le Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.50 Mk. durch die Post.80 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pg Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ mraße 1. Te Hauptſtr 63. W Oppauer Straße 8. Se Luſſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. annheimer Jeitung 10 7 G U 205 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Milltmeterzeile 9 Pfennig. d mm Wannheimer General Ameiger breite Textmillimeterzelle 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher; Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann) ei m tſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. F iche Senf 1 1 2 — 6 1 wöchentlich 7 Ausgaben .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe 8 Mittwoch, 20. Oktober 1937 148. Jahrg.— Nr. 484/485 — Ergebnisloſe lſchungsausſchuß Beratungen Heute ſoll ein neuer Verſuch gemacht werden, wieder flottzukommen dnb. London, 19. Oktober. Die Dienstagſitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes wurde ergebnislos abgebrochen. Die nächſte Sitzung iſt für Mittwoch, 20. Oktober, 15.0 Uhr, anberaumt worden. Die Ausſprache drehte ſich ausſchließlich um die Frage, ob der franzöſiſche oder der alte bri⸗ tiſche Plan zur Ausſprache ſteht. Eine Einigung hierüber konnte nicht erzielt werden. In der Mittwochſitzung wird Außenminiſter Eden erneut den Vorſitz führen, da Lord Plymouth noch nicht zurückgekehrt iſt. Vor der Sitzung wird er wahrſcheinlich im Kabinett Vortrag über die Lage ſchuſſes begann um 16 Uhr unter dem Vorſitz des engliſchen Außenminiſters Eden. Die Sitzung wurde öͤͤurch eine längere Ausſprache ausgefüllt, die ſich in der Hauptſache um die Frage drehte, ob die ſranzöſiſchen Vorſchläge oder der alte britiſche Plan vom Juli den Beratungen als Grundlage dienen ſollen. Der italieniſche Botſchafter Graf Grandi legte in einer längeren Rede dar, daß nicht einzuſehen ſei, warum die franzöſiſchen Vorſchläge an Stelle des britiſchen Plans beraten werden ſollten. Der deutſche Vertreter, Geſandter Dr. Woermann, unterſtützte dieſe Anſicht und führte aus, daß die franzöſiſchen Vorſchläge am beſten an Hand der einzelnen Punkte des britiſchen Plans durchge⸗ ſprochen werden könnten. Im übrigen müſſe man die Frage ſtellen, wie es mit der Erneuerung des Geſetzes, das die Entſendung von Freiwilligen nach Spanien verhindere, in Frankreich ſtände. Dieſes Geſetz ſei abgelaufen und bisher nicht erneuert worden. Der Sowjetbotſchafter Maiſky er⸗ klärte, ſeine Regierung müſſe jede Verautwor⸗ tung für die Fortſetzung der Nichteinmiſchungs⸗ politik ablehnen, andererſeits wolle ſie die an⸗ deren Regierungen aber auch nicht daran hin⸗ dern, ſie fortzuſetzen. Er müſſe aber betonen, daß die Sowjetregierung die Zugeſtehung der Kriegführenden⸗Rechte erſt ins Auge faſſen würde, wenn der letzte Freiwillige ſpaniſchen Boden verlaſſen hätte.(1) Der engliſche Außen miniſter Eden leitete hierauf die Erörterung auf die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge zurück und ſtellte an den italieniſchen Bot⸗ Graf Grandi antwortete ihm mit der Feſt⸗ ſtellung, daß die Antwort der italieniſchen Regie⸗ rung auf die franzöſiſchen Vorſchläge bereits in der Antwort der italieniſchen Regierung auf den briti⸗ ſchen Plan vom Juli enthalten geweſen ſei und daß die italieniſche Regierung zu dieſer Antwort heute noch ſtehe. Der deutſche Vertreter, Geſandter Dr. Woermann, wies darauf hin, daß die Antwort auf die franzöſiſchen Vorſchläge tatſächlich bereits im we⸗ ſentlichen in der Antwort auf den engliſchen Plan vom Juli enthalten ſei. Er machte ſodann auf die zuſtimmende italie⸗ niſche Erklärung vom Samstag aufmerkſam, au beide Parteien in Spanien wegen einer Teilzu⸗ rückziehung der Freiwilligen heranzutreten und erklärte im Namen der deutſchen Regierung, daß dieſe einem derartigen Plan grundſätzlich zu⸗ ſtimmen könnte. Der portugieſiſche Vertreter betonte, oͤaß Portu⸗ gal bereit ſei, die Kontrolle an ſeiner Grenze wie⸗ ö 5 ieder festgefahren! Es lebe die Freie Demokratie“ warten.. kae 5 C 5 8 3 5 . 2 1 halten ſchafter erneut die Frage, wie ſeine Regierung zu„N„ 5 N Die Dienstagsſitzung des Nichteinmiſchungsaus⸗ den Punkten der fransbſiſchen Vorſchläge ſtehe. 3 55 8 FFF *** Als vorgeſtern das ſudetendeutſche Blatt„Die Zeit“ gewaltigen von Teplitz⸗Schönau berichten wollte, kam der Ze Konrad Zenleins die Berichte. derherzuſtellen, ſobald die Kontrolle an der franzö⸗ ſiſch⸗ſpaniſchen Grenze wieder aufgenommen würde. Nachdem eine vierſtündige Ausſprache zu keiner Einigung geführt hatte, ſchloß der engliſche Außen⸗ miniſter Eden die Sitzung mit dem Appell an die Mitglieder, den Ernſt der Lage zu bedenken, und ſetzte die nächſte Sitzung auf Mittwoch, 15.30 Uhr, feſt. Anmittelbar vor dem Juſammenbruch Neuer tiefer Peſſimismus in London Die Nichteinmiſchung nicht mehr zu retten!? über die unglaublichen Roheiten der Polizei⸗ nfor und konfiszierte aus dem Organ (Erich Zonder,.) riegkeiten bereiten wolle. Dieſen Verdächtigungen gegenüber muß, ſo ſchreibt„Giornale'Italia“, einmal die Frage ge⸗ ſtellt werden, wieviele Freiwillige auf Seiten Sow⸗ jetſpaniens kämpfen. Jetzt ſei die Reihe an den anderen europäiſchen Regierungen, dieſe Fragen zu beantworten. Falſch zu ſpielen, gehe nicht mehr an. en t(Funkmeldung der NM.) ſich befinde wie im Juli. In britiſchen Sach⸗jets widerſetzen ſich dem franzöſiſchen Plan.— Syſte⸗ Nun werde es auch klar werden, daß die Freiwil⸗ en + London, 20. Oktober. verſtändigenkreiſen ſei man Dienstag abend allge⸗ matiſche Obſtruktion des Moskau⸗ Delegierten, der ligenzahl auf Seiten Sowjetſpaniens weit größer iſt 185 Die Londoner Morgenblätter beurteilen nach mere der Anſicht geweſen, daß die Ausſichten ſelbſt wohl entſchloſſen zu ſein ſcheint, jedewedes Abkom⸗ als jene auf Seiten Francos. 150 der Dienstag⸗Sitzung des durch Moskau konſe⸗ auf eine teilweiſe Löſung der Streitfragen ſehrge⸗ men zum Scheitern zu bringen, gefährdet die Ver⸗ Dieſe Verlegenheit im Lager der Weſtmächte er⸗ . 9 ring ſeien. handlungen.“ klärt auch, ſo ſchreibt der Direktor des„Giornale quent behinderten Nichteinmiſchungsausſchuſſes die Lage ſehr ſchwarz. Die Blätter rechnen kaum noch damit, daß ein Zuſammenbruch der Verhandlungen vermieden werden kaun, nachdem Sowjetrußland ſeinen deſtruktiven Standpunkt beibehalten hat. Die meiſten Blätter erklären, der Stand der Dinge ſei jetzt genau wie im vergangenen Juli. „Daily Mail“ berichtet in großer Aufmachung, daß der Nichteinmiſchungsausſchuß nahe vor dem Zuſammenbruch ſtehe. Eden, ſo meldet der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes, habe geſtern abend noch mit Chamberlain über die ent⸗ ſtandene Lage geſprochen, und im Foreign Office hätten die Beamten mehrere Stunden hindurch in Auch„Daily Telegraph and Morningpoſt“ ſpricht von einem neuen Stillſtand der Verhandlungen wie im vergangenen Juli. Der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent des Blattes ſchreibt, nach der Sitzung vom Dienstag habe man eingeſehen, daß kaum Ausſichten auf ein Abkommen beſtünden. Somit könne man erwarten, daß eine nochmalige Vertagung im Anſchluß an die heutige Sitzung nicht mehr in Frage komme. „Daily Expreß“ meint, die Nichteinmiſchung ſei am Dienstag bereits zuſammengebrochen. Dem britiſchen Kabinett, das Mittwoch zuſammentrete zur wöchentlichen Sitzung, falle die Aufgabe zu, eine Kompromißlöſung zu finden, deren Chan⸗ Der Londoner Berichterſtatter des„Journal“ ſchreibt im einzelnen in dieſem Zuſammenhang, der franzöſtſche Miniſterpräſident habe ſich bemüht, zu erreichen, daß Moskau ſich nicht auf eine ſyſtematiſche Sabotage der Friedensausſichten verſteife, aber meit davon entfernt, ſich verſöhnlich zu zeigen, habe Maiſki ſich einen regelrechten Angriff gegen den „Friedensplan der franzöſiſchen Regierung“ geleiſtet. Die Sowjets blieben ſomit ihrer Politik treu, deren Ziel es ſei, mit allen Mitteln zu verhindern, daß ein Abkommen zwiſchen den Weltmächten zuſtandekomme. Wie ſteht es mit den anderen Freiwilligen? 'Italia“, die Anklage, mit der Italien in den letzten Tagen wegen ſeiner angeblichen Abſichten gegenüber der arabiſchen Welt und dem Islam und ſeiner Unterſtützung einer offenen antiengliſchen Politik verdächtigt wird. Nur ein einziger Fall: dnb. Neuyork, 20. Oktober. Eine vor etwa einem Jahr zur„materiellen und moraliſchen“ Unterſtützung des Bolſchewiſtenaus⸗ ſchuſſes von Valencia gegründete Neuyorker Orga⸗ niſation,„Freunde der Abraham⸗Lincoln⸗Brigade“, gibt ſoeben ihre neueſte Verluſtliſte bekannt, in der die in den letzten Kämpfen in Spanien gefallenen Staatsbürger⸗ rel Beratungen geſtanden. Eden werde vor der heuti⸗ l 8 f„„, 7* gen Sitzung mit dem franzöſiſchen Botſchafter und cen 1 gegen 100 ſtünden. Wenn das Kabinett anb. Nom, 19. Oktober. 1 1 8 1 5 5 abe el. anderen Vertretern im Nichteinmiſchungsausſchuß kein Kompromiß finde, werde die franzöſiſche 5 5 N l 1- 5 e 5 ſprechen, in der Hoffnung, daß noch ein neuer Weg Regierung höchſtwahrſcheinlich ihre Handlungs⸗ Der dankenswerte Beitrag, den Italien mit der Behauptungen obiger, Organiſation ſoll die ſogen. 40 gefunden werd a 5 freiheit wieder aufnehmen, und das werde auch genauen Bezifferung ſeiner freiwilligen Kämpfer in] Lincoln⸗Brigade„nur“ 3000 Amerikaner umfaſſen. . 5 f England tun. Das werde heißen, daß Frankreich Spanien zur Löſung des Freiwilligenproblems ge⸗] Obwohl dieſe Ziffer hier natürlich nicht nachprüfbar i. nd habe 1 5 An die Pyrenäengrenze für den Waffenhandel und geben hat, wird, wie der Direktor des„Giornale iſt, ſteht feſt, daß außer der„Lincoln⸗Brigade“ nuin⸗ K 5 noch weniger kompromißbereit und noch den Uebergang der Freiwilligen öffnen und'Italia“ in ſeinem heutigen Leitartikel ausführt, in deſtens noch 2 oder 3 weitere Brigaden chloſſener gezeigt, Meinungsverſchiedenheiten her⸗ England die Waſfenſperre für Rotſpanien auf⸗ London und Paris ſehr unangenehm empfunden. Amerikaner für Rotſpanien kämpfen. vorzurufen, als im vergangenen Juli. Der Sowjet⸗ botſchafter Maiſki habe nur ein Ziel gehabt, näm⸗ lich, jede Hoffnung auf eine Einigung zu zerſtören, wenn er erklärt habe, daß eine Zugeſtehung der Kriegführendenrechte an General Franco erſt nach völliger Zurückziehung aller Freiwilligen in Frage komme. 5 Im Leitartikel warnt das Blatt England davor, ſich nicht in eine Lage hineinziehen zu laſſen, in der Englands Intereſſen auf dem Spiele ſtünden. Eng⸗ land ſei durch ſeine früheren Voreingenommenhei⸗ ten für„kollektive Sicherheit“ in die ſpaniſche Ange⸗ legenheit hineingezogen worden. Bereits im vergan⸗ genen Juli habe aber Moskau es verſtanden den britiſchen Schlichtungsplan zu torpedieren. Wenn letzt keine Ausſichten auf eine Einigung beſtünden, ſo ſolle England ſich aus der ganzen Affäre fern⸗ halten. Der. Korreſpondent der„Times“ erklärt, das einzige Ergebnis der geſtrigen Sitzung ſe, daß man genau in derfelben Sackgaſſe heben werde. „Daily Herald“ iſt der Anſicht, daß es nur noch eine Chance„1 zu 1000“ für eine Einigung in letzter Stunde gebe. Praktiſch ſei die ganze Angelegenheit bereits in eine Sackgaſſe geraten. Auch Paris iſt peſſimiſtiſch (Funkmel dung der NM 3) + Paris, 20. Oktober. Die ergebnisloſen Verhandlungen im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß geben der Pariſer Frühpreſſe vom Mittwoch Veranlaſſung, erneut von einer„Sackgaſſe“ und von einem„toten Punkt“ zu ſprechen. Wie nicht anders zu erwarten, will die marxiſtiſche oder ſonſtige ſowjetfreundliche Preſſe den wahren Schuldigen nicht nennen. Doch nimmt ein großer Teil der Pariſer Frühpreſſe kein Blatt vor den Mund, wie z. B. das„Jpurnal“, wenn es in großen Schlagzeilen auf der erſten Seite ſchreibt:„Die Sow⸗ Neue Verſtürkung der Freundſchaftsbande: Einladung des Oute an Rudolf Heß Rudolf Heß wird an den Feiern der faſchiſtiſchen Partei teilnehmen dnb. Berlin, 19. Oktober. Der Königlich Italieniſche Botſchafter Attolico beſuchte am Dienstag den Stellvertreter des Füh⸗ rers, um ihm im Auftrage des Duce deſſen Bild mit perſönlicher Widmung„Dem Kameraden Rudolf Heß in herzlicher Verbunden⸗ heit“ zu überreichen. f Bei dieſer Gelegenheit überbrachte der Botſchafter eine Einladung an die Partei, durch eine Abordnung an den großen Veranſtaltungen, die am 28. und 29. des Monats, dem 15. Jahrestag des Marſches auf Rom und der Uebernahme der Macht durch die Faſchiſtiſche Partei, ſtattfinden, teilzunehmen. Der Duce ließ zum Ausdruck bringen, daß er es beſonders begrüßen würde, wenn Reichsminiſter Rudolf Heß perſönlich der Einladung Folge leiſte. Reichsminiſter Rudolf Heß wird ſich zu dem vor⸗ geſehenen Zeitpunkt mit der Abordnung der NS DAP zu den Feierlichkeiten nach Italien begeben. Der Abordnung gehören an: Der Stabschef der SR 2. Seite/ Nummer 485 Mittwoch, 20. Oktober 1937 Lutze, Reichsleiter Dr. Frank ſowie die Gauleiter Adolf Wagner⸗München, Terboven⸗Eſſen, ſtellver⸗ tretender Gauleiter Görlitzer⸗Berlin, in deren Gau⸗ ſtädten der Duce während ſeiner Deutſchlandreiſe weilte. Ehrendolch für Himmler dnb. Rom, 19. Oktober. Benito Muſſolini hatte am Dienstagnachmittag den Reichsführer SS und Chef der deutſchen Poli⸗ zei, Heinrich Himmler, mit ſeiner Begleitung zu einer Ehrung der deutſchen Abordnung in das Ge⸗ neralſtabsgebäude der Faſchiſtiſchen Miliz eingeladen. An dieſer Ehrung nahmen neben Tauſenden von italieniſchen Volksgenoſſen viele führende Perſön⸗ lichkeiten des faſchiſtiſchen Italien teil, darunter Miniſter Alfieri, Marſchall de Bono, Exz. Starace, Unterſtaatsſekretär Exz. Ricci, der Kommandierende General der Faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, der Chef der italieniſchen Polizei, Exz. Bocchini. Anweſend waren weiter der deutſche Bolſchafter von Haſſell und der deutſche Militärattaché, Oberſt von Rintelen. Auf beſondere Einladung der Faſchiſtiſchen Miliz hatten ſich zu dieſer Ehrung auch die gleich⸗ falls in Rom anweſenden ausländiſchen Polizei⸗ aboroͤnungen von Oeſterreich, Ungarn, Jugoſlawien, Portugal und Albanien eingefunden. Auf den angrenzenden Straßen um das General- ſtabsgebäude und im Innenhof hatten die„Muske⸗ tiere des Duce“ und Abordnungen aller Faſchiſti⸗ ſchen Milizen Auſſtellung genommen. Beim Er⸗ ſcheinen des Duce gingen beim Gruß ſeiner Legio⸗ näre die Fahnen Italiens und Deutſchlands an den Maſten hoch. Nachdem der Duce den Reichsführer Ses und Chef der deutſchen Polizei, die Ehrengäſte und die Generalität der Faſchiſtiſchen Miliz begrüßt hatte, begab er ſich in Begleitung des Reichsführers SS in den Hof des Generalſtabsgebäudes und be⸗ trat mit ihm und dem Chef der Ordnungspolizei und der Sicherheitspolizei, SS⸗Obergruppenführer Ge⸗ neral Daluege und SS-Gruppenführer Heydrich ſo⸗ wie dem Chef des perſönlichen Stabs des Reichsfüh⸗ rers SS, Gruppenführer Wolff, ein dort aufgebau⸗ tes Ehrenpodium. Die im Hof angetretenen Milizen ſtimmten dann die revolutionären Kampflieder der faſchiſtiſchen Bewegung an, die der Duce zum Teil ſelbſt mitſang. Die Feier ſchloß mit der von allen begeiſtert geſungenen Giovinezza. Im Anſchluß führte der Duce den Reichsführer SS und ſeine Begleitung persönlich durch das Gene⸗ valſtabsgebäude. In der Ehrenhalle für die Toten der faſchiſtiſchen Bewegung, die mit den Feldzeichen und Standarten der Kampfzeit der Faſchiſtiſchen Miliz geſchmückt iſt und die die Namen der 3000 für die ſaſſchiſtiſche Bewegung Gefallenen trägt, legt Hein⸗ rich Himmler einen Kranz nieder und verweilte kurze Zeit in ſtillem Gedenken. Vor dem Verlaſſen des Hauſes wurde dem Reichs⸗ führer SS und ſeinem Hauptamtschef eine hohe Ehrung zuteil: Der Duece überreichte ihnen den Ehrendolch der Faſchiſtiſchen Miliz. Nach Beendigung des Rundgangs begab ſich der Duce mit dem Reichsführer SS und deſſen Beglei⸗ tung vor das Generalſtabsgebäude, wo er mit dem Reichsführer SS Himmler an ſeiner Seite den Vor⸗ beimarſch der faſchiſtiſchen Legionäre abnahm. Die Abteilungen, die auf alle Zuſchauer einen tiefen Ein⸗ druckz machten ſetzten ſich aus allen Teilen der Miliz, wie Straßen-, Poſt⸗, Bahn⸗ und Forſtmiliz, ſerner Milizäbteilungen aus ländlichen Gegenden und ka⸗ ſernierten Stoßbataillonen der Miliz zuſammen. Dem Vorbeimarſch wohnten auf eigens errichteten Tribünen zahlreiche italieniſche Gäſte hei, die dem Duce und ſeinen deutſchen Ehrengäſten begeiſterte Kundgebungen bereiteten. General Milch in England Die deutſchen Flieger im Flughafen Mildenhall anb London, 19. Oktober. General der Flieger Staatsſekretär Milch, Ge⸗ neralleutnant Stumpff und Generalmajor Udet be⸗ ſichtigten am Dienstag einen der modernſten Flug⸗ häfen der britiſchen Luftwaffe in Mildenhall(Suf⸗ fulk), wo ſie von Luftmarſchall Sir Edgar H. Lud⸗ low⸗Hewitt, Luftvizemarſchall Playfair und anderen hohen Offizieren der britiſchen Luftwaffe begrüßt wurden. Den deutſchen Gäſten wurden dann Hie neueſten Bombenflugzeuge vorgeführt. Im An⸗ ſchluß daran flogen 63 Maſchinen in Geſchwader⸗ formation über den Flugplatz, um den deutſchen Fliegern ihren Gruß zu entbieten. Die Deulſchlandfahrt des Herzogs von Windoſor dnb. Nürnberg, 19. Oktober. Die Deutſchlandreiſe des Herzogpaares von Wind⸗ ſor nähert ſich ihrem Ende, nicht aber die tätige An⸗ teilnahme, die der Herzog von Windſor allen Ein⸗ richtungen des neuen Deutſchland entgegenbringt. So hatte der Herzog bei der Abfahrt von Dresden am Dienstagvormittag gebeten, das ſchon ſehr reich⸗ haltige Programm noch auf den Beſuch einiger Ar⸗ beitsdienſtlager auszudehnen. Im Reichsarbeitsdienſtlager Niederrödern gab Generalarbeitsführer von Alten eine anſchauliche Darſtellung der Aufgaben des Reichsarbeitsdienſtes. Bei der ſich anſchließenden Beſichtigung der Bau⸗ ſtellen der Röder⸗Regulierung nahm der Herzog von Windſor Gelegenheit, mit Arbeitsdienſtmännern zu ſprechen und ſich nach dem täglichen Dienſtplan zu erkundigen. Um 11 Uhr erfolgte die Ankunft in Meißen. Hier ſtand die Staatliche Porzellanmanufaktur mit ihren ausgedehnten Betriebsanlagen im Mittel⸗ punkt des zweiſtündigen Aufenthalts in der reiz⸗ vollen Elbeſtadt. Der Herzog ließ ſich über die Ex⸗ port möglichkeiten der Meißener Erzeugniſſe unter⸗ richten und unterhielt ſich wiederum mit zahlreichen Gefolgſchaftsmitgliedern. i Die Weiterfahrt nach Nürnberg führte über die Reichsautobahn Leipzig Bayreuth. Bei einem kur⸗ zen Halt auf der Strecke brachten die engliſchen Gäſte ihre aufrichtige Bewunderung für die tech⸗ niſche Vollkommenheit der Straßen des Führers und ihre landſchaftliche Schönheit zum Ausdruck. Kurz nach 18 Uhr traf das Herzogspaar von Windſor in Nürnberg ein. Vor dem Hotel Deut⸗ ſcher Hof wurden die engliſchen Gäſte von Reichs⸗ leiter Dr. Ley, Staatsrat Schmeer, Oberbürger⸗ bürgermeiſter Liebel und mehreren Vertretern der Gauleitung empfangen. Am Abend folgte das Herzogspaar einer Ein⸗ ladung des Herzogs von Coburg zu einem Eſſen in kleinſtem Kreis. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Reichsminiſter Dr. Frick auf dem Deulſchen Beamtentag: „Erſt Deutſche, dann Vea Partei und Staat im Deutſchen Beamtengeſetz db. München, 19. Oktober. Vor dem Erſten Deutſchen Beamtentag 1937 in München hielt der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick am Dienstagvormittag eine umfaſſende Rede über„Partei und Staa i m Deutſchen Beamtengeſetz“. Eingehend be⸗ ſchäftigte er ſich mit den Wechſelwirkungen der Ver⸗ pflichtung des deutſchen Beamten gegenüber der nationalſzialiſtiſchen Bewegung und dem Staat und gab authentiſche Erläuterungen für die Vorſchriften des Berufsbeamtengeſetzes, die ſich hierauf beziehen. Im Eingang ſeiner grundlegenden Rede bezeich⸗ nete Reichsminiſter Frick das Verhältnis von„Par⸗ tei und Staat“ als das wichtigſte, vielleicht das Pro⸗ blem des Dritten Reiches lüberhaupt. Nachdem die Partei den Staat am 30. Januar 1933 erobert hatte, habe es zwei Möglichkeiten für ſie gegeben, ſich mit dem Staat auseinanderzuſetzen: Die eine war, den Staat in allen ſeinen Teilen ſo zu durch⸗ oͤringen, daß er reſtlos in der Partei und umgekehrt die Partei im Staat aufging, oder aber die Partei⸗ organiſation und die Behördenorganiſation neben⸗ einander beſtehen zu laſſen, ſie jedoch in ſo innige Beziehungen zueinander zu bringen, daß ſie, obwohl äußerlich nebeneinander ſtehend, innerlich eine Ein⸗ heit bilden. Der erſte Weg, die Partei im Staat aufgehen zu laſſen, wäre vielleicht in früheren Zeiten möglich ge⸗ weſen, er wäre vielleicht heute noch möglich in ganz kleinen Verhältniſſen. Er war ungangbar in dem bis ins kleinſte durchgebildeten Staats⸗ und Verwal⸗ tungsapparat eines 68 ⸗Millionen Volkes. Der Stagatsbetrieb wäre in der Hauptſache mit ſeinen bis⸗ herigen Kräften ohne die Partei in ſeinen alten ausgefahrenen Geleiſen weiter gelaufen. Die Partei hat deshalb wohlweislich den zwei⸗ ten Weg gewählt und ſich darauf beſchränkt, zwar mit Eutſchiedenheit und reſtlos die Führung des Staates an ſich zu nehmen, die leitenden und politiſch wichtigen Poſten mit alten erprobten Kämpfern zu beſetzen und den in ſich geordneten und diſziplinierten Staatsapparat zunächſt be⸗ ſtehen und weiterarbeiten zu laſſen. Der Miniſter erinnerte an die große Säuberungs⸗ aktion mit Hilfe des Berufsbeamtengeſetzes. Mit dem 30. September 1937 ſei die Möglichkeit entfal⸗ len, Maßnahmen nach 88 5 und 6 BBG. zu treffen. Damit ſeien die für Beamte geltenden allgemeinen Vorſchriften wieder voll wirkſam geworden. Neben der„Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums“ ſei zielbewußt die Durchdringung des Beamtenkörpers mit Nationalſozialiſten fortgeſetzt worden. Der Miniſter geoͤachte der bisher geleiſteten Ar⸗ beit an der Erziehung und Schulung des Beamten und beleuchtete dann das Verhältnis von Partei und Sata aß zueigande. Partei und Staat— zwei Seiten der Volksgemeinſchaft: Partei und Staat ſind nur zwei Seiten ein und derſelben Volksgemeinſchaft, wie dieſe verkörpert durch blut⸗ und lebensvolle Men⸗ ſchen. Neben dem Parteiapparat ſteht der Staats⸗ apparat. Und doch haben wir es nicht mit zwei ver⸗ ſchiedenen Dingen zu tun, ſondern nur mit zwei Or⸗ ganiſationen, nämlich mit der Parteiorganiſation und mit der Behördenorganiſation. Partei und Staat ſelber ſind eine Einheit, am ſicht⸗ barſten verkörpert in unſerem Führer Adolf Hitler, der der oberſte Führer der Partei, aber auch das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches iſt Auf die ſich ergebenden Einzelfragen eingehend, behandelte Miniſter Frick zunächſt, in welchem Ver⸗ hältnis das deutſche Berufsbeamten⸗ tum grundſätzlich und allgemein zur Partei ſteht. Immer trete der Staat der Geſamtheit der Volksgenoſſen gegenüber unmittelbar und ſichtbar nur in Erſcheinung durch ſeine Beamten. Der Beamte iſt, wie es auch im Deutſchen Be⸗ amtengeſetz heißt:„der Vollſtrecker des Willens des von der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei getragenen Staates“, er verkörpert den Staat, er iſt der Repräſen⸗ tant des Staates. Die Partei trägt den Staat. Da Ziel und Richtung des Staates durch die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung und durch die Bewe⸗ gung, die NSDAP, beſtimmt wird, dieſe alſo den Willen des Staates auf das ſtärkſte beeinflußt und der Beamte der Vollſtrecker des Willens eben dieſes Staates iſt, ſo ergibt ſich ſchon daraus eine unmit⸗ telbare und innige Beziehung und Bindung zwiſchen Volk, Partei, Staat und Beamten. Eine unabläſſige und hohe Verpflichtung: Ein ſolches Berufsbeamtentum erkennt der Vor⸗ ſpruch des DBG Tals einen„Grundpfeiler des nationalſozialiſtiſchen Staates“ an und ſtellt ſo das Berufsbeamtentum an die Seite von Partei und Wehrmacht. So ehrenvoll dieſe An⸗ erkennung ſeiner Stellung für das deutſche Berufs⸗ beamtentum iſt, ſo bedeutet ſie auf der anderen Seite für die Beamten auch eine unabläſſige und hohe Verpflichtung. Das DB kenne nur mehr Reichs beamte, und zwar unmittelbare und mittelbare Reichsbeamte. Der deutſche Beamte ſei der Einheitsbeamte des Deutſchen Reiches, ob er unmittelbar oder mittelbar in ſeinem Dienſt ſteht. Dieſer Einheitsbeamte ſei einerſeits die natürliche Folge des deutſchen Ein⸗ heitsreiches, wie es uns Abölf Hitler errichtet hat, andererſeits eine unerläßliche Vorausſetzung für die der Ernennung von allen Beamten anzuhören ist, werde Durchführung der Reichsreform. Es entſpricht nationalſozialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung und damit den Grundſätzen der Partei, daß das Doch die Pflichten des Beamten in den Vordergrund ſtellt. Unter den allgemeinen Pflichten des Beamten wird nicht nur, entſprechend den bisherigen Be⸗ amtengeſetzen des Dritten Reiches, hervorgeho⸗ Partei- und Staatsbelange ter des Führers verſetzt werden ſollen. der Partei, SA, SS uſw. gegangen iſt. ben, daß der Beamte„jederzeit rückhaltlos für den nationalſozialiſtiſchen Staat einzutreten“ hat, ſondern auch, daß er„ſich in ſeinem ganzen Verhalten von der Tatſache leiten zu laſſen hat, daß die NSDAP in uulöslicher Verbundenheit mit dem Volk die Trägerin des deutſchen Staatsgedankens“ iſt. Dem Beamten muß das Programm der Par⸗ tei als Richtſchnur dienen. Um ſich dement⸗ ſprechend zu verhalten, muß der Beamte ſich nach Maßgabe ſeiner Fähigkeiten mit den Grundſätzen der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung und dem Geiſtesgut der NS Da pP vertraut machen. Es geht nicht an, daß deutſche Beamte nur äußerlich ihre Pflicht tun, innerlich aber die Partei und damit den Nationalſozialismus ablehnen oder ihnen gleichgül⸗ tig gegenüberſtehen, daß ſie über dieſes und jenes, was ihnen im Dritten Reich nicht behagt, abfällige und hämiſche Bemerkungen machen, oder, wenn dies andere tun, ſolche weitertragen. Der Beamte kann auch nicht etwa ſagen:„Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Bruſt“, eine dienſt⸗ liche und eine private. Man iſt entweder National⸗ ſozialiſt oder man iſt keiner. Halbheiten und Kom⸗ promiſſe gibt es nicht. Und jeder deutſche Beamte muß Nationalſozialiſt ſein, oder ſich doch mit allen Kräften bemühen, es zu werden. Nicht umſonſt neunt das Geſetz unter den Pflich⸗ ten des Beamten beſonders die Opferbereitſchaft. licher Art bringen können. Er dürfe nicht zurückſtehen an Opferſinn und Opferwillen, wenn Partei und Staat ſich an die Volksgenoſſen wenden, zu Spenden für das Winterhilfswerk aufrufen und Gaben für Zwecke heiſchen, die alle doch nur unſeren notleidenden Volksgenoſſen zugute kommen. Darum dürfe auch erwartet werden, daß jeder Beamte der NSV angehört, wenn auch kein Zwang dazu ausgeübt wird. Daß der Beamte nicht nur ſeinen Mitarbeitern gegenüber, ſondern auch der Vorgeſetzte den ihm unterſtellten Beamten, Angeſtellten und Arbeitern gegenüber und dieſe wieder ihrem Vorgeſetzten gegenüber Kameraden ſein müſſen, teilt der Be⸗ amte mit SA, SS, Politiſchen Leitern, Amtswaltern und allen Parteigenoſſen. Wie die Pflichten des Soldaten, ſo laſſen ſich auch die Pflichten des Beam⸗ halb ſeines Amtes muß er ſich ſeines hohen Berufs würdig erweiſen. Immer richtig wird er aber dann handeln, wenn er nie vergißt, daß er dem Führer und Reichskanzler Treue geſchworen hat. Wie Partei und Staat gleichgeſchaltet ſind, o marſchiert der Beamte heute mit dem Soldaten der Wehrmacht und mit SA, SS, den politiſchen Sol⸗ daten des Dritten Reiches, im gleichen Schritt und Tritt. Es wird viel verlangt von ihm im Dritten Reich, aber ich weiß, er tut es gern. Ich denke da vor allem an die vielen Tauſende von Beamten, die, obwohl in ihrem Amt vollauf beſchäftigt, doch auch für die Partei arbeiten und im Dienſte der gaben ſein Beſtes und Letztes hergeben muß. Der Beamte muß aber auch noch Opfer perſön⸗ Beſondere Pflichten aus Der Beamte, der ſich ſeiner Pflichten bewußt iſt und danach handelt, iſt Nationalſozialiſt, ſelbſt wenn er nicht Parteigenoſſe iſt. Im Herzen und mit dem Herzen muß er Nationalſozialiſt ſein, wenn er an⸗ dererſeits Beamter des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes ſein und bleiben will. Daß er von dieſem ſeinem Staat Gefahren abzuwehren hat, iſt ſo klar, daß es der Hervorhebung im Geſetz kaum bedurft hätte. Wenn das Geſetz dies trotzdem tut, und aus⸗ drücklich vorſchreibt, daß der Beamte Vorgänge, die den Beſtand des Reiches oder der NSDAP gefährden könnten, zur Kenntnis ſeiner Vor⸗ geſetzten zu bringen hat, ſo wird auch damit nur eine Folgerung aus der Einheit von Partei und Staat gezogen. Das Reich kaun ohne die Partei nicht beſtehen. Fällt die Partei, die Trägerin des bdeutſchen Staatsgedankens, ſo ſtürzt das Reich, und der deutſche Traum iſt für alle Zeiten gusgeträumt. 5 a Der Miniſter ging dann auf dieſe beſondere Pflicht, die das Geſetz im§ 3 dem Beamten auferlegt, des näheren ein und erläuterte auch die in einem gewiſ⸗ ſen Zuſammenhang mit dieſen Vorſchriften ſtehende Verpflichtung des Beamten, wenn er dienſtliche Vor⸗ gänge zu beobachten glaubt, die der Partei ſchaden könnten, dieſe nach 8 42 zu melden. Darin liegt einmal, daß er für die dienſtlichen Auf⸗ im Einklang: Im Intereſſe der Partei und ihrer Arbeit liege die Geſetzesvorſchrift, daß Beamte, die zugleich Reichs⸗ leiter, Gauleiter, Kreisleiter, Ortsgruppenleiter oder Stützpunktleiter der Partei oder Führer von Stan⸗ darten oder höheren Einheiten der SA, SS oder des NSske ſind, nur im Benehmen mit dem Stellvertre⸗ Ueber das Geſetz hinausgehend ſchreibt die Durchführungsver⸗ ordnung ein Benehmen mit ihm auch dann vor, wenn ſomſt ein Beamter aus Gründen verſetzt werden ſoll, die mit ſeiner Tätigkeit für die NS DA, ihre Glie⸗ derungen oder angeſchloſſenen Verbände zuſammen⸗ hängen. Auf dieſe Weiſe ſei es gelungen, wichtigen Intereſſen der Partei Rechnung zu tragen und die ſtaatlichen Belange und die Belange der Partei in Einklang zu bringen. Im wefteren Verlauf ſeiner Rede betonte der Miniſter, daß die Partei Wert darauf legen müſſe, nicht nur in Parteiſtellen, wo dies ſelbſtverſtändlich iſt, ihre eigenen Leute zu haben, ſondern auch möglichſt viel Staatsſtellen bewährten Nationalſozialiſten zu beſetzen. Freilich iſt nicht damit gedient, in Staatsſtellen „Nurparteigenoſſen“ zu bringen. Sie müſſen viel⸗ mehr grundſätzlich die gleichen Leiſtungen aufweiſen können wie andere Amtsinhaber. Es liegt uns nichts daran, das Berufsbeamtentum durch Außenſeiter zu unterhöhlen, wie das in der Syſtem⸗ zeit geſchehen iſt. Daraus erklärt ſich auch mein Be⸗ ſtreben, die Landratsämter grundſätzlich durch gelernte Verwaltungsbeamte zu beſetzen. Die Mitwirkung der Partei: Nach 8 26 Nr. 3 kann Beamter, auch wenn er die übrigen Vorausſetzungen erfüllt, nur werden; wer die Gewähr dafür bietet, daß er jederzeit rücckhaltlos für den nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat eintritt. Die Feſtſtellung, ob der Beamte dieſe Gewähr bietet, iſt nach der Durch⸗ führungsverordnung zu 8 26 nach Anhörung der durch Anoroͤnung des Stellvertreters des Führers mit der Ausſtellung von politiſchen Begutachtungen beauftragten Hoheitsträgers der NS Dol P zu treffen. Dank ber Vorſchrift in der Durchführungsverord⸗ nung zu 8 26, daß der Hoheitsträger der Partei bei mit es im Laufe der Zeit immer mehr gelingen, den Be⸗ amtenkörper mit Nationalſozialiſten zu durchſetzen. Das wird um ſo leichter ſein, jemehreine neue nationalſogialiſtiſche Generation her⸗ aul wächſt, die bereits durch die Schule der Hitler⸗ jugend, des Reichsarbeitsdienſtes, der Wehrmacht, Auch wenn Maßnahmen nach dem Berufs- Partei, ihrer Gliederungen und der ihr angeſchlos⸗ ſenen Verbände unermüdlich tätig ſind. Ihrer öuür⸗ fen und müſſen wir beſonders dankbar gedenken! dem Treueverhältlnis: beamtengeſetz jetzt nicht mehr möglich ſeien, hätten politiſch unzuperläſſige Elemente trotz dem keinen Freibrief, Beamte zu bleiben: Beamte, die nicht mehr die Gewähr dafür bieten, daß ſie jederzeit für den nationalſozialiſtiſchen Staat ein⸗ treten, können durch den Führer und Reichskanzler nach§ 71 in den Ruheſtand ve rſetztt werden. Gyunoſätzlich aber bilde die„Unabſetzbarkeit“ des Beamten auf Lebenszeit oder auf Zeit in der Tat das Rückgrat des Berufsbeamtentums und damit eine Gewähr für eine zielbewußte und ſtetige Ver⸗ waltung des Staates. Andererſeits ſeien Beamte un⸗ tragbar) die nicht die Gewähr bieten, daß ſie jederzeit für den mationaliſtiſchen Staat eintreten werden, Das könne ſich auch nachträglich noch her⸗ ausſtellen. In ſolchen Fällen müſſe es eine ge⸗ 0 ſetzliche Handhabe geben, um ſolche Beamte aus dem g Dienſt zu entfernen, ſelbſt wenn die Voxausſetzungen für ihre Entfernung im Dienſtverfahren micht vor liegen. Bei der Anwendung des§ 71 handle es ſich um Beamte, bie durch Worte, Taten oder, Nuterlgſe fungen gezeigt haben, daß ſich der mationalſozialiſti⸗ ſche Staat nicht nehr auf ſie verlaſſen kann. Wer zwar äußerlich ſeine Pflicht tut, aber ſich in verletzender oder zerſetzender Kritik nicht genug tun kann, wer von keinem Opfer etwas wiſſen will, der verrät damit, daß er dem Dritten Reich nur gezwungen, nicht aus Ueberzeugung dient, und daß auf ihn ſchon in normalen Zeiten, ganz gewiß aber in der Stunde der Not und Gefahr kein Verlaß iſt. In einem derartigen Verhalten können die Voraus⸗ ſetzungen für die Einleitung eines Verfahrens nach § 71 gegeben ſein. i 5 Der Miniſter erläuterte dann noch kurz die Vor⸗ ſchriften des Geſetzes, die ſich mit dem einzelnen Parteigenoſſen befaſſen und fuhr fort: Unberührt hat das Deutſche Beamtengeſetz die Geſetze und Vorſchriften gelaſſen, die, wie das Geſetz über die Aufhebung der im Kampf für die nationale Erhebung erlittenen Dienſtſtrafen und ſonſtigen Maßregelungen vom 23. Juni 1933 oder die Rund⸗ erlaſſe über die Unterbringung von alten National⸗ ſozialiſten in Stellen für Verſorgungsanwärter uſw., den alten Kämpfern wenigſtens einen Teil dez Dankes abſtatten ſollen für ihre reſtloſe Hingabe an Gut und Blut, für ihre Opfer an Leib und Leben, die der Geſchichte angehören. Daß ſich darunter viele Beamten befinden, darf uns immer wieder mit Stolz erfüllen, wie auch die Beamten in unſerem Gedächtnis fortleben ſollen, die auf den Schlachtfel⸗ dern des Weltkrieges mit ihren deutſchen Brüdern geblieben ſind oder an Rhein und Ruhr im Kampf gegen Separatiſten und Kommuniſten ihre Treue zum deutſchen Volk und Reich mit ihrem Blut be⸗ ſiegelt haben. f 5 b 5 Beamtenrecht und Beamtenpolitik, ſo ſchloß der Miniſter, werden im Dritten Reich nie gemacht wer⸗ den können, ohne ihrer zu gedenken! Denn ſte lebten, kämpften, litten und ſtarben als das, was auch wir ſein wollen,„er ſt Deutſche, dann Beamtel“ Baloͤur von Schirach Ehrenbürger von St. Annaberg anb. Berlin, 17. Oktober. Aus Aulaß der Einweihung von 58 deutſchen Jugendherbergen vom Aunaberg aus überreichle heute der Bürgermeiſter von St. Annaberg, dem „Ort des heiligen Berges Oberſchleſiens, dem Schöpfer ſeiner Jugendherberge“, Baldur v. Schirach den Ehren bürgerbrief. 1 8 Hauptſchriftletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. unterhaltung: Carl Onno Eiſenhart⸗ Handelstell 1. B. Willy Müller Lokaler Teil: Dr. Frſtz Hammes Sport: Willy Müller Siid weſtdeutſche Umſchau, 8 Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim 5 e derausgeber, Drucker und Verleger Neue Mann beimer Zeitung Dr. Fritz Bode K Co., Mannheim R 1,—6 8 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. S chaffer, Berlin⸗Frledenan. Sentaſtraße 2 5 1 5 3 .⸗A. September 1937. 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 00 Abendauftage der Ausgabe Au. Ausgabe 5 über 20000 Baur gelt Preisliſte Nr. 8 gültig 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewübr. Mückſendung nur bel Müccerts ten nicht alle aufzählen. Denn innerhalb und außer⸗ Gericht und Bilderdſenſt: Curt Wilhelm nicht wenn nden, und eren arum mite ei N itern ihm itern tzten Be⸗ ltern des eam⸗ ißer⸗ ufs dann f hrer ein⸗ Fler den. des rmit Ber⸗ Un⸗ zeit den. e r. ge⸗ dem gen n ſich 190 iſti⸗ un. — Mannheim, 20. Oktober. Am 26. Oktober große Luftſchutzübung Luftſchutzhauswarte herhören! Aufruf des RLB Ihr habt am 26. Oktober anläßlich der großen Luſtſchutzübung in Maunheim⸗Ludwigshafen zu be⸗ weiſen, daß ihr es mit euren Pflichten eruſt nehmt und euren Aufgaben gewachſen ſeid. Gewiß habt ihr zum größten Teil bis jetzt nur die allgemeine Ausbildung erfahren. Die eigentliche Fachausbildung ſteht euch noch bevor. Eure Pflichten ſind euch aber doch in großen Zügen bekanntgegeben worden. Der Reichsluftſchutzbund erwartet euch nun am Uebungs⸗ tag auf euren Poſten; nur die berufliche Arbeit kann als Hinderungsgrund anerkannt werden. Notfalls muß der LS⸗Hauswart⸗Stellvertreter oder eine beliebige Selbſtſchutzkraft des Hauſes einſpringen. Unter Umſtänden müſſen die im Haus anweſenden Bewohner von einem beherzten Haus⸗ genoſſen geführt werden, der für ein luftſchutzmäßiges Verhalten der Hausgemeinſchaft ſorgt. Vermeidet jeden Zuſammenſtoß mit un willigen Volksgenoſſen. Kein gen⸗ darmenmäßiges Auftreten! Mit taktvollem Auftreten erreicht man mehr. Nötigenfalls hilft die Polizei nach. 55 Mannheimer Bevölkerung wird ſich am Uebungstage nicht nur im Straßenverkehr diſzi⸗ pliniert zeigen, ſondern ſich erſt recht im Hauſe luft⸗ ſchutzmäßig verhalten. Jeder Hausgenoſſe muß ſich an dieſem Tage im Sinne der Volks⸗ gemeinſchaft der Pflichten gegenüber ſeinen Mit⸗ menſchen voll bewußt ſein und mit dazu beitragen, dem ES⸗Hauswart oder deſſen Stellvertreter die Arbeit zu erleichtern. Es muß der Geiſt herrſchen, der im Erunſtfall plötzlich in jedes Haus, in jedes dentſche Herz einzieht. LS⸗Hauswarte! Spornut eure Hausgenoſſen in dieſem Sinne an, daun wird auch der letzte gleich⸗ gültige Volksgenoſſe ſich der Notwendigkeit der Luft⸗ ſchutzarbeit nicht verſchließen können und ſich eines luftſchutzmäßigen Verhaltens befleißigen. Fahnenübergabe der Hitlerjugend Der Bann 171 ſchreibt uns: Der Unterbann III /171 der Hitlerjugend, Stand⸗ ortgebiet Neckarſtadt⸗Weſt, übergibt am Mittwoch. 20. Oktober, den Gefolgſchaften 11/171 und 14/171 neue Gefolgſchaftsfahnen. Die Feierſtunde und die Verpflichtung der Fah⸗ nenträger findet um 20.30 Uhr auf dem Erlen⸗ hofplatz ſtatt. Anſchließend marſchieren die Ein⸗ heiten mit ihren neuen Fahnen durch die Neckar⸗ ſtadt. Die Marſchſtraße iſt: Erlenſtraße, Hanſaſtraße, Untermühlauſtraße, Riedfeldſtraße, Humboldtſtraße, Gartenfeldſtraße, Waldhofſtraße, Mittelſtraße, Luther⸗ ſtraße, Dammſtraße, Lortzingſtraße bis Lortzingſtr. 13. Hier werden die Fahnen in ihren in Zukunft ſtän⸗ digen Standort gebracht. Wir laden die Eltern unſerer Hitlerjungen und die Bevölkerung zu dieſer Feierſtunde herzlich ein. Volksgenoſſen! Beweiſt eure Verbundenheit mit der Jugend des Führers und kommt am Mittwoch zur Fahnenübergabe. a Goldene Hochzeit. Die Eheleute Martin We⸗ ber und Frau, geb. Groß, Laurentiusſtr. 23, begehen am Mittwoch, dem 20. Oktober, das Feſt der goldenen Hochzeit. Unſer Glückwunſch! i Architekt Karch geſtorben. In Heidelberg ſtarb im Alter von 81 Jahren Architekt Georg Anton Karch, der jahrzehntelang in Mannheim wirkte und dort teils in Gemeinſchaft mit einem Partner und teils allein eine größere Zahl öffentlicher und privater Gebäude errichtet hat. So baute er die Hypothekenbank, die Börſe, Gebäude von Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften, das Parkhotel, die Han⸗ delskammer, das ehem. Apollo⸗Theater und viele andere bekannte Häuſer. Lange Zeit war Karch auch Vorſitzender des Architekten⸗ und Ingenieur⸗Ver⸗ eins Mannheim⸗Ludwigshafen geweſen. Die Tech⸗ niſche Hochſchule in Stuttgart, auf der er früher ſtudierte, ernannte ihn zu ihrem Ehrenſenator. Seit etwa zwei Jahrzehnten wohnte Architekt Karch in Heidelberg, wo er ſich im Anfang noch ſehr lebhaft der wichtigen Bau⸗ und Verkehrsfragen annahm. Die Entſcheidung im Mittelmeer Ein Vortrag mit Lichtbildern von Max Grühl In der Kunſthalle ſprach geſtern auf Einladung der Volksbildungsſtätte Profeſſor Max Grühl, der bekannte Aethiopienreiſende, der ſeinerzeit durch die Koloniſierungspläne im Kaffaland von ſich reden machte, gute Verträge mit dem Negus erhielt, die Streſemann nicht akzeptieren wollte, und der ſich jetzt dafür guter Beziehungen zum Duee erfreut. Das Thema„Entſcheidungskampf im Mittelmeer“ gibt Anlaß zu einer grundſätzlich geopolitiſchen Betrachtung über das Meer zwiſchen oͤrei Erd⸗ teilen, und längerer hiſtoriſcher Einleitung über die Wanderungen der Iberer aus dem Süden, der Bas⸗ ken aus dem Oſten, wobei er eine Reihe nordiſcher Vorſtöße über die Donau und die thrakiſche Ebene rekonſtrujerte, unter ihnen auch die Lydier oder Philiſter. Beſonders intereſſant in dieſer Verbin⸗ dung, daß die Katalanen als Gotha⸗Alanen, alſo als Germanen, agnoſtiziert wurden. Troja lag an den Dardanellen, Hannibal war kein Phönizier, ſondern karthagiſcher Söldner, der ſich für dieſe opferte, die Kreuzzüge waren ein Mittel in der Geſchäftspolitik Venedigs. Rom hatte als erſte Mittelmeermacht ſtaaten bildende Kraft, und das imperium romanum will der Duce wiedererrichten, er hat es bereits wiedererrichtet. Der Redner gab in ſeinen weiteren Ausführungen die italieniſche Auffaſſung über die politiſche Lage im Mittelmeer wieder. Ita⸗ lien hätte vom Augenblick ſeiner nationalen Eini⸗ gung an geduldig England gedient und ſich dafür über⸗ all feſteſetzt.„Am roten Meer liegt die empfind⸗ lichſte Stelle des Empires“, hatte Lord Salisbury ge⸗ ſagt, und dort ſitze Italien. Die Bab⸗el⸗Mandeb⸗ Straße liege unter italieniſchem Geſchützfeuer, von Libyen und Abeſſinien her ſei Aegypten in die Zange zu nehmen, Malta wertlos und das an die Stelle ge⸗ tretene Zypern durch Rhodos und den Dodekanes gedeckt. Das öſtliche Mittelmeer durch die Befeſti⸗ gungen der Inſel Pantelleria(zwiſchen Sizilien und Tunis), oͤie der Reöͤner als Augenzeuge beſchreibt, abgeriegelt, und ſchließlich ſei Gibraltar durch Eu⸗ borea erledigt. Für Frankreich aber ſei die Verbin⸗ dung von Toulon nach Algier durch die Balearen ab⸗ geſchnitten. Alles, was England im 19. und 20. Jahrhundert ſich erlaubte, die Ueberlaſſung von Eritrea, Somali⸗ land, von Tripolis uſw. war das Gegenteil von Weltpolitik. Mit ganz friedlichen Mitteln, mit einem Kanal von 57 Kilometer Länge, ſei der blaue Nil nach Oſten umgeleitet und Aegypten erledigt. Der Erſatz durch den weißen Nil, auf den die Eng⸗ länder angeblich hofften, würde im Bar el Ghazar verdunſten. Nebenbei wurde auch die ganze fern⸗ öſtliche ſtrategiſche Stellung Englands für wertlos erklärt, Singapur etwa durch den Mallakkanal der Japaner. Nach einer Pauſe wurden dann noch ſehr gute Lichtbilder gezeigt. Am intereſſanteſten dabei die ausgezeichneten Bilder aus Abeſſinien, vor allen Dingen des Hofes und der amhariſchen Großen. Auch Unterredungen mit dem Emir von Transjor⸗ danien über die arabiſche Welt im Aufruhr gegen England und immerwährende Hinweiſe auf Spanien waren bemerkenswert. Alles in allem ein langer aber doch in mancher Weiſe lehrreicher Abend aus einer phantaſtiſchen Welt des Südens und des Orients. Dr. Hr. Füdiſche Firma tarnt ſich als ariſch Die Inhaber zu Gefängnis⸗ und hohen Geldſtrafen verurteilt Vor oͤer Großen Strafkammer ſtanoͤen der 47 Jahre alte Volljude Moritz Ganß, gebürtig aus Gießen, ſeit 20 Jahren in Mannheim anſäſſig, und deſſen 422 jährige Ehefrau Bella Ganß aus Mann⸗ heim unter der Anklage, in gemeinſchaftlichem Zu⸗ ſammenwirken unter der Scheinfirma„Schmitt & Co.“ eine Tarnung ihres jüdiſchen Betriebes vorgenommen zu haben, um die Behörden, Körper⸗ ſchaften und zahlreichen ſonſtigen Kunden über den nichtariſchen Charakter ihres Geſchäftes bewußt zu täuſchen und ſo in Tateinheit mit einem Vergehen gegen§ 4 des Geſetzes betr. den unlauteren Wett⸗ bewerb ſich eines fortgeſetzten Betrugs ſchuldig ge⸗ macht zu haben. Die Strafkammer verurteilte die Angeklagten nach einſtündiger Beratung zu je ſechs Monaten Gefäng⸗ nis, je 5000 Mark Geldſtrafe oder weiteren zwei Mo⸗ naten Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Die Haft wurde für forbdauernd erklärt. In der Urteilsbegründung wird u. a. hervorge⸗ hoben, in der Handlungsweiſe der Angeklagten ſei unlauterer Wettbewerb im ſchlimmſten Grad zu er⸗ blicken. Die Strafe mußte abſchreckenden Charakter haben, um künftigen Fällen vorzubeugen, die ſich mit ähnlichen Tarnungsmanövern befaſſen. Ein ausfühplicher Bericht folgt. zur kommenden Vuftſchublübung Wann müſſen die Schutzräume aufgeſucht werden und wie lange muß man ſich darin aufhalten? Am kommenden Dienstag findet, worauf wir wiederholt hinweiſen, eine große Luftſchutz⸗ übung für Mannheim und Ludwigs⸗ haſen unter Einſatz der Luftwaffe ſtatt. Die Uebung wird etwa um.30 Uhr früh beginnen und ungefähr um 13 Uhr ihr Ende erreichen. Aus ge⸗ gebener Veranlaſſung ſei feſtgeſtellt, daß die Bevöl⸗ kerung nicht die ganze Zeit vom Beginn bis zum Ende der Uebung in den Schutzräumen verbringen muß, ſondern nur für die Dauer des Alarmes die Schutzräume aufſuchen muß. Es iſt wahrſcheinlich, daß mehrere Alarme gegeben werden. Genaueres läßt ſich im voraus nicht ſagen, weil noch nicht feſtſteht, wie viele„Fliegerangriffe“ erfolgen werden. Um alſo alle Mißverſtändniſſe auszuſchließen, ſei nochmals feſtgeſtellt, daß die Be⸗ völkerung ſofort nach jedem Fliegeralarm die Schutz⸗ räume aufſuchen muß und nach jeder Entwarnung wieder dieſe verlaſſen und ihre übliche Tätigkeit ohne jede Einſchränkung ſortſetzen kann. Das Zei⸗ chen zum Alarm iſt das Aufheulen der Sirenen und das Ertönen von Fanfaren, die von Hitlerjugend, Männern des Reichsluftſchutzbundes und Polizei⸗ beamten geblaſen werden. Die Entwarnung wird jeweils durch die Polizei bekanntgegeben. Vom Augenblick des Alarmes ab haben alle Perſonen mit Ausnahme der Kranken und ihrer Pfleger die Schutzräu me aufzuſuchen. Von der niertes Verhalten beiträgt. Verpflichtung zum Aufſuchen der Schutzräume ent⸗ bunden ſind außerdem noch Angehörige von Kranken, die an einer anſteckenden Krankheit(Maſern, Di⸗ phtherie uſw.) leiden; der Sinn dieſer Maßnahme iſt, zu verhindern, daß durch die Uebung eine Anſteckung erfolgt. Ueber die näheren Einzelheiten verweiſen wir auf die am Samstag veröffentlichte Bekannt⸗ machung des Mannheimer Polizeipräſidßums. Es wird erwartet, daß ſich jeder in den Schutzräumen vorſchriftsmäßig verhält. Wichtig iſt noch der Hin⸗ weis, daß in den Schutzräumen kein offenes Licht vorhanden ſein darf, ſondern nur elektriſche Beleuchtung. Beſonders ſei darauf hingewieſen, daß während der Uebung jegliches Photographieren verboten iſt. Wer dieſes Verbot übertritt, hat mit rückſichts⸗ loſer Beſchlagnahme der Photoapparate durch die Polizei zu rechnen und ſetzt ſich außerdem Unan⸗ nehmlichkeiten anderer Art aus. Die bevorſtehende Luftſchutzübung gibt Veranlaſ⸗ ſung, daran zu erinnern, daß ſte nichts anderes dar⸗ ſtellt als ein Glied in der langen Kette der vom Staate für die Bevölkerung getroffenen Fürſorge⸗ maßnahmen. Es wird erwartet, daß jedermann freu⸗ dig zum vollen Gelingen der Uebung durch diſzipli⸗ dr. m. Eine neue Rauch- Epoche hat begonnen! Wirkliche Freude am Rauchen kann man nur haben, wenn man · langsam u. bedächtig — wirlelich gute Cigaretten Zug für Zug genießt. Das ist überdies bekömmlicher als hastig- nervöses„Paf- fen“. Eine Al KAH- so mit Verstand geraucht- wird auch Ihnen die Freude am „neuen Rauchen“ schenken ark SetBSTIVER STAND One UND STOCK NEA HAu¹ẽAuknocue JC 4. Seite/ Nummer 485 Mittwoch, 20. Oktober 1997 Jede Mieterhöhung genehmigungspflichtig Entſcheidung den Stadt⸗ und Laudkreiſen übertragen Vor dem durch die Preisſtoppverordnung verord⸗ neten allgemeinen Mieterhöhungsverbot beſtanden bisher auf Grund der Ausführungsverordnungen vom 30. Januar 1936 noch gewiſſe Ausnahmen. Ins⸗ beſomdere war für diefenigen Wohnungen, die unter die Vorſchriften des Reichsmietengeſetzes fielen, eine Mieterhöhung bis zur Höhe der geſetzlichen Miete Heſtattet, und es war ferner zugelaſſen, daß im Falle der Durchführung von Umbauten, einer Aende⸗ rung der Benutzungsart oder von Steuer und Ge⸗ Hührenerhöhungen der Hausbeſitzer von ſich aus ohne beſondere Genehmigung eine Erhöhung der Miete vornehmen durfte. Es hat ſich gezeigt, daß dieſe Ausnahmevorſchrif⸗ ten teilweiſe dazu mißbraucht worden ſind, Miet⸗ erhöhungen durchzudrücken, die ſachlich nicht gerecht⸗ fertigt waren. Der Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung hat ſich deshalb genötigt geſehen, die in der Ausführungsverordnung vom 30. November 1936 bisher enthaltenen Sondervorſchriften aufzuheben. Nach einer III. Ausführungsverordnung vom 27. September zur Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen vom 26. November 1936(RGBl. l, Seite 955), die im RGBl. abgedruckt iſt, iſt nunmehr für jede Mieterhöhung eine aus⸗ drückliche Genehmigung der Preisbildungs⸗ ſtelle notwendig. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat durch eine vierte Anordnung über die Wahrnehmung der Aufgaben und Befugniſſe des Reichskommiſſars für die Preisbildung vom 27. September die Auf⸗ gaben der Preisbildungsſtellen hinſichtlich der Mieten und Pachten für Wohnungen und Geſchäftsräume den Stadt- und Landkreiſen übertragen. In den Lanokreiſen iſt eine weitere Uebertragung auf Gemeinden über 10 000 Einwohner zuläſſig. Aenderungen bei der Bürgerſteuer Ermäßigung für Einkommensſteuerfreie über 50 Jahre 1 In einem gemeinſamen Erlaß des Reichsfinanz⸗ miniſters und des Reichsinnenminiſters treten bei der Bürgerſteuer mit Wirkung ab 1938 einige Aen⸗ derungen ein. So iſt vorgeſehen, daß Bürger⸗ ſteuerpflichtige im Alter vor mehr als 50 Jahren, wenn ſie einkommenſteuerfrei ſind, nur mit einem Steuergrundbetrag von zwei ſtatt bisher drei Mark, umd wenn ihr Einkommen nicht mehr als 2100 Mark beträgt, nur nach einem Steuergrundbetrag von vier Mark ſtatt bisher ſechs Mark zur Bürger⸗ ſteuer herangezogen werden. Weiter wird der Kreis für Kinderermäßigungen erweitert. Bisher wurden Kinderermäßigungen bis zu einem Einkommen von höchſtens 12000 Mark gewährt. Dieſe Grenze wird auf 25000 Mark erhöht In dem Eplaß wird die Erwartung ausgeſprochen, daß die Gemeinden die Aenderungen nicht zum Anlaß neh⸗ men, die Hebeſätze bei der Bürgerſteuer zu erhöhen. Weiterhin ſoll das Bürgerſteuergeſetz neu gefaßt und in einigen Punkten vereinheitlicht und den ver⸗ änderten Verhältniſſen angepaßt h werden Der Steuer⸗ grundbetrag muß in Zukunft von der Gemeinde bis gum 1. Januar des Erhebungsjahres rechtswirkſam beſchloſſen ſein, wenn er mehr als 300 v. H. beträgt, bis zum 1. Juli des Erhebungsfahres, wenn er nicht mehr als 300 v. H. beträgt. Bei der Ein behal⸗ tung der Bürgerſteuer vom Arbeits⸗ Jlochn hatte der Arbeilgeber bisher bei lohnſteuer⸗ freien Lohnzahlungen die Bürgerſteuer nach dem miedrigſten Grundbetrag von drei Mark einzubehal⸗ ten. Dieſe Vorſchrift fällt weg; der Arbeitgeber hat in Zukunft nur noch die allgemeine Frei⸗ grenze zu beachten. Bei Steuerpflichtigen, die zur Einkommenſteuer veranlagt ſind, und die neben Arbeitslohn andere Einkünfte nicht mehr als 300 Mark bezogen haben, blieben dieſe anderen Einkünfte bisher außer Anſatz. Das iſt in Zukunft nicht mehr der Fall. Infolgedeſſen müſſen die Finanzämter bei der Ermittlung der Beſteuerungsgrundlagen für die Gemeinden das geſamte Einkommen berück⸗ ſichtigen. ei Für die Kaufmannsgehilfenprüfung Frühjahr 1938 beginnen die Wiederholungskurſe am Montag, dem 35. Oktober, an der Carin⸗Göring⸗Handelsſchule und Höheren Handelslehranſtalt. u Die Vortragsreihe„Nordiſche Kunſt“ beginnt am Donnerstag, dem 21. Oktober, 20.15 Uhr, mit einem grundlegenden Vortrage des Kieler Hiſtori⸗ kers Profeſſor D. Dr. Scheel über:„Deutſch⸗ Jand und der Norden.“ Wiederholung des Vortrags am Freitag, dem 22. Oktober. vexſtändigenbeirates für Volksgeſundheit Referent erklärt u,., ebenſo notwendig Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgade Tankangriff in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen Die Wellkriegsausſtellung Die lebende Front“ im Aufbau— Am Freitag Eröffnung durch den Reichskriegsopferführer Der Feind unternimmt einen Tankangriff gegen die deutſche Stellung, und zum Teil iſt ihm der Einbruch gelungen. Zur Zurückdrängung des Geg⸗ ners wirft die deutſche Führung in aller Eile neue Truppen in die vorderſte Linie. Unterdeſſen belegt die deutſche Artillerie den angreifenden Gegner mit ſchwerem Feuer. Das iſt die Lage, die dem Schau⸗ bild„Die lebende Front“ zugrunde gelegt iſt. Ob⸗ gleich es keineswegs allein der überragende Beſtand⸗ teil ͤer großen Weltkriegsausſtellung der NS OV iſt, ſo gab es doch der ganzen Schau den Namen. Man hat es als markanten Beſtandteil herausgegrif⸗ fen und ſo zur Bezeichnung einer Sache gemacht, die — daran iſt kein Zweifel— auch in Mannheim aller⸗ größtem Intereſſe begegnen wird Die Weltkriegsausſtellung wird am kommenden Freitag um 13 Uhr durch Reichskriegsopferführer Oberlindober eröffnet. Schon heute nachmittag werden alle Betriebsobmänner der Daß Mannheim auf Einladung der Ausſtellungsleitung einen erſten Rundgang durch die Schau machen, und morgen nachmittag werden die Leiter der Mannheimer Schu⸗ len in einer Vorbeſichtigung hindurchgeführt werden. Dieſes vor der offiziellen Eröffnung liegende Pro⸗ gramm ſetzt natürlich voraus, daß die Ausſtellung noch im Laufe des heutigen Vormittags fertig wird. Als wir am Dienstag um die Mittagsſtunde für einige Zeit in der Rhein⸗Neckar⸗Halle weil⸗ ten, war noch manches zu tun, aber das meiſte ſtand doch ſchon fertig da. Wenn man die Rhein⸗Neckar⸗Halle betritt, ſtößt man zuerſt auf das weiträumige Schaubild, das die Situation bei der Skagerrakſchlacht abends .10 Uhr zeigen wird. Das Meer war bei unſerem kurzen Rundgang ſchon vorhanden, aber es fehlten noch die 251 Kriegsſchiffsmodelle, deren jedes das natürliche Vorbild bis in kleinſte Einzelheiten ver⸗ körpern ſoll. An„Skagerrak“ ſchließt ſich das Ver⸗ dun⸗Relief an. Dieſes iſt ſchon fertig auf⸗ gebaut. In anſchaulicher Weiſe zeigt es plaſtiſch die Feſtung und den um ſie liegenden Sperrgürtel, um den ſo unendlich viel Blut gefloſſen iſt. Man findet viele bekannte Namen von tiefer Bedeutung: Douaumont, Fleury, Fort Vaux uſw Den Reſt des Mittelraumes der Rhein⸗Neckar⸗Halle nimmt dann der Schützengraben ein, den unſere Mannheimer Pioniere aufgeworfen haben. Er iſt der Wirklichkeit durchaus naturgetreu nachgebildet. Es fehlt nicht der Minenſtollen nicht der Granattrichter, nicht die Sappe, nicht das MG⸗Neſt, nicht der Draht⸗ verhau. Und das Beſondere iſt, daß jeder Ausſtel⸗ lungsbeſucher durch dieſen Schützengraben hindurch⸗ gehen und ſich jede Einzelheit genau betrachten kann. An der„Lebenden Front“ ſelbſt waren geſtern noch die Inſtallateur bei der Arbeit, die vie⸗ len laufenden Bänder ſo aufeinander abzuſtimmen, daß es in Angriff und Abwehr keinen Verſager geben wird. Die Etappenzüge fuhren zwar noch nicht, aber in der Feldbäckerei war man ſchon ohne Raſt am Werk, während andere in unermüslicher Arbeit eine Auffangſtellung aushoben. Daneben ſchoben ſich ſchon zur Front vorrückende Truppen an von vorn zurückkommenden vorüber. Laſt⸗ kraftwagen ſauſten in raſender Fahrt vor, voll Mannſchaften, die an der Einbruchſtelle gebraucht werden. Und noch weiter vorn war ſchon die Ar⸗ tillerie dabei, die unaufhörlich anrollenden feind⸗ lichen Tanks mit Granaten zu belegen. Man ſah bereits die durch Laufgräben nach vorn eilenden Kämpfer, aber auf der anderen Seite auch die im Schutze der Tanks vorgehende franzöſiſche Infan⸗ terie. Es fehlt nichts an dieſer„lebenden Front“, weder der zerſchoſſene Wald, noch der Kreidefelſen der Champagne, weder die Schloßruine, noch die zer⸗ ſchoſſene Kirche, weder der Flugplatz(mit aufſtei⸗ gendem Feſſelballon), noch oͤie Entlauſung, nicht das Lazarett, nicht die Schlächterei. Auf eine Länge von insgeſamt 26 Meter iſt im Schaubild all das zu⸗ ſammengedrängt, was im Weltkrieg normalerweiſe in einem etwa 60 Kilometer tiefen Kampfabſchnitt zu finden war. Während unſeres Beſuches war man gerade dabei, oͤſe Ehrenhalle, die unter die hintere Galerie zu liegen kommt, einzurichten: Obelisk mit Flamme und Fahnen und die Inſchrift„Und Ihr habt doch geſiegt!“. Die Teile der Ausſtellung, oͤie dem Sied⸗ lungswerk der NS, der Techniſchen Nothilfe, oͤem Roten Kreuz und dem Reichsluftſchutzbund vor⸗ behalten ſind, waren noch am wenigſten weit ge⸗ diehen, aber auch hier wird man ſicherlich zur rechten Zeit fertig werden. Nicht unerwähnt ſei, daß auf der vorderen Galerie der Bezirk Mannheim der Reichskammer der bildenden Künſte in Zuſammen⸗ arbeit mit der NS O eine Ausſtellung von Kriegs⸗ zeichnungen und ⸗gemälden untergebracht hat. Die Ausſtellungsleitung verſpricht ſich von Mann⸗ heim einen ſehr ſtarken Beſuch der Weltkriegsaus⸗ ſtellung, und wir glauben, daß ſie ſich darin nicht täu⸗ ſchen wird. dr. th. 7 d ãã ß ͤ CGG. ⁊ͤdvßddbbbßdbdGdTGTdßbTdbTdbbdTbbfTfbTe Die Ernährungsreform der deutſchen Geſundheisführung Das„Deutſche Aerzteblatt“ gibt den Wortlaut der Ausführungen zur deutſchen Ernährungsreform be⸗ kannt, die Profeſſor Dr. Wirz, Mitglied des Sach⸗ in der Reichsleitung der NSDAP, auf der Kundgebung des Hauptamtes für Volksgeſundheit gemacht hat. Der oder noch notwendiger als die wiſſenſchaftliche Forſchung auf dem Gebiet der Ernährung ſei es, daß wir uns wie⸗ der auf eine natürliche Lebensweiſe überhaupt beſinnen. Die Ernährungsänderung ſei am folgenſchwerſten bei allen Kornprodukten. Unſere Vorfahren hätten je Kopf und Jahr 250 Kilo Korn verzehrt, während wir nur noch 85 Kilo verzehrten. Dieſe an ſich geringere Kornmenge werde, genau in umgekehrtem Verhältnis wie früher, heute zu neun Zehntel zu Feinmehl vermahlen, und nur ein Zehn⸗ tel bleibe als Vollmehl. Neun Zehntel unſerer bodengewachſenen Koruprodukte würden für die menſchliche Ernährung denaturiert. Dabei bleibe nur der Mehlkörper übrig, dem alle Vitamine und faſt alle Salze fehlten. Gerade das Fehlen dieſer Beſtandteile ſei mit eine Haupturſache der Zahnkaries und der Stoff⸗ wechſelleiden. Ebenſo folgenſchwer ſei das Anſtei⸗ gen der Fleiſchernährung von 14 Kg. im Jahre 1816 auf 56 Kg. im Jahre 1936 je Kopf und Jahr im Durchſchnitt. Daß gerade auf das Konto des er⸗ höhten Fleiſchgenuſſes eine Reihe von Krankheiten wie Gicht, Stoffwechſelleiden und Steinleiden zu ſetzen ſind, ſei ſeit Jahrzehnten bekannt. Beſonders intereſſant ſei die gewaltige Steigerung des Schweinefleichverbrauches in Deutſchland von 4 Kg. im Jahre 1816 auf 35 Kg. im Jahre 1934. Deutſch⸗ land ſei auf dieſem Weg das ſchweinereichſte Land Europas geworden. Dazu betont der Referent, daß eee eee Leibesübungen im Gemeindehaushalt Großzügiger Neubau von Aebungsſtätten— Fünf Quadratmeter je Kopf Ueber die Sportförderung durch die Ge⸗ meinden und die Forderungen, die die Sportför⸗ derung in dieſer Hinſicht noch zu ſtellen hat, gibt die „Nos⸗Gemeinde“ Ausführungen des Stellvertreters des Reichsſportführers, Oberregierungsrat Breit⸗ meyer, wieder. Er kündigt dabei ſchon für die nächſte Zeit einen Erlaß des Reichsinnenminiſters über dieſe Frage an, der auch eine gewiſſe Lockerung der Beſtimmungen bringen ſoll, die den Gemeinden bis⸗ her nicht geſbatteten, im Haushalt höhere Summen als 1933 auszuwerfen. Die Lage der deutſchen Ge⸗ meinden habe ſich ſoweit gebeſſert, daß dieſe Anord⸗ mung nicht mehr in allen Punkten zutreffe, jedenfalls bezüglich der Leibesübungen nicht aufrechterhalten ü zu werden brauche. Auf Angregung der Reichsſport⸗ führung ſei f in dem neuen Muſterhaushalt ein ſelbſtändiger Titel für Leibesübungen l vorgeſehen, ſowohl für allgemeine Sportbeihilſen als auch für den Sportſtättenbau. Als Empfänger der unmittelbaren Beihilfen kämen in erſter Linie die Sportvereine in Frage.: Bezüglich der Sportſtätten ſtellt der Referent feſt, daß die deutſchen Gemeinden die größten Sport⸗ ſtättenbeſitzer Deutſchlands ſind. Die Erſtellung wei⸗ terer Sportanlagen ſei angeſichts des gewaltigen Aufſchwungs der Leibesübungen und insbeſondere der planmäßigen Leibeserziehung der Jugend zwingende Notwendigkeit. Das Ziel ſei nicht die Errichtung großer Stadien, aber auch nicht der Bau von Tummel⸗ und Spielplätzen, ſondern es bedürfe ſachgerechter Uebungsſtätten mit einwand⸗ freiem Gerät. Der Stand an Uebungsſtätten, der zunächſt überall erreicht werden müſſe, ſeien fünf Quadratmeter reine Uebungsfläche auf den Kopf der Bevölkerung, 0, Quadratmeter Halle auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung, ein Hallenbad von 300 Kubikmeter auf je 10000 Seelen und ein Sommerſchwim mbad für jedes Dorf und die entſprechende Anzahl für die Städte. Tatſächlich kämen in den Städten nur etwa 3,2 Quadratmeter Sportſtätten auf den einzelnen Deutſchen. An Hallen fehlten rund 8 Millionen Quadratmeter, die jetzige Zahl müßte vervierfacht werden. Beſondere Aufmerkſamkeit verdiene der Bau von Schwimmbädern, 44 000 Gemeinden beſäßen heute noch keine Schwimmgelegenheit. genoſſen erleichtern, ſie gewiſſermaßen zur Leibes⸗ übung verführen. Die Aufgabe ſei nicht nur Spielplatzbau, ſondern auch Spiel p latzkultur, der Sportpark. f 3 8 Alle ſport⸗ lichen Anlagen müßten die Leibesübung aller Volks⸗ das Optimum der täglichen Fettration bei 50 bis 60 Gramm liege, alſo ungefähr bei der Hälfte von dem, was tatſächlich heute in Deutſchland ver⸗ zehrt werde. Notwendig ſei, daß aus der Erkennt⸗ nis dieſer Entwicklung der Wille zu einer großen Ernährungsreform erwachſe. Wenn mäß Kärföffelm einfäüfr NSDap-Nifleilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen enmnommen Ortsgruppen der NSDAP Neueichwald. 21. 10., 20.15 Uhr, Pflichtmitgliederper⸗ ſammlung im Kaſino der Firma Bopp u. Reuther Mang⸗ heim⸗Waldhof. Es treten an: Stab, Zellenleiter, Block⸗ leiter, Blockhelfer, Walter und Warte der DA und NS, und zwar 19.50 Uhr vor dem Kaſino. An der Mitglieder⸗ verſammlung nehmen ferner noch ſämtliche Pg. und Partei, anwärter teil. Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht. Wohlgelegen. Am 21. 10. Pflichtmitgliederverſammlung im Planetarium. Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter 19.30 Uhr vor der Geſchäftsſtelle Rheinau. Wegen Erkrankung des vorgeſehenen Rednerz fällt die für 22. 10. angeſetzte Mitgliederverſammiung aus, NS⸗Frauenſchaft Wohlgelegen. 21. 10., 20 Ahr, nehmen die Frauenſchaftz⸗ und Frauenwerksmitglieder an der Mitgliederverſammlung im Planetarium(Luiſenpark) teil. Humboldt. 21. 10., 20 Uhr, Heimabend in der Alphorn⸗ ſtraße 17. Feudenheim. 21. 10., 14.30—15.30 Uhr, Nähnachmittag für die Zellen 4, 5, 6 im Heim. Zellen⸗ und Blockwalterinnen müſſen ebenfalls daran teilnehmen. Erlenhof. 21. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend in der „Flora“, Lortzingſtraße. Erſcheinen iſt Pflicht. Neckarau⸗Süd. 20. 10., 20 Uhr, Heimabend im Volkz⸗ chor.(Singen.) Jugendgruppe. Die Jugendgruppen Deutſches Eck und Innenſtadt, Lindenhof, Neckarſtadt⸗Oſt, Neckarau⸗Nord und ⸗Süd treten am 21. 10., 20 Uhr, zur gemeinſarzen Probe in der Kreisfrauenſchaftsleitung, L 9, 7, an. 8 Gefolgſchaft 29/171. Am 20. 10., 20 Uhr, tritt die Ge⸗ ſolgſchaft 29/171 zum Schardienſt am Heim an. Uniform iſt Pflicht. Dienſt: Heimabend. Uniform und Außs⸗ weiskontrolle. PR⸗Stelle. Betr. Schaukäſten. Sämtliche Schauksſten im Bannbereich ſind ſofort auf das Thema:„Deutſche n der Tſchechei“ einzuſtellen. Material iſt am 2. 10. im Schlageterhaus, Zimmer 75, abzuholen.(20 Uhr). Bannmuſikzug. Hitlerjungen, die Intereſſe haben, im Bannmuſikzug mitzuſpielen, melden ſich auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Bannes 171 im Schlageterhaus. BDM Gruppenführerinnen! Sofort Fächer leeren! Um⸗ gehend Karten für den 21. 10. auf dem Untergau ab⸗ rechnen! Meldung bis Donnerstag: Anzahl der Füh⸗ rerinnen, die an der raſſepolitiſchen Schulung Samslag und Sonntag, 23/24., teilnehmen. Gruppe 22/171. Feudenheim: 20. 190., 20 Uhr, treten alle Mädel, die beim Elternabend mitmachen, in der Badenia⸗Turnhalle an. 3 JS Feudenheim. 20. 10., 15 Uhr, Antreten aller JM um Dienſt. Einkaufstaſche und Einkaufsnetz uicht vergeſſen!! Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel, weiſt darauf hin, daß angeſichts der diesjährigen reichlichen Kartoffelernte die deutſche Hausfrauenwelt ein erfreuliches Ver⸗ ſtändnis für die vielſeitigen Verwendungsmöglichkei⸗ ten der Kartoffel bei der Geſtaltung des täglichen Speiſezettels zeigt. Weniger erfreulich iſt aber dabei eine Erſcheinung, die unſere Lebensmittel⸗ und Ge⸗ müſekaufleute feſtſtellen müſſen. Sehr viele Haus⸗ frauen denken nicht daran, daß gerade beim Kartof⸗ feleinkauf die Einkaufstaſche und das Einkaufsnetz eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben. Gerade die Kartoffel gehört zu denjenigen Lebensmitteln, bei deren Einkauf beſonders leicht jede überflüſſige Ver⸗ eee eee Merkſätze für den Verkehr: Radfahrer! Der Trunkenheit beim Radfahren folgt das Verbot des Radſahrens! packung vermieden werden kann. Der Lebens⸗ mittel⸗ Einzelhandel richtet alſo an die ein⸗ kaufende Hausfrauenwelt erneut die Bitte, beim Einkauf von Kartoffeln das Einkaufsnetz und die Ein⸗ kaufstaſche wieder zu Ehren kommen zu laſſen und die Geſchäftsinhaber nicht vor die Notwendigkeit zu ſtellen, beim Verkauf einiger weniger Kilo Kartof⸗ feln Tüten zur Verpackung verwenden zu müſſen. Die Koſten ſolcher Tüten ſtehen in keinem Verhält⸗ nis zu dem Geldwert der eingekauften kleinen Kar⸗ toffelmengen, um ſo mehr als gerade das Verpacken von Kartoffeln große Tüten aus beſonders kräftigem und daher viele Rohſtoffe verſchlingendem Papier erforoͤ ert. An die Kartoffellieferanten muß bei dieſer Ge⸗ legenheit der Einzelhandel die Bitte richten, dafür zu ſorgen, daß die Kartoffeln im Sinne der Beſtim⸗ mungen der Kartoffel⸗Wirtſchaftsverbände möglichſt ſchmutzfrei geliefert werden, ſo daß auch die Hausfrauen keine Sorge zu haben brauchen, daß ihre Einkaufstaſchen bei Kartoffeleinkäufen durch Be⸗ ſchmutzung leiden. Wenn Kartoffellieferanten, Ein⸗ zelhändler und Hausfrauen auf dieſem Gebiete Hand in Hand arbeiten, ſo kann eine beträchtliche Einſparung von Packmaterial erzielt wer⸗ den, ohne daß die Erforderniſſe der Hygiene und der Sauberkeit irgendwie darunter leiden. a Uebergangsgeld für entlaſſene„Beamte auf Widerruf“. Der Reichsfinanzminiſter hat das Ueber⸗ gangsgeld für entlaſſene„Beamte auf Widerruf“ ge⸗ regelt. Der Erlaß, der ſinngemäß für Reichsange⸗ ſtellte gilt, geht davon aus, daß nach dem Beamten⸗ geſetz Beamte auff Widerruf jederzeit entlaſſen wer⸗ den können. Der durch Widerruf Entlaſſene erhält für den Monat, in dem ihm der Widerruf mitge⸗ teilt worden iſt, ſeine vollen Bezüge. Er erhält fer⸗ ner, falls er mit den Dienſtbezügen angeſtellt war, je nach der Dauer der zurückgelegten Dienſtzeit, Uebergangsgeld bis zum Sechsfachen der Dienſtbe⸗ züge des letzten Monats. Das Uebergangsgeld iſt nicht zur Einkommenſteuer(Lohnſteuer) heranzu⸗ ziehen. Rheinfelden 8.8% Kaub 298 208192 Breiſach 8 P81 en 150 1% 155 5 une Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt M 22. Ol. 2957 Pacher. X 2 2 1 5 4 888 241 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe- ort Frankfurt a. M, vom 20. Oktober. Faſt unge⸗ hinderte Ausſtrahlung ließ es in der vergangenen Nacht zu ſtarker Abkühlung und verbreiteten Boden⸗ fröſten kommen. Die Tagestemperaturen werden dagegen raſch und noch etwas höher an⸗ ſteigen als geſtern. Die Entwicklung der Groß⸗ wetterlage läßt noch keine durchgreifende Aenderung erwarten. e Vorausſage für Donnerstag, 21. Oktober Morgens ſtellenweiſe dunſtig oder neblig, ſonſt trocken und vielſach heiter, nachts recht friſch, mittags ziemlich warm, Winde aus Oſt und Süd. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. Oktober + 15,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht um 20. Oktober T 3 Grad; heute früh halb 8 Uh + 43 Grad. f Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Abein⸗Wegel] 16. 17. 18. 19. 20. Rhein- Wegel 17. 18 19. A. Neckar⸗Benuel Mannheim.0. 29800 mmm 1 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe —— Beim Zuſammenſtoß tödlich verunglückt Polizeibericht vom 19. Oktober Am 18. Oktober, um 18.30 Uhr, ſtieß auf der Zu⸗ bringerſtraße zur Reichsautobahn in Käfertal ein Kraftrad mit Beiwagen mit einem die Straße überguerenden Branereifuhrwerk zuſammen. Der im Beiwagen ſitzende junge Mann wurde herausge⸗ schleudert und erlitt ſchwere Verletzungen, die einige Stunden ſpäter zum Tode führten. Der Kraftrad⸗ jahrer wurde ebenfalls bewußtlos ins Krankenhaus eingeliefert. Gerichtliche Unterſuchung über die Schuldfrage iſt eingeleitet. * 9 Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag ſtießen Ecke O 1/0 2— P 1 2 ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Der Kraftradfahrer kam zu Fall und wurde er heblich verletzt. Beide Fahr⸗ e wurden beſchädigt. Zu gleicher Zeit fuhr auf der Käfertaler Straße ein Radfahrer gegen einen Perſonenkraftwagen. Der Radfahrer ſtürzte und 871 NpA gin u Johne 8 d Zöhne Ju. verhinder! edel Mund e engt te Sie relrugt 88 Zehnschen Tchnpeste 80 0 8 neh. N onllschen e Ul mußte mit Kopfverletzungen und Schnittwunden im Geſicht und an den Händen nach einem Krankenhaus gebracht werden. Bei ſieben weiteren Verkehrsun⸗ fällen wurden zwei Perſonen verletzt und mehrere Fahrzeuge zum Teil ſchwer beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 31 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an elf Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgegeben, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auſwieſen. Junge tot aufgefunden. Am 18. Oktober, nachmit⸗ tags 17 Uhr, wurde in einem Gebüſch des Luiſenparks die Leiche eines zwölfjährigen Jungen durch ſpielende Kinder aufgefunden. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen iſt ein fremdes Verſchul⸗ den an dem Tod des Jungen nicht anzunehmen. Klärung wird jedoch erſt durch die gerichtliche Unter⸗ ſuchung zu erwarten ſein. Entwendet wurde am 15. Oktober aus einer Man⸗ farde in Neckarau eine Damen armbanduhr mit goldenem ziehbarem, 10 Millimeter breitem Arm⸗ band; die Uhr iſt vergoldet. Durchmeſſer 2,5—3 Zen⸗ timeter, gelbes Zifferblatt, römiſche Zahlen, gelbe Zeiger, am Bügel ein kleines, blaues Steinchen. a Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begingen in dem Vorort Seckenheim Jakob Berlinghof und Frau Marie, geb. Dick.— Frau Eliſabeth Weſch, geb. Volz, vollendete in geiſtiger Friſche Lebensjahr. ihr 80. Der Milchzulaſſungsausſchuß tagte Genehmigte Geſchäftsverlegungen und Geſchäftsübernahmen Ein Konzeſſions⸗ entziehungsverfahren wegen rückſtändiger Steuern Der Milchzulaſſungsausſchuß beim Po⸗ lizeipräſidium Mannheim hielt am Montagnachmit⸗ tag wieder eine Sitzung ab, auf deren Tagesordnung ſteben Fälle ſtanden; drei Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung von Milchgeſchäften, drei Geſuche um Er⸗ laubnis zur Uebernahme von Milchgeſchäften und ein Konzeſſionsentziehungsverfahren. Wenn Milchhändler beim Polizeipräſidium um Verlegungsgenehmigung einkommen, dann ſtreben die Geſuchſteller zumeiſt nach einer Verbeſſerung ihrer Geſchäftsräume oder auch ihrer Wohnverhältniſſe. Der Milchzulaſſungs⸗Ausſchuß hat für ſolche Erwägungen Verſtändnis und entſprach des⸗ halb auch den drei geſtrigen Verlegungsgeſuchen. Dementſprechend darf Joſef Axtmann ſein Milch⸗ geſchäft von L. 12, 6 nach L. 10, 8 überführen, die Ehe⸗ leute Karl Kaiſer werden mit ihrem Milchladen von der Gontaroͤſtraße 6 nach dem Haus Ecke Nieder⸗ feld⸗ und Schlageterſtraße wandern und die Eheleute Karl Wehrle von F 7, 13 nach G 7, 40. Bei den drei Geſuchen um Erlaubnis zur Uebernahme von Milchgeſchäften handelt es ſich natürlich nicht etwa um neue Konzeſ⸗ ſionen, ſondern um Geſchäftsübertragungen von Eltern auf den Sohn und in einem Falle von der Tante auf den Neffen. In dieſen Fällen prüft der Milchzulaſſungsausſchuß ſehr genau die Be⸗ dürfnisfrage und die Frage des Mindeſtum⸗ ſatzes, der von einem Milchgeſchäft erreicht werden muß, ſoll ihm nicht die Exiſtenzberechtigung abgeſpro⸗ chen werden(die Norm beträgt täglich 300 Liter). Die vorliegenden Geſuche entſprachen dieſen Voraus⸗ ſetzungen und fanden ſo die Zuſtimmung des Aus⸗ ſchuſſes. Hermann Haas in Seckenheim darf das Milchgeſchäft im Hauſe Offenburger Str. 11 über⸗ nehmen, Adolf Speidel in Neckarau jenes im Hauſe Luiſenſtraße 19 und die Eheleute Karl Edin⸗ ger dürfen den Milchladen in J 7, 1 betreiben. Bei dem Konzeſſionsentziehungsverfahren ging es darum, daß ein Milchhändler ſeinen Ver⸗ pflichtungen nicht nachgekommen war. Es waren er⸗ hebliche Steuerrückſtände aufgelaufen. Das Polizeipräſidium hatte daraufhin ſchon im Januar die Entziehung der Konzeſſion ausgeſprochen, aber bisher noch nicht vollzogen, weil man dem Manne die Gelegenheit geben wollte, die Angelegenheit in Oroͤ⸗ nung zu bringen. In der geſtrigen Sitzung konnte er darauf hinweiſen, daß er ſich in den letzten zehn Monaten redlich bemüht hat, die rückſtändigen Steuerverpflichtungen abzutragen. Unter Würdi⸗ gung dieſes Umſtandesſetzte der Ausſchuß den ſofortigen Konzeſſionsentzug noch⸗ mals in jederzeit widerruflicher Weiſe auf die Dauer eines Jahres aus. Es wird erwartet, daß ſich der Milchhändler in dieſer Zeit in gleichem Maße wie zuvor um die Bereinigung ſeiner finanziellen Lage bemüht. Dann aber kann er übers Jahr ſogar mit der Beendigung des Entziehungs verfahrens rechnen. dr.-m. ie Ein Standkonzert auf dem Platz des“ Ja⸗ nuar veranſtaltete, wie uns nachtärglich geſchrieben wird, im Rahmen der von der DAc durchgeführten Reichsſtraßenſammlung des WoW die NSG.„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe„Platz des 30. Januar“, am Sonntag. Es wurde ausgeführt vom Bando⸗ nium⸗Club Schwetzingerſtadt. Volkslieder, Märſche, Ländler und Walzer erfreuten die zahlreichen Zu⸗ hörer. Reicher Beifall belohnte nach jedem Muſik⸗ ſtück die Spieler. Aus den Aeußerungen der Zu⸗ hörer dürfen die Spieler entnehmen, daß ſie jeder⸗ zeit eine dankbare Zuhörerſchaft bei den weiteren Standkonzerten finden werden. * Der Hilfsbund der Deutſch⸗Oeſterreicher, Orts⸗ gruppe Mannheim, zeigt am Donnerstag, dem 21. Oktober, im Ballhaus(großer Saal) im Film die „Weltkriegsfront Kärnten“. Die erklären⸗ den Worte ſpricht Gebietsleiter Pg. Aöͤalbert Weber⸗ Stuttgart. Der Biloſtreifen iſt nach Original⸗Auf⸗ nahmen hergeſtellt. Fußgänger auf der Fahrbahn Mehr Entſchlußkraft— weniger Trippeln! Die Kraftfahrer ſind öͤie großen Verkehrsſünder, die Fußgänger ihre bedauernswerten Opferlämmer und was dazwiſchenliegt, nämlich die Radfahrer, Verkehrsforellen genannt, ſind die unſicheren Kanto⸗ niſten, die je nachdem die Nerven der anderen in Aufregung verſetzten oder die Aufmerkſamkeit ab⸗ lenkten. Es ſind die Fußgänger, die ſo denken, und wenn man unſere Verkehrsinſel genau verfolgt oder Unfallberichte lieſt, dann könnte man faſt annehmen, dieſe Auffaſſung ſtimme auch. Die zu Fuß gehenden Opferlämmer vergeſſen dabei aber ganz, daß den Kraftfahrern und anderen Verkehrs⸗ teilnehmern ungleich mehr Sorgfaltspflicht durch das Geſetz auferlegt wird als ihnen ſelbſt, und daß dieſe ſchon herangezogen werden, wenn ſie nur einen der unzähligen Paragraphen der Reichsſtraßenver⸗ kehrsordnung verletzen, während es nur wenig Ver⸗ kehrsregeln für den Fußgänger gibt. Er hat ſich eben ſo zu betragen, daß er nach dem allgemein gehaltenen Paragraphen„niemanden gefährdet oder behindert“. Auf der anderen Seite ſchätzt der Fußgänger ſeine Rechte außerordentlich hoch ein; wehe, wenn dagegen einer verſtößt! Das wenigſte, was er zu erwarten hat, iſt ein gewaltiger Fluch. Er benimmt ſich im⸗ mer richtig— meint er. Und doch, was tut er im Grunde nicht alles zum Verhängnis der anderen Verkehrsteilnehmer. Wir wollen nur eines hier her⸗ ausgreiſen: Das Ueberqueren der Straße. Wenn die Menſchen in all ihrem Tun ſo wenig Ent⸗ ſchlußkraft zeigten wie hier, dann gäbe es wohl kaum aufblühende Geſchäfte und überhaupt nichts, was von der ſogenannten Entſchlußkraft abhängt. Kaum haben ſie den ſicheren Bürgerſteig verlaſ⸗ ſen, da ſcheinen die meiſten auch ſchon von allen guten Geiſtern und jeder Vernunft verlaſſen zu ſein. Ein Kraftwagen kann Hunderte Meter weit weg ſein oder nur zwanzig, ſie ſtutzen, und damit nicht genug, ſie bleiben ſtehen, und anſtatt bei dieſer Taktik, wenn ſie auch zeitraubend iſt, zu bleiben, beſinnen ſie ſich plötzlich darauf, daß dieſer Kraftfahrer vielleicht ein Unmenſch ſein könnte. Huſch⸗huſch, ſauſen ſie zurück oder wollen es wenigſtens. Da merken ſie plötz⸗ lich wieder, daß es doch eine ganze Weile dauern könnte, bis der hundert Meter entfernte Wagen her⸗ anxrollt, und ſchon beginnen ſie, ſich wieder vorwärts zu bewegen. Der Wagen iſt aber in vielen Fällen tatſächlich ſchon ſoweit herangekommen, daß er gar nicht mehr ausweichen kann und— die Verwandten können den Fußgänger im Krankenhaus beſuchen, wenn ſie ihm nicht gar einen Kranz kaufen müſſen. Der Kraftfahrer nennt dieſes Gebaren„das Trippelmanöver“ und hat ſich— zugegebener⸗ maßen— daran ſchon ſo ziemlich gewöhnt. Für ihn ſind die Fußgänger die größten Ver⸗ kehrsſünder. Die Radfahrer tragen zwar auch ein gut Teil zu ſeinem„Pech“ bei, aber ſie ſind wenigſtens auf der Fahrbahn, ſie ſieht er und kann ſich doch wenigſtens ſo ungefähr einen Vers darauf machen, wo ſie hinwollen und was ſie tun werden. Der Fußgänger aber kommt plötzlich, und, wenn ge⸗ rade eine Straßenbahn irgendwo auftaucht, oft mit raſender Geſchwindigkeit, auf die Fahrbahn. Von ihm ſieht er vorher nichts oder wenn, dann weiß er nicht, ob der nun friedlichen Schrittes weiterſpaziert oder geradeswegs ſeinen Weg zu kreuzen gedenkt. Aber ein Kraftfahrer muß auf mehr achten als auf die Fußgänger, jede Kreuzung kann für ihn Gefahr bringen, auch ohne Fußgänger, und gerade dort überqueren die meiſten Fußgänger auf die beſchriebene unſichere Art ſeinen Weg. Paſ⸗ ſtert etwas, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß man mit aller Schärfe nach dem Verſchulden des Kraftfahrers ſucht. Nur in den ſeltenſten Fällen wird ihm das unſinnige Verhalten des Fuß⸗ gängers als Entſchuldigung angerechnet, meiſt kann er es ja gar nicht beweiſen, und wenn er es könnte, wird es ihm durch den Verletzten widerlegt, der im⸗ mer wieder beteuert, wie ſicher und vorſichtig er ſich auf der Straße bewegt hätte. Vor einiger Zeit erlebten wir, daß ein Kraft⸗ fahrer trotzdem freigeſprochen wurde von der An⸗ klage der fahrläſſigen Tötung. Aber das geht nicht immer ſo aus, deswegen mögen ſich die Fußgän⸗ ger ruhig über die Straße bewegen. Die Kraftwagenführer umfahren ſie ſchon, ohne ſie„um⸗ zulegen“, und wenn es tatſächlich Grund zu Angſt⸗ zuſtänden gibt— nun, dann bleibe man auf dem Bürgerſteig oder bleibe ſtehen, wenn man ſchon ein⸗ mal auf der Fahrbahn iſt. Viele Unfälle können da⸗ durch vermieden werden, denn das Verhalten der Fußgänger ſpielt keine unweſentliche Rolle bei den Urſachen in der Unfallſtatiſtik.—a— Von Pranger und Blutſtein Ein Vortrag im Altertumsverein Die Winterarbeit des Mannheimer Altertums⸗ vereins begann mit einem Vortrag des Gießener Univerſitätsprofeſſors Dr. Frölich ſehr ver⸗ heißungsvoll. Der Reoͤner ſprach über„Stätten mittel⸗ alterlicher Rechtspflege“ unter beſonderer Berückſichtigung der Gebiete Baden, Heſſen und Pfalz. Er verſtand es dabei, die Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart zu ſchlagen und in anregender Weiſe auf Dinge aufmerkſam zu machen, die am Wege, im Felde, im Dorf und im Walde zu uns ſprechen. Ueberall finden wir die Spuren alter Rechtspflege, wie ſie ſich aus der vorchxiſt⸗ lichen Zeit heraus entwickelt haben, wo Totenkult und Zauber, Opferſtätte, Dingſtätte und Richtſtätte oft noch in engem Zuſammenhang ſtanden. Der an⸗ ſchauliche Vortrag, von vielen Lichtbildern begleitet, gab einen Einblick in die Entwicklung der Rechts⸗ pflege und ihr Verfahren unterm Baum mit Schwert und Dingfahne, Holzpfahl und Galgen, der vom Kreuzgalgen zum Stock und Pranger ſich wan⸗ delt. Die Zeichen der Hochgerichtsbarkeit ſind„Stock und Stein“(Blutſtein). Viel Einzelheiten gaben dem Vortrag Farbe, das Wichtigſte aber bleibt der Hinweis auf Dorflinden und Ulmen, auf Markt⸗ kreuze und alte Richtplätze, auf Gemarkungsnamen und ähnliches zu achten, die überall als Ueber⸗ bleibſel der Vergangenheit zu uns ſprechen und wert ſind, erforſcht zu werden. Dem Dank des Vereinsvorſitzenden Winterwerb ſchloſſen ſich die Hörer in ſtarkem Beifall an. Wie Kaſſel die Verkehrsſünder beſtraft Der Kaſſeler Polizeipräſident kündigt gegen Verkehrsſünder ſchärfſte Maßnahmen an, nachdem im dritten Vierteljahr 10 Tote und 231 Verletzte zu beklagen waren. Er gibt folgendes bekannt: „Ich werde nunmehr ab ſofort mit den ſchärfſten Maßnahmen gegen Verkehrsübertreter einſchreiten. Neben gebührenpflichtigen Verwarnungen und Anzeigen wird in Zukunft jeder grobe und rück⸗ fällige Verkehrsſünder zu einem beſon⸗ deren Verkehrsunterricht herangezogen. Der Unter⸗ richt findet ſonntags in den früheſten Morgenſtunden ſtatt. Außerdem kann, je nach der Schwere der Ueber⸗ tretung ſich ſteigernd, folgendes angeordnet werden: Bei Verkehrsübertretungen der Kraftfahrzeugſührer: Droſſelung des Motors bis auf 40 Km. Höchſt⸗ geſchwindigkeit, Sicherſtellung der Fahrzeuge, Ent⸗ ziehung des Führerſcheines. Bei Verkehrsübertretungen der Radfahrer: Entfernen des Vorderrades, Sicherſtellung des Fahr⸗ rades: Bei Verkehrsübertretungen der Fußgänger: Beſonders verſchärfte Geldſtrafen. Bei Trunken⸗ heit im Verkehr: Inhaftnahme, Veröffentlichung des nollen Namens in den Tageszeitungen. Ich bin überzeugt, daß ich mich mit den oben auf⸗ geführten ſcharfen Maßnahmen im Einklang mit dem größten Teil der Kaſſeler Bevölkerung befinde, die für ſich und ihre Angehörigen eine Erhaltung von Leib und Leben und eine ordnungsmäßige Abwicke⸗ lung des Verkehrs fordern können.“ u Arbeitsjubiläum. Bei der Steindruckerei Ju⸗ lius Jahl konnte der Steinſchleifer Konrad Mer⸗ kel ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum begehen. Gleich⸗ zeitig feierte er ſeine ſilberne Hochzeit. Aus dieſem Anlaß fand eine Betriebsfeier ſtatt, wobei der Ar⸗ beitskamerad durch Geſchenke des Betriebsführers und der Gefolgſchaft geehrt wurde. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wurde ihm die Ehrenurkunde des Verban⸗ des Deutſcher Offſet⸗ und Steindruckereien ſowie der Wirtſchaftsgruppe Druck⸗ und Papierverarbeitung ausgehändigt. Ausflug der Mannheimer Liedertafel in die Pfalz Das prächtige Herbſtwetter Herrenausflug, den die Mannheimer Liedertafel am Sonntag in die Pfalz unter⸗ nahm, zu einem ganz beſonderen Naturgenuß. Um 2 Uhr war Start zum„Vadderdag“ vom Vereins⸗ heim aus in zwei Kurpfalz⸗Omnibuſſen. Auf dem Parkplatz vor dem Dürkheimer großen Faß wurde halt gemacht, da die meiſten die neuen Kurbrunnen⸗ anlagen noch nicht geſehen hatten. Im Forſthaus Iſenach wurde der Kaffee eingenommen. Hatte man ſich bis dahin an der prachtvollen Laubfärbung er⸗ freut, ſo wurde dieſer herbſtlich ſchöne Eindruck noch weſentlich verſtärkt, als die Weiterfahrt begann, die über Frankenſtein durch das kurvenreiche Lambrechter Tal nach Neuſtadt führte. Wundervoll iſt die Tönung des Laubes vom Roſtbraun bis Hellgelb zwiſchen dem Grün der Nadelwälder. Der Natur⸗ freund ſollte nicht mehr allzu lange ſäumen, in dieſen hertlichen Herbſttagen der Pfalz einen Beſuch abzuſtatten, zumal auch das weite Rebenland ſein rotes und gelbes Herbſtkleid angelegt hat. Da in Neuſtadt an der deutſchen Weinſtraße kein geeignetes Lokal aufzutreiben war, wurde nach kurzer Stärkung in Mußbach im großen Saale der Winzergenoſſenſchaft Ruppertsberg endgültig Station geſtaltete den Strümpfe Kauft man bel Stumpf. Hernuns, 91.5 gemacht. Als die Mannheimer den Saal betraten, brauſte ihnen der deutſche Sängerſpruch entgegen. Eine ſtattliche Anzahl Mitglieder der Neuſtadter Liedertafel hatten ſich zu Fuß nach Rupperts⸗ berg begeben, um hier mit den Mannheimer Sanges⸗ freunden einige vergnügte Stunden zu verleben. Als Vereinsführer Ries im Namen der Neuſtadter herzliche Begrüßungsworte geſprochen und zum Weinabend im Januar 1938 eingeladen hatte, danhte Vereinsführer Voigt, wobei er die Verdienſte wür⸗ digte, die ſich Sängerkamerad Heinrich Wellen⸗ reuther um die Vorbereitung des Ausfluges er⸗ worben hat. Und nun wechſelten in bunter Folge Chorvorträge der Mannheimer und Neuſtadter Liedertäfler— die Mannheimer leitete Fritz Man⸗ ſar— mit ſoliſtiſchen Darbietungen, wobei vor allem der Neuſtadter Schuſter, der über einen ſehr ſchönen lyriſchen Tenor verfügt, ſtürmiſchen Beifall hervorrief. Auch der Humoriſt, den die Neuſtädter beſitzen, war dem Mannheimer Joſeph Götz gleich⸗ wertig. Schon längſt hatten die Neuſtadter, einer Auffor⸗ derung des Vereinführers Voigt folgend, bunte Reihe mit den Mannheimern gemacht, als Vereins⸗ führer Ries eine mehr als einen Meter hohe Flaſche, gefüllt mit edlem Ruppertsberger, als An⸗ gebinde der Neuſtadteer überreichte. Als die Flaſche geleert war, ließ ſie Vereinsführer Voigt von neuem füllen. Es iſt klar, daß der feuchtfröhliche Kreis nur höchſt ungern aufgelöſt wurde. Aber als die letzte Stunde des Sonntags begonnen hatte, muß⸗ ten ſchließlich doch die Wagen beſtiegen werden, die die Ausflügler wieder am Vereinsheim e B. Ein Abend der NS Kon ͤ in Sandhofen Am Samstagabend fand ſich die Kamerasſchaft Sandhofen der NSKOV im Adlerſaal zu einem Verſammlungsabend mit anſchließender Unterhal⸗ tung zuſammen. Es ſprach Ortsgruppenleiter Weickum. Er zeigte in ſeinen Ausführungen die herabwürdigende Auffaſſung vom Heldentum der Front in der erſten Nachkriegszeit auf, ſtellte dieſer Niedergangserſcheinung die Auffaſſung des National⸗ ſozialismus gegenüber, der die Ehre des deutſchen Frontſoldaten wieder hergeſtellt hat. Der Mann⸗ heimer Kameradſchaftsführer Diehl übermittelte die Grüße der Kreisamtsleitung, dankte dem ſeit einiger Zeit aus der Führung der Ortsgruppe aus⸗ geſchiedenen Obmann J. Starke, dankte aber auch den NS OV⸗Mitgliedern für das volle Vertrauen, das ſie dem neuen Kameradſchaftsführer J. Schuh⸗ macher entgegenbringen. Im weiteren gab er dem Willen der NSS OV⸗Milglieder zur Gemeinſchafts⸗ arbeit Ausdruck, ſprach über die bevorſtehende Au s⸗ ſtellung„Die lebendige Front“ in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen und behandelte das in Ausſicht geſtellte Kriegsopfertreffen deutſcher und franzöſiſcher Kriegs⸗ opfer in Beſangon, an welchem auch Sandhofer Kameraden teilnehmen. Kamerad Wacker kündigte der Kameradſchaft einen Lichtbildervortrag des Volksbundes deutſcher Kriegsgräberfürſorge an. Die Nationallieder und der Fahnenausmarſch beendeten den erſten Teil des Abends. Die weitere Folge war der Unterhaltung gewid⸗ met. Einen ſchönen Beitrag ſpendete hierzu der Männergeſangverein 1878 mit Liedvor⸗ trägen. Dann war es Bertl Schadt, der ſich als Humoriſt ausgezeichnet einführte. Auch in Muſik hatte man eine gute Vortragsfolge eingeſchaltet. e Ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Fernlaſt⸗ zügen ereignete ſich heute vormittag gegen 411 Uhr an der Ecke Friedrichsplatz Tatterſallſtraße, wobei der aus Richtung Tatterſallſtraße kommende Wagen⸗ zug dem vom Ring kommenden in die Flanke fuhr und ihn ſo ſtark beſchädigte, daß er abgeſchleppt wer⸗ den mußte. Der Sachſchaden iſt erheblich, doch ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Es handelt ſich um zwei Laſtzüge aus der Pfalz. ber 5 8 6 8 4 7 um ine. 5„ BBessecles 4 .—— Ob am Schraubſtock oder an der Drehbank, an der Schreibmaſchine oder am Zeichentlſch, überall wird der ſchaffende Menſch durch gutes und . reichliches Licht in ſeiner Tätigkeit unterſtützt. Das gilt auch für die Arbeiten der Hausfrau. Sorge daher jeder auch des Abends für helle N. Räume. Jede Arbeit macht ſich dann noch einmal ſo leicht. Licht, durch Osram⸗A⸗LCampen erzeugt, iſt billig, kann alſo reichlich verwendet werden. 15 1 5 mit der Doppelwendel ſind beim Das Kennzeichen der 1 N 1 2 f Elektrolicht⸗Fachmann in den Größen N Osram⸗U⸗Campen⸗ „ 0 40, 60, 25 und 100 Watt erhältlich. Packung. 7 Mittwoch, 20. Oktober 1937 Süddeutſche Gauliga im Kampf Berliner Länderſpiel ſchwächt Meiſterſchaftsprogramm Am Tage des Länderkampfes gegen Norwegen im Olympia⸗Stadion erfährt das Meiſterſchafts⸗Programm in ſchland eine kleine Einſchränkung. Der Spielplan Südweſt ſieht zwar wiederum alle zehn Mann⸗ ſchaften in Tätigkeit, aber es iſt noch fraglich, ob der V Saarbrücken ohne den als Erſatzmann nach Berlin be⸗ ord Sold in Neunkirchen den ſchweren Kampf gegen ührer austragen wird. Im Gau Baden den Meiſterſchaftsbetrieb nicht zu ſehr in Mit⸗ haft zu ziehen, vor einiger Zeit bereits einige tänderungen vorgenommen. Der SV Waldhof ſollte nglich am Sonntag gegen den 1. Fc Pforzheim an⸗ was er aber ohne Sifflina nicht gerne wagen ch Immerhin haben die Waldhöfer ſich einberſtanden erklärt, auch ohne Siffling gegen einen anderen Gegner als gerade Pforzheim zu ſpielen. Und da hat malt dem Gaumeiſter Vfßdß Mühlburg als Partner gegeben. Die Spannung iſt in Baden jetzt erſt recht geſtiegen, nachdem der VfR ſeinen alten Rivalen am letzten Sonntag mit 32 legte und die Führung übernahm. Der Gau Würt⸗ wartet mit drei Paarungen auf, von denen das chen VfB Stuttgart und dem Spitzenreier aus im Mittelpunkt ſteht. Der Meiſter blieb in en noch ohne Sieg. Schließlich werden im Gau Bayern nur zwei Spiele durchgeführt. die aber immerhin von Bedeutung ſind, da ja mit dem 1. Fc Nünberg und der SpVg Fürth führende Mannſchaften an den beiden Kämpfen beteiligt ſind. Gau Baden VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe SW Waldhof— Bf Mühlburg Freiburger FC— Bf Neckarau Germania Brötzingen— SpVg Sandhofen Die Niederlage gegen den VfR hat den S Waldhof an die vierte Stelle zurückgeworfen, während ſein großer Gegenſpielex ſich vorläufig die Führung geſichert hat. Phönix Karlsruhe wird aber den Spitzenreiter am Sonntag erneut auf eine harte Probe ſtellen zumal der Vf Re auf den geſperrten limken Verteidiger Rößlina ver⸗ zichten muß. Bei aller Achtung vor dem Können des Neu⸗ lings, ſollte ſich der VfR letzten Endes auf Grund ſeiner größeren Erfahrung doch knapp durchſetzen. Mehr Zwei⸗ fel tauchen ſchon bei der Betrachtung des Spiels Wal d⸗ hof— Mühlbura auf, das der Meiſter nur mit einem ſchußkräftigen Sturm zu ſeinen Gunſten entſcheiden kann. In der Abwehr und Deckung iſt Mühlburg ſeinem Gegner nicht ganz gewachſen, aber ein aut aufgelegter BfB⸗Sturm könnte Waldhof doch ganz nett zu ſchaffen machen. Dem Freiburger F müßte es gelingen, zu Hauſe don Vis Neckarau hereinzulegen und damit ſeine Poſition in der Spitzengruppe behaupten, während die Begegnung zwiſchen Germania Brötzingen und SyVg Sandhofen in ihrem Ausgang als offen zu bezeichnen iſt. Schießt Sondhofen endlich ſein erſtes Tor? Vier Titelkämpfe in Schwacher Veſuch Einen ſo mößigen Beſuch wie beim 9. Boxkampf⸗ abend hat die Deutſchlandhalle noch nie zu verzeichnen gehabt. Es ſtellt der Sportfreudigkeit der Berliner aller⸗ dings ein ſchlechtes Zeugnis aus, ſtanden doch vier deutſche Meiſterſchaften auf der„Karte“ und nur knapp 5000 Zuſchauer waren erſchienen. Offermanns entthront Schüfer g Der einleitende Meiſterſchaftskampf im Fliegengewicht zwiſchen dem Titelverteidiger Paul S chäſer(Dort⸗ mund) und dem Herausforderer Hußert Offer maun (Neuß) führke nür über die Hälfte der angeſetzten zwölf Runden. In der 6. Runde brachte Offermanns, der bis dahin Vorteile hatte, Schäfer mit einem linken Haken bis „4“ und ein zweitesmal auf einen Rechten bis„9“ auf die Bretter. Schäfer wurde von dem unbarmherzig nach⸗ ſetzenden Ofſermanns ſchwer eingedeckt und gab in ſeiner Ecke in Doppeldeckung ſtehend auf. Kein Meiſter im Bantamgewicht. Der zweite Kampf, um den Meiſtertitel im Bantam⸗ gewicht, zwiſchen Hans Schiller(Berlin) und Her⸗ mann Remſcheid(Solingen) entſprach dem nur durch⸗ ſchnittlichen Können beider Boxer. Nach 12 ausgegli⸗ chenen und eintönigen Runden wurde ein Unentſchieden verkündet und damit iſt der Nachfolger von Riethdorf noch nicht feſtgeſtellt. Es ſchien, als ob Remſcheid kleine Vorteile errungen hatte, die aber nicht ausreichten, da der kopflos ſchwingernde Schiller zahlreiche Körpertreffer gelandet hatte. Beck bleibt Meiſter Der deutſche Federgewichtsmeiſter Karl Beck(Düſſet⸗ dorf) verteidigte ſeine Meiſterſchaft gegen den früheren Titelhalter im Bantamgewicht, Werner Riethdorf(Ber⸗ lin) durch einen überlegenen Punktſieg über 12 Runden er⸗ folgreich. Der körperlich ſtärkere und auch techniſch beſſere Beck hatte gegen den wieder ſehr tapfer angreifenden Ber⸗ liner in faſt jeder Runde klare Vorteile. Beſonders ſeine famoſe Linke hielt den Reichshauptſtädter immer wieder auf und in der vorletzten Runde war Riethdorf ſogar ſtark er⸗ ſchüttert, kam aber doch ohne Niederſchlag über die Strecke. Kölblin k..⸗Sieger Ein ſehr ſchuelles Ende nahm der Hauptkampf des Abends im Schwergewicht zwiſchen Europameiſter Arno Kölblin (Plauen) und dem Engländer Bill Wainwright. Be⸗ reits in der erſten Runde wurde Kölblin nach vier Nieder⸗ ſchlägen k..⸗Sieger. Der Engländer hatte das Pech, einen energiſch boxenden Gegner vorzufinden, der ihn gleich nach Beginn der erſten Runde mit einem linken Haken zu Boden ſchickte. Von dieſem Schlag erholte ſich Wainwright nicht wieder, erhob ſich aber nach drei weiteren Niederſchlägen jedesmal wieder und erſt beim fünften mußte er das„Aus“ über ſich ergehen laſſen. Kretzſchmar wieder Meiſter In einem ungemein ſpannenden Kampf, ſo ganz nach dem Geſchmack der Zuſchauer, eroberte ſich der Dresdner Herausforderer Rudolf Ketzſchmar den Titel im Leicht⸗ gewicht von dem bisherigen Meiſter Albert Eſſer(Köln). Der Kölner verließ ſich gegen den wieder ſehr unorthodox und unberechenbar boxenden Kretzſchmar ganz auf ſeine große Schlagkraft. Der wild anſtürmende Sachſe wurde in der zweiten Runde wegen Tiefſchlagens verwarnt und mußte in der fünften zweimal zu Boden. Gut erholt begann er aber die zweite Hälfte des Kampfes und trieb den Meiſter vor ſich her. Kretzſchmar vermochte gegen den viel nehmen⸗ den Körner mit Haken an Kopf und Körper ſo eine ſicher ſcheinende Niederlage in einen Punktſieg zu verwandeln, der ihm die Würde einbrachte, die er an Eſſer verloren Hatte. Neuſel Punktſieger über Strickland Der Bochumer Schwergewichtsboxer Walter Neuſel ſtellte ſich nach ſeiner Niederlage durch Tommy Farr zum erſtenmal wieder in einem engliſchen Ring vor. In der trotz hoher Eintrittspreiſe— für den teuerſten Platz wur⸗ den 65„ genommen— dicht beſetzten Wembley⸗Areng war der in Us A und England erfolgreiche Neuſeeländer Strickland ſein Gegner. In m unerhört harten Kampf, in dem keinem der beiden Gegner etwas geſchenkt und um jeden Zoll Boden geſtritten wurde, ſiegte Neuſel nach Ablauf der zwölf Runden ganz knapp nach Punkten, eine Eutſcheidung, die nicht überall bei den Zuſchauern An⸗ klang fand. Neuſel äußerte ſich nach ſeinem Sieg, daß es einer ſeiner ſchwerſten Kämpfe geweſen ſei, die er in ſeiner Laufbahn beſtritten habe. Der Deutſche hat ſich damit wie⸗ der in die Spitzenklaſſe gekämpft und wird vorausſichtlich erneut gegen Tommy Farr antreten. 2 i Gau Südweſt S Wiesbaden— Eintracht Frankfurt FS Frankfurt— F 03 Pirmaſens 1. FC Kaiſerslautern— Kickers Offenbach Wormatia Worms— Opel Rüſſelsheim Boruſſia Neunkirchen— F Saarbrücken. 2 Es, iſt jetzt eine ausgemachte Sache, daß Eintracht Frankfurt erſter Fovorit Oder denkt Boruſſig Neun⸗ kirchen anders, nachdem es her noch nicht möglich wor. die Leute um ch von der Spitze zu veroͤrängen? Sollte Saarbrücken ohne ſeinen Stopper Sold den Schritt nach Neunkirchen wagen, dann wird für den jetzt ſchon immer mehr nachlaſſenden FV micht viel Hoffnung auf Sieg be⸗ ſtehen. Dagegen müßte die Eintracht das Kurſtäbter Hin⸗ dernis alatt überwinden. Die Kickers Offenbach haben ſich ſcheinbar nun gefunden, ſo daß ſie es auch in Kaiſers⸗ lautend knapp ſchaffen ſollten, obwohl wir gerade hier eine Ueberraſchung nicht für ausgeſchloſſen halten. Wor⸗ matig Worms geht foſt denſelben Gang wie die Eintracht im Vorjahr. Vielleicht„kommt“ der Meiſter erſt im End⸗ ſpurt. Aber machen wir un 8 vor: es iſt ſehr viel Boden aufzuholen. Opel Rü sheim wird die Wor⸗ matia an einem Sieg kaum hindern können. Gau Württemberg VfB Stuttgart— Union Böckingen Stuttgarter Kickers— fg Schwenningen 1. SSV Ulm— Ulmer FV 94 Tabellenletzter gegen Tabellenerſten. Aber, bitte keine Verwechſlung: Union Böckingen iſt Spitzenreiter! Nun, am kommenden Sonntag kann Böckingen nicht in der Führuna abgelöſt werden, da ſeine größten Verfolger ſpiel⸗ frei ſind. VfB Stuttgart iſt nach wie vor wett von ſeiner beſten Form entfernt iſt. Wenn der Meiſter ſie auch hier nicht findet, donn wird ihm gegen die kampfſtarke Truppe der Böckinger eine Niederlage kaum erſpart bleiben. Ob es tatſächlich ſo kommt? Die Stuttgarter Kickers werden ſich gegen den Vfßk Schwenningen die Chance eines neuen Sieges kaum entgehen laſſen. Im Ulmer Ortstreffen halten wir den Platzverein für ſtärker. Gau Bayern 1. FC Nürnberg Be Augsburg 1860 München— SpVg Fürth Ein kleines Spiele. bedeutende mit drei Programm zwar, aber zwei Der 1. Fé Nürnberg nimmt relativ tels zwiſchen 1860 München und der SpVg Fürth zu beſtimmen. Die„Löwen“ ſind nach einem guten Start ſpäter erheblich zurückgefallen, aber dennoch ee e werden die„Kleeblättler“ ihre liebe Laft mit 1860 München haben. Wie wäre es mit einer Punkteteilung? der Deutſchlandhalle Amalteurboren Bayern Vaden Das Turnier der vier ſüddeutſchen Boxgaue wird am kommenden Freitag, 22. Oktober, mit der Begegnung zwi⸗ ſchen Bayern und Baden im„Bürgerbräukeller“ zu München fortgeſetzt. Bayern geht natürlich als Favo⸗ rit in den Kampf. Die beiden Mannſchoften wurden wie folgt aufgeſtellt(vom F. Birg(Pars ruhe Schild ünchen), Stetter aun⸗ heim)— Hikſch b Hoffmann(Mannheim] oder Müller(Karlsruhe!— Schmitt(München], Hettel(Korls⸗ ruhe)— Strehle 1(München), Wurth(Mannheim) a Frei(Mihichen), Köller(Männheim)— Schmiitinger [Würzburg], Bolz(Mannheim]— Moſer(München), Maier Singen)— Fiſcher(Nürnberg). Die Mannſchaft gegen Elſaß Am Sonntag, 31. Oktober, trägt eine kombinierte Moann⸗ ſchaft der beiden Gaue Baden und Württemberg ein Fuß⸗ ballmettſpiel gegen eine Mannſchaft des elſäſſiſchen Ver⸗ bandes in Straßburg aus. Der Geuppenſportwart, Prof. Glaſer, Freiburg, hat zu dieſem Spiel folgende Mannſchaft gufgeſtellt: Müller (IC Freiburg) Konrad Janſen (ff Mannheim)(SC Stuttgart) Förſchler Frey Fe 5 (Kickers Stuttgart](Sc Stuttgart)(fn Mannheim) Langenbein Fiſcher Scherer Wahl Striebinger (Bf Mannh.)(Pforzh.)(Fc)(Neckarau)(VfR Mannh.) Erſatz: Dieringer(Vfè Neckarau), Rohr(VfR Mann⸗ beim). Am den„Mr.-.-Pokal“ Sieben Tennisnationen ſind beteiligt Auch in dieſem Jahre werden wieder die beſten Hallen⸗ Tennisſpieler um den vom ſchwediſchen König geſtifteten Pokal kämpfen. Neben Frankreich, das die Trophäe 155 verteidigen hat und erſt in der Schlußrunde eingreift, haben ſechs weitere Nationen für dieſen Wettbewerb ihre Nennungen abgegeben. Es ſind dies Deutſchland, Schwe⸗ den, Holland, Dänemark, Norwegen und Monaco, die nach Davispokalart oͤie Ausſcheidungskämpfe beſtreiten. Kleine Sport-Nachrichten Jugoflawiens Tennisſpieler gewannen den zum Mitropapokal⸗ Wettbewerb zählenden Länderkampf gegen Italien in Mailand, übrigens der letzte in dieſem Jahr, mit:2 Siegen. Am letzten Tage gewannen Punec und Pallada die beiden Einzelſpiele gegen die Italiener Pal⸗ mieri und Quintavalle. Für den Hallentennis⸗Wettbewerb um den Pokal des Königs von Schweden, den Frankreich zu verteidigen hat, haben Deutſchland, Schweden, Holland, Dänemark, Nor⸗ wegen und Monaco ihre Meldungen abgegeben und be⸗ ſtreiten die Ausſcheidungsſpiele. 5 Karl Maier⸗Singen, der ausgezeichnete badiſche Halb⸗ ſchwergewichtler, erhielt nach ſeinen Siegen über Pürſch und Joſt einen Vertrag für die Berufsboxkämpfe in Baſel. Am 22. Oktober trifft er hier in einem Zehnrundenkampf auf den Schweizer Walter von Büren. Bayern und Baden ſetzen die Reihe der zum Turnier der vier ſüddeutſchen Boxgaue zählenden Kämpfe am 22. Oktober fort. An dieſem Tage ſtehen ſich die beiden Staffeln im Münchener„Hofbräukeller“ gegenüber. Die Mann⸗ ſchaften wurden bereits aufgeſtellt. Neue Termine Infolge verſchiedener Umſtände müſſen die Pflicht⸗ ſpieltermine für den reſtlichen Teil der Vorrunde ge⸗ ändert werden. Sie lauten nunmehr wie folgt: 24. Oktober: Brötzingen— Sandhofen(SR.: Hulter⸗ 8 Waldhof— Mühlburg(SR.: Schüle⸗Würm]; aunnheim— Phönix Karlsruhe(SR.: Klöß⸗Frei⸗ — Neckarau(.: Unverferth⸗ Pforzheim). ber: Sandhofen— Kehl(SR.: Hoferer⸗ Karlsruhe. 7. November: Pforzheim— Bf Mannheim; Phönix Karlsruhe— Sandhofen(Sg.: Schmitt ⸗ Offenburg); Neckarau— Kehl(Stadion 13 Uhr),(.: Möſſinger⸗ Durlach); Waldhof— Fc(Stadion 14.30 Uhr),(SR.: Ade Brötzingen— Mühlburg(SR.: Sel⸗ 9970 November: Sandhofen— Neckarau; Fc— Bft Mannheim; Pforzheim— Mühlburg; Kehl— 3 5 Phönix Karlsruhe— Waldhof. 97 Brötzing Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Gruppe Weſt: „Die letzten drei Wochen waren für den Spielbetrieb der Kreisklaſſe 1, namentlich aber für deren Gruppe Weſt, recht hinderlich. Hatten Erntedankfeſt, Reichsbundpokal⸗ ſpiele ſchon allerhand Kürzungen gebracht, ſo waren die Spielausfälle am letzten Sonnntag unvermeidlich. Mit Rückſicht auf die z l s auftretende Maul⸗ und Klauenſeuche mu Sportbetrieb in den Orten Oftersheim, Brühl und Ketſch bezirksamtlicherſeits unter⸗ ſagt werden, und gerade dieſe Plätze waren für dieſen Spieltag mit Pflichtſpielen belegt, die nun ſelbſtverſtänd⸗ lich ſpäter nachgetragen werden. So hatte die Gruppe Weſt nur das eine Treffen: Alemannia Rheinau— Kurpfalz Neckarau 221, Z. vieler e feglicher bei dem ſich die Alemannen mit einem knappen Siege be⸗ haupten konnten. Der Kampf dieſer alten Rivalen war natürlich zuweilen ſtark auf Härte abgeſtimmt. Es ging zeitweiſe allzu lebhaft, und ſo wor es denn am Ende auch kein Wunder, daß Kurpfalz einen Spieler durch Platz⸗ verweis verlor. Rheinaus Angriff, für den Geisler und Heckmann die Tore erzielten, war ungewohnt nervös und ließ eine Reihe beſter Torgelegenheiten aus. Die Kurpfälzer waren über Strecken des Spieles recht flott in Fahrt, wenn ſie auch noch längſt nicht die alte Kampf⸗ ſtärke zeigten, die ſie allerdings noch ſehr nötig brauchen werden, wenn man ernſtlich mitreden will. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte ee 3 3 0 0 8˙4 6˙⁰ TV 1846 8 2 1 0 11.4 5˙1 TS Oftersheim 4 3 1 1 10.6 5˙3 Poſt Mannheim. 2 2 0 0 11 40 Tgde Ketſch 3338 1 0 2:10 2˙4 TV Rohrhof 8 1 0 2 4·8:4 Reilingen— 1 0 3 10:15:6 ll! 0 1 0 11 11 Kurpfalz Neckarau 1 0 1 0 11 11 Altlußheim 8 0 0 3 512.6 Gruppe Oſt: In der Gruppe Oſt lief auch diesmal alles„fahrplan⸗ mäßig“. Die angeſetzten Spiele: Aſchbach— Edingen:6 Ladenburg— Leutershauſen:1 Neckarhauſen— Hemsbach:0 Wallſtadt— Schriesheim:1 kamen reſtlos zur Durchführung, und es ſei vorweg be⸗ tont, daß auch diesmal kein Tag für Ueberraſchungen war. Eine recht gefällige Partie lieferten die Fortunen aus Edingen in Aſchbach beim Neuling, der auch diesmal harten Widerſtand aufbrachte, aber am Ende doch die größere Erfahrenheit der Leute vom Neckarplatt anerkennen mußte. So zufrieden wie die Aſchbacher mit ihren Gäſten waren, ſo wenig waren ſie es mit dem Spielleiter Som⸗ mer(Viernheim), über deſſen Leitung einige Unzufrieden⸗ heit herrſchte.— Die Ladenburger machen ſich immer mehr heraus, und ſchon iſt mit dem Sieg über Leutershauſen der Sprung ins Mittelfeld gelungen. Es wurde hart um Nachdem die Mannheimer Vereine der Kreisklaſſe 2 ihrs erſten Gefechte an der Bergſtraße austrugen, hatten ſie für dieſen Sonntag nicht zu reiſen und die Programm⸗ geſtaltung der dritten Runde erfuhr dadurch mit: Jahn Weinheim— Vützelſachſen:3 Sulzbach— Altenbach(ausgefallen) Spe Gartenſtadt— TV Viernheim:2 Spy Mannheim⸗Stadt— Bepo Lanz 01 eine intereſſante Abwechſlung. Der Lokalſchlager Stadt gegen Lanz, früher ſchon oft aufgetiſcht, wurde auch dies⸗ mal mit einer gewiſſen Spannung erwartet, da ſich beide von Hauſe zus ſehr gut kennen. Dieſes Spiel, das in den Vormittagsſtunden im Stadion ſtattfand, war keine weltbewegende Sache, es war vielmehr ein Kämpfen und Abrackern beiderſeits, ſo daß man es ſchon begreifen konnte, als dem oder jenem Spieler frühzeitig die Luft ausgegangen war. Die beiderſeitigen Leiſtungen, aber auch das beiderſeitige Verſagen, hielten ſich etwa die Waage, ſo daß eine Punkteteilung zweifellos das ge⸗ rechteſte Ergebnis geweſen wäre. Statt deſſen reichte es zu einem knappen und zugleich auch glücklichen Sieg der „Lanzer“, die ſo wenigſtens ihren Lohn für ihre wahre Energieprobe hatten. Zweifellos hötte der Torwart der Stadt, bei der man neben Hartung auch einige andere Spieler vermißte, bei einiger Aufmerkſamkeit dieſen Tref⸗ fer vereiteln können. Die Altenbacher ſanden in Sulzbach ein leeres Neſt vor und mußten ſo unverrichteter Dinge nach Hauſe fahren. Einen Troſt für den Ausfall mögen ſie darin finden, daß der Spielleiter der Kreisklaſſe 2 bei einer:-Wertung ihnen den Sieg zuerkannte, während er Sulzbach das Spiel für verloren markierte, was wir in nachſtehender Tabelle bereits berückſichtigt haben. Jahn Weinheim empfing Lützelſachſen und es ſei gerne regiſtriert, doß dieſes Spiel— von ſeiten Lützelſachſens— diesmal recht anſtändig lief. Zweifellos gab auch dies den Ausſchlag für den Gewinn des einen Punktes und wir wollen hoffen, daß der Lützelſachſener Kampfgeiſt nunmehr endgültig in Form iſt. Der TV Viernheim fand beim Sp Gartenſtadt, der immer noch nicht über ſeine beſten Angriffswaffen perffgt, ſcharſen Widerſtand vor, ſiegte aber nach torloſem Pauſen⸗ 21. November: Fc— Pforzheim; Mühlburg— VfR Mannheim; Neckarau— Waldhof. 28. November: Kehl— VfR Mannheim; Sandhofen gegen Fc; Phönix Karlsruhe— Pforzheim; Neckarau— Brötzingen. Reichsbund für Leibesübungen Fußballänderkampf Baden— Württemberg— — Elſaß am Sonntag, 31. Oktober in Straßburg Alle Sportkameraden, die am 31. Oktober den Fußballänderkampf in Straßburg miterleben wol⸗ len, ſeien auf folgendes aufmerkſam gemacht: 1. Jeder Beſucher muß im Beſitze eines deutſchen Reiſepaſſes ſein. 2. In dem Reiſepaß muß der Sichtvermerk vom zuſtehenden Bezirksamt eingetragen ſein. Kreisſportwart Karl Haas, Kork in Baden hat für obigen Länderkampf ſämtliche Angelegenheiten zu regeln und wolle man folgendes beachten: Sie ſenden Ihren Reiſepaß an obige Adreſſe ein und erhalten beſorgt: 1. Das franzöſiſche Viſum(80 Pf. und 15 Pf. Porto). 2. Sie haben die Berechtigung, 10/ in Reichs⸗ mark oder in franzöſiſchen Deviſen mit über die Grenze zu nehmen. Nach Einſendung des Betrages erhalten Sie die angeforderten De⸗ viſen beſorgt. 3. Eintrittskarten wolle man beſtellen. Es gibt Haupttribüne⸗, Holztribüne⸗ und Stehplatz. Der Preis der Eintrittskarten wird mitgeteilt. Es wird gebeten, genaue Anſchrift mitzuteilen. Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim In Gruppe Weſt ſtark gekürztes Programm die Punkte gekämpft, wobei Leutershauſen einen Spieler vorzeitig durch Verletzung verlor. Sonſt lief die Partie im Rahmen des Erlaubten, wofür nicht zuletzt Spielleiter Pennig⸗ Waldhof ſorgte. Bei der Pauſe ſtand die Partie:1 für Ladenburg, und im zweiten Teil des Treffens waren die Ausſichten etwa verteilt, wobei Laden⸗ burgs Sturm ein leichtes Plus hatte, das ſchließlich zum Siege genügte.— In der Nachbarſchaft, Neckarhauſen, war der zweite:0⸗Sieg fällig, den Hemsbach— wenn auth nicht gerade dankbar— quittieren mußte. Wie allein das Ergebnis ſchon ſagt, war Neckarhauſen durchweg ton⸗ angebend, obwohl auch dem Gegner Gelegenheiten zu Toren gegeben waren, die er aber nicht verwerten konnte. — Schriesheim, die Elf der Unentſchieden, ließ auch in Wallſtadt nicht von dieſer Tradition ab, und das Ab⸗ S Ki Kanten und Reparaturen 1* peim Fachmann Klepper- Karle 2 82³5 9 7. 24 Tel. 31992 ſchneiden mit:1 darf durchaus als ehrenvoll gebucht wer⸗ den. Schriesheims Torwart bot die beſte Leiſtung auf dem Felde. Das Tor der Schriesheimer reſultiert aus einem Freiſtoß, während der Erfolg von Wallſtadt auf das Konto von Gallier kommt, der eine Ecke durch Kopfball ver⸗ wandelte.— Die Lage in der Gruppe O ſt lallgemein ge⸗ ſehen) iſt recht intereſſant, nachdem, wie im Weſten, noch vier Vereine ohne Niederlage ſind. Neckarhauſen 4 3 1 0 15.1:1 Edingen 1 2 2 0 13:6 6˙2 Schriesheim 5 1 4 0 5¹⁴ 6˙4 Ladenburg 6 2 0 3 17.16 4·6 Wallſtadt 2 1 1 0:2 3˙1 Hemsbach 8 1 1 1 88 3¹8 Leutershauſen. 3 0 1 2:8:5 Aſchbach 4 0 0 4 6˙24 0˙8 Der kommende Sonntag ſoll mit neun Spielen in beiden Gruppen alle Mann⸗ ſchaften an den Start bringen, wenn nicht wieder„höhere Gewalt“ den Spielbetrieb ſtoppt, was wir jedenfalls nicht erwarten. Die Gruppe Weſt bringt: Rohrhof— Rheinau TV 1846— Poſt Mannheim Altlußheim— Brühl Oftersheim— Ketſch Kurpfalz Neckarau— Reilingen. Alles oͤurchweg intereſſante Paarungen, die einen be⸗ ſtimmten Höhepunkt mit dem Lokalſchlager 1846— Poſt haben werden.— Bei den Nachbarn des Oſtens ſteigen: Edingen— Hemsbach Leutershauſen— Neckarhauſen Aſchbach— Wallſtadt Schriesheim— Ladenburg und auch hier fehlt bei keiner Begegnung ein gewiſſer Reiz, der nötig iſt, um endlich auch einmal das Feld der Spitzenreiter zu lichten. Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim T Viernheim und BSG Lanz weiter in Front ſtand mit:1 und behauptet damit nach wie vor die Füh⸗ Der kommende Sonntag ſieht mit Ausnahme des Tabellenführers, TV Viernheim, der ſpielfrei iſt, alle Mannſchaften We die ſich in folgenden Beſetzungen gegenüberſtehen werden. Laudenbach— Altenbach Sp Mannheim⸗Stadt— Gartenſtadt BSpc Lanz— Jahn Weinheim Sulzbach— Lützelſachſen Fußball in Südheſſen Der Sonntag ſtand im Zeichen ſehr ſpannender Kämpfe, die aber ohne allzugroßen Einfluß auf die Tabelle blie⸗ ben. Nach wie vor führt Olympia Lorſch, die durch einen Sieg ihre Poſition befeſtigen konnten. Einen gewaltigen Sprung nach oben machte der MSV Darmſtadt, während Horchheim immer noch ohne einen Sieg iſt und das Ende der Tabelle ziert. Die Spiele brachten folgende Ergebniſſe: 98 Darmſtadt— Lorſch:2 Bürſtadt— Lampertheim 211 Pfiffligheim— Oberroden:0 Alemannia Worms— MS Darmſtadt:6 Arheilgen— Horchheim:1 Wixhauſen— Blauweiß Worms:2 Eine kleine Vorentſcheidung gewiſſermaßen war das Spiel in Darmſtodt, wenn man am 5. Spielſonntog überhaupt ſchon von einer ſolchen ſprechen kann. Wenn die Lorſcher glücklich dieſe Klippe überwunden haben, dann iſt vieles geſchafft und gibt berechtigte Hoffnungen für die Zukunft. Nicht weniger intereſſant war das Spiel in Bürſtadt, das in der engeren Umgebung immer noch als das zugkräftigſte gilt. Annähernd 2000 Perſonen waren gekommen, die Zeuge dieſes Treffens ſein wollten. Die Lampertheimer hatten das Pech, einige Zeit ohne ihren guten Verteidiger ſpielen zu müſſen, wodurch die Platzherren etwas Oberwaſſer bekamen. Nach wechſelvollem Kampfe, wobei beide Stürmerreihen nichts Beſonderes zeigten, blieben die Bürſtodter Sieger und ſicherten ſich den Anſchluß nach oben. Oberroden zeigte in Pfiffligheim ganz ſchöne Leiſtungen und ein Unentſchieden wäre eher am Platze geweſen. Aber das Glück war bei Pfiffligheim, das kurz vor dem Abpfiff noch ein Tor buchen konnte. Tragiſch für die Gäſte, da ſie es ſelbſt verſchuldet haben. Die Wormſer Alemannen kamen ganz gehörig unter die Räder. Die hohe Niederlage iſt aber dur mancherlei zu erklären. Einmal ſpielten die Wormſer mit 3 Mann Erſatz, zum andernmal waren die Darmſtädter Militärſportler in einer glänzenden Verfaſſung und hätten auch andere Vereine diesmal gegen MSV verloren. „vom Mühlchen“ waren von Anfang bis Ende überlegen, vermochten aber nicht die zahlreichen Gelegenheiten alle richtig auszunützen. Ebenfalls ſponnend war die Begeg⸗ nung in Wir hauſen. Der Neuling aus Worms leiſtete hartnäckigen Widerſtond, hatte aber das Pech, ſeinen Gegner in einer guten Laune anzutreffen. In der Kreisklaſſe wurde die Vorentſcheidung vertagt, da das wichtigſte Tref⸗ ſen nür als ein Privatſpiel gewertet wurde. Im Spiel Heppenheim— Bensheim blieb nämlich der Schiedsrichter aus. Die Privatbegegnung ſah Heppenheim mit 670 als Sieger.— Hofheim hatte es in Einhauſen weit ſchwerer als der:0⸗Sieg beſagt.— Biblis iſt doch nicht mehr die Mannſchaft von früher. Auf eigenem Platze verlor man 957 1 mit:3.— Großrohrheim beſiegte Bob⸗ adt mit:1. Spiele der Bezirksklaſſe am nächſten Sonntag: Blau⸗ weiß Worms— Lampertheim; 1255 Darmſtabt— 0 Letzter Termin zur Einſendung der Reiſepäſſe und Erledigung der Deviſen iſt Dienstag, 26. Oktober. Darmſtadt Wirhauſen— Pfiffligheim; Horchheim— Lorſch Oberroden— Bürſtadt: Arheilgen— Alemannia Worms. rung, gemeinſam mit der nur in der Torquote etwas ſchmäleren BSpcͤ Lanz Mannheim. Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Viernheim 3 3 0 0 14.8 6˙0 BSp Lanz 3 3 0 0 8⁰2 60 Lützelſachſen 3 1 1 1•9 3˙8 Laudenbach 1 1 0 0 3˙0 2˙⁰ Gartenſtadt 3 1 0 2 8¹ 2˙4 Altenbach 3 1 0 2 2·8 24 Jahn Weinheim 1 0 1 0 8˙8 11 SV Mannheim Stadt 2 0 0 2 15 0˙4 Sulzbach 3 0 0 3 111 0¹⁰⁶ 3 Einen harten Kampf gab es auch in Arheilgen. Die ee 183 4* * 0 GSS U. as e e eee 1 ö 4 —— Heinrich Zerkaulen erzählt: As cl mit dlem dnzel ging Es iſt ja eigentlich noch nicht einmal ſo lange her. Ueberhaupt, gehen wir nicht immerzu mit einem Ränzel durchs Leben? Da liegen hübſch und dicht aneinander Enttäuſchungen und Freuden, Gewinne und Verluſte. Bleiben wir nicht immer Abe⸗Schützen Lebens? des Lebens 85 Aber oͤamals! Mein Elternhaus hatte noch einen niedrigen Schaukaſten, in dem Schuhwaren ausge⸗ ſtellt ſtanden. Und wenn ich, der Aelteſte und Einzige, morgens zur Schule ging, drehte ich mich an der Ecke noch einmal um und winkte mit dem Taſchentuch. Denn hinter dem niedrigen Schaukaſten ſtand der Schuhmachermeiſter, mein Vater. Dann drehte ich mich eines Morgens nicht um, enn mein Vater hatte harte Worte brauchen müſſen kurz vorher. Alſo zeigte ich leider, daß auch ich einen harten Kopf haben konnte, und drahte mich nicht zum Gruß Heute noch fühle ich, wie hinter oͤem niedrigen Schaukaſten mein Vater ſtehen muß. Seine Augen brennen mir im Nacken. Ich möchte mich immerzu noch umwenden zu dir hin, lieber Vater— und lernen von dir, lernen Als wenn das hätte ſo ſein müſſen: mein erſter Lehrer war— eine Lehrerin. Sie war meine erſte Braut. Und ich wollte ſie heiraten. Aber dann kam Käte Pott. Käte Pott war ſo alt wie ich und hatte wundervolles, blondes Haar. Wenn ſie die große Schultafel abwaſchen mußte, ſprang ich ungerufen nach vorn und wuſch ſie ab für ſie. Und wenn ſie Hiebe bekommen ſollte, ſprang ich ebenfalls nuch vorne. Käte Pott war meine zweite Braut. Wo magſt du heute ſein, Käte Pott? * Unſere Lehrerin ſah nach, ob die Hände rein ge⸗ waſchen waren und ließ ſich auch die Taſchentücher vorzeigen. Es gab Strafe, wenn einer kein Taſchen⸗ tuch hatte, aber ebenſo ſchluimm, wenn es ſchmutzig war. Ich glänzte immer mit einem ſchneeweißen Tuch, und wer meine Mutter kennt, dem wird das einleuch⸗ ten. Zweimal hatte denn auch des Fräulein Lehrerin gar nicht mehr hingeſehen zu mir. Es war ihr ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ich ein reines Taſchentuch beſaß. Sie ſah heute wieder nach. Diesmal kam ſie auch an meine Bank. Ich nickte ſchon vor Freude, daß ſie nun auch wieder einmal mein Tuch ſehen ſollte. Ich griff in die linke Hoſentaſche wie gewohnt. Nanu? In die rechte— in die Bluſe— ich wurde heiß im Geſicht vor Schreck und Angſt: kein Taſchentuch? „Ich— muß das meine draußen im Mantel haben.“ „Dann hol es herein, Heinrich.“ Aber ich wußte ſchon, im Mantel konnte es nicht ſein. Dann hatte ich es alſo vergeſſen. Und fieber⸗ haft ſuchte ich alle Mäntel nach einem Taſchentuch durch. Und ſollte es ſelbſt ſchmutzig ſein, man könnte es raſch unter der Pumpe waſchen,— Schnupfen und . Aber ich fand keins. In fünfundvierzig Män⸗ teln kein Taſchentuch.— Als ich wieder in das Schulzimmer trat, liefen mir die hellen Tränen ſchon aus den Augen. Alles in mir bäumte ſich vor Scham. Da ſchenkte mir in meiner erſten Not das Fräu⸗ lein Lehrerin die erſte bewußte Lebensfreude. Sie ſagte ganz gelaſſen und einfach und ohne zu ſtrafen: „Geh' es dir holen, zu Hauſe.“ Wie ſchön das Wort heute noch klingt:„Geh' es dir holen zu Hauſe ** Und dann kam der ſchlimmſte Tag meines erſten Schulfahres. An meinem Elternhaus lief eine kleine Vorortbahn vorbei. Saßen ein paar Markt⸗ frauen mehr im Wagen als gewohnt, ſo hatte die Dampflokomotive alle Mühe, weiter zu kommen, ächzte und ſtöhnte. Sie hieß auch nicht umſonſt bei uns„dat Bim⸗ melbähnche.“ Ein Hauptſpaß der Jugend beſtand nun darin, kleine Steine in die Schienen zu legen. Und nun er⸗ ging es wie mit dem Taſchentuch bei dem Fräulein Lehrerin; denn eines Tages legte ich auch einen Stein dazu. Es war gerade ſo ſchönes Wetter, und irgend etwas mußte doch angeſtellt werden. Kurz, gerade vor meinem Elternhaus, blieb dat Bimmelbähnche einfach ſtehen, konnte weder vor⸗ noch rückwärts. Es gab Reibekuchen mit durchgeſiebtem Apfelkom⸗ pott an dieſem Mittag. Mein Leibgericht. Ich aber ſtand hinter dem niedrigen Schaukaſten und betete, der liebe Gott möge um Himmelswillen das Bim⸗ melbähnche weiterfahren laſſen. Ich glaubte nicht anders, als daß mein harmloſer Stein dat Bimmel⸗ bähnche zum Entgleiſen gebracht hätte. Da kam auch ſchon der Zugführer auf unſer Haus zu. Er behauptete, ich werfe jeden Mittag Steine in die Schienen. Alle Jungen hätten das geſagt. Alle Jungen hätten das geſagt? Das war mir ungeheuerlich. Ich ließ ſie doch immer und ſtets in Ruh! Doch mein Vater bot dem Zugführer eine Zigarre an. Ich kam alſo nicht in das Gefängnis und wurde auch nicht angezeigt. Und da aß ich ſo viel Reibe⸗ kuchen mit durchgeſiebtem Apfelkompott, daß ich vor Freude Leibſchmerzen bekam.— Erſt nachher iſt es mir ſo recht zum Bewußtſein gekommen, daß einem gerade die mit Vorliebe Böſes tun wollen, die man immer und ſtets in Ruhe läßt! Mexikaniſche Anekdoten Obwohl die Bauern oft länger als vierundzwanzig Stunden ihre ſchweren Laſten ſchleppen, bis ſie den Markt erreichen, iſt doch der Handel für ſie faſt mehr eine geſellige als eine rein geſchäftliche Angelegen⸗ heit. In Coyvacan pflegte ich immer von einem Indioweib an der Ecke des Stadtplatzes zwei Apfel⸗ ſinen zu erſtehn. Eines Tages, als ich größere Ge⸗ ſellſchaft erwartete, wollte ich der Frau ihren ganzen Vorrat abkaufen, etwa zwei Dutzend Apfelſinen. Sie muſterte mich jedoch mit ſtrenger Miene: „Hier ſind zwei Apfelſinen“, ſagte ſie.„Was wol⸗ len Sie noch?“ „Alle will ich.“ Die Bäuerin mit ihren weiten Röcken pluſterte ſich wie eine böſe Henne auf.„Nicht zu machen,“ ſagte ſie,„wohin denken Sie? Was ſoll ich denn ohne Ware mit dem Reſt des Tages anfangen?“ 4 In Santa Roſa gibt es eine herrlich nach Zimt duftende Schokolade, die nach prähiſtoriſcher Art mit einem geſchnitzten Stock in einem Holzbecher zu einer ſchaumigen Maſſe gequirlt wird. Das Indioweib fragte, nachdem ich ſchon eine Portion beſtellt hatte, ob ich die Schokolade mit oder ohne Ringe wünſche. „Was iſt der Unterſchied?“ fragte ich. „Ohne Ringe koſtet die Schokolade drei und mit Ringen koſtet ſie fünf Centavos.“ „Alſo mit Ringen“, ſagte ich großartig. Sofort ſteckte ſie an jeden Finger ihrer beiden Hände zwei, drei glänzende Ringe mit ſalſchen Stei⸗ nen, die beim Quirlen zu funkeln begannen. Ich trank dieſelbe Schokolade für fünf Centavos, die ich auch für drei hätte haben können. Aber der Umſtand, daß ſie mit Ringen gequirlt worden war, erhob mich automatiſch zum Gentleman, zum Ariſto⸗ kraten. * Und dann der einarmige Bettler vor meiner Be⸗ hauſung, dem ich jeden Tag fünf Centavos in ſeinen Nach dem Kampf um den„Großen Preis“ von Europa Der Deutſche Reichsverband zur Pflege des Geſell ſchaftstanzes hatte die beſten europäiſchen Tanzpaare in den Marmorſaal des Berliner Zoos zum Kampf um den„Großen Preis von Europa“ eingeladen. Sieger wurde das engliſche Paar Wells⸗Siſſons, das auf unſerem Bilde nach dem Turnier zu ſehen iſt. 45 000 Liter in der Minute Das iſt die Leiſtung dieſes neuen amerikaniſchen Feuerlöſchbootes, das in Philadelphia auf dem Delaware vorgeführt wurde. (Preſſephoto, Zander⸗M.) (Schirner, Zander⸗M.) Briefporto nach Kilometern Auf der großen Briefmarkengusſtellung in der Dorland⸗Hall wird dieſes Rad gezeigt, mit dem die Wege ausgemeſſen wurden, als man das Brieſporto noch nach der Entfernung bezahlte. (Weltbild, Zander⸗M.) — zerſchundenen Sombrero warf, was er immer mit einem breiten Grinſen quittierte. Einmal war ich einen Monat auf Reiſen, und als er mich zum erſten⸗ mal wiederſah, begrüßte er mich freudeſtrahlend, Wie gewöhnlich warf ich fünf Centavos in den Hut. Er fiſchte das Geld wieder heraus und händigte es mir zurück.„Sie ſchulden mir einen Peſo und fünfundſechzig Centavos“, erklärte er mit feierlicher Ueberzeugung. Ich begriff— und zahlte. e eee eee eee eee ee eee ee eee xxx e!. Der geſchichtliche Genius Die innere Myſtik der deutſchen Revolution, der eigentliche Sinn unſerer volksdeutſchen Wende iſt in der einfachen Tatſache gegeben, daß ſich die Deut⸗ ſchen im Gange ihrer langen Geſchichtswirkung und geſchichtlichen Entwicklung in hellſter Bewußtheit endlich als Volk erleben. In dieſer untergründigen Bedeutung von Volk ſprechen heißt um den inneren Glutkern der nationalſozialiſtiſchen Idee ſelbſt krei⸗ ſen. In dieſer Tiefenſchicht ſagt der ſprachliche Ausdruck„Volk“ nach Gehalt und Form etwas Ein⸗ maliges aus, auf andersgeartetes Fühlen und Den⸗ ken ebenſo unübertragbar wie unüberſetzbar für andere Zungen.„Volk“ hat für uns Heutige magi⸗ . Klang, drückt eine unvergleichliche Gehaltsfülle aus. Jedes naturechte Volk ſchleudert ſeine Lebens⸗ wünſche und ſeinen Hoffnungsglauben nach uner⸗ ſorſchlichen Geſetzen ans Licht. Dieſe Geſetze freilich ſind für den Verſtand unfaßbar, für das Gefühl jedoch erlebbar. Die Lebenswünſche eines Volkes können ſich in dem Auf und Ab des geſchichtlichen Geſchehens zeugend oder vernichtend auswirken: fruchtbar, wenn der berufene Führer und Geſtalter ſie ſinnvoll auszurichten weiß, vernichtend, wenn die unhewußten Lebensträger der Formung und Ge⸗ ſtaltung widerſtreben, den Führer und Vollſtrecker durch Unmaß und Hemmungsloſigkeit überwältigen. Dann bricht immer Chaos herein, dann herrſcht ge⸗ chichtliche Unfruchtbarkeit. Volk und Führung ſtehen gleicherweiſe unter dem naturhaften Walten des Schickſals. Ein Unten zied beſteht jedoch: die Ahnungsgefühle und Lebenswünſche des Volkes ſind Urſprünglichere, ſie rufen und wecken den for⸗ menden Genius. In dieſer Metaphyſik ge. ichtlichen Lebens iſt der Ur⸗Sinn aller wirklichen Revolutio⸗ nen beſchloſſen. In dieſem Sinne gehen alle Er⸗ ebungen„vom Volke aus“. Zwiſchen gewollter und läſſiger Mißachtung des blind ausgreiſenden Volkswillens und dem ſeine unbedingte Vollſtreckung 1 fordernden Zugriff des Führers verläuft jener ge⸗ hbeimnisvolle Prozeß, den wir mit„Geſchichte“ be⸗ zeichnen. Die großen Taten und Leiſtungen des geſchichtlichen Genius ſind ſtets Ausdruck eines Han⸗ delns aus dem Ahnungsgefühl für den rechten Augenblick geweſen. Der politiſche Führer iſt der große Durchbruchs⸗ menſch, er iſt immer Handelnder kraft der Natur und ihres Auftrags: er ſetzt die Lebensfülle und die Hoff⸗ nungswünſche, die Glaubens⸗ und Gefolgſchaftsbe⸗ reitſchaft des Volkes täteriſch um, gibt dem dumpfen Veränderungswillen bewußte Zielſtrebigkeit und zu⸗ kunftbauende Geſtalt, ordnet die blinde Gefühlstrieb⸗ kraft zum Rhythmus geſchichtlichen Lebens. Es iſt klar, daß all dieſe Vorgänge niemals durch eine bño⸗ giſch verfahrende lalſo nachträglich bereinigende) Geſchichtsmethodik, ſondern nur durch ein gefühls⸗ mäßiges Abtaſten jener im Grunde magiſchen Ur⸗ ſprünge vermittelt werden können. Geſchichte iſt eben— was viel zu wenig beachtet wird— im letz⸗ ten Naturlauf, als ſolcher magiſch und mit dem Zirkel des Verſtandesmäßigen weder faßbar noch meßbar. Die Natur waltet, der Genius geſtaltet, der Geſchichtsſchreiber aber entfaltet dieſen Zuſammenhang und Zuſammen⸗ klang, dieſe Wechſelwirkung zwiſchen Volksbewegung und formzwingender Bändigung durch den Genius, Volkskraft, Geſtaltwerdung und Sinngebung ſtehen in innigſtem Einklang. (Aus dem Aufſatz„Volkheit, Führertum und Geſchichte“ von Theodor Stiefenhofer im Oktoberheft von „Weſtermanns Monatsheften“.) ee eee eee Das neunte Brahmsfeſt in Hamburg D Hamburg im Oktober. Wie ſtark Johannes Brahms in der Seele des deutſchen Volkes Wurzel gefaßt hat, zeigte das neunte Brahmsfeſt, das vom 11. bis 17. Oktober in Hamburg begangen wurde. Längſt nicht allen, die gern zu dieſem ſo ganz beſonders ge⸗ arteten Feſte gekommen wären, boten die an ſämt⸗ lichen Abenden dicht beſetzten Säle Platz. Wie Brahms alle Gebiete der muſikaliſchen Kunſt be⸗ herrſchte, mit einziger Ausnahme der Oper, deren Theatralik er auswich, ſo erſtreckte ſich das Feſt auf alle dieſe Gebiete. Wir hörten drei von ſeinen vier Symphonien, die nordiſch herbe und freuden⸗ und troſtvolle erſte, die kraftvolle, lebenbejahende zweite und die ſchwermuterfüllte dritte, das ſeiner Mutter gewidmete, in erhabener Einfachheit Andacht erweckende, ſeinem ganzen Charakter nach wahrhaft Deutſche Requiem; von ſeiner Kammer⸗ muſik das an Empfindungs⸗ und Stimmungs⸗ gehalt gewaltige Streichſextett, Op. 18, das Quartett Op. 51 in a⸗Moll und das jugendfriſche, ſchwungvolle in g⸗Moll Op. 25; das einzigartig herb⸗ſchöne, zwin⸗ gende große Doppelkonzert für Violine und Violon⸗ cell mit Orcheſter Op. 102; das Klavierkonzert B. Dur; die köſtlich herzensheitere Akademiſche Feſtouvertüre und die Tragiſche Ouver⸗ türe; drei ſeiner prächtigen Ungariſchen Tänze und eine Reihe ſeiner herrlichſten Lie⸗ der. Und wir empfanden ſeine ungewöhnlich form⸗ bildende Kraft bei den ſtimmungsſchönen W Va⸗ riationen über ein Thema von Händel. In einem Furtwängler ⸗Abend mit den Berliner Philharmonikern gipfelte das Feſt. Außer ihm dirigierten Eugen Jochum und Richard Rich⸗ ter. Mitwirkende waren der Berliner Opern⸗ und Liederſänger Gerhard Hüſch, der den feinſten dich⸗ teriſchen Gehalt der Lieder ans Licht hob, die Altiſtin Lotte Meuſel, der bewunderungswürdig ſchöpfe⸗ riſch geſtaltende Pianiſt Wilhelm Kempff, der geiſtesfeine Geiger Prof. Georg Kulenkampff, der zartfühlende Celliſt Enrieoy Mainardi und das liebevoll ſich in Brahms verſenkende Hanke⸗ Quartett. Die Staatsoper beteiligte ſich an dem Feſte mit einer Aufführung des„Fidelio“, deren Beſtes die großzügig geſtalteten Bühnenbilder von Wilhelm Reinking waren. Die Stadt Hamburg verlieh die Brahmsmedaille, die höchſte muſikaliſche Aus⸗ zeichnung, die ihr zur Verfügung ſteht, an Wilhelm Furtwängler, Prof. Paul Graener, Staats⸗ kapellmeiſter Eugen Jochum und den General⸗ Intendanten Stroh m. Panl Wittko O Profeſſor Stanislaus Cauer 70 Jahre alt. Profeſſor Stanislaus Cauer, ein Angehöriger der bekannten Kreuznacher Bildhauerfamilie, feiert am Montag ſeinen 70. Geburtstag. Er wurde als der älteſte Sohn von Robert Cauer dem Aelteren in Bad Kreuznach geboren, 1882 ging er in das Atelier ſeines Vaters in Rom, von 1905 bis 1907 lebte er in Berlin und wurde dann Lehrer an der Akademie in Königsberg. Von ſeinen Werken ſind u. a. hervorzuheben der Wandbrunnen in Jena, Bildnisbüſten von Miniſter von Moltke und Frei⸗ herrn vom Stein, das Kohlſchütterdenkmal in Halle, der Schiller⸗Brunnen in Königsberg und das Ma⸗ ler⸗Müller⸗Denkmal in Bad Kreuznach. Die Goethe ⸗ Medaille für Profeſſor Dr. Schemann. Der Führer und Reichskanzler hat dem Hiſtoriker Profeſſor Dr. Ludwig Schemann in Freiburg i. Br. anläßlich ſeines 85. Geburts⸗ tages die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen und mit einem perſönlichen Glückwunſchſchreiben überreichen laſſen. O Eine Familiengruft aus der Bronzezeit. Auf der Flur der Gemeinde Osmersleben bei Bernburg konnte dank der Aufmerkſamkeit eines pflügenden Bauern ein Steinkiſtengrab aus der mittleren Bronzezeit(1200 bis 800 v. Chr.) frei⸗ gelegt werden. Es handelt ſich wahrſcheinlich um die Begräbnisſtätte einer Sippe, da die guterhaltene Gruft acht Urnen mit Brandgebein barg. Die Urnen enthielten noch eine Reihe von handwerk⸗ lichen Beigaben. Am 13. und 14. November wird in Köthen ein Mu⸗ fikfeſt zu Ehren von Paul Graener veranſtaltet. Prof. Groener hat die Leitung des Sinfoniekonzertes ſüber⸗ nommen. In dem Kirchenkonzert in der St.⸗Jakobs⸗Kirche wird u. a. Graeners Morienkantate zur Aufführung ge⸗ bracht. In Köthen ſind in den letzten Jahren bereitz mehrere zeitgenöſſiſche Muſikfeſte veranſtaltet worden. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Oktober 1997 — Die Deutſche Reichsbahn verfügt über 40 000 Brücken aus Eiſen und 22 000 Brücken aus Stein oder Beton. Ein Heer von Arbeitern iſt ſtändig unter⸗ wegs, um dieſe Bauwerke zu unterſuchen und in Ord⸗ nung zu halten. Es iſt noch nicht lange her, daß bei einem Eiſenbahnunglück in Frankreich Tote und Schwerverletzte zu beklagen waren. Ein D⸗Zug don⸗ nerte durch die Nacht und in dem Augenblick, da er eine Brücke paſſierte, ſtürzte dieſe zuſammen. Unſer Eiſenbahnweſen hat im Verkehrsleben aller Länder mit die niederſte Unfallziffer aufzuweiſen. Die weit⸗ reichende Sorgfalt, die die Deutſche Reichsbahn der ſtändigen Kontrolle ihrer 62 000 Brücken angedeihen läßt, iſt einer der Hauptgründe für dieſe erfreuliche Statiſtik.„Die Bahnübergänge, die über Flüſſe, Täler oder Schluchten führen, werden alle zwei Jahre einer einfachen und alle ſechs Jahre einer gründlichen Ueberholung unterzogen“, erzählt uns der zuſtändige Referent des Reichsverkehrsminiſteriums in Berlin. „Das ganze Jahr über ſind in den einzelnen Direk⸗ tionsbezirken zahlreiche Arbeitertrupps unterwegs, die keine andere Aufgabe haben, als nur die Brücken auf Herz und Nieren zu unterſuchen.“ Die Einflüſſe der Witterung ſind es vor allem, denen der Kampf gilt. Gerade beim Uebergang von der warmen zur kalten Jahreszeit und im Frühjahr machen ſie ſich in verſtärktem Maße bemerkbar. Da heißt es nun, durch genaue Meſſungen feſtzuſtellen, ob und in welchem Umfange eine Brücke gelitten hat, ob ihre Stahlteile Roſt angeſetzt haben, ob ſie Riſſe und Sprünge auf⸗ weiſt. Jede, auch die geringſte, Veränderung iſt für die Brückentechniker der Deutſchen Reichsbahn wahr⸗ nehmbar, wird doch für jeden einzelnen der Bahn⸗ übergänge ein eigenes Buch geführt, in dem Baujahr, Maße, Material und ſonſtige Einzelheiten verzeichnet ſind. Dieſe„techniſchen Biographien“ geben die An⸗ haltspunkte, nach denen die Brückenüberholungen vorgenommen werden. * — Das Berliner Schöffengericht befaßte ſich ſo⸗ eben mit einem Fall, der im Hinblick auf den bevor⸗ ſtehenden Winter beſondere Bedeutung verdient. We⸗ gen fahrläſſiger Tötung und Uebertretung der Poli⸗ zeiverordnung über die Straßenreinigung mußte ſich die 31jährige Frau Emma Sch. verantworten. Die Angeklagte hat ſeit dem 1. Februar d. J. die Haus⸗ 55 5 Zeichnung: F. K. Ganzer Amerikaniſches „Hallo komm näher Bob— bin augenblicklich in einer verdammt verzwickten Lage— kannſt n enn i „Aber ſicher, Tom, ſoll ich dir die Beine vom Tiſch nehmen?“ wartſtelle eines Grundſtückes im Norden Berlins inne, und es gehört auch zu ihren Pflichten, den Bür⸗ gerſteig bei Schnee und Glätte vor dem Hauſe zu ſäubern und mit abſtumpfenden Mitteln zu beſtreuen. Am 4. März d.., gegen 7 Uhr morgens, ſtürzte vor dieſem Grundſtück die 77jährige Frau., die gerade vom Milchholen kam, infolge des nicht beſeitigten Schnees und der über Nacht eingetretenen Glätte zu Boden und zog ſich einen Oberſchenkelbruch zu. Die Greiſin ſtarb am 29. Mai, und die Obduktion der Leiche ergab als Todesurſache eine Blutpfropfver⸗ ſchleppung(Embolie) in der rechten Lunge Die Pfropfbildung ſoll ihren Ausgang in dem rechten Bein genommen haben und auf den Beinbruch zu⸗ rückzuführen ſein. Die Angeklagte wurde deshalb für den Tod der Frau R. verantwortlich gemacht, weil ſie nach der Anklage der ihr obliegenden Pflicht, den Bürgerſteig bis 7 Uhr ſchneefrei und ſtumpf zu machen, nicht nachgekommen war und dadurch den Unfall verurſacht haben ſoll. Frau Sch. gab vor Ge⸗ richt zu, den Bürgerſteig nicht geſäubert zu haben, weil es während des Vortages und auch im Laufe der Nacht dauernd„geſchlackt“ hatte. Nach ihrer Auf⸗ faſſung hielt ſie es daher für zwecklos, den„Matſch“ zu beſeitigen. Mit Recht trat der Vorſitzende dieſer leider weit verbreiteten Anſicht entgegen. Er betonte, daß es bei dem Vorherrſchen einer ſolchen Auffaſſung vorkommen könne, daß der Schnee ſich dann ja meter⸗ hoch ſammeln könne. Es drehte ſich nun bei der recht⸗ lichen Beurteilung des Falles in erſter Linie um die Frage, ob ſich der tragiſche Unfall vor oder nach? Uhr morgens ereignet hatte, denn lt. Polizeiverordnung müſſen die Bürgerſteige bei Schneewetter um 7 Uhr begehfähig ſein.— In dieſem Punkte gingen die Aus⸗ ſagen der Zeugen auseinander. Während die Toch⸗ ter der Toten behauptete, daß ihre Mutter nach 7 Uhr verunglückt ſein mußte, behauptete eine andere Zeu⸗ gin, eine Hauswartsfrau aus der gleichen Straße, daß die alte Frau kurz vor dieſer Zeit zu Fall gekommen ſein müſſe, da ein Bekannter, der bereits um 7 Uhr auf ſeiner Arbeitsſtelle ſein mußte, noch dabei gehol⸗ fen hätte, die zu Fall gekommene Greiſin wegzutrans⸗ portieren. Das Gericht ſprach daher die Angeklagte wegen Mangels an Beweiſen frei. Der Vorſitzende ermahnte ſie aber, in Zukunft recht vorſichtig zu ſein. * — Unter myſteriöſen Umſtänden iſt dieſer Tage aus einem Muſeum in Thornton(England) eine äußerſt wertvolle chineſiſche Vaſe geſtohlen worden. Beamte von Scottland Yard laſſen nichts unver⸗ ſucht, den geheimnisvollen Diebſtahl aufzuklären. Die Vaſe iſt etwa einen halben Meter hoch und hat in einer anderen ganz ähnlichen Vaſe ihr Gegen⸗ ſtück. Auf beiden Vaſen befinden ſich merkwürdige chineſiſche Schriftzeichen, die bisher noch von nieman⸗ den gedeutet werden konnten. Aus dieſem Grunde iſt es auch noch nicht möglich geweſen, ihre Herkunft und ihr Alter zu ermitteln. Ebenſo merkwürdig iſt es auch, daß die beiden Vaſen dem Muſeum vor län⸗ gerer Zeit von einem Unbekannten geſchenkt wurden. Um die Vaſen möglichſt ſtandfeſt zu machen, waren ſie beide bis zur Hälfte mit Waſſer gefüllt. Obwohl der Dieb den Raub innerhalb weniger Sekunden durchführte, hat er doch nicht einen Tropfen Waſſer verſchüttet und iſt mit ſeiner umfangreichen Beute unbemerkt aus dem Hauſe entkommen. Die Beamten von Scotland Yard haben zunächſt die zurückgeblie⸗ bene zweite Vaſe auf Fingerabdrücke unterſucht, aber keinerlei Spuren gefunden. Augenblicklich ſind ſie damit beſchäftigt, photographiſche Aufnahmen von der Inſchrift der Vaſe zu machen. Man hofft auf dieſe Weiſe, nach der Deutung der Inſchrift das Mo⸗ tiv des Diebſtahls ausfindig zu machen und dann dem Dieb auf die Spur zu kommen. 5. — Ein eungliſches Gericht hat den bekannten Rennfahrer Prinz Birabongſe von Siam, der unter dem Namen B. Bira ſeine Rennen fährt, wegen Ueberſchreitung der Geſchwindigkeitsgrenze in den Straßen einer Stadt und wegen Verkehrsgefähr⸗ dung den Führerſchein für 12 Monate entzogen und ihm außerdem eine Geldſtrafe in Höhe von zehn Pfund auferlegt. Durch dieſes Urteil verliert der Prinz die Möglichkeit, auf die Dauer von 12 Mona⸗ ten in England zu Autorennen zu ſtarten. Iſchriften Mei vA 0 Der Herzog von Windſor im Gau Sachſen dnb. Dresden, 18. Oktober. Seit Montagnachmittag hält ſich das Herzogs⸗ paar von Windſor in Dresden auf. Hier iſt auch Reichsleiter Dr. Ley wieder mit den engliſchen Gäſten zuſammengetroffen und hat mit dem Herzog, dem Reichsſtatthalter von Sachſen, Gauleiter Mutſch⸗ mann, und Wirtſchaftsminiſter Lenk die chemiſche Fabrik von Heyden beſucht. Die Entwicklung der deutſchen chemiſchen Induſtrie nach der Macht⸗ übernahme durch Adolf Hitler, die enge Zuſammen⸗ arbeit von Wiſſenſchaft und Technik und vor allem die Tüchtigkeit und Zuverläſſigkeit der deutſchen Ar⸗ beiter, die ſich für dieſen Induſtriezweig immer als beſonders gut erwieſen haben, finden in dieſem Un⸗ ternehmen ſinnfälligen Ausdruck. Am Montagvormittag hatte der Herzog von Windſor mit Reichsſtatthalter Mutſchmann, Wirt⸗ ſchaftsminiſter Lenk, Gauobmann der DAF, Peitſch, und den ihn ſtändig begleitenden Hauptamtsleiter Selzner zum erſtenmal an einer Vertrauens⸗ ratsſitzung in der Leipziger Wollkäm⸗ merei teilgenommen. Der Verlauf dieſer Ver⸗ trauensratsſitzung und die ſozialen Einrichtungen des vom Führer als nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb ausgezeichneten Unternehmens haben dem Herzog Windſor— wie er Reichsleiter Dr. Ley erklärte— wertvolle Aufſchlüſſe über den Begriff der Selbſt⸗ verantwortung vermittelt. Auch bei den Beſichtigungen in Leipzig und Dres. den zeigte ſich wieder das ernſte Bemühen des eng⸗ Iſchen Gaſtes, ſich überall an Ort und Stelle durch enge Fühlungnahme mit den ſchaffenden Menſchen das Wiſſen um die Vorausſetzungen des nationalſo⸗ zialiſtiſchen Erfolges zu verſchaffen. 5 Vollſtreckung eines Todesurteils dnb. Berlin, 19. Oktober. Am 19. Oktober 1937 iſt die am 1. April 1885 ge⸗ borene Maria Parakenings hingerichtet worden, die am 28. Juni 1937 vom Schwurgericht in Königsberg(Pr.) wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Maria Parakenings hat am 11. Dezember 1935 ihren Ehemann Auguſt Parakenings in Schenkendor vergiftet, da er ihren ehebrecheriſchen Beziehungen zu einem anderen Manne im Wege ſtand. 15 Wohnhäuſer eingeäſchert dnb. Warſchau, 18. Oktober. In dem Städtchen Glowno bei Loodͤz entſtand eine Feuersbrumſt, durch die 15 Wohnhäuser eingeäſchert wurden. Mehr als 20 Familien ſind oh⸗ dachlos geworden. 5 qęę Db!!! ⁵ðVᷣ. ⁵ D — Als die Angehörigen eines kürzlich verſtorbenen Pariſer Rentiers in deſſen Wohnung die Hinterlaſſen⸗ ſchaft in Augenſchein nahmen, machten ſie eine recht merkwürdige Entdeckung. Sie fanden im Wohnzim⸗ mer eine große, ſorgfältig geführte Geſchäftskartei, die faſt den ganzen Raum in Anſpruch nahm und die Abſchriften von nicht weniger als 72 000 Liebesbriefen enthielten. Den Verwandten des Rentiers war es zwar bekannt geweſen, daß dieſer faſt ſeine ganze Zeit mit Schreibarbeiten ausfüllte, aber niemand hatte geahnt, daß dieſe Tätigkeit ein nach kaufmän⸗ niſchen Grundſätzen ſtreng geregelter Minnedienſt war. Man ſtelle ſich vor, rund fünfzig Jahre hin⸗ durch, hat der Rentier täglich vier lange und glü⸗ hende Liebesbriefe geſchrieben und von jedem einzel⸗ nen Brief noch ſorgfältig eine Abſchrift angefertigt. Sehr treu iſt der fanatiſche Briefſchreiber den von ferne verehrten jüngeren und älteren Damen aller⸗ dings nicht geweſen, denn zumeiſt ſind die an einem Tag abgefaßten Briefe an die verſchiedenſten Adreſſen gerichtet. Leider hat es der Verſtorbene unterlaſſen, die Antworten auf ſeine Liebesergüſſe ebenfalls kartei⸗ mäßig zu ſammeln. Es iſt daher anzunehmen, daß er nur ganz ſelten einer Antwort gewürdigt wurde. Doch dieſer Umſtand hat ganz offenſichtlich ſeiner Lei⸗ denſchaft für das Schreiben von Liebesbriefen keinen Abbruch getan. Ja, es beſteht ſogar der Verdacht, daß der ſeltſame Kauz überhaupt keinen Brief abgeſchickt hat und daß es ſich alſo bei den vermeintlichen Ab⸗ in ſeiner Kartothek um die Originale han⸗ delt. Für Pſychologen und Pſychiater dürfte dieſer Fall des in Tinte erſäuften Amor ſicherlich von höch⸗ ſtem Intereſſe ſein. * — Ein engliſcher Großgrundbeſitzer namens John W. Tompkins, der im vergangenen Jahre bei ſei⸗ ner Ackerbeſtellung unter ungünſtiger Witterung ſehr zu leiden hatte, iſt entſchloſſen, das augenblicklich herrſchende günſtige Wetter auf das Zweckmäßigſte auszunutzen. Aus dieſem Grunde läßt er ſeine Ar⸗ beiter in zwei Schichten zu je 12 Stunden die Fel⸗ der beſtellen. Während der Nachtzeit, wenn auf allen übrigen Feldern Arbeitsruhe herrſcht, läßt er hohe Maſten mit elektriſchen Scheinwerfern auffſtellen, die genügend Licht ſpenden. Außerdem iſt der Traktor, der den Pflug zieht, mit Scheinwerfern ausgerüſtet. Brand in London R 4 8(. 2 Endlich, er wartete nun ſchon den halben Vor⸗ mittag und hatte längſt das Gefühl, dem Verkehrs⸗ poliziſten an der Ecke verdächtig zu ſein— endlich kam Conſtance. Hinter einer Plakatſäule hervor⸗ lugend, ſtellte Rummy feſt, daß ſie eine Autooroſchke nahm. Er rief ebenfalls eine an und befahl dem Fahrer, Conſtances Wagen zu folgen. Sich um eine gleichgültige Miene mühend, ſaß er im Fond und verlor dabei Conſtances Gefährt keine Sekunde aus den Augen. Er malte ſich ſeine Enttäuſchung aus, wenn ſie zu einer Schneiderin fahren würde, zu einer Modiſtin, oder was Frauen ſonſt vorhaben mögen. War es ausgemacht, daß Conſtance Jan jeden Tag ſah? Vielleicht konnte ſie es nicht, vielleicht mußte er ſeine ſchmählichen Anſtrengungen tagelang fort⸗ ſetzen, ehe er Jan fand— es war gräßlich! Doch er hatte Glück. Conſtances Taxe hielt vor einem Hotel, ſie ſprang hinaus, zahlte und betrat das Haus. Rummy ließ ſicherheitshalber ſeinen Wagen warten und ſah, durch den breiten Rücken des gleich⸗ gültigen Chauffeurs gedeckt, eifrig nach dem Hoteltor aus! Wiederum hatte er lange zu warten, minde⸗ ſtens eine halbe Stunde. Dann kam Conſtance wie⸗ der zum Vorſchein, und neben ihr ging, ohne Ueber⸗ kleidung, ſichtlich hier zu Hauſe, Jan; er begleitete ſie zu einem Wagen, den der Portier herbeipfiff, half ihr hinein, verabſchiedete ſich und ſah ihr nach, wie ſie davonfſuhr. Rummy zahlte raſch und ging lang⸗ ſam auf den Jungen zu, der ihm den Rücken zu⸗ wandte. Sobald er Jans Geſicht ſehen konnte, fand er, daß es enttäuſcht und traurig war. Jan hatte Grund dazu; Conſtance hatte, da Bevergen mit ihr zuſammen einen Freund aus Java zu beſuchen wünſchte, eine Verabredung mit Jan für den näch⸗ ſten Tag abſagen müſſen, und der Junge fühlte ſich ſehr verlaſſen und allein; er hatte ſie allmählich lieb⸗ gewonnen, ihre Art, vor allem ihre Schönheit hatte ihn ſtolz gemacht, ſobald er mit ihr zuſammen ſein konnte; es war zu ſchade, daß ſie nun wieder beine Zeit für ihn hatte! R O M AN VON HAN S Rummy gab ſich einen Ruck. Er trat heran, tippte Jan leicht auf die Schulter und ſagte mit möglich⸗ ſter Unbefangenheit:„Hallo, Jan Sluter!“ Jan drehte den Kopf. Als er Rummy erkannte, lief ein Lächeln über ſein Geſicht.„Das iſt aber fein“, ſagte er herzlich; dann ſchwieg er plötzlich und ſah Rummy erwartungsvoll an. Was würde nun geſchehen? Er hatte das Gefühl, daß irgend etwas eintreten, daß Rummy etwas tun mußte, was er ſich im Augenblick nicht vorſtellen konnte.„Hier wohne ich nämlich zur Zeit“, fügte er endlich lahm hinzu. „Das iſt ein netter Zufall“, meinte Rummy.„Haſt du Eile?“ Jan ſchüttelte den Kopf. Und Rummy fuhr fort:„Ich wollte gerade dort drüben eine Taſſe Kaf⸗ fee trinken. Kommſt du mit?“ Jan nickte heftig.„Furchtbar gern“, ſagte er, und er dachte dabei nicht einmal an die Dinge, die Rummy ihm vorſetzen würde, oder doch nur wenig. Es freute ihn ehrlich, daß er mit Rummy zuſammen ſein konnte. Gerade als ſie gehen wollten, erſchien im Hotel⸗ tor Mark.„Hallo, Jan!“ rief auch er, dann ſtutzte er. Jan allein war auf der Höhe der Situation, als er korrekt Mark Rummy vorſtellte. „Ich hatte Jan gerade zu einer Taſſe Kaffee ein⸗ geladen...“, ſagte Rummy und muſterte Mark un⸗ auffällig. Mark gefiel ihm, er konnte es nicht leug⸗ nen; und eben das paßte ihm im Augenblick gar nicht. Er wollte Jan für ſich haben, er mußte mit ihm allein ſprechen. Mark überlegte blitzſchnell. Er wußte aus einer aufgeregten Erzählung Jans, daß Conſtance Jan mit Rummy zuſammengebracht hatte. Aber er wußte nicht, und eigentlich bezweifelte er es, daß Conſtance eine allzu nahe Bekanntſchaft der beiden wünſchen könnte. Er würde Conſtance darüber befragen müſ⸗ ſen, dachte er, und er war zugleich froh, daß er einen Vorwand hatte, ſie aufzuſuchen, ſobald er irgend konnte.„Es iſt ſchade“, ſagte er zögernd,„ich dachte eigentlich, Jan würde mich begleiten. Ich gehe zu Fräulein Fabricius“, fügte er zu Jan gewandt hinzu. Rummy ſah, wie es in Jan arbeitete. Dieſes Fräulein Fabricius ſchien eine ziemliche Anziehungs⸗ kraft auf den Jungen auszuüben. Er wartete ſtumm. Jan wandte ſich endlich an Mark.„Ich möchte furchtbar gern..., meinte er. Mark verſtand. „Wir werden ſowieſo nicht viel tun können“, ſagte er plötzlich nachgiebig und fuhr Jan leicht über den Schopf.„Ich erzähle dir heute mittag.“ Er verab⸗ ſchiedete ſich raſch und ging. 5 Eine Weile ſpäter ſaßen Rummy und Jan in dem Kaffee. Jan hatte in ein paar Worten Marks Daſein erklärt; über Fräulein Fabricius und die geheimnisvolle Sache, an der auch er beteiligt zu ſein ſchien, hatte er indeſſen mit keinem Wort ge⸗ ſprochen. Rummy ſtellte feſt, aß Jan ſchon ſchwet⸗ gen konnte; es gefiel ihm, daß der Junge nicht gleich jedem Menſchen ſeine Geheimniſſe erzählte, und gleichzeitig ärgerte es ihn, daß er nicht alles über Jan wußte. Er fand plötzlich keinen Anfang für das, was er Jan ſagen wollte. Jan plauderte. Jan führte das Geſpräch, Rummy ließ ſich ziehen und freute ſich an ihm. Endlich— Jans Reden und Fragen verſtiegten ein wenig— ſagte Rummy plötzlich:„Es iſt ſchon etwas daran, die ganze Welt zu ſehen. Wenn eine Nummer erſt einmal ſteht wie meine, hat man nicht mehr zuviel Arbeit damit. Man hat Zeit, man kann alles ſehen, überall hingehen... es iſt ſchon etwas daran.“ Er zögerte einen Augenblick und ſah Jan in die weit offenen, verträumten Augen.„Hätteſt n auch Luſt dazu?“ fragte er dann ein wenig eiſer. Jan blinzelte vor Ueberraſchung.„Luſt. er,„natürlich hätte ich Luſt wohl dazu kommen?“ Rummy zuckte die Achſeln.„Das wäre nicht ſchwer. Ich nehme dich mit, wenn du willſt.“ Jan ſchnappte nach Luft. Er wollte Rummy um den Hals fallen, ſtatt dͤeſſen drängten ſich plötzlich in ſeinem jungen Hirn die Bilder von turmhohen Hin⸗ derniſſen, die er ſelbſt als nicht unberechtigt anzu⸗ ſehen gezwungen war.„Aber die Schule...“ fragte er leiſe. Rummy lachte.„Es gibt genug junge Lehrer, die froh ſind, dieſe Chance zu haben, die gern mitkom⸗ men. Jan dachte an Conſtance.„Fady Conſtance.. 4, ſagte er. Rummy verriet mit keiner Miene ſeine ſchmerz⸗ liche Ueberraſchung.„Lady Conſtance wird wohl bald wieder nach Java zurückgehen“, meinte er nur, „dann ſiehſt du ſte doch nicht mehr.“ „ ſagte aber wie ſoll ich — In Paris wurde dieſer Tage ein junges Mäbd⸗ chen verhaftet, das von einem Mietshauſe gegenüber dem Santé⸗Gefängnis mit ihren Armen merkwür⸗ dige ſtumme Signale gegeben hat. Das Mädchen er⸗ klärt, es habe Mitleid mit den Sträflingen geſpürt und ihnen Haudküſſe zugeworfen. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß die angeblichen Handküſſe doch eine ſtumme Zeichenſprache mit irgendeinem Strüf⸗ ling Harſtellten. 4 — Die Studenten der Syracuſe⸗Univerſität iu Neuyork haben ſich lange den Kopf darüber zerbro⸗ chen, wie ſie den Beſtand ihrer Baukaſſe vergrößerg könnten. Man verſuchte es mit einer Lotterie, hatte aber nur wenig Erfolg. Man veranſtaltete große Sportfeſte und verkaufte ſelbſtgemalte Bilder, doch in der Kaſſe blieb nach wie vor Ebbe. Endlich kam ein findiger junger Mann auf eine Idee, die mit größtem Beifall, ja mit Jubel aufgenommen wurde.„Ihr wißt alle, meine Kommilitonen!“ ſo rief der Studen, „daß wir bei Frauen, vor allem bei den älteren, gern geſehen ſind und daß es ſicherlich manche Verehrerin gibt, die für einen Kuß einen Dollar oder mehr aus⸗ zugeben bereit wäre. Warum ſollen wir das nicht ausnützen. Wir verteilen Küſſe und laſſen uns dafür ſchöne runde Dollarſtücke für unſere Baukaſſe aus⸗ händigen!“ Wie geſagt, der Vorſchlag fand freudige Aufnahme und wurde dann auch alsbald in die Tat umgeſetzt. Die Studenten ſcheinen bei ihrem„Kuß⸗ verkauf“ aber doch einige unangenehme Erfahrungen gemacht zu haben, denn es heißt, daß ſie inzwiſchen die Regelung eingeführt haben, nur noch gegen bar und nach vorheriger in Augenſcheinnahme der betref⸗ fenden Dame ihre Küſſe zu verkaufen. Rezepte Erkältung, Grippegefahr Man rühre je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeit und Zucker in einer Taſſe gut um, gieße kochendes Wager hinzu und trinke dies möglichſt heiß. Zwei Portionen dieſez wohlſchmeckenden Geſundheits⸗Grogs(Kinder die Hälfte vor dem Schlafengehen einnehmen. Darauf ſchläft man gu und fühlt ſich am anderen Morgen meiſt merklich gebeſſerl Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge, Holen Sie deshalb ſofort bei Ihrem Apptheker obet Drogiſten den echten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Flaſchen zu RM..95,.75 und.95; niemals loſe. N00 (Dieſes Rezept bitte ausſchneiden!) Jan nickte. Das ſtimmte. Dann aber kam die allerhöchſte Mauer.„Ich hab' doch kein Geld murmelte er. Rummy lachte.„Geld..“, wiederholte er,„ hab' Geld genug, um dich mitzunehmen. Darfſt es mir glauben. Und es wäre meine Freude mindeſtens ebenſoſehr wie deine.“ „Wir müſſen aber doch Lady Conſtance fragen. beharrte Jan nach einer langen nachdenklichen Pau, „Es wäre wunderbar.. aber nur, wenn Lady Con- ſtanee...“ Er ſah Rummy an und fügte mit naiver! und grauſamer Einfachheit hinzu:„Am nettesten wäre es, das alles könnte ſein, und Lady Conſtanee wäre auch dabei...“ g Jan begriff nicht, warum Rummy wie unkel einem kleinen Schlag ein wenig zurückfuhr und dann, die Brille abnehmend, für eine Sekunde de Augen mit der rechten Hand bedeckte. Dann ſchlug Rummy unvermittelt ein anderes Thema an, un wenig ſpäter ſah er auf die Uhr, und fand, daß es für ſie beide wohl an der Zeit wäre, aufzubrechen, Jan war es gewöhnt, ſich bei ſolchen Gelegenheilel ohne Widerworte zu fügen. Er ſtand auf, ließ ſich von Rummy zu ſeinem Hotel begleiten, dankte ihm freundlich und verſchwand im Innern des Hauſes Rummy mußte ſich dazu zwingen, weiterzugehen. E wandte einmal, zweimal den Kopf nach rückwärts, Er ging ein wenig gebückt. Er hatte ſich, geſtand ei ſich ein, in dem Jungen ſehr verrechnet. Bei weiten nicht ſo groß, wie er gedacht hatte, war der Eindruck geweſen, den er, der große Rummy, ihm gemach hatte— und bei weitem größer, als er gefürchte. Conſtances Einfluß auf ihn. geben, daß des Jungen Inſtinkt vollkommen rich und klar arbeitete; er nahm nicht Partei zwichen ſeinen Eltern, wenn er auch nicht wußte, daß ſie waren; er zog weder den Vater vor noch die Mu ker. Er wünſchte, mit ihnen beiden zuſammen zu ſeil, wie es normal, richtig und gut war. Ja, normal richtig und gut war es wohl ſo, wie Jan es wünſch e. Aber unmöglich war es darum doch. Rummy ſeufzle Er war plötzlich ſo müde, daß er ein Taxi heran winkte und ſich zu ſeinem Hotel fahren ließ. Er war unfähig, irgend etwas zu tun. Still ſaß er in einen Seſſel und regte ſich nicht. (Fortſetzung folgt.) Dabei mußte er zu 37 ex. ſtand äuſer 0 ob⸗ it in ubro⸗ ern hatte große ch in n ein ißtem ö „Ihr ident, gern rerin aus⸗ nicht dafür aus⸗ 4 ohe. engeiſt Waheer dieſes Hälſte in gut heſſerl. Nenge. hen zu 50 „ fſt es eſtens e.% Bauſe. Con⸗ taivet testen tance Untet und e die schlug „und aß es echen, heiten b ſh e ihm ö 85 * 1 14 ober 4 Mittwoch, 20. Oktober 1937 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Seite„Nummer 485 K 7. e e rief aus — Stullgart Siraßenumbauten werden fortgeführt Vor großen Bauaufgaben- Die mo- dernſte Hals-, Naſen- und Ohrenklinik a2. Stuttgart, 19. Oktober. den iſt. Dann kam noch ein Inſtitut für Metallfor⸗ In großzügiger Weiſe ſetzt Stuttgart die Stra- ſchung auf röntgentechniſchem Wege dazu. Jetzt ſoll ßenumbauten in der Innenſtadt fort, nach⸗ ein m res Forſchungs⸗, Lehr⸗ und Verwaltungs⸗ dem in den letzten Jahren mit einem Millionenauf⸗ einen wand die verſchiedenen„Ausfallſtraßen“ in porbildlichen Zuſtand gebracht worden ſind. Die „Buddelei“ hörte den ganzen Sommer nicht auf, oft ſehr zum Leidweſen der Anwohner, denen die Um⸗ bau⸗ und Erneuerungsarbeiten gar zu lange dauer⸗ ten. So wurden die Charlottenſtraße, die Landhaus⸗, die Garten⸗ und andere Straßen vollkommen er⸗ neuert, die Fahrbahnen verbeſſert, Anlagen als Opfer des Verkehrs beſchnitten uſw. Gegenwärtig wird wieder ein Stück der Königſtraße vor dem Königs⸗ bau erneuert. Hier lag noch Holzpflaſter, was bei ſeuchtem Wetter für den ſtarken Verkehr immer wie⸗ der Rutſchgefahren brachte. Jetzt wird auch hier eine Betonſtraßendecke geſchaffen. Dann aber iſt die Königſtraße auf Jahre hinaus in Ordnung ge⸗ bracht. Mächtig dröhnen die automatiſchen Hämmer. Der Verkehr muß während der Umbauten teilweiſe umgeleitet werden, was für die Nachbarſtraßen eine große Belaſtung bedeutet. Zuſammen mit den Straßenausbeſſerungs⸗ arbeiten erfährt auch die Säulenhalle des Königsbaues, der mehr als 100 Jahre ſteht, eine ſchon lange nötige Erneuerung. Die ſtetige Zunahme des Verkehrs bereitet der Stadtverwaltung erhebliche Sorgen. Man hat einige Straßen, die von der Königſtraße abbiegen, die Lindenſtraße uſw., zu Einbahnſtraßen erklärt. Um den Verkehr flüſſiger und die Uebergänge an ſtark befahrenen Kreuzungen gefahrloſer zu geſtalten, will man Unterführungen für Fußgänger anlegen. Einmal auf dem Bahnhoſsvorplatz, dann am Schloß⸗ platz und in erſter Linie in der Cannſtatter Straße, wo es ſchon mehrmals tödliche Verkehrsunfälle gab. Millionen werden aber die geplanten großen Stra⸗ ßendurchbrüche koſten. Einmal von der Hauptſtätter⸗ ſtraße her über die Danziger Freiheit nach der Neckarſtraße zur dringend nötigen Entlaſtung der Königſtraße. Hier müſſen etwa 70 Häuſer— ein ganzes Stadtviertel— fallen. Nicht minder dͤurchgreifend iſt der Plan der Ver⸗ breiterung der Charlottenſtraße, die von der Dan⸗ ziger Freiheit hinauf nach dem Bopſer und weiter über Degerloch nach Tübingen führt. Nach dem dieſer Tage bekanntgewordenen neuen Stadtbau⸗ han wird zwiſchen der Charlotten⸗„J Roſen⸗ und Blumenſtraße ein ganzer Häuſerblock niedergeriſſen werden müſſen. Es wird alſo in den nächſten Jah⸗ ren in der Stuttgarter Altſtadt gewaltige Verände⸗ rungen geben! 5 Zu den wichtigſten Bauaufgaben Stuttgart im nächſten Jahre gehört auch der Erweiterungsbau des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Jnſtituts für Metallforſchung. Dem vor einigen Jahren in Stuttgart ins Leben gerufenen Inſtitut ſind durch den Vierjahresplan große Aufgaben geſtellt. Zuerſt erſtand oer Bau des Shemiſchen Forſchungsinſtituts, 1934 der Neubau für Metallforſchung, mit dem eine Verſuchshalle verbun⸗ in äude errichtet werden. Staat und Staoͤt Stutt⸗ art haben durch Bereitſtellung von Baugelände und geldern den Neubau ermöglicht, die Wirtſchafts⸗ gruppe Nichteiſenmetall⸗Induſtrie— die mit dem Forſchungsinſtitut aufs engſte zuſammenarbeitet— gibt 500 000 Mk. für die Ausgeſtaltung des Neubaus, der an der oberen Seeſtraße gebaut wird. Einige hundert Meter ſtadͤteinwärts ebenfalls an ͤͤer See⸗ ſtraße— wurde als zum Katharinenhoſpital gehörend Deutſchlands modernſte Hals⸗, Naſen⸗ und Ohren⸗ inik eingeweiht. Stuttgart— das in den letzten Jahren ſeine Krankenhäuſer ſtark ausgebaut und er⸗ neuert hat— iſt damit um ein neuzeitliches Kranken⸗ haus reicher. Die bedeutſamſten Neuerun⸗ gen in dieſer Klinik liegen vor allem aufthera⸗ peutiſchem Gebiet, dazu gehören die Klima⸗ anlagen, die allergiſchen Kammern, Krankenräume, in denen durch ſinnvoll eingerichtete Bewetterungs⸗ anlagen die dem Zuſtand des Kranken angepaßte feuchte oder trockene Luft anzutreffen iſt. Es iſt die erſte Spezialklinik Deutſchlands, in der den Kranken„Luftdiät“ gewährt werden kaun, die ſo wichtig iſt wie die Diät für oͤen Magenkranken. Neben der Klinik ſind auch die entſprechenden Frei⸗ flächen und Grünanlagen vorhanden. Eine Serie Laftwagen ſtürzt in einen Bach Ein Toter, zwei Verletzte * Tegernau bei Schopfheim, 20. Okt. Langenſee und Hohl(kleines Wieſental) Zwiſchen kam am Samstag, wahrſcheinlich infolge Bodennebels, ein mit drei Perſonen beſetzter Laſtwagen beim Paſſieren einer Brücke von der Straße ab und ſtürzte den Hang hinunter in einen vor⸗ beifließenden Bach. Dem Kraftwagenführer gelang es, eine Scheibe zu durchſchlagen und ſich und ſeinen Arbeitgeber aus dem umgefallenen Wagen zu retten. Der dritte Fahrgaſt war jedoch ſo ein⸗ geklemmt, daß er nur mit Hilfe von aus der Nach⸗ barſchaft herbeigerufenen Leuten aus ſeiner Lage be⸗ freit werden konnte. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Tod bereits eingetreten war. Die beiden anderen Verunglückten wurden mit erheblichen Verletzungen in das Schopfheimer Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Kraftrad prallt auf einen Laſtzug auf Ein Toter, ein Schwerverletzter * Donaueſchingen, 20. Okt. Auf der Straße Do⸗ naueſchingen Bad Dürrheim wollte Bürgermeiſter Durler von Hochemmingen, der den 62 jährigen Landwirt Käfer von Hochemmingen auf dem Sozius mitführte und ſich auf der Fahrt von Donau⸗ eſchingen nach Bad Dürrheim befand, einen vor dem Weiherhaus ſtehenden Laſtwagen mit An⸗ hänger überholen, als gerade ein Lieferwagen von Bad Dürrheim die Stelle paſſierte. Durler fuhr da⸗ bei auf den Anhänger des vor dem Weiherhaus ſtehenden Laſtwagens ſeitlich auf. Beide Kraftrad⸗ fahrer wurden durch den Anprall vom Rad gewor⸗ fen. Käfer erlitt dabei ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß er kurz darauf ſtar b. Bürgermeiſter Durler wurde ſchwer verletzt in das Donaueſchinger unn. Krankenhaus eingeliefert. Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 20. Oktober. Beim Reichsbahnausbeſſerungswerk Schwetzingen konnte der Werkmeiſter Johann Englert ſein 40 jähriges Arbeits jubiläum feiern. Aus dieſem Anlaß war er Gegenſtand zahlreicher Ehrun⸗ gen. In einer kleinen Feier brachte Werkdirektor Reichsbahnrat Schlagkampp Dank und Anerkennung des Werkes zum Ausdruck. An der Ecke Kurfürſtenſtraße— Bruchhäuſerſtraße erfolgte ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Rasdfah⸗ rer und Motorradfahrer, der glücklicherweiſe nur geringeren Sachſchaden verurſachte⸗ Walter Neuwirth von hier hat die Prüfung als Küchen meiſter mit gutem Erfolg beſtan⸗ den.— Der bei der hieſigen Krankenkaſſe beſchäftigte Friedrich Laber hat die vom Miniſterium des Innern abgenommene Beförderungsprüfung mit Erfolg beſtanden. Das Standesamt Schwetzingen verzeich⸗ nete in der letzten Woche 4 Geburten, 2 Eheaufgebote, 3 Gheſchließungen und 3 Sterbefälle.— Am heutigen Mittwoch begeht Herr Fabrikant Karl Pitſch, Karl⸗ Theodoor⸗Straße, ſeinen 68. Geburtstag. Herzlichen Glückwunſch. eee Weintaufe in Heppenheim Der 1937er heißt„Starker Vorſch“ * Heppenheim, 20. Oktober. Faſt über Nacht iſt die Weinſtadt Heppenheim zu einem echten Volksfeſt gekommen. Aus Anlaß des „Feſtes der deutſchen Traube und des Weines“ wurde beſchloſſen, dem Heppenheimer Wein, der in dieſem Jahre beſonders gut ausgefallen iſt, einen Namen zu geben. Trotz der Kürze der Zeit wurde dieſe Weintaufe ein durchſchlagender Erfolg. Herbſtſtim⸗ mung und der brodelnde Federweiße haben ihr gut Teil dazu beigetragen. Während ſich um 8 Uhr an der Poſt ein Winzerzug aufſtellte, der dann unter den ſchneidigen Märſchen des Kreismuſtkzuges unter jubelnder Anteilnahme der geſamten Bevöl⸗ kerung durch die Straßen nach dem Marktplatz zog, verſammelten ſich um die gleiche Zeit Bürgermeiſter, Beigeordnete, Vertreter der Partei und der Behör⸗ den, Stadträte, Winzer, Gaſtwirte und andere Gäſte im feſtlich geſchmückten Rathausſaal. Unſer Rathaus, in ſeinem Fachwerkbau ohnehin ein Juwel, er⸗ ſtrahlte im Scheinwerferlicht wie eine feſtlich ge⸗ ſchmückte Braut. Auch der Marktbrunnen, der ſo be⸗ häbig plätſchert, hatte ein Weinlaubenkleid erhalten. An den Häuſern am Marktplatz rankten ſich Lauben⸗ bänder und überall auf allen Fenſterbänken brann⸗ ten bunte Lichtchen. So bot der Marktplatz, deſſen tütime Schönheiten im Scheinwerferlicht um ſo groß⸗ artiger wirkten, wie bei den bekannten Feſtſpielen einen glanzvollen Anblick. Bürgermeiſter Dr. Köhler eröffnete mit launi⸗ gen Worten die Sitzung der Weintaufe. Er begrüßte freudig Kreisleiter Brückmann, Kreisbauern⸗ führer Reinheimer, Dr. Denzer, Dr. Keil vom Reichsnährſtand als Vertreter des Kreisamtes ſowie die Beigeoröneten, Stadträte, Gastwirte und nder und wies auf den Sinn des Feſtes der Trau⸗ ebe und des Weines hin. Große Weinbaugebiete hätten auch größere Feſtlichkeiten, und da das Berg⸗ ſträßer Weinbaugebiet einen ſehr guten Namen habe, ſo habe man ſich auf Anregung von Pg. Hans Holzamer entſchloſſen, dem diesjährigen Heppen⸗ 77575 Wein einen beſonderen Namen zu geben. G nur, weil er ein beſonders gutes Tröpfchen ge⸗ u werde, ſondern weil das Weinbaugebiet der Ge⸗ 35 Heppenheim mit 600 Morgen das größte der Bergſtraße ſei. Das ſolle nun jetzt zunn Brauch werden und auch für die ganze Bergſtraße geltend ſein. Es wurden neun Vorſchläge gemacht. Daraus ging dann der Vorſchlag des Bürgermeiſters ſieg eich hervor: Starker Borſch, das eine klangliche Ab⸗ wandlung von Starkenburg, dem Wahrzeichen Hep⸗ penheims, iſt. Der gekürzte Name wurboe daraufhin ain eine Urkunde eingeſetzt, dieſe verleſen und von den Anweſenden unterſchrieben. Unterdeſſen war der Winzerzug auf dem Markt⸗ platz angekommen. Eine nach Dauſenden zählende Menge harrte auf die Bekanntgabe des Namens. Dieſer wurde dann vom Rathausfenſter aus durch Lautſprecher von Bürgermeiſter Dr. Köhler aus⸗ gerufen und erſchien auf einem großen Schild am Rathaus. Bürgermeiſter Dr. Köhler ſchilderte in humorvoller Weiſe die Entſtehung des„Starken Borſchs“ und gab bekannt, daß dieſer Taufakt von nun an jedes Jahr ſtattfinde und zu einem ſelbſtver⸗ ſtändlichen Brauch werden müſſe. Heppenheim und ſein Wein ſeien an der Bergſtraße eine klangvolle Einheit und der„Starke Borſch“ werde weiterhin dazu beitragen, den Ruhm des Heppenheimer Weines noch mehr zu verbreiten. „Starkenburg“ und„Starker Borſch“ ſeien zwei Begriffe, (die Burg habe ſich nie ergeben, dem Wein müſſe man ſich wohl ergeben), die feſt in der Heimat wur⸗ zelten und ſo ſei auch der diesjährige Wein ein echtes Heimatkind, ein Sonnenkind der Bergſtraße. Mit einem herzlichen Glückwunſch für den weiteren Ver⸗ lauf der Weintaufe in den einzelnen Lokalen wurde die öffentliche Kundgebung unter dem Jubel der Be⸗ völkerung geſchloſſen. Mit Begeiſterung ſang man dann das Bergſträßer Weinlied„Bergſträßer Land, Bergſträßer Wein“ aus Holzamers Feſtſpiel„Anno 1813“. Dabei ſchunkelte alles. Der„Starke Borſch“ trieb die ganze Nacht in allen Lokalen ſein Unweſen. Es herrſchte in den gemüt⸗ lichen Lokalen Heppenheims eine richtige„Kind⸗ taufſtimmung“. Das junge Volk tanzte in ausgelaſ⸗ ſener Freude, auf den Straßen überall frohe Stim⸗ mung und ſelige Fröhlichkeit. Ganz Heppenheim nahm lebhaft Anteil an dieſer gelungenen Weintaufe. f H H. Schwetzingen, 19. Okt. Um berechtigten Wünſchen der Bevölkerung Rechnung zu tragen, iſt das er⸗ neuerte Rokoko⸗Theater bis zum 30. Oktober zur Beſichtigung freigegeben. Die Staat⸗ liche Schloßgartenverwaltung hat die Zeit von 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr feſtgeſetzt. Die Preislräger im Blumenweltbewerb * Hockenheim, 20. Oktober. Im Rahmen einer Feierſtunde fand die Auszeichnung von 31 Preisträgern im Stadtpark ſtatt. Herr Il⸗ hardt⸗Käfertal eröffnete die Feierſtunde und be⸗ grüßte beſonders Bürgermeiſter Neuſchäffer ſowie Gartendirektor Busjäger⸗Mannheim. Nach zwei kurzen Vorträgen nahm Ortsfachwart Fritz Koh⸗ mann die Verleihung, der Preiſe, welche aus Blumen und Zierſträuchern beſtanden, vor. Es erhielten erſte Preiſe: Birkenmaier, Schützenſtraße, Kreimes, Hebelſtraße, B. Klaus, Heidelberger Straße, Heſſelbacher, Zähringerſtraße, Eichhorn, Parkſtraße. Zweite Preiſe: Schmeckenbecher, Rathausſtraße, P. Großhans, Karl⸗Theodor⸗Straße, Lehr, Hebelſtraße, P. Haas, Schützenſtraße, Herm. Fuchs, Schulſtraße, Joſ. Haas, Ludwigſtraße, Ad. Bull, Hirſchſtraße, Klenk, Adlerſtraße, L. Klee, Schwetzinger Straße, Winkler, Adolf⸗Hitler⸗Straße, Rychel, Karlsruher Straße. Dritte Preiſe: Kretſchmar, Siedlung, Späth, Schwetzinger Straße, Roth, Kollmerſtraße, Remer, Ueberführung, A. Müller, Heidelberger Straße, Böhm, Kirchenſtraße, Eichhorn, Hildaſtraße, Strei⸗ cher, Hildaſtraße, Schrank, Scheffelſtraße, Dürrmaier, Scheffelſtraße, Haffner, Hubertusſtraße, Heidemann, Hindenburgſtraße, Weiß, Karlsruher Straße, Gärt⸗ ner, Schwetzinger Straße und Hanſelmann, Luiſen⸗ ſtraße. * Brühl, 20. Okt. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten Gärtnermeiſter Georg Brun⸗ ner und Frau Luiſe, geborene Kutuff, Fabrik⸗ arbeiter Matthias Mehrer und Frau Marie, geb. Piſter, und Schloſſer Jakob Mehrer und Frau Luiſe, geb. Kohlhepp, im Familienkreiſe feiern. Den Jubel⸗ paaren herzliche Glückwünſche! * Plankſtadt, 20. Okt. Ein 38 Jahre alter ver⸗ heirateter Arbeiter aus Neckarau ſtürzte auf der Heimfahrt auf der Landͤſtraße nach Schwetzingen in der Nähe der Siedlung von ſeinem Motorrad und zog ſich dabei einen ſchweren Schädelbruch mit Gehirnerſchütterung zu. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus eingeliefert.— Die ſeit einigen Jahren an der hieſigen Volksſchule wir⸗ kende Lehrerin Fräulein Krämer wurde zur Hauptlehrerin an der hieſigen Grund⸗ und Hauptſchule ernannt. I. Oftersheim, 19. Okt. Hier konnte Johann Löhr III feinen 75. Geburtstag begehen. In einer Verſammlung der Betriebsgemeinſchaft 17 und 18(Handwerk und Handel) ſprach Bürgermeiſter Rehm über die Vergebung der öffentlichen Arbeiten, die künftig in hohem Maße von der Erfüllung der Pflichten gegenüber der Gemeinde durch die Hand⸗ werker beſtimmt wird. Der Beſchäftigungsſtand des Handwerks iſt gegenwärtig gut, und da die Bau⸗ tätigkeit ebenfalls flott im Gange iſt, dürfte die Be⸗ ſchäftigung anhalten. L. Neulußheim, 19. Okt. In der Mon atsver⸗ ſammlung der NS⸗Kriegsopferverſor⸗ gung behandelten die Kameraden Heilmann, Egger und Schimpf organiſatoriſche Fragen ſowie auch die Aufſtellung von Ehrenſtürmen, die Errichtung von Schießabteilungen uſw. Der Kamerasoſchaftlichkeit ſoll noch mehr als bisher oͤurch Pflege des Geſanges alter Soldatenlieder entſpprochen werden. * Hockenheim, 20. Okt. Die in letzter Woche zuge⸗ teilten Gartengrundſtücke von den Steig⸗ vieſen ſind nun durch Nummern kenntlich ge⸗ macht. Die Pächter können nun an Hand der Los⸗ nummer ihr Gartenſtück finden und mit dem Be⸗ wirtſchaften beginnen. des Anheils Drei Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang in der Pfalz * Pirmaſens, 19. Okt. Auf der Straße zwiſchen Schönau und Fiſchbach ereignete ſich in der Nacht auf Montag wieder ein ſchwerer Verkehrsunfall. Nach dem Beſuch einer Tanzmuſik wollte ein 20 Jahre alter Kraftradfahrer aus Fiſchbach ſein erſt erhaltenes Fahrzeug ausprobieren. Dabei ver⸗ lor er die Herrſchaft über die Steuerung und rannte mit voller Wucht gegen eine Telephonſtange. Er wurde hierbei ſo ſchwer verletzt, daß alsbald der Tod eintrat.— In der Nacht auf Dienstag ereignete ſich gegen 3 Uhr auf der Staatsſtraße Landau Pirmaſens ein tödlicher Verkehrsunfall. Der Stadtarbeiter Robert Schatz kam auf dem Fahrrad von der Kirchweihe in Ruppertsweiler. Kurz nach der Einbiegung in die Landauer Staats⸗ ſtraße wollte ihn ein Perſonenkraftwagen über⸗ holen, ſtieß mit dem Radfahrer zuſammen und ſchleu⸗ derte dieſen auf die Straße. Schatz wurde mit ſchweren Verletzungen ins haus gebracht, wo er bald darauf Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Pirmaſenſer Kranken⸗ ſt arb. Die 153 Von ſcheuenden Pferden zu Tode geſchleift * Meßkirch, 20. Okt. Der 15jährige Landͤhelſer Karl Moitzheim aus Köln⸗Müllheim, der beim Bauer Höre in Unterbichtlingen beſchäftigt war, fuhr Montag früh zum Grünfutterholen auf das Feld. Als der Landhelfer die Pferde zur Heimfahrt wieder anzäumen wollte, ſcheuten dieſe und ſchleiften den beoͤauernswerten jungen Mann ein Stück weit über die Wieſe, bis ſie mit ihrem Opfer im nahen Waſſer der Grumbach landeten. Bald darauf fand der Bauer ſeinen Landhelfer im Waſſer und Schlamm tot auf. Allem Anſchein nach iſt der Tod Moitzheims ſchon vorher infolge der ſchweren Verletzungen eingetreten. a —— Velkrügeriſcher Rohling Pferd mit Spiritus übergoſſen und angezündet Pforzheim, 19. Okt. Ein Pferdehändler aus einem Nachbarort verhandelte hier ein Pferd, von dem er wußte, daß es ſchwer krank war. Um es ver⸗ kaufsfähig zu machen, wandte er ein unglaublich rohes Mittel an: Er übergoß das arme Tier mit Spiritus und ſetzte dieſen in Brand. Der verant⸗ wortungsloſe Pferdehändler tauſchte das kranke Tier für einen anderen Gaul ein, nahm das Draufgeld an ſich und verſchwuand. Am Abend war das ge⸗ ſchundene Tier verendet. Weil der Händler mit dem Pferdetauſch einen Betrug begangen hatte, wurde er mit ſechs Wochen Gefängnis beſtraft. Die Tierquälerei an dem kranken Pferd wird noch zu ſühnen ſein.. Wunder des Bienenſtockes Imkertagung in Wiesloch. —g Wiesloch, 18. Oktober. In einer vom Fachgruppenführer Hauptlehrer Hil⸗ denbrand geleiteten Verſammlung der Im⸗ ker des Bezirks Wiesloch im Gaſthaus „Zum Adler“ hielt Kreisfachgruppenführer Hoff⸗ mann aus Mannheim einen Lichtbildervortrag über die Wunder des Bienenlebens. Iſt ſchon der aus dem edlen Wachs geformte regel⸗ mäßige Zellenbau der Waben etwas wunderbares, ſo erſtaunlich iſt es auch, daß die Königin, das ein⸗ zige Weibchen unter 30 bis 50 000 Bienen, nur ein⸗ mal in ihrem Leben begattet wird und imſtande iſt, täglich doppelt ſoviele Eier zu legen, als ſie ſelbſt wiegt. Wollte eine Henne dasſelbe leiſten, dann müßte ſie täglich mindeſtens 40 Eier legen, Zahlreiche anſchauliche Bilder zeigten den Bau des Bienenkörpers und die Entwicklung vom Ei bis zur Arbeitsbiene, Königin oder Drohne. Wunder⸗ bar iſt es auch, daß dieſe ſo verſchiedenartigen Tiere alle aus denſelben Eiern hervorgehen und ihre Ver⸗ ſchiedenartigkeit nur durch die Miſchung des Futter⸗ breies hervorgerufen wird. Der Redner gab im Verlaufe des Vortrages wichtige Hinweiſe, wie der Imker den natürlichen Entwicklungsgang im Sinne der Leiſtungsſteigerung lenken kann. Er empfahl engſte Zuſammenarbeit oͤer Imker mit dem Reichs⸗ nährſtand und den Ortsbauernführern, Zuziehung der Frauen zu den Imkertagungen, rege Benützung der Bibliothek der Landesfachgruppe in Gengenbach und gab Ratſchläge zur Sicherung des Nachwuchſes aus der Jungbauernſchaft unter Hinzuziehung der Landwirtſchaftsſchulen. Nach dem dankbar aufgenommenen Vortrag konnte Fachgruppenführer Hildenbrand noch drei Ehrungen vornehmen. Landwirt Luowig Menges aus Roten⸗ berg und Landwirt Emil Kempf aus Walldorf er⸗ hielten für 25jährige treue Mitgliedſchaft die ſilberne Ehrennadel. Die gleiche Ehrung wurde Poſtaſſiſtent Jakob Steinbrenner aus Wiesloch zuteil, der ſchon 15 Jahre treu und gewiſſenhaft das Amt des Schriftführers und Kaſſenwartes verwaltet. Stein⸗ brenner dankte im Namen der Geehrten und erbat ſich weitere Unterſtützung durch die Mitglieder. * Hockenheim, 20. Okt. Unter ſehr großer Bekei⸗ ligung fand im Stadtpark eine Verſammlung der Kleintierzüchter ſtatt, die von Vereins⸗ führer Brandenburger eröffnet wurde. Dieſer begrüßte beſonders Kreisfachgruppenwart Gaube⸗ Schwetzingen, welcher dann einen Lichtbildervortrag über die Leiſtungsſteigerung in der Hühnerzucht hielt.— Ein 7 Jahre altes Mädchen hatte ſich an ein fahrendes Fuhrwerk gehängt und brachte dabei das Beinchen in die Speichen des Rades. Glücklicherweiſe konnte das Fuhrwerk noch angehalten werden und die Pafſanlten befreiten die Kleine aus der gefährlichen Situation. 5 Mittwoch, e 20. Oktober 1937 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Stohtrupp der NS- Frauenschaſt/ leer „Wir brauchen junge Kräfte, die ſpäter einmal an unſere Stelle treten und unſere Aufgaben wei⸗ terſühren können“, ſo heißt es bei der Frauenſchaft, wenn vom Ausbau ihrer Jugendgruppen die Rede iſt. Junge Kräfte— das ſind die Mädel zwi⸗ ſchen 21 und 30 Jahren; ſind jene, die zwiſchen den beiden großen Fronten des Frauenwerkes und der Hitlerjugend ſtehen, weil ſie bei der eigentlichen Generation der Kampfzeit keinen Anſchluß mehr fanden und ſich auch vor vier, fünf oder ſechs Jah⸗ ren über den BDM ſchon hinausgewachſen fühlten. Es ſind die Frauen aus dem politiſchen Niemands⸗ land, das es— ſeien wir doch ehrlich: gerade im Lager der jüngeren Weiblichkeit in weit ausgedehn⸗ terem Maße gibt als bei den Männern, die ſich im Alter zwiſchen 20 und 30 dank dem zwingenden Erlebnis der Bewegung und meiſt ſtrafferer welt⸗ anſchaulicher Bindung ganz von ſelbſt in die Reihen der großen Parteiorganiſationen finden. Denn daß etwa ein Hitlerjunge nach Erreichung der betref⸗ fenden Altersgrenze ausſchiede, um ſich künftig nur ſeinen perſönlichen Intereſſen zuzuwenden, dürfle ſo gut wie ausgeſchloſſen ſein. Daß aber BDM⸗ Mädchen mit 21 aus ihrer Mädelſchaft abgehen und ſich um nichts weiter mehr kümmern, kommt leider auch heute gelegentlich immer noch vor, obwohl von der Führung des Deulſchen Frauenwerkes in eng⸗ ſter Zuſammenarbeit mit der Reichsjugendführung wirklich alles getan wird, damit dieſe ſpürbare Kluft zwiſchen den jungen Menſchen und den ſchon vom Leben Gereifteren, in ernſten Pflichten Stehenden endlich reſtlos überbrückt werde. Die während der kommenden vier Wochen im ganzen Reich ausgeſchriebene Jugendgruppen⸗ 8 werbung der NS⸗Frauenſchaft wird natürlich das Ihre dazu beitragen, um hier manche Un⸗ klarheit zu beſeitigen und die Bereitſchaft der Mädel zum Mittun zu fördern. Es geht ja dabei, wie geſagt, keineswegs nur um die regelmäßige Weiterleitung der mit Vollendung des 21. Lebensjahres aus dem BDM Entlaſſenen, obwohl gerade ſie gleich den Angehörigen ſonſtiger NoS⸗Organiſationen in beſonderem Maße berufen ſcheinen, die Elite der Aufbauformation zu bilden, wie dies ſchon bei der in Mannheim auf den 22. Oktober feſtgeſetzten feierlichen Uebernahme des Jahrganges 1916 aus dem BDM in die Frauenſchaft zum Ausdruck kommen wird. Es geht nicht minder um die vielen anderen, die häufig mehr aus innerer Läſſigkeit als aus wirk⸗ lichem Mangel an Verantwortungsgefühl beiſeite ſtehen und die gerne genug dieſem Ring fröhlicher Der feörnerlichen Erllichili- gung wird gebührend Raum gegeben e Mitglieder einer ſugendgruppe bei Spiel und Arbeit n den Bastelstunden fertigt nan allerhand nelte und nlitzlicne Sachen flir beduiſ. tige Volhsgenossen (2 Photos: Liſelotte Purper, Berlin⸗Schöneberg) Wenn man sich vor Herbstkatarrhen schützen will Mit Beginn der erſten Herbſtwochen pflegen ſich auch die gefürchteten Herbſtkatarrhe“ einzu⸗ ſbellen, die zumeiſt empfindliche und anfällige Per⸗ ſonen heimſuchen, doch auch ſolche mit einem kräf⸗ tigen Organismus nicht verſchonen. Die Urſache iſt die gleiche: eine Verkühlung, die in ihren Anfängen häufig gar nicht beachtet wird. Ob ſie nun auf anehr oder minder bemerkbaren Zug bei erhitztem Körper, auf regendurchnäßte Kleidung oder auch zu langes Verweilen in regenfeuchter Nachtluft zurückzuführen ſind, bleibt ſich gleich: die Wirkung iſt immer dieſelbe. Wenn auch minder empfindliche Perſonen die Ka⸗ tarrhe ſchneller überwinden als jene, die dafür ver⸗ anlagt ſind, ſo ſollten doch in erſter Linie die Ver⸗ kühlungsangelegenheiten vermieden werden. Die Schwächlichen aber ſollten es ſich zur Pflicht machen, ſich ſyſtematiſch abzuhärten und ihre Haut gegen äußere Reize widerſtandsfähig zu machen. Vor allem gehört dazu das Luftbaden, das ja erfor⸗ derlichenfalles auch morgens und abends im Zim mer vorgenommen werden kann. Den gleichen Wert haben die Kaltwaſſeranwendungen von ſehr kurzer Dauer. Dieſe dürfen, gleichviel ob kalte Abwa⸗ ſchung oder Duſche, nicht länger als* Minute dauern, denen ſich unmittelbar ſtarke körperliche Be⸗ wegung, wie Zimmerturnen, beſchleunigtes Spazieren⸗ gehen oder ähnliches anſchließen müſſen. Den glei⸗ chen Zweck erreicht man, wenn nach einer kühleren Abwaſchung oder Duſche der Körper trockenfrottiert und einige Minuten wieder in das warme Bett ge⸗ durch noch kräftiger gefördert und damit ihre Wi⸗ derſtandsfähigkeit gegen äußere Einflüſſe weſentlich erhöht.. vom Püchertisch Zur Woche des Deutſchen Buches bringt das Oktober ⸗Heft der Zeitſchrift„Frauen⸗ kultur im Deutſchen Frauenwerk“ einen reich⸗ bebilderten Beitrag:„Von handgeſchriebenen Büchern“. Auch die Frau hat als Künſtlerin regen An⸗ teil an dieſem Arbeitsgebiet. Ihr Einfühlungsvermögen und ihre Hingabe ſind hier die notwendige Vorausſetzung. „Eine ganze Zeit hindurch mag zuweilen ein Gedicht oder eine Erzählung, die ihr begegneten und ſie berührten. in ihr wirken, bis ſie ſie einmal herausſtellen und formen wird. Kommt dann noch Neigung und wirkliche Gabe zu bildlichem oder ornamentalem Schmuck hinzu, ſo kann ſie alle Innigkeit und Feinheit, alle Leichtigkeit oder Schwere zur Wirkung bringen, die der wiedergegebene Text in ihr aufklingen läßt.“ Von Chriſtine Koch, der Dichterin des Sauerlandes, erzählt im gleichen Heft Joſeſa Berens⸗Totenohl, und die Königsberger Malerin Eliſabeth Wolff⸗ Zimmermann zeichnet ein ſchönes Lebensbild der oſtpreußiſchen Volksdichterin Jo⸗ hanna Ambroſius. Vom Sinn der ſchöpferi⸗ ſchen Freundſchaft weiß Dr. Hans Kern man⸗ ches zu ſagen. Gegenwartsnahe Gedichte von Marga⸗ rete Wein handl und ein Beitrag von Alice Rilke über das„Gemeinſchaftsleben im Frauen⸗Wohnheim“ werden viele Leſerinnen in⸗ tereſſieren. Ergänzend fügen ſich den Beiträgen des Heftes kultur im Deutſchen Frauenwerk“, die die Zeitſchrift des Deutſchen Frauenwerkes iſt und von ihm herausgegeben wird, erſcheint bekanntlich ab Juli nunmehr in einer Ausgabe, die auch regelmäßig einen Kleiderteil enthält. Der neue ermäßigte Heſtpreis beträgt bei gleich⸗ bleibendem Umfang und gleicher Ausſtattung 80 3, die ſteckt wird. Die Durchblutung der Haut wird da⸗ Zeitſchrift iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen. dgruppenwerbung vom 20. Oktober bis 20. November 1937 junger Menſchen mitangehören würden, wenn ihnen die Sache nur richtig nahegebracht wird. „Jugendgruppe? Was iss des nu widder?“ So ſollen ſelbſt ſchon langjährige Mitglieder der NS⸗ Frauenſchaft gefragt haben, die doch wirklich wiſſen müßten, was es mit dieſer wichtigſten Quelle für ihren Nachwuchs im ſozialen Aufbauwerk der deut⸗ ſchen Frau auf ſich hat. In norddeutſchen Gauen gibt es ſolche Jugendgruppen ſchon ſeit über zwei Jahren, und auch die Mannheimer Frauenſchaft hat heute bereits ſieben ſolche Jugendgruppen, die der Kreisjugendgruppenführerin Frau Britſch unter⸗ ſtehen und mit ihren bis zu 40 Mitgliedern nebſt einer weiteren Gäſtegruppe ſchon kräftig am Werk ſind, ihre beſonderen Lebens⸗ und Arbeitsziele zu geſtalten. Einmal in der Woche iſt Heimabend in den Räumen der zugehörigen Ortsgruppe. Da wird ähnlich wie beim BDM ein beſtimmtes kulturelles Thema beſprochen, da wird vor allem mit Geſang und Volkstanz und jeglicher Art von Feierabendtun viel fröhliche, ſeeliſche Betreuung geboten, da wird— wie eben hier bei uns mit Wäſchenähen, Häkeln und Holzarbeitenfertigen für den Grenzlandgau Oberſchleſien— auch praktiſch bereits ſoziale Arbeit geleiſtet, um gleich⸗ zeitig mit immer fortſchreitender Einführung in den weitverzweigten Aufgabenkreis der NS⸗Frauen⸗ ſchaft das Pflichtbewußtſein der jungen Menſchen für ſpäter zu wecken. Was ſo eine Blockwalterin leiſten muß, wenn ſie treppauf, treppab in ihrem Bezirk die Pfundſpenden ſammelt,— was es mit den Vorarbeiten für ein WHW⸗⸗Winterfeſt auf ſich hat, oder wie Eintopfſonntage, Weihnachts⸗ beſcherungen und all die vielfältigen Anläſſe zum Einſatz der Frauenſchaft zu handhaben ſind, das 2 Das. flanbvcgullte bringt den Bewois: denn go · rode bel der vielen Arbeft, die det Herbstputr mit aich bringt, otkenat mon, eine ie große Putzkroff achon in oĩnor einzigen Dose Vim steckt. 820 st dos giebig on dſd aber shot zam wird hier noch als feſſelnder Anſchauungsunterricht vor Augen geführt. Daneben kann man ſelbſt an den Kurſen des Roten Kreuzes teilnehmen oder die Mütterſchule beſuchen, man kann ſogar— und das iſt zur Steigerung des eigenen Wertbewußtſeins bekanntlich höchſt wichtig in Kürze die Berechtigung zum Tragen der kleidſamen „Kluft“ erwerben, die aus jankerartiger weißer Bluſe, ſchwarzem Rock, ſchwarzem Hut, ſchwarzen Schuhen und grauen Strümpfen beſteht und in ihrer, gegenüber dem BDM Stil mehr fraulichen Art beim Vorbeimarſch der Jugendgruppen auf dem Reichsparteitag ganz überraſchend großen Anklang gefunden haben ſoll. Nun ſetzt alſo mit dem heutigen Tage die große Werbung ein, die bereits in der vergangenen Woche durch eine ſehr anſprechende Voranzeige in den Lichtſpieltheatern eingeleitet wurde. Als Vergünſtigung winkt Erlaß der Aufnahme⸗ gebühr während der kommenden Wochen, und als Ziel ſteht vor Augen, daß bald jede ein⸗ zelne Ortsgruppe der Frauenſchaft ihre eigene Ju⸗ gendgruppe haben möge, damit das Werk und die Arbeit dereinſt in die richtigen Hände weitergegeben werden können. Margot Schubert ausn au und Koch kundtocfuu Kleine Schlugbetrachtung zur Frankfurter JKĩa Nach zwölftägiger Dauer mit einem Maſſen⸗ andrang ohnegleichen ſchließt die 7. Internatio⸗ nale Kochkunſtausſtellung in Frank⸗ furt a. M. heute ihre Pforten. Unzählige deutſche Hausfrauen— darunter auch nicht wenige Mann⸗ heimerinnen— ſind in dieſen Tagen durch das rieſig ausgedehnte Frankfurter Feſthallengelände gewandert und haben ſelbſt als Auswärtige dank den Vergünſtigungen der Reichsbahn dies wahr⸗ haft gewaltige gaſtronomiſche Ereignis auf ſich wir⸗ ken laſſen können. Im ganzen betrachtet, hat alſo die Heerſchau der Kochkunſt ungeheuren Erfolg gebracht, und trotz aller Anſtrengungen ſind die Ausſteller und preis⸗ gekrönten Meiſterköche aus vieler Herren Länder wohl zufrieden. Aber ein paar kleine Gloſſen am Rande ſeien dennoch geſtattet, nachdem ſchon allein in Hinblick auf die äußere Aufmachung Man n⸗ heims jfüngſt vergangene Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung hier zu einigen Vergleichen anregt: uns hat es nicht gefallen, daß entgegen der in den Rhein⸗Neckarhallen ſo wohl⸗ tuenden Einheitlichkeit der Aufmachung und ſtil⸗ vollen Haltung die Kochkunſtſchau in weiten Teilen doch reinen Meſſecharakter trug. Denn was ſchließ⸗ lich Apparate für Vibrationsmaſſage, Strickſachen aus Angorawolle gegen Gicht und Rheuma, Münch⸗ ner Eigenkleider oder Bijouteriewaren mit der Kochkunſt zu tun haben, iſt doch unerfindlich. Und dann: in Mannheim wurde ſtreng darüber gewacht, daß die Ausſteller bei der Herrichtung ihrer Stände gewiſſen grundſätzlichen Anforderungen an den guten Geſchmack entſprachen. In Frankfurt konnte man auch unter den fachlichen Darbietungen Dinge ſehen, die einiges zu wünſchen übrig ließen. Wir erinnern nur an die„Muſtertafel“ in Ringform, in deren Mitte ein beinahe mannshohes Blumen⸗ beet jede Ausſicht verwehrte, während Gläſer, Por⸗ zellan und Silberzeug geradeswegs einem Jubi⸗ läums⸗„Arrangſchemang“ von 1880 zu entſtammen ſchienen. Doch genug der Kritik! Was wir bis zur Selbſt⸗ aufopferung unſeres Magens in den verſchiedenen Gaſtſtätten probierten, was die Abteilung Gemein⸗ ſchaftsküche, die einſchlägige Induſtrie und das Hotelgewerbe zeigte, was an fabelhaft garnierten Platten ausgeſtellt war, konnte über jeden Kum⸗ mer tröſten. Und dazu gelernt haben wir auch, denn ſoviel Neuheiten für Küche und Haus beiein⸗ vielſeitige Buchbeſprechungen an. Die Zeitſchrift„Frauen⸗ r gibt es halt bloß alle paar Jahre einmal auf der Frankfurter Ika. Endlich iſt ja allein ſchon der Ausſtellungsführer in kochfreudiger Hand ein wah⸗ res Schatzkäſtlein. Enthält er doch als Dreingabe am Schluß 300 Rezepte der Kochkunſtſchau, ſo wie die einzelnen in⸗ und ausländiſchen Mann⸗ ſchaften ſie zur Gaumenlabung in dieſen Tagen vor⸗ gekocht haben. Und nicht bloß„feine Sachen“ für den feſtlichen Tiſch, ſondern genau ſo gut alltäg⸗ liche Dinge, die den Forderungen unſerer Ver⸗ brauchslenkung entſprechen. Ein paar Proben ſeien deshalb zum Schluß angefügt. M. S. * Wildklöße von Hirſch mit. und Kartoffelbrei(Baden). (Typiſches Bauerngericht der Laar.) 5 Altgebackene Brötchen werden in Würfel geſchnitten, mit kalter Milch übergoſſen und nach Erweichen glatt ge⸗ rührt; dann fügt man hinzu: Eier, feingehackte, geſchwitzte Zwiebeln, Peterſilie, Pfeffer, Salz und Muskat, ferner grobgehacktes, gebratenes Hirſchfleiſch und kleine Speck⸗ würfel, rührt alles gut durch und formt mit Eßlhſfel ovale Klöße, die in Salzwaſſer gekocht und mit obigen Beilagen nufgetragen werden. zu eine Rahmtunke, welche von dem Fleiſch abgezogen wird. Kartoffeln mit friſchen Birnen(Meckleuburg). Geſchälte Birnen werden, wenn ſie groß ſind, zer⸗ klüftet und von den Kerngehäuſen befreit; ſind ſie klein, ſo nimmt man nur die Blume heraus, kerbt ſie kreuzweiſe ein und ſchneidet die Stengel zur Hölfte ab. Dann werden ſie in ſoviel Waſſer getan, daß man reichli ond erhält, und mit ein wenig Salz gargekocht, mit Mehl ſämig ge⸗ macht und nach Probe gezuckert. e nachdem man nun ausgebratene Speckſchnitte oder friſchgekochtes ſaures Schweinefleiſch dazu geben will, gibt man zuletzt reichlich Speckfett eoͤer abgefülltes Schweinefett daran, womit die Birnen noch einmal durchkochen. Dann werden ſie mit der Soße über den ſchon in der Schüſſel befindlichen Kar⸗ toffeln angerichtet, welche nur mit wenig Salz gekocht werden müſſen. Tiroler Geröſtee mit grünem Salat. In 50 Gramm Fett wird eine fein gehackte kleinere Zwiebel angerbſtet, nachher mit ebenſo 300 Gramm klein⸗ blättrig geſchnittenen Fleiſchreſten von Braten 5 kochtem Fleiſch untermengt, mit Pfeffer, Salz und Ma⸗ joran gewürzt, etwas Suppe aufgegoſſen, um dann mit 600 Gramm in Blätter geſchnittenen, gekochten Kartoffeln vermiſcht zu werden. Alles zuſammen nochmals gut dur röſten und evtl. nachwürzen. Grünen Salat in bekannter Weiſe zubereiten und dazu ſervieren. 5 Köttbullar med brung bönor och fläsk— Fleiſchklöße mit braunen Bohnen und Speck(Schweden. Fleiſchklöße von Rind⸗, Kalb⸗ und Schweinefleiſch und gleichen Teilen gekochten Kartoffeln, gehackter Zwiebel. Mit Rahm und Eigelb gebunden, deb g mit etwas Jus abgelöſcht. Gebratener gepökelter Bauchſpeck und braune ooͤer Schneidebohnen dazu ſerviert. Der verſtopfte Ausgu kann manchmal ſchnell freigemacht werden, wenn man kochendes Waſſer hindurchlaufen läßt. Denn in vielen Fällen verſtopft er ſich nur durch geron⸗ nenes Fett des Spülwaſſers oder geronnene Seifen ⸗ reſte, die durch eine heiße Spülung erweicht und ent⸗ fernt werden. 1 Verſalzene Speiſen a Iſt das Gemüſe oder die Suppe verſalzen worden, dann kann man den Geſchmack mildern, indem man einige Scheiben Kartoffeln mitkochen läßt, die das Salz zum Teil an ſich ziehen. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. — ———* 1 F. * Mittwoch, 20. Oktober 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Oktober Nationaltheater:„Schwarzſchwanenreich“, frieb Wagner, NSG, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofjektors. Smnfbusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Hefſſiſcher Oden⸗ Oper von Sieg⸗ wald. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; 20.30 Uhr Das Programm der Weltattraktionen. Tanz: Polaſthotel. Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Kaffee Carl Theodor. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Sichtſpiele: Univerſum:„Die Warſchauer Zitadelle“. Alhambra: Die gelbe Flagge“.— Schauburg:„Die gelbe Flogge“.— Palaſt und Gloria: Mario“. Capitol:„Wenn du eine Schwiegermutter haſt“.— Scala:„Die göttliche Jette“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—18 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Die deutſchen Freilichtbühnen. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 Städtiſche Kunſthalle: Geöfinet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Deutſche Handzeichnungen und Aquarelle aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr, Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 18 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Badener erhält den Ehrenring des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte * Ueberlingen, 19. Okt. Auf der Reichstagung des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte, die in Elbing abgehalten wurde, iſt der zweite Ehrenring des Verbandes Altbürgermeiſter Georg Sulger aus Unteruhldingen am Bodenſee verliehen worden. Er hat ſich beſonders um die Wiederherſtellung der ſtein⸗ zeitlichen Pfahlbauſiedlung in ſeiner Heimat ver⸗ dient gemacht. und von 14 bis 19 Uhr. Meiſterſchule für Herrenſchneider in Pforzheim * Pforzheim, 19. Okt. In der nunmehr eröff⸗ neten Meiſterſchule für das Herrenſchneiderhandwerk werden 20 Angehörige des Berufes aus verſchiedenen Gauen während fünf Monaten praktiſch, theoretiſch und weltanſchaulich für die an Oſtern 1938 abzu⸗ legende Prüfung geſchult. Bei der feierlichen Exöff⸗ nung im großen Rathausſaal ſprachen Oberbürger⸗ meiſter Kürz und Regierungsrat Neckermann als Vertreter des Miniſteriums für Kultus und Unter⸗ richt. L. Neckarſteinach, 19. Okt. Lederſortiermeiſter Jakob Merſcher konnte auf eine 25jährige Mei⸗ ſtertätigkeit bei den Lederwerken Neckaria⸗Neckar⸗ ſteinach zurückblicken. Der Jubilar iſt bereits ſeit 50 Jürſorge in Zahlen Vom Wohlfahrts⸗ und Jugendamt Heidelßerg Beim Wohlfahrts⸗ und Jugendamt befanden ſich am 30. September in offener und geſchloſſener Für⸗ ſorge insgeſamt 9377(Vormonat 10 007) Unter⸗ ſtützungsempfänger und Zuſatzrentenempfänger (Kopfsahl der Unterſtützten), und zwar im einzelnen: offene Fürſorge: 476(474) anerkannte Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe, 444(467) ſonſtige Arbeitsfähige, 2537 (2478) ſonſtige Bedürftige, Armenfürſorge: 113(109) Kriegsbeſchädigte(Unterſtützte), 105(103) Krieger⸗ hinterbliebene(Unterſtützte), 424(431) Zuſatzrenten⸗ empfänger, 1105(1127) Sozialrentner, 247(252) Kleinrentner, 380(374) Kleinrentnerhilfe⸗Empfänger, 131(131) Kleinrentner⸗Gleichgeſtellte, 201(196) hilfs⸗ bedürftige Minderjährige und 1721(2397) Zuſatzun⸗ terſtützungsempfänger. geſchloſſene Fürſorge umfaßte in allgemeiner Fürſorge 491(491), in ge⸗ hobener Fürſorge 1002(983), insgeſamt 1493(1473) Unterſtützte, die in der oben angegebenen Geſamt⸗ zahl enthalten ſind. Das Arbeitsamt verzeichnete 153 anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe, 228 Empfänger von Arbeits⸗ loſenunterſtützung und 1126 Empfänger von Kriſen⸗ unterſtützung. Die Zahl der Mütterfürſorgefälle be⸗ trug am Stichtag 434.— Die Arbeitsfürſorge ver⸗ zeichnete dieſen Stand: 117 Fürſorgearbeiter, 104 Notſtandsarbeiter, 248 Gemeinſchaftsdienſtarbeiter und 172 im RAD. der Stadt untergebrachte Arbeits⸗ dienſtwillige. Die Laſtkraftwagen und Radfahrerin ſtoßen zuſammen, In der Plöck ſtießen ein Laſtkraftwagen und eine Rad⸗ ſahrerin zuſammen. Die letztere erlitt einen dͤoppel⸗ ten Beinbruch und wurde von Paſſanten in das Dia⸗ koniſſenkrankenhaus verbracht. Das Fahrrad wurde erheblich beſchädigt. Von der Volksbildungsſtätte. Mit dem heutigen Vortrag von Prof. Grühl beginnt in der Volks⸗ bildungsſtätte der zweite der vier Vortragszyklen. Am nächſten Freitag nimmt die Arbeitsgemeinſchaft „Das Deutſchtum im Ausland“ unter Leitung von Prof. Grimmig⸗Heidelberg ihre Tätigkeit auf und den erſten der Einzelvorträge wird Oberregierungs⸗ baurat Dr. Schmieder⸗Heidelberg über„Reklame und Heimatſchutz“ unter Beigabe von Lichtbildern am 27. Oktober halten. Am folgenden Tag ſpricht Univ.⸗ Dozent Dr. Fuchs⸗Heidelberg über das Thema„Die Deutſchen als Kolonialvolk“. Die Oktoberveranſtal⸗ tungen der Volksbildungsſtätte ſchließt ſodann ein Experimentalvortrag von Phyſiker und Chemiker Stadthagen⸗Berlin über„Scheinwunder des Okkul⸗ tismus“ ab. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Jahren in der Lederbranche tätig. Haus der Kunſt: Kunſtausſtellung„Arbeit und Wirtſchaft in der Kunſt“. Volksbildungsſtätte: Vortrag Prof. Grühl„Entſcheidungs⸗ kampf im Mittelmeer“. 20.45 Uhr in der Neuen Uni⸗ verſität. Portheim⸗Stiftung(Haupiſtraße): 15 Uhr Völkerkundliche Führung. Aus den Kinos: Kammer:„Der Mord im Nebel“.— Capitol:„Zu neuen Ufern“.— Gloria:„Pat und Patachon im Paradies“.— Odeon:„Huſaren heraus“. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Pfalzbau⸗Kaffeehaus: 16 und 20 Uhr Herbſt⸗Modeſchau mit Bob Bolander, Renie Janſen, Hans Helmuth, dem Künſt⸗ lerperſonal und Vorführdamen. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal im Geſellſchaftshaus: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Oppau: Gaſtſpiel des Landesthegters mit„Der Nachbar zur Linken“. Lichtfpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Zu neuen Ufern“. Ufa⸗ Rheingold:„Unternehmen Michael“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Mario“.— Union⸗Theater:„Der Kloſterjäger“.— Atlan⸗ tik:„Konfetti“.— Alhambra Mundenheim:„Grenzpolizei Texas“. tik:„Konfetti“.— Alhambra Mundenheim:„Incognito“. JG⸗Feierabendhaus: 20 Uhr Gaſtſpiel des Auguſteums Rom unter Leitung von Molinari. Städtiſches Geſellſchaftshaus: Ausſtellung„Kunſt und Kitſch“. Geöffnet von 9 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt. fichte den Sammler des Waw.? Was hören wir? Donnerstag, 21. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. — 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Aus der Arbeit der HJ.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrichten. 19.15: Berühmte Orcheſter(Schallplotten).— 20.15: Schön iſt dos Soldatenleben: Parvble Heimat.— 21.15: Kammer⸗ muſik. 22.00: Nachrichten.— 22.30: Volks⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten..30: Frühkonzert. 10.00: Volksliedſingen.— 11.40: Bodenforſchung. Hörbericht.— 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00: Allerlei. 15.15: Opernduette(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Virtuoſe Violinmuſik.— 19.10: Unterhaltungsmuſik. — 20.15: Spiel in Moll.— 21.15: Der Tag klingt aus Städtiſches Theater:„Glückliche Reiſe“(Stammplatzmiete D 6, Preisgruppe), 20 bis 22.80 Uhr. 8 185 Schollplatten). 5 — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Meiſter der Oper 2 * 7 — ee — Nr , 7 Jogendliches Damenkleid qus kunstsefd. Krepp Moncco, gute Quqlität, modisch ver- arbeitef, in schönen Modeforben.— 477 Modisches Nachmiftagskleid gos besficktem, kunstseidenen Flomisos, jugend. lich verarbeiten schöne Farben.—.27275 Besonders modisches Deamenkleid qus gutem, kunstssidenen Krepp Rays. Neudrtig gezogenes Vorderteil, Blumentoff. Kleidsome Fat b e m 1,2575 EJIe gantes.. ech mifogs kleid aus kunstseidenem Kktrepp Mimosd, gute Quclſtéf, mit neborfiger, dprfer Föll. 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Es ist bekomm lich; Jahrzehnte bewährt. In Apo- theken 6 Pulver- od. 12 Oblaten- Pckg. RH I. Io. la Oblefenform geschmackſreies Einnehmen. Man ü ck lich: Werse 5. IAILEAILIID Mittwoch, 20. Oktober 1937 HANDELS- V WIRTSCHAFT-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 485 Ablauf der Frisi für die Anmeldung ausländischer Wertpapiere eute Mittwoch, den 20. Oktober 1937, läuft die Friſt die Anmeldung ans! ändiſcher Wertpapiere ab, die auf nd der Zehnten Darch⸗ ührungsverordnung zum Devi⸗ tz vom 16. Oktover 1937(veröffentlicht im Deutſchen anzeiger Nr. 220/37) zu erfolgen hat. Die Reiche⸗ telle für Deviſ ſenbewirtſchaftung weiſt darguf hin, daß die Unterlaſſung der Anzeigepflicht mit Strafe beoͤroht iſt. Mit er. Verlängerung der Friſt kann nicht gerech⸗ werden. Gleichzeitig hat bie Reichsſtelle für Deviſen⸗ haftung im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 233/37 ein s ſolcher ausländiſchen Wertpapiere bekrantgege⸗ ben, für die keine Anzeige erſtattet zu werden braucht. Es delt ſich um ruſſiſche Anleihen, die unker dem Ruſſiſchen ausgegeben ſind, ungariſche Vorkriegspfand⸗ erreichiſche und ungariſche ungeregelte Vorkriegs⸗ ſowie Kriegsanleihen, bosniſche und herzegowi⸗ he Anleihen und die deutſchen Schutzgebietsanleihen. Verwalſungsberichf des siädiischen Schlachi- und Viehhofes Mannheim Schlacht⸗ Die Direktion des Städt. und Viehhofes Me kannheim erſtattet den Verwaltungsbericht für 1936/37. 2 anach. Iſtellen ſich Hie Schlachtungen wie folgt: Groß⸗ vieh: Ochſen 1915(i. V. 3249); Bullen 2557(4072); K 5096); Rinder 2086 Kleinvieh wurde geſchlachtet: Schweine 68 771(61 653); (178); Zicklein 12(10); (5262); Pferde 424(39 Kälber 23 6390(i. V. Schafe 3379(2478); Ziegen Lämmer 11(); Ferkel 128(52) Die Schlachtziffern haben bei Großvieh einen Rück⸗ ang erfahren, während dieſelben bei Kleinvieh gegen⸗ über dem Vorfahr eine Steigerung zu verzeichnen haben. Schlachtungen wurden im Berichtsjahr 11014 202(i. V. 11 758 54e Kg. vorgenommen; friſches Inlandfleiſch wurde i führt 750 980 Kg. gegen 1109 749 Kg. im Vorfahr, Gefrierfleiſch wurde eingeführt 204 114 Kg., im Vorjahr kein Der Geſamtfleiſchverbrauch in Mannheim war 7 2 Kg.(i. V. 12 88 296). Unter Zugrundelegung einer mittleren Einwohner⸗ zahl von 277 000 im Rechnungsjahr entföllt ein Fleiſch⸗ konſum nuf den Kopf der hieſigen Bevölkerung im Jahr von 43,54 Kg., im Monat von 3,63 Kg., im Tag von 121 Gramm. Im Jahre 1935 ſtellte ſich der Durchſchnittsver⸗ brauch. je Kopf und Tag auf 129 Gramm. Auf der Freibank wurden verkauft: ei nem Erlös von 43 335,61 J. chinen wurden im Berichtsjahr che Metzgereien und deren Filialen wurden im ahr einer einmaligen unvermuteten Reviſion erzogen. Eine Reihe von Betriebsräumen waren in itärer Hinſicht zu beanſtanden. zutriebe zum Viehhof ſtellen ſich im Berichtsjahre : Ochſen 3797(i. V. 5106); Bullen 4145 1 und Rinder 15 905(23 410); Kälber 37 720(41 125); ine 112 729(91 382); Schafe 3825(i. V. 2690); Zie⸗ (187); Zicklein 2(); Ferkel 30 035(30 915); Läm⸗ 67 085 Kg. mit nicht feſtgeſtellt. Die wie f mer 0(); Wagen⸗ und Arbektspferde 1171(1285) Schlacht⸗ pferde 650 640489. Die Auftriebsziffern haben bei Groß⸗ eh einen Rückgang 0 während bei Kleinvieh, ders bei Schweinen und Ferkeln, eine erhebliche Zu⸗ ahme zu verzeichnen iſt. Von den aufgetriebenen ren wurden nach auswärts wieder ausgeführt: 1936: der 46,52 v..; Kälber 37,83 v..; Schweine 38,99 v. H Der Maimarkt 1936 war gut beſchickt. Die Zutriebs⸗ zahlen betrugen 514 Stück Großvieh, 3102 Stück Schweine und 527 Pferde. In Schweinen und Pferden war eine Zunahme gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen, wäh⸗ reue der Auftrieb an Großvieh geringer iſt. Die Quoli⸗ tät des Pferdematerials war durchweg gut, die Zufuhr von minderwertigen Pferden war ſehr gering. Die Preiſe be⸗ wegtem ch be! den Wagenpferden zwiſchen 1900„/ und A, bei den Arbeitspferden zwiſchen 1000/ und 1800 „ und bei den Schlachtpferden zwiſchen 70„ und 250/ Bei den Wagen⸗ und Arbeitspferden waren die Preiſe dulchweg um 300/ bis 400/ höher als in den Vor⸗ jahren. Bei Großvieh waren die zur Prämiierung geſtell⸗ Tiere in beſter Qualität und in einem ſelten maſt⸗ en Zuſtand vertreten. Das Kälberangebot war mit reichlich, es wurde bei nachgebenden Preiſen lang⸗ ſam ausverkauft. Der Schweinemarkt war nach Zahl und Güte beſſer als im Vorjahr. Die 2280 Schweine wurden hei mittlerem Verlauf zu den vorgeſchriebenen Feſtpreiſen abgeſetzt. Insgeſamt wurden 27 Ehrenpreiſe“ und 2720 ¼ Geldpreiſe verliehen. Die Ausſtellung von Geräten und Maf ſchinen für die Land wirtſchaft, die in früheren Jahren Intereſſe hervorrief, durfte auch in dieſem Jahre ſtattfinden, da der Werberat der deutſchen Wirtſchaft Zuſtimmung hierzu nicht erteilt hat. Die Aus ſtellung nicht ſeine Geflügel, Kaninchen und Edelpelztieren ſand auch in em Jahre wieder reichen Zuſpruch. Am Maimarkt⸗ Dienstag wurde, wie alljährlich, die Preisverteilung und jrung der prämiierten Tiere im Ring abgehalten. S⸗Reiterſtandarte zeigte in mehreren reiterlichen ührungen ihr Können und ſorgte für einen ſchönen Ausklang des Feſtes. Der Maimarkt war von 12 998 zah⸗ lenden Perſonen beſucht. Er blieb um 2281 Perſonen hin⸗ ter der Beſucherzahl des Vorjahres zurück. Das Rechnungsergebnis iſt 1936 für den Schlachthof in Einnahmen und Ausgaben 858 469, für den Viehhof 429 170 l. Wieder 10 v. H. Bubiag⸗Dividende. In der Auſſichts⸗ ratsſitzung der Braunkohlen⸗ und Brikett⸗Induſtrie AG, Bubiog, Berlin, wurden Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung für das Geſchäftsjahr 1936/7 vom Aufſichtsrat ge⸗ nehmigt. Es wurde beſchloſſen, der für den 9. 11. ein⸗ zuberufenden HV vorzuſchlagen, für das Geſchäftsjahr 1986/37 für die Vorzugsaktien eine Dividende von ſatzungs⸗ mäßig 7 v. H. auf das eingezahlte Kapital, für die Stamm⸗ aktien eine ſolche von wieder 10 v. H. auszuſchütten, von denen nach dem Anleiheſtockgeſetz 2 v. H. an die Gold⸗ diskontbank abzuführen ſind. Der Aufſichtsrat beſchloß weiter, nach dem Vorſchlag des Vorſtandes an die Gefolg⸗ ſchaft des Konzerns wieder 400 000 4 als Treueprämie auszahlen zu laſſen, die nach ſozialen Geſichtspunkten unter Berückſichtigung des Familienſtandes und des Dienſt⸗ alters verteilt werden. Badische und pfälzische Iabake Der Landesverband Eawpereine in Speyer auch die Sandblatt⸗Erträge für die einzelnen Ortſchaften die vier⸗ jährigen Durchſchnittspreiſe hinzu. In der nordbadiſchen Rheinebene ergeben ſich insgeſamt und 4953 Zentner gebüſchelte Grumpen, im Neckar⸗ und Bruhrain⸗Gebiet 1376 Zentner loſe und 2856 Zentner gebüſchelte Grumpen. loſe Grumpen des nordbadiſchen Anbaugebietes liegen zwi⸗ ſchen 30,34 und 64,11% bei einem Mittel von etwa 55,30/ des Neckar⸗Bruhrain⸗Gebietes und 61,39„ bei einem Mittel büſchelte Grumpen des fügen gleichzeitig 6214 Zentner loſe und für die Mittel von 65,70 bietes 54,30 J. Loſe Grumpen: richstal 435 Ztr. 252 Ztr. 68,15 /; 180 Ztr. 50,59 1 140 Ztr. 53,72; ſtadt 220 Ztr. heim 605 Ztr. Graben 280 Ztr. Zentner 72,18. berg 200 Ztr. 1 2 58,03 ſtadt 175 Ztr. 65,89 Sanoͤhofen 140 3 Leon 160 Ztr. 6 J,; Hoffenheim 90 Ztr. 5 heim 140 Ztr. 154 Ztr. 56,5 155 Ztr. Zentner 51,01 58 A de r badiſchen FTabapaunerein⸗ in geben die Grumpen⸗ 9955 teilweiſe norödbadiſchen Anbaugebietes die Durchſchnittspreiſe zwiſchen 49,68 und 74,60/ bei einem und für die oͤes Neckar⸗Bruhrain⸗Ge⸗ zwiſchen 4003 und 61,3, Im einzelnen folgende Mengen und Durchſchnittspreiſe aufgeführt: Blankenloch 120 Ztr. 1 Graben 370 Staffort 120 Ztr. e Heddesheim 438 Ztr. eutershauſen 170 Zt Reilingen 180 Ztr. St. Leon 160 Ztr. ſind für die 62,13 57,11 A 50,46/ dorf 215 Ztr. 48,92 ,. Gebüſchelte Grumpen: Büchenau 131 Ztr. 72,61 5 Friedrichstal 195 Ztr. 70,84 Neudorf 90 Ztr. 66,96 15 Neuthard 147 Ztr. 67,26%, Ruß⸗ heim 81 Ztr. 65 75, Spöck 304 Ztr. 72,50 J; Staffort 120 Doſſenheim 75 Ztr. Heoͤdesheim 154 Ztr. 4 Kirchheim 74 Ztr.! Reilingen 185 Ztr. 54,75 5 15 St. * Mannheim, 18. Oktober. ihrer Bezirke bekannt und Die Durchſchnittspreiſe für zwiſchen 25,10 von etwa 48,75 l. Für ge⸗ liegen bei einem Mittel von größeren Tabakorte 64,11 /; Fried⸗ Ztr. 59,11 /; Spöck A, Großſachſen 67 A, l 48,86; Plank⸗ 51,56 1 Secken⸗ 50,51 /; Wall⸗ „ 5² A Blankenloch 180 Ztr. 68,37 7 74,60 I 62,22 J; Liedolsheim 81 Ztr. 58,27 /; Freuden⸗ 54,32 /; Hocken⸗ 59,25; Plank⸗ 63,62 /; Rot tr. 60,13 /; Seckenheim — Elſenz 105 ö 1 Unteröwis⸗ heim 90 Ztr. 54,49%; Weingarten 80 Ztr. 61/04 A; Zeutern 100 Ztr. 51,16. An Sandblatt aus Gemeinden der Hardt, der Neben⸗ hardt und einigen Orten des Gundianbaugebietes werden 14028 Zentner Hauptgut und 769 Zentner Mittelgut an⸗ gegeben. Die Preiſe für Hauptgut liegen zwiſchen 76,11 und 93 92/ bei einem Mittel von etwa 88,30 J, diejeni⸗ gen für Mittelgut zwiſchen 69,03 84,53 fl. 1 ſind vor allem zu nennen: Blankenloch 880 Ztr. 88,45 /; Friedͤrichs⸗ tal 2202 Ztr. 87,37 /; Graben 1350 Ztr. 9911 1; Spöck 1535 Ztr. 88,56 /; Staffort 960 Ztr. 88,00; Reilingen 765 Ztr. 85,80% und 30 Ztr. Mittelgut 77,22 /; St. Leon 763 Ztr. 84,38 J. Der höchſte Preis iſt für Altlußheim errechnet. In der Saarpfalz ſind aus dem Schneidegutgebiet 1995 Zentner loſe und 1631 Ztr. gebüſchelte Grumpen gemeldet, davon 6 und 40 Ztr. verhagelt. Die Vierjahresdurchſ preiſe für loſe Grumpen ligen zwiſchen 42,22 und 63,46 22 bei einem Mittel von 56,20 45 diejenigen für gebüſche te Grumpen zwiſchen 54,46 und 77,10/ bei einem Mittel von 71,95. Dabei verzeichnen die bedeutenderen Tabakorte: Loſe Grumpen: Harthauſen 155 Ztr. 60,80 /; Haßloch 260 Zentner 58,27 /; Iggelheim 164 Ztr. 60,11 ,; Neuhofen 105 Ztr. 51,33 /; Waldſee 345 Ztr. 51,05.— Gebüſchelte Grumpen: Haß loch 390 Ztr. 3 1; Jagelheim 298 Ztr. 1: Waldſee 178 Ztr. 66,09 Im Zigarrengutgebiet der Pfalz ergeben ſich 2661 Ztr. loſe und 4783 Ztr. gebüſchelte Grumpen. Für die oſen Grumpen halten ſich die Durchſchnittspreiſe zwiſchen 38,71 und 60,57 // bei einem Mittel von 52,80/ und für die ge⸗ büſchelten zwiſchen 5387 und 71,79/ bei einem Mittel von 63,35. U. a. ſind hier zu nennen: Loſe Grumpen: Bell⸗ heim 162 Ztr. 47,92 /; Hagenbach 125 Ztr. 53,87 A1, Hatzen⸗ büthl 243 Ztr. 57,63; Hayna 181 Ztr. 60,20 /; Herxheim 294 Ztr. 49.93 /; Neupfotz 104 Ztr. 51,61; Rheinzabern 142 Ztr. 48,47 //; Rülzheim 176 Ztr. 52,16 /.— Gebüſchelte Grumpen: Büchelberg 200 Ztr. 71,79 /; Erlenbach 200 Ztr. 62,88 /; Hagenbach 250 Ztr. 70,94 /,; Hatzenbühl 822 Ztr. 68,12 /; Hayna 287 Ztr. 70,08; Herxheim 334 Ztr. 56,50 Mark: Neupfotz 249 Ztr. 57,12 //; Rülzheim 211 Ztr. 60,34 l. Paul Riedel. hnitts⸗ 7 ddGFFdʒõõwõwõꝛbʒẽo;X x Josef Kaiser 75 Jahre alf Der Gründer und Seniorchef der Firma Kaiſer's Kaffee⸗ Geſchäft— Kommerzienrat Joſef Kaiſer— vollendet am 20. Oktober 1937 ſein 75. Schaff en ſeit 1880 aus einem kleinen Kolonialwarenladen „rheiniſchen entwickelt, ein — einem Kaiſer's Weltruf, das mit ſtellen und zahlreichen eigenen Fabrikationsbetrieben mehr als achttauſend Gefolgſchaftsmitgliedern ſtändig Arbeit und Der auf klarer Linie entwickelte und großzügig Aufbau ſondere Fähigkeit Joſef Jahrzehnte hindurch in Willen zu verfolgen, trotz aller Schwierigkeiten, die ſich be⸗ ſonders durch Krieg und Nachkriegszeit ergaben. faßt die Firma Kaiſer's Kaffee⸗Geſchäft in ihren Brot gibt. durchgeführte tionszweigen und Arten der lebenswichtigen Nahrungs⸗ und Genußmittel. Den Joſef Kaiſer, der und ſeiner im rheiniſchen Lebensjahr. ſogenannten Koffee⸗Geſchäft Kaiſers, zäher Arbeit erfolgreichen Unternehmer i ſeinem warmherzigen Verſtändnis weitgreifenden ſeiner Mitarbeiter von der Gründung des Unternehmens an ein ſtarkes Zuſammengehörigkeitsgefühl ſchuf, früh durchgeführten ſozialen Maßnahmen ſeinen Ausdruck fand und auch durch die Tatſache beſtätigt wird, daß heute Stammbetrieb ſeit mehr als 25 Jahren im Werk tätig iſt. Trotz ſeiner Erfolge und mannigfacher Ehrungen iſt er ſchlicht und einfach in ſeinem Weſen geblieben. Mögen dem rüſtigen Fünfundſiebzigjährigen, der heute noch in ſeinem Werk unermüdlich tätig iſt, weiterhin viele Jahre erfolg⸗ Er hat in raſtloſem Winkel“— die Firma Unternehmen von über ſechzehnhundert Verkaufs⸗ Unternehmens beweiſt die be⸗ das einmal erkannte Ziel und mit eiſernem Heute er⸗ Produk⸗ Abſatzorganiſation nahezu alle ergänzt der Menſch Sorge um das Wohlergehen das in jeder ſiebente Beſchäftigte reichen Schaffens beſchieden kein. * Stahlhof AG, Düſſeldorf.— Der erſte Abſchluß. Die Stahlhof AG, Düſſeldorf, die im vorigen Jahre aus dem Kreiſe der Mitglieder des Stahlwerksverbandes als reine Grundſtücksverwaltungsgeſellſchaft gegründet wurde, legt jetzt ihren erſten Abſchluß zum 31. Dezember 1930 vor. Danach erbrachten Mieten 96955/ und Zinſen 15 460 /. Auf der Gegenſeite erforderten Anlageabſchrei⸗ bungen 20 200 /, Steuern 88 650, außerordentliche Aufwendungen 14940/ und alle übrigen Aufwendungen 8640. Der Verluſt des Geſchäftsjahres ſtellt ſich auf 20 016 /. Aus der Bilanz: Grundkapital 90 Mill l, Wertberichtigungen für Anlagen 20 200 /, Verbindlich⸗ keiten 22 500 J, andererſeits Anlagen 1,35 Mill., For⸗ derungen 1,67 Mill. //. Den VBorſtans der Geſellſchaft bilden Direktor hau Mauli ck e und Direktor Franz Joſeph Tro we⸗ Düſſeldorf. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich aus folgenden Herren zusammen Direktor Dr. jr Wilhelm Spöing⸗Düſſeldorf, Vorſitzer, Rechtsanwalt Dr. Johann Jöden⸗Eſſen, Direktor Wilhelm Baberg⸗ Dortmund, Generaldirektor Dr.„ Freiherr Hans Lothar v. Gemmingen⸗ 7 Direktor Dr. G. Henle⸗ Osnabrück, Direktor Dr. jr. Ernſt Hilbert⸗Oberhauſen Heinrich 9 1 cht er⸗Brohm, Düſſeldorf, Kommerzienrat Carl Schneider⸗ Direktor Dr. Generaldirektor München. „Unitas Walfang⸗ Flotte ausgelaufen Die aus ſieben Walfängern beſtehende Walfangflotte des Mutterſchiffes „Units“ hat Dienstagnacht die Ausreiſe in die Fang⸗ gebiete angetreten, nachdem beveits das Mutterſchifß ſelbſt vor einiger Zeit den Bremer Hafen verlaſſen hatte. Konkursverfahren Induſtriewerk Monheim AG, Mon⸗ heim.— Volle Befriedigung der Forderungen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Induſtriewerke Monheim A, Monheim, ſollen nach einer Bekanntmachung des Konkursverwalters auf die bevorrechtigten und nicht bevorrechtigten Forderungen 100 v. H. gezahlt werden. * Hafenumſchlagsverkehr in Ludwigshafen im Septem⸗ ber. Zufuhr zu Berg 279 498 To., zu Tol 44 279 To., zu⸗ ſammen 323 777 To.; Abfuhr zu Berg 36515 To., zu Tal 185 326 To., zuſ. 138 977,5 To. Geſamtverkehr 462 754,5 To. Von Januar bis einſchl. September 1937 wurden insgeſamt umgeſchlagen 4078 457,5 To. Im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres wurden insgeſamt umgeſchlagen 3 801 242,5 To. Mehrumſchlag im Jahr 1937 ſonach 777 215 Tonnen. * Spfunſtoffwerk Glauchau AG.— Kapitalerhöhung vorläufig abgeſetzt. In der HV der Spinnſtoffwerk Glau⸗ chau AG, Glauchau i. Sa., Wihenten 7 Aktionäre 309 000% Stammaktien und 400 000% Vorzugsaktien. Die HV ge⸗ nehmigte einſtimmig das vorgelegte Rechnungswerk für 1936 und beſchloß, den Gewinn des Jahres von 35 811, zur teilweiſen Abdeckung des Verluſtes aus dem Anlaufs⸗ jahr 1935(312 973% zuzüglich 34628 ¼ Verluſtvortrog 347 602 /) zu verwenden, ſo daß noch ein Verluſt von 311 790 auf neue Rechnung vorgetragen wivd. Abſchrei⸗ bungen ſind in Höhe von 144 178(i. V. 6367)/ vorgenom⸗ men worden. Die Punkte, nach denen die HW über die Erhöhung des AK und die Begrenzung der Dividende be⸗ ſchließen ſollte, wurden von der Tagesordnung abgeſetzt, da noch einige geſetzliche Beſtimmungen des neuen Aktien⸗ rechts Berückſichtigung finden müſſen. Der AR bleibt un⸗ verändert, da die beiden ſatzungsmäßig ausſcheidenden Ag⸗ mitglieder wiedergewählt wurden. Wie es im Geſchäfts⸗ bericht heißt, hat der aute Geſchäftsgang im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr angehalten. Der vorliegende Auftragsbeſtand gewährleiſtet für die nächſte Zukunft eine Ausnutzung der Anlagen. 5 * Wormſer Hafenverkehr im erſten Halbjahr 1937. Der Umſchlagsverkehr in den Hafenanlagen zu Worms ſtellte Nhe in-Mainische Abendbörse Nuhig Frankfurt, 19. Oktober Die Abendbörſe war ohne Anregung und lag auf ſämt⸗ lichen Gebieten ausgeſprochen ruhig. Angebot war kaum mehr eee and ererſeits zeigte ſich auch keine Kauf⸗ neigung. Die zunächſt genannten Kurſe bewegten ſich etwa auf Berliner Schlußbaſis. JG Farben 159,75—160, Ver. Stahl 115,50—116, Zellſtoff Waldhof 148, Rheinſtahl 146, Mannes mann 117,50 118. Der Rentenmarkt hatte eine weiterhin feſte Veranlagung, zu nennenswerten Umſätzen kam es aber nicht. Gefragt blieben beſonders wieder noch nicht in den am en Verkehr eingeführte Induſtrie⸗ Obligationen. Kommunal⸗Umſchuldung nannte man wie mittags mit 94,80. Im Verlaufe vermochte ſich an der ſtillen Haltung nichts zu ändern. Zumeiſt bei tur ſehe kleinen Umſätzen blie⸗ ben die Kurſe gegen den Berliner Schluß ziemlich he⸗ hauptet. Soweit ſie darunter lagen, beſtand Nachfrage. 8 5 in 3 88 das Geſchäft ſpäter ehr klein. . davon ent⸗ Halbjahr 1937 auf 245 631 To., d. auf die Abfuhr 34 319 To. verkehr wor etwas ſchwächer als der Juniverkehr, 5 gab es wieder ſteigende Verkehrsziffern. ſich im erſten fielen auf die Anfuhr 213 477, Der i Im Auguſt Waren und Märkte Die dritte Inlandszucker⸗Freigabe 1937/38. Die HV der Deutſchen Zuckerwirtſchoft hat mit W vom 16. Oktober als dritte Inlansszuckerf reigabe des Wirt⸗ ſchaftsjahres 1937/8 für Verkäufe zur Lieſerung in den Monaten Oktober⸗Dezember 193 v. H. der Jahresfrei⸗ gabe verfügt. Damit ſind jetzt für 1937/8 insgeſamt 35 v. H. der Jahresfreigaben 1937/8 und die Jahresfrei⸗ gabenreſte aus 1986/37 freigegeben. *Ernteermittlung für Rhabarber, maten. Ende September wurde die ermittlung für Rhabarber und Gurken und eine zweite Vorſchätzung der zu erwartenden Geſamterträge an To⸗ maten durchgeführt. Danach beträgt die Rhabarberernte Gurken und To⸗ endgültige Ernte⸗ in Baden insgeſamt 18 558 Dz.(255,8 Dz.) je Hektar bei eineg Anbaufläche von Hektar. Die Gurkenernte er⸗ brachte 803 Dz.(242 Dz. je Hektar) bei einer Anbau⸗ fläche von Hektar. Der durchſchnittliche Ernteertrag im ganzen Reich beträgt je Hektar bei Rhabarber 2803 Dz. bei Gurken 188,6 Dz. Bei den Tomaten ergab die zwei te Vorſchätzung Ende September für Baden 990,7 Dz. je Hektar; gegenüber der erſten Vorſchätzung Ende Auguſt (302,1) eine leichte Abſchwächung. Der Reichsdurchſchnitt ſtellt ſich hier im Berichtsmonat auf 222,9 Dz. je Hektar. * Günſtige Ausſichten für die Spargelernte 1938. Auch in dieſem Jahre wurde die Begutachtung des Spargel⸗ krautes wiederholt, um aus dem Wachstumsſtand des Spargelkra tts ein Urteil über die Assſichten der nächſt⸗ jährigen Spargelernte zu gewinnen. Im ganzen ſind da⸗ noch die Ausſichten für die Spargekernte des nächſten Jahres verhältnismäßig günſtig, do der Wachstumsſtand recht aut iſt und der Schädlingsbefall ſich in geringen Gren⸗ zen hält. Von den wichtigſten Spargelanbaugebieten wird der Stand in Heſſen am heſten beurteilt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. per 100 Kilo] Nov. 7,55 G; Jan..65 März, Mai 7,75.— Mois(in Hfl. ver Laſt 2000 Kilo) Nov. 109; Jan. 110; März 112; Mai 109,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Okt. Amerik. Univerſal Stand. e(Schluß) Oktober(37 4705 Nov. Dez. 471; Jan.(38) 472; Febr. 474; März Y April 478; Moi 479; Juni 481; Juli 483; Auauſt 484; 8955 485; Okt. 487; Dez. 491; Jan.(39) 493; März 495; Mai 498; Juli 497; Tendenz ruhig, ſtetig. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Aepfel—14, 57 Faſtanien—11, Fepffalat—4; Stangenbohnen 18; Toma⸗ ten—7, 3; Rotkraut—5; Spinat—6; Roſenkohl 18 End iivien—4. Anfuhr gut, Nachfrage gering. (Eig. Dr.) Geld- und Devisenmarkf Paris, 10. Oleber Schlu) ⸗mflſch). London 146.44] Spanien„ Kogenbagen Wien 7 Neuyor: 2888.50 fallen 15⁵ 4 Holland 1632 Berlin 115 belen 497.75 dchwelt 679.25 Steckt 754,— asche 455,— ondon, 19. Cloer(Schluß emilich) veweöß 495.47 Lopenbegen 22,40. Masken 2526.— chene 1½87 Vine 495.25 Ffocchoſm 939,25 Kum zi? 673.— Fokobam 2 amen 1355 0540 donsfanfin. 871.. zunralleß 125.— piris 148 37 sbs Alten 3846,50 feriko 1800.— Früstel 202075 lelsingtor: 2 lien 2331.— Honferides 2775.— ellen 9420.— Prag 141.52 Warschen 2825.— ſelparaiie 555 Berlin 1235,.— Fudape: 200% Buenos Ates 1657,— Fdenoz Sc wel 2182ô75 Belgre! 215.50 ff te Jan. 4300 auf Lon cob 1650, Hanes 7/500.— Solf 400,— I Rengkong 1/800 J Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Meiallnoſierunuen vom 19. Okfober Hu pfel bancs- u. Ittetts-Ling drief] gelt Griet f belt bezahl rief Cel bezahl Januar 60.7560. 75. 299.0289. 00.. lüttenrohzinn 23.25 28.25 februar 60.7 60.75... 299.0289, 0. elnsilber(R. p. kg„ 41 6088.80 Mir: 60,750,790.. 299,0 289,0. eingold(H. p. r. 284 270 Aprlll..„... lt-Platin(Abfälle Nai„„„.„„.„„ Uran.(ü p. gr.)..60 3440 dani 65.664„„.„„. ſechn. reines Pplefin Juli„„„ee Ogctailpr.(Al. g. gr....65 4,90 ——„„„„„„„„ „r loc All. Oetober 30.750,75.. 299,099 00.. Unnimen fegulus tet.(S.) 7 Noremd..750. 7.. 299,29, 0... uecksilber(L per fleche) 18,75 1475 Duemb. 50 7550,75. 299, 0299.0 Voltremer: chines.(in Sh. 175 * Der Londoner Goldpreis betrug am 19. Oktober für eine Unze Feingold 140 ſh. 5% d.= 86,7681 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,1900 pence= 2,78966 /. Frachienmarhi Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft war an der heutigen Börſe für bergwärts wieder ſehr lebhaft, wogegen für zu Tal nur 9000 Tonnen abgegeben werden koanten. Die„Fracht wurde für zu Berg um 10 Pfg. je Tonne erhöht. Der Talſchlepplohn beträgt 5 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotter⸗ dam. gervater, Schwager und Onkel, Herrn Meizgermeisier in die Ewigkeit abzurufen. acker, Interlaken, den 20. Oktober 1937 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigst- geliebten Mann, unseren treusorgenden Vater, Bruder, Schwie- Konrad Loser im Alter von 55 Jahren am Dienstagmittag ½1 Uhr zu sich Mannheim-Luzenberg(Untere Riede 26), Rotten- In tiefer Trauer: Frau Julie Loser geb. Bolz Margareſe Plisier geb. Loser Barbara Loser f Lina Demuſh geb. Loser Augusi Loser Ferdinand Pfisſer Die Beisetzung findet am Donnerstag, dem 21. Oktober, nach- mittags ½ 3 Uhr, auf dem rieche Mannheim- Natel Statt prels des Hurses NR.. 65.—. Kochschule des Frauenvereins vom Deutschen Roten Kreuz Zwelgverein Mannheim, I. 3, 1 Gründliches Brlernen der bürgerlichen u. feinen somie der vegetarischen Hüche und des Backens in zweilmonatl. Hursen. Unterrichtszeit von 8¼—1 Uhr. 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Oktober 1937, 20.30 lin im Wartburg-Hospiz, Lichthildervortrag Odenwald E Einladung Adolf Hitler— Unſer Führer. Redner: Ein Mitglied der Kreis leitung Mannheim.— Gäſte will⸗ kommen.— Eintritt frei. 7820 fein 00% Reise durch die Wundler des Körpers Ein Meister lebendiger Darstellungskunst zeigt die Geheimnisse des„roten Stroms“, die feine Steuerung der Drösen, die heim- liche Jlelegraphie der Nerven des geinze wunclerbeire Zusammenspiel der Organe. Eine Groß veröffentlichung mit vielen Bil- dern und seltenen Fotos in der neuen Woe He. Gleichzeitig beginnt der neue Roman Automobil G. m. b. H. lungbuschslr. 40 e bedlerptskuraf Lelel. 26140% Auto Opel.8 Ltr. Kaſten⸗ lieferwagen ſoſt neu, b. ab⸗ zugeben. 9009 R 6 5 abrzengbanblg. Auto Adler-Standart Limouſine, 4tür. 2⸗Rad⸗ Autvanhänger für Möbeltrans⸗ port geeign., bill. abzugeb. 9010 R 6, 3, Fahrzeug⸗ werkſtätte. Füsse Mk 29. 35. 45. Mk. 55. 65. 75. gauchreilsahlung Wöch. Rate Mx..— Plaffenduber. H l. 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