91 3 7 5 annheimer Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 60 Mannheimer General-Anzeiger Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Einzelpreis 10 Pf. Anzeige; Mennig, 79 mm breite gamtilien⸗ und Klei! elſe. Allgemein gültig iſt die dei Zwangsvergleichen oder Konkurſl i gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen Haben, an beſonderen Plätzen und für fernm e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 20 November 1937 148. Jahrgang Nr. 550 England und Amerika werden in Tokio vorstellig Keine Aenderung des zollweſens im beſetzten Ehina ohne ſie zu befragen Der engliſche Schritt — London, 28. November.(U..) Die britiſche Regierung hat, wie hier offiziell be⸗ kanntgegeben wird, ihren Botſchafter in Tokio an⸗ gewieſen,„die japaniſche Regierung nicht im Zwei⸗ fel darüber zu laſſen, daß die engliſche Regierung den Anſpruch ſtellt, hinſichtlich irgendwelcher Neu⸗ regelung der chineſiſchen Zollverwaltung in Schanghai konſultiert zu werden.“ Der engliſche Schritt beruht auf einer Fühlung⸗ nahme Londons mit Waſhington und Paris; die 1 Staaten und Frankreich ſtehen hinter m. ö Von ſeiten engliſcher Handelsintereſſenten in Lon⸗ don und in Schanghai iſt auf die britiſche Regierung ſtarker Druck ausgeübt worden, um zu erreichen, daß die engliſchen Geſchäfts⸗ und Zoll⸗Intereſſen in China gegen die angebliche Bedrohung von ſeiten Japans wirkſam geſchützt werden. Es iſt ſchon jetzt ſicher, daß die Frage der chineſiſchen Zollverwaltung auch in den Beſprechungen der kommenden Woche zwiſchen Chamberlain, Gden, Chautemps und Delbos behandelt werden wird. 5 Der amerikaniſche Schritt — Waſhington, 28. Nov.(U..) „Die Vereinigten Staaten haben ſich dem eng⸗ ichen Vorgehen angeſchloſſen und ebenfalls in Ja⸗ han Vorſtellungen erhoben gegen eine Regelung der Verwaltung Schanghais ohne Konſultierung der Mächte. Der amerikaniſche Botſchafter in Tokio, Grew, hat den Auftrag hierzu erhalten. Staatsſekretär Hull teilte geſtern mit, daß die Vereinigten Staaten ihre Beſorgnis darüber zum Ausdruck gebracht hätten, daß Schwierigkeiten und Zuſammenſtöße mit den Chineſen aus einer Neu⸗ regelung der Zolleinkünfte in Schanghai entſtehen könnten. Die Beſorgnis der Vereinigten Staaten beziehe ſich vor allem auf einen möglichen Wechſel in der Handhabung der Zolleinnahmen und der Verteilung dieſer Einnahmen, die hauptſächlich zur Deckung des chineſiſchen Auslandsſchuldendienſtes beſtimmt ſeien. Zwei oder drei andere Mächte hätten bereits ähnliche Vorſtellungen in Tokio erhoben, wie Hull weiter er⸗ klärte, und die Vereinigten Staaten ſtänden mit die⸗ ſen Mächten in Verbindung hinſichtlich einer Neu⸗ regelung der betreffenden Fragen in Schanghai. Es beſtünden außerdem mehrere Abkommen zwiſchen China und USA, wonach über die chineſiſchen Zoll⸗ einkünfte nicht frei verfügt werden darf. Die Vereinigten Staaten beobachteten mit großer Beſorgnis alle Schritte, die den chineſiſchen Zolldienſt, ſein ungehindertes Arbeiten und die Verteilung der Einnahmen gefährden könnten. Auszeichnung der deulſchen Kunst 15 Grand Pri für die bildenden Künſtler in Paris Großer Erfolg vor dem internationalen Schiedsgericht der Weltausſtellung dnb. Paris, 28. November. Die deutſche bildende Kunſt, die auf der Weltaus⸗ ſtellung Paris 1937 zum erſten Male ſeit der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Machtergreifung repräſentativ vor einem Weltforum im Auslande in Erſcheinung trat, konnte einen beſonders eindrucksvollen Erfolg für Deutſchland erringen. Das Preisgericht der Weltausſtellung hat nicht weniger als ö5mal ſeine höchſte Auszeichnung, den Grand Prix, für deutſche Kunſtwerke ver⸗ liehen. Außerdem wurden deutſchen bildenden Künſtlern zehn Ehrendiplome, 19 Goldmedaillen und 18 Sil⸗ bermedaillen zugeſprochen. Die Grand Prix ent⸗ fielen ſowohl auf die im Deutſchen Povillon gezeigte Kunſt als auch auf die ausgezeichnete und ſehr glück⸗ Eine Exiſtenzfrage für Nanking: Woher bekommt Ching Waffen? Alle Karawanenwege werden wieder entdeckt, um die Blockade zu durchbrechen — Waſhington, 28. November.(U..) Meldungen über Waffenlieferungen an China, die über das franzöſiſche Indochina laufen ſollen, be⸗ ſchätigen die Weltpreſſe. Chinas wichtige Handels⸗ häfen am Pazifiſchen Ozean ſind blockiert, die„offe⸗ nen Türen“ für den Welthandel durch die japaniſche Flotte geſperrt. China iſt in Not und braucht Kriegsmaterial. Verbindungsmöglichkeiten mit der Umwelt durch die„Hintertüren“ ſind deshalb die einzige Rettung. Und darum erhalten die kaum be⸗ kannten Grenzländer Chinas und die alten Weltſtra⸗ ßen der Karawanen aus der Zeit vor zweitauſend Jahren wieder Bedeutung. Wenn auch der Trans⸗ port auf dieſen Wegen äußerſt ſchwierig und gefähr⸗ lich iſt— es beſteht doch die Tatſache, daß er möglich iſt und daß er von den Japanern nicht unterbrochen werden kann. In dieſem Zuſammenhang iſt der neueſte Bericht der Amerikaniſchen Geographiſchen Geſellſchaft ſehr intereſſant. Er kommt zu dem Schluß, daß China eine ganze Zahl ſolcher„Hintertüren“ dur Verfügung ſtehen, z. B. in den alten Ka⸗ kawanenſtraßen aus der Zeit Dſchingis Khans und Marco Polos oder aus noch älterer Zeit, die nicht von den Bombengeſchwadern der Japaner bedroht werden können und von denen manche in der letz⸗ ten Zeit auch für den Autoverkehr brauchbar gemacht worden ſind. Der wichtigſte unter den Handelswegen, die für ina nach der Sperrung ſeiner Häfen in Frage men, iſt aber die Eiſenbahnverbindung Hai⸗ phong.—Kwangſie, die erſt im Jahre 1931 erbaut und damit eine der jüngſten Handelsſtraßen Chinas itt. Dieſe Bahn führt von Haiphong, der indochineſiſchen Hafenſtadt, nach der Hauptſtadt von Tonking, Hanobi, wo ſie ſich teilt. Eine Zweigſtrecke verläuft weiter durch dampfende, feuchte Reisfelder nach der Dra⸗ chenſtadt Lungtſchau, von wo die Waren zu Waſſer auf dem Sikiang in Richtung Kanton weitertraus⸗ portiert werden. Bei gutem Wetter und niederer Waſſerſtand dauert ein ſolcher Transport bis Kan⸗ ton etwa zwei Wochen, bei Hochwaſſer jedoch drei Wochen. Der Verkehr auf dem Fluß wird durch ganze Flotten von Dſchunken, durch Floßeſige und wo der Fluß breiter und tiefer wird, auch durch größere Dampfer unterhalten. 14 „Die andere Linie geht von Hanoi aus hinein in die zerriſſenen Grenzgebirge und dort durch Täler und Schluchten immer höher hinauf zu dem Hoch⸗ plateau, auf dem Punnanfu liegt. 650 Kilometer iſt dieſe Bahn lang; ſie durchquert auf dieſer Strecke ähnliche Wege, die für die weitere ausſchlaggebender Bedeutung ſein mindeſtens 300 Tunnels und Brücken. Die Linie iſt nicht ungefährlich und kann wegen der ſtäudigen Be⸗ drohung durch Banditen nur bei Tag befahren wer⸗ den. PNunnanfu, die Endſtation, iſt die Hauptſtadt der zweitgrößten Provinz Chinas. Von hier aus führen ſchlechte und ſchmutzige Straßen, auf denen alber Autos den Verkehr verſehen, nach der etwa 600 Kilometer entfernten dichtbevölkerten Yangtſe⸗Nie⸗ derung. Die Bedeutung dieſer Bahnlinien darf nicht unter⸗ ſchätzt werden. Sie ſind augenblicklich die einzigen zu Chinas Grenzen führenden Linien, die ſich noch unter chineſiſcher Kontrolle befinden. Die großen Bahnlinien im Norden ſtehen jetzt durchweg unter japaniſcher Verwaltung und haben ſo ihren Wert für die Zentralregierung verloren. Im übrigen hat China nur noch in Richtung Nord⸗Weſten, in die Wüſtengebiete der Acußeren Mongolei und der Steppengebiete Tibets hinaus, Bewegungsfreiheit. Alte Karawanenſtraßen, die ſchon gewaltige Völkerwanderungen, mächtige Kriegszüge und viele Entdeckerfahrten geſehen haben, kommen wieder zur Geltung. Ueber hohe Gebirgszüge und weite, heiße Wüſten müſſen die Chineſen jetzt wieder in modernen Karawanenzügen ihren Kriegsbedarf einführen. 5 Auch die Verbindung mit Rußland findet heute, nachdem die Japaner die guten Autoſtraßen nach der Mongolei in ihren Beſitz gebracht haben, nur noch den Weg über die Aeußere Mongolei und durch Wüſtengebiet über die uralten ſandigen Kamel⸗ ſtraßen, die Dſchingis Khan mit ſeinen gefürchteten Scharen durchzogen und die auch Marco Polo auf ſeinen Reiſen benützt hat. Ihnen kommt ſehr große Bedeutung zu, weil China auf Lieferungen aus Rußland ſtärker angewieſen iſt als auf Lieferungen aus anderen Ländern. Rußlands Eiſenbahnverbindung führt über die Trans⸗Sibirien⸗Bahn und die Turk⸗Sib⸗Bahn bis nach Urga, der Hauptſtadt der Aeußeren Mongolei, die formell noch heute der chineſtſchen Oberhoheit unterſteht. Die Turk⸗Sib⸗Bahn kreuzt an drei Stellen wichtige Karawanenſtraßen— bei ungefährdet von japaniſchen Bomben, die Waren, wenn auch langſam, in das Innere Chinas führen Auch über Urumtſchi in Sin ang ziehen Kriegführung können. Chinas von können. Semi⸗ palatinſk, bei Sergopol und bei Alma Ata— die, lich ausgewählte Deutſche Abteilung der Gruppe Bildende Kunſt im„Pavillon des Arts graphiques et plaſtiques“. Einen Grand Prix erhielt vor allem der Erbauer des prachtvollen Deutſchen Pavillons ſelbſt, Archi⸗ tekt Proſeſſor Speer, für ſeine wahrhaft geniale, großartige Bauſchöpfung am Ufer der Seine, die in ihrem ſtraffen und klaren Aufbau dem Baugedanken des Dritten Reiches vollendeten Ausdruck gibt und bei Hunderttauſenden von Ausſtellunzsbefuchern aus Frankreich und der ganzen Welt rückhaltloſe An⸗ erkennung, Bewunderung und Achtung gefunden hat. Einen Grand Prix erhielt auch Profeſſor Thorak für ſeine beiden wuchtigen Großplaſtiken, die den Ein⸗ gang des Deutſchen Pavillons kraftvoll flankieren. Von den im Innern des Deutſchen Pavillons auf⸗ geſtellten Kunſtwerken erhielten den Grand Prix der Architekt Profeſſor Klotz für ſein großes Modell des gigantiſchen Köͤßß⸗Bades auf Rügen, der Archi⸗ tekt Prof. Gießler für ſein Modell des neuen Adolf⸗ Hitler⸗Platzes in Weimar und Prof. Adolf Ziegler⸗ München, der Präſident der Reichskammer der bil⸗ denden Künſte, für den prachtvollen Wandteppich nach ſeinem im Hauſe der Deutſchen Kunſt in München ausgeſtellten Monumentalgemälde„Die dier Ele⸗ mente.“ Je einen Grand Prix erhielten ferner folgende deutſche Künſtler: die Bildhauer Prof. Schmidt⸗ Ehmen, Prof. Joſeph Wackerle und Prof. Georg Kolbe, die Maler Adolf Bühler(Landſchaft bei Burg Sponeck), Bernhardt Dörriß, Jacobſen und Prof. Adolf Ziegler(Frauenkopf). Für graphiſche Arbeiten erhielten den Grand Prix die Künſtler Wilhelm Heiſe, Joſef Weiß und Hengſtenberg. Innerhalb der geſamten deutſchen Beteiligung an der Weltausſtellung Paris 1937 konnte ſomit die bil⸗ dende Kunſt mit mehr als 6 v. H. aller an Deutſch⸗ land verliehenen Grand Prix eine achtunggebietende Stellung als Repräſentant deutſcher Schaffenskvaft erringen. Die Preisverleihungen eines internatio⸗ nalen Preisgerichts an bildende Künſtler unſerer Zeit, die im Sinne nationalſozialiſtiſcher Kunſtfor⸗ derungen ſchaffen, ſtraft jene Hetzer und internatio⸗ nalen Brunnenvergifter Lügen, die mit bdreiſter Stirne behaupteten, daß die deutſche Kunſt nach der Emigration und der Säuberung der Kulturſtände von beſtimmten Elementen am Ende wäre. Der große Erfolg der deutſchen Baukunſt und Plaſtik, Malerei und Graphik in Paris bekräftigt den Hin⸗ weis, welchen Präſident Prof. Ziegler am Schluß ſeines Geleitwortes im Deutſchen Katalog gab, daß dieſe Kunſtwerke Zeugen dafür ſind,„daß die deut⸗ ſche Kunſt noch immer in Deutſchland ſelbſt behei⸗ matet iſt, hier geſehen und hier verſtanden werden will. Auch ein ſtarkes und freies Deutſchland iſt und bleibt das Reich der Künſte.“ Wiedereinſetzung Doriots Das Gericht erklärt ſeine Abſetzung als Bürger⸗ meiſter für ungeſetzlich (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) d— Paris, 28. November. Der franzöſiſche Staatsgerichtshof, das höchſte franzöſiſche Verwaltungsgericht, hatte ſich geſtern mit der Verordnung des einſtigen Miniſterpräſidenten Leon Blum und ſeines Innenminiſters Dormoy zu beſchäftigen, durch die der Abgeordnete Doriot ſeiner Würde als Bürgermeiſter von St. Denis entſetzt wurde. Das Gericht kam einſtimmig zu der Entſcheidung, daß dieſe Verordnung allein ſchon we⸗ gen Formfehlers ungeſetzlich ſei und daher annul⸗ liert werden müßte. 5 Flankendeckung [Von unſerem Londoner Vertreter) Franzöſiſcher Beſuch in England st. London, 26. November. Der Beſuch des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Chautemps und des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos in London wird von der engliſchen Regie⸗ rung wichtiger und ernſter genommen als irgendein anderes engliſch⸗franzöſiſches Zuſammen⸗ treffen der letzten Jahre. England hätte dieſe Ausſprache ſchwerlich angeregt, wenn nicht die Reiſe Haläfax' nach Deutſchland neue Ausſichten eröff⸗ net hätte. Andererſeits brauchte allerdings der fran⸗ zöſiſche Beſuch auch nicht ſtattzufinden, wenn Eng⸗ land einer einſichtsvollen franzöſiſchen Politik ſicher wäre. Neue Möglichkeiten und alte Hin⸗ derniſſe— das iſt das Vorzeichen, unter dem die Zuſammenkunft der engliſchen und franzöſiſchen Miniſter ſteht. Schwerwiegende Ereigniſſe ſind der Einladung vorangegangen. England wurde ſich bewußt, daß es ſich in den letzten Jahren den Luxus eines gewiſſen außenpolitiſchen Schlendrians geleiſtet hatte. Es ließ, wie es das ſtets in ſolchen Fällen tut, den ver⸗ beſſerungsbedürftigen Zuſtand erſt einer drohenden Zuſpitzung entgegenreifen, um ihn deſto klarer zu erkennen. Tief grollende Unzufriedenheit mit ſich und der Welt, Selbſtkritik und Vorwürfe gegen andere gingen dem Entſchluß voran, neue Wege zu verſuchen. Was dann folgte, faßt man hier gerne in Aus⸗ drücken wie„Chamberlains neue Initiative“ oder „Chamberlains konſtruktive Außenpolitik“ zufam⸗ men. Ob alles, was er in Richtung Deutſchland, Italien, Vereinigte Staaten uſw. unternommen hat, mehr als ein Verſuch bleibt, weiß niemand und bil⸗ det die bange Frage jener Engländer, die ſich mit Chamberlain, wenn nicht durch leidenſchaftlicheres Verantwortungsgefühl, dann jedenfalls durch den gemeinſamen Beſitz geſunden Menſchenverſtandes verbunden fühlen. Als bedeutſame Stimmungsäuße⸗ rung dieſer Kreiſe kann der geſtrige Leitartikel der „Times“ gelten, der eine Rechtfertigung Deutſch⸗ lands und Mahnungen an die engliſche Adreſſe ent⸗ hielt, wie ſie hier in dieſer Beſtimmtheit ſeit Be⸗ ſtehen des Dritten Reiches noch nicht gehört wurden. Würde es ſich— in den Augen eines Engländers — lohnen, derart aus ſich herauszugehen, wenn Halifax mit leeren Händen zurückgekehrt wäre? 0 Und nun erkennen diejenigen, die nach vielen Umwegen den Weg nach Deutſchland entdeckt haben. der ihnen ſchon immer offenſtand, daß unter den Zudringlichkeiten der Alleswiſſer und Störenfriede im eigenen Lande die neuen Möglichkeiten wieder zu zerrinnen drohen. Nur ſo iſt die Heißblütig⸗ keit, mit der die deutſch⸗engliſchen Fragen hier er⸗ örtert werden, nur ſo auch der für England un⸗ gewöhnliche Zuſtand zu erklären, daß eine Politik auf vorbehaltloſen Beifall ſtößt, die doch zum Aerger der demokratiſchen Oeffentlichkeitsfanatiker in ihren Einzelheiten noch gar nicht bekannt iſt. Mit Befrie⸗ digung wollen wir daraus die Schlußfolgerung ab⸗ leiten, daß jetzt endlich, 19 Jahre nach dem Kriege, auch in England in weiten Kreiſen der Wunſch, mit Deutſchland zu einem Einvernehmen zu gelangen, ſtärker iſt als die Neugierde nach den komplizier⸗ ten Einzelheiten, deren Regelung man getroſt einer ſelbſtbewußten, im übrigen den Argusblicken einer eiferſüchtigen Oppoſition ausgeſetzten Regierung überläßt. Mitten in d ieſe temperamentvollen Auseinander⸗ ſetzungen, oͤie doch weitgehend ein Streit um des Kaiſers Bart waren, traf die Nachricht von der Ein⸗ ladung an Chautemps und Delbos. Die engliſche Oeffentlichkeit hatte zwar angenommen, daß Paris über die Eindrücke unterrichtet werden würde, die Halifax in Deutſchland gewonnen halte. Das war eine Selbſtverſtändlichkeit angeſichts der Tatſache, daß wir das engliſch⸗franzöſiſche Verhält⸗ nis ebenſowenig zu ſtören beabſichtigen, wie wir an⸗ dererſeits eine Beeinträchtigung unſerer bekannten politiſchen Freundſchaften dulden würden. Dem Engländer waren auch die mißtrauiſchen Verdäch⸗ tigungen nicht ungewohnt, die aus Paris mit der Regelmäßigkeit eines Echos zu hören ſind. Ueber⸗ raſcht hat hier jedoch die Förmlichkeit, mit der die engliſch⸗franzöſiſche Ausſprache in Szene geſetzt wird. Sie wird als ein Beweis dafür angeſehen, daß oͤie engliſche Regierung vor irgend⸗ welchen Entſcheidungen ſteht. In früheren Fällen mögen die engliſch⸗franzöſiſchen Ausſprachen eine mehr oder weniger angebrachte Liebhaberei ge⸗ weſen ſein, in dieſem Fall aber beſteht der Eindruck, daß das Studium der internationalen Lage zu praktiſchen Schritten führen kann. Wäre dieſe Aus⸗ ſicht nicht vorhanden, dann hätte ſich die engliſche Re⸗ gierung mit einer Unterrichtung auf dem üblichen diplomatiſchen Wege begnügt. N Das Mißtrauen iſt nicht auf die Franzoſen be⸗ ſchränkt. Auch die Engländer ſind miß⸗ deen 2 2. Seite“ Nummer 550 Nene Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. November 1937 trauiſch. Angeſichts eines offenbar überſtürzt an⸗ geſetzten Reiſeplanes des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters nach verſchiedenen Hauptſtädten Südoſt⸗ europas fürchten ſie, die erſten ſich abzeichnenden Kreiſe könnten wieder geſtört werden. Auch ſonſt gibt es, wie das Ringen um die Vereinigten Staa⸗ ten, die ungeklärten Mittelmeerfragen, die Ereig⸗ niſſe im Fernen Oſten und beunruhigende wirtſchaft⸗ liche Vorgänge andeuten mögen, vieles zu be⸗ ſprechen. In dieſen Punkten weichen jedoch die Meinungen in London und Paris nicht ernſtlich von⸗ einander ab. Dagegen iſt Chamberlain der Zuver⸗ läſſigkeit oder nur des Wohlwollens des franzöſtſchen Bundesgenoſſen in den Fragen nicht ſo ſicher, die mit dem Namen Halifax gekennzeichnet ſind. Um ſich von dieſer Seite für die nächſte Zeit Flanken⸗ deckung zu verſchaffen, hat England den amtlichen Beſuch der franzöſiſchen Miniſter angeregt. Damit hat die Regierung Chamberlain gleichzei⸗ tig zu erkennen gegeben, daß ſie trotz ihrer freieren Auffaſſungen über das Verhältnis zu anderen Na⸗ tionen die Freundſchaft mit Frankreich ebenſowenig beeinträchtigen möchte wie jede andere engliſche Regierung. Es muß ſich nun herausſtellen, ob es den Franzoſen wieder gelingt, dieſe Tatſache im Intereſſe ihrer Sonderpolitik auszunutzen. Es kann zwar kaum ein Zweifel daran beſtehen, daß Halifax' Reiſe dem eng⸗ liſchen Miniſterpräſidenten gute Argumente für ſeine Bemühungen geliefert hat, die Franzoſen zu einem Einſchwenken auf die Linie des„geſunden Menſchenverſtandes“ zu bewegen. Aber die Eigen⸗ art des engliſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes, die Rückſicht auf die innerpolitiſchen Plagen der Regie⸗ rung Chautemps und ſchließlich das Zuſammenſpiel zwiſchen Frankreich und der engliſchen Oppoſition bringen es mit ſich, daß die Einſchaltung der Fran⸗ zoſen kein ungefährlicher Verſuch iſt. Viele Menſchen in Europa wären enttäuſcht, aber wohl wenige überraſcht, wenn die Anfänge einer Neuordnung Europas wieder zerpflückt würden. Daß die Folgen unheilvoll wären, wird in England wohl empfunden. Aber über das zur Abwendung dieſer Gefahr nötige Maß von Standhaftigkeit hat man ſich hier doch noch nicht genügend Rechenſchaft abgelegt. Dieſes Erfordernis iſt dem Nachkriegs⸗ engländer immer noch ungewohnt. Der Vorſitzende der engliſchen ſoziali⸗ ſoſchen Anterhausfraktion fährt nach Rolſpanien — London, 28. Nov. Der Vorſitzende der ſozialiſtiſchen Unterhaus⸗ fraktion Major Attlee, hat eine Einladung des ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſtenausſchuſſes angenommen und wird ſich am Donnerstag für etwa 10 Tage nach Spanien begeben. „Daily Mail“ bedauert den Beſuch Attlees in Spanien außerordentlich. Attlee ſei ſchlecht beraten geweſen. Als Führer der Oppoſition habe Attlee eine offizielle Stelle, eine Tatſache, die auch im Aus⸗ land voll anerkannt werde. In dieſer Stellung ſei er der potentielle künftige Miniſter⸗ präſident. In dieſem Jahre habe man der Tat⸗ ſacheß daß der Oppoſitionsführergein wichtiges Amt unter der Krone innehabe, ſogar durch Bewilligung eines Gehaltes von 2000 Pfund jährlich Rechnung getragen. Jemand, der ſolch eine wichtige Schlüſſel⸗ ſtellung im engliſchen Verfaſſungsleben bekleide, dürfe die Einladung einer der ſpaniſchen Parteien nicht annehmen und den Eindruck ſtrenger britiſcher Neutralität dadurch ſtören. Franko führt Blockade der Oſtküſte mit voller Schärfe durch (Funkmeldung der NM.) E San Sebaſtian, 28. November. Nach einer Meldung aus Salamanca hat die na⸗ tionale Marineleitung der internationalen Schiffahrt mitgeteilt, daß zur wirkſamen Durchführung der Blockade der ſowjetſpaniſchen Küſte leinſchließlich der Inſel Menorca) der Handelsverkehr mit dortigen Häfen unterſagt und die neutralen Zonen von Valencia und Barcelona aufgehoben werden. Vom Augenblick der Veröffentlichung dieſer Be⸗ kanntmachung an werden alle dort anlegenden Schiffe angegriffen werden. der Führer noch nicht geſtützt auf die — deubau der Wehrtechniſchen Fakullät Der Führer legt den Grundſtein Eine Hochſchulſtadt vor den Toren Berlins dnb. Berlin, 27. November. Die Reichshauptſtadt hatte am Samstag einen für ihre Baugeſchichte denkwürdigen Tag Der Führer und Reichskanzler legte den Grundſtein zum Neu⸗ bau der wehrtechniſchen Fakultät der Techniſchen Hochſchule und vollzog damit ſo die erſten Hammer⸗ ſchläge für ſein großes und kühnes Werk der bau⸗ lichen Neugeſtaltung Berlins. Das mächtige Gebäude des wehrtechniſchen In⸗ ſtituts wird am weſtlichen Rande der Reichshaupt⸗ ſtadt an der Teufelsſeechauſſee erſtehen. Nicht allzu weit entfernt liegt ein anderes bedeutendes Bau⸗ denkmal des Dritten Reiches: das Reichsſportfeld, die Kampfſtätte der Olympiſchen Spiele. In nächſter Nähe befindet ſich das große Einfallstor der Reichs⸗ hauptſtaoͤt, die Heerſtraße, die im Zuge des umſaſſen⸗ den Bauplanes ebenfalls neu geſtaltet wird. Ein⸗ gegliedert in die Landſchaft des Grunewaldes, um⸗ ſäumt von Kiefern und Birken, wird das wehrtech⸗ niſche Inſtitut als ein mächtiger fünfſtöckiger Qua⸗ derbau hervorragen. Profeſſor Speer wird ihm die Form eines wuchtigen Kaſtells geben, das von zwei großen Eckbauten gekrönt wird, die vier 30 Meter hohe Ecktürme tragen. Das machtvolle Gebäude umſchließt einen großen freien Hof. Bald nach der Grundſteinlegung werden die Bau⸗ arbeiten aufgenommen werden, und ſchon in zwei Jahren ſoll dieſes große Bauwerk vollendet ſein. An dem feſtlichen Ereignis der Grundſteinlegung nahmen die höchſten Vertreter von Staat und Partei, die Spitzen der Reichshauptſtadt und vor allem der Wehrmacht und Wiſſenſchaft teil, deren Aufgaben zu dienen das zu errichtende Haus beſtimmt iſt. Die Wiedererringung der Wehrfreiheit für das deutſche Volk hat die wehrtechniſche Fakultät an der Techni⸗ ſchen Hochſchule in Berlin— die einzige ihrer Art in Deutſchland— vor ſo große und neue Aufgaben geſtellt, daß ihre bisherigen Forſchungs⸗ und Lehr⸗ ſtätten nicht mehr genügen. Der wehrtechniſchen Fakultät obliegen vor allem die Fachgebiete des Nachrichtenweſens, der Waffenkonſtruktion, des Wehrbaues, der angewandten Optik und Balliſtik, Sprengſtoffchemie, des Fahrzeugbaues und Gas⸗ ſchutzes, alſo alle weſentlichen Aufgaben der Landes⸗ verteidigung. Nach dem Einmarſch der Leibſtandarte Adolf Hitler und einer Ehrenkompanie des Führers, die vor der großen Haupttribüne in langer Front Auf⸗ ſtellung nahm, eröffnete der Dekan der wehrtechni⸗ ſchen Fakultät, General der Artillerie Profeſſor Dr. Becker den Feſtakt mit einer Anſprache, in der er die Entwicklung und Bedeutung der Forſchung und Lehre auf dem Gebiete der Wehrtechnik darſtellte. Reichsminiſter Ruſt Dann trat Reichsminiſter Ruſt an das Redner⸗ podium. Er führte u. a. aus: Am 14. Oktober 1933, am gleichen Tage, an dem acht der Waffen, ſondern allein auf den politiſchen Willen eines durch ihn geeinten deutſchen Volkes den Aus⸗ tritt Deutſchlands aus dem Völkerbund vollzog und damit den erſten entſcheidenden Schritt aus den Ver⸗ ſtrickungen des Verſailler Diktats in die Freiheit tat, habe ich einen Erlaß unterzeichnet, oͤurch den eine neue Fakultät an der Techniſchen Hochſchule zu Ber⸗ lin, genannt Fakultät für allgemeine Technologie, ins Leben gerufen wurde. Nachdem der Führer dem deutſchen Volke ſeine Wehrhoheit wiedergegeben hatte, und durch as von der Reichsregierung erlaſ⸗ ſene Wehrgeſetz der Wiederaufbau der deutſchen Wehrmacht und die allgemeine Wehrpflicht beſchloſſen war, erhielt die Fakultät den Namen, der ihren wirklichen Aufgaben entſprach: Wehrtechniſche Fakultät. Wenn wir heute damit beginnen, der wehrtech⸗ niſchen Fakultät auf dieſem weiten Feld vor den Toren Berlins ein Haus zu errichten, ſo heißt das, daß die Techniſche Hochſchule mit ihren Einrich⸗ tungen und die Berliner Univerſität mit ihren Einrichtungen folgen werden, daß hier die Tech⸗ niſche Hochſchule und Univerſität eine neue Stätte finden ſollen. Verorönung über die Wehrüberwachung: Wieder Kontrollverfammlungen Anmeldungs- u. Geſtellungspflicht der Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes ndz. Berlin, 28. November. Zur weiteren Ergänzung der Beſtimmungen über die Allgemeine Wehrpflicht, haben der Reichs⸗ kriegs⸗ und der Reichsinnenminiſter eine Verord⸗ nung über die Wehrüberwachung erlaſſen. Im Frieden wird die neue Wehrüberwachung wirkſam bei den Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes (d.., die bei der Muſterung der Erſatzreſerve J zugeteilt oder zurückgeſtellt ſind; die als Freiwil⸗ lige der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes oder der SS⸗Verfügungstruppe angenommen ſind; der Reſerve I. II und der Landwehr 1— in Oſtpreußen auch des Landſturms J— einſchließlich der Perſonen, die ſich über das wehrpflichtige Alter hinaus frei⸗ willig der Wehrmacht zur Verfügung geſtellt haben; der Erſatzreſerve II und der Landwehr II— in Oſt⸗ preußen auch des Landſturms II—, ſolange ſie eine Mobilmachungseinteilung haben und bei den Wehr⸗ pflichtigen d. B. der Erſatzreſerve II/, die als For⸗ derungsbedürftige nur zum Reichsarbeitsdienſt her⸗ angezogen werden, bis zur Ableiſtung des Reichs⸗ arbeitsdienſtes, oder ſolange ſie eine Mobil⸗ machungseinteilung haben. Im Frieden wird die Wehrüberwachung nicht wirkſam bei den Wehrpflichtigen d. B. der Erſatz⸗ reſerve vom Beginn der Wehrpflicht bis zur Muſterung, ſoweit ſie nicht Freiwillige ſind, ferner der Erſatzreſerve II und der Landwehr 1— in Oſt⸗ preußen auch des Landſturms II—, wenn ſie keine Mobilmachungseinteilung haben, und der Geburts⸗ jahrgänge 1901 bis 1912— in Oſtpreußen bis 1909— die keine Mobilmachungseinteilung haben. Im Kriege erfolgt aber auch hier die Wehrüberwachung ebenſo dann für Perſonen, die wegen Wehrunwür⸗ digkeit ausgeſchloſſen ſind. Aus der Wehrüberwachung ergeben ſich vor allem die Melde⸗ und Geſtellungspflichten. Darüber hinaus muß der Wehrpflichtige dafür ſor⸗ gen, daß ihn ſchriftliche Mitteilungen der Wehr⸗ erſatzdienſtſtellen jederzeit erreichen können. Er hat der zuſtändigen Erſatzdienſtſtelle zu mel⸗ den: jeden Wechſel der Wohnung und des dauern⸗ den Aufenthaltes, den Autritt einer Reiſe von längerer Dauer als 60 Tage und die Rückkehr, den Autritt einer Wanderſchaft, den Eintritt in den Arbeitsdienſt ſowie die Entlaſſung aus dem aktiven Wehrdienſt. Die Meldungen ſind münd⸗ lich oder ſchriftlich mit Vorlage des Wehrpaſſes im Frieden binnen einer Woche, im Kriege innerhalb von 48 Stunden zu erſtatten. Die frühere Kontrollverſammlunug wird unter der Bezeichnung„Wehrverſammlung“ wieder eingeführt. Sie dient der Prüfung und Ergänzung der Wehr⸗ päſſe, der Belehrung der Wehrpflichtigen über ihre Pflichten im Beurlaubtenſtand, der Bekanntgabe von Beſtimmungen, der Prüfung der Perſonenkar⸗ teien und dem Vorbringen von Meldungen und Ge⸗ ſuchen. Zur Wehrverſammlung, die möglichſt nicht an Sonn⸗ und Feiertagen abgehalten werden ſoll, können herangezogen werden: die Wehrpflichtigen der Reſerve zweimal im Jahr, im Herbſt und im Frühjahr, die Wehrpflichtigen der Landwehr und des Landſturms(nur in Oſtpreußen) einmal im Jahr, im Herbſt oder Frühjahr. Es kommen der April und November in Frage. Fahrtkoſten oder Zehrgeld werden nicht gewährt, auch keinerlei Vergütung. Die Verordnung, die auch Strafbeſtimmungen enthält, tritt am 1. Dezember 1937 in Kraft. 8 Damit wird die heutige Grundſteinlegung der wehr⸗ wiſſenſchaftlichen Fakultät nach dem Willen des Führers eine geſchichtliche Wende für die Entwicklung des geſamten deutſchen Hochſchulweſens bedeuten. Und ſo zeichnen ſich die Umriſſe der neuen Hochſchul⸗ ſtadt vor unſerem geiſtigen Auge ab. Dahinter aber taucht die Möglichkeit auf, daß in weiterer Entwick⸗ lung die Techniſche Hochſchule und die Univerſität, die durch die geſchichtlichen Notwendigkeiten aus⸗ einandergeführt waren, zu einer neuen univerſalen Hochſchule ſich wieder zuſammenſchließen Es iſt noch nicht an der Zeit, von Einzelheiten zu ſprechen. So viel aber kann ich heute ſchon ſagen: Wenn wir aus Gründen der Zweckmäßigkeit eine Reihe von Wiſſenſchaften, die bisher an Univerſität und Techniſcher Hochſchule beſonders auftraten, zu⸗ ſammenlegen in gemeinſame Lehrſtühle und gemein⸗ ſame Inſtitute der Univerſität und Hochſchule, wenn wir damit Kräfte und Mittel gewinnen und zugleich das Leiſtungsniveau unſerer Einrichtungen finden, ſo iſt auch dies ein Schritt auf dem Wege zum letzten Ziel. Und nun ein anderes: Die Studenten beider Hochſchulen werden in Zukunft denſelben Sportplatz haben und damit jene gemeinſame Erziehung zum körperlichen Einſatz, einzeln und in der Mannſchaft, ohne den heute keine Er⸗ ziehung in Deutſchland mehr denkhar iſt. Heute ſtehen wir an der Quelle eines neuen Zeit⸗ alters der Entdeckungen. Die Idee der Raſſe bedeutet viel mehr als eine einzelne noch ſo wichtige Tatſachenerkenntnis. Der Führer ſpricht: Die feſtliche Stunde ſollte jetzt ihren Höhepunkt erreichen. Das alte Kampflied„Volk ans Gewehr“ klang auf. Maurermeiſter, Geſelle und Lehrling im Braunhemd nahmen jetzt nach altem Brauch die Vorbereitungen zur Grundſteinlegung vor. Dann trat der Führer vor den mächtigen auf einem hohen Poſtament ruhenden Block, um die Grundſteinlegung zu vollziehen. Bevor Adolf Hitler dieſe ſymboliſche Handlung erfüllte, verkündete er in einer kurzen Anſprache die gewaltigen Bauaufgaben der Reichs⸗ hauptſtadt. Er führte in ſeiner Anſprache aus: Mit dem heutigen Tage beginnt in Berlin eine Periode baulicher Neugeſtaltung, die das Bild und— wie ich überzeugt bin— auch den Charakter dieſer Stadt auf das tiefſte verändern wird. Die ehe⸗ malige Reſidenz hohenzollernſcher Fürſten, Könige und Kaiſer ſoll nunmehr zur ewigen Hauptſtadt des erſten deutſchen Volksreiches werden. In ihr wird für alle Zukunft jene Not behoben ſein, die einen großen Hiſtoriker zu der erkenntnisrbichen Föſtſtel⸗ kung führte, daß es ſtets das Unglück der Deutſchen geweſen ſei, wohl. Hauptſtädte, aber niemals eine wahre Hauptſtadt beſeſſen zu haben. Denn eine wirklich dauernde ſtaatliche Geſtaltung einer volk⸗ lichen Gemeinſchaft erſcheint uns nach aller Einſicht und allen geſchichtlichen Erfahrungen nur dann denkbar, wenn die Führung einer ſolchen Gemein⸗ ſchaft auch örtlich ihren unbeſtreitbaren führenden Mittelpunkt beſitzt. Es ſind daher nicht wenige der großen vergange⸗ nen Staatenbildungen verbunden geweſen nicht nur mit der Geburt, ſondern ſogar mit dem Namen ihrer Hauptſtädte. Die Meinung aber, daß der Verfall dieſer Staa⸗ ten bedingt geweſen ſei durch die Ausbildung dieſer ihrer dominierenden Hauptſtädte als Organiſations⸗ mittelpunkte des geſamten Lebens, beruht auf einem Trugſchluß. Denn gerade die antiken Staaten ſind nicht an ihren Städten zugrunde gegangen, ſondern die autiken Städte gingen zugrunde au der Ver⸗ kennung und Mißachtung der ſie bedingenden und damit tragenden Blutgeſetze. Der natürlichſte Weg der meiſten großen Staaten⸗ gründungen beginnt in ſeinem Ausgang faſt immer von einem erſten Kriſtalliſationspunkt des politiſchen und ſpäteren kulturellen Lebens, der dann ſehr oft als Hauptſtadt dem ganzen Staat ſeinen Namen verleiht. So wie aber das Deutſche Reich das ſpäte Er⸗ gebnis eines wechſelvollen Ringens verſchiedener deutſcher Stämme und Staaten nach einer ſtaatlich⸗ politiſchen Einheit unſeres Volkes iſt, ſo fehlt dieſer nunmehr endlich erreichten Staatsgründung gerade deshalb die natürliche überragende machtpolitiſche Zentrale. Denn wir wollen für die Bedeutung einer ſolchen Hauptſtadt nicht ſo ſehr die Zahl ihrer Ein⸗ wohner als vielmehr die Größe und den Umfang ihres Geſamtbildes und damit ihres Geſamtwertes anſehen. Den Einwohnern nach iſt Berlin mit 4% Millionen Menſchen ohne weiteres die Hauptſtadt des Reiches. Sie iſt es aber nicht, wenn wir dar⸗ über hinaus das Gewicht ihrer kulturellen und mo⸗ numentalen Bedeutung und Geſtaltung in Vergleich ſetzen zu den ähnlichen Werten anderer deutſcher Städte. Es iſt daher mein unabänderlicher Wille und Entſchluß, Berlin nunmehr mit jenen Straßen, Bau⸗ ten und öffentlichen Plätzen zu verſehen, die es für alle Zeiten als geeignet und würdig erſcheinen laſ⸗ ſen werden, die Hauptſtadt des Deutſchen Reiches zu ſein. Es ſoll dabei die Größe dieſer Anlagen und Werke nicht bemeſſen werden nach den Bedürfniſſen der Jahre 1937, 1938, 1939 oder 1940, ſondern ſie ſoll gegeben ſein durch die Erkenntnis, daß es unſere Aufgabe iſt, einem tauſendjährigen Volk mit tauſend⸗ jähriger geſchichtlicher und kultureller Vergangenheit für die vor ihr liegende unabſehbare Zukunft eine ebenbürtige tauſendjährige Stadt zu bauen. Wir entziehen daher die in den kommenden zwanzig Jahren zu dieſem Zweck in Berlin zu leiſtende Ar⸗ beit bewußt der Kritik der Gegenwart und unter⸗ werfen ſie dafür der Beurteilung jener Generationen, die einſt nach uns kommen werden. Wie immer dieſes Urteil aber auch ausfallen wird, eine Recht⸗ fertigung ſoll man uns dann nicht verſagen können: Wir haben auch bei dieſer Arbeit nicht an uns ge⸗ dacht, ſondern an jene, die nach uns kommen. Sie erſchließt uns die Welt des handelnden und ge⸗ ſtaltenden Menſchen. Wo nach ihren Geſetzen ge⸗ handelt wird, da waltet eine Ordnung im geſchicht⸗ lichen Leben. Wo ſie nicht mehr wirkſam iſt, da voll⸗ ziehen ſich die politiſchen Geſtaltungen nach dem Geſetze des Zufalls. In der Erkenntnis der Raſſe lag das neue Ordnungsprinzip für alle Bezirke der Geſtaltung des geiſtigen Lebens. Sie iſt der Aus⸗ gangspunkt für die politiſche Formung des deutſchen Volkes. Vor ihr vergehen die verhängnisvollen Scheidungen von Klaſſen und Ständen. Sie gibt uns die Einſicht in die höchſt relative Bedeutung der Konfeſſionen, ſie weiſt uns überall hin auf die ſchöpfe⸗ riſche Einheit von Leib und Seele, die die Voraus⸗ ſetzung aller ſtarken und ſchöpferiſchen Kulturen von jeher geweſen iſt. Von der Entdeckung der Raſſe ſchließlich erhält auch die Wiſſenſchaft ihren entſchei⸗ denden revolutionären Anſtoß: ſie öffnet das Licht für ein neues Verſtehen der geſchichtlichen Welt. Die Kriſe der Wiſſenſchaft, die in dem Herrſchafts⸗ anſpruch oͤes ſelbſtändigen, naturloſen Geiſtes und im Zuſammenbruch dieſes Anſpruches offenbar wurde, wird in dem Augenblick überwunden, in dem im Begriff des wirklich blut⸗ und ſchickſalgebundenen Menſchen der Gegenſatz eines welt⸗ und naturloſen Geiſtes und einer geiſt⸗ und ſeelenloſen Natur aus⸗ gehoben iſt. So hat wahrlich wieder ein Zeitalter der Ent⸗ deckungen begonnen; geleitet von dieſer gewalti⸗ gen Idee der Raſſe, die im Mittelpunkt unſerer Weltanſchauung ſtehl, gehen wir auf allen Gebieten an den Aufbau eines neuen Jahrtauſends. In dieſer heiligen Ueberzeugung lege ich nun den Grundſtein zur Wehrtechniſchen Fakultät der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Berlin als dem erſten Bau⸗ werk, das in Vollzug dieſer Pläne entſteht. Es ſoll ein Denkmal werden der deutſchen Kultur, des deut⸗ ſchen Wiſſens und der deutſchen Kraft. Die Grund ſteinlegung Mit drei wuchtigen Hamerſchlägen nahm dann der Führer die Grundſteinlegung des erſten Bau⸗ werkes vor, das die neue bauliche Entwicklung Ber⸗ lins einleitet. Ueber das weite Feld hallten dann die Lieder der Nation. Die Pariſer Verſchwörung Bisher ſind 21 Verhaftungen erfolgt — Paris, 28. Not U e Die Pariſer Abendzeitung„Le Soir“ verſucht, auch die Herzogin Pozzo di Borgo, die ſoeben von einem kurzem Aufenthalt in London nach Paris zu⸗ rückgekehrt iſt, in die Cagoulard⸗Affäre zu verwik⸗ keln. Das Blatt behauptet, daß die Englandreiſe der Herzogin, die übrigens einer alten Neuyorker Familie entſtammt, dazu gedient hätte, geheime Do⸗ kumente belaſtenden Inhalts über die Grenze zu ſchmuggeln und bei ihren Verwandten in England in Sicherheit zu bringen. Die Rechtsbeiſtände der Mehrzahl der Angeklag⸗ ten haben beantragt, daß ihre Klienten wegen poli⸗ tiſcher und nicht wegen gewöhnlicher Verbrechen abgeurteilt zu werden wünſchen. An der Spitze der Liſte von Angeklagten, die dieſen Antrag ſtellen, be⸗ findet ſich der Herzog Pozzo di Borgo, der von dem Abgeordneten Xavier Valat in dem bevorſtehenden Prozeß vertreten werden ſoll. Nach dem geſtrigen Tage ſtellt ſich nun die Zahl der Verhaftungen auf 24. Die kommuniſtiſche„Hu⸗ manité“ iſt allerdings damit noch nicht zufrieden. Sie verlangt heute auch noch die Verhaftung des ein⸗ ſtigen Oberkommandierenden der franzöſiſchen Armee, General Weygand, ſowie der Politiker Do⸗ riot, Daudet, Taittinger und Tardien. 5 Der Reichsjugend führer in Belgrad und Sofia — Belgrad, 27. November.(U..) Der deutſche Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der auf ſeiner Reiſe, die ihn über Sofia, Athen nach der Türkei und Perſten führen wird, in Belgrad eintraf, wurde von jugoflawiſchen Miniſter⸗ präſidenten Stojadinowitſch empfangen. 5 dnb. Sofia, 27. November. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches traf Samstag mittag 13 Uhr von Belgrad kommend in Sofia ein. Der Jugendführer wurde nachmittags vom Mi niſterpräſidenten und Außenminiſter Kjoſſeiwanoff empfangen. Anſchließend ſtattete Baldur v. Schirach dem Kriegsminiſter Lukoff ſowie dem Unterrichts miniſter Nikolajeff Beſuche ab, mit denen er ſich längere Zeit über Fragen der Jugenderziehung unterhielt. ö Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politit. Dr, Alois Winbuuer t. B. Dr. Fritz Bode Stellvertreter des Hauptſchriftlelters und verantwortlich für Theater, 99 775 ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno ſFſſenbart⸗Handelsteiſ Dr. Fri! Süd⸗ Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport. Winy Müller 0 weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt! Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F Schaffer, Verlin⸗Frledenau. Sentaſtraße 2 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur.. ausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zer 3 Dr. Fritz Bode& Co, Mannbeim R J. 5 5 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, Mannheim. Zur Zeil Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe a Abend und A Mittag erſcheinen glelchzeifig in der Ausgabe 8 Ausgabe& Mittag über 11009 Ausgabe 5 Abend über 10 000 Ausgabe über 1 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober über 21 000. 2 S K Montag, 29. November 1937 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 550 *— l Mannheim, 29. November. Aoͤventseinzug mit Rauhreif Es iſt Chroniſtenpflicht feſtzuhalten, was jeder Mannheimer ſicherlich ſelbſt feſtgeſtellt hat, daß näm⸗ lich der letzte Novemberſonntag eiſig begann. Kaum wär der 1. Advent angebrochen, da ſank das Queck⸗ ſilber unter Null. Die zu nachtſchlafender Zeit vom Köcß⸗Abend im Roſengarten nach Hauſe Strebenden wurden recht winterlich angehaucht. Aber auch die Frühaufſteher bekamen etwas von der Kälte ab, denn um 8 Uhr vormittags wurde mit— 3 Grad Celſius der tiefſfte Stand der Queckſilber⸗ ſäule erreicht und erſt um die Mittagsſtunde wurden wieder Wärmegrade gemeſſen. Kein Wunder, daß der Rauhreif auf den Dächern und an den Zäunen ſich den ganzen Vormittag hielt und dann auch erſt die dünnen Eisdecken, die ſich auf kleinen Waſſer⸗ lachen gebildet hatten, ſchmolzen. Die Adventszeit hat alſo durchaus in der ihr ge⸗ bührenden Weiſe Einzug gehalten. Auf den Sport⸗ plätzen gab es für die Zuſchauer kalte Füße, daran Am kommenden Samstag und Sonntag, dem 4. und 5. Dezember, Treffpunkt aller Mannheimer beim WSH W⸗Winterfeſt in ſämtlichen Räumen des Roſengartens. Großes Künſtlerprogramm. änderte auch das Spiel des Deutſchen Handball- meiſters MTS A⸗Leipzig, der beim Sportverein Waldhof zu Gaſt war, nichts. Aber die Kälte mahnte auch gebieteriſch, das weihnachtliche Schenkvorhaben näher zu überdenken und zu dieſem Zweck die bereits auf das kommende Chriſtfeſt ausgerichteten Schau⸗ fenſterauslagen zu muſtern. Nach ſolchem Tun wärmte man ſich am häuslichen Herd mit Wonne die kalten Gehwerkzeuge und würdigte mit Wohl⸗ behagen und Sachverſtand die Proben hausfraulicher weihnachtlicher Backkunſt. Voll Stolz wurde man dabei darauf hingewieſen, daß die eigenen Butter⸗ gutſel nicht nur ſchmackhaft, ſondern auch mürbe ſeien. Auch den Adventskranz haben wir an dieſem Sonntag aufgehäugt und daran die erſte Kerze entzündet, wobei der Ge⸗ nuß des traulichen Lichts nur dadurch beeinträchtigt wurde, daß wir unſere Aufmerkſamkeit beſtändig auf die Flammen richteten, damit durch ſie kein Unheil entſtand. Dr. Th. e Flugkapitän Walter Bayer, der beim Flug⸗ ſeugunglück in England ums Leben kam, war Mann⸗ heimer. Er war Ruderer in der„Amieitia“, ſeiner⸗ zeit am Europarundflug beteiligt und legte eine Strecke von 1½ Millionen Kilometer im Flugzeug zurück. Der auf ſo tragiſche Weiſe den Seinen Entriſſene wohnte in Berlin. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. e Bei der Reichsbahn war am Samstag nur der Fernverkehr etwas belebt. Am Sonntag war der Geſamtverkehr mäßig. Sonderzüge verkehrten nicht. Ein eindringlicher Appell: Auf zum Berufsweltkampf! Reſtloſer Einſatz zur Erkämpfung der wirtſchaftlichen Freiheit iſt Pflicht aller ſchaffenden deuiſchen Menſchen In wenigen Monaten treten wieder Millionen deutſcher Jungen und Mädel zum fünften Male zum freiwilligen Leiſtungswettkampf der deutſchen Jugend an und erſtmalig in dieſem Jahre kommt zu dem Wettkampf der deutſchen Jugend der Be⸗ rufswettkampf der Erwachſenen, das heißt: Der Reichsberufswettkampf 1938 ſieht das ganze deutſche Volk im friedlichen Wettkampf einer Leiſtungsolympiade. Der Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen ſoll die lebendigen Arbeitskräfte der Nation wecken und entfalten. Er ſoll eine planmäßige Neuordnung der deutſchen Berufserziehung einleiten und zu einem vernünftigen Einſatz jedes arbeitenden Volks⸗ genoſſen führen. Der Berufswettkampf aller ſchaffen⸗ den Deutſchen ſoll den Adel der Leiſtung verwirk⸗ lichen. Die deutſche Lage Deutſchland iſt arm an natürlichen Gütern. Le⸗ bensnotwendige Rohſtoffe müſſen aus fremden Län⸗ dern eingeführt werden. Wir können aber vom Aus⸗ lande nicht kaufen, ohne wiederum an dieſe Länder zu verkaufen. Ausfuhrartikel des Deutſczen Reiches aber ſind nicht Nahrungsmittel, nicht Erze oder an⸗ dere Naturerzeugniſſe, ſondern ſind ausſchließlich die Erzeugniſſe der deutſchen Arbeit. Wer auf drit⸗ ten Märkten konkurrenzfähig ſein will, muß nicht nur billig, ſondern auch hochwertig erzeugen. För⸗ derung des Warenumſatzes nach außen bedeutet da⸗ her: Steigerung der Arbeitsleiſtung im Innern! Das iſt die andere Seite des wirtſchaftlichen Auf⸗ baues, der ſich im Vierjahresplan des Führers voll⸗ zieht. Steigerung der Leiſtungsfähigkeit des deut⸗ ſchen Menſchen iſt noch aus einem weiteren Grunde notwendig, der in demſelben Maße die Lebenserhal⸗ tung des deutſchen Volkes beſtimmt: Es fehlt an ſchaffenden Händen in Deutſchland! Wir haben nicht genug qualifizierte Kräfte, um den Erzeugungsanforderungen der Wirtſchaft zu ge⸗ nügen. Facharbeitermangel herrſcht in den Werk⸗ ſtätten. Nicht genug, wir ſtellen auch einen Na ch⸗ wuchsmangel feſt. Die ſtarke Geburtenabnahme in dem Jahrzehnt vor Beginn der nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsführung macht ſich im deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben ſeit 1937 von Jahr zu Jahr ſtärker be⸗ merkbar. Die Betriebe werden in kürzeſter Zeit einen Wettlauf um den Nachwuchs veranſtalten. Aber ſie werden ihm auch Möglichkeiten der Aus⸗ bildung bieten müſſen, die eine reſtloſe Entfaltung ſeiner Fähigkeiten und Anlagen gewährleiſten. Was an der Zahl fehlt, muß Deutſchland durch Lei⸗ ſtung erſetzen. Das iſt die deutſche Lage auf dem Rohſtoffmarkt und im Arbeitseinſatz. Die deutſche Arbeitskraft das höchſte Gut Es gibt nur ein Kapital, das in dieſer Stunde einen wirkungsvollen Einſatz verſpricht, nur eine Stärke, welche die deutſche Lage der Gegenwart zu meiſtern vermag: die deutſche Arbeitskraft, den ſchöpferiſchen und fleißigen deutſchen Menſchen. Dieſe Kraft ſteht nur in begrenztem Maße zur Ver⸗ fügung. Um ſo planmäßiger muß ihr Ausbau, um ſo gewiſſenhafter ihre Pflege vorgenommen werden. Um ſo rationeller wird ſie in Zukunft eingeſetzt wer⸗ den müſſen. Eine Fehlleitung der Arbeitskraft kön⸗ nen wir uns nicht mehr leiſten. Ein Brachliegen entwicklungsfähiger Kräfte, eine Vernachläſſigung vorhandener Anlagen iſt ein Verbrechen an der deut⸗ ſchen Zukunft. Die Gegenwart fordert eine Be⸗ rufserziehung, die dieſen Anforderungen gerecht wird. Sie verlangt eine Arbeitslenkung nach dem Maßſtab der Leiſtung. Notwendig iſt aber nicht nur eine Pflege der Arbeitskraft an ſich, notwendig iſt die Förderung der Arbeitskraft derjenigen Volksgenoſſen, die ihre Aufgaben in dieſer Stunde erkannt haben. Wir wol⸗ len den Menſchen, der ſich ſelbſt ertüchtigt und damit ſeine politiſche Erziehung praktiſch beweiſt. Wir wollen die Freiwilligkeit der Leiſtung. Nur auf dieſer Grundlage der Weltanſchauung wird ſich die notwendige deutſche Berufserziehung ent⸗ wickeln. Nur derjenige Arbeiter, der Träger dieſer Weltanſchauung iſt, wird durch die Bewegung be⸗ ruflich gefördert werden. Drum deutſche Jungen und Mädel, Meiſter und Geſellen, ſeid euch eurer Pflicht bewußt, ſeid ein⸗ gedenk der Verantwortung, die ihr eurem Volk und eurem Führer ſchuldig ſeid! Helft mit an dem gro⸗ ßen vom Führer begonnenen Werk durch euren reſtloſen Einſatz zur Erkämpfung der wirtſchaftlichen Freiheit unſeres Volkes, durch eure freiwillige Teil⸗ nahme am Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen! Stadibaudirektor a. D. Perrey 7 Am Samstag iſt Stadtbaudirektor a. D. Richard Perrey nach längerem Leiden im 72. Lebensjahr verſchieden. Am 6. Juni 1866 in Stettin als Sohn eines Kaufmannes geboren, ſtudierte Perrey nach dem Beſuch des Stettiner humaniſtiſchen Gymna⸗ ſiums Baufach an den techniſchen Hochſchulen in München und Berlin und beſtand im Jahre 1893 die erſte Staatsprüfung mit Auszeichnung unter Ver⸗ leihung der von Friedrich Wilhelm IV. geſtifteten ſilbernen Medaille. Zum Regierungsbauführer er⸗ nannt, arbeitete er zur praktiſchen Ausbildung in der Verwaltung der Stettiner Kreisbauinſpektion. Im Februar 1898 beſtand er die zweite Staatsprü⸗ fung für Hochbau mit der Ernennung zum Regie⸗ rungsbaumeiſter, um dann einer Berufung als Stettiner Staoͤtbaumeiſter zu folgen. Am 1. Oktober 1900 begann er ſeine Tätigkeit als Stadtbaumeiſter von Breslau, um am 1. Mai 1902 nach Mannheim als Stadtbaurat und Vorſtand des Hochbauamts rr ee Frohe Stunden im Roſengarten Humor, Kleinkunſt und Tanz bei Koc „Fröhlichkeit, Leichtbeſchwingtheit und Optimis⸗ mus am laufenden Band“— das ſollte nach den Worten des Anſagers Adolf Hille die Parole des Bunten Abends am Kö F⸗Jahrestag ſein. Und tatſächlich kam es auch ſo. Den etwa 4000 Volks⸗ genoſſen, die ſich im Nibelungenſaal eingefunden hatten, wurde eine drei Stunden in Anſpruch neh⸗ mende abwechſlungsreiche Unterhaltungsfolge gebo⸗ ten, und dann wurde bis 3 Uhr früh getanzt, wobei es zwiſchendurch nochmals einige Darbietungen gab. Adolf Hille, vom Rundfunk her bekannt, lei⸗ tete in humorvoller und liebenswürdiger Weiſe die Unterhaltungsfolge und ſteuerte auch ſelbſt einiges bei. Man fand an ſeiner feinen Art der Anſage raſch Gefallen. Und er wußte dies Intereſſe an ſeinen aller Phraſe entbehrenden Plaudereien mühe⸗ los wachzuhalten. So bereitete er ſtets die rechte Stimmung für jede Nummer. Die Mitwirkenden machten ihm allerdings ſeine Aufgabe auch nicht ſchwer. Das Ballett des Nationalthea⸗ ters, das zweimal kam, erntete rauſchenden Bei⸗ fall, ſo daß es ſich zu Wiederholungen entſchließen mußte. Auch„Die luſtigen Fünf“, die mit ihren Vorträgen ein mächtiges Echo fanden, mußten einiges zugeben. Nicht anders erging es Ethel Reſchke, der burſchikoſen Hamburgerin, mit ihrem Schifferklavier. Allerliebſt waren die Kinderlieder Margot Salderns, beſonders„Ich wünſch mir eine kleine Urſula“,„Mein Papi iſt mein beſter Kamerad“ und das„Kindergebetchen“, das auch bei darunter der Wiederholung nicht endenwollenden Beifall fand. Als Meiſter auf dem kylophon erwies ſich Emil Franz. Sehr ſchwierige Parterre⸗Akrobatik zeigten in ausgezeichneter Weiſe Roſe und Ben. Selbſtverſtändlich war auch das Kd F⸗Sportamt ſelbſt an den Vorführungen beteiligt, und zwar war⸗ tete es mit vorbildlicher Frauengymnaſtik, von hundert Mädchen anmutsvoll dargeboten, auf. Kurz vor Mitternacht begann der allgemeine Tanz, zu dem die ſchon während der Vor⸗ tragsfolge ſtark beſchäftigte Kapelle Burk⸗ hard, die erſte Reichsſiegerin des Tanskapellen⸗ wettbewerbs der Reichsſendeleitung, unermüdlich und ſchmiſſig aufſpielte. In der Wandelhalle wurde ebenfalls eifrig dem Tanze gehuldigt. Ab 23 Uhr herrſchte auch im Bierkeller Großbetrieb. Der Tanz wurde zweimal unterbrochen. Zunächſt durch das Auftreten von Bob Weel, dem„zweiten Truxa“, der am gleichen Abend noch in Wiesbaden zu tun gehabt hatte und deſſen Fahrt nach Mannheim ſich durch Eisbildung auf der Straße etwas ver⸗ zögerte. Er vollbrachte auf ſeinem etwa 2% Meter hohen Seil wirklich hervorragende Leiſtungen und führte dabei den Salto mortale in Sport⸗ und in Holzſchuhen aus. Die andere Tanzeinlage bildete das Auftreten eines Kö F⸗Rollſchuhkurſes inmitten des Saales. Es war da eine gewaltige Leiſtungsſteigerung gegenüber dem Vorfahre zu er⸗ kennen. Der große Beifall, den Bob Weel und die Rollſchuhläufer ernteten, war redlich verdient. Dr. Willy Throm Nerven brauchen auch Nahirung Wie in einem gewaltigen Induſtriewerk arbeiten. Nerven⸗ ntren in unſerm Körper als die Energie und Kra tellen. N dieſe Stellen, ſo muß der ganze Organismus N. 5 Die geiſtigen und körperlichen Kräfte laſſen nach, man fühlt ſich matt und elend, nervöſe Kopfſchmer zen, nervöſe Magenbeſchwerden ſtellen ſich ein und es iſt nur eine Frage der Zeit, wann eine völlige Erſchöpfung der Nervenzentren eintritt. Darum warten Sie nicht erſt, bis auch t ſendenden überzuſiedeln. Am 1. Oktober 1923 trat er in den Ruheſtand. In den drei Jahrzehnten praktiſcher Tätigkeit führte der Verſtorbene 134 Bauwerke mit einer Ge⸗ ſamtbauſumme von 40,4 Millionen Mark Vorkriegs⸗ wert aus. Unter Perreys Leitung wurden, um nur die hauptſächlichſten Bauten zu nennen, das Kauf⸗ haus zum Rathaus und das Zeughaus zum Leih⸗ haus, das Staoͤtgeſchichtliche Muſeum, die Kunſthalle, das Nationaltheater und der Roſengarten um⸗ und ausgebaut. In den Jahren 1912—16 erſtand das Hallenſchwimmbad. Ferner errichtete er die Haupt⸗ feuerwache, die Leichenhalle auf dem Hauptfriedhof und baute die alte Leichenhalle zur Urnenhalle um. Von induſtriellen Bauten ſind die Kanalpumpwerke Ochſenpferch und Neckarau, der Erweiterungsbau des Straßenbahndepots und die Straßenbahnwagen⸗ halle zu nennen. Beim Stadtjubiläum im Jahre 1907 leitete er die Errichtung der Ausſtellungsge⸗ bäude. An der Spitze aller Bauten in bezug auf Umfang und Höhe der Koſten ſteht das Allgemeine Krankenhaus, das vor dem Kriege begonnen und nachher mit einem Aufwand von 10 521942 Mark vollendet wurde. In einem Zeitraum von 16 Jah⸗ ren erbaute er 21 große Schulhäuſer in der Innen⸗ ſtadt und in den Vororten mit einem Geſamtauf⸗ wand von 14 332 000 Mark. Nach dem Weltkrieg wurde Perrey zum Stadt⸗ verordneten der Deutſchnationalen Volkspartei ge⸗ wählt. Dieſes Amt bekleidete er bis zu ſeiner Wahl als Stadtrat im Sommer 1926. In dieſer Eigen⸗ ſchaft gehörte er einer Anzahl wichtiger Kommiſſio⸗ nen an. Ferner war er Ehrenvorſitzender der Orts⸗ gruppe des Berufsvereins der höheren Kommunal⸗ beamten und Mitglied des Hauptvorſtandes in Ber⸗ lin und Vorſitzender der Vereinigung der akademi⸗ ſchen Beamten der Stadt Mannheim. Große Ver⸗ dienſte um den Ruderſport hat ſich Perrey als Vor⸗ ſitzender der Mannheimer Rudergeſellſchaft erwor⸗ ben, der er als Vorſtandsmitglied von 1903 bis 1929 angehörte. So rundet ſich das Lebensbild eines Mitbürgers, der als Leiter des Hochbauamtes ſein fachmänniſches Können und als Privatmann ſeine Anhänglichkeit an die Stadt bewieſen hat, die ihm zur zweiten Hei⸗ mat geworden war. Sch. Kartenvorverkaufsſtellen für das WHM Winterfeſt Karten für das am 4. und 5. Dezember ſtattfin⸗ dende große Winterfeſt zugunſten des Winterhilfswerkes ſind an folgenden Stellen erhältlich: Verkehrsverein, Plankenhof, Völkiſche Buchhandlung, P 4, 12, Zigarrenhaus Dreher, E 1, 18, Zigarrenkiosk Schleicher, am Tatterſall und Kreis⸗ amtskaſſe der NS⸗Volkswohlfahrt, L. 5, 6. Da die Karten für Samstag, 4. Dezember, ſehr ſtark gefragt find weiſen wir arauf hin, daß am Sonntag, 5. Dezember, nachmittags und abends der gleiche Spielplan mit künſtleriſchen Dar⸗ bietungen abrollt. Maſſenzuſammenſtoß auf der Reichsautobahn Sechs Kraftwagen ſchwer beſchädigt, vier Perſonen verletzt Am Sountagvormittag kam, wie der Polizeibericht meldet, auf der Reichsautobahn, Kilometer 70,7, in der Nähe von Friedrichsfeld ein Perſonenkraftwagen infolge der glatten Fahrbahn ins Rutſchen und ſtellte ſich quer über die Fahrbahn. Dadurch rannten zwei nachfolgende Wagen gegen ihn. Die drei Wagen wur⸗ den derart ſchwer beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt wer⸗ den mußten. Verletzt wurden drei Perſonen, die in das Städtiſche Krankenhaus gebracht wurden. Der Polizeinotrufwagen wurde an der Un⸗ fallſtelle ebenfalls von zwei nachfolgenden Wagen angefahren, wobei gleichfalls alle drei Fahrzeuge be⸗ ſchädigt wurden. Hierbei wurde eine Perſon leicht verletzt. Sechs Verkehrsunfälle— drei Perſonen verletzt Am Samstag ereigneten ſich, wie der Polizei⸗ bericht meldet, durch Außerachtlaſſen der Verkehrs⸗ vorſchriften ſechs Verkehrsunfälle, wobei drei Per⸗ ſonen verletzt wurden und erheblicher Sachſchaden entſtand. Samstag vormittag geriet in einem Hof in T 6 Lieferkraftwagen in Brand. Der ein Chloro Brand wurde von Angeſtellten des Garagenbetriebes mit Schaumlöſchgerät gelöſcht. Es entſtand nur Sach⸗ ſchaden. Wegen Rwheſtörung und groben Unfugs mußte in der Nacht zum Sonntag gegen zwölf Perſonen eingeſchritten werden. Winterfeſt des Mannheimer Sängerkreiſes Im Ballhaus verſammelten ſich am Samstag⸗ abend Mitglieder und Freunde des Mannhei⸗ mer Sängerkreiſes zu ihrem Winterfeſt. Auch ſehr viele Soldaten waren anweſend und die Jugend war überhaupt dominierend. Spät erſt begann man mit der reichhaltigen Vor⸗ tragsfolge. Bis neun Uhr unterhielt die Kapelle Seezer die Gäſte mit zahlreichen flotten Weiſen. Nach einem Vorſpruch über den Winter, von Clär⸗ chen Ruth anſprechend zu Gehör gebracht, begrüßte Vereinsleiter Anton Pott die Gäſte und Mitglie⸗ der, vor allem Herrn Brehm, den Vertreter des Badiſchen Sängerbundes. In kurzen Worten wünſchte er dem Abend einen fröhlichen Verlauf. Der Chor„Die Nacht“ von Schubert leitete zur Ehrung verdienter Mitglieder Vereinsführer Pott konnte dem Ehrenvor⸗ ſitzenden Fritz Steiner für 40jährige Mitglied⸗ ſchaft und treue Arbeit im Dienſte am deutſchen Lied den ſilbernen Ehrenſchild des Vereins über⸗ reichen und dem paſſiven Mitglied Wilhelm Berg⸗ dolt für 25jährige Zugehörigkeit ein Ehrendiplom. Die weiteren Ehrungen nahm im Namen des Deutſchen Sängerbundes ſein Vertreter Brehm vor. Schon die ganzen Jahre vorher habe er zahl⸗ reiche Mitglieder des Vereins mit Ler ſilbernen Ehrennadel des Bundes auszeichnen können. Das ſei ein Zeichen für die Treue am deutſchen Lied, die der Verein von jeher bewahrt habe. Auch heute könne er zwei aktive Mitglieder für 25jährige Mit⸗ gliedſchaft mit dieſer Auszeichnung ehren. Es be⸗ deute mehr, als ſich nur auf die Bühne zu ſtellen und zu ſingen. Wenn man 25 Jahre dabei geweſen ſei, wiſſe man, wieviel Opfer aus Idealismus hier gebracht werden müßten. Allerdings erlebe man auch viele frohe Erbauungs⸗ und Erholungsſtunden. Der Redner überreichte dann Willy Rapp und Fritz Daubenthaler die ſilberne Ehrennadel für 25jährige aktive Mitgliedſchaft. über. Ehrenvorſitzender Steiner dankte anſchließend für die große Ehrung, die ihm zuteil geworden ſei. Er hoffe, daß er noch lange Zeit im Kreiſe der Sän⸗ gerkreisfamilie wirken könne. Auch Wilhelm Berg⸗ dolt dankte in bewegten Worten für die Ehrung. Mit dem Chor„Weihe des Geſanges“ von W. A. Mozart wurde die Ehrung beendigt. Toni Kunz ſprach nun ein ſelbſtverfaßtes Gedicht über Deultſch⸗ lands Gleichberechtigung, das mit viel Beifall auf⸗ genommen wurde, und die Geſchwiſter Hoffmann ſpielten auf dem Xylophon mit Flügelbegleitung von Annelieſe Marz den Radetzky⸗Marſch und Konzertwalzer. Dann begann nach der Pauſe der humoriſtiſche Teil des Abends. Toni Kunz und ſeine talentierte Tochter waren die treibenden Kräfte dieſes Humors. Der Halbchor und der große Chor ſangen noch einige fröhliche Lieder, auch oöͤas Kylophon ertönte noch einmal, z wei Handharmonikagrößen aus der Schwetzin⸗ gerſtadt ließen ſich vernehmen, und ſchließlich war es Toni Kunz, der mit ſeinem Töchterlein in ganz großer Fahrt den Beſchluß machte und damit den Auftakt für die Jugend gab, die längſt das Tanz⸗ bein nicht mehr ſtillhalten konnte. g. re Nervenzellen das Aeußerſte e Ihre Nerven auf, helfen Sie die verbrauchte N. Nervenſtoff genannt, den Nerven wieder zuzuführen. Mit den erſtarkten Nerven aber wächſt ein neuer, e er Menſch, mit neuer Lebenskraft wieder in den Lebenskampf bine l Ein vertrauenswürdiger. iſt das ſeit Jahren be⸗ n nach Prof Dr. Habermann. in Pulverform von.20 Mark an, in Tablettenform BIO CixriN währte und zu Weltruf gelangte Bioci iocitin iſt 15.70 und.20 Mark in Apo⸗ theken und Drogerien erhältlich. in See koſtenlos von Der Biocitinfabrit Berlin SW. 29/1 ben. Fri Si 8 15 1 1 4 14 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. November 1937 Totengedächinisfeler der Kriegs“ freiwilligen Die Kameradſchaft der Kriegsfrei⸗ willigen von 1914—18 beging am Samstag ihren„Tag der Kriegs freiwilligen“. Die Bühne des großen Liedertafelſaales war von Lor⸗ beer und Tannengrün eingerahmt, vor der Szene das Eiſerne Kreuz, auf der Bühne ein Grabmal mit dem Stahlhelm, an dem Hitlerjugend Fahuenwache hielt. Der Saal war voll beſetzt, viel HJ und Wehr⸗ macht, beſonders von der Artillerie, darunter. Kameradſchaftsführer NSagK⸗Sturmführer Sieg⸗ mann hielt die Begrüßungsanſprache und verlas die Namen der Toten des letzten Jahres. Man erhob ſich von den Plätzen. Dann hielt die eigentliche Gedächtnisrede Kamerad Speck, der, an den Bericht der OHs vom Nov. 1914 an⸗ knüpfend(„Junge Regimenter ſtürmten unter dem Geſang Deutſchland, Deutſchland über alles“), zu der ſymboliſchen Bedeutung dieſes Tages überging. Denn hier ſiegte nicht die eiſerne Diſziplin des alten Heeres oder überlegene taktiſche Führung, auch nicht der verbiſſene Trotz des ergrauten Frontſoldaten von 1917/18, ſondern die Verbundenheit im Volks⸗ tum, das Bewußtſein, mit einem Volk durch Blut für immer vereint zu ſein. Und darum iſt Lange⸗ marck das Symbol für die begeiſterte Jungmann⸗ ſchaft auf allen Fronten geworden. Dieſe Jungen, die, wie der Führer ſagt, mit 17 Jahrn zu Männern wurden und mit den Alten durchhielten, ſo daß man auch noch beim Rückzug 1918 den Feinden tiefen Reſpekt einflößen konnte. Damals z.., als eine Diviſion Württemberger mit klingendem Spiel durch Luxemburg hindurchzog, und er, der Redner, von hinten am Mantel gezupft wurde. Es war der Luxemburger Wirt, der erſtaunt und erſchrocken zu⸗ gab: Das ſind doch keine beſiegten Truppen, die marſchieren ja noch ſtraffer, noch härter, noch auf⸗ rechter daher als beim ſiegreichen Vorſtürmen von 1914. Und auch nach dem Kriege hätten doch noch .. II achmännischer Ausführung 5 115 5 Reparaturen und Kanten u; Nlepper-Karle, o 7. 2a, rei, 510 02 8288 etliche die Haltung bewahrt, wie damals, als ein Schotte auf dem Studentenhaus zu Pölkerbundver⸗ bundenheit aufrief mit dem merkwürdigen Rückblick auf den Krieg, als ſei es nur ein ſinnloſes Morden geweſen. Da ſang man als Erwiderung die ſchot⸗ tiſche Nationalhymne, die kriegeriſch genug iſt: und ein Vater, deſſen Sohn gefallen, rief in den Saal: „Mein Sohn hat nicht gemordet!“— Alſo wußte der ausgezeichnete, begeiſternde Redner klares Bewußt⸗ ſein davon zu erwecken: Sie ſind nicht um⸗ ſonſt gefallen! Man erhob ſich zum Gedenken, während die Muſik„Ich hatt' einen Kameraden“ ſpielte. Die Schlußanſprache hielt wieder Kamerad⸗ ſchaftsführer Siegmann, ber auf die klare Linie hinwies, die vom Deutſch⸗ landlied bei Langemarck auf das Horſt⸗Weſſel⸗Lied der heutigen Zeit führte. Es war ein weiter Weg von den oͤͤamaligen Anfängen des Volksbewußtſeins bis zu ſeiner heutigen deutlichen Feſtigung, aber wir wiſſen es jetzt mit den 400 000 gefallenen Kameraden: „Deutſchland muß leben und wenn wir ſterben müſ⸗ ſen!“ Der dieſe Einſicht vor allem in uns feſtigte, dem Führer: Ein dreifaches„Sieg Heil!“ Es folg⸗ ten die Lieder der Nation. Ein Teil des Muſikkorps II. JR. 110 ſpielte Märſche und Fantaſien, man ſang auch„O Deutſch⸗ land hoch in Ehren“. Vor allem aber zeichnete ſich das Geſangsquartett der„Liederpalme“ unter Kame⸗ rad Holl mit feſtlichem Chorgeſang wie„Mahnung“, „Feldeinſamkeit“ und anderem aus. Dann ging man zum unterhaltenden Teil über. Dr. Hr. Veſtattung von Zimmermeiſter Karl Meinharot Im Krematorium fand ſich am Samstagnachmit⸗ tag eine große Trauergemeinde ein, um dem im faſt vollendeten 75. Lebensjahr verſtorbenen Zimmer⸗ meiſter Karl Meinhardt die letzte Ehre zu er⸗ weiſen. In dieſer ſtarken Beteiligung an der Feuer⸗ beſtattung, in den herzlichen Nachrufen und in den überaus vielen Kranzſpanden kam ſinnfällig zum Ausdruck, daß ſich der Verſtorbene allſeits größter Wertſchätzung erfreute. Beſondere Verdienſte hat ſich Karl Meinhardt um die Sanitätskolonne erworben. Nachdem er ſchon den bei den Militärkameradſchaften gebildeten Sani⸗ tätsabteilungen angehört hatte, war er Mitgründer der nunmehr bald 50 Jahre beſtehenden Mannhei⸗ mer Sanitätskolonne. In der Vorkriegszeit beſchäf⸗ tigte er ſich vornehmlich mit der Frage ſinngemäßer Konſtruktivnen für die Herrichtung von allerlei Fahrzeugen zum Verwundeten⸗ und Krankentrans⸗ port. Die von ihm geſchaffenen Einrichtungen für Eiſenbahnwagen und Schiffe und auch die Verbin⸗ dung von je zwei Fahrrädern zum Verwundeten⸗ transport wurden ſchon vor 1914 von der Freiwil⸗ Ligen Sanitätskolonne übungsmäßig erprobt und Haben ſich ſpäter in der Ppaxis beſtens bewährt Auch die Herrichtung von Straßenbahnwagen zum Ver⸗ wundetentransport war ſein Werk. Meinhardt war ein unermüdlicher und ſtiller Schaffer, der auch im hohen Alter noch dem Roten Kreuz ſeine Tatkraft und ſeinen Rat zur Verfügung ſtellte. b Dieſe großen Verdienſte um das Rote Kreuz würdigte bei der Feuerbeſtattung im Anſchluß an die Gebete des evangeliſchen Geiſtlichen Dr. We⸗ Stenographen im Leiſtungskampf Im Kreis Mannheim über 1600 Teilnehmer des Reichsleiſtungsſchreibens Der heute allenthalben in Deutſchland herrſchende Wille zu höchſter Leiſtung kam auch bei dem am Sonntag im ganzen Reich von der Deutſchen Ar⸗ beitsfront in Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Stenographenſchaft durchgeführten Leiſtungs⸗ ſchreiben in Kurzſchrift zum Ane druck. Im Kreisgebiet Mannheim hatten ſich dazu 1200 Teil⸗ nehmer gemeldet. Aber es traten mehr als 1600 an. Die meiſten fanden ſich in der Friedrichsſchule in U 2 ein, nämlich insgeſamt 500. In der Schule in Neckarau zählte man 400 Teilnehmer, in der Ar⸗ beitsſchule der DA in L 7 etwa 300, im„Deutſchen Haus“ in O1 weitere 200, in Weinheim nahezu 100 und ſchließlich in Schwetzingen und Buchen zu⸗ ſammen rund 200. Es wurde nach Leiſtungsgruppen geſchrieben. In C 1, 10 waren die Anfänger(60—80 Silben) verſammelt. In der Friedrichsſchule arbeiteten die Leiſtungsgruppen 80—100 und 100—120 Silben. In L. 7, 1 wurden die drei Gruppen 120140, 140290 und 200 und mehr Silben geprüft. Am ſtärkſten war die Gruppe 100—120 Silben beſetzt, aber das Ziel iſt, in Zukunft die Meiſterung von 150 Silben zur Durchſchnittsleiſtung werden zu laſſen. Das Leiſtungsſchreiben begann vormittags um 9 Uhr. Es gliederte ſich in ein Schnell⸗ und in ein Richtigſchreiben. Der diktierte Text war für das ganze Reichsgebiet einheitlich vorgeſchrieben. Jeder Teilnehmer erhielt eine Kennziffer, die ſo⸗ wohl auf einem Perſonalblatt als auch auf den Schreibblättern vermerkt war. Zur Auſſicht ſtanden einige hundert Kräfte zur Verfügung. Auf je zehn Teilnehmer kam durchſchnittlich eine die Durchfüh⸗ rung des Leiſtungsſchreibens überwachende Kraft. Sämtliche abgelieferten Arbeiten wurden von je zwei Prüfern auf Fehler durchgeſehen, dann zentral gewertet und ſchließlich nochmals kontrolliert. Die Prſtfer konnten gegen 11 Uhr vormittags mit ihrer Arbeit beginnen und hatten bis tief in den Abend hinein zu tun. Der Zweck des Leiſtungsſchreibens beſtand nicht nur in der Feſtſtellung des Leiſtungs⸗ ſtandes. Das Ergebnis wird man zur Grundlage von auf Erhöhung des Könnens gerichteten Maß⸗ nahmen machen. Es iſt beabſichtigt, die Teilnehmer des Leiſtungsſchreibens zu Kurſen zuſammenzufaſſen und ſie ſo weiter zu ſchulen. Th. Der Radfahrer im neuen Verkehrsrecht Beleuchtung aller Fahrzeuge nach vorn, Rückstrahler hinten— Rechtsfahren gilt für alle Verkehrsteilnehmer In der neuen Straßenverkehrsordnung hat die Ankündigung des Pedalrückſtrahlers für alle Fahrräder beſonderes Aufſehen erregt. Seine Einführung ſteht allerdings noch nicht un⸗ mittelbar bevor. Aber vom 1. Juli an ſollen alle fabrikneuen Räder ſchon mit ͤieſer Einrichtung ver⸗ ſehen ſein. Für die älteren Räder iſt die Feſtſetzung des Termins noch vorbehalten. Die Fachleute rech⸗ nen jedoch beſtimmt damit, daß die meiſten Rad⸗ fahrer aus Gründen ihrer eigenen Sicherheit frei⸗ willig zu dieſer neuen Art von Rückſtrahlern über⸗ gehen werden, ſobald ſie deren Vorteil erſt einmal richtig erkannt haben, zumal der Preis erſchwing⸗ lich ſein wird. Man vertraut alſo auf den Grund⸗ ſatz: Das Gute bricht ſich Bahn! Selbſtverſtändlich iſt das bisherige Katzenauge neben dem Pedalrück⸗ ſtrahler dann nicht mehr erforderlich. Streng wird mit Beginn des neuen Jahres auf die Innehaltung der Vorſchrift geſehen werden, daß Radfahrer grundſätzlich hinterein⸗ ander fahren müſſen. Das gilt beſonders für die Reichsſtraßen außerhalb der Ortſchaften. Für die Geſpannhalter iſt des wichtig, zu wiſſen, daß auch ihre Fahrzeuge vom 1. Juli 1938 ab bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel ähnlich wie die Kraftfahrzeuge nach vorn durch zwei weiße oder ſchwach gelbe Laternen ihre ſeitliche Begrenzung zeigen und nach rückwärts ihr Ende durch rote Laternen oder rote Rückſtrahler kenntlich machen müſſen. Die bisher meiſt künſtliche Anbringung von Lampen unter dem Fahrzeug iſt verboten. Dieſe Vorſchriften gelten übrigens für alle Fahrzeuge, gleichgültig, durch welche Kraft ſie bewegt werden, auch für durch Menſchenkraft bewegte, ſofern ſie über einen Meter breit ſind. Unbeſpannte Fahrzeuge dürfen bei Dunkelheit oder ſtarkem gerle, der Führer der Sanitätskolonne Mann⸗ heim I, der zugleich für die Bezirkskolonnenabtei⸗ lung Mannheim ſprach und einen Kranz niederlegte. Weitere ehrende Nachrufe widmeten dem Verſtorbe⸗ nen ſeine Berufskameraden und der Deutſche Reichs⸗ kriegerbund. Auch deren Worte waren mit Kranz⸗ ſpenden verbunden. m. Planetariumsabend Am Samstag, dem 4. Dezember, 20 Uhr, findet wiederum ein Planetariumsabend für die vom Win⸗ terhilfswerk betreuten Volksgenoſſen ſtatt. Karten zu 10 Pfg. ſind ab Montag, 29. November, zu den üblichen Zeiten an der Kaſſe des Städt. Plane⸗ tariums gegen Ausweis erhältlich. Neufaſſung des Vürgerſteuergeſetzes bevorſtehend Wie verlautet, iſt die Neufaſſung der Bürger⸗ ſteuervorſchriften, die durch das Geſetz vom 3. Noy. angekündigt wurde, bereits in Kürze zu erwarten. Soweit die Veranlagungsarbeiten bei den Gemein⸗ den noch nicht in Angriff genommen ſind, ſcheint man vor weiterer Durchführung derſelben erſt die an⸗ gekündigte Neuregelung abwarten zu wollen. Was die bei dieſer Gelegenheit vorzunehmenden Aenderungen angeht, ſo handelt es ſich vorwiegend um ſolche, die einer Vereinfachung und Klar⸗ ſtellung aber auch einer Anpaſſung an die ver⸗ änderten Verhältniſſe dienen. Man wird mit der Annahme wohl kaum fehlgehen, daß die Neufaſſung tatſächlich eine größere Zahl ſolcher Aenderungen bringen wird. Die Neufaſſung wird vom Bürger wie von den Gemeinden in gleicher Weiſe mit einem Seufzer der Nebel überhaupt nicht auf der Straße gelaſſen werden. Können ſie aus zwingenden Gründen nicht entfernt werden, ſo muß die Deichſel abgenommen oder hochgeſchlagen werden, und außerdem muß die weiße Beleuchtung nach vorn und die rote nach hinten vorhanden ſein. Was ſchon vom 1. Jannar au beachtet werden muß Der Gefährdungsgrundſatz, der die neue Reichs⸗ ſtraßenverkehrsorödnung mit dem 1. Januar 1938 einführt, bedeutet eine Verſchärfung gegenüber dem bisherigen Zuſtand. Die Grundregel des 8 1, „feder Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr hat ſich ſo zu verhalten, daß der Verkehr nicht ge⸗ fährdet werden kann“, bietet dem Polizeibeamten eine Handhabe zum Einſchreiten, die er unbedingt braucht, weil mit den bisherigen Mitteln den Un⸗ fallgefahren nicht in genügender Weiſe vorgebeugt werden konnte. Damit iſt natürlich eine weit⸗ gehende Befugnis zum Einſchreiten in das Ermeſſen jedes einzelnen Beamten geſtellt. Kleinliche Schikanen werden durch die Dienſtanwei⸗ ſungen nach Möglichkeit ausgeſchaltet. Eine Verſchärſung tritt auch nicht ein bei den „Einzelvorſchriften über Beachtung der Verkehrsrege⸗ lung und Verkehrszeichen, über Ausweichen und Ueberholen, Vorfahrt. Nur für diejenigen groben Verſtöße gegen die Sicherheit des Verkehrs, die nicht ſchon durch die Einzelvorſchriften erfaßt werden, gilt die in 8 1 aufgeſtellte Grundregel. Eine der wichtigſten Neuerungen, die am 1. Januar in Kraft treten, iſt die ſtrengere Durch⸗ führung des Grundſatzes: Rechts fahren! Dieſer Grundſatz gilt für alle Verkehrsteilnehmer, er muß aber um ſo ſtrenger innegehalten werden, je lang⸗ ſamer ſich jemand auf der Fahrbahn bewegt. Auch ein ſchnelles Fahrzeug muß immer den Drang nach rechts zeigen; es gibt keine Ausnahme. Der Wßw-spender iſt der Opfer ⸗ 1 5 5 e, aber vergeſſen wir es nicht: der Ww gelſer i der Opfer- bringer. (Der Fübret über das Winter dltfe sert) Erleichterung begrüßt werden. An der Bürger ſteuer, die anfangs eine der klarſten und überſicht⸗ lichſten Steuern war— teilweiſe allerdings auf Koſten der ſozialen Rückſichten— iſt nach und nach ſo viel geändert worden, ſo durch das Bürgerſteuer⸗ geſetz ſelbſt wie auch durch die Durchführungsrege⸗ lungen, daß allmählich eine Art ſteuerliche Geheim⸗ wiſſenſchaft dͤaraus zu werden drohte. Jedenfalls kannte der einfache Steuerzahler ſich in den Beſtim⸗ mungen nicht mehr aus, obwohl ein Großteil der Aenderungen zum Nutzen der Steuerpflichtigen in ſozialer Ausgeſtaltung der Steuer ergangen iſt. Das Geſetz vom 3. November iſt bereits das dritte Aen⸗ derungsgeſetz, dazu kommen dann noch die Durch⸗ führungsvorſchriften, von der ſehr reichhaltig ge⸗ wordenen Rechtſprechung zur Bürgerſteuer ganz ab⸗ geſehen. Es ſollen nun Geſetz und Durchführungsverord⸗ nung zu einem Geſetzestext zuſammengefaßt werden. Man wird nicht fehlgehen, wenn man darin eine Stabiliſierung der Bürgerſteuer über⸗ haupt ſieht. Damit endet auch jede Diskuſſion über Aenderung ihrer Grundlagen oder über ihr Auf⸗ gehen in die Einkommenſteuer. U Heddesheim, 27. Nov. Seinen 72. Geburts⸗ tag feierte am 26. November der durch ſeinen gol⸗ denen Humor ſehr beliebte Bäckermeiſter Alois Weber in der Oberdorfſtraße. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entmommen Ortsgruppen der NSDAP Plankenhof. 28. 11.,.45 Uhr, auf dem U Schulplatz Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗ Anwärter. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. BDM Gruppe 2/171 Strohmarkt. 30. 11., pünktlich um 20 Uhr, mit Sport zum Gruppenappell in der U2⸗Schule antreten. Laufende und rückſtändige Beiträge ſind mitzubringen. Antreten aller Mädel iſt Pflicht. Erſte⸗Hilfe⸗Kurſus Dr. Klor. 29. 11., 20 Uhr, in N 2 BSM und IJM⸗Geldverwalterinnen. Ausweiſe von der Ausweisaktion ſofort auf dem Untergau abholen. Gruppe 5/171 Oſtſtadt. 29. 11., 20 Uhr, Heimabend der Mädelſchaften G. Zimmermann und Fridl Full(ehem. Lotti Hauger) im Heim, Beethovenſtraße 15. NS⸗Frauenſchaft Plankenhof. 30. 11., 20.15 Uhr, Sitzung für Stab,, Zellen⸗ und Blockwalterinnen im„Eichbaum“⸗Nebenzim⸗ mer, P 5. Deutſches Eck. Am 29. 11., 20 Uhr, Bäckerinnung, 8 6, Sitzung der Zellen⸗ und Blockfrauen ſowie Amtswalterin⸗ ZEU 0 ER Seit 1886 in der Breiſen Straße PELZE 10 1,.7 n nen. Hondarbeiten ſind unbedingt an dieſem Abend ab⸗ zuliefern. Erſcheinen Pflicht. Die Deutſche Arbeitsfront 1 Kreiswaltung Mannheim: Rheinſtraße 8 Frauenabteilung ö Dienstag, 30. 11., 20 Uhr, Schulungsabend aller Mit⸗ arbeiterinnen in der„Liedertafel“ in K 2, 32. Hausgehilſen Neckarau⸗Nord und Süd. Dienstag, 30. 11., 20 Ußr, Fachgruppenabend in der„Krone“, Friedrichſtraße 14. Ortswaltungen Strohmarkt. Die Gemeinſchaftsveranſtaltung findet 4 am 29. 11., 20.30 Uhr, im großen„Hrpmonie“ Saal ſtatt. NS„Kraft durch Freude“ Abteilung: Volksbildungswerk Am Donnerstag, 2. Dezember, lieſt in der„Harmonie“, D 2, 6, um 20.15 Uhr, der Dichter Hans Rehberg aus eige⸗ nen Werken. Preiſe: Mitglieder der Mac und Inhaber der Hörerkarte 0,80 /; Nichtmitglieder 1,10. Vorverkouf: KdF⸗Betriebswarte und ⸗Geſchäftsſtellen, Völkiſche Buch⸗ handlung, Muſikhäuſer Heckel, Pfeiffer, Kretzſchmann, Zi⸗ garrenkiosk Schleicher am Tatterſall. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele in Neckarau. An dem Kurſus in Fröhlicher Gymnaſtik und Spiele, der jeweils dienstags von 20 bis 21.30 Uhr in der Kirchgartenſchule in Neckarau durchgeführt wird, können ſich noch Frauen und Mädchen beteiligen. Was hören wir? Mittwoch, 1. Dezember Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00: Formen deutſcher Muſik: Die Sonate.— 11.30: Volks⸗ muſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Frohe Klänge (Schallpl.).— 15.00: Forſtwirtſchaft im Dienſte der Volks⸗ wirtſchaft.— 16.00: Zur Kaffeeſtund' fidel und bunt.— 18.00: Von deutſchem Fliegergeiſt.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Das Original. 10 Urfaſſu ter Stücke.— 20.00: Kabarett für alle.— 2109 ſen dung: Stunde der jungen Nation. 0: großen deutſchen Meiſter: Joh. Seb. Bach.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.30: Aus Mannheim: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Ausführende: Landesorcheſter Gou Baden, Tanzkapelle Hollinger, Die luſtigen Fünf, Heini Handſchu⸗ macher(Kleinkunſt), Rolf Schickle(Klavier).— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſtk. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Mi⸗ nuten.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Zur Unterhaltung. — 15.15: Volkslieder, Volksmuſik(Schallpl.J.— 15.5: Aus der Entſtehungszeit der Flimmerkiſte.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Cellomuſik.— 18.30: Waßmuß, der deutſche Lawrence.— 18.50: Baut ländliche Schwimm⸗ ſtätten.— 19.10: Unterhaltungskonzert.— 20.00: Unheim⸗ liche Geſchichten.— 20.90: Unterhaltungskonzert.— 21.80: Allerlei Unterhaltſames(Schallpl.).— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Unterhaltung und Tanz. im NOVEMBER 2 NI Montag, 29. November Nationaltheater:„Der Hakim weiß es“, Kombdle von Rolf Lauckner, Miete A, 20 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Akademie⸗Konzert. 95 8 85 Karl Elmendorff. Soliſt: Guila Buſtabo(Violine). Planetarium: 20.15 Uhr Vortrag der Reihe: Materie— Strahlung— Leben(mit Experimenten und Lichtbil⸗ dern). Die Bauſteine der Atome und der Bauplan der chemiſchen Grundſtoffe. Flughafen: 10 bis 18 uhr Rundſlüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle; 20.30 Uhr Gaſtſpiel Schwaben⸗ hanſel und acht Attraktionen. 5 Tanz: Libelle. Kaſſee Carl Theodor. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Brillanten“.— Alhambra:„Der zerbrochene Krug“.— Schauburg:„Der Lachdoktor“.— Pala und Gloria:„Der Muſtergatte“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14 80 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Allerhond Weihnachts⸗Tand. Theatermuſeum. B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte. Geöffner von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr, Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr Leſefäle gebſſnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr, Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. DrucRs Scher liefert schnell und billig Drucherei Dr. Haas e K I..6 jecler Arf Fernruf 249 581 At, Sekleke · Nimes“ in eelitʒ Amor regiert im Spargelstäàdchen Potsdam, im November. Wochen zuvor ſchon blopfen den Mädchen in den Dörfer rings um Beelitz, dem bekannten Spargel⸗ ſtädtchen unweit von Potsdam, in ſüßer Erwartung die Hepzen. Schöne Kleider werden angeſchafft, neue Schuhe angeprobt, und wenn dann der Tag immer näherrückt, da vor dem Beelitzer Rathaus die Stände für den traditionellen Heiratsmarkt aufgeſchlagen werden, dann will die Haus⸗ und Stall⸗ arbeit nicht mehr recht von Hand gehen, ſo aufgeregt iſt man ſchon. Die Geſchichte des Beelitzer Heiratsmarktes iſt faſt ſo alt wie die Stadt ſelbſt, die erſtmals urkund⸗ lich im Jahre 1496 erwähnt wird. Die Dörfer um Beelitz liegen weit auseinander; der arbeitsreiche Sommer läßt den Mägden und Burſchen wenig Zeit, ſich kennenzulernen, und ſo kommt man eben zwei⸗ mal im Jahre in Beelitz zuſammen, einmal im Früh⸗ jahr zum Jugend markt, der auch„Bekieke⸗Kir⸗ mes“ heißt, weil ſich die jungen Leute an dieſem Tag voverſt richtig„bekieken“([begucken) wollen, und dann wieder im Spätherbſt. Aber dann wird es ernſt, dann muß„er“ ſich entſcheiden und„ſie“ darf auch nicht mehr um eine Antwort verlegen ſein, wenn Hannes ihr ein güldenes Kettchen um den Hals legt und ſagt, daß im Januar geheiratet werden ſoll. Derweilen ſchreien ſich die Verkäufer die Hälſe heiſer; ſie haben ſich ganz auf die Bedürfniſſe diefes Marktes eingeſtellt:„Schöne billige Ringe!“— „Junger Mann, hamſe ihr ſchon'ne Broſche je⸗ kauft?!“—„Schöne Hemden für den Herrn Bräu⸗ tigam!“—„Die ſüßen Sachen nicht vergeſſen!“ ſo geht es in einem fort, und man kauft, kauft für die Liebſte und ſchenkt dem zukünftigen Ehemann warme Socken für den Winter. Und die Mütter lächeln 5 duese Sul Rulu ifi liuiſia· weiſe... Hand in Hand ſtrömen ſo die jungen Leute bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden auf der Straße auf und ab, bis man ſich ſchließlich in die Säle verliert, allwo die Muſik zum„Heiratsball“ auſſpielt. Auch die Alten wollen da meiſt nicht fehlen, die ſich in ihre ſtille Ecke drücken und das Treiben der Jugend ſchmunzelnd betrachten. Man beſpricht mit dem Schwiegerſohn und mit der Schwiegertochter die wichtigſten Dinge und ſchöpft ſo nebenbei aus den Born der Erinnerungen. Denn man hat ſich doch auch einmal in Beelitz gefunden, wenn es da⸗ mals auch noch andere Zeiten waren und man nicht ſo proſaiſch mit Fahr⸗ oder Motorrad ſich auf die Brautſchau machte. Nein, damals legten die Eltern ihren Stolz darein, ihre Jungfer mit dem ſchönſten Geſpann in die Stadt zu kutſchieren, damit die Männer gleich ſehen konnten, daß man nicht aus „ſchlechtem Hauſe“ war. Ja, ſo ſpricht man, wäh⸗ rend die Flöten und Klarinetten dudeln und drau⸗ ßen ſich allmählich die Dämmerung über die Markt⸗ ſtände legt. Frauenlob Coolisge Der amerikaniſche Nachkriegspräſident Coolidge war ein zwar ſchweigſamer, aber höflicher Mann. Bei einer Wohltätigkeitsveranſtaltung, an der der Präſi⸗ dent mit ſeiner Frau teilnahm, war es einem Repor⸗ ter gelungen, ihm einige Fragen zu ſtellen, die Coolidge kurz, aber höflich beantwortet hatte. Zum Schluß wollte der Reporter noch wiſſen, wer er ſein möchte, wenn er nicht Mr. Coolidge wäre. Galant verbeugte ſich der Präſident vor ſeiner Frau und erklärte:„Frau Coolidges zweiter Mann!“ Blücher und der Vankier Lippke Im erſten Drittel des vergangenen Jahrhunderts zählte zu den angeſehendſten Berliner Bürgern der Bankier Lippke, der ein großes Haus machte. Hier trafen ſich die hohen Beamten, die Offiziere, Ge⸗ lehrten und Künſtler gern und oft. Auch Blücher war, ſo oft er von ſeinem ſchleſiſchen Gute nach der Reſidenz kam, ſtets Lippkes Gaſt, und dann ging es bei dem„Jolofritzen“, der ſich nicht wenig durch den Beſuch des alten Haudegen geehrt fühlte, gewaltig hoch her. Nach den Freuden der Tafel kam„der olle ehr⸗ liche Landsknecht“, Blüchers geliebtes Glücksſpiel, an die Reihe. Schlugen die Karten dem Marſchall gün⸗ ſtig aus, dann kletterten ſeine Einſätze mächtig in die Höhe, doch hatte der Alte eine Pechſträhne er⸗ wiſcht, ſcheute er vor gewiſſen Kunſtgriffen nicht zu⸗ rück, die Leſſings Riecaut als„corriger la fortune“ bezeichnet. Um Geld und Gold an ſich war es dabei dem alten Haudegen weniger zu tun als um den Spaß, den ihm die gelungene Liſt machte. Als er aber eines ſchönes Tages zu ſtark ins Ge⸗ ſchirr ging, konnte ſich Lippke nicht enthalten, in ſcherzhaftem Tone die Frage an ihn zu richten: „Was würden Herr Feldmarſchall von einem Manne denken, der beim Spiel mogelt?“ Blücher faßte den Frager ſcharf ins Auge, pfaffte gewaltige Wolken aus ſeiner Meerſchaumpfeife und ſprach die klaſſiſchen Worte: „Wiſſen Se, wenn er ſonſten anſtändiger Kerl is, würde ick mir det jarnich merken laſſen!“ P. v. Z. Eine Luftſchutzſchule auf Schienen Eine engliſche Eiſenbahngeſellſchaft Wagen, in den Dienſt geſtellt, in deſſen Räumen bahnperſonals untergebracht iſt. gusgeſtattet. während der andere Wagen lediglich ſchaft erhalten im Lehrwagen Unterricht im Gebr auch der Gasmaske. Regierungsjubiläum des ſchwediſchen Königs Die neueſte Aufnahme König Guſtavs V. von Schweden, der am 8. Dezember ſein 30 jähriges Jubiläum als Regent feiern kann. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) hat dieſer Tage einen Zug, beſtehend aus zwei eine Luftſchutzſchule zur Ausbildung ihres Eiſen⸗ Der eine Wagen iſt mit Gasſchutz⸗ und Gasvernichtungsapparaten Lehrzwecken dient.— Beamte der Eiſenbahngeſell⸗ (Weltbild, Zander⸗M.) Rekordflug auf der Bühne wiederholt Die engliſche Fliegerin Kirby⸗Green, die vor kurzem einen neuen Rekordflug von London nach Kapſtadt(Südafrika) und zurück ausführte, gibt all⸗ abendlich in einem 12⸗Minuten⸗Sketch im Londoner Trocadero den begeiſterten Zuhörern ihre Eindrücke von dem Rekordflug kund.— Die Fliegerin während des Vortrages mit ihrem Flugbegleiter Clouſt on. (Schirner, Zander⸗M.) Die Stromſchnellen/ Von Werner F. Lüsdeche Mit ruhigen, ſicheren Schlägen treibt Ole Kei⸗ punen das Floß den Fluß hinunter. Er biegt den kräftigen Oberkörper vor und zurück, ſeine ſtarken Arme handhaben ſpielend das ſchwere Ruder. „Frißt der Bär Hafer vom armen Mann ſingt er. Seine Stimme iſt klar und friſch wie der Morgen, der Wind treibt den Singſang vor ſich her über das grüne Waſſer— den Wäldern zu. „Frißt der Bär Hafer Neben Ole ſteht Kirſti, Oles Weib. Sie iſt blond und blauäugig und hat eine ſtraffe, glatte Haut. Sie iſt beinahe ebenſo groß wie Ole Keipunen, der größte von Eliel Keipunens elf Jungen. Aber ſchlank iſt ſie und biegſam wie ein junger Baum. Ole hat ſie von jenſeits der Bucht geholt, wo alle Mädels blond und ſchlank ſind. Am Johannistag war das, als ſie zuſammen durchs Feuer ſprangen. Die Sonne ſteigt über die ſchwarzen Wälder, de⸗ ren Schatten hier und da dicht an die Ufer treten. Die Luft zittert leicht, oft riecht es nach Rauch und Aſche, und an Stellen, wo das dürre Holz und die Baumäſte verkohlt ſind, ſcheint der Waldboden noch heimlich zu glimmen. Das Floß treibt langſam, denn der Fluß iſt trübe um dieſe Zeit. Ole wendet ſich zurück.„Biſt du durſtig, Fremder?“ ſagt er. Der Mann, der am Ende des Floßes auf einer Kiſte hockt, ſchüttelt den Kopf. Er ſteht Kirſti an und lä⸗ chelt. Kirſti lächelt zurück. Ihre Augen ſind hell und ihre Zähne weiß wie Schaum. Sie iſt ſehr ſchön. Der Blick des Fremden gleitet hungrig über ihre ſchlanke Geſtalt, in ſeinen Augen glimmt es eltſam. Ole gewahrt es nicht, er ſieht ſchon wieder nach vorn, über den Fluß und die Wälder und bewegt das Ruder. 1 „Frißt der Bär Hafer Als es Mittag iſt, bindet Ole das Ruder feſt, die Drei ſetzen ſich zuſammen und eſſen. Ole plau⸗ dert von dieſem und jenem— er tut das nicht allzuoft. Aber es iſt ein guter Tag heute, an dem er Kirſti zum erſtenmal zur Stadt mitnimmt. Das Wetter iſt ſchön heut, der Fluß iſt ruhig. Auch die Ernte war gut, und Wolto Peiho, der dritte Bru⸗ der, iſt heimgekehrt. Er war in Amerika und hat ſchönes Geld mitgebracht. Für ein neues Boot. Ein ganz ſtarkes, wie Eino Partanen eins hat. Ole plaudert. Der Fremde und Kirſti ſchweigen und ſehen ſich an. Der Fremde hat einen ſeltſam ſtechen⸗ den Blick, manchmal muß Kirſti den Kopf wenden, Ole zu, um ihre Augen in ſeinem ruhigen, ſtraf⸗ fen Geſicht auszuruhen. Sie haben ihn von der blauen Bucht mitgenom⸗ men, den Fremden. Irgendwo aus dem Süden muß er ſtammen, denn er hat dunkle Augen, olivenfar⸗ bene Haut und ſchwarzes, glänzendes Haar. Groß und ſchlank iſt er und doch nur ein Knabe gegen Ole Keipunen, den Hünen. Er ſpricht nicht viel, aber die Sprache ſeiner Augen iſt aufdringlich und fordernd. Ole iſt plötzlich ſtill. Er ſteht auf und bindet das Ruder wieder los. Schneller bewegt ſich das Floß über das träge Waſſer. Kleine Strudel bleiben quirlend zurück, die Wälder gleiten an bei⸗ den Seiten vorbei. Ole ſingt: „Frißt der Bär Hafer vom armen Mann Frißt der Bar Die Sonne läuft thren feurigen Bogen über die ſchwarzen Wipfel der Tannen, der leichte Abend⸗ wind ſtreicht über das Waſſer und bewegt die tau⸗ ſend glitzernden Wellen, die das Spiegelbild des Waldes bald zerreißen, bald zuſammenkleben. Der Tag neigt ſich dem Ende entgegen. Noch immer führt Ole das Ruder und ſieht ſtarr gerade aus. Plötzlich wendet er ſich um. Am äußerſten Ende des Floßes ſitzen Kirſti und der Fremde dicht beieinan⸗ der. Der Mann hat den Arm um Kirſti gelegt. „Du ſollteſt dich ſchlafen legen, Fremder“, ſagt Ole leiſe. Der andere ſchüttelt den Kopf, er ſcheint den leichten Unterton in Oles Stimme nicht gehört zu haben.„Ich bin nicht müde“, ſagt er. ein ſchöner Abend heute.“— Schweigend handhabt der Finne das Ruder. Die Schatten der Nacht dämpfen ein wenig das grelle Tageslicht. Der Dämmer der hellen Nordland⸗ „Es iſt Ruder, neben ihm ſteht Kirſti, ſein Weib. nächte liegt weich auf der Landſchaft von Fluß und Wald. Die Sterne lehnen blaß am Himmel, milch⸗ weiß verſchwimmt der Mond mit einer kleinen Wolke. Es iſt ſtill, nur die Wälder ſingen ihr her⸗ bes nordiſches Lied vom unendlichen Schweigen. Plötzlich ſtößt das Floß dumpf auf. Es knirſcht hart, wie wenn Stahl auf Fels ſtößt, das Floß dreht ſich langſam um ſeine Achſe. Ole läßt das Ruder fallen und beugt ſich über den Rand. Der Fremde und Kirſti haben ſich auf⸗ gerafft und ſtehen neben ihm.„Iſt etwas ge⸗ ſchehen?“ fragt der Fremde. Ole nickt.„Das Floß geht auseinander“, ſagt er.„Es iſt nicht ſicher, ob wir alle lebend durch die Stromſchnellen hinter jener Biegung kommen.“ Er ſieht den Fremden mit einem ſeltſamen Blick an, ſeine Lippen ſind ein ſchmaler Strich, als er nach dem Ruder greift und mit kräftigen Stößen das Floß weiter treibt, der Biegung zu. Das Geſicht des Fremden iſt bleich geworden.„Aber dann müſſen wir doch anlegen, dann dürfen wir doch nicht „Wir fahren“, ſagt Ole hart. Er ſieht über den Fremden und Kirſti hinweg und bewegt das Ruder ſchneller. Der Fremde ſtarrt ihn an. Sein Unterkiefer hängt kraftlos herab, ſeine Finger krallen ſich um Oles Arm. Schnell nähert ſich das Floß der Biegung.„Aber ich will nicht“, ſchreit der Fremde,„ich will nicht verſaufen, weil, Weil! „Du kannſt ja an Land gehen“, ſagte Ole ruhig. Mit ein paar kräftigen Stöße lenkt er das Floß ans Ufer. Er reicht dem Fremden das Gepäck. „Gute Reiſe“, ſagt er,„und halt dich immer gut am Fluß, dann kannſt du nicht fehlgehen.“— Das Floß treibt ſchon wieder der Mitte zu, Bäume gleiten rechts und links vorbei. der Mond taucht milchweiß aus einer Wolke. Die Wälder rings ſingen. Das Floß treibt langſam um die Biegung, vorn liegt der Fluß, ruhig und glatt. Ole führt das „Wann kommen die Stromſchnellen, Ole Kei⸗ punen?“ fragt Kirſti. Ole ſchüttelt den Kopf.„Es gibt keine Stromſchnellen auf dieſem Fluß“, ſagt er. Kirſti nickt. Feſt legt ſie ihren Arm um Oles Schulter. b Ole bewegt das Ruder und ſingt. Sir Chandra Boſe 0 auch in Europa bekannte indiſche Natur⸗ forſcher Sir Chandra Boſe, der den Pulsſchlag in Bäumen und Pflanzen entdeckt hat, 15 in Giridih im Alter von Der berühmte, 79 Jahren einem Herzſchlage erlegen. (Erich Zander, Archty,.) eee eee Amerika würdigt Schumanus aufgefundenes Violinkonzert. Die Uraufführung von Schumanns lange verlorenem Violinkonzert auf der Jah⸗ restagung der Reichskulturkammer, das in aus⸗ geseichneter Uebertragung vom Rundfunknetz der National Broadcaſting Company in ganz Amerika gehört wurde, wird von der amerikaniſchen Preſſe als muſikaliſches Ereignis er ſten Ranges auf der erſten Seite gekeiert. Das Violinkonzert in cl⸗Moll wird allgemein als eine be⸗ zaubernde Miſchung romanttiſcher Begeiſterung, die Schumanns jugendliche Kompoſitionen kennzeichnete, und der geiſtigen Reife bezeichnet, die er in ſpäteren Jahren erreichte. Beſonderen Anklang fand der zweite Satz, den„Herald Tribune“ eine Symphonie des Rhythmus und der Melodie nennt. Worte rück⸗ haltloſer Anerkennung findet Profeſſor Georg Kulenkampffs meiſterhafte Wiedergabe; Ton⸗ malerei und Muſikgefühl ſeien vollendet geweſen. „Frißt der Bär Hafer vom armen Mann 8 Einzelne Zeitungen druckten ſogar Fakſimiles aus 6. Seite/ Nummer 550 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. November 1937 Familienverhältniſſe in einem bekannten erzherzoglich⸗habsburgiſchen Hauſe kamen vor einem Wiener Gerichtshof zur Sprache. Es handelt ſich um einen Prozeß, den der heute drei⸗ undvierzig Jahre alte Erzherzog Leopold Salvator von Habsburg gegen ſeine eigene Mutter, die Erz⸗ — Faſt unglaubliche herzogin Bianka, angeſtrengt hat. Der ehemalige Erzherzog, der nach dem Krieg einige Jahre in den Vereinigten Staaten verbracht hat, erklärte dem Ge⸗ richtshof, daß er in völliger finanzieller Abhängig⸗ keit von ſeiner Mutter ſtehe. Seine Anſprüche be⸗ gründete er damit, daß er und ſein Bruder, als ſie während des Krieges zu Offizieren ernannt wur⸗ den, vom damaligen Kaiſer den Betrag von 160 000 Kronen für ihre Ausrüſtung bewilligt erhielten. Die Mutter habe aber damals das ganze Geld für ſich behalten, während die beiden Offiziere nichts weiter bekommen hätten als jeder ein Schwert und einen Waffenrock. Heute ſei er gezwungen, ſeine Mutter um jeden einzelnen Pfennig anzugehen.„Die ein⸗ zige Verbindung mit meiner Familie geht über die Köchin meiner Mutter“, ſagte der Erzherzog,„ſie ſagt mir, wann ich zur Portiersfrau gehen und mir dort ein Fünfſchillingſtück oder ein paar Butter⸗ brote abholen kann.“ Die Erzherzogin antwortete durch ihren Rechtsanwalt, daß Leopold alles Geld, das man ihm gebe, ſofort verjubele, und deshalb die Unterſtützung in Naturalien das einzig Gegebene ſei. Der Richter ſchlug ſchließlich eine friedliche Bei⸗ legung der Angelegenheit vor, wonach Leopold eine monatliche Unterſtützung von 500 Schilling von ſei⸗ ner Mutter erhalten ſolle. Er erklärte ſich damit auch einverſtanden, während der Rechtsanwalt der Erzherzogin eine Antwort innerhalb einer Woche zuſagte. * — Eine verwegene Bande unter der Führung eines gewiſſen Al Brabo machte ſich in Indianapolis ſehr unangenehm bemerkbar, die Polizei ſuchte fieberhaft nach ihr. Spuren führten in die Berge ſüdlich von Indianapolis. Der Bundesbeamte Myron Gurnea und der Detektiv M. Stewart von der Indiana ⸗Staatspolizei ſtarteten in einem Flug⸗ zeug zur weiteren Verfolgung. Es gelang, die Ver⸗ brecher zu finden. Bei einem ſchweren Feuerge⸗ fecht mußten Al Brady und einer ſeiner Spießge⸗ ſellen ihr Leben laſſen. Der Dritte im Bund, Ja⸗ mes Dalhoner, wurde gefangengenommen. Ihm wird u. a. zur Laſt gelegt, zwei Poliziſten ermor⸗ det zu haben. Da eine ſichere Verbringung nach Indianapolis für den gefährlichen Verbrecher auf dem Eiſenbahntransportweg nicht ratſam erſchien, wurde der Mörder mit dem Flugzeug nach India⸗ Rapolis ſütberführt, und zwar ſchwer gefeſſelt. Ein Detektiv ſaß ihm gegenüber und beobachtete jede ſei⸗ ner Bewegungen. Die Ueberführung von Verbre⸗ chern mittels Flugzeugs iſt in Amerika und Auſtra⸗ lien nichts Ungewöhnliches mehr, denn die weiten Entfernungen laſſen den ſonſt üblichen Transport als unſicher erſcheinen. — In ganz England herrſchte in dieſen Tagen wieder ungewöhnlich dichter Nebel. Er führte zu zahlreichen Verkehrsunfällen, bei den fünf Perſonen getötet und zahlreiche verletzt wurden. In den Vor⸗ orten von London wurden Hunderte von Lampen und Fackeln an den Vorgärten angebracht. Trotz⸗ dem ſind viele Automobile gegen die Zäune und Mauern gefahren. In verſchiedenen Teilen des Lan⸗ des war die Sicht zeitweiſe gleich Null. Infolgedeſſen blieb vielen Automobiliſten weiter nichts übrig, als mit ihren Wagen die Landſtraße zu verlaſſen und nebenbei auf Feldern und Wieſen eine Beſſerung des Wetters abzuwarten. Bei Kingſtone wurden vier Inſaſſen eines Automobils, das gegen einen Autobus fuhr, getötet. Bei Bozeat ſtieß ein Autobus mit einem Laſtwagen zuſammen, wobei eine Per⸗ ſon getötet und zahlreiche Autobus⸗Fahrgäſte ver⸗ letzt wurden. In den weſtlichen Teilen Londons konnte man vielfach nicht die Hand vor den Augen ſehen, ſo daß jeder Straßenverkehr unmöglich war — Die ägyptiſche Regierung hat ihren Konſul in Iſtanbul beauftragt, genaue Nachforſchungen über die Tobesurſache und das Begräbnis des Prinzen Ahmed Seig, Onkels des Königs Faruk von Aegyp⸗ ten, anzuſtellen. Es verlautet, daß die Verwandten des Prinzen Ahmed eine ärztliche Unterſuchung der Leiche haben vornehmen laſſen und daß dann eine ſehr eilige Beſtattung ſtattgefunden hat, obwohl der ägyptiſche Konſul ausdrücklich beauftragt worden war, die Leiche nach Kairo bringen zu laſſen. Das ägyptiſche Königshaus iſt türkiſcher Abſtammung, und die Verwandten des Prinzen Ahmed leben zum größten Teil in der Türkei. Sie ſind nicht der An⸗ ſicht, daß Aegypten ein Recht auf die Leiche des Prin⸗ zen habe. Die Beſitzungen des Prinzen Ahmed in Aegypten werden auf einen Wert von vier Millio⸗ nen Pfund geſchätzt. Dem Teſtament zufolge ſoll die Schweſter des Prinzen Ahmed, die Prinzeſſin Chivekar, die Hälfte dieſer Beſitzungen erhalten. Sie war die erſte Gattin des verſtorbenen Königs Fuad von Aegypten. Ein Drittel der Beſitzungen ſoll an die Mutter des verſtorbenen Prinzen gehen, eine 84 Jahre alte Prinzeſſin, die in Iſtanbul lebt. Der Reſt ſoll unter zwei Neffen des Prinzen Ahmed ver⸗ teilt werden. Es ſcheint, daß der ägyptiſche Staat dieſes Teſtament anfechten wird. * — Eine aufregende Szene ſpielte ſich vor eini⸗ gen Tagen im Pariſer Schwurgericht ab, das über ven Mörder Serge le Borgne zu urteilen hatte Serge hatte einen Bauer, der morgens auf den Markt nach Paris fuhr, erſchoſſen und ihm ſeine Barſchaft mit 60 Franken abgenommen. Er flüch⸗ tete, bald von der Polizei verfolgt, ans Ufer der Seine und verſteckte ſich dort hinter Brückenpfei⸗ lern, dauernd auf die Beamten ſchießend. Als er ſich in die Enge getrieben ſah, zog er ſein Jackett, in dem ſich die 60 Franken befanden, aus, und warf es ins Waſſer. Das Schwurgericht verurteilte den Mörder zum Tode. In dem Augenblick, da das Urteil ausgeſprochen wurde, eilte eine junge Frau an die Barriere und ſchrie:„Serge hat nicht getötet, ſein Vater iſt der Mörder!“ Ein großer Tumult brach aus. Die Frau wurde vernommen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß es ſich um die Zwillings⸗ ſchweſter des Verurteilten handelte. Sie wollte den Vater, der als Trunkenbold das Leben zu Hauſe unerträglich machte, treffen. Das Vorgehen der Schweſter war um ſo wahnwitziger, als der Vater ſich zur Zeit in den Kolonien aufhält. Ob der Bruder nun vor dem Schaffot gerettet iſt? Jeden⸗ falls hat die Senſation ſoviel erreicht, daß das Ge⸗ richt ein Gnadengeſuch an den Präſtidenten zuließ, damit die Todesſtraſe in eine lebens längliche Zucht⸗ hausſtrafe umgewandelt werde. * — Die Forſchung iſt ſehr verſchiedene Wege ge⸗ gangen, um die merkwürdige Erſcheinung der delphi⸗ ſchen Seherin, der Pythia, zu erklären. Sicher iſt, daß es ſich nicht um Prieſtertrug, ſondern um ab⸗ norme Einfühlungszuſtände beſonders begabter Frauen gehandelt hat. Leider ſind die uns überlie⸗ ferten Orakelſprüche noch nicht alle geſammelt und unterſucht, ſo daß man nicht in der Lage iſt, die ver⸗ ſchiedenen Pythien— manchmal ſind mehrere gleich⸗ zeitig tätig geweſen— zu unterſcheiden. Das Ueber⸗ raſchendſte und Einzigartige am Delphiſchen Orakel ſind die hohen Geſichtspunkte, die hinter den Aus⸗ künften ſtanden. Hat das Orakel doch, und zwar ein ſicher echtes Orakel, wie man weiß, Sokrates als den weiſeſten der Menſchen bezeichnet. Nicht weni⸗ ger begeiſtert hat es den Schöpfer des Neuplatonis⸗ mus, den edlen Plotin, begrüßt. Woher ſo hohe Ge⸗ ſichtspunkte, wo doch die Pythien keine höhere Bil⸗ dung hatten und aus den Frauen der Umgebung genommen wurden? Sie entſprangen, wie Profeſſor Dr. T. K. Oeſterreich(Tübingen) in einer Unter⸗ ſuchung im Dezemberheft von Velhagen& Klaſings Monatsheften auseinanderſetzt, der eoͤlen Geſinnung der griechiſchen Seele, welche in den Trägern des Geiſteslebens ſo ſichtbar zutage tritt und die auch in der griechiſchen Religionsentwicklung, wie etwa den Eleuſiniſchen Myſterien, greifbar deutlich iſt. Die pythiſchen Orakelſprüche ſind ein unmittelbares Spie⸗ gelbild der tiefſten und allgemeinen Werttendenzen Mei aun Bisher 11 Todesopfer des engliſchen Nebels Schwere Verkehrsſtörungen — London, 27. November.(U..) Der ſchwere Nebel, der geſtern immer noch über ganz England lag, hat bisher 11 Todesfälle verur⸗ ſacht. In dieſer Zahl ſind die 3 Todesopfer des Flug⸗ zeugunglücks bei Croydon eingeſchloſſen. Der ganze Verkehr kam in der Nacht praktiſch zum Stillſtand. Die Eiſenbahn verkehrte nur mit großen Verſpätungen, die Omnibuſſe wur⸗ den auf vielen Strecken in die Garagen zurück⸗ gezogen. Der Schiffsverkehr auf der Themſe liegt ſtill. Das vermißte polniſche Verkehrsflug⸗ zeug zertrümmert aufgefunden 6 Tote dnb Sofia, 28. November. Das ſeit fünf Tagen vermißte Verkehrsflugzeug der polniſchen Geſellſchaft Lot wurde am Samstag⸗ nachmittag von einer Suchkolonne zerſchellt aufgefun⸗ den. Man fand es auf einem der Grate des in Bul⸗ gariſch⸗Mazedonien gelegenen Pirin⸗Gebirges in 2600 Meter Höhe. Die Trümmer der Maſchine lagen im 2 Meter tiefen Schnee. Neben den Trümmern lagen die Leichen der drei Mann Beſatzung und der drei Fluggäſte. Etwas weiter fand man die Flagge. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß das Flugzeug bei dichtem Nebel gegen den Berggrat geflogen und dabei explodiert iſt. Schwerer Sturm an der finniſchen Küſte dnb. Helſinki, 26. November. In der Nacht zum Freitag wurde die Küſte von Finnland von einem ſchweren Sturm heimge⸗ ſucht, der ſchweren Schaden anrichtete. Auch in dem Seengebiet Finnlands hat der Sturm ſchwer gewü⸗ tet. In dem See Kuuslahti ſind acht Kinder, die ſich mit einem Ruderboot auf dem Heimweg aus der Schule befanden, ertrunken. Der Hafen von Hanko wurde ſchwer beſchädigt. des Griechentums geweſen. Wer in dieſen— d. h. im Gewiſſen auch der Hellenen— die Stimme Got⸗ tes in der Menſchenſeele erblickt, hat volles Recht, auch in en Aeußerungen der Pythia dieſelbe zu ver⸗ nehmen. In der mantiſchen Erregung war ſie ganz vom„Göttlichen“ erfüllt. So löſt ſich denn das Pro⸗ blem des Delphiſchen Orakels für ſeine Höhepunkte in durchaus poſitivem Sinn. Aber wie überall, wer⸗ den dieſe auch dort nicht mit der Mittellinie zuſam⸗ mengefallen ſein. Wir wiſſen jetzt, wie ſelten auch bei den befähigtſten parapſychiſch veranlagten Per⸗ ſonen die ganz großen Leiſtungen ſind. Auch beim Delphiſchen Orakel wird es nicht anders geweſen ſein. Schon der Umſtand, daß die Aeußerungen der Seherinnen vielfach oͤunkel waren und dann erſt der Deutung bedurften, iſt Beweis genug. Das Orakel hat weit über tauſend Jahre beſtanden. 8 — Ein in der Innenſtadt von Los Angeles ge⸗ legner Hügel bewegt ſich auf das Geſchäftsviertel zu und droht viele Häuſer unter Schutt und Sand zu begraben, wenn es nicht gelingt, die ungeheuren Erdmaſſen abzudämmen. Vor Tagen war ein ſchwe⸗ rer Wolkenbruch über der Stadt niedergegangen und die Fluten hatten den 300 Meter hohen Hügel, der im Elyſian⸗Park liegt, unterſpült. Noch bewegt ſich das Geröll langſam vorwärts. Viele Sprünge und Riſſe deuten an, daß ein großer Rutſch droht. Da die in Bewegung befindlichen Erdmaſſen über zwei Millionen Tonnen umfaſſen, beſteht für die Innen⸗ ſtadt die große Gefahr. Die unterhalb des Hügels an ſchräg anſteigenden Straßen gelegenen Häuſer⸗ blocks wurden bereits von den Bewohnern mit allem Inventar geräumt. Wiſſenſchaftler halten mit Meß⸗ inſtrumenten Tag und Nacht Wache, um jede größere Erdbewegung ſofort weiterzumelden. Die Polizei hat die gefährdeten Stellen abgeſperrt. Drei Ar⸗ beiter wurden bei Abdämmungsarbeiten von ab⸗ rutſchendem Geröll begraben. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. Trotzdem geht die Arbeit fieberhaft weiter und man hofft, einen aus Pfählen und Sandſäcken beſtehenden Schutzwall errichten zu können, ehe der Erdrutſch eintritt. 3 — In dem gerichtlichen Nachſpiel zu dem drei⸗ ſten Juwelenraub in der Parklane im Londoner Weſten am 9. November fand jetzt die erſte Ver⸗ hanoͤlung ſtatt. Als einziger der oͤrei mutmaßlichen Täter konnte bisher der 54jährige amerikaniſche Händler James Hynes verhaftet werden. Gegen ihn wurde jetzt vor dem Bowſtreet⸗Gerichtshof Anklage wegen Raubes erhoben. Der Wert der geſtohlenen Juwelen betrug über 20000 Pfund Sterling. Der Verteidiger erklärte, er würde ein Alibi für Hynes erbringen, für die Zeit, in der drei bewaffnete Män⸗ ner in das Haus der Mrs. Ella Hesketh⸗ Wright drangen, dieſe und das Dienſtmädchen feſſelten und den Raub ausführten. Die Anklage macht dagegen geltend, daß ſowohl Mrs. Wright als auch dem Mäd⸗ chen die amerikaniſche Ausſprache von Hynes auf⸗ gefallen ſei. Die Verhandlung ergab im übrigen nur den bereits bekannten Tatbeſtand, nach dem die Räuber Mrs. Wright zwangen, den Safe zu öffnen, und ſie dann ebenſo wie das Mädchen feſt genug ge⸗ feſſelt ließen, daß ſie ſich für die erſte Zeit nicht be⸗ freien konnten. Die geraubten Juwelen und Gelo⸗ beträge, mit denen die Täter dann das Weite ſuch⸗ ten, ſind bis heute noch nicht aufgefunden worden. * — Auf den von der Schweizer Grenze kommen⸗ den Gotthard⸗Zügen war italieniſchen Zolldetekti⸗ ven aufgefallen, daß zahlreiche weibliche Reiſende aus Como faſt täglich eine ſonderbare Verwandlung ihrer Linie erfuhren. An zahlreichen Fiſcherfrauen und Bäuerinnnen nebſt einigen eleganten Damen fiel auf der Fahrt von Mailand nach der Grenze weiter nichts auf, während ſie anderen Tages mehr als vollſchlank, mit ſchwellendem Buſen, zurück⸗ kehrten. Dieſes Treiben wurde den Zollbeamten zuletzt zu bunt und ſie ließen einige dieſer Ver⸗ wandlungskünſtlerinnnen unterſuchen, wobei in ſinnveich angelegten Büſtenhaltern und Leibbinden ganze Vorräte von feinſtem Importkaffee zutage gefördert wurden. Von einer organiſierten Bande wurden ſo täglich 40 bis 50 Kilogramm aus der Schweiz geſchmuggelten Kaffees nach Mailand ge⸗ bracht. Im Grenzgebiet des Comer Sees nahm die Polizei zwanzig Frauen feſt und außerdem zehn Helfershelfer der Schmugglerbande in Mailand. Wie ſollen es alle wiſſen: Die kinheit unſeres Volkes iſt ö dus hi ö ch le Gut, das es für uns geben kann! sie il durch nichts 8 erſeh bat. dofür ein opfer qu bringen, iſt kein Opfer, ſondern ein Teibut an die dernunft! (Der Führer über das Wluterbitfeserz) e. bie Geschichte einet Familte aus der Nachkriegszeit von Herthe von sebhardt 10 „Ich ſage dir ja, Onkel Artur: Die Verſion für Großmama iſt fix und fertig!“ „Nicht doch! Sie wird es doch alles bezahlen müſ⸗ ſen, und das iſt unmöglich, ohne daß wir kräftig ans Kapital greifen.“ „Fängſt du auch an mit dem Kapital?“ ſagte Bibi verzweifelt.„Verrate mir, bitte, Onkel Artur: Wo⸗ zu iſt Geld eigentlich da, wenn nicht zum Aus⸗ geben?“ „Du biſt ſehr jung, mein Kindchen. Für alte Leute iſt Geld ein abergläubiſch gehüteter Schatz, und Induſtriepapiere ſind ihnen wertvoll wie euch Zwanzigjährigen die Liebesbriefe, die ihr ſorglich aufbewahrt. Man trennt ſich nicht davon. Verſtehſt du? Es bringt unbedingt Unglück, ſich von nur einem einzigen loszureißen.“ „Das mit den Liebesbriefen kann ich nicht beur⸗ teilen“, meinte Bibi kühl,„ich habe noch keine be⸗ kommen. Aber das mit dem Geld beginne ich lang⸗ ſam zu begreifen. Und wenn du glaubſt, es rege Großmama zu ſehr auf, für Tante Margrets Kur vom Kapital nehmen zu müſſen, dann bitte ich dich, die Kur von meinem eigenen Geld zu bezahlen.“ „Von deinem bißchen perſönlichen Vermögen? Bibi, du biſt nicht recht bei Troſte! Das wird Tante Margret niemals von dir annehmen.“ „Darum ſollſt du es ihr auch mit keinem Wort verraten! Sie mag ruhig denken, das Geld käme von Großmama, und Großmama mag ruhig denken, die Kur werde aus den unergründlichen Tiefen ihres flüſſigen Geldes bezahlt. Du wirſt ihnen beiden das ſchon irgendwie glaubhaft machen.“ „Aber, Bibichen, ich kann das immer noch nicht be⸗ greifen. Weißt du denn, daß dieſe Sache, wenn ſte ſich hinzieht, bis in die Tauſende koſten kann? Es könnte unter Umſtänden dein ganzes kleines Ver⸗ mögen dabei draufgehen.“ „In Gottes Namen— dann geht es eben dabei drauf. Wenn man mit ſeinem Vermögen ſo fürch⸗ terliche Sorgen auszuſtehen hat, will ich lieber erſt gar nicht anfangen, eines zu haben.“ „Großmama wäre entſetzt, wenn ſie hörte, was du vorhaſt, Bibi.. Bitte, beſchlaf dir's noch ein⸗ mal!“ „Da iſt gar nichts zu beſchlafen. Ich habe be⸗ ſchloſſen! Verſtehſt du? Und mündig bin ich zum großen Glück ja nun endlich auch... Nein, laß! Ge⸗ küßt iſt nun ſchon genug... Alſo wir ſind uns einig mit dem Geld und mit der Blutarmut', On⸗ kel Artur?„Blutarmut' iſt, glaube ich, eine foſſile Bezeichnung, aber Heinze iſt ja ſelbſt ein Foſſil, und Großmama wird es immerhin einleuchten. Blutarm' iſt gar nichts und doch etwas.. Was macht Tante Lieſe?“ „Ich würde dir raten, ſte nicht zu ſtören. Ich werde ſie von dir grüßen. Du kannſt dir nicht vor⸗ ſtellen, wie es iſt—: Unaufhörlich wandelt die Glocke * Ueber allen Ereigniſſen, die dem ſiebzigſten Ge⸗ burtstag der Geheimrätin Pohrt gefolgt waren— Margrets Erkrankung, dem Eingreifen zu ihren Gunſten, ihrer endgültigen Abreiſe in ein Sanato⸗ rium im Schwarzwald und der endgültigen Ueber⸗ nahme der Verantwortung für das Wohlergehen und die Erledigung der Schulaufgaben der zurückblei⸗ benden Kinder—, hatte Bibi oͤas Vorhandenſein eines gewiſſen jungen Theologieſtudenten, der Wolf⸗ gang Uthermöhl hieß, und von ihrer Großmama „Friedrich“ getauft worden war, völlig vergeſſen. Am erſtaunteſten wäre ſie geweſen, wenn jemand ihr ge⸗ ſagt hätte, eben dieſer ſunge Mann denke ſtündlich an ſie, und ſtündlich mit weniger ſchlechtem Ge⸗ wiſſen. Aber er— was erlebte er ſchon, das den Glanz hätte auslöſchen können, in den dieſer ſiebzigſte Ge⸗ burtstag der Geheimrätin Pohrt in ſeiner verklä⸗ renden Erinnerung getaucht war? In ſeiner ſchma⸗ len Kammer, die die Form eines Handtuchs hatte, ſtand er früh auf, noch bei Gasbeleuchtung, denn be⸗ ſonders im Winter kam das Licht ſpät zu ihm in den Schacht des Hinterhofs herunter, trank ſeinen dün⸗ nen Kaffee und aß die von der Wirtin ſchon fertig⸗ gemachten Brötchen, die er der Billigkeit halber zwar mit Butter, aber nicht auch noch mit Marmelade beſtrichen verlangte. Dann kam der Gang zur Uni⸗ verſität, jener Weg, der ihn über den menſchenleeren Gendarmenmarkt führte, vorbei an den drei Bau⸗ ten, die der weiten Fläche das ewig Sonntägliche gaben, den beiden Domen, die den weltlichen Tem⸗ pel des Schauſpielhauſes ſäumten, vorbei auch an der Ecke der Jägerſtraße, an oer er ſekundenlang den Schritt zu verhalten pflegte, ehe er notgedrungen ſeinen Weg fortſetzte. Es war ja töricht, immer wieder dieſelbe Hoff⸗ nung zu nähren und ſie täglich wieder neu zu be⸗ graben. Was hätte eine junge Dame ſo zeitig am Morgen auf der Straße zu ſuchen? Aber das war das Schreckliche, daß man von dem Leben, den Vor⸗ lieben, den Abneigungen eines Mädchens ſo gar nichts wußte, mit dem man ſich doch unaufhörlich in Gedanken zu beſchäftigen hatte. Ihr Zuhauſe freilich kannte er, und das war ein großer Troſt. Er konnte ſie ſich vorſtellen, im Grü⸗ nen Salon in eine Sofaecke gedrückt oder bei Tiſch der Großmama zur Seite; auch in der Küche konnte er ſie ſich vorſtellen, eine Schürze umgebunden und mit dem Streichen von Brötchen beſchäftigt. Aber er kannte nicht einmal ihr Zimmer, ſie bewohnte ja ſogar wohl deren zwei, und ſchließlich würden doch erſt dieſe Zimmer das Heim der eigentlichen Bibi ſein. Und die eigentliche Bibi— wer war das? In den Stunden der Selbſtprüfung, wenn er ſich ſeinen Zuſtand mit Gewiſſenhaftigkeit und dem nöti⸗ gen theologiſchen Ernſt zergliederte, ſagte er ſich, daß eine Liebe zu einer Unbekannten keine Liebe ſein könne, ſondern eine Täuſchung, ein peinigen⸗ des Spiel, das ſeine überarbeiteten und überreizten Nerven ſich mit ihm erlaubten, leider gerade zu die⸗ ſem Zeitpunkt vor dem Examen, wo er es am wenig⸗ ſten brauchen konnte. Er ſagte ſich das an den Winternachmittagen und abenden, wenn er wieder bei der Lampe ſaß, den zweiten Kaffeeaufguß ſparſam austrank und vergeb⸗ lich bemüht war, ſich über ſeinen Kollegheften und ſeinem griechiſchen Neuen Teſtament zu ſammeln. Er ſagte es ſich nicht, wenn er morgens an der Ecke der Jägerſtraße den Schritt verlangſamte, und nicht, wenn er, ganz gegen Gewohnheit und Willen, nach den Vorleſungen, ſtatt nach Hauſe zu den Büchern, in Richtung Brandenburger Tor und Tiergarten getrieben wurde, weil es ja doch faſt ganz gewiß und ihm während der Kollegſtunden immer klarer und einleuchtender geworden war, daß ſie um dieſe Stunde ausritt und eben dort auf den hartgefrore⸗ nen Reitwegen des Tiergartens geſichtet werden müßte. Aber ritt ſie im Winter überhaupt aus? Blieb ſte während der kalten Monate nicht lieber in der Reitbahn? Und an welchen Tagen ritt ſie aus, wenn ſie ausritt? Wenigſtens dieſe eine Frage ſollte ihm beant⸗ wortet werden. Denn er ſah ſie, zwar nicht zu Pferde, wohl aber in dem ihm ſo wohlbekannten Reitanzug aus ihrem Hauſe haſten, eines herrlichen, klaren Morgens, ſah ſie einen ſcheuen Blick zu den verhängten Fenſtern des Grünen Salons hinauf⸗ werfen und ſich dann, nach flüchtigem Gruß für einen Mann in pelzverbrämter Jacke, der ihr den Schlag eines Wagens öffnete, in dieſem Wagen einrichten. Das ging ein wenig umſtändlich vor ſich, offen⸗ bar fand vor der Abfahrt noch eine Unterredung ſtatt, aber dann ruckte der Wagen, hart und wie von unkundiger Hand in Gang geſetzt, an— und hielt von neuem. Der zweite Anruck ging ſanfter vonſtatten, und beinahe ſchnurgerade glitt der Wa⸗ gen bis zur Ecke. „Winker vergeſſen!“ hörte Uthermöhl den Mann im Wagen donnern, und dann ſah er Bibis Hand eilig und ein wenig zu ſpät den Hebel bewegen, der den Winker bediente. Auf alle Fälle zog er den Hut, er mußte den Hut ziehen, und dabei dachte er wie in geheimer Beſchwörung: Sie wird mich nicht ſehen, ſie kann mich ja gar nicht ſehen—1 Aber ſie ſah ihn. Sie bremſte kurz, denn Bibi war es, die am Steuer ſaß, ſie leierte mit haſtiger Bewegung das Fenſter noch ein Stück weiter her⸗ unter, und ſie rief kurz und bündig heraus:„Guten Morgen! Sie haben mich niemals am Steuer eines Kraftwagens geſehen, mich nicht! Verſtehen Sie?“ Und ehe er noch antworten konnte, war ſie weiter⸗ gefahren. Die Wachstuchhülle des Erſatzreifens an der Hin⸗ terwand des Wagens trug die Auſſchrift:„Fahr⸗ ſchule Max Lindigkeit.“ Eine ſchöne Lindigkeit, wenn der Menſch ſich unterſteht, ſie ſo anzuſchreien wegen eines lumpigen vergeſſenen Winkers! dachte Üther⸗ möhl, noch ganz benommen. Allmählich begann er zu begreifen: Bibi lernte fahren, und ſie lernte es heimlich. Daher der Reitanzug und die Reitſtiefel ohne Sporen, und darum auch, nur darum, hatte ſie ſeinetwegen den Wagen angehalten... Einerlei: Das Ganze war— man mußte es ſich nur feſt und ernſthaft einprägen— es war ein Glück! (Fortſetzung folgt) . r erer eee P1171, Wenn r „ e S S „een 7 r db a K* n o. Wi rr 8 i A 0 F Au Su 2 * 7 — — 5 2 erſter Linie flotter abgeſpielt, beſſer gedeckt, und Morgen-Aussabe Montag 20 November 1937 55 AR 148 Jahrgang Nr. 550 eſchlagen SV Waloͤhof verliert in Pforzheim:3— Mühlburg beſiegt VN:0— Zwei Mannheimer Siege: Sanoͤhofen-Kehl:1 Netkarau- Brötzingen:1 Neckarau ſammelt Punkte Vfe Neckarau Germania Brötzingen:1(:1) Die damals vertretene Auſchauung, daß die ausnehmend hohe Niederlage der Brötzinger gegen den Gaumeiſter Waldhof(:1) ein unter ganz beſonderen Umſtänden zu⸗ ſtandegekommenes Ergebnis bedeute, hat ſich inzwiſchen beſtätigt. Wohl kamen die Germanen bisher zu keinem Sieg, aber mit Ausnahme des Ergebniſſes gegen Mühlburg bileb bisher alles in erträglichem Rahmen, und der Kampf der Gäſtemannſchaft, aus einer offenbaren Kriſe herauszu⸗ kommen, ſpiegelte ſich in der zum ſtarken Teil neuen For⸗ mation. Beim Bf Neckarau wurde bei den reichlichen Auswärtsſpielen gleichfalls kein klarer Kurs gehalten, ſo daß man ſchon neugierig ſein konnte, in welcher Weiſe dieſe Auseinanderſetzung an der Altriper Fähre ihren Ab⸗ lauf und Abſchluß finden werde. Brötzingen: Burger; Haas, Reuter; Scherer, Krenkel, Rother; Ludi, Joſt, Dettling, Morlock, H. Klittich. Neckarau: Dieringer; Lutz, Gönner; Benner, Größle, Schmidt; Heſſenauer, Hack, Wenzelburger, Klamm, Wahl. Zu Beginn des Spiels, das ſofort flott aufgenommen wird, ſucht Brötzingen mit weiten Vorgaben und raſanten Einzeldurchſtößen zur Führung zu kommen, wobei Joſt in Uebereile verſchießt. Auf der anderen Seite verwurſtelt Wenzelburger ungedeckt eine gute Gelegenheit, indem er den Ball verliert. Ein ſcharfer Schrägfkachſchuß von Klamm geht hart am Pfoſten aus, und kurz darauf köpft Heſſenauer dem Torwart in die Hände. Die Ueberaſchung kommt dann bei einer Ballvorgabe von Klittich, der nach halblinks gewechſelte Joſt paßt zur Mitte(Dettling), der unter glattem Verſagen des vor ihm pyſtierten Schützen guch noch Dieringer in die Ueberrumpelung hineinziehend, den glatt ſitzenden Treffer verſchuldet,:1. Wenzelburger funkt wuchtig aber blind auf die vor ihm ſtehende Deckung, doch kann Haas dann auf der Torlinie unter Abweſenheit von Burger den ſchon ſicher geglaubten Ausgleichstrefſer verhüten. Auch bei einer ganz ſpitzen Situation mit ver⸗ schiedenen Nachſchüſſen aus dem Gedrnge hat Brötzingen Glück mit ſeiner verſtärkten Abwehr, und Wenzelburger, alleroͤͤings ſtark bedrängt, knallt haushoch darüber. Die Außenläufer Neckaraus, vor allem Benner, ſpielen den Boll viel zu lange, anſtatt ſinngemäß zuzuſpielen, und nur Größle und Lutz bieten wirkſamen Widerſtand und ſpielen ab, wenn auch der letztere vielfach überhaſtet und urein. Klamm ſtellt endlich durch Handelfmeter den Ausgleich her, 111. Kurz darauf Pauſe. Bei der Fortſetzung hat Neckarau für den Sieg nur Ausſicht, wenn bei dot gegebenen Bodenverhältniſſen in mehr, wie aber auch weit ſicherer geſchoſſen wird. An Gelegen⸗ heiten war ia der Ablauf der erſten Hälfte für Neckarau entſchieden reicher. Einen ganz überraſchenden Durchſtoß des Halbrechten Hack pariert Burger in blitzſchnellem Herausſtürzen. Auf Strafſtoß von Wenzelburger köpft Klamm:1. Das Spiel ſtagniert nun längere Zeit in gleichverteiltem Feldkampf. Ungeſtoypt ſchießt Wenzel⸗ burger. vollkommen freiſtehend, ins Blaue. Auf Zuſam⸗ menſpiel von links kann Hack dann geiſtesgegenwärtig eine Fehlabwehr nützen und läßt den überraſchten Burger mit ſeinem Kurzſchuß glatt ſtehen,:1. Damit iſt der Sieg geſichert. Auf tadelloſe Vorlage ſchießt Wahl den Torwart aus nächſter Nähe an, den ſicheren vierten Treſſer damit aus der Hand gebend. Auch Wenzelburger bleibt nach Der zweite Sieg SpVg Sandhofen Kehl:1 Der FV Kehl, der weit mehr kann, als es ſein be⸗ ſcheidener Tabellenplatz ahnen läßt gab gegen die SpVg Sandhofen den gleich ſchweren und kamcffreudigen Gegner ab wie in den vorhergegangenen Spielen gegen Neckarau und Waldhof, ſo daß ſich auch Sandhofen glücklich preiſen durfte, nach einer:1⸗Pauſe gerade noch in den letzten Sekunden eines ſchweren Spieles das Siegestor buchen zu können. Die Mannſchaften ſtanden in folgender Aufſtellung: SpVg Sandhofen: Rohrmann; Michel, Streib; Müller. 9 Wehe; Fluder, Fenzel, Becker, Krukowfky, Liebchen. V Kehl: Seminati 1; Seminati 2. Seminati 3; Bau⸗ 8015 Frieß, Koffer; Haſenfuß, Kieſſer, Kühner, Roß und Schlenz. Schon nach wenigen Minuten war allerhand Leben in der„Bude“. Weitmaſchig und zielſtrebig legten die Gäſte ihre Angriffe an und ſchoſſen, ſobald ſich auch nur die ge⸗ kingſte Gelegenheit bot. Torwart Rohrmann hatte ſofort einige Koſtproben ſeines Könnens zu geben, als nach⸗ einander Kießer und Kühner langgezogene Bälle auf das Netz ſetzten. Gegen dieſen guten Auftakt des F Kehl ſah ſich nun Sandhofen gezwungen, mit ſchärfſtem Geſchlttz auſzufahren; man kam auch ganz gut in Fahrt und ſpielte ſich ſo allmählich in eine leichte Ueberlegenheit heinein, aber gegen die ſtbile und zahlenmäßig ſehr verſtärkte Deckung des Kehler FV konnte umſoweniger etwas gelingen, als alle Bälle haushoch über das Tor gejagt wurden. Nur der Geiſtesgegnwart von Rohrmann hatte es dann Sandhofen zu danken, daß nicht in der 22. Minute die Führung an Kehl ging, als deren Mittelſtürmer bei einem Kopfball höher als Verteidiger und Torwart ſprang, ſo daß der Hall auf das verlaffene Tor zog und gerade noch im letzten Kugenblick von dem nacheilenden Hüter um den Pfoſten gelenkt wurde. Wenig ſpäter aging Sandhofen durch ein Eigentor von Semingti 3 in Front. Ein Bombenſchuß von diebchen war dem Hüter enkglitten, und der daneben⸗ ſtehende Verteidiger hatte das Pech, den Ball ins eigene Netz zu ſchießen. Dieſes Mißgeſchick war fedoch für Kehl das Signal zu verdoppelten Leiſtungen, und ſchon zwei Minuten ſpäter gelang denn auch der Ausgleich durch den Halbrechten Roß. Nach Wiederbeginn drängte Sandhofen mit aller Macht auf eine Entſcheidung. Faſt unaufhörlich rollten die Angriffe auf das Gäſtetor, in dem Seminati erſt jetzt zu großer Form auflief. Selbſt der Läufer Müller beteiligte ſch an dem„Bombardement“ auf den Kaſten, aber ſein Schuß, der ſich gegenüber den ſchwachen Bällen der Stür⸗ mer durch große Wucht auszeichnete. knallte von der Quer⸗ latte zurück. Unwiederbringlich verſtrichen koſtbare Minu⸗ ten und immer noch nicht hatte der Sandhöfer Sturm den Kontakt gefunden; nach wie vor verſuchte man mit hohen Bällen die athletiſche Abwehr des Gegners auszuſchalten; ein Beginnen, das äußerſt müßig war. Schließlich tauchte noch Michel im Angriff auf und half den Druck verſchärfen. Man hatte ſich ſchon mit einer Punkteteilung vertraut ge⸗ macht, als im letzten Moment doch noch die Entſcheidung durch den famoſen Läufer Müller fiel, der einen Strafball von Liebchen zum 221 einköpfte. Nach der Galovorſtellung gegen Freiburg war das diesmalige Spiel der Sondhöfſer Spa nicht gerade ſonderlich begeiſternd obwohl man ſtreckenweiſe dank beſ⸗ ſerer Technik dem Geaner überlegen war. Die Hinter⸗ mannſchaft, in der Adam Streib wieder in alter Friſche neben ſeinm gut aufgelegten Partner Michel wirkte und ber lunge Roßrman, der ſchwere Balle hielt. war dabei ebenſo noch über ſeden Tadel erhoben wie die taktiſch klug ſpielende Läuferreihe, in der Müller wiederholt Durchlauf mit ſeinem gutgemeinten Schuß hängen. Der erſte ſchöne Schuß und zugleich Treſſer von Wenzelburger wird wegen Regelwidrigkeit nicht gegeben, aber eine wirk⸗ lich ſeine und beſonnene Leiſtrung Wenzelburgers führt über Burger hinweg zum:1. wobei es bleibt. Dem nackten Ergebnis nach konnten die Brötzin ger auch ötesmal den ſeitherigen unglücklichen Kurs nicht ban⸗ nen, aber man wird nicht beſtreiten können, daß die ein⸗ ſchneidend umgeformte Mannſchaft doch beſſer war, als das Reſultat beſagt. Daß man Zimwermann wie Birkenmaier vermißte, iſt verſtändlich, aber in der Geſamtleiſtung war die Elf doch überzeugender als gegen Waldhof. Vor allem verſtand ſie gut zu decken, was namentlich in der jeweiligen Konzentration der Abwehr in den zahlreichen Gefahren⸗ momenten zum Ausdruck kam. Krenkel allerdings konnte Haas auf dem Mittelläuferpoſten nicht voll er⸗ ſetzen, wofür dieſer letztere in der Verteidigung mitunter entſcheidend eingriff, aber doch ſehr wenig wähleriſch in ſeinen Mitteln war. Jedenfalls führte die Mannſchaft ein ſchelles, und bei dem Boden ein taktiſch richtiges Spiel in weiten Päſſen vor, wobei nur der Sturm über die nötige Schußkraft nicht verfügte. Jo ſt, den man in den Angriff genommen, erwies ſich noch als der Gefährlichſte. Das Schlußtrio hatte als Ganzes nicht die Sicherheit des frü⸗ heren, aber alles in allem ſollte dieſe Aufſtellung doch auf dem Wege ſein, einen erfolgreicheren Weg einſchlagen zu können. Vor allzuvielen Umſtellungen wird man warnen müſſen, da deren Auswirkungen ja nur zu gut bekannt ſind. Beim Vfe Neckarau verfiel man mit wenigen Aus⸗ nahmen in den Generalfehler des langen Ballhaltens, Dribbelns und engmaſchigen Spiels. In der zweiten Hälfte wurde es weſentlich beſſer, aber immer wieder fiel man in dieſe offenſichtlichen Schwächen zurück. In Hintermann⸗ ſchaft und Mittelreihe war Größe der Kern und Haupt⸗ halt, und was ihm heute vielleicht an Schnelligkeit abgeht, erſetzt er öͤurch Ruhe, Ueberſicht, wie nachdrückliches, auf⸗ bauendes Arbeiten. Auch in der Abwehr war er unent⸗ behrlich. Der Sturm, in dem ſich der neue Halbrechte— Hack— für das erſtemal recht gut anließ, war Klam m der überlegteſte Spieler, der aber auch mitunter das Ab⸗ ſpiel verzögerte oder— wie vielfach faſt die ganze Mann⸗ ſchaft— nicht immer genau genug zuſpielte. Da Heſſenauer wieder einmal einen ſchwachen Tag hatte und Wenzelburger erſt ganz am Schluß aus ſeiner rätſelhaften Benommen⸗ heit erwachte, wurden reichlich viele und klare Gelegen⸗ heiten vergeben. Wahl am linken Flügel arbeitete gut, hatte aber gleichfalls mitunter den Hang zum allzu langen Ballhalten und verpatzte auch gute Gelegenheiten. Das Hintertrio ſchien nicht ſo ſicher wie ſonſt, was bei einem ſichereren Gegnerſturm beſtimmt mehr in Erſcheinung ge⸗ treten wäre. Weiß die Mannſchaft aus ſolchen Spielen zu zernen, iſt der weitere Fortſchritt ſicher. Binder⸗ Lörrach als Schiedsrichter benachteiligte beide Mannſchaften und kam gerade noch ſo über die Strecke. A. M. von Sandhofen glänzte und Wehe wechſelweiſe die Stopperarbeit verſah, da Schenkel in überaus ofſenſivem Sime vor dex Pauſe den Sturm unterſtützte, der aber mit einer Unzahl beſter Vorlagen nichts anzufengen wußte. Fluder und Liebchen ſpielten äußerſt umſtändlich und der ſunge Becker. den man ſchon als Anwärter auf die„Schützenſchnur“ ſah, wußte ſich ebenſowenig einer aufmerkſamen Deckung zu entziehen wie ſeine anderen Kameraden, die ihre Bälle planlos dem Gegner in die Beine ſchoben. Die Kehler Mannen haben ſich mit größtem Eifer dafür eingeſetzt, ihrem„Rekord“, der noch einzige punkt⸗ loſe deutſche Gauligaverein zu ſein, das Lebenslicht aus⸗ zublaſen. Aber wiederum mußte man kapitulieren und die guten Abſichten auf das nächſte Mal vertagen, trotzdem die Mannſchaft ſich ſtreckenweiſe recht gut ſchlug. So war Seminati ein tüchtiger, unerſchrockener Torwart und ſeine Namensvettern in der Verteidigung— trotz des Eigen⸗ tores— wirungsvolle Abwehrſpieler. Die Läuferreihe zeigte ein ſehr brauchbares Zerſtörungsſpiel, ließ es aber im Zuſpiel zum Sturm an der nötigen Genauigkeit feh⸗ len, ſo daß es dieſe Linie ſchon recht ſchwer hatte, ihr anfänglich gezeigtes, weitmaſchiges Spiel beizubehalten. Gau XIV Baden Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte . FC Pforzheim. 8 5 2 1 188 124 FE Fretburg 8 5 2 1 19:11 124 Phönix Karlsruhe„9 4 3 2 16.9 11·7 W Waldhof g 7 5— 2 23.8 10˙4 VfR Mannheim 8 5— 3 1518 10.6 VfB Mühlburg.. 9 5— 4 19:14 10¹8 Vfe Neckarau 7 8 1 3 12•10 77 SpVa Sandhofen. 8 2 3 4.15:10 Germanta Brötzingen s— 2 6:27:14 V Kebl—— n dle Schiedsrichter Kretzer ⸗ Neureut leitete bis auf eine Nachſichtigkeit, die Sandhofen um einen Elfmeter brachte, als der durchgekommene Becker„gehäkelt“ wurde, recht annehmbar. gt. BfR Mannheim verliert in Mühlburg VB Mühlburo— VfR Mannheim:0 Ueber 4000 Zuſchauer hatten ſich diesmal auf dem Mühl⸗ burger Sportplatz eingefunden und erwarteten angeſichts der Großtaten der Mannheimer in den letzten Spielen einen wirklich hinreißenden und begeiſternden Kampf. Sie wurden allerdings in dieſer Beziehung einigermaßen ent⸗ täuſcht, denn Mannheim, obwohl mit Erſatz antretend, hielt bei weitem nicht das, was man von dieſer ſtark nach oben ſtrebenden Mannſchaft ſich verſprach. Die erſte Spiel⸗ hälfte war noch anſprechend und gut, im zweiten Ab⸗ ſchnitt dagegen erlagen die Mannheimer vollſtändig dem Schwung und Anſturm der Mühlburaer die mit Todes⸗ verachtung ihren Vorſpruag verteidiaten und in Tempo und Ausdauer bis zur letzten Minute durchhielten. Das Beſte, was Mannheim hatte, war im Sturm der Sturmführer Langenbein, der allerdings zuſammen mit Rohr und zeitweiſe auch mit Lutz die Fäden des Angeiffs nicht zuſammenhalten konnte und auch nicht in der Lage war, vor Halbzeit die vielen ſchön herausgeſpielten Tor⸗ gelegenheiten in Erfolge umzuwandeln. Insgeſamt wirkte der Mannheimer Sturm beſonders nach Halbzeit ſehr matt. In der Läuferreihe vereichtete die Mitte eine Rieſenarbeit. Es iſt unglaublich, was Feth in dieſen 90 Minuten an Arbeitspenſum erledigt hat. Auch ſein Nebenmann zur Rechten, Henninger, zeigte ſich von der beſten Seite. Ueberhanpt war Maunheims Mannſchaft in den Zeiten, wo man ihr überhaupt ein Lob geben konnte, in der Hintermannſchaft ein faſt unüber⸗ windliches Bollwerk. Um ſo unverſtändlicher bleibt es daher, daß gerade dieſes Bollwerk, die ſtolze und gefürchtete Verteidigung Rößling — Konrad nach Halbzeit oftmals ein Spiel hinlegte, das bei den meiſten Zuſchauern deutliches Befremden aus⸗ löſte. Oftsmals wurde in den einfachſt gelagerten Fällen Abwehrmethoden angewandt, die taktiſch unrichtig waren und der eigenen Mannſchaft und den Mitkameroden Scha⸗ den zufügten. Edelmann im Tor war der Held des Tages. Er hielt, was zu halten war und zeigte bei gefährlichen Schüſſen eine fabelhafte Fongfertigkeit. Mühlburg kann ſich zu dieſem Erfolg beglückwünſchen. Auch dieſe Mannſchaft mußte auf zwei ihrer bewährten Kräfte verzichten, aber der altbekannte und immer jugend⸗ friſche Geiſt in dieſer Mannſchaft kam über dieſe Schwäche hinweg, und ſo erwuchs ein Spiel, das ſich in vielen Zeit⸗ abſchnitten wirklich ſehen laſſen konnte. Das Glanzſtück war bei Mühlburg ebenfalls die Verteidigung und der Torwart, wie überhaupt die Hintermannſchaft fabelhaft ab⸗ deckte un dadurch den gefürchteten feindlichen Sturm nie zur richtigen Entfaltung kommen ließ. In der Läuferreihe war Moſer, der erſtmals wieder in der Mitte ſpielte, der ruhende Pol in der Erſcheinung Flucht. Er bewachte Henne ſchnellſter Motorradfahrer der Welt Senſation auf der Frankſurter Reichsautobahn— 280 Km/ Sto. mit dem Motorrad 12 neue Weltbeſtleiſtungen (Drahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters). Frankfurt⸗Main, 28. Nov. Es war eine ganz kleine Geſellſchaft von Motorſport⸗ freunden, die ſich am heutigen letzten Novemberſonntag, genau vier Wochen nach der großen Internationalen Rekordwoche, noch einmal auf ber Reichsautobahn bei Frankfurt trafen. Den Bayeriſchen Motorenwerken und ihrem ahrer Exnſt Henne war von der ON die beſon⸗ dere Genehmigung erteilt worden, noch einmal die erſt Eruſt Henne, der ſchnellſte Motorradfahrer der Welt dieſes Jahr von den Ausländern Taruffi⸗Itallen und erufhongh⸗England aufgeſtellten neuen Motorrad⸗ trekorb anzugreifen. In mühſamer Kleinarbeit hatte Direktor Schleicher die Stromlinienkaroſſerie der 500 em 8 die anläßlich der letzten Rekor bei elligtkeiten von über 250 Km.⸗Std. zu ukeln begann, durch ununterbrochene Ver⸗ ahrten mit Henne auf der Münchener Reichs antobahn erneut verbeſſert. So beſtand diesmal von vornherein die ung, daß bei günſtiger Witterung alles klappen müßte. Nach einer froſtklaren Rauhreifnacht brach ein herrlicher Nopemberſonntag an, als Henne gegen 8 Uhr früh in Be⸗ leitung ſeiner Frau auf der Aut bahn erſchien und aus 5 nachfolgenden Werktransportwagen unter ſachkundiger Leitung von Hopf die neue Rekordmeſchine ausgeladen wurde, Sie weiſt eine erheblich vergrößerte, ſenkrecht ge⸗ ſtellte Schwanzfloſſe auf, deren Ende leicht nach auswärts geſpreizt iſt. Sie iſt karoſſerietechniſch jetzt ſo geſtaltet, daß Henne 118 mehr in der geſchloſſenen Limonſine, ſon⸗ Gern offen mit einem Stromlinienſturzhelm fahren kann. Dadurch iſt ſein Gleichgewichtsgefühl beſſer. Schon nach dem Anwärmen des Motors unternahm Henne die erſte Fahrt unter offizieller Zeitnahme und erreichte bereits auf Anhieb 274 Km.⸗Std., ü berbot alſo 101 bei der erſten Fahrt die ab⸗ abſolute Weltbeſtleiſtung und nach einem weiteren Verſuch kam er ſchließlich auf einen Durchſchnitt von 279,505 Km.⸗Std., während der alte Weltrekord, den der Italiener Taruffi inne hatte, auf 274,18 Km.⸗Std, ſtand. Dann erledigte Henne auch die Diſtanz über die Meile mit fliegendem Start, und zwar mit 276,281 Km.⸗Std. Die alte Beſtleiſtung, ebenfalls von Tarufſi gehalten, ſtand 1 272,06 Km.⸗Std. Schließlich ging Heune daran, die fürn Kilometer und die fünf Meilen mit fliegen⸗ dem Start anzugreifen, und kam auch hier auf Anhieb zum Erfolg. Er bewältigte die fünf Kilometer mit einem Durchſchnitt von 270,47 Km.⸗Std., während die alte Welt⸗ beſtleiſtung von Taruffi auf 24/9 Km.⸗Std. ſtand. Und die fünf Meilen ſchließlich ſchaffte er mit 258,22, wäh⸗ rend die alte Beſtleiſtung von Taruffi 241,6 betrug. Da Henne ſämtliche Weltbeſtleiſtungen mit eine 5hh⸗cem⸗ Maſchine fuhr, zählen die Beſtleiſtungen jeweils für die Klaſſe bis 500, bis 7590 und bis 1000 cem, d. h. die geſamte Ausbeute beträgt zwölf Welt be ſt⸗ 1 775 wirklich einzigartiger, ſchöner Abſchluß des beutſchen eiſtungen. Motorſpoxtjahres, deun nun beſitzt Deutſchland wieder die abſolnte Motorrad⸗Weltbeſtleiſtung. Die genauen Zahlen: 1 Km. fl. Start: 12,91 Sek., 278,853 Stökm.; 12,85 Sek., 280,155 Stoökm.; Mittel: 12,88 Sek., 279,503 Stoͤkm.(bis⸗ her 500 cem Taruffi 274,181 Stokm., 750 cem Taruffi 274,181 Stom., 1000 cem Fernihongh 273,244 Stom.). 1 Meile fl. Start: 21,19 Sek., 278,413 Stoͤkm.; 20,74 Sekunden, 279,345 Stokm.; Mittel: 20,965 Sek., 276,281 Stoͤkm.(bisher Taruffi 272,064 Stom.). 5 Km. fl. Start: 65,68 Sek., 67,47 Sek.; Mittel: 66,55 Sek., 270,473 Stokm.(bisher Taruffi 247,933 Stokm.). 5 Meilen fl. Start::51,48 Min.,:52,87 Min.; Mittel::52,18 Min., 258,229 Stokm.(bisher Taruffi 24,60 Stibkm.). Alles Beſtleiſtungen, gültig für die Klaſſen bis oh cem, bis 750 cem und bis 1000 cem, aufgeſtellt von Ernſt Henne⸗ Langenbein, zerſtörte nach Kräften und tat auch ſein Beſtes in Bezug auf Aufbau. Auch Gruber auf halblinks amtierte wieder wie in ſeinen alten Glanztagen. Im Sturm zeigte ſich wieder der kleine Raſtätter als der fabilhafte Ballkünſtler, als den wir ihn 0 kennen, ein Spieler, der ſich längſt in die Herzen der Zuſchauer eingeſpielt hat und deſſen faires und ritterliches Spiel immer wieder Freude erweckt. 8 Er bildete mit ſeinem Linksaußen einen fabelhaften Flügel. Von hier aus kamen die gefährlichen Angriffe und nicht zuletzt ſind auch auf dieſem Flügel die beiden Treffer in dieſem Kampf zurückzuführen. Fiſcher und der neueingeſtellte Berroth waren ebenfalls friſch beim Zug. Schwörer auf rechtsaußen ergänzte das Quartett, ſo daß ein Angriff herauskam, der wirklich imponieren konnte. Aber der Mannſchaftsgeiſt der Mühlburger war es heute, der gegen den gefürchteten Gegner die Ober⸗ hand behielt und einen Sieg, der auch im Torergebnis durchaus nicht übertrieben iſt, hervorzauberte. Schiedsrichter Multer⸗Landau pfiff zwar etwas viel, erwies ſich aber als ein durchaus regelkundiger und ge⸗ rechter Leiter. Mühlbur übernimmt vom Anſtoß weg das Kommando, aber Mannheim deckt vorzüglich ab. Nach kurzer Einſpiel⸗ zeit iſt auch Mannheim auf dem Damm und unternimmt nunwehr wiederholt gefährliche Torſchüſſe. Ring ver⸗ hütet ein totſicheres Tor. Hüben und drüben gibt es ſehenswerte Agriffe. Becker holt ſich die totſicherſten Bälle noch herunter und rettet ſeine Mannſchaft gerade in dem Spielabſchnitt. als Vfn Maunheim eine Torgelegenheit nach der anderen herausſpielen konnte. Mannheim ſpfelt allmählich deutlich überlegen, aber Mühlburas Hinter⸗ manſchaft läßt ſich nicht ironieren und iſt auf der Hut. Plötzlicho Vorſtöße der Mühlburger ergeben kritiſche Si⸗ tuationen vor dem Gäſtetor. Wieder einmal iſt Langen⸗ bein durchgebrochen, aber ſeim allzuleichter Schuß biegt ſich knapp um den Pfoſten des verlaſſenen Tores. Raſtätter muß für kurze Zeit verletzt das Feld verlaſſen. In der 35. Minute endlich verwandelt Schwörer einen berechtigten Elfmeter. Der Verteidiger Konrad hatte den Linksaußen der Mühlburger unfair zu Boden gelegt.:0. Mannheim iſt durch dieſen Trffer ſichtlich benommen und ſpielt ziemlich zuſammenhanglos. Recht unintereſſant ſind die letzten Minuten bis zum Seitenwechſel. Das Spiel geht wieder los. Zwei Minuten nach Wie⸗ derbeginn kann Rothermel eine Rechtsflante durch wun⸗ derbaren Direktſchuß zum zweiten Treſfer verwandeln. Mühlburg läßt ſeinen Gegner kaum mehr zur Entſal⸗ tung kommen. Die Nbwehrorbeit der Mannheimer Hin⸗ termannſchaft erregt manchmal Kopfſchütteln. Mühlburg nimmt den Gegner hart in die Zangen, raſt immer wieder nach vorn und ſorgt für gefährliche Abwechſlung. Langen⸗ bei einer bein wechſelt den Platz und geht nun auf Rechtsaußen. Jeitweihng wird dadurch die Sturmarbeit beſſer, eine nach⸗ haltige Wirkung wird jedoch nicht erzielt. Einmal kommt Lutz zum Schuß. Alles erwartet nunmehr den krachenden und befreienden Torſchuß, doch hoch in die Lüfte ſteigt das Leder. Dann 190 Mannheims Torwart nochmals ſeine ganze Perſon einſetzen, um ſein Tor rein zu halten. Er rettet glänzend, hechtet hierhin und dorthin und fängt im tollſten Tumult immer noch das tückiſche Leder. In den letzten Minuten winkt den Mühlburgern noch einmal ein Treffer, doch es 11 nicht ſollen ſein. Mit:0 beſiegt müſſen die Mannheimer die Kampfſtötte verlaſſen. Waloͤhof in Pforzheim geſchlagen C Pforzheim— Waldhof:2 Pforzheim: Gärtner; Eberle 1, Rau; Burkhard, Neuweiler, Eberle 2; Fiſcher, Knoblauch, Nonnen⸗ macher, Wuenſch, Hartmann. Waldhof: Drau ß; Maier, Siegel; Leupold, Heer⸗ mann, Pennig; Herbold, Bielmaier, Siffling, Schneider, Weidinger. Mit dieſem Zuſammentreffen der beiden Mek⸗ ſterſchaftsanwärter erlebte die Goldſtadt Pforzheim den Höhepunkt der diesjährigen Punkteſpiele. Ueber die Bedeutung dieſes Kampfes viel Worte zu verlieren, erübrigt ſich. Es genügt die Feſt⸗ ſtellung, daß der Klubplatz im Brötzinger Tal heute eine Rekordzuſchauermenge aufwies, wie er ſie in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr zu ver⸗ zeichnen hatte. Die Zuſchauerplätze und die Tri⸗ bünen waren ebenſo überfüllt wie die Autopark⸗ plätze. Zu dem heutigen Großkampf ſtand die ge⸗ ſamte Pforzheimer Fußballgemeinde einmütig und geſchloſſen hinter ihrer Mannſchaft. Dazu geſellte ſich auch noch ein beträchtlicher An⸗ hang aus Mannheims Vorſtadt. Alle die 8000 Zu⸗ ſchauer, die Zeuge dieſes herrlichen und mitreißen⸗ den Kampfes waren, werden das Spiel lange in Erinnerung behalten. Es war ein Kampf, wie er eben nur von zwei Mannſchaften geführt werden kann, die Anſpruch auf den Meiſtertitel im Gau er⸗ heben dürfen. Vor der Pauſe ſah man ein tempogeladenes, mit allen Fußballfeinheiten ausgeſtattetes Spiel, bei dem ſich die einzelnen Spielhandlungen gegenſeitig er⸗ gänzten und die beiderſeitigen Angriffe wechſelſeitig ablöſten. Waldhof kam zuerſt ins Bild, aber nur einige Eckbälle waren das Ergebnis der erſten Offen⸗ ſive. Dann kam der Club überraſchend zum Füh⸗ rungstreffer. München auf 50b⸗cem⸗BMW üam 28. November 1987 auf der Reichsautobahn bei Frankfurt am Main,. Der 1 am linken Flügel zeigte ſich hr zugeſpitzten Situation recht beherzt, und ſein unvermutet ſcharſer Ball ging hoch ins Eck, Seite/ Nummer 550 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 29. November 1937 für Drayß nicht zu halten. Auf ähnliche Weiſe fiel bald darauf der Ausgleich. Diesmal war es die Clubabwehr, die um Sekundenbruchteile zögerte, und ſchon war der Linksaußen Weidinger, der noch rechts hereingelaufen war, zur Stelle und lenkte den Ball ein. Mit dieſem Ergebnis wurden auch die Seiten gewechſelt. Die zweite Spielhälfte ſollte dann aber für die Clubanhänger zu einem freudigen Erlebnis werden. Die Mannſchaft erreichte während des erſten Drit⸗ tels der zweiten Halbzeit eine ganz bewunderns⸗ werte Form und überſpielte die Waldhof⸗Hinter⸗ mannſchaft nach Belieben. Die Tore blieben auch nicht aus. Schon nach fünf Minuten zog der Mittel⸗ ſtürmer Nonnenmacher einen vom Linksaußen Hart⸗ mann fein hereingegebenen Ball überlegt zu dem freiſtehenden Rechtsaußen Fiſcher, der ſcharf einſchoß. :1. Wieder fünf Minuten ſpäteer hatte ſich Fiſcher am rechten Flügel durchgekämpft, und ſeinen Flan⸗ kenball verwandelte der bereitſtehende Linksaußen Hartmann mit tadelloſem Kopfball zum:1. f Waldhof ſtellte nunmehr verſchiedentlich um. U. a, wechſelten Heermann und Siffling die Plätze. Wald hofs Druck auf das Pforzheimer Tor wurde da⸗ durch etwas ſchärfer, aber das Spiel blieb trotzdem offen. Schließlich kam es aber durch Heermann bei zu ſpätem Eingreifen der Abwehr und des Tor⸗ warts zu einem zweiten Gegentreffer. In den letzten Minuten ſah man Waldhof mit vereinten Kräften um den Ausgleich bemüht, aber der Club ließ ſich den tapfer erkämpften Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen. 8 Der Sieg der Clubmannſchaft iſt ohne jeden Zweifel verdient. Die Ankündigung, daß der Club ſeine Mannſchaft für dieſes Spiel einer einſchneiden⸗ den Aenderung unterziehen würde, ſteigerte die Spannung der Pforzheimer Fußballanhänger in den letzten Tagen vor dem Spiel aufs Höchſte. Die Neuformationen der Clubmannſchaft ſelbſt hat ſich, wie der heutige Erfolg zeigt, voll bewährt. Das war heute nicht die Clubmannſchaft, die noch vor 14 Ta⸗ gen gegen den VfR⸗Mannheim verlor. Heute ſtand eine Einheit im Felde, die mit einem bewunderns⸗ werten Kampfeseifer und mit einem Siegeswillen das Spiel beſtritt, gegen die Waldhof vergebens an⸗ kämpfte. Gärtner im Tor füßrte ſich vielverſpre⸗ chend ein. Wenn erſt das Verſtändnis mit ſeinen Vorderleuten noch beſſer ſein wird, wird Gärtner zu einem Klaſſetorwart heranwachſen.— In der Verteidigung ſtand Rau endlich wieder auf dem Po⸗ ſten, auf dem er für die Clubmannſchaft am meiſten zu leiſten vermag. Zuſammen mit Eberle war die Verteidigung ein faſt unüberwindliches Bollwerk. Das Gleiche gilt von der Läuferreihe. Hier war der Mittelläufer Neuweiler der Turm in der Schlacht, tatkräftig und erfolgreich unterſtützt von ſeinen beiden Nebenleuten Eberle 2 und Burkhard, ie ebenfalls in der Abwehr wie für den Aufbau er⸗ folgreich wirkten. Am meiſten geſpannt war man natürlich auf die Neuaufſtellung der Stürmerreihe, und beſonders auf den ſeitherigen Torwart Nonnen⸗ macher als Mittelſtürmer. f Man war geſpannt, wie der ſeitherige Torwart einſchlagen würde. Nun, der„Schimmel“ hat als Mittelſtürmer hundertprozentig eingeſchlagen. Man mußte wohl ſtaunen, wie wendig und raffiniert Non⸗ nenmacher ſeinen Sturm zu führen verſtand, und ſich dabei ſelbſt in höchſtem Maße einſetzte. Fiſcher ſtand im rechten Flügel ebenfalls auf einem Poſten, auf dem er zweifellos wertvollſte Arbeit zu leiſten ver⸗ N Und da auch die beiden Verbindungsſtürmer Wünſch und Knobloch uneigennützig und mit höch⸗ ſtem Einſatz kämpften, gab es an dem Clubangriff nichts auszuſetzen. Denn auch Hartmann im linken Flügel, der erſtmals in der Mannſchaft ſtand, machte ſeine Sache ohne Tadel. Einiges Lampenfieber ſollte allerdings noch überwunden werden. Die Spiele in anderen Gauen Gau XIII Süd weſt Boruſſia Neunkirchen— Saarbrücken:2 S Wiesbaden— Wormatia Worms 311 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Boruſſia Neunkirchen 7 6 1— 198 13˙1 Eintracht Frankfurt 7 5 2— 15:4 12.2 JS Frankfurt. 6 3 2 1 146 8¹4 SS Wiesbaden eee 88 V Saarbrücken. 6 8 1 2 15•12 725 Kickers Offenbach. 2 2 3 1713 688 Wormatia Worms. 6 2 1 3 13.11 5˙7 F Pirmaſens 57— 4 3-10 410 1. FC Kaiſerslautern?— 3 4:19 3˙11 Opel Rüſſelsheim 7— 2 5.24:12 Gau XV Mürttemberg BiB Stuttgart— Stuttgarter Kickers:0 FV Zuffenhauſen— Union Böckingen 914 Ulmer F 94— Sportfreunde Eßlingen 020 Bfc Schwenningen— Stuttgart Sc 112 Vereine Spiele gew. uneniſch, verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 9 5 2 2 34:14 12:6 Union Böckingen 8 5 1 2 1710 1115 SSt Ulm 8 4 1 8 16:13.7 Se Stuttgart 7 4 1 2 10:8 9¹5 Wi Stuttgart 6 3 2 i Sportfr Stuttgart 7 8 1 3 818 Ulmer FV 94 7 2 1 4.14.9 Spfreunde Eßlingen 8 1 3 4 612 511 BfR Schwenningen 7 2— 5 12.22 4710 FV. Zuffenhauſen 7— 4 3:17.10 Gau XVI Bayern Bayern München— SpVg Fürth:5 Schwaben Augsburg— 1800 München:5 Jahn Regensburg— 1. Fc Nürnberg 00 FC 05 Schweinfurt— Wacker München:2 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Nürnberg 9 7 2 1 16·4 162 SpVg Fürth 9 5 2 1 München 1860 11 4 1 3 21:17 12:10 Schweinfurt 05 8 5 1 2 18:12 11:5 Jahn Regensburg 9 4 3 2 16:18 11:7 BC Augsburg 9 3 3 3 11:12 9·9 Bayern München 9 3 1 5 15:15:11 Schwaben Augsburg 8 1 4 4 13·19•12 Wacker München 11 2 2 1 16:23:18 VfB Ringſee 10 1 2 7.20 416 IV Zuffenhauſen— Union Böckingen:4(:1) Beide Mannſchaften zeigten in dieſem von 1500 Zu⸗ ſchauern beſuchten Spiel recht mäßige Leiſtungen. Vor allem Böckingen konnte trotz des hohen Sieges nicht über⸗ zeugen. Zwei Drittel des Spiels lag Zuffenhauſen ſtändig im Angriff, die ſchlechte Verfaſſung ſeiner Stürmer ver⸗ hinderte aber Erfolge. Bei Böckingen konnten der Links⸗ außen Martin, der allein drei Tore erzielte, und der linke Läufer Graf noch am beſten gefallen. Für das vierte Tor zeichnete der Halbrechte Dollinger verantwortlich. Schieds⸗ richter Hirſch⸗Cannſtatt leitete den harten Kampf gut. VfB— Kickers:0 Der Stuttgorter Lokalkampf hatte 25 000 Zuſchauer in die Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gelockt. Bei beſtem Fußball⸗ wetter— es wor nicht ſehr kalt und trocken— dab es ein ziemlich aufregendes Spiel, das aber torlos verlief, da die beiden Stürmerreihe zu unentſchloſſen waren im Ausnützen der Torchancen. Der VfB war während des ganzen Spiels feldüberlegen, doch konnte der Sturm an der nicht einmal beſonders guten Kickers⸗Verteidigung nicht vorbeikommen. Schiedsrichter Beſt⸗ Frankfurt a. M. Ulmer F 94— Sportfreunde Eßlingen:0 Vor 2500 Zuſchauern endete auch dieſer württem⸗ bergiſche Puntktekompf torlos. Die Ulmer waren in der erſten Halbzeit klar überlegen, hatten auch aute Tor⸗ chancen, außer einem Lattenſchuß von Geißelhard kam je⸗ doch nichts heraus. Von Eßlingen ſab man einige Vor⸗ ſtöße. die meiſt von Scheule und Zoller eingeleitet wurden, die ſedoch nutzlos verliefen. Auch in der zweiten Halb⸗ zeit ſah man auf beiden Seiten eine Menge Chancen. aber keine Torerfolge. Auf Ulmer Seite gefielen beſonders Hildenbrard und Schädler, bei Eßlingen Mittelläufer Deuſchle und Verteidiger Eyffarth. Schiedsricher Jere⸗ mias Feuerbach. fg Schwenningen— Stuttgarter SC:2(:1) Das Spiel ſtand im Zeichen einer ſchlechten Schieds⸗ richterleiſtung von Haffner ⸗Fellbach. der in der zwei⸗ ten Halbzeit den Kampf aus der Hand verlor. Schwen⸗ ningen wurde dabei ſtork benachteiligt nachdem zwei Elf⸗ meter nicht gegeben wurden und zu allem Ueberfluß der Halbrechte Mager ohne erſichtlichen Grund vom Platz ge⸗ ſtellt wurde. Allerdings wurde ſpäter auch der Stuttgarter Praxl des Feldes verwieſen. Jahn Regensburg— 1. FC Nürnberg 970 Mit 10 000 Zuſchauern hatte Regensburg einen Rekord⸗ beſuch zu verzeichnen. Nürnberg erſchten mit der derzeit ſtärkſten Mannſchaft Köhl; Billmann, Kreißl; Dr. Ludwig, Uebelein, Luber; Gußner, Faulhaber, Friedel, Schmitt, Spieß. Regensburg mußte den verletzten Leikam erſetzen, was ſich im Verlaufe des Kampfes für die Platzherren ungünſtig auswirkte. Der Nürnberger Sturm kombinierte ſchön, ſchoß aber zu wenig und zu ſchwach, ſo daß Jakob Leichte Arbeit hatte. Die beſten Leute auf dem Platz waren der Verteidiger Eiſenſchenk, der linke Läufer Hein Geide Regensburg) und der linke Nürnberger Läufer Lu⸗ ber. Torlos endete der Kampf, der von Gebhardt⸗ München gut geleitet wurde. Fc 05 Schweinfurt— Wacker München:2(:1) Sieg und Niederlage lagen in dieſem Spiel dicht bei⸗ einander. Die Münchener verloren den Kampf unver⸗ dient, zumindeſt wäre ihnen aber ein Unentſchieden zu gönnen geweſn. In der 5. Minute bereits ging Schwein⸗ furth durch Gorſky in Führung, aber in der 32. Minute fiel im Anſchluß an einen Strafſtoß von Haringer der Ausgleich. Doch bald darauf hatte Rühr die Schweinfur⸗ ter erneut in Front gebracht. In der zweiten Halbzeit riß dann Wacker München das Spiel an ſich. Schon nach zwei Minuten ſtellte Haslinger den Ausgleich her. Im nun einſetzenden großen Ringen erwies ſich Schweinfurt ols die glücklichere Mannſchaft, die durch Rühr den ſieg⸗ bringenden Treffer erzielte. 4000 Zuſchauer erlebten alſo einen recht glücklichen Sieg der Schweinfurter. Schieds⸗ richter Brau ſch⸗Aſchaffenburg. Schwaben Augsburg— 1860 München:5(:2) Einen torreichen Kampf gab es in Augsburg vor 5000 Zuſchauern zwiſchen den Augsburger„Schwaben“ und 1860 München. Beide Stürmerreihen befanden ſich in glänzender Verfaſſung, aber die Augsburger Deckung zeigte dagegen bedenkliche Schwächen. Der Sieg der„Löwen“ war an ſich verdient, ſie bildeten die geſchloſſenere und ſchnellere Mann⸗ ſchaft, während die Schwaben wuchtiger wirkten. Kron⸗ zucker und Itkowiak, der rechte Flügel der Münchener waren die beſten Leute bei den Gäſten und auf dem ganzen Platz. Lehner auf der anderen Seite ſetzte ſich ganz ein, um ſeiner Mannſchaft zum Sieg zu verhelfen. Bei 1860 ſtand diesmal Ert! im Tor. Schieoͤs richter; Ruhmann⸗ Regensburg. 5 5 ar ern, München— SpVg Fürth:5(:1) Line große Enttäuſchung erlebten am Sonnt It 6000 Münchener n Die„Bayern“, 315 cena das Siegen ganz verlernt haben, wurden auch von der SpVg Fürth mit:2 klar geſchlagen. Wenn auch der Sieg der Gäſte verdient war, ſo fiel er zahlenmäßig doch zu hoch aus, obwohl die Bayern nach langer Zeit wieder komplett antraten, alſo auch Bergmaier und Krumm wie⸗ der zur Verfügung hatten. Schiedsrichter Höchner⸗ Augsburg. 8 Der Deutſche Handballmeiſter in Mannheim S Waldhof verliert gegen&S Leipzig:9 Der badiſche Meiſter hatte den deutſchen Meiſter zur Revanche nach Mannheim geladen, die an dieſem Sonntag ausgetragen wurde. Es werden nicht viel mehr als 5000 ins Stadion gekommen ſein, um dem Spiel der beiden Meiſtermannſchoften zuzuſehen. Während ſich auf dem Spielfeld die Mannſchaft der SA mit der des Luftwaffe⸗ Sportvereins und daneben noch viel mehr mit dem ſehr glatten Boden abmüht, finden ſich die Zuſchauer langſam ein, unter denen als Vertretung des Gaues Amtmann Groth neben dem Gaufachamtsleiter Neuherth und ſeinem Mitarbeiter bemerkt wurde. Faſt pünktlich auf die Minute kommen die Mannſchaften ins Feld, angeführt von dem Unparteiiſchen Müller ⸗ Wiesbaden. Mit dem Anſpiel, das die Waldhöfer gewannen, können dieſe ſchon das Spiel in des Gegners Hälfte verlegen, wo Wendt eine Bombe von Spengler leicht unſchädlich machen kann. Auch Göllners anſchließender Langwurf endet ſicher in Trippmachers Armen. Leider macht ſich jetzt ſchon die Glätte des Bodens unliebſam bemerkbar. Heute geht es nur mit ſicherem Zuſpiel auf den Mann, da dürfen keine weiten Vorlagen gegeben werden. Dies ſcheinen auch die Einheimiſchen früher erkannt zu haben. Durch gutes Zu⸗ ſpiel und ſicheres, überlegtes Inſtellunglaufen, bei dem ſich die Sachſen nicht gerade auf der Höhe zeigten, werden die Weißblauen viel gefährlicher als die Gegenſeite. Nach⸗ einander kann Wendt, am inneren Pfoſten ſtehend, Würfe von Zimmermann nur zur Ecke leiten, dann muß er aber doch eine Freiwurf von Lang paſſieren laſſen, Zimmer⸗ mann erhöht wenig ſpäter unhaltbar auf:0. Bei der Abwehr eines Balles von Herzog verletzt ſich Wendt und verläßt wenig ſpäter das Tor, das nun Obſt für ihn hütet. Sp beherrſchen die Gaſtgeber klar das Spielfeld und drängen den deutſchen Meiſter immer mehr zurück. Das dritte Tor, ein typiſches Handͤballtor, brachte wohl die über⸗ haupt beſte Leiſtung des ganzen Spieles. Lang führt den Ball an der Außenlinie, während Zimmermann in der Mitte die Verteidigung überlaufen hat. Lang beachtet dies, gibt an Zimmermann weiter, der unhaltbar einſenden kann.:0 führt der badiſche Meiſter gegen ſeinen Be⸗ zwinger von Halle. Das kann doch nicht mehr ſchief gehen. Leipzig kommt dann zu einem billigen Erfolg. Reinhard ſpielt ſich geſchickt durch und wirft Trippmacher in die Arme, dieſer gleitet aber aus und der Ball rutſcht über die Linie. Leipzig hat ein Tor aufgeholt. Nun ſpielt ſich etwas ab, was für die Niederlage von Halle mehr als bezeichnend iſt und klar herausſtreicht, mit wieviel Pech Waldhof eben jenes Endſpiel, in dem, das war aber auch jetzt ſchon zu ſehen, beſſer geſpielt worden war, beſtritt. Lang war bei jenem Gang nicht dabei geweſen. Er war durch Zimmermann 2 nicht ſchlecht, aber eben doch nur erſetzt. Diesmal konnte er zeigen, was er mit den in freien Stellungen aufgenommenen Bällen anzufangen hat, dreimal hintereinander eyſcheint er frei hinter der gegneri⸗ ſchen Verteidigung— kein beſonders gutes Zeichen für die Deckung der Sachſen— und dreimal kann er mit guten Drehwürfen, gegen die wohl auch Wendt machtlos geweſen wäre, ins Volle treffen. 61 führen die Waldhöfer im Revanchekampf gegen den deutſchen Meiſter. Leider wurden nun die Mannheimer raſch etwas in ihren Hoffnungen zurückgedämmt. Göllner verwandelt zu⸗ mächſt einen Freiwurf und wenig ſpäter eine Kombination erfolgreich und nur noch:3 lautet der Vorſprung der Waldhöfer beim Pauſenpfiff Die Waldhöfer waren in dieſer Spielzeit, ohne ihre beſte Form zu erreichen, die beiden Holbſtürmer Heiſeck und Herzoa waren nicht recht bei dere Sache, klar di tonangebende Partei, was auch im Eckenverhältnis von 311 für Mannheim zum Ausdruck kommt. Der:8⸗Pauſenſtand ließ noch keinen Schluß über das Ende zu. Und alle, die dem Wetter noch nicht trauten, ſollten wieder einmal recht behalten. Zunächſt hoben die Einheimiſchen mit einem Lattenwurf Zimmermanns Pech. aber dann kann derſelbe doch unhaltbar flach in die Ecke placieren. Aus 713 wird 718 Dann kommt die große Wendung im Spiel. Die Leip⸗ ziger ſchaffen unheimlich, ſtürmen mit ſechs Mann und verteidigen mit 8. Man hatte zwar noch vorderhand den Eindruck, als ob der Meiſter ſchon reſignieten wollte. Ein Deckungsfehler der Waldhöfer gibt aber dann Reinhardt Gelegenheit zum vierten Gegentreffer, und dies iſt das Zeichen zum Genralangriff. Innerhalb einer Minute muß Trippmacher zweimal hinter ſich greifen, beidemal hindert ihn der glotte Boden an dem Sprung nach dem Ball. Göll⸗ Viernheim ſiegt in Käfertal 5 Abteilung 1 Bf ug Feudenheim— Seckenheim 98 313 Phönix Mannheim— F 09 Weinheim:2 SC Käfertal— Amicitia Viernheim 273 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amteitia Viernhetmi0 8 1 1 34.12 17:3 VfTuſ fendenheim 10 6 2 3 24:24 14:8 FV Weinheim 10 5 2 4 26.19 12:10 SC Käfertal. 10 5 2 4 27•22 12:10 98 Seckenheim 10 4 3 3 25.20 11:9 Germ. Friedrichsfeld 9 4 2 3 2014 10.8 Alemann. glvesheim 10 3 3 4 18:23 911 Heddesheim 9 4— 5 8.10 Phönix Mannheim 10 3 2 55 12523:12 Olympia Neulußheim 8 3 5 4 17717:9 07 Mannheim 9 3 1 5 15:19.11 08 Hockenheim.. 8 2 1 5 11121 511 8 Mannheim 8 2— 6 13:26 4ů12 Ein wichtiger Sieg Käfertal— Viernheim 213(:3) Vor etwa 1000 Zuſchauern, von denen die Viernheimer oͤen Großteil ſtellten, liefrten ſich beide Mannſchaften einen ebenſo herrlichen wie ſpannenden Kampf. Bei dem äußerſt ſchnell durchgeführten Spiel hatten die Platzherren Anſpiel, doch unmittelbar darauf ſorgten die Gäſte ſchon für ſchwerſte Bedrängnis, die Olpp im Tor, wie auch in dem folgenden Spielverlauf unter tollkühnem Einſatz meiſterte. Aber auch die Käſertaler fanden ſich bald, doch ſcheiterten ihre wohlgemeinten Angriffe am gegneriſchen Schlußtrio. In der 17. Minute wurde Kiß 4 faul angegangen und der gegebene Straffſtoß führte durch Joſ. Müller zum 01 für die Heſſen. Bereits eine Minute ſpäter erhöhte Kiß 2 nach famofer Abgabe von Kiß 3 durch wuchtigen Flachſchuß auf:2. Die Gegen⸗ anſtrengungen Käfertals führten in der 23. Minute nach ſchön vorgetragenem Angriff auf eine Flunke von Dreßler an Rube zum:2, während es den Viernheimern ge⸗ lang, in der 32. Minute guf eine von Kiß 2 getretene Ecke durch Kopfball von Kiß 4 das Halbzeitergebnis von 118 zu erreichen. Etwa 10 Minuten vor Seitenwechſel mußte Joe Müller infolge einer kleinen Ballerſchütterung vom Platz geführt werden, doch gelang es den Platzherren nicht, das Torverhöltnis zu verbeſſern. Nach Seitenwechſel riſſen die Käfertaler in tempera⸗ mentvollem Spiel das Kommando an ſich, doch waren nur zwei verſchoſſene Ecken die Ausbeute. In der 13. Minute wurde die Feldüberlegenheit durch ein von Lacher getre⸗ tenes Tor belohnt, nachdem Krug der Ball entglitten war. Das Spiel geſtaltete ſich anſchließend verteilt, ohne an Spannung zu verlieren. Beiderſeits erzwungene Ecken brachten nichts ein und Viernheim mußte ſeine Läufer⸗ reihe weiter zurückziehen, um dem Sturm der Käfertaler ſtandzuhalten. Tore wurden keine mehr erzielt. Schiedsrichter Stur m⸗ Pforzheim leitete ausgezeichnet und hatte das Spiel von vornherein in der Hand. Anentſchieden in Seckenheim Feudenheim— Seckenheim:3 Einen wunderbaren, von Anfang bis Ende mit Span⸗ nung geladenen Kampf lieferten ſich Feudenheim und ſein Gaſt Seckenheim und trennten ſich mit einem Unentſchie⸗ den, das am beſten beiden Ptrteien gerecht wird. Bei Beginn iſt Feudenheim in Fahrt und ſcheint den Gaſt überfahren zu wollen. Uhrig bucht mit ſchönem Schuß den erſten Treffer. Ein Handelfmeter war die Gelegenheit zum Ausgleich, die aber Gropp ausließ. Nun ſind aber die Seckenheimer in Fahrt gekommen und Schade ſchießt nach ſchönem Flankenſchuß ein Prachttor und ku ez darauf knallt er aus vollem Lauf zum zweiten Male ein. Bis zur Pauſe bleibt die Ueberlegenheit der Gäſte, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Nach Wiederbeginn iſt Feudenheim wieder da und drängt den Gegner in ſeine Hälfte zurück. Erſt verſchießt Kem⸗ mer in günſtiger Stellung, dann bricht Ignor nach langem Drängen den Bann mit einem Schuß aus dem Lauf, der ins Schwarze trifft. Fliegensdörfer rettet dann in höchſter Not und plötzlich kommen die Gäſte durch Unachtſamkeit des Gegners zu guten Chancen. Kaſt vergibt die erſte, aber Gruber kommt frei durch und holt die Führung. In den wenigen Minuten, die noch zu ſpielen ſind, wird nochmals alles eingeſetzt. Es ſcheint, als ob der Sieg der Gäſte bliebe, aber im letzten Augenblick bringt ein ſchöner Kopf⸗ ball dem Platzbeſitzer den verdienten Ausgleich. Ganz aus⸗ gezeichnet war Duchand⸗ Heidelberg als Leiter des ſchö⸗ nen Kampfes. Weinheim läßt weitere Punkte in Mannheim Phönix Mannheim— FV Weinheim:2 Als vor Jahren Phönix Mannheim und der FV Wein⸗ heim in einer Spielklaſſe marſchierten, do trugen dieſe alten Traditionsvereine gar manchen harten Strauß mit⸗ einander aus, und dies ſcheint auch heuer wieder ſo zu werden. Mit knapp 500 Zuſchauern machte der Phönix⸗ platz an dieſem feuchtkalten Novemberſonntag zwar keinen überwältigenden Eindruck, zumal die ſpieleriſchen Leiſtun⸗ gen nicht richtig warm machen wollten. Immerhin durfte mon doch ein temperamentvolles Spiel erleben, wie man dies— wie eingangs betont— in früheren Jahren von dieſen Gegnern gewöhnt war. Vieles iſt ſeit oͤen Tagen, wo den FV 09 Weinheim noch die Namen Jöſt und Pfläſterer zierten, anders geworden. Die Bergſträßler haben indes nicht geraſtet, ſondern ſie haben gerade in den Jahren, wo ſie in der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Oſt tätig waren, ihre ſpieleriſchen Fertigkeiten um ein großes Stück vorwärts gebracht. So ſehen wir heute die Wein⸗ heimer bei den weſtlichen Nachbarn mit in vorderſter Linie uad das vollauf zu Recht, denn die Klinge, welche Wein⸗ heim ſchlägt, iſt nicht von Pappe. Die Elf beſitz nicht nur eine Reihe Einzelkönner von Format, ſie hat darüber hin⸗ aus auch ein ſehr anſprechendes Mannſchaftsſpiel. Daß die Elf allerdings auf dem Mannheimer Phönixplatz nicht ſo zur Geltung kommen konnte, lag in erſter Linie an dem aufgeweichten Spielgrund, auf dem ſich die teilweiſe 81 Schwergewicht rangierenden Spieler oft ſichtlich ſchwer aten. Viel leichter nahm Phönix dieſes Hindernis, und über⸗ haupt entpuppte ſich die Phönixelf als friſcher denn je. Wibler wartete mit beſter Mittelläuferarbeit auf, und um ihn gruppiert ſah man manche gute Einzelleiſtung. Flottes Leben beherrſchte die Stürmer Seel und Burggraf, die letzten Endes mit Wibler und dem aufmerkſamen Schlußtrio die Hauptſtützen des Phönix waren. An ſich war das Spiel namentlich in der zweiten Hälfte äußerſt kampfbetont, und es war beben daß Raß⸗ mus gelegentlich eines überflüſſigen Rekontres vorzeitig ſeine Mannſchaft verlaſſen mußte. Vor nicht mehr als 400—500 Zuschauer leitete De hm (Durlach) recht gufmerkſam, wobei ſein Amt nicht immer gerade ein leichtes wor. Die Tore für Phönix erzielten Seel(), Burggraf und Oechsle, während die Weinheimer Treffer von Knapp und Fuchs markiert wurden. Anterbaden Oſt Alle Spiele ausgefallen. 1425 2 ner und Reinhardt waren die Torſchützen. Reinharot kann auch das ſechſte Tor für ſeine Mannſchoft werfen. Jetzt haben die Waldͤhöfer nur noch einen Treffer Vorſprung und nun zeigen ſich die Soldaten als wirkliche Meiſter. Sie kämpfen mit allen Mann, leider ſind ſie dabei auch etwas hart und halten, wenn es nicht anders geht, wie jede Kreisklaſſenelf. Aber im Mittelfeld ſind die Sachſen tonangebend geworden. Es gibt zwar noch immer kein Außenſpiel, vielleicht lat die Hereinnahme Reinhardts hier viel Schuld daran. Aber in der Mitte ſteil nach vorne geſtaffelt ſtehen die Soldaten plötzlich viel günſtiger, und nur Müller ve mag ſich jetzt wiederholt günſtig einzu⸗ ſchalten und die ſchönſten Kombinationen zu ſtören. Aber dennoch kommen die Gäſte immer mehr auf. Nachdem Spengler einmal wieder nur die Latte getroffen hat und Müller einen klaren Vorteil abpfeifft, fällt der Ausgleichs⸗ treffer für Leipzig, den Reinhardt einwirft. Er iſt es auch, der ſeiner Mannſchaft zur Führung verhilft. Nun heißt es:8 für Leipzig; das war doch etwas unerwartet gekommen. Jetzt ſetzt ſich Waldhof ſtärker ein, aber die Mannen haben kein Glück und dann fehlt auch dem Angriff die Gefährlichkeit der erſten Minuten. Vielleicht iſt jetzt erſt die Sachſendeckung voll auf der Höhe. Der Strafraum gehört nunmehr klar der gegneriſchen Hintermannſchaft, die mit Unterſtützung der Halbſtürmer jeden Angriff ſchon frühzeitig abriegeln können. Und doch wird nochmals der Ausgleich geſchafft. Zimmermann ſetzt einen weiten Ball wunderſchön neben den Pfoſten.:8. Nun ſetzt auch das Publikum ſich voll ein. Man will die Waldhöfer ſiegen ſehen. Aber dieſen fehlt nun der richtige Einſatz, vielleicht hat der Kampf ſchon auch zuviel Kraft und Nerven ver⸗ langt. Es werden im Angriff viele Fehler beſonders auch durch eigennütziges Spiel gemacht, ſo daß die Erfolge einfach nicht kommen können. Ein Deckungsſehler hilft dem Meiſter zum Siegestreffer, den wir beſonders des großen Einſatzes wegen als verdient bezeichnen müſſen, weil der Sportverein ſeinen Sieg, den er ſchon in der Taſche hatte, nicht halten konnte. Handball im Gau Vaden Ic Freiburg— TV Weinheim:5(8: Ueber 800 Zuſchauer hatten ſich im Freiburger FC⸗Sta⸗ dion eingefunden, um Zeuge des Handball⸗Gauligakampfes der einheimiſchen Mannſchaft gegen oͤen Turnverein Wein⸗ heim zu ſein. Nach dem Erfolg der Freiburger gegen den Turnverein Rot am letzten Sonntag erwarteten die Inter⸗ eſſenten von ihrer Mannſchaft eine ganz beſondere Leiſtung, zu der ſich die Freiburger leider nicht aufraffen konnten. Weinheim dagegen zeigte ſich in Freiburg von der beſten Seite, und die Leute von der Bergſtraße haben den Teil erfolg unter allen Umſtänden verdient errungen. Beſonders ſchnell waren die Stürmer von Weinheim, die gleich im erſten Abſchnitt in den erſten fünf Minuten durch zwei Ueberraſchungserfolge ihre Gefährlichkeit beweiſen konnten. Der Freiburger Mannſchaft iſt es ſehr ſchwer gefallen, zum Ausgleich zu kommen, aber kurz vor Halbzeit kamen die Freiburger zu ihrem oͤritten Tor; doch die Gäſte, die in ſpieleriſcher Hinſicht einen ſehr guten Eindruck hinterließen, konnten mit dem Pauſenpfiff zuſammen ausgleichen. Damit ſtand das Ergebnis:3. Für die zweite Habzeit waren ſo⸗ mit alle Bedingungen gegeben, daß die Zuſchauer noch einen raſſigen Kampf erleben würden. Zu dieſem iſt es auch gekommen. Weinheims viertes Tor, das den 413⸗ Stand ergab, konnte über eine Viertelſtunde lang trotz gro⸗ ßen Drängens der Freiburger Mannſchaft nicht ausgegli⸗ chen werden. Endlich, 6 Minuten vor Schluß, fiel durch den Halbrechten Weiner von Freiburg der Ausgleichstreffer, :4. Weinheim geht allerdings 1 Minute ſpäter wieder in Führung und erſt 3 Minuten vor Schluß kann Bruder⸗ müller, der Freiburger Halblinke, mit bombigen Schuß aus gut 25 Metern zum viel bejubelten:5⸗Ausgleich einſenden. Schiedsrichter Kläger konnte mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer überzeugen. g. Britiſcher Fußball Die Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele auf dem Inſelreich 19 8 am letzten November- Wochenende folgende Er⸗ gebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Leeds United 41: Black⸗ pool— Liverpool:1; Balton Wanderers— Birming⸗ ham:1; Brentfſord— Weſtbromwich Albion:2; Derby County— Preſton Northend:1: Everton— Stoke City :0; Hudderfield Town— Middlesbrough 320; Leiceſter City— Chelſea:0; Mancheſter City— Grimsby Town :1; Sunderland— Charlton Athletic:1; Wolverhampton Wanderers— Portsmouth:0. 2. Liga: Aſton Villg— Sheffield United:0; Blackburn Rovers— Coventry Eity 123: Bradford— Tottenham Hot⸗ ſpurs:1; Cheſterfield— Barnsley:0; Fulham— New⸗ caſtle United:2; Norwich City— Mancheſter United 218: Plumouth Argyle— Luton Town:4; Sheffield Wedͤ⸗ nesday— Nottingham Foreſt:2; Southampton— Bury :1: Swanſea Town— Stockport County:2; Weſtham United— Burnley 110. Schottland: Aberdeen— Queens Park 121; Arbroath Clyde:2: Ayr United— Motherwell:8: Celtie— Falkirk :0: Hamilton Academicals— Kilmarnock:2; Hibernians — Dundee:1; Queen of the South— Morton:0; Rangers — Hearts:3; St. Mirren— Partick Thiſtle:0, Thitd Lanark— St. Johnſtone:5. Die Gebrüder Farman ziehen ſich zurück Die drei Brüder Far wan, Heurk Maus rice und Dick die zu den erſten Fluapionieren der Welt gehörten und ſpäter die größte Flugzeugbaufirma Frankreichs errichteten, haben ſich mit dem geſtrigen Tag nach 30 jähriger Tätigkeit für die Luftfahrt gus dem Flug⸗ zeugbau zurückgezogen. Ihre rieſigen Flugzeugfabriken ſind vom franzöſiſchen Staat übernommen worden, und alle drei haben ſich geweigert, als bezahlte Angeſtellte der ver⸗ ſtaatli hten Farman⸗Werke die Leitung beizubehalten. Sie teilten dieſen Entſchluß bei einem Glas Champagner in einem vornehmen Pariſer Hotel den Vertretern der Preſſe mit. Das einzige Mitglied der Familie Farman, das noch im Flugzeugbau tätig iſt, iſt Maurice Forman's Sohn André, der eine eigene kleine, noch nicht verſtaatlichte Flugzeugbaufabrik beſitzt. Er will im dieſem Unternehmen kleine billige Uebungsflugzeuge herſtellen. Von den drei Luftfahrtveteronen Farman iſt der älteſte, Henri, ſetzt 69 Jahre alt. Er und Maurice beſitzen zwei der erſten 15 Piloten⸗Lizenzen der Welt. die alle am gleichen Tage ausgegeben wurden und unter denen ſich unter anderem auch die Lizenz von Wilbur Wriaht befindet, der vor 3 Jahrzehnten den erſten Flug überhaupt durchgeführt hat. Henri wor auf dem etwas verſchlutgenen Weg über Kunſt⸗ ſtudium, Berufsradrennfahren, Mechanikerberuf Ballon⸗ fohre und Automobilrennfahren im Jahre 1907 zur Flie⸗ gerei gekommen und ſtellte am 13. Januar 1908 mit einem 1000⸗Meter⸗Flug auf geſchloſfener Bahn in Iſſy les Mon⸗ linaur den erſten Flugweltrekord guf. Die Flugzeugwerke der Gebrüder Farman ſtellen ſowohl Zivil- als auch Milie tärflugzeuge her: die Farman⸗Bomber werden fetzt von etwa einem Dutzend verſchiedenen Heeren benutzt. Südweſt-Voxer ſiegen auch in Würzburg ten Runde gegen den Würzburger Morgenroth. 5 Gaumeiſter Schmittinger traf erneut auf Ims, dem er Lei⸗ 81 1 8 Diesmal zeigte der Bayer aroße Lei ſtungen und gewann. 8 Die Ergebuſſſe vom Fliegengewicht aufwärts: Bamberger(SW) gegen Seubert unentschieden Rappſilber(SW) beſiegt Düſel u. P.— Schöneberger 95 beſiegt Morgenroth 3. Rö. k. o.— Puffay(SW) 18 — 1 8 8 1 tee, —— ittinger beſ. Ims na.— ter(e 8] beſ. Kor chn. B.— Letten bauer bei. Seidel(Sn nach Punkten. 5 3 * C E „— 2 2. 9— A r E K 25 9 1 ee e 4 ſchon jetzt zu zeigen, Montag, 29. November 1937 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die Tage des 16. Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau rücken immer näher. Es gilt, dieſem Turn⸗ und Sportfeſt als Feier des Deutſchen Reichsbundes für Lei⸗ besübungen im Dritten Reich eine glanzvolle Durchführung wie nie zuvor zu ſichern. Das kann nur geſchehen Hurch hochſtehende turneriſche und ſportliche Leiſtungen bei den einzelnen Feſtveranſtaltungen und durch einen überwäl⸗ ligenden Beſuch ſeitens der Turner und Sportler und der an den deutſchen Leibesübungen intereſſierten Volks⸗ genoſſen. Das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt iſt bekanntlich vom Führer befohlen worden und hat damit die Zuſiche⸗ rung feder denkbaren Unterſtützung durch Reich und Partei gefunden. Um die geſamten Turner und Sportler und die intereſſterten Volksgenoſſen über die Bedeutung des Feſtes aufzuklären und die Schönheiten einer Schleſienfahrt hat bereits eine nachdrückliche und wirkungsvolle Filmpropaganda eingeſetzt. 9. Seite“ Nummer 550 16. Deutſches Turn- und Sportfeſt Breslau 1938 Der große Werbeabend in Mannheim am 29. Novem⸗ ber.— Der Stellvertreter des Reichsſportführers ſpricht! In Mannheim läuft der große Werbefilm für Breslau am Montag, dem 29. November, 20 Uhr, im großen Saale des MTV 1846(Prinz⸗Wilherm⸗Straße). Be⸗ ſonders bedeutſam wird die Veranſtaltung dadurch, daß der Stellvertreter des Reichsſportführers, Oberſturmführer Breitmeyer, dabei das Wort ergreifen wird. Der Kreis Mannheim des DR wird der Feier durch Fahnenabordnungen, Lieder, Sprechchöre und ſportliche Vorführungen einen würdigen Rahmen zu geben wiſſen. Der Film, der die Schönheiten Schleſiens und ſeiner Hauptſtadt, die Arbeit und die Menſchen dieſer Grenz⸗ provinz und außerdem den Werdegang der Leibesübungen im Dritten Reich in feſſelnden Bildern zeigt, iſt als volks⸗ bidend anerkannt worden und wird nicht nur bei den Mit⸗ gliedern des Dae, ſondern auch in allen anderen Kreiſen ſtarken Anklang finden. Es werden daher nicht nur die Turner und Sportler, ſondern alle Kreiſe unſerer Stadt zum Beſuch des Werbeabends aufgefordert. Heidelberger Hockeyſieg Städteelf Heidelberg Franzöſiſche Nationalelf:4 Heidelberg ſtand am Sonntag im Zeichen des Hockeyſports. Durch den Ausfall der Fußballpflicht⸗ ſpiele hatte das Hockeyfeld des Heidelberger Hockey⸗ klubs beim Gaſtſpiel der franzöſiſchen Olympigelf einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Die Ankunft der franzöſiſchen Hockeygäſte er⸗ ſolgte am Samstagwormittag. Am Nachmittag wur⸗ den die Sehenswürdigkeiten Heidelbergs, insbeſon⸗ dere das Schloß, beſichtigt. Der offizielle Empfang durch die Stadt fand am Sonntagvormittag im Kurpfälziſchen Muſeum ſtatt, wobei Oberbürger⸗ meiſter Dr. Neinhaus den Gäſten den Willkomm⸗ gruß entbot. An dem Empfang nahmen auch Ver⸗ treter der Partei, der Wehrmacht und des Arbeits⸗ dienſtes teil. Eine wahre Völkerwanderung ſetzte am Nachmit⸗ lag nach dem HCH⸗Platz ein. Lebhaft begrüßt von den zahlreichen Zuschauern, betraten beide Mann⸗ ſchaftenn, die Fraltzoſen in ihrem ſchmucken blau⸗weiß⸗ loten Dreß, das Spielfeld. Durch Ueberreichüng eines Blumengebindes wurden die Gäſte noch béfon⸗ ders geehrt. Dann nahm der mit Spannung er⸗ wartete Kampf ſeinen Anfang. Der Heidelberger Slädtevertretung hatte man urſprünglich keine Ge⸗ uinnausſichten eingeräumt, zumal es ſich um einen Gegner handelte, der aus den beſten Hockeyſpielern Frankreichs zuſammengeſetzt war, und oͤie franzöſiſche Olympia⸗Elf bei der Olympiade gegen Deutſchland bekanntlich nur mit:5 annterlag. Aber diesmal hatte man die Rechnung tatſächlich ohne den Wirt ge⸗ macht. Die Heidelberger übertrafen ſich ſelbſt. Heidelbergs Hockeys erlebten einen Triumph ſondergleichen. Die Mannſchaft der Einheimiſchen ſpielte wie aus einem Guß; einen Verſager gab es überhaupt nicht. Ohne auch nur im geringſten einen Mannſchaftsteil zurückſetzen oder außer Betracht laſſen zu wollen, da jeder Spieler Anteil an dem ſchönen Erfolg hat, muß geſagt werden, daß den Löwenanteil am Siege die Stürmerreihe trägt, die eine Schußkraft entwickelte, vor der auch die ſtark ſich wehrenden Franzoſen kapitulieren mußten. Ne⸗ ben dieſer Schußfreudigkeit waren die Kombinations⸗ und Einzelleiſtungen ganz hervorragend. Hierbei wußte Mittelſtürmer Auguſt Peter beſonders zu im⸗ ponieren. Seine Tricks waren einfach unübertreff⸗ lich. Von dem halben Dutzend Treffer brachte Peter allein vier auf ſein Konto. Die Franzoſen wehrten ſich ihrer Faut, ſo gut ſie konnten und legten— allerdings nur zeitweiſe— ein ganz prächtiges Spiel hin. Der Kampf iſt noch keine 10 Minuten im Gange, als Heidelberg oͤurch zwei Tore von Auguſt Peter und dem rechten Verbinder Voth einen klaren Vor⸗ ſprung zu erzielen vermochte. Immer wieder grei⸗ ſen die Heidelberger an; bei dieſen Angriffen ent⸗ puppt ſich Heidelbergs Linksaußen Düring als großer Könner; ſeine Flanken bereiten den Fran⸗ zoſen einiges Kopfzerbrechen. Frankreichs Angriffe ſcheitern zunächſt an der aufmerkſamen gegneriſchen Verteidigung, bis ein Erfolg ihnen neuen Mut gibt. Die Gäſte laſſen auch beim dritten und vierten Treffer der Einheimiſchen nicht locker; noch bis zur uſe kommen ſie zum verdienten zweiten Gegen⸗ erfolg und ſogleich nach Wiederbeginn ſogar auf 48 heran. In der Folge iſt Heidelberg nicht mehr zu halten. Angeſichts der Gefahr, daß die Gäſte aufkommen könnten, legt der Sturm unter talkräftigſter Unter⸗ ſtützung der Deckungsreihe unheimlich los und ſchraubt das Reſultat in kurzen Abſtänden durch wunderbare Leiſtungen und herrliche Kombinations⸗ tore auf:3, dem Frankreichs National⸗Elf während einer ſtarken Drangperiode nur noch einen Erfolg entgegenzuſetzen vermochte. Am Sonntagabend findet im Hotel Europälſcher Hof, wo die Franzoſen untergebracht ſind, ein Feſt⸗ Bankett der Stadt Heidelberg ſtatt. Am Montag er⸗ ſolgt dann die Abreiſe der Gäſte. Boruſſia Neunkirchen— F Saarbrücken:2(:2) 1 Einen hochdramatiſchen Kampf lieferten ſich am Sonn⸗ ag vor 10 000 Zuſchauern Boruſſia Neunkirchen und der Saarbrücken. Beide Mannſchaften waren ſich durch⸗ weg ebenbürtig, auf beiden Seiten gab es ſowohl im turm als auch in den Abwehrreihen vorzügliche Lei⸗ tungen. Lange ſtand der große Kampf unentſchieden und 15 Punkte feilen, da brauſte in den letzten 12 Minuten n neuer Angriff der Boruſſen in den gegneriſchen Straf⸗ dan und ſchon war das Verhängnis für Saarbrücken a: Neunkirchen hatte den ſiegbringenden Treffer erzielt es ſah auch ganz ſo aus, als wollte man ſich mit:2 in gegen eine Mannſchaft, die in der zweiten Halbzeit nur noch mit 10 Mann kämpfte, da ein Außenläufer des Platzes verwieſen worden war. Schiedsrichter Müller⸗Griesheim. SV Wiesbaden Wormatia Worms 311(:0) Die Verlegung des Spiels in die Kurſtadt bedeutete für die Wormſer eine Erſchwerung ihrer Aufgabe. Ob⸗ wohl Wormatia Worms ſpieleriſch klare Vorteile hatte, ſtegte Wiesbaden glatt:1(:). Die erſten zehn Spiel⸗ minuten brachten den Einheimiſchen bereits eine:0⸗Füh⸗ rung durch Hombach und Fuchs, der übrigens der beſte Stürmer der Kurſtädter war. Die„frühe Führung“ konnten die Heſſen nicht mehr wettmachen, obwohl ſich Fath und Eckert als Hauptſtützen der Mannſchaft alle Mühe gaben. Nachdem in der zweiten Hläfte Fuchs Wiesbaden ſogar mit:0 in Front gebracht hatte gelang den Gäſten durch die Neuerwerbung von Stahl erſt das Ehrentor. 5000 Zuſchauer: Schiedsrichter Fink ⸗Frankfurt. Die Spiele der Vezirksklaſſe Abteilung 3: BfR Pforzheim— Dillweißenſtein 23 VfB Bretten— Sc Rüppurr ausgefallen SpVg Söllingen„BSc Pforzheim det VfB Grötzingen— FW Niefern 112 Durlach⸗Aue— Birkenfeld 120 Eutingen— Enzberg 310 Abteilung 4: i Frankonia Karlsruhe— Baden⸗Baden:0 Karlsruher FV— Weingarten 70 FV Daxlanden— FV Ettlingen 911 Beiertheim— JV Raſtatt:2 Abteilung 5: Gutach— Achern 365 Endingen— Elgersweier 9011 Lahr— Kollnan:2 Abteilung 6: Fahrnan— Schopfheim:0 Tumringen— Lörrach 90:5 Sc Freiburg— Sportfreunde Freiburg 311 Abteilung 7: St. Georgen— Fe Nenſtadt 10 Fc Villingen— BfR Konſtanz:0 Pfalz Oſt TS Ludwigshafen— SpVg Mundenheim 211 FG 08 Ludwigshafen— Germ. 04 Ludwigshafen:2 Bf Frieſenheim— FV Speyer:1 SG Neuſtadt— Tc Rheingönheim 423 FV 08 Mutterſtadt— Oppau 89 ausgef. Pfalz Weſt Sc 05 Pirmaſens— VfR Kaiſerslatttern 21 Homburg⸗Nord— MTS Kaiſerslautern:2 C Rodalben— VfL Homburg 122 WV Niederauerbach— Reichsb. Kaiſerslautern:2 Pfalz Pirmaſens— Sc Kaiſerslautern 111 Hockey⸗Silberſchild⸗Endſpiel: in Berlin: Brandenburg— Nordmark:1 Südweſts Amateurboxſtaffel konnte nach dem:7⸗Sieg in. auch in Würzburg mit 10:6 Punkten die Oberhand behalten. a Im Amateurbox⸗Klubkampf zwiſchen dem S 04 Nürn⸗ berg und dem FC Bayreuth blieb die Staffel von Bay⸗ reuth mit 1026Punkten ſiegreich. rn Städteborkampf Mannheim-Karlsruhe Mannheim ſiegt 10:4— Der Nachwuchs ſchlug ſich ausgezeichnet— Guter Beſuch Die Kleinring⸗Kampfſtätte„Zähringer Löwen“ erwies ſich ſelbſt für den Städtekampf Minnheim— Karlsvuhe durchaus nicht als ungeeignet. Nachdem man den Box⸗ ring auf der Bühne aufſchlagen kann, faßt der Saal immerhin noch 400 Zuſchauer und was kaum zu erwerten war, über 350 Intereſſenten machten ſich am Samstag⸗ abend auf den Weg nach der Schwetzingerſtadt. Im Ver⸗ laufe der gutgelungenen Veranſtaltung konnte min die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß alle Zuſchauer mit großer Begeiſterung die Geſchehniſſe im Kampfring ver⸗ folgten. Unſere Nachwuchsleute ſchlugen ſich aber auch ganz ausgezeichnet. Auch die Einlagekämpfe der Mann⸗ heimer Jugendboxer waren intereſſant. Die VfK Staffel erhielt durch den Zuwachs von Korn, der bereits 1989 für Siegfried Ludwigshafen die badiſch⸗pfälziſche Meiſterſchaft errang und in den letzten 3 Jahren für Bremen mit wech⸗ ſelſeitigem Erfolg ſtartete, eine weſentliche Verſtärkung.. Im Ring fungierte Beierlein, während Dreſſel, als Allein verantwortlicher die Punkteentſcheidung föllte. Die Kämpfe: 1 Jugend⸗ Fliegengewicht: Kraft⸗Vſg 80 gegen Hittl⸗ VfR. Der Büker war körperlich ſtärker, lag auch dauernd im Angriff. Hittl zeigte gute Veranlagung. Punktſieger Kraft. 8. 2 FJugend⸗Leichtgewicht: Dünz e r⸗VfK 86 gegen Tre⸗ allen Lagen tapferer e⸗ be r⸗Vſgt. Treber war ſeinem Gegner in klar überlegen. Dünzer verlor nach ſehr gegenwehr nach Punkten. Jugend⸗ Federgewicht: ſiegte der bewegliche und 84 angriffsfreudige Wegſcheiter⸗Vig 86 über ſeinen Vereinskameraden Holl ſicher nach Punkten. In einem weiteren Einlagetreffſen boxten Korn⸗ Vic 86 und Hort ⸗Karlsruhe über 3 Runden ohne Enut⸗ ſcheidung. Fliegengewicht: Koch ⸗VfK 86 gegen Birg⸗Karlsruhe. Vom erſten Gongſchlog wea ging der Mannheimer ſofort energiſch zum Angriff über. Immer wieder ſprang Koch ſeinen Gegner an, ſeine beidhändigen Schläge verfehlten nur ſeden ihr Ziel. Die erſte Runde aina leicht an Koch. In der Schlußrunde mußte der Mannheimer wegen Ge⸗ nickſchlag eine etwas voreilige Verwarnung einſtecken, die ihn nicht zum Punktſiea kommen läßt: er mußte ſich mit einem Unentſchieden begnügen. Bantamgewicht: Goktmann⸗Vig 86 gegen Kahr⸗ mann Karlsruhe. Der Karlsruher konnte ſich mit der Rechtsauslage ſeines Gegners ſehr aut abfinden. Nach ausgeglichener erſten Runde wurde der Mannheimer ag⸗ areffiver, leitet blitzſchnelle Angriffe ein, konnte es aber nicht verhindern von ſeimem gut deckenden Gegner öfters gekontert zu werden. Im Endſpurt war Gottmann wie⸗ derum lebhafter und konnte ſo knavp aber ſicher nach Punkten ſiegen.. 8 Federgewicht: Roth ⸗ Bf 86 gegen Müller ⸗ Die erſte Runde brachte einen ſchnellen und zielſicheren Schlagwechſel, wobei der erfahrene Müller wiederholt das beſſere Ende ziehen konnte. Die zweite Runde wurde noch wuchtiger geführt, faſt ununterbrochen praſſelten die Schläge. Sehr tapfer erwies ſich dabei der Mannheimer. In der Schlußrunde konnte Roth dem vorgelegten Tempo nicht mehr folgen: er mußte ſeinem Gegner einen äußerſt hart erkämpften Punktſieg über⸗ laſſen. Leichtgewicht: Karlsruhe. Rapp ⸗VfR gegen Hock⸗Karlsrußhe. Rapp überläßt ſeinem Gegner den Angriff. umſo ziel⸗ ſicherer und energiſcher antwortte er aber auf dem Rück⸗ zug. Selbſt die härteſten Kontertreffer ließen den Gaſt nicht vorſichtiger werden. Während die erſte Runde 3 für den Mannheimer gepunktet wurde, nahm die Mittel⸗ runde eine ausgeglichenen Verlauf. Auch in dieſer Be⸗ gegnung fiel der in der Endrunde zurück. Hock hatte in den hlußſ weit mehr vom Kampf. Rapp wurde Punktſieger, ein Unentſchieden hätte dem Kampfverlauf eher entſprochen. Weltergewicht: Weiß ⸗Vf 86 gegen Kohlborn⸗ Karlsruhe. Die erſte Runde ſicherte ſich der techniſch beſſere Mannheimer. Weiß boxte mit der Linken erfolgreicher, während der Gaſt rechts genau ſo ſicher und hart punkten kann. Sehr ödramatiſch verlief die Mittelrunde. Beide Kämpfer mußten, derholt angeſchlagen, den Boden auf⸗ ſuchen; dieſe Runde geſte h ichtig nach dem Ge⸗ ſchmack der Zuſchauer. In der S ſah man zwei abgekämpfte Gegner. Unentſchieden die richtige Löſung Mittelgewicht: Sartorius ⸗ Bf 86 gegen Hamm⸗ Karlsruhe. Der Karlsruher hatte gegen Sartorius nichts zu beſtellen. Mit zwei Volltreffern wurde Hamm bis 8 zu Boden geſchlagen. Nachdem ſich Hamm verteidigungsunfähig zum Kampf ſtellen wollte, wurde er vom Ringrichter recht⸗ zeitig aus dem für ihn ausſichtsloſen Kampf genommen. Halbſchwergewicht: Bol z⸗Vfk 86 gegen Süß⸗Karks⸗ vuhe. Auf den Ausgang die Treffens war man beſon⸗ ders geſpannt, denn dem Karlsruher gelang es, Winter⸗ Neuſtadt, von dem Bocz zwei Niederlagen in ſeinem Rekord zu verzeichnen hat, zu ſchlagen. In dieſer Begegnung war aber Bolz dem Karlsruher in allen Phaſen klar überlegen, hauptſächlich in der Schlußrunde. Nur dank ſeiner großen Energie erreichte Süß den Schlußgong. Hoher Punktſieger Bolz. 1 Ir 7 Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen 5 2 160 ücklich „Eiche Sandhofen glücklicher Sieger VfTug Feudenheim verlor in Sandhofen:10 Das entſcheidungsvolle Treffen zwiſchen dem Titelver⸗ teidiger„Eiche“ Sandhofen und dem mil 2 Punkten Vor⸗ ſprung in der Tabelle führenden VfTucß Feudenheim, wurde am Samstagabend vor 700 Zuſchauern in Sand⸗ hoſen in dem geräumigen Saale„Zur Morgenröte“ durch⸗ geführt. Auf den Ausgang dieſer Begegnung waren na⸗ türlich alle Mannheimer Ringbampfinlereſſenten äußerſt 0 Nach dem erſten Treffen, wo der jugendliche g ⸗Feudenheim nach einer ſelten geſehenen tapferen Leiſtung, gegen den robuſten Allraum⸗Sandhofen nur nach Punkten verlor, ſtiegen ſogar die Siegesausſichten für Feudenheim ganz erheblich. Die Feudenheimer Brunner, anders zu gnung ſtand daß in den pp im Her Mann⸗ ſchaftsxeihe von Sandhofen ſtehen, für den Gaſt nichts zu gewinnen iſt, war man ſich auch klar. Nun konnte nur 1 ch das Mkttekgewichkskreffen zwiſchen Schmitt⸗Feuden⸗ heim und Ignor⸗ Sandhofen von dusſchlaggebender Keiner der Ringer war in der Lage reine Sympathieentſcheidung, die für 5 Sieg und für die andere Niederlage brachte. Daß dieſe Entſcheidung mit geteilter Meinung aufgenommen wurde, war ſchließlich noch begreiflich, weniger begreiflich war, daß nach dieſer Niederlage, ob ſie nun mit Recht oder Un⸗ recht gefällt wurde, Feudenheim ſeinen Halbſchwergewicht⸗ ler Behrmann gegen Rupp nicht mehr auf die Matte ließ. Die Zeiten, da ein Mannſchafts führer. wenn er das Ge⸗ fühl hat, benachteiligt worden zu ſein ſeine Mannſchaft von den reſtlichen Kämpfen zurückzog, ſind läugſt vorüber. Kampfverlauſ: Bantamgewicht: Alz raum Sandhofen gegen Ries ⸗ Feudenheim, An dem jugendlichen Ries konnte man wie⸗ der ſeine Freude haben. Wenn er auch gegen Allraum kör⸗ perlich, an Erfahrung und Können nicht gewachſen, ſo gab er ſich aber vor dem Schlußpfiff nicht geſchlagen. Stark er⸗ ſchöpft erreichte Ries die letzten Sekunden und verlor ſomit nur nach Punkten. Sandhofen führt:0. Federgewicht: Rothenhöfer⸗ Sandhofen— Brun⸗ ner⸗Feudenheim. Brunner brachte ſeinen Gegner nach kurzer Kampfdauer parterre. Rothenhöfer kam nach 5,19 Minuten durch Hammerlock auf beide Schultern. Feuden⸗ heim übernimmt mit:2 die Führung. Leichtgewich: Sommer ⸗ Sandhofen gegen Lauth⸗ Feudenheim. Nach ausgeglichener erſter Halbzeit kämpft der Feudenheimer mit größerem Erfolg in den Bodenrun⸗ den. Während Sommer in der erſten Runde in der Ober⸗ lage zu keiner Wertung kommen konnte, ſicherte ſich Lauth nach dem Wechſel durch Ueberſtürzer in der 12, Minute einen entſcheidenden Sieg. Feudenheim erhöht auf:2. Weltergewicht: Boſſert⸗ Sandhofen gegen Benzin⸗ ger⸗Feudenheim. Benzinger leitet wuchtige Angriffe ein, brachte auch ſeinen Gegner wiederholt in Gefahr. Boſſert ſtellt ſich durchaus nicht ſchlecht. Der Sandhöfer mußte zu⸗ erſt Zwangshocke einnehmen, wo er nach 6,20 Minuten auf beide Schultern geworfen wurde. 92 für Feudenheim. Mittelgewicht: Ignor⸗ Sandhofen gegen Schmitt⸗ Feudenheim. Ein typiſcher Punktekampf. Keiner gab ſich eine Blöße. So verlief auch der Stand⸗ wie der Boden⸗ kampf vollkommen ausgeglichen. Wie ſchon oben erwähnt, Eders k..-Sieg über Kalter Beſſelmann-Pernot unentſchieden— Berliner Verufsborkämpfe Der internationalen Berufsboxſport⸗Veranſtaltung im Berliner Sportpalaſt wohnten am Samstagabend 6000 Zu⸗ ſchauer bei, denen ausgezeichneter Sport geboten wurde. Bis zur Pauſe ſtand der Mittelgewichtskampf zwiſchen Meiſter Joſef Beſſelmann⸗Köln und Charles Pernot im Mittelpunkt. Konnte der deutſche Meiſter in den letzten Monaten von Sieg zu Sieg eilen, ſo mußte er diesmal ſich gegen den Kolonialfranzoſen nach zehn Runden mit einem Unentſchteden begnügen. Im Hauptkampf des Abends ſtanden ſich Guſtav Eder und Alfred Katter um den Titel des deutſchen Meiſters im Weltergewicht gegenüber. Eder ſiegte bereits in der zweiten Runde durch ko. und blieb im Beſitz der Meiſterſchaft, die ex bereits ſeit 1930 hält. Eine Ueberraſchung bereitete Joſef Beſſelmann, als es ihm nicht gelang. den ſtämmigen und ſchnellen Franzoſen Pernot zu ſchlagen. Wie gegen Eder, punktete der Gaſt mit ſeiner Linken und hatte durch kluges Boxen Vorteile bis Über die Hälfte der Zehn⸗Runden⸗Diſtanz hinaus. Es war ein techniſch hochſtehender Kampf, deſſen letzte Runden zwar eindeutig an Beſſelmann fielen, der aber doch nicht mehr als ein Unentſchieden herausholen konnte. Ent⸗ ſcheidend für den Ausgang war, daß der ſchlagſtarke Rhein⸗ länder nicht den gleichen Vernichtungswillen zeigte wie in ſeinen Kömpfen mit Candel und Tunero. Beſſelmann wollte Pernot unbedingt am Kopf entſcheidend treffen, an⸗ ſtatt die Körperpartien mehr zu bearbeiten. 5 Eders ſchwere Rechte Glänzend trainiert traten Meiſter Eder und ſein fun⸗ ger Herausforderer Alfred Katter zum Hamptkampf an. Der Berliner hatte ſich viel vorgenommen. Mit ſchnellen Das Einleitungstreſfen beſtritten Beinen umtänzelte er den völlig ruhia wirkenden Eder, punktete mit ſeiner Linken und traf mit der Rechten mehr⸗ fach Eders Körper. Auch die zweite Runde ſah Katter zunächſt noch im Angriff, bis er plötzlich in der Mitte des Ringes, als er ſchnell aus einem Nahkampf flüchten wollte, von einer ganz kurz geſchlagenen, ſchweren Rechten des Meiſters genau am Kinn erwiſcht wurde. Steil wie ein Brett fiel Katter zu Boden. wo er lange über die Zeit bewußtlos liegen blieb. Mit einem geradezu klaſſiſchen k. o. hatte Eder ſeine Meiſterwürde erfolgreich verteidigt. Dag Nahmenprogramm brachte ebenfalls auten Sport. Im erſten Halbſchwer⸗ gewichtstreffen kom der junge Potsdamer Arno Przy⸗ bilſki gegen den Meiſter von Algier, René Lachartre, in der vierten Runde nach mehreren Niederſchlägen zum enkſcheidenden Sieg, als aus der Ecke des Franzoſen das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe in den Rina flog. Lachartre war völlig zuſammengeſchlagen worden.— Den zweiten Kampf in dieſer Gewichtsklaſſe beſtritten Leonhard Marohn⸗Berlin und der junge Aachener Jean Kreitz. Der Berliner leiſtete dem ſchlagſtarken. kaum zwanzig⸗ jährigen Rheinländer tapferen Widerſtand, zumal Kreitz— durch ſeine letzten Kämpfe etwas überanſtrenat— ungenau ſchlug. Bei leichten Vorteilen für den Weſtdeutſchen er⸗ lit Marohn in der fünften Runde eine Augenbrauen⸗ verletzung die den Ringarzt veranlaßte, den Kampf ab⸗ zubrechen. Kreitz wurde ſomit techniſcher k..⸗Sieger.— die Berliner Leicht⸗ gewichtler Bieſelt und Leopold. Bieſelt war der härtere Kämpfer und gewann nach Punkten. 0 war hier eine klare Entſcheidung zu treffen, äußerſt ſchwie⸗ rig, aber ſchließlich entſchied ſich der Kampfrichter für Ignor. Beifall und Proteſt. Sandhofen holt auf 419 auf. Halbſchwergewicht: H. Rupp⸗Sandhofen gegen Bohr⸗ mann Feudenheim. Bohrmann trat nicht mehr an. Rupp kampfloſer Sieger. 719 für Feudenheim. Schwergewicht: R. Rupp⸗ Sandhofen ohne Gegner, ebenfalls kampfloſer Sieger, ſo daß das Endreſultat 10:9 für Sandhofen lautet. Sporlogg. 84 Mannheim ſchlägt Ladenburg 11:8 Die Mannheimer konnten ſich für die im Vorkampf erlittene Niederlage revanchieren. Erſtmals braten die 8der mit kompletter Mannſchaft an und kamen vor gutem Beſuch in ihrer Sporthalle zu einem wertvollen Mann⸗ ſchaftsſieg. Mit den Entſcheidungen des Kampfrichters Beuzinger⸗Feudenheim konnte man. Die Ergebniſſe: 5 Im Bantamgewicht kam Glaſer ⸗ 8d zu einem kampf⸗ loſen Siege da Schmitt ⸗Ladenburg dienſtlich verhindert war. N Die Gäſtemannſchaft konte im Federgewicht durch einen ſchönen Schulterſieg von Schuſter⸗Ladenbura auf:3 wieder ausgleichen. Nach einem wechſelvollen Kampf mußte Ju l⸗84 im Leichtgewicht eine Niederlage einſtecken. Schuſter⸗ Ladenbura ſiegte knapp aber verdient wach Punkten. Laden⸗ burg führt 513. Nach dem Weltergewichtskampf, der Wal fe rd und Bürner⸗Ladenbura auf die Matte brachte, konnten die Mannheimer wieder gleichziehen, denn Walter ſiegte nach ſchönem Kampfe ſicher nach Punkten. Im Mittelgewicht gab es zwiſchen Sauer ⸗Ladenbura und Keſtler⸗84 eine harte Auseinanderſetzung. Der Gaſt ſchlug ſich wider Erwarten gegen den kampfſtarken Mannheimer ſehr gut. Keſtler kam in der 10. Minute durch verſchränkten Ausheber zu einem viel umjubelten Schulterſieg. Die Mannheimer führen nun 815. Vielverſprechentd eröffnet Aler Hammer den Halb⸗ ſchwergewichtskampf gegen Müller⸗Lodenburg. Zuerſt ſah man den jungen temperamentvollen Müller in Ge⸗ fahr dann kam aber Hammer in der 4. Minute durch Eindrücken der Brücke auf beide Schultern. Mit dem Ergebnis von 818 aingen die Schwergewichtler Arthur Hammer ⸗84 und Sammet Ladenburg in den entſcheidungsvollen Schlußbampf, den Hommer bereits nach 25 Sekunden durch Hüftzug für ſich entſcheiden krunte und 1 Mannſchaft einen verdienten 11:8⸗Geſamtſiega zu⸗ ührte. . wbb Der Korpsführer:„Bravo, Henne!“ Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports Korpsführer Hühnlein ſandte an den ſchnellſten deutſchen Motorrad⸗ Rennfahrer Ernſt Henne ein Telegramm, in dem er ſeinen Glückwunſch zur Erkämpfung der zwölf Weltrekorde wie folgt zuſammenfaßte: „Bravo, Henne! Ihr Korpsführer Hühnlein.“ An die Bayeriſchen Motorenwerke ſandte Korpsführer Hühnlein folgendes Telegramm: „Dem Betriebsführer und der Gefolgſchaft der Baye⸗ riſchen Motoren⸗Werke meinen aufrichtigen Glückwunſch zur Erringung der neuen Weltrekorde. Ein würdiger Nachklang der Internationalen Rekorbwoche. Korpsführer Hühnlein.“ einiggehen. Fußball am Sonntag Gau Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königsberg— Pocck Inſterburg.37 Hindenburg Allenſtein— Gedania Danzig :2; Bu Danzig— Maſovia Lyck:1; MSV von der Goltz Tilſit— VfB Königsberg 112. Gan Pommern: Polizei⸗SV Stettin— Mackenſen Neu⸗ ſtettin:0; Germania Stolp— Grof Schwerin Greifs⸗ wald:1; Pfeil Lauenburg— Stettiner SC:6; Greifs⸗ walder SC— Mi Pommerensdorf 112. Gau Brandenburg: Tennis⸗Boruſſia— BS 92 Oro; Wacker 04— Bewag:1; Union Oberſchöneweide— Frie⸗ ſen Cottbus:4; Hertha⸗BSC— Blau⸗Weiß 113. Gau Sachſen: Guts Muts Dresden— Polizei Chemnitz :3: Fortuna Leipzig— Dresdner SC:4; BCE Hartha VfB Leipzig 211. Gan Mitte: S 05 Deſſau— Thüringen Weida 270; SV 99 Merſeburg— Sc Erfurt:1, Sportfreunde Halle — SpVg Erfurt:0; 1. SV Jena— Cricket Viktoria Magdeburg 418. Gau Niederſachſen: Hannover 96— Werder Bremen :1; Eintracht Braunſchweig— Linden 07 573; Vfs Osno⸗ 1 8 8:0. au Weſtfalen: Weſtfalia Herne— FC 04 Schalke ot Sp Herten— Boruſſio Dortmund 21. 8 Gan Niederrhein: Hamborn 07— Turn Düſſeldorf 321; Rotweiß Oberhauſen— Union Hamborn:0; Bfs Ben⸗ ra Kies Düſſeldorf 010. Gan Mittelrhein: Mülheimer SV— Bonner V 221 Kölner BE— BfR Köln:0; Tura Bonn— Alemannia Aachen:3; SV Beuel— Bf Köln:2; Rhenania Wür⸗ 1 Fe e Auh 0 1 en: Bf roß⸗Auheim— Sp Kaſſel 912 Boruſſia Fulda— Ick Hanau 93 Ot; Sc 93 Kaffe— VfB Friedberg:0; Sport Koſſel— Kewa Wachen buchen 3 KLaünderſpiel 10. Seite Nummer 550 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. November 1937 Eln„Eine-Alllanz“-Film der Märkischen Fllmges. mit Albrecht Schoenhals Charlette Sus a Marla Andergast 2ZzwWischen dustriekepitänen und schönen Frauen r i.. W Ischen mMördefischem Gangstertum und rau— schendem Revue- Betrieb ... Z Wischen dunklen Leidenschaften und dem echten Empfinden unbelrtbaref Le- be— entfaltet sich prickelnd und erregend. Das grofle Abenteuer. Ab Dienstag: IIELELLL Tanzschule Sti N 7, 8[ Jerrſprecher 2500˙ Su neuen Anfänger⸗Kurſen gefl. Anmeldung erbeten.— Einzelunterricht jederzeit S dcherd Natürliche Schönheit Maszage Höhensonne Hand: und Fußpflene l Tl. Ius. durch meine btlel bewähr Aoichtnney Beseitigung von chönheitsfeblem te . pomaroll Heute letzter Trag Emil lannings der W²el W ster Schauspleler in Ane .00.23.283.25 t bedeuiend · Lachen ist Befolgen auch Si Rat des Kreisarztes Dr. Kug- ler in seinem neuen, erfolg- reichen Lustspiel er Lahüchar mit Weiss Ferdl paul Heidemann, Carla Rust, dosef Eichheim u. a. eiten: .13, 8. Wel Anjanugsz .00,.23, Ska gesund! je den guten Taras FRN 1 1. „ Elin tolles Lustsplel, das kein Auge trocken läßt! hen fühmamn Der toßns — Ein echterguhmann. Fm. der es in sſch hat! Täglich:.00,.10,.20 Uhr Ein Hochgenuß ist das Weihnachtsgebäck, wenn es in einem Gasherd von K& M gebacken wird. Hermas& Manke Qu 5. 34 (rwisohen Defaka u. Habereokl) der Llsterant neureltllcher Herde u. Vefen 87 Brillen fachmännische Anpassung DRU dE OPTIKER b. S. 12 gegenüber AMFUëE BAUER National Theater Mantem Montag, den 29. November 1937 Vorstellung Nr. 101 Miete A Nr. 9 I. Sondermiete A Nr. 5 Der Hakim weiß es Komödie in drei Akten mit Vor- und Nachspiel von Rolf Lauckner Anf. 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Genaue Zeit 8314 Auaanuwnnand aianhantel e Ae ene Eine bezaubernde ſi Meuschöpfung der Ufa! Ein jung Witz und Schatten Nein nete u chs mit Nusik von qulius KopSch Ole belutigenden Streiche u. Abenteuet dei totpelzigen Taugenichtz, der mit zoubethaſte FEinfélſe, die ameſlks. hißche Filme diezer Aft weit in den Ein spannender, Unterhaltun Hanel Knotedk, Hin Han Staal, Hans Olden. Aribert Wäscher,. Carlo Spielleitung: dend inszenlerter fe der Uta! de Körber, VIxtor 8 Brause wetter, u Daudert E. v. Bors d 2 2 jim Vorprogramm: 5 25 tschaft, Ul Kultur-. 15 15 Bie e Uta- Tonwoche 5 75 itwoen Die Komödie der Tiere! 5 en 9 517 11 en . geglnn:.00..30. 8. heiteres Filmspiel für U. alt von L. Starewyſtsch Schlaue des ganze Jietteich Uberlittet! stellen Berl. Morgenpos/ Der 3 Wiederholungen: NHMontag. 20 Nov., nur 2 Uhr nachm Dienzteg, 50. Nov., nut 2 Uhr nachm duttw)och,] Dez, nut 2 Unt nachm große folg Für Jugendliche nie nt . bfi-pälks uNIiVERS un . l 2 zugelassen N Fi annuus Für Wäscheausstattungen empfehlen wir uns in sämtlichen Stickerelen, Hohlsäumen, Kanten, Knopflöchern, grammen in jeder Größe, bei raschester u. billigster Bedienung 358 5 Votwetkdut téglich en det Thestefkesse Kleine Preise UFA-PAIAST UNIVERSUM Knöpfen, Mono- Aufofahrer!- Autcden L. J gude eee— mit ee e, Unverbindl. Vorführung und u Pee leo Schnoebelen, Mannheim Nupprechisir. 16 HERD- REPRRATUREN Herde u. 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