zupttollen: dla Höh 1 ö 5 Sierck — 1 Wirkung J folg Blatt eehafen urkilm nwoche .30 Uhr zugelassen 5 5 U N N I 7 e Beratufg 12, 9 fl. nstag und 18.00 Obr. mr erläſſiges, eißiges U- oller Killädehen 5. Okt, od. v. geſucht ienſtraße 10 Iks. B86 . che für nl. Haush. rſ.) 8218 Biages Gehen Frau über per ſofort vorteilhaft isen und“ ann. Die* 3 ber über 1 t im Bilde 7 Uiun“ hee anzu Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt 180 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſiſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher! Sammel⸗Nummer 2495 — Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, o mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpretiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſttmmten Ausgaben, fernmündlich Für Familien ⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge. .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn 58 5 wöchentlich Ausgabe 97 Ausgaben — Dienstag, 12. Oktober 1957 2 148. Jahrg.— Nr. 470/ 47 — Der Leidensweg Aſturiens Auch die Hafenſtadt Llanos dem Erdboden gleichgemacht— Ganze Einwohnerſchaften von den Roten viehiſch abgeſchlachtet — Bilbao, 11. Oktober. Die Bolſchewiſten haben vor ihrer Flucht vor den anrückenden nationalen Truppen die Ortſchaft Ca n⸗ gas de Onis verbrecheriſcher Weiſe in Brand geſetzt. Es werden darüber folgende Einzelhei⸗ ten gemeldet: Die Ortſchaft iſt von den aſturiſchen Bolſchewi⸗ ſten in Brand geſteckt und völlig vernichtet worden. Alle öffentlichen Gebäude wurden in die Luft geſprengt. Wo ſie ſtanden, klaffen tiefe Sprengtrichter. Die Altäre der Kirchen und alle Kunſtgegenſtände ſind auf einem öffentlichen Platz in nicht wiederzugebender Weiſe geſchändet und beſchmutzt worden. Die Kirchen wurden ge⸗ ſprengt und in Brand geſetzt. Fast die ganze Bevölkerung der Stadt iſt von den Bolſchewiſten unter grauenvollen Umſtän⸗ den abgeſchlachtet worden. Man fand unter den zuſammengeſtürzten Hänſern überall die ver⸗ brannten Leichen der Einwohner von Cangas de Onis, darunter zahlreiche Frauen und Kinder Ein Teil der Leichen deutet darauf hin, daß die un⸗ glücklichen Bewohner der Stadt bei lebendigem Leibe angeſteckt worden ſind. In den nicht⸗ verbrannten Hausteilen fand man große eingetrock⸗ nete Blutlachen an den Wänden. Offenbar haben ſich auch hier grauenvolle Szenen abgeſpielt. Der einſt blühende Ort iiſt von den Bolſchewiſten in eine Wüſte verwandelt worden. Nach der grauen⸗ wollen Zerſtörung von Irun durch die Bolſchewi⸗ ſten, nach der völligen Zerſtörung der heiligen bas⸗ kiſchen Stadt Guernica, deren Zerſtörung man ſpä⸗ ter den nationalſpaniſchen Fliegern in die Schuhe ſchieben wollte, iſt nun abermals eine ganze Stadt völlig vernichtet worden Auch die ſpaniſche Hafenſtadt Llanes, die kürzlich von den nationalen Truppen eingenommen wurde, iſt von den Bolſchewiſten vor Einzug Oer nationalen Truppen faſt dem Ero boden gleich⸗ gemacht worden. Alle Ortſchaften, die in dieſen Tagen von den nationalen Truppen eingenommen wurden, beſtehen nur noch aus Ruinen. Der Chef der aſturiſchen Bolſchewiſten Belar⸗ mino Tomas hat bereits in einem Aufruf er⸗ klärt, daß die Nationaliſten Aſturien nur als Trümmerhaufen in die Hände bekommen würden. Die nationalſpaniſche Nationalregierung hat ſo⸗ eben in einem Aufruf vor aller Welt gegen das un⸗ erhörte Zerſtörungswerk der Bolſchewiſten in Aſtu⸗ rien feierlichen Proteſt erhoben, ein Zerſtörungs⸗ werk, das allen Grundſätzen der Menſchlichkeit und Humanität Hohn ſpreche und zu dem Grauenvollſten gehöre, das jemals auf ſpaniſchem oder überhaupt auf europäiſchem Boden geſchehen ſei. Bomben auf friedliche Dörfer und Städte dnb. Salamanca, 11. Oktober. Bolſchewiſtiſche Flieger bombardierten am Montag einige offene, weit hinter der Front ge⸗ Der Herzog von Windſor iſt mit ſeiner Gemahlin zu einem eingetroffen. legene Ortſchaften. Allein in Granada wurden unter der Zivilbevölkerung zwei Perſonſenge⸗ tötet und 17 verletzt; auch in den Dörfern wurden friedliche Einwohner zum Teil ſchwer verletzt. London ſtellt feſt: Flaliens Note günzlich negativ“ London und Paris verhandeln über weitere Schritte— Moskau hetzt dnb London, 11. Oktober. Ju amtlichen engliſchen Kreiſen wird nunmehr beſtätigt, daß der Inhalt der italie⸗ niſchen Note in London als„gänzlich negativ“ angeſehen wird. Es wird dies da⸗ mit begründet, daß Italien eine Dreimächte⸗Koufe⸗ renz ablehnt und ſtatt deſſen die Behandlung der Freiwilligen⸗Frage durch den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß vorſchlägt. Es wird weiterhin beſtätigt, daß nunmehr die Verhandlungen zwiſchen Paris und London über die„weiter zu ergreifenden Schritte“ aufgenommen würden, über die vorerſt nichts weiter mitgeteilt werden kann. Völlige Verſtändnisloſigkeit des Temps“ 5 dnb. Paris, 11. Oktober. Der„Temps“ befaßt ſich mit der Lage nach der italieniſche Antwort und überſchreibt ſeine Ausführungen„Die Kriſe der Nichteinmiſchungs⸗ politik“. Das franzöſiſche Blatt iſt der Anſicht, daß die italieniſche Antwort entſchieden nicht dazu angetan ſei, neues Vertrauen für eine be⸗ friedigende Löſung der Nichteinmiſchungsfrage zu ſchaffen. Unter den augenblicklichen ſchwierigen Verhältniſſen ſei eine vertrauensvolle Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Frankreich und England mehr denn je notwendig. Beſonders bemerkenswert ſei, daß Italien die vorgeſchlagene Dreierverhandlung ab⸗ ohne ſeinerſeits eine wirklich neue Löſung egen. i 9 55 Wie wenig Verſtändnis man franzöſiſcherſeits ig Deutschland an einer Mittelmeerbeſprechung und Portugal mit hineinnehmen. Schluß ſeiner weitſchweifigen Ausführungen ommt das Blatt zu dem Ergebnis, daß man erſt die Beſprechungen zwiſchen Paris und London ab⸗ worten müſſe, bevor man ſich über die Ausſichten. aus der Sackgaſſe herauszukommen, äußern könne, der ſich die Nichtein miſchungspolitik wieder ein⸗ nehmen, daun müſſe man auch Sowjetrußland einem mal(natürlich!) durch die italieniſche befinde. Fernand de Brinon ſchreibt in der„Informa⸗ tion“, man ſolle nicht voreilig über die ita⸗ lieniſche Antwort urteilen. Alles, was man ſagen könne, würde nur zu leicht in bedauerliche Polemiken ausarten. Daher ſolle man es zunächſt den Regierungen überlaſſen, ſich mit dieſen Fragen zu beſchäftigen und Entſcheidungen zu treffen. Die Nichteinmiſchungspolitik dürfe nicht ein Schutzſchirm für die einen und ein Betrug gegenüber den an⸗ deren ſein. Moskau macht ſcharf dnb. Moskau, 11. Okt. Die italieniſche Antwortnote wird von der Moskauer Preſſe mit neuen Ausfällen gegen die„faſchiſtiſchen Staaten“ kommen⸗ tiert. Um einer„ſchwachen Reaktion“ vorzubeugen, glauben die Moskauer Blätter, Paris und London „vor Nachgiebigkeit zu warnen“ und„zu einem ent⸗ ſchloſſenen Widerſtand“ mit„energiſchen Aktionen“ gegen das„faſchiſtiſche Vorgehen“ auffordern zu müſſen. Die„Iſweſtija“ meint, daß eine feſtes Auf⸗ treten der ſogenannten Weſtmächte— worunter das Blatt die Oeffnung der Pyrenäengrenze und eine offene Unterſtützung der Valeneia⸗Bolſchewiſten ver⸗ ſtanden wiſſen will— dem„Intereſſe des Friedens auf allen Kontinenten“ dienen würde. g Franzöſiſch⸗engliſche Eniſcheidung ö Donnerstag? 5(Funkmeldung der N.) 1755 7 Später hatte Delbos im Qual d Orſay eine drei⸗ nächſten Tagen in Paris unaufhörlich Miniſterbeſpre Antwort le chungen und andererſeits häufige Fühlungnahme mit der engliſchen Regierung erfolgen würden. Es ſei wahrſcheinlich, daß nach den notwendigen Beratungen mit den Miniſtern der Landesver⸗ teidigung die ins Auge gefaßten Beſchlüſſe end⸗ gültig im Laufe eines Miniſterrates beſtimmt würden. Dieſer Miniſterrat könnte vorausſicht⸗ lich am Donnerstag zuſammentreten, nachdem die engliſche Regierung am Mtttwoch ihre wöchentliche Zuſammenkunft abgehalten habe. Während dieſer ganzen Feſprechungen über die etwai⸗ gen Beſchlüſſe Frankreichs werde größtes Geheim⸗ nis gewahrt werden und es ſei daher unmöglich, vor Donnerstag genaue Hinweiſe über die geplanten Maßnahmen zu erhalten. Wieder 36 Beamte und Funktionäre der Sowjet erſchoſſen dnb. Moskau, 11. Oktober. Die neueſte Liſte Erſchoſſener weiſt nach Preſſemeldungen 36 Namen auf. Laut„Kraßnaja Karelija“ wurden am 7. Oktober 9 kareliſche Par⸗ teifunktionäre und Beamte wegen„Sabotage und konterrevolutionärer nationaliſtiſcher Umtriebe“ er⸗ ſchoſſen. Laut„Kommuniſt“ wurden am 6. Oktober in Balaſchowka, Saratower Gebiet, 5„Landwirt⸗ ſchaſtsſchädlinge“ erſchoſſen, laut„Sowjetſkaja Belo⸗ ruſſija“ hat man am 8. Oktober nach mehrtägigem Schauprozeß 5 Leiter der weißru ſſiſchen Zentrale für Getreideauf bringung als Saboteure und Staatsfeinde erſchoſſen, und in einem gleichzeitig vor dem Militärtribunal Weiß⸗ rußlands ſtattfindenden Spionageprozeß 9 Augeſtellte weißruſſiſcher Eiſenbahnen zum Tode verurteilt, Das Urteil iſt bereits vollſtreckt. Laut„Molot Roſtowdon“ wurden 5 Angeſtellte von Getreideſpeichern wegen Sabotage erſchoſſen. Laut„Wolſhyskaja Kommuna“ wurden am 8. Oktober in Sarbajſk, Gebiet Samara 2 Leiter einer Trak⸗ torenſtation erſchoſſen und 3 zu insgeſamt 45 Jahren Gefängnis verurteilt. Laut„Robotſchij Kraj“ verhängte der Spezialgerichtshof des Gebietes Jwa⸗ nowo gegen angeblich konter revolutionäre Funktio⸗ näre unterer Parteiorgane des Gebiets ein Todes⸗ urteil und acht Freiheitsſtrafen. Die Summe der nenen Erſchießungen beträgt alſo 56. 8 ener Girheitlcre en der Stoß i 0 1 Deutſchland Auf dem Bahnhof Friedrichſtraße in Berlin wurde er von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley(rechts) begrüßt. Hier wird dem Herzogspaar ein Blumenſtrauß überreicht.(Preſſephoto, Zander⸗M.) mehrtägigen Beſuch in .————.——— Dit deutſche Preſſe und ihre Pflicht * Maunheim, 12. Okt. Das napoleoniſche Wort von der Preſſe als der ſtebten Großmacht iſt ein oft zitiertes Wort— viel⸗ leicht ein zu oft zitiertes Wort, als daß es ſein Ge⸗ wicht noch nicht im Bewußtſein der Menſchen ver⸗ loren hätte. Auch trug vieles an der modernen Entwicklung bei, dieſem Wort ſcheinbar an ſachlichem Wahrheitsgehalt zu nehmen: das zunehmende kri⸗ tiſche Selbſtbewußtſein der Leſerſchaft zog der meinungsbildenden Wirkung der Zeitung ehenſolche Grenzen, wie umgekehrt die Entwicklung der Ver⸗ kehrstechnik, Radio und Kino der Zeitung einen Teil ihrer rein informatoriſchen Aufgaben abzunehmen ſchien. Ja, es gab einmal eine Zeit, in der die Män⸗ ner der Zeitungen ſelbſt von düſterem Peſſimismus befallen waren; in der die Auffaſſung aufkam, die Zeitung ſei ſowohl als meinungsbildender wie als nachrichtenliefernder Faktor veraltert, das 20. Jahr⸗ hundert gehöre ihr nur mehr als Erbe des neun⸗ zehnten; das geſprochene und das geſchilderte Wort in Rundfunk und Kino würde ſich allmählich an die Stelle des geſchriebenen Worts der Zeitung ſetzen. Dieſe Untergangsſtimmung, begreiflich nur als Teilerſcheinung des allgemeinen Peſſimismus, der nach dem Kriege die ganze europäiſche Welt in allen ihren Funktionen erfüllte und ſehr wohl begründet auch durch den ſchmählichen Zuſammenbruch aller journaliſtiſchen Ethik während des großen Krieges, iſt heute vorbei. Die Zeitung fühlt ſich ihrer wieder ſicher, ihrer ſelbſt ſicher und ihrer Miſſion ſicher. Das gilt natürlicherweiſe vor allem dort, wo der ganzen Nation eine ſichere Ausrichtung gegeben wurde, gilt alſo in erſter Linie auch von der deut⸗ ſchen Preſſe, die in den letzten Jahren nicht eine äußere Strukturwandlung, ſondern eine voll⸗ kommene Neugeſtaltung ihres Weſens, ihrer Auf⸗ gabe und ihrer Pflicht erfahren hatte. Sie hat ihre Sicherheit nicht durch Anpaſſung ihrer neuen Funk⸗ tion an ihre alte, ſondern durch die klare Ausrich⸗ tung auf vollkommen neue Geſetze erhalten. Sie hat nichts mehr mit der Preſſe der Vorkriegszeit noch mit der Preſſe der anderen demokratiſchen Länder gemein. Sie hat ſich ſogar weit entfernt von dem all⸗ gemeinen Grundſatz, dem die Preſſe ihr Entſtehen zu verdanken hatte, und der ihre bisherige Entwick⸗ lung begleitet hat: von dem Grundſatz der „Preſſe⸗ und Meinungsfreiheit“. Sie hat dieſe Freiheit des kleinen Individuums, ſeine eigene nebenſächliche Meinung zu ſagen, aufgegeben für die größere Freiheit, das zu ſagen, was der Geſamtheit der Nation nützen und frommen kann. u. Das hat die deutſche Preſſe zu einer Gemeinſchaft der Geſinnung, zu ee 0 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 12. Oktober 1937 und Einſatzbereitſchaft ere Preſſe kennt. nalen Sch wie ſie keine ar geführt, Es gibt ja in Wahrheit in der ganzen internatio⸗ nalen Zeitungswelt keine„nationale Preſſe“ in dem Sinne, daß lediglich und ausſchließlich die Intereſſen der Nation in ihr Geltung hätten und Ausdruck fänden. Es gibt eine Geſinnungs⸗ und Intereſſen⸗ preſſe, die aufgeteilt iſt nach weltanſchaulichen, wirt⸗ ſchaftlichen und parteipolitiſchen Intereſſengeſichts⸗ punkten. Es liegt uns weit fern, zu behaupten, daß dabei das Nationale ganz fehle. Aber es rangiert ſozuſagen nur als Unterton mit in der ganzen Skala der Gefühle und Geſinnungen. Es verſteht ſich wohl auch für den größten Teil dieſer Preſſe von ſelbſt, aber eben nur inſoweit, wie ſo viele Selbſtverſtändlichkeiten ſo auch dieſe Selbſtverſtänd⸗ lichkeit im Geſicht und Charakter dieſer Preſſe keinen beſtimmenden Ausdruck findet. Darum iſt auch un⸗ ſere Zeitungsarbeit und unſer Zeitungsethos den Kollegen in den anderen Ländern vielfach ſo fremd. Sie leben auf einem anderen Ufer als wir. Sie leben unter dem Geſetz des kleinen Teiles, wir unter dem Geſetz des gro⸗ ßen Ganzen. Sie haben die individuelle Frei⸗ heit, dem Gebot ihrer wirtſchaftlichen, parteipoliti⸗ ſchen, konfeſſionellen und ſonſtigen intereſſierten Auftraggeber zu folgen, wir haben die univerſale Freiheit, im großen Dienſt der Nation zu ſtehen. Das gibt in der Tat der deutſchen Preſſe einen „uniformen Charakter“; aber es iſt der uni⸗ forme Chavakter einer großen Idee und eines gro⸗ ßen Dienſtes. Es iſt die Uniformität des Begriffes, der in der Tat für alle uniform ſein muß: der Be⸗ griff des Vaterlandes. als Di ff Dieſer Begriff des Vaterlandes iſt aber ſo viel⸗ fältig, der Dienſt an ihm ſo mannigfaltig, die Pflich⸗ ten, die aus ihm entſpringen, ſo zahlreich und ſo unterſchiedlich, daß im Rahmen dieſes Begriffes die ſchöpferiſche Individualität der einzelnen Zeitung ſich voll entwickeln kann. Worauf kommt es denn bei der Zeitung an? Den Leſer mit der Nation zu verbindenl! Ihn in Liebe und Pflicht an ſie zu ketten, ihm ein Bewußt⸗ ſein zu geben, daß er ſie trägt mit ſeinem Herzen und, wenn es ſein muß, zu tragen hat mit ſeinem Leben. Dieſem Dienſt kann in vielen Formen ge⸗ nügt werden: in der kleinen Heimatpreſſe, die der Verwurzelung ihres Leſers mit dem heimatlichen Boden dient, nicht weniger als in der reichsumſpan⸗ nenden poliliſchen Preſſe, die der Bannerträger der politiſchen Ideen der Bewegung und des Staates iſt. Im Dienſte dieſes Begriffes kaun es u n d darf es keinen Unterſchied geben: denn wenn uns ein Begriff gemein ſa m i ſt un d gemeinſam bleiben muß, dann iſt es der Begriff des Vaterlandes. Er überſchattet alles und er überdeckt alles, vor ihm und in ſeinem Dienſte ſind alle gleich, da gibt es keinen Vorrang und kein Vorrecht, ebenſowenig wie eine mindere Pflicht und eine mindere Verantwortung. Von die⸗ ſem Begriff trägt jeder Deutſche einen Teil und aus dieſer Teilhaberſchaft kommt ihm ſein Dienſty ſein Adel, ſeine Verantwortung. Die Zuſammenſchweißung der einzelnen Teile zum Ganzen iſt die vornehmſte, ja iſt die einzige Aufgabe der deutſchen Preſſe. Sie teilt ſich in dieſe Aufgabe mit einer ganzen Anzahl anderer Faktoren und Organiſationen. Aber ſie ſteht unter ihnen mit an erſter Stelle. Sie iſt das täg⸗ liche und das unmittelbare Bindeglied zwiſchen Führung und Gefolgſchaft. Sie iſt die Schmiede, in der der nationale Wille des Volkes täglich neu geſchmiedet, die Verantwortung gehärtet, die Gemein⸗ ſchaft geſchweißt wird. In ihr ſpricht der Staat zu den 70 Millionen ſeiner Bürger, in täglich neuer Mahnung. Aber, weil es ſo iſt, darum iſt zweierlei notwen⸗ dig: Selbſtdiſziplin der Preſſe und Vertrauen der Leſerſchaft. Die Selbſt⸗ diſziplin der deutſchen Preſſe iſt gewährleiſtet, not⸗ falls kann ſie erzwungen werden. Das Vertrauen der Leſerſchaft freilich kann weder or⸗ ganiſiert noch befohlen werden, es muß erdient und verdient werden. Zeitungen muß heute jeder leſen. Ohne Zeitungen iſt der moderne Menſch ein verlorenes Weſen in der ver⸗ Das Ergebnis der franzöſiſchen Wahlen: Die Volksfront ungeſchwücht Sie erobert ſich 60 v. H. der franzöſiſchen Mähler ck. Paris, 11. Oktober. Ueber den Ausgang der Kantonalratswahlen hat das Innenminiſterium eine amtliche Statiſtik erlaſſen, die folgende Ergebniſſe zeigt: 1523 Sitzen ſind 1055 endgültig vergeben. Für 467 Sitze müſſen am nächſten Sonntag noch Stichwahlen ſtatt⸗ finden, und ein Wahlergebnis mußte annulliert wer⸗ den. Die Ergebniſſe verteilen ſich auf die einzelnen Parteien, immer nach der amtlichen Statiſtik, wie folgt: Kommuniſten 8(plus), in günſtiger Stichwahl 3(bisher); Marxiſten 99(plus 12) in günſtiger Stichwahl 77(bisher 164); Neoſozig⸗ liſten 11 lunverändert), in günſtiger Stichwahl 11 (bisher)? Radikalſoziale und Links⸗ bürgerliche aller Parteien 468(minus 30), in günſtiger Stichwahl 270(bisher 701); Mittelpar⸗ teien 197(minus), in günſtiger Stichwahl 52, Rechtsparteien 270(plus 23), in günſtiger Stichwahl 54(bisher beide Oppoſitionsparteien zu⸗ ſammen 645). Die amtliche Statiſtik beſtätigt alſo, daß die Stärkeverſchiebung unter den einzelnen Par⸗ teien nur ſehr gering war. Die Kommuniſten haben alles in allem trotz ihrer rieſigen Wahl⸗ propaganda nur einen Mann gewinnen können. Sie haben allerdings Ausſicht, bei den Stichwahlen noch drei Mann zu gewinnen. Aber das alles gibt nur einen ſehr kümmerlichen Erfolg, zumal wenn man bedenkt, mit welchem Aufwand und mit wel⸗ cher Geldverſchwendung die Kommuniſten Von ihre Wahlpropaganda betrieben hatten. Aehnlich ſteht es um die Marxiſten, die mit ſiegesge⸗ ſchwellten Fahnen in dem ſtolzen Bewußtſein, die ſtärkſte Volksfrontpartei zu ſein, in den Kampf ge⸗ zogen waren. Sie haben zwölf Sätze erobert und können auch in den Stichwahlen auf keinen neuen Gewinn mehr rechnen. Die Radikalſozialen, die eigentlich die gro⸗ ßen Beſiegten hätten ſein ſollen, haben ſich gut ver⸗ teidigt. Sie verlieren vorläufig 30 Sitze. Sie haben aber alle Ausſicht, bei den Stichwahlen dieſen Ver⸗ luſt nicht nur auszugleichen, ſondern ſogar noch einen leichten Gewinn zu erzielen. Wenn die Stich⸗ wahlprognoſe des Innenminiſteriums ſich als rich⸗ tig herausſtellt, würden die Radikalſozialen insge⸗ ſamt auf 738 Sitze rechnen dürfen, während ſie bis⸗ her nur 701 zu verzeichnen hatten. Die Mittel⸗ und Rechtsparteien, die in den kommuniſtiſchen Wahlkreiſen ſich auf eine Ein⸗ heitskandidatur hatten verſtändigen können haben ſchon im erſten Wahlgang das Maximum des Mög⸗ lichen erreicht. Sie ſtehen für die Stichwahl ver⸗ hältnismäßig ungünſtig da, denn ſie können insge⸗ ſamt nur noch auf 106 Sitze rechnen und verlie⸗ ren damit in der Schlußbilanz 72 Sitze. Wenn man die Geſamtſumme der Stimmziffern vergleicht, ergibt ſich, was das wichtigſte für die cCfcGfTGPTTbTPbPbTPTPTPTPPTPTPTbTbTbTTTTe wirrenden Wüſte unſerer Zeit. Aber daß er dem Worte der Zeitung auch folgt, daß er ihr Ver⸗ trauen ſchenkt, daß er den Führungsanſpruch, den ſie erhebt, ſanktioniert durch eigene Führungsbereit⸗ ſchaft, das iſt das Entſcheidende. In dem Ringen darum liegt die Erziehungsauf⸗ gabe der deutſchen Preſſe an ſich ſelbſt und an ihrer Leſerſchaft. Es iſt ein Ringen, das immer wieder neue Prüfung und neuen Einſatz, nicht weniger Charakter als unermüdliche Arbeit verlangt. Um ſich die Kräfte für dieſe Arbeit zu geben, wird ſich am nächſten Donnerstag die badiſche Preſſe in Baden ⸗ Baden unter der Führung ihrer ver⸗ antwortlichen Leiter im Reiche zu einer ernſten Tagung der Arbeit treffen. Es ſind nicht nur die guten Wünſche ber Männer der Preſſe, es ſind die guten Wünſche des Volkes ſelbſt, die dieſe Arbeit begleiten. Dr N W. Die Deutſchen Freilichtbühnen Reichskulturwalter Moraller ſpricht zur Eröffnung der Ausſtellung im Mannheimer Schloß In dem gobelingeſchmückten Trabantenſaal des Mannheimer Schloſſes ſprach geſtern nachmittag, nach ein paar herzlich begrüßenden Worten des Oberbür⸗ germeiſters, vor geladenen Gäſten Reichskulturwal⸗ ter Franz Moraller in ſeiner Eigenſchaft als Präsident des Reichsbundes der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele über Aufgabe und Sinn der Freilichtſpiele. Er begann mit der Feſtſtellung, daß das Freilicht⸗ theater nicht ſozuſagen der„Wurmfortſatz“ des ſtehen⸗ den Theaters ſei, eine Begleiterſcheinung, gerade gut genug, die theaterloſe Zeit der Sommermonate zu überbrücken. Dieſer falſchen Anſicht entgegenzutreten ſei die Abſicht jener großen Ausſtellung im Karme⸗ literkloſter zu Frankfurt geweſen, die im vergangenen Halbjahr große Beachtung geſunden und vor allem den Außenſtehenden ein Bild von der Vielgeſtaltig⸗ keit und Bedeutung des Volksſchauſpiels auf der Freilichtbühne gezeigt habe. Dieſem Zweck dient auch die Mannheimer Ausſtellung. Seit 1993 hat ſich die Volksbühnenbewegung faſt ſtürmiſch durchgeſetzt, ſo daß es heute mehr Freilichtbühnen als ſtehende Theater gibt. Die ſtändig wachſende Beſucherzahl läßt erkennen, daß es ſich dabei nicht um eine Modeerſcheinung handelt. d 1 05 V in 15 füngſten Vergangenheit waren die Freilichttheater die einzigen, die von den zerſetzenden Exzeſſen des jüdiſchen Intellektualismus nicht berührt wurden, weil ſie ſich aus den naturgegebenen Bedingtheiten jeder Vergewaltigung widerſetzten; in der Gegen⸗ wart, weil ſie der Haltung des heutigen Menſchen entſprechen und ihm in ihrer Vereinigung von Na⸗ tur und Kultur Freude und Erholung bieten. Das Freilichttheater iſt eine ſelbſtändige und gleichberechtigte Kunſtform neben dem ſtehenden Theater und berufen, künftig ein entſcheidender Kulturfaktor zu ſein. Daß die künſtleriſche Form da und dort noch nicht völlig ge⸗ nüge, hänge urſächlich nicht mit dem Grundweſen dieſer Bühnenform zuſammen, das beweiſen z B. die Heidelberger Feſtſpiele ebenſo wie die Römerberg⸗ ſpiele in Frankfurt. Eines iſt immer zu merken: die ganze Bewegung ſteht heute noch am Beginn und hat ihre Wurzeln im letzten Drittel des vori⸗ gen Jahrhunderts. Mit Nachdruck lehnte Pg. Mo⸗ raller alle jene Gedankenſpielereien und Katheder⸗ weisheiten ab, die eine abſtrahterende Idee als Trä⸗ ger dieſer Bewegung konſtruieren wollen. Der Menſch aus ſeiner raſſiſchen Eigenart beſtimme die Entwicklung dieſer Dinge. f Unvollkommenheiten und Fehler ſeien nicht weg⸗ zuleugnen, aber in den meiſten Fällen ſei ihr Aus⸗ gangspunkt das Fehlen geeigneter Stücke. Denn für N 85 Bühne im Freien gelten andere Geſetze als für m geſchloſſenen Hauſe. Eine dankbare i 0 15 175 er Dichter: das örtlich gebund. ene, aus Natur und Geſchichte erwachſene und dichteriſch geformte Stück nach den Geſetzen des Freilicht⸗ theater i ſcaſſfe n Mit einem Dank an die Stadt Mannheim, die die Schau ermöglicht habe, einen Seitenblick auf Ba⸗ den, das als kleinſter Gan mit ſeinen Freilicht⸗ bühnen, die zu den älteſten gehören, zahlenmäßig an der Spitze marſchiert, ſchloß Reichskultur⸗ Wahlen iſt, ein deutlicher Rückſchlag für die kommuniſtiſchen und die marxiſti⸗ ſchen Stimmen. Die Kommuniſten haben 15 Prozent verloren, die Marxiſten zehn Prozent, die Radikalſozialen dagegen haben 40 Prozent gewonnen. Die Rechtsparteien verlieren nur inſofern, als ihnen nicht gelungen iſt, 200000 Mann ihrer Wähler zur Urne zu bringen. 2 E eee dnb. Schanghai, 11. Oktober. Mit aufklärendem Wetter kündigt ein zuneh⸗ mender Geſchützdonner am Montag ein Auf⸗ leben der Gefechtstätigkeit an allen Fronten um Schanghai an. Im Abſchnitt Nordbahnhof Kiangwan wurde in heftigen Kämpfen ein chineſi⸗ ſcher Angriff zum Stehen gebracht. Die Chineſen mußten in ihre Ausgangsſtellungen zurück⸗ gehen, als die Japaner Tanks einſetzten. Im Ab⸗ ſchnitt Liuhang⸗Lotien nahmen die Japaner die Offenſive wieder auf und ͤͤrängten die Chineſen um mehrere hundert Meter zurück. Japaniſche Flugzeuge bombardierten die rückwärtigen Stellungen der Chineſen und deren Anmarſchwege. Die chineſiſchen Batterien in Putung eröffneten wieder ihr Feuer auf die japaniſchen Kriegsſchiffe auf dem Huangpu; mehrere Lagerſchuppen der chineſiſchen Schiffahrts⸗ geſellſchaft wurden dabei in Brand geſchoſſen. Das chineſiſch⸗japaniſche Artillerieduell dauerte den gan⸗ zen Tag an. Chinas große Belaſtungsprobe Es will bis zum äußerſten kämpfen (Oſtaſiendienſt des DN.) dhb. Schanghai, 11. Oktober. In einer Rundfunkanſprache anläßlich des chin e⸗ ſiſchen Nationalfeiertages erklärte Mar⸗ ſchall Tſchangkaiſchek, China mache eine außerordentlich ſchwere Belaſtungsprobe durch, die nur dann überwunden werden könne, wenn alle Chineſen ihr Aeußerſtes einzuſetzen bereit ſeien. Für die Beendigung des gegenwärtigen Denuiſchland hat anb. Berlin, 11. Oktober. In einem Vortrag vor der Deutſchen Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft in Berlin ſprach der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, am Montagnachmittag. Faſt kein anderes Wiſſenſchaftsgebiet, ſagte der Miniſter einleitend, habe in den letzten Jahrzehnten ein ſo bis in die weiteſten Kreiſe reichendes Intereſſe gefunden und einen ſolchen Zuſtrom Wiſſenſchafts⸗ befliſſener gehabt. Keine Wiſſenſchaſt habe aber auch eine ſo ſcharfe Kritik und einen ſo ſtarken Umbruch in ihren Grundvorausſetzungen und„klaſſiſchen“ Lehren erfahren. Der Wiederaufbau ſei nicht nach den Grundſätzen der klaſſiſchen Nationalökonomie, ſondern durch die praktiſchen Taten, den har⸗ ten Willen großer Männer erfolgt. Hier wieder die Syntheſe zwiſchen praktiſcher Wirtſchaſtspolitik und wiſſenſchaftlicher Erkenntnis zu ſchaffen, ſei eine wich⸗ tige Aufgabe. Man habe in der Wirtſchaftsentwicklung der ver⸗ gangenen vier Jahre zwei ganz verſchiedene Phaſen zu unterſcheiden, die erſte, in der es darauf ange⸗ kommen ſei, durch das Mittel der Kredit⸗ walter Moraller ſeine feſſelnden Darlegungen mit einem Schüttelreim, der die Tücken des Wetters bei Freilichtaufführungen ſtreift:„Mag es beim Spiel auch ſäuig regnen— die Nachwelt wird uns reuig ſegnen.“ Die Ausſtellung, ein Teilausſchnitt der Frankfurter, die ein umfaſ⸗ ſendes Geſamtbild des deutſchen Freilichtſpiels und ſeiner Entwicklung zur heutigen Bedeutung gab, wo, wie die Deutſchlandkarte erkennen läßt, ein Netz von mehr als 200 Freilichtbühnen das ganze Reich überſpannt. Sehr anſchaulich iſt von den auf⸗ geſteckten Marken die Vielgeſtaltigkeit dieſer Bühnen abzuleſen, die als Marktbühnen, Burg⸗ und Schloßbühnen, Natur⸗ und Waldbühnen, Garten⸗ bühnen und architektoniſchen Bühnen und Feier⸗ ſtätten bezeichnet ſind. Gips modelle, Statiſtiken, Plakatmontagen und Aufführungsbilder führen in dieſe wechſelreiche Welt ein. Die Haupttypen wer⸗ den in großen plaſtiſchen und auch farbigen Dar⸗ ſtellungen gezeigt und wir freuen uns, daß gerade aus Baden und unferer näheren Umgebung mancherlei zu ſehen iſt. Natürlich fehlt Heidel⸗ berg nicht, weder mit dem Modell des Schloßhofs noch mit der Feierſtätte auf dem Heiligen Berg, Ladenburgs Marktplatz ſehen wir und den Römerberg in Frankfurt, Oetigheim, eine der früheſten Freilichtbühnen, Queidersbach und Karlsbrunn in der Saarpfalz, und in vielen Bildern ſpiegelt ſich der Reichtum badiſcher Spiel⸗ ſtätten in Durlach, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Hohentwiel, Altbreiſach, Pforzheim, Ueberlingen, Inſel Mainau und vielen anderen Orten. Die Modelle von Wald⸗ und Naturbühnen, von Garten⸗ bühnen architektoniſchen Feſtſtätten beſtätigen den Satz Morallers, daß dieſe Freilichthühnen ihre eigene Geſetzmäßigkeit haben und von hie a Japaner behalten die Oberhand— Keine Hoffnung auf baldiges Kriegsende“ 8— Auf jeden Fall ſteht eines feſt: die Volks; front beſteht noch immer. Sie hat noch immer die abſolute Mehrheit in Frankreich, nämli 60 v. H Aber zu dieſen Volksfrontſtimmen hal diesmal die Radikalſoziale Partei das meiſte beigetragen, beinahe 50 v.., während die Marxiſten nur etwas über 10 v. H. und die Kommuniſten nicht einmal 1 v. H. aufbringen konnten. Die Kantonalratswahlen haben alſo ſelbſt nach dem erſten Wahlgang doch ſchon mehr gezeigt, alz man urſprünglich erwartete. Denn nicht immer liegen die Stichwahlen ſo deutlich vor Augen wie diesmal. Große Ueberraſchungen können dank der eingegangenen Liſtenverbindungen ſowohl rechts wie links am nächſten Sonntag nicht mehr erwartet werden. i G ee Kampfes in einigen Monaten beſtehe keine Hoffnung. China habe bereits viel Geduld und werde noch mehr auf ſich nehmen müſſen, da ihm der Sieg nicht in den Schoß fallen werde. Aber durch eine Prüfung ſei oͤie Einigkeit des chineſiſchen Volkes gefeſtigt worden. Es würde verfehlt ſein, fuhr der Marſchall fort, auf ausländiſche Hilfe zu warten. Bevor man dieſen Gedanken überhaupt erwäge, müſſe China ſichſelber helfen. Und ſo lange das Land enk⸗ ſchloſſen ſei, den Kampf bis zum äußerſten durch⸗ zukämpfen und die damit verbundenen Leiden zu er⸗ tragen, beſtehe die Hoffnung auf einen Sieg. Konrad Henlein fährt nach London adnb London, 11. Oktober. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Konrad Henlein iſt heute mittag mit Dr. K. Janopſky nach London abgereiſt, wo er eine Reihe von Beſprechungen abhalten wird. Konrad Henlein leiſtet einer Einladung Folge, die ihm vor einer Aus Kreiſen der Veranſtalter verlautet, daß Konrad Henlein u. a. über die Lage der deutſchen Minderheit in der tſchechoſlowakiſchen Republik ſowie über die Tatſache ſprechen wird, daß bei den bevorſtehenden Gemeindewahlen die großen deutſchen Orte aus der Liſte geſtrichen wurden. Das Harzſtädtchen Benneckenſtein hat für das kommende Jahr die Träger des Goldenen Ehren⸗ zeichens der NSDAP von der Bürgerſteuer befreit. Arbeit in Fülle Run age Auch nach der Aufrüftung keine Arbeitsloſigkeit zu erwarten ausweitung die in Lagervorräten und dem Heer der Arbeitsloſen vorhandenen Reſerven den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit zu führen und die zweite, in der es ſich darum handelte, einen Ausgleich zwi⸗ ſchen den großen nationalpolitiſchen Aufgaben, vor allem der Wehrhaftmachung, und den verfügbaren Kräften zu ſchaffen und die der Produktionsauswei⸗ tung gezogenen Grenzen zu erweitern. Der Miniſter wandte ſich im Zuſam menhang damit dem Rohſtoffproblem zu: ſoweit die er⸗ wähnten Grenzen ſich in der Rohſtoffverkuap⸗ pung zeigten, müſſe dieſe Verknappung durch eine zielbewußte Förderung des Exports, durch die energiſche Durchführung des Vierjahrespla⸗ nes und bis zur Durchſchreitung des„Engpaſſes“ durch eine Zuteilung der Rohſtoffe nach einer Dringlichkeitsliſte überwunden werden. Der Miniſter bat bei dieſer Gelegenheit, nicht auf die großartigen techniſchen Erfindungen, wie die Viſtra oder Buna, die falſche und irreführende Bezeichnung„Erſatzſtoffe“ anzuwenden. Man denke ja auch nicht mehr daran, den Rübenzucker oder das Aluminium Erſatzſtoffe zu nennen. Soweit die Grenze in den verfügbaren Arbeits⸗ zu einem der wichtigſten und und ſchwierigſten Probleme geworden. Es ſei aber falſch, anzunehmen, daß die einzige Arbeitsreſerve nur noch in der hal⸗ ben Million regiſtrierter Arbeitsloſer liege. Daß die Zahl der Arbeitsſtellen gerade im letzten Jahre ſehr viel ſtärker zugenommen als die Ar⸗ beitsloſenzahl abgenommen habe, be⸗ weiſe daß die Mobiliſterung der„verborgenen“ Ar⸗ beitskräfte noch in ſtärkerem Umfang möglich, aber auch notwendig ſei.„ rung allerdings im weſentlichen abhängig von de Zuwachs junger Menſchen. Die Frage Bevölkerungszu⸗ und abnahme ſei mithin nicht nu n. Geſchezpunlt unter dem großen nationalpolitiſche des Fortbeſtandes oder Unterganges der ſondern auch unter dem rein wirtſchaftsz Geſichtspunkt die große Schickſalsfrage. Der Miniſter führte zum Schluß aus, daß land nicht etwa die Aufrüſtung brauche, um ſei Wirtſchaft in Gang zu halten. Das große Ziel, Lebensſtandard des deutſchen Volk en, faſſe eine ſolche Fülle von Aufgaben, die jetzt 1 Teil e werden müßten, de vor einem fall in die Arbeitsloſigkei Sorge zu haben brauchten. 5 cker und Verleger: Neue Mann bei gode& Go., Mannheim f. f erlin Dr. E.§ Schaffer, B. 5 5 Semafnhe 5 tagan und Inhalt ihrer Spiele beſtimmen e 5 Fear unverlangte ber 156 .. Abende der e e d i Bur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Beiträge keine Gewähr- Rücksendung aum ber dück kräften liege, ſei der richtige Arbeitseinſatz Auf weitere Zukunft geſehen, ſei dieſe Mobiliſt⸗ Woche von engliſchen Freunden übermittelt wurde, 1937 E Volks: h immer nämlich men hat s meiſte end die und die bringen lbſt nach eigt, al immer gen wie dank der echts wie erwartet ieee l sende keine och mehr nicht in Prüfung gefeſtigt Narſchall vor man China and ent⸗ n durch⸗ n zu er⸗ noͤon ktober. rtei teilt mit Dr. ne Reihe Henlein r einer wurde. Konrad tſchen iſchen en wird, len die eſtrichen ür das Ehren⸗ befreit. Wie Hand em Heer Kampf zweite, eich zwi⸗ en, vor ügbaren auswei⸗ hang ie er⸗ kuap⸗ durch durch Spla⸗ aſſes“ einer t, nicht n, wie ihrende 1 denke der das lrbeits⸗ inſatz erigſten 2. eee 5 Mannheim, 12. Oktober. Volle Namensnennung bei Fahrerflucht! Der Reichsführer Ss und Chef der deutſchen Polizei hat angeordnet, daß die Polizeibehörden von nun an auch der Tagespreſſe den vollen Vor⸗ and Zunamen ſowie die Wohnung der Kraft⸗ fahrzeug⸗Führer anzugeben haben, die ſich nach einem Unſall der Fahrerflucht ſchuldig gemacht haben und deswegen rechtskräftig gerichtlich beſtraft ſind. Ausgenommen bleiben lediglich Fälle, bei denen be⸗ ſonders gelagerte Umſtände eine Ausnahme not⸗ wendig machen. Deutſch⸗Oäniſcher Volkstumsabend der H Der Muſenſaal war geſtern abend bis zum letz⸗ len Platz beſetzt mit HJ und BDM; der Bann 171 hatte Gäſte aus Dänemark, aus der Real⸗ ſchule Nyborg, und veranſtaltete mit ihnen zuſam⸗ men einen Deutſch⸗Däniſchen Volkstumsabend. Die Dänen, über 20 Mann hoch, Mädels und Jungens in ihren bunten Volkstrachten und roten Zipfelmützen, tanzten eine lange Reihe ihrer Volks⸗ känze, die ſich dort auf dem Lande noch recht lebendig gehalten haben, und deren Traditionen jedenfalls von den Schulen und Volkshochſchulen eifrig hochgehalten werden. Keſſelflicker⸗Tanz, Hut⸗ macher⸗Tanz, Teilade⸗Tanz Oxekow, Dorſſchullehrer⸗ Tanz, Pariſer Polka..„— ſo ging eine lange Reihe dieſer Bauerntänze an uns vorüber, die im Grundſätzlichen keine allzu großen Unterſchiede von unſeren deutſchen Bauerntänzen aufweiſen, vielfach herausgewachſen und weiterentwickelt wie ſie ſind, aus den älteren höfiſchen Tänzen. Contre⸗ und Rundentänze faſt alle, hier und da ſogar mit neuerem Einſchlag wie bei der entzücken⸗ den Pariſer Polka, in der die Allerkleinſten ſich ſo hübſch hervorwagen. Alles war ſehr genau einſtu⸗ diert; es ſteckt zwar nicht die faſt artiſtiſche Wildheit des norwegiſchen Hallings ooͤer Springers in dieſen 2 Tänzen des vergnügt⸗gemütlichen Dänentums, aber ſehr viel beſonnene, ausgewogene Elaſtizität und gleichgewichtige Sicherheit; die denn auch viel be⸗ jubelt wurde. Gelegentliche humoriſtiſche Pantomi⸗ mik des Einhakens, Ohrfeigens, Naſemachens fiel natürlich beſonders auf, wurde aber im übrigen neulich in einem Falle mit ſehr ähnlicher Melodie auch von der Schwediſchen Märchentanzgaruppe ge⸗ zeigt. Ein herzlich anerkennendes Lachen gab es natürlich immer, wenn die beiden Kleinſten elegant graziös vorbeiwalkten. In der Pauſe ſpielte das kleine däniſche Schülerorcheſter ſehr tüchtig und gefühlvoll eine Phantaſie aus Lange⸗Müllers Muſik zu Holger⸗ Drachmanns Märchenſpiel„Es war einmal“ Eine melancholiſch⸗ verträumte Spätromantik, die ganz andere und ſehr werlwolle Seiten des Dänen⸗ tums von ferne anklingen ließ. Bannführer Philipp Merz begrüßte die Dänen und wünſchte ihnen alles Gute für die weitere Reiſe (die Dänen waren ſchon in Paris und London), und der Direktor der Nyborger Schule ant⸗ wortete in tadelloſem Deutſch, daß er neben dieſem kleinen Ausſchnitt aus dem däniſchen Bauernleben auch Freundſchaft für Deulſchland mitbringe, Freund⸗ ſchaft und Friede, und damit die beſten Wünſche für Deutſchlands Zukunft, für Deutſchlands Jugend. In zwei Gedichten als Einleitung und Abſchluß wurde der Einſatz der Jugend im opferreichen Heroismus wie in der ſportlichen Stählung gefeiert, im übrigen tat ſich das Bannorcheſter mit be⸗ merkenswert muſikaliſcher Diſziplin und Zuverläſ⸗ ſigkeit hervor in der Ausdeutung Pommerſcher und anderer Bauerntänze, die zum Teil von brigineller nordiſcher Härte und Schwere waren, daneben fiel auch eine Feſtmuſik von Fiſcher ſehr angenehm auf. Mit dem Fahnenlied der HJ ſchloß die Veranſtaltung. DH ** 70. Geburtstag. Am 12. Oktober begeht Frau Pauline Lerner im] 7, 27, ihren 70. Geburtstag. Sie hat mit 19 Jahren ſchon den ſchweren Beruf einer Hebamme ſich erwählt, den ſie nun über 50 Jahre ausübt. Ungezählte Nächte hat ſie voll Ver⸗ antwortungsbewußtſein Tauſenden von Frauen in deren ſchwerſten Stunden hilfreich zur Seite geſtan⸗ den. Das von ihr vor nun 25 Jahren gegründete und heute noch von ihr in voller Friſche geleitete Privatwöchnerinnenheim genießt beſten Ruf. Möge es Frau Lerner vergönnt ſein, noch viele Jahre ge⸗ ſund und lebensfroh wie bisher ihre Arbeit an der Volksgeſundheit und dem Nachwuchs zu wioͤmen. eee eee, am die Steigerung der Leiſtungsfähigkeit: Volk Raum Wehr und Arbeit Die Volksbildungsſtätte im kommenden Winterhalbjahr Der Tag des Volksbildungswerkes innerhalb der badiſchen Gau⸗Kulturwoche bringt die Eröffnung der Volksbildungsſtätte für dieſes Winterhalbjahr. Im Rahmen des Er⸗ ziehungswerkes nimmt das Volksbildungswerk eine eigene Stellung ein, deren hohe, beiberſeitige Ver⸗ pflichtung von Hörer und Veranſtalter, ſchon in dem Wort ſelbſt auf das ſtärkſte zum Ausdruck kommt. Der Wiſſende ſoll hier dem Verlangenden ſeine Welt erſchließen, der Verlangende vorurteils⸗ los ſich dem Wiſſenden anvertrauen, beide zuein⸗ ander findend in der Erkenntnis, daß„Geiſt und Fauſt, Stirn und Hand, Intelligenz und Kraft zuſammengehören, weil ſie ſichewig ergänzen müſſen“, ſoll ihre Arbeit Großes vollbringen, wie der Führer auf dem Reichsparteitag der Arbeit ſagte. Das iſt der tiefſte, beſte Sinn dieſer Einrichtung. Es war in den ver⸗ gangenen Jahren erfreulich, zu ſehen, wie dieſe Erkenntnis unter den Schaffenden jeder Art ihren Weg nahm und ſich die Vortragsſäle der Volks⸗ hildungsſtätte füllten, der Gedankenaustauſch in den Arbeitsgemeinſchaften ein immer regerer wurde und das in ihnen theoretiſch Erworbene in den Arbeits⸗ kreiſen ſeinen praktiſchen Niederſchlag fand. Ein ſolcher Erfolg hat in hohem Maße eine ſichere Auswahl der jeweils zu behandelnden Themen, ihre klare und zielſichere Behandlung zur Vorausſetzung; er iſt aber auch Anerkennung für den Durchführen⸗ den, das Deutſche Volksbildungswerk als Unter⸗ gruppe der NSG„Kraft durch Freude“. Der Arbeitsplan, der gedruckt vorliegt, gibt über alle Einzelheiten weitgehend Auskunft, und man wird feſtſtellen können, daß er die genann⸗ ten Vorausſetzungen in beſonderem Maße erfüllt. Er iſt thematliſch auf einen Begriff abge⸗ ſtimmt: das Volk. Unterteilt in vier Gruppen ſetzen ſich die Vorträge auseinander mit dem Volk in ſeiner geopolitiſchen Beziehung zum Raum, in ſeiner geiſtigen Einſtellung zur Wehrhaftigkeit, in ſeiner notwendigen Auffaſſung von Arbeit und ſchließlich mit dem deutſchen Volk jenſeits der Grenzen. Wenn man auch in dieſem Jahr von ge⸗ ſchloſſenen Vortragsreihen abſah, ſo be⸗ ſteht nicht nur innerhalb der Geſamtzahl der Vor⸗ träge eine innere Beziehung, eben in ihrer Aus rich⸗ tung auf das Volk als Ausgangspunkt jeder Betrach⸗ tung, ſondern natürlich auch innerhalb der Vorträge, die eine Unlergruppe ausmachen. Für dieſe Vor⸗ träge wurde jeweils der erſte Wiſſenſchaftler und Ken⸗ ner des entſprechenden Gebietes verpflichtet. Den Eröffnungsvortrag hält beiſpielsweiſe am Dienstag, aus der Gruppe„Volk an der Arbeit“, Dipl.⸗Ing. H. Gefell, Schriftleiter, Berlin, über„Deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe aus deutſcher Arbeit“. Ueber den„Entſcheidungskampf im Mittelmeer“ wird der Führer zahlreicher Expeditionen Profeſſor Max Grühl, Neubabelsberg, innerhalb der Gruppe „Vok und Raum“ ſprechen. Profeſſor Speer, Ba⸗ den⸗Baden, will die„Hintergründe des ſpaniſchen Bürgerkrieges“ beleuchten, Profeſſor Ludwig Neſer ſpricht außerdem über„Geopolitik als Wiſſenſchaft“ und Dozent Dr. Joachim Hans Schule behandelt den„Kampf der Großmächte um Lebensraum“. Unter Leftung von Reklor Hans Preuſch⸗Mannheim ſchließt ſich an dieſe Gruppe die Arbeitsgemeinſchaft 5 an, die allerdings erſt im Januar be⸗ Zu der zweiten Gruppe 5„Volk und Wehr“ werden Schulrat Falk, Kapitänleutnant a. D. Grimm (GSeeſchlacht am Skagerrak), Profeſſor Dr. Hohl⸗ felͤ, Direktor der Hochſchule für Lehrerbildung, Karlsruhe(Hinter den Kuliſſen des Verſailler Dik⸗ tats), und Oberſtleutnant v. Belli, Reichskriegs⸗ miniſterium, Berlin(Deutſchlands wehrpolitiſche Lage), ſprechen. Die Arbeitsgemeinſchaft„Politik und Kriegführung in der neueren Geſchichte“ unter Lei⸗ tung von Dr. Hugo Zeller wird die Möglichkeit bieten, evtl. auftauchende Einzelfragen zu erörtern. Eine vielverſprechende Vortragreihe „Deutſches Volk jenſeits der Grenzen“ hat zu Rednern Dr. Helmut Frank, Karlsruhe(Oſt⸗ preußen und Polen), Dr. Hallier, Frankfurt am Main(Elſaß⸗Lothringen in Volkstum geſchichtlichem Schickſal), Profeſſor Dr. Künzig, Karlsruhe(Deut⸗ ſches Bauerntum im Banat) und Dipl.⸗Ing. Dr. Rudolf Jung, ehemaliger Führer der ſudetendeut⸗ ſchen NSDAP, Dozent an der Hochſchule für Politik, Berlin(Deutſche und Tſchechen, ein tauſendjähriger Kampf). Hierzu ergänzend die Arbeitsgemeinſchaft „Geſchichte der oͤeutſchen Siedlung“ unter Leitung von Dr. Hans Baumgart. Die Gruppe „Volk an der Arbeit“ wird angeführt von dem oben genannten Eröff⸗ nungsvortrag. Weiterhin ſprechen Prof. Dr. Fr. Pfrommer, Karlsruhe(Die Verſtädterung des deutſchen Volkes und ihre Gefahr), und Franz Merk, M. d.., Landesobmann des Reichsnähr⸗ ſtandes, Grafenhauſen,(Leiſtungsfähigkeit und Lei⸗ ſtungsſteigerung der deutſchen Landwirtſchaft). Die Arbeitsgemeinſchaft„Wirtſchaftsfragen unſeres Gaues“, ſchließt ſich ihr unter Leitung von Ober⸗ regierungsrat Nickles an. Außer den bereits genannten Arbeitsgemeinſchaften, werden noch ſolche über„Edda und Isländerſaga als Zeugniſſe für arteigene germaniſche Sittlichkeit“ (Leitung von Dr. Hugo Zeller),„Raſſenkunde und Ver⸗ erbungslehre“(Leiter Dr. Albert Scheifele), und „Arbeitsgemeinſchaft für das Dorfbuch“ durchgeführt. Beſondere Erwähnung verdient noch die welt⸗ anſchaulich⸗politiſche Schulung, die in Zorm von Arbeitsgemeinſchaften durch das Kreis⸗ ſchulungsamt der NSDAP von Kreisſchulungsleiter Pg Fiſcher und Kreisperſonalamtsleiter Pg. Rankow, mit den Themen„Politiſche Zeitfragen“ und„Der Schulungsbrief der NSDAP“, abgehalten wird. Fügen wir noch hinzu, daß im Auſchluß an dieſe Arbeitsgemeinſchaften ſechs Führungen und Beſichtigungsfahrten und vier Lehrwanderungen und Studienfahrten geplant ſind, ſo haben wir den gan⸗ zen Aufgabenkreis, den ſich die Arbeitsgemeinſchaften in dieſem Winterhalbjahr geſtellt haben, umriſſen. Im ganzen kommen außerdem acht Arbeits⸗ kreiſe zur Durchführung: der mikrobiologiſche, der Blockflötenkreis, der Laienſpielkreis, zwei photo⸗ graphiſche Kreiſe, einer für Linolſchnitt, einer für Zeichnen und Malen und ein ſolcher für das Hand⸗ weben. In dem Arbeitsplan finden wir außerdem ein Verzeichnis der naturkundlichen Vor⸗ tragsreihe, der acht Vorträge umfaßt, zwei Vorträge allgemeiner Natur und ſchließlich die Ver⸗ anſtaltungen der Mannheimer Kulturgemeinde, die fünf Dichterabende von Felix Timmermanns, Hans Rehberg, Joſef Weinheber, Heinrich Zerkaulen und Ernſt Jünger verzeichnet. Erwähnen wollen wir noch, daß eine neue Löſung für den Kartenverkauf gefunden wurde, die weſentliche Vorteile bringt und die aus dem Ar⸗ beitsplan ebenfalls erſichtlich iſt. g. aKa SkELSSTVERSTA NMC aneuẽ᷑ fiauc xnoche ä 3 ns hmaraleteristisch für 5 7 s Biedermeier die Art des Rouch ütlich- lange pfeiſe de der Kriegs- steigerte g zum aberlegt · gepaffte Cigarette in unserer Epoche 86 eue Entwicklun Rauchen bemerkbar. Eine neue Rauch- Epoche hat begonnen! Neue Zeit besseres Rauchen! Hastig- nervöses„Paffens ist uns wesensfremd geworden. Wir leben heute vernünftiger und rauchen auch mit mehr Verstand. Das führt von selbst dazu. dag man bes- sere Cigaretten wählt, die man wirklich Zug für Zug geniegen kann. Eine solche Cigarette ist ATIKAH! OHNE AUD sT CK 4. —— Seite Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 12. Oktober 1937 Die Oktoberplakente des ww 1937/ö38 Mannheim auf der Internationalen Fubiläums-Hundeausſtellung in Stuttgart Die am vergangenen Samstag und Sonntag in Stuttgart gezeigte internationale Jubiläumsausſtel⸗ lung war von rd. 1300 Ausſtellern aus dem In⸗ und Auslande beſchickt. Die Meldeergebniſſe in den ein⸗ zelnen Klaſſen der Raſſen entſprachen den auf den Sieger⸗Ausſtellungen gewohnten Konkurrenzen. Mannheim war mit insgeſamt 14 Ausſtellern und 19 Hunden vertreten. Die erzielten Bewer⸗ tungen waren hervorragend und ſtellten beſte deutſche Klaſſe dar. In den einzelnen Abteilungen wurden bewertet: Abteilung Jagdhunde: Engliſche Vorſtehhunde — Pointer. Rino v. Kriſtanzen, offene Klaſfſe, „Sehr gut 3. Preis“, Beſitzer: Otto Tempel, Mann⸗ heim⸗Feudenheim, Am Bogen 27. Abteilung Dienſtgebrauchshundeꝛ Deutſche Schäferhunde. Ultimo vom Haus Schüttin g, offene Leiſtungsklaſſe,„Vorzüglich g. Preis“, Beſitzer: Hermann Mayer, Rheinau, Relaisſtraße 50. Friſa vom Heberblick, Jugendklaſſe,„Sehr gut 2. Preis“, Beſitzer: Heinrich Haber, Mannheim, 15,17. Dobermannpimſcher Aſtor v. Schön⸗ brunn, offene Klaſſe,„Vorzüglich 5. Preis“, Be⸗ ſitzer: Moritz Mohr, Mannheim, Akademieſtraße b. Carmen v. Ottmars berg, Jugendklaſſe, „Sehr gut 1. Preis“, Beſitzer: Aug. Krämer, Mann⸗ heim, Schwetzinger Straße 83. Alma v. Huthorſt, Jugendklaſſe,„Gut“, Be⸗ ſitzer: Aug, Krämer, Mannheim. Rottweiler Berry v. Pfingſtberg, of⸗ fene Klaſſe,„Sehr gut“, Beſitzer: Albert Schneider) Mannheim⸗Pfingſtberg. Rieſenſchnauzer Weltſieger Ruß v. d. Glücksburg, offene Leiſtungsklaſſe,„Vorzüglich 14. Preis“. Beſter Hund der Raſſe und Anwartſchaft für das internationale Schönheits⸗Championat, Be⸗ ſitzer: Franz Schips, Mannheim, G 2, 17. Erko v. d. Glücksburg, offene Leiſtungs⸗ klaſſe,„Vorzüglich 3. Preis“, Beſitzer: derſelbe. All⸗ gemeiner Zuchtgruppenwettſtreit für Dienſtgebrauchs⸗ Hunde 4. Preis. Abteilung Nutz⸗ und Wachhunde: Neufund⸗ länder⸗Landſeer. Cora v. heiligen B erg, offene Klaſſe,„Sehr gut“, Beſitzer: Johann Wankerl, Mannheim⸗Käfertal, Lampertheimer Straße 83. Bernhardiner:„Daiſy von der Orts⸗ burg“, offene Klaſſe,„Vorzüglich 3. Preis“, Be⸗ ſitzer: Chriſtian Kraus, Mannheim⸗Walodhof, Wacht⸗ ſtraße 16. 5 Spitze Ego v. d. Aue, offene Klaſſe,„Vorzüg⸗ lich“, Beſitzer: Fritz Heß, Mannheim, Seckenheimer Straße 54. Boris v. d. Aue, offene Klaſſe,„Vorzüglich 1. Preis“. Beſter Hund und Anwartſchaft für das internationale Schönheits⸗Championat. Beſitzer: der⸗ ſelbe. Günther v. d. Aue, begrenzte Klaſſe,„Vor⸗ züglich 1. Preis“. Beſitzer: derſelbe. f Mucki v. ö. Aue“,„Gut“ in der Neulingsklaſſe und„Vorzüglich 1. Preis“ in der Jugendklaſſe, Be⸗ ſitzer: derſelbe. Im Zuchtgruppenwettſtreit„4. Pr.“. Elfe v. d. Schulenburg, Jugendklaſſe,„Vor⸗ züglich 3. Preis“, Beſitzer: Georg Bender, Mann⸗ heim⸗Rheinau, Ruhrorter Straße 35. Schnauzer Arko v. d. Hanſa, offene Klaſſe, „Vorzüglich 4. Preis“, Beſitzer: Aug. Kraft, Mann⸗ heim⸗Rheinau, Ruhrorter Straße 35. Nelli v. Riedfeld, offene Klaſſe,„Vorzüg⸗ lich 1. Preis“, Beſitzer: Georg Wollmershäuſer, Mannheim, Riedfeldſtraße 107. Sealyham⸗Terrier Lucky Strike, of⸗ fene Klaſſe„Vorzüglich 2. Preis“ Beſitzer: Her⸗ mann Bayer, Mannheim, Rheintalſtraße 27 von allen Dienſt⸗ werden Tage entgegengenommen. f r tätigen Eine neue Anoroͤnung: zum Arbeitseinsatz von f Maurern und Zimmerern Einſtellung nur noch mit Zuſtimmung des Arbeitsamtes Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung gibt folgendes bekannt: Die Durchführung ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch bedeutſamer Bauvorhaben macht eine Regelung des Aubeitseinſatzes der Maurer und Zimmerer nach ein⸗ heitlichen Grundſätzen erforderlich. Aus dieſem Grunde hat der Präſident der Reichsanſtalt mit Zu⸗ ſtimmung des Reichsarbeitsminiſters und des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters unter dem 6. Oktober eine An⸗ oroͤnung über den Arbeitseinſatz vom Maurern und Zimmerern erlaſſen. Danach dürfen mit Wirkung vom 18. Oktober in privaten und öffentlichen Betrieben und Verwaltungen aller Art Maurer und Zim⸗ merer nur eingeſtellt werden, wenn eine ſchriftliche Zuſtimmung des Arbeitsamtes vorliegt. Dieſe neue Anordnung für Maurer und Zim⸗ merer paßt ſich inhaltlich weitgehend den Vorſchrif⸗ ten an, die auf Grund der Metallarbeiteranorönung vom 11. Februar bereits für Metallarbeiter beſtehen. Die beſonderen jahreszeitlich beöüingten Verhältniſſe im Baugewerbe machen jedoch gewiſſe Abweichungen erforderlich. Aus dieſem Grunde iſt in der neuen An⸗ ordnung beſtimmt, daß die Zuſtimmung für die Ein⸗ ſtellung eines Maurers oder Zimmerers nicht erforderlich iſt, wenn die Einſtellung in der Zeit vom 1. Dezember bis 28. Februar erfolgt, und ſie iſt weiter nicht erforderlich, wenn das letzte im Arbeitsbuch eingetragene Arbeitsverhältnis wegen Arbeitsmangels ge⸗ löſt worden iſt und dies durch Beſcheinigung des letzten Unterneh⸗ mers wachgewieſen wird. Maurer und Zimmerer im Sinne der neuen Vor⸗ ſchriften ſind ſolche Perſonen. die nach den Eintra⸗ gungen im Arbeitsbuch als gelernter Maurer oder Zimmerer anzuſehen ſind. Die Zuſtimmung iſt 2 8 Heute Eröffnung des Volksbildungswerkes der Deutſchen Arbeitsfront, NSG„Kraft durch Freude“, 20 Uhr im Roſengarten. Es ſpricht Heinrich Geſell über„Deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe aus deutſcher Arbeit“. r 1 von dem Arbeitsamt zu erteilen, in deſſen Bezirk die Verſtöße gegen die neuen Vorſchriften zur Rege⸗ lung des Arbeitseinſatzes der Maurer und Zimme⸗ rer ſind unter Strafe geſtellt. Die neue Anordnung iſt in Nr. 232 des Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeigers veröffentlicht. vom 9. Oktober Kulturabend in der Stadthalle Oberbürgermeiſter Dr. Pläne Am Samstagabend wurde in der ſchön geſchmück⸗ ten Stadthalle die zweite Kulturwo che des Gaues Baden mit einer Kulturveranſtaltung der Stadt feſtlich eingeleitet. Kurt Overhoffs„Feſt⸗ liches Präludium“ kam unter ſeiner Stabführung durch das Städtiſche Orcheſter zu eindrucksvoller Wiedergabe, Intendant Kurt Er lich ſchöpfte in ſei⸗ ner Rezitation aus dem Schatz der Dichtung, Hölder⸗ lins Lobpreiſung Heidelbergs„Lange lieb' ich dich ſchon..., an die Spitze ſeines Vortrags ſtellend. Richard Strauß'„Till Eulenſpiegel“, geſpielt durch das Städtiſche Orcheſter unter Leitung von General⸗ muſikdirektor Overhoff, wie auch Carl Maria v. Webers„Aufforderung zum Tanz“ mit der Tanz⸗ gruppe des Städtiſchen Theaters, die geſanglichen Darbietungen von Mitgliedern des Städtiſchen Theaters, gehörten zum reichen, mit dankbarem Bei⸗ fall aufgenommenen Programm. Im Mittelpunkt desſelben ſtand eine Anſprache „Die Kulturarbeit der Stadt Heidelberg“ von Hei⸗ delbergs Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus, oͤer die großen Linien kultureller Entwicklung zeich⸗ nete. Von der Romantik über das einſeitig materia⸗ liſtiſche Denken der wirklichen Welt damals, über die Herabwürdigung der Kultur durch unzählige Organiſationen, an der Spitze die Parteien, zur Sklavin ihrer eigenſüchtigen Tendenzen bis zu ihrem ſchärfſten Gegenſatz, dem nationalſoztaliſtiſchen Reich in der die nationale Kultur zu einer politiſch bil⸗ denden Kraft wurde. In ſeinen weiteren Ausführungen ging der Vor⸗ tragende auf die der Heimatpflege zukommenden Aufgaben ein, auf die in ihr ſich ausdrückenden Be⸗ ſtrebungen, die nicht nur von einer Verwaltung oder einzelnen Männern getragen werden können. Sein Aufruf richtete ſich daher an alle Volks⸗ genoſſen auch zum Beitritt zur Vereinigung zur Pflege der Heimatkunde, die trotz der Kürze ihres Beſtehens ſchon mehr als 500 Mitglieder zählt. Schon die Wahl der gepflegten Arbeitsgebiete gibt Zeugnis von Ziel und Geiſt ödie⸗ ſer Vereinigung— die nicht iſt und nicht werden ſoll etwa eine Oaſe für ſolche, die nicht den Weg zum neuen Reich gefunden haben. Dieſe Arbeitsgebiete ſind u..: beſondere Pflege der Früh⸗ und Vorge⸗ ſchichte mit den Plänen für den Ausbau des Heiligen Bergs zu einer Stätte der Erinnerung an unſere lebendige Vorzeit, die Beteiligung der Stadt an der großen im Gang befindlichen Flurnamenſammlung, Brauchtum im alten Heidelberg wie in den Vororben. Weiterhin: Neuordnung des Archivs, Inangriffnahme einer lebendigen Chronik der Stadt, die veichlich mit Bildern verſehen erzählen ſoll, was in der Stadt ſich ereignet hat, dann g i die Schaffung eines großen neuen Stadtbuches ſowie der Plan, im nächſten Jahr die Heidelberger Jahrbücher zum erſtenmal wieder und in jährlicher Folge erſcheinen zu laſſen Mit ſeinem Eingehen auf drei große Teilerſcheinungen jeder kulturellen Ar⸗ beit: die große ſchöpferiſche Leiſtung ſelbſt, die gei⸗ ſtige Verarbeitung des ſe 1 Geſtalteten und Entſtandenen und das ſtärkſte Arbeitsgebiet der Praxis, Pflege und Wiederherſtellung der ſchöpferi⸗ ſchen Leiſtung, ſprach der Oberbürgermeiſter alsdann über die einzelnen Gebiete und ihren in Heidelberg Schöpfungen. In der Archi⸗ et mit Ehrenfriedhof und Feierſtätte eine Pilz einigen Tac.* eingeſetzt. Darum wird für Mittwochnachmit⸗ tag eine Wanderung nach Friedrichsfeld angeſetzt. 15 der Nheinebene hat ſeit Treffpunkt am Bahnhof Friedrichsfeld⸗Süd um 14.15 Uhr. Mannheim Hauptbahnhof ab 13.56 Uhr.— Fahrräder werden eingeſtellt. Körbe und Meſſer nicht vergeſſen. Sonntagsfahrkarte! zen ein überaus ſtarkes Pilzwachstum Neinhaus ſprach in der Stadthalle über kulturelle und Verpflichtungen in Heidelberg frühzeitig erkannte und eingelöſte Verpflichtung der Stadt ihren Ausdruck. Der Pflege des Schrifttums gilt die Schaf⸗ fung des Dichterpreiſes und der Plan der Schaffung einer Dichterarbeitsſtätte. Die Bemühungen, den Künſtler, die Kultur wieder mit dem Volk zu verbinden, nehmen den allerbrei⸗ teſten Raum ein, ein Ziel, dem das Kurpfälziſche Muſeum, vor allem auch unſer Theater, deſſen Spielzeit zu beſonderen Erwartungen berechtigt, Städtiſche Singſchule, Konſervatorium für Muſik, Bachverein, Volkschor uſw. dienen. Helfen wir alle mit, daß dieſes kulturelle Leben der Stadt erhälten bleibt und weiter gefördert werden kann! Was brachte der Sonntag? Der Sonntag ſtand mit ſeinen Veranſtaltungen im Zeichen der Gaukulturwoche. Morgens erfreute viele Volksgenoſſen ein Standkonzert der 110er im Stadtgarten und die Chöre der Sänger des Heidelberger Sängerver bands. Im Kurpfälziſchen Muſeum brachten in einer Morgenfeier Alexander v. Duſch und Karl Michael Komma eigene Schöpfungen zu Gehör. Am Nach⸗ mittag kam in einer Veranſtaltung der Städtiſchen Singſchule unter Leitung von Oskar Erhardt die Kantate„Ewiges Deutſchland“ zur Wiedergabe. Das Theater hatte zum Beginn der Gaukultur⸗ woche Suppés Operette„Boccaccio“ auf das Pro⸗ gramm geſetzt. Im allgemeinen trockenes Wetter war den zahl⸗ reichen Ausflüglern günſtig, denen ſich der Herbſt in der leuchtenden Färbung der Wälder erſchloß. In den Haushaltungen kochte man Eintopf und hielt aus freudigem Herzen ſeine Gabe bereit. Der Dank der engliſchen Gäſte Ein Brief an Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus Die engliſchen Straßenbauer, die auch Heidelberg beſuchten, ſind mit tiefen Eindrücken von Deutſch⸗ land in ihre Heimat zurückgekehrt; ſchon fordern ſie dort Straßenbauten nach dem Vorbild der Reichs⸗ autobahnen. Sie erinnern ſich aber auch in Dank⸗ barkeit der Gaſtfreundſchaft, die ſie beim deutſchen Volk erfuhren. So ſchrieb dieſer Tage Normann J. Hulbert an Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus: Mein ſehr verehrter Herr Oberbürgermeiſter! Als Parlamentsdelegierter zu der Straßenſtudien⸗ fahrt weilte ich kürzlich in Deutſchland. Ich möchte Ihnen hiermit ſchriftlich meinen Dank zum Aus⸗ druck bringen für die überaus liebenswürdige Gaſt⸗ freundſchaft, die ich in Ihrer Stadt genießen durfte. Ich bin überzeugt, daß jeder von uns Fahrtgenoſſen über die Stunden in Heidelberg hell begeiſtert iſt. Die kläglichen Verkehrsunfälle Ein Perſonenkraftwagen mit Anhän⸗ ger ſtreifte auf der Quinckſtraße am Samstag eine in gleicher Richtung fahrende Radfahrerin. Sie ſtürzte und wurde am linken Arm und am linken Knie leicht verletzt. N Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrts⸗ rechts ſtieß an der Kreuzung Römer⸗ und Bahn⸗ bofſtraße am Samstag ein Laſtkraftwagen mit einem anderen Laſtkraftwagen zuſammen. Perſonen wur⸗ den nicht verletzt. Beide Fahrzeuge wurden beſchä⸗ f digt. Der Schaden beträgt etwa 500 Mark. „— N. Familienbad im Hallenbad. Vom heutigen Diens⸗ zwei Tagen der Woche für zwei Stunden Familien⸗ bad eingerichtet. Die Einrichtung iſt verſuchsweiſe. Das Weinfeſt der NSch„Kraft durch Freude“ findet am kommenden Samstag in ſämtlichen Räu⸗ men der Stadthalle ſtatt. Bei dem Feſt mit ſeinemm ausgezeichneten. Unterhaltungsprogramm werden auch vier Kapellen zum Tanz aufſpielen 8 tag ab wird im Städtiſchen Hallenbad jeweils an — Heidelberger Veranſtaltungen f Heute Aula der neuen Univerſität: Gaukulturwoche— Die D Deutſche Arbeitsfront N Sch„Kraft durch Freude“: Feier der Volksbildungsſtätte Heidelberg zur Eröffnung dez Winterholbjahres 1997/88, 20.15 Uhr Städtiſches Theater:„Die Räuber“ A 4, Preisgruppe), 20 bis 23.15 Uhr. Kurpfälztſches Muſeum: Sammlungen. Ans den Kinos: N. Kammer:„Der Weg des Herzens“.— Gloria:„Land ber Liebe“.— Capitol:„Heiratsinſtitut Ida u. Co.“.— Odeon: „Madame Bovary“. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Gaukulturwoche: 20 Uhr im Theaterſaal des Pfalzbauz Feſt⸗Aufführung des Landestheaters Saarpfalz als Ex⸗ öffnung des Theaters der Jugend mit„Der Reiter“ von Zerkgulen.— Ausſtellung„Kunſt und Kitſch im Alltag“ im Städtiſchen Geſellſchaftshaus. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Dilettantenabend bühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Münche⸗ ner Simpliceiſſimus. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau: Gaſtſpiel Landestheater Saarpfalz. Ufa⸗Rheingold:„Liebe kann lügen“. Union⸗Theatet: „Der Bettelſtudent“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Die Tochter des Samurai“. Alhambra Mundenheim:„Karuſſell“ NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Die zur Imprägnierung abgegebenen Fahnen mülſſen ſofort auf der Kreisleitung, Zimmer 2, abgeholt werden, Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAP Rheinau. 12. 10., 20 dthr, Filmperanſtaltung„Der Außenſeiter“ im„Roxy“⸗Kino Rheinau. Eintrittskarten zu ermäßigten Preiſen bei allen Politiſchen Leitern. Neuoſtheim. 13. 10., 20.30 Uhr, Zuſammenkunft ſämt⸗ licher Pol. Leiter in der Schule Neuoſtheim. NS⸗Franuenſchaft Neckarau⸗Nord. 18. 10., 20.30 Uhr, Zellenabend der Zel⸗ len 9 und 10. Lindenhof. 12. 10., 20 Uhr, Schulungsabend der Zellen 1 bis 6 einſchließlich. Zellen⸗ und Blockwalterinnen müſſen unbedengt erſcheinen. Neckarſtadt⸗Oſt. Käfertaler Straße 33. Fendenheim. Die Liſten für die Kataſtrophenhiefe ſind (Stommplatzmiele und Kleinkunſt⸗ Haup:ſtraße 72, abzultefern. Fenbenheim. 13. 10., 20.15 Uhr, Heimabend im Heim. Neueichwald. 13. 10., 20 Uhr, Heimabend im Gaſthaus „Zum Siedlerheim“. Propagandareferentinnen. 12. 10., 20 Uhr, Beſprechung und Materialausgabe in L 9, 7. Plankenhof. 12. 10., 20.15 Uhr, Heimabend im„Eich⸗ baum“, P 5. Frauenwerkmitglieder ſind hierzu eingeladen. Liederbücher mitbringen. Neckarau⸗Nord. 12. 10., zwiſchen 15 und 17 Uhr, rechnen die Zellenwalterinnen bei Frau Mayfarth ab. Kulturreferentinnen. 12. 10., 20 Uhr, wichtige Beſpre⸗ chung in L 9, 7.. Ortsfrauenſchaftsleiterinnen der Stadt⸗ und Landortz⸗ gruppen! 12. 10., 15 Uhr, Beſprechung in L 9, 7. Frauenwerkmitglieder. Die Frauengruppe des Bel im Deutſchen Frauenwerk veranſtaltet wöchentlich diens⸗ tags von 15 bis 17 Uhr in der Eliſabethſchule einen Näh⸗ genoſſen jenſeits der Grenze Kleidungsſtücke und Wäſche angefertigt werden. Die Frauen des Deutſchen Frauen⸗ werks werden hier zur Mithilfe aufgerufen. Altmaterlal kann mitgebracht und verwendet werden. Almenhof. 12. 10., 20 uhr, Pflichtheimabend in der Schillerſchule, Zimmer 6. Liederbücher mitbringen, ebenſo Wolle und Stricknadel. 5 Kaſſenverwalterinnen. 12. 10., nachmittags, müſſen Loſe bei der Kreiskaſſe abgeholt werden. Humboldt. 12. 10., 20 Uhr, Singſtunde bei Frau Leux, Lortzingſtraße 9. 59 29/171 Seckenheim. 18. 10., 20 Uhr, tritt die Gefolgſchaft am Heim an. Uniform iſt Pflicht. Dienſt: Heimabend, BDM 5/171 Oſtſtadt. 14. 10., 20 uhr, treten olle Mädel in Kluft in der Peſtalozziſchule zum Gruppenappell an. Alle Beurlaubungen ſind aufgehoben. 5 26/171 Almenhof. 13. 10., 20 Uhr, Scharheimabend. Die Mädelſchaften Lamberti, Ludwig, Reichelt, Wagner ſind im Lichtbildſaal; die Mädelſchaften Schmitt, Hermann, Reiß⸗ ner, Heidkamp ſind im Frühſtücksraum. Muſikſchar, 12. 10., 20 Uhr, Probe in der Hochſchule, K. Meldung der 17. bis 12jährigen— Führeranwärterlnnen — noch nicht geſchulte Führerinnen. IM„ IM⸗Ring⸗ und Gruppenführerinnen, 18. 10., 18.15 Uhr, kurze Beſprechung auf dem Untergau. „ 75. 8 eiswa Abteilung Organlſation l Am Donnerstog, 14. 10., 20.15 Uhr, findet in P 4, 4 Geiß der Deutſchen Arbeit), eine 11 ung Uümilicht 12 reisabteilungsleiter, Kreisbetriebsgemeſnſchaftswalter und Ortsobmänner des Kreiſes Mannheim der Dat ſtott, Dienſtanzug. e Am Mittwoch 1 die Szrecſtunen de a m Mittwoch, 13. 10., fallen die rechſtunden e aus. Nächſte Sprechſtunden em 8 Berufserziehungswerk der Daa Am Dienstag, 19. Oktober, beginnen um 10 Uhr L 7, 1 die Kurſe: Nr. 105 Kun ft; Nr. 220 Engl origeſchrittene, Stufe 2; Nr. Braſtlianiſch⸗Po: ch; Nr. 231 Spaniſch, Fortgeſchrittene, Stufe 27 Buchführung, Fortgeſchrittene, 5 5 2.— beginnen in L 7, 1: Nr. 929 5 kt u! Schönſchreiben; Nr. 219 Engliſch, A liſch Club; Nr. 1 1 Anfön⸗ niſch, Anfänger; Nr. Spaniſch, Foxt Nr. 288 Loteir fe 225 115 Nr. 247 Buch 2 baced une rtſchafts kunde: Nr. 199 Kurzſchrift, beginnt in 0 12 2950 U 1 85 8 am 12. 10., zwiſchen 15 und 16(uhr, reſtlos bei Frau Beck, dee. reitag, 12, 10., 20.15 Uhr, Singſtunde bei Bode, nachmittag, in welchem für die notleidenden deutſchen Volls⸗ 175 1 E: Feier nung des platzmielt Land ber — Odeon: lea 1 Pfalzbauz mals Er⸗ iter“ von m Alltag“ leinkunſt⸗ Münche⸗ Saarpfalz. Theater: ochter des iſſell“. en amen t müſen t werden, ndaamt. ng„Der karten zu uft ſämt⸗ der Zel⸗ er Zellen en müſſen —ů— bei Bode, vile ſi Frau Beck, u Heim. Gaſthaus ſprechung im„Eich⸗ ingeladen. r, rechnen e Beſpre⸗ Lagdortz⸗ es VD ich diens⸗ nen Näh⸗ en Volks⸗ 8 Wäſche Frauen⸗ tmaterial in der n, ebenſo iſſen Loſe rau Leux, efolgſchaft abend. ſtädel in an. Alle * 4 dend. Die r ſind im n, Reiß⸗ le, Kt. rterinnen .15 Uhr, We Neue Mannheimer 39 Anfälle in der letzten Woche Polizeibericht vom 11. Oktober Vier Verkehrsunfälle. Ecke Kronprinzenſtraße— Käfertaler Straße ſtießen geſtern ein Perſonen⸗ kraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer kam auf die Kühlerhaube zu liegen und durchſtieß mit dem Kopf die Windſchutzſcheibe des Perſonenkraftwagens. Mit erheblichen Kopf⸗ verletzungen mußte der Radfahrer in ein Krankenhaus gebracht werden. Beide Fa! euge wurden erheblich beſchädigt. Die Klärung der Schuldfrage iſt noch im Gange. Bei drei weiteren Verkehrsunfällen iſt Sachſchaden entſtanden. Hiermit weiſt die Wochenſtatiſtik 39 Unfälle uf. 11 Babrräder und 2 Straßenbahnwagen wurden be⸗ ſchädigt. Ein Unfall war auf Trunkenheit eines Kraftwagenführers zurückzuführen. Herbſtfeſt in der Eliſabeihſchule 10 Jahre Buchklinger Landheim Das Buchklinger Landheim der Eliſabethſchule be⸗ ſteht nunmehr zehn Jahre, und der Landheimverein iſt der älteſte Mannheims; alſo wurde dieſes Jahr das Herbſtfeſt beſonders feſtlich begangen. Es gab Kaſperletheater für die Kleinen, und im Hof hielt Kinderfreund Dernen olympiſche Aus⸗ scheidungen im Sackhupfen und Eierlaufen ab und ließ jedem was gewinnen. Im Filmpalaſt, der aller⸗ dings etwas verſteckt lag, konnte man das Märchen vom Tiſchlein⸗deck⸗dich und Tierfilme ſehen. Außer⸗ dem natürlich reichhaltige Tombola, japaniſche Tee⸗ ſtube, ein Photoatelier mit vorzüglichen Profeſſoren⸗ bildern, eine Stube„Tonis ruhe“ mit Blick auf die Buchklinger Gegend, und ein Hebelſtübchen mit Trachtengemälden und markanten Bauerngeſichtern an der Wand. Für Kenner und Erwachſene außer⸗ dem ein„Feuchter Karzer“ mit erſtklaſſigem Stoff und Harmonikamuſik; überall auch hier die El⸗ ern und älteren Schülerinnen tätig bei Bedienung und Verkauf der guten geſtifteten Waren. Die Mä⸗ dels aber derweil unterwegs auf allen Gängen mit Sprechchören und gewaltiger Anpreiſung aller Unter⸗ nehmungen und Sehenswürdigkeiten. Der offizielle Teil ſpielte ſich in der Turn⸗ halle ab, die ſchon am frühen Nachmittag ſtets überfüllt war, ſo daß mehrmalige Wiederholung der Vorſtellung angeſetzt werden mußte. Hier ob's Volkstänze, die die Mädels den Bauern aus dem Odenwald abgeguckt hatten, Lieder und Arien aus „Zigeunerbaron“ und Puccini⸗Opern, geſungen von Frau Rothmund, Tänze und Kanons vom Schülerorcheſter, und auch ein Doppelquartett des Lehrerkollegiums trug mit zur Unterhaltung bei. Aber das Allerſchönſte war, daß der ganze„Lieder⸗ kranz“ nebſt vielen anderen Gäſten aus Buchklingen anweſend war und wirklich gute Chormuſik er⸗ klingen ließ. Schließlich folgte auch noch ein drama⸗ tiſches Fernſehſpiel„Der bekehrte Lan d⸗ geimfeind“, in der nicht nur ein Profeſſor und die Landheimmuükter, ſondern auch nachgemachte Buch⸗ klinger Buben, Bauern und der Altgemeinderat mit Pfeiſ', Stock, und Kapp' auftraten, alſo mit viel weiſen, z. T. gereimten Pfälzer Reden die Zuſchauer erfreuend, und in jeder Weiſe über das gen liche geben im Landheim informierend, wofür Lotte Born aus der Oberſekunda mit Erfolg verant⸗ wortlich zeichnete. Zwiſchendurch hatte Dir. Bühn eine herzliche Begrüßungsrede gehalten, die in eine Anrufung des Führers ausklang, und ſo war es von Nachmittag bis nach Mitternacht ein ſehr wohlgelungenes Feſt. Dr. Hr. „Frisch auf!“ Herbſtfeier des Odenwaldklubs Wieder einmal trafen ſich die Odenwälder zu einem Herbſtfeſt im Friedrichspark. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Jeder hatte Stimmung mitgebracht. Eine gute Unterhaltungs⸗ folge trieb das Stimmungsbarometer noch gewaltig in die Höhe. Zu Beginn ließ ſich unter Leitung von Dr. En k⸗ rich die Männergeſangsabteilung des Odenwaldklubs hören. Sie bewies von neuem, daß ſis ſtimmlich auf der Höhe iſt. Ein Vorſpruch von J. Münch, in dem die Liebe zur Natur und zur Heimat geprieſen wurde, leitete zur Begrüßungs⸗ anſprache des Vorſitzenden Kampe über. Sein Willkomm galt vor allem den auswärtigen Wander⸗ kameraden, die zu dem Feſt gekommen waren, ins⸗ beſondere dem Geſchäftsführer des Odenwaldklubs Dr. Götz von Darmſtadt. In launigen Worten trat er der oft geäußerten Behauptung entgegen, daß der O. W. K. ein Verein für das„mittlere Alter“ ſei. Die Jugend ſei in ihm genau ſo vertreten—, der Abend bewies es ja—, und im übrigen kenne der Wande⸗ rer überhaupt kein Alter, ſein ſchöner Sport bringe ihm im Gegenteil die„ewige Jugend“. Mit Stolz hielt Dr. Götz dann einen Rückblick auf das ver⸗ gangene Wanderjahr, in dem gerade die Mann⸗ heimer Ortsgruppe durch ihre große Beteiligung an den verſchiedenen Wanderungen und Veranſtaltun⸗ gen geglänzt habe. Sie ſei ja auch die größte und ſtolzeſte innerhalb des Klubs. In raſcher Folge wurde nun recht Unterhalten⸗ des geboten. Das Doppelgquartett gab in einigen Liedern Proben ſeines Könnens, wieder unter Leitung von Dr. Enkrich. Das Tanzpaar Barthof eroberte ſich mit ſeiner gepflegten Tanz⸗ kunſt, ſeinem Humor und Scharm die Herzen der Zu⸗ hörer im Flug. Der Frauenchor leitete mit zwei ſchönen Liedern ſchließlich zum Clou des Abends über: zu den Lachbomben Heini Hand ſchu⸗ mache rs. Heini als„Affe im Zoo“ muß man ge⸗ ſehen haben. Da blieb kein Auge trocken. Mitternacht war es ſchon, als man die Tanzbeine in Bewegung ſetzte, dafür aber mit Schwung und Ausdauer bis in den frühen Morgen hinein. s. „Doſſenheim, 11. Okt. In beſter urtstag begehen. Er iſt ein treues Mitglied riegerkameradſchaft 1874.— Die 14jährige Ruth terhäuſer hat unſere Gemeinde zur Aus⸗ nach Amerika verlaſſen, um wieder zu ihrem r dorthin zurückzukehren. Sie war etwa zehn Jahre hier bei Verwandten untergebracht. 18 Perſonen wurden verletzt, 31 Kraftfahrzeuge, 9 7 hier Altrentner Heinrich Gaber ſeinen 70. Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Das II. Bataillon des J. R. 110 im neuen Quartier: oer ziehen in „Amzug' von Ludwigshafen nach Mannheims ſtattlichem Vorort— Ei hre eikenheimer Kaſerne ein n Feſttag für ganz Seckenheim— Feierliche Schlüſſelübergabe an den Vataillonskommandeur— Schneioiger Einmarſch in den Kaſernenhof Ein festliches Ereignis für ganz Seckenheim Schneidiger Einzug der Truppe in die neue Kaserne,— Regierungsbaumeister Schmit! überreicht dem „Muß i denn Der Abſchied von Ludwigshafen Mit dem Schlag 7 Uhr marſchierte heute vor⸗ mittag das 2. Bataillon des Infanterie⸗Regiments 110 von dem in ſo vielen Monaten Aufenthalt lieb⸗ gewordenen Ludwigshafener Quartier ab, voraus mit klingendem Spiel der Spielmannszug und das Muſikkorps. Ihnen folgten die Offiziere zu Pferd und die herrlich ſchimmernde neue Bataillons⸗Fahne, anſchließend die Mannſchaften, ſauber ausgerichtet, und zum Schluß die lange Reihe der Fahrzeuge. Zu der frühen Morgenſtunde des Wochenbeginns war in Ludwigshafen begreiflicherweiſe zwar nirgends zum Abſchied geflaggt, aber die Bevölkerung nahm ſtärkſten Anteil an dem glanzvollen Vorbeimarſch vor dem Ba⸗ taillonskommandeur. Dieſer, Major Porſchet, kam 7,40 Uhr in Be⸗ gleitung ſeines Adjutanten im Kraftwagen auf dem Neuen Marktplatz an, der um dieſe Stunde leider mit parkenden Laſtkraftwagen vollbeſetzt iſt. So mußte der Vorbeimarſch in der Heinigſtraße, gegen⸗ über der Einmündung der Dörrhorſt⸗Siraße auf den Neuen Marktplatz, abgenommen werden. Zum Abſchied hatten ſich dort eingefunden: Kreis⸗ leiter Kleemann, Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis, SA⸗Sturmbannführer Schleicher als Führer der SA⸗Standarte 17, der zuſtändige SS-, HJ⸗ und Werkſcharführer, u. a. Den Truppen voraus ritt der Offiziersſtab und erſtattete dem Bataillonskommandeur Meldung. Den den Schlüssel zur neuen Kaserne Mannſchaften voraus marſchierten Spielmannszug und Muſikkorps und nahmen unter klingendem Spiel Aufſtellung längs der Weſtfront der Heinigſtraße, gegenüber Major Porſchet und den Ehrengäſten. Mit „Augen rechts“ und Paradeſchritt ging es am Batail⸗ lonskommandeur vorbei und zunächſt die Heinig⸗ ſtraße weiter entlang. Die lange Kolonne der den Schluß bildenden Fahrzeuge war reich mit Eichen⸗ laub und Kieferngrün geſchmückt. Nun folgte über⸗ aus i herzliche Verabſchiedung der Offiziere von ihren Gäſten. An der Kreuzung Schiller⸗ und Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Straße ſetzten ſich Spielmanns⸗ und Muſikzug wieder an die Spitze der Truppen, und dann ging es durch die Wreöe⸗ und Bismarckſtraße hinauf zur Schlage⸗ ter⸗Brücke, auf der vorſchriftsgemäß„ohne Tritt“ marſchiert wurde, und das Spiel verſtummte. Auf dem ganzen Marſchweg, beſonders aber vor dem Pfalzbau, am Ludwigshafener Brückenaufgang ſtatteten zarte Mädchen⸗ und Frauenhände unſer liebes Militär überreich mit Blumen und allerhand netten Erinnerungen an ſchöne Stunden in der Stadt der Arbeit aus. Bei den Blumenſpenden wurden wieder die bexrit⸗ tenen und fahrenden Kameraden am allerreichſten bedacht; ein Unteroffizier zu Pferd trug ſchließlich ſogar ein ganz üppigen Strauß von rund einem 1 Dutzend herrlichſter Roſen im„Knopfloch“. Der Marſch durch Mannheim Rechtsrheiniſch, unmittelbar hinter der Schlageter⸗ brücke, grüßten zweimal drei der großen Mannhei⸗ mer Hakenkreuzfahnen die neue Garniſon als Ange⸗ hörige des alten Traditions⸗Regiments der Stadt der Quadrate. Unter den Klängen des„Fridericus Rex“ marſchierte das Bataillon um.10 Uhr am Schloß entlang. Die Berufs⸗ und Liebhaber⸗Photographen verewigten den Einzug auf ihren Platten, ſo wie in Ludwigshafen der Vorbeimarſch im Bild feſtgehalten worden war. Eine immer größer werdende Men⸗ ſchenmenge flankierte den Durchmarſch und begleitete die Dauergäſte des Vororts Seckenheim durch die Schloßgartenſtraße, den Kaiſerring und die Auguſta⸗ Anlage zur Seckenheimer Landſtraße. In dieſem Augenblick ſtrichen ſich die hübſchen Büromädels in den Fenſtern der Auguſta⸗Anlage bereits zum letzten⸗ mal ihre Friſur zurecht. Sie waren flink in der Sicherung des erſten guten Eindrucks. Man kann nie wiſſen, wozu ſo etwas gut iſt An der Einfahrt der Reichsautobahn war man.47 Uhr angelangt. Die Kolonne der vorausfahrenden Radfahrer hatte ſich inzwiſchen ein wenig gelichtet, and manche waren nach Seckenheim vorausgepreſcht, um ſich einen guten Zuſchauerplatz zu ſichern. Ein großer Troß von Männern und Kindern zog zu Fuß neben Muſik, Offizieren und Mannſchaften her. Der Kolonne folgte eine lange Kette von Kraftfahr⸗ zeugen, die diesmal gern auf ihr ſonſtiges Vorfahrts⸗ recht verzichtet hatten. Unter ihnen eingekeilt fand ſich noch ein großer Laſtkraftwagen der Wehrmacht, der mit Drahtverhau, Tarnungsmaterialien und ähn⸗ lichem„Umzugsgut“ hochbeladen war. Einmarſch in Seckenheim Der Einmarſch des II. Bataillons.⸗R. 110 in die neue Kaſerne in Seckenheim geſtaltete ſich zu einem großen Feſt für den Vorort Secken⸗ heim. In allen Straßen ſah man reichen Flaggen⸗ ſchmuck. Die Schuljugend hatte frei, und auch die Betriebe hatten an dieſem Tage geſchloſſen. Dem von Mannheim herankommenden Bataillon ritt der SS⸗Reiterſturm Seckenheim entgegen und geleitete es nach Seckenheim hinein. Auf der Landſtraße zwiſchen Neuoſtheim und Seckenheinmm begrüßte Kreispropagandaleiter Fiſcher namens der Kreisleitung das Bataillon 8 und gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß auch das II. Batl. der 110er zur Bevölkerung ein gleichgutes Verhältnis wie das J. Batl., das bisher in Mannheim lag, haben möge. Der Kommandeur, Major Por⸗ ſchet, dankte dem Kreispropagandaleiter für dieſe Be⸗ grüßung und gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der von ihm ausgeſprochene Wunſch in Erfüllung gehen möge. Als das Bataillon die Kaſerne erreichte, ſtattete Major Porſchet dem dort wartenden Regiments kommandeur der 110er, Oberſt Lvehning, Mel⸗ dung ab. Daraufhin ſprach ein BDM⸗Mädchen einen Willkommengruß, in dem zum Ausdruck kam, daß die Seckenheimer ſtolz darauf ſind, nun wieder deut⸗ ſche Soldaten in ihren Mauern zu beherbergen. Es überreichte dem Bataillonskommandeur einen ſchönen Roſenſtrauß. Major Porſchet dankte für dieſe Begrüßung und erklärte, daß es dem Batajllon eine große Freude ſei, daß die Kaſerne in einem Ort ſtehe, der reich an Geſchichte ſei. Anſchließend ſprach Regierungsbaumeiſter Schmitt namens des Heeresbauamtes Mannheim. Er äußerte ſich u. a. dahin, daß es ihm eine Freude ſei, in Seckenheim den erſten Kaſernenbau im Stand⸗ ort Mannheim übergeben zu können. Hierauf überreichte er dem Bataillonskommandeur den Schlüſſel zur Kaſerne, mit dem dieſer dann das Kaſernentor öffnete. Um 10.10 Uhr begann der Einmarſch der Trup⸗ pen in die neue Kaſerne. Die Muſik ſchwenkte ſchnei⸗ dig ein und dann marſchierten die Soldaten und fuh⸗ ren die Fahrzeuge an Oberſt Loehning vorbei in die neue Kaſerne. Auf dem Kaſernenhof wurden die Eintrittsfeierlichkeiten fortgeſetzt. Zunächſt ſprach dort Regierungsbaurat Dr. Lang namens des Hee⸗ resbauamtes. Er hob darauf ab, N daß mit der Uebergabe dieſer Seckenheimer Kaſerne für die 110er insgeſamt die Zeit der behelfsmäßigen Zwiſchenunterkünfte abge⸗ i ſchloſſen iſt und daß ſie nunmehr endgültige Heime bezogen ha⸗ ben. Die Kaſerne in Seckenheim möge die beſte Vorausſetzung für die Ausbildung der Truppen ſein. Es ſei das Beſtreben des Heeresbauamtes geweſen, ein Heim zu ſchaffen, in dem die Soldaten ſich wohl fühlen ſollen. In dieſem Sinne hätten alle am Bau Beteiligten gearbeitet, und es würde für ſie die größte Befriedigung ſein, wenn die Truppen ſich in dieſem Heim wohlfühlen werden. Sämtliche Kräfte, die beim Bau der Kaſerne mitwirkten, hätten uner⸗ müdlich gearbeitet und nur ſo ſei es möglich ge⸗ weſen, den Bau in der kurzen Zeit von 977 Mona⸗ ten fertigzuſtellen. Dr. Lang dankte den Unterneh⸗ mern, Handwerkern und Arbeitern für ihren reſt⸗ loſen Einſatz, insbeſondere dankte er aber dem ört⸗ lichen Bauleiter, Regierungsbaumeiſter Schmitt. So⸗ dann 1 übergab er offiziell die Kaſerne der Trupye und brachte dabei zum Ausdruck, der Bau möge Zeugnis ablegen vom Aufbauwillen einer großen % TT 9 Namens der Partei ſprach Ortsgruppenleiter Raule. Er entbot der Truppe den herzlichen Will⸗ kommengruß der Bewegung und der Bevölkerung ſein, eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen Wehrmacht und Bevölkerung zu gewährleiſten. Als äußeres und erklärte, es werde das Beſtreben der Partei Kommandeur des II./ J. R. 110, Major Porschet, (Photo: Labor⸗Schmitt) Zeichen der Freude über den Einzug des Bataillons überreichte der Ortsgruppenleiter dem Bataillons⸗ kommandeur eine Broſchüre über die Geſchichte Seckenheims. Anſchließend ſprach Major Porſchet. Er kennzeichnete in kurzen Worten die Bedeutung dieſes Tages für das Bataillon und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Kaſerne alle Vor⸗ ausſetzungen erfülle, den Soldaten eine ſchöne Hei⸗ mat zu ſein. Er dankte namentlich Regterungsbau⸗ rat Dr. Lang, Regierungsbaumeiſter Schmitt und 0 2 7 Die schöne 2 sei ses Tischuhr, Wanduhr, Wecker oder Küchenuhr in überrelcher Auswahl bei Eãocm Jeseumeies F Il, 3 Breite Straße 895 dem früheren Bauleiter, Dipl.⸗Ing. Sator. Er wiſſe, daß der Bau außerordentlich viel Arbeit ge⸗ bracht habe, aber er wiſſe auch, daß alle, die daran mitgewirkt haben, Liebe mit in den Bau eingemauert hätten. Der Bataillonskommandeur dankt ſodann den Arbeitern, die ſich mit voller Kraft für das recht⸗ zeitige Gelingen des Werkes eingeſetzt haben, und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es dem II. Batail⸗ lon J⸗R. 110 vergönnt iſt, in einer ſchönen Kaſerne einen Teil der Jugend Mannheims zu Männern zu erziehen, damit die Heimat in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen kann. Dann erklangen ſcharfe Kommandos über den Platz. Das Bataillon präſentierte das Gewehr. „Heißt Flagge!“ und dann ging zum erſtenmal am Fahnenmaſt die Reichskriegsflagge in der neuen Kaſerne in die Höhe. Oberſt Loehning ſprach nun zu ſeinen Soldaten Er freue ſich, ſie an dieſem ſchönen Herbſttag in der ſchönen Kaſerne begrüßen zu können. Der Vor⸗ beimarſch am Kaſernentor habe ihm gezeigt, daß der Geiſt des II. Bataillons der alte und gute Geiſt der 110er ſei. Die Stunde des Einzugs in die neue Ka⸗ ſerne verpflichte, des Führers mit beſonderer Dank⸗ barkeit zu gedenken. Der Regimentskommandeur brachte auf Adolf Hitler, den Führer des deut⸗ ſchen Volkes, den Kanzler des Reiches und den oberſten Befehlshaber der Wehrmacht ein„Sieg Heil!“ aus, in das die vielen hundert Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Es folgten die National⸗ lieder. Anſchließend brachte die Fahnenkompanie die Ba⸗ taillonsfahne in das Stabsgebäude. Sodann begann das Bataillon einen Marſch durch die Stra⸗ ßen Seckenheims. Es wurde überall von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Kranzniedberlegung am Kriegerdenkmal Am Kriegerdenkmal wurde haltgemacht. Haupt⸗ mann Haas legte dort unter den Klängen des Lie⸗ des vom guten Kameraden einen Kranz nieder, auf deſſen beiden Schleifen das Hakenkreuz und das Eiſerne Kreuz zu ſehen waren und auf denen die 1104 ſtanden:„Den toten Kameraden vom II/ Ig Nachdem das Bataillon wieder in die Kaſerne zu⸗ rückgekehrt war, fanden ſich die Ehrengäſte und die Offiziere zu einem einfachen Imbiß zuſammen. Nach⸗ 905 Major Porſchet die Anweſenden begrüßt atte, ö f ſprach Oberbürgermeiſter Renninger. Er unterſtrich das Gefühl der Verbundenheit der Mannheimer Bevölkerung mit den 110ern und teilte mit, daß die Stadtverwaltung die Einrichtung für einen Offiziersraum und Bilder für den Unteroffi⸗ ziersraum der neuen Kaſerne ſtiften werde. b Oberſt Loehning verſicherte, daß auch in der neuen Kaſerne der alte 110er⸗Geiſt gepflegt werde und gedachte dabei auch jener 110er, die heute nicht mehr ſind. Mannheim ſei mit dem JR 110 für alle Zeiten verbunden, auch wenn nun nicht mehr das., ſondern das II. Batail⸗ lon in Mannheim Heimatrecht genieße. m. Wer iſt von der Handelsſchulpflicht befreite In der Notiz iſt bedauerlicherweiſe dem Einſender inſofern ein Fehler unterlaufen, als für den Zugang zur Höheren Handelslehranſtalt nicht die Reife für iſt. Die Reife fü r 0 Il berechtigt zum Eir ule, die in kehren ze (die Sberbaudelschut 1 Oberſekunda, ſondern die für Obertertia erforderlich Dienstag, 12. Oktober 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag Ausgabe J. Seite. Ni ummer 471 — Seit Wochen ſchon hatte man im Parke des Völ⸗ kerbundspalaſtes einen Affen geſichtet, ein ſehr ſchö⸗ nes und vielleicht ſogar wertvolles Exemplar, das, aus ſtrenger Haft ausgebrochen, im ſchönen Parke der hohen Genfer Herrſchaften demonſtrieren wollte, wie ſchön eine friſchgewonnene Freiheit ſei. Alles mögliche wurde verſucht, das Tier einzufangen. Der Affe aber trotzte ſämtlichen diplomatiſchen Künſten und zog es vor, in Freiheit zu bleiben, um ſein Schickſal im liebgewonnenen Parke ſelbſt zu beſtim⸗ men. Der Affe machte ſich auch gar nichts daraus, an den Fenſtern des Völkerbundspalaſtes zu hocken, um mit ſichtlicher Ironie den Beratungen der weiſen und hohen Staatsmänner zuzuſchauen. Die Chronik verſchweigt, ob eine Ratstagung einberufen wurde, mit der Tagesordnung, wie der Affe nun einzufan⸗ gen wäre. Denn ſchließlich ärgerte man ſich ob des ungerufenen Zuſchauers. Man überlegte und er⸗ wägte und kam ſchließlich auf die Idee, daß ſelbſt ein Affe, ſei er nun weiſe oder ironiſch, von irgend etwas leben müſſe. Man durchforſchte die Beſtände des Parkes und fand klugen Sinnes heraus, daß dieſe keineswegs genügten, um den Hunger eines Affen zu ſtillen. Mit geradezu diaboliſcher Ueberlegung kam man ſchließlich auf die folgende Idee: Man hatte, wie geſagt, beobachtet, daß der Affe am lieb⸗ ſten auf den Fenſterbrettern ſaß. So wurde denn be⸗ ſchloſſen, alle Fenſter des Palais zuzumachen, um nur ein einziges für das hungrige Tier offen zu halten. Nach innen legt man nun inmitten des ge⸗ öffneten Fenſters eine wunderbare Mahlzeit von Datteln, Nüſſen und Bananen zum einladenden Fraße aus. Hinten im Raume des geöffneten Fen⸗ ſters paßte der Völkerbundspalaſtportier angeſtrengt auf. In der Hand hielt er eine Schnur, die am Fen⸗ ſterflügel befeſtigt war. Wirklich ging der Affe in die Falle. Er ließ ſich die Mahlzeit ſehr gut ſchmecken. Aber das Verhängnis ſaß ihm bereits im Nacken. Der Portier zog an der Schnur. Das Fenſter ſchloß ſich und der Völkerbund hatte einen Gefangenen ge⸗ macht. Und die Moral von der Geſchichte? Was der Völkerbund gegen den Affen beſchloſſen hatte, war eine Sanktionspolitik mit umgekehrtem Vorzeichen. Diesmal nur wurde der Gegenſtand der Beſchlüſſe nicht wirtſchaftlich boykottiert, ſondern— im Gegen⸗ teil— mit Geſchenken überhäuft. Das aber war ſein Verderben, denn die Freiheit wurde dem Beſchenk⸗ ten genommen. Allerdings, es war ja nur ein Affe. Und deshalb durfte in dieſem Falle Europa ein we⸗ nig lachen. ** — Die Neuyorker Stadtverwaltung ſteht vor dem ſchweren Problem, wie ſie die Fleiſchverſorgung der Bevölkerung ſichern ſoll, denn nicht weniger als 5000 Fleiſcher haben beſchloſſen, ihre Läden zu ſchließen, um gegen die übermäßig hohen Preiſe der Großflei⸗ ſcher zu proteſtieren. Die Großhandelspreiſe ſind dermaßen geſtiegen, daß den Ladenfleiſchern über⸗ haupt keine Gewinnſpanne mehr bleibt. Die Klein⸗ verkaufspreiſe aber dürfen nicht überſchritten wer⸗ den, weil dieſe durch eine Verordnung des ſtaat⸗ lichen Preiskommiſſars gebunden ſind. Eine unter den Ladenfleiſchern Neuyorks letzthin vorgenommene Abſtimmung hat ergeben, daß ſie in der Mehrzahl wührend der letzten Monate ſtändig mit Verluſten gearbeitet haben. * — In der Nähe der Wallſtreet, der berühmten Neuyorker Börſenſtraße, befindet ſich ein kleiner Flugplatz, der nahezu ausſchließlich dem Flugver⸗ kehr der Finanzgewaltigen dient. Es gibt in Neu⸗ hork nicht weniger als 28 Geſchäftsleute, die täglich mit dem Flugzeug von ihrem Wohnort nach Neu⸗ hork kommen, auf dieſem Flugplatz landen und dann zu Fuß in ihr Büro gehen. Sie ſparen dabei viel Zeit, da bekanntlich der Straßenverkehr in Neu⸗ vork ſo gewaltig iſt, daß man mit dem Auto oft genug nur in Fußgängergeſchwindigkeit vorwärts kommt. — Bei einem Diplomatenempfang in London un⸗ terhielten ſich dieſer Tage einige anweſende Damen über die Unpünktlichkeit der Männer. Es wurde be⸗ mängelt, oͤaß manche Herren, deren Namen in der internationalen Welt einen Klang haben, die in früherer Zeit geübte Pünktlichkeit vermiſſen und bei Einladungen ſogar die Dame des Hauſes ten laſſen. Im Laufe der Unterhaltung ergriff Lady Wood das Wort und erwähnte, daß ihr Gatte, der bekannte Dirigent des engliſchen Rundfunks, Sir Henry Wood, ſeit vielen Jahren ſein Leben genau auf die Sekunde eingeteilt habe. Seine Genauigkeit gehe ſogar ſoweit, daß er auch ſein Privatleben förm⸗ lich nach der Stoppuhr führt. So wird beiſpielsweiſe beim Mittageſſen die Suppe um ein Uhr ſechs Mi⸗ nuten, der Fiſch um ein Uhr elf Minuten eingenom⸗ men. Sir Henry Wood legt ſeinen Arbeitsplan, den er mit größter Pünktlichkeit einhält, nicht nur für Tage, ſondern ſogar für Wochen im voraus feſt. Als man Lady Wood fragte, ob ihr dieſes ſchematiſche Le⸗ ben ihres Gatten nicht mißfalle, erklärte ſie, daß ſie ſich im Gegenteil dabei ſehr wohl fühle. Ihre Ehe ſei überaus glücklich, weil ihr Mann ſeine ganze freie Zeit, die er als pünktlichſter Mann Englands erübrige, ſeiner Familie wioͤme. Außerdem habe die minutiöſe Genauigkeit von Sir Henry Wood ſehr viel zu ſeinen Erfolgen im Berufsleben beigetragen. 8 — In Colombo auf Ceylon hat ein Singhaleſe, den die Aerzte nach einem Schlangenbiß für tot hiel⸗ ten, mehrere Stunden in der Totenkammer eines Hoſpitals und dann bei ſich zu Hauſe ſcheintot im Sarge gelegen. Er war in das Hoſpital gebracht worden, nachdem er von einer giftigen Karavala⸗ ſchlange gebiſſen worden war. Mehrere Aerzte waren tagelang um ihn bemüht geweſen und hatten ſchließlich einmütig den Tod feſtgeſtellt. Die Ange⸗ hörigen hatten ſchon die Stunde der Beſtattung feſt⸗ geſetzt. Gerade als die buddoͤhiſtiſchen Mönche zur Verrichtung der Totengebete und der Salbungen das Haus betreten wollten, regte ſich etwas im Sarge. Man nahm den Deckel ab und der Totgeglaubte kam wieder zu Bewußtſein. Die anweſenden Freunde und Verwandten rannten entſetzt davon, nur ſeine beiden Brüder bewahrten ihre Geiſtesgegenwart und trugen den vom Scheintode erwachten Kranken in das Hoſpital zurück. Dort befindet er ſich jetzt auf dem Wege zur Geneſung. Einheimiſche Aerzte haben daran erte pert daß dies nicht der erſte derartige Fall iſt. Die Biſſe einiger Giftſchlangen, darunter der Karavala, f führen, beſonders zu beſtimmten Ta⸗ gesſtunden, einen Zuſtand des Scheintodes herbei, der ſich vom Tode ſchlechterdings nicht unterſcheiden läßt. 9 — In medͤiziniſchen Kreiſen iſt ſchon oft darüber oͤiskutiert worden, in welchem Umfange die im Um⸗ lauf befindlichen Banknoten als Bazillenträger und damit als Krankheitserreger in Betracht zu ziehen ſind. Zu dieſem Thema hat nun die Nationalbank in Prag einen praktiſchen Verſuch unternommen. Sie ſtellte das genaue Gewicht zweier Banknotenbündel feſt, von denen das eine tauſend neue, das andere tauſend alte Banknoten des gleichen Wertes ent⸗ hielt. Dabei ergab ſich, daß das Päckchen mit den alten Banknoten 70 Gramm ſchwerer war als das andere. Dieſes Mehrgewicht wird von dem Schmutz verurſacht, der den Geldͤſcheinen anhaftet natürlich ein günſtiger Nährboden für Bazillen aller Art iſt. Die Prager Nationalbank ſtellte ferner Un⸗ terſuchungen darüber an, wie hoch der Krankheits⸗ ſtand aller jener Beamten ſei, die beruflich viel mit Geld zu tun haben. Die Ergebniſſe waren über⸗ raſchend, erfuhr man doch, daß im Jahre 1935 in der Tſchechoſlowakei von den Angeſtellten der Poſt, durch deren Hände oft Geld geht, 10 498 infektiös erkrankt waren. Hiervon ſind zwölf Perſonen geſtorben. Wenn ſich naturgemäß auch nicht mit abſoluter Sicherheit feſtſtellen läßt, ob an dieſen Verluſten die Banknoten die urſächliche Schuld tragen, ſo iſt es boͤch angebracht, die Oeffentlichkeit darauf hinzuweiſen, daß im Um⸗ gang mit Geldſcheinen 9 am Platz iſt. — Welch gewaltigen Aufſchwung die britiſche Kon⸗ ſerveninduſtrie in den letzten Jahren vollzogen hat, geht aus der durchgeführten 41. Kolonialwaren⸗Aus⸗ ſtellung hervor. Aus dieſem Anlaß wird bekannt⸗ und der, —— 7— Ein Laſtwagenanhänger überfährt eine Mädchengruppe 12. Oktober. Ein entſetzlicher Verkehrsunfall ſpielte ſich am Montag auf dem Rather Mauspfad im rechtsrheini⸗ ſchen Köln ab. Ueber 150 Jungen und Mädchen aus einem Kölner Vorort unternahmen zu Fuß einen Ausflug. Von einem in derſelben Richtung mitfah⸗ renden beladenen Laſtwagen mit Anhänger brach nach den bisherigen Feſtſtellungen plötzlich ein Ver⸗ bindungsſtück zwiſchen Triebwagen und Anhänger. Der Anhänger geriet ins Schleudern und raſte ſeit⸗ wärts in eine Mädchengruppe. Ein elfjähriges Mäd⸗ chen aus Köln wurde auf der Stelle getötet, vier Mädchen im Alter von elf bis ſechzehn Jahren er⸗ litten ſchwere, zwei weitere leichtere Verletzungen. Die Schwerverletzten wurden einem Krankenhauſe zugeführt. Aus dem D. Zug geſtürzt adnb. Sangerhauſen, 11. Oktober. dnb. Köln, Zwiſchen Mansfeld und Siersleben ſtürzte am Sonntag gegen 19 Uhr ein Junge aus dem Fenſter des Frankfurter D⸗Zuges. Er war ſofort tot. Wie die Ermittlungen ergaben, handelte es ſich um einen allein reiſenden Schüler namens Robert Fackler. Sein Heimatort konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Er hatte eine Fahr⸗ karte von Igelgrenze bei Trier nach Reinsberg in der Mark. Mitreiſende erzählen, daß der Junge im Seitengang des D⸗Zuges 27 Frank⸗ furt— Berlin auf einen verkleideten Heizkörper ge⸗ ſtiegen und in einem unbeobachteten Augenblick durch das offene Fenſter hinausgeſtürzt ſei. Einbruch in ein Pfarrhaus Für 10 000 Mark Pfandbriefe geſtohlen dnb Neuburg(Donau), 11. Oktober. In Rennertshofen bei Neuburg wurde wäh⸗ rend des Gottesdienſtes am Sonntag im Pfarrhaus ein Diebſtahl verübt, der erſt abends vom Pfarrer bemerkt wurde. Für 10000 Mark Pfandbriefe der Kirchenſtiftung und 160 Mark bar fielen dem Dieb, der unbedingt ortskundig ge⸗ weſen ſein muß, in die Hände. Im Wohnzimmer hatte der Dieb mit dem Geldſchrankſchlüſſel, der in den Schrank auf⸗ einem Käſtchen verwahrt lag, den Sch: Hauſes jede Spur gemacht und beim Verlaſſen des perwiſcht. Großfeuer in einem Altersheim anb. Freiburg(Schweiz), 11. Oktoben In dem im Zentrum der Stadt gelegenen Bür⸗ gerſpital, in dem ſich auch ein Altersheim befindet, brach am Sonntagnachmittag ein Großfeuer aus, das einen großen Teil des Dachſtocks und die Kapelle einäſcherte. Zur Zeit des Brandausbruchs befanden ſich etwa 300 Kranke und alte Leute im Spital, die nun vorläufig im Kantonſpital untergebracht wur⸗ den. Der Schaden wird auf 300 000 bis 400 000 Fran⸗ ken geſchätzt Am Sonntagabend konnte in Bern ein Mann ver⸗ haftet werden, der vor wenigen Tagen aus einer Schweizer Irrenanſtalt entflohen war. Er hat zu⸗ gegeben, en Brand im Bünrgerſpital in Freiburg gelegt zu haben.— Schweres Verkehrsunglück in Schottland Fünf Tote dnb London, 11. Oktober, In der ſchottiſchen Ortſchaft Milnarthort ereig⸗ nete ſich am Sonntag ein furchtbares Ver kehrsunglück, dem fünf Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Laſtkraftwagen ſtieß in voller Fahrt mit einem Perſonenkraftwagen zuſam⸗ men und ging in Flammen auf. Vier Perſonen, darunter ein Kind, verbrannten, und eine fünfte Perſonen erlitt tödliche Quetſchungen. Deutſche Austauſchſchüler in England dnb. London, 12. Oktober. Auf Einladung einer engliſchen Schülergruppe, die im vergangenen Auguſt Hamburg beſucht hatte, trafen im Montag in Leiceſter 13 deutſche Schüler ein, die dort einen vierzehntägigen Urlaub ver⸗ bringen. Die deutſchen Jungen wurden bei ihrer Ankunft von Vertretern des Internationalen Kame⸗ rabſchaftsbundes(International Fellowſhip⸗Leggue) und Vertretern der Völkerbundsliga warm begrüßt, gegeben, daß die britiſche Konſerveninduſtrie ſoweit gerüſtet ſei, daß ſie genügend Nahrungsmittel für die Bevölkerung Großbritanniens konſervieren könne, um eine etwaige Blockade im Kriegsfalle wirkungs⸗ los zu machen. Nicht weniger als 350 verſchiedene Nährungsmittel ſind auf der Ausſtellung in Kon⸗ ſervendoſen zur Schau geſtellt. Und es wird dafür garantiert. daß dieſe Konſerven eine Lebensdauer von mehreren Jahren haben, ohne daß die Qualität leidet. Alle Arten von Fiſch, Fleiſch, Geflügel und Gemüſe ſind in Doſen vorhanden, einſchließlich der in England beſonders beliebten Rebhühner und Fleiſchpuddings. Die Ausſtellung will gleichzeitig beweiſen, wie mit Hilfe der modernen Konſervie⸗ rungsmethoden die gemüſe⸗ und fleiſchloſe Saiſon abgeſchafft werden könnte. — In den Vereinigten Staaten iſt es bekanntlich möglich, ohne jede Verzögerung die Ehe zu ſchließen, ſobald man nur dazu bereit iſt. Man geht mit der Braut zu irgendeinem Geiſtlichen oder zum Standes⸗ beamten. Dieſer ſpricht eine kurze Trauungsformel, nimmt das Jawort der beiden entgegen und ſchon iſt das junge Paar getraut. Man kann ſich vorſtellen, daß dieſe Möglichkeit der ſo wenig umſtändlichen Trauung zu mancherlei Auswüchſen führt, Man hal ſchon manche„Schnellehe“ erlebt, bei denen ſich Braut und Bräutigam noch nicht eine Stunde por der Trauüng kennengelernt hatten. Allerdings fan en dieſe Ehen beinahe ebenſo raſch vor dem Scheidungs⸗ richter ihr Ende. Dieſem Uebelſtand wilk jetzt der Staat Neuyork dadurch abhelfen, daß er dem Braut⸗ paar nach der Meldung bei dem Geiſtlichen oder dem Standesbeamten eine 72ſtündige Bedenkzeit auf⸗ erlegt. Wer gegen dieſe Beſtimmung verſtößt, ſoll mit hohen Freiheitsſtrafen belegt werden. Brand in London SON NR O M AN HANS RA l. 14 „Geben Sie her“, ſagte Bert und meldete ſich. Er horchte, und Oliver ſah mit Verwunderung, wie er todernſt wurde und alle Farbe verlor.„Iſt gut“, murmelte er endlich,„ich komme ſofort, Jenny.“ Er legte den Hörer auf.„Ich weiß nicht, was zu Hauſe los iſt, Mann“, ſagte er dann mit kurzem Atem. „Manchmal denke ich, man ſoll nicht ſchwindeln, man zieht irgend etwas damit herbei. Zu Hauſe iſt irgend etwas los, Vater hat Jenny beauftragt, mich ſofort von Taylor herbetizuzitieren. Nun muß ich hin. Kommſt du mit oder gehſt du auf die Suche?“ „Ich fahr dich hin, dann gehe ich auf die Suche“, erklärte Oliver. Er hielt Bert, der zur Tür hinaus⸗ wollte, am Aermel feſt.„Jetzt vergißt du, daß du noch bei Taylor biſt. Du kannſt nicht ſo ſchnell zu Hauſe ſein. Wir haben noch eine gute halbe Stunde Zeit, ehe wir ſtarten.“ Sie verbrachten dieſe halbe Stunde in düſterm Schweigen. indem ſie Zigaretten rauchten, die Oliver auf dem Schreibliſch ſeines Vaters gefunden hatte. Endlich brachen 125 auf. 5 * Stricklands wohnten weit draußen in einem Vor⸗ ort, in einer ſchmalen Straße mit kleinen Einfami⸗ lienhäuſern, die ſchon ſo lange ſtanden, daß ſie g zugerankt und kaum zu ſehen waren. 1 brauſte knatternd und fauchend hindurch und erregte das Mitzfallen verſchiedener Katzen und ae zuffend und ſtinkend hielt 170 Rad vor dem Haus der Strick⸗ lands. Bert ſtieg ab.„Ich rufe dich an, ich kann“, verſprach er, ſchüttelte Oliver flü tig die Hand und verschwand hinter der Hecke von blühen dem Rotdorn. Er hatte es ſehr eilig. Trotz ſeiner gemachten Gleichgültigkeit war ihm nicht wohl zu⸗ mute. Noch nie hatte man ihn mitten im Semeſter nach Hauſe beordert. Es mußte baz Ernſthaftes geſchehen ſein. Jenny öffnete ihm. Sie war ſehr ernſt; als er fragte, ſchüttelte ſie den Kopf und ſagte:„Komm Jahre, Es 1 8 Schluß mit dem nur!“ Er trat ein. Seine Mutter ſaß am Tiſch und hatte verweinte Augen, der Vater lief auf und ab und ſah aus wie— Bert fand keinen Vergleich, er hatte ihn noch nie ſo geſehen. „Du warſt raſch hier“, ſagte Strickland nach der Begrüßung. „Ja, Vater, Oliver Moorhouſe fuhr mich mit ſei⸗ nem Motorrad.“ Strickland machte eine kleine Bewegung.„Oliver Moorhouſe— ſo— nett von ihm.. ja alſo, lieber Junge., er brach ab, ſetzte ſich, ſtopfte umſtänd⸗ lich eine Pfeife, Bert trat unruhig von einem Bein aufs andere.„Lieber Junge“, wiederholte Strickland endlich und fühlte ſich ſo entſetzlich unnütz und er⸗ folglos wie noch nie,„die Sache iſt eben die, daß Moorhouſe und Taylors und alles das— mit einem Wort, du wirſt die Schule leider verlaſſen müſſen.“ „Soll ich anderswohin?“ Strickland ſchüttelte den Kopf.„Nein, die Sache iſt die., wieder zögerte er. Dann ſagte er kurz und heftig:„Ich kann das Schulgeld nicht mehr auf⸗ bringen. Leverſtone iſt heute in Konkurs gegangen, ich habe keine Stellung mehr.“ Es war ganz ſtill im Zimmer, man hörte nichts als das leiſe ſchluchzende Atmen der Frau. Bert blickte langſam von einem zum andern. Er ſah ſeine Mutter, den grauen Kopf tief geſenkt, die Schultern hochgezogen und zitternd. Seinen Vater ihr gegenüber, ganz gebrochen und ſehr alt. Seine Schweſter, am Türpfoſten lehnend, mit krampfhaft zuſammengebiſſenen Zähnen. Er ſchaute, um ſich zs ſammeln, auf das Bild König Georgs, das über dem Schreibſekretär hing. Es verſchwamm für eine Se⸗ kunde unter einem Schleier von aufſteigenden Trä⸗ a und mit ihm verſchwand auch die Zukunft, die r ſich erträumt hatte: Cambridge, Anwaltslaufbahn, 1 Miniſter, mit dem Abgang des Lordtitels und dem Sitz im Oberhaus— alles war zu Ende. Er dachte für einen flüchtigen Augenblick an die Mög⸗ lichkeit, ſiche feinen zu machen. Aber auch das ging nicht. Er 1 jetzt ſehen müſſen, ſo ſchnell wie möglich Geld u machen, und bis er als Anwalt etwas 00 konne dauerte es gut und gern noch ehn, fünfzehn zanzen, Schluß „ Daun ſah er Strickland gerade ter“, ſagte er kurz,„du meldeſt und Punkt Bert räuſperte si an.„Ich denke, Stipendien zu erwerben und trotz allem mich ſofort bei Taylor ab— und zu einer Anfangs⸗ ſtellung für mich werden deine Beziehungen ſicher ausreichen.“ Strickland räuſperte ſich gleichfalls. Er kannte den Traum vom Oberhaus, der Junge hatte ihn ihm einmal während eines Ferienſpazierganges an⸗ vertraut, und der Alte war über dieſen Vertrauens⸗ beweis ſehr glücklich und ein wenig gerührt geweſen. „Was möchteſt du denn...?“ fragte er unſicher. Bert hatte Luft,„ganz egal!“ zu antworten. Er beſann ſich. Er hatte A geſagt, er mußte auch B ſagen. Keinen Augenblick durfte er zeigen, wie gleichgültig ihm alles war, was nun werden würde, da ſein Traum doch nicht in Erfüllung gehen konnte.„Am liebſten“, ſagte er langſam und überlegte fieberhaft, was er am liebſten tun würde,„am liebſten würde ich.., ein neuer Traum gebar ſich langſam in ihm, gebar ſich und gewann Leuchtkraft,„.. in eine Mo⸗ torenſchloſſerei gehen.“ Er überſah gefliſſentlich Stricklands entſetztes Geſicht.„Ich denke, ich bin dort jetzt ſchon ein Pfund die Woche wert. Ich ver⸗ ſtehe was von Motoren— habe erſt neulich Moor⸗ houſens Karre ganz auseinandergenommen. Und dann ſpäter werde ich ins Heer eintreten, die ſuchen immer Leute mit Spezialausbildung, ich könnte Flieger werden oder Tankmann— ich käme rum, ich würde was von der Welt ſehen..“ „Vater wird versuchen“, miſchte ſich mit ein we⸗ nig weinerlicher Stimme Miſtreß Strickland ein, „Jenny morgen zu Winter und Dartmoor zu brin⸗ gen. Sie kann gut ſtenographieren und tippen“ Bert ſah flüchtig zu Jenny hinüber. Er ſah, wie das Mädchen den Kopf ein wenig höher hob und das Geſicht noch härter wurde. Mit Jenny mußte er ſpä⸗ ter noch reden. Winter und Dartmoor? Was war denn mit dem jungen Scott?„Ich möcht' jedenfalls nicht ſahr gern zu Winter und Dartmoor oder ſo etwas Aehnlichem“, weinte er. e Aab es ſich doch möglich machen Strickland ſtand auf. 1 legte für eine flüchtige Sekunde die Hand auf den Kopf des Jungen.„Bist ein guter Kerl, Bert“, ſagte ex weich,„daß 19 es mir nicht unnütz ſchwer machſt. Glaube mir, wenn es irgend 1 wäre, ich hätte dich bei Taylor ge⸗ laſſen und., er unterbrach ſi.. Räuſpern, er kam nicht weite. Bert nickte nur. „Schon recht, Vater“, antwortete er krampfhaft munter,„was nicht geht, geht nicht.“ „Mutter und ich haben jetzt noch allein zu reden .. ſagte Strickland endlich. Die beiden grüßten ſtumm und gingen hinaus. Bert trug ſeine Taſche mit Nachtzeug oͤie Treppe hinauf. Jenny war hinter ihm. „Hilfſt du mir“, fragte er, als er vor ſeiner Zim⸗ mertür ſtand. Sie nickte ſtumm und trat mit ihm ein. Ohne Licht zu machen, ſetzte Bert die Taſche alb und ließ ſich auf ſein Bett fallen. Er ſah undeutlich Jenny am Fenſter ſtehen. Sie ſchwiegen. Endlich ſagte der Junge:„Alſo Winter und Dartmoor wo Vater vor zwei Jahren hin ſollte?“ Jenny ant⸗ wortete nicht.„Wäre er nur gegangen“, ſeufzte Bert, „na, nun hilft es ja nichts, 5 Er ſtand auf und trat dicht zu ihr.„Du, Jenny, wieſo Winter und Dortmoor?“ fragte er.„Ich dach junge Scott und du..“ Jenny regte ſich nicht. Nach einer langen Weile ſagte ſie klanglos:„Joe hat furchtbar wenig Gehall⸗ Bert, das weißt du doch. Wir wären die erſten Jahre auf Vaters Zuſchuß angewieſen geweſen. Na, nun ſind doch wir beide es, die zuſchießen ſollen. Vater wird ein paar hundert Pfund geſpart haben, eine Stellung bekommt er nicht„ was ſoll 50 denn machen!“ 5 „Joe iſt ein anſtändiger Kerl“, meinte Bert obne Ueberzeugung,„er wird ſicher warten, bis 90 verdient, und dann 5 „Si lachte hart.„Joe wird ganz N zehn Jah ten, b18 er eine Primar⸗Ste an kenhaus hat oder eine groß „Aber wenn er es nicht zu ihr auf,„iſt es dann Sie zuckte die Achſel ſie leiſe, und legte den Arm um 1255 Schul von verſtehſt du nichts.“ Sie berührte mit ihr i nd er 17 15 ſich ihr 85 obg! niemals ſo 0. e die ich n dich b „he ett e 5 1 du d woäſchſt Gute Nacht, Bert.“ te, der f r 5 1 4 ik auf⸗ e Spur un toben n Bür⸗ efindet, us, das Kapelle efanden tal, die ht wur⸗ ) Fran⸗ un ver⸗ 3 einer hat zu⸗ reiburg tober. t ereig⸗ Ver leben ſtieß in zuſam⸗ erſonen, fünfte gland tober. ppe, die hatte, K Schüler ö ib ver⸗ ei ihrer e Kame⸗ League) begrüßt. rſtellen, nolichen Kan hat. h Braut r, der fanden idungs⸗ itzt der — Dienstag, 12. O Aus Vaden Gaſtronomen Nachwuchs im Examen Baden-Baden, 9. Okt. Zum ſechſten Male fand in Baden⸗Baden die Koch⸗ und Kellnerlehr⸗ lüngsprüfung ſtatt, diesmal nur für den Be⸗ zürk Mittel⸗ und Nordbaden. Fünfzehn Koch⸗ und neun Kellnerlehrlinge unterzogen ſich am 6. Oktober der ſchriftlichen und mündlichen und am folgenden Tage der praktiſchen Prüfung, die für die Kochlehrlinge wieder in oͤen Zubereitungen der Spei⸗ ſenfolge für oͤas Prüfungseſſen und für die Kellner⸗ lehrlinge in den Vorbereitungen und dem Tafel⸗ decken, dem Bedienen, Aufnehmen der Weinbeſtel⸗ lungen und ſelbſtändigem Service beſtand. Anſchlie⸗ ßend an das Prüfungseſſen fand im feſtlich geſchmück⸗ ten Gartenſgaal des Kurhauſes die feierliche Los⸗ ſppechung der Koch⸗ und Kellnerlehrlinge durch Gau⸗ ſachgruppenwalter Pg. Touſſaint ſtatt. Zugleich wur⸗ den, zum erſten Male im Gau Baden, die Meiſter⸗ anwärter im Gaſtſtättengewerbe feierlich oͤurch Hand⸗ ſchlag als Meiſter beſtätigt. Muſikaliſche Darbietun⸗ gen umrahmten die Feier, in oer Pg. Touſſaint auf die bedeutſamen Fortſchritte hinwies, die die DAF. in der Berufserziehung im Gaſtſtättengewerbe er⸗ zielt habe. Es ſei das Ziel der Berufserziehung und der Prüfung, einen neuen Berufstyp zu ſchaffen, der von der Pike auf gedient habe, alle Sparten des Be⸗ rufs kenne und mit dem praktiſchen Können in der Lehre auch das notwendige Wiſſen in der Schule ver⸗ mitteln ſolle. Gaufachgruppenwalter Touſſaint und Kreisfachgruppenwalter Schellerer richteten an Jung⸗ gehilfen und Jungmeiſter mahnende Worte, ihrer neuen Verantwortung bewußt zu ſein und als echte Nationalſozlaltſten ihre Aufgabe zu erfüllen. Mit einem„Sieg Heil!“ anf den Führer und dem Geſang der Lieder der Nation klang die Feier aus.. Nun i aun Naſuoulziuuun I. Oftersheim, 11. Okt. Unter der Leitung der Lehrerin von der Land wirtſchaſtsſchule Hockenheim wurde von der hieſigen Ortsbauernſchaft in den Gär⸗ ten des Bauern Bachmayer und Ph. A. Kop⸗ ert eine Garbenbegehung durchgeführt, bei der die anweſenden Frauen über die zweckmäßige Einteilung der Gärten, über Düngung und Pflege der Pflanzen, über Schädlingsbekämpfung ſowie über die Pflanzung und Wirtſchaftlichkeit des Beeren⸗ uhſtes in eingehender Weiſe unterrichtet wurden.— Die hieſige Gemeinde wies auf den 1. Oktober einen Stand von insgeſamt 4017 Perſonen auf. ö L. Altlußheim, 11. Okt. Der Kaninchenzuchtver⸗ ein hielt unter der Leitung des Vorſtandes Schmitt eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab. Beſonders eindringlich wurde die Frage der Hühner⸗ haltung und ⸗zucht behandelt. Es meldeten ſich elf Geflügelzüchter, die Raſſen⸗ und Leiſtungsgeflügel züchten und ausſtellen wollen, um ſo auch der Hüh⸗ nerhaltung neuen Auftrieb zu geben. Zuchtwerbe⸗ wart Schweikert berichtete über die Erforderniſſe neuzeitlicher Stallhygiene. ktober 2 193 Neue Man Die„Fla“ begann heimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Köche regieren in Frankfurt Die größte jemals gezeigte internatonale Kochkunſtausſtellung-„Kochbrigaden' aus verſchiedenen Ländern präſentieren ihre Nationalgerichte (Von unſerem Korreſpondenten) * Frankfurt, 11. Oktober. In Frankfurt a. Main wurde dieſer Tage die 7. Internationale Kochkunſt⸗Ausſtellung eröffnet, die mit ihren über 30000 Quadratmeter Ausſtellungsfläche die größte Schau der Koch⸗ kunſt iſt, die je veranſtaltet wurde. Alle Aus⸗ ſtellungsräume des weitläufigen Frankfurter Meſſe⸗ geländes mußten in Benutzung genommen werden und darüber hinaus war die Errichtung von Ver⸗ bindungszelten zwiſchen den einzelnen Hallen not⸗ wendig. Ueber 500 Ausſteller vereinigen ſich in dieſer Meiſterſchau der Kochkunſt, der Nahrungs⸗ und Genußmittel. Beſonders eindrucksvoll wirkt natürlich wie⸗ der die rieſige Frankfurter Feſthalle, in der man die Schau der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel untergebracht hat, alſo all die ſchönen Dinge, die nicht nur der Koch, ſondern auch die Hausfrau Tag für Tag braucht, um ihre abwechflungsreichen Mahlzeiten herſtellen zu können. Da gibt es alle möglichen Kaffeeſorten, da wird der herrlichſte Tee aus Indien, China und Japan gezeigt, alkoholiſche und alkoholfreie Getränke, Bier, Wein, Sekt, Liköre und Schnäpſe, aber auch Limonaden und Tafelwäſſer locken. Prächtig iſt die große Sonderſchau der Bäcker, die alle möglichen Brot⸗ und Gebäckſorten aus ganz Süddeutſchland zuſammengetragen haben, um die Vielſeitigkeit ihres in des Wortes wahrſter Bedeu⸗ tung geſchmackvollen Handwerks zu zeigen. In einer Sonderſchau der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe zeigt dieſe berufsſtändiſche Spitzenorganiſation ihren Aufbau und ihre Arbeit, ſie beweiſt aber auch durch eine ſchöne Schauſamm⸗ lung kulturhiſtoriſch wertvoller Gegenſtände, wie alt das Gaſtſtättengewerbe und der deutſche Gaſthof ſind. Da ſieht man Bilder von alten Gaſthäuſern, Wirt⸗ ſchaftsſchilder aus vergangenen Jahrhunderten grü⸗ ßen von den Wänden, alte Trinkgefäße von der Steinſchale der Germanen bis zum modernen Rhein⸗ und Moſelweinglas leiten über zu Koch⸗ und Wan⸗ derbüchern aus dem Mittelalter und der Neuzeit. Muſterbar und Muſterweinſtube In der Induſtrieſchau haben ſich alle füh⸗ renden deutſchen Firmen und Fabriken eingefunden, die die notwendigen Geräte für die Küche liefern vom ſchlichten einfachen Holzkochlöffel bis zum mo⸗ dernen Gas⸗ oder Elektroherd, dem Kühlſchrank, den Spül⸗ und Waſchmaſchinen und dem tauſend⸗ ſachen Kleingerät, das dem Koch, der Köchin und der Hausfrau gleicherweiſe nötig iſt. In einer geſchmack⸗ voll ausgeſtatteten Muſterbar kann man all die klei⸗ nen, netten, ſchmackhaften alkoholiſchen und auch alkoholfreien Sächelchen, Cocktails, Drinks, Fizzes, Flips uſw. bekommen, die Herz und Magen er⸗ Freundſthaftsbekundung für Fallen Gauleiter Wagner bei der Karlsruher Feſtauſſührung des ilallieniſchen Films„Mario“ i* Karlsruhe, 11. Oktober. In Gegenwart des Gauleiters und Reichsſtatt⸗ halters Robert Wagner, des italieniſchen Kon⸗ ſuls Romeo Spinielle⸗Mannheim, des Ober⸗ gebietsführers Kemper, zahlreicher Vertreter der Gliederungen, vor allem der HJ, BD und des Jungvolkes, des italieniſchen Faſeio, der Wehr⸗ macht, ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden erfolgte am Sonntagvormittag im Lichtſpieltheater„Gloria⸗ Palaſt“ eine Feſtaufführung des italieniſchen Films „Mario“. Vom Balkon des Theaters wehten die deutſche und die italieniſche Flagge und der Theater⸗ raum ſelbſt war mit der italieniſchen Trikolore ge⸗ ſchmückt. Das HJ⸗Bannorcheſter unter Leitung von ich Siegfried Wöhrlin leitete die Veranſtal⸗ mit einem Muſtkſtück ein und als Bekenntnis der Jugend wurde„Ein junges Volk ſteht auf“ ge⸗ ſungen. Nach dem packend und lebenswahr geſtalteten Film aus den ſchweren Kämpfen des jungen italie⸗ niſchen Faſchismus gegen die Roten, der den Frei⸗ heitskämpfern bis zum Tage des Marſches auf Rom 3000 Tote koſtete, grüßte in dem in dieſen Tagen in Karlsruhe weilenden jugenoͤfriſchen Hauptdarſteller des Films, in Franco Brambilla, die italieniſche Jugend die deutſche, und ſtehend hörten die Zu⸗ ſchauer die italieniſche Nationalhymne und ſangen darauf die deutſche„SA marſchiert“, worauf Reichs⸗ ſtatthalter Wagner ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf die Führer des deutſchen und italieniſchen Volkes ausbrachte, die man zuvor in Bilöſtreifen vom Be⸗ ſuch des Duce in Deutſchland ſo wirklichkeitsnahe geſehen hatte. Mit einem von dem ttalleniſchen Konſul ausgebrachten Heilruf auf Deutſchland ſchloß die Feſtvorſtellung. In einer Reihe von Vorſtellungen werden hier mehrere tauſend junge Menſchen der Eindrücke des Films„Mario“ teilhaftig werden. freuen, und ein Internationaler Mixerwettſtreit ver⸗ einigt Mixer aus allen Ländern der Erde. In der Muſterweinſtube ſoll gezeigt werden, wie man ein wirklich modernes, hübſch eingerichtetes und ausgeſtattetes Weinreſtaurant führt, bei Preiſen, die jedem Ausſtellungsbeſucher erſchwinglich ſein ſollen. Kochbrigaden aus aller Welt Welche Bedeutung man der Frankfurter„Ika“ oͤraußen in der Welt beimißt, geht auch aus der Ent⸗ ſendung der ausländiſchen Kochmannſchaften,„Bri⸗ gaden“ nennt man ſie in der Fachſprache, hervor, die in acht Küchen abwechſelnd ihre Nationalgerichte kochen werden. Da wirken die Ungarn und die Bul⸗ garen neben Schweizer Köchen, Franzoſen, Italie⸗ nern, Oeſterreichern uſw., zu denen ſich vierzehn deutſche Mannſchaften geſellen, die an den großen Herden eifrig tätig ſind, um den Ausſtellungsbeſu⸗ chern praktiſch und in aller Oeffentlichkeit zu zeigen, wie ein Paprikagulaſch, ein Backhenderl, eine Ham⸗ burger Aalſuppe oder ein paar Schwabenſpätzle ge⸗ kocht werden. Ringsum aber ſtehen die herrlichſten Platten der großen ſüddeutſchen Hotels und Gaſt⸗ ſtätten, viele in beſonders ausgebauten Kojen, ſo reizvoll und meiſterlich garniert, daß dem Be⸗ ſchauer buchſtäblich das Waſſer im Mund zuſam⸗ menläuft. Da ſteht eine Feſttafel für 44 Perſonen, Hoch⸗ zeitseſſen warten gleichſam der Gäſte, fix und fertig angerichtet, das Erntefeſteſſen eines Erbhofbauern iſt ebenſo aufgebaut wie das Jubiläumseſſen eines kleinen kaufmänniſchen Betriebes. Da gibt es Jagdeſſen und kleine fröhliche Tafelrunden für einen kräftigen männlichen Umtrunk, ein Küchenmei⸗ ſter hat ſämtliche Klöße, die es in Deutſchland gibt, hergeſtellt, ein anderer zeigt unzählige Kartoffel⸗ gerichte. Herrliche Leckereien bringen die Kondi⸗ toren und nicht nur der Fachmann, ſondern auch die Hausfrauen werden dieſe Kochkunſtſchau mit Gewinn eingehend beſichtigen, weiſt ſie doch, auch im Hinblick auf den Vierjahresplan, vielfach neue Wege. Dies gilt im beſonderen von der ebenfalls ſtändig ar⸗ beitenden Diätküche, die unter ärztlicher Leitung ſteht, und von der Fiſchküche, in der Köche von der Waterkant hantieren, die den Süddeutſchen ein⸗ mal zeigen ſollen, daß eine Scholle, ein Schellfiſch oder ein Kabeljau, gut zubereitet, ein prächtiges und ſättigendes Eſſen darſtellen, ganz abgeſehen von den vielerlei Fiſchſuppen, Fiſcheintöpfen und der gleich⸗ zeitigen Zubereitung von Fiſch und Gemüſe, die man in den ſüdlicheren Landesteilen unſeres Vaterlandes überhaupt nicht kennt. Die Städte Nürnberg, Mün⸗ chen, Eſſen, Dresden, Leipzig und Wiesbaden ſind mit Gemeinſchaftsausſtellungen vertreten, um ihre „Spezialitäten“ den vielen tauſend Beſuchern der „Ika“ einmal praktiſch zu zeigen. Kampf dem Verderb! Daß eine ſo große Ausſtellung an den wichtigen Fragen der deutſchen Volksernährung nicht vorüber⸗ gehen kann, verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. So ſpielt denn auch im Rahmen der Ausſtellung die deutſche Großküche eine beſondere Rolle, und den Problemen der Verbrauchslenkung wird durch Bil⸗ der und oft draſtiſche Darſtellungen wirkſam Gehör verſchafft, beſſer als man das durch längere Artikel oder durch Verträge tun kann. Wenn der Ausſtel⸗ lungsbeſucher erfährt, daß jährlich in Deutſchland noch für über 125 Millionen Getreide verdirbt und daß für über 200 Millionen Obſt und Gemüſe nutz⸗ los zugrunde gehen, ſo ſind dieſe nackten Zahlen mit den entſprechenden Modellen ihm ein wertvoller Fingerzeig für das tägliche Leben, den er ſo ſchnell nicht vergißt. Die Nutzanwendung ergibt ſich dann eigentlich von ſelbſt. So wird denn auch der tiefere Sinn der Frank⸗ furter Internationalen Kochkunſt⸗Ausſtellung ffen⸗ bar, der ſich keineswegs in der Darſtellung guten Eſſens und guter Getränke, ihrer Zubereitung und Verwertung erſchöpft, ſondern mit aller Deutlichkeit und in einprägſamer Sachlichkeit immer wieder dar⸗ auf hinweiſt, daß der Kochlöffel in der Hand des Be⸗ rufskoches und vor allem auch der Hausfrau eine wichtige Waſſe im Kampf um die Nahrungs⸗ freiheit des deutſchen Volkes iſt, deren Bedeutung leider mitunter noch verkannt wird. Robert Möſinger 7¹ Nachbargebiete Das Arteil gegen die Hauplangeklagten im Getreideprozeß * Worms, 11. Okt. Nach längerer Beratung wurde am Samstagabend das Urteil gegen die beiden Hauptangeklagten im Wormſer Getreide⸗ prozeß und gegen den ehemaligen Direktor Lan⸗ celle ausgeſprochen. Die Dritte Große Strafkam⸗ mer Mainz, die jetzt ſeit zwei Wochen im Worm⸗ ſer Amtsgerichtsgebände tagt, fällte folgendes Urteil: Der mitangeklagte Prokuriſt Markert erhielt zwei Jahre und ſechs Monate Zuchthaus und 2500 Mk. Gelbſtrafe, erſatzweiſe 25 Tage Zucht⸗ haus. Ihm wurde die erlittene Unterſuchungshaft mit neun Monaten angerechnet. Der Angeklagte Lancelle wurde zu dre Monaten Gefängnis und 1500 Mk. Geldſtrafe verurteilt, erſatzweiſe zu 15 Tagen Gefängnis. Die Vg7I nſtel dla von de ere. odd und 1 abugelebe Nlve- Tah bocte bend ethisches 2¹ 2 — 58 — erlittene Unterſuchungshaft wurde ihm mit zwei Monaten und drei Wochen Gefängnis angerechnet. Seine Verurteilung erfolgte nicht wegen der in der Anklageſchrift genannten Untreue im Falle der Getreideſchiebungen. Das Gericht konnte den Nach⸗ weis nicht als erbracht anſehen, daß Laneelle die Diebſtähle bekannt geweſen ſeien. Hingegen mußte wegen aktienrechtlicher Untreue in dem Falle der koſtenloſen Kohlenlieferungen Beſtrafung erfolgen. * Neue Zuchthausurteile im Wormſer Getreideprozeß Die 3. Große Strafkammer Mainz verurteilte am Montagabend den 64 Jahre alten jüdiſchen Getreide⸗ händler Maier aus Mannheim wegen gewerbs⸗ mäßiger Hehlerei zu einem Jahr drei Mona⸗ ten Zuchthaus, auf die faſt die geſamte Unter⸗ ſuchungshaft mit zwei Monaten und zwei Wochen angerechnet wird. Der Mühlenbeſitzer Hartmann aus Breidenbach im Odenwald wurde wegen des gleichen Verbrechens zu einer Zuchthausſtraſe gon einem Jahr und ſechs Monaten abzüglich acht Mo⸗ naten und zwei Wochen Unterſuchungshaft verurteilt. Maier handelt ſeit dem Jahre 1896 mit Ge⸗ treideſtaub und Getreideabfällen, kauft ſie, wie der Sachverſtändige erklärte, als ſoge⸗ mannter„Strandräuber“ in den Lagerhäuſern und Mühlen ein. Der Angeklagte iſt als „Dreckmaier“ in Fachkreiſen bebannt. Vor längeren Jahren bis zum Jahre 1939 hatte er von der Wormſer Rhenania Getreideabfälle und Kehrgut bekommen, dazu aber auch durch unredliche Machenſchaften gute Frucht. Er zahlte pro Doppel⸗ zentner einige Mark unter dem Normalpreis an den bereits verurteilten Prokuriſten Markert, und dieſer führte nur oͤen Betrag für Abfälle an ſeine Firma ab, den Reſt behielt er für ſich. Ebenſo wie Maier mußte auch der Müller Hark⸗ mann mit von den unredlichen Verkäufen gewußt haben. Hartmann kaufte etwa 300 Sack gutes Ge⸗ treide; er verkaufte es weiter und trieb einen ziem⸗ lich umfangreichen Handel damit. Der Strafantrag des Staatsanwalts gegen beide Angeklagte hatte für jeden auf ein Jahr und achte Monate. Zuchthaus gelautet. Gegen Wegweiſer geraſt Motorradfahrer ſchwer verunglückt Nußloch, 12. Okt. Der 19 Jahre alte Metzger Willi Scheid fuhr am Sonntagmittag gegen 1 Uhr mit ſeinem Motorrad in vollem Tempo auf den Wegweiſerſtein am Nepomukdenkmal an der Abzwei⸗ gung der Walldorfer Straße auf. Der Anprall war ſo heftig, daß der ſchwere Stein etwas nachgegeben hat. Scheid erlitt einen ſchweren Schädelbruch und Kopfverletzungen und mußte in ein Heidelberger Krankenhaus gebracht werden, wo er in lebensge⸗ fährlichem Zuſtand darniederliegt. FFF Im Rahmen der badischen Gaukulturwoche: Neue Maunheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Tauberhaffes Ihealerspiel in Schweizingen Das Sqhloßtheater Karl Theodors öffnet wieder seine Pforten— Goethes„Laune des Herliebten“— Glucks„Pilger von Mekka“ Die Einfahrtsſtraße zum Schwetzinger Schloß⸗ garten iſt in eine via triumphalis verwandelt wor⸗ den. Von enggeſtellten hohen Maſten wallte zu iden Seiten der Straße das von Scheinwerfern an⸗ rahlte leuchtend rote Tuch der Fahnen des neuen ütſchland herab. Wir ſchreiten durch die weit⸗ geöffneten ſchmiedeiſernen Schloßgartentore und ſtoßen im Garten ſelbſt auf ein von SA⸗Leuten ge⸗ bildetes maleriſches Fackelſpalier, dem wir nur nach⸗ zugehen brauchen, den hellerleuchteten hohen Fenſtern und dem Portal des in neuem Glanz erſtrahlenden Schloßtheaters entgegen, in deſſen Wandelhaſte wir von graziöſen Rokoko⸗Schönen und ihren ſeiden⸗ hehoſten Kavalieren mit artiger Verbeugung will⸗ kommen geheißen werden. Der Theaterraum ſelbſt, über deſſen glückhafte Erneuerung nach hundertjährigem Schweigen der Muſen ſchon an anderer Stelle berichtet wurde, iſt in der Abendbeleuchtung von geradezu bezaubernder Wirkung. Blau, Gold und Elfenbeinton geben dem reizvoll intimen Zuſchauerraum, in den hinein vom reich geſchmückten Proſzenium aus ſich des ſanfte Rund der Ränge ſchwingt, eine betörende optiſche Harmonie. Und als ſich dann Parkett und Logen auf auf den vernehmlichen Ruf einer großen Handſchelle hin dicht mit feſtlich gekleideten Gäſten gefüllt hat⸗ ten— man ſah viel Uniformen leuchten und Ordens⸗ ſterne blitzen— und das Spiel begann, nahm das Wunder der einzigartigen Akuſtik dieſes Raumes den Hörer ganz und gar gefangen. Das Natio⸗ naltheater⸗Orcheſter ſpielte uns unter Ernſt Cremers' Leitung feinfühliger Leitung als Auftakt Händels Concerto groſſo in -Moll, das wir erſt jüngſt im Akademie⸗Konzert hörten. Wie paßt doch dieſe Muſik in dieſes Milieu! Welche Stimmungen bedrängen den Hörer! Es iſt, als verſpürte man einen Hauch jener längſt ver⸗ ſunkenen Tage, da Mozart, Gluck, Voltaire und an⸗ dere große Geiſter der Dichtung und Muſik bei Karl Theodor in Schwetzingen zu Gaſt waren... Zau⸗ berhaft! Das Schäferſpiel oͤes jungen Goethe Ja, ein Schäferſpiel gehört gewiß hierher. In zierlichen Verſen, mit viel Empfindſamkeit und neckiſcher Tändelei zwiſchen engliſch geſchnittenen Bosquettes und Roſenbeeten. Mit einer Steinbank für Liebesgeflüſter und Eiferſuchtsgeplänkel, mit Blumenkörbchen und bunten Seidenbändchen— blau zu blond und roſa zu braun— mit tanzenden Syl⸗ phiden, mit Lautenlied und Flötenklang. Goethes „Laune des Verliebten“, der dichteriſche Nie⸗ derſchlag des Leipziger Liebesidylls um Kätchen Schönkopf, deren Zuneigung ſich Goethe durch ſeine Eiferſüchteleien ſelbſt verſcherzt hatte, wurde uns von Mitgliedern des Karlsruher Staats⸗ theaters, unter der ſzeniſchen Leitung von Fe⸗ lix Baumbach ſauber und liebenswürdig dar⸗ geboten, Zwiſchen den beiden Paaren Egle und Lamon(Lola Evig und Herbert Stockder) und Amine und Eridon(Karin Gerd und Heinz Graeber) entwickelte ſich ein freundlich⸗heiteres Chassé croisé der Liebe, und die Launen des ver⸗ liebten Eridon wurden langſam aber ſicher aus⸗ getrieben. Seiner ſtiliſtiſchen, dialektiſchen, ſzeniſchen und dramatiſchen Anlage nach iſt das Werkchen frei⸗ lich nur aus dem heute verwehten Geiſt ſeiner Ent⸗ ſtehungszeit zu verſtehen. Für dieſes Monologi⸗ ſieren und Dialogiſieren im Ueberſchwang der Ge⸗ fühle haben unſere durch gigantiſchere Erlebniſſe geſtählten Nerven doch erheblich an Reſonnanzfähig⸗ keit eingebüßt. Aber feſſelnd iſt es auch heute noch, zu ſehen, mit welcher Intenſität das junge dich⸗ teriſche Genie in weibliche Pſyche einzudringen ſucht. Es erblühen da manche feine und ſichere Erkennt⸗ niſſe im Hinblick auf die Beziehungen der Geſchlech⸗ ter zueinander, Erkenntniſſe aus eigenem Erleben des Dichters geſchöpft. Die Karlsruher fügten dem Schäſerſpiel mit Glück kleine geſangliche und tänzeriſche Idyllen nach Muſiken von Telemann und Haydn ein. Hanne⸗ friebl Grether entzückte durch den Wohlklang ihrer ſchönen Stimme bei einem hinter der Szene geſungenen Lied, und Eva Allerding, Irmgard Silberborth, Karl Jäger und Emil Mi⸗ chutta fanden als Tänzer beifällige Anerkennung. Der Wirkung des ſchönen parkartigen Szenenbildes kam die erhebliche Tiefe der Schwetzinger Bühne ſehr entgegen. Glucks Pilger von Mekka“ Das Mannheimer Nationaltheater ſteuerte zu dem denkwürdigen Schwetzinger Ereignis eine der leichten Muſikkomödien Glucks,„Die Pilger von Mekka“, bei. Die„Pilger“ gehören in Glucks letzte Stilperiode und zählen zu dem Beſten aus ſeiner fröhlichen Ader. Dem Singſpielkompo⸗ niſten Gluck fließen die Noten leicht und mit natür⸗ licher Grazie aus der Feder, und die wiß nicht überwältigende„Rencontre 5 Pt..⸗Anl. 27 1017 D. R. Franzoſen Dancourt ward unter Glucks Händen zu einer ebenſo geiſtvollen wie kurzweiligen muſikaliſch⸗ dramatiſchen Plauderei. Sanfte Ausſtrömungen ſei⸗ ner geruhigen Heiterkeit belichten das bunte Farben⸗ ſpiel dieſer mit einfachen inſtrumentalen Mitteln kunſtvoll gebauten Partitur. Takt eine O gewiſſe Starrheit des periodiſchen Satzbaues verborgen bleibt, ſo iſt doch das Ganze Wenn auch nicht jeder ffenbarung iſt und dem geübten Ohr eine nicht einem ſo rückt. Das Orcheſter ſpielte überaus klangſchön und dort, wo es not tat, mit wundervoller kammermuſi⸗ kaliſcher Weichheit des Tons. Zur vollkommenen Wiedergabe der Oper bedarf es ausgeſprochener Schönſänger; dazu(beſonders in dieſem akuſtiſch vor⸗ bildlichen Raum) große techniſche Genauigkeit und tonliche Delikateſſe. Dieſe Forderung wurde im ein⸗ zelnen vielleicht noch nicht immer ganz erfüllt, wenn⸗ gleich ein recht erfreulicher Geſamteindruck der Auf⸗ Blick vom Zuschauerraum auf die erneuerte Bühne mit der Dekoration zu Goethes„Laune des Verliebten“ reinen, jeder äußerlichen Effekthaſcherei abgewandten Kunſtwillen entſprungen und von einem ſo behenden Geiſt mit Lachen und Lächeln, mit Schäkern, Kichern und harmloſer Perſiflage keck geſchmückt, daß es kein Wunder war, wenn ſehr bald die behagliche Stim⸗ mung ſtillen Vergnügtſeins im Hauſe umging. Die ſtoffliche Parallele zwiſchen Glucks„Pilgern“ und Mozarts„Entführung“ iſt offenkundig. Auch bei Gluck handelt es ſich um eine prientaliſche Ent⸗ führungs⸗ und Haremsgeſchichte mit den alten Fi⸗ guren der Typenkomödie. Da iſt Ali der tugend⸗ hafte Prinz, der ſeine ihm geraubte Geliebte Rezia auf einer Irrfahrt über Land und Meer wiederzu⸗ finden hofft und ſie ſchließlich als Favoritin des Sul⸗ tans von Kairo im Harem entdeckt. Er flieht mit ihr in eine Karawanſerei, wo die Liebenden vom Sul⸗ tan aufgeſtöbert werden, aber gleichzeitig ſein Mit⸗ leid und ſeine Gnade erringen. Zwiſchendurch treibt ein luſtiges Völkchen handlungsfüllend ſein über⸗ mütiges Weſen: der pfiffige Diener Osmin, ein deut⸗ ſcher Kunſtmaler, Meiſter Ueberſchwang, und ein Chorus von liebenswürdigen Serailsklavinnen. Muſikaliſch iſt das Werkchen eine Delikateſſe, wohl würdig, die Bühne des höfiſchen Theater⸗Schmuck⸗ käſtchens in Schwetzingen zu zieren. Zwar iſt oͤas im Mittelpunkt der Begebenheit agierende elegiſch⸗ſtand⸗ hafte Liebespaar für unſern heutigen Geſchmack muſi⸗ kaliſch reichlich ſüßlich gezeichnet, obſchon das erſte Duo der Beiden ſchöne geruhige Empfindung atmet. Dagegen ſteckt in den heiteren Szenen der ſehr weſentlichen Nebenfiguren eine Fülle eſpritvoller Eingebungen. Man ſchaue ſich den Klingelbeutel⸗be⸗ waffneten muſelmaniſchen Bettelmönch Kalender an, dieſen prachtvollen Kerl voll Witz und Verſchlagen⸗ heit, der die Sympathien aller auf ſeiner Seite hat, wenn er dem prinzlichen Diener Osmin mit Kling und Klang Inſtruktionsſtunde über die Kunſt des Bettelns erteilt, oder ſich in Geſellſchaft eines wein⸗ liebenden Karawanenführers vechtſchaffen beſchlaucht. Da iſt ferner der ganz famos perſiflierte fimmelige Maler und Weiberfeind Ueberſchwang, der ein ita⸗ lieniſches Preſto, Schlachtenlärm, Gießbachtoſen und Bächlein rauſchen auf die Leinwand malt, deſſen Bil⸗ der alſo„mit den Augen gehört“ werden müſſen. Gluck überraſcht hier durch die geiſtvolle Verſpottung aller illuſtrativen und lautnachahmenden Muſik. Da blühen ferner aus melodiöſen Wechſelgeſängen geiſt⸗ funkelnde Finalſätze auf, da ſind lebendigſte En⸗ ſembleſzenen mit faſt mozartſcher Grazie erfüllt, und immer und überall kobolzt ein artiger Humor, über deſſen erſtaunlicher Friſche und Urſprünglichkeit man die edelmut⸗triefende Schlußſzene gern vergißt. In em: eine charmante„Novität“, a Die zarten Schönheiten des Werkes wurden von r. Cremer feinſinnig in helle Beleuchtung ge⸗ 8. 4% Württ Hpp.⸗ . 9 5 Goldhyp.- Pfandbriefe%½ R9. V. Hypothekenbanken 4½ BayrBodener. e 1 1 85 N 2 1015 101 50% Süd 50 1 I. 2 ze K* v. ee . 4½% do. Gold Kom. 1 5 unc Kg K. 1010 10100 Photo: Theatermuſeum. führung zuſtande kam. Gertrud Gelly(Rezia) und Franz Koblitz(Prinz Ali) waren ſichtlich bemüht, dem ſtandhaften Liebespaar allzu opernhaft⸗unglaub⸗ würdige Züge zu nehmen, und ihre Stimmen er⸗ gaben einen harmoniſchen Zuſammenklang. Neben ihnen ſtanden und behaupteten ſich mit gutem Glück Szenenbild des 2. Aktes der Gluckoper„Die Pilger von Mekka“ (Photo: Kreichgauer⸗Schwetzingen! Schramberg, farbig geſehen Die Farbenphotographie bürgert ſich mehr und mehr ein, wenn auch das Problem der vollendeten Farbenwiedergabe noch nicht reſtlos gelöſt iſt. Doch ſind in der letzten Zeit bedeutende Fortſchritte er⸗ zielt worden. Eine angenehme Schau farbiger Licht⸗ bilder bot die„Photographiſche Geſell⸗ ſchaft Mannheim e..“ ihren Mitgliedern und Gäſten am Samstagabend im Hotel National, Fräu⸗ lein Hammer führte eine erkleckliche Zahl ihrer Farbbilder vor, die uns das hübſche Schwarz⸗ waldſtädtchen Schramberg oben an der Schiltach zeigten. Von dem alten Schramberg, an deſſen drei Burgen ſich eine wechſelvolle Geſchichte kettet, wie die Rednerin erläuternd ausführte, iſt nicht viel übrig geblieben; in neuer Geſtalt aber iſt ein Plätz⸗ chen entſtanden, das nicht nur die weltberühmte Hans Scherers von der Wärme eines jopfalen Muſikhumors beleuchteter„Kalender“, Friedrich Kempfs glänzend aufgelegter Osmin, und Thed Lienhard s ſtimmlich und darſtelleriſch gleich köſt⸗ lich hingeſtellter Meiſter Ueberſchwang Nora Lan⸗ derich ſang mit munterer Liebenswürdigkeit und ſtimmlicher Akkurateſſe die Balkis, Guſſa Heiken und Milli Gremmler bewährten ſich in kleinen, muſikaliſch jedoch ſehr reizvollen Nebenrollen, Kön⸗ ker war ein kraftvoll ſingender Karawanenführer. und Fritz Bartling gab den Sultan. Etwas mehr Würde und Salbung könnte dieſer edelmütige Muſel⸗ mann nach der darſtelleriſchen Seite hin noch ver⸗ tragen. Helmuth Ebbs, der Spielleiter, gab dem Ablauf der Handlung große Lebendigkeit und Werg Donalies, Gabriele Loibl, Käthe Pfeiffer, Günther Roeder und Irmfried Wilimzig er⸗ freuten durch die gefällige Darbietung hübſchen tän⸗ zeriſchen Beiwerks. Die Bühnendekovationen, nach hiſtoriſchen Vorlagen in den Godesberger Werkſtät⸗ ten für Bühnenkunſt angefertigt, waren von großer Bildhaftigkeit und Schönheit. Beide Werke fanden den einhelligen Beifall der ob dieſes ſeltenen Theaterabends entzückten Beſucher, und in der großen Pauſe entwickelte ſich in der ſchönen Wandelhalle und ihren herrlichen Neben⸗ räumen ein ungewohnt reizvolles, ſarbenbuntes ge⸗ ſellſchaftliches Bild. Schwetzingen und das ganze Land Baden haben alle Urſache, für die würdige Wiederherſtellung des vom gänzlichen Verfall bedroht geweſenen Schloß⸗ theaters Karl Theodors der badiſchen Regierung und insbeſondere dem Miniſterpräſidenten Walter Köhler, auf deſſen Initiative die glanzvolle Erneue⸗ rung des Theaters in erſter Linie zurückzuführen iſt, in hohem Maße dankbar zu ſein. Möge ein glück⸗ hafter Stern dem neuen Schwetzinger Schloßtheater leuchten, in deſſen Mauern nach ſo langem Dorn⸗ röschenſchlaf Thalia jetzt wieder ihr magiſches Szepter ſchwingen wird. Carl Ouno Eiſen bart. 5 Zum Tode des Großherzogs von Heſſen 6 Beileid des Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger * Darmſtadt, 10. Okt. Der Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Jakob Sprenger hat am Samstagnach⸗ mittag der Frau Großherzogin und den Angehöri⸗ gen perſönlich ſein Beileid ausgeſprochen. * Beiſetzung des Verſtorbenen am Dienstag Die Beiſetzung des am Samstag verſtorbenen Großherzogs Ernſt Ludwig von Heſſen erfolgt am Dienstag, nachmittag 15 Uhr, im Neuen Mauſoleum auf der Roſenhöhe in Darmſtadt. * Singen a.., 11. Okt. Die Nachforſchungen auf dem ausgedehnten alemanniſchen Gräberfeld auf Singener Gemarkung haben neuerdings die Ueber⸗ reſte von fünf Reihengräbern aus der Zeit von 550 bis 600 v. Chr. zutage gefördert. 8 1 8 Funda tan Uhrenfabrik Junghans in ſich birgt, ſondern auch gerne von Sommergäſten beſucht wird. Die Licht⸗ bilder zeigten uns unter anderem den herrlichen Kurpark, lenkten durch originelle Wegweiſer auf die Sehenswürdigkeiten hin und ſtellten uns dieſe ſelbſt farbenprächtig vor Augen. N„ Allſeitiger Dank wurde der Vortragenden ge⸗ ſpendet, ſo auch von Herrn Dr. Neuman im Auftrage des Vereins„Badiſche Heimat“ h. übergekommen ſei zu den Photographen, die von her durch ihre Bilder in hohem Maße dem He gedanken gedient hätten„55 wenn bu dem zamme dein Wiw.-opfer gibſt, 1b du en 8 1 Sank-Aktlen —— jo ptalen dried rich d Theo ich köſt⸗ a Lan⸗ eit und heiken kleinen, . Kön⸗ nführer as mehr »Muſel⸗ och ver⸗ gab dem id Wera ziffer, zig er⸗ hen tän⸗ en, nach Berkſtät⸗ t großer iffall der zeſucher, in der Neben⸗ ntes ge⸗ n haben ung des Schloß⸗ egierung Walter Erneue⸗ zuführen in glück⸗ theater Dorn⸗ Szepter bart. 5 ters Reichs⸗ tagnach⸗ ngehöri⸗ tag torbenen olgt am tuſoleum chungen feld auf e Ueber⸗ von 550 ingen) ee rn auch te Licht⸗ errlichen auf die eſe ſelbſt rden ge⸗ n n, der at“ her⸗ von je⸗ Heimat⸗ — 4 Dienstag, 12. Oktober 1937 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Siffling führt den Sturm gegen Norwegen Der letzte Kampf gegen Norwegen fand am 7. Auguſt 1986 im Rahmen des Olympiſchen Turniers ſtatt und wurde von folgender Mannſchaft beſtritten: Jakob(Jahn Regens⸗ burg); Münzenberg(Alemannia Aachen), Ditgens(Bo⸗ ruſſia.⸗ Gladbach); Gramlich(Eintracht Frankfurt), Gold⸗ Wunnes(Bayern München), Bernhard(VfR Schweinfurt); Lehner(Schwaben Augsburg), Siffling(SW Waldhof), Lenz (Boruſſia Dortmund), Urban(Schalke 04), Simetsreiter (Bayern München). In einem enttäuſchenden Spiel ſchied dieſe Elf mit:2 aus dem weiteren Turnier aus. Das war 24. Oktober in Berlin die 210⸗Niederlage ausgleichen, die 918 erſte Niederlage gegen die Norweger, Ale in den Jahren eine weſentlich ſchwächere deutſche Elf im plympiſchen vorher bis 1930 in Breslau in den vier Kämpfen aber je⸗ Zwiſchenrundenkampf an der gleichen Stätte gegen Nor⸗ weils ein Unentſchieden erzwingen konnten. Das erſte wegen erlitt. Es werden ſpielen: Spiel gegen Norwegen fand am 4. November 1923 in Ham⸗ burg ſtatt und wurde von unſerer Mannſchaft mit:0 ge⸗ wonnen. Es fogten die deutſchen Siege 1924 in Oslo mit :0, 1927 in Hamburg mit:2 und 1928 in Oslo mit 210. Das Torverhältnis nach neun Länderkämpfen mit Nor⸗ wegen lautet 1710 zu unſeren Gunſten. Der 10. Länderkampf mit Norwegen am 24. Oktober in Berlin iſt gleichzeitig der 144. der deutſchen Nationalmann⸗ Das Fachamt Fußball hat am Montag die deutſche Mannſchaft aufgeſtellt, die am 24. Oktober im Olympioa⸗ Stadion den 50. Fußball Länderkampf gegen Norwegen beſtreiten ſoll. Wie zu erwarten war, wurden ausnahmslos altbewährte Nationalſpieler berückſichtigt. Allerdings ſteht der rekordnationole„Augsburger Ernſt Lehner bedauerlicher⸗ weiſe nicht zur Verfügung. Da auch Elbern(Beuel) verletzt iſt, hat man den Rechtsaußenpoſten dem Dort⸗ munder Auguſt Lenz übertragen, der mit ſeinem wuch⸗ tigen Spiel und ſeiner Durchſchlagskraft auch auf dem für ihn neuen Platz als rechter Flügelſtürmer zur Gel⸗ tung kommen ſollte. Nachſtehende Mannſchaft ſoll am Jakob (Jahn Regensburg) Münzenberg (Alemannia Aachen) Kupfer Goldbrunner 5 Janes (Fortuna Düſſeldorf) Kitzinger Schweinfurt 05)(Bayern München)(Schweinfurt 05) fn,„. 9 3550 Sch 8 25 0. ſchaft, die bisher 68 Spiele gewann, 25 unentſchieden be⸗ Lenz Gelleſch Siffling Szepan Urban endete und 50 verlor bei einem Torverhältnis ron 353:278. (Dortmund)(Schalke 64)(S Waldhof)(beide Schalke 04) Erſatzſpieler ſind: Jüriſſen(Rotweiß Oberhauſen), Berndt(Tennis⸗Boruſſig Berlin), Sold(FV Saarbrücken), Rabdatz(Union Oberſchöneweid). Jußball in der Pfalz Oppau und Mundenheim ſchärfſte Gegner des TS— Vs Homburg ſtrauchelt bei Neuling Niederauerbach 5 a 5 Auf ganzer Linie ſtand die Bezirksklaſſe der Pfals, in der ſich die Lage nach und nach etwas bereinigt, ſo daß Norwegen wird vorausſichtlich die gleiche Mannſchaft aufbieten, die am Letzten Sonntag in Oslo den Weltmeiſter⸗ ſchafts⸗Ausſcheidungskampf gegen Irland mit 32 ſiegreich durchführtes den bisherigen Gang der Dinge umzuſchelten, wobei es immerhin zu dem erſten Bezirksligapunkt reichte. man ſchon klarer ſieht, in teils ſehr ſchweren Poſitions⸗ 3 kämpfen, von denen allein die Abteilung Oſt nachſtehende Bf Katſerslantern 4 11¹8 7 7 4 aeich baite: Vis Homburg 4.5 6 ſechs Treffen zu verzeichnen hatte: Liebe an bd 4 105 6 TS 61 Ludwigshafen— 08 Mutterſtadt:0 Mic Kaiſerslautern 4 12˙5 5 1014 Oppau— S0 Neuſtadt 420 Reichsbahn Kaiſersloutern 4 1509 5 04 Ludwigshafen— Spög Mundenheim:4 Homburg⸗Nord 4 11¹⁸ 4 Tec Rheingünheim— Kickers Frankenthal 128 55 ies ian 4.5 4 J Frankenthal— FB Speyer 21 i Pirmaſens 4 11:10 4 Vis Frieſenheim— d Ludwigshafen:0 Fc Rodilben 4 3˙6 2 Aeußerſt ſcharf und zeitweilig in erbitterter Gangart Pfalz Pirmaſens 4 3·6 2 durchgeführt war das Treffen der TS G 61 gegen den Kammgarn Katſerslautern 4 7˙11 2 FV Mutterſtadt, der nichts zu verlieren habens, ſich FC Kindsbach 4:24 1 gegen das reifere Können ſeines Gaſtgebers mit aller Energie ſtemmte, aber nach einer Verletzung ſeines Tor⸗ warts die ohnedies nur geringen Chancen ſchwinden ſah, obwohl ſpäter durch den Ausſchluß von Dattinger die DS zahlenmäßig geſchwächt war. Trotz einer ſehr hingebungsvollen Partie vermochte es die S Neuſtadt bei ihrem Abſtecher zu dem ſich heuer in großer Fahrt befindlichen 1914 Oppau nicht, eine empfindliche Niederlage abzuwenden, da ſich die Platzherren in guter Verfaſſung präſentierten und ganz beſonderen Wert darauf legten, ihrem Torverhältnis(das beſte in der Pfalz) dienlich zu ſein. An dey Gefährlichkeit und Entſchloſſenheit des Mun denheimer Angriffes, in dem Tiator und Gürſten 155 überragenden Leute ſind, konnten ſich ie German ia⸗ angreifer eine„nette Scheibe“ abſchneiden, denn trotz eines annehmbaren Feböſpieles reichte es infolge mangelhafter Durchſchlagskraft nur zu einem Gegentreffer. Hollands Amateurboxer trugen auf ihrer Weſtdeutſch⸗ landreiſe einen weiteren Kampf aus. Die Gäſte wurden in Mülheim/ Ruhr von einer dortigen Staffel im Geſamtergeb⸗ nis mit:4 Punkten beſiegt. In Wildbad iſt auf dem Sommerberg mit dem Bau einer neuen Sprungſchanze begonnen worden, die Sprünge bis zu einer Weite von 50 Meter zulaſſen ſoll. Der Bau der Schanze wird bereits Ende November vollendet ſein. Düſſeldorf,(10. Oktober) 5 5 ne 5 1. Langobarden⸗Rennen. 2400 Mark, 2000 Meter: Die Formkriſe, die die Tsch Rheingönheim der⸗ Totes Rennen zwiſchen Gebr. Röslexs Panheros(8. zeit döurchzumachen hat, ſcheint, da ſich noch Pech hinzu⸗ Hiller) und W. Seyferts Rodrigo(E. Leiße); 3. Le Maje⸗ geſellt, doch tiefer zu gehen, als nach den erſten Mißerfol⸗ 4 ſtie; 4. Xenir. Toto: 24; Platz: 12, 12. Og.: Totes gen anzunehmen war, denn auch im Kampf gegen die Rennen—14—3. EW: 88:10. Ferner: Argliſt, Agathon. Frankenthaler Kickers, die in früheren Zeiten in 2. Sigambrer: Jagdrennen. 2700 Mark, 3700 Meter. Rheingönheim kaum eine Chance hatten, blieb im geſchla⸗ en. bad 5 e genen Feld.. 0 5 11. Lg.:——3. Ferner: Herbſtzeitloſe, Omar. EW: 78:10. 1 15 93 wackere„Neuling“ J VFrankentpal, der ſich 5. Cherusker⸗Preis. 2700 Mark, 1200 Meter.(Zwei⸗ einer neuen Umgebung immer beſſer einfindet, mußte jährige): 1. R. p. Skrebenſkys Bribora(Wenzels; 2. 0 80. e Ada ele Thammo; 3. Hanſemann. Toto: 53: Platz: 14, 12, 17. „denn eine ſchwer zu nehmende Tordeckung hie 1 177.—4 Str 5 5 8 11 5 1 n bis auf die 990 Viertelſtunde, um 5 1 5 0 1 Stromer, Anfänger, Skt erſt dann zu kapitulieren und ſich geſchlagen zu geben, Kirchweih und dozu ein ſchöner Sieg über einen Geg⸗ weelzt. ngen ug ge ner, der ſich gerade wieder anſchickt die alte Wertgeltung Honsſchar(5. Weber); 9. Senj; 3. Kriegsflamme. Toto: r kildeten für den Bes Frieſen⸗ gg, Platz: 16, 18, 16. Lg.: 1110. Ferner: Heros eim einen äußerſt glücklichen Tag, für den es ſich ſchon Agnus, Spata, Enthuſiaſt ee 2. n 1002100: lohnte, 90 Minuten mit Energie gekämuft zu haben, um 5. Germanen⸗Preis. 5000 M 1400 Meter: 1. Gebr. vor 03 Sud wigs hafen das beſſere Ende zu behalten. Röslers Seine 5 Bogen(M. Sn 2, Jdeorga; 3. Staats- L. Vereine Spiele Tore Punkte oper. Toto: 38; Platz: 21,: 14——1. Fer⸗ 1914 Oppau 4 17·4 8 ner: Famernbſchaftler, Galahger, ofoper, Herzober, TS Luswigshafen 4 11˙8 8 e Roſenſee. GW: 27410. Spa Mundenheim 4 10⁰5 7 6. Teutonen⸗Jagdrennen. 2500 Mark, 3000 Meter 1 ö TV Frieſenheim 4 6˙3 6 22175 1. Art.⸗Regt. 23 Lengbote(st. n 5 Kickers Frankenthal 4 816 5 3. Spielhahn. Toto: 1; Platz II, 11, 16. Ig.: 15 Fronkenthal 4 5¹5 4 5 erner: Baoul, Gerzen, Maidas, Colegna, 5 Ludwigshafen 3 6˙7 3 been ore. GW: 5011 e Mutterſtadt 3 5¹8 2 lemannnen⸗Ausgleich. 9100 Mark, 1400 Meter(Aus⸗ FV Speyer 4 6˙9 2 gleich): 1. e 5 1 A. Schaumanns Haus⸗ 04 Ludwigshafen 4 2¹9 1 marke(H. Knoche); lodie; 3. Gräfin Mariza. Toto: SG Neuſtadt 4 5˙12 1 56 Platz: 20, 24, 17. Lg.: 7722. Ferner: Helmwiege, Sch Rheingönheim 4 5˙16 0 1 55 Grag, Silveſter, Gamin, 360 10. 2. Ab. teilung: 1. R In Pfalz We ſt woren einige zünftige Ueberraſchun⸗ 2 Eylkur z. Serlus n 40 Platt 14, gen 1 t li 1 r ſämtliche Neulinge kamen zu. Lg.; N. Ferner: Ouaſt, Koßinor, Mito, 8 Fohre, Eilwerk, Blumenfreude. EW: 19810. 1 n— Kammg. K lautern:2 8. Markomannen⸗Ausgleich. 2700 Mark, 2900 Meter. 20 N. Kalſerslautern 013 getagt cee en e donner Praſſer 10 S Webers Bis Homburg 211 2. totes enen wiſchen Berna und Crramba. Toto: Homburg⸗Nord— 05 Pirmaſens 31 Platz: 26, 40 platz 23. Cg.: Totes Rennen 32. er Pfalß Pirmaſens— F Kindsbach:1 ner: 1 Stobno, Segelflug, Oſterluzei, Grog, Das einzige Spiel in Kaiſerslautern ſah ein weßen Panzerflokte. EW: 51010. 115 a Treffen 8. e n ammgarn, in dem die beiden erſten Treifer dem i aus Fand ren Elfmeterbällen reſultieren. Nach Magdeburg(10. Oktober) Wechſel konnte Kammgorn erneut in Führung gehen, 1. 8 orſt⸗Jagdreunen. 1800 J, 3100 Meter, Drei⸗ jährige: 1. i 70 0(B. Ahr); 2. van Eyk; 3. Gaudi Toto: 36 Platz: 14, 30, 50. La:——6. Fer⸗ doch mit einer ſehr guten Einzelleiſtung ſchuf Reichs bahn den abermaligen Gleichſtand Sicherer als es das Reſultat beſagt, vermochte ſich 175 ue 155 Carla, Hate Pond ka, Probe. GW: 58010. C Kaiſerslautern in den Beſitz der Zähler rels von Vogelſang. 1200 3650 Meter: 1. Frhr. etzen, da Rodalben erſtens nicht über die e von uh Titurel(A. Peters 2. Viktor; 8. 991792 Tagesform verfügte und zweitens das ſelbſt vorgelegte Toto: 34; Platz: 14, 40, 15. 81. Ferner: Quin⸗ 8 10 nicht reſtlos durchzuſtehen vermochte. tilian, 15 Tutti, Clown. EW: 200210. Eine peinliche Ueberraſchung erlebte der bisherige 3 1 vom Luiſengarten. 1500 l, 2100 Meter, Aus⸗ . VfL Homburg bei ſeinem Abſtecher zum gleich 85 5 SS Alte Liebe(E, v. Hei⸗ lederauerbach, der ſeinem Ruf als ono⸗ mann); 2 Job; Poſte reſtante. Toto: 44, Platz: 15, 14, Anse wiederum alle Ehre machte 19 77 in friſcher, Ge gat 8% 2 J. Ferner: Fatinelli, Abendſtern, Opus. 317 ekünſtelter ielweiſe, die von ſtämmigen 1 8611 15 en wird, 9 dem Vis Homburg das Nachſehen gab e des 1 1 13. 1350 J, 1800 1 1 1 2 1 b der Aufſtiegskollege der Auerkacher, der Neuling 15 8 Mafor H. Jay! 9 5 25 886 auf 9— 5 5 g anhe Toto: 44 1 15 5 Weben, Rein ennen. 1900, 5100 Merz 15 1 a denn ihm f r: K 4015 b Pirmoſen g eine ber bi bee Mae. i 1 5 2 Nele, 56 Malne's Scolaro 9 17 10 6 0 Liebes⸗ rie; 3. Renke. Toto: 48, Platz: 10, 28, 25. 9 15 18.1. 0 unkten, die ſogar lange mit 110 in 1 15 ug N Ter 9 5 die Lace 1 eines e⸗ 15 f wan t, endlich aus ſeinem„Dornröschenſchlaf“ er Ferner: Heldenfauſt, Spitzmaus, 625 251 e 5 bat als Goſt der Pfalz Pirmuſe varſunh Wendelg 8 e en 0 e ie eranten ſpielende Kindsbach, iſt auf einig 775 Poſten 8²⁰ 5 Die Spiele der Handball-Vezirksklaſſe T frriedrichsfeld— TV Viernheim 325 In dieſer Staffel kamen ſämtliche Spiele zum Austrag. Die Ueberraſchung war dabei die Ni eberk age Irt ledrichs⸗ felds auf eigenem Gelände. Da, wie man hört, Friedrichs feld auch aus einem anderen Spiel bie heiden Punkte wegen Mitwirkung von Jugendlichen abgeſprochen be⸗ kommen ſoll, iſt die aute Stellung der Mannheimer Vor⸗ ſtädter auf einmal dahin. Der ſonntägliche Gegner war diesmal der TV Viern⸗ heim, der in Käfertal eine überraſchend gute Partie lie⸗ ferte, ſo daß eintraf, was wir ſchon in unſerer Vorſchau andeuteten, daß die Turnerſchaft ihren Vorſprung ein⸗ büßte. Dieſes Spiel ſtand übrigens ganz im Zeichen ſtar⸗ ker Verteidigungen, gegen die ſich die Angriffsreihen nun ſchwer durchſetzen konnten. Die Heſſen hotten ſich ſchon bis zur Pauſe eine.8⸗Führung erkämpft. die die Platz⸗ herren, die nach dem Wechſel etwas ſtärker wurden nicht mehr aufholen konnten, da es gar nicht klappen wollte. Viernheim hat mit dieſem Sieg erneut ſeine Gefähelich⸗ keit bewieſen und wird noch eine beachtliche Rolle im wei⸗ teren Verlouf der Spiele bringen. Turnerſchaft Käfertal— TV Leutershauſen 428 Auch der zweite noch ohne Punktverluſt im Rennen liegende Verein, die Käfertoler Turmerſchaft, mußte an ödieſem Sonntag Federn laſſen. Unter der Leitung von Ern ſt⸗VfR kamen die Platzherren in einer wenig guten Verſaſſung auf das Spielfeld. s wollte aber auch nir⸗ gends klappen. Es fehlte am Zuſammenſpiel, dem gegen⸗ ſeitigem Verſtändnis und noch o manchem. Die Mannſchaft war gegen die Vorſpiele nicht wieder zu erkennen. Die Gäſte aus der Bergſtraße hatten dies bald heraus. Sie waren insbeſondere in den erſten 30 Minuten tonangebend und holten in dieſer Zeit auch eine:4⸗Führung. Als die Einheimiſchen nach dem Wechſel beſſer ſpielten und etwas mehr Kontakt gefunden hatten, waren aber die Gäſte auf der Hut. Wohl konnte die zweite Halbzeit unentſchieden geſtaltet werden, doch der Sieg war mit 4˙8 beim Gaſr. Turnerbund Germania— TV 46 Mannheim 5211 Das Spiel dieſer beiden Mannſchaſten nohm den er⸗ warteten Verlauf. Die Gäſte vom Luiſenpark waren ſtets um etwas ſchneller, als die Germanen und auch wurf⸗ kräftiger. So konnten ſie ſich bis zum Wechſel eine:6⸗ Führung verſchaffen. Der Turnerbund war zwar dann etwas ſtärker geworden und konnte auf 714 auſſchließen, aber daun war es vorbei. Es gab Unſtimmigkezten mit dem Unparteiiſchen und dite Partie. die nun ſaſt often geworden war, ging wieder an die Gäſte deren Sieg als durchaus verdient bezeichnet werden muß. Da aber auch die Leiſtungen der Germania beſſer waren, als in den Splelen zuvor, ſo wird auch ſie nicht immer als zweiter Sieger den Platz verlaſſen müſſen. T Laudenbach— T Ziegelhauſen 7712 Laudenbach hatte am Vorſonntag durch einen hohen Sieg über Germanio Mannheim aufhorchen laſſen. Beim ſonn⸗ täglichen Spiel aber mußte dem Gaſt der Steg überlaſſen werden. Es ſbanden wohl zwei Erſatzleute in den Reihen des Gaſtgebers aber auch komplett wäre er diesmal nicht dem Können der Heidelberger Vorſtädter gewachſen ge⸗ weſen. Die Ziegelhäuſer lieferten jedenfalls an dieſem Tag ein wirklich gutes Spiel, bei dem der Angriff über⸗ ragte, während ſich die Deckung einige Schnitzer erlaubte. Staffel 2: Favoritenſiege T Jahn Weinheim— T Handſchuhsheim 10:4 Ein hartes Spiel lieferten ſich dieſe beiden Maun⸗ ſchaften in der Zweiburgenſtadt an der Beraſtraße. Die Pferderennen im Reich 6. Preis von Halberſtadt. 1475„, 2500 Meter(Ver⸗ kaufsrennen]: 1. Stall Wero's Marng(G. Jäckel); 2. Totes Rennen zwiſchen Claaßen und Linda. Toto: 26; Platz: 10, 13, 11. Lg:—totes Rennen—K. Ferner: Kriegs⸗ flagge, Waſſerball. EW: 39:10. 7. Abſchieds⸗Flachrennen 1000 /, 1350 Meter: 1. A. H. von Oertzen's Chronik(G. Nordmann); 2. Malve; 3. Gib acht. Toto: 21; Platz: 10, 10, 10. Lg: 38—14—6. Ferner: Tifernus, Gangani, Helena, Vale. EW: 60:10. Dresden(10. Oktober) 1. Preis von Hofewieſe. 2000 Mark, 1200 Meter.(Zwei⸗ fährige): 1. P. Mülhens Heſperich(H. Berndt); 2. Beo⸗ wulf; 8. Elbgraf. Toto: 77; Platz: 8, 34. Lg.:-. Ferner: Valanda, Bolivia, Triberg. EW: 32010. 2. Langebrücker l 2500 Mark, 1600 Meter. (Ausgleich): 1. W. Jentſch Montebello(E. Michael); 2. 9 8 3. Jan von Eyk. Toto: 91; Platz: 18, 20, —.— In 8 5 Indio, länder, Oswald, Wage Vera F. 29010. lotzſcher⸗ Jagdrennen. 700 Mark, 3500 Meter. 1): 1. K. E. v. Kaphengſt ien 15 Gietz 2, Wratislawia⸗ 8. Zarenkind. Toto: 799 5 17, 30, Lg. Ferner: N ward ena 4 5 Mo⸗ kalt, e EW: 10 Amazonen⸗Preis. 2000 Mar 180 Meter: 1. id n Corſica(Fr. v. e 5 90 1 Sagenheld. 1 125 a 40, 21, 88. Ig. 1,1744. Ferner: 1 ojauer. 210. 8. helene 108 +7⁰⁰ b Mart 1400 0 1 5 em. berſt B 1 Ausgl.): Neumanns Pantb. 5 0 16.80 9 e Wilderer. Toto: 21; . W Märchenwald 1 eee 6. Dresdner. 3600 Merk, 4000 Meter: 1. Frau M. v. 1 Ohio(R. Eoer); 5 che 3. Leony. oto: 54; Platz: 19, 18. Lg.: 1 1 Ferner: He⸗ rero, Lieber Kerl. Ew: 100510. 7. Erkmaunsdorfer Ausgleich. 2800 Mark, 1900 Meter. 95 5): 1. R. v. Skrbeuſkys Peking(E. Böhlke); Glücksſtern; 8. Pesne. Toto: 42 Platz: 18, 22. Ae 17—1— N. Ferner: Fra Diavolo, Heibekind, Iberts, Liguſter. GW: 26:10. Müuchen⸗Riem(10. Oktober) 1. Dornach⸗Flachrennen. 2200 Mark, 1000 1 1. A. Daubs Storta(G. 0 2. 95 3 Kondor. Toto: 63; Platz: 11, 11, 5 1 1 per huhn, ente; b iſherm esl, aldſees EW: 1. ede e 2200 Mark, 3400 7 1. 5 Maiers u. A. Harbecks Herzaß(F. Gimpl); 2„ Flaute; 3. Le Bougnat. Toto: 15; Platz: 14, 26. Lg.: A2. Ferner: Palmenländer, 85 EW: 92:10. 3. Tra 8 Fe i 4. Riemer Her 4350 Mark, 2000 Meter: 1. Stall e. 25 1 5 Größkopf); 2 2. Saar⸗ pfälger; 3. Botos. Toto: 28: tz: 13, 19, 65. Lg.: —. erner: e Pan Bago, Toreanoer, 9 rold, Graf Schleiden. Em: 22010. Tr 6 Preſſe⸗ reis. 2000 Mark, 1600 Meter.(Ausgleich 92 1 1 Ilarlands Schneemärchen 521 51 e 15 Na⸗Naz 3. 12 5 74. Kotaract. Toto: 17, 18. Sg.: 1 19 7 5 Oſaka, Hau. 2 lineſla, 7 1 e Sen 5 Warum, u⸗ don fr., Erwin von Stein GW: 3 15210. rabfahren. III das gibt eine a E44 5 Jalil, ein 1 Handſchuhsheimer überraſchten dabei etwas. Ihr Spiel war zügig und auch die Deckung war aut auf der Hut, aber leider konnte der Sturm nicht wer Dieſ Mo⸗ ment entſchied denn auch den Kampf e zu⸗ gunſten der Einheimiſchen. Bei durchaus 1 ſpiel hatte Jahn ſtets einen kleinen Vor ſeine Stürmer im Strafraum meiſt zun wöhrend hier die Gäſte ſcheiterten. i Weinheim Sieger und damit weiter e Bfg Kurpfalz— Poſt⸗S 68 Einen bungemein ſpannenden Verlauf gegnung des Neulings der Bezirksklaſſe Kurpfälzer, und dem Mannheimer Poſtf Ablauf der erſten Hälfte ſah es zwar legenen Sieg der letzteren aus, die ſich 5 Führung erſpielt hatten. Im Verlauf änderte ſich aber das Bild. Die r mehr auf und Poſt mußte hart verteidigen. vor Schluß hieß es noch:5 und für jede M es nun um den Endſpurt. In dieſer i ſich die Poſtler ſedoch von der beſſeren größeren Kraftreſerven aufzuweiſen knappen, aber nicht unverdienten 6: Turnerbund Neulußheim— T St. Leon Wir haben ſchon geſchrieben, daß ſich die N ö ſo langſam wieder gefunden haben. Dies auch in dieſem Spiel gegen Hie ſpielſtark 8 Leon. Faſt wäre auch an dieſem S Reber⸗ raſchung gelungen. Bis zur Pauſe 9 Manm⸗ ſchaft mit einem gerechten:3 ſehr aut aus r Affäre ge⸗ zogen. Die frühe Verletzung eines Spiele dann nur noch als Statiſt weiterſpielen kom nachteilig aus, ſo daß dem Gaſt mit:7 der Sieg über⸗ laſſen werden mußte. Jedenfalls haben die Neulußheimer in dieſem Spiel bewieſen, daß ſie etwas können. Un⸗ parteiiſcher Maier ⸗ Mannheim hatte nicht gerade einen leichten Stand, brachte aher das Spiel ſicher über die Zeit. Tec Kronau— Turnerbund Hockenheim:5 Nun hat der Neuling aus Hockenheim ſeinen erſten Sieg erringen können, der doppelt wertvoll iſt, da er auf des Gegners Platz erkämpft werden konnte. Unter der Leitung von Wetzel⸗Leutershauſen hatte es ein flottes, hartes, aber doch faires Spiel gegeben, bei dem ſich die Mannſchaften völlig ebenbürtig waren. Hockenheim hatte aber den beſſeren Torwächter zur Stelle ſo daß ihnen mit 225(:4) der verdiente Steg gelang. Kronau rückt mit dieſer neuerlichen Niederlage bedrohlich ans Tabellenende. Frauen-Handball Die Frauen⸗Berbandsſpiele nahmen am Sonntag ſhren Fortgang. In der Bezirksklaſſe war zwar im Laufe der Woche das Spiel MD— TW 46 wieder abgeſetzt worden. Die Mic hatte mit Aufſtellunasſchwierigkeiten zu kämpfen. Es wäre wirklich zu bedauern, wenn dieſe nicht behoben werden könnte und wieder eine Mannſchaft aus der Bezirksklaſſe verſchwinden würde. SW Waldhof gaſtierte beim Bf Neckarau und mußte ſich daſelbſt wach ſpannendem Spiel mit 02 knapp geſchlagen bekennen. Der andere Neuling Poſt Mannheim war beim VfR und mußte mit 11:1 klar die Ueberlegenheit des ers an⸗ erkennen. Das Spiel der Poſtlerinnen allerdin ver⸗ dient Anerkennung, da ſie federzeit eifrig bei der Sache waren und manche brenzliche Situation beim Bci herauf⸗ beſchworen. Vom VfR intereſſiert. daß ſich auch Marta Schleicher wieder eingefunden hat. ſo daß die Mannſchaft bald wieder in Beſter Aufſtellung zur Verfügung ſtehen wird. Die Kreisklaſſe brachte an der Beraſtraße einen 10: 1⸗Sieg von 5 09 Weinheim über Handſchuhsheim. Die Weinheimer ſpielen in ihrer Staffel dieſes Jahr wirk⸗ lich eine überragende Rolle. In Mannheim mußte ſich Vi 2 der Poſt 2 mit 10:2 beugen. Nachſtehend die Er⸗ gebniſſe: Vie Neckaran— S Waldhof:0 Bf Mannheim— Poſt⸗S 11:1 BfR 2— Poſt⸗SV 2 2110 TB Handſchuhsheim— J 90 Weinheim 1210. Kreisklaſſe Männer — Vid Neckarau 1214 Jain Seckenheim— T Schwetzingen 874 Aus der Kreisklaſſe wurden dieſe beiden Ergehmiſſe bekonnt. MTG konnte auch gegen Vis Neckarau ſicher beſtehen und bewies dadurch ein weiteres Mal, daß ihre Spielſtärke über der der Kreisklaſſe ſteht. Jahn Secken⸗ heim konnte die Schwetzinger Turner mit 814 ſicherer als das Reſultat beſagt, bezwingen. Willi Knehe Jußball⸗Jachwart Der langjährige Fußball⸗Jachwart des 9 Nieder⸗ rhein, Joſef Daheim(Duisburg), der ſeit 28 Jahren im weſtdeutſchen Fußballſport unermüdlich gearbeitet hat, iſt aus beruflichen Gründen von ſeinem Amt zurückgetreten. Seinen Poſten wird der Duisburger Willi Knehe überneh⸗ men, der ebenfalls ſich im weſtdeutſchen und niederrheini⸗ ſchen Fußball einen Namen gemacht hat und als früherer Vorſitzender des Fußball⸗Ausſſchuſſes des WS kſpäter die Stellung eines weſtdeutſchen Gruppenſportwartes einnahm. und einen unden konnten. 11 tlußheimer Hoppegarten(10. Oktober), 1. Preis von Ilniſch. 3000, 1350 Meter: J. Stall Halmas Milo(O. Schmidt); 2, Fidalgo; g. Torerotochter. Toto: 16; Pl.: 12, 13. Lg.: 2317. Ferner: Narr⸗ halla, Leibhuſar, Schneekönigin. EW: 36:10. 2. Preis von WMeedern. 2400%, 1600 Meter.(Zweij.): 1. P. Mülhens“ Herzſolo(W. Printen); 2. Morgenruf; 8. Föhrental. Toto: 25: Pl.: 13, 17, 18. Lg.. 114. Ferner: Chortiſt, Dolmetſcher, Altvater, Oſtinato. EW: 100 10. 5. Preis von Hohenthurm. 4500, 2000 Meter.(Aus⸗ gleich II): 1. 15 Mydlinghovens Freiſchärler(J. Vin⸗ zenz); 2. Marlieſe; 3. Blaſon. Toto: 25 Pl.: 13, 28. Lg.: K 271. Ferner: Malflieder, Prinzregent, Marſch⸗Marſch. EW: 128: 10. 4. Ratibor⸗Rennen. 16 000 J, 1400 Meter, mei, 1. Ge⸗ ſtüt Ebbeslohs Aölerfee(O. Schmidt); 2. Jaromir; 3. Blaue Donau. Toto: 11; Pl.: 10, 10. Lg.: 111010. Ferner: Steinbach. EW: 16. 10. 5. Omuium. 7500, 1900 Meter.(Ausgl..): 1 Stall Hahnhofs 5 170 geh 2. Walzerkönig; 3. Taffun. Toto: 59; Pl.: 29 L. 4K. Ferner: Lampe, Szene. Blinzen, 1 Poet's Fancy. EW. 29610, 6. Fortung⸗Reunen. 2400 J, 1800 Meter.(Verkaufs ren⸗ nen): 1. R. A. Herrſchels Pollux(J. Vinzenz); 2. Whlſt; 3. Pommernherzog. Toto: 17; Pl.: 11, 13. Lg.: G8. Ferner: Graf Nici. EW: 56:10. 7. Preis von Muskau. 2400 /, 1600 Meter.(Ausgl. III): 1. D. Krietes Feuerbarbe(5. Zehmiſch); 2. Kanzliſt; 8. Meldereiter. Toto; 28; Pl.: 18, 28, 25. Lg.: 1, Ferner: Agnat, Purpurſtern, Rheinländer. EW: 26410. 8. Preis von Burg Schlitz. 2400, 2400 Meter.(Aus⸗ gleich III): 1. D. Krietes Sennhütte(H. Zehmiſch); „Monte Ehriſto; 3. Arbatros. Toto: 51; Pl.: 18, 16, 21. 1K. Ferner; Mark Aurel, Matthias, Pontifex, lünie, Peloponnes. G8: 172110. Dienstag, 12. Oktober 1937 IANDELS- W WIRTSCHAFT-ZET der Neuen Mannheimer Zeitung NG Mittag-Ausgabe Nr. 471 Auf dem Wege zu einem Neichs-Plandleih Rechi? In der ſogenannten„Verluſtliſte“ des Bürgerlichen Ge⸗ e 8 d. h. in der Aufzählung der vom Reichsrecht un⸗ geblieben Materien, findet ſich in dem Artikel 94 führungsgeſetzes zum BGB auch das Bereinheitlichun l ſtrebt, in abſehbarer Zeit mit ergriffen werden. Man weiß nicht, wann das der Fall ſein wird. Ein bedeutſamer Anſtoß zu der weiteren Entwicklung der Dinge wurde kürzlich auf der Tagung des Deutſchen Gemeindetages gegeben. Hier hat der Dezernent und Leiter der kommunalen Leihanſtalt die Forderung er⸗ hoben, daß ein Reichs⸗Pfandleih⸗Geſetz tunlichſt bald ge⸗ ſchaffen werden ſoll. 1 Dieſer Wunſch wird von Her Stelle, die ihn geäußert Hat, damit begründet, daß die Vielfalt der beſtehenden Vandesgeſetze eine Unſicherheit und wirtſchaftlich nicht zweckmäßige Verſchiedenheit der Handhabung mit ſich ge⸗ bracht hat, ein Zuſtand, deſſen Beendigung im Intereſſe namentlich der Kreditnehmer gelegen iſt. Um die Berech⸗ tigung dieſer Darlegungen zu erkennen, iſt es nöti darauf hinzuweiſen, daß der Umfang der Inanſpruc nahme von Pfanoleihinſtituten nich wie vor nicht gering iſt. Die Bevölkerungsſchichten, die ſich an die Pfand⸗ leihanſtalten um Kredit wenden, iſt zahlenmäßig ebenfalls ziemlich groß, ſozial und wirtſchaftlich gehört der Kredit⸗ nehmer faſt durchweg zu den ärmeren Bevölkerungsteilen. Gerade der letztgenannte Umſtand läßt es wünſchenswert erſcheinen, daß eine überall gleichmäßige Behandlung des Kreditbedarfs dieſer Volksſchichten und vor allem eine gleichmäßige Koſtengeſtaltung der kleinen und kleinſten Kredite eingeführt wird. Der zahlenmäßige Umfang der von den Pfandleihinſtituten gegebenen Darlehen betrug nach der letzten ſtatiſtiſchen Feſtſtellung im Jahre 1936 1d. 210 Mill. /; dieſer verhältnismäßig kleinen Zahl ſteht aber die große Zahl der Einzeldarlehen gegenüber, die durchſchnittlich nur je 11,65/ gzusmachten. Das Geſamt⸗ volumen des Pfandleihgeſchäftes verteilt ſich auf 3 15. 500 Leihhausbetriebe in Deutſchland, eine Zahl, die gegenüber der von 1933 um über 150 kleiner iſt. Im 1 Zuge der Bereinigung des Pfandleihgewerbes hat alſo eine beachtliche Schrumpfung ſtattgefunden, die zum we⸗ ſentlichen Teil auf das jetzt beinahe vollſtändige Ausſchei⸗ den der jüdiſchen Betriebe zurückzuführen iſt. Urſprünglich war der Pfansoleihbetrieb etne Angelegen⸗ heit der Gemeinden; ein privates Pfandleihgewerbe kam erſt ziemlich ſpät, nämlich mit der Induſtrialiſierung der Städte auf. Die Reichsgewerbeordnung, Hie dieſe Berufe ziemlich großzügig behandelte, mußte ſchon wenige Jahre nach ihrem Inkrafttreten eingeſchränkt werden. Aber die Reichsgewerbeordnung und die ſpäter ergangenen reichs⸗ rechtlichen Vorſchriften enthielten nur Rahmenbeſtim⸗ mungen; die weſentlichen Vorſchriften, ſo insbeſondeye die über die Koſten der Darlehen und die Gebühren, blieben dem Landesrecht überlaſſen. Daraus ergibt ſich die z. Z. recht große Verſchiedenheit in den zuläſſigen Zins⸗ und Koſtenbelaſtungen für dieſe kleinen Kredite. Uebereinſtim⸗ mend iſt feſtzuſtellen, daß der private Pfandleihkredit durchweg noch recht teuer iſt, wogegen ſich der öffentliche Pfandleihkredit, d. h, alſo der von den 60 öffentlichen An⸗ die ſtalten gewährte, etwas nehmer ſtellt. Das Preußiſche Pfandleihgeſetz von 1881 gab den Betrie⸗ ben allgemein die Befugnis, Pauſchalvergütungen zu ſor⸗ dern, die ſich aus Zins, Lagergeld und Unkoſtenbetrag zu⸗ ſammenſetzten. Der eigentliche Zinsſatz blieb bei dieſer Regelung und namentlich bei der praktiſchen Handhabung nerſchleiert. Im Jahre 1933 und ſpäter 1936 wurden in Preußen Neuregelungen getroffen; insbeſondere wurde eine zahlenmäßige Trennung der Zinsbelaſtung einerſei und der Verwahrungs⸗ und Verwaltungskoſten andererf günſtiger für Darlehns⸗ 8 8 vorgeſchrieben. Die letztgenannten Koſten ſteigen von 10 Pfg. im Monat bis 2,50% für Darlehen über 100 /. Der Kapitalzins wurde auf 6 v. H. feſtgeſetzt. Beſondere Koſten für Feuer⸗ und Diebſtahlsverſicherung dürfen nicht mehr erhoben werden. Zuläſſig iſt eine einmalige Taxe⸗ gebühr von 1 v. H. bei Darlehen über 30. Auch dieſe Regelung führte, vor allem bei kleinen Dar⸗ lehnsbeträgen, noch zu einer unverhältnismäßigen Be⸗ laſtung der Kreditnehmer. Die anderen Landesgeſetze ſchlie⸗ ßen ſich in den Grundzügen an die preußiſche Regelung an, weichen aber in Einzelheiten, ſo hinſichtlich der Koſten und Zinſen, zum Tei'k erheblich von dieſer und untereinander ab. Gegenſtand der einheitlichen Regelung würde ohne Schwierigkeit der Inhalt und die Abwicklung von Pfand⸗ leihverträgen bilden können. Wichtiger und wirtſchaftlich bedeutſamer erſcheint aber die einheitliche Regelung der Kreoitkoſten, und in dieſer Hinſicht dürften auch die Ueber⸗ legungen gehen, die im Anſchluß an die Letzte Tagung des Gemeindetages von den beteiligten Kreiſen angeſtellt wer⸗ den. Ausgangspunkt für dieſe Ueberlegungen und die zu treffende reichsrechtliche Oröͤnung müßte u. a. ſein, daß es ſich bei den Pfandleihkrediten ihrem Charakter nach um Notkredite vorübergehender Natur handelt, andererſeits müßte aber auch bedacht werden, daß dieſe Kredite vielfach zu Konſumptivzwecken dienen, alſo wirtſchaftlich ihre Be⸗ denken haben, wenn ſie ſich ſehr ausdehnen. Man wird da⸗ her bei der Bemeſſung der Koſten für die Kredite beide Ge⸗ ſichtspunkte im Auge haben müſſen: eine Hemmung der allzu großen Ausdehnung und den Schutz vor Ueber⸗ teuerung. Auf der Tagung des Deutſchen Gemeindetages iſt von dem Sprecher in dieſer Angelegenheit nicht nur die Schaf⸗ fung eines einheitlichen Reichsrechts angeregt worden, ſondern es wurde von ihm auch der Wunſch geäußert, daß den gemeinnützigen öffentlichen Inſtituten künftig eine Monopolſtellung für den Pfandleihbetrieb eingeräumt werde. Es läßt ſich nicht vorausſagen, inwiefern ein ſol⸗ cher Wunſch auf Erfüllung bei den zuſtändigen Organen rechnen kann. Auf den erſten Blick ſcheint er gegen den Grundſatz der Wirtſchaftsdingen zu verſtoßen, der dahingeht, daß dem Staate zwar die Lenkung der Wirtſchaft zuſteht, daß er aber nicht ſelber Wirtſchaft treibe. Die Verhältniſſe ſind jedoch auf dem Gebiete des Pfandleihbetriebes, wie ohne weiteres zu erkennen iſt, beſonders gelagert. Es handelt ſich hier gewiſſermaßen um ein Grenzgebiet zwiſchen Wirt⸗ ſchaft und Kredithilfe. Es ſcheint deshalb verſtändlich, wenn von dem Vertreter der gemeindlichen Pfandleih⸗ anſtalten Anregungen gegeben werden, die die Frage des Fortbeſtandes der privaten Pfandleihtätigkeit unmittelbar betreffen. Zur grundſätzlichen Entſcheidung dieſer Frage dürfte aber noch manche Klärung erforderlich ſein. Erfolgt eine reichs rechtliche Regelung der oben erörterten Haupt⸗ punkte, ſo könnte ſich unter Umſtänden das Eingehen auf die Frage der Uebertragung des Monopols an die öffent⸗ lichen Anſtalten erübrigen. Gute Beſchüftigung der rheiniſchen Glasinduſtrie. In der Hohlglasinduſtrie hat der flotte Auftrogseingana in. den letzten Monaten angehalten wd weitere Einſtellungen rmöglicht. Auch die Spiegelglasinduſtrie war aut be⸗ ſchäftiat. Das Inlandsgeſchäft ſtand im Zeichen der Sar⸗ wobei in Gußalas eine leichte Abfatzbeſſerung gegen⸗ Aber der eden, Vorjahrszeit eintrat. Im Auslands⸗ 8 konnte der Spiegelglas t auf Voriah ten werden. * Beginn de 7. genom ihren a genomme die Ernte bereits ſtä und badiſchen und heſſiſchen Zuckerfe laden. Der Zuckerrübenverkauf nimm in Auſpruch. Es wird hier wieder mit ernte gerechnet. nationalſozialiſtiſchen Staatsführung in der ſich um den der Reſt des Jahreskupons 1935 mit 5,10 ſſr. für 480 Kro⸗ eines bedeutenden ägyptiſchen Handelspolitikers und ein⸗ flußreichen Mitglieds der Landwirtſchaftsſyndikate beſen⸗ hältniſſes des ägypt Eisenhüffenfag 1937 in Berlin Ehrung englischer und schwedischer Eisenhüffenmänner sjährigen Hauptverſammlung des Vereins ütbenleute, die wie immer den Höhepunkt Eiſenhüttentags in Düſſeldorf bildete, 2000 Teilnehmer erſchienen. Der ſtell⸗ ſitzende Prof. Dr. Paul Goerens, Eſſen, zertreter der Reichs-, Staats⸗, Provinz⸗ hörden, der Wehrmacht, der Partei und gen ſowie der befreundeten Verbände und tionen des In⸗ und Auslandes begrüßen. Das hr rſtandsmitglied des Vereins, Dr. O. ſen, Düſſeldorf, erſtattete ſodann ſeinen Bericht, in dem er ſich mit den G. saufgaben des Vereins Deutſcher Eiſenhüttenleute Anſchließend hielt Prof. Dr. Debye, Be Dahlem, einen Vortrag über „Wege der modernen Forſchung der Phyſik“. Mit ſeinem Dank an den Vortragenden verband der Vorſitzende einige Betrachtungen über die Bedeutung dere Wiſſenſchaft für den Fortſchritt. Wie früher die Atomtheorie das Zuſtande⸗ kommen von chemiſchen Verbindungen zwanglos erklärt und die Möglichkeit gegeben habe, Körper ſynthetiſch auf⸗ zubauen, ſo bildeten jetzt vielleicht die neuen Gedanken in der Atomphyſik, wie ſie von Prof. Debye geſchildert wur⸗ den, den Ausgangspunkt für die Erklärung des Zuſtande⸗ kommens der Eigenſchaften der Materie. Man ſtehe hier vor neuen Entwicklungen, deren Bedeutung heute nur ge⸗ ahnt werden könne. Prof. Goerens hab dann den großen Wert des Erfahrungsaustauſches, auch über die Landes⸗ grenzen hinaus, hervor. Gute Beiſpiele böten hierfür die Erfindung des Beſſemer⸗Verfahrens und des Thomas⸗ Verfahrens, die beide in England gemacht ſeien. Wäh⸗ rend aber das Beſſemer⸗Verfahren ſtärkſte Förderung in Schweden gefunden habe, ſei das Thomas⸗Verfahren be⸗ ſonders in Deutſchland weiter entwickelt worden. Der Vorſitzende leiteke mit dieſen Ausführungen über zu den Ehrungen, die in dͤieſem Jahre als ein Akt der Anerken⸗ nung und Dankbarkeit zugleich an engliſche und ſchwediſche Männer gegeben wurden. Die erſte Ehrung, die Verlei⸗ hung der Carl⸗Lueg⸗ Gedenkmünze, galt dem Profeſſor der Metallurgie an der Royal School of Mines in London, Harold Carpenter, für ſeine Arbeiten um die Ent⸗ wicklung des Eiſenhüttenweſens, während der Ehrenſchatz⸗ meiſter des Fron aud Steel⸗Inſtitute, James Henderſon, London, durch die Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft aus⸗ gezeichnet wurde. und Gemeind rer Gliederun ga 117 Sir Zum Ehrenmitglied wurde auch der ſchwediſche Eiſen⸗ hüttenmann Axel Fornander aus Fagerſta ernannt, einer der erſten Eiſenhüttenleute Schwedens, der die gegenſeitige Befruchtung ſchwediſcher und deutſcher Arbeit wirkſam un⸗ terſtützt hat. Für die ihnen zuteil gewordenen Auszeich⸗ nungen gaben die Geehrten ihrem Dank Ausdruck, wobei vor allem die für den Fortſchritt ſo große Bedeutung eines guten Zuſammenarbeitens unterſtrichen wurde. James Henderſon betonte in ſeiner Dankanſprache, daß, je enger die Angehörigen der großen Induſtrien Deutſchlands und Englands zuſammenkommen, um ſo beſſer auch das Ver⸗ ſtehen in anderen Dingen werde, während Axel Fornander dem Wunſche Ausdruck gab, daß der bisherige enge Ge⸗ dankenaustauſch zwiſchen den ſchwediſchen und deutſchen Eiſenhüttenleuten in Zukunft zum Nutzen beider Länder ſich weiter fri ngend entwickeln möge. In ſeinem Schlußwort ſchilderte dann der Vorſitzende, wie die deutſche Eiſeninduſtrie unter dem Einfluß der Wiſ⸗ ſenſchaft und der großen Erfindungen ihre Entwicklung vollzogen habe. Wenn auch mit dem Ausbau der deutſchen Eiſeninduſtrie nach dem Kriege nach Verluſt der lothrin⸗ giſchen Erzgrundlage eine große Aufgabe erfüllt worden ſei, ſo ſei doch das Mißverhältnis zwiſchen der Produktion von Eiſen und Stahl aus eigenen und der aus fremden Erzen zu ungünſtig geworden, als daß es auf die Dauer für Deutſchla hätte tragbar ſein können. Bei den dau⸗ ernden Schwierigkeiten ſeiner wirtſchaftlichen Beziehungen zum Auslande ſei deshalb die Frage immer dringlicher ge⸗ woroͤen, den deutſchen Erzen, die noch verblieben waren, wieder einen erſten Platz einzuräumen. Schon lange Jahre habe man ſich im Kreise des Vereins Deutſcher Eiſenhüttenleute bemüht, durch wiſſenſchaftliche Vorarbeit die Vorausſetzungen zu ſchaffen, die die Verhüt⸗ tung der armen Hentſchen Erze ermögliche, und Erfolge ſeien auf dieſem Wege nicht ausgeblieben. Das Problem jedoch, eine neue Induſtrie aufzubauen auf dieſen deutſchen Erzen, ſei zu groß geweſen, als daß es von der Privatwirt⸗ ſchaft allein in einer kurzen Zeit hätte gemeiſtert werden können. Es ſpiele eine Unzahl von Fragen in dieſe Auf⸗ gabe hinein, wobei man an die notwendig werdenden Ver⸗ kehrsmittel, Fragen der Anſiedlung uſw. denken müſſe. So habe denn die Staatsführung einen entſcheidenden Schritt getan, als ſie durch die Schafſung der Hermann⸗Göring⸗ Werke mit einem Schlage den Anſtoß gab für einen ſinn⸗ gemäßen Erſatz der verloren gegangenen lothringiſchen Eiſeninduſtrie. Der Ausbau von Förderanlagen werde nach den Plänen der Staatsregierung Herartig beſchleunigt wer⸗ den, daß noch im Laufe des nächſten Jahres eine fühlbare Erhöhung der Erzförderung in Ausſicht ſtehe. Nunmehr erwarteten den deutſchen Eiſenhüttenmann neue Aufgaben nach der techniſchen und wirtſchaftlichen Seite hin. Die deutſche Eiſeninduſtrie werde alle Kraft daranſetzen. zur Löſung dieſes großen Planes beizutragen. Alle Arbeiten der Zukunft bedeuteten nicht Abkehr von den bisherigen Wegeen, ſondern ſtärkſte Intenſivierung aller Bemühungen und Arbeiten, die den Eiſenhüttenmann ſeit Jahren be⸗ ſchäftigten. PCC ã ͤ ͤÄKdddddcccccCcccccCccccC/ ͤVꝓVꝓßccccc/cccßcccccc/c(c/c/ ã ↄ q VVVVVVVVVV—TVPTTTVTVTTVT(TTT 75 Jahre Pfaff Die G. M. Pfaff AG in Kaiſerslzutern konnte in die⸗ ſen Tagen auf ein 75jähriges Beſtehen ihres Unterneh⸗ mens zurückblicken. Als im Jahre 1862 der Inſtrumen⸗ tenmacher Georg Michael Pfaff begann, Näh⸗ maſchinen herzuſtellen, war die eiſerne Nähmamſell in den Kurioſitätenkabinetts häufiger anzutreffen als in den Schneiderwerkſtätten. Die Schneider zogen es vor, bei dem althergebrachten Handnähen zu bleiben. In kürzeſter Friſt holte die Geſchicklichkeit Pfaffs den konſtruktiven Vorſprung der amerikaniſchen Nöhmgſchinen ein. Er ver⸗ vollkommnete den Mechanismus, entwickelte ſehr bald ſelbſtändige Herſtellungsmethoden und ſchuf einen eigenen Qualitätsrang ſeiner Nähmaſchinen. 1872 wurden bereits 30 Arbeitskräfte beſchäftigt, zehn Jahre ſpäter war die Belegſchaft auf 350 Köpfe angewachſen. Auf der großen Nürnberger Ausſtellung im Jahre 1882 konnte bereits die Nähmaſchine mit der Fabrikationsnummer 50 000 verloſt werden. Die Jahresproduktion war auf 13 000 geſtiegen. Unter Mitwirkung der Söhne Georg und Jakob wuchs das Unternehmen von Jahr zu Jahr. 1893 wurde die 9155 Frikationsnummer 100 000 erreicht. Im gleichen Jahre ſtarben Jakob Pfaff und bild darauf der Gründer des Werks, Georg Michael Pfaff. Der ältere der beiden Söhne, Georg, führte nun die Ueberſiedlung des Werks aus dem Innern der Stadt auf das heutige Fabrikgelönde an der Peripherie der Stadt durch. Die Belegſchaft ſtieg auf rund 2000 Mann. Der Weltkrieg unterbrich den Auf⸗ ſtieg des Unternehmens, doch ſelbſt unter der Ungunſt der Verhältniſſe trieb Georg Pfaff die Entwicklung voran. Das 1917 von ihm eingeführte Holsgeſtellt ſetzte ſich neben dem gußeiſernen Geſtell durch und hat dieſes in der ſpä⸗ teren Entwicklung ganz erheblich zurückgedrängt. Als Georg Pfaff 1917 ſtarb, übernahm Frl. Lina Pfaff, ſeine Schweſter, die Leitung des Unternehmens, die ſie bis zum Tage der Umwandlung des Privatunter⸗ nehmens in eine Familien⸗A(1926) behielt. Der neue Betriebsführer, Karl Pfaff, der Enkel des Gründers, widmete ſich mit beſonderer Liebe der Erziehung des Fach⸗ arbeiternachwuchſes und gründete ſchon im Jahre 1924 die inzwiſchen als muſtergültig anerkannten und mit dem Leiſtungsabzeichen der DA ausgezeichneten Lehrwerkſtät⸗ ten. In den Konjunkturſahren wurden dem Werk ſo geſunde Grundlagen geſchaffen, daß ihm die Jahre der großen Wirtſchaftskriſe nichts anzuhaben vermochten. Es blieben ſogar Kraftreſerven genug, um eine Exweiterung des Produktionsprogramms durchzuführen. Das Jahr 1936 brachte die Herſtellung der Zmillionſten Nähmaſchine, gleichzeitig die Fertigſtellung des ſechsſtöckigen Verwal⸗ tungsgebäudes. Nach den bisher feſtgeſtellten Teilergeb⸗ niſſen des Jahres 1987 wird das Jubiläumsjahr zugleich Rekordjohr werden. Etwa 50 v. H. der Produktion nehmen ihren Weg über die deutſchen Grenzen in das europäiſche Ausland und nach Ueberſee. * Moritz Jahr Ac, Gera.— Wieder Verluſtabſchluß trotz hoher Sonderzuwendungen. Die Maſchinenfahrik und Eiſengießerei Moritz Jahr Ac, Gera, deren Aktienmehr⸗ heit im Beſitz der Gebr. Dix Ach in Gera iſt, weiſt für das Geſchäftsfahr 1936 einen verminderten Betriebsertrag von 0,30(0,37) Mill./ aus. Die Geſellſchoft erhielt je⸗ doch außerordentliche Zuwendungen in Höhe von 0,22— Mill., die zur Erhöhung der Anlageabſchreibungen auf 0,20(0,04) Mill. 4 und zu anderen Abſchreibungen in öhe von 0,03(—) Mill.„ verwendet wurden. Für das b ate ſich ein Verluſt von 50 806(39 666) 4, Verluſtvortrag auf 215 584„ erhöht. In er HV, die den Abſchluß genehmigte, wurde Direktor udolf Dix, Gera, neu in den AR gewählt. 95 * gproz. Ungariſche Goldauleihe für das Eiſerne Tor von 1895. Die Caiſſe⸗Commune, Paris, gibt bekannt, daß nen, oalſo mit 0,713 Goldprozent eingelöſt wird. Die Ab⸗ ſchlagszahlung von April 1936 betrug 0,367 Goldprozent. Nach der jetzigen Zahlung ſind dann insgeſamt 1,08 v. H. entſprechend dem Bedienungsſatz von 36 v. H. zur Aus⸗ zahlung gelangt. Außerdem erfolgt jetzt für den Jahres⸗ kupon 1936 eine Abſchlagszahlung in Höhe von 6,44 ffr. für 480 Kronen, gleich etwa 0,9 Goldprozent. g 15 5 * Die ägyptiſche Baumwollpreis⸗Baiſſe.— Einſchne dende Vorſch üge. Der ägyptiſche Finanzminiſter erhielt mehrere Vorſchläge aus Finanz⸗ und Londwirtſchaftskrei⸗ ſen zur Abwendung der infolge der Baumwollpreisbaiſſe drohenden Wirtſchaftskriſe. Darunter erregt der Vorſchlog des Kursver⸗ und Sterling So⸗ der eine Herabſetzun, ſchen Pfundes zum liebt. 3 dere e v, ö, v um 50 2 n ſollen. unter⸗ von je 3 Gramm Gold je 5 Kilo Silber in der Der Außenhandel der Schweiz Im Monat September haben die Umſätze im auswär⸗ tigen Handel der Schweiz ſowohl bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr zugenommen. Der Import ſtellt ſich auf 148, Mill. ſfr., die Ausfuhr auf 123 Mill. Letztere liegt damit weſentlich über dem Monatsdurchſchnitt der Vorjahre. In der Zeit von Januar bis September 1987 ſtieg die ſchwei⸗ zeriſche Einfuhr auf 1348,90 Mill. gegenüber 821,5 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr erhöhte ſich auf 917, Mill. gegenüber 606,5 Mill. Damit erhöht ſich für das laufende Jahr 1937 der Paſſivſaldo der Handels⸗ bilanz auf 431,7 gegenüber 215 Mill. ſfr. in der vorjäh⸗ rigen Vergleichszeit. Bei der Importerhöhung um 527, Mill. ſind natürlich die Preisſteigerungen am Weltmarkt und die Aufrüſtung mit zu berückſichtigen. Die Verbreiterung des Exportmark⸗ tes um 310,7 Mill. kommt in erſter Linie der Uhren⸗ und Maſchineninduſtrie zugute, ferner der Rohaluminiumpro⸗ duktion, der Textilindustrie, ſowie der chemiſchen und phar⸗ mazeutiſchen Induſtrie. Auch die Ausfuhr von Nahrungs⸗ mitteln hat angezogen. Die Einfuhr aus Deutſchland ſtieg im September auf 24,9 gegenüber 3 Mill. ſfr. im Auguſt und 25,3 Mill. im September 193). Die Ausfuhr nach Deutſchland erhöhte ſich au; 19,6 gegen 18,1 Mill. ſfr. im Auguſt und 13,9 Mill. im September des Vorjahres. Auch die übrigen Bezugs⸗ und Abſatzländer der Schweiz weiſen Import⸗ und Export⸗ vermehrungen auf. Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 7,65; Jan. 7,7872 März, Mai je 7,87%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 109; Jan. 109,25; März 110,75; Mai 109,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Oktober 37) 445: Nov. 440; Dez. 451; Jan.(38) 453; Febr. 455; März 457; April 458; Mai 460; Juni 462; Juli 464; Auguſt 465 Sept. 466, Okt. 468; Dez. 471; Jan.(39) 478; März 475; Mai 476: Juli 477; Tendenz ſtetig. 5 Leinöl⸗Notierungen vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſogt Pl. per Okt. 1316; Leinſagt Klk. per Okt.⸗ Nov. 1550; Bombay per Okt.⸗Nov. 1578, Leinſgatöl loko 30,9; Okt. 29,7; Jan.⸗April 29,4 Baumwollöl ägypt. 22,0 Baumwoll⸗St. ägypt. per Okt.⸗Nov. 65/6. Neu- york: Terp. 32,0. Savannah: Terp. 27,0. ö Geld- und Devisenmarkt Paris, 1. Mlober Eching emflich). Landon 149.20] Foenſen J kopenhagen] 669.—] Wien 282 em.10% len 80 feen! 10.65— zu, 12130 beigen 507./ J schweiz 693,% J Stockhelw 758,/ anche 080 london, fi. rler Gthluß emillch; keimt 498.47 J orenpsgen] 22.40 J Heskad. che 1241 Rente! 485,06 dale 19, 887% Puma 678.— fokchen, 1½07 Amsterdam 896 3/16 Oele 19.9077 Ronsfentin. 618.— fo tralen 125,— paris 148 90 Iſsseboen 110,18 Alben 546.50 1 18.— Brüel 29.8 ¼ J feſsingfers„18 ien 29,31 Kon ferteeo 28.— ian 94 15 Frag 142.25 ent: 28.20 J Felperes 128.0 2 0 228 1 1 1 16.— 5778 8 5 1 Lee 4. Fo de Jan. 5 on 0 ss. e, 400.—(bene 1282 88g 109 . Meialle 5. Hamburger Meiallnoſlerungen vom 11. Okſober bönes- u. Sralts- inn, ele Adezehif brief delt bezahl 5 . 819.0819. 00. Münen robin 2 .. 819.0819, 0. keigsilber(N. p. k h 15 19,0319. 00. feiagold(JM. p. r. Alt-platin(Abfälle Rhein-Mainische Abendbörse Frankfurt, 11. Oktober Die weiter rückläufige Kursbewegung an den Auslands⸗ plätzen, wirkte an der Abendbörſe ſtark geſchäftshemmend und hat die an ſich beſtehende Zurückhaltung noch ver⸗ ſtärkt. Vereinzelt zeigte ſich leichte Abgabeneigung. In Angebot logen hauptſächlich Bemberg mit ca. 140—141 nach 142,75. Im übrigen nannte man gegen den Berliner Schluß verhältnismäßig behauptete Kurſe. Vereinigte Stahl 115,75, Mann ann 119, J Farben 161. Am Rentenmarkt wor das Geſchäft gering, Kommunalumſchul⸗ dung 94,80. ˖ k. und nennenswerte Umſätze kamen nicht zuſtande. Die weni⸗ gen notierten Papiere wieſen nur kleine Veränderungen auf, waren aber nur knapp gehalten. Matt lagen Bemberg mit 140,50(142,75). 5 Adlerwerke Kleyer mit 11 ten gingen Kohlgrund Ei 26,25. nell und unverändert. wiegend Auch ſpäterhin herrſchte ſtarke Zurückhaltung Etwas mehr rückläufig waren ferner 5(114,50). Von Einheitswer⸗ nbahn weiter etwas zurück auf Am Rentenmarkt waren die notierten Kurſe nomi⸗ An der Nachbörſe nannte man vor⸗ etwas ſchwächere Kurſe. 8 7 * . ub ort Frankfurt a.., vom 12. Oktober: Die Groß⸗ wetterlage hat ſich wenig geändert. Unſer Bezirk liegt noch immer auf der Grenze zwiſchen dem ſtar⸗ ken oſtatlantiſchen Hochdruckgebiet und lebhafter über Skandinavien ſüdoſtwärts führender Wirbeltätig⸗ keit. Demgemäß haben wir eine Zufuhr kalter Meeresluft, die keine Beſtändigkeit aufkommen läßt und die lichen Durchſchnitt hält. Die vergangene Nacht brachte verſchiedentlich die erſten leichten Strahlungs⸗ frö ſt e. Temperaturen unter dem jahreszeit⸗ Vorausſage für Mittwoch, 13. Oktober Gelegentlich aufheiternd, doch überwiegend be⸗ wölkt und auch einzelne Regenfälle, bei Luftzu⸗ fuhr aus Nord, für die Jahreszeit zu kalt. Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Oktober + 14, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 12. Oktober + 4,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr Planetarium: i Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pf Flughafen: 10 bis 1s uhr Rundflüge über Manuhein 0 Schoubudenmeſſe, Verkoufs⸗ und Geſchirrm 1 arktpla 83 Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr 6 um Bernd Kö feld. 5. 5 Tanz: Polaſthotel, Parkhotel, Libelle, Kaffee Korl Th. Univerſum: tbr. l ſchuldigte Stunde“.— Schauburg: 1 e 95 Palaſt und Gloria:„Der e war“.— Capitol und Scala:„Fre Städt. Schloßmnſenm: Gebefnet vo 3 „eee nun fe i —„ 5— a in„ 62%% 0. legs 9 4. damen desde ung(g l 1. 18.819,00 2 per fleitht) „e205,. B19 Cle 00 leiten Gen 00 d. Frachfenmarki Duisb 15 . nach Mannheim. Der Talſ für größere beladene Theatermuſeum, E 77 20: 15 bis 17 Uhr. und Aquarelle au Mannheimer 5 LD + 4,7 Grad. i Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rbein⸗ Regel 8. 9. 10. II. 12. Rhein⸗Pegelſ 9. 10. 11, 12 Rheinfelden 2,88.00.84.8 12.7800 Kaub. 242.11 2,86 24% 1 5 75 7 555 305 5 Köln 189 190 187 2 ** 4„17173, 4 4 Mara.404 80 47 81 e Mannheim 8,83 3,308.65 8,79 8,66] Mannheim.19 858 368 854 Dienstag, 12. Oktober Nationaltheater:„Eurvanthe“, Oper von Karl Mari Weber, Miete E, 19.30 Uhr. ö 8 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. älzer Wald Weinſtraße ß: Neuheitenverkaufsmeſſe. Lichtfpiele: „Zu neuen Ufern“.— Alhambr„ Mann, der Ständige Darbietungen 13 Sonderſchau: Mannheim als Fe eöffnet Sonderft au: Theoter. Sternwarte: Geöffnet v 1 Kunſthalle: ebener is 16 Uhr. Sonderſchau: Deutſ⸗ 8 der 5 Hälfte 4 55 9. 1. 1: Geöffn und oktober us lands⸗ bemmend 'ioch ver⸗ ng. In 141 naß Berliner e Am enſgl ckhal tung ie weni⸗ berungen Bemberg n ferner zeitswer⸗ trück auf ſe nomi⸗ nan vor⸗ e TN 10a 2 * 2 7 * . 4 105 64 N . Ubgabe⸗ Groß⸗ Bezirk em ſtar⸗ er über zeltätig⸗ kalter ommen reszeit⸗ brachte ungs⸗ bel irrmeſe. aun 1 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Vadiſche Gaukulturwoche Der Tag des Theaters wurde heute mit einer Der Tag des Theaters in Gauleiter A. E. Frauenfeld ſpricht auf der Landestagung der Reichsthealerkammer im Mannheimer Rathaus über„Deutſche Theaterpolitik“ Reichstheaterkammer, Gauleiter A. E. Frauen⸗ iſt nun einmal ſo, daß die Leiſtungsfähigkeit auf der Bühne nicht durch ärztli chen Befund feſtgeſtellt wer⸗ den kann. Was getan wird, geht aus einer verſiche⸗ rungsmathematiſchen Durchrechnung der aufgewen⸗ deten Beträge hervor: eine Privatverſicherung hätte 25 v. H. der Bezüge als Prämie verlangen müſſen! In einem ſchwunge ple bei aller Gemeſſenheit des Vortrags begeiſternden Schlußabſchnitt der Rede ging Gauleiter Frauenfeld dann auf 9. allgemeine berufsſtändiſche und kulturpolitiſche Fragen ein. Die Kunſt gedeihe nicht in der Ruhe. Man ſehe nach dem Grenzland in Oſten und Weſten, wie die größ⸗ ten Leiſtungen deutſchen Kulturwillens jenſeits un⸗ ſich nicht wie früher zwiſchen Vermittler und Künſt⸗ ſeſtlichen Sitzung im großen Ratsſaale des Rathau⸗ ſes eröffnet. Generalintendant Dr. Himmig⸗ hoffen, der Landesleiter der Reichstheaterkammer, begrüßte die Gäſte mit einer kurzen Rede, in der er von Durchſetzung mit guter Tradition im Schiller⸗ ſchen Sinne ſprach und es als beſonders günſtiges Vorzeichen wahrnahm, daß man hier in Mannheim zum erſten Male ſich verſammelte. Dem Oberbürger⸗ meiſter ſagte er für den freundlichen Empfang be⸗ ſonderen Dank. Hierauf ſprach Oberbürgermeiſter Renninger, 3 und gab einen kurzen Rückblick auf die Zeit Carl Theodors und auch auf die, die ſeinem Wegzug folgte, als die künſtleriſche und finanzielle Verant⸗ wortung allein auf der Stadt ruhte, widmete einige warmempfundene Worte der Kraft und der Begei⸗ terung, die das Theater uns immer wieder zur Ueberwindung des Alltags ſchenkte, und ſetzte ſich ſchlteßlich ein für den Theaterbau ſo wie er ſteht: denn in ihm fühlen wir den lebendigen Geiſt der Vergangenheit mit dem der Gegenwart wirkſam vereinigt. Die Rede des Gauleiters Frauenfeld einleitenden Worten erinnerte er daran, wie es ge⸗ lungen ſei, das Neue an Grundſätzen, Organiſatio⸗ nen und Menſchen, das dem deulſchen Kulturleben not tat, ohne nennenswerte Reibungen und Kolli⸗ ſionen einzufügen; jetzt ſeien die Kräfte frei für den Aufbau. Zur Frage der Nachwuchsbetreuung: ſie iſt immer eine Frage der Lehrer. Aber auf jeden Fall, die Schätzung des handwerklichen Könnens, der er⸗ lernbaren Technik muß ſich auch wieder durchſetzen, feld, über„Deutſche Theaterpolitik“. In ſo wenig die Jugend aller Zeiten dafür zu haben war. Daß hier auch eine gewiſſe Kontrolle und Ueberprüfung ſtattfinde, ſei nicht nur der Schüler, ſondern auch der Lehrer wegen nötig, deren Fähig⸗ keiten öadurch erkannt würden. Bei allem was aber auch orgauiſatoriſch geſchehe, wolle man ſich gleich ſernhalten von auarchiſtiſcher Uferloſigkeit wie vom wild⸗ wachſenden Paragraphengeſtrüpp. Zur Neugeſtaltung des Vermittlungs⸗ weſens ſagte der Redner: Was jetzt aufgebaut wird, ist eine freie Vermittlung nach Proviſions⸗ prinzip und mit zentraler Verrechnungsſtelle, ſo Dan 95 die Rede des Geſchäftsführers der daß man hoffen könne, daß das ſtets gefährliche Geld, ler dränge. Mit Stolz wies der Redner dann auf das Netz von Theatern hin, das ſich in beiſpielloſer Dichte über ganz Deutſchland verbreite. 100 Spielgemeinſchaften der Wanderbühnen können jetzt durch die Zuſammenarbeit mit Koc ihren Etat zu Beginn der Spielzeit aufſtellen,— die früher von einem Tag auf den anderen nicht wußten, wovon ſie leben ſollten. Dieſe Arbeit wurde auf dem Inter⸗ nationalen Theaterkongreß willig anerkannt, und die Welle von Kälte und Mißtrauen verflog vor der ſichtbaren Leiſtung. Die geſetzliche Feſtlegung der ſeinerzeit vom Reichspropagandaminiſter verkündeten Hilfs⸗ ſeres Kulturgebietes ſtünden; denn die Kunſt folgt dem Kampf. Die Kunſt allein aber auch gibt den innerſten Halt, und wenn Maſchinen, Or⸗ ganiſation, Wirtſchaft 1 Wehrhaftigkeit in der Pra⸗ xis des Einſatzes noch f viel vorgehen mögen;— Wert gewinnen ſie nur durch die Menſchen, die darin ſtehen. Und dieſe Menſchen halten in der Kriſis immer nur ſtand, wenn ſie erfüllt ſind von den Wer⸗ ten der nationalen Kultur, die der Künſtler ver⸗ mittelt. Möge ſich dies der Künſtler auch ver⸗ antwortungsbewußt vor Augen halten, auf daß er eines Tages ſagen könne:„Herr, ich habe gelebt als ein braver und ehrlicher deutſcher Künſtler!“ Dr. Himmighofen gab begeiſtert der Stim⸗ und Verſorgungsmaßnahmen wird in dieſen mung der Zuhörer, unter der ſich neben vielen Tagen abgeſchloſſen. Künſtlern eine lange Reihe führender Perſönlichkei⸗ Man hat in ſehr vielen Fällen den grotesken Zu⸗ ten des Mannheimer 1 und Verwaltungs⸗ ſtänden ein Ende machen können, die mit dem plötz⸗ lichen Aufhören der Gage zu Ende der Spielzeit eintraten, man hat Verlängeungen der Spielzeit durchſetzen können, in 100 von 200 Theater konnten Ueberbrückungsgagen(durch Beſchäftigung in Frei⸗ lichtſpielen uſw.) ausgezahlt werden. Ganz beſon⸗ ders freut man ſich, daß man die Altersverſorgung über 45 mit hat einbeziehen können; denn es lebens befanden, Ausdruck durch einige Worte des Dankes und leitete zum Heil auf den Führer über. Die Feier war im übrigen Aae vam von Darbie⸗ tungen des Kergl⸗Quartetts, das Sätze aus dem C⸗ Dur⸗Quartett von F. X. Richter und dem Es⸗Dur⸗ Quartett von Beethoven ſpielte. Anſchließend tagten die Gauobleute des Landesverbandes der Fachſchaft N in der 1 Peternechel, gd Reißen in den Gliedern. Rheuma, Gicht und Sschias quälen. Andere Stoffwechſelbeſchwerden, Stuhloerſtopfung, Fettleibigkeit, Blitendrang tel. len ſich wieder ein. Trinken Sie täglich eine Taſſe hon dem ſeit 1893 bewährten Vulneral⸗Blutreini⸗ gungstee. Sie fühlen ſich wohl danach. Er wirkt und ſchmeckt gut. Er iſt billig. Pakete zu RM.— 91, 177 und 3,19 in allen Apotheken. Fordern Sie aber beim Einkauf ausdrücklich die bewährte Marke„Vulneral“. 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