Tie Neue Mannheimer Zei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: rel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg Trägerlohn., in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 19, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Pf. Anzeige ennig, 7d mm breit Familien und Klein ctſe. Allgemein gültig iſt die ei Zwangsvergleichen oder Konkurſe s gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen aben, an beſonderen Plätzen und für fernm e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen ⸗ Ausgabe Au. B Montag. Is Oktober 1937 Frankreich macht einen neuen Vorſchlag England erklärt ſich damit einverſtanden— Die Antwort Deutſchlands und Italiens dnb London, 17. Oktober. Im Hauptausſchuß des Vorſitzenden des Nicht⸗ eiumiſchungsausſchuſſes, der am Samstag im For⸗ eign Office tagte, legte der franzöſiſche Ver⸗ treter einen aus fünf Punkten beſtehenden Plan zur Löſung der Freiwilligenfrage vor, der die Zuſtimmung des engliſchen Vertreters fand. An⸗ ſchließend entwickelten Botſchafter Graf Grandi und Botſchafter v. Nibbentrop die übereinſtim⸗ mende Auffaſſung Italiens und Deutſchlands, wäh⸗ rend der ſowjetruſſiſche Vertreter Maiſky erneut Waffen für Valencia forderte. Der Ausſchuß wird am Dienstag nachmittag wieder zuſammen⸗ treten; in der Zwiſchenzeit werden die einzelnen Regierungen ſich mit dem franzöſiſch⸗engliſchen Vor⸗ ſchlag befaſſen. Der franzöſiſche Vorſchlag 1. Sämtliche Ausländer in Kriegsdienſte leiſten, ſollen ſo ſchnell möglich zurückgezogen werden. 2. Sobald ein Ausſchuß in Spanien an Ort und Stelle feſtſtellt, daß die Zurückziehung der Freiwilligen in ausreichendem Maße im Gange iſt, follen beide Parteien in Spanten be⸗ ſchränkte kriegführende Rechte er⸗ hälten. 3. Sämtliche Mitglieder des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes ſollen ihren geſamten Einfluß bei den Regierungen in Salamanca und Valencia aufbieten, um dieſe zur ſofortigen Ent⸗ laſſung einer proportionellen An⸗ zahl von Freiwilligen zu veranlaſſen. 4. Sämtliche Mitglieder des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes ſollen ſich noch einmal feierlich ver⸗ pflichten, keinen Freiwilligen und kein Material für Luftkriegszwecke nach Spanien zu ſchicken. 5. Der Bericht van Dulm⸗Hemming, der eine Wiederherſtellung und Vervoll⸗ ſtändig ung der Kontrolle vorſieht, ſoll, Spanien, die wie ſobald es möglich, der jetzigen Lage angepaßt und in Kraft geſetzt werden. Ferner wurde beſchloſſen, einen italieniſchen Ergänzungsantrag zu dieſem franzöſiſchen Vorſchlag den Regierungen zu unterbreiten. Zur Beſprechung der Stellungnahme der Regierungen ſoll der Ausſchuß am Dienstag um 16 Uhr wieder zuſammentreten. In der Ausſchuß⸗Sitzung ergriff zunächſt der franzöſiſche Vertreter das Wort, um den Vorſchlag ſeiner Regierung eingehend zu begründen. Er knüpfte hieran die Feſtſtellung, daß die franzöſi⸗ ſche Regierung, falls ſich nicht in kurzer Zeit eine Löſung des Freiwilligenproblems ergebe, ſich die volle Freiheit des Handelns zurücknehmen Lord Plymouth unterſtützte den Vorſchlag der franzöſtichen Regierung und erklärte, daß auch die britiſche Regierung ſich ihre Handlungsfreiheit vor⸗ behalte, falls die gegenwärtigen Bemühungen ſchei⸗ tern ſollten. Volſchafler Graf Grandi betonte hierauf in längeren Ausführungen, daß Deutſchland und Italien kein Verſchul⸗ den an der Verzögerung der Freiwilligenfrage treffe. Die italieniſche Regierung ſtehe nach wie vor zum britiſchen Plan über die Zurückziehung der Freiwilligen. Nach Annahme des franzöfiſchen Vor⸗ ſchlages erklärte Graf Grandi im Namen der faſchi⸗ ſtiſchen Regierung, ſofort einem Vorſchlag zuz u⸗ ſtimmen, der eine verſuchsweiſe Zurückziehung von Freiwilligen, die gleiche Anzahl auf beiden Seiten, in Spanien ins Auge faßt. Er ſchlug vor, ſich mit dieſem Vorſchlag ſobald als möglich an beide Fronten in Spanien zu wenden und nach Eintreffen die Einzelheiten dieſes Vorſchlages zu regeln. Dann legte Botſchafter von Ribbentrop in einer großangelegten Rede, die das entſcheidende Er⸗ eignis des Tages war, den deutſchen Standpunkt zur 1 dar und antwortete auf Edens ede. Die fünf Feſtſtellungen Ribbentrops Der engliſche Plan muß in ſeiner Geſamtheit behandelt werden Herr Vorſitzender! Es ſind jetzt 2 Monate, ſeit⸗ dem ich die Ehre hatte, in dieſem Ausſchuß zuletzt das Wort zu ergreifen. Damals wurde der britiſche Plan durch das Verhalten der Sowjetunion zum Scheitern verurteilt. In unſerer ſchnellebigen Zeit ſind die Menſchen— Politiker und Regierungen machen manchmal hiervon keine Ausnahme— leicht bergeßlich. Deshalb ſcheint es mir zum beſſeren Ver⸗ ſtänoͤnis der heutigen Sitzung und der etwaigen weiteren Begebenheiten in dieſem Ausſchuß nützlich, nochmals daran zu erinnern, daß Ende Juli der britiſche Plan, der von 26 der im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß vertretenen Staaten angenomme: war, durch die Weigerung der Sowjet⸗ union, General Franco kriegführende Rechte zu⸗ zubilligen, begraben wurde. Dieſe Feſtſtellung muß ich lediglich der Ordnung halber nochmals treffen, damit keine Vernebelung der Schuld⸗ rage eintreten kann und wir bei unſeren heutigen „ nicht von falſchen Vorausſetzungen aus⸗ ehen. Wenn die Delegierten unſerer Länder nunmehr unter der Leitung unſeres verehrten Vorſitzenden Lord Plymouth nach der Sommerpauſe hier zuſam⸗ menkommen, um die Nichteinmiſchungslage erneut zu prüfen, ſo kann ich dies im Namen meiner Regierung nur begrüßen. Der Sinn der Zuſammenrufung dieſes Ausſchuſſes ſoll, wenn ich ihn recht verſtehe, die Wiederauferſtehung des briti⸗ ſchen Planes ſein. Auch dies begrüße ich. Meine Regie⸗ rung hat die Grundſätze des britiſchen Planes, be⸗ ſtehend aus: 1. der Wiedereinführung eines wirkſamen Kontrollſyſtems, 2. weiteren zutreffenden Maß⸗ nahmen, um gewiſſe Lücken im Ueberwachungsſyſtem durch die Gewährung der Kriegführenden⸗Rechte zu ſchließen und 3. der Zurückziehung der Freiwilligen angenommen und ſteht nach wie vor hierzu. Sie ſieht nder Durchführung desſelben eine Möglichkeit der Nichteinmiſchung in Spanien einen weſentlichen Schritt näher zu kommen. Ich kenne den heutigen Standpunkt der e nicht. Wenn ſie aber bereit iſt, 1 poſitiv an der Durchführung des britiſchen 1 mitzuarbeiten, wie ſie früher im negati⸗ fiche Sinne wirkte, ſo kann man vielleicht optimi⸗ Teil ſein. Wenn darüber hinaus die anderen Leilnehmer von heute ab nicht wie ſeinerzeit im Juli eine mehr oder weniger undurchſichtige Haltung einnehmen, ſo wäre uns dies beſon⸗ ders willkommen. Da es aber gut iſt, von vornherein klare Ver⸗ hältniſſe zu haben, möchte ich namens meiner Re⸗ gierung erklären, daß nur die Behandlung des bri⸗ tiſchen Planes in ſeiner Geſamtheit hier in Frage kommen kann. Die Behandlung eines Teiles des britiſchen Planes würde uns bald wieder in eine Sackgaſſe führen. Dies müſſen wir vermeiden. Was nun die Frage der Freiwilligen und deren Zurück⸗ ziehung betrifft, ſo ſind in der internationalen Preſſe in den letzten Wochen und Monaten ſo viele abwe⸗ gige Berichte über die hiſtoriſche Entwicklung dieſes Problems ſowie ſolch ſeltſame Kombinationen über ſeine weitere Behandlung aufgetaucht, daß ich— ob⸗ wohl dies ſofort ſchon von dieſem Ausſchuß geſchehen iſt— nicht umhin kann, nochmals die deutſche Ein⸗ ſtellung zu dieſem Komplex in folgenden Punkten kurz niederzulegen: Am 13. Auguſt 1936 wurde von Deutſchland und Italien der Vorſchlag des Verbotes der Ausreiſe von Freiwilligen nach Spanien ge⸗ macht. Der Vorſchlag wurde trotz wiederholten Drängens von England und Frankreich nicht an⸗ genommen. Damals wäre es ein leichtes gewe⸗ ſen, durch die Mächte von außen das Hereintragen von Freiwilligen nach Spanien zu ſtoppen. Aber dieſes wollte man nicht. Heute, nachdem ſie ſich ein⸗ mal in Spanien befinden, iſt es natürlich ein ſchwie⸗ riges Problem geworden. Erſt zu ſpät, nachdem die Freiwilligen nunmehr auch in das nationale Spanien gelangt ſind, entſchloß man ſich zum Ver⸗ bot. Die Schuld, daß überhaupt Freiwillige in Spa⸗ nien ſind, trägt daher keineswegs Deutſch⸗ land und Italien. II. Ende Januar 1937 wurde von der deutſchen und italieniſchen Regierung der Vorſchlag der Zurückziehung der Freiwilligen in Spanien gemacht. Auch dieſer Vorſchlag fand nicht die Gegenliebe Englands und Frankreichs und fiel zunächſt unter den Tiſch. Erſt ſpäter, als dies zweckmäßig erſchien, wurde er wieder hervorgeholt. Und nun iſt dieſer deutſch⸗jtalieniſche Vorſchlag ſeit einiger Zeit das dringende Verlangen Englands und Frankreichs geworden. III. Wenn daher heute eine gewiſſe internationale Preſſe gewiſſermaßen England und Frankreich als den Vater dieſes Gedankens der Zurückziehung der Freiwilligen hinſtellt, ſo muß Deutſchlaud— und ich bin ſicher, der italieniſche Kollege wird für Itolien derſelben Auffaſſung ſein— dies als eine Entſtel⸗ lung und ein Täuſchungsmanöver ablehnen. Deutſch⸗ land kann niemals Frankreich und England das Recht zubilligen, als Urheber und Fürſprecher des Gedankens der Zurückziehung der Freiwilligen in dieſem Ausſchuß aufzutreten. IV. Deutſchland und Italien als Urheber dieſes Ge⸗ dankens ſind nach wie vor bereit, die Frage der Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen innerhalb des Geſamt⸗ rahmens des britiſchen Planes zu beſprechen. Wenn die Diskuſſion hierüber aber fruchtbar ſein ſoll, wenn wir wirklich zu einer Löſung kommen wollen, ſo muß meiner Auffaſſung nach die Frage mit dem gefunden Menſchenverſtand angepackt werden. Die entſcheidenden Geſichtspunkte Entſcheidend ſind hierbei meines Erachtens zwei Geſichtspunkte: 1. die Garantien, die geſchaffen werden müſ⸗ ſen, damit wirklich ſämtliche Freiwilligen von beiden Seiten ausgekämmt werden, 2. die Garantien, die gefunden werden müſ⸗ ſen, damit die ausgekämmten Freiwilligen nicht wieder zurückkehren. Der erſte Punkt hängt von den beiden ſpaniſchen Parteien ſelbſt ab, der zweite Punkt von der Fä⸗ higkeit dieſes Ausſchuſſes, ein wirkſa⸗ mes Kontrollſyſtem um Spanien wie⸗ derherzuſtellen. Gelingt dies nicht, ſo iſt die Auskämmung der Freiwilligen aus Spanien von vornherein ſinnlos. Die Frage der Kontrolle iſt daher eine primäre und muß gleichzeitig mit der Durchführung der Auskämmung einer befriedigen⸗ den Löſung zugeführt werden. V. Was nun die Einſtellung der beiden ſpaniſchen Parteien zu dem Problem der Zurückziehung der Freiwilligen betrifft, ſo iſt es meiner Auffaſſung nach klar, daß General Franco das Recht, als krieg⸗ führende Partei anerkannt zu werden, für ſich be⸗ anſpruchen wird. Ich weiß nicht, ob und welche Wandlung die Einſtellung einiger Ausſchußmitglie⸗ der ſeit dem Sommer erfahren hat, aber ich hoffe, daß man ſich zu dieſer Erkenntnis durchgerungen hat und daß nunmehr alle im Ausſchuß vertretenen Mächte bereit ſind, General Franco kriegführende Rechte zuzuerkennen. Wenn dies zutrifft, ſo iſt meine Regierung bereit, kriegführende Rechte den Valeneia⸗Macht⸗ habern trotz ſchwerſter grundſätzlicher Bedenken ebenfalls zuzubilligen. deulſchland und der Freiwilligenplan Was nun die Frage der gegebenen Garantte⸗ rung für die Auskämmung der Freiwilligen angeht, ſo enthält der Sachverſtändigenbericht zwar be⸗ ſtimmte Vorſchläge, aber es bleibt dies bei den roten Spaniern nach wie vor die ſchwierigſte Frage des ganzen Freiwilligenproblems. Hier ſind meiner Auffaſſung nach eindeutige Garantien unbedingt nötig. Denn bei dieſen freiwilligen Bolſchewiken handelt es ſich, wie wir alle wiſſen, meiſt um aſoziale Elemente, die von allen Teilen der Welt dort hingeſtrömt ſind und die ihre Heimatländer meiſt nur ſehr ungern oder wohl gar nicht wiederſehen wollen. Die Frage erhebt ſich: Sind die Valenciamachthaber überhaupt in der Lage, die verſchiedenen Elemente ohne Anwendung von Gewalt zum Verlaſſen ſpaniſchen Bodens zu bewe⸗ gen? Es beſteht kein Zweifel, daß hier noch Pro⸗ bleme vorliegen, deren Löſung nur durch klarſte Entſcheioͤungen möglich iſt. Auf einfache Verſprechungen der Valencia⸗ Machthaber in dieſem Sinne kann ſich jedenfalls meine Regierung nach den gemachten Erfahrun⸗ gen nicht einlaſſen. Denn was ſoll man ſchließlich von Zuſagen der ſpa⸗ niſchen Roten halten, wenn ihr Vertreter im Völ⸗ kerbund und früherer Außenminiſter, del Vajo, im Zuſammenhang mit dem Plan in einer engliſchen Zeitſchrift jetzt ſchreiben kann:„Die Tatſache, daß man zuließ, daß dieſe Frage(die Zurückziehung der Freiwilligen) dem Londoner Ausſchuß vorgelegt wurde, zeigt einen völligen Mangel an Serioſität ſeitens Frankreichs und Englands.“ Nun noch ein Wort zu der„derzeitigen Lage“, wie man die heutige Tagesordnung bezeichnet hat. Eine gewiſſe internationale Preſſe verſucht ſeit eini⸗ ger Zeit, die Arbeit des Nichteinmiſchungsausſchuſſes und unſere jetzigen Verhandlungen unter eine Art Druck zu ſetzen. Man ſpricht von allen den Dingen, die eintreten könnten, wenn dieſer Ausſchuß nicht bald zu einem praktiſchen Ergebnis käme. Man lieſt z. B. von einer Oeffnung der Pyrenäen⸗ grenze durch Frankreich und von ſonſtigen bevorſtehenden Verwicklungen. Insbeſondere leſe ich in den letzten Tagen in einigen Zeitungen, daß z. B. Frankreich die Freiheit des Handelns im Hinblick auf ſeine Spanienpolitik zurückgewinnen will, wenn der Ausſchuß nicht in befriſteter Zeit wunſchgemäß entſcheidet. Ich möchte und kann nur annehmen, daß es ſich hier um Phantaſiegebilde einiger Ueßber⸗ eifriger handelt. Für Deutſchland möchte ich jedenfalls erklären, daß ſolche Kommentare, ſoweit ſie überhaupt beachtet werden, auf das deutſche Volk und ſeine Führung die gegenteilige Wirkung haben, die ihre Urheber vielleicht beabſichtigt haben. Im übrigen würde meine Regierung, um in der Sprache dieſer Uebereifrigen zu reden, ſelbſtverſtändlich auch ihrerſeits die Freiheit des Handelns in jeder Be⸗ ziehung und nach jeder Richtung in Anſpruch nehmen. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat neulich in ſeiner Rede in Berlin geſagt, daß Natinnalſozialiſten und Faſchiſten den Frieden wollen und immer bereit ſein werden, für den Frieden zu arbeiten, einen wirklich frucht⸗ baren Frieden, der die Fragen, die ſich aus dem Zuſammenleben der Völker ergeben, nicht mit Stillſchweigen übergeht, ſondern ſie(ö ſt. Dies iſt, wie ich weiß, auch dann die Auf⸗ faſſung des Führers und Reichs⸗ kanzlers. Ribbentrop antwortet auf Edens Rede Wo bleibt der Tadel für Moskau? Zum Schluß noch ein Wort über eine Rede, die am geſtrigen Freitagabend gehalten wurde. Es iſt vielleicht nicht alltäglich, daß eine Rede des Außenminiſters des Landes, deſſen Gaſtfreundſchaft wir hier genießen, in dieſem Ausſchuß behandelt wird. Da jedoch die Rede ſich unmittelbar mit dem weſent⸗ lichen Problem, das wir hier zu behandeln haben, beſchäftigt, möchte ich hierin eine Ausnahme machen, und ich bin ſicher, daß Mr. Eden das ver⸗ ſtehen wird. Dies um ſo mehr, als wir, obwohl Botſchafter am Hofe von St. James, hier als Dele⸗ gierte in einer beſonderen internationalen Miſſion ſitzen und ferner, weil ein einſeitig offener Ge⸗ dankenaustauſch über unſere Arbeit in dieſem Aus⸗ ſchuß nur nützlich ſein kann. In ſeiner Rede in Llandudno, die ich geſtern nach meiner Rückkehr nach London las, hat der briti⸗ ſche Außenmimwiſter, als er auf Spanien zu ſprechen kam, geſagt, die franzöſiſche und engliſche Regierung hätten verſucht, mit der italieniſchen Re⸗ gierung zu einem wirkſamen Uebereinkommen in der Nichteinmiſchungsfrage zu gelangen. Er bedauere, daß die Frage nun wieder vor den Nichtein⸗ miſchungsausſchuß komme, dem es im Juli nicht ge⸗ lungen ſei, einen Fortſchritt zu erzielen und ſagte weiter, daß England nicht geneigt ſei, einer dilatori⸗ ſchen Behandlung der Frage zuzusehen. Weiter ſagte er, die Einmiſchung in Spanien dauere ununterbrochen an. Wenn der Ausſchuß nicht ſchnellſtens einen Fortſchritt erziele, ſtünden wir alle vor einer ſehr ernſten Lage. Angeſichts deſſen werde er an keinem Staate Kritik üben, der ſich gezwungen ſehe, ſeine Handlungsfreiheit zurückzunehmen. Ich kann nicht umhin, auf die Aeußerung des britiſchen Außenminiſters, die den Eindruck er⸗ wecken könnte, als ob die Behandlung der Nicht⸗ einmiſchungsfruge und die Frage der Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen ein ureigenſtes und ausſchließliches Vorrecht Englands und Frauk⸗ reichs ſei, folgende zwei Bemerkungen zu machen: Mr. Eden übt eine gewiſſe Kritik an der Arbeit dieſes Ausſchuſſes. Zweifellos iſt er ſich klar darüber, daß dieſe Kritik nicht gegen die deutſche und die italieniſche Regierung oder deren Vertreter in dieſem Ausſchuß gerichtet ſein kaun, die, wie ich ſoeben durch eine Anzahl unleugbarer Tatſachen * 2. Seite Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Oktober 1937 in der Behandlung der Freiwilligenfrage bewie⸗ ſen habe, immer jenen Geiſt der Zuſammenarbeit gezeigt haben, den Mr. Eden für ſein Land und deſſen Vertreter, und dies mit Recht, in An⸗ ſpruch nimmt. Wenn aber eine Kritik an dieſem Ausſchuß berech⸗ tigt iſt— und ich will nicht leugnen, daß ich mich ſelbſt mehrfach in dieſem Sinne äußerte— kann ich nur bedauern, daß Mr. Eden ſich mit ſeiner Kritik nicht an die richtige Adreſſe gewandt hat. Das iſt in erſter Linie Sowjetrußland, deſſen dilatoriſche Taktik das Scheitern unſerer Arbei⸗ ten im Juli veranlaßte, und ohne deſſen Ein⸗ greifen in Spanien die Exiſtenz dieſes Aus⸗ ſchuſſes überflüſſig wäre. Zweitens, wenn der britiſche Außenminiſter weiter ausführt, daß die Einmiſchung in Spanien ununterbrochen weiter ſtattgefunden habe, und daß hierdurch eine ernſte Lage entſtehen konnte, begreife ich nicht ganz, was Mr. Eden zu einer ſo ernſten und peſſimiſtiſchen Beurteilung der Nichteinmiſchungs⸗ lage veranlaßt. Wie andere Regierungen, ſo wünſcht auch meine Regierung die baldige Beendigung die⸗ ſes unſeligen ſpaniſchen Bürgerkrieges. Aber gerade deshalb ſollte doch jetzt unſere ganze Energie und auch Geduld zur Erreichung dieſes Zieles eingeſetzt werden. Sie werden daher verſtehen, wenn ich ſage, daß es ihr nicht verſtändlich iſt, wenn gerade jetzt von Erſchöpfung der Geduld, Handlungsfreiheit uſw. geſprochen wird. Unſere Verantwortung in dieſem Komitee iſt ſo groß und bedeutſam, daß wir— und ich bin über⸗ zeugt, jedes Mitglied wird dieſe Auffaſſung mit mir teilen— den Dingen auf den Grund gehen müſſen, ehe wir ein Verſagen der Nichteinmiſchung feſtſtel⸗ len,— wenn dies überhaupt je notwendig ſein ſollte. Handlungsfreiheit auch für Deutſchland Ich kann nicht glauben— und es wäre meiner Auffaſſung nach in jeder Beziehung gegen den Geiſt unſerer Aufgabe, zu der wir hier ver⸗ ſammelt ſind—, daß ein etwaiger Wunſch nach Frei⸗ heit des Handelns auf irgendeiner Seite die Ober⸗ hand über eine vernunftgemäße Behandlung unſeres Problems gewinnen könnte. Sollte die Frage der Handlungsfreiheit jedoch jemals akut werden, ſo müßten wir uns ernſtlich gegen eine Anſchauung wenden, daß irgendein Land, welches es auch ſei, ein größeres Recht auf eine ſolche Handlungsfreiheit haben könnte als z. B. Italien oder Dentſchland. Ich ſehe jedoch die Lage optimiſtiſcher an und bin überzeugt, daß der geſunde Menſchenver⸗ ſtand aller Mitglieder dieſes Komitees wie in der Vergangenheit ſo auch in der Zukunft einen Aus⸗ weg finden wird. Ich möchte nun auf die franzöſiſchen Vorſchläge zurückkommen. Es ſcheint mir, daß in dieſen Vor⸗ ſchlägen nichts enthalten iſt, was nicht der Prüfung wert wäre. Der Gedanke einer verſuchsweiſen Zu⸗ rückziehung einer gewiſſen Anzahl von Freiwil⸗ ligen könnte gegebenenfalls als Teil des britiſchen Geſamtplanes annehmbar ſein. Ich muß jedoch einen Vorbehalt im Hinblick auf die Zeit und Reihenfolge ſeiner Abwicklung als auch im Hinblick auf eine etwaige zeitliche Befriſtung unſerer zukünftigen Arbeiten machen. Ich werde meiner Regierung über die franzöſi⸗ ſchen und italieniſchen Vorſchläge berichten und ich bin ſicher, daß dieſe in demſelben wahren und loya⸗ len Geiſt internationaler Zuſammenarbeit geprüft werden, auf den der britiſche Außenminiſter in ſeiner geſtrigen Rede hingewieſen hat. Der weitere Sitzungsverlauf Maisky fordert Waffen für Valencia Der Sowjetbotſchafter Maiſky verſuchte darzu⸗ legen, daß die Nichteinmischung völlig geſcheitert ſei und daß es nunmehr an der Zeit wäre, die rote Valenciaregierung mit Waffen zu ver⸗ forgen.(1) Trotzdem erklärte er ſich perſönlich bereit, den franzöſiſchen Vorſchlag ſeiner Regierung zu unterbreiten. Lord Plymouth ſtellte hierauf ſeſt, daß durch die Bereitſchaft aller anweſenden Vertreter, den fran⸗ zöſiſchen Vorſchlag ihren Regierungen zu unterbrei⸗ ten, ein ausreichender Fortſchritt erzielt worden ſei, ſo daß die nächſte Sitzung noch Dienstag abend ein⸗ berufen werden könne. Am Montag tritt der Sonderausſchuß zur Be⸗ ratung des van⸗Dulm⸗Hemming⸗Berichts zuſammen, der ſich mit der Vervollſtändigung und Wiederher⸗ ſtellung der Kontrolle befaßt.. * Im weiteren Verlauf der Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchußſitzung erklärte der portugieſiſche Vertreter, ſei⸗ ner Anſicht nach ſei die Lage die gleiche wie im ver⸗ gangenen Juli, als die Beratungen über den briti⸗ ſchen Plan zuſammenbrachen. Die Einſtellung Por⸗ tugals ſei die gleiche wie damals. Die Vertreter Schwedens und Belgiens gaben der Hoffnung Aus⸗ druck, daß es gelingen möge, bald zu konkreten Er⸗ gebniſſen zu kommen. Schließlich kam der Ausſchuß überein, die frau⸗ zöſiſchen Vorſchläge durch die im Ausſchuß an⸗ weſenden Regierungsvertreter den Regierungen unterbreiten zu laſſen. 5 Gbenſo ſollen ſpäterhin in der Sitzung von anderen Vertretern gemachte Vorſchläge den Regierungen unterbreitet werden. Für die Frage der Kontrolle, die ebenfalls in dem franzöſiſchen Bericht behandelt wird, wurde ein techniſcher Unterausſchuß eingeſetzt. Italieniſcher Vorſchlag als Verhandlungsgrundlage? anb. London, 16. Oktober. Ueber das Ergebnis der Samstagſitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes berichtet Reuter, in diplomatiſchen Kreiſen Londons ſei die allgemeine Atmoſphäre ſehr optimiſtiſch, wenn man ſich ch nicht allzugroßen Hoffnungen hingebe. Die grundſätzliche Bereitſchaft Italiens, gemäß dem fran⸗ zöſtſchen Vorſchlag einer teilweiſen Zurückziehung der Freiwilligen zuzuſtimmen, ſei mit Zufriedenheit aufgenommen worden. Der Vorſchlag der italieni⸗ ſchen Regierung auf Zurückziehung der gleichen An⸗ zahl von Freiwilligen auf beiden Seiten, der im Gegenſatz zur franzöſiſchen Anregung einer propor⸗ tionalen Zurückziehung ſtehe, könne— ſo werde an⸗ geregt— als künftige Verhandlungsgrundlage im Nichteinmiſchungsausſchuß dienen. bid. Freiburg, 16. Oktober. Die Gaukulturwoche in Baden erreichte ihren Höhepunkt bei einer Kundgebung, die am Samstag in Freiburg ſtattfand und zu der Reichsleiter Ro⸗ ſenberg als Redner erſchienen war. An der Grenze des Kreisgebietes wurde der Reichsleiter vom Kreisleiter Dr. Fritſch empfangen und fuhr dann nach Freiburg in das Rathaus, wo ein feierlicher Akt ſtattfand. Oberbürgermeiſter Dr. Kerber be⸗ grüßte den Gaſt im Namen der Stadt. Nachdem Reichsleiter Roſenberg für den Empfang gedankt hatte, trug er ſich in das Goldene Buch der Stadt ein. 5 Die Häuſer und Straßen der Stadt Freiburg waren mit Fahnen und Grün reichlich geſchmückt; die Gebäude des Münſterplatzes zierten goldene Lorbeer⸗ kränze, die von Nürnberg zur Verfügung geſtellt waren, wo ſie bei den Reichsparteitagen Verwen⸗ dung finden. Gegenüber dem Hauptportal des Mün⸗ ſters war ein großes mit Tannengrün umkleidetes Podium errichtet, vor dem ein Ehrenſturm der Standarte Feldherrnhalle und die Fahnen Aufſtel⸗ lung nahmen. Der weiträumige größte Platz der Stadt war mit Menſchen dicht gefüllt. Die Heilrufe der Menge kündigten die Ankunft von Reichsleiter Roſenberg an, der in Begleitung des Kreisleiters und Oberbürgermeiſters das auf der ganzen Längs⸗ ſeite des Platzes aufgeſtellte Ehrenſpalier bis zur Tribüne durchſchritt. Kreisleiter Fritſch begrüßte den Reichsleiter als einen der erſten Vorkämpfer des Nationalſozia⸗ lismus und als Geſtalter des heiligen Glaubens an den Führer und ſeine Ideen und hieß ihn im Namen des Gauleiters willkommen. Dann nahm Roſen⸗ berg das Wort. Seine Ausführungen wurden immer wieder von Beifallsſtürmen unterbrochen und jeder empfand, daß dieſe Kundgebung weit über den Rahmen des Ueblichen hinausging. Als der Reichsleiter mit dem Hinweis ſeine Rede ſchloß, daß „ein neues Zeitalter her aufgekommen ſei, deſſen Fahnenträger wir alle ſind', ertönte der Beifall der Zehntauſende, die um das Münſter herumſtanden, immer lauter und es dauerte eine Weile, bis Kreisleiter Dr. Fritſch den Dank der Verſammlung ausſprechen konnte, die, wie er ſagte, ein Bekenntnis zu den ewigen Werten unſerer Raſſe und unſeres Denkens abgelegt habe. Sein Appell an die Menge, mehr als je als geſchloſſene Einheit aufzutreten und die Idee des Führers weiter⸗ zutragen, um ihm ſo den Dank, den wir ihm ſchul⸗ den, abzuſtatten, fand in einem dreifachen„Sieg Heil!“ und dem Geſang der Nationalhymnen einen lebendigen Widerhall. Inzwiſchen war die Dunkel⸗ heit hereingebrochen; die Scheinwerfer flammten auf und die roten Lämpchen an den Fenſtern der Häuſer des Münſterplatzes ergänzten das prächtige Bild, das man hatte. Vom Jubel der Menge begleitet, ſchritt Reichsleiter Roſenberg um das Münſter herum durch die Menge. Die Kundgebung war damit beendet. In ſeiner Rede ſagte Reichsleiter Roſenberg ungefähr folgendes: Der Nationalſozialismus iſt heute ſchon für Deutſchland jene Gemeinſchaft, die dem 20. Jahr⸗ hundert mit ſeinen Forderungen entſpricht. Wir ha⸗ ben uns dieſes neue Gemeinſchaftsgefühl in einem langen, ehrlichen Kampf erſtritten, gegen Mächte einer alten Zeit und gegen Mächte, die überhaupt keine organiſche Gemeinſchaft anſtrebten, ſondern auf das Unheil und die Zerriſſenheit der deutſchen Nation hingearbeitet haben. Der Redner gab wei⸗ ter einen geſchichtlichen Rückblick auf die Zeiten der Größe der deutſchen Nation und die anderer Natio⸗ nen und wies darauf hin, daß, wie die Geſchichte lehrt, dieſe großen Zeiten immer wieder durch neue Epochen und neue Ideen abgelöſt worden ſeien. So zerfiel ſchließlich auch Deutſchland im Jahre 1918, als das Kaiſertum zu ſchwach geworden war, ſich gegen die Empörer zu wehren. Die Schuld liegt, ſo fuhr Reichsleiter Roſenberg weiter fort, nicht immer bei den Empörern, ſie liegt ſehr oft an der Führung einer Gemeinſchaft. Wenn man ſtark iſt in der Be⸗ herrſchung der Völker, in dem Bewußtſein, eine Sen⸗ dung zu erfüllen, dann kann Ungeheures geleiſtet werden. Iſt die Führung aber alt und ſchwach ge⸗ worden, dann fordert ein neues Leben zum Schutze ſeines Daſeins neue Formen und neue Gedanken. anb. Ditſſeldorf, 17. Oktober. Sonntag nacht findet die große Düſſeldorfer Reichsausſtellung„Schaffendes Volk“ ihr Ende, nach⸗ dem ſie mehr als ſechs Monate Düſſeldorfs Leben beherrſchte. Der Direktor der Ausſtellung, Dr. Mai⸗ wald, gab aus dieſem Anlaß einige vorläufige Zah⸗ folges der Ausſtellung boten. Die Geſamtbeſucherzahl beträgt demnach bis zur Stunde 6,9 Millionen. Es wurden bisher 5,6 Millionen Reichsmark Geſamteinnahmen aus Eintrittskarten erzielt. Darüber hinaus ſind 3 Mil⸗ lionen Reichsmark aus Einnahmen aus Platzmieten und Wirtſchaftsbetrieben zu verzeichnen. Von Rekordzahlen während der Ausſtel⸗ lungszeit kann auch der Verkehr berichten. Die Reichsbahn in Düſſeldorf ſtellte gegenüber dem Vorjahr eine Verkehrszunahme um 96 v. H. feſt, die Straßenbahnen eine Steigerung von 25 v. H. Die Geſamtzahl der Uebernachtungen wird in den Aus⸗ ſtellungsmonaten bis einſchließlich September mit rund 523 000 angegeben. Während der Ausſtellungs⸗ monate von Mai bis einſchließlich September über⸗ nachteten 43 695 Ausländer in Düſſeldorf. Nicht er⸗ faßt worden ſind d len bekannt, die ein ungefähres Bild des großen Er⸗ zahlreichen größeren aus⸗ Höhepunkt der Gaukulturwoche in Baden „Das Zeitalter der Völker und RNaſſen it heraufgezogen Reichsleiter Roſenberg ſpricht auf dem Münſterplatz in Freiburg Für die geſchichtliche Lage unſerer Zeit gibt es eine Antwort: Das Zeitalter der Dynaſtien iſt geſtorben, das Zeitalter der Völker und Raſſen iſt mit ung heraufgeſtiegen. der zerſetzenden Idee der nach Niederſchlagung der Nach Ueberwindung liberalen Epoche und jüdiſch⸗marxiſtiſchen Revolte iſt aus dem Willen eines Volkes eine neue Gemeinſchaft entſtanden. Wenn ſie auch noch nicht überall ihre feſte Form ge⸗ funden hat, ſo zeigt dieſe Epoche doch, daß ſie groß genug iſt, um viele Jahrzehnte für die Geſtaltung ihrer Gedanken und ihrer Ideale zu fordern. Was das Furchtbare war, was wir in den 15 Jahren unſeres Kampfes erlebten, iſt, daß ſich das römiſche Zentrum mit allen Zerſtörern deutſcher Volksgemeinſchaft verbunden hatte. Das war, als Erzberger und Scheidemann den Dolchſtoß gegen die deutſche Armee vorbereiteten und nach dem Dolchſtoß das Bündnis der Zentrums⸗ prälaten mit der atheiſtiſchen Sozialdemokratie. Noch im Jahre 1931 erklärte der Prälat Kaas amtlich: „Ich lege Wert darauf, mit allem Nachdruck zu er⸗ klären, daß für meine politiſchen Freunde nicht nur aus ſozialpolitiſchen, ſondern aus ethiſchen und grundſätzlichen Erwägungen eine Aufrüſtung nicht in Frage kommt“, und ferner„Wer gegen den Ver⸗ ſailler Vertrag angeht, der wird ſich an einem Felſen den Kopf zerſchmettern.“ Wenn dieſe Kreiſe heute mit verdoppelter Stimme noch immer fordern, die Erziehung der deutſchen Jugend zu übernehmen, ſo gibt es nur eine Antwort: Man kann der deutſchen Jugend nicht zumuten, zu Füßen jener zu ſitzen, die Deutſchland in ſei⸗ ner ſchwerſten Stunde verraten haben.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Man nennt uns Neuheiden und bekämpft uns mit dieſem Wort, vergißt oͤabei aber, daß man ſich mit den wahren Gottloſen aufs engſte ver⸗ bunden hatte. Man vergißt, daß man einmal hat helfen können, Dome und Münſter zu bauen und heute hat man nicht mehr die Macht, die Ordnung im eigenen Hauſe aufrechtzuerhalten. Vor wenigen Tagen hat ein Biſchof in Süddeutſchland erklärt, bei all dieſen Sittlichkeitsprozeſſen ſei der größte Teil erlogen. Iſt es nicht furchtbar, ſo rief Reichs⸗ leiter Roſenberg aus, wenn 40 ſolcher unſitt⸗ licher Alexianerbrüder oſtentativ in Nationalſpaniſche Erfolge 1— einer Frouleichnamsprozeſſion mit⸗ marſchieren! In jeder Rieſenorganiſation wird es fehlerhafte Menſchen geben. Trotzdem darf keine Verallgemeinerung vorkommen. Furchtbar iſt die Tatſache, daß die heutige Führung der Kirche ſich vor dieſe Leute ſtellt, ſie nicht be⸗ ſtraft, ſondern alles vertuſcht und alles getan hat, um die Akten zu unterſchlagen. Wenn im Auslande große Kämpfe gegen die deutſche Gerichts⸗ barkeit anheben, ſo wohl aus der Ueberzeugung heraus, weil man weiß, daß die Verhältniſſe dort genau ſo ſind wie hier und weil man fürchtet, auch die anderen Staaten könnten hier mehr nach Ord⸗ nung ſchauen. Wenn die Leitung einer Gemeinſchaft ſich als unfähig erweiſt, die bürgerlichen Geſetze durchzuführen, dann muß der Staat ein⸗ greifen, um ſeine Jugend vor derartigen Mächten zu bewahren. Wir ſind der Ueberzeugung, daß heute die Gegen⸗ ſeite keine Urſache hat, anzuklagen ſon⸗ dern ihre Sünden zu bereuen. Es ſteht ihr nicht mehr an, in Hochmut daherzugehen. Nicht ſie hat zu fordern und anzuklagen, ſondern ſie ſteht vor dem Richterſtuhl oͤes deutſchen Volkes. Die neue Zeit fordert auch neue Antworten auf die vom Schickſal geſtellten Fragen; man kann nicht mehr mit allen Antworten auskommen, die früher einmal nötig und verſtändlich waren. Wir bauen unſere großen Gemeinſchaftshäuſer, die der Ausdruck eines neuen Lebens ſind. Wenn von ihren Glocken⸗ türmen einmal eine neue Zeit eingeläutet wird, dann wird auch der ſchlichteſte Menſch wieder ſtolz ſein können, denn es werden wieder, wie einſt die Dome und Münſter, ſteinerne Zeugen einer großen Zeit und eines neuen rieſigen Gemeinſchafts⸗ willens daſtehen. Wir haben einmal den politi⸗ ſchen Sieg errungen und das Geheimnis dieſes Sje⸗ ges war die Kompromißloſigkeit dieſes politiſchen Kampfes. Dieſe Epoche iſt abgeſchloſſen. Nunmehr tritt die zweite Epoche an uns heran und wir werden ſie nur meiſtern mit innerer Kompromiß⸗ loſigkeit. Wir wiſſen, daß nur ein harter Wille dieſe zweite Epoche und eine neue Anſchauung der Welt ſiegreich zu Ende führen kann. Wir müſſen jetzt weltanſchaulich um jede Meuſchenſeele ringen. Wir weroͤen immer wieder ſtolz ſein, wenn uns aus dem Lande gemeldet wird, daß im weltanſchaulichen Kampf wieder einige Volksgenoſſen zu uns gekom⸗ men ſind. Wir bauen feſt darauf, daß das heran⸗ wachſende Geſchlecht ſchon hineinwächſt in ein neues Lebensgefühl mit leichterem Ballaſt auf der Seele und kühnerer Unbekümmertheit. Auf ihm ruht die Verpflichtung, den Kampf einmal weiterzu⸗ führen. So werden einmal, ſo hoffen wir, die Dome der deutſchen Volksgemeinſchaft entſtehen und wir alle können heute ſchon mit Stolz ſagen: „Ein altes Zeitalter iſt verſunken. ein ſteigt herauf und wir alle ſind ſeine träger!“ 5 neues Fahnen⸗ Vormarſch in Aſturien fortgeſetzt dnb. Salamanca, 17. Oktober. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet Er⸗ folge der nationalen Waffen an faſt allen Fronten. Im einzelnen führt er u. a. an: Aſturien: Unſere Truppen haben ihren Vor⸗ marſch fortgeſetzt und ſind, von ihren Stellungen weſtlich Arriondas ausgehend, weiter nach Norden vorgeſtoßen und beſetzten das Sueve⸗ und das Fite⸗ gebirge vollſtändig. Die Bolſchewiſt en, die am Weſtufer des Salla⸗Fluſſes den Flußübergang be⸗ wachten, wurden abgeſchnitten und einge⸗ ſchloſſen. Da die Operationen zur Zeit noch nicht abgeſchloſſen ſind, können weitere Einzelheiten noch nicht mitgeteilt werden. Beſetzt wurden ie Ortſchaf⸗ ten Cillarcazo, La Preß, Fresvinello, Salgar, Bu⸗ ſtiello und ahlreiche Bauernhöfe. Von der Weſtfront iſt nichts Neues zu be⸗ richten. An der Südfront wurde Buſtrid non einer Kolonne beſetzt, während eine andere den Nalon⸗ Fluß 500 Meter weſtlich von Campo de Caſo er⸗ reichte. Andere nationale Streitkräfte beſetzten Campo de Caſo, das in Flammen ſteht, und kamen bis Pena Rebollo, den Dörfern La Fez, Beſanes, Sobrecaſtillo, Soto, Belerda, Veneros und Sobre⸗ fez. An der Leon⸗Front wurden der Berg Bon⸗ don und die Dörfer Pedroſe ſowie Valvardin be⸗ ſetzt und viel Kriegsmaterial erbeutet. Madrid: Im Abſchnitt Cueſta de la Reina ſtürmten unſere Truppen am Samstag zwei feindliche Grabenlinien und machten 51 Gefangene. „Schaffendes Volk“ ein großer Erfolg 6,9 Millionen Beſucher in ſechs Monaten— Günſtiges finanzielles Ergebnis ländiſchen Reiſegeſellſchaften und Ein⸗ zelreiſenden, die beſonders aus den benachbarten Ländern Holland und Belgien, aber auch aus England und Frankreich die Ausſtellung be⸗ ſuchten und am gleichen Tage wieder abreiſten. Ins⸗ geſamt wird von ſachverſtändiger Seite der Aus⸗ länderbeſuch auf 250 000 bis 300 000 geſchätzt. Wäh⸗ rend der Ausſtellung fanden rund 250 Tagungen und Kongreſſe in Düſſeldorf ſtatt. Es wurden 8000 Führungen in 22 Straßen durchgeführt, denen ſich 212 500 Perſonen unterſtellten. Dr. Maiwald betonte, daß die Düſſeldorfer Aus⸗ ſtellung auch einen Vergleich mit Paris aushalten könne. Zahlreiche Direktoren aus⸗ ländiſcher Meſſen und führende Ausſtellungsfachleute der Welt hätten zum Ausdruck gebracht, daß die ausſtellungstechniſche Seite in Düſſeldorf muſtergül⸗ tig ſei, während Paris vielfach die„letzte Welt⸗ ausſtellung der alten Zeit“ genannt wurde 5 Neben dem großen Erfolg für Düſſeldorf hat die Ausſtellung der deutſchen Sache dadurch gedient, daß ſie Aufklärung auß breiteſter Baſis für Er⸗ zeugung, Anwendung und Verbrauch der neuen Werkſtoffe und ſomit für die praktiſche rung des Vierjahresplanes ſchuf. Durchfüh⸗ Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei „* e 2 Aragon: Im Abſchnitt Sabinanigo wurden bei einem Erkundungsvorſtoß 43 ſomjetruſſiſche Ge⸗ wehre und viel Material erbeutet. Im füsblichen Ebro⸗Abſchnitt griff der Feind mit großen Truppen⸗ maſſen, Flugzeugen und 53 Tanks bei Fuentes an; die Angreifer wurden zurückgeſchlagen. Die Chineſen verwenden Giſtgas Eine amtliche Mitteilung (Oſtaſiendienſt des DN.) dnb. Tokio, 16. Oktober. Nach einer amtlichen Meldung wurden in der Nähe von Kinhahang, acht Kilometer nordöſtlich von Nantſchang, Blindgeſchoſſe chineſiſcher Minenwerfer gefunden. Bei der Analyſe der Ladung ſei feſt⸗ geſtellt worden, daß dieſe Geſchoſſe das ſehr giftige Phosgen enthielten. In der Meldung wird weiter darauf hingewieſen, daß die Chineſen, um die eigene Benutzung von Giftgaſen zu tarnen, vorzeitig in der ganzen Welt verbreitet hätten, die Japaner verwendeten Giftgaſe für den Krieg in Schanghai. Paolau durch die Japaner eingenommen (Funkmeldung der NM 3) + Tokio, 17 Oktober. Die japaniſche Nordchinagarniſon meldet, daß die Japaner nach heſtigen dreitägigen Kämpfen jetzt Paotau, den weſtlichen Endpunkt der Peiping⸗Sui⸗ juan⸗Bahn und 200 Kilometer weſtlich von Kweihng (Provinz Suijnan) eingenommen habe. Der Großmufti in Syrien In Polizeigewahrſam der franzöſiſchen Mandats behörden — Jeruſalem, 16. Oktober. Wie aus Damaskus verlautet, befindet ſich der Großmufti zwar auf dem Boden des franzöſi⸗ ſchen Mandatsgebietes, aber in einem noch unbekannten Ort in Polizeigewahrſam. Es war bis⸗ her lediglich in Erfahrung zu bringen, daß der Mufti bei guter Geſundheit ſei. Ob er wegen eines man⸗ gelnden Viſums, oder vielleicht zwecks Auslieferung an die britiſche Mandatsregierung in Paläſtina poll N zeilich feſtgehalten wird, iſt noch unbekannt. D———Z—. ZZZ Hauptſchriftlelter und nerantwortlich für Politik: Dr. Alols Win bauer (in Urlaub) i. V. Dr. Fritz Hammes Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen-⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelstell f. B. Willy Müller Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdfenſt: Curt Wine Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteikungen Jakob Jaudz ſämtlich in Mannheim 5 Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46 Schriftleltung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin- Irtedenal, Sentaſtraße 2 .⸗A. September 1937; Mittag ge der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 000 Abendaußtage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 über 20000 ä Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. „ 0 e —— 755 CC n Mannheim, 18. Oktober. Lebendiges Wochenende Zahlreiche Verauſtaltungen hielten die Mann⸗ heimer in der Stadt Die Menſchen folgen dem Beiſpiel der Natur, die ſich zum Winterſchlaf anſchickt, nicht. eil: Mit dem Herbſte beginnen ſie ſogar ein beſon⸗ ders eifriges Wirken und Schaffen. Davon zeugte in eindringlicher Weiſe wieder das vergangene Wo⸗ chenende, an dem in unſerer Stadt fürwahr nicht gerade wenig los war. Allem voran ſtand natürlich die erſte Reichs⸗ ſtraßenſammlung. Zum zweiten beging man das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“, das diesmal weniger auf Quantität denn auf Qualität eingeſtellt war. Von einer gro⸗ ßen Patenweinveranſtaltung hatte man abgeſehen, aber in den Wirtſchaften ſprach man dem Sylvaner aus Ihringen, dem Elbling aus Bahlingen und dem Oberrotweiler kräftig zu, und vermutlich hat damit der Kaiſerſtühler wieder neue Freunde gewonnen. Am Samstag und Sonntag fand die Gaukultur⸗ woche, an der Mannheim hervorragenden Anteil hatte, ihren Ausklang. Sie hat den Mannhei⸗ mern markante Ausſchnitte aus dem kulturellen Schaffen der Partei gebracht. Als vierte Großver⸗ ZEUNER 55 in der Breifen Straß der Fechmenn ſũr 50 UE 5 71 1,•7 anſtaltung des vergangenen Wochenendes iſt die Weihe des Kolonialkriegerehrenmals zu nennen. Dazu kamen noch mancherlei andere Veranſtal⸗ tungen von Bedeutung. In Seckenheim, Feu⸗ denheim und Rheinau zum Beiſpiel feierte man in althergebrachter Weiſe das Kirchweih⸗ feſt. Aber auch die Sportler hatten einen gro⸗ ßen Tag: die alten Fußballrivalen VfR Mann⸗ heim und SV Waldhof ſtanden ſich in der neuen Spielzeit erſtmals gegenüber, und viele Tauſende nahmen an dieſer ſo gerne als„das Mannheimer Derby“ bezeichneten Begegnung ſtärkſten Anteil. Angeſichts der Vielzahl der Mannheimer Ver⸗ anſtaltungen blieb der Ausflugs verkehr be⸗ greiflicherweiſe ſchwach. Dagegen war an beiden Tagen der Stadtbeſuchsverkehr ſehr lebhaft. Der Bericht der Reichsbahn verzeichnete außerdem einen trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit ſtarken Fernverkehr. Der Sonderzugsverkehr wird immer kleiner. Am Samstag kam hier nur ein Ver⸗ waltungsſonderzug Ludwigshafen— Düſſeldorf durch, und am Sonntag ein Koͤß⸗Zug Niederlahnſtein Stuttgart. 5 Bleibt noch— der chroniſtiſchen Vollſtändigkeit halber— zu erwähnen, daß am vergangenen Wochen⸗ ende erfreulich lange der matte Glanz einer herbſt⸗ lichen Sonne über unſerer Stadt lag und die Tem⸗ peratur bis auf 411 Grad Celſius ſtieg. dr. W. th. z Studium der Zahnheilkunde nicht geſperrt. Ueber den Zugang zum Studium der Zahnheilkunde beſtehen, wie zahlreiche Anfragen beweiſen, Unklar⸗ heiten. Der Reichserziehungsminiſter macht deshalb erneut darauf aufmerkſam, daß die im Juli 1936 aus⸗ geſprochene Sperre des Neuzugangs zum zahnärzt⸗ lichen Studium bereits im März 1937 wieder auf⸗ gehoben worden iſt, ſo daß auch erſtmalige Imma⸗ trikulationen für das Fach der Zahnheilkunde wie⸗ der ſtattfinden. Im Gegen⸗ Mangelnde Verkehrsdiſziplin verurſacht Anhen Was der Polizeibericht vom 17. Oktober mitteilt Am Samstag ereigneten ſich in Mannheim ſechs Verkehrsunfälle und drei Zuſammenſtöße von Fahrzeugen aller Art. Dabei entſtand nicht unerheb⸗ licher Sach⸗ und Perſonenſchaden. In einigen Fäl⸗ len mußten die Verletzten mit zum Teil ſchweren Verletzungen, wie Gehirnerſchütterung, Oberſchen⸗ kelbruch uſw. ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bei einem Verletzten beſteht Leb ensge⸗ fah r. Die Zuſammenſtöße und Verkehrsunfälle ſind faſt durchweg auf mangelnde Verkehrsdiſziplin zurückzuführen. Vorläufig feſtgenommen und eingeliefert wurde ein Mann, der bei einem Familienſtreit ſeine Frau bedrohte und ſich dabei als„Edelkommuniſt“ be⸗ zeichnete. Bei einer vorgenommenen häuslichen Durchſuchung wurden noch kommuniſtiſche Schriften gefunden.— Eine unter ſittenpolizei⸗ licher Kontrolle ſtehende Frau wurde feſtgenommen und eingeliefert, weil ſie ſich öffentlich in auffälliger Weiſe benahm. Eine Frau bewußtlos aufgefunden. In einem Haus auf der Flurtreppe wurde geſtern nach⸗ mittag eine Frau bewußtlos aufgefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Vom Arzt wurde bei ihr ein Schädelbruch feſtgeſtellt. Die Ur⸗ ſache des Unfalles iſt noch nicht geklärt. Anif WN Am 18. Oktober: Eröffnung der WHM Wärmeſtuben Auch in dieſem Jahr wird das Winterhilfswerk wieder Wärmeſtuben für die von ihm betreuten alleinſtehenden eröffnen und zwar AAIIIIl ILIIIIIIl Volksgenoſſen am Montag, dem 18. Oktober d.., in den Ortsgruppen: Jungbuſch, J 4, 5/6, Platz des 30. Januar, Wallſtattſtraße 34, Plankenhof, R 4, 11, Käfertal, Mannheimer Straße 17, Neueichwald, Sportplatz Gartenſtadt, links der Waldpforte, Neckarau⸗Süd, Maxſtraße 1. Zutritt zu den Wärmeſtuben haben die im Orts⸗ gruppengebiet wohnenden alleinſtehenden WHW⸗ Betreuten, die keinen eigenen Haushalt führen. Den WHW⸗ Bedürftigen ſtehen Zeitſchriften, Rundfunk und Unterhaltungsſpiele aller Art zur Verfügung. Ab und zu werden in den Wärmeſtuben für die Bedürftigen Feierſtunden veranſtaltet, die ſowohl Betreuer wie Betreute zu einem gemeinſamen Er⸗ leben zuſammenbringen werden. Ab Mitte dieſer Woche verabreichen wir in den Wärmeſtuben an unſere Bedürftigen koſtenlos Kaffee, Tee oder Kakab. Am Abend können dieſelben einen Teller Suppe und ein Stück Brot zum Preiſe von 5 Pfg. erhalten. Auch in dieſem Winter darf keiner hungern und frieren! ze Die Straßenbahnlinie 5, die infolge der Gleis⸗ erneuerungsarbeiten in der Breiten Straße bisher in zwei Teile zerlegt war, führt ſeit Sonntag wieder ihren Verkehr ohne Unterbrechung durch. Sie macht dabei aber, weil es anders nicht möglich iſt, einen erheblichen Umweg, und zwar fährt ſie vom Parade⸗ platz aus über Rheinſtraße, Parkring, Rheinluſt, Friedrichspark, Schloß und dann nach Lindenhof. Das Straßenbahnamt kommt mit dieſer Neuerung, die natürlich nur für die Dauer der Gleiserneuerung beibehalten wird, einem Wunſche der Fahrgäſte ent⸗ gegen. eee, Der große Tag der Arbeitsfront: Sammelbüchſen beherrschten zus Stadtbild Die erſte Reichsſtraßenſammlung für das WHW— Stand konzerte am Wochenende— Belagerter Weinbrunnen am Marktplatz Nachdem wir vor acht Tagen den erſten Eintopf⸗ Sonntag des Winterhilfswerkes 1937/8 erlebt hat⸗ ten, folgte nun am vergangenen Wochenende die erſte Straßenſammlung. Nicht weniger als 7000 DA ⸗Walter, KöF⸗Warte, Betriebsführer und Werkſcharmänner waren am Samstag und Sonntag auf das Mannheimer Kreisgebiet verteilt und die meiſten davon ſammelten in unſerer Stadt. Be⸗ kannte und Unbekannte ſetzten ſich ſo aktiv für ihre bedürftigen Volksgenoſſen ein, und die Straßenpaſſanten gaben gerne ein Geld⸗ opfer in die Sammelbüchſen des WSW, um als äußeres Zeichen der Anerkennung für die Erfüllung einer Pflicht, die für jeden Deutſchen Selbſtverſtändlichkeit geworden iſt, ein hübſches Buch⸗ abzeichen entgegenzunehmen. Und bald ſah man auf der Straße niemanden mehr, der nicht die⸗ ſes Zeichen an ſeiner Kleidung getragen hätte. Be⸗ sonderen Zulauf hatten natürlich die Männer, die innerhalb der DA an führender Stelle ſtehen, ſo dor allem der Kreisobmann Schnerr und ſein Kreisorganiſationswalter S chuſter, die am Sams⸗ tag drei Stunden lang am Paradeplatz ſammelten. „Die Deutſche Arbeitsfront, in deren ſh n dieſe erſte Reichsſtraßenſammlung lag, hat mit größter Sorgfalt für den Erfolg eingeſetzt. 1755 beſchränkte ſich nicht auf die eigentliche Sammel ⸗ digkeit, ſondern warb für die Sammlung auf die Saab e Weiſe. Auf zahlreichen Plätzen unſerer konzertierten am Samstag und Sonntag 4 Werkkapellen, 5 eine große Anziehungskraft ausübten und ſicher⸗ 1 manchen Zuhörer zu einer zuſätzlichen Spende Ge gen haben. Darüber hinaus wartete die NS⸗ bi meinſchaft„Kraft durch Freude“ mit Dar⸗ ietungen ihrer Sportkurſe auf. Am Waſſerturm, auf dem Paradeplatz, Meßplatz, Schloßplatz und dem Platz vor dem Altersheim Lindenhof ſah man Gymnaſtik, am Waſſerturm außerdem Rollſchuhlau⸗ fen, das in letzter Zeit beſonders von der Mann⸗ heimer Jugend wieder eifrig gepflegt wird. Am Sonntagnachmittag führten außerdem Teilnehmer der Koͤß⸗Reitkurſe einen Werberitt durch. Im Kranze der Veranſtaltungen aus Anlaß der erſten Reichsſtraßenſammlung iſt ſchließlich und nicht zuletzt der Weinbrunnen auf dem Marktplatz zu nennen. Er war vom Mannheimer Organiſa⸗ tionsausſchuß für das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“, das man ja auch beging, der Arbeitsfront zur Verfügung geſtellt wor⸗ den. An beiden Tagen war er ſtets dicht umlagert. Viele Tauſende genehmigten ſich da einen Becher Kaiſerſtühler, zumal ſie wußten, daß von den 15 Pfennigen, die ſie dafür zahlten, ein Teil dem Winterhilfswerk zugute kam. Der Patenwein wurde von Mädchen und An⸗ gehörigen der DAßF⸗Organiſation der Werkfrauen kredenzt, und zwiſchendurch ſangen dieſe liebens⸗ würdigen Wirtinnen gar noch mancherle' von einem Bandoneon begleitete Lieder. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß aus dem Weinbrunnen dem WH Wein erklecklicher Geldbetrag zugefloſſen iſt. Hochbetrieb herrſchte natürlich in den Ge⸗ ſchäftsſtellen der NSV. Dort nahmen die Sammler die Sammelbüchſen in Empfang und dorthin brachten ſie ſie nach vollbrach⸗ ter Arbeit mit klingendem Inhalt zurück. Alle Fä⸗ den der Sammlung liefen aber in der Kreisgeſchäfts⸗ ſtelle zuſammen, wo man aus den Meldungen der Ortsgruppen das Geſamtergebnis errechnete und ſo zahlenmäßig den Beweis erhielt, daß auch in unſe⸗ rer Stadt die Parole„Schaffende ſam⸗ meln— Schaffende geben“ ein ſtarkes Echo gefunden hat.. 2 8 * 1 ster Wertnt lkirch n der Micha brücke lb Kuhn lch suche schen lange vergeblich noch der Cigefette, die bis zum letaten FFFCCCCCCC selbst wenn man ein stark Ich war Fall 171 Und quch ihm hat die„Astra“ geholfen. Sie schmeckt so gut, da man kaum glauben will, sie sei nikotinarm. Dabei ist ein Nikotin gehalt von weniger als 1 beglaubigt. Die„Astra“ ist eine echte Kyriczi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömmlichkeit. Ihre Nikofincrmut ist eine gewachsene Eigenschaft der TIabakblätter, die zu ihrer Herstellung Verwendung finden. Kein künstlicher Nikotin- entzug, keine chemische Behandlung. Darum: Für alle Fälle— As fral KVRNIAZ! Astra MIT UND OHNE MUNOUSTOUC EK Reich an Aroma— Arm an Nikotin 2 Wissen leider 4. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Oktober 1987 Eine Inſchrift und eine Deviſe zugleich: Zennocſ ce CO Am Sonntagmorgen wurde das Kolonialdenkmal auf dem Horſt⸗Weſſel Platz geweiht— Vorbeimarſch am Roſengarten Ein lange gehegter Wunſch der Kameradſchaft der Maun heimer Kolonialkrieger ging am Sonntag in Erfüllung. In ſtrahleuder Oktoberſonne erhielt das neue Kolonialdenkmal auf dem fahnengeſchmückten Horſt⸗Weſſel⸗ Platz ſeine Weihe. Von nah und fern waren aus öieſem Anlaß alte Angehörige der Schutztruppe nach Mannheim ge⸗ eilt, um dieſe Feierſtunde mit ihren Mannheimer Kameraden gemeinſam im Gedenken an die in den Kolonien Gefallenen zu erleben. Aus ganz Baden, aus Heſſen, Württemberg und der Saarpfalz waren ſie in Omnibuſſen und mit der Bahn gekommen. Ein großer Teil wurde ſchon am Samstag im Rah⸗ men einer kleinen Begrüßungsfeier im Vereins⸗ lokal der Mannheimer Kolonialkrieger herzlich will⸗ kommen geheißen. Schon am frühen Morgen drückte die bevor⸗ ſtehende Weihe des Denkmals dem Mannheimer Straßenleben den Stempel auf. Ueberall ſah man Uniformen der verſchiedenen militäriſchen Verbände, die ſich gegen 10 Uhr in der Werderſtraße aufſtell⸗ ten und unter den Klängen flotter Marſchmuſik zum Horſt⸗Weſſel⸗Platz marſchierten. Erfreulich war es zu ſehen, welch großen Anteil Mannheims Einwohner an dieſem Ereignis nah⸗ men. Lange vor der feſtgeſetzten Stunde hatten ſie ſchon den Platz dicht umrinat, wo das neue Denk⸗ Beste kachmönnis che NuscHοuꝛ eit ddr Guido Pfeifer, C 1. 1 mal, das man zu den ſchönſten unſerer Stadt zählen darf, die Blicke gefangennahm. Schon vor eini⸗ gen Wochen haben wir von ihm berichtet, aber alle Erwartungen wurden weit übertroffen. Schlicht und groß ſteht es da und wird für immer ſeinen Mahn⸗ ruf an jeden Volksgenoſſen richten, die Gefallenen des Kolonialkampfes nicht zu vergeſſen, aber auch nicht die große Aufgabe, die ſtie den Lebenden durch ihr Opfer auferlegt haben: die Wiedererlan⸗ gung unſerer Kolonien. Eine große Zahl von Ehrengäſten verſammelte ſich gegen 11 Uhr auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Man ſah hohe Vertreter von Partei, Staat, Wehrmacht, Stadt und den verſchiedenſten Verbänden, u. a. be⸗ merkte man Generalleutnant Ritter v. Schober und von Bad Homburg war der 81jährige General⸗ 9 a. D. von der Heyde herbeigeeilt, der vieke Jahrzehnte in unſeren Kolonien Pionierarbeit leiſtete. Kurz nach 11 Uhr marſchierten die Jorma⸗ tionen und Verbände ein, die Gliederungen der Par⸗ tei, die Kolonialkrieger, der Marinebund, der Sol⸗ daten⸗ und Kyffhäuſerbund. Eine Ehrenabordnung der Wehrmacht hatte bereits vor dem Denkmal Aufſtellung genom⸗ men. Die Ehrenwache hielten zwei Kolonialkrieger und zwei Kameraden des Marinebundes. Nachdem die Fahnen rechts und links vom Denkmal Aufſtel⸗ lung genommen hatten, wurde die Weiheſtunde durch den„Feierlichen Marſch“ von Möllendorf, geſpielt von der Kapelle der Politiſchen Leiter, er⸗ öffnet, Beethovens herrlicher Männerchor„Die Ehre Gottes“ folgte, geſungen von der Liederhalle Mannheim. Im Namen der Kameradſchaft der Mannheimer Kolonialkrieger nahm anſchließend Landgerichtspräſident a. D. Dr. Hanemaunn das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache. Es erfülle ihn mit beſonderer Ehre, daß er an die⸗ ſer Stelle den zahlreichen Ehrengäſten, Kameraden und Volksgenoſſen den Willkommgruß entbieten dürfe zur Weihe eines Denkmals, das nicht nur den Taten der Toten unſerer Kolonien gewidmet iſt, ſondern auch ein Mahnmal ſei, nie zu vergeſſen, daß ſie von unſeren Feinden unter den ſchmählichſten Lügen geraubt worden ſeien. Bei ſeinem Anblick dürfe jeden Deutſchen nur ein Gedanke, ein Wille und ein Ziel beſeelen unſere Kameraden draußen in den Kolonien dürfen nicht umſonſt gefallen ſein. Es ſolle daher Mahnung ſein, nicht zu raſten und zu ruhen, bevor nicht deutſch wird, was deutſch war. Nicht nur aus wirtſchaftlichen Gründen müſſe danach geſtrebt werden, ſondern höher als das ſtehe die Wiedergutmachung der inſamen Kränkungen, die wir uns gefallen laſſen mußten. Es gälte die Wie⸗ derherſtellung unſerer Ehre, die Erringung von Ge⸗ rechtigkeit. Deutſchland ſei wieder ein Volk innerer Stärke geworden, und niemand habe heute das Recht, Uns die Gleichberechtigung zu verweigern. Deutſch⸗ land verlange nichts anderes, als in ſeinem Gebiet, und dem was ihm rechtmäßig gehört, nach ſeinem freien Willen zu ſchalten. Dank der Arbeit und Führung eines Mannes erfülle uns heute die Gewißheit, daß die Zukunft mit uns iſt, wenn wir uns ihrer würdig erweiſen. Abſchließend galt ſein Dank der Stadt, der Induſtrie und dem Gewerbe, die die Errichtung dieſes ſtolzen Denkmals ermög⸗ licht hätten. i An Stelle des verhinderten Bundesführers des Dieutſchen Kolonialkrieger⸗Bundes, Reichsſtatthalters und Generals Ritter v. Epp, ſprach nun der Stabsführer des Kolonialkriegerbundes N Oberſtleutnaut von Bvemcken und führte u. a. folgendes aus:„Kameraden, alte und junge Soldaten! Es iſt mir eine Ehre, das erſte Kolonialdenkmal der Hauptſtadt Mannheim einzu⸗ weihen und an die Stadtverwaltung zu übergeben. Hier vor ſich ſehen Sie ein Bronzeſtandbild einer das der afrikaniſche Kontinent kennt, getroffen von einem Giftpfeil der Eingeborenen, aber ſich in der Todesſtunde noch aufbäumend gegen ſein Schickſal, ein Sinnbild der durch Gift und Haß unſerer Geg⸗ ner im Verſailler Schandfrieden getroffenen Kolo⸗ nien. Sein Sockel iſt aber gemauert aus ſüdweſt⸗ afrikaniſchem Stein in Verbindung mit deutſchem Geſtein und er iſt damit ein Symbol der ſeſten Ver⸗ land erworben für unſer aufſtrebendes afrikaniſchen Kudu⸗Antilope, des edelſten Wildes, bundenheit des deutſchen Bodens mit dem ſeiner früheren Kolonien. Und auf ihm ſteht die knappe In ſchrif t: Dennoch deutſche Kolonien! Deutſches Volk, vergiß nicht, daß das Land, das deutſch war und heute noch in ſeinem tiefſten Herzen iſt, wieder deutſch werden muß! Gedenkt in Treue aller jener Kameraden, die in der afrikaniſchen Sonne, in der aſiatiſchen Wildnis und in den Wogen des Weltkrieges für ihr Vaterland dahinſanken, und wir ſchließen ein die Gefallenen der Bewe⸗ gung, die für die innere Stärke unſeres deutſchen Vaterlandes ihr Leben dahingaben.“ Die Fahnen ſenkten ſich zum Gedächtnis der Ge⸗ fallenen, und mit erhobenem Arm gedachte man unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden der Toten. f 775 Stabsführer fuhr dann in ſeiner Anſprache ort: „Auf der Rückſeite des Sockels ſteht aber auch der Spruch:„Den Gefallenen zur Ehrung, den Le⸗ benden zur Mahnung, und der Zukunft zur Erfül⸗ lung!“ Den Lebenden zur Mahnung! Es iſt alſo nicht nur ein Denkmal der Erinnerung zur Trauer um Verlorenes, ſondern auch zur Mahnung. Eine For⸗ derung, Zeugnis abzulegen von deutſchem kolonia⸗ lem Wollen und unerſchütterlicher Forde⸗ rung der Rückgabe der Kolonien. Fried⸗ lich und rechtmäßig haben wir deutſches Kolonial⸗ wachſendes Volk, um ihm einen breiteren Lebensraum zu geben. Deutſche Männer und Frauen haben es entwickelt und in ihm Werte geſchaffen, von denen die Farbi⸗ gen ebenſo Nutzen zogen wie die Weißen, die Hei⸗ mat und darüber hinaus die ganze Welt. Sie haben Heimat und Glaube! Im Rahmen der badiſchen Gaukulturwoche, am „Tag des Bekenntniſſes“, fand am Sonntagvor⸗ mittag im Roſeugarten eine Ju gendkund⸗ gebung ſtatt, bei der dem Wollen der Hitler⸗ jugend in markanter Weiſe Ausdruck gegeben wurde. Der Nibelungenſaal war bis zur Galerie hinauf von den Jungen und Mädel der deutſchen Jugendorganiſationen beſetzt. Unter den Ehren⸗ gäſten ſah man Generalmajor Zimmermann. Die Morgenfejer begann mit dem Gruß an die Fahnen der Jugend. Dann klang Johann Sebastian Bachs Fantaſie in G⸗Dur auf; das Orgelſpiel ver⸗ breitete im ganzen Saal eine weihevolle Stimmung. Ein Sprecher trat vor und ſprach:„Ein Glaube eint uns alle, eine Heimat umſchließt uns feſt. Ein Glaube hat uns zum Siege geführt und groß ge⸗ macht, eine Heimat endlich iſt uns geworden. Einer hat uns gerufen und mitgeriſſen wie ein Sturm⸗ wind, das Höchſte zu bauen, das unvergänglicher als Stein: das ewige Volkl“ Ein zweiter Sprecher ſuhr fort: Einer baut einen Dom, Nicht aus Marmor Mit bunten Fenſtern Und Kerzen. Einer baut einen Dom Aus dem Blutſtrom lebendiger Herzen Ein Chor der Hitlerjugend ſang unter Beglei⸗ tung des Bannorcheſters das Lied„Alle ſtehen wir verbunden“. Wieder vernahm man die beiden Sprecher, die vom heißen und glühenden Glauben der deutſchen Jugend kündeten. Das Bannorcheſter ſpielte die Feſtliche Muſik von Heinrich Brühl. Nochmals trat ein Sprecher vor, um mit den Worten Pleyers den Begriff Heimat, heil'ger Boden, zu umreißen:„Heimat iſt des Menſchen Blutsverwandtſchaft mit der Erde“. Fanfaren leiteten über zur Anſprache des Kreispropagandaleiters Fiſcher. Der Redner ging davon aus, daß vor dem Umbruch die deutſche Jugend unter dem Schlagwort des„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ Objekt der Macht⸗ gelüſte der Parteien war. Die parlamentariſche Demokratie habe der Jugend kein Ideal zu geben verntocht, ſie ſah in dem Heldentod der 2 Millionen keinen Sinn, ſie lieferte Deutſchland durch das Zu⸗ geſtändnis der angeblichen Schuld am Weltkriege dem Feinde aus und man erlebte, daß man deutſche Mütter als Verbrecherinnen bezeichnete, weil ſie ihre Söhne zum Schutze der Heimat hatten ins Feld ziehen laſſen. In dieſer Lage wurde die deutſche Jugend von einer erſchütternden Hoffnungsloſigkeit ergriffen. Aber einer— ſo führte der Redner weiter aus — wußte um das Sehnen der deutſchen Jugend und gab ihr wieder ein Ideal. Adolf Hitler allein hat es fertiggebracht, dieſe Jugend wieder zu begeiſtern. Schließlich hatten die Gegner keine Jugend mehr. Sie ſtand da, wo die Zukunft war. Der National⸗ ſozialismus gab der Jugend eine deutſche Heimat, ausgehend von den Grundbegriffen ſeiner Weltan⸗ ſchauung: Blut und Boden. Ey beſeitigte in der Jugend den Klaſſenkampf, die Konfeſſionshetze und den Materialismus und richtete in ihr ein neues Joͤeal auf, den Glauben an die Kraft und Größe unſeres Volkes. Durch die Tat des Führers weiß die Jugend, daß die zwei Millionen Gefallenen des Weltkrieges und die 400 Toten der Bewegung nicht umſonſt ihr Leben hingegeben haben. Damit getragen. Der Dank dafür kommt noch heute bei den Farbigen in ihrer Anhänglichkeit zum Ausdruck. Der Zukunft zur Erfüllung! In dieſen Worten ſteckt der ganze Glaube, ja die Gewißheit, daß un⸗ ſere Kolonien wieder zum Mutterland zurück⸗ kommen. Es iſt müßig, über den Zeitpunkt zu orakeln, wir müſſen nur feſthalten an dem Recht, das uns auch zum Ziele verhilft. Auch daran ſoll uns dieſes neue Standbild erinnern. Im Namen des Bundesführers Generals Ritter v. Epp ſpreche ich den Kolonialkriegern Mannheims für ihre Opfer, der Stadtverwaltung für ihre Unterſtützung und vor allem für den wundervollen Platz, und dem Künſtler für ſeine Leiſtung den herzlichſten Dank aus. Damit übergebe ich das Denkmal als Symbol der kolonialen Erinnerung, der kolonialen Mahnung, der kolonialen Forderung und der kolonialen Zuver⸗ ſicht der Stadtverwaltung zur Pflege für alle Zeiten.“ Starker Beifall dankte dem Redner. Im Namen des Oberbürgermeiſters übernahm dann Verkehrs⸗ direktor Böttcher das Ehrenmal in die Obhut der Stadt und knüpfte daran den Wunſch, daß es in der Bevölkerung, vor allem aber in den Herzen der Jugend, den Wunſch des Wiederbeſitzes der Kolonien ſo erſtarken laſſe, daß ſie bereit ſei, wenn unſer Führer heute rufe, die Opfer zu bringen, die von ihr verlangt würden. Dem„Sieg Heil!“ auf den Führer folgten die nationalen Lieder. Nach Lied⸗ vorträgen der Liederhalle Mannheim und einem Muſikſtück, geſpielt vom Muſtkkorps der Pioniere, dem die Kranzniederlegungen zuvorgingen, war die ergreifende Feierſtunde beendet. Die Verbände marſchierten durch die Auguſta⸗ anlage zum Roſengarten, wo Oberſtleutnant von Boemcken im Beiſein zahlreicher Ehrengäſte den deutſche Sitte und Kultur, Friede und Glück hinein⸗ Vorbeimarſch abnahm.: g. 3 Mannheims Jugend im Roſengarten Eine eindrucksvolle Bekenntnisſtunde der Hitlerjugend aber, daß dem Heldentod ein Sinn gegeben wurde, haben wir den Krieg gewonnen! Denn ein Volk geht nur dann zugrunde, wenn es dem Opfer keinen Sinn mehr zu geben weiß N Das neue Deutſche Reich wurde ſchon damals ge⸗ gründet, als deutſche Soldaten für ihre Heimat kämpften. Sie waren hinausgezogen als Mitglieder eines zerriſſenen Volkes, aber ſie wurden an der Front zu einem Volke zuſammengeſchweißt, ſie er⸗ kannten, daß allein ausſchlaggebend iſt die bluts⸗ mäßige Zugehörigkeit zu einem Volke und daß der Heimatboden ebenſo heilig iſt wie das Blut. Stär⸗ ker als alle Hinderniſſe iſt heute der Glaube an die ewigen Werte unſeres Volkes, und dieſer Glaube iſt durchaus auf dieſe Welt gegründet. Ju dieſem Glauben wird die Jugend frei von allem Muckertum und vom Gefühl einer Erbſünde und einer Sündigkeit erzogen, für Hohes und Edles einzutreten und in ſich ſelbſt das Edle hochzuentwickeln. So ſieht Jugend Kraft und Stärke im Begriff Vaterland. Der Kreispropagandaleiter ſchloß mit dem Hinweis, daß das deutſche Volk unbeirrt und unbeirrbar im ſieghaften Glauben an die Ideale, an die Richtigkeit der Idee und an den Führer in die Zukunft hinein⸗ marſchiert. Als der Redner geendet hatte, erklaugen wieder Fanfaren. Zum letzten Male vernahm man den Sprecher. „Wir haben ein ewig und neu Gebet, und das beginnt ſo: Heilig Vaterland Deutſchland! Mutter der Völ⸗ ker!“ So klangen ſeine Worte aus. Alle Anweſenden erhoben ſich dann und der Chor ſang ein die Feier beendendes weihevolles Lied. Dr.-m. Der lebende Roboter erzählt Begegnung mit dem Maſchinenmenſchen Der Maſchinenmenſch mit den Modepuppeneigen⸗ ſchaften begegnete mir geſtern auf der Straße, ver⸗ gnügt über den Scherz, den er ſich nun eine ganze Woche mit den Mannheimer Paſſanten der Breiten Straße geleiſtet hat. Seine Geſichtsfarbe iſt nicht mehr ganz ſo roſenrot⸗braun und ſeine Augenbrauen nicht mehr ſo kohlſchwarz wie im Schaufenſter, aber die Brille trägt er auch privat, und die blonden Haare ſind richtig. Er iſt Rheinländer, heißt Hanns Mertens, iſt Kriegsfreiwilliger und war in den Revolutionskämpfen beim Freikorps Ordruff, hat in Amerika eine Reihe von Berufen probiert, kam als Steward wieder nach Deutſchland, kriegte mit Va⸗ rieté und Film zu tun und die Maſchinenmenſchnum⸗ mer macht er ſchon bald im ſechſten Jahre, und ſie zieht immer noch. Sie bringt ihr Geld; aber wenn man ſeine 3 Stunden im Schaufenſter ge⸗ ſtanden hat, weiß man, was man getan hat. Nun, dafür hat man auch die Freude mit dem ſtaunenden Publikum am Samstag, daß man plötzlich, wenn ſie am allergläubigſten ſind, angrinſt und nun wie ein gewöhnlicher Sterblicher ſich bewegend, Arm und Beine ſchwenkend, vollkommen aus der Faſſung bringt. Und damit iſt ſeine Modemiſſton hier abge⸗ ſchloſſen. 5 Dr. Hr. Krareeler wurden augezeitzt. Zur Anzeige ge- groben langten 12 Perſonen wegen Ruheſtörung und Unfugs.„. 5 die deutſche une Auskünfte durch den Verkehrs- Verein. Telefon — NSDAP-Miffeilungen Aus pertetarntlichen Bekanntmachungen entnommen Ortsgruppen der NSDAP Platz des 30. Januar.. 10., 20.30 Uhr, Pflichtmit⸗ gliederverſammlung für alle Parteigenoſſen, Porteianwör⸗ ker und Angehörige der Gliederungen. Redner: Reichs⸗ redner Otto Bender. Eintrittskarten durch die Blockleiter. Neckarau⸗Süd. 22. 10., 20.30 Uhr, erweiterte Mitglie⸗ derverſammlung im„Volkschor“. Pflichtverſammlung für die Pg., Pg.⸗Anwärter und die Walter der Gliederungen (Daß und NS). Die uniformierten Polttiſchen Leiter treten um 20 Uhr im Hofe des Ortsgruppenheims an. Neckaran⸗Nord. Am 20. 10., 20.90 Uhr, findet im Ge⸗ meindehaus Neckarau eine erweiterte Mitgliederverſomm⸗ lung ſtatt. An der Verſammlung haben teilzunehmen: Neben den Mitgliedern und Anwärtern der Partei, ſämt⸗ liche Angehörige der Gliederungen ſowie die Polltiſchen Leiter, Politiſchen Leiter⸗Anwärter und Walter und Warte. Die Plätze ſind bis 20.15 Uhr einzunehmen. Uni⸗ formträger in Uniform. Neckärſtadt⸗Oſt. 19. 10. Amts⸗ und Zellenleiterbeſpre⸗ chung um 20 Uhr in Schells Gaſtſtätte. Neckarſtadt⸗Oſt. 21. 10. Mitgliederverſammlung 20.16 Uhr im oberen Saale der Liedertafel, K 2, 32. Außer den Mitgliedern erſcheinen Parteianwärter und die Walter und Warte der Gliederungen. NS⸗Frauenſchaft Strohmarkt. 18. 10., 20 Uhr, nehmen die Frauen an der Kundgebung der NS Dap im Ballhaus teil. Erſcheinen iſt Pflicht. Neckarau⸗Süd. Blockwalterinnen ſprechung. Bismarckplatz. 19. 10., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend m „Deutſchen Hof“, Heinrich⸗Lanz⸗Straße 5. Frauenwerk iſt eingeladen, Liederbücher mitbringen. Waſſerturm. 19. 10., 20.15 Uhr, Heimabend im„Mann⸗ heimer Hof“. Mitglieder des Frauenwerks ſind ein⸗ geladen. Liederbücher mitbringen. DA Kreiswaltung Mannheim, L 4, 15 Abteilung Organiſation Au alle Betriebsobmänner im Kreisgebiet Mannheim] Jeder Betriebsobmann ſpricht ſofort bei ſeiner zuſtändi⸗ 18. 10., 20 Uhr, Nähabend. Zellen⸗ und kommen um 19.90 Uhr zu einer Be⸗ Schnittmuster Zentrale Record-, Beyer-, Ullistein-, Vogue- Schnitte, Plättmuster, Mode zeitschriften Anrur 26605 E Mm m A Schäfer u. 24 gen Ortswaltung vor, um dortſelbſt eine Einladung zur Vorbeſichtigung der Weltkriegsousſtellung„Die lebende Front“ in Empfang zu nehmen. Berufserziehungswerk der DA Am Montag, 18. Oktober, beginnen im Rahmen des Berufserziehungswerkes nachſtehend aufgeführte Lehr⸗ gemeinſchaften: Um 19 Uhr in L 7, 1: 201 Die Deutſche Volkswirtſchaſt im Spiegel der Tageszeitungen; 254 Fabrikbuchführung; 385 Lehrgemeinſchaft für das Verkehrsgewerbe 1: 354 All⸗ gemeine Verwaltungskunde; 357 Die Verwaltung det Reichsfinanzen. Um 20.30 Uhr in L 7, 1: 240 Ruſſiſch(Anfänger); 289 Lohnbuchführung: 272 Büroorganiſation; 273 Innerbetrieb⸗ liche Verwaltung; 274 Plakatſchrift(Anfänger; 279 Praxis der Wirtſchaftswerbung; 286 Grundlegendes aus dee Be⸗ triebswirtſchaft. In C 1, 10, beginnt neu: um 20.30 Uhr 324 Buchführung mit Wareneingangsbuch für Einzelhändler. Kaufmannsgehilfenprüfung. Wir bitten die Teilnehmer der letzten Kaufmannsgehilfenprüfung, ihre Zeugniſſe und Unterlagen in C 1, 10, Zimmer 12, ſoſort abzuholen. Die Anmeldungen für das Berufserziehungswerk müf⸗ ſen ſchnellſtens in C 1, 10, abgegeben werden. Vor der Anmeldung empfehlen wir die Benutzung der Berufslauf⸗ bahnberatung in G 1, 10, Zimmer 10. Sprechſtunden von Montag bis Freitag durchgehend von 8 bis 18.30 Uhr; ſamstags von—12 Uhr. Kraft durch Freude Kreisdienſtſtelle Maunheim, L 4, 15 Abteilung: Volksbildungswerk Experimentalvortrag von Alb. Stadthagen. Am Donners, tag, 21. Oktober, findet in der„Harmonie“, D 2, 6, ein Ex⸗ perimentalvortrag über„Weltraumkälte und Sonnen⸗ gint“ von Chemiker und Phyſiker Albert Stadthagea ſtaut, Preiſe: 1,20,—,80,—,50,—,30. Vorverkauf bei allen Kößß⸗Geſchäftsſtellen und Betriebswarten, in der Völkischen Buchhandlung, in den Muſikhäuſern Heckel, Pfeiffer, Kretzſch⸗ mann und im Zigarren⸗Kiosk Tatterſall. Sportamt Maunheim Neue Kurſe im Boxen. Das Sportamt hat wieder neue Kurſe im Boxen errichtet, und zwar montags von 20 bis 21.90 Uhr in der Gymnaoſtikhalle im Stadion. Neue Kurſe in Jin⸗Jitſu. Am Montag beginnt das Sportamt wieder mit einem Kurſus in Jiu⸗Iltſu, und zwar von 20 bis 21.30 Uhr im Stadion(Gymnaſtikhalle). Köcß⸗Rettungsſchwimmen für Frauen verlegt Der jeden Samstag von 20 bis 21.30 Uhr vorgeſehene Rettungsſchwimmkucſus für Frauen muß auf Montag, 20 bis 21.30 Uhr, in die Halle 3 des Städtiſchen Hallenbades verlegt werden. Zu dieſer Uebungszeit ſind nur Frauen zugeloſſen. Anmeldung kann noch am 18. Oktober erfolgen. Die Kurſusgehühr beträgt pro Abend 30 Pfg. einſchl. Eintrittspreis. Montag, 18. Oktober Nationaltheater:„Der goldene Kranz“, Volksſtück von J. Huth, Miete G, 20 Uhr. 5 Roſengarten:„Der Waffenſchmied“, Oper von A. Lortzing annheimer Kulturgemeinde, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors, Kunſthalle— Mannheimer Altertumsverein: 20.30 Uhr Vortrag von Univ.⸗Prof. Dr. K. Frölich(Gießen) über „Stätten mittelalterlicher Rechtspflege, beſonders in Ba⸗ den, Heſſen und der Pfalz“. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbhühne Libelle: 20.30 Uhr Das Programm der Weltattraktionen. Tauz: Libelle, Kaffee Carl Theodor. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Die Warſchauer Zitadelle“.— „Die gelbe Flagge“.— Schauburg:„Die g Palaſt und Gloria:„Capriolen“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Gebfnet von 10—13 und 15—17 unt f Sonbderſchau: Mannheim als Feſtung und Garntſonſtadt, Die deutſchen Freilichtbühnen. g Theatermuſeum, B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und ven 3 55 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein cheater.„ Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr. Stabtiſche Schloßbücherei: Auslethe von 11 bis 18 und 1 bis 19 Ubr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis l / Alhambrü: elbe Flagge“.- JEEP ͤVFVVTVTTTCCGbPTTTTTTc ä „—. 5 r—— 525 —. 22 Montag, 18. Oktober 1987 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 481 —— Abſchluß der pfälziſchen Gaukulturwoche dr. Ley und Frau Scholtz⸗Klink ſprechen in Ludwigshafen Einoͤrucksvolle Großkundgebung am Tag des Vekenntmmiſſes * Ludwigshafen, 16. Oktober. Die ſaarpfälziſche Gaukulturwoche fand am Sams⸗ lag, dem Tag des Bekenntniſſes, mit einer impoſan⸗ ten Kundgebung in der großen Halle des Hinden⸗ burgparks ihren Abſchluß. Der rieſige Raum, der noch den eindrucksvollen Farbenſchmuck der Hoheits⸗ zeichen und Hakenkreuzfahnen ähnlicher früherer Großveranſtaltungen trägt, war ſchon lange vor Be⸗ ginn dicht gefüllt. Auf der Tribüne hatten zahlreiche Vertreter der Partei und ihrer Formationen, der Arbeitsfront, der Wehrmacht, der ſtaatlichen und ſtäd⸗ tiſchen Behörden Platz genommen. Toſende Heil⸗ grüße brauſten auf, als die Hauptredner des Abends, Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley und Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink, begleitet von Gauleiter Bürckel und Kreisleiter Klee⸗ mann, die Halle durchſchritten. Ausgezeichnete Muſikdarbietungen des Gebiets⸗ Muſikzuges der Hitlerfugend und der Vorſpruch „Bürger und Bauern“ leiteten über zu den Eröff⸗ nungs worten des Kreisleiters, der ins⸗ beſondere die Führerin der deutſchen Frauen im Reiche Adolf Hitlers— die erſtmals im Gau Saar⸗ pfalz das Wort ergriff— und den Schöpfer der größ⸗ ten Kulturorganiſation oͤer Welt, Köcß., Dr. Robert Ley, ſowie ferner die Vertreter des befreundeten Italiens, der Wehrmacht, des Staates und der Nar⸗ tei begrüßte. Die heutige Kundgebung, betonte er, ſolle Beweis dafür ſein, daß die Partei als Träger des politiſchen und wirtſchaftlichen Willens der Aus⸗ gangspunkt für die kulturelle Bildung unſeres Vol⸗ kes war und bleiben wird. Dr. Robert Ley ſtürmiſch begrüßt, betonte eingangs ſeiner Ausfüß⸗ rungen, daß„Kraft durch Freude“ das nachzuholen verſuche, was die Vergangenheit in ſo ſchändlicher Weiſe verſäumt hatte. Kultur, insgeſamt geſehen, ſei die Summe der Arbeit, welche die Menſchen der Vergangenheit unſerer Nation übergeben konnten, der Lebensborn, aus dem wir in Gegenwart und Zu⸗ kunft immer erneut uns Kraft holen. Klaſſenkampf und Klaſſenhaß der Menſchen ſeien nicht willkürlich gekommen, ſondern letzten Endes aus dem Empfin⸗ den des Arbeiters, daß man ihn am Erbe der Vor⸗ fahren nicht teilnehmen laſſen wollte, geboren worden. Der arbeitende Menſch habe aber ein Recht, alles Schöne der Kunſt, was die vergangenen Jahr⸗ hunderte geſchaffen haben, mitzuerleben. Verſtändlich, daß er ſich gegen das damalige Vor⸗ recht der Reichen auf dieſem Gebiet aufbäumte. Mit Erfolg verſuchen wir nun heute, den Menſchen zu vermitteln, was eine große Zeit vor uns geſchaffen hat, Es genüge nun nicht, Kultur zu ſchaffen; man müſſe ſie bewahren und dann dem Menſchen geben. Schließe man die Kunſt⸗ und Kulturwerte vom Men⸗ ſchen ab, vermodern und verkommen ſie. Deshalb iſt es notwendig, die Kulturwerte immer wieder an die Menſchen heranzubringen. Der Redner ging dann auf die Entwicklung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ näher ein. Stürmiſchen Beifall fand ſeine Feſtſtellung, daß die⸗ ſes Werk, wie überhaupt alles andere, das Werk Adolf Hitlers ſei. Den tiefen Sinn der Einrichtung habe vor allem der Arbeiter am eheſten begriffen. Wir glauben, betonte Dr. Ley, daß man dieſe Erde noch ſchöner machen kann! Wenn wir es nicht alaub⸗ ten, hätte unſer Sozialismus keinen Wert. Gewiß werden Not, Sorge und Elend immer ſein; das Pa⸗ rabies iſt auf der Erde nicht! In Deutſchland iſt heute keiner allein, 70 Millionen helfen ihm.„Kraft durch Freude“ iſt vielleicht der kürzeſte Weltanſchau⸗ ungsausd ruck. Im Nationaltheater: Unter Betonung des deutſchen Lebensrechtes und Lebenswillens ſetzte ſich Dr. Ley mit den Kritikern auseinander, indem er u. a. ſagte: Wenn ſie uns heute arm ſchimpfen, möchte ich erwidern: Wir ſind jung und begeiſterungsfähig. Es iſt beſſer, arm und jung, als reich, alt und verkalkt zu ſein.(Stürmiſcher Beifall.) Kunſt will nicht erdacht, ſie will erlebt werden. Man ſoll deshalb alſo nicht ſagen, die große Maſſe begreife das nicht. Es iſt klar, daß wir dem Volke zu Anfang nicht die ſchwerſte Koſt vorſetzen durften. — Der weitere Einwand: ihr verwöhnt das Volk! ſei gleichfalls nicht wahr. Dieſe Menſchen werden nicht verwöhnt, ſondern edler und beſſer, ſie werden dankbare Menſchen ſein. Der Reichsorganiſations⸗ leiter kam weiter auf die Organiſation der Schiffs⸗ und Landreiſen zu ſprechen, widerlegte ſchlagend ge⸗ wiſſe Nörgeleien an dieſen Einrichtungen und hob hervor, man könne wohl mit Recht feſtſtellen, daß Koͤß ſich heute reſtlos durchgeſetzt hat, und daß es in Deutſchland kein Theater oder keine Konzert⸗ halle gebe, die Koͤcß⸗Gäſte nicht mit Freuden auf⸗ nehme. So alſo ſei Koͤß die Kultureinrichtung, welche die Kunſt zur breiten Maſſe bringe. Im letzten Jahre ſind durch Koͤß 61 Millionen Men⸗ ſchen erfaßt und zwei Milliarden Mark in Umlauf geſetzt worden. Man brauche alſo nicht zweitauſend Jahre zurückzugehen und von Wundern zu predigen, die damals geſchehen ſeien. Die wirklichen Wunder, aus dem Glauben geboren, vollziehen ſich in unſerer Gegenwart!— Dr. Ley ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen„Sieg Heil!“ auf den Führer. Dann trat die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz-Klink an das Rednerpult. Das deutſche Volk habe das un⸗ erhörte Glück gehabt, daß einer, nämlich der Füh⸗ rer, es zur Selbſtbeſinnung gebracht habe. Wieder ein Volk zu ſein heiße, ſich zu einer ewigen gött⸗ lichen Oroͤnung bekennen, die ſich in der Weltge⸗ ſchichte immer durchgeſetzt habe. Es ſei deshalb nu tz⸗ loſer Unſinn, mit dem Gerede von volkloſer Maſſe dieſen Begriff über Bord werfen zu wollen. Sichtbarſter Ausdruck der Haltung eines Volkes nach außen hin ſei ſeine Kultur. Von der Frau aus geſehen ſei dieſe Kultur die Summe all jener wenigen Einzeloffenbarungen, die den im göttlichen Urſprung begründeten Stil auf ihre Art und in ihrem Leben weitergegeben haben. Weſentlich ſei, daß es zu allen Zeiten an jeder Stelle Menſchen gab, die— weil ſie ſich klar zu ihrer Volks⸗ art bekannten— der Offenbarungen teilhaftig ge⸗ worden ſind. Eine deutſche Kultur werden wir alſo nur ſchaffen können, wenn wir wieder ganz tief in unſere Seele hineinhören und uns zu Volk und Heimat bekennen. Es gibt keine Kultur der Menſchen, ſondern nur Kulturen der Völker, die wir einander vermitteln und austauſchen können. Den Weg zur Kultur eines Volkes kann dieſes nur immer ſelbſt gehen. Auch aus dieſem Grunde müſſen wir es ablehnen, die Parole des„Menſchheitsvolkes“ anzuerkennen. Das innere Schauen iſt bei jedem Volke an ſeine eigene Art gebunden. Die Gemeinſchaft iſt zur ſtärkſten Verpflichtung und damit zum Kraftquell geworden. Wenn alle aus dieſer Haltung heraus ihre Arbeit tun, kann nur das geſchloſſene Geſicht der Nation das Ergebnis ſein. Wahre Freiheit heiße, immer das tun zu können, was für ein Volk notwendig ſei, damit die⸗ ſes Volk am Leben bleibe. BILDER VON TAGE Rooſevelt eröffnete die neue Brücke in Chikago Als Erſter fährt der Präſident, von Polizeibeamten auf Motorrädern begleitet, über das gewaltige Bauwerk. (Preſſephoto Zander⸗M.) Der König und ſeine Soldaten Der griechiſche König Georg II. im Geſpräch mit Soldaten im Manövergelände.(Atlantic, Zander⸗M.) Nach einem Marſch des Militärmuſikkorps und dem Chor der Jugend ſchloß Kreisleiter Kleemann die Kundgebung mit Dankesworten an die Redner und damit gleichzeitig die Gaukulturwoche des Gaues Saarpfalz. Die eindrucksvolle Kundgebung klang aus mit dem Treuegelöbnis an den Führer und den Liedern der Nation. Die 425 deutſchen Kö ⸗Italieufahrer ſind von ihrer Italienreiſe nach Deutſchland zurückgekehrt. Den Brenner paſſierte der Urlauberzug gegen 6 Uhr Der amerikaniſche Konſul in Genf— eine Frau Miß Margaret Hanno, die das gmerikaniſche Konſulat in Genf leitet. Sie iſt die erſte Frau in der Welt, die als Konſul tätig iſt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) morgens. Hier hatte ſich noch einmal trotz der frühen Morgenſtunden das italieniſche Dopolavoro einge⸗ funden, um die deutſchen Gäſte zu verabſchieden. Auch unterwegs waren ſie auf den italieniſchen Stationen überall herzlich begrüßt worden. * Der Berliner Polizeipräſident, Graf Helldorf, beging ſeinen 41. Geburtstag. Hierzu haben ihm der Führer, Miniſterpräſident und Generaloberſt Gö⸗ ring, Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsfüh⸗ rer SS Himmler und andere leitende Perſönlichkei⸗ ten des Staates und der Partei, telegraphiſch ihre Glückwünſche ausgeſprochen. Bodarts heitere Oper:„Spaniſche Nacht Starker Uraufführungserfolg in Anweſenheit des Komponiſten. Eugen Bodart, der begabte Graener⸗Schüler, dem wir dieſen unbeſchwerten und reizvollen Abend verdanken, iſt nicht zum erſtenmal ins Rampenlicht der Bühne getreten. Vor einigen Jahren ſchon hat Elmendorff in Wiesbaden Bodarts Oper„Der ab⸗ trünnige Zar“ erfolgreich aus der Taufe gehoben, ein mit großem orcheſtralem und vokalem Aufwand geſchriebenes Werk, das von der ſtarken kompoſito⸗ riſchen Begabung Bodarts bis heute vielleicht am anſchaulichſten Kunde gibt. Die damals allzu reich⸗ lich anmutende Klang⸗ und Ausdrucksdichte iſt hier in dieſem neuen ſtofflich freilich ganz anders gearte⸗ ten Werk„Spaniſche Nacht“ einer wohltuenden Durchſichtigkeit und Gelöſtheit der Faktur gewichen. Was ſich hier darbietet, iſt ein leichtbeſchwingtes, von keinerlei Problematik angekränkeltes Spiel, ein hei⸗ teres Muſizieren um des Muſtzierens willen, ein flott und witzig vorangetriebenes kleines Intermezzo um die verliebte junge Baroneſſe Iſabella, ihren ſie nach Art der Buffokomödie behütenden alten Onkel, ihre mit hilfreicher Hand Stelldicheins vermittelnde ſpitzbübiſche Zofe und ihre beiden Liebhaber, deren einer nach Ablauf einer luſtigen kleinen Komödie der Irrungen ſchließlich die Braut heimführt. 35 Der gefällige Zweiakter gehört zu jener Gattung der neuerdings von jungen Bühnenkomponiſten gern gepflegten, aus lyriſch⸗dramatiſchen und leicht onen Elementen prickelnd gemiſchten ſpieleriſchen Muſikkomödien, wie ſie uns etwa Meiſter Wolf⸗Fer⸗ rari oder, unter den Jüngeren, der Badener Arthur Kuſterer beſchert haben. Ihnen ſcheint Eugen Bodart in ſeiner neuen Arbeit nachzuſtreben. Es zeigt ſich, daß er mit Geſchmack und behendem Geiſt zu Werke ging, wenngleich es ſcheinen will, daß er, was Er⸗ ſindungskraft und ſtiliſtiſche Originalität betrifft, auch jetzt noch auf der Suche nach ſeinem künſtleri⸗ ——— ) Im Verlag Alm und Simrock, Berlin Wü 50. ſchen Selbſt begriffen iſt. Immerhin iſt er ein ernſt zu nehmender Muſiker, dem die leichte, kaprizibſe Art gemäßer zu ſein ſcheint als das ſchwere große Operngeſchütz. Bodart verwendet ein kleines vom Streichguintett geführtes Orcheſter, dem der ſatte Klang beſonders der tiefen Holzbläſer warmes, kam⸗ mermuſtkaliſches Kolorit verleiht. Die urwüchſtg⸗ humorige Sprache des Fagotts, das Stakkato⸗Ge⸗ lächter der Flöte, Obven⸗Sehnſucht, Harfenſchluchzen und die Romantik des Horns weiß ſich Bodart geſchickt als Mittel zur Charakteriſierung von Typen und Vorgängen dienſtbar zu machen. Im weſentlichen herrſcht ein beſchwingter Parlando⸗Stil vor, deſſen fließende Linie von lyriſchen Ruhepunkten, kleinen liedhaften Gebilden ohne höheren Anſpruch, einem klanglich einſchmeichelnden Duo für zwei Soprane (wie ſie Richard Strauß gern ſchreibt) und, gegen den Schluß hin, von einem ſauber gefügten Quartettſatz unterbrochen wird. Das alles iſt mit viel muſikali⸗ ſchem Talent gemacht, und Bodart erweiſt ſich aufs neue vor allem als inſtinktſicherer Muſiker der Stim⸗ mungen. Sein ausgeprägter Sinn für die Wirkung des rhythmiſchen Wechſels und für inſtrumentale Farbengebung kommt ihm hierbei ſehr zuſtatten und läßt überhören, daß die eigenſchöpferiſche Kraft der Arbeit noch nicht immer und überall völlig überzeugt. 75 Eine muſikaliſch und darſtelleriſch ſehr ſauber ge⸗ feilte Aufführung unter Elmendorffs hin⸗ gebender Leitung brachte dem Werke bei ſeiner Ur⸗ aufführung unbeſtrittenen ſtarken Erfolg. Orcheſter und Bühne ſtanden in ſchönſtem Kontakt. Zwei ſehr ſtimmungsvolle Szenenbilder von Kalbfuß geben den Rahmen für das heitere Geſchehen einer Nacht. Die zwiſchen zwei Feuern ſtehende ſchöne Iſabella wurde von Käte Dietrich mit feinem Gefühl für die Er⸗ forderniſſe des Parlando⸗Stils ſowohl wie für den lyriſchen Gehalt der Partie gegeben. Guſſa Heiken als muntere Zofe ſtand der Herrin aufgeräumt und muſikaliſch ſehr geſichert zur Seite. Beider Stim⸗ men vereinigten ſich im ſchwelgeriſchen Duett zu einem delikaten Ohrenſchmaus. Die beiden Lieb⸗ haber fanden in Franz Koblitz und Theo Lien⸗ hard treffliche Vertreter. Koblitz ſchien zu Beginn ſeiner Stimmkraft zuviel zuzumuten, er ſang ſich aber im Laufe des Abends ein und bewährte ſich als liebenswerter Darſteller. Ausgezeichnet ſang und ſpielte Lienhard, deſſen minutiöſe Einſatzſicherheit und ſpieleriſche Leichtigkeit des Parlandierens höchſt erfreulich war. Hölzlin gab den leicht be⸗ ſchränkten, argwöhniſchen Oheim, der in der muſi⸗ kaliſchen Charakteriſtik vom Doktor Bartholo und von Lerchenauer leichte Züge in ſich trägt, mit viel geſtaltendem Humor. In einer kleinen Rolle als Wachoffizier: Kurt Stöcklein. Schon nach dem erſten Akt gab es ſtürmiſchen Beifall und am Schluß konnten ſich mit den Dar⸗ ſtellern der Komponiſt, der regieführende Intendant und der Dirigent viele Male verneigen. Carl Onno Eiſen bart. e been, Hölderlins Turm Von Richard Gerlach. In Tübingen tritt aus der Reihe der ſteilragen⸗ den. Häuſer eins bis tief an das dunkle Ufer des Neckars herab. In der Abgeſchiedenheit des Turm⸗ zimmers, deſſen drei Fenſter ganz gleich auf den faſt ſtilleſtehenden Fluß und die grüne Dämmerwand der hohen Bäume drüben hinausſehen, hat Friedrich Hölderlin die zweite Hälfte ſeines Lebens hoff⸗ nungslos als ein lebendig Toter verbracht, entrück⸗ ten Geiſtes, die reine Seele getrennt von dem ent⸗ zweiten Körper, ein ehrwürdig Wandelnder immer noch ſelbſt im traurigen Traum: eine Stätte, die wir ſcheu betreten. Schaudern wir nicht vor den ſtockenden ſechsunddreißig Jahren, da der Dichter von ſich ſagte: „Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne.“ Ziemte nicht ein Schweigen dieſem Raum, wie wir es den Todesgöttern erweiſen? Aber ein Lachen hallt durch die Mauern, Men⸗ ſchen wohnen in dem Haus, und ehe es der letzte Be⸗ ſitzer an die Stadt abgab, beherbergte er ſechs Stu⸗ denten. Wäre er nicht krank geworden in der Zeit der ſchwindenden Werte, ſo hätte er es behalten. Er erklärt uns, daß Hölderlins Zimmer über dieſem gelegen habe, es ſei einmal abgebrannt im vorigen Jahrhundert. Er zeigt uns die Brandflecken an dem Waſchtiſch, den der Dichter benutzte. Dies hier ſei die Schreinerwerkſtatt geweſen, aber die Ver⸗ hältniſſe oben ſeien ganz die gleichen. Wir ſehen die Handſchrift des Gedichtes„Der Sommer“, und das Gedicht„Der Neckar“ iſt im Buch aufgeſchlagen, das Gedͤtcht beginnt:„In deinen Tälern wachte mein Herz mir auf.“ Nirgends iſt der Abgrund ſo grauſam und ſchroff⸗ abbrechend hinter die heilige Gegenwart der höchſten ergriffenen Menſchengeſtalt verhängt wie hier, und wir können nur ahnen, daß der aus Frankreich heimirrende Dichter die Botſchaft vom Tode der Ge⸗ liebten nicht hinnehmen konnte, ohne zu zerbrechen. In dieſem Raum nun ſteht ein ſeltſamer Schrank, und darin von drei Spiegeln umleuchtet die Minia⸗ tur⸗Büſte Suſette Gontards. Jetzt ſchaltet unſer Schließer den elektriſchen Kontakt ein, und in grel⸗ ler Weiße ſtrahlt uns das Bild entgegen, das Höl⸗ derlin wohl auch im Wahn nicht vergeſſen konnte, Diotima. Wir erſchrecken über den Spuk, der mit den Mitteln der Technik das ſchmerzlich Begrabene weckt, als ſei es mit geblendetem Auge geſehen. Zwei Blumentöpfe mit Blattgewächſen ſtehen rechts und links auf dem Spiegelkäſtchen, und ein verwelk⸗ ter Stiefmütterchenſtrauß iſt von einer verirrten Hand unter den Zauber gelegt. Wir empfanden es als dieſem Orte ſehr unange⸗ meſſen, ein Art Laterna magica wirken zu laſſen, es bedurfte in uns des künſtlichen Effekts nicht:„Denn Diotima lebt, wie die zarten Blüten im Winter, reich an eigenem Geiſte, ſucht ſie die Sonne doch auch.“ Uns litt es nicht mehr in dem Turm, wir gingen hinaus in den Garten, deſſen Schwertlilien zum dunklen Spiegel des Neckars hinabgeleiten, und wir dachten des großen Herzens, das einſt liebend eine Welt ewigen Lichts umfing, des unſterblichen, das den Jahrhunderten den Klang ſeiner Begeiſte⸗ rung hingab. 6. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Oktober 1932 — Wie die Londoner Zeitung„Daily Mail“ be⸗ richtet, hat eine engliſche Krankenſchweſter auf einer entlegenen Südſee⸗Inſel, die zu der Fidſchi⸗Gruppe gehört, merkwürdige naturwiſſenſchaftliche Beobach⸗ tungen gemacht. Die Inſel liegt 15 Meilen nöroölich von der großen Inſel Vanua⸗Levu und wird von Europäern nur ganz ſelten beſucht. Die Kranken⸗ ſchweſter hatle den Auftrag, ſich um die Geſundheits⸗ verhältniſſe der Kinder auf dieſer Inſel zu beküm⸗ mern, und da man wußte, daß die Eingeborenen dort äußerſt friedfertig ſind, brauchte man ihr außer den Seeleuten keine Begleitung mitzugeben. Das Boot legte in dem primitiven Hafen der Inſel an einem rohbehauenen Felſen an, der ſich unterhalb einer mehrere Meter hohen Klippe befand. Die Eingebo⸗ renen hatten die Ankunft des Bootes längſt bemerkt und empfingen die Krankenſchweſter ſehr freundlich. Ein beſonders ſtarker Mann beugte ſich tief zu ihren Füßen nieder und forderte ſie auf, auf ſeinen Rücken zu ſteigen. Er ſchnellte ſich plötzlich hoch und warf dadurch die Krankenſchweſter mehrere Meter in die Luft, ſo daß ſie von einem anderen Eingeborenen, der auf halber Höhe der Klippe ſtand, aufgefangen werden konnte. Dieſer wiederholte das Manöver und auf dieſe recht halsbrecheriſche Weiſe gelangte dann die überraſchte Krankenſchweſter auf die Spitze der Klippe, von wo aus ein bequemer Weg ins Innere der Inſel führte. Die Geſundheitsverhält⸗ niſſe auf der Inſel erwieſen ſich als günſtig und ſo konnte die Krankenſchweſter ihre Aufmerkſamkeit auf all die andern merkwürdigen Dinge richten, von denen es auf dieſer Inſel mehr als genug gab. So fand ſie Schlangen, wie man ſie bisher auf keiner anderen Sücdſee⸗Inſel je beobachtet hat, und rieſen⸗ hafte Landkrebſe. Dieſe Landkrebſe ſind gute Klet⸗ terer. Sie ſind imſtande, Kokospalmen zu erklim⸗ men und Kokosnüſſe hinabzuwerfen. Kokosnüſſe ſtel⸗ len offenbar ihre Hauptnahrung dar. Werden die Krebſe angegriffen, dann ſetzen ſie ſich mit größter Heftigkeit zur Wehr, und ſie werfen ſogar mit Stei⸗ nen. Für die Eingeborenen iſt es nicht leicht, ſie zu fangen. Schon mancher von ihnen iſt von den Rie⸗ ſenkrebſen oͤurch einen Steinwurf oder durch Knei⸗ fen mit der Schere erheblich verletzt worden. Man kann den Kreßſen, die eine Delikateſſe ſind, nur er⸗ folgreich nachſtellen, indem man Fallen auslegt. . — Das an der Peripherie Neapels gelegene Corſo⸗ Kino, auf dem Pepe⸗Platz, iſt zur Abendvorſtellung bis auf den letzten Platz gefüllt. Der amerikaniſche Seuſationsfilm„San Francisco“ übt ſtärkſte Anzie⸗ hung. Atemloſe Spannung hält die Zuſchauer in Bann, als die erſchreckenden aufwühlenden Szenen des großen Erdbebens über die Leinwand zu rollen beginnen. Plötzlich ertönt im Zuſchauerraum das Geräuſch eines dumpfen harten Falls. Im nächſten Augenblick ergießt ſich über einige Sitzreihen ein kal⸗ ter Waſſerſtrahl. Paniſcher Schrecken ergreift alle. Die Männer ſpringen auf, geſtikulieren erregt, die Frauen ſchreien oder wimmern. Alles wendet ſich den Ausgängen zu. Unter Geſchiebe und Gedränge ſucht man zu entkommen. Ein Gedanke iſt hinter allen Stirnen aufgeblitzt, ein Gefühl preßt aller Herzen wie ein Würgegriff, ein Schrei des Entſetzens ent⸗ ringt ſich den Lippen: Erdbeben! Erdbeben! Stühle werden umgeriſſen und zertrümmert, Türen ſchwan⸗ ken in den Angeln. Oben im erſten Rang iſt ein ſcharfes Knacken vernehmbar. Die Panik droht in Verzweiflung und unſagbares Unheil umzuſchlagen. Da flammten noch gerade zur rechten Zeit die elek⸗ triſchen Lampen auf. Vom Podium ertönt die Stimme des Geſchäftsführers: Calma, calma! Ruhe, Ruhe! Allmählich weicht die Aufregung, die Zwangs⸗ vorſtellung des Erdbebens ebbt. Ganz löſt die Span⸗ nung ſich, als der Geſchäftsführer die verblüffende ein⸗ fache Erklärung des Maſſenerlebniſſes gibt. Schmuck⸗ los berichtet er: Von der linken Seitenwand war der ſchwere Feuerlöſchapparat herabgeſtürzt und hatte den Waſſerſtrahl entſendet. Hernach waren im Ge⸗ dränge einige Pfähle aus der Baluſt rade des erſten Ranges herausgebrochen. Die Gewalt des Film⸗ geſchehens hatte in Verbindung mit einem ganz ba⸗ nalen Zwiſchenfall für lange, bange Minuten Hun⸗ derte von Menſchen ber klaren Ueberlegung beraubt und in teils lähmende, teils jagende Angſt geſchlagen. Uebrigens iſt die Panik noch glimpflich verlaufen. Immerhin waren ſechs junge Mädchen und neun junge Männer in tiefe Ohnmacht gefallen und muß⸗ ten in Automobilen zum nächſten Krankenhauſe ge⸗ bracht werden. 4 35 — In 25 engliſchen Großſtädten wird augenblick⸗ lich eine Erfindung erprobt, die dazu angetan iſt, dem Omnibusſchaffner ſeine Arbeit erheblich zu er⸗ leichtern und damit die Abfertigung der Fahrgäſte zu beſchleunigen. Bei zweiſtöckigen Omnibuſſen hat der Schaffner nicht ſtändig die Kontrolle über den Zugang und Abgang der Fahrgäſte des Oberdecks. Dadurch verliert er viel Zeit, denn er muß immer wieder die Treppe zum Oberdeck hinaufſteigen, um ſich zu vergewiſſern, ob neue Fahrgäſte hinzugekom⸗ men ſind. Dieſe Kontrolle wird ihm jetzt eine Erfin⸗ dung abnehmen, die ein Londoner Verkehrsfachmann namens Sidney Thomas in jahrelanger Arbeit ge⸗ macht hat. Sie beſteht im weſentlichen aus einer Leuchttafel, die in kleine Quadrate eingeteilt iſt. Jedes Quadrat auf dieſer Tafel entſpricht einem Sitz des Oberdecks und ſteht auch mit ihm durch einen Draht in Verbindung. Unter dem Sitz befin⸗ det ſich nun ein elektriſcher Kontakt, der ſich ſchließt, ſobald ein Fahrgaſt auf ihm Platz nimmt. Im glei⸗ chen Augenblick leuchtet auch ſchon hinter dem ent⸗ ſprechenden Quadrat auf der Leuchttafel eine Lampe auf. Da nun die Leuchttafel unten an der Plattform des Omnibuſſes angebracht iſt, kann ſich der Schaff⸗ ner mit einem Blick über die Beſetzung des Ober⸗ decks informieren. Er weiß genau, wann das Ober⸗ deck vollbeſetzt iſt und kann auch den Zu⸗ und Ab⸗ gang überſehen, ohne die Treppe hinaufklimmen zu müſſen. Da die Apparatur verhältnismäßig billig iſt, und da ſie, wie ſich bereits gezeigt hat, einwand⸗ frei arbeitet, iſt damit zu rechnen, daß ſämtliche eng⸗ liſchen Omnibuſſe mit dieſer techniſchen Neuerung ausgeſtattet werden. 12 — Während der Römerzeit befanden ſich auf der britiſchen Inſel in Weſt⸗Wales zahlreiche Goldminien, die reichen Gewinn brachten. Dieſe Minen ſind ſpä⸗ ter aber ſtillgelegt worden, weil man ſie nicht für er⸗ tragreich genug hielt. Unterſuchungen aber, die man in den letzten Jahren hier angeſtellt hat, bewieſen, daß ſich die Ausbeute der alten Gruben doch lohnt. Man hat dreihundert Tonnen Golderz dieſer Minen ins Ausland bringen laſſen, wo ſie auf ihre Gold⸗ haltigkeit unterſucht wurden. Es zeigte ſich, daß die Tonne Golderz eine Unze(28,35 Gramm) Gold und eine halbe Unze Silber lieferte. Ferner konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß in größerer Tiefe das Golderz noch größere Mengen Edelmetalle enthalte. Unter dieſen Umſtänden iſt man ſehr zuverſichtlich und hat dann auch mit großem Kapital eine Geſellſchaft zur Ausbeutung der alten Minen gegründet. Schon jetzt ſind 130 Arbeiter damit beſchäftigt, die Vorbereitun⸗ gen für die Inbetriebnahme der Minen zu treffen. Sie bauen Zufahrtsſtraßen, legen Schächte und Stol⸗ len an und ſchaffen Siedlungen für Arbeiter und An⸗ geſtellte. Die Zahl der Arbeiter wird ſich ſchon in den nächſten Monaten um das Vielfache erhöhen, ſo daß die drückende Arbeitsloſigkeit, die gerade in die⸗ ſer Gegend unter Kohlenbergarbeitern herrſcht, ſtark gemindert werden kann. In der Nähe von Pump⸗ ſaint in der Grafſchaft Carmarthen, ſoll eine Fabrik errichtet werden, die imſtande iſt, 40 000 Tonnen Golderz einzuſchmelzen. Auch hier macht die Arbeit rüſtige Fortſchritte, ſo daß ſpäteſtens Anfang des nächſten Jahres der geplante Betrieb im vollen Um⸗ fange aufgenommen werden kann. * — Marſeille, die große franzöſiſche Hafenſtadt, iſt ein Zentrum des Verkehrs. Hier werden Tag für Tag nicht weniger als zwanzig Kraftwagen geſtoh⸗ len und die Zahl der übrigen Verbrechen ſteht der amerikaniſcher Großſtädte kaum nach. Jetzt aber iſt man einem Verbrechen auf der Spur, wie es ſelbſt in dieſer Stadt einzig daſtehen dürfte. Vor einiger Zeit war man bei der Reinigung einiger Dockbaſ⸗ ſins auf ſeltſame Hinderniſſe geſtoßen, die ſich auf dem Grund des Hafens befanden. Man ſchickte einen Der Cuxhavener Frauenmörder geſteht zwei weitere Morde dub. Cuxhaven, 16. Oktober. Der Frauenmörder Robert Koernig aus Cux⸗ haven, dem ſchon drei Morde nachgewieſen wurden, hat im weiteren Verlauf der Ermittlungen auf Grund des neuen von der Mordkommiſſion gegen ihn zuſammengetragenen Beweismaterials z mei weitere Frauenmorde eingeſtanden. Er ge⸗ ſtand, am 7. November 1929 am Seedeich in Cux⸗ haven die Grete Seidel aus Bremen und am 11. Juni 1935 in Weſterwiſch bei Cuxhaven die 17⸗ jährige Wilma Wulf ermordet zu haben. Im übrigen iſt Koernig weiter überführt und geſtändig, bereits ſeit 1924 in Cuxhaven noch mehrere Ueberfälle auf Frauen und Mädchen ausgeführt zu haben. Jago auf Ganofter in Paris dnb. Paris, 16. Oktober. Von Samstagnacht ab iſt in Paris nachts eine Sonderbrigade der Berufspolizei in Tätigkeit getreten. Sie wird nachts mit ſehr ſchnellen Kraftwagen zum Schutz gegen Einbrecher und Auto⸗ diebe durch die Straßen der franzöſiſchen Hauptſtadt Taucher hinunter und dieſer entdeckte zu ſeinem größten Erſtaunen eine ganze Anzahl von Automo⸗ bilen tief im Schlamm vergraben. Da man der Sache weiter nachgehen wollte, wurde die Mühe nicht ge⸗ ſcheut, alle dieſe Automobile an die Oberfläche zu holen. Dazu war es nötig, zunächſt einmal vierzig Tonnen Schlamm vorſichtig heraufzubaggern. Da⸗ nach kamen vier Kraftwagen zum Vorſchein, die über und über mit Schaltieren und Seetang bedeckt wa⸗ ren und deren Nummernſchilder fehlten. Sachver⸗ ſtändige ſtellten feſt, daß die Autos zum Teil noch neuwertig waren, als ſie hier im Hafen verſenkt wurden. So kann keine Rede davon ſein, daß Automobilbeſitzer, die ſich ihres alten unbrauchbaren Wagens entledigen wollten, etwa ihre Autos kur⸗ zerhand in das Hafenbecken hineinfahren ließen. Weit eher mußte man annehmen, daß hier Autobanditen ihre Hand im Spiele hatten, worauf ja auch die Ent⸗ fernung der Nummernſchilder deutet. Dieſe Ver⸗ mutung wurde beſtätügt, als man in dem fünften zu⸗ tage geförderten Kraftwagen die Leiche eines Man⸗ nes fand. Dieſer Mann war, wie die Gerichtsärzte erklären, ſchon lot, als er mit dem Auto ins Waſ⸗ ſer geworfen wurde. Offenſichtlich iſt an ihm ein Mord verübt worden. So iſt die Polizei von Mar⸗ ſeille fieberhaft damit beſchäftigt, den Hafen nach weiteren Automobilen und nach Spuren der Täter abzuſuchen. Bisher konnte jedoch nur feſtgeſtellt wer⸗ den, daß noch eine ganze Anzahl weiterer Kraft⸗ wagen auf dem Grunde des Hafens liegen. * — Bei einer eben in Genf abgehaltenen Verſtei⸗ gerung wertvoller Bücher älteren und neueren Da⸗ tums kam auch ein Exemplar der Erſtauflage von Flauberts„Education ſentimentale“ unter den Ham⸗ mer. Und zwar war es jenes Exemplar, das Flau⸗ bert am 18. November 1869 von ſeinem Buchdrucker erhalten und mit Bleiſtift⸗Randbemerkungen ver⸗ ſehen hatte. Zuſammen mit einem Brief Flauberts an ſeinen Drucker erzielte ͤieſes ſeltene, aber doch immerhin nicht ſehr alte Stück den Rekordpreis von 1910 Schweizer Franken. Für eine Ausgabe der Illuſtrierten Werke Viktor Hugos aus den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, wurden 7200 Schweizer Franken gezahlt, weil dieſem übrigens ſchlechtgedruckten und gebundenen Exemplar 74 wert⸗ volle Handſchriften Viktor Hugos und ſeiner Freunde händige Randbemerkungen des Dichters. fahren. Ihre Mitglieder, die ſich aus Freiwilligen geführt. PP ĩðV2 dd! 2 beilagen. Außerdem befinden ſich darin auch eigen⸗ der franzöſiſchen Polizei zuſammenſetzen, werden ent⸗ ſprechend ausgerüſtet und bewaffnet ſein, um auch gegen die gefährlichſten Gangſter einſchreiten zu können. Holländiſches Marineflugzeug abgeſtürzt dnb. Batavia, 16. Oktober. Wie die Marineleitung von Niederländiſch⸗In⸗ dien mitteilt, iſt auf der Reede von Banda(ſüdöſt⸗ licher Teil des Niederländiſch⸗Indiſchen Archipels) das Marineflugzeug„T 1“(Typ Fokker T 4) kurz nach dem Start abgeſtürzt. Die Beſatzung, beſtehend aus fünf Mann, fand den Tod. Schweres Grubenunglück in Amerika Schweres Grubenunglück in Amerika dnb. Birmingham(Oklahoma), 16. Oktober. In der in der Nähe von Birmingham gelegenen Mulga⸗Kohlengrube ereignete ſich eine ſchwere Ex⸗ ploſton, durch die mindeſtens 30 Bergleute getötet wurden. Die Rettungsarbeiten werden durch Kohlen⸗ gaſe und Sauerſtoffmangel erſchwert. Das Unglück wird auf eine Anſammlung von Kohlengas zurück⸗ Was hören wir? Dienstag, 19. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.00: Hans Thoma. Hörfolge.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittogs⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis oͤrei.— 16.00: Bunte Muſik(Schallplatten).— 17.15: Aus Mannheim: Heitere Klänge. Es ſpielen: Das Melo⸗Trio, Hans Scheer (Akkordeon), Guſtar Krenz(Rylophon).— 18.00: Beſchau⸗ liches— Frauliches.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrichten.— 19.15: Zauber der Stimme(Schallplatten), — 20.00: Vom guten Schlaf und böſen Träumen. Heitere Stunde.— 21.00: Georges Boulanger ſpielt(Schallpl.).— 21.15: Eine Heldenleben. Symphoniſches Konzert von R. Strauß.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Politiſche Zeitungs⸗ ſchau.— 22.35: Unterhaltung und Tanz.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Die ewige Stimme. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.40: Gefiedertes Waldvolk.— 12.00: Muſik zum Mittag. — 14.00: Allerlei.— 15.15: Operette— Tonfilm(Schall⸗ platten).— 15.45: Kurzweil in der Kinderſtube.— 19.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Franzöſiſche Muſik.— 18.25: Kleine bunte Muſik.— 18.55: Ahnentafel.— 19.10: Muſik am Abend. 20.45: Deutſchlandecho. 21.00: Aus London: Sweet and lovely. Muſikaliſche Vorſtellung. — 21.30: Kammermuſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 4 Mittwoch, 20. Oktober Reichsſender Stuttgart 5 .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00: Berühmte Muſikinſtrumente erzählen ihre Geſchichte. Hör⸗ ſzeuen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Zur Kaffeeſtund fidel und bunt(Schallplatten).— 18.00: Die„Berceuſe“ von Chopin.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrich⸗ ten.— 19.15: Bunt und heiter.— 20.00: Heimabend— Zelle der Kameradſchaft.— 20.20: Singendes, klingendes Frankfurt.— 21.14: Herbſtliches Intermezzo.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Deutſche Liedkomponiſten: Franz Schubert.— 10.90; Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Forſcher am Werk.— 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00: Allerlei.— 15.15: Kleine Tanzmuſik. 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Balladen.— 18.20: Der Dichter ſpricht: Herybert Menzel.— 19.10: Unterhaltungskonzert. 21.00: Hier ſpricht Sowjetrußland.— 21.15: Dis Auguſtum⸗Orcheſter Rom ſpielt(Aufnahme).— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Brand in London R A BB l. 19 Nach einer halben Stunde erſt ließ Bounders ihn bitten. Er erhob ſich halb von ſeinem Schreibſeſſel, deutete ſtumm auf einen Stuhl neben ſeinem Schreibtiſch und wartete. Sein Geſicht, lächelnd, blühend in den Farben, war Strickland mit jener achtloſen Aufmerkſamkeit zugewandt, mit der man unliebſame Beſucher nach fünf Minuten zur Tür hinausekelt. „Sie wiſſen, Sir Reginald“, begann Strickland, „daß Timothy Farland Konkursverwalter iſt.“ Bounders nickte.„Schlimm für die Familie“, ſagte er lächelnd,„Farland entgeht nicht der letzte Penny. Aber gut für die Angeſtellten mit den be⸗ vorrechtigten Forderungen, nicht wahr?“ Strickland reagierte nicht.„Ja, Farland entgeht nicht der letzte Penny“, wiederholte er ruhig.„Er hat ſogar herausgefunden, daß es jemand in dieſem Konkurs gibt, der haftbar iſt— wenigſtens mora⸗ liſch haftbar, obgleich nichts Schriftliches vorhan⸗ den iſt.“ Bounders zuckte nicht mit der Wimper.„Hat er das?“ fragte er.„Wie intereſſant! Weiß er auch den Namen?“ „Eben nicht. Den ſucht er noch. Aber ich weiß ihn.“ wirklich „Ja, ich weiß ihn.“ Strickland neigte ſich ein we⸗ nig vor.„Wollen wir weiter Verſteck ſpielen, Sir Reginald?“ fragte er unwillkürlich gedämpft.„Wir wiſſen doch beide, woran wir ſind. Sie ſind ſehr hoch mit verantwortlich in dieſer Sache, Sir Reginald, es iſt für Sie eine Leichtigkeit, ſich die fehlende Million kreditieren zu laſſen und ſie von Ihrem Gehalt in fünf oder zehn Jahren der Bank zurückzuerſtatten. Es war ja Ihr Privatgeſchäft, nicht wahr? Es war doch nicht das Geſchäft der Bank, das Sie da tätigen wollten? Privatſpekulationen ſind Bankangeſtellten jeden Grades nach meinen Informationen ſtreug⸗ ſtens unterſagt.“ 5 a. R O NM AN VON HAN S Bounders lächelte immer noch. Aber das Lächeln war gefroren und krampfig.„Ich ſollte Sie nun wohl hinauswerfen laſſen, Miſter Strickland, meinen Sie nicht ſelbſt?“ fragte er heiſer. „Ich würd's Ihnen nicht raten!“ Strickland, im Bewußtſein ſeiner Macht, weitete ſich. Es ging ihm plötzlich, ohne daß er es ſelbſt wußte, nicht mehr um das Recht der Gläubiger, es ging ihm darum, dieſen Mann, dieſen Schädling, am Boden zu haben. „Ich werd's auch nicht tun“, meinte Bounders wieder ruhig.„Ich werd's nicht nötig haben. Was hatten Sie eigentlich bei Leverſtone?“ fragte er plötzlich. „Vierhundert Pfund“, antwortete Strickland un⸗ willkürlich. „Vierhundert Pfund“, wiederholte Bounders. „Unſere Filiale in Cheltenham braucht einen neuen Direktor. Ich kann Sie, da ich Sie ja kenne, er machte eine kleine bedeutungsvolle Pauſe, ehe er fortfuhr,„dem Vorſtand angelegentlich empfehlen. Die Leverſtone⸗Affäre betrifft Sie perſönlich ja nicht. Sie haben getan, was Sie konnten, zu warnen, nicht wahr?“ „Auch vor Ihnen!“ 8 „Ganz recht, auch vor mir. Ich würde Sie alſo vorſchlagen, das Gehalt wäre ſechshundert Pfund jährlich. Nun. Sie ſtehen ja wohl ohne dieſes Angebot vis--vis de rien, nicht wahr?“ Strickland ſtand ſchwerfällig auf und machte einen Schritt auf Bounders zu.„Ich ſollte Ihnen jetzt.., keuchte er und verſtummte. Bounders ſuchte aus einer Zigarreutaſche, die er Strickland nicht anbot, ſorgfältig eine Importe her⸗ aus, prüfte ſie, und entzündete ſie leiſe paffend.„Das ſollten Sie nicht“, verbeſſerte er dann,„ſondern Sie ſollten zu dem guten Timothy Farland gehen und ihm ſagen, was Sie wiſſen. Statt deſſen werden Sie aber jetzt eine Treppe tieſer zu Miſter O' Kelly, dem Perſonalchef, gehen und den Vertrag für Chelten⸗ ham unterzeichnen. Habe ich recht?“ Er ſah Strick⸗ lands Verwirrung und vergrößerte ſie noch.„Sie haben auch Kinder, wie? Einen Jungen vielleicht, für den Sie Oxford— nein, eher Cambridge in Aus⸗ ſicht genommen haben; eine Tochter, die nett ver⸗ heiratet werden ſoll... können Sie es verantwor⸗ ten. lieber Strickla⸗ nicht nach Cheltenham zu gehen?!“ 8 VVV „Ich weiß es nicht ſtöhnte Strickland ge⸗ quält. „Bis morgen werden Sie es wiſſen, Strickland. O' Kelly iſt auch morgen in ſeinem Bürob. Und nun ..., er legte leicht die Hand auf Stricklands Arm und führte ihn zur Tür.„Morgen bei O' Kelly“, wiederholte er, dann ſchloß ſich die Tür. Strickland ſtand im Vorzimmer unter dem Kreuz⸗ feuer neugieriger Blicke, ſuchte taumelnd den Aus⸗ gang und ſtieg die Treppe hinab. Strickland hatte einen weiten Weg bis zu ſeinem Hauſe. Er fuhr lange, eingekeilt zwiſchen unbekann⸗ ten Menſchen, deren Geſichter genau ſo ſorgenvoll und abgearbeitet waren wie ſein eigenes. In ſeiner Rat⸗ und Hilfloſigkeit fühlte er ſich ihnen allen ſehr zugehörig. Er ſtieg mechaniſch aus, als ſeine Station kam, und dachte mit keinem Gedanken daran, daß er Farland zugeſagt hatte, noch einmal ins Büro zu kommen. Grübelnd und unſicher legte er die zehn Minuten Fußweg zurück. Er traf einen Bekannten und grüßte erſt, als der andere ihn anſprach. Schö⸗ nes Wetter? Sehr ſchönes Wetter. Viel zu tun? Außerordentlich viel zu tun. Strickland ſah das ſchlecht verhohlene Bedauern in des andern Augen und ſtraffte ſich. Er wollte nicht bemitleidet werden. Er grüßte kurz und ließ ihn mitten im Satz ſtehen. Als er ſein Haus erreichte, fand er es ſtill und faſt leer. Nur Bert war da und berichtete, die Mut⸗ ter und Jenny wären zu irgendwelchen Einkäufen unterwegs. Strickland nickte abweſend und ging in ſein Zimmer. Aber es litt ihn dort nicht. Er kam wieder heraus, ſetzte ſich auf die Veranda und ſah, verdeckt durch dichte Ranken wilden Weins, wie Bert am Gartentiſch an irgendeinem Mechanismus baſtelte und dabei leiſe und mißtönend vor ſich hin pfiff. Plötzlich richtete Strickland ſich auf und rief ihn. Der Junge kam und ſah ihn fragend an.„Haſt 5 etwas für mich gefunden, Vater?“ fragte er end⸗ ich. Strickland ſchüttelte den Kopf. „Ich lam noch nicht dazu, zu ſuchen“, meinte er. Er betrachtete Bert, der ölverſchmiert, eine Schmarre auf dem linken Handrücken, vor ihm ſtand. Vielleicht würde er bei ſeinen Motoren glücklicher als bei der überkam es ihn, den Jungen ſelbſt um Juriſterei. Plötzlich, während er ſeine 1 ſto al in verließ die Veranda. Er war ſehr ſtolz auf B gen. Es war ja des Jungen Leben, um das es ging,. Er deutete ſtumm mit dem Pfeifenmundſtück auf einen Stuhl. Bert ſetzte ſich unbehaglich, da er nicht wußte, was kommen würde.„Hör mal zu, mein Junge“, ſagte Strickland endlich,„die Sache iſt ſo: ich kann, mit einem um die Hälfte höheren Gehalt, Direktor einer Bankfiliale werden. Aber ich müßte dazu etwas tun. oder vielmehr, ich müßte elwas nerſchweigen, oͤas vor dem inneren Geſetz nicht ver⸗ ſchwiegen werden ſollte. Niemand weiß darum wie ich und noch ein Mann. der Mann, der mir dieſe Stellung geben würde. Was meinſt du, ſoll ich ſte annehmen?“ Bert ſah ihn ſprachlos erregt an. In ſeinem Hirn ſummte es. Um die Hälfte höheres Gehalt. Das war Cambridge, das war das Unterhaus, das war der ganze Lebenstraum. Seine Augen glänzten auf. Dann erſt beſann er ſich, daß der alte Mann noch mehr geſagt hatte. Er dachte nach.„Es könnte nie herauskommen?“ fragte er. Strickland ſchüttelte den Kopf.„Aber es wäre lungsweiſe eines Gentleman.“ „Ich fürchte, nein.“ Bert ſah den Vater an. Zum erſtenmal verglich er ihn mit den Vätern von Kameraden, die er kannte, Er ſah, wie müde er war, wie verbraucht, wie ge“ drückt und zerſorgt. Aber trotz allem, er war ein Gentleman— und gab es etwas, das mehr war? „Ich fürchte, Vater“, murmelte er ſchließlich,„du ſoll⸗ teſt. da du mich ja fragſt.“ ſtockte. Berts Gedanken, Wünſche, Träume jagten und überſchlugen ſich. Er zerſtörte ſie mit einer flachen, wiſchenden Handbewegung.„Du ſollteſt ablehnen 8 ſagte er kurz. Strickland ſtieß den Atem aus, den er angehalten hatte.„Du haft recht, mein Junge“, ſagte er leise, „Ich werde ablehnen und tun, was ich zu tun habe“ Indem er dieſe Worte ſprach, wurde ihm leichter und heiterer zu Sinn. Irgendwie würden ſte ſchon durchkommen. Wenn Bert ſo geartet war, auch Jenn — ſie würden durchkommen.„Du brauchſt von all nichts Mutter und Jenny zu ſagen“, meinte er u (Fortſetzung folgt) „ es wäre nicht die Hand⸗ N „Run, was solte ich?“ fragte Stricland, als Be, 9 1 6 2 i 0 5 80 8 0 3 8 9 1 1 SS SAG C JV u e e S ——— Nr. 481 N Waloͤhof verliert knapp:3— Pforzheim-Vrötzingen:2— Mühlburg- Sandhofen:0— Phönie-Neckarau:1— Freiburg-Kehl:0 Gau XIII Südweſt Eintracht Franlfurt— Wormatia Worms:0 Boruſſia Neunkirchen— FS Frankfurt 21 Kickers Offenbach— S Wiesbaden 511 Opel Rüſſelsheim— FW Saarbrücken:2 1. 56 Kaiſerslautern— In Pirmaſens 111 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Boruſſia Neunkirchen 5 5—. 15²5 10¹⁰ Eintracht Frankfurt 5 4 1— 18:8 9˙1 B Saarbrücken. 5 38 1 1 18.9:8 FSW Frankfurt. 4 2 1 1 12˙5 5¹8 SV Wiesbaden 5 2 1 2:12 5¹5⁵ Kickers Offenbach 5 2— I 4˙6 Wormatia Worms 4 1 5 2 6˙8 3·5 F Pirmaſens 5— 3 2 4·6:7 1. FC Kaiſerslautern 5— 1 4:16:9 Opel Rüſſelsheim 5— 1 4.19 1·9 Gau XIV Baden VfR Mannheim— S Waldhof:2 1. FC Pforzheim— Germania Brötzingen:2 VfB Mühlburg— SpVg Sandhofen 40 Phönix Karlsruhe— Bf Neckarau 111 Freiburger FC— FV Kehl:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Bft Mannheim 4 44—— 10.8 8·0 IFC Pforzheim 4 3 1— 9¹2 7·¹ FE Freiburg 4 8 1— 11:4:1 SV Waldhof 4 98— 1 15˙4 62 BfB Mühlburg 5 3— 2 12·8 6·4 Phönix Karlsruhe 5 2 1 2 10¹7:5 Be Neckarau 4 1 1 2 4˙7:5 Germania Brötzingen 5— 1 4:18 19 SpVa Sandhofen 4— 1 3 0˙8 1·7 B Kehl 55 5 2˙18 0˙10 Gau XV Mürttemberg Sportfr. Stuttgart— VfR Schwenningen:1 Stuttgarter SC— 1. SSW Ulm:0 FV Zuffenhauſen— BfB Stuttgart 11 Ulmer FV 94— Stuttgarter Kickers 21:4 Sportfr. Eßlingen— Union Böckingen 9010 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Union Böckingen 4 3 1 5.8 7·¹ SC Stuttgart 3 2 1— 3˙0 51 Spfreunde Eßlingen 3 1 2— 2˙1 42 Sportfr. Stuttgort 4 2— 2 5˙8 44 SSW Ulm 4 1 1 2 5·4 3¹5 Stuttgarter Kickers 4 1 1 2 8¹8 3˙5 FV. Zuffenhauſen 4 5 3 1 710.5 VfR Schwenningen 3 1— 2 8¹8 2˙4 Ulmer FV 3 1— 2 5˙8.4 Vi Stuttgart 2— 1 1 1˙2 1˙8 Gau XVI Bayern 1860 München— Bayern München 012 BfB Ingolſtadt— Fe 05 Schweinfurt 020 Be Augsburg— Schwaben Augsburg:2 1. FC Nürnberg— Wacker München 41 Jahn Regensburg— SpVg Fürth 213 Vereine Spiele gew unentſch. verl Tore Punkte 1. FC Nürnberg 4 4—— 11:4 8⁰0 Bayern München 5 3 1 1 13:5 71 Spa Fürth 5 3 1 1 9¹¹⁰ 71 Schweinfurt 05 4 2 1 1 7¹4 5·3 München 1860 5 2 1 2:7 5˙5 Schwaben Augsburg 5 1 3 1 25 5˙5 Jahn Regensburg 5 2 1 2 10211 5˙5 BCE Augsburg 6 1 2 3 912-8 Wacker München 7 1 1 5 10:16:11 VfB Ringſee 6 1 1 4.12:9 Der große Kampf im Stadion SV Mannheim⸗Waldhof VfR Mannheim:3(:2) Bf: Edelmann; Conrad, Rößling, Henninger, eth, Flaig; Spindler, Rohr, Langenbein, Lutz, triebinger. SV Waldhof: Heermann, Pennig; Schneider, Kuhn. Es gibt kaum eine Stadt im Reich, in der als Fuß⸗ ballzentrale die Entſcheidung der Meiſterſchaftskämpfe eineinhalb Jahrzehnte in ſolcher Weiſe auf zwei Ver⸗ eine konzentriert iſt, wie auf SV Waldhof— VfR. Wenn dieſer Wettſtreit auch noch nicht in jene Regio⸗ nen vorſtieß, die einſtmals Nürnberg— Fürth, KV gegen Phönix, oder Eintracht— FSp. V. Frankfurt in ihrer Bedeutung für die Deutſche Meiſterſchaft er⸗ reichten, ſo gelang es doch noch keiner Paarung, über eine ſolche Zeitſpanne, wie die der beiden Mannhei⸗ mer Vertreter hinweg, die gleiche Werbekraft unge⸗ brochen aufrecht zu erhalten. Wenn dieſe zur Tradition gewordenen Mann⸗ heimer Begegnungen nicht immer eine gleich hohe ſpieleriſche Linie zu halten vermochten, ſo vibriert in ihnen jederzeit aber doch die aufgehäufte Spannung, wie ſie eben nur Spitzenkämpfe lokaler Natur durch ſolch lange Zeitdauer zur Stauung bringen können. Der Auftakt der diesjährigen Spielzeit hatte die bei⸗ den rheiniſchen Partner ſo früh ſchon in Führung ge⸗ bracht, daß ein Kampf um den Vorrang fällig war, der noch dadurch gehoben wurde, als Freiburg und Pforzheim zum Sprung auf den zweiten Platz bereit⸗ ſtanden. Das Stadion bot daher wieder einmal das erwartungsgemäße Bild. Rund 18 000 Sportbegei⸗ ſterte umſäumten das mächtige Oval und ſchon der Beifall, der die Mannſchaften beim Erſcheinen be⸗ grüßte, ließ deutlich die Hoffnungen und Wünſche von hen und drüben“ aufrauſchen. Selbſtverſtändlich hatte man beiderſeits(mit Aus⸗ nahme des erkrankten Weidinger ſowie des immer noch nicht ſpielfähigen Wagner) alles auf die Beine gebracht, was bisher geſchont oder zurückgeſtellt wer⸗ den mußte. Der Anpfiff bringt Ruhe über den wei⸗ ten Platz und leitet die Meinungen wie auch Erwar⸗ kungen betreffs des Ausgangs, zur Entſcheidung im Kampf ſelbſt über. Das Leder rollt Das Spiel, dem unter anderen Ehrengäſten auch Dr. Nerz beiwohnt, beginnt mit etwas Oberhand von Waldhof, der durch Kuhn auch die erſte Ecke er⸗ zwingt, die Siffling aber knapp verköpft. Langſam verteilt ſich die Sache aufs ganze Feld und einen ganz ſpitzen Moment auf nicht reſtlos gelungene Ab⸗ wehr von Drays kann Leupold entſchloſſen klären. Ein unverhoffter Schuß Langenbeins findet Drays auf dem Poſten; auch ein Ueberraſchungsverſuch Biel⸗ meters erreicht nicht ſein Ziel Das bisher gezeigte, demlich gleichwertige Kräfteverhältnis läßt die Span⸗ nung immer mehr ſteigen, aber die hohen Anfor⸗ derungen im Feld laſſen beiderſeits noch Wünſche nach genauerem Zuſpiel offen. Wieder kommt ein typiſcher Augenblick, indem der Waldhofinnenſturm im Schießen die Verantwortung einander zuſchiebt, was klare Gelegenheiten totlaufen läßt. Die beider⸗ ſeitigen Tordeckungen ſind weiter auf der Hut, ſo daß die Entladung der Spannung durch einen Treffer noch ihrer Löfung harrt. Bald iſt es Heermann, bald il es Conrab, die in erſter Linie die allzu gezirkelten Kreiſe wuchtig ſtören, aber auch der erſte Eckball für AR wird klar abgewieſen. So mühen ſich beide annſchaften in aufreibendem Feldkampf, ohne eine wirkliche Blöße des Gegners finden, oder richtiger geſagt, nützen zu können. In feiner Manier verſucht Sitling die Deckungs⸗Barrikade des Vfg bei einem etaltoß zu überbrücken, doch Edelmann iſt voll bei er Sache und fängt in ſeitlichem Sprung das Leder ab. Nachdem dann Drays ebenfalls eine kritische Situation von ſeiten Langenbein mit Glück überwun⸗ J S Drays; Maier, Siegel; Herbold, Bielmeier, Leupold, Siffling, den, kann Lutz fabelhaft mit dem Kopf einen von Striebinger gegebenen Ball unhaltbar ins Netz ver⸗ längern;:1. Auf Hereingabe Spindlers köpft Lutz in gleicher Manier, unter Herausgehen von Drays, 02. Nach Seitenwechſel Die beiden tadelloſen Kopftreffer des VfR⸗An⸗ griffs haben dem Ganzen eine ſolch einſchneidende wie auch vollkommen überraſchende Wendung ge⸗ geben, daß die Erwartungen begreiflicherweiſe dahin aufs höchſte geſtiegen ſind, ob der Titelverteidiger in der Lage ſein wird, dieſe Belaſtung zu überwin⸗ den, ſo viel Ruhe und Energie aufzubringen, um das Gegengewicht wieder herauszuarbeiten. Bei der diesmaligen Verfaſſung der VfR⸗Abwehr wie der nicht abgerundeten Leiſtung des erſatzgeſchwächten Waloͤhöfer Sturms beſtimmt eine ſehr ſchwere Auf⸗ gabe. Nach Wiederbeginn zeigt VfR eine gewiſſe Schwächeanwandlung, kann ſich der Angriffe gerade noch erwehren, bis Schneider doch aus einem Gedränge heraus plaeciert 112 drücken kann. Schlech⸗ tes Platzhalten Kuhns läßt eine gute Flügelvorlage Leupolds ins Aus gehen. Das Spiel wird ſchärfer und aufgeregter. Siffling verliert durch übertriebe⸗ nes Zirkeln und Dribbeln wiederholt den Ball, wo doch nur wirkliche Sachlichkeit zum Ziel führen kann. VfR hat ſich wieder voll geſammelt, die Geg⸗ ner halten ſich wie in der erſten Hälfte wieder die Waage. Knapp gelingt es Drayß, im Werfen einen gut durch die Waldhofdeckung lancierten Strafball Langenbeins am Pfoſten zur Ecke zu drücken. Eine Glanzleiſtung des Hüters. Da iſt Kuhn einmal frei von dem zähen Conrad, ſein etwas verzögerter Schuß entgleitet Edelmann, und Herbold(Rechts⸗ außen), dicht vor ihm poſtiert, befördert das Leder zum Ausgleich ins Netz, 212. Eine kleine Ohnmachts⸗ ſzene Bielmeiers verhütet vor dem momentan lee⸗ ren Tor den Führungstreffer. Uebermächtiger Drang Waldhofs läßt VfR weitere bange Minuten beſtehen. Der zur Pauſe nahezu entſchieden geſtandene Kampf wächſt in die letzte Entſcheidung, und wieder iſt es Lutz, der auf mißlungene Abwehr von Maier bei verſtellter Ausſicht für Drayß mit entſchloſſenem Schuß die Führung holt;:2. Waldhof gelingt es nicht, das dem Verlauf eher entſprechende Unentſchieden in den letzten Minuten noch herauszuholen. Röß⸗ ling wird wegen grober Unſportlichkeit kurz vor Schluß vom Platz geſtellt. Der Geſamteindruck des Spiels wäre ohne das mehr als bedauerliche Vorkommnis zum Schluß, alles in allem, ein aus⸗ gezeichneter geweſen, trotz mancher Ueberhärten und einzelnen vermeidbaren Entgleiſungen. Die Span⸗ nung riß von Anfang bis Ende kaum ab, beſonders die zweite Hälfte wuchs zum traditionellen typiſchen Kampfe empor, da hier die Entſcheidung ſtändig auf des Meſſers Schneide ſtand. Ein Verhalten aller⸗ dings, wie es Rößling zeigte— von welcher Seite es auch ſonſt gekommen wäre—, muß aufs ſchärfſte verurteilt werden, erſt recht, wenn es einem fairen und noch unfertigen Spieler wie Herbold gegenüber angewandt wird. Den eigentlichen Schaden für ſolche Unbeherrſchtheit trägt nicht allein der Beſtrafte ſelbſt, ſondern die geſamte Mannſchaft und der Verein, der im Anſehen wie in der Spielkraft geſchwächt wird. Im übrigen kann man für VfR feſtſtellen, daß die früher ſchon geäußerte Anſchauung, daß durch die Konſoldierung der Spielſtärke des Altmeiſters der Gang um die Gaumeiſterſchaft in dieſem Jahre noch ein verſchärfter ſein wird, bei dieſem Stadiontreffen bereits ſeine Beſtätigung erfahren hat. Von einer wirklichen Ueberlegenheit von einer Seite kann nicht geſprochen werden und haben alle Mannſchaftsteile des Siegers ihren redlichen Anſpruch an dem Erfolg. Wenn trotz des Geſamteinſatzes jemand hervorgeho⸗ ben werden kann, dann iſt es Conrad in der Ver⸗ teidigung und Lutz im Sturm, der zu einer Leiſtung kam, die er kaum noch überbieten kann. Er erzielte alle oͤrei Tore, dazu in einer Weiſe, die nur gon einem— wenn auch zeitweiſe verſchütteten oder nicht reſtlos zum Durchbruch kommenden— Können zu⸗ ſtande zu bringen iſt. Desgleichen wäre auch wie⸗ der das recht gute Spiel des jungen Rohr beſonders zu erwähnen. Beim SV Waldhof muß man in Rechnung ſtellen, daß er immer noch mit Erſatzflügeln arbeiten muß, was ſich beſonders auf der linken Seite bemerkbar machte. Kuhn iſt beſtimmt nicht ſchlecht, er bereitete das erſte Tor entſcheidend mit vor, doch gegen eine Deckung wie Conrad kam er nur wenig auf. Her⸗ bold auf der rechten Seite ließ ſich als Jungmann gut an, kann aber Weidinger mit ſeinem Zug und Drang noch nicht erſetzen. Ausgezeichnet hielt ſich wieder Drayß, aber beim 2. Treffer durfte er nicht heraus. Fand die Fünferreihe die eigentliche Run⸗ dung noch nicht, ſo lag das mit an Siffling, der ſich für den kommenden Sonntag offenbar Reſerve auf⸗ erlegte. Auch Bielmeier hat ſeinen eigentlichen Stil noch nicht Dafür arbeitete die Mittelreihe auf⸗ opfernd, vor allem Leupold, dem aber der unauf⸗ fälligere Pennig kaum nachſtand. Ein ſchweres Penſum hatte Heermann, und nur die zeitweiſe Unſicherheit— zum Teil auch Pech— in der Vertei⸗ digung unterband den poſitiven Erfolg auf der Minusſeite. Als Ganzes iſt die Mannſchaft aber doch auf dem Punkt, jedem konkurrierenden Mitbewerber die Stange zu halten. Nur entſcheidet bei ſolcher Ver⸗ faſſung eben mehr das Glück. Weingärtner Offenbach hatte keinen leichten Stand, hätte aber doch wohl beizeiten ſchon ſchärfer durchgreifen dürfen. AM. Sandhofen ſchtwer geſchlagen BfB Mühlburg— Sppg Sandhofen:0(:0) Mühlburg: Becker; Batxſchauer, Moſer; Joram, Fach, Ring; Schwörer, Raſtätter, Fiſcher, Oppenhäu⸗ ſer, Rothermel. Sandhofen: Wittemann; Michel, Streit; Müller, Schenkel, Wehe; Seitz, Fenzel, Dörr, Krukowſfki, Liebchen. Zu⸗ Schiedsrichter: ſchauer: etwa 1000. Mühlburg hat Sandhofen mit einem Endergebnis niedergerungen, das kein Menſch nach der erſten Spielhälfte geahnt hätte. In der erſten Spielhälfte wurde mit Fleiß, jedoch ohne den letzten Einſatz ge⸗ kämpft. Nach der Pauſe, als Mühlburg das erſte Tor er⸗ zielt hatte, kamen die beſſeren ſpieleriſchen Quali⸗ täten Mühlburgs zum Durchbruch, ſo daß Sandhofen Hermann, Ludwigshafen. Neckarau ſpielt unentſchieden Phönix Karlsruhe— Pfe Neckarau:1 Phönix: Weiler; Mohr, Wenzel; Nied, Lorenzer, Hermann; Cunz, Graß, Heiſer, Föry, Biehle. Neckaran: Dieringer; Lutz, Kanner; Benner, Wenzelburger, Größle; Veitgruber, Henneberger, Heſſenauer, Herberger, Klamm. Dieſes mit Spannung erwartete, ritterlich durch⸗ geführte und an dramatiſchen Hochſpannungen, be⸗ ſonders im zweiten Akt, überreiche Spiel gehört nun der Vergangenheit an. Die Glücksgöttin hat diesmal die Punkte verteilt, mehr aus Verlegenheit als Gerechtigkeit, denn ſie war mit beiden Mann⸗ ſchaften nicht zufrieden. Phönix hat auch diesmal wieder einen klar im Bereich des Möglichen liegen⸗ den Sieg verſcherzt, denn ſelten wären Torgelegen⸗ heiten in ſolcher Art und Fülle wie diesmal im erſten Akt vorgekommen, aber auch ſelten wird es einen Sturm geben, der bei der Krönung vieler erfolgverſprechenden Aktionen ſo ſehr vom Pech ver⸗ folgt und manchmal auch ſo hilflos war wie in der erſten Spielhälfte der Phönirſturm. Man kann nicht alles mit Schußpech entſchuldigen. Neckarau, das auf drei ſeiner beſten Spieler ver⸗ zichten mußte, zeigte ſich als eine Mannſchaft von ganz bedeutendem Format. Was ſie insbeſondere den Phönixleuten voraus hatte, das war die Ab⸗ wechſlung und die Wieſelflinkheit des Angriffes. Unter der Direktive des Mittelſtürmers Heſſenauer, der ſelbſt ein prachtvoller und mit allen Waſſern ge⸗ waſchener Kämpfer und Spieler war, entwickelte der Angriff der Gäſte ein Spiel, das ſich ſehen laſſen konnte. Er durchbrach immer wieder die gegneri⸗ ſchen Reihen, und wenn die Torausbeute gering blieb, ſo lag dies einerſeits an der hervorragenden Torwächterarbeit des Phönix, dann aber auch an Unberechenbarkeiten, wie ſie in jedem Spiel vorkom⸗ men. Schiedsrichter Heſendehl⸗Lahr konnte anfangs nicht ſonderlich überzeugen, er erwies ſich jedoch ſpä⸗ ter, als das Spiel dramatiſche Formen annahm, als ein ausgezeichneter, durch nichts beirrbarer Spielleiter. Gleich zu Beginn wartete Föry mit einem aus⸗ gezeichneten Solodurchbruch auf, deſſen Krönungs⸗ ſchuß jedoch knapp das Ziel verfehlte. Gleichwertig geht der ritterliche Kampf weiter. Biehle verſchießt zwei Meter vor dem Tor. Phönix hat nacheinander drei goldene Gelegenheiten. Man faßt ſich in den Zuſchauerrängen an den Kopf, daß ſolche Sachen nicht verwertet werden. Phönix legt ſich mit ſchönem Flachſpiel vor dem gegneriſchen Tor feſt, aber der verhexte Ball findet um aller Welt nicht den Weg ins Netz. Die Platzherren drängen und örängen, aber Neckavau iſt die glücklichere Mannſchaft, die in der 25. Minute das erſte Tor erzielt. Eine Links⸗ flanke wird durch Henneberger über den Torwart hinweg ins Tor befördert. Neckarau führt:0. Nun übernehmen die Gäſte zeitweiſe das Kommando, während die Schwarz⸗ Blauen ihrem Schußpech treu bleiben. Die Treffer⸗ fabrikation iſt jetzt erheblich ſchwieriger, weil Neckarau vier Leute in die Verteidigung abgeſtellt hat. Phönix bekommt allmählich wieder nehr vom Spiel, iſt aber im Sturm vorderhand noch viel zu durchſchlagſchwach. Der Wiederbeginn iſt zahm. Phönix tritt örei Eckbälle, die nichts einbringen. Phönix kommt nun wieder prächtig auf und be⸗ ſtürmt mit aller Macht das Gäſtetor Zweimal knallt Föry an die Querlatte. Bei dem erſten Schuß rekla⸗ miert ein großer Teil der Zuſchauer das Tor, da man glaubt, der Ball wäre an die hintere Eiſenſtange im Tor angeſchlagen und von dort zurückgeprallt. Dann wehrt Neckaraus Verteidigung im Strafraum mit der Hand; der Schiedsrichter läßt jedoch weiterſpie⸗ len. Phönix iſt jetzt in flotter Fahrt. Kaiſer bricht durch, ſchießt jedoch an den Pfoſten, aber der raſch herbeieilende Kunz nimmt das Leder auf und erzielt mit prachtvollem Schuß den längſt verdienten Aus⸗ gleich 111. Das Spiel iſt jetzt ſehr aufregend, aber der Schiedsrichter hat das Spiel feſt in der Hand. Neckarau muß bange Minuten überſtehen. Die Schwarz⸗Blauen kämpfen jetzt mit einem Eifer und⸗ mit einem Elan, der in der erſten Spielhälfte leider gefehlt hat. Ungeheure Spannung liegt über dem Ganzen. Neckarau ſtämmt ſich mächtig gegen die unaufhaltſam gegen die auf das Neckarauer Tor rollenden Angriffe des Phönix und erreicht es auch, das Tor bis zum Abpfiff des Schiedsrichters reinzu⸗ halten. unrettbar unterging. Da waren die Mühlburger glänzend auf Draht, alles gelang, der Gegner konnte ſich kaum noch erwehren und mußte ein Tor um das andere über ſich ergehen laſſen. Bis zur Mitte dieſer Hälfte hatte. Mühlburg einen überzeugenden Sieg herausgeſpielt. Als die Partie:0 ſtand, machte ſich Sandhofen noch einmal frei und bedrängte ſtürmiſch das Mühlburger Tor. Ein paar ganz gefährliche Sachen kamen auf Mühlburgs Kaſten. Indeſſen blieb es mit einigem Glück bei dem Zu⸗Null⸗Stand. Mühlburg hat durch ſeine glänzende Spielweise nach dem Wiederanſpiel verdient gewonnen, das um ſo mehr, als Sandhofen das ausgezeichnete Spiel Mühlburgs durch eine Reihe von Ungehobeltheiten quittierte, die helle Entrüſtung bei den Zuſchauern hervorrief. Der Schiedsrichter hatte hierbei ein ſehr ſchweres Amt. Die erſten Spielminuten verlaufen in der Hälfte Sandhofens. Die linke Mühlburger Sturmſeite wird gleich ſehr aktiv, doch ernstlich geführlich wird es vor⸗ läufig nicht. Nach ein paar Angriffen Sandhofens zeigen die fungen Mühlburger Stürmer verſchiedene herrliche Paraden. Wittemann hat Mühe, den epſten gefährlichen Schuß von Raſtätter zu halten. Lebhaft und energievoller wird im weiteren Verlauf auf bei⸗ den Seiten gekämpft. Die Verteidigungen ſind ſehr ſtark, 0 daß es vor den Toren trotzdem zut wenig gefährlichen Augenblicken kommt, Bei Sandhofen nimmt der Mittelſtürmer nach 10 Minuten die erſte Schußgelegenheit wahr, ſein ſchnell abgegebener Schuß geht aber am Mühlburger Tor vorbei. Nach dem bisherigen Verlauf des Spieles wird es kaum zut einer großen Torausbeute kommen. Sandͤhofens Sturm iſt zu ſchwach, um das Mühlburger Tor ernſt⸗ lich gefährden zu können, und Mühlburgs Sturm hat das Pech, eine hervorragend ſpielende Verteidi⸗ gung vor ſich zu haben. Aktionen, die in den Straf⸗ raum führen, ſind ſelten zu ſehen. Die Zerſtörungs⸗ arbeit ſteht im Vordergrund. Mühlburg iſt geſamt⸗ ſpieleriſch beſſer. Die aus dem Spielverlauf der erſten Halbzeit zu entnehmende Beurteilung über den Splelausgang bedarf nach dem Verlauf der 2. Halbzeit einer Kor⸗ rektur, denn Mühlburg kam ſchon nach drei Minuten zum erſten Erfolg, der dem Spiel einen küchtigen Auftrieb brachte. Er wurde durch eine Bravourlei⸗ ſtung des Halblinken Oppenhäuſer erzielt, einen von Schwörer zugeſpielten Ball verlängerte Raſtätler gu Oppenhäuſer, der ihn in wundervollem Hochſprung einſchoß.:0. Die Mühlburger Angriffsmaſchine läuft jetzt aus⸗ gezeichnet. Der Erfolg davon war nach 7 Minuten ein zweites Tor, das Schwörer in feiner Art er⸗ zielte. Er nimmt ein Zuſpiel von links auf und ſetzt en Ball mit unerhörter Wucht zwiſchen die Maſchen. Die Sandhofener Verteidigung iſt Augen⸗ blicke lang aus dem Häuschen. Mühlburg nützt dieſe Zeit glänzend. Raſtätter zeigt ſeine Schußkraft Der ſicher im Tor geglaubte Ball ſpringt aber von der Latte zurück, wird aber ſchließlich von Rothermel, der vor dem Sandhofener Tor auf dem Boden liegt, eingeköyſt Das war innerhalb 12 Minuten das dritte Tor. Die jungen Mühlburger Stürmer haben die durch das dritte Tor ſichergeſtellte Situation glänzend gemeiſtert. Die Splelweiſe verſchledener Sandhofener Spieler nach dieſer Ueberrumpelung iſt ſehr zu verwerfen, e 7 8. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 18. Oktober 1937 Die Spiele der Vezirksklaſſe Abteilung 1 Alemannia Ilvesheim— 07 Mannheim:5 Germ. Friedrichsfeld— F Hockenheim 31 Fortuna Heddesheim— Amieitia Viernheim 04 Ol. Neulußheim— Sc Käfertal 311 FV Weinheim— 98 Seckenheim 53 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Amicitia Viernheim VfTun Feudenheim FV Weinheim SC ckäfertall 98 Seckenheim Olympia Neulußheim Alemann. glvesheim Germ. Friedrichsfeld 07 Mannheim 08 Hockenheim Heddesheim Phönix Mannheim 08 Mannheim Punkte 26.9 13:3 16.10 10˙2 18.11 16:12 17:12 15:11 14.17 12:13 10.15 10.16 6˙10 5212 623 Der Tabellenführer behauptet ſich Heddesheim— Viernheim 024 Die Härte des Kampfes, namentlich in der zweiten Halbzeit, ließ ein geſcheites Spiel kaum aufkommen. Auf Viemheimer Seite war zweifellos die Abwehr mit Krug, Kiß 1 und Faltermann der überzeugende Mannſchaftsteil der ſchon alles aufbieten mußte, um ſich behaupten zu können. Eine gute Leiſtung bot ſchließlich auch der Mit⸗ telläufer Anton Müller, der ſich mehr und mehr in die Mannſchaft einlebt und der mit ſeinem Können zweifellos ſeine Nebenleute überragte. Der Anariff zeigte neben einigen aut gelungenen Manövern auch reichlich viel Schwächen, und etwa den gleichen Eindruck hinterließ der Hedoesheimer Sturm, in dem ſelbſt Zappe Schmidt keinen ſeiner beſten Tage hatte. Die beſte Leiſtung auf Seiten von Heddesheim bot Mittelläufer Reinhardt und die mit Oskar Schmittt und Adam Kettner beſetzte Verteidigung. Dallei im Tor hielt ſich anfangs ſicher. wurde aber früh⸗ zeitig das Opfer ſichtlicher Nervoſität, um dann ſelbſt nicht mehr frei von gröberen Schnitzern zu bleiben. Das kampfbetonte Spiel hatte in Seibert⸗Plankſtadt einen Spielleiter, der es zweifellos in der Hand hatte, die ver⸗ ſchiedentlich aufgetretenen Kampfeshärten etwas ab⸗ zudroſſeln, aber davon völlig unverſtändlicherweiſe nicht entſchieden genug Gebrauch machte. Die Tore für Viern⸗ heim erzielte Koob Kiß 2 und Joſef Müller(2 Tore), während Zappe Schmidt die großen Chancen eines Elf⸗ meters für Heddesheim nicht verwerten konnte. Eine feine Leiſtung von 07 Alemannia Ilvesheim— 07 Mannheim:5 In der neuen Pflichtſpielrunde iſt der Alemannia Ilvesheim nicht alles nach Wunſch geglückt, und wenn man ſich nicht aller Meiſterſchaftsausſichten begeben wollte, mußte man jede weitere Punkteinbuße vermeiden. Unter dieſen Umſtänden hatten die Neuoſtheimer, die ſowieſo in ihren letzten Spielen nicht gerzde überzeugen konn⸗ ten, nichts zu erwarten. Aber wieder Erwarten waren die Gäſte diesmal in blendender Form und ihr unermüd⸗ licher Kampfeseifer wurde mit einem ſchönen Erfolg belohnt. Der Beginn des Treffens war für die Gäſte vielver⸗ ſprechend, in der 2. Minute brachte der 67⸗Linksaußen Rühr einen Ball gut herein und ſchon ſaß durch Jung der Führungstreffer im Kaſten. In der Folge kam der Gaſt⸗ geber ſtark auf, aber man hatte Pech, außer einer größeren Anzahl von Eckbällen wurde nichts Poſitives erzielt. Später wurde 07 durch ſchnelle Durchbrüche immer wieder gefährlich, und bis zur Pauſe hatten die Göſte urch Rühr und Weigel das Ergebnis auf:8 erhöht. Nach der Pauſe erwartete man allgemein einen Um⸗ ſchwung, aber 07 wehrte ſich ſeiner Haut und nach wei⸗ teren 12 Minuten war es wieder Rühr, der im all⸗ gemeinen den Blauweißen den vierten Erfolg einbrachte. Wohl holte A. Weber in der 71. Minute einen Treffer auf, aber 10 Minuten vor Schluß ſtellte Stapf die alte Tordifferenz wieder her. 5 Leiter des Spieles war Schiedsrichter Stier ⸗Eſchel⸗ Friedrichsfeld ſiegt klar Friedrichsfeld— Hockenheim 311 Einen ſchönen Sieg errang am Sonntag Fried⸗ richsfeld, bei dem Hockenheim zu Gaſte war. Der Sieger war die überlegene Mannſchaft, die faſt durch⸗ weg eine leichte Feldüberlegenheit herausarbeiten konnte. Es dauerte zwar lange, bis einmal das Tor gefunden wurde und viel ging daneben, aber zum Schluß klappte es dann doch. Nach längerem Anſtür⸗ men der Friedrichsfelder holen ſich die Gäſte durch Meffert, der ſchön einſchießt, überraſchend die Füh⸗ rung. Mary ſtellt bald die Partie gleich, als er von Rockſitz ſchön bedient wird und ſofort fällt ein zwei⸗ tes Tor, das Graf mit einem placierten Flachſchuß erzielt. Nach der Pauſe werden viele Chancen ver⸗ geben, dann ſetzen ſich die Gäſte energiſch ein, ohne daß es ihnen gelingt, ihre guten Chancen zu wahren. Fink ſtellt mit einem weiteren Tor den Sieg für Friedrichsfeld ſicher. Das Spiel wird zu hart. Un⸗ verſtändlich iſt es, daß die Friedrichsfelder ſich hierbei beſonders hervortun, aber dank der guten Leitung durch Bingler, Heidelberg, kommt man noch gut über die Zeit. Beim Sieger hielt ſich die Hintermannſchaft ſehr gut. Hollerbach, Ehret und Kögel waren ſicher. Die Läuferreihe hielt nicht ganz durch. Im Sturm war Mary, der überragende Mann, der ſeine Ka⸗ meraden ausgezeichnet bediente. Auch bei Hocken⸗ heim war der Torhüter Lehr gut. Ebenſo der Ver⸗ teidiger Weibel, der ſeinen Nebenmann in den Schatten ſtellte. Ausgezeichnet war der Mittelläufer Birkemaier. Dem Angriff fehlte der letzte Einſatz. N S AS eenstetetses e 11 1 21 Aenne SS S gigs 5 — Neulußheim— Sc Käſertal:1(:0) Für Kirchweih hatte die Olympia⸗Mannſchaft von Neulußheim die ſpielſtarke Elf vom Sportelub Kä⸗ fertal zu Gaſt, die ſich ein ſpannendes und tempera⸗ mentvolles Treffen lieſerten. Vor ungefähr 500 Zuſchauern ſtellten ſich nach einer halbſtündigen Ver⸗ ſpätung dem Schiedsrichter Beierling⸗Schwetzingen beide Mannſchaften mit der kompletten Mannſchaft gum Kampf. Neulußheim hat Anſpiel, und ſchon rollt ein ſchöner Angriff vor das Käfertaler Tor, das von Otto Langklotz in der 2. Minute zum Führungs⸗ tor für Neulußheim eingeſandt werden konnte. Im⸗ mer wieder muß die Hintermannſchaft von Käfertal energiſch dazwiſchenfahren, um den geladenen An⸗ griffen der Neulußheimer zu trotzen. Otto Langklotz war ſehr fleißig bei der Sache und dirigierte die Angriffsreihe in tadelloſer Weiſe. Ludwig Langklotz im Tor von Neulußheim, hielt einen unverhofften Flankenball von Hering⸗Käfertal ſehr manierlich. Käfertal hatte noch zwei ſchöne Torchancen, aber keine wurde ausgenützt. Auf beiden Seiten kämpfte man mit großem Einſatz. Trotzdem konnte Neuluß⸗ heim nach ſchönem Zuſammenſpiel von Scheck und Bareis das Tor von Käfertal in Gefahr bringen, weil Reuter im Uebereifer einen Handelfmeter ver⸗ urſachte. Den fälligen Elfmeter ſchoß Bareis⸗Neu⸗ lußheim zum:0 für Neulußheim ein. Nach der Pauſe wurden die Angriffe auf beiden Seiten gefährlicher. Es fehlte aber oft an Entſchloſ⸗ ſenheit und Schußkraft. Endlich ſchien ein Erfolg für Käfertal zu fallen, doch die Verteidigung von Neu⸗ lußheim klärte famos. Neulußheim iſt im Feldſpiel wiederum überlegen. Die Heimiſchen ſind heute wie⸗ der ganz auf dem Damm. Bloß bei Scheck gefiel heute nicht das ungenaue Zuſpiel, das man ſeiner Krankheit zuſchreibt, denn Scheck verpaßte einen ſchönen Flankenball von Wein, der unbedingt ein ſicheres Tor hätte ergeben müſſen. Endlich fällt doch der verdiente Treffer für Neulußheim. Nach ſchöner Kombination von Bareis kann Scheck wunderbar einſchießen.:0 für Neulußheim. Käfertal war nur noch auf Abwehr eingeſtellt mit Ausnahme einiger planloſer Ausbrüche. 09 Weinheim— 98 Seckenheim 53 In dieſem harten Kampf gab es ſehr abwechſelnde Spielbilder. Bei Weinheim zeigten ſich zu Beginn bedenkliche Lücken in den hinteren Reihen. Anderer⸗ ſeits konnte der Sturm die ſich zunächſt bietenden Ge⸗ legenheiten durch überhaſtetes Spiel nicht auswerten. Dann kam Seckenheim zu einem klaren Vorſprung, der vielleicht für den augenblicklichen Stand etwas zu hoch ſchien, aber bei dem größeren Kampfeinſatz der ganzen Mannſchaft nicht unverdient war. Bei einem Gedränge nach einer ſchlechten Kopfabwehr be⸗ kam Linksaußen Fuchs den Ball im Lauf an den Fuß und konnte aus kurzer Entfernung einſchießen. Bald danach bekamen die Gäſte einen Eckball zugeſprochen, der ſchön hereinkam und von dem Halbrechten Pflie⸗ gensdörfer eingeköpft wurde. Nun ſetzte ſich Wein⸗ heim etwas mehr ein, zeitweiſe ſpielte der Sturm ge⸗ ſchloſſener als vorher. Einen ſcharfen Schuß von Gumb, der aus dem Hinterhalt abgegeben worden war, konnte Bauder 2 nicht wehren. Kurz vor der Pauſe gab Knapp einen Strafſtoß ſchön herein, den Mittelſtürmer Gumb über den Torwart lenkte. Nach Wiederbeginn hatten die Weinheimer zu⸗ nächſt etwas mehr von dem Spiel. Knapp verwan⸗ delte einen Strafſtoß aus etwa 25 Meter. Kurz dar⸗ auf konnte der halbrechte Spieler nach Zuſammen⸗ ſpiel mit dem Mittelſtürmer auf:2 erhöhen, und dieſer Stand hatte etwa den Geſamtleiſtungen ent⸗ ſprochen. Bald darnach ließ jedoch Torwart Bauder 2 oͤen Ball fallen und der Rechtsaußen Schmitt konnte ihn über die Linie drücken. Bei einem geſchloſſenen Angriff der Seckenheimer, die zuletzt energiſch alles auf eine Karte ſetzten, konnte der Halbrechte Pflie⸗ gensdörfer den letzten Treffer erzielen. Das Spiel war in dieſer Zeit etwas zu hart, ja einige Spieler vergaßen ſich ſogar ſo ſtark, daß der Schiedsrichter unbedingt zur Herausſtellung hätte greifen müſſen. Bei Seckenheim war in der geſamten Mannſchaft ge⸗ ſchloſſener Einſatz und ſtarker Kampfwille Wiesloch weiter in Führung Abteilung 2 VfB Wiesloch— Mergentheim:0 c Kirchheim— Union Heidelberg 311 05 Heidelberg— FVg Eppelheim 211 Kickers Walldürn— S Saubhauſen:0 TS Plankſtadt— 98 Schwetzingen ausgef. Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Wiesloch 8 Sandhauſen TSG Plankſtadt Schwetzingen Mergentheim Kirchheim Walldürn. Union Heidelberg Eberbach 8 SC O5 Heidelberan. Eppelheim. 3 85 Punkte 19:5 11:1 11:9 5 17:7 14.15 10·14 89 719 10: 12 3 = rette Nannen 5 8 8 8 8 0 D S S AEN 16 Wiesloch Mergentheim 50 Unter Leitung des Schiedsrichters Hert⸗Weinheim be⸗ gann mit ſchönem Tempo ein Spiel, das man in dieſer Form nicht erwartet hatte, da ſich⸗doch beide Mannſchaften fremd waren. Die Ueberlegenheit Wieslochs zeigte ſich gleich zu Beginn, denn Mergentheims Torwart mußte öfters eingreiſen. Die Spielweiſe der Mannſchaften iſt gänzlich verſchieden. Während die Platzmannſchaft flach ſich zugibt, haben die Gäſte ein hohes Spiel. Eine ſchöne Kombination durch eine Flanke von links bringt bold durch Voll für Wiesloch das erſte Tor. Verſchiedene Eckbälle, die die weitere Ueberlegenheit Wieslochs zeigen bringen nichts ein. Zehn Minuten vor Halbzeit war es der Halb⸗ linke Keßler von Wiesloch, der das zweite Tor im Anſchluß an einen Eckball einſchoß. In der zweiten Halbzeit hatte Mergentheim ſeinen beſten Spieler Bär aus dem Sturm genommen und Mergenkheims Angriffe werden dadurch noch ungefähr⸗ licher, während das ſchöne flache Zuſpiel des Gaſtgebers. das die Zuſchauer begeiſtert, ſich durchſetzt. Ein zu ſchwa⸗ cher Abſchlag des rechten Verteidigers von Mergentheim nützt Voll geſchickt aus und ſchießt zum 3. Tor ein. Bald darauf fällt auch das 4. Tor durch Schnausz, der als Rechts⸗ außen eine Vorlage direkt ins Tor ſendet. Mergentheim läßt ſich nicht entmutigen und verlegt ſich auf Durchbrüche die aber von Zuber im Wieslocher Tor oder von ſeinen beiden Verteidigern im Keime erſtickt werden. Nachdem Fauth als Mittelläufer durch einen ſchönen Fernſchuß das 5. Tor einſendet, war es ein ſchönes Flachſpiel, das über eine Spielweiſe mit Kraft triumphierte. Fc Kirchheim Union Heidelberg:1 Das Spiel beginnt mit ſchöner Kombination von Union, und es ſieht ſehr nach einem Sieg der Gäſte aus. Doch die Kirchheimer Hintermannſchaft iſt auf der Hut, und als erſt nach einer ſchwachen Leiſtung des Torwarts der Gäſte Schenk zum:0 einſandte, iſt es mit der Spielkunſt der Gäſte vorbei. Kirchheims Sturm kommt ſchön in Fahrt, und die Läuferreihe der Einheimiſchen diktiert das Spiel⸗ geſchehen. Nach weiteren 10 Minuten ſtellte Ziſchka das Spiel auf:0. Union läßt merklich nach. Das Spiel der Gäſte nimmt an Syſtem ab, und Kirch⸗ heims Läuferreihe iſt aufgewacht und beherrſcht das Spielfeld. Lauer ſtellt bei einem ſchön angelegten Durchbruch des Kirchheimer Sturms das Reſultat durch einen Bombenſchuß auf:0. 5 Auch nach der Pauſe nimmt Kirchheim das Spiel wieder in die Hand, trotzdem Union jetzt wieder mehr Kampfgeiſt zeigt. Doch es fehlt immer noch bei den Gäſten am nötigen Spielaufbau. Der Hüter ver Gäſte, den an der Niederlage die Hauptſchuld trifft, geht jetzt mehr aus ſeinem Kaſten und ie Vertei⸗ digung, insbeſondere der Standard Kohler machte durch wuchtige Abſchläge die beſtgemeinten Angriffe der Kirchheimer zunichte. Kirchheims Läuferreihe, bei der Lortz ſtark hervorragt, unterbindet immer noch den Spielaufbau der Gäſte. Auf einmal iſt Union wieder da. Die Läufer legen ſich mehr ins Zeug, und beim vorgelegten Freiſtoß erwiſcht Fauß den Ball und ſetzt ihn unter dem Jubel der Gäſte, für Schickling unhaltbar, in den Kaſten. i Schiedsrichter Birkle⸗Pforzheim zeigte als Spiel⸗ leiter eine gute und einwandfreie Leiſtung. Kickers Walldürn— Sandhauſen:0(:0) Mit dieſem Spiel, das in Schiedsrichter Delank⸗ Mannheim einen durchaus korrekten Leiter hatte, wurden die Ausſichten Sandhauſens auf den Meiſtertitel erheblich zurückgeſchraubt, während mit dieſen zwei wichtigen Punk⸗ ten Walldürn endlich vom Tabellenende wegzukommen ſcheint. Dem Spiel wohnten etwa 400 Zuſchauer bei. Wall⸗ dürn hat Anſpies und die erſten 25 Minuten ſah man auf beiden Seiten verteiltes Felöſpiel. Die Gäſtemannſchaft brachte durch ihre Spielweiſe von Anfang an eine harte Note in das Spiel. Sandhauſen erzielte bei einem Ge⸗ dränge vor dem Walldürner Tor die erſte Ecke. Bei den Gäſten fiel insbeſonders der linke Verteidiger durch ſichere Abſchläge auf. Nach einer gut gedrehten Ecke für Walldürn erzielt durch zu langes Zögern des Sandhauſer Torwartes Albert Schnabel für Walldürn das erſte Tor. Mit:0 ging es in die Halbzeit. Kurz hernach bietet ſich für den frei vor dem Tor ſtehenden ttelſtürmer Löhr eine todſichere Chance, die dieſer jedoch über das Tor gibt. Zwiſchendurch kommt Sandhauſen mit ſchnellen Durch⸗ brüchen immer wieder vor Späth's Gehäuſe, doch dieſer iſt auf dem Damm. Chance um Chance, die Walldürn her⸗ ausarbeitet, bringen nichts ein. Dann knallt der Links⸗ außen von Sandhauſen einen Bombenſchuß glatt über die Latte. Der zweiten Ecke für Walldürn folgt eine eben⸗ ſolche für Sandhauſen. Der rechte Läufer Baumann rettet ein ſolches Tor für die Gäſte in letzter Sekunde auf der 15 * Linie. Ganz unerwartet fällt das 2. Tor, Albert Schnabel flankt zu Löhr, der mit prachtvollem Kopfball das End⸗ reſultat herſtellt. Heidelberg— Eppelheim 221 Der Heidelberger Klub hat endlich in ſeinem erſten Heimſpiel die Kette ſeiner ſeitherigen knap⸗ pen Mißerfolge abgebrochen und den erſten Doppel⸗ punkt⸗Gewinn einheimſen können, obwohl der Geg⸗ ner aus Eppelheim ihm den erſten Sieg nicht leicht machte. Es hatte lange nicht den Anſchein, als ſollten die Gäſte, die das Kommando in der zweiten Spielhälfte übernahmen, die Führung der Einheimiſchen und einen eventuellen Punktegewinn ſehr in Frage ſtel⸗ len. Zu allem Unglück legte der Klub noch einen Elfmeter, und das dritte und ſiegbringende Tor hätte man einbringen können. Mit überlegten Kampf⸗ handlungen beginnt das harte, aber faire Spiel. W Verſchiedentlich kommen die Einheimiſchen vor das Gäſtetor, können aber zunächſt nichts Zählbares er⸗ reichen, da die Verteidigung äußerſt ſchlagſicher ar⸗ beitet. Dann gewinnt Eppelheim an Boden, und ein Freiſtoß bringt dieſe in Führung. Der Ausgleich läßt aber nicht mehr lange auf ſich warten. Meid köpft eine Vorlage unhaltbar ein und gibt ſo dem tapferen Schlußtrio des Gegners zum erſten Male das Nachſehen. Es ſollte nicht mehr lange dauern, und die Hei⸗ delberger gehen mit:1 in Führung. Dieſes Pauſen⸗ ergebnis bleibt auch in den zweiten 45 Minuten beſtehen, obwohl Eppelheim ſtark auf den Ausgleich drängt, aber nichts Poſitives zu erreichen in der Lage iſt, da der Sturm ſich in der beſten Lage hilf⸗ los zeigt. Aber auch die Bemühungen der Ein⸗ heimiſchen, das Torergebnis zu verbeſſern, bleiben vergebens. Schiedsrichter Höhn⸗Mannheim leitete ſicher und korrekt. Jußball im Reich Gau Oſtpreußen: VfB Königsberg— fs Labiau 621; Raſenſp. Preußen— ST Königsberg:3; Concordia— Pruſſia Samland Königsberg 073; Yorck Inſterburg— VfB Tilſit:2; SV Inſterburg— MSW v. d. Goltz Tilſit :7; Viktoria Allenſtein— Hindenburg Allenſtein 220, SWV 1910 Allenſtein— RSV Raſtenburg:1; Preußen Danzig— Viktoriz Elbing:3; Gedania Danzig— Po⸗ lizei Danzig:2; Hanſa Elbing— Bu Danzig 072; SV Goldap— Tilſiter SC:0. Gau Brandenburg: Viktoria 89— Hertha⸗BSC— Brandenburger SC:1; Union Ober⸗ ſchöneweide— Nowawes 03:1; Tennis Boruſſia— Bewag:1; Frieſen Cottbus— Berliner SV 92 228. Gau Sachſen: Tura Leipzig— Fortuna Leipzig 978; Dresdner SC— Pf Leipzig:1; Sc Planitz— Polizei Chemnitz:1; SV Grüna— SpVg Leipzig 328. Gau Mitte: SV 05 Deſſau— SC Erfurt:1; Pfs 96 Halle— Sportfreunde Halle:2; SpVg Erfurt— 1. Fe 0:1; Thüringen Weida— Cricket Viktoria Magde⸗ burg:1; 1. SV Jena— SV 99 Merſeburg 211; SC Apolda— BC Hertha(GS) 313. Gau Nordmark: Eimsbüttel— F St. Pauli 221; 8 93 Altona— Polizei Lübeck:6; Phönix Lübeck— Ham⸗ burger SW:2; Holſtein Kiel— Polizei Hamburg 310. Gau Niederſachſen: Hannover 96— Victoria Hamburg (Pok.⸗Sp.):2; VfB Peine— Germania Wolfenbüttel Wacker 04:2; :1; ASV Blumenthal— Werder Bremen:4; Algermiſſen 1911— Arminia Hannover:0. Gau Weſtfalen: FC 04 Schalke— SV Rotthauſen 1110; SV Roehlinghauſen— Arminia Merten:1; Germania Bochum— Weſtfalia Herne:3; Boruſſio Dortmund Hüſten 09:0; SpVg Herten— SV Höntrop 011. Gau Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Duisburg 99 :0: VfL Benrath— BW Alteneſſen:1; Schwarz⸗Weiß Eſſen— SSV Wuppertal:1; Rotweiß Oberhauſen Hamborn 07:0; Union Hamborn— Turu Düſſeldorf 91. Gau Mittelrhein: Köln⸗Sülz 07— Bonner FV 2727 Mülheimer SV— Rhenania Würſelen:0; SV Beuel— Vfgt Köln:1; Tura Bonn— Kölner BC:2; Alemannio Aachen— Bf 99 Köln 111. Gau Nordheſſen: VfB Großauheim— VfB Friedberg :0; Spielverein Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld:1; Kewa Wachenbuchen— SC 03 Kaſſel:1. Handball-Auswahlſpiele in Gaggenau Gaggenau, 17. Oktober(Eig. Drahtbericht) Nachdem am vergangenen Sonntag in der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn in Stuttgart die große Kraftprobe zwiſchen den beſten Spielern der Wehrmacht knapp aber verdient zu⸗ gunſten der Wehrmacht geendet hatte, hatten die Badener für dieſen Sonntag eine Gauveranſtaltung in Gaggenau aufgezogen, die gleichfalls unter dem Motto Wehrmacht gegen Zivil ſtand. Das kleine aber freundliche Murgſtädt⸗ chen im Schwarzwald war ſchon einmal Gaſtgeber einer badiſchen Gaumannſchaft, die ſeinerzeit gegen Württemberg einen ſchönen Erfolg errang. Auch damals beſtritten Mannheimer und Karlsruher Mädels das Vorſpiel, das einen klaren Sieg der Mannheimerinnen, die damals dem VfR ihre Vertretung übertragen hatten, ergab. Die dortige Stadtverwaltung und auch die Einwohner Gaggenaus wie der weiteren Umgebung hatten das Fachamt Handball herz⸗ lichſt empfangen. Da auch die Aktiven mit ihrem Sport das Publikum begeiſterten, lag nichts näher, als wiederum eine Gauveranſtaltung ins Murgtal zu legen. Zunächſt ſprangen die beiden Frauenmaanſchaften ins Feld. Mannheims Städtemannſchaft im Dreß des VfR, empfing herzlichen Beifall, der nicht winder aber auch den Vertreterinnen der Reſidenzſtoͤdt galt. Karlsruhe hatte eine neue Mannſchaft aufgeſtellt. die gegen die bisherigen Vertreter, auch wenn ſie wieder klar geſchlagen wurde, weſentlich beſſer abſchnitt. Der erhöhte Spielbetrieb im Karlsruher Kreis machte ſich in der beſſeren Spiel⸗ auffaſſung bemerkbar. In der Mannheimer Mannſchaft reihten ſich die vier„fremoͤblütigen“ Spielerinnen von Waldhof und TV 4 beſtens ein. Die Mannſchaft ſpielte wie aus einem Guß. Schon vor der Pauſe gab es eine klare Führung für die noroͤbadiſchen Vertreterinnen, die durch Kehl, Wohlfahrt und Bauer fünf Tore vorlegten, denen Karlsruhe durch Ulmſchmeidt nur eins entgegen⸗ ſetzen konnte. Nach der Pauſe war Mannheim zunächſt nicht ganz im Bild und mußte vorübergehend den Geg⸗ ner den Ton angeben laſſen. Bald aber war der Kon⸗ takt wieder hergeſtellt und Mannheim konnte durch vier weitere Tore non Kehl, Eager und Welz das Endergebnis von:1 herſtellen. Beiden Mannſchaften wurde beim Ver⸗ laſſen des Platzes herzlicher Beifall für die dargebotene Leiſtung zuteil. Ziviliſten beſtegen die Wehrmacht Begreifliche Spannung lag über dem Feld, als die Männermannſchaft unter Leitung des Karlsruher Herb das Spiel begannen. Wider Erwarten fand ſich der badiſche Ziviliſtenſturm beſtens zuſammen und ſetzte den Soldaten ſehr zu. Die Soldaten taten ſich anfangs ſehr ſchwer. Es fehlte der Mannſchaft der nötige Kontakt; auch wurden balltechniſch viele Fehler gemacht. In der Halbzeit gab es dann eine Begrüßung durch den Bürgermeiſter, und dann ging es wieder mit Volldampf ins Spiel. Nun ſah es faſt nach einer Ueberraſchung aus. Die Soldoten beherrſchten vorübergehend das Feld und bedrängten ihren Gegner ſtark. Zwei Tore waren die ſichtbaren Erfolge dieſer Ueberlegenheit, wobei das 5. Tor eine prächtige Leiſtung des allein durchgehenden Mit⸗ telſtürmers der Soldaten war. Nachdem die Gauauswahl⸗ mannſchaft durch ihren Linksaußen zum Erfolg gekommen war, kam wieder mehr Ruhe in dieſe Reihe. Tor auf Tor wurde erzielt, und erſt beim Stande von 13:5 kamen die Raſtatter zu zwei weiteren Treffern. Mit 13:7 nahm dieſes Spiel einen gerechten Ausgang. Beiden Mannſchaften muß man ob ihres ritterlichen Kampfes und reſtloſen Einſatzes volles Lob zollen. Die Ziviliſten waren unſtreitbar die beſſeren. Den Soldaten merkte man doch an, daß ſie noch nicht oft zuſammengeſpielt haben. Durch eine ſtraffe Zuſammenfaſſung wird hier unbedingt ein ſtarker Gegner erwachſen. Abteilung 4 Rüppurr— BSc Pforzheim 611 Bretten— Eutingen ausgefallen Dillweißenſtein— Durlach⸗Aue 313 Grötzingen— Birkenfeld:4 Niefern— Enzberg:2 Söllingen— BfR Pforzheim:0 Abteilung 3 Germania Durlach— Karlsruher F:3 ankonia Karlsruhe— Durmersheim 92 xlanden— Kuppenheim 421 Neureut— Baden⸗Baden:0 Raſtatt— Beiertheim 111 Weingarten— Ettlingen ausgefallen Abteilung 5 Gutach— Oberkirch:3 Emmendingen— Lahr 125 Offenburg— Elgersweier:1 Achern— Endingen ausgefallen Abteilung 6 Schopfheim— Fahrnau 90:0 Rheinfelden— Lörrach:2 Tumringen— Sportfreunde Freiburg:2 Kickers Freiburg— Sc Freiburg:4 Abteilung 7 FC Ueberlingen— FC Singen:5 VfR Konſtanz— FCE Neuſtadt 20 SpVg Gottmadingen— St. Georgen:2 FC Villingen— Fe Radolfzell:0 FC Mönchweiler— FC Konſtanz:0 Dietwarte tagen in Mannheim Beginn der Winterarbeit der Mannheimer Dietwarte Im Vereinshaus des Mannheimer Rudervereins Ami⸗ citia fand am Sonntag eine Schulung für Vereinsdiet⸗ warte ſtatt. zu welcher Kreisdietwart Adelmann ſämt⸗ liche Mannheimer Dietwarte eingeladen hatte. Es galt, diesmal nicht allein das Stoffgebiet, das die Grundlage für die Arbeit öͤer kommenden Wintermonate bilden ſoll, durchzuſprechen, ſondern auch den Dietwarten an Hand von Vorträgen zu zeigen, wie die Dietabende und Diek⸗ ausſprachen innerhalb der einzelnen Vereine am beſten durchzuführen ſind. Der Kreisſührer des Dad. Pg. Stalf, war zu der Tagung ſelbſt erſchienen, womit gleich⸗ zeitig die Bedeutung unterſtrichen wurde, welche der Diet⸗ arbeit entgegengebracht wird. Der erſte Vortraa(Lippel) diente dazu, den Vereins⸗ dietwarten einiges über die bisherige Durchführung der Dietarbeit innerhalb der Vereine, ſowie über die Ent⸗ wicklung, welche das Dietweſen in den letzten Jahren ge⸗ nommen hat, zu zeigen. Anſchließend ſprach Kreis⸗ dietwart Adelmann ſelbſt über das Thema„Deutſch⸗ land— Kinderland“. Seine mit größtem Intereſſe auf genommenen Ausführungen zeigten in klarer Erkenntnis die Notwendigkeit der Reinhaltung und Geſunderhaltung der Raſſe ſowie der Erhaltung der Sußſtanz, d. h. der Ein⸗ tretung für die Schaffung eines geſunden, zahlreichen Nach⸗ wuchſes. In einem weiteren Vortrage behandelte der Kreisdietwart die auslandsdeutſche Frage, welcher heute beſondere Bedeutung beizumeſſen iſt. während Dietwart Galura über„Geſittung und Haltung(Heldiſche und ländliche Lebensguffaffung)“ ſproch. Der Sinn der voli⸗ tiſchen Leibeserziehung(Glock) bildete den Abſchluß der Vortragsreihe, wobei dor allem auf den Aufbau des hen tigen DR, die Notwendigkeit der volitiſchen Erziehun innerhalb der Vereine des Dis eingefangen wurde. Zu bedauern war lediglich daß nur ein Teil der Mann⸗ heimer Dietwarte erſchienen wor, eine Tatſache, welche bei der Bedeutung des Dietweſens im Rahmen der heutigen Leibesübungen eigentlich unverſtändlich iſt. Abenoͤfrieden beſter Dreijähriger Der Derbyſieger gewinnt das Deutſche St. Leger Am Sonntag wurde in Hoppegarten, wo der Union⸗ Klub für dieſes Jahr ſeine Pforten ſchluß, mit dem Deut⸗ ſchen St. Leger die letzte klaſſiſche Zuchtprüfung gelaufen. Nur ſechs Pferde traten zum Kampf um die 30 000 Marf an, doch entſchädigte für das kleine Feld die Qualität der Bewerber, die ſich unter den gleichen Gewichts bedingungen trafen. Noch einmal kam es zu einer Begegnung zwiſchen den beiden Spitzenpferden des Derby⸗Jahrganges, Abend: frisden und Blaſius. Das St. Leger ſollte die Frage nach dem beſten Dreijährigen klären. Nun, der Graditzer, der vor vierzehn Tagen das gleiche Rennen in Budapeſt ge⸗ wonnen hatte, ſiegte ganz klar vor dem Walofrieder und trägt den Titel zu vecht. Blaſius als glorreicher Gewinner des Braunen Bandes gegen die europäiſche Elite, war in der Form nicht mehr ſo gut wie im Sommer und mußte ſich von Abenofrieden eine klare Niederlage gefallen laſſen, Der Entſcheidung des Deutſchen St. Legers wohnte u. a, auch der ſagenhaft reiche indiſche Kirchenfürſt Aga Khan mit ſeiner Gattin bei. Die Zeit des 2800⸗Meker⸗Rennens von:00,2 Minuten iſt als vecht gut zu bezeichnen. Nach dem Start ſah man Makronee, die Stallgefährtil von Blaſtus, an der Spitze, gefolgt von Elritzling und Blaſtus. In der Geraden, als das Rennen in ſeine enk ſcheidende Phaſe trat, ließ die Stute nach, während füt kurze Zeit der Ebbesloher in Führung ging. Außen ſah man aber bereits Abendfrieden vorſtoßen, der ſchon bald ſein Rennen ſicher hatte und einen leichten Sieg vor Bla⸗ ſius davontrug, der lediglich Elritzling für das zwe Geld ſchlagen konnte.. 22 00 Montag, 18. Oktober 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe — 9. Seite/ Nummer 481 — Pforzheim— Brötzingen:2(221) Der Pforzheimer Lokalkampf bildete das erſte große Fußballſportereignis in dieſer Spielzeit im Brötzinger Tal. Bei geradezu idealem Fußballwet⸗ ter wies der Klubplatz erſtmals in dieſer Spielſaiſon Maſſenbeſuch auf. Die Klubmannſchaft galt für die⸗ ſen Lokalkampf als hoher Favorit, aber die Wirk⸗ lichkeit bewies wieder einmal, daß man bei Lokal⸗ kämpfen keine Vorausſagen treffen ſoll. Wenn schließlich der erwartete Sieg in letzter Minute noch eingetroffen iſt, ſo darf man doch nicht vergeſſen, daß dieſer Sieg viel härter erkämpft werden mußte, als man es ſich von vornherein vorgeſtellt hatte. Der Sieg darf ſchließlich und endlich gerade noch als ver⸗ dient bezeichnet werden, aber auch ein unentſchiede⸗ nes Ergebnis hätte dem Verlauf des Spiels, na⸗ mentlich in der zweiten Halbzeit, ebenfalls entſpro⸗ chen. Im Klublager herrſchte natürlich ob des Sie⸗ ges ungeteilte Freude, aber man wird auch hier zu⸗ geben müſſen, daß dieſer Sieg bis kurz vor Spiel⸗ ende noch auf des Meſſers Schneide ſtand, und daß Die Spiele in Kickers Offenbach— SW Wiesbaden 511(1: Die Offenbacher Kickers konnten nun auch auf eigenem Gelände zum erſten Sieg kommen, oer mit:1 gegen SV Wiesbaden zahlen mä zu hoch ausfiel. Die Gäſte waren nicht ſo unterlegen, wie es das Ergebnis beſagen mag, aher der Elf fehlten Kampfkraft und Einſatzbereitſchaft, mal die Kickers auszeichneten. Wiesbaden hatte feinen guten Torhüter, aber in der Verteidigung der Läuferreihe ging nicht alles nach Wunſch. Der Sturm ſpielte unter Führung von Fuchs im Fels recht gut, verſagte aber im Strafraum. Bei den Kickers wirkte Staab wieder mit, was ſich vorteilhaft auswirkte. 4000 Zuſchauer. Schiedsrichter Ferdinand(Frankfurt). 1. 36 Kaiſerslanutern— F Pirmaſens:1(121) Vor etwa 4000 Zuſchauern lieferten ſich die beiden weſt⸗ pfälziſchen Rivalen einen ſpannenden Kampf, der bis zur letzten Minute vollkommen offen blieb. Bei Pirmaſens vermißte man Hergert, der am Samstagabend die Reiſe nach Berlin zur Reichsakademie angetreten hatte, dagegen wirkte beim 1. FEc erſtmals Müller(früher FV Saar⸗ hrücken) mit, der ſehr gut gefallen konnte. Der beſte Spie⸗ der auf dem Feld war der Pirmaſenſer Torhüter Schaum⸗ burger, bei dem ſich die Gäſte für oͤen Punktgewinn bedan⸗ ken können. Allerdings muß dabei darauf hingewieſen wer⸗ den, daß die Pirmaſenſer gegen Mitte der zweiten Halbzeit einen Elfmeter verſchoſſen. Eintracht Frankfurt Wormatia Worms:0(:0) Der große Kampf zwiſchen der Frankfurter Gintracht und dem vorfährigen Gaumeiſter Wormatia Worms wurde am Riederwald von den Frankfurtern recht eindeutig mit 40 gewonnen. Es war ein Spiel, das die 10 000 Zu⸗ ſchauer reſtlos begeiſterte. Die Eintracht ſpielte in einer Form, wie man ſie ſeit Johren nicht von ihr geſehen hat. Vor der ſehr ſicheren Abwehr, in der doch Stubb mit⸗ wirkte, ſtand mit Gramlich— Fürbeth— Lindemann eine Flaffe⸗Säuferreihe und im Sturm waren der vielverſpre⸗ chende Wirſching, der wieder drei Tore erzielte, und A. Schmitt die treibenden Kräfte. Mittelſtürmer Heyl ſonſt ein Verteidiger, ſpielte auch recht erfolareich und auch die Flügelſtürmer Grein und Röll konnten ſich ſehen laſſen. Die Wormſer, die in beſter Beſetzung antraten, waren dieſem Gegner nicht gewachſen. Torhüter Ebert und ſeine Verteidiger taten, was ſie konnten, aber ſie hatten das Pech eiten großartigen Eintrocht⸗Sturm anzutreffen. Die Läuferreihe war nicht ohne Schwächen und im Sturm ge⸗ fiel eigentlich nur Leiſt; Fath und Eckert, die ſcharf be⸗ wacht wurden, kamen kaum zur Geltung. 8 Die Eintracht⸗Elf ging ſchon nach 7 Minuten durch Wirſching in Führung und kurz vor Seitenwechſel erhöhte Heyl nach feinem Zuſammenſpiel auf:0. Nach der Pauſe jah es einen Augenblick ſo aus, als ob Wormatia das Spiel diktieren würde. aber bald hatte ſich die Eintracht wieder gefundent und beherrſchte den Kampf bis zum Schluß. Wirſching köpfte über Ebert hinweg zum:0 und Mitte der zweiten Halbzeit hieß es nach feiner Einzel⸗ leiſtung don Wirſching:0. Schiedsrichter: Unverſehrt⸗ Pforzheim. Boruſſia Neunkirchen— FS Frankfurt:1(:0) Die kampfkräftige Truppe der Boruſſia Neunkirchen zeigte ſich vor 6000 Zuſchauern dem FSW Frankfurt mit 2˙1(:1) gewachſen, obwohl der Platzverein noch auf zwei Stammspieler verzichten mußte. Bei den Frankfurtern war Dietſch dabei, aber in ſeinem Wert doch nicht ſo groß wie ſonſt. Neunkirchen ſtützte ſich auf eine gute Abwehr, in der wiederum der Nationalſpieler Welſch überragte. Bei den Gäſten zeichneten ſich im Sturm Heldmann und Schit⸗ chardt aus. Opel Rüſſelsheim— Saarbrücken:2(:1) Der Neuling vollbrachte in dieſem Spiel eine Energie leiſtung und rang dem FV Saarbrücken mit:2(:1) einen Punkt Ab. Der neue Spieler Leikauf bei Rüſſels⸗ heim führte ſich gut ein. Saarbrücken hatte ſeine beſten Kräfte in der Abwehr, Sold war überall und hatte au dem Unentſchteden den größten Anteil. Durch Leikauf ging der Platzverein in Führung, doch konnte Saarbrücken noch vor der Pauſe durch ſeinen beſten Stürmer Benz⸗ müller ausgleichen. Nach dem Wechſel zogen die Gäſte durch einen Kopfball von Kurzſiefer mit:1 in Front, doch gelang diesmal dem Se Opel Rüſſelsheim 15 Sek. tand Nuß durch einen Strafſtoß von Ichrum der Gleich⸗ Sportfr. Stuttgart— Vſck Schwenningen:1(:0) Auf dem Sportfreunde⸗Phatz ſohen etwa 2000 Zuſchauer einen typiſchen Punktekampf zu ſehen. 20 Minuten brauchten die Platzbeſitzer, um eine leichte Feldüberlegen⸗ heit herauszuſpielen. Beiderſeits ſchnelle und zügige Angriffe drückten dieſem Spiel den Stempel auf. Die Gäſte aus Schwenningen konnten den Sportfreunden eigentlich nie recht gefährlich werden. Die beſſere Läu⸗ lerreihe der Sportfreunde, wo beſonders der linke Läufer 9 8 hervorſtach, war für öͤen Spielausgang ausſchlag⸗ Stuttgarter SC— 1. SS Ulm 90:0 Rund 2500 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, die aber bon den beiderſeitigen Leiſtungen nicht zufriedengeſtellt würden, denn beide Mannſchaften ſpielten unter ihrer üblichen Form. Beim Sc war in erſter Linie die Hinter⸗ Mannſchaft, und hier vor allem der Mittelläufer Frei, für den unentſchiedenen Ausgang des Kampfes verantwortlich, denn er ſtellte den Ulmer Sturm, der im Feld wohl gute Leiſtungen zeigte, aber im gegneriſchen Strafraum zu un⸗ eukſchloſſen ſchoß, völlig kalt. JB Zuffenhauſen VfB Stuttgart:1(:0) 5 Der unentſchiedene Spielausgang iſt für die Zuffen⸗ liegkener recht glücklich zu nennen, denn in der 85. Minute 95 der BfB⸗Torwart Schneidmann einen recht harmloſen 10 ungehindert ins Tor. Zuerſt hatte Zuffenhauſen 7 nom Spiel. Sie hatten gegenüber den Stuttgartern, e Erſatz für Koch hatten und daher nicht recht zum Zug 99 ein klgres Plus. Ueberraſchenderweiſe wurden die orhüter nicht ſtark beſchäftigt, denn die Verteidigungen waren auf der Hhhe. „Stadlmeier(Stuttgart) nicht gauz befriedigend. leitete vor 4000 Zuſchauern Sportfreunde Eßlingen— Union Böckingen 00 Das Erſcheinen des noch ungeſchlagenen Union Böckin⸗ 150 bei den ebenfalls noch unbeſiegten Eßlinger Sport⸗ zeünden hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Etwa ſich andererſeits die Gegner ſehr ehrenvoll aus der Affäre gezogen haben. Ja man wird ſogar nicht ver⸗ kennen dürfen, daß auch Germania bei einigermaßen glücklichen Stürmerleiſtungen vielleicht ſogar eine Wendung zu ihren Gunſten hätte herbeiführen können. Freiburger FCI Kehl:0(:0) 8 Auch in Freiburg kam der Neuling zu keinem Erfolg. Die Gäſte aus Kehl brachten wohl einen ungeheueren Kampfgeiſt mit und hielten ſich eine Viertelſtunde lang ſehr gut, als ſich aber die Freiburger beſſer zuſammen⸗ fanden, kamen die Kehler nicht mehr mit. Die größere Spielerfahrung der Gaſtgeber gab ſchließlich den Ausſchlag zu dem klaren:0⸗(:0⸗) Sieg. Die Gäſte⸗ Abwehr hatte ſchwere Arbeit zu verrichten; dabei zeichnete ſich der Tor⸗ hüter Seminati 1 aus, ohne deſſen Mitwirken die Nieder⸗ lage noch höher ausgefallen wäre. In der 35. Minute ging Freibura durch Möller 110 in Front. Nach dem Wechſel erhöhte nach 10 Minuten Spieldauer der gleiche Spieler auf:0. Die Kehler Verteidigung geriet in der 24. Minute in Bedrängnis, und Seminati 2 drückte den Ball ins eigene Tor. Koßmann beſchloß den Torreigen in der 32. Minute mit einem wundervollen Kopfballtor. 1500 Zu⸗ ſchauer. Schiedsrichter Wolf(Lörrach). anderen Gauen 2500 Zuſchauer waren auf der Firnauer Wieſe erſchienen, die einen harten, aber nicht über das erlaubte Maß hinaus⸗ gehenden torloſen Kampf ſahen. Schiedsrichter Hellmann(Stuttgart) digend. leitete befrie⸗ 1. FC Nürnberg— Wacker München:1(:0) Auch im Kampf gegen Wacker München behielt der 1. FC Nürnberg vor 4000 Zuſchauern mit 41(:0) die Ober⸗ hand, obwohl er auf Oehm verzichten mußte, der durch Rothmüller erſetzt war. Der„Club“ ſiegte durchaus ver⸗ dient, dagegen enttäuſchten die Gäſte ſo ziemlich auf der ganzen Linie. Selbſt der nationale Verteidiger Haringer konnte nicht gefallen, zudem ſpielte die Wacker⸗Hinter⸗ mannſchaft ſehr hart. Bei Nürnberg klappte es in der Abwehr und diesmal auch im Sturm ausgezeichnet, der Mittelſtürmer Friedel zeigte ſich recht aktiv. Lediglich Regenſuß als Halbrechter fiel etwas ab. Be Augsburg— Schwaben Augsburg:2(:0) Ueber 10000 Zuſchauer wohnten dem Augsburger Lokal⸗ treffen bei. Es entſpann ſich ein ſchnelles und faires Treffen, das die„Schwaben“ mit:0 zu ihren Gunſten entſcheiden konnten. Der BC konnte durch größere Schnel⸗ ligkeit im Felde klar überlegen ſpielen, aber die Gäſte waren iu Ausnutzen der Chancen beſſer. Beide Tore waren unhaltbare Flachſchüſſe, von Lehner in der 59. und von Reh vier Minuten vor Schluß. Beſter Spieler der ſiegreichen Mannſchaft war Lechner. Vogt gefiel durch kluges Aufbauſpiel. Beim BCA wußte vor allem der Halbrechte Späth zu gefallen. Schiedsrichter Maul ⸗ Nürnberg hatte das Spiel ſtets in der Hand. VfB Ingolſtadt⸗Ringſee Schweinfurt 05:0 5000 Zuſchauer ſahen ein äußerſt intereſſantes Treffen und einen Kampf auf Biegen und Brechen. Auf beiden Seiten zeichneten ſich die Torhüter. Schmidt und Sieder, aus. In der erſten Hälfte hatte Schweinfurt mehr vom Spiel, aber Ingolſtadt die klareren Torchancen. Im zweiten Abſchnitt log Ingolſtadt faſt ſtets in der gectie⸗ riſchen Hälfte, aber Schweinfurt verteidigte zahlreich und geſchickt. So blieb es beim torloſen Verlauf. Ingolſtadt hätte aber eien knappen Sieg verdient gehabt, denn das Eckenverhältnis lautete:2 für den Platzverein. Schieds⸗ richter Fauſt⸗München leitete ſehr aut. Ic Bayern München— 1860 München 220(:0) Im Nabpien der bäyertſchen Fuß ballgaumeiſterſchaft ſtanden ſich im Heinrich⸗Ziſch⸗Stadion München im Kampf um die Vorherrſchaft um Münchens Fußball obige Vereſne vor 12 000 Zuſchauern gegenüber. Das Spiel nahm den erwarteten dramatiſchen Verlauf, denn nach langer Zeit warteten zwei Mannſchaften wieder einmal mit ganz her⸗ vorragenden Leiſtungew auf. Während bei 1860 Gensberger fehlte, dafür aber Wendl auf Linksaußen eingeſetzt war, erſchienen die Bayern nach langer Zeit wieder komplett mit Goldbrunner, Siemetsreiter und Bergmaier. Jahn Regensburg— SpVg Fürth 213(:1) Der Kampf wurde vor 6000 Zuſchouern teilweiſe recht hart durchgeführt. Schiedsrichter Ziegler 1 war dem Spiel auch nicht gewachſen. Gleich zu Beginn wurde Peſal von Regensburg verletzt, der nur noch als Statiſt mitwirkte. Die Gäſte waren vor allem in der zweiten Halbzeit leicht ſtberlegen, wobei beſonders Popp als Mittelſtürmer ſowie Wolf in der Verteidigung gefielen. In der 8. Minute fiel der Fürther Führungstreſſer durch Popp. aber die Jahnſtürmer ſchafften in der 20. Minute durch Leikam den Ausgleich. In der 32. Minute brachte Leikam unter großem Jubel ſogar ſeine Mannſchaft mit 21 in Front. Nach dem Wechſel zeigte Fürth gutes Zuſammenſpiel und ſchließlich kamen die Gäſte in der 14. Minute durch Popp zum Ausgleich. Bei weiterer Ueberlegenheit der Fürther fiel durch den Erſatzrechtsaußen Werkſtätter das ſiegbrin⸗ gende Tor für die Kleeblättler. r Ulmer FV 94— Stuttgatter Kickers:4(:1) Etwa 2300 Zuſchauer ſahen bei ſchönſtem Fußball⸗ wetter ein herkliches Meiſterſchaftsſpiel zweier Mann⸗ ſchaften, wobei der ſportliche Genuß durch die anſtändige Spielweiſe noch erhöht wurde. Nach einem ſchönen Start ging Ulm in der achten Minute in Führung, wobei jedoch Voſfeler vor Nufregung den all über die eigene Linie trug. Nach ausgeglichenem Spiel erzielte Kickers durch den Rechtsaußen Baier in der 1. Minute den Ausgleich. Bis zur Pauſe war das Spiel verteilt. Die zweite Halbzeit eröffneten die Ulmer mit einer Offenſive. Als aber die Kickers in der 14. Minute durch den Linksaußen Frey das zweite Tor erzielten, kamen die Kickers in Fahrt, während Ulm nun abfiel. Brands ſchoß in der 20. Minute ein drittes Tor, und in der 28. Minute erhöhte Sp 8⸗ ſchlägt BfK 86:7 Die beiden tpaditionsreichen Mannheimer Kraftſport⸗ vereine Sportvereinigung 1884 und Verein für Körper⸗ pflege 1886 ſtanden ſich am Samstagabend in der Sport⸗ halle der 84er zum fälligen Mannſchaftsmeiſterſchafts⸗ kampf der Gauligaklaſſe gegenüber. Daß in dieſem Tref⸗ fen die Neckarſtädter zu einem:7⸗Sieg kamen, kann man ſchon als eine kleine Ueberraſchung bezeichnen, zumal in ihrer Mannſchaftsreihe der angemeldete Schwergewichtler Vögeli wieder oͤurch Abweſenheit glänzte. Bei der Nie⸗ derlage der s6er muß man aber auch berückſichtigen, daß ſie ohne den ſehr kampfſtarken Mäurer antreten mußten. Von den Kämpfen ſelbſt wurde man angenehm überraſcht, der gebotene Sport befriedigte in jeder Hinſicht. Weniger erfreulich war der ſchwache Beſuch. Die Leiſtungen des Kampfrichters waren gut. Der Kampfverlauf: Bantamgewicht: Glaſer⸗84 gegen Lehman n⸗Vfk 86. Lehmann überraſchte angenehm, er ſchaffte ſich in ganz kurzer Zeit wieder in ausgezeichnete Form. Nach der erſten Halbzeit lag Lehmann durch ſeine Kamp⸗ fesführung klar im Vorteil. Auch in der erſten Boden⸗ runde war für Glaſer keine Chance vorhanden. Sofort nach dem Wechſel greift Glaſer mit Hammerlock zu, Leh⸗ mann beabſichtigte dieſen Griff zu kontern, wobei er aber ſelbſt auf die Schultern kam. Glaſer kam ſomit zu einem billigen Siege. Federgewicht: Ada m⸗84 gegen Dieſer Kampf brachte weniger intereſſante Momente. Beide Ringer waren ſich nach der erſten Halbzeit und ſelbſt nach den beiden Bodenrunden vollkommen gleich⸗ wertig. In den letzten 3 Minuten Standkampf war Krauter wohl der aggreſſivere, er verſtand es aber nie ſeine Angriffe zu verwirklichen, dagegen zog Adam, aber auch immer erſt am Mattenrande, einige Gegengriffe. in Adam, der auch taktiſch kluger zu Der Kampfrichter ſah Werke ging den Sieger. Leichtgewicht: Ju l⸗ga4 gegen Hagner⸗Vf 86. Jul Stützſchleuder, die außer Matte endet, ein folgender Ueberſtürzer brachte den Sder leicht in Krauter⸗Vfg 86. eröffnete ſofort mit einer Führung, Im Bodenkampf glich Hagner durch Ueberwurf aus. Mit klarer Führung von Hagner wurden die Bo⸗ denrunden gewechſelt. Sofort wechſelte aber auch wieder die Führung, denn Hagner ſah man auf einen prachtvollen Griff der Niederlage nahe. Im reſtlichen Standkampf ließ Hagner Luftmangel erkennen, er wirkte vollkommen kraftlos und doch gelang es ihm, Jul durch einen Konter⸗ griff in eine äußerſt gefährliche Lage zu verſetzen, dieſe für Hagner geglückte Situation brachte ihm dann auch den Punktſteg. Weltergewicht: Wal te r⸗84 gegen Münch⸗Viſch 86. Der für Mäurer eingeſprungene Münch kömpfte gegen Walter ſehr gut, er lag ſogar leicht im Angriff, konnte aber weder im Stand⸗ noch im Bodenkampf gegen den vorſichtig abwehrenden 84er zu einer Griffausführung kommen. Der Punktſieg an Walter war verdient. Weniger ſchön und werbend für den Ringkampfſport war der Abgang der beiden Kampfhähne. Mittelgewicht: Keſtler⸗s4 gegen Den u⸗Vfek 86. Hier begegneten ſich wieder zwei alte Kämpen des Ring⸗ kampfſportes, die ſich ſchon nahezu 2 Jahrzehnte durch ihre faire Kampfesweiſe auf der Matte auszeichnen und gerade dieſe Ringer ſtanden ſich ſchon in unzähligen Tref⸗ fen gegenüber, die ſich aber immer einen Kampf liefern, woran man ſeine Freude haben kann. Diesmal ſiegte wieder Denu, der in der Zwangshocke zu einer Wertung kam und im Standkampf immer tonangebend. war. Halbſchwergewicht: Hamme r⸗s4 gegen Wal z⸗Vſ 86. Der körperlich klar bevorteilte Hammer übernahm den Angriff, aber Walz kämpfte diesmal ruhig, wehrte alle Griffe mit großer Sicherheit ab. In den Bodenrunden kämpfte Walz zuerſt in der Oberlage und kam auch durch Aufreißer zu 3 Wertungen, denen aber Hammer durch lange Armhebel wach dem Wechſel gleich 4 Punkte ent⸗ gegenſetzen konnte, ſomit wurde Hammer, nachdem der Standkampf keine Aenderung mehr brachte, Punktſieger. SV Waldhof— TW Seckenheim 624(:2) Man muß ſehr weit zurückblättern, bis die Chronik des badiſchen Meiſters im Handball einen ſolch hart er⸗ kümpften und bis zur letzten Minute umſtrittenen Sieg des Sportvereins aufzeigte, wie ihn der Meiſter an die⸗ ſem ſchönen Herbſtſonntag errang. Die Seckenheimer komen mit wenig Empfehlungen auf den Walöhofplatz und entpuppten ſich dann plötzlich als ein Gegner, der weiß, was er will und ſich etwas zutraute. Das hatte niemand von den Zuſchauern gedacht, daß er einen raſſigen Kampf voll Temperament und Leidenſchaft erleben würde. Die Waldhöfer mußten für Trippmacher und Lang Er⸗ ſatz einſtellen, Die Mannſchaft ſtellte ſich in folgender Formation: Weigold: Müller— Schmidt: Zimmermann 2 — Kritter— Henninger; Zimmermann— Rutſchmann— Heiſeck— Herzog— Petry. Wenn wir uns gleich dieſe Elf betrachten, ſo müſſen wir vorausſchicken daß das„zu 4“ nicht auf das Konto der Hintermannſchaft geht. Von den vier Toren hätte nur das vierte mit etwas Glück vielleicht von Weigold gehalten werden können. an den anderen drei war nichts zu rütteln. Müller zeigte wieder ſeine Ruhe und Sicherheit und auch blitzſchnelles Erfaſſen der gegebenen Situation, ſehr zum Leidweſen des Geaners. Schmidt war etwas nerubs, ſonſt aber voll auf dem Damm. Die Läuferreihe ohne Rutſchmann, wie ſie vor der Pauſe ſtand, war weſentlich ſchwächer als ſpäter wo Zimmer⸗ mann vor⸗ und Rutſchmann zurückging, weil bei der erſten Aufſtellung Rutſchmanns Aufbauſpiel an allen Ecken und Enden fehlte. Sorgen bereitet langſam Waldhofs Angriff. Es iſt ja ſchön, wenn man in allen Situationen Herr des Geſchehens iſt, wenn man mit überlegter Handlung den Ball wegſchlägt, wenn der Gegner aus Fangen oder Zu⸗ ſpielen denkt, aber wo bleiben die gefährlichen Momente, wo bleibt das Aufreißen der Deckung? Jetzt erſt zeigt ſich, wos Spengler für den Meiſter im Angriff bedeutet. Alle fünf vorne waren blendende Techniker, gute Spie⸗ ler, aber keine Zünder. Selbſt Zimmermann ließ die ſonſtige Friſche vermiſſen. Ob er in Gedanken ſchon gegen Oeſterreich ſpielte? Aber dennoch war ſeine Wurf⸗ kraft allein für den Walohofſieg ausſchlaggebend. Heiſeck läuft ſtets zur gedeckten Seite, er denkt an das Gaſſe⸗ er auf 41. Im Gegenzug verringerte dann Seiler auf 412. Schiedsrichter Schubert(Reutlingen) leitete das Treffen. Bayern ein ſtarker Gegner Silberſchildſpiel Südweſt— Bayern 20(:0) Die Hockeyelf des Gaues Südweſt kam am Sonntagvor⸗ mittag auf dem Platz des Sc 1880 in Frankfurt a. M. zu einem neuen Erfolg im diesjährigen Silberſchild⸗Wett⸗ bewerb. In der Zwiſchenrunde wurde Bayern etwas zu hoch, aber doch ſicher mit:0(:0) Toren geſchlagen. Die Südweſtdeutſchen ſtehen damit in der Vorſchlußrunde, in der ſie auf den Sieger aus der Hannoveraner Begegnung zwiſchen Niederſachſen und Nordmark treffen. Der Gau Sücdweſt, der ſich ſchon in der Vorrunde gegen Baden überaus ſchwer tat, hatte es auch gegen die Bayern nicht leicht. Beſonders in der erſten Hälfte warteten die Gäſte mit einem tadelloſen Spiel auf und geſtalteten das Spie! feldüberlegen. Mehrere gute Torgelegenheiten blie⸗ ben teils durch Unſchlüſſigkeit der Stürmer, teils durch ein wirklich erſtklaſſiges Abwehrſpiel der Südweſtdeutſchen er⸗ gebnislos. Nach dem Wechſel war aber der Widerſtand der Bayern gebrochen. Die Süsdweſtelf kam immer beſſer ins Spiel und erzielte Mitte der Halbzeit nach einem Fehlſchlag eines Bayern⸗Verteidigers durch den Halbrechten Heiden⸗ haus die Führung. Heidenhaus war auch der Schütze des zweiten Tores, das er durch Freiſchlag vom Schußkreis wenig ſpäter erzielte. Bis zum Abpfiff war der Südweſten zwar weiter überlegen, erzielte aber keine Tore mehr. In der ſiegreichen Elf war der Verteidiger Grieſinger mit Abſtand der beſte Spieler. Er verhinderte, daß der Am den Hockey-Silberſchild zeitweiſe recht gefährliche Bayernſturm ohne Tore abtrat. Nach Grieſinger verdient Mittelläufer Aufoerheide 1 ge⸗ ſchaffen ſelöſt dann, wenn für ihn ein Inſtellunggehen am Platz wäre. Herzva u iſt ein Meiſter im Täuſchen und der nannt zu werden, nach ihm Torhüter Dröſe und Verteidiger Aufderheide 2. Bei den Bayern überragte die rechte Sturm⸗ ſeite Baum⸗Lauberau, am linken Flügel gefiel Beiſigl durch ſeine ſchnellen Vorſtöße. Mittelſtürmer Bauer war oft un⸗ beholfen. Hintermannſchaft und Läuferreihe zeigten ſolides Können.— Die Mannſchaften: Gau Südweſt: Dröſe; Grieſinger, Aufderheide 2; Gurſch, Aufderheide 1, Gerhardt; Ruck, Heidenhaus, F. Cuntz, E. Cuntz, Koch. 7 Gan Bayern: End; Hölz, Winkharoöt; Schlick, Pfeiffer, Voß; Lauberau, Baum, Bauer, Strobl, Beiſtegs, Voeſſere Abwehr entſchied Mittelrhein— Niederrhein:3(:1) Dos Kölner Zwiſchenrundenſpiel zum Silberſchild⸗ Wettbewerb zwiſchen den Mannſchaften von Mittelrhein und Niederrhein auf dem Platz von Rot⸗Weiß endete mit einem verdienten Siege von:1(:0] der taktiſch weitaus beſſeren Niederrheinelf. Vor allen Dingen waren es die Abwehrſpieler des Niederrheins, die zu dieſem Sieg bei⸗ trugen. Die Mittelrheiniſchen hatten in letzter Minute den verletzten Nationaltorhüter Pfaffenholz durch Dr. Malzkorn erſetzen müſſen und begingen zudem noch den Fehler, ihren Mittelläufer Berke zu weit aufrücken zu laſſen, was ſich bei der ſchwachen Verteidigung bitter rächte. Ueberdies fiel auch Kloubertz als Rechtsaußen voll⸗ kommen aus, hährend die übrigen Stürmer ohne Tadel ſpielten, ſich aber gegen die fomoſe Niederrhein⸗Abwehr nicht durchzuſetzen vermochten. 5 l Durch Peſchel, Meier und Nationalſpieler Franz Schmitz führte der Niederrhein bereits 310, als die Mittelrheinelf Die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Beide Ringer verdienen für dieſen fairen und ſchönen Kampf volles Lob. 5. Schwergewicht: Rudol ph⸗Vfckt 86 ohne Gegner. „Eiche Sandhofen beſiegt Kraftſportverein Ketſch 16:3 4 Der Gaumeiſter„Eiche“ Sandhofen empfing am Sams⸗ tagabend die Mannſchaft des Kraftſportvereins Ketſch. Wie auch nicht anders zu erwarten war, kam Sandhofen zu einem überlegenen Sieg. Ueber 300 Zuſchauer verfolgten die Kämpfe mit großem Intereſſe. Kampfrichter Siebig⸗ Ladenburg war ſich ſeiner Aufgabe ſtets gewachſen. Die Ergebniſſe: Im Bantamgewicht war Allraum Sandhofen dem Ketſcher Schwab klar überlegen. Schwab verlegte ſich vollkommen auf Verteidigung, ſo war es ihm auch nur möglich, ſeinem Gegner bis zur 6. Minute ſtandzuhalten. Der Gaſt erhielt für unfaires Kämpfen 2 Verwarnungen und kam dann durch Ueberſtürzer auf die Schultern. Der Federgewichtskampf brachte an Rothen höfer⸗ Sandhofen nur eine knappe Punktentſcheidung. Stöh⸗ ners⸗Ketſch hielt ſich wider Erwarten ſehr gut, er gab in der Zwangshocke auf einen Armzug eine kleine Wertung ab. Hleppermanlel Kleper-Narie 0 7. 24 Tel. 31992 Sehr temperamentvoll geſtaltete ſich der Leichtgewichts⸗ kampf zwiſchen Sommer Sandhofen und Weick⸗getſch. Kaum hatte der Kampf begonnen, ſah man den Gaſt auf einen verſchränkten Hüftzug in der Brücke. Bis zur 5. Minute gab es noch wechſelvolle Momente, dann kam Som⸗ mer oͤurch Hammerlock zu einem verdienten Schulterſieg. Die Begegnung im Weltergewicht dauerte kaum 2 Mi⸗ nuten. Rohr ⸗Ketſch zog aus der Bodenlage Armzug, wobei Boſſert⸗ Sandhofen in die Brücke kam, aus der es keine Rettung mehr gab. Zeit 1,50 Minuten. Im Mittelgewicht waren ſich Ignor⸗ Sandhofen und Eppel⸗Ketſch ziemlich gleichwertig. Der Stand⸗ ſowie der Bodenkampf wurde äußerſt hart geführt, aber keiner zer Ringer kam zu einer richtigen Griffausführung. Ignor hatte etwas mehr vom Angriff und wurde als Arbeits⸗ ſieger erklärt. Nur 20 Sekunden dauerte die Auseinanderſetzung der Halbſchwergewichtler Hermann Rupp Sandhofen und Rapp⸗Ketſch. Mit einem prachtvoll ausgeführten Ueber⸗ ſtürzer kam Rapp auf die Schultern. Den Schlußkampf beſtritten im Schwergewicht Robert Rupp⸗ Sandhofen und Brückmann ⸗HKetſch. Rupp war ſeinem Gegner hoch überlegen, er demonſtrierte einen Schaukampf, drehte ſeinen Gegner erſt nach 5,10 Minuten auf oͤie Schultern. Voxſtädtekampf Mannheim⸗ Ludwigshafen— Hannover Die Amateurboxmannſchaften von Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen und Hannover haben für den 6. November einen Kampf vereinbart, der im Ludwigshafener Pfalzbau durch⸗ geführt wird. Die Norddeutſchen kämpfen am Tage vor⸗ her in Frankfurt und werden anſchließend noch im Saar⸗ durch Ludwigs den einzigen Gegentreffer erzielte. land an den Start gehen. Die Hand ball⸗Gauliga 50 Ball behandlung, aber der Erfolg? So zeigte diesmal Waldhof wohl ein ſchönes Spiel, abaeſehen von den Re⸗ klamationen, aber der mitreißende Schwung fehlte. Seckenheims Mannſchaft verdient diesmal namentlich genannt zu werden. Sie lieferte den Platzherren ein durchaus ebenbürtiges Spiel. Ein Unentſchieden wäre an dieſem Sonntagvormittag wirklich nicht ſchmeichelhaft ge⸗ weſen. Doch laſſen wir zunächſt die elf tüchtigen Mannen in ihrem ſchwarzroten Dreß aufmarſchieren: Gropp: Schmitt— Rath; Möll— Gehr— Merdes; Hufnagel Greulich— Benz— Raufelder— Mülbert. Dies waren die elf wockeren Seckertheimer, über die man diesmal baß erſtaunt war. Der Betreuer Engelter konnte wirklich auf ſeine Vertretung ſtolz ſein, die faſt bis zur letzten Minute ſeine Inſtruktionen befolgte. Dieſe oder ſagen wir beſſer die Seckenheimer Taktik war die Ueberraſchung des Tages, ſie allein brachte in dieſem Treffen die Ebenbürtigkeit. Gropp im Tor, Gehr als Mittelläufer— lies dritter Ver⸗ teidiger— und der geſamte Angriff waren die Träger des Spieles, wobei aber die anderen, ſowohl Schmitt wie Rath als auch die beiden anderen Außettläufer, im ſelben Atemzug genannt werden müſſen. Das war heute eine andere Seckenheimer Elf. Das war eine Mannſchaft, die wußte wie der Walöhof zu nehmen iſt und wie allein eine hohe Niederlage— darum ging es den Gäſten in erſter Linie— ermieden werden kann. Die Hinter⸗ matinſchaft gina nicht hinten heraus, riegelte ſtets den Strafraum ab und war ſo dem etwas matten Waldhof⸗ ſturm jederzeit gewachſen. Da ließ man ſich nicht ſo ſchnell durch einige Dribbelſchritte täuſchen, fiel nicht auf jeden Trick herein und hielt eben vor allem Platz. Da nun aber auch der Angriff ohne die Unterſtützung der Läufer⸗ reihe auskam, litt dieſes Syſtem keinen Schiffbruch, ſon⸗ dern war im Gegenteil ganz angebracht. Seckenheimt Sturm war heute im ſeiner Geſamtheit gefährlicher als der Waldhofs. Hätte man etwas klareren Kopf behalten und nicht ſo manche Gelegenheit durch Auflaufen u. ä. ver⸗ geben, wäre es noch knapper geworden. Zuſammenfaſſend dürfen wir ſagen, daß der TV Seckenheim ſchon ſehr lange nicht mehr eine ſolche Partie geliefert hat und auf dem Waldhof beſtems beſtand. Eine ſchwere Aufgabe hatte der Unvarteiiſche Wetzel aus Leutershauſen. Er war lange einwandfrei, machte aber nach der Pauſe einige Fehler gegen Seckenheim, um dann dieſelben auch gegen die Platzherren folgen zu laſſen. TSV Nußloch T Rot:10(:6) Auf dem kleinen Platz in Nußloch mußten an dieſem ſchönen Herbſtſonntag die Roter antreten, die dort mit ihrer beſten Mannſchaft erſchienen. Die Einheimiſchen hatten ihre Mannſchaft ſehr verfüngt und mußten vielen Erſatz einſtellen. Aber dennoch gab die Elf diesmal gegen einen ſtärkeren Gegner eine weit beſſere Figur ab, wie am Vorſonntag gegen Oftersheim. Die hinteren Reihen hatten ſich ihr Fehler aus dieſem Spiel gemerkt und deckten viel aufmerkſamer. Da auch der Angriff mit ſeinen Aktionen ruhiger und zielbewußter arbeitete, gab es auch Tore, die ſich auf die Mannſchaft günſtig aus⸗ wirkte. Rots Mannſchaft zeigte ſich in dieſem Spiel von der beſten Seite. Vor allem muß der Kampfgeiſt der Elf gelobt werden, die ſelbſt, als der Gaſtgeber be⸗ denklich nahe kam, nicht nachließ und ihren Stil nicht aufgab. Mit:2 waren die Gäſte bei der Pauſe ſchon in Front gelegen, als die Nußlocher plötzlich da waren. Auf einmal klappte es und aus dem 622 wurde ein:5. Aber anſtatt daß nun der Gaſtgeber auf der Hut war und in bieſem Geiſt weiterſpielte, wurde die Mannſchft ohne Grund wieder nervös und mußte dem Gegner aus dem nahen Rot wieder das Heft überlaſſen. In einem gewaltigen Endſpurt ſchafften die Roter doch noch den Sieg und bewieſen den Geiſt, der ihnen im Vorjahr ſo manchen Erfolg und zum Schluß den zweiten Tabellenplatz ein⸗ gebracht hatte.„ 10. Seite/ Nummer 481 5 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Oktober 1937 Ausverkaufte v orstellungen- Hundert 5 1 F. 2 konnten keinen El i dc d 5 erstel 5 0 nlaß finden! Chem Reinigung. 0 ̃ 1 8 Auftrag des Notartats Il versteigere aus. Reparatur Aung 1 0— 2 3 etwa 1 A 79 8 A 1. 5 85 2 5 in ie eee e e Bügel Ansta] 5 5 PN LA 51„„. 3 . 0, oi bree ee. b fn. Haumülle; M —. Verst N„ N 15 F 2 Veretengerun sionen, u S. 45 m enn , öffentlich gegen bar an den Meistbietenden:(7282 Telefon 230 82. 1 5 2 schöne pol. 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