ler Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald. hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeige tennig, 79 mm breite Familien und Klein etſe. Allgemein gültig iſt die Lei Zwangsvergleichen oder Konkurſe b gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen gaben, an beſonderen Plätzen und für fernm& Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Morgen- Ausgabe Au. 8 Montag, 25. Oktober 1957 148. Jahrgang Nr. 493 je Kommuniſten machen Chautemps die Hölle heiß Sie verlangen Intervention zugunſten Vanlentias— Heftige Auseinanderſetzungen im Volksfrontlager [Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 24. Oktober. Der Miniſterpräſident Chautemps hat geſtern wieder einige ſeiner Miniſter zu einer Sonderkon⸗ ferenz um ſich verſammelt. Es nahmen daran teil der Vizepräſident Leon Blu m, der Staatsminiſter Paul⸗Boncour, der Außenminiſter Delbos, die drei Kriegsminiſter, der Kolonialminiſter und ſchließ⸗ lich der Finanzminiſter Bonnet. Die Beratungen drehten ſich, wie amtlich mitgeteilt wird, um „die Rückwirkungen des Bürgerkriegs in Spa⸗ nien auf die Sicherheit der franzöſiſchen Gren⸗ zen und der franzöſiſchen Verbindungswege ach den Kolonien.“ Nähere Einzelheiten ſind bisher noch nicht bekannt geworden. In gewiſſen politiſchen Kreiſen munkelt man aber, daß auch die Frage der innerpolitiſchen Rückwirkungen lebhaft beſprochen worden ſei. Nach der Befreiung von Gijon durch die nationalen Truppen, hat nämlich die Kommuniſtiſche Partei in Frankreich einen tollen Propagan dafeldzug eröffnet, um von der franzöſiſchen Regierung eine Hilfsaktion für die beſiegten Bolſchewiſten in Nord⸗ ſpanien zu erreichen. Die Kommuniſten operieren dabei mit dem Schlagwort, daß 60 000 vote Milizen in Gefahr ſeien, von den nationalen Truppen„maſſa⸗ kriert“ zu werden. Es liegt dabei jedoch klar auf der Hand, daß dieſe Propaganda der Kommuniſten nur den Zweck verfolgt, die Arbeitermaſſen in Frankreich wieder einmal aufzuputſchen und ſo den bei den Kantonalratswahlen verlorenen politiſchen Einfluß der Kommuniſtiſchen Partei wieder zurückzugewin⸗ nen. Die kommuniſtiſche„Humanité“ läßt deutlich genug den Pferdefuß durchblicken, wenn ſie den Mi⸗ niſterpräſidenten Chautemps perſönlich apoſtrophiert: „Haben Sie, Herr Miniſterpräſident, auch nur die geringſte Idee von der Größe der Aufregung, die ſich ſeit 48 Stunden des franzöſiſchen Volkes bemächtigt hat? Werden Sie endlich begreifen, daß eine Volks⸗ frontregierung nicht das Recht hat, dieſe Aufregung gering zu ſchätzen oder gar herauszufordern?“ Daß dieſe Propaganda der Kommuniſten ihr Ziel nicht ganz verfehlt hat, zeigt ſchon eine Rede, die der Staatsminiſter Paul Faure, der nebenbei noch immer Generalſekretär der marxiſtiſchen Partei iſt, geſtern in einer internen Vorſtandsſitzung ſeiner Partei gehalten hat. Er warnte dabei nach einem Bericht des„Jour“ ausdrücklich davor, daß die mar⸗ riſtiſchen Parteigänger ſich gegen die marxiſtiſchen Miniſter aufhetzen ließen. Er rechtfertigte die Hal⸗ tung der Regierung gegenüber Rotſpanien. Der Abtransport der ſpaniſchen Flüchtlinge aus Frank⸗ reich ſei, ſo verſicherte er, mit voller Uebereinſtim⸗ mung mit den Bolſchewiſten erfolgt. Jetzt bei der Eroberung von Gijon habe die franzöſiſche Regie⸗ rung wieder das menſchenmögliche getan.„Die fran⸗ zöſiſche Regierung hat telegraphiſch wiſſen laſſen, daß ſie bereit wäre, die Flüchtlinge aus Aſturien aufzunehmen. Ein franzöſiſches Geſchwader iſt an die Grenze der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer geſchickt worden, um den Abtransport der Flüchtlinge zu überwachen und zu erleichtern. Der Miniſterpräſi⸗ dent Chautemps hat an den General Franco tele⸗ graphiert und ihm vorgeſchlagen, die aſturiſchen Re⸗ volutionäre gegen die Geiſeln, die in Valencia feſt⸗ gehalten werden, umzutauſchen.“ Dann beklagte ſich Paul Faure bitter über die Angriffe der Kommuniſten. Schon während des Wahlkampfes bei den Kantonalratswahlen hätten die Kommuniſten behauptet, Leon Blum ſei ein Mörder, und zwear der Mörder der ſpani⸗ ſchen Republikaner.„Es iſt überhaupt un⸗ möglich,“ fuhr Paul Faure fort,„ſich mit den Kommuniſten zu verſtändigen. Die Kommuniſten ſind einfach Lügner und halten ihre Unterſchrift nicht ein. Falten verppticht ft nichts mehr von London ksfrontkriſe in Frankreich wegen Spanien Unſere Zuſammenarbeit mit den Kommuniſten dſt genau ſo wie die Zuſammenarbeit zwiſchen jenem Gatten, der während des Tages eitete, und ſeiner Frau, die während der Nacht arbeitete. Zwanzig Jahre nach der Heirat trafen ſie ſich zufällig auf der Treppe zu ihrer Wohnung und haben ſich nicht wiedererkannt.“ Zum Schluß forderte Paul Faure noch einmal die volle Einigung unter der marxiſtiſchen Partei. Die Partei dürfe ſich nicht ins Boxhorn jagen laſſen und jetzt etwa die Demiſſion der marxiſtiſchen Miniſter fordern. Sie müſſe den Miniſtern das Vertrauen ſchenken, daß dieſe von ſelbſt zurücktreten, ſobald die Regierung Chautemps ſich irgendwie von der ge⸗ nauen Linie der Volksfrontpolitik entferne. Man mütſſe ſich nämlich ſagen, daß die marxiſtiſche Partei nicht nur von ſeiten der Kommuniſten, ſondern auch von ſeiten der Radikalen ſchweren Angriffen ausge⸗ ſetzt ſei. „Muß man ſich alſo darauf gefaßt machen, daß uns eine Regierungskriſe bevorſteht? Wird uns das zu einem Umſturz der Regierungsmehrheit und zu einer Kündigung der Volksfront führen?“ fragte Paul Faure und gab die Antwort:„Das iſt durchaus möglich.“ Es droht, ſich ſeine Handlungsfreiheit wieder zu nehmen— Wachſende Skepſis in Rom dnb. Rom, 23. Oktober. Bei Beſprechung der Nichteinmiſchungsfrage be⸗ tont das halbamtliche„Giornale'Italia“, man könne nicht allein von Italien Beweiſe des guten Willens verlangen. Es ſei jetzt Sache der Staaten, die ſich ſchon lange durch ihre Intranſigenz und Polemik auszeichneten, einen aktiven Beitrag zur Zuſammen⸗ arbeit zu geben. Man ſollte endlich die Arbeiten des Nichteinmiſchungsausſchuſſes vor den üblichen Sabo⸗ tageverſuchen ſchützen, um ſo mehr, als die ausgeleg⸗ ten Minen noch gar nicht alle losgegangen ſeien. Vor allem hätte es jetzt an Sowjetrußland gelegen, ſeinen guten Willen zu beweiſen. Dieſer Beweis ſei aber nicht nur ausgeblieben, ſondern ſogar verächt⸗ lich zurückgewieſen worden. 40000 und kein Mann mehr! Flalien nonfiziert noch einmal die Zahl ſeiner Freiwilligen dnb Rom, 23. Oktober. Die italieniſchen Botſchaften in Paris und London haben nach einer Meldung der Agenzia Stefani den Auftrag erhalten, den Regierungen Frankreichs und Englands amtlich davon Mitteilung zu machen, daß die italieniſchen Freiwilligen in Spanien rund 40 000 Mann zählen, wie das bereits von der„Infor⸗ mazione Diplomatica“ feſtgeſtellt worden ſei. Wer das Gegenteil behaupte, ſo heißt es, ſpreche bewußt eine Lüge aus. Wie fteht es mit den anderen? (Funkmeldung der NM.) + Nom, 24. Oktober. Nach dem Schritt der italieniſchen Regierung in Paris und London, zwecks amtlicher Mitteilung der Zahl der italieniſchen Freiwilligen in Spanien, er⸗ wartet Italien, daß nunmehr auch die übrigen egie'r ungen mit der gleichen verpflichtenden Genauigkeit die Zahl ihrer Staatsangehörigen an⸗ geben, die auf der Seite der Bolſchewiſten kämpfen. „Dieſe Leute“, ſo ſchreibt der Direktor des„Gior⸗ nale'Italia“, in der Sonntagsausgabe ſeines Blattes,„können der Kontrolle dieſer Regierungen ebenſowenig entgangen ſein, wie anderen unabhaän⸗ gigen, aber vielleicht aufmerkſameren Beobachtern. Die Verzögerung in der notwendig gewordenen Be⸗ kanntgabe dieſer Zahlen könnte zu allerhand Er⸗ wägungen und Bemerkungen Anlaß geben.“ Gayda ſagt weiter, daß neue Manöver, die Zahl der italieniſchen Freiwilligen zu vervielfältigen, ſei auſſchlußreich genug. Man tue ſo, als ob die Freiwilligenfrage in Spa⸗ nien nur ein italieniſches Problem ſei, während es ſich tatſächlich um eine franzöſiſch⸗ſowjetruſ⸗ ſiſche Frage handle. Der Zweck des gegenwärtigen Spieles mit erfunde⸗ nen phantaſtiſchen Zahlen ſei darum ganz klar. „Die amtliche italieniſche Mitteilung in Paris und London und ihre entſchiedene Form“, ſo meint das Blatt abſchließend,„ſind unantaſtbar. Die Regierungen werden davon Kenntnis neh⸗ men müſſen, wenn auch ihre Parteien weiter ſchreien.“ 148 000 rote Freiwillige? anb. San Sebaſtian, 24. Oktober. Die in San Sebaſtian erſcheinende Zeitung„El Diario Vasco“ bringt eine Aufſtellung, die ſich mit der Frage der ausländiſchen Freiwilligen befaßt. Der Artikel erinnert daran, daß vom September 1936 bis Mai 1937 über Portbou⸗Cerböre 60 000 Ausländer nach Sowjetſpanien gekommen ſind, die nach Sowjet⸗ vorſchrift in Albacete ausgeſtattet wurden und ent⸗ ſprechenden militäriſchen Unterricht erhielten. In Albacete arbeitete außerdem eine von Ausländern die Bolſchewiſten ausbildete. Der Leiter dieſer Ein⸗ richtungen iſt bekauntlich der franzöſiſche Kommuniſt André Marty. Zu Beginn dieſes Jahres wurden 40 000 ausländiſche Freiwillige bewaffwet, ausgerüſtet und zu militäriſchen Kampfeinheiten zuſammengefaßt. Insgeſamt befanden ſich zu Beginn 1987 im bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens 90 000 Aus⸗ länder an den Fronten, ſowie 58 000 in Re⸗ ſerve, ſo daß der Valencia⸗Ausſchuß über eine militäriſche Hilfe von 148000 Ausländern verfügte. Dazu kommt, daß der Oberbefehl aller internatio⸗ nalen Brigaden in den Händen ſowjetruſſiſcher Offi⸗ ziere liegt. Um Herkunft und Nationalität der aus⸗ ländiſchen Hilfsſtreitkräfte etwas zu maskieren, bil⸗ dete das bolſchewiſtiſche Oberkommando ſpäter ſoge⸗ nannte„Gemiſchte Brigaden“, in die auch einige wenige Spanier eingereiht wurden. Botſchafter von Ribbentrop hat am Sonntagvormit⸗ tag Rom verlaſſen und ſich nach Berlin begeben. N. Dr. Schuſchnigg wieder in Wien. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg iſt von ſeinem Beſuch in Ungarn wieder in Wien eingetroffen. Botſchafter von Ribbentrop von Rom abgereiſt. Man hätte eigentlich erwarten dürfen, daß die verantwortlichen Regierungen ſich in London nicht mit Schweigen zu dem neuen ſowjetruſſiſchen Sabo⸗ tagemanöver hergeben würden, mit dem noch einmal das Schickſal des engliſchen Planes und der euro⸗ päiſchen Zuſammenarbeit in Frage geſtellt werde. Mit Bedauern müſſe man feſtſtellen, daß, abgeſehen von Italien, Deutſchland und Portugal, niemand den ſowjetruſſiſchen Manövern Einhalt gebiete. Im übrigen betont die italieniſche Preſſe über⸗ einſtimmend, wie verkehrt und irrig dieſe Annahme ſei, daß Italien noch weitere weſentliche Zugeſtänd⸗ niſſe machen könne. Ganz allgemein wird in der italieniſchen Preſſe, aber auch in italieniſchen politiſchen Kreiſen, die Entwicklung in London mit wachſen⸗ der Skepſis beurteilt. Immer deutlicher wird der Vermutung Ausdruck gegeben, daß in Lon⸗ don einzig und allein nach einer Vereinbarung geſucht werde, die den Sieg von Rotſpanien er⸗ möglichen könnte. Sollte ſich dieſe Vermutung beſtätigen, ſo würde Italien, wie hinzugefügt wird, ſeine völlige Handlungsfreiheit zurück⸗ gewinnen. Scharfe Angriffe gegen Paris und London adnb. Rom, 23. Oktober. Unter der Ueberſchrift„Die beſte Prozedur“ er⸗ klärt„Tevere“, die Exeigniſſe in der Freitagſitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes beſtätigten erneut die Richtigkeit der Anſicht derer, die davon überzeugt ſind, daß die großen Demokratien die größte Schuld an der ſpaniſchen Intrige haben. Sowjetrußlands Haltung ſei gewiß verwerflich, im Grunde genommen aber logiſch, wenn man bedenke, geführte„Generalſtabsſchule“, die Stabsoffiziere für daß Rußland jede grundſätzliche Einigung zwiſchen den europäiſchen Staaten mit allen Mitteln be⸗ kämpfe. Weniger logiſch dagegen erſcheine die Hal⸗ tung Englands und Frankreichs, die offenbar durch Abſichten beſtimmt werde, die nichts mit dem Willen einer Befriedung Spaniens gemein hätten. Die ernent in London zutage getretenen Schwie⸗ rigkeiten ſeien franzöſiſch⸗engliſche Hinderniſſe, die zu den ſowjetruſſiſchen Schwierigkeiten hin⸗ zugekommen ſeien. Die zuſtandegekommene und ſo warm begrüßte grundſätzliche Einigung werde, kaum daß ſte erreicht worden, durch Prozedurfragen ſabotiert. Dies recht⸗ fertige jeden Zweifel hinſichtlich des guten Glau⸗ bens der Mächte, die den italieniſchen Vorſchlag an⸗ genommen und ſich damit zufrieden erklärt hätten. Paris und London bleiben feſt dnb. Paris, 24. Oktober. Die Pariſer Preſſe widmet den bevorſtehenden Londoner Verhandlungen weiterhin ihre Aufmerk⸗ ſamkeit. Dabei verweiſen die Blätter vor allem auf die Beſprechungen, die der franzöſiſche Außenminiſter Delbos am Samstag mit dem engliſchen Botſchafter in Paris und anſchließend mit dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in London Corbin gehabt hat. a l Dem„Matin“ zufolge werden London und Paris ihre gemeinſame Haltung, die die Grund⸗ lage der Londoner Verhandlungen bilde, nicht ändern und das Ergebnis der im Namen ihrer Regie⸗ rungen von den Vertretern Deutſchlands, Italiens, Portugals und der Sowjetunion am Dienstag ab⸗ zugebenden Erklärungen abwarten. Das„Petit Journal“ glaubt, daß Paris und London entſchloſſen ſeien, das am Freitag vorgeſchlagene Kompromiß an⸗ zunehmen, da es die letzte Möglichkeit ſei, einen Bruch zu vermeiden. Das„Echo de Paris“ glaubt, daß die dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter Corbin erteilten Richtlinien von dem Geſichtspunkt diktiert ſeien, daß die ſymboliſche Zurückziehung unwirkſam wäre, da beide Teile ſich nur ihrer Kranken und Untauglichen entledigen würden. Der ernſteſte Punkt ſei aber die Frage der Schätzung der zurückzuziehenden Freiwilligen. Das Obſtruktionsſpiel der Sowjetruſſen in Lon⸗ don wird von mehreren Blättern erneut angepran⸗ gert. So ſchreibt der„Figaro“, die einzige ernſte Schwierigkeit beſtehe in der einſeitigen Haltung der Sowjets in der Frage der Zuerkennung des Kriegs⸗ rechtes. Die Debatte Eden-Maiſky anb London, 23. Oktober. Ueber das Frageſpiel zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter Eden und dem Sowjetbotſchafter Maiſky in der geſtrigen Sitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes gibt der linksgerichtete„Man⸗ cheſter Guardian“ eine aufſchlußreiche Darſtellung. Nachdem Maiſky erklärt hatte, daß die Sowjet⸗ regierung keinerlei Verantwortung für die vorlie⸗ genden Vorſchläge übernehme, habe ſich Eden ver⸗ anlaßt geſehen, zu fragen, ob ſich die Sowjetregte⸗ rung damit auch endgültig weigere, an irgendeinem Plan, über den zwiſchen den übrigen neun Mächten Uebereinſtimmung erzielt werde, teilzunehmen. Maiſkys Antwort darauf wurde dann allgemein da⸗ hingehend verſtanden, daß für die Sowjetregierung die Mitarbeit an irgendeinem Plan nicht in Frage komme. Eden ſei dann zu der Bemerkung getrieben wor⸗ den, wenn das die Stellungnahme der Sowjetregie⸗ rung ſei, ſo habe es keinen Sinn mehr fortzufahren, eine Bemerkung, die Maiſky mit der Feſtſtellung be⸗ antwortete:„Ich ſtimme zwar im Grunde nicht über⸗ ein, aber vielleicht kann ich im einzelnen zuſtimmem.“ Auf Dienskag verſchoben dub. London, 23. Oktober. Die nächſte Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes iſt auf Dienstagnachmittag verſchoben worden, um den Regierungen zu ihrer Stellung⸗ nahme zu den letzten Vorſchlägen etwas mehr Zeit als urſprünglich vorgeſehen zu laſſen. Vorausſicht⸗ lich wird Außenminiſter Eden wieder auf der näch⸗ ſten Sitzung den Vorſttz führen. 5 8 Seoliſaton eiutritl 2. Seite/ Nummer 493 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 25. Oktober 1937 . aus Verzweiflung: Valencia hofft immer no auf den Endſieg“ Freilich ſollen ihm die„demokratiſchen Regierungen“ dazu verhelfen— Ein Klageruf Negrins dnb. San Sebaſtian, 23. Oktober. Der Valenecig⸗Oberhäuptling Negrin und ſein Kumpan aus Katalonien, Companys, tauchten dieſer Tage überraſchend in Madrid auf. Bei dieſer Gele⸗ genheit hielt Negrin eine Rundfunkrede, in der er nach den üblichen, nicht ernſt zu nehmenden Beſchuldigungen gegen Italien und Deutſchland den Bolſchewiſten an der Front Mut zuſprach. Er meinte, daß der Endkampf trotz der erlittenen N derlagen doch zugunſten Valencias entſchiede n werde. Negrin bedauerte dann, daß die Welt keine No⸗ tiz von dem„energiſchen Proteſt“ der ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten gegen die„fremdländiſche Invaſton“ ge⸗ nommen habe. Auf„diplomatiſches Beileid“ bei einer Schlappe Valenecias verzichte er. Wirkſame Hilfe, wie ſie einige befreundete Länder leiſteten, tut not. Der bolſchewiſtiſche Oberhäuptling ſand es weiter unerhört, daß es im bolſchewiſtiſchen Spanien Leute gebe, oͤie weniger Stunden arbeiten, aber mehr ver⸗ dienen wollten. Wenn nötig, ſo tobte Negrin, werde er mit aller Schärfe„gegen ſolche Elemente“() vor⸗ gehen. Der Krieg werde nicht nur an der Front entſchieden. Die Produktion müſſe in jeder Be⸗ ziehung erheblich geſteigert werden. Sehr ſcharf wandte ſich dann Negrin gegen den zwiſchen den Parteirichtungen und den politiſchen Organiſationen beſtehenden Kleinkrieg. Weiter zog er gegen die Zeitungen zu Felde, die nicht genau nach den Anweiſungen von Valencia arbeiten. Das Verbot dieſer Blätter, deren Zahl groß ſei, halte er für unbedingt erforderlich, zumal das Artikelſchrei⸗ ben die Energie hinter der Front vergeude und dar⸗ über hinaus noch die Gegenſätze der politiſchen Grup⸗ pen nur verſchärfe. Nachdem Negrin lange Zeit ſo gewettert hatte, wandte er ſich an die Geſamtbevölkerung von Rot⸗ ſpanien. Er behauptete dabei, daß die Bevölkerung bisher noch gar nicht gemerkt habe, was Opfern heiße. Da der Krieg noch lange dauern werde, und noch ſchwere Zeiten bevorſtünden, müſſe der„Opfergeiſt“ mehr gepflegt werden. Negrin erklärte weiter, daß ſich die Regierung angelegentlich mit der Frage der„Zwangs⸗ evakuierung“ Madrids befaſſe, da es un⸗ möglich ſei, die Stadt den Winter mit genügend Le⸗ bensmitteln zu verſehen, beſonders dann nicht, wenn die nationalen Truppen die Verbindung mit Va⸗ lencia an irgendeiner Stelle unterbrächen. Ferner bedauert er, daß ein Teil der Bevölkerung ſich wei⸗ gere, der Anordnung, je Familie eine Matratze, eine Decke und zwei Bettücher abzuliefern, Folge zu lei⸗ ſten. Um der Zivilbevölkerung„Diſziplin“ beizu⸗ bringen, ſei an die Behörden der Befehl ergangen, jeden, der ſich weigere, die Anordnungen der Behör⸗ dan zus befolgen, als Aufrührer zu behandeln und vor das Volksgericht zu ſellen. Am Schluß ſeiner Ausführungen appellierte Ne⸗ grin erneut an die Vernunft der demokratiſchen Länder“ und erſuchte ſie um Beiſtand. Kein „Verteidigungsrat“ von Va⸗ 15 9 0 55 e Veroroͤnung erlaſſen, durch die nun auch diejenigen ſich zum Kriegsdienſt melden müſſen, die früher für dienſtuntauglich erklärt und in der Kriegsinduſtrie oder im Büro beſchäftigt wurden. Ferner werden alle von Arbeiterorgani⸗ ſationen zugeſtandenen Urlaubsbe willigungen mit ſofortiger Wirkung annulliert. Die Veroroͤnung ver⸗ folgt den Zweck, mit den Drückebergern a u f⸗ zu räumen, deren Zahl in der letzten Zeit in er⸗ ſchreckendem Maße angeſtiegen iſt. Ein höchſt überflüſſiger Schritt anb. Paris, 23. Oktober. Die„Liberté“ bringt ihr Befremden über den Schritt der franzöſiſchen erung in Salamanca zum Ausdruck, den nationalſpaniſchen Behörden Mäßigung zu empfehlen. Anſcheinend gehe dieſer Schritt auf den Druck zurück, den die franzöſiſche Kommuniſtiſche Partei auf die Regierung zugunſten eines Eingreifens in Spanien ausübe. Tut die nicht weiß, daß die Bevölkerung von Gijon ihre Be⸗ freier mit Begeiſterung aufgenommen hat, und daß ſte im Gegenteil vorher das Opfer der blutigen Ver⸗ folgungen der roten Machthaber war, die in den letz⸗ ten Tagen feige das Haſenpanier ergriffen haben? In einer gemeinſamen Entſchließung der Inter⸗ nationalen Gewerkſchafts⸗ und Sozialdemokratiſchen Vereinigung, die am Freitagabend gleichzeitig in London, Paris und Brüſſel veröffentlicht wurde, wird zugunſten der„Gefangenen von Gijon“ Stel⸗ lung genommen. Die Eutſchließung glaubt ſich zu der Feſtſtellung berechtigt, daß Zehntauſende von Männern, Frauen und Kindern() dem„ ſchrecklichſten Maſſaker“ ausgeſetzt ſeien, und daß deren Leben gerettet werden müſſe. Die Mächte müßten ohne Verzug an der Evakuierung der Bevölkerung mithelfen und auch die Schiffahrt für dieſes humanitäre Werk zur Verfügung ſtellen. „Das Volk von Aſturien, die Freiheit Spaniens und der Friede der Welt müßten“, ſo ſchließt die bomba⸗ ſranzöſiſche Regierung ſo, fragt das Blatt, als ob ſie ſtiſche Erklärung,„gerettet werden“. Miniſter⸗Ernennungen in Salamanta Nach der Bildung eines Nanonalrates die Bildung eines Kabinetts — Paris, 24. Oktober.(U..) Nach der Bildung eines Nationalrats von 48 Mitgliedern, die unmittelbar auf die Einnahme Gijons folgte, beabſichtigt Franco in Kürze einen Schritt weiterzugehen und die ſchon lange geplante Ernen⸗ nung eines Miniſteriums vorzunehmen. Die Er⸗ nennung, ſo heißt es, ſei bisher unterblieben, da man einen geeigneten Zeitpunkt abwarten wollte. Den aber halte man jetzt für gekommen, nachdem die Nordfront aufgehört habe zu exiſtieren und von den 50 Provinzen Spaniens nur noch 15 von Valen⸗ cia kontrolliert werden. Zehn Portefeuilles ſollen vergeben werden, von denen ſechs ſozuſagen ſchon in feſten Händen ſeien: Miniſterpräſident: General Jordana(gegenwärtig Chef der techniſchen Junta von Salamanca). Finanzminiſter: Juan Ventoſa(der letzte Finanz⸗ miniſter unter der Monarchie und gegenwärtig Wirtſchaftsvertreter Francos in Brüſſel). Außenminiſter: Graf de Rodesno. Landwirtſchaftsminiſter: Oberſt Juan Montaner. Marineminiſter: Nicolas Franco, der älteſte der drei Brüder Franco. Innenminiſter: General Martinez Anido C Ceveriano (früher bekleidete er einen hohen militäriſchen Pöſten in Katalonien; er gilt als einer der über⸗ zeugteſten Gegner aller extremiſtiſchen und ſepara⸗ tiſtiſchen Tendenzen. Er war es, der die anarcho⸗ ſyndikaliſtiſche Revolte in Katalonien 1935 nieder⸗ ſchlug.) Hulls Warnung vor einem neuen Krieg: nenſch und kein Land bliebe verſchont! Hull über die Konſolldierung der internationalen Oronung — Toronto, Outario, 24. Okt.(U..) In einer längeren Rede vor der hieſigen Uni⸗ verſität hat Staatsſekretär Cordell Hull ſich für eine friedliche Zuſammenarbeit aller Völker ein⸗ geſetzt. Er legte ſeinen Ausführungen das Wort „Ordnung“ zugrunde und erklärte, daß dieſer Be⸗ griff für eine fruchtbringende Entwicklung der Menſchheit maßgebend ſei.„Für die Beziehungen. der Staaten untereinander iſt ein feſtbegründetes Gefühl gegenſeitiger Achtung notwendig. Denn der Sinn jedes internationalen Abkom⸗ menus wird zerſtört, wenn der eine oder der andere der Unterzeichner ſich eine den anderen übergeordnete Stellung zumißt, oder wenn er gar glaubt, das Recht zu haben, die Vertrags⸗ beſtimmungen von ſich aus zu ignorieren oder zu ändern. Streitigkeiten müſſen auf friedlichem Wege beigelegt werden. Man muß ſich aber völlig klar darüber ſein, daß keine Streitfrage wirklich beigelegt iſt, ſolange die Regelung nicht für beide Seiten annehmbar iſt.“ Anſchließend kam Hull auf die wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen der Staaten untereinan⸗ der zu ſprechen. Die ungleichmäßige Verteilung der Rohſtoffe ſtreifend, ſagte er:„Nur in einer Welt, in der internationale Ordnung herrſcht, iſt es mög⸗ lich, jedem Staat einen Zugang zu allen wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Werten zu ermöglichen. Wird 1 dieſe Ordnung geſtört, ſo iſt es unvermeidlich, daß ſowohl ein wirtſchaftlicher als ein kultureller Mückſchlag in allen Ländern der Erde eintritt.“ Im Anſchluß daran gab Hull ein außerordentlich üſteres Bild von den Wirkungen eines modernen ges und unterſtrich vor allem, daß kein Land und kein Menſch verſchont bleiben würde, weun heute ein Krieg eutſtehen ſollte. Wenn in unſerem Zeitalter irgendwo die Kriegs⸗ maſchine erſt in Gang gerate, dann ſei eine Kata⸗ ſtrophe für die ganze Menſchheit unabwendbar. Die Vereinigten Staaten gehörten zu den Vor⸗ kämpfern der Idee, daß der Frieden und nicht etwa der Krieg als Normalzuſtand in den Beziehungen der Staaten untereinander anzuſehen ſei. Er appel⸗ liere in dieſem Zuſammenhang an die Zuſammen⸗ arbeit aller friedliebenden Nationen und erklärte, daß nur dadurch die Kataſtrophe eines Krieges ver⸗ mieden werden könne. Denn„Friedensbrecher haben ſich ſtets dem Willen einer überragenden Mehrheit beugen müſſen, die für den Fortſchritt und nicht für den ruhmloſen Untergang der menſchlichen Kolonialfrage und Friedensproblem — Newark(New Jerſey), 24. Okt.(U..) In einer Rede vor der Handelskammer von Newark kam Lord Trent, ein bekannter engliſcher Induſtrieller, auf die deutſchen Kolonialforderungen zu ſprechen, wobei er für eine Rückgabe der ein⸗ ſtigen deutſchen Kolonien eintrat. „Weun es Mittel gibt, einen drohenden Krieg zu vermeiden, ſo liegen ſie in der Erfüllung der deutſchen Kolonialforderungen. Es iſt wirklich nicht ſchwer, ſich in die Gefühle eines Volkes wie das der Deutſchen hineinzuverſetzen, das als einziger aller weſtlichen Großmächte von dem Beſitz von Kolonien ausgeſchloſſen iſt.“ Moloriſierte Abteilungen ſäubern Aſturien dnb. Salamanca, 24. Oktober. Motoriſierte Abteilungen durchetlen Aſturien, ſtel⸗ len überall die Straßen verbindungen wieder her und führen in der ganzen Provinz die Säuberungsaktion durch, die am Sonntag abgeſchloſſen ſein wird. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer betrug am Samstag allein 15000. Unter den Kriegs⸗ material befinden ſich zwölf Jagdflugzeuge, ein Depot Fliegerbomben, elf Laſtwagen, davon acht mit Kriegsmaterial, 12 Geſchütze und ein Eiſenbahn⸗ zug mit Kriegsmaterial. An anderen Abſchnitten ſind 16 000 Kilo Stoffe, 900 Tonnen Mehl und 100 Tonnen Zucker gefunden worden, weiter ſind zwei 15,24⸗Zentimeter⸗, zwei 10,1⸗Zentimeter⸗, ſieben 7,5⸗ Zentimeter⸗Geſchütze zwei 5,7⸗Zentimeter⸗Luftabwehr⸗ geſchütze, ſechs Tanks und mehrere Munitionslager. Um 15 Uhr fuhr der erſte Zug von Leon in Rich⸗ tung Gijon ab. Die Beſchädigungen des Eiſenbahn⸗ netzes ſind nur gering. ge Gefangene in Aſturien 6 Gijon 240 Okt.(Ua Pu General Fräneh hat den geplanten Beſuch in Gijon verſchoben, da die Straße von Villavicioſa noch durch Sprengungen geſperrt und vom Regen aufgeweicht iſt. Die Gefangenen oder freiwillig tbergetretenen Aſturier, deren Zahl jetzt offiziell mit 60 000 angegeben wird, werden zunächſt mit der Wiederherſtellung der Brücken und Ausbeſ⸗ ſerung der Straßen beſchäftigt. Aus allen Teilen Aſturiens treffen Nachrichten ein, daß ſich die letzten Reſte der aſturiſchen Truppen ergeben haben und ihre Waffen abliefern. Immer neue Flüchtlinge dnb. Paris, 23 Oktober. In St. Nazaire kamen am Samstag drei rot⸗ ſpaniſche Dampfer mit über 500 Bolſchewiſten und ihren Häuplingen an. Unter ihnen befinden ſich auch der kommuniſtiſche Abgeordnete von Aſturien, Mancho, der marxiſtiſche Abgeordnete von San Sebaſtian, Amilita, und der bolſchewiſtiſche Ober⸗ häuptling von Nordſpanien, Laranoga. In Quimper traf ein Dampfer mit 118 flüchtigen Bolſchemisten ein. La Rochelle wurde im Verlauf der frühen Mor⸗ genſtunden durch das Erſcheinen von weiteren 1500 ſpaniſchen Bolſchewiſten überraſcht. Sie waren faſt ſämtlich im Beſitz von automatiſchen und gewöhn⸗ lichen Gewehren und führten Granaten, Revolver, Maſchinengewehre und eine große Zahl von Pa⸗ tronen an Bord. Waffen und Munition wurden von den franzöſtſchen Behörden beſchlagnahmt. 20 Verwundete dieſes Transportes mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein intereſſanter Wahlfelozug Die Wahlen in Auſtralien Die Imperiumsintereſſen im Mittelpunkt des Wahlkampfes — Canberra, 24. Oktober.(U..) Die auſtraliſchen Wahlen haben der Labourpartei nicht den erhofften Sieg über die Regierungskoalt⸗ tion gebracht. Zwar hat Labour einige Mandate ge⸗ wonnen, aber der aus der United Auſtralia Party und der United Country Party beſtehenden Regie⸗ rungskvalition bleibt trotzdem eine Mehrheit von etwa zehn Sitzen im Unterhaus. Das Endergebnis der Wahlen wird wc folgendermaßen aus⸗ ſehen: United Auſtralia Party 27 Maudate(bisher 31) United Country Party 15 Mandate(bisher 15) Labour Party 32 Mandate(bisher 28) Zwei Regierungsmitglieder ſcheinen Wahlnieder⸗ lagen erlitten zu haben— der Verteidigungsmini⸗ ſter Sir Archibald Parkhill und der ſtellvertretende Miniſter für Handel und Induſtrie, Senator Brennan. Die Wahlen waren heraufbeſchworen worden durch die von der Labour Party gegen die Regie⸗ ee daß ſich. Ueberſee und zur Verteidigung des britiſchen Welt⸗ reichs im Kriegsfall habe verpflichten laſſen. Miniſter⸗ präſident Lyons ſtritt dies zwar ab, aber die Labour Party wiederholte die Beſchuldigung, und dieſer Konflikt führte ſchließlich zur Ausſchreibung der Wahlen. Dieſe hatten darum vor allem zu ent⸗ ſcheiden über die einander entgegengeſetzten Auffaſ⸗ ſungen der zwei großen politiſchen Gruppen über die 5 der Landesverteidigung Auſtra⸗ ens. Während Miniſterpräſident Lyons für enges Zusammenwirken mit England und Stützung der Landesverteidigung auf die Kriegsflotte eintrat, verfocht ſein Gegner, der Labowr⸗Führer Curtin, eine Politik der Selbſtiſolierung Auſtraliens 1 gleichzeitigem mächtigem Aus ban der Luft⸗ waffe, die nach ſeiner Anſicht eine weit größere Rolle in der Landesverteidigung ſpielen müſſe als Heer und Marine. Die Mehrheit der auſtraliſchen Wähler hat ſich auch in dieſem e N die Regierung 1 8 W katzebuckelndes Beamtentum ——U— Hollands energiſche Aufrüſtung Außerordentliche Verſtärkung der Luftwaffe dnb. Amſterdam, 23. Oktober. Wie der„Telegraaf“ berichtet, beabſichti igt die hol⸗ ländiſche Regierung, einen großen Auftrag für Kampfflugzeuge an die Fokker⸗Werke zu vergeben, Es ſollen gebaut werden: 40 cker Jaadſlug⸗ zeuge vom Typ D 21, ferner 36 Gefech igzeng vom Typ Fokker G 1, ferner 13 zweimotori Fokker⸗Luftkreuzer T 5, von denen bereits die gleiche Anzahl ſich im Anbau befindet. Endlich 8385 etwa 20 Luftkreuzer ebenfalls vom Typ T 5 beſtellt werden, die jedoch mit weſentlich ſtärkeren Motoren ausgerüſtet ſein ſollen. Jo Ferner führt die holländiſche Regierung 1 terhand lungen wegen Ankauf verſchiedener Geländeſt zwecks Anlegung von Militärflugplätzen. entlaſſe en 14 Tage Arreſt, weil er mit Ausländern über Nationalſozialismus geſprochen haben ſoll dnb Köln, 23. Oktober. Wie der„Weſtdeutſche Beobachter“ aus Wien er⸗ fährt, iſt ſein Wiener Vertreter In der Maur am Freitagabend aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Bekanntlich war ſeine Verhaftung ohne Grund erfolgt, denn der Vorwurf, dem Sonderberichterſtat⸗ ter der Brüſſeler Zeitung„Independanee Belge“ ein Interview gewährt zu haben, war unbegründet, was auch dieſe belgiſche Zeitung in einer Erklärung richtiggeſtellt hatte. In der Maur erhielt von der Bundespolizei eine Arreſtſtrafe von 14 Tagen mit einmonatigem Aufſchub wegen ſeines ſchlechten Geſundheitszuſtan⸗ des. Die Bundespolizei gibt dafür die ſeltſame Be⸗ gründung,„er ſolle mit Ausländern im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Joͤee Geſpräche geführt haben“. Polenwut gegen Deutſchlumsblat Vor einem dauernden Verbot der„Kattowitzer Zeitung“? dnb Warſchau, 23. Oktober. Die Beſchlagnahme der von dem Verlag der„Katto⸗ witzer Zeitung“ herausgegebenen Monatsſchrift wird wahrſcheinlich, wie„Kurjer Poranny“ aus Kattowitz meldet, zu einer dauernden Schließung und Verſiege⸗ lung des Verlages der„Kattowitzer Zeitung“ führen, Das polniſche Blatt knüpft an dieſe Meldung die ge⸗ häſſige Bemerkung, die„Kattowitzer Zeitung“ werde dann endlich aufhören, zu erſcheinen und„nicht mehr das Gift des Haſſes in die Herzen der deutſchen Min⸗ derheit träufeln, der es beſtimmt ſei, polniſches Brot zu eſſen“(Y. Kleiner Staatsſtreich in Quito Ecuador erhält einen neuen Präſidenten — Quito(Ecuador), 24. Okt.(U..) Durch einen unblutigen Staatsſtreich hat Ecuador über Nacht einen neuen Präſidenten erhalten. Der bisherige Kriegsminiſter Alberto Enriquez hat das Präſidentenamt von deſſen bisherigem Inhaber, Federigo Paez, übernommen, der bereits ſein Rück⸗ trittsgeſuch der Nationalverſammlung unterbreitet hatte. Der neue Präſident hat durch ein Dekret den Oberbefehl über die geſamte bewaffnete Macht und gleichzeitig auch den„oberſten Befehl über die Repu⸗ blik“ übernommen, den er behalten will, bis eine neue geſetzgebende Verſammlung nach demokratiſchen Grundſätzen gewählt und einberufen ſei. Der Staatsſtreich richtete ſich in erſter Linie gegen die bisherige Nationalverſammlung, der Enriquez die Anerkennung verweigert, weil ſie nicht vom Volk gewählt worden ſei Im Lande herrſcht Ruhe; es iſt bisher nirgends zu Störungen der öffentlichen Orb⸗ nung gekommen. Keine„katzebuckelnden“ Beamten! Schluß des erſten deutſchen Beamteutages 5 dnb. München, 24. Oktober. Als letzter Redner ſprach auf dem erſten deutſchen Beamtentag Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner. Er wies darauf hin, daß es für einen deutſchen Beamten nie eine glückſeligere Zeit gegeben habe als in dieſem Deutſchland Adolf Hitlers. Der Redner betonte dann, es ſei das Wichligſte, daß das Volk nicht durch einen fanatiſchen Bürol rotis⸗ mus und eine Organiſationswut erſtickt werde, Unſere Aufgaben würden von Tag zu Tag größer, Darum müſſen wir darauf bedacht ſein, unſere per⸗ ſönliche Freiheit zu wahren. Das bedeute, daß auch in den Behörden Mei⸗ nungsfreiheit beſtehen müſſe, und zwar für jeden, der bereit ſei, mitzuarbeiten an dem großen und gemeinſamen Ziel.„Wir wollen“ ſo fuhr Adolf Wagner fort,„kein kriechendes und Auch der kleinſte Beamte ſoll ſtolz, offen und frei daſtehen“ Der Führer beſitze heute das Vertrauen der 68 Millionen. Dieſem Vertrauen müſſe das Vertrauen zu dem Hoheitsträger und dem Beamten folgen, das ſich jeder einzelne Amtsträger der Bewegung des Staates für ſich erkämpfen müſſe. Der Oberbefehlshaber des Heeres tritt ſeinen Jahresurlaub an. Der Oberbefehlshaber des Hee⸗ res, Generaloberſt Freiherr von Fritſch wird in den nächſten Wochen ſeinen üblichen Jahresurlaub an⸗ 14 treten. Wie man hört, hat er die Abſicht, ſich nach Aegypten zu begeben. Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Politik! Dr. Alois Wintauet Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wien“ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart Handelstell 1 B. Will Müller Lokaler Teil! Dr. Fritz Hammes Sport; Wiſſy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen 15 A die Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim berausgebez, Drucker und Verleger! Neue Mann heimer Zeitung r. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 e in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Bern- 5 Sentaſtraße 2 8 .⸗A. September 198 5 age der Ausgabe& u. Ausgabe B über 21000 f a uflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über e Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig unverlaugte Weben keine N 5 Ruckſendung nur A S2 Sers c c ese ee o 2 . C indet, trung eine tigem iſtan⸗ 8 Be⸗ e der führt lo .) iador Der das aber, Rück⸗ reitet t dͤen und depu⸗ eine ſchen egen iquez Volt 8 iſt Ord⸗ mm Montag, B. Oktober 1937 3. Seite Nummer 493 Mannheim, 25. Oktober. Der einſatzbereite Luftſchutzhauswart Zur bevorſtehenden großen Luftſchutzübung Die Luftſchutzübung in Maunheim⸗Ludwigs⸗ hafen ſteht nun unmittelbar bevor, weshalb ſich jeder pflichtbewußte LS⸗Hauswart nochmals gründlich mit ſeinem verantwortungsvollen Auf⸗ gabenkreis bekanntmacht. Der einſatzbereite LS⸗Hauswart weiß am Morgen des Uebungstages die Zahl der im Haus anweſen⸗ den Perſonen, wieviel davon krank oder gebrechlich ſtehenden Selbſtſchutzkräfte. Er hat ſich die Namen der in den beiden benachbarten und im gegenüber⸗ liegenden Haus eingeſetzten LS⸗Hauswarte ver⸗ merkt, damit im gegebenen Fall der eine dem an⸗ dern helfen kann. Soweit Luftſchutzgemeinſchaften beſtehen, weiß der LS⸗Hauswart den Namen und die Wohnung des Luftſchutzgemeinſchaftsführers. Ganz ſelbſtverſtändlich iſt es, daß dem LS⸗Hauswart Straße und Hausnummer des zuſtän⸗ digen Luftſchutzreviers(Polizeirevier) be⸗ kannt iſt und daß er weiß, wo der nächſte Hy⸗ drant iſt. Er hat ſich auch überzeugt, ob das Schutz⸗ raumſchild ordnungsgemäß angebracht und ausge⸗ füllt iſt. Der LS⸗Hauswart merkt ſich die genaue Zeit, wann ihm der Aufruf des Luftſchutzes durch die Meldelinie bekanntgegeben iſt, um die benötigte Zeit für die Durchgabe der Nachricht feſtſtellen zu können. Da nach den Anordnungen die im Ernſtfall bei Aufruf des Luftſchutzes zu treffenden Maßnahmen (Bereitſtellen von Löſchwaſſer, Vorbereitung zur Verdunkelung, reſtloſe Räumung des Dachbodens, Schutzraumherrichtung uſw.) bei der bevorſtehenden S⸗Uebung nicht getroffen werden ſollen, bereitet er aber die Hausbewohner auf den möglicherweiſe hald eintretenden Fläegeralarm vor. Bei Fliegeralarm ſorgt er dafür, daß der Schutzraum oder dafür vorgeſehene Keller ruhig und reibungslos von den Hausbewohnern aufgeſucht wird, daß die Fenſter⸗ und Klapp⸗ oder Rolläden des Hauſes ſämtlich geſchloſſen ſind und der Gashaupthahn durch Zettel angedeutet) abgeſtellt wird. Wo der LS⸗ Hauswart am Tage der Uebung ſelbſt nicht im Hauſe anweſend iſt, ſpringt ſein Stellvertreter oder eine andere Selbſtſchutzkraft für ihn ein, die er natürlich vorher über alle Erſorderniſſe genaueſtens unter⸗ richtet, damit auch ohne ſeine Anweſenheit ein luft⸗ ſchutzmäßiges Verhalten der Hausgenoſſen ſicher⸗ geſtellt iſt. Herbftliche Stadt Mannheim am 4. Oktober⸗Sonntag Die Nebelſchwaden, die in der vergangenen Woche über unſerer Stadt lagen und beſonders am frühen Morgen und in den Abendſtunden die Führer der nach den Vororten verkehrenden Straßenbahnwagen vor eine ſchwere Aufgabe ſtellten und auch von den übrigen Straßenbenützern beſonders große Aufmerk⸗ ſamkeit heiſchten, haben uns deutlichſt zur Kenntnis gebracht, daß wir uns im Herbſt befinden, und daß die ſchon auf das Weihnachtsfeſt hinweiſenden Aus⸗ ſtellungen der Spielwarengeſchäfte ihre Be⸗ rechtigung haben. Nach ſolcher Vorbereitung ſtellten wir in Hinſicht Witterung an den Sonntag keine be⸗ ſonderen Anſprüche. Wir waren ſchon damit zu⸗ frieden, daß es tagsüber bei der grauen Wolken⸗ decke blieb und die Queckſilberſäule am Parade⸗ platz faſt + 12 Grad Celſius anzeigte. Die Mannheimer nützten den Tag, ſoweit er zu nützen war. Gar viele ergingen ſich im Freien, und war es auch nur ein kurzer Spaziergang durch die Straßen der Stadt. Manchem ſah man es an der Naſe an, daß er einen Schnupfen mit ſich herum⸗ trug oder zumindeſt einen abklingenden Katarrh. Sehr viele nahmen den Weg zur Rhein⸗Neckar⸗ Halle, um ſich die große Weltkriegsausſtellung„Die lebende Front“ anzuſchauen. Manchen Front⸗ ſoldaten ſah man vor dem Verdun⸗⸗Relief ſtehen, in Gedanken verſunken und in Erinnerung an die ſchweren Jahre des Krieges. Die Jugend aber ſtrebte mehr— und wer wollte ihr das verdenken!— zum aufgebauten Kriegsſpiel. Die der Schau gegebene doppelte Zielſetzung der Erinnerung und der Mah⸗ nung kam ſo ſichtbar zum Ausdruck. Aber Front⸗ kämpfer und Jugend fanden ſich dann doch gemein⸗ ſam im Schützengraben, den unſere Pioniere aus⸗ geworfen haben. Beim Gang durch die Stadt fiel wohl mancher Blick auf das Alte Rathaus am Marktplatz, von dem am Samstag die letzten Gerüſte ver⸗ ſchwunden ſind, und das nun wieder einmal ein ſorgfältig gefertigtes neues Oelfarbkleid trägt. Die Tauben haben übrigens die Beendigung der Faſ⸗ ſadenerneuerung auch ſchon zur Kenntnis genom⸗ men und bevölkern wieder in Scharen die Geſimſe des barocken Zweiflügelbaues, deſſen Turm ſeit 1110 als 200 Jahren auf die Dächer unſerer Stadt ickt. Mancher Spaziergänger unterzog wohl auch den derzeitigen Stand der Gleiserneuerung in der Breiten Straße einer Muſterung und konnte dabei erkennen, daß am kommenden Sonn⸗ tag— ſofern keine unvorhergeſehenen Schwierig⸗ keiten eintreten werden— der normale Straßen⸗ bahnverkehr wird wieder aufgenommen werden können. dr. ſind, er weiß auch die Zahl der ihm zur Verfügung insbeſondere Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Am Samstagabend im Vallhausſaal: Eindrucksvolle Kundgebung der Sudetendeulſchen Vundesleiter Vernreiter und der ſudetendeutſche Dichter K. H. Strobel ſprachen über den ſchweren Freiheitskampf Die große Beachtung, die in ganz Deutſchland die füngſten empörenden Vorfälle in den ſudeten⸗ deutſchen Gebieten finden, kam in dem Beſuch der Kundgebung zum Ausdruck, die die Bundes⸗ gruppe Mannheim des Sudetendeut⸗ ſchen Heimatbundes am Samstagabend in dem mit der Büſte des Führers, Reichsfahnen, dem Bundeszeichen und Lorbeer ſeſtlich geſchmückten gro⸗ ßen Ballhausſaal abhielt. Nach mehreren flotten Muſikſtücken der Kapelle Schußmüller dankte Bundesgruppenleiter E. Polſz aus Ladenburg für den überaus zahlreichen Beſuch und hieß die Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt, des Deutſchen Reichskriegerbundes, des VDA und der landsmänniſchen Ortsgruppen der Schleſier, Oſt⸗ und Weſtpreußen, Oeſterreicher und Elſaß⸗ Lothringer herzlich willkommen. Oberverwaltungsrat Dr. Bartſch begrüßte im Namen des am Erſcheinen verhinderten Oberbürgermeiſters herzlich die Erſchienenen, um dann darauf hinzuweiſen, daß man überall in Deutſchland empört über die Behandlung iſt, die die Sudetendeutſchen ſtändig erleiden müſſen. Anderer⸗ ſeits ſei man erfreut über die Abfuhr, die der Reichsaußenminiſter den tſchechoſlowakiſchen Be⸗ ſchwerden über die ſcharfe Sprache der deutſchen Preſſe zuteil werden ließ. Man ſei einig in dem Wunſch, daß die Sudetendeutſchen in ihrem Kampf um die Erhaltung ihres Volkstums durchhalten mö⸗ gen. Er glaube verſichern zu dürfen, daß die Mann⸗ heimer als Grenzlandbewohner ein beſonderes Ver⸗ ſtändnis für die Gefühle und Sehnſüchte der Sude⸗ tendeutſchen aufbringen, weil Mannheim auch ein⸗ mal, auf erfreulicherweiſe nur kurze Zeit, beſetztes Gebiet geweſen ſei. Die Mannheimer hätten auch einmal gefühlt, was es heiße, in äußerſter Bedräng⸗ nis zu ſein, weil ſie von ihrem wichtigſten Lebens⸗ nerv, dem Hafengebiet, abgeſchnitten waren. In ſei⸗ nen weiteren Ausführungen machte der Redner be⸗ ſonders die auswärtigen Kundgebungsteilnehmer auf die Vorzüge des oberrheiniſchen Wirtſchaftszen⸗ trums Mannheim aufmerkſam, das ſich mit Recht zu den ſchönen deutſchen Städten zählen dürfe. Möge jeder die Verſicherung mit nach Hauſe nehmen, daß die heißen Gefühle der Verbundenheit der Mannhei⸗ mer mit dem Sudetendeutſchtum in dem Wunſche gipfeln, daß ſie in der Betätigung ihres Deutſchtums in nicht zu ferner Zukunft ihre Ziele erreichen. Ingenieur Bernreiter, der Leiter des Reichs⸗ verbandes, überbrachte die Grüße der Berliner Bunbesleitung und des Abſchnitts Rheinland⸗Weſtfalen, der ihm perſönlich unterſteht. Als er Dr. Bartſch für die Worte der Begrüßung und Anerkennung gedankt hatte, führte er u. a. weiter aus: Wir ſind gewohnt, alle Dinge nüchtern und ruhig zu betrachten. Wir wiſſen, daß die Worte, die die tſchechoſlowakiſche Re⸗ publik auf ihre Fahne geſchrieben hat: 7 Wahrheit ſiegt!“, einmal in unſerem Sinne zum Durchbruch kommen werden. Lebhafter Bei⸗ fall.) Das aus einem großen Teil der Welt ver⸗ ſchwundene Wort Gerechtigkeit ſei in Deutſch⸗ land Gott ſei Dank wieder auf den Schild erhoben worden. Der Redner beſchloß ſeine mit großem Bei⸗ fall aufgenommenen Ausführungen mit der Bitte, der Deutſchen in der Tſchechoſlowakei die Bundesmitglieder weiter zu ſchützen und zu ſchir⸗ men in ihrer Arbeit für ihre ſo ſchwer geknechtete Heimat und darüber hinaus in ihrem Kampfe um ein deutſches Bollwerk. Nach dem ausdrucksvoll von einem Vertreter der HJ geſprochenen Gedicht„Wir tragen ein Licht im Dunkel der Nacht“ nahm der ſudetendeutſche Dichter K. H. Strobel das Wort über die ſudetendeutſche Frage. Vorher überreichten ein junges Mädchen im Namen der Mannheimer Landsmannſchaft und ein Vertreter der HJ Blumenſträuße. Der Reoͤner machte ein⸗ leitend darauf aufmerkſam, daß man gekommen ſei, um eine Art Heerſchau abzuhalten über die Landsleute, die ihre Kraft für das ſudetendeutſche Schickſal einſetzen. Der dreifache Zweck der Kund⸗ gebung ſei: Gleichrichtung aller in Deutſchland lebenden Kämpfer und Anhänger, ferner die Be⸗ kundung, daß das Schickſal der Brüder, die innerhalb der tſchechoſlowakiſchen Grenzen leben müſſen, eine Schickſalsfrage der Sudetendeutſchen in aller Welt iſt, und ſchließlich Frontſtellung gegen die Gegner in aller Welt, um ihnen vor Augen zu führen, daß den Sudetendeutſchen in der Heimat ſtündlich ein ſo unerhörtes Unrecht widerfährt, daß ſich die ganze Welt dagegen ſchon längſt aufgelehnt hätte, wenn es nicht Deutſche wären. Erſt durch die große Wand⸗ lung, die durch den Führer in allen deutſchen Din⸗ gen herbeigeführt wurde, ſei auch die ſudetendeutſche Frage in ihrer Wichtigkeit voll erkannt worden, zu⸗ nächſt einmal wenigſtens von den eigenen Volks⸗ genoſſen im Reich. Daß aber dieſe Erkenntnis auf die geſamte Kulturwelt übergreife, ſei die Pflicht all derer, die ſich für die ſudetendeutſche Frage ein⸗ ſetzen. Mit ſcharfen Worten geißelte alsdaun der Redner die„Demokratie“ der tſchechoflowaki⸗ ſchen Republik, die ſich in dem Einziehen von Steuern und Soldaten, in täglichen Nadelſtichen bis zum„Behandeln“ mit Gummiknüppeln und im Mundtotmachen äußere. Die Durchſetzung dieſer„demokratiſchen“ Grundſätze habe zwangsläufig zu einem Zuſtand geführt, den man nicht anders als eine ſchwere Nervenkrankheit bezeichnen könne. Sehr aufſchlußreich zur pfycholo⸗ giſchen Beurteilung der ſudetendeutſchen Frage war die charakterliche Ausdeutung der Tſchechen. Man müſſe eine gewiſſe Hochachtung vor dem iſchechiſchen und Kleinbürger anſpruchslos ſeien, Bauern, Arbeiter, Handwerker haben, weil ſie arbeitſam und einen Dickſchädel, aber einen hellen Kopf hätten. Schattenſeiten aber ſeien die Verſchlagenheit, das Verſtecken hinter freundlichen Worten, um gegebenen⸗ falls ganz anders zu handeln, eine Eigenſchaft, die ſich aus der Geſchichte des tſchechiſchen Volkes erkläre. In grauer Vorzeit waren die Tſchechen Hörige eines Herrenvolkes, Slawen waren Sklaven. Daher die Bedientenhaftigkeit des tſchechiſchen Volkscharakters, der ſich nun ſchon zwanzig Jahre in der übelſten Weiſe äußere. Seien ſo heute noch die ſeeliſchen Merkmale der einſtigen Hörigkeit deutlich erkennbar, NMayser- Hückel- Borsalino- Pousselef dlese Markenküte finden Sie bei Zeume ſo ſei andererſeits für die Entwicklung der germani⸗ ſchen Charaktereigenſchaften keine Möglichkeit ge⸗ geben. Die weſtlichen Demokratien, die dem tſchechi⸗ ſchen Volk eine Freiheit des Haſſes und der Mißgunſt ſchenkten, hätten es in der Auf⸗ faſſung beſtärkt, daß die Tſchechen dazu be⸗ rufen ſeien, über die Deutſchen zu herrſchen, weil im Herzen Europas eine Feſtung geſchaffen werden ſollte, aus der jederzeit ein Ausfall in das deutſche Volk unternommen werden konnte. Bei einer Würdigung der Entwicklung der ſude⸗ tendeutſchen Frage betonte der Reoͤner, daß die ge⸗ meinſame Not die einzelnen Stämme, die immer noch auf die Erhaltung ihrer Eigenart bedacht ſeien, zu dem ſtarken Bund aller Sudetendeutſchen zuſam⸗ mengeſchweißt habe. Immer ſeien die Sudetendeut⸗ ſchen für einen friedlichen Ausgleich geweſen, aber der böſe Geiſt von Prag habe bisher alle An⸗ ſätze einer Verſtändigung zunichte gemacht. Dem Sudetendeutſchen Heimatbund ſei die heilige Aufgabe zuteil geworden, Träger des Kraftſtromes zu ſein, der das deutſche Volk in dem Bewußtſein verbindet, daß in der Tſchechoſlowakei 3,5 Millionen Menſchen in ſchwerem Kampf um ihres Volkes Freiheit ſtehen. Nach dem Anruf des Führers wurden die Natio⸗ nallieder geſungen. Dann ſchloß Bundesgruppen⸗ leiter Polſz die eindrucksvolle Kundgebung mit Dankesworten. Sch. dem großen Muthaus in der Breifen Straße, H J.-7 Totenehrung im Schloßhof In einer ſchlichten Feier gedachte man am Sonntagvormittag im Ehrenhof des Schloſ⸗ ſes der ſudetendeutſchen Toten. Am Bal⸗ kon des barocken Bauwerkes, das reichen, dem Cha⸗ rakter der Stunde angepaßten Fahnenſchmuck trug, ſah man die ſudetendeutſche Flagge. Zur Feier marſchierten SS ſowie eine Ehrenabordnung der Wehrmacht auf. Dann rückte eine ſudetendeutſche Abteilung mit Fahne an und nahm zwiſchen SS und' Wehrmacht Aufſtellung. Im Schloßhof fanden ſich außerdem zahlreiche Volksgenoſſen ein. Das Jung⸗ volk eröffnete die Totengedenkſtunde mit einem Fan⸗ ſarenſpiel. Dann ſprach der zur Luftichutzübung am 26. Oklober A. Von auswärts kommenden Kraftfahrern zur Beachtung Es wird allen von auswärts kommenden Kraftfahrern, die am 26. Oktober 1937 in der Zeit von.30— 13.00 Uhr den Luftſchutzort Mannheim⸗Ludwigshafen als Durchfahrtsort paſ⸗ ſteren wollen, dringend empfohlen, Umleitungswege zu benutzen, da die Fahrt über Mannheim oder Ludwigshafen während der Uebung mit erheblichen Verzögerungen verbunden ſein 15 Es empfiehlt ſich, den Weg in die Pfalz oder zurück nördlich Mannheims über Worms und ſüdlich Mannheims über Speyer zu Alle Kraftfahrer, die nach Mannheim oder Stadt par ken. t/ Main- Karlsruhe, des 2Fliegeralarms“ am Rande der Die Reichsautobahn Frankfur wählen. 5 udwigshafen hineinwollen, müſſen während die durch das Stadtgebiet Mannheim führt, wird nicht in die Uebung einbezogen. B. Verwendung und Bedeutung von Attrappen, Flaggen und Bändern bei der Aebung Um den Kräften des zivilen Luftſchutzes beim Einſatz die Bombeneinſchläge und dadurch entſtandene Schadensſtellen in deutlich ſichtbarer Form kenntlich zu machen, werden verſchieden⸗ farbige Attrappen, Flaggen und Bänder ausgelegt... r 5 Es wird von allen Volksgenoſſen erwartet, daß ſich jeder in der Zeit der„Entwarnung an dieſen Stellen ernſtfallmäßig verhält. Die Bombeneinſchläge werden dur 1 darüber hinaus erforderlich, die eutſtandenen Schäden durch Flaggen un dargeſtellt. Es bedeuten: ch Attrappen in Scheibenform und, ſoweit d Bänder Blaue Attrappen: Briſanzbombeneinſchläge, Schwarze Schwarze einſturz, Rote Attrappen oder Fahnen: ahnen: Einſturzſtellen in Häuſern,. änder: Riſſe im Mauerwerk, Straßenverſchüttungen durch Mauer⸗ Brandbombeneinſchläge.(Dieſe Darſtellung wird ſtellenweiſe durch ſtarke Rauchentwicklung ergänzt.) Gelbe Attrappen: Kampfſtoffbom beneinſchläge, Gelbe Bänder: mpfſt! Vollattrappen: Blindgänger. Kampfſtoffbeſpritztes Mauerwerk, Der Polizeipräſident Mannheim. Bundesleiter Berureither. Nach altem Brauch— ſo etwa führte er aus— gedenke man der Toten an dieſer Stelle, weil es verſagt iſt, ihnen in der Heimat den ſchuldigen Tri⸗ but zu zollen. Die Gedenkſtunde gelte der Erinne⸗ rung an all jene, die im Kriege Schulter an Schulter ihr Leben hingegeben haben für die Heimat und für das deutſche Volk, und der Erinnerung an die 54 wackeren Deutſchen, die am 4. März 1919, zu einem Zeitpunkt, da man das Wiedererſtarken des Reiches noch nicht vorausſehen konnte, ſtarben, weil ſie deutſch ſein und bleiben wollten. Und ſchließlich gedenke man der unabſehbaren Zahl von Unterdrückungen, die jenem 4. März 1919 gefolgt ſind bis in die letzte Zeit hinein, und jener, die in dieſem Zuſammen⸗ hang ihr Leben im Kerker aushauchten oder dahinſiechten, weil man ihnen die Lebensgrundlage raubte. Das Opfer der Toten verpflichte, im Rah⸗ men der geſetzlichen Grenzen für die Heimat zu ar⸗ beiten und ſich für dieſe Heimat reſtlos einzuſetzen im Glauben an die Erreichung des Zieles, auch wenn es noch in weiter Ferne zu liegen ſcheine. Es wäre leicht, aus einer ſolchen Totengedenk⸗ ſtunde Haß zu konſtruieren, aber das liege fern. Jedoch ſei die Stunde dazu angetan, ſich die Frage vorzulegen, ob man als Sudetendeutſcher immer und überall die Pflicht getan habe, die das Opfer der Ge⸗ fallenen auferlegt hat. Wenn man bei dieſer Prü⸗ fung nicht ganz vor ſich ſelbſt beſtehen könne, dann möge dieſe Erinnerungsfeier eine Aufmun⸗ terung ſein, jetzt voll und ganz einzutreten für die Verpflichtung, der Heimat zu dem zu verhelfen, was ihr gebührt, um ihre Zukunft lichtvoller zu geſtalten, als es die vergangenen 19 Jahre waren. In dieſer Stunde gedenke man auch all derer, die beim Kampf des ſudetendeutſchen Volkes um Frei⸗ heit, Ehre und das nackte Leben in vorderſter Front ſtehen und denſelben Gefahren ausgeſetzt ſind, wie es jene waren, deren Tod man jetzt gedenke.„Möge von hier ein Strom von neuem Kampfwillen an die in der Front Stehenden gehen, damit ſie wiſſen, daß ſie nicht allein ſtehen und daß das deutſche Volk jeden Hieb, der nach den ſudetendeutſchen Brüdern geführt wird, als gegen ſich ſelbſt gerichtet betrachtet.“ Bundesführer Bernreither dankte den an der Feier teilnehmenden Volksgenoſſen und würdigte ihre Anweſenheit als Ausdruck der Verbundenheit und des Gefühls der Verpflichtung für den Ausgang des Kampfes. Wenn man den Blick im Geiſte über den Böhmerwald, über das Erzgebirge und über das Rieſengebirge hinweg nach der Heimat lenke, dann erkenne man fürwahr, daß es ſich lohne, gegen eine Der fröhliche menſch iſt beliebt, Er iſt der eigentliche Erfolgs menſch. Ihm ſind Sie nicht auch allezeit fröhlich und aber.. Sie können es nicht mehr. Sie ermüdet, unluſtig, galliger Laune, kurz nervös. Die An⸗ forderungen an Ihre Nerven waren zu groß, die Nervenſubſtanz, der Hauptbeſtandteil der Nerven iſt faſt verbraucht. Wollen Sie, daß Ihre Nerven wieder was leiſten?, dann führen Sie Ihren erſchöpften Nerven- er hat es leichter im Leben. fliegen die Herzen zu. Warum heiter? Sie möchten ſchon, ſind erſchöpft, Auffriſchung bedürfen. Bioeitin iſt nur in Originalpachungen u. Drogerien erhältlich. Geſchmacksmu los von der Biocitinfabrik, Berlin zellen denjenigen Nährſtoff zu, den ſie zu ihrer Erhaltung und Ein ſolcher verkrauenswürdiger Nervennährſtoff iſt das ſeit Jahren be⸗ währte und zu Weltruf gelangte Biocitin. Schaffensfreude und Lebensluſt werden wieder ein⸗ kehren und Sie werden auch wieder lachen können. in Apoth. er koſten⸗ W. 29/4. Machen Sie einen Verſuch, BIO CITIN 4. Seite/ Nummer 493 Montag, 25. Oktober 1937 ganze Welt von Haß und Chauvinismus den Kampf für die Erhaltung dieſes deutſchen Gebietes durch⸗ zuführen. Unbändig ſei der Glaube an das Errei⸗ chen des Zieles, daß Blut zu Blut gehört und nach des ewigen Richters Wunſch und Wille auch zuein⸗ ander kommt. Nachdem der Redner geendet hatte, ſpielte der NSiyK⸗Muſikzug das Lied vom guten Kameraden. Damit fand die ſchlichte, aber eindrucksvolle Toten⸗ gedenkfeier ihr Ende. un. Neue Felozeichen für Mannheim⸗ Ludwigshafener Truppenteile Uebergabe durch den Reichskriegsminiſter in Wies⸗ baden/ Feierliche Einholung am Dienstagnachmittag Am kommenden Dienstag verleiht Reichskriegs⸗ miniſter Generalfeldmarſchall von Blomberg in Wiesbaden an zahlreiche Truppenteile Fahnen und Standarten, darunter auch an Truppen des Standortes Mannheim Ludwigshafen. Die Pioniere erhalten eine Fahne, während Standarten verliehen werden an die Artillerie und an die Beob⸗ achtungsabteilung. Damit werden ſämtliche Trup⸗ pen des hieſigen Standortes im Beſitze von Feld⸗ zeichen ſein. Die neue Fahne und die neuen Standarten wer⸗ den über die Reichs autobahn nach Man n⸗ heim gebracht. Sie treffen am Dienstagnachmittag etwa um 16 Uhr bei der Rhein⸗Neckar⸗Halle ein. Von dort aus werden ſie von einer vom II./.⸗R. 110 geſtellten, unter dem Kommando von Hauptmann Schäfer ſtehenden Fahnenkompanie nach dem Dienſtgebäude des Standortälteſten, des General⸗ leutnant Ritter von Schobert, gebracht. Die Fahnen⸗ kompanie marſchiert über Auguſta⸗Anlage, Heidel⸗ berger Straße und Planken zum Diviſionsdienſt⸗ gebäude in D 5, 4. Ein Vorbeimarſch findet nicht ſtatt.— m. Arbeitsmänner kehren heim Der Reichsbahnverkehr am Wochenende Der Reichsbahnverkehr ſtand am vergangenen Wochenende vornehmlich im Zeichen der Entlaſſung der Arbeitsdienſtmänner. Am Sonntag früh um .30 Uhr traf hier ein Sonderzug mit Arbeits⸗ männern aus Cottbus ein, die hier zum Teil zu Einzeltransporten nach Nordbaden aufgeteilt wur⸗ den. Um 4 Uhr kam ein weiterer Sonderzug mit Arbeitsmännern von Frankfurt an der Oder an, der zum Teil nach der Pfalz und dem Saargebiet weiter⸗ fuhr. Ein dritter Sonderzug von Bentheim nach Stuttgart war ab Mannheim nur noch zum Teil be⸗ ſetzt. Auch die Zahl der übrigen Sonderzüge war an dieſem Wochenende nicht gerade klein In der Frühe des Samstags kam in Mannheim ein Kindertransport Düſſeldorf—Stuttgart (450 Kinder) durch, nachdem ſchon der ebenfalls für einen Kindertransport eingeſetzte D 192 Hamburg Berlin—Baſel von Mannheim nach Karlsruhe dop⸗ pelt gefahren worden war. Am Samstagnachmittag brachte ein Kö⸗Zug 500 Perſonen von Lambrecht nach Mannheim und ſpäter wieder zurück. Am Sonntag früh war der Ausflugsſonderzug nach Eber⸗ bach mit 120 Perſonen beſetzt; der kurz darauf ab⸗ fahrende Köcy⸗Zug hatte 780 Paſſagiere. Von Karls⸗ ruhe trafen am Sonntagvormittag 800 Kö F⸗Fahrer hier ein und fuhren am Abend wieder zurück Ins⸗ geſamt waren ſowohl der Reiſe⸗ wie der Stadt⸗ beſuchsverkehr an beiden Tagen gut. Anfallschronik des Mochenends Polizeibericht vom 24. Oktober Am Samstag, dem 23. Oktober, kam es durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu fünf Verkehrsunfällen, wobei unerheblicher Sach⸗ ſchaden entſtanden iſt. Durch Straßen ⸗ glätte ſtießen in zwei Fällen Kraftfahrzeuge zu⸗ — Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die letzte Leiter kam herab. Anſer Altes Rathaus wurde von den Gerüſten befreit Am Samsdtagnachmittag gegen halb fünf, da wurde das Alte Rathaus frei von den letzten Gerüſten, und groß war die Anſammlung der ſtaunenden Mitbür⸗ ger, die dieſen dramatiſchen Vorgang bewunderten. 1 drei tragen das ſchwere, ſchwankende Stück um die Ecken, die Telephonhäuschen, Kirchenverkaufsbuden, Selten ſieht man ſo gut in ſicherer Entfernung von all dem, was einem auf den Kopf fallen könnte, und mit Begeiſterung kann man die Spannung genießen, die in ſolch halsbrecheriſchem Rauf⸗ und Runterklet⸗ tern liegt. Das ſind doch Kerle, die Gerüſtbauer, die haben Mut im Herzen, Mark in den Knochen und Kraft in den Muskeln, das muß man immer wieder bewun⸗ dern, und laut ſagen's die Alten, die's beurteilen können, weil ſie auch mal jung waren und bei der Marine dienten oder als Dachdecker, Maurer, In⸗ ſtallateure ähnlicher Balanzierarbeit oblagen. Sie ſagen's ohne Neid, wenn auch mit einem gewiſſen Eifer drauf aus, ihre endloſen Geſchichten und Abenteuer zu erzählen, ſo daß man abgelenkt wird, und ſchließlich Freund Heiner die zyniſche Geſchichte dazwiſchenklemmt von jenem Eckenſteher, der dazu⸗ kam, wie gerade einer vom Gerüſt gefallen war, und nun trocken fragte:„Kommen da noch mehr runter?“ —„Nää?“—„Ja, zum Donnerwetter, was ſteht ihr denn hier herum und guckt in die Luft?“ Eine ame⸗ rikaniſche Geſchichte, wie ſich verſteht, aber doch mit der Moral, daß man zupacken und nicht gucken ſoll, wenn was paſſiert. Nun paſſiert aber nichts, gottlobl, ſondern die eine Leiter nach der andern wird gelöſt und im Herunter⸗ vutſchen von zwei Männern aufgefangen, und ganze ſammen, wobei ebenfalls nur unerheblicher Sach⸗ ſchaden entſtand. Opfer des Alkohols. Einer betrunkenen Radfahrerin, welche den Verkehr gefährdete, wurde das Fahrrad abgenommen. Zwei be⸗ trunkene Perſonen, welche in hilfloſem Zuſtand auf der Straße lagen, wurden in polizeilichen Gewahr⸗ ſam genommen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ge⸗ langten neun Perſonen zur Anzeige. Die Kreiswaltung der DA ift umgezogen Die Kreiswaltung der Deutſchen Arbeitsfront mit den nachfolgenden Abteilungen iſt nach der Rheinſtraße 3 verzogen: Der Kreisobmann, Abteilungen Organiſa⸗ tion und Perſonal, Propaganda, Preſſe, Werkſcharen, Information, Ehrengericht, Hausgehilfen, Heimſtät⸗ ten, Verwaltungsſtelle; Unterabteilungen Kaſſe, Buch⸗ haltung, Betriebs⸗ und Ortswaltungen, Abrechnung, Kartei, Unterſtützung. NS„Kraft durch Freude“, Abteilungen Kaſſe, Reiſen, Wandern und Urlaub, Sportamt, Schönheit der, Arbeit, Feierabend, Deutſches Volks⸗ bildungswerk, Kulturgemeinde. Amt für Volksgeſundheit, Verlag der DA, Kreis⸗ verkriebsſtelle, Bank der Deutſchen Arbeit, Bücher⸗ gilde Gutenberg. Sprechſtunden für den Publikumsverkehr: morgens von 10—12 Uhr, nachmittags von 16—18 Uhr, außer mittwochs und ſamstags. * Ihren 78. Geburtstag feiert am 26. Oktober Frau Katharina Will, Witwe, Schwetzinger Straße 164.— 60 Jahre alt wird der Vertreter der Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien Heinrich Joſef Vol z im Oggersheim. Unſern Glückwunſch! . Werkfeuerwehr zeigt ihr Können: „Großbrand im Vanillinwerk' Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr von Boehringer& Söhne Die Freiwillige Feuerwehr der Firma Boe h⸗ ringer& Söhne in Waldhof hielt am Sams⸗ tagnachmittag ihre Hauptübung ab. Die Wehr, die unter dem Befehl von Wehrführer Gotha ſteht, zeigte, daß ſie auch im vergangenen Jahre eifrig au der Vervollkommnung ihres Könnens gearbeitet hat. An der Uebung nahmen in Ver⸗ tretung des Polizeipräſidenten Hauptmann Heu⸗ necke und der Leiter der Mannheimer Berufs⸗ feuerwehr, Branddirektor Mikus, teil. Die Uebung begann mit Formaldienſt und mit ſportlichen Darbietungen. Das Fußererzieren verlief zur vollſten Zufriedenheit. Rhythmiſche Freiübungen wurden mit großer Exaktheit aus⸗ geführt, wobei beſonders beachtlich war, daß dabei die Wehr in drei Gruppen geteilt war, die gegen⸗ läufige Uebungen vollführten. Gleich gute Schulung ließ ein Hindernislauf erkennen. Die Freiwillige Feuerwehr von Boehringer& Söhne zühlt in Mannheim zweifellos zu den ſportlich am ſten ausgebildeten Wehren, was neben dem Wehr⸗ ihrer dem den Sport leitenden Meiſter Zeyer zu verdanken iſt. g f Auf Formaldienſt und Sport folgte die eigentliche Hauptübung, die ſich im Werke abſpielte. Der Hauptangriff ging von der Annahme aus, daß im Vanillinbetrieb durch die Exrploſſon eines Benzolbehäl⸗ ters ein Großbrand ausgebrochen iſt, das den Einfatz der ganzen Wehr erfordert. Daran an ſchloſſen ſich noch eine Reihe weiterer Annahmen die die Einfatzbereitſchaft und den Ausbildungsſtand der Wehr und insbeſondere die Entſchlußkraft der Füßrer und Unterführer unter die Lupe nahmen. Nach vollbrachter Arbeit fand man ſich zu einem Kameradſchaftsabend zuſammen. Dabei 8 ſprach Dr. Engelhorn 85 als Betriebsführer. Er gedachte zunächſt der beiden im vergangenen Jahr verſtorbenen Wehrmänner Ludwig Kunzmann und Auguſt Welker und des bei einem Brand tödlich verunglückten Gefolgſchafts⸗ noch dem Feuerwehrdienſt widmen. Wehr dankte mitgliedes Albert Deutſch, denen man eine Minute ſtillen Gedenkens widmete. Dan kam der Betriebs⸗ führer auf die im Laufe des Jahres erfolgte Aner⸗ kennung der Wehr als Feuerlöſchpolizei zu ſprechen, die eine große Verpflichtung in ſich berge. Während des Jahres ſei die Wehr dreimal gur Brandbekämpfung eingeſetzt worden: bei der Benzinexploſion bei der benachbarten Che⸗ miſchen Fabrik Weyl.⸗G., bei einer betriebseige⸗ nen Exploſion und bei einem Dachſtuhlbrand. In allen drei Fällen habe ſich die Wehr bewährt. Das vergangene Jahr habe der Wehr ſchon gezeigt, daß die an ſie als Feuerlöſchpolizei geſtellten Anforde⸗ rungen größer geworden ſind. Im neuen Jahr wer⸗ den dieſe Anforderungen weiter ſteigen, aber damit ſei eine Steigerung der Leiſtungen und eine Er⸗ höhung des Anſehens verbunden. Dr. Engelhorn nahm den Abend zum Anlaß, ſechs verdiente Wehrmänner, die ſeit 25 Jahren der Wehr angehören, auszuzeich⸗ nen: Robert Henninger, Peter Schäfer, Mei⸗ ſter Fritz Vögele, Jakob Michel, Georg Schmitt und Leonhard Schuhmacher. Zum Schluß ge⸗ dachte der Betriebsführer des Führers. Dem Sieg⸗Heil folgten die nationalen Lieder. Branddirektor Mikus würdigte in längeren Ausführungen die bei der Hauptübung gezeigten Leiſtungen. Beſonderes Lob ſpendete er dem Formaldienſt und dem ſportlichen Können. Der Ausbildungsſtand weiſe eine beacht⸗ liche Höhe auf. Bvanddirektor Mikus dankte der Wehr für ihre bisherige Arbeit. Hauptmann Hennecke ſtberbrachte die Grüße des Polizeipräſidenten und unterſtrich die Opferbereitſchaft der Wehrmänner, die ſich neben ihrer Tagesarbeit in ſelbſtloſer Weiſe Im Namen der . Wehrführer Gotha allen, welche deren Arbeit unterſtützten, insbeſondere der Betriebsführung. Anſchließend verbrachte man noch einige Stunden in froher Kameradſchaft f dx. m. Wagen, Räder und Volk bilden, ſo auf den Zenti⸗ meter genau herum, daß es eine wahre Freude it. Die Männer ziehen ſich hoch, Knie und Fuß gewandt benutzend, und einer vom TW 46 verſichert, daß jener mit dem Zollſtock in der Hintertaſche ein ausgezeich⸗ neter Turner ſein müßte. Das ſähe man mit einem halben Auge. Jetzt aber die letzte Leiter— wie kommt denn die herunter? Wir warten und niemand kann's erklären. Man kann ſie doch nicht auch ſo am Geſims entlangrutſchen laſſen. Aber nach Löſung des letzten Knotens entert das Turnertalent nach oben, da be⸗ feſtigen ſie ein Tau, und laſſen nun die Leiter ſo nach außen fallend herunter, und eilends weichen wir, um Leben und Knochen beſorgt, zurück. Auch dies ſchaffen dret Männer weg, die zwei da oben ziehen ſich ins Turminnere zurück, und damit ſtrahlt nun der Bau in herrlicher Reinheit mit extraweißen Eingängen und Karyatiden und ſymboliſchen Figu⸗ ren nebſt den goldenen Lettern Justitiae et Piet ati. Nun eile man und ſchaue beim Warten auf die Straßenbahn, auch beim Einkauf von Blumen und Rettich, oder auch ganz allein auf dem weiten Platze, die barocke Schönheit zu bewundern; denn nicht viele Wochen eines regenreichen Winters dürfen darüber vergehen, und manch grauer Flecken wird ſchon wie⸗ der ſichtbar ſein. Dr Er r ³˙¹—9o⁴ AAA Mannheimer Preisträger auf der Ika Auf der vor wenigen Tagen geſchloſſenen 7. In⸗ ternationalen Kochkunſt⸗Ausſtellung haben auch die badiſchen Mannſchaften und die badiſche Induſtrie ausgezeichnet abgeſchloſſen, wie die große Zahl der Preisträger zeigt. In der Abteilung Warme Küche erhielt die Kochmannſchaft des Gaues Baden den Großen Preis und Ehrenpreis. Einen beſon⸗ deren Ehrenpreis für die Mannſchaftsführer erhielt Herr Touſſaint. In der Abteilung Kalte Küche erhielt die Gaumannſchaft Baden(Koſſen⸗ haſchen Mannheim) einen Großen Preis und Kon⸗ ditor Kienle einen Ehrenpreis. Einen Leiſtungs⸗ preis und Ehrenpreis der Ika erhielt das Reſtau vant Moninger, Karlsruhe, Küchenmeiſter Scheuerpflug umd Jakob Dor ſt, Mannheim. Aus der Induſtrie⸗ Abteilung erhielten den Großen Preis der Ika die Firmen Sutterer& Cie., Mösbach b. Achern/ Schwarz⸗ wald, Richard Graebner, Karlsruhe, C. H. Knorr .⸗G., Heilbronn a.., Erſte Freiburger Brezel⸗ fabrik, Julius Baader, Freiburg i. Breisgau, Knauber& Maas, Mannheim, F Seneca, Eiſen⸗ gießerei, Karlsruhe, Junker& Ruh.⸗G, Karls⸗ ruhe. Einen Leiſtungspreis der Ika erhielt die Firma Stierlen⸗Werke.⸗G., Raſtatt, Baden. Ein Anerkennungsdiplom erhielt. die Firma Franz Jelöchauſch, Mannheim⸗Käfertal. Berlin im Dunkeln! Wie die Reichshauptſtadt während der großen Luftſchutz⸗ und Verdunkelungsübung dieſes Herb⸗ ſtes ausgeſehen hat, zeigt das ſpeben erſchienene Heft der„Sirene“, der illuſtrierten Zeitſchrift des Reichsluftſchutzbundes, in einem ganz ausführlichen Bildbericht. Das neue Heft bringt außerdem einen ſehr aufſchlußreichen Beitrag über Flugzeugbau mit intereſſanten Aufnahmen. Bildberichte erzählen von den Männern des Selbſtſchutzes im Hamburger Ha⸗ fen, von den Felſenkammern in einer kleinen Elb⸗ ſtadt, die zu Schutzräumen ausgebaut worden ſind. Ein bebilderter Artikel„Kinder unter der Volksgas⸗ maske“, Photos vom Heer der Tſchechoſlowakei und Berichte von der Arbeit des Reichsluftſchutzbundes beſchlteßen das inhaltsreiche Heft. Vier Kurſe in der Mütterſchule Am Dienstag, dem 286. Oktober, beginnt in der Mütterſchube ein Kurſus über Säuglings⸗ und Kinderpflege. In 12 Abenden wird das Ver⸗ halten der werdenden Mutter, ſowie die Pflege des Säuglings in geſunden und kranken Tagen, ſeine Kleidung und Ernährung beſprochen. An praktiſchen Uebungen wird das Baden und Wickeln gelehrt. Der Kurſus findet jeweils dienstags und donners⸗ tags von—10 Uhr abends ſtatt. Nachmittagskurſus über Erziehungsfragen Am Donnerstag, dem 28. Oktober, beginnt ein neuer Kurſus über Erziehungsfragen mit Baſteln. Die theoretiſchen Stunden werden ergänzt dat rch praktiſche Anleitungen in der Anfertigung kleiner Baſteleien, Erlernen von Kinderſpielen und ⸗liedern. Der Kurſus findet dienstags und donners⸗ tags von.30 bis.30 Uhr ſtatt. Abendkurſus im Nähen. Am Montag, dem 10. November, beginnt der nächſte Nähkurſus. Er gibt unſeren Frauen und Mädchen Gelegenheit, ſich Anleitung zu holen in pünktlicher Näh⸗ und Flickarbeit oder aus alten Klei⸗ dungsſtücken etwas Neues entſtehen zu laſſen. Kur⸗ ſustage: montags und mittwochs, abends s bis 10 Uhr. Abendkurſus in Kochen und Haushaltführung. 5 Am Dienstag, dem 16. November, beginnt ein neuer Kochkurſus über neuzeitliche und geſunde Er⸗ nährung, Zubereitung ſchmackhafter und geſunder Speiſen, die billig ſind, wirtſchaftliche, ſparſame und nach volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten eingeſtellte Haushaltführung. Zweckmäßige Wäſchebehandlung und ſonſtige, im Haushalt täglich vorkommende Fra⸗ gen werden erörtert und durch praktiſche Uebungen ergänzt. Der Kurſus findet dienstags und don⸗ nerstags, abends ab 8 Uhr ſtatt. Kurſusgebühr einſchließlich Eſſen beträgt 6 Mk. 5 Anmeldungen nimmt entgegen: Die Mütter⸗ ſchule, Mannheim, Kaiſerring 8. Fernruf: 43495. Ge⸗ 11 40 912 Uhr und—6 Uhr. Samstags 9 bis 15 Eine italieniſche Studfenkommiſfion, die in die⸗ ſen Tagen bei der Deutſchen Arbeitsfront in Mannheim weilt, nahm am Samstagabend Gele⸗ genheit, die Aufführung des„Zigeunerbarons“ im Nationaltheater zu besuchen. * e 21.15: Der Tag klingt aus — Affficlit WII Kartoffelausgabe Um die Kartoffelausgabe reibungslos durchführen zw können mache ich noch einmal darauf aufmerkſam, daß die Kartoffeln ortsgruppenweiſe aus⸗ gegeben werden Es erhalten jeweils nur diejenigen Ortsgruppen⸗ Bedürftigen Kartoffeln, die in der Zeitung oder am Ortsgruppenanſchlag aufgerufen ſind. Bedürftige aller nicht aufgerufenen Ortsgruppen werden an der Kartoffelausgabe zurückgewieſen. Die bekanntgegebenen Ausgabezeiten ſind unbe⸗ dingt einzuhalten. Kreisbeauftragter für das WaeßWſ 1937/38. Genehmigung von Mietpreiserhöhungen. Durch die dieſer Tage in der Preſſe mitgeteilte neue Anordnung des Reichskommiſſars für die Preisbil⸗ dung hat ſich die Zuſtändigkeit der zur Entſcheidung über Anträge auf Mietpreiserhöhungen berufenen Behörden geändert. Zuſtändig zur Entſcheidung ſind künftig für die Städte Baden⸗Baden, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Mannheim und Pforzheim die Oberbürgermeiſter, für die übri⸗ gen Gemeinden die Landräte. Anträge auf Ge⸗ nehmigung von Mietpreiserhöhungen ſind bei dieſen Stellen und nicht mehr bei der Preisbil⸗ dungsſtelle des Badiſchen Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums einzureichen. e Schnittmuster Zentrale Record, Beyer-, Ullstein, Vogue- Schnitte, Plättmuster, NMode zeitschriften Anruf 26603 EM MA Schäfer u. 24 ** Erſte Hilfe bei Unglücksfällen. Das Deutſche Rote Kreuz, Sanitätskolonne J. Mannheim, beginnt am Donnerstag, 28. Oktober, abends 8 Uhr, im Kolonnenhaus der Sanitätskolonne Qu 7, 12, mit ſei⸗ nem diesjährigen Winterkurſus zur Erlernung der Erſten Hilfe bei Unglücksfällen und im Luftſchutz⸗ ſanitätsdienſt. Der Kurſus iſt nur für Männer und wird jeweils donnerstags von—10 Uhr durch die Kolonnenärzte unentgeltlich abgehalten. An⸗ meldungen zur Teilnahme am Kurſus werden jeder⸗ zeit im Kolonnenhaus Qu 7, 12 oder bei Kurſus⸗ beginn entgegengenommen. NSDAD-Miffeilungen Aus partetemtlichen Bekenntmachungzn enmommen Die beſtellten Einſchreibeplakate ſind auf der Kreis⸗ proprgandaleitung abzuholen. Kreispropagandaamt. NS⸗Fraueuſchaft Neckarſpitze. 28. 10., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend Geſellſchaftshaus, F 3, 18. 5 5 Deutſches Eck. 27. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend in den Germaniaſälen, 8 6. Frauen des Frauenwerks ſind ein⸗ geladen. Neuoſtheim. 10., 20 Uhr, Heimabend im 25. im evan⸗ e emeindehaus. Rheintor. Die Hefte Vuũ müſſen am 5. 10. zwiſchen 12 und 14 Uhr bei Hertlein, Luiſenring 23, werden. Neckarau⸗Nord. 25. 10., 14 Uhr, Nähnachmittag bei Frau Mayfarth. 20 Uhr Singſtunde im„Engel“. Sandhofen. 26. 10., 20 Uhr, Heimabend im Heim. Käfertal. 20.30 Uhr: Singſtunde im Heim, Mann⸗ heimer Straße 2, für alle Mitglieder. Die Deutſche Arbeitsfront Vom Berufserziehungswerk der Dentſchen Arbeits⸗ front. Am Montag, 25. Oktober, beginnen folgende Lehr⸗ änge: Nr. 6: Zeichnen nach DIN für Anfänger; Nr. 68: Techniſches Zeichnen für Metallwerker, Stufe I; Nr. 64: Techniſches Zeichnen, Stufe II, ſämtliche in der Ingenieur⸗ ſchule N 6, Saal 4, um 20 Uhr.— In O 1, 10, Saal 2, beginnt um 21 Uhr der Lehrgang Nr. 137: Sonderlehr⸗ gang für Meiſterprüfungs kandidaten für Friſeure. Montag, 25. Oktober Nationaltheater:„Wallenſtein“ dramatiſches Gedicht von Schiller, Schülermiete C, 13 Uhr.—„Der goldene Kranz“, Volksſtück von J. Huth, Miete H, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors; 20.15 Uhr Feterabendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Roſengarten: 20 Uhr Akodemie⸗Konzert. Gaſt⸗Dirigent: Hans Weisbach. Soliſten: Max Kergl(Violine), Helmut Doſt(Violoncello). Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Das Programm der Weltattraktionen. Tanz: Libelle Kaffee Carl Theodor Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Daphne und der Diplomat“. Alhambra: „Der Muſtergatte“.— Schauburg:„Die gelbe Flagge“.— Palaſt und Gloria:„Mario“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöeinet von 10—18 und 15—17 Uhr. Sonderſchau Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Die deutſchen Freilichtbühnen. Theatermuſeum. E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. 5 Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr, Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr, Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Weltkriegsgusſtellung: Die lebende Front. Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 948 21. Was hören wir? Dienstag, 26. Oktober 1 Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.00: Bei den Batſchka⸗Schwaben. Hörfolge.— 11.30: Volksmuſik. 12.00: Mittogskonzert.— 14.00: Von jedem etwas(Schall platten).— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Ja Heim und in der Ferne.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Wer vieles bringt..(Schollpl.).— 20.00: Wie es euch gefällt. — 21.00: Glück im Kreislauf. Modernes Funkmärchen.— 22.00: Nachrichten. 22.40: Unterhaltung und Tanz.— 24.00: Nacht muſik. Deutſchlandſender Werwolf. Hörſpiel.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Vorbeugen iſt beſſer.— 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00; Allerlei.— 15.15: Meiſter ihres Faches(Schollpl.). — 135.45: Frau und Raſſefragen.— 16.00: Muſik om 77 5 mittag.— 18.00: Franz Schubert: Sonate. 8 5* Deutſche Volkslieder.— 18.55: Ahnentafel.— 19.10; Der Barometermacher. Jaubermärchen.— 21.00: Ir lite ichtmuſik— 23.00 Tanzmuſik. abgerechnet 2220: Politiſche Zeitungs ſchau.— .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Der Tan! Reich Ober trete! 3¹ Gaue mini Staa arbei N leiter kurze betra mini führt aufge Staa So e Verg tiſtiſe ſchen ſchen G ſonde Hang auch Inte gewo jeden D grad nalſo daran den Denr Gege wir 1 Dam verſa uns D Orga Stell teren D iſt di letzte Heim ſtes, verle lind hatt ich gelt. ein ede. * zwe kräß is⸗ un⸗ 1 ö So ergeben ſich weſemliche Unterſchiede 2 — G 17 4 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 403 M die Aufgabe der ontag, 25. Oktober 198 gemeindlichen Selbstverwaltung: Gemeinſchaftserziehung in der Gemeinde Dr. Frick über das Ausleſe- und Schulungsprinzip in der Gemeindeführung dnb. Karlsruhe, 23. Oktober. In der mit den Fahnen des Reiches und mit annengrün geſchmückten Feſthalle ſprachen heute zinnenminiſter Dr. Frick und Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler zu Tauſenden von Ver⸗ ſretern der gemeindlichen Selbſtverwaltung. Zu der Kundgebung waren das Führerkorps des les Baden der NSDAP, der badiſche Innen⸗ ter Pflaumer, die Vertreter der Reichs⸗ und sbehörden, der Wehrmacht und des Reichs⸗ enſtes erſchienen. 9 dem Fahneneinmarſch eröffnete Gauamts⸗ leiter Oberbürgermeiſter Pg. Körber⸗Freiburg mit 1 ißungsworten die Kundgebung. Dann Frick das Rednerpult, um ſeine Aus⸗ fungen zu machen, die mit ſtarker Zuſtimmung miniſter Dr. fül mmen wurden. Er führte dabei u. a. aus: Bedeutung der Gemeinſchaften im Volks⸗ und datsleben iſt nicht zu allen Zeiten gleich geweſen. bei einem ich der Gemeinde in den Zeiten des abſolu⸗ tiſchen Staates, in den Perioden des demokrati⸗ falls und in den Jahren nationalſozialiſti⸗ aues. im deutſchen Volk iſt ein Weſenszug be⸗ 3 ausgeprägt: Es hat einen ausgeſprochenen ig und zugleich eine ausgeſprochene Fähigkeit, im engeren Bereich zu wirken. Bei ſeiner hohen ligenz und ſeiner ſtarken Initiative iſt es nicht nt, nur darauf zu warken, bis ihm in all' und jedem das Heil von oben kommt. Das iſt die Auffaſſung, die Daſein und Wirkungs⸗ grad der gemeindlichen Selbſtverwaltung im natio⸗ ziali en Staate beſtimmt. Es kommt ihm f den ſtarken Kräfte zur vollen Entfaltung zu bringen. Denn wir wiſſen, daß wir damit an die natürlichſten henheiten unſeres Volkslebens anknüpfen, und wiſſen ferner, eine Aufgabe nur dann ihre vollkommenſte Löſung findet, wenn ſie den durch die natür⸗ lichen Gegebenheiten beſtimmten Trägern über⸗ laſſen wird. Damit gewinnt das bekannte Wort von der„Uni⸗ “ des gemeindlichen Aufgabenbereiches für nen neuen Sinn. 8 ſteht aber über einem bloßen j Zweck hinaus— ihrer allgemeinen d Bedeutung nach im Dienſte einer wei⸗ Ziel des nationalſozialiſtiſchen Staates ksgemeinſchaft, der jeder, auch der genoſſe, dient und in der er ſeine wahre Das iſt aber auch der Sinn des Dien⸗ von jedem Bürger in der Gemeinde ö verlangen. 160 n Damit iſt heute wie ehedem die Selbſtverwal⸗ tung eine Schule der Erziehung zur Gemein⸗ ſchaft. Sie iſt aber noch mehr. Sie erſchließt, wie wohl kaum ein anderes Mittel, von dem engen Bereich der Gemeinde aus den Blick für die Notwendigkeiten des Ganzen. Es iſt gewiß, daß die Auſpannung aller Kräfte, die im Rahmen des Vierjahresplanes von jedem einzelnen verlangt wird, auch an unſe⸗ ren Gemeinden nicht ſpurlos vorübergeht. Auch ſie müſſen ihre Leiſtungen zum Höchſt⸗ 1 maß ſteigern. Es gilt dabei insbeſondere ein wirk⸗ lich ſchlagkräftiges, nach jeder Richtung einſatzfähiges Mittel der Staatsführung zu ſchaffen. Die gemeind⸗ liche Arbeit muß ihre Ergänzung finden in einer weiteren kommunalen Organiſation, die wir in faſt allen deutſchen Ländern in der Geſtalt der Landkreiſe finden. Die Landkreiſe in Deutſchland haben ſich bewährt und werden auch in Zukunft ihre volle Be⸗ deutung behalten. Im Land Baden haben ſich die Verhältniſſe gegenüber den anderen Ländern, in denen ſich ein in den weſentlichen Zügen einheitliches Bild ergibt, eigenartig entwickelt. Während in den übrigen Län⸗ dern der Landkreis ſowohl ſtaatlichen Verwaltungs⸗ bezirk als auch kommunale Körperſchaft darſtellt, umfaſſen die ſogenannten Kreiſe in Baden räumlich das Gebiet mehrerer ſtaatlicher Amtsbezirke und haben bis heute eine perſönliche Verbindung zwiſchen Staat und Selbſtverwaltung in der Perſon des Landrates nicht geſchaffen. Dadurch konnte das kommunale Leben der Kreiſe in Baden nicht die In⸗ tenſität erreichen, wie in anderen Ländern. Es dſt deshalb mehr als eine bloße Frage der Vereinheit⸗ lichung, wenn nach dem Umbruch der Herr Reichs⸗ ſtatthalter und die Landesregierung an eine Umgeſtaltung dieſer badiſchen Sonderheiten herangetreten ſind und ich freue mich beſonders, daß der Weg einer ſchrittweiſen organiſchen Löſung ge⸗ wählt worden iſt. Wege der Leiſtungsſteigerung ſind nicht nur in dem Ausbau der über den Gemeinden ſtehen⸗ den kommunalen Organiſationen zu ſuchen; ſie müſſen vor allem in der Gemeinde ſelbſt gefunden werden. Ich habe anläßlich des Reichsparteitages der Ar⸗ beit einmal betont, daß wir bei einem Rückblick auf die Leiſtungen nationalſozialiſtiſcher Gemeindepolitik in den letzten vier Jahren mit Recht ſtolz ſein dür⸗ fen. Wir alle zuſammen haben erreicht, was in unſe⸗ ren Kräften ſtand. Dabei ſind wir aber keineswegs ſo überheblich, dieſe Leiſtungen als vollkommen hin⸗ guuſtellen und ſie keiner Beſſerung mehr für fähig zu halten. Wir wiſſen vielmehr nur zu gut, daß noch an zahlreichen Stellen beſſernde Hand angelegt werden muß; und wir ſind gewillt, die Folge⸗ rungen aus dieſer Erkeuntnis zu ziehen. Die Verwaltung des flachen Landes hat in vielen deutſchen Gemeinden die Ehrenamt lichkeit der Führung der Geſchäfte ſo beibehalten, wie ſie früher war, trotzdem dieſe an Umfang und Bedeu⸗ tung ſtändig geſtiegen ſind. Daraus hat ſich ein Miß⸗ verhältnis ergeben, das nicht wegzuleugnen iſt. Es muß und wird uns gelingen, den ehrenamt⸗ lichen Bürgermeiſter, an dem wir grundſätzlich feſt⸗ halten! von dem Uebermaß der vielfältigen Auf⸗ gaben zu entlaſten, die im weſentlichen auf dem Ge⸗ biete des techniſchen Verwaltungsablaufs liegen Wir müſſen ihm Hilfen an die Hand geben, die dieſe Arbeit an ſeiner Stelle erledigen. Der Bürgermeiſter ſoll damit das werden was er im beſten Sinne ſein ſoll: Vater und Führer ſeiner Gemeinde, der ſeine Kraft nicht mit der Ausfüllung von Statiſtiken verbraucht, ſo wichtig ſie auch ſein mögen, ſondern die Gemeinſchaft, die ihm anvertraut iſt, zu⸗ ſammenhält, ihre Aufgaben beſtimmt und ihre Durch⸗ führung ſichert. Hollywoods jüngſte Generation Eine Gruppe von Filmkindern von Hollywood, die zwar noch keinen deſtoweniger ſtark beſchäftigt ſind. aber nichts⸗ Namen haben, ab gender⸗M.) (Atlbantik, Ein weiteres Wort möchte ich den Fragen der gemeindlichen Perſonalpolitik widmen. Wir wiſſen alle, daß ſtets die Perſönlich⸗ keit für das Gelingen einer Aufgabe entſcheidend iſt. Wir wiſſen auch, daß die Anforderungen, die an die Perſönlichkeit geſtellt werden müſſen, um ſo höher ſind, je ſchwerer und verantwortungsvoller die zu löſenden Aufgaben ſich darſtellen. Man hat den Ge⸗ meindedienſt in letzter Zeit des öfteren als den Dienſt an der Front bezeichnet. Ich ſtelle mich völlig hinter dieſe Auffaſſung. Wie man aber an die Front nur das beſte Soldatenmaterial ſtellt, ſo ſind auch für den Dienſt in der Gemeinde die beſten Kräfte gerade gut genug. Es gilt alſo, die beſten deutſchen Männer zu dieſem Dienſt auszuwählen; gilt aber ferner, ſie durch ſtetige Schulung„in Form“ zu halten. Ob man Charakter in des Wortes umfaſſenoͤſter Bedeutung hat, ob man gewillt iſt, die erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben, d jeder, der heute in den Gemeindedienſt eint ächſt zu beweiſen. Hierin liegt eine weſent zung für das, was ich vorhin als Le ung in den Ge⸗ meinden bezeichnete. geſtellt wird wie der deutſ Bürgermeiſter, wem eine ſolch umfang⸗ reiche Ver ſen iſt wie ihm, der kann nur der beſte Mann ſein, der für dieſes Amt überhaupt zu finden iſt. 8 Wer ſo h Jede Verlegenheitslöſung muß hier unter allen Umſtänden ausſcheiden. müſſen ſich unbedingte Hingabe an den nat[ſozialiſtiſchen Staat und au die nationalſozialiſtiſche Idee, Berufenſein zum Führer, charakterliche Lanterkeit, ein unbe⸗ dingt vorbildlicher Lebenswandel und ein Höchſt⸗ maß von Erfahrung und ſachlichem Können paa⸗ ren. Keine dieſer Eigen ſchaften nud Fähigkeiten darf fehlen, ſoll der Bürgermeiſter wirklich das ſein, was die Deutſche Gemeindeordnung vor⸗ ausſetzt, der verantwortliche Führer ſeiner Gemeinde! Bei dem Bürgerme Nicht anders ſteht es aber auch mit der Beſetzung der Stellen der Beigeordneten und der Gemeinderäte. Auch in den kleineren Gemein⸗ den handelt es ſich hier nicht darum, Ehrenſtellen Pfarrkonferenz von zu beſetzen, die ein gewiſſes Anſehen geben, ſondern vielmehr darum, Männer zu finden, die zur Mit⸗ arbeit bereit, auf Grund ihrer Lebenserfahrung und ihrer Einſicht aber auch geeignet ſind. So ſehe ich insgeſamt in der Ausleſe und in der ſchulungsmäßigen Führung des für den Gemeinde⸗ dienſt berufenen Perſonenkreiſes wohl die ſtärkſten Anſatzpunkte für die von uns erſtrebte Leiſtungs⸗ ſteigerung. Es iſt und bleibt eine Wahrheit: Die Verwaltung der Gemeinde iſt ſtets ſo gut oder ſo ſchlecht wie die in ihr tätigen Perſönlich⸗ keiten! Wir wiſſen uns einig in einem Ziel: Wir wollen der deutſchen gemeindlichen Selbſt⸗ verwaltung den Platz in unſerem Volks⸗ und Staatsleben ſichern, der ihr aus der Naturgegeben⸗ heit zukommt, weil wir glauben, daß wir damit echten Dienſt an der Gemeinſchaft unſeres Volkes leiſten. Wir ſind beſeelt von dem gleichen Wollen: Wir ſetzen all unſere Kraft ein, um die Leiſtung dieſer Selbſtverwaltung immer mehr zu ſteigern, weil wir uns bewußt ſind, damit unſerem Führer Adolf Hitler zu dienen. Tagung der deutſchen Pfarrkonferenz europa. In der eudDtſchen Ewangeliſchen Paris fand in der dritten Oktober⸗ Weſteu ropa men die der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſchloſſenen 14 Auslandsgeiſtlichen aus Holland, gien, Luxemburg und Fvankreich teil, Der Herzog von Windſor abgereiſt. Am Sams⸗ tagabend kurz nach 22 Uhr hat das Herzogspaar von Windſor mit dem fahrplanmäßigen Nachtſchnellzug München verlaſſen, um ſich bis zum Beginn der Amerikareiſe nach Paris zu begeben. Der rumäniſche Kronprinz zum ernannt. Durch ein offizielles königliches wurde Kronprinz Michael an ſeinem zehnten burtstage zum Unterleutnant und zum Ehrenadju⸗ tanten ernannt. von ange⸗ Bel⸗ Unterleutnant Dekret 8 Be⸗ Nilt im Junkeln 7 Von Karl Anoreas Frenz „Habe ich Ihnen ſchon die Geſchichte mit dem Ti⸗ ger erzählt?“ fragte Kapitän Sanſtett und ſchob die Karten auf die Seite. Ich konnte mich nicht an ſeine Geſchichte erinnern, in der ein Tiger vorkam, und ſchüttelte den Kopf. „Na, gut, das war noch zu Zeiten der„Inſu⸗ lmde“, auf der ich damals als Dritter war. Ich hatte wieder mal Landurlaub und das erſte war, daß ich eine Kneipe aufſuchte. Es war ein kleines Tin⸗ geltangel, auf deſſen Bühne ſich ein Feuerfreſſer, ein Meſſerſchlucker und einige mit bunten Reiher⸗ ſehern herausgeputzte Tänzerinnen produzierten. Ich ſetzte mich an einen Tiſch und goß gerade das zweite Glas hinunter, als mir jemand von hinten kräftig auf die Schulter ſchlug. Ich drehte mich um und ſah Pieter Dan ins Geſicht. Er lachte nud ſagte: „So ein Zufall, hätte nicht gedacht, dich noch einmal zu ſehen.“ Nun, ich mußte ihm lange von zu Hauſe erzählen und er horchte mit offenem Munde zu. Er vergaß vor Rührung das Trinken und als ich mit dem Er⸗ zählen fertig war, fragte er:„Und Marion?“ „Tig, die hätte ich vergeſſen“, gab ich zurück. „Nun, ſie hat den Kriſchan Jenſen genommen.“ „Na, das muß begoſſen werden“, erwiderte er, „und außerdem wirſt du doch auch meine Frau ken⸗ nenlernen wollen.“ Ich war natürlich erſtaunt, daß Pieter eine Frau hatte, und als er noch ſagte, daß er ein gutes Stück von Wladiwoſtok weg in einem Dorf wohne und dort eine Werkſtatt und einen kleinen Laden habe, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er ſchleppte mich am anderen Morgen mit hinaus und ich war froh, als wir die lange rumpelige Eiſen⸗ bahnfahrt hinter uns hatten. Das Wiederſehen wurde dann auch in Pieters Heim tüchtig begoſſen und gefeiert. Ingrid, ſeine Frau, ließ das Grammophon ſpielen und wir beide gröhlten im Suff mit. Die paar Tage vergingen wie im Flug und als ich Pieter am letzten Tage lagte, daß ich am kommenden Morgen wieder an ors ein müßte, ſagte er:„Das iſt nicht möglich!“ „Wieſo? Weshalb?“ fragte ich und ſchaute etwas dumm. „Weil der einzige Zug, der durch das Dorf kommt, bereits am Mittag da war“, entgegnete er. „Iſt das nun Spaß oder Ernſt?“ wandte ich mich wieder an ihn. f „Glaubſt du, daß ich dir etwas vormachen will?“ war ſeine Antwort. „Verdammt!“ ſtieß ich hervor.„Ich muß morgen früh pünktlich zur Stelle ſein!“ i „Da iſt guter Rat teuer“, meinte Pieter und ſah mich und ſeine Frau an. „Pieter, wir haben doch ein Pferd im ſeine Frau nach einer Weile. „Wenn du reiten kannſt“, ſagte Pieter,„das Pferd könnteſt du, bis ich wieder in die Stadt hineinkomme, in der Schenke einſtellen, in der wir uns getroffen haben.“ „Das iſt „Den Abſchied können wir gerade noch ſagte Pieter danach,„dann mußt du fort.“ f Er ging hinaus und kam mit einigen Flaſchen wieder herein. Ingrid nahm die Gläſer aus dem Schrank. 5 „Den Weg kannſt du nicht verfehlen, er führt im⸗ mer am Bahndamm entlang“, hub Pieter mit ſchwe⸗ rer Zunge an, als wir beide voll waren und ich an den Aufbruch denken mußte. 5 Ich ſchwang mich auf das ſchwarze Koſakenpferd und Pieter auf die blonde Ingrid winkten, bis ſie mich nicht mehr ſahen. Links und rechts des Bahn⸗ damms war bald nichts mehr als Wald und Steppe. Ich ritt und ritt. Es wurde raſch dunkel und mit der Zeit merkte ich, daß mir das Reiten auf den vielen Alkohol hin doch nicht gut bekam. Ich ſah zwar noch lange den hohen Bahndamm rechts neben mir, aber dann ſah und wußte ich nichts mehr. Von dem lauten Wiehern des Pferdes erwachte ich wieder. Ich wunderte mich zunächſt, daß ich im naſſen Graſe lag und ſuchte in der Dunkelheit ſchlaf⸗ trunken nach dem Pferd. Es ſtand wie gebannt etwas abſeits von mir und ſtarrte mit vorgeſtrecktem Hals, erregt ſchnaubend und wiehernd, nach dem ſtockfin⸗ ſteren Bahndamm. Mir ſchien, es zittere vor Furcht am ganzen Leib, was ich mehr gefühlsmäßig emp⸗ fand, als ſah. Ich warf einen Blick nach dem Bahndamm und im erſten Augenblick wußte ich vor Schreck nicht, narrte mich nun der Alkohol oder träumte ich das Ganze. Auf dem Bahndamm ſtand groß und mäch⸗ tig ein Tiger, der ſeine grünen, funkelnden Augen auf mich richtete und ſcharf nach mir witterte. Ein Griff in die Taſche und die Piſtole heraus, war eins. Ich feuerte zwei, oͤrei Male auf die Beſtie und gleich darauf war ſie verſchwunden. Ich wollte danach aufſtehen, aber ich ſage Ihnen, Herr, ich war nicht dazu fähig; der Rauſch, die Mü⸗ digkeit und der ausgeſtandene Schrecken ließen mich nicht vom Boden aufkommen. Ich ſchlief wieder ein Stall“, ſagte eine Löſung!“, ſagte ich erleichtert. begießen“, und erwachte nach einiger Zeit von dem gleichen er⸗ regten Wiehern des Pferdes. Mein erſter Blick galt diesmal dem Bahndamm und dort ſtand wieder der Tiger. Ich hatte ihn alſo das erſtemal nicht getrof⸗ fen. Nun, dafür wollte ich ihn das zweitemal um ſo todſicherer treffen. Ich zielte haarſcharf zwiſchen die beiden grünen Lichter, ſchoß, und der Tiger war fort. Das Pferd graſte danach wieder ruhig am Step⸗ penrand. Ich hatte eigentlich vor, nur noch kurze Zeit liegen zu bleiben, bis der neuerliche Schock des Schreckens etwas verebbt war. Aber ich ſchlief wie⸗ der ein und ich hatte auch gar nicht lange geſchlafen, als mich das ängſtliche Wiehern des Pferdes von neuem weckte. Ich blickte den Bahndamm hinauf und dort ſtand abermals der Tiger. Herrgott, Herr, jetzt wollte ich ihm aber den Garaus machen. Ich hob den Revolver, zielte und verfeuerte die ganzen Die Situation wurde mir nun doch ungemütlich. Rauſch und Müdigkeit waren auf einmal wie weg⸗ geblaſen. Ich ſtieg auf das Pferd und ritt den Bahndamm entlang weiter, bis ich gegen Morgen nach Wladiwoſtok kam. Ich ſtellte das Pferd, wie wir ausgemacht hatten, in der Stadt ein und nahm mir vor, an Bord niemand etwas von dem Tiger zu ſagen, da ſie es mir doch nicht glauben würden. Es war jedoch noch nicht einmal Abend, da wußte es ſchon das ganze Schiff, daß das Bahnperſonal des täglich nach Wladiwoſtok kommenden Zuges auf dem Bahndamm drei tote Tiger fand. „Was, drei tote Tiger?“ wollte ich auſſpringen und dem Kapitän erzählen, daß ich es war, der die drei Beſtien hingelegt hatte. Aber in dieſem Augen⸗ blick erwachte ich, und als ich um mich blickte, ſah ich, daß ich mit einer leeren Buddel unter dem Sonnen⸗ Patronen, die ich noch im Magazin hatte. Einen dach auf der„Juſulinde“ lag und die ganze Geſchichte Tiger ſah ich daraufhin nicht mehr. geträumt hatte. Tſcha.“ 55 „Der Zigeunerbaron“ Neueinſtudierung im Nationaltheater Nach mehr als vierjähriger Pauſe hat das Na⸗ tionaltheater das romantiſche Zigeunerglück der Saffi und ihres Barinkay wieder einmal ins Licht geſtellt. Obſchon weſentlich anders geartet und nicht mehr ganz ſo urſprünglich und unmittelbar mitrei⸗ ßend wie die„Fledermaus“, hält doch dieſer„Zigeu⸗ nerbaron“ nach der muſikaliſchen Seite hin immer noch ausgezeichnetes Niveau, beſonders, wenn man ihm die neuzeitliche Operettenproduktion gegenüber⸗ ſtellt. Allerdings ſtreift das Werk, deſſen Melodien⸗ kranz ſich auch heute noch mit Recht unverminderter Volkstümlichkeit erfreut, ſtark die Bezirke der Spiel⸗ oper, und ſtatt ſchäumenden Operettenübermuts hat im„Zigeunerbaron“ eine harmlos⸗heitere, mit Herz und Gefühl durchſetzte, gleichmäßig temperierte Atmoſphäre die Vorherrſchaft. Was reizt, ſind neben dem Muſikaliſchen das bäuerlich⸗ungariſche Pußta⸗Milieu, die Zigeunerro⸗ mantik, das lebhafte Gewimmel balkaniſcher Typen und die Trachtenbuntheit. Dazu kommen die ori⸗ ginellen Hauptgeſtalten: der flotte Barinkay, jenes vom Geheimnis hoher Abkunft umwitterte Zigeuner⸗ mädchen Safft, der unſterbliche Zſupan, wohlbeleib⸗ ter Fürſt über fünftauſend Schweinderln und Be⸗ ſitzer einer koketten Tochter mit Parvenü⸗Allüren, die alte Zigeunerin Czipra und was ſonſt noch an Figuren in dieſer Landſchaft der Ziehbrunnen und ſtroßcgedeckten Bauernhäuſer mit den Kukuruz⸗ Bündeln vor der Tür herumläuft. Die hübſche Szene und die bewegte Regie(Hans Becker), die ſaubere muſikaliſche Führung(Karl Klauß), die gefeſtigten ſoliſtiſchen und choriſchen Geſangsleiſtungen, nicht zuletzt auch die vor allem den dritten Akt ſtützenden tänzeriſchen Beigaben, von denen die„Giſchichten aus dem Wiener Wald“ von der Tanzgruppe Wera Donalies' ſcharmant „realiſtiert“ wurden— alles das bewirkte einen er⸗ freulichen Geſamteindruck und verfehlte nicht ſeine Wirkung auf ein aufgeſchloſſenes Publikum. Lutz Walter Millers Barinkay und Marlene Mül⸗ ler⸗Hampes Safſi waren geſanglich und dar⸗ ſtelleriſch ein ſympathiſches Liebespaar, dem nie⸗ mand das von Storch und Dompfaff geſegnete Glück mißgönnte. Milly Gremmler und Friedrich Kempf treten als das operettenübliche muntere „zweite Paar“ nicht ſo ſtark in den Vordergrund, wie man es in anderen Werken der leichtgeſchürz⸗ ten Muſe wohl gewohnt iſt. Aber auch ſie machten ihre Sache gut. Irene Ziegler ſang die Czipra mit verläßlicher Sicherheit des Geſchmacks, und Hans Scherer ſtempelte unter Aufbietung der ihm eigenen natürlichen Komik den Schweinezüch⸗ ter Zſupan zu einer draſtiſchen ländlichen Type des Südoſtens. Trieloffs würdiger Obergeſpan, Bartlings ſäuerlich⸗zelotiſcher Kommiſſar und Nora Landerich(Mirabella) blieben mit einigen anderen Darſtellern ganz kleiner Epiſoden ihren Aufgaben nichts ſchuldig. Das Publikum jubelte und hatte beſonders an den geſchmackvollen Ballettdarbietungen des dritten Aktes ſeine helle Freude. 7 5 Carl Onno Eiſen bart. 0 wird nicht nach Cheltenham gehen, wir werden auch wird es höchſte Zeit, daß Vater ihm das Handwerk — 6. Seite/ Nummer 498 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen ⸗Ausgabe Montag, W. Oktober 1937 — Vor einigen Wochen wurde in Madrid bei einem Aufruhr der Anarchiſten das dem Herzog von Alba gehörige Palais Liria von einer Moroöͤbren⸗ nerbande geſtürmt, ausgeplündert und in Brand gesteckt. Kunſtkenner und Kunſtfreunde in der gan⸗ zen Welt waren von lebhaften Beſorgniſſen erfüllt, ob des Schickſals der in dem Palais des Herzogs von Alba untergebracht geweſenen Kunſtſchätze. Denn dieſes Palais iſt an wertvollen Kunſtwerken weit reicher als ſelbſt das Madrider Königsſchloß. Insbe⸗ ſondere barg es eine reichhaltige Sammlung von Büchern, Dokumenten und Manuſkripten. Das Glanzſtück aber war die berühmte Olivares⸗ Bibel, ein aus dem 14. Jahrhundert ſtammendes wunder⸗ bares Manuſkript von eintauſendachthundertachtund⸗ dreißig Folio⸗Blättern. Es enthielt zweihundert⸗ neunzig herrliche Miniaturen zeitgenöſſiſcher koleda⸗ niſcher Künſtler und auch einiger franzöſiſcher Ma⸗ ler. Deswegen war beſonders in Paris die Anteil⸗ nahme an dem Schickſal der Olivarès⸗Bibel ſehr rege. Einige Optimiſten unter den franzöſiſchen Kunſtkennern hofften, daß irgendein rotſpaniſcher Aufrührer doch noch ſoviel Gefühl für die große Ver⸗ gangenheit Spaniens und ſoviel Reſpekt vor hoher Kunſt bewahrt habe, um das unerſetzliche Kleinod der Olivarès⸗Bibel vor dem Untergange zu bewah⸗ ren. Leider haben ſich jetzt dieſe ohnehin ſchwachbe⸗ gründeten Hoffnungen als eitel herausgeſtellt. Frau de Cadorna, eine nach Paris geflüchtete vornehme Spanierin, hat eben dort einen Vortrag über ihre furchtbaren Erlebniſſe in Madrid gehalten. Die Auf⸗ ſchlüſſe, die ſie dabei über das Geſchick der Olivares⸗ Bibel gegeben hat, waren nicht geeignet, ſchlimme Befürchtungen zu zerſtreuen. Im Gegenteil, Frau de Cadorna konnte nach dem eigenen Augenſchein von der Erſtürmung des Palais Liria erzählen. Denn ſie hatte von einem Fenſter ihrer gegenüberliegen⸗ den Wohnung den Sturm der Anarchiſten beobach⸗ tet. Sie kannte die Schätze des Palais Liria genau, da ſie in der Familie des Herzogs von Alba freund⸗ ſchaftlich verkehrt hatte. Dabei war es ihr ermöglicht worden, mehrmals mit kunſtbegeiſterten Augen in der herrlichen Handſchrift der Olivares⸗Bibel zu blättern. Als ſie die Anarchiſtenhorden in das Pa⸗ lats Liria gewaltſam eindringen und alles verwü⸗ ſten ſah, krampfte ſich ihr das Herz zuſammen, da ſie an die Olivarè⸗Bibel dachte. Als der von den Aufrührern angelegte Brand die hellen Flammen aus den Fenſtern und aus dem Dach hochſchlagen ließ, glaubte ſie, die Handſchrift ſei nun eingeäſchert. Ein wenig Hoffnung ſchöpfte ſie, als ein plötzlich ein⸗ ſetzender Platzregen die Flammen löſchte. Doch zu ihrem Schrecken erblickte ſie in der Straße auf einem Schulthaufen die ſchmutzbeſudelte rote Samthülle, in der früher die Handſchrift geruht hatte. Weiter iſt ihr nichts bekannt geworden. Nun ſtellt ſich die Frage: ſind die Blätter der koſtbaren, ganz unerſetzlichen, einzigartigen Handſchrift in alle vier Winde zer⸗ ſtreut worden? Oder hat man die Bibel gar ver⸗ brannt? Oder hat man ſie endlich nach Moskau über⸗ ſendet? Von dieſen drei Vermutungen vermag keine irgendeine Zuverſicht einzuflößen, daß die Olivareés⸗ Bibel doch der Vernichtung entronnen ſein möchte. 235 — Aus dem Zuchthaus von Folſom im Staate Kalifornien(USA) iſt der Straßenräuber Erneſt Booth entlaſſen worden, der während ſeiner 15jäh⸗ rigen Inhaftterung einer der erfolgreichſten und an⸗ erkannteſten Schriftſteller der Vereinigten Staaten geworden iſt. Man wird ſagen, daß das eine echte Geſchichte aus dem„Lande der unbegrenzten Mög⸗ lichkeiten“ ſei. Aber in dieſem Falle iſt es nicht die Senſationsluſt des Publikums, die aus dem Sträf⸗ ling einen Erfolgsmann machte:; denn die Leſer von Erneſt Booths Werken haben viele Jahre nicht ge⸗ Brand in London R A(. 25 „Du vergißt, Ma, ich geh' nicht mehr in die Schule. Und dieſe Sache... ich weiß wirklich darüber Be⸗ ſcheid, Vater ſprach mit mir, er wollte dich und Jenny nicht damit aufregen, da er Cheltenham doch unter keinen Umſtänden annehmen kann. Er ſprach weiter, obgleich die Frau ihn unterbrechen wollte. „Bounders hat irgendwelche Dinge getan, die mit dem Leverſtone⸗Krach zuſammenhängen.. unfaire, verbotene Dinge. Vater weiß davon. Vater muß ihn anzeigen. Und Bounders hat verſucht, ihn zu be⸗ ſtechen, verſteht ihr? Damit er ihn nicht anzeigt. Das iſt alles. Vater kann nichts anderes tun. Er R O N AN V N AN s ſo durchkommen. Haber er wird nichts Unrechtes tun.“ Der Junge, einmal in Fahrt, war nicht mehr zurückzuhalten. Zum erſtenmal in ſeinem Leben fühlte er ſich als ſtellvertretendes Haupt der Fami⸗ lie, und er beabſichtigte, dieſe Gelegenheit auszunut⸗ zen.„Ich fahre jetzt hinein“, erklärte er,„Vater muß das ſofort erfahren. Wenn Bounders ſeine Frau hier herausjagt, damit ſie dich beſchwatzt, Ma, dann muß er ein ganz ſchlechtes Gewiſſen haben. Dann legt.. Hund zwar gründlich.“ Er berührte flüchtig Jennys Hand, küßte die Mutter leicht auf die Wange und rannte hinaus. Im Laufen vergewiſſerte er ſich, ob er genug Fahrgeld bei ſich hatte; es wäre peinlich geweſen, hätte das ſtellvertretende Familien⸗ oberhaupt um Geld bitten müſſen. Doch es langte. Eeine knappe Stunde ſpäter ſtand Bert vor Lever⸗ ſtone and Marlowe. Er ſah zu dem Haus hinauf, das er noch nie betreten hatte— Strickland liebte es nicht, ſeine Familie an ſeiner Arbeitsſtätte zu ehen. Er trat ein, ſtieg die Treppen hinauf. Selbſt der Junge ſah dem Büro der verlorenen Firma an, wie tot alles ſchon war; es gab faſt keine Angeſtell⸗ ten mehr, und wer da war, war mürriſch, verknurrt und niedergeſchlagen. Er ließ ſich ſeinem Vater mel⸗ den und wartete. Erſt nach einer ganzen Weile kam Strickland mit ärgerlich⸗erſtauntem Geſicht.„Iſt was paſſiert?“ fragte er kurz. 5 Bert nickte.„Ich kann's dir aber hier nicht ſagen, Vater. gibl's nicht einen Platz, wo man nicht ge⸗ wußt, daß der Autor dieſer Geſchichten im Zuchthaus ſaß. Das war nämlich eine der— durchaus ver⸗ ſtändlichen— Bedingungen, an die die Verwaltung des Folſom⸗Zuchthauſes die Erlaubnis knüpfte, daß die literariſchen Erzeugniſſe Booths der Oeffentlich⸗ keit übergeben werden durften. Eine andere Be⸗ dingung lautete, daß die Geſchichten des Sträflings ſtets, ehe ſie zum Verleger kamen, einer eingehenden Zenſur durch die Juſtizbehörden unterzogen werden mußten. Der„American Mercury“ brachte als er⸗ ſter eine Erzählung von Erneſt Booth, die er, da die Zuchthaus verwaltung jegliche Namensnennung ver⸗ bot, mit dem Zuſatz„Von einem Unbekannten“ ver⸗ ſah. Erſt ſpäter, als ſich angeſichts des Erfolges der Arbeiten namhafte Literaten für Booth einſetzten, durfte der Name genannt werden, ohne daß die Oef⸗ fentlichkeit etwas über die Perſönlichkeit und das Vorleben des Autors erfuhr. Mit erſtaunlicher Menſchenkenntnis zeichnet Booth die Geſtalten aus der Unterwelt und ihr Daſein. Zum Teil ſind dieſe Geſchichten mitleidloſe Selbſtbekenntniſſe, aus denen die ehrliche Reue über ein verpfuſchtes Leben ſpricht. Zu den bekannteſten Werken Booths gehören „Stealing through the life“,„Ladies of the Mob“, das in Hollywood mit Clara Bom in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt wurde,„Texas Chain Gang“ und „We rob a Bank“. Dieſe und andere Erzählungen, die auf eine ungewöhnliche Begabung ihres Verfaſ⸗ ſers hindeuten, haben Booth viele tauſend Dollar eingebracht; er iſt nun, da er das Zuchthaus nach Verbüßung ſeiner Strafe verlaſſen hat, ein ver⸗ mögender Mann geworden. Die Mehrzahl ſeiner Leſer hat erſt jetzt durch die Zeitungsmeldungen von Booths Schickſal erfahren, der in Kürze eine Frau, mit der er ſeit Jahren vom Gefängnis aus in Brief⸗ wechſel ſtand, heiraten wird. * — Ein ungewöhnliches Duell fochten zwei junge Leute um den Beſitz eines Mädchens in Silver Spring im Staate Maryland(USA) aus. Der 18⸗ jährige Roy Butler und der 20jährige John Win⸗ grove liebten beide dasſelbe Mädchen, ein Tanzgirl namens Silvia Streeter. Da das Mädchen ſich nicht für einen der beiden Bewerber, die um ihre Gunſt buhlten, entſcheiden wollte, vereinbarten ſie ein Duell, bei dem Silvia als Schiedsrichterin amtierte. Roy und John fuhren mit ihren ſchweren Automo⸗ bilen auf offener Landſtraße mit voller Geſchwindig⸗ keit aufeinander los. Wer den Zuſammenſtoß überlebte, ſollte Silvia beſitzen. Das erſtemal ſtoppten die beiden Fahrer inſtinktiv etwas ab, ſo daß der Zuſammenſtoß ohne Folgen verlief und auch die beiden Wagen noch manövrierfähig blieben. Das Mädchen feuerte ſie zu einer erneuten Begegnung an. Diesmal krachten die Autos mit voller Wucht ineinander. rend John ſchwer verletzt in das Krankenhaus ein⸗ geliefert wurde. Der Vorfall wird ein gerichtliches Nachſpiel haben. * — Als der bekannte Pariſer Regiſſeur Charles Dullin dieſer Tage von einem Notar die Mitteilung erhielt, ein unlängſt verſtorbener Multimillionär habe auch ihn in ſeinem Teſtament bedacht, ſchlug ſein Herz höher. Sicherlich hatte ihm der ſchwerreiche Mäcen eine große Summe vermacht, damit Dullin ſeine ſeit vielen Jahren gehegten großzügigen Thea⸗ terpläne in die Wärklichkeit umſetzen konnte. Der Regiſſeur ſah ſich bereits als Theaterdirektor, der nicht allzuſehr auf Geld zu ſehen brauchte und ern⸗ ſten Kunſtwerken endlich zum Erfolg verhelfen konnte Um ſo größer war ſeine Enttäuſchung, als der Teſtamentsvollſtrecker nach der Aufzählung der vermache ich mit allen Rechten das Manuſkript mei⸗ nes ſchon vor zehn Jahren verfaßten Einakters. Aber nur, wenn er ihn, ſo bald wie nur irgend angängig, zur Aufführung bringt, darf er die Tantemen dafür für ſich einſtreichen.“ Charles Dullin machte ein lan⸗ ges Geſicht. Er ſteht jetzt vor der Entſcheidung, ob er das von ihm nicht ſonderlich hoch geſchätzte Theater⸗ ſtück aufführen ſoll oder nicht. Er hat ſich nach lan⸗ RN eee eee 8 Roy wurde auf der Stelle getötet, wäh⸗ verſchiedenen Zuteilungen für die Angehörigen des Verſtorbenen verlas:„Dem Regiſſeur Charles Dullin Verkehrsunfälle in Ludwigshafen Nach dem Polizeibericht fuhr geſtern abend der verheiratete Tüncher Michael Weber, geboren am 4. Juni 1908 in Mutterſtadt, Ritterſtraße 17 wohn⸗ haft, in angetrunkenem Zuſtand auf einem Motor⸗ rad durch die Frieſenheimer Straße in Richtung Frieſenheim. Durch ſeine Fahmwveiſe gefährdete er den Verkehr und wurde darum feſtgenommen. Sein Motorrad wurde ſichergeſteält. Zur ſelben Zeit fuhr Ecke Mundenheimer und Rott⸗Straße ein von der Rott⸗Straße kommender Lieferkraftwagen einem durch die Munden⸗ heimer Straße fahrenden Motorradfahrer in die Flanke. Der Motorradfahver verſtauchte ſich das rechte Bein und den rechten Arm. Die Fahr⸗ zeuge wurden nur unweſentlich beſchädigt. In der Bismarckſtraße fuhr einm Radfahrer aus bisher noch unbekannter Urſache gegen einen an ihm vorbeifahrenden Perſonenkraftwagen. Glücklicher⸗ weiſe wurde der Radfahrer nur unbedeutend ver⸗ letzt. Während der Fahrt durch die Frankenthaler Straße kam am Samstagvormittag der Per⸗ ſowenkraftwagen eines Kaufmannes aus Saarbrücken infolge der Näſſe der Fahrbahn in s Schleudern und fuhr auf die Fußbank. Dort ſtieß er an einen Gartenzaun, wodunch drei Beton⸗ pfeiler abgeriſſen wurden. Das Fahrzeug ſelbſt fiel auf die Seite. Verletzt wurde erfreulicherweiſe nie⸗ mand. Polniſcher Stratoſphärenfling geplant +Warſchau, W. Oktober. Von polniſcher Seite wird ein Flug in die Stra⸗ toſphäre vorbereitet, für den als Startort bereits die Ortſchaft Ojeow bei Krakau beſtimmit worden iſt. Die wiſſenſchaftlichen und techniſchen Vor bereitungs⸗ arbeiten liegen in den Händen eines Ausſchuſſes pol⸗ niſcher Fachleute. Gegen dieſen poluiſchen Plau hat Prof. Pic⸗ card den öffentlichen Vorwurf erhoben, daß man ſich hier widerrechtlicherweiſe ſeine Ideen aueigne, um einen ſeiner Pläne zu verwirklichen, die er während ſeines Aufenthaltes in Polen im Jahre 1935 vor einem Kreiſe polniſcher Fachleute ſkizziert habe. Mit dieſem Vorwurf des bekannten Schweizer⸗ Profeſſor- beſchäftigte ſich am Freitagabend in ſeiner Sonderſitzung der wiſſenſchaftliche Ausſchuß für den erſten polniſchen Stratoſphäreuflug. Als Ergebnis dieſer Sitzung wird bekanntgegeben, daß die von ſeiten Prof. Piccards erhobenen Vorwürſe durch nichts begründet und unberechtigt ſeien. Die verſchie⸗ denen Pläne, die Prof. Piecard im Jahre 1935 in Warſchau für den Bau eines Stratoſphärenballons entwickelt habe, ſeien von dem polniſchen Fachaus⸗ ſchuß als ungeeignet abgelehnt worden. Zwei Straßenbahnen ſtoßen zuſammen dnb. Wien, 23. Oktober. In dem jenſeits des Donau⸗Ufers gelegenen Ge⸗ meindebezirk Floridsdorf ereignete ſich am Sams⸗ tagvormittag auf einer eingleiſigen Strecke ein fol⸗ genſchwerer Straßenbahnzuſammenſtoß. Zwei voll⸗ beſetzte Wagen verkeilten ſich buchſtäblich ineinander, 25 zum größten Teil ſchwerverletzte Perſonen wur⸗ den aus den Trümmern geborgen. Das Uuglüg wurde durch den Umſtand verurſacht, daß ein Stra⸗ ßenbahnwagen bei einer Weiche infolge dichten Lau⸗ bes, das auf die Schienen gefallen war, ins Rut⸗ ſchen kam und die Weiche überfuhr. Neuer Fliegerrekord Auſtralien— England — Neapel, 24. Oktober.(U. P) Die auſtraliſche Fliegerin Jean Batten, die am vergangenen Montag in Port Darwin (Auſtralien) zu einem Rekordflug Auſtralien—Eng⸗ land aufgeſtiegen iſt, traf am Samstag 16.45 Uhr auf dem Flugplatz von Chapo di Chino bei Neapel ein. Sie hatte die Flugetappe Athen— Neapel ohne Zwiſchenfall hinter ſich gebracht, war aber ſehr er⸗ müdet und beſchloß darum, die Nacht in Neapel zu verbringen, um am Sonntagmorgen 6 Uhr nach London weiterzufliegen. Die Flugplatzmechaniker ſtellten feſt, daß ſich Jean Battens Flugzeug in aus⸗ gezeichnetem Zuſtand befand und nur der Treib- ſtoffnachfüllung bedarf. Die Fliegerin hat gute Aus⸗ ſicht, den Alleinflugrekord für die Strecke Auſtralien — England, der 6 Tage, 8 Stunden, 21 Minuten be⸗ trägt, erheblich zu verbeſſern. 5 Todesopfer eines Eiferſuchtsdramaz dnb. Warſchau, 24. Oktober, Ein Eiferſuchtsdrama, das fünf Menſchenleben forderte, ſpielte ſich in einem Dorf bei Slonim gh Axt ſeine Verlobte und drei weiteree Mitglieder ihrer Familie. Dann nahm er ſich ſelbſt das Leben, Sturm über dem Kanal dnb. London, 23. Oktober. Ueber dem Kanal wütete im Laufe des Samstag ein heftiger Sturm, der die Schiffahrt außerordentlich behinderte. Infolge des hohen Seeganges wurde auß das Kabel zwiſchen Jerſey und England zerriſſen, wodurch zeitweiſe der geſamte Telephon⸗ und Tele, graphenverkehr unterbrochen wurde. Außerdem mußte eine große engliſche Jacht wegen des Sturmes von der Beſatzung aufgegeben werden. Die Inſaſſen konnten von einem Kanaldampfer an Bord genom⸗ men werden. 6 gem Ueberlegen entſchloſſen, dem Wunſche des Ver⸗ ſtorbenen nachzukommen, denn— man kann ja nicht wiſſen— vielleicht wird der Einakter doch noch ein Erfolg, der gute Tantiemen hereinbringt. — Schon vor Jahren hat man verſucht, Miets⸗ häuſer Reykjaviks, der Hauptſtadt Islands, mit dem Waſſer heißer Quellen, von denen es in Island ja mehr als genug gibt. zu heizen. Dieſe Verſuche haben zu den befriedigendſten Ergebniſſen geführt. Die Häuſer waren ſtets warm und nur ganz ſelten it es vorgekommen, daß die Heizung aus einem techniſchen Defekt verſagte. Dabei ſtellt ſich die Heizung außer⸗ ordentlich billig, denn es muß nur die Anlage der Röhrenleitung bezahlt werden. Nunmehr iſt man in Island entſchloſſen, ganz ſyſtematiſch an die Aus⸗ und wenn möglich zuſtatten. Um den Heizwaſſerbedarf Reykjaviks zu decken, iſt es allerdings erforderlich, eine rund acht⸗ zehn Kilometer lange Röhrenleitung zu einem grö⸗ ßen Quellgebiet zu führen. Aber auch hier ſind die Koſten im Vergleich zu den daraus entſtehenden Be⸗ quemlichkeiten ſo gering, daß man ſie kaum in Rech⸗ nung zu ſtellen braucht Schwierig war lediglich die Frage der Iſolierung der Röhrenleitung, denn Über eine ſo lange Strecke kühlt ſich unter normalen Um⸗ ſtänden das heiße Waſſer ſtark ab. Aber auch dieſeß Problem hat man jetzt bewältigt, denn es iſt ein Iſolierungsſtoff gefunden worden, geringen Wärmeverluſt verbürgt. Strickland zog erſtaunt die Brauen hoch und öff⸗ nete die Tür zu Miſter Crammons Zimmer— auch Crammon war ſchon nicht mehr da.„Komm her und nun ſag, was los iſt.“ Bert berichtete ganz kurz. Ueber die Klagen und Vorwürfe der Mutter ſchwieg er, es hatte keinen Zweck, das zu erzählen. Die Tatſachen ſprachen auch ſo. Skrickland dachte eine Sekunde nach.„Ich muß ſofort mit Miſter Farland über die Sache ſprechen“, ſagte er dann. Er ſpürte die unausgeſprochene Frage des Jungen.„Nein, ich hab's noch nicht getan ich dachte noch an dich und...“ Er brach kurz ab. Bert ſah ihn an.„Du ſollteſt dabei wirklich nicht an mich denken, Vater“, meinte er ruhig,„nur an die Firma und alles das.“ Strickland ſtrich ihm über den verwirrten Schopf. „Nun fahr wieder nach Hauſe, mein Junge.“ Er ſah Bert an und wußte Beſcheid, langte in die Taſche und zog ein Zweieinhalb⸗Schilling⸗Stück heraus. „Nun wird's reichen, ja?“ Bert grinſte.„So. ich ſpreche alſo nun mit Miſter Farland.“ * Rummy rief Conſtance an. Wieder gebrauchte er die Vorſichtsmaßregel, zuerſt nach Bevergen zu fra⸗ gen, der nicht zu Hauſe war. Conſtance meldete ſich. „Ich muß dich ſprechen, Conſtance“, ſagte Rummy, und ſelbſt das Mikrophon verbarg ſeine Erregung nicht, ich muß dich unbedingt ſprechen. Wann und wo kann es ſein?“ Conſtance zögerte eine Sekunde lang. Sollte ſie es tun? Dann dachte ſie daran, wie Rummy hinter ihrem Rücken verſucht hatte, Jan für ſich zu gewin⸗ nen. Sie wurde zornig.„Gut“, antwortete ſie kurz, „auch ich habe mit dir zu reden. Hierher kannſt du nicht kommen. Am beſten komme ich in dein Hotel.“ „Wann?“ „Jetzt.“ 5 Den Ausgang durch die große Halle vermeidend, den Bevergen ſtets benutzte, verließ ſie das Hotel. Sie ging zu Fuß. Sie hatte das Gefühl, ſte müßte ſich bewegen, wollte ſie nicht erſticken. Ein Ritt wäre gut geweſen, ſcharf, über Gräben und Zäune, Bö⸗ ſchungen hinab, querein durch Stoppelfelder. Sie zog den Gürtel ihres Mantels enger zuſammen. Es war ſchlimm, es war widerwärtig, ſich ängſtlich aus dem ie ſie ihn ſchon ſekunde hört wird?“ ö tern zog, mit je die ſie an vielen Frauen geſehen hatte; an Frauen, die es mit Wegen und Wahrheit nicht genau nah⸗ men. Sie wollte das nicht, nein, ſie wollte es nicht. Es war kein Leben ſo. Hier mit halbem Herzen, dort mit halbem Herzen und immer mit der Angſt, ent⸗ deckt zu werden. Wenn Bevergen ohne ſie reiſte, wenn er ihr dieſe kurze Friſt allein in London ließ, würde alles viel leichter ſein. Sie könnte, und wenn auch nur für zwei karge Wochen, den Jungen für ſich ha⸗ ben, ganz für ſich, und Zeit dazu, für ſeine nächſte Zukunft zu ſorgen; aus ihm herausfragen, was er ſelbſt am liebſten wollte, und es möglich machen. Doch Bevergen hatte ſich bis jetzt nicht geäußert, und ſie kannte ihn gut genug, um zu wiſſen, daß er Drän⸗ gen am allerwenigſten vertrug. Was tun, wenn er darauf beſtand, daß ſie mitreiſte? Es darauf ankom⸗ men laſſen, ſich weigern? Sehr ſchwer. Ihm reinen Wein einſchenken? Am beſten, aber unmöglich; das Bild, das er ſich von ihr gemacht hatte, durfte ſich nicht ſo verändern. Mit ihm reiſen? Noch unmög⸗ licher. Ueberall ſtieß ſie an, überall waren Hinder⸗ niſſe, nirgend war der freie, glatte, gerade Weg, den ſte bisher ſtets vor ſich gehabt hatte. Und am ſchlimm⸗ ſten von allem war das Heimlichtun, die Angſt, die Lüge. „Danke dir, daß du gekommen biſt“, ſagte Rummy, als ſie eintrat.„Ich muß dich um Verzeihung bit⸗ ten. Du brauchſt mir keine Vorwürfe zu machen, ich mache ſie mir ſelbſt. Ich hätte Jan nicht ohne wei⸗ teres Dinge erzählen dürfen, aus denen vielleicht nichts wird. Ich will's nicht wieder tun.“ „Ich hoff'“, antwortete Conſtance,„ich werde da⸗ für ſorgen.“ Rummy ſah ſie an.„Du benutzt jede Gelegenheit, die es gibt, nach mir zu ſchlagen, Conſtance. Warum eigentlich? Weißt du es ſelbſt?“ Ohne ihr Zeit zu einer Antwort zu laſſen, ſprach er weiter.„Ich hatte gehofft, Jan würde jubeln und fragen, wann es los⸗ ginge, Aber Jan iſt ein kluger Junge. Sehr klug, Conſtance. Er weiß gar nicht, wie weiſe er iſt. Er fragte mich, ob wir nicht zu dritt ſein könnten, er, du, ich.“ Rummy ſchluckte. Er brachte es plötzlich nicht mehr fertig, ſie anzuſehen.„Er, du, ich, Conſtance“, wiederholte er.„Weißt oͤu auch das? Hat Jan es dir geſagt oder dieſer junge Mann? Haſt du am Ende darüber nachgedacht, Conſtance? Denk dar⸗ über nach.“ Er machte wieder eine kleine Pauſe, ſie gen, nichts iſt alles icht beſſer und leichter geworden. Aber... er machte eine kleine flache Handbewegung.„Es iſt des Jun⸗ gen wegen, Conſtance. Ich weiß nicht, ob du in dei⸗ ner Ehe glücklich biſt. Ich würde nicht fragen, es geht mich ſelbſt ſo wenig an, ich habe kein Recht da⸗ zu. Aber Jans wegen: biſt du ſo glücklich, daß du ſie nicht aufgeben könnteſt für Jan? Iſt zwiſchen dir und deinem Gatten ſo viel, daß Jan nicht heran reicht? Immer Jans wegen: könnteſt du dich nicht entſchließen, dieſe Ehe zu löſen? Es würbe mir nie einfallen, ich würde es nie wagen, die Grenzen zu überſchreiten, die ganz von ſelbet zwiſchen uns find. Es wäre ein Abkommen zwiſchen uns beiden für den Jungen. Für Jan. Haſt du noch nie daran gedacht?“ Er hörte auf zu ſprechen, beugte ein wenig den Kopf und wartete ſtumm. wirklich daran gedacht, Adolphus, meine Ehe zu löſen, um nur für Jan da ſein zu können. Ich weiß nicht, wie alles werden wird, vielleicht werde ichs tun, vielleicht werde ich's tun müſſen.. bald. Aber an das andere, daran hab' ich nicht gedacht, Adol phus. Und ich glaube, es hat auch keinen Sinn, viel daran zu denken, lange darüber zu ſprechen. Nicht wegen damals, nicht wegen der Dinge, die längſt vor⸗ über ſind, vernarbt, halb vergeſſen. Aber ich ſtillen Abkommen zwiſchen ihm und mir, von dem er gar nichts wußte. Er war gut zu mir, immer habe dafür verſucht, ihn nie zu enttäuſchen, ſoweit es mir möglich war, in keiner Hinſicht. Fair geg ihn zu ſein. Ihm nie hinderlich zu ſein und mit ſelbſt nichts herauszunehmen, was meiner Stellung als ſeiner Frau zuwiderlief, Einfache Dinge, nicht Genau die Dinge, die du zwiſchen uns ſchaffen teſt, nicht? Aber es iſt zu wenig, Adolphus. muß fair ſein, doch von anſtändiger Haltung alle kann man nicht leben. Ich habe das einmal erf ren. Ich will es nicht ein zweitesmal tun. Damal Adolphus, als ich dich liebte, war ich glücklich und lebte. Und dann, ſpäter, haßte ich dich und leb immer noch, ich fühlte ja. Aber dann endlich, als dich nicht mehr haßte, als ich niemand liebte dieſen Fahren bin ich langſam verdorrt. Ich hab geſpürt von Jahr zu Jahr, von Monat zu M Ich habe“— zum erſtenmal wurde ſie ein wenig ter—„von einem Mal genug, ein zweites icht!“ nicht Ein eiferſüchtiger Bräutigam ermordete mit einek wertung der heißen Quellen und Geiſer zu gehen f ſämtliche Ortſchaften und Sie. lungen mit dieſer natürlichen Zentralheizung aus⸗ der einen gan; Nach einer langen Weile, die ſtumm und guflend vorüberzog, begann Conſtance zu ſprechen.„Ich hahe habe meinen Mann geheiratet ohne große Liebe B. her hätte ſie kommen ſollen, da ich ein Jahr zubor dich geliebt hatte? Ich habe ihn geheiratet mit einen een ee men ber. n Ge⸗ Sams in fol⸗ i voll⸗ ander. t wur⸗ luglüg Stra⸗ n Lau⸗ 5 Rut⸗ P. ttten, darwin —ng⸗ 5 Uhr Neapel J ohne ehr er⸗ pel zu nach haniker n aus⸗ Treib⸗ e Aus⸗ ſtralien ten be⸗ amas ober. enleben tim ab. t einer glieder Leben. tober. zamstag entlich de auch erriſſen, d Tele⸗ ßerdem 5turmes Inſaſſen genom⸗ — gehen d Sied⸗ g adus⸗ iks zu ud acht⸗ em gro⸗ ſind die ben Be⸗ n Rech⸗ lich die tn über en Um⸗ h dieſes iſt ein en ganz machte 8 Jun⸗ in dei⸗ gen, es echt da⸗ daß du wiſchen heran⸗ ch nicht mir nie tzen zu ns find. 115 3 daran 1 wenig quälend 15 habe She zu ch weiß de ichs d. Abet „Adol⸗ an, viel t. Nicht gſt vor, be. Wo⸗ zuvor t einem 7 9 Hal 1 Morgen- Ausgabe Montag, 25. Oktober 1937 2 8 Norwegen verliert das Fußball-Länderſpiel in Berlin vor 100 000 Zuſchauern:3(:2)— Siffling ſchießt alle oͤrei Tore Sonne über dem Olympiaſtadion Die Leute, die uns am Samstag verſicherten, das Länderſpiel werde unter einem Sonnenhimmel ſtatt⸗ finden, ſollten recht behalten. Sie rechneten zwar nicht damit, daß in der Nacht zum Sonntag Regen⸗ wolken aufziehen ſollten, aber im Laufe des Sonn⸗ tagmorgens ließen die naſſen Güſſe doch wieder nach und zur Stunde des Spiels ſchaute zwiſchen den Wolken blauer Himmel und Sonne durch. In ſeiner Schönheit aufs neue bewegend ſtand das Bild der gewaltigen Arena mit dem Grau der Steinaufbauten in überwältigender Größe, am Rande das blendend leuchtende Rot der Laufbahnen vor uns. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn war der Aufmarſch der Hunderttauſend beendet. Die ſtärkſte Stimmung ſtrahlte zu dieſer Zeit vom Block der Norweger aus. 700 Männer und Frauen hatten von Oslo aus die norwegiſche Mannſchaft begleitet. Ihre roten Fahnen mit den blauen und weißen Streifen flatterten im⸗ mer wieder auf. Die Mannſchaften hatten am Morgen nach einem Spaziergang wieder frühzeitig die Hotelzimmer auf⸗ geſucht. Sie ruhten bis eine Stunde vor Spielbeginn. In der Begleitung der deutſchen Mannſchaft befand ſich auch Conen, der erneut zur Behandlung in Hohenlychen geweſen iſt und nun einer Einladung des Fachamtes zum Länderſpiel folgte. Inzwiſchen waren uns auch viele andere namhafte Freunde aus dem Sport zu Geſicht gekommen, darunter die mei⸗ ſten Olympiaſieger. Sie alle ſind anläßlich des 50. Geburtstages des Reichsſportführers am Montag nach Berlin eingeladen worden und ſollen am Montagabend erneut vom Führer empfan⸗ gen werden. Der Kampf beginnt Launiſch wie im April verhielt ſich das Wetter. Eine halbe Stunde vor dem Kampf lag noch Sonne über dem Stadion. Da führte ein plötzlich aufkom⸗ mender Wind wieder Dunſt und Wolken heran. Mit dem Reichsſportführer kamen faſt gleich⸗ heitig die Mannſchaften. Groß war der Bei⸗ fall, als ſte Aufſtellung nahmen, und aufs neue er⸗ hebend der von einem Muſikzug der SA begleitete Geſang der Nationalhymnen. Als der Engländer Snape zum Spiel pfiff, ſtan⸗ den die Mannſchaften ſo: Deutſchlan d: Jakob Münzenberg Goldbrunner Kitzinger Siffling Szepan Janes Kupfer Lehner Gelleſch Urban Iſakſen Holmberg Holmſen Martinſen R. Kwammen Frantzen Erikſon Ulleberg R. Johanneſen Norbby Norwegen: Schiedsrichter: P. Snape(Mancheſter). Halbzeit:0 Norwegens Anſtoß fand ein ſchnelles Ende. Kupfer wurde bei der Abwehr gelegt, ein Strafſtoß kam. Er leitete einen forſchen deutſchen Angriff ein. Lehner flankte, Kitzinger ſchoß aus dem Hinterhalt, Nor⸗ wegens Tormann hatte den erſten Ball zu halten. Der zweite folgte gleich Ein Wirbel von deutſchen Angriffen drängte den Gegner in die Abwehr. Feine Kombinationen erfreuten uns. Zu fünft und ſechſt ſtanden die Norweger im Strafraum. Schüſſe und Nachſchüſſe hagelten und nur bei Aus⸗Bällen gab es für den bedrängten Gegner etwas Luft. Im ſchönſten Augenblick kam eine Steilvorlage Szepans an den freien Urban zu kräftig und zu ſteil. Nordby kam cher an den Ball. Zweimal ſchlug der ſehr offenſiv ſpielende Kupfer den Ball über die Querlatte. Um Hanodbreite knallte der ungünſtig ſtehende Szepan den Ball vorbei. Unſere Leute drängten ge⸗ . waltig. Die Norweger kamen nicht zum eigenen * 1 Spiel. Unſere Drei⸗Verteidiger⸗Linie liegt vorerſt 1 ohne Arbeit. Zwei Lattenſchüſſe von Siffling und Urban folgten in der achten Minute innerhalb von Sekunden. Als zehn Minuten geſpielt waren, hätten wir ſchon:0 führen können und müſſen. Norwegens Abwehr arbeitete mit größtem Einſatz, aber auch mit Glück. Den erſten einigermaßen ge⸗ ährlichen, aber ſchnell abgewehrten Gegenangriff der Norweger ſah man in der 13. Minute. Gleich dar⸗ 5 erzielte unſere Mannſchaft bei einem Vorſtoß Lehners die erſte Ecke. Die deutſche Arbeit im Feld war ſehr gut, wie wir es von der„Breslauer Elf“ erwarteten. Bei den Norwegern zeichneten ſich alle drei Abwehrſpieler, der junge Tormann und die tech⸗ nisch ſehr gewandten Halbſtürmer aus Für Minuten 185 das Spiel offener, aber auch in dieſer Zeit ver⸗ ließen die Verteidiger und Läufer des Gegners kaum ihren Strafraum. Nach einem wundervollen Zuſammenſpiel von Kupfer und Lehner hielt Nordby, ein Mann aus einer Stadt von 1000 Einwohner einen Pfundſchuß von Siffling. 18. Minute::0 durch Siffling Endlich fiel unſer erſtes Tor. Spezan war nach g bechts gelaufen, ſein Ball kam über Kitzinger zu Ur⸗ zan, deſſen Flanke nahm Siffling auf, und nun ſaß ein Schuß des Mannheimers unhaltbar im Netz. SGEnergiſche Gegenzüge der Norweger folgten. Un⸗ ſeve Verteidigung ſtand ehern. Und dann bekam in der 20. Minute auch Jakob eine erſte Gelegenheit, ſeine Qualitäten glänzen zu lafſen. 20 Sekunden ſpäter konnte er wieder einen Gewaltſchuß Kvam⸗ mens, der ganz unverhofft kam. nur zur Ecke ab⸗ Otto Siffling, SV Mannheim⸗Waldhof, der deutſche Mittelſtürmer erfolgreiche biegen. Zur einmal die Sonne den ungemein raſchen Kampfhilder. Das Spiel hatte ein hohes Tempo und eine eben⸗ ſo hohe Qualität. Ein Schrägſchuß Urbans ging über die Querlatte. Unſere Leute ließen nicht locker. Ur⸗ ban hatte größtes Pech. Wieder einmal jagte er nach ſchönſtem Angriffsſpiel den Ball über die Latte. Aehnlich erging es Lehner. Bei der neuen Offenſive der Deutſchen war die Zahl der Torausſichten nicht mehr zu zählen. Vom Kopf weg fauſtete der Tor⸗ 5e Gau An Südweſt SV Wiesbaden— Eintracht Frankfurt 90:1 FSV Fraukfurt— FK 03 Pirmaſens:0 Wormatia Worms— Opel Rüſſelsheim:0 1. FC Kaiſerslautern— Kickers Offenbach 313 Abwechſlung beleuchtete nun wieder Wechſel der We Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte Eintracht Frankfurt 6 5 1— 14˙8 11˙¹ Boruſſia Neunkirchen 5 5—— 15˙¹5 10·0 FSW Frankfurt 85 8 1 1 13 5 778 FV Saarbrücken 5 3 1 1 13.9 7·3 Kickers Offenbach 6 2 1 3 14:10 5¹7 Wormatia Worms 5 2 1 2 11:8 5˙5 SV Wiesbaden 6 2 1 3 9213 5˙7 FK Pirmaſens 8— 3 3 4˙7.9 1. FC Kalſerslautern 6— 2 4.19 2˙10 Opel Rünelsheim 6— 1 5-24•1¹ Gau XIV Vaden SpVg Sandhofen— Germania Brötzingen 11 S8 Waldhof— BfB Mühlburg:0 BfR Mannheim— Pönix Karlsruhe 021 Freiburger F— Pf Neckarau 211 Vereine Spiele ew. anentſch. vert. Tore Punkte FC Freiburg 5 4 1— 18:5 971 SV Waldhof 5 4— 1 17.4.2 Bf Mannheim 5 4— 1 10¹⁰⁴ 8˙2 . FC Pforzheim 4 3 1— 9¹² 71 Phönix Karlsruhe 6 3 1 11:5 Vi Mühlburg 6 8— 3 12:10 6·6 Vfs Neckarau 5 1 1 3 5˙0:7 SpVg Sandhofen 5— 2 3 19 2·8 Germania Brötzingen 6— 2 4.19.11 V Kell„„ 2 2 5 2˙18.10 wart unſerem Linksaußen den Ball. Das Tollſte ereignete ſich in der 28. Minute. Ein Schuß Szepans wurde von Siffling verlängert, der Ball prallte vom fallenden Nordby ab, rollte aber aufs Tor zu und ſprang von einem Erdhügel weg ins Aus. Aber die nächſte Minute brachte dann doch den zweiten Tref⸗ fer. Siffling aus zehn Metern den Ball unhaltbar ins Netz. :0 nach einer halben Stunde, wieder durch Siffling. Das Ergebnis, mit dem Norwegen beim Olym⸗ pia⸗Turnier ſiegte, war nach einer halben Stunde eingeholt. Der Kampf ging ohne Nachlaſſen weiter. Zeitweiſe waren die Norweger bei der Abwehr un⸗ ſauber. Der Engländer Snape, ein tüchtiger Mann, gab manchen Strafſtoß gegen ſie. Wir kamen zur dritten und vierten Ecke. Unhaltbar für den Gegner lief das Zuſam⸗ menſpiel unſeres Sturmes und der Außen⸗ läufer, die ſich ausſchließlich dem Angriff widmeten. Ständig wechſelten unſere Innenſtürmer ihre Po⸗ ſten. Dann ſchoß Urban wieder einmal von außen ans Netz. Nur ſelten waren die Momente, in denen der Gegner zum Luftholen bam. Die zweite Halbzeit Ein wenig ruhiger als die erſte verlief zunächſt die zweite Halbzeit. Bald aber ſchwollen Tempo und [Kampf wieder an und ſetzte eine neue Offenſive ein, bei der unſere Abwehrlinie zuweilen über die Mittel⸗ linie aufrückte. 8 Norweger ſtanden im Gefahren⸗ raum. Daß gegen eine ſo ſtarke Deckung ſchwer zu ſpielen war, verſteht ſich von ſelbſt. Wie mancher gute Schuß prallte im letzten Sekundenbruchteil noch an einem norwegiſchen Körper ab! Selten blieben nach wie vor die Gegenvorſtöße. Von der 10. Minute ab häuften ſie ſich etwas mehr und kamen wir ſogar in eine matte Viertelſtunde. Ein ſcharfer Schuß von Iſakſen ging knapp an dem ſich werfenden Jakob vorbei. Norwegens Schlachtenbummler wurden da⸗ raufhin ſehr munter, auch ihre Mannſchaft. Nun zeigten die Norweger, wie gefährlich ſie ſein können. Das bekam ſelbſt Jakob zu ſpüren Der Gegner holte ſich ſogar eine Ecke, bei der ein Nach⸗ ſchuß ungemein gefährlich wurde. Mitten in unſere matte Zeit fiel jedoch der dritte Treffer, und abermals war es Siffling, Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickers— VfR Schwenningen:2 VfB Stuttgart— Union Böckingen 511 1. SS Ulm— Ulmer FV 94 31 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Union Böckingen 5 3 1 1 98 718 Se Stuttgart 3 2 1—•0 5˙1 SSV Ulm 5 2 1 2:5 5¹5 Stuttgarter Kickers 3 2 1 2 15:10 55 Spfreunde Eßlingen 3 1 2— 2·1.2 Sportſr. Stuttgart 4 2—. 2 5˙ 4˙4 iB Stuttgart 3 5 1 1 6˙3 3·3 FV Zuffenhauſen 4— 3 1:10:5 BfR Schwenningen 4 1— 3 10.15 26 Ulmer FV 94 4 1— 3 611 256 Gau XVI Bayern München 1860— SpVg Fürth 11 1. FE Nürnberg— BC Augsburg 010 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Nürnberg 5 4 1 5 11˙4.1 SpVa Fürth 6 3 2 1 11:10 8¹˙⁴ Bayern München 5 3 1 1 13˙5 78 Wünchen 1860 6 2 2 2 9·˙8 616 Schweinfurt 05 4 2 8 1 725 5˙9 Schwaben Augsburg 5 1 755 5˙5 Jahn Regensburg 5 2 1 2 19115 55 Be Augsburg 7 1 3 3.12 59 VfB Ringſee 6 1 1 4 4˙12 3˙9 Wacker München 7 1 1 5 10216.11 Waldhof ſiegt ſicher SV Maunheim⸗Waldhof Bf ühlburg:0(() Es gehört vorweg ein ſtarkes Selbſtvertrauen dazu, wenn ein Verein, wie in dieſem Falle SV Waldhof als Titelverteidiger, nach einer ſchwerwiegenden Niederloge den Mut aufbringt, ohne ſeine bekannteſte Spielkraft, dazu weiterhin erſatzgeſchwächt die Punktekämpfe ohne Unter⸗ brechung weiterzuführen. Jedenfalls trauten es ſich die Waldhöfler zu, um eine weitere Niederlage herumzukom⸗ men: dos beſte Zeugnis für den Geiſt, der bei den Schieß⸗ ſtänden herrſcht. Ob dieſe in jeder Hinſicht tapfere Hal⸗ tung genügen würde, die Aufgabe ſaktiſch durchzuführen, tung allein genügen würde, die Aufgabe faktiſch durchzufüh⸗ ren, krante allein das Spielſeld ſelbſt entſcheiden, denn mit Sandhofen ein Gegner auf den Plan, der zum mindeſten im Voraus ſchwer zu berechnen war. Bei einem— in Anbetracht des zweiten Mannheimer Spiels— recht annehmbaren Beſuch von etwa 2500 Zu⸗ ſchauern beginnt das Spiel mit lebhaften Angriſſen Wald⸗ hofs, die aber bei der noch micht fertigen Verſtändigung im Angriff, im entſcheidenden Augenblick totlaufen. Da die Gegenſtöße Mühlburgs gleichfalls der Geſchloſſenheit ent⸗ behren kann auch die Waldhofverteidiguna jede Gefahr abwenden. Immerhin geht es vor dem Tor Mühlburgs bewegter zu aber Becker klärt auch ſchwierige Momente mit entſchloſſenem Einſotz. Zu eigentlichem Fluß kommt das Spiel beiderſeits nicht, da bei Waldhof z. B. die klare Dirigierung durch die Sturmmitte fehlt und Bielmeier vor allem nicht wie erforderlich einſchnaypt. Bei Mühl⸗ burg, das wider Erwarten an ſich ſchon wenig im Schuß zeigt, wartet man vergebens auch bei der ppallen Gegen⸗ ſonne für den Waldhoſhüter, auf taktiſch richtige, herzhafte Fernſchüſſe. Die Spielleitung überſieht ein klores Hand⸗ ſpiel im Mühlburger Strafraum und auf der anderen Seite rettet Siegel gerade noch vor dem zum Schuß an⸗ ſetzenden Stürmer. Die Stagnation im Angriff der Platzelf lockt Heermann vielfach zur Unterſtützung Noch vorn, aber der entſcheidende Schuß bleibt weiterhin aus. Da dann Becker im Gäſtetor bei einem gefährlichen Fern⸗ ſtrafball, wie auch bei einem Kopfball Heermanns auf dem Poſten iſt, pendelt das Spiel auch über die reſtlichen Minuten ergebnislos in die Pau ße. 5 Bei der verſtändlicherweiſe durch die empfindliche Schwächung weſentlich herabgedrückten Geſamtleiſtung Waldhofs iſt wan über die mögliche Entwicklung der zwei⸗ ten Hälfte völlig im Unklaren. Immerhin erwartet mon nach dem ſeitherigen Gang der Dinge eine ſchließliche Ent⸗ scheidung zugunſteni der Platzelf, Wohl ſetzt dieſe ſich nach Wiederanſtoß in des Gegners Hälfte feſt. aber bald ver⸗ teilt ſich wieder die Sache. Mitunter wird die Angelegen⸗ heit nun doch dramatiſch, do Waldhof im Sturm die Schraube ſchärfer anzieht, ganz kritiſche Momente heraus⸗ arbeitet, denen aber Becker durch aufopferndes Spiel die Spitze abbricht. Kopfſchütteln erregt aber ſchließlich doch Im Anſchluß an einen Eckball für uns ſchlug der in der 20. Minute nach ſchnellem Vorſtoß der rechten Flanke den Ball richtig erwiſchte und ins Netz brachte. Nun war an unſerem Sieg nicht mehr zu zweifeln. Hunderttauſende ſchrien ſchon in der nächſten Minute wieder Tot, als ein Schuß von Gelleſch am Tormann vorbei ging, jedoch an der Latte abprallte, auf der Linie entlang lief und langſam ins Aus rollte. Un⸗ ſere Mannſchaft war aber doch beſſer auf Draht. Der Gegner bekam es zu ſpüren. Niemals haben wir in einem Spiel mehr Lattenſchüſſe geſehen als in die⸗ ſem! In der 24. Minute ging wieder ein Bomben⸗ ſchuß Lehners an den linken Pfoſten. Wir kamen zur 5. Ecke und zum 7. Male in dieſem Kampf rettete der Pfoſten. Ein Handſpiel der Nor⸗ weger hielt unſere nächſte Angriffswelle auf. Zwei Szepan⸗Schüſſe erreichten ihr Ziel nicht. Zwiſchen⸗ durch fiel Jakob in einen norwegiſchen Gegenangriff. Als die Norweger eingeſehen hatten, daß ihre An⸗ griffe doch nur nutzlos blieben, beſchränkten ſie ſich für den Reſt der Spielzeit darauf, mit allen Kräften ihr Tor rein zu halten, was ihnen denn auch gelang. Kurze Kritik Unſer Optimismus iſt gerechtfertigt geweſen, denn wir haben eine Neuauflage des Breslauer Spieles mit der„Breslauer Mannſchaft“ geſehen. Niemand wird nach dieſem Spiel mehr ſagen können, das:0 von Breslau ſei ein Zufall geweſen. Und wenn man fragt, warum es diesmal„nur“:0 geheißen habe, da muß man auf die 7 Latten⸗ und Pfoſtenſchüſſe ſo⸗ wie auf weiteres zum Teil unglaubliches Pech un⸗ ſerer Stürmer hinweiſen. Unſere Mannſchaft hat faſt makellos geſpielt. Wenn überhaupt ſchwache Stel⸗ len vorhanden waren dann zeigten ſte ſich bei dem Schalker Halbſtürmer Gelleſch und bei Janes, der ſein Verteidigerſpiel mitunter etwas zu leichtfertig betrieb. Ganz überragend haben unſere Außenſtür⸗ mer, der Mannheimer Torſchütze Siffling, ſein hlon⸗ der Nebenmiann Szepan und der Mittelläufer Gold⸗ brunner gearbeitet. Siffling ſtrahlte nach dem Spiel, daß es ihm wieder, wie in Breslan, gelungen war, Schützenkönig zu werden. In der norwegiſchen Mannſchaft hat die Verteidti⸗ gung eine gewaltige Arbeit mit großem Geſchick ver⸗ richtet. Der Sturm kam nur ſelten zu ſeinem eige⸗ nen Spiel, und wenn es geſchah, dann ſah man, wie hoch qualifiziert die beiden Halbſtürmer ſind. Mit der Spielleitung des Engländers Snape war man durchaus zufrieden. Freiburg geht in Führung Bielweier, deſſen Verſager nicht abreißen und die Um⸗ gebung nervös werden läßt. So hebt auch Schneider in unbehinderter Stellung das Leder hoch über die Latte. Auch Heermann verköpft bedrängt. Die„dicke Luft“ macht ſich bedenklich in der nun unſicher werdenden Abwehr der Mühlburger beſonders bemerkbar und ſchließlich kommt die Entladung durch Schneider, der einen Freiſtoß Leupolös in nicht zu übertreffender Weiſe unhaltbar ins Netz verlängert.:0. Auf Eckball drückt Bielmeier dann aus Gedränge:0. Dieſes Tor wird als Han d⸗ treffer von Mühlburg beſtritten, aber vom Spielleiter auf⸗ rechterhalten. Vom Preſſeplatz aus war die Sache nicht genau zu beobachten. Trotz weiteren Drängens von Waldhof bleibt es bei dieſem Ergebnis. Vf B Mühlburg, der ohne Schwörer und Gruber antrat, hat keinen ſchlechten Eindruck binterlaſſen, wenn auch nach der verblüffenden Leiſtung gegen Sandhofen mehr erwartet wurde. Das flüſſige Paßſpiel wie gutes Ballſtoppen fielen beſonders auf, und die Mannſchaft brachte es fertig, durch den Widerſtand in der erſten Hälfte ein Fragezeichen über den zweiten Spielabſchnitt zu ſetzen. In der Abwehr und Störung waren die Gäſte jedenfalls ſtärker als im Angriffsſpiel, dem noch taktiſche Mängel anhaften. Eine ſpieleriſch wie im Schuß fertigere Fünfer⸗ reihe hätte mindeſtens den einſchneidenden Umbau, den Waldhof mit der Vornahme Heermanns in den Sturm bewerkſtelligte, beſſer genützt. Eine unerſchütterliche Stütze haben die Karlsruher Vorſtädter in ihrem bewährten Tor⸗ wart Becker, der immer und immer wieder den drohen⸗ den Erfolg für Waldhof zu verhindern wußte. An den beiden Toren— wobei die Legalität des zweiten dahin⸗ geſtellt ſein mag— war jedenfalls nichts zu machen. Beim SV Waldhof wäre es ein Unding, bei ſeiner Schwächung den ſonſtigen Maßſtab anlegen zu wollen. In letzter Stunde mußte noch Maier abſagen, ſo daß mit Drayß und Siffling drei Leute fehlten. Schneider ſetzte alles ein, um das fehlende geiſtige Haupt des Angriffs einigermaßen zu erſetzen, und wenn ihm das natürlich in allen Belangen nicht gelang, ſo war ſeine Geſamtleiſtung doch eine recht gute. Das Gegenteil muß man leider von Bielmeier ſagen, deſſen Form zur Zeit aus dem Leim iſt. Denn ſo viel Schnitzer am laufenden Band kaun man nicht mehr auf das Konto„Pech“ verbuchen. Möglich, daß das Wegnehmen Weidingers von ſeiner Seite gewiſſe Aus⸗ wirkungen hatte, aber es kann jedenfalls bei der guten Arbeit Herbolds nicht allein verantwortlich gemacht wer⸗ den. Noch weſentlicher aber war die gewagte Taktik Heer⸗ manns in ſeinem Pendeldienſt als dritter Verteidiger, Läufer und ſchließlich Stürmer. Sein Drang nach vorne war bei der ſtreckenweiſen Stagnation im Angriff wohl zu verſtehen, aber ein fertigerer gegneriſcher Sturm hätte die Lage beſtimmt gefährlicher geſtaltet, obwohl Pen nig hinten, wie ja ſonſt überall, wohl zu gebrauchen iſt. Neben Kilian im Tor ließ ſich auch Gries für das erſtemal recht gut an. Kilian legte vor allem große Ruhe an den Tag, was bei der umgeſtellten Mannſchaft vor ihm ſchon ins Gewicht fällt. Mit dem Ausgang des Spieles kann der Titelverteidiger unter den gegebenen Umſtänden ſehr wohl zufrieden ſein. Schüle ⸗ Würm unterliefen als Schiedsrichter ſtarke Verſehen nach beiden Seiten. Der Haltung der Mann⸗ ſchaften iſt es zu danken, daß die Sache nicht völlig ent⸗ gleiſte. Eine ſolche Leitung iſt aber immer eine bedenkliche Belaſtungsprobe für Spieler wie Zuſchauer. A. M. treten mußte, zeigte eine überraſchend gute Geſamt⸗ 8. Seite/ Nummer 493 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 55. Oktober 1937 VfR verliert gegen VfR Maunheim— Phönix Karlsruhe 011 Nach dem famoſen Erfolg über den„Erzfeind“ Waldhof, der ſich aber als ein Pyrrhus⸗Sieg herausſtellte, hatte man der VfR⸗Mannſchaft in ihrem Gang gegen den Phönix Karlsruhe die denkbar größten Chancen eingeräumt, ja, man fragte ſich, wer im Lande nur noch ſo ſtark ſein könnte, dem vorwärtsſtürmenden VfR den Weg nach oben verlegen zu können. Geſteigerter Kampfgeiſt, Einſatzwille und größte Schnelligkeit waren ja ſchließlich Faktoren, mit denen man, da man auch techniſch auf der Höhe iſt, unbe⸗ dingt rechnen mußte. Aber dieſe Rechnung ging im Kampf gegen den Phönix nicht nach Belieben auf, da man im VfR⸗Lager ſeinen beſten Tag nicht erreicht hatte und auf einigen Poſten— Spindler und Striebinger ſowie Rößling waren erſetzt— auf junge Kräfte zurückgreifen mußte, die nicht in gewünſchtem Maße einſchlugen und erſt dann mit letzter Energie kämpften, als nach der:-Führung des Phönix das Spiel verloren war. VfR: Edelmann; Conrad, Lenz; Henninger, Feth, Flaig; Herold, Rohr, Langenbein, Lutz, Adam. Phönix: Weiler; Mohr, Wenzel: Nied, Lorenzer, Joram; Kunz, Graß, Heiſer, Föry, Biehl. Nach einem etwa zahmen Auſakt, der ſich ſpäter rächen ſollte, kam mehr Schwung in die Sache, als die Karlsruher drei Eckbälle herausgeholt hatten, die aber ſamt und ſon⸗ ders ins Spielfeld abgedreht werden konnten. Für die Folge hatte nun der VfR mehr vom Spiel, aber die Leicht⸗ gewichte auf den Flügeln hatten gegen die Athleten in der Karlsruher Reihe nichts„drin“, da ſie faſt durchweg ihre Bälle verſpätet abgaben und dann im Nahkampf na⸗ türlich den Kürzeren zogen. An ſpannenden Augenblicken ſehlte es aber am Phönixtor trotzdem nicht, da Mittelläufer Feth dem weit zurückgezogenen Mittelſtürmer Heiſer wie ein Schatten folgte und bei dieſem Tun ſogar am Straf⸗ raum des Gegners, in dem der lange Mohr in unverwüſt⸗ licher Ruhe klärte, ſeine Bälle ſervierte. Langenbein hatte aber mit ſeinen Schüſſen ſehr viel Pech, denn zweimal zog ihm nach Prachtvorlagen von Feth und Adam das Leder hoch über den Kaſten. Wiederholt wurden die Phönixleute ſehr gefährlich, da in der Deckung nicht in vollſter Sicherheit gearbeitet und meiſt zu ſpät der ballführende Gegner durch entſchloſſenen Angriff in ſeinen Aktionen geſtört wurde, ſo daß die letz⸗ ten fünf Minuten reichlich dicke Luft brachten und Edel⸗ mann in entſchloſſenen Paraden ſahen. Nach Wiederbeginn ſchien ſofort das erſte Tor fällig zu werden, doch ein in bedrängter Lage von Lutz abgegebener Phönix Karlsruhe Schuß wurde gehalten, und dann hatte Torwart Weiler Glück, als er einen langen Ball von Langenbein gerade noch ſchnappen konnte. In der 65. Minute ſahen ſich die Gäſte, nachdem ihr Halbrechter durch Verletzung vorüber⸗ gehend ausgeſchieden war, auf zehn Mann geſchwächt. Aber trotz dieſer vermeintlichen Schwächung gingen die Leute um Heiſer raſant und energievoll an die Sache heran und ſchoſſen auch in der 65. Minute das erſte und einzige Tor durch Föry. VfR ſetzte nun alles auf eine Karte, aber es wollte und wollte nicht gelingen, in die„Betonmauer“ der gegneriſchen Abwehr eine Breſche zu ſchlagen. Als ö Edelmann einen Handelfmeter von Heiſer gehalten hatte, da flammte noch einmal der alte VfR⸗Geiſt auf, aber es war zu ſpät geworden und die Nerven verſagten ſchließlich. Die VfR⸗Mannſchaft hat erſt im zweiten Spielabſchnitt die in ihr Können gehegten Erwartungen einigermaßen er⸗ füllt, denn vor der Pauſe ſpielten faſt ſämtliche Leute ohne den ſonſt gewohnten Kampfeinſatz. Langenbein iſt ja zur Zeit nicht in erſter Form, aber er hatte auch, zugegebener⸗ maßen, ſehr viel Pech, ſo daß mancher Ball, der ſonſt im Kaſten des Gegners„ſchellte“, weit danebenging. Die beſte Arbeit im Sturm boten woh'! noch die Verbinder Lutz und Rohr, die ihre Außen Adam und Herold wiederholt ſehr ſchön freiſpielten und einſetzten. In der Läuferreihe ſtörte Feth die Kreiſe von Heiſer, der weit zurückgenommen war und gewiſſermaßen als zweiter Mittelläufer operierte, allzu intenſiv, ſo daß er wiederholt im eigenen Strafraum„leicht vermie t“ wurde. Conrad war als Verteidiger lange auf der Höhe; er hatte in Lentz einen vielverſprechenden Nach⸗ wuchsſpieler zur Seite. Torwart Edelmann hatte manch ſchweren Ball zu meiſtern; ihn trifft an der Niederlage kein Verſchulden. Der Phönix Karlsruhe hat„auf verlorenem Po⸗ ſten“ ſtark und tapfer gekämpft und dem Gegner ein Beſtehen einfach unmöglich gemacht. Der Viermännerſturm, in dem Heiſer nur gelegentlich auftauchte war ſehr angriffsfreudig und hatte in Fory den beſten Mann. In der Läuferreihe wurde nach beſten Kräften aufgeräumt. Beide Außenläufer legten größten Wert auf eine genaue Markierung des Gegners und Lorenzen dopperte„ohne Unter laß“. Mohr und Wenzel waren harte und unerbittliche Verteidiger und Torwart Weiler hielt die tollſten Bälle. Schiedsrichter Duchardt⸗ Heidelberg hatte ein ſchwe⸗ res Amt zu erfüllen. Sandhofen ſpielt unentſchieden Germania Brötzingen— Sandhofen:1 Brötzingen hatte folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Burger; Joſt, Haas, Scherer; Rother, Reutter, Bir⸗ kenmeier, Dettling, Steck; Morlock, Klittich. Sandhofen hatte nach Brötzingen entſandt: Rohr⸗ mann; Michel, Streib; Krukowſki, Schenkel, Wehe; Seitz, Müller, Becker, Fenzel, Liebchen. Auch im vierten Heimſpiel reichte es den Brötzin⸗ ger Germanen nicht zu dem ſehnlichſt erwarteten und unbedingt notwendigen Sieg. Man hatte den Brötzingern nach der am letzten Sonntag im Lokal⸗ kampf gegen den Club gezeigten Formverbeſſerung für heute unbedingt mehr zugetraut. Aber nach den neuerlich gezeigten Leiſtungen muß man die Punkte⸗ teilung als eine durchaus gerechte Angelegenheit bezeichnen. Die Brötzinger Mannſchaft fand auch heute nicht wieder den richtigen Kontakt und Zu⸗ ſammenhang, der zu einem Sieg die Vorausſetzung geweſen wäre. Wenn ſchließlich auch die Arbeit der geſamten Hintermannſchaft noch als durchaus brauch⸗ bar zu bezeichnen war, ſo war die Leiſtung der Stüvmerreihe doch derart primitiv und unklug, daß ein Spielgewinn kaum bei der Sache herauskom⸗ men konnte. Das hohe und ungenaue Zuſpiel aus der Läufer⸗ reihe heraus und auch im Sturm ſelbſt kamen der Sandhöfer Abwehr nur ſehr gelegen und ſo war es bei dem mangelnden Verſtehen bei dem Brötzinger Sturm eigentlich nicht zu verwundern, daß die Er⸗ ſolge ausblieben. Zudem fehlte es dem Brötzinger Angriff in der letzten Einſatzbereitſchaft im Straf⸗ raum. Wo iſt der früher ſo gerühmte Brötzinger Kampfgeiſt geblieben? Nur mit Kampfwille und Energie hätte Brötzingen dem heutigen Gegner bei⸗ kommen können. Im einzelnen gung mit Joſt Mannſchaftsteil, war bei Brötzingen die Verteidi⸗ und Haas noch der zuverläſſigſte hinter dem ſich auch der Torwart kaum eine Blöße gab. In der Läuferreihe fehlte der verletzte Mittelläufer Krenkel, der aber durch den Jugendſpieler Rother, der ein durchaus ſachliches und überlegtes Stopperſpiel zeigte, gut erſetzt wurde. Reutter auf der linken Seite hatte ſcheinbar die Auf⸗ gabe, als Mittelläufer zu fungieren. Die Mannſchaft von Sandhofen, die ebenfalls mit Erſatz für den Mittelſtürmer Dörr und Fluter an⸗ leiſtung, die ſich im Gegenſatz zu derjenigen Brötzin⸗ gens wenigſtens in kämpferiſcher Hinſicht angenehm abhob. Alle die Mängel, die man bei Brötzinge in dieſer Hinſicht feſtſtellen mußte, zeigte Sandhofen in erheblichem Maße. Die Mannſchaft kämpfte mit(Ir⸗ geiz und letzter Hingabe um den Erfolg, der ihr letzten Endes auch nicht verſagt blieb. Die Hinbor⸗ mannſchaft ſtützte ſich auf eine geradezu ſtaunens⸗ werte Ballſicherheit in jeder Situation und gerade mit dieſem Hauptvorzug verſtand Sandhofen auch die kritiſchſten Situationen zu überſtehen. Zu allem hin hatte Sandhofen in ſeinem Schluß⸗ mann Rohrmann einen Spieler von überragender Klaſſe, dem die Mannſchaft letzten Endes im heuti⸗ gen Spiel ſehr viel zu verdanken hat. Der Spielverlauf ſelbſt war durchweg nie einſei⸗ tig und von Anfang bis zum Schluß außerordentlich spannend. Brötzingen begann das Spiel mit erhöh⸗ ter Angriffstätigkeit, aber allmählich kam dann auch Sandhofen zu ſehr gefährlichen Angriffen auf ſeinen beiden Flügeln. Nach 25 Minuten Spielzeit kam dann der Ball bei einer etwas mißglückten Abwehr zu dem Halblinken Fenzel, der aus etwa 20 Meter ſcharf und placiert einſchoß. Acht Minuten ſpäter fiel daun der Ausgleich; bei einem Handſpiel des rechten Verteidigers Michel gab es einen Elfmeter, der von Dettling ſicher verwandelt wurde. Damit ſtand das Endergebnis ſchon nach der Pauſe feſt. Nach dem Seitenwechſel war wohl die Brötzinger Mannſchaft mehr im Angriff, aber die ſchon eingangs erwähnte unbedingte Sicherheit der Sandhofer Mannſchaft in jeder Lage verwehrte den Brötzingern weitere Erfolge. Auf der anderen Seite hatte auch Sandhofen ſeinerſeits einige gute Tor⸗ möglichkeiten; beſonders die ſchon erwähnte des Mit⸗ telſtürmers Becker hätte eventuell einen doppelten Punktgewinn für Sandhofen geben können und ſchließlich blieb es auch im zweiten Teil des Spiels bei der alles in allem gerechten Punkteteilung. Schiedsrichter Multer⸗ Landau war wohl in angebracht. Seine Spielleitung war deshalb anzu⸗ erkennen. Fußball im Reich Gau Pommern: Pfeil Lruenburg— Preußen Bo⸗ ruſſia Stettin:27 Polizei Stettin Viktoria Stolp 111: Germania Stolß— Mackenſen Neuſtettin:0; Graf Schwerin Greifswald— Stettiner SC 611. Gan Braudenburg: Frieſen Cottbus— Hertha⸗BSC 414; Brandenburger SC— Berliner SV 92:0. Gan Mitte: S 05 Deſſau— VfL 96 Halle:1; SC 1— 1. SV Jena:0; 1. FC Lauſcha— Merſeburg 99 8 Gan Nordmark: Victoria Hamburg— Hamburger SV 213; Fc St. Pauli Hamburg— Komet Hamburg 221; Poli⸗ zei“ Hamburg— FC 93 Altona:2; Wilhelmsburg 09— Eimsbüttel Hamburg:4; Pol. Lübeck— Holſtein Kiel 211. Gau Schleſien: Beuthen 09— Breslau 02:1, Reichs⸗ bahn Gleiwitz— Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz 113; Preußen Hindenburg— Vorwärts Breslau:0; S Klettendorf gegen Hertha Breslau 118; Breslau 06— Sportfreunde Klausberg 111. Gau Sachſen: :2; Be Hartha— Tura Leipzig:0; SpVg Leipzig SC Planitz:0: VfB Leipzig— Polizei Chemnitz:5. Gau Niederſachſen: Arminia Hannover— Hannover 96 :2; Werder Bremen— Hannover⸗Linden 07:0; Germa⸗ nia Wolfenbüttel— Algermiſſen:1: VL Osnabrück— Eintracht Braunſchweig:4; VfB Peine— ASW Blumen⸗ thal:2. Gau Weſtſalen: Fc 04 Schalke— S Höntrop:0; Dresdner SC— Guts Muts Dresden Boruſſio Dortmund— Germania Bochum 711; Arminia Marten— SpVg Herten:0: SV Rotthauſen— SpVg Roehlingshauſen:2; Weſtfalia Herne— Sus 09 Hüſten 0. Gau Niederrhein: Hamborn 07— Bf Benrath 311; B Alteneſſen— Fortung Düſſeldorf:4; Duisburg 99 5 Union Hamborn:0; Turu Düſſeldorf— Schwarzweiß ſſen:3. Gau Mittelrhein: Köln⸗Sülz 07— SW Beuel 112; Vfe Köln 99— Pf Köln:1; Bonner FV— Tura Bonn 211. Gau Nordheſſen: Sport Kaſſel— Spielverein Kaſſel:0; 1 Fe 98 Hanau— VfB Großauheim:1; Heſſen Bad Hersfeld— Kewa Wachenbuchen:1; VfB Friedberg— Boruſſia Fulda 114. * Tſchechoſlowakei— Oeſterreich 211. Auch Frankreich trug im Hinblick auf den Kampf gegen Holland ein Uebungsſpiel in Paris aus, in dem ſich vor allem der funge Coſſet als Mittelläufer bewährte. In der Lände rſpiel: gen. Nationalelf fehlte allerdings das Schlußreieck Di Lorto, Cozenave, Mattler des FE Sochaux, der in Lüttich gegen die„Roten Teufel“ antrat und mit:0 gewann. F Freiburg Bf Neckarau:1:1) Die Neckarauer Mannſchaft wird in Freiburg ſchon ſeit Jahren hoch geſchätzt und ſte hat die Er⸗ wartungen, die man auf ſie geſetzt hat, auch in dieſem Jahre reſtlos erfüllt, denn ſie verſtand es, in einem ehrlichen, fairen Kampf auf anſtändige Weiſe zu verlieren. Das Spielergebnis gibt als ſolches en Spielverlauf nicht wieder. Denn die Freiburger Mannſchaft war ſowohl in der erſten Spielhälſte, wie auch in den zweiten 45 Minuten ſo klar überlegen, daß das:1⸗Ergebnis für Neckarau außerordentlich ſchmeichelhaft klingt. Neckarau trat mit folgender Mannſchaft an: Dieringer; Lutz, Gönner; Benner, Möhler, Größle; Wahl, Klamm, Heſſenauer, Henneberger, Herberger. Dieſen Leuten ſtellten die Freiburger folgende Mannſchaft gegenüber: Müller; Keller, Zeltner; Büchner, Lehmann, Heck, Roſter, Flöhl, Möller, Haas, Koßmann. Als Schiedsrichter fungierte Unverfehrt⸗ Pforzheim. Man hat an ſeiner Leiſtung nicht zu deuteln; er arbeitete ſehr gut, er unterband recht⸗ zeitig das Entſtehen jeder ſcharfen Spielweiſe und iſt damit letzten Endes weſentlich daran beteiligt, daß das Spiel in den Grenzen geblieben iſt, Das Spiel ſelbſt ſtand, wie ſchon zu Anfang ge⸗ ſagt, in beiden Spielhälften im Zeichen des FFC. In der Zahl der Tore kommt das allerdings nicht zum Ausdruck, und zwar deshalb nicht, weil die Verteidigung der Neckarauer ſich am heutigen Tage in außerordentlich guter Form gefunden hat. Man weiß in Freiburg ſchon längſt, daß z. B. Dieringer ein Mann iſt, der es voll und ganz verſteht, das zu hüten und zu wahren, was ſeiner beſonderen Auf⸗ gabe unterliegt, nämlich das Tor, das Heiligtum ſei⸗ ner Mannſchaft, und man weiß auch, daß die Ver⸗ ſeinen Entſcheidungen mitunter etwas kleinlich, aber dieſe Kleinlichkeiten ſchienen in der Hauptſache doch teidigung außerordentlich in der Lage iſt, ihren Mann zu ſtellen. Größle als linker Läufer hat in N — Am die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Die Vorentſcheidung iſt gefallen— Feudenheim beſiegt Eiche Sandhofen 12:9 Unter rieſigem Andrang kam am Samstagabend der mit größter Spannung erwartete Vorkampf der beiden noch unbeſiegten Mannſchaften des VTR Feudenheim und Eiche Sandhofen zum Austrag. Der Saal des„Badiſchen Hof“ in Feudenheim war ſchon lange vor Kampſbeginn zum Brechen voll, ſo daß viele keinen Einlaß mehr fanden. Sowohl in Feudenheim wie in Sandhofen fieberte man dieſem Treffen, das die Vorentſcheidung bringen mußte, entgegen. Feudenheim gelana es bekanntlich ſchon im vorigen Jahr als einziger Mannſchaft. dem Meiſter eine Niederlage beizubringen. Sie hat es am Samstag erneut, wenn auch mit Glück fertiggebracht. Beide Vereine hatten ihre ſtärkſte Beſetzung am Start. Feudenheim hat die für ſie ausſichtsloſe Schwergewichts⸗ klaſſe unbeſetzt geloſſen und iſt vom Feder⸗ bis zum Mit⸗ telgewicht mit Brunner. Lauth, Benzinger und Schmitt eine Klaſſe tiefer gerückt und damit die Mannſchaft ganz weſentlich verſtärkt. Anlaß zu Störungen gaben wieder einmal die beiden Kampfhähne Sommer⸗Sandhofen und Lauth⸗Feudenheim, die von wirklichem ringeriſchen Kön⸗ nen abſolut nichts zeigten und wiederholt wegen unfairen Kämpfens verwarnt werden mußten. Wenn ſich dieſe Herren nicht ſchnellſtens eines Beſſeren beſinnen, werden ſie wieder einige Zeit ausgeſchaltet werden müſſen. Bei dem dem Haupttreffen vorousgegangenem Jugend⸗ kampf blieb Feudenheim mit 15:3 Sieger über Vfk 904 Käfertal. Die Feudenheimer ſtellten in Heizmann. Brug⸗ ger, Vögele, Bruſt und Deffner die Sieger, während die Gäſte durch Moritz zum einzigen Sieg kamen. Wie ſie kämpften: Der Sandhöfer Allruum hatte im Bantamgewicht den jungen Feudenheimer Fries zum Gegner, der ſich tapfer wehrte. Der Einheimiſche wird gleich zu Boden gebracht und mit Ueberſtürzer und Aus eber flüchtig ge⸗ föhrdet. Nachdem er ſich einige Zeit verteidigt hatte, hebt ihn Allraum aus und wirft ihn mit Soubleſſe nach 5,30 Minuten auf die Schultern. 5 Der junge Sandhöfer R othenhofer blieb den An⸗ griffen des Badiſchen Meiſters Brunner nichts ſchul⸗ dig. Brunner ſucht eine ſchnelle Entſcheidung herbei⸗ zuführen und kommt durch Hüftſchwung zum Vorteil. Im ausgeloſten Bodenkampf greift der Einheimiſche ſtürmiſch an. Er bringt den Geſt mit Hammerlock in die Brücke und drückt dieſe nach 7,10 Minuten ein. 5 Das Leichtgewicht fiel gegenüber den fairen anderen Kämpfen aus dem Rahmen. Nachdem La uth und So m⸗ mer wegen Paſſivität verwarnt werden mußten, gingen ſie mehr aus ſich heraus, zeigten aber alles andere wie ſchönen Sport. Immer wieder mußten ſie wegen un⸗ ſairen Kämpfens verwarnt werden und wären beinahe disqualifiziert worden. Lauth kam im wechſelſeitigen Bo⸗ denkompf durch Ausheber zu einem kleinen Vorteil und kann in der 14. Minute einen Schleudergriff von Sommer abfangen, bei dem Her Gaſt zuf die Schultern fiel. Im Weltergewicht holte ſich Benzinger(Feuden⸗ heim) einen ſicheren Sieg über Boſſert(Sondhoſen). Der Feudenheimer greift ſofort heftig an und bringt einen Gegner mit Hüftſchwung in die Brücke, aus der ſich der Gaſt trotz größter Anſtrengung nicht mehr befreien konnte und nach 2,55 Minuten unterlag, 5 Nun lag die Entſcheidung im Mittelgewicht. In Schmitt und dem Sandhöfer Ignor ſtanden ſich zwei gleichwertige Gegner gegenüber. Sie lieferten ſich ein mit viel Kraftaufwand geführtes Treffen, das bis zur Halb⸗ zeit ausgeglichen bleibt. Im wechſelſeitigen Bodenkampf gelingt Schmitt ein Hüftſchwung, bei dem Ignor leicht über die Schultern rollte. Der Sieg des Feudenheimers wird ſtürmiſch gefeiert. Im Halbſchwergewicht ſteht der Feudenheimer Bohr⸗ mann gegen Hermann Rupp auf verlorenem Poſten. Er wird von dem Sandhöfer ſoſort zu Boden geriſſen und mit Hammerlock ſchon noch 1 Minute auf die Schultern befösdert.. Dos Schwergewicht geht kompflos an Robert Rupp von Feudenheim kein übergeſtellt wurde. VfK 86 Mannheim ſchlägt Kg Kelſch 16:2 Der Verein für Körperpflege 1886 Mannheim hatte am Samstagabend in ſeiner alten Kampfſtätte, dem„Zähringer Löwen“, die Mannſchaft des Kraftſportvereins Ketſch zu Gaſt. Die Gäſte verloren auch ihren dritten Kampf reich⸗ lich hoch. Dabei iſt die Mannſchaft nicht ſo ſchlecht. Sie ſetzte ſich auch am Samstag heftig zur Wehr und gab ſich erſt nach hartem Widerſtand in allen ſieben Klaſſen ge⸗ ſchlagen. 5 Das Treffen, das in Kampfrichter Mundſchenk von der SpVg 84 Mannheim einen ſicheren Leiter hatte, brachte folgende Ergebniſſe:. In der Bantamgewichtsklaſſe iſt der Mannheimer Leh⸗ mann dem Ketſcher Schwab an techniſchem Können überlegen. Der Gaſt läßt ſich aber nichts anbringen und gibt erſt in der letzten Minute eine Wertung ab. Lehmann wird knapper Punktſieger. Im Federgewicht muß Weick⸗Ketſch die Punkte wegen Uebergewicht an Krauter abgeben. Den Einlagekampf gewinnt Weick nach 12 Minuten mit Aufreißer. In einem harten Treffen gewinnt Hagner⸗ Mann; heim in der zweiten Hälfte der Bodenrunde über Schweg⸗ ler⸗Ketſch die Oberhand. Hagner gelingt ein Untergriff, mit dem er den Gaſt nach 10 Min. auf die Schultern wirft. Sandhofen, da Gegner gegen⸗ . Dei 5 Hleppermanlel ie pe-Nene 0 7. 24 Tel. 31992 Im Weltergewicht kamen die Gäſte durch ihren beſten f Techniker Eppel zum einzigen Sieg. Meurer ſetzte ihm heftigen Widerſtand entgegen, konnte aber die Punktnie⸗ derlage nicht verhindern.. Mit einer ſchönen Leiſtung wartete im Mittelgewicht Den u⸗Mannheim gegen Roh r⸗Ketſch auf. Er zwang den Gaſt von Beginn an in die Verteidigung und holte ſich klare Vorteile. Durch gute Verteidigung des Ketſchers muß ſich der Mannheimer mit einem Punktſieg begnügen. Zu weiteren Punkten kamen die Mannheimer durch den in guter Form befindlichen Wal z. Der Mannheimet arbeitete diesmal mit Ueberlegung und kam gegen den Ketſcher Rapp zu klaren Vorteilen. In der 5. Minute erwiſcht Walz einen gutſitzenden Untergriff, bei dem es für den Ketſcher keine Rettung mehr gab. Beim Schwergewicht ſtand der Sieg von Rudolph⸗ Mannheim nie in Frage. Er brachte Brückmann, Ketſch bald in die Unterlage und legte ihn mit Ueber⸗ ſtürzer nach 5 Minuten auf die Schultern. Die Handball⸗Gauliga TV Hockenheim— Freiburger FC 818 TV 62 Weinheim— TSW Oftersheim:19 TV Rot— Tgd Ketſch:19 Auf dem Platz bei den Brauereien wartete man an dieſem ſchönen Herbſtſonntag vergebens auf den Geguer. Der TS Nußloch erſchien nicht, da er zuch ar nichts von ſich hören ließ weiß man nun nicht einmal, ob evtl. auch die Maul⸗ und Klauenſeuche hier die Urſache des Nicht⸗ erſcheinens des Gegners war. Wir wollen uns daher, ub⸗ wohl uns die Schwierigkeiten. die die Nußlocher oft bei der Mannſchaftsaufſtellung zu überwinden haben, uns jeden Kommentars enthalten und werden ſpäter die Sach⸗ lage aufklären. XW 62 Weinheim— TSW Oftersheim:19 Dieſer Sonntag brachte Ueberraſchung auf Ueber⸗ raſchung. Eine davon iſt der Ausgang des Spieles in Weinheim, wo der Oftersheim antreten mußte. Wohl wußte man, daß die Oftersheimer durch die Herein⸗ nahme des Plankſtädters Büttner erheblich an Spielſtärke gewonnen hatten, aber dennoch iſt man überraſcht, wie ſehr ſich das Können dieſer Elf dadurch gehoben hat. Die ſtärkere Aktivität der Stürmerreihe entlaſtet eben die Hintermannſchaft ungemein, die dann auch in der Lage iſt, für ihren Angriff etwas zu tun. Die Mannſchaft von der Bergſtraße hatte heute gerade nicht ihren beſten Tag erwiſcht. Beſonders die Hinter⸗ mannſchaft ließ ſich viel zu ſchnell aus dem Konzept brin⸗ Auch merkte ſie nicht, daß in den Reihen des Gaſtes ein Mann ſtand, der mit Freiwürfen etwas anzufangen wußte, ſonſt hätte man ſich in Strafrgumnähe etwas vor⸗ ſichtiger benommen. Das Spiel ſtand unter keinem guten Stern. Der Unparteiiſche war nicht erſchienen. Wie wir erfahren konnten— auch in Rot war bein Pfeifenmann zur Stelle—, hat ſich hier in der Leitung ein Irrtum ein⸗ geſchlichen. Die Mannſchaften einigten ſich auf den ein⸗ zigſten anweſenden Unparteiiſchen, der mit Oftersheim ge⸗ kommen war. Dieſer Mann leitete zunächſt das Spiel der TSV Neckarau wehrt ſich tapfer der Läuferreihe der Neckarauer auch diesmal, wie ſchon oft, überragt. Wir haben von ihm einen Straf⸗ ſtoß geſehen, ſo exakt und placiert, daß wirklich für das FöC⸗Tor eine gefahrdrohende Situation ge⸗ ſchaffen war. Die Stürmerreihe von Neckarau wies alle dieſe Vorteile auf, die man ihr ſchon längere Zeit nach⸗ rühmt. Auch in dieſem Falle war es wieder Heſſen⸗ auer, der das Ehrentor für Neckarau erzielt hat. Das Spiel ſelbſt zeitigte von Anfang an eine tech⸗ niſche Ueberlegenheit der Freiburger. Die Freibur⸗ ger Mannſchaft ließ es überhaupt nicht zu, daß Neckarau im allgemeinen ſich entfalten konnte. Läu⸗ ferreihe und Verteidigung ſtoppten Angriffe von Neckarau frühzeitig ab und ſie ſorgten dafür, daß die eigene Angriffswaffe nicht ſtumpf wurde, ſon⸗ dern daß ſie recht erheblich in Erſcheinung trat. In der 30. Minute gelang es nach einem ſchönen An⸗ griff, wobei der Ball von Roſer zu Flöhl gegeben wurde, durch letzteren den FFC mit:0 in Führung zu bringen, und 6 Minuten ſpäter war es Koßmann vergönnt, eine Vorlage, die Roſer gegeben hat, auf :0 für den Fc zu erhöhen. Wenig ſpäter bot ſich für Freiburg in Form eines Handelfmeters die Gelegenheit, die Torzahl auf 3 zu erhöhen, doch der nicht ſcharf genug abgegebene Ball landete in den Händen des aufmerkſamen Die⸗ ringer, ſo daß es zunächſt bei:0 für Freiburg ge⸗ blieben iſt. Kurz vor Halbzeit ſchaffte ein über⸗ raſchender Angriff der Neckarauer den Gäſten die Möglichkeit zu einem überraſchenden Durchbruch, den Heſſenauer aufgenommen hatte, durch letzteren zum Ehrentor zu kommen. Mit:1 wurden die Seiten gewechſelt. f 5 Nach Halbzeit änderte ſich am Torergebnis für beide Mannſchaften nichts mehr. Jeder war beſtrebt, die Treſſerzahl zu ſeinen Gunſten zu erhöhen, aber keinem war es mehr vergönnt, das, was in ſeinem Recht in Freiburg geblieben ſind. 55 . unteren Mannſchaften und dann das der erſten. Es muß zwar vorweggenommen werden, daß die Leitung dez Schiedsrichters nicht für die Niederlage ausſchlaggebend war, zudem ſie als einwandfrei bezeichnet werden muß, wenn vielleicht auch die Hinausſtellung von Etzel etwaß hart war. Schon in der erſten Hälfte hatten die Gäſte die Oberhand. Beſonders durch die überlegene Wurfkraft don Büttner konnte ſich Oftersheim bis zum Wechſel eine ah Führung ſichern, die es nach der Pauſe noch mehr außz⸗ bauen konnte, ſo daß bis zum Spielſchluß ein überraſchen⸗ der 19:7⸗Sieg zuſtandekam. Die Weinheimer hatten dabe⸗ erſt nach der Pauſe ſtärkeren Widerſtand leiſten können. Kataſtrophale Niederlage von Rot.— Ketſch ſiegt 1972 In Rot warteten ebenfalls Spieler und Zuſchauer auf den Schiedsrichter. Leider auch hier vergebens. Man einigte ſich dann auf einen anweſenden Kollegen und das Spiel konnte doch ſeinen Begin nehmen, das dann ein Ende nahm, an das kein Menſch, ſelbſt der arößte Optimiß im Ketſcher Lager nicht gedacht hätte, ſelbſt unter Berück⸗ ſichtigung deſſen, daß Schmeißer ſeiner Mannſchat zur Verfügung ſtand. Die Roter hatten zudem noch ihren Torwart erſetzen müſſen, der aber an der Niederlage kein Schuld hot. Sonſt war bei Rot alles zur Stelle, wie auch die Gäſte alles mitgebracht hatten, was bei ihnen zur erſten Garnitur gehört. Dieſes Spiel ſtand eigentlich unter dem Zeichen einer Roter Revanche, die aber kräftig daneben gelang Es zeigte ſich einmal mehr, daß es Mannſchaften gibt, die einer al⸗ deren nicht liegen. So haben auch die Roter gegen Kelch recht wenig zu beſtellen. Im heutigen Spiel begann die Ueberraſchung ſchon frühzeitig. In all den bisherigen Spie⸗ len waren Rots Mannen dur langſam ins Spiel ge kommen. Diesmal aber kamen ſie garnicht hinein. Die Gäſte begannen unbefangen und durch Mitwirkung von Schmeißer, der Jon ſeinem Können garnichts eingebüß! hat, innerlich geſtärkt. Im Nu ſoß ſchon der erſte Treſſer im Roter Netz und bis kaum zehn Minuten verfloſſen ware, hieß es:0 für Ketſch. Nun legte ſich die Platzmannſchalt zwar etwas ſtärker ins Zeug und konnte bis zum Halb, zeityffff die Partie ausgeglichen geſtalten. 5 Nach der Paufe nahm donn aber das Schickſol doch ſet⸗ nen Lauf. Ketſch ſtürmte gleich wieder mit dem gleichen Elan. Rots Sturm kam überhaupt nicht auf die Beine und die Hintermonnſchaft hatte nur zu wehren. Sie al dies ſo gut ſie konnte, ober dem Anſturm von Ketſch da ſie nicht gewachſen. In gleichen Abſtänden fielen Tor ou Tor. Mit:19 mußten ſich die Roter mit einer ebene überraſchenden wie kataſtrophalen Niederlage abfinden. TV Hockenheim— Fc Freiburg 818 Den erwartet harten Kampf lieferten ſich die beſbe Neulinge der Gauliga in Hockenheim. Die Einheimiſchen, die gleich zu Beginn der Runde einige der ſchwerſten Ge. ner— dazu noch auf deren Platz— vorgeſetzt bekommen hatten, hatten keinen beſonders guten Start erwiſcht. Nie⸗ derlage reihte ſich an Niederlage, ſo daß man faſt fiir die Mannſchaft fürchten mußte, daß ſie auseinonderfielen. Der Neuling zeigte ſich aber aus einem beſſeren Holz und na auch die ſchwerſten Schläge mit Anſtond hin. Für d heutige Treffen durfte man ſogar mit einem Sieg rechnen, vorausgefetzt, daß die Mannſchaft komplett zur Stelle war, Dem war leider nicht ſo, zwei Spieler mußten erſetzt wer den, wodurch die Schlagkraft der Elf ſtark litt. Die Breis⸗ gauer kamen mit ihrer derzeit beſten Mannſchoft und lie⸗ ferten ein ſchönes energiſches Spiel, das ſchließlich zu 1175 beiden Parteien gerecht werdenden Unentſchieden führe. Der Beginn des Spieles war für Hockenheim verhel⸗ ßungsvoll geweſen. und ſchnell eine:0⸗Führung erringen können, die abet die Gäſte in zügigem Angriffsspiel aufholen konnte. An zur Pauſe lagen aber die Einheimiſchen doch mit einen Tor 413 in Führung. Nach der Pauſe bot ſich das glei Bild, hüben und drüben wurden ſchöne Torgelegen daa, a geſchaffen, ausgenutzt und verpaßt, bis dann der pfiff oͤie Parteien beim Stande von 8ts trennte. Süddeutſche Handball- Meiſterſchaftsſpiele Gan Sitdweſt: Germania Pfungſtadt— Das Haß 314: MSW Darmſtadt— Polizei Frankfurt ansgeſz 13 torla Griesheim— F Frankfurt 18:7 TSch Ludwig hafen— BfR Schwanheim 624; SWV 9s Darmſtadt:9. 5 191 TV Altenſt dt— Stuttgar Gau Württemberg: a gg Kickers 672; T Urach— TeV Schnaitheim 1 701 Stuttgart— Tſchft Göppingen 14:7; TV Cannſtatt Süſſen 577; Eßlinger Te— KSs Zuffenhausen 5 Gan Bayern: Spog Fürth— T 1800 Fürth n Bamberger Reiter— Polizei Nürnberg:9 1. 8 N berg— Poſt München:7; 1860 München— Tad 8 hut 48; TV Milbertshofen— 1. FC Bamberg 75 4 bn Ihr Sturm hatte ſich raſch e* Ten Herrns heim? in zule ſam war und des tref Hlet ſch 0 8 De en und en, da gegen⸗ S2 atte am hringer gab ſen ge⸗ n E von brachte r Leh⸗ Können en und ehmann wegen 85 Arle 31992 n beſten tzte ihm unktnie⸗ gewicht zwang nd holte ketſchers gnügen. r durch nheimet gen den Minute dem es do lph⸗ ma nun t Ueber⸗ Es muß ing des aggebend en muß, etwas Häſte die raft von ine 20. ehr aus⸗ rraſchen⸗ en dabei nnen. gt 19:2 auer auf . Man und das ann ein Optimiſt Berück⸗ chat zur ch ihren ae keine wie auch ur erſten en einer Es zeigte iner an⸗ en Ketſch zann die en Spie⸗ spiel ge⸗ in. Die ung von büßt hat, eſſer im n warch, annſchaſt m Halb⸗ doch ſei⸗ gleichen ne tal r ebenſo inden. e beiden imiſchen, ten Geg⸗ kommen ſcht. Nie⸗ für die len. 100 nd nahm Für das rechnen, elle war. etzt wer⸗ e Bretz und lie⸗ zu de flülhrle⸗ verhei⸗ gefunden die aber it einem s gleiche ſenheiten Schluß⸗ Haßloch ef. Bil d wigs⸗ heim iktgarter 5 0 1 Montag, 2 Neue Maunheimer Zeitung/ N 9. Seite/ Nummer 493 5 Die Spiele der Vezirksklaſſe Abteilung 1 Amicitia Viernheim— VfR Feudenheim 511 7 Mannheim— 08 Hockenheim:0 8 Mannheim— Phönix Mannheim:0 Alem. Ilvesheim— Germania Fried feld:2 Olympia Neuluß Fortuna Heddesh unentſch, vert. 98 Seckenheim jew. Amteitta Viernheim 9 7 1 1 eim 8 5 1 2 enheim 7 5 9 2 enheim 7 4 1 2 äfertal 7 4 57 3 heim 7 3 1 3 7 3 1 3 8 3 1 4 8 2 8 3 7 2— 5 7 2— 5 6 1 1 4 6 1— 5 Ein großer Erfolg des Tabellenführers Viernheim— Feudenheim 511 war klar, daß die Viernheimer Amieitia in Es ihrem ſonntäglichen Treffen gegen Feudenheim eine ihrer ſchwerſten Hürden nehmen mußte, und es ſoll porausgeſchickt werden, daß dieſer Sieg der Heſſen härter erkämpft werden mußte, als es eigentlich das nackte Ergebnis vermuten läßt. In einem äußerſt ſcharf geführten, aber dennoch anſtändigen Kampf iſt der alte Kampfgeiſt der Amieitia erwacht. ind für die ſchneidige Partie mußte man allerhand Bewunderung haben. Nicht nur die Viernheimer Abwehr gewann ihre alte Klaſſe, auch deren An⸗ griff, der gegenüber dem letzten Spiel eine kleine Abänderung erfahren hatte, war diesmal ganz aus⸗ gezeichnet auf dem Damm. Schwere Arbeit gab es für die Läuferreihe der Heſſen, aber auch dieſe Mannſchaftsreihe fügte ſich im ganzen gut ein. Die Feudenheimer, ebenfalls ausgezeichnet mit einem prächtigen Kampfgeiſt, ſpielten mit einer Mannſchaft, die ſozuſagen zu ihrer beſten Form auflief; ſo mag die Elf wenigſtens einen Troſt bei der Niederlage finden. Fuchs 1, der spiritus rector der Feuden⸗ heimer Mannſchaft, ſpielte ſozuſagen bis zum Um⸗ fallen, verlegte ſeinen Platz frühzeitig in den An⸗ griff, wo allerdings allein angeſichts des Pauſen⸗ ergebniſſes von:0 für Viernheim kaum noch etwas zu retten war. Sonſt ragten aus dem Mannſchafts⸗ rahmen der Feudenheimer Fuchs 2, Fäßler und Back hervor, und ſelbſt der leider etwas zu kleine Tor⸗ wart Krämer erfüllte redlich ſeine Pflicht, woran auch die 5 Treffer, die er hinnehmen mußte, nichts ändern konnten. Das Spiel ſelbſt war, wie es bei ſolchen Großkämpfen ſtets der Fall iſt, überaus tem⸗ peramentvoll, und es ſoll zur beſonderen Ehre bei⸗ der Mannſchaften geſagt werden, daß ſich der Kampf in durchaus ſportlichen Bahnen bewegte, was nicht zuletzt auch ein beſonderes Verdienſt des aufmerk⸗ ſam amtierenden Schiedsrichters Wolf⸗Mühlburg war. Die Tore für Viernheim erzielten Koob(2) und Joſeph Müller(), die auch die Hauptwaffen des heſſiſchen Angriffs bildeten, während der Ehren⸗ treffer der Mannheimer Vorſtädter aus einem von Klemmer verwandelten Elfmeter reſultferte⸗ Zu- ſchauer etwa 16001800. 5 2 2 Der erſte Sieg von 08 Mannheim 08— Phönix:0(:0) Dieſes Spiel der Tabellenletzten brachten den Mannen vom Lindenhof einen ebenſo ſchönen wie verdienten Sieg und damit die erſten Punkte der Verbandsrunde. Der Kampf wurde beiderſeits mit unnötiger Härte und leider auch vielen verſteckten Fouls durchgeführt, die der Schieds⸗ richter leider nicht immer abpfiff. Der Sieg für 08 kommt um ſo unerwarteter, als die Leute von der Uhlanoſchule, insbeſondere während der erſten Halbzeit, das Heft zu 80 v. H. in der Hand hatten, was allein aus dem Eckenver⸗ hältnis von:6 für Phönix hervorgeht. Weiter hatten die Gäſte etwa eine Viertelſtunde nur 10 Mann gegen ſich, da Rottmann durch ein grobes Foul von Schüßler 2 vom Platz geführt werden mußte. Der hierfür gegebene Strafſtoß brachte 08 durch Boos in der 14. Minute in Führung und alle Ueberlegenheit der Phönixleute wurde ein Opfer des unermüdlichen Engſter ſowie Eckels, die beide Glanzleiſtun⸗ gen vollbrachten. So kam es auch, daß bis zum Seiten⸗ wechſel keine weiteren Treffer mehr zu verzeichnen waren. Nach Seitenwechſel hatten die Platzherren Sonne und Wind im Rücken. In ungeſtümem Tempo drängten ſie immer wieder auf das gegneriſche Tor, ſo daß die Phönix⸗ Hintermannſchaft ihre liebe Not hatte. Die unnötig har⸗ den Momente traten alsdann vorwiegend bei den Gäſten zutage, ſo daß das Spiel reichlich zerpfiffen fortgeführt wer⸗ den mußte. Faſt 35 Minuten ſpielten die Platzherren im gegneriſchen Feld und ſo blieben in der 21. und 23. Minute auch ſchließlich die ſchon längſt fälligen Treffer durch Arm⸗ bruſter nicht aus, ohne daß dem ſich verzweifelt wehrenden Phönix das Ehrentor gelang. Hockenheim hoch geſchlagen 7 Mannheim— Hockenheim:0 Einen weiteren Beweis ſeiner augenblicklichen Spiel⸗ ſtärke lieferte 07 am Sonntag, in dem es Hockenheim mit 40 Toren dos Nachſehen gab, obwohl ſich die Gäſte ihrer Hut wehrten. Die ganze erſte Halbzeit waren die Neu⸗ oſtheimer ihrem Gegner ſtark überlegen, der wenig Zeit fand ſeinerſeits Angriffe zu unternehmen. Rühr kann chon nach wenigen Minuten nach ſchöner Kombination einſchießen und es ſieht nach einer hohen Niederlage der Hockenheimer aus, denn 07 drängt ſtark, aber ohne 81 die Stürmer vergeben die beſten Chancen Hockenheim hat nur wenige gute Gelegenheiten zum Torſchuß, ein⸗ mal vergibt der ganze Innenſturm eine totſichere Stiche. Nach der Pauſe ſind die Gäſte im Angriff, jedoch 07 kann ſein Tor reinhalten. Dann kommen die Einheimiſchen wieder auf, und der Erfolg meldet ſich bald. Weigel ſhießt eine Vorlage von Rühr ſchön ein. Eine ſchöne Leiſtung zeigt ſdeller, der im leeren Tor ſtehend, im letz⸗ den Moment rettet. Schon bald knallt Rühr einen Nach⸗ ſchuß ins Netz und Weigel nützt einen Fehler von Auer geſchickt aus und ſtellt mit einem weiteren Treffer dis ndergebnis feſt. Beim Sieger ſtand die Hintermannſchaft ſicher, dagegen war die Mittelreihe nicht auf der Höhe. Im Sturm hielten ſich die beiden Außen vor allem Rühr gut. Weigel ſptelte vor der Pauſe ſchwach, machte dies aber durch zwei Tore wieder wett. Auer im Göſtetor war nicht immer fiber. dagegen war Hoffmann ganz ausgezeichnet. Die äuferreihe litt unter dem Fehlen von Bickemair, der nſcht vollwertig erſetzt werden konnte. Im Angriff war L. Bechtel der einzige der gefiel und der durch ſeinen Eifer auffiel. Bauſcher⸗Pforzheim war dem Treffen ein ausgezeichneter Lefter. Ilvesheim verliert abermals zu Hauſe Alemannia Ilvesheim Germania Friedrichsfeld 922 Einen on Spannung reichen Kampf lieferten ſich in Avesheim die Mannſchaften der Alemannia und der Ger⸗ Rania Friedrichsfeld. Es ſtand zur Debatte, ob die im etzten Treffen bewieſene Formkriſe des Goſtgehers nur vorübergehender Natur war, oder ob matt dem wieder⸗ füber eine neue Punkteinbuße brochte und lebendig ſchon zu gute d Mit olgreich im gute fein Er⸗ en m Führungstre derſelbe Spiel 0 weg. Kaſten ab. Tore an mon An⸗ ihr Ki geſe 1 6 Sturm. i 8 5 98 5 Sku! m. n dem Bet told a ließ in ſe r Zuſamme In der L E Rockſi n zielbewu e ſah man von Ehret in im Tor war ein ſicherer Sieg 9 Weinheim— Fortuna Heddesheim:1(:1) Die Weinheimer rechneten mit einem ſicheren Sieg, aber lange ſah es nicht danach aus. Es wurde auf beiden Seiten gekämpft und wenig auf eine beſondere Linie Wert gelegt. Zu Anfang waren die Abwehrreihen hüben wie drüben auffallend un⸗ ſicher. Der Heddesheimer Verteidigung unterliefen viele Fehlſchläge, während auf der Gegenſeite die Deckung nicht geſchloſſen genug war. Die erſte ſchöne geſchloſſene Leiſtung der Weinheimer führte in der 25. Minute zum erſten Tor, das Gumb einköpfte. Müller hatte eine weite Quervorlage zum Links⸗ außen Fuchs gegeben. Fünf Minuten danach fiel ſchon der Ausgleich. Eine ausgezeichnete Flanke des Rechtsaußen Vierling lenkte Linksaußen Kettſchner ein. Fünf Minuten ſpäter gab der Schiedsrichter eine etwas harte, aber nicht unberechtigte Elfmeter⸗ Entſcheidung. Knapp verwandelte den Strafſtoß. Die zweite Hälfte begann mit einer flotten Kom⸗ bination des linken Weinheimer Flügels. Nach einem Mißverſtändnis zwiſchen Gallei und einem ſeiner Verteidiger kam nach geſchloſſener Kombination der beiden Flügel und des Mittelſtürmers Weinheim zum oͤritten Treffer durch Gumb. Vorübergehend kamen die Gäſte gut auf. Rechtsaußen Schmitt traf dabei einmal nur die Latte. Moſer mußte verletzt nach rechtsaußen gehen, konnte einmal, nachdem Knapp dem Torwart den Ball weggeſpielt hatte, zum Schuß kommen und das Endreſultat herſtellen. Hed⸗ desheim hatte zeitweiſe großen Erfolg mit der aus⸗ geſprochenen Zerſtörung. Als dann in der Mitte der zweiten Halbzeit die Deckung ins Wanken kam, ent⸗ ſchied ſich das Spiel. Bei Weinheim gefiel vor allen Dingen der Halblinke Knapp und der Einſatz von Gumb, der aber ſich im Nahkampf etwas mehr zu⸗ rückhalten dürfte. In der Verteidigung war Mar⸗ tine ſehr ſicher. Schiedsrichter Kurz⸗Oftersheim lei⸗ tete zufriedenſtellend. Setlenheim rückt weiter vor 98 Seckenheim— Olympia Neulußheim:0(:0) Die beiden Monnſchaften waren bisher punktegleich. Seckenheim konnte ſich nun durch den verdienten Sieg auf eigenem Platze einen Vorſprung vor ſeinem Gegner er⸗ mehr kämpfen. Die Aufgabe für Seckenheim war nicht beſon⸗ ders ſchwer. Der Torwart war wenig beſchäftigt. Die Läuferreihe ſorgte ſtets für den erforderlichen Druck nach vorne; im Sturm waren beſonders die beiden Flügelſtür⸗ mer gut, ſie ließen jedoch ziemlich viel Torchancen aus. Noch beſonders zu erwähnen iſt der Halblinke Gropp, der ſeine Mannſchaft auch nach dem Seitenwechſel in Führung brachte. Neulußheim zeigte keine beſonders guten Leiſtun⸗ gen, das Feldſpiel war eifrig, aber der Sturm war zu ſchwach, um zu Erfolgen kommen zu können. Die Hinter⸗ monnſchaft war in der erſten Halbzeit beſſer. Nach der Pauſe mußte ſie ſich den Angriffen Seckenheims beugen. Der Torwart Neulußheims iſt an den Torerfolgen Secken⸗ heims ohne Schuld. Das gutgeleitete, ſehr faire Spiel brachte die Secken⸗ heimer von Beginn an etwas mehr in Angriff. Die bei⸗ den Flügelſtürmer ſorgten für gute Torchancen, doch war der Sturm zu unentſchloſſen, um die Gelegenheiten aus⸗ zunützen. Neulußheim ſtellte einige Gegengrrgriffe, doch die Seckenheimer Hintermannſchaft wußte immer wieder zu klären. Seckenheim blieb leicht überlegen ohne aber einen Treffer erzielen zu können. Außer einigen Eck⸗ bällen kam nichts berein. Torlos wurden die Seiten ge⸗ wechſelt.— Nach der Halbzeit lag zunächſt Neulußheim leicht im Angriff. Dann kam Seckenheim wieder auf, doch wie vorher verpaßten die Stürmer immer die beſten Ge⸗ legentheiten. Im Anſchluß an einen Eckball erzielte in. der 10. Minute der Seckenheimer Halblinke Gropp mit wunderbarem Schuß unhaltbar den Führungstreffer, der ſchon längſt fällig war. Von jetzt ab lag Seckenheim ſtets im Angrif und konnte in der 20. Minute Durch ſeinen Rechtsaußen einen unerworteten zweiten Erfolg buchen. Seckenheim boten ſich auch in der Folge noch weitere gute Torchancen, die ober unausgenützt blieben. Ein Strafſtoß von der Strafraumgrenze prallte an der Ver⸗ teidigung Neulußheims ab. Kurz vor Schluß des Spiels kam Neulußheim wieder etwas beſſer auf, konnte aber das Ehrentor nicht fertigbringen.— Schiedsrichter Schmiöt⸗ Heidelberg leitete einwandfrei. Ein Spiel in Anterbaden-Oſt Abteilung 2 Kickers Walldürn— TS 4 7 tadt:1 VfB Mergentheim— 05 Heidelberg ausgef. FVg Eppelheim— 8 Kircheim ausgef. Vereine Spiele gem unentſch. ver Tor Punkte Wiesloch 8 5 6 5 1 5 19•5 114 TSG Plankſtad 5 38 2— 18.8 8˙2 Sandhauſen 6 3 2 1 11:9 8˙4 Schwetzingen 6 2 1 3 14.15 5¹ Walldürn„ 6 2 1 3:10 5·7 Mergentheim 5 2 1 2 10·14 5¹⁵ Kirchheim 5 2— 3.9.6 Union Heidelbera 5 1 2 2 10:12 46 Eberbach 3 1 2 2:18 46 SCE Os Heidelberg 4 1— 8 6˙8 25 Eppelheim 553 2 3 716 2˙8 Kickers Walldürn— TS Plankſtadt:1 In einem raſſigen, auf beiden Seiten fair und jederzeit ritterlich oͤurchgeführten Spiel, das oben⸗ drein in Schiedsrichter Scherer(Neckarau) einen ganz ausgezeichneten Leiter hatte, wickelte ſich vor etwa 600 Zuſchauern ein an ſpieleriſchen Schönheiten und techniſchen Feinheiten überreiches 90⸗Minuten⸗ Spielgeſchehen ab, das für jeden Fußballer eine Freude war. Was dieſe 22 Sportkameraden in ſpieleriſcher Hinſicht boten, iſt fürwahr geeignet, als Werbung für die Fußballidee zu gelten. Walldürn hatte erſtmals wieder ſeine beiden Arbeitsdienſt⸗ kame raden zur Stelle, während das Paradeſtück von Plankſtadt ihre vier Auswahlkurſiſten war. Vom Anſpiel weg entwickelt ſich ein auf beiden Seiten mit mörderiſchem Tempo durchgeführtes ſchönes Feldſpiel. Bei den Platzherren fällt angenehm auf, daß diesmal die Stürmerreihe gegenüber früheren Neuer deutſcher Handballſieg Oeſterreich verliert in Halle das Länderſpiel:17(:10) ober.(Eig. Drahtber.). Der heute chmittag in vor 20000 Zu⸗ ſchauern durchgeführte Handball⸗Länderkampf Deutſch⸗ land— Oeſterreich blieb ein neuer ſtolzer Triumph der deutſchen Nationalmannſchaft, die mit 17:5(10:0) Toren ſiegreich bl Es war ein Glanztag für das deutſche Spiel, deſſen Hochſtand in einer wunderbar geſchloſſenen Leiſtung Ausdruck fand. Der tapfere Gegner erlitt heute in Halle die ſchwerſte Niederlage, die er in ue nunmehr zehn Kämpfen der beiden Na⸗ tionen hinnehmen mußte. Zwölf Tore trennten die Mannſchaften am Schluß zugunſten der deutſchen Favben, und wie der Spielverlauf gezeigt hatte, ging dieſes Ergebnis auch durchaus in Ordnung. Die Oeſterveicher waren in den erſten 30 Minuten buch⸗ ſtäblich überrannt und fanden erſt ſpäter den notwen⸗ digen Zuſammenhalt in ihrer Mannſchaft. Das 10:0 Halle, 24 A S 11 der erſten Hälfte und die:5 Treffer des zweiten Spielteils ſprechen eine deutliche Sprache. Nichts konnte die Volkstümlichkeit unſeres deutſchen Hand⸗ ballſpieles beſſer beweiſen als die Zuſchauerzahl. Hatten die 1925 und 1928 gegen denſelben Gegner gleichfalls in Halle durchgeführten Länderspiele je 5000 Zuſchauer gefunden, ſo füllten diesmal, wie ge⸗ ſagt, 20000 Menſchen die Ränge der Mitteldeutſchen Kampfbahn und gaben dem bei trübem Wetter und einzelnen Regenſchauern durchgeführten Spiel einen prachtvollen Rahmen. Unter den Ehrengäſten, die wach Halle gekommen waren, konnte Reichsfachamts⸗ leiter SS⸗Brigadeführer Hermann auch Dr. Ritter von Halt, den Präſidenten des inter⸗ nationalen Handͤballverbandes begrüßen. Stürmiſch umjubelt kamen die beiden National⸗ mannſchaften gleichzeitig auf den Raſen gelaufen. Die Oeſterreicher in Rot: bei ihnen ſtand Wollak vom Wiener Athletik⸗Club für Axmann auf Linksaußen. Die Deutſchen, in der bekanntgegebenen Auſſtel⸗ lung, in Weiß Die Nationalhymnen erklangen und dann begann das zehnte Zuſammentreffen, das zu⸗ nächſt mehr ein Spiel als ein Kampf war und erſt in der zweiten Halbzeit die Spannung und die dra⸗ matiſchen Momente brachten, die die Maſſen mit⸗ reißen konnten. Bis dahin hatte die deutſche Mann⸗ ſchaft— für das Länderſpiel mag das überraſchend und auch hart klingen, aber es iſt nichts als die nüch⸗ ternen Tatſachen— dem Gegner Handball in Voll⸗ endung vorexerziert. Nicht ſelten hatten die herrlich klaren Kombinationen, die energiſchen Alleindurch⸗ läufe und das ſtets mit ſtahlharten Würfen gekrönte Spiel von Mann zu Mann wie ein Lehrſpiel gewirkt. Das war eine Leiſtung wie aus einem Guß. Lü⸗ dicke, der prachtvolle deutſche Torhüter wurde nur ſelten in Anſpruch genommen und die Verteidiger Schünzel⸗Leipzig und Müller⸗Mannheim ſtanden da in eiſerner und unüberwindlicher Abwehrfront. Die Läuferreihe konnte ſich in dieſem Zeitabſchnitt vor allem durch Brinkmann und Keiter der Unterſtützung des deutſchen Angriffs wiomen. Der deutſche Sturm hatte keinen Ausfall, ſpielte vom Linksaußen Laqua Rechsaußen zum Mannheimer Zimmermannt in herrlicher Harmonie. Entſcheidend war in dieſer Zeit, daß der öſter⸗ reichiſche Angriff ſich in einer Spielphaſe zuſammen⸗ fand. Dechniſch wirkten alle gegneriſchen Spieler durchaus ſauber, ihre Ballbehandlung war ſogar vor⸗ züglich Aber im Angriff wurde viel zu viel gepen⸗ delt und lange Strecken hindurch überhaupt nicht ge⸗ ſchoſſen. Das war keine Angriffslinie, die die ſtarke deutſche Deckungsreihe in Verlegenheit hätte bringen können. Nach der Pauſe waren die Oeſterreicher wie ausgewechſelt. Sie hatten auch tatſächlich ausgewech⸗ ſelt, wenn auch nur einen Spieler. Der einzige Pro⸗ vinzmann, der Grazer Reiſp war— wie man angab, wegen Verletzung— herausgenommen und an ſeine Stelle war der Halbrechte, Willy, vom Sportverein EEE õõ ͥ DVC—— 2.— 2 Spielen die gewohnte Hilfloſigkeit abgelegt hatte. Kurzum, es war ein raſſiges Spiel, wie man es in Walldürn ſelten zu ſehen bekam. Ein ſchön getre⸗ tener Strafſtoß von Albert Schnabel wird im letzten Moment gerade noch von Plankſtaöts ausgezeich⸗ netem Torhüter weggefauſtet. Auf beiden Seiten ſtehen die Hintermannſchaften eiſern, während im Sturm prachtvolle Leiſtungen gezeigt wurden. Nach 30 Minuten Spielzeit, während der das Tempo ſich eher noch geſteigert hat, erzwingen die Gäſte ihre erſte Ecke, dann ſteht Günther ein Meter vor dem leeren Tor und läßt ſich im letzten Augenblick den Ball von dem herbeieilenden Verteidiger zur erſten Ecke für Walldürn ſchlagen. Kurz hernach pfeift der Schiedsrichter zur Halbzeit. Nach dem bis jetzt Gezeigten iſt es verſtändlich, daß die Gäſte aus Plankſtadt in der Spitzengruppe zu finden ſind, aber ebenſo unverſtändlich iſt es, daß Walldürn nach die⸗ ſer Leiſtung noch ziemlich am Schwanz zu finden iſt. Auf beiden Seiten ergaben ſich ſchöne Tor⸗ chancen, doch die beiderſeitigen Verteidigungen ſorg⸗ ten dafür, daß nicht allzu ſchnell Treffer fallen. Bei Walldürn machte ſich nach Wiederanſpiel eine kleine Feldüberlegenheit bemerkbar, die auch in der 60. Mi⸗ nute im Anſchluß an einen von Albert Schnabel tert durch dieſen Erfolg drückt nun die einheimiſche durch dieſen Erfolg drückt nun die einheimiſche Mannſchaft auf Tempo und erzielt auch kurz hinter⸗ einander drei weitere Ecken. Ein auf der 16⸗Meter⸗ Linie wegen Hände verwirkter Strafſtoß kann der Gäſte⸗Halblinke ganz unerwartet mit direktem Schuß zum Ausgleichstor einſchießen. Das Spiel wird nun gegen Schluß etwas ruhiger. Außer einigen gut⸗ gemeinten, aber zu keinem Erfolg führenden wei⸗ teren Ecken auf beiden Seiten ſtellen ſich keine wei⸗ teren Erfolge mehr ein. Abteilung 3 VfR Pforzheim— Niefern 31 Eutingen— Birkenfeld:0 Enzberg— BSc Pforzheim 211 Durlach⸗Aue— Söllingen ausge Bretten— Grötzingen ausgef. Abteilung 4 Alle Spiele ausgefallen. Abteilung 5 Lahr— Waldkirch:0 Kollnan— Achern ausgef. Endingen— Gutach 16 Abteilung 6 Sportfr. Freiburg— Kickers Freiburg:2 Lörrach— Schopfheim ausgef. Fahrnan— Wehr:2 Rheinfelden— Tumringen ausgef. Donau getreten. Dieſe Umſtellung brachte Schwung und Gefährlichkeit in den öſterreichiſchen Angriff, der nun plötzlich aus allen Lagen und zwar ſehr ge⸗ fährlich ſchießen konnte und ſehr verdient fünf Tref⸗ fer herauszuholen vermochte. Bei der deutſchen Mannſchaft zeigte ſich nun, daß die linke Seite, die dem Militär— SW Weißenfels entſtammt, zu ſehr allein auf ſich geſtellt ſpielte und daß Laqua, der ja eigentlich Mittelſtürmer iſt, diesmal aber als Links⸗ außen eingeſetzt war, ſtetig zu ſehr nach innen drängte. Von allen übrigen kann zuſammenſaſſend geſagt werden, daß ſie ausgezeichnet in Front waren and die in ſie geſetzten Erwartungen vollauf erfüll⸗ ten. An den deutſchen Torerfolgen waren der Mittel⸗ ſtürmer Brinkmann, der eine überragende Leiſtung zeigte, mit fünf Treffern hauptbeteiligt. Außer ihm warfen Theilig vier, Klingler und Ortmann je drei, der Mannheimer Zimmermann und der Berliner Keiter je einen Treffer. Der reiche Torſegen ſetzte ſchon in der zweiten Minute ein, als Klingler einen Freiwurf von der Abſeitslinie aus unhaltbar einwerfen konnte. Das deutſche Spiel lief von dieſer Sekunde an in pracht⸗ vollen Zügen und immer wieder ſetzte ſich vor allem der deutſche Angriff bis zur gegneriſchen Wurfgrenze durch. Immerhin dauerte es jetzt 8 Minuten, bis Brinkmann nach einem ſchönen Zuſammenſpiel mit dem deutſchen Innenſturm den zweiten Treffer an⸗ reihen konnte. Aber nun ging es Schlag auf Schlag. Ortmann warf in der elften Minute das dritte Tor. Zwei Minuten ſpäter vollendete Klingler einen ſchönen Angriffszug des Berliner Läufers Keiter mit einem vierten Treffer. Der Mannheimer Zimmermann hatte bald danach mit einem ſchönen Flachwurf der das Ziel ganz knapp verfehlte, großes Pech. Aber einmal im Zug, konnte er dieſe ſchöne Leiſtung doch noch mit einem Treffer krönen. Von der Mitte aus, zu der er hineingelaufen war, brachte er in der 16. Minute mit ſchön placiertem Wurf das 5. Tor für Deutſchland ein. Die fünf weiteren Treffer bis zur Pauſe erzielten Keiter, Theilig(zwei), Klingler und wiederum Theilig. Oeſterreich war, wie aus all dem ſchon Geſagten hervorgeht, in dieſer Spiel⸗ zeit dem deutſchen Tor nur ſehr ſelten gefährlich geworden. In der dritten Minute nach Wiederanwurf er⸗ höhte Brinkmann in energiſchem Alleindurchſtoß auf 110. Aber nun kamen die öſterreichiſchen Stürmer beſſer zum Zuge. Ihr beſter Mann, der Halblinke Kiefler, ſchoß vom Wiederanwurf an den erſten Treffer und reihte zwei Minuten ſpäter in einem Fernwurf das nächſte Tor für Oeſterreich an. Wie⸗ der ſtellte Brinkmann den alten Unterſchied her, aber in derſelben Minute, etwa die achte, ſtellte Kiefler das Ergebnis auf 12:3 her. Das Spiel war nun längere Zeit ausgeglichen und erſt in der 15. Minute brachte eine ſchöne Leiſtung des Hamburgers Theilig einen neuen Treffer für Deutſchland. 1313 Zwei Minuten darauf kam der öſterreichiſche Mi te telſtürmer Schuberth durch einen Freiwurf, bei dem ſich der deutſche Torhüter wohl falſch geſtellt hatte, zum Erfolg. 13:4. Zwei weitere Treffer durch Brinkmann und Ort⸗ mann. Beide Treffer waren die Krönung herrlichen Komibinationsſpieles und rückten Deutſchland auf 15:4 nach vorn. Bei dieſem Stand kam Willy zum letzten Treffer für Deutſchland oöͤurch Freiwurf. Der Mannheimer Zimmermann wurde in der 22. Minute hart angegangen und verletzt, konnte aber bis zum Schluß durchſpielen. Die letzten Minuten gehörten dann wieder völlig der deutſchen Mannſchaft, die durch Ortmann und Brinkmann das Ergebnis bis auf 17:5 hinaufſchrauben konnte. .... Abteilung 7 F Singen— Mönchweiler 221 Fs Neuſtadt— Fe Ueberlingen:2 Fe Konſtanz— VfR Konſtanz:2 FE Villingen— SpVg Gottmadingen 310 Gau Südweſt Pfalz⸗Oſt: Germ. 04 Ludwigshafen— Tec Ludwigshafen:3 F Frankenthal— Sch Neuſtadt:2 F 08 Mutterſtadt— Kickers Fraukenthal:5 8 Speyer— TS Rheingönheim 31 pVg Mundenheim— 8 03 Ludwigshafen 410 Oppau 89— Bf Frieſenheim ausgef. Pfalz⸗Weſt: Reichsb. Kaiſerslautern— VfR Kaiſers⸗ lautern:2; Pfrlz Pirmaſens— MTS Kaiſerslautern :4; Homburg Nord⸗Kammgarn Kaiſerslautern 90:1 SV Niederauerbach— F Rodalben:1; Sc Kaiſerslau⸗ tern— F Kindsbach 11:0) Vfs Homburg— Pirma⸗ ſens 05 70. Nordmain: Spyg Fechenheim— Reichsb. Frankfurt 031 Sportfr. Frankfurt— SpVg 02 Griesheim:1; Vikt. Eckenheim— VfB Riederwald:1; Union Niederrad Alemannia Nied:0; Wacker Rödelheim Germania Enkheim:0; VfB Unterlieoͤrbach— FS Bergen 411. Sübmain: VfR Offenbach— FC Egelsbach:0, SW 02 Offenbach— FS Heuſenſtomm:1; Kickers⸗Vikt. Mühl⸗ heim— SC Bürgel:2; FW 06 Sprendlingen— Ger⸗ manig Bieber:2; Teutonig Hauſen SV Neu⸗Yſenburg 218; VfL Neu⸗YHſenburg— Kickers Obertshauſen 411. Zweimal Knies(Freiburg) Badiſcher Gaumeiſter im Säbel⸗ und Florettfechten Nach ausgezeichneter Vorbereitung durch den TB 62 Weinheim wurden am Samstag und Sonntag in Weinheim die boadiſchen Gaumeiſterſchaften im Säbel⸗ und Florett⸗ fechten durchgeführt. Sehr erfolgreich war der Freiburger Hans Knies, der ſowohl auf Säbel als auch Florett die Meiſterſchaft an ſich bringen konnte. Bei den Titelkämpfen auf Säbel am Somstag konnte ſich der bisherige Meiſter Blum(Karlsruhe] infolge einer Handverletzung nicht voll zur Geltung bringen und ſchied in der Zwiſchenrunde aus. Knies lieferte ausgezeichnete Gefechte und war allen ſeinen Gegnern klar überlegen. Der Karlsruher Stober überraſchte angenehm, wurde von Runde zu Runde beſſer und belegte ſchließlich noch den zweiten Platz. Ebenſo ſpannend verlieſen am Sonntag die Kämpfe auf Florett. Auch hier war Knies wieder ſehr aut in Fahrt ſehr ant hielt ſich der Monnheimer Luz. Blum, der bis zu ſeiner Begegnung mit Knies ungeſchla⸗ gen war mußte ſich dem Freiburger:1 beugen. Der Freiburger wurde ſogar ohne Stichkampf, er hatte eben⸗ falls ſchon eine Niederlage erlitten. Meiſter, da Blum auch gegen Luz verlor. Die Siegerliſte: Gaumeiſterſchaft: Säbel: 1. H. Knies⸗Freiburg: 2. L. Stober⸗ Karlsruhe; 3. P. Höfler⸗Mannheim: 4 Fr. Iſſel⸗ rad⸗Mannheim: 5. Ph. Jung⸗Viernheim; 6. W. Roth⸗ Lörrach.— Florett: 1. H. Kuies⸗Freiburg; 2. O. Blum⸗ Karlsruhe; 3. E. Juz⸗ Mannheim; 4. E. Bayer⸗Mannheim; 5. W. Roth⸗Lörrach; 6. F. Schneiber⸗Pforzheim. 10. 10. Seite N ummer 493 Neue Mannheimer Zeitung- Morgen⸗Ausgabe Mont ag, 25. Oktober 1937 heute letzter fag! PalAsT n 8 3 3 Das schicksal eines jungen leben; 5 wurde noch nie gelacht sagen alle O Besucher des neuen Lustspielfilmes Der Nustergatte dle deutsche geräuschlose Schreibmaschine, schont die Nerven und stelgert dle Lelstung. CON NE NTA S1ILENTA bringt jens wohltuende Stills in hre Arbeits- räume, nach der Sie schon immet verlangten 125 1 Uiga Tichechowa Dorothea Wied Verssumen Sle nicht, diesen spannenden Abenteufrer- U mlt Karin 35— Gerda Maurus Hans Nielsen Karl Schönböck Musik THEO NMACK EBEN Buch- u. Spielſeſtung: N. A. STETANHLE „Diel Belſall fur den. Hum... ein Film v Nelz. ein Film der sch 1 chen Seiler Lokal- Anzeiger im Vorprogramm: IN DEN EO TT, Ute. ulturflim · O ie neueste fe · TIonwoche Täglich: 300.45 8 50 Uhr Für qugendliche nicht zugelessen! A fa- Salas f A Mnirers mu m Ein ſtallenischer Spitz enfilm 5 in deutscher Spreche in der Heuptrolle; Sich Ernst u. Heiterkeit, Humor und Treglk teilen sich in den Erfolg. Fllm anzusehen Für jugendliche nicht zugelassen! Anfengs zelten: .00.30.50.50 Uhr Schau BUR6 Wationa-Theaterwamen Montag, den 25. Oktober 1987 Vorstellung Nr. 57 Schülermiete C Nr. 1 Wallenstein Ein dramatisches Gedicht v. Schiller (Wallensteins Lager. Die Piccolomini. Wallensteins Tod) Anfang 13.00 Uhr Ende 17.30 Uh N Montak, den 25. Oktober 1937 * M 2. 13 b 2 Tanz Helm auf 26917 Vorstellung Nr. 58 Miete H Nr. 5 Samstag. 30. Oict. Bali l. Frleurichspark und kEinzeistunden erbeten. Im Votrprogte mm? Spanien in flammen 5(Vom Kampf um das nationele Spenſen) Heinz Rühmann einz Rüh ist mit diesem Film zum bssten Charakter-Komiker des Films der ganzen Welt geworden..8. Leni Marenbach Heli Finkenzeller Hans Söhnker Werner Füfſerer Täglich:.40.20.13.33 Uhr Für qugendliche nicht zugelassen Legend hat Zzutiltt! Anfang.00.10.20 Sofort lleferbar. Lerſſt modern tanzen Tanzschule Stündebeel N 7. 8 Telefon 230 06 Sofl. Anmeldung zu neuen Kursen erbeten, Samstag, den 30. Oktober Stündebeek-Beall in der Harmonie, D 2. 62 Des großen Andranges Wegen, bitten Wir möglichst dle Nachmittags-Vorstellungen zu besuchen Culle strapaslerjähige Hosen für Straße, Sport u Betuf .50,.75,.-,.75 .75,.50. 9. 11. degen-Loden- Mäntel Winterjoppen Kurse hehlnnen 5. 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