8 . N 1 „ Berſtärkte zufammenarbel 1 neue Mannhei Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 18, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1 Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ſtra Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim keinerlei Nachlaß gewährt. erteilte. Aufträge. Für Familien ⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich Ausgabe 25 7 Ausgaben .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn Mittwoch, 10 November 1937 148. Jahrg.— Nr. 520 Chamberlains große Hoffnung Erklärungen des engliſchen Miniſterpräſidenten über die engliſche Außenpolitik Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 10. November. Miniſterpräſtdent Chamberlain erfüllte geſtern eine der traditionellen Pflichten des engliſchen Außen⸗ miniſters Er ſprach auf dem Bankett, das der neue Lordmayor von London dem am Hofe von St. James akkredidierten diplomatiſchen Korps gab, über die engliſche Außenpolitik. Er bemühte ſich, für alle augenblicklichen Widerwärtigkeiten ein Gegengewicht zu finden. Dem Krieg in Spanien ſtellte er die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Freundſchaft, dem Krieg in China die Ausſichten auf eine Engergeſtaltung der engliſch⸗ame⸗ rikaniſchen Beziehungen, der völligen Unordnung der Weltwirtſchaft die erſtaunliche Belebung einzelner nationaler Wirtſchaften, die England nach Chamber⸗ lains Anſicht auf den Stand des guten Jahres 1929 zurückgebracht hätte, gegenüber. Ueber das Verhältnis zu Deutſchland und Italien ſagte Chamberlain wörtlich:„Was un⸗ ſere Beziehungen zu den beiden großen Mächten an⸗ langt, die jetzt ſo eng oͤurch das verbunden ſind, was als Achſe Berlin—Rom bekanntgegeben iſt, wolle er nur folgendes ſagen: Es war der ernſteſte Wunſch der Regierung Seiner Majeſtät, gute Beziehungen auf einer Grundlage gegenſeitiger Freundſchaft und Verſtändigung errichtet zu ſehen.“ Ferner wiederholte Chamberlain den neuerdings in einem Lieblingsgedanken der engliſchen Außen⸗ politik gewordenen Standpunkt, daß es dem Frie⸗ den nützlich ſei, gewiſſe Fragen der gegenwärtigen internationalen Politik der öffentlichen Erörterung zu entziehen und in diplomatiſcher Abgeſchloſſenheit zu verhandeln. In der Preſſe wird dieſer Geſichtspunkt unter⸗ ſtrichen, offenbar in der Hoffnung, daß die engliſche Regierung damit wenigſtens ihre Verhandlungsbe⸗ reitſchaft habe betonen wollen. Das größte Intereſſe ruft jedoch die Andeutung Chamberlains hervor, daß Ausſichten für eine Zuſammenarbeit Englands mit den Vereinigten Staaten beſtünden. Sie iſt der große Hoffnungsanker für die engliſche Politik geworden. Durch den neuen Handelsvertrag hofft man die weltwirtſchaftlichen Probleme aufrol⸗ len und durch eine politiſche Ueberlegung eine Reihe heikler außenpolitiſcher Fragen vor allem im Fernen Oſten, löſen zu können. „Daily Telegraph“ nennt die Ausſichten, die Be⸗ ziehungen zu den Vereinigten Staaten enger zu ge⸗ ſtalten, einen Silberſtreifen, den der Chinakrieg zur Folge gehabt hat. Die„Times“ mißt in ihrem Leitartikel gleichfalls das Hauptgewicht Chamberlains Ausführungen über das Verhältnis Englands zu den Vereinigten Staa⸗ ten bei. Die geſamte Wirtſchaftspolitik Englands und des Weltreichs hänge eng mit der Wirtſchafts⸗ politik der Vereinigten Staaten zu⸗ ſammen, und aus dieſem Grund ſei eine Prüfung der Frage, wie eine enge wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Zuſammenarbeit hergeſtellt werden könne, oͤrin⸗ gend notwendig. Die Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staa⸗ ten ſteht auch im Mittelpunkt oͤer Verhandlungen, die Außenminiſter Eden gegenwärtig in Brüſſel führt. Wichtige Dreierbeſprechungen in Brüſſel Norman Davis, Eden und Delbos ſuchen nach Gemeinſchaftslöſungen (Funkmeldung der NM.) + Paris, 10. November. Wie der„Petit Pariſien“ wiſſen will, werden Eden, Delbos und Norman Davis am heutigen Mittwoch in Brüſſel newe Beſprechungen haben, die als Fortſetzung der bereits in der letzten Woche zwiſchen dieſen drei Staatsmännern auf⸗ genommenen Fühlungnahme zu gelten haben. Im Zuſammenhang mit den inzwiſchen eingetre⸗ kenen Ereigniſſen wie vor allem dem deutſch⸗ita⸗ lieniſch⸗ſapaniſchen Abkommen gegen den Kommunis⸗ mus, dem die drei Staatsmänner beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit ſchenken würden, dürften dieſe Beſprechungen von größter Bedeutung ſein. Ohne Zweifel würden Eden und Delbos ſich aber auch über die Spanienfrage unterhalten, die durch den engliſchen Entſchluß, ſich durch einen Generalagenten bei der Nationalregierung vertreten zu laſſen, eine ganz neue Wendung genommen habe. Litwinow will Brüſſel verlaſſen anb. Brüſſel, 9. November. Wie man hört, wird Litwinow⸗Finkelſtein heute abend Brüſſel verlaſſen, um nach Moskau zurückzu⸗ reiſen. Die Sowjetunion wird für den weiteren Fortgang der Konferenz durch den ſtellvertretenden Volkskommiſſar Potemkin vertreten ſein. In ſeinen Unterredungen mit Norman Davis und anderen Delegierten hatte Litwinow⸗Finkelſtein ſeine Unzu⸗ friedenheit über die Methoden der Brüſſeler Kon⸗ ferenz ausgeſprochen und vor allem beanſtandet, daß man verſucht habe, trotz„ſeiner Warnungen in der Eröffnungsſitzung mit dem Angreifer“ ins Geſpräch zu kommen. Nach der Eroberung Schanghais: Japanische Offensive gegen Nanking? „Das chineſiſche Problem muß ein für allemal gelöſt werden“ — Schanghai, 10. November.(U..) Um Mitternacht haben geſtern die chineſiſchen Truppen den Rückzug aus dem ganzen Kampf⸗ abschnitt im Weſten von Schanghai begonnen. Aus⸗ ländiſche militäriſche Beobachter glauben, daß die chineſiſchen Truppen verſuchen werden, ſich dem Geg⸗ ner noch einmal auf der Linie Naziung— Thingpu —Sungkiang zu ſtellen. Als Ergebnis dieſes Rück⸗ zuges verlieren die Chineſen nunmehr den Kontakt mit der Internationalen Niederlaſſung, und während ihr linker Flügel noch am Yangtſe— bei Liuho— berankert iſt, hat der rechte im Augenblick keinen fe⸗ ſten Stützpunkt mehr. Die Frage iſt jetzt, ob ſich die Japaner damit be⸗ auügen werden, einen militäriſchen Kordon um Schanghai zu ziehen oder aber, ob ſie den Gegner ae in das Innere des Landes drän⸗ n werden. Sollte es ſich erweiſen, daß die damofkraft und die Moral der chineſiſchen Truppen urch den jetzt begonnenen Rückzug gebrochen wird, daun iſt wahrſcheinlich damit zu rechnen, daß General Matſnui verſuchen wird, bis nach Nan⸗ king vorzuſtoßen. Im Mittelpunkt der Kampfhandlungen am Mitt⸗ wochvormittag ſtand der Schanghaier Stadtteil Nantao, wo die japaniſchen Truppen eine durch⸗ greifende Säuberungsaktion gegen die dort zurück⸗ gebliebenen kleineren Abteilungen verſchiedener chineſiſcher Diviſionen eingeleitet haben. Lebhafte Schiffsbewegungen auf dem Wangpu⸗ Fluß deuten auf Vorbereitungen zum Eingreifen der japaniſchen Flotte hin, womit vielleicht auch eine Verſtärkung der Seeſperre gegen chineſiſche Schiffe verbunden ſein wird. Flucht der chineſiſchen Bevölkerung dnb Schanghai, 9. November. Im Verlauf des Vordringens der japaniſchen Truppen ſind Spähtrupps bis zu dem Waſſerlauf vorgedrungen, der von der Mitte der Südgrenze der franzöſiſchen Konzeſſion bis zum Whangpu⸗Fluß ver⸗ läuft. Das Abrücken der chineſiſchen Truppen hatte eine panikartige Flucht der Bevölkerung aus der franzöſiſchen Konzeſſion zur Folge. Dabei ſpielten ſich an den Toren der Konzeſſion wilde Szenen ab, in deren Verlauf über 100 Perſonen verletzt wur⸗ den. Der Anſturm der Flüchtlinge auch aus Pu⸗ tung und den weſtlichen Gegenden Schanghais hält an und verſchärft das Flüchtlingsproblem in der internationalen Niederlaſſung. Tauſend verſprengte London-Waſhinglon Der 9. November in München Blutordensträger in der grauen Unſſorm der erſten vom 9. November 1923 in die Feldherrnhalle. Sturmabteilungen tragen Kränze für die 16 Taten (Weltbild, Zander⸗M.) Der Führer ehrt die Toten vom 9. November. Im Vordergrund die Blutfahne. Dahinter Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg. (Bildtelegramm, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) — ͤ Pk d p chineſiſche Soldaten wurden beim Betreten der fran⸗ zöſiſchen Konzeſſion entwaffnet. n „Ein für allemal“ dnb. Ro m, 9. November. Der japauiſche Kriegsminiſter Sugiyama hat dem Stefani⸗Vertreter in Tokio einige Erklärungen ab⸗ gegeben, in denen er erklärt, Japan ſei heute ent⸗ ſchloſſen, jeden Krieg und jeden Kleinkrieg durch⸗ zuführen und man ſolle dies wiſſen. Wenn nötig, werde man auch über Nanking hinaus⸗ gehen. Das chineſiſche Problem müſſe ein für alle⸗ mal gelöſt werden. Botschafter von Ribbentrop wieder in London,. Botſchafter v. Ribbentrop traf am Dienstag im Flug⸗ zeug wieder in London ein. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an für fernmündlich 0 1 1 1 17 8 wieder ruft der Sprecher die 2. Seite/ Nummer 520 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. November 1937 Vom Opfergang zum Siegeszug: er hiſtoriſche Marſch der Blutordensträger Der Führer und Bewegung, Staat und Volk ehren die, die damals fielen unh. München, 9. November. . Im ſchmuckloſen Braunhemd, ohne Kopfbedeckung, ſo wie einſt vor 14 Jahren, traten die Mämner des 9. November 1923 auch in dieſem Jahr am Tag des hiſtoriſchen Zugs zur Feldherrnhalle zu dem Marſch an, der geheiligte Tradition im neuen Deutſchland geworden iſt. In 12er Reihen traten ſie an. Voran die Blutfahne, wie damals von Grimminger getragen— dann das Führerkorps und anſchließend, tief geſtaffelt in 60 Reihen, die Träger des Blut⸗ ordens, als erſte unter ihnen Schweſter Pia. Ihnen folgten die Blutordensträger der Wehrmacht und der Polizei. Während die Aufſtellung des Zugs ſich vollendet, reihen ſich Träger bekannter Namen in die Führer⸗ gruppe ein: ſo Hermann Göring, Heinrich Himmler, Hühnlein, Ullrich Graf, Dr. Weber, Dr. Frick, Wil⸗ helm Brückner, Alfred Roſenberg, Dr. Frank, Amann, Schwarz, Adolf Wagner, Hermann Eſſer, Chriſtian Weber und andere bewährte Mitkämpfer und alte Weggenoſſen des Führers. Hinter der Führergruppe ſchließen ſich an: Kompanieführer des Regiments„München“ 1923 und der Stoßtrupp„Adolf Hitler“. Jubelnde Heilrufe künden neun Minuten nach zwölf Uhr das Nahen des Führers, der nach dem Verlaſſen des Wagens jedem einzelnen aus der Führergruppe ernſt die Hand drückt. Julius Streicher ſetzt ſich an die Spitze des Zugs. Hermann Göring gibt den Befehl:„Der Marſch beginnt!“ Die braunen Pylonen auf beiden Sei⸗ ten des Marſchweges lodern auf, dumpfer Trommel⸗ wirbel ertönt, das unſterbliche Kampflied Horſt Weſ⸗ ſels erklingt. Während der Führer an den erſten Pylonen vorüberſchreitet, melden ſich„zum Appell“ Dietrich Eckart, Herbert Norkus, Walter Wagnitz, Hans Maikowſki Hinter Julius Streicher und der Blutfahne folgt mit dem Führer die Führergruppe des 9. November 1923, ihnen ſchließen ſich die alten Kämpfer an. In der den Blutsordensträgern fol⸗ genden Gruppe der Reichsleiter ſieht man u. a. Dr. Goebbels, General v. Epp, Dr. Ley, Dr. Dietrich, Hierl. Es folgen die Gauleiter, die Hauptdienſt⸗ leiter der Reichsleitung, die ſtellvertretenden Gau⸗ leiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer der SA, SS, des NS und des NS, die Ober⸗ gebietsführer, Gebietsführer, die Hauptamtsleiter der Reichsleitung, die Arbeitsgauführer des Reichs⸗ arbeitsdienſtes. Zwei Stürme SA, je ein Sturm NS und NS, je eine Abteilung Politiſche Leiter und Reichsarbeitsdienſt ſowie ein Sturm Ss ohne Fahne bilden den Abſchluß des Zuges. nan den Pylonen lodern die Flummen. Immer Namen Ermordeter zum letzten Appell, immer wieder dröhnt der Trom⸗ melwirbel und klingt leiſe und verhalten das Horſt⸗ Weſſel⸗Lieb. 3 Den Roſenheimer Berg hinab nimmt der Zug ſeinen Weg durch die gewaltigen Menſchenmauern zu den Ludwigs⸗Brücken, über die Zweibrücken⸗Straße und den Iſartor⸗Platz, hinein in das Tal, dann über den Marien⸗Platz, wo rieſige Banner vom Rathaus wehen, weiter durch die Wein⸗ und Peruſa⸗Straße zur Reſidenz⸗Straße.. Der weite Platz vor der Feldherrnhalle iſt wie⸗ derum zur ernſten Feierſtätte geworden. Hinter den über 500 Standarten der Bewegung, die den Platz umſäumen, flattern die Fahnen der DA vor den Tribünen zu beiden Seiten des Platzes. Um 12 Uhr ſchreiten 92 alte Kämpfer, Kameraden des 9. November 1923, die Stufen gur Feldherrnhalle hinauf, nehmen die Kränze von den 16 Pylonen und faſſen dann auf der Nordſeite des Platzes gegenüber der Feldherrnhalle Poſten, um ſich ſpäter dem Marſch der alten Kämpfer anzuſchließen. Es iſt 12.15 Uhr. Die Lautſprecher übertragen die leiſen Klänge des Horſt⸗Weſſel⸗Liebs, Trommel⸗ wirbel ſetzt ein, das Zeichen, daß der hiſtoriſche Marſch vom Bürgerbräukeller begonnen hat. Um 12.40 Uhr ſteht man von der Reſtdenzſtraße aus den Zug herannahen. Aus der Wache tritt Generalfeldmarſchall v. Blomberg mit dem Kommandierenden General des VII. Armee⸗ korps, General der Artillerie v. Reichenau, und nimmt dem Mahnmal gegenüber Aufſtellung. Der Name Horſt Weſſels ertönt. Der Zug macht vor dem Mahnmal halt, die 16 Schüſſe des Ehrenſaluts ödrbh⸗ nen über den Platz, und zu ſtillem Gruß erheben ſich die Arme. Die Blutfahne ſenkt ſich, die Reſidenz⸗ wache iſt unter Gewehr getreten, Kranzniederlegung des Führers: Als der letzte Schuß verhallt iſt, tritt der Führer aus der Reihe an das Mahnmal und legt einen gro⸗ ßen Lorbeerkranz nieder, nach ihm Generalfeldmar⸗ ſchall von Blomberg. Beide verharren in ſtillem Gedenken an dem Ehrenmal der Toten des 9. No⸗ vember, während das Lied vom guten Kameraden geſpielt wird. Dann reiht ſich der Führer wieder ein. An der Seite des Führers marſchiert nun Generalſeldmar⸗ ſchall von Blomberg mit, während General von Reichenau neben Gauleiter Adolf Wagner in den Zug tritt. In 12er⸗Reihen ziehen die alten Kampf⸗ genoſſen Adolf Hitlers mit erhobener Rechten an der Gedenktafel zu Ehren ihrer toten Kameraden vorüber. die von Von der Stätte ab, wo die 16 des 9. November 1028 ihr Leben hingaben, auf daß Deutſchland lebe, wandelte ſich der Weg des Opfers in die Straße des Sieges. Hell und freudig leuchten die ſieghaften Banner des Dritten Reiches. Das Deutſchland Lied erklingt, leiſe zuerſt, dann immer lauter werdend, feſtlich und freudig. Durch die Brienner⸗Straße geht der Zug, vorbei am Braunen Haus, zum König ⸗ lichen Platz. Auf dem Königlichen Platz und Marſchblöcke der SA, des NS, der Politiſchen 1 0 des Arbeitsdienſtes, der HJ und die Rekruten der SS⸗Standarten„Adolf Hitler“,„Deutſchland“ und„Germania“ angetreten. Freigelaſſen iſt nur eine breite Straße, die von den Propyläen zu den Ehrentempeln führt, wo die Feuerbrände der acht Opferſchalen ihr mattgelbes Licht auf die 16 Sarko⸗ phage gießen. Nationalſozialiſtiſche Jugend umran⸗ det den Königlichen Platz. 5 Um 12 Uhr marſchieren die Fahnen der Forma⸗ tionen durch die Propyläen. Einige Zeit ſpäter hat oͤie Spitze des Zuges den Königlichen Platz erreicht. Zwei SS⸗ Kompanien manſchieren durch die breite Gaſſe zwiſchen den Propyläen. Standarten der Be⸗ wegung, die die Nacht über vor der Feldherrnhalle Ehrenwache hielten, folgen. Die 32 Kranzträger mit 16 Kränzen des Führers ſchwenken zu beiden Seiten oͤer Ehrentafel ein, Julius Streicher mapſchiert in Begleitung der Blutfahne durch die Gaſſe der Stan⸗ darten zu beiden Seiten des Wegs, dahinter der Führer mit der Spitzengruppe ſeiner Alten Garde. Der Appell: Weihevoll klingen Fanfaren auf. Sie künden den Beginn des Appells. Der Führer, geleitet von Ju⸗ lius Streicher, der Blutfahne und ihrem Ehrengeleit der alten Kämpfer, ſchreitet langſam zu den Ehren⸗ tempeln. Der Sprecher der Partei, Gauleiter Adolf Wag⸗ ner, tritt zwiſchen die beiden Ehrentempel und ruft im Namen der Bewegung die Namen der 16 Ermor⸗ deten auf. 16mal hallt die Antwort über den König⸗ Die Vereidigung anb. München, 10. November. Abermals leuchteten am Dienstagabend Fackel⸗ ſchein und Opferfeuer der Pylonen wie in der Nacht zuvor auf eine nächtliche Feierſtunde vor der Feld⸗ herrnhalle. In Kompaniekolonnen tief geſtaffelt ſind die Rekruten der Leibſtandarte Adolf Hitler“, der SS⸗ Standarten„Deutſchland“ und„Germania“, des Nachrichtenſturmbanns, des Pionierſturmbanns, der Führerſchule Toelz und Braunſchweig und der To⸗ tenkopfverbände angetreten. Zwei Ehrennompanien der SS⸗Standarte „Deutſchland“ und der Leibſtandarte„Adolf Hitler“ flankieren den Block der Rekruten. Vor der Front ſteht das Führerkorps der SS und davor die Blut⸗ fahne. 7 Der Reichsführer SS Himmler erſcheint, der Kommandeur der Leibſtandarte, SS⸗Obergruppenfüh⸗ rer Sepp Dietrich, erſtattet die Meldung. Kurz vor Mitternacht erſcheint der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, üntd wird vom Reichsführer SS begrüßt. Vom Glockenturm der Theatinerkirche dröhnen zwölf eherne Schläge. Der Führer tritt aus der Reſidenz, an deren Pforte er vom Chef des perſönlichen Stabes des Reichs führers SS, SS⸗ Gruppenführer Wolf, empfangen wird. Reichsführer Sc Himmler meldet die zur Vereldigung angetrete⸗ nen Rekruten. Markig ruft die Stimme des Führers den Gruß zu„Heil— SS⸗Männer!“, donnernd ſchallt es zurück:„Heil mein Führer!“ Anruhiges Paläftina: àdnb. Jeruſalem, 9. November. 14 Kilometer von Jeruſalem entfernt wurden fünf Juden von noch unbekannten Tätern durch Schüſſe getötet. Einer von ihnen war ein Hilfs⸗ poliziſt, der jedoch wegen der Plötzlichkeit des Ueberfalles von ſeiner Schußwaffe nicht mehr Gebrauch machen konnte. — Jeruſalem, 10. November,(U..) Der Ueberfall auf die Steinbrüche von Kiry⸗ atanavim, bei dem fünf jüdiſche Arbeiter von Un⸗ bekannten durch Schüſſe getötet wurden, hat die bri⸗ tiſchen Behörden zu einer umfangreichen Verfol⸗ gungsaktion veranlaßt. Zwei Flugzeuge und eine Abteilung von mehreren hundert Soldaten ſind aus⸗ geſandt worden, um nach einer fünfköpfigen Araber⸗ bande zu ſuchen, die man für den Ueberfall verant⸗ wortlich macht. Die Straßen zwiſchen Kiryatanavim und Ramleh ſüdlich von Jeruſalem wimmeln von Militär⸗ und Auch nach Moskau? Delbos' neue Runbreiſe — Paris, 10. November.(U..) Die Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Del⸗ bos nach den ſüdoſteuropäiſchen Hauptſtädten iſt jetzt für Mitte Dezember geplant, vielleicht ſogar ſchon für früher. Die Reiſe ſoll vor allem dazu dienen, um War⸗ ſchau am Anſchluß an den kürzlich in Rom ge⸗ ſchloſſenen autikommuniſtiſchen Pakt zu hindern. Sowjetrußland übt zur Zeit auf Paris n Druck aus, um die Ausdehnung der Reiſe Delbos nach Moskau durchzusetzen. Man möchte dadurch die Beſtätigung der franzöſiſchen Lopalität des frando⸗ſowjetruſſiſchen Paktes erhalten. Beſonders die„Humanité“ ſetzt ſich für einen Beſuch des fran⸗ zöſiſchen Außenministers in Moskau ein, dem ſich diplomatiſche Beſuche in Warſchau, Prag und Buka⸗ reſt anſchließen ſollten. Halbamtlich wurde aber mit⸗ geteilt, daß die Reiſe Delbos nach Warſchau, Prag und Bukareſt gehen werde, u nd nicht nach Mos⸗ k a u. 5 N einen lichen Platz:„Hierl“. 16mal ſpielt der Muſikzug der Leibſtandarte oͤie Vergatterung. Und jedesmal tre⸗ ten zwei Kranzträger vor und tragen den Kranz der Unſterblichen in oͤen Ehrentempel. Kurze Befehle hallen über den Platz. Die Trom⸗ meln wirbeln. Adolf Hitler betritt die Tempel, be⸗ grüßt jeoen der hier ruhenden Helden, legt auf jeden Sarg den Kranz der Treue und des Danks, hält noch einmal Zwieſprache mit denen, die hier ewige Wache halten und begibt ſich ſodann wieder zurück dnb. München, 9. November. Der Führer ſandte am 14. Jahrestag des hiſto⸗ riſchen Marſches vom Bürgerbräukeller zur Feld⸗ herrnhalle folgendes Telegramm an General Luden⸗ dorff: „An Seine Exzellenz General der Infanterie a. D. Ludendorff, Tutzing am Starnberger See. Ew. Exzellenz! Aus Anlaß unſeres heutigen Erinnerungstages gedenke ich in Verehrung und Dank bar⸗ keit Ihres damaligen Einſatzes inmitten unſerer der&-Rekruten Der Führer macht den Rekruten die Bedeutung des Eides klar Es kommt der Kommandoruf„Helm ab zum Ge⸗ bet!“ Die Muſik intoniert das weihewolle Lied„Wir treten zum Beten“. Der Reichsführer Ss ſchreitet zur Vereidigung und ſpricht die Eidesformel vor. Die Rekruten legen den Schwur der Treue, der Tapferkeit und des Gehorſams ab. In einer kurzen Anſprache an die verſammel⸗ ten SS⸗Männer gedachte der Führer der Bedeu⸗ tung des 9. November und ſprach zu ihnen über den Sinn des Eides, den ſie auf dieſem für die Na⸗ tionalſozialiſten durch das Blutopſer der erſten Märtyrer geheiligten Platz leiſten, und der ſie dem neuen deutſchen Staat als ſein Schutz und ſein Schirm verpflichtet. „Ihr ſollt Träger ſein der Ehre und des An⸗ ſehens unſeres Volkes“— ſo rief der Führer den Männern vom Schwarzen Korps zu,„und überall und zu jeder Stunde ſollt Ihr deſſen eingedenk blei⸗ hen. Dann ſind all die Opfer, die unſer Kampf bis⸗ her erforderte, nicht umſonſt geweſen. Denn aus ihnen hat ſich das erhoben, was zahlloſe deutſche Ge⸗ nerationen vergeblich erſehnt hatten: ein Volk, ein Reich, eine nationale Ehre, und eine Bereitwilligkeit, dieſe Ehre zu ſchützen und zu verteidigen, wenn notwendig, unter Einſatz des Lebens.“ Der Führer ſchreitet durch die Reihen, jedem einzel⸗ nen der Rekruten feſt in die Augen ſchauend. Der Präſentiermarſch erklingt, und der Führer verläßt mit einem Abſchiedsgruß an die SS⸗Rekruten die Stätte der eindrucksvollen Feier, die damit ihren Abſchluß gefunden hatte. Fünf Juden von Arabern erſchoſſen Die umfangreiche engliſche Verfolgungsaknon bisher ohne Ergebnis Polizeitransporten. Der Chef der britiſchen Mili⸗ tärſtreitkräfte und der ſtellvertretende Polizeiinſpek⸗ tor ſind in Abugoſch eingetroffen, um von dort aus gemeinſam das Zuſammenwirken der Militär⸗ und Polizeiabtetlungen zu dirigieren. Ueber den Aufenthaltsort der verfolgten Araber⸗ bande liegt eine von einem der Beobachtungsflug⸗ zeuge abgeworfene Meldung vor, wonach eine Gruppe Araber zwiſchen den Dörfern Betthul und Saris geſichtet worden ſei. Die in dieſer Gegend eingeſetzten Polizeipatrouillen hatten ſchon vorher eine Spur aufgenommen, die in die gleiche Richtung führt. Gleichzeitig durchſuchen Truppeuabteilungen in langausgezogener Linie die Hügel rings um das Gebiet, in dem die Araberbande vermutet wird. Man glaubt in dieſen Arabern die gleiche Gruppe vor ſich zu haben, die ſeit Wochen in der Gegend von Betthul Ueberfälle auf vorüberkommende Trans⸗ porte verübt hat. Warſchauer Sowjet⸗Votſchafter abberufen Wahrſcheinlich auf Veranlaſſung der GPU f. Warſchau, 10. Nov. Wie verlautet, hat der Wärſchauer Sowjetbotſchaf⸗ ter, Dawtjan, ſeinen Poſten verlaſſen, um ſich aus dem politiſchen Leben, angeblich ſeiner Frau zuliebe, (2) die Mitglied der Moskauer Staatsoper iſt, zu⸗ vückzuziehen. Tatſächlich dürfte Dawtjan auf Veran⸗ laſſung der Gpu von ſeinem Poſten abberufen ſein. Das gleiche Schickſal widerfuhr dem Preſſeattache der Warſchauer Sowjetbotſchaft, Alexandrow und dem Taß⸗Vertreter Poſtnikow. Auch ſie befinden ſich zur Rechtfertigung in Moskau. Poſtnikow ſoll vorgewor⸗ ſen werden, ſich mit einem orthodoxen Geiſtlichen, einem alten Jugendfreund, in Wilna mehrfach ge⸗ troffen zu haben. N König Boris verlängert ſeinen Londoner Auf⸗ enthalt. Der ſeit einigen Tagen in London weilende König Boris von Bulgarien hat ſich entſchloſſen, ſeine Abreiſe um einige Tage zu verſchteben. auf ſeinen Platz in der Mitte vor den Ehrentempeln. Nun rückt die Wachtparade an. Der Führer der Wachtparade macht Adolf Hitler Meldung. Nach dem Vorbeimarſch tritt Adolf Wagner vor und kündet: „Die Nationalſozialiſten, die Rotfront und Reaktion am 9. November 1923, heute vor 14 Jahren erſchoſſen haben, ſtehen im Fünften Jahr des Dritten Reichs, im Jahre der Arbeit 1997 wieder auf. Sie beziehen am Königlichen Platz zu München die Ewige Wache.“ Adolf Wagner gibt das Kommando: Die Fahne hoch! Die langen Jahnen auf den hohen Maſten werden hochgezogen, während das Horſt⸗Weſſel⸗Vied erklingt. Der Appell iſt beendet. Jetzt begibt ſich der Führer zuſammen mit dem Gauleiter des Tra⸗ ditionsgaues zu den Hinterbliebenen, denen unmit⸗ telbar vor den Ehrentempeln Ehrenplätze einge⸗ räumt ſind. Der Führer drückt jedem einzelnen von ihnen die Hand. Dann verabſchiedet er ſich von der Führergruppe, die mit ihm den Erinnerungsmarſch marſchiert war, und verläßt den Königlichen Platz. Telegrammwechſel Führer-Ludendorff In Erinnerung an den gemeinſamen Marſch am 9. November 1923 Reihen zur Erhebung der deutſchen Nation. Mit meinen herzlichſten Wünſchen Ihr Adolf Hitler.“ General Ludendorff hat an den Führer folgen⸗ des Antworttelegramm gerichtet:„Ich danke Ihnen für das warme Gedenken und die herzlichen Wünſche, Auch meine Gedanken gelten heute mehr alg je unſerem damaligen gemeinſamen Einſatz für Dentſch⸗ lands Erhebung. Meine beſten Wünſche begleiten Ihr erfolgreiches Wirken für unſeres Volkes Auf⸗ ſtieg. Ihr Ludendorff.“ Ramſay Macdonald geſtorben dnb. London, 10. November. Der frühere engliſche Miniſterpräſident Ramſay Macdonald iſt auf der Ueberfahrt nach Südamerika einem Herzſchlag erlegen. Ramſay Macdonald hatte am 12. Oktober b. J. das 71. Lebensjahr vollendet. Seine hervorragende Bedeutung in der Politik Euglands lag vor allem darin, daß dieſer frühere Angehörige der Labour⸗ Party als Premierminiſter die erſte Nationalxegie⸗ rung bildete. Seitdem war Ramſay Macdonald Füh⸗ rer der Nationalen Arbeiterpartei Englands. . „Die politiſche Laufbahn Ramſay Maedonalds ge⸗ hört zu den eigenartigſten der britiſchen Partei⸗ geſchichte. Ramſay Maedonald, der Sphn eines ein⸗ fachen Landarbeiters in Loſſiemouth in der Grafſchaft Murayſhire, wandte ſich früh der Politik und der Betätigung in der Labbour⸗Partei zu. 1906 betrat Macdonald das erſtemal als junger Abgeord⸗ neter das Parlament. Fünf Jahre ſpäter bereits ſtand er als Führer an der Spitze der Labour⸗Partei. Dann kam der Krieg und mit ihm eine Entwick⸗ lung, die zunächſt die politiſche Laufbahn zu beenden ſchten. Macdonald nämlich gehört zu denen, die ſich damals der Teilnahme Englands am Kriege widerſetzten. In den Wahlen des Jahres 1918 wurde Macdonald geſchlagen, aber 1922 kehrte er wieder ins Unterhaus zurück und wurde Führer der offiziellen Opposition. Schon im darauf wurde er Min iſterpräftdent. enn er dieſes Amt auch nur kurze Zeit hekleidete, konnte er doch bald darauf als Miniſterpräſident ein zweites Labour⸗Kabinett bilden. Als dann die Stürme der Finanzkriſe über Eng⸗ land hinwegbrauſten, wurde Macdonald der 1 Führer einer Nationalregierung, in der die Konſervativen bereits die ausſchlaggebende Macht darſtellten. So wurde dann Baldwin bereits damals ſeine rechte Hand. 5 Von dieſem Zeitpunkt an bis vor wenigen Mona⸗ ten hat dann Macdonald die Geſchichte Englands mit beeinflußt. Als Baldwin ihn als Miniſterpräſiden⸗ ten ablöſte, blieb er, der ſich inzwiſchen eine eigene nationale Labour⸗Partei gebildet hatte, in deſſen Kabinett als Präſident des Geheimen Staats rates, Zuſammen mit Baloͤwin iſt er daun ausgeſchieben, um ſich ins Privatleben Münne Macdonald gehört zu den Männern, die die Nach⸗ kriegsgeſchichte Englands weſentlich beeinflußt haben. Heute ſind politiſche Anhänger und volitiſche Gegner Macdonalds davon überzeugt, daß er zu den ſtärkſten Perſön lichkeiten in der polttiſchen Parteigeſchichte Englands, genau ſo aber auch in der Geſchichte der Nachkriegsſahre des Empire gehört. Hauyptſchriftleiter und verantwortlich füt Politik; Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchelftleiters und verantwortlich filr Wweater Aug ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil. S e Lokaler Teil: Dr. e Sport: WI ler weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilverdlenſt Eurt Wilhelm Fennel 5 fümtliche in Mannheim, 8 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Spaffer, Berlin⸗Friebenau. Sentaſtraße Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rilckſendung nur„ eber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer 3 Dr. Fritz Bode& 8, anne N Verantwortlich fü igen und aftliche Mitteilungen: abel ash Kaude, Marche Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und K Mittag erſchelnen gleiches in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mitlag über 11009 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe B über 10000 5 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober über 2 000. f 4 5* 9 ah ka F AN N * Mittwoch, 10. November 1937 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgab⸗ 3. Seite“Nummer 520 Mannheim, 10. November. Fallen, die auf dich lauern. Lachend wehrſt du ab: Dich kann man nicht aufs Glatteis führen! Augenblick mal! Zugegeben, du biſt glücklicher Hausbeſitzer und auf deinem Grund⸗ ſtück iſt das ganze Jahr hindurch noch kein ein⸗ ziger Unglücksfall vorgekommen. Aber haſt du be⸗ dacht, daß nun die Herbſtſtürme beginnen, daß es nicht mehr allzu lange dauert, bis ſich Schnee und Froſt einſtellen? Triumphiere nicht zu früh— wer zuletzt lacht, lacht am beſten! Da, die Treppe, die in den Keller hinunterführt, iſt mehr als notdürftig beleuchtet, und in tem Gang, in den die verſchiedenen Kellerräume münden, brennt überhaupt kein Licht. Falle 1. Für jeden hier entſtehenden Unglücksfall biſt du mit ſchadenserſatzpflichtig, denn da die Treppe und der Flur für den allgemeinen Verkehr zugänglich ſind, müſſen ſie ausreichend beleuchtet ſein. Weiter: Was meinſt du zu der glattgelaufe⸗ nen Steintreppe, bei der außerdem das Trep⸗ pengeländer beſchädigt iſt? Es braucht bloß gefroren zu haben, die Hausbewohner haben Schnee und Eis⸗ ſtückchen an den Schuhen— und ſchon iſt der ſchönſte Unglücksfall da. Auch dafür mußt du aufkommen, mindeſtens teilweiſe, denn alle Treppen und Trep⸗ pengeländer haben ſich in einem ordnungsgemäßen Zuſtand zu befinden. Wie leicht kann man ausrut⸗ ſchen! Schon ſtark ausgetretene Treppen genügen, wenn es gefroren hat. Das Wichtigſte iſt darum ſtets, bei Glatteis zu ſtreuen. Hat die Stadtverwal⸗ tung nicht ausdrücklich die Streupflicht übernommen, ſo muß der Hausbeſitzer auf ſeinem Grund und Bo⸗ den ſtreuen. Doch der Winter macht nicht unten auf der Straße halt. Iſt das Dach nicht dicht, ſo ſchneit und regnet es durch. Bei der Schneeſchmelze werden loſe Ziegelſteine und Schornſtein aufſätze mit⸗ geriſſen und landen womöglich auf dem Kopf harm⸗ los vorbeigehender Straßenbenutzer. Auch von Bal⸗ konen, Skulpturen und Ornamenten löſen ſich bei ſtarkem Froſt oder Regen leicht Teile ab. Darum muß alles gründlich unterſucht und überholt werden, denn der Hausbeſitzer haftet auch für dieſen Schaden. Doppelter Schutz iſt eine Haftpflichtver⸗ ſicherung. raschl. 80 Jahre alt wird morgen Privatmann Adolf Schneider, O 7, 14. Schneider, der früher ein Zigarrengeſchäft betrieb, erfreut ſich großer Wert⸗ ſchätzung. Seit Jahrzehnten lieſt er die RMZ. Herz⸗ liche Glückwünſche! a Oeffentliche Belobigung. Dem Kaufmann Willi Faulhaber in Brühl, der am 4. Auguſt 1937 den acht Jahre alten Oskar Friedrich Schleyer in Brühl durch entſchloſſenes und mutiges Handeln vom Tode des Ertrinkens im Rhein gerettet hat, hat der Lan⸗ deskommitffar für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach eine öffentliche Belobigung ausgeſpro⸗ chen. „Sie ſind gefallen, damit Deutſchland lebe“ Die Gedenkfeier im Schloßhof Brigabeführer von Haldenwang ſprach— Sturmbannführer Bender vereidigte 105 SA- Anwärter Trotz der regneriſchen Witterung ließ ſich die Be⸗ völkerung nicht abhalten, in Maſſen der abend⸗ lichen Gedenkfeier im Schloßhof beizuwohnen Feierliches Halbdunkel lagerte über dem weiten Platz, da nur einige Scheinwerfer eingeſchaltet waren. Feuer loderten in den Brunnenbecken. Zu beiden Seiten der Rednertribüne waren je zwei Pylone mit Feuer⸗ pfannen aufgeſtellt. Als der Aufmarſch der Ehren⸗ formationen in einem nach dem Mittelportal zu offe⸗ nen Viereck erfolgt war, hatte ſich auch die Ehren⸗ tribüne mit den Vertretern der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der Stadt gefüllt. Kurz nach halbe9 Uhr begann die erhebende Feier unter den Klängen des Badenweiler Marſches mit dem Einmarſch der Fahnen, die hinter den Ehren⸗ gäſten Aufſtellung nahmen. Fanfaren des Jungvolks leiteten zu dem ausdrucksvollen Vortrag des Gedich⸗ tes über, das wir in der geſtrigen Nummer veröffent⸗ lichten. Dann ſpielte der Muſikzug der Standarte 171 unter Muſikzugführer Homann⸗Webaus Leitung mit feiner Abtönung die Feiermuſik zum 9. Novem⸗ ber von Erich Lauer. Brigadeführer von Haldenwang der mit weithin ſchallender Stimme die Gedächtnis⸗ rede hielt, führte folgendes aus: Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen! Deutſche Män⸗ ner und Frauen! Wie heute in ganz Deutſchland die Partei ange⸗ treten iſt, um den Tag des 9. November zu feiern, ſo iſt für uns alle dͤieſer Tag nicht nur ein Tag ſtil⸗ len Gedenkens, ſondern ein Tag der inneren Ein⸗ kehr, des frohen Bekennens zu den Worten des Füh⸗ rers:„Die Freiheit eines Volkes kommt nicht durch Reden, nicht oͤurch Proteſte und nicht oͤurch Demon⸗ ſtrationen, ſondern nur durch die Tat und durch die Erziehung zur Tat!“ Und ſo war auch der 9. November der Tag der Tat, der mit ſeiner großen Auswirkung alle Verſuche, das Reich zu zerſchlagen, vernichtet hat. Aber der 9. November hat auch volle Klarheit darüber geſchaf⸗ fen, daß wir uns nicht auf andere verlaſ⸗ ſen können, ſondern unſeren bitteren und harten Weg allein gehen müſſen. Wie jede bittere Schick⸗ ſalsſtunde ein Prüfſtein für die beſten Kräfte eines Menſchen iſt, ſo hat der 9. November alle Kräfte mobil gemacht, die in der Partei vorhanden waren, und hat uns ein unendliches Kapital an Trotz, Mut, Einſatzbereitſchaft und Kameradſchaft geſchenkt. Die⸗ ſer unbändige Trotz hat ſeine Auswirkung gefunden in den Worten, die an der Feldherrnhalle ſtehen: „Und ihr habt doch geſiegt!“ Meine deutſchen Volksgenoffen! Die ganz großen Entſcheidungen in dem Schickſal eines Volkes ſind immer mit ganz großen Opfern verbunden geweſen. Das größte Opfer, das ein Menſch bringen kann, iſt das Opfer ſeines eigenen Lebens. Darum wird man noch in Jahrhunderten in Ehrfurcht vor den Blut⸗ zeugen der Bewegung ſtehen, die am 9. November und in den folgenden Jahren Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr ihr Leben für die Bewe⸗ gung hingegeben haben. Wo ſtänden wir eigentlich heute ohne dieſes Opfer? Das eine iſt ſicher: Die Not in Deutſchland wäre ins Unendliche geſtiegen. Jede fremoͤe Macht wäre in der Lage, uns ihren Willen aufzuzwingen. Das haben die Männer des 9. November mit dem Opfer ihres eigenen Lebens verhindert. Man kann nie ge⸗ nug betonen, was dieſe Menſchen geleiſtet haben. Wenn geſagt wird, wir ſollten nicht über die Toten reden, wir ſollten nicht Trauerfeiern veranſtalten, ſo iſt zu erwidern, oͤaß wir immer an den ungeheuren Auftrieb denken werden, den der 9. November für die ganze Nation einleitete. Immer wieder waren es ſeitdem die Beſten der Nation, die ſich eingeſetzt haben, immer wieder waren es die Idealiſten, die kein Opfer, auch kein Opfer des eigenen Lebens, ge⸗ ſcheut haben, um die Idee der Bewegung durchzu⸗ ſetzen. Immer wieder finden ſich Männer, die in Deutſchland, Gott ſei Dank, nie fehlen, die auf den Ruf: Freiwillige vor! ſich an die Spitze ſtellen. Wenn dieſer oder jener klagt, daß er heute Opfer bringen muß, Opfer, die für die Freiheit unſeres Volkes notwendig ſind, dann müßte einem Jeden eigentlich die Schamröte ins Geſicht ſteigen, wenn er ſich überlegt, was ſein Opfer iſt, gemeſſen an dem Opfer der Männer des 9. November. Darum hat der Führer dieſe Männer bewußt vor das Angeſicht der ganzen Nation geſtellt. Er hat auf dem Königlichen Platz in München die ſteingewor⸗ denen Symbole einer Treue über den Tod hinaus erbaut. Und ſo ſehr dieſe Tempel Heiligtümer der Nation geworden ſind, ſo ſehr iſt der Königliche Platz mit der Ewigen Wache ein leuchtendes Fanal in die Zukunft. So gewiß, wie die Toten des Weltkrieges und die Kämpfer für ein neues großes Deutſchland in die Geſchichte eingegangen ſind, ſo wird die Jugend Jahr für Jahr die Reihen wieder auf⸗ füllen und mitmarſchieren in der großen Linie der Partei. Wie am 9. November hinter dem Front⸗ ſoldaten Adolf Hitler unſichtbar das Heer der toten Soldaten ſtand, ſo ſteht vor unſerm geiſtigen Auge die Armee der glaubensſtarken Jugend. So ſoll der 9. November für uns alle der Antrieb ſein, Deutſchland ſo groß und ſtark zu machen, wie es in der Geſchichte noch nie geweſen iſt. Unſere Trauer iſt Stolz, unſer Dank iſt Treue, unſere Zu⸗ kunft iſt Deutſchland! Ergreifende Ehrung der Gefallenen der Bewegung Als das von der Kapelle geſpielte Lied„Volk ans Gewehr“ verklungen war, kommandierte der Führer der Standarte 171, Sturmbannführer Bender: „Sämtliche Formationen ſtillgeſtanden! Senkt die Fahnen!“ Und nun wurden die Namen der Hek⸗ den verleſen, die am 9. November 1923 in München und in den Jahren der Kampfzeit im Gau Baden gefallen ſind, damit Deutſchland lebe. Lautloſe Stille herrſchte während dieſer ergreifenden Gedenkminu⸗ ten, die mit dem Kommando„Fahnen hoch!“ been⸗ digt wurden. Vereidigung oer S A- Anwärter der H „Aus dem Blut der Opfer dieſer Bewegung ſind“, ſo führte der Standartenführer weiter aus,„tauſende und abertauſende neuer Kämpfer erſtanden. Sie ſtehen in unſeren Reihen. Die jungen Kameraden rücken nach. Jahrgang reiht ſich an Jahrgang. Heute ſind wieder 105 SA⸗Anwärter angetreten, um den Eid auf den Führer abzulegen und aufgenommen zu werden in die Sturmabteilungen der NSDAP.“ Als„Stillgeſtanden!“ kommandiert war, verlas Standartenführer Bender die Eides formel: „Ich gelobe meinem Führer Adolf Hitler Treue. Ich verſpreche Adolf Hitler und den von ihm beſtimmten Vorgeſetzten Achtung und Gehorſam. Standarte und Sturmfahne ſollen mir heilig ſein. Ich werde ſie niemals verlaſſen.“ Als alle die Formel nachgeſpro⸗ chen hatten, beendete der Standartenführer den feierlichen Akt mit dem Hinweis, daß nunmehr alle ehemaligen SA⸗-Anwärter als SA⸗Männer in die Reihen der braunen Kolonnen des Führers ein⸗ gerückt ſind.„Ihr habt ihm Treue verſprochen. Hal⸗ tet ihm die Treue, ſo wie er die Treue hält.“ Das „Sieg Heil!“ auf Führer, Volk und Reich pflanzte ſich brauſend fort bis in die Reihen der Tauſende, die auf dem Schloßplatz und weit darüber hinaus ſtanden, und ebenſo mächtig erklangen die National⸗ lieder. Und dann beſchloſſen Fanfaren die halb⸗ ſtündige Feier, die einen tieſen Eindruck hinterließ. Lichtfluten hatten ſich inzwiſchen über den Mittel⸗ teil des Schloſſes ergoſſen, der mit dem ſchwarzen Untergrund, von dem ſich das Hoheitszeichen und die ſilbernen Rieſenbuchſtaben des Satzes„Und ihr habt doch geſiegt!“ plaſtiſch abhoben, den Mittelpunkt der würdigen Ausſchmückung des Ehrenhofes bildete. So tadellos, wie die Ehrenformationen aufmarſchiert waren, rückten ſie unter Muſik oder Geſang wieder ab, die meiſten durch die Breite Straße, in der ſie von Vielen erwartet wurden. Sch. en Vom Odenwaldklub. Im Rahmen der vom Odenwaloͤklub veranſtalteten Vortragsreihe ſpricht Prof. Dr. Gropengießer an Hand zahlreicher Lichtbilder am kommenden Freitag im großen Saal des Wartburghoſpizes über„Naturund Kultur⸗ landſchaft um Mannheim“. Der Vortrag wird umrahmt von zwei Klavierwerken von Brahms und Schumann, die Wolfgang Münch, Muſibhoch⸗ ſchule Mannheim, ſpielt. 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Außerdem wurden für 15jährige treue Dienſte 15 Arbeitskameraden und Kameradinnen mit der gol⸗ denen Uhr ausgezeichnet. Insgeſamt waren zur Ka⸗ meraodſchaftsfeier 112 Betriebsangehörige, die über 15 Jahre tätig ſind, zur Feier verſammelt. Der Be⸗ triebsführer, Oberingenieur Brand, gedachte in be⸗ ſonders eindrucksvollen Worten des guten Geiſtes der Arbeitsgemeinſchaft und dankte den Jubilaren für ihre treue Pflichterfüllung. Der Geſangschor Hrachte den Jubilaren durch zwei hervorragend vor⸗ getragene Lieder ein Ständchen. Jamilienbuch, Geburtenbuch, Sterbebuch Nach dem neuen Perſonenſtandsgeſetz, deſſen Wortlaut jetzt vorliegt, hat der Standesbeamte künf⸗ tig drei Perſonenſtands bücher zu führen: das Familienbuch, das Geburtenbuch und das Sterbe⸗ buch. Während das Familienbuch zur Beurkun⸗ dung der Heiraten dient und den verwandtſchaftlichen Zuſammenhang der Familienangehörigen erſichtlich macht, werden im Geburten buch die Geburten und im Sterbebuch die Sterbefälle beurkundet. Ueber die Anlegung und Führung des Familien⸗ buchs iſt ſchon berichtet worden. Für jede neugegrün⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Lebendiges Seckenheim Ein Blick auf das Wochenende in unſerem Vorort Bis zum letzten Platz füllte der Bunte Abend des Nationaltheaters den großen Saal in unſerem Vorort. Offenbach, Handſchu⸗ macher und Krauſe beſtritten das Programm. Joſef Offenbach hatte die Anſage. Raſch hatte er ſich die Sympathien der Seckenheimer errungen. Klaus W. Krauſe erfreute die Zuhörer mit Liedern zur Laute. Schöne Proben ihrer leichtbeſchwingten Tanzkunſt zeigte Fräulein Lotte Kron von der Opernſchule. Die Klavierbegleitung lag bei Heinz Zahn in guten Händen. Heini Handſchumacher kam mit Chanſons, pantomiſtiſchen Darbietungen und einem Sketch„Der Auskunftsbeamte“. Trä⸗ nen wurden gelacht. Ein Sketch„Der keuſche Joſef“ mit Joſef Offenbach, Klaus W. Krauſe und Ria Ziegler brachte alles in heiterſte Laune. Herzlicher Beifall dankte den Künſtlern für den ſchönen Abend. Auch der Turnerbund„Jahn“ Seckenheim ſtand am Wochenende im Zeichen Hes Frohſinns. Mitglieder und Freunde hatten ſich zu einem bunten Unterhaltungsabend im„Kaiſerhof“ eingefunden. Vergnügungsleiter Hildebrand hatte ein ſchönes Programm zuſammengeſtellt. Geſangs⸗ darbietungen und Duette reihten ſich anmutige Tänze Mannheim⸗ in farbenprächtigen Koſtümen an. Außerdem ſtieg ein vielbelachter Einakter„Schneider Fips“. Starker Beifall dankte den Mitwirkenden. Den muſikaliſchen Teil des Programms beſtritt eine Ka⸗ pelle der 110er, die auch zum Tanz aufſpielte. Eine gemeinſame Geburtstagsfeier vereinte am Wochenende die Sechzigjährigen Seckenheims im„Hirſchen“. Herr Hermann Bühler begrüßte die Erſchienenen, von denen auch einige von auswärts gekommen waren. Einen luſtigen Film, beginnend im erſten Schuljahr, ließ dann Herr Johann Schnabel in launigen Worten abrollen. Gemeinſame Erinnerun⸗ gen wurden ausgetauſcht und manches alte Freund⸗ ſchaftsband wurde feſter geknüpft. * * In den Kirchen der beiden chriſtlichen Konfeſſio⸗ nen fand am Sonntagvormittag der erſte Militär⸗ gottesdienſt ſtatt. Unter klingendem Spiel rück⸗ ten die Mannſchaften aus der Kaſerne zu den Kir⸗ chen. Beide Militärſeelſorger nahmen die Gelegen⸗ heit wahr, zu den Rekruten über die bevorſtehenden Vereidigungsfeierlichkeiten zu ſprechen. 2 Die Freiwillige Feuerwehr Mannheim⸗ Seckenheim gab in ihrer Schlußprüfung einen an⸗ ſchaulichen Beweis ihres Könnens. Man hatte einen Bombeneinſchlag in der Städtiſchen Verwiegungs⸗ halle angenommen, der ein Großfeuer ausgelöſt haben ſollte. Die angrenzenden Gebäude mußten geſchützt werden. Die Wehr arbeitete unter vollem Einſatz, ſo daß es in verhältnismäßig kurzer Zeit gelang, die Gefahr zu beſeitigen. In der Lehrbe⸗ ſprechung kam die volle Zufriedenheit über den Ver⸗ lauf der Uebung zum Ausdruck. dete Familie wird künftig bei der Eheſchließung im Beiſein der Ehegatten und der Zeugen ein beſonderes Blatt im Familienbuch eröffnet. Die Geburt eines Kindes iſt binnen einer Woche dem Standesbeamten anzuzeigen, während der Tod eines Menſchen ſchon ſpäteſtens am folgenden Werktag angezeigt werden muß. Das Geſetz hält an der Aufgebotsfriſt für die Eheſchließung von zwei Wochen feſt. Das Aufgebot dient zur Ermittlung von Ehehin⸗ derniſſen Von dem Aufgebot kann Befreiung erteilt, oder die Aufgebotsfriſt kann abgekürzt werden, wo⸗ bei alleroͤings glaubhaft gemacht werden muß, daß ein Ehehindernis nicht beſteht. Zum Nachweis der Ehefähigkeit müſſen die Verlobten eine beglaubigte Abſchrift aus dem Familienbuch und das Ehetaug⸗ lichkeitszeugnis beibringen. Das Geſetz beſtimmt, daß die Eheſchließung in einer der Bedeutung der Ehe entſprechenden würdigen und feierlichen Weiſe vorgenommen werden ſoll. Ueber die Einſicht in die Perſonenſtandsbücher und die Erteilung beglaubig⸗ ter Abſchriften wird beſtimmt, daß ſie nur von Be⸗ hörden, Dienſtſtellen der NSDAP und ihrer Gliede⸗ rungen und von den Perſonen verlangt werden kann, Die geiſtigen Grundlagen der deutſch-italieniſchen Kulturbeziehungen Vortrag in der Heidelberger Verwaltungsakademie * Heidelberg, 10. November. In der Neuen Univerſität, deren größter Hörſaal überfüllt war, eröffnete Miniſterialrat Prof. Dr. Fehrle den zweiten Sechsſemeſter⸗Lehrgang der Verwaltungsakademie, unter deſſen Vor⸗ tragenden er auch den Rektor der Heidelberger Uni⸗ verſität, Prof. Dr. Krieck, begrüßen konnte, ſowie den Gaſtredner, den Leiter der Zweigſtelle Rom des Deutſchen Akademiſchen Austauſchdienſtes, Theodor Blahut. Die genaue Kenntnis beider befreundeter Völker machte die Ausführungen Blahuts ungemein wertvoll und aufſchlußreich. Er kennzeichnete die Achſe Berlin—Rom im Gegenſatz zur horizontalen Zweckverbindung Frankreich—Sowjetrußland—Tſche⸗ choſlowakei und ihrer Zangenpolitik als eine vertikal⸗ dynamiſche Verbindung aus gemeinſamen geiſtigen Grundlagen, die nicht von tagespolitiſchen Zufällen abhängig ſind. Wir müſſen aber auch anders ge⸗ lagerte Einſtellungen der Italiener begreifen. Jenſeits der Alpen beginnt eine neue Welt, die romaniſche. Dem Faſchismus gilt als oberſte Idee der Staat, als ein Kunſtwerk, während der Na⸗ tionalſozialismus ihm das Volk als geſchicht⸗ lich biologiſche Einheit überordnet, als ſchick⸗ ſalbeſtimmendes. aus Blut und aſſe. Uns iſt der Staat nur Vollſtrecker der Geſetze völki⸗ ſchen Lebenswillens, unverbrüchlicher Volksgemein⸗ ſchaft. Der Redner kennzeichnete die Feſtigkeit der Achſe Berlin—Rom als Grundlage eines neuen Europas, die uns Bundesgenoſſen gewinnen kann, die an der Geſundung Europas mithelfen. Hausmuſik in Heidelberg Am 20. November muſizieren alsdann in der Stadthalle abends die öffentlichen Schulen mit Chor und Orcheſter, wobei die Volksſchulen den vokalen, die höheren Schulen den inſtrumentalen Teil übernehmen. Der 24. November ſteht im Zeichen einer Veranſtaltung:„Familien muſizieren“ im ſchönen Romantikerſgaal des Kurpfälziſchen Muſeums(20.30 Uhr), während ebenfalls dort eine Veranſtaltung des muſikwiſſenſchaftlichen Inſtituts der Univerſität(Leitung Prof. Dr. Beſſeler)— Ein Blick in frühere Zeiten der Hausmuſik— am fol⸗ genden Tag(20.30 Uhr) ſtattfindet. Das Programm für den 27. November in der Stadthalle(20.30 Uhr) lautet: Hg muſiziert— Kundgebung— Obergebiets⸗ führer Cerff ſpricht. Ihren Abſchluß nehmen die Heidelberger Veranſtaltungen an den Tagen der deutſchen Hausmuſik mit einem gemeinſamen Lieder⸗ ſingen am 28. November abends in der Stadthalle. Heidelberg- Rundfahrt oer Innsbrucker Schwimmer Die Tiroler Sportkameraden, die am Sonntag gegen den„Nikar“ im Hallenbad einen Waſſerſport⸗ wettkampf austrugen, lernten am Montagvormittag unter Führung von Mitarbeitern des Städtiſchen Verkehrsamtes die Schönheiten Heidelbergs auf einer Stadtrundfahrt kennen, zu der ſie vom Oberbürger⸗ meiſter eingeladen worden waren. Während Stadt und Neckartal noch bis gegen Mittag in Nebel lagen, boten ſich Ir erſtätte, Schloß und Ehrenfriedhoff in ſtrahlendem Sonnenſchein dar. Die Innsbrucker Schwimmer, die ſich immer wieder begeiſtert von den Reizen Heidelbergs zeigten— nachdem ſich der Nebel gelichtet hatte, erhielten die Gäſte auch einen tiefen Eindruck von dem ſchönen Aufbau des Stadtbildes— fuhren am Nachmittag nach Darmſtadt weiter. Was das Theater bringt. Auf dem Spielplan des Städtiſchen Theaters erſcheint in dieſer Woche Haupt⸗ manns„Biberpelz“ und gelangt in Neuinſzenie⸗ rung am heutigen Mittwoch zur Aufführung.„Ein Mannſteht durch“ wird zum letztenmal am Frei⸗ tag gegeben. Für Donnerstag ſteht„a Tra⸗ viata“ auf dem Programm. Die beiden letzten Wochentage ſtehen im Zeichen der Operette:„Boc⸗ caccivb“ am Samstag und„Mucki, das Zigen⸗ nermädchen“ am Sonntag. Für 21. November iſt ein einmaliges Gaſtſpiel von Erna Berger, Staatsoper Berlin, als Violetta in Verdis Oper „La Traviata“ angekündigt. Die Elferratsproklamation für die Fasnacht 1938. Die Proklamation des Elferrates für die Fasnacht 1938 erfolgt am nächſten Freitag in der Trinkſtube des Kurpfälziſchen Muſeums. Im Rahmen einer luſtigen Vortragsfolge wird die Frau Baas als Hauptfigur das Geſamtprogramm des Heidelberger Karnevals 1938 verkünden. Ein Militär⸗Großkonzert der Militärkapellen und eines Mannſchaftschors zugunſten des WHW wird kommenden Sonntag die Heidelberger in der Stadt⸗ halle erfreuen. In der Volksbildungsſtätte hören wir in dieſer Woche die jeweils zweiten Vorträge von Univ.⸗Prof. Dr. Wahle über„Altgermaniſches Seeweſen“(Frei⸗ kag) und Univ.⸗Dozent Dr. Fuchs über„Die Deut⸗ ſchen als Kolontialvolk“(Donnerstag). Eintopf mit Muſik. Eintopf⸗Gemeinſchaftseſſen findet am kommenden Sonntag— unter Mitwirkung der Muſikkapellen— an drei verſchiedenen Stellen der Stadt ſtatt: Vorhalle der neuen Univerſität, Menſa, Turnhalle der Mönchhofſchule in der Zeit von 12—14 Uhr. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Der Biberpelz“(Stammplatzmiete De 9, Preisgruppe), 20 bis 22.90 Uhr. f Aula der neuen Univerſität: 20.30 Uhr Abendmuſik„Die Kunſt der Fuge“, Joh. Seb. Bach, veranſtaltet von der NSG aft durch Freude“. Neue Un tät— Hörſaa 6: 20.15 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Neſer über„Menſch und Raum in ihren Wechſel⸗ beziehungen und Wechſelwirkungen“. Haus der Kunſt: Kunſtausſtellung„Arbeit und Wirtſchaft in der Kunſt“. Aus den Rinos: Kammer:„Aſſiſtenzarzt Dr. Kilder“.— Odeon:„Die gelbe Flagge“. Glorfa:„Die glücklichſte Ehe der Welt“.— Capitol: Neues Programm. auf die ſich die Eintragung bezieht ſowie von deren Ehegatten, Vorfahren und Abkömmlingen. In allen übrigen Fällen muß ein berechtigtes Intereſſe glaub⸗ haft gemacht werden. Andernfalls kann nur die Aus⸗ ſtellung von ſtandesamtlichen Urkunden gefordert werden. Jilmrundſchau Palaſt und Gloria:„Das Gäßchen zum Paradies“ Es iſt etwas abgelegen von der Stadt„Das Gäß⸗ chen zum Paradies“, dort, wo die Stadt aufhört, über⸗ geht in ein Niemandsland, in dem ſich Menſchen auf⸗ halten, die nicht nach Heute und Morgen fragen, ein undichtes Dach eben ein undichtes Dach ſein laſſen und ſich einen Teufel darum ſcheren, was der nächſte Tag bringt Eigentlich iſt nicht einzuſehen, wie dieſes Gäßchen, das mit einigen armſeligen Hütten endigt, ins Paradies führen ſoll. Aber das Glück iſt launiſch und zumal im Film läßt es ſich gern in der ärmſten Hütte nieder Warum alſo nicht auch beim Hunde⸗ fänger Haslinger, der alt wird, ohne etwas mit ſich anfangen zu können, der die Kreatur haßt, weil er ſich ſebbſt nicht mehr leiden kann? Hans Moſer, dem Fataliſten mit dem guten Herzen und der unſchuldigen Leidensmiene, iſt es wohl in der Haut dieſes Haslinger. Aber nur ſo⸗ lange, bis ihn ein kleiner Junge daraus verireibt, weil der Kleine ſein aus der Raſſe geſchligenes Hundetier liebt und Haslinger das ebenſd deutlich beibringt, wie die Notwendigkeit, daß er ihn ſamt dem Bobbie zu ſich nimmt, weil er doch ein Waiſen⸗ knabe ſei. Und damit öffnet ſich für den Alten das Paradies. Peter Boſſe, der kleine Mann, hat es mit⸗ gebracht. Ein Zufall macht den Peter zum aus⸗ erkorenen Liebling einer ſchönen und reichen Frau. Sie nimmt ihn ſchließlich mit dem Vater, der es „nicht ganz richtig“ iſt, bei ſich auf. Ganz nebenbei knüpft Peterchen durch ſeine Lausbubereien noch ein ſeſtes Herzensband zwiſchen zwei jungen Menſchen und hat damit zum Schluß alle Hoffnungen erfüllt. Dem Film haben die amerikaniſchen Jungen⸗ ſtreiche aus zahlloſen Luſtſpielen Pate geſtanden, und das nicht zu ſeinem Nachteil. Situationskomik, mit jenem Schuß Sentimentalität, der nun einmal bei Kinderfilmen dazu gehört, gute Einfälle, ein flottes Spiel und eine gute Beſetzung, auch der Nebenrollen, ſichern ihm den Erfolg. Im Beiprogramm ein Film vom NSV⸗Kinder⸗ garten auf dem Lande, ein photographiſch guter Kul⸗ turſtreifen„Pelztierſagd in Finnland“ und die Wochenſchau. 5 W. A. Gengenbach. Hinweis Dichterabend Ferdinand Pungs. Am 12. November, 20,15 Uhr, lieſt Ferdinand Pungs, der Mannheimer Dichter, im Saale L 2, 11, aus eigenen Werken. * Heute Beethoven⸗Abend der Muſik⸗Hochſchule. Die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater 72 95 heute ihr 2. Orcheſter⸗Konzert in Form eines Beethoven⸗ Abends durch. Zum Vortrag gelangen das Klavier⸗ Konzert e⸗Moll und die Sinfonie Nr. 3 Es⸗Dur(Eroica). Soliſt des Abends iſt Richard Laug s. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Herrn Direktor Ras⸗ berger. . Klavier⸗Abend Erwin Schmieder. Der junge Mann⸗ heimer Pianiſt Erwin Schmieder, der in der letzten Konzertſaiſon in Städten Süddeutſchbands hervorragende Erfolge hatte, ſpielt kommenden Donnerstag, den 11. No⸗ vember, in der Harmonie Werke von Bach⸗Buſoni, Beet⸗ hopen, Brahms und Chopin. Was hoͤren wir? Donnerstag, 11. November Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. — 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Mittagsſtändchen.— 18.00: Mu⸗ ſik am Nachmittag.— 18.00: Reichsmufiktage der HJ.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Schön iſt das Soldaten⸗ leben.— 20.15: Tanzmuſik.— 21.30: Die großen deutſchen Meiſter: Beethoven.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Aus Mannheim: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Ausfüh⸗ rende: Das Luiſe⸗Heuber⸗Frauenterzett, die Ilg⸗Schram⸗ meln, das Mandolinata⸗Soloquartett, Willi Lindner(Ak⸗ kordeon).— 24.00: Nachtmuſik. Deuiſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volks⸗ liedſingen.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Mit⸗ tagsſtändchen.— 15.15: Klänge aus Portugal(Aufnahme). 15.46: Bücherſchau.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Lieder und Balladen.— 18.30: Kleine Zwiſchenmuſik. 18.40: Sportfunk.— 19.10: Unterhaltungskonzert.— 20.00: Geigen ſingen, Walzer klingen.— 21.15: Der Tag 2 aus..— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 28.00: Tanz⸗ muſik. Mittwoch, 10. November 1937 . 2 NSDAP-Miffeilungen Aus nartetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinſtr. 1 NS⸗Frauenſchaft Jugendgruppen und neuüberführte BDM⸗ Mädel Deutſches Eck, Innenſtadt, Lindenhof, Neckarſtabt⸗Oſt. Am 11. II., 19.45 Uhr, zweiter Werbeabend in der„Flora“, Lortzingſtraße 17. Erſcheinen eines jeden Mädels iſt Pflicht(Uniform). Die Mädel, die Volkstänze machen, in Dirnoͤlkleid. BDM Almenhof. 10. 11., 20.30 Uhr, der Streuberſtraße 40. Die Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim: Rheinſtraße 3 Das Führungsſchulungswerk föllt dieſe Woche aus. Mmannnkim Fachgruppenabend in Ea Mittwoch, 10. November Nationaltheater:„Wallenſtein“, öramatiſches Gedicht von Schiller, Miete M, 19 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofjektors. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett— Varietz, Tanz: Palaſthotel. Parkhotel, Libelle. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Streit um den Knaben Jo“.— Alhambra: „Der Muſtergatte“.— Schauburg:„Im Kreuzverhör“,— Palaſt und Gloria:„Das Gäßchen zum Paradies“, Capitol und Scala:„Signal in der Nacht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfinet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Zeichnungen, Aquarelle und Graphik des Mannheimer Künſtlers J. Lutz. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 10 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Weltkriegsgusſtellung: Front. Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.80 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.80 bis 13 und 16.90 bis 21 Uhr. Die lebende Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 943 21. Wetterkarte der Reichs wetterdienſtſtelle Frankfurt. M 2 75** 2* 9. NN 5— f 5. W— ö — e——— Alete 8 . 5 Zee 8 8 K 7 5 , Wetterbericht des Neichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. November: Durch den Aufbau eines mächtigen Hochdruckgebietes im Raume Island England hat ſich für Deutſchland eine Zu⸗ fuhr kalter Meeresluft eingeſtellt. Sie gab geſtern bei Verdrängung der vor allem noch in der Höhe vorhandenen Warmluft Anlaß zu verbreiteten Nie⸗ derſchlägen. Im Bereich der kälteren Luft hat ſich jetzt mehr wechſelnd bewölktes Wetter mit Schauern eingeſtellt, wobei im Gebirge die Niederſchläge vielfach ſchon in Schnee übergegangen ſind. Die leichte Unbeſtändigkeit bleibt auch weiter⸗ hin erhalten. Vorausſage für Donnerstag, 11. November Veränderlich mit wolkiger Aufheiterung und nur vereinzelten Schauern lim Gebirge vielſach Schnee), bei lebhaften weſtlichen bis nördlichen Winden kühl, leichte Nacht⸗ froſtgefahr. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. November + 9,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. November. 3,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 3,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 5,5 Millimeter 5,5 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Abein⸗wegel] 4. 7. 8. 9. 10. Abein⸗-Vegell 7. 8. 9. 1 einfelden.99 2 02.99198.99 Kaus.28188! Sean.94 3 ge 0..5.68 denn. 98858088 15 aas 38 25 2 Par An 8 8 5 Mannheim 284224 2248 Wende 218 240%/ 25 CCC 3 . n n= N 82 0 95 * — 9 Was die Frobenius- Expedition von den Alfuren berichtet: Eopęjagd nac Noel antel le Der Kult der Kopfjäger auf der Südsee- Insel Ceram erforscht Nach einer mehrmonatigen Forſchungsreiſe in das Inſelreich der Molukken(Südſee) iſt die Frankfurter Frobenius⸗Expedition wieder iti die Heimat zurückgekehrt. Sie brachte reichhaltiges Material vom Kult der Kopffäger auf Ceram nach Hauſe. Frankfurt a.., im November. „Nun glaube ich faſt ſelbſt, daß Tiere ſprechen können, daß es Gnomen, Rieſen und Elfen gibt, daß die Kinder auf den Lotosteichen geboren werden und ſich eine Blume in ein ſchönes Mädchen oder umgekehrt verwandeln kann“, ſcherzt der Leiter der diesjährigen Frobenius⸗Expedition, der Frankfurter Ethnologe Dr. Adolf Jenſen, der ſoeben aus einem unbekannten Märchenreich der Südſee zurückgekehrt iſt. Man kann es ihm nicht verdenken, wenn in ſei⸗ nem Kopf nun all die ſonderbaren Erzählungen weiterſpuken, die er zwiſchen Bambus und Palmen der Molukkeninſeln Ceram, Ambon und dem weſtli⸗ chen Küſtenland von Neu⸗Guinea alle vernommen hat, und die, in Büchern niedergeſchrieben, eine ganze Bibliothek umfaſſen würden. Aber die Alfuren, dieſe Kinder eines Südſee⸗Paradieſes, verſtehen nicht die Kunſt des Schreibens, ihre Bücher ſind das Gedächtnis, aus dem ſie immer und immer wieder die wunderſamſten Sagen und Mythen ſchöpfen, die ſie— und das iſt ja das Weſentlichſte— für wahre Geſchichten und wirkliche Ereigniſſe halten. Dr. Jenſen und ſeine Mitarbeiter, die monate⸗ lang durch Ceram, der größten Inſel der Molukken, umhergeſtreift ſind, haben hier nahezu 500 Mär⸗ chen aufgezeichnet, wovon keines dem anderen gleicht und für die ſich keine Vorbilder in der Welt⸗ literatur finden laſſen.„Alles auf dieſer In⸗ ſel bewegt ſich um Geiſter und Dämo⸗ nen“, erzählt Dr. Jenſen, der nun im Frankfurter Völkermuſeum die Forſchungsergebniſſe auswertet, „ſie glauben die Sprache der Tiere zu verſtehen und ſind felſenfeſt davon überzeugt, daß ſie ſich jederzeit in ein anderes Weſen verwandeln könnten. Ihre ganzen Gedanken und ihre rege Phantaſie kreiſen um die unmöglichſten Dinge. Da ſagte mir eines Tages ein Eingeborener, daß ſeine Großmutter ein Kakaduweibchen geweſen wäre, und als ſie ſtarb, wie⸗ der zu den Kakadus zurückgekehrt ſei, weshalb er dieſen Tieren nichts zuleide tun dürfe; ein anderer führte eine ſchwarze Schöne an der Hand und ver⸗ ſicherte, daß er ſie eben unter einer Kokospalme ge⸗ funden habe, wo ſie einer großen Nuß entſchlüpft ſei. Sagopalmen und Gewürznelkenbäume— irgend⸗ wie haben ſie bei den Alfuren etwas Menſchliches in ſich, und wenn der Wind durch das Blätterwerk eines Baumes rauſcht, dann horchen die dunkelhäu⸗ tigen Märchenkinder geſpannt auf und ſagen: Hören Sie, nun ſingen ſie ein Klagelied, es ſind Gefangene, die um ihre Erlöſung bitten!“ Keine Freude am Geld Ja, Märchenkinder ſind die 70 000 Bewohner auf Ceram. Aber es geht ihnen ein ſchlimmer Ruf vor⸗ aus und noch vor wenigen Jahrzehnten hätte man es keinem Europäer geraten, tiefer in den Urwald ein⸗ zudringen, wollte er nicht eines Tages— ohne Kopf herumſpazieren. Denn die Alfuren ſind meiſter⸗ hafte Kopfjäger geweſen und heute noch ſind ihre Kulthandlungen dieſer alten Gepflogenheit an⸗ gepaßt, die ihnen die holländiſche Regierung gründ⸗ lich ausgetrieben hat. So ſcheint es wenigſtens, denn ab und zu wird immer noch irgendwo im Buſch eine Leiche ohne Kopf gefunden. Aber wo den Täter im undurchdringlichen Urwald ſuchen? Auf alle Fälle hat die Regierung angeordnet, daß die Wohnplätze der Alfuren längs der Küſte liegen müſſen, wahr⸗ ſcheinlich, um deren Treiben beſſer kontrollieren zu können. „Wir haben unſer Hauptquartier in dem kleinen Eingeborenenort Piru aufgeſchlagen“, fährt Dr Jen⸗ ſen fort,„und es koſtete uns allerhand Mühe, bis wir endlich das Vertrauen der Eingeborenen, die uns an⸗ fänglich ſehr feindlich geſinnt waren, gewinnen konn⸗ ten. Auf der Inſel Ceram gibt es weder Straßen noch Tragtiere, ſo daß wir gezwungen waren, auf Schuſters Rappen in das bergige Innenland vorzu⸗ ſtoßen, wobei uns erſt das Buſchmeſſer ein Vordrin⸗ gen auf den oft völlig verwachſenen Eingeborenen⸗ pfaden ermöglichen konnte. Unſere Forſchungen richteten ſich vor allem auf den Kult der Kopfjäger und es gelang uns, darüber ein bis⸗ her noch völlig unbekanntes Material nach Hauſe zu bringen. Die Alfuren, die nur ſehr ſpärlich bekleidet ſind, dafür aber ſich recht maleriſch zu ſchmücken ver⸗ ſtehen, arbeiten nur ungern auf den Reis⸗, Tabak⸗ und Kakaofeldern, ſie ſind ſchon zufrieden, wenn ſie ſo viel verdienen, daß ſie die jährliche Abgabe von 3 holländiſchen Gulden leiſten können. Im übrigen laſſen ſie die Finger von den Geldmünzen und be⸗ vorzugen das Baumharz als Tauſchmittel.“ Neun Nächte wird getanzt Am liebſten aber träumen die Alfuren, träumen vom frühen Morgen bis zum Abend, wenn hinter dem 2960 Meter hohen„Geiſterberg“ Noeſaheli die Sonne glühendrot verſinkt. Noch ihre Väter haben ſich ihren Hahnenfederſchmuck auf dem Kopf redlich erworben, indem ſie es fertigbrachten, ihrem Feinde mit einem einzigen Schlage den Kopf vom Rumpfe zu trennen. Heute„köpft“ man nur mehr ſymboliſch, und zwar haben die Kopfjäger einen merkwürdi⸗ gen Erſatz für ihre Beute gefunden— einen chineſiſchen Porzellanteller, der möglichſt lange im Beſitz eines Dorfes oder Stammes geweſen ſein muß. So wie ſie früher nach einem Opfer ſpäh⸗ ten, um als Held gefeiert zu werden, ſo ziehen die Männer jetzt aus, um jahrhundertealte Porzellan⸗ teller einzuhandeln. War ihnen das Glück hold, dann werden zu Ehren der„Trophäe“ große Feſte gefeiert, die neun Nächte hindurch dauern. Nur die Frau darf zum Tanz auffordern, und der Mann iſt dann gezwungen, neun Nächte nur mit ihr allein unter dem dreiſtimmigen Geſang der Umſtehenden um den Porzellanteller herumzzuhüpfen. Dabei iſt es ungeſchriebenes Geſetz, daß der Partner niemals eine Ehe mit dieſer Frau eingehen darf. Viele Kiſten und Koffer füllt das reichhaltige Ma⸗ terial dieſer Molukkenfahrt der Frobenius⸗Expedi⸗ tionen, die nun ſchon ſeit 30 Jahren in alle Welt ausziehen, um wichtige völkerkundliche Studien an⸗ zuſtellen. Wertvolle Aufzeichnungen und zahlreiche Photos finden wir darunter, herrliche Bilder aus der Meiſterhand des Malers und Expeditionsteilneh⸗ mers Hahn, Stöße von Schallplatten mit Geſängen der Alfuren und ein Kunterbunt von Kultgegenſtän⸗ den der merkwürdigen Kopfjäger von Ceram, Die, wenigſtens vor den Augen der Europäer, es nicht mehr auf menſchliche Schädel, ſondern auf zerbrech⸗ liche Porzellanteller abgeſehen haben. 2b. Die Zeit der Parforce⸗Jagden iſt gekommen Beſonders Frankreich iſt das Lond, in dem ſich dieſe Form in der alten Ueberlieferung erhalten hat. glühenden Herbſtloub ein prächtiges Farbenſpiel. Mädel auf der Falkenbeize Aus Anlaß der Internationalen Jagdausſtellung fand bei Berlin eine Falken⸗ und Habichtsbeize, veranſtaltet vom Deutſchen Falkenorden, ſtatt.— Eine Falknerin mit ihrem klugen Jagdvogel. (Schirner, Zander⸗M.) Voran die Meute, gefolgt von den Reitern im roten Rock—, ſo bietet ſich dem Zuſchauer im (Schirner, Zander⸗M.J 33 1 Um die Meiſterſchaft im Akkordeonſpiel kämpfen gegenwärtig in London faſt tauſend Spieler aus allen Teilen der Welt.— Eine junge Norwegerin probt für ihr Auftreten.(Weltbild, Zander⸗M.) November in der Straßenbahn/ von au. Folter November, das iſt die Zeit der Straßenbahnen, die Lieblingszeit der Straßenbahnfahrer. Es tropft von den Dächern und tropft von den Naſen. Proſit! Zur Geſundheit! Bankauf, bankab nieſt es und huſtet's. Vermutlich haben die Bazillen jetzt Paa⸗ rungs⸗ und Hochzeit. Sie laſſen die Menſchen nieſen und bellen, während draußen im Walde die Hirſche brüllen. Brunftzeit der Bazillen, wahrſcheinlich rufen die alten, kräftigen Bakterienbullen ihre Weibchen, kämpfen mit Nebenbuhlern— und das alles in der Straßenbahn im November, für den verhältnismäßig niedrigen Tarif. Wer Straßenbahn fährt, ſieht mehr vom Leben, z. B. die Reihe der ihm Gegenüberſitzen⸗ den. Ich weiß ſelbſtverſtändlich, daß alle im Wagen ſo tun, als ob ſie ihr Gegenüber nicht ſähen. Es iſt doch recht peinlich, ſo auf anderthalb Meter ſich Aug' ins Auge ſehen zu müſſen. Jawohl, man bemüht ſich, durcheinander hindurchzuſehen, als ob da drüben nur Luft wäre, gute Luft natürlich, und nicht der dicke Herr mit der komiſchen Naſe, und nicht die umfang⸗ reiche Marktfrau mit den roten, wie aufgemalten Puppenbäckchen, und neben ihr die junge Dame mit dem wie nichtaufgemalten Roſarot und dem Augen⸗ brauenſtrich, der ſo fein gezeichnet iſt, als habe ihn der Olaf Gulbranſſon entworfen; eine ſehr begabte Perſon anſcheinend, von handwerklich großem Kön⸗ nen, dieſe Strichzteherin. Unſer Blick geht weiter und gleitet über den un⸗ bekümmerten Schulbuben dahin, deſſen Lippen ſich bei der Ueberſetzung des lateiniſchen Satzes leiſe be⸗ wegen. Er flüſtert:„Cäſars Tante hatte einen Apfel.“ Das iſt recht auffällig; denn ſeit Cajos Ju⸗ lius Cäſars Tod iſt immerhin eine erkleckliche Zahl von Jahrhunderten dahingegangen, und auch ſeine Frau Tante deckt ſchon lange der kühle Ruhm und Marmor. Aber Cäſars Tantenapfel lebt grammatiza⸗ liſch in dieſer deutſchen Straßenbahn weiter, während ringsherum echt nördliche Schnupfen und Huſten deto⸗ 1 Erinnerungen an Obſtgenuß ſind ſehr lang⸗ ſebig, wie auch das Beiſpiel an Urmutter Evas Apfel bezeugt. Ich will mich keineswegs auf jenen Apfelſatz mit Cäſars Tante festgelegt wiſſen; denn ſolcher Sätze gibt es viele in allen zu ſchuliſchen Zwecken geübten Fremoſprachen, und morgens gegen . und um die Mittagszeit wiſperts in allen raßenbahnen von Genitiwen und Konjunktiven und anderen Fällen, die man zum Uebergang in die nächſthöhere Klaſſe braucht. Mit ihrer munteren und lautſtarken Fröhlichkeit erfüllt die ſchulpflichtige Jugend den Wagen und iſt den ernſten Zeitungs⸗ leſern ein Dorn im Ohr, den Zeitungsleſern, ͤͤie oͤen Ruf vernommen und nicht vom Unglück verfolgt ſein möchten, wie der arme„Herr Haſe“, der keine Zei⸗ tung las und infolgedeſſen nichts wußte. So ſitzen wir alle einander gegenüber und müſſen feſtſtellen, daß der Menſch eher gut als ſchön iſt, namentlich im November, wenn es draußen regnet und katarrha⸗ liſche Erſcheinungen ſich im Gbenbilde Gottes wider⸗ ſpiegeln, Für ein Viertelſtündchen oder etwas länger ſind unſere Lebensbahnen durch das ſtädtiſche Verkehrs⸗ netz einander gleichgeſchaltet zu einer Kampfgemein⸗ ſchaft gegen Neuhinzukommende, die auch noch Platz finden wollen auf den beiden Bänken, da die Spötter einander gegenüberſitzen. Voll Intereſſe beobachten wir, wie jener Willensſtarke die Lücke, die der Becken⸗ breite eines Säuglings zur Not genügen würde, langſam ſeinen Körpermaßen anpaßt. Erſt ſchwebt er in aller Beſcheidenheit ganz vorne auf der Bank⸗ kante, in den Gang hineinragend als verkehrshem⸗ mendes Vorgebirge. Langſam ſchiebt er ſich, keilför⸗ mig Muskeln zuſammenziehend, immer tiefer in die feindliche Front, zermürbt Nachbarn durch ſtetigen Druck. Die Breſche erweitert ſich und ſchon drücken die Ellbogen in die feindlichen Linien nach Ein Ruck des Wagens, der Sieg iſt ſein. Nun ſtrahlt er in milder Zufriedenheit, jetzt iſt er wieder ganz Zeit⸗ und Volksgenoſſe und ein nützliches Glied in der Schickſalsgemeinſchaft der Fahrgäſte. Uebrigens hat das Knochengerüſt der Nachbarn unter ſeinem An⸗ ſturm ſtandgehalten, was von der Solidität der Aus⸗ führung Zeugnis ablegt und uns wieder einmal ein⸗ drücklich auf die Wunder der Natur mit beſonderer Berückſichtigung der Trambahnbenützer hinweiſt. Im allgemeinen geht ſo eine Fahrt unter dem Schweigen der Fahrgäſte vor ſich, falls nicht plötzlich der Kontrolleur erſcheint und mit der Höflichkeit des Beamten, hinter der die Stimme des Ewigen Gerichts wohnt, uns auffordert, durch Vorweiſung des Fahr⸗ ſcheins darzutun, daß wir unaufgefordert unſeren geldlichen Verpflichtungen nachgekommen ſind. Wem ſchlägt da nicht das Herz! Werden wir unſeren Fahr⸗ ſchein auch rechtzeitig finden, um klar und deutlich vor aller Welt unſere Unſchuld zu beweiſen? Iſt es nicht dasſelbe Gefühl wie damals, als uns der Lehrer aufrief, wir ſollten„Des Sängers Fluch“ herſagen, und wir kamen über„Es ſtand in alten Zeiten ein Schloß ſo hoch und hehr“ nicht hinaus. Zu Hauſe hatten wir es doch ſo gut gekonnt und den Fahrſchein hatten wir auch ganz beſtimmt unaufgefordert ge⸗ löſt— aber Beweiſe, Beweiſe! Wer fürchtet ſich vorm Kontrolleur? Niemand, aber erſt nachdem man den Fahrſchein gefunden hat. Das iſt das kleine Gruſeln, das ſo eine Straßenbahnfahrt mit ſich bringt. Abendmuſik der Trinitatiskirche Organiſt Eberhard Heidegger führte ſich gut ein Mit der erſten Abendmuſik am Sonntag ſtellte ſich der neue Organiſt der Trinitatiskirche, Eberhard Heidegger, vor. Heidegger ließ das Dreigeſtirn Schütz, Bach, Händel und ihre Trabanten aufleuchten, gab aber auch zwei Zeitgenoſſen einigen Raum. Be⸗ deutſam begann er mit Buxtehude. Sein kis⸗Moll⸗ Orgel⸗Präludium mit Fuge beginnt mit freiem Laufwerk und mündet nach großem Zwiſchenſpiel in ruhigen Bahnen. Sehr langſam und zart ſetzt die Fuge ein; der 2.(Barock⸗) Fuge folgt die für Buxte⸗ hude bezeichnende Kadenz und ein großes Schlußſpiel. Der vom Baß gut untermauerte ſtimmkräftige Kirchenchor ſang„Allein Gott in der Höh' ſei Ehr“ von Kugelmann mit anſchließendem Orgelchoral von Böhm, worin die Arabesken als Anklang an die franzöſiſche Orgelkunſt feſſeln. Walthers Orgel⸗ Partita ſetzt mit dem Chor(„Jeſu, meine Freude“) ruhig ein, abgelöſt von mehreren Variationen auf zwei Manualen(à deux claviers!); die 5. Partita mit cantus firmus in der Mittelſtimme verlangt Spiel auf zwei Manualen mit einer Hand. Der oft bewährte Baſſiſt Hans Kohl bereicherte die Vortragsfolge durch das Kleine Geiſtliche Kon⸗ zert Heinrich Schütz'(„Ich liege und ſchlafe“), ſowie durch Händels entzückendes Arioſo„Dank ſei Dir, Herr!“ Hier trat zur Orgelbegleitung die Violine Käte Backs, die ſich auch ſoliſtiſch erneut hervortat und bewährte. Als Ausklang ſpielte der Organiſt und Leiter die⸗ ſer Abendmuſik zunächſt Max Driſchners Choralfan⸗ taſie„Lobe den Herren“.(Dieſe Arbeit ſchrieb Driſch⸗ ner in der Krankenſammelſtelle Montmedy und wid⸗ mete ſie Albert Schweitzer!) Dann ließ Heidegger die zugehörige Choralmotette Hugo Diſtlers(geb. 1908) vom Chor ſingen; die Gemeinde ſchloß mit zwei Verſen desſelben Chorals. Dr. Fritz Sau bold ee eee. ( Deutſche Muſik auf der Pariſer Weltausſtel⸗ lung. Die beiſpielloſen Triumphe, die deutſche Or⸗ cheſter und Dirigenten jüngſt in Paris feierten, ſind noch in friſcher Erinnerung. Die Anerkennung des deutſchen muſikaliſchen Genies erfuhr dieſer Tage in der Seineſtadt eine beſondere Unterſtreichung. Der Straßburger Wilhelmerchor, deſſen Tradition noch in die deutſche Zeit hineinreicht, gaſtierte in der fran⸗ A Heuie lies Felix TIimmermans In der„Harmonie“, D 2, 6, liest heute ahend um 20.15 Uhr der flämische Dichter und Maler Felix Timmermans aus eigenen Werken, rr zöſiſchen Metropole. Bedeutſam war die Programm⸗ wahl. Man bot am Allerheiligenabend in den Pleyel⸗ ſälen das„Deutſche Requiem“ von Brahms(Opus 45, 1868) und an Allerſeelen„Die Johannespaſſion“ von Bach. Es kann nicht von ungefähr ſein, daß man einen Verein zur Durchführung dieſer großen Auf⸗ gabe auswählte, der durch ſeine geſchichtliche Vorbe⸗ reitung und pſychologiſche Beſonderheit am meiſten von allen franzöſiſchen Chorenſemblen eine reine und artgemäße Wiedergabe verbürgte. Dieſe Rein⸗ heit der Abſicht, die auch die deutſche Sprache Bachs und Brahmſens beibehielt, leuchtete hell über beiden Abenden und fand in Paris ein äußerſt beifall⸗ freudiges Publikum. Kleine Theater- und Muſikchronit Am g. Dezember gelangt im Rahmen der Muſeums⸗ Konzerte in Frankfurt a. M. Hans Pfitzner s neues Werk, das„Duo für Violine und Violon⸗ cello mit Begleitung eines kleinen Orcheſters“, unter Leitung des Komponiſten zur Uraufführung. * Zum Nachfolger des geſtorbenen Kapellmeiſters Helmuth Schlawing wurde als muſikaliſcher Oberleiter des Bre⸗ merhavener Stadtthegters Siegfried Meik, bisher Ober⸗ leiter des Koburger Landestheaters, berufen. 6. Seite/ Nummer 520 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. November 1937 — Die bereits gemeldete großzügige Säuberungs⸗ aktiyn, die die Polizei im Ghetto⸗Viertel in Budapeſt mit großer Planmäßigkeit durchgeführt hat, beſchäf⸗ tigt die Oeffentlichkeit in Ungarn in hohem Maße. Das Ergebnis der Unterſuchungen zeigt, daß troll aller behördlichen Sicherungsmaßnahmen ein fort⸗ geſetztes verbotenes, offenbar unkontrollierbares Ein⸗ dringen jüdiſcher galiziſcher Elemente von den Oſt⸗ grenzen her ſtattfindet. Die Säuberungsaktion fand faſt ausſchließlich in den rein jüdiſchen Vierteln ſtatt und ermöglichte die Feſtnahme von 503 Perſonen, von denen allein 363 galiziſche Juden waren. Bei der nächtlich vorgenommenen Polizeirazzia bot ſich den Beamten in den jüdiſchen Vierteln das typiſche Ghettobild. Die aus dem Oſten eingewanderten, völlig verlauſten Juden hauſten dort dicht zuſammen⸗ gepfercht in Cliquen zu 30 bis 40 Perſonen als Unter⸗ mieter in einer Wohnung, um ſich dann ſchon nach kurzer Zeit von hier aus weiter auszubreiten und anderswo Fuß zu faſſen. Nach einer Erklärung des Polizeichefs von Budapeſt wurde bei den feſtgenom⸗ menen Perſonen eine unerwartet große Anzahl von gefälſchten Staatsbürgerausweiſen und falſchen Päſ⸗ ſen gefunden. Die polizeiliche Unterſuchung hat ein⸗ wandfrei ergeben, daß tatſächlich die ungariſche Haupt⸗ ſtadt ein zahlreiches aus dem Oſten eindringendes galiziſches Ghetto⸗Judentum beherbergt, das auf ver⸗ botenen Wegen nach Ungarn eindringt und ein un⸗ geſetzliches Daſein in der Hauptſtadt führt. Die Re⸗ gierungspreſſe macht darauf aufmerkſam, daß die fortgeſetzten Verbrechen und Vergehen dieſer Ele⸗ mente, vor allem Valutenſchmuggel, Wucher und Be⸗ trug, die Polizei zu dieſer großangelegten Säube⸗ rungsaktion veranlaßt hätten. Polizei und Gericht hätten ſeit langer Zeit ſchon die ſchlimmſten Erfah⸗ rungen mit dieſen Elementen gemacht Die Säube⸗ rungsaktion habe zu einem in der Geſchichte der un⸗ gariſchen Polizeirazzien einzig daſtehenden Erfolg geführt. 70 v. H. der polizeilich unterſuchten Perſonen hätten ſich geſetzlicher Verfehlungen ſchuldig gemacht. Der„U Nemzedek“ erklärt, daß dieſe erſte Säube⸗ rungsaktion nur die Einleitung für die weiteren, unbedingt notwendigen und durchgreifenden Maß⸗ nahmen zur Säuberung der ungariſchen Hauptſtadt von den galiziſchen Elementen geweſen ſein dürfte. Es handele ſich hier in erſter Linie um die allgemeine Sicherheit und Ordnung. Die Grenzorte, von denen aus die Galizianer mit Kaftan, Locken und falſchen Papieren bewaffnet in das Land eindrängen, müßten endlich ausgeräuchert werden. Vor allen Dingen müßten die Helfershelfer ermittelt und unſchädlich gemacht werden, die das Eindringen dieſer dem un⸗ gariſchen Volk völlig weſensfremden Raſſe ermöglich⸗ ten. Es gebe noch immer Winkelbörſen, wo man zu einem feſten Preiſe die ungariſche Staatsangehörig⸗ keit erwerben könne. Beſonders acht müſſe man aber auf diejenigen geben, die dieſes Großreinemachen aus einem inſtinktiven Gefühl der Zuſammengehörigkeit oder für gutes Geld zu hintertreiben ſuchten. * — Vor dem Londoner Gericht ſtanden vier Frauen. Der Polizei waren ſie als Ladendiebinnen wohlbe⸗ hannt. Eine von ihnen hat ihre Langfinger bereits mit zwei Jahren Zuchthaus büßen müſſen. Die Poli⸗ zei hielt ſie in jeder Beziehung— moraliſch und kri⸗ minell— für erledigt. Da ſtand die alte Diebin an den Schranken des Gerichtes plötzlich als Aoͤvokatin ihrer gewiß ſchuldigen Mitgenoſſinnen auf. Sie ver⸗ langte für die oͤrei andern oͤie Freiſprechung, für ſich ſelbſt aber die vierfache Strafe, weil ſie allein Schuld an den Verfehlungen ihrer Mitangeklagten habe. Sie wären durch ſie verführt worden. Das Gericht folgte übrigens dem Antrage nicht, ſondern verur⸗ teilte alle vier Frauen gleichmäßig. * — Es iſt rund ein halbes Jahrhundert her, da die erſte Stadt in Deutſchland die elektriſche Straßen⸗ beleuchtung einführte. Nicht etwa Berlin oder eine andere deutſche Großſtadt, ſondern das Städtchen Darkehmen in Oſtpreußen, damals kaum 3000 Ein⸗ wohner zählend, bekannte ſich durch die Tat zum Neuen. Ein ebenfalls bemerkenswertes Jubiläum konnte Oſtpreußen mit ſeinem Dorfe Plauſen(Kreis Röſſel) feiern. Dieſes Dorf hat nun erſt jetzt elek⸗ triſches Licht bekommen, und zwar als 500. oſtpreu⸗ ßiſche Gemeinde! Aus dieſem Anlaß veranſtaltete man in Plauſen ein Lichtfeſt, das einen fröhlichen Verlauf nahm. Den Höhepunkt bildete die feierliche Beerdigung einer alten Petroleumlampe. *. — Wird es den berühmteſten Aerzten des Staa⸗ tes Neuyork gelingen, die 16jährige Viola Wright durchzubringen, die ſeit Wochen ſchwerverletzt dar⸗ niederliegt und mit dem Tode ringt? Von dieſer Frage hängen zwei Menſchenleben ab, deſſen Schick⸗ ſal die Aerzte ſozuſagen in der Hand haben. Wenn ihre Kunſt triumphiert, retten ſie nicht nur Viola das Leben, ſondern erſparen auch dem 19jährigen Charles Patterſon den Weg zum elektriſchen Stuhl. Darum nimmt ganz Neuyork an dieſem Fall Anteil, zumal es ſich bei Charles Patterſon um das freilich recht mißratene Söhnchen eines angeſehenen Großkauf⸗ manns vom Broadway handelt. Der Fall beginnt als eine gewöhnliche und alltägliche Liebesgeſchichte. Der 19jährige Charles macht der 16jährigen Viola den Hof. Aber ſie will nichts von ihm wiſſen, ob⸗ gleich ſein Vater zu den wohlhabendſten Leuten der Stadt gehört. Charles iſt einer jener jungen Leute, die der Ueberfluß an Geld und Mangel an Beſchäf⸗ tigung verdorben hat. Er iſt wütend, daß die blonde Viola, Volontärin in einem Geſchäft in der 41. Straße, ihn verſchmäht. Großſpurig beſorgt er ſich einen Revolver,„um ſich zu rächen“. Ahnungslos verläßt Viola an einem Abend das Geſchäft. Sie erſchrickt, als Charles in ſeinem Auto neben ihr her⸗ fährt. Dann krachen drei Schüſſe, ſchwepverletzt bricht das junge Mädchen zuſammen. Charles Patterſon, ber an ſeiner Autonummer erkannt wurde, wird am nächſten Morgen in der elterlichen Wohnung ver⸗ haftet. Seitdem harrt der junge Mann im Gefäng⸗ nis ſeines Schickſals. Er ſteht im Schatten des elek⸗ triſchen Stuhles. Aber noch kann man keine Klage gegen ihn erheben, denn niemand, auch die Aerzte nicht, kann ſagen, ob die Anklage auf Mord oder nur auf Mordverſuch lauten wird. Im erſten Falle er⸗ wartet Charles ein ſicheres Totesurteil, im zwei⸗ ten nur eine längere Freiheitsſtraſe. Und ſo wartet der Täter in ſeiner Zelle auf den weiteren Verlauf ſei⸗ nes Schickſales, während ſein Opfer mit einem Schulter⸗ und Unterleibsſchuß am Rande des Todes ſchwebt und jeden Tag ſterben kann. Die Eltern des Täters haben die berühmteſten Chirurgen und Aerzte des Staates Neuyork auf ihre Koſten an Violas Lager berufen, um vielleicht auf dieſe Weiſe das Leben ihres mißratenen Sohnes retten zu kön⸗ nen. Auf ſeltſame Weiſe iſt das Leben des Opfers mit dem des Täters zuſammengekoppelt, es iſt ein Verzweiflungskampf um das Daſein zweier Men⸗ ſchen, der mit vielen tauſend Dollars ausgefochten wird. * — Im Fategarh⸗Diſtrikt(Indien) wird die Ein⸗ wohnerſchaft ſeit Wochen von Hyänen bedroht, die augenblicklich in einer ungeheuren Zahl auftreten. Wie gierig die ſonſt ſo feigen und ſcheuen Tiere ſind, zeigt ſich darin, daß gegen hundert Kinder bereits von ihnen in die Wälder geſchleppt worden ſein ſol⸗ len. Begreiflicherweiſe hat ſich der Bewohnerſchaft eine große Aufregung und Furcht bemächtigt. Beſon⸗ ders der Kinder wegen, die man kaum noch ins Freie hinauszulaſſen wagt. Eltern, die das Haus verlaſſen müſſen, um zur Feldarbeit zu gehen, ſchließen die Kinder darum zu Hauſe ein. * — Das üble„Gewerbe“ der Heiratsſchwindler, das ſich auch in USA ſehr unangenehm bemerkbar macht, hat eine große amerikaniſche Verſicherungsgeſellſchaft veranlaßt, einen neuen Verſicherungszweig, die Ver⸗ ſicherung gegen Heiratsſchwindel, aufzunehmen. Beim Zuſtandekommen einer Verlobung iſt der Verſicherte verpflichtet, dies der Geſellſchaft mit dem Namen und der genauen Anſchrift des Verlobten mitzuteilen. Die Geſellſchaft zieht ſodann Erkundigungen über ihn ein und ſtellt feſt, ob er nicht am Ende ein Betrüger iſt. Hat die Braut inzwiſchen Geld an einen Schwind⸗ ler verloren, ſo wird der Schaden durch die Verſiche⸗ rung gedeckt. Die Prämien ſind ſehr niedrig, um auf dieſe Weiſe auch den Minderbemittelten dieſe„Wohl⸗ tat“ zu ermöglichen. In oͤreil Stunden 4000 Perſonen Gewaltiger Beſuch der Ausſtellung„Der ewige Jude“ anb. München, 9. November. Bereits in den erſten beiden Tagen nach Eröff⸗ nung der Ausſtellung„Der ewige Jude“ im Bibliotheksbau des Deutſchen Muſeums in Mün⸗ chen durch Reichsminiſter Dr. Goebbels war die große politiſche Schau außerordentlich ſtark beſucht. Vor allem nahmen die Teilnehmer an den Feierlich⸗ keiten des 8. und 9. November die Gelegenheit ihrer Anweſenheit in der Hauptſtadt der Bewegung wahr, die Ausſtellung zu beſichtigen. Einen Maſſenandrang brachte der Ausſtellung der heutige Dienstagnach⸗ mittag. Waren ſchon am Montagnachmittag in der kurzen Zeit von 18 bis 21 Uhr nicht weniger als 4000 Be⸗ ſucher durch die Ausſtellung gegangen, ſo ſteigerte ſich der Beſuch am Dienstag um ein Vielfaches. Der Andrang war im Laufe des Nachmittags zeitweilig ſo ſtark, daß der Zugang geſperrt werden mußte. Zahlreiche führende Perſönlichkeiten aus Partei und Staat haben der Ausſtellung in den erſten bei⸗ den Tagen ihres Beſtehens einen Beſuch abgeſtattet. Des„Göttlichen Vaters“ Negerhimmel in Flammen — Kingſton(Neuyork), 8. Nov.(U..) „Father Divine“, der berühmte Neger⸗ Gott, iſt von einer Feuersbrunſt ſchwer ge⸗ — Der Maharadſcha von Bikanir hat ſein jetzt ſtattgefundenes fünfzigjähriges Regierungsjubilaum mit einem Aufwand und mit einer Würde gefeiert, die auch für indiſche Verhältniſſe nicht alltäglich iſt. Bikanir hat eine Hauptſtadt gleichen Namens, die mit ihrer gewaltigen Ringmauer und ihren ragenden Türmen ſchon von weitem her einen geradezu gigan⸗ tiſchen Eindruck macht. Hier nun haben ſich die Für⸗ ſten Indiens verſammelt, um das Regierungsfeſt mit ihrem hohen Kollegen zu feiern; an ihrer Spitze der Vizekönig von Indien, Marquis of Linlithgow. Man ſagt, daß ſich in Bikanir die berühmteſte Für⸗ ſtenverſammlung ſeit 1902 eingefunden hätte und dementſprechend war auch die bei einem Maharadſcha unerläßliche Prozeſſion von edlen Tieren, Reliquien und ſonſtigen alten Koſtbarkeiten. Beſonders ſtolz iſt der alte Fürſt auf das Banner der Königin Viktoria, das ſie bei ihrem Regierungsantritt dem Radſchputen verlieh, aus deren Stamm der Mahara⸗ dſcha ſeine Regierungsexiſtenz herleitet. Der Pro⸗ zeſſion voran zogen dreißig wundervolle Elefanten, denen gegenüber die mitziehenden Kamele Zwerg⸗ tiere bedeuteten, und die ſich dadurch auszeichneten, daß ſie, zuſammengenommen, das reſpektable Alter von mehr als 3000 Jahren erreichten. Noch ſtolzer iſt der Maharadſcha auf das heilige weiße Pferd, das den Elefanten nachfolgte und das nicht mehr und nicht weniger iſt als ein tanzendes Staatsroß. Nicht zu verachten in ihrer koſtbaren und prunkvollen De⸗ koration ſind ſchließlich auch die reichbeladenen Ochſen⸗ karren, denn auch hier ſchien Gold und Silber die⸗ ſelbe Rolle zu ſpielen, wie in anderen Staaten Blei oder Eiſen. Beſonders prächtig aber war der Bal⸗ dachin, geſetzt auf einen unvorſtellbar ſchönen Elefan⸗ ten, der den Maharadſcha zuſammen mit dem Vize⸗ könig trug. Und dann die lange Reihe der weiteren Elefanten, obenauf die Fürſten und Würdenträger Schließlich ein jubelndes Volk, zumal die Leute von Bikanir ihren Maharadſcha ziemlich verehren. 1. — Nach ihrer Erbſchaft von nahezu 150 Millionen Mark kann ſich Frau Wälks nunmehr als die reichſte Fran der Welt betrachten. Auch ſonſt war die Millio⸗ närin mit Glücksgütern geſegnet, ſo daß ihr neuer Reichtum ihr keinesfalls eine allzu große Ueber⸗ ſchädigt worden. Sein„Ueber⸗Himmel“, der Auf⸗ enthaltsort für die„Engel“, iſt vollſtändig ein Opfer der Flammen geworden. Nichts iſt von dem„gehei⸗ ligten Ort“ des religiöſen Negerkults„Father Di⸗ vines“ mehr übrig als— Aſche. Der„Ueber⸗Himmel“ war ein Hotel, das etwa 80 Zimmer enthielt.„Father Divine“ hatte es erſt im vergangenen März käuflich erſtanden und es dann zum„Haupt⸗Himmel“ für ſeine„Schäf⸗ chen“ des Bezirks Ulſter gemacht. Am Sonntag nun entſtand plötzlich in dem himmli⸗ ſchen Hauſe Feuer. Aber die„Engel“, die es bewohn⸗ ten, wurden dadurch in keiner Weiſe erſchreckt. Etwa 50 von ihnen ſtimmten ein großes Geheul an, das einem Freudengeſchrei gleichkam. Immer wieder rie⸗ fen ſie im Chor:„Laßt das Feuer brennen;„Father Divine“ wird uns einen andern und viel ſchöneren Himmel bauen.“ Die„Engel“ hielten alle Eingänge ins„gelobte Land“ beſetzt und wehrten allen, die zu dem Brande durchwollten. Auch die Feuerwehren, die den Brand löſchen wollten, wurden daran gehindert. Die Preſſe⸗ leute wurden aus dem„gelobten Land“ vertrieben und einem Photographen wurden ſeine Filme ent⸗ riſſen und zerſtört. Es iſt dies der zweite Brand, der innerhalb eines Jahres das„heilige Land“ der Neger heimgeſucht hat. Bevor„Father Divine“ das jetzt niedergebrannte Hotel übernahm, war es weithin als Sommerfrische unter dem Namen„Greenhill Park“ bekannt. Auch Max Schmeling hatte hier einmal ſein Trainings⸗ lager aufgeſchlagen. 5 r raſchung bedeutete. i Frau Wilks erbte das Geld von der Witwe ihres Bruders. Bemerkenswert iſt, daß auch die Mutter der Erbin, eine in Neuyork wohl⸗ bekannte Hetti Green, ein außerordentliches Ver⸗ mögen zuſammengetragen hat. Wegen ihrer gewag⸗ ten und in den meiſten Fällen glücklichen Spekulatio⸗ nen nannte man ſie im Neuyorker Finanzviertel nicht anders als den„Hexer von Wällſtreet“. Nicht immer hat ſich Hetty Green dem Gelderwerb hin⸗ gegeben. Sie heiratete ſeinerzeit gewiß aus Liebe, aber ſpekulativ, wie ſie war, mußte ihr Mann reich ſein. Da widerfuhr ihr das Mißgeſchick, daß Herr Green ſein ganzes Vermögen verlor, worauf ſich die reſolute Frau auf eigene Füße ſtellte und zu einer gefürchteten Perſönlichkeit der Wallſtreet wurde. Möglich, daß ihr der Gelderwerb im Blute lag, denn über die Mittel und Wege, wie die Millionen zuſam⸗ menkamen, verlautet allerlei Geheimnisvolles. U Brand in London NR A 8(. 39 Bert ſtrahlte, als er erfuhr, was Jan ausgerichtet hatte; er ſteckte Rummys Brief ſehr ſorgfältig zu ſich und dankte Jan mit einem derben Schulterſchlag. „Komm rein“, ſagte er. Jan hatte ihn im Garten ge⸗ troffen.„Komm rein und ſage guten Abend. aber ſage nichts von dem Brief. Sie machen am Ende Schwie⸗ rigkeiten, wenn ſie Varieté hören, ſie ſind doch alte Leute! Erſt will ich ſehen, ob Berger mich wirklich mimmt.. dann iſt immer noch Zeit, es ihnen zu ſag en.“ Jan ſaß ſtill in einer Sofgecke, ſprach wenig und beobachtete. Die vertrauensvolle Achtung, mit der Jenny und Bert ihre Eltern behandelten, gefiel ihm; er wurde traurig. Vielleicht hätte er das alles bei Lady Conſtance und Rummy finden können— nun hatte er es ſelbſt zerſtört. Er wußte, daß er längſt hätte gehen ſollen, aber er brachte nicht mehr als einen lahmen Verſuch zuwege, den Bert im Keim erſtickte. Die alten Stricklands zogen ſich zurück. Sie hat⸗ ten noch über die Begebenheit in oͤer Bank mitein⸗ ander zu ſprechen— über dieſe Begebenheit, die ſelbſt er bisher nicht ganz überwunden hatte und die die Frau noch immer in Aufregung brachte. Die drei Jungen blieben allein, plauderten ein wenig und lie⸗ ßen die Zeit verrinnen.„Du könnteſt eigentlich hier bleiben, Sluter“, meinte Bert endlich,„du kannſt bei R O M AN VON HAN S mir ein Sofa bekommen, und du fährſt dann morgen i in die Stadt. Morgen iſt ja Sonntag, da eilt ja nichts.“ Jan begriff, Bert wollte ſich von der Sache mit dem Mörder erzählen laſſen. Er hatte keine Luſt dazu. Aber gehen? Noch weniger. „Wenn ich telephonieren kann?“ Er konnte. Bert ſchleppte ihn eilfertig zwei Stra⸗ ßen weit, wo Jan von einem kleinen Reſtaurant aus Mark Beſcheid geben konnte. Als ſie zurückkamen, hatte Jenny das zweite Bett in Berts Zimmer gerichtet.„Geht gleich hinauf“, ſagte ſie,„die Eltern ſind heute nicht mehr zu ſpre⸗ chen, und ich muß noch einen Brief ſchreiben.“ „Joe?“ fragte Bert kurz. Das Mädchen nickte mit trüben Augen. Bert wandte ſich ab, nahm Jan unter den Arm und zog ihn in ſein Zimmer. Sie zogen ſich aus und krochen unter die Decken. Bert wollte noch ſprechen, Jan täuſchte Schlaf vor. Doch er blieb lange wach, ohne daß er es hindern konnte, überkam ihn ein unſtill⸗ bares Weinen, das endlich in tiefen, traumverſtörten Schlaf überging. Sonntag Die Sonntage des Hauſes Strickland begannen ge⸗ wöhnlich dem Wetter gemäß. War es ſchön, nahm John Strickland ſein Rad, Bert, wenn er Ferien hatte, das ſeine, und ſie fuhren davon, um nicht vor dem Früh ſtück zurückzukehren. Frau Strickland und Jenny, ihre häuslichen Pflichten ſo raſch wie möglich erledigend, ſaßen derweil im Garten, hatten Hand⸗ arbeiten neben ſich liegen und ſahen in die Wölkchen. Neuerdings ging auch Jenny aus, um Joe Scott, den jungen Aſſiſtenzarzt am St. Bartholomeus, zu tref⸗ fen. An ſchlechten Tagen dagegen herrſchte große Faulheit, und das Frühſtück wurde erſt ſpät einge⸗ nommen. Dieſer Sonntag war zwar ſchön; doch als Bert und Jan hinunterkamen, fanden ſie niemand; die alten Stricklands ließen ſich nicht ſehen; Jenny tauchte aus der Küche auf, hatte eine Taſſe Tee in der Hand und ſchickte ſich an, ſie in ihr Zimmer zu tragen. Bert brummte ärgerlich. Nach dem Früh⸗ ſtück, das die Jungen ſich ſelbſt in der Speiſekammer ſuchen mußten, erklärte Jan, daß er unbedingt gleich in die Stadt fahren mütſſe. „Ich bringe dich zum Zug“, erklärte Bert. Die Jungen ſtapelten das gebrauchte Geſchirr in eine Abwaſchwanne, dann traten ſie in den Flur. Bert gebot Schweigen und horchte.„Kannſt dich nicht verabſchieden“, meinte er dann,„überall noch Schwei⸗ gen im Walde. Ich tue es für dich. Komm!“ Sie verließen das Haus und gingen ſchweigend auf einem ſchmalen Querweg, den ein Verbotsſchild zierte, zur Bahn.„Hätteſt hier mindeſtens eine Minute abge⸗ schnitten“, bemerkte Bert nach einer Weile. Am Bahnhof trennten ſie ſich.„Mach's gut“, fagte Jan; Bert nickte:„Mach's auch gut!“ wünſchte er, zeigte ihm ſtumm den richtigen Bahnſteig und ging davon. Jan beſtieg ſeinen Zug und fuhr ab. Je näher Jan der City kam, in einem faſt leeren Zug, der ſich erſt drinnen füllen würde, um Maſſen von Menſchen hinauszutragen, deſto mehr verlor der ſanfte Zauber des Stricklandſchen Hauſes den Einfluß, den er für eine Nacht über ihn ausgeübt hatte. Er erreichte ſein Hotel, hörte, daß Mark nicht ausgegangen ſei, und ging ſofort zu ihm. Sie begrüß⸗ ten einander und plauderten ein wenig über gleich⸗ gültige Dinge, während Jan überlegte, wie er Mark fragen und mahnen ſollte. Plötzlich ſagte Mark:„Morgen muß das alles ein Ende haben. Morgen gehe ich zur Polizei.“ Jan atmete auf. Dann fiel ihm etwas ein.„Von der Sache mit Bounders haben Sie gehört, Herr Franzen, nicht? Sie ſteht doch ſicher in der Zeitung?“ Mark nickte nur.„Ich war nämlich bei einem Freund, und deſſen Vater hat die ganze Sache her⸗ ausgebracht. Strickland heißt er und war Prokuriſt bei Leverſtone.“ Mark horchte auf und ließ ſich das Wenige er⸗ zählen, was Jan wußte.„Noch einer“, ſagte er dann, „den dieſe Geſchichte hinunterſchwemmt. Schlimm hoffentlich iſt es bald zu Ende, hoffentlich kommen nicht noch mehr in die Sache hinein.“ Mark ſeufzte tief.„Es iſt mir ſchrecklich, weißt du.. dieſe ganze Sache, ich wollte, ich hätte dieſes Unglücksbild nie gemacht. Jetzt Bevergen anzeigen, ohne zu wiſſen, was aus Lady Conſtance werden wird... und da⸗ bei iſt er ooch ihr Mann, ſie liebt ihn doch...“ Jan überlegte. Tat ſie denn das? Hatte ſie ihn nicht verlaſſen wollen? Ohne daß ſie etwas von dem Mord gewußt hatte, alſo nur, weil ſie an und für ſich lieber bei Rummy ſein wollte als bei ihm?„Was haſt du?“ fragte Mark, der beobachtete, wie Jan ſich mit ſeinen Gedanken plagte.„Was iſt los?“ 5 „Ich weiß nicht“, murmelte er ſtockend,„vielleicht liebt ſie ihn auch nicht..“ Mark zuckte die Achſeln.„Lieber Junge.., ſagte er nur. „Weiß ſchon“, unterbrach ihn Jan,„ich verſtehe das nicht, wollen Sie ſagen. Ich will's ja auch gar nicht verſtehen. Ich meine nur eben...“ „Was meinſt du denn?“ Mark war nicht über⸗ mäßig geſpannt auf die Anſicht des Jungen. „Warum wollte ſie ihn denn verlaſſen?“ fragte Jan geradezu. i „Wer? Wen? Lady Conſtance ihren Mann?“ „Ja.. geſtern.. ich kam gerade dazu. ſie ſagte, ſie würde nun zu Rummy gehen und ich ſollte mit zu den beiden kommen. Ich dachte, ſie wüßte tat⸗ ſächlich, was Bevergen getan hätte, und ſuchte ſich deshalb eine beſſere Bleibe, und da ſagte ich, ich wollte nicht mit, ich fände ſie ſehr unfair, und da zwang ſie mich, ich mußte ihr ſagen, was Bevergen getan hatte. Sie hatte es nicht gewußt.. und da 8 wieder zurück zu ihm und hat Rummy ſitzen⸗ en „Wart mal, wart mal“, bat Mark. Dieſe Sache hatte er noch nicht begriffen. Conſtance hatte Bever⸗ gen verlaſſen wollen, um zu Rummy zu gehen und Jan ſollte mit— ſie konnte Bevergen nicht lie⸗ ben, wenn ſie das wollte, nein— aber wieſo Jan? Er griff ſich an die Stirn. War ſie wirklich Jans Mutter? War Rummy am Ende Jans Vater? Rummy, der Clown, und Conſtanee? Es war kaum auszudenken. Er ſchüttelte ratlos den Kopf. Der Clown und dieſe Frau! Sicher ſchien allein eines: ſie liebte Bevergen nicht. Und für ſie zuerſt würde es Befreiung bedeuten, wenn Bevergen fiel. Mark hob leicht die Hände und ließ ſie wieder ſinken. Er hatte den Traum von Conſtance ſchon längſt begraben, der nur für eine kurze Sekunde auf⸗ geleuchtet war, als Jan ſagte, Conſtance wäre von Bevergen fortgegangen— bis er weiterſprach und Rummys Namen nannte. Das war aus, ganz aus! Und ihm blieb nichts, als froh darüber zu ſein, daß er Conſtance kein Leid antun würde, wenn er Be⸗ vergen anzeigte, wie es ſeine Pflicht war. 5 Mark ſtand langſam auf und ging an Jan, der ihn geſpannt und faſt ein wenig ängſtlich beobach⸗ tete, vorbei zum Schrank. Er holte ſeinen Hut her⸗ vor. „Ich gehe aus, Jan“, ſagte er nur und wollte das Zimmer verlaſſen. 5 4. „Zur. Polizei?“ i „Nein.. zu Bevergen. Zur Polizei erſt mor⸗ gen.“ Er achtete nicht auf Jaus erſtaunten Aus und verließ das Zimmer. Hinter ihm blieb Jan zu⸗ rück, verſtändnislos und erſchreckt. Was wollte Mark? Bevergen laufen laſſen? Ihn gar warnen? Ihm eine Friſt geben? 1 (Fortſetzung folgt.) 55 f 7 5. 3 e eee 14 6 1 1 „ 3 Mittwoch, 10. November 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 520 Der Abſchluß des Lützelſachſener Branoͤſtiſterprozeſſes: Drei Verurteilungen- vier Freiſprüche Jakob Bayer vom Schwurgericht zu vier Fahren Zuchthaus verurteilt— Gefängnisſtrafen für die zwei Angeklagte Geſtern nachmittag vier Uhr wurde das Urteil im Lützelſachſener Brandſtifterprozeß gefällt. Mit dieſem Tag wurde ein Verfahren zu Ende geführt, wie der Vorſitzende Landgerichtsrat Dr. Petters in ſeiner langen Begründung zum Ausdruck hrachte, in dem vor allem um das Problem der Lüge gerungen werden mußte. Ueberraſchungen, Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, hätten zu einem ſtrafrechtlich nicht befriedigenden Ergebnis geführt, da die Schuld⸗ frage bei vier Angeklagten, trotz aller Anſtrengungen des Gerichtes, nicht mit Sicherheit hätte beantwortet werden können, weshalb man in dieſen Fällen die Angeklagten habe freiſprechen müſſen. Es ſei bei der Urteilsfindung wohl ſelten von einem Gericht ſoviel pſychologiſches Einfüh⸗ lungsvermögen verlangt worden, wie in dieſem Fall. Der Hauptgrund dafür ſei in dem Verhalten oͤes An⸗ geklagten Jakob Baier zu ſuchen, der ſechs ganze Monate ein glaubwürdiges Geſcändnis aufrecht⸗ erhielt, um es plötzlich einſchließlich der Bezich⸗ tigungen der anderen Angeklagten zurückzunehmen. Darüber hinaus ſei er aber auch gleichzeitig mit vollkommen neuen Anſchuldigungen gegenüber den drei angeklagten Grundſtückseigentümern heraus⸗ gekommen. Der Vorſitzende ſchilderte nun in klarer, kurz ge⸗ faßter Form die äußeren Ereigniſſe, alſo den Her⸗ gang der Brände und den Gang der Verhandlungen und betonte hierbei vornehmlich, welch große Er⸗ regung die Brandſtiftungen, die als ſolche offenſicht⸗ lich erkannt wurden, innerhalb der Lützelſachſener Bevölkerung hervorgerufen hätten. Bereits hätten die Bewohner zu eigenen Schutzmaßnahmen in Form von Nachtwachen und dergl. gegriffen, und es wäre notwendig geweſen, daß die Staatsanwaltſchaft mit aller Energie durchgegriffen hätte, um die Sicherheit wieder herzustellen. Das einzig objektive Beweismittel, das dem Gericht zur Verfügung geſtanden habe, ſei der Abdruck des Stiefels von Jakob Baier ge⸗ weſen, f den man an der Brandͤſtelle bei Karl Müller gefun⸗ den habe. Im übrigen ſei man im weſentlichen auf die Angaben und das Verhalten der Angeklagten während ihrer Unterſuchungshaft angewieſen ge⸗ weſen. Drei Fragen, die im weſentlichen nur von der pfychologiſchen Seite her hätten beantwortet werden können, wären im Vordergrund geſtanden: Iſt es denkbar, daß ſich Jakob Baier zu Unrecht ſechs Monate lang einer ſo ſchweren Schuld, wie ſie eine Branoͤſtiftung darſtellt, ſelbſt bezichtigt? Iſt es denk⸗ bar, daß er ſeinen leiblichen Bruder Willi Baier zu Unrecht der gleichen ſchweren Tat bezichtigen konnte? Und ſchließlich: Iſt es möglich, daß er die Landwirte zu Unrecht der Teilnahme bezichtigen konnte? Die erſte Frage hätte aus Gründen menſchlicher Er⸗ wägungen und Erfahrungen heraus, denn niemand heſchuldige ſich ſelbſt eines ſolchen Verbrechens, ver⸗ neint werden müſſen. gegen ihn. Das Gericht halte es für reſtlos erwieſen, daß Jakob Baier der Brandſtifter in ſämt⸗ lichen drei Fällen war. Auch die zweite Frage hätte verneint werden müſſen. Einmal bezichtige niemand ſeinen leiblichen Bruder, mit dem er im beſten Einvernehmen lebe, ſolcher Straftaten und das andere Mal ſpreche das Verhalten des Willi Baier ſelbſt für die Richtigkeit. Hier halte es das Gericht für erwieſen, daß Willi Baier bei dem Brand Schröder aktiv beteiligt ge⸗ weſen ſei. Die dritte Frage ſei bedeutend ſchwieri⸗ ger zu löſen geweſen. Vier Punkte hätten aber das Gericht zu der Ueberzeugung gebracht, daß die Mög⸗ lichkeit bejaht werden müſſe. Einmal habe ſich Jakob Baier als ein von Grund auf verlogener Menſch ge⸗ Auch der Fußaboͤruck ſpreche zeigt, der ſelbſt dem Gericht ins Geſicht gelogen hahe, wie ihm reſtlos durch die Widerlegung der letzten Beſchuldigungen der drei Grund⸗ ſtückseigentümer nachgewieſen ſei. Zweitens ſei nicht einzuſehen, warum er nicht ſchon bei ſeinem erſten Geſtändnis, bezüglich ſeiner Perſon, auch die anderen nun Angeklagten angegeben habe Drittens ſei es unwahrſcheinlich, daß ſich drei ſo weſentlich ältere Leute in die Hand eines ſolchen Menſchen geben würden. Schließlich ſpreche das Verhalten der Landwirte ſelbſt, im Ver⸗ lauf der ganzen Unterſuchungen und der Verhand⸗ lung, gegen die Annahme einer Beteili⸗ gung oder Mitwiſſerſchaft. Bei den drei Grundſtückseigentümern ſei alſo durch das Verhalten des Jakob Baier die Anklage ins Wanken gekom⸗ men. Hinſichtlich der Gebrüder Lochbühler er⸗ klärte der Vorſitzende, daß Erwin Lochhühler ſelbſt eingeſtanden habe, daß er von dem Brand Müller Kenntnis gehabt habe und dies nur nicht angezeigt habe, weil er J. Baier nicht verraten wollte. Er ſei alſo wegen dieſer Unterlaſſung zu verurteilen ge⸗ weſen. Dagegen habe Jakob Lochbühler kein klares Geſtändnis abgelegt und ſei geiſtig nicht als voll zurechnungsfähig zu bezeichnen. Das Arteil: Der Angeklagte Jakob Baier wurde daher wegen dreier Verbrechen der verſuchten Braudſtif⸗ tung zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 4 Jahren verurteilt unter gleichzeitiger Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Willi Baier erhielt wegen verſuchten, in Tatein⸗ heit mit vollendetem Verbrechen der Brandſtiftung, in einem Fall unter Berückſichtigung ſeines jugendlichen Alters eine Gefängnisſtrafe von 10 Mona⸗ ten und Erwin Lochbühler wegen Unterlaſ⸗ ſung der Anzeige eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Die anderen Angeklagten wurden mangels Beweiſes freigeſprochen. Willi Baier wurden 5 Monate Unterſuchungshaft angerechnet, während bei Jakob Baier für die Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft kein Grund vorliege.— ba e Cliefelbad in der Seuchenſchleufe Vorſicht vor Geheimmitteln gegen die Maul- und Klauenſeuche! Wenn ein Tierhalter oder Tierzüchter irgendwo ein Schild mit der Warnung„Vorſicht, Maul⸗ und Klauenſeuche“ lieſt, fährt ihm ein gewal⸗ tiger Schreck in die Glieder— und er macht einen großen Bogen um dieſen Gefahrenherd. Glücklicher⸗ weiſe waren bis kurzem dieſe Warnſchilder in Deutſch⸗ land recht ſelten geworden. Nun iſt die gefährliche und ſich ſchnell ausbreitende Viehſeuche aus Frank⸗ reich wieder in deutſches Grenzland eingeſchleppt wor⸗ den. Frankreich hat ſie als höchſt unwillkommenes Geſchenk aus den nordafrikaniſchen Kolonien einge⸗ führt. Dank der deutſchen ſeuchenpolizeilichen Be⸗ ſtimmungen, die das Verſänmnis der ſofortigen, unverzüglichen Anzeige unter Strafe ſtellen, dank aber auch den Ergebniſſen der deutſchen Wiſſenſchaft, die bekanntlich auf der Inſel Riems eine ſtaatliche Forſchungsanſtalt für Maul⸗ und Klauenſeuche unterhält, iſt es in den letzten Jahren immer in kurzer Zeit gelungen, die gefährliche Krankheit bald zum Erlöſchen zu bringen, ſo daß ſich die Schäden der Großſeuche des Jahres 1919/0 erfreulicherweiſe nicht wiederholt haben. Sie verurſachten der deut⸗ IMisdhen Ried und Bergstraßpe Der 9. November in Weinheim Eindrucksvolle Gedächtnisſtunde k. Weinheim, 10. Nov. Welch einzigartigen Platz Weinheim für nationale Feierſtunden hat, zeigte dieſer 9, November. Auf den regennaſſen Porphyr⸗ guadern des Ehrenhains am Eingang des Hinden⸗ burgparks ſtanden die Formationen im Schein ihrer Fackeln. Die Fähnenträger hatten zu beiden Seiten des Ehrenmals Aufſtellung genommen, das aus dem 2 kel wie ein Symbol herausragte. Schweigend ſtand die große Schar der Volksgenoſſen auf dem weiten Platz. In mahnenden Worten gedachte Orts⸗ gruppenleiter Niceus der Opfer des 9. November 1028. Dann leuchtete das grünliche Licht der Lampen in der Straße zum Bahnhof wieder auf, in deſſen Nähe das Axel⸗Schaffelt⸗Denkmal ſteht. Auch dort ſtand an dieſem Tag Ehrenwache. Neues aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 10. Nov. Heute feiert Frau Dorothea Vogel, geb. Tiſcher, in erſtaunlicher Friſche und Rüſtigkeit ihren 77. Geburtstag. Die Jubilarin iſt das älteſte Mitglied der altkatholiſchen Gemeinde.— Ihr ſil⸗ bernes Reichsſportabzeichen hat ſich Frau Irmgard Schmidt als 34jährige errungen. Die tapfere Sportlerin gehört der Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde 1864 Ladenburg an.— Ihre ſilberne Hochzeit feierten die Eheleute Karl Friedrich Zeiler(an der Reichsbahn) und Frau Eva, geb. Schreckenberger, im Kreiſe ihrer Kinder.— Eine getreue Ladenburgerin, die jahrzehntelang in einer Mannheimer Familie tätig war, Frl. Lina Weymann, beging, wohlbetreut im Familienkreis des Neffen Julius Walther hier, das Feſt ihres 8 0. Geburtstages. Ihre Schweſter, die heute 8ö⸗ jährig iſt, feierte im vorigen Jahre in Mannheim ihre diamantene Hochzeit. ⸗a⸗ Lützelſachſen, 10. Nov. Frau Margarethe Michael Witwe, geb. Dähler, beging ihren 70. Ge⸗ burtstag. * Großſachſen, 10. Nov. Die Milchabſatzgenoſſen⸗ ſchaft, die eine der älteſten unſerer Gegend ſein dürfte, erhält eine neue Milchhalle im Hof der ehemaligen Preßhefefabrik.— Die Grumpen ſind verwogen. Es wurden 50,59 Mark erzielt. JL. Handſchuhsheim, 10. Nov. Im Spiele bewar⸗ fen ſich hier zwei Knabengruppen gegenſeitig mit Steinen. Dabei erhielt der gjährige Alois Wink einen Stein ins Geſicht, der unglücklicherweiſe ins Auge ging. Dem Knaben mußte daraufhin das Auge wegoperiert werden. Dieſer Vorfall ſollte allen Kindern zur Mahnung und Belehrung dienen. * Edingen, 10. Nov. Gärtnereibeſitzer Anton Ro⸗ bert Stark, der lange Jahre in Edingen gelebt hat, feiert dieſer Tage in geiſtiger Friſche und Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag. Stark kam 1885 als Schloß⸗ gärtner nach Neckarhauſen und gründete 1896 in Edingen ſeine Gärtnerei. Bei der Gartenbau⸗Aus⸗ ſtellung Mannheim 1907 wurde er von den holländi⸗ ſchen Ausſtellern zu ihrem Preisrichter ernannt. Von 1914—1926 war Stark ehrenamtlich als Vertreter der Erzeuger beim Städtiſchen Preisprüfungsamt Mann⸗ heim tätig, wobei er oͤurch ſeine ſachlichen und ruhi⸗ gen Darlegungen viel Unſtimmigkeiten beſeitigte. In der Gemeinde Edingen bekleidete er das Amt eines Schätzers für Feld und Garten. Nunmehr verbringt Stark in ſeiner Vaterſtadt Würzburg ſeinen Lebens⸗ abend. ſchen Landwirtſchaft damals einen Schaden von 400 bis 500 Millionen Mark. Zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt die Mitarbeit der ländlichen Bevölkerung unerläß⸗ lich. Jeder Fall, auch wenn er noch ſo gutartig verläuft, iſt dem Tierarzt und der Polizei unverzüglich zu melden; denn durch die Uebertragung der Krankheitsſtoffe, die auch durch Menſchen erfolgt, können andere Vieh⸗ beſtände des gleichen Ortes und der Nachbarſchaft, ja auch entfernt liegender Orte verſeucht und aufs höchſte gefährdet werden. Wie ein Schiff, auf dem eine an⸗ ſteckende Krankheit ausgebrochen iſt, in Quarantäne liegen muß, genau ſo muß eine Abſchließung jedes Gehöftes erfolgen, auf dem Vieh von der Seuche be⸗ fallen iſt. Um eine Entkeimung zu ermöglichen— die Krank⸗ heitsſtoffe können von den Menſchen verſchleppt wer⸗ den—, darf niemand auf den Hof oder noch weniger in oͤie Stallungen gelaſſen werden, der nicht ſeine Füße auf einer mit einprozentiger Natronlauge getränkten Matte ſorgfältig gereinigt und abgetre⸗ ten hat. Eine ſolche„Seuchenſchleuſe“ muß auch beim Betreten und Verlaſſen der Stallungen durch das Geſinde benutzt werden. Man hüte ſich,„gute Ratſchläge“ von Fremden zu befolgen und mißtraue allen teuren, meiſt ſchädlichen Geheimmitteln. f Um geſundes Vieh vor Anſteckung zu bewahren, empfiehlt ſich eine Schutzimpfung mit dem von deut⸗ ſchen Wiſſenſchaftlern hergeſtellten Schutzſerum, durch das die natürlichen Abwehrſtoffe des Körpers geſtärkt werden. Größte Sauberkeit in den Ställen, gute Fütte⸗ rung und Haltung des Viehs gerade in der Spät⸗ herbſtzeit, wo die Anfälligkeit am größten iſt, ſtellen die wirkſamſte Vorbeugung dar. Jeder Fall von Maul⸗ und Klauenſeuche muß ſofort angezeigt und durch Befolgung der tierärztlichen Anoroͤnungen be⸗ kämpft werden. Wenn man bedenkt, daß bei jedem von der Seuche befallenen Vieh ein Gewichtsverluſt bis zu einem Zentner eintritt, die Kühe außerdem ſchwerſtens im Milchertrag geſchädigt werden, ſo kann man ſich aus⸗ rechnen, welche Schäden Fahrläſſigkeit und ſträflicher Leichtſinn auf dieſem Gebiete hervorrufen können. 50jährige feierten in Hardheim * Hardheim, 10. Nov. Vor kurzem fand ſich im Gaſthaus zum„Prinz Karl“ der Jahrgang 1887/88 zuſammen, um gemeinſam die 50⸗Jahr⸗ Feier zu begehen. Aus den entfernteſten Gegen⸗ den Deutſchlands kam man herbei, um an dieſem Wiederſehensſeſte teilzunehmen. Leider wollte es das Geſchick, daß bereits 12 aus dieſem Jahrgang zu früh ihre Lebensrechnung abſchließen mußten, dar⸗ unter befinden ſich ſechs Männer, die ein Opfer des Weltkrieges wurden. Im übrigen verlief der ganze Abend in ſtimmungsvollſter Harmonie. Aus Vaden Schulmann und Heimatforſcher Stabdtſchulrat i. R. Spitz 80 Jahre * Baden⸗Baden, 10. Nov. Am Sonntag, dem 7. Nobember, feierte der durch ſein pädagogiſches Wir⸗ ken und ſchöpferiſche Geſtalten, durch ſeine heimat⸗ kundlichen Forſchungen und ſein organiſatoriſches Können weit über die Bäderſtadt hinaus bekannte, ehemalige Stadtſchulrat E. Spitz ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. 1909 wurde der durch ſeine ſchriftſtelle⸗ riſchen Arbeiten geſchätzte Erzieher zum hauptamt⸗ lichen Rektor der hieſigen Volksſchule ernannt und 1911 zum Stadtſchulvat befördert, wo er eine ver⸗ dienſtvolle Wirkſamkeit entfaltete. Nach Erreichung der Altersgrenze ſchied Stadͤtſchulrat Spitz 1924 aus dem Staatsdienſt aus, um in der Bäderſtadt ſeinen wohlverdienten Lebensabend zu verbringen. Spitz hat ſich als Schulmann und als Freund und Er⸗ forſcher der Heimat einen bedeutenden Namen gemacht. I. Wiesloch, 10. Nov. In einem Appell des Reichsluftſchutzbundes teilte der Gemeindegruppen⸗ führer Schweickert die Richtlinien für die kom⸗ mende Winterarbeit mit.— In der Verſammlung des Kneippvereins, die vom Vorſitzenden Rat⸗ ſchreiber Reidel geleitet wurde, ſprach Lehrer Wolf von der Kneippbewegung(München ⸗ Bad Brunntal) über„Heilkräuter und Waſſerkur im Dienſte der Volksgeſundheit“ und konnte dabei wertvolle Rat⸗ ſchlge und Hinweiſe geben.— Gegenwärtig laufen hier Beſtrebungen, ein NS⸗Orcheſter(Streich⸗ orcheſter) ins Leben zu rufen. Für die Leitung iſt Muſiklehrer Fritz Hirn auserſehen. Dem neuen Orcheſter fällt die Aufgabe zu, neben der Stadtkapelle oͤſle Morgenfeiern der Partei auszugeſtalten. Bei der Morgenfeier am 21. November ſoll das Orcheſter bereits an die Oeffentlichkeit treten. Weinheim, 10. Nov. Sein 40 jähriges Dienſtjubiläum bei der Reichsbahn beging Reichs bahnoberſekretär Michael Schüßler von hier. — Der hieſige Mitbürger Valentin Erdmann konnte auf eine 35jjährige Arbeitszeit im Ortskrankenkaſſendienſt in Weinheim zu⸗ rückblicken.— Frau Eva Leyendecker, Witwe, geb. Bernhardt, in der Zimmerbachſtvaße, feierte ihren 84. Geburtstag.— Im Alter von 79 Jahren iſt Jakob Rutz, der lange Jahre Friedhof⸗ aufſeher des alten Friedhofes war, geſtorben, JL. Doſſenheim, 10. Nov. In guter geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit konnte Karl Blanken⸗ nagel ſeinen 75. Geburtstag begehen. Herz⸗ lichen Glückwunſch! J. Baiertal, 10. Nov. In der Perſon des Land⸗ wirts Bernhard Wipfler wurde durch die Ge⸗ meinde ein neuer Farrenwärter beſtimmt.— Haupt⸗ lehrer Jochim wurde hier zum Kaſſenwalter der No ebeſtimmt. ⸗A⸗ Weiher, 10. Nov. Bürgermeiſter der Peter Schmitt ernannt JL. Neckargemünd, 10. Nov. In der Werkſtatt des Schreinermeiſters Johann Kempf brach in einer der letzten Nächte Feuer aus, das aber rechtzeitig entdeckt und gelöſcht weroͤen konnte, bevor es grö⸗ ßeren Schaoͤen angerichtet hatte.— Die Schützen ⸗ geſellſchaft unternahm dieſer Tage einen Aus⸗ flug, der in oͤie weinfrohe Pfalz führte und den Teil⸗ nehmern unvergeßliche Eindrücke beſcherte. Zum ehrenamtlichen Gemeinde Weiher wurde Ab Lampertheim, 9. Nov. In der Nähe des Erb⸗ höfeweilers Roſengarten wurden zwei hieſigen Land⸗ wirten die Ackergeräte geſtohlen und zwar dem einen ein Vorderpflug und dem anderen der Teil einer Egge. Von den Dieben fehlt jede Spur. — Im geſegneten Alter von 88 Jahren verſtarb nach längerem Leiden eine der älteſten Frauen Lampert⸗ heims Katharine Schlappner, geb. Grünewald. UI Viernheim, 10. Nov. Seinen 75. Geburts⸗ tag beging in voller Rüſtigkeit der bekannte Mit⸗ hürger Jakob Gärtner 1, Lampertheimer Straße. lich adi Aclcuigoliaſen Der tägliche Verkehrsunfall Diesmal zwei Perſonenautos zuſammengeſtoßen Geſtern mittag ſtießen laut Polizeibericht an der Kreuzung Hohenzollern⸗ und Sternſtraße ein Per⸗ ſonenauto und ein Leichtkraftwagen zuſammen. Der Lenker des Leichtkraftrades wurde erheblich verletzt und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Stabtratsſaal im Stadthaus Lu.⸗Süd: 17 Uhr Sitzung der Ratsherren(Arbeitsbeſchaffung, Stadtverſchönerung, Markt⸗ und Meſſefragen, Verbeſſerung der Straßen⸗ beleuchtung uſw.). Konzertſaal des Pfalzbaus: 20 Uhr Konzert des Saarpfolz⸗ Orcheſters unter GMD Prof. Ernſt Boehe mit Thelma Reiß⸗London(Cello) für den Konzertring der NSKG. Werke von Mozart, Haydn und Beethoven. Städtiſches Geſellſchaftshaus: Ausſtellung„Funſt und Kitſch“. Geöffnet von 9 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt. Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Streit um den Knaben Jo“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der Zauber der Boheme“.— Union⸗ Theater:„Im Kreuzverhör“.— Alhambra Mundenheim: „Berge in Flommen“.— Ufa⸗Rheingold:„Zu neuen Ufern“. Atlantik:„Ball im Metropol“. ——— 378 Mittwoch, 10. November 1937 A 8 EIN E Aber wollen wir uns erſt wieder einmal vorſtel⸗ len, wann wir das Auge beſonders öffnen, wann wir es ſozuſagen aufreißen. Nun, das geſchieht am häu⸗ figſten, wenn wir ſtaunen und erſtaunen, wenn wir bereit ſind, das von außen Kommende willig aufzu⸗ nehmen, wenn wir einen Menſchen gläubig anſehen. Abb. 2: Gedeckt und tiefliegende Augen Sowie uns dann die erſten Zweifel ankommen, da drücken wir die Augen wieder zu. Das große, offene Auge liegt öͤarum meiſt auch flach in der Höhle, die Augenbraue bedrängt es nicht, ſie hält ſich in gemeſ⸗ ſener Entfernung, die Lider aber ſpannen ſich in hohem Bogen, um nur alles Licht ins Auge fallen zu laſſen. Es iſt der Zuſtand, den Keller in ſeinem Abendgedicht mit den Worten ſchließt:„Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Ueberfluß der Welt!“ Ein großes, offenes und flach⸗ liegendes Auge kennzeichnet alſo eine ſtarke Auf⸗ nahmebereitſchaft und in der Folge derſelben eine ſtarke Mitteilungsbereitſchaft. Großäugige Menſchen laſſen den Mitmenſchen gern an ihrer Freude und ihrem Leide teilnehmen, ſie halten ihre Empfindun⸗ gen und Gedanken nicht zurück, ſie geben ſich freier und gelöſter, ſie ſind auch gläubiger und vertrauens⸗ ſeliger. Welch ſchöne und große Augen hatten wir alle als Kinder! Und wie hat das Leben uns die Lidſpalten langſam zugedrückt, wie hat es unſere Augen verkleinert! Allerdings geht dem großäugi⸗ gen Menſchen die eiſerne Konzentrationsfähigkeit, das ſtarke Beharrungsvermögen des Kleinäugigen ab. Er iſt auch öfteren Ernüchterungsſtürzen ausge⸗ ſetzt, muß oft erkennen, daß er zu mitteilungsfreudig war. Der großäugige Menſch iſt darum auch ſelten ein Taktiker, ein Diplomat, dafür aber ab und zu ein recht guter Schauſpieler. Ja, nun ſieht oͤas ſchon ganz anders aus, nun wiſſen wir bald gar nicht mehr, welchem Auge wir den Vorzug geben ſollen. Und damit ſind wir auch auf dem rechten Standpunkt angelangt. Wir wollen nicht lernen, Menſchen zu verurteilen, ſondern wir wollen lernen, Menſchen zu beurteilen! Jeder hat ſeinen Wert, jeder hat ſeine Vorzüge, jeder ſeine Fehler, ob er nun große oder kleine, offene oder verſteckte Augen hat. Was lernen wir aus dem Absiand der Augen voneinander? Auch das Formgeſetz über den Abſtand der Augen voneinander iſt wichtig. Die Abb. 3 zeigt uns weit auseinanderſtehende und die Abb. 4 eng zuſammen⸗ ſtehende Augen. Wenn wir dieſen Abſtand der Augen meſſen wollen, ſo ziehen wir uns eine gedachte Linie von Pupille zu Pupille und vergleichen die Längen dieſer Linien untereinander. Stellen wir uns jetzt einen Menſchen vor, deſſen Augen klein und verſteckt ſind und außerdem noch eng zuſammenſtehen, ſo wie uns das eben die Abb. 4 ungefähr zeigt, ſo fühlen Abb. 4: Eng zuſammenſtehende Augen wir uns von dieſen Augen irgendwie angegriffen, zur Stellung gezwungen. Die Augen erſcheinen uns dann recht kalt, recht ſtechend, recht ſtarr, ſie„ſpie⸗ ßen“ uns förmlich auf. Und wir ſagen dann mei⸗ ſtens, dieſer Menſch hat ein Paar unangenehme Augen. Ja, ja, unſere Menſchenbeurteilungskunſt entſpringt mehr als wir glauben unſerer Bequem⸗ lichkeit, unſerem ſeeliſch⸗geiſtigen Ruhebedürfnis; wir wollen nicht aufgeſtöbert, nicht angegriffen wer⸗ den! Ach, wie wohltuend iſt doch da ein freies, offenes Auge, das weit außeinanderſteht, das uns nicht ſo angreift, ſo anbohrt, das uns eigentlich gar nicht an⸗ ſchaut! Aber abgeſehen davon, unſer Empfinden hat ſchon richtig reagſert, es hat uns mitgeteilt: Achtung, da iſt ein Menſch mit ſtarkem Willen, mit ſchärfſter Kon⸗ zentrationsfähigkeit, einer, der ſich oͤurchzuſetzen ver⸗ mag, der keine Sache halb macht! Und nur unſere Feigheit flüſterte zu dieſer Erkenntnis: Nimm dich in acht! Der kann dir, wenn er dein Feind wird, gefährlich werden! Der ſtellt ſicher zu hohe Anfor⸗ derungen, wird klare Entſcheidungen verlangen! So hat unſer Empfinden ganz richtig herausgefunden, was die engbeieinanderſtehenden Augen ausſagen. Sie laſſen eine außerordentliche konzentrierte, zu⸗ ſammengeraffte, beharrende, willensgeſpannte ſee⸗ liſch⸗geiſtige Haltung dieſes Menſchen erkennen. Von Hans Wilhelm Smollk TUNG Pupillen. Haben wir ſie aber irgendwie verärgert oder gereizt, dann ſchrumpfen dieſe Pupillen auf zwei ſchmale ſenkrechte Striche zuſammen. Das Auge erhält dadurch den ſtechenden Blick. Auch bei Tier⸗ müttern kann man die bedeutende Erweiterung der Pupille beobachten. Und auch wir Menſchen ahnen nicht, in welchem Maße unſere Pupillen unſere je⸗ weiligen Empfindungszuſtände begleiten, wie ſie ſich urplötzlich verengen, wenn wir haſſende Empfindun⸗ gen aufkommen laſſen, wie ſie ſich gewaltig erwei⸗ tern, wenn wir liebende und wohlwollende Emp⸗ CCC 3 Menſchen mit engzuſammenſtehenden Augen können ſich zäh und fanatiſch in eine Aufgabe verbeißen, ſie werden oft zu ausgeſprochenen Spezialiſten, ſie laſ⸗ ſen ſich von ihrer Umwelt wenig beeinfluſſen, ſind ſchwer umzuſtimmen oder umzuformen, ſie wiſſen klar, was ſie wollen, und ſtreben zielhaft und aus⸗ dauernd, dieſes Wollen zu verwirklichen. Sind es große Augen, die eng zuſammenſtehen, ſo richtet ſich dieſe zielhafte und unbeirrbare Konzentration auf geiſtige und ideelle Gebiete. Sind es kleine Augen, die eng beieinanderſtehen, ſo wirkt ſich dieſe Konzen⸗ trationskraft mehr auf praktiſchen und realen Ge⸗ bieten aus. Die weit auseinanderſtehenden Augen aber, die laſſen faſt das Gegenteil erkennen. So ſchwer, ſo ſpät, wie ſich die Blickwinkel dieſer Au⸗ gen in einem Brennpunkt treffen, ſo ſchwer fällt es dieſen Menſchen, lange und ausdauernd bei einer Aufgabe zu bleiben. Sie laſſen ſich nur allzugern ablenken und zerſtreuen, beeinfluſſen und umfor⸗ men, ſind dann heilfroh, daß ſie die einmal angefan⸗ gene Arbeit verſchieben können. Es mangelt dieſen Menſchen an der genügenden Eigenkraft, an der ge⸗ nügenden Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer. Es ſind die lebendigen und beweglichen Geſellſchaf⸗ ter, die Allerweltsbaſtler, die Schöngeiſtler, oͤie uns nicht mit ewiger Fachſimpelei quälen, die nicht ſtun⸗ denlang ein Problem durchkauen, die für flotte und ſtändig wechſelnde Unterhaltung ſorgen; unbeſchwert ſteuern ſie das Unterhaltungsſchiff von den Mai⸗ käfern bis zur Unſterblichkeit der Seele. Es ſind auch die Menſchen, die von den Maſſenpfſychoſen, von den Zeitſtrömungen am eheſten erfaßt werden. Die Neakiion der Pupillen auf seelische Zustände Als nächſtes Formenzeichen des Auges, das der Menſch auch nicht willensmäßig verändern und be⸗ herrſchen kann, das deshalb immer ein treuer Spie⸗ gel ſeiner jeweiligen Empfindungen iſt, wollen wir nun die Pupille beſprechen. Wir alle wiſſen, daß die Pupillen auf Licht und Dunkelheit reagieren, daß ſie ſich im grellen Sonnenſchein verengen und bei der abendlichen Promenade erweitern. Die Pupillen reagieren aber nicht nur auf die äußerlichen Licht⸗ verhältniſſe, ſondern ſie begleiten auch das Licht und die Dunkelheit unſerer ſeeliſchen Zuſtände. Und zwar geſchieht oͤas nicht nur bei uns Menſchen, ſondern auch bei den Tieren. Jede Hauskatze kann hier als brauchbares Studienobjekt dienen. Iſt die Katze mit unſerer Behandlung einverſtanden, gefallen ihr un⸗ ſere Liebkoſungen, dann hat ſie große und runde SD Abb. 5: Große, gewölbte Augen findungen in uns tragen. Beobachten wir uns ſelbſt einmal auf dieſe Veränderungen der Pupille hin! Man bekommt da manch ſchönen, manchmal auch er⸗ ſchreckenden Einblick in den eigenen ſeeliſchen Zu⸗ ſtand. Mit Sicherheit kann man ſagen: je größer und geweiteter die Pupillen ſind, um ſo ſtärker fluten die warmen Empfindungskräfte im Menſchen, und je kleiner und verengter die Pupillen 2 8— Abb. 6: Kleine, flache Augen ſind, um ſo ſtärker ſind unſere warmen Empfindungs⸗ kräfte erkältet, um ſo mehr herrſcht kalter und be⸗ rechnender Verſtand vor. Wenn uns alſo jetzt ein Menſch von ſeiner gro⸗ ßen Liebe zu uns, von ſeinem Wohlwollen redet, und er hat kleine, verengte Pupillen, dann lügt er! Dann iſt er ein Schönredner! Das klingt ungeheuerlich, nicht wahr? Aber es iſt ſo! Selbſt wenn wir manch⸗ mal glauben möchten, wenn es uns nottut, liebe und ſchmeichelnde Worte zu hören, ſollten wir uns die⸗ ſer Erkenntnis nicht verſchließen. Selbſt im grell⸗ ſten Sonnenſchein wird das tieferfühlte Liebesge⸗ ſtändnis von geweiteten Pupillen begleitet ſein, vor⸗ ausgeſetzt, daß ein Menſch geſunde Augen hat. Bei kleinen Kindern deuten konſtant geweitele Pupillen allerdings auf etwas anderes, etwas ganz anderes, nämlich auf— Würmer! Das erſcheint ab⸗ wegig, iſt es aber bei einiger Ueberlegung durchaus nicht. Durch die Würmer wird das Kind dermaßen ten, empfindſamen und empfindlichen ſeeliſchen Zu⸗ ſtand gerät. Im Grunde alſo deuten die erweiterten Pupillen alſo ganz richtig wieder dasſehbe an wie beim erwachſenen Menſchen. Dieſer kleine Hinweis wird mancher Mutter recht dienlich ſein können. Ver⸗ engte Pupillen laſſen immer darauf ſchließen, daß momentan die kalten Verſtandskräfte vorherrſchen, daß der Menſch Zwecke und Ziele verfolgt. Und es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, oͤaß das Auge dann auto⸗ matiſch alles unnötige Licht abblendet, oͤaß die Pu⸗ pille eben klein wird. Damit ſoll für heute unſer kleiner Lehrkurſus be⸗ endet ſein, es gibt nun ſo manches zit beobachten. Und das iſt gerade das Unbeſtechliche an dieſer Aus; druckswiſſenſchaft, daß jedermann die Richtigkeit die⸗ ſer Behauptungen ſelbſt nachprüfen kann, daß er oͤa⸗ zu keiner Inſtrumente, noch irgendwelcher Vorbil⸗ dung bedarf, daß er nur ſeine Augen gebrauchen muß, daß er nur ſchauen lernen muß, um in Zu⸗ kunft ein Schauender und Erkennender zu ſein. Sinnvoll erhellt ſich auf dieſe Art das Goethewort: „Zum Sehen geboren, zum Schauen beſtellt, dem Turme geſchworen, gefällt mir die Welt.“ (Fortſetzung folgt) Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Gruppe Weſt voll auf dem Plan— T 46 Mannheim behauptet die Führung Nach der Zwangspauſe vor Wochenfriſt brachte der erſte Novemberſonntag ein recht ſtattliches Programm, wobei bemerkenswert iſt, daß die Gruppe Weſt erſtmalig in dieſer Saiſon vollzählig am Start war. Demgegenüber ſcheint nun die Gruppe Oſt ſich in Spiebzusällen zu ge⸗ fallen, denn ſowohl die Begegnung Schriesheim— Neckar⸗ haufen, wie auch Leutershauſen— Aſchbach mußte in letzter Stunde aus zwingenden Gründen verſchoben werden. 5 f 5. 5 5 Allgemein geſehen lief ein Teil der Spiele äußerſt hart, ſo daß man ſich nicht zu wundern brauchte, daß einige Platzverweiſe deutliche Anzeichen dafür waren, daß die Spiele immerhin ſchon einen vorentſcheidenden Cha⸗ rakter tragen. So bedauerlich dieſe Platzverweiſe an und für ſich ſind, und wie unangenehm ſich dieſe wieder für die betroffenen Vereine auswirken, dies ſollte wohl jede Mannſchoft beſonders ins Auge faſſen und denn dürfte ſich manche Enttäuſchung im voraus vermeiden laſſen. Beſonders ſtürmiſch liefen die Spiele der Gruppe Wie ſt: 8 Reilingen— Rheinau:0 TW 1846— Rohrhof:0 Ketſch— Brühl:3. Poſt⸗Sportverein— Oftersheim 125 Altlußheim— Kurpfalz:2 und nicht die beſte Kunde kommt von Altlußheim, wo die Bingen des Erlaubten wenig geachtet wurden. In einem harten Kampfe holte ſich Altlußheim eine:0⸗ Pauſenführung, ſah ſich aber am Ende erneut im geſchla⸗ genen Felde, als Friedrich für Kurpfalz Ausgleich und Siegestreffer markierte. Die Altlußheimer büßten bei dieſer Partie ihren Torwart durch Platzverweis ein. Rheinau konnte ſein erſtes Auswärtsſpiel nur mit einer Niederlage beenden, was wohl teilweiſe auf mehrfachen Erſatz zurückzuführen war. Auch hier war ein Platzver⸗ weis fällig. Brühl kam auch diesmal nicht zum erſten Sieg, was bei der Schwere des Kampfes gegen den VfR Ketſch leicht verſtändlich wird. Die Punkteteilung be⸗ deutet für Brühl immerhin ein Erfolg, wenn man be⸗ denkt, daß Ketſch das Treffen bis kurz vor Schluß mit 32 Vereine nt, verl, Tore Punkte IS 5 43öͤ 1(8 TS Oftersheim 5 3 11 Rheinan 4 3 0 F Kurpfalz Neckarau 4 2 1 1 76 5˙30 Poſt Mannheim.. 4 2 0 2 1818 44 Reilingen 6 2 0 4 14.18:8 Tgde Ketſch. 4 1 1 2 9˙13 3˙5 C 8 1 1 1 1 4 85 TV Rohrhof b 2 f 4 U 0 4 6˙14 0¹8⁰ Altlußheim Barth, aber auch das zeitweilige Verſagen des Poſttor⸗ wartes eine Rolle ſpielte, ſchuf der TW 46 mit:0 üher den T Rohrhof einen neuen Sieg. Damit haben die 46er die Führung behauptet, wenn auch eine mehrfache Erſatzgeſtaltung nicht die beſte Tagesform brachte. Auf alle Fälle haben ſich aber die 46er bis jetzt ſehr gut in⸗ gelaſſen, ſo daß man der Elf den nötigen Schneid auch für . Großkämpfe der Gruppe ſchon gönnen arf. In der Gruppe Oſt gab es nur die Spiele: Edingen— Ladenburg 21:2 Wallſtadt— Hemsbach:0 wobei jedes Ergebnis eine kleine eberraſchung für ſich bedeutet. Zunächſt überraſcht die ſchneidige Portie der Ladenburger, die in Edingen eine Form präſentierten, die in dieſer Güte nicht erwartet wurde. Vor 600 Zu⸗ ſchauern ſchufen die Ladenburger eine 2t0⸗Führung und ſpöter hatten die Edinger wirklich alles aufzubringen, um wenigſtens noch eine Punkteteilung zu erzwingen. Nicht weniger überraſcht natürlich auch das klare 610 von Weull⸗ ſtadt über Hemsbach. Mannheims füngſte Vorſtädter waren hauptſächlich in der zweiten Spielhälfte ganz mäch⸗ tig auf dem Damm und vornehmlich der junge, rechte An⸗ riffsflügel Rudolf— Burkhardt trug dis weſentliche Teil zum Erfolge bei. Die Leiter der beiden Spiele der Gruppe Oſt Ga a⸗Plankſtadt und Stadtler⸗Neckarau konnten gefallen. Neckarhauſen 9 4 1 0 19•2 9²1 Edingen 6 3 3 0 19.8 9˙3 Schriesheim 6 1 5 0 6¹5.5 Ladenburg 7 2 2 3 20.109 6˙8 Wallſtabt 3 2 1 0 9¹² 5˙1 Hemsbach 88 1 4 3.18 3˙7 Leutershauſen 4 0 1 3 3˙12 1˙7 Aſchbach 5 0 0 4 6˙24 0¹8 Der kommende Sonntag ſieht für die Gruppe Weſt mit den Paarungen Ketſch Oftersheim wobei wir einmal zwei Heimſiege von Wallſtadt und Hems⸗ bach erwarten. Wenn Schriesheim aus ſeinem Spiele eine weitere Punkteteilung erreicht, dann wäre dies gegenüber dem Tabellenführer Neckarhauſen ein beſonderer Erfolg. :1 in Prag Hoher deutſcher Ringerſieg Nach den großen Erfolgen unſerer Ringer bei den Europameiſterſchaften im freien Stil beſtritt unſere Staffel in Prag einen Länderkampf gegen die Tſchechoflowakei. Vor über 2500 Zuſchauern feierten die Deutſchen einen überlegenen Sieg mit:1 Punkten, der lebhaften Beifall auslöſte. Die Begegnung in der griechiſch⸗römiſchen Stil⸗ art wurde durch einen Gewichtheber⸗Wettbewerb zwiſchen unſerem Olympiaſieger Joſef Manger und dem Olympia⸗ zweiten Vaclav Pſenicka(Tſchechoſlowakei) eingeleitet. Der ſtarke Tſchechoſlowake befand ſich in glänzender Form, die es ihm ermöglichte, mit 415 Kg. im Olympiſchen Drei⸗ kampf eine neue Landesbeſtleiſtung aufzuſtellen. Manger war völlig indisponiert und verſagte im Stoßen. Im Ringerländerkampf gewannen Schwarzkopf, Schweickert und Hornfiſcher entſcheidend, die üb⸗ rigen Paarungen erbrachten Punktſiege unſerer Vertreter, lediglich Seelen binder im Halbſchwergewicht wurde von dem wendigen Tſchechoſlowaken Minuten gelegt. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Müller⸗Lampertheim beſiegt Enderſt n..; Federgewicht: Schwarzkopf⸗Koblenz beſiegt Kracek in:40 durch Ueberwurf; Leichtgewicht: Ehrl⸗München be⸗ ſiegt Janda n..; Weltergewicht: Schäfer ⸗ Ludwigshafen beſiegt Sameo n..: Mittelgewicht: Schweickert⸗ Berlin beſiegt Kalat in 614 durch Eindrücken der Brücke; Halb⸗ ſchwergewicht: Prokop beſiegt Seelenbinder⸗Berlin in 8100 entſcheidend; Schwergewicht: Hornfiſcher⸗Nürnberg beſiegt Mracek in 11:00 entſcheidend. Prokop in acht 1860 Mituchen erreichte am Dienstag im Fußball⸗Freund⸗ ſchaftskampf vor 3000 Zuſchauern gegen den augenblicklich führenden Niederrhein⸗Gauligiſten Schwarz⸗Weiß Eſſen nur in jachmännischer Ausführung o,, lepper- Karle, o 2. 24, rei. 310 02 8338 § K„Reparstufen und kanten ein:4⸗Unentſchieden, nachdem es zur Pauſe ſogar noch mit :2 im Rückſtand gelegen hatte. Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim TV Viernheim und BS Lanz weiter unbeſiegt Auch der erſte Novemberſonntag brachte dem Feld der Mannheimer Kreisklaſſe 2 keine weſentliche Veränderung. Nach wie vor halten BSpG Lanz und der TV Viernheim die Führung, und wenn diesmal die BSpc Lanz an erſter Stelle rangiert, ſo nur auf Grund des Rechenſchiebers, der ein knappes Plus im Torverhältnis zu Gunſten der „Lanzer“ ermittelte. Im allgemeinen waren die einzelnen Spiele Alten bach— Spy Mannheim⸗Stadt:2 Laudenbach— Viernheim:4 BSpc Lanz— Sulzbach 711 Lützelſachſen— SA⸗Stand. 171:0 auch diesmal heiß umſtritten, und dabei ſtand beſonders die Begegnung in Laudenbach im Mittelpunkt des Intereſſes. Hier aing es um die weitere Führung der Heſſen, anderer⸗ ſeits aber ebenfalls um das weitere Unbeſiegtſein der Laudenbacher, die in ihren erſten Kämpfen ſo groß ein⸗ geſchlagen hatten. Unter dieſen Umſtänden gab es natür⸗ lich einen erbitterten Kampf, der bei der Pauſe mit:1 ſogar noch im Zeichen der Laudenbacher ſtand. Trotz des Platzverweiſes eines Spielers von Laudenbach und obwohl die Elf mit zwei Mann Erſatz angetreten war, wurde ein 323 bis etwa 5 Minuten vor Schluß gehalten. Erſt ſozu⸗ ſagen in den letzten Phaſen des Spieles kam Viernheim zum Siegestreffer. Ueberraſchend ſchnell hat ſich die Staffel der SA⸗Standarte 171 im Spielbetrieb eingewöhnt, denn nach der erſten Niederlage brachte das zweite Spiel bereits eine Punkteteilung mit Lützelſachſen 0200.— Daß Sulsz⸗ bach für die BSpo Lanz keinen ernſthaften Gegner abgeben würde, war klar, und ſo ſehr ſich die Bergſträßler bis Pauſe(:1) auch wehrten, am Ende mußten ſie denno Neckarauer Waldweg mit 771 ein wah ſich ergehen la De Stadt iſt u zur am gefallen, man darf allerdings nicht vergeſſen, daß der Alten⸗ bacher Platz nicht jeder Mannſchaft„liegt“ und daß ſi ſelbſt recht ſchwer taten. Auf alle Fälle haben die Stadt⸗ leute nunmehr etwas zur Mitte aufgeſchloſſen und hoffen ſicherlich auf weitere Siege. 5 81 Die Tabelle zeigt folgendes Bild: Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Viernheim 5 5 0 0 2116 10¹⁰ BSpch Lanz 5 5 0 0 195 100 Lützelſachſen 5 2 2 11 110 6˙4 Laudenbach 3 2 0 1 13.2 !!!.5 SV Mannheim Stadt 4 1 1 2 3˙5*0 Altenbach F T 0 Jahn Weinheim 2 0 1 4 5 7 153 SA⸗Standarte 171 2 0 1 1 0¹8 115 S Sulzbach Der kommende Sonntag bringt wieder alle zehn Teilnehmer an den Start, wobel die Paarungen lauten: Jahn Weinheim— TW Viernheim Lützelſachſen— Altenbach Sp Maunheim⸗Stadt— Laudenbach Sulzbach— Spe Gartenſtadt i SA⸗Stand. 171— BSpo Lanz.. Die beiden Tabellenerſten haben auf fremden lätzen ihre. zu beweiſen, wobei Ueberraſchung ausgeſchloſſen ſind. Den Ausgang der u betrachten wir überwiegend als offen shalb einer beſtimmten Vorausſage. geſchwächt, daß es in einen geſchwächten und gereiz⸗ namentlich die Stürmer des Spy Mannheim⸗Stadt da⸗ 1 = 1 55 AN Mittwoch. 10. November 3————.— 1937 eee uen Mannheimer Zeitung sgabe Nr. 52 88 n 3 8 2—— Amerikanische Goldsendung nach Paris iſche Sch hatzſekretär Morgenthau mit⸗ zold an Bord der t werden. Dies iſt aus den Vereinigten Wie der amerike teilt, werden 10 25 „Normandie“ nach Frankre der erſte größere Goldtrans Staaten ſeit mehreren Jahren. 5 f 2 d zur Stützung des Franken einſetzen, um ar ſteigenden Goldpreiſe einer neuen Abwertu Franken zu entgehen. Gemäß dem Dreieraßkommen Frankreich die Goldſendung in Dollor bezahlen. wird * Das Dreimächie-Abkommen ersimalig in Täfigkeit Fuchſkapifal auf der Fluchi— aber wohin mii dem Geld rerikaniſche Schatzamt, Kabinett an⸗ ken überein⸗ Als Ende die britiſche läßlich der Abwertung d 88 gekommen waren, dem tionalen Währungsmarkt durch Zuſammenarbeit e tütze zu bieten, wurde die Wirkſamkeit dieſer Verab dung in„Zweifel gezogen. Dieſe zerſtreuten ſich, als aus dem Dreimächtepakt ein Sechsmächte⸗Abkommen wurde, dͤurch Hinzutritt von Bel⸗ gien, Holland und der Schweiz. Freilich ſtand der Ver⸗ krag zunöchſt auf dem Papier, weil es an Möglichkeiten fehlte, ihn in der Praxis zu erproben. Später, als der franzöſiſche Franken immer wieder zum Spielball der Weltſpekulation wurde, und die Kapitalflucht in Frank⸗ reich ſelbſt außerordentlichen Umfang annahm, tauchten wieder Bedenken gegen den Wert des Dreimächte⸗Abkom⸗ mens auf, nämlich inſofern, als das Pariſer Kabinett keinerlei Mittel beſoß, um der latenten Kriſe in der Währung Einhalt zu gebieten. Die„Autarkiſten“ auf dem Gebiete der Währungswirtſchaft frohlockten bereits und glaubten, Frankreich den guten Rat erteilen zu müſſen:„Hilf dir ſelbſt, ſo helfen dir die andern“. Nun, in der Stunde der Not erſtand den Franzoſen in der Perſon des jetzigen Finanzminiſters George Bonnet der Retter; denn wenn auch der franzöſiſche Finanzminiſter nicht alle ſeine Pläne zur Verwirklichung zu bringen ver⸗ mochte, ſo hat er doch eins zuwege gebracht: er hat das Spiel mit dem Franken zunächſt eingeſchränkt, iſt dann dazu Übergegangen, das verlorengegaugene Vertrauen der fran⸗ zöſiſchen Sparer wieder zu feſtigen, und kann heute feſtſtel⸗ len, daß auf dieſem Gebiete zwar noch kein voller Erfolg erzielt werden konnte, aber ein guter Teil des Weges, den es zurückzulegen heißt, doch bereits zurückgelegt worden iſt. Bonnet kam dabei zu Hilfe, daß die Welt, namentlich der amerikaniſche Kaufmann, gegen die Sozialexperimente des Präſidenten Rooſevelt mißtrauiſch zu werden begann, und eine neue Mißtrauenswelle das amerikaniſche Wirtſchafts⸗ leben ſchüttelt. Außerlich kommt dieſe Kriſe darin zum Aus⸗ bruck, daß das Geſchäftsleben ſtagniert, die in den jüngſten Jehren beſonders ſtark angeſchwollenen Produktionsziffern von Eiſen und Stahl rück⸗äufig ſind, die Preiſe ſtürzen und Wallſtreet einen ſchwarzen Tag nach dem andern erlebt. Wieder damit in Zuſammenhang ſteht die ſtarke Flucht der fremdländiſchen Gaſtgelder aus Neuyork und in gewiſſem Abſtand wohl auch eine echte Auswan⸗ derung amerikaniſcher Gelder aus der Heimat. Die damit verbundene Dollarſchwäche hat ungeahnte Ausmaße angenommen. Am Montag iſt der Dollar in Lon⸗ don auf ſeinen tieſſten Stand ſeit September 1936 gefallen. Der Verkaufsdruck war zeitweiſe ſo groß, daß der Dollar⸗ kurs gegenüber dem Pfund auf 5,03 abſank. Gleichzeitig war eine ſtorke Nachfrage nach Gold, zu einer er⸗ heblichen Preisſteigerung führte. Inzwiſchen hat ſich der Dollar nach der Erklärung Morgenthaus über die Vor⸗ 1 von Golöverſchiffungen und nach dem Eingreifen de engliſchen Und amerikaniſchen Währungskontrolle wie⸗ der etwas erholt. Man befürchtete allenthalben, die Wa⸗ ſhingtoner Ad miniſtration könnte eine nochmalige Dollor⸗ abwertung vornehmen, um die Konjunktur wieder anzu⸗ kurbeln, aber die Befürchtungen wurden doch zerſtreut oder gemildert durch bündige Erklärungen Morgenthaus, wo⸗ nach eine Aenderung der gegenwärtigen Finanzpolitik der US nicht in Frage ſtehe. Nunmehr war ein Punkt er⸗ reicht, in dem es ſich zeigen mußte, ob das„Dreimächte⸗ Abkommen“ wirklich brauchbar ſei oder ob jeder ſich zu⸗ nüchſt der Nächſte ſei. Denn es drohen ſich 8 Mrd. Dollar aus den USA in Bewegung ſetzen und in die Heimat⸗ länder zurückzukehren oder anderswo Gaſtfreundſchaft zu ſuchen. Ein Transfer ſolchen Ausmaßes läßt ſich nur durchführen durch eine Gemeinſchaftsarbeit der maßgeben⸗ den Länder, anderenfalls droht eine Panik auszubrechen. Der Währungspakt hatte alſo ſeine Generalprobe zu be⸗ ſtehen, ob er mehr iſt als viele befürchteten, nämlich eine papierne Hilfsſtellung für den Fronken, um die diverſen Abwertungen nicht gousarten zu laſſen. Wenn auch zur Stunde noch nicht völlige Klarheit darüber herrſcht, wie weit das Währungsabkommen wirklich das brauchbare Inſtrument iſt, als das es annoneiert wurde, ſo ſieht es doch ſo aus, als ſei es mehr als ein theoretiſcher Vertrag. Der britiſche Manipulierungsfonds läßt offenbar die Gohortungsprämien mit Abſicht Tag für Tag ſteigen, weil er im Rahmen des Dreimächte⸗Abkommens nichts tun will, um den Abfluß des ausländiſchen Kapitals aus den USA zu entmutigen. Mit anderen Worten: dem amerika⸗ niſchen Schatzamt iſt direkt daran gelegen, das„heiße Geld“, wie Rooſevelt die Kapitalfluchtgelder nannte, ein für alle⸗ mal los zu werden, und ſo geſchieht denn alles, um dieſen Prozeß zu beſchleunigen, damit er bald der Vergangenheit angehört. Dollarſchwäche, hohe Goldprämien und wie die Begleiterſcheinungen des größten Geldtransfers der Welt heißen, wären danach„mutwillig“ herbeigeführt, um eine gewiſſe Ordnung in das Weltgeldſyſtem zu bringen. Eine weitere Folge der Entwicklung und im Rahmen des Dreierpaktes liegen die Goldabgaben, die Morgenthau zugeſagt hat. Manches ſpricht dafür, daß es der franzö⸗ ſiſchen Regierung gelungen iſt, in der letzten Woche für etwa 5 Mrd. Franken Gold in den Staaten zu kaufen, die Ankäufe des britiſchen Manipulierungsfonds müſſen ent⸗ ſprechend höher ſein; denn dieſer muß gewaltige Sum⸗ men Goldes am Londoner Platz zur Verfügung ſtellen, um die Goldhortungswelle zu beſchwichtigen. Am 8. November d. J. mußten allein für ſaſt 1,1 Mill. Pfund an Gold zur lögabe gestellt werden, um der Nachfrage zu genügen. Da dieſes Gold in der Hauptſache für Dollarguthaben ange⸗ ſchafft wind, hat letzten Endes das amerfbaniſche Schatzamt dafür einzuſtehen, und es dürfte ihm nicht ſchwer fallen allen Wünſchen zu dienen, beläuft ſich doch der Goldvor⸗ rat der USA noch immer auf 12,80 Mud. Dollar. Wenn davon einige Milliarden für die Fluchtgelder hergegeben wenden, ſo ſpielt das baum eine Rolle. In den Rahmen des Dreimächtepaktes gehört es ſerner wenn der britiſche Manſpulierungsfonds das in USA gekaufte Gold nicht auf ſchleunigſtem Wege nach London transportieren läßt, wie das früher üblich war, ſondern ruhig in Neuyork beleßt. Damit wird ein Unruheherd beſeitigt oder kann überhaupt nicht entſtehen, nämlich jenes Fieber, das früher einmal zu beobachten war, wenn eme Ozeandampfer Goldkiſten an Bord führten. Bei all dieſen Vorgängen handelt es ſich freilich uur um ein TNS techniſches Funktionieren der vollen Wert wird das Dreim beweiſen können, we es ü für Sorge trägt, daf Weltwährungen eine e geſchieht, werden di reſerven immer 1 Angſt vor Unhei London Neuyork— vorläufig wenigſtens, 8 ſehen, Ruhe hat und ſi Angſt vor dem, was fluchtartig die Aus Die Rückkehr Welt hat die 5 tigen, ſehr ſchnell auf Leidtragende oder ri „heißen Geldes“ zwiſchen der S tigen privaten hinaus W greement den do undi Gelda Sichtguthaben auf Schweizer Franken nicht meh verzinſt werden. Außerdem müſſen dieſe ach kurzer r ündigungsfriſt Zeit in ſolche mit mindeſtens Zmongtiger umgewandelt werden. Ferner ſollen ſogar deſtens 6monatige Kür ge miſſion von 1 v..“ zahlen, d. ühr dafür, daß ſie in der Schweiz iben dürfen! Alſo bleiben noch L don oder Amſterdam. Aber, ſo fragt ſich das„fliel Fluchtkapital“, was wird mit dem Pfund, wenn der Dollar e„Kom⸗ ſinkt, was macht Holland? Frankreich würde die vom „Heimweh“ zurückgetriebenen Fluch aufneh⸗ men. Aber nach Paris will m nich ſo ganz traut; man befürchtet, d guswandern kann. So herrſcht den und auf den Valutenmärkten große Verwirrung; der Krei in dem ſich dieſes Kapital bewegen kann, wird immer enger. * Amerika erwägt neue Kkonjunkturpolifische Maßnahmen Die amerikaniſche Preſſe berichtet neuerdings wieder über Beſprechungen Rooſevelts, bei denen die Wiederauf⸗ nahme von Staatsgufträgen in großem Stil erwogen wir. Die Stagtsaufträge gelten zur Zeit als der einzige Weg, die Konjunktur wieder in Gang zu bringen, ſofern die Verſuche, die privaten Inveſtierungen zu beleben, fehl⸗ ſchloagen. Die Regierung ſoll ſich vorläufig noch nicht ent⸗ ſchieden haben. Zahlreiche Beamte befürworten den Ab⸗ bau der die Inveſtierungen behindernden Geſetzesbeſtim⸗ mungen. Präſident Rooſevelt hatte mit den Bundesvolkswirten über den geſchäftlichen Rückgang, der vor einiger Zeit einſetzte, eine vierſtündige Besprechung, in der auch die Möglichkeiten einer Wieder⸗ ankurbelung der Wirtſchaft durch eine regere Beteiligung des Privatkopitals beſprochen wurde. Die Volkswirte er⸗ klärten dabei, daß die Bundesregierung, falls eine Mit⸗ arbeit des Privatkapitals nicht im notwendigen Umfang möglich ſei, im Rahmen des Newdeal⸗Programms wieder ilfezwecke und Notſtands⸗ hilfegusgaben wurden be⸗ den Bemühu 1 7 größere Aufwendungen fü arbeiten machen müſſe. D reits vor einiger Zeit in gen um einen Ausgleich des Die Beſprechungen über die Wirtſch nüchſten Tagen im Weißen Haus fortgef —— * Neichsbankausweis Kräflige Enflasfung gausnehmend ſtarken in der letzten Oktob vom 6. ö. M. Nach der Reichsbank liegenden Ausweis November eine verhältnismäßig kräftige Entlaſtung des Notenbankſtatus eingetreten. Die geſamte Kapitalandage der Bank hat ſich um 339,6 auf 5 686,4 Mill., d. h. um 44,4 v. H. der zuſätzlichen Belaſtungsſpitze vom Oktober⸗ Ultimo, verringert. In der erſten Oktoberwoche hatte der Spitzenabbau 37,8 v. H. und in der entſprechenden Vorjahrs⸗ woche 63,4 v. H. betragen. Im einzelnen haben ſich in der Be⸗ richtswoche Handelswechſel und Schecks um 328,9 auf 5 248,7 Mill., Lombardforderungen um 3,7 auf 399 und Reichs⸗ ſchatzwechſel um 6,9 auf 0, Mill./ abgenommen. Bei dem oben angeſtellten Vergleich mit der entſprechenden Vor⸗ jahrswoche muß allerdings berückſichtigt werden, daß damals die abſolute Entlaſtung nur wenig ſtärker war als in der Berichtswoche, indem vor Jahresfriſt der Rückgang der Ka⸗ pitalanlage nur etwa 12 Mill.„/ mehr ausgemacht hatte. Der Entlaſtung auf den genannten Anlagenkonten ſteht allerdings eine Zunahme der ſonſtigen Aktiva um 23,8 Mill. Mark und eine Abnahme der in der Ultimowoche beſonders ſtark aufgefüllten Giroguthaben um 39,8 auf 671,7 Mill. gegenüber. Entſprechend den Aenderungen ſind an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 263,9 Millionen und an Scheidemünzen 15,5 Mill./ aus dem Verkehr zurück⸗ gefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 6. November auf 7007 Mill.„ gegen 7 286 in der Vorwoche, 7019 in der erſten Oktoberwoche und 6 424 Mill.„ in der Vergleichswoche des Vorjahres. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände konnten um 0,3 auf 76.1 Mill.„ zunehmen. Von der Geſamtſumme entfallen rund 70,1 Mill.„ auf die Goldbeſtände und 5,90 Mill. auf die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen. 2* Großkraffwerk Mannheim AG. Weitere Zunahme des Siromabsaßes Der Stromabſatz bei der Großkraftwerk Mannheim Ach Mannheim hat ſich in dem am 31. März 1937 ab⸗ gelaufenen Geſchäfts fahr gegenüber dem Vorjahr in ſtär⸗ kerem Maße erhöht. Zum erſten Male hat die Geſell⸗ ſchaft mit 233,05 Mill. kWh. den bisherigen Höchſtſtrom⸗ obſatz des Jahres 1920 überſchritten. Beſonders die Figenerzeugung hat ſich erhöht, und zwar von 151795 Mill. 2280 9 185,95 Mil. kWh. Ueber die ſozialen Verhält⸗ niſſe wird u. g, berichtet, daß die Regelarbeitszeit im eigenen Betrieb noch immer nur 40 Stunden beträgt, Saß ſie aber praktiſch durch gelegentliche Verwendung zu Neu⸗ bauarbeiten und dergleichen auf durchſchnittlich 43 Stun⸗ den gebracht werden konnte. Die Verwaltung hoſſt⸗ ſie im laufenden Jahr noch weiter erhöhen zu können. Dem⸗ entſprechend iſt auch das Hurchſchnittliche Monatseinkom⸗ men der Stunden⸗ und Wochenlohnempfänger(ohne Lehr⸗ linge), das i. B. 207/ betrug, auf 219/ geſtiegen Die Betriebserträge erbrachten 3,29(8,26) Mill.. Hierzu ſind 0,02(0,02) ſonſtige Erträge und 0,¼12(0,41) Mill.% r. Erträge getreten. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 0,63(0,64), Steuern 0,36(0,38) und alle übrigen Aufwendungen 9,57(0,48) Mill. /, ſo daß nach Abzug der Zinsaufwendungen von 0,21(0,19) und Vornahme von 1,83(1,59) Mill./ Anlage und 0,03(0,03) Mill./ onderen Abſchreibungen einſchl. 10 048(7820% Gewinnvortrag ein Reingewinn von 271671(855 890)% verbleibt, aus dem, wie bereits mitgeteilt, unverändert 4 v. H. Stammaktiendividende ausgeſchüttet werden ſollen. Nn die geſetzliche Rücklage gehen 0,02(0,02) Mill. l. Auf das nicht eingeza auf(0,33) 361 und die geſamten Ver „davon allein An hen 3,49(4,13). 24,75 0) ſtehen Wert⸗ 59) gegenüber. Das Umlaufs⸗ ) ermäßigt, Beteiligungen 11. November). „35 ſich (0,11) von 14,68(1! ſich auf 1,4 0,05 unverändert. o HV geneh⸗ »Bank für Brau⸗Induſtrie, Berlin. bekannten Abſchl m 30. 1 der den Die 198 Mitteilungen i wurder Geſagter us nicht gemach Die Kapitalhöh ſprechend don neuen Aktienge deren Grundka i zulöſen o 1 e kleinerer Wohnungsbaugeſellſchaften. in ührungs eſetzes wenn ſie ihr icht auf min⸗ 1. Dezember t ht haben. 2 Beſtimmungen zu e rs einer Reihe ge⸗ meinnütziger Wohnungsbau⸗Aktiengeſe aften ſchwer, vor 0 luß auf Umwandlung oder auch wird Her Beſch lem aber auf Ablöſu die Aktieninhaber zu⸗ 0 ſind rſchaſten e Abwick le. Di ls ſtößt ebenfalls zu⸗ K ten. Im Hinblick hierauf hat ond deutſcher Wohnungsunternehmungen bei den Stellen einen Antrag Aus⸗ ſchriften für die kleir t. Ein Entſch Sag rſchriften iſt noch nicht ergangen. * Feiſt Sektkellerei AG., Frankfurt a. M. Mehrumſatz. Dieſe Sektkellerei berichtet in ihrem zum 30. Juni 1937 ab⸗ gelaufenen Letzten Geſchäftsjahre über erhebliche Auswei⸗ tung des Betriebs durch ſtärkere Vergrößerung des Lagers und durch eine Umſatzſteigerung um ein Drittel. Der er⸗ zielte Ueberſchuß ſoll aber nur zur inneren Stärkung ſowie für den weiteren Werksausbau Verwendung finden. Der Betriebsertrag ſtieg auf 0,44(0,40) Mill. e Körpe antragten A, Perſonalauf⸗ wendungen beanſpruchten 0,13(0,115), Zinſen 0,019(0,020), ſonſtige Aufwendungen 0,27(0,25). Nach 14000(9 000) ¼ Abſchreibungen verbleibt einſchließlich Vortrag ein Ueber⸗ ſchuß von 10 604(6 669) /. Das Anlagevermögen wird in der Bilanz mit 0,348(0,354) ausgewieſen, das Umlaufsver⸗ mögen hat ſich um 88 475 erhöht; dabei betragen die Vor⸗ räte 0,33(0,27), Außenſtände 0,146(0,124) und flüſſige Mit⸗ te! 0,015(0,013) Mill./ bei 0,281(0,281) Mill.„ Grund⸗ k von dem die 1200% Vorzugsaktien nunmehr ein⸗ den, und 0,038(0,038) Rücklagen, ſtiegen die iten durch erhöh um 73 000/ auf Mill. /.(HV. 10. November.) * Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern AG., Waldshut/ Mhein. — Wieder 5 v. H. Dividende. Nach dem vorliegenden Ge⸗ ſchäftsbericht wurden im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1936/37 (80. Juni) insgeſamt 539 499 500 kWh erzeugt gegenüber 580 715 000 kWh im Geſchäftsjahr 1935/36. Trotz der gerin⸗ geren Stromerzeugung und der dadurch bedingten Minder⸗ einnahme hat ſich der Reingewinn mit 885 548(883 297) ¼ auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Einnahmen be⸗ trugen 5 056 290(5 340 720) /, verſchiedene Erträge ſind mi 2 503(1 803) /, ao. Erträge mit 58 769(44 gewieſen, Löhne nud Gehälter erforderten 19 ſyzigle Abgaben 6 286( 5 2 fomds 327072(316 012), Abſchreibungen auf Anlagen 596 002 (598 813), andere Abſchreibungen 100 538(100 689), Anleihen und ſonſtige Zinſen 1416 237(2 014 783), Steuern und Ab⸗ gaben 1 337 429(1 032 071), alle übrigen Aufwendungen 231.689(239 239) /. Aus dem Reingewinn von 885 548 werden der GV. 5 v. H.(unv.) auf 16 Mill. Schw. Fr. AK. vorgeſchlagen, 80 000/ ſollen dem geſetzlichen Reſervefonds und 5 548 // auf neue Rechnung vorgetragen werden. * Gneſt, Keen u. Nettlefolds. Dieſer engliſche Montan⸗ konzern hat eine Zwiſchendividende von 3 v. H. auf das AK von 6,43 Mill. Pfö, erklärt. Im Vorjahre betrug die Zwiſchenausſchüttung 27 v.., die Schlußdividende 37 v. H. * Die baskiſche Eiſeninduſtrie wieder in voller Arbeit. te Weinkäufe Wie von zuſtändiger Seite zur Lage in der baskiſchen Eiſeninduſtrie mitgeteilt wird, iſt die Sanierungsarbeit nach der Befreiung Bilbgos mit rieſigen Schritten vor⸗ wärts gekommen, und ſämtliche Gruben, Eiſengießereien und ſonſtigen Metallfabriken arbeiten wieder voll. Allein im September hat ſich die Ausfuhr auf über 90000 Tonnen Eiſen belaufen, während ſie in den langen Monaten der roten Herrſchaft keine 5000 Tonnen betrug. Die Zahl der ausländiſchen Handelsſchiffe, die Bilbao angelaufen haben, hat ſich um 60 v. H. erhöht. Waren und Märkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 9. Nov. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 8 19,70, Wᷣ 10 19,90? W' 14 20,30 Wö 17 20,60; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 18,90; R 18 19,40) R 19 19,60; Braugerſte, Erzeugerhöchſtpreis⸗ gebiet 2 20,50; dto. 3 21,00; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 716,70; G8 17,00; Futterhafer, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 46/49 Kilo, H 11 16,00 H 14 16,50; Wieſenheu loſe neu 5,00— 6,00 Kleeheu loſe neu—7; Stroh drahtgepr. 3,60—4; Spelz⸗ ſpreu ab Erzeugerſtation oder Gerbmüller 2,70—3 1. Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station).— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder omtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen 1,50% Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812,.—% Aufſchlag per 100 Kilo für Type 502. Reines Kernenmehl 3,50/ per 100 Kilo Auſſchlag auf die jeweilige Type, Weizenmehl, Baſistype 812 W 8 28,45;'ͤ 10 28,957 'ö 14 29,20; W' 17 29,20? Roggenmehl, Baſis⸗Type 1150, R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 23,50; Kletegrundpreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack: Wetzenkleie W 8 9,5 We 10 10,10: W 14 10,30:'ᷣK 17 10,45; Roggen⸗ kleie R 14 10,10; R 18 10,40) R 19 10,50 Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50% per 100 Kilo teurer als Klete.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Die Ablieferungen in Brotgetreide haben in einzelnen Gebieten bereits wieder zugenommen, ſe daß es möglich iſt, die Mühlen mit Mahlgut für den laufenden Bedarf zu verſorgen. Das Braugerſtegeſchäft gelangt all⸗ mählich zum Abſchluß, nur wenigen Betrieben ſtehen zur Zeit noch unverbrauchte Bezugsſcheine zur Verfügung. Das Angebot in Futtergetceide iſt immer noch ungenügend. Weizen⸗ und Roggenmehl ſtehen in ausreichenden Mengen zur Verfügung. 8 8 05 NRhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 9. September. Abendbörſe hatte einen ruhigen Beginn, da der ragseingang aus dem Publikum nur kleinen Umfang Seitens der Kuliſſe beſtand eher etwas Kaufintereſſe zu va 1 v. H. unter dem Berliner Schluß liegenden Kurſen. Auch für Anleiheſtockwerte verblieb einige Nach⸗ frage. Indeſſen kam es vorerſt kaum zu Umſätzen.— Der Rentenmarkt war unverändert freundlich, doch fehlte es an paffendem Angebot, ſo daß auch hier das Geſchäft klein war. Umſchuldung bewegten ſich bei 94.80 nach 94.75 asverkehr. Die Altbeſitzanleihe hörte man mit 31. Wenn auch im weiteren Verlaufe die Umſatztätigkeit kaum eine Zunahme erfuhr, ſo war die Haltung doch über⸗ wiegend freundlich, und die Mehrzahl der Kurſe kam voll behauptet, vereinzelt auch um Prozentbruchteile über den Mittagskurſen zur Notiz. Von Auletheſtockwerten gewannen Reichsbank, auf 210.50, während Conti Gummi 171 v. H. niedriger t 189 gefragt wurden. Etwas niedriger lagen ferner Geſfürel mit 144.75(145.75): gut behauptet lagen beſonders Montaupapiere. Von Schiffahrtsaktien zogen Hapag um 4 v. H. auf 78.50 an. Am Rentenmarkt war die Geſchäftstätigkeit auch ſpäter⸗ hin ſehr klein. Mannheimer Großviehmarki vom 9. November Amtlicher Preis für je 50 ue Lebendgewicht 5 Oehgen 757 Külber 17/28 Sehweine ausgemäſtet42 45 23A fs. 11 84 74¹ ge„ 34 39 beſteh 9342 54 5 80 35 fleiſcht 20 88 1 710. 0 J 50 80 fleiſchige 2 B Unbere Kälber] 24 8 101 Bullen 189 Färsen beſte Maſt 60 65 5³ lunge vollfl a0 ausgemäſtet 41 44 mi 53 59 5 ſonſtige„ 30 vollfleiſchig 30 40 geringe. 41 50 275 fleiſchig.. 28 34 fleiſchig. 29 35 geringſte 30 40! Sauen 8⁴ Mannheimer Pferdemarkt vom 9. Nov. Zufuhr: 20 Ax⸗ beitspferde(12001850), 35 Schlachtpferde(75—235. Marktverlauf ruhig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 6,87%; Jan. 6,95; März 712½; Mai 7,15.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 108,25; Jan. 106,75; März 107; Mai 104,50. (Eig. Dr.) Nov.(387) 453 April Sept. 465, März 474; Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Nov. Amerik. Univerſoal Stand. Middl.(Schluß) 442; Dez. 445; Jan.(38) 448; Febr. 450; März 456; Mai 459; Juni 460; Juli 462; Auguſt 463; Okt. 467; Nov. 468; Dez. 470; Jan.(89) 472; Mai 476; Juli 478; Tendenz ruhig, ſtetig. Hamburger Kaffee- Termin- Noflerungen Amtliche Notierung für 75 Kg. netto in Reichspfennig, unverzoflt Baſis Prime Sanſos(Kontrakt 1) 9. November 10 Uhr g. November 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt Dezember 42 40— 42 40— März.. 42 40— 42 40— Mai 42 40— 42 40— Ful!!! 40— 42 40* September„ 42 40— 42 40— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter hol Stand, 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. 9 II.— 10 Uhr 80 9. 11.— 2 Uhr 15 Termine ö bez. bez. Nov.. ö 8558 75 Dez.. 5 Januar 5. 08 Februar 2* Mär. 1 April 14888 .95 598 Leinölnotierungen vom 9. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Nov. 12½¼8b; Leinfaat Klk. per Noy.⸗Dez. 14; Bombay per Novu.⸗Dez. 1586; Leinſastöl leko 28,0; Nov. 26,10%; Jan.⸗April 26,10%; Baummollok ägypt, 21,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov. 5,75. New⸗ york: Terp. 31,75. Savannah: Terp. 26,75. Geld- und Devisenmarki Paris, 9 evemder chu mik). london 147.10 J Spenten 85 125 5,05 Men „ Fopenhagen] 559.— 225 ehen 2385,50 ffeſſen 4544 fioſfan! 1929.50 bert, 11810 belgen 500 12 schwein 681,.— teckkom 759.50] Warschab 461.— ondon, 9, fremder Gchluß emiſith) Neun 891.05 f vdemnbagen] 2240, fete 2880. cer 1½18 Fonte 975 Fſoccdom 1989 52 bemzpie: 676.— fbolchan 725 imsterdem 902 55 bels 1986,25] Konsſenin. 871,— zu Aral 125.— paris 147 07 ssaben Bo den 540,50 fert 1800.— bret 2989.— festigt: 228.20 dien 283“.— Fenfevees 2575.— lelien 951. prag 143.— Versen 2531.— U alparzſtr: 4240 kern 1229,25 Pupen 2800.—. duevos Ares 1690.— Juenos Schwei 8 Belgrad 214— io de Jan. 412—] auf on don 1860, Späne Foſfe 408.— Hongkong 1/300 öde? 100,12 Melalle Hamburger Mefallnoflerungen vom 9. November Hu p Hans- u. Srafts-Ann brief Sold Arlef. J. Cela, iel J bels bezahl! 5 Aanber 52.7552, dttegrtziua.. 20 2520.25 Februar 52.755275. elnsilber(A. g.%. 41.89. i 527% 0 e, edngele(i. B. er..84279 April! 52.755275 e alt- latin(Abfälle 1 e. lmegt. e 4320 3— Judi%.. kechg. reines platin 15 1. belellpr,(iu. b.... 40.85 Ii. 855 e e 25 550 950 ober.„ athmog Fegulus cines.(S 40.) 69. 67, Aaron..75 52,75 79 7 Handen( per flasche) 14,751.75 bezemb. 52.75ʃ52,75 Voltremer; iges, Cin, Sb.“ J 90 8 Der Londoner Goldpreis betrug am 9. November für eine Unze Feingold 140 ſh 0 8 86,8350 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,0132 Pence= 2,79181 A. * Nene Metallkurspreiſe. Lout Bekanntmachung K P 427 werden ob 10. November die Kurspreiſe für Blei und Zink um 90,50, Meſſing⸗ und Neuſilberleg, um 2/ Kupfer⸗ und Bronzeleg. um 3 /, Bronzeleg. um 4, und Zinn um 10/ erhöht. zerhffentlicht ar röffe 9M e icht am 9750.11. 1 8 am JK in Kraft ab je in K 0 e e 1e 100 10, Alum. n. leg.] 183187 183-187 Bronzeleg. 74-80 81 do, Legiek. 8881 5851 Neuſiiberleg. 5177.—54 52 85 Blei nicht leg. 18½ 0% 19%- 2 Nickel n. leg.“ 235246 28246 Hartblei. 21 28% 22, Zint fein,% 2% 2 Kupfer n. leg. 54 38%½ 57% do roh 17% 19% LT Meſſingleg. 40-42% 42-= Zinn n. leg. 22242 24292 Rotguß leg.[54—56¼(57 59% Banka⸗Zinn 244 24 25 204 Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft on der heutigen Börſe blieb gegen geſtern unverändert. Die Frachten und Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung.. 10. Seite/ Nummer 520 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. November 1937 Die Well-Rohstahlerzeugung Im Geſchäftsbericht des wird ausgeführt, daß das Jahr 1036 erzeugung wieder auf 124 Mill. Tonnen ließ, nachdem im Jahre 1929 ſeit der Kriegszeit die Höchſt⸗ 8 ilfer von 122 Mill Tonnen erreicht war und im Jahre 1392 ein Tiefſtand von 51 Mill. Tonnen verzeichnet wurde. Auf dem Weltmarkte trat vorübergehend ein ausgeſprochener Eiſenmangel zutage, und trotz erhöhter Erzeugung waren die einzelnen Produktionslönder nicht in der Lage, den Bedarf zu decken. In Uebereinſtimmung mit dieſer Entwicklung weiſt auch in Deutſchland der In⸗ und Auslandsabſatz gegenüber den Vorfahren eine erheb⸗ liche Steigerung auf. Die Hauptſteigerung iſt jedoch, wie bei den meiſten anderen Welteiſenländern, zuf den ver⸗ mehrten Bedarf des eigenen Marktes zurückzuführen. Die Anforderungen, die hier an die Eiſen ſchaffende Induſtrie zur Erfüllung des plötzlich aufgetretenen Bedarfes der öffentlichen und privaten Wirtſchaft geſtellt wurden, konnten erſt nach weiterer Steigerung der Rohſtahlerzeu⸗ gung etwas befriedigt werden. Die Belebung des Welt⸗ marktes fand auch in der Preisentwicktung ihren Aus⸗ druck. Nach jahrelangem Tiefſtand gelang es ſchließlich, die ganz außergewöhnlich niedrigen Preiſe wieder auf einen angemeſſenen Stand zu bringen; zur Zeit liegen bei den meiſten Erzeugniſſen die Auslandspreiſe höher als die Inlansspreiſe. Der Stabeiſen⸗ Grundpreis hat mit 6 Gold⸗Pfund annähernd das Dreifache des niedrigſten Standes im Jahre 1932 erreicht Es ſtehe außer Zweiſel, daß die Feſtigung des Auslandsmarktes ganz weſentlich auf die Tätigkeit der internationalen Verbände, die im Laufe des Berichtsfahres weiter ausgebout werden konn⸗ Stahlwerksverbandes für 1996 die Welt⸗Rohſtahl⸗ emporſchnellen ten, zurückzuführen iſt. Die tſchechoſlowakiſchen Werke, die bisher nur den internationalen Blechverbänden an⸗ gehört hatten, haben ſich inzwiſchen auch den übrigen Verbänden angeſchloſſen. Ferner gelang es im Laufe des letzten Jahres, ſowohl für Feinbleche als auch für ver⸗ zinkte Bleche internationale Vereinbarungen zu treffen. Die Berichte über die einzelnen Verbandserzeugniſſe beſagen folgendes: Die erhöhte Geſchäftstätigkeit kommt in weiterhin er⸗ höhten Bilanzpoſten zum Ausöruck. Es betragen(in Mill. Mark): AK unv. 1,0, Rücklagen 4,08(2,34), Rückſtellungen 9,7(10,61), Delkrederefonds 1,50(unv.), Kundenanz rh⸗ lungen 11(1,19), Warenverbindlichkeiten 7168(62,39), Verbindlichkeiten auf Grund von Kursſicherungstratten 7720(1,67), ſonſtige Verbindlichkeiten 6,37(10,35), dagegen Warenforderungen 60,52(58,59), ſonſtige Forderungen 9,59 (8,51), Wechſel 16,61(9,21), Bankguthaben 16,53(14,08), Wertpapiere 0,52(0,27). Die Bilanzſumme iſt von 92,94 auf 104,96 geſtiegen. Englische Firmen halfen den Siahlpreis Neun Her führenden engliſchen Stahlvereinigungen haben beſchloſſen, ihre Preiſe bis zum Ende des Jahres 1938 auf dem heutigen Stande zu halten. In engliſchen induſtriellen Kreiſen wird die Mitteilung, daß die Stahlpreiſe bis Ende 1993s ſtabiliſiert ſein ſollen, warm begrüßt. Man erwartet von dieſer Mitteilung eine weitere ſtarke Belebung der Handelsaktivität. Man ſchätzt, daß 20. v. H. der britiſchen Stahlproduktion, die ſich im Jahre 1997 auf ſchätzungsweiſe 13 250 000 Ton⸗ Verſorgung mit wichtigen Bauſtoffen nen beläuft, für Rüſtungslieferungen verwendet werden. Hierfür wurden während der letzten 19 Monate allein 288 000 000 Pfund Sterling verausgabt. Von der Stabiliſierung der Stohlpreiſe verſpricht man ſich nach der Fertigſtellung der hauptſächlichſten Rüſtungen vor allem einen Aufſchwung im Schiffsbau, Ingenieur⸗ weſen, Baugewerbe und auf dem öffentlichen Arbeitsmarkt. Diesbezügliche Verträge wurden bisher durch die Unſicher⸗ heit der Stahlpreiſe beeinträchtigt. * Bauarbeiten an den Reichsautobahnen. Bei dieſen Arbeiten ließen, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in den ſoeben erſchienenen Halbjahrsberichten zur Wirt⸗ ſchaftslage(Hanſeatiſche Verlagsanſtalt AG., Hamburg) feſtſtellt, der Mangel an Facharbeitern und die angeſpannte es angebracht er⸗ ſcheinen, gewiſſe Veränderungen in der Arbeitsweiſe vor⸗ zunehmen. Zahlreiche Arbeitskräfte konnten durch erhöhten Einſatz von arbeitſparenden Maſchinen für andere Zwecke freigemacht werden. Im Frühjahr war beiſpielsweiſe die Zahl der Beſchäftigten um 20 000 Köpfe niedriger als vor einem Jahr. Dadurch hat ſich zunächſt die Zahl der bei den Unternehmern ſeit Beginn des Jahres geleiſteten Tage⸗ werke im Vergleich zur entſprechenden Vorjahrszeit um etwa 16 v. H. verringert. Trotzdem konnten bis Ende Ok⸗ tober mehr als 600 Km. Reichsautobahnen dem Verkehr übergeben werden; weitere 400 Km. dürften noch im Laufe des Jahres in Betrieb genommen werden. Der Umfang der in Bau bfindlichen Strecken hat ſich durch die Frei⸗ gabe der fertiggeſtellten Abſchnitte für den Verkehr gegen⸗ über 1936 etwas vermindert. Daß damit aber keineswegs eine Verlangſamung im Ausbautempo des Reichsautobahn⸗ netzes beabſichtigt iſt, geht daraus hervor, daß die Zahl der in den Monaten Januar bis Auguſt neu in Bau genomme⸗ nen Strecken ſich gegenüber der gleichen Vorfahrszeit wie⸗ der etwas erhöht hat. Auch der Auftragsbeſtand, der zeit⸗ weiſe nachgelaſſen hatte, iſt ſeit Februar 1937 wieder kräftig geſtiegen und liegt gegenwärtig um nahezu ein Drittel höher als vor einem Jahr. Welche Bedeutung die Schaffung dieſes Verkehrsnetzes im Rahmen des gegenwärtigen Auf⸗ ſchwungs für die Geſamtwirtſchaft hat, geht daraus hervor, daß der Wert der bisher vergebenen Aufträge im Juli d. J. bereits 2 Milliarden Mark überſchritten hat. * Der Schweizeriſche Außenhandel mit Deutſchland Im Oktober konnte die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutſchland eine weitere Erhöhung erfahren auf 35,8 gegen 34,9 Mill. Schweizer Fr. im September. Die Ausfuhr nach Deutſch⸗ land ging dagegen etwas zurück auf 17,7 gegenüber 19, Mill. Schw. Fr. im September. In den zehn Monaten des laufenden Jahres bezog die Schweiz aus Deutſchland für 395,1 gegenüber 248,9 Mill. Schw. Fr. in Her gleichen Zeit des Vorjahres. Nach Deutſchland exportierte die Schweiz für 161,2 gegenüber 139,7 Mill. Schw. Fr. in der gleichen Zeit des Jahres 1936. Japan plant Staatskontrolle aller lebenswichtigen Betriebe. Das japaniſche Kabinett hat am Dienstag die Vorbereitungen von wirtſchaftlichen Kriegsgeſetzen be⸗ ſchloſſen, die dem kommenden Reichstag vorgelegt werden ſollen. In den neuen Geſetzen iſt die ſtzatliche Kontrolle aller kriegswirtſchaftlichen und lebenswichtigen Betriebe vorgeſehen. Ferner ſoll die Kontrolle auf die Einfuhr, die Ausfuhr und die Sicherung der Volksernährung aus⸗ gedehnt werden. Brust- und N e Perjüngles Nusſelen beim morgendlichen Erwachen ſchleimung und Katarrh das Beſte. Paket 45 Pfennig.— 845 Bayer. Malzzucker/ Pfd. 30 Pfg. 222 Perjüngt E und erfriſcht die Haut Bronchitiker! Begeisterte Dankschreiben von patienten 2 ſchrift. Anerkennungen von Arzten beſtätigen die Wirkung er Or. er. Tabletten. Bæwaͤhrt bei Bronchialkatarrh, qudlendem Huſten mit Auswurf, hartnäckiger Berſchleimung, Aſthma, ſelbſt in alten Fällen. Unſchädliches, krütiterhaltiges Spezfalmittel. Enchält 2 erprobte Wirkſtoffe. Start ſchleimloſend, auswurffördernd. Reinigt, Peruhigt imd kröftigt die angegriffenen Gewebe. In Apoth..45 und.50. ſſante Broſchüre mir Dankſchreiben u. Probs gratis. Schre is an Dn Boether GmbH. München 16/4 58 F ferstcigerung Am Donnerstag, dem 11. 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Ihiele erlitten haben, für die vielen und reichen Kranzspenden und das Ire alte Küche wWIrd In Zahlung genommen! 20 * a. „A, E Ks A ονινεν, ννẽm.., ES.2 .. Dieſer ine T ehrende Geleite beim letzten Gange, sowie für die Teilnahme an 0 f f der erhebenden Trauerfeier sagen wir alle unseren tiefgefühlten fe Wäſche fällt-I.-Ulen Dank und bitten um ein treues Gedenken. dirett auf! Abrigens iſt Sil Feine l. n 28 für alle weiße Wäſche das H 5. 1. 2 Tr. 2. harmloſeſte Mittel, Flecke N A klein- entfernen. Es iſt immer Kinderwagen 858 Mannheim, den 7. November 1937. N 5.3 25. 48. f 7 0 i i beſſer, es zunächſt mit Sil Nahmeschinen Schlimmer. a zu verſuchen, als gewagte 8 8 e 5 8 7 5* N. i a a Erpertmente zu machen. erna sede,. 380. eee Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Endres. Mgannf f, 800. mannheim Schutstr. 83 Rhein Neckar Halle Lina Ihiele oe. Sebinger 5, 680. a dune/ nde 5 Schiemhere: 1 fü. dumm Au der Reichsſtattbalter und Gauleiter* 61 in Baden a dun Srdlen und Bieicen Fs, d. Sl e. ant U 1, 7 1 R 148. Jahrgang/ Nr. 320 N Eſtern⸗Anrede „Mama“—„Papa“ oder„Vater“„Mutter“ Von W. Hahn Die erſten Worte, die das Kind ſprechen lernt, die mit unbeſchreiblichem Glück, mit bewegtem Ent⸗ zücken erlauſcht werden, ſind die Anreden der El⸗ tern. Sie klingen freilich nicht gleich in klarer Deut⸗ lichkeit, ſte ſind ein Suchen, Stammeln, Nachplap⸗ pern in den verſchiedenſten Abarten. Weil„Vater“ und„Mutter“ gar ſo ſchwer ſind für die kindliche Zunge, lauten ſte meiſtens„Papa“ und„Mama“. Dieſe einfachen Laute als undeutſch abzulehnen, geht vielleicht zu weit. Sie gehören dem Schatz der Kindheit unverlierbar an. Die geſamte Welt⸗ literatur hat wenig Worte, die mit gleicher Einfach⸗ heit des Silberklanges, mit gleicher Leichtigkeit im Gebrauch der Sprechwerkzeuge die gleiche entzückende Wirkung erzielen. Allen Eltern iſt die einzigartige Seligkeit zu gönnen, ſo zeitig als möglich mit einem Namen gerufen zu werden, der ihnen allein zu⸗ kommt.„Papa“,„Mama“! das ſind ſie allein, und das Kind weiß das ſehr gut. Jedoch das Kind wird älter. Es lernt Geſchichte, das Werden ſeines Volkes, die Charakterzüge großer Männer. Aus allem und vor allem erführt es den Segen, den eine Vater⸗ und Mutterliebe gibt— Vater⸗ und Mutterliebe. Nicht Papa⸗ und Mamaliebe.„Du ſollſt Vater und Mutter ehren, auf daß es dir wohlgehe und du lange lebeſt auf Erden.“ Gilt dem Kinde Papa und Mama das gleiche wie Vater und Mutter? Man ſollte es ohne weiteres annehmen. Es iſt jedoch nicht immer ſo, dank einer noch bei vielen haftenden Gewohnheit, dag ausländiſch Klingende für„vornehmer“ zu hal⸗ ten.„Ich habe keinen Vater, ich habe einen Papa“, kann man heute noch hören. Es bedarf erſt einer gewiſſen Uebertragung, eines kurzen Denkvorgan⸗ ges, daß dem Kinde Mama und Mutter völlig eins erſcheinen. Wir ſollten daher, ſobald das Kind die Leichtigkeit des Ausdrucks erlangt, das Kind lehren,„Vater“ und„Mutter“ zu lieben und zu ehren. In dieſe Namen ſoll alles gelegt werden, was das kleine Herz Spott„mein Alter“,„meine Alte“. bewegt, beglückt und erſchüttert. Wird ihm etwas von Mutterliebe und Vaterland erzählt, ſo treffen dieſe Laute unbewußt den innerſten Nerv und das Kind lauſcht mit lebhafter Anteilnahme. Mutter⸗ ſprache, Mutterlaut! Das Wort„wonneſam und traut“ wird nur ſelten in ſeiner ganzen Tiefe von denjenigen erfaßt werden, die ihr Lebenlang Mama ſagen. Die Geſchichte iſt uns gegeben, daß wir aus ihr Vergleich und Vorbild nehmen. Wer denkt bei den Helden der Vorzeit, bei den großen Geſtalten aus der Geſchichte an ſeinen„Papa“ und welche Tochter beim Schmerz der Niobe, der Klage der Andromache an ihre„Mama“! Der Knabe fühlt zuerſt das Weichliche in„Papa“ und„Mama“. Er möchte es gern abſtoßen, bleibt aber vielfach unſicher, weil ihm einesteils die Ge⸗ wohnheit, andererſeits die verſchrobenen Begriffe wehren, Vater und Mutter zu ſagen. Was ſagt der Knabe? Er ſagt mit einem gewiſſen verhaltenen Es iſt doch nicht etwa nur vereinzelt, ſondern vielfach ſo und daher ſind dieſe„Koſebezeichnungen“ entſtanden. Wo bleibt da die Ehrfurcht? Und iſt es nicht ſo, daß die Kna⸗ ben, die daheim lange„Papa“ gerufen haben, am eheſten nach dem leichtfertigen„der Alte“ greifen, während der einfache Knabe den„Vater“ ſelten ver⸗ leugnet? Seine Anſprache klingt eben kräftig, kurz und kernig. Klingt es nicht ſüßlich, wenn erwach⸗ ſene Menſchen von ihrem„Papa“ und ihrer„Mama“ ſprechen? Vater und Mutter— die edelſten Aus⸗ drücke der Poeſie.„Vater unſer, der du biſt im Him⸗ mel“, wie einfach und groß. Wer möchte im„Erlkönig“ deklamieren:„Mein Papa, mein Papa, und ſiehſt du nicht dort..“ Uebertragen wir den poetiſchen Zauber auch in der Alltagsſprache auf„Vater“ und„Mutter“, auf die Namen, die uns am teuerſten und liebſten in der deutſchen Sprache ſind und ſein ſollen. Wir legen auch hier einen Keim der Einfachheit und der Ker⸗ nigkeit, wie ſie unſerer Zeit nottut⸗ eee Ein dũùsteres Kapitel: odische Schuhe Seit die Frauenmode das Tragen fußfreier und kützer Röcke vorſchreibt, wird auf Schönheit der Heine viel Wert gelegt. Sind ſte einigermaßen ge⸗ rade und gut beſtrumpft und zeigen die Feſſeln eine schlanke, möglichſt zarte Form, ſo ſcheint oͤas Schön⸗ heitsidenl erreicht zu ſein. Die Füße betrachtet man nur hinſichtlich ihrer Beſchuhung. Wenn man beim Schuheinkauf hört, oͤieſe Schuhfſorm macht einen Iſchmalen“ Fuß, ſo iſt der Käufer meiſt völlig befrie⸗ digt. Nun ſehe man ſich nur einmal die bloßen Füße unſerer Volksgenoſſen an, vor allem die der jüngeren Volksgenoſſinnen. In den Schwimmbädern iſt ja keichlich Gelegenheit dazu gegeben. Die kleinen Zehen ſind hammerförmig gebeugt, die große Zehe iſt nach der zweiten Zehe zu gebogen in annſtel verbinde Wund one ougte lte Se zeiclgt Jen Lebrscheee 22 pape ge g 8 ch, ohe e beleben Und Verbogene Zehen, und bildet oft einen Winkel von mehr als dreißig Grad gegen die Fußachſe. Dazu gehört dann noch ein dicker vorſpringender Großzehen⸗, oft auch ein Kleinzehenballen. Manchmal drängt ſich ſogar die große Zehe über die zweite Zehe,— von anderen Schönheitsfehlern ganz zu ſchweigen. Die Füße ſind eben ſo geworden, wie es der allzu ſchmale und ſpitze Schuh befiehlt. Solche Füße fallen oft kaum noch auf; vielleicht würde man ſogar die breiten fächerförmig ausſtrahlenden Zehen eines barfuß gehenden Natur⸗ menſchen voͤer eines Kindes, das noch nicht an Schuhe 5 Großſtadtpflaſter gewöhnt iſt, als unſchön emp⸗ inden. Nun ſehe man ſich einmal die Fußbekleidung der Frauen und Männer auf alten deutſchen Bildern an, etwa aus der Zeit, da Meiſter Hans Sachs das Leder klopfte. Da waren die Schuhe der ehrſamen Bür⸗ gersleute vorn etwas gerundet, aber breit im Be⸗ reich der Zehenſpitzen. An den Grundgelenken der Zehen wurde die Sohle bereits etwas ſchmäler, ſo daß die Zehen guten Spielraum im Schuh hatten. Für Menſchen mit modernen Großſtadtfüßen wären ſolche Schuhe wahrſcheinlich unbequem. Wir kennen auch Bilder, auf denen unerhört ſpitze Schnabel⸗ ſchuhe zu ſehen ſind. Dieſe Mode drang erſt zu den deutſcher Bürgern und Bauern, als in höfiſchen Kreiſen ſpaniſche Moden und Trachten eingeführt worden waren. Ein ſchmaler Schuh galt eben als vornehm, und dieſer Schuhform folgte dann auch der hohe Abſatz. Beides hat ſich in wechſelnder Ausführung erhalten und weſentlich dazu beigetragen, daß die Füße unſe⸗ rer Großſtadtfrauen ihre geſunde, normale Form verloren haben. Gewiß, die Schuhe ſind nicht ſo eng, daß ſie nun den Fuß übermäßig zuſammenpreſſen. Sie hindern aber das leichte Spreizen der Zehen beim Abrollen des Fußes. Der hohe Abſatz verla⸗ gert überdies den Hauptbelaſtungspunkt des Fußes nach vorn. So werden die Fußmuskeln in ihrer natürlichen Funktion behindert, und der Halteappa⸗ rat, die Bänder und Sehnen des Fußgewölbes wer⸗ 0 Zeichnung: Bennert den ſtarrer und büßen an Elaſtizität ein. Dadurch ird wieder die Bildung eines Senkfußes begünſtigt. Man bann ſolche Fehlentwicklung und Zehen⸗ verbiegung dadurch verhüten, daß man es macht wie die Naturvölker und Kinder— junge Menſchen viel barfuß laufen läßt, für den Gebrauch auf dem glat⸗ ten, harten Pflaſter der Straßen aber Schuhe gibt, die den Zehen genug Spielraum geben, deren innere Sohlenkante möglichſt gerade, alſo parallel oer Fuß⸗ achſe, verläuft. Man könnte als Vorbild vielleicht den guten alten deutſchen Schuh nehmen. Wird er ein bißchen moderniſiert, ſo ſieht er am Ende auch ganz gut aus. Wenn er auch keinen ſchmalen Fuß macht, ſo läßt er doch dem geſunden Fuß ſeine nor⸗ male, natürliche Form. Dr. G. K. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. 0 ännern zu ſchenken, iſt meiſt ein ſchwieriges Pro⸗ bein. Wochenlang ſchtuen wir umher, bis wir das 19 Richtige gefunden h 9 5 Was uns gefällt, iſt oft zu— f 9 ſteuer; eee hen könnten, meiſt nicht das,. 00%, was wir gerne ſchenken möchten. Wie wäre es aber, wenn wir etwas handarbeiteten? Aber bitte kein Stuhlkiſſen und keine Schlummerrolle! Wir ſchlagen vor: ſchenken Sie einen richtigen„Handgeſtrickten“. 3. B. zur Skihoſe einen neuen Sportpullover oder eine neue Garnitur, Strümpfe und Fäuſtlinge, eine moderne Hausjacke oder einen Weſtover. Dieſes alles ſind Dinge, die Herren nicht nur immer wieder gebrauchen können, ſondern auch recht gut zu ſchätze n wiſſen, beſonders, wenn ſie geſchmackvoll und rech t ſchön gearbeitet ſind. eb. Abb. 1: Winterſport⸗Pullover, weiß, gelb, grün, ge⸗ ſtreift mit Reißverſchluß und einfarbigem Plaſtron. Kleiner Ullſtein⸗Schnitt Y 3247, Größe 1, II, III. Abb. 2: Winkerſport⸗Garnitur, Strümpfe und Fauſt⸗ handſchuhe, weiß mit ſchwarz umhäkeltem Zopf⸗ muſter. Ullſtein⸗Handarbeitskleinigkeit H 6770. Abb. 3: Winterſport⸗Pullover mit paſſender Kappe in Dunkelblau, Braun oder Weiß mit Reißverſchlüſ⸗ ſen. Kleiner Ullſtein⸗Schnitt 3302, Größe I u. III. Abb. 4: Moderne Hausjacke, mode mit braunem Re⸗ vers und Aufſchlägen, doppelreihiger Knopfſchluß. Kleiner Ullſtein⸗Schnitt J 3248, Größe Lund II. Abb. 5: Weſtover in neuer aparter Form, der in allen modernen, sportlichen Anzugfarben gut ausſteht. Kleiner Ullſtein⸗Schnitt Y 3301, Größe J und II. Abb. 6: Hausjacke, mode mit braunem Plaſtron in Angorawolle mit aufgeſticktem Monogramm. Dieſes Modell iſt aus„Bunte Sonderhefte. 2“(36 neue Pullover für Damen und Herren), Schnitt und Be⸗ ſchreibung, im Heft auf dem Handarbeitsbogen. 20 0 Maus au uncl enla auch enkung „Mit vielem hält man Haus, mit wenigem kommt man aus“, heibßt ein altes Sprichwort, das mit diesen Worten sehr richtig den tieferen Sinn guter Wirtschaftsführung umschreibt. Gut kochen, wenn alles reichlich vorhanden ist und man sozusagen bloß aus dem vollen zu schöpfen braucht, ist des- halb für die wahre Hausfrau auch keine Kunst. Aber verantwortungsvoll seinen Küchenzettel zusam- menstellen, die großen Gesichtspunkte der Verbrauchslenkung auch in der kleinsten Zelle der deutschen Gesamttamilie stets im Auge behalten, mit dem Wochengeld auskommen, immer etwas Gutes, für Mann und Kinder Appetitanregendes auf den Tisch bringen,— und dazu selbst noch immer ohne Abge⸗ hetztheit A und fertig sein: das sind so die Dinge, nach denen jede Gattin und Mutter im geheimen streben sollte. Nur streben sollte? Wir glauben, unsere Mannheimer Hausfrauen brauchen in ihrer Mehrzahl nicht erst noch zu streben. Sie wissen schon ohnedies, was nottut. Aber sie haben doch hin und Wieder mal Spag dran, wenn innen von irgendwoher eine nützliche Anregung zuteil! wird. Die Mann- heimer Frauenzeitun g, deren regelmäbige Wochenküchenzettel einst soviel Anklang gefunden haben, nimmt ihre gern geübte Mitarbeit an den Haushaltsorgen der Leserinnen vom neutigen Tage 1 Wieder auf. Und wenn auch die ollwöchentlich von der Gaufrauenschaftsleitung herausgegebenen Küchenzettel einen zwelten„Magenfahrplan“ für Mannheimer Lokalbedarf überflüssig machen, so wer- den weir künftig in unserer Ecke Hausfrau und Verbrauchslenkung“ vor allem immer solche Ratschläge bringen, die sich nach Möglichkeit der Anfuhr auf dem Mannheimer Hauptwochen- markt anpassen, um damit die Aufmerksamkeit der Hausfrau gerade auf diejenigen Lebensmittel hin- zulenken, die zur Zeit feichlich und preiswert vorhanden sind. Wir hören eben im Rundfunk wäe aus der Tagespresse immer wieder von der reichen Kartoffelernte, mit der unser deutsches Vaterland für den kommenden Winter gesegnet ist. leich für vieles schaffen, wenn nur die Hausfrau es versteht, Eine gute Kartoffelernte kanns in der Tat Aus- den guten, billigen und gesunden Erd- äpkeln durch immer neue Zubereitung immer neue Seiten abzugewinnen. Vor allem, wẽwenn das„Kalte Abendbrot“ die Kartoffel ein trefflicher Helfer werden. aus Gründen der Broteinsparung ein wenig in den Hintergrund gerückt werden soll, kann Wir bringen deshalb heute einige interessante neue Kartoffelgerichte, die sich neben ihrer Preiswürdigkeit und Schmackhaftigkeit auch noch durch eine verhältnismäßig einfache Zuberei- tungs weise auszeichnen. Denn warmes Abendbrot machen und dann noch die Küche voller Aufwasch stehen h außer krisch ans Werk, aben,— nein, das schatzen unsere Hausfrauen gar nicht. Aber so eine keuerfeste Form den üblichen Tellern, Tassen und Bestecken, das kann man schon in Kauf nehmen. Also nun Kartoffeln auf dem Roſt. Schöne, gleichgroße Kartoffeln werden unter kräftigem Bürſten ſehr ſauber gewaſchen und abgetrocknet. Daun legt man ſie auf den Grill oder auf ein Backblech und läßt ſie im Ofen garkochen. Wenn ſie fertig gebacken ſind, ſo nimmt man ſie heraus und hasbiert ſie(vorſichtig mit dem Handtuch halten, da ſie glühendheiß ſind). Mit einem Eier⸗ löffelchen höhlt man die Kartoffeln etwas aus, gibt in die Höhlung ein Stück friſche oder Kräuterbutter und ſetzt das Ausgehöhlte als Mützchen obendrauf. Die Kartoffeln wer⸗ den ſofort angerichtet und mit der Gabel aus der Schale ge⸗ geſſen. Wer es liebt, hann etwas Paprika und feingewiegte Zwiebeln dazu nehmen, Ueberbackene Sahnekartoffeln.(Auch von Reſten.) Man bereitet die Rahmkaxtoffeln wie üblich zu, mit oder ohne Peterſilie, gibt die Kartoffeln in eine gefettete feuer⸗ feſte Form, überſtreut mit geriebenem Käſe, Weckbröſeln und einigen Butterflöckchen und läßt den Auflauf im Backofen backen, bis der Käſe braun iſt. Schinken oder Corned⸗Beef⸗ würfelchen können ebenfalls darunter gemiſcht werden, ſind aber nicht notwendig. Pikante Kartoffelbombe. Man reibt eine Etſenkaſſerole oder feuerfeſte Form mit Speck ooer Fett aus, belegt ſie mit ganz dünnen Speckſchei⸗ ben und gibt kleingeſchnittene rohe Kartoffeln hinein, die man mit reichlich kleingeſchnittenen Zwiebeln, etwas Peter⸗ ſilie, Salz und Paprika würzt. Man füllt ſie bis zur hal⸗ ben Höhe mit halb Milch, halb Waſſer auf und läßt ſie zu⸗ gedeckt garkochen. Dann ſtellt man die offene Kaſſerole für eine halbe Stunde in den heißen Backofen und kann dann das Gericht im Topf oder geſtürzt anrichten. Grüner Salat oder Roter⸗Rüben⸗Salat ſchmeckt gut dazu. ö Kartofſelpaſtete mit geräuchertem Seelachs. Reſtliche Schalkartoffeln werden geſchült und in Scheiben geſchnitten. Schnitzellachs wird ahwechſernd mit den Kar⸗ toffeln in eine gut gefettete Auflaufform gefüllt. Da der Lachs gut geſalzen iſt, erübrigt ſich die Salzzugabe. Iſt die Form gefüllt, ſo wird das Ganze mit einer Miſchung aus 2 zerſchlagenen Eiern und Sauermilch, die man ſelbſt ſtellen kann, übergoßfen und etwa eine Stunde durchziehen laſſen, ehe man das Ganze in den Backofen gibt. Wer es liebt, kann auch hier mit Reibkäſe überkruſten oder noch etwas heiße Bukter doͤer Margarine dazugeben. Kartoffelauflauf mit Schweinefleiſch. In Scheiben geſchnittene, gekochte Kartoffem werden in eine gut gefettete Auflaufform gefüllt, indem man ab⸗ wechſelnd eine Lage Kartoffeln und ganz dünne Scheibchen Schweinefleiſch legt. Ueber die Lage Schweinefleiſch gibt man jeweils gewiegte Peterſilie, etwas Majoran, Salz, Paprika und gewiegte Zwiebeln. Auch dle Kartoffeln dürfen veicht geſalzen werden. Die oberſte Schicht müſſen, wie bet allen Aufläufen, Kartoffeln bilden. Man übergießt das Ganze mit Milch und zerſchlagenem Ei, gibt etwas Relb⸗ käſe darüber und läßt bis zum Braunwerden backen. (Auch als Eintopf geeignet.) W. tmmer 520 Seite/ Ni Neue Monnheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. November 1987 eier Rübe ang A laszemae Amme Der e n 1 2 5 nie- mand versäumen Soll. Die Haaudotte Colbert beliebte Darstellerin in dem außergewöhnlich in⸗ teressanfen u Film der baramount; Im Kreuzverhör spannenden Sudile Schmitz Hannes Stelzer— inge Ls in dem großen, pannenden Tobh- Fm: „lin bra t Vertreter für einen lukrativen Artikel (ſchon eingeführt) sofort gesucht Solche, die bei Bäckereien ſchon eingeführt ſind, bevorzugt. Vor⸗ zuſtellen Germania⸗Säle, 8 6. 40, Freitag von—12 Uhr. 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