigenem Miſt gewachſen ſein. Und dieſer Grundſatz bewährte ſich: der Chor, aus einem Dutzend Geſangvereinen zuſammengeſtellt, wurde immer ſchöner und harmo⸗ niſcher unter Kamerad Schaudts tüchtiger Lei⸗ tung. Der beſte Komiker in ganz Hammelburg, der Rudi Klein, gab wieder in zweimaligem Auftre⸗ ten Geſchichten zum beſten, daß die Balken ſich bogen. Auch der Oberfeldwebel ſelber ließ ſich mit einigen netten Anekdoten vernehmen. Und nicht zuletzt er⸗ munterte Anſager Deſchner immer wieder mit vielbezüglichen Andeutungen, ließ auch mal Glück⸗ ſteins Geſchichte vom Bübel, das man ſchon hat, und das der Herr Pfarrer nicht mehr zu beſorgen braucht, ſteigen. Auch die Kinder der Kameraden durften was zei⸗ gen. Die beiden Kleinen, Ruth und Lilo, waren ent⸗ zückend im Step nach Shirleys Holly⸗Wolly⸗Doodle und bewegten ſich mit gemeſſener Menuett⸗Eleganz, Schüler der Köſter. Frl. Werz aber tanzte„Roſen aus dem Süden“ und„Radetzkymarſch“ und erhielt auch viel Beifall. f Das alſo war die Unterhaltung aus eigenem Kreiſe. Nur die tüchtig⸗vielſeitige Muſik war eine Abteilung der SS⸗Kapelle. Alſo ward auch hier bewieſen, was der Kamerad Kramer, ein alter Kriegsfreiwilliger, in ſeinem ſelbſtverfaßten Vor⸗ ſpruch eingangs verkündete:„Die draußen in der Welt, die ſollen ſehen— Die deutſche Landwehr weiß, was ihre Pflicht!“ Das beſte aber an dieſem Abend war, daß der offizielle Teil nicht zulauge dauerte. Es gab viel Zeit zum Händeſchütteln, Begrüßen und Erinnerungen austauſchen. Der SMG⸗Zug blieb am längſten beiſammen. Und wenn meine dazu⸗ gehörige Wenigkeit auch nicht bei den Letzten war, ſo doch bei den Vorletzten. 5 Dr. Hr. Elf Bauernſiedlungen entſtehen itet. 15 Grund⸗ Hafer der alten Domäne Brr 5 von Nutzen. Zu Mannheim bekommt ein Kolonial⸗Kriegerdenkmal Aebergabe des Sübweſter⸗Vauſteins an den Denkmalsausſchuß— Feierſtunde im Hafengebiet ablegte. Ungebrochen und neu geſtärkt ſei unſer Glaube, daß wir unſere Kolonien wieder zurück⸗ erhalten werden. Mit dieſem Wunſche übergab er den Stein in die Obhut des Denkmalausſchuſſes, deſſen Vorſitzender, Kamerad Diehl, darauf hin⸗ wies, wieviele Kolonialerinnerungen ſich gerade mit dieſem Stein aus ſüdweſtafrikaniſcher Erde verbin⸗ den. Er erinnerte an die Gefechte am Waterberg und betonte, wenn ſich dieſe Felsklippe aus ehemals deutſchem Gebiet mit deutſchen Steinen unſerer Hei⸗ mat zu einem Denkmal zuſammenfüge, ſo möge das eine immerwährende Mahnung ſein, der Toten nicht zu vergeſſen. Wir gedenken in dieſer Stunde der Gefallenen unſerer Schutztruppe und des Oſtaſia⸗ tiſchen Kreuzergeſchwaders, gedenken der Opfer des Krieges und der Bewegung. Feierlich erklang nach dieſen Worten das Lied vom guten Kameraden. Kamerad Räth gedachte der großen kulturellen Leiſtungen, die deutſche Pioniere in Afrika vollbracht haben. Sie bleiben ebenſo unvergeſſen, wie der Kampf der Krieger. Sie ſind der beſte Beweis, daß Deutſchland Kolonien zu führen verſtehe. Der Kolonialgedanke lebt und wird weiterleben in unſerer Jugend. Mit einem begeiſtert aufgenommenen„Sieg Heil!“ auf den Führer und den nationalen Liedern klang die Feierſtunde aus. Zwei Reiter in den Uniformen der Schutztruppe voran, ging es unter Marſchmuſik des Kreismuſik⸗ zuges der Politiſchen Leiter und eines Askari⸗ Trommlerkorps in langem Zuge durch die Stadt. Inmitten der marſchierenden Kolonne fuhr der mit grünen Palmen geſchmückte Wagen, auf dem die Felsklippe ruhte. Ein breites Spruchband kündete den Mannheimern, daß es ſich um den erſten Bauſtein für das Kolonial⸗ kriegerdenkmal handle. Ueberall, wo der Zug auf⸗ tauchte, am Ring, in der Breiten Straße und den Planken, erhoben ſich die Hände zum Gruße. Der Stein wurde vorerſt zum Schlachthof gebracht. Er wird in Kürze im Rahmen der großen Kolonial⸗ Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen aufgeſtellt werden. 1 5 7 VdwdfwdbfdfFFFPFPTVCbwfcbPGbGGTGGbGbGbGbPbGbGbGbGTGTGbGbPbTbTbTbTbTGTFbVbTbFbTbTbTGTPTGTGTGTGTVTGTVTVTVTVTVTVTVTVVVVVVTVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV Ihren früheren Beſitz verkaufen ſie an die Landes⸗ ſteödllung, die ihn an Kirchheimer Bauern weitergibt. Jeder Siedler erhält auf geſchloſſenem Gelände durchſchnittlich 10 Hektar Boden. War er ſeither meiſt Pachtbauer, ſo wird er hier erbhoffähig. Die Geſamtkoſten belaufen ſich auf 35000 Mk. für Land und Gebäude, wovon 12000 Mk. auf die Gebäude ent⸗ fallen, Die Jandesſiedlung hat Finanzierung und Kapftalbeſchaffünng übernommen. Der Siedler zahlt 10 v. H. der Summe an und gmortiſiert den Reſt⸗ betrag in vund 60 Jahren. Die bauliche Anlage des Weilers, deſſen einzelne Gebäulichkeiten im Rohbau ſtehen, betont ſchon im Bild der gegen die Mitte allmählich zurücktretenden Häuſerfluchten den Charakter der in ſich geſchloſſenen, einen Dorfplatz umfaſſenden Siedlung, deren Pla⸗ nung beim ſtädtiſchen Dezernenten für Siedlungs⸗ fvagen, Dr. Neundörfer, lag. Die ſolide durch⸗ 2 Häuſer zeigen den gleichen altfvänkiſchen 9p. i Bereits jetzt, da für ſie am vergangenen Samstag Richtfeſt gefeiert wurde, überzeugen ſie nach⸗ drücklich durch ihre formſchöne Geſtaltung und zweck⸗ dienliche Aufteilung. Wohnhaus, Stall und Scheune befinden ſich— unter Berückſichtigung finanzieller Erwägungen— unter einem Dach, wobei dieſes ſo vorgezogen iſt, daß man auch bei ſchlechten Wetter trockenen Fußes vom Wohnhaus zum Stall und Scheune gelangen kann. Die Zimmer der Wohnung, insgeſamt ſechs Räume— unten Wohnſtube, Schlaf⸗ zimmer, Küche, oben drei Kammern— ſind, wie ſich ſchon im Rohbau erkennen läßt, geräumig und hell. Ihnen ſchließt ſich oben der Boden an. Das ganze Haus iſt unterkellert und mit entſprechenden Räu⸗ men(Waſchküche uſw.) verſehen. Der ſich nach hinten anſchließende helle und große Stall weiſt etwa 7 mal 8 Meter Bodenfläche auf. Ihm folgt als Holzbau die Scheune, umgeben jeweils von 2 Hektar Gelände, die unmittelbaren Auslauf ermöglichen und als für Pferde uſw. vorteilhaft benutzbar ſind, Das Waſſer kommt von Kirchheim herüber. Als Gemeinde iſt Kirchheim zuſtändig. Verkehrsmäßig geſehen ſtellt auch die Nachbarſchaft der Reichsauto⸗ bahn weſentliche Vorteile in Ausſicht, ſo wenn man etwa an die Anlage von Gemüſekultuven und an deren Marktbeförderung denkt. In ſchuliſcher Be⸗ stehung wird man ſich wohl einmal damit beſchäf⸗ tigen, für Bruchhauſen und Neurott gemeinſam eine Lehrkraft zu erhalten. Raſſehunde-Ausſtellung in Heidelberg Am Samstagnachmittag fand in Anweſenheit zahlreicher Gäſte und Ausſteller in der Stadthalle, eingeleitet durch eine Begrüßungsanſprache von Gau⸗ verwalter Fr. Bazille⸗Stuttgart, die Eröff⸗ nung der 9. Gauausſtellung für Hunde aller Raſſen des Gaues Südweſt im Reichsverband für das Deutſche Hunde⸗ weſen ſtatt. Gauverwalter Bazille ſagte in ſeinen Willkommworten der badiſchen und württembergi⸗ die Steigerung der in ſeinen weiteren Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 10 995 111 Städtiſche Gaues nach Heidelberg gekommen ſei und erklärte ſte dann für eröffnet. Der Gruß an den Führer beſchloß die Anſprachen. Der nun folgende Rundgang durch den großen Saal der Stadthalle zeigte, daß die Ausſtellung mit ausgezeichneten Tieren beſchickt iſt. Jagdhunde, Dienſthunde, Nutz⸗ und Wachhunbe, Hetzhunde und Haus⸗ und Zwerghunde ſind in den verſchiedenſten und teilweiſe ſehr ſeltenen Arten vertreten und brin⸗ gen züchteriſche Erfolgsarbeit zu anſchaulichem Aus⸗ druck. ru. JZ lieb adi EAcdluigoſiafea Ludwigshafens Polizei notierte h Ludwigshafen, 13. Junk. An dieſem Wochenende gab es allerhand zu tun für Ludwigshafens Polizei. Ueberwiegend waren die üblichen kleinen Zuſammenſtöße, die erfreulicher⸗ weiſe meiſt nur einigen Sachſchaden verurſachten, zu protokollieren. Der bedenklichſte Fall betrifft einen Kraftradfahrer, der in angetrunkenem Zu⸗ ſtande ſich auf ſein Fahrzeug wagte, andere Ver⸗ kehrsteilnehmer gefährdete und zum Schluß ſebbſt mit erheblichen Verletzungen auf dem Pflaſter lan⸗ dete. Abgeſehen von dieſen Verkehrsunfällen„zieren“ noch zwei Männer aus Mannheim die Ludwigs⸗ hafener Polizeibücher, weil einer die Härte und Widerſtandsfähigkeit des Schädels ſeines Gefährten mit einem Stein, aus dem man ſonſt friedlich Bier trinkt, erprobte. 85 Beim Baden ertrunken * Oggersheim, 11. Juni. Donnerstagnachmitkag iſt ein 970 Jahre alter Schüler im Melmweiher in Oggersheim über die durch Balken angezeigte Grenze für Nichtſchwimmer gegangen und dabei er⸗ trunken. Die Leiche wurde noch am gleichen Abend geborgen. NSDAP-Miffeilungen Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen antnommen Ortsgruppen der NSDAP Fendenheim. 15.., 21 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Pol, Leiter und Vertreter der Gliederungen. NS⸗Franuenſchaft Neueichwald. 14.., 15 Uhr, wichtige Beſprechung der Zellen⸗ und Blockwalterinnen im Heim. Humboldt. 14.., 20 Uhr Zellenabend Karl⸗Benz⸗Str. 8. BDM Fendenheim⸗Wallſtadt. 14.., um 20 Uhr, im Schulhof Training für die Wettkämpferinnen zum Obergauſportfeſt. Dal Frauenabteilung Ortsfrauenwalterinnen. Am 15.., 20 Uhr, Arbells⸗ beſprechung im Fahnenzimmer in LD 4. 15. Bismarckplatz. Die Sprechſtunden ſind jetzt auf Montag von 18.30 bis 20 Uhr in der Thoräckerſtraße 10 feſtgelegt. Hausgehilſen „Bisma ig. Die Sprechſtunden ſind jetzt montags 15 e von 18.30 bis 20 Ar 8 2 traße 10. 8 Friedrichspark. Sprechſtunden ſind montags von 19 bis t 20 Uhr in 5 5. 11. 5 Humboldt. Die Sprechſtunden ſind jetzt montags von 19 bis 20 Uhr in der Laugſtraße Joa. 5 Jungbuſch. Sprechſtunden montags von 20 bis 21 Uhr in J 1. 14. In Jun ö heim und zar rück. 2 Flug latz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge a er Mannheim.. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Ka⸗ barett⸗Programm. Tanz: Libelle. Odeon: Konzert(Verlängerung). Ständige Darbietungen f Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 8 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. 5 a 5 Muſeum für Naturkunde im Geöffnet von 11—13 und 14—17 2— Sonderſchau: Das deutſche Gold. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von i Uhr. Sonberschon: Ole Projektion im Bühnen ⸗ Id. 2 8 5 Sternwarte: Gehffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Ubr. e Schlokbücherei: Ausleibe Fe Lee ceöf inet bis 18 und 18 bfs f 1 dLichtfpiele Univerſum:„Shirley ahoi“.— möbra: Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verelt bis 19 U — 19.00: Gallipoli.— 21.00: Konzert.— 22.0 . 5 Hräcker“ 1. De mehers zweiter&. Montag, 14. Juni 1037 zieg auf dem Nülrt 148 Jahrgang Nr. 265 Der Europameiſter Bernd Roſemeyer auf Auto-Anion gewinnt zum zweiten Male das Eifelrennen vor Carattiola und von Brauchiiſch (beide auf Mertedes-Venz), Haſſe auf Anto-Anion und Nuvolari auf Alfa-Romeo (Drahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters) Adenau, 13. Juni(Eig. Drahtbericht) Wieder iſt, wie in jedem Jahr, das Eifelrennen ein großartiges Feſt des Kraftfahrzeugſports ge⸗ weſen und wieder iſt auch dieſer Renntag zum gro⸗ ßen Erfolg unſerer deutſchen Kraftfahrzeug⸗ und Zu⸗ behörinduſtrie geworden. Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union wurde der Sieger des Hauptkampfes dieſes ereignisreichen Tages, der Sieger des Ren⸗ nens der großen Wagen, in dem die deutſchen Kon⸗ trahenten, Mercedes und Auto⸗Union, und die Mei⸗ ſter Italiens ſich wieder einmal einen heißen Kampf lieferten. In einem 10⸗Runden⸗Rennen um den 22 Kilo⸗ meter langen Ring kämpfte Roſemeyer Caracciola und von Brauchitſch, die auf dem zweiten und drit⸗ ten Platz auch für Mercedes einen ſchönen Erfolg errangen, nieder und erwies ſich damit wieder ein⸗ mal als Meiſter, als der er ſich in der vergangenen Saiſon ſo oft gezeigt hatte. Erſt auf dem fünften Platz landete Nuvolari als einziger Ausländer, der ſich auf den erſten 10 Plätzen halten konnte. Damit aber haben nicht nur Auto⸗Union und Mercedes⸗ Benz wieder einmal einen ſchönen Erfolg errungen, ſondern auch die deutſchen Zubehör⸗ werke, die am Reunwagenbau maßgeblich beteiligt ſind, wie etwa Continental und Boſch. Hinter dieſem Rennen der großen Wagen ver⸗ blaßten alle anderen Ereigniſſe des vom Morgen bis zum Nachmittag mit ſpannendem Sport aus⸗ gefüllten Tages. Als am Startplatz das grüne Licht aufflammte, als die weißen Silberwagen unſerer deutſchen Induſtrie und die bunten des Auslandes aufheulten, da gehörten die Sinne von rund 300 000 Menschen nur dieſem einen Moment, der ſie alle in ſeinen Bann ſchlug. Es gibt keinen ſpannenderen, wilderen und mit⸗ reißenderen Rennwagenkampf, als die des Nür⸗ burgringes, eine Erfahrung, die man, wie jedesmal nach einem Eifelrennen, mit vollem Herzen beſtä⸗ ligt. Was war 955 wieder für ein aufregender ſpan⸗ nender Kampf, der am Sonntag zwiſchen den ſchnel⸗ len Rennfahrern Europas, in erſter Linie aber frei⸗ lich wieder zwiſchen unſeren deutſchen Spitzen⸗ fahrern, wie verfolgten die Hunderttauſende mit fieberhafter Spannung die großen Duelle und wie atemlos wurde es auf den Tribünen, wenn drüben am Erſatzteillager oͤſe Hämmer zum Reifenwechſel geſchwungen wurden. Toll! Caracciola und Roſemeyer waren die großen Gegenſpieler, die gleich zu Beginn des Ren⸗ nens ſich auf eine wilde Verfolgungsjagd aufmachten. Vom Start weg hatte ſich Caraceiola auf ſeinem Mercedes an die Spitze des Feldes geſetzt. Als Spitzenreiter jagte er auch aus der zweiten Runde heraus vor Bernd Roſemeyer und Manfred von Brauchitſch. Dann aber, in der dritten Runde, liegt Roſemeyer vorn und ſein Auto⸗Union⸗Wagen jagt vor den übrigen her. Immer wilder wird das Tempo, immer toller der Rampf. Knapp iſt der Vorſprung von Roſemeyer, ganz knapp. Da aber kommt in der fünften Runde ein ſpannungsgeladener Augenblick. Hinter Roſe⸗ meyer rollen Caracciola und Brauchitſch kurz hinter⸗ einander am Erſatzteillager vor und während man hinabſtarrt, hämmern die Monteure dort in Rekordzeit die Hinterräder vom Wagen und nach knapp 30 Sekunden ſind beide Wagen ſchon wieder untevwegs, bevor noch Lang und Haſſe, die beide hin⸗ ter den örei Spitzenfahrern heran ſind. In der näch⸗ ſten Runde hält Roſemeyer zum Reifenwechſel vor ſeiner Box. Man ſtarrt auf den Voranzeiger und wartet, ob Caracciola oder Brauchitſch inzwiſchen herankommen. Aber die Monteure dort drüben bei der Autol Union ſind auch auf Rekord eingeſtellt. In 25 Sekunden machen ſie Roſemeyers Wagen flott, und in weitem Abſtand vor den anderen geht Bernd wieder auf die Reiſe. Und nun ſcheint in der Spitze das große Rennen entſchieden zu ſein, während um die Plätze weiter ⸗ hin der Kampf tobt. Da ringen Brauchitſch und Caracciola auf ihren Mercedes⸗Wagen um den zweiten Platz und treiben ſich gegenſeitig immer mehr an Roſemeyer heran, da kämpfen Haſſe auf ſeinem Auto⸗Union und Italiens Mei⸗ ſter Nopulari, deſſen gelbes Trikot im Winde flattert, wenn er tollkühn durch die Kurven fegt, 5 5 den vierten Platz und dahinter hetzen ſich wieder Lang und Müller durch die Kurven. Seaman, der engliſche Mercedes⸗Fahrer, hat aufgeben müſſen. Farina, der zweite Alfa Romeo⸗Fahrer des Fer⸗ ee hält gleichfalls am Erſatzteillager. Die Reihenfolge verändert ſich nicht mehr. Sie bleibt Roſemeyer, Caracciola, Brauchitſch, mit Abſtand dann Haſſe, Nuvolari, Lang, Müller. Das Tempo der Spitzenreiter, das zu Anfang 5 135 Kmſtd. lag, 1 ſich 55 bis zn Hin iſt der Augenblick da, daß ſich die Menſchen von den Sitzen erheben und gebannt zum Voran⸗ zeiger ſtarren. Iſt noch in letzter 49 5 1155 meyer etwas paſſiert. Schon oft war es ſo am N burgring, ſchon oft, aber diesmal holt er ſich ſeinen ehrlich verdienten Sieg. Unter dem Jubel der Maſſen jagt der Anto⸗ Union⸗Fahrer durchs Ziel vor Caracciola . von Braucht ges Als Vierter kommt Haſſe ein, ü der damit wieder einmal eine ſchöne Leiſtung als Nachwuchsmann vollbrachte, und als Fünfter Nu⸗ volari, der große Nürburgringkämpfer. Der große Nürburgringkampf, der größte des Ta⸗ ges, iſt geſchlagen. Bernd Roſemeyer, der erfolg⸗ reichſte des Vorjahres, hat ſeinen erſten Sieg in dieſem Jahr nach Hauſe gefahren, und wie ſo oft in der vergangenen Saiſon fällt Elly Roſemeyer⸗ Beinhornu ihrem Reunfahrermann um den Hals. Die Ergebniſſe des großen Rennens: 1. Roſemeyer auf Auto⸗Union:41:11,1(133,5 Stökm., 2. Caracciola auf Mercedes⸗Benz :43:01,4(133 Stoͤkm.); 3. Maufred v. Brauchitſch auf Mercedes⸗Benz:43:56,4(131,9 Stöͤkm.); 4. Haſſe auf Auto⸗Union:45:35,0(131 Stoͤkm.); 5. Nu vo⸗ lari auf Alfa Romeo:45:46(129,6 Stoͤkm.); 6. Her⸗ mann Lang auf Mercedes⸗Benz; 7. H. P. Müller auf Auto⸗Uion. Wieder war es am Nürburgring das gewohnte Bild, wieder ſchon in den Nachtſtunden vom Sams⸗ tag zum Sonntag eine Völkerwanderung von Wagen, Motorrädern und Fußgängern, die in nichtendenwollenden Kolonnen dem Ring zuſtrebten. Das Wetter hatte es dabei diesmal mit den Motor⸗ ſportbegeiſterten öes Rheinlandes gut gemeint. Es war für einen ſolchen Renntag wirklich geradezu ideal. Leichte Wolkenſchleier lagen wie ſchützend vor den heißen Sonnenſtrahlen, ſo daß es trotz prächtigen Wetters erträglich warm blieb. Dicht niſtet ein buntes Band von Menſchen Kopf an Kopf an den Hängen und an jeder auch nur wenig inter⸗ eſſanten Kurve oder Kehre ſaßen die Zuſchauer ſo dicht wie ein Bienenſchwarm. Auf den Tribünen aber kribbelt es wie in einem Ameiſenhaufen. 300 000 Menſchen wurden gezählt. Einen ganzen Tag über gab es heiße ſpannende Kämpfe im Rennwagenſitz, im Sportwagen und im Motorradſattel. Nachdem mit der Flaggenhiſſung durch Korpsführer Hühnlein der Reina eingeleitet worden war, eröffneten die Motorradfahrer die Kämpfe des Tages. Kurz nach 8 Uhr wurden hinter⸗ einander die beiden Seitenwagenklaſſen bis 600 und 1000 cem vom Start gelaſſen. In beiden konnte DW eſchöne Erfolge erzielen In der kleinen Klaſſe bis 600 cem nahm Braun vom Start weg auf Da W die Spitze und ließ ſie ſich auch bis zum Ende nicht mehr nehmen. Mit einem Durchſchnitt von 102.3 Kmſtd. war der Sie⸗ ger ganz beachtlich ſchneller als der vorjährige Re⸗ kordhalter, der es nur auf einen Durchſchnitt von 94,35 Kmſtd. brachte. Als Zweiter kam der Man n⸗ heimer Bock, der wieder einmal ein ganz her⸗ vorragendes Rennen fuhr und als Privatfahrer ſich als Spitzenklaſſe erwies, auf ſeiner Norton ein. Als Dritter Häuſler auf NSU. Wie in er 600⸗cem⸗Klaſſe bereits war in der Klaſſe bis 1000 cem Kahrmann auf Da W der überlegene Mann, dem keiner gefährlich wurde. Mit 98,1 Kmſtd. wurde er vor Weyreſch der Sieger. Die beiden waren übrigens die einzigen, die von den 8 geſtarteten Fahrern das Rennen beendeten. Nach den Beiwagenmaſchinen wurden dann die Solo- Motorräder kurz hintereinander vom Start gelaſſen. Hatte man gedacht, daß in der 500⸗ceem⸗Klaſſe durch den Trainingsſturz Mansfelds die Haupt⸗ ſpannung genommen wäre, ſo wurde man angenehm enttäuſcht, denn Bodmer lieferte auf ſeiner DR W. den beiden BMW⸗ Fahrern, die als erklärte Favo⸗ riten ins Rennen gingen, einen ſchönen, ſpannenden Kampf um die Spitze. Nachdem anfänglich Gall nach vorn gegangen war, Ley, der zweite BMW⸗ Fahrer ſich hinter Bodmer gelegt hatte, gelang es dem DaW⸗Fahrer in der vierten Runde, an die Da ging jedoch Gall zum ent⸗ ſcheidenden Angriff über und mit einem Durchſchnitt von 117,8 Std.⸗Km. als Sieger über das Zielband, nachdem er mit 120,3 Km.⸗Std. in der zweiten Runde neue Rekordzeit gefahren hatte. Zweiter wurde Bodmer auf ſeiner DaW und Dritter Ley auf BMW. Eine beſondere Bravourleiſtung vollbrachte Rührſchneck, der auf NSu den vierten Platz be⸗ legte, trotzdem er ſich kurz vor dem Start einen Finger gebrochen hatte und eigentlich vom Arzt gar nicht zum Rennen zugelaſſen werden ſollte. Bei den 350⸗cem⸗Maſchinen holte ſich Mellmann auf NSu zum erſten Male nach ſeinem ſchweren Sturz im vergangenen Jahr in prächtigem Stil wieder einmal einen Sieg, nachdem ſein Stallgefährte Fleiſchmann in der zweiten Runde geſtürzt war, jedoch ohne Schaden zu neh⸗ men, ging Mellmann auf den 1. Platz vor und be⸗ hauptete ihn auch bis ins Ziel vor dem Engländer Anderſſon, der gleichfalls eine NSu ſteuerte und dem dritten NSU⸗Fahrer Fleiſchmann, der ſich trotz ſeines Sturzes in günſtiger Poſition behauptete. Vierter wurde Hamelehle. Mellmann, der Sieger, kam auf einen Durchſchnitt von 112,1 Kmſtd. Die kleine Klaſſe bis 250 cem war wieder einmal, wie gewohnt, eine Privatangelegenheit von DW. Schade nur, daß dieſe prächtige kleine Maſchine auf deutſchen Rennbahnen ſo ſelten eine ſtarke auslän⸗ diſche Gegnerſchaft vorgeſetzt bekommt. Wir würden zu gerne einmal einen Maßſtab im Verhältnis zum Ausland haben und ſind gewiß, daß dieſe Da W heute keine Konkurrenz zu fürchten braucht. Wink⸗ ler und Petruſchke lieferten ſich diesmal einen ſcharfen Zweikampf. Nachdem Winkler ſeinen Stall⸗ genoſſen in der Mitte des 6⸗Runden⸗Kampfes an die Spitze vorgelaſſen hatte, ſtieß er dann in der vorletzten Runde nach vorn und ſiegte mit einem Durchſchnitt von 106,7 Kmſtd., während es Petruſchke auf 106,6 Kmſtd. brachte. Als Dritter landete Roth auf DW mit einem Durchſchnitt von 102,7 Kmſtd. Darauf dann die Sportwagen Das Sportwagenrennen, das in 6 Klaſſen dem der Motorräder folgte, hat in der Klaſſe bis 2 Liter ohne Kompreſſor und bis 1500 cem ohne Kompreſſor zwei deutſche Erfolge und überragenden Triumph von BMW gebracht. Die ſchmucken weißen Sport⸗ wagen der Bayern waren hier nicht zu ſchlagen und Spitze vopzuſtoßen. Der Kampf um den Davispokal Deulſchland gewinnt gegen Belgien auch das Doppel und hat bereits gewonnen Der oͤritte Gewinnpunkt Der Kampf um den Eintritt in die Schlußrunde der Europazone des Davispokalwettbewerbes wurde zwiſchen Deutſchland und Belgten bereits am zweiten Tage ent⸗ ſchleden. Das deutſche Doppel Gottfried v. Cramm⸗ Heinrich Henkel holte am Samstag auf den Berliner Rot⸗Weiß⸗ Tennisplätzen an der Hundekehle mit einem blaven Dreiſatzſiege von:4,:3,:4 über Lacroix⸗de Bormann(Belgien) den dritten entſcheidenden Punkt und iſt bei einer:0⸗Führung nicht mehr zu ſchlagen. Da⸗ mit haben ſich unſere Tennisſpieler zum dritten Male hintereinander die Teilnahme an der Europaſchlußrunde erkämpft. Unſer nächſter Gegner wird die Tſchechoſlowakei ſein, die vom.—41. Juli ebenfalls in Berlin hat. Wiederum hatten ſich rund 1500 Zuſchauer zu dem Kampfe eingefunden, darunter auch der belgiſche Geſandte Vicomte d Avignon. Der Himmel war diesmal bewölkt, es heryſchte Gewitterſchwüle, die hin und wieder durch eine erfriſchende Briſe gemildert wurde. Für die Ueberlegenheit der deutſchen Spieler ſpricht die Tatſache, daß der Kampf bereits nach einſtündiger Spiel⸗ dauer entſchleden war. Die beiden Deutſchen hatten ihr Spiel ganz darauf angelegt, keinen Satz abzugeben, was mit:4,:3, 64 auch durchaus gelang. Der beſte Spieler auf dem Platze war unſtreitig Heinrich Henkel, dagegen zog Gottfried von Cramm imk Netzkampf mit dem überaus geſchickten de Bormann des öfteren den Kürzeren. Im erſten Satz hielten ſich die beiden Belgier Lacroix und de Bormann bis zum Stande von 44 noch recht gut. Ihr Widerſtand aber war ſchnell gebrochen, als die bee ſchen mehr aus ſich herausgingen. Bei 40:0 entſchied von Cramm mit ſeinem Aufſchlag den Satz. Im zweiten Satz hatten von Cramm⸗Henkel bald eine 370⸗Führung, die Bel⸗ i 1975 konnten nie ernſtlich gefährlich werden. Nach end⸗ oſem Einſtand entſchied von Cramm auch dieſen Satz mit ſeinem Bombenaufſchlag. Als unſere Spieler auch im drit⸗ ten Satz ſchnell 30 führten, gönnte vauſe. Die a den G ei Schluß machten. Punkt. Mit :4, 4 ho Deutſchland wann den dritten Sieg und a den Geſamterfolg heraus. Anſchließend ſpielten e Gottfried von Cramm antreten zu unſeren I baß in den erſten vier Beg, die Erſatzleute beider Länder.] wurde. Edgar Dettmer konnte dabei den international erfahreneren Belgier Geelhand mit 715, 715 beſtegen. Davispokalkampf gegen Belgien beendet Am Schlußtag der Davispokalbegegnung zwiſchen Deutſchland und Belgien waren am Sonntag auf den Berliner Rotweiß⸗Plätzen die beiden Einzel⸗ ſpiele ohne jegliche Bedeutung, denn Deutſchland hatte ſich den Eintritt in die Schlußrunde der Eu⸗ ropazone bereits am Samstag mit Gewinn des Doppelſpieles erkämpft. Der Schlußtag konnte alſo lediglich den deutſchen Triumph noch unterſtreichen, was 9 aus den Ergebniſſen hervorging. Den Beginn 416 dem ſo endurchgluteten Platz machten Heinrich Henkel und der junge Belgier Charles Naeyaert. Der Deutſche gewann leicht in drei Sätzen:8, 612,:2. Der Belgier zeigte ein techniſch wieder gutes, aber noch nicht ausgereiftes Können und war dem ſicheren ſchnellen Spiel des Deutſchen nicht gewachſen. Im erſten Satz kam Naeyaert bis:3 noch mit, machte dann aber kein Spiel mehr. Schnell führte Henkel im zweiten Satz mit:1. Der Belgier gewann noch ſeinen Aufſchlag und dann war auch dieſer Satz entſchieden. Im dritten Satz zog Henkel mit einer:1⸗Führung in Front. Er verlor ſeinen Auſſchlag, ſo daß Naeyaert auf:2 kam. Dann nahm Henkel ſeinem Gegner bis zum Aus Punkt um Punkt, ſo. e e wertung nun:0 lautete. f Im letzten Einzelſpiel verzichtele Beuthen 1 8 0 ließ dafür Erſatzſpieler Edgar Dettmer n 3 Belgien den Ehrenpunkt ſchon vorhe ſpielte gegen Lacroix ſehr klug, 0 i doch der größeren Erfahrung 624, 26, 652, 15 5 legenheit der deutſchen ler gung ſchon daraus 8 kein Saß A Gal Munchen g 1: 117 40,3, 4 insbeſondere die neuen Zweiliterwagen hatten mit ihren Trainingsrekordzeiten nicht zuviel verſpro⸗ chen. Alle zwei Sieger, ſowohl in der 1,5⸗ Liter⸗ wie auch in der 2⸗Liter⸗Klaſſe kamen auf BMW ins Ziel. Damit haben wir nun wiederum eine Be⸗ ſtätigung, daß wir einen echten ſchnellen Sportwagen, die keine Gegner zu fürchten brauchen, beſitzen. Wer im übrigen nicht viel an Spannungsmomenten in den Rennen der Sporwagen erwartet hatte, der machte die Augen auf, als die ſchnellen Wagen um die Bahn jagten. Faſt zu wild gingen die Fahrer in die Kurven, denn ſchon in der erſten Runde flog Dr. Wiswedel auf ſeinem MG gegenüber der Zieltribüne aus einer Kurve, die er zu ſchnell ge⸗ nommen hatte, in hohem Bogen heraus. Trotzdem ſich Wagen und Fahrer überſchlugen, ging der Un⸗ fall aber zum Glück ohne Verletzung ab. Kaum eine Minute danach ſauſten Henne und der Engländer Faen auf ihren 2⸗Liter⸗BMW⸗ Wagen an der Ziel⸗ tribüne vorüber 1 verſchwanden drüben im Ge⸗ fälle des Hatzbachs. Da eine Staubwolke, ein weißer Wagen wirbelt durch die Kurve. Es war Henne, unſer berühmter Weltrekordfahrer, der Mann, der die abſoluten Geſchwindigkeitsrekorde für Motor⸗ räder hält. Zu ſcharf war er wohl dem Engländer nachgeſetzt und wurde aus der Kurve getragen. Aber auch hier teilte der Lautſprecher nach einer Weile mit, daß unſer Weltrekordmann ohne ernſtere Ver⸗ letzungen davongekommen iſt. Genaue Nachrichten aus dem Krankenhaus beſagten, daß keinerlei Be⸗ ſorgniſſe beſtehen. Am intereſſanteſten ſchien uns von den Sport⸗ wagenkämpfen das Rennen der Zwei⸗Liter⸗ Wagen ohne Kompreſſor. Freilich war durch das Ausſcheiden von Henne ein ſpannender Zweikampf zwiſchen dem Engländer Faen auf BMW und unſerem Weltrekordmann beendet, doch waren die Wagen dieſer Klaſſe ſo ſchnell, wie es noch vor wenigen Jahren nur die großen Rennwagen hatten ſein können. Mit 108,4 Km.⸗Std. wurde Faen auf ſeinem BMW eder Sieger. Das iſt ſchon eine erſtaunliche Zeit. Sie konnte keiner der anderen ernſtlich angreifen, wenn er auch zum Schluß ſein Tempo mäßigte und ſo Richter auf BMW faſt auf ſeine Zeit kam. Alle folgenden Fahrer bis zum 8. Platz trafen gleichfalls auf BMW e ein. Bei den Wagen bis zu 1500 cem ohne Kom⸗ preſſor waren es Dr. Werneck und Dröſe, die ſich einen erbitterten Zweikampf um die Spitze lieferten, den ſchließlich Dr. Werneck gewann. Mit 96,8 Km.⸗ Std. ging er auf ſeinem BMW ſiegreich durchs Ziel vor dem BMW Fahrer Driſe und dem von Krenſe. Die großen Sportwagen ſelbſt, die über 2 Liter mit Kompreſſor, waren nicht ſo ſchnell wie die 2⸗Literwagen. In dieſer großen Klaſſe, in der nur ausländiſche Wagen am Start waren, brachte es der Ungar Hartmann auf 107, Kmſtd. und gewann ſicher vor dem Italiener Graf Caſtelbarco. Bei den Kompreſſorwagen bis 2 Liter wurde Berg der Sieger auf Alfa Romeo mit 106,1 Kmſtd. und Kohlrauſch auf MG und dem Oeſter⸗ reicher Fleiſchandel. Bei den Wagen ohne Kompreſſor über 2 Liter kam nur einer ans Ziel, de. Italiener Teagno, der dadurch ziemlich kampflos Sieger war. Schließlich ſiegte bei den kleinſte- Wagen, denen bis 1100 cem ohne Kompreſſor, der Deutſche„Re⸗ gies“, zweifellos ein Pſeudonym, auf einem MG mit dem Durchſchnitt von 91,9 Kmſtd. Deutſche, engliſche und ungariſche Fahnen gingen am Siegesmaſt empor. Die Sportwagen waren ein ſpannender Auftakt und ein gelungenes Vor⸗ ſpiel für den folgenden großen Kampf der Renn⸗ wagen. Die Ergebniſſe: Krafträder, 6 6 Runden— 136,860 Km.: bis 250 cem: W. Winkler⸗Chemnitz DW 121656, 5 8 Sidedim; 2. Petruſchke⸗Berlin Da W 1717 5(100,6 Std..); 3. Häußler⸗Meßkirch Da W:20:— 5 Gab⸗ lenz⸗Karlsruhe DKW:21:04.— Bis 350 cem: Mel man n⸗Neckarſulm NSu:13:10,(112, Std e 25 Anderſon⸗England NSU.14.45, 3. Fleiſchmann⸗Neckar⸗ ſulm NS:15:19,2; 4. Hamelehle⸗S. en Norton L 5. 9 555 72 1 Rucdge.— Bis cen: :09:46,4(117,8 15 n,; 1 1 110217 8 i BMW Rührſchneck⸗Nürnberg NSU 171 9 e 4 Runden— 91,240 Km doo, gene 1. K. Bra u n. Karlsruhe Did 58.1(035g. 1 5 Am. 2 Sec ee 11 57:02,47 8. e N Sit 57287 4.. N 1 0 57 23,1; 5. Regitz⸗ Neunkir 20 7 7 5 e 20 99 8 8 1. Sen. man n⸗Chemnitz Dew 55: 1 Km yres⸗ Aachen Harleh er e 59:03 Minut ten. Sportwagen, 4 Runden— 91,240 Km., 1 0 Komp bis 1100 cem: 1.„Reg Fe s“ Deutſchl and. e (91,0 Sto.⸗Km.); 2. Haagner⸗Deutſchland 1 59:86, 3. 1 NSU⸗Fiat 59:46,3.— Bis 1500 cem: r. Wer neck⸗Deutſchland BMW 56:33,3(96,8 Sto. 9* 2. Röſe⸗Deutſchlond BMW 57188; g. Arings⸗Deulſch⸗ land BMW 57788, 5 Bis 2000 cem: 5 Runden 114,050 Km.: I. Nane (England), BMW,:03:05, 3= 108,4 Stokm.; 2. Rich⸗ ter(Deutſchland), BMW,:03:17,1; 3. Heinemann (Deutſchland) B78,:04:29,3.— Ueber 2000 cem: 1. Teagno(Italien), Alfa Romeo,:12:43, e eee— Mit 1 5 Runden 114,050 Km. 19 rg e Alfa 2. Kohlrauſch(), : bis 7 cem: 6. Seite/ Nummer 2865 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ntag, 14. Juni 1937 54. Oberrheiniſche Regatta in Mannheim R Amititia ſiegt am Samstag im erſten Junior⸗Vierer m. St, im vierten Jungmann⸗Bierer m. St. und im erſten Fungmann-Achter— Am Sonntag im dritten Senior-Achter Maunheim, 13. Juni Wenn w 3, an 5 erinnern, des 8. A ug u ſt leiner Mannhei eimer Re⸗ — beiwohnten, ſo fühlten zurückverſetzt. Wie damals der erſte in ſeiner Art, die 1 fe te, ſo war es heute die Ruderſtadt, welche Mannheimer Regattaverein am Mühlauhafen auf⸗ t hatte. Er bonnte dies im Vertrauen auf die inſtink⸗ Kultur in Mannheim⸗Ludwigshafen. Die auswärti⸗ reine werden befriedigt ſein über das, was ihnen ichtungen neu geboten wurde und die Zuſchauer K ihnen ihr Sprachrohr, die Preſſe, über den un⸗ gehemmten Blick über die Ruderkampfbahn, den ſie in aller Bequemlichkeit und Sammlung genießen konnten. Was das Sportliche betrifft, ſo hat uns das Ergebnis der Meldungen nicht voll befriedigt. Daran war der für eine Hauptregatta allzufrühe Zeitpunkt ſchuld, den man not⸗ gedrung wählen mußte, um den Schweizer Kartellfreun⸗ den die Beteiligung zu ermöglichen. Wir hätten nur ge⸗ wünſcht, daß dieſe uns ihre allerbeſten Mannſchaften ge⸗ ſandt hätten, wie dies das Vertragsverhältnis im Sinne hatte. Aber was ſie ſandten in minderen Klaſſen konnte ſich ſehen laſſen und gab Vergleichs möglichkeiten in der Ausbildung der Jungmannſchaften. Der andere Teilhaber des internattonalen Beſuches, der Vertreter von Straß⸗ burg, kam, um zu ſehen und zu lernen. Was ihr Ver⸗ treter bei dem Begrüßungsabend rhetoriſch zum Ausdruck brachte, waren beine abgebrauchten Redewendungen, ſon⸗ dern der Ausdruck warmblutigen Empfindens für die Förderung der Leibesübungen der Jugend aller Länder, auf deren Kraft oͤie Zukunft aller Staatengebilde ruht. Das kam auch im den ſchlichten, ehrlichen und fachlichen Ausführungen des Schweizer Vertreters zum Ausdruck. Was die ſportlichen Leiſtungen betrifft. über welche die Ergebniſſe des zweiten Tages noch ein abſchließendes Bild ermöglichen werden, ſo möchten wir den fein ausgearbei⸗ teten Mannſchaſten der Ludwigshafener den Vor⸗ zug geben. Sie boten das Fertigſte, was auf der Schau⸗ fläche erſchien. Die„Amicitia“ bam mit regelrecht durchgebildeten Jungmannſchaften heraus, die ſich hbampf⸗ fertig und kampfluſtig zeigten. Der Mannheimer Ruderklub zeigte in einem Junaachter, daß man auch mit etwas ſpät auſgenommenem Training eine Früh⸗ leiſtung bieten kann, die Zukunft verſpricht. Meiſterſchaften werden nicht am laufenden Band gewonnen ſondern in der ſtetigen Durchbildung der Kräfte. Latent gebundene Kräfte harren der Auslöſung, wenn ſie praktiſch wirken ſollen. Reich war die Zahl der Skuller, B an der Zahl, welche in der Rennfolge zum Ausdruck kamen. Der zweite Tag mag erweiſen, wie ſie ſich in die einzelnen, zum Teil übereinander greifenden Klaſſen einzufühlen vermögen. Der Vertreter von Straßburg war körperlich nicht wohl und bot deshalb bei aller Sauberkeit der Blattführung keinen friſchen Eindruck. Von jüngeren Vereinen kam der Wormſer Ruder⸗ verein müt einem Jungachter heraus. Seine über⸗ legene Leiſtung wurde durch die Ungeſchicklichkeit ſeines Steuermannez um den verdienten Erſola gebracht. Der Mainzer Jungachter zeigte nicht die Zuſammen⸗ arbeit, die wir ſonſt von ſeiner Flagge gewohnt ſind. Es lag etwas Ueberhaſtetes. Unruhiges in ſeinen Ruderern. Friſch und kampfgewohnt kamen die Regensburger heraus. Ihr ſportliches Ungeſtüm fand diesmal ein Gegengewicht in einer techniſch und taktiſch fein abgeſchlif⸗ ſenen Leiſtung der Achtermannſchaft der Frankfurter Germania, die ſeit Heidelberg durch Umſetzung und ernſte Weiterübung wohl die beſte Achter leiſtung des erſten Tages bot. Berlin hatte gute Ver⸗ treter geſandt. Ihr Olympia⸗Zweier mit Steuermann war überragend. Die„Alliomz“ zeigte einen ſehr ſchön zuſammenrudernden und ⸗ſteuernden Bierer ohne Steuermann, der überzeugend ſorgſame Vorbildung zum Ausdruck brachte. Enttäuſcht hat nütt das Doppel⸗ zweier⸗Rennen. Erfreut haben uns die Zuſchouer, deren fachliches Urteil zum Ausdruck kam, wenn Beſſeres vor dem Guten zu werten war. Auf deren Werturteil beruht die fachliche Schlagfertigkeit der Beurteilung des Ruder⸗ ſports in Mannheim. Die Ergebniſſe vom Samstag 22. Jungmann ⸗ Vierer: 1. Renngemeinſchaft Ludwigshafen(Winſtel, Scherping, Fleiſchbein, Walter, St. Schöpf) 6125; 2. Mannheimer RV Amicitia 67528,4. Schönes, anfangs geſchloſſenes Rennen, nach hartem Kampf mit guter Länge gewonnen. Hochſchul⸗Vierer, Wanderpreis des Großherzogs Fried⸗ rich II.: 1. Univerſität Frankfurt(Schürmann, Kohl, Pfeiffer, Wollſtein, St. Heyne) 6283; 2. Univerſität Heidelberg:50,2. Ueberlegen gewonnen. 5 3 2. Vierer. Herausforderungspreis, Büxenſtein⸗Gedächt⸗ nis⸗Vierer: 1. Renngemeinſchaft R Frieſen⸗ Berliner RG 84(Benz, Birkigt, Guſtmann, Adamſki, St. Holſtein):04; 2. Regensburger RV 604,8; RC Favorite Hammonia Hamburg 624,4. Anfangs geſchloſſenes Rennen, aus dem ſich Frieſen und Regensburg langſam herausſchälten. Hamburg fällt leicht zurück. Zwiſchen Regensburg und Frieſen harter Kampf mit knappſter wech⸗ ſelnder Führung. Bei 1000 Meter geht Frieſen in Füh⸗ rung, ohne klar zu werden. Regensburg läßt Vorſtoß über Vorſtoß folgen. Kann nach dem Ziel bis zu einer Viertellänge auflaufen. Unterliegt aber dem Endvorſtoß der Berliner mit knapper halber Länge. 5 g. Einer, Rheinmeiſterſchaft. Wanderpeis: 1. Graß⸗ hopper⸗Club Zürich(Eugen Studach) 61878; 2. Schweinfurter R Franken(Willi Kaidel):44; g. Ber⸗ liner RV Alemannig(Joachim Pirſch) 659,2: 4. Gießener RG 1877(Friedel Joedt):01. Aus dem geſchloſſenen Rennen gehen zunächſt Kaidel und Studach knapp führend hervor. Pirſch und Kaidel kämpfen um den zweiten Platz. Foedt hält ſich ſehr wacker, iſt aber den Kräften dieſer Klaſſe 977 gewachſen. Bei 1500 Meter iſt Studach klar vor Kaidel, der dem Führenden hart zuſetzt und dieſen zu ſchorfem Endvorſtoß zwingt. Studach gewinnt überlegen wit zwei Längen. Pirſch fällt langſam zurück. Joedt gänz⸗ lich abgeſchlagen. Sauer und van den Bergh bei den Vor⸗ rennen ausgeſchieden. Opel wie in Trier nicht am Start erſchienen. 3 4. Junior⸗Vierer, Ehrenpreis. gegeben vom Verkehrs⸗ verein Mannheim: l. Mannheimer RB Amicitia (Geiſinger, Willibald(SS), Borniske. Boſch;: St.: Salz⸗ mann] 6712 8; 2. Rug Allkanz Berlin⸗Grünau:25,4. Die gut zufammenarbeitende Amicitia, die außerordentlich ſau⸗ bere und wirkungsvolle Waſſerarbeit zeigt, gewinnt ſicher gegen die formſchön rudernde Allianz deren Waſſerarbeit etwas zu weich iſt, um gegen die härter zuſammenarbeiten⸗ den Mannheimer aufzukommen. 5. Vierer ohne Steuermann, Ehrenpreis: 1. RVg Allianz Berlin⸗ Grünau(Heinemann, Steuer, Lehmann, Heinemann]:53,8; 2. Rh Wiesbaden⸗Biebrich 6706, 3. Mannheimer Ric bei 1300 Meter aufgegeben.— Allianz geht gleich e aber ſicher in ung, die ſich ſtelig vergrößert. Ihr ausgezeichnetes Steuern und ihre ſichere Blattführung laſſen ſie ihren Vorſprung gegen die N 5 10 1„ 1 e 1— 0 durchhalten, ingen vergrößern. 1 Ruderklub kam im Rennen nie ernſthaft mit und gab bei . das Rennen 5 18 5 5 FJungmann⸗Achter, 1. 5 Ru ⸗ der verein(Hehmann, Baumgärtner, Schmittner, Schä⸗ in Stil und Form überlegenen Olympiaſieger gewinnen 2. Graßhopper⸗Club.07, 9; 3. Renngemeinſchaft ihr Rennen ſicher gegen die Aufgebot aller Kraft Frankfurter RG Ger kfurter RC 1884.11,7 durchrudernden Oberräder mit drei guten Längen. J. Mainzer Ruder as Rennen blieb in ſei⸗ 8. Junior⸗Einer, Ehrenpreis: 1. A 5 on Roman d ch(Hellmuth de Gra 5 5 rtungen zurück Züri 5 19 9 Die Renn RV Amicitia(Edmund 39,6; Univer 4855 5 5 Heidelberg(Paul d 5 Stuttgarter RG 1899 Schweinfurt/ Alemannia⸗B Zuſammen⸗ (Paul Saſſ:46, 5. Favorite Hammonia Hamburg arbeit, die ſie bei der Olympia ausgezeichnet hat. Vor :58, 9. 8 90 Metex ziemlich geſchloſſenes Ren⸗ allem fällt die unregelmäßige Blattſetzung auf. Die Züricher nen. Hier entſpinnt ſich ein harter Kampf um die Plätze. ſind in neuer Zuſammenarbeit gegen das Vorjahr, in dem Der leicht bewegliche, ſehr junge und ſehr zähe Züricher[ Studach am Schlag ruderte, der jetzt durch Haas an dieſem übernimmt die Führung. Hort bedrängt von Waßmann Platz erſetzt wurde. Das Frankfurter Paar verſteuerte ſich (Amieitia), der ſich ſchon im Vorrennen als guter Skuller 5 g 5 1 5 555 5 3 gezeigt hat und dem Heidelberger Studenten b l derartig, daß es für die Führung nicht mehr in Betracht Saarbrücken, während Saſſe und der zwar ſehr ſtarke aber kam. 12. Vierter Jungmann⸗Vierer mit Steuermann, Ehren⸗ preis: 1. Mannheimer RV Amicitia(Baumeiſter, ſehr ſchwerfällig rudernde Hamburger für die mehr in Betracht kommt. g Plätze nicht Gegen Ende lief Waßmann dem klar führenden Züricher Graffenried ſtark auf, dieſer wies Günther, Stäudle, Neckenauer St.: Kaiſer).23,8; 2. Worys⸗ jedoch mit einem geſchmeidig Endvorſtoß den Mannhei⸗ ſer Ruderverein.31,1. Amicitia⸗Mannheim gewinnt mit mer mit 2 guten Längen auf den zweiten Platz. 9. Zweiter. Junior⸗Vierer m. St., Ehrenpreis: 1. Lu oͤ⸗ wigshafener RW(Schulze, Emerich, Daſch, Faenger, St.: Schöpf).08,2; 2. Offenbacher RG Undine.16,1; 3 ſauberer Arbeit ſicher mit zwei Längen gegen Ruderverein Worms. 12. Junior⸗Achter. Herausforderungspreis: 1. . N Mann⸗ er Amieitia(Geiſinger Böttcher, Albus, Stech . 5 5525 2 4 8 2 142 er 8 e 5 Nich Ludwigshafen.18,1; 4. Univerſität Frankfurt a. M. Größler(SS). Willibald(SS). Barniske, Boſch; .29. Die Ludwigshafener Junioren, welche am nächſten Krieger) 5: Friedrichshafener RW 584,5; „4. Schönes geſchloſſenes zuſammenrudernde Amieitia, ten Mannſchaften fortſetzt, FCZ. Ruder⸗Cli Rennen. Die ausgez welche die Tradition t Sonntag in Duisburg ſtarten werden, Führung. Das beherrſchende Rudern ſichert den ſtetigen Gang und ruhigen nehmen gleich die eigenartige leichtbewegliche und doch bvot⸗ chnet ihrer 7 2 rr 1 ni bal Le Nüßru ie fi ste. 18 E 1% Nan Durchlauf des Bootes. Die Offenbacher Undine, deren nimmt bald leichte Fübrung dis ſie ſteng bis auf e Länge ſehr ſtarke, ab twas ſchwer rudernde Mannſchaft ſich a1 hält. Friedrichshafen und FC3 RC Zürich ſetzen zu ge⸗ 2 aber etwas ſchwer nde Mannſchaft ſich har waltigem Spurt an, doch können die von dem vorher⸗ einſetzt, kaun gegen die Führenden nicht auflaufen und wird hart bedrängt von der Ludwigshafener Rudergeſell⸗ ſchaft, oͤte heute früh ſchon im Vorrennen eine ſehr gute Rolle geſpielt hat. Die Univerſitätsmannſchaft von Frank⸗ furt a. M. kann an dieſe bis zu einer Länge heranlaufen. 6. gehenden Rennen abgekämpften Friedrichshafener nicht auf⸗ kommen, die ihren Vorſprung bis ins Ziel klar durch⸗ führen. Harter Endkampf um den zweiten Platz, den die Friedrichshafener mit 7 Länge vor FC Zürich gewinnen. Jungmann⸗Achter. Ehrenpreis(Wiederholung des 10. Zweiter Senior⸗Achter, Saarpfalz ⸗ Achter. 1. RP Bern e 70. 3 N 1 3* Wormſer Rude J: 1. à E V(Jertz, Keim. Friedrichshafen(Egaſtein, Hildebrand, Hagmann, Falk Kapp Grenda, Petry, Merz, Arnold: St.: Keimf Joſten, Oltmanns, Fey, Zimmer, Beck, St.: Hoos).32; 542,5: 2. Mannheimer RC 1875:43.1: 3. R Saar Saar⸗ 2. Rr Wiesbaden⸗Biebrich.372. Zwei prächtige Mann⸗ brücken:58,2. Geſchloſſenes Rennen über die ganze Strecke; leichte wechſelnde Führung zwiſchen Mainz und Mannheimer Klub, der in den letzten 100 Meter an Mainz herangeht, das mit Aufgebot aller Kräfte den Kampf mit Luftkaſtenlänge entſcheidet. Saar Saarbrücken eine Länge zurück. 13. Großer Achter, Kaiſer⸗Wandervreis: 1. Frank⸗ furter RG Germania(Kauffmann, Kempf. Jung, Haas, Klock, Voß, Günther, Rumbler, Hüllinghoff, Schäfer; St.: Schäfer) 533,3; 2. Regensburger RV:88,3. An⸗ fangs ſcharfes geſchloſſenes Rennen, aus dem Germania langſam aber ſtetig die Führung nimmt und dieſe durch ihre ruhige, ſaubere, ſtiliſtiſch bis ins letzte ausgefeilte Leiſtung ihren Vorſprung vergrößert und mit einem prachtvollen Endvorſtoß vor den abgekämpften Regensbur⸗ gern ſicher mit 17 Längen gewinnt. vom Sonntag ſtoß und ſchwungvollem Rudern ſich an die Spitze geſetzt hatte, zum Zweikampf zwiſchen FC Ruder⸗Club Zürich und RG Wiesbaden ⸗ Biebrich führte, aus dem Zürich mit ſchaften bewerben ſich um den alten Pfalzachter. Die Käm⸗ pen vom ſchwäbiſchen Meer, am Schlag geführt durch einen ehemalige Offenbacher Undinemann, zeigen heute wieder ihre aus ſchöner Zuſammenarbeit ſich ergebende Leiſtung. Wiesbaden⸗Biebrich hat gegen ſeine ſeither gezeigten Lei⸗ ſtungen entſchieden Fortſchritte gemacht. Die Zuſammen⸗ arbeit läßt aber noch ein feineres Ausfeilen als wünſchens⸗ wert erſcheinen. In der Blätterarbeit reichen die Wies⸗ badener noch nicht an die Autoditakten von Friedrichshafen heran. 11. Senior ⸗Doppel⸗ Zweier, Herausforderungs⸗Preis: 1. Renngemeinſchaft Schweinfurter RC, Fran⸗ ken/ Berliner RV Alemannia(Kaidel, Pirſch).03,9; Die Rennen Bei prächtigem Wetter, durch leichten Wind angenehm gekühlt, nahmen vor überfüllten Tribünen und Steh⸗ plätzen die Rennen des zweiten Tages ihren Anfang. Dad erſte Rennen im Vierer ohne Steuermann zwiſchen 124 Längen hinter Amieitia mit einer halben Länge vor Regensburger Ruderverein und dem aus der zweiten Wiesbaden hervorging, Klaſſe ſiegreich hervorgegangenen Ruderverein Allianz be⸗ reitete eine Enttäuſchung da mach ſchwacher Führung durch 35 5 2.. 8 15 Regensburg die Alemannen mit einem am Ufer veranker⸗] Zürich als überlegener Sieger bervor. Jvachim Pirſch⸗ ten Schleppſchiff kollidierten. Regensburg führte weiter, Berlin kenterte und Willi Kaidel vom Schweinfurter RC Allianz nahm das Rennen wieder auf, fuhr die Strecke a esc wegen Behinderung von Toni van de ollein ab und legte Einſpruch ein der abgelehnt wurde. rgh ausgeſchloſſen, der als Zweiter hinter Studach an⸗ Im Junioren ⸗ Einer gewann Nakob Ringger⸗Stutt⸗ kam. gart ſicher vor Helmut Lippmann nom Berliner Res Sport⸗Boruſſia, der hart bedrängt von Aviron Romand⸗ Zürich eintraf. Der dritte Sentoren⸗Achter brachte ein großes Rennen, das, nachdem Amieitia mit ſchönem Vor⸗ Ein Aufſtiegsſpiel in Baden Phönir Karlsruhe gewinnt auch das zwölfte Spiel in Kehl:0 Dieſes letzte Aufſtiegsſpiel, welches urſprünglich erſt am 20. Junj ausgetragen werden ſollte, wurde wieder auf den 13. vorverlegt, da an den nächſten Sonntagen ſonſt der Kehler Platz nicht mehr frei war. Trotzdem dieſem Spiel keine entſcheidende Be⸗ deutung mehr beizumeſſen war, erſchienen au⸗ nähernd 2000 Zuſchauer. Dieſe ließen ſich auch nicht durch die ungeheure Hitze abhalten. Vor dem Spiel wurden beide Mannſchaften als Aufſtiegskandidaten von der Leitung des Kehler Fußballvereins und von der Stadt Kehl begrüßt. Das Ergebnis des Spiels drückt bei weitem nicht das Stärkeverhältnis aus und auch den Spielgang nicht. Nach den gezeigten Leiſtungen wäre ein Un⸗ entſchieden, ja ſogar ein knapper Sieg der Einheimi⸗ ſchen richtiger geweſen. In der erſten Hälfte hatten die Gäſte etwas mehr vom Spiel. Dagegen hatten die Einheimiſchen die weit beſſeren Torgelegenheiten. Nach der Pauſe war das Spiel eine Viertelſtunde wiederum offen, dann ſpielte aber bis kurz vor Schluß nur eine Mannſchaft und das war Kehl. Mit unermüdlichem Eifer wurde immer wieder an⸗ gegriffen, der Angriff vorgetragen, aber Erfolge wollten keine kommen. Warum dies der Fall war, lag erſtens daran, daß die Einheimiſchen noch das Spiel von Neureut in den Knochen hatten, während die Gäſte ausgeruht antreten konnten. Sodann hatte Kehl noch zwei ver⸗ letzte Spieler in ſeinen Reihen, die es beſſer erſetzt hätte. Beſonders beim Mittelſtürmer, ſonſt der Tor⸗ ſchütze, machte ſich die Verletzung bereits nach weni⸗ gen Minuten bemerkbar, ſo daß er faſt das ganze Spiel über ausfiel. Daher kam auch das zu Null. Mit einem geſunden Mittelſtürmer wäre der Sieg heute ſchwerlich nach Karlsruhe gewandert. Die vier übrigen Stürmer konnten ſich aber vor dem Tor nicht durchſetzen. Die übrige Mannſchaft tat ihre Pflicht. Man merkte ihnen aber doch nun allmählich die vergangenen ſchweren Aufſtiegsſpiele an. Eines zeigte dieſes Spiel, daß die Einheimiſchen die kommenden Verbandsſpiele in der Gauliga nicht zu fürchten brauchen. Wenn auch die Punkte rar ſein werden, ſo hat die Elf doch das Zeug in ſich, auf eigenem Platze manchem das Leben ſauer zu machen. Die Gäſte kamen mit ſtärkſter Mannſchaft, die Im Erſtem Senior⸗Einer aina Studach⸗ Der weitere Verlauf der Rennen bringt einen ſpan⸗ nenden Kampf im Einer zwiſchen Korn⸗Heidelberg, Kurt Haas⸗Graßhopperelub Zürich, der nach ſpannendem Kampf zugunſten von Korn⸗ Heidelberg entſchieden wird. Im Man bekam heute ſo richtig die beiden entgegen⸗ geſetzten Syſteme zu Geſicht, bei den Gäſten das in die Breite gehende Spiel und bei den Einheimiſchen das wuchtige Spiel von vorn. Im übrigen verlief das Spiel ſehr fair. Der Schiedsrichter Wacker (Niefern) war gut, benachteiligte die Einheimiſchen aber in drei Fällen zu ſehr. Beide Mannſchaften legten zu Beginn des Spiels ein ſcharfes Tempo vor. Man merkte gleich, daß die Gäſte die techniſch beſſere Elf war, denn es ge⸗ lang ihnen immer wieder, die gegneriſche Hinter⸗ mannſchaft in ſchwere Situationen zu bringen. Vor⸗ erſt aber glückte kein Erfolg. Erſt im Anſchluß an einen abgewehrten Angriff von Kehl kam der Ball raſch vor in den Gäſteſturm und der Mittelſtürmer konnte nach ungefähr 20 Minuten das erſte Tor er⸗ zielen. Die nächſte Zeit bis zur Halbzeit war voll⸗ ſtändig offen. Kehl hatte es oft in der Hand, min⸗ deſtens den Ausgleich zu erzielen. Aber die vier Mann im Sturm genügten nicht, um das Letzte, den erfolgreichen Torſchuß anzubringen. So ging es mit dem knappen Ergebnis in die Pauſe. Nach Wiederbeginn zeigten zunächſt die Gäſte wie⸗ derum ein ſchönes Spiel und man vermutete, daß ſie nun als die erfahrenere Mannſchaft die Einhei⸗ miſchen zurückdrängen würden. Dies gelang ihnen jedoch nicht. In der letzten halben Stunde der zwei⸗ ten Hälfte drängten die Einheimiſchen ganz über⸗ legen, ſogar die Verteidiger kamen vor bis in den gegneriſchen Strafraum. Immer wieder wurden aber dieſe Angriffe kurz vor dem Tor abgewehrt oder die Schüſſe verfehlten knapp das Ziel. Es war faſt zum Verzweifeln, wenn man in dieſer Zeit die Torgelegenheiten der Einheimiſchen mitanſehen mußte und nichts wollte gelingen. In den letzten 5 Minuten gelang es den Gäſten dann, durch zwei überraſchende Vorſtöße über die aufgerückte Hinter. mannſchaft der Einheimiſchen hintereinander zwei weitere Tore zu erzielen. i e Und ſo bekam das knappe Ergebnis, welches bis kurz vor Schluß noch:0, aber gut:1 für die Ein⸗ heimiſchen heißen konnte, dieſe überraſchende Wen⸗ dung. Allerdings reſignierte die Kehler Mannſchaft in den letzten Minuten etwas! da ihnen trotz der drückenden Ueberlegenheit nichts gelingen wollte. Diehl,. 10; Steuer: lich); 2. 9985 f i 8 3 0. Vereine i 8 tsch. ver Tore Punkt Feannder d Tb ch aneeimer dich; J. Saar, abbeden. für das Auge ein wirklich ſchönes Spiel vorführte. ght Karlsruhe 12 2-» 18 240 Das Reunen 6 iſt ungültig und wird nach 85 wieder] Auf die Dauer wirkte aber dieſes Quer⸗ und Rück⸗ 5 I777J%VVVVVVVVVVVV(( n Ruderverein wurde ausgeſchloſſen wegen ſpfel etwas langweilig, die Mannſchaft zeigte zu 1 1 5 10 5 4 1 5 1 1 3 wenig Abr ingen und man ke 6 uſcha em. Ilvesheim 42 5 1 1014 Gf 75 B 5 n, 7 1 1 5„ Fr 8— 8 15 5 Bron Ns Oberrad 6259,. Die Angriff der Gäſte kommen wird. 7 I Bid Wiesloch 11 2— 9 10682 4918 Holſtein) 628,1; 2. Frankfurter waltigen Endspurt ein. Friedr großes Volksſeſt in den dichtgefülten Zweiten Senior⸗Viere hartem Kam e Mannſchaft einen ſi Die Ergebniſſe vom Sonntag 14. Vierer ohne Steuermann, Wanderpreis des Groß⸗ herzogs Friedrich I. von Baden. 1. Regensburger R V; 2. Allianz Berlin⸗Grünau. Das erſte Rennen des Tages brachte eine große Enttäuſchung. Regensburg leichte Führung; etwa 80 Meter nach dem Start fuhr Allianz rten Kahn an und hielt das Rennen t weiter. Nach kurzer Zeit nahm ieder auf. Beide Boote fuhren allein erhob Einſpruch gegen das Ren⸗ wes von dem für ſein Boot vorgeſehenen Startplatz richt abgelaſſen Einſpruch wurde abgelehnt und Regensburg als Sieger erklärt. 15. Jungmann ⸗ Einer, Ehrenpreis. 1. Stuttgart⸗ Cannſtatter RC(Jakob Ringger).27,5; 2. Berliner Re Sport Boruſſia(Helmut Lippmann).30,4; 3. Aviron Romand, Zürich(H. de Graffenried).31,4; 4. Stuttgarter RG(Paul Saſſe).50. Nach ſchärfſtem Kampf über die ganze Strecke mit einer Länge ins Ziel behauptet. Zwi⸗ ſchen dem 2. und 3. nahezu totes Rennen. 16. Dritter Senior⸗Achter, Ehrenpreis. 1. Man nhei⸗ mer RV Amicitia(G ger, Böttcher, Albus, Stech (SS), Drößſe(SS), Willibald(SS), Barniske, Boſch, St.: Krieger).17; 2. FC Ruder⸗Club Zürich.24,1; 3. RG Wiesbaden⸗Biebrich.27,8, Ludwigshafener RW.29, 2. Schö⸗ nes Rennen, aus dem die Mannheimer Amicitia ſich bald herausſchält und über die ganze Strecke die Führung hält. Die übrigen folgen im geſchloſſenen Rudel in hartem Kampf um den 2. Platz, den FCZ Zürich mit 1 Längen vor Wiesbaden⸗Biebrich ſicher hält. 17. Senior⸗Einer, Wanderpreis: 1. Graßhopper⸗ Club Zürich(Eugen Studach).15,5; 2. Mainzer Ru⸗ der⸗Verein(Toni van de Bergh).29,5; 3. Frankfurter RB 1865.44,1. Das Rennen wurde ganz überlegen von Stu⸗ dach gewonnen. Pirſch war kurz nach dem Start bei etwa 500 Meter gekentert. Kaidel wurde ausgeſchloſſen, van de Bergh bemühte ſich, den zweiten Platz ſicher zu halten. Kaidel iſt wegen Behinderung von van de Bergh aus⸗ geſchloſſen worden. 18. Junior⸗Achter[Rhein⸗Achter) fällt aus, da nur eine Meldung. Stets a Fachs-Jeilenbordmolore Tel. 31992 A. KARTE 9 7. 24 esbaden⸗Biebrich nach chnet rudernde Berliner wurde. Der 10. Senior⸗Doppel⸗Vierer für Frauen Rennen] 1000 Meter. 1. Frauen ruderverein Freiweg Frankfurt a. M.(Spalt, Müller, Backraß, Haack: St.: Heinzkeſ:16; 2. RG Worms:19; 3. Mann⸗ heimer RG:24,83. Nach ſehr ſchönem Kampf über eine Strecke von 1000 Meter konnte Freiweg die Führung ſtän⸗ dig behaupten. Worms verſuchte an Freiweg heran⸗ zukommen, hatte aber eine nicht gausz ſichere Blattführung und mußte den Frankfurtern den Sieg mit 74 Längen überlaſſen. 20. Erſter Senior⸗Vierer mit St.(Verbauds⸗Vierer. Wanderpreis): 1. Renngemeinſchaft RV Frieſen⸗BRch 1884(Denz, Birkigt, Guſtmann, Adamſki; St.: Holſtein); 2. Frankfurter RG Germania; 3. RC Favorite Hammonia. Das Rennen bot über die ganze Strecke einen prächtigen Zweikampf zwiſchen Frankfurter Germania und Renngem. Frieſen/ BRG 84, in dem Frankfurt die Führung mit halber Länge bis 1500 Meter hielt und mehrſach Vorſtöße von Frieſen erfolgreich erwiderte. Bei 1800 Meter ent⸗ wickelte ſich ein gewaltiger Kampf, in dem Frieſen knappe Führung nahm und dieſe gegen die hart nachſtoßenden Frankfurter mit 4 Länge ſicherte. 21. Senior⸗Zweier ohne Steuermann(Herausforde⸗ rungspreis]: 1. RV Hellas Offen bach(Gilſer, Hartwick!:39,45 2. Gießener RG 1877 Rennen auf⸗ gegeben. Zwiſchen Hellas und Gießen kurzer Kampf um die Führung, die Hellas an ſich reißt und Gießen bei 1000 Meter das Rennen aufgibt. 23. Zweiter Jungmann⸗Vierer mit St.: 1. Ru der⸗ geſellſchaft Heidelberg:25.2: 2. Mannheimer Ruderklub:28,4; 3. Univerſität Frankfurt:0. 5; 4. Lud⸗ wigshafener Rudergeſellſchaft 6231,1; 5. Stuttgarter Ruder⸗ geſellſchaft 658,4. Heidelberger Ruderaeſellſchaft gewinnt, hort bedrängt vom Mannheimer Ruderklub und Uni⸗ verſität Frankfurt. 24. Zweiter Senior⸗Einer: 1. Univerſität Hei⸗ delbeirg(Paul Korn]:25,87 2. Graßhoppers Zürich 628,3; 3. Stuttgarter Rudergeſellſchaft von 1899:43, 4. Cerele Nautique du Rhin Straßbourg:46. Nach ſchar⸗ ſem Rennen ſämtlicher Bovte behauptet Univerſität Heidel⸗ berg leicht die Führung. Zürich ſetzt hart nach, und die beiden Boote wechſeln ſich ſtändig in der Führung ah. Erſt bei 1000 Metern ſpurtet Korn⸗Heidelberg und führt bis zu 1300 Metern mit einer Länge. Kurz vor dem Ziel liegen beide Boote wieder in gleicher Höhe, und es gelingt Korn nach aufregendem Kampf, der die Zuſchauer in raſende Begeiſterung bringt, mit einem Fuß Vorſprung das Rennen zu gewinnen. Stuttgarter Ruderklub lag mit einer Länge zurück und Ferele Nauttaue du Rhin Stkraß⸗ bourg laa eine weitere Länge zurück. 25. Zweiter Senjor⸗Bierer m. St.: 1. RG Wies baden ⸗ Biebrich 600,4; 2. Ruderverein Allianz 6200,5; 3. Frankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad 6111. Schönes, ſcharf geſchloſſenes Rennen, das Wiesbaden⸗ Biebrich den erſten Sieg bringt. Mit einer viertel Lönge vor der wunderbar rudernden Allianz Berlin⸗Grünau ge⸗ wonnen. Oberras lag zwei Längen zurück. 26. Leichter Senior⸗Vierer m. St. fiel aus, da nur eine Meldung vorlag. 171 27. 3. Jungmann ⸗ Vierer mit St.: 1. Ludwigs hafener RVevon 18 78 604,5 2. Offenbacher RG Undine 611,6; 3. RC Aſchaffenburg von 1898:13. Von Ludwigshafen überlegen gewonnen, ſchwerſter Ka zwi⸗ ſchen Offenbach und Af e Mit einer halben Länge zu Gunſten von Offenbach entſchieden. 28. Dritter Jungmaun⸗Vierer mit St. 1. Wor mier R W 605,3; 2. Mannheimer R 1875:21, 3. RG Chi⸗ bellinia Waiblingen:21. Gut im Start. riß Worms gleich die Fithrung an ſich, die ſich ſtändig bis auf drei Längen vergrößerte. Der Mannheimer Ruderclub und RG Chi⸗ bellinia Waiblingen lieferten ſich bis zu 1500 Metern einen Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf um den zweiten Platz, den der Monnheimer Ruder⸗Club mit einen halben Länge Vor⸗ ſprung gewann. 5 5 5 5 29. Vierter Senior⸗Achter: 1. Renngemeinſchaft Ludwigshafener RV v. 1878 und Rudergeſellſchaſt Ludwigshafen:40; 2. Univerſität Frankfurt:48,38. Nach gutem Start geht Ludwigshafen gleich in Führung. Ob. wohl Univerſität Frankfurt a. M. verſucht, aufzuholen, ſind ſämtliche Vorſtöße zwecklos, da die Renngemeinſchaft den Spurt erwidert und ſtändig an Boden gewinnen kann. Renngemeinſchaft ſiegt mit ſicherer Führung bei einem Vorſprung von zwei Längen.„5 e 30. Erſter Seuior⸗Achter: 1. Frankfurter nich Ger⸗ mania e. V. 1869:21,5; 2. Friedrichshafener Ruder⸗ geſellſchaft 15 5 3. Regensburger RV 524,8. Das Ren ⸗ nen war ein n Kan Germania kann dawohk leicht die ge. [Reunboot⸗ Führung um den zweiten Platz liegt z 1 ichs⸗ hafen und Regensburg. Es kann ſich aber immer nur um eine Viertellänge und weniger handeln. Bei 1500 Metern iſt Germania eine halbe Länge 1 55 zu einem ge⸗ kämpfen gewaltig um den zweiten Platz. Ge a ſiegt mit einer halben Länge. Friedrichsha 1 eine Viertel Länge vor Regensburg. Die Aufregung der Zuſchauer iſt iſt auf Sied gewaltig, die Stimmung e ſchluß bilden. a 2 S CD verſpi Breite rifft imme! den un es no zweim vorbel zu er; höfern mann wehr blende ab. 2 Probe Geiler Wenn in Ba die ſchon ball f We — es Fehlen gebro würde dexen nach wirft lich de Ackern doch k Jsrin finden Abwel nichts Di betrif ſchon nach e übern Gehär lomm mit d Sturr hat u Endli ſein. wirft Mann dem zu we Ball heute ihm ſten 7 Die 2 ſtens nur s. den fl wache das 1 aus r * A ern * K K NK 1 5) Montag, 14. Juni 193. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 265 Handballmeiſterſchaft der S Waldhof beſiegt Tura Barmen 10:5(:3)— Oberalſter Hamburg verliert gegen Leipzig:8 Entſcheidungsſpiel Waloͤhof— Varmen Waldhof— Tura Barmen 10:5(:3) 7 hitze und 8 n ſich de hei den Schießſtänden eingefunder ſprangen die beiden Mannſchaften, r Hoſe und blauer Bluſe, der Gegner ir „ unter Führung des Kreuznachers Ackermann 8 7 Gleich mit dem Anſpiel kam Leben in die Mann⸗ ſchaften. Der hervorragende Rechtsaußen von Barmen, Geilenberg, ſpielt den Ball allein durch und ein unhaltbarer flacher Wurf brachte die Gäſte:0 in Führung. Zu einem Gegenſtoß kommt Wal Tor, aber Zimmermonns Wurf iſt Spengler mit einem Wurf Pech landet der Ball im Aus. Waldh Stürmerſp verſpielt. Die Angriffe werden er zu ſehr Breite vorgetragen, wo acht und neun Mann ſtehen. trifft Spengler nur die Latte. Die Waldhöfer ſind ſichtlich vom Pech verfolgt. Im Gegenſtoß kaun Axmann gar auf:0 erhöhen, une hof vor das gegneriſche zu ſchwach. Dann t napp neben der La obwohl die Waldhöfer im Feld unbedingt gleich gut find. Wieder ſind die Waldhöfer im Angriff, wieder rette Latte die Barmer. Daun fehlt der Waldhof⸗Kombi immer die letzte Konſeqguenz. Man ſucht einen den man ſich vorgenommen hat und vergißt dabei, wenn es nottut, auf eigene Fauſt zu handeln. So läßt Heifack zweimal gute Gelegenheiten a aber doch bleibt es ihm vorbehalten, iw ſtarker Bedrängnis den erſten Gegentreffe zu erzielen. Nun wird es etwas lebhafter bei den Wa höfern, aber die Erfolge bleiben doch aus, da Zimmer⸗ Woldhofs Ab⸗ 0 Pre Henninger läßt den gefährlichen Geilenberg kaum aus den Augen und kann einmal auf der gegenüberliegenden Seite, wo Rutſchmann nicht ſo konſequent deckt, in höchſter Not eingreifen. Lang wirft wieder daneben. Zimmermann wirft dem Torwart auf den Leib, dazwiſchen zeigt Trippmacher im Waldhoftor, daß er ein würdiger Vertreter Weigoldts iſt. Rutſchmaun, der immer im Angriff zu finden iſt, und dort aushilft, kann— von Spengler bedient— den längſt erwarteten Ausgleich:2 erzielen. Bis dahin war das Spiel ruhig Herlaufen und das Publikum verteilt ſeine Sympathien aleichmäßig auf beide Seiten. Nun unterläuft dem Unparteiiſchen ein grober Fehler. Er pfeift einen unfairen Angriff ab. Braſel⸗ mann wirft unbehindert durch den Abpfiff, auf das Tor, wo Trittmacher nicht mehr eingreift. Unverſtändlicherweiſe gübt der Schiedsrichter dieſes Tor, das unbedingt regel⸗ widrig war. Das Publikum kann ſich kaum beruhigen. Minutenlang ertönen Pfeifkonzerte. Die letzten Minuten dieſer Holbzeit ſind durch dieſe Erregungen ſtark beein⸗ trächtigt. Aber noch kurz vor Schluß können unſere Mannen durch Lang einen Strafwurf zum 23 einwerfen. Wenn ſo auch die erſte Hälfte das aleiche Ergebnis wie in Barmen brachte, ſo haben wir doch die Hoffnung, daß die Waldhöfer es noch ſchaffen. Eines können wir jetzt ſchon ſagen: daß aber auch der Gegner aus Bormen Hand⸗ ball ſpielen kann. Während der Pauſe ging das Geſpräch der Zuſchauer — es mögen doch gegen 4000 geweſen ſein— mehr um die Jehlentſcheidung des Unparteiiſchen, die das irreguläre Tor gebrocht hatte, donn darum, wie das Spiel wohl erden würde. Die Sorge war wieder der Angriff der Waldhöfer, denen Angriffsfront zu breit iſt. Nun wird bald die Frage nach dem Sieger dieſes Spieles geklärt. Zimmermann wirft zwar zunächſt wieder erſt ans Außennetz, bis er end⸗ lich das Tor findet, aber dann kann doch Spengler erstmals die ührung bringen. Ackermann macht nun einige Wiedergutmachungsverſuche, doch hat er auch damit kein Glück beim Publikum Als Isringhaus einmal einen Ball nicht mehr erreichen kann, finden die Waldhöfer das leere Tor nicht, das heißt die Abwehr iſt härter und ſchneller; auch der Freiwurf bringt nichts ein. Zimmermann wirft daneben, dann hält zur Abwechſlung wieder einmal Trippmacher glänzend vor dem ſreiſtehenden Schmitt. Zimmermann trifft nun endlich ins Schwarze. Isringhaus will anſpielen, aber Ackermann gibt den regelrecht erzielten Treffer. Mit 59 iſt das Spiel ſchon halb gewonnen. Die Waldhöfer kommen nun endlich ins Spiel; dies betrifft allerdings nur den Sturm, denn die Deckung war ſchon zuvor voll und ganz auf der Höhe. Braſſelmann kann nach gutem Durchſpiel mit Schmitt Trippmacher wieder nicht überwinden. Als die Waldhöfer abermals vor Isringhaus' Gehäuſe ſtehen, hilft dieſem wiederum die Latte. Nun kommt wohl die beſte Leiſtung des Spieles. Lang läuft mit dem Ball von Linksaußen auf Halbrechts, der ganze Sturm ſperrt, bis Lang endlich ein Loch zum Durchſchlupf hat und 316 iſt fertig. Jetzt ſind die Waldhöfer nicht mehr zu halten. Endlich kann man mit der Arbeit der ganzen Elf zufrieden ſein. Heiſeck, der direkt vom Truppenübungsplatz kam, wirft prächtig, aber Barmens Torwart hält; ebenſo iſt Mannheims Torhüter bei einem weiten Wurf Bedners auf dem Damm. Herzog bleibt es vorbehalten, den 7. Treffer zu werfen, als Isringhaus nicht feſt genug zufaßt und der Ball ihm über die Hände ſpringt. Zimmermann braucht heute unendlich lange, bis er endlich ins Volle trifft. Als ihm aber dies einmal gelingt, hat er auch gleich den näch⸗ ſten Treffer angebracht. Waldhof führt:8, das Spiel iſt gewonnen. Die Wuppertaler ſcheinen zu reſignieren. So ſieht wenig⸗ ſtens ihr Anſpiel nach dieſem Tor aus. Aber dies ſcheint nur ſo. Plötzlich iſt der ganze Sturm wieder da und gegen den flachen Ball von Bender kann auch Trippmacher nichts machen. Spengler wirft bedrängt daneben. Dann gibt es das wohl ſchönſte Tor der Gäſte zu ſehen, als Geilenberg aus vielleicht 25 Meter einen wunderbaren Wurf in die weite obere Ecke ſetzt. Im Handumdrehen haben die Gäſte ſo zwei Treffer aufgeholt. Aber damit war ihr Torhunger geſtillt, Spengler kann mit einem Tor, das den 10:3⸗Stand bringt, den Torſegen beenden. 8 Waldhof hat dieſes Spiel tatſächlich mit fünf Treffern Unterſchied gewonnen und wäre nach der erſten Anordnun nun im Enbſpiel. Aber wir wollen dabei beachten, daß e den Mannheimer wohl kaum gelungen wäre, diefen Tor⸗ unterſchied zu erzwingen, wenn dieſe Anordnung noch Gültigkeit gehabt hätte. Dies wollen wir unſerer Monn⸗ ſchaftsbetrachtung vorausſtelleu. Der Steger hatte wieder einmal in der Hintermannſchaft ſeinen weitaus heſten Mannſchaftsteil. Henninger und Müller waren die Türme in der Schlacht. Schmitt e kaum weniger schwach. Ganz hervorragend war Rutſchmann, aber nur als Aufbauläufer, nicht vollkommen war er in der Deckung. Aber Rutſchmann war es, der den Sturm endlich aukur⸗ belte, zudem 955 er in Schmidt den ſchwächſten Gaſtſpieler egen ſich. Walödhofs Angriff brauchte wieder einmal ſehr ange, bis er endlich ins Spiel kam. Es muß jedoch dabei beachtet werden, daß er ſelten ſoviel Wurſpech hatte wie diesmal. Verkehrt iſt ſein breites Augriffsſpiel und das fte der Mitſpieler. Als die Maſchine endlich einmal in Gong war, da waren alle, aber auch alle, auf dem Damm und halfen redlich mit, den Sieg ſicher zu ſtellen, der den Walohöfern die Chance gibt, doch noch ein Wört⸗ chen um die Deutſche Meiſterſchaft mitzureden. Sympathiſch war die Elf der Gäſte. Sie kämpſte und ſetzte ſich voll ein, ohne dabei allzu hart zu werden. Jsring⸗ haus war lange Zeit faſt unſchlagbar, erſt als die Partie verloren war, ließ er einen, vielleicht zwei haltbare Bälle und wußte den ch von den Stür⸗ überragte Eiffler, Buſchmann baute gegen Schluß ab. Bockmühl war auch f bald mit ſeinen Kräften zu Ende, als die Niederlage ge⸗ wiß war. Das Glanzſtück der Elf war der Sturm, in dem paſſieren. Die Verteidigung ſtand ſehr Strafraum rein zu halten; nie ließ ſie mern täuſchen. In der Läuferreihe Axmann, Braſelmann und Schmidt meiſt die Angriſſe vor⸗ trugen und Geilenberg dann in erſter Linie der Vollſtrecker * war. Hervoragend iſt dos Wurſvermögen dieſes linkshän⸗ di Rechtsaußen. Die Mannſchaft hinterließ einen guten Eindruck. Unglück hatte der Unparteiiſche mit ſeiner Eutſcheidung, die das dritte Tor für Barmen brachte, ſonſt gab er ſich vedlich Mühe. Verkehrt war es von ihm, ſpäter einige Konzeſſionen zu machen, die die Waldhöfer weder brauch⸗ ten noch wollten. Waldhof hat nun ein drittes Entſcheidungsſpiel er⸗ zwungen, das darüber Aufſchluß geben wird, wer nun in den Endkampf eingreifen darf. Hoffentlich hat dieſer Sieg in den letzten Minuten der Mannſchaft wieder das Ver⸗ trauen zu ſich zurückgegeben. Hamburg Leipzig:8 Die Oberalſter Sportler haben die Chance, die ſich in der letzten Woche unvermutet herausſtellte, nicht nutzen können. Bekanntlich war die Beſtim⸗ mung, daß das Torverhältnis entſcheiden ſollte, fallen gelaſſen worden. Oberalſter hätte alſo noch eine letzte Gelegenheit in einem Entſcheidungsſpiel, für das der kommende Sonntag reſerviert war, gehabt. Darüber braucht nun nicht mehr diskutiert zu wer⸗ den. Das Entſcheidungsſpiel iſt glücklich überflüſſig geworden. Oberalſter verſtand es nicht, dieſe letzte günſtige Gelegenheit auszuwerten. Die Leipziger Soldaten ſtellen alſo den Gegner des Endſpiels. Der 11:6⸗Sieg des letzten Sonntags war viel⸗ verſprechend für die Leipziger geweſen. Trotzdem: man traute Oberalſter nach der Leiſtung des letzten Sonntags noch etwas Zu. Es war, um in der mo⸗ dernen Sportſprachee zu reden,„noch alles drin“. Die Hoffnung der gut 2000 Zuſchauer(Hamburg ſtand im Zeichen der Reichstagung der Koc) wurde nicht getäuſcht, ſoweit es das rein kämpferiſche Mo⸗ ment angeht. Es gab nicht einen Augenblick der Langeweile, die Minuten flogen dahin. Die Leiſtun⸗ gen, Taktik und Technik gingen in dieſem Kampf⸗ moment unter. Oberalſter konnte nicht überzeugen. Mag es das Lampenfieber, mag es ſonſt etwas geweſen ſein, der Geſamteindruck, den der Nordmarkmeiſter machte, war ſchlecht. Die beſten Gelegenheiten wurden von der Fünfer⸗ reihe ausgelaſſen, in der lediglich Theilig gefallen konnte. Die mangelnde Unterſtützung, die man den vier Stürmern vor einer Woche nachſagte, war auch diesmal nicht zu überſehen. Der Mittelſtürmes Schauer und der Linksaußen Tengel ſtellten ſich als glatte Verſager heraus, die ſtändig die Angriffs⸗ arbeit verzögerten. Und da außerdem die anderen beiden Stürmer auch nicht gerade in Ueberform waren, ſo ſtanden Deutſchlands erfolg reichſte Natio⸗ nalſpieler allein auf weiter Flur. Es iſt verſtänd⸗ lich, daß er nicht voll zur Geltung kam Die L reihe hatte in Hanſen, der abwechſelnd r und Mittelläufer ſpielte, ihren beſten war augenfällig, wie dieſer talentierte Lä und immer wieder frei ſtand. Von der Vertei erwartete man keine große Leiſtungen. Sie zog ſich dann auch recht und ſchlecht aus der Affäre mit Klammern heraus. Wenn der Torwächter Reich nicht hervorragend zwiſchen den Pfoſten amtiert hätte. armer Nordmarkmeiſter! Die Quinteſſenz: Oberalſter hat verdient verloren Zuſpiel, Schnelligkeit, Torwurf nichts war ohne ſichtbaren Mangel. Die Leipziger Soldaten werden auch nicht ſonder⸗ lich ſtolz die Rückreiſe angetreten haben. Auch ihre Leiſtungen ließen zu wünſchen übrig. Wer mit dem Gedanken gekommen war, ein praktiſch kluges Spiel des Sachſenmeiſters ſehen zu können, wurde bitter enttäuſcht. Die Soldaten mußten ſich mächtig ſtrecken, um die entſcheidenden Punkte einzuheimſen. Der Angriff beging den Fehler, das Inueuſpiel zu ſehr zu vollführen. Die klare Linie fehlte vb Und was die Leipziger ſchließlich hat gewiunen ö war die größere Schnelligkeit, der ſtärkere Einſatz wille, wie er in den energiſchen Durchbruchsverſuchen ſichtbar wurde. Göllner war der überragende Mann des Angriffs. Keiner der andern vier reichte an ſein Können heran. In der Läuferreihe leiſtete Doſ⸗ ſin unauffällig gute Arbeit. Unangenehm fiel die Taktik der beiden Verteidiger auf, die ihr Heil und ihre letzte Rettung in Klammern ſahen, ſo daß der zu weiche Schiedsrichter ſchließlich nicht umhin konnte, einen Dreizehnmeterball zu geben. Mit Leiſtungen dieſer Art wurde die Sympathie der Hamburger nicht erworben. Der Tormann erreichte die Leiſtung ſeines Gegenüber nicht ganz. 9 Die deulſche Nationalmannſchaft in Dresden Der Gau Sachſen ſpielt gegen die deutſche Nationalmannſchaft:1(:0) Opfertag des deutſchen Sports (Drahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters) Dresden. 18. Juni.(Eig. Draht). Nun hatten die Sachſen endlich ihr Spiel gegen die Nationalelf. Als ſie im letzten Winter als Pokalverteidi⸗ ger von Erfolg zu Erfolg eilten, und als ihr Siegeszug durch die Niederlage im Endſwiel noch gar nicht unterbrochen war, regte der Gau Sachſen eine Begegnung mit der Natio⸗ nalelf an. Im Februar bereits erhielt er die Zuſage, nur 5 Termin und nähere Umſtände des Kampfes mußten noch feſtgelegt werden. Dieſe Opfertagsaktion war die erſte Ge⸗ legenheit, und zwar ſah das Reichsfachamt erfreulicherweiſe davon ab, am gleichen Tage an anderer Stelle noch andere Nationalauswahlmannſchaften aufſtellen zu laſſen. Dies⸗ nal hatte die ſächſiſche Hauptſtadt allein das Vorrecht. Die Mannſchaft, die den Sachſen gegenübetgeſtellt wurde, erhob alſo den Anſpruch darauf, auch wirklich„Nationalelf“ ge⸗ nannt zu werden. Die Dresdner Fußballfreunde wußten die Ehre denn auch zu ſchätzen, denn der große Platz des Dresdner Sport⸗ klubs im Oſtragehege zeigte ſchon zur Stunde des Spiel⸗ beginns das gewohnte großartige Gepräge. Länderſpiel⸗ ſtimmung— ſo möchte man es nennen. 35 000 Zuſchauer bilden jedenfalls einen auten Rahmen. Beide Mannſchaften hatten im Laufe der Woche noch umgeſtellt werden müſſen. Bei den„Deutſchen“ fehlte Münzenberg; er wurde von Appel vertreten. Bei den Sach⸗ ſen mußte Helmchen(der ſo abermals keine Gelegenheit fand, ſich in die Nationalmannſchaft hineinzuſpielen] durch den Dresdener Prohasko erſetzt werden. Außerdem wurde in der Läuferreihe ein Tauſch vorgenommen. Die Mann⸗ ſchaften ſtanden alſo: Deutſchland: Jakob(Jahn Regensburg); Janes(For⸗ tuna Düſſeldorf], Appel(Berliner SV 92); Kupfer(05 Schweinfurt), Goldbrunner(Bayern München), Kitzinger (05 Schweinfurt) Lehner(Schwaben Augsburg), Siffling (Mannheim⸗Woldhof), Berndt(Tennts⸗Boruſſia Berlin), Hohmann(Vfs Benrath), Striebinger(VfR Mannheim). Sachſen: Kreß(DS); Weich(DSc), Brembach(Tura Leipzig]; Riedel(Tura Leipzig); Seltmann(SC Planitz), Roſe(Spög Leipzig); Than(Gutsmuts Dresden), Pro⸗ haska(DS), Hänel(BSc Hartha), Hofmann(DS), Kundt(DSC). Da vorher die Dresdner leichtathletiſchen Kreismeiſter⸗ ſchoften abgehalten wurden, konnte Schiedsrichter Rühl⸗ Merſeburg das Spiel erſt nach 17 Uhr anpfeifen. Wenn auch in der Nacht zum Sonntag ein reinigendes Gewitter über Dresden und Sachſen niedergegangen war, ſo drückte am Sonntag doch wieder ſchon in den Vormittagsſtunden die Glut mächtig auf den erhitzten Boden hernieder. Auf das Tempo der Spieler mußte ſich das natürlich aus⸗ wirken. Trotzdem gingen vor allem die ſächſiſchen Spieler von der erſten Minute wie die Teufel los. Kundt er⸗ kämpfte ſich ſofort eine Ecke, die aber nichts einbrachte. Auch an der nächſten großen Gelegenheit war Kundt vor⸗ breitend beteiligt, doch gelang es Goldbrunner, Hänel abzuſtoppen. Die treibende Kraft bei den Sachſen war aber Prochazka, der jedem einigermaßen möglichen Ball nachſetzte. Die größte Gelegenheit im Verlaufe ihres An⸗ fangsſpurtes hatten die Sachſen in der 19. Minute, als Hänel, allein vor dem Tor ſtehend, ſich von Jakob beirren läßt und den Ball nur über die Latte lenken konn. Jetzt wird auch langſam die Nationalmaunſchaft mobil. obwohl im Verlaufe der ganzen erſten Halbzeit Jakob unaleich mehr zu tun hat als Kreß. Zu einem feinen Schuß ſetzt ſich der Berliner Berndt durch, der aber nur die Latte ſtreift. Ein Strafſtoß von Lehner verfängt ſich in der ſchnell gebildeten Sachſenmauer. Auf der anderen Seite erzwingen die Sachſen noch eine zweite Ecke, die Than gut zur Mitte gibt. Sogar der Sachſe Roſe beteiligt ſich des öfteren am Schuß aufs Tor. Der einzige Treffer vor der Pauſe fällt in der 35. Minute und kommt ganz allein auf das Konto Prochazkas Obwohl er den Ball in ungünſtiger Lage erhielt und ihn beinahe ſchoön verloren hatte, ſelbſt zu Fall gekommen wär, Holle er ſich den Ball kniend wieder, drehte ſich, ſtand wieder auf und hatte noch Gewalt genug, ihn rechts und 11 5 bar an Jabob vorbei einzuſchſeßen. Die Sachfen“ brtkkent weiter und nur einen gefährlichen Schuß von Lehner be⸗ kommt Kreß noch zu halten. Mit einem Freiſtoß von Roſe endet die erſte Halſzeit, die die Sachſen verdient in Füh⸗ rung ſieht. Siffling, der in der erſten Halbzeit mit Berndt ge⸗ tauſcht hatte, erſchien jetzt wieder als Halbrechter. Die Sachſen wollten in der Tonart, die ſie in der erſten Halb⸗ zeit vorgelegt hatten, fortfahren. Für den Anfang gelang ihnen das auch. Jakob bekam gleich in der erſten Minute ſchwer zu tun, und zwar aus Schüſſen durch die ſächſiſchen Außen. Aber auch die deutſche Elf zeigte jetzt, daß ſie un⸗ bedingt ausgleichen wollte, In der 3. Minute ging Berndt durch, Kreß fängt aber den Ball geſchickt ab. Das Spiel bleibt bewegt. Auch die„Deutſchen“ kommen zu ihrer zweiten Ecke, die nichts einbringt. Jetzt mit der Sonne und dem Wind im Rücken, haben die„Deutſchen“ zweifel⸗ los die beſſere Seite, ein Vorteil, der auch ausgenutzt Die badische Gauliga in Schwetzingen Die Mannheimer Auswahlelf beſiegt Karlsruhe:0 Schwetzingen, 13. Juni(Eig. Drahtbericht) Im Rahmen des Opfertages des Reichsbundes für Lei⸗ besübungen trafen am Sonntagnachmittag auf dem Platze des S Schwetzingen zwei Fußball⸗Auswahlmannſchaften von Mannheim und Karlsruhe zuſammen. Trotz der ſom⸗ merlichen Hitze hatten ſich etwa 1000 Zuſchauer eingefun⸗ den, die einen intereſſanten und ſpinnenden Kampf fahen, den Mannheim dank der beſſeren Geſamtleiſtung verdient :0 für ſich entſcheiden konnte. Dem Schiedsrichter Kurz⸗Oftersheim, der bei dem über⸗ aus fairen Kompf leichte Arbeit hatte, ſtellten ſich die bei⸗ den Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Mannheim: Rohrmann(Sandhoſen); Conrad(BfR)— Michel(Sandhofen; Müller(Sandhofen)— Kamenzien (Bfit)— Feth(Bf); Weidinger— Schneider(beide Waldhof)— Langenbein(Vfk)— Leupold— Siegel (beide Waldhof). Karlsruhe: Weiler(Phönix); Immel— Bolz(beide g ee e e e elm): Walz— Re er e urg)— Meinzer 2(Neureut)— Rothermel(Mühlburg). Mannheim begann den Kampf überlegen, ohne aller⸗ dings in den erſten Minuten entſcheidend in Vorteil zu kommen. Bereits nach 10 Minuten gelang es jedoch dem Waldhöfer Siegel, das Führungstor für Mannheim zu er⸗ zielen und 5 Minuten ſpäter ſchoß Langenbein, der ſich im Kampfe mit Immel durchſetzen konnte, das zweite Tor. Karlsruhe, durch das Ausſcheiden von Fiſcher, der infolge eines Sturzes das Schlüſſelbein brach, etwas benachteiligt, konnte ſich vorerſt zu keiner flüſſigen Zuſammenarbeit fin⸗ den, ſo daß die Mannheimer Deckungsreihen jeden Vorſtoß ſofort unterbinden konnten. Mannheim blieb daher, von der Läuferreihe beſtens unterſtützt, im Vorteil, konnte aber verſchiedene klare Chancen nicht in Tore umſſetzen, zumal die Karlsruher Verteidigung ſich allmählich gut zuſammen⸗ fand, vor allem Weiler vor dem Tor hielt verſchtedene Schüſſe der Mannheimer Stürmer ganz ausgezeichnet. In freier Poſition vergaben zudem Langenbein und Leupold zwet ſichere Tore, ſo daß es bei Halbzeit immer noch 270 er z. Michek reiete im letzten Augenblick vor ur ace de Wolz, dann ſchoß 1 klarſte Chance verſpielte anſchließend Meinzer 2 kann anſchließend das Tor nicht finden, ſein Schuß prllt von der Latte wieder ins Feld. Der Maenn⸗ heimer Sturm kann ſich in dieſer Jer 88 wenig zur Gel⸗ tung bringen, ſo daß die Karlsruher Verteidigung ſichere Abwehr leiſten kann. Müller hätte bei einer Rückgabe beinahe durch ein Eigentor Karlsruhe in Führung ge⸗ 1 über der Ball geht gerde noch neben dem Pfoſten ins Aus. Der Eckball wird verſchoſſen. Die letzte Viertelſtunde kommt Mannheim wieder allmählich auf. Die Karlsruher Mannſchaft, durch die verſchiedenen Mißerfolge etwas zu⸗ rückgeworfen, läßt wieder langſam nach und der Mann⸗ heimer Sturm verſucht nochmals im Endſpurt das Reſultat zu verbeſſern. Vor allen Dingen Langenbein iſt jetzt ſehr aktiv, kann ſich aber gegen die verſtärkte Karlsruher Hin⸗ termannſchaft nicht mehr durchſetzen. Auch iſt Weiler im Karlsruher Tor ganz glänzend auf dem Poſten. Vexrſchie⸗ dene ſcharfe Schüſſe von Schneider und Leupold hält er har⸗ vorragend, obwohl die Bälle ſtark plaectert geſchoſſen waren. Ein anſchließend an einen Eckball von Leupold erzieltes drittes Tor kann nicht anerkannt werden, da der Schieds⸗ richter vorher abgepfiffen hat.. Die letzten Minuten ſehen Mannheim ganz klar in Front, jedoch immer wieder iſt es Weiler, der rettond ein⸗ greifen mußte. Eine Minute vor Schluß konn Mannheim den verdienten dritten Exfolg erzielen, als Schneider eine Vorlage von links für Weiler unhaltbar eink! 995 Noch die letzte Minute ſcheint es, als wenn Mannheim das Torreſultot erhöhen ſollte, aber zweimal iſt Weller der Retter in der Not ſo daß es bei dem 32⸗Erfolg bleibt. Die Mannheimer Mannſchaft lieferte trotz der enormen Hitze ein ſehr gutes Spiel, fiel l. der erſten Viertelſtunde nach der Pauſe etwas ab. Rohr, mann im Tor hielt die wenigen Bälle ausgezeichnet, wäh⸗ rend Konrad und Michel trotz einiger Fehlſchläge ein ſiche⸗ res Verteibigerpaar bildeten.„ n der Läuferreihe überragte Feth vor der Pauſe und Miller nach der Pauſe. Der Sturm litt etwas unter dem ein wenig zu ſtark betonten Einzelſpiel von Leupold, der Ba ſeiner Technik die Auscenes mer wieder in e natſonen etwas hemmte. Langenbein wurde äußerſt ſtark abgedeckt, ſo daß er ſich nicht immer richtig zur Geltung br 1155 konnte, zudem ha Schüſſen. 28 11 nich, daß der der verdiente Ehrentreffer fallen wollte. ediglich in edlen an verſetzte, dadurch aber den Fluß der 8 er ſtarkes Pech mit ſeinen komplett war, 5 5 es ſic 5 Ingriff der Karls⸗ f ruher eine ſtarke Waſſe war, jedoch fehlte es an dem ent⸗ 0 eidenden Torſchuß, ſo daß krotz 135 ledener auter Aus⸗ wind. Aber immer wieder dämpfen die Sachſen die Ueber⸗ legenheit der Nationalelf ab und kommen ſelbſt wiederholt zu gefährlichen Vorſtößen. Jetzt hätten die Sachſen ſogar Gelegenheit gehabt, noch zu weiteren Toren zu kommen. Hänol vergibt zweimal in ausgezeichneter Situation. Spiel, in dem hart gekämpft wurde, das aber im allgemei⸗ nen auch in Punkto Faineß die richtige Note bewahrte, be⸗ bommt jetzt vorübergehend einen etwas unſchönen Cha rakter. Leider iſt der Mannheimer Siffling der Schuldige, der Roſe einmal ſchwer angeht. Doch auch die Sachſen ver⸗ urſachen eine Reihe von Strafſtößen. Einer iſt beſonders gefährlich. Er wird von Kitzinger geſchoſſen, doch Riedel, der immer weit zurückſteht, hält ihn. Der Dresdener Tormann Kreß bekommt jetzt mehr zu tun, er zieht ſich uber gut aus der Affäre. Die Kombinationen der deut⸗ ſchen Mannſchaft beginnen immer beſſer zu laufen. 11 ſchweres Bollwerk iſt aber die Läuferreihe der Sachſen her immer wieder der Leipziger Roſe, der unüberwinmd⸗ lich üſt. Die immer ſeltener werdenden Vorſtöße der Sachſen führen trotzdem noch zu gefährlichen Situationen, die aber vergeben werden. Einmal hat Hofmann eine große Chance, kann aber das Tor nicht finden. In der letzten Viertel ſtunde n gehtnun die Nattonalmannſchaſt aufs Ganze und ſo wird auch dex erwartete und auch dem Spielverlauf nach nicht Uünverdiente Ausgleich fällig. Den Angriff trägt der, linke Flügel heran. Der Ball wandert von Mann zit Mann, die Sachſen können nicht verhindern, daß der frei⸗ ſtehende Rechtsaußen Lehner den Ball unhaltbar einköpft. Nach dieſem Tor wird das Spiel langſamer. Die Mann⸗ ſchaften ſind abgekämpft und die Sachſen ergeben ſich in ihr Schickſal. Sie ſind mit oͤem Unentſchieden zufrieden. Wei⸗ tere Vorſtöße der Nationalelf werden allerdings alle ab⸗ gefangen. So endet das Spiel unentſchieden, was ſchon einen Erfolg für die Sachſen bedeutet. Das Spiel beider Mannſchaften war völlig gleich an⸗ gelegt. Hüben wie drüben ſtanden ſtarke Hintermannſchaf⸗ ten, deren Aufgabe es war, Mann für Mann im Gegen⸗ ſturm abzudecken. So ſpielten auf beiden Seiten die Mit⸗ telläufer dritter Verteidiger, was ſowohl dem Planitzer Seltmann wie dem Münchener Goldbrunner in hervor⸗ ragender Weiſe gelang. Wenn auch beiden Torhütern keine Fehler vorzuwerfen ſind, ſo muß man doch berückſich⸗ tigen, daß Jakob viel mehr zu tun bekam als Kreß. Wenn in beiden Mannſchaften ein Mann hervorgehoben werden muß, ſo iſt es Roſe, der mit hieſem Spiel beſtimmt gezeigt hat, daß er auch einmal in der Nationalelf verſucht werden kann. Eine Enttäuſchung bei den Sachſen war Hofmann. Es ſchien, als ob der Dresdner Lampenfieber hatte. Nichts gelang ihm, er mühte ſich ab, aber er iſt eben nicht mehr der alte Schütze. Im Sachſenſturm konnte am beſten Prochazka gefallen, der auch der Schütze des einzigen Tores iſt. Die Sturmreihe der Nationalelf war gleichmäßiger angelegt. Zweifellos konnte ſich Siffling in der zweiten Halbzeit als Halbrechter mehr zur Geltung bringen als vorher auf dem Mittelſtürmerpoſten. Der neue Mann im Sturm, der Berliner Berndt, war der tatkräftigſte, konnte ſich aber gegen die ſtarke Hintermaunſchaft nicht genug durchſetzen. Ein gutes Spiel lieſerte auch der Linksaußen Striebinger, der beſtimmt ſeinem Gegenpol Lehner auf der anderen Seite nichts nachſtand. a Schiedsrichter Rühle⸗Merſeburg war geeignet, als Unparteiiſcher dieſes nicht ganz leichte Spiel gut zu Ende zu bringen. Weinheim Viernheim— Schwetzingen/ Plaukſtadt 5 613(:1) Weinheim/ Viernheim war als Mannſchaft beſſer. Zwar konnte der Gegner nach Beginn für kurze Zeit überlegen ſpielen, doch dann zeigte hauptſächlich dank der ſicheren Ab⸗ wehr von Krug und Kiß ſowie Faltermann(Viernheim) die andere Mannſchaft bald, daß ſie ſich in allen Reihen beſſer verſtand. Ausgezeichnet war die Weinheimer Läufer⸗ reihe mit Gärtner in der Mitte. Techniſch hervorragend waren Martine links und Gärtner 2 auf der rechten Seite. Im Sturm war der linke Flügel etwas beſſer dank der überlegten Vorlagen des Halblinken Knapp. Kob brauchte 5 5 Zett, bis er ſich in der anderen Umgebung zurecht fand. 0 5 5 5 Bel Schwetzingen Plankſtadt geftel der Torwächter Benkler⸗Schwetzingen trotz der ſechs Treffer ausgezeichnet. Von ſeinen Vorderläufern war Kolb etwas ſicherer. Rabe gab weite Vorlagen, doch mußte er ſich nach der Pauſe faſt ganz auf die Abwehr beſchränken. Im Sturm konnte ſich der bekannte Linksaußen Mehrer wenig durchſetzen. Seine e 1 5 e 5 5 8 0 zeigte ein großes vermögen, verſtan aber 550 dem Rechtsaußen nicht immer. Den Führun 13 8 fer erzielte Weinheim Viernheim durch den Rechtsaußen Breußlex nach Helbra von Knapp. Schon eine Minute ſpäter glich der Halbrechte Scholl aus. nötach ttenwechſel hatte Weinbeim⸗Bieruheim felt 4 e a des Spielgeſchehens. Der Links⸗ Karlsruhe hatte ſeinen beſten Mann in dem Tor⸗ wart Selten, ber ſic wirklich Web lug. Immol⸗ au geſchloſſenem Angriff dos 2. Tor und dor Bolz brauchten einige Zeit, um richtig ins zu kom- auf Flanke von Rechtsaußen das örkttte. men, während die Läuferreihe erſt nach der Pauſe richtig l nen zweiten Gegentreffer nach einem Eck⸗ auftaute. Der Sturm hatte, mit nur vier Mann ſpielend, ba 5 Art und Weiſe. Der Mittelſtürmer in der erſten Halbzeit ſchwere a um ſich gegen die] Lob erhöhte auf 42 und der Linksaußen auf 57, nach⸗ ſichere Mannheimer Hintermannſchaft durchſetzen zu„dem Schwetzingen⸗Plankſtadt durch Mehrer ein leichtes nen. Erſt nach der Pauſe, als die Fü eihe wieder] Tor erzielt hatte. Da Torwart Krug mit der Abwehr wieder herſtellen. nitch entſchloſſen geuug ſo daß es Beſchwerden gab. Der ee R 2090 Nummer Neu Man Kreismeiſterſchaften in Mannheim Starke Beteiligung und gute Leiſtungen am Samstag nstag nachmittag brachte den Verantwortlichen 14 Entſcheidungen fielen ſchon, dazu enkämpfe der männlichen und weiblichen ze weitere Vorkämpfe. Dieſes Rie⸗ reſtlos bewältigt. Oft wurde gearbeitet. Daß dies möglich Kampfrichter zu ver⸗ dem neuen Poſtplatz ge⸗ ſchade, daß die Laufbahn Hier muß der Poſtſportverein, i zeichnet werden muß, ſagt werden, daß die Poſtfubiläum am dahin deckt pfelleicht eine rote ihr hofft man auf eine erſtklaſſige t auf ſig geworden iſt. Arbeit hatte Samstagnach⸗ 5 enn wir dabei erwähnen, ecker mann mit dabei war aumstag eine rieſige terregen des Freitags daß für den n. 1 N inſer Ol ſo iſt dies mit ein Zeichen der Leicht athl 575 die eben alles port tun erſten 8 heidungen fielen bei Im Di Ss TW 46 in dabei mit faſt 32 8 ki eten ſich gleich drei ö e. Siegerlif e ein. Frl. Bäurle Meter den Wettbewerb für ſich. Neun Kreismeiſter wurden ſchon bei den Männern er⸗ It; öͤrei davon holte ſich die Poſt, die als der erfolg⸗ Klub des Samstags in den Männerkonkurrenzen 5 Oftersheim folgt mit zwei erſten an zwei⸗ e beſten Leiſtungen vollbrachten Greulich er im Hammerwerfen und Neckermann genau 11 Sekunden im 100⸗Meter⸗Lauf. Nach der Weitſpyung Abeles mit 6,63 Meter und die gle Herwert hs mit 12,98 Meter. Doppel⸗ ſieger wurde der Oftersheimer Waibel, der mit 11, 94 Meter tugelſtoßen die ganze Mannheimer Stoßelite hinter ſich laſſen konnte und auch im Stabhochſprung mit 3,20 Meter Erſter wurde, wobei die Entſcheidung nach den neuen Be⸗ ſtimmungen gefällt wurde. Abhwechſlung und ſpannende Kämpfe brachten die Rah⸗ menkämpfe der männlichen und weiblichen Jugend. Bei den kleinen Mädchen wurde im Weitſprung 4,63 Meter von der Siegerin erreicht, die der TW 46 ſtellte, der auch die 4 mal 50⸗Meter⸗Staffel gewann. Die männliche Jugend brachte in allen Wettbewerben große Felder. Die Ergebniſſe des Samstags: Frauen: Kugelſtoßen: 1. Bäurle(TV 46) 10,79; 2. Hübner(TV 46) 10 255 16,15 Meter. reck(Mc) Speerwerfen: 1. W̃ TG) 88,17: 2. Mayer 81,30; 3. Haß 0 Meter. Diskuswerfen: Bäurle(T 2. R. Bäurle(TV 46) 5 Hübner(T Meter Hochſprung: 1. er le(TV 46) 1,40; 2. Lie bert(MNT) 1,35; 3. Hüb⸗ Tb 46) 1,35 Meter. Weitſprung: 1, Wendel(TV b Braun(MTG) 5,29; 3. Bohnert(TV 46) 4,61 Meter. Männer: 100 Meter: 1. Neckeemann(Poſt) 11,0; 2. Köſter(Poſt) 11,3; 3. Herwerth(Poſt) 11,4 Sek. 3000 Meter Hindernis: 15 J äger(Tiſchaft Käfertal) 10:57,3; 2. Staub 0 ſchaf t Käf ertal) 11:10 Mi n. 10 000 Meter: 1. Fiſcher 7,18; 2. Speidel(Bs) 41:28 Min. Weitſprung: TG) 6,63; 2. Marquet(Poſt) 6,51; 3. Fetzer uburg 6,40 Meter. Stabhochſprung: 1. Wai ⸗ eim) 3, 20 2. Höhl(TD 46) 3,20; 3. Buß(TV J 3,10 Meter. Dreiſprung: 1. Her werth(Poſt) Neckermonn 54. 12,50; 3. hmitt(Poſt) 12,48 Diskuswerfen: Abel(Ve) 38,31; 2. Schnitt 3. Hornig(56) 34,21 Meter. Kugelſloßen: ehe zheim) 11,94; 2. Schmitt(Poſt) 11,86; g. 11,70 Meter. Wanders 1. Greu⸗ ch 18 957 2. Größle(T 46) 40,517 3. Hertlein (TV 46) 37,43 Met er. Neger Männliche Jugend: 100 Meter: 1. 46) 11,7; 2. Kaiſer(n 12,0; 1000 Meter: 1. 3. Back⸗ Triepler(BfR) 16 182 3. Neunſfinger(Poſt) 4 mal 100 Meter: 1. V1846 Mannheim DT 49,6; 3. M7(B55 50,0 Sek. Speerwerfen: . e fer(T 46) 42,35, 2. 8 hlicker(T 46) 41,40, g. Müller(62 Weinheim) 40,68 Meter. Weibliche Jugend: Weitſprung: 1. Kienzle(T 46) 4,63; 2. Eichner(MT) Dörfler(TV haus(TV 46) 12 Sek. 275 2. Neumann(T Min. 4,59 Frank(Mech) 4,15 Meter. 4 mal 50 Meter: 1. T B 1846 28,5; 2. MT N 30,0; 2. MT(B) 80,2 Sek. 50 Meter: 1. 9 lenzer(TV 460 79; 2. Eichner(MTG) 8,0; Lang(TV 46) 8,0 Sek. Guler Sport, aber ſchwache Felder am Sonntag Poſt Sp und TV 46 die erfolreichſten Vereine War am Samstagnachmittag das Wetter noch etwas an⸗ genehm, ſo herrſchte ſchon am frühen Sonntagvormittag wieder tropiſche Hitze. So hatten ſich denn auch nicht allzu viele Intereſſenten eingefunden. Sein Intereſſe an der Leichtathletik bekundete der Führer der Mannheimer Orts⸗ gruppe, Stalf, der den Kämpfen am zweiten Tage bei⸗ wohnte. Beſchämend war das Verhalten der Aktiven oder beſſer geſagt der Athleten. In verſchiedenen Rennen kam es vor daß über die Hälfte der gemeldeten Teilnehmer legen gewan, nicht am Start waren. Es athleten, der unbedingt werden muß. N Wettbewerbe erled iſt dies eine Unſitte der Leicht⸗ auf irgendeine Art geſteuert am Vortag faſt alle bechniſchen t worden waren, gab es am zweiten Tag nur noch Läufe. Lediglich der Hochſprung und d Speerwerfen kamen zur Entſcheiduna. Bei den Läuf gab es mit Neckermann, der die 200 Meter in 22,3 über⸗ einen Doppelſieger. Gl falls zwei Siege ſchaffte W. Abel der die 1500 Meter in:16,9 und die 400 Meter mit einem gewaltigen 1 in 54.2 gewar un. In dieſem Lauf wurde jedoch der Zweite, Rüger ⸗TV 46 Kreismeiſter, da Abel nur im Int weffe⸗ der Ver contain g itlief, nachdem alle anderen dem Start ſern⸗ blieben waren. Frl. Braum konnte Läuſer ſich im 100 Meter⸗Lauf für ihre Niederlage im W̃ eitſprung revanch indem ihr ein Sieg über Frl. W̃ Jemdel; die ſehr ſchwach lief, gelang. Die beidon Starterinnen über die 80 Meter⸗Hür ſah in den teren, letzten Hürden Maurer⸗46 ſchne von der MTG. Intereſſant war die kurze Frauen, die die 46erinnen tatſächlich erſt im Ziel für ſich ent⸗ ſchieden hatten. Die erfolgreichſten Klubs waren bei den der allein 6 erſte und 5 zweite ſowie 3 dr Plätze belegen konte MTG kam auf 2 erſte und 5 zweite Siege, an dritter Stelle placierte ſich Vfè Neckarau. Frauen TV 46, Bei den Männern führt die Poſt mit 8 Metiſterſchaften MTG holte deren 3, zu zwei Titeln kamen TW 46 und TSpo Oftersheim. je einen erſten Platz holten Plank⸗ ſtadt und Käfertal. Im Geſamten betrachtet darf man mit e dem Erfolg der diesjährigen Meiſterſchaften vollauf zufrieden ſein. Die Ergebniſſe vom Sonntag: 200 Meter: 1. Neckermann ⸗Poſt 22,3; 2. TW 46 23,0; 3. Abele⸗MTG 23,8 Sek. W. ⸗Vfs Neckarau 54,2; 2. Meter: 1. Höfer ⸗ M2 3. Va marſch⸗Poſt:07, 5 Vfs Neckarau 416,9; Rüger⸗ 400 Meter: 1. Abel Rüger TB 46 54,4 Sek. 800 G 206,7; 2. Schmitt⸗TV46:06,9; Min. 1500 Meter: 1. W. Abel⸗ Weichert⸗Vfn Mhm. 5000 Meter: 1. Daurer⸗Poſt 16: 38,6; 2. Kretzler⸗TV 46 17:00; 8. Krupp⸗TV Brühl 17:00,1 Min. 110 Meter Hürden: 1. Marquet⸗Poſt 16,5 Sek.; 2. Herrwerth 16,8 Sek. 400 Meter Hürden: 1. Marquet⸗Poſt 60,6; 2. Schmitt⸗ TV 46 63,2; 3. Lohmann⸗MTG 63,6 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. Poſtſportverein 44,7; 2. Turnverein v. 1946 45,4; 3. Poſtſportverein 2. Mſchft. 46 Sek. 4 mal 400 Meter: 1. M T G 3 43,6; 2. TV 46:51,4 Min. Hochſprung: 1. Paulus ⸗ Germania Mhm. 1,71 Meter; 3. Fetzer⸗TG Ladenburg 1,64 Meter. Speer⸗ werfen: 1. Büttner ⸗Toĩ Plbankſtadt 58,52 Meter, 2. Gg. Abel⸗Vfè Neckarau 54,43 Meter; 3. Waibel⸗ Tus Ofters⸗ heim 49,25 Meter. Frauen: 100 Meter: 1. Braun ⸗ MT 13,12. Wendel⸗ TW 46 18,2 3. Haßler⸗Bfs 5 14 Sek. 80 Meter Hürden: 1. Maurer TV 46 15,4; Langer⸗MTG 15,6 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. TV 46 5 2. MTG 54,3 Sek. 747 1,77 Meter; 2. Marquet⸗Poſt Hnheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Montag, 14. Jun 1887 Mit den Deutſchlandfahrern durch Baden Seit 8 Tagen läuft ſie, unſere Deut ſchland⸗Rundfahrt und wir können froh und ſtolz drauf ſein, daß auch unſer Land eine Rundfahrt ſchaffen konnte, die ſich dieſer in der Schweiz, Frankreich, Italien und Luxemburg würdig zur Seite ſtellen kann. Man hat wohl ſchon früher eine Deutſchland⸗Rundfahrt geſchafſen; ſie wich aber von der diesjährigen weſentlich ab und man kann nur wünſchen, daß unſere internationole Rundfahrt nunmehr eine Dauereinrichtung wird. Wenn nuch Deutſchland in Weckerling den Tröger des „gelben Trikots“ beſitzt, es erſcheint uns aber nicht ſicher, ob auch auf der zweiten Hälfte der Rundfahrt das Feld von einem deutſchen Fahrer angeführt wird. Es ſcheint vielmehr, als ob die Ausländer nun erſt zeigen wollen, was ſie können und den großen Schlag gegen Deutſchlands 9 und Spitzenſtellung vorbereiten. Die Strecke führte von Stuttgart über Heil⸗ brrin— Sinsheim— Neckargemü⸗ nd— Heidelbera— Weinheim— Bensheim— Darmſtadt Offenbach nach Frankfurt. 228 Kilometer waren zu fahren und an und für ſich war die Strecke nicht ſchwer. Aber auch ſie hatte es in ſich— wie alle bisherigen Strecken. Es gab Stei⸗ gungen genug und auch die Hitze war wieder unerbittlich. Aber trotzdem— auch dieſe Etappe brachte eine erbitterte Jogd, die das Feld zu ſprengen vermochte. De Caluws (Belgien) und Peterſen(Dänemark) gelang es, ſich vom Feld zu löſen und ihren Vorſprung zu vergrößern. Der unverwüſtliche Luxemburger Merſch ſekt aber entſchloſſen nach und ſchließt ebenſolls zur Spitze auf. Eine Helden⸗ tat vollbrachte der Schwei ufurter Geyer: zäh und verbiſſen kämpfte er ſich an das Spitzentrio heran. Dieſe vierköpfige tzengruppe erreichte die Zwangsvauſe in Heidelberg um 11.30 Uhr mit 8 Minuten Vorſprung vor dem Gros, in dem ſich auch der Träger des gelben Trikots Wecker⸗ ling, befond. Daß es Geyer in dieſem Ausländertrio ſchwer haben würde, war klar, aber dieſe 8 Minuten konnten ausreichen. um einem der Vier den Etappenſieg zu ſichern. Groß war die Anteilnahme der Zuſchauer auch auf Sie⸗ ſer Strecke und wir freuen uns, daß man auch in unſerem badiſchen Muſterländle für die Qual der Rennfahrer Ver⸗ ſtändnis hatte und ihnen durch Waſſerduſchen Erleichterung ſchuf. 3 Minuten hatte man Zeit zum„Erholen“ in Hei⸗ delberg, dann hieß es wieder weiter, immer weiter— Frankfurt zu! Groß war der Hunger nicht, aber dem quä⸗ lenden Durſt wurde unerbittlich zu Leibe gerückt Erfriſchen, den Kopf ins Waſſer, Trinken, war die Parole der drei Zwangsminuten, denn neue Kämpfe und große Kämpfe ſtanden bevor und weit war der Weg nach Frankfurt! Vor den Berufsfahrern paſſierten die Amateure der Nationalmannſchaft der Straße) pflegungsſtelle. Sie ſtiegen aber nicht ab, weiter ging es bei ihnen. Hier war das Feld noch geſchloſſen; Die Streckenkontrolle öͤurch unſer Baden klappte vorzüglich, nur von der Verpflegungsſtelle in Heidelberg kann man dies leider nicht behaupten. Man ſorgte nicht für eine vollkom⸗ mene Abſperrung des Verpflegungsplatzes. Kein Wunder alſo, daß ſich zwiſchen den Fahrern und ihren Maſchinen bald mehr Ziviliſten als Offizielle und Pfleger befanden! Aber auf der Strecke klappte es vorzüglich und dies iſt letzten Endes auch ein Erfolg für den Bezirk Mannheim (mit die Heidelberger Ver⸗ Freundſchaftskampf im Ringen VfK Ss verliert gegen TSG 61 Ludwigshafen:10 Beide Mannſchaften lieferten ſich um Samstagabend jun Jugendheim erbitterte und hartnäckige Kümpfe. Die Vfek⸗ Staffel konnte däeſes Treffen nicht in ihrer ſtärkſten Auf⸗ ſtellung beſtveiten, dazu kam noch, daß einige Ringer unter ihrer ſonſtigen Form blieben, ſo daß die 6710⸗MNiederlage gegen die wieder ſehr bampfſtark gewordene Mannſchaft der TSch 61, Abteilung Stemm⸗ und Ring⸗Klub, Ludwigs⸗ hafen nicht abzuwenden war. Sehr überraſchend kamen die Niederlagen von Lehmann im Bantam⸗ und Rudolph im Schwergewicht. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Lehmann Vit 86 gegen Gnirs⸗ Ludwigshafen. Der Mannheimer erkämpfte ſich durch Ueberſtürzer die erſte Wertung, ſein Gegner erzielte aber bald darauf durch gleichen Griff den Ausgleich. Während Lehmann ämmer mehr abfällt, kann der Pfälzer das gege⸗ bene Tempo gut durchhalten. Punktſieger Gwirs. Federgewicht: Krauter⸗Vfat 86 gegen Zubrod⸗ Ludwigshafen. Von der erſten bis zur letzten Sekunde iſt der Vfedler, ob nun im Stand⸗ oder in der Bodenlage ge⸗ rungen wurde, tomangebend. Krauter bam durch Ausheber und Ueberſtürzer zu mehreren Wertungen. Die Vertei⸗ digung des Pfälzers war ſehr gut, ſo daß ſich Krauter mit einem allerdings hohen Punktſieg begnügen mußte. Leichtgewicht: Diehm ⸗ fegt 86 gegen Neeſer⸗Lud⸗ wigshafen. Neeſer kam bereits auf der Waage zu drei Punkten, denn Diehm brachte Uebergewicht. Auch im Kampfe zeigte ſich der Gaſt überlegen. Dank ſeiner guten Brücke kam Diehm über die volle Diſtanz und verlor ſo nur nach Punkten. Weltergewicht: Münch ⸗ Vik 86 gegen Wittmann⸗ Ludwigshafen. Für den verletzten Denu ſprang Münch ein, der aber trotz einer längeren Pauſe mit ſehr guten Lei⸗ ſtungen aufwarten konnte. Seinem alten Gegner Witbmann 1 er eine knappe, aber verdiente Punktniederlage bei⸗ ringen Mittelgewicht: Meurer ⸗ fe 86 gegen Abel ⸗Lud⸗ wigs hasen Die erſte Halbzeit brachte nicht viel Abwechſlung, nur Standkampf, ohne daß einer der Ringer in Führung gehen konnte. In der zweiten Hälfte kam Meurer zu einer kleinen Wertung, die ihm einen knappen Punktſieg ſicherte. Halbſchwergewicht: Walz ⸗VfK 86 gegen Döppel⸗ Ludwigshafen. Nach ſehr vorſichtigem Standkampf mußte Walz in der zweiten Bodenrunde durch Eindrücken der Brücke in 9,50 Minuten eine entſcheidende Niederlage einſtecken. rgewicht: Rudolph ⸗Vfck 86 gegen Presber⸗ Ludwigshafen. Rudolph hatte nicht ſeinen beſten Tag. Der Kampf verlief ſehr eintönig. Presber hatte etwas mehr vom Angriff, ſo daß er als Arbeitsſieger verkündet werden mußte. Als Kampfrichter fungierte Biundo⸗RTus Mann⸗ heim ausgezeichnet. Auch Len Harvey kneift Der finniſche Schwergewichtsboxer Gunnar Bärlund, der einmal Europameiſter der Amateure war, ſcheint unter den Berufsbopern ein gefürchteter Gegner zu fein, zumin⸗ deſtens in England. Bärlund weilt ſchon einige Zeit in London und ſollte dort auf Jack Doyle treffen. Nun, Doyle hatte keine Luſt, vielleicht auch Angſt, erklärte, an der Hand verletzt zu ſein und machte ſich auf, um einige Wochen nach USA zu fahren. Darauf bot man dann Len Harvey die ſchöne Summe von 2000 Pfund Kampfbörſe; das ſind immerhin rund 25 000 Mark, und 500 Pfund Trai⸗ ningsunkoſten. Wer nun etwa geglaubt hätte, Harvey würde ſich dieſe gute Gelegenheit, Geld zu verdienen, nicht nehmen laſſen, ſah ſich gewaltſam getäuſcht. Jetzt war es aber auch der engliſchen Boxſportbehörde zu dumm, ſie zitierte Harvey herbei und dieſer hatte tatſächlich eine hieb⸗ und ſtichfeſte Ausrede bei der Hand, ſo daß er nicht beſtraft werden konnte. Ein Gegner für Gunnar Bärlund aber wurde nicht gefunden. Das Dreifaltigkeits⸗Bergrennen, das urſprünglich am 18. Juli bei Spaichingen ſtottfinden ſollte, wurde auf den 15. Auguſt verlegt. im DRV. Auch der Publikumserfolg war groß, denn auf der badiſchen Strecke durch das Neckartal und die Berg⸗ ſtraße war die Anteilnahme ſo, wie man ſie ſich für eine ſo gewaltige Konkurrenz nur wünſchen kann. Dicht umſäumt waren die Straßen und aus der ganzen Umgebung waren ſie gekommen, die Männer, Frauen und Jungens, um nur wenige Minuten von der Deutſchland⸗Rundfahrt 1937 zu ſehen, einen Blick auf die Giganten der Landſtraße zu werfen. Erſter Ausländerſieg Auf der 7. Strecke der Deutſchland⸗Radrundfahrt von Stuttgart nach dem 228 Km. entfernten Frankfurt⸗Main gaß es am Sonntag den erſten Ausländerſieg. Der Belgier de Caluws erreichte nach einer Geſamtfahrzeit von:37:00 Stunden mit 25 Sekunden Vorſprung vor Geyer, der ſich nach einer weiteren Glanzleiſtung in der Geſemtwertung hinter Weckerling auf den zweiten Platz e als Sieger das Tagesziel. Das gelbe Trikot Weckerlings war einige Zeit gefährdet, aber ſchließl ich erreichte der Magde⸗ burger doch wieder den Anſchluß und konnte ſeine Füh⸗ rung behrbetn. Bei heißem Wetter und ſtarken Steigungen bot die Strecke bis Heidelberg erhebliche Schwierigkeitem, erſt dann ging es die herrliche Bergſtraße entlang. Zu Beginn, gleich hinter Stuttgart, woren de Caluws, Peterſen und Merſch dem Felde, zu denen Ludwig Geyer bei Neckar⸗ gemünd, noch 100 Km. Fahrt, aufſchließen konnte. In der Verpflegungskontrolle in Heidelberg betrug! 5 Vor⸗ ſprung der Ausreißer bereits acht Minuten. Dann ſiel Merſch durch einen Reifenſchaden zurück, wäbvend die Ver⸗ ſolger kaum näher rückten. 15 Km. vor dem Tagesziel ſetzte der Belgier überraſchend zum Endſpurt an, Geyer verpoßte eetwas den Anſchluß und konnte de Caluwe nicht mehr ganz erreichen. Die Entſcheidung war damit gefallen. In der Hauptverfolgergruppe ſpielte ſich unterdeſſen ein hartnäckiger Kampf ab, der von zahlreichen Zwiſchenfällen begleitet war. Nach 193 Km., bei Babenhauſen, ölteben Thierbach, Bautz und Weckerling mit einem Reifenſchaden zurück. Wengler geriet durch einen Sturz in Rückſtand. Hauswald, Kijewſki, Diederichs, Gabard, Wendel und Schultenjohann machten ſich auf und davon, aber ein Maſſenſturz, in den alle Ausreißer verwickelt wurden, machten der Jagd vorläufig ein Ende. Hauswald und Wendel ſetzten die Fahrt mit ſtark blutenden Fleiſchwun⸗ den fort. Gabard und Kijewſki waven am ſchnellſten wieder flott und erreichten vor den übrigen Verfolgern das Ziel, Weckerling und Thierbach hatten ſich bei abwechſelnder Füh⸗ rung auf die Aufholung ihres Rückſtandes gemacht und konnten tatſächlich den großen Zeitrückſtand nahezu wieder aufholen. Für den Magdeburger bedeutete das die weitere Führung in der Geſamtwertung, zumal auch der Frank⸗ furter Roth durch einen Sturz wertvolle Minuten ver⸗ loren hatte und Diederichs ſich auf dem erſten Teil der Strecke zu ſtark verausgabt hatte. Der Italiener Bizzi, der mit ſtarken Magenbeſchwerden am Vortage Stuttgart erreicht hatte, konnte am Sonntag nicht mehr weiterfahren, ſo daß ſich zur ſiebten Etappe insgeſamt noch 42 Fahrer auf die Strecke gemacht hatten. Am Montag verbringen die Fahrer ihren zweiten, wohlverdienten Ruhetag in Frankfurt. Anläßlich dieſer Tagesſtrecke war für die Amateure ein Straßenrennen Stuttgart— Frankfurt ausgeſchrieben worden. Die eine halbe Stunde früher geſtarteben Ama⸗ teure wurden von den erſten Deutſchlamdfahvern kurz vor Frankfurt erreichtt. Zuſammen mit dem Belgier de Caluwe trat der Frankfurter Gänßler im Frankfurter Sportfeld den Endͤſpurt an. Erſt acht Minuten ſpäter er⸗ reichte die achtköpfige Verfolgergruppe das Ziel. Die bis dahin vorzügliche Organiſation der Deutſchland⸗ Rundfahrt ließ in Frankfurt etwas zu wünſchen übrig, da dee Bekanntgabe der Ergebniſſe längere Zeit auf ſich war⸗ ten ließ. Die Ergebniſſe: 7. Strecke Stuttgart— Frankfurt a. M.(228 K 4 oͤe Caluwe(Belgien):37:00 Std.: 2. Geyer 8 :37:25 Std.; 3. Arne Peterſen(Dänemark):88:30 Sto. 4. Gabard(Frankreich):43:10 Std.; 5. Kijewſki(D) dicht⸗ auf; 6. Bautz(D):44:15 Std.; 7. Hauswald(): 8. Wek⸗ kerling(); 9. Thierbich(), alle dichtauf; 10. Wir D) :46:59 Std.; 11. Oberbeck(Ds; 12. Roth(D) dichtauf; 13. Wengler(D):48:15 Std.; 14. Diederichs(); 15. Schild (D):54:17 Std.; 18. Ruland(D) 17. Schulenjohann(D) dichtauf; 18. Arents(); 19. Funke(), 20. Nitzſchke(); 21. Weiß(D) alle dichtauf. Geſamt⸗Ergebnis: 1. Otto Weckerling(Deutſchland) 56:42722 Stoͤ.; 2. Ludwig Geyer(D) 56:50 84 Std.; 3. Fritz Diederichs(8) 56:50:48 Std.; 4 Bruno Roth D) 56:83:10 Std.; 5. 6805.(D) 5645413 Std.; 6. Emil Kijewſki 985 56:55:10 Sto Oskor Thierbach(D) 56:55:52 Std.; de Caluwé(Belgien) 57:06:28 5 Amateure, Stuttgart— 1 a. M.(228 Km.): Gänßler(Frankfurt a. e:25 200 Std.; 2.. (Stuttgart).:25:80 Std.; 3. Men(Berlin): 4. Böttcher (Köln); 5. Lepkes(Berlins: 6. Meyer(Chemnitz); 7, Rind⸗ fleiſch(Berlin); 8. Fuhrmann(Berlin) 9. Mang(Frank⸗ furt am Main). Für das Wartbergreunen am 20. Juni bei Heilbronn haben bisher ſchon Hamelehle⸗Sindelfingen, Kohfink⸗ Bietigheim(Norton) und der Münchner Seppenhauſer ge⸗ 1 Meiſter Heiner Fleiſchmann ſoll ouf NS eben⸗ falls ſtarten. ——— ä— Der erſte Tag in Schweden Auftakt einer Nordlandfahrt von Eugen Kuſch Man ſteht vor der Tür einer fremden Welt und da ſie ſich einem nicht von ſelbſt auftut, pocht man ſittſam mit dem gekrümmten Zeigefinger daran und ſteckt dann vorſichtig den Kopf hinein: Ob man auch nicht ſtöre? Zu ſtören ſcheint man ja nicht gerade, aber es hat auch niemand vermißt, daß man bisher nicht vorhanden war. nun ſchon auf ſchwediſchem Boden und noch fiel mir kein Menſch um den Hals dafür, daß ich von weit⸗ her gekommen, ſeine Heimat zu ſehen. fährt mich von der hellen Küſte Malmös ein beſchei⸗ denes Stück landeinwärts draußen dreht ſich ohne ſonderliche Eile eine grüne Ebene kraftſtrotzen⸗ der Wieſen und Aecker vorbei; man möchte meinen, Pommern oder Rügen würden hier fortgeſetzt, wenn es noch Backſteinkirchlein gäbe und die Häuſer nicht ein ſolch fremdartiges Geſtcht zeigten: Kein friſchrotes Siegeldnc mehr, kaum daß man noch in Stein baut. So kündet ſich gleich von der Grenze ab das Reich, in dem ein märchenhafter Ueberfluß an Holz, ſtatt des Bauernhofes weiß eingefaßte Blockhäuſer, eines dem anderen zum Verwechſeln ähnlich, entſtehen läßt. Die Bahn ſchlenkert gemächlich ihres Weges. Die Leute ſind zwar nicht viel blonder als bei uns da⸗ 3 heim, dafür aber gut gewachſen und von provin freiem Ausſehen. Den Bauern erkennt man drücke darin vor, Nachbar?“ an mich zu richten und ſo ſteige ich vor⸗ nehm schweigend in Lund aus und gehe verſuchsweiſe durch eine der beklemmend flachen Straßen. Wenn ſich nun die Dinge weiterhin in dieſer Art ent⸗ Zwei Stunden befindet ich mich Der Zug ſtens am ſonnengebräunten Nacken oder den zer⸗ arbeiteten Händen. Die Unterhaltung geht gleicher⸗ maßen träge und es kommen leider ſehr viele Aus⸗ die in meiner Grammatik nicht geſtanden. Mich ſtreifen fragende Blicke, aber nie ⸗ mand läßt ſichs einfallen, das„Woher denn, Herr wickeln, werde ich hier ſchwimmen, wie ein einſamer Oeltropfen auf dem Waſſer. Aber uur nicht ein⸗ ſchüchtern laſſen. Zunächſt brauche ich eine billige Unterkunft der gutgekleidete Herr da vorne ſchwenkt ſo vergnügt ſein Stöckchen: Der wird mir dazu verhelfen, denke ich boshaft⸗heiter und nehme ihn aufs Korn. Er macht jetzt ein ängſtliches Ge⸗ ſicht, will die Seite wechſeln, aber da habe ich ihn ſchon aufgeſpießt und bringe mein Anliegen vor. Hart wie Holzkugeln poltern mir die ſchwediſchen Worte aus dem Munde. Kurzes Zögern in der Form eines Einwandes, daß doch er kein Vermieter ſei und dann iſt der Bann gebrochen. Ich habe nicht ungeſchickt an ſeine Höflichkeit appelliert und ihn für eine Aufgabe ge⸗ wonnen, der er ſich mit einer ſeiner Nationalität eigenen Gründlichkeit entledigen wird. Vorſichtig verbeſſert er meine Schnitzer, vorſichtig fragt er nach meinen werden Perſonalien und mit dem derart zu ſtande gekommenen Repertoir macht er mit mir ein paar regelrechte Beſuche, denn ein einfaches Vor⸗ ſprechen kann dies alles nicht mehr genannt werden: Feierliche Begrüßung mit wirkungsvoller Vorſtel⸗ lung meiner Wenigkeit, allerſeitiges Erkunden des werten Befindens und Platz nehmen auf den mit Schonern überzogenen Stühlen eines mit geſchnör⸗ kelten Möbeln vollgeſtopften Paraderaums— dann erſt rücken wir heraus mit dem was wir wollen, dann erſt erfahren wir, daß zu allergrößtem Be⸗ dauern das Zimmer geſtern an einen Studenten vermietet ſei. Nach einer Stunde baben wir doch Erſolg In einem karnfeltee Haus, wo vor dreihundert Jahren der letzte katholiſche Biſchof ein für Rom unfrucht⸗ 11 gewordenes Feld verließ, nimmt mich eine alte Dame auf. Sie verbirgt ihre Lebhaftigkeit hinter einer fürſtlich anmutenden Erziehung: das ſchloh⸗ weiſe 1 ſteht ihr großartig zu einem Paar kind⸗ lich heller Augen. Das Zimmer iſt viel zu groß und im Jugendſtil eingerichtet, aber das war ja vor dem Krieg der herrſchende Geſchmack auch bei uns und da dies Land ſeit beinahe zehn Generationen von allem Stahlgewitter verſchont geblieben, lebt es noch nach Geſetzen, die uns längſt abhanden gekom⸗ men. Darum alſo die vielen ſteifen Hüte, Vater⸗ mörder und mit Pomade aufgezwirbelte Schnurr⸗ bärte! Mein Beſchützer übrigens iſt völlig modern gekleidet— er hält die nußfarbenen Schweinsleder⸗ handschuhe in der Linken, während er mit der Rech⸗ ten ſanft das ihm angebotene Gebäck zurückweiſt. Er werde ſogleich am Heiligtum des Mittagstiſches erwartet und dürfe ſeiner Frau keinen Kummer machen. Mit reichlichem Dank und Gegendank endet ſein Beſuch. Ich bin eine Weile ganz benommen von ſeiner tadelloſen Haltung—„iſt wohl ein Rats⸗ herr?“ frage ich ſchließlich mit Vorſicht. „Ach i wo,— nur der Buchbinder von nebenan!“ Ich ſehe beſchämt ein: Hier muß man in bezug auf die Menſchenkenntnis gründlich umlernen. Die gemeſſene Herzlichkeit meiner neuen Hausfrau iſt überaus beruhigend. Wie ich dann in der milden Nachmittagsſonne ausgehe, bin ich kein ganz Frem⸗ der mehr in dieſer Stadt. Gleichviel gibt es noch viel Stoff zur Ausein⸗ anderſetzung. Lund iſt eine alte Anſiedlung und trotzdem fehlt ihr ſo ziemlich alles, was nach un⸗ ſeren Begriffen ihr Alter rechtfertigen könnte— ſetzen fügte man Rundbogen und Pfeiler; im An⸗ ſchluß an italieniſche übernahmen rheiniſche Meiſter die Fertigſtellung und ſo wurde Lund zum Sitz einer deutſchen Werkhütte, unter deren Einfluß die Gotteshäuſer der weiteren Umgebung entſtanden. Der Weſtfale Adam von Düren handhaßte den Meißel mit humorvollem Genie— außer, daß er das Dominnere mit mächtigen Streben verſah und der wundervollen Krypta letzten Schliff gab, ſetzte er den Zuſtänden ſeiner Zeit in anſpielungsreichen Darſtellungen einzigartige Denkmäler. Daß der Ver⸗ fertiger der komplizierten Kunſtuhr ebenfalls ein Deutſcher war, erkennt man nicht nur an dem lie⸗ ben Lied„Nun ſinget und ſeid froh“, das ein zartes Glockenſpiel jeden Mittag in den dunkeln Raum hinein haucht, ſondern auch an den Geſchichten um den Uhrmacher, mit denen man das Andenken ſo vieler begabter e zwiſchen Prag, Nürnberg und Danzig ehrt. Danach hätte ich beinahe nicht 85 Heiss e n= den, denn den Häuſern einer anderen,„ ſteben wir 18 1 d richtunt 1 über, Verſammlu etzten Augenblick zan Aber im mein königlicher Buchbinde mir das Geleit Diesmal ſchlug er da aus, 2 nahm weit über die 8 das Maleriſche, jene geheimnisvolle architektoniſche für Spannung, die hervorgerufen iſt durch den e lichter Plätze zu ſchmalen dunklen Gaſſen mit hohen, gleichſam ineinander verzinkten Gie dächern, welche wiederum weit überragt ſind 1 Maßwerk und Türmen der Kirchen. Hier hat alles den Zug ins Breite und Niedrige— die Häuſer ſind höchſtens zweiſtbckig und ſtehen in beinahe ode anmutendem zu der gegenüberliegenden Straßenſeite; ein Grundgedanke, der ſich 7 5 in den Formen des etwas unterſetzten Domes wieder⸗ findet. 5 Dennoch iſt dieſe ſchöne Kirche ie am meisten weſtdeut vertraute Erſcheinung. Nach ſchen e 1 2 14 * 2 — kön: die ſchu Dia Han das par! nur Lau; daß laut den Ver ſoll ſich Dio ten Far ſtan „ n Handtaſche nichts von dem Geld gefunden Montag, 14. Juni 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe —— — Die engliſche Oeffentlichkeit wird in Atem ge⸗ halten oͤurch Nachrichten über das geheimnisvolle Verſchwinden einer jungen Dame der engliſchen Ge⸗ ſellſchaft, der 21jährigen Diana Bettye. Vor etwa einer Woche hat die junge Dame das vornehme Heim der Viscounteß Long im Londoner Weſtend verlaſ⸗ ſen, und iſt ſeither nicht wieder zurückgekehrt. Ge⸗ wiſſe Umſtände laſſen auf die Möglichkeit ſchließen, daß Miß Bettye, die einzige Tochter des Haupt⸗ manns Percy Bettye, einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Zu dieſen Umſtänden gehört vor allem die Tatſache, daß das junge Mädchen in den Mo⸗ naten März und April Drohbriefe erhalten hat, und daß auf ſie am Abend des 12. Mai, dem engliſchen Krönungstag, unweit des Longſchen Hauſes ein Ueberfall verübt wurde; ein Unbekannter griff ſie an und verletzte ſie mit einem Raſiermeſſer am Kopf. Scotland Yard verſucht ſchon ſeit Tagen, in die Affäre Licht zu bringen, ohne aber bisher nennens⸗ werte Erfolge erzielt zu haben. Der Bericht, den Viscounteß Long über das Ver⸗ ſchwinden des jungen Mädchens gegeben hat, ent⸗ hält eine Reihe von Einzelheiten, die geradezu einem Detektivroman entnommen ſein könnten.„Miß Bettye, oder Didi, wie wir ſie nennen, hatte am ver⸗ gangenen Dienstag in einem Weſtend⸗Hotel eine Lunchverabreoͤung, die im Zuſammenhang mit ihrem Wunſch ſtand, ſich in einer Fiemkarriere zu verſuchen. Vorher hatte ſie Geld von ihrer Bank abgehoben. Sie kehrte nach dem Lunch in meine Wohnung zu⸗ kück, führte von hier aus zwei Telephongeſpräche, und ging dann gegen 15.30 Uhr wieder t, um einen Brief an ihren Verlobten, Michael Aſquith, der in Oxford ſtudiert, abzuſchicken. Sie ließ Hut, Handtaſche und Handſchuhe zurück, ſo daß es den Anſchein hatte, als wolle ſie höchſtens ein paar Mi⸗ nuten fortbleiben. Seitdem aber haben wir von ihr nichts wieder geſehen oder gehört. Didi muß den Brief tatſächlich kurz nach 15.30 Uhr abgeſandt ha⸗ hen, denn er iſt am nächſten Morgen bei Michael eingetroffen. Der Brief enthielt keinerlei Hinweis darauf, daß Diana etwa verreiſen wollte. Als Diana am Abend noch nicht zurückgekehrt war, gerieten wir in große Angſt um ſie, die ſich noch ſteigerte, als am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr dreimal nachein⸗ ander bei ihr angerufen wurde, ſich aber jedesmal, wenn der Hörer abgenommen wurde, niemand mel⸗ dete. Es klang ſo, als ob der Anrufer raſch anhänge.“ Ueber den Vorfall am Krönungstag erzählte Vis⸗ kbunteß Long, Didi ſei ſpät am Abend mit einer blutenden Stirnwunde zu ihr hereingeſtürzt und hätte geſagt, ein Unbekannter habe ſie mit einem Raſtermeſſer angefallen.„Didi wollte die Polizei nicht benachrichtigen, da ſie fürchtete, der Unbekannte könnte ſich für dieſe Anzeige an ihr rächen.“ Für die von Scotland Yard aufgenommenen Nachfor⸗ ſchungen iſt der Umſtand bedeutſam, daß in der von Diana Bettye in Lady Longs Heim zurückgelaſſenen würde, das ſie vor dem Lunch abgehoben hatte: Der Luuch⸗ partner, ein Mr. Graham Grant, berichtete, er habe nur mit Miß Bettye die Möglichkeiten ihrer Film⸗ ſaufbahn durchgeſprochen. Dianas Mutter teilte mit, daß ſich in einem der im Frühjahr bei Didi einge⸗ laufenen anonymen Schreiben die Drohung befun⸗ den habe, man werde ſie entführen, wenn ſte ihren Verlobten nicht beſſer behandle. Auch Michael Aſquith ſoll anonyme Drohbriefe erhalten haben; er hat ſich aber über deren Inhalt noch nicht geäußert. Diana und Michael kennen ſich ſeit 1935 und dach⸗ ten daran, ſich im September zu verheiraten. Beide Familien waren mit dem Heiratsplan einver⸗ ſtanden. * — Bei dem ſchweren Unglück eines Expreßzuges auf der Strecke Todmorden Birmingham hat ein jähriges Mädchen, Dorothy Bentley, eine helden⸗ mütige Rettungstat vollbracht. Das Unglück ge⸗ ſchah als der letzte Wagen des Schnellzuges von doch das Anliegen ab, den Gleiſen ſprang und umſtürzte. Der Wagen ging ee in Trümmer und wurde 5 Strecke weitergeſchleift, b Zug zum Halten kam. Eine junge Frau fand bei dem Unglück den Tod und mehrere Fahrgäſte wurden ſchwer verletzt. Dorothy Bentley hatte im Augenblick der Kata⸗ ſtrophe in dem Gang des Wagens geſtanden und zuſammen mit ihrer fünfjährigen Schweſter aus dem Fenſter geſehen. Beide Kinder wurden in den Trümmern herumgeſchleudert und kamen unter ſchweren Gepäckſtücken zu liegen. Und nur durch Zufall gelang es der kleinen Dorothy, ſich zu be⸗ freien und ſich mühſam aus dem umgeſtür gen zu retten. Da aber drangen die erſtickenden Hilferufe der fünfjährigen Schweſter an ihr Ohr. Obwohl Dorothy durch das Unglück vollkommen verſtört war, verlor ſie doch nicht ihre Geiſtesgegen⸗ wart. Ohne auf die Gefahr zu achten, in die ſie ſich von neuem begab, kletterte ſte in die Trümmer zu⸗ rück und ſuchte ſo lange nach der Schweſter, bis ſie gefunden war. Dann nahm ſie das hilfloſe Kind auf den Arm und bahnte ſich zum zweiten Male den Weg ins Freie. Die Mutter der beiden Kinder war ſelbſt wie durch ein Wunder unverletzt geblie⸗ ben und war ſchon überzeugt geweſen, daß die Mäd⸗ chen umgekommen ſeien. Al hrothy mit zerriſ⸗ ſenen Kleidern und halberſtickt bei ihr anlangte und die fünfjährige Schweſter zu Boden ſetzte, war die Wiederſehensfreude ſo groß, daß die geprüfte Mutter einen Ohnmachtsanfall erlitt. Noch der eine beträchtli Ma t Wa⸗ * — Ein ſurchtbarer Raubmord an einer Greiſin wurde in Lemberg verübt. Eine 35jährige Kaba⸗ rettänzerin ſchlug in ihrer Wohnung mit einem Hammer in beſtialiſcher Weiſe auf eine Greiſin ein, mit der ſie ſeit längerer Zeit befreundet war. Die Mörderin hatte gebeten, ihr eine größere Geld⸗ ſumme zu leihen, da ſie beabſichtigte, ſich ein neues Sommerkoſtüm zu kaufen. Die Greiſin lehnte je⸗ Hierüber geriet die Tänze⸗ rin,— die übrigens einen recht zweifelhaften Ruf hat— derart in Wut, daß ſie einen Hammer ergriff und ſo lange auf die alte Frau einſchlug, bis dieſe kein Lebenszeichen mehr von ſich gab. Die Tat wurde mit einer ſo großen Brutalität vollführt, daß die Polizei zunächſt annahm, die Greiſin wäre von einem Mann ermordet worden. Weitere Ermittlun⸗ gen lenkten jedoch den Verdacht auf die Tänzerin, die, kurz bevor die grauſige Tat entdeckt wurde, in großer Eile die Wohnung verlaſſen hatte. Nachbarn ſagten allerdings aus, daß ſie ganz ruhig und kalt⸗ blütig geweſen ſei und freundlich gegrüßt hätte. Die Polizei überraſchte die Mörderin in einem vor⸗ nehmen Reſtaurant, wo ſie ſich mit einem ihrer Freunde vergnügte. Die beiden hatten gerade die Abendzeitung vor und unterhielten ſich über die Ein⸗ zelheiten des Mordes. Die aufgelaufene Rechnung in dem Lokal hat die Tänzerin mit dem Gelde be⸗ zahlt, das ſie der Greiſin nach dem Mord entwenden konnte. * — Ein höchſt ſeltſamer und in ſeinem Ausgang Hüöchſt üderräſchender Kampf unter Tieren hat ſich in der Ortſchaft Red Deer in der kanadiſchen Provinz Alberta zügekragen: Dort war in einer Farm ein zahmes Kaninchen, beſonderer Liebling der Far⸗ mersleute, zum unzertrennlichen Spielgefährten der Hauskatze geworden. Als die beiden Tiere einmal in drolliger Weiſe miteinander ſpielten, erſchien plötzlich ein Foxterrier auf der Bilöfläche. Mit lau⸗ tem Gekläff ſtüvzte ſich der Hund auf die Katze. Denn es beſteht bekanntlich gerade zwiſchen den Fox⸗ terriern und den Katzen eine beſonders heftige, unüber⸗ windliche Abneigung. Aber der Fop hatte nicht dar⸗ auf geachtet, daß die Katze über einen treuen Bundes⸗ genoſſen gebot. Das Kaninchen nämlich ſprang un⸗ verſehens mit einem mächtigen Satze auf den Hund los und verſetzte ihm mit ſeinen Hinterläufen ein paar kräftige Schläge auf die Schnauze. Der höchſt verdutzte Hund gab ſchleunigſt Ferſengeld. Katze und Kaninchen konnten friedlich weiterſpielen. O vis H. 1. b N 2 14 „„Man kriegt das Zuchthausgefühl nur ſchwer aus den Knochen!“ hatte Albert einmal geſagt und zum Glaſe gegriffen. g 93 1297 nich das. Mir konnten noch ſo viele Glä⸗ ſer von„Coopers Beſtem“ nicht helfen— gegen was ſollten ſie auch ſchließlich helfen? Der Wein, die Mädchen und immer tun und laſſen zu können, was man wollte, das mochte die Freiheit ſein in den erſten Tagen. Was aber war ſie nun, nach leer ver⸗ rinnenden Wochen, und was würde ſie in Zukunft ſein? Wir hatten die Bars, die Tanzböden, die Thea⸗ terſäle beſucht— nur die Kirche hatten wir noch aus⸗ gelaſſen, obgleich ſie am Sonntag die einzige Zer⸗ ſtreuung bot— es geſchah nichts mehr mit der rech⸗ ten Teilnahme. Zu meinem Onkel zu gehen, hatte ich mich noch immer nicht entſchließen können. Albert ſchwieg dazu. 5 s kam ein Sonntag, 1 1 5 meiner eigenen Verwunderung entſchloß, in die proteſtantiſche Kirche zu gehen. Keineswegs aus dem Bedürfnis zu beten oder zu danken, auch nicht weil ich vielleicht Verlangen nach dem beruhigenden Ren AN Ton der Orgel gehabt hätte, ſondern nur, weil es niederdrückend war, allein im ſtillen Haus, auf die öde Straße zu ſtarren, und weil ich mich der Ge⸗ zflogenheit im Haufe meines Onkels zu Hamburg erinnerte. Ich ging nicht aus beſonderem Anlaß, doch ging ich nicht ungern. 5. ler, ganz wie überall in der Welt. Drinnen, zwi cn 325 kahlen Pfeilern und ſteiſen e. vernahm das Ohr die Kirchgangsgeräuſche das Füße⸗ ſcharren, das Maschen der Sonntagskleider und manchmal den hallenden Laut eines hinfallenden Ge⸗ ſangbuches oder Stockes. Wie lebhaft ich mich er⸗ Neugierig blickte ich mich um und floh damit zu⸗ gleich vor einer Beklemmung, deren Urſache ich nicht an dem ich mich plötzlich zu erraten vermochte. Da waren Schutenhüte über hübſchen oder vergrämten Geſichtern, ſchwarze ſteife Seidenkleider, Bratenröcke, goldene Uhrketten über prallen Weſten. Es war viel Wohlhabenheit um mich herum, die bereit war, Gott zu geben, was Gottes war, am Sonntag. Das alles erfüllte mich mit be⸗ haglicher Erinnerung, und ich wäre faſt verſucht ge⸗ weſen, nach meinem Onkel und Frau Fanny Aus⸗ ſchau zu halten, ganz wie einſt, wenn ich verſpätet in die Kirche kam. Als der Orgelklaug aufrauſchte und die Gemeinde den Choral anſtimmte, verſank ich in Träumerei. Vor dem Bogenfenſter des Seitenſchiffes durch das die Muſik hinauszuquellen ſchien wie Rauch und meine Gedanken mit ſich trug, erhob ſich ein gewal⸗ tiger Baumfarn. Die Krone wiegte ſich hin und her und ſtrich mit den letzten Blattſpitzen über die blei⸗ gefaßten Scheiben. Hinter ihr ſtand der helle blaue Himmel. An dieſem Schlupfloch in die Weite haftete mein Blick. g Himmelsferne— in ſie konnte die Melancholie eines vergeudeten Lebens ſich verſtrömen, ſie hatte den ewigen Troſt, daß„dort“ etwas Neues wartete, wenn„hier“ das Leben ſchal geworden war. Mußte man nicht marſchieren, wenn man ein Mann war, um zu ſehen, was alles es unter dieſem Himmel gab? Zu wenig, ging es mir ſogleich durch den Kopf; ich will nicht nur ſehen, ſondern tun; ich will nicht bloß Zeuge ſein, ſondern handeln. Ständig Neues, das war wieder das Abenteuer. Hatte ich davon nicht genug? Die Farnzweige wiegten ſich vor der blauen Ferne, die mich nicht mehr locken und verwirren durfte. 55 5 n Weſſen Hand mochte den Baum an dieſe Stelle gepflanzt haben? Eine Laune des Windes, der Zu⸗ fall in Geſtalt eines Vogels? Das war wenig wahr⸗ ſcheinlich. Man ſetzte Bäume, um ihren Schutz und Ferne wie gegen die Nähe, und ich ſah weder den Schatten zu genießen, und konnte ſie umhauen, wenn man ihrer nicht bedurfte. 9 bezwingen, das Le⸗ ben meiſtern— meine Gedanken kamen ſeit langem immer wieder auf die gleiche Frage, und feder An⸗ JJ 8 nkt, nach dem ich mich zu tun? Wo war der ſeſte Pun richten vermochte? 5 ö „Gib mir einen Punkt außerhalb der Erde, an dem ich ſtehen kann, ſo will ich ſie bewegen!“ Der alte Phyſiklehrer ſtand mir plötzlich vor Augen, der uns gelangweilten oder widerſpenſtigen Jungen das Anwelter über Lippe dnb. Detmold, 12. Juni. Ueber weite Teile des Lipper Landes ging ein ſchweres Unwetter nieder. Ein orkanartiger Sturm entwurzelte in den Wäldern viele Bäume und rich⸗ tete an den Gebäuden und auf den Feldern großen Schaden an. Während des dreiſtündigen Unwetters großer s Maurers lungen eines te der Blitz ein wurden durch Blitzſchlag in Moſebeck Bauernhof, in Barntrup das Haus ein und in Gehrenberg Wohnhaus und St Händlers eingeäſchert. In Stemmen bra ein Ha zum Einſturz. Die ſchn geſuchten 8 wurden durch den zuſtändigen Kreisleiter em Landrat die erforderlichen Hilfs⸗ maßnahmen einleitete. 1 0 Schwere Anwetter über dem Bückebergkreis dnb. Hameln, 12. Juni. Stadt Hameln und Umgebung gingen drittenmal in dieſer Woche ſchwere nieder. Ueber die am Freitag zum Unwetter und Wolkenbrüche Hameln und eine Anzahl Nachbarorte wurden Anter Waſſer geſetzt, Gärten und Felder ſchwer ver⸗ wüſtet. Die Waſſermaſſen überfluteten auch die Straßen und Eiſenbahndämme. Die Exter wurde zu einem reißenden Strom, der große Steinbrücken hinwegriß. Die Exter⸗Bahn mußte am Samstag ihren Verkehr einſtellen, da die Gleisanlagen an mehreren Stellen unterſpült waren. In Exten, wo die Schäden der Flutwelle beſonders ſchwer ſind, konnten Vieh und Vorräte nur mit Mühe und Not gerettet werden. Ein ſchweres Unwetter ſuchte in der Nacht zum Samstag auch die Ortſchaften an der Porta Weſtfalika, insbeſondere die. Stadt Hausbergen am Fuße des Jakobsberges, heim. Von den Weſerbergen ergoſſen ſich Sturzbäche durch die Orbſchaſten und drangen in die Waldungen ein. Am Wittekindsberge wur⸗ den große Mengen von Geſtein auf Hie verkehrs⸗ reiche Portaſtraße geſchwemmt Der angerichlete Schaden läßt ſich noch nicht genau überſehen. Valer lötet ſeinen Sohn dnb. Kölu, 12. Juni. In einem Hauſe der Kölner Altſtadt kam es am Samstag früh zu einer furchtbaren Bluttat. Ein 47 jähriger Mann brachte ſeinem 15jährigen einzigen Sohn mit einem Brotmeſſer eine ſchwere Schnittwunde an der rechten Halsſeite bei, an deren Folgen der Junge auf dem Wege in das Kranken⸗ haus ſtarb. Der Mörder iſt zunächſt geflüchtet, konnte aber bald geſtellt und der Poltzei übergeben werden. Es handelt ſich um einen Mann, der in ſehr ſchlechtem Rufe ſteht und als notoriſcher Säu⸗ fer bekannt iſt. Noch am Freitag hatte er wieder die Löhnung des Jungen, dem allgemein das beſte Zeugnis ausgeſtellt wird, vertrunken. Die Mutter des Ermordeten befindet ſich zur Zeit im Kranken⸗ haus. Die näheren Umſtände der furchtbaren Tat ſind noch Gegenſtand eingehender Unterſuchung. Tödliches Segelflugzeugunglück anb. Berlin, 12. Juni. Am Samstagmorgen ſtürzte über dem Flugplatz Johannisthal der Abteilungsleiter der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in Berlin⸗ Adlershof, Diplomingenieur Kupper, bei einem Erprobungsflug mit einem Segelflugzeug aus bisher nicht geklärten Gründen ab. Das Flug⸗ zeug wurde zerſtört, der Flugzeugführer erlag im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen. Großfeuer in Polen db. Warſchau, 12 Ein Großfeuer brach Samstag in der 8 ſtadt Lodz aus. Neun Häuſer, darunter e ſtöckiges Mietshaus, in dem mehr als zwölf 2 terfamilien wohnten, wurden eingeäſchert. konnten ſich nicht alle Bewohner rechtzeitig in!. heit bringen. Etwa 20 Perſonen wurden verletzt. Das Feuer entſtand in einem Sägewerk griff, da es infolge der langen Trockenheit r Nahrung fand, raſch um ſich. Wenige Minuten ſpä ter ſtanden das ganze Sägewerk und die Nachbar⸗ häuſer bereits in hellen Flammen. Die Feuerweh⸗ ren mußten ſich darauf beſchränken, eine Ausbrei⸗ tung des Feuers zu verhindern. Die Löſcharbeiten wurden durch den Waſſermangel ſtark behindert. Durch den Brand wurden 150 Familien obdachlos. Bei Kiel ce brannten in einem Dorf 23 Wohn⸗ häuſer und 50 Scheunen nieder. In einem anderen Dorf kam bei einem Brande ein zweijähriges Kind ums Leben. Der Waſſerſtand der Weichſel ſinkt täglich um rund 4 Zentimeter. Er liegt bereits 74 Zentimeter unter normal. Die Schiffahrt von Warſchau aus weichſelaufwärts iſt nicht mehr aufrechtzuerhalten. Waloͤbrand bei Wien dnb. Wien, 12. Juni. Auf dem Ausſichtsberg Anninger bei Wien iſt ein großer Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer k zwar lokaliſiert werden, doch iſt an ein Ab des Brandes nicht zu denken. Der Schaden geht in die Zehntauſende von Schilling. Größere Aufgebote von Gendarmerie werden am Samstag die An⸗ näherung von Ausflüglern verhindern. s Abſturz eines engliſchen Militärflugzeuges dub. London, 12. Juni. Ein Flugzeug der britiſchen Luftwaffe ſtürzte am Samstag in der Nähe von Belfaſt ab. Der Pilot wurde bei dem Abſturz getötet. Jean Harlows letzter Film — Hollywood, 18. Juni.(U..) Der letzte Film der vor wenigen Tagen verſtor⸗ benen Filmſchauſpielerin Jean Harlow„Saratoga“ wird wahrſcheinlich als ein„Gedächtnisfilm“ für die tote Künſtlerin ſeine Runde durch die Welt an⸗ und treten. Die noch nicht gedrehten Szenen des Films werden von der Neuyorker Schauſpielerin Rita Johnſon geſpielt werden. Der Beſchluß, den un⸗ Uoflenbeten Jean⸗Harlow⸗Film mit einer anderen Künſtlerin zu beenden, wurde auf Grund der vielen taufend Briefe von Verehrern und Bewunderern Jean Harlows an die Filmgeſellſchaft, die alle auf die Fertigſtellung des letzten Harlow⸗Films beſtan⸗ den, gefaßt. Er ſoll mit einem Vorwort dem Publi⸗ kum gezeigt werden, das den Film dem Andenken der verſtorbenen, vielgeliebten Künſtlerin widmet. Frachtdampfer auf einen Felſen aufgelaufen nb. Santiago de Chile, 13. Juni. An der Einfahrt zum Smithkanal lief geſtern der Frachtdampfer„Planet“ auf einen Felſen auf. Er bat durch Radio um ſeine Abſchleppung. Bergungs⸗ dampfer mit Tauchern ſowie Regierungsſchlepper ſind zur Hilfeleiſtung unterwegs. Für die Frei Paſſa⸗ giere und die Mannſchaft beſteht keine Lebensgefahr. Die Luke 1 iſt voll Waſſer. Uhrwerk der Welt zu erklären bemüht war, ein zer⸗ knittertes Männchen, das zuweilen, und dann völ⸗ lig überraſchend, von ſeinem trockenen Penſum ab⸗ ſprang, um ſich auf das Gebiet der Lebensweisheit und der Maximen zu verlieren. Er hatte uns den Satz des Archimedes erklärt, hatte eine Weile ge⸗ ſchwiegen, während unſere Federn kritzelten, und dann, mit verlorenem Blick über unſere Köpfe hin⸗ weg, fortgefahren: „Der feſte Punkt außerhalb der Welt, den es nicht gibt! Unmöglich— abſurd? Und dennoch wird die Welt immer wieder aus den Angeln gehoben! Was iſt ein Punkt? Ein Nichts— und kann feſter ſein als irgendein Gerüſt. Wenn man glaubt, ihn zu haben, den ſeſten Punkt, ſo iſt es ſo gut, als hätte man ihn wirklich.“ 5 Der Primus pruſtete los und bekam auf, den Ausſpruch des Archimedes öreißigmal ſauber abzu⸗ ſchreiben. Im Schatten dieſer uns hart erſcheinen⸗ den Strafe ging die Stunde weiter. Ich ſchrak auf und meinte die Stimme des Leh⸗ rers leibhaftig zu hören. Es war jedoch der Pfar⸗ rer, der mit der Predigt begonnen hatte; und als ich mich darauf beſonnen hatte, daß ich mich in der proteſtantiſchen Kirche zu Sydney befand, ein Mann und kein Junge mehr, ein Sucher nach dem feſten Punkt und kein unbefangener Spötter mehr, da wur⸗ den mir auch die Worte bewußt, die mich ſoeben aus der Träumerei aufgeſchreckt hatten. Es war eine wohlbekannte Stelle aus dem Hebräerbrief, die der Pfarrer verleſen und zur Grundlage ſeiner Predigt gewählt hatte: „Es iſt aber der Glaube eine gewiſſe Zuverſicht des, das man hoffet, und Nichtzweifeln an dem, das man nicht ſiehet.“ e Ich erſchrack. Mein Blick verſchloß ſich gegen die Baum vor der Himmelsweite mehr noch die mür⸗ riſche Ehrbarkeit, mit der ich Bank an Bank ſaß. Das Herz klopfte mir am Halſe. Die gewiſſe Zuverſicht des, das man hoffet— war das nicht der feſte Punkt, von dem aus man die Welt bewegte? Das Erſchrek⸗ ken, das mich überkam, glich dem eines Knaben, der eder Spielgefährtin ſeiner Jugend eines Tages in 5 35 Weib erblickt. Ich hörte kein Wort mehr von der Predigt, mir ſtand nur der eine Satz vor Au⸗ gen, und ein unbändiger Stolz erfüllte mich, die Brücke zwiſchen dem Apoſtel und Archimedes ge⸗ 22 ſchlagen zu haben. Es war mein Geheimnis und gab mir ein ſeltſames Kraftgefühl, wie Geheimniſſe tun. Die Welt aus den Angeln heben— davon mochte im Uebermut träumen, wer Kraft und Stoff er⸗ ſorſchte. Die meine war aus den Fugen, und nicht nur die meine; es war eher der gewohnte Zuſtand der Welt, aus den Angeln zu ſein. Man mußte ſie wieder hineinheben— das war es! Ich war berauſcht. Der Geiſt der Oroönung er⸗ griff mich mit Heftigkeit, mit Leidenſchaft und— ſo ſeltſam es klingt— mit jener Gewalt, die aus chabo⸗ tiſchen Urgründen ſtammt, in denen der„feſte Punkt“ weniger zu begreifen als zu glauben iſt. Wieder erſcholl Orgelklang und Geſang. Dies⸗ mal trugen ſie nicht nur meine Gedanken, ſondern mich ſelbſt. Ich ſtand auf wie im Traum und taſtete mich hinaus. Geraune und ärgerliches Füßeſcharren begleiteten mich bis an die Tür. Es kümmerte mich nicht. Ich ging oͤurch die ſonntäglich leere Stadt, am Hafen vorbet bis an das Meer. Ich war ſehr glück⸗ lich, und als ich ſpät am Abend heimkam, merkte ich, daß mein Geſicht naß von Tränen war. Albert hatte mich in meiner Stube erwartet. Er murrte ein wenig, daß ich ihn den ganzen Tag allein gelaſſen hatte, aber meine Veränderung konnte ihm nicht entgehen. Er entkorkte die bereitgeſtellte Flaſche Wein und füllte die Gläſer. Ich ließ es mir gern gefallen. Wir tranken eine Weile ſchweigend und betrachteten die Funken, die der Kerzenſchein in unſere Gläſer zauberte. Albert ſtreifte mich zuweilen mit einem fragenden Blick, doch hielt er an ſich und wartete, bis ich von ſelhbſt zu ſprechen beginnen würde. Sydney verſank in Nacht und Schlaf, und wir ſaßen und tranken, zwei Freunde, die bisher durch dick und dünn mitein⸗ ander gegangen waren und es auch in Zukunft tun WiN. Ich zweifelte keinen Augenblick daran, daß Alherk mich verſtehen und bei dem, was nun beginnen ſollte, und lächelte ihn an 2 „Ich weiß jetzt, was ich will, Albert!“ ſagte ich. „Laß uns in die Downs gehen.“ 5 5 „Was iſt denn da los?“ ſagte er überraſcht. an meiner Seite ſtehen würde. Ich hob mein Glas „Nichts“ ſagte ich und mußte lachen, gar nichts! ⸗ 10. Seite/ N e 265 g 8 V 8 eite“ Nummer 65 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 14. Junk 188 ffSfe N— DBA LA 57 g Se Nie l Sfeler publikum und Presse 1 5 2 0 Gesichtshssre Maszage: Höbenzonne sind sich elnl g- 7 Pistnermſe) Hand- und Fubpflege SIORIA 8 p pomarol Shirleg lemple a f. ee e Ommerspfoßen 1 .. ein ungemein e 000 Unreine Haut 11 noch nls age d lustiger Klim nur noch 3 rage! besellige rasch und billig. Fernspr. 2680 5 We in ihrem neuen Film mit einer Bombenrolle für oiliensta 8 8 8 5 N von 9 scher-HRle U— Grete Weiser Der groge Lacherfolg 1 nechmiffegs und abe c en ge a ed 5 ist der neue Tobis Buropa-Fllm: Hummel— Hummel 0 5 8 e 105 e P 5 III f Elin Kleiner goldener Ring“ 0 g A 0 2 5 N SLI 17 0*. leid aus Tlattetepe mit 3 88 7 mon 9 L I. Ihe Jolle mit der ausgerzelchn. Besetzung auf 4 lanztlächen! e e Der Nleb-Sctubeicler abge 1111 paul Henkels ui twoec h oldtg. U. 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