Paris gibt Grenz worden ſei. Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfſeldſtraße 183, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1 Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8. Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher!: Sammel⸗Nummer 24951 Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Jeitun Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich Für Familien- und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. an erteilte Aufträge. .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn wöchentlich 7 Ausgaben Ausgabe 2 Freitag, 26 November 1937 erletzung durt Franzöſiſcher Proteſt in Vartelona Aber die Waffenlieferungen an Rolſpanien gehen ruhig weiter— Franto und die Freiwilligenfrage . ö anb Paris, 26. November. Die ungeheuerliche Tatſache, daß ſowjetſpaniſche Flugzeuge immer häufiger auf dem Umwege über ſranzöſiſches Gebiet Bombenangriffe gegen das nationalſpaniſche Hinterland durchführen, wird nun endlich auch vom franzöſiſchen Außenminiſterium zu⸗ gegeben. Am Quai d' Orſay iſt am Donnerstag⸗ abend folgende Mitteilung ausgegeben worden: „Am 23. November ſind ſpaniſche(gemeint ſind ſowjetſpaniſche, Anmerkung der Schriftlei⸗ tung) Flugzeuge von den franzöſiſchen Grenz⸗ poſten gemeldet worden, als ſie in großer Höhe letwa 3000 Meter) franzöſiſches Gebiet überflo⸗ gen. Ein franzöſiſches Flugzeuggeſchwader des Stützpunktes Pau wurde alarmiert, konnte je⸗ doch nicht mehr wirkſam eingreifen, da die(ſow⸗ jet)hſpaniſchen Flugzeuge zurück über die Grenze verſchwunden waren. Die franzöſiſche Botſchaft in Barcelona iſt beauftragt worden, in förm⸗ licher Weiſe den Proteſt zu wiederholen, den die franzöſiſche Regierung ſchon gelegentlich einer kürzlichen Verletzung frauzöſiſchen Gebiets durch Kampfhugzenge vorgebracht hat. Außerdem wird der franzöſiſche Grenzſchutz verſtärkt. 5 Franzöſiſche Munitionslieferungen anb Rom, 26. November. Ein Sonderberichterſtatter des„Giornale'Ita⸗ li macht aus Wien intereſſante Angaben über die bezahlung von Waffenlieferungen und die Beſtel⸗ lung neuer Lieferungen, die am 19. und 20. d. M. don einem Vertreter der ſowjetſpaniſchen Macht⸗ haber und dem ſowjetſpaniſchen„Militärattachs“ lei den franzöſiſchen Munitionswerken„Société Francaiſe des Munitions“, Rue Emperes, Paris, getätigt worden ſind. Für die ſchon getätigten Liefe⸗ kungen wurden danach 32 Millionen franzöſiſche Franken, für Neubeſtellungen 19 Millionen, ins⸗ geſamt alſo 51 Millionen Franken bezahlt. Frantos Antwort an den Nichteinmiſchungsausſchuß Drahtber. unſ. Verkreters in London) + London, 26. November. Die Antwort des Generals Franco auf die Note des Nichteinmiſchungsausſchuſſes iſt geſtern den Mäch⸗ ten des Nichteinmiſchungsausſchuſſes mitgeteilt wor⸗ zen. Sie enthält einige Vorbehalte, im ganzen aber eine Annahme des engliſchen Planes der Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Freiwilligen aus Spa⸗ lien. Im einzelnen wünſcht General Franco zu wiſſen, was der Nichteinmiſchungsausſchuß unter der Verweigerung der Kriegsrechte verſteht und welche Zahl er meint, wenn er von einer wirkſamen Zurückziehung von Freiwilligen ſpricht. i General Franco ſieht nach verſchiedener Meldun⸗ gen 3000 bis 5000 Mann als eine genügende Zahl an, nach deren Zurückziehung die Zuerkennung von Kriegsrechten den Mächten zugeſprochen „werden könne. Jür heute war eine Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes vorgeſehen, doch wurde ſpäter bekannt, daß ſie auf Montag verſchoben Thorez hetzt in Rotſpanien und. Paris, 25. Nov. Havas verbreitet aus Barce⸗ kong Erklärungen des zur Zeit in Rotſpanien wei⸗ lenden franzöſiſchen Kommuniſtenhäuptlings Thorez nur Vertretern der Preſſe über die Haltung ſeiner artei im ſpaniſchen Krieg. Thorez erinnerte ein⸗ leitend daran, daß die Kommuniſtiſche Partei Frank⸗ teichs ſeit Beginn des Konfliktes nicht aufgehört habe, ihre Solidarität mit den ſpaniſchen Marxiſten zu verkünden.„Indem wir uns an die Seite der paniſchen Marxiſten reihten“, ſo betonte Thorez, zegten wir die abſolute Ueberzeugung, daß wir die utereſſen unſeres eigenen Landes verteidigt haben. ir verſtanden jedenfalls ſofort, daß wir mit unſe⸗ zer Unterſtützung gegenüber den ſpaniſchen Kommu⸗ niſten unſeren Beitrag geleiſtet haben, um die Frei⸗ beit und Sicherheit Frankreichs zu ſichern.“ i In gehäſſigen Worten verurteilte Thorez die Politik der Nichteinmiſchung und bezeichnete ſie als„verrückt und dumm“. Sie ſtelle einen ſchweren Fehler dar nicht nur gegen das rote Spanien, ſondern auch gegen 1 gegen Frankreich. a iuſchließend ſchilderte Thorez die von der Kommu⸗ den Frieze a niſtiſchen Internationale bei der Sozialdemokrati⸗ ſchen Internationale unternommenen Schritte, um eine gemeinſame Aktion zugunſten Rotſpaniens zu erreichen. „Man muß jetzt mit den Worten und mit den Phraſen Schluß machen. Wir wollen Taten und Handlungen, wir wollen das Ende der Blockade erreichen, und wir wollen, daß die Py⸗ renäengrenze geöffnet wird!“ Dann verherrlichte Thorez die von dem franzöſiſchen Marxismus zugunſten der Spanien⸗Bolſchewiſten verwirklichten Bemühungen. In Hinweiſen auf die franzöſiſche Politik prangerte er die Gefahren der „Vogel⸗Strauß⸗Politik“ an, die zu wiederholten Malen von der franzöſiſchen Regierung verfolgt worden ſei. Bombardement von Madrid Madrid, 26. Nov.(United Preß). Geſtern nach⸗ mittag fand ein lebhaftes Artillerieduell zwiſchen den bei Caſa del Campo und den in der Univerſitäts⸗ ſtadt aufgeſtellten beiderſeitigen Batterien ſtatt. Nach dem Abflauen ſetzte dann am Abend eine ziemlich heftige Beſchießung der Stadt ein, die von den Franco⸗Batterien in Garabitas, auf dem Monte Aguilar und auf dem Los Angeles⸗Hügel durchge⸗ führt wurde. im Augenblick noch nichts bekannt. Die Madrider Bevölkerung befand ſich größtenteils gerade beim Abendeſſen, als ſie durch das Pfeifen der Granaten und die Detonationen gezwungen wurde, ſich ſchleu⸗ nigſt in die Keller zu begeben, um Schutz zu ſuchen. Engliſche Jugendliche überbringen Lebensmittel anb London, 25. November. Eine Abordnung britiſcher Jugendlicher— Mit⸗ glieder der Britiſchen Jugendlichen Friedensver⸗ einigung— werden auf Einladung der katalaniſchen Bolſchewiſten am 15. Dezember nach Spanien ab⸗ reiſen, um eine Lebensmittelſendung dort abzulie⸗ fern, die von den verſchiedenen Jugendverbänden in England für dieſen Zweck geſammelt wurde. Fremde Slaatsmänner beim Führer Den Höhepunkt des Staatsbeſuches des ungariſchen Miniſterpräſidenten von Daranyi und des Außen⸗ miniſters von Kanya bildete der Empfong beim Führer, von dem wir hier einen Ausſchnitt wieder⸗ geben(von rechts): Außenminiſter von Kanya, Stagtsſekretär Dr. Meißner, Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath, der ungariſche Geſandte in Berlin Sztojay, der Führer und Miniſterpräſident von Daronyi, ſtattete der Führer und Reichs konzler der Berliner japaniſchen Botſchaft einen Beſuch ab.— links nach rechts: Der Stellvertreter des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß, Generalfeldmarſchall von Blomberg, Reichsleiter Alfred Roſenberg und der dem japaniſchen Botſchafter in Berlin, Grof Muſhakoji. 2 der dem Führer ſeine Begleiter vorſtellt. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Aus Anlaß des Jahrestages der Unterzeichnung des deutſch'japaniſchen Antikomintern⸗Abkommens ö 5 Von Reichskriegsminiſter Führer im Geſpräch mit 2 5 (Weltbild, Zander⸗.)) Ueber den angerichteten Schaden iſt 148. Jahrg.— Nr. 545/346 rote Flieger zu Mancheſter-Methode * Mannheim, 26. November. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz hat ſich geſtern mit beſonders betonter Schärfe gegen die verantwortungsloſen Gerüchtemacher ausgeſpro⸗ chen, die glauben, dem Beſuch des Lord Halifax und ſeiner Ausſprache mit dem Führer die ſenſationell⸗ ſten Auslegungen unterſchieben zu müſſen. Kühn, wie ſie in ihren Kombinationen nun einmal ſind, haben ſie— der Mancheſter Guardian, ein alter guter Haſſer Deutſchlands, vorne dran— dem Führer ein pangermaniſtiſches Programm unterſcho⸗ ben, das auf eine kurze Formel gebracht, ungefähr ſo ausſieht: Deutſchland bietet England einen Waf⸗ fenſtillſtand in der Kolonfalfrage für ſechs Jahre an und dafür liefert ihm England Mitteleurowa, in⸗ ſonderheit die Tſchechoſlowakei und Oeſterreich aus. Das war jedenfalls die Theſe, die der Mancheſter Guardian aufſtellte, wenn er ſie ſelbſtverſtändlich im einzelnen vorſichtig umſchrieb. Der engliſche Miniſterpräſident ſelbſt hat ſich im Unterhaus die Mühe gemacht, dieſe Senſationsmache des Mancheſter Blattes als„verantwortungslos und abſolut unrichtig“ zu kennzeichnen. Aber ſolch ein offizielles Dementi hat das Blatt wohl ebenſo wie die deutſche Entrüſtung von vornherein in Rechnung geſtellt. Es zielte mit ſeinem Schlage weiter. Es wußte, daß bei jeder Lüge etwas hängen bleibt, es wußte vor allem, daß man mit Lügen eines erreichen und kein Dementi dies verhindern kann: die Dis⸗ kuſſion dorthin zu lenken, wo man ſie gerade haben will. Und darauf kommt es wohl dem Mancheſter Guardian und ſeinen Hintermännern im weſent⸗ lichen an. Sie ſind auf der Suche nach neuen Fel⸗ len, nachdem die alten weggeſchwommen ſind. Deutſchland hat ihnen weder den Gefallen getan in Spanien eine Interventionspolitik großen Stiles zu treiben, ſondern hat ſchön brav die engliſche Nicht⸗ einmiſchungspolitik zu der ſeinen gemacht, es hat weder, wie man einmal als große Senſation verkün⸗ det hatte, marokkaniſche Küſtenſtriche beſetzt und da⸗ mit Gibraltar beöroht, noch ein Abkommen mit Franco über die Balearen oder Teneriffa geſchlof⸗ ſen und damit die engliſchen Seelinien bedroht; es hat auf den erwarteten großen Eklat in der Kolo⸗ nialfrage verzichtet und auch nicht das gefürchtete Militärbündnis mit Italien abgeſchloſſen. Kurz und gut: es war ſehr manierlich, viel manierlicher, als man es dem engliſchen Volke immer geſchildert hatte und als es einer gewiſſen engliſchen Preſſe lieb geweſen iſt. Und als nun gar der Realiſt Chamberlain den Lordkanzler nach Deutſchland ſchickte, da drohte die ernſte Gefahr, daß dieſes manierliche Verhalten Deutſchlands in der Tat zu einem Stimmungs⸗ umſchwung in England gegenüber Deutſchland füh⸗ ren könnte. Dieſer Gefahr mußten nun die Leute um den Mancheſter Guardian begegnen. Sie tun es auf ihre Weiſe. Sie dozieren: Deutſchland will freilich nichts gegen England, es will nicht einmal etwas gegen Rußland, es will gewiß auch in der Kolonialfrage vorerſt Ruhe geben, aber iſt das nicht gerade ein Beweis, daß es etwas anderes, etwas be⸗ ſonderes im Schilde führt? Daß man die anderen Fragen vertagt, um„näherliegende“ Probleme in Angriff zu nehmen? Und was könnte es für Deutſchland näherliegen⸗ dere Probleme geben als die Annexion Oeſterreichs und die Zerſchlagung der Tſchechoſlowakei? Und da es ſehr wenig Wirkung auf die geneigte Leſerſchaft hätte, wenn man ſolche Pläne als eigene Meinung ſervieren würde, legt man ſie mit uner⸗ ſchrockener Kühnheit dem Führer ſelbſt in den Mund. Und hat damit erreicht, was man will. Ein neuer Verdacht iſt aufgekommen, ein Anſatz zu neuem Miß⸗ trauen iſt gefunden, eine neue Möglichkeit, eine Einigung zwiſchen Deutſchland und England zu unterbinden, iſt entdeckt worden. Und wenn auch die offiziellen Dementis von allen Seiten ſehr vaſch dieſes Lügengebäude einrennen, diskutiert werden ſeine Trümmer noch lange. Und wo diskutiert wird, da bleiben eben alle Türen offen: beſonders die zur Sabotage und zur Verhetzung. 5 Das iſt, was zur Kennzeichnung der Methodik dieſes Treibens der Kreiſe um den Mancheſter Gu⸗ ardian geſagt werden muß. Die Feſtſtellungen in der Sache ſelbſt ſind ſehr einfach: Alle Welt weiß, daß Deutſchland mit Oeſter⸗ reich am 11. Juli 1936 einen Vertrag abgeſchlof⸗ ſen hat, der den vertragsſchließenden Parteien nicht nur jede Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe 7 2. Seite/ Nummer 346 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 26. November 1937 des anderen Staates verbietet, ſondern auch die Un⸗ abhängigkeit Oeſterreichs ausdrücklich garantiert. Der Mancheſter Guardian mutet alſo dem Führer zu, daß er ſeinem Gaſte, der gekommen war, die deutſche Politik zu ſondieren, glatt die Abſicht eines Vertragsbruches mitgeteilt und England um ſeinen Beiſtand bei dieſem Vertragsbruch gebeten habe. Im übrigen: die Unabhängigkeit Oeſterreichs wird bekanntlich nicht nur von Italten, ſondern auch von Frankreich und England garantiert— wenn die bei⸗ den letzteren auch für ihre Garantie die etwas un⸗ verbindlichere Form der Erklärung gewählt haben, daß„die Aufrechterhaltung der öſterreichiſchen Un⸗ abhängigkeit für ſie ein lebenswichtiges Intereſſe darſtelle.“ Nicht viel anders Tſchechoſlowakei. liegen die Dinge bei der Das tſchechiſche Problem iſt ja in der letzten Zeit in der Erörterung der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit Mode geworden. Man zog gerne die Stirne in krauſe Falten, wenn man ſich über die Frage der tſchechoflowakiſchen Zukunft unterhielt. Warum man ſich ſo beſorgt zeigt, iſt ſchlecht verſtändlich. Der Beſtand und die Zukunft der Tſchechoſlowakei ſind doch ſozuſagen ſtärker ver⸗ bürgt als die Zukunft eines anderen europäiſchen Kleinſtaates. Prag hat einen dreifachen Sicherungs⸗ vertrag für ſeinen Staat geſchaffen: einen mit der Kleinen Entente, einen mit Frank⸗ reich und einen mit Sowjetrußland. Im Gegenſatz zum Falle Oeſterreich ſehlt hier aller⸗ dings England. England hat ſich bisher hartnäckig um die ſo dringend erbetene Garantie der tſchechiſchen Un⸗ abhängigkeit herumgedrückt und ſich ſtrikte geweigert, das Schickſal der Tſchechoſlowakei zum Schickſal Eng⸗ lands ſelbſt zu machen. Es hat ſich lediglich darauf beſchränkt, zu verſichern, daß eine ſolche Weigerung nicht dahin gedeutet werden dürfte, als ob England grundſätzlich und unter allen Umſtänden ſich gegen⸗ über dem tſchechiſchen Problem unintereſſiert und unbeteiligt verhalten würde.“ Aber ſchließlich ſollte die dreifache Sicherheit ja auch für Prag genügen: ſie ſollte ſelbſt für den Mancheſter Guardian inſoweit genügen, daß er nicht Deutſchland Pläne und Ab⸗ ſichten in die Schuhe ſchiebt, die es in einen Konflikt hineinreißen könnten, den Deutſchland mehr als ir⸗ gend ein anderes Land verabſcheut, weil es mehr als irgend ein anderes Land poſitive Arbeit für die Zukunft zu leiſten entſchloſſen iſt. Eines iſt allerdings richtig, und das ſoll man überall beachten: das mitteleuropäiſche Pro⸗ blem iſt heute auch ein deutſches Pro⸗ blem. Der Raum vom Böhmerwald bis zum Schwarzen Meer iſt heute das Kraftfeld, auf dem ſich am ſtärkſten die europäiſchen Kraftſtröme kreuzen— übrigens genau ſo, wie es in den ſchickſalsſchweren Jahrzehnten vor dem Kriege der Fall geweſen iſt. Ein Jahrzehntlang nach dem großen Kriege waren es nur der franzöſiſche und der italieniſche Einfluß, die dort um die Geltung rangen, heute ſind zwei neue dazu gekommen: der ruſſiſche und der deutſche. Von allen dieſen Intereſſenten iſt Deutſchland der nächſte Nachbar, ſeine Intereſſen werden am ſtärkſten berührt, ſeine hiſtoriſche Tradition und Miſſion gibt ihm auch das meiſte Anrecht zur Mit⸗ ſprache und zum Mitentſcheid. Der Donauraum iſt ſeit Jahrhunderten europäiſcher Schickſalsraum ge⸗ weſen: auch die letzte große Entſcheidung, die die Völker gegeneinanderwarf, iſt dort unten herange⸗ reift. Das Herzland dieſes Europa aber iſt und bleibt Deutſchland: wie ſollte man dieſen Deutſchland verweigern wollen dort mitzu⸗ ſprechen, wo ganz Europa mitſpricht und wo über ganz Europas Schickſal mitentſchieden wird Daß ſolches unmöglich iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß Deutſchland in die⸗ ſem Donauraum keine anderen Ziele verfolgt als im ganzen europäiſchen Raum: den Frieden zu erhal⸗ ten, nicht Feindſchaft zu ſäen, ſondern Freundſchaft zu pflegen, die Rechte der anderen genau ſo zu ach⸗ ten wie ſeine eigenen und ſtatt der Politik dunkler Verſchwörung eine Politik der klaren und harmoni⸗ ſchen Zuſammenarbeit zu treiben. Aber das iſt ja wohl gerade, was den Leuten um den Mancheſter Guardian ſo wenig an Deutſchland gefällt! Um ſo mehr aber ſollte es denen gefallen und um ſo mehr ſollten die ſich gegen dieſe mancheſter⸗ liche Manier zur Wehr ſetzen, denen der Friede Europas wirklich am Herzen liegt. Dr. A W. Die Wiener Studentenunruhen dauern an Neues Geſetz droht mit Verweiſung vom Studium 1 E. Wien 25. November. Die Wiener Junnenſtadt ſteht am heutigen Don⸗ nerstag wieder im Zeichen der Hochſchulunruhen. Bereits um 7 Uhr morgens bezogen Abteilungen der Polizei die wichtigſten Poſten um die Hochſchule, auf Plätzen und vor öffentlichen Gebäuden. Pa⸗ trouillen auf Kraftwagen und Fahrrädern fuhren durch die Straßen, um Anſammlungen ſofort ger⸗ ſtreuen zu können. Noch am Mittwoch hatte die Regierung zur Ver⸗ ſtärkung der polizeilichen Machtmittel ein Geſetz er⸗ laſſen, durch das die Hochſchüler, die wegen ihrer Teilnahme an den Demonſtrationen von der Poltzei oder vom Gericht beſtraft worden ſind, an allen Hochſchulen Oeſterreichs vom Studium verwieſen werden können. i Blätter melden, daß die Streikleitung der Stu⸗ dentenſchaft die Fortſetzung der Aktionen beſchloſſen habe. Am Donnerstag wurde der Vor⸗ leſungsſtreik ſowohl in der Techniſchen Hochſchule in Wien als auf der Grazer Univerſität faſt lückenlos durchgeführt. Die Sperre der Wiener Univerſität, die ſich bisher nur auf die Vorleſungen beſchränkt hatte, wurde inſofern verſchärft, als auch die ange⸗ ſetzten Prüfungstermine auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ legt wurden. Inzwiſchen wurden noch nach den bisherigen gel⸗ tenden milderen Androhungen die erſten Maßrege⸗ lungen durchgeführt. Vier Studenten, die von den Behörden als Urheber der Streiks und Demonſtva⸗ tionen bezeichnet werden, wurden für zwei Semeſter relegiert. Wir konnten uns ſehen laſſen... Deut ands Erfolg auf der Weltausſtellung Nach Frankreich erhält Deutſchland die größte Zahl der internationalen Auszeichnungen anb Paris, 25. Nov. Am Donnerstag um 16 Uhr MEz fand aus An⸗ laß des Abſchluſſes der Weltausſtellung im Neuen Theater des Trocadero⸗Palaſtes in Anweſenheit des Präſidenten oer Republik, mehrerer Mitglieder der Regierung, der Generalkommiſſare ſämtlicher an der Ausſtellung beteiligter Länder und zahlreicher Vertreter des Diplomatiſchen Korps ſowie der in⸗ und ausländiſchen Preſſe die feierliche Verkündung des Ergebniſſes der Preisverteilung durch die in⸗ ternationale Jury der Pariſer Weltausſtellung 1937 ſtatt, ſoweit dieſe bisher feſtſteht. Das Deutſche Reich hat auf dem Gebiet ſei⸗ nes gewerblichen und künſtleriſchen Schaffens einen Beitrag zum Gelingen dieſer großen internationalen Ausſtellung geleiſtet, der den Vergleich mit keinem anderen Lande zu ſcheuen braucht. Die ſorgfältige und umfaſſende Arbeit des internationalen Preis⸗ gerichts, an denen faſt 2000 Sachverſtändige aus der ganzen Welt, darunter auch eine große Anzahl deut⸗ ſcher Fachleute teilnahm und deren fachmänniſchem Urteil die ausgeſtellten Gegenſtände und ſonſtigen Leiſtungen unterlagen, haben dies noch einmal be⸗ ſtätigt. Das vorläufige Ergebnis der Preis ver⸗ teilung für Deutſchland iſt: 278 Grand Prix(höchſte Auszeichnung), 179 Diplomes'honneur(Ehreuurkunden), 273 Medailles'or(Goldmedaillen), 172 Medailles'argent(Silbermedaillen), 31 Medailles de bronce(Bronze⸗Medaillen); insgeſamt 933 Auszeichnungen. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die im Zuge des Vierjahresplanes zu beſonderer Bedeu⸗ tung gelangten neuen deutſchen Werkſtoffe ohne Aus⸗ nahme den Grand Prix, die höchſte Auszeichnung erhalten haben, die das Internationale Preisgericht vergeben konnte. Insgeſamt waren auf der Aus⸗ ſtellung 18 768 Ausſteller vertreten. 17044 waren an der internationalen Preiskonkurrenz beteiligt, von denen 14307 Preiſe(2293 Grand Prix, 2449 Diplome, 3798 Goldmedaillen, 3810 Silbermedaillen und 1957 Bronzemedaillen) erhielten. Neue Aufregungen in Paris: Außer Deutſchland, deſſen Preiſe bereits bekannt⸗ gegeben wurden, erhielten(Zahlen in der Reihen⸗ folge: Grand Prix, Ehrendiplom, Goldmedaille, Sil⸗ bermedaille, Bronzemedaille): Belgien 123 96 117 81 11 Braſtlien 64 17 3 12 4 Dänemark 45 27 24 14 2 Frankreich 1058 1374 2200 0 0 Ungarn 42 16 61 57 26 Italien 137 124 169 172 90 Japan 26 3 42 66 20 Niederlande 46 56 80 69 18 Oeſterreich 64 52 99 94 43 Polen 51 48 56 52 36 Portugal 5 2 5 5 0 Rumänien 46 42 58 5² 11 Danzig und die Judenfrage Gauleiter Streicher über die Nürnberger Geſetze dnb. Danzig, 26. November. Gauleiter Julius Streicher traf am Donners⸗ tagnachmittag in Danzig ein und ſprach am Abend in der überfüllten Sporthalle. Gauleiter Forſter kam in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache auf den unerwünſchten Zuzug von Juden nach Danzig zu ſprechen, öͤer ein unerträgliches Aus⸗ maß angenommen habe. Man ſei in Danzig ent⸗ ſchloſſen, dieſem Zuzug und dem unverſchämten Auf⸗ treten der Juden dadurch entgegenzutreten, öͤaß man die Bevölkerung in großangelegter Weiſe über die Gefahren des Judentums aufkläre. Mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt ſprach ſodann Gauleiter Julius Streicher über oͤͤie Judenfrage und das Nürnberger Geſetz von 1935 zum Schutze der deutſchen Ehre und des deutſchen Blutes. Er ſtreifte auch die beſonderen Verhältniſſe Danzigs und be⸗ tonte, daß, wenn Juden aus Polen nach Danzig kämen, ſo ſeien ſie in unſeren Augen keine Polen ſondern Juden. Fürchtet Herr Dormoy einen Pulſch? Mobilgarde mit Maſchinengewehren zieht ins Innenminiſterium ein Drahtbericht uns. Pariſer Vertreters + Paris, 26. November. Die Polizei hat geſtern abend ein neues Waffen⸗ lager der Kapuzenmäuner entdeckt. Dieſes Lager enthielt ein ſchweres Maſchinengewehr, elf leichte Maſchineungewehre, 25 Gewehre, 250 Hand⸗ granaten und 14000 Schuß Munition. Der Beſitzer, ein Architekt namens Parent, wurde verhaftet. Das Gebäude des Innenminiſteriums wurde geſtern abend von neuen Verſtärkungen der republikaniſchen Garde beſetzt. Mehrere Kompanien, die dieſesmal ſogar mit Maſchinengewehren ausgerüſtet waren, nahmen hinter den Toren des Gebäudes ſo⸗ wie in den Korridoren Aufſtellung. Ein höherer Beamter der politiſchen Polizei erklärte, dieſe Maß⸗ nahmen ſeien getroffen worden, weil man einen Verzweiflungsputſch der entdeckten Ka puzen⸗ männer befürchte. Es ſei ganz ſicher, daß die Ver⸗ ſchwörer allein in Paris mehrere tauſend Anhänger zählen. Anklage gegen General Duſeigneur anb. Paris, 25. Nov. General Duſeigneur, der am Mittwoch im Zu⸗ ſammenhang mit der Aufdeckung der geheimen Waf⸗ fenlager von der Polizei verhört und auch die ganze Nacht über in Gewahrſam gehalten worden war, iſt am Donnerstagvormittag dem Unterſuchungsrichter vorgeführt worden. Kurz nach Mittag wurde be⸗ kannt, daß gegen General Duſeigneur vom Unter⸗ ſuchungsrichter Anklage erhoben worden iſt. Ande⸗ verſeits teilte die Sicherheitspolizei mit, daß der Chef der„CS AR“(Comité Seerdte d' Actions Revolutionaires) in der Perſon des Eugene De⸗ lonele entdeckt und in der Nacht verhaftet worden ſei. Mit dieſer Verhaftung glaubt die Polizei das tat⸗ ſächliche Oberhaupt des„Geheimen revolutionären Aktionsausſchuſſes“ gefaßt zu haben. Weiter erfährt man, daß die Sicherheitspolizei in den Pariſer Büroräumen der monarchiſtiſchen Wo⸗ chenſchrift„Courrier Royal“, des Sprachrohrs des Thronprätendenten, des Grafen von Paris, eine Hausſuchung vorgenommen hat, über deren Ergeb⸗ niſſe vorläufig noch nichts näheres verlautet. Henri Delonele, der Bruder des jetzt verhafteten Chefs der„CSAR“, wurde ſeit Mittwochabend einem ausgedehnten Dauerverhör durch den Leiter der Pariſer Sicherheitspolizei unterzogen, das bis in die frühen Morgenſtunden währte. Dabei ſoll Delonele zugegeben haben, daß er zu der geheimen Organiſation gehöre, die den Kampf gegen den Kom⸗ munismus zum Ziel habe, und daß er mit der Or⸗ ganiſierung der Verteidigung gegen einen möglichen Putſch der Kommuniſtiſchen Partei beauftragt gewe⸗ ſen ſei. Wie ſlark iſt die Putſchorganiſation? dnb Paris, 26. November. Die franzöſiſche Polizei, die den Ingenieur Eugen Delonele als den„großen Führer“ des„Geheim⸗ ausſchuſſes der revolutionären Tat“ anſieht, beziffert die Stärke des Verbandes auf insgeſamt 5000 bis 6000 Mann, davon 1500 in Paris und Umgebung. Am Donnerstagabend hat ſich der Eigentümer des Schloſſes Evry, in dem eine Hausſuchung nach Waf⸗ fen vorgenommen worden war, Hubert Paſtre, den Polizeibehörden in Paris geſtellt. Hubert Paſtre hatte ſich in Ungarn zur Jagd aufgehalten und iſt, nachdem er durch die Zeitungen von den Vorgängen Kenntnis erhielt, nach Hauſe zurückgekehrt, um ſeine Unſchuld nachzuweiſen. Das jugoſlawiſche Konkordat Unterzeichnung durch Stojadinowitſch in Rom? (Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten) — Rom, 26. November. In gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß der Apoſtoliſche Nuntius in Belgrad, Pellegrinetti, deſſen Erhebung zur Kardinalswürde bevorſteht, am 5. De⸗ zember nach Rom kommen wird. Am gleichen Tage wird wahrſcheinlich der jugoſlawiſche Miniſterpräſi⸗ dent Stojadinowitſch nach Rom fahren. Die Gleich⸗ zeitigkeit dieſer beiden Reiſen ſiecht man in Rom nicht als zufällig an. Es wird darauf verwieſen, daß das Konkordat zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem jugoſlawiſchen Königreich, das Pelegrinetti und Sto⸗ jadinowitſch verhandelt haben, ſaſt fertig ausgear⸗ beitet iſt, ſo daß nur noch protokollariſche Formali⸗ täten nötig ſind, deren Erleoͤigung von jugoſlawiſcher . der Miniſterpräſident in Rom vornehmen unte. Eine Rüge für den, Radioprieſter“ Der Vatikan tadelt ſeine Angriffe gegen Rooſevelt e Waſhington, 23. November.(U..) Der Papſt hat Father Coughlin, dem frühe⸗ ren„Radioprieſter von Detroit“, eine öffentliche Rüge wegen ſeiner Angriffe auf Präſident Rooſevelt erteilt, die in politiſchen Kreiſen viel Beachtung findet. Der apoſtoliſche Delegierte in Waſhington, Erz⸗ biſchof Cicognani, veröffentlichte geſtern eine päpſt⸗ liche Erklärung, in der die vom Detroiter Erzbiſchof Mooney ausgeſprochene Mißbilligung der Coughlin⸗ ſchen Angriffe ausdrücklich bekräftigt wird. „Der Heilige Stuhl“, ſo heißt es in der Erklä⸗ rung,„betrachtet die Zurechtweiſung, die der Erz⸗ biſchof von Detroit unter Bezugnahme auf die don Father Coughlin am 5. Oktober veröffentlichten Be⸗ merkungen erteilt hat, als gerecht. Jeder Biſchof hat nicht nur das Recht, ſondern ſogar die Pflicht, die Art und Weiſe, wie der katholiſche Glaube in ſeiner Diözeſe gelehrt wird, zu überwachen.“ Die päpſtliche Erklärung ſtellt, wie Erzbiſchof Cicognani mitteilte, die Antwort auf viele beim Heiligen Stuhl eingelaufene Schreiben von Einzel⸗ perſonen und Organiſationen dar, die ſich mit der politiſchen Tätigkeit des Father Coughlin be⸗ ſchäftigten. —— Frauenwahlrecht in Mexiko. Präſident Cardenas hat dem Senat einen Geſetzentwurf zugeleitet, der in Abänderung der Verfaſſung nunmehr auch den Frauen das aktive und paſſive Wahlrecht verſchaffen ſoll. Dieſer Geſetzentwurf war bereits in der Kon⸗ greßbotſchaft des Präſidenten angekündigt worden. noch beſtünde. g haber 5 Sowjetrußland 75 48 72 70 20 Jugoflawien 2⁵ 24 17 23 16 Tſchechoſlowakei 80 70 86 76 15 Nicht teilgenommen an dieſer internationalen Konkurrenz haben die Schweiz, Schweden, England, Südafrika, Auſtralien, Norwegen, Spanien und der päpſtliche Pavillon. Von Großbritannien waren lediglich oͤie Ausſteller im Internationalen Pavillon an der internationalen Preiskonkurrenz beteiligt, von Norwegen lediglich die Sportausſteller. Neben dem Gaſtland Frankreich hat Deutſchland bei weitem am beſten abgeſchnitten. Dabei iſt zu bemerken, daß Deutſchland mit insgeſamt 1007 Aus⸗ ſtellern ſeine Preiſe erringen konnte, während Frankreich 10015 Ausſteller hatte. Als nächſte fol⸗ gen Italien und Belgien. .cc ccf cc GCGfcccfcccTcccccccTGhGGcGGGcTGGTTcTTccbGbbTTTbTcTbTTTTTccccc Ein Sieg Chautemps Die Kommnniſten ſtimmen in der Beamtengehalts⸗ frage für die Regierung (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) Paris, 26. November. Erſt kurz vor Mitternacht konnte die Nachk⸗ ſitzung der Kammer, die über die kritiſche Frage der Beamtengehältererhöhung zu beſtimmen hatte, er⸗ öffnet werden, denn erſt dann hatte die Finanzkom⸗ miſſion der Kammer ſich entſchließen können. Um 11.30 Uhr abends hat ſie mit 26 Stimmen und 17 Stimmenthaltungen das Regierungsprojekt unver⸗ ändert angenommen. Die marxiſtiſche Partei ihrer⸗ ſeits hatte mit 90 gegen drei Stimmen beſchloſſen, für die Regierung zu ſtimmen. Die Kommuni⸗ ſten gaben ihre Stellungnahme noch immer nicht bekannt. Sie mußten bis fünf Uhr morgens mit ſich oder wahrſcheinlich mit Moskau zu Rate gehen, bis ſie ſich doch endlich wie immer für die Regi erung entſchieden. Bei der Eröffnung der Debatte um Mitternacht zeigte es ſich bald, daß das Kriſenfieber angeſichts der überlangen Wartezeit völlig gefallen war. Es gab zunächſt das übliche Vorpoſtengefecht um die Vertagung der ganzen Vorlage. Der Vertagungs⸗ antrag wurde aber mit 383 gegen 193 Stimmen ab⸗ gelehnt. Um vier Uhr nachts endlich trat die Kam⸗ mer in die Generalausſprache und die Schlußabſtim⸗ mung ein. Der Miniſterpräſident Chautemps ergriff kurz das Wort, um die Vertrauens⸗ frage zu ſtellen und endlich erlöſte auch der kom⸗ muniſtiſche Parteiführer Duclos die Kammer von der ewigen politiſchen Ungewißheit mit der Er⸗ klärung, daß auch die Kommuniſten für die Regierung ſtimmen würden. In der Schlußabſtimmung wurde dann die Vorlage mit 518 gegen ſechs Stimmen endgültig angenommen. ö Lob für Moskau? Die engliſche Arbeiterpartei feiert das 20jährige Beſtehen der Sowjetunion! dub. London, 25. Novembre. Vertreter der Labour⸗Organiſationen und eine große Anzahl leitender Funktionäre der marxiſti⸗ ſchen Gewerkſchaften in England feierten am Mitt⸗ wochabend mit einem durch eine reichliche Speiſen⸗ folge ausgezeichneten Feſteſſen den 20. Jahrestag des Sowjetregimes. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in London Maiſky war Ehrengaſt des Abends. Als Haupt⸗ redner lobte der Oppoſitionsſprecher Attlee das Sowjetparadies über den grünen Klee. Die Gegner der Sowjetunion, dozierte Attlee ſeinen Zuhörern an der Tafelrunde, ſeien nicht gegen die Sowjet⸗ union, weil ſie fürchteten, dieſe werde ſie angreifen, oder weil ſie gottlos ſei, ſondern weil ſie in der Angſt lebten, es könne ein Staat entſtehen, der auf dem Grundſatz— ſozialer Gerechtigkeit(ö aufgebaut ſei. In ſeiner Erwiderung auf die Lobhudeleien Alk⸗ lees und anderer Redner konnte es ſich der Ehren⸗ gaſt des Eſſens, Botſchafter Maiſky, nicht verſagen, die bewaffnete Stärke der Sowjetunion zit preiſen. Unter eifriger Anwendung abgeleierter Phraſen über„faſchiſtiſche Angriffsneigungen“, mit denen er die bewaffnete Stärke der Sowjetunion zu begründen ſuchte, verſtieg ſich— ausgerechnet— der Interpret des Stalin⸗Kurſes zu der Behauptung, daß ein„Schreckensregiment über die ganze Erde hinwegſegen würde“, wenn das zariſtiſche Rußland Beſichtigungsreiſe des Reichskriegs miniſters nach Halle. Der Reichskrangsminiſter und Oberbefehls⸗ der Wehrmacht Generalfeldmarſchall von Blomberg, begibt ſich am 26. November nach Halle zur Beſichtigung der dortigen Heeres⸗Nachrichten⸗ ſchule und Luft⸗Nachrichtenſchule. Dockarbeiter ſtreiken in Dublin. Die Dockarbei⸗ ter von Dublin haben beſchloſſen, wegen Lohnfor⸗ derungen in den Ausſtand zu treten 5 bauptſchrifdelter und verantwortlich für Polittt. r. Alels WIn kau Sn Wen—Eüb⸗ Lokaler Tell: Dr. Iri okaler Jau, eri weſtdeutſche Umſchau, 5 Drucker und. 5 eimer Seitung ag de elt gebe u Ce, Mane. 1 78 Verantworilich für A und liche Mitteilungen ch 9 9. geſchäftliche Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 güttig⸗ Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleichzeitig Ausgabe 4 Mlag aber 100 Ausgabß e A Abend über 19000 asg be 8 19000 Geſanl⸗S.⸗A. Nonat Oktober äber 2l 00a. N 95 5 8 0 = Ae 2 4 ilts⸗ n) ar. acht⸗ der er⸗ om⸗ Um 17 ver⸗ rer⸗ ſſen, n i⸗ nicht ſich bis ng dacht ichts die ngs⸗ ab⸗ am⸗ tim⸗ ps n om⸗ von Er⸗ ung ung echs o 1 9 5 4 Freitag, 26. November 1937 Neue Mannheimer Zeitung Mitiag⸗Ausgabr 3. Seite/ Nummer 548 —— Mannheim, 26. November, Am Sonntagvormittag: Leiſtungsſchreiben der Stenografen Ein Aufruf der Kreiswaltung der DAß Die Deutſche Arbeitsfront führt am Sonntag, 28. November, vorm. 9 Uhr, ein Reichs leiſtungs⸗ ſchreiben in Kurzſchrift durch. Es findet in Mannheim wie folgt ſtatt: In O 1, 10: 60—80 Silben. In UI⸗2⸗Schule: 80—120 Silben, In L 7, 1: 120 Silben und höher. Wir rufen alle deutſchen Volksgenoſſen, die die Kurzſchrift beherrſchen, auf, durch die Teilnahme an dieſem großen Leiſtungsſchreiben ihren Willen zur Leiſtungsſteigerung und die Bejahung des Leiſtungs⸗ prinzips auf dem Gebiete der Kurzſchrift zum Aus⸗ druck zu bringen. Die Teilnehmer bekunden damit auch ihre Treue zur Deutſchen Arbeitsfront, die die Gemeinſchaft aller ſchaffenden Deutſchen bildet. Volksgenoſſen, die ſich zur Einſtellung in den öffent⸗ lichen Dienſt melden, ſind von der Kurzſchriftprüfung, die abzulegen iſt, befreit, wenn ſie ein Zeugnis über eine bei der Deutſchen Arbeitsfront abgelegten Kurz⸗ ſchriftprüfung vorweiſen. Zu einer planmäßigen Aus⸗ bildung von tüchtigen Stenogaphen gehört auch der Nachweis der Leiſtung durch Teilnahme am Lei⸗ ſtungsſchreiben. Die Leiſtungsſchreiben dienen der Feſtſtellung, zu welchem Ziel der eingeſchlagene Weg der Ausbildung führte. Sie ſtellen den Wert der Leiſtung an ſich heraus und ſie erlauben, Vergleiche der einzelnen Leiſtungen anzuſtellen. Stenographen, beweiſt am 28. Nov. Euer Können Heil Hitler! gez.: Schnerr, Kreisobmann. gez.: Glu nz, ſtellvertr. Kreisberufswalter. a Eine große WHW⸗ Ausgabe ſteht ür 1. Dezem⸗ ber bevor. Es werden an dieſem Tage in Mannheim an die vom Winterhilfswerk Betreuten 62 670 Kg. Lebensmittel(Mehl, Reis, Zucker uſw.), 21358 Kg. Obſtkonſerven ſowie zuſätzlich 20 000 Ztr. Kartoffeln und 15 365 Ztr. Kohlen und Briketts ausgegeben. e Kartenvorverkaufsſtellen für das WiHW⸗Win⸗ lerfeſt. Karten für das am 4. und 5. Dezember ſtattfindende große Winterfeſt zugunſten des Winterhilfswerkes ſind an folgenden Stellen erhältlich: Verkehrsverein, Plankenhof, Völ⸗ kiſche Buchhandlung, P 4, 12, Zigarrenhaus Dreher. E 1, 16, Zigarrenkiosk Jul. Schleicher, am Tatterſall und Kreisamtskaſſe der NS⸗Volkswohlfahrt, L. 5, 6. — Da die Karten für Samstag, 4. Dezember d.., ſehr ſtark gefragt ſind, weiſen wir darauf hin, daß am Sonntag, dem 5. Dezember, nach⸗ mittags und abends der gleiche Spiel⸗ Alan mit künſtleriſchen Darbietungen abrollt. dn m 0 Ii 8„ Die Tatſache, daß Reichsſtatthalter und Gauleiter Jordan die Tauſende, die am Donnerstagabend im Nibelungenſaal zuſammengeſtrömt waren, zwei Stunden lang im höchſten Maße zu ſeſſeln wußte, iſt ein Beweis dafür, daß die Großkundgebung der NS DAP allen Teilnehmern zu einem Erlebnis wurde. Nach mehreren Muſikſtücken des Muſikzuges der Politiſchen Leiter und dem Fahneneinmarſch ergriff Kreisleiter⸗ Stellvertreter Schnerr das Wort zur Begrüßung der Verſammelten, ins⸗ beſondere des Reöners des Abends, dem der Führer in ſchwerſter Zeit die Leitung des Gaues Halle⸗ Merſeburg übertragen habe. Unter rückſichtsloſem perſönlichen Einſatz habe Jordan dieſes Gebiet, das eine kommuniſtiſche Hochburg war, für Adolf Hitler erobert. Die Mannheimer Nationalſozialiſten ſeien ſtolz darauf, Jordan als Reoͤner gewonnen zu haben, weil Mannheim, die Stadt der Arbeit, früher auch eine Moskauer Filiale geweſen ſei. Reichsſtalſhalter und Gauleiter Rudolf Jordan erinnerte einleitend daran, daß in den Auguſttagen des Jahres 1914 die erſten Kanonenſchüſſe den Be⸗ ginn einer neuen Zeit verkündeten, während das Geläute der Kirchenglocken ein Zeitalter zu Grabe geleitete, deſſen Stundenuhr längſt abgelaufen war. Das große Ringen um ein neues Weltbild begann. Zum 30. Januar 1933 überleitend, betonte der Red⸗ ner, öͤaß die deutſche Revolution, die ein Jahrtauſend in die Schranken forderte, nicht in dem kleinen Parteirahmen der Nachkriegszeit geboren werden konnte. Das Weſen der wahren Revolu⸗ tion zergliedernd, zeigte der Redner die Gründe auf, die den Nationalſozialismus veranlaßten, nicht die Methoden der früheren Revolutionen nachzuahmen. Weil man glaube, daß die Revolution die Vollſtreckerin eines geſchichtlichen Befehls ſei, ſei derjenige der größte Revolutionär, der ihn ſelbſtlos in die Tat umſetze. Hätte man nicht an die Ziele des revolutio⸗ nären Kampfes geglaubt, dann wäre die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution nicht ſo verlaufen, wie ſte verlaufen iſt. Aber dabei ſei zu bedenken, daß der 30. Januar 1933 nicht das Ende, ſondern der aller⸗ erſte Anfang des machtpolitiſchen Kampfes war. Nicht die Vergeltung war das machtpolitiſche Ziel, ſondern die Eroberung des ganzen Volkes. Man habe kein Blutbad angerichtet unter denen, die die Kameraden mordeten, verwundeten oder brotlos machten, ſondern habe denen die Hand gereicht, die in der großen Armee der politiſchen Gegner ſtanden. Am Donnerskagabend im Nibelungenfaal: Großkundgebung der NS Vergeßt und unterſchätzt nie die bisherigen Leiſtungen des Nationalſozialismus— Der Leitſatz der zweiſtündigen Ausführungen des Gauleiters Jordan An dieſe Tatſache müſſe das deutſche Volk immer wieder erinnert werden. Aber auch davan, daß die „gute alte Zeit“, von der Eltern und Großeltern ſchwärmten, eine Zeit war, die Deutſchland Hungers⸗ not, Seuchen und die größten Demütigungen brachte. Bei der Betrachtung der Erfolge der Ar⸗ beitsſchlacht warnte der Redner eindringlich vor einer Unterſchätzung dieſer eiunzig⸗ artigen Tat, wie man ſich überhaupt davor hüte müſſe, dem deutſchen Weſen entſprechend Dinge als banal an⸗ zuſehen, die zu den Großtaten nationalſozialiſtiſcher Staatskunſt gehörten. Wenn man bedenke daß die übrige Welt in dem Zeitraum, in dem der Führer ſechs Millionen Arbeitsloſe unterbrachte, nur einer einzigen Million Arbeit und Brot geben konnte, dann werde man die Bedeutung der Beſeitigung der deutſchen Arbeitsloſigkeit in vollem Maße zu würdi⸗ gen wiſſen. Müſſe uns erſt das Ausland ſagen, welches Wunder ſich ſeirt dem 30. Januar 1933 in Deutſchland vollzogen habe? Es ſei ferner notwendig, eindringlich dar⸗ auf hinzuweiſen, daß nicht etwa große Nationalöko⸗ nomen, ſondern junge unverdorbene Nationalſozia⸗ liſten den Weg gewieſen hätten, der zu einer beſ⸗ ſeren Wirtſchaftsform führte. Ebeuſo habe ſich kein Staatsrechtslehrer gefunden, der geſagt habe: Volk, du mußt dir einen neuen Staat bauen! Nicht anders war es auf kulturellem Gebiet. Die Partei ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Zeit, in der der Menſch in Körper, Seele und Geiſt aufge⸗ teilt wurde, ein für allemal zu Ende ſein müſſe. Der Nationalſozialismus nehme jeden Menſchen in ſeiner Ganzheit als Arbeiter am Volk, als Exponenten des deutſchen Schickſals in Beſchlag. Mit ſcharſen Worten wandte ſich der Redner gegen die Frömmelei. Wenn je eine Nation fromm geweſen ſei, dann ſei es die deutſche unter nationalſozialiſtiſcher Führung. Die tägliche Arbeitsleiſtung eines Kumpels ſei mehr Frömmigkeit als die„Frömmigkeit“, die in den Sittlichkeitsprozeſſen zum Ausdruck kam. Die Sym⸗ pathien des allmächtigen Gottes ſeien nicht auf ſeiten der politiſchen Kritikaſter, ſondern auf der der Kampfverbände und damit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Der Herrgott ſei immer bei den mutigſten und ſelbſtloſeſten Nationen geweſen und deshalb ſei er bei der NSDAP. Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung ſtellte der Redner, nachdem er die un⸗ ſichtbaren internationalen Mächte Judentums und der Freimaurerei charakteriſiert hatte, feſt, daß feder Volksgenoſſe, der ſich zur Einig⸗ keit des deutſchen Volkes bekenne, des AP Kamerad und Mitkämpfer und damit Soldat der Bewegung ſei. a Mit dem erſten Arbeiter Adolf Hitler ſei die Arbeit zum Panier erhoben worden. Wenn die Be⸗ wegung nicht mehr arbeite, habe jede andere Arbeit den Sinn verloren. Nach einer Würdigung der ethiſchen Bedeutung des Winterhilfswerkes forderte der Redner die Zuhörer auf, ſich mit den Volksgenoſſen zu freuen, denen es vergönnt iſt, ſich auf den Köcß⸗Reiſen zu erholen, weil wir ein ner⸗ venſtarkes Volk brauchen. Die oft durch Beifall unterbrochenen zweiſtündigen Ausführungen ſchloſ⸗ Aus unserer Sch neiderwerkSsfaff Herrengarderobe in höehster Vollendung! Mannheim s Sreſtestr. 3442 ſen mit der Feſtſtellung, daß auf den beiden Funda⸗ menten Ehre und Macht der Weiterauſbau des Staates zum herrlichen ewigen deutſchen Reich er⸗ folgen müſſe. Kreisleiter⸗Stellvertreter Schnerr ſprach jedem Zuhörer aus dem Herzen, als er dem Redner ffüür ſeine mit größter Spannung verfolgten Ausffth⸗ rungen den herzlichſten Dank ausſprach, der in dem „Sieg Heil!“ auf den Führer und die National⸗ lieder ausklang Und dann ſchloß der Fahnenaus⸗ marſch die Kundgebung, die bei allen Teilnehmern noch lange nachhallen wird. Sch. ei Am Gebäude der Hauptppſt verſchwinden die Gerüſte, die zur Faſſaden⸗Erneuerung notwendig waren. Bis geſtern abend waren ſchon die Parade⸗ platzſeite und die weſtliche Hälfte der Hauptfaſſade frei. zen Vortragsverlegung. Mit Rückſicht auf die Feierſtunde zum Koͤßß⸗Jahrestag am Freitag, dem 26. November, wird der Vortrag der Reihe Natur⸗ und heimatkundliche Vorträge„Wie unſere Heimat wurde“ auf Freitag, den 3. Dezember verlegt. u Stopfen und Nudeln verboten. Der Reichs⸗ tierſchutzbund macht erneut darauf aufmerkſam, daß das Stopfen oder Nudeln des Geflügels geſetzlich verboten iſt. Zuwiderhandlungen ſollen unverzüg⸗ lich zur Anzeige gebracht werden. Auch das vielfach noch übliche Ausrupfen feſtſitzender Federn bei ke⸗ benden Gänſen iſt Tierquälerei und wird beſtraft. N J Ye W .„ DD ITI S Je n 7 N W 2 65 5 INS e 1% ei 1 Aa 5 1 7 50 57 7 Ae , ee,. 77 ec, l. Hi * 8 5 Nu 8 2 Wir in Deutſchland, die wir injeder Wohnung eine Waſſerleitung oder auf jedem Bauernhofe einen Brunnen haben, der gutes, klares Waſſer ſpendet, haben die Koſtbarkeit dieſes Schatzes zu ſchätzen verlernt. Aber im Orient weiß man um den Wert „νο, las iat sprich, was wahr ist“ — Und ſo nehme ich denn als Aber⸗ ſchrift zu dieſem Bericht jenen alten deutſchen Spruch,— den ich eigenmächtig abändere in: „Nauch', was klar iſt“,—— in Befolgung ſeines 2. Teiles, der da ſagt: f vſprich, was wahr iſt.“ reinen, klaren Waſſers, weil es ſo ſelten iſt. In einem der kleinen Dörfer halte ich und be⸗ trachte den alten Brunnen, ſtehe dabei, wie mit der Seilwinde aus der dunklen Tiefe das Waſſer geſchöpft wird,—— heute genau ſo wie vor 100 Jahren. „Iſt das Waſſer gut?“ ſtellt mein Dolmet⸗ ſcher die hier allgemein übliche Frage. „Sieh, Herr“, antwortet der Bauer und läßt in hohem Bogen das Waſſer aus dem Schöpf⸗ eimer in die Kanne fließen,„ſo klar es iſt, ſo gut iſt es; was klar iſt, iſt geſund.“——— Und wieder muß ich, wie ſo oft, die Feſt⸗ ſtellung machen, daß die Menſchen hier in ihrer unverfälſchten Natürlichkeit mir die beſten Stichworte geben, für das, was ich ſchildern und erklären ſoll: was SPATLES g iſt. „Das trifft genau auch auf die SPATLESE zu“, ſagt unſer Fachexperte, indem er meine Gedanken fortſetzt und ausſpricht.„Die letzten Blätter der Tabakpflanze, die SPATLESE, die am ſpäteſten geerntet werden, ſind natürlich in der Sonnenglut des Orients zu letzter Reinheit— und Klarheit gereift.“ „Dieſes Wort des Bauern“, erwidere ich, 351 eee e SSE Oh 400 e ce 9 e e e eee 7 7 1 enen el „iſt überhaupt eine allgemein gültige Wahr⸗ heit“, und denke dabei an jene alte fränkiſche Weinſtube, wo ich den Spruch las:„Trink' was klar iſt, ſprich, was wahr iſt.“—— — — — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. November 1937 Der Kampf um die Verkehrsſicherheit 541 Fahrzeuge beanſtandet Polizeibericht vom 25. November Bei den in den beiden letzten Tagen hier vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen wurden 1217 Kraft⸗ fahrzeuge, 1124 Fahrräder und 2 Fuhrwerke hin⸗ ſichtlich ihrer Verkehrsſicherheit kontrolliert. Hierbei mußten insgeſamt 541 Fahrzeuge beanſtandet wer⸗ den. Gegen 45 Führer dieſer Fahrzeuge wurde Anzeige vorgelegt, während 295 gebührenpflichtig verwarnt wurden. An 231 Kraftfahrzeughalter wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. Zwei Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich hier zwei Verkehrsunfälle, wobei geringer Sachſchaden entſtand. Wegen Ruheſtörung und groben Uufugs mußten 9 Perſonen angezeigt werden. Auch em ſeage die Heut gut pflegen. Das Sesſcht mit Nives-Cfeme leicht massleren, das kröfuigt die Haut und gibt ein frisches, gesuncles Aussehen. Der ſchöne Steingarten Verſchönerung der Vor⸗ und Hausgärten Es iſt, wie Gartengeſtalter Karl Güntzel in der am Dienstagabend im großen Saale der„Lieder⸗ tafel“ abgehaltenen Verſammlung der„Flora“, Verein der Blumenfreunde Mannheim, ausführte, leider viel zu wenig bekannt, welche Wirkungen Steingärten hervorzaubern und welch große Freude der Gartenbeſitzer an ihnen erlebt. Der Pfälzer Sandſtein mit ſeinem gelben Ton eignet ſich ſabelhaft für einen Steingarten. Der Reichtum der alpinen Pflanzen mit ihrer enormen Farbenpracht macht den Steingarten erſt recht inter⸗ eſſant. Auf kleinſtem Raum erzielt man mit ihnen herrliche Effekte, zumal es dankbare Blüher ſind. Der Vortragende gab den aufmerkſam zuhörenden Floramitgliedern den guten Rat, doch einmal einen Verſuch damit zu machen. In jedem Garten ſei ge⸗ wiß noch ein Plätzchen oder eine Ecke frei, die ſich dazu eigne. Einen beſonderen Anreiz dürfte die Tatſache bilden, daß ſchon im Frühling der Stein⸗ garten vor Farbenmannigfaltigkeit geradezu über⸗ ſchäume, und daß auch im Sommer oͤie Ueberraſchun⸗ gen der alpinen Blüher nicht aufhörten. Vereinsführer, Kreisfachſchaftsleiter Illhardt ſprach über die zur Ausgabe gelangenden Pflanzen, die direkt aus dem Gewächshaus kommen, und des⸗ halb vor Zugluft und Kälte zu ſchützen ſind. Weiter teilte der Vereinsführer noch mit, daß im Dezember der Verein auf ſein 75jähriges Beſtehen zu rückblicke und daß aus dieſem Anlaß eine kleine Feier ſtattfinde, zu der alle Blumenfreunde ein⸗ geladen ſeien. Gartendirektor Bußjäger gab ſchließlich noch intereſſante fachmänniſche Belehrungen über die zweckmäßige Behandlung kranker Pflanzen und teilte auf Anfrage mit, daß jetzt noch Krokus und ſonſtige Blumenzwiebel in Balkonkäſten ge⸗ pflanzt werden könnten. Mit dex üblichen Ver⸗ loſung ſchöner Zimmerpflanzen fand die Verſamm⸗ lung ihr Ende. „Was wir für das Tier tun, adelt uns ſelbſt' Der Mannheimer Tierſchutzverein am Reichs⸗ tierſchutztag Zum erſtenmal wurde am Deutſchland feierlich der Reichstierſchutztag began⸗ gen. Er fiel auf den 24. November, weil an dieſem Tage im Jahre 1933 das neue Reichstierſchutzgeſetz erlaſſen wurde, das den Tierſchutzvereinen eine recht⸗ lich geſicherte Grundlage ſchaffte für ihre Arbeit im Dienſte am Tiere. Der Mannheimer Tierſchutzverein traf ſich im Ballhaus. Es war erfreulich, wieviele Mit⸗ glieder und Freunde aus dieſem Anlaß erſchienen waren. Mit Genugtuung ſtellte dies Vereinsleiter Hermann Kunze in ſeiner Begrüßung feſt. Kurz umriß er die Bedeutung dieſes Tages, der nun jedes Jahr alle Mitglieder und Freunde des Tierſchutzver⸗ eins zuſammenführen ſolle. Seinen Ausführungen legte er den Gedanken zugrunde, daß es keine Spielerei ſei, im Dienſte des Tierſchut⸗ zes tätig zu ſein, auch keine Sache des guten To⸗ nes, ſondern es ſei eine Sache der Geſin nung, den hilfloſen Geſchöpfen zu helfen. Hauptaufgabe der Vereine ſei es vor allem, Liebe und Verſtändnis für das Tier zu wecken. hauptſächlich auch bei der Jugend, denn nur dann könnte das Geſetz zu dem gewünſchten Erfolge, zu einem ausreichenden Schutz der Tiere führen. Nach einem kurzen Gedichtvortrag von Frau Mittwoch in ganz „Gutes Licht— gute Arbeit Kreisobmann Pg. Schnerr eröffnet die lichttechniſche Schulung der Deutſchen Arbeitsfront Am 22. November führte das Amt Schönheit der Arbeit zuſammen mit dem Amt Berufserziehung und Betriebsführung im Vortragsſaal des Siemens⸗ hauſes eine lichttechniſche Schulung durch, an der die Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter, Betriebsobmänner, Licht⸗Techniker und Referenten Schönheit der Arbeit teilnahmen. Der Leiter des Schulungsabends war Dipl.⸗Ing. Stapf. Nachdem dieſer auf die Bedeutung des Ta⸗ ges kurs hingewieſen hatte, ergriff der Kreisobmann Pg. Schnerr das Wort und wies zunächſt auf den großen Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe hin, die ſich in gewaltiger Zahl zu den fortſchritt⸗ lichen Leiſtungen auf allen Gebieten des ſozialpoliti⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Lebens bekannt haben. Die Deutſche Arbeitsfront als die Beauftragte Organi⸗ ſation der Partei ſei in die Betriebe hineingegangen, nicht um Kritik zu üben, ſondern um zu prüfen, in⸗ wieweit der Gedanke einer nationalſozialiſtiſchen Betriebsgemeinſchaft Wirklichkeit geworden iſt. Dort, wo dieſe nationalſozialiſtiſche Betriebsgemein⸗ ſchaft beſteht, ſtellt man auch das Beſtreben der Be⸗ triebsführung feſt, möglichſt ideelle und doch wirk⸗ lichkeitsnahe Arbeitsvorausſetzungen zu ſchaffen. Eine Vorbedingung ſei die Schaffung der richtigen Beleuchtung der Arbeitsplätze, Die Beleuchtung des Arbeitsplatzes ſei um ſo wich⸗ tiger, da der berufstätige Menſch einen großen Teil ſeines Lebens an dieſem Platz verbringe. Wenn heute Arbeitshöchſtleiſtungen gefordert werden, ſo ſeien dieſe Höchſtleiſtungen nur dann zu erreichen, wenn auch die körperlichen Fähigkeiten die ent⸗ ſprechende Pflege erfahren, wobei das gute Sehen und damit das Vorhandenſein eines geſunden Auges mit von beſonderer Wichtigkeit ſei. Eine gütige Schöpfung habe den Menſchen dieſes wunderbarſte, aber auch empfindlichſte Organ gegeben, das oft durch Gedankenloſigkeit und Gleichgültigkeit vernachläſſigt werde. Vielfach erforderten bauliche Verhältniſſe eines Betriebes künſtliches Licht. Wenn aber dieſe baulichen Verhältniſſe im Augenblick nicht geändert werden können, ſo müſſe die künſtliche Beleuchtung allen neu⸗ zeitlichen Forderungen lichttechniſcher Art entſprechen Wenn eine geſteigerte Arbeitsleiſtung erreicht wer⸗ den ſolle, dann ſeien helle und ſaubere Arbeitsräume notwendig, zumal dumpfe und dunkle Arbeitsplätze bedrückend und ermüdend auf die Arbeitskraft des Schaffenden wirken. Das Amt„Schönheit der Ar⸗ beit“ der Deutſchen Arbeitsfront, dem die Aufgabe zufällt, durch Vorträge und Schulung, die ſalſche Be⸗ leuchtung am Arbeitsplatz aufzuzeigen, wird durch entſprechende Darſtellung der Vorteile einer richti⸗ gen Beleuchtung auch dieſe Fehler auszumerzen ver⸗ ſuchen. Es ſei der Zweck der Schulung ſo betonte der Kreisobmann, dieſes Ziel recht bald zu erreichen. In gemeinſamer Zuſammenarbeit mit dem Gewerbe⸗ aufſichtsamt, der Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung der Elektrowirtſchaft und der Deutſchen lichttechni⸗ ſchen Geſellſchaft ſollen die Vorausſetzungen geſchaf⸗ fen werden, die zum Wohle des arbeitenden deutſchen Menſchen unerläßlich ſind. Mit dieſen Worten eröffnete der Kreisobmann oͤer Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Schnerr, die Aktion „Gutes Licht— Gute Arbeit“ und wünſchte ihr zum Wohle aller Berufstätigen erfolgreichen Verlauf. Geopolitik als Wiſſenſchaft Vortrag von Profeſſor Neſer in der Volksbildungsſtätte Seitdem die europäiſche Kultur einen Grad der Bewußtheit erreicht hat, der ihr erlaubt, ſich ſelber, ihre Entſtehung und hiſtoriſche Bedingtheit als Pro⸗ blem zu nehmen, ſeitdem gibt es auch eine Geſchichts⸗ philoſophie, d. h. etwa ſeit der Zeit des Barock. Eine der vielen Verſuche hierfür einen exakten, zuver⸗ läſſigen Anſatzpunkt zu finden, ſtellt die Wiſſenſchaft der Geppolitik dar, als Begriff eine Erfindung des ſchwediſchen Staatsphiloſophen Kjellen, der aller⸗ dings an Gedankengänge des deutſchen Geographen Ratzel anknüpfte. Kjellén ſtand als Anhänger der organiſchen Staatstheorie im Gegenſatz zur libera⸗ len Rechtsſtaatstheorie des 19. Jahrhunderts. Er baute eine umfaſſende neue Staatslehre auf, inner⸗ hallb derer die Geopolitik nur ein Teilgebiet war, und zwar dasjenige, das die Zuſammenhänge von Raum und Staat unterſuchte. Ueber dieſe grundlegenden Zuſammenhänge, die der Geopolitik heute den Ehrentitel einer Wiſſen⸗ ſchaft verleihen, nachdem ſie durch die Jahre hin⸗ durch teils materialiſtiſch verflacht war, teils ſich in methodologiſchen Streitigkeiten aufgerieben hatte, verſuchte geſtern Prof. Ludwig Neſer(von der Univerſität Heidelberg) einen einführenden Vortrag zu halten— fürwahr keine leichte Aufgabe vor einem größeren Kreiſe ohne wiſſenſchaftliche Vorbildung. Doch blieb wohl die Haupteinſicht haften, daß eben der Raum, die geographiſche Geſtaltung, Gebirge und Steppe, Küſte und Meer(Nomadentum, Acker⸗ bau, Schiffahrt) bedeutſame Grundlagen für die ſtaatliche politiſche Geſtaltung auf der Erde darſtellen. Und vor allem die geo⸗ politiſche Karte iſt ja ein ſo ausgezeichnet techniſches Hilfsmittel in der bildhaften, gedächtnisſtützenden Darſtellung politiſcher Zuſammenhänge geworden, daß von der Fülle wie von der Qualität der hier geleiſteten wiſſenſchaftlichen Arbeit jeder Skeptiker überzeugt ſein muß. Wir bekamen in der Kunſthalle eine Reihe dieſer Karten zu ſehen, etwa für die großen weltpolitiſchen Zuſammenhänge: Mackinders„Drehzapfen“, ein Bild des engliſchen Gelehrten, der die bewegenden Kräfte der Weltgeſchichte auf das Widerſpiel von Meer⸗ und Steppenmächten(Hunnen, Avaren, Ara⸗ ber uſw.) zurückführen möchte. Dann das Strom⸗ ſyſtem des Rheins, das germaniſche Siedlungsge⸗ biet, die Gefährdung deutſcher Induſtrie durch feind⸗ liche ſchwere Artillerieeinwirkung, und vor allem auch die berühmte Propagandakarte von Ungarn, die durch Betätigung eines Drehknopfes in Abſplit⸗ terungsteile und Rumpfgebiet zerfällt. Als Beiſpiele von ſehr komplizierten Karten eine von den Nor⸗ mannenzügen und eine von den ſtrategiſch⸗luftfahr⸗ techniſchen Verflechtungen im vorderen Orient. Alſo alles Dinge, die der aufmerkſame Leſer täglich in der Zeitung bemerkt. So konnte man an Hand dieſes Anſchauungs⸗ materials doch einiges lernen aus dieſer jungen Wiſſenſchaft, der man heute eine ſehr große Bedeu⸗ tung in der nationalen eee . 17. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!........õõõõõũ Spohn nahm der Vereinsleiter noch die Gelegen⸗ heit wahr, über die mißlichen Zuſtände in manchen Schlachthöfen zu ſprechen und forderte, daß, wenn ſchon getötet ſein müſſe, die Tiere bis zu ihrem Tode wenigſtens anſtändig behandelt werden ſollten. Einen recht lebendigen Film von den Affen zeigte dann Sepp Stark. Man ſah Gorillas, Paviane und Meerkatzen in ihrer Urwaldheimat und freute ſich an ihrem drolligen Spiel und Gebaren. Die Ab⸗ ſicht, die Feierſtunde aus Frankfurt, in der der Lei⸗ ter des Reichstierſchutzbundes, Staatsrat Dr. Krebs, ſprach, zu übertragen, mußte leider fallen gelaſſen werden, da die Uebertragung ſchlecht verſtändlich war. Eine Reihe humorvoller Gedichte über Ziegen und Katzen trug Philipp Spohn vor. Sepp Stark zeigte dann noch weitere Filme. Einen von Wildſchweinen und Elchen und einen von afrikani⸗ ſchen Steppentieren. Damit war der offizielle Teil des Abends beendet. Man blieb aber noch lange zu⸗ ſammen und vor allem beſichtigte man eine Schleiereule, die mit Seelenruhe den ganzen Abend im Arm einer Tierliebhaberin ausgeharrt hatte. Das Tier war anſcheinend bewußtlos. Ein Kraftwagenführer hatte es am Abend auf dem Ge⸗ ſchäftszimmer des Tierſchutzvereins abgeliefert und erzählt, daß es ihm auf der Reichsautobahn an den Kühler geflogen ſei und durch den Anprall wohl eine kleine Gehirnerſchütterung davongetragen habe. g. Frankfurt Anleihen d. co. 0 l 9 1 Goldhyb, eiabdbriete 4% Ro. 1 5 adiſche Masch. 1909 1959 Großkraft. Ng 5 Hartſteln. temp. Glertt. i Aketi meihen d. Kom.-Verb. n e 10 2 0 J N a(...„%%. r Verkehrs- 75 r% ̃ ⁵ MM e e testverzinsl. Werte Stadtanlelhen do t 22„. 5% bo. Lig. Bfbr. 102.0 102.0..9 P. 1,0 144.2 fafenmu 855 1310 131.0 1 2 5 dr. 125.2 128,2 Waldhof. 147 1250 ſchiff. und See⸗ . 5 1000 1000 do. G. Rom x„„ Wülrgb. 5-n 101.0 101 0% N5H.-Pyp-Bk. Julius Berger 149. 18.0 Ben u. 82 2 0 255—. 155⁵,0 5 zransporteuihm 4½% Augsburg 26 91.„Wohn. 4½ Bahr. dandw⸗ G. ⸗ſtom. RIU 99.25 89.25 Prauer. Kleinlein III.0 111.0 Hanauer Fee 156,0. 9. Sprit..„Bank- Aktien It. Reichsb. Vorz bisch. Staatsanleihen 4% Verbinde 102. L e. 80 50 99.50 ban K 8„1020, 1020s, Boden Jronce echlent. G8.— 98. Harare Fuſſen 5 1289 1 1 281.0, 221.5 Vabiſche Bank. 1200 1200 5 1087 24. 25. 4½ Darmſtadt 28 995 605 /Lanhes undi Provinz ee 100.0 100.0 5 W 81 10241020 Brown. Boveri 8& Br. 280 1500 Ml 95 e e Lenser Van 125 18. Versicherungen 1—*** 2* 1. 8 8 7 845 1 8. K. N 1 0 8 8 e doc dfro verb. oe dvb. 93 90.7 Ger 1. Pr. 1909 29004 b Se b en- Raff Gas 220 ao an. 822 1425 5 der Vent 43 1187 me e„ d 9 8880% Bab. K. gbbt. a 4 14978 880 Albert.. Holzmann. Ph. 151.„. 1 Frankfurter Janf 101 5 101 8 e W Bon 85 f. 41. 91 g N 80 1. Lig. Pf. abs. Erdtv. 1 186 99.7 89756 31.77 5 01117 do. a eim. Ver 5 4% de... g 1 e e e ns 00/ Sohuldvetschrelb 155 a, Sine: 250 28800 Paabant.... 120 1285 Seed 5 e 22 405 el.. 1 en 4% Pain 17 3 e 1 rede. 8 125 0 h re 1550 teinze ng. Schauen 142.0 144 5 cin. G. 169 35 195 5 215 15 0— 5 8 8 8 N. 99.— almler* 98 5.„Bank jh T „ N 5 a 5 in M 2. 0 J % en 189 5 4% dtenaſens 2. 9880 8875 ee 105 115 a dl deen ee 2 7028 1625 Pehbenr Berge 08 5 4065 Feng den e See 70 155 4% Königen 20 8975 68 0g d 5 88% de.— tee, e raftw. Aütwürt.. ag Ee am iich ni nt rte Werte 425 9 80 50 89.75 Manndel e Ant 0 8 1 9 5 9867 Weer. web ung, en een 5 die 1501170 E en nicht notierte Wer l eee 7 2 Glektetzttat 1120 11440 Stuttgart. Hofbr. 105, 10755. 5 Id.% Naffaugdgök. 4% tein. Pp. Sk. Anl. o. 26 1207 80 0 Spin. lg, a 3% Ot. R. Bahn 850 100.3] 100,5 Pfandbriefe u. Schuld 15 Apfort u u f 9875 Arportmatz 150.0 1800 l böwende Münch e Südd. Zucker 258,% ö 27 do. v. 56 K. 1 8% 99% verschrelbungen 5 ee Weder in 5 c 0 beer lige ud Aus 5 No 27 ba 88. 100 8 105 rener e ben Line. i 10 0 Jon os Regerstung 21 40d 2 400,2 fee Ser.. de Balbnbie 480180 3 05 1 3 10 8 e. M id0 102 0 inguswie-Alclen e e es 8 020 eg. Niere 6. 0 9 C 0 8 4013 . 10³. 28. d.. 1020 e 05 5 „ 107 140% 65 6 99788 99 75 8 0. Gebrüder. 15 7195 80. 4. 72 U 15 Fa. 5 1 0 8 0 5„ N 5 3 8 1 7——ͤů 5 35 5 1 5 55 0 9 deter Mio en 0 118 8 Kotoren Darms. 1180* Ae 19 20 15. 17 i 5 10 23„ 5 N 58— j 1— Ig midt 3 a 5*— E* 2 u Brad 1912 18876 Geda d 10 60 2 e 1020 zn de. Zellſteff.. Kade%. lee. ech. Vellben 8 2 Ehrenkarte für kinderreiche Mütter Zur Ehrung kinderreicher Mütter hat die Stadt Leverkuſen eine Ehrenkarte nach eigenen Entwurf eingeführt. Dieſe Karte, die auf den Namen der Mutter ausgeſtellt iſt, enthält die Bitte an alle Be⸗ hörden, Amtsſtellen, Zahlſtellen, Aerzte uſw., dieſe Mutter bevorzugt abzufertigen. Sie verbindet alſo mit der Ehrung einen durchaus praktiſchen Zweck. Jede kinderreiche Mutter wird dies begrüßen. Will ſtie auf dem polizeilichen Meldeamt einen Unter⸗ mieter anmelden, auf der Krankenkaſſe einen Kran⸗ kenſchein für ihren Mann holen, ſo ſichert ihr das heute faſt allerorts zu findende Schild„Mütter mit kleinen Kindern werden bevorzugt abgefertigt“ ſchnelle Erledigung ihres Anliegens— wenn ſie ihr Kind mitbringt. Das iſt aber ſelten der Fall. Da weiſt ſie nun ihre Karte vor, eine Ehrenkarte, die dem Beamten auch im Drang der täglichen Arbeit zum Bewußtſein bringt, welche Stellung heute die Kinderreiche Mutter im Leben unſeres Volkes ein⸗ nimmt.„Der Bürgermeiſter bittet die Behörden, die deutſche kinderreiche Mutter, Frau., bevor⸗ zugt abzufertigen.“ Auch die anderen Beſucher, die der kinderreichen Mutter grundſätzlich die Achtung entgegenbringen, die ſie verdient, die aber ſo ungern wie irgendein Menſch lange warten, können ſich dem Argument der Ehrenkarte nicht verſchließen. — Luſtiges Landsknechtsleben Laienſpielaufführung des Fähnleins 7/171 Das Fähnlein 7/171„Admiral v. Tirpitz“ hatte am Mittwochabend Eltern und Freunde in die Ger⸗ mania⸗Säle eingeladen zu einem Laienſpielabend. Lange vor Beginn war der Saal ſchon voll beſetzt. Eugen Lippls Landsknechtsſpiel„Peter Johſts Himmelfahrt“ ging über die Bretter. Peter iſt ein Fähnrich aus den Bauernkriegen, und da er der Jüngſte iſt, muß er ſich noch die Sporen verdienen. Das gelingt ihm wohl, aber er findet dabei den Tod, zu weit hat er ſich mit ſeiner Fahne vorgewagt. Ein „hölliſches“ Treiben fängt nun an, bis ſeine Kame⸗ raden ihn gefunden haben. Er war nicht in der Hölle, wie ſie vermuteten, ſondern im Himmel. Das Ganze entbehrt nicht eines urwüchſigen und kräftigen Humors. Es war ſo richtig ein Stück, in dem ſich Jugend geben kann, wie ſie iſt, und ſo kann es nicht wundernehmen, daß das Fähnlein ſeine Sache mit Schwung und Begeiſterung zur Freude aller Zu⸗ ſchauer erledigte. Landsknechts⸗ und alte Soldaten⸗ lieder umrahmten den Abend. g. Schon Vater kaufte seine 70 UrE bei 2 EU NA E Wegen Ihre Güfe Das große NRuthaus in der Breiſen Sſrege, NH 7,.7 Kurszettel der Hausfrau Adventskränze ſchwanken an leuchtend roken Bändern über den noch immer reich beſchickten Blumenſtänden und viel, viel dunkles Tannengrün deutet darauf hin, daß Weihnachten mit Rieſen⸗ ſchritten naht. Und ſchon überlegt die ſorgende Hausfrau, wie ſie ihre Lieben durch das alther⸗ gebrachte Weihnachtsgebäck erfreuen kann, denn Mandeln und Haſelnüſſe ſind rar. Viele werden als Behelf zu den unausgekernten Nüſſen greifen, auch zu Krachmandeln oder zu Kaſtanien, die ſich auch recht gut als Mandelerſatz verwerten laſſen. Hier wird die findige Hausfrau allerhand herausknobeln können. Auch prächtige Gänſe lachen ſchon die Marktbeſucher an, aber wer ſich zum Kauf dieſes vielſeitig verwendbaren Federviehes entſchließt, ver⸗ ſchiebt, wenn nicht gerade eine beſondere Feſtlichkeit vorliegt, ſeinen Einkauf bis zu den Feiertagen, er⸗ gibt ſolch gutes Tierchen doch auch meiſt einen Braten für zwei Tage, und mit Gänſeklein, ge⸗ fülltem Gänſehals und der geſondert zubereiteten Leber gibt es nochmals ein Mittag⸗ und ein bis zwei Abendeſſen— je nach Appetit. Da bereits viele Mannheimer ſich einer ausgie⸗ bigen Erkältung erfreuen, ſei einmal wieder auf Honig, Honigwaben und heilſame Kräuterteeſorten hingewieſen— auch dick mit Zucker eingekochter Zwiebelſaft iſt ein erprobtes Mittel. Leider iſt die Zwiebelernte im Gegenſatz zur Kartoffel⸗ und Aepfelernte durch die Trockenheit des Sommers nicht ſo reich ausgefallen wie in anderen Jahren; da ſie aber auch nicht ſo haltbar ſind, empfiehlt ſich die Aufbewahrung eines größeren Vorrats nicht. Sehr gut war die Anfuhr in jeglichem Gem ü fe. Wirſing, Weiß⸗ und Rotkraut beherrſchten mit Spinat und Roſenkohl das Feld! Letzterer iſt wieder billiger geworden. Winterkohl und der zarte, viel zu wenig bekannte, römiſche Kohl genügten der Nachfrage, ebenſo alle Salatſorten, bei denen junger neuer Kopfſalat durch verhältnismäßige Billigkeit und ſehr ſchöne Beſchaffenheit auffiel. Seefiſche wurden ſehr günſtig angeboten, desgleichen Stock⸗ fiſch. Ganz beſonders reich beſchickt ſind zur Zeit die Käſeſtände. Der Abſatz an Weichkäſe ͤürfte ſich noch immer beſſern; die Auswahl iſt ſo groß, daß jeder für ſeinen Geſchmack etwas finden kann. PPC—T0VTVVTC0T0bTCVTdb᷑—T00—v0vv————— unermüdlich ſind abertauſend 3 für das wäw. tätig. Wo erfüllt Dun deine puch zu Siegerehrung in der anerabſteſ, der Kriegs⸗ freiwilligen. In dieſen Tagen hielt die Kamerad⸗ ſchaft der Kriegsfreiwilligen 1914—18 ihre Jahres⸗ abſchlußfeier ab und ehrte bei dieſer Gelegen⸗ heit die aus den verſchiedenen Schießſportveranſtal⸗ tungen als Steger hervorgegangenen Kameraden. Schießleiter Kam. Stammler nahm die Begrüßung vor und wies auf die Bedeutung des Schießſportes hin als eines wichtigen Mittels zur Wehrfähig⸗ erhaltung. Kameradſchaftsführer K. Siegmann nahm anſchließend die Siegerehrung vor. Im Po⸗ kalſchießen, das in einem Zeitraum von Frei Mona⸗ ten durchgeführte wurde, wurde Sieger Kamerad H. Schmidbaur mit 446 Ringen; zur Spitzengruppe gehören ſerner Kam. Moll 445., Kam. Fr. Penn 441., Kam. Ad. Fürſtoß 440., Kam. H. Stamm⸗ ler 438 R. Im Preisſchießen gehörten zu der Spitzengruppe: Scheibe 1: Kam. Stammler 57 R, Moll 57., Schmidbaur 56., Regel 56., Geiger 55 Ringe. Scheibe 2: Kam. Kohler 59., Preſſel⸗ Mußbach 58., Emig 110er 58., Moll 57 R, Heckenbach 57 Ringe. Scheibe 3: Kam. Mattes, Dr, Lange, Waßner, Kornmüller. Die von Kamerad Franz Heller geſtiftete Ehrenſcheibe gewann Kam. Chr. Gehr. 1 59 J AAA ⁵˙. A ²˙ A AA 1 3 2 2 2 1 — 1 FC...... ͤjd .——. K 2 3 „Seite/ Nummer 546 Freitag, 26. November 1937 —— Werkſcharen und Geſangyv ereine geſtalten eine Feier Heute abend, 20.15 Uhr, werden im Roſengarten bei der Feierſtunde anläßlich des Kö⸗Jahrestages Werkſcharen und Geſangvereine des Koͤß⸗Vereins⸗ ringes das Programm geſtalten und beweiſen, daß das kulturelle Laienſchaffen durch die NS Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Laufe des Jahres 1936—37 eine einheitliche Ausrich⸗ tung erfahren hat. So wird ſich die Freizeitgeſtal⸗ tung innerhalb und außerhalb der Betriebsgemein⸗ ſchaft ergänzen und jedem Schaffenden den für ſeine berufliche Tätigkeit notwendigen inneren Auftrieb ſichern. In dieſem Geiſt wird auch die heutige Feierſtunde durchgeführt. Von beſonderer Wichtig⸗ keit wird gerade heute abend die Rede des Kreis⸗ leiters Pg. Hermann Schneider ſein. Dieſe Feier will Rechenſchaft ablegen von einem weſentlichen Aufgabengebiet der großen Freizeit⸗Organiſation NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“: von der kulturellen Erziehungsarbeit innerhalb und außerhalb der Betriebe. Starker Zugang zur Rheiniſchen Ingenieurſchule Erſte Vollverſammlung im Winterſemeſter 1937/38 Die Rheiniſche Ingenieurſchule berichtet: Dieſer Tage fand in der Rheiniſchen Ingenieur⸗ ſchule in Mannheim die erſte Vollverſammlung im Winterſemeſter 1937/8 ſtatt. Zur Eröffnung ergriff der Studentenführer Vögelein das Wort. Nach einer kurzen Be⸗ grüßung dankte er den Kameraden, die ſich ſo zahl⸗ teich und uneigennützig in Schleſien zur ſtudentiſchen Erntehilfe zuſammengefunden hatten. Allgemeine Freude rief die Anerkennung des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums über die Zeppelinſpende bervor, an der ſich Dozenten und Studenten gemeinſam beteiligt hatten. Direktor Dipl.⸗Ingenieur Mau nahm dann zu einigen allgemein intereſſierenden Dingen Stel⸗ lung. Mit Genugtuung ſtellte er feſt, daß die Ne u⸗ an meldungen für das Winterſemeſter 1997/38 im Vergleich zu vorigen Semeſtern außer⸗ ordentlich günſtige Zahlenwerte angenommen hätten. Anſchließend an die Worte des Direktors legte der Kameradſchaftsführer der neugegründeten Ka⸗ meradſchaft des N. S..St.B. an der Rhein. Inge⸗ nieurſchule Hellinger Sinn und Zweck der Ka⸗ meradſchaften an den deutſchen Hoch⸗ und Fachſchu⸗ len dar. Die Kameradſchaft ſoll, wenn ſie auch die gute Ueberlieferung ehem. Korporationen übernom⸗ men hat, kein Erſatz für dieſe ſein, ſondern der Träger einer neuen ſtudentiſchen Idee, deren Ziel und Aufgabe es iſt, den jungen nationalſozialiſtiſchen Studenten zu formen. Mit den nationalen Liedern und dem Bekennt⸗ nis zum Führer fand dieſe eindrucksvolle Vollver⸗ ſammlung ihren Abſchluß. O. M. Gefängnisſtrafen für Müſtlinge Von der Mannheimer Jugendſchutzkammer verurteilt Die Mannheimer Jugendſchutzkammer verhan⸗ delte am Mittwoch gegen den erſt 18 Jahre alten Reinhold Schlemmer aus Offenbach a.., wohn⸗ hat in Mannheim, der im Auguſt d. J. im Rhein⸗ auer Wald ein 13 jähriges Mädchen über⸗ ſiel an den Schultern und am Hals feſthielt und den Verſuch unternahm, das verſtörte und nach Hilfe ſchreiende Kind zu mißbrauchen. Der Angeklagte ließ erſt von ſeinem Opfer ab, als Leute in die Nähe ka⸗ men. Er konnte damals mit dem Fahrrad entkom⸗ men, wurde dann aber doch gefaßt. Schlemmer gab die Straftaten zu. Die Jugendſchutzkammer verurteilte ihn zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis, abzüglich zwei Monaten Unterſuchungshaft. Das Ge⸗ richt ging in der Strafbemeſſung über den Antrag des Staatsanwaltes hinaus, weil es die Tat als ſehr verwerflich anſah und zu der Auffaſſung ge⸗ langte, daß der Angeklagte nur durch eine empfind⸗ liche Strafe von weiteren derartigen Delikten abge⸗ halten werden könne. Der 43 Jahre alte Angeklagte Auguſt Stohner aus Ketſch mißbrauchte ſeine bei Tatbegehung knapp 14 Jahre alte Stieftochter in der gemein⸗ Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Alkmaterialhandel ohne Juden! Eine grund ſätzliche Entſcheidung des Bezirksrats Der Bezirksrat beim Polizeipräſi⸗ diu m Mannheim fällte am Donnerstag eine grundſätzliche Entſcheidung, die von beſonderer Be⸗ deutung iſt. Einem Altmaterialhändler war vom Polizeipräſidium der Wandergewerbeſchein entzogen worden, weil er einen Teil des von ihm geſammelten Altmaterials, nämlich Flaſchen, an einen füdiſchen Zwiſchen händler ver⸗ kauft hatte, obgleich er ſich verpflichtet hatte, ſein ge⸗ ſamtes Altmatertal nur an ariſche Großhändler weiterzugeben. Der Althändler wandte ſich dieſer⸗ halb an den Bezirksrat, aber dieſer beſtätigte die Maßnahme des Polizeipräſidiums. Der Bezirksrat ſtellte jeooch in Ausſicht, daß der Antrag auf Aus⸗ ſtellung eines Wandergewerbeſcheines für 1938 (Wandergewerbeſcheine gelten ſtets nur für ein Jahr, ſo daß es jeweils zum 1. Januar eines neuen Antrages bedarf) wohlwollend geprüft werde. Die Entziehung des Wandergewerbeſcheines für den Reſt des laufenden Jahres möge dem Althändler eine fühlbare Warnung ſein. Wieder einmal die Abortaulagen der Wirtſchaften In Mannheim wird nachdrücklich darauf geachtet, daß die Abortanlagen der Wirtſchaften einwandfrei ſind. Die Maßnahme wird ſyſtematiſch fortgeführt. Obgleich es ſich um die Erfüllung einer ſelbſtver⸗ ſtändlichen Forderung handelt, verſucht dann und wann doch ein Hausbeſitzer, die Bauauflage zu um⸗ gehen oder die Ausführung zu verzögern. Ein der⸗ artiger Hausbeſitzer erſchien diesmal vor dem Be⸗ zirksrat und verſuchte zu erreichen, daß die gegen den in ſeinem Anweſen wohnenden Wirt erlaſſene Auflage auf Umbau der Wirtſchaftsabortanlage ge⸗ ändert werde. Der Vorſitzende hielt ihm ſein un⸗ vepſtändliches Verhalten deutlich vor; es ſei um ſo weniger zu begreifen, als der verlangte Umbau keine hohen Aufwendungen erfordere. Der Bezirksrat gab ſeiner Entſchloſſenheit, für die allgemeine Herbei⸗ führung geordneter Zuſtände zu ſorgen, Ausdruck, indem er eine bis Mitte Januar reichende Friſt zur Vornahme des Umbaues ſetzte. Sollte die Bauauf⸗ lage zu dem genannten Termin nicht erfüllt ſein, ſo würde das Lokal rückſichtslos geſchloſſen werden. Um eine Werkskantine Grundſätzlich werden Konzeſſionen für Werkskan⸗ tinen nur unter der Auflage erteilt, daß zu den Kantinen allein Werksangehörige Zutritt haben. Im Gegenſatz hierzu war im Jahre 1900 die in Neckarau beſtehende Kantine der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik als auch der Oeffentlichkeit zugängliche Wirtſchaft genehmigt wor⸗ den. Der bisherige Kantinenwirt will nunmehr die Kantine an ſeinen Sohn abtreten. Dieſer Sohn (Karl Salm) ſuchte deshalb um die Erlaubnis zum Betrieb der Kantine nach, wobei er Wert darauf legte, daß bei der Erteilung der neuen Konzeſſion der Perſonenkreis der Kantinenbeſucher derſelbe wie bisher bleibe. Die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ gewerbe ſetzte ſich dafür ein daß von nun an nur noch Werksangehörige Zutritt zur Kantine haben ſollen. Im Hinblick darauf, daß die Kantine in der Gummiſtraße ſchon ſeit 37 Jahren als öffentliches Lokal zugelaſſen war, entſchloß ſich der Bezirksrat dazu, den bisherigen Zuſtand zu belaſſen. Genehmigte Wirtſchaftsgeſuche Der Bezirksrat genehmigte noch folgende Wirt⸗ ſchaftsgeſuche: Wilhelm Hopp, Realſchankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zur altdeutſchen Weinſtube“ in G 5, 19 Oswald Trunzer, Realgaſtwirtſchaft „Zum Ochſen“ in Feudenheim, Hauptſtraße 70, und Alfred Häffner, Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank„Zur Erholung“ in Sandhofen, Sandͤhofer Straße 261. Weiterhin wurden genehmigt das Ge⸗ ſuch des Karl Betzler um Erlaubnis zum Betrieb einer Eisdiele im Hauſe Schwetzinger Straße 46 (jedoch nur während des Sommers); das Geſuch des Philipp Schell um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein in feſten Gebinden im Hauſe Wotanſtraße 42 in Waldhof und das Geſuch des Hermann Hufnagel um Erlaubnis zum Klein⸗ handel mit Branntwein im Hauſe P 7, 14a. Ent⸗ ſprochen wurde auch dem Geſuch des Johannes Bern⸗ ſtein um Erteilung der Konzeſſion nach§ 33a der Gewerbeordnung zur Veranſtaltung von Singſpielen, Bunten Abenden und dergleichen im Roſengarten, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle und im Evangeliſchen Ge⸗ meindehaus in Neckarau; dieſe Konzeſſion wird wirk⸗ ſam, ſobald die geforderte Kaution hinterlegt iſt. Der Reſt der Tagesordnung betraf Angelegen⸗ heiten der Handwerksgeſetzgebung. dr. W. th. ſten Weiſe. Vor Gericht ſtellte er dieſes Mädchen als verlogen, ſittlich verdorben und unehrlich hin, wurde aber durch die Zeugenvernehmung widerlegt. Es wurde auch feſtgeſtellt, daß der Angeklagte das Kind oft grundlos durch Schläge miß handelte. Von den Lehrern und Schutzbefohlenen konnte über das Mädchen nichts Nachteiliges ausgeſagt werden. Das Gericht erkannte gegen den pflichtvergeſſenen Pflege⸗ vater auf ein Jahr drei Monate Gefäng⸗ nis ohne Anrechnung von Unterſuchungshaft. Die Kammer war davon überzeugt, daß Stohner trotz ſei⸗ nes frechen Leugnens als überführt zu gelten habe. Die Hilfe aller tut not! Darum kaufe jeder beim Losmann der Arbeits⸗ beſchaffungs⸗Lotterie Vom Säen bis zum Ernten; die geſamte Arbeit des Landmannes bedingt fortwährenden Neueinſatz. Kaum iſt die eine Aufgabe erfüllt, ſchon verlangt die nächſte ihren Mann. Ein ſteter Wechſel— hier werden Fäuſte frei— dort werden ſie verlangt. Doch der Landmann iſt nur eine Erſcheinung in dem gigantiſchen Werk der deutſchen Arbeitsbeſchaf⸗ fung, die das Ein⸗ und Abfluten in der Geſamtarbeit unſeres hochinduſtrialiſterten Landes überblicken und leiten muß. Dank ihrer vervollkommneten Organi⸗ ſation hat ſie nicht nur die Millionen Arbeitsloſen auſſaugen können, ſie weiß ihnen auch die Arbeit zu erhalten. Doch ſie braucht, um al le zu bedienen, auch die Hilfe aller. Und dieſen Einſatz aller erwartet ſie bei der Lotterie, die ihren Zwecken dient. Als Loskäufer werden wir uns auch alle einſtellen, eee Aufgehobene Fahrpreisermäßigung zu Weihnachten Für Wehrmacht, Arbeitsdienſt, SA, SS, NSKK und NS K Im Hinblick auf den zu erwartenden ſtarken Weih⸗ Unachtsverkehr kreten in der Beförderung von An⸗ gehörigen der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes, von SA, SS, NSsdcd und NS K bei der Reichsbahn auch in dieſem Jahre gewiſſe Einſchränkungen ein, die das Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſterium ſoeben in einer zuſammenfaſſenden Verfügung be⸗ kanntgegeben hat. Es handelt ſich um folgende Be⸗ ſtimmungen: Angehörige der Wehrmacht dürfen D⸗ und Eil⸗ züge bei Urlaubsreiſen mit Militärfahrkarte auf Entfernungen bis 300 Kilometer in der Zeit vom .—22. und 27.— 0. Dezember ſowie am./4. Januar, jeweils vom erſtgenannten Tage, 0 Uhr, bis zum letztgenannten, 24 Uhr, nicht benutzen. Für den Oſt⸗ breußenverkehr oͤurch nichtdeutſches Gebiet gilt die gleiche Sperre in beiden Richtungen vom 22.—24. und 27.—0. Dezember ſowie vom.—4. Januar, wiederum jeweils von—24 Uhr. Ausnahmen ſind nur gegen Beſcheinigung auf dem Urlaubsſchein bei iſen wegen ſchwerer Erkrankung oder Todesfalles in der Familie zuläſſig, oer wenn dringende dienſt⸗ liche Gründe bei unvorhergeſehenen Anläſſen eine andere Urlaubseinteilung einzelner notwendig machen. Für Urlaubsreiſen von Angehörigen des Reichsarbeitsdienſtes gelten dieſelben Beſchränkun⸗ gen und Ausnahmen. Die Fahrpreisermäßigung von SA, SS, NS und NS(SA ⸗Tarif) wird ausgeſchloſſen vom 23. zw. 31. Dezember, 0 Uhr, bis 26. Dezember bzw. 2. Januar, 24 Uhr. Dienſtreiſen dürfen ausgeführt werden. Das gleiche gilt für die beſtehende beſondere Fahrpreisermäßigung für die SS⸗Verfügungstruppe und die SS⸗Totenkopfverbände; für ſie ſind außer Dienſtreiſen, Urlaubsreiſen wegen Krankheit oder Tod in der Familie und Urlaubsreiſen bis 100 Kilo⸗ meter Geſamtreiſeentfernung in Perſonenzügen aus⸗ genommen. Die Benutzung von D⸗ und Eilzügen kann auch mit Zuſchlag nicht geſtattet werden. Für Schul⸗ und Jugenoͤpflegefahrten treten keine Beſchränkungen ein. denn jeder von uns weiß, daß wir uns durch den Kauf eines Loſes der Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung auch ſelbſt helfen. ze Der Spar⸗ und Unterhaltungsverein„Mann⸗ heimia“ hielt kürzlich in den„Germania⸗Sälen“ ſein Winterfeſt ab. Vor zahlreich erſchienenen Beſuchern wickelte ſich ein ſchönes Unterhaltungsprogramm ab. Im Mittelpunkt ſtand ein von Gg. Wiechers ver⸗ faßtes und einſtudiertes luſtiges Theaterſtück„Tru⸗ del will einen Mann vom Sparverein“. Die zwölf⸗ jährige Ruth Mangold tanzte einen Straußſchen Walzer. Der Männerchor des Sparvereins„Fabrik⸗ ſtation“ unter Muſikdirektor Lens brachte einige Lieder. Die Kapelle Frank ſpielte zum Abſchluß noch zum Tanz auf. Exemp'ariſche Strafe für Fahrradmarder * Landau, 26. Nov. Aus Oeſterreich kam der An⸗ geklagte Franz Brandſtädter ohne Paß und ohne Aufenthaltsgenehmigung nach Deutſchland. In Fürſtenſeldbruck ſtahl er ein Fahrrad, verbaufte es, und in München eignete er ſich ein zweites Fahrrad an, mit dem er in die Pfalz gelangte. Hier wollte er die Grenze überſchreiten, um in die Fremdenlegion zu gehen. Nun hat er Ge⸗ legenheit, in zehnmonatiger Gefängnis⸗ ſtrafe— die ihm das Schöffengericht zudiktierte— darüber nachzudenken, daß man das Gaſtrecht eines fremden Landes nicht auf ſolche Art mißbrauchen darf. L. Wiesloch, 25. Nov. Unter der Leitung von Muſiklehrer Fritz Leutz fand hier ein Konzert ſtatt, deſſen Reinerlös für das WHW beſtimmt war. Als Mitwirkende waren gewonnen: die Sänger⸗ gemeinſchaft Wiesloch, die Stadtkapelle und der Muſik⸗ lehrer Fritz Hirn(Violine). Das Zwiſchenprogramm wurde von den Turnerinnen des Turnvereins in vollendeter Weiſe beſtritten. Die gut geſchulten Vorträge hinterließen bei den zahlreichen Hörern den beſten Eindruck. J. Neckarbiſchofsheim, 25. Nov. Weichenwärter a. D. Johann Bauer feierte mit ſeiner Frau Luiſe geb. Rügner das Feſt der goldenen Hochzeit. Dem geachteten Jubelpaar gingen zahlreiche Glück⸗ wünſche zu. Gefährliches Kinderſpiel Lörrach, 25. Nov. Wie der Polizeibericht meldet, geriet in der Käppeleſtraße ein Heuſchuppen in Bran d. Das darin untergebrachte Kleinvieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Brand⸗ urſache iſt darauf zurückzuführen, daß der fü nf Jahre alte Knabe des Eigentümers in der Nähe des Schuppens ein Feuer machte und durch Funkenflug das Heu des Schuppens in Brand ſetzte. a a NSDAp-lifleilungen Aus partetamtlihen Beheanntmachungan entnommen Kreisleitung der NS DAqp Mannheim, Rheinſtr. 1 Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Dezember⸗Auflage, liegt zum Ab⸗ holen bereit. Die Ortsgruppen, die ihre Hefte von der Kreisſtelle erhalten, wollen den 27. November, die übrigen den 30. November als letzten Abholtermin auſehen. Ortsgruppen der NS DA Nheinau. 26. 11., 20 Uhr, Schulungsabend ſämtlicher Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Zellen⸗ und Blockleiter, Hausleiter, Walter und Warte in der Turnhalle der NS⸗ DAP. Neckarſtadt⸗Oſt. 28. 11., 9 Uhr, Schulung in der Turn⸗ halle der Uhlandſchule. Antreten der Pol. Leiter und ⸗An⸗ wärter pünktlich.45 Uhr vor der Uhlandſchule. Neckarſtadt⸗Oſt. 30. 11., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter vor der Geſchäftsſtelle. Waſſerturm. 26. 11., 20.30 Uhr, Beſprechung der Amts⸗, Stellen⸗ und Zellenleiter in der Geſchäftsſtelle der Ortsgr. Rheintor. 28. 11.,.40 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter vor der Ortsgruppe zum Schulungswortrag. Feudenheim⸗Oft. 28. 11. findet der zweite Schulungs⸗ bag der Pol. Leiter ſtatt. Antreten für ſämtliche Pol. Lei⸗ ter.45 Uhr im Hofe des„Schützenhauſes“. II Wasche.. Speck c 1. 7 J Deutſches Eck. 28. 11.,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leitere(Angehörige des Stabes, Zellen⸗ und Block⸗ leiter) auf dem U⸗Schulplatz. Anzug: Dienſtanzug(Dienſt⸗ blue). Strohmarkt. 28. 11.,.45 Uhr, treten Leiter und Anwärter im Dienſtanzug(Bluſe) Ortsgruppenheim an. Zivil trägt Armbinde. Erlenhof. 28. 11.,.30 Uhr, haben ſämtliche Pol. Leiter, ⸗Anwärter, Walter und Warte der Daß uns NSWauf dem Erlenhoſplatz in Uniform(Zivil mit Arm⸗ binde) anzutreten. Schulung. Ilvesheim. 29. 11., 20 Uhr, wie üblich, Beſprechung der Pol. Leiter im Parteiheim. Erſcheinen eines jeden unbedingt notwendig. Ilvesheim. 30. 11., 20 Uhr, Abrechnung der Beiträge und Parteigelder im Parteiheim. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 28. 11.,.30 Uhr, Antreten der Hoheitsträger, Zellen⸗ und Blockleiter ſowie des Stabes vor dem Ortsgruppenheim zur Schulung in der Adöolf⸗ Hitler⸗Oberſchule. Uniform, Zivil mit Armbinde. Neckarau⸗Nord. 28. 11.,.30 Uhr, treten ſämtliche Orts-, Zellen⸗ und Blockleiter im Hofe des Ortsgruppen⸗ heims zum Bereitſchaftsdienſt an. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Neckarau⸗Süd. 26. 11.,.30 Uhr, treten ſämtliche Zellen⸗ und Blockleiter im Vereinshaus Volkschor an. Neckarau⸗Süd. 28. 11.,.30 Uhr, treten die Ortsamts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter zum zweiten Schulungstag der Pol. Leiter auf dem Marktplatz an. Anzug: Uniformierte Dienſtbluſe, Nichtuniformierte Armbinde. Seckenheim. 27. 11., 20.15 Uhr, Mitgliederverſammlung im„Badiſchen Hof“. Pg. und Anwärter ſind vollzählig und pünktlich zur Stelle. Pe treten um 20 Uhr im Hof der Brauerei an. Seckenheim. 28. 11.,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter vor der Geſchäftsſtelle zur Teilnahme an der Schulung in der Turnhalle. Humboldt. 28. 11., 9 Uhr, treten ſämtliche 19, an ſämtliche Pol. vor dem Pol, Leiter Dienſtanzug, vor der„Flora“, Lortzingſtraße 17 Zivil mit Armbinde. Die Zellenleiter werden für das vollzählige Erſcheinen der Pol. Leiter verantwortlich gemacht. Wallſtadt. 28. 11. findet der zweite Schulungs Pol. Leiter ſtatt..15 Uhr treten ſömtliche Pol und ⸗Anwärter ſowie Walter und Warte der NSs DA in Uniform(Zivil mit Armbinde) auf dem Rathaus⸗ platz an, . NS fFrauenſchaft 95 Fendenheim. 28. 11. findet um 18(nicht um 20) Uher eine wichtige Zellenwalterinnenbeſprechung ſtatt. 3 Streiſendienſt⸗Gefolgſchaft 171. 28. 11., 8 Uhr, tritt die ganze Gefolgſchaft in tadelloſer Uniſorm am Schlageterhaus an. Ende des Dienſtes gegen 12 Uhr, Nachmittags tritt Sie Geſolgſchaft wieder zum Beſuch des Hallenſportfeſtes des Bannes 171 an. Techn. Bereitſchaſt 171. 28. 11., 13.30 Uhr, tritt die Ge⸗ folgſchaft auf dem Zeughausplatz an. Sämtliche Beurlau⸗ bungen ſind für dieſen Dienſt aufgehoben(Hallenſportfeſt). JM. Untergau 171, Sport. 27. 11., 18 Uhr, Beginn der Sport⸗ wärtinnen⸗Wochenendſchulung in der Mannheimer Ju⸗ gendherberge.(Siehe Runöſchreiben). NSKOV Abt. Neckarſtadt⸗Weſt. 29. 11., 20 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung der Zellen 1 bis 6 im Lokal„Pflüger“, Alphorn⸗ ſtraße 17 Abt. Neckarſtadt⸗Weſt. 3. 12., ſammlung der Zellen 7 bis 12 hornſtraße 17. Amt für Technik— NSB De 2. 12., 20.15 Uhr, öffentliche Verſammlung in der„Lieder⸗ tafel“, Mannheim, K 2, 92. Redner: Pg. Dr. Thoms(Hei⸗ delberg) über:„Technik und Wirtſchaft“. Die Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim: Rheinſtraße 3 Berufserziehung An die Betriebsobmänner! Die Anmeldungen für dos Reichsleiſtungsſchreiben müſſen bis ſpäteſtens 26. Novem⸗ ber in G 1, 10 abgegeben werden. An die Betriebsobmänner! Das Reichsleiſtungsſchrei⸗ ben in Kurzſchrift findet am Sonntag, 28. November, 9 Uhr, an folgenden Plätzen ſtatt: Von 60 bis 80 Silben in G1, 10, von 80 bis 120 Silben in U 2, Friedrichſchule; 120 Silben und höher in L 7, 1. Wir bitten die Betriebsobmänner, die Gefolgſchafts mitglieder, die ſich zum Leiſtungsſchreiben gemeldet haben, hiervon zu verſtändigen und für pünkt⸗ liches Erſcheinen beſorgt zu ſein. Ortswaltungen Wohlgelegen. Am Dienstag, 30. 11., 20.30 Uhr, findet im„Feloſchlößchen“ eine Verſammlung ſämtlicher Betriebs⸗ obleute und Betriebswalter, Hauszellen⸗ und Blockwalter ſowie der Fachſchaften für Handel und Handwerk ſtatt. Es hat alles zu erſcheinen. Kraft ourch Freude Abteilung: Volksbildungswerk Die weltanſchauliche Schulung unter Leitung von Kreisſchulungsletter Pg. Fiſcher wird am Montag, 29. 11., weitergeführt. Beginn 20.15 Uhr in der Eliſabethſchule, D 7, 8(Phyſikſaal). Natur⸗ und heimatkundliche Vorträge. Dieſe Vortrags⸗ reihe begtunt am Freitag, 286. November, 20.15 Uhr, in der Aula der ehemaligen Handels hochſchule, A 4, 1, mit dem Vortrag von Dr. Ratzel:„Wie unſere Heimat wurde“. Dauerkarten zu.—, für Inhaber der Hörerkarte 1. 20 Uhr, Mitgliederver- im Lokal„Pflüger“, Alp⸗ , bei den Kö ⸗Geſchäftsſtellen. Dee jScler Arf Hefertf Shell und billig Druckerei Dr. Haas 6 R J..6 Ferrruf 249 51 — Seite Nummer 546 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. November 1997 Der deutſche Hanoballmeiſter in Mannheim . 8 MSA Leipzig ſpielt am Sonntag im Stadion gegen SV Waldhof Der Deutſche Handballmeiſter 1937 MTS A Leipzig ſpielt am kommenden nntag im Mannheimer Stadion 155 der deutſchen Meiſterſchaft, Sport⸗ verein Waldhof. guter Eri nerung dürfte das öͤramatiſche End⸗ ſpiel ſer ften in Halle ſein, bei dem die Schw auen mit i hervorragenden Spiel das dortige handballfreudige ikum begeiſtern konnten. Nur knapp mit 51:4 wurde Idhof geſchlagen.„Deutſch⸗ lands beſte Handballmannſchaften“, ſchrieben damals die Fach⸗ und Ta itungen,„haben ſich einen Kampf gelie⸗ fert, der b daſteht in der Geſchichte der Endſpiele um den hö Titel eines deutſchen Handballmeiſters.“ 5 Nun treffen dieſe beiden Mannſchaften am kommenden Sonntag erneut zuſammen, die eine, um ihrem Titel Deutſcher Handballmeiſter Ehre zu machen, die andere mit dem Beſtreben, zu zeigen, daß die Niederlage in Halle eine unglückliche war. Das Mannheimer Stadion wird einen Handbollgroß⸗ großkampf erſter Ordnung erleben, bei dem der Ausgang völlig offen iſt. Beide Mannſchaften werden darum in ſtärkſter Aufſtellung, d. h. mit den Formationen antreten, mit denen das Enoſpiel beſtritten wurde. Der Waldhofmittelſtürmer und mehrfache Internationale Spengler, der z. Z. einen Kurſus der Sberfelömeiſter in Rendsburg(Schleswig⸗Holſtein) mitmacht, wird eigens zu dem Spiel nach Mannheim beordert. Die Mannſchaften werden ſtehen: Leipzig: Wendt Lange Stendte Langer Doſſin Schünzel Paatz Göllner Reinhardt Badſtüber Höfer Lang Herzog Spengler Heiſeck Zimmermann Henninger Kritter Nutſchmann Schmidt Müller Trippmacher SV Waldhof: Nicht weniger als ſechs Spieler der Leipziger, und zwar Wendt, Doſſin, zel, Reinlardt, Badſtüber und Göll⸗ ner, waren Ange der umpiamannſchaft und haben auch Deut 10 l in mehreren internationalen Spielen vertreten. Die Waldhofmannſchaft ſtellte demgegenüber an Inter⸗ nationalen die Spieler Müller, Spe er, Zimmermann, Rutſchmann, Lang, Kritter. Leiter des Spieles wird Müller ⸗ Wiesbaden ſein. Vorher treffen ſich die Reſerven U en des Sportvereins Waldhof und die Handballmannſchaft der Luftwaffe. Die Spiele der Vezirksklaſſe Der letzte Novemberſonntag bringt der Bezirksklaſſe Unterboden eine Reihe hochintereſſanter Treffen. In der Abteilung Weſt, die mit folgenden Paarungen aufwartet: 8 Mannheim— Olympia Neulußheim Fortuna Heddesheim— 08 Hockenheim BVfTug Feudenheim— 98 Seckenheim 07 Mannheim— Germania Friedrichsfeld Phönix Mannheim— F Weinheim Sc Käfertal— Amicitia Viernheim gebührt natürlich dem Treffen des Tabellenführers gegen den SC Käfertal die Krone, das beſtimmt vor gutem Beſuch ſtattfinden wird und beide Mannſchaften in heißem Bemühen um den Sieg ſehen wird, für den die Gaſt⸗ geber eine große Chance haben, da bekanntlich Viern⸗ heim bereits ſeit 3 Wochen pauſierte. 8 Mannheim hat gegen die Olympia Neu⸗ lußheim eine ſehr gute Möglichkeit, den dritten Sieg zu erlangen, da Neulußheim in dieſer Runde doch nicht gonz die gehegten Erwartungen zu erfüllen vermochte. Das Treffen der Fortuna Heddesheim gegen den FV Hockenheim kann ſehr leicht dem Moloch Maul⸗ und Klauenſeuche zum Opfer fallen. führung iſt in Frage geſtellt. Einen nachbarlichen Rivolenkompf wird man in Feu⸗ denheim erleben, zu dem 98 Seckenheim auf das Seine Durch⸗ Beſte gerüſtet antritt. Ob es jedoch gelingt, die ſtarken Feudenheimer zu ſchlagen, wird das Spiel erbringen. 07 Mannheim, wohl die launiſchſte aller Mann⸗ ſchaften, die bei beſtändigen Leiſtungen die ganze Schwetzingervorſtadt hinter ſich haben könnte, wird wohl alle Regiſter ihres Könnens ziehen, um gegen Frie d⸗ ichs feld zu beſtehen. Ein heißes Gefecht, das ebenfalls Großkampfluft atmen wird, ſteigt hinter der ÜUhherndſchule. Der Phönix wird ſich wohl aller Mühen unterziehen, um einen nötigen Sieg zu landen; ob er aber die Wein heimer ſchlagen kann, das muß er erſt beweiſen. 1 5 99 1 In Unterbaden⸗Oſt fallen am Sonntag alle Suiele aus Das Spiel Wlesloch PLankſtadt 0 egen und Klauenſeuche abgeſetzt und die Heidelberger Spiele wegen des Hockeyſpiels Heidelber⸗ ger Stadtmannſchaft gegen die franzöſtſche Nationalmann⸗ ſchaft. Italiens Fußballelf für Paris Der Italieniſche Fußb rll⸗Verband hat für den am 5. Dezember in Paris ſtattfindenden Lömderkampf mit Frankreich die Mannſchaft aufgeſtellt, einen überaus ſtarken Gegner für geben wird. Es ſollen ſpielen: Olivieri(Lucca); Monzeglio(Rom)— Rava(Juven⸗ tus Turin); Serantoni(Roma)— Andreolo Corſi (beide Bologna); Paſinati(Trieſt) Meazza(A mb ro⸗ ſiana)— Plola(Lazio)— Ferrari Ferrari 2(beide Ambvoſi na Mailand). Dieſe Mannſchaft wird am Donnerstag in Florenz unter Leitung von Verbandskapitän Pozzo noch ein be⸗ ſonderes Training durchführen. In dieſem Zuſammen⸗ hang ſei erwähnt, daß der von Italien gewünſchte Länder⸗ kampf mit Deutſchland im kommenden Frühjahr nicht ſteigen binn, da uns bis zur Weltmeiſterſchaft kein freier Termin mehr zur Verfügung ſteht. Kreisfachwarte und Vereinsführer Wie in der letzten Beſprechung am vergangenen Sonn⸗ tag bereits bekannt gegeben wurde, ſpricht der Stellpertre⸗ ter des Reichsſportführers, A. Breitmeyer, berekts am kommenden Montag, dem 29. November, 20 Uhr, in der Turnhalle des Turnvereins Mannheim von 1846. Ich mache nochmals darauf aufmerkſam, daß die Vereins⸗ führer die ihrem Verein angehörenden Olympiakämpfer und die vom Reichsbund eingekleideten Olympiateilnehmer benachrichtigen, im Olympiaanzug zum Aufmarſch zu er⸗ die vorausſichtlich die Franzoſen aßb⸗ ſcheinen. Ferner haben die Vertretungen der Vereine(je⸗ weils 3 Mann) mit der Einheits⸗Reichsbundflagge zu er⸗ ſcheinen. Außer dieſen Fahnenabordnungen ſind mir die Kreisfſachwarte weiter dafür verantwortlich, daß ihre Uebungsart durch eine dreiköpfige Abordnung wirkſam in Erſcheinung tritt, d.., daß jede Sportart in ihrer entſpre⸗ chenden Sportkleidung einheitlich und, ſoweit möglich, mit entſprechendem Gerät zur Kennzeichnung der Uebungsart ausgerüſtet iſt. Für die Uebungsarten, die auch oder nur von weiblichen Mitgliedern gepflegt werden, gilt das gleiche. Alle Aufmarſchteilnehmer verſammeln ſich pünktlich 19 Uhr im kleinen Saal des TV kleidegelegenheit vorhanden. Ferner werden die Lieder: „Auf hebt unſre Fahnen“,„Laſſet im Winde die Fahnen wehn“,„In den Oſtwind hebt die Fahnen“ im Laufe dieſes Abends geſungen werden, für deren Einübung und Ge⸗ läufigkeit die Vereinsführer unbedingt Sorge tragen müſſen. Schließlich erwarte ich im Intereſſe des Mann⸗ heimer Sportes von allen vollen Einſatz, Befolgung obiger Anordnungen und rührige Werbetätigkeit aller. Karl Müller, Kreisſportwart. Mannheim von 1846. Um⸗ — Deutſchlands Motorſporttermine für 1938 Großer Motorrad⸗Preis von Europa in Hockenheim Die Oberſte Nationale Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt zieht im J 1938 insgeſamt 21 nationale und internationale Veranſtaltungen auf. An internatio⸗ nalen Wagen⸗Rennen finden ſtatt; Eifelrennen, Großer Preis von Deutſchland und Großer Bergpreis von Deutſch⸗ land. Internationale Motorradrennen gibt es insgeſamt ſieben, darunter den Großen Preis von Europa. Das nationale Programm umfaßt 13 Rennen für Gelände⸗ prüfungen für Krafträder und Wagen. Im Terminkalender fehlen das Kölner Stadtwaldren⸗ nen, dos Solitude⸗Rennen und das Schleizer Dreiecks⸗ rennen, das Avusrennen iſt nur noch den Krafträdern vorbehalten. Das Hamburger Stadtparkrennen für Motor⸗ räder erlebt ſeine Wiedererſtehung und wird internotio⸗ nal ausgeſchrieben. Das als Gruppenveranſtaltung be⸗ konnte Hohenſyburg⸗Rennen wird zur nationalen Ver⸗ anſtaltung erh Der Große Motorrad⸗Preis von Deutſchland findet nicht mehr bei Hohenſtein⸗Ernſtthal ſtatt, ſondern wird mit dem Großen Preis von Europa zu⸗ ſammengelegt und wahrſcheinlich nach Hockenheim verlegt. Das nationale Rennen auf dieſem Ring geht ſchon im Frühjahr vonſtatten. Die Drei⸗Tage⸗Mittelgebirgsfahrt wird unter Einbeziehung der H⸗Fohrt und der neu⸗ geſchaffenen NSͤKK⸗Manöverfahrt zu einer Motorſport⸗ woche ausgebaut; ſie indet zum zehnjährigen Jubiläum der Dreitagefahrt wieder wie bei der erſten Austragung im Harz ſtatt. 5 Die Oſtpreußenfahrt Motorraoͤrennen auf dem noch national ausgeſchrieben. Leben gerufenen Dreitagefahrt für Krafträder zeichnet die ONS als Mitveranſtalterin. Der Terminkalender des deutſchen Motorſports für 1938 hat folgendes Aus⸗ ſehen(J- internationale, N= nationale Veranſtaltung, 'ee für Wagen, K= für Krafträder ausgeſchrieben): 2. bis 5. Februar: N Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung K und W. 3. April: N Brandenburgiſche Geländefahrt K und W. 10. April: J Eilenriede⸗Kennen bei Hannover K. 8. Mai: J Hamburger Stadtpark⸗Rennen K. 15. Mai: N Hockenheimer Motorrad⸗Rennen K. 26. bis 29. Mai: J Dreitagefahrt K. Mai: J Avus⸗Rennen K. 5. Juni: N Teterower Bergring⸗Rennen K. Juni: J Eifelrennen K und W. 19. bis 26. Juni: Motorſportwoche im Harz: 1. HJ⸗ Fahrt K: 2. NSeicd⸗Manöverfahrt K und W; 3. Zehnte Dreitoge⸗Mittelgebirgsfahrt K und W. 3. Juli: N„Rund um Schotten“ K. 24. Juli: J Großer Preis von Deutſchland W. 31. Juli: J Großer Bergpreis von Deutſchland Ku. W. 7. Auguſt: J Großer Motorrod⸗Preis von Europa und Großer Motorrad⸗Preis von Deutſchlond K. 14. bis 16. Auguſt: N Oſtpreußenfahrt K und W. 21. Auguſt: N Hohenſyburg⸗Dreiecksrennen K und W. 28. Auguſt: N Teterower Bergringrennen K. 4. September: N Marienberger Dreiecksrennen K. 25./26. September: N Berlin— Rom K und W. Deutſche Tiſchtennismeiſterſchaften Für die international ausgeſchriebenen Deutſchen Tiſchtennis⸗Meiſterſchaften in den Einzelſpielen, die am 1. und 2. Februar in Krefeld entſchieden werden, liegen ſteigt im Auguſt. Die beiden Teterower Bergring ſind nur Bei der von Belgien ins Slädtekampf im Boxen Mannheim gegen Karlsruhe Die Begegnung beider Städtemaunſchaften iſt ſchon zur Tradition geworden. Auch dieſes Mal werden die beſten Kämpfer ins Feuer geſchickt, um vor den nun bald begin⸗ nenden Meiſterſchaftskämpfen den vorausſichllichen Gegner 90 ſtudieren und ſehzie Kampfkraft ſeſtzuſtellen. Wenn der ÜUsrichter für den kommenden Samskigabend als Kampf⸗ platz den Zähringer Löwen gewählt bat ſo in der Haupt⸗ ſache deshalb, weil er in dieſem Loßol regelmäßig Klein⸗ ringveranſtaltungen durchführen will, um den Nachwuchs zu fördern und um auch die Liebhaber größerer Veran⸗ ſtaltungen mit dieſem ſehr gut geeigneten Saal vertraut zu machen. Den Städte⸗Vergleichskampf eröffnen im Fliegengewicht Birag⸗Karlsruhe und Geißler ⸗Mannheim. Der Kampf iſt als Ausſcheiduna für die künftige Gauvertretung zu bewerten da Birg, welcher in den letzten Gautreſſen gute Kämpfe lieferte, wegen Gewichtsſchwieriakeiten erſetzt wer⸗ den muß. Geißler rückt von der Jugend in die Senioren⸗ klaſſe auf und ſoll in dieſem Kampf beweiſen ob er für die Vertretung des Gaues gegen Südweſt Verwendung finden kann. Kahrmann vertritt für Karlsruhe das Bautam⸗ gewicht. Er wird von ſeinen Betreuern als hoffnungs⸗ voller Nachwuchs bezeichnet. Sein Gegner Gottmann iſt durch ſeine ausgezeichneten Gefechte hinreichend bekannt. Im Federgewicht trifft Müller ⸗Karlsruhe erſtmals auf Roth⸗Mannheim. Durch Verletzung von Hoffmann kamn Roth ſeine derzeitige anſteigende Form unter Be⸗ weis ſtellen. Hock⸗Karlsruhe gegen Rapp⸗Mannheim heißt die Leichtgewichtspaarung. Beide lieferten ſich gelegentlich des Polenkampſes in Karlsruhe einen unentſchiedenen harten Strauß. Vielleicht bringt die diesmalige Entſcheidung Klarheit über das beiderſeitige Stärkeverhältnis. Die Gegner im Weltergewicht ſind Kohlborn⸗Karls⸗ ruhe und Weis ⸗Mannheim. Den Sieger dieſes intereſ⸗ ſanten Treffens wird man wohl als zukünftigen Repräſen⸗ tanten des Gaues anſehen müſſen. Der Mittelgewichtler Hamm iſt auter Nachwuchs: er empfahl ſich erſtmals als Sieger im Jugendturnier und hat nach ſeinem Aufrücken in die Seniorentklaſſe nie ent⸗ täuſcht. Gegen den Mannheimer Zlotecki die Hand⸗ ſchuhe ſchwingen zu müſſen, iſt vielleicht für ihn eine un⸗ dankbare Aufgabe. Süß ⸗Karlsruhe und Bolz ⸗Marinheim beenden im Halbſchwergewicht die Auseinanderſetzung der beiden badiſchen Städtemannſchoften. Wenn der Mannheimer Kleine Sport-Nachrichten Das internationale Berliner Reitturnier, das im Februar 1988 ſtattfinden ſollte, wurde um einen Monat vorverlegt und wird nun in der Deutſchlandhalle in den Tagen vom 21. bis 30. Januar durchgeführt. Gordon Richards hat ſeine diesfährige Erfolgsſerie be⸗ veits auf 210 Siegesritte ausgedehnt. In Warwick ſteuerte der engliſche Championreiter allein vier Sieger, davon die drei letzten in ununterbrochener Reihenfolge. Einen belgiſchen Sieg gab es im weiteren Verlauf des internationalen Reitturniers in Toronto. Kapitän de Menten gewann ein Militär⸗Jagdſpringen. Von den holländiſchen Reitern beſetzte Rittm. Baron Sirtema van Gropeſtins auf Juno den fünften Platz. Kiſpeſt Budapeſt trägt am 9. Januar in Trier eln Spiel gegen eine Auswahl des Bezirks Trier aus. Eintracht Trier weilt om kommenden Sonntag. 28. November. bei Union Luxemburg zu Gaſt. Holland bietet für den Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungs⸗ kampf gegen Luremburg am kommenden Sonntaa W. November, in Rotterdam folgende Mannſchaft auf: Van Male; Punt, Caldenhove; B. Paguwe van Heel, Kuppen: Wels, van Spacrtdonck de Beer, Smit Bergmann. Die deutſche Meiſterſchaft im Federgewicht zwiſchen dem Titelverteidiger Karl Beck(Düſſeldorf) und Kurt Bern⸗ hardt(Leipzig) wird vorgusſichtlich om zweiten Weihnachts⸗ tag in der Stuttgorter Stadthalle entſchieden Württembergs Boxer beſtreiten den Rückkampf zum Vier⸗Gauturnier gegen Bayern am 5. Dezember in n⸗ chen mit der gleichen Staffel, die gegen Rom erfolgreich war. Vom Fliegengewicht aufwärts kämpfen: Kehl, Reucht, Pfanner, Köhler, Wolkongel. Held Schöllkoyf Bubeck. Vooſchke⸗Nordhorn. der ausgezeichnete weſtdeutſche Flie⸗ gengewichtsborer, iſt beruflich nach Reutlingen über⸗ geſiedelt und dem KV 26 Reutlingen beigetretat. Erich Schnarre⸗Recklinghauſen, der in der Amateur⸗ boxſtaffel für kommende Länderkämpfe berückſichtigt wer⸗ den ſollte, wurde von der Gelbſucht befallen und wird voe zwei Monaten kaum wieder Kämpfe beſtreiten können. In Stuttgart werden in dieſem Winter nun doch Rad⸗ rennen ſtattfinden. Der mit dem Berliner Veranſtalter Heyne abgeſchloſſene Vertrag ſieht fünf Renntage vor, von denen der erſte am 8. Januar durchgeführt wird. an erſter Stelle gelegenheit mit geheizten Omnibuſſen der Internationale Rangoroͤnung der Verufsflieger Im amtlichen Organ des Deutſchen Radfahrer⸗Verban⸗ des wird eine Rangordnung der an internationalen Ren⸗ nen beteiligten Berufsflieger veröffentlicht, für deren Auf⸗ ſtellung eine Platzbewertung von 5, 3, 2, 1 und ½ Punkten für die erſten fünf Plätze war. Nach dieſer Liſte ſteht der Belgier Jef Scherens mit 179 Punkten und 28 Siegen vor dem Franzoſen Louis Gérard in mit 162 Punkten und 16 Siegen. An dritter Stelle folgt mit Albert Richter(Köln) der erſte Deutſche. Richter errang neun Siege und kam auf 112 Punkte. Die weitere Reihenfolge lautet: 4. Chaillot(Paris) 98 Punkte; 5. Toni Merkens(Köln) 94% Punkte(12 Siege); 6. Arie van Vliet (Amſterdam) 88.; 7. Richard Knudſen(Kopenhagen) 82.; 8. Michard(Paris) 78.; 9. Willy Falck⸗Hanſen (Kopenhagen) 74%.; 10. Diſſing(Kopenhagen) 50%.; 11. Martinetti(Mailand) 49.; 12. Mathias Engel(Köln) 47 P.(7 Siege). Die weitere Plaeierung der Deutſchen, die in dieſer 50 Namen umfaſſenden Liſte berückſichtigt ſind, lautet: 28. Gu⸗ ſtav Kilian(Dortmud) 15 P.(1 Sieg); 30. Lothar Ehmer (Berlin) 12 P.(kein Sieg); 32 Karl Marklewitz(Berlin) 9. P.(kein Sieg); 33. Heinz Vopel(Dortmund) 8 Punkte 11 9 8 41. Clemens Groſſimlinghaus(Krefeld) 5 P. eg). Sportfahrt nach Karlsruhe Zum wichtigen Meiſterſchaftsſpiel am kommenden Sonn⸗ tag VfB Mühlburg— VfR Mannheim iſt den Anhängern zum Beſuch dieſes Spieles günſtige Fohr⸗ 0 Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft geboten. Die Abfahrt der Omnibuſſe erfolgt pünktlich um 12 Uhr ab Paradeplatz. ſeine Fähigkeiten taktiſch zu nußen verſteht, wird ein Kampf ſo recht nach dem Geſchmack der Borſportanhänger zuſtande kommen. 5 In weiteren Einlagekämpfen verſuchen ſich noch: Kraft⸗Vickt gegen Hittel⸗Vfg; Düntzer⸗Vick gegen Frößlich⸗ Bs und Wegſcheider gegen Holl⸗Bfck. EX Prag ſchlug Verliner Schlittſchuhklub:0 Vor etwa 3500 Zuſchauern ſtanden ſich im Prager Win⸗ ter⸗Stadion die Eishockeymannſchaften des Berliner Schlitt⸗ ſchuh⸗Clubs und des LTC Prag gegenüber. Dank eines vorzüglichen Sturmes und des ſehr guten Torwarts Mod ry ſiegten die Tſchechoſlowaken mit:0(:0,:0,:). Die Torſchützen waren Eiſar(3) und Malecek(), neben denen ſich noch der Kanadier Puckna hervortat. Bei den Deutſchen gefielen Känicke, Ball und Ertl am beſten. bereits jetzt die Meldungen der Tſchechof Jugoflawien vor. Unter den Ausland ſich der hohe Favorit für di Porg. Ausrichter der Meiſterſch 1 der Vſig Ma⸗ rathon Krefeld. Im Januar und Februar werden die tſchechoſlowakiſchen und jugoflawiſchen Nationalſpieler in mehreren deutſchen Städten Gaſtſpiele geben. Vorgeſehen owakei und von pielern befindet eiſterſchaft, Vana⸗ 10 ſind Nürnberg, Frankfurt⸗M., Ludwigshafen, Düſſeldorf, Köln, Deſſau, Magdeburg, Erfurt und Berlin. Nur oͤrei Spiele im Gau Südweſt Das Meiſterſchaftsprogramm für den kommenden Sonn⸗ tag im Gan Sücdweſt iſt abermals geändert worden. Außer dem Spies Pirmaſens— Offenbach fällt auch die Begeg⸗ nung zwiſchen FS Frankfurt und Opel Rüſſelsheim aus, ſo daß am 28. November folgende drei Spiele durchgeführt werden: Boruſſia Neunkirchen— JV Saarbrücken, 1. Fc FV Kaiſerslautern— Eintracht Frankfurt und SV Wiesbaden gegen Wormatia Worms. Oeſterreichs Eiskunſtläufer begeiſtern in München Oeſterreichs Eiskunſtläufer begeiſterten nach ihrem Auf⸗ treten in Berlin auch in München die am Mittwochabend erſchienenen rund 6000 Zuſchauer im Münchener Prinz⸗ regenten⸗Stadion. Im Mittelpunkt der Eisrevue ſtanden wieder die Olympiazweiten im Paarlaufen, Geſchwiſter Pauſin(Wien), Weltmeiſter Kaſpar(Wien) und das Tanzpaar Wagner/ Staniek(Wien), die mit ihrer Kunſt die Zuſchauer immer wieder zu wahren Betſallsſtür⸗ men hinriſſen. Außer dieſen großen Könnern ſind aber auch noch Emmy Puzinger, die keine Muſilek, Gerda Wächtler und Hanne Niernberger ſowie die Deutſche Lydia Veicht zu nennen. Im Eisſchnellauf⸗ Städtekampf ſiegten die Münchener Sandtner/ Seitz über⸗ legen in 60 Runden vor den Berlinern Müller/ Höhne und den Hamburgern Nicolai/ Harry. In Garmiſch- Partenkirchen Reichs⸗Winterſportkampf der HJ Nach Neſſelwang 1936 und Bad Reichenhall 1937 iſt nun⸗ mehr Garmiſch⸗Partenkirchen an der Reihe, die Reichs⸗ winterſportkämpfe der HJ zu beherbergen. Sie finden in der Zeit vom 31. Januar bis 7. Februar 1938 ſtatt, ſchlie⸗ ßen ſich alſo an die NS⸗Kampfſpiekle und Internatiouche Winterſportwoche an. Das Programm enthält Gelände⸗ lauf, Abfahrts⸗ und Torlauf, Sprunglauf, Eishockey, Eis⸗ ſchnellauf und Eiskunſtlauf. Der Geländelauf wird für zwei Jahrgangsklaſſen(20/1 und 22/3) ausgeſchrieben, Ab⸗ fahrts⸗ und Torlauf für die Di(24/5) und HJ(20/1 und 22/23) und auch für den Sprung kauf wurde dieſe Eintei⸗ lung vorgenommen. Im Eishockey darf jedes Gebiet eine Mannſcha't ſtellen, wäwrend das Schnellaufen einen Drei⸗ kampf der Gebiete danſtellt. Welt- und Europameiſterſchaſt an Deutſchland Frey vor Compes Europameiſter im Einer⸗ Kunſtfahren Mit dem erwarteten deutſchen Erfolg endeten die Saal⸗ ſportkämpfe im Wiener Zirkus Renz um die Weltmeiſter⸗ ſchaft im Zweier⸗Radball und die Europameiſterſchaft im Einer⸗Kunſtfahren. Das deutſche Meiſter⸗ und frühere Weltmeiſterpaar Schreiber⸗Blerſch(RV Wanderluſt Frankfurt a..), das den höchſten Titel fünfmal hinter⸗ einander von 1931—1995 errang, blieb auch am Donnerstag⸗ abend mit 8 Punkten und 39:18 Toren vor den gefährlichen Schweizern Oſterwalder⸗Gabler mit 6 Punkten erfolgreich. Die Eidgenoſſen wurden im Entſcheidungs kampf nach auf⸗ regendem Spiel doch noch mit:5 Toren beſiegt, obwohl unſere Vertreter bei Halbzeit mit:3 im Rückſtand lagen. Mit guten Leiſtungen holte ſich der Chemnitzer Max Frey mit 289,6 Punkten den Europameiſtertitel im Einer⸗ Kunſtfahren vor dem ſtark favoriſierten Titelhalter Heinrich Compes(.⸗Gladbach) mit 286,3 Punkten. Die deutſchen Siege wurden von den Radſportfreunden ſtark gefeiert. nnn REI im NOVEMBER Freitag, 26. November Nationaltheater:„Cavallerig ruſticana“, Oper von Mas⸗ cagni,„Der Bajazzo“, Miete F, 20 Uhr. Roſengarten: 20.15 Uhr Jahrestagfeier der NSG„Kraft durch Freude“. Planetarinm: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors;: 20.15 Uhr Feierabendveranſtoltung der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Kuunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrog von Dr. P. Hirſch⸗ feld(Karlsruhe)] über„Nordiſcher Klaſſizismus“. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Gaſtſpiel Schwaben⸗ hanſel und acht Attraktionen. Tanz: Palaſthotel Parkhotel, Libelle. Kaffee Korl Theodor, Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung), Lichtſpiele: Univerſum:„Brillanten“.— Alhambra:„Der zerbrochene Krug“.— Schauburg:„Der Lachdoktor“. Palaſt und Gloria:„Der Muſtergotte“.— Scala und Capitol:„Das Schweigen im Walde“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14 30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum. E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Zeichnungen, Aquarelle und Graphik des Mannheimer Künſtlers J. Lutz. Weihnachts⸗ Ausſtellung: Mannheimer Künſtler. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Weltkriegsousſtellung: Die lebende Front. Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei. L. 2. 9: Geöffnet von 10 bis 18 und non 16 bis 19 Uhr Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 his 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. Was hören wir? Samstag, 27. November Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Arbeitspauſenkonzert.— 10.00: Richthofen, der rote Kampfflieger. Hörſpiel.— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Werkskonzert. 13.15: Mittags⸗ ſtändchen.— 15.00: Aus Mannheim: Fröhliche Klänge. Ausführende: Das Melo⸗Trio und die Luſtigen Fünf.— 16.00: Zwei bunte Stunden.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.10: Kö F⸗Seebad Rügen. Funkbericht.— 19.40: 1 Koͤß⸗Italienfahrt des Gaues Baden. Funkberichte.— 20.00: 4 Jahre Ko. Fröhliche Sendung zwiſchen Stutt⸗ gart— Karlsruhe— Mannheim.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Operette, Film, Kabarett und Tanz(Schallpl.).— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schollplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Vom Iſardorf zur Hauptſtodt der Bewegung. Hörſzenen. 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minu⸗ ten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 15.10: Buntes Wochen⸗ ende(Schallplatten).— 16.00: Bunte Melodien.— 18.00: Unterhaltungsmuſik.— 18.45: Sport der Woche.— 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.00: Muſik und Humor.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 25. November: Während die lebhafte über Nordeuropa hinwegführende Wir⸗ beltätigkeit nach Nord⸗ und Mitteldeutſchland über⸗ gegriffen und dort vielfach Niederſchläge gebracht hat, ſteht unſer Wetter immer noch überwiegend unter Hochdruckeinfluß. Dabei brachte die vergan⸗ gene Nacht bei kräftiger Ausſtrahlung Fröſte bis zu minus fünf Grad. Der Hochdruckeinfluß wird auch weiter überwiegen. Vorausſage für Samstag, 27. November Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt wolkig bis heiter, trocken, nachts vielerorts Froſt, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 25. November + 48 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 26. November— 2/0 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 1, Grad. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Aa Beg 22. 28. 24 25. 25. Nhe een 2. 28. 28 8h. Rheinfelden.98 2 02.97 198 192 Kaub 146% 125 Breiſach,. 07 0 88.9 88 0 80 Köln.00.15.20% Kell 29524 59 1981. Negar⸗Pegel 35437 888 987 285 W 23825 201 245.4 Nannpeim 243249 * 5 ff 0 E N 1 Freitag, 26. November 1937 8 Guthaben im Ausland verheimlich 11000 Mark im Schuh...! Deviſenverbrechen vor dem Badiſchen Sondergericht Zuchthaus- u. Geloſtrafen verhängt Das badiſche Sondergericht hatte ſich am Donnerstag in drei Fällen mit Angeklagten zu be⸗ faſſen, die ſich wegen fortgeſetzten Verbrechens gegen die Deviſengeſetze verantworten mußten. Wieder⸗ holt iſt in der Preſſe darauf hingewieſen worden, daß Inlandsdeutſche ihre im Ausland befindlichen Guthaben binnen oͤrei Tagen der Reichsbank oder einer Deviſenbank zum Kauf anbieten müſſen. Außerdem beſteht Anzeigepflicht beim zuſtändigen Finanzamt. Der verheiratete 57 Jahre alte Robert Büh⸗ ler aus Brombach(Amt Lörrach) betreibt eine Großgärtnerei und hat geſchäftliche Beziehungen zur Schweiz. Seit 1928 hat er dort ein Sparguthaben, das zuletzt 36 324.05 Schweizer Franken betrug. Er verheimlichte es der Deviſenſtelle und dem Finanzamt, hob Beträge davon ab und veräußerte dieſe Werte nicht an die deutſchen Banken. Der 30 Jahre alte Sohn Hans Bühler hat im Auftrag des Vaters ohne Genehmigung 5000 Schwei⸗ zerfranken verkauft, 12656 Franken abgehoben und durch Vermittlung eines Schweizer Händlers deutſche Wertpapiere im Geſamtwert von 19 000 Schweizer⸗ franken erworben Dieſen Betrag und 17015 Schwei⸗ zerfranken nebſt Obligationen hat auch er dem Fi⸗ nanzamt nicht angezeigt, ſich alſo der Beihilfe ſchul⸗ oͤig gemacht. Die Angeklagten beſtritten anfänglich die Beſchul⸗ digungen der Anklage, mußten auf Grund der Zeu⸗ genausſagen aber zugeben, daß ſie von der Anbie⸗ tungspflicht und den Beſtimmungen der Deviſen⸗ geſetze gewußt haben. Das Sondergericht verurteilte Robert Büh⸗ ler zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jah⸗ ren Ehrverluſt ſowie zu 14000 Mark Geld⸗ ſtraf e, Hans Bühler wegen Beihilfe zur Umgehung des Deviſengeſetzes zu ſechs Monaten Gefängnis und 400 Mark Geldͤſtrafe. Dem Hauptangeklagten wur⸗ den drei Monate Unterſuchungshaft angerechnet, ſei⸗ nem Sohn wurden beide Strafen als durch die Un⸗ terſuchungshaft verbüßt angerechnet. Der 55jährige verheiratete Angeklagte Emil Schneider aus Affoltern(Schweiz) wohnhaft in Baden⸗Baden und deutſcher Staatsangehöriger, wegen Gewerbevergehens und Einkommenſteuer⸗ hinterziehung vorbeſtraft, hatte ſeinem in Zürich wohnenden Onkel ererbtes und erſpartes Geld in Höhe von 2117,14 Mark zur Aufbewahrung über⸗ laſſen. Obwohl Schneider von den Deviſenbeſtim⸗ mungen Kenntnis hatte, hat er von der Anbietungs⸗ licht keinen Gebrauch gemacht. Er war dagegen ſo unverfroren, einen im Ausland lebenden R. K. wegen einer Forderung von 1500 Franken wegen Volksverrats anzuzeigen, obwohl er ſelbſt ſich fort⸗ geſetzter Deviſenverbrechen ſchuldig gemacht hat. Als Schneider es nun mit der Angſt zu tun bekam, fuhr er in die Schweiz, um ſein Geld zu holen. Er wech⸗ ſelte die Franken in Baſel um und verſteckte 11670 Mark im Schuh, um ſie durchzuſchmuggeln. Dem deutſchen Zollbeamten fiel das Verhalten Schneiders aber auf; er fragte ihn nach Geld. Der Angeklagte gab erſt 10 Mark und 300 und dann 400 Franken an, bis ſchließlich bei einer Leibesviſitation die fraglichen 11670 Mark aus dem Schuh hervor⸗ kamen. Das Geld wurde ſofort beſchlagnahmt und Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 546 b der Angeklagte zur Rechenſchaft gezogen. Den ob⸗ jektiven Tatbeſtand gibt Schneider zu. Der Angeklagte wurde für ſchuldig befunden und eine Strafe von 1 Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt über ihn verhängt. Außer⸗ dem wurden 3600 Mark als Geldſtrafße aus⸗ geſprochen. Sechs Monate der Unterſuchungshaft wurden angerechnet und weitere 3000 Mark für die Haft als verbüßt erklärt. Der 1905 geborene Max Knoll aus Kandern, in Lörrach wohnhaft, hat ſeit 1933 bei einer Baſler Bank auf den Namen ſeiner Frau und ſpäter auch auf eigenen Namen 18 000 Schweizer Franken de⸗ poniert, ohne es dem Finanzamt anzuzeigen. Er hat weiter über 800 Schweizer Franken verfügt und dieſe nicht der Reichsbank oder einer Deviſenbank zum Kauf angeboten. Dieſes aus dem Verkauf von Blick auf Ludwigshafen Radiogeräten ſtammende Guthaben erreichte einen Stand von 19 000 Schweizer Franken. Zum Zweck der Entgegennahme eines Dar⸗ leheng von 28 000 Schweizer Franken(22 400 Mark) beim Oberfinauzamt Karlsruhe aus dem Sperrguthaben eines Ausländers ſtellte der Angeklagte einen fingierten(1) Antrag. Am gleichen Tag wurde ein Darlehensvertrag zwi⸗ ſchen ihm und ſeiner Schwägerin Maria Kn. zur Gewährung von 28 000 Schweizer Franken abge⸗ ſchloſſen. In Wirklichkeit hatte aber die Schwägerin nur 9000 Schweizer Franken zur Verfügung geſtellt. Die Genehmigung war alſo erſchlichen. Dadurch er⸗ reichte Knoll, daß ihm zum Zweck eines Hausneu⸗ baues ein Darlehen von 68 300 Mark gewährt wurde. Er wollte die Sperrmark mit Hilfe eines fingierten Darlehensvertrages nach Deutſchland transferieren. Das Sondergericht erkannte gegen den Angeklagten auf zwei Jahre einen Monat Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt und 5000 Mk. Geldſtrafe, letztere verbüßt durch die Unterſuchungshaft. Sämtliche Urteile in dieſen rechtskräftig. drei Fällen ſind — Ilvesheim, 25. Nov. Die Gemeinde hat dieſer Tage das Eckhaus an der Schloßſtraße käuflich er⸗ worben, das die in die Ladenburger Straße führende Kurve ſo einengt, daß die für den Verkehr not⸗ wendige Ueberſichtlichkeit fehlt. Nur durch die Vor⸗ ſicht aller Verkehrsteilnehmer, die die Stelle kennen, ging es bisher ohne ernſthafte Unfälle ab. Das Haus wird in nächſter Zeit abgeriſſen und die Straße ſo verbreitert, daß eine überſichtliche Kurve entſteht. L. Neckargemünd, 26. Nov. Infolge der Gefahr der Maul⸗ und Klauenſeuche wurde der Unter⸗ richt an der Kreislandwirtſchaftsſchule mit zehntägiger Verſpätung aufgenommen. Der Unterkurſus zählt zur Zeit 40, der Oberkurſus 14 Teilnehmer. Meſſerheld und allerlei Langfinger Was die Polizei notierte Der bisher unbekannte Täter, der in der Nacht zum letzten Sonntag im Stadtteil Lu.⸗Nord einem jungen Mann aus Oggersheim einen gefähr⸗ lichen Meſſerſtich in den Oberſchenkel beige⸗ bracht hat, wurde laut Polizeibericht nunmehr von der Kriminalpolizei ermittelt und feſtgenommen. d In jüngſter Vergangenheit wurden in mehreren Fällen aus den im Ankleideraum eines hieſigen Sportplatzes abgelegten Kleidungsſtücken Bedarfs⸗ gegenſtände und kleinere Geldbeträge entwendet. Als Täter wurde ein elfjähriger Volksſchüler von der Kriminalpolizei ermittelt. A. Einer Ehefrau, die in einem hieſigen Kaufhaus einkaufen wollte, wurde geſtern die Handtaſche mit Inhalt durch einen bisher unbekannten Täter geſtohlen. l 12 Ebenfalls bisher nicht zu ermittelnde Täter ver⸗ ſuchten in der letzten Nacht ein im Schlachthofbezirk befindliches Verkaufshäuschen aufzubre⸗ chen. Dabei wurden ſie von einem in der Nähe Dienſt tuenden Nachtwächter in ihrem Beginnen geſtört. Die Einbrecher flüchteten * Geſegnetes Alter. Ihren 80. Geburtstag feierte geſtern Frau Magdalena Schumann, die Witwe des ehemaligen Kapellmeiſters Jakob Schumann, in er⸗ freulicher Rüſtigkeit, Ludwigshafen. Marienſtr. 26 wohnhaft. Herzlichen Glückwunſch! Die 72. Wieder⸗ kehr ihres Wiegenfeſtes beging geſtern Frau Eva Runk Witwe, Ludwigshafen, Oggersheimer Straße Nr. 22.— Die 75. Wiederkehr ihres Wie⸗ genfeſtes konnte geſtern Frau Margarethe Kun⸗ zelmann, Witwe, Sodaſtraße 10 b, in aller Rü⸗ ſtigkeit feiern. Herzlichen Glückwunſch! Ehe⸗Jubiläum. Ihre goldene Hochzeit feierten geſtern Karl Bergmann und Frau Anna, geb. Schönſiegel, Ludwigshafen⸗Mundenheim, Pal⸗ menſtraße 11. Herzlichen Glückwunſch! Das Saarpfalz⸗Orcheſter bringt am 1. Dezember das„Konzert für Klavier und Orcheſter“ des be⸗ kannten fungen Landauer Tonſchöpfers Philipp Moh⸗ ler zur Uraufführung. Prof. Walter Rehberg ſpielt u. a. dieſes Klavier⸗Solo. Sonderſchau täglich geöffnet. Die Sonderſchau „Ludwigshafen ſtellt ſich vor“ im Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1, iſt jetzt täglich geöffnet, und zwar werktags von 15 bis 19 Uhr, ſonntags auch von 10 bis 13 Uhr, bei freiem Eintritt. Wie bekannt, handelt es ſich um eine Ausſtellung öͤer kommunalpolitiſchen Arbeit, die hier geleiſtet wird. Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis Uhr. Ausſtellung„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Leſeſaal im Geſellſchaftshaus: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Das Mädchen für alles“. Palaſt: „Der Muſtergatte“. Ufa⸗Rheingold:„Zauber der Bohsme“.— Union⸗Theater:„Ave Maria“.— Alhambra 555 Mundenheim:„Zu neuen Ufern“. Seit 25 Fahren fährt die Straßenbahn nach Oggersheim au. Oggersheim, 26. Nov. Seit dem Zeitpunkt, da ſich der Straßenbahnverkehr auch nach Oggers⸗ heim ausdehnte, ſind jetzt 25 Jahre verfloſſen. Vor einem Vierteljahrhundert iſt dieſe Linie des Stra⸗ ßenbahnnetzes der Nachbarſtädte Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen dem Verkehr übergeben worden. Die Straßenbahn hat ſich für Oggersheim ſchon lange als ein unentbehrliches Verkehrsmittel erwieſen, weil es beſonders der hier anſäſſigen Arbeiterbevölkerung auf dem Weg zwiſchen Wohn⸗ und Dienſtort gute Dienſte leiſtet. D 19 :: Neckarhauſen, 26. Nov. Bisher waren die Häu⸗ ſer des ganzen Orts durchgehend mit Nummern ver⸗ ſehen, ſo daß das Auffinden eines beſtimmten Hau⸗ ſes beſonders für Fremde nicht ſo einfach war. Des⸗ halb war ſchon lange der Wunſch laut geworden, daß jede Straße, mit Nr. 1 beginnend, für ſich numeriert wird. Eine Aenderung war um ſo notwendiger, als auch die alten Nummern nicht fortlaufend ſind, ſon⸗ dern oft durch Neubauten mit weit höheren Zahlen unterbrochen werden. Mit der neuen Numerierung in den einzelnen Straßen wird demnächſt begonnen. Am Grabe des Vaters vom Tode ereilt * Groß⸗Gerau, 25. Nov. Der Offenbacher Bau⸗ direktor Regierungsbaumeiſter Fritz Rein heimer war mit ſeiner Frau nach Groß⸗Gerau gekommen, um das Grab ſeines Vaters zu beſuchen. An der Grabſtätte ſank der 52jährige Mann plötzlich nie⸗ der und nach der ſofortigen Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus konnte der Arzt nur den Tod des Mannes feſtſtellen. * Plankſtadt, 25. Nov. Im Alter von 83 Jahren ſtarb hier Herr Jakob Klee, Agent, Karl⸗Theo⸗ dor⸗Straße.— Die hieſige Feuerlöſchpolizei wird in den nächſten Tagen einen nächtlichen Probealarm durchführen. Den 83. Ge⸗ burtstag konnte Herr Valentin Bauſt, Laden⸗ burger Straße, in guter Geſundheit begehen. L. Doſſenheim, 26. Nov. Nachdem die Zahl der verſeuchten Gehöfte trotz aller Sperrmaßnahmen weiter geſtiegen iſt, iſt nunmehr auch die zu⸗ erſt geſchloſſene Schule wieder geöffnet worden :: Eppelheim, 5. Nov. Die Feuerlöſchpoli⸗ zei hielt ihre diesjährige Hauptübung ab, bei der das Haus an der Ecke Haupt⸗ und Bahnhofſtraße als Brandobjekt angenommen war. Nach der Übung, die einen tadelloſen Verlauf nahm, konnte Ober⸗ brandmeiſter Schwegler einige Beförderungen be⸗ kanntgeben. Anſchließend hielt er einen Schulungs⸗ vortrag. Der Reſt des Abends war der Kamerad⸗ ſchaft gewidmet. * Hockenheim, 25. Nov. Infolge des Ausbruches der Maul⸗ und Klauenſeuche in Ketſch, im letzten Haus der Hockenheimer Straße, wird die Straße von Hockenheim nach Ketſchgeſperrt. Da kein Umgehungsweg eingeſchaltet werden kann, muß der geſamte Durchgangsverkehr von oder nach Hockenheim über Mannheim oder Speyer erfolgen. L. Walldorf, 25. Nov. Beim Abhängen von Ta⸗ bak erlitt der 68jährige Landwirt Dietrich Kreh oͤurch Sturz erhebliche Verletzungen. * Oſterburken, 26. Nov. Der Vorſteher des Zweig⸗ amtes Eubigheim, Poſtaſſiſtent Jakob Scherer, konnte ſein vierzigjähriges Dienſtjubiläum feiern. ꝙuibulbuuaui Guus ſufnill Exploſion im Friſeurgeſchäſt Zwei Perſonen leicht verletzt, die Inneneinrichtung beſchädigt, zwei Schaufenſter zertrümmert In einem Friſeurgeſchäft in der Bergheimer Straße ereignete ſich am Donnerstagnachmittag eine Exploſion, bei der zwei Perſonen leichte Schnittwunden im Geſicht davon⸗ trugen. Das Unglück iſt dadurch entſtanden, daß ein im Damenſalon an der Wand befeſtigter Waſſer⸗ keſſel, der von einer Gasflamme geheizt wurde, explodierte. Die geſamte Inneneinpich⸗ tung wurde ſtark beſchädigt, die beiden Schau⸗ fenſter zertrümmert. Ein vor dem Geſchäft halten⸗ der Perſonenkraftwagen wurde durch die auf der Straße geſchleuderten Glasſplitter leicht beſchädigt. Der Schaden iſt erheblich. Im Haus der Kunſt beginnt am 3. Dezember die Weihnachtsausſtellung Heidelberger Künſtler und der Chriſtkindlmarkt der Gedok. Die Ausſtellung dauert bis Mitte Januar. Die derzeitige Ausſtellung„Ar⸗ beit und Wirtſchaft in der Kunſt“ iſt am 28. November zum letzten Male zugänglich. Auszeichnung eines Heidelbergers. Dem von hier ſtammenden, an der Architektur⸗Abteilung der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karlsruhe ſtudierenden cand. arch. Hermann Reidel, wurde für ſeine für den Wett⸗ bewerb um eine Preismedaille eingereichte Arbeit als höchſte Auszeichnung die Silberne Medaille ver⸗ liehen. Außerdem wird ſeine Arbeit als Diplom⸗ arbeit zugelaſſen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater: 20 Uhr Kammermuſikkonzert des Zer⸗ mik⸗Quartetts. Aus den Kinos: Capitol:„Gauner im Frack“.— Gloria:„Stadt Auatol“ Odeon und Kammer:„Die Landſtreicher“. Freitag, Sams⸗ tag und Sonntag Nachtvorſtellung„Walzerkrieg“. 3— 2 FP P 8 5 Pfchpine- Küche zurückgen.„. 3 125 A Allele Stellen JStellengesücbe:e Verksbfe ee eee lerntecddes J Vermelongen ——— a on neu. 0 3555— e eee Ge Verteine Rutos eue formschöne iel den 8. laſiert, billia 7 55 7 14 7b nur neueſte Modelle badewanne schr. u. Waſch nur aute Marke, N„ ef. 8 5 ſoß 87 Suoht Stellun 1 Sitz abzugeben. 5 9 8 Opel. Da W. Ford. 1477 25 90 c bort vd. pater in gut. 1 Cou eh oer 118. Möbelhaus kommode).„ 0 9 72 mee A. Loyal, Schwetzinger Straße 98 Sr 2 rue e gesucht gebt u K. 87 beben, Teer 4110 r ler Friſter. Ang. u. N V140 ev. Eing. el. L. o gebote u. C37 arbeit, rein Roß⸗ Romp i: 5 2 i 700% Geſchäftsſt. N is., freie e an d. Geſchäſts⸗ baarauflage e 1 12. 16 1 771 a. d. 1 krischgeschossene 1 8 1 85 a. ſtelle. 1115 Ausnanmepres 38. faſt neu, ſofort 5 e 7 Hasen 5 ſvät. zu vm, waren schon von feher Ludwigstraße 8. 2. Jeeberger 14 70 bill. zu verkauf. 3 ug. 5 Schlegel u. 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Soweit die Er⸗ innerung der Eingeborenen zurückgeht, wurden die Bahudja immer von einer Frau regiert. Aber auch der ganze Hofſtaat beſteht aus Frauen. In zartem Kindesalter werden die Mädchen nach dem Charewa⸗ t dan neue Herrſcherin den Thron beſteigt. Berge, auf dem die Königin wohnt, gebracht. Nie im Leben kommt ein Mann vor ihr Angeſicht. Die Ama⸗ sonen ſtellen eine Art Leibwache der Königin dar und ſtammen aus den angeſehenſten Familien. Kein Mann darf ſich der Königin nähern. Die neue Herr⸗ ſcherin wird ſtets unter ͤen Mädchen der Leibwache gewählt. Männer ſind für immer von der Regierung ausgeſchloſſen. Innerhalb der Wache gibt es ver⸗ ſchiedene Ränge und Grade. Auf dieſem hierarchiſchen Syſtem beruht die Macht der Königin. Die Zufalls⸗Eutdeckung Die Gegend, in der dieſe einzigartige Königin regiert, liegt in der Nähe des Sambeſi⸗Falls, im ſogenannten'toko⸗Diſtrikt von Süd ⸗Rhodeſien, und gehört noch heute zu den am wenigſten bekann⸗ ten Teilen des ſchwarzen Eroͤteils. Der Grund, warum das geheimnisvolle Reich noch nicht entdeckt wurde, iſt in der paniſchen Angſt der Neger zu ſuchen. Der Berg, auf dem die Königin herrſcht, iſt den Ne⸗ gern heilig und ſie wagen es nicht, die Abhänge des Gebirges zu betreten. Jeder Europäer, der in dieſe Richtung vordringen wollte, würde um⸗ und irrege⸗ leitet. Dr. Wieſchoff hatte mit ſeiner Expedition in⸗ ſofern Glück, als er einen benachbarten Negerhäupt⸗ ling namens Shungano kannte, der einige Andeu⸗ tungen über die Charewa machte. Die Expedition hatte an ſich die Aufgabe einer Ausgrabung der Ruinen von Zimbabwe. Dieſe Ruinen liegen aber im Bereich der Babudja⸗Neger, Dr. Wieſchoff hat die Charewa, die auf ihrem Berg in Höhlen hauſt, natürlich nicht ſelbſt geſehen. Dagegen vermag er einiges aus ihrer Lebensweiſe zu berichten. Was der Forſcher erzählt Der Lebensſtandard der Charewa unter ihrer weiblichen Leibwache iſt verhältnismäßig hoch, wenn man ihn mit dem anderer Negerhäuptlinge ver⸗ gleicht. Der Reichtum des Volksſtammes beruht haupkfächlich auf Vieh. Es wurden ausſchließlich ſchwarze Kühe feſtgeſtellt, deren Felle als Kleidung dienen. Familien, die 250 Stück Vieh beſitzen, kom⸗ men nicht ſelten vor. Die Lebensweiſe der Babudja zeigt ganz allgemein blühenden Wohlſtand. Wie ſollen es alle wiſſen: Die kigheit unſeres Volkes it das hö che ut, das es für uns 10 W geben kann! 8 ie ift durch nickte 8 er fehbar. Dafür ein Opfer zu 5 bringen, iſt kein Opfer, ſondern ein Teibut an die Vernunft! (Der Fübrer über das Winterhilfswerk) Das Wenn die jungfräuliche Königin ſtirbt, wird ihr Tod zunächſt geheimgehalten. Zeit und Ort der Be⸗ ſtattung bleiben dem Volk ebenfalls unbekannt. Nur die Leibwache weiß davon. Es heißt, die tote Kö⸗ nigin würde in ſchwarze Felle eingewickelt und in ſitzender Haltung beigeſetzt. Ein Felſen, deſſen Lage auch nur den Eingeweihten bekannt iſt, verſchließt das Grab. Nach dem Volksglauben verwandelt ſich der Geiſt der Toten. Aus der Frau wird ein Mann Die männlichen Geiſter früherer Königinnen bil⸗ den eine Art geheimen Rats, von dem ſich die lebende Königin zu beſtimmten Zeiten Anweiſungen holt. Volk der achtzigtauſend Babudfa⸗Neger er⸗ fährt erſt dann vom Tode der Königin, wenn die Die Babudja⸗Neger berichten, daß ihnen ſeit Ur⸗ zeiten nur dieſes eine Regierungsſyſtem bekannt iſt. Sie hätten ſich unter dem Zepter ihrer Kö⸗ niginnen immer wohl gefühlt. Aus Verſehen verheiratet Ein merkwürdiger Irrtum paſſterte bei einer Trauung in der Presbyteriſchen Kirche von Killeter. Dort ſollte eine Miß Cunningham an einen Mr. Craig verhetratet werden. Es war eine ſogenannte ruhige, informale Trauung, an der außer dem Geiſt⸗ lichen im ganzen ſechs Perſonen teilnahmen. Der Geiſtliche hatte noch niemals eine Trauung vor⸗ genommen, und der Brautführer, der beſte Freund des Bräutigams, ein Mr. Muldon, übte dieſes Amt auch zum erſten Male aus. Während die Hochzeitsgeſellſchaft auf den Geiſt⸗ lichen wartete, kam ſie durcheinander, ſo daß Mr. Muldon an jener Stelle neben der Braut ſtand, die eigentlich dem Bräutigam gebührte. Der Geiſtliche richtete nun, da er annahm, daß Mr. Muldon der Bräutigam war, die notwendigen Fragen an ihn und der Brautführer gab die richtigen Antworten. Aber als er auf die Frage antworten ſollte, ob er oͤieſe Miß Cunningham als ſeine Frau haben wollte, zögerte er doch mit der Antwort, denn obwohl er von den Aufgaben eines Brautführers keine richtige Ahnung zu haben ſchien, ſo kam es ihm doch ſonder⸗ bar vor, daß er an Stelle des Bräutigams auf dieſe Frage laut und deutlich„Ja“ antworten ſollte. Statt ſeiner antwortete die Braut. Aber der Geiſtliche machte ſie darauf aufmerkſam, daß der Mann ant⸗ worten müſſe, worauf er ſtatt des Bräutigams„Ja“ ſagte. Der Geiſtliche, dem dies Zögern aufgefallen war, fragte ihn nun nach Beendigung der Tpauung, ob er denn Mr. Craig ſei. Auf ſeine Verneinung hin kam es erſt allen zum Bewußtſein, daß der falſche Mann verheiratet worden war. Es herrſchte nun eine Zeitlang Ratloſigkeit, bis man beſchloß, die ganze Trauung noch einmal vorzunehmen und es diesmal dem Bräutigam ſelbſt zu überlaſſen, Rede und Antwort zu ſtehen. Die Grippe als Weltſeuche In der Münchner Mediziniſchen Wochenſchrift be⸗ handelt W. Rimpau das Grippeproblem in der Ge⸗ genwart und die Verbreitung, die die Grippe auf der Welt gefunden hat. Die Grippe zeigt bei ihren Zügen die Eigenheiten einer Epidemie. Die beiden großen Epidemien im Jahre 1928 und 1932⸗33 be⸗ In den letzten Hafen eingelaufen Einſt ſtolze Schiffe auf den Weltmeeren, im einzelnen urſprünglich zwei bis drei Millionen Mark wert, liegen ſie, auf Käufer wartend, in einem toten Arm des Hudſon bei Staten Island. Ste ſollen zu Preiſen von 30 000 bis 100 000 Mark zur Verſchrottung verkauft werden.(Weltbild, Zander⸗ N) 25 Jahre Königreich Albauien Am 28. November begeht das Königreich Albanien in feierlicher Weiſe ſein 25 jähriges Jubiläum. Unſer Bild zeigt König Achmed Zogu. (Zander⸗Archiv,.) gannen in den Vereinigten Staaten, die erſte im Oktober in Kalifornien und durchquerte dann den amerikaniſchen Kontinent, die letztere im September in den ſüdlichen Staaten der USA. England und Wales wurden 1932 erſt in der zweiten Dezember⸗ woche von der Epidemie erreicht. Den Höhepunkt der Epidemie bildete in England die letzte Januar⸗ woche. Die Seuche ergriff Irland in der zweiten Januarwoche, Deutſchland in der erſten und zweiten Januarwoche. verbreitete ſich hier ſehr ſchnell und hatte in der zweiten Februarwoche ihren Höhepunkt erreicht. Dieſer lag in Dänemark Mitte Februar, in der Schweiz in der erſten, in Ungarn in der zweiten, in Spanien in der dritten Februarwoche. Damals Der neue Militärkommandeur von Paris General Billotte wurde auf den Poſten berufen. (Weltbild, Zander⸗M.) wurden, wie den Berichten der Hygieneſektion des Völkerbundes zu entnehmen iſt, Tripolis und Ja⸗ pan im Januar. Schanghai im Februar befallen. Iſt auch die Sterblichkeit bei der Grippe nicht hoch, ſo iſt doch die Zahl der Todesfälle infolge der hohen Empfänglichkeit und Erkrankungszahl beachtlich. Liebe auf den erſten Blick/ don Karl dus Mitolaus Es iſt ſo eine Sache mit der Liebe auf den erſten Blick. Es kann jedem paſſieren; aber es iſt gar nicht ſo einfach, wie Unerfahrene annchmen. Wenn man mämlich Pech hat, führt es zu ſchwierigen Verwick⸗ lungen. Der lange Alfred Grell hatte Pech. Es kam da⸗ von, daß er bis in ſein dreißigſtes Lebensjahr ge⸗ leugnet hatte, daß es eine„Liebe auf den erſten Blick“ gebe. Um ſo jäher überfiel ſie ihn in einer Abend⸗ ſtunde zwiſchen ſechs und ſieben Uhr— als gälte es, das Verſäumte nachzuholen. Sthon der Ort, an dem ſich das ereignete, war denkbar ungünſtig: es geſchah nämlich in einem Grammophon⸗Geſchäft. Alfred war ſozuſagen von vornherein wehrlos. Denn von allen Dingen auf der Welt verſteht er etwas, nur von Muſik nicht. Und es iſt ſchwierig, wenn ſo einer dann ſein Herz an eine Muſikbefliſſene verliert. Alfred war mit einem Arbeitskameraden, der wie er als Ingenieur in der Autofabrik arbeitete, durch die Stadt geſchleudert.„Menſch“, hatte der andere ge⸗ ſagt,„meine Schweſter hat heute Geburtstag. Sie wünſcht ſich zu ihrem neuen Grammophon hübſche Platten. Komm, hilf mir, zwei herauszuſuchen!“ So gerieten ſie in einen ſehr netten Grammophon⸗Laden. Das Fräulein, das ſie bediente, war noch netter. Al⸗ fred traute ſich erſt gar nicht, ſie anzuſehen, ſo hübſch war ſie. Als er es dann ſchließlich ooch wagte, be⸗ gann in ihm jenes berühmte Herzklopfen zu wüten, das durch die bekannte Feſtſtellung„Die voͤer keine!“ ausgelöſt wird. Die freie Wahl iſt in dieſem Fall nur ein Trug. Ich habe jedenfalls noch niemanden getroffen, der ſich für„keine“ entſchloß. Alfred ſtand einigermaßen benommen da. Er hörte keinen Ton, der von den Platten aufrauſchte, die das hübſche Fräulein auf dem Apparat ablaufen ließ. Er ſah nur ihre ſchlanken Hände. Dem Arbeitskameraden ſchien an ſeiner Schweſter nicht ſonderlich viel zu liegen. Er ſuchte ganz wahl⸗ los zwei Platten heraus. Dann verließen beide den Laden. Nachdem Alfred den Arbeitskameraden abgeſetzt hatte, ging er noch lange ſpazieren. Er dachte un⸗ entwegt an das Mädchen in dem Grammophon⸗Ge⸗ ſchäft. Die junge Dame war groß und ſchlank und paßte ſo gut zu ihm. Er ſelbſt war ja groß, und da ſtörte es ihn immer, wenn er mit ſehr viel kleine⸗ ren Mädchen unterwegs war, von denen man ver⸗ mutete, daß er ſie nicht in den Arm, ſondern eher auf den Arm nehmen konnte. In dieſem Fall war es anders, außer der Einſicht„dieſe Dame paßt zu mir“ war noch etwas Stärkeres eingetreten: er liebte ſie. Es handelte ſich ohne Zweifel um die berüchtigte Liebe auf den erſten Blick. Wie alle Verliebten, war auch Alfred ſehr opti⸗ miſtiſch.„Es iſt hervorragend, daß die junge Dame in einem Laden iſt“, überlegte er.„Da macht es we⸗ nigſtens keine Schwierigkeiten, ſie kennenzulernen!“ Am nächſten Abend alſo ſchlenderte Alfred wieder hin zu dem Grammophon⸗Geſchäft. Von draußen peilte er die Lage. Er wartete, bis das Mädchen, in das er ſich verliebt hatte, unbeſchäftigt war. Dann attackierte er den Laden. Ganz unbeteiligt tat er. Auf die Frage:„Sie wünſchen, bitte?“ entgegnete er mit klarer Ueber⸗ legenheit:„Einige Grammophon⸗ Platten!“ Es war etwas Tadelndes in ſeiner Stimme, als wollte er ſagen:„Vermuten Sie vielleicht, ich wollte hier eine Badewanne kaufen?“ Das Mädchen lächelte. Alfred ſah das Lächeln der jungen Dame. Es brachte ihn auf eine Idee.„Was Luſtiges möchte ich haben!“ ſagte er. Die junge Dame ſchleifte Platten heran; ſie legte ſie auf den großen Apparat. Es klang wunderbar. Alfred hörte wieder nichts. Er ſah wieder nur die Hände der jungen Dame; er war verwirrt von ihrer Nähe. Er ließ ſich am Ende zwei Platten einpacken und zog mit ihnen ab. Auch an dieſem Abend beſchäftigte er ſich ein⸗ gehend mit ſeiner jähen Liebe. Er ging alle Mög⸗ lichkeiten einer weiteren Annäherung durch. Ob er es mit einer Kinokarte verſuchen ſollte, die er ihr zuſchob? Aber das war zu öffentlich. Er verwarf den Plan. a Auch am nächſten Tage befand ſich Alfred nach Erledigung ſeiner Arbeit wieder auf dem Weg zu dem Grammophon⸗Laden. Abermals kaufte er zwei Platten; wieder fand er keine Gelegenheit, mit der jungen Dame ein paar perſönliche Worte zu ſpre⸗ chen. Immer warteten weitere Kunden auf Abfer⸗ tigung. Immer ſchwirrten die Arbeitskameradinnen des Mädchens um ſie herum. Einen Fortſchritt hatte Alfred zu verzeichnen. Er bekam heraus, daß das Mädchen Ilſe hieß. Er fand, daß der Name ſchön und zärtlich war. Und„Ilſe Grell“— das war auch paſſabel. So weit war er ſchon, daß er dem Mädchen ſeinen Namen überließ. Zunächſt natürlich nur ſozuſagen probeweiſe, als ge⸗ dankliche Spielerei. Ilſe ſelbſt hatte wie alle hübſchen Mädchen ein Ahnungsvermögen dafür wann und wie ſehr ſich jemand in ſie verliebte. Sie fand dieſen hochgewach⸗ ſenen Mann, der immer in der Abendöſtunde kam und Platten kaufte, zuerſt intereſſant. Dann wurde ſie ſo ſeltſam bewegt von ſeiner Schüchternheit. Er gefiel ihr immer mehr. Am fünften Abend ſagte ſie zu Alfred:„Warum nehmen Sie immer nur Schlager? Verſuchen Sie es doch einmal mit etwas Klaſſiſchem!“ „Ausgezeichnet!“, entgegnete Alfred.„Sie haben vollkommen recht!“ Widerſtandslos ließ er ſich an dieſem Abend zwei klaſſiſche Platten einpacken. Beim ſechſtenmal glaubte Alfred bemerkt zu haben, daß Ilſes Arbeitskameradinnen kicherten, als er den Laden betrat. Es kam ihm zum Bewußtſein, daß ſeine Liebe eine Art halböffentliches Schauſpiel geworden war. Das kurbelte ſeine Entſchlußkraft an. Er hatte an dieſem Abend drei Sekunden Zeit, in denen ihn niemand beobachtete.„Uebermorgen iſt ein großes Konzert“, ſagte er zu Ilſe.„Ich habe durch Zufall eine Karte übrig. Darf ich Sie Ihnen zur Verfügung ſtellen?“ Er hatte die Vorankün⸗ digung für das Konzert gerade vorher irgendwo angezeigt geſehen. „Die Karte wird mir ſicherlich zu keuer ſein!“ entgegnete Ilſe leiſe. a Die Bemerkung verwirrte Alfred.„Ich möchte ſie Ihnen als Geſchenk überreichen, als mufikaliſches Entgelt für die viele Mühe, die Sie hier dienſtlich mit mir hatten!“ ſagte er.. Ilſe bekam einen roten Kopf.„Sehr gern!“ ſagte ſie. Und ſie ließ es offen, ob ſie die Bedienung meinte oder den Beſuch des Konzertes. Am nächſten Tag begann Alfred telephoniſch eine Treibjagd auf zwei Konzertkarten. Die Ver⸗ anſtaltung war ausverkauft. Schließlich erwiſchte er noch zwei Plätze. Abends überreichte er die Karte Ilſe. Er benahm ſich ſehr geſchickt dabei. Niemand merkte etwas. Von dieſem Konzertbeſuch an ſahen beide eim⸗ ander öfter. Und ihre Verliebtheit wuchs ſich aus zu einer Sache fürs Leben. Die Heirat ſollte in einigen Monaten ſtattfinden. Sie machten ſchon Pläne, wie ſie ſich vielleicht eine kleine Wohnung einrichten wollten. Da forſchte Ilſe im Laufe eines ſolchen Geſprächs:„Sag mal, was haſt du eigentlich für einen Grammophon⸗Apparat? Du kaufteſt doch ſo viele Platten im Anfang, als wir uns kenuenlernten?“ Alfred begann zu lachen.„Ich habe keinen Ap⸗ parat!“ geſtand er. N „Und wo ſind die Platten?“ forſchte ſte. „Ja, ſie liegen alle unausgepackt, ſo wie du ſie eingewickelt haſt, bei mir zu Hauſe“, erzählte er wei⸗ ter.„Sie waren für mich ja doch nur ein Vorwand, dich zu ſehen.“ Ilſe lachte:„Von morgen ab tauſchſt du einige davon um. Beſonders von denen, die du zuerſt ge⸗ kauft haſt, gefallen mir manche nicht!“ Und ſie bewies mit dieſer Anordnung, daß ſie eine umſichtige Frau war. Außerdem aber war auch das Geſtändnis ihrer Liebe darin: denn ſie bekam auch jetzt immer noch Herzklopfen, wenn ſie Alfred in den Laden treten ſah; es war für ſie Beruhigung und Triumph zugleich. Und die Gewißheit, daß ſie ihn ſehr liebte, war in ihr. a Aus dem Nationaltheater. Heute, Freitag, im Nationaltheater„(Cavalleria ruſtfcaua und„Der Bajazzo“ unter der muſikaliſchen Lei⸗ tung von Ernſt Cremer und unter der Spielleitung von Wilhelm Trieloff.— Am Sonntag wird Beet⸗ hovens„Fidelio“ in neuer Inſzenierung gegeben. Muſtkaliſche Leitung: Karl Elmendorff, Re⸗ gie: Curt Becker⸗Huert. Bühnenbilder: Fried⸗ rich Kalbfuß. Es ſingen: die Damen Huska(eo⸗ nore) und Heiken(Marzelline), und die Herren Hal ſtroem(Floreſtan), Peter Schäfers(Fernando), Schweska(Pizarro), Heinrich Hölzlin(Rocco), Kempf(FJacquino), Bartling und Könker. 7 Nummer 546 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. November 1937 — Die Flugzeiten werden immer kürzer. Wie in jedem Jahr enthält der Winter⸗Flugplan der„Deut⸗ ſchen Lufthanſa“ auch diesmal wieder eine große „Generalſtabskarte“, auf der die weitverzweigten Verkehrsverbindungen des Weltunternehmens feſt⸗ gelegt ſind. Als nördlichſte Punkte, die mit fahrplan⸗ mäßigen Verkehrsflugzeugen erreicht werden kön⸗ nen, ſind auf der Karte Stockholm, Abo und Hel⸗ ſingfors, als öſtlichſter Warſchau, als ſüdlichſter Tri⸗ polis, Syrakus und Bengaſi und als weſtlichſter Pa⸗ ris angegeben. In Wirklichkeit erſtreckt ſich das enggeknüpfte Verkehrsnetz natürlich viel weiter und umfaßt den ganzen Erdball. Beſonders groß iſt der Zeitgewinn bei der Luftpoſt. In Zuſammenarbeit mit der„Air France“ und dem„Syndicato Condor“ vollbringt die Deutſche Lufthanſa auf dieſem Gebiet wahrhaft erſtaunliche Leiſtungen. Außer innerhalb Europas können heute Luftpoſtſendungen nach Afrika, Aſien und Auſtralien, ſowie Nord, Mittel⸗ und Südamerika aufgegeben werden. In nur einem Tag ſind ſie in Weſtafrika, in zwei Tagen in Braſilien, drei Tagen in Argentinien und Uruguay und in vier Tagen in Chile. Weitere Verſandmöglichkeiten beſtehen nach Bolivien, Ecuador, Paraguay und Peru. Der Luftpoſtdienſt Europa⸗Südamerika wird zweimal wöchentlich durchgeführt. Welche Beförde⸗ rungs möglichkeiten beſtehen nun für Paſſagiere nach dem neuen Winter⸗Flugplan? Iſt es nicht ein für gewöhnliche Sterbliche unerſchwingliches Vergnügen, ſich auf weite Strecken dem Flugzeug anzuvertrauen? Keineswegs— ſchon für 110 Mark kann man näm⸗ lich von Berlin aus über Köln nach Paris fliegen. Punkt zwölf Uhr mittags erhebt ſich der Rieſenvogel vom Flughafen Tempelhof aus in ſein Element und iſt ſchon um 14.30 Uhr in Köln. Bereits um 14.55 Uhr geht es weiter nach Paris und um vier Uhr nachmittags iſt der Luftreiſende in Paris angelangt. Ebenſo günſtig ſind die Abflugs⸗ und Ankunftszeiten im übrigen internationalen Verkehr. London z. B. kann man zum Preiſe von 140 Mark von der Reichs⸗ hauptſtadt aus über Amſterdam gleichfalls in weni⸗ gen Stunden„erobern“. Tritt man um 14.30 Uhr die Luftreiſe an, ſo iſt man bereits um 16.30 Uhr in Amſterdam und kann um 17 Uhr nach London weiterfliegen, wo man um 18.25 Uhr eintrifft. Un⸗ ſeren Nachbarn im Oſten aber kann man mit dem Flugzeug innerhalb drei Stunden einen Freund⸗ ſchaftsbeſuch abſtatten. Er koſtet nur 50 Mark und führt uns— Berlin ab 14 Uhr, Warſchau an 16.50 Uhr—über Poſen auf dem kürzeſten Wege zum Ziel. Weiß Ferdl ſpielt in dem Film„Der Lachdokkor“ die Titel⸗ rolle, einen Volksarzt, deſſen Rezept heißt: Lachen macht geſund! Der Film läuft ab heute in Mannheim. — Die Mailänder Zeitungen kündigen in lan⸗ gen Artikeln unter fetten Ueberſchriften an, daß es endlich gelungen ſei, den antiken Zirkus in Mafland zu entdecken. Die Freude darüber iſt um ſo größer, als es mit dem Zirkus eine beſondere Bewandtnis hatte. Es gab im Inneren Mailands zwiſchen der Via Magenta und der Via Torchio ſeit langem eine Via Cireco, aber dieſer Name war auch das einzige, was auf die Exiſtenz eines aus dem Altertum ſtam⸗ menden Zirkus deutete. Andere Spuren waren nicht zu entdecken. Nachdem man nun die Reſte des anti⸗ ken Amphitheaters gefunden hatte, von dem Zirkus aber nichts zu ſehen war, meinte man ſchließlich, der Name der Via Circo rühre von einer Verwechflung ſpäterer Jahrhunderte von Zirkus und Amphitheater her, und das alte Mailand hätte in Wahrheit nie einen Zirkus beſeſſen. Um dieſen Ungewißheiten ein Ende zu machen, beauftragten die zuſtändigen Behörden Anfang dieſes Jahres einen Archädlogen, Dr. De Capitani d' Arzago mit Grabungen zwiſchen den Straßenzügen der Via Magenta und der Via Torchio. Dieſe Arbeiten wurden im Frühjahr und im Sommer durchgeführt und brachten überraſchend ſchnell ein Ergebnis, über das kürzlich dem Unter⸗ richtsminiſterium ein ausführlicher Bericht einge⸗ reicht wurde: Das alte Mailand beſaß einen Zir⸗ kus, deſſen Umfaſſungsmauern z. T. bis zur Höhe von neun Metern unter der Oberfläche noch ganz gut erhalten ſind. Die Grabungen wurden in Kel⸗ lern der Häuſerblocks in dem genannten Viertel be⸗ gonnen, und bald ſtieß man auf antikes Mauerwerk. Raſch konnte der ungefähre Verlauf der Seitenarme des Zirkus feſtgeſtellt werden, der durch Stichpro⸗ ben in anderen Kellern beſtätigt wurde, bis man ſchließlich auch die Abſchlußkurve entdeckte. Man fand, daß die Zwiſchenmauern einiger Häuſer unge⸗ wöhnlich ſtark waren, und ſtellte feſt, daß ſie in einem vollkommenen Halbkreis verlaufen: ſie ruhten näm⸗ lich auf dem Mauerwerk der Zirkuskurve. Als Ge⸗ ſamtbild ergab ſich ſchließlich, daß der antike Zirkus über 450 Meter lang und 82 Meter breit war und daß ſeine Umfaſſungsmauern eine Dicke von 220 Metern hatten. Die Grabungen, die noch keineswegs vollſtändig durchgeführt ſind, und zunächſt nur die Aufgabe hatten, feſtzuſtellen, ob überhaupt ein Zir⸗ kus vorhanden war, haben ſomit ergeben, daß der antike Zirkus von Mailand zwar nicht die rieſigen Ausmaße des Cireo Maſſimo in Rom hatte, aber doch immerhin dem ſogenannlen Zirkus des Maxen⸗ tius an oer Via Appia gleichkam. Es iſt bisher noch nicht bekannt, ob man das Stadtviertel, unter oͤem ſich die Reſte des antiken Gebäudes befinden, um⸗ geſtalten und den Zirkus ganz oder teilweiſe frei⸗ legen wird. 5 ö 1 — In dem Dorfe Oſova bei Sarajewo wurde ein geheimnisvoller Mord verübt. Wie allabendlich in der Zeit des Ramazan, jenes Monats, in dem die religiöſen Uebungen der Mohammedaner mit be⸗ ſonderem Eifer betrieben werden, begab ſich auch dieſer Tage der Landwirt Sinan Meſanowitſch, der kurz zuvor die ſchöne Behara Murmiſchewitſch ge⸗ heiratet hatte, in das Haus eines Nachbarn, wo ſich die Muſelmänner des Ortes zum Gebet zu verſam⸗ meln pflegen. Im Hauſe des Meſanowitſch dagegen verſammelten ſich die mohammedaniſchen Frauen des Dorfes, um die Ramazan⸗Gebete zu verrichten. Während die Frauen beteten, fielen plötzlich; zwei Schüſſe durch das Fenſter und Behara Meſanpwitſch ſank zu Tode getroffen zu Boden. Da Mohamme⸗ daner ihre Gebete unter keinen Umständen unter⸗ brechen dürfen, womit oer Mörder offenbar rechnete, beteten die Frauen weiter, ohne ſich um Behara kümmern zu können. Erſt als ihr Gebet zu Ende war, wollten ſie ſich ihrer annehmen, doch war es bereits zu ſpät. Von den Tätern fehlt jede Spur. Man nimmt aber an, daß die Tat durch einen abge⸗ wieſenen Freier der Ermordeten begangen wurde. 1 — Frau Amalia V. in Turin bezahlt Rechnungen mit großer Verſpätung. Vor einiger Zeit hatte ſie die Hoſen ihres Gatten einer Schneiderin zur Aus⸗ beſſerung übergeben und dazu bemerkt, die Rech⸗ nung würde ſie bezahlen, wenn die Arbeit gemacht ſei. Am vereinbarten Tage erſchien denn auch ihre Tochter bei der Schneiderin, um die Hoſen abzuholen, aber Geld brachte ſie nicht mit. Es entſpann ſich ein Signorg Amalia rauſchte triumphierend von dannen. „In der Bruſt der Schneiderin kämpften gekränktes Explofion eines Leuchtturms in Frankreich dnb Paris, 25. November. Mittwoch nachmittag wurde der Leuchtturm von Le Croiſic an der Mündung der Loire in den Atlan⸗ tiſchen Ozean durch Exploſion eines Gasbehälters völlig zerſtört. Der Scheinwerfer wurde durch die Wucht der Exploſion über 100 Meter weit fort⸗ geſchleudert. Der Leuchtturmwärter, der ſich zufällig auf wenige Augenblicke entfernt hatte, kam mit dem Schrecken davon. Dr. Ley zum Anglück auf der „Königin⸗Euiſe“⸗Grube dnb. Hindenburg, 25. November. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat von der Ordensburg Sonthofen aus an die Betriebsführung der„Königin⸗Luiſe“⸗Grube folgendes Beileidstele⸗ gramm gerichtet: „Das ſchwere Schickſal, das die Arbeitskameraden Ihrer Betriebsgemeinſchaft betroffen hat, hat mich zu⸗ tiefſt ergriffen. Ich ſpreche den Hinterbliebenen mein aufrichtigſtes Beileid aus. Die große Gemeinſchaft des deutſchen Volkes, die DA, iſt von mir angewie⸗ ſen, ſofgrt nach beſten Kräften weitgehende Hilfe zu leiſten. Die erforderlichen Mittel ſind angewieſen.“ Das letzte Opfer der„Königin- Eutſe“-Grube dnb. Hindenburg, 24. November. Der Bergungsmannſchaft der Schachtanlage Oſt⸗ feld der„Königin⸗Luiſe“⸗Grube iſt es am Mittwoch nachmittag nach ſchwerer und gefahrvoller Arbeit ge⸗ lungen, auch das letzte Opfer des ſchweren Einſturzunglücks zu bergen. Schwerer Schiffszuſammenſtoß im Nordoſtſee-Kanal dnb. Kiel, 25. November. Am Mittwoch um 18.35 Uhr kollidierte bei Kilo⸗ meter 39,5(Oldenbüttel) im Nordoſtſee⸗Kanal der norwegiſche Dampfer„Rudolf“ mit dem nor⸗ wegiſchen Dampfer„Gudvangen“. Beide Schiffe ſind ſchwer beſchädigt und liegen längs der Kanal⸗ böſchung auf Grund. Die Schiffahrt iſt unbehindert, Ueber die Weiterfahrt wird im Verlaufe des heu⸗ tigen Tages entſchieden werden. Deutſch⸗franzöſiſcher Kulturaustauſch dnb. Paris, 25. November. Am Mittwoch ſprach in den Räumen der Zweig⸗ ſtelle Paris des Deutſch⸗Akademiſchen Austauſchdien⸗ ſtes Profeſſor Dr. Paul Schmitthenner über den„Weg der deutſchen Baukunſt“. Er er⸗ gänzte ſeine Ausführungen durch eine Reihe inter⸗ eſſanter Lichtbilder. Der Vortrag wurde von der zahlreichen franzöſiſchen und deutſchen Zuhörerſchaft mit großem Beifall aufgenommen. Das vermißte polniſche Verkehrs- flugzeug noch nicht gefunden dnb. Warſchau, 25. November. Hier liegen immer noch keine Meldungen über das ſeit Dienstag vermißte polniſche Verkehrs⸗ flugzeug vor. Die mit Hilfe bulgariſcher, griechiſcher und jugoflawiſcher Stellen ſowie eines Sonderflug⸗ zeuges der Lufthanſa erfolgten Nachforſchungen ſind bis jetzt ergebnislos verlaufen. Bei dem vermiß⸗ ten Flugzeug handelt es ſich um eine zweimotorige 14ſitzige Douglas⸗Maſchine. Sie war von einem der beſten Piloten der polniſchen Fluggeſellſchaft„Lot“ geflogen worden. Typhuserkrankungen in Südwales dub. London, 25. November. Im Unterhaus beantwortete der Geſundheits⸗ miniſter am Donnerstag eine Reihe von Anfragen über die Typhusepidemie in dem Londoner Vorort Croydon. Er gab die Verſicherung ab, daß alle möglichen Schritte getan ſeien, um die Rein⸗ heit des Waſſer ſicherzuſtellen. Von dieſer Seite drohe keine Infektionsgefahr mehr. Wie Preß Aſſoctation meldet, ſind auch in Naeſteg (Sctoͤwales) zehn Typhusfälle feſtgeſtellt worden. Eine Frau iſt bereits geſtorben. In Lon⸗ don ſelbſt beläuft ſich die Zahl der Todesopfer jetzt auf neun. Im Laufe der letzten 24 Stunden wurden 15 weue Erkrankungen feſtgeſtellt. hitziges Wortgefecht, in deſſen Verlauf Signora Ama⸗ lia ſelbſt auf der Szene erſchien. Der Zank der Frauen nahm immer heftigere Formen an, bis Ama⸗ Lia plötzlich in unvornehmer Weiſe von einer Macht Gebrauch machte, die der italieniſche Volksglauben den Siebenmonatskindern zuſchreibt. Sie ſagte näm⸗ lich:„Ich bin ein Siebenmonatskind und verfluche dich!“ Totenſtille! Die Schneiderin ſchwieg, und Rechtsbewußtſein und Angſt vor dem fürchterlichen Fluch. Schließlich begab ſie ſich zum zuſtändigen Po⸗ lizebkommiſſar. Der zitierte Frau Amalia nebſt Ehe⸗ mann und veranlaßte ſie, die Rechnung zu bezahlen. „Aber“, fragte die Schneiderin,„was wird mit dem Fluch?“ Der Polizeigewaltige iſt ratlos, denn ſolche Fälle ſind in ſeinen Inſtruktionen nicht vorgeſehen. Da rettete der Ehemann die Situation und ſagte der furchtſamen Schneiderin ein Sprichwort auf, das in deutſcher Ueberſetzung etwa ſo lautet: Was Sieben⸗ monatskinder ſagen, geſchieht nie! Und die Schnei⸗ derin war vernünftig genug, dem Mann zu glauben, der es ja wiſſen mußte. * Im November 1992 wurden in Köln die 61jäh⸗ rige Zimmervermieterin Korte und der 48jährige Geloͤzuſteller und Oberpoſtſchaffner Klemens Körner durch Revolverſchüſſe getötet. Dem Geldͤbriefträger eee, De seschlekte elner Famile aus der Nachkriegszeit von Hertha vos sebkardt 8 „Ein Verbrechen iſt's ſicher nicht, Mamachen“, ſagte Artur zärtlich,„daß es alles ſo iſt, aber ein großes Glück!“ „Ach ja, Kind— ich weiß es!“ Die Geheimrätin ſtreichelte ihres großen Sohnes Hand.„Und ich bin dem lieben Gott ſo ſehr dankbar dafür... Bibi, hol dir keinen Schnupfen am offenen Fenſter! Margret⸗ chen, du haſt heute auch ein paarmal gehuſtet! Du biſt doch nicht erkältet?“ „Die ſchmächtige Margret lächelte tröſtlich:„Der Tabakrauch, Mamachen— ſonſt gar nichts...“ „Bleibt nur geſund, Kinder, und habt eure alte Mutter lieb! Aber ich glaube, ich bin jetzt doch ein bißchen müde— ich werde ja ſchon ganz rührſelig..“ Friedrich oder Wolfgang Uthermöhl, Studioſus der Gottesgelahrtheit, ein junger Menſch im Die⸗ nerfrack und mit einer Brille auf der ſchmalen und ſehr blaß gewordenen Naſe, redet mit ſich. Du wirſt im aller Ruhe jetzt die übriggebliebenen Butterbrote aufeſſen und dich um nichts mehr bekümmern! Du wirſt keinesfalls noch einmal nach einem Vorwand ſuchen, wieder in die vorderen Räume einzudrin⸗ gen! Du wirſt gelaſſen den Augenblick abwarten, wo man dich ablohnt und fortſchickt! Faſt begann er, die⸗ ſen Augenblick herbeizuſehnen, ſo ſehr er ihn auch fürchtete. Aber mit welchen Gefühlen immer er ihn erwar⸗ tete— er kam. Klara hatte nach der Summe gefragt, die er zu fordern habe, er hatte ſie genannt, und ſie war nach vorn gegangen, um der Geheimrätin ins Ohr zu flüſtern, daß der Friedrich nun fertig ſei, ſie aber kein Geld mehr habe, um ihn zu bezahlen. „Bibi“, bat die Geheimrätin,„ſei ſo gut! Im Schreibtiſch iſt mein Portemonnaie— zahl ihn aus!“ Der Friedrich ſprang aus dem Halbſchlaf der Er⸗ zattung, der ſich um ſeine Lider gelegt hatte, ver⸗ wirrt wie ein Träumender auf, als Bibi vor ihm ſtand— ſo unerwartet, wie das große Glück immer zu kommen pflegt. Verwirrung iſt dazu da, anſteckend zu wirken, und dieſe Verwirrung teilte ſich ſogar dem gelaſſenen Mädchen Bibi mit. Sie fragte, obgleich ſie ja die Summe ſchon wußte, noch einmal— rein, um etwas ſagen zu können—, wieviel ſeine Forderung aus⸗ mache, und kramte nach ſeiner mit würdigem An⸗ ſtand vorgebrachten Antwort ziemlich unruhig in Großmamas geräumiger Geldtaſche. Faſt ängſtlich legte ſie das Geld auf den Tiſch. Er wagte eine letzte verzweifelte Tat.„Vielleicht geſtatten Sie mir, gnädiges Fräulein“, er griff in die Bruſttaſche, Ihnen meine Karte dazulaſſen— für den Fall, daß ich einmal wieder gebraucht werde?“ Sie nahm die Karte und las mechaniſch.„Wolf⸗ gang Uthermöhl“, ſtand darauf zu leſen,„ſtud, theol.“. Und dann eine Adreſſe: Kronenſtraße, vermutlich bei irgendeiner Zimmerwirtin. „Fernſprecher habe ich leider nicht“, erklärte der junge Menſch,„aber die gnädige Frau würde nur eine Poſtkarte zu ſchreiben brauchen. Oder, wenn es eilig wäre—? Es iſt ja nicht weit von hier.“ Bibi ſtarrte noch immer auf die Karte.„Ich wußte gar nicht, daß Sie Student ſind“, ſagte ſie, einiger⸗ maßen ratlos.„Haben Sie denn da Zeit— neben⸗ bei— 2 „Zum Studium?“ fragte er, wieder mit dieſem hübſchen Lächeln, das ihm ſo wohl ſtand. „Nein— ich meine— „Zum Geldverdienen? Ich muß ſchon, gnädiges Fräulein. Und wenn man muß, geht alles einzurich⸗ ten.“ Er nahm in einem Augenblick, da ſie nicht hin⸗ ſah, das Geld vom Tiſch und ließ es loſe in die Taſche gleiten. Dann verbeugte er ſich ehrerbietig.„Ich darf mich dann wohl verabſchieden, gnädiges Fräulein?“ „Auf Wiederſehen!“ ſagte Bibi verwirrt und reichte ihm die Hand. Hierauf entfernte ſie ſich ein wenig überſtürzt; ſie mochte ihm nicht weiter zu⸗ ſehen, wie er ſeinen verſchabten Mantel, der in der Ecke am Nagel hing, anzog und von Klara zur Hin⸗ tertür hinausgelaſſen wurde. 8 * Als Margret von Hintelmann in der Speyerer Straße die Aufzugstür hatte zufallen laſſen und die Wohnungstür aufſchloß, dachte ſie mit einem Seuf⸗ beitszimmer für alle drei Kinder war. ein bißchen ausſtrecken. Liegen. Liegen. Dabei kann Fall darf Großmama davon etwas erfahren zer der Erleichterung: Bibi iſt da! Es iſt ein großes Glück, daß es Bibi auf der Welt gibt! Sie hörte Bibi nicht, vielmehr herrſchte tiefe Stille in der Wohnung, aber eben dieſe Stille zeigte Bibis Anweſenheit an. Nur leiſes Lernmurmeln drang aus der Schlafſtube der Jungen, die gleichzeitig das Ar⸗ Ich werde nicht ſtören! dachte Margret. Ich werde auf den Zehenſpitzen nach hinten gehen und mich erſt ich nachdenken! Bibi war die einzige, die ſie hörte, ſo lautlos ſie ſich auch an der Tür vorbeizuſchleichen ſuchte. Die Kinder hatten alle drei die Finger in oͤen Ohren und lernten mit flüſternden Lippen. Was iſt das? dachte Bibi und unterdrückte eine gefühlsmäßige Bewe⸗ gung nach der Tür. Tante Margret, die vom Arzt nach Hauſe kommt, und nicht wenigſtens für einen Augenblick hereinſchaut? Alſo hatte Dr. Heinze nichts Gutes gefunden! Ich dachte es mir gleich; ſie ſah die ganzen letzten Wochen ſo elend aus. Auf gar keinen „Wölfchen!“ ſagte ſie laut.„Gib jetzt das Buch her! Ich will dir's abhören. Man darf eine Sache auch nicht überlernen; ſonſt kann man ſie nachher im Le⸗ ben nie ordentlich.“ Wölfchen lieferte ſeufzend das Buch ab und be⸗ gann tonlos zu leiern:„Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürſt— Friedrich(III.) I.— Friedrich Wilhelm J.— Friedrich Wilhelm II.—“ „Halt!“ ſagte Bibi.„Dazwiſchen kommt die Haupt⸗ ſache: Friedrich II., der Große.“ „Friedrich II., der Große“, wiederholte Wölſchen verzweifelt.„Sie machen mich verrückt. Warum hei⸗ ßen ſie alle Friedrich? Da findet ſich kein Menſch durch!“ „Genau wie Großmamas Lohndiener!“ warf Hansjörg dazwiſchen.„Man müßte die auch allmäh⸗ lich beziffern. Das neulich war ungefähr Fried⸗ rich XVIII., der Bebrillte.“ „Laß den Unſinn!“ rügte Bibi ärgerlich.„Du könnteſt was Geſcheiteres tun, als hier Wölſchen zum Lachen zu bringen. Was iſt mit deiner lateiniſchen Ueberſetzung?“ „Sei nicht ſo ſtreng, Bibi!“ meinte Hansjörg. „Oder werde doch gleich Lehrerin! Talente hät⸗ teſt ou!“. wurden rund 3000 Mark geraubt. Jahndungsaktio⸗ nen im In⸗ und Ausland führten zu keinem Erfolg. Jetzt nahmen Beamte der Mordkommiſſion im Köl⸗ ner Stadtteil Sülz den 30jährigen früheren Stu⸗ denten Otto Schönewald und in ihrer Wohnung in Bielefeld die 26jährige Ehefrau Schönewald, geborene Morsbach, feſt. Beide wurden der Tat überführt, die ſie nach langem Leugnen zugaben. Sie wollen den Doppelraubmord infolge wirtſchaftlicher Notlage verübt haben. Die Zimmervermieterin ſoll deswe⸗ gen aus dem Wege geräumt worden ſein, weil ſie ſonſt vielleicht als Zeugin gegen das Ehepaar hätte auftreten können. Von den geraubten 3000 Mark mietete das Ehepaar eine Neubauwohnung, beſtritt ſeinen Lebensunterhalt und kaufte ſich ein Auto. Sowohl der Täter als auch ſeine Frau ſtammen aus guten und angeſehenen Familien. Es iſt ein Unterſchied jwiſchen dem Sonaliemus hes reliſcher krkenntinis und dem Soflallsmus des prahtilhen Es bens. (Der Füdter abet das Wintergttts wert! „Gern“, verſetzte Bibi trocken.„Willſt du dann an meiner Stelle Großmama übernehmen?“ „Nee!“ ſagte Hansjörg aus Herzensgrund.„Das verſteht keiner wie du. Und Geld zu verdienen brauchſt du ſchließlich auch nicht.“ „Vorläufig wenigſtens nicht. Aber wenn das ein⸗ mal ſein müßte, dann ernähr' ich noch Großmama mit— darauf könnt ihr euch verlaſſen!“ „Womit denn?“ pruſtete Inge los. „Meine Sache“, erklärte Bibi.„Das fände ſich dann.“ „Unſinn!“ widerſprach Wölſchen. Großmama hat furchtbar viel Geld.“ „Das geht uns nichts an“, verwies Bibi.„Und überhaupt: Mit anderer Leute Geld ſoll man nie⸗ mals rechnen!“ Kaum, daß es geſagt war, biß ſie ſich auf die Lip⸗ pen. Sie wußte zu gut, wie das bei Hintelmanns zu⸗ ging und daß man ohne Großmamas Hilfe hier kei⸗ neswegs auskam. Großmama hatte Hansjörgs Kon⸗ firmationsanzug geſtiftet, auch Tante Margrets Trauerkleidung und die neue Bettſtelle für Wölf⸗ chen, der ſchließlich mit ſeinen ſiebzehn Jahren im Gitterbett völlig krumm gelegen hatte. Und wer pflegte ſolche Geſchenke zu vermitteln? Sie ſelbſt, Bibi, die bei Hintelmanns aus und ein ging, wäh⸗ rend Großmama ſich damit begnügte, ſie alle ſauber gewaſchen und nett angezogen des Sonntags zum Mittageſſen oder beim Tee zu empfangen, wo der engliſche Kuchen und das Teegebäck von Klaras Hand jederzeit auf Gäſte warteten. Sie ſelbſt war die Diplomatin, die es fertig brachte, Hintelmanns zu dem Nötigen zu verhelfen, ohne daß Großmama ſich Gedanken machte und das Gefühl bekam, mehr zu kun als für eine hübſche Ueberraſchung zu ſor⸗ gen, da nun einmal, nach Bibis Darſtellungen, Tante Margret das„Praktiſche“ nicht läge. Und jetzt wollte ſie anfangen, in dieſem Hauſe Moral zu predigen? Im ſelben Augenblick erſchien Tante Margret in der Tür.„Ach, Bibi“, ſagte ſie mit ihrer belegten Stimme,„wunderſchön, daß du da biſt!“ Aber ſte küßte Bibi nicht, wie es ſonſt ihre Gewohnheit bei jeder Begrüßung war, und ſie küßte auch keines der Kinder. Sie blieb blaß und verängſtigt im Tür⸗ rahmen ſtehen.„Bibichen— du haſt doch Großmama ganz beſtimmt nichts von Hansjörgs„Blauem Brief , 85 g 5(Fortſetzung folgt) „Ich glaube, 1 Freitag. 26. November 1937 ANDELS- u WIRTSCOCI der Neuen Mannheimer Zeitung AFTS-ZHTTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 546 Ua ohne Gewinnausschüſſung Erhöhie Abschrelbungen Umsätze im neuen Jahr uber Voxjahrshöhe/ vergrößetfes Produkfionsprogamm der Bilanzſitzung des Auſſichtsrats der Univerſum⸗ J, die unter Leitung ihres Vorſitzenden, Staats⸗ on Stauß, ſtattſand, wurde der Bericht des Vor⸗ das Geſchäftsjahr 1936⸗37 vorgelegt. Der Betriebe nte um rund 17 Mill. 4, und Mill. JJ i. V. auf 77,78 Mill./ erhöht sgaben erhöhten ſich um rund 8 Mill. ¼ iſw., während die Abſchreibungen „mehr erforderten. e Verbeſſerung des Auslandsgeſchäftes hat t in dem erwarteten Umfang bemerkbar dem Geſchäftsjahr 1986-97 [[ der, Valuten wichtiger Abſatzländer l teigerung der Transferſchwierig⸗ ts ergebende unſichere Lage laſſen . en durch Rückſtellungen begegnet Mit Rückficht hier zuf, ſowie auf die vor⸗ zen Aufgaben künſtleriſcher, techniſcher und Natur, kommt, wie bereits in der eingetretene Wäh⸗ rungsver des ſich hi ken erkennen, de erden muß. liegenden niſat 5 n 4. Mai 1937 erwähnt worden iſt, ein bilanz⸗ iger Reingewinn, der eine G 5 1 0 a e Gewinnausſchüttung ge⸗ ſtattet, für das Geſrbäftsjahr 1996⸗37 nicht in Betracht. Der auf den 15. Dezember einberufenen o HV ſoll vor⸗ geſchlagen werden, den ſich wich Vornahme der notwen⸗ digen Abſchreibungen und Rückſtellungen ergebenden Gewinn von 52 543„ einſchließlich des Vorjahrsgewinns in Höhe von 234 631 /, das ſind 287 174%, nach Abzug der der geſetzlichen Rücklage zu überweiſenden Beträge mi 547/ vorzutragen. Die Abſchreibungen und 2 erichtungen ſtellen ſich auf 34 234 186/ gegen 26 803 // i. V. Wegen der veränderten Umtriebs⸗ geſchwindigk it der Filme wurde ab 1. Juni 1936 der Ab⸗ ſchreibungsſchlüſſel erneut verſtärkt. Die Mehrabſchrei⸗ hung auf Filme betrug 5 542 608,(Abſchreibung auf Filme im Berichtsjahr insgefamt 24348 427, gegen 18 805 819/ i. 2 5 —— Die Beſucherzahl der deutſchen Ufa⸗Theater hat ſich— auch infolge des im April 193g erfolgten Hinzutretus der Tolivag⸗Dheater 2 0 für 19 8 Produktions⸗Programet der aberdfüllenden Spiel⸗ filme wurde für die gegenwürtige Spielſalſon erheblich vergrößert. Auch die techniſchen Anlagen wurden durch Neubauten erweitert. Das große Synchroniſations⸗Ate⸗ lier mit BearbeitungKräumen iſt bereits im Rohbau fer⸗ tig, wöhrend mit dem Erweiterungsbau des Kopierwerkes von 30 612 000 im Vorjahre 1935⸗36 auf 7 erhöht. der Afifa vor kurzem begonnen wurde. Ferner iſt der Dheaterpark der Ufa ebenfalle erweitert worden. Wei⸗ tere Theater ſollen hinzugenomenen werden. Die weitere Entwicklung der Kniverſum⸗Film Ach hat den auf der ao. HV vom 4. Mai 1937 angedeuteten Ver⸗ lauf genommen. Die Umſätze und Ergebniſſe der erſten 5 Monate des gegenwärtig laufenden Geſchäftsjahres übertreffen die entſprechenden Ziffern des Vorjahres. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV diejenigen Statuten⸗ änderungen vorzuſchlagen, die ſich aus dem Neuen Netien⸗ geſetz vom 30. 1. 1937 ergaben. Zum Vorſitzenden des Vor⸗ ſtandes im Sinne des neuen Aktienrechts wurde General⸗ direktor Luoͤwig Klitzſch ernannt. 8 * Speyerer Volksbank eEmbß., Speyer— Guter Ge⸗ ſchäftsgang. In der 144. Hauptverſammlung der Speyerer Volksbank embcH. in Speyer konnte ein ſehr günſtiger Bericht über den Verlauf des erſten Halbjahres 1937 erſtat⸗ tet werden. Auch in den letzten fünf Monaten habe ſich der Geſchäftsgang weiter recht lebhaft geſtaltet, ſo daß mit einem zufriedenſtellenden Jahresabſchluß gerechnet werden kann. Im erſten Halbjahr wurden 458 neue Kredite an den gewerblichen Mittelſtand in Höhe von faſt 1, Mill. geßährt, und bis Ende September 666 Anträge mit faſt 1,9 Mill. 4 bewilligt gegen 343 im Vorjahr mit 979 000 l. Auch der Wechſelverkehr mit 3 Mill./ übertraf den des Vorjahres weſentlich. Die Geſamtumſätze betrugen bis 30. Juni 1937 rund 118,2 Mill./ gegen 113,8 Mill. im Jahre 198 Die Bilanzſumme ſtieg auf 8,5 Mill. /, die Geſamtausleihungen auf 6,37 Mill. l. reinlagen und Kündigungsgelder betrugen 5,37 Mill., heckeinlagen 12 Mill. und das eigene Vermögen mit Reſerven und Wert⸗ berichtigungskonto 1,58 Mill. /, Trotz der ſtarken Kredit⸗ anſprüche durch die Mitglieder konnte die Zahlungsbereit⸗ ſchaft unverändert aufrechterhalten bleiben; die geſamten fremden Verbindlichkeiten waren am Ende Juni 1937 durch flüſſige Mittel mit 41 v.., die täglich fälligen mit 128 v. H. gedeckt. Bankkredt wurde nicht in Anſpruch genommen. Die Mitgliederzahl wuchs durch Eintritt von 130 neuen Mitgliedern auf 3 292 mit 4234 Geſchäftsanteilen. * Deutſche Centralbodenkredit⸗AGG. Das Inſtitut kün⸗ digt ſämtliche noch umlaufenden Stücke zu 50/ der 4, 75⸗ prozentigen Liqudations⸗Kommunalſchuldverſchreibungen der vorm. Preußiſchen Centralbodenkrodit⸗AG. zum 2. Ja⸗ nuar 1938 zur Rückzahlung mit 104 v. H. * Eiſenwerk Nürnberg AG. vorm. J. Tafel u. Co. Di H genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1995/ eſchloß die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. auf das Aktienkapital von 2 Mill./ aus einem Rein⸗ gewinn von 95 545 l. * Münchner Exportmalzfabrik München AG., München. Die HV., in der 5 Aktionäre ein Kapital von 953 000, mit 953 Stimmen vertraten, genehmigte den bekannten Ab⸗ ſchluß für das Geſchäftsjahr 1936/37 mit wiederum 8 v. H. Dividende. Bei der Abſtimmung über die Entlaſtung von Vorſtand und Aufſichtsrat ergab ſich, daß die von dem Aktionär Sagmeiſter geführte Gruppe mit 323 Stimmen gegen die Entlaſtung war. Dem Aufſichtsrat zugewählt wurde Geheimrat Dr. von Strempel(Landsberger Malz⸗ fabrik). Bei dieſer Zuwahl enthielt ſich die vorgenannte Gruppe der Stimme. * Diamalt AGG. München.— Wieder 5 v. H. Dividende. Das Geſchäftsjahr 1936/37 brachte eine Umſatzzunahme. In der Backmittelabteilung wurden die Erzeugung auf hei⸗ miſche Rohſtoffe umgeſtellt und die Fabrikationsſtätten ent⸗ ſprechend ausgebaut. Günſtig entwickelte ſich die Abteilung für Hilfsmittel der Textil⸗ und Lederinduſtrie. Die Sup⸗ penartikel⸗ Erzeugung nahm eine weitere zufriedenſtellende Entwicklung. Die Süßwarenabteilung konnte eine Abſatz⸗ ſteigerung erzielen. Nach eine Reihe von Verluſtjahren konnte dieſe Abteilung wieder ein Gewinnergebnis er⸗ zielen. Die Exportmöglichkeiten waren trotz aller Anſtren⸗ gungen nicht günſtig. Der Rohertrag iſt von 4,85 auf 5,11 Mill./ geſtiegen, ſonſtige Erträge erbrachten 0,18(0,25) Mill. J. Nach Abzug der Aufwendungen und unter Ein⸗ rechnung des Gewinnvortrages von 0,10(0,10) Mill./ verbleibt ſchließlich ein Reingewinn von 310 243(315 849) 1. Wie im Vorjahr kommen auch diesmal wieder 5 v. H. Dividende auf 3,25 Mill. I AK zur Ausſchüttung. Im neuen Geſchäftsjahr war bisher eine normale Entwicklung feſtzuſtellen. Bei gleichbleibender Geſchäftslage glaubt man wieder ein befriedigendes Ergebnis erwarten zu können. HWV 9. Dezember. * Hafenmühle in Frankfurt a. M. Die HV genehmigte den Abſchluß für 1936/37 mit der auf 6(%) v. H. er⸗ höhten Dividende. Ferner wuüroͤe die Verlegung des Ge⸗ ſchäftsjſahres vom 30. Juni auf den 31. Dezember, alſo auf das Kalenderjahr, beſchloſſen. * Schwarzenberger Preßſpanfabrik Ac in Schwarzen⸗ berg(Sachſen).— Verluſterhöhung auf 212 000 4. Wie man erfährt, iſt im Geſchöftsjahre 1936⸗37 ein Verluſt von 19.765(12 800)/ eingetreten, durch den ſich die Ahe bilanz auf 212 501/ erhöht.(Akkienkapktal 575 000 Amerik. Grüner⸗Brän AG in Fürth(Bayern).— Voraus ſicht⸗ lich Vorjahrsdividende. Wie man hört, werden für das Geſchäftsjahr 1936-37 vorausſichtlich wieder 12 v. H. Divi⸗ dende nusgeſchüttet. * Appell an die Banern zur vermehrten Maſtzucht. Der Reichshauptabteilungsleiter beim Reichsnährſtand und Vor⸗ ſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen Viehwirtſchaft, Bauer Wilhelm Küper, betrachtet in der„NS⸗Landpoſt“ die Neuregelung der Schweinepreiſe. Dabei erinnert er an die ſeinerzeitige Ankündigung der maßgebenden Stellen, daß bei einer günſtigeren Futtermittellage die Maſt ſchwerer Schweine wieder gefördert und damit auch preismäßig wie⸗ der herausgeſtellt werden würde. Dieſe Zuſage könne nun⸗ mehr auf Grund der Verhältniſſe in der Futtermittel⸗ beſchaffung eingelöſt werden. Darüber hinaus appelliert der Referent an die Bauern, die Möglichkeiten für die Er⸗ weiterung der Schweinebeſtände, wie ſie durch die For⸗ derungen beſtehen, zu benutzen und eine vermehrte Schweinemaſtzucht zu betreiben. Andernfalls beſtände die Möglichkeit, daß wir im Sommer und Herbſt des kommen⸗ den Jahres in der Verſorgung mit Schweinefleiſch Ver⸗ knappungserſcheinungen erwarten müßten. Die Preismaß⸗ nahmen würden im übrigen für den letzten Verbraucher keinerlei Auswirkungen haben. Waren und Mörkte * Vermahlungsquoten für Dezember. Durch Bekannt⸗ machung der WV der Roggen⸗ und Weizenmühlen wird die Verarbeitungsgudbte für den Dezember für die Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 Ton⸗ nen Roggen und Weizen haben, auf 7 v. H. des Roggen⸗ grundkontingentes und 8 v. H. des Weizengrundkontin⸗ gentes feſtgeſetzt. Den Mühlen, die ein Grundkontingent bis einſchließlich insgeſamt 500 To. Roggen und Weizer haben, werden für die drei Monate Dezember 1937, Ja⸗ nuar und F. 938: 30 v. H. des Roggengrundkontin⸗ gentes und 30 n. H. des Weizengrundkontingentes zur Ver⸗ arbeitung freigegeben; die Aufteilung dieſer Vermahlungs⸗ quoten auf die einzelnen Monate bleibt den Mühlen über⸗ laſſen. Für Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 To. Roggen und Weizen insgeſamt haben und denen auf Antrag Vierteljahresquoten bewilligt worden ſind, werden für die drei Monate Dezember 1937, Januar und Februar 1938: 21 v. H. des Roggengrundkontingents und 24 v. H. des Weizengrundkontingents zur Vermahlung freigegeben. Die Aufteilung der Verarbeitung dieſer Ver⸗ mahlungsquoten auf die einzelnen Monate bleibt den Müh⸗ len überlaſſen. Der Verkauf der gewonnenen Erzeugniſſe darf jedoch nur im Rahmen der jeweils geltenden Monats⸗ quote erfolgen. . * Schweinemarkt Wertheim. Auftrieb: 60 Ferkel und 16 Läufer, alle abgeſetzt. Preiſe für Terkel 5572„, für Läufer 90—98„ je Paar. Bei autem Beſuch flotter Handel. * Obſtgroßmartk Weinheim. Anfuhr 780 Zentner. Aepfel —19 Pfg. Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Nov. 6,67%; Jan. 6,82% März 7,05; Mai 7,10.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 109,25; Jan. 104,25; März 104,75; Mai 102,50. Leinölnotierungen vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Nov. 12,25; Leinſaat Klk. per Nov. ⸗ Dez. 14%; Bombay per Nov.⸗Dez. 14,75; Leinſaatöl loko 26,0; Dez. 25,9; Jan.⸗April 25,10%; Baumwollöl ägypt. 19,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov.%. Liverpooler Baumwollkurſe pom 25. Nov.(Eig. Dr.) Univerſol Stand. Middl.(Schluß) Nov.(37) durchweg ſehr gering Nhein-Mainische Abendbörse NRuhiq Frankfurt, 25. November. Da die Zurückhaltung der Kundſchaft in der Auftrags erteilung fortbbeſtand, nahm auch die Abendbörſe auf allen Gebieben des Aktien⸗ und Rentenmarktes einen ſehr vuhi⸗ gen Verlauf. Die Haltung war auf dem erholten Stand des Mittagsverkehrs zumeiſt gut behauptet, zumal Ab⸗ kleinem Umſatz mit 156586 zur Notiz, im übrigen nannte gaben nicht beobachtet wurden. JG Farben kamen bei man bie letzten Mittagskurſe.— Von Nenten hatten Kom⸗ munal⸗Umſchuldung zu 94,95 kleinen Umſatz. Obwohl das Geſchäft bis zum Schluß der Abendbörſe war, kamen die Kurſe vorwiegend gut behauptet und vielfach noch etwas über den feſteren Berliner Schluß zur Notiz. Beſonders am Montanmarkt und für einzelne Maſchinenaktien ergaben ſich Beſſerungen. Am Einheitsmarkt kamen Faber und Schleicher nach Pauſe mit 116,5(zuletzt 119) wieder zur Notiz. Am Rentenmarkt notierten Dekoſama Neubeſitz uny. 35,5, ferner von Induſtrie⸗Obligationen 4,5 v. H. Krupp mit 99,75 und 6proz. Farben 130. 52; Dez. 454; Jon.(38) 458; Fehr. 460; März 469; April 35; Mai 468; Juni 469; Juli 471; Auguſt 47 flamburger Lucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter de Stand. 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg. für 50 eg einſchl Sack. 3 25 11— 10 Uubr 30] 25. 11.— 2 Uhr 15 Lermine grief Geld bez. Brief Geld J bez. Nov.0 4,0.30.20 Dez.„.85%% 0.35 4,00%. Januar.45].30 3.45.30 5 Februar.55 C. 40 8.55 4, ürz.60.55[.50 9555 April.70.60„.70.60 0 Mai.70.65 5.70.65 Juni 4,80 4,70.80.70 Juli.89[.75.85.75 Auguſt.85.75.85.75 Sept..95.8909 499.95 Okt.. 5,05].95„1.05.958 Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für ½ Kg. netto n Reichepfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 25. November 10 Uhr 25. November 12.80 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahl Dezember 85— 38 35— März. 88 35— 28 35— Mai 3 35— 88 35— FA 86— 88 80— September 88 88— 38 3— * Neue Metallkurspreiſe. Laut K P 437 wurden ab 20. November die Kurspreiſe für Kupfer, Rotguß und Bronze um je 0,50/ und die für Zinn um 5/ je 100 Kilo er⸗ höht. veröffentlicht am beröffentlichi am RM 5 2 24 11 RM 25. 3 0 1 in Kraf ab in Kraft a ze 100 KE 2 H. 75 ll. de 100 ke 6 11 25 11 Alum. n. leg 133-137 183—437Bronzeleg. 79-82 78½- 81¼½ do. Legier[ 58 61 58-61 Neuſilberleg.51½—54 5184 Blei nicht leg. 1921 19-21[Nickel n. leg. 235—246 285245 Hartblei 77 28½ 21 ½ 2½ Zint fein 21 82, 2 Kupfer n. leg. 54½ 57 54 58% do roh. 17-49% 19. Meſſingleg 40—42½½[40 42½] Zinn n. leg.] 24— 243 228 288 Rotguß leg. 54¼—5/ 55 57%] Banka⸗Zinn] 28255240 20 * Der Londoner Goldpreis betrug am 25. November für eine Unze Feingold 140 ſh 0 d= 86,7650 J, für ein Gramm Feingold demnach 54.0132 Penee 2,7896„. FVFPPUCVCbCbCCCbPPCCCbbTbPTbPbTPTbTbTGTGTGTGTGTGTGTGTCTGTVT(TbT(TbTbTVTWTWTTT—TWTTWTTWT—TTTWTT—WTTTWTTT1WTTTTTVT1T———TW1vW11W1W1W11..ww—b— EINE AUFSATZREIHE FUR DIE MEUE MANNHEIMER ZFEITU Ne Von Hans Wilhelm Smolik Zur Ehrenreſſung der„fliehenden Sſirn“ Und jetzt werden wir auch die Bedeutung der fliehenden und der ſteilen Stirn erfaſſen können. Jetzt leuchtet uns ein, daß beim Menſchen mit der fliehenden Stirn das ſachliche und reale Denkver⸗ mögen ſehr gut entwickelt iſt, oͤaß er ſich darum durch ſeine raſche Ueberſicht und gute Umſicht, oͤurch ſeine ſchnelle Erfaſſung aller realen Situationen auszeich⸗ net. Die ſteile Stirnform aber läßt erkennen, daß das reale und ſachliche wie das ſpekulative und bild⸗ hafte Denken gleichmäßig ſturk entwickelt iſt. Damit ſind alle Einſeitigkeiten ausgeſchaltet. Ein ſolcher Menſch verharrt weder in den ſachlichen und prak⸗ tiſchen Bezirken noch verliert er ſich in Spekulatio⸗ nen und Ideen. Er iſt der gründliche und gewiſſen⸗ hafte, der objektive und bewertende Denker. Mit die⸗ ſer Gründlichkeit verbindet ſich notwendigerweiſe eine Langſamkeit des geſamten Denkvorgangs. Dieſe Menſchen überlegen ſich alle Dinge reiflich, ſind in ihrem Urteil weder voreilig noch einſeitig, erwägen alle Für und Wider. Ihre Ueberzeugungen ſind nicht leicht umzuſtoßen, ſie zeichnen ſich vielmehr durch eine eigenwillige, oft eigenſinnige Beharrlichkeit im Gei⸗ ſtigen aus. Ziemlich raſch hat ſich uns auf dieſe Weiſe die Be⸗ deutung der Unterſtirn und der Oberſtirn, der flie⸗ henden und der ſteilen Stirn offenbart. Wir ſtellen feſt, daß beim Kind vorwiegend das bildhafte Den⸗ ken entwickelt iſt, dieſes ſich aber gerade in der run⸗ den Auswölbung der Kinderſtirn kennzeichnete. Wir müſſen jetzt Klarheit haben, was denn eigentlich das Eigentümliche des bildhaften Denkens iſt, wodurch ſich dieſes bildhafte Denken des Kindes von dem mehr analytiſch zergliederten Denken des Erwachſe⸗ nen unterſcheidet. Bleiben wir da gleich bei dem Be⸗ griff Bild und fragen wir uns, was uns ein Bild im Verhältnis zu einer Erzählung vermittelt. Das Bild vermittelt uns eine Ganzheit, die Erzählung aber viele Einzelheiten. Wir können deshalb ſagen, das bildhafte Denken iſt ein ganzheitliches Denken, es iſt immer bemüht, den großen und allgemeinen Ueberblick zu gewinnen, es verliert ſich nicht in viele kleine weſenstümliche Eigenheiten einer Sache. Das bildhafte Denken iſt alſo das Gegenteil vom analy⸗ tiſchen und zergliedernden Denken. Wenn wir nun eine runde Stirn richtig betrach⸗ ten, wenn wir ſehen, wie ſie ſich fließend mit dem Seitenhaupt und dem Oberhaupt vereinigt, wie ſie ſo gar nicht kantig herausgearbeitet iſt, dann kenn⸗ zeichnet ſich ſcchon in dieſem Formbild der Stirn etwas Ganzheitliches, etwas Ungeteiltes. Und ſo, wie die runde Stirn ſich nicht vom übrigen Schädel abhebt, ſo löſt ſich auch das bildhafte Denken nicht aus der Fühl⸗ und Empfindungsſphäre. Beim bildhaften 14 Denker beſteht eine innige Einheit von Fühlen und Denken, während beim analytiſchen Denker das Den⸗ ken losgelöſt vom Gefühl ſein kann und dann als reiner Intellekt auftritt. Dieſes vom Gefühl losge⸗ trennte Denkvermögen aber kennzeichnet ſich da⸗ durch, oͤaß die Stirn ſcharf von den übrigen Schä⸗ delpartien abgegrenzt iſt, daß ſie ſcharf gekantet auf⸗ tritt. Eine ſolch ſcharf gekantete Stirn haben wir in Abb. 2 vor uns. Zuſammenfaſſend können wir nun feſthalten: Je runder eine Stirnform auftritt, je weniger ſie ſich vom Schädel durch ſcharfe Kanten abhebt, um ſo ſtär⸗ ker iſt das bildhafte und ganzheitliche Denken be⸗ tont, um ſo ſchwächer iſt das analytiſch⸗zergliedernde Denkvermögen. Ein ſolcher Menſch zeichnet ſich durch eine Auffaſſung aus, die die Dinge in ihrer weſens⸗ tümlichen Ganzheit erfaßt, die ſich nicht in viele kleine Einzelheiten verliert. Sein Urteil iſt dement⸗ ſprechend auch ziemlich ganzheitlich und total, er macht wenig Einſchränkungen, es gibt für ihn eigent⸗ lich nur ſchwarz und weiß, gut und böſe, ja und nein, er iſt nicht der ewige Kompromißler. Je kantiger eine Stirnform iſt, je ſchärfer ſie ſich vom Schädel abhebt, um ſo ſtärker iſt das analytiſche und zerglie⸗ dernde Denken entwickelt. Ein ſolcher Menſch löſt ſich die Ganzheiten in ihre einzelnen Beſtandteile auf, er ſieht nicht die ſchöne Blume, ſondern Blät⸗ ter, Stiele, Staubgefäße, Blütenſtempel uſw. Er fühlt ſich nicht in die Weſenheit der Dinge ein, ſon⸗ dern er legt ſie auseinander, er unterſucht ſie, er ſpürt die Zuſammenſetzung auf, er intereſſiert ſich, wie alle die einzelnen Teile arbeiten. Die Betonung des biloöhaften Denkens finden wir viel häufiger bei Frauen als bei Männern. Darum finden wir auch die runde Stirn viel häufiger bei Frauen. Darum iſt auch das Urteil der Frau oft ſo abweichend von dem des Mannes. Darum hat auch die Frau oft Einſichten und Erkenntniſſe, die dem Mann, da er nicht die Ganzheit, ſondern Einzelhei⸗ ten im Auge hat, glattweg entgehen. Darum ſind aber Frauen in ihrem Urteil oft viel härter und konſequenter als Männer, die immer noch einen lie⸗ benswerten Zug am Verurteilten finden, einen Zug, der ſie verſöhnlich ſtimmt, um deſſentwillen ſie ande⸗ ren Eigenheiten gegenüber ein Auge zudrücken. Es bleibt uns nun noch übrig, die Bedeutung der hohen, ſchmalen und der breiten, niederen Stirn zu erfaſſen. Beide Stirnformen treten uns in den Abb. 1 und 2 gegenüber. Schon der Volksmund macht dieſe Unterſcheidung, wenn er von einem„Engſtirnigen“ ſpricht als von einem, der zwar klug ſein kann, aber nicht genügend Weitblick aufweiſt. Wir wollen nun nicht das harte Urteil des Volksmundes übernehmen und jeden ſchmalſtirnigen Menſchen als„beſchränk⸗ ten und begrenzten“ Menſchen abtun. Am fruchtbar⸗ ſten iſt hier die Ueberlegung, daß jede ſchmale und hohe Formengeſtalt einen konzentrierten und zuſam⸗ mengerafften Charakter ausatmet. Dieſes Jorm⸗ charaktergeſetz können wir unbedenklich auf alle an⸗ deren Formengeſtalten, auch auf die Stirnform, über⸗ tragen. Wir haben dann im Menſchen mit der ſchma⸗ len Stirn den Denker vor uns, der den Prinzipien der Erhaltung zugeneigt iſt, alſo den mehr konſer⸗ vativen Denker. Der Menſch mit der breiten Stirn iſt der Denker, der den Prinzipien der Entfaltung und des Fortſchritts zugeneigt iſt. Die beiden Weſenskräfte allen Geſchehens, die Kräfte der Er⸗ haltung und die Kräfte der Entfaltung, kennzeichnen ſich alſo in der ſchmalen und in der breiten Stirn⸗ form. Und beide Kräfte, beide Denker braucht die Menſchheit. IX. Das Profil Welche Ueberraſchung erlebt der aufmerkſame Be⸗ trachter oft, wenn er das Profil eines Gegenübers erhaſcht. Wie wandelt ſich da plötzlich oͤie Meinung über den Mitmenſchen, oft ſchlägt ſie dann ſogar ins direkte Gegenteil um. Jeder hat ſich wohl ſchon ein⸗ mal in ein ſchönes Profil verliebt, oͤas er in der Straßenbahn, in einem Geſchäft oder ſonſtwo ſah. Und jeder hat wohl auch ſchon einmal die Enttäu⸗ ſchung wie einen bitteren Stich empfunden, wenn er dann das Geſicht von vorn erkannte. Aber man kann den Spieß auch herumdrehen. Es gibt auch ſehr anſprechende Geſichter mit einer weniger ſchö⸗ nen Profillinie. Die raſſige Vorderanſicht eines Ge⸗ ſichtes kann von einer ſtumpfen Profillinie beglei⸗ tet ſein. Und nichts iſt eigentlich ſchwerer, als ſich von einer Vorderanſicht die Profillinie zu rekon⸗ ſtruieren. Man nennt darum das Profil mit Recht das zweite Geſicht. Dieſes zweite Geſicht hat für den ungeübten Betrachter den Vorteil, daß er es viel leichter in ſeiner Geſamtheit zu erfaſſen vermag als die Vorderanſicht. Begründet iſt dieſer Vorteil in der klaren und linearen Beſchaffenheit des Pro⸗ fils. Die einzelnen Teile des Geſichtes dagegen er⸗ ſchließen ſich uns erſt nach und nach. Das Erlebnis des Profils aber gleicht einer blitzartigen Einſicht und Erkenntnis. Wir brauchen uns alſo nicht zu wundern, daß ge⸗ rade über das Profil ſehr viele intuitive und ge⸗ fühlsmäßige Behauptungen im Umlauf ſind, daß man es einerſeits überſchätzt und es andererſeits mit ſehr viel ͤͤichteriſcher Phantaſie zu deuten verſucht. Für die Geſichtsausdruckskunde iſt das Profil be⸗ ſonders deshalb ſehr aufſchlußreich, weil ſich in ſei⸗ nem Linienbild die Veränderungen, die Um⸗ und Ausformungen des Geſichtes, die dasſelbe im Laufe eines Lebens erfährt, am deutlichſten erkennen laſ⸗ ſen. Klar und eindeutig erbringt die Vergleichung zweier Profillinien aus den Jugend- und Reife⸗ jahren eines Menſchen den Beweis, daß ſich jedes Geſicht um⸗ und ausformt. Deutlich zeigt das Pro⸗ fil, wie ſich die Unterſtirn plaſtiſch vorgeſchoben, das Naſenbein entwickell, die Einbuchtung vor der Na⸗ ſenſpitze ſich verflüchtigt, die Naſenſpitze ſelbſt ſich geſenkt, die Oberlippe ſich geſtrafft, die Unterlippe ſich vorgeſchoben oder zurückgezogen, das Kinn ſich vorgeſchwungen oder angepreßt hat. Das Profil be⸗ weiſt uns alſo, daß die geprägte Form des Geſichtes ſich lebend entwickelt, daß ſte die jeweilig erreichten Jede neue Entwicklungsſtufe aber, die wir erreicht haben, verändert unſere eigene Lebenshaltung. Wir lächeln über unſere Jugendſtreiche, über unſere Ju⸗ gendwerke. Wir nehmen mit vierzig Jahren eine andere Stellung zu unſerer Umwelt ein als mit zwanzig Jahren. Wir werden vom Leben geſchlif⸗ fen, beeinflußt, geformt, und durchaus führt der Weg nicht immer nach oben. Was aber das Leben aus uns geformt hat, das kenn⸗ zeichnet ſich am markanteſten in der Profillinie. Die Profillinie läßt alſo einen guten Schluß auf den jeweiligen Zuſtand zu, ſie kenn⸗ zeichnet die Art unſerer jeweiligen Lebenshaltung und Lebensführung. Mit der Art der Lebensführung und Lebenshaltung iſt auch unſer Verhältnis zur Umwelt verbunden. Man könnte alſo ſagen:„Zeige mir dein Profil, und ich will dir ſagen, wie du lebſt, in welchem Verhältnis du zu deiner Umwelt ſtehſt, welche Stellung öu zum Leben einnimmſt!“ Die Profillinien Wir wollen uns nun einmal unſere ſechs Abbil⸗ dungen aufmerkſam betrachten und verſuchen, ob wir nicht wieder ſelbſt die Bedeutung der einzelnen Profillinien erfaſſen können. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wollen wir aber auch gleich einmal all das Wif⸗ ſen von den einzelnen Formenzeichen und ihrer Be⸗ deutung, das uns die vorhergehenden Artikel ver⸗ mittelten, praktiſch anwenden. Was ſagt uns die Profillinie auf Abb. 12 Hal⸗ ten wir dieſen Menſchen für beſtimmt und ſicher, trauen wir ihm ein gleichmäßiges und entſchloſſenes Auftreten zu, nimmt er eine klare und feſte Stellung zu ſeiner Umwelt ein? Wir glauben es nicht! Und warum nicht? Weil dieſe wenig durchgeformte Sat⸗ telnaſe auf eine unſichere und launiſche Handlungs⸗ Abb 1: Ungeformtes Profil weiſe ſchließen läßl. Weil dieſer unbeherrſchte Mund keine ſeeliſche Reife anzeigt. Weil dieſes fliehende Kinn auf eine ſchwache Impuls⸗ und Anſtoßkraft deutet. Weil dieſe drei Formenzeichen uns ſchon ſagen, daß dieſer Menſch eigentlich nicht ſo recht weiß, was er will, daß er den verſchiedenſten Um⸗ welteinflüſſen wehrlos ausgeſetzt iſt, daß er ſich we⸗ der zu behaupten noch durchzuſetzen vermag. Eine ſolche Profillinie kennzeichnet eine unklare, un⸗ ſichere, ſtark ſchwankende Lebensführung. Sie läßt erkennen, daß dieſer Menſch ſein Leben und ſein Verhältnis zur Umwelt einfach nicht zu geſtal⸗ Entwicklungsphaſen formbildneriſch ſymboliſtert. ten vermag.(Jortſetzung folgt) 5— „ rr eee er e ee, * 864 12 * u e 4 i eee rere 1 Kunſtwerks gibt es bei Pauer nicht, im Gegenſatz zu Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Kammermuſikabend der Kulturgemeinde Max von Pauer mit Walter Kötſcher Für den 3. Kammermuſikabend der Mannheimer Kulturgemeinde war urſprünglich der bekannte Münchner Pianiſt Prof. Joſef Pembaur vorgeſehen, zuſammen mit unſerem tüchtigen heimiſchen Celliſten, Konzertmeiſter Walter Kötſcher. Für Pembaur ſprang Prof. Max von Pauer ein, der als hoch⸗ kultivierter Künſtler und nebenbei auch als zeitwei⸗ liger Leiter unſerer Muſik⸗Hochſchule den Mannhei⸗ mer Muſikfreunden ſeit langem wohl vertvaut iſt. Welch vornehme, in beſtem Sinn ariſtokratiſche, feine Künſtler⸗Perſönlichkeit Max von Pauer iſt, prägt ſich auch in ſeiner ſoliſtiſchen Betätigung im Konzertſaal aus. Dieſer feinſinnige Pianiſt geht in der Werks⸗ treue bis zur äußerſten Grenze und bleibt dem ur⸗ ſprünglichen Geſtaltungswillen des jeweiligen Ton⸗ ſetzers nicht das geringſte ſchuldig. Leidenſchaftliche Gefühlsausbrüche vor der Oeffentlichkeit des Hörer⸗ kreiſes bis nahe an oͤie Sprengung der vom Kompo⸗ niſten auferlegten Feſſeln in der Nachgeſtaltung des manchen anderen bedeutenden Virtuoſen ſeines In⸗ ſtruments, die in allerfüngſter Vergangenheit am ſelben Ort zu hören waren. Dieſe vornehme Zurück⸗ haltung geht natürlich auf Koſten eines Teils der äußeren Wirkung. Max von Pauer gilt als hervorragender Beet⸗ hopen⸗Spieler. Geſtern übernahm er getreu die von Pembaur aufgeſtellte Vortragsfolge, ſoweit ſie Zu⸗ ſammenſpiel mit dem Celliſten vorſah. Lediglich für ſein ſoliſtiſches Auftreten erſetzte er Chopins Ballade Op. 38 und Scherzo Op. 39 durch Robert Schumanns „Waldſzenen“. Dieſes Werk ſetzt ſich aus 9 Einzelſzenen zuſam⸗ men. Im„Jäger auf der Lauer“ malte Pauer die „Lauer“ recht ſpaßig nach. Dieſem höchſt lebhaften und ſpaunungsvollen Zwiſchenakt folgt die ſchlichte Lyrik der„Einſamen Blumen“ weite Sprünge ver⸗ ſinnbildlichen dieſe Einſamkeit. Feſſelnd arbeitet der Pianiſt den Gegenſatz heraus zwiſchen oͤem Andante⸗ ſatz, oder„Verrufenen Stelle“, an der die Erde Menſchenblut trank, und der ſchnell geſpielten, lebens⸗ frohen„Freundlichen Landſchaft“. In der„Herberge“ geht es recht behaglich zu; nur zeitweilig gibts eine erregte Auseinanderſetzung, bis ſich alles zur Ruhe zu begeben ſcheint. Langſam, ſehr zart, wie ge⸗ wünſcht, ertönt das Stimmchen des„Vogels als Pro⸗ phet“, ein Trillern, Jubilieren und Schluchzen, bis das„Jagdlied“ ertönt mit männlich energiſchen Freitag, 28. November 1937 Rhythmen und man die Jagogäſte fröhlich davon⸗ galoppieren zu hören glaubt. Zärtlich ſchließlich der „Abſchied“; ganz am Schluß ſcheint der Scheidende noch einmal den Liebgewordenen zurückzuwinken. Voraus ging die Sonate für Cello and Klavier, Werk 22, von Luo wig Thuille, der Schüler Joſ. Pembaurs in Innsbruck war und die„Münch⸗ ner Tonſchule“ begründete. Pauer begleitete Walter Köſcher mit der vornehmen Zurückhaltung und Sach⸗ lichkeit, die ihn ſo ſehr auszeichnet. Adagio erfüllten die Künſtler mit Nachdenklichkeit und er⸗ ſchloſſen die melodiſchen und harmoniſchen Reize des Das eee eee eee Zum vierten Akademiekonzert Montag, den 29. und Dienstag, den 30. November Das vierte Akademie⸗Konzert iſt ſlawiſcher Muſik gewidmet. Neben dem Polen(Chopin) werden in muſikaliſcher Beziehung beſonders zwei Völker der awiſchen Gruppe wichtig: Die Ruſſen, die mit Tſchafkowſki(3. Suite) und mit Rimſky⸗Korſſakow („Ruſſiſche Oſtern“) in dͤer Spielfolge erſcheinen, und die Tſchechen, die mit Dvorak vertreten ſind: G ui la Buſtabo wird deſſen Violinkonzert Op. 53 in-Moll ſpielen. Dieſe heute erſt 17jährige Gei⸗ gerin iſt in Chikago geboren als Tochter eines italie⸗ niſchen Vaters und einer tſchechoſlowakiſchen Mutter. Seit ſie 1934 ihr erſtes Konzert in Europa gab, hat ihr Spiel in allen Muſik⸗Zentren immer ſtärkere Be⸗ achtung gefunden. Der Abend wird unter der Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Karl Elmen⸗ dorff ſtehen. Die Einführungsſtunde findet wie immer am vor⸗ hergehenden Sonntag, dem 28. November, vorm. 11.30 Uhr, in der Hochſchule für Muſik, A 1, 3, ſtatt. Vor⸗ trag: Dr. Friedrich Eckart; am Klavier: Adalbert Skocic. Die Sprache— das Element des Volkstums Schaffung einer einheitlichen Rundfunkausſprache Um die Pflege der deutſchen Ausſprache im Rundfunk nach einheitlichen Grund ſätzen auszurichten, hat der Präſident der Reichsrundfunk⸗ kammer, Hans Kriegler, die Herausgabe eines mehrbändigen Sprachwerkes, betitelt„Deutſche Ausſprache“, angeregt und mit der Durchfüh⸗ rung der hierfür notwendigen wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten betraut: ſeinen Mitarbeiter in der Reichs⸗ rundfunkkammer, Prof. Karl Gräf, Dozent für Neuromantikers reſtlos. Ausklang bildete ein Jugendwerk Richard Strauß': ſein op. 6, Sonate für Violoncello und Pianoforte. Sehr gefällig das Thema des Allegro con brio, intereſſant verar⸗ beitet. Reizend das„graziöſe“ Klavierſolo und das faſt verhauchend wiedergegebene Mittelſtück des 2. Satzes. Walter Kötſcher entfaltete einen ſchönen Ton und bewies, wie tief er ſich in dieſes Werk ein⸗ gearbeitet hat. Der Beifall war ſtark und herzlich. Pauer ſah ſich zu einer Zugabe genötigt(Schumannſche Fantaſie). Dr. Fritz Haubold Sprechkunde und Geſangskunſt an Her ſtaatlichen Hochſchule für Muſikerziehung in Berlin, Leiter der Abteilung Rundfunk und Sprache in der Zentral⸗ ſtelle für Sprech⸗ und Sprachpflege der deutſchen Akademie, München, in Gemeinſchaft mit Univerſi⸗ tätsprofeſſor Dr. Ewald Geißler, Profeſſor für Sprechkunde an der Univerſität Erlangen und Ver⸗ faſſer grundlegender Werke zur deutſchen Umgangs⸗ und Hochſprache, und Profeſſor Friedrich Karl Rö⸗ denmeyer, Lektor für Sprechkunde an der Uni⸗ verſität Frankfurt am Main, und Leiter der Zentral⸗ ſtelle für Sprach- und Sprechpflege der dͤeutſchen Aka⸗ demie, München. Dieſes Werk ſoll die wiſſenſchaftliche Grundlegung der deutſchen Umgangsſprache in gemeinverſtänd⸗ licher Form vornehmen und eine dieſer Umgangs⸗ ſprache entſprechende Ueberſicht über die richtige Aus⸗ ſprache im Rundfunk feſtlegen. Die„Deutſche Aussprache“ wird in Uebereinſtim⸗ mung mit ſämtlichen in Frage kommenden Stellen und wiſſenſchaftlichen Inſtituten bearbeitet werden und wird daher auch nach ſeiner Veröffentlichung als Nachſchlagewerk nicht nur für die Mitarbeiter des Rundfunks, ſondern für jede amtliche Stelle des In⸗ und Auslandes, insbeſondere die Hochſchulen, und ſelbſtvevſtändlich für jeden Volksgenoſſen geeignet ſein. Die Zuſammenfaſſung der Arbeit liegt bei der Reichsrundfunkkammer. Auf einer internen Arbeitstagung der Haupt⸗ ſtellenleiter Rundfunk der NS Da und der Landes⸗ leitung Heſſen⸗Naſſau der Reichsrundfunkkammer in Frankfurt am Main hat Präſident Kriegler ͤieſen Plan der Herausgabe eines Standardwerkes einer einheitlichen Rundfunkausſprache bekanntgegeben. Damit will die Reichsrundfunkkammer zur dies⸗ jährigen Jahrestagung der Reichskulturkammer einen ſchöpferiſchen Beitrag für die Erhaltung eines der wichtigſten, traditionsgebundenen Elemente des Volks, der Sprache, leiſten. „Brillanten“ nennt ſich ein neuer Ufa⸗Film, aus dem wir eine Szene mit Hanſi Knoteck und Viktor Staal bringen. Der Film wird ab Freitag in Mannheim gezeigt. Norbert Schultzes Märchenoper„Schwarzer Peter“, die ſoeben mit großem Erfolg im National- theater erſtaufgeführt wurde, iſt im Neuen Theater⸗ verlag GmbH., Berlin W. 30, erſchienen. Sozlallsmus, das kann nichte anderes fein, ale eine verpflichtung, nichtnutr an das eigene Ich zu denken,. londern vor ſich die größeren RHufgaben der Semeinſchaft zu ſehen und ihnen gemäß zu handeln. (Ser Führer über das Winterhllfswer] Offene Stelen; 3 8 2 .. K e f n n rf Schlafdecken Sie haben 1 250— gute wotme Quslitäten 45 2 b. 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Juli 1934 über die Umwandlung von Kapital⸗ geſellſchaften wandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Li⸗ quidation übertragen wurde auf den alleinigen Geſellſchafter Franz Schwender in Mannheim, der das Geſchäft allein unter der Firma Bernhardus⸗ Buchhandlung Franz Schwender in Mannheim weiter⸗ führt. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Gläubigern der Ge⸗ ſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekannt⸗ machung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie 1 ein Recht auf Befriedigung n. Reinhard Haenle, Mannheim (Apotheken ⸗ Betrieb, Schwetzinger Straße 77). Das Geſchäft ging in der Weiſe umge⸗ Kegelbahnen zu vermieten. 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November 1987 0 eiss Ferdl Der große Münchener Volkskomiker als oberbayrischer Landarzt mit seinem erfolgreichen Rezept: Lachen macht gesund. in dem neuen großen Tobis-Lustspiel! 8 neben un Paul Heidemann als reklametüchtiger Scharlatan und Carla Nust als frische lebenstüchtige Assistenzärztin In weiteren Hauptrollen: paul Westermeler WiIIIy Schaeffers- losef Zichheim Heute in EEAaufführung! Im Vorprogramm: Neueste Deuligtonwoche und Kulturfilm:„Feste der Dajak“ Dürfen wir lhnen heffenꝰ Wir empfehlen, Dlagnoze bei dem„lachdok- tor“ Welss Ferdl feststellen zu lassen Emil Jannings als großer Komiker in einem der besten Lust 70 0˙⁰8⁸ spiele der Welt! — Ju menden un Tülau In weiteren Hauptrollen: Angeles Salloker Frledr. Kayssler Max Gülistorff. Paul Dahlke Bruno Hübner, Lina Carstens u. a. Spielleitung: äust. Ueicky Ein unsterbliches Lustspiel— eln unsterblicher Fim! Täglich:.00.25.25.25 Aci tung! neute Frenas und morgen Samstas wells abenes 11 unt 2 Nacht- Vorstellungen mit dem Flim: Nataschia- a ſaunmuumamuldgn e utscher prache) Moskauer Mächte Der Plebesroman eines russischen Mädchens: un Annabella Marry Saur dem ranaösisch. jannings Normale Preise! patras ee eee elonla 1 Inserleren bringt Gewinn eee eee Eine bezaubernde Neuschöpfung der Ufa! itz und Scnlsue cheiten stellen eine Die Komödie der Tiere! Ein heiteres Filmsplel für jung u. alt von L. Starewitich mit Hus von qulſus Kopsch e belußtigenden Streſche u. Abenteue: es totpezigen Taugenichts, der mit Udeiltztet! „„ zöubethefte Finfälſe, de ameilka- ehe Flme dieser Aft weit in den dei ganze Tierreich Berl. Morgenpos Nonteg. 209 Nov Erstaufführung: Sonnteg, 28. Nov, 11.50 Uhr vorm. Wiederholungen: „ nur 2 Uht nachm. Dienztog, 50 Nov., nut 2 Uhr nechm. ittw/ och, J. Oez. nur 2 Unt nachm. 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