rr 3 . — 8 —— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hlerzu 72 Pfg Beſtellgeld Abbolſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. le Mannh Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: NR 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazett Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 18 Anzeig⸗ Kennig, 79 mm breit, Jamiltien⸗ und Klei! eiſe. Allgemein gültig iſt die el Zwangsvergleichen oder Konkurſe a gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen gaben, an beſonderen Plätzen und für fernm e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 148. Jahrgang- Nr. 538 Morgen⸗Ausgabe Au. Montag. 22 November 1957 Deulſchland und der Donauraum „Deutſchland und Angarn ſind unzertrennliche Freunde“ nb. Berlin, 21. November. Eine herzliche Begrüßung wurde dem königlich ungariſchen Miniſterpräſidenten von Daranyi und Gattin und dem königlich ungariſchen Miniſter des Aeußern von Kanya bei ihrer Ankunft in der Reichshauptſtadt zuteil. Der Anhalter Bahnhof hat aus Anlaß dieſes ungariſchen Staatsbeſuches ein feſtliches Kleid an⸗ gelegt. vom Firſt wehen die ungariſche Flagge und die Reichsdienſtflagge. Der Empfangsraum und die große Freitreppe waren vollkommen weiß ausge⸗ ſchlagen. Die Lüſter waren mit Bändern in den ungariſchen Farben bunt ausgeſchmückt. Eine Fülle von herrlichen Blumen und friſchem Blattgrün um⸗ fäumte den Aufgang. Ungariſche und deutſche Fah⸗ nen ſchmückten den Bahnſteig, der mit Teppichen gusgelegt war und ebenfalls reichen Blumenſchmuck aufwies. Auf der Straße vor dem Bahnhof wehten von hohen Maſten die rot⸗weiß⸗grünen Fahnen Ungarns und die Hakenkreuzbanner des Reiches. Um 10.18 Uhr lief der Sonderzug mit den unga⸗ kiſchen Gäſten langſam in die Bahnhofshalle ein, in der ſich zahlreiche Perſönlichkeiten des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und des öffentlichen Lebens eingefunden hatten. Als erſter entſtieg dem Zug Miniſterpräſident von Daranyi, dem Miniſter des Aeußern von Kauya folgte. Den Willkommensgruß des Führers und Reichskanzlers überbrachte der Chef der Präſidial⸗ kanzlei, Staatsſekretär Dr. Meißner. Dann hieß Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath die ungari⸗ ſchen Staatsmänner in Berlin herzlich willkommen. Enge Freundſchaft bei gleichen Zielen anb. Budapeſt, 20. November. Die Abreiſe der ungariſchen Staatsmänner zum Beſuch der Reichsregierung in Berlin wird von ein⸗ gehenden Artikeln begleitet. Man ſtellt die tradi⸗ tionelle enge Verbundenheit Ungarns mit dem Deut⸗ ſchen Reich, die abſolute Gleichheit der Intereſſen und die aufrichtige Freundſchaft, die beide Länder miteinander verbindet, feſt. Der dem Außenminiſterium naheſtehende„Popolo“ ſchreibt an leitender Stelle, die Bedeutung des von wahrhaft freundſchaftlicher Wärme getragenen Be⸗ ſuches der ungariſchen Staatsmänner bei der mit Ungarn eng befreundeten Großmacht ſei in die Augen ſpringend. Es handele ſich hierbei um eine natürliche Begebenheit, die bei der beide Staaten verbindenden Freundſchaft ganz ſelbſtverſtändlich ſei. Die„Friedens“bedingungen von 1918, die das Deutſche Reich und Ungarn zu unterzeichnen ge⸗ zwungen waren, bedingten die außenpolitiſchen Ziel⸗ ſetzungen beider Staaten. Ungarn ſei der feſten Ueberzeugung, daß der Friede in Europa nur durch die kluge Befriedigung der loyalen und gemäßig⸗ ten, aber entſchiedenen Anſprüche aufgebaut werden könne. Ohne dieſe Achtung der verbrieften und na⸗ türlichen Rechte der deutſchen und ungariſchen Min⸗ derheiten gebe es keinen Friedensaufbau in Europa. Deutſchland und Ungarn wollen mit fried⸗ lichen Mitteln friedliche Ziele erreichen. In dieſer realen Politik ſeien heute beide Völker verbunden. Durch den Beſuch der ungariſchen Staatsmänner in Berlin werde die Freundſchaft zweier mit männ⸗ lichen Tugenden ausgeſtatteter Nationen in einem warmen Händedruck vereinigt. „Függetlenſeg“ ſchreibt, die Reiſe der ungari⸗ ſchen Staatsmänner ſei eine neuerliche Verſtärkung der durch Julius Gömbös ausgebauten herzlichen Freundſchaftsbande zwiſchen Ungarn und Deutſch⸗ land. Es ſei heute bereits erwieſene Tatſache, daß Pariſer Nätſelraten: Wer ſleikt hinter d Die Pariſer Preſſe meldet Umſturz der repr in deſſen Keller W ſchen Einrichtungen fen und die Aufdeckung einer Geheimorganiſation, ſein ſoll. Munition gefunden wurden. en Deutſchland Aufregungen in Paris deren Ziel gewaltſame Polizei bewacht das Haus in der Rue Ribera, Der verhaftete Unternehmer 1 der Im Kreis: Anceauxz, bei dem beſonders belaſtendes Material gefunden wurde,(Preſſe⸗ Hoffmann, Weltbild, Zander⸗M.) er Kapuzen-Verjchwörung?“ Chautemps macht ein ernſtes Geſicht Die Kammer auf der„Verbrecherſuche“- Amfangreiche Polizeimaßnahmen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Nov. In ſeiner Kammerrede hat der Miniſterpräſident Chautemps eine kurze Andeutung gemacht, von Führerbeſuch in Augsburg Der Gau Schwaben feiert das 15-FJahr-Jubiläum ſeines Veſtehens (Funkmeldung der NM) + Augsburg, 21. November. Die Feierlichkeiten aus Anlaß des 15jährigen Be⸗ ſtehens der Ortsgruppe Augsburg der NSDAP er⸗ reichten am Sonntag ihren Höhepunkt. Sichtbarſter Ausdruck wurde der Bedeutung des Tages dadurch verliehen, daß der Führer ſelbſt an dieſem Tage nach Augsburg kam. In den Vormittagsſtunden bereits haben ſich die Menſchen in dichten Scharen in der inneren Stadt verſammelt. Während in den Straßen vom Bahnhof bis zum Rathaus die Formationen der Parteigliederungen zur Spaljerbildung angetreten ſind und die Mauern der den Führer erwartenden Menſchenmaſſen immer dichter werden, bereiten ſich die 433 alten Kämpfer des Gaues im Ludwigsbau zu ihrem Marſch durch die Gauhauptſtadt vor. a Punkt zwölf Uhr nahm der Marſch von dieſer hiſtoriſchen Stätte aus ſeinen Anfang mit der älte⸗ ſten Fahne des Gaues an der Spitze. Der Marſch ging durch die von vielen tauſend Volksgenoſſen eingeſäumten, im Fahnenſchmuck prangenden Stra⸗ zen, in denen außer Ss auch Angehörige der Wehr⸗ macht Spalier bildeten, zum Rathaus, um gleich den Ehrenformationen der Politiſchen Leiter vor dem Rathaus die Ankunft des Führers zu erwarten. Inzwiſchen haben im großen Viereck die Ehren⸗ formationen der Wehrmacht, der SS, SA, des NSbdgt und des Arbeitsdienſtes vor dem feſtlich geſchmückten hnhof Aufſtellung genommen. Dahinter mit er⸗ wartungsvollen Mienen die Jugend und hinter ihr, Kopf an Kopf, die ſeit vielen Stunden geduldig auf die Ankunft des Sonderzuges des Führers Harrende Bevölkerung. g 0 Um 12.40 Uhr kommt Bewegung in die Maſſen, enn vom Bahnhof künden Pfeifen die Ankunft des Zuges an. Die Truppen Mäſentieren die 9 ik ſetzt ein. Als der Führer, von dem brauſenden 1 der Menge empfangen, aus der Empfangs⸗ lle tritt, macht ihm Oberſt Niſſel Meldung. Der lie rer ſchreitet mit dem Gauleiter und dem Divi⸗ ab zommandeur die Fronten der Ehrenformationen „während die Musik die Nationalhymnen intoniert. mehr legen zu wollen. Dann beſteigt der Führer ſeinen Wagen und fährt, nach allen Seiten grüßend, durch die von den ſtürmiſchen Heilrufen der Maſſen erfüllten Feſtſtraßen zum Rathaus. Als dann der Wagen des Führers vor dem Rat⸗ haus hält und der Führer, nach allen Seiten grüßend, den Wagen verläßt, dauern minutenlang die brau⸗ ſenden Heilrufe an. Nach dem Abſchreiten der Fronten der Ehren⸗ abordnungen der Politiſchen Leiter, die zu beiden Seiten des Rathauſes Aufſtellung genommen haben, geleitet Oberbürgermeiſter Mayr den Führer durch ein Spalier von BDM⸗Mädeln, vorbei an den Hoheits⸗ Partei⸗ und Sturmfahnen des Gaues zu⸗ nächſt auf den Altan des Rathauſes, wo der Führer aufs neue die herzlichſten Huldigungen der Bevölke⸗ rung entgegennimmt. Dann begibt ſich der Führer, begleitet von Gauleiter Wahl und Oberbürgermeiſter Mayr, in den goldenen Saal. Feierliche Klänge aus dem„Einzug der Götter in Walhall“, geſpielt von dem Städtiſchen Orcheſter, lei⸗ ten den Feſtakt ein. Dann entbietet Gauleiter Wahl dem Führer den Willkomm der geſamten Augsburger und ſchwäbiſchen Bevölkerung, deren tiefe Freude, grenzenloſe Verehrung und innige Dankbarkeit er dem Führer übermittelt. Der Gauleiter gab dann ſeinem Stolz Ausdruck, im Namen der alten Garde heute ſagen zu können, daß ſie in den 15 Jahren in ihrem Glauben an den Führer niemals wankend geworden ſeien. Nachdem die nationalen Lieder verklungen waren, begrüßte der Führer die alten Kämpfer und verließ hierauf wieder den goldenen Saal. Brauſender Ju⸗ bel ſchlug ihm entgegen. Die Begeiſterung der Tau⸗ ſende draußen vor dem Rathaus ſcheint ſich nicht Rufe nach dem Führer, der ſich ſchließlich noch ein⸗ mal auf dem Balkon zeigt und die Maſſen begrüßt. Und unbeſchreiblicher Jubel brandet dem Führer entgegen, als er zur Fahrt durch die feſtliche Stadt ſeinen Wagen beſteigt.. 8 Immer wieder erklangen welch„bedrohlichem Ernſt“ die Verſchwörung der Kapuzenmänner ſei. Auch die Ankündigung, daß eine Reihe„ſchmerzlicher Ueberraſchun⸗ gen“ noch bevorſtünden. Die franzöſiſchen Parla⸗ mentarier, die, wie geſagt, die ganze Verſchwörung bisher nicht ernſt genommen hatten, zeigten ſich von dieſen Andeutungen des Miniſterpräſidenten ſehr überraſcht. Nach der Sitzung ſuchte man in den Wandelgängen der Kammer von den zuſtändigen Miniſtern nähere Angaben zu erhalten. Der In⸗ nenminiſter Dormoy zeigte ſich aber dieſes Mal von unerſchütterlicher Schweigſamkeit. Der Miniſter⸗ präſident Chautemps betonte lediglich, daß die Re⸗ gierung ihre ganze Pflicht tun werde, daß ſie bis zu den verantwortlichen Perſönlichkeiten des Komplotts vordringen werde, ohne Rückſicht auf ihre parteipoli⸗ tiſche Zugehörigkeit und ihre ſonſtige Stellung. Einige voreilige Politiker begannen daraufhin ſchon je nach Laune und Willkür, die Namen einiger Par⸗ lamentarier in die Debatte zu werfen. Insbeſondere machte man darauf aufmerkſam, daß die beiden Abgeordneten Nbarnegarey und de Keryllis, die als Redner bei der geſtrigen Debatte eingeſchrieben waren, nicht das Wort er⸗ griffen hätten. Andere eifrige Zungen erzählten daraufhin ſchon, daß die beiden vermißten Redner zuſammen mit dem früheren Miniſter Mandel„verduftet“ ſeien. Der ehemalige Miniſterpräſident Flandin machte ſich über dieſes voreilige Geſchwätz mit Recht luſtig.„Es iſt jetzt der beſte Augenblick“, meinte er,„wenn jemand einen politiſchen Gegner hat, dann kann er ihn jetzt beſon⸗ ders leicht kompromittieren.“ Der Marineminiſter Campinchi endlich, der ſich von zahlreichen Fragen über das Komplott beſtürmt ſah, wehrte mit Händen und Füßen ab.„Ich weiß gar nichts“, erklärte er lachend,„aber wenn man in einem der Verſchwörer⸗ keller ein Schlachtſchiff entdeckt, dann beſchlagnahme ich es für meine Marine.“ Im Laufe des geſtrigen Tages ſind 32 Haus⸗ ſuchungen unternommen worden, die aber nichts er⸗ bracht haben. Lediglich in einem bereits durchſuchten Keller fand man noch ein anderes Geheimverlies, das noch einige zuſätzliche Waffen und Munition enthielt. Auch in Lille wurde ein Maſchinengewehr entdeckt. Endlich behauptet man, daß zwei geheime Rundfunkſendeſtationen in der Nähe der Pariſer Forts Vanves und Bagneux entdeckt worden ſeien. „Die Polizei hofft die Anführer zu erwiſchen f anb. Paris, 20. Nov. Die Nachforſchungen nach den Leitern der Ge⸗ heimorganiſation ſollen, wie von der Polizeipräſek⸗ tur erklärt wird, ſo weit gediehen ſein, daß in Kürze deren Verhaftung zu erwarten ſei. Die Namen der Betreffenden ſollen angeblich der Polizei genau be⸗ kannt ſein, doch will man ſie noch nicht veröffent⸗ lichen, um zu verhindern, daß ſie ſich durch eine Flucht in das Ausland retten. Die franzöſiſchen Flugplätze und Bahnhöfe und ſämtliche Ausfallſtraßen von Paris, vor allem auch die Grenzütbergänge, werden von der Gen⸗ darmerie ſcharf bewacht, da einige Rädelsführer bereits in Kraftwagen auf der Flucht ſein ſollen. Die Zeitungen fordern von der öffentlichen Gewalt die Namensangabe der Anſtifter dieſer„rieſigen Ge⸗ heimorganiſation des Bürgerkrieges“, wie der Paris Soir ſchreibt. Die Betreffenden müßten mit aller Schärſe beſtraft werden, und die Aufſtandsbewegung ſei in ihren Anführern niederzuſchlagen. Der Paris Soir läßt ſich von ſeinem Berichterſtat⸗ ter aus Marſeille melden, daß die ſeit zwei Tagen aus Paris eingetroffenen Beamten der Sicherheits⸗ polizei mehrere Hausſuchungen durchgeführt hätten. Eine Anzahl von Verhaftungen ſtehe in Marſeille und in der ganzen Provence bevor. Einbruch im Kriegsminiſterium? — Paris, 20. Nov.(U.) Nach einem Bericht des„Paris Soir“ ſollen in der vergangenen Nacht vier Männer in das Kriegs⸗ miniſterium eingedrungen ſein, um die Büros des Miniſteriums nach geheimen Dokumenten zu durch⸗ ſuchen. Obwohl man die Eindringlinge, die man wie es bei der augenblicklichen Stimmung uur natür⸗ lich iſt— ebenfalls mit den Cagoulards in Verbin⸗ dung bringt, an den Schreibtiſchen beobachtet habe, hätten ſie in einem Automobil entkommen können, das mit laufendem Motor vor dem Miniſterium ge⸗ halten habe. Auf dieſen Vorfall hin ſei die weitere Verſtärkung der Wachen in ſämtlichen franzöſiſchen Miniſterien angeordnet worden. Geſtern nachmittag fand im Büro des Miniſter⸗ präſidenten eine Geheimkonferenz ſtatt, an der der Kriegsminiſter, der Innenminiſter ſowie die Chefs der Sureté National und der Polizei teilnah⸗ men. Anſchließend wurde mitgeteilt, daß es den Sicherheitsbehörden gelungen ſei, Beweismaterial über die Hintermänner der Cagoulard⸗Verſchwö⸗ rung in die Hände zu bekommen. „Ihre größten Anſtrengungen richtet die Polizei gegenwärtig auf die Nachprüfung der Gerüchte, daß die Cagoulards 200 Geheimſender in allen Teilen Frankreichs unterhalten hätten. Angeblich ſoll das Hauptquartier der Cagoulards durch dieſe Kurzwellenſender mit den einzelnen Waffendepots und Unterbefehlsſtellen in Paris und der Provins ſtändig in Verbindung geſtanden haben. Nummer 338 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. November 1937 Reichsleiter Roſenberg über die NSDAP und deutſches Schrifttum Eine Aeberſicht über die Aufgabe des Amtes für Schrifttumspflege anb. Berlin, 20 Nov. Die Reichsarbeitstagung des Amtes für Schrift⸗ tumspflege beim Beauftragten des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP und der Reichsſtelle zur Förderung des deu Schrifttums erreichte am Samstag mit einer Kundgebung im Reichstagsſitzungsſaal in der Krolloper, auf der Reichsleiter Alfred Roſen berg ſprach, ihren Höhepunkt. Einleitend dankte Roſenberg allen ſeinen Mit⸗ arbeitern in Berlin und aus dem Reich, den Lek⸗ toren und Hauptlektoren des Amtes für Schrift⸗ tumspflege und den Vortragenden dieſer Tagung. Wenn auch, ſo führte er weiter aus, die Tätigkeit des Amtes für Schrifttumspflege und der Reichs⸗ ſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttumes auf das engſte zuſammenhänge, ſo ſeien doch gewiſſe Aufgaben vorwiegend von der einen oder anderen Stelle durchzuführen. Die Aufgabe des Parteiamtes ſei die Wertung, die Aufgabe der Reichsſtelle, wie ihr Name ſchon ſage, vorwiegend die Förderung jener bei der ler. Die Arbeit ſei nun bis ins Einzelne ausgerich⸗ tet worden. So würde die Tätigkeit von über 20 000 Schriftſtellern in Deutſchland heute verfolgt, die Begutachtung ihrer Werke und die Beſprechungen der verſchiedenſten Zeitungen und Zeitſchriften über ſie vermerkt. Hand in Hand damit gehe die Wer⸗ tung der in Frage kommenden Verlage. Monatlich würden bei Ausſonderung aller nicht notwendigen etwa 1500 Bücher bewertet und 900 Zeit⸗ ſchriften geleſen. Monatlich gebe die nunmehr parteiamtliche Bücherkunde einen Querſchnitt durch die Buchproduktion, und ein Jahrbuch der Gutachten ermögliche es allen Parteidienſtſtellen und den Ver⸗ legern, ein Bild über die Wertung des deutſchen Schrifttums ſeitens der NS Da zu erhalten. Im Unterſchied zu früheren Zeiten, die gleichſam ſich gegen jedes aufkommende Talent ſträubten, ſei heute ſo freie Bahn vorhanden, daß man manchmal viel⸗ leicht ſogar ſagen könnte, daß die bereitwillige Zu⸗ ſtimmung zu einem Talent dieſem nicht immer för⸗ derlich geweſen iſt. Weiter betonte Reichsleiter Roſenberg, der Natio⸗ talſozialismus habe einige, aber entſcheidende, dem Leben dienende Poſtulate verkündigt und keine ab⸗ ſtrakten Dogmen. Jene vertrete er, ſo ſtellte er feſt, ja bisweilen hart, ſonſt aber wolle er chöpferiſchen Perſönlichkeiten den größten Spielraum laſſen. Der Nationalſozialismus müſſe großräumig ge⸗ nug für dieſe reichen Perſönlichkeiten ſein. Eine wahre Einheit ſetze Vielfachheit voraus, die Vielfach⸗ heit aber, wenn ſie Stil haben wolle. müſſe auf ein Zbrktrüm bezogen werden. 0 8 Nachdem Reichsleiter Roſenberg auf das Führer⸗ blem im Bezirk des geiſtigen Schaffens, das die freie Forſchung nicht einengen dürfe, eingegangen PPP Englands Hausfrauen proteſtieren Die Lebensmittel werden ihnen zu teuer — London, 21. Nov.(U..) Die ſteigende Tendenz der Lebensmittelpreiſe in England hat unter den engliſchen Hausfrauen eine Proteſtbewegung ausgelöſt, die von Mancheſter aus⸗ geht. Eine Petition iſt ausgearbeitet und ſchon vnn vieſen tauſend Hausfrauen in Mancheſter und den Midlands unterzeichnet worden. Führend in der Proteſtbewegung ſind die Oppo⸗ ſitionsliberalen, deren Führer Sir Archibald Sinclair auch der Adreſſat der Petition iſt. Er wird darin aufgefordert,„dem Unterhaus die ſchwere Bürde nicht nur der Unterzeichneten, ſondern darüber hin⸗ aus aller engliſchen Hausfrauen zur Kenntnis zu bringen, die mit ihren Kindern großer Not entgegen⸗ ſehen, wenn die Preiſe der Lebensmittel und anderer Haushaltwaren im gegenwärtigen Tempo weiter⸗ ſteigen“. Die Preisſteigerung in England läßt ſich nicht leugnen, und ſelbſt der offizielle Preisindex zeigt, daß die Beſchwerden vor allem der Familien mit kleinem Lohn⸗ und Gehaltseinkommen nicht unbe⸗ gründet ſind. Am 1. November lag die Durchſchnitts⸗ höhe der Kleinhandelspreiſe der vom Arbeitsminiſte⸗ rium bei der Aufſtellung des Indexes berückſichtig⸗ ten Waren(für Ernährung, Kleidung, Heizung, Be⸗ leuchtung u. a..) bei 160(der Stand vom Juli 1914 mit 100 angeſetzt) gegen 158 am 1. Oktober und 151 am J. November 1936. Wertung hervorgehobenen Schriftſtel⸗ war, wandte er ſich den Problemen des Oſtens zu, die den Sondergehalt dieſer vierten Reichstagung ſeines Amtes für Schrifttumspflege ausmachten. Er verwies darauf, daß die erſchütternden Begebenhei⸗ ten im Oſten uns tagtäglich vor Augen ſtünden. Zweimal ſei auf den Reichsparteitagen zu Nürnberg das Weſen des Bolſchewismus beleuchtet worden, aber darüber hinaus beſtünde für uns alle die Pflicht, allen Urſachen des bolſchewiſtiſchen Phäno⸗ mens nachzuſpüren, denn dieſes ſei eine Erſcheinung, das nicht den letzten Jahrzehnten, ſondern aus Jahrhunderten verſtändlich werde. Die Geſchichte, die Raſſenmiſchung, die Philoſophie de S nur aus vielen s ſpäteren Ruſſentums und der Niederſchlag im chrifttum ſeien dazu heranzuziehen. D Die alte ruſſiſche Regierung war eine Deſpotie, aber doch lebte auch in ihr ein europäiſcher Form⸗ wille, auch ͤͤurch die Einwirkung holländiſcher, deut⸗ ſcher und franzöſiſcher Kräfte. Die Revolution ihrer⸗ ſeits ſetzte ſich aus europäiſierten Schwärmern zu⸗ ſammen, die gegen die Deſpotie an rannten, und doch mußten ſie ſich verbünden mit den dunklen Kräften chaotiſcher Gewalten.. Reichsleiter Roſenberg gab dann noch einige Bei⸗ ſpiele dieſes chaotiſchen, aufbrauſenden Willens, der ohne tiefere Verarbeitung jahrhundertealter Pro⸗ bleme die ganze Welt glaubte belehren, ja erlöſen zu können. Dieſe Verwahrloſung iſt nun heute unter jüdiſcher Führung zu einer Weltgefahr geworden, und wenn der ſchon berüchtigte Dekan von Can⸗ terbury jetzt nach ſeiner Reiſe aus Sowjetrußland heimkehre und ſchreibe, dort ſei die Freiheit zu Hauſe, dann zeige das, welche Zerſetzung bereits in ſoge⸗ nannten führenden Köpfen Europas vor ſich gegan⸗ gen ſei. eee Obiedo- Schickſal einer ſpaniſchen Stadt Die Schreckensbilanz einer 6 monatlichen Belagerung durch die Roten anb. San Sebaſtian, 20. November. Die Stadtverwaltung von Oviedo veröffentlicht einen Bericht über die im Laufe der Aufräumungs⸗ arbeiten feſtgeſtellten Schäden in dieſer Stadt. Oviedo iſt viele Monate von den bolſchewiſtiſchen Belagerern eingekeſſelt geweſen, nur ein ſchmaler zäh verteidigter Weg zu den Freunden der natio⸗ nalen Befreiung, die ſpäter auch den Entſatz der Stadt durchführten, ermöglichte die Herbeiſchaffung der notwendigen Lebensmittel. Trotz Anwendung aller Vernichtungsmittel haben die Bolſchewiſten Oviedo nicht einnehmen können. Die geſchickte Ausnutzung der tatſächlich nur in über⸗ raſchend geringer Zahl vorhandenen Verteidigungs⸗ mittel ſeitens der nur ſehr kleinen Beſatzung der Stadt und vor allem der ungebrochene Opfermut der zurückgebliebenen Teile der Einwohnerſchaft von Oviedo haben über den bolſchewiſtiſchen Vernich⸗ tungswillen geſiegt. Welche Opfer Hieſer Sieg ge⸗ koſtet hat, davon zeugen folgende amtliche Angaben: Induſtrie und Handel in Oviedo ſind für lange Zeit lahmgelegt. Die Einwohnerſchaft iſt auf ein Drittel zuſammengeſchmolzen. Nur zehn Häuſer der Stadt ſind völlig intakt geblieben. Alle übrigen 2392 Häuſer ſind beſchädigt oder liegen ganz in Trümmern. Von 1500 Gebäuden der Innenſtadt ſind 435 noch bewohnbar. Von den im bolſchewiſtiſchen Schuß⸗ bereich liegenden Gebäuden ſind über 90 v. H. in Schutt gelegt worden, desgleichen alle Stadtviertel, die in den Händen der roten Belagerer waren. Die Heimſtätten von etwa 30 000 Perſonen ſind entweder ganz zerſtört oder ſtark reparaturbedürf⸗ tig, ſo daß vorderhand der aus Oviedo geflüchtete Bevölkerungsteil noch nicht zurückkehren kann, um ſo mehr, als auch die Waſſerleitungen und die Be⸗ leuchtung der Straßen uſw. gleichfalls ſchwer ge⸗ litten haben und erſt noch inſtandgeſetzt werden müſſen. Wird das Freiwilligenproblem in Angriff genommen? anb London, 20. November. Wie Reuter aus San Sebaſtian berichtet, hat Ge⸗ neral Franco den Vorſchlag auf Entſendung je einer Unterſuchungskommiſſion zu beiden Parteien in ——— Spanien im Zuſammenhang mit der Frage der In⸗ rückziehung der Freiwilligen grundſätzlich angenom⸗ men. Eine entſprechende Note wurde am Samstag⸗ vormittag dem britiſchen Vertreter in San Sebaſtian durch Senor Sangroniz, den Chef des nationalſpani⸗ ſchen diplomatiſchen Kabinetts, übergeben. Die Note ſoll von beträchtlicher Länge ſein. Außer der grundſätzlichen Annahme des Vorſchlages des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſoll ſie gewiſſe Vorbehalte enthalten und darüber hinaus Auf⸗ klärung über gewiſſe Punkte verlangen. Bekanntlich ſteht der britiſche Plan vom 14. Juli vor, daß zwei Kommiſſionen unter der Oberauſſicht des Nichteinmiſchungsausſchuſſes nach Spanien ge⸗ ſchickt werden ſollen, um dort drei Aufgaben zu er⸗ füllen. Erſtens die Zahl der nichtſpaniſchen Staats⸗ angehörigen zu ſchätzen, die auf beiden Seiten kämp⸗ fen, und einen Bericht hierüber an den Nichtein⸗ miſchungsausſchuß zu leiten, zweitens ein Abkom⸗ men mit den zuſtändigen Behörden über die Zurück⸗ ziehung dieſer nichtſpaniſchen Kämpfer zu ſchließen. Drittens die Zurückziehung der nichtſpaniſchen Frei⸗ willigen durchzuführen, und zwar in der Form, in der ſie im Nichteinmiſchungsausſchuß vorgeſehen iſt. Das erſte ſtaatliche Operetten⸗ Theater Feierliche Eröffnung in Auweſenheit des Führers dnb. München, 20. November. Nach dem auf eine Anordnung des Führers zu⸗ rückgehenden in der kurzen Zeit von nur vier Monaten durchgeführten großzügigen Umbau des Gärtnerplatztheaters hat nun München eine baulich und techniſch vollkommen neuzeitliche Operetten⸗ bühne, die das erſte ſtaatlich geleitete Operettentheater Deutſchlands iſt. Zur Eröffnungsvorſtellung am Samstagabend mit der unſterblichen Operette„Die Fledermaus“ von Johann Strauß in dem neu geſtalteten Hauſe waren die Ränge und die Bühne mit Blumengebinden ſeſt⸗ lich geſchmückt. In Anweſenheit des Füh⸗ rers und ſeines Stellvertreters Rudolf Heß geſtal⸗ tete ſich die Aufführung zu einem Ereignis der Münchener Theatergeſchichte. Die Aufführung, von Carl Erhard⸗Hardt inſze⸗ miert, wurde unter der muſtkaliſchen Leitung don Georg Lippert, mit den Bühnenbildnern von Her⸗ mann Kaſpar und der Tanzgeſtaltung von Hans Schäfer zu einem beſchwingten und verheißungsvol⸗ len Auftakt der neuen Spielzeit in dieſem auf eine ſo wechſelvolle Geſchichte zurückblickenden Münchener Kunſttempel. Nach der Eröffnungsvorſtellung hatte Gauleiter Staatsminiſter Wagner, der Betreuer des Kunſt⸗ und Theaterlebens in Bayern, im Regina Palaſt⸗Hotel zu einem geſelligen Beiſammenſein eingeladen. Sei Neue Zwiſchenfälle an der indiſchen Nordweſt⸗ grenze. Einer Meldung aus Neu⸗Delhi zufolge iſt es im Gebiet von Waziriſtan erneut zu Zwiſchen⸗ fällen gekommen, wobei zwei Angehörige der briti⸗ ſchen Streitkräfte getötet und acht verwundet wurden, Das war zu erwarten: rüſſeler Konferenz gehtohne Ergebnis austinandet Niemand wagt Japan in den Arm zu fallen Raſches Vorrücken der Japaner gegen Nanking — Brüſſel, 21. November.(U..) Da die Vereinigten Staaten trotz der in andere Richtung deutenden Erklärungen Rooſevelts in den ſchwebenden Fernoſtfragen an ihrer Iſolierungs⸗ politik feſthalten, hält man jetzt das Scheitern der Brüſſeler Konferenz für nicht mehr vermeioͤbar. Man erwartet, daß die Konferenz ſich nach ihrem Wiederzuſammentritt am Montag mit der Au⸗ nahme einer feierlichen Eutſchließung begnügen wird, um ſich dann auf unbeſtimmte Zeit zu ver⸗ tagen. Da ſchon feſtſteht, daß Eden und Delbos nicht zur Montagſitzung nach Brüſſel kommen, nimmt man an, daß bei der britiſchen und franzöſiſchen Regierung ſchon die Mitteilung vorliegt, daß die Vereinigten Staaten nicht gewillt ſind, an Druckmaßnahmen ge⸗ genüber Japan teilzunehmen. Ohne volle Unter⸗ ſtützung Washingtons aber wollen England und Frankreich die Projekte der Waffenlieferung an China oder der Wirtſchaftsſanktionen gegen Japan nicht weiterverfolgen. Die am Montag zu beſchließende Reſolution wird die Bedingungen feſtlegen, unter denen die Verta⸗ gung erfolgt. Möglicherweiſe wird auch ein Ausſchuß eingeſetzt werden, der die Weiterentwicklung der Lage im Fernoſten verfolgen und gegebenenfalls die Kon⸗ ferenz wieder einberufen würde, falls günſtigere Vorausſetzungen ſpäter einmal vorhanden ſind. In chineſiſchen Delegationskreiſen verhehlt man nicht Die neuen Erbrechtsbeſchrünkungen Wer iſt erbunwürdig?— Wem kann der Pflichtteil entzogen werden? dz. Berlin, 20. November. Das Geſetz über erbrechtliche Beſchränkungen wegen gemeinſchaftswidrigen Verhaltens wird in der „Deutſchen Juſtiz“ von Miniſterialrat Dr. Vogels eingehend kommentiert. Er weiſt darauf hin, daß ſich das Ausbürgerungsgeſetz namentlich auf diejeni⸗ gen Emigranten bezieht, die ſich an der deutſch⸗ feindlichen Hetze beteiligen. Ausdrücklich ſtellt der Referent feſt, daß die erbrechtlichen Beſchränkun⸗ gen nicht für Perſonen gelten, die auf Grund an⸗ derer Vorſchriften ihre Reichszugehörigkeit verloren haben, z. B. infolge Eintritts in ausländiſche Staatsdienſte uſw., auch nicht für Perſonen, deren Einbürgerung aus der Zeit zwiſchen dem November⸗ umſturz und der nationalen Erhebung widerrufen worden iſt, da die Einbürgerung nicht erwünſcht war. Das Verbot des Erbſchafts⸗ oder Schenkungserwerbs ſetze voraus, daß der Erblaſſer und der Schenker deut⸗ ſcher Staatsangehörigkeit iſt. Es komme nicht darauf an, ob der Erblaſſer oder Schenker deutſchen oder artverwandten Blutes iſt oder ob er mit dem Erben in einem Verwandtſchafts verhältnis ſteht. So könne z. B. ein nichtariſcher Ausgebürgerter auch von ſeinem eigenen Vater, falls dieſer deut⸗ ſcher Staatsangehöriger iſt, nichts erben. Hinſichtlich des zweiten Teiles des Geſetzes, der Entziehung des Pflichtteiles wegen Miſchehe, erklärt der Referent, daß zwiſchen deutſchblütigen Ehepartnern männlichen oder weib⸗ lichen Geſchlechts kein Unterſchied gemacht werde. Die Pflichtteilentziehung ſei alſo zuläſſig, ſowohl wenn ein ſtaatsangehöriger deutſchblütiger Mann eine Jüdin heiratet, als auch wenn ein ſtaats⸗ angehöriges ariſches Mädchen mit einem Juden die Ehe einging. Den Eltern des jüdiſchen Ehepartners ſtehe ein entſprechendes Pflichtteilentziehungsrecht nicht zu. Für Ehen mit einem jüdiſchen Miſchling beſteht nach dem Geſetz eine Genehmigungspflicht. Die Ent⸗ ziehung des Pflichtteils kann erfolgen, wenn eine Ehe entgegen dem Verbot geſchloſſen wird. Wird die Genehmigung dagegen erteilt, ſo kann dem deutſchblſttigen Ehepartner auch dann nicht der Pflichtteil entzogen werden, wenn die Verwandten ſelbſt die Eheſchließung nicht gebilligt haben. Das Recht der Entziehung erliſcht durch Verzeihung. tiefe Enttäuſchung über dieſe Entwicklung der Dinge. Der Vormarſch auf Nanking Anb. Tokio, 20. November. Mit der Einnahme von Sutſchau iſt eine ſtarke chineſiſche Stellung in die Hände der japaniſchen Truppen gefallen, die jetzt mit großem Tempo trotz des ſchlechten Wetters ihre Operationen gegen die Feſtung Nanking fortſetzen. Die rechte Gruppe der Japaner erreichte bereits die Stellungen halbwegs zwiſchen Sutſchau und Wuſih, während die ganz rechts marſchierende Gruppe ſüdlich des Yangtſe ſich dem Fort Kiangjin nähert. Die ſüdliche Gruppe im Raume nördlich von Hangtſchau zieht ſich in Richtung Wutſching in den öſtlich Nanking gelegenen Feſtungs⸗ abſchnitt hinein. Die chineſiſchen Truppen gehen, wie es den Anſchein hat, überhaſtet auf Nanking zurück, wobei ſie Verluſte an Truppen und Kriegsmaterial haben. Die Zahl der zur Verteidigung Nankings aufge⸗ botenen Truppen ſoll außerordentlich hoch ſein. Wie Sutſchau überrumpelt wurde — Schanghai, 21. November.(U..) Die Art und Weiſe, wie die Beſetzung Sutſchaus geſchah, ſtellt eines der erſtaunlichſten Kapitel in der Geſchichte dieſes chineſiſch⸗japaniſchen Krieges dar. Fünfzehn Mann der japaniſchen Vorhut gelangten im Laufe der Freitagnacht an die Tore von Sutſchau, wo ſie auf verſchlafene chineſiſche Wacht⸗ poſten ſtießen, die ſie nichtsahnend einließen. Nun ſchlichen die fünfzehn Mann im Gäuſemarſch über das Kopfpflaſter der nächtlichen Straßen bis zur Pa⸗ gode von Sutſchau, auf der ſie das japaniſche Son⸗ nenbanner hißten. Dies war das Signal für das Gros der Japaner, jetzt ebenfalls in die Stadt ein⸗ zurücken und ſie zu beſetzen, ehe die überraſchten chineſiſchen Truppen überhaupt wußten, was ge⸗ ſchehen war. Die Chineſen verſuchten anfänglich zwar, den Einmatſch der nachrückenden japaniſchen Truppen aufzuhalten, mußten aber bald das Ver⸗ gebliche ihres Tuns einſehen und zogen ſich deshalb ſchnell zurück. Eine Erklärung der Zentralregierung — Nanking, 21. November.(U..) In einer Erklärung der Zentralregierung wird darauf hingewieſen, daß die Räumung der Haupt⸗ ſtadt dem Wunſche entſpreche, von einem günſtiger gelegenen Ort aus die nationalen Angelegenheiten zu leiten und einen ſtarken Widerſtand zu organi⸗ ſieren. China ſei gegen die Japaner geeinigt und werde ſeine nationale Exiſtenz und Unabhängigkeit aufrecht erhalten. Japaniſcher Proleſtſchritt in Schanghai a dAnb. Schanghai, 20. November. Der japaniſche Militärattachs Harada hatte am Samstag eine Unterredung mit dem Generalſekretär des Stadtrates der Internationalen Niederlaſfung. Er forderte das Eingreifen gegen kommuniſti⸗ ſche, antijapaniſche Machenſchaften ge⸗ wiſſer chineſiſcher Kreiſe, durch die die fapaniſchen Militäroperationen im Nangtſegebiet geſtört würden. Er hob hervor, oͤaß die japaniſchen Militärbehörden ſich das Recht vorbehielten, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, falls die Schritte des Stadtrates nicht den erwarteten Erfolg hätten. Die Schweiz ſieht ſich vor Vorbereitung kriegswirtſchaftlicher Maßnahmen dnb Baſel, 20. November. In Baſel tagte der Nationalrat⸗Ausſchuß für Sicherſtellung der Landesverſorgung im Kriegsfall. Die Feſtſtellungen über die finanziellen Kriegs⸗ rüſtungen wurden als ſehr befriedigend bezeichnet. Der große Goldvorrat und die ausgiebigen Rück⸗ lagen an kleinen Zahlungsmitteln verſetzen die Schweiz in eine weit günſtigere Lage als 1914. Eines der wichtigſten Themen war die Bereit⸗ ſtellung kriegswirtſchaftlicher Arbeitskräfte. In der Exportinduſtrie und im Baugewerbe würden ſich in der Schweiz im Kriegsfalle viele Arbeitslose er⸗ geben, während bei anderen Wirtſchaftszweigen Ar⸗ beitermangel auftreten würde. Nach der im Aus⸗ ſchuß geäußerten Anſicht gelte es deshalb, ſchon heute eine umfaffende Umſtellung vorzubereiten. Auch der Einſatz der Frau für die Landesverteidigung müßte vorgeſehen werden. Zum Tode verurteilte Lehrer Wie es im ſowjetruſſiſchen Schulbetrieb zugeht — Moskau, 20. Nov.(U..) Zwei Lehrer und eine Lehrerin von der Schule für heimatloſe Kinder, ſind zum Tode verur⸗ teilt worden, weil ſie verſchiedene Kinder ſo ſchlu⸗ gen und mißhandelten, daß ſie in ein Krankenhaus gebracht werden mußten. In der Anklage heißt es, ſie hätten durch ihr Verhalten die Kinder zu Gegen⸗ revolutionären erziehen wollen. Aus dem gleichen Grunde habe man den Kindern verdorbenes Eſſen gegeben. Die dafür Verantwortlichen wurden zu Gefängnisſtrafen von 10, 15 und 20 Jahren ver⸗ urteilt. Harpiſchrlftleiker und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil Dr. Friß Bode Lokalen Teil: Dr. 15 Hammes Sport Willy Müller g weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bllderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan. Sentaſtraße 2 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückponto Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, N 1,—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen“ Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleichzeitig in ber Ausgade 8 Ausgabe A Mittag über 11009 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10000 Gelomi⸗ BA. Monat Oktober aber zt bol . 9 dee 2 November 1937 Montag, 22. Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe —— Mannheim, 22. November. Sonntag mit herbſtlichem Glanz Mannheim am Toteufeſt Freund Petrus meint es dieſen Herbſt wirklich heſonders gut mit uns. Er hat uns nochmals einen beglückend ſchönen Sonntag geſchenkt. Man muß ſolche Gaben des Himmels dankbar hinnehmen und ſie auch nützen! Man muß ſich hinausbegeben in die Wälder, die man auch von der Altſtadt aus ſo leicht, bequem und raſch erreichen kann, und muß die wür⸗ zige Herbſtluft in vollen Zügen in die Lungen pum⸗ Oder man durchſtreife oͤie Parks, an pen. denen unſere Induſtrie⸗ und Handelsſtadoͤt ſo erfreulich reich iſt. Bei ſolchem Beginnen kommt uns, was wir am Alltag ſo leicht zu überſehen geneigt ſind, wie⸗ der deutlich zum Bewußtſein, daß Mannheim ins⸗ geſamt doch eine ſchöne Stadt iſt. Und man erkennt da auch, daß Mannheim eine fortſchrittliche Stadt iſt. Das kommt beſonders nachhaltig zum Bewußtſein, wenn man beiſpiels⸗ weiſe die Siedlungen aufſucht, die in den letzten guhren im Anſchluß an Sandhofen, Waldhof und Käfertal entſtanden ſind. Die Eichwaldſiedlungen kennen wohl die meiſten von uns. Aber wie viele ſind ſchon einmal bei unſerem„jüngſten Kind“, der Schönau, geweſen? Die meiſten kennen die Schönau wohl nur vom Hörenſagen, und doch han⸗ zelt es ſich da bereits um einen eigenen Stadtteil, der demnächſt die ſo notwendige eigene Schule und dazu ein Gemeinſchaftshaus erhalten ſoll. Beide Bauten werden in den künftigen Mittelpunkt der Siedlung zu ſtehen kommen, und ganz in der Nähe ſollen auch zwei Kirchen erſtellt werden. Da wir geſtern den letzten Totengedenktag des Jahres, das Totenfeſt, begingen, waren auch die Friedhöfe wieder vieler Menſchen Ziel. Sie schritten zu den Grabhügeln, die die ſterblichen Reſte lieber Verſtorbener decken, und brachten zum ſtillen Gedenken auch die äußeren Zeichen der Er⸗ innerung mit, die Blumen des Herbſtes, die ſo froh leuchten, als ahnten ſie nicht, daß ihre Pracht bald perwelken wird. Im Hinblick auf das Totenfeſt fan⸗ den geſtern in zahlreichen Gotteshäuſern kirchen⸗ muſikaliſche Konzerte ſtatt. Der ſonnige Glanz des Tages ließ uns faſt ver⸗ geſſen, daß in acht Tagen ſchon der erſte Advent iſt und damit die vorweihnachtliche Zeit beginnt. W. th. n Stiller Sonntag bei der Reichsbahn. Bei der Reichsbahn war am Sonntag der Geſamtverkehr mäßig. Am Samstag hatte nur der Stadtbeſuchs⸗ verkehr größere Bedeutung. Wenn die Gefolgſchaft der Stadtver⸗ waltung ihren Kameradſchaftsabend ab⸗ hält, muß der Nibelungenſaal zum größten Teil be⸗ ſtuhlt werden, um allen Unterkunft zu gewähren. Und ſo waren auch am Samstag nur drei Reihen Tiſche an der Bühne geſtellt, die, mit Lorbeer und zwei mächtigen Reichsfahnen geſchmückt, eine Fahne in den ſtädtiſchen Farben flankierte, über der vor der Orgel das Stadtwappen angebracht war. Nach dem vom Muſikzug der ſtädtiſchen Betriebe und Verwaltungen unter Leitung des Muſikzugfüh⸗ rers Oskar Herrmann(Tiefbauamt) geſpielten „Einzug der Stadtwache“ ergriff Oberbürgermeiſter Renninger das Wort zur Begrüßung der Tauſende, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten. Unſer Stadt⸗ oberhaupt gab einleitend ſeiner Freude darüber Aus⸗ druck, oͤaß die Unterhaltung vollſtändig mit Kräften aus den Reihen der Gefolgſchaft beſtritten werden konnte, und daß zum erſten Male neben dem Muſik⸗ zug in Uniform ein neugebildetes Streichorche⸗ ſter ſaß. Die Freude, ſo führte er weiter aus, die bei einem Kameradſchaftsabend zum Ausdruck komme, ſei auch eine ernſte Angelegenheit, weil man zuſammenkomme, um ein Bekenntnis zur Volksgemeinſchaft und darüber hinaus zum Führer abzulegen. Bei der Charakteriſierung der„Volksgemeinſchaft“ vor dem Umbruch betonte der Reoͤner, daß bei der Unordnung, in die die Volks⸗ maſchinerie geraten war, jeder nur für ſich ſelbſt und ſeine Familie ſorgte, und damit glaubte das Höchſte für die Volksgemeinſchaft getan zu haben. Um ſo ſonderbarer erſchien vielen der Weg, den der Füh⸗ rer nach der Machtergreifung einſchlug. Die Volksgemeinſchaft, die erſte Vorausſetzung für die Aufrichtung des neuen Reiches, iſt, ſo führte der Reoͤner weiter aus, gelungen, weil die Führung es verſta⸗den hat, den Idealismus, der in jedem guten deutſchen Herzen ſchlummerte, zu wecken. Ein gutes Stück iſt auf dem vom Führer beſchritte⸗ nen Wege zurückgelegt. Wir ſind ſtolz und glücklich über die erzielten Erfolge. Aber um dieſe ſtolzen Epfolge weiter auszubauen, appelliert der Führer an jeden Deutſchen, während ſeines ganzen Lebens mitzuarbeiten an den Aufgaben des Staates und ſich verantwortlich zu fühlen gegenüber der Gemein⸗ ſchaft. Jede richtig ausgefüllte Stelle dient der All⸗ gemeinheit. Alle Probleme, die vom Staat erfaßt worden ſind, beſchäftigen ſich im tiefſten Sinn im⸗ mer nur mit dem Wohlergehen des Volkes, das immer oberſtes Geſetz bleiben ſoll. Nummer 338 — Am Samstag abend im Nibelungenſaal: Mannheims Oberbürgermeiſter prach zu feiner Gefolgſchaft Weil wir die Intereſſen der Bürgerſchaft wahr⸗ zunehmen haben, bin ich dankbar für jede An⸗ regung aus der Gefolgſchaft, die dazu beiträgt, es beſſer zu machen und ſoziale Härten ausz u⸗ gleichen, Dinge zu beſeitigen, von denen man glaubt, daß ſie nicht ganz dem Wollen entſprechen. Wenn wir auf dieſem Wege weiterſchreiten, wird die Anerkennung aus den Kreiſen der Volks⸗ genoſſen, die von uns betreut werden, nicht aus⸗ bleiben. Alle werden das Gefühl der Sicherheit und Zuverläſſigkeit bekommen, ſie werden empfinden: Hier wirken Männer und Frauen, die nicht im Gegenſatz zur Bevölkerung ſtehen! Wir wiſſen genau ſo gut wie alle anderen, daß wir die beſten Wege ausfindig zu machen haben, die zur allgemeinen Zufriedenheit hinführen. Taufende beim Kameradſchaftsabend der Stadtverwaltung— Ein buntes ſchönes Programm Beim Kameradſchaftsabend finden wir uns zuſam⸗ men, um uns zum Führer zu bekennen, um zu zei⸗ gen, daß wir alle das Herz auf dem rechten Fleck haben. Das iſt der Sinn der Volksgemeinſchaft. In dieſem Sinne grüße ich alle. Ich möchte jedem ZEUNER 8 E. 2 E N 1, 67 einzelnen die Hand drücken und ihn bitten, freudig und aufgeſchloſſen den Weg zu gehen, den die Stadt⸗ verwaltung eingeſchlagen hat. Die Anſprache ſchloß mit dem Anruf des Führers. 8811 1886 in der Muſik Tanz- Artiſtik Gefolgſchaftsmitglieder entpuppen ſich als Anterhaltungskünſtler Als die Nationallieder verklungen waren, trat Bertl Schad(Hallenbad), der beliebte Mannheimer Humoriſt, ans Mikrophon, um ſich als Anſager vor⸗ zuſtellen und in gereimter Form auf die Darbietun⸗ gen hinzuweiſen, die, wie bemerkt, durchweg von Ge⸗ folgſchaftsmitgliedern beſtritten wurden, wobei zu betonen iſt, daß ſie teilweiſe über das Dilettantiſche weit hinausgingen. Nicht minder erfolgreich war der zweite Anſager Guſtav Hollenbach(Jugend⸗ amt), der ſich recht wirkungsvoll mit einer humoriſti⸗ ſchen Anſprache einführte, die die Kameradſchaft feierte. Und nun wurden in bunter Reihe Muſik, Geſang, Tanz und Artiſtik geboten. Die geſchätzte Konzertſängerin Ellen Pfeil(Hauptkanzlei) ſang mit tiefer Empfindung und ſchöner Tongebung das Gebet aus„Toska“ und„Liebe, du Himmel auf Erden“ von Lehar. Allgemeine freudige Ueberraſchung rief das Auf⸗ treten der Zwillingstöchterchen des Oberbürgermei⸗ ſters hervor, die mit viel Anmut„Die Spieluhr“, „An der ſchönen blauen Donau“ und„Rendezvous“ tanzten. Das kleine Orcheſter der ſtädtiſchen Betriebe und Verwaltungen begleitete unter Leitung von Albert Wahl(Fürſorgeamt), der bei den anderen Darbietungen von Karl Kellermann(Jugend⸗ amt) abgelöſt wurde. Der ſtarke Beifall zeigte, wie ſehr dieſe jugendͤſchöne Nummer gefallen hatte. Adolf Schmitz(Werke) pfiff mit viel Geſchick zwei Stücke, Anton Glaab(Tiefbauamt) zeigte ſeine Fertigkeit im Schellenſpiel und ein Damenterzett brachte unter Richard Ellingers(Muſikhochſchule) Lei⸗ tung drei bekannte und beliebte Volkslieder durch ſein ſchönes Stimmaterial und ſeinen ausdrucksvol⸗ len Vortrag zur vollſten Geltung. Mit dem Mili⸗ tärmarſch in D⸗Dur von Schubert und den„Roſen aus dem Süden“ von Johann Strauß bewies das ſich aus männlichen und weiblichen Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern zuſammenſetzende Orcheſter der ſtädtiſchen Betriebe und Verwaltungen, daß es bereits verſteht, die Feinheiten der einſtudierten Stücke aufs wir⸗ kungsvollſte herauszuholen. Eine Rundgewichtsriege der Berufs⸗ feuerwehr(12 Mann) ſchwang unter Leitung von Franz Schneider(Maſchinenamt Hallenbad) die ſchweren Kugeln ſo exakt und leicht, daß man glauben konnte, die Gewichte ſeien aus Gummi, und dann ſchoß Guſtav Hollenbach als Bürokrat, der vom Sport nichts wiſſen will, vielmehr lieber ſich in ſeine Akten vergräbt, den feinhumoriſtiſchen Vogel ab. Der ſtarke Beifall, der dieſer hervorragenden Leiſtung zuteil wurde, war durchaus berechtigt. Zwei flotten Volkstänzen von zwölf Paaren (Kameradinnen und Kameraden der Gefolgſchaft unter Leitung des Volkstanzlehrers Konrad Suſ⸗ ſer) folgten zwei Soldatenlieder, klangvoll und be⸗ ſchwingt geſungen von der Männergeſangs⸗ abteilung der Gefolgſchaft unter Richard El⸗ längers Leitung und vier vorzügliche Han d⸗ harmonikaſpieler aus der Betriebs- Tauß⸗ kapelle. Und dann bewies die Varietéſchau 1. 92K A000 0 00 000000 e Vor dem Abflug nach Saloniki fahren wir noch einmal in die Berge hinauf, in die kleinen Dörfer, wo jetzt auf den Tabakfeldern an den Abhängen nur noch die wenigen oberen Blätter an den langen kahlen Pflanzenſtielen zu letzter Veinheit reifen In einer der kleinen Straßen von Drama opulentes Abendeſſen leiſten, zum Schluß kommt doch die geliebte Zigarette. Laſſen Sie es heute abend einmal eine„SPATLESE“ ſein, — auf die das Sprichwort der Aberſchrift ſo zweifach paßt: „Das Beſte kommt zuletzt.“ verweilen wir noch einen Augenblick und trin⸗ ken einen Mokka Am Nebentiſch ſitzt ein junger Grieche, der ſich nach des Tages Arbeit ſeinen Kaffee gönnt und ſich behaglich genießend ſeine Ziga⸗ rette ſchmecken läßt. Anſer Fachexperte und Dolmetſcher unter⸗ hält ſich mit ihm, und als der junge Mann ſtrahlend, zufrieden lächelnd auf ſeine Ziga⸗ rette zeigt, frage ich: „Worüber freut er ſich denn ſo?“ „Das iſt das Schönſte am ganzen Tag“, überſetzt man mir ſeine Antwort,„die Ziga⸗ rette am Abend nach der Arbeit,— denn es iſt ja immer ſo, das Beſte kommt zuletzt.—“ Wie richtig iſt dieſes Sprichwort, denke ich, das Beſte kommt zuletzt. Wie paßt dieſes Wort auf die„SpaTLESEL. Die unteren Blätter ſind ſchon längſt ge⸗ pflückt, die mittleren„Hände“ ſind geerntet und nur die wenigen oberen Blätter habe ich eben noch auf den Feldern geſehen. Sie wer⸗ den zuletzt— am ſpäteſten— geerntet, wenn ſie unter dieſer herrlichen Sonne zu voller Veinheit gereift ſind;— denn das Beſte kommt zuletzt.— 2 Machen Sie es anders als dieſer junge Grieche in Drama? d SpWII FSE ON 0 e ee eee, eee ne eee der ee t e— icds. eee 2 Und ob Sie ſich heute abend mit einem einfachen Abendbrot begnügen oder ſich ein SpRTrIESE 1 1 1 4. Seite/ Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. November 1937 „Al lotrial, daß der Gefolgſchaft auch ausgezeich⸗ nete Artiſten angehören. Otto Scheiffele(Kunſt⸗ halle) wartete mit verblüffenden Zaubertricks auf. Karl Bertram(Jugendamt) war erſtaunlich echt als Maſchinenmenſch, Fritz Feinauer und Fried⸗ rich Ernſt(Werke) erzielten als Pat und Patachon ſchon durch ihre äußere Erſcheinung einen großen Lacherſolg— die Schießnummer würde auch auf einer Kleinkunſtbühne wirken— und Karl Heil⸗ mann und Joſef Klein(Straßenbahnamt) mach⸗ ten mit einem Balanceakt, vor allem Tricks am Bambus, darauf aufmerkſam, daß ſie einſtmals Be⸗ rufsartiſten waren. Als das allgemeine Lied „O du ſchöner Weſterwald“ geſungen war, beſchloß der Muſikzug der ſtädtiſchen Betriebe und Verwal⸗ tungen mit einem flotten Marſch eine Unterhal⸗ tungsfolge, die in ihrer Güte und Abwechſlung nicht mehr zu übertreffen ſein bürfte. Da man auf die vorgeſehene Pauſe zwiſchen den Darbietungen verzichtete, konnte ſchon kurz nach 11 Uhr im Nibelungenſaale und in der Wandelhalle getanzt werden. Aber ſchon lange vorher Hatten viele dem Bierkeller einen Beſuch abgeſtattet. f Sch. Hanoͤharmonikas erklangen beſuchtes Werbekonzert des Handharmonika⸗ ſpielrings Lindenhof Der Handharmonika⸗Spielring Mannheim⸗Linden⸗ hof zählt vielleicht nicht zu den größten Vereinen in der Fachſchaft Volksmuſik der Reichsmuſikkam⸗ mer, aber er iſt der Mittelpunkt eines anſehnlichen Stammes getreuer Anhänger. So füllte ſeine ebenſo begeiſterungsfähige wie beifallsfreudige„Ge⸗ meinde“ beim Handharmonika⸗Werbekonzert geſtern abend den„Schloßgarten“(früher„Harmonie“, im urſprünglichen„Milchgütl“) am Fuße der Lin⸗ benhofüberführung bis auf den letzten Platz und noch darüber. Die Vortragsfolge beſtritt ein verhältnismäßig ſtattliches Orcheſter in der üblichen Doppel⸗Beſetzung. H. Schürch leitete das Klub⸗Orcheſter gewandt und ſicher. Die Vortragsfolge bot flotte Märſche, zärtliche Walzermelodien und Charakterſtücke, in Originalwerken von M. Thöni, H. Schittenhelm, H. Süsli uſw. Abwechſlung boten eine Reihe nicht minder beifällig aufgenommener Einlagen des Hel⸗ linger⸗Quartetts, das ſich ebenfalls aus Vereinsmit⸗ gliedern zuſammenſetzt, und das Schürch⸗Duett. Den offiziellen Teil des Abends ſchloſſen„Sieg Heil!“ auf Führer und Vaterland ſowie die gemeinſam geſun⸗ genen Lieder der Nation. Außerhalb des Programms gab es noch allerhand unterhaltende Darbietungen. So wartete mit einer ganzen ausgewachſenen und vielſeitigen Zauberſchau der Mannheimer Zauberkünſtler Williams auf, wacker unterſtützt von ſeinem Sohn und einer Aſſi⸗ ſtentin. Der Artiſt Franz Wimmer lief Rollſchuh, ahmte eine ſpaniſche Tänzerin nach und zeigte Step⸗ tänze. Abe, guch eine„richtige“ Tänzerin half die zahlreicheſt Gäſte unterhalten in Geſtalt don Cha Heß. Ungern nur trennte man ſich von der Stätte harmloßer wöhlichkeit, als Mitternacht ſchon vorüber war. Stark Freude macht der neue Hut 0 von Dippel Nachfelger Karl Feiner D 2, 6 Planten D 2, 6 Dr. Fritz Haubold. „Jern dem Land der Ahnen“ Kleiner Ausflug nach Südamerika Ein Argentinienfilm der Auslandsorganiſation der NSDAP Die Kreisfilmſtelle zeigte geſtern in der Alhambra und in der Scala einen Film von der Arbeit der Auslandorganiſation der Partei in Argentinien. Eine erſtklaſſige Arbeit, die uns an einem beſonders intereſſanten Beiſpiel die gewaltige Umſtellung veranſchaulicht, die es für den Auslandsdeutſchen bedeutet, daß jetzt jemand da iſt, der geiſtig und materiell für ihn ſorgt, den Zu⸗ ſammenhang mit der Heimat ſowohl als mit den anderen Volksgenoſſen in der Fremde aufrecht er⸗ hält. Eine Tätigkeit, die der VDA ſeit dem Kriege wohl auch in den gegebenen Grenzen zu bewältigen verſuchte, die aber ganz anderen Umfang bekommen hat, ſeitdem der Wille oͤes Führers dahinterſteht. So kommen wir denn mit Pferden und Autos der Auslandsorganiſation vom nördlichen Urwald bis zu den Steppen Patagoniens in dieſem gewalti⸗ gen Lande, das ſechseinhalbmal ſo groß iſt wie Deutſchland. Wir freuen uns über die deutſchen Straßen⸗ und Firmenſchilder, über Boſch, Opel, AEG in Buenos Aires, über die Ferretria alemanna und den Banco germano, und wiſſen, daß unſere 250000 Landsleute da unten wie überall in Südamerika wohlange⸗ ſehene Leute ſind. Ueber Stock und Stein, die tollſten Wege und durchs Waſſer geht es mit Film und Harmonika, Büchern und Platten auf die einſamen Siedlungen wie auf die großen Eſtanzien, wir ſehen die Cowboys an der Arbeit und die Koloniſten beim Roden im Urwald, den deutſchen Arzt unterwegs, deutſche Arbeiter am Werk an der großen Brücke über den Rio negro, den Poſtwerfer, der vom Motorboot aus die Poſt an die einſamen Landungsbrücken der Gehöfte ſchleudert. Ueberall iſt auch der Vertreter der Partei unterwegs, ſieht nach dem rechten und hilft mit Rat und Tat. Ueberraſchend iſt es, mitten im Hochgebirges ein kleines„Braunes Haus“ zu ſehen— 1500 Km. von der Zentrale in Buenos Aires entfernt. Dorthin kommen nicht nur die Männer, ſondern auch die Frauen mit läſſiger Sicherheit geritſen, um ihre Nähſtunde für das Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“ abzuhalten. Da reiten —3 Kleine auf dem ſtruppigen Braunen zur Deutſchen Schule, dort iſt IW unterwegs mit Wimpel auf abenteuer⸗ licher Fahrt zu den großen Waſſerfällen Und zwiſchendurch, ganz kurz und ohne Kommen⸗ tar, und doch zu Tränen rührend ein paar Bilder vom traulich romantiſchen Deutſchland mit Kirche, Schloß und Wehrturm. Ein meiſterhafter Film in tiger Muſikunterhaltung von holt zu werden verdient. Walde des ſeiner Art mit tüch⸗ Löchner, der wieder⸗ Erich Hunger. 5 Verkehrsunfälle: 3 Verletzte Was der Polizeibericht vom Sonntag meldet: Geſtern ereigneten ſich hier fünf Verkehrs ⸗ unfälle. Hierbei wurden oͤrei Perſonen ver⸗ letzt und mehrere Fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrs vorſchriften zurückzuführen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten zehn Perſonen zur Anzeige gebracht werden. e Der erſte Ausgang als Rekrut. Die Rekruten des Standortes Mannheim⸗Ludwigshafen durften an dieſem Sonntag erſtmals allein aus⸗ gehen. Man begegnete ſo vielen jungen Soldaten, die ſich alle Mühe gaben, ſich entſprechend den Vor⸗ ſchriften auf der Straße zu bewegen und vor allem ſtramm zu grüßen. an Die Eliſabeth⸗Kirche in der Gartenſtadt Wald⸗ hof wurde am Sonntagvormittag von Prälat Bauer benediziert. Nach der Weihe des Got⸗ teshauſes preöigte der Stadtdekan über das Leben der Landgräfin von Thüringen, der Patronin der neuen Siedlungskirche. Dann wurde Kurat Kurz in ſein Amt eingeführt. Anſchließend wurde in einem levitierten Hochamt das Meßopfer dar⸗ gebracht. Zwei kleine Schadenfeuer in der vergangenen Woche. Die Berufsfeuerwehr wurde im Laufe der vergangenen Woche zu zwei Schadenfeuern gerufen. Am Dienstag entſtand in der Schwetzinger Straße ein Schornſteinbrand, der raſch gelöſcht eee eee Feierliche Immatrikulation in der Ruperto⸗Carola Die 351. Jahresfeier der Heidelberger Aniverſität in Anweſenheit des Reichsſtudentenführers ol. Heidelberg, 21. November. Die 551. Jahresfeier der Univerſität Heidel⸗ berg, die am Samstagvormittag in der neuen Aula ſtattfand, war, wie bereits kurz gemeldet, verbunden mit der feierlichen Immatri⸗ kulation ſowie mit der Amtsübernahme des neuen Heidelberger Studentenführers. Sie erhielt ihre beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des Reichsſtudentenführers Dr. Guſtav Scheel, der nach einleitendem Muſikvortrag des Städtiſchen Orcheſters von Rektor Prof. Dr. Krieck herzlich begrüßt wurde. Der Rektor verband ſeinen Dank an den bisherigen Studentenführer Kreutzer mit dem Wunſche auf eine gleiche fruchtbare Zuſam⸗ menarbeit mit dem neuen Studentenführer Eitze. In ſeinen weiteren Ausführungen hob der Rektor hervor. daß die der deutſchen Hochſchule geſtellte Auf⸗ gabe die Zucht und Formung des Charakters ſei. Er ſtreifte dabei die brennende Frage des Hoch⸗ ſchullehrernachwuchſes, die notwendige Re⸗ voluttionder Wiſſenſchaft auf völkiſcher Baſis, wobei die Bildung des Menſchentums im Vordergrund zu ſtehen habe. Mit einem Appell an die junge Mannſchaft der Univerſität, deren Loſung immer der Lebenskampf ſein müſſe, ſchloß der Rektor. Der bisherige Heidelberger Studentenführer Kreutzer erwähnte in ſeiner Anſprache, daß in Heidelberg die Löſung der Korporationsfrage ohne beſondere Schwierigkeiten im gegenſeitigen Ver⸗ trauen möglich war. Es ſeien nunmehr zehn Korporationshäuſer für die zehn Kameradſchaften der Heidelber⸗ . ger Univerſität bereitgeſtellt worden. Mit ſeinem Dank an alle Mitarbeiter legte Studen⸗ tenführer Kreutzer ſein Amt in die Hände des Reichs⸗ ſtudentenführers zurück. Reichsſtudeutenführer Dr. Scheel knüpfte in ſeiner Anſprache an die Tatſache an, daß Zum erſtenmal Studenten immatrikuliert würden, die ihre zweijährige Dienſtzeit hinter ſich hätten. Sie ſollten ihr Soldatentum nun auch in die Stu⸗ dentenzeit hinübernehmen, vor allem auch den Ge⸗ horſam des Soldaten, der mit der Freiheit der eigenen Entſcheidung verbunden ſei. Dr. Scheel er⸗ f 0 innerte an die große geſchichtliche und verpflichtende Vergangenheit Heidelbergs, an den Einſatz der Stu⸗ dentenſchaft zu allen Zeiten im Kampf für ihre Ideale und an die hohe Bedeutung des wiſſenſchaft⸗ lichen Studiums, das eine nicht minder harte Lehr⸗ zeit erfordere wie irgendein Handwerk. Zum Schluß ſprach er von der Notwendigkeit der Kame⸗ radſchaftserziehung, ermahnte die jungen Studenten zu einem beiſpielhaften Leben, deſſen Wege in den zehn Geſetzen der Deutſchen Studentenſchaft feſtgelegt ſind. Jugend an ſich ſei keine Leiſtung, ſondern nur ein Verſprechen. Jeder habe als Stu⸗ dent ſeinen Beitrag zu leiſten zum Bau der deutſchen Univerſität. Nach einem weiteren Muſikvortrag nahm Rektor Prof. Dr. Krieck die feierliche Verpflichtung der neu immatrikulierten Studenten und Studentinnen vor, um dann die Feier mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer zu ſchließen. lieb adi Edcdlaoigoſafen Was Ludwigshafens Polizei notiert Chronik des Wochenendes h. Ludwigshafen a. Rh., 21. November. Am Samstagabend fuhr, laut Polizeibericht, der verheiratete Bleilöter Adam Dromnitzki, geb. 4. 2. 04, Maxſtraße 67 wohnhaft, mit ſeinem Leicht⸗ kraftrad in betrunkenem Zuſtand durch ver⸗ ſchiedene Straßen des nördlichen Stadtteils. Auf dem nordöſtlichen Viaduktaufgang fuhr er auf die Fuß⸗ bank, gefährdete einen Fußgänger und kam zu Fall. Durch den Sturz zog er ſich Verletzungen an der lin⸗ ken Hand und am linken Knie zu. Er wurde feſt⸗ aenommen. 8 Am gleichen Nachmittag ſprang in der Hartmann⸗ ſtraße ein 5 Jahre altes Kind einer Rad fah⸗ rerin in die Fahrbahn. Beide ſtürzten zu Bo⸗ den. Die Radfahrerin erlitt einen Beinbruch und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Das Kind trug eine blutende Verletzung am Kopfe davon. .* In der Nacht zum Sonntag verſetzte ein Unbe⸗ kannter nach vorausgegangenem Disput vor einer Wirtſchaft im nördlichen Stadtteil einem ledigen Ar⸗ beiter einen Stich in den Oberſchenkel. Der Verletzte mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. heim haben am Montag, 22. November, 20.15 Uhr, wurde. Am Freitag brach in der Wotanſtraße in der Gartenſtadt Waldhof ein Zimmerbrand aus, der ebenfalls bald erſtickt war. i Muſikunterricht in Gruppen. Unter Beteili⸗ gung der örtlichen Muſikerſchaften der Reichsmuſik⸗ kammer hat das deutſche Volksbildungswerk von Kor zahlreiche Kurſe für das Erlernen von Muſtk⸗ inſtrumenten eingerichtet. Die Hitler⸗Jugend hat ſich gleichfalls der Werbung für den Jugend⸗Muſikunter⸗ richt angenommen. In dieſen Kurſen iſt eine neue Form des Unterrichts entwickelt worden, die auch unbemittelten Volksgenoſſen ohne große Koſten das Erlernen eines Muſikinſtruments ermöglichen ſoll: der Gruppen unterricht, der bei Streich⸗ inſtrumenten jeweils für örei, bei Volksmuſikinſtru⸗ menten jeweils für ſechs Schüler gleichzeitig oͤurch⸗ geführt wird. e Blutgruppenbeſtimmung als Beweismittel. Noch immer werden in der Oeffentlichkeit Zweifel an der Sicherheit und Beweiskraft der Blutgruppen⸗ beſtimmung erhoben. Die Gerichte folgen jedoch mehr und mehr dem Gutachten des Reichsgeſundheitsamtes aus dem Jahre 1936, wonach die beiden Methoden zur Blutgruppenbeſtimmung auf Grund wiſſenſchaft⸗ licher Feſtſtellungen eine volle Sicherheit ge⸗ währleiſten. In einem ausführlichen Urteil des Landgerichts Hamburg werden die Angriffe gegen die Stichhaltigkeit der Blutgruppenbeſtimmung widerlegt. Das Urteil ſtellt feſt, daß die Blutgruppenbeſtim⸗ mung ein vollwertiges Beweismittel in den Vater⸗ ſchaftsprozeſſen ſei, um den Nachweis zu erbringen, daß ein beſtimmter Mann nicht der Erzeuger eines beſtimmten Kindes ſein könne. ee Eine Reichsfinanzſchule für Steuer⸗Fach⸗ anwälte. Die neuen Richtlinien über Fachanwälte für Steuerrecht beſtimmen, daß der Befähigungs⸗ nachweis unter anderem durch ein Zeugnis einer Reichsfinanzſchule darüber geführt werden kann, daß der Antragſteller ſich die auf den Gebieten des Buch⸗ führungs⸗ und Bilanzweſens und des Steuerrechts notwendigen Kenntniſſe erworben hat. Wie Staats⸗ ſekretär Reinhard mitteilt, wird eine beſondere Reichsfinanzſchule in Berlin errichtet werden, deren erſter Lehrgang vorausſichtlich im Januar 1938 be⸗ ginnen wird. Die Zulaſſung geſchieht durch den Reichsfinanzminiſter. Außer Rechtsanwälten kön⸗ nen auch Anwaltsaſſeſſoren zugelaſſen werden. Vier Weihnachtswünſche des Einzelhandels Im Intereſſe einer geregelten und allſeits zu⸗ friedenſtellenden Abwicklung des bevorſtehenden Weihnachtsgeſchäftes unterbreitet die Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel der Oeffentlichkeit folgende Wünſche der Kaufleute: 1. Beginnt rechtzeitig mit dem Weih⸗ nachtsein kauf. Der Früheinkauf, beſonders auch der Kauf am Vormittag, wickelt ſich ſtets viel ruhiger und ungeſtörter ab als der Einkauf wäh⸗ rend des ſtarken Andranges in den letzten Nach⸗ mittags⸗ und Abendſtunden. Der Kunde kann ſorg⸗ fältiger bedient werden und die Verkäufer ſind dankbar, wenn durch Früheinkäufe ihre überaus ſtarke Beanſpruchng gegen Ende der Tagesarbeit etwas gemildert wird. 2. Begnügt euch mit möglichſt einfacher Verpackung. Wer auf überflüſſige Verpackung verzichtet, hilft wertvolle Rohſtoffe erſparen. Nicht die Verpackung, ſondern eine gute Ware iſt wichtig. 3. Laßt euch nicht jede Kleinigkeit ins Haus bringen. Dem einzelnen Käufer macht es nicht viel aus, ein Päckchen mehr oder weniger nach Hauſe zu tragen. Der Kaufmann jedoch müßte in der Weihnachtszeit auf ſchwer ent⸗ behrliche Verkaufskräfte verzichten, um allen Wün⸗ ſchen auf Hausbeſtellungen nachzukommen. 4. Kauft bar. Der Barkauf iſt das Oel der Wirtſchaft. Bedenkt, welche Sorgen die Abtragung von Schulden macht und vergeßt nicht, daß durch Kreditkäufe der Kaufmann gerade während der ſehr ſtarken Beanſpruchung zu Weihnachten und zum Jahresende büromäßig ſtark belaſtet wird. ** Seinen 81. Geburtstag begeht am heutigen Tage Joſef Striehl, Neckarau, Rathausſtraße g, in körperlicher und geiſtiger Friſche. Unſern Glück⸗ wunſch! u Ein Luftſchutz⸗Preisausſchreiben bringt das neue Heft der„Sirene, der illuſtrierten Zeitſchriſt des Reichsluftſchutzbundes. Es heißt:„Gut gemeldet, halb gewonnen!“ Die„Sirene“ geht davon aus, wie wichtig gute und richtige Meldungen dafür find, daß der Luftſchutz ſeine Aufgaben auch im Ernſtfall er⸗ füllen kann, und gibt deshalb Gelegenheit, ſich ein⸗ mal näher mit der Frage des Meldens zu befaſſen⸗ Für richtige Löſungen ſind weit über 100 Geldpreise im Geſamtbetrag von 2000 Mk. ausgeſetzt! Das Heſt enthält ferner die feſſelnde Schilderung einer„Luft⸗ ſchutzübung in der Langen Gaſſe“, einen Aufſatz über Memel und ein HJ⸗Luftſchutzlager. Aus Vaden Drei Perſonenwagen entgleiſten Zugunfall im Bahnhof Wörth * Karlsruhe, 20. Nov. Bahnamtlich wird gemel⸗ oͤet: Am 19. November, abends nach 18 Uhr, ent⸗ gleiſten im Bahnhof Wörth(Pfalz) bei der Aus⸗ fahrt des Perſonenzuges 578 drei Perſonenwagen. Dabei wurden ſechs Reiſende durch Prellungen leicht verletzt. Durch den Unfall war das Gleis Wörth — Maximilians au geſperrt. Zwiſchen Lan⸗ dau und Wörth ſowie Maxau und Karlsruhe wurde Pendelverkehr eingerichtet. Der Verkehr zwiſchen Wörth und Maxau wurde durch Kraftwagen aufrecht erhalten! Mit dem Dienſtbeginn am W. wurde der Verkehr wieder planmäßig durchgeführt. Der Sach⸗ ſchaden iſt nicht erheblich. :: Freiburg, 20. November. Die immer noch herr⸗ ſchende Maul⸗ und Klauenſeuche in Oberbaden macht es dem Weinbauinſtitut in Freiburg unmöglich, den alljährlich Ende November oder Anfang Dezem⸗ ber abgehaltenen Wein behandlungskurſus durchzuführen. Es iſt vorgeſehen, den Kurſus im Frühjahr nachzuholen. :: Offenburg, 20. Nov. In der Nacht auf Don⸗ nerstag entſtand aus bisher noch unbek unten Grün⸗ den im linken Seitenflügel des Adolf⸗Hitler⸗Hauſes ein Brand. Die im Erdgeſchoß befiadliche Ge⸗ ſchäftsſtelle der NS OB brannte völlig aus. Den Anſtrengungen der Wehr gelang es, das Feuer von 54 Geſchäftsräumen der Kreisbauernſchaft fernzu⸗ alten. 8 e NSDAP-Ififſeilungen Aus partelamtlimhen Bekauntmachungan entnommen Auordnungen der Kreisleitung Die Ortsgruppenpropagandaleiter des Kreiſes Mann⸗ eine wichtige Propagandaleitertagung in der„Harmonie“, D 2, 5/6. Ortsgruppen der NS DA Neckarſtadt⸗Oſt. Am 23. 11., 20 Uhr, Heimabend bei Bode, Köfertaler Straße 33, für Frauenſchaft und Frauen⸗ werk. Liederbücher, Papier und Bleiſtift mitbringen. S⸗Frauenſchaft Kaſſenwalterinnen. Bis 25. 11. ſind die Loſe un⸗ beoͤingt abzurechnen. Betr. Verſicherung der NS⸗Frauen⸗ ſchaft und des Frauenwerks. Die Verſicherungasmarken ſind endgültig bis Ende des Monats mit der Beitrags⸗ zahlung abzurechnen. Käfertal. 23. 11., 20.30 Uhr, Nähabend für alle Mit⸗ glieder im Heim, Mannheimer Straße 2. 5 Montag, 22. November, 20 Uhr, kommen die Frauen zum Chorſingen ins Geſellſchafts haus. Friedrichsfeld. 22. 11., 20 Uhr, Heimabend im Adler. BDM Montag. 22. November. 20 Uhr: Sanitätskurſus von Frl. Dr. Klor auf dem Untergau, N 2, 4. Fahrtengruppe 2. Alle Mädel kommen Dienstag. 28. November, 20 Uhr, nach N 2. Muſikſchar. 22. 11. 19.90 Uhr, Probe im Schlageter⸗ haus(Geige, Cello. Bratſche). M- und JM⸗Sportwartinnenturnen. 22. 11., 19.30 Uhr, in der U⸗Schule. Gruppenluftſchutzreferentinnen. 28. 11., 20 Uhr, Kurſus in der Luftſchutzſchule. NS Neckarſtadt⸗Oſt. Lenauſtraße 21. 22. 14. 20 Uhr, Be⸗ ſprechung der Zellenwalter und Zellenhelferinnen in der Geſchäftsſtelle. Was hören wir? Dienstag. 23. November Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 150.00: Wikinger auf großer Fahrt. Spiel.— 11.30: Volksmuſik. — 12.00: Aus Mannheim: Mittagskonzert. Ausſüh⸗ rende: Landesorcheſter Boden, das Melo⸗Trio.— 14.00: Mittagsſtändchen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Frauen am Werk.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Meiſter ihres Fachs(Schallpl.).— 20.15: Der junge Schil⸗ ler.— 21.15: Erlkönigs Tochter. Chor und Orcheſterwerk von Niels W. Gade.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Poli⸗ tiſche Zeitungsſchau.— 22.30: Tanz⸗ und Unterhaltungs⸗ muſik(Schallpl.).— 24.00: Deutſche feſtliche Muſik(Scholl⸗ platten). Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 19.00: Alies und neues Volkstum aus Nordſchleswig.— 10.30 Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik.— 15.15: Inſtrumentalſoliſten(Schallpl.).— 15.45: Mütter unterhalten ſich.— 16.00: Muſik am Nachmit⸗ tag.— 18.00: Kammermuſik.— 18.55: Ahnentafel. 19.10: Muſik am Abend.— 21.00: Politiſche Zeitungsſchau.— 21.15: Der Tag klingt aus...— 22.30: Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Tanzmuſik. HEIN REC EAR HAILEN. DIE EBEN DE FRUIT Montag, 22. November „Pygmalion“, Komödie von B. Shaw, r. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors! Nationaltheater: Miete E, 20 U 20.15 Uhr FF der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. 5 5 Kunſthalle: 20.30 Uhr Lichtbildervortrog von Dr. phil. Fritz König(Soeſt) über„Germaniſche Totenehrung“. Ilnghafen: 10 bis is uor Rundflüge über Mannbeim Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Gaſtſpiel Schwaben hanſel und acht Attraktionen. Tanz: Libelle, Kaffee Carl Theodor. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiete: 1 Univerſum:„Patrioten“.— Alhambra:„Die Kameſtel: dame“.— Schauburg:„Manege“.— Scala und Capitol: a„Zu neuen Ufern“. Ständige Darbietungen Städtisches echloßmnſenm: Geöffnet von 10 bis 12 0 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchan: Mannheim o Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und 111 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſe Theater. ubr Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 10 Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Weltkriegsousſtellung: Die lebende S bei Sales cerel 1 5 10 1375 11 bis 18 und 17 rei: Uslethe von bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 10 Uhr, Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗BVerein. Telefon 9¹⁸ ::: ⁵⁵⁵. ̃—v9hͤ ̃ ̃ ͤ———«, ⏑‚⏑§«Oᷓrꝙöᷓ,. „ 9 C klauen im Jienelcii Ameisen als„Kidnapper“- Ein Wettschwimmen der Fische Sklaven raub und Sklavenhaltung— das klingt io„menſchlich“, daß wir uns kaum vorſtellen können, 7 zieſen Begriffen auch im Tierreich zu begegnen. Hohl wiſſen wir, daß größere Tiere kleinere töten, daß ſie ſich aber auch als„Kidnapper“ betätigen, das heißt, ſchwächere Artgenoſſen ent führen und zu ihren Dienern machen, erſcheint ſeltſam genug. Und doch gibt es Lebeweſen, die ohne ſolche„Skla⸗ ven“ gar nicht leben können, die alljährlich große Raubzüge veranſtalten, um ihre Sklavenbeſtände zu erneuern, nicht etwa aus Grauſamkeit, ſondern ganz einfach aus Selbſterhaltungstrieb. Dieſes Kurioſum in der Natur ſpielt ſich in der IInſektenwelt ab, und zwar bei den Ameiſen. Es gibt eine ganze Reihe von Ameiſenarten, die ſich von Sklaven bedienen laſſen, zwei davon leben ſo⸗ gar in Europa. Die eine iſt die Formica sanguinea, die blutrote Raubameiſe, die zweite die ſo⸗ genannte Ama z o nenameiſe. Für die letztere it die Sklavenhaltung eine Lebensnotwendigkeit, denn ihre Freßwerkzeuge ſind ſo mangelhaft, daß ſie nicht imſtande iſt, ſich ſelbſtändig zu ernähren, ſie braucht Sklavinnen, die ihre Brut warten und legen, Nahrung herbeiſchaffen und die geraubten Puppen aufziehen, aus denen ſich die neuen Sklavin⸗ nen entwickeln. Mehrmals im Jahre unternehmen die Amazonenameiſen ihre Raubzüge gegen ö schwächere Artgenoſſen, wobei ſie ihr„Dienſtperſo⸗ nal“ meiſt aus den Reihen der ſchwarzgrauen Ameiſe ö holen. Der Ueberfall auf die feindliche Siedlung er⸗ folgt ſchlagartig und wird mit größter ſtrategiſcher Geſchicklichkeit durchgeführt. Das Ameiſenneſt wird umkreiſt und überrumpelt, und der Angriff vollzieht ſich ſo raſch, daß der zah⸗ lenmäßig weit überlegene Gegner ſich gar nicht mehr verteidigen kann und nach kurzer Gegenwehr die Flucht ergreift. Die Amazonenameiſen laſſen den Feind ruhig entrinnen, ſie greifen ihn nur mit den ſtarken Kieferzangen an, wenn er Widerſtand leitet. Im übrigen kommt es ihnen nur auf den Raub der Puppen an, die ſie eilig in ihr eige⸗ ö nes Neſt ſchleppen. Der Schweizer Naturforſcher Fo vel beobachtete einen Monat lang eine Kolonie hon Amazonenameiſen. In dieſer Zeit unternah⸗ len die Inſekten nicht weniger als 44 verſchiedene Raubzüge, auf denen ſte etwa 40 000 Larven, Pup⸗ pen und Sklavinnen entführten. Sturmangriff der Sklavenjäger Die rote Raubameiſe iſt dagegen nicht auf Skla⸗ henhaltung angewieſen. Sie huldigt ihr nur, um ihren Mangel an Arbeitskräften auszu⸗ kbA SHAMp•OO 2 1 Ger KAMIIIOFIOR 2 27e. 17 für blondes Haar BRUNETAFIOR 2 27e. för dunkles Haar gleichen. Sie geht bei ihren Ueberfällen mit äußer⸗ ſter Vorſicht vor, ſtundenlang dauert der Aufmarſch, der vorbildlich durch Verbindungstrupps und eine Vorhut geſichert iſt. Schließlich formieren die In⸗ ſekten einen Halbkreis dicht um das Neſt des Gegners, der ſeinerſeits die Zugänge zu ſeiner Fe⸗ ſtung zu verbarrikadieren ſucht Forel ſchildert einen derartigen Angriff folgendermaßen:„Plötzlich ſtür⸗ zen ſich die roten Raubameiſen von drei Seiten wie auf ein Signal hin auf die Kuppel des feindlichen Ameiſenneſtes. Nach kurzer Gegenwehr von den Sanguineas über den Haufen geworfen, denken die zahlenmäßig weit überlegenen ſchwarzgrauen Amei⸗ ſen nur fliehen. noch daran, mit ihren weißen Puppen zu Aber die Raubameiſen ſtürzen ſich auf die bereits mit der Brut beladenen Feinde, entreißen ihnen di e Puppen und ſtellen dann um die Eingangs⸗ öffnungen des Neſtes herum eine Art Zollwache auf, die zwar dem Feind geſtattet, ſich zu entfernen, aber die Mitnahme jeder Puppe und jeder Larve verhin⸗ dert. Jede Puppe, die ihrer rechtmäßigen Beſitzerin entriſſen werden konnte, wird wieder in das Neſt zurückgebracht, dagegen tun die Raubameiſen weder den trächtigen Weibchen der Gegner, die zu fliehen ſuchen, noch den Arbeiterinnen, vorausgeſetzt, oͤaß ſie ſich nicht an die Gliedmaßen ihrer Angreifer heften, etwas zuleide. Nach der vollſtändigen Eroberung des Neſtes wird die Beute von den„Sklavenjägern“ in ihre eigene Behauſung abtransportiert.“ 5s iſt bemerkenswert, daß die Sklaven im Ameiſenreich durchaus nicht ſchlecht behandelt wer⸗ den. Sie bewegen ſich völlig frei und ſorgen aus eigenem Antrieb für ihre Herren und ihre Brut. Sie dienen gehorſam ihren Entführern, für deren Erhaltung ſie ſorgen, während ſie ihr eigenes Volk bald völlig vergeſſen. Der Hecht ſchwimmt nach der Stoppuhr In England wurden vor kurzem großangelegte Verſuche unternommen, um die Geſchwindigkeit, mit der ſich Fiſche fortbewegen, zu ermitteln. Man hat in einem beſonders angelegten Baſſin ein„Wett⸗ ſchwimmen der Fiſche“ veranſtaltet und mit der Stoppuhr die Schnelligkeit der einzelnen Gat⸗ tungen gemeſſen. In einer Konkurrenz, an der ein Karpfen, ein Weißfiſch, ein Barſch, ein Hecht, eine Plötze, Schleie eine Regenbogenforelle, eine Elritze, eine und ein Stichling teilnahmen, ging der Hecht als Sieger hervor. Er legte die vorgeſchrie⸗ bene Di ſtanz von 120 Fuß in 6,4 Sekunden zurück und erreichte damit eine Stundengeſchwindigkeit von annähernd 20 Kilometer. An nächſter Stelle folgte die Regenbogenforelle, die 19,5 während an Kopf Kilometerſtundengeſchwindigkeit entwickelte, es Barſch und Plötze, die ſozuſagen Kopf an dritter Stelle einkamen— natürlich legte jeder Fiſch die Rennſtrecke im Baſſin einzeln zurück— auf 16 Kilometer brachten. Dann erſt folgte der Weißfiſch mit 14.5 Kilometer Stundenge⸗ ſchwindigkeit, gefolgt von dem Karpfen mit 12,5 und von der digkeit. Elritze mit 12 Kilometer⸗Stundengeſchwin⸗ Als langſamſter Fiſch erwies ſich der Stich⸗ ling, der nur 9,5 Kilometer⸗Stundengeſchwindigkeit erreichte. Freilich ſind dieſe Zahlen nur als Ver⸗ ſuch zu werten. Es zeigte ſich beiſpielsweiſe, daß die Angſt vor einem Feinde die Schnelligkeit erheblich zu erhöhen vermochte. Obgleich der Hecht ſchneller ſchwamm als der Barſch, konnte er, in dem Verſuchs⸗ baſſin hinter dem Barſch herjagend, keinen„Boden gutmachen“ und den Flüchtling nicht einholen. Be⸗ merkenswert ſind in dieſem Zuſammenhang die Feſt⸗ ſtellungen, daß einer der ſchnellſten Fiſche der Sal m iſt, der eine Stundengeſchwindigkeit von 32 Japaus Geſandter in Salamanca Japan hat, wie von uns gemeldet, den bisherigen japaniſchen Geſondten in Madrid, Hau o, der ſich augenblicklich in Frankreich aufhält, zum Geſandten bei d 8 jonaltegie in Sa 0* 7 8 0 bei der Nationaltegierung in Salamanco ernannt. Der in den Ruheſtand tretende Militärgonverneur (Weltbild, Zander⸗M.) Päpſtlicher Legat in Tripolis Der päpſtliche Legat, Kardinal Dolei, begab ſich nach Tripolis, um an dem dort im November ſtatt⸗ findenden 12. italieniſchen euchariſtiſchen Kongreß teilzunehmen. Unſer Bild zeigt Kardinal Dolei mit dem Gouverneur von Libyen, Italv Balbo, nach ſeinem Eintreffen in Tripolis. (Weltbild, Zander⸗M.) Der letzte Gruß an die Fahne von Poris, General Gouraud, grüßt bei der Abſchiedsfeier vor dem Palais des Invalides die Fahne zum letztenmol als aktiver Offtzier. General Gourand hat im Kriege den rechten Arm verloren. Kilometer erreichen kann, während der Aal über⸗(Weltbild. Zander⸗M.) raſchenderweiſe ſehr langſam iſt und höchſtens eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 9 Kilometern er⸗ reicht. ſpielend überholt. Man hat ihn ſchon mit Ge⸗ Der Rekordſchwimmer unter den Fiſchen iſt je⸗ ſchwindigkeiten von 80 Kilometer in der Stunde doch nach den füngſten Beobachtungen der durch das Waſſer gleiten ſehen, ein Tempo, das ſelbſt Schwertfiſch, der den modernſten Ozeaurieſen J der pfeilſchnelle Hat nicht erreicht. Muſikaliſche Abendfeier f der Fachſchaft„Muſikerzieher“ Die Fachſchaft„Muſtkerzieher“ in der Kreis⸗ muftkerſchaft Mannheim(der Reichsmuſikkammer) beging den„Tag der deutſchen Hausmuſik“ am Frei⸗ lag mit einer muſtkaliſchen Abendfeter im Caſino. Lehrer und Schüler, Verwandte und Freunde ſchar⸗ len ſich um das Podium. Der Leiter der Kreis⸗ uſikerſchaft, Max Adam, eröffnete die Feier⸗ ſunde mit einem Vorſpruch aus dem Mund des Führers, worin er klarſtellte, daß kein Wiederauf⸗ ſtieg des deutſchen Volkes zu denken iſt, wenn nicht die deutſche Kultur und Kunſt wiederauferſteht. Konzertmeiſter Walter Kötſcher und Fride Kötſcher gaben dem Abend muſikaliſche Richtung und Weihe mit Beſchwörung des Mogzartſchen 3 Genius im Adagio für Cello und Klavier. Von den folgenden Volksliedern, die Johannes Brahms Hammelt und bearbeitet hat, ſang Elſe Kempf „Da unten im Tal“ mit ihrer warmen, volltönen⸗ den und hochkultivierten Altſtimme; im Vortrag ſand ſie das rechte Maß verhaltener Schwermut. Der lunge Bariton Helmut Schonder(rug mit ſchöner ſanglicher Linie„Wach auf, mein Herzensſchöne“ und 368 ſteht ein' Lind'“ vor. Die Dritte im Bund war Lotte Ehret, der die dankbare Weiſe von der nicht mehr ſcheinenden Sonne zufiel; den Gegenſatz zwi⸗ chen der gehaltenen, empfindungsvollen Einleitung lim(⸗Takt) und dem lebhaften, launigen Kehrreim lam ⸗Takt) arbeitete ſie köſtlich heraus. W. R. Maas begleitete die Soliſten anſchmiegſam am klavier. Später taten ſich die drei ſowie Heinrich darms(Tenor) zu Duetten und Quartetten von Brahms zuſammen. Eins der zarteſten und zugleich am ſchwerſten zu heherrſchenden Inſtrumente der Hausmuſik iſt die Gitarre. Der heimiſche Gitarren-Virtuoſe Ludwig Repp, der ſchon ſo oft im Rundfunk mitwirken konnte, bot das außerordentlich ſchwere Präludium aus J. S. Bachs Brüſſeler Lautenſuite ſowie ein ondo von Giuliani und ein Menuett von Sor. Das Käte⸗Back⸗Quartett gab eine ſchöne 71* Kostprobe ſeines hochbeachtlichen Könnens mit Joſeph padus F⸗Dur⸗Streichquartett(Werk 74, Nr.). Feſt⸗ ich, elegant und ſchön wurde das Andante grazioso, lemperamentvoll das Finale nachgeſtaltet. Zwiſchen⸗ durch ließ Max Adam, der beſtens erprobte bisherige Chorleiter, alle Anweſende ſchlichte deutſche Weiſen nach vervielfältigtem Wortlaut ſingen und erarbei⸗ tete im allgemeinen Singen auch den einfachen Schluß⸗ Kanon von M. Praetorius„Viva la Musica“(zu drei Stimmen). Jetzt, wo es zu Ende ging, wurde es am allerſchbö nicht ſo nſten. Der Abſchied fiel den meiſten Gäſten leicht, aber man verſprach ſich ein baldiges Wiederſehen. Dr. Fritz Hauboldt. Die Arbeit des Nationaltheaters Die kommende Woche bringt im Nationaltheater nicht weniger als drei Premieren: Im Schauſpiel Ibſens„Stützen der Geſellſchaft“ am 25. in der Oper Norbert Schultzes„Schwarzen Peter“ am 24. vember. und Beethovens„Fidelio“ am 28. No⸗ Norbert Schultzes Märchen⸗Oper„Schwarzer Pe⸗ ter“, die vom Nationaltheater bereits vor der erfolg⸗ reichen erobert Hamburger Uraufführung erworben wurde, ſich jetzt die deutſchen Bühnen und gilt als eines der reizvollſten Werke eines jungen deutſchen Komponiſten. Die muſikaliſche Leitung der Mann⸗ heimer Erſtaufführung hat Ernſt Cremer, die ſze⸗ niſche Helmuth Ebbs. Bühnenbilder: Friedrich Kalb⸗ fuß. Beſchäftigt ſind: die Damen Gremmler, Zieg⸗ ler, Landerich und Biebl und die Herren Kempf, Scherer, Schäfer Lienhard, Koblitz, Bartling, Trieloff, Peler und Könker. Die Neuinſzenierung von Beethovens„Fidelio“ ſteht unter der muſikaliſchen Leitung von General⸗ muſikdtrektor Karl Elmendorff. Inſzenierung: Curt Becker⸗Huert. Bühnenbilder: Friedrich Kalb⸗ fuß. Es fingen; die Damen Huſka(Leonore) und Heiken(Marzelline) und die Herren Hallſtroem(Flo⸗ reſtan), Peter Schäfer(Fernando), Schweſka(Pi⸗ zarro), Heinrich Hölzlin(Rocco), Kempf(Jacquino), Bartling und Könker. Mit Ibſens„Stützen der Geſellſchaft“ er⸗ ſcheint nach langer Pauſe eine Komödie wieder im Spielplan des Nationaltheaters, die heute in anderer und vielleicht tieferer Bedeutung aktuell iſt, als ſie es bei ihrem erſten Erſcheinen war. Die Inszenierung liegt in ſpielen: den Händen von Rudolf Ham macher. Es die Damen Mebius, Stieler, Zietemann, Sharland, Blankenfeld und Meyerhofer, und die Ernſt Bekker. e Prof. Dr. Alker nach München berufen. Auf die Stelle des Stadtbaurates der Hauptſtadt der Be⸗ wegung, die ſeit 1. Mai 1936 unbeſetzt war, iſt von Oberbürgermeiſter Reichsleiter Fiehler der außer⸗ ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, Dr.⸗Ing. H. Alker, der ſeine Tätigkeit in München bereits aufgenommen hat, berufen wor⸗ den. Der neue Stadtrat wurde am 12. 3. 1885 in Lambrecht(Saarpfalz) geboren und ſchon früh⸗ zeitig in die Architekturpraxis Träger des badiſchen Gaukulturpreiſes 1936. e Die deutſchen Filmvorführungen in Paris. Die Reihe der erfolgreichen Vorführungen, die die Reichs⸗ filmkammer im Kino der Pariſer Weltausſtellung in dieſem Sommer und Herbſt veranſtaltet hat, fand ihren Abſchluß mit zwei Galaabenden. Es wurden gezeigt der Ufa⸗Film„Zu neuen Ufern“, der Ufa⸗ Kulturfilm„Kalt, kälter, am kälteſten“, der Tobis⸗ Film„Der Muſtergatte“ und der Tobis⸗Kulturfilm „An ſteilen Wänden“. Die Vorführung am Donners⸗ tag eröffnete die Bavaria⸗Wochenſchau. Die Träger Herren Kleinert, Birkemeyer, Langheinz, Hanoſchu⸗ macher, Offenbach, Krauſe, Renkert, Marx, Hart⸗ mann und Ullmer in den Hauptrollen. Bühnenbild: eingeführt. Er iſt der Hauptrollen des Films„Der Muſtergatte“, Heinz e Rühmann, Leut Marenbach und Heli Fin⸗ kenzeller, wohnten dem Abend bei und ſtellten Daguerres 150. Geburtstag ſich dem Publikum vor. Unter den zahlreichen An⸗ Am 21. November d. J. jährt ſich zum 150. Male weſenden ſah man neben dem Reichskommiſſar Mi⸗ 5 51 55 5 7 7 7 75 e N 5 pie“, der Vorläuferin der Photographie, L. J. niſterialdirektor Dr. Ruppel und dem Präſidenten M. Daguerre, geboren wurde, der Reichsfilmkammer, Profeſſor Dr. Lehnich, Ver⸗ treter der deutſchen Botſchaft, der deutſchen Gemein⸗ (Atlantic, Zander⸗M.) ſchaft, der Ausſtellungsleitung, des Comitees Franeme⸗-. Allemagne, den Präſidenten der internationalen Jury der Ausſtellung und Mitglieder des franzöſiſchen Filmweſens. Ein Empfang in den Feſträumen eines Entfernung dieſer Nebel wurde auf 830 Millio⸗ nen Lichtjahre berechnet. Je beſſer unſere opti⸗ großen Pariſer Hotels bot den Gäſten anſchließend ſchen Hilfsgeräte ausgebaut werden, deſto unheim⸗ Gelegenheit, mit den deutſchen Filmkünſtlern näher licher werden die Ausmaße des Weltenraums. Man bekannt zu werden. muß bedenken, daß jeder dieſer Nebel ein ebenſolches Sternenſyſtem bildet wie das unſerer Milchſtraße, Die feruſten Weltkörper entdeckt. Mit Hilfe zu dem die Erde gehört. Wie man an den„nächſten“, eines beſonders lichtſtarken Objektivs iſt es der Mt. alſo jenſeits des Milchſtraßenſyſtems gelegenen Ne⸗ Wilſon⸗ Sternwarte bei Paſadena in Kalifornien J beln ſehen kann, haben dieſe Weltſyſteme die Geſtalt kürzlich gelungen, kosmiſche Nebel zu photo⸗ von Rasdſcheiben mit ſpiraligen„Speichen“. Zwiſchen graphieren, die 30 000 mal lichtſchwächer ſind als der den einzelnen„Weltinſeln“, wie man das nennt kleinſte, mit dem bloßen Auge ſichtbare Stern. Die ſpannt ſich wieder ein unendlicher Welten raum.. 6. Seite/ Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 22. November 1937 — Die ſchönſten Stücke des Pariſer Kolonialmu⸗ ſeums, die Herrſcherinſignien des Königs von Kam⸗ bodſcha(Indochina), ſeine Goldtiara, ſeine Degen und ſeine aus purem Golde geſchmiedete Lanze ſind zu⸗ ſammen mit dem Schatz des ſchwarzen Sultans Amahdou geſtohlen worden. Der Raub wurde von den Putzfrauen des Muſeums entdeckt, die feſtſtellen mußten, daß die im zweiten und dritten Stockwerk ſtehenden, wohlverſchloſſenen Vitrinen erbrochen und die Koſtbarkeiten entwendet worden waren. Auf dem Boden zeichneten ſich noch Fußſpuren ab, die zu einem Fenſter des erſten Stockwerkes führten. Hier war eine Fenſterventilationsanlage herausgeſchraubt wor⸗ den und durch die ſo hergeſtellte kleine Oeffnnung mußte entweder ein außerordentlicher gewandter Akrobat oder ein Kind dann in die Innenräume eingeſtiegen ſein. Es iſt ganze Arbeit geleiſtet wor⸗ den, ohne Lärm und ohne weitere Beſchädigungen. Die Nachtwächter, die ihre regelmäßigen vier Runden ge⸗ macht haben, hatten weder etwas geſehen noch ge⸗ hört. Außerhalb des Fenſters fand man noch einige Seilreſte, die zweifellos zur Erklimmung des Fen⸗ ſters gedient haben. Der Schatz des ſchwarzen Sul⸗ tans Amahdou beſtand aus koſtbaren Edelſteinen, aus maſſiven Gold⸗ und Silberfiguren, aus wertvollen Armbändern, Halsketten, feinziſelierten Hand⸗ und Fußringen, die auserleſene Stücke der Eingeborenen⸗ kunſt darſtellen. Der Wert der geraubten Koſtbar⸗ keiten wird von den Sachverſtändigen auf mehrere Millionen Franken geſchätzt. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. * — Im Hinblick auf die ſich in der letzten Zeit immer mehr häufenden Straftaten, die von hauſie⸗ renden Zigeunerinnen verübt werden, ſieht ſich die Berliner Kriminalpolizei veranlaßt, öffentlich und mit allem Nachdruck vor dem Treiben dieſer aſozia⸗ len Elemente zu warnen. So erſchien an der Woh⸗ nungstür einer 81jährigen faſt erblindeten Frau kürzlich eine Zigeunerin und bot Spitzen zum Kauf an. Sie verſtand es, Einlaß in die Wohnung zu fin⸗ den, und im Verlauf des Geſprächs kam die Zigeu⸗ nerin auf die Krankheit der Greiſin zu ſprechen und klopfte ihr den Körper nach ſchmerzenden Stellen ab. Bei dieſer Gelegenheit ſtahl ſie aus einer Außen⸗ taſche des Kleides der alten Frau eine Gelöbörſe mit 600 Mark, die geſamten Erſparniſſe der Frau, die ſie kurz vorher eingeſteckt hatte, um ſie zur Spar⸗ kaſſe zu bringen. Ehe die Greiſin das Fehlen des Geldes bemerkt hatte, war die Zigeunerin bereits ſpurlos verſchwunden. Die auch häufig zu zweien auftretenden Zigeunerinnen verüben aber nicht nur Diebſtähle der vorerwähnten Art, ſondern begehen auch raffinierte Betrügereien. Einmal in eine Woh⸗ nung gelangt, verſuchen ſie auf jede nur mögliche Weiſe, in den Beſitz von Geld oder Wertſachen zu kommen. Hierbei pflegt übrigens das Geſundbeten eine große Rolle zu ſpielen. Um die angebliche Krank⸗ „heit izu bannen, verlangen ſie die Herausgabe aller vorhandenen Geld⸗ und Wertſachen, die von ihnen „beſprochen“ werden müßten. Während nun die un⸗ tex allerlei Hokuspokus vor ſich gehende„Betung“ erfolgt, verſteht es die Zigeunerin, die in einem Pa⸗ ket verpackten Wertſachen und das Geld mit einem leeren, ſchon vorher zurechtgemachten Päckchen aus⸗ zutauſchen. Iſt die„Zeremonie“ beendet, ſo entfernt ſich die Zigeunerin mit der Anweiſung, das Paket nicht früher als zu einem von ihr genau beſtimmten Zeitpunkt zu öffnen, da ſonſt die Geſundung nicht eintrete. Erſt zu ſpät entdecken dann die leichtgläu⸗ bigen Opfer, daß ſie auf einen raffinierten Schwin⸗ del hereingefallen und um ihr ganzes Bargeld und alle ihre Wertſachen gebracht worden ſind. Ein wei⸗ terer Betätigungszweig der Zigeunerinnen iſt der Wechſelfalleuſchwindel. Hierbei ſuchen ſie, meiſt ſo⸗ gar zu dritt, kleinere Laoͤengeſchäfte auf. Hauſierende Zigeunerinnen ſollte man daher ohne Ausnahme. regelmäßig von der Tür weiſen und ſie in beſonde⸗ ren Fällen der Polizei übergeben. Beſitz ſeines Magens für die Aeſichert. — Joſef Viktor Anton Migliorini iſt der Sohn einer Engländerin und eines Italieners. Vor Jah⸗ ren hat er treu und brav am Straßenbau gearbeitet, und zwar übte er die ſchwere Tätigkeit eines Aſphalt⸗ pflaſterers aus. Da ſah er eines Tages, ſo erzählte er jetzt vor Gericht, ein junges Mädchen in einem Sportwagen vorbeiflitzen und urplötzlich überkam ihn die Sehnſucht, Autolenker zu werden. Allerdings wechſelte er ſeinen Beruf nicht auf der Baſis der Ehr⸗ lichkeit, indem er ſich etwa zum Chauffeur ausbilden ließ, ſondern er wurde nach und nach der größte Autoſtehler des britiſchen Königreiches, mit dem mehr berüchtigten als berühmten Titel„König der Auto⸗ marder“. Mugliorini mußte verſchiedene Male mit dem Gefängnis und dem Zuchthauſe Bekanntſchaft machen. Das beſſerte ihn in keiner Weiſe. Er liebte die Wagen und die Frauen und ſpielte beide in einem geradezu tollen Trubel gegen Scotland Yard aus. Es kam vor, daß er die eine Freundin zum Tee lud, ſie in einem gerade geſtohlenen Wagen ausführte, um ſich abends in den Frack zu werfen, eine andere Freundin ins Theater zu führen, was wiederum mit einem anderen geſtohlenen Wagen geſchah. Der erſte Wagen wurde an irgendeiner Ecke einfach abgeſtellt. Auch die Polizei verſchonte Migliorini nicht mit ſeinen üblen Streichen. Einem Inſpektor von Scot⸗ land ard ſtahl er einfach den Wagen fort und fri⸗ ſierte ihn dermaßen ſachkundig um, daß der Beſtoh⸗ lene, trotzdem er ein Spezialist als Autodetektiv war, ſeinen eigenen Wagen nicht mehr wiedererkannte. Als man Migliorini endlich wieder einmal verhaf⸗ tet hatte, ging es nicht ohne Blut. Der Verbrecher wurde ins Krankenhaus eingeliefert und unter ſtren⸗ ger polizeilicher Beobachtung gehalten. Was aber geſchah? Eines Tages war Migliorini in die Frei⸗ heit entwichen, dafür aber der Detektiv um ſo un⸗ freier. Migliorini hat es verſtanden, den Polizei⸗ beamten in den Schrank ſeines Zimmers zu locken, deſſen Tür er verſchloß. Vor einem Jahre hat ſich Migliorini verheiratet. Das hinderte ihn nicht, ſein altes Leben fortzuſetzen. Auch mit der ehelichen Treue nahm er es nicht genau. Als nämlich in Olo Baley gegen den endlich wiedergefaßten Automar⸗ der wegen ſeiner letzten Streiche verhandelt wurde, wartete eine neue Braut in der Vorhalle des Ju⸗ ſtizpalaſtes auf ihren Geliebten. Sie hatte keine Ahnung, daß gegen Migliorini eine ſchlimme Sache verhandelt wurde, und war baß erſtaunt, als der „Bräutigam“ nicht erſchien. Dieſer nämlich wurde inzwiſchen zu drei Jahren Zuchthaus verurteill. Seine Frau und die Braut mußten unbemannt nach Hauſe gehen. d — Der Mann, der alles ſchlucken konnte, iſt nicht mehr. In der Artiſtenwelt war der jetzt verſtorbene Aegypter Hadji Ali ſehr berühmt, aber auch die wiſ⸗ ſenſchaftliche Welt nahm Intereſſe an ihm; wenig⸗ ſtens an ſeinem——— Magen. Hadi Ali konnte herunterſchlucken, was er wollte: Uhren, brennende Zigaretten, lebende Golodfiſche, Handtücher, Petro⸗ leum in nennenswerten Quanten und anderes mehr. Hadi Ali war ein ſchöner Mann und hielt darauf, nicht mit irgendwelchen übelausſehenden Fakiren verwechſelt zu werden. Jetzt hat man ihn einbalſa⸗ miert, um ihn mit der„Queen Mary“ nach Amerika zu ſchaffen, denn das Rockefeller⸗Inſtitut hat ſich den recht reſpektable über hunderttauſend Mark beizeiten Häbfi Ali iſt 52 Jahre alt geworden und war beſonders berühmt durch zwei ſeiner Tricks. Er trank eine Unmenge Waſſer und darauf etwa einen halben Liter Petroleum. das er in Brand ſetzte. Dann verſtand er es, drei Dutzend Haſelnüſſe und eine Mandel zu ſchlucken. Das können um die Weihnachts⸗ zeit unſere Kinder auch. Was ſie aber nicht fertig⸗ bringen werden und ein weiterer Trick Hadji Alis war, iſt die Herausfindung der Mandel unter den verſchluckten Haſelnüſſen und ſie wieder aus dem Magen herauszuholen. Der Arkiſt hat übrigens kein Teſtament hinterlaſſen; ſeine Tochter tritt als Prin⸗ zeſſin Almina Ali ebenfalls öffentlich auf. 5 — Jedes Jahr im Herbſt wechſeln die Wölſe aus Sowjet⸗Rußlaud über die polniſche Grenze und machen die Dörfer unſicher. So erging es auch den Bewohnern des Dorfes Poſtaw. Eines Morgens Summe von —ͤ— Laſtzug ſtreift Omnibus dnb. München, 20. November. Am Samstag erlitt ein Omnibus im Oſten Münchens einen ſchweren Verkehrsunfall. An einem mit Ziegelſteinen beladenen Laſtkraftzug brach während der Fahrt die Verbindung zwiſchen Zug⸗ wagen und Anhänger teilweiſe ab. Dadurch folgte der Anhänger nicht mehr der Spur des Vorder⸗ wagens, ſondern lief ſeitlich in die linke Fahrbahn. Unglücklicherweiſe kam im gleichen Augenblick der Omnibus entgegen. Der ſchwere Anhänger erfaßte ihn und riß die linke Seite vollkommen au f. Dadurch wurden elf dort ſitzende Fahr⸗ gäſte zum Teil erheblich verletzt. Wie feſtgeſtellt wurde, war die Anhängervorrich⸗ tung ſchon vor dem Unfall höchſt mangelhaft. Auch die Bremſen des Anhängers wirkten unzureichend. Dem Führer des Laſtzuges wurde der Führerſchein abgenommen und der Laſtzug aus dem Verkehr ge⸗ zogen. Dicker Nebel über Süd- und Mittelengland London, 19. November. Ueber Süd⸗ und Mittelengland laſtete Donners⸗ tag wieder der ſchwere Nebel, der von Schiffen und Fliegern ſo ſehr gefürchtet iſt.— So kreiſte das Flugzeug, das den regelmäßigen Verkehrsdienſt zwi⸗ ſchen Zürich und London verſieht, am Donnerstag 20 Minuten lang über dem Londoner Flugplatz Croydon, ohne niedergehen zu können. Schließlich mußte es nach dem Kontinent zurückkehren, wo es auf dem Brüſſeler Flughafen landete. Neue Anwetter über den Philippinen + Manila, 18. November. Die Philippineninſeln Mindoro. Panay, Cebu und Leyte ſind durch einen neuen Taifun. den zwei⸗ ten innerhalb einer Woche, heimgeſucht, worden. Der Sturm, der eine Stärke von mehr als 100 Kilo⸗ meter in der Stunde beſaß, hat ſchwere Ver⸗ heerungen verurſacht. Der Sachſchaden auf den Juſeln, der durch Ueberſchwemmungen und Häuſer⸗ einſtürze entſtanden iſt, wird bisher auf mehrere Millionen geſchätzt. Die Zahl der Todesopfer wird nach den vorliegenden Meldungen mit 10 an⸗ gegeben. Schneeſturm verurſacht Eiſenbahnunglück in ASA dnb. Neuyork, 20. November. In der Nähe von Bluefield(Weſtvirginia) er⸗ eignete ſich bei einem Schneeſturm ein ſchweres Eiſenbahnunglück. In einer Kurve entgleiſten meh⸗ rere Perſonen⸗ und Gepäckwagen; ein Perſonen⸗ wagen, der vor allem mit Frauen und Kindern be⸗ ſetzt war, ſtürzte die Böſchung hinab und ſchlug um. ((C. D ã yy wollte der Bürgermeiſter die Türe ſeines Hauſes öffnen und nach ſeinem Hund rufen, da prallte er voller Schrecken zurück. Unmittelbar vor ſeinem Fenſter wälzte ſich ſein treuer Kamerad in den letz⸗ ten Zuckungen. Ein rieſiger Wolf hatte ihn zerbiſ⸗ ſen. Bevor der Bürgermeiſter nach ſeinem Gewehr rennen konnte, ſah er ein ganzes Rudel Wölfe— am hellen Tag— durch das Dorf rennen. Wo ihnen ein Stück Vieh in den Weg kam, mußte es daran glauben. Die Bauern taten ſich zuſammen und gin⸗ gen mit Dreſchflegeln und Senſen gegen die Plage vor; aber es half alles nichts. Kein Menſch traute ſich mehr auf die Straßen. Die Wölfe richteten ein wahres Schreckensregiment an. Die Hälfte des Viehs war bereiks eine Beute der Raubtiere geworden. Da beorderte der Bürgermeiſter Militär. Es ging mit Le dan Ulle Dabei wurden eine Perſon getötet und eine unge⸗ wöhnlich große Anzahl, nämlich 57, verletzt, Mehrere wurden in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert. Rieſiges Schadenfeuer in Frankreich dub. Paris, 20. November, In der Nähe von Boulogne ſur Mer brannte am Samstagnachmittag eine Fabrik für Steingutwaren völlig nieder. Drei große Gebäude wurden ein Opfer der Flammen. Der Sachſchaden beträgt meh⸗ rere Millionen Franken. Typhusepidemie in London — London, 21. Nov.(U..) Die raſche Ausbreitung einer Typhusepidemie in dem Süd⸗Londoner Vorort Croydon verurſacht unter der Bevölkerung wachſende Beunruhigung. Der Freitag brachte mit 29 neuen Fällen die größte Zunahme ſeit Beginn der Epidemie vor zwei Wo⸗ chen. Die Geſamtzahl der Typhusfälle beträgt jetzt 1167 ſechs von ihnen verliefen bereits tödlich. Einige weitere Kranke befinden ſich in ernſtem Zuſtand, unter ihnen Lord Rocheſter, der früher Mitglied des britiſchen Parlaments war. Die Urſache der Epide⸗ mie vermutete man in Verunreinigungen einzelner Trinkwaſſerleitungen. Doch hat ſich die Epidemie auch nach Sperrung dieſer Leitungen noch weiter ausgebreitet. Da auch jetzt noch keine Anzeichen eines Rückgangs der Maſſenerkrankungen vorliegen, hält man es jetzt für möglich, daß ſie auf oͤen Genuß von Waſſerkreſſe zurückzuführen ſind, die mit geſunodͤheitsſchädlichen Stoffen in Berührung gekommen iſt. Eine Warnung vor dem Genuß von Waſſerkreſſe wurde infolgedeſſen am Freitagabend über den engliſchen Rundfunk ver⸗ breitet. Der Mißerfolg der behördlichen Bemühungen um Bekämpfung der Epidemie hat unter der Bevölke⸗ rung Croydons große Mißſtimmung hervorgerufen und zu heftigen Angriffen gegen die Behörden ge⸗ führt. 5 Großrazzia in ASA gegen Rauſchgifthändler dnb. Nenyork, 20. November. Die Beamten des Bundesbüros zur Unterdrük⸗ kung geſetzwiöͤrigen Rauſchgifthandels unternahmen Freitag nacht gleichzeitig im Chineſenviertel Neu⸗ horks, Chikago, San Franzisko und anderen Städten große Razzien. Als Erfolg des Keſſeltreibens wird die Sprengung von drei großen Rauſchgiftkartellen mitgeteilt, die das ganze Land umſpannten, darunter war ein chineſiſches. Der Jahresabſatz dieſer Kar⸗ telle betrug 500⸗ bis 700 000 Dollar. Das Keſſeltrei⸗ ben fand ſowohl in den Opiumhöhlen der Chineſen⸗ ſtadt, als auch in vornehm eingerichteten Chineſen⸗ klubs, in Privatwohnungen und Reſtaukänts flat. Zahlreiche Perſonen wurden verhaftet, darunter 17 Importeure und Großhändler. Naim Maſchinengewehre gegen die Wölfe vor und vernich⸗ tete die Räuber in kurzer Zeit. Seitdem hat Poſtaw Ruhe. 5 * — Miß Iris Ryle, die Enkelin des verſtorbenen Biſchofs Ryle, Dekan von Weſtminſter, erhielt jetzt eine hohe Auszeichnung von der königlichen Geſell⸗ ſchaft der Menſchenfreunde. Das zwanzigjährige Mädchen hat unter eigener Lebensgefahr vier Müän⸗ ner und eine Frau vom Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet. Es gelang ihr mit dem Rettungsſeile an die fünf heranzukommen, obſchon ſchwere Wellen zu durchkreuzen und gefährliche Klippen zu umſchwim⸗ men waren. Das tapfere Mädchen erhielt jetzt für ihre kühne Tat die ſilberne Medaille der erwähnten Geſellſchaft 4. 2 N Die Geschichte einer Familie aus der Nachkriegszeit von Hertha von Gebhardt 4 Sie ſtrich mit dem Kämmchen über ihr goldblon⸗ des, im Nacken durch einen ſchweren, künſtleriſchen Knoten zuſammengehaltenes Haar, ein ausſichtsloſes Unternehmen, falls ſie beſtrebt war, es zu glätten, denn es war naturgekräuſelt und erinnerte in ſei⸗ ner Art an die tauſendfach gebuchteten Fäden einer wiederaufgelöſten Handarbeit. Zuletzt erhielt ihre griechiſche Naſe, die die Winterluft gerötet hatte, einen leichten Puderſtupßs. Artur, der ſich indeſſen mit des Friedrichs Hilfe aus dem Ueberzieher entblättert hatte, ſah ihr zu, in jener Miſchung von Bewunderung und ſpöttiſcher Duldung weiblicher Verſchönerungskünſte, die den Ghemann kennzeichnet, dem die offenkundigſten Toi⸗ lettengeheimniſſe immer Toilettengeheimniſſe blei⸗ ben. Er wartete, breit, wohlgenährt und geduldig, ſeinen eingewickelten Chryſanthemenſtrauß in den Händen. 8 „Darf ich die Blumen auswickeln?“ fragte der Friedrich und entfaltete das Seidenpapier. „Ausgezeichnet!“ lobte Artur Pohrt.„Das hätte ich ſaſt vergeſſen. Natürlich muß das Gemüſe aus der Packung!“ 5 Und dann ließ der Befrackte ſie eintreten. Auf der Platte des Flügels im Grünen Salon prangte inmitten einer Blumenfülle bereits das eigentliche Geſchenk des Ehepaares, ein ſchweres Sil⸗ bertablett beträchtlichen Umfangs. Die Geheimrätin litt freilich an ſilbernen Tablet⸗ ten keinen Mangel, ooch hatte Artur bei einem ſei⸗ ner Mittagsbeſuche herauszuhören geglaubt, daß alle dieſe Tablette nicht die gewünſchte Größe beſäßen. Dieſes hier nun war allerdings ein Prachtſtück und machte ſich, würdig aufgeſtellt und mit dem von Bibi geſtifteten Dutzend neuer geſchliffener Kognakgläſer beſetzt, ganz ausgezeichnet.. „Donnerwetter!“ entfuhr es Artur, der ſich, die Umrahmungen der Damen erſt einmal gelaſſen ab⸗ wartend, neben dem Tiſch aufgepflanzt hatte.„Ein⸗ fach ſchloßherrlich!“ Dann erſt nahm er ſeine kleine Mama in die Arme und küßte ſie auf beide Wangen. Er mußte ſich niederbeugen dabei, denn ihre kleine Geſtalt, inbegriffen die hochgeſtellte Friſur, in deren tiefbunkles Grau ſich bisher nur wenige ſchneeweiße Fäden gemengt hatten, reichte ihm kaum bis zum wohlraſterten roſtiigen Kinn. Man ſetzte ſich in die„Puppenmöbel“, wie Artur ſie getauft hatte, der ſeine Länge und Wohlbeleibt⸗ heit immer nur ächzend in den auf Mamachens Größe berechneten grünſeidenen Seſſeln unterbrachte. Es gab nirgends höhere Seſſel hier; ſie waren flach, un⸗ endlich weich und im Gebrauch der Jahre nur immer niedriger und weicher geſeſſen worden.„Wie Papa ſein Leben lang darin hat ſitzen können?“ wunderte ſich Artur immer wieder. Denn ſowohl nebenan im kleineren Blauen Sa⸗ lon, dem eigentlichen Damenzimmer, wie auf der andern Seite im Braunen, ſo benannt nach den mit Leder bezogenen Klubmöbeln, die Papas Einrichtung geweſen waren, ſtand die Sache nicht anders. Man hatte als Mann nur die Wahl, die Beine zu krüm⸗ men oder ſie weit von ſich zu ſtrecken, und beides pflegte Mamachen als unſchön zu rügen. Aber ſonſt war es eben der Grüne Salon, und es gab dieſen Grünen Salon nur einmal auf der Welt. Wenn man an Mamachen dachte, an Zuhauſe, an die Kindheit— immer war es der Grüne Salon, den man vor ſich ſah, Inbegriff des Behaglichen, Leiſen, Schönen und Gepflegten. Apfelgrün die unverwüſt⸗ liche Seide der Möbelbezüge; apfelgrün die der Vor⸗ hänge an den hohen Fenſtern, von denen aus man auf die ſtillgewordene Jägerſtraße und ein Stück⸗ chen Gendarmenmarkt blickte; grün die Tapete, von der ſich die ſchweren verſchnörkelten Goldrahmen der Pohrtſchen Familienbildniſſe altersdunkel ab⸗ hoben; grünrandig der tiefe Smyrnateppich und grünſeiden die Flügeldecke, ein koſthares Stück, mit ſilbernen Fabeltieren durchwebt und mit ſilbernen Quaſten an den Enden über die Fläche des Inſtru⸗ ments niederhangend. „Findeſt du nicht, Mamachen“, fragte Artur,„daß Lieſes Kleid ganz großartig in deinen Salon paßt?“ Die Geheimrätin war zu höflich, um zu vernei⸗ nen. Farbenſinn hal Artur nie gehabt! dachte ſie, leicht verzweifelt. Aber das iſt ja unter dieſen Um⸗ ſtänden wirklich das reine Glück. Er vergöttert ſeine Frau und ſie ihn, und das iſt die Hauptſache. „Ich brauchte ein Kleid für meinen Rezitativns⸗ abend am Neunundzwanzigſten, Mama“, erklärte Lieſe, halb entſchuldigend. „Dafür wird es ſehr gut ſein“, meinte die Ge⸗ Heimrätin und betonte verſehentlich das„Dafür“ etwas zu ſtark. „Wo ſteckt Bibi?“ erkundigte ſich Artur. Er ver⸗ ſuchte jetzt, die Sofaecke, in der er ſich eingeniſtet hatte, ein wenig ſchräg zu nehmen; das war nach ſeinen Erfahrungen das einzige Mittel, eine gewiſſe Bequemlichkeit zu finden. Aber im ſelben Augenblick kam Bibi ſchon, und auch ihr öffnete der Lohndiener mit feierlich⸗unbe⸗ wegter Miene die Tür zum Salon. Denn nun war ſie keineswegs mehr mit einem Badelaken bekleidet, auch nicht mehr in Reitſtiefeln und ⸗hoſen, ſondern zur jungen Dame verwandelt, einer fabelhaften jun⸗ gen Dame in Dunkelblau und Weiß. Und ihr kla⸗ rer kritiſcher Blick auf Tante Lieſe richtete ſtumm das Violette... Trotzdem küßte ſie, wie der ſich mit Arturs Chryſanthemen zurückziehende Friedrich noch eben wahrnehmen konnte, der violetten Tante mit einer kleinen Verneigung die Hand, um ſich von ihren Lippen die Wange ſtreifen zu laſſen, wonach Onkel Artur, freudeglänzend, ſich das Recht nahm, ſie ſehr dicht neben den Mund zu küſſen Die Hände Friedrichs, der in der Küche eine hohe Kriſtallvaſe für die Chryſanthemen mit Waſſer füllte, zitterten leicht. Dann hatte er das überwunden und überdies die Pflicht, dem nächſten eintreffenden Be⸗ ſucher zu öffnen. Es kam Margret von Hintelmann, geborene Pohrb, mit ihren ore Kindern, dem ſechzehnjährigen Hans⸗ jörg, der zwölfjährigen Inge und dem zehnjährigen Wölfchen. Dieſer ſteckte im blauen Kieler Anzug, Inge im weißen Wollkleid mit rotem Ledergürtel. Margret ſelbſt war dunkeläugig, ein wenig gelb und kränklich von Geſichtsfarbe und zart von Glie⸗ derbau, und ſie wirkte noch zarter durch das Schwarz, in dem ſie zur Zeit um ihren kürzlich verſtorbenen Schwiegervater trauerte.„Sie können in der Küche beſtellen, daß mein Mann in ſpäteſtens zehn Minu⸗ ten hier ſein wird!“ beauftragte ſie den Friedrich, der ihr den viel zu dünnen ſchwarzen Mankel ab⸗ nahm und dann daranging, auch die Blumenſträuße der Kinder aus ihren Papierhüllen zu ſchälen. Drei niedrige Vaſen! vermerkte er bei ſich, und dann ließ er die Neuankömmlinge eintreten. Es dauerte ſogar keine zehn Minuten, bis der Miniſterialrat von Hintelmann eintraf, ein großer, Hagerer, ſich ſteif haltender Mann mit ſtrohblondem Bürſtenbärtchen, der eher einen preußiſchen Land⸗ junker als einen Beamten zu verkörpern ſchien und nur durch ſeine Stubenfarbe und ruhige Geſetztheit den Beruf im Staatsdienſt verriet. 1 Er kam geradeswegs aus dem Miniſterium und war vor dem Hauſe mit den letzten noch fehlenden Gäſten zuſammengetroffen, der Geheimrätin jüng⸗ ſter Tochter Edith nämlich mit ihrem Gatten Arwed Stifft, Rechtsanwalt und Notar auch er und Sozius ſeines Schwagers Artur ſeit einigen Jahren. Edith, in rot und blau geſtreifter Seide, die zu ihrem blonden üppigen Haar gut ſtand, raſch und energiſch von Bewegungen, hätte hübſch genannt wer⸗ den können, wäre nicht die für eine Frau allzu adlerhaft geratene Naſe geweſen, die ſie von ihrem Vater geerbt hatte. Doch bildeten ſie und Stifft das, was man ein ſchönes Paar nennt, beide groß und gut gewachſen, auch ſeine, Stiffts, Naſe ariſtokratiſch und feinflügelig, und nur ſeine niedere Stirn, mit der ſenkrechten Kerbe eines Säbelhiebs, gab ihm ein Ausſehen, das die Geheimrätin ſtets bei ſich mit„Der liebe Gott ſoll es mir nicht übelnehmen: Unzuver⸗ läſſig!“ bezeichnet hatte Klara, das Pferd, im Dienſt langer Jahrzehnte geſchult, hatte pünktlich angerichtet, und keine zwei Minuten nach dem Eintreffen der letzten Familien⸗ mitglieder wurde die Flügeltür vom Speiſezimmer her oͤurch Friedrich geöffnet. Der Miniſterialrat als der Aelteſte bot der Schwiegermutter den Arm; Artur bemächtigte ſich ſeiner kleinen Schweſter Margret; Arwed Stifft bot, leicht gelanaweilt, der violetten Schwägerin den Arm; Edith ergriff lachend den des immerhin ſchon ein⸗ geſegneten Neffen Hansjörg, der ſogar aus ſeinem Konfirmationsanzug bereits bedenklich herauszu⸗ wachſen begonnen hatte. Bibi hängte ſich kurz enk⸗ ſchloſſen bei Wölſchen, dem Jüngſten, ein und nahm die allein übriggebliebene Inge um die Schulter (Fortſetzung folgt.) 5 mie iter ugs jetzt reſſe chen ung ſſen ver⸗ um ke⸗ len ge⸗ nen etzt ſell⸗ rige än⸗ ge⸗ die zu im⸗ 5 1 Mon ee eee e + 1 dee 148. Jahrgang Nr. 538 all-Triumph Schweden verliert das Fußball-Länderſpiel in Altona gegen Deutſchland vor 35000 Zuſchauern mit:5(:2)— Die Torſchützen: Siffling zwel, Schön zwei, Szepan ein Tor (Von unſerem nach Hamburg entſandten BG-Sonderberichterſtatter.) Vor dem Länderſpiel Der Reichsſportführer in Hamburg Kurz vor 12 Uhr traf am Samstag Schwedens Fußball⸗Nationalmannſchaft mit einſtündiger Ver⸗ ſpätung auf dem Hamburger Flughafen ein. Die ſchwediſchen Gäſte begaben ſich gleich nach der Lan⸗ dung ins Hamburger Rathaus, wo ſie von Senator Richter, dem Gauführer des DR, zuſammen mit der deutſchen Mannſchaft begrüßt wurden. Anſchließend ſolgten die Skandinavier einer Einladung des Ham⸗ burg⸗Kontors der Nordiſchen Geſellſchaft zu einem Beiſammenſein im Uhlenhorſter Fährhaus, an dem neben Fachamtsleiter Linnemann auch der inzwiſchen aus Berlin eingetroffene Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten teilnahm. In einer Rede gab der Reichsſportführer ſeiner Freude darüber Aus⸗ bruck, gerade jetzt nach Hamburg gekommen zu ſein, um dem Treffen Deutſchland— Schweden beizu⸗ wohnen. Unter großem Beifall entwickelte er den Begriff der Sportkameradſchaft. Gerade dieſes deulſch⸗ſchwediſche Länderſpiel könne dazu beitragen, den erzieheriſchen und kulturellen Wert des Sports herauszustellen. Der Sport in Schweden gründe ſich auf eine geſunde Raſſe, die große Leiſtungen voll⸗ bringe. Doch auch die echte Kameradſchaft im Sport ſei ein wichtiger Beſtandͤteil der Leibesübungen. 5 Die ſchwediſchen Spieler fuhren am Nachmittag ins Altonaer Volkspark⸗Stadion, um den Platz zu beſichtigen und anſchließend ein letztes Training durchzuführen. 5 Ein leuchtender Tag Schnee und Regen praſſelten in der Nacht noch einmal auf den Hamburger Boden. Als aber am Sonntagmorgen die letzten Nebel verflogen, nahmen ſie auch den letzten Reſt unſerer Sorge mit. Ein leuchtender Tag lag über der norddeutſchen Land⸗ ſchaft. Feſtlich bewegt waren die Menſchen, die ſich in den Mittagsſtunden auf den Weg nach Altona machten. Bereits ö 10 um 1 Uhr war die Kampfbahu bis auf den letzen Platz beſetzt; nun muß wirklich ſagen: bis auf den letzten Platz. ür Tauſende wird die Enge qualvoll geweſen ſein. Inzwiſchen hatten wir die letzten Nachrichten von den Mannſchaften erhalten. Während es bei der beutſchen Elf erwartungsgemäß keine Aenderung mehr gab, ſtellten die Schweden noch einmal in der Kuſerreihe um. Für den rechten Läufer Swanſon ſpielte nun Flodin, dem man im Kampf mit dem linken Flügel Urban⸗Szepan mehr Beweglichkeit und Sicherheit zutraute Es traten alſo an: Die beiden Mann ten Deulſchland: 95 Jakob (Jahn Regensburg) Jaues Münzenberg (Fortuna Düſſeldorf!(Alemannia Aachen) g upfer Goldbrunner Gelleſch I Schweinfurt 05)(Bayern München)(Schalke 04) „Lehner Schön Siffling Szepan Urban (Augsburg)(Dresöner Sc)(Waldhof)(beide Schalke 04) Schiedsrichter: Pfitzner⸗Tſchechoflowakei. deren Bergſtröm Arne Nyberg Carlsſon Martensſon öteborg!(Brage)(Göteborg)(Eskilſtung])(Hälſingb.) K. E. Grahn Sven Nilsſon L. Flodin (Elfsborg)(Malmö(Hälſingborg) Karl Johansſon Ivar Eriksſon (Norrköping)(Sandviken) 31 1 1 5 Hammar Schweden: 5 N Feierlich war wieder das Vorſpiel, das Spielen und Singen der Hymnen. Hüben und drüben fielen die Zuſchauer kräftig in die Melodien ein. Dann pfiff der Tſcheche Pfitzner zum Kampf. Zahlreich wie der Beſuch waren auch die Ehren⸗ 95 mit dem Reichsſportführer, dem Reichsſtatthalter Kauffmann und den ſchwedi⸗ ſchen Sportführern an der Spitze. Vom friſchen bewegt, flattern die Fahnen des Reiches und unſerer Gäſte an hohen Maſten. Zwei Jugendmann⸗ ſhaſten erprobten vorher ſchon die Eignung des Spielfeldes. Der Wind hatte ganze Arbeit geleiſtet. Das Spielfeld war mit Ausnahme eines Strei⸗ ſens auf der rechten Seite, den immer noch Schnee⸗ reſte bedeckten, einwandfrei. 50 Als die Mannſchaften ſtanden, ſtellte ſich heraus, 4 b die ſchwediſchen Berufskameraden geſcherzt hat⸗ e als ſie ihre Elf eine Liliputmannſchaft nannten. körperlichen Ausmaß der beiden Mannſchaften 5 kein Unterſchied zu finden, eher fand man, 2 den Schweden einige baumlange Kerls In 8 Minuten 2 Tore Dann begann ein Spiel, das uns neben manchen 5 nen Momenten auch einige Enttäuſchungen 199 705 Zunächſt ließ es ſich prachtvoll an. Der An⸗ 955 der Schweden wurde ſofort abgefangen. Auf m rechten Flügel rollte ein ſchöner deutſcher An⸗ nach vorn, der durch einen Strafſtoß geſtoppt 1 5 Schon die erſte Minute brachte uns einen 0 Pfoſtenſchuß von Schön, der Nachſchuß prallte 1 Tormann ab. Einen zweiten, dritten Angriff kugen wir nach vorn. . dritte führte zu einer Ecke, die von Urban zus Feld gegeben und 14 71 von Siffling aus dem Stand mit einem herrlichen Drehſchuß ins Tor befördert wurde. Das war zu Beginn der 2. Minute. Unſer Zuſpiel lief tadellos, nur der Halbrechte Schön, der ſich ſichtlich noch eingewöhnen mußte, machte einige Fehler. Die ſchwediſchen Gegenſtöße waren ſelten und blieben zu weich. Ein raſanter Vorſtoß Lehners wurde vom Tormann geſtoppt. Das Spiel rollte aber doch nicht ſo gut, wie man es ſich viel⸗ leicht gewünſcht hatte. Der Boden war eben doch etwas glatt und machte Schwierigkeiten. Zum gro⸗ ßen Beifall der Maſſen fiel aber bereits in der 8. Minute unſer zweiter Treffer. Nach einer feinen Kombination zwiſchen Gelleſch, Schön und Siffling erhielt Szepan den Ball und unſer blonder Mannſchaftskapitän ſchoß aus 10 Me⸗ ter prätziſe ein. Die deutſchen Angriffe beherrſchten oͤen Gegner weiter. Jakob erhielt in der erſten Viertelſtunde nur zwei Rückgaben. Dann miſchten ſich aber bedenkliche Augenblicke ein. Jakob verlor zweimal den Ball. Unſere ganze Mannſchaft ſpielte augenſcheinlich etwas ſorglos. Die beiden Tore waren wohl zu früh ge⸗ fallen. Man gewann Hen Eindruck, als brauche un⸗ ſere Elf wieder einmal einen wirklich harten Kampf. Die Schweden wurden beſſer. Sie deckten ge⸗ nau ab und gewannen an Sicherheit. Immerhin hatten wir doch noch mehr Uebergewicht. Schön köpfte wundervoll aufs Tor. Zwei Ecken folg⸗ ten ſich blitzſchnell. Wiederum gab es einen Kopfball von Schön, doch diesmal blieb der Ball, vom Tor⸗ mann abgewehrt, im Feld. Schließlich erzielten in der 25. Minute die Schweden die erſte Ecke und von dieſem Moment an wandelte ſich das Spiel völlig. Zwar kam unſer Angriff einige Male wieder ins Spiel, dafür unterliefen der Hintermannſchaft einige üble Scherze. Nachdem zunächſt Schwedens Tormann noch einen Schuß des ſehr beweglichen Siff⸗ läng prachtvoll gehalten hatte, gerieten wir in arge Sorge, als durch die Leichtfertigkeit unſerer Hinter⸗ mannſchaft die Schweden zu nicht weniger als vier Ecken innerhalb kürzeſter Friſt kamen. Die Schweden ſpielten jetzt oft ſehr geſchickt, wenn auch nicht ſehr gefährlich. Erſt in den letzten ſüinf Minuten riß unſere Mannſchaft das Spiel wie⸗ der an ſich und ſorgte nun auch für den Gckenaus⸗ gleich 6555). Es fallen wieder Tore Nach Halbzeit wurde unſer Spiel endͤlich wieder beſſer. Die Mannſchaft hatte ſich geſammelt und be⸗ herrſchte erneut oͤen Gegner ganz klar. Noch waren keine drei Minuten geſpielt, als das dritte Tor fiel. Sehr ſchön wanderte der Ball über Urban zu dem jungen Dresdner Schön, der den Ball präsziſe einlenkte. Der ſchwediſche Angriff ſpielte ſich einige Male ſehr ſchön durch. Er gefiel uns beſſer als der Angriff Norwegens vor drei Wochen. Den⸗ noch machte er unſerer Abwehr nach der Pauſe im⸗ mer weniger zu ſchaffen. Ein Szepan⸗Schuß brauſte über die Latte. Da⸗ durch, daß von Münzenbergs Fuß der Ball in eine falſche Richtung prallte, kamen die Schweden zu einer Ecke. Dieſe ſchwedöiſchen Vorſtöße waren jedoch immer mur Angelegenheiten von Sekunden. Unſere Mannſchaft blieb am Ball. das vierte Tor. Es war in der 12. Minute, als über Urban ein Ball zu Szepan kam. Der Mannſchafts⸗ kapitän köpfte, der Ball fiel jedoch vor dem Tor zu Boden, der Tormann verfehlte ihn und Siffling ſchob das Leder ruhig über die Linie. Ein neuer prachtvoller Moment bot ſich, als Lehner auf dem rechten Flügel kraftvoll dͤurchging und flankte. Urban köpfte den Ball aufs Tor, doch der Tormann fing ihn. Die Schweden waren nun völlig eingekreiſt. Im deutſchen Angriff hatte ſich Schön immer beſſer eingeſpielt. Er war nun in ſeinem Element und ſpielte ſich wahrhaft durch ſeine glänzende Technik in die Herzen der Zu⸗ ſchauer. Kaum notierten wir dies im Augenblick, als durch den Dresdener in der 19. Minute das fünfte Tor fiel. Schön nahm eine Flanke von links auf und be⸗ förderte ſie aus 25 Meter Entfernung mit Bomben⸗ ſchuß ins Tor. Vorübergehend lockerte ſich das Spiel etwas auf. Das dauerte jedoch nicht lange, dann war unſere Mannſchaft wieder in vollem Angriff. Nach ſchönſtem Dribbling von Gelleſch lief Urban in die Abſeitsfalle der Schweden. Fernſchüſſe kamen nun aus allen Ecken auf die ſtarke ſchwediſche Dek⸗ kung. Bei anhaltend überlegenem Spiel hielten die Schweden das Ergebnis mit einer ſtändig mehr ver⸗ ſtärkten Verteidigung. 7 und 8 Leute ſtanden zuletzt ſtändig im Strafraum der Skandinavier. Ihre Ge⸗ genangriffe waren zu zählen und nie gefährlich. Wie ſie ſpielten: Was man von der in dieſem Jahre in elf Län⸗ derſpielen unbeſiegten deutſchen Elf erwarten konnte, traf ein. Sie hat, abgeſehen von Bald fiel auch der unnötigen Schwäche in der erſten Halbzeit, ein gutes Spiel gezeigt. Wenn dieſes Spiel auch nicht ohne jeden Makel war, ſo genügte es doch vollauf, um den Gegner hoch zu ſchlagen und dem Anſehen des deutſchen Fußballs erneut eine Verſtärkung zu geben. Die Hintermannſchaft, die ſieben Spiele„zu Null“ hielt, bremſte auch den Anſturm der jungen Schweden ſo ab, daß er wirkungslos wurde. Jakob hatte nur in der erſten Halbzeit, als er einmal zwei Bälle fallen ließ, einige Schwächen, ſonſt genügte der Regensburger wieder allen Anſprüchen. Von den drei Verteidigern gefiel uns Goldbrunner mit ſeiner ſtetigen Sicherheit am beſten. Er überſtand auch die Schwächeperiode vor der Pauſe am beſten. Ein großartiger Läufer war wieder Ku p⸗ fer, gegen den es gleichfalls nie einen Einwand gab. Gelleſch iſt natürlich ein hochtalentierter Spieler, der keineswegs als Erſatzmann für Kitzinger zu gel⸗ ten hat; dennoch war ſein Zuſpiel in der erſten Halb⸗ zeit etwas ſchwach. Von den Stürmern hatten es die Außenſtürmer auf dem ſchneebedeckten Streifen im Stadion ſchwer, entſprechend kamen ſie auch zur Gel⸗ tung. Vor der Pauſe gefiel Urban beſſer, nachher Lehner. Völlig einwanofrei ſpielte oͤas Innentrio. Siffling war ſo lebendig und gut wie in ſeinen beſten Tagen. Szepan leiſtete gute Arbeit und von Schön iſt im Spielverlauf ſchon genügend die Rede geweſen; er wird ſeinen Platz in der Nationalelf behalten. Die junge ſchwediſche Mannſchaft hat das Spiel zwar hoch verloren und ſicher wird es in der Heimat manche Vorwürfe gegen Führer und Mannſchaft geben. Es iſt nicht unſere Sache, ſie zu entkräften, aber wir dürfen ſagen, daß ſich dieſe junge ſchwediſche Mannſchaft ganz herver⸗ ragend geſchlagen hat. Ob die alte Standark⸗ elf der Skandinavier in Hamburg beſſer geſpielt hätte, nachdem ſie ihrem Land in den letzten Mo⸗ naten die härteſten Enttäuſchungen gebracht hat, das bleibt durchaus zweifelhaft. Man darf nicht vergeſ⸗ ſen, daß auch Dänemark und Norwegen mit tihrer beſten Mannſchaft die Spiele gegen Deutſchland ver⸗ loren. Gegen die deutſche Nationalelf in ihrer gegenwärtigen Form iſt eben nicht leicht aufzu⸗ kommen. Die Schweden hatten dabei bei ihren jungen Leu⸗ ten einige ausgezeichnete Techniker. Es ſind vor allem die Leute auf dem rechten Flügel, der Mittel⸗ ſtürmer und der linke Läufer zu nennen. Die Ver⸗ teidigung ſtand meiſt dermaßen unter Druck, daß Ein⸗ zelleiſtungen nicht zu erkennen waren. Eine lobende Erwähnung verdient jedoch der Tormann, der ſich bei Serien⸗ und Scharfſchüſſen glänzend hielt. Eine Anerkennung darf man auch dem deutſch⸗ böhmiſchen Schiedsrichter Pfitzner zollen, der im ganzen Spiel nicht einen Fehler machte. Freiburgs erste Niederlage in Sandhofen Gau XIV Baden SpVg Sandhofen— Freiburger FC 411 SV Waldhof— F Kehl.1 Phönix Karlsruhe— 1. Fc Pforzheim:1 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte FCE Freiburg 8 5 2 1 19:11 12¹⁴ Phönix Karlsruhe 9 4 3 2 16:9 11:7 SWV Waldhof g 5 5— 1 21:5 10.2 1. FC Pforzheim 7 4 2 1 15.7 104 Bf Mannheim. 7 5— 2 15·11 10¹⁴ VfB Mühlburg 8 4— 4 17:14:8 Vfs Neckaran 6 2 1 3.9 11 SpVg Sandhofen 7 1 2 4.14:10 Germania Brötzingen?— 2 5:23 212 F!(T 7.25.14 Gau XV Mürttemberg Stuttgarter Kickers— Sportfr. Eßlietgen:3 Stuttgarter SC— VfB Stuttgart 213 1. S Ulm— VfR Schwenningen 510 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 8 5 1 2 34:14 11:5 Union Böckingen 7 4 1 2 13.10 955 SSW Ulm 8 4 1 3 1613.7 iB Stuttgart 5 3 1 1 105 7 SC Stuttgart 6 8 1 2.7 7·5 Sportfr. Stuttgort 7 3 1 3 815 727 BfR Schwenningen 6 2— 4 11:16:8 Ulmer FV 94 6 2— 4 914.8 FV. Zuffenhauſen 6— 4 2 813:8 Spfreunde Eßlingen 7 5 2 4.12.10 Gau XVI Bayern 1860 München— BfB Ingolſtadt:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1. JC Nürnbera 8 7 1— 16:4 15:1 Jahn Regensburg 8 4 2 2 16:18 1076 München 1860 10 3 4 3 16˙13 10:10 Spa Fürth 8 4 2 2 14.13 10.6 Schweinfurt 05 7 4 1 2 9¹⁵ Be Augsburg 9 3 3 3 1102 9˙9 Bayern München 8 3 1 4 13.10.9 Wacker München 10 2 2 6 14:20•14 Schwaben Augsburo 8 1 4 3 92¹⁴ 6˙10 VfB Ringſee 10 1 2 7 5˙20 416 Sandͤhofens feine Leiſtung SpVg Sandhoſen Freiburger Fc:1(:1) Die mehrſeitigen Hemmungen der Gaurunden, die weſentliche Unterſchiede in der Spielzahl wie auch in der Abwicklung von Heim cielen mit ſich brachten, haben die eigentlichen Bewerber ſo durcheinanderplaciert, daß die Klärung des Kräfteverhältniſſes in der oberen Ta⸗ bellenhälfte noch geraume Zeit auf ſich warten laſſen wird. De rerſte Beſuch der Freiburger in Mannheim fiel daher im die richtige Zeit, mit der die natürliche Neugierde ver⸗ bunden war. ob, oder in welchem Ausmaß es dem Spitzen⸗ halten gelingen werde, das erſte der rheiniſchen Hinder⸗ niſſe zu überwinden. Das Sandhöfer Feld, das auch den ſtärkſten Vereinen im vergangenen Johr viel zu ſchaffen machte, ſah daher die ſtattliche Zabl von etwa 2500 Zu⸗ ſchauern verſammelt, unter denen nicht wenige waren, die mit einem weiteren Puurktverluſt der Münſterſtädtler rechneten. Das Spiel beſtritten folgende Formationen: Freiburg: Müller; Zeltner, Kaſſel; Büchner, Lehmonn, Pfaff; Roſer, Flöhl, Möller, Haas, Koßmann. Sandhofen: Rohrmann; Michel, Metz; Müller, Schenkel, Wehe; Fluder, Fenzel, Becker, Krukowſki, Liebchen. Eine gewiſſe Verpflichtung der Freiburger von der letz⸗ ten Niederlage der Abſtiegskämpfe her läßt neben den anderen Gründen einen ganz beſonderen Einſatz auch von ihrer Seite erwarten. Das Spiel beginnt auch ohne lan⸗ ges Fackeln ſofort in temperamentvoller Weiſe, wobei Sandhofen in mächtigem Druck kritiſche Momente heraus⸗ holt und Müller einen ſcharfen flochen Schuß zu meiſtern hat. Auf der anderen Seite geht ein Kernſchuß Koßmanns hart neben den Pfoſten. Freiburg kommt nur zu periodi⸗ ſchen Vorſtößen, während Sandhofen wohl äußerſt eifrig, uber vorne doch zu blind und ſyſtemlos arbeitet, ſo daß die Gäſtetordeckung alles abſtoppen kann. Ganz unverhofft kommt Freiburg durch den Halblinken Hoas zu dem ſchon von der Deckung aus vermeidbaren Führungstreffer und der anfängliche Elan iſt weſentlich gedämpfter. Als Becker auf Vorlage Krukowſkis entſchloſſen und ſchorf ſchon kurz dorauf den Ausgleich holt, ſteigt erneuter Druck Sandhofens, doch eine ungewohnte Unſicherheit in Deckung und Hintermannſchaft hemmt das Ganze in be⸗ denklicher Weiſe; dazu ein unverſtändlich hohes Spiel. Rohrmann lenkt einen ſchwierigen Ball gerade noch ab. Donn aber hat Fluder Müller allein gegenüber eine klare Chance, die er auch zum Fühcungstreſfer umſetzt. Pauſe 221. Der durchaus offene Stand der Angelegenheit läßt auch nicht entfernt den Ausgang in der zweften Hälfte ahnen, zumal in erſter Linie abgewartet werden muß, ob die ſonſt ſo ſtabile Läuferreihe und Hintermannſchaft Sandhofens die alte Leiſtungshöhe erreicht. Nach ziemlich planloſem Hin und Her findet ein famoſer Kopfball Müllers ſein Ziel nicht. Das Spiel iſt weit verteilter als in der erſten Hälfte, da keine Mannſchaft den Spielgang konſeguent zu diktieren vermag. Zwei prächtige Fernbälle Freiburgs holt Rohr⸗ mann imponierend ſicher vor der Latte herunter, wie er überhaupt dem nun doch mitunter ſtärker drängenden Frei⸗ burg gegenüber den letzten, entſcheidenden Halt abgibt. Eine weite Vorgabe Schenkels nimmt Becker gutſtehend auf, hebt aber das Leder im Lauf über den Kaſten, doch kurz darauf erfaßt er die Lage ſicherer und knallt unter Herausgehen von Müller raſant 31. Damit iſt der erſte Sieg Sandhofens wie die erſte Niederlage der Breisgauer perfekt, Becker verpaßt aber daun die zweite große Ge⸗ legenheit für Sandhofen, da Müller wieder einmal weit vor dem ungedeckten Tor ſteht; er verſpielt den Ball. Kurz vor Schluß gibt der bedrängte Flurer an Becker, der 9 flach und gut plaziert 411 ſtellt. Nach einer famoſen Parade Rohrmanns Schlußpfiff. Schlußergebnis:1(211). Für die Freiburger Manuſchaft kann man, ohne ihr zu nahe treten zu wollen, feſtſtellen, daß ſie nach der bis⸗ her ſo erfolgreich abgewickelten Serie enttäuſchte. Nicht wegen dem nackten Ergebnis, dos, an der rein ſpieleriſchen Leiſtung gemeſſen, reichlich hoch ausfiel, als vielmehr in dem mitunter glatten Verſagen der Hintermannſchaft nebſt Deckung, vor allem aber wegen der poſitiv ſchwachen Lei⸗ ſtung des Sturms, dem man beſondere Erwartungen ent⸗ gegenbrachte. Weder Roſer noch Möller, ouf den man be⸗ ſonders geſpannt war, kamen zum eigentlichen Erſolg, wie auch Flöhl und Koßmann in keiner Weiſe beſonders auf⸗ fielen. Mit dem Schußvermögen war es idesmal ſchwach beſtellt, und was aufs Tor der Sandhöfer kam, waren über⸗ wiegend hohe Bälle, die man auch dann nicht taktiſcherweiſe änderte, nachdem man doch ſah, daß der Torwart beſonders dieſer Art von Schüſſen gegenüber eine außerbedentliche Sicherheit on den Tag legte. Stand in der erſten Hälfte die Verteidigung noch wie ein Bollwerk, ſo lockerte ſie ſich einſchlteßlich Müller in der Fortſetzung doch bedenklich, und befonders fiel auf, daß beim Hreausgehen des Hüters niemand zwiſchen die Pſoſten wechſelte. Das Zuſammen⸗ treffen bei dieſem Spiel zeigte einmal wieder eklatant, daß Technik allein den Sieg nicht zu zwingen vermag, denn in der Ballbehondlung, der Ballführung wie an flüſſigerem und genauerem Zuſpiel waren die Gäſte den Heimiſchen entſchieden überlegen. Die zahlreichen Heim⸗ ſpiele haben Freiburg offenbar verwöhnt. Bei Sandhofen klappte zwor auch nicht alles ſo, wie es das unerwartete Reſultat vermuten läßt. Aber ganz gleich: vier Tore gegen Freiburg wollen geſchoſſen ſein, und ſo kann man auch ruhig weiter folgern, daß Sand⸗ hofen nur unter der Belaſtung ſeiner zahlreichen Fahrten, die Neuformation noch nicht ſo zur Geltung zu bringen vermochte. Jedenfalls iſt der Sturm aktiver und ſicherer im Schuß als früher, wobei man Becker beſonderß er⸗ wähnen kann. Auch Liebchen präſentiert einen zu großem Einſatz bereiten Stürmer, der ſich die nötige Routine noch aneignen muß. Haarſträubend placierte ſich allerdings Flu⸗ der am rechten Flügel, der dem linken Freiburger Ver⸗ teidiger die Arbeit beguem machte. Ein beſſeres Platz⸗ halten hätte die Abwehr weit mehr auseinandergezogen und dem Innenſturm mehr Luft gegeben. Als ſich der Spieler einmal wirklich freiſtellte, da kloppte es auch prompt. Die Deckung und Abwehr allerdings kam diesmol bei Sandhofen mitunter ins Schwanken und in Verwir⸗ rung, aber ganz gut— beſonders mit dem Fortgang des Spiels— paßte ſich Metz als linker Verteidiger an Stelle des verletzten Streib an. Einen wirklich guten Griff tat Sondhofen mit ſeinem Torwart Rohrmann, der der einzige war, der die Leiſtunglinie von Müller erreichte. Trotz großer Ruhe und Aufmerkſamkeit zeichnet den er⸗ ſteren eine unverkennbare innere Teilnahme und lücken⸗ loſes Mitgehen im Spiel aus. Dieſer Spieler hat eine Zukunft. Jedenfalls kann Sandhofen mit geſteigertem Selbſtvertrauen den weiteren Kampfen entgegenſehen. Hirſch⸗Cannſtatt konnte ols Spielleiter durchaus befrie⸗ digen. A. M. 8. Seite Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 22. November 1937 Waldhof ſiegt überlegen SV Waldhof— F Kehl:1 Man muß es dem Kehler FV eſchon laſſen, daß er, auch ohne die geringſten Gewinnausſichten in dieſem Spiel auf des Meiſters Gelände zu haben, mit einer ſehr eif⸗ rigen Spielweiſe aufwartete, die den Gäſten das Zeugnis ausſtellt, daß ſie nicht nur beſtrebt ſind, zu lernen und ihr Können zu formen, ſondern daß ſie auch Wert darauf legen, durch Fleiß und reſtloſen Einſatz ein gutes Ab⸗ ſchneöden zu erlangen. Dauk dieſer Eigenſchaften zwang man auch die blau⸗ ſchwarze Garde immerhin, ohne Siffling, der, ſo hoffte man draußen auf dem Waldhof, gegen Schweden wieder „einige“ Tore ſchießen ſollte(und ſchoßl), periodenweiſe ihr ganzes Können aufzubieten, wollte ſie dominierend blei⸗ ben und das Feuerwerk überlegener Technik ſprühen laſ⸗ ſen. Die erſten Minuten gehörten ſogar faſt ganz den Gäſten, die mit einem weitmaſchigen Spiel aufwarteten und derart gefährlich im Waldhofſtrafraum wurden, daß einmal die Latte bei einem Schuß von Roß retten mußte. Doch gar bald wendete ſich das Blatt; die Kombinations⸗ maſchine der Waldhöfer geriet ins Laufen und als erſt Torwart Seminali einen Pfundsſchuß von Schneider ge⸗ halten hatte, bam er nicht mehr aus der Arbeit heraus. Nach fabelhafter Bedienung durch Schneider kam Her⸗ bold zu einem Bombenſchuß, doch der Kehler Hüter war auf der Höhe und rettete. Aber in der 18. Minute rauſchte es doch in ſeinem Kaſten. In einem längeren Gedränge kam nach einem wiederholt mißglückten Abwehren Biel⸗ meier an den Ball, den er aller Ruhe„aufarbeitete“ und dann mit einem unheimlichen Schuß zum:0 umſetzte. Kehl ließ ſich aber durch dieſen Erfolg des Gegners keineswegs den Schneid abkaufen, ſondern ging in unerhörtem Ener⸗ gieaufwand immer wieder zum Angriff über. In der 30. Minute ſah es denn auch faſt nach dem Ausgleich aus, als Kopp einen großartigen Schuß von der Strafroum⸗ grenze auf den Kaſten ſagte, den Torwart Drayß gerade noch im Follen„wegſcherren“ konnte. Kurz vor der Pauſe ſchoß Bielmeier nach ſauberem Sologang unhaltbar das 2. Tor, das die Gangart des Spieles ſchärfer werden ließ, da Kehl ſeine Anſtrengungen noch verdoppelte. Eine Minute nach Wiederbeginn kam Kehl zu ſeinem Gegentreffer. Man war hart an der Strafraumgrenze bei der Abwehr etwas mit der Sohle eingeſtiegen, ſo daß es einen Strafball gab, der nach Abgabe durch den Halbrech⸗ ten Kießer verwandelt wurde. In der 58. Minute war es dann wieder Bielmeier, der das 3. Tor für den Meiſter ſchoß, das manchen Waldhofanhänger wieder freier atmen ließ. Mitunter ſchien es, als ſollte über den tapferen Ney⸗ ling doch noch das Verhängnis einer höheren Niederkage hereinbrechen, ſo zwingend kam oft Waldhof durch. Aber wiederholt wurde reichlich mit dem Schuß gezögert und dann fuhr immer wieder ein Kehler Bein dem Waldhof in die Parade. Immer wieder rafften ſich die Gäſte auf und kämpften mit zuſammengebiſſenen Zähnen um eine Verbeſſerung des Reſultates. Im Sturm ſtanden die Außen und der Mittelſtürmer ſtets auf der Lauer und beſchäftigten oftmals ganz geſöhrlich die aufgelockerte Waldhöſer Deckung, die auf den„ſtürmenden“ Heermann verzichten mußte, der in den letzten Minuten im Straf⸗ raum genommen wurde, was zu einem berechtigten Elf⸗ meter führte, den Schneider wuchtig zum 4. Treffer ein⸗ knallte. Die Mannſchaften beſtritten das Spie? in folgender Auf⸗ ſtellung: Waldhof: Drayß; Maier, Siegel; Leupold, Heermann, Gries; Herbold, Bielmeier, Schneider, Pennig, Weidinger. Kehl: Seminati 1; Seminati 2, Seminati 3; Baumert, Frieß, Koffer; Haſenfuß, Kießer, Kopp, Roß, Schlenz. Waldhof hat ein ſauberes und zeitweilig auch planmäßi⸗ ges Spiel geboten, an dem jeder ſeine Freude haben konnte. Der Sturm kombinierte auch ohne den Nationalmittelſtür⸗ mer Siffling beinahe wie in ſeinen beſten Tagen. Schneider arbeitete in der Mitte ſehr geſchickt und arbeitsſam; Peunig war ein wendiger und routinierter Verbinder und die Außen Herbold und Weidinger liefen und flankten aus⸗ gezeichnet. So blieb ſchließlich Bielmeier lange Zeit allein das„Sandkorn“ im Räderwerk der Kombination, da er manchen Ball an den Gegner verlor, den er früher mit größter Sicherheit an den Mann gebracht hat. Seine Tref⸗ fer, die ja den Sieg bedeuteten, verſöhnten jedoch mit allem Pech. In der Läuferreihe ließen Heermann und Leupold ihr ausgezeichnetes Können ſpielen, gegen das Gries natür⸗ lich noch nicht voll beſtehen konnte. Maier und Siegel ver⸗ teidigten annehmbar; Drayß hatte nicht den beſten Tag, dafür aber manches Glück. Der hervorſtechendſte Mann des Kehler FV war wie⸗ der ohne Zweifel Torwart Seminati, der ſehr oft im Brenn⸗ punkt der Ereigniſſe ſtand und ſehr viel halten mußte. An⸗ ſonſten kämpfte die Mannſchaft in der alten Aufſtiegsauf⸗ ſtellung weit geſchloſſener und wuchtiger als am Vorſonntag gegen Neckarau. Die beiden Seminati in der Verteidigung ſchlugen wirkſam und weit ab und die Läufer kämpften unverdroſſen um jeden Ball. Der Sturm landete ſehr ſchöne Angriffe, die auch einer Waldhofdeckung Rätſel aufgaben. Roß, Kopp und Kießer gaben einige Koſtproben verblüffen⸗ der Schußgewalt, die bei einem noch weniger ſattelfeſten Hüter als Drayß beſtimmt zu Treffern geführt hätten. Schiedsrichter Buſſe⸗ Durlach leitete aufmerkſam und korrekt, doch wurde ihm ſein Amt ſehr erſchwert. Hgt- Viernheim führt ohne Spiel weiter Abteilung 1 FV 08 Hockenheim— Fc 08 Mannheim ausgef. Germ. Friedrichsfeld— Phönix Mannheim 520 Sc 03 Käfertal— Alemannia Ilvesheim 42 Olympia Neulußheim— SpVg 97 Mannheim ausgef. VfTuſt Feudenheim— FV 09 Weinheim 21 Vereine Spiele Amicitia Viernheim 9 Vf Tut eudenheim 10 FV Weinheim 10 Sc käterta 8 98 Seckenheim 9 Germ. Friedrichsfeld 9 Alemann chlvesheim 10 Heddesheim 80 Olympia Neulußheim 8 07 Mannheim 9 Phüntr Mannheim 9 03 Hockenheim 8 08 Mannheim 8 Ein feiner Sieg Sc Käfertal— Alemannig Ilvesheim:2 Das durch die unerwarteten Niederlagen in den letzten Wochen bedenklich ins Wanken geratene Selbſtvertrauen der Alemannia hat durch den Erfolg des Vorſonntoges wieder etwas Auftrieb erholten. Man gab daher die Par⸗ tie in Käſertal nicht ſchon im voraus verloren, ſondern ſetzte glle Kräfte ein, um mit entſprechendem Fußballglück dem Gegner vielleicht doch einen oder gar beide Punkte entreißen zu können. Dieſes Vorhaben allerdings blieb ein Wunſch, der bei der anerkannten Spielſtärke des Gaſt⸗ gebers auf eigenem Gelände nicht in Erſüllung ging. Käfertal eröffnete das Treffen mit einer Reihe ſehr ge⸗ fährlicher Angriffe, und noch ehe die Gäſtehintermannſchaft recht im Bilde war, ſaß ſchon durch Hering der erſte Treffer im Kaſten. Obwohl Käfertal auch in der Folge durch gutes Felsſpieb dominierte, mußte es doch in der 20. Minute ganz überraſchend durch den Gäſtelinksaußen einen Gegentreffer hinnehmen. Später konnte Ilvesheim periodenweiſe drän⸗ gen, kam aber bis zur Pauſe ebenſowenig zu einem wei⸗ teren Erfolg wie der ſpäter wieder aufkommende Gaſtgeber. gew unentſch verl. Tore 1 3110 21:21 24.15 25:19 22.17 20.14 18:53 14:16 17:17 15˙19 8¹2¹ 11˙21 13:26 Punkte de ted be d e D e 1— 2 U e d de do do S e e e . Nach Wiederanſpiel kämpfte man auf beiden Seiten mit erhöhtem Einſatz. Schon in den erſten Minuten gab es ganz dicke Luft vor dem Ilvesheimer Tor und die Gäſte konnten von Glück ſagen, daß ein Kopfball von Lacher nur an die Latte ging. Aber auch Oly im Tore Käfertals hatte in der Folge über Arbeitsmangel nicht zu klagen, und ein Führungstreffer Ilvesheims lag durchaus im Bereich der Möglichkeit. Als dann aber der Gaſtgeber innerhalb kur⸗ zer Zeit durch Rube und Lacher zwei weitere Treffer vor⸗ legen konnte, war das Spiel zwar entſchieden, aber der Kampf ging mit vollem Einſatz weiter. Bis zum Spielende konnte Käfertal durch Rube noch einen weiteren Treffer vorlegen, der aber von Schwarz wieder aufgeholt wurde. Der Spe Käfertal hat in dieſer Verbandsrunde auf eigenem Gelände noch kein Spiel verloren und wollte ſelbſtgerſtändlich auch diesmal keine Ausnahme zulaſſen. Der Angriff iſt immer noch eine techniſch gut gerüſtete Und auch ſchußkräftige Reihe. Auch die Läuferreihe, mit dem tüchtigen Mittelläuſer Kiltan wußte ſehr gut zu ge⸗ fallen. Rutz und Rihm in der Verteidigung ſchlugen cher ab und auch Torwart Oly erledigte ſeine Arbeit zufrieden⸗ ſtellend. Die Alemannia Ilvesheim hat ſich mit größtem Ein⸗ ſatz zur Wehr geſetzt und eine durchaus gefällige Partie geliefert. Der Sturm, früher ein Glanzſtlick, heute aber das Sorgenkind der Manuſchaft, ließ es au der Beharr⸗ lichkeit der Angrifſe nicht fehlen, hatte aber gegen die ute Deckung des Gegners einen ſehr ſchweren Stand. Selten fleißig war auch die geſamte Läuferreihe, die in Kraft ihre beſte Stütze hatte. Als ſchlagfertig ung ſtabil erwies ſich zuch die Tordeckung. Lohnert und Hennes⸗ tal ſtanden lange ihren Mann, und auch Schmidt im Tor wax kein ſchlechter Hüter. Das Spiel ſtand unter der Leitung von Schiedsrichter Gaa⸗Plankſtadt. Schneidige Partie am Feudenheimer Neckarplatt Feudenheim— Weinheim:1 Die Weinheimer hatten bislang in Mannheim nur beim F os Mannheim ihre Karte abgegeben, weshalb man mit Recht geſpannt war, mit welchem Erfolg die tapferen Leute aus der Zweiburgenſtadt gegen eine ſtärkere Mannheimer Mannſchaft beſtehen würden. Da es in dieſem Treffen ohnedies um die Erhaltung des Spftzenanſchluſſes aing und Feudenheim obendrein ein Intereſſe hatte, die Niederlage des Vorſonntags gegen Heddesheim wieder wettzumachen, ſo war für Großkampfſtimmung in des Wortes wahrſtem Sinne beſteus geſorgt. Etwa 800 Zuſchauer boten zwar einen beſcheidenen Rahmen, aber der Stimmenaufwand dieſer Fußballbegei⸗ ſterten war groß genug, um die beiden Mannſchaften zum dersfield Town 011, äußerſten Einſatz anzufeuern. In einem von A bis 3 tempoerfüllten. Kampfe führten beide Mannſchaften eine ſcharfe Klinge, und als markanteſtes Merkmal des Ganzen war der wieder einmal erwachte Feudenheimer Schneid zu regiſtrieren, der nun wohl lange genug auf Urlaub war. Die Feudenheimer Elf hatte einen ihrer beſten Tage erwiſcht, und über ollem ſtand zweifellos das ausgezeich⸗ nete Spiel des Mittelläufers Ueberrhein 3, das einem wahren Brillantfeuerwerk glich. Um ihn vorteilhaft grup⸗ piert die in glänzender Spielloune befindlichen Außen⸗ ſtürmer Uhrig und Eckard, die ihr redliches Teil zu den Feudenheimer Torerfolgen beitrugen. Pflock hatte das Pech, einen Elfmeter zu vergeben, er fand aber Troſt in vorherigem Auslaſſen der gleichen Chance ſeitens von Knapp(Weinheim). der übrigens mit Abſtand die weſent⸗ lichſte Stürmerkraft der Weinheimer war. Souſt konnte man noch beiderſeits eine aufopfernde Tätigkeit der Läu⸗ ferreihe feſtſtellen und nicht zuletzt gipfelte das Spiel in der Arbeit der Torhüter, wobei namentlich der Feuden⸗ heimer Krämer in die Form ſeines Lebens kam. Die Tore für Feudenheim erzielten Eckard und Back, während Vollmer den Ehrentreffer der Wein⸗ heimer markierte. Eine bittere Niederlage Friedrichsfeld— Phönix Mannheim 30(:0) Mit einem Bombenſieg wartete am Sonntag Friedrichs⸗ feld gegen den Mannheimer Phönix auf. Mit:5 blieben die Mannheimer im Hintertreffen, einem Reſultat, das zwar in ſeiner Höhe etwas zu hoch ausgeſallen iſt, das aber ſchlagend zeigt wo es augenblicklich bei den Phönir⸗ leuten hapert. Friedrichsfeld fand ſich überraſchend gut zuſammen und lieſerte ein Spiel, das den Sieg durchaus gerechtfertigt erſcheinen läßt, wenn auch zu berückſichtigen iſt, daß zwei Tore erſt fielen, als der Phöntrtorwart ver⸗ letzt ausſcheiden mußte. Sehr aut war Moos(Karls⸗ ruhe) als Schiedsrichter, dem ſich die Mannſchaften wie folgt ſtellten: Friedrichsfeld: Hollerbach; Heil, Ehret; Zipp Rockſitz, Baumgärtner; Jung. Mary. Bechtold. Riedel, Graf. Phönix: Damminger; Kaiſer, Neck: Oexle, Wühler, Löſch; Seel. Schüßler, Burggraf, Baer. Heinz. Friedrichsfeld ging bereits nach wenigen Minuten durch Bechtold in Führung und kurz vor der Pauſe erhöhte Mray nach prächtiger Einzelleiſtung durch placierten 20⸗ Meter⸗Schuß auf:0. Nach Wiederbeginn nützte Graf eine Unentſchloſſenheit der gegneriſchen Hintermannſchaft zum 3. Tore aus und in den letzten Minuten war es wiederum Bechtold, der den 4. und 5. Treffer(Elfmeter) erzielte, womit der Endſtand erreicht war. 8 Phönix konnte nur wenig gefährlich werden, erſt als die Elf nur noch 10 Spieler auf dem Felde hatte, konte ſie ſich überraſchend beſſer zur Geltung bringen, ohne aller⸗ dings zum Ehrentor zu kommen. Friedrichsfeld hatte in Rockſitz als Mittelläuſer und Mary im Sturm die treibenden Kräfte. Auch das Schluß⸗ dreieck ſchlua ſich ſehr gut. Ein ſchwacher Punkt war dies⸗ mal nicht zu entdecken. Britiſcher Fuſtball In der erſten engliſchen Liga blieb weiterhin Brentſord Tabellenführer, während in der zweiten Liga die beiden Spitzenvereine geſchlagen wurden. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Birmingham— Wolverhampton Wan⸗ derers:0, Charlton Athletie— Arfſenal:3, Chelſea gegen Mancheſter City:2, Grimsby Town— Brentford 011, Leeds United— Bolton Wanderers 111, Liverpool— Hus⸗ Middlesbrough— Leiceſter City:2, Portsmouth— Derby County:0, Preſton Northend gegen Blackpool:0, Stoke City— Sunderland:0, Weſtbromwich Albion— Everton 311. 2. Liga: Barusley— Swanſea Town:0, Burnley gegen Southampton:0, Bury— Blackburn Rovers:1, Coventry City— Sheffield Wednesday:1, Luton Town— Cheſter⸗ field:1, Mancheſter United— Aſton Villa:1, Neweaſtle United— Plymbuth Argyle:1, Nottingham Foreſt— Ful⸗ ham:1, Sheffield United— Bradford:1, Stockport Cpunty gegen Norwich City:1, Tottenham Hotſpurs— Weſtham United 20. Schottland: Arbroath— Kilmarnock:1, Ayr United gegen Celtic:1, Clyde Queens Park:0, Falkirk— Hiber⸗ nians:0, Hamilton Academicals— Aberdeen:1, Hearths gegen Queen of the South:0, Motherwell— Partick Thiſtle :1, Rangers— Morton:1, St. Johnſtone— St. Mirren 370, Third Lanark— Dundee 418. Zwei Eisſvortverauſtaltungen finden in München, am 24. und 25. November(Kö), ſtatt. Im Eiskunſtlaufen werden Welimeiſter Felix Kaſpar und die Geſchwiſter Erich und Ilſe Pauſin on den Start gehen. Die badiſche Handball-Gauliga VfR Maunheim— TS Oftersheim 10:4 SB Waldhof— TV Hockenheim kampflos f. W. TV Seckenheim— TV 62 Weinheim 10:10 TS Nußloch— Tgde Ketſch ausgefallen Freiburger FC— TV Rot 10:3 VfR— TS Oftersheim 10:4(:3) achdem die Raſenſpieler am vergangenen Sonntag die beiden Verteidiger geſperrt bekommen hatten, war man auf das Zuſammentreffen der Mannſchaft mit dem TSV Oftersheim etwas geſpannt. Nun, die Platzherren löſten die Aufgabe der Erſatzgeſtellung günſtig und ſtellten Lan⸗ gel und Maier zurück, Heck, Morgen und Gehrig ſtanden in der Läuferreihe, während Walz auf dem rechten Außen⸗ ſtürmerpoſten eingeſetzt wurde. Die Hintermannſchaft ſchlug ſich in dieſer Aufſtellung ſehr gut, wenn auch nicht die Leiſtungen des Vorſonntags gezeigt wurden. So mußte Schneider unbedingt 2 Treffer verhüten; auch Geh⸗ rig machte im Aufbau einige Fehler, während man mit den anderen Mannen reſtlos zufrieden ſein konnte. Mor⸗ gen löſte ſeine Aufgabe, Büttner zu decken, hervorragend, ſollte aber unbedingt etwas ruhiger ſpielen. Im Sturm war Lades der überragende Mann und zeigte ein Spiel, wie man es in den Reihen des VfR ſchon lange nicht mehr geſehen hat. Es iſt verblüffend, wie raſch ſich dieſer Stür⸗ mer eingeſpielt hat. Von ſeinen Kameraden im Angriff dienen Fiſcher und Brandmeier die nächſtbeſte Note, wo⸗ bei aber Walz und Brenk nicht zurückgeſetzt werden ſollen. Der Gaſt aus Oftersheim ſtellte eine ſtabile Mannſchaft, die ſchnell und eifrig ſpielte, ſich aber leider zu ſehr ein⸗ ſetzte und dadurch dem Spiel zu einer außerordentlich rauhen Gangart verhalf. Es iſt ſchade, daß dieſe Mann⸗ ſchafteſich eine ſolche Spielweiſe angewöhnt hat; man muß dabei allerdings anerkennen, daß ſich die Leute meiſt ſelbſt dabei einſetzen, aber doch vergeſſen, daß Handball kein Rugby iſt. Fürſtenberger im Tor hielt brav. Von den Vorderleuten war Wagner der Beſſere, in der Läuferreihe fiel der Rotſchopf Schweizer auf, der unermüdlich ſchuftete. doch fehlt es ihm im Feld an der nötigen Beweglichkeit. Waibel auf Linksaußen konnte neben dem Genannten und Auer noch am beſten gefallen. Unnötig war die Entgleiſung gegenüber dem Unparteiiſchen, Buff(Weinheim), dem man nur den Vorwurf machen kann, daß er nicht den Mut auf⸗ bringen konnte, zur 13⸗Meter⸗Marke zu deuten. TV Seckenheim— TV Weinheim 10:10(:4) Auf der Fahrt nach dem Sportplatz des TW Seckenheim am Neckarvorland erinnerten wir uns des letzten Zu⸗ ſammentreffens dieſer beiden Mannſchaften, wobei die Bergſträßler ſich nur durch einen Sieg die erſte Klaſſe er⸗ halten konnten und erhielten. Diesmal ging es um die Punkte in der neuen Spielzeit, und die Platzherren waren ernſthafter gewillt wie ſeinerzeit, dieſe für ſich zu holen. Man war auch geneigt, mit einem klaren Sieg der Platz⸗ elf zu rechnen, hatte dieſe doch in ihren letzten Spielen Gutes geleiſtet, wobei der knapve Ausgana gegen Edingen in einem Privatſpiel zu Bedenken Anlaß gegeben hatte. Auf der anderen Seite hatten die Weinheimer gegen den Meiſter ſehr gut geſpielt, waren allerdings zuvor gegen Oftersheim kläglich geſcheitert. In dieſem Spiel entwickelte ſich der Gaſt von der Berg⸗ ſtraße nach der angenehmen Seite. Beſonders der Angriff zeigte ein gefälliges Zuſammenſpiel, gutes Fangvermögen und wohlplacierte Würfe. Auch die Nachwuchsſpieler zeigten eine Spielauffaſſung, die mitunter überraſchte. Die Deckung kann nicht ſo uneingeſchränkt gelobt werden, da ſte zu oft unkonſeguent deckte und auch der Schlußmann nicht den gewohnt ſicheren Eindruck hinterließ. Anerkannt muß aber der Kampfgeiſt der Elf werden, die in der erſten Hälfte bis:4 jeweils ein Tor Vorſprung geſchafft hatte, um dann doch dieſen Spielabſchnitt mit:5 an den Gegner gehen zu laſſen. Nach der Pauſe hatten die Platzherren gar ſchon auf 916 geſtellt, und doch ſchaffte die wackere Wein⸗ heimer Elf das Unentſchieden noch, wobei wir den Latten⸗ wurf des Gegners als verdientes Glück bezeichnen müſſen. Wir haben den Spielverlauf, dem Blank⸗ Karlsruhe vorſtand, oben ſchon kurz geſtreift, ſo daß wir uns darauf beſchränken köunen, zu ſagen, daß beide Mannſchaften ſich einen ſchnellen, offenen Kampf lieferten, der bei den Zu⸗ ſchauern vollen Beifall fand. FIC Freiburg— TV Rot 10:3(:0) Die FC⸗Handballer zeigten im Spiel gegen den Turn⸗ verein Rot eine vorbildliche Geſamtleiſtung. Sie ſpiel⸗ ten während des ganzen Verlaufs überlegen und konn⸗ ten damit dieſen hohen Sieg verdientermaßen für ſich einheimſen. In der erſten Halbzeit kamen die Frei⸗ burger gleich gut in das S hinein und die Roter Turner mußten in der Abw gute Leiſtungen zeigen um ſich der zahlreichen Angriffe erwehren zu können; doch waren ſie damit nicht immer erfolgreich. hſel die in kurzer Reihenfolge zu vier ſchüſſe und auch einige Lattenſch bis zur Pauſe noch ruhig um können. Nach der Pauſe ſtrengten ſich die Roter Turner mö htig an. Es gelang ihnen auch, durch ihren ungedeckten Hilb⸗ rechten ein Tor aufzuholen. Aber ſchon der nächſte Frei⸗ burger Angriff brachte das fünfte Tor ein. Die Turner laſſen zwar nicht nach, ſie drängen immer wieder und können auch ein zweites Tor erzielen. einige Jetzt kommen die Freiburger Rotjacken ganz groß in das Spiel. In kurzer Reihenfolge erhöhen ſie auf 819, Nur noch einmal kann Rot ein Tor erzielen und bis zum Schluß des ſehr guten Schiedsrichters Kiefer aus Triberg erzielten die Freiburger noch zwei weitere Tore, die damit den ſicheren Sieg, der von den zahl⸗ reichen Zuſchauern mit lebhaftam Beifall aufgenommen wurde, ſicherſtellten. — Kin jechmännischer Ausführun 5 Ki„Reparaturen und Kanten B iepper-Karle, o 7. 26, rel. 500 8236 Frauen-Handball BfR 2— Kurpfalz Neckarau:2 Poſt⸗SV— TV 46 Maunheim 12 MT— Pf Neckarau 511 Die Spiele der Bezirksklaſſe der Frauen konnten auch an dieſem Sonntag reſtlos durchgeführt werden. Zwar hätten faſt die Bodenverhältniſſe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber es ging gerade noch. Auf dem MTG⸗Platz waren die Vfs⸗Mädels faſt ein ebenbürtiger Geaner, der lange mit:0 führte, aber bis zur Pauſe hieß es doch:2 für die reifere Mannſchaft der MTG. Nach dem Wechſel verhalf dann noch die Torwächterin des Gaſtes die bis dahin ſehr aut geholten hatte, durch zwei vermeidbare Tore den Platzmädels zu einem etwas zu hoch ausgefallenen:1⸗Sieg. Im Frauen⸗Hondball ſpitzt ſich nun der Kampf wieder auf das Zuſammentreſfen MiG— BfR zu, der am kommenden Sonntag ſtattfindet. Spielleiter auf dem MTG⸗Platz war Ern ſt⸗IfR. Auf dem Poſtplatz waren die Bodenverhältniſſe ſehr mißlich. Da die Mädels auch keine Handballſchuhe au⸗ hatten, gab es ſehr viele unfreiwillige Bodenberührungen, auch gingen viele Bälle verloren, weil eben die Mädels weder einen guten Staud noch einen guten Start hatten. In der erſten Hälfte mühten ſich beide Parteien unter der Leitung von Kehl ⸗BfR vergebens damit. zu einem Tor⸗ erfolg zu kommen. Torlos wurden die Seiten gewechſelt. In der zweiten Hälfte kamen zunächſt die Gäſte zu einem Erfolg, den aber die Poſtler durch einen guten Kom⸗ binationsangriff, den die Holbrechte erfolgreich abſchloß, ausgleichen konnte. In der letzten Minute kam dann 46 doch noch zum Siegestreffer, der aus einem Freiwurf reſultierte Unter der Leitung des MrGlers Bertram empfin⸗ gen die VfR⸗Reſerven in der Kreisklaſſe den VfB Kur⸗ pfalz Neckarau. Kurpfalz ſtellte eine flinke Mannſchaft ins Feld, die zwar techniſch noch vieles lernen muß, aber doch einen beſſeren Eindruck hinterließ, als die Platz⸗ herrinnen, bei denen es in allen Reihen noch ſehr hoperte. Der deutſche Handball- Meiſter kommt nach Mannheim Am kommenden Sonntag handballſportliches Ereignis erſter Klaſſe. Der Deutſche Handbollmeiſter, MTA Leipzig, kommt zum S Wals⸗ hof und wird zu dem in Halle zugeſgaten Revanchekampf antreten. Wie man hört, wird Waldhof an dieſem Sonn⸗ tag durch Spengler verſtärkt ſein der zu dieſem Spiel von der Nordmark herkommen will. Wir erinnern uns gerne noch des heroiſchen Kampfes, den die Waldhöfer in Halle dem ſpäteren Deutſchen Meiſter lieferten und dürfen verſichert ſein, daß auch an dieſem Sonntag in Mannheim alle Handbollfreunde ein hochintereſſantes Spiel zu ſehen bekommen. ſteigt in Mannheim ein Wiesloch immer noch ohne Niederlage Abteilung 2 Wiesloch— 05 Heidelberg:1 Union Heidelberg— FVg Eppelheim 421 SpVg Eberbach— TS Plankſtadt:3 BfB Bad Mergentheim— Fc Kirchheim ausgef. Kickers Walldürn— S 98 Schwetzingen ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tor Punkte Wiesloch 22¹⁰ 181 TS Plankſtadt Sandhauſen Union Heidelberg Schwetzingen Walldürn Mergentheim Kirchheim Eberbach 3 e * SC o; Heidelberg Eppelheim 4 Union Heidelberg— JVg Eppelheim 41 ſich am Sonntag Die Einheimiſchen muß⸗ gegen Pforz⸗ S H A U Etter bee EUA e es be es C U ee re C „„„„„„3 Zum fälligen Punktekampf ſtanden obige Mannſchaften gegenüber. ten hierbei auf ihren im Winterhilfsſpiel heim verletzten Verteidiger Kohler verzichten, eine Umſtellung in der Hintermannſchaft wurde. wodurch notwendig Dann hat Eppelheim Glück, als ein Kopfball des Heidel⸗ berger Fauß von der Torkante aus ins Aus geht. Obwohl die Gäſte mehr Torgelegenheiten für ſich in Anſpruch neh⸗ men können, führt ein nectes Zuſammenſpiel des rechten einheimiſchen Torflügels durch Mittelſtürmer Kiechle zum Führungstreffer. Dann hot Eppelheim eine ſehr gute Ausgleichs möglichkeit, die jedoch nicht zum Ziele führt. Die Platzherren können zwar eine leichte Feldüberlegen⸗ heit herausſpielen, jedoch vermochte es eines zweiten Tores durch den Mittelläufer, der einen Freiſtoß direkt verwan⸗ delte und ſo für die Rotjacken einen Vorſprung zu verſchaf⸗ ſen wußte. Während Eppelheim durch Unentſchloſſenheit einige Gelegenheiten unausgenützt läßt und eine halbe Stunde lang ohne nennenswerte Ergebniſſe verläuft, fallen innerhalb 5 Minuten gegen Spielende zu drei Tore, davon zwei für Union und eines für die Gäſte. Beim Stande von 40 kam Eppelheim zum wohlverdien⸗ ten Ehrentreffer. Schiedsrichter Dietz⸗Durlach amtierte unauffällig und ſicher. SpVg Eberbach— TS Plaukſtadt:3(:1) Das ſchöne ſpätherbſtliche Wetter lockte eine große Zahl Sportbegeiſterter auf den Sportplatz, welche Zeugen dieſes Kampfes ſein wollten. Der Gäſteelf, welche in dieſer Verbandsſaiſon noch keine Nieder⸗ lage hinnehmen mußte, gelang es auch, auf dem ge⸗ fährlichen Gelände der Platzelf zwei weitere wert⸗ volle Punkte mit nach Hauſe zu nehmen. Obwohl die Platzherren mit drei Mann Erſatz antreten muß⸗ ten, darunter Torwart Schick, gelang es ihnen, bald nach Spielbeginn auf Flanke von rechtsaußen durch Kopfballtor von Heckmann in Führung zu gehen. Kurz danach konnten die Gäſte mit wunderbar pla⸗ ciertem Schuß von Müller ausgleichen. Nach der Pauſe ließen die Platzherren merklich nach, und die einheitlichen Angriffe des Sturmes waren nicht mehr ſo wie ſie vor der Pauſe zu ſehen waren. Dieſe Schwäche nützten die Gäſte aus und ſetzten ſich faſt die ganze zweite Spielzeit über in der gegneriſchen Spielhälfte feſt. Lange Zeit hielt die Deckungsreihe den immer wieder anrollenden Angriffen der Gäſte ſtand, und wiederholt mußte der Jungliga⸗Torhüter Dewald ſein Können unter Be⸗ weis ſtellen. Erſt gegen Schluß des Spieles, in der 85. Minute, konnten die Gäſte durch ihren Halblin⸗ ken Müller eine 211⸗Führung heraushloen, und wenige Minuten ſpäter konnte derſelbe Spieler den dritten Erfolg buchen. Zuſchauer etwa 300. Schiedsrichter Nagel⸗ Feudenheim leitet das Treffen einwandfrei. Wiesloch— Heidelberg:1 Heidelberg kam mit ſeiner Verſtärkung Mauz und Rößling aus Mannheim, und man war allge⸗ mein geſpannt, ob die Verſtärkung genügte, um Wiesloch auf eigenem Gelände zu beſiegen. Schon gleich das Anſpiel zeigte zwei gleichwertige Mann⸗ ſchaften und es konnten nur die beſten Techniker als Sieger aus dieſem Treffen hervorgehen. Das Anſpiel hat Wiesloch und kommt gleich gut durch. Nachdem zuerſt der rechte Flügel gut bedient wird, fällt beim Flankenwechſel zwei Minuten nach Beginn das erſte Tor. Heidelberg läßt ſich nicht entmutigen, Maid und Mauz im Sturm ſchaffen mit Moſer auf Rechtsaußen einige gefährliche Situationen vor dem Wieslocher Tor, die aber durch den Torwart Zuber und ſeine Verteidigung abgewehrt werden. Durch die lange Pauſe hat Wiesloch heute nicht das vorteilhafte Spielſyſtem, wodurch der 1 immer mehr ausgeglichener wird. Ein Hände im Heidelberger Strafraum bringt Wiesloch den zwei⸗ ten Erfolg. 5 5 Nach der Pauſe ſieht man Heidelberg in der erſten Zeit in ſehr guter Form. Die Mannſchaft hat ſich eingeſpielt und zeigt ſchöne Kombinationen, die er⸗ kennen laſſen, wie ſehr verſtärkt die Mannſchaft an⸗ getreten iſt. Beſonders Moſer bei 05 auf rechts kaun gefährliche Angriffe einleiten, die von der Wies⸗ locher Verteidigung oft nur mit großer Mühe un ſchädlich gemacht werden. Einmal gelingt es, bei einem ſchönen Durchſpiel der Gäſte Zuber im Wies⸗ locher Tor zu ſchlagen. Mauz ſchießt aus kurzer Entfernung das Ehrentor. f 3 Durch den Erfolg, der den Heidelbergern Sie“ gesausſichten bietet, beſinnt ſich Wiesloch auf die Ge? fährlichkeit der Situation. Der Gaſtgeber findet al⸗ mählich ſeine frühere Form wieder, erzielt verſchle? dene Eckbälle, die aber nichts einbringen. 20 Minn? ten vor Spielende entſcheidet Voll, der Mittelſti mer von Wiesloch, durch ein 5 . 7 Nover Montag, Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Seite“ Nummer 538 . Die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Vc 86— SpVg 84 Mannheim:10 Der Rückkampf endete bei beiden Mannſchaften. in einem faire en Treffen mit einem 1078⸗Sieg der Spo 9 84. es Ergebn entſprach aber nicht e Die Ergebuiſſe: Bantamgewicht:„Trutzel⸗Vſa gegen Slaſer⸗ tvereir 0 kampf verſucht Glaſer bei 5 jugend n r- und Hüftſchwünge, welche j e landen. Im Bodenkampf, welcher ben ht, kann derſelbe bei dem ſtarken ts anbringen. Nach dem Wechſel iſt ich Aufreißer und Ueber⸗ delt 8 12. Minute durch Ein⸗ Glaſer überlegen, r Punkte kürzer drücken der Br t Adam ⸗Sport⸗ berſeits bleiben im ide ſieht Adam 1 s kann Krauter einer gef zen Lage feſt⸗ kann Krauter trotz größter ares erreichen. Der Sieg von ⸗Sportver⸗ age ſicher, nlagekampf knapper ewicht: gegen Walter⸗ Angriff wird Walter sheber von Mäurer mit ch zu B gender S e erſten? te. Mittelgewicht: Eigen man Sportvereinigung. Keſtler iſt im jedoch bei der v nichts erre zu keinem 2 falls keine A Arbeit, Halbſchwergewicht: Wal z⸗ VfK gegen Hammer; Sportvereinigung. B ürmiſchem Standkampf bringt ſeinen Gegner durch ſeitlichen Ueberwurf auf beide rn, was der Kampfrichter jedoch nicht beachtet. Durch Aufreißer ſichert ſich Walz mehrere Wertungen, ohne jedoch u vorſichtig gewordenen Hammer weiter ernſtlich gefähr⸗ zu können. Hoher Punktſieger Walz. Schwergewicht: Rudolf ⸗ Bf 86 iſt ohne Gegner, er kthält kampflos die Punkte. Deutſchlands Boxer gegen Finnland Auf einer vorbereitenden Sitzung im Hinblick auf den om 3. Dezember in der Stettiner Meſſehalle ſtottfindenden Länderkampf der Amateurboxer von Deutſchland und Finnland gab Reichsfachamtsleiter Miniſteriolrat Dr. Metzner die deutſche Mannſchaft für den 48. Länder⸗ kampf des deutſchen Amateurboxſports wie folgt bekannt: Fliegengewicht: Faiſer(Gladbeck) Bantamgewicht: Wilke[Hannover) Federgewicht: Miner(Bresl 0 ä f 0 Keſtler⸗ 1 egen, kann igung von Eigenmann 0 dem Wech kann auch Eigenmann il kommen, der Standkampf bringt eben⸗ bherung, den Sieg erhält Keſtler für beſſere 2 lau) Leichtgewicht: Krage(Berlin) Weltergewicht: Fluß(Köln) Mittelgewicht: Murach(Schalke) Halbſchwergewicht: Pietſch(Leipzig) Schwergewicht: Runge(Wuppertal) Als Rahmen wird eine Begegnung zwiſchen dem bran⸗ denburgiſchen Meiſter Bru ß(Berlin! und dem talentierten Hamburger Prie ß ausgetrogen. Der Sieger dieſes Aus⸗ ſcheidungstrefſens wird in einem der nächſten Kämpfe gegen Irland oder England eingeſetzt. In der Frage des Mugrichters einigte man ſich auf den Hamburger Schmidt, dem je ein deutſcher und finniſcher Punktrichter ſowie der Pole Bielewiez zur Seite ſtehen. Der Polen ſollte ur⸗ sprünglich als Ringrichter amtieren. Tagdesdeulſchen Ruderſports 1938 Der Reichsſportführer hat jetzt den 10. April, das iſt der Sonntag vor Oſtern, als Opfertag des deutſchen Ruder⸗ Ports für das Winterhilfswerk beſtimmt. An dieſem Tage 0 gleichzeitig das gemeinſame Anrudern aller deutſchen derer. 2 Inkernationaler Reitturnier⸗Kalender hat nunmehr gen Terminkalender für die offiziell anerkannten inter⸗ golſonalen Reitturniere bekanntgegeben. Von den 18 Der Internationale Reitſport⸗Verband Vexanſtaltungen, unter denen ſich zum erſten Male auch ein Turnier in Bukareſt befindet und auch Nizza wieder erſcheint, ſind auch zwei für Deutſchland genehmigt, und zwar das Berliner Hallenturnier vom W. Januar bis 6. Februar, ſowie das Agchener Turnier vom 12 bis 21. Auguſt mit dem Preis des Führers. 5 Das internationale Turnierjahr wird ſich alſo wie folgt geſtalten: 28. Januar bis 6. Februar Berlin; 12. bis 20. März Genf; 12. bis 23. April Nizza; 26. April bis 4. Mai Rom; 7. bis 15. Mai Brüſſel; bis 24. Mai Prag;(Inter⸗ nationale Dreſſur der Feg.); 28. Mai bis 6. Juni War⸗ ſchau; 8. bis 16. Juni Bukareſt; 10. bis 25. Juni London; 2. 10. Juli Luzern; 14. bis 17. Juli Amſterdam; 22. bis 28. Juli Spaa; 2. bis 6. Auguſt Dublin; 12. bis 21. Auguſt Aachen(Pre des Führers]; 27. Auguſt bis 4. September Riga; 17. bis 25. September Wien; Oktober Waſhington; November Neuyork. Dr. Eſik und Cartonnet in Antwerpen In dem neuen Hallenbad Antwerpens, das unter Lei⸗ tuna des belgiſchen Altinternationolen Maurice Blitz ſteht, findet am 27. und W. November eim großes Internatio⸗ nales Schwimmſeſt ſtatt. Durch die Teilnahme des un⸗ gariſchen Olympiaſiegers Ferene Cſik, der am Freitag zum Doktor promovierte, und des franzöſiſchen Rekord⸗ ſchwimmers Cartonnet erhält die Veranſtaltung eine be⸗ ſondere Note. Verdientes Anentſchieden Phönix Karlsruhe— 1. Fc Pforzheim 111(:1 Vor 5000 Zuſchauern entwickelte ſich im Wi ſoͤpark⸗ ſtadion beſonders in der erſten Hälfte ein ſehr ſchönes, ſchnelles und faires Spiel, das zwar im Zeichen pein⸗ licher Torſticherung ſtand, aber durch den neuen„Phöntx“⸗ Mittelläufer Butſcher(früher Jahn Regensburg) immer wieder prächtige Kampfbilder brachte. Die Karlsruher Abwehr war wieder in ausgezeichneter Spiellaune, und da auch der Durchreißer Fiſcher von Joram ſehr gut be⸗ wacht wurde, konnte ſich der Pforzheimer Angriff nicht recht in Aktion ſetzen. Neben Butſcher waren bei„Phö⸗ nix“ die Außenſtürmer Föry und Biehle die beſten Leute. Bei den Pforzheimern geſielen Stopper Neuweiler, rech⸗ ter Löufer Burkhardt und der gefährliche Mittelſtürmer Rau am beſten. Bereits nach zehn Minuten brachte Pforzheims Mit⸗ telſtürmer Rau nach einer zu ſchwachen Abwehr des Karlsruher Torhüters den Führungstreffer an. Im Gegenangriff erzielte Karlsruhe ein Handtor, das na⸗ türlich nicht gegeben wurde, aber gleich darauf hieß es durch den linken Läufer Joram:1. Nach dem Wechſel war Pforzheim woechl etwas beſſer, aber zu Torerſolgen kam es nicht mehr. 9 L Die Spiele in Stuttgarter Kickers— Sportfr. Eßlingen 623(:2) In einem leiſtungsſchwachen Spiel gewannen die Stuttgarter Kickers überlegen mit:3(:2) gegen die Eßlinger Sportfreunde. Die Leiſtungen des Siegers wurden nach der Pauſe allevdings beſſer, ſo daß noch ein klares Ergebnis herausſprang. In der erſten Hälfte waren die Gäſte im Feloſpiel gleichwertig, nach der Pauſe trug eine ſchwache Viertelſtunde 5 der Gäſte zum hohen Stege der Kickers bei. 4000 Zuſchauer, Schieds⸗ richter Reinhardt. Stuttgarter SC— BfB Stuttgart:3(:8) Württembergs Meiſter VfB Stuttgart erkämpfte als Gaſt beim Stuttgarter Sc vor 10 000 Zuſchauern einen knappen, aber verdienten:2⸗(:]⸗Sieg. Obwohl der BfB ohne die von Dresden her noch verletzten Koch, Kraft und Bökle ſpielen mußte, vollbrochte er die beſſere Geſamt⸗ leiſtung. In der zweiten Hälfte nahm das Treffen ſchär⸗ fere Formen on, ſo daß der Schiedsrichter zunächſt den VfB⸗Verteidiger Seibold und dann den Sportklub⸗Mittel⸗ läufer Frei vom Platz ſtellen mußte. 1. SSV Ulm VfR Schwenningen 50(:0) Die Ulmer Begegnung endete erwartungsgemäß mit einem recht deutlichen:0⸗(:0⸗]Sieg des 1. SS Ulm über den VfR Schwenningen. Die Schwenninger hatten in der erſten Halbzeit noch Glück, mit drei Toren davon⸗ d Eichenſchilo⸗Zwiſchenrunde Südweſt⸗Bayern:2(:2)— Niederſachſen⸗Baden:0(:0) Die am vorletzten Sonntag in Angriff genommene ö Zwiſchenrunde um den Eigenſchild der Hockeyfrauen wurde am Sonntag mit zwei Spielen fortgeſetzt und ermittelte in den Gauen Bayern und Niederſachſen die beiden letzten Lellnehmer an der Vorſchlußrunde. In Wiesbaden beſiegte ber Gau Bayern die Frauen des Gaues Süd we ſt mit 21(:1) Toren, während die Hockeyfrauen von Ba⸗ den nach einem jederzeit überlegenen Spiel unglücklich gehen Niederſachſen in Hannover:5(:0) unter⸗ lagen. In der Vorſchlußrunde, die am 5. Dezember aus⸗ ſelrggen wird, ſtehen folgende Gaue: Gau Brandenburg, Gan Nordmark, Gau Niederſachſen, Gau Bayern. Bayern war beſſer f In der rein füddeutſchen Auseinanderſetzung im Wies⸗ babener Nerotal zwiſchen den Gauen Südweſt und Bayern ab es einen verdienten 21(:1⸗) Sieg der bayeriſchen Irguen. Die Südweſtelf, in der es übrigens wie auch in der bayeriſchen Mannſchaft— eine Aenderung gab, zeigte viele Schwächen, vor allem ließ das Stürmerſpiel 00 zu wünſchen übrig. Erſt nach dem Wechſel, als die zenerchen Frauen ſchon 21 führten, kamen die Südweſt⸗ ballen. etwas auf, der Sieg war der bayeriſchen Elf aber nicht mehr zu entreißen. f Der Gau Bayern war in der erſten Viertelſtunde klar Fl den und brachte dies durch zwei ſchöne Tore von 15 Vogel(Würzburg) zum Ausdruck. Auch in der Folge Si en die bayeriſchen Hockeyſpielerinnen, doch den Füdweſt⸗Mädels war das Gegentor vergönnt, das aller⸗ Schl alls einem außerhalb des Schußkreiſes abgegebenen finde entſprang und eigentlich keine Anerkennung hätte 8 en dürfen. Nach der Pauſe kam der Südweſten auf, keffer waren ihm aber nicht vergönnt. Ueberraſchung in Hannover fich c uſchauer wohnten in Hinnover dem niederfäch⸗ Halb Aſchen Zwiſchenrundenſpiel bei. In der erſten Stu zeit war Baden drückend überlegen, doch der badiſche deuten konnke ſich krotz des klaren Ecken⸗ und Strafecken⸗ ſabeltniſtes von:3 zu ſeinen Gunſten nicht gegen die 6 5 E hiederſächſiſche Hintermannſchaft durchſetzen. beſſer Schluß der erſten Halbzeit wupde Niederſachſen Minn und nach der Piuſe gelang es in der 7. ung 15. 0 ute aus einer Strafecke und aus einem Torbully 1 5 beide Male durch Frl. Fiedler einen über⸗ 0 en Torvorſprung herauszuholen, dem noch in der 8 Minute Frl. Rohde im Alleingang ein weiteres Ae e. Erſt nach dieſen Erfolgen wurde die Nie⸗ bs bſenelf den Badenerinnen völlig ebenbürtig, vol⸗ 7 95 als ſie in der 20. Minute wieder durch eine Strof⸗ 1 verwandelt von Frl. Fiedler, zum vierten Treffer Rant Kurz vor Schluß ſchoß Frl. Fiedler auf eine Aker E von rechts das fünfte und letzte Tor eines völlig Dieſchene verlaufenen Kampfes. 5 8 in ſcbenbagiſche Mannſchaft war in der Juſammen arbeit 110 5 er Spielphaſe die beſſere, doch konnte der Sturm, Nies 110 Bäurle am energiſchſten war, gegen die gute außer achſen⸗Abwehr nichts ausrichten. Neben dem Nieder deutlichen Schußvermögen von Frl. Fiedler dankt int achlen in erſter Linie ſeiner guten Hintermann⸗ aft den Erfolg 29 46 ſiegt im Hockey Lokaltreffen 8 TV 1846— Mr 21(:0) — 775 richtiger Lokalkampf mit all ſeinen Vor⸗ und Nach⸗ u war die Begegnung der beiden alten Hockeyrivalen TV 40 und MTG, die am Sonntagvormittag zum erſten Male in dieſer Spielzeit aufeinander trafen. TV 46 ge⸗ wann diesmal verdient mit 21 Toren, womit die MTG die erſte Niederlage der Saiſon hinnehmen mußte. Aller⸗ dings hing der Sieg des TV an einem Faden, da die MTG den vielleicht möglichen Ausgleich kurz vor dem Schlußpfiff dadurch vergab, daß ſie bei einem Strafbully nicht E. Junge einſetzte. So konnte Mintrop gegen Dörr⸗ ſam die Gefahr abwenden und den 1846ern den dem Spiel⸗ verlauf nach verdienten Erſolg ſichern. TV überragte als Mannſchaft den Gegner glatt, zeigte ein zügiges, raum⸗ greifendes Kombinationsſpied, dem die MTG nur ein äußerſt wirkungsvolles Zerſtörungsſpiel verbunden mit durchbruchartigen Angriffen entgegenzuſetzen hatte. Dafür haperte es erheblich an der Zuſammenarbeit, ſo daß wirk⸗ lich durchdachte Angriffe nur ſehr ſelten waren. Bei dem TV eüberagte vor allem die große Stockſicherheit ſämtlicher Leute, während die MT ihre größte Stärke, das ſchnelle, verwirrende Stürmerſpiel, diesmal infolge des ungenauen Zuſammenſpiels kaum zur Geltung bringen konnte. Als Schiedsrichter amtierten die Brüder Hochades(TB Ger⸗ mania) ſehr gut. TV 1846: Höhl; Greulich, Keller; Lutz 2, Mintrop, Schlicker; Lutz 2, Seidel, Henſolt, Kiefer. MT: Schillinger; Laukötter 2, Bodͤri; Bechtold, Lau⸗ kötter 1, E. Junge; Günthner, Eder, Seubert, Dörrſam, Beck. TV ſpielte alſo ohne Schmitt und Schenk, während MTG immer noch Boos erſetzte. Nach ziemlich ausgegli⸗ chenem Kampf in der erſten Halbzeit, in der aber der TV bereits das ſchönere Feidſpiel zeigte, wurde der Gaſtgeber klar überlegen und konnte auch durch 2 Strafecken 210 in Führung gehen. Erſt als bei der MTS in den letzten 10 Minuten Günthner und Seubert die Plätze wechſelten, wurden die Angriffe hier durchſchlagskräftiger, ſo daß der TV vollkommen zurückgedrängt wurde und um den Sieg ſchwer zu kämpfen hatte. Ein haltbares Tor durch Ver⸗ wandlung einer Strafecke führte zwar zum:2, aber der Ausgleich, der zeitweiſe greifbar nahe ſchien, kam nicht mehr zuſtande. Bei dem TW waren ſämtliche Spieler gut in Fahrt; überragend Mintrop als Mittelläufer und Lutz 2 als Rechtsaußen, während bei der MT Schillinger im Tor und Laukötter 2 hervorſtachen. Die Läuferreihe war in der Abwehr ausgezeichnet, im Aufbau aber ſchlecht, wie ſchon lange nicht mehr, was letzten Endes das Spiel entſcheidend beeinflußte. Freundſchaftsſpiele Allianz Frankfurt— 185 München(Sa.):0 Allianz Frankfurt— Offenb cher RW 74:2 TV 57 Sachſenhauſen— Tg 78 Heidelberg:0 55 Frankfurt— Vfn Mannheim.2 Frankfurt— fk Mannheim(Frauen) ausgef. Frankfurter TV 1860— Rot⸗W' Frankfurt 311 SC Frankfurt 80— Sc Forſthausſtraße:2 SV Höchſt 99— Eintracht Frankfurt 013 Rot⸗Weiß Franſurt— Dunlop Hanau(Frauen):6 TW 1846 Mannheim— Mr Mannhelm:1 SV Höchſt— Se Forſthausſtraße:2 Eine Gemeinſchaft und ein Feſt Der Weg von deutſchen Turnfeſten und Kampfſpielen nach Breslau 1938 Breslau 1938 in gangenheit. reslau ſoll etwas d Neues w Ausmaß und in der Leibesübungen im nationalſoz land entſpricht. ſte Geſchichte in den Feſten der Leibes E die Deutſchen Turnfeſte auf, di egannen und in Stuttgart 1933 mit den feſt ihre Abſchluß den. Die Deut⸗ erſt mit dem Wach des modernen ch eweſen. Die erſten fonden 1922 in Berlin ſtatt, es Kampfſpiele 1926 in Köln, 1930 in Breslau Breslau. Nürnberg dürfte im Hinblick auf rößte Beachtung wurden doch hier vor der Oeff zmaß und utſchen Reichs 1 als chen Org ortleber einer Mi Deutſchen folgten di und 19 Bresl zum erſter Form des der einheit Turn⸗ und lauer Feſt mi gen wird. 1 D für Leibes des geſa 8 alten, die das lionenzahl von Anhängern tra⸗ ben dieſen Kampfſpielen ſind in der Nachkriegszeit die drei Turnfeſte München 1923, Köln 1928 und Stutt⸗ gart 1933 zu inen. Ruf nach Einheit und Zu⸗ ö der berg aten in Coburg bei feſt 1860 rund 1000 Turner. aben Georgii und Kallen⸗ dem erſten Deutſchen Turn⸗ Ein Jahr ſpäter fand zur Erinerung an die Eröffnung der Haſenheide im Jahre 2812 1811 oͤas zw ſtatt. Beim d vich von Treit in Bonn das vierte eſt der Deutſchen mern in Berl prach Hein⸗ Teilmehmern. Erſt 1872 folgte tes war zugleich das erſte N chaft die im Jahre 1868 in Weimar als Bund der ſchen Turnvereine ins Leben gerufen worden war.'n Frankfurt a. M. 1880 trafen ſich 10 000 Turner, die die Austragung des erſten deutſchen Zwölfkampfes als dem Höhepunkt der Allſeitigkeit ihrer Ausbildung erlebten. Dresden 1885 ſah dann 18 000 Tur⸗ ner zu Gaſt und bei dem einen Freiübungen 4500 Teilnehmer. München war 1889 zum erſten Male Feſt r 20 000 Teilnehmer, und 1894 kam zum f Male Breslau an die Reihe. Wie gewaltig wird mit ſeinen Zahlen 320 000 und mehr Teilnehmern Breslau 19388 die 11500 des Jahres 1894 überbieten. as 9. Deutſche Turnfeſt fand dann 1898 in Hamburg ſtatt, 27 000 waren gekommen, 11000 nahmen an den allgemeinen Stabübungen teil. in Leip 0 Es folgte 1903 mit 30 000 Teilnehmemm Nürnberg, in unſerer Gegenwart der Ort für die NS⸗Kampfſpiele als Weihe⸗ und Höhepunkt der deutſchen Leibeserziehung im ten der Parteitage. Wieder folgte Frankfurt a. M. 1908 und führte 45 000 Feſtteilnehmer zuſammen. Leipzig 1913 war dann das letzte Feſt vor dem Weltkrieg und mit 55 000 Feſtteilnehmern der Abſchluß fener Entwicklung vor dem Kriege. Erſt im Schickſaljahr 1923 fanden ſich anderen Gauen — Das Spiel der Gäſte war beſonders in der zukommen. Der Sieg ſtand zu keiner Zeit erſten Hälfte ſehr mäßig. in Frage. 1860 München— VfB Ingolſtadt:0(:0) In einem überaus ſchnellen Spiel, das die Münchner jederzeit techniſch und taktiſch überlegen geſtalteten, kamen die„Löwen“ am Sonntag zu einem verdienten:0⸗(:0 Sieg über den VfB Ingolſtadt. Schon in den erſten Min Spi In dieſem 3 Wölfel und Gäßt 8 Vechſel woren die 1860er wei⸗ terhin überlegen r zu Erfolgen reichte es nicht. Auch im zweiten Sptela ſtand die Ingolſtadter Abwehr dauernd unter Druck, aber Torhüter Schmidt vereitelte alle Erfolge. 3000 Zuſchauer; Schiedsrichter Prucck ner Landshut. 5 Ein Lob für Deutſchlanoͤs Sport C. Linde, der bekannte ſchwediſche Sportführer und Journaliſt, unternahm kürzlich, wie bekannt, eine Reiſe mach Frankfurt a.., um am Bußtag dem Auswahlſpiel zwiſchen unſerer National⸗Elf und einer Reichsmannſchaft beizuwohnen. Im Stockholmer„Joͤrottsbladet“, dem bekonnteſten ſchwediſchen Sportblatt, ſchildert Linde ſeine Eindrücke über Deutſchlands ſportliche Schulungseinrichtungen. In Hamburg gab Linde bei ſeiner Anweſenheit aus Anlaß des Fußballänderkampſes Deutſchland— Schweden ſeiner Bewunderung über dieſe Einrichtungen zur Schulung der deutſchen Sportleute zum Ausdruck. Linde erklärte, daß Deutſchlands ſportliche Uebungsſtätten einzig in der Welt daſtänden. Schweden wolle in Stockholm eine Anlage nach dem Muſter des Reichsſportfeldes ſchafſen. die aus Ein⸗ nahmen der Fußball⸗Tip⸗Konkurrenz eingerichtet werden ſoll. Schweden darf ſich in dieſer Beziehung nicht iſo⸗ lieren und der Austauſch der Erfahrungen auf übungs⸗ ſportlichem Gebiet ſei ſo wertvoll, daß er auf internatio⸗ naler Grundlage erfolgen müſſe. Auch für die Ausbildung der deutſchen Leichtathleten habe er nur ein Lob, die Schweden werden gelehrige Schüler ſein, obgleich ſie in letzter Zeit Deutſchland überlegen geweſen ſeien. Linde wäre ſehr dankbar, wenn ſchwediſche Sportlehrer und Ver⸗ einsführer on einem Lehrgang der Hochſchule für Leibes⸗ übungen in Charlottenburg teilnehmen könnten. Trai⸗ nings⸗ und Schulungsmethoden ſeien eine internotionale Angelegenheit und Schweden habe die Abſicht und den Wunſch, ſich öeutſche Vorbilder zu eigen zu machen. Es gäbe kaum beſſere Vorbilder. Auch im Jugendſport und in oer Jugendertüchtigung werde Schweden neue Wege gehen, die Deutſchland gewieſen habe. Jußball Gau Braudeuburg: Berliner SV 92— Wacker 04 211; Bewag— Hertha⸗BSC:4; Tennis⸗Boruſſia— Unton Oberſchöneweide:3; Viktoria 89— Nowawes 03 014. Gau Schleſien: Sportfreunde Klausberg— Preußen Hindenburg:0) Beuthen 09— Breslau 06:1; Reichs⸗ bahn Gleiwitz— Hertha Breslau:2; Vorwärts Breslou — VR Gleiwitz:2; SV Klettendorf— Breslau 02 114. Gau Sachſen: Guts Muts Dresden— S Grüng 412; Fortuna Leipzig— Dresdner Sc Nausgef.; Polizei Chem⸗ nitz— Tura Leipzig 272; Sc Planitz— BC Hartha 116; SpVg Leipzig— Sportfr. Markronſtädt(GS) 414. l Gau Mitte: Cricket Viktoria Magdeburg— SpVg Er⸗ furt:0: S 99 Merſeburg— S 05 Deſſau:07 1. JC Lauſcha— 1. SV Ban 271 SC Erfurt— Sportfreunde Halle:1; Jena: Gau⸗Auswahlelf— Nachwuchself 311; Vſd 96 Halle— 1. Fc Nürnberg(GS) 118. Gan Niederſachſen: Werder Bremen— Eintracht. Braun⸗ ſchweig 5183; Algermiſſen 1911— BfB Peine:1; Ve Osnabrück— ASV Blumenthal:1; Honnover 96— Linden 07 611. 5 Gau Weſtfalen: FC 04 Schalke— SpVg Herten 511; Germania Bochum— Arminia Marten 2˙1; SV Höntrop — Boruſſig Dortmund:5. 0 Gau Niederrhein: BV Alteneſſen— Duisburg 99 214; Turu Düſſeldorf— Fortuna Düſſeldorf:3; SS Wup⸗ pertal— Rotweiß Oberhauſen ausgef.) VfB Remſcheid= Vfe Benrath:2.. Gau Mittelrhein: VfR Köln— Köln⸗Sſilz 07 otro; Monner FV— Alemannia Aachen verlegt; SV Beuel— Rhenania Wücſelen:2; Vfe Köln 99— Tura Bonn 410. Gau Nordheſſen: Spielverein Kaſſel— Fe 93 Hanau :1; VB Friedberg— Sport Kaſſel 310; Germonia Fulda — Heſſen Hersfeld 213. Gau Südweſt: FS Frankfurt— Union Niederrad (GS) 628. Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3: Durlach Aue— Söllingen 91 Rüppurr— 3c Birkenfeld:2 Entingen— Bſc Pforzheim:6 Enzberg— Bretten ausgefallen in München beim 13. Deutſchen Turnfeſt wieder 214 800 Männer und Frauen zu Johre ſpäter in Kölet ſteigt die Zahl auf und Stuttgart 1933 war der unvergeßliche Abſchluß. da 300 000 Turner und Tur⸗ erinnen zuſammenkamen, um den Ring der Gemeinſchaft aller deutſchen Turner und Sportler Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen zu ſchließ Neue Bedingungen für das SA- Sportabzeichen Am 1. Januar 1938 treten die neuen Ausführungs⸗ beſtimmungen für den Erwerb des SA⸗Sportabzeichens in Kraft. Der dauernde Beſitz des SA⸗ Sportabzeichens iſt nunmehr von der Teilnahme an den Wiederholungsübungen bis zum vollendeten 40. Lebensjahr abhängig; über dieſe Altersgrenze hinaus können die Inhaber des SA⸗Sport⸗ abzeichens auch weiter an den Wiederholungsübungen teil⸗ nehmen. Das ſilberne und goldene Sportabzeichen wird nicht mehr an den Lehrſcheininhaber oder Prüfer verliehen, ſondern jeder Träger des SA⸗ Sportabzeichens erhält zu⸗ nächſt das bronzene. Das ſilberne Abzeichen erhält dann, wer das bronzene beſitzt und fünf Jahre hintereinander die Wiederholungsübungen, die jährlich von der Oberſten S A⸗Führung feſtgeſetzt werden, mit Erfolg abgelegt hat. Wer im Laufe der Wiederholungsübungen das 35. Lebens⸗ jahr erreicht, erhält ebenfalls das SA ⸗Sportab⸗ zeichen. Das goldene SA⸗ Sportabzeichen erhält, wer im Beſitze des ſilbernen iſt und ſechs Jahre hintereinander die Wiederholungsübungen erfolgreich ablegt, oder wer im Laufe der Wiederholungsübungen das 40. Lebensjahr erreicht hat. In den Fällen, in denen das Lebensalter ent⸗ ſcheidend iſt, müſſen zum Erwerb des ſilbernen SA⸗Sport⸗ abzeichens mindeſtens drei und zum Erwerb des goldenen mindeſtens zwei weitere Wiederholungsübungen abgelegt werden. Grundbedingung iſt aber auf jeden Fall der Beſitz des bronzenen oder ſilbernen SA⸗Sportabzeichens. Erwerben kann das Sa ⸗ Sportabzeichen jeder Volks⸗ genoſſe, der die raſſiſche und weltanſchauliche Eignung nach den Grundſätzen des Nationalſozialismus beſitzt und Reichs⸗ angehöriger iſt; Ausnahmen im letzteren Falle behält ſich der Stabschef vor. Für den Beginn der Uebungen iſt die Vollendung des 18. Lebensjahres notwendig und der Nach⸗ weis der Sport⸗ und Marſchierfähigkeit auf Grund ärzt⸗ licher Unterſuchung. Der deutſche Tennis-Kalender Die größten Ereigniſſe des deutſchen Tennisfahres 1938 liegen durch die rege Tätigkeit des Reichsfachamtes bereits terminlich feſt. Der Tennis⸗ Kalender hat folgendes Aus⸗ ſehen: 21.—27. Februar: Internationale Hallen⸗Meiſterſchaften in Bremen. 12.—15. Mai: ſchweig. 21.2. Mai: Meden⸗Wettſpiele, 1. und 2. Runde. .—17. Juli: Unternationale Meiſterſchaften in Hamburg. 28.— 29. Juli: Vorſchluß⸗ und Schlußrunden der Medenſpiele in Breslau. 27.—31. Juli: Deutſches Breslau. Witt k..⸗Sieger 8 Nach einer Pauſe von 13 Jahren fanden am Wochen⸗ ende wieder Beruſsborkämpfe in Kiel ſtatt. Der deutſche Exmeiſter Adolf itt ſtellte ſich aus öͤͤieſem Anlaß zum erſten Male in ſeiner Heimatſtadt im Ring vor. Gegen den ihm körperlich überlegenen Italiener Primo Baſſi hatte Witt zunächſt keinen leichten Stand, aber ſchon in der drit⸗ ten Runde war Baſſi ſchwer getroffen und mußte bis„7“ zu Boden. In der achten Runde, als Nationale Meiſterſchaften in Braun⸗ Turn⸗ und Sportſeſt in Baſſi noch zwermak die ſchützenden Bretter auſſuchen mußte, warfen die Sekun⸗ danten ſchließlich zum Zeichen der Aufgabe das Handtuch und Witt wurde k..⸗Sieger. In den Rahmenkämpfen ſiegte Stein(Bonn) über Sing(München und Svorrer(Dortmund] über Wis⸗ kandt(Berlin) nach Punkten. Schmidt(Kiel) ſchlug den alten Hamburger Nielſen in der ſechſten Runde entſcheidend. Strausberg/ Karlshorſt(20. November) 1. Anmarſch⸗Rennen. 1000 Mark, 1800 Meter: 1. Frau Maurer⸗Natz Malve(E. Matuſzewſki); 2. Sperling; 3. Vahland. Ferner: Granikos, Schwadroneur, Charla⸗ Platz: 50, 17, 23:10. EW: 134810. tan, Raven. Toto:! 2. Flamboyant⸗Jagd rennen. 2200 Mark, 3200 Meter: 1. J. v. Dewitz Wratislavig(W. Hauſer); Pamela; 3. Gralsbotin. Ferner: Spitzmaus, Lyeomedes, Petrarea. Gro. Toto: 37; Platz: 18, 76, 45:10. EW: 764710. . Alchimiſt⸗Rennen. 2200 Mark, 1000 Meter: 1. Stall Hagens Feunos(W. Held); 2. Prinzeß Chimay; 3. Freſia. Ferner: Dattler, Lenz, Sahara, Miami. Toto: 66; Platz: 16, 26, 14:10. EW: 57610. 4. Freibenter⸗Jagdrennen. 2200 Mark, 9200 Meter: 1. Et. K. Klewitz van Eyk(Beſ.); 2. Ronneburg; 3. Quril. Ferner: Trara, Gaudi. Toto: 25; Platz: 13, 13:10. EW: 48:10. 5. Laland⸗Ausgleich. 2000 Mark, 2000 Meter: 1. Fr. Schütz jun. Imperator(Am. C. J. Paſtor); 2. Parhelios; 3. Rodrigo 4. Quartett. Ferner: Balilla, Dennoch, Graf Nici, Mein Geheimnis, Viſter, Meiſterflöte, Toto: 94, Platz: 20, 37, 24, 34:10. EW: 14690:10. 6. Walzertraum⸗Ausgleich. 2200 Mark, 1500 Meter: 1. Stall Vierlandens Zentaur(O. Schmidt); 2. Landes; 8. Duenja. Ferner: Tubaner, Mawall, Nautikus, Enak, Schneekönigin. Toto: 25; Platz: 11, 14, 14:10. EW: 13210. im Reich BSc Pforzheim— Grötzingen 411 Niefern— Dillweißenſtein:0 Abteilung 4: Karlsruher FV— Kuppenheim 70 Frankonia Karlsruhe— Raſtatt 04 072 Weingarten— Daxlanden:2 Neureut— Hochſtetten ausgefallen Belertheim— Ettlingen 212 Abteilung 5: Elgersweier— VfR Achern 271 Waldkirch— Gutach:2 Endingen— Oberkirch 311 Lahr— Offenburg 113 Abteilung 6: Alle Spiele ausgefallen Abteilung 7: Fe Neuſtadt— Fc Konſtanz:2 VfR Konſtanz— FC Radolfzell:0 St. Georgen— 6 Singen 221 Bezirksklaſſe Württemberg Abt. Zollern: VfB Kirchheim— Fc Urach 311; Hechingen— SV Metzingen 60: FV Ebingen— S Reutlingen:3; FV Nürtingen— Fe Eislingen 410. Abt. Schwarzwald: SV Sulgen— Spgg Freuden⸗ ſtadt.1) S Oberndorf— Se Schwenningen 912, Spogg Troſſingen— SpVag Schrambera 413: SV Spaichingen Vfd Nagold 511. 5 Abt. Bodenſee: Kickers Vöhringen— 7 Senden 121; SW Weingorten— BfB Friedrichshafen 05; Tam Biberach A Laupheim:1; F Wangen— Eintracht Neu⸗ m:0. Abt. Alb: SV Göppingen— Normannia Gmünd 571: FV Geislingen— Ten Mergelſtetten 210: Vſe Heiden⸗ 55 575 SV Schorndorf 710, Fe Eislingen— Ie Ur⸗ 7 10. Seite/ Nummer 538 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. November 1987 Am Elten im Elten geſchah es: Neberall närriſcher Auftakt Die Fasnacht 1938 wird am Rhein und Zwiſchen dem Elften im Elften und dem Neu⸗ jahrstag liegt die Zeit, in der ſich überall die Kar⸗ nevaliſten zuſammenſetzen, um zu beraten, wie die Sitzungen mit dem Karnevalszug als Krönung zu geſtalten ſind. Am weiteſten ſind die Vorbereitungen in München gediehen. Dort kamen ſchon vor einigen Tagen auf Einladung des Präſidenten des „Vereins Münchener Faſching“ Künſtler, Humori⸗ ſten, alte„Faſching⸗Haſen“ und Preſſeleute zuſam⸗ men, um in freimütiger Unterhaltung den Fa⸗ ſchingszug in oer Idee ſo humorvoll und urwüchſig vorzubereiten, daß die Münchener und die vielen Fremden am Faſchingshaupttag in der„Stadt des Lächelns“ wieder frohe Stunden verleben. Wie Ratsherr Reinhard einleitend betonte, ſind die „Stoßtrupps des Humors“ ſchon aufgeſtellt. Grund⸗ bedingung iſt, daß der im Zuge zum Ausdruck kom⸗ mende Witz ſich nicht in geiſtvollen Literaturproble⸗ men erſchöpft, die erſt einer langen Erläuterung bedürfen. Der Humor ſoll vielmehr leichtverſtändlich und für den einfachen Volksgenoſſen begreif⸗ lich ſein. in München wieder ganz groß gefeiert Der witzigen Vorſchläge waren denn auch ſo viele, daß es kaum möglich ſein wird, alle zu ver⸗ wirklichen. Namhafte Künſtler hatten bereits ihren Vorſchlag in bunten Farben gemalt. Außer den Künſtlern, der„Narrhalla“, der Wehrmacht, den ſtädtiſchen Betrieben, der NSG.„Kraft durch Freude, werden die großen Privatbetriebe und Vereine wieder eigene Wagen ſtellen. In der ordentlichen Mitgliederverſammlung der „Narrhalla“, die dieſer Zuſammenkuanft folgte, 9 wurde der Kaſſenbericht erſtattet, der„it 33 849 Mk. einen um nahezu 10 000 Mk. höheren Geſamtumſatz als im Vorjahr auswies. Die Stadt ſpendete 5000 Mark. Vom 16. bis 18. Januar beteiligt ſich die „Narrhalla“ mit einer Abordnung an dem In⸗ ternationalen Karnevalskongreß, zu dem der„Bund Deutſcher Karneval“ nach Köln eingeladen hat. Am 19. Januar zieht der neu⸗ ernannte Faſchingsprinz ins Deutſche Theater ein, in deren Räumen ſich wieder eine Reihe glänzender Feſte abſpielt. Blicken wir nach Mainz, ſo ſtellen wir feſt, daß der Mainzer Carneval⸗ verein, der 1938 ſein hundertjähriges Beſtehen feiert, ebenfalls ſeine erſte Sitzung hinter ſich hat. Die Mainzer Stadthalle war wieder bis zum letzten Platz gefüllt. Präſident Bender konnte Vertreter der Parteigliederungen, der Wehrmacht und der Stadt und Tauſende von Gäſten aus Mainz und der Umgebung begrüßen. Dr. Halier, der die Grüße der Stadtverwaltung überbrachte, meinte, die Gelehrten ſeien ſich noch nicht einig, ob Mainz vor dem Karneval oder der Karneval vor Mainz beſtanden habe. Soviel ſei aber ſicher, daß dar Mainzer Karneval älter als der Mainzer Carnevalverein ſei. Selbſtverſtändlich war auch in Köln am Elften im Elften der herkömmliche Auftakt. In dieſer Me⸗ tropole des Karnevals beſtehen ſo viele Geſellſchaften, daß nicht alle an dieſem Abend zuſammenkamen, weil man ſich gegenſeitig beſuchen wollte. So hieß es im Mobilmachungsbefehl der Roten Funken:„En Kölle deiht ſich widder jet! Et ſchwäf jet en der Luff. Et kribbelt und krabbelt em Blot. Mer mööch laache un juhze, mööch jedem leckere Mädche en Bützge gevve und im hööſch ſage: De Funke maache mobil!“ Die Prinzengarde tagte am gleichen Abend mit Damen unter Thomas Lieſſem im Gürzenich. Die Große Kölner, die am darauffolgenden Sonntag mit Damen im Gürzenich zuſammenkam, wird ſeit 17 Jahren von Fritz Ma aß geleitet. Der Literat der Großen Kölner, Hubert Ebeler, hat dieſes wichtige Amt ſeit 40 Jahren inne. Das begeht Kaſſenführer Toni Oſt er. Und nun noch etwas aus unſerm Heimatland Baden. Ueber die Sitzungen der Narrenzünfte im Oberland haben wir bereits berichtet. Ergän⸗ zend ſei noch erwähnt, daß in Konſta uz die Faſchingszeit mit dem traditionellen Elefanten⸗ Frühſchoppen eingeleitet wurde. Der Präſident der älteſten und größten Konſtanzer Narrengeſell⸗ ſchaft, Albert Steuer, konnte mit dem Elferrat zahlreiche Gäſte begrüßen. Nach dem entwickelten Programm können die Seehaſen eine ganz große Fasnacht erwarten. Aus dem Frühſchoppen wurde ein Dämmerſchoppen, denn man fuhr noch zur Schwe⸗ denſchenke auf der Inſel Mainau, um dort weiter über die Konſtanzer Fasnacht zu„beraten“, Selbſt in Königsberg ging der 11. 11. nicht ſpurlos vorüber. 141 2 gleiche Jubiläum Der Verein der Rheinländer hatte zu einem luſtigen Auftakt geladen. Daß die wackeren Königsberger Narren dabei des Guten zuviel taten indem ſie entgegen allem karnevaliſtiſchen Brauch ſchon bei dieſer Gelegenheit den Feſtraum und ſich närriſch ſchmückten, ſoll ihnen nicht übel genommen werden. Wie die Königsberger„Allgemeine“ he⸗ richtet, war der„ganze Saal mit allerhand phan⸗ taſtiſchen karnevaliſtiſchem Mummenſchanz ge⸗ ſchmückt“ und der Elferausſchuß erſchien in„tradi⸗ tioneller Narrenkappe mit Schellen und rieſenhaften Federn“, Richard Schönfelder heute letzter Jag! Sblelt Carbo Ameſtendane Alilla Hörbiger Alberi Maffersſock Anneliese Uhlig in dem großen Zirkusfilm: LL anege 92 Hilde von Stolz- Carola Ein Film, den das, Ig Jermischtes Heute letzter Jag 1 Zarah Leander, Willy Birgel „Zu neuen Ufern“ Sparsame Nfeiſeu- c ã ile folland-Expreg gelb 100 gr 30 Pfg. 250 gr 73 ffg. folland-Exprag sil 100 gr 40 Pig. Höhn- Viktor Staal Ein packendes Frauenschleksal ein Leben schrieb! erelgnisvoller: unvergeßlicher Eilm! 250 gr.- Mb. Beginn Scala: Beginn Capitol: 70 30 825(.00 4.[.15 C denn 500 F 7 dendera Bld H. A0 — 100 9. 40 Pig. J 85 5 Größte Auswahl in ö. N 9 906 Aus fein. Haush. sämtl. gangbaren Offene Stellen 1 Ve kaufe 9 umgngsh. billig Nähmaschine Mafken-Tabeken 22 9 3 8 5 Nlzu verk.: Gutes Sonder-Abtellung verſenkb., zurück⸗ Bedeutende Keks- U. Lebkuchenfabrik spülsteine, Wasch- und Bade- Einrichtungen bei Dielen⸗Teuge m. 1051, H 5, 2 t. Wliedetverkaufer pfüschsofa Anarren. auf Daunen, geſetzt, billig zu verkaufen. 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