URbs Iod „ Stemmle — e Anmuf ebe neue Kulturfim CHE ugelessen 87 J u indapp rreisw. Fabrik⸗ ße 31. 5 reh 98. gen Inicht en! — Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 85 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8. Se Lutſenſtraße 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher! Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim breite Textmillimeterzeile 60 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Den Regierungen wird ein neuer Entſchließungsentwurf unterbreitet, der vorſieht, daß die Zuerkennung der Kriegsrechte an die ſpauiſchen Parteien entſprechend dem britiſchen Plan, das heißt, ſobald weſentliche Fortſchritte in Rückführung der Freiwilligen gemacht worden ſind, ausgeſprochen wird, ferner, daß die Ver⸗ pflichtung, keine Waffen und Freiwilligen nach Spanien zu entſenden, wiederholt wird, daß die franzöſiſche und die portugieſiſche Grenzſperre in verſtärkter Form durchgeführt wird, ſobald die Seekontrolle beſchloſſen und ihre Einführung, die läugere Zeit dauert, feſtgelegt iſt, und ſchließlich, daß zwei Kommiſſionen nach Spa⸗ nien entſandt werden zur Einleitung der erwähn⸗ ten Maßnahmen. Man hofft, bis zur nächſten Sitzung am Freitagvormittag die Zuſtimmung der Regierungen in Händen zu haben. Lord Plymouth, der demnächſt wieder den Vorſitz übernimmt, iſt be⸗ auftragt worden, inzwiſchen Vorſchläge über die Befugniſſe und die Zuſammenſetzung der Kommiſ⸗ ſionen auszuarbeiten. Von deutſcher Seite iſt nochmals erklärt worden, daß die Kommiſſionen lediglich feſtſtellende und berichtende Funktionen haben dürften und daß die Beurteilung der Berichte und die endgültigen Beſchlüſſe dem Nichteinmiſchungsausſchuß vorbehal⸗ ten bleiben müßten. Sobald die endgültige Stellung⸗ nahme der Regierungen vorliegt und Einigkeit über die Kommiſſionen hergeſtellt iſt, ſoll der Ent⸗ ſchließungsentwurf der Vollverſammlung des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes zur Annahme vorgelegt werden. Das bisherige Ergebnis läuft darauf hinaus, daß der engliſche Plan in allen Punkten von den Hauptmächten mit Ausnahme Sowjet⸗ rußlands angenommen worden iſt. Eine beſondere Initiative, dieſe Einigung herbei⸗ zuführen, hat Italien, unterſtützt von Deutſch⸗ land und Portugal, entwickelt. Von engliſcher Seite wird das auch anerkannt. Der ſowjetruſſiſche Vertreter, Botſchafter Mai⸗ ſky, hat verſucht, ſich in der Form der etwas gebeſ⸗ ſerten Atmoſphäre anzupaſſen. Er hat aber derart entſcheidende Vorbehalte vorgebracht, daß in der Wirkung Sowjetrußland den engliſchen Plan ab⸗ lehnt. Im einzelnen hat der Sowjetvertreter aus⸗ geführt, daß Sowjetrußland nach wie vor der Frage der Zuerkennung der Kriegsrechte erſt nähertreten könne, wenn es feſtgeſtellt habe, daß keine Freiwil⸗ ligen nach Spanien zurückkehrten und wenn es ſich von dem guten Willen der übrigen Mächte überzeugt habe. Ferner will Sowjetrußland die Land⸗ und Seekontrolle als ein Ganzes betrachtet ſehen. Die italieniſchen Vorſchläge, die dem engliſchen Plan zur Annahme verholfen haben, hat der Sowjetvertreter abgelehnt. Es bleibt durchaus offen, ob angeſichts dieſer Hal⸗ tung Sowjetrußlands die Einigung der übrigen Mächte ſich voll auswirken kann. Die ſymboliſche Zurückziehung eines kleinen Teils von Freiwilligen iſt fallen gelaſſen worden. Italien hatte hierzu für die heutige Sitzung den Vorſchlag gemacht, die Zahl der auf beiden Seiten Seiten ſymboliſch zurückzuziehenden Freiwilligen auf 5000 feſtzuſetzen. Von deutſcher Seite iſt gegen⸗ über dem Beſchluß, auf die ſymboliſche Zurück⸗ ziehung zu verzichten, geltend gemacht worden, daß es ſeltſam ſei, einen Vorſchlag, der von den übrigen Mächten ſtamme, und der vor wenigen Tagen als ein großes Ereignis hingeſtellt wurde, fallen zu laſſen, nachdem er von den übrigen Mächten ange⸗ nommen wurde. Es iſt möglich, daß die Frage der ſymboliſchen Zurückziehung nochmals wieder auf⸗ kaucht. Sie ſoll jedoch im Augenblick nicht weiter verfolgt werden. London befriedigt (Funkmeldung der NM) i + London, 27. Oktober. Die Londoner Morgenblätter verzeichnen mit Be⸗ friedigung die guten Fortſchritte, die in der geſtrigen Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes gemacht wurden. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, daß geſtern weſentliche Fortſchritte in einer verſöhnlichen Atmoſphäre gemacht wurden Jetzt be⸗ ſtünde gute Hoffnung daß der Weg für eine aktive Vorbereitung der Zurückziehung der Freiwilligen offenſtehe. „Daily Mail“ hebt insbeſondere hervor, daß der einzige Außenſeiter Sowjetrußland geweſen ſei. Doch ſelbſt Moskau werde jetzt ſeine Haltung ändern müſ⸗ ſen. Aber es beſtünden noch große Schwierigkeiten auf dem Wege zu einer endgültigen Bereinigung des ſpaniſchen Problems. Geſtern ſeien jedoch vielver⸗ ſprechende Fortſchritte auf dieſem Wege gemacht worden. Selbſt der„Daily Herald“ muß heute vermerken, wenn man vor der Wahl ſtehe, entweder den ganzen Plan fallen zu laſſen, oder aber ohne Sowjetrußland vorzugehen, da könne man damit rechnen, daß man ſich für das letztere entſcheiden werde. „Ein Fortſchritt in der Tagesoroͤnung“ (Funkmeldung der NM.) + Paris, 27. Oktober. Die Beſprechungen des Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes werden von der Pariſer Früh⸗ preſſe am Mittwoch im allgemeinen als ermutigender Fortſchritt verzeichnet. Der„Petit Pariſien“ und der „Jour“ nennen die Londoner Atmoſphäre vom Dienstag nachmittag günſtiger, als man dies er⸗ warten haben könne. Man dürfe über den Ausgang der Freitagſitzung natürlich im voraus noch kein Ur⸗ teil fällen, aber man könne hoffen, daß es für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien, gleich welche Haltung Sowjetrußland einnehmen werde, eine ganze Reihe von Löſungen geben werde. Fürs erſte ſeien jedenfalls alle Hinderniſſe überwunden. Das„Echo de Paris“ iſt ebenfalls erfreut, daß die geſtrige Sitzung nicht ergebnislos verlaufen iſt. Im ganzen könne man ſagen, ſo meint das Blatt, daß ſie einen Forſchritt in der Tagesordnung gebracht habe, was aber nicht einem wirklichen Fortſchritt gleichzuſetzen ſei. Rudolf Heß auf der Fahrt nach Nom Heute nachmittag wird er in Rom eintreffen und feſtlich empfangen werden g adnb. München, 26. Oktober. Rudolf Heß hat am Dienstagabend mit dem fahrplaumäßigen Nachtzug München verlaſſen, um der Einladung des Duce nach Rom Folge zu leiſten. Stabschef Lutze, Reichsleiter Frank, Gauleiter Adolf Wagner, Gauleiter Terboven und ſtellvertre⸗ tender Gauleiter Görlitzer befanden ſich als Abord⸗ nung der NSDAP in der Begleitung des Stellver⸗ treters des Führers. Dieſe Abordnung wird noch begleitet von den Parteigenoſſen SA⸗ Gruppenführer Reimann als Ad⸗ jutant des Stabschefs, Hauptamtsleiter Stenger als Stabsleiter des Verbindungsſtabs der NSDAP, Reichsleiter Sündermann als Stabsleiter des Reichspreſſechefs der NS DAP, Reichsamtsleiter Dr. Laſch, Direktor der Akademie für Deutſches Recht, ſowie Standartenführer Pintſch und Oberſturmfüh⸗ rer Winkler als Adjutant des Stellvertreters des Führers. Der Landesgruppenleiter Italien der AO der NSDAP, Geſandtſchaftsrat Ettel, iſt am Dienstag mit der italieniſchen Begrüßungsabordnung dem Angarns Innenpolitik: Stellvertreter des Führers nach Verona entgegen⸗ gereiſt. Der Sonderzug trifft am Mittwochnachmittag auf dem Hauptbahnhof in Rom ein, der bereils im Schmuck der Hakenkreuzfahnen und der italieniſchen Trikolore prangt. Auf dem ganzen Weg vom Bahnhof bis zum Hotel der deutſchen Abordnung werden viele Tau⸗ ſende von Schwarzhemden und Soldaten Spalier bilden. Gauleiter Streicher in Rom dnb Rom, 26. Oktober. Der italieniſche Miniſter für Volksbildung, Dino Alfieri, hat am Dienstagnachmittag Gauleiter Strei⸗ cher empfangen. Gauleiter Streicher, der bereits ſeit Samstag in Rom weilt, hat in den letzten Tagen unter Führung des Präſidenten des faſchiſtiſchen Induſtriearbeiter⸗ verbandes, Abgeordneten Cianetti, Rom und die neue Provinz Littoria kennengelernt und im beſon⸗ deren Littoria und Sabaudia und die dort geſchaffe⸗ nen großzügigen Anlagen beſichtigt. Daranpi gegen den Nadikalismus Scharfes Vorgehen angekündigt— Ablehnung der Habsburger Reſtauration dnb Budapeſt, 28. Oktober. Miniſterpräſident Daranyi hielt auf programmatiſche Rede, in der er die allgemeinen Richtlinien der Regierung auf innen⸗ und außen⸗ politiſchem Gebiet darlegte. Dabei nahm er insbe⸗ ſondere zu der gegenwärtig ſo viel erörterten Frage der radikalen Strömungen im Lande Stel⸗ lung. Schließlich legte er auch den Standpunkt der Regierung in der Reſtaurationsfrage dar. Nach der amtlichen Mitteilung führte der Mini⸗ ſterpräſident in der Frage der radikalen Strömun⸗ gen u. a. aus, daß die Regierung mit aller Eutſchloſſenheit alle Machtmittel zur Geltung bringen werde, wo es ſich um geſetzwidrige Erſcheinungen handele. Ebenſo werde die Regierung gegen jede politiſche Aktion vorgehen, die mit raffiniert verſchleierten Zielen und Mitteln arbeite, um die öffentliche Meinung des Landes zu verhetzen. Die Regierung werde bereits in der mächſten Zeit dem Parlament neue geſetzliche Maßnahmen zur Regelung des Preſſeweſens vorlegen. Die Regie⸗ rung werde es nicht mehr zulaſſen, daß ein die nativ⸗ nalen Intereſſen ſchädigender Radikalismus ſich breit⸗ mache und daß die Richtung der Regierungspolitik unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Radi⸗ kalismus auch nur um Haaresbreite nach links ver⸗ ſchoben werde. Andererſeits werde ſtie auch den Be⸗ einer Konferenz der Regierungspartei am Dienstag eine ſtrebungen politiſcher Dilettanten und Phantaſten entgegentreten. Zur Reſtaurationsfrage wies der Mini⸗ ſterpräſident darauf hin, daß der unveränderte Standpunkt der Regierung dahingehe, oͤaß ſie einen aktuellen Charakter dieſer Frage nicht anerkennen könne. Es erſcheine auf keinen Fall erwünſcht, daß durch Aufrollung der Reſtaurationsfrage überflüſſige und für das Volk ſchädliche Gegenſätze geweckt werden. Dies ſei der endgültige und grundſätzliche Stand⸗ punkt der Regierung. Zur außenpolitiſchen Lage hob der Miniſterprä⸗ ſident die beunruhigenden Erſcheinungen der inter⸗ nationalen Lage hervor, die die Beſtrebungen nach Aufrechterhaltung des Weltfriedens auf eine ernſte Probe ſtellten. Zur Lage im Donauraum erklärte Daranyi, daß normalen Verhältniſſes mit den Nachbarſtaaten nicht erreicht werden könne, ſolange nicht in den von Un⸗ garn abgetrennten Gebieten eine Beſſerung des ſei. die Verhandlungen mit einigen Nachbarstaaten noch nicht zu einem Ergebnis geführt hätten. Dabei müſſe feſtgeſtellt werden, daß die Schaffung des erſtrebten Schickſals der ungariſchen Minderheiten eingetreten . i I politiſche Freundſchaft für immer verankert zu ſehen. 148. Jahrg.— Nr. 496% 497 Ein alter Haſſer * Mannheim, 27. Oktober. Lloyd George hat in ſeinem ganzen Leben wenig geliebt, aber viel gehaßt. Er hat immer den Haß für das bewegendere Element gehalten. Aus ihm zog er nicht nur die ungeheure Vitalität ſeines eigenen perſönlichen Lebens, aus ihm zog er auch weſentliche Antriebsmomente für ſeine Politik. Wie er perſönlich haſſen konnte, das zeigen ſeine Memoiren, die wahre Haßgeſänge gegen Gegen⸗ ſpieler und Mitſtreiter— es ſei nur erinnert an ſeine leidenſchaftliche Gegnerſchaft gegen den Ober⸗ kommandierenden der britiſchen Weltkriegsarmee Lord Haig— darſtellen, welch ein weſentliches Mo⸗ ment der Haß für ſeine ganze Politik bildete, das zeigt die ganze Geſchichte dieſes politiſchen Lebens, eines der ſeltſamſten, eines der unruhigſten, freilich auch eines der aktipſten, und eines der erfolgreichſten wie tragiſchſten, die je gelebt wurden. Lloyd George war es, der, durchaus wider beſſere Einſicht, mit der berüchtigten hangs-the⸗Kaiſerl⸗Parole die nicht min⸗ der berüchtigten Khakiwahlen des Jahres 1919 durch⸗ führte und damit den Kriegshaß zu einem innen⸗ politiſchen Friedensinſtrument der engliſchen Politik zu machen ſuchte! Dabei beſaß der Mann einen klareren Reali⸗ tätsſinn als die meiſten anderen und vor allem als die franzöſiſchen Politiker. Noch ehe Verſailles fertig war, erkannte er, daß dieſer Vertrag ein Un⸗ glück für ganz Europa bedeuten würde. Seine ge⸗ Heimen Deukſchriften an den„Rat der Vier“ ſind eine einzige ebenſo mutige wie logiſche Warnung vor den Folgen eines Vertrages, der maßlos in ſeiner Form wie in ſeinen Bedingungen war. Freilich ſchnitt dieſe Einſicht— und daher war es Clemenceau nicht ſchwer, ihr ihr politiſches Gewicht zu nehmen— haarſcharf da ab, wo unmittelbare britiſche Intereſſen auf dem Spiele zu ſtehen ſchie⸗ nen. Da war Lloyd George ein„Raffer“, blind und unerbittlich auch gegenüber der Mahnung des eigenen Verſtandes. Er wollte eine pax britannica, einen Frieden, den England diktierte und der Eng⸗ lands Weltmacht auf unabſehbare Zeit ſicherte. Es war die größte Enttäuſchung ſeines politiſchen Le⸗ bens und es brachte auch den entſcheidenden Bruch in ſeine ganze Perſönlichkeit, den Lloyd George nie⸗ mals mehr hat verwinden können und gegen den er ſich immer von neuem auflehnt, daß der Friede ein anderes Geſicht trug. Daß er beſtimmt wurde von dem franzöſiſchen Imperialismus und vom amerika⸗ niſchen Hegemonismus, daß England in der Rang⸗ ordnung der Mächte nicht mehr an erſter ſondern an dritter Stelle ſtand. Das machte ihn auch zu einem Haſſer dieſes Friedens. Niemand hat in den Jahren der Nachkriegszeit im Saal des engliſchen Unterhauſes dieſen Versailler Frieden ſchärfer kritiſtert als der gleiche Lloyd George, der dieſen Frieden geſchaffen hatte. Es war, als wollte er ſich den Alpdruck des ſchlechten Gewiſſens von der Seele reden. Und immer wieder beſchwor er Frankreich und ſein eigenes Vaterland, ihm doch dieſen Alpdruck von der Seele zu nehmen durch eine„gerechte und ſinngemäße“ Auslegung und Ausführung jenes Vertrages, der ja nicht nur für Deutſchland, ſondern auch für die Sie⸗ ger Pflichten vorſah. Wenn die anderen es nicht taten, ſo wußten ſie warum; ſie ſagten es nur nicht in einer letzten Scham vor dem Manne, der jetzt als Ankläger vor ihnen ſtand: nicht Lloyd George mit ſeiner Forderung, ſondern ſie mit ihrer Weigerung handelten ja durch⸗ aus„im Sinne“ jenes Vertrages, deſſen demokra⸗ tiſchen Klauſeln und wechſelſeitige Beziehungen und Bindungen nach dem Willen ſeiner Urheber ſelbſt nur Tarnung ſein ſollten für ſeinen einſeitigen dik⸗ tatoriſchen Zweck. Damals glaubten viele in Deutſchland, in LL o 90 George einen Deutſchenfreund ſehen zu dürfen. Sie nahmen, was aus dem perſönlichen Temperament dieſes Mannes, aus ſeinem ſehr eigen⸗ willigen britiſchen Inſtinkt, vor allem aber aus der Kränkung über den Zuſammenbruch ſeines politi⸗ ſchen Ehrgeizes gekommen war, als politiſches Be⸗ kenntnis zu ihren eigenen Ideen, Wünſchen und Rechten auf. Und als Lloyd George, immer wiß⸗ begierig zu lernen und von jedem Neuen und Frem⸗ den ſtark angezogen, nach den erſten Jahren des neuen Reiches einmal nach Deutſchland kam und die Erfolge der deutſchen innenpolitiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Wiedevaufbauarbeit in geradezu überſchweng⸗ lichen Formen pries, da glaubte man, dieſe außen⸗ 2. Seite/ Nummer 497 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Oktober 1937 Es war ein Trugſchluß, dem der Deutſche, der die Politik der Geſte immer zu überſchätzen geneigt iſt, ſo leicht unterliegt! Lloyd George war nicht unſer Freund geworden— ſo wenig, wie er überhaupt in ſei⸗ nem ganzen Leben irgend jemands Freund a it. Er blieb ſich ſelber treu: der aufreizenden Ein⸗ ſeitigkeit ſeiner politiſchen Doktrinen und dem un⸗ gezügelten Temperament ſeiner politiſchen Leiden⸗ ſchaft. Ein wahrhafter Peripatetiker des Haſſes, der in ſeinem Haſſe die ganze engliſche Innenpolitik wie die ganze europäiſche Außenpolitik abgewandelt war, kehrte er im Gegenteil wieder zu dem älteſten und liebſten Objekt ſeines Haſſes: zu Deutſchland zurück. Der Krieg gegen Deutſchland war zu ſehr Ausfül⸗ lung und Krönung ſeines politiſchen Lebens ge⸗ weſen, als daß er die Verkettung an Kriegsdenken und Kriegspſychoſe hätte ganz überwinden können. Sein Leben war nach dem Kriege leer und er ſelbſt war alt geworden. Er entdeckte keine Idee mehr, die ihm jene Ideen hätte erſetzen können, die ihm der Krieg mit ungeheurer Wucht in Hirn und Herz geſenkt hatte. Die weſentlichſte dieſer Ideen aber war der Glaube an den deutſchen Militarismus“. Die ungeheure elementare Kraft dieſes„Militaris⸗ mus“ hatte ihm einmal während der Kriegszeit im Unterhaus das ſtöhnende Wort abgerungen, daß England verloren ſein werde, wenn es nicht ſeine letzte Kraft zuſammennehme. Der Gedanke an die⸗ ſen„Militarismus“ begleitete Lloyd George auch den ganzen Weg des Friedens hindurch. An ihn dachte er, wenn er die Siegermäüchte immer und immer wieder beſchwor, doch den allgemeinen Abrüſtungs⸗ klauſeln des Verſailler Vertrages ihr Recht zu geben. An ihn denkt er auch jetzt, wenn er kaum eine Sitzung des Unterhauſes vorbeigehen läßt, ohne gegen Deutſchland zu wettern. Es iſt eine Art Hyſterie, die den Mann befallen hat: ſie läßt ihm nicht einmal mehr die Kraft, nach Urſache und Wir⸗ kung zu unterſcheiden. Er hält ſich jetzt gar nicht mehr auf mit Klagen gegen die, die dieſen„Milita⸗ rismus“ herausgefordert und zur Selbſtſchutznot⸗ wendigkeit für die deutſche Nation gemacht haben; er lehnt jede ſachliche Würdigung dieſes Militaris⸗ mus, die ihm ſeinen friedlichen Charakter ebenſo wie ſeine Selbſtverſtändlichkeit klar machen würden, rundweg ab. Er begnügt ſich ledigliche damit, ihn zu haſſen. Wie eine männliche Kaſſandra predigt er dieſen Haß nun überall. Ueber die Folgen ſolcher Predigt macht er ſich keine Gedanken. Er gleicht jenem ver⸗ rückten Manne, der lieber ſelbſt ſein Haus anſteckt, als die Angſt noch länger zu ertragen, es könnte ein anderer es tun— wobei, nebenbei geſagt, bei Lloyd George durchaus die Pſychoſe wirkſam iſt, die heute den Pazifismus und vor allem den engliſchen Pazi⸗ ſismus zum gefährlichſten Kriegshetzer macht. Nur aus dieſer Pſychoſe heraus iſt es erklärlich, daß Lloyd George augenblicklich in Artikeln, die von der franzöſiſchen Linkspreſſe mit Begier aufgegriffen f werden, die Pariſer Regierung beſchwört, doch„in letzter Stunde“ von der Nichteinmi⸗ ſchüſtgspolitik abzugehen, die Pyrenäen⸗ grenze zu öffnen und Valencia und Barcelona mit Waffen und Mannſchaften zu verſorgen. In einer Beſtimmtheit, die merkwürdige Rückſchlüſſe auf ſein Vertrauen zur Feſtigkeit der demokratiſchen Idee zu⸗ läßt, behauptet er, die Exiſtenz der ganzen weſt⸗ lichen Demokratie ſtünde auf dem Spiele, wenn Franco in Spanien ſiege. Denn der Sieg Francos bedeute einen Sieg des italieniſchen ſchen Militarismus. und des deut⸗ Begreiflich, daß die franzöſiſche Linkspreſſe die⸗ ſem Haßgeſang des alten Walliſers freudig ihre Spalten zur Verfügung ſtellt. Aber nicht minder be⸗ zeichnend, daß es die franzöſiſche und nicht die engliſche iſt. Erkennt man in England auch in den Kreiſen, die Llyod George gerne noch, wenn nicht mehr gefolgt ſind, ſo doch wenigſtens noch ge⸗ lauſcht haben, daß es Wahnſinn iſt, was hier gepre⸗ digt wird? Daß der Mann, der das eindringlichſte Haßlied des alten Krieges geſungen hat, ſich nun wieder anſchickt, dem neuen Krieg ſeine Werbung zu leihen? Darf man es als Zeichen nehmen, daß Lloyd George auch in England allmählich genommen wird als das, was er iſt: als ein Mann, der zu ſehr mit dem Fluche der alten Zeit belaſtet iſt, um die Zeichen der neuen noch zu erkennen? Wenn es ſo wäre, dann hätte ſelbſt dieſer Preſſe⸗ feldzug Lloyd Georges ſein Gutes! Dr. A. W. Die Anruhe in Marokko Die Zuſammenſtöße dauern fort (Funkmeldung der NMzZ.) + Paris, 27. Oktober. In Marokko kam es am Dienstag trotz der von den Behörden getroffenen ſtrengen Maßnahmen er⸗ neut zu Kundgebungen. In Caſablanca ſtießen ein⸗ geborene Kundgeber mit dem Ordnungsdienſt zu⸗ ſammen. Bei dieſer erſten Kundgebung am frühen Nachmittag konnten ſie noch zerſtreut werden. Eine Stunde ſpäter jedoch entwickelte ſich ein heftiger Zu⸗ ſammenſtoß, als einige hundert Eingeborene bei einem Umzug von der Polizei in der Nähe des jüdi⸗ ſchen Friedhofes aufgehalten wurden. Im Verlaufe einer Schlägerei wurden fünf Polizeibeamte leicht verletzt. Etwa 30 Verhaftungen wurden vorgenom⸗ men. In Rabat ſchritt die Polizei zur Verhaftung von drei Eingeborenen, die einige Kaufleute zwingen wollten, ihre Läden zu ſchließen. Man mißt beſon⸗ ders der Verhaftung eines Eingeborenen namens ru Ayad in Fez große Bedeutung bei, der eng⸗ licher Untertan iſt und deſſen Einfluß auf den . Aktionsausſchuß ſehr groß geweſen ſein ſo menten der verhafteten marokkaniſchen Führer er⸗ geben haben, daß die nationaliſtiſche Bewegung nicht nur marokkaniſch iſt. Sie gehöre der panara⸗ biſchen Bewegung an, Wie der„Matin“ zu dieſen Meldungen aus Ma- rokko hinzufügt, ſoll ſich aus beſchlagnahmten Doku⸗ . die die Wiederauf⸗ 5. des muſelmaniſchen Reiches zum Ziele habe. Entſcheidende Erfolge der Japaner vor Schanghai? Die Ehineſen räumen Tſchapei und Kiangwan Trotz größter Geländeſchwierigkeiten gelang es den Japanern, nach ſchwerſten Kämpfen die Chineſen zu werfen (Funkmeldung der NM 3 Tokio, 27. Oktober. Nach japaniſchen Meldungen gelang es den ver⸗ einigten Heeres⸗ und Marineſtreitkräſten nach ſchwerſten verluſtreichen Kämpfen das feſtungsartige Kiangwan, etwa 5 Kilometer nördlich von Schanghai gelegen, und den lang umkämpften Nordbahnhof von Tſchapai zu beſetzen. Die Chineſen räumten daraufhin Tſchapai und zogen ſich in Richtung Schenju zurück. Große Teile des Ortes Tſchapai ſtehen in Flammen. Die mit dem Morgengrauen des Mittwoch begon⸗ neunen Operationen der japauiſchen Marinetruppen gegen Tſchapai führten nach einem mehrſtündigen Luft⸗ und Artilleriebombardement zur Umzingelung des Stadtteils, aus dem ſich die chineſiſchen Truppen nach Spreugung ihrer Stellungen zurückzogen. Rie⸗ ſige Brände auf einen Kilometer Breite deckten die Rücknahme der chineſiſchen Front. Auch aus der Bo⸗ genſtellung von Kiangwan, das am Mittwochmorgen ebenfalls von Truppen der japaniſchen Armee beſetzt wurde, haben ſich die Chineſen zurückgezogen. Von der Straße Taſchang—Nanuſiang ſüdwärts vordringende japaniſche Truppen erreichten am Mitt⸗ wochmorgen die Schanghai— Nanking⸗Bahn in der Nähe von Schenju. Im Weſten Taſchangs iſt die Schlacht noch auf der Höhe, erbitterte Kämpfe ſind im Gange, da ſechs neue chineſiſche Diviſionen aus Kwangſt in die Kampfhandlungen eingegriffen haben. Alle an der Front von Schanghai verfügbaren ja⸗ paniſchen Flugzeuge wurden am Mittwochmorgen zu einem Großbombardement auf die rück⸗ wärtigen chineſiſchen Stellungen einge⸗ ſetzt. Eine entſcheidende Wendung“?! dnb. Tokio, 26. Oktober. Militäriſche Kreiſe des Kriegsminiſteriums be⸗ zeichnen die Einnahme des tiefgegliederten Be⸗ feſtigungsgürtels von Taſchang und den gleichzeitig auf Kampfwagen geſtützten Vorſtoß in Richtung auf die Bahn Schanghai— Nanking, der von zahlreichen Luftangriffen unterſtützt wurde, als eine„ent⸗ ſcheidende Wendung“. Das reichhaltige Rin⸗ gen um Taſchang, wo das Gelände ſchrittweiſe er⸗ obert werden mußte, entſpreche in ſeiner Bedeutung der berühmten Eroberung des„203⸗Meter⸗Hügels bei Port Arthur“ im ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg. Schwerſte Kämpfe zwiſchen Reisfeldern dnb. Schanghai, 26. Oktober. Die Verwaltungen der beiden Internationalen Niederlaſſungen von Schanghai ſind der Auffaſſung, daß die Lage für die Ausländerviertel wieder ge⸗ fährlicher geworden iſt. Vor allem hegt man die Be⸗ ſorgnis, daß die Chineſen von Tſchapei her auf die Niederlaſſungen gedrückt werden. Die Ausländer verſtärkten infolgedeſſen ihre Sicherheitsmaßnahmen. Die Kämpfe im Abſchnitt von Tſchang ſind ſehr erbittert. Fliegerbomben und Granaten der Schiffs⸗ und dex Feldartillerie haben das Schlachtfeld ber⸗ artig zerpflügt, daß man ſich in den Weltkrieg zu⸗ rückverſetzt fühlt. Um jedes halbverkohlte Gehöft, und um jede Straßenkreuzung wird heftigſt gekämpft. Bei den ſtändigen kraftvollen Angriffen der Japaner iſt der Bau von Stellungen und Verſchiebungen auf ſeiten der Chineſen kaum einmal bei Nacht möglich. Die Sturmangriffe der Japaner erfolgen auf einer Breite von rund 1000 bis 2000 Meter und werden an manchen Stellen bis 500 Meter weit, mindeſtens aber 100 bis 200 Meter, vorgetragen. Die Japaner gehen den Gegner mit äußerſter Bravvur an und verfügen über glänzende Vororganiſation ihrer Aktionen. Sie ſtürmen ohne Rückſicht auf Verluſte die chineſiſchen Verteidigungsſtellungen, wo Graben hinter Graben aufgebaut iſt. Dazu kommen die natürlichen Geländeſchwierigkeiten. Zahlreiche Waſ⸗ ſerläuſe zerſchneiden den Kampfplatz, jeder einzelne Graben zwiſchen den Reisfeldern bildet ein natür⸗ lichs Hindernis. Bahnlinte Schanghai Nanking unterbrochen + London, 26. Oktober. Nach Meldungen aus Schanghai iſt es den Ja⸗ panern gelungen, die Eiſenbahnlinie Schanghai Nanking an einer Stelle abzuſchneiden. 5. 7 5 Bisher 78 Bombenangriffe auf Nanking — Schanghai, 27. Oktober.(U..) Gleichzeitig mit heftigen Kämpfen an allen Fron⸗ ten ſind die chineſiſchen und japaniſchen Truppen in Nordchina in blutige Gefechte verwickelt. Nach Be⸗ richten aus Tſchitſchiatſchuang findet gegenwärtig eine erbitterte Schlacht um den Beſtitz des ſtrategiſch — wichtigen Miangtſe⸗Paſſes an der Grenze der Pro⸗ vinzen Hopei und Tſchachar ſtatt. Der Paß wird zur Zeit von den Japanern angegriffen, nachdem ſie bereits den benachbarten Hſiaotabyuan⸗Paß beſetz haben. Verzweifelte Kämpfe finden auch bei Tſchang⸗ tſchuan ſüdlich von Pingyuan ſtatt, wo chineſiſche bewegliche Einheiten die Japaner vom Rücken her bedrohen. Das gebirgige Gelände von Schanſt, nördlich des Gelben Fluſſes, iſt der Guerillakriegführung, die eine der ſchwerſten Bedrohungen des japaniſchen Vor⸗ marſches darſtellt, ſehr günſtig. Nach Berichten aus Peiping hat der Sprecher General Terauchis, des japaniſchen Oberkommandierenden in Nordchina, zu⸗ gegeben, daß der japaniſche Vormarſch in Nord⸗ china an drei Hauptabſchnitten zum Stillſtand ge⸗ kommen iſt. Die Chineſen leiſten hier nach wie vor bedeutenden Widerſtand. In Nanking hat die ſtädtiſche Hilfskommiſſion bekanntgegeben, daß ſeit dem 15. Auguſt 1937 78 f a⸗ paniſche Luftangriffe auf die Hauptſtadt der Zentralregierung erfolgt ſeien. Wer hal Gion erobert? Nur Spanier, keine Ftaliener! Spanien wehrt ſich gegen das ausländiſche Gemunkel-Die Offenſive in Aragon — Gijon, 27. Okt.(U..) In den hieſigen offiziellen Kreiſen äußert man große Ueberraſchung über Nachrichten, die in einigen Ländern verbreitet werden, daß italieniſche Truppen an dem nationalen Vorſtoß in Aſturien beteiligt geweſen ſeien. Dieſe Meldungen werden von offizieller Seite dementiert; man verſichert, daß die Eroberung Aſturiens ausſchließlich das Werk navarreſiſcher Brigaden geweſen ſei, die einzig Un er⸗ ſtützung erhalten hätten von kaſtiliſchen und gali⸗ ciſchen Truppenteilen. Aus Saragoſſa treffen Einzelheiten über die Operationen im Sabinanigo⸗Sektor nördlich Huescas ein. Danach haben die Nationalen, nachdem ſie den höchſten Gipfel der San Pedro⸗Bergkette(1400 Me⸗ ter) genommen hatten, Befehl erhalten zum weiteren Vormarſch nach Oſten in Richtung auf den Oſan⸗ Wald, wo der Gegner in günſtiger Deckung lag. Nach Artillerievorbereitung und unter Deckung künſtlichen Nebels ging dann die nationale Infanterie zum An⸗ griff gegen den Wald vor. In den Nahkämpfen, die ſich entwickelten und die faſt den ganzen Tag dauer⸗ ten, wurde ausſchließlich mit Bajonett granaten gekämpft. Schließlich gelang es, die Gegner aus dem Wald zu vertreiben. Die Nationalen haben ſich dadurch eine günſtige Ausgangsſtellung für ihre weiteren Operationen geſichert Die Sichtung der Kriegsbeute dnb. Salamanca, 26. Oktober. Die Sammlung des erbeuteten Kriegsmaterials nach der Einnahme von Gijon geht weiter. Unter der am Montag und Dienstag gefundenen Kriegs⸗ beute befinden ſich 31 ſowjetruſſiſche Tanks, die faſt alle einſatzfähig ſind. Ferner befinden ſich unter dem bis jetzt geſammelten Material 68 Ge⸗ ſchütze verſchiedenen Kalibers, Hunderte von Ma⸗ ſchinengewehren und viele Tauſende von Gewehren. Nach der Eroberung Nordſpaniens gehört die ſpaniſche Küſte in einer Ausdehnung von 1698 Mei⸗ len zu Franco, während der bolſchewiſtiſche Teil des Landes nur noch über 898 Meilen Gelände, und zwar am Mittelmeer zwiſchen Adra und Port Die engliſche Thronrede-Debatte: Der Völkerbund- außer Kurs Die Oppoſition iſt deswegen erboſt- Kritik am Sozialprogramm der Regierung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 27. Oktober. Zum erſtenmal iſt in einer engliſchen Thronrede der Nachkriegszeit der Völkerbund mit keinem Wort erwähnt worden. Dieſe Feſtſtellung mag„ſym⸗ boliſch“ ſein, für die Oppoſition iſt ſie der Angelpunkt ihrer außenpolitiſchen Kritik. Zu dem innerpoliti⸗ ſchen Inhalt der Thronrede hat die Oppoſition weni⸗ ger das zu bemängeln, was in ihr enthalten iſt, als das, was fehlt. Dazu rechnet ſie eine großzügige ſo⸗ ziale Linie. Von dieſem Vorgeplänkel zu den Parlaments⸗ debatten der nächſten Tage abgeſehen, vollzog ſich der Tag der Eröffnung des neuen Sitzungsabſchnittes in größter Harmonie. Bei ſchönſtem Sonnen⸗ ſchein vollzog ſich die Prozeſſion des Königspaares in der goldenen Staatskutſche, eskortiert von Garde⸗ kavallerie mit Küraß und rotem Helmbuſch durch ein Spalier von Gardeinſanterie vom Buckingham⸗ Palaſt zum Parlament. Eine große Menſchenmenge genoß das maleriſche Schauspiel. Unbemerkt von der Oeffentlichkeit wurde eine halbe Stunde vor der Ankunft des Königs von den Beefeaters, der perſönlichen Schutzgarde des Kö⸗ nigs, die mittelalterliche Uniform trägt und mit Spießen bewaffnet iſt, die Durchſuchung der Keller⸗ gewölbe des Parlaments durchgeführt, die ſeit der Pulververſchwörung von 1331 traditionell geworden iſt. In der glänzenden Verſammlung des Ober⸗ hauſes verlas der König dann vor Lords und Ge⸗ meinen die Thronrede. Am Nachmittag begann die Debatte über„die ehrerbietige Dankadreſſe für die höchſt gnädige Thronrede“. Als im vollbeſetzten Unterhaus die An⸗ tragſteller in Hoftracht erſchienen, wurden ſie mit lautem Hallo begrüßt. Auch während der folgenden Reden koſtete das Haus die gute Stimmung des feſtlichen Tages aus. Jede humorvolle Redewendung und jeder gute Witz, an denen es nicht fehlte, wur⸗ den mit fröhlichem Genuß aufgenommen. Der Führer der Oppoſition, Major Attlee, be⸗ glückwünſchte die Antragſteller, machte dann aebr zu glückwünſchte die Antragſteller, machte dann aber zu Arbeitsloſigkeit und über die Elendsgebiete nichts ge⸗ ſagt ſei. Anſtelle des an einem akuten Gichtanfalls, der engliſchen Nationalkrankheit, leidenden Miniſterprä⸗ ſidenten Chamberlain vertrat Sir John Si⸗ mon den Standpunkt der Regierung. Er ließ ſich vor allem über wirtſchaftliche Fragen aus. Der Oppoſitionsliberale Sinclair lenkte die Aufmerkſamkeit des Hauſes dann auf die eingangs erwähnte Tatſache, daß jede Erwähnung des Völker⸗ bundes fehle und ergänzte Attlees ſozialpolitiſche Ausführungen durch den Hinweis auf die ſteigenden Preiſe und Lebenshaltungskoſten in England. Der Erſte Lord der Admiralität, Duff Coo⸗ per, beantwortete namens der Regierung alle die Punkte, die bezüglich der Lage in Spanien in der Ausſprache berührt worden waren. Die Nicht⸗ einmiſchungspolitik habe zwar nicht immer völlig zuſriedenſtellend gearbeitet, aber ihr Hauptziel ent⸗ ſpreche doch den Wünſchen des Landes. Das eng⸗ liſche Volk ſei entſchloſſen, ſich nicht in Konflikte hin⸗ einziehen zu laſſen. Der Erſte Lord der Admiralität wies daun vor allem auf das Hilfswerk Englands für die bol⸗ ſchewiſtiſchen„Flüchtlinge“ hin und erklärte, da; 89 000 Menſchen unter dem Schutz 1 0 Kriegsſchiffe von der nordſpaniſchen Küſte ab⸗ transportiert worden ſeien, davon 10 000. auf britiſchen Kriegsſchiffen.. und Hand⸗ Bou verfügt. Im nationalen Spanien befinden ſich ferner faſt alle Verkehrswege erſter Ordnung, wäh'⸗ rend im bolſchewiſtiſchen Teil nur noch eine Land⸗ ſtraße erſter Ordnung zwiſchen Katalonien-Valen⸗ cia Alicante Cartagena Almeria in ihrer ganzen Ausdehnung zur Verfügung ſteht. i Sepang umung Ma oͤrios dub San Sebaſtian, 26. Oktober. Aus Madrid wird die Nachricht verbreitet, daß die ſowjetſpaniſchen Truppen im Augenblick mit der An⸗ lage von Luftſchutzkellern beſchäftigt ſind. Da bereits für die allernächſte Zeit eine verſtärkte nationale Offenſive auf allen ſpaniſchen Fronten erwartet wird, ſoll die ſchon ſo oft angekündigte Zwangs⸗ evakuierung Madrids von ſämtlichen Zivilperſonen nunmehr ernſtlich und unter Anwendung aller Mit⸗ lel und Schärfe durchgeführt werden. Anſchlag auf den talalaniſchen „Handelsminiſtez, dnb. London, 26 Blachen Wie Reuter aus Barcelona melder; Aff it amtlichen Erklärung der Bolſchewiſten zugegeben worden, daß der Verſuch unternommen wurde, den „Handelsminiſter“ Comorera der roten katalaniſchen „Regierung“ zu ermorden. Laut dieſer war in eine Straßenentwäſſerung eine Bombe gelegt worden, die explodierte, als der beſagte Bolſchewiſtenhäupt⸗ ling vorbeikam. Möglicherweiſe handelt es ſich um einen Hand⸗ ſtreich von Anhängern General Francos, die als „fünfte Kolonne“ im ſowjetſpaniſchen Gebiet im Rah⸗ men der ihnen möglichen Wirkſamkeit für General Franco arbeiten. Luftverkehr Algier-Marſeilſe eingeſtellt — Paris, 26. Oktober. In Auswirkung der Beſchießung franmzöſiſcher Schiffe im Mittelmeer iſt der Luftverkehr zwiſchen Marſeille und Algier eingeſtellt worden. Fahrplan⸗ mäßige Flugzeuge ſind am Dienstag nicht mehr ab⸗ geflogen. a Der„Matin“ meldet, daß das franzöſiſche Tor⸗ pedoboot„Mars“ Befehl erhalten habe, ſich zum Zweck der„Nachrichtenbeſchaffung“ nach Minorca zu begeben. Auch 1938 noch Weltausſtellung? Paris beabſichtigt, ſie im nächſten Jahr wieder zu eröffnen (Funkmeldung der NM.) + Paris, 27. Oktober Der Ausſtellungsausſchuß der Stadt Paris hat ſich für eine Wiedereröffnung der Weltausſtellung im Jahre 1938 eingeſetzt und ſchlägt der Regierung vor, vom Parlament die dafür notwendigen Kredite zu fordern. Dieſe Entſchließung bezieht ſich auf einen Vorſchlag des Pariſer Stadtrates, der Ausſtellung im Jahre 1938 das Ausſtellungsgelände weiter zur Verfügung zu ſtellen. Das Internationale Aus el⸗ lungsbüro, das ſich am Mittwoch über die Wieder⸗ eröffnung ſchlüſſig werden wird, hörte am Dienstag die Vorſchläge des franzöſiſchen Handelsminiſters zu Gunſten einer Wiedereröffnung der Ausſtellung und beriet eine Reihe von Rechtsfragen mit den Rechtsberatern anderer Teilnehmerſtaaten. dereröffnung der Ausſtellung im kommenden. etwa 300 Millionen Franken betragen. Der finniſche Außenminiſter in Riga. Der fen Außenminiſter Holſti traf am Montagabend zu einem offiziellen Beſuch in Riga ein. — Hauptſchriftlelter und verantwortlich far Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Handelstell: V. 75165 Müller Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Mü Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt de Fennel Anzeigen 1 5 geschäftliche weimeikungen; Fels 94 5 ſämtlich in Mannheim Heroagene Drucker und Verſeger: Neue. Reines Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, k 1,—8 5 Schriftleitung in Berlin 5 E. F. Sch affen bel deuceen 0 Sentaſtraße 2 D.-A. September 188): 1 Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21000 Abendauftage der Ausgabe Au. Ausgabe 8 über 20 000 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig wanerlangte Seheeßge keine Gewühr e uur Wie verlautet, ſollen die Ausgaben für eine Wie- 9 % nnen n e ae a. S e e 2 937 en 5 Pro⸗ wird 'em ſie beſetz! ſchang⸗ neſiſche en her ich des ie eine Vor⸗ n aus 8, des ta, zu⸗ Nord⸗ nd ge⸗ ie vor miſſton 78; a⸗ adt der agon en ſich 1 wäh⸗ Land⸗ Valen⸗ ganzen ober. daß die er An⸗ bereits tibnale wartet wangs⸗ rſonen 1 Mit⸗ jegeben de, den in iſchen in eine vorden, ihäupt⸗ Hand⸗ die als n Rah⸗ zeneral eſtellt ober. 'öſiſcher wüſchen hrplan⸗ ehr ab⸗ e Tor⸗ ) zum rea zu ing? er zu ober. is hat ung im ug vor, bite zu einen tellung er zur lug el⸗ Bieder⸗ enstag niſters tellung it den e Wie⸗ Jahr nniſche einem — inbauer A Mittwoch, 27. Oktober 1937 Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ 3. Seite/ Nummer 497 Flieger über Mannheim Der Verlauf der geſtrigen Luftſchutzübung— Die Diſziplin der Bevölkerung war gut Der geſtrigen Luftſchutzübung lag die An⸗ nahme zugrunde, daß ein Spannungszuſtand be⸗ ſtehe zwiſchen Blau und einem roten, in Norddeutſch⸗ land ſitzenden Gegner. Als Grenze war die Linie Mainz-Koblnz gedacht. Dieſer Spannungszuſtand dauerte ſchon ſeit Montag. Der Luftſchutz war ein⸗ geſetzt. Im Laufe des Montags waren ſchon ver⸗ ſchiedene rote Flugzeuge über die Grenze geflogen, aber ſie hatten noch keinen Angriff auf das Gebiet der blauen Partei unternommen. Der erſte An⸗ griff ſetzte dann am Dienstagvormittag gegen zehn Uhr ein und löſte in Mannheim und Ludwigshafen einen Alarm aus, der um 12.30 Uhr ſein Ende fand. Der Uebungsplan nahm an, daß es den geg⸗ neriſchen Flugzeugen glückte, über die Stadt zu gelangen und Bomben abzuwerfen. Die Einſchläge wurden durch Attrappen ange⸗ beutet, an deren verſchiedener Farbe und Form die zuſtändigen Schadensbekämpfungskräfte die Art des Schadens erkennen konnten. Sie hatten daraufhin Meldung über den feſtgeſtellten Schaden zu erſtatten und Mitteilung zu machen über die Maßnahmen, die ſie im Ernſtfall ergriffen hätten. Man ſah an pielen Stellen der Stadt derartige Schadensmarkie⸗ rungen. Es wurde weiterhin angenommen, daß durch die Bombenabwürfe auch Brände entſtanden ſeien, und ſo kennzeichnete man eine Anzahl Häuſer als„brennend“ durch rote Flaggen. Ein beſonders großer Brand war für Quadrat B 5 angenommen. Durch Funkenflug wurde auch B 4 in Mitleidenſchaft gezogen. Zwiſchen K 4 und H 5 war eine Begif⸗ tung der Straße mit Giftgas vermerkt. Die Flak, dis ſich an der Luftſchutzübung in unſerem Gebiet beteiligte, beſchränkte ſich auf eine Andeutung der Sachkundige Griffe am Hydranten Der Luftschutz kann die Mitarbeit der Frauen nicht entbehren (Photo: Labor⸗Schmitt) ihr zufallenden Aufgabe in der Abwehr. Nördlich der Stadt war ein Flakgeſchütz in Stellung gebracht worden. Es ſtand gut getarnt mitten im Felde. Zahlreiche Telephon verbindungen liefen zwiſchen Flakgeſchütz und Kommandozelt. Die Batteriefahr⸗ zeuge ſtanden einige hundert Meter weg, durch Bäume gegen Sicht von oben geſchützt. Die ſchweren Kampfflugzeuge brauſten in nur ge⸗ ringer Höhe gegen und über die Stadt. Die Bevölkerung hat ſich, ſoweit zu über⸗ ſehen iſt, in muſtergültiger Weiſe den An⸗ ordnungen gefügt. Schon bald nach dem Alarm waren die Straßen der Stadt wie tot. An ſämtlichen Fenſtern waren die Rolläden herutergelaſſen oder zumindeſt Vorhänge vorgezogen. In den Straßen ſtanden da und dort Fahrzeuge, denen man es anſah, daß ſie von ihren Beſitzern in Eile verlaſſen worden waren. Fuhr⸗ leute blieben allerdings, wie wir feſtſtellen konnten, verſchiedentlich bei ihren Fuhrwerken, ſie hatten nur ihre Pferde ausgeſpannt und an den Fahrzeugen ſeſt⸗ gemacht. Allenthalben ſah man in den Hauptſtraßen verlaſſene Straßenbahnwagen ſtehen. An Hauptver⸗ kehrspunkten bildeten ſie ganze Ketten von Straßen⸗ bahn⸗Fahrzeugen, ſo z. B. am Tatterſall, was natür⸗ lich ſeinen Grund darin hatte, daß durch die Gleis⸗ erneuerungsarbeiten in der Breiten Straße eine außerordentliche Verdichtung des Straßenbahnver⸗ kehrs am Kaiſerring herrſcht. Die Bevölkerung be⸗ ſand ſich in den Schutzräumen und hatte dort 2% Stunden lang Gelegenheit, rechte Haus⸗ gemeinſchaft zu pflegen. Auch die Schulen hatten Schutzkeller aufgeſucht. Einen dieſer Schul⸗ ſchutzräume, der zugleich auch öffentlicher Schutz⸗ raum war, haben wir beſucht und dabei über 500 Lehrer und Schüler und einige Straßenpaſſanten ver⸗ ſammelt gefunden. In dieſem Zuſammenhang iſt zu erwähnen, daß im Straßenbild die vielen auf Sam⸗ 5 hinweiſenden gelbroten Pfeile auf⸗ ielen. Während der Uebung fuhr eine lange Wagen⸗ kolonne, deren Fahrzeuge mit dienſtlich anweſenden Zuſchauern beſetzt war, durch die Straßen der bei⸗ — den Städte. Es handelte ſich dabei vornehmlich um Polizeioffiziere und Beteiligte des Luftſchutzes. Aus der großen Zahl der anläßlich der Uebung in Mann⸗ heim weilenden Gäſte iſt der Kommandeur des zu⸗ ſtändigen Luftgaues, Generalmajor Willich, der gleichzeitig oͤie Uebung leitete, zu nennen. Die ba⸗ diſche Staatsregierung war durch Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner, Innenminiſter Pflaumer und den früheren Mannheimer Po⸗ lizeidirektor, Miniſterialdirektor Dr. Baader, ver⸗ treten.* 5 Als um 12.30 Uhr das Zeichen zur Ent w ar⸗ nung gegeben wurde, wurde es in den beiden Städten ſehr raſch wieder lebendig. Die Straßen erlebten einen außerordentlich ſtarken Fahrzeug⸗ und Fußgängerverkehr, aber bald hatte ſich dieſe Zuſammenballung des Verkehrs gelöſt und es herrſchte wieder der normale Zuſtand. dr. m. Ein Entgiftungstrupp bei der Arbeit (Photo: Labor⸗Schmitt) 553 Durch Menſchenmauern und beflaggte Straßen: Mit neuen Fahnen durch die Stadt Die in Wiesbaden verliehenen Feldzeichen werden in Mannheim eingebracht Geſtern nachmittag war es ungewohnt lebendig in der Auguſta⸗Anlage ſchon gleich hinter dem Benz⸗ denkmal. Alles pilgerte hinaus zur Reichsautobahn, und die Jugend nahm überdies dͤie Gelegenheit wahr, ſich an den großen Haufen Platanenlaub ſtaubig⸗ bombige Schlachten zu liefern. Draußen bildete man zunächſt etwas unſicher Spalier an der Autobahn, die Erfahreneren blieben lieber am oberen Zipfel an der Auguſta⸗Anlage, und die ganz Klugen legten die Seckenheimer Landſtraße mit Beſchlag; denn daher mußte doch die Fahnen⸗ kompanie kommen. Aber auch vor dem Eingang zur Rhein⸗Neckar⸗Halle ſtand ein Haufen, der heraus⸗ bekommen hatte, daß die Feldzeichen dort ſchon vor 4 Uhr angekommen ſein mußten. Richtig, da trafen die Soldaten von Seckenheim kommend ein, ſchwenkten zum Vorplatz der Rhein⸗ Neckar⸗Halle hinüber, zwei Fahnen, von Flak⸗ und Infanterieoffizieren eskortiert, haben ſie mit, ein paar Schritte Parademarſch und„Haalt!“, Haupt⸗ mann Schäfer zu Pferde vor die Front:„Achtung, präſentiert das Gewehr!“ Die drei Standar⸗ ten und die Pionierfahne— die letztere ſchwarz mit Silber, die Standarten ſowie die ver⸗ ) kleinerte Flakfahne, roter Grund mit ſchwarzem Kreuz— kommen, Leutnant und Fähnrich zur Seite. „Fahnen halt!— Fahnen kehrt!“ ſchon ſind ſie ein⸗ gereiht.„Augen gerade aus!— Gewehr über!“ Und los geht's, Spielleute und Muſikkorps an der Spitze, mit sſchwenkung auf die Auguſta⸗Anlage zu. Jetzt kam Leben in die Maſſen, Trabtrab von der einen Front zur anderen; gut, daß die motoriſierte Polizei mit dem Beiwagen ein wenig vorneweg fahren konnte, da wichen ſie. Ein Laſtwagen ſetzte ſich hinter die Kompanie und machte die Poeſie der taktfeſt marſchierenden Truppe zuſchanden mit ſeiner naſenverſtopfenden Auspuffproſa, wandte ſich dann gottlob hinter dem Reißplatz, ungeduldig geworden, rechts ab. Viel hübſche Mädchen gibt in den großen Bürohäuſern der Anlage wie auch auf den Balkons der Wohnetagen. Die Augen ſehen das Nötige auch ohne daß Ausrichtung in der Kolonne es leidet. Es ſind durchweg ausgeſuchte Leute, faſt jeder Flügelmann trägt Gefreitenwinkel oder Stern. Ueberall aufrecht⸗fſtrammes Grüßen und dann gemütliches Winke⸗Winke der Zuſchauer. Hinter dem Friedrichsplatz wird die Polizei ener⸗ giſch, zweigt die unruhigen Radfahrer ab, und nun Die neuen Fahnen ziehen in Mannheim ein (Photo: Labor⸗Schmitt) geht es mit neuem hwung in die beflaggte Innen⸗ ſtadt hinein. Dicht ſtanden die Maſſen. Wie klingt da nicht, von den Häuſerwänden zuſammengehalten, der Kaiſer⸗Friedrich⸗Marſch Wie ſtraffen ſich nicht die Geſichter, iſt da nicht der Glanz in den Augen, dieſer ganz leichte Rauſch in der Seele, der nun einmal von altersher Zuſchauer und Teilnehmer eines tadel⸗ loſen Vorbeimarſches elektriſiert? Etwas über eine halbe Stunde dauerte das Ganze. Dann war man vor dem Sitz der Diviſion und des Standortälteſten am Weinberghaus ange⸗ kommen. Die Fahnen und Feldzeichen— am Vor⸗ mittag in Wiesbaden den Truppen übergeben— verſchwanden im Innern, und nicht lange hatte man zu warten, dann marſchierte die Kompanie wieder die Kunſtſtraße hinunter, hinaus zu den N r —— Spatz in Not Um die Mittagszeit ſpielte ſich geſtern an der Ecke Damm⸗ und Alphornſtraße in der Neckarſtadt ein ebenſo aufregender wie zum guten Schluß humor⸗ voller Vorgang ab. Ein Vogel, und zwar ein ganz gewöhnlicher Spatz, der ſich in einer zu einem Dra⸗ chen führenden Schnur verfangen hatte, konnte ſich von ihr nicht mehr befreien und hing nun ſo an der quer über die Straße gehenden Kordel in etwa 12 bis 15 Meter Höhe. Es hatten ſich denn im Augen⸗ blick eine große Anzahl Buben und Mädels ange⸗ ſammelt, zu denen ſich auch nicht wenige erwachſene Perſonen geſellten. Vergeblich verſuchte man auf alle Arten den Vogel aus ſeiner mißlichen Lage zu befreien, bis ſchließlich ein Angehöriger unſerer Feuerwehr dieſe ſelbſt alarmierte. Inzwiſchen waren auch die Zuſchauer bei dieſem Schauſpiel nicht untätig geweſen und hatten ſich eine Kordel beſorgt, an der man einen ſchweren Gegen⸗ ſtand befeſtigte. Dieſen warf man dann über die Drachenſchnur und es gelang tatſächlich, dieſe zu zer⸗ reißen. Dabei fiel nun der Spatz in die Krone eines an der Dammſtraße ſtehenden Baumes. Schon rückte auch die Feuerwehr heran und richtete die Leiter ge⸗ gen den Baum. Mag nun der Vogel ſich inzwiſchen ſelbſt befreit oder ſeine Aufregung bei der gegen ihn gerichteten Leiter zu ſeiner Befreiung verholfen haben, jedenfalls flog der Spatz in dem Augenblick davon, als man ihn zu retten verſuchte. Wenn der Vorfall hierdurch ſchließlich ein humor⸗ volles Ende fand, ſo muß dabei doch unſerer Feuer⸗ wehr Anerkennung gezollt werden, die auch bei klein⸗ ſten Dingen, auch wenn es ſich nur um einen Spatz handelt, gern zu helfen bereit iſt. EI. K. Junges Mädel herbei! Die Jugend bildet die Zukunft unſeres Vater⸗ landes, die Gewähr aller ſpäteren Leiſtungen und Kräfte! Was wir Aelteren heute noch ſtützen und tragen, wird allmählich auf ihre Schultern nieder⸗ gleiten, um von ihr weitergetragen zu werden, im unendlichen, ſich ewig drehenden Rad des Schaffens und Geſchehens! Dieſer Eintritb in ein Arbeits⸗ reich kann aber natürlich nicht mit einem jähen Sprung von heute auf morgen erfolgen, ſondern es ſoll ein langſames Hineingleiten ſein, ein Hinein⸗ wachſen aus erſten jungen Pflichten heraus, ſich ſtei⸗ gernd bis zur vollen Kräfteentſaltung! Auch in der NS⸗Frauenſchaft ſoll heute ſchon, im Hinblick auf dieſen einſtigen Nachwuchs, der erſte Grundſtock der Kräfte geleat werden in ihrer Jugendgruppe! Aus dieſer Jugend⸗ gruppe heraus, die das Alter zwiſchen 21 und 30 Jahren umfaſſen ſoll, wird alſo dieſe Nachfolgerſchaft gebildet werden. Je früher und je tatkräftiger dieſes Zuſammenarbeiten der Aelteren und Jüngeren ein⸗ ſetzt, deſto leichter und freudiger wird das Einleben ſein, und deſto ſicherer und gefeſtigter wird die junge Kraft einmal am Platze der älteren ſtehen! Die Jugend ſcheut nicht leicht vor einer Arbeit zurück. Geſunde junge Menſchen bringen friſche Kräfte mit und frohen Arbeitswillen. Es iſt ſchön, in jungen Jahren ſchon Pflichten zu kennen und einem künftigen Arbeitsbereich entgegenſtreben zu dürfen. Aber dennoch ſoll dieſe Arbeit der Jüngeren noch keine allzu große ſein. Noch ſoll ihre Arbeit aus dem Leichteren, dem Gefälligeren heraus ſich bilden, noch ſollen ſie vorerſt baſteln dürfen und nähen, Lieder ſingen und Märchen erzählen, auf kul⸗ turellem Gebiet an der Ausgeſtaltung der Heim⸗ abende mitwirken dürfen oder an der Grenzland⸗ arbeit. Ach, es gibt ja ſo vieles und Wertvolles im Bereiche der Frauenarbeit. ſovie Ureigenes, das nur mit Herz und Gemüt bewältigt werden kann und den Stempel des fraulichen Einlebens tragen muß, wenn es zur Frucht reifen ſoll. Unendlich groß iſt dieſes Feld, das bebaut werden muß, unabläſſig, in ſtetig neuem Wandel. Ungeheuer groß muß die Zahl der Arbeitskräfte ſein, die hier zu walten haben, eben⸗ falls unabläſſig und in ſtetem Wandel— alt und fung. Und wenn deshalb heute die Jugend erneut auf⸗ gerufen wird, der Jugenoͤgruppe beizutreten(wäh⸗ rend der Werbungswochen iſt die Aufnahmegebühr erlaſſen), dann wird ſie gewiß ein offenes Ohr dafür haben. Und wenn ſie erſt einmal den Arbeitsfaden ergriffen haben wird, den treue Kräfte ſchon lange in Händen halten, dann wird ſie freudig und ſtolz den notwendigen Einſatz ihrer jungen Kraft erkannt haben: jeder mit am Werk, einer für den anderen!.—. zee Weihnachtspakete für Kreuzer„Emden“. Privatpakete für die Beſatzung des Kreuzers „Emden“ können bis zu einem Gewicht von 10 Kg. mit dem Dampfer„Kaſſel“ der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie, ab Hamburg 30. Oktober, Ankunft in Belawan (Sumatra) etwa 7. Dezember, nachgeſandt werden. Die Pakete müſſen ſpäteſtens am 27. Oktober bei Matthias Rohde u. Co., Frachtkontor G. m. b.., Hamburg 1, Ferdinandſtraße 38/40, eintreffen. Die Beförderungskoſten bis Hamburg ſind vom Abſender zu tragen. Mit der Freigebühr muß bei der an⸗ nehmenden Poſtanſtalt für Verpackung und Ver⸗ ladung im Seehafen eine Reichsmark durch Auf⸗ kleben von Freimarken auf die Paketkarte entrichtet werden. Weiterbeförderung der Pakete von Ham⸗ burg auf dem Seewege erfolgt koſtenlos. aeg Iles, 4d, 22 272 PALM 4. Seite/ Nummer 497 Rekord fällt Roſemeyer fuhr Welt- und Klaſſenrekorde auf der Frankfurter Autobahn Frankfurt, 26. Oktober. Wie glücklich der Gedanke der ON S war, einmal in einer internationalen Rekordwoche Gelegenheit zu einer großen Jagd auf Beſtleiſtungen zu geben, bewieſen bereits die erſten beiden Tage dieſer internationalen Woche der Geſchwindigkeits ungen. Am laufenden Band den die Rekorde und ſchon nach dem Montag und Dienstag haben zwei neue Weltrekorde und 14 neue internationale Klaſſenrekorde das Licht der Welt erblickt. Wie ſchon am Montag waren es auch wieder am Diens⸗ tag Bernd Roſemeyer und der engliſche Rekordmajor Gard⸗ ner, die erfolgreich auf Beſtleiſtungen Jagd machten. Dabei gelang es diesmal Roſemeyer auf Auto⸗Union nicht nur oͤrei weitere Klaſſenrekorde zu verbeſſern, ſondern auch zwei neue abſolute Weltbeſtleiſtungen aufzuſtellen. Während am Montag der Auto⸗Union⸗Fahrer die Klaſſen⸗ rekorde über einen Kilometer, und eine Meile mit ſtehen⸗ dem Start ſowohl in der Klaſſe bis 5 Liter us auch in der Klaſſe—8 Liter erfolgreich angegriffen hatte und dann auch die Rekorde der Klaſſe—5 Liter über 5 Kilometer, 5 Mei⸗ len und 10 Kilometer hatte verbeſſern können, machte er nun diesma! zunächſt auf den Kilometer und die Meile mit ſtehendem Start Jagd. Hier waren nicht nur zwei neue Weltrekorde, ſondern auch zugleich zwei Rekorde der Klaſſe —8 Liter zu erobern. Gegen Mittag wurde von der Auto⸗ Union, diesmal ein Grand⸗Prix⸗Modell ohne Limouſine⸗ verkleidung, an den Start geſchoben. Nach einigen wegen leinen techniſchen Zeitnahmefehlern mißglückten Verſuchen jagte dann der Renner in phantaſtiſcher Beſchleunigung da⸗ von, fegte den Kilometer und die Meile hin und kurz darauf zurück, und ſchon hatte die Sache geklappt! Zwei neue Weltrekorde und damit zugleich auch zwei internatio⸗ nale Klaſſenrekorde, vier Beſtleiſtungen mit einem Schlag alſo, ſtanden! 188,679 Km.⸗Sto. verzeichnete die Zeitmeſſung für den Kilometer und 216,442 Km.⸗Stö. für die Meile. Die alten Rekorde waren nicht unbeträchtlich unterboten! Den über den Kilometer hatte bisher Hans Stuck mit 163,151 Kilometer⸗Sto. gehalten, den über die Meile Caracciola mit 188,656 Km.⸗Sid. Mit dieſen vier Beſtleiſtungen war aaber die Auto⸗Union noch nicht zufrieden. Gegen 4 Uhr ſtartete Roſemeyer noch einmal mit dem großen 6⸗Liter⸗Limou⸗ ſinen modell über 5 Kilometer mit fliegendem Start und auch hier gelang es ihm, einen neuen, internationalen Klaſſenrekord aufzuſtellen. Das Mittel über die 5 Kilometer ergab für die Hin⸗ und Rückfahrt einen Durchſchnitt von 404,585 Stoͤkm. und eine Zeit von 44,49 Sekunden, während der alte Rekord hier auf 376,3 Stoͤkm. geſtan den hatte. Inzwiſchen war auch der engliſche Rekordmann, Major Gardner, der am Montag die Rekorde über den Kilo⸗ meter und die Meile mit fliegendem Start in der Klaſſe bis 1400 cem hatte verbeſſern können, mit ſeinem 1100⸗cem⸗ M wieder auf der Strecke geweſen. Diesmal war es ihm dabei gelungen, zwei neue Beſtleiſtungen in einer Klaſſe über 5 Kilometer und fünf Meilen aufzuſtellen. Ueber die 5⸗Kilometer⸗Strecke kam er auf einen Durch⸗ ſchnitt von 231,098 Stoöͤkm. und eine Zeit von:17,89 Min., und über die 5 Meilen auf einen Durchſchnitt von 282,675 Stboßm. ſowie eine Zeit von:04,50 Min. auf Rekord! Während ſich dieſe neuen Rekord⸗Ereigniſſe am Nach⸗ mittag abſpielten, waren am Dienstagvormittag die Krafträder an der Reihe geweſen. DaW war mit vier Modellen auf der Rekordͤſtrecke erſchienen und Win k⸗ ler, Kluge ſowie Kahrmann hatten die Maſchinen, die zum Teil gerade erſt fertig geworden waren erprobt, um damit die Vorbedingungen zu Rekordangriffen in der Klaſſe bis 175 cem, 250 cem und der Seitenwagenklaſſe zu ſchaffen. ſenſationell hatten die Maſchinen, die von der aus Zſchopau mitgebracht worden waren, aus⸗ geſehen. Bis auf eine 175er, die in ihrer Ausführung dem Rekord von 1935 gleicht, waren die Räder ſtrom⸗ linienförmig bis ins Letzte durchgebildet. Eine Boer iſt vollſte g in ein Limouſinenkleid eingekapſelt und gleicht ſo einem fiſchartigen Torpedo, aus deſſen Leichtmetallkleid nur ein kleiner Teil der beiden Räder unten herausſchaut. Wie ſeinerzeit bei der BMW⸗Rekordmaſchine Hennes legt ſich der Fahrer auf ein Gummibett und über ihm wird ein Leichtmetalldeckel geſchloſſen, ſo daß er nur nach vorne⸗ hin durch ein Fenſterchen Sicht hat. Stützrädchen müſſen beim Anhalten ausgeſtreckt werden, weil ſich ja der Fahrer nicht mit den Füßen abfangen kann. Intereſſant ein fiſch⸗ artiger Schwanz am Heck, der als Windbremſe und gleich⸗ zeitig als Windſteuer dient. Beim Bremſen öffnen ſich in Scharnieren zwei Klappen, die ſich dem Wind entgegen⸗ ſtemmen und ſo das Rad auch bei plötzlichen Windböen wieder auf Kurs bringen können. Völlig ſtromlinienver⸗ kapſelt wie dieſe 2er iſt auch die 600er⸗Seitenwagen⸗ maſchine, die Kahrmann ſteuert, und ſchließlich ſteht noch eine 250er zur Verfügung, die nur in ihrem unteren Teil verkleidet iſt, oben aber den Fahrer frei läßt. Beide Woer⸗ Maſchinen ſind die Drehſchiebermodelle, die zu den Rekord⸗ verſuchen höher verdichtet wurden und mit Alkohol gefah⸗ ren werden. Da jedoch die Maſchinen alle noch ganz neu ſind, wurden am Dienstag von den Da W⸗Leuten vorerſt nur Kerzen⸗, Vergaſer⸗ und Ueberſetzungs⸗Proben gemacht, und die Fahrer mußten ſich an die ihnen noch ganz un⸗ gewohnten Limouſinenverhältniſſe gewöhnen, die ihnen vorerſt keineswegs geheuer vorkamen. Ernſt werden die Da W⸗Fahrer vorausſichtlich heute Mittwoch machen und dann dürften wohl eine ganze Menge Rekorde fällig ſein. Am heutigen Mittwoch wird auch Ernſt Henne mit ſeiner BMW ufkreuzen und alles iſt ſehr geſpannt ob es ihm gelingen wird mit der nun hinterradgefederten BMW wieder den abſoluten Weltrekord und die übrigen ihm in letzter Zeit abgejogten Beſtleiſtungen zurückzuerobern. Unſer Rekordmann iſt voller Zuverſicht und der engliſche Rekordmann Fernihough, der hier dabei iſt, dürfte der Zu⸗ ſchauer ſein, der hier am geſpannteſten auf die Henneſchen Fahrten wartet, weil er es ja iſt, der einige Henneſche Rekorde an ſich riß. Von Mercedes hört man, daß man den 12⸗3y⸗ linder⸗Rekordwogen inzwiſchen in ſeiner Strom⸗ linien⸗ verkleidung etwas aböndert, da es ſich ja bei den Fahrten am Montag herausſtellte, daß bei ſchärferem Tempo der Wagen vorn ſich hob. Nun will man den kleinen Stromlinienfehler, der hierfür die Urſache war, beheben und dann zunächſt erneut auf Jagd nach den Re⸗ korden über Kilometer und Meile mit fliegendem Start gehen. Am Donnerstag ſind die Untertürkheimer wieder zur Stelle und ſie ſind recht zuverſichtlich! Man darf ſehr geſpannt ſein, ob es ihnen gelingt noch weiter über die 400⸗Kilometer⸗Grenze hinauszugehen, als es bisher Roſe⸗ meyer gelang! K. G. von Stackelberg. Geradezu Auto⸗Unio Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim T 1846 und Rheinau halten die Spitze Auch am vorletzten Oktoberſonntaa erfuhr das Spiel⸗ programm der Kreisklaſſe 1 Mannheim eine weſentliche Kürzung; konnten doch von 9 vorgeſehenen Spielen nur deren 5 zum Austrag kommen. Während ſich in der Gruppe Weſt auch diesmal die Maul⸗ und Klauenſeuche bemerkbar machte, ſo war im Oſten für den Ausfall des Treffens Aſchbach— Wallſtadt eine SA⸗Dienſtpflicht der Aſchbacher ausſchlaggebernd. Das beſcheidene Programm der Gruppe We ſt: TV 1846 Mannheim— Poſt⸗SV:1 Kurpfalz Neckarau— Reilingen 312 brachte zwei Siege der Platzvereine, von denen jeder ein⸗ zelne Erfolg auf ſeine Art überraſcht. Da ſteht zunächſt im Vordergund das beachtliche 311 der Turnvereinler, die dieſes Ergebnis gegen keinen Geringeren als gegen einen ihrer ſtärkſten Lokalgegner, den Poſt⸗SV, erzielten. Wie nicht anders zu erwarten lieferten ſich beide Gegner einen äußerſt hartnäckigen Kampf, der jedoch frei blieb von un⸗ fatren Begleiterſcheinungen was gerne beſonders vermerkt ſei. Nach torloſem Seitenwechſel kamen die 48er gar bald in Fahrt, mußten zwar noch einmal den:1⸗Ausgleich guittieren, um dann ſpäter das Spiel doch zuſehends an ſich zu bringen. An ſich mag der Erfolg der Turner nicht zuletzt ein Sieg der Taktik geweſen ſein, denn das raum⸗ greifende Flügelſpiel wurde für die Poſtler— die zuviel Innenkombination trieben— zum ſicheren Verderb. Auf alle Fälle aber wachten die 46er eine recht gute Figur und gelangten mit dieſem Punktgewinn erneut zur Tabellen⸗ ktthrung, während der Poſt⸗SW mit dieſer erſten Nieder⸗ lage noch lange nicht den Anſchluß verpaßt hat. Wenig beſondere Leiſtungen gab es im Spiel Kur⸗ pfalz— Reilingen zu ſehen, was wohl in erſter Linie darauf zurückzuführen iſt, daß Kurpfalz immer noch nicht die richtige Mannſchaftsaufſtellung gefunden hat. Dazu wird es natürlich ſo bangſam Zeit, wenn die Gegner nicht allzu ſtramm davonlaufen ſollen. Das knappe Er⸗ gebnis von:2 beſaat deutlich genug, wie ſehr ſich die Kurpfölzer wehren mußten. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte G 4 3 1 0 14:5:1 eee 3 3 0 0:4 6·0 TSV Oftersheim 4 2 4 1 10.6.3 Poſt Mannheim 3 2 0 1 12:8 4˙2 Kurpfalz Neckarau 3 1 1 1 5˙¹5 33 Tgde Ketſch.. 3 1 0 2:10 2˙4 TV Rohrhof 3 1 0 2.8:4 Reilingen 5 1 0 4 12:18 2˙8 . 0 1 0. Altlußheim 3 0 0 3 5˙12.6 Die Spiele der Gruppe O ſt: Edingen— Hemsbach:0 Leutershauſen— Neckarhauſen:4 Schriesheim— Ladenbura 121 verliefen eigentlich ganz entſprechend den Erwartungen, wobei nicht einmal das traditionelle Unentſchieden der Schriesheimer fehlte. Zum fünften Male bei ſechs Spie⸗ len beſtanden die Schriesheimer auch gegen e Punkteteilung, und das, nachdem ſie ſogar mit:1 im Rück⸗ ſtand lagen. Der Kampf der alten Gegner lief anſtändig, wofür allein ſchon die gute und gufmerkſame Leiſtung von ellner⸗Neckarau ſorgte, mit dem auch die 700 2 1 9 9 5 zufrieden waren. Daß es für Hemsbach in ingen nichts zu erben gab, ſtand wohl im voraus ſeſt, dennoch überraſcht die Höhe des Sieges doch etwas. Leutershauſen holte Sehen den Tabellenführer, Neckarhauſen zwar eine:0⸗Führung, aus der ſpäter allerdings ein 411 für Neckarhauſen wurde, als ſich die Leute vom Neckarplatt erſt einmal richtig eingelebt hatten. Neckarhauſen hatte anfänglich auf dem engen und teilweiſe recht unebenen Platze allerhand Schwlerigkeiten zu über⸗ winden, wurde aber in ſpieleriſcher Hinſicht dom Gegner in keiner Weiſe erreicht. Neckarhauſen 5 4 1 8 9²¹ Edingen 5 3 2 9 176 8˙2 Schriesheim 6 1 5 0 6˙5:5 Ladenburg 6 2 1 3 18.17 5˙7 Wallſtadt 2 1 1 0 3¹2 3˙1 Hemsbach 4 1 1 2.12 35 Leutershauſen 4 0 1 3.12 1773 Aſchbach 4 0 0 4 24 0˙ 2 2 42 Tennis⸗Termine für 1938 Deutſche Meiſterſchaften.—17. Juli In Paris ſetzte der Vorſtand des Internationalen Ten⸗ nis⸗Verbandes die wichtigſten Tennistermine für das Jahr 1938 feſt. Die Deutſchen Meiſterſchaften ſind um faſt vier Wochen vorverlegt worden und finden im nächſten Jahr vom.—17. Juli in Hamburg ſtatt. Sie beginnen alſo eine Woche nach dem Abſchluß der Wimbledon⸗Meiſterſchaften. Die Termin e: Davis⸗Pokal: 1. Runde: bis 10. Mai; 2. Runde: bis 22. Mai; 3. Runde: bis 31. Mai; Vorſchlußrunde: 22. bis 24. Juli; Schlußrunde⸗Europazone: 29.—31. Juli; Inter⸗ zonen ⸗Schlußrunde: 27.—29. Auguſt; Herausforderungs⸗ runde:.—5. September. Meiſterſchaften: Franzöſtſche Hallenmeiſterſchaften 12. bis 20. Februar; Engliſche Hartplatzmeiſterſchaften 23. bis 30. April; Meiſterſchaften von Frankreich.—12 Juni in Paris; Wimbledon⸗Meiſterſchaften 20. Juni bis 2. Juli; Deutſche Meiſterſchaften.—17. Juli. 1937 14 Mannſchaften kämpfen am Sonntag um den Eintritt ins Viertelfinale Joriuna— Holſtein erſt am 7. November Das deutſche Fußballprogramm läßt an Vielſeitigkeit nichts zu wünſchen übrig. In einem Monat Spiele um den Reichsbundpolal, um Meiſterſchaft, um den Tſchammer⸗ Pokal und als Höhepunkt den Länderkampf gegen Nor⸗ wegen— mehr kann man wirklich nicht verlangen. Noch iſt der Jubel über den ſchönen Erfolg unſerer National⸗ mannſchaft vor 100 000 bees erten Zuſchauern im Olympia⸗ ſtadion nicht verklungen, nimmt uns ſchon acht Tage ſpäter ein neues Groß⸗Ereignis gefangen: die dritte Schluß⸗ runde um den Tſchammer⸗Pokal. 16 Mannſchaften haben noch Ausſichten auf den Pokal⸗ titel, den in den beiden Jahren zuvor der 1. FC Nürn⸗ berg und VfB Leipzig errungen haben; beide Mann⸗ ſchaften ſind aus dem diesmaligen Wettbewerb bereits aus⸗ geſchieden. 14 Mannſchaften kämpfen am letzten Oktober⸗ Sonntag um den Eintritt in das Viertelfinale, die achte Begegnung, die Fortung Düſſeldorf mit Holſtein Kiel zu⸗ ſammenführt, wird am 7. November ausgetragen. Süd⸗, Nord⸗ und Weſtdeutſchland ſind noch mit je vier Mann⸗ ſchaften vertreten, Mitteldeutſchland ſtützt ſich auf drei Ver⸗ eine, und Brandenburg hat nur noch einen Vertreter im Rennen. Bis auf das Treffen Boruſſia Dortmund gegen Duisburger FV 08 lübrigens noch der einzige Bezirks⸗ klaſſenverein) hat Hauptſportwart Wolz„gemiſchte“ Paa⸗ rungen vorgenommen, ſo daß alſo bis auf den Weſten alle anderen Landesteile theoretiſch die Möglichkeit haben, ihre Mannſchaften in die vierte Schlußrunde hineinzubringen, die am 14. November durchgeführt werden ſoll. Im ein⸗ zelnen lauten die Paarungen des 31. Oktober wie folgt: S Waldhof— Polizei Chemnitz(Fink⸗Fraukfurt/.) Wormatia Worms— BC Hartha(Hörner⸗Kaſſel] VfB Stuttgart— Hannover 96(Grabler⸗Regensburg) Berliner SV 92— SpVg Fürth(Rühle⸗Merſeburg] Dresdner SE— TV Eimsbüttel(Büttner⸗Beuthen] Eintracht Braunſchweig— Schalke 04(Schlüter⸗Hamburg) Boruſſia Dortmund— Duisb. F 08[Kramer⸗Hamburg) Sechs Gaumeiſter(mit Fortung Düfſſeldorf) befinden ſich noch im Pokalwettbewerb, von denen einer beſtimmt ausſcheiden muß, da Wormatia und Harthg Gegner ſind. Bei einer flüchtigen Betrachtung ſieht es durchweg nach Erfolgen der Platzmannſchaften aus, aber in Braunſchweig und Berlin werden ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach die Gäſtemannſchaften durchſetzen, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß in den übrigen Begegnungen die beſuchenden Vereine nicht gewinnen könnten. Denn gerade im Pokalkampf ſind Ueberraſchungen an der Tagesordnung, und die Paarungen ſind wirklich ſo ausgeglichen, daß eine Vorherſage nicht leicht fällt. Rein gefühlsmäßig glauben wir an Erfolge von Hannover 96, Waldhof, Wormatia, Fürth, Dresden, Schalke, Dortmund und Fortuna(gegen Kiel). SV Waldhof— Polizei Chemnitz Die Walze Waldhof— Chemnitz iſt zwar nicht mehr neu, aber immer wieder intereſſant. Die Gäſte ſind in ihrer Form gegenüber den letzten Jahren erheblich zurückge⸗ gangen, daran kann auch der Sieg über den Pokalvertei⸗ diger VfB Leipzig am letzten Sonntag nichts ändern. Vom einſt ſo gefürchteten Sturm der Chemnitzer ſind Helmchen und Munkelt die einzigen Säulen, in der Läuferreihe überragt Reicherdt, das Schlußdreieck iſt nicht mehr ganz zuverläſſig. Waldhof hat bislang zwar auch keine über⸗ ragenden Spiele geliefert, und beſonders der letzte Sieg gegen Mühlburg kam ſehr verkrampt zuſtande, wenn auch berückſichtigt werden muß, daß außer Siffling noch mehr Erſatz eingeſtellt werden mußte. Aber als Mannſchafts⸗ Einheit halten wir Waldhof doch für eine Kleinigkeit ſtärker, dazu kommen bekonnter Spielgrund und heimiſches Publikum. So müßte es zu einem knappen Sieg für den badiſchen Gaumeiſter reichen. Wormatia Worms— BC Hartha Ja, der Südweſtmeiſter hat ſich vielleicht die Ausſicht ſelbſt verſcherzt, in die nächſte Runde zu gelangen. Ohne den geſperrten Eckert wird Wormatia eine ſehr harte Nuß gegen den Sachſenmeiſter zu knacken haben. Wer ſchießt fetzt bei Worms die Tore? Und Hartha hat eine ſtämmige Abwehr, nennen wir nur Burkhardt, Reuther und Seyferth. Im Angriff ſteht mit Hänel ein großer Torſchütze, aber in der Abwehr iſt Wormatia ziemlich gefeſtigt. Es wird zu einem ausgeglichenen Kampf kommen, in dem die Tages⸗ form und das Glück entſcheiden ſollten. Schafft es doch Wormatia? VfB Stuttgart— Haunover 96 Scheinbar haben die Stuttgarter gerade zur rechten Zeit Tritt gefaßt. Immerhin iſt es keine Kleinigkeit, den würt⸗ tembergiſchen Tabellenführer Union Böckingen 511 zu ſchlagen. VfB muß allerdings auch ganz auf dem Poſten ſein, um eine ſo routinierte, zielſtrebig kämpfende Mann⸗ ſchaft wie Hannover 96 hinter ſich zu laſſen. Die Gäſte haben ihre Stärke in der Läuferreihe mit Männer und gang des Treffens ſehr ungewiß. Berlin SW 92— Spvg Fürth Als einzige der vier ſüddeutſchen Mannſchaften muß die SpVg Fürth reiſen. Die Fahrt geht nach Berlin zum BSW 92. Die Reichshauptſtädter ſind in ihrer Spielſtärke ſehr ſchwer einzuſchätzen; erwiſchen ſie einen glänzenden Tag, dann könnte es ſelbſt gegen die techniſch beſſere Elf der Fürther zu einem Siege reichen. In Berlin iſt es immer ſchwer, ſich erfolgreich durchzuſetzen, aber Fürth müßte ſich dennoch knapp behaupten können. Die übrigen Spiele Der Dresdner SC befindet ſich in feiner Form, in der er ſich den Gäſten aus Eimsbüttel überlegen zeigen ſollte, obwohl auch der mehrfache Nordmark⸗Meiſter ſich zur Zeit in beſter Spiellaune befindet.— Eintracht Braunſchweig hat die ſchwerſte Aufgabe zu löſen. Die von Knöpfle trainierte Mannſchaft iſt in fünf Spielen ungeſchlagen und hat ein Torverhältnis von 26:3 aufzuweiſen. Schalke wird einen beſtens gerüſteten Gegner antreffen. Vielleicht gibt es in Braunſchweig die große Pokal ⸗Ueberraſchung! 2 Boruſſia Dortmund ſollte mit dem Duisburger F 98 auch den letzten Vertreter der Bezirksklaſſe ausſchalten. * Ob das Spiel SV Waldhof— Polizei Chem mitz ſtattfindet, iſt noch nicht entſchieden. Freiſtil-Europameiſterſchaften 55 Ringer gehen in München an den Start Nachdem in München zu den Europa⸗Freiſtilringermei⸗ ſterſchaften alle Vorbereitungen getroffen ſind, und auch die Meldeliſte geſchloſſen worden iſt, wurde nunmehr vom Fachamt Schwerathletik im Das das Meldeergebnis kannt gegeben. Insgeſamt gehen nunmehr endgült Ringer an den Start, die ſich auf die einzelnen Gewi klaſſe wie folgt verteilen: Bantamgewicht: Tuveſſon(Schweden), garn), Maunula(Finnland), Nizze (Schweiz), Brendel(Deutſchland). Federgewicht: Toth 2(Ungarn), Wyeth(England) Pihlajamäki(Finnland), Davelle(Italien), Gau (Schweiz), Polak(Tſchechoſlowakei), Swietoſlawſki len, Schwarzkopf(Deutſchland). Ski Kanten und Reparaturen beim Fachmann Klepper Karle 0 7. 24 5 Tel. 31992 chts⸗ Toth 1(Un⸗ (Italien), Wenger 7 (Po⸗ Leichtgewicht: Joenſſon(Schweden), Ferencz(Ungarn), Bellevier(Frankreich), Wobod(England), Pihlajamäki (Finnland), Fidel(Itolien), Vordermann(Schweiz), Koscurek(Tſchechoſlowakei), Graßl(Oeſterreich), Net⸗ tesheim(Deutſchland). Weltergewicht: Anderſſon(Schweden), Sovari(Un⸗ garn), Vaiſſier(Frankreich), Tox(England), Mäki(Fiun⸗ land), Resciofſki(Italien), Angſt(Schweiz), Erda(Tſche⸗ choſlowakei), Schäfer(Deutſchland). Mittelgewicht: Johanſſon(Schweden), Rihetzky(Un⸗ garn), Jourlin(Frankreich), Furlani(Italien), Dätt⸗ wiler(Schweiz), Pelikan(Tſchechoſlowakei), Vogel(Oeſter⸗ reich), Drzymala(Polen), Köſtner(Deutſchland). Halbſchwergewicht: Cadier(Schweden), Palotas(Un⸗ garn), Vermeeſch(Frankreich), Silveſtri(Italien), Ky⸗ burz(Schweiz), Neo(Eſtland), Böhmer(Deutſchbandh. Schwergewicht: Akerlindh(Schweden), Bobis(Ungarn) Herlond(Frankreich), Lardon(Schweiz), Klapuch(Tſche⸗ choſlowakeiſ, Hornfiſcher(Deutſchland). Kein Sport in Baden am 31. Oktober Gauſportführer Miniſterialrat Herbert Kraft hat eine Anordnung erlaſſen, durch die der Sportbetrieb am.. Oktober 1937 in ganz Baden unterſagt wird. Die Anord⸗ nung hat folgenden Wortlaut: „Für den 31. Oktober 1937 ſind ſämtliche Pflichtwett⸗ kämpfe des Gaues und der Kreiſe(Rundenſpiele im Fuß⸗ und Handball, Rundenkämpfe der Turner, Schwerathleten uſw.] in Anlehnung an die Vorbeugungsmaßnahmen des badiſchen Innenminiſters zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche auszuſetzen. Darunter fällt auch die Durch⸗ führung von Lehrgängen. Inwieweit Vereinsveranſtaltun⸗ gen(Freundſchaftsſpiele, Schauturnen] an Orten außerhalb der Sperrbezirke durchgeführt werden können unter der Vorausſetzung, daß daran nur Perſonen, die am Ort der Vranſtaltung ihren Aufenthalt oder Wohnſitz haben, teil⸗ nehmen, hängt von der Genehmigung der zuſtändigen Polizeibehörde ab.“ i Rugby im Süden Sc Neuenheim— FW Linden 97 623(:3) Die rugbyſportlichen Ereigniſſe im Süden wurden am letzten Sonntag durch das Gaſtſpies des deutſchen Meiſters EW Linden 97 beim SC Neuenheim in Heidelberg überſchattet. Vor 1200 Zuſchauern warteten die Hannovera⸗ ner, obwohl ohne Oppermann, Zichlinſky, Scharf und Ga⸗ briel ſpielend, mit einem flüſſigen Spiel auf, das ſie— etwas vom Pech verfolgt— mit:6(:3) Punkten verloren. Schon nach 11 Minuten ging Neuenheim durch einen Straf⸗ tritt Dr. Vogels:0 in Front, aber kurz vor dem Wechſel glich der linke Außendreiviertel Lindens, Harborth, wieder aus. Nach dem Wechſel gelang ſchon nach fünf Minuten Dr. Vogel ein zweiter Straftritt, der den:3⸗Sieg der Hei⸗ delberger ſicherſtellte. 5 i 5 Im Gau Süd weſt wurden die Meiſterſchaftsſpiele mit zwei Treffen fortgeſetzt. Eintracht Frankfurt gewann dabei nun ſchon das öritte Spiel in ununterbrochener Rei⸗ henfolge. Diesmal mußte der TV 1880 Frankfurt mit 9018 (:0) Punkten daran glauben. Der Sc Frankfurt 1880, der letzte Meiſter des Gaues, gewann bei der SSVg. Frank: furt hoch mit 27:6, nachdem er zur Pauſe noch mit 316 im Rückſtand gelegen hatte. Im Gau Baden kamen nur Meiſterſchaftsſpiele der 1. Klaſſe zur Durchführung. Sie hatten folgende Ergeb⸗ niſſe: SC Neuenheim II— RC Pforzheim 16:13(1178). NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmech an enn Anordnung der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Wir erinnern die Ortsgruppen nochmals an das abzu⸗ holende Material für Oktober auf dem Kreispropaganda⸗ amt, Rheinſtraße 1. Kreispropagandaamt. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, November⸗Auflage, liegt zum Ab⸗ holen bereit. Die Stadtortsgruppen holen ſie in der neuen Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 1, Erdgeſchoß, ab. Die früher ſchon wiederholt bekanntgegebenen Dienſtſtunden ſind zu beachten. Ortsgruppen der NS DAN Deutſches Eck. 28. 10., 20.15 Uhr, erweiterte Mitglieder⸗ verſammlung in den„Germanfaſälen“(Bäckerinnung). Zur Teilnahme verpflichtet ſind: Parteigenoſſen und ⸗anwärter, Walter und Warte der Daß und NSW und ſämtliche Frauenſchaftsmitglieder ſowie SA und SS. Rheinau. Ab 1. 11. Kaſſenſtunden für Pfingſtberg im Nebengimmer des Pg. Stürzel dienstags und freitags von 19—20 Uhr bis zum 12. jeden Monats zum Bezahlen der Partei⸗ ſowie Hilfskaſſenbeiträge. Die Kaſſenſtunden für Rheinau bleiben wie ſeither. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 28. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend in der „Flora“, Lortzingſtraße 17. Frauenwerk iſt eingeladen. Frauenſchafts⸗ und Frauenwerkmitglieder! Wir machen auf den Vortragsabend des VDA am 28. 10., 20 Uhr, in der„Harmonie“, D 2, mit der deutſch⸗ungariſchen Dichterin Frau Triebnigg⸗Pirkhart aufmerkſam und bitten um regen Heſuch. Neckarau⸗Süd. 27. 10., 20 Uhr, Heimabend im Volkschor. Die Frauen, welche am Herbſtabend mitwirken, haben alle zu kommen. Zellen⸗ und Blockwalterinnen ſind pünktlich da. Dieſer Heimabend findet trotz des Pflichtheimabends am 28. 10, ſtatt Neckarau⸗Nord. Der Heimabend am Mittwoch fällt aus. Neckarau⸗Nord. 28. 10., 20 Uhr, großer Pflichtheimabend im Gemeindehaus. Es ſpricht Gauſchulungsleiterin Frau Gilg. Frauenſchaft⸗ und Frauenwerkmitglieder nehmen alle daran teil. Zellen⸗ und Blockwalterinnen kommen ſchon um 19.30 Uhr. 5 Neckarau⸗Süd. 28. 10., 20 Uhr, großer Pflichtheimabend im Gemeindehaus. Es ſpricht Gauſchulungsleiterin Frau Gilg. Alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerkmitglieder neh⸗ men daran teil. Deutſches Eck. 27. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend in den „Germaniaſälen“, 8 6. Frauen des Frauenwerkes ſind ein⸗ geladen. Platz des 30. Januar. 27. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Gaſthaus„Zum Kranz“, Seckenheimer Str. 56. Frauen⸗ werk iſt eingeladen. Erſcheinen iſt Pflicht. Liederbücher mitbringen. Almenhof. 28 10., 20 Uhr, Heimabend(Singen) im Gaſt⸗ haus„Zum alten Gaswerk“. Liederbücher und Handarbei⸗ ten mitbringen. Wohlgelegen. 88. 10., 20 Uhr, Heimabend im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße. Stoffreſte, Nähzeug und Schere ſind mitzubringen. Liederbücher nicht vergeſſen. Neckarſtadt⸗Oſt. 28. 10., 20 Uhr, Heimabend bei Bode, Käfertaler Straße 33. Frauenwerk iſt eingeladen. Lieder⸗ bücher mitbringen. Wallſtadt. 28. 10., 20 Uhr, Heimabend im Schulhaus. Jugendgruppen Deutſches Eck, Lindenhof, Neckarſtadt⸗ Oſt, Neckarau⸗NRord und ⸗Süd. Zu unſerem erſten Werbe⸗ abend treten ſämtliche Mädel am Donnerstag, 28. 10., 19.45 Uhr, in Neckarau, Rheingoldſtr.(vor dem Gemeindehaus) in Uniform an. Erſcheinen iſt unbedingt Pflicht. Betr. neuübergeführte BDM⸗Mädel in die Jugendgruppe der NSF. Sämtliche übergeführten Mädel kommen am Donnerstag, 28. 10., 20 Uhr, nach Neckarau, Rheingoldſtr. (Gemeindehaus). Uniform. Seckenheim. Der Heimabend am 28. 10. muß auf 4. 11. verſchoben werden. Käfertal. 28. 10., 19.30 Uhr, wichtige Beſprechung aller Zellen⸗ und Blockwalterinnen in der Geſchäftsſtelle der NSV, Mannheimer Straße 36. Erſcheinen iſt Pflicht. BDM 2. 29. 10., 20 Uhr, in der Aula, Fer und Muſikſchar. 29. 10. Sport in der Dieſter⸗ egſchule. 1/171 Deutſches Eck. 28. 10. treten ſämtliche Mädel in vorſchriftsmäßiger Kluft auf dem J⸗2⸗Schulplatz an.— Turnen fällt aus. a Gruppenführerinnen. liſten, Arbeitsberichte. 70l7t Lindenhof. 27. 10., 20 Uhr, Gruppenappell in der Dieſterwegſchule. Vorſchriftsmäßige Kluft. Rückſtändige Beiträge ſind unbedingt mitzubringen. w Stärkemeldungen, Führerinnen⸗ 22/171 Feudenheim. 27. 10., 20 Uhr, Hauptprobe für den Eltern bend in der Badenia⸗Turnhalle. Alle be⸗ treffenden Mädel müſſen antreten. Heimabende fallen aus. 28/171 Seckenheim⸗ Ilvesheim. 28. 10., 20 Uhr, treten alle Führerinnen und ſonſtigen Mitarbeiterinnen bei Lilo Welber an. 11/171 Humboldt. 27. 10. Heimabend der Schaften E. Weidner, E. Raſt(früher L. Maxeiner). Heimabend H. Thomin fällt aus. Lindenhof 2. 27. 10., 20 Uhr, Sport Gruppe in oͤr Dieſterwegſchule. für die ganze 5 5„ IM⸗Führerinnen. 28. 10., 16—18 Uhr, Trrining im Stadion. Amt für Technik(NSB Det) 5 Wegen des zur Zeit von der 1 verfügten Verbotes findet die öffentliche Verſammlung des NSBD am 28. 10. im großen Saal der„Liedertafel“, K 2, 92, nicht ſtatt. Die Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim: Rheinſtraße 3 Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront Am Mittwoch, 27. Oktober, beginnen die Lehrgemein⸗ ſchaften: Nr. 60 Werkſtoffkunde I in L 7, 1, Saal 2, 20 Uhr; Nr. 61 und 62 Werkſtoffkunde II und III in L 7, 1, Saal 2, 20.30 Uhr; Nr. 74 Maſchinenſchloſſer, Stufe I, in II 7, 1, Saal 5, 18 Uhr.— Wir bitten um pünktliches Erſcheinen. Kaufmannsgehilſenprüſung. Die Teilnehmer der letzten Kaufmannsgehilfenprüfung müſſen umgehend ihre ein⸗ gereichten Unterlagen in C 1, 10, Zimmer 12, abholen. Die Sprechſtunden der Geſchäftsſtelle des Berufserzie⸗ hungs werkes ſind wie folgt feſtgeſetzt: Täglich von 10 bis 12 Uhr und 1618.30 Uhr, außer Mittwoch und Samstag nachmittag. Hausgehilfen Ortsſozialwalterinnen. 28. 10., 20.30 Uhr, Arbeitsbeſpre⸗ chung in O 1, 10, Zimmer 20. Ortswaltungen Deutſches Eck. 28. 10., 20.15 Uhr, nehmen alle Straßen- zellenwalter und Blockwalter an der erweiterten Mitglieder⸗ verſammlung der Partei in den„Germaniaſäken“(Bäcker⸗ innung), S 6, 40, teil. Die Teilnahme iſt Pflicht. 8 Strohmarkt. 29. 10., ſprechen sämtliche Betriebsobmän⸗ ner in einer wichtigen Angelegenheit auf der Ortswaltung br. 5 . . 3 2 — 28 —. 2. 4 cc 2 F732 ˙— — als ung!— FV 08 ilten. Chem ten tart igermei⸗ nd auch ehr vom fe 1(Un⸗ Angarn), amäki 2 Schweiz), Nek⸗ as(Un⸗ ), Ky⸗ tſchland). Ungarn), (ſche⸗ N n hat eine 1 81. 1 Anord⸗ ö lichtwett⸗ im Fuß⸗ rathleten men des zul⸗ und Durch⸗ uſtaltun- ußerhalb tter Her Ort der en, teil⸗ tändigen 23) den am Meiſters eidelberg nnovera⸗ und Ga⸗ 18 ſie— verloren. n Straf⸗ Wechſel „wieder Minuten der Hei⸗ tsſpiele gewann ter Rei⸗ mit 018 trt 1880, . Frank; 16 im ziele der Ergeb⸗ 18). i obe für lle be⸗ en aus. treten bei Lilo iften E. bend H. ganze ing im rrfügten SBD L 2, 92, front gemein⸗ 20 Uhr; Saal 2, J. 7, 1, inen. r letzten re ein⸗ i en,. serzie⸗ 10 bis samstag sbeſpre⸗ 'traßen⸗ glieder⸗ (Bäcker⸗ obmän⸗ valtung 0 Neue Mannheimer Zeitung“ Ausgabe —— Im Zeichen der Schickſalsverbundenheit: Richtjeſt der Siechen⸗ aſtſtätte Der Vertreter der holländiſchen Bauherrſchaſt betont, daß man im! zum neuen Deuiſchland den Ambau e a e Ein Richtfeſt vereinigte, wie mitgeteilt, am Mon⸗ kagabend die 350 Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die die neue Siechengaſtſtätte im„Alſterhaus“ geſchaffen haben. Da ſich zu ihnen noch zahlreiche Ehrengäſte geſellten, waren ſämtliche Räume bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt. Architekt Ernſt Plattner begrüßte die Er⸗ ſchienenen herzlich im Namen der Bauherrſchaft, por allem die Vertreter der Behörden. Man habe — ſo führte der Redner weiter aus— erſt vor zwei Stunden den Schlußſtein zu der großen Aufgabe gelegt. In den nächſten Wochen würden die letzten Schönheitsfehler beſeitigt. In der Hauptſache aber ſei die neue Großgaſtſtätte fertig. Unter Hinweis auf die Schwierigkeiten, mit denen die früheren Beſitzer des Anweſens zu kämpfen hatten, betonte der Redner, daß nur ein ſtarker Rückhalt die Vor⸗ ausſetzungen für den umfaſſenden Umbau ſchaffen konnte.—4 Monate haben die Planungen in An⸗ ſpruch genommen. Nicht weniger als drei Vor⸗ projekte wurden hergeſtellt. Der Baubehörde müſſe für die kollegiale Zuſammenarbeit beſonders ge⸗ dankt werden. Dank gebühre aber auch der Arbeiter⸗ ſchaft, die ſelbſt an den Sonntagen, an denen ge⸗ arbeitet werden mußte, ihr Verſtändnis für die Dringlichkeit ihrer Aufgabe durch unverdroſſenes Zugreifen bewieſen habe. Herr Plattner ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſch, daß die Hoffnun⸗ gen, die Bauherrſchaft und Wirtſchaftsführung in die neue Gaſtſtätte ſetzen, in vollem Maße in Er⸗ füllung gehen mögen. Direktor Henri C. van Maas dyk, der aus dem Schlosserei ARI 3 6, 36 voimels Gebt. Axt] Ferntuf 206 13 Werkstatt: T 3, 20 Ausführung von Schlossetefbeiten und Gesschutztüren in der Siechen- Gaststätte, N 7, 7 Sitz der Nederlandſche Bankinſtelling(Den Haag) herbeigeeilt war, hieß ebenfalls alle im Namen der Bauherrſchaft herzlich willkommen. Wenn man ſich an die Umwandlung des früheren Bernhardushofes erinnere, zwinge ſich unwillkürlich ein Vergleich zwiſchen den beiden neuen Gaſtſtätten auf, ein Ver⸗ gleich, der ſehr ſchwierig ſei, weil beide in ihrer ert grundverſchieden ſeien. Das eine ſei ſicher, daß ſich Herr Plattner vor eine beſonders ſchwierige Aufgabe geſtellt ſah, aber eine Löſung gefunden habe, die mit dem Angenehmen für das Auge ein Höchſtmaß wirt⸗ ſchaftlicher Zweckmäßigkeit vereine. Es ſeien Lokali⸗ täten geſchaffen worden, die eine kultivierte Atmoſphäre ausſtrahlen. Und ſo danke er Herrn Plattner auf das herzlichſte für dieſe Verwirk⸗ lichung ſeiner ſchöpferiſchen Gedanken. Der Entſchluß, den Umbau ausführen zu laſſen, ſei nicht leicht geweſen. Von den Mannheimern hänge es jetzt ab, zu beweiſen, daß das Riſiko nicht zu groß war. Man habe den Umbau vorgenommen, weil man erfahren habe, daß in Deutſchland ein ganz anderer Wind wehe. tretene Bank, die ſeit Anfang des Jahrhunderts mit Deutſchland ſeſt verankert ſei, in Zeiten ſchlechter FFPFPFUUVUVVUVVCVUVCVTbVTVTDTVTVTDTGTVTCTVTVTVTVTVTVTVTbTVVVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTT Darlehen und Zuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten an Gebäuden Die Badiſche Landeskreditanſtalt für Wohnungs⸗ bau in Karlsruhe gewährt ſchon ſeit 1935 Darlehen für größere Inſtandſetzungsarbeiten an Wohngebäu⸗ den, landwirkſchaftlichen und kleingewerblichen Ge⸗ bäuden. Ausnahmsweiſe werden auch Inſtand⸗ ſetzungsdarlehen gewährt für den An⸗ oder Einbau einzelner Räume in Wohnungen kinderreicher Fa⸗ milien, ſofern der bisherige Wohnraum nicht aus⸗ reicht. Nunmehr werden auch verlorene Zu⸗ ſchüſſſe für ſolche Inſtandſetzungsarbeiten gewährt, die der Beſeitigung feuer gefährlicher Zu⸗ ſtände dienen, z. B. die Verbeſſerung ſchadhafter oder der Einbau neuer Schornſteine u. a. Der Zu⸗ ſchuß kann bis zu 30 v. H. der Baukoſten und aus⸗ nahmsweiſe bei dringenden Arbeiten bis zu 50 v. H. betragen. Der Zuſchuß kann für ſich allein oder neben einem Darlehen für Inſtandſetzungsarbeiten beantragt werden. Antragsvordrucke und nähere Auskunft im Amtsgebäude N 2, 4, 3. Stock, Abtei⸗ lung Wohnungsfürſorge. z Die Feudenheimer Soldatenkameradſchaft hielt am Sonntag auf den Schießſtänden im neuen Schützenhaus ihr Preisabſchlußſchießen, ver⸗ bunden mit dem Hans⸗Bentzinger⸗Gedächtnisſchießen, ab. Die Preisverteilung fand im„Eichbaum“ ſtatt. Schießleiter Schön ſtellte den verſtorbenen Kamera⸗ den Bentzinger als Vorbild hin und nahm nach einem ſtillen Gedenken die Preisverteilung vor. Den Hans⸗Bentzinger⸗Preis erhielt Adolf Roth mit 113 Ringen. Weiter ſchoſſen: Karl Meiſter 110, W. Boxheimer 106, Peter Appel 105, Wilhelm Willer⸗ ſinn 103, Jakob Künzler 102 Ringe, Schießleiter Schön 99, Jakob Chriſt 98 und Karl Bauer 76 Ringe. Im Gäſteſchießen erhielten Preiſe: Max Schauen⸗ burg und Karl Bentzinger. Der beſte Schütze im letzten Jahr war Adolf Roth, der 796 Ringe zu⸗ ſammenbrachte und deshalb zum Schützenkönig ernannt wurde. Die Ehrenſcheibe erhielt Schieß⸗ keiter Schön. Wohl habe die von ihm ver⸗ Konjunktur Verluſte erlitten, aber trotzdem niemals aufgehört, an eine neue Zeit zu glauben, in der das holländiſche Kapital, das in Deutſchland eine tradi⸗ tionelle Rolle geſpielt hat, ſeine Tätigkeit wieder auf⸗ nehmen könne. Er ſei ſtolz und froh, darauf hin⸗ weiſen zu können, daß es ſich bei ſeiner Geſellſchaft nicht um leeres Gerede gehandelt habe, ſondern daß le bereit ſei, für ihre Ueberzeugung etwas zu wagen. Man habe zum neuen Deutſchland Vertrauen. Das ſei der Grund, das ſeine Geſellſchaft den Umbau beſchloſſen habe.(Lebhafter Beifall.) Er danke allen am Umbau Beſchäftigten für die vortreffliche Arbeit. Auch in Holland wiſſe man die Leiſtungen des deut⸗ ſchen Handwerkers zu ſchätzen. In dieſem Sinne ſchloß der Redner ſeine Anſprache mit einem kräfti⸗ gen Schluck auf den deutſchen Handwerker. Schreinermeiſter Liedvogel aus Heidelberg dankte herzlich im Namen aller Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer für die ausgeſprochene Anerkennung mit der Verſicherung, daß jeder mit Freude gearbeitet habe. Bauführer Schmitt feierte die Schickſals⸗ gemeinſchaft aller Schaffenden, die auch bei dieſem Bau zu den höchſten Leiſtungen angeſpornt habe. Malermeiſter Krüger beſchloß den Reigen der Anſprachen mit der Feſtſtellung, daß der durchgrei⸗ fende Wandel der Zeiten ſich in der Tatſache aus⸗ drücke, daß die Arbeitsämter in Mannheim und Ludwigshafen keine Facharbeiter mehr zuweiſen könnten. Die Zufriedenheit des deutſchen Arbeiters ſei das Wertvolle, das die neue Zeit gebracht habe. Als Mannheimer Meiſter danke er der Stelle, die es verſtanden habe, ſich wirtſchaftspolitiſch praktiſch insbeſondere ihrem Repräſentanten zu betätigen, Neugebauer. Möge die ſchöne Gaſtſtätte die Aufwendungen, die der Umbau erforderte, recht⸗ fertigen. Für die Anfeuerung der vorzüglichen Stimmung, die alle für die feſtlich⸗frohen Stunden mitgebracht hatten, ſorgten die Hotters, die mit Geſang und Muſik aufwarteten. Es war wieder ein Abend, der die Verbundenheit von Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer auf das augenfälligſte zum Ausdruck 80 ch. Der ſchöne und moderne Gaſtraum in der neuen Gaſtſtätte Die Jugendarbeit der Os Der Kreisjugendwalter gibt ſeinen Mitarbeitern Richtlinien für die Am Sonntag, dem 24. Oktober, hatte Kreis⸗ jugendwalter Wü ſt die Jugendwalter und Reſeren⸗ tinnen der Hauptjugendwaltungen Schwetzingen und Hockenheim ſowie ſämtlicher Ortsjugendwaltungen des Stadtgebietes Mannheim zu einer Kreis⸗ tagung auf dem Sportplatz der NSDAP in Rheinau aufgerufen. Mit dieſer Kreistagung, die zugleich mit einer Schulung verbunden war, gab der Kreisjugendwalter ſeinen Mitarbeitern und Mit⸗ arbeiterinnen einheitliche Richtlinien für ihre Arbeit im kommenden Winterhalbjahr und legte damit den Grundſtein zu einem erfolgreichen ſozialpolitiſchen Aufbau und einer einheitlich ausgerichteten Schu⸗ lungsarbeit an Jungarbeitern innerhalb der Be⸗ triebe und Werkſtätten. Eröffnung der Kreistagung FBünktlich um 9 Uhr konnte Kreisjugendſchulungs⸗ walter Uhle die von etwa 200 Jugendwaltern und Referentinnen beſuchte Tagung eröffnen. Nach dem gemeinſam geſungenen Lied„Auf hebt unſre Fahnen“ und einer kurzen Begrüßung, wies Pg. Uhle auf die Bedeutung gerade dieſes 24. Oktober hin, denn an dieſem Tage waren es drei Jahre her, daß der Füh⸗ rer in ſeiner Gründungsverordnung Sinn und Zweck der Deutſchen Arbeitsfront eindeutig klarlegte und deren Aufgabe geſetzlich verankerte. Gerade dieſer Tag war dazu angetan, über das bisher Erreichte nachzudenken, und zu neuem Schaffen aufzurufen. Nach dieſen einleitenden Worten erteilte der Kreis⸗ jugendſchulungswalter dem Kreisjugendwalter das Wort. Eine anfeuernde Anſprache des Kreis⸗ walters Pg. Wüſt ſchilderte zunächſt die Schwierigkeiten, die er ſeit ſeinem Amtsantritt zu überwinden hatte, bis in jeder Ortswaltung der paſſende Mann gefun⸗ den war, und welche Arbeit es erforderte, die durch den Reichsarbeitsdienſt und die Wehrmacht einbe⸗ rufenen Mitarbeiter immer wieder durch neue zu ſetzen.„Es iſt leicht“, ſo führte der Redner weiter aus,„einen Mann einzuſetzen, aber einen für Ju⸗ gendarbeit geeigneten Mann zu finden, der ſelbſt in ſeiner ganzen Haltung als Vorbild für Jugendliche gelten kann, iſt leichter geſagt als getan. Der beſte Mann der Ortswaltung iſt gerade gut genug für das Amt eines Ortsjugendwalters, der allein zuſtändig iſt für ſämtliche Jugendangelegenheiten innerhalb einer Ortswaltung.“ Anſchließend gab der Kreisjugendwalter einen Einblick in die Arbeit eines Ortsjugendwalters, (Photo: Labor ⸗Schmitt) Dr deſſen Hauptaufgabe die Betreuung der Ju⸗ gendlichen von Handel und Handwerk iſt. Mit ſcharfen Worten wandte ſich Pg. Wüſt gegen die heute noch vorhandene alte materialiſtiſche und libe⸗ raliſtiſche Einſtellung vieler Handwerksmeiſter, die ihre Lehrlinge zu unzuläſſigen Ueber⸗ ſtunden heranzuziehen. Spät abends kann man die jungen Leute noch beobachten, wie ſte müde und abgeſpannt endlich nach Hauſe gehen. Damit nicht genug, gibt man ihnen nicht einmal den vollen Ur⸗ laub. Ein ſolches materialiſtiſches Handeln iſt ein Verbrechen an der Volksgeſundheit. Dieſe ungeſun⸗ den Zuſtände auszumerzen, iſt die Parole der nächſten Zeit. Weiterhin iſt es Aufgabe eines Ortsjugendwal⸗ ters, durch gemeinſame Ausflüge und Kameradſchaftsabende die Jugendlichen einer Ortsgruppe in Verbindung mit„Kraft durch Freude“ immer wieder kameradſchaftlich zuſammen⸗ zuführen. Zu dem Arbeitsbereich eines Orts⸗ jugendwalters gehört ferner die Einſetzung geeig⸗ neter junger Männer in den Betrieben als Be⸗ triebsjugendwalter. Darauf gab der Kreis⸗ jugendwalter ein Bild, wie ein Betriebsjugendwalter ſein muß. Als erſtes iſt ein Betriebsjugendwalter erſter Kame⸗ rad unter Kameraden. Der Betriebsjugendwalter ſorgt in regelmäßig zu veranſtaltenden Jugend⸗ betriebsapppellen durch Schulungsvorträge für die weltanſchauliche Feſtigung und Schulung im Sinne des Vierjahresplanes ſeiner Arbeitskame⸗ raden und Kameradinnen. Er wacht mit ſcharfen Augen darüber, daß nicht unnötig Materialien wie Eiſen, Metalle, Putzwolle, Oele, Fette uſw. ver⸗ geudet werden. Jeder Betriebsjugendwalter, der heute noch nicht im beſten Einvernehmen mit dem Betriebsobmann ſteht, muß ſich mit ihm in kamerad⸗ ſchaftlicher Weiſe zuſammenſetzen und ihn mit der Jugendarbeit vertraut machen. Nur ſo kann ſich der jugendliche Geiſt und Drang, gepaart mit den Erfah⸗ rungen des älteren, nutzbringend für eine tatkräftige, erfolgreiche Arbeit auswirken. Abſchließend betonte Pg. Wü ſt, daß es für Jugendwalter und Jugendreferentinnen keine Geſetze und Paragraphen gibt, nach denen er ſeine Arbeit verrichten kann. Sein Handeln kann ſich allein darnach richten, was ihm ſeine Weltanſchauung ſein nationalſozialiſtiſches Denken und ſein raſſiſches Empfinden eingibt. Nach einer kurzen Pauſe ſchloß ſich eine Aus⸗ ſprache an, die jedem Jugendwalter und jeder Minterarbell Referentin Gelegenheit gab, evtl. noch beſtehende Fragen zu klären. ſprach Kreisjugendſchulungswalter Uhle über den Vierjahresplan. Dann Der Redner wies darauf hin, daß es nicht möglich iſt, dieſes ſo umfaſſende Thema in einem einzigen Vortrag erſchöpfend zu behandeln. Er habe ſich des⸗ halb entſchloſſen, in einer Reihe von Schulungsvor⸗ trägen über dieſes für unſer Volk ſo lebenswichtige Problem zu ſprechen. In ſeinem erſten Vortrag behandelte er in der Hauptſache die Frage: Warum ein Vierjahresplan? Er ſtreifte zunächſt die Zeit vor dem Weltkrieg. Im Verlauf dieſes größten Völkerringens aller Zeiten rächten ſich mit harter Grauſamkeit die von früheren Regierungen began⸗ — er aun luutæ tragen? Ein Thema, das heute beson- ders aktuell ist und jede Frau beschäftigt. Da hört man denn häufig, daß nor eine gut gewachsene Figur in der verkürzten Silhoveite des neben Wintermantels vor- teilhaff qusslehf. Modehaus Nebgebqber an den Planken ist ganz anderer Ansicht: Nicht die Figur macht den Mantel, sondern der Schnitt des Mantels macht die Figur. Wer einen guotgeformten, schick modellierten Mantel von Neugebauer wählt, kann „kurz“ fragen. genen Fehler. Liberaliſtiſche Handelsfreiheit und eine kurzſichtige Ernährungspolitik hatten das deut⸗ ſche Volkk unfähig gemacht, ſeine lebenswichtigen Rohſtoffe und Nahrungsmittel im eigenen Lande zu erzeugen. Ferner hatte man es nicht für nötig be⸗ funden, das Eindringen fremden Gedankengutes: der Freimaurerei, des Marxismus und Kommunismus nach Deutſchland zu verhindern. Und ſo kam, was kommen mußte: Die Blockade durch unſere Feinde, die innere ideelle Zerrüttung des deutſchen Volkes, der darauf folgende Zuſammenbruch, ein Rieſenheer von Arbeitsloſen, der Niedergang des deutſchen Nährſtandes, ein Chaos in Kunſt und Literatur. Im erſten Vierjahresplan beſeitigte der Führer fünf Millionen Arbeitsloſe, richtete den Bauernſtand wieder auf und gab ihm die größte Aufgabe: die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen. Im zweiten Vierjahresplan appelliert der Führer an alle verfügbaren Kräfte und Erfinder, durch un⸗ ermüdliches Arbeiten die fehlenden Rohſtoffe durch neue zu erſetzen. Und welche Erfolge wurden ſchon erzielt. Staunend ſehen wir, was deutſcher Erfinder⸗ geiſt, Wiſſen und Können, was deutſche Werkmanns⸗ arbeit geleiſtet hat. Von der Zellwolle äber das künſtliche Gummi bis zur Verzuckerung des Holzes, von der Herſtellung von Leder aus Kunſtharz bis zur Gewinnung von Oelen, Fetten und Benzin aus Kohle und noch vieles andere mehr gibt uns Zeug⸗ nis, mit welch beiſpielloſer Energie das deutſche zolk ſeine wirtſchaftliche Freiheit erringt. Jeder einzelne von uns kann mithelfen am Gelingen des großen Werkes durch äußerſt ſparſamen Umgang mit all den Stoffen, die wir nicht zur Genüge beſitzen. Erſt ſpätere Generationen werden die ganze Größe dieſer Zeit ermeſſen können, einer Zeit, in der ein Volk durch äußerſte Diſziplin und Leiſtungs⸗ ſteigerung bis ins letzte ſeine Unabhängigkeit er⸗ kämpft. Mit der Aufforderung an alle Jugend⸗ walter und Referentinnen, ſich reſtlos für dieſes ge⸗ waltige Werk einzuſetzen und den andern ein Vor⸗ bild zu ſein, ſchloß der Kreisjugendſchulungswalter ſeine lehrreichen Ausführungen. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und den beiden Nationalliedern fand die Tagung ihren Ab⸗ ſchluß. 1 Weihe der Fähnleinfahnen des Jungbannes 171 durch Obergebietsführer Kemper Am Sonntag, dem 31. Oktober, findet um 11 Uhr vormittags im Schloßhof die Weihe der neuen Fähnleinsfahnen des Mannheimer Jung volks ſtatt. Vor 5000 Pimpfen und weiteren Abordnungen der Organiſationen weiht Obergebiets⸗ führer Friedhelm Kemper die Fahnen. Anſchlie⸗ ßend findet auf dem Zeughausplatz ein Vorbeimarſch vor dem Obergebietsführer ſtatt. Eltern und Freunde unſerer Pimpfe! Kommt am Sonntag um 11 Uhr in den Schloßhof. Zeigt eure Verbundenheit mit der Jugend des Führers. Br. i OSRAM 5 Nur bei gutem Licht kann gute Arbeit geleiſtet werden. Neben guter und reichlicher Allgemein⸗Beleuchtung der Werkräume muß auch der Arbeitsplatz eine einwandfreie, nicht blendende Leuchte mit einer Lampe in genügender Wattſtärke haben; dann geht die Arbeit munter und ohne Anfälle oder Sachſchäden vor ſich. Man frage den Elektrolicht⸗Fach⸗ mann wegen Verbeſſerung der Beleuchtungsanlage unter Benutzung der LauipkE K MHittwoch. 27. Oktober 1937 HANDELS- DLEND der Neuen Mannheimer Zeitung TS-ZEI Mittag-Ausgabe Nr. 497 Die Eniwicklung der Organisaſion der gewerblichen Wirischafi Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Karlsruße veran⸗ ſtaltete einen Vortragsabend. Präsident Fritz Rolf Wolff begrüßte einleitend die enſchienenen Vertreter des Staates, der Wehrmacht und der Wirtſchaft, an der Spitze Miniſter⸗ präſident Köhler ſowie den Kommandeur der 35. Dipi⸗ ſion, Generalleutnant Schaller. Er betonte die Not⸗ wendigkeit eines engen Zuſammenarbeitens zwiſchen Wehr⸗ macht und Wirtſchaft. Alsdann hielt Miniſterialrat Dr. Barth vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium einen Vortrag über die Entwicklung der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft. Er ſchilderte den derzeitigen Aufbau. Die beiden Hauptſäulen, die fach⸗ lichen Gruppen und die überfachlichen Kammern, ſind durch den Reformerlaß des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schacht vom 7. Juli 1936 auf der Ebene der Bezirkswirtſchafts⸗ kammern miteinander verklammert worden. Bei den In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammern muß eine entſprechende Regelung noch nachgeholt werden. Der Gegenſatz zwiſchen Gruppen und Kammern wird allmählich von ſelbſt ver⸗ ſchwinden, da beide Organiſationsarten in ihrer Struktur ſich ſtändig mehr und mehr angleichen. Der überall durchgeführte Führergrundſatz erhält ſeine Ergänzung durch beratende Mitwirkung der Beiräte. Es muß bei Vermeidung aller parlamentariſchen Rückfälle an⸗ geſtrebt werden, daß die Beiräte möglichſt lebendig ſind, ſchon im Intereſſe der rechtzeitigen Heranbildung eines Führernachwuchſes und um aus ihnen im Zeitalter des ſtändigen Aufgabenzuwachſes geeignete Perſönlichkeiten zu gewinnen, die zur Entlaſtung des Leiters mit Sonder⸗ aufgaben betraut werden können, Eine Wirtſchaftsorgani⸗ ſation iſt im heutigen Staate nicht zu entbehren, weil an die Wirtſchaft ſtändig wechſelnde Anforderungen geſtellt werden. Um ihnen zu genügen, um auf ſchnellſtem Wege die Befehle zu erhalten und um die von der polittſchen Führung beſohrenen Schwenkungen präziſe ausführen zu können, müſſen die Unternehmungen gegliedert und in Gliederungen zuſammengefaßt werden. Die Aufgaben wechſeln laufend. Aufgaben wie die Rohſtoffperteilung, die Einführung neuer Werkſtoffe, die Wehrwirtſchaft, die De⸗ viſenbewirtſchaftung, die Handelskontingente und die Ver⸗ brauchslenkung habe man vor wenigen Jahren überhaupt noch nicht gekannt. Bei gllen dieſen Aufgaben iſt die Wirt⸗ ſchaftsorganiſation zur Mitwirkung berufen. Insgeſamt ſtellte der Vortragende ſeſt, daß die Wirt⸗ ſchaftsorganiſation in den erſten Jahren ihres Beſtehens durch den techniſch⸗organiſatoriſchen Aufbau beſtimmt wor⸗ den ſei. Mit dem Erlaß vom 12. November 1936 über die Kartellaufſicht und die Arbeiten zur Verbeſſerung des Kal⸗ kulations⸗ und Rechnungsweſens ſind neue bedeutungsvolle Aufgabengebiete erſchloſſen worden. Dazu kommt die Ein⸗ führung einer Ehrengerichtsbarkeit für die gewerbliche Wirtſchaft, durch welche ein langgefordertes Erziehungs⸗ inſtrument der Wirtſchaft ſelbſt anvertraut wird. Es kommt nun darauf an, daß ehrenamtliche Leiter und ihre Gefolgſchaft innerhalb der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft dieſe Aufgaben in vollem Bewußtſein der ihnen übertragenen großen Verantwortung im richtigen Sinne durchführen. Die Neichsbank in der driiſen Okfoberwoche Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. d. M. hat die Entlaſtung des Notenbankſtatus auch in der oͤritten Ok⸗ toberwoche weiter kräftige Fortſchritte gemacht. Durch die erneute Verminderung der geſamten Kapital⸗ anlage um 171,6 auf 5 261,1 Mill. // iſt ein weiterer Abbau der Ultimoſpitze auf 20,2 p. H. erfolgt, womit dieſe ſeit Monatsbeginn insgeſamt um 91,6 v. H. reduziert worden iſt, An, Vormonat war am gleichen Stichtag die Entlaſtung mit 91% v. H. ähnlich hoch, im Vorjahr mit 80,6 v. H. er⸗ heblich geringer, Im einzelnen haben in der Berichtswoche die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 159,2 auf 4 843,4 Mill. Mark und an Lombardforderungen um 12,6 auf 19,9 Mill. Mark abgenommen. Dagegen haben ſich die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 0,07 auf 0,33 Mill./ erhöht und die Wertpapierbeſtände ſich nur unweſentlich verändert. Die Entlaſtungstendenz wird weiter unterſtrichen durch eine erhebliche Verminderung der ſonſtigen Aktiva, nämlich um 61, Mill., die zu einem erheblichen Teil auf Rück⸗ zahlungen des dem Reich ſeſtens der Reichsbank eingeräum⸗ ten Betriebskredites beruht. Im ganzen kommt in der ver⸗ hältnismäßig kräftigen Entlaſtung die ziemlich flüſſige Welödmarktlage zum Ausdruck, die ſich auch in einer ſtarken Zunahme des Solgawechſelumlaufs auf etwa 800 Mill. gegen 500 Mill, am letzten Ultimo äußert und die u, a. in der Berichtswoche durch erhebliche Länderüberweiſungen ge⸗ fördert wurde, Die Giroguthaben ſind um 48,4 auf 626,5 Mill./ zurückgegangen. Der Rückgang beruht ausſchließ⸗ lich auf einer Abnahme der privaten Guthaben, während die öffentlichen geringfügig zugenommen haben, Entſpre⸗ chend den vorgenannten Veränderungen ſind an Reichs⸗ banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 170, Mill. 4 und an Scheidemünzen 33,5 Mill. 4 aus dem Verkehr zu⸗ rückgefloſſen, Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 23, Ok⸗ tober guf 6 616 Mill./ gegen 6821 in der Vorwoche, 6 584 am Ende der ͤritten Septemberwoche und 6171 am ent⸗ ſprechenden Stichtag des Vorjahres. Die Gold⸗ und De⸗ uſenbeſtände ſind um 0,1 auf 76 Mill., zurückgegangen. Davon entfallen 70,1 Mill./ auf die Golobeſtände und 5,0 Mill./ auf die Beſtände an deckungsfähi gen Deviſen. 5 4901 Waggon⸗ Fabrik Ach, Heidelberg.— Wieder Gewtäz. Übſchluß. Die 1755 Ueberwindung der Kriſenfahre wieder nach oben gerichtete Entwicklung dieſes zum In⸗ texeſſenbereich der Verein. Weſtd, Waggonfabriken in Köln gehhrenden Unternehmens hat ſich, wie der SW erfährt, auch in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr 1996/37 förtgeſetzt. Bei weiter erhöhtem Umſatz konnte ein be⸗ friebtgendes Ergebnis erzielt werden. Das Geſchäftsjahr 1936/¼3/, in welchem das Unternehmen auf ein 7ßjähriges Beſtehen zurückblicken konnte, ſchließt mit einem Gewſiu von rd. 50 000, der wie der vorſährſge Gewinn in Höhe von 14847( zur Verminderung des Verluſtvortrages ver⸗ wendet wird, der in der Vorfahrsbilonz noch mit 142232 „ ausgewieſen iſt(GV 19. November). * Badiſche Eſſigwerke Alß vorm. Fr. Frank, Lahr i. B. Aus dem AR ſind ausgeſchieden: Elſe Frank geb. Poppen, Freiburg i. Br., Alfred Müllee, Eſſen(Ruhr). * Aktien⸗Malzfabrik 2 berg in Landsberg Bezirk Halle a. d. Sgale. Die o. HW der Aktlen⸗Malzfabrik Lands⸗ 1 in Landsberg Bez, Halle a. 5, Sgale, genehmigte den 2. 26. Er nkrurt anlelhen d. Kom- Verb. ngen anf: Oberheſſ Pr Anl. 135,5 135.5 5. 9 unmet Ansl. Werte ne 2 8 887 oe . In Otsch. Staatsanleihen 4 6 25 e 9 1015 1155 110 115 614% eee N. Anl. 1101 1. 10 77 150 N 5 10000 Frankf. 18 3 3—0 8 1 40 45 99 60 99 600 4% Hanau 26. 4 45. Mean 5 9 25 85 98 den 27. 99.50 4% Mainz 26. 88, 4% gagern 27 805 98.54% 470 Mappen 885 85 75 47 .2 0 1 4% darlehen 15 1000 ½ Heſſen 28 A. 887 4½ Pr. St.⸗Anl.28 5 88, ö 100,2 100% i 1 75 5 4½% Thüringen 26 99.90 89.50 115 5 228 8 4% do. 27 N. 89.40 900 Manne Nagl 0 „„ Wo „„.0 89,50] bank K 3a 85 5 00 8 tanges- und Proving-. 9 005/0808 ung M d. in due % banken, lem. Giroverb. 25 4% Bab. Kgl., gf. 7 5 15 1 f. a dee N 101 0 Allgemeiner Deuischer Genossenschafisſag Deutſchen Genoſſenſchaftstag ſprach am Dienstagvormittag, wie bereits kurz berichtet, der Präſident des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes Dr. von Rente len. Man habe in der letzten Zeit wiederholt die Beobachtung machen können, daß in Vereinigungen oder Verbänden der Wirtſchaft hier und da im Tone von For⸗ derungen geredet würde. Man müſſe es als einigermaßen befremdend empfinden, daß man bei ſolchen Gelegenheiten vier Jahre nach der Machtergreifung zu oft mehr an eine Intereſſentenwirtſchaft der Vergangenheit erinnert werde als an das, was der Führer in ſeiner ſtarken Wortprä⸗ gungskraft eine„verpflichtete Volkswirtſchaft“ nannte. Die gewerblichen Genoſſenſchaften Deutſchlands und der Deutſche Genoſſenſchaftsverband hätten dieſes Wort zur oberſten und unverrückbarſten Richtlinie. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß in einer Zeit, da die ganze deutſche Nation heute durch einen wirtſchaftlichen Engpaß marſchiere, um morgen in die Freiheit zu gelangen, weder der einzelne noch Wirtſf 8 organiſationen und ⸗verbände etwa ein ſorgenfreies Leben führen könnten. Es hönne kein Zweifel ſein, daß wir heute keine Sorgen hätten, wenn es keinen nationalſozialiſtiſchen Staat gäbe, aber nicht, weil wir dann ſorgenfrei wären, ſondern weil wir dann überhaupt nicht mehr wären. Fünf⸗ zehn Jahre lang habe Deutſchlands Wirtſchaftspolitik darin beſtanden, daß Alle von Allen nur forderten, ſo lange, bis zum Fordern nichts mehr da war. Wenn wir deshalb heute wieder über eine die Welt ſtaunen machende Wirt⸗ ſchaftskraft verfügten, ſo habe nur der noch das Recht zu fordern, der dieſen Umſchwung vollbrachte. Die deutſchen gewerblichen Genoſſenſchaften erklärten deshalb kategoriſch, daß ſie die Forderungen der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung zu ihren eigenen machen würden. Der Sinn und die Aufgabe einer verpflichteten Volkswirtſ t beſtehe darin, einerſeits durch die Produktion jene Mittel bereitzuſtellen, die zur Sicherung des Lebens der Nation notwendig ſeien, andererſeits die Güterverſorgung ſo billig und gerecht wie Auf dem Allgemeinen 72. nur möglich zu geſtalten, gerecht im Sinne nationalwirt⸗ ſchaftlicher Belange. Die Genoſſenſchaften hättten dabei ihre Aufgaben heute weniger unmittelbar in der Produk⸗ tion als mittelbar in der Lenkung der Kredite zur Ermög⸗ lichung der Produktion in kleineren und mittleren Be⸗ trieben einerſeits, wie in einer möglichſt hundertprozentigen Erfüllung der volkswirtſchaftlich notwendigen Funktionen auf dem Gebiete der Güterverteilung andererſeits, Der Redner ging dann auf die im vorigen Jahre er⸗ folgte Neuorganiſation des gewerblichen Genoſſenſchafts⸗ weſens ein, die ein Hinzukommen von vier Prüſungsver⸗ bänden zum Deutſchen Genoſſenſchaftsverband zur Folge hatte. Im ganzen habe ſich der Mitgliederbeſtand um rund 600 auf 4360 erhöht. Weiterhin habe die Neuorganiſation eine ſchärfere Zuſammenſaſſung des genoſſenſchaftlichen Prüfungsweſens verlangt. Auch das Genoſſenſchaftsrecht müſſe unter Berückſichtigung nationalſozialiſtiſcher Wirt⸗ ſchaftsauffaſſung Aenderungen erfahren. Das ſei zwar im vergangenen Jahre noch nicht erfolgt, dagegen habe Her bei der Akademie für Deutſches Recht gebildete Ausſchuß für Genoſſenſchaftsrecht über die erforderliche Reſorm des Ge⸗ noſſenſchaftsgeſetzes beraten. Angeſichts des raſchen Fort⸗ ganges der Arbeiten des Ausſchuſſes ſei unter Umſtänden damit zu rechnen, daß das neue Genoſſenſchaftsgeſetz im Laufe des Jahres 1938 erlaſſen werden könne, Dr. von Renteln wandte ſich nun der volkswirtſchaft⸗ lichen Aufgabe der Kreditgenoſſenſchaften zu. Je breiter die Baſis der ſelbſtändigen Wirtſchaftenden in Deutſchland higer und ausgeglichener Eine ſet, deſto gekünder, widerſtar ſei die ſozialwirtſchaftliche Struktur des Volkes. Dividende und aus Kapital⸗ auf das Atzt von 2 Mill. 40 ausgeſchüttet werden. Der Vorſitzende, Ge⸗ heimer Obervegkerungarat Dr. von Strempel, wies Abſchluß zum 15. Auguſt 1937 mit 6 v. H. einer zuſätzlichen Ausſchüttung von 2% v. H. erträgen, ſo daß im ganzen 87½(6) v. H. oͤgrauf hin, d daß die Geſamtausſchüttung in den Grenzen eines Betrages liege, der über eine 6proz. Verzinſung des Vermögensſteuerwerts der Geſellſchaft von 1931 nicht hinausgehe, ſo daß eine Ueberweiſung an den Anleiheſtock nicht in Betracht komme. In den Aufſichtsrat wurde neu gewählt Dr. Franz Belitz, Schornerhof bei München. Der Auftragseingang im laufenden Jahre iſt bisher be⸗ friedigend. Obgleich im neuen Wirtſchaftsjahr der Malz⸗ verkauf erſt ab 1. Oktober, alſo ſeit ungefähr drei Wochen, behördlich zugelaſſen iſt, ſind ſchon 4 der geſamten Jah⸗ reskapazität verkauft, für deren Herſtellung das erforder⸗ liche Braugetreide in ausgeſuchter Beſchaffenheit erworben und zum größten Teil auf die Läger der Geſellſchaft an⸗ geliefert iſt. * Mech. Buntweberei Brennet, Eine HV der Mech. Buntweberei Brennet hatte über den Bericht des abgelaufenen Geſchäftsjahres zu beſchließen. Wie mitgeteilt wird, hat die HV die Tagesordnung ein⸗ ſtimmig und ohne Ausſprache erledigt und ein turnus⸗ mäßig ausſcheidendes AR⸗Mitglied wiedergewählt. Der Abſchluß ſelbſt wird der Oeffentlichkeit erſt durch die pflicht⸗ mäßige Veröffentlichung im Reichsanzeiger bekannt wer⸗ den. Obwohl das Ax der Geſellſchaft ſich zum größten Teil im Beſitz der Gründerſamilien Hipp und Denk befindet, beſteht ein Intereſſe an der Entwicklung iuſokern, als die Geſellſchaft im Mai d. J. 75 v. H. des An der Baumwoll⸗ ſpinnerei und Weberei Lampertsmühle Ach übernommen hat und mit dieſer Geſellſchaft eine Intereſſengemeinſchaft eingegangen iſt. * Neue Eiſenpreiserhöhungen in Frankreich. Unter Berückſichtigung der durch die Frankenabwertung und durch eine proz. Erhöhung der Transportkoſten verurſachte Verteuerung der Rohſtoffe wie Kohlen, Koks und Eiſenerz hat der franzöſiſche Preisüberwachungsgusſchuß, wie be⸗ reits kurz gemeldet, einer Reihe von Pietsberal fſetzungen für Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſen zugeſtimmt. So iſt der Preis für Gießexreiroheiſen rückwirkend ab 1. Oktober um 49 frs auf 554 frs. je Tonne erhöht worden. Für Guß⸗ ſtücke(laus Gußſtahl) wurde eine Preisheraufſetzung um 4,3 v.., für Gußſtücke aus Gußeiſen eine ſolche von 2,5 v, H. vorgenommen. Auch für Spezialfeinbleche wurden die Preiſe erneut heraufgeſetzt, für Autobleche um 110 bis 125 frs., für Dyngmobleche um 115 bis 200 frs. je Tonne. Die Weißblechpreiſe erhöhten ſich um 125 frs. je Tonne. Ebenſo wurden die Preiſe für Drohtfabrikate erhöht, und zwar für blanken Draht um 17 frs., verzinkten Draht um ebenfalls 17 frs., verzinnten Draht um 19 frs, und für Drahtſtifte um 5 frs. je 100 Kilo. Ferner erfuhren die Breunet in Baden. . 5 2, 25 Goldhyp.- Pfandbriefe et, 9 V. Hypothekenbanken 55 55 989 99.25 3 99. E! 115 9920 4½% BgyrVodener. 5¼½ do, Lig, Pfbr, 1025 102.8B. ee h 100 8 100 f 16 1555 155 1 35 5 5 l andw 101 E 1016 5.— 1 99.— le Hyp. B 10 605“ Gb 1. Pr. 1004 1 0 de, Erbtö 0 8875 887 R 5.„„ 101.8 10 a Schuldverschreibung.. 05.75 98.5 3 Haumlerden 8 oleum v. 5 99.75 98.7 e 8 14022041025 5 b 101, l Js Nee be e 385 887% 0. 2 in 2 5 umwandelbar e 101,7 10ʃ% ee K 2800 99 4½ Dt. R. bahn 85 490.8 100.5 Pfandbriefe u. Schuld- n. Hyp, Al. v. 28 1 18 0 19 70 100 5 vetschrelbungen 0 e ohne Zins berechnung 1 25 5 0 10055 Fredſtanstalten der Pönger 4% 80. N. 81198. 98.78 5 0 1 40 100) 100,7 MecarStuttg, 21 4000] 4000 . e 1080 1 fa e 8 1 5 dee/ aal 7 industrie. Allen 38. 1888 104 407 8% and 3, 68 80 bg 85 ee e 10 Fade 125 5 8 571 381686. 111,0 Ul* do, Gold, Landschaften u. 38„„ 99.50 99,80 75 58 17558. 98.50 98.50 95 re Aſchnſ Fre ais nieht Side 125 5 12854 Je aa Aer 910 f ee Ulibeſiß Dt. Reich 1286 128.6 Ae 101.5 1015 Au.„. il M. u, Vo, A. 101, 101,7] de, Zelt fe. 78 Exporkmalz 160.0 160.0 6 0 e 4 145.0 ,bte. Wai 1400 24000 Jekus Bernbau. 08, A d eee 090 0 0 de Seen E 50 25 Rotoren Draft 2 119 1. f Gren politiſche Führung könne ſich kein beſſeres Inſtrument wün⸗ ſchen, als eine Vielzahl von kleineren und mittleren ſelb⸗ ſtänden, zwar nicht überorganiſierten, doch feſt zuſammen⸗ gefaßten Betrieben. Die Aufgabe der Kreditgenoſſenſchaften ſei alſo ausgeſprochen eine ſolche der Dezentraliſation. Dem Redner ſchwebe eine Organiſation des gewerblichen Kredit⸗ genoſſenſchaftsweſens vor, die ſich auf alle Gebiete des Rei⸗ ches gleichmäßig erſtrecke, möglichſt lückenlos und jedes kreditgenoſſenſchaftliche Gebilde innerlich ſtark. Der„Kre⸗ ditgenoſſenſchaftliche Garantiefonds des Deutſchen Genoſſen⸗ ſchaftsverbandes“, der einen Tag zuvor gebildet worden ſet, diene dem Zweck, etwa auftretende Schwierigkeiten bei einer gewerölichen Kreditgenoſſenſchaft zu beheben und damit die Sicherheit der Spaerinlagen, Depoſitengelder und Konto⸗ korrentguthaben der Kunöſchaft weiter nachhaltig zu er⸗ höhen. Das zu allen Zeiten bewährte Mittel der Selßſt⸗ hilfe ſei öͤurch die Bildung dieſes Garantiefonds auf einer höheren Stufe verwirklicht worden. Aus dem Munde des Reichskommiſſars für das Kreditweſen habe man unlängſt vernommen, daß ſeine Behörde gerade in neueſter Zeit be⸗ ſonders beſtrebt ſei, ein wachſames Auge auf die ſachgemäße Ausgeſtaltung der Zinsſätze im langfriſtigen Geſchäft, ins⸗ beſondere im Hypothekengeſchäft zu haben. Daraus ergäbe ſich, daß der mancherorts anzutreffende Zuſtand beſeitigt werden ſollte, daß Ueberſchüſſe aus einem Geſchäftszweig, etwa dem langfriſtigen Geſchäft, dazu verwandt würden, um im kurzfriſtigen Kreditgeſchäft mit Konditionen einen Wettbewebr zu treiben, von denen jeder Sachkenner von vornherein wiſſe, daß ſie die eigenen Unkoſten nicht decken könnten, zumindeſt jede Stellung der erforderlichen Riſiko⸗ reſerven außer Betracht ließen. Dr. von Renteln ging ſo⸗ dann auf einige Einzelfragen ein. Bei der Werbung habe man mit dem Junghandwerker⸗Sparſyſtem ſehr gute Er⸗ folge gehabt. Beim Lieferantenkredit komme es in erſter Linie darauf an, die Warenſchulden ſoweit als möglich zu vermindern, die im Handwerk und Kleingewerbe, nament⸗ lich aber auch im Einzelhandel, noch eine überaus große Rolle ſpielen. Durch Entſchuldungsdarlehen könnten viele kleingewerbliche Betriebe, die durch Ueberſchreitungen der Zahlungsziele in Abhängigkeit zu ihren Lieferanten gekom⸗ men ſeien, ihre freie Einkaufsentſchließung wiedergewin⸗ nen. Für die Warengenoſſenſchaften gelte es, einzig und allein auszugehen von volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten und von der Forderung des Führers nach Dogmenloſigkeit Die Güterverſorgung habe die Aufgabe ſchlechthin alle jene Funktionen auszuüben, die auf dieſem Abſchnitt als volks⸗ wirtſchaftlich gerechtfertigt und notwendig angeſehen wer⸗ den müßten. Dr. von Renteln ging weiter noch auf die wehrwirtſchaſt⸗ lichen Funktionen der Einkaufsgenoſſenſchaften ein, deren nationalpolitiſche Bedeutung heute nicht vergeſſen weroͤen dürfe. Er ſtellte feſt, daß unbeirrt durch Forderungen die Genoſſenſchaften lediglich die Berechtigung anerkennen, die Gewährung der Großhandespreiſe und rabatte von der Er⸗ füllung der vollkswirtſchaftlichen Großhandelsfunktion ab⸗ hängig zu machen. In dieſer Beziehung aber ſeien die Ein⸗ kaufsgenoſſenſchaften nach wie vor der Anſicht, daß Groß⸗ handel und Einkaufsgenoſſenſchaften gemeinſam die ihnen geſtellten Aufgaben löſen ſollten. Die Hervorhebung des Unkoſtenmoments als Maßſtab für die Gewährung von Großhandelsrabatten könne man nicht für zweckmäßig hal⸗ ten, Es liege ſonſt die Gefahr nahe, daß ein Betrieb, gerade weil er gut und rationell geleitet ſei, beſtraft würde. Zum Schluß ſtreifte der Redner noch die Frage der Warenrück⸗ vergütung, die für den Lebensſtanddard der Genoſſenſchaf⸗ ter, beſonders des Einzelhandels, entſcheidend ſei. Preiſe für Ferroſilizium, Ferrotitan und anſehnliche Erhöhungen. Waren und Märkte Mannheimer Großwiehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ug Le ehendgewicht 1170 Oehsen 141 Kühe 9 78 998 Külber 2524 Schweine ausgemäſtet.— junge volffl A Sonderklaſſe ub. 300 Pf vollfleiſchig 2 5 ſonſtige„ 8 89 beſte Maft 0 0 70 82 ſonſtige 8761 fleiſchige„45 88 ß Andere Kälber 240270, 89 187 Bullen 227 Fürsen beſte Maſt 6069 200240„ 85 lunge vollftag 43 ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 53 59 160 200, 84 ſonſtige„ B89 vollfleiſchig 86 40 geringe. 41 50 120160, 81 heiſchig.. 30 84 fleiſchigg. I geringſte 30 40] Sauen. 88 Es erfolgte Zuteilung bei unveränderten Höchſtnotizen im Rahmen der Kontingente. * Mannheimer Pferdemarkt vom 26. Oktober. Zufuhr: „ pferde(1200—1850), 25 Schlachtpferde(75 bis ). Marltverlauf ruhig. 5 Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Okt.(Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov, 7,62; Jan, 7,77 März 7,82% Mai 7,80.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 111,25; Jan. 112,25; März 114; Mai 111 Brief. Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(S 460; Noy. 464; Dez, 467; Jon.(38) 408; Febr., 470; März 478 April 475, Mai 476, Juni 477; Juli 479; Auguſt 480; Sept. 482; Okt. 484; Dez. 487; Jan.(39) 489; März 491; Mai 492; Juli 494; Tendenz ſtetig. für Edelſtähle * Obſtgroßmarkt Zwingenberg. Anfuhr 300 Zentner. Aepfel-14; Birnen—11; Tomaten 10—11; Nüſſe 24. Leinölnotierungen vom 26. Okt. don: Leinſgat Pl. per Okt. 1356; Leinſagt Klk. per Okt.⸗ Nov. 15956; Bombay per Okt. Nob. 1596; Leinſaatöl loko 30,3; Okt. 29,3; Jan.⸗April 29,0; Baumwoll⸗Oel ägypt. 22,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Okt. 6,0. Neuyork: Terp. 32,0. Savannah: Terp. 26,75—27,25. * Neue Metallkurspreiſe. Lout Bekanntmachung K* 418 werden ab 27. Oktober die Kurspreiſe für Blei um 0,75 1, Zink um 1 /, Blei um 8 /, Kupfer, um 2,50, Neu⸗ ſilberleg. um 1,50 J¼, Meſſingleg. um 2 /, Rotguß⸗ und Bronzeleg. um 2,50 1 je 100 Kilo ermäßigt. * Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Die Sühdeutſche Ge⸗ bietsfachgruppe des Zinkblechhandels hat mit Wirkung vom 27, Oktober ihre Preiſe um.00/ ermäßigt. Dieſer 1 (Eig. Dr.) Lon⸗ mäßigung ging am 29. Oktober eine Erhöhung von 0,50% voraus. * Der Londoner Goldpreis betrug am 26. Oktober 1037 für eine Unze Feingold 140 fh 7 0 86,7399, für ein Gramm Feingold demnach 54,2383 Pence 2,78878 J. Reit Maſch,] 100.0 1000 Sreßtraff, Möm. apr. Br. Pforzh.. Grün& Bilfinget. unten, 100 217 feraftw. Altmürtt. 92,50 9965 3 7 120 inger 915 1 0 1120 Glertetztüt t Slelgeel dee ö 0 unh Südd. Zudwi add Buuk 60 0 Hainkraftwerk 95,98, baude et 0 1890 ee 80 9950 F Gee —— Nhein-Mainische Abendbörse Sſill Die Abendbörſe blieb im allgemeinen zurückhaltend. Die Berliner Schlußkurſe konnten ſich etwa behaupten, wiewohl auf dieſer Baſis vielfach noch etws Angebot por⸗ lag, doch kam es vorerſt nur zu kleinen Umſätzen im freien Verkehr. An Kurſen nannte man unter anderem: Ich Farben 159 159,50, Mannesmonn 116—116,25, Ver⸗ eini te Stahl 114—114,25. er Rentenmarkt lag wie meiſt abends ſehr ſtill, wobei man Kommunal⸗Umſchuldung nicht ganz behauptet mit 94,75 nach 94,80 bewertete. Die Geſchöftstätigkeit war bis zum Schluß der Abend⸗ hörſe ſehr klein, und die meiſten Papiere kamen ohne Umſatz zur Notiz. Die Haltung war aber verhältnismäßig behzuptet und auch die Kurſe wichen gegen den Berliner Schluß nur geringfügig ab. Für Montanwerte beſtand auf der ermäßigten Baſis vorwies gend etwas Kaufintereſſe, Weiter abbröckelnd waren u. a. 30 Farben um 76 v. 8 auf 159,25. Ferner gingen Mönus Moſchinen auf 12 (121,25) zurück. Am Rentenmarkt konnten ſich die Kurſe gu behaupten. Farben Bonds mit 190 und 4, proz. Krupp A v. H. höher mit 99, Kommunalumſchuldung bei kleinen Umſätzen unverändert 94,80. Der Roheisenmarki im Okſober Die Verſorgung der Roheiſeninlandsverbraucher war nach Mitteilung des Roheiſen⸗Verbandes auch für den Monat Okotber im Rahmen der Kontingente ſichergeſtellt, Die Lieferungen werden termingemäß, zum Teil unter Zy⸗ hilfenahme von ausländiſchem Roheiſen verſchiedener Her⸗ kunft ausgeführt. Die Einfuhr lag etwas höher als in den vorgufgegangenen Monaten. Ausfuhrgeſchäfte wurden nur in engſtem Rahmen getätigt. In Uebereinſtimmung mit der allgemeinen Loge auf den Weltmärkt en machte ſich in Roheiſen eine gußerordentliche Zurückhaltung der Käufer bemerkbar. Die Preiſe ſind wei⸗ ter ſtark zurückgegangen. Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf Die Nachfrage für Kahnraum bergwärts hielt auch heute an. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. EFPPPPVVPCPCPVCCCVCCTCCCGTGGTGCTGCTGTVTbGTGTbTbTbTWTPT(TbT((TVTéT''TTTTcc Kraft durch Freude Kreisdienſtſtelle: Rheinſtraße 3 Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Köcß⸗Urlauber der Urlaubsfahrt Nr. 53 nach dem Schwarzwald(Säckingen, Murg, Laufenburg). Die Ur⸗ lauber dieſer Fahrt treſſen ſich zwecks Bilderaustauſch am Samstag, 30. 10., 20.15 Uhr, im Nebenzimmer des Lokols „Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, 4/5. Abteilung Feierabend Morgen, Donnerstag, 28. Oktober, 20 Uhr, im Nglio⸗ nalthegter:„Waffenſchmied“, Oper von Lortzing, Karten zu 40 und 75 Pfg. ſind noch bei den Kocß⸗Geſchäftsſtellen zu haben. Mittwoch, 3. November, 20, 15 Uhr, 2. Kammermuſik⸗ abend in der„Harmonie“, D 2, 6. Es ſpielt das Peter⸗ Quartett(Eſſen), Karten für Mitglieder der Kultur⸗ gemeinde.60,.90,.10,.50 /, für Nichtmitglieder.— .30,.50,.70. Freitag, 5. Nopember, 20.15 Uhr, 1. Muſikaliſche Feier⸗ ſtunde im Nibelungenſagl des Roſengartens. Es wirken mit: das Natlonaltheaterorcheſter. Dirigent: Generalmuſtk⸗ direktor Elmendorff. Soliſtin: Erna Schlüter(Düſſeldorf), Sopran, Karten zu 0,50,.— und.—/ bei den Koß⸗ Geſchäftsſtellen und bei der Mannheimer Kulturgemeinde, annheimer Volkschor. Die Probe am Mittwoch fällt aus. Nächſte Probe am Montag, 1. November, in der „Liedertafel“, K 2. 8 i Vortrag. Am Mittwoch, 27. 10., Reihe„Volk und Raum“ Prof. itber„Die Hintergründe des ſpaniſchen Bürgerkrieges“, Nach dem ausgezeichneten Vortrag von Prof. Grühl über das geſamte Mittelmeergebiet, wird dieſer Vortrag der Behandlung der ſpaniſchen Frage gewidmet ſein. Der Redner iſt bekannt als hervorragender Sachkenner auf dieſem Gebiet. * 5 Speer, Baden⸗Baden, helier. Wetterbericht des Neige ere Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 27. Oktober: Die Groß⸗ wetterlage hat ſich wenig geändert. Deutſchland liegt noch immer an der Oſtſeite einer ſich von Spanien bis zum nördlichen Eismeer erſtreckenden Tiefbruck⸗ rinne und damit im Zufuhrbereich ſubtropiſcher Warmluft. Sie macht ſich vor allem in der Höhe be⸗ merkbar und hält die Temperatur auf weit über dem jahreszeitlichen Durchſchnitt liegenden Werten, Der Witterungscharakter iſt überwiegend freundlich, Vorausſage für Donnerstag, 28. Oktober Morgens vielfach dunſtig, ſonſt leicht unbeſtändig, im gangen aber doch freundliches Wetter, mittags ziem⸗ lich warm, Winde meiſt um Süd und Oſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 26. Oktober + 14,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 27. Oktober* 7,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 7, Grad, Waſſerſtandsbeobachtungen im Mongt Oktober Rhein- Megel 23. 24. 25. 28. 27. 5 24. 25. 28., — 2 . 125.242,18.17.07 Kaub. 1,861 6/ 182 138 87 15 220 700 10 925 225 Köln 182.2 8 5 44 42 Mara 350 205.803..7% Ler- Pegel Mannheim 2722.92.54 268803 60 Mannheim 200.55 200 21 üttemg. Elekte, 100, 105.0 Venen auen ulle, Brauerei „4500 449.0 5 Nabr. 99.5. 177 1 dere: 00 ag lr Ft 12,4805 F waldbef, 1490 138.5. Jail beg. 148 5 148 2 fab u. Kea. 53) 8800 ae g, 0 1500, Sener lee 1— 22 e en 1570 57 00 Ef. Freßh.⸗Sprt„ Bank- Aktien Gi, Rolchsb. Bor 12001288 nce Schlenk N 225 5 a ein. Br 21 115 1 1202 1 0 1 3 3570 ane e a. 170 88 8 Fe 1170 155 Versſcherungen Ä 1 el„ 9 22 4— 4. 05 Ae 40 ll. 1 al des Je e do.. 9 19 Aeenee ant. A g e, e 383,0 Aal. Helzmann. P9. 150,5 1500„„ 8 Fon ter ant 1020 102.00 Ma 1 8 2 0 eee 5 450,0[ötosder, Webr. 113.0 1130 9 an 1090 Witt ren 1 4600 1 2800 2800 eee f Ng 1 29 550 b. Steinzeug. 8 ch ae 120 1850 fel Fpelehse 5 2125 205 950 3 5. e ein, Scanzuin 145,9 348,0 Schrifrg. S 1140 118 Rgein. beben 155.00 1 5 Salate def... delg z Schle 270 10 Savah er 10 Werden Bank. 1 107 barem enge 10g 5 108.5 Tonſerden Branz 9250 5 0JSelünd(Wo 8 97 0 Amtlien nieht notierte Werte Umtausch- Obligationen 520 09 414% Aal ven 162 hliſche Elektr. Werke fällig 20 Okober 1 1 195 1005 ab. 189.0 189,0 8% Großtraſk Mann ein u. Pfalzwerke 1841(015 „e 9/ Rh.⸗Weſtf. Ele Ait ben 1927 195? 38550 0% 5„ 19280 18535 8850 57%% 1930 1055 850 1370 189,0% Ruhrwo nungsbau 1058 1000 722 Uktramar, ae midt 0 140.0 Kiederrh. Led 5 Voi L Bellben Sell 55 2 Ver. Stah.(-Kheinelde inen 1846 1020 4. 19 15 Uhr, ſpricht in der. A A S 7 2 „%%%ßßFF. ͤͤ K 1 767... * Atend. upten, 't vor⸗ n im berem: Ver⸗ wobei mit Abend⸗ ohne Krupp leinen Ex war rden zeſtellt er Zu⸗ r Her⸗ als in burden uf den utliche d wei⸗ heute allen 3 nach ie Ur⸗ ſch am Lokals Nakio⸗ Karten ſtellen muſik⸗ Peter⸗ ultur⸗ r.—. Feier⸗ wirken muſik⸗ [dorf, Köß⸗ teinde, h fällt n der in ber. Baben, ieges“, über g der Der r auf gabe⸗ Groß⸗ liegt anien druck⸗ viſcher je he⸗ iber erten. idlich. 1 tober N SSO Oktober Mittwoch, 27. Was die Raksherrenſitzung brachte: Ludwigshafen ſenkt die Bürgerſteuer Auch der Stromtarif ſoll ermäßigt werden— Wegfall der Feuerſchutzabgabe Eingemeindungsverträge bereits abgeſchloſſen * Ludwigshafen, 27. Im Vordergrund der heutigen Ratsherren⸗ ſitzung ſtand das Referat des Oberbürgermeiſters Dr. Stolleis über die Eingemeindungsfragen. Der Oberbürgermeiſter betonte, daß die Ver⸗ größerung von Ludwigshafen durch Ein⸗ gemeindungen eine Lebensfrage für die Stadt ſei und deshalb vor allem in Angriff genommen werden müſſe. Gegenüber anderen Städten gelte es, 30jähriges Verſäumnis nachzuholen. Zwei Mo⸗ mente, auf welche die mißliche Lage zurückgehe, ſeien die raſche, durch liberaliſtiſches Denken bedingte Ent⸗ wicklung der Stadt und die Raumnot. f Erfreulich ſei, daß ſeitens der vier in Frage kommenden Gemeinden und Gemeindever⸗ waltungen der Löſung der Frage großenteils Verſtändnis entgegengebracht wurde, und daß man ſich zum Teil bereits entſchloſſen habe, die Frage— ſo wie ſie ſei— als zwingendes Kom⸗ munalproblem zu betrachten, das unbedingt gelöſt werden müſſe. Der Oberbürgermeiſter betonte, daß die Aufgabe einer Selbſtändigkeit für eine Gemeinde und ins⸗ beſondere einen Gemeindeleiter nichts Leichtes ſei und daß er vor allen Entſchlüſſen, die ein Teil der Gemeinden gefaßt habe, größte Hochachtung emp⸗ finde. Die Gemeinden dürften verſichert ſein, daß die Stadt Ludwigshafen niemals mit dem Erſuchen einer Eingemeindung an ſie und übergeordnete Stel⸗ len herangetreten wäre, wenn nicht abſolut zwin⸗ gende Intereſſen der größeren Stadt die Eingemein⸗ dung erforderlich machen. Er betonte, daß eine Mehrbelaſtung der hinzukommenden Gemeindebürger, die über das bisherige hinausgehe, vermieden werde; im Rahmen der bereits abgeſchloſſenen Gingemein⸗ dungsverträge ſei dies ausdrücklich ſeſtgelegt. Zum andern werde die Erfaſſung aller Kräfte eine groß⸗ zügige und erfolgreiche Kommunalpolitik, die allen Teilen zugute komme, verbürgen. Die einzugemeindenden neuen Teile würden nicht als Randgemeinden vernachläſſigt, ſon⸗ dern in die kommunale Entwicklung mitten hineingeſtellt. Ihre Aufgaben ſeien mit dem Zeitpunkt der Ein⸗ gemeinoͤung die Aufgaben der großen Gemeinde und würden als ſolche einer baldigen Löſung entgegen⸗ geführt. Weiter erklärte der Oberbürgermeiſter, oͤie wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung und die Durchführung radi⸗ kaler Sparmaßnahmen ermöglichten es heute ſchon, für das kommende Rechnungsjahr in Ludwigshafen Maßnahmen zu treffen, die eine weſentliche und fühlbare Senkung der auf der Bevölkerung ruhen⸗ den Laſten bedeuten. So konnte nach Beratung mit den Ratsherren folgende Enutſchließung Oktober. mitgeteilt werden: Die Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr 1938/39 wird um 100 auf 800 v. H. geſenkt. Die Feuerſchutzabgabe, welche 1,4 v. H. der Frie⸗ densmiete beträgt, wird in Zukunft nicht mehr erhoben. Im Elektrizitätstarif treten Erleichterungen ein. Die Senkung wird in erſter Linie den Kleinverbrauchern zugute kommen. Damit iſt ein erſter Schritt zur Normaliſierung der Steuer⸗ und Gebührenſätze Ludwigshafens getan, die die Stadt bei gleichbleibender Entwicklung inner⸗ halb der nächſten vier Jahre durchzuführen hofft. Laut Erlaß des Reichsſtatthalters vom 14. 9. 1937 wird g das Wappen der Stadt Ludwigshafen geändert. Es führt zukünftig im roten Felde den geſenkten goldenen Anker; auch die Flagge wird in gleicher Weiſe geändert, Hierzu ſind zwei Vorſchläge einge⸗ gangen, die nach Beratung durch eine engere Kom⸗ miſſion dem Reichsſtatthalter zur Genehmigung vor⸗ gelegt werden. 5 5 Schwerer Baubetriebsunfall Weinheim, 2. Okt. Hier ſtürzte der ledige 19 Jahre alte Maurer Karl Winter aus Birkenau i. O. bei Ausbeſſerungsarbeiten von dem Dache des Hauſes Obergaſſe 1. In bewußtloſem Zuſtande wurde er in ärztliche Behandlung gegeben, wo ein Wirbelſäulebruch ſeſtgeſtellt wurde. Er wurde der Orthopädiſchen Klinik in Schlierbach zugeführt. Autozuſammenſtoß im Nebel Die Inſaſſen wurden verletzt I. Forchheim, 26. Okt. In einer der letzten Nächte ereignete ſich hei äußerſt ſtarkem Nebel auf der D Ein Duß, den alle ſſeben: OSC AI Ein Gleichkleng von be- zdubernder Harmonie jedes lIoscs Schõn- heitsmittel ist beseelt feinen Duftes ſesselnder Art, J l e S ein und erfüllt von ddieses Durmersheimer Landſtraße ein ſchwerer Auto⸗ unfall. Ein Perſonenwagen, der aus Forchheim ſtammte und mit zwei Perſonen beſetzt war, fuhr an dieſem Abend von Forchheim in Richtung Karls⸗ ruhe. Kurz vor Grünwinkel kam aus Richtung Karlsruhe ein Laſtwagen heran. Wegen des ſtarken Nebels wax die Sicht ſehr ſchlecht, beim Hardthof wollte der Laſtwagen von der Landſtraße abbiegen. Dabei fuhr er den Perſonenwagen an. Beide Wagen wurden durch den Zuſammenſtoß ſchwer be⸗ ſchädigt, wobei die Inſaſſen beider Wagen mehr oder weniger gefährliche Verletzungen davontrugen, ſo daß die Verletzten ins Karlsruher Krankenhaus gebracht werden mußten. Stauberploſion in Frankenthal Zwei Leichtverletzte * Frankenthal, 27. Okt. Der Polizeibericht meldet: Geſtern mittag entſtand um 12.10 Uhr in der Zucker⸗ fabrik Frankenthal, Abteilung Becherwerk der Staub⸗ mühle, eine Exploſion, wobei ein Sach⸗ und Ge⸗ bäudeſchaden in Höhe von 4000 Mark entſtand und zwei Arbeiter leicht verletzt wurden. r Fahrläſſige Landwirte in Schutzhaft genommen * Kehl, 27. Okt, Das Bezirksamt Kehl beilt mit, daß die Landwirte David Dürr III und Davio Marzluf in Altenheim in Schutzhaft genommen wur⸗ den, weil ſie die zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche gebotene Seuchenanzeige grobfahrläſſig unterlaſſen hatten. Kampf der Verſeuchungsgefahr! Einſchneidende Maßnahmen zur Vekämpfung der Maul- und Klauenſeuche * Karlsruhe, 27. Oktober. Die Verſeuchung einer größeren Anzahl badiſcher Gemeinden hat bei der beſonderen Gefährlichkeit des diesjährigen Seuchengangs allenthalben über die Be⸗ ſtimmungen des Viehſeuchengeſetzes hinaus den Er⸗ laß polizeilicher Anordnungen notwendig gemacht, die den an der Verbreitung des Anſteckungsſtoffes hauptſächlich beteiligten Perſonenverkehr auf den ge⸗ ringſten, wirtſchaftlich noch tragbaren Umfang be⸗ ſchränken. Zahlreiche an die Behörden gerichtete Anfragen haben gezeigt, daß es im Intereſſe der Reichsſicherheit unerläßlich iſt, diejenigen Anord⸗ nungen einheitlich zuſammenzufaſſen, die für jede neuverſeuchte Gemeinde und deren Umgebung ge⸗ troffen werden müſſen. Der Miniſter des Innern hat deshalb unter Anlehnung an die für die Partei getroffene Anordnung des Gauleiters vom 23. Ok⸗ tober 1937 eine Anordnung zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche erlaſſen, deren Wortlaut aus der Veröffentlichung im Staatsanzeiger er⸗ ſichtlich iſt, Dieſe beſtimmt im weſentlichen folgendes: J. Sperrbezirke: 1. In dieſen dürfen weder Veranſtaltungen noch Zuſammenkünfte ſtatifinden, die einen größeren Per⸗ ſonenkreis umfaſſen. Den Bewohnern der Sperr⸗ bezirke iſt es verboten, an ſolchen Veranſtaltungen und Zuſammenkünften außerhalb der Sperrbezirke teilzunehmen. Hierher ſind zu rechnen: Verſammlungen und Gottesdienſte, Märkte, Jahrmärkte, Vortrags⸗ und Thegterperanſtaltungen, Filmvorführungen, ſport⸗ liche Wettkämpfe. 2. Hauſierer, die im Sperrbezirk wohnen, iſt die Ausübung ihres Gewerbes im ganzen Land unter⸗ ſagt. II. Sperrbezirke ſowie ländliche Gemeinden Vororte im Umkreis von 15 Kilometern: 1. In dieſen Gebieten iſt jedes Hauſier⸗ und Wan⸗ dergewerbe, ſowie das Aufſuchen der Kundſchaft durch Gewerbetreibende und Reiſende verboten. 2. Händlern, Metzgern ſowie deren Gehilfen und Vermittlern iſt das Betreten von Gehöften zum Zweck des Ankaufs oder Verkaufs von Klauenvieh unterſagt. 3. Zigeunern, die ſich bei Feſtſtellung der Seuche in dieſem Gebiet aufhalten, iſt das Verlaſſen ihrer derzeitigen Aufenthaltsgemarkung unterſagt. Zigeu⸗ nern, die außerhalb dieſes Gebietes wandern, iſt die Zuwanderung verboten. Zigeuner, die ſich auf der Wanderung in ihre Winterquartiere befinden, kön⸗ nen Ausnahmen von dieſen Verboten bei der Staat⸗ und lichen Kriminalpolizei— Kriminalpolizeiſtelle Karls⸗ vuhe— beantragen. * cd . 7. Seite Nummer 497 Uralte“ kten verraten eine Tragödie Der Hungerturm aus Schillers„Räubern' ſtand im— Odenwald! Wer erinnerte ſich nicht ſeiner wohl erſten Thea⸗ tererinnerungen, der„Räuber“ und des unſeligen, jammervollen„Turmbewohners“, dem Hermann, ſein „Rabe“, die Brotkruſte zubringen muß? Niemanden aber fiel es ein, je zu fragen, wo wohl dieſer„Hun⸗ gerturm“ zu ſuchen ſei. Denn bisher hielt man all⸗ Sch Räuber“ für eine erdichtete Fabel, gemein Schillers„R der kaum etwas Tat iches zugrunde liegen könne. Schiller ſelbſt ſchwieg ſich hierüber wohlweislich aus. Aber ſeine Frau ließ einmal die Katze aus dem Sack, als ſie andeutete, daß den„Räubern“ wirkliche Vorgänge zugrunde lagen. Doch erſt neuerdings ſand man im Staatsarchiv zu Darmſtadt die Akten zu jener entſetzlichen Familientragödie, die uns näheres über jene Vorkommniſſe verrieten. Leider belaſten ſie in grauenhafter Weiſe Nachkom⸗ men eines Ritters, der als eine der glänzendſten Geſtalten der Lutherzeit in die deutſche Geſchichte einging: Franz von Sickingen. Zweihundert Jahre nach ihm wuchs K amian von Sickingen heran, der d unſeligen Hang zur Alchymie und Goldm in Schulden geriet, oͤie ſeinem Bruder nem Sohn W lm eine Handhabe boten, ihn beim Reichshofrat als„Verſchwender“ Hinzuſtellen und unter ihre Ad miniſtration zu bringen. Nicht genug damit, täuſchten ſie einen Haftbefehl vor und ließen den Unglücklichen bei Nacht durch kurpfälziſche Huſaren nach der damals zur Kurpfalz ge⸗ hörigen Odenwaldſeſtung Otzberg bringen. el Anton rch ſeinen et bald D Wie ja Hammelbach, Wald michelbach, Lindenfels und andere Teile des heſſiſchen Odenwaldes, gehörte He⸗ ring mit oͤem Otzberg und weite Teile zu beiden Sei⸗ ten der Gerſprenz ſeit Jahrhunderten den Wittels⸗ bachern. Zunächſt alleroͤings wagten es die böſen Verwand⸗ ten nicht, den Gefangenen auf dem Otzberg zu ſehr einzuengen. Man hatte ihm wohl gut zugeredet, ſich eine kürzere Internierung bei aller Bequemlich⸗ keit gefallen zu laſſen, bis es gelungen ſei, ſeine Gläubiger zu beſäuftigen. Man erlaubte ihm ſogar, ſich ein kleines Al⸗ chimiſten⸗Laboratorium einzurichten, Briefe zu ſchreiben u.., aber dieſe Briefe gelang⸗ ten nie an ihre Empfänger, beſonders nicht Be⸗ 3. Die Bezirksämter, Polizeipräſidien und Poli⸗ zetdirektionen ſind ermächtigt, in dringenden Fällen unter Berückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe weitergehende Beſchränkungen zu verfügen odex Aus; nahmen von den vorſtehend aufgeführten Anordnun⸗ gen zuzulaſſen. ö 4. Die Anordnung des Miniſters des Innern ſtellt ohne Zweifel eine erhebliche Einengung der perſön⸗ lichen Bewegungsfreiheit und wirtſchaftlichen Betäti⸗ gung dar; ſie iſt aber notwendig, um volkswirtſchaft⸗ lichen Schaden in unüberſehbarem Ausmaße zu ver⸗ hüten und die Ernährung unſeres Volkes nicht zu gefährden. Es wird deshalb erwartet, daß ſich jeder Volksgenoſſe den polizeilichen Anordnungen willig fügt und an ſeiner Stelle an der Be⸗ kämpfung und Abwehr der verhängnisvollen Seuche mithilft. Gegen jeden, der bewußt oder leichtfertig ſich über die behördlichen Maßnahmen hinwegzuſetzen verſucht, wird mit aller Strenge eingeſchritten werden. Bei genauer Befolgung der angeordneten Maßnahmen iſt jedoͤoch damit zu rechnen, daß der Erfolg nicht aus⸗ bleibt, und daß an Erleichterungen oder gar an eine baldige Aufhebung für das ganze Land oder weniger bedrohte Landesteile geoͤacht werden kann. 99 Gemeinden betroffen Die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden * Karlsruhe, 27. Oktober. Bis zum 26. Oktober hat die Zahl der von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallenen Gemein⸗ den um zehn zugenommen, ſo daß am Abend des 26. Oktober 1937 99 Gemeinden ver⸗ ſeucht waren. Neu hinzugekommen ſind: Amtsbezirk Mosbach: Neckarmühlbach, Unterſchefflenz, Amtsbe⸗ zirk Müllheim: Britzingen, Schlatt, Müllheim, Amts⸗ bezirk Offenburg: Ulm, Amtsbezirk Raſtatt: Wür⸗ mersheim, Amtsbezirk Sinsheim: Dühren, Wollen⸗ berg, Amtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Oberbalbach. Nachdem am 21. Oktober der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche aus nicht weniger als 17 Gemein⸗ den gemeldet worden war, machte an den darauffol⸗ genden Tagen die Seuche verhältnismäßig geringe Fortſchritte. Der anfänglich nicht erfreuliche Ver⸗ lauf der Erkrankungen hat ſich in der Zwiſchenzeit gebeſſert. Deshalb kann zurzeit im allgemeinen von einem gutartigen Verlauf der Seuche in den einzel⸗ nen Landgemeinden geſprochen werden.— Erneut „dann ſei⸗ ſchwerden ooͤer Bitten um gerichtliche Unterſuchung zu ſeiner Rechtfertigung. verging Jahr um Jahr, der Gefangene überließ ſich immer mehr ſei⸗ nem Goldmacherwahn, von deſſen Erfolgen er zu⸗ gleich Mittel zu ſeiner Befreiung erhoffte. Auch verfiel er immer mehr okkulten Beſchäftigungen, Geiſterbeſchwören, Schatzgraben u.., von denen ſeine geknebelte Phantaſie Befreiung aus ſeiner im⸗ mer furchtbareren Lage erhoffte. So verliefen die ganzen 1760er Jahre und ein weiteres Jahrzehnt brach an. Da kehrte ſein anderer Sohn Karl aus Verſailles zurück und befreite ihn aus der Haft auf dem Otzberg, doch nur für kurze Zeit. Dann begann die Kerkerzeit auf der Sauerburg im Rhein⸗ gau. 7 a5 7 Nun au Niſuoulziuipuu Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 27. Okt. Das hieſige Standes⸗ amt verzeichnet in letzter Woche 2 Geburten, 5 Ehe⸗ aufgebote, 2 Eheſchließungen und 3 Sterbefälle. Anläßlich des Eintrittes von 6 Lehrlingen in das Reichsbahnausbeſſerungswerk Schwet⸗ zingen erfolgte erſtmals die feierliche Flaggen⸗ So hiſſung, wobei der Leiter der fachlichen Ausbildung der Lehrlinge, Reichsbahninſpektor Jäckle, eine V153 Anſprache hielt und dabei auf die Bedeutung der Feierſtunde hinwies. Ein Fahnenſpruch und das HJ⸗Lied„Unſere Fahne flattert uns voran“ ſowie die abſchließende Anſprache von Betriebszellen⸗ obmann Schuhmacher ſchloß die Feier mit den Nationalhymen. Die Schwetzinger Kulturgemeinde er⸗ öffnet am 3. November die diesjährige Spielzeit im Rokokotheater. Die Ouvertüre des Abends bildet eine Suite von J. S. Bach. Anſchließend folgt die Aufführung des reizenden Werkes von Mozart „Le petit rien“ ſowie der heiteren Oper von C. W. Gluck„Die Pilger von Mekka“, Gaunadelſchießen in Brühl ⸗ ein voller Erfolg * Brühl, 27. Okt. Nach einem ſehr erfolgreich verlaufenen Jubiläumsſchießen führte der KKS Brühl während der letzten drei Sonntage das Gau⸗ nadtlſchießen durch, das wiederum ein voller Erfolg wurde. Die goldene Gaunadel ab 145 Ringe erhielten: Alois Schan dein 151 Ringe, Max Meixner 150, die ſilberne ab 125 Ringe: Karl Brixner 136, Martin Kohl 135, Herbert Jerg 133, Georg Kohl 128, Adolf Wolf 128, Michael Polſter 127 die bronzene ab 105 Ringe: Wilhelm Faulhaber 110, und Albert Geſchwill 108 Ringe, Sehr erfolg⸗ reich waren wiederum die Jungſchützen: die goldene Nadel errangen: Willi Jünger 139, Willi Döppler 133, Paul Geſchwill 138, Willi Geſchwill 132 und Hermann Paulus 130; die bronzene Nadel erhielt Karl Faulhaber mit 101 Ringen. In Anbetracht be⸗ ſonderer Verdienſte um den Kleinkaliberſport konnte dem Vereinsführer W. Faulhaber und dem Schießleiter Gg. Kohl die Auszeichnungsnadel deutſcher Kleinkaliberſchützenverbände nebſt Urkunde überreicht werden. ui ulbnumuis uu u nil Eine völkerkundliche Führung in der Portheim⸗ Stiftung, die am heutigen Mittwoch ſtattfindet, gilt der aſiatiſchen Abteilung der völkerkundͤlichen Sammlungen. Die Führung iſt unentgeltlich.(Kar⸗ ten in den Geſchäftsräumen der Stiftung, 8 bis 13 Uhr.) Neue Sportturſe bei Kö. Neue Sportkurſe, die von der Abteilung Sport der NS„Kraft durch Freude“ durchgeführt werden, beginnen heute Mitt⸗ woch in der Turnhalle der Wilckens⸗Schule. Der eine umfaßt Schigymnaſtik(20 Uhr), der andere iſt ein Schitrockenkurſus(21 Uhr). Zu einem großen Bunten Abend kommt der be⸗ kannte Film⸗ und Rundfunk⸗Humoriſt Ludwig Man⸗ fred Lommel nach Heidelberg. Sein Gaſtſpiel, bei deſſen unterhaltungsreichem Programm noch zahl⸗ reiche andere Künſtler mitwirken, findet am 3. No⸗ vember in der Stadthalle ſtatt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Ein Mann ſteht durch“, Schauſpiel (Stammplatzmiete D 7, Preisgruppe), 20 bis 22 Uhr. Neue Univerſität— Volksbildungsſtätte: 20.15 Uhr Licht⸗ bildervortrag von Oberregierungshaurat Dr. Schmieder⸗ Heidelberg über„Reklome und Heimatſchutz“. Haus der Kunſt: Kunſtausſtellung„Arbeit und Wirtſchaft in der Kunſt“. a Ans den Kinos: Capitol:„Das Schweigen im Walde“.— Kammer:„Der wird auf die Notwendigkeit der Anwendung geeig⸗ neter Vorbeugungsmittel hingewieſen, Scheidungsgrund“.— Gloria:„Wenn Du eine Schwleger⸗ mutter haſt“.— Odeon:„Sonnenſcheinchen“. .60 bis 17.50 Eau de Cologne 83 bis.20 Puder Creme. 1% bis 2U-— 5 58. ½ Selle.28 Hastwesser 2,.50 Brillenſine.50 Io Mete iu 3 qakunclen Das schnellste Tier mit der Stoppuhr ermittelt 1 Aus England kommt die Nachricht, daß auf de iderennbahn zu Harringay der indiſche Spor und jäger K. C. Goandar Dower Gro teter. iſt für 5 Sekunde n. D ter Jeſſie Owens Meter eine Zeit von er amerikaniſche Wunderſprin⸗ die gleiche Strecke nicht in 10 Sekunden. Selbſt der Windhund durcheilt 0 Meter nur in einer Zeit von 6 Sekunden. Bei 400 Meter kann der Gepard den Windhund noch ein⸗ holen, wenn der letzte eine Vorgabe von 40 Meter erhält. Der ſchamvolle Löwe. Die Zoologen vermuteten ſchon lange, daß der Gepard das ſchnellſte Tier aller Tiere ſei. Es fehlte nur noch das Reſultat der Stoppuhr, da⸗ mit wäre ein neuer Rekord fällig, ſo glaubten feſt alle Zoologen. Holt doch der Gepard in freier Wild⸗ bahn ſpielend leicht die ſchnellſten Antilopen ein. Der Gepard hat die Färbung eines Leoparden, man nennt ihn ja auch einen Jagdleoparden, nur iſt er ſchlanker und höher gebaut als der Leo⸗ pard. Auch iſt der Kopf kleiner als alle Köpfe der großen Raubkatzen. Nach der Farbe gehört er zur großen Familie der Katzen. Seine Beine gebr ſind Laufbeine, Hundebeine. Die Katzen ſind ſonſt Schleicher, keine Hetzer. Wenn der Löwe ſich an eine Antilope herangeſchli⸗ chen hat und die Entfernung nicht mehr groß iſt, dann ſetzt er zum Sprunge an, und der Löwe ſitzt MM a den gammler des Wäw.! S entweder im Nacken der Antilope oder im Graſe. Hat er einen Fehlſprung getan, dann macht er keine Anſtalten, dem flüchtenden Wilde nachzuſetzen, er kehrt um und ſucht ſich eine neue Beute. Die Alten beobachteten das Gebaren und ſagten, der Löwe ſchäme ſich, einen Fehlſprung getan zu haben. Dem König iſt ein edles Gefühl angedichtet worden. Er ſchämt ſich nicht, ſondern er muß verzichten, weil er kein Läufer, ſondern ein Schleicher iſt. Ganz anders der Gepard. Sieht er von fern eine Antilopenherde, dann ſchleicht er als Katze, jede Deckung ausnutzend, bis auf etwa 80 Meter an die Antilopenherde heran. Plötzlich wird aus der Katze ein Hund. Das heißt, der Gepard ſpringt aus ſei⸗ nem Startloch heraus und wirft die Beine unter dem Leibe weg, als wollte er mit ſeinen Beinen die Erde unter ſich fortrollen. Doch auch die Antilopen erkennen ſofort den ra⸗ ſenden Tod. Ein Gepard in Sicht: rette ſich, wer kann! Sie ſtampfen die Erde mit ihren Hufen und rennen und rennen... und Antilopen jagen gut. Kein Pferd kann eine flüchtende Antilopenherde ein⸗ holen. Aber der Gepard ſiegt über Pferde und An⸗ tilopen. Immer geringer wird die Entfernung zwi⸗ ſchen Verfolgten nud Verfolger. Der Gepard iſt der beſte Sprinter unter allen Tieren. Immer näher, immer näher kommt er den Fliehen⸗ den, jetzt ſetzt er zum Sprunge an, ein Biß in die Kehle und eine Antilope liegt gefällt im Graſe. Geparden laſſen ſich leicht zähmen. Auch Europäer haben ſchon ihre Dreſſurkünſte mit dem Tiere erprobt. Erfreut über ihre Dreſſurlei⸗ ſtung und über das anhängliche Tier, nahmen ſie Ge⸗ parden mit in die Heimat. Sie waren ihres Raub⸗ tieres ſo ſicher, daß ſie glaubten, der Gepard ſei ſa⸗ lonfähig und erſchienen mit der gefleckten Großkatze in Geſellſchaft. Die Damen fürchteten ſich ſchrecklich vor dem„Tiger“ und kletterten auf die Tiſche. Der „Tiger“ ſprang leichtfüßig gleichfalls auf einen Tiſch, ſchmiegte ſich ſchmeichleriſch einer erſchrockenen Dame an, ſchnurrte und wollte geſtreichelt werden. Beißt die Beſtie auch wirklich nicht? Die alten Inder wußten ſchon, daß der Gepard ſich leicht zähmen laſſe und dreſſierten die Katze zu einem erfolgreichen Jagdohelfer. In Fallen nud Schlingen wird das wilde Tier gefangen, dann ge⸗ feſſelt und mit Decken bedeckt. In der Nähe von ſchwatzenden Frauen und Kindern bleibt das gefeſ⸗ ſelte Tier einige Zeit liegen. Der Gepard ſoll ſich an die menſchliche Stimme gewöhnen. In 6 Mona⸗ ten iſt die Dreſſur fertig und die Jagd kann begin⸗ nen. Hat die Katze eine Antilope zur Strecke ge⸗ bracht, dann wird der Jagdͤhelfer mit rohem Fleiſch belohnt. Die erbeutete Antilope gehört dem Menſchen. Das Tier kann ſchleichen wie Katzen und hetzen wie Hunde. Auch verläßt das Tier ſich mehr auf ſeine Augen als auf ſeine Naſe, ganz ſo wie Katzen. Dagegen ſind die Krallen wie bei kleinen Katzen zurückziehbar. Auch ſind die Rennerbeine ausge⸗ ſprochene Hundebeine. So iſt der Gepard der beſte Spinter unter den Tieren und hält den Weltre⸗ kord über alle Strecken von 100 Meter bis 800 Meter. Herbert Paatz Heimatgeſchichte auf dem Straßenbahnfahrſchein In Weſtfalen, und zwar im Kreiſe Reckling⸗ hauſen, verbindet eine Straßenbahngeſellſchaft, die ſich„Veſtiſche Kleinbahnen“ nennt, die vie⸗ len, kleinen Induſtrieorte miteinander. Auf der Rückſeite der Fahrſcheine iſt keine Geſchäftsreklame aufgedruckt, ſondern da ſteht, wie uns ein Leſer mit⸗ teilt, folgende intereſſante Bemerkung:„Der Name Veſtiſche Kleinbahnen wurde für die Geſellſchaft ge⸗ wählt, weil ihr Einflußgebiet ſich ungefähr mit dem „Veſte Recklinghauſen“ deckt. Das Gebiet des alten Veſtes umfaßt den heutigen Landkreis Recklinghau⸗ ſen(außer der Herrlichkeit Lembeck) ſowie die heuti⸗ gen Stadtkreiſe Recklinghauſen, Buer, Glaodbeck, Botropp und Oſterfeld. Der Name Veſt bedeutet ſoviel wie Gerichtsbezirk und geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Späteſtens ſeit dem 12. Jahr⸗ hundert gehört es zum Kurfürſtentum Köln. Nach deſſen Auflöſung im Jahre 1802 kam es an den Her⸗ zog von Arenberg. Napoleon der Erſte entſetzte die⸗ ſen im Jahre 1811 ſeiner Herrſchaft und ſchlug das Veſt Recklinghaufſen zum Großherzogtum Berg. Durch den Wiener Kongreß wurde es im Jahre 1815 mit Preußen vereinigt.“— Eine hübſche Idee, den Fahrgaſt vertraut zu machen mit der Geſchichte des Landes, das er gerade durchfährt! Nicht zum Vergnügen Im Jahre 1851 geſchah dies in der Hauptſtadt des derzeitigen Königreichs Hannover, als Ernſt Auguſt hier regierte. Eine Sängerin des Hoftheaters war vertrags⸗ brüchig geworden und hatte vor der Abreiſe in dem zu rückgelaſſenen Schretben ſich damit entſchuldigt, daß die Stadt ihr zu langweilig ſei und ſie es hier nicht mehr aushalten könne. Das zweite Akademiekonzert Ein Brahms-Abend unter Meisbach Die Erinnerung an früheres Wirken Hans Weis⸗[line und V bachs als Gaſtdirigent der Akademie⸗Konzerte— un⸗ vergeßlich bleibt ſeine geniale Vermittlung von Bachs„Kunſt der Fuge“— hatte dieſem Brahms⸗ Abend im Rahmen der dieswinterlichen Konzerte von vornherein ſtarke Anziehungskraft geſichert. Die hohen Qualitäten Weisbachs als Brahmsdirigent traten beim Vortrag der am Schluß des Programms ſtehenden großen e⸗Moll⸗ Sinfonie(Nr. 1) am augenfälligſten in Erſcheinung. Obwohl das ſchwie⸗ rige und keineswegs leicht eingängige a⸗Moll⸗Kon⸗ zert für Violine und Violoncello vorausgegangen war, blieb bei den Zuhörern doch das Intereſſe gerade beim Vortrag der großen Sinfonie ſtark ge⸗ feſſelt, und nach dem in wärmender Schönheit er⸗ ſtrahlenden machtvollen Ausklang des letzten Satzes brach ſich ehrliche Begeiſterung Bahn. Weisbach be⸗ herrſcht die Rieſenpartitur gedächtnismäßig bis ins feinſte Geäſt. Der Schwung und die Eindringlichkeit ſeiner Interpretation teilt ſich dem Orcheſter unmit⸗ teilbar mit. Die ſchöne Ausdruckskraft der Streicher, die Beſeelung der Holzbläſer und die veich geſät⸗ tigte Pracht des Blechs nutzt der Dirigent ſehr über⸗ legen als ſtarke Hilfen zum Aufbau der in ge⸗ bändigtem Gleichmaß ſich vollziehenden Steigerungen. Als weſentliche Ausſtrahlungen der Perſönlichkeit Weisbachs empfindet man den Drang zu peinlicher Genauigkeit und künſtleriſcher Treue gegenüber dem Werk. Die konfliktreichen thematiſchen Durchfüh⸗ rungen entwickeln ſich unter ſeinem Wink in deutlich ſich voneinander abhebende Weſenheiten kontrapunk⸗ tiſch kunſtvoll verſchlungener Stimmen, und die komplizierten rhythmiſchen Verhältniſſe des Brahms⸗ Stils finden in Weisbach einen ausgezeichneten Kenner und Deuter. Hinter allem Ernſt des Gedank⸗ lichen verbirgt Brahms doch immer eine innige Luſt am Singen und Muſizieren, und dieſem inneren Charakterzug des äußerlich herben Norddeutſchen trug Weisbach insbeſondere beim Vortrag des herr⸗ lichen Andante⸗Satzes in-Dur durch kernhafte Ver⸗ dichtung des Gefühlsmäßigen Rechnung. Max Kerg!(Violine) und Helmuth Do ſt (Cello) ſpielten das Doppelkonzert für Vio⸗ ioloncello(op. 102), ein gereiftes Werk, das ſehr zu Unrecht vernachläſſigt wird. Die beiden Künſtler verdienen deshalb Dank für die Darbietung gerade dieſer feſſelnden Kompoſition, deren Schönheiten ſich freilich bei einmaligem Hören kaum erſchließen. Den unmittelbarſten Eindruck empfängt man— ſieht man von dem jedes muſik⸗ empfängliche Ohr und Herz erfreuende edle Andante ab— vom erſten Satz, in deſſen Einleitung die bei⸗ den Hauptthemen wie ſtarke Grundpfeiler ſcharf um⸗ riſſen hingeſtellt werden. Das erſte männlich⸗kraft⸗ volle Thema wird vom Cello rezitativiſch auſgenom⸗ men, bis ſich die Violine hinzugeſellt. Beide Solo⸗ inſtrumente begegnen ſich dann in kunſtvollem Wechſelſpiel, bis ſie ſich in wogenden Paſſagen ſchließlich zuſammenfinden und das Anfangsthema mit geballter Kraft im Orcheſter erſcheint, das in breit flutenden Linien das Material weiterentwickelt und zum kammermuſikaliſchen Charakter der Solo⸗ inſtrumente einen eigenartigen Kontraſt des Aus⸗ drucks ſchafft. Komplizierter in der thematiſchen Verknüpfung iſt der Vivace⸗Schlußſatz, der bei aller Größe der Intuition infolge der Vielfalt der Themen dem Ohr nicht ſo geſchloſſen erſcheinen will wie der erſte Satz und überdies bis zur Erreichung der großartigen Coda ſtellenweiſe durch ſeine ſtrenge Herbheit dem reinen Genießen Hemmniſſe bereitet. Das Werk iſt ebenſo ſchwierig wie ſchön. Nur bei ſehr ſorgfältiger und liebevoller Ausarbeitung aller Einzelheiten kann es ſeine volle Wirkung tun. Die beiden Soliſten überwanden die zahlloſen Schwierigkeiten mit gutem Gelingen. Weisback be⸗ gleitete mit ſchöner Anpaſſung und im Andante, ſo⸗ wie bei dem reizvollen tänzeriſchen Thema des letzten Satzes mit wohlbedachter Zurückhaltung. So fand denn auch dieſes ſelten zu hörende Werk ſehr freundliche Aufnahme. Mit der„Akademiſchen Feſtouvertüre“, dieſer reich und rauſchend inſtrumentierten Gelegen⸗ heitsarbeit aus Anlaß der Ernennung Brahms' zum Ehrendoktor der Breslauer Univerſität, wurde der Abend ſchwungvoll eingeleitet. Allbekannte Vater⸗ — BILDER VGH TAGE Internationale Jagdausſtellung in Berlin vor der Eröffnung Eine Karte von Polen, auf der im Modell die in den einzelnen Gebieten am ſtärkſten vertretenen Wildarten dorgeſtellt ſind. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Die Vereidigung auf die Fahne Ein Regiment der belgiſchen Stat Ligne ver⸗ eidigte in dieſen Tagen ſeine neuen Offiziere auf die Fahne.— Der Fahneneid wird geſprochen. (Preſſephoto, Zander⸗M. ö Dieſe Frau flog Rekord! Die Fliegerin Jeanne Battew iſt, wie gemeldet, nach einem Rekordflug von Auſtralien nach England am Sonntagnachmittag auf dem Flughafen Lympne gelandet. Sie hat mit ihrem Flug den beſtehenden Rekord von Auſtralien nach England um 14 Stunden unterboten.(Erich Zander, Archiv,.) Als der Intendant dem Landesherrn die Ange⸗ legenheit unterbreitete und ſeine Weiſungen einholte, erklärte Ernſt Auguſt:„Die Vertragsbrüchige muß unbedingt zur Pflichterfüllung wieder herbeigeſchafft werden! Bildet ſich das Frauenzimmer etwa ein, daß ich zum Vergnügen in Hannover bin?“ lands⸗ und Studentenlieder bilden das thematiſche Material dieſer Kompoſition, die mit großer Verve vorgetragen wurde und ihre Wirkung nicht verfehlte. Für Weisbach und das Nationaltheaterorcheſter ein ehrenvoller Abend! Carl Ouno Eiſenbart. 1 Uraufführung in München. Heinrich Hincks Schauſpiel„Die Uraxt“, das vom Münchener „Theater des Volkes“ uraufgeführt wurde, hat ein doppeltes Geſicht: heiter beſchwingtes Volksſtück iſt es da, wo es die beiden Junggeſellen vom Kettenhof und die beiden liebeshungrigen Frauen von der be⸗ nachbarten Mühle auf dem Weg über einen echt baye⸗ riſchen Schweinsbraten zuſammenführt; eiferndes Lehrſtück aber iſt es dort, wo es dem„ſtudierten“ Kettenhofbauer Abhandlungen über Geiſt und Brauchtum der Ahnen in den Mund legt und ihn mit dem Dorfpfarrer um Anerkennung der Runen und Bräuche ſtreiten läßt. Die Szenen um die volkstümlich ſchwankhafte Handlung ſind friſch und mit Geſchick aufgezogen, ſie zeigen viele ergötzliche Einfälle und verraten in der Charakteriſtik der Fi⸗ guren die Hand eines Mannes, der ſich auf dem Theater auskennt. Die weltanſchaulich beſtimmten Geſpräche indeſſen wirken, da ihnen keinerlei örama⸗ tiſche Funktion zukommt und da ſelbſt die(unter dem alten Lindenbaum ausgegrabene) Uraxt dem Stück nur den Titel, nicht aber den Kern gab, wie belehrende Einlagen. Die behutſame Inſzenierung non Konſtantin Deleroix ſtützte ſich auf ſo er⸗ fahrene Dialektſpieler wie Sedelmeier, Frey, Riedmüller, Liane Kopf und Hedda Lem⸗ bach; ſie hatte Atmoſphäre und wirkte im Ernſten wie im Heiteren überzeugend. Karl Ude SEin Goldoni⸗Muſeum in Venedig. Der Ge⸗ meinderat von Venedig hat beſchloſſen, das Ge⸗ burtshaus Carlo Goldonis wiederherzu⸗ ſtellen und es in ein Muſeum zu verwandeln, das den Namen des Dichters tragen wird. Das neue Muſeum wird Handſchriften und andere Erinne⸗ rungsſtücke ſowie eine Reihe Kunſtſchätze, die teil⸗ weiſe aus anderen Muſeen und Privatſammlungen überwieſen werden, enthalten. — Das, offizielle Plakot der„Woche des Deutſchen Buches 1937“, die vom 31. Oktober bis 7. November ſtatt⸗ findet. Die Buchwoche wird am 31. Oktober mit einer Kundgebung in der Weimar ⸗Halle zu Weimar eröffnet werden, in deren Mittelpunkt eine Rede des Präsidenten der Reichskulturkammer, Rei miniſter Dr. Goebbels, ſtehen wird. Gottfried Müllers„Morgenrotvaria⸗ tionen“ für Orcheſter werden am N. Oktober vom Reichsſender Saarbrücken zu Gehör gebrocht. Damit ſind es ſieben Reichsſender, die das Werk— zum Teil zu wiederholten Malen— aufführten. Eine weitere Rund⸗ funkſendung iſt Anfang nächſten Jahres von Göteborg (Leitung: Dr. Thierfelder) vorgeſehen. Im März 1038 wird das Werk auf dem Programm des Rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Symphonieorcheſters in Oberhauſen ſtehen. Seite Nummer 497 — In allen Inſtanzen haben ſich die ungariſchen Gerichte mit einer Ehe beſchäftigt, die an einem Stück E alten Zeitungspapieres Schiffbruch erlitt. Nach faſt einjährigem Streit trennte nun die königliche Kurie in Budapeſt dieſe Ehe, die für die ungariſche Juſtiz für alle Zeiten ein kurioſer Fall bleiben wird. Es war eine ſeltſame Laune des Schickſals, die der glücklich verheirateten Frau Margarete M. eine alte Zeitung in die Hände ſpielte. Sie war eben mit dem Einkochen von Obſt beſchäftigt und hatte zu dieſem Zweck altes Zeitungspapier vom Speicher geholt. Plötzlich, als ſie ein Blatt zuſammenfalten wollte, ſtutzte ſie. Dieſes Blatt, das ſte rein zufällig über⸗ flogen hatte, enthielt den Namen ihres Mannes. So las Frau Margarete den Artikel in der vergilbten Zeitung, die mehr als 10 Jahre alt war, durch. Ent⸗ ſetzt ſtellte ſie feſt, daß es ſich hier um einen Ge⸗ zichtsbericht handelte, und daß ihr Gatte, Herr Geza ., im Verlauf einer erregten Verhandlung wegen Preistreiberei zu vier Wochen Kerker verurteilt ö worden war. Natürlich hatte ihr Mann, ein ungari⸗ * 8 ſcher Kaufmann, mit dem ſie ſeit drei Jahren in glücklichſter Ehe in Budapeſt lebte, von dieſem dunk⸗ len Punkt in ſeiner Vergangenheit ihr niemals eine Mitteilung gemacht. Frau Margarete hätte von der Gerichtsverhandlung auch ſicher nichts erfahren, wenn ihr nicht zufällig das alte Zeitungsblatt in die Hände gefallen wäre. Dieſe Entdeckung verwandelte die Liebe der Ghefrau in Haß. Sie konnte den Gedöan⸗ ken, daß ihr Mann im Gefängnis geſeſſen hatte, nicht ertragen und brachte es nicht über ſich, mit ihm noch weiter unter einem Dach zu leben. Sie verließ das Haus und reichte gegen Geza M. die Scheidungs⸗ klage ein. Die bedeutendſten ungariſchen Juriſten nahmen ſich des ungewöhnlichen Falles an. War der zehn Jahre zurückliegende Zeitungsbericht ein recht⸗ licher Scheidungsgrund oder nicht? Herr M. ver⸗ teidigte ſich gegen die Scheidungsklage mit dem Ar⸗ gument, daß er ſeiner Frau, die ſeinetwegen ihr Studium aufgegeben habe und an ſeiner Seite ſtets glücklich war, nicht den geringſten Grund zu ihrem ö Schritt gegeben habe. Das Gericht wies denn auch ö in erſter Inſtanz die Klage ab und ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß die Tat, deretwegen der Gatte ſeinerzeit abgeurteilt worden war, nicht ſchwerwie⸗ N gend genug ſei, um das Vorgehen der Frau rechtfer⸗ A tigen zu können, zumal ſich Herr M. ja auch ſeit je⸗ :* ner Verhandlung muſterhaft geführt habe und nie . mehr gegen die Geſetze verſtieß, ein Beweis, daß er ſich in ſeiner Geſinnung und Lebensauffaſſung grund⸗ legend gewandelt habe. Auch die zweite Inſtanz ver⸗ trat dieſe Meinung, und faſt ſchien es, als werde das alte Stück Zeitungspapier nicht die verhängnisvolle Rolle ſpielen, die ihm urſprünglich zugedacht war. Die Königliche Kurie, die ſoeben als letzte Inſtanz zur Entſcheidung dieſes Falles angerufen worden war; gab jedoch der Gattin recht, trennte die Ehe und ſprach Frau M. eine monatliche Unterhaltsſumme zu. In der Begründung wurde ausgeführt, daß Frau M. von dem Vorleben ihres Mannes keine Ahnung if hattksird Bon feiner Strafe erſt durch die alte Zei⸗ tung gxfuht 0 uc krüng hervorgerufen, und man müſſe annehmen, daß Frau M. den Mann nicht geheiratet hätte, wenn ſie von ſeiner Verurteilung rechtzeitig erfahren hätte. *. — Einen erſchütternden Eindruck vermittelte eine Verhandlung vor dem Berliner Schöffengericht gegen nach den 33jährigen Reinhold Trefflich, der ſich wegen 115 Rückfallbetruges und Urkundenfälſchung zu verant⸗ enden N worten hatte. Der bereits ſechsmal vorbeſtrafte An⸗ inden geklagte war zuletzt wegen des gleichen Tricks ver⸗ „.) N urteilt worden, den er auch diesmal wieder verſucht e hatte. Er hatte damals einen kleinen Jungen mit einem gefälſchten Wettſchein zum Buchmacher geſchickt chafft und dem ahnungsloſen Kind aufgegeben, den„Ge⸗ ein, winn“ für„ſeinen Pappi“ abzuholen. In dem jetzt zur Anklage ſtehenden Falle hatte T. nicht ein frem⸗ Das habe bei ihr eine gewaltige ſeeli⸗ Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Oktober 1937 des Kind, ſondern ſeinen eigenen 10jährigen Sohn Herbert für das Betrugsmanöver benutzt. Als der Kleine den„friſierten“ Wettſchein vorlegte, erkannte der Buchmacher aber ſofort die plumpe Fälſchung und fragte den Jungen, in weſſen Auftrag er komme.„Ick ſoll für Vatern das Jeld holen“, erwiderte dieſer, „er kann nich ſelba kommen, weil er zu Hauſe be⸗ ſoffen im Bette liegt.“— Auch einem herbeigeholten Polizeibeamten gegenüber erklärte der Junge das gleiche. Inzwiſchen iſt er anſcheinend„abgerichtet“ worden, denn er behauptete vor Gericht als Zeuge, niemals etwas Derartiges geſagt zu haben.„Nee, ick habe jeſagt, ein fremder Mann hat mir den Schein jejeben, und der hat jeſagt, ick ſoll det Feld dadruff Vatern bringen“, log er verſtockt und blieb auch trotz ernſter Vorhaltungen des Richters dabei.—„Armer Junge“, meinte dieſer,„es iſt tieftraurig, daß du in deinem Alter ſchon ſo lügen kannſt.“ Der Angeklagte beteuerte ſcheinheilig, von nichts zu wiſſen.— Das Gericht gelangte jedoch zu der Ueberzeugung, daß der kleine Herbert damals die Wahrheit geſagt hätte und verurteilte T. zu 1 Jahre Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung im Gerichtsſaal. Der Angeklagte, der vorher hartnäckig jede Schuld abgeſtritten hatte, er⸗ klärte plötzlich, auf eine Frage des Vorſitzenden, daß er das Urteil annehmen wolle. — Der 26jährigen Neuſeeländerin Jean Batten iſt ein Rekordflug Auſtralien— England gelungen. Sie legte die Strecke im Alleinflug in 5 Tagen, 18 Stunden und 14 Minuten zurück. Zehntauſende von Menſchen bereiteten ihr einen jubelnden Empfang auf dem Londoner Flugplatz Croydon. Auf Schul⸗ tern wurde ſie über den Platz getragen. Nur mit Mühe und Liſt konnte man ihr einen Weg durch die Menge bahnen. Die tapfere Fliegerin erzählte, auf dem Flug habe das ſchwierigſte Wetter geherrſcht, das ſie je erlebt habe. Die ſchwerſten Strecken waren Indien und das Mittelmeer. Ueber Indien war ſie durch die große Hitze und durch die ungewöhnlich hef⸗ tigen Gegenwinde ſehr erſchöpft. Bei einer kurzen Zwiſchenlandung in Karachi, wo ſie etwas Nahrung zu ſich nahm, iſt ſie„mit dem letzten Biſſen im Munde“ eingeſchlafen. Ueber dem Mittelmeer hatte ſie mit ſo ſchweren Stürmen zu kämpfen, wie ſie ſie auf früheren Flügen, zum Beiſpiel nach Süd⸗ amerika, noch nicht erlebt hat. Von der Inſel Zypern hat ſie nichts geſehen. Gelegentliche Waſſer⸗ hoſen behinderten ſie im weſtlichen Teil des Mittel⸗ meeres. Hinter Korſika wurde die Maſchine von ſchweren Nordweſtſtürmen niederged rückt. Doch mit Energie und Mut ſchaffte ſie es nicht nur, ſondern unterbot auch die bisherigen„männlichen“ Rekorde. *. — Fiſcher machten kürzlich an der Küſte von Kuba einen ſeltenen Fund. Es war eine rieſige Schildkröte, ſo groß, wie man ſie bisher noch nie geſehen hat. Das ungeheure Tier hatte eine Länge von vier Metern und ein Gewicht von mehreren Zentnern. Man tötete das Tier und verſuchte, das Fleiſch zu kochen. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß es nicht ſchmackhaft war. Den Panzer unterſuchten Zoologen. Sie ſtellten feſt, daß das mutmaßliche Alter der Rieſenſchildkröte füuf⸗ hundert Jahre betragen könne. Sie hätte demnach zu der Zeit, da Chriſtoph Columbus Amerika ent⸗ deckte, möglicherweiſe ſchon gelebt * — Auf einem großen engliſchen Ozeandampfer war ein älterer amerikaniſcher Geſchäftsmann auf der Fahrt von Neuyork nach Irland plötzlich an Herzſchlag verſtorben. Nachdem der Arzt die Todes⸗ urſache einwandfrei feſtgeſtellt hatte, bereitete die Be⸗ ſatzung des Dampfers dem Verſtorbenen ein ſchlich⸗ tes, aber ſehr feierliches Seemannsbegräbnis. Dieſes Seemannsbegräbnis iſt jetzt der Gegenſtand einer Schadenserſatzklage geworden. Die Ehefrau des ame⸗ rikaniſchen Geſchäftsmannes nämlich hat eine Scha⸗ denserſatzklage über rund 100 000 Mk. mit der Be⸗ gründung eingebracht, daß dem Verſtorbenen ein größeres Begräbnis in ſeiner Heimat zugeſtanden hätte und daß es damit Pflicht der Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaft geweſen wäre, den Leichnam einzubalſamieren und ihn auf dem ſchnellſten Wege nach Neuyork zu⸗ rückzubringen. Der Ausgang dieſer Klage dürfte für ähnliche Vorfälle im Ozean ⸗Reiſe⸗ Verkehr von grundſätzlicher Bedeutung ſein. GBrand in London i ANS R A 8(. 27 Genau ſo traf es ein. Oliver kam an. Er ſah in den erſten fünf Minuten Tante Pollys verweintes, verſchwollenes Geſicht, er hörte ſie darüber klagen, daß von Jan Sluter immer noch nichts zu ſehen wäre, und ſein einfaches Gemüt wurde weich); ſollte er nicht wenigſtens Tante Polly einen Wink geben? Sie litt ſo ſehr. Während er ſie begrüßte, überlegte er, wo er ſie allein ſprechen konnte und was er ihr ſagen ſollte. Dann kam Taylor. Sein blaſſes Geſicht färbte ſich kirſchrot.„Nicht genug, daß Jan Sluter ausgerückt iſt“, polterte er,„nun überſchreitet der ſehr ehrenwerte Oliver Moorhouſe ſeinen Urlaub um zwei Tage! Ich bitte, den fünften Geſang der Aeneis bis morgen auswendig zu können, ſehr Ehrenwerter!“ Er ging von dannen, Oliver kochte und ſchwieg wie ein Grab. ** R O MAN VON Bevergen war allein. Er ſaß in ſeinem Wohn⸗ zimmer und wußte nicht, was er tun ſollte. Seine Geſchäfte waren in Ordnung gebracht, ſo weit das möglich war; er hätte abreiſen ſollen, wie Boun⸗ ders ihm geraten hatte, aber er hatte es nicht getan, obgleich er ahnte, daß es ſeinen Geſchäften ſchädlich ſein würde. Und Conſtance? Was ſollte er von Con⸗ 8 i ſtance denken? 95 Unruhig ſtand er auf. Er ging ein paarmal in 1. dem Zimmer auf und ab, wanderte in ſein Schlaf⸗ ne b zimmer, nahm ein Buch vom Nachttiſch, betrachtete 5 ſeinen bunten Umſchlag und legte es wieder hin. Un⸗ i möglich zu leſen. Er ging zurück, querte das Wohn⸗ 85 f zimmer, trat in ihr Schlafzimmer. Er ſetzte ſich auf g die Kante des Bettes und verſuchte zu vergeſſen, was 1 zwiſchen ihr und ihm war. Seine Augen wanderten 3 durchs Zimmer. Er erhob ſich träge, öffnete den 55 Schrank und fah hinein. Auf Bügeln hingen Klei⸗ 85 der, eine ganze Menge Kleider. Beim Zurückſchie⸗ 55 ben einer Jacke ſpürte er, daß in ihrer Taſche etwas org kniſterte. Eine vergeſſene Pfundnote, dachte er 15 lächelnd und holte das Kniſternde heraus. eſt⸗ Es war ein Zettel, von ihrer Hand geſchrieben, ein Name ſtand darauf, eine Hotelanſchrift, eine Te⸗ lephonnummer. Bevergen ſtarrte den Zettel an. Er las ihn zweimal, dreimal, dann wußte er ihn aus⸗ wendig. Er ſteckte ihn wieder zurück, machte die Schranktür zu und ging hinaus. Mark Franzen, dachte er; ſie hatte ihm dieſen Namen nie genannt. Er wußte nicht, wer dieſer Mann war, und er wußte doch ſonſt ſtets, mit wem ſtie umging. Mark Franzen — es war am Ende wiſſenswert, zu erfahren, wer dieſer Mann war. War er es, deſſentwegen ſie Lon⸗ don nicht verlaſſen wollte? Bevergen holte Stock und Hut und ging ſort. Es war ein ziemlich langer Weg zu dem Hotel, das auf dieſem Zettel ſtand, doch er war nicht weit genug. Als Bevergen vor dem Gebäude ſtand, war er ſich immer noch nicht ſchlüſſig darüber, was er tun wollte. Es war eine lächerliche Sache. Sollte er jetzt viel⸗ leicht den wilden Mann ſpielen, den eiferſüchtig raſenden, und er wußte nichts als einen Namen? Er konnte doch den Mann nicht ſtellen und ihn um Aus⸗ kunft darüber bitten, ob Conſtance ihn liebte. Oder war es doch beſſer, nach Hauſe zu gehen und Con⸗ ſtance ganz einfach zu fragen, wer Mark Franzen war? Der Boy, der die Drehtür bediente, ſah ihn ſchon eine Weile verſtohlen und neugierig an. Bevergen entſchloß ſich und trat ein. Er winkte einen Boy her⸗ an, gab ihm ſeine Karte und fragte, ob Herr Fran⸗ zen zu ſprechen wäre. Nach einer Weile kam der Boy zurück. Herr Franzen war ausgegangen, ſchon lange. Unbeſtimmt, wann er wiederkäme. War etwas zu beſtellen, Bevergen ſchüttelte den Kopf, gab dem Boy ein Trinkgeld, und ſetzte ſich, einen beharrlichen und eigenſinnigen Ausdruck im Geſicht, in einen Seſſel. Er halte Zeit genug, er konnte ja warten, bis Herr Franzen von ſeiner Verabredung mit Conſtance zu⸗ rückkam. Mark war ausgegangen. Er hatte Jan kurz nach deſſen Zuſammentreffen mit den beiden Jungen ab⸗ geholt, und dann hatten ſie begonnen, ſich die Mak⸗ ler von Elſe Fabricius' Liſte anzuſehen. Sie arbei⸗ teten unabhängig voneinander, ſie hatten berechnet, daß ſie allerhöchſtens eine Woche brauchen konnten, ſehbſt wenn jeder täglich nur drei zu Geſicht bekam. Als ſie ſich gegen Abend in einem Kaffee trafen, Jan rot und erhitzt von der hintergründigen Schlauheit, mit der er zu Werk gegangen war und von der er Mark begeiſtert erzählte, hatten ſie noch nichts aus⸗ Der Tod in den Bergen dub. Kurort Rathen, 26. Oktober. Beim Klettern im Wehlgrund im Sächſiſchen Fel⸗ ſengebirge ſtürzte der 17 Jahre alte Herbert Mül⸗ ler aus Dresden ab. Schwerverletzt wurde oͤer junge Bergſteiger ins Krankenhaus nach Heidenau gebracht, wo er ſtarb. Ein weiterer Bergſteiger verunglückte am Elb⸗ talwächter bei Schmilka ſchwer. Er fand Aufnahme im Krankenhaus. 72 Häuſer eingeäſchert db. Warſchau, 26. Oktober. Ein Schadenfeuer, das in einem Dorf bei Pruzang im Wilnagebiet in der Nacht zum Diens⸗ tag ausbrach, äſcherte nicht weniger als 72 Wohn⸗ häuſer und Wirlſchaftsgebäude ein. Eine Frau kam mit ihrem Kinde in den Flam⸗ men um. — Eine junge Schottin aus Glasgow iſt von einem friſchen Gericht zu einem Monat Gefängnis ver⸗ urteilt worden, weil ſie in der Abenddämmerung einen jungen Mann geküßt hat. Dieſes Urteil er⸗ regt in ganz England beträchtliches Aufſehen, denn man ſteht auf dem Standpunkt, daß eigentlich die ge⸗ ſamte männliche und weibliche Jugend hinter Schloß und Riegel gebracht werden müßte, wenn das Küſſen allgemein mit Gefängnis beſtraft- würde. Es hat mit dem Urteil jedoch durchaus ſeine Richtigkeit. Denn ein vor zwei Jahren erlaſſenes iriſches Geſetz beſagt, daß alle Perſonen beſtraft werden müſſen, die auf einem kirchlichen Grundſtück oder in deſſen Nähe öffentliches Aergernis hervorrufen. Der von dem Gericht beanſtandete Kuß nun iſt tatſächlich in einem Park ausgetauſcht worden, der zu der Kirche eines triſchen Badeortes gehört. Die junge Schottin hielt ſich in dem Badeort während ihres Urlaubs auf und hatte dort die Bekanntſchaft eines jungen Mannes gemacht, der ſie dann auf einer Parkbank zärtlich um⸗ armte und küßte. Drei Paſſanten hatten dieſe Zärt⸗ lichkeiten beobachtet und einen Poliziſten herbeigeru⸗ fen, der zur peinlichen Ueberraſchung die jungen Lie⸗ besleute auſſchreckte und ihren Namen feſtſtellte. Der junge Mann wurde zu einer Geldſtrafe verurteilt, während das junge Mädchen, wie geſagt, einen Mo⸗ nat Gefängnis erhielt. Die Schuldige hält ſich augen⸗ blicklich aber wieder in Glasgow auf und ſo wird ſie die Strafe nicht zu verbüßen haben, falls ſie nicht doch wieder den iriſchen Badeort aufſucht. * — Leichtfertiger umgang mit Waffen und Munf⸗ tion führte wieder einmal zu einem ſchweren Un⸗ glücksfall. Mehrere Kinder ſpielten in Havelberg auf der Straße mit einer Patrone und verſuchten ſie zur Exploſion zu bringen. Ein zufällig des Wegs kom⸗ mender 25jähriger Burſche nahm den Kindern die Patrone fort, ergriff einen Hammer und ſchlug damit auf das Geſchoß. Die Patrone explodierte daraufhin, und das Geſchoß drang einem in einiger Entfernung ſtehenden 14jährigen Jungen ins Auge, ſo daß er blutüberſtrömt zuſammenbrach. Der Verletzte wurde unverzüglich in eine Augenklinik eingeliefert, doch die Aerzte hoffen kaum, dem Jungen das Augenlicht erhalten zu können. * — Auf dem Flugplatz von Villacoublay(Frank⸗ reich) iſt die Polizei einer merkwürdigen Diebes⸗ bande auf die Spur gekommen. Der Führer der Bande iſt ein junger Lebemann, der das väterliche Vermögen durchgebracht und mit dem letzten Reſt eine Luxusgarage in Paris eröffnet hatte. Um ſeine Unkoſten möglichſt niedrig zu halten, war er auf ein bequemes, aber ungeſetzliches Mittel verfallen, um ſich billiges Benzin zu verſchaffen. Er hatte ſich mit drei Soldaten von der Fiegerverſuchsſtation in Villacoublay zuſammengetan. Die drei Helfershel⸗ fer legten auf dem Flugplatz einen unterirdiſchen Gang an, der zu den bombenſicher geſchützten Ben⸗ zintanks der Kriegsreſerve führte. Auf dieſem un⸗ gewöhnlichen Wege zapften die Diebe allnächtlich einige hundert Liter Benzin ab. Bei der Verhaf⸗ tung der vier Uebeltäter fand man zwei beladene Automobile vor, von denen das eine 300, das andere 600 Liter geſtohlenes Benzin an Bord hatte. Mittwoch, 27. Oktober Nationaltheater:„Spaniſche Nacht“, heitere Oper von E. Bodart, Miete M, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors; 20.15 Uhr Feierabendveranſtoltung der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. f Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen-Vorſtellung: 20.30 Uhr Das Programm der Weltattraktionen. Tanz: Polaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Daphne und der Diplomat“.— Alhambra: „Der Muſtergatte“.— Schauburg:„Der Mord im Nebel“. — Palaſt und Gloria:„Das Schweigen im Walde“.— Capitol und Scala:„Aſſiſtenzarzt Dr. Kilder“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Die deutſchen Freilichtbühnen. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 943 21. Was hören wir? Donnerstag, 28. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. — 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Aus der Arbeit der HJ.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrichten.— 19.15: Karlsruher Humor. Heiteres Allerlei. 20.00: Schön iſt das Soldatenleben: Porole Heimat.— 2 Henry Marteau: Orcheſterkonzert.— 22.00: Nachrie.— 22.30: V und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nacht⸗ konzert. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.40: Ueber'n Gartenzaun.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei. 15. 10 einſt und jetzt.— 15.40: In den Urwäld 2 — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: iolinſongten. — 18.25: Unterhaltungskonzert.— 18.40: Der Marſch auf Rom. Erlebnisbericht.— 19.10: Zauber der Melodie. 21.15: Um ein Skudo. Hörſpiel.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Zu Tanz und Unterhaltung. V162 Arbeitshände leicht zu ſäubern. Kartoffel⸗ ſchälen, Schuhputzen, Herd⸗ plattenſcheuern, Einwachſen der Fußböden ſind nur einige Urſachen hartnäckiger Ver⸗ ſchmutzungen im Haushalt. Den tief in denHautrillen ſitzen⸗ den Schmutz bekommt man immer leicht durch Ara heraus, das beim Hände⸗ waſchen ganz vortreffliche Dienſte leiſtet! A280 ο⁹⁹ gerichtet. Jan hatte bisher zwei getroffen, Mark erſt einen. Jan freute ſich, tüchtiger zu ſein, wenn er auch nichts ſagte; Mark lobte ihn, wie es ſich gehörte. Sie hockten über ihre Liſte gebeugt wie Verſchwörer oder wie zwei Jungen bei einem neuen Spiel, und Mark vergaß beinahe über Jans großem Eifer, daß es mehr als Spiel, daß es ſehr ernſt war, was ſie trieben. Bevergen wartete. Er hatte ja ſo viel Zeit. Er ſaß in ſeinem Seſſel; ab und zu nippte er an ſeinem Whisky, und es wurde ihm immer klarer, daß er Mark Franzen unbedingt ſehen und ſprechen mußte. Was immer Conſtance und jenen Mann verband, es war etwas, von dem er nichts wußte; er, der doch von Conſtance alles zu wiſſen berechtigt war. Er wollte es erfahren. Er mußte es erfahren. Es hatte keinen Sinn mehr für ihn, die Augen zu ſchließen und zu tun, als wäre nichts. Das ging nicht mehr. Dieſer Prozeß mußte abrollen, mit Freiſpruch oder Verurteilung, wie die Sache eben lag. Verurteilung? Sein Herz ſchmerzte plötzlich, daß er beſchwichtigend die Hand darauf preſſen mußte. Das gab es nicht; konnte es nicht geben. Conſtance war nicht die Frau, die dergleichen tat. Es mußte Freiſpruch heißen. Be⸗ vergen bemerkte, wie er das Gefühl tiefer Beſchä⸗ mung, das ihn dann überkommen würde, ſchon jetzt mit Freude, mit Begier vorausfühlte. Er wollte ſo gern beſchämt werden— wenn er es nur wurde! Endlich, als die Zeit zum Diner ſchon faſt da war, erhob er ſich und zahlte. Conſtance warten zu laſſen war unmöglich. Er mußte es für heute aufgeben. Er kritzelte auf ſeine Beſuchskarte ein paar Worte, Herr Franzen möchte ihn ſofort anrufen, ſobald er wiederkäme, und bat, die Karte ſobald wie möglich Mark zuzuſtellen. Dann ging er, und auf der Fahrt in ſein Hotel bemühte er ſich um den unbefangenen, ſtill freundlichen Ausdruck, den Conſtance an ihm gewohnt war. Er durfte ſie nicht beunruhigen, um keinen Preis. Wenn an allem nichts war— ſte durfte dann nie erfahren, was er gedacht hatte. Nicht viel ſpäter kamen Jan und Mark zurück, Man gab Mark Bevergens Karte, und er wurde blaß. Statt hinaufzugehen und ſich umzukleiden, ſetzte er ſich in die Halle und überlegte ſtill. Das war ſehr übel. Bevergen wußte alſo von Jan oder zumindeſt ahnte er etwas. Das durfte nicht ſein. Endlich ent⸗ ſchloß er ſich. Er zerriß Bevergens Karte in kleine Stückchen und warf ſie weg. Dann verlangte er die Rechnung, beglich ſie und beſtellte für den anderen Morgen um acht oͤen Hausdiener zum Abholen ſei⸗ ner Koffer. Conſtance konnte er jetzt nicht mehr er⸗ reichen, das mußte bis morgen bleiben. Es fehlte nur noch eine Begründung für Jan. Am beſten würde er ihm ſagen, daß ſie ihrer Arbeit wegen wei⸗ ter in die City hineinziehen wollten. Sie hatten es dann nicht immer ſo weit zum Hotel, verbrauchten nicht ſo viel Zeit und ſo weiter und ſo weiter. Jan würde ſich über den Wechſel nicht allzuſehr den Kopf zerbrechen. Und Conſtance? Sie würde freilich ſchwe⸗ rer zu beruhigen ſein. Aber vielleicht trug es dazu bei, ſie zu einem raſcheren Entſchluß über Jan zu beſtimmen, und für den Jungen würde es nur gut ſein, wenn er bald erfuhr, was aus ihm werden ſollte. Mark lief die Treppe hinauf und ſchaute zu Jan hinein.„Beeil dich“, ſagte er,„wir können doch Fräulein Fabricius nicht warten laſſen!“ f Sie gingen ins Theater. Links ſaß Mark, rechts ſaß Jan, in der Mitte Elſe Fabricius. Es war ein wildes Stück von einem Mäschen, das ſich in Män⸗ nerkleidung ſteckte und unter die Seeräuber ging. Mark beugte ſich vor und ſah an dem Mädchen vor⸗ bei nach Jan aus. Jan hing ganz vorn auf dem Klappſitz und hatte ein ſtrahlendes Geſicht; der Mund war leicht geöffnet, die Wangen rot, der Schopf zer⸗ rauft. Es war eine wunderbare Geſchichte, ganz für ihn. Mark lehnte ſich lächelnd wieder zurück. Er hatte ein wenig Mühe mit dem altertümlichen Engliſch, das auf der Bühne geſprochen wurde, dann und wann neigte ſich das Mädchen zu ihm und überſetzte leiſe einen beſonders ſchwierigen Satz. Sie hatte Jans Arm unter den ihren gezogen und hielt ſeine Hand; ſie ſahen wie Geſchwiſter aus, und Mark wunderte ſich, daß Jan ihr ſeine Hand ließ, er war doch ſonſt ſo männlich. Empfand er am Ende ſchon, ohne zu wiſſen, wie gut es ſein konnte, ſo mit einer Frau zu ſitzen und wilde Abenteuer an ſich vorüberziehen zu laſſen? In der Pauſe war Jan einzig für das Mädchen da, Mark wurde wie ein fünftes Rad am Wagen behandelt und beluſtigte ſich. Als oͤer zweite Teil geſpielt wurde, ſagte ſie leiſe zu Mark:„Jan iſt ein entzückender Kerl. Ich würde mich in ihn verlieben, wenn er nur ein bißchen älter wäre.“ „Ja, wirklich?“ i „Wirklich, er unterhält mich ausgezeichnet.“ (Fortſetzung folgt) 1 Mittwoch, . und der Kostenpunkt? Modewünſche, vom Geldbeutel regiert Was darf eine Frau für ihre Garderobe ausge⸗ ben und wie teilt ſie ſich dieſe Summe am beſten ein?“ Dieſe Frage bildet nicht nur das Thema manchen häuslichen Zwiegeſpräches, ſondern ſie wird auch von Modefachleuten immer wieder erörtert, denn die Frau iſt ja auf allen modiſchen Gebieten als Käuferin wichtiger und einflußreicher als der Mann. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Frage nicht in allen Fällen die gleiche Antwort finden kann. Eine beruflich tätige Frau wird, ſelbſt wenn ſie die gleiche Summe für ihre Garderobe ausgibt wie die Hausfrau, doch eine andere Garderobeauswahl tref⸗ fen. Außerdem ſind natürlich der Beruf des Ehe⸗ mannes, geſellſchaftliche Verpflichtungen und auch das Alter einer Frau bei der Einteilung ihres Garde⸗ robegeldes von weſentlicher Bedeutung. Trotzdem wollen wir hier eine kleine Ueberſicht geben, die natürlich nur als Leitfaden gedacht iſt und jeweils variiert werden kann. Eine Umfrage, die wir unter Bekannten und freundlichen Leſerinnen hielten, ergab mit auffallender Gleichmäßigkeit, daß eine Frau mit rund 20 RM. im Monat ihre Garde⸗ robeausgaben beſtreiten muß. Wir nehmen an, daß dieſe Frau geſchickt genug iſt, ſich einen Teil ihrer Garderobe allein mit Hilfe eines Schnittmuſters zu nähen. Aber auch dann iſt der Spielraum noch nicht groß. Es gehört ſchon einiges Nachdenken dazu, mit 20 Mark im Monat für alle Gelegenheiten richtig angezogen zu ſein. Wir wollen einmal ein wenig mitdenken. Wichtig iſt zunächſt, daß man einen Grun d⸗ ſtock für ſeine Garderobe hat, d. h. einige Kleidungsſtücke, einen Mantel, ein Koſtüm und ein Kleid, die der Mode in Schnitt und Farbe wenig unterworfen ſind. Bei Mänteln und Koſtümen ſind das die ſchlichten, geraden Herrenſormen, bei denen ſich nur die Stellung und Breite der Revers ändert. Dieſer Verzicht auf modiſche Reize hat aber nur Sinn, wenn er begleitet wird von ſtrengen Anſprü⸗ chen an die Qualität der Stoffe. Das verlangt ein⸗ ach die Sparſamkeit.„Ich bin nicht reich genug, um mir billige Mäntel zu leiſten“, ſchrieb eine Leſerin bei unſerer Umfrage— mit vollem Recht. Gerade wer nicht viel Geld für ſeine Garderobe ausgeben kann, ſollte ſich zum oberſten Grundſatz machen, für wichtige Kleidungsſtücke, alſo Mäntel und Koſtüme, nur gute Stoffe zu wählen, damit man ſie nicht ſehr ſchnell zu erſetzen braucht und in der Zwiſchenzeit bis zur näch⸗ ſten Neuanſchaffung eines größeren Stückes kleinere Dinge, Bluſen und leichte Kleider kaufen kann. leider unterliegen natürlich mehr der Mode, aber wenn man ein bißchen nähen kaun, findet man in der Modenwelt immer wieder hübſche Vorſchläge, mit Hilfe von etwas neuem Stoff das alte Kleid umzuändern. Es lohnt ſich alſo, auch bei Kleidern ein gutes Material zu kaufen. Wieviel Woll⸗ und Seidenkleider braucht nun eine Frau im ganzen Jahr? Ich glaube, man muß dieſe Frage in einer anderen Form ſtellen, denn wir machen heute in der Mode nicht den Unterſchied zwiſchen Woll⸗ und Sei⸗ denkleid, ſondern zwiſchen Tages⸗ und Nachmit⸗ tagskleid, und auch hier ſind die Unterſchiede aft ſchon recht verwiſcht. Wer nicht viel Geld ausgeben kann, hüte ſich vor allzu auffallend gemuſterten Stoffen; man braucht ſich deswegen der Mode nicht völlig zu entziehen, wenn ſie gerade einmal Muſter verlangt; man kann ja auch vorſichtig mitmachen— vorſichtig und vor⸗ bauend. Außerdem iſt es praktiſch, ſich wegen des modiſchen Zubehörs auf eine, höchſtens auf zwei Farben für eine Saiſon einzurichten und die ge⸗ ſamte Kleidung auf dieſe Farbtöne abzuſtimmen. Kleider, die jede Frau unbedingt braucht und die ſie mit dem von uns angeſetzten Kleidergeld auch wäh⸗ rend eines Jahres erſchwingen kann, ſind: ein ſchlicht gearbeitetes Wollkleid, in der Farbe, die ſowohl zum Spormantel wie zum Wintermantel paßt. Ein Nachmittagskleid aus Seidenkrepp oder Woll⸗ krepp, das am beſten ſo gearbeitet wird, daß man ihm durch verſchiedene Garnituren immer wieder ein neues Geſicht geben kann. Eine kleine Jacke zu ſolch einem Kleid koſtet beim Stoffkauf den Mehr⸗ preis von zwei Metern, alſo nicht ſehr viel. Sie iſt aber praktiſch, denn ſie macht aus dem Kleid ein Komplet. Die Bluſe, die von der Mode mehrerer Jahre ein wenig in den Hintergrund gedrängt wurde, jetzt aber wieder neue Triumphe feiert, gibt natür⸗ lich einer geſchickten Frau viele Kombinationsmög⸗ lichkeiten. Wir ſchlagen alſo vor, ſich eine Brokat⸗ Bluſe anzuſchaffen, die einmal mit einem kurzen glockigen Rock getragen, aber auch über das ſchlanke, tief ausgeſchnittene Abendkleid gezogen werden kann und dann einen ſehr netten kleinen Theater⸗An⸗ dug ergibt. An Bluſen kann man überhaupt nicht genug haben und gerade, wenn man mit dem Klei⸗ dergeld ſehr ſparſam ſein muß, hilft eine neue Bluſe zum Koſtüm immer wieder zu neuem Ausſehen. Das Abendkleid wird in unſerem Fall am beſten immer dunkel gewählt; ſchwarze Seide iſt ein ſchönes, nicht zu teures Material und hat außerdem den Vorzug, daß man das alte Abendkleid noch im⸗ mer zu einem Nachmittagskleid umarbeiten kann. Wie dieſer für jede Frau äußerſt intereſſante Bei⸗ trag weitergeht, und zu welcher Verteilung der Aus⸗ gaben die Verfaſſerin Bachel le bei ihrem klugen Bekleidungsplan kommt, leſen wir in dem reich aus⸗ geſtatteten 2. Herbſtmodenheft für Oktober der „Neuen Modenwelt“, das auf vielen zum Teil bunten Seiten rund 90 neue Modelle zeigt und neben drei dyppelſeftigen Schnittmuſterbogen auch wieder eine Menge Anregungen für ſchöne Handarbeiten bringt.(Verlog Ullſtein, Preis des Heftes 80 Pfg.] Beſchlagene Fenſterſcheiben In dieſer Jahreszeit beſchlagen oft die Fenſter. Wer das verhüten will, reibe ſie mit folgender Mi⸗ ſchung ein: 30 Gramm Waſſer, 70 Gramm Glyzerin und einige Tropfen Ammoniak. So behandelte Scheiben beſchlagen nicht. 27. Oktober 1937 Im Plan des Berufserziehungswerles der Deutſchen Arbeitsfront, Kreiswaltung Mannheim, ſind einige Lehrgänge für Haus⸗ gehilfen enthalten, die wichtigſte Aufgabengebiete dieſer Arbeitskameradinnen behandeln und ihnen helfen ſollen, der Hausfrau eine wirklich ſelbſtändige Mitarbeiterin zu werden. Die Deutſche Arbeitsfront bietet den Hausgehilfinnen die Möglichkeit, ſich hier manche notwendigen Kenntniſſe anzueignen. So beginnen Ende Oktober zunächſt drei Lehr⸗ gänge, und zwar„Abendbrotgerichte“,„Backen“ und„Umändern von Kleidern und Wäſche“. Die Dauer der Lehrgänge erſtreckt ſich durchweg auf 10—12 Abende. Die Lehrpläne ſind umfaſſend und ermöglichen gründliches Erlernen der drei Ar⸗ beitsgebiete. In dem Lehrgang„Abendbrotgerichte“ wird z. B. das Herrichten von verſchiedenen Käſe⸗ platten, Gemüſeſalaten aus gekochten und rohen Ge⸗ müſen, Fleiſchſalaten mit Kartoffeln als Beigabe, Fleiſchplatten mit und ohne Zutaten, bunten Plat⸗ ten, Senfbutter uſw. gelehrt. Lehrgang „Backen“ behandelt die Fertigung der verſchiede⸗ nen Teigſorten wie Backpulverteig, Hefeteig, Mürbe⸗ Der Bitte nicht bloß im Sommer: Faſt hundert Millionen Mark Schade wird jährlich durch Motten und andere Hausſchäd⸗ linge angerichtet. Nicht die Mottenfalter, nach denen die Hausfrau ſo häufig Jagd macht, freſſen an den Wollſachen, ſondern deren Raupen. Fliegende Mot⸗ ten haben bekanntlich die Fortpflanzungstätigkeit be⸗ reits beendet. Motten raupen dagegen und die wenig bekannten, aber deſto gefährlicheren Käfer⸗ larven(pelz⸗, Teppich-, Meſſingkäfer uſw.) ſind ein ganz gefräßiges Volk, die es gerade auf die Stoffe abgeſehen haben, die bei uns ſelten und unendlich ſchwer zu erſetzen ſind. Da die Freßluſt der an menſchliche Behauſungen gebundenen Schädlinge durch die umgebende Tempe⸗ ratur ſtark beeinflußt wird, ſteht nicht nur bei Be⸗ ginn der wärmeren Jahreszeit verſtärkter Motten⸗ fraß unmittelbar bevor. Wird nämlich eine Wohnung täglich geheizt, ſo daß durchſchnittlich Temperaturen über 15 Grad Celſius herrſchen, freſſen die Tiere das ganze Jahr hindurch. Eime Generation folgt der anderen, ſo daß eine weib⸗ liche Motte innerhalb eines Jahres Stammutter von rumd einer halben Million Raupen werden bann. In ſolchen Fällen, die wohl die häufigſten ſind, muß nicht nur im Sommer etwas getan werden, ſon⸗ dern— und das iſt leider zu wenig bekannt— zu allen Jahreszeiten. Es genügt nicht, während des Sommers die Winterſachen„einzumotten“; es müſſen auch im Winter wollene Sommerkleider und Anzüge geſchützt werden. Nun erhebt ſich bei den Hausfrauen die berechtigte Frage: wie und womit vernichte ich dieſe nur einen Zentimeter großen und doch ſo gefährlichen Mitbe⸗ wohner meines Hauſes? Sonnen, Klopfen und Bür⸗ ſten ſämtlicher in Schränken und Truhen aufbewahr⸗ ten Sachen ſowie Ausfegen und Auswaſchen der Be⸗ hältniſſe iſt zwar eine vorbeugende Maßnahme, kann aber niemals von durchſchlagendem Erfolg ſein.— Auch Spritzmittel ſind zwar gute Bekümpfungs⸗ mittel gegen Fliegen und ſolche Inſekten, die direkt getroffen werden können; aber gegen die in Klei⸗ dungsſtücken uſw. verborgenen und in einem Fraß⸗ köcher(von den Raupen aus abgebiſſenen Wollfaſern und Spinnfäden hergeſtellt) verſteckt lebenden Mot⸗ tenbarven ſind dieſe nur bei Berührung wirkenden Flüſſigkeiten ziemlich machtlos. Es iſt durchaus zu empfehlen, beim Einkauf neuer Sachen mottenſichere Stoffe zu verlangen. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Sonntagmorgen im Schwarzwald 148. Jahrgang/ Nr. 497 Abendbrotgerichte · Backen Umändern von Kleidern und Wäsche Hausgehilfinnen lernen bei der DAf teig, mehrere Sorten Kleingebäck. Die Herſtellung von Torten aus Mürbeteig und Backpulverteig und das Anrichten verſchiedener Füllungen und Ver⸗ zierungen wird ebenfalls durchgenommen. In dem Lehrgang„Umändern von Kleidern und Wäſche“ wird von den verſchiedenen Textilrohſtof⸗ fen ausgegangen, um dann über die einzelnen Stoff⸗ arten zu den praktiſchen Arbeiten, wie Kräuſeln, Säumen, Buntſteppen, Auf⸗ und Anſetzen von Stof⸗ fen, überzugehen. Daneben werden Kenntniſſe in der Schnittgewinnung und⸗ veränderung, im Zuſchneiden und An probieren eines Hauskleides vermittelt. Auch die verſchiedenen Ver⸗ ſchlußarten werden behandelt. Ziel dieſes Kurſus iſt, die ſelbſtändige Anfertigung von einfachen Kleidungs⸗ ſtücken zu lehren. Die drei Lehrgänge ſind bewußt auf die Aufor⸗ derungen an Hausfrau und Hausgehilfin im Rahmen des zweiten Vierjahresplanes abgeſtellt. Ihr Beſuch ſollte alſo ſchon deshalb eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht ſein. Da nur eine beſtimmte Zahl Teilnehmer zugelaſſen werden kann, empfiehlt es ſich, Anmeldungen umgehend an die Deutſche Ar⸗ beitsfront, Kreiswaltung Mannheim, Reichs⸗ fachgruppe Hausgehilfinnen, L 4, 15, einzureichen. (Photo: M. Schubert) Gründliche Mottenbe kämpfung Von Dr. Fr. Burmeister, Universität Berlin Dabei handelt es ſich keineswegs nur um die mit Eulan behandelten Wollſtoffe aus tieriſcher Faſer, ſondern vor allem muß die Hausfrau wiſſen, daß ſämtliche Gewebe aus deutſcher Zellwolle motten⸗ ſicher ſind. Da aber viele Stoffe, Kleider uſw., noch nicht mottenfeſt ſind, mußten Mit⸗ tel gefunden werden, um alle nicht mottenfeſten Stoffe vor dem Verderb zu ſchützen. Mit Rückſicht auf die verſteckte Lebensweiſe der Mottenbrut kommen nur flüſſige oder feſte Mittel in Frage, die vergaſen und in alle Fugen und da⸗ mit in die Schlupfwinkel der Schädlinge eindringen können. So ſind die ſchädlichen Inſekten gezwun⸗ gen, das ſich entwickelnde Gas einzuatmen, wodurch insbeſondere Trübes Wetter Es iſt ein ſtiller Regentag, So weich, ſo ernſt und doch ſo klar, Wo durch den Dämmer brechen mag Die Sonne, weiß und ſonderbar. Ein wunderliches Zwielicht ſpielt Beſchaulich über Berg und Tal; Natur, halb warm und halb verkühlt, Sie lächelt noch, und weint zumal. Die Hoffnung, das Verlorenſein Sind gleicher Stärke in mir wach; Die Lebensluſt, die Todespein, Sie ziehn auf meinem Herzen Schach. Ich aber, mein bewußtes Ich, Beſchau das Spiel in ſtiller Ruh, Und meine Seele rüſtet ſich Zum Kampfe mit dem Schickſal zu. Gottfried Keller, mehr oder weniger ſchnell der Tod eintritt. Da Gas naturgemäß ſehr flüchtig iſt, muß unbedingt dar⸗ auf geachtet werden, daß die Vergaſung in dichtſchließenden Schränken, Truhen, Kommoden oder anderen Behältern vorgenommen wird. Je dichter das tödliche Gas in einer verſchloſſenen Kammer ſteht, deſto ſchneller wird die Abtötung vor ſich gehen. Feſte Vergaſungs mittel müſſen mög⸗ lichſt in Pulver⸗ oder Schuppenform zur Anwendung gelangen und nicht als Kugeln oder Platten, da ſie ſonſt zu langſam verdunſten. Von allen Vergaſungs⸗ mitteln muß geſagt werden, daß unbedingt eine be⸗ ſtimmte Mindeſtmenge verwendet werden muß, um eine ſchnelle und tödliche Wirkung zu erreichen. Zu wenig iſt gleichbedeutend mit gar nichts! Dies gilt beſonders mit Kampfer und Naphthalin, deren töoͤliche Wirkung ſehr gering iſt, während dieſe bei anderen Mitteln in feſter Form, z. B. Para⸗ dichlorbenzol, größer iſt. Während man von den Vergaſungsmitteln in feſter Form durchſchnitt⸗ lich 200 bis 500 Gramm pro Schrank(ein Kubik⸗ meter) benötigt, genügen bei einem flüſſigen Ver⸗ gaſungsmittel— zuſammengeſtellt und erprobt im Inſtitut für landwirtſchaftliche Zoologie der Univerſität Berlin— z. B. bereits 50 Gramm, um innerhalb von zwölf Stunden alle Lar⸗ ven uſw. reſtlos zu vernichten. Immer begehrt: i Das Herbſtkomplet Beigefarbenes Wollkleid mit Biberpelz (Preſſephoto, Zander⸗M.) ae ewe Jungfer Zwiebel mit den sieben Häuten „Hat ſieben Häute, beißt alle Leute“— klingt mir das alte Kinderrätſel im Ohr. Aber ſo bös, wie ſie da hingeſtellt iſt, iſt doch unſere gute be⸗ ſcheidene Helferin, die Zwiebel, wirklich micht, wenn ſie uns auch manchmal unfreiwillig zum Wei⸗ nen bringt. Sie iſt wie eine verkannte treue Magd, deren Wert und geleiſtete Dienſte uns erſt bewußt werden, wenn wir ſie entbehren müſſen. Von welch ungeheuer großem Nutzen die Zwiebel für unſeren Haushalt iſt, das merken wir, wenn ſie einmal knapp iſt. Ueberall iſt ſie uns eine treue, nie verſagende Hilfe, zu Suppen, zu Salaten, zu gebratenen Kartof⸗ feln, zum Fleiſch und ſeinen Tunken, zu Fiſch und Aufläufen, ja ſelbſt zum Kuchen. Viele Speiſen ge⸗ winnen durch ſie an Wohlgeſchmack, aber nie drängt ſie ſich vor, immer bleibt ihr Vorhandenſein im Hintergrund. Während ſie bei uns in Deutſchland meiſt nur die Rolle einer Zutat innehat, wird ſie in anderen Ländern— vor allem in ſüdlichen Ländern— ohne andere Beigabe gegeſſen. Wie ſich bei uns der Bauer ein Stück Geräuchertes zum Brot mit aufs Feld nimmt, ſo ſteckt er ſich oͤort ein paar Zwie⸗ beln ein und ißt ſie draußen zu ſeinem Hausbrot. Auch als Gemüſe wird ſie dort gern verzehrt. Und in Frankreich, dem Land der berühmten Zwiebelſuppe, hat dieſe die Stelle unſerer Weiß⸗ würſte nach durchtanzten Nächten eingenommen So wie man bei uns im Faſching zum Donis in München zu den Weißwürſten um 4 Uhr. früh geht, ſo läßt man ſich dort in den kleinen Gaſtſtätten, die um die großen Lebensmittelhallen herum liegen, eine Zwiebelſuppe ſchmecken. Zwiebeln ſind aber auch beſonders geſund, ſie wirken anregend auf den Blut⸗ kreislauf, und Zwiebelſaft iſt ein geſchätztes Mittel gegen bösartigen Huſten.. Und weil wir in dieſem Jahr beſonders viel Zwie⸗ beln haben, darum ſoll die deutſche Hausfrau auch mehr als ſonſt die Gelegenheit ausnutzen, ihre Spei⸗ ſen und Salate mit dieſer geſunden Beigabe zu wür⸗ zen und immer neue Gerichte auszuprobieren, bei denen die Zwiebel ihre altbekannten guten Eigen⸗ ſchaften neu bewähren kann. Hier nun eine Handvoll Rezepte: ranzö Eine 5 Keie ie zehn Stück) werden mit zwei Weißbrötchen gut verkocht. Man gibt on die Suppe etwas Salz, ganz wenig Zucker, ſowie Zitronen: ſaft, treibt ſie öurch ein Sieb und ſchmeckt ſie noch mit Suppenwürze gut ab. Die Suppe wird mit Röſtbrot an⸗ gerichtet. Schwäbischer 3 wa r Zwiebelkuchen 8 Aus 100 Gramm Mehl, 80 Gramm Butter, ganz wenig Zucker, Salz und ein Ei bereitet man einen feinen Mürb⸗ teig und formt daraus eine Kuchenplatte, die mit einem Rand verſehen wird. Dann ſchneidet man 1 Kilo Zwiebeln in Ringe und dämpft ſie in Butter glaſig. Sie werden kaltgeſtellt und mit 100 Gramm in Würfel geſchnittenem Speck,—4 Eiern, 1 Taſſe ſaurer Sohne, 50 Gramm Mehl, Salz und etwas Kümmel vermiſcht. Die Maſſe wird auf den Kuchenboden gefüllt. Der Zwiebelkuchen wird Stunden ausgebacken. . Geſchmorte Zwiebeln Gleichmäßig große Zwiebeln werden mit etwas Fett, ganz wenig Zucker und Salz in einer feuerfeſten Form zugeſetzt. Wenn ſich eine braune Soße gebildet hat, gießt man ganz wenig Waſſer auf, legt einen Deckel auf die Form und läßt die Zwiebeln kangſam gar ſchmoren, Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim, 9 4 h. er. eee da Gas gt dar⸗ den ren 'oſſenen ing vor endung da ſie aſungs⸗ ine be⸗ uß, um en. 8! thalin, 1d dieſe Bara⸗ m von ſchnitt⸗ Kubik⸗ t Ver⸗ obt im Lo gie eits 50 le Lär⸗ Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe —— Ole Henkeliusinseſ Die Bremſen haben verſagt Feder Fahrer iſt für die Fahrtüchtigkeit ſeines Fahrzeuges verantwortlich Walter iſt Sonntagsfahrer. Hin und wieder geht er in die Garage ſeines Bruders, der eine Repara⸗ ſurwerkſtatt hat, und darf ſich dort ein Fahrzeug ausſuchen. So wollten es die Brüder ausgemacht haben. Das mag ſtimmen oder nicht, jedenfalls er⸗ ſchien eines Tages Walter, um ſich ein Kraftrad mit Beiwagen zu holen. Sein Mädchen wollte er auch mitnehmen. Es war gerade keines da und ſo nahm er ſich eine Solorennmaſchine bnd baute ſich einen Beiwagen dran. Damit ging er auf„große Fahrt“ und gelangte ſchließlich, nachdem er ſchon 140 Kilo⸗ meter abgeklappert hatte, auch auf die Bergſtraße. Hier ereilte ihn dann ſein Schickſal. Die Vorgänge ſind geradezu ein Schulbeiſpiel für all das, was man nicht machen ſoll, wenn man mit einem fremden Fahrzeug, und dazu noch mit einer Rennmaſchine, unterwegs iſt. Auf lange Sicht verlief die Bergſtraße dort, wo das Unglück geſchah, kerzengerade. In 80 Meter Entfernung vor Walter fuhr ein Perſonenwagen ungefähr mit der gleichen Geſchwindigkeit wie Wal⸗ ters Motorrad, nämlich mit„60 Sachen“. Vor dem Perſonenwagen trottete gerade ein Fuhrwerk dahin. Walter ſah, wie der Perſonenwagen erſt nach links zum Ueberholen anſetzte, aber dann durch ein ent⸗ gegenkommendes Fahrzeug, ebenfalls einen Per⸗ ſonenkraftwagen, daran gehindert wurde und daher die Geſchwindigkeit herabminderte, wie ſpäter feſt⸗ geſtellt ungefähr auf 15 Kilometer. Walter war auf Scheibe und wollte nun auch bremſen, aber es packte ihn„lähmendes Entſetzen“, die Bremſen ver⸗ ſagten! Er konnte noch ſo feſt auf das Pedal treten, ſie gingen nicht. Da tat er das erſte, was man rein fahrtechniſch energiſch rügen muß; er ſtellte ſich auf,„um mit dem ganzen Körpergewicht“ den Bremſen nachzuhelfen. Das war mehr wie verkehrt, denn dadurch entlaſtete er ja gerade das Hin⸗ terrad, das bremſen ſollte. Natürlich war von einer Bremswirkung nun erſt recht nichts mehr zu mer⸗ ken. Zwei Möglichkeiten gab es alſo nur noch: ent⸗ weder auf den Perſonenkraftwagen auffahren oder, und das war noch weit ſchlimmer, nach links aus⸗ biegen und mit dem entgegenkommenden Perſonen⸗ kraftwagen zuſammenzuknallen. Walter dachte aber in ſeinem„lähmenden Entſetzen“, das ihn auch ver⸗ hinderte, die Handbremſe einmal zu verſuchen, nicht mehr an das entgegenkommende Fahrzeug und ſchon bog er links aus. Es gab einen fürch⸗ terlichen Knall. Das Mädchen flog aus dem Bei⸗ wagen und blieb tot liegen, Walter ſauſte über den ganzen Perſonenwagen weg und trug ſchwere Verletzungen davon und ſchließlich machten die Wageninſaſſen mit den Glasſplittern der Windſchutz⸗ ſcheibe recht gefährliche Bekanntſchaft. Selbſt für den blutigſten Laien war hier voll⸗ kommen klar, wer die Schuld an dem traurigen Ende der Fahrt trug. Walter hätte allen Grund ge⸗ habt, recht klein beizugeben und froh zu ſein, wenn man ihm nicht die harte Strafe zudiktierte, die er eigentlich verdient hatte. Statt deſſen ſetzte er ſich aufs hohe Roß und wollte die ganze Schuld von ſich abwälzen, daß er behauptete:„Die Bremſen haben verſagt“, und das habe er ja nicht wiſſen können. Da er nichts von techniſchen Dingen ver⸗ ſte he, habe er ſie auch nicht nachgeprüft— aber einen Beiwagen konnte er recht gut abmontieren. Die Hanoͤbremſe habe er nicht gezogen, da ihn ja das ge⸗ wiſſe„lähmende Entſetzen“ gepackt habe, das nach den Berechnungen dann immerhin ſieben Sekunden ge⸗ dauert hätte, was erfahrungsgemäß kaum der Fall ſein konnte. Uebrigens hat der Herr, der von techniſchen Dingen nichts verſtehen will, in der Ga⸗ rage aus einem ſchweren Wagen die Batterie aus⸗ gebaut und in die vordere Spitze des Beiwagens verſtaut, um Licht zu haben Das hatte natürlich eine Schwerpunktsverlagerung zur Folge, die nicht unweſentlich an der ſchlechten Bremswirkung ſchuld war. Der Bruder und Beſitzer der Renn⸗ maſchine erklärte, daß er ſelbſt es ſchon mit einem Beiwagen verſucht und dabei feſtgeſtellt habe, daß die Bremſen das nicht aushielten, was„natürlich“ ſein Bruder nicht gewußt habe. Im Grunde ſpitzte ſich aber die Verhandlung darauf hin zu, ob auch ein Fahrer, der mit tech⸗ niſchen Dingen nicht vertraut iſt, verpflichtet ſei, vor Antritt der Fahrt die Bremſen zu prüfen, was ja nun wirklich keiner„techniſchen Kenntniſſe“ bedarf. Das Gericht ſchloß ſich dem Sachverſtändigen an und betonte mit aller Entſchiedenheit, daß jeder Fah⸗ rer verpflichtet iſt, vor Antritt der Fahrt ſich von der Fahrtüchtigkeit ſeines Fahrzeuges zu überzeugen und verurteilte Walter zu 6 Monaten Gefängnis.—a— Dder Sammler ruft zum Winterhilfswernk des Deuiſchen IA Volkes?— S Rio biſt auch Du gemeint. Feuerwehrſchlußübung in Edingen * Edingen, 26. Okt. Die Freiw. Feuerwehr Edingen hielt ihre diesjährige Schlußübung ab, wo⸗ bei die Häuſerreihe Hauptſtraße 78—88 als Brand⸗ objekt angenommen war. Unter Mitwirkung Halbzuges Edingen der Sanitätskolonne wurde die geſtellte Aufgabe in befridigender Weiſe gelöſt. Auch Kraftomnibusfahrten eingeſtellt * Landau, 24. Okt. Die Kraftomnibuslinien auf der Deutſchen Weinſtraße werden, gleichfalls wegen der großen Verſchleppungsgefahr der Maul⸗ und Strümpfe Kauft man bei Strumpf-Hornung, 0.5 des 87⁰ Klauenſeuche, von den Orten der Südpfalz nach den noch unverſeuchten Orten der Unter⸗ und Mittel⸗ haardt mit ſofortiger Wirkung eingeſtellt. UI Viernheim, 23. Okt. Durch Kreisſchulrat Sie⸗ bert wurde der neue Schulleiter, Kreiswalter Leh⸗ rer Hartmann— der mit der Leitung der bei⸗ den hieſigen Schulen(Schiller⸗ und Goetheſchule) betraut iſt— in ſein Amt eingeführt. Der neue Schulleiter iſt als tüchtiger Schulmann bekannt. * Ettlingen, 26. Okt. Im 67. Lebensjahr iſt Fa⸗ brikant Gottlieb Hack, Mitbegründer und Teilhaber der Eiſenwarenfabrik Ettlingen, geſtorben. Die„Deutſche Märchenbühne“ in Mannheim. Die „Deutſche Märchenbühne“ veranſtaltet im Gloria⸗Polaſt eine Aufführung von„Schneewittchen und die ſieben Zwerge“. Es handelt ſich um eine Bühnenauf⸗ führung und nicht um einen Film. Die Deutſche Märchen⸗ bühne iſt in Mannheim nicht mehr unbekannt und hat überall große Erfolge erzielt. Saubere 8897 onatsfrau ————- eee eee Kinder. Offene Stellen 10 Bohr- oder Hüfsbohrmeister zum sofort. Eintritt gesucht. johannes Brechtel Ludwigshefen 8. h. 80¹⁴ Wegen Verheiratung meiner jetzigen Verkaufskraft ſuche zum 1. 12. 37 eine tüchtige Verkäuferin in Dauerſtellung. Gute Behandlg. und guter Lohn. 8012 Metzgerei Mater, Alphorn⸗ 5 ſtraße 48. Die N. Ff Z lSser! Hei dabeige Weser) z. Büro reinigen vorm. 77-8 U. täglich geſucht. Ad reſſe i. d. Ge⸗ ſchäftsſt. 8397 Jüngeres Mädchen bis nach d. Spü⸗ len oder ſaubere Frau für vor⸗ mittags B86 geſucht. Im Lohr Nr. 50 Heil. olteken 1. Hypolfre ca. Mk. 2700.— auf autes Haus, Altſtadt. m. Mk. 300.— Nachlaß zu verkaufen durch: J. Zilles Immobilien⸗ u. Hyvothek.⸗Geſch., gegr. 1877, L 4, 1. 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Des großen Andtenpges wegen bitten ir moglichst die Nachmittegs- Ein auf und Se Hriminal- 5 Oller Rätsel, voller Spannung regendes Abenteuer ns ation! lägllch:.00, 4. 35,.35,.40 Für jugendliche nicht zugelassen! EIIIHIHIR PLA TF F ——ê— 5 5 ilona! 1 „Jas Schweigen Votstellungen zu besuchen. IILILILILII Phete-Kloes betreut seine Hunden(5 s elt 4 Jahrzehnten zu ſhrer vollsten Zufriedenheit. Werden auch 8e sein Hunde! Den C2, 15 MNaseaſeliles Zohläfen beseſtigt ohne Storung det tegl. Arbelt gesſohts- und Körper- massagen, Hand- und Fufppflege. Geschw. Steinwand, p 5, 13 Fernruf 280 13 3200 Parade · platz hohle Wangen u. National- Th Spanisch Anfang 20 Uhr. Mittwoch, den 27. Vorstellung Nr. 60 II. Sondermiete M Nr. 3 Heitere Oper in 2 Akten(nach Heinrich Laube) von Eugen Bodart Ende geg. 21.45 Uhr Ster anbei Oktober 1937 Miete MNr. 6 6 Nacht in Walde“ Ludy/ ig Ganghofer's einzig- artige, unvergeßliche Dichtung in den Heupttollen: Mansi Knoteck Paul Richter H. A. Schlettow, Kine Merk, Friedrich Ulmer, usti Sterk- Gstettenbauer Ein konfliktreicher Herzensromen sus der boyefischen Betgwelt Töglich:.00, C. 10,.20 So. ab.00 m Gloria heute ausnahmsweise ab.50 Jugend nicht zugelassen! Zeumen · Olenliengex Ecke Schwetzinger- und Kleinfeldſtraße FERNRUF 426 97 Strabenbahnheltestelle Große Ausweahnl pflenzen, Kränze, Hetzen, kisen, Kreuze 8 1 Gärtnerei Kocher Z 1 Seb G. m. b. H. am Friedhof fleht 6 4 1 Der Blumen/ Pflanzen/ Anlage von 1 5805 fene Gräbern und Familienplstzen 8 Herren- Billige Frais! Beelle Bedienung! E. Assenheimer, E 2. 18 Sch Id Fernruf 50242 em fernrut 205 86(Planken) Delder 7984 2 Ades geit 5 N 7. 14 schöne Kränze, Blumen CQANZ 5— 7 in preiswerter Auswahl von Odawara- Karl Assenheimer, 0 2. 9 inari 8 rernrut 225 21(lunststr; Oskar 5 Lestinab! bb Ipien 7882 Krematoriu Familtenplätsen. Friguhof därtnerel Josef Quaisser Fernruf 512 28 Neuenlage und Unterhaltung von Gräbern und — klraunsbindereti— Blumen 3 mweg insigartig. 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Gemäߧ 4 der Verordnung des Miniſters des Innern vom 23. 3. 1898, das Auswanderungsweſen betr., bringe ich zur öffentlichen Kenntnis, daß dem Vertreter des Norddeutſchen Lloyd in Bremen, Herrn Heinz Tilleſſen in Mann⸗ heim, unterm 19. Oktober 1937 ge⸗ mäß 5 11 des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1897 über das Auswande⸗ rungsweſen für ſeine Perſon die Erlaubnis erteilt wurde, bei der Beförderung von Auswanderern nach außerdeutſchen Ländern als le 20 Gebr., gut erhaltenes Sehlafzimmer aus gutem Hauſe, ſowie gebr. kl. Akten- Rolflschrank zu kaufen geſucht. Angebote unter wie dieſe kleine Anzeige von Ihnen beachtet wird, ebenſr N F 15 an die Geſchäftsſt. 000 leſen auch ane nene Perser Teppich NMa⸗Anzeige. und 2 Brücken zu kaufen geſucht. Bei regelmäßi⸗ Angebote unter N E 14 an 95 gem Erſcheinen Geſchäftsſtelle d. Bl. 5902 erhalten Sie bis zu 20 v. H. Nachlaß. Anzeigen der Neuen Mann⸗ heimer Zeitung ſind wirkſame und billige Werbehelfer! 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