Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerſeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1 Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. dannheimer Seitung 9 5 a 9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d m amheimer Genetar-Ameiger 2 6 breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein aültig Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. . ee Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn wöchentlich Ausgabe 955 7 Ausgaben Dienstag, 30 November 1937 148. Jahrg.— Nr. 551/552 Das Ergebnis der engliſch-ßfranzöfiſchen Ausſprache Paris und London erkennen Deutſchlands Kolonialanſprüche an, ſtellen aber Veoͤingungen 9 4 4 Noch nie ſo e. Miniſtergeſpräche 16 dee Raſcher Abſchluß der Miniſter-Ausſprache in London [Drahtber. unſ. Vertreters in London) gemeine eurppäiſche Regelung“ zwiſchen Berlin, — London, 30. November. a de dare erzielt werden W Der geſtrige engliſch⸗franzöſi ei 8. Das iſt der Grund dafür, daß man hier durch⸗ ustauſch 1 585 Ae 0 Rebe blicken läßt, an die geſtrigen und die heutigen einſtimmung geführt, daß die heutigen Abſchluß⸗ ae ee 1 1 1 8 5 1 7 41 5 d b 5 in Er⸗ . weſentlich abgekürzt werden gebuis erwartet werden könne. 1 Es wird ſich heute vormittag im weſentlichen Den zweiten weſentlichen Punkt der geſtrigen darum handeln, ein gemeinſames Kommuniqué zu Besprechungen bildete die Lage im Fernen verfaſſen. Außerdem wird die Frage der Beziehun- Oſten, wo erhebliche engliſche und franzöſiſche In⸗ gen zu Italien und als beſonderes Problem die tereſſen auf dem Spiele ſtehen. Das Ausmaß der Rüſtungsfrage erörtert werden. Anſchließend findet Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staaten be⸗ das angekündigte Frühſtück im Buckingham⸗Palaſt friedigt die engliſche und die fvanzöſiſche Regierung ſtatt. Nachmittags um.30 Uhr verlaſſen der fran⸗ noch keineswegs. Andererſeits zeigten ſich die Mi⸗ zöſtſche Miniſterpräſident und der franzöſiſche Außen⸗ niſter darüber beunruhigt, daß das Anwachſen der miniſter London. japaniſchen Macht täglich größere und ſchnellere Miniſterpräſident Chamberlain wird in Fortſchritte mache. dieſen Tagen, entweder am Dienstag oder am Don⸗ Zwiſchen dieſen beiden Problemen, die den Haupt⸗ gerstag, im Unterhaus eine Erklärung über die eng⸗ inhalt der Beſprechungen bildeten, wurde die be⸗ liſch⸗franzöſiſchen Miniſterbeſprechungen abgeben. vorſtehende Reiſe des franzöſiſchen A uß e n⸗ Die Beratungen begannen geſtern vormittag 11 min iſters Delbos nach Polen und der Tſche⸗ Uhr in der Downingſtreet im Kabinettsſaal in regel⸗ choſlowakei, mit denen Frankreich durch Militär⸗ lichter Konferenzform. Um die Mittagszeit wurden verträge verbunden iſt, ſowie nach Jugoſlawien und die Beſprechungen nur kurz unterbrochen. Zu dem Rumänien erörtert. Allem Anſchein nach iſt dieſer N a l 9 i 1 emeinſamen Mittageſſen wurden Lordkanzler Hail⸗ Me ben und 100 1 e e 1 35 1 05 in. Abreiſe 0 l S 1 1 N Elyſee eine Miniſter⸗ ſham, Schatzkanzler Sir John Simon und der Ver⸗ Mitteleuropa jedoch in den Hintergrund gedrängt beſprechung ſtatt. Von fins: Mr. Albert Sarrau. Aufſenminiſter Deibos. Innenminister Dormoy, taoigungsminiſter Inſkip zugezogen. Die anſchlie⸗ worden. 5 Mr. Leo Blum, Juſtizminiſter Auriol und e ßenden Nachmittagsbeſprechungen dane en cee Zuſammenſaſſend wurde betont, noch nie in den 8 bees genueene a Lee ge deer de len be dien e S P aus ſtatt. 8 its 5 28 1 1 5 5 7077 2 abendlichen Zuſammenkunft wurde dadurch unter⸗ 1 1 e i it.., er ſei außerordentlich glücklich, daß voll ko m⸗ geweſen und man habe ein wichtiges Studium der ſtrichen, daß die Teilnehmer den Straßenanzug an⸗ f 8 mene Uebereinſtimmung mit der britiſchen Politik durchgeführt. Die Uebereinſtimmung mit behielten. Die Beſprechungen dauernten bis 11 Uhr, Der franzöſiſche Miniſterpräſident Chautemps Regierung feſtgeſtellt werden könnte. Sie ſei mehr der britiſchen Regierung ſeilein weſentlicher Faktor 1 ſo daß im ganzen geſtern 11 Stunden lang be⸗ erklärte nach Abſchluß der geſtrigen Beſprechungen als ein flüchtiger Ueberblick über die Weltgeſchehniſſe des Weltfriedens und ber franzöſiſchen Sicherheit. braten wurde. i 5 f. 1 25 Ueber den Inhalt der geſtrigen Be⸗ 2 2 5 N a ö ſprechungen wird bekannt, daß Lord Halifax am Vormittag ſeinen Bericht über die Be⸗ 7 i 5 ſprechungen in Deutſchland erſtattete. Im Au⸗ 8 0 s f 9 ſchluß daran wurde die deutſche Kolonial⸗ 5 5 a g forderung in ihrer ganzen Breite erörtert. Soll Delbos in Prag zur Mäßigung raten?-„Aufrechterhallung des territorialen Status quo“ Es wurde Uebereinſtimmung darüber erzielt, 17 a . 2 25 getragen(Drahtbericht unſeres Pariſer Korxeſpondenten) Gleichgewicht in Mitteleuropa nicht geändert werden J europa, status quo im Mittelmeer. Auch über den J werden müſſe. In welcher Form das geſchehen l Paris, 90. Nobember könnte. Abſchluß eines Luftpaktes für Weſteuropa ſei FFC 19 1 greſſeerklä 1e Aber Delbos ſolle tatſächlich in Prag dahin eingehend geſprochen worden. Entſprechend den Preſſeerklärungen, die 5155 wirken, daß die deutſche Minderheit in der 8 5 2 1 242 temps und Delbos geſtern abend noch abgegeben 5 5 ögze 985 8 „Tag der nationalen Solidarität“ baben, zeigt ſich die Pariser Preſſe vom Gang der Tſchechoflowakei 5 1 8 politiſche Freiheit Was 8 11 e noch zu anb Berlin, 29. November Verhandlungen in London ſehr befriedigt. 8„ 5 5 erichten weiß 3 ub Berlin, 28. November. Zwei Probleme ſeien eingehend behandelt worden:] Dann ſollen die franzöſiſchen Miniter die Zu] Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters Winterhilfswerk— das iſt die Tat gewordene Die Kolonialfrage und Mitteleuropa. ſicherung gegeben haben, daß Frankreich ſich nicht der— London, 30. November. Volksgemeinſchaft. Ihren wohl ſiunfälligſten In der Kolonialfrage ſei man übe reingekommen, Einleitung bilateraler Verhandlungen zwiſchen n der ond 51 1 35 5 8. 5 2 71 In der Londoner Morgenpreſſe finden ſich aus Ausdruck findet ſie am„Tag der nationalen So- daß vielleicht zunächſt eine Sachverſtändigenkonfe⸗ Deutſchland und den verſchiedenen mitteleuropäiſchen führliche Berichte, die, von unweſentlichen Ab⸗ lidarität“, der am kommenden Samstag, dem 4. renz einberufen werden müßte, zu der alle inter- Staaten widerſetze. weichungen abgeſehen, übereinſtimmen.„Daily Te⸗ Dezember, durchgeführt wird. 3 eſſierten Mächte eingeladen werden ſollen. Was das Geſamtproblem des europäiſchen Frie⸗ legraph“, der ſich gelegentlich einiger Beziehungen Wieder werden ſich an dieſem Tage die führenden Die Mitteleuropafrage ſei im Zuſammen⸗ dens angeht, ſo herrſche Uebereinſtimmung hinſicht⸗ zum engliſchen Auswärtigen Amt ebenſo wie zu Männer von Staat und Partei, namhafte Perſeu⸗ bang mit der bevorſtehenden Reiſe des franzöſiſchen lich der Notwendigkeit einer Annäherung zwiſchen franzöſiſchen amtlichen Kreiſen rühmen kann, fällt lichkeiten der Wirtſchaft, der Kunſt und der Wiſſen⸗ Außenminiſtes Delbos behandelt worden. Ganz all⸗ den Achſen Berlin—Rom und London—Paris und durch ſeine bis in kleine Einzelheiten gehende An⸗ ent 175 Preſſe und des Sports einreihen in die gemein ſei man dabei der Anſicht geweſen, daß das zwar auf der Grundlage Gleichgewicht in Mittel⸗ gaben und durch tendenziöſe kleine Rand⸗ emeinſame Front gegen Hunger und Kälte. Sie i bemerkungen auf, die in den Bericht hineinge⸗ 7. 88 5 ſie am 0 1 f arbeitet ſind. in die Hand nehmen, erneut ein Beiſpiel geben der Zum Bericht Lord Halifax inneren Geſchloſſenheit und der Hilfsbereitſchaft. 5 15 8 335 3 5 5 A 1 8 415 142 1 5 Der Auto-Anfall des Prinzen Bernhard berichtet das Blatt, die franzöſiſchen Miniſter hätten wenn es nicht jeder erneut erlebte als eine ſoziali⸗. a i e N 10 5 755 12 10 ſtiſche Tat im Dienſt an Staat und Volk. Dorum 8 3 es Halifax⸗Beſuches ihrer Anſicht nach erreicht ſei⸗ reiht euch am Samstag ein in die nationalſoziali⸗ Ernſter als befürchtet Im Nebel auf einen Laflwagen aufgefahren Die Kolonialfrage, a ſti 0 5 5 5 5 8 4 5 11 e e eee eee 8— Amſterdam, 30. November.(U..) Der Zuſammenſtoß muß ſehr heftig geweſen ſein. e heißt es weiter, ſei der einzige Punkt, in dem mler! 5 Der Wagen des Prinzgemahls Bernhard von Der Kühler des Ford⸗Wagens, den der Prinz fuhr, Deutſchland dringliche Forderungen angemeldet habe. CCC Holland ſtieß bei Diemen mit einem anderen Auto- iſt vollſtändig eingedrückt worden. Es mutet wie Frankreich ſehe dieſe Frage im Einklang 5 wieder⸗ mobil zuſammen. Prinzgemahl Bernhard, der eine ein Wunder an, daß der Begleiter des Prinzen da⸗ holten deutſchen Erklärungen in erſter Linie un⸗ kaun, bleibt allerdings offen. Zwei Mög⸗ Gehirnerſchütterung und außerdem einige leichte bei nicht getötet worden iſt. Das Unglück ereignete 121 1 chaftlichen le e en lichkeiten wurden erwogen: Schnittwunden am Kopf erlitt, wurde in ein Amſter⸗ ſich in der Nähe einer Sandgrube. Der Lastwagen, 55 e 8 110 141 weiter, ſtimmten 1. Eine Politik der offenen Tür in damer Krankenhaus überführt. Nach den lezten Ge. der aus der Grube kam, war eben im Begriff die 1% aß die Kolonialfrage mit Deuſch⸗ allen Koloni lgebiet fun en i die deutſche richten gibt ſein Befinden zu Beſorgniſſen hin⸗ Straße zu überqueren. Anſcheinend hat Prinz kan nur erörtert werden könnte, wenn Deutſch⸗ FFbVVCVCVV b ſichtlich der Auswirkung der Gehirnerſchütterung Bernhard den Laſtwagen zu ſpät geſehen, ſo daß es land bereit ſei, außerdem über Maßnahmen zur Ausfuhr in die Kolonialgebiete zu erleichtern Anlaß, da ſie ſich als ſchwerer herausſtellte, als an⸗ i zali Zan tb Sicherung des Weltfriedens zu verhandeln. und Deutſchland den Bezug von Rohſtoffen aus enante ö 0 hw 0„ ihm unmöglich war, den Zuſammenſtoß zu vermei Im Zu 15 a 18 zali er 1 4„ 8 letzt. Er war der erſte, der dem Prinzen und ſeinem er e von 0 N 155 5. Man eilte, auf dem Wege von Schloß 1 905 über Begleiter beiſtand. 5 f b„ erinnert„Daily Telegraph“ au Die ebertragung von an Amſterdam nach Haag, wo er an einer Jagoͤpartie N 3—5„„ i 5 ie Militärabkommen Frankreichs mit Polen und datsgebieten an Deutſchlaud. In beiden teilnehmen wollte. Der Zuſammenſtoß ereignete ſich Die Polizei ſetzte ſich ſofort nach dem Unfall mit der Tſchechoſlowakei und daran, daß Frankreich in Fällen würde aber grundſätzlich die Anerkennung im Zwielicht des Morgens kurz vor ſieben Uhr hol⸗ Schloß Soeſtdijk in Ver eee um die Königin und den vergangenen Jahren an Rumänien und Jugv⸗ der deutſchen Gleichberechtigung auf dem kolo⸗ ländiſche Zeit in einem Vorort von Amſterdam. Der[ Prinzeſſin Juliana, die im Laufe des Januars flawien vergebliche Angebote gemacht habe, ähnliche nialen Gebiet voraugehen. Wie immer jedoch Prinz fuhr einen kleinen Ford⸗Zweiſitzer und war einem freudigen Ereignis entgegenſteht, zu benach- Abkommen zu ſchließen wie eines mit der Tſchecho⸗ die Angebote an Deutſchland in der Kolonial⸗ begleitet von einem Förſter. Mit ziemlich hoher Ge⸗ richtigen. Die Königin hat ſich ſofort im Auto nach flowakei beſteht. Die engliſchen und franzöſiſchen frage ausſehen mögen, ſo bleibt doch feſtzuſtellen, ſchwindigkeit ſtieß er kurz vor Amſterdam auf einen dem Krankenhaus begeben, wo Prinz Bernhard in Miniſter hätten anerkannt, daß alle Balkau⸗ und 4 daß hier die Pläne in folgendem übereinſtimmen: mit Sand beladenen Laſtkraftwagen. Bei dem hef⸗ Behandlung iſt, un: ſich ſelbſt nach dem Befinden zu Donauländer den Wunſch hätten, von Frank 12 1 0 Ein etwaiges Kolonjalabtommen müßte an tigen Zuſamemuſtoß wurde Prinz Bernhard durch erkundigen. An dem Zuſtand des Prinzen hat ſich England die Verſicherung einer gemeinſamen Politik die Vorausſetzung geknüpft ſein, daß eine„all⸗ die Windſchutzſcheibe geſchleudert. I bisher nichts geändert. I zur Sicherung ihrer Unabhängigkeit zu erhalten. 20 2. Seite/ Nummer 552 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgave Dienstag, 30. November 1937 General Ludendorff ſchwer erkrankt Die Aerzte bezeichnen den Zuſtaud als ernſt dnb Minuchen, 29. November. General Ludendorff, der ſchon ſeit längerer Zeit von einem ſchweren Blaſenleiben heimgeſucht wird, iſt am 4. November von Profeſſor Kielleutner(Mün⸗ chen] operiert worden. Nachdem der Patient bereits einige Tage das Bett verlaſſen konnte, trat in den letzten Tagen infolge Störungen des Kreislaufes, die den Kräftezuſtand in gefahrdrohender Weiſe be⸗ einfluſſen, eine Verſchlimmerung ein, ſo daß der Zuſtand von den behandelnden Aerzten zur Zeit als ernſt bezeichnet wird. Das ganze deutſche Volk vernimmt mit tiefſtem Bedauern die Nachricht von der Erkrankung des Generals und wünſcht dem großen Feldherrn des Weltkrieges baldige Geneſung. Ueber das Befinden des Generals wird die Oefſentlichkeit laufend unterrichtet werden. Im Juntereſſe des Kranken wird dringend darum gebeten, vnn unmittelbaren Aufragen abzuſehen. Neue Höchſtleiſtung der deutſchen Flugzeuginduſtrie: Ein fliegendes Hotel Neues Großraumflugzeug für 26 Fluggäſte mit 330 km Reiſegeſchwindigkeit anb Berlin, 30. November. Die deutſche Flugzeuginduſtrie hat, um den ſtän⸗ dig ſteigenden Anſprüchen der Verkehrsluftfahrt entgegenzukommen, ein neues Großraum⸗Verkehrs⸗ flugzeug herausgebracht, das ſeine Leiſtungsfähigkeit in zahlreichen Probeflügen bewieſen hat und mit dem kommenden Sommerflugplan von der Deutſchen Lufthanſa neben der„Ju 90“, dem„Großen Deſſauer“, in den planmäßigen Luftverkehrsdienſt eingeſtellt wird. Das neue Verkehrsflugzeug, der viermotorige Focke Wulf„Condor“, bietet neben dem Flugpersonal und einem Steward 26 Fluggäſten Platz und erreicht eine Reiſegeſchwindigkeit von 330 mitzuführen. Abſchnürung Vartelonas und Valentias: Die Blockade Nolſpaniens in Kraft Feuerbefehl gegen jedes Schiff, das die Blockade zu durchbrechen verſucht— England proteſtiert — Paris, 30. November.(U..) Die verſchärften Blockade⸗Beſtimmungen an der oſtſpaniſchen Küſte ſind nunmehr in Kraft getreten und berühren vor allem die ausländiſche Schiffahrt nach den Häfen Valeneia und Barcelona. Vierzig Franco⸗Blockade⸗Schiffe: 9 Kriegsſchiffe und 31 Hilfs⸗ kreuzer, haben den Befehl erhalten, auf jedes Schiff zu feuern, das den Verſuch machen ſollte, die Blockade⸗Zonen zu durchbrechen. Madrid und Barcelona gehen ſchweren Wiunter⸗ monaten entgegen, wenn, wie man befürchtet, ſich die Blockade als wirkſam erweiſen ſollte. Beide Hauptſtädte haben mit einem Rieſenheer hungriger Flüchtlinge zu rechnen. Katalonien hat für 800 000 Flüchtlinge aus anderen Provinzen zu ſorgen, ſo⸗ im Luftverkehr erprobten BMW⸗ Motoren 26 Flug⸗ gäſte bei 330 Stoͤkm. Reiſegeſchwindigkeit mit einem Brennſtoffverbrauch je Fluggaſt von nur etwa 7 Li⸗ tern auf 100 Kilometer bei geſteigerter Sicherheit und Behaglichkeit zu befördern und außerdem eine weitaus größere Menge Poſt und Fracht als bisher Bei Einbau verſtärkter Motoren des gleichen Muſters, wie er für Ausfuhrzwecke bereits vorgeſehen iſt, wird eine Geſchwindigkeit von 430 Stk m. in 3000 Meter Flughöhe er⸗ reicht. Bei Verwendung im trans kontinentalen Poſt⸗ und Frachtverkehr kann eine Flugweite von über 3000 Kilometer erzielt werden. Das iſt der Stundenkilometer. Die aufs modernſte ein⸗ gerichtete Maſchine iſt mit einem Wirtſchaftsbetrieb ausgerüſtet. Auf dem Flughafen Tempelhof hatten Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe jetzt Gelegenheit, das neue Größraum⸗ Flugzeug zu beſichtigen und ſeine ausgezeichneten Flugeigenſchaften kennenzuler⸗ nen. Der Focke Wulf„Condor“ iſt ein Ganzmetall⸗ Tiefdecker von 33 Meter Spannweite, deſſen ärodynamiſche Durchbildung hohe Geſchwindigkeiten und Flugweiten mit geringem Aufwand an Motor⸗ leiſtung ermöglicht. Die Räder vom Fahrwerk und Sporn werden nach dem Abflug eingezogen und nach außen vollkommen abgedeckt; zur Verkürzung des Lanbweges dienen große Landeklappen am Flügel und ein weiches, gut abgedämpftes, bremsbares Fahrwerk, das den Fluggäſten Abflug, Landung und Ausrollen faſt unſpürbar macht. Die 26 Fluggäſte sind auf ein Raucherabteil mit neun Plätzen und ein Nichtraucher⸗Abteil mit 17 Plätzen verteilt. In die hochlehnigen Polſterſeſſel mit Kopf⸗ und Armſtützen iſt für jeden Platz eine Leſelampe und eine Friſch⸗ luftzuführung eingebaut. Allen Fluggäſten ſtehen Klapptiſchchen oder vom Steward anzufordernde Standtiſchchen zur Verfügung. Breite, helle Fenſter mit Sonnengardinen ge⸗ währen freien Ausblick während des Fluges. Die nach neueſten Erkenntniſſen ſchalldämpfend verklei⸗ deten Wände und die ſchallſchluckende Inneneinrich⸗ tung unterdrücken den Motorenlärm ſo weitgehend, daß Unterhaltungen ohne ungewohnten Stimmauf⸗ wand möglich find. Vor den Fluggaſträumen be⸗ finden ſich ein Handgepäckraum und der Vorrats⸗ und Anrichteraum für den Steward mit elektriſcher Einrichtung zur Zubereitung warmer Speiſen. Durch eine Klapptür kommt man in den großen, hellen Führungs raum, in dem außer dem erſten Flugzeug⸗ führer und einem zweiten Flugzeugführer oder Bordwart auch der Funker untergebracht iſt. An die Fluggaſträume ſchließen ſich ein Waſchraum mit druckwaſſergeſpültem WE und ein großer Fracht⸗ raum an, der auch für die Verladung ſperriger Gü⸗ ter reichlich Platz bietet. Vom Frachtraum aus zu⸗ gänglich iſt ein Poſtraum angeordnet, der für die zweckmäßige Verladung der Luftpoſtſendungen be⸗ und Leiſtungsfähig⸗ sonders hergerichtet iſt. 5 Die erhöhte Wirtſchaftlichkeit keit des„Condor“ geht aus einem Vergleich mit dem gegenwärtigen Stand im deutſchen Luftverkehr klar hervor. Die bisherigen dreimotorigen Flugzeuge können 17 Fluggäſte bei 240 Stoͤkm. Reiſegeſchwin⸗ igkeit mit einem Brennſtoffverbrauch von je Flug⸗ gaſt von etwa 11 Litern auf 100 Kilometer befördern. Der viermotorige„Condor“ vermag mit den gleichen „Condor“ e (Preſſe⸗Hoffmann, Zauder⸗M.) 15 000 km mit einem Sport ⸗ flugzeug in 15 Tagen dnb. Berlin, 29. November. Der deutſche Flieger Major Haerle, der am 14. November auf dem Flughafen Stuttgart⸗Böb⸗ lingen mit ſeinem Sportflugzeug Klemm Kl. 35 zu einem Fernflug nach Niederländiſch⸗Indien geſtartet war, iſt am Montag in Batavia gelandet. Haerle hat damit eine Strecke von annähernd 15000 Km. in 15 Tagen zurückgelegt, nachdem er in Buchir ſogar zwei Tage ungewollt Aufenthalt nehmen mußte, um die Genehmigung zur Ueberfliegung des Irak ein⸗ zuholen. Staatsſekretär Dr. Stuckart: dnb. Breslau, 29. Nov. Der Staatsſekretär im Reichsinneumiuiſterium und Reichsgruppenwalter des NSRB, SS⸗Oberfüh⸗ rer Stuckart, hielt am Montag in Breslau einen Vortrag über„Verfaſſung und Verwaltung im Dritten Reich“. f Staatsſekretär Dr. Stuckart führte u. a. aus: Mit dem„Geſetz zur Behebung der Not von Volk und Staat“ erhielt die Reichsregierung die Ermächtigung, die Reichsgeſetze auch ohne Anhörung und Zuſtim⸗ mung des Reichstages zu erlaſſen. Damit war wenige Wochen nach der Machtübernahme der Par⸗ lamentarismus praktiſch beſeitigt. Durch die geſetz⸗ lichen Maßnahmen zur Gleichſchaltung der Länder hatte auch der Dualismus zwiſchen Reich und Län⸗ dern aufgehört zu beſtehen. Das„Geſetz gegen die Neubildung von Parteien“ erklärte die NSDAP als die einzige politiſche Partei Deutſchlands. Ihre Stellung wurde noch durch das„Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ ausgebaut. Da⸗ mit war der Weimarer Parteienſtaat überwunden und die Grundlage zum nationalſozialiſtiſchen Volksſtaat gelegt worden.„ Das„Geſetz über den Neuaufbau des Reiches“ hoß den Staascharakter der Länder auf. Einen wei⸗ wie für Flüchtlinge aus Aſturien, dem Baskenland und der Provinz Santander, die vorübergehend in Frankreich ein Unterkommen gefunden hatten, dann aber gezwungen wurden, nach Spanien zurückzukeh⸗ ren, wo ſie nunmehr ein ſchweres ſoziales und wirt⸗ ſchaftliches Problem geſchaffen haben. Dieſes wurde noch verſchärft öͤurch die Ueber⸗ ſtiedlung der ſog.„Regierung“ von Valencia nach Barcelona, für die hier mehr als tauſend neue Büro⸗ räume benötigt wurden. Dieſe konnten nur dadurch beſchafft werden, daß Wohnhäuſer geräumt wurden. Man ſchätzt, daß die Valeneig⸗Behörden an die 10000 Beamten mit ihren Angehörigen nach Bar⸗ celona gebracht haben. Hierdurch wurden die bereits beſtehenden Wohnungs⸗ und Lebens mittelſchwierig⸗ keiten ganz außerordentlich verſchärft. Man verſucht, die Zahl oer in Barcelona anwe⸗ fenden Flüchtlinge durch Unterbringung in der Pro⸗ vinz zu verringern, wo ſich die Flüchtlinge oft mit den Fürftigſten Verhältniſſen zufrieden geben müſſen. Schon vor Ausbruch des Bürgerkriegs war Kata⸗ lonien vorwiegend eine Inoͤuſtrie⸗Provinz, die auf Lebensmitteleinfuhr angewieſen war. Die jetzt zu der normalen Bevölberung von drei Millionen hin⸗ zukommende vierte Million fremoͤer Bevölkerung ſtellt Katalonien angeſichts der verſchärften Blok⸗ kade vor faſt unüberwindliche Schwierigkeiten. Noch nicht am Ende? Engliſche Warnung an Franto (Funkmeldung der NM.) + London, 30. Nouember. Der öiplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ meldet, daß die engliſche Regierung zu der Erklärung des Generals Franco, daß er die ſowjet⸗ ſpaniſchen Häfen zu blockieren beabſichtige, Stellung genommen habe. Den nationalſpaniſchen Flottenſtellungen in Pal⸗ mas ſei mitgeteilt worden, daß die britiſche Re⸗ gierung General Franco nicht das Recht zuge⸗ ſtehe, eine Blockade zu verhängen. Der Flottenkorreſpondent der„Times“ will wiſ⸗ ſen, daß die engliſchen Marineſtellen angewieſen wor⸗ den ſeien, mit dem Befehlshaber der nationalen Flotte in Mallorca, Admiral Moreno, über die Blockadefrage zu ſprechen und ihm zu erklären, daß „fremde Mächte kein Recht auf Blockade von irgend einer ſpaniſchen Seite anerkennen könnten“, und daß ein direkter Angriff auf ausländiſche Handelsſchiffe ſelbſt bei einer Zuerkennung von Kriegführendenrechten„nicht geduldet wer⸗ den könnte, gleichgültig, ob dies innerhalb der Hoheitsgewäſſer ge⸗ ſchehe oder nicht“. Die Cagoulard- Affäre zieht weitere Kreiſe Vor weiteren ſenſationellen Verhaftungen Dormoy beſchuldigt die Rechte Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters + Paris, 29. November. Der erſte Teil der großen Polizeioffenſive gegen die Kapuzenmännner⸗Verſchwörung ſcheint nunmehr abgeſchloſſen zu ſein. Die Bilanz ſtellt ſich bisher auf 26 Verhaftungen. Eine amtliche Erklä⸗ rung foll heute herausgegeben werden, um die ganze Bedeutung dieſer Verhaftungen zu unterſtreichen. Gleichzeitig kündigt die Polizei an, daß ſie den Ge⸗ heimcode der Verſchwörung entdeckt und entzif⸗ fert habe. Sie ſei nun imſtande, nicht uur fämtliche Dokumente zu überfetzen, ſondern vor allem auch die Mitgliederliſte zu ſtudieren. Es ſei daher für die nächſten Tage mit weiterhin ſeufationellen Hansſuchungen und Verhaftungen zu rechnen. Sine Erklärung Dormoyys i 5 Anh. Paris, 29, Nov. Der franzöſiſche Innenminiſter Dormoy hat in einer Rede in Lorient zu den angeblichen Waffen⸗ funden und der dadurch entſtandenen Lage Stellung genommen. Der marxiſtiſche Miniſter behauptete, daß es ſich um ein„umfangreiches Komplott gegen die beſtehende Herrſchaftsform“ gehandelt habe, das, wenn es geglückt wäre, den Bürgerkrieg und womöglich ſogar außenpolitiſche Verwicklungen her⸗ aufbeſchworen hätte.(2) Jetzt müſſe man dem Juſtiz⸗ miniſter vertrauen, denn er werde alle mit der Ver⸗ teidigung der„republikaniſchen Einrichtungen“ zu vereinbarenden Maßnahmen gegen Rechtskreiſe er⸗ greifen. Senſationelle Enthüllungen“ der Linken (Funkmeldung der NM.) + Paris, 30. November. Linksblätter wie das„Oeuvre“ bringen„reichhal⸗ tige Einzelheiten“ über den angeblichen Aufbau des „Geheimausſchuſſes der revolutionären Tat“, auf den ſich die polizeilichen Ermittlungen der letzten zwei Wochen erſtrecken. Um die Darſtellung„inter⸗ eſſanter“ zu geſtalten, bemerkt das Blatt in ſeiner Ueberſchrift, daß der Aufbau dieſes Geheimverban⸗ des gewiſſen ausländiſchen Kampfver⸗ bänden nachgebildet ſei. Es ſchildert die Einteilung und Unterteilung des„Geheimausſchuſ⸗ ſes der revolutionären Tat“, von der 1000 Mann ſtar⸗ Der Weg zum Einheitsreich In Zukunft wird es nur mehr Reichs- und Gemeindeſteuern geben teren Fortſchritt bedeuteten die Geſetze, die die Neu⸗ gliederung des Reiches betrafen. Dadurch erfolgte die Vereinigung von Mecklenburg ⸗Strelitz mit Meck⸗ lenburg⸗Schwerin, die Bildung von Groß⸗Hamburg und andere Gebietsneuregelungen. Das„Geſetz über die Haushaltsführung, Rechnungslegung und Rechnungsprüfung der Länder“ hat ſchließlich die Haushaltsführung der Länder unter die Beſtimmun⸗ gen der Reichshaushaltsordnung geſtellt. Für die Gemeinden und Gemeindeverbände hat die Gemeindeordnung ein einheitliches Haushalts⸗ und Rechnungsrecht eingeführt. Dadurch iſt die völ⸗ lige Einheit für das Geſamtgebiet der öffentlichen Finanzwirtſchaft im ganzen Reich gegeben. Die Vereinheitlichung des Steuerrechts iſt eine wichtige Vorbedingung zur Durchführung dieſer Auf⸗ gabe. Das Geſetz beſtimmt, daß der Finanzausgleich bis ſpäteſtens 1. April 1938 zu erfolgen hat. Das Ziel iſt für die Zukunft klar: Es wird uur noch Reichs⸗ und Gemeindeſteuern geben! Bei der Neugliederung des Reiches ſoll nach einer jahrtauſendelangen Zerſplitterung der deutſche Staat geſchaffen werden, deſſen Gliederung nach aber⸗ mals einem Jahrtauſend noch als ſinnvoll anerkannt werden muß und der die nationale Einheit des deut⸗ ſchen Volkes für alle Zukunft gewährleiſtet. ken„Diviſion“ bis zur 11 Mann ſtarken„Zelle“ herunter. Als Uniform ſei ein blauer Waffen rock in ähnlicher Farbe wie der der mobilen Garde vor⸗ geſehen, offenbar um bei Straßenkämpfen Verwechſ⸗ lungen zu erleichtern, als Kopfbedeckung die Bas⸗ kenmütze und im Felddienſt der Stahlhelm im der⸗ ſelben Form wie der beim Heer. Schaftſtiefel oder Wickelgamaſchen und auch eine waſſerdichte Lederjacke ergänzten die Ausſtattung. Rangzeichen ſeien auf den Aermel eingenäht. Nachdem das„Oeuvre“ dann der Vollſtändig⸗ keit halber alle möglichen Waffen aufzählt, und zwar bis zu den ſchwerſten Maſchinengewehren, Panzerkraftwagen uſw., die alle zur Ausrüſtung des Geheimverbandes gehört haben ſollen, be⸗ Grüne Reithoſen, ziffert es für Paris und Umgebung die Stärke 3 auf 60 Bataillone(je 125 aun), die jedes ein eigenes Wa ha ten. Zwiſchen Paris und Siaees fe 5 „Mobilwigchungszentrale“ des eleimner bandes eingerichtet ſein. Der„Angriffsplan“ der ge⸗ heimnisvollen Truppe ſehe als erſte Ziele die Miniſterialgebäude, die Elektrizitätswerke, die Telephonämter und die Bank von Frankreich vor. Der neue de- la-Roque- Prozeß Leidenſchaftliche Auseinanderſetzungen vor Gericht dnb. Paris, 30. November. Bei der am Montag wieder aufgenommenen Ver⸗ handlung des vom Leiter der ehemaligen Feuer⸗ kreuzler, de la Rocque, gegen 17 Journaliſten angeſtrengten Beleidigungsprozeſſes im Zuſammen⸗ hang mit der Beſchuldigung, Gelder aus den Ge⸗ heimfonds erhalten zu haben, kam es wiederholt zu Zwiſchenfällen. Als ein gegneriſcher Rechtsanwalt die Behauptung aufſtellte, daß die Leiter der Fran⸗ söſiſchen Sozialpartei angeblich die Chefs den „geheimen Verſchwörung“ hätten, brach ein derartiger Lärm im Gerichtsſaal angezeig? aus, daß der Vorſttzende die Verhandlung unter⸗ brechen mußte. Nach Wiederaufnahme wurden der Herzog Poz zo di Borgo ſowie General Duſeigneur gehört. anwalts de la Rocque ſeiner Ueberzeugung Aus⸗ druck, daß er nicht glaube, von dem Führer der So⸗ zialpartei angezeigt worden zu ſein. Dann griff Herzog Pozzo di Borgo in längeren leidenſchaftlichen Ausführungen, die oft von großem Lärm unter⸗ brochen wurden, ſeinen ehemaligen Freund de la Rocque heftig an. Letzterer gab auf eine Frage des Rechts⸗ Die Verhandlung ſchloß mit einer Erklärung des Herzogs Pozzo di Borgo. Dieſer betonte, daß de la Rocque der„Judas“ ſei, der den gan⸗ zen Roman von der Kapuzeumäunerverſchwörung ausgeheckt habe. Täglich liefere de la Rocque der Polizei lange Liſten angeblicher Verſchwörer aus. Auf den lebhaften Proteſt de la Rocques hin er⸗ klärte Pozzo di Borgo:„Schweigen Sie, Lüg⸗ ner! Wenn es ein Komplott gibt, dann ſind Sie der Vater dieſes unehelichen Kindes“, und er fügte hinzu, daß die Gattin des Miniſterpräſidenten Chau⸗ temps und der General Pallu, Kommandant der Kolonial⸗Infanteriediviſion von Paris, die Ver⸗ räterrolle de la Rocques in mehreren Salongeſprächen enthüllt hätten.. Der Juſtizpalaſt hatte zu der Verhandlung ver⸗ ſtärkten Polizeiſchutz erhalten, der jedoch nur am Schluß einzugreifen brauchte, als es im Vorhof des Juſtizgebäudes zwiſchen Anhängern und Gegnern de la Roques zu kleineren Zwiſchenfällen kam. Die enen konnte die Ruhe jedoch ſchnell wieder her⸗ ellen. a 5 „Beſchlagnahmte reichsdeutſche Zeitungen durch Litauen. Auf Anordnung der litauiſchen Preſſe⸗ zenſur wurden alle reichsdeutſchen Zeitungen be⸗ ſchlagnahmt, die Berichte über die letzte Sitzung des memelländiſchen Landtags brachten. Der memellän⸗ diſche Landtag hatte am Samstag in einer eindrucks⸗ vollen Sitzung ſcharf gegen das litauiſche Enteig⸗ nungsgeſetz Stellung genommen. f 8 „ e 1 4 75 9 6 1 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 30. November 1937 Generaloberſt Göring in der Hamburger Hanſeatenhalle: der Merjahresplan wird lompromißlos durchgeführt Deutſchland muß auf jedem Gebiete vom Ausland unabhängig gemacht werden! dnb. Hamburg, 27. Nov. Generaloberſt Göring führte in ſeiner großen Rede auf der Kundgebung in der Hanſeatenhalle u. a, aus:„Hamburg iſt das große Tor, durch das von Ueberſee her, aus allen Kontinenten des Erd⸗ balls die Beſucher, die nach Deutſchland kom⸗ men, hindurchgehen. Der Eindruck auf die Frem⸗ den, die als Gäſte nach Deutſchland durch dieſe Stadt kommen, ſoll von vornherein— das iſt unſer feſter Wlle— ein gewalt i ger ſein, um ſo ſtärker darum, weil dieſe Fremden zu⸗ meiſt daheim in ihren Ländern eine völlig falſche Vorſtellung von dem haben, was heute im Dritten Reich entſtanden iſt. Es iſt wichtig, daß auch wir mit unſeren fremden Gäſten uns die Frage beant⸗ worten: Wie ſieht das neue Deutſchland aus? Die Antwort können wir nur in der Feſtſtellung zuſam⸗ menfaſſen: Das, was wir um uns erlebt haben, was wir dankbaren und ergriſſenen Herzens ſehen, iſt das deutſche Wunder. Es iſt auch für uns, die wir es erlebt haben, manchmal unvorſtellbar, wenn wir an die Verhält⸗ niſſe in der Vergangenheit zurückdenken. Wenn wir dann unſere Blicke aus dem eigenen Vaterlande hinaus in die Umwelt richten, zeigt ſich uns in einem großen Teil der Welt das gleiche Bild, das wir erleben mußten: In der Umwelt löſt ein Streik den anderen ab, Werte werden zerſtört, ſtatt zu arbeiten; bei uns ſteht voran die Ordnung der Arbeit und das Be⸗ kenntnis zu ihr. So mancher, der einmal zaghaft wird, dem dieſes oder jenes nicht paßt, ſollteein⸗ mal nur für einige Wochen in andere Länder fahren, um ſich zu überzeugen, wie es dort ausſieht. Dann wird er ſich wieder daran er⸗ innern, daß es bei uns einſtmals ebenſo war, und vielleicht doch zu der anſtändigen Erkenntnis kommen, daß es heute ein anderes Leben in Deutſchland iſt, daß jeder glücklich ſein muß, ein ſolches Le⸗ ben führen zu dürfen.(Beifall.) Ein friſcher Wind hat all den Dreck hinweggefegt, der einſt unſer ſchönes Deutſchland beſchmutzte. Vor⸗ über iſt auch die Zeit, in der die heiligſten Ideale beſchmutzt und verzerrt werden durften. Wenn ſie uns draußen Barbaren nennen und behaupten, wir töteten den Geiſt, wir hätten kein Verſtändnis für die Kunſt, dann antworten wir ihnen: Wo habt ihr Theater, die ihr den unſeren an die Seite ſtellen könntet, wo erklingt die Muſik ſo herrlich wie in unſerem Deutſchland? Und dann das Wichtigſte, das wir nie vergeſſen dürfen: De deulſche Wehrma ht hat Deulſchland zur Großmacht gemacht: Mit Stolz und Freude blicken wir heute auf un⸗ ſere deutſche Wehrmacht, ſehen wir, wie ſich in ihr alles widerſpiegelt, was wir, die wir oͤraußen waren, einſt erlebten. Wem wird es nicht warm ums Herz, wenn er unſere jungen Regimenter da⸗ hinmarſchieren ſieht, klaren Blickes und ſtolzer Hal⸗ tung! Ueber uns dröhnen und donnern die Motoren der Flugzeuge, über uns ſteht eine neue deutſche Luft⸗ waffe, beſſer denn je.(Stürmiſcher Beifall.) Heute iſt es nicht mehr möglich, über Deutſchland zur Tagesordnung überzugehen.(Stürmiſcher, anhaltender Beifall!) Wo eiuſt das zerriſſene, in Ohnmacht liegende Deutſchland zu finden war, da ſteht heute wieder eine Großmacht, die von der Welt reſpektiert wird und die die Intereſſen ihres Volkes zu ſchützen weiß. Heute ſteht dieſes Deutſchland wieder hündnisfähig und bündniswert da. Andere Völker haben begrif⸗ fen, was es heißt, und wie gut es ſein kann, Deutſchland zum Freunde zu haben. (Stürmiſcher Beifall.) Wir freuen uns darüber, daß Deulſchland Freunde gefunden hat. Eine ſtählerne Achſe von Berlin nach Rom durchzieht den mittel⸗ europäiſchen Raum, und ich glaube, daß ſie eine beſ⸗ ſere Grundlage des Friedens iſt, als alles andere, beſonders ſeitdem ſie zu jenem weltpolitiſchen Drei⸗ eck Tokio— Rom— Berlin erweitert wurde. Deutſchland iſt heute nicht mehr allein und iſoliert. All die Wünſche und Abmachungen, die dahin zielten, dieſes Deutſchland in ewiger Iſoliertheit zu halten, ſind zunichte geworden. Niemand bezweifelt mehr die Gleichberechtigung Deutſchland. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß nun auch die anderen Völker den Forderungen Deutſchlands mehr und mehr Ge⸗ hör geben müſſen. Weun wir heute ſagen:„Deutſchland iſt gleich⸗ berechtigt, dann meinen wir das ernſt. Wir ver⸗ ſtehen darunter, daß wir die gleichen Rechte haben wie die anderen Völker, und wenn andere Völker Kolonien beſitzen, ſo iſt das kein Vor⸗ recht, das für ſie allein gültig iſt!“(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) Wenn man uns fragte, welches Zweck des erſten Vierjahresplanes worteten wir: „Die Rettung Deutſchlands! Und ſie iſt geglückt!“ (Jubelnder Beifall.) Es dürfe keinen Zweifel darüber geben, daß dieſe Rettung Deutſchlands, das deutſche Wunder, das Werk der Partei und ihres Führers ge⸗ weſen ſei, denn ohne dieſe Partei und vor allem ohne dieſen Führer wäre die Rettung Deutſchlands unmöglich geweſen. „Ohne Ueberheblichkeit“, fuhr Hermann Gböring fort,„dürfen wir fragen: Welche Nation, welches Volk iſt ſolch einen wunderbaren Weg gegangen wie das deutſche Volk in dieſen letzien Jahren? Welch ein Volk hat eine ſolch große Zeit erlebt! Iſt es nicht herrlich, hier leben zu dürfen, an dem großen Werke mitarbeiten und mitwirken zu können? Wir werden dereinſt einmal von unſeren Enkeln und Nachfahren beneidet werden, daß wir die Zeit miterleben durften, da ein Adolf Hitler das deutſche Volk geführt hat.(Lebhafter Beifall.) Die Aufgabe des zwe nen Vierjahresplanes: Nachdem nun dieſer erſte Vierjahresplan von der Vorſehung ſo geſegnet iſt, haben wir zum zweiten, zum neuen Vierjahresplan aufgerufen. Aus Dank⸗ barkeit für as, was erreicht worden iſt, erwächſt uns allen die Verpflichtung, mit neuen Kräften an die Arbeit zu gehen. Wir wollen uns unabhängig machen, unabhängig nach jeder Richtung. Es gilt, mit dieſer Unabhängigkeit das Leben unſe⸗ res Volkes zu ſichern. Hier muß die Plattform ge⸗ funden werden, damit unſer Leben auch materiell nach allen Seiten geſichert wird. Wie oft leſen wir in den ausländiſchen Zeitungen: Das könne nicht mehr lange gehen, der Atem müſſe Deutſchland aus⸗ geben; wo ſolle es das Geld herbekommen, woher die Rohſtoffe?— Deviſen und Rohſtoffe würden immer knapper, es müſſe ja zum Zuſammenbruch kommen, man warte nur noch dieſen Zuſammenbruch ab. Nun, den mögen ſie abwarten; ſie werden lange zu warten haben!(Große Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Wenn wir nun, was ja ſchließlich unſer gutes Recht iſt, dieſes Leben ſichern wollen, dann ſchreien ſie andererſeits wieder: Deutſchland wolle ſich iſo lie⸗ ren. Es zeige ja, daß es nicht den kollektiven Frie⸗ den wolle, Deutſchland wolle ſich nicht nur abſondern, es treffe ſogar Vorbereitungen zum Kriege u. a. m. Nein, gewiß nicht! Wir wollen die Unabhängigkeit nach jeder Richtung haben, politiſch, militäriſch und ebenſo auch wirtſchaftlich. Aber wir haben es immer wieder betont, und ich möchte es gerade heute an dieſer Stelle und in dieſer Stadt wiederholen: Wir wollen uns wirtſchaftlich nicht iſolieren, und wenn wir den Vierjahresplan durchführen, ſo wollen wir trotzdem am Außenhandel, am Weltverkehr, an der Weltwirtſchaft mitmachen und wollen auch unſer gerüttelt Maß dazu lie⸗ fern. Selbſtverſtändlich verſtehen wir unter Teilnahme an der Weltwirtſchaft nicht den Verzicht auf die eigene Sicherheit. Wir wünſchen durch niemand und nichts in Deutſchland ſelbſt ͤaran gehindert zu wer⸗ den, das zu tun, was wir für notwendig halten. Werkſtoffe ſind beſte Ware! Gewaltiges wird geleiſtet. Alles das iſt letzten Endes umſonſt geweſen, wenn nicht das Volk, wenn nicht jeoͤer einzelne, der hier ſitzt, mithilft. Wenn das Volk die eigenen Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe ablehnt, wenn es immer auf das Aus⸗ land blickt, daun war alle Arbeit umſonſt! Deshalb muß jeder einzelne ſtolz ſein auf unſere Leiſtungen und erklären: Jetzt erſt recht! Wir müſſen der Welt zeigen, wie deutſches Genie, deutſche Organiſation und Opferbereitſchaft auch dieſes gewal⸗ tige Exempel löſen!(Stürmiſcher langanhaltender Beifall.) Bei unſeren deutſchen Roh⸗ und Werkſtoffen han⸗ delt es ſich nicht um Erſatzmittel, wie wir ſie aus dem Kriege kennen. Die Anzüge und Kleider aus deutſcher Zellwolle, zu deren Gebrauch ich euch auf⸗ fordere, ſind nicht mit jenen„wunde baren“ Kriegs⸗ anzügen zu vergleichen, die beim Regen auf einmal verſchwanden.(öeiterkeit.) Es iſt dies beſte Ware, die ſich mit der aus⸗ ländiſchen durchaus meſſen kann. Wenn ich heute ſehe, wie da und dort eine Haus⸗ frau zögernd ein Paket Lebensmittel zurückgibt, weil auf der Deklaration ſteht, daß es aus eigenen, neuen der Sinn und war, dann ant⸗ Mitteln hergeſtellt iſt, dann muß ich ſagen, daß dieſe Hausfrau damit unſere ſchwere Arbeit ſchädigt. Glaubt denn jemand, ich würde heute dem deutſchen Volke zumuten. irgend etwas zu ſich zu nehmen, was geſundheitsſchädlich, was nicht gut iſt? Es iſt zwecklos, wenn einzelne immer wieder ihren Standpunkt in den Vordergrund ſchieben wollen. Erklärungen etwa wie:„Gewiß wir arbei⸗ ten heute mehr in Deutſchland, unſere Werke gehen wieder, und haben ſogar übermäßig Aufträge, aber trotzdem verdienen wir nicht genug, man nimmt uns zuviel weg“— wollen wir im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland heute nicht mehr hören! Ich bin nicht eingeſetzt worden, um die Reuta⸗ bilität einzelner Werke zu verbeſſern; ſondern ich werde einmal dem Führer Rechenſchaft über die volkspolitiſche Bilanz abgeben müſſen, die der Vierjahresplan geſtaltet. Sparſam ſein mit dem Brote! An der Spitze, über allem, ſteht die Sicherung der Ernährung, des täglichen Brotes. Hier möchte ich auch heute wieder meinen Appell an Sie alle richten: Seid ſparſam damit! Es darf nichts verſchleudert werden. Heute noch können wir Deutſchland aus der eige⸗ nen Scholle zur Not ernähren, wenn der Himmel uns bei der Ernte wohlgeſinnt iſt. Es hängt nur von euch ab, ob dieſe Sicherheit wächſt, oder ob ſie weiter entſchwindet. Wenn einer leicht⸗ ſinnig mit dem Brot verfährt, es wegwirft, oder nur zur Hälfte ausnutzt, dann kann eine Situation kommen, die wir vermeiden wollen. Wenn wir aber ſparſam ſind, wenn jeder einzelne Volksgenoſſe, wenn beſonders ihr Hausfrauen dar⸗ auf achtet und erkennt, wie ihr da im kleinen Großes leiſten könnt, dann— deſſen bin ich ſicher— werden wir auch dieſe ſchwere Sorge des täglichen Brotes meiſtern können. Das gleiche gilt von allen anderen Dingen. Man muß darauf achten, dͤaß gar nichts verſchleudert wind, daß es wichtig iſt, an jede ein⸗ zelne Kleinigkeit heranzukommen, gleichgültig, was es iſt. Gewiß, die ausländiſchen Zeitungen werden ſich vielleicht ſchon morgen wieder in ützendem Spott darüber luſtig machen, daß ich heute einen ſolchen Appell an euch richte. Ja, wenn man erſt ein Volk ausgeſaugt und ausgepowert hat, ſelber aber alle Schätze der Welt beſitzt, dann kann man ſich ſchon hochmütig auf den Bock ſetzen, wenn andere Leute im Schweiße ihres Angeſichts für ihr Volk das Letzte erarbeiten wollen, um das Leben dieſes Volkes ſicherzuſtellen(Stürmiſcher Beifall.) Man muß Vertrauen haben .. 8. Es iſt eine ghoße Aufgabe, für ok ſor zu müſſen. Ich darf es hier ausſprechen: ich tue meine Pflicht; aber ich fordere Ver⸗ trauen, vor allem dann, wenn ich Maßnahmen verlange und anordne, die zunächſt nicht verſtanden werden und hart erſcheinen. Dieſes Vertrauen darf nicht erſchüttert werden. Es iſt die erſte Voraus⸗ ſetzung, es iſt die Plattform für das Ganze. Und je mehr ſie höhnen, je mehr ſie ſpotten, je mehr ſie hetzen, deſto feſter müſſen wir alle zuſammenſtehen und zeigen, daß an dieſem granitnen Block der neuen deutſchen Volksgemeinſchaft alles, aber auch alles alpprallen wird.(Stürmiſcher, langanhaltender Bei⸗ fall.) Meine lieben Volksgenoſſen, darum laſſen wir ſie lügen, hetzen und ſpotten. Solange das draußen ge⸗ ſchieht, ſoll es uns gleichgültig ſein. Aber bleiben wir in unſerm eigenen Volke ſauber! Kümmern wir uns darum, daß nicht in unſerem eigenen Volke der Denunziant aufſtehen kann! Achten wir darauf, daß es in unſerem Volke unmöglich iſt, daß die Arbeit des einen von jedem begeifert und ver⸗ höhnt wird, und achten wir darauf, daß nicht im eigenen Volke das Vertrauen zerſtört wird, daß nicht die Menſchen ihren Vorteil nur in dem Nachteil des anderen ſehen! Wir wollen jenen den Kampf auſagen, die glau⸗ ben, daß ſie miesmachen und kritiſieren könnten! Aber ſo ſehr wir den Kampf dieſen Miesmachern und Meckerern anſagen, warne ich vor einem! Man darf auch nicht immer gleich beleidigt ſein. Ein freies Wort ſei da geſtattet! Es iſt nicht ſo, daß, wenn irgend jemand die Maßnahmen eines etwas prominenten Partei⸗ genoſſen kritiſiert, er damit gleich an den Grund⸗ feſten der Sicherheit des Staates rüttelt.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Wir wollen keine Duckmäuſer. Wir wollen ein freies, ein offenes Wort, ein Volk, das fröhlich iſt und Frohſinn und Lebensfreude genug beſitzt, um auch die härteſte Arbeit leiſten zu können. Wenn auch jeder ſein gerüttelt Maß an Sorgen hat, ſo muß er eingeſtehen, daß es heute viel beſſer und viel ſchöner in Deutſchland geworden iſt, als es früher war. Ich weiß, daß es noch manches, ja vielleicht vieles zu beſſern gibt. Aber ich möchte nur darauf hinwei⸗ ſen, welch eine große Arbeit und welch eine große Tat darin liegt, daß heute doch wieder jedem Men⸗ ſchen Arbeit und Brot gegeben iſt. Seht auf den Führer! Nun kann man mir ſagen, das alles ſeien platte Redensarten. Das können platte Redensarten ſein, wenn man ſie platt meint. Wenn ſie aber aus heißem Herzen kommen, dann ſind es nicht platte Redensarten, ſondern heiße Wünſche für das Beſte des Volkes.(Lebhafter Beifall.) Wenn ihr eure Sorgen überdenkt, dann denkt auch einmal daran, welche Sorgen nun erſt der Führer haben muß! Jeder von uns hat noch einen Halt; denn ſchließlich iſt noch der Führer über ihm, nimmt ihm der Führer noch die letzte Verantwortung ab. Darum wiederhole ich es immer wieder: wenn der einzelne einmal ſchwach wird, ſo ſehe er doch auf die gigantiſche Arbeit, die dieſer Mann vollbringt. Und vor allen Dingen ſeht auf die unendliche Güte dieſes Menſchen, ſeht, wie er mit ſeinem Volke fühlt, und wie er ſein Volk über alle Maßen liebt. Wir müſſen ihm durch unſere eigene Liebe für die Hingabe danken, die er ſeinem Volk bewieſen hat. Es iſt vielleicht vieles ſchwer zu tragen, manches noch ſchwerer zu erreichen, aber unüberwindlich wird für dieſes Volk nichts ſein, wenn es den Willen hat, mit dem Führer die Schwierigkeiten zu überwinden, um das letzte Ziel zu erreichen. Dieſes Ziel heißt: die vollendete Sicherheit unſe⸗ res Volkes, ein Reich der Einheit, der Kraft und vor allem ein Deutſchland der Größe, ein Deutſchland über alles.(Langanhaltender, jn⸗ belnder Beifall!) Die Schweizer Freimqaurerei⸗ Abſtimmung Mit 504 000 gegen 229 000 Stimmen abgelehnt — Zürich, 29. November.(U..) Mit 504 000 gegen 229000 Stimmen wurde heute oͤie Petition, nach der die Freimaurerei in der Schweiz verboten werden ſollte, abgelehnt. Nur ein Kanton, nämlich der katholiſche Kanton Freibourg, erzielte Stimmenmehrheit für die Petition. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 65 v. H. Neue Gewerkſchaſtsinternationale Moskauer Gewerkſchaften ſchließen ſich der Amſter⸗ damer Gewerkſchaftsinternationale au (Drahtbricht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 29. November. Während in Frankreich die Fuſtonsverhandlungen zwiſchen der kommuniſtiſchen und der marxpiſtiſchen Partei abgebrochen worden ſind, weil die Marxiſten icht der Oberaufſicht Moskaus unteroronen hat der franzöſiſche Gewerkſchafksführer Jouhaux in Moskau die gegenſätzliche Politik ver⸗ folgt. Die ſowjetruſſiſchen Gewerkſchaften, die in den Profintern zuſammengeſchloſſen ſind, haben ſich nach kaum dreitägigen Verhandlungen Jonhaux' bereit erklärt, ſich der Amſterdamer Gewerk⸗ ſchaftsinternationale anzuſchließen. Die Politik des trojaniſchen Pferdes, die den Sowjet⸗ ruſſen gegenüber dem franzöſiſchen Gewerkſchafkts⸗ ring der CGT ſo gut gelungen iſt, daß die CG heute unter beinahe ausſchließlich kommuniſtiſchem Einfluß ſteht, wird nun alſo auch in größerem Rah⸗ men in der Gewerkſchafts internationale fortgeſetzt. Man kann ſich vorſtellen, daß dieſe Internationale unter dem Druck der 20 Millionen ſowjetruſſiſcher „Gewerkſchaftler“ und der 5 Millionen kommuniſtiſch beeinflußter franzöſiſcher Gewerkſchaftler bald ſelbſt bolſchewiſiert ſein wirs. Haile Selaſſie beſchwert ſich Er ſei kein Almoſen⸗Empfänger n— London, 28. November.(U..) Haile Selaſſie beſchwert ſich bitter über die allzu heftige Sympathie der engliſchen Bevölkerung. Nach⸗ dem in verſchiedenen Zeitungen Meldungen aufge⸗ taucht waren, daß der ehemalige Kaiſer von Abeſſi⸗ nien ſich in finanziellen Schwierigkeiten befinde, ſind ihm zahlreiche„Geſchenke“ in Form von Lebensmit⸗ teln, Kohlen, kleinen Geldüberweiſungen und ſogar Penny⸗Briefmarken zugegangen. Nun hat Haile Selaſſie ſeinen königlichen Un⸗ willen darüber gegenüber Mr. Steedman, dem Se⸗ kretär der Abeſſinien⸗Vereinigung, geäußert.„Ich bin ein armer Mann“, ſagte er,„aber nicht auf die Wohltätigkeit angewieſen.“ Seinem früheren Sekre⸗ tär gegenüber erklärte er:„Denken Sie nur: der Kaiſer von Abeſſinien, der König aller Könige, ein Herrſcher mit einem Jahrhunderte alten Ahnenge⸗ ſchlecht ſoll jetzt milde Gaben annehmen!!“— Die Spender ſind erſucht worden, in Zukunft ihre Gaben der Abeſſinien⸗Geſellſchaft zu überſenden. 8 N 7 2 s* 27. 25. 2. 2³. 2 5 2. 29 7 7 4½ Pr. d.. Goldhyp. Pfandbriefe 3% Rh, Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch. 400.0 400.0] Sroßkraft. Mhm. den. Hartſtein.. ürttemb. Elertr.] 102.2 102.6 Verwehrs- Aktien Frankfurt anleihen d. Kom. Verb. fl. G- Pforf 1 pd dee dann Mannß M5 4000 100 g aon Br fh. 720 42 Bein e Bifluger. 1 Tate Haare, 79 88 vod, Ach. hel Deutsdie Oberheſſ. Pr.⸗Anl.. 4 8 19. 997% ͥ 3½ 9. f 9/030 12 1015 Bayr. Motorenw. 7 175. den mühle 1250 126((Dart-u. Purgerbr. 125. 125 2 Left Waldhof 1483 146.5 ſchiff. und See⸗ 1 Stedtanlefhen do E 2..% ganrodencr. 101 0 10108 5, Lig. Bfer. lol.„ Sattberg de. 149.1 149, lald u. Nen 262 95 faz üblen. 185,0 1550 kransvort mhm.. estverzinsl. werte„ n 9 300 950 i. Würzbö. J li- 50 81 92 0 25 raue Hate 3 1110 Hanauer Hofbr. 158,0 158,0] Pf. Preßh. Sprit... Zank- Aktien.. Reichsb Vorz 129.6 1206 5 8 1 4% ⸗Baben 26 88.50 880 i Kl. 90 80 99,803 ff b 1020, 10205, Süd Boer Sronce Schlenk. 88, 8. Fanfwerke züſfen 5. Fenerrgantegt.. 2825 Page ank. 179 1209 Staatsanleihen 4% Serlinchetzg 1025 dd 4% Berl. 5p. Bt. Sig. Gpfbr. 8 1 Bron, över.... Harbmann 2 Br. 181882 ae.... Fom.⸗ u. 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Im übrigen entwickelte man ſich mehr und mehr zu einer gar pfahlbürger⸗ lichen Seßhaftigkeit, fauſtiſch⸗klaſſiſche Oſterſpa⸗ ziergänge wurden doch mehr der philoſophiſchen Be⸗ trachtung als des Wanderſports wegen unternom⸗ men, und die poetiſche Verehrung, die man dem Wanderleben der Hirten und Schäfer immer ent⸗ gegenbrachte, brachte doch mehr die Herzen als die Beine in Bewegung. Da wurde eines Tages die Natur von großen Denkern und Dichtern wieder entdeckt, und faßt hun⸗ dert Jahre lang wanderte man in der Heimat, ent⸗ deckte Schlöſſer und Kirchen, malte und zeichnete, ſchrieb Märchen auf und vergaß auch das Hochge⸗ birge nicht, wenn man Zeit und Geld hatte. Noch war es eine vorwiegend männliche Angelegenheit, die Kinder mußten in ſichtbarer Nähe bleiben, und wurden im Zaum gehalten mit gräßlichen Geſchich⸗ ten von Schlangen, Wölfen, Rieſen. Doch die Jugend machte ſich ſelbſtſtändig und be⸗ konte dies mit Nachdruck, in dem ſie ihrem Wan⸗ de rtriebe auch noch einen romantiſchen Vogel auf⸗ ſetzte, und auch die Ehefrauen entwickelten erſtaun⸗ liche Wanderenergien, es war eine Freude zu ſehen, wie die Umgegend bis hinunter nach Bergzabern, Maulbronn, Heilbronn bevölkert war, man trotzte dem Staub, dem Regen, den Preiſen der Eiſenbahn, man fuhr mit dem Rad 100 Kilometer und wanderte noch obendrein. Es waren große Zeiten und ſie dauerten ein Stück in die Nachkriegszeit hinein. Dann war es auf einmal aus. Die jungen Damen hatten keine Wanderſchuhe mehr,„man“ konnte nicht mehr damit gehen. Sie wieſen auf die beguemen Kanus und Kajaks hin und kletterten auf die Soziusſitze, und weit kam man auch da nie mit ihnen, ſchon zeigten ſie auf einen Badeplatz, wo ſich hinzulegen und braunzubräunen höchſte Pflicht war. Im Winter war natürlich Schilaufen eine große Sache, und gewaltig arbeitete man an der Aus⸗ rüſtung der Schmierung, der Wetterbetrachtung, und wartet auf Schnee, wartet auf Schnee... Iſt er endlich da und man ſelber oben in den Bergen, ſo ſchmeckt das Eſſen ſo gut, ei hat man einen Appetit, und nach vielem Eſſen iſt man ſo müde. Auf ein⸗ Engl iſt es ſchon wieder dunkel und Heimfahrt tut k. Es gibt auch welche, die laſſen die Schier gleich in der Aufbewahrung ſtehen, und ſind auch ganz glücklich. Am verbreitetſten aber iſt der Autowander⸗ ſport. Man fährt in den Odenwald, Schwarzwald, Pfälzerwald, trinkt Kaffee, Bier und Wein, und fährt wieder heim. Viele gehen auch ſchon mit der Zigarre mal um das Gaſthaus herum, und ſagen: „Schönes Anweſen, aber im Winter iſt es doch recht langweilig.“ Aber ſogar die ſind ſelten. Immer weniger werden die Wackeren mit knie⸗ freien Hoſen, blauen Jäckchen und grünem Hütchen, die wirkliche Wandertaten mit kriegeriſch zugeſpitztem Ziegenhainer, die friſches Ausſehen mit heimbringen, die mit Singen und Streit um den richtigen Weg ſich die Lunge gelüftet haben. Faſt nur unſere ver⸗ dienten Wandervereine ſind noch unterwegs. Und darum muß was geſchehen, und wenn ich zu ſagen hätte, ſo müßte jeder am Montag bei der Polizei ſeinen Schrittzähler vorweiſen, und wer nicht minde⸗ ſtens 25 Km. oder ärztliche Entſchuldigung vorwei⸗ ſen kann, der muß 3 Mark fürs WHW blechen. Dr. Hr. . u Gegen einen Baum geraſt iſt heute früh kurz nach 9 Uhr ein Perſonenkraftwagen an der Ecke Caſterfeldſtraße in Neckarau. Die Urſache des Un⸗ falles iſt noch nicht bekannt. Der Wagen wurde voll⸗ kommen zertrümmert, der Fahrer mit ſchwe⸗ ren Verletzungen mit dem Krankenauto ins Krankenhaus transportiert. Polizeiliche Unterſuchung iſt eingeleitet. a Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. November 1937 Der Grundſtein zur Markuskirche Eine evangeliſche Kirche für die Lindenhoferweiterung Der Grundſtein zu einer neuen evangeliſchen Kirche auf dem Lindenhof, die den Namen des Evangeliſten Markus tragen ſoll, wurde am Sonntagnachmittag gelegt. Es handelt ſich um ein Gotteshaus, das in die Lindenhoferweiterung zwiſchen Speyerer und Stu⸗ benſtraße zu ſtehen kommen und 800 Sitzplätze er⸗ halten wird. Der Kirche werden ſogleich ein Pfarr⸗ haus und ein Gemeindeſaal beigegeben werden. Beim Bau werden nur Backſteine und Holz verwendet werden. Die Geſamtkoſten ſind auf 240 000 Mark veranſchlagt. Nachdem der Kirchengemeinde⸗ ausſchuß am 28. September 1937 den Beſchluß zum Bau gefaßt hatte, wurde am 1. November der erſte Spatenſtich ausgeführt. Bis Oſtern hofft man mit dem Rohbau fertig zu ſein und gegen Ende des kom⸗ menden Jahres die Kircheneinweihung begehen zu können. Zur Feier der Grundſteinlegung fand ſich geſtern die evangeliſche Gemeinde des Almenhofgebietes im Gemeindehaus Speyerer Straße 28 zuſammen, um ſich gemeinſam unter Vor⸗ antritt der Geiſtlichkeit zum Bauplatz zu begeben. Dort harrte bereits eine große Zahl evangeliſcher Mitbürger auf den Beginn der Feier. Die Bau⸗ ſtelle war mit den Fahnen des Reichs und mit Lor⸗ beerbäumen geſchmückt. Nach einem Vorſpiel des Poſaunenchores und dem Gemeindegeſang„Lobe den Herren“ ſprach Pfarrer Gänger, Neckarau, Ein⸗ gangsſpruch und Eingangsgebet. Die Feſtanſprache hielt Oberkirchenrat D. Ben⸗ der. Er legte ihr den 11. Vers des 3. Kapitels aus dem 1. Brief an die Korinther zugrunde:„Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der ge⸗ legt iſt, Jeſus Chriſtus.“ Oberkirchenrat D. Bender überbrachte die herzlichen Wünſche der Evangeliſchen Landeskirche, des Landesbiſchofs und des Oberkir⸗ chenrates. Ueber den Auftrag, bei der Grundſtein⸗ legung zu ſprechen, habe er eine beſondere Genug⸗ tuung empfunden, weil er als früherer Pfarrer der Friedenskirche mitgeholfen habe, den Gedanken an einen Kirchenneubau in Bewegung zu ſetzen. Eine Kirche ſei notwendig, denn ohne ein Gotteshaus ſei eine Gemeinde ohne Verſammlung und ohne den nötigen Zuſammenſchluß. Der Bau einer Kirche ſtelle einen Akt des Bekenntniſſes dar, zumal heute, wo es nicht an Stimmen fehle, die erklärten, die Zeit der chriſtlichen Kirchen ſei abgelaufen. Auf dem Grunde des Chriſtentums ſei die Größe des Abend⸗ landes und auch Deutſchlands gelegt worden und ſie werde nach evangeliſcher Ueberzeugung auch ferner⸗ hin darauf ruhen. Oberkirchenrat D. Bender ſchloß mit den Worten:„Jeſus Chriſtus geſtern, heute und derſelbe in Ewigkeit!“ Dekan Joeſt verlas anſchließend die Grundſteinurkunde und legte ſie in den Grundſtein ein. Die Urkunde enthält eine ausführliche Schilderung der Vorge⸗ ſchichte des Baues ſowie Hinweiſe auf die Linden⸗ hoferweiterung und ſchließlich auf den Schickſals⸗ kampf des deutſchen Volkes unter Adolf Hitler. Der Kirchenchor von Neckarau und Almenhof ſang„Hal⸗ leluja! Lobet den Herrn in ſeinem Heiligtum!“ So⸗ dann führten Dekan Joeſt, Oberkirchenrat D. Ben⸗ der und ſämtliche Mitglieder des Evangeliſchen Kir⸗ chengemeinderates Mannheim je drei Hammer⸗ ſchläge aus und verbanden damit Segenswünſche für das werdende Werk. Pfarrpikar Müller betete um den Segen Got⸗ tes für den Bau und ſprach das Unſer Vater. Den Schluß der Feier bildeten der Gemeindegeſang „Großer Gott, wir loben dich“ und der Segen. ⸗ro⸗ P ͤͤddddpdwwwdßpcwcwpf/ßcwfcßc/cfGccfcccccfcGccccccccccGccGGGGcGcGcGcGGGcGbGGGGTGGGbGVPGVTbVPVTGVTVTVTVTVTVTPVTVTVTVTVTVTVTVTCTCTCTCTCTVTVTVTVTVTVbGVGV(bTͤVVTTTTV—TwTVWTVWVTVTwwwwwww Die Wochenſlatiſtik der Verkehrsunfälle In vergangener Woche ereigneten ſich hier 34 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 13 Perſonen ver⸗ letzt und 26 Kraftfahrzeuge, 7 Fahrräder und zwei Straßenbahnwagen beſchädigt. Einer der Verkehrs⸗ unfälle iſt auf Trunkenheit des Fahrzeugfüh⸗ rers zurückzuführen. Zwei Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag fuhr, ſo meldet der Polizeibericht, auf der Reichsautobahn, Strecke Mannheim Heidelberg, ein Perſonenkraft⸗ wagen aus bis fetzt noch unbekannter Urſache die Straßenböſchung hinunter und fiel um. Hierbei wur⸗ den drei Perſonen verletzt. Die Verletzten fanden Aufnahme im Krankenhaus in Heidelberg. Der Kraftwagen wurde ſtark beſchädigt. Bei einem weiteren Verkehrsunfall wurde eine Perſon leicht verletzt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten im Laufe des geſtrigen Tages 13 Perſonen zur Anzeige gebracht werden. 1 f Sie haben beſtanden Geſchäftsſtenographen werden bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer geprüft Das Prüfungsamt für Kurzſchrift der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim führte am 13. No⸗ vember ſeine 33. Kurzſchriftprüfung durch. An die⸗ ſer Prüfung haben 196 Stenographen teilgenommen, von denen 51 die Prüfung beſtanden In der Vorprüfung für 120 Silben waren ins⸗ geſamt 155 Teilnehmer zu verzeichnen. Die Arbei⸗ ten folgender 34 Prüflinge konnten als beſtan⸗ den erklärt werden: Lore Bundſchuh, Eva Brenner, Erna Dittrich, Marie⸗Luiſe Eberhard, Urſula Fleiſcher, Gertrud Fromm, Grete Grelle, Thekla Grether, Giſela Groſchug, Magda Haag, Annel Hagenmaier, Liſelotte Hammel, Elſe Herrmann, Liſelotte Hölterhoff, Luiſe Hoffmann, Lotte Hoos, Elfriede Hopp, Marianne Hummel, Elfriede Hunold, Raymond V. Kaufmann, Herbert Kunkel, Curt Krilmann, Annemarie Leh⸗ mann, Walter Leibig, Gertrud Lippmann, Eliſabeth Mailänder, Antonio Montaner, Andreas Otto, Ur⸗ ſula Pordeſch, Lore Rehberger, Pauline Sigmann, Frieda Schifferdecker, Ellen Schweickert, Weber. In der Abteilung 150 Silben ſchrieben 35, von denen die nachſtehend aufgeführten 16 Teilneh⸗ mer die Prüfung beſtanden: Marianne Dieterle, Gertrud Geiger, Hilde Ger⸗ hardt, Rosmarie Gerſtacker, Käthe Hägin, Wiltrude Gertrud Krennrich, Erika Latin, Giſela Link, Annemarie Rauch, Margarete Schork, Blanca Stiller, Hedwig Streiff, Maria Töller, Martha Uhl, Lotte Weber, Lydia Weidner. 220 Silben beſtand: Gertrud Klibſtill. Weihnachtsverkauf zu Gunſten des Mutterhauſes für evangeliſche Kinder- ſchweſtern und Gemeindepflege Wenn ſich alljährlich an einem Adventſonntag die Türen zu den Konfirmandenſälen der Johan nis⸗ kirche öffnen, um Hunderten von Gemeindegliedern und Freunden des Mutterhauſes Gelegenheit zu ge⸗ ben, ihre Liebe und Anhänglichkeit zu beweiſen, dann gibt es immer wieder Rufe des Erſtaunens über die unermüdliche Gebefreudigkeit, die aus den reichbeſchickten Ständen ſpricht. So kann man es 170 verſtehen, e dem Mutterhaus zur Seite te hende Geiſtliche, Stadtpfarrer Emlein, in der morgendlichen Eröffnungsfeier ſeiner Freude hierüber i herzlichſten Dankesworten an all die Helfer Ausdruck gab. Gerade dieſe kurze ſchlichte Morgenfeier ſchafft die frohe Stimmung für die zwei arbeitsreichen Nachmittage, die dann dem Ver⸗ kauf gewidmet ſind. Verſchönt wurde dieſe Feier⸗ ſtunde durch die Mitwirkung von Frau Hochſtet⸗ ter(Klavier), Herrn Vaſé(Bariton) und Herrn Gritzer(Cello), die eine ſchlichte Vortragsfolge ge⸗ wählt hatten. Beſonderer Dank galt Herrn Vaſs, der im letzten Augenblick für einen anderen erkrank⸗ ten Künſtler eingeſprungen war. Die Grußworte, die Dekan Joeſt im Auftrage des Kirchengemeinde⸗ rates überbrachte, gipfelten in dem Wunſche, daß die Gottesſonne ihre Helligkeit auf dieſe Tage ausſtrah⸗ len möge. Der Verkauf ſetzte bereits am Morgen ſchon kräftig ein. Es gab ja auch ſoviele ſchöne Dinge, an oͤenen alt und jung Freude hatten. Neben reizendem Spielzeug und geſchmackvollen Handarbeiten ſah man einen reichbeſchickten Wäſchetiſch, Haushalt⸗ gegenſtände, Lebensmittel und Süßigkeiten, einen Bücherſtand und den beliebten Schmuckwarentiſch. Ganz großes Entzücken rief aber als Neuheit ein Tiſch mit beſonders ſchönen Keramikſchalen, ⸗tellern und»vaſen hervor und ein reiches Angebot in wert⸗ vollen, handgeſchnitzten Holz⸗ und Tonpfeifen, die mit reizenden Schmuckſachen, Nadelbüchschen, Ziga⸗ rettenröhrchen uſw.— alles mühevolle Heim⸗ arbeit— von einem Thüringer Walddorf der Oberin des Multerhauſes als Spende zum Baſar zugeſandt worden war. Kinderreigen, Märchen⸗ und Laien⸗ ſpiel, von den Kindergärten und der Gemeinde⸗ jugend dargeboten, fanden an beiden Nachmittagen reichen Beifall. Von den Anſtrengungen des Ein⸗ kaufens erholten ſich die Beſucher bei gutem Kaffee, Torten, Kuchen und Brötchen, und damit alle Platz fanden, hatte man auch im großen Kindergartenſaal eine Kaffeeſtube eingerichtet. W. Herrenabend der Liedertafel Als Auftakt der Winterveranſtaltungen hielt die Mannheimer Liedertafel am Sonntag im großen Saale ihres Vereinsheimes einen gut be⸗ ſuchten Herrenabend ab. Vereinsführer Voigt ſprach bei der Begrüßung ſeine beſondere Freude darüber aus, daß die„Sängerluſt“ und der Männer⸗ geſangverein Lindenhof vertreten waren und auch die Liedertafel Neuſtadt an der Weinſtraße eine ſtarke Abordnung entſandt hatte, um den Beſuch der Mann⸗ heimer in Gimmeldingen am 17. Oktober zu er⸗ widern. Man habe aus beſonderen Gründen das Herbſtkonzert nicht durchführen können, aber dafür ſei die Veranſtaltung des Herrenabends aufrecht er⸗ halten worden. Seppl Götz, dem die Leitung des Abends über⸗ geben wurde, führte ſich mit einer gereimten An⸗ Vater und Sehn wissen Bescheid: HRUr-WESER in der Breiten Straße: J 1, 6 ist das richtige Fachgeschäft für Herren hüte und Mützen ſprache ein, um ſpäter mit einem feinſatiriſchen Vortrag große Heiterkeit zu erregen. Ein empfind⸗ licher Verluſt entſteht dem Verein durch den Wegzug des Tenoriſten Willy Metzger, der eine wertvolle Stütze des Quartetts war. Herr Metzger machte denn auch allen den Abſchied dadurch recht ſchwer, daß er zwei klaſſiſche Arien und ſpäter„Iſola bella“ und das Steuermannslied aus dem„Fliegenden Holländer“ ſang. Der ſtürmiſche Beifall erzwang eine Zugabe. Ausgezeichnet war auch wieder die Hauskapelle, die unter Lauterbachs ſtraf⸗ fer Leitung klangvoll und leicht beſchwingt spielte. Herr Grimm zeigte mit drei Vorträgen, daß auch die„Sängerluſt“ über vorzügliche Soliſten verfügt. Der Chor ſpendete unter Ulrich Herzogs Leitung drei mit ſeinſter Abtönung und genauer Rhythmiſie⸗ rung geſungene Lieder. Abwechſlung in die Unterhaltungsfolge brachten mehrere artiſtiſche Nummern, u. a. Bender als Jongleur(Muſter Raſtelli) und Benare als Exzen⸗ trik⸗Jongleur. Zwiſchenhinein wurden zwei allge⸗ meine Lieder gefunden, die, wie Vereinsführer Voigt in ſeiner Begrüßungsanſprache betont hatte, bezweckten, die Sangesfreunde, die ſich noch nicht entſchloſſen haben, zur Aktivität überzutreten, zu veranlaſſen, ſich erneut zu prüfen, ob ſie ſtimm⸗ lich in der Lage ſind, ſich der Pflege des deutſchen Liedes zu widmen. Die Begleitung am Flügel wurde von Herrn O. Witzel durchgeführt. Ehe man aus⸗ einanderging, feierte Herr Ries, der Vereinsführer der Neuſtädter, die Sängerkameradſchaft und ſchloß mit dem freudig aufgenommenen Ruf; Das deutiche Lied. Mannheim und die Pfalz, Gott erhalts! Sch. Nochmals Ambau im Hauptpoſtamt Verbeſſerung des Fernſprechzellenraums Noch ſteht ſehr gut die Zeit in Erinnerung, wäß⸗ der die Reichspoſt den Fernſprechzellenraum links vom Eingang überholte und ſo moderniſierte, daß der geſamte Raum mit ſeiner ſchönen Geſamteinrich⸗ tung der Oeffentlichkeit zur Verfügung ſteht. Damit wurden gleichzeitig die anmeldepflichtigen Ferngeſpräche auf den rechtsſeitigen Nachtſchalter und Telegrammſchalterraun verlegt. Räumlich machte ſich hier aber in dem hinteren Geſprächszellenraum ſchon immer ein auffallender Mangel bemerkbar, weil in dieſem Zellenraum ſo viel wie gar kein Tages⸗ licht eindrang. Dieſem Mißſtand wird damit abgeholfen, daß man die vordere Trennwand zum Schalterraum ganz durchbricht und auf dieſe Weiſe nun einen bequemeren und zweckmäßigeren Zugang zu den bisher„verſteckten“ Ferngeſprächszellen her⸗ ſtellt. Der Nachtſchalterraum gewinnt dadurch nur. Allerdings ſteht dieſer Umbau noch im Rohbau da, doch wird in wenigen Tagen auch dieſer Raum ſein neues, beſſeres Geſicht zeigen. Ks. f*„ In der Ausſtellung Mannheimer Küuſtler im Anbau der Städtiſchen Kunſthalle rührt das von ſeinen Arbeiten beſonders hervorgehobene Gemälde vom U⸗Quadrat nicht von Adolf, ſondern von Alexander Renner her. Bausfrauen guten Heutheltungsgegenttände aller Art im Fachgeschäft Bevor Sie zu Weihnachten gut gekleidet ausgehen! Herrenhut schön gereinigt seln. Als Spezlalltät fertigt dies die Hut- Werkstätte M. Abel u.10 soll auch ihr Damenhut modern geformt Uhren God Silberwaren und moderner Schmuck in großer Auswahl! eis F 2. 3% fkfermprecher 21006 (Hutmacher seit über 100 Jahren) 155 5 5 Schlafdecken göhring— P. 0„65,„ 7. 9 1. 4 9 1. 4 steppdecken parsdepletz Gegr. 1822 in modernen Fatben p. Stück 13.5„ 15.75, 22.75 vom Bettensperialgeschüft H. Schmalzl, R 4, 9 Ehestendsdoflehen Vindeibeihille NOVEMBER 29 gegend. 8 4 MONTAG Damenhüte aparte Schals Auggen beiten käufer Ansteckblumen In großer Auswahl und sehr preiswert Welzl— Co. l wel D 1, 3 Paradeplatz D 1, 3 Herrenstoffe preiswerte Qualitätsware SK Mus Sic Alles ſteht zum Kauf bereit für die ſchöne Wäeihnachtszelt! Der Schmuct machen Freude! 1 255 jeder HFohnung ist eine zute Tischuhr. ihr Gong- schlag zaubert eine trauliche Stimmung. 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November 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Bis der Platz hinter der Feuerwache fertig iſt: Parkſtraßen für Fernlaſtwagen Eine vorläufige Löſung ab 1. Dezember Vor Wochen beſchäftigten wir uns mit dem Für und Wieder der Erſtellung eines Autobahnhofes für Fernlaſtverkehr. Wir kamen damals zu dem Ergeb⸗ nis, daß er als Notwendigkeit für Mannheims Wirt⸗ ſchaftsleben auf die Dauer unumgänglich notwen⸗ dig iſt, wenn Mannheim nicht ſeine führende Stel⸗ lung im deutſchen Kraftwagengüterverkehr verlie⸗ ren will. Gründe, die wohl ſehr ſchwerwiegender Natur ſein müſſen(ſie ſind uns leider nicht bekannt⸗ geworden), haben unſere Stadtverwaltung inzwi⸗ ſchen doch bewogen, den lange gehegten und bereits vorbereiteten Plan aufzugeben. Wenigſtens für die nächſte Zeit, wie man hofft; denn wie geſagt, ein endgültiger Verzicht auf einen Autogüter⸗ bahnhof dürfte, bei allen Schwierigkeiten, kaum in Frage kommen. Im Ochſenpferch werden alſo in naher Zukunft die Mammute der Landſtraße nicht untergebracht, ſoviel iſt gewiß. Natürlich hat man auf dieſen Plan nicht ſo ohne weiteres verzichtet. Dazu iſt die Frage der Unter⸗ bringung der Fernlaſtwagen viel zu brennend. Die Ohren der Stadtverwaltung ſind den vielen und ſicherlich auch berechtigten Beſchwerden der Anwoh⸗ ner von Straßen, die von Fernlaſtwagen beſonders aufgeſucht wurden, nicht verſchloſſen geblieben. Man iſt daher auf einen alten Vorſchlag zurückgekommen: auf den Platz bei der Feuerwache Man will ihn nun planieren und den Fernlaſtwagen wenigſtens einen Parkplatz geben, wenn ihnen auch noch keine Reperaturwerkſtätte, Tankſtelle und Ueber⸗ nachtungsgebäude mit Bewirtſchaftung erſtellt wer⸗ den kann. Hoffen wir, daß dieſer Plan wenigſtens bald Wirklichkeit wird. Damit dürften die Erörte⸗ rungen um das was nun kommen ſoll, vorläufig zu⸗ mindeſt unfruchtbar ſein. Sie wären umſo unfruchtbarer, als die Poli⸗ zei nun auch von ſich aus eingegriffen hat, um die Uebergangszeit, bis zur Benutzbarkeit des Platzes bei der Feuerwache, für alle Teile erträg⸗ licher zu machen. Nach Rückſprache mit dem Reichs⸗ kraftwagen⸗Vertriebsverband hat man einige Straßen beſtimmt, die für das Parken der Laſtzüge beſonders geeignet erſchienen. Man hat dabei vor allem Rückſicht darauf genom⸗ men, daß dieſes Parken den Verkehr möglichſt nicht behindert. Nicht weniger wichtig war der Wunſch, nur Straßen frei zu geben, in denen möglichſt wenig Anwohner durch die ——————— eis macht ieh im zhunder War da einer in der Ortsgruppe, der verkaufte entweder die meiſten Karten, oder ſeine Sammel⸗ bis an den Rand gefüllt, oder was es auch ſonſt war, er war ſtets unter den Erſten. Kam der Aufruf zur Altpapierſammlung. Die anderen rannten treppauf und treppab, und viele ſag⸗ ten, daß manche Hausfrau nicht recht ran wollte. Der aber, der Altpapier gewiſſermaßen waggon⸗ weiſe abholen ließ, wer war das natürlich wieder? Unſer Mann, mein Freund Fritz. „Menſch,“ ſagte ich zu ihm,„wie machſt Du das? Und gerade Deine größten Erfolge haſt Du im Vil⸗ lenviertel, in dem viele von uns ſcheiterten, weil die Villenbeſitzer nicht zu Hauſe waren.“ „Oder ſich nicht ſprechen ließen“, Freund. „Gewiß,“ entgegnete ich,„oder das. Aber Du kannſt doch nicht hinter die dichten Gardinen ſehen, oder die lieben Leute mit dem Angelhaken aus ihrem Bau herausangeln, wenn irgendein Hausgeiſt behauptet, ſie wären verreiſt.“ 5 „Ich bekäme ſogar heraus, ob ſie am Eintopfſonn⸗ tag auch wirklich Eintopf eſſen“, behauptete mein Freund,„aber wie haſt Du denn bisher gearbeitet?“ „Nun,“ entgegnete ich,„ich bin einfach hingegan⸗ 1 „Da haben wir es ja,“ unterbrach mich mein Freund,„ganz einfach in Deiner Alltagskluft hin⸗ gegangen und nach Altpapier gefragt, wie?“ „Natürlich,“ ſagte ich. „Das war grundfalſch,“ lachte Fritz,„ich mache das ſo. Zunächſt unterhalte ich mich grundſätzlich nur mit der Hausfrau oder dem Hausherrn.“ „Aber ich habe Dir ſchon einmal geſagt, knurrte ich,„ſie laſfen ſich gar nicht ſprechen!“ 5 „Komm morgen mit,“ meinte Fritz,„Du ſollſt Dein blaues Wunder erleben!“ War doch verflucht geſpannt am nächſten Tage. Wartete an der Ecke auf Fritz. Mit mir wartete ein Herr im Zylinder. Plötzlich grinſt mich der Zylinderkerl an, und ich halte mich am Zaun feſt. „Du biſt das, Fritz,“ rufe ich,„biſt Du verrückt geworden?“ „Komm,“ ſagte er,„es geht los.“ Ich ſtelle mich auf die andere Straßenſeite und warte. Fritz klingelt. Ein nettes Mädchen kommt den Kiesweg entlang, erblickt Fritzens Zylinder. Knixt. Fritz fragt etwas, ſie nickt und die beiden ver⸗ ſchwinden. Dauert keine halbe Stunde, dann kam Fritz wieder heraus. „Morgen bittet die gnädige Frau, zwei Zentner Modejournale vom Boden abholen zu laſſen,“ flü⸗ ſtert er mir zu, und klingelte bereits nebenan. Oeffnete ein Mann, der ausſah, als habe er einen Ladeſtock verſchluckt. Winkte läſſig mit der Hand als Fritz ihn etwas fragte. Aber Fritz machte plötzlich ein Geſicht wie ein Bullenbeißer, rückte ſich den Hut ins Genick, ſtemmte die Hände in die Manteltaſchen und ſegelte hinein, als ob er zum Hauſe gehörte. . grinſte mein Es iſt ein Unterſchied iſchen 8 allemus 1e A ere rere r. D Soflallemus des braktifhes ke bens. (Der Füdrer über das Winter ittsse rz!“ Kraftwagen geſtört werden, in denen vor allem auch keine größeren Geſchäftsbetriebe ſind, die ſelbſt ſtarken Kraftwagenverkehr haben. Nicht wenige Beſchwerden liefen gerade von dieſer Seite ein, denn meiſt waren die Einfahrten dieſer Betriebe ſo ver⸗ ſperrt, daß die eigenen Waren nur ſchwer abgeladen werden konnten. Auf der anderen Seite mußte auch auf die Fernlaſtwagenfahrer Rückſicht genommen werden. Ihre Verteilungsſtelle iſt in der Schanzenſtraße, man mußte es alſo möglich machen, möglichſt nahegelegene Straßen als Parkſtraßen zu beſtimmen. Unter Berückſichtigung dieſer Momente hat das Polizeipräſidium beſtimmt, daß ab 1. Dezember die Fernlaſtkraftwagen nur noch in folgenden Straßen, unter Einhaltung der ebenfalls feſtgeſetzten Straßenſeite, parken dürfen: Auf der Nordſeite der Werftſtraße, der Südſeite der Böckſtraß e, der Südſeite des Teils der Jungbnſchſtraß e zwiſchen Luiſenring und Hafenſtraße, der Oſtſeite der Ludwig⸗Jolly⸗ Straße, beiderſeits in der Föhrenbachſtraße und Sigmundſtraße, wobei die Einfuhr uur von der Itzſteinſtraße geſtattet iſt, der Südſeite der Jagemauuſtraße und ſchließlich auf dem Itzſtein platz. Notfalls ſoll auch noch die Dammſtraße zur Verfügung ſtehen. 5 Von der Einbeziehung der Hafenſtraße, die ja bisher die meiſten Fernlaſtkraftwagen in der Nacht aufnahm, hat man abgeſehen mit Rückſicht auf die vielen Magazine, die ſich dort befinden und die bei Ausbruch eines Feuers nur ſchwer gerettet wer⸗ den könnten, wenn die Straße durch die Fernlaſt⸗ kraftwagen verſtopft wäre. Es iſt Pflicht jedes Fernlaſtkraft⸗ wagenführers, ſich vom 1. Dezember ab nach dieſer Beſtimmung, die auf Grund des 8 16 der Mann⸗ heimer Straßenpolizeiordnung erlaſſen wurde, zu richten. Eine andere Aufſtellnug wird künſtighin von der Polizei nicht mehr zugelaſſen. Die genannten Straßen werden übrigens nicht durch Schilder kenntlich gemacht. Es wird Aufgabe des Reichs⸗Kraftwagen⸗Vertriebsverbandes ſein, die Wagenführer von dieſer Beſtimmung zu unterrichten. g· Nach zwanzig Minuten war er wieder draußen. „Zwanzig Jahrgänge uralter Jagdzeitſchriften,“ meinte er im Vorübergehen. „Aber,“ ſtotterte ich,„das iſt ja unglaublich.“ „Wieſo“, entgegnete er,„gibt immer noch genug Dummköpfe auf der Welt, die meinen, daß einer mit Zylinder etwas Beſonderes ſei. Muß man ausnützen, wenn es ſich um einen guten Zweck handelt.“ „Trinken wir noch einen Schoppen?“ frage ich, aber er öffnet den Mantel etwas.„Menſch,“ grinſt er,„ich trage doch unter dem Mantel meinen Pull⸗ over. „Und wenn Dich jemand bittet abzulegen?“ ächze ich. „Dann ſag ich, daß— daß mich der Schah von Belutſchiſtan zum Abendbrot erwartet und ich keine Zeit mehr hätte!“ lacht Fritz und trollt heimwärts. Ehriſtoras Korpsführer Hühnlein ſpricht über Verkehrsfragen Am 30. November ſpricht Korpsführer Hühn⸗ lein von 20.30 bis 20.45 über den Deutſchlandſender zu allen Führern und Männern des NSͤK⸗Ver⸗ kehrserziehungsdienſtes über:„Die Aufaben des NSKK⸗ Verkehrserziehungsdien⸗ ſtes auf der Grundlage der neuen Stra⸗ ßen verkehrsordnung“. Sämtliche Führer und Männer des NS K⸗Verkehrserziehungsdienſtes werden dieſen Vortrag im Gemeinſchaftsempfang anhören. Der Korpsführer beabſichtigt, dieſe Rund⸗ funk⸗Appelle nach Möglichkeit monatlich einmal ſtatt⸗ finden zu laſſen. Auch die Führer und Männer der Einheiten des N Sei im ganzen Reich werden dieſe grundſätzlichen Ausführungen des Korpsführers im Wege des Gemeinſchaftsempfanges oder des Emp⸗ fanges an ihren Rundfunkgeräten anhören. Im Anſchluß an die grundſätzlichen Ausführungen des Korpsführers werden von den Führern des Ver⸗ kehrserziehungsdienſtes nähere Erläuterungen über die beſonderen örtlichen Verhältniſſe gegeben wer⸗ den. Slawiſche Muſik im Akademie⸗Konzert Guila Buſtabo als Soliſtin (Vorbericht) Das vierte Akademiekonzert entführt den Hörer in ſlawiſche Muſikbereiche. Die Ruſſen Tſchai⸗ kowſky und Rimſky⸗Korſakow und die böh⸗ miſchen Muſtkanten Smetana und Dporak zieren das Programm. Der große Erfolg des Mon⸗ tag⸗Konzerts zeigte wieder einmal, wie ſehr das deutſche Ohr dem mitreißenden Elan und dem Ur⸗ wuchs flawiſcher Muſik zugetan iſt. Als Soliſtin des Abends ſpielte die junge Geigerin Guila Buſt abo, die väterlicherſeits ebenfalls flawiſches Blut in den Adern hat, Dvoraks Violinkonzert(op. 53) mit großer Bravour und ſtärkſtem Erfolg. Heute abend wird das intereſſante Konzert, das auch Elmendorff und dem Orcheſter rauſchende Anerkennung eintrug, wiederholt. Carl Ouno Eiſen bart. e Die Wehryflichtigen der Geburtsjahrgänge 1893 bis 1900, die bis heute noch nicht erfaßt ſind, werden durch eine Bekanntmachung des Polizeipräſi⸗ denten aufgefordert, ſich ohne beſondere Einbeſtel⸗ lung ab 6. Dezember bei der polizeilichen Melde⸗ behörde in L 6 zur Aufnahme der Perſonalien zu melden. Der Erfaſſungsplan und die Zeiten ſind aus der Bekanntmachung zu erſehen. Säumige wer⸗ den polizeilich vorgeführt und beſt raft. Darum: Für alle Fälle— As fral kel, 5 ven geht, Dabei habe ich anständige Cigorelte. Cigarette besonders Nicht, Weil se zu chen. Git es neckt, ohne das nicht, ohne deßz en Nerven, wie gestellt, Wenns wenn er arbeitet. es iim richtig an, ihm nur elfen? n tauchen? Bex, Des war Fall 40! Auch Ihnen wird die„Astra“ helfen. Sie schmeckt so gut, daß men kaum glauben will, sie sei nikotinarm. Dœbei ist ein Nikofingehalt von weniger qls 1 beglaubigt. Die„Astra“ ist eine echie Kyriczi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömmlichkeit. Ihre Nikotinarmut ist eine gewachsene Eigenschaft der Iaberkblätter, die zu ihrer Herstellung Verwendung finden. Kein künstlicher Nikofin- enfzug, keine chemische Behandlung. b KVYVRNIAZ! Stra MIT ONO OHNFHFMUNODSTO CE Reich an Aroma— Arm an Nikotin * „ 5 F Seite Nummer 552 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. November 1937 Die Dezemberplakene des WH w 1937/38 Vorſicht mit Poſtſendungen ins Ausland Nachfragen am Schalter bewahrt vor Unannehm⸗ lichkeiten Vor Weihnachten werden viele unvorſchrifts⸗ mäßige Sendungen nach dem Ausland bei den Poſt⸗ ämtern eingeliefert. Die Warenprobenſendungen enthalten oft beſtellte Waren oder Geſchenke, die Handelswert haben oder zollpflichtig ſind. Derartige Sendungen dürfen aber nur nach ſolchen Ländern verſandt werden, die ſie ausdrücklich zu⸗ laſſen, z. B. Bulgarien, Freie Stadt Danzig, Frank⸗ reich, Lettland, Litauen und Memelgebiet, Luxem⸗ burg, Mexiko, Oeſterreich, Polen, Portugal, Rumä⸗ nien Schweiz, Spanien, Tſchechoſlowakei und Un⸗ garn. Die übrigen Länder beanſtanden dieſe Sen⸗ dungen, belegen ſie mit hohen Gebühren und ſenden ſtie vielfach zurück. Um ſich oder dem Empfänger Unannehmlichkeiten zu erſparen, empfiehlt es ſich, nor der Verſendung von Warenproben ins Aus⸗ land am Poſtſchalter die Verſendungsbedingungen zu erfragen. Für Miſchſendungen, deren Waren⸗ Probenanteil mehr als 500 Gramm ausmacht, gilt dasſelbe. Kartenvorverkaufsſtellee für das WHM. Weiterſeſt Karten für das am 4. und 5. Dezember ſtattfin⸗ oͤende große Winterfeſt gu gunſten des Winterhilfswerkes ſind an folgenden Stellen erhältlich: Verkehrsverein, Plankenhof, Völkiſche Buchhandlung, P 4, 12, Zigarrenhaus Dreher, E 1, 18, Zigarrenkiosk Schleicher, am Tatterſall und Kreis⸗ amtskaſſe der NS⸗Volkswohlfahrt, L 5, 6. die Karten für Samstag, 4. Dezember, sch ſtark gefragt ſind, weiſen wir darauf hin, daß Sonntag, 5. Dezember, nachmittags und abends der gleiche Spielplan mit künſtleriſchen Dar⸗ bietungen abrollt. * Seinen 80. Geburtstag feiert heute Herr Adam Herrmann, Augartenſtraße 42. Unſeren herzlichen Glückwunſch! e Ihre ſilberne Hochzeit ſeiern heute Maler Adam Joos und Frau Emilie geb. Deckert, S 6, 42 z Dienſtjubiläum. Ihr 30jähriges Dienſtjubi⸗ läum feiert am 1. Dezember Fräulein Chriſtine Beck, Sekretärin bei der Kaſſenärztlichen Vereini⸗ gung, Bezirksſtelle Mannheim. un Volksbildungsſtätte Mannheim. Am heutigen Dienstag, dem 30. November, 20.15 Uhr, ſpricht in der„Harmonie“ der Direktor der Hochſchule für Lehrerbildung, Karlsruhe, Profeſſor Dr. Hohl⸗ feld über„Hinter den Kuliſſen des Verſailler Diktats“. * Das Photographenhandwerk unterſtützt das WoHW. Auch das Photographenhandwerk hat ſich in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt. Ne⸗ ben der Beteiligung an den Spenden zum WSW haben ſich Mitglieder der im Reichsinnungsverband des Photographenhandwerks zuſammengeſchloſſenen Photographeninnungen bereit erklärt, bedürfti⸗ gen Volksgenoſſen durch Anfertigung einer Photo⸗ graphie eine beſondere Weihnachtsfreude zu bereiten. ze Keine Tilgung von Vorſchüſſen an Beamte im Weihnachtsmonat. Der Reichsfinanzminiſter hat die Richtlinien für die Gewährung von Vorſchüſſen an Beamte in beſonderen Fällen dahin geändert, daß im Weihnachtsmonat eine Tilgung des Vorſchuſſes unterbleibt. In dem Monat, in den der Hauptteil des zuſtändigen Erholungsurlaubs fällt, kann auf Antrag die Tilgung des Vorſchuſſes ebenfalls aus⸗ Die franzöſiſche otkey⸗Nationalel Sie beſichtigle geſtern die Stadt und fuhr nach dem Abendeſſen in Richtung Paris ab Die franzöſiſche Hockey⸗ Nationalelf, die am Sonntag in Heidelberg gegen eine Heibelber⸗ ger Stadtmannſchaft geſpielt hat, weilte am Montag⸗ nachmittag in Mannheim. Sie kam gegen 16 Uhr über die Reichsautobahn in unſerer Stadt an. Der hieſige Verkehrsverein zeigte den Gäſten bei einer Rundfahrt(im Anſchluß an den Beſuch eines Kaf⸗ ſeehauſes) die Sehenswürdigkeiten Mannheims. Da⸗ bei wurden auch der Ritterſaal des Schloſſes und die Kunſthalle, in der die Gäſte ſich beſonders für die hier vertretenen franzöſiſchen Meiſter intereſſierten, beſucht. Gegen 19 Uhr begann im Weinzimmer des Roſengartenreſtaurants ein von der Stadt Heidel- berg gegebenes Abendeſſen, bei dem einige An⸗ ſprachen gehalten wurden. Verkehrsdirektor Boettcher, der Leiter des Mannheimer Verkehrsvereins, gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die franzöſiſchen Hockey⸗ ſpieler trotz der Kürze ihres Heidelberger Aufent⸗ halts auf einige Stunden nach Mannheim gekommen ſeien. In launigen Worten wies er darauf hin, daß das allerdings weniger den Heidelbergern als ihrem Polizeidirektor zu danken ſei, der für Montag abend eine Verdunkelungsübung angeſetzt hatte. Es ſei zu wünſchen, daß es den Gäſten ſo gut in unſerer Stadt gefallen haben möge wie den 800 Mannheimern, die die Weltausſtellung beſuchten, in Paris. Mannheim werde im allgemeinen als eine Stadt angeſehen, die zu beſuchen nicht verlockend erſcheine, aber von denen, die nach Mannheim kämen, werde immer wieder beſtätigt, daß es ſich um eine Stadt handle, deren Beſuch lohnenswert iſt. Direktor Boettcher erklärte, er hoffe, daß ihre nunmehrige Anweſenheit in unſerer Stadt die Gäſte veranlaſſen werde, bei künftigen Fahrten nach Deutſchland ihren Beſuch in Mannheim zu wiederholen. Mit den beſten Wün⸗ ſchen für eine glückliche Heimkehr erhob er zum Schluß ſein Glas auf das Wohlergehen der Gäſte. Nachdem dieſe Anſprache von Fräulein Reh⸗ mann, einer Heidelberger Sprachſtudentin, über⸗ Was kocht die ſparſame Hausfrau? Dienstag: Grießſuppe mit Spätzlebrühe, Sauerkraut, Erbſenbret. Abends: Sauermilch und Schalenkartoffeln. Mittwoch: Hammelgemüſeeintopf. Abends: Sauerkraut vom Tag vorher, Kartoffelküchle. Donnerstag: Reſteſuppe, Lauchgemüſe, ge⸗ dämpfte Kartoffeln, Aepfel. Abends: Eierhaber, ge⸗ kochtes Obſt. Freitag: Tomatenſuppe, gebackener Fiſch, ge⸗ miſchter Salat. Abends: Gebackener Fiſch vom Mit⸗ tag, Gewürzgurken, Kartoffeln. Samstag: Dicke Kartoffelſuppe, Obſtpfanne. Abends: Salzbohnenſalat, Wienerle, Schglenkar⸗ Grünkernſuppe, gefüllte Kalbsbruſt, toffeln. Kartoffeln. Abends: Wurſtbrote, Sonntag: Schwarzwurzeln, Rettich, deutſcher Tee. u Vorſicht mit Familienbriefen nach Sowjetrußlandl Nachrichten aus der Sowjet⸗ union zufolge ſind dort in letzter Zeit wiederholt deutſchſtämmige Sowjetbürger und deutſche Reichs⸗ angehörige verhaftet worden, weil ſie mit An⸗ gehörigen oder Freunden in Deutſchland korreſpon⸗ dierten. Alle, die Bekannte und Verwandte in der Sowjetunion haben, werden deshalb dringend davor gewarnt, derartige Korreſpondenzen fortzuſetzen, da Schreiben aus Deutſchland die Empfänger in der Sowjetunion, ſelbſt wenn ſie die deutſche Reichsange⸗ hörigkeit beſitzen, den größten Schwierigkeiten und Gefahren ausſetzen. e Schnellzugsverkehr Rheinland— Süddeutſch⸗ land. Vom 1. Dezember an wird der D⸗Zug 369 München— Mannheim(Mannheim an 15.14, ab 15.18 Uhr) bis Wuppertal⸗Oberbarmen durchge⸗ führt und der D⸗Zug 370 Mannheim München (Mannheim ab 13.32 Uhr) ſchon von Wuppertal⸗ Oberbarmen aus gefahren werden. Die Angaben in den Fahrplänen über beſchränkte Verkehrszeit der beiden Züge zwiſchen Mannheim und Wuppertal⸗ Oberbarmen gelten vom 1. Dezember an nicht mehr. * Der Weihnachtsbaumbedarf iſt ſichergeſtellt! Der Weihnnachtsbaummarkt iſt in dieſem Jahr einer neuen Marktordnung unterworfen worden, die eine Sicherung des auf 10 bis 15 Millionen Stück zu ver⸗ anſchlagenden Bedarfes gewährleiſtet. Die gehegte Beſorgnis, der Weihnachtsbaumeinſchlag könnte dem Rohſtoffplan Abbruch tun, iſt unbegrüſtdet; denn 80 v. H. des Bedarfes ſtammen aus beſonderen Weih⸗ nachtsbaumkulturen, wie ſie vor allem in Schleswig⸗ Holſtein und im Sauerland zu finden ſind. Die reſt⸗ lichen 20 v. H. werden im weſentlichen von Wald⸗ geſetzt werden. Die Tilgungsfriſt verlängert ſich ſtücken, über die Hochſpanungsleitungen laufen, ge⸗ jeweils entſprechend. ſchlagen. Die Preisfeſtſetzung erfolgt örtlich. f neee Das neue Bürgerſteuergeſetz Das volle Einkommen iſt maßgebend Das Bürgerſteuergeſetz iſt vom Reichsfinauz⸗ niniſter in einer neuen Faſſung veröffent⸗ licht worden, das über die kürzlich durch Geſetz erfolgten Aenderungen hinaus noch einige Ab⸗ weichungen vom bisherigen Recht bringt. In einem Erlaß führt dex Reichsfinanzminiſter darüber aus, daß beiſpielsweiſe die Neufaſſung hin⸗ ſichtlich der Beſteuerungsgrund lagen bei den nach dem Einkommen zur Bürgerſteuer heran⸗ zuziehenden Steuerpflichtigen nur noch zwiſchen Steuerpflichtigen unterſcheidet, die zur Einkommen⸗ ſteuer zu veranlagen ſind und ſolchen, die nicht zur Einkommenſteuer veranlagt werden. Bei den zur Einkommenſteuer zu veranlagenden Steuerpflichti⸗ gen iſt das Einkommen im Bemeſſungs⸗ jahr maßgebend. Das gilt ohne Rückſicht auf die Art der Einkünfte. Zum Einkommen gehören aber nicht Bezüge, die ausdrücklich von der Einkommen⸗ ſteuer befreit ſind, wie z. B. Bezüge aus der Kran⸗ kenverſicherung oder der Unfallverſicherung. Die frühere Beſtimmung, daß bei veranlag⸗ ten Arbeitnehmern andere Einkünfte neben dem Arbeitslohn außer Betracht bleiben, wenn ſie nicht mehr als 300 Mark betrügen oder keine höhere Bürgerſteuer begründeten, iſt in der Neufaſſung nicht übernommen worden Bei den nicht zu ver⸗ anlagenden Steuerpflichtigen, den Steuerpflichtigen alſo, deren Einkommen 8000 Mark nicht überſteigt und ganz oder teilweiſe aus ſteuerabzugspflichtigen Einkünften beſtanden hat, bilden die rohen Ein⸗ nahmen die Beſteuerungsgrundlage. Beſtanden ſie nur aus Arbeitslohn oder aus Arbeitslohn und Kapitalerträgen, ſo iſt lediglich ein Pauſchbetrag von 50⁰ Mk. und, wenn ſie nur aus Kapitalerträgen be⸗ ſtanden, lediglich ein Pauſchbetrag von 200 Mark abzuziehen. in Mannheim ſetzt war, zollten die Gäſte lebhaften Beifall. An⸗ ſchließend ſprach Monſieur Lepötre, der Führer der franzöſiſchen Hockey⸗ Nationalmannſchaft les befanden ſich darunter ſechs Spieler, die an den Berliner Olympiſchen Spielen teilgenommen hatten). Er dankte in franzöſiſcher Sprache für die herzliche Aufnahme in Mannheim, deſſen Beſuch zwar nicht auf dem Programm geſtanden ſei, aber— durch die Heidelberger Verdunkelungsübung angeregt— Ein⸗ blick in die nicht geahnten Schönheiten und Sehens⸗ würdigkeiten Mannheims gegeben habe. Zum Schluß forderte er ſeine Landsleute auf, ihren„Schlachtruf“ auszubringen. Als letzter Redner ergriff Verkehrsdirektor Meineke, Heidelberg, das Wort. Er unterſtrich, daß zwiſchen ihm und ſei⸗ nen Mannheimer Kollegen, obwohl ſie beide die In⸗ tereſſen ihrer Städte zu vertreten hätten, keine er⸗ bitterte Konkurrenz beſtehe, ſondern daß um des größeren Zieles willen Trennendes ſtets zurückge⸗ ſtellt werde. Man müſſe die Hoffnung hegen, daß in ähnlicher Weiſe, wie dieſe beiden Städte ſich ver⸗ tragen, auch einmal zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich das Gegenſätzliche um Europas, der Menſchheit und der Kultur willen in den Hintergrund gedrängt werde. Nach der Ueberſetzung dieſer Anſprache klatſchten die Gäſte lebhaft Beifall. Monſieur Lepeétre nahm Gelegenheit, der Dol⸗ metſcherin, die ihnen während ihres Aufenthaltes in Heidelberg und Mannheim eine hilfsbereite Beglei⸗ terin geweſen ſei, herzlich zu danken. Nochmals vernahm man den„Schlachtruf“. Dann war die Zeit zum Aufbruch gekommen. Mit einem Omnibus fuhr man zum Hauptbahnhof, den die Gäſte 20.48 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Eilzug verließen. Sie trafen vormittags gegen 7 Uhr wie⸗ der in Paris ein. dr. w. th. NSDAP-Mifſeilungen Aus bartelamtlichen Behanntmachuncan entnommen Kreisleitung der NSDAp Mannheim, Rheinſtr. 1 An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die beſtellten Beitragsmarken ſind eingetroffen und auf der Kreiskaſſenverwaltung, Zimmer 17, abzuholen. Kreiskaſſenleiter. Au alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Wir erinnern die Ortsgruppen an den fälligen Monats⸗ bericht(Monat November). i 8 BDM 11/171 Humboldt. Die ganze Gruppe tritt 30. 11., 20 Uhr, vor der Hummboldtſchule mit Sportzeug an. nerinnen bringen Turnſchuhe mit, 7/171 Lindenhof 2. wegſchu Le. Alle Führerinnen die Dieſterwegſchule mitbringen. 5/171 Oſtſtadt. 1. 12., 20 Uhr, Heimabend der Mädel⸗ ſchaft Liſa Kocks im Heim, Beethovenſtraße 15.— 2. 12., 19.30 Uhr, Sport in der Peſtalozziſchule. Erſcheinen aller Mädel Pflicht. Sportwarttunen! 4. 12. keine Wochenensdſchulung. Sport für alle.— 6. 12., 19.30—21 Uhr, U- Schule. Waldhof⸗Luzenberg. Gruppenheimabend am 30. 11. fällt aus. Kreispropagandaamt. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich. kommen ebenfalls pünktlich 20 Uhr in zur Beſprechung. Dienſtbücher uſw. NS⸗fFrauenſchaft Neckarſtadt⸗Oſt. 30. 11., 20 Uhr, Zellenwalterinnen⸗ W Lenauſtraße 21. Abrechnung ſämtlicher arten. Neckarau⸗Süd. 1. 12., 20 Uhr, Heimabend im„Volkschor“. Plaukenhof. 30. 11., 20.15 Uhr, Sitzung für Stab⸗, Zellen⸗ und Blockwalterinnen im„Eichbzum“⸗Nebenzim⸗ mer, P 5. Plankenhof, 30. 11. 20.30 Uhr, Besprechung der Amts⸗ und Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle Beſprechung im „Eichbaum“ fällt aus. Feudenheim. 1. 12., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im „Goldenen Stern“.— 30. 11., zwiſchen 16 und 17 Uhr müſſen die Beitragsmarken bei Frau Reis, Scheffelſtr. 52, wgeholt werden. Wohlgelegen. Stab⸗ und chung am 30. 11., 20 Uhr, ſind abzurechnen. Rheinau. 30. 11. und 1. 12. Marken abholen. Neckarau⸗Nord. 30. 11., 15 Uhr, kommen die Zellen⸗ walterinnen zu einer Beſprechung zu Frau Wörns. Baſar und Kundgebungskarten ſind dort abzurechnen. Bismarckplatz 30. 11., 20.15 ihr, Zellenſitzung in der Geſchäftsſtelle. Erſcheinen iſt Pflicht. Waldhof. 30. 11., 20 Uhr, kommen ſämtliche beſtellten Frauen und die Zellenwalterinnen zur Abrechnung der Baſarkarten zu Brückl. Neckarſtadt⸗Oſt. 30. 11., 20 Uhr, Zellenwalterinnen⸗ Beſprechung, Lenauſtraße 21. Abrechnung ſämtlicher Karten. Käfertal. 30. 11., 19.30 Uhr, wichtige Beſprechung aller Zellen⸗ und Blockwalterinnen. Pünktliches und vollzähli⸗ ges Erſcheinen iſt Pflicht. 20.30 Uhr Singen im Heim, Mannheimer Straße 2. Referentiunen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft und Ortsgruppen. Die zur Aus ſtellung leihweiſe gegebenen Handarbeiten können am 30. 11.(nachmittags) wieder in JL. 9, 7, abgeholt werden. Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! 15 Uhr, Beſprechung in L. 9, 7. chen für den Baſar melden. NS⸗Frauenſchaft, Abt. Jugendgruppe Gruppe Erlenhof. Dienstag, 20 Uhr, Pflichtheimabend in der Zeppelinſtraße 36/J. Die Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim: Rheinſtraße 3 Propaganda Die Ortsobmänner tragen Sorge dafür, daß in C 1, 10, Zimmer 12, ſofort wichtiges Propagandamaterial abgeholt Zellenwalterinnen⸗Beſpre⸗ Zellerſtraße 34. Baſarkarten 30. November, Anzahl der geſtifteten Ku⸗ wird.. Hausgehilfen 5. 1. 12, um 20.30 Uhr, Fachgruppenabend in 06, 11.. Ortswaltungen Strohmarkt. Ortsjugendwaltung Strohmorkt gibt be⸗ kannt: Die Sprechſtunden der Ortsjugendwaltung ſind mit ſofortiger Wirkung auf Dienstag und Freitag, feweils von 19.30 bis 21.30 Uhr feſtgeſetzt. Es iſt Pflicht jedes Be⸗ triebsjugendwolters und feder Betriebsjugendreferentin, wöchentlich au einem dieſer Tage zu erſcheinen. 5 Waſſerturm. Ab ſofort iſt die Geſchäftsſtelle nur noch dienstags und freitags von 17—19 und 20—21 Uhr geöff⸗ net. Die Sprechſtunden des Ortsobmannes bleiben wie bisher beſtehen. Die Betriebs⸗ ſowie Straßenzellenwolter holen ſofort wichtiges Propagandamaterial auf der Orts⸗ waltung ab. ö Wohlgelegen. Am Dienstag, 30. 11., 20.30 Uhr, findet im Nichttur⸗ 1. 12., 20 Uhr, Sport in der Dieſter⸗ „Feldſchlößchen“ eine Verſammlung ſämtlicher Betriebsob⸗ leute und Betriebswalter, Hauszellen⸗ und Blockwalter ſowie die Fachſchaften für Handel und Handwerk ſtatt. Es hat alles zu erſcheinen. Volksbildungswerk Heute Dienstag, 30. November, 20.15 Uhr, ſpricht in der „Harmonie“, D 2, 6. der Direktor der Hochſchule für. bildung, Prof. Dr. Hohlfeld(Karlsruhe), über„Hinter den Kuliſſen des Verſailler Diktats“. Eintritt 40 Pfg., für Inhaber der Hörerkarte 20 Pfg. Arbeitsgemeinſchaften „Familienforſchung“. Fortſetzung Mittwoch, 1. 12., 20.15 Uhr, in O 1, 10, Zimmer 22. i „Fotokreis“ für Fortgeſchrittene. Beginn der Arbeit am Mittwoch, 1. 12., 20.15 Uhr, in der Peſtalozziſchule A(Kna⸗ benhandarbeitsſaal). g „Edda und Isländerſaga“ findet jeweils mittwochs, 20.15 Uhr, in L 7, 1, Zimmer 11, ſtatt. Anmeldungen werden am Abend noch entgegengenommen. „Blockflötenkreis“ beginnt am Donnerstag, 2. 12., 20.15 Uhr, unter Leitung von Dr. Bellardi in der Stästiſchen Hochſchule für Muſik in A 1, Zimmer 21. Beitrag für Anfänger.— J, für Fortgeſchrittene.—. Wer ſchon einen Kurſus beſucht hat, gilt als fortgeſchritten. Karten bei den Koͤß⸗Geſchäftsſtellen(P 4, 4/5). Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 29. Wor. 7957 nathm.— — N S— 2— 7—.. .. 455 e —— 72 2 g 2 2 8 + 70 r Ane F 3 e 2 Faris * Ageres sas* 1 24 950 1 . 8 eee. ec bee ume, e Aaurgeimom S= amino. nbruchftont ere hs cee Hun in chr be % Q aun,& lebe. RC MHG Oude noi? o gegen Soruhregen Ohe, hebe X Schnes SH εðẽ Gian Wetterbericht des Reichswetterdienſtes. Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 30. November: Die Wit⸗ terung Südweſtdeutſchlands ſteht noch unter dem Ein⸗ fluß des über Frankreich liegenden Hochdruckge⸗ bietes. Ein Uebergreifen der Norddeutſchland be⸗ einfluſſenden Störungstätigkeit auf das Gebiet ſüd⸗ lich des Mains iſt für morgen noch nicht zu erwarten. Vorausſage für Mittwoch, 1. Dezember Bewölkt und im weſentlichen trocken, vereinzelte Nachtfröſte, Tagestemperaturen bis etwa fünf Grad anſteigend, Winde um Weſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 29. November + 5,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 30. November— 1½ Grad; heute früh halb 8 Uhr — 1,1 Grad. Waſſerſtandsbeobachtnngen im Monat November Rhein ⸗Vegel 27. 28. 29.. Abelnſeiden 192.89 J 92.84 12 Kad..4537 18510 40 50 18% e e e e 74 182 5 Marau 3. 7.08.4 833 Near Pege Mannbemm 234227 22 241 27% Mannen 24320 200/200 Schneebericht vom Dienstag, 30. November Taunus, Speffart, Vogelsberg, Schw rgwald, wald, Weſterwald keine Schneeſportmöglichkeiten. Rhön: Waſſerkuppe: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 4 Zeuti⸗ meter, 1 Zentimeter Neuſchnee, vereiſt, Schi mäßig, Rodel gut. 55 5 Harz: Brocken: leichter Schneefall,— 4 Grad, Schneehöhe 48 Oden⸗ Zentimeter, 5 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi gut, Rodel mäßig. Thüringerwald 5 Oberhof: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 12 Zenti⸗ meter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi und Rodel mäßig. Alpen: i Garmiſch⸗Partenkirchen: wolkig,— 5 Grad, Schnee⸗ höhe 2 Zentimeter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi und Rodel gut. i 1 Predigtſtuhl: Schneetreiben,— 8 Grad, Schneehbhe 72 N 5 Zentimeter Neuſchnee, Pulper, Schi gut, odel mößig. Fitſſen: leichter Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 70 Zentimeter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi gut, Rodel mäßig. 5 N Oberſtdorf: heiter,— 10 Gyrd, Schneehöhe 3 Zenti⸗ meter, Pulver, nur Rodel möglich N ugſpitze: heiter,— 15 Grad, Schneehöhe 290 Zenti⸗ meter, Pulver, Schi ſehr gut. Sächſiſche Gebirge: Klingental: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, 1. Zentimeter Neuſchnee, gekörnt, Schi und Fichtelberg: Schneefall, 4 und Rodel ſehr aut — 6 Grad, Schneehöhe utimeter, 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi Kader e 1* 2 J( E A e r e„. e„ 2— 2 2——— 2 2——— F— 12 3 ————.. 22 e 1 ee ue dαοf,)m M Das Geheimnis des Agaven-Schnapses: Mex · anclexs als im Fim Erstes Gebot: Höflichkeit Sonderzüge des„Göttlichen Trankes“ Eindad de Mexiko, im November. Die Vorſtellungen, die ſich der Europäer von Mexiko macht, entſtammen zumeiſt amerikaniſchen Filmen. Da werden Leute gezeigt, die breite Hüte tragen und einen kleinen Schnurrbart dazu, Leute, die gerne Revolution machen und voller Leidenſchaft Rumba und Tango tanzen. Selbſtverſtändlich ſchießt man ſich an jeder Straßenecke um die Liebe einer ſchönen Sennorita, und wenn man gerade nichts an⸗ deres zu tun hat, geht man zwiſchen mannshohen Kakteen ſpazieren. Kann man es den Mexikanern, dieſem überaus intereſſanten und höflichen Volk, verdenken, daß ſie ſich allmählich gegen dieſe verlogen⸗romantiſche Film⸗ ſchablone auflehnen, die in den Ateliers von Holly⸗ wood erfunden wurde? Sie tragen ſich mit dem Ge⸗ danken, eine nationale Filmproduktion zu ſchaffen, um der Welt wenigſtens auf der Leinwand vor Augen zu führen, wie das Mexiko von heute wirklich ausſieht. Um zu zeigen, daß es durchaus nicht nur ein Land der Revolutionen und breiten Hüte iſt, ſondern ein moderner Staat, der über ein Luftverkehrsnetz von nahezu 10000 Kilometer ver⸗ fügt und deſſen Metropole eine Millionenſtadt iſt. Mexiko City ooͤer wie die neue amtliche Bezeich⸗ nung für die Hauptſtadt lautet:„Ciudad de Me⸗ viko“ iſt wohl eine der älteſten Städte der Erde. Denn ſie entſtand aus den Ruinen der uralten Aztekenſtadt Tenochtitlan, die 1720 von Cortez, dem Eroberer Mexikos, eingenommen wurde. Die Bun⸗ deshauptſtadt hat über eine Million Einwohner und bietet das Bild des brodelnden Großſtadͤtverkehrs. Autos, Straßenbahnen, Omnibuſſe raſen durchein⸗ ander und halten ſelten, weil die Menſchen wie Trauben daran kleben. Faſt nie gibt es Platz in einem ſolchen Verkehrsmittel, die mit erſtaunlicher Geſchwindigkeit über den Verkehrsmittelpunkt, den Platz de la Conſtitution, fegen. Hier iſt der Sitz der National⸗Univerſität und vieler wiſſenſchaftlicher Geſellſchaften und Inſtitute, die Nationalbi⸗ bliothek beſitzt 250 000 Bücher, und unter den zahl⸗ reichen bedeutenden Schulen befindet ſich auch eine deutſche Oberrealſchule. Das prachtvolle Stadion hat 80 000 Sitzplätze, die Stierkampfarena bietet 50 000 Perſonen Platz, und das Muſeum für Archäologie, Geſchichte und Ethnographie iſt das berühmteſte Kul⸗ turünſtitut dieſer Art auf dem ganzen amerikaniſchen Kontinent. Nationalgeträuk Pulque Iſtſ der Mexikaner wirklich ein Menſch, der gleich den Revolver zieht? Man wird ſeiner Eigenart mit einer ſolchen Feſtſtellung durchaus nicht gerecht. Drei Dinge ſind es, die ihn in erſter Linie auszeichnen: ſeine für europäiſche Begriffe unfaßbare Höf⸗ lichkeit, ſeine Melancholie und ſeine Muſikalität. Die Höflichkeit des Mexikaners übertrifft die des Spaniers bei weitem. Kommt man als Fremder in ein Büro, läßt alles ſofort die Arbeit liegen und fragt nach den Wünſchen. Verneigungen und Höf⸗ lichkeitsbezeugungen nehmen kein Ende. Der Mexi⸗ kaner ſtellt die kindlichſten Fragen, nur um dem anderen Gelegenheit zu geben, ſie zu beantworten und dadurch im Hochgefühl des Geſcheiteren zu ſtehen. Kommt man an einem Haus vorbei, in dem ein Mann gerade ſeine Mahlzeit einnimmt, und blickt man einen Augenblick hinein, ſo wird man un⸗ weigerlich ſofort eingeladen. Geht man auf einer Landſtraße und begegnet einem Automobil, ſo fragt der Lenker beſtimmt, ob er ſich die Ehre neh⸗ Natürlich ohne Trinkgeld oder irgendeine Gegen⸗ leiſtung. Fragt man jemanden auf der Straße um Auskunft, ſo begleitet er einen ſofort, und wenn er Stunden dadurch verlöre. Kein Mexikaner kann ſich einen Spaziergang ohne Muſik vorſtellen. Allenthalben ſtehen Muſik⸗ pavillons, Aber noch weniger iſt das Leben in Me⸗ xiko ohne oͤen Pulque⸗ Schnaps denkbar, dem Nationalgetränk des Landes.„Göttlicher Trank“ nennen die Mexikaner den Pulque, der, dick⸗ flüſſig und milchig, für oͤen Europäer einen faden Geſchmack hat. Er ſoll auf ein altes Indianerrezept zurückzuführen ſein; in allen Städten und Dörfern gibt es Pulquerias, Schankſtätten, in denen nur die⸗ ſes Getränk verabfolgt wird. Schon an die Eiſen⸗ bahnzüge kommen die Indianerinnen mit ihren Ton⸗ krügen und bieten Pulque feil. Das Geheimrezept der Indios So iſt die Pulque⸗Induſtrie eine der wichtigſten des Landes. In unzähligen Haciendas werden die Agaven gezüchtet, aus deren gegorenem Saft der Rauſchtrank hergeſtellt wird. Zehn bis zwölf Jahre dauert es, bis eine Agave reif wird zum Anzapfen. Nur ein einziges Mal blüht ſie in dieſer Zeit, und dann iſt der Augenblick gekommen, wo man das Herzblatt mit dem Blütenſtengel herausſchneidet und ihr das„Honigwaſſer“ entnimmt, von dem eine ein⸗ zige kräftige Pflanze bis zu 250 Liter liefern kann. Uebrigens werden die Blätter der Agave als Ziegen⸗ und Schaffutter und, in getrocknetem Zuſtande, zum Beheizen des Küchenherdes verwandt, während die dornige Spitze des Blattes zuſammen mit einer langen Blattfaſer den Mexikanerinnen das — Nähzeug liefert. Man kann mit der Pflanzen⸗ nadel und dem Pflanzenfaden die kunſtvollſten Hand⸗ arbeiten herſtellen. Es iſt bemerkenswert, daß das Braugeheimnis des Pulque⸗Schnapſes nur die Indios kennen. Es gibt darüber weder der Allgemeinheit zugängliche Rezepte noch Vorſchriften. Nicht einmal der Braue⸗ reibeſitzer ſelbſt kennt das Geheimnis des Agaven⸗ ſchnapſes, den er herſtellt. Jede Hacienda hat ihre eigene Brauerei, deren Braumeiſter ausſchließlich Indios ſind. Das Braugeheimnis vererbt ſich von Generation zu Generation in derſelben Familie. Das einzige, was man weiß, iſt die Tatſache, daß das in Alkohol verwandelte„Honigwaſſer“ der Agave keine Dagerung verträgt und innerhalb von zwei Tagen getrunken werden muß. Darum gibt es eigene Ex⸗ preßautos und Sonderzüge, die den„göttlichen Trank“ in die Städte bringen. In welchen Mengen die Mexikaner Pulque zu trinken vermögen, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß jeder Arbeiter einer Hacienda täglich als Teil ſeines Lohnes 6 bis 8 Liter Agavenſchnaps erhält. In dieſem Zuſammenhang ſei noch erwähnt, daß Mexiko eines der fruchtbarſten Länder der Erde iſt; es gibt Gegenden, in denen bis zu ſiebenmal im Jahr geerntet wird. Reis, Tabak, Mais, Baumwolle— alles hintereinander. Bananen tragen ſchon nach 14 Monaten Früchte, das Zuckerrohr kann man beinahe wachſen ſehen. Hier gedeihen Bananen, die ſo groß ſind wie der Unter⸗ aum eines Ringers, und Granates, eine Himbeeren⸗ art, die faſt Aepfel an Größe gleichkommen. Könige in der Anekdote Die Reihenfolge. Als Heinrich IV. durch eine kleine Stadt zog, kam ihm eine Abordnung entgegen, um ihn zu begrüßen. Der Sprecher der Deputation BILDER VGH TAGE Das iſt Frankreichs neueſtes Kriegsflugzeug Auf dem Flughafen von Villoevublay wurden neue franzöſiſche Kriegsflugzeuge vorgeführk. Hier der Eine zweimotorige Maſchine. Maſchinengewehrs nach allen neueſte Typ: Hondhabung des Gene Tunney wird Baukpräſident! Der ehemalige Schwergewichtsmeiſter Tunney wurde jetzt zum Präſidenten der Morris Induſtrial Bank ffewählt. Damit findet die Karriere des ehemals gefeierten Boxers ihren glanzvollen Abſchluß. (Erich Zander, Archiv,.) hatte kaum mit ſeiner Rede begonnen, da wurde er vom Geſchrei eines Eſels unterbrochen. 2 „Einer nach dem andern“, lachte der König,„ſonſt kann ich euch nicht verſtehen!!“ 5 Unnützes Zeug Friedrich dem Großen wurde gemeldet, daß bei der Beſetzung des Schloſſes eines eleganten Kava⸗ liers eine Menge Reitſtiefel und Perücken gefunden worden wären. „Wozu mag einer, der nie zu Pferde ſitzt, Reit⸗ ſtiefel brauchen,“ fragte lächelnd der alte Fritz,„und wo mag dieſer Mann ohne Kopf die vielen Perücken getragen haben?“ Die Spitze des Rumpfes geſtattet Beobachtung und Seiten.(Weltbild, Zander⸗M.) Viele Köche Junge Schotten in ihrer Nationaltracht backen hier den traditionellen Weihnachtspudding. Hoffentlich verderben ſie nicht den Brei. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) „ Frischer Atem gründliche, schonende Reinigung, verhindert den Ansetz von Zahnstein. groſſe Tube 40., kleine Tube 25 Pf. ZAHN men dürfe, den„hombre simpativo“ mitzunehmen. Jugend⸗ und Kirchenchor und auch hier durch wech⸗ Kunſtſchöpfung und Kunſtführung Die Arbeitstagung des Reichskulturſenats in Berlin Berlin, Ende No ember. Im Senatorenſaal des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda trat, wie in den vergangenen Jahren, im Anſchluß an die Jahres⸗ tagung der Reichskulturkammer der Reichskul⸗ turſenat zu einer Arbeitstagung zuſam⸗ men. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, wies darauf hin, daß die Ernennung des Vizepräſidenten der Reichskultur⸗ kammer, Staatsſekretär Funk, zum Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter von einſchneidender Bedeutung auch für die Arbeit der Reichskulturkammer ſei. Mit ſtarkem Beifall nahm der Reichskulturſenat zur Kenntnis, daß Reichsminiſter Funk auf Wunſch von Reichsminiſter Dr. Goebbels Vizepräſident der Reichskulturkammer bleibt, und daß er auch in Zu⸗ kunft die wirtſchaftliche Seite des deutſchen Kultur⸗ lebens im Auftrag des Reichspropaganbaminiſters weiter betreuen werde. Reichsminiſter Funk dankte bewegten Herzens für die anerkennenden Worte. An den Präſidenten der Reichsmuſikkammer. Profeſſor Dr. Peter Raabe, wurde ein herzliches Glück⸗ wunſchtelegramm zum 65. Geburtstag gerichtet. Vizepräſident Reichsminiſter Funk ſtellte dann zwei Probleme zur Erörterung, die augenblicklich im deutſchen Kunſtleben im Vordergrund der Diskuſſion ſtehen:„Kunſtbetrachtung“ und entartete Kunſt“. Zu dem erſten Thema ſprachen in frei⸗ mütiger Ausſprache der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Hauptmann a. D. Weiß, der Vizepräſident der Reichsmuſikkammer, Profeſſor Dr. Graener, der Präſtdent der Reichstheaterkammer, Dr. Schlöſſer, der Dichter Gerhard Schumann, Reichspreſſechef Staatsſekretär Dr. Dietrich, und Generalintendant Krauß. Aus der Schilderung der bisher geſammelten Erfahrungen ergab ſich volle Uebereinſtimmung über den eingeſchlagenen Weg. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der auf jede Anregung und auf jeden Vorſchlag einging, gab ſeinen feſten Willen zu erkennen, Anſätze neuer Talente und neuer Kunſt zu fördern und zu unterſtützen. Zu dem zweiten Punkt„entartete Kunſt“ ſprachen der Dichter und Chefdramaturg Friedrich Bethge, der Präſident der Reichskammer der Bildenden Künſte, Profeſſor Ziegler, Staatsſchauſpieler Lo⸗ thar Müthel und Profeſſor Suchenwirth. Reichsminiſter Dr. Goebbels machte abſchlie⸗ ßend grundſätzliche Ausführungen über allgemeine Kulturprobleme unter Berückſichtigung der vorge⸗ brachten Anregungen. Er betonte die Unabänder⸗ lichkeit der Eigengeſetze der Kunſt, die immer per⸗ ſönlichkeits⸗beſtimmt geweſen ſei und es in Ewig⸗ keit ſein werde. Wahre Kunſt wachſe nicht in der Organiſation, ſondern in der Einſamkeit, die Ergebniſſe ſchöpferiſcher Einſamkeit dürften aber nicht zur Iſolierung ſchöpferiſcher Kräfte von der Nation führen. Die Kunſtſchöpfung, erklärte er, iſt das Produkt der Einzelperſönlichkeit. Kunſtſchöpfung hat aber nichts mit Kunſtführung zu tun. Der Staat kann nicht Kunſtſchöpfungen befehlen, er beanſprucht die Kunſtführung. Die Staatsführung will beſtim⸗ men, was für Volk und Nation dienlich oder un⸗ zweckmäßig iſt. Die Entſcheidungen auf dem Gebiet der Kunſtführung kann nur der Staatsmann, nicht der Künſtler fällen. Der Staatsmann habe nicht die Aufgabe, praktiſch Kunſt auszuüben, ſondern Künſtler zu führen und ſie auf die wirkſamſte Weiſe einzuſetzen. Der Poli⸗ liker muß wiſſen, was dem Volke gut tut oder nicht. Die Reichskulturkammer iſt für die Kul⸗ turführung nur ein Rahmengebilde, kein Selbſt⸗ zweck, ſondern ein Mittel zum Zweck. Gerade wegen der Verſchiedenartigkeit ihrer Individualität muß man die Künſtler organiſieren. Die Kammer ſoll ſich aber keine Aufgaben aneignen, die nicht zu ihrem eigentlichen Arbeitsbereich gehören. Die Eigenperſönlichkeit der Künſtler ſoll durch ein ge⸗ ringes Maß an Organiſation ſo wenig wie mögli beſchränkt werden. 5 Der Miniſter machte in dieſem Zuſammenhang die Mitteilung, daß nach Durchführung des erſten Aufbaues um ſo mehr eine ſtarke Herab⸗ ſetzung des Verwaltungsapparates der Kammern durchgeführt werden ſolle. Im Namen des Reichskulturſenats dankte am Ende der Tagung Reichsminiſter Funk dem Prä⸗ ſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, für ſeine richtunggebenden Ausfüh⸗ rungen. Abendmuſiken am erſten Aovent Gemeinſames Muſtzieren wirkt gemeinſchafts⸗ bildend. Daß der Gedanke auch für das kirchliche Leben fruchtbar zu machen iſt, hat Kirchenmuſikdirek⸗ tor Heinrich Lenz in der Johanniskirche im Lindenhof ſchon oft praktiſch bewieſen. Am Sonntag brachte er im Rahmen einer Abendmuſik eigene Kom⸗ poſitionen bei ſtärkſter Teilnahme der Gemeinde. Zugrunde liegt das bekannte Geiſtliche Lied mit eigener Melodie von Joh. Georg Ebeling(aus dem Jahre 1666). Orgel⸗, Violinen⸗ und Flötenſpiel um⸗ rahmen den Geſang und verbinden geſchickt und ein⸗ drucksſtark die einzelnen Verſe miteinander. Ge⸗ meinde, Kirchenchor, Jugend und Sopranſoliſtin vereinigen ſich zu machtvollem, glaubensfrohem Aus⸗ klang im Schlußvers. Kompoſttoriſch einfacher, aber monumental wirkt das Gegenſtück, die Reforma⸗ tionskantate, die wir bei der Erſtaufführung im Ni⸗ belungenſaal zum Reformationsfeſt bereits gewür⸗ digt haben. Diesmal leitete ſie die Abendmuſtk ein und baut ſich auf der„Feſten Burg“ und dem Geiſt⸗ lichen Lied„Gott iſt mein Licht“ auf(nach Ahles 1662 entſtandener Melodie„Es iſt genug“). Zur Or⸗ gel, die Lenz ſelbſt bediente, tritt hier der Bläſerchor (unter Leitung M. Kralemanns), der Kirchen⸗ und Jugendchor(dirigiert von K. Hoffmann). Stehend ſang die Gemeinde den Schluß mit, worein kontra⸗ punktiſch die„Feſte Burg“ verwoben iſt. Zwiſchen dieſen beiden Hauptwerken des Abends erklang Lenz' k⸗Moll⸗Paſſacaglia mit ihrem leicht wehmütig anmutenden Grundzug und einige Kon⸗ firmandenchöre. Nach der Melodie„Alle Menſchen müſſen ſterben“ hat Lenz das Geſangbuchlied„Gott mein Troſt“ ausgearbeitet für Orgel, zwei Violinen, ſelnde Beſetzung für erwünſchte Abwechſlung des Geſamteindrucks geſorgt. Die Sopraniſtin Dore Kramer leitete zu weihnachtlicher Stimmung über mit dem Vortrag des„Liedes der Maria“ aus dem neuen Krippen⸗ ſpiel von Anna Hofheinz⸗Gyſin. Bedeutſam verkündete der von der Orgel begleitete und von der Violine(Fritz Früh) umſpielte Sopran:„Das Wunder iſt da!“ Dore Kramer verfügt neben ſtarkem Geſtaltungsver⸗ mögen über eine recht gut entwickelte Stimme mit beſonderer Tragfähigkeit der hohen und der Mittel⸗ lage. Lenz führte dann weiter in die Weihnachts⸗ ſtimmung ein mit ſeiner Fantaſte über den Choral „Vom Himmel hoch“ und mit„Weihnachten“, einem Idyll für Violine, Cello, Oboe(A. Horn] und Orgel. Sozuſagen leitmotiviſch kehrt hier als Oboe⸗Solo die liebe vertraute Weiſe„Jeſus, liebſter Jeſus mein“ wieder und gibt damit der Kompoſition einen präch⸗ tigen Grundgedanken. Gemeindegeſang ſchloß ſtil⸗ gerecht dieſe eigenartige und bemerkenswerte Abend⸗ muſtik. Neben dem Komponiſten und Organiſten Lenz gebührt K. Hoffmann ein beſonderes Lob für die umſichtige Zuſammenfaſſung der verſchiede⸗ nen, ſelbſt im Schiff untergebrachten Chöre, ** Auch in der Trinitatiskirche brannte ſtim⸗ mungsvoll vor dem Altar die erſte Adventskerze im Kranz der Tannenzweige. Gberhard Heideg⸗ ger hatte diesmal ſeine letzte gehaltvolle Abend⸗ muſik im alten Jahr ganz auf ſchöne ſchlichte geiſt⸗ liche und Aoͤventsmuſtk des unerſchöpflichen J. S. Bach abgeſtellt. Daneben ließ Heidegger Händel und Bachs Vorläufer zu Wort kommen. Die Gemeinde umrahmte hier die Feier mit ſchlichtem Choralverſen zur Begleitung der Orgel. Zwiſchen Präludien und Fugen Bachs und Vincent Lübecks ſowie verſchie⸗ denen Orgel⸗Chorälen ſang Roſe Hulkth(Sopran) aus Heidelberg zweimal zwei Lieder und eine Hän⸗ del⸗Arie. In Francks gläubig ſchlichtem„O du mein Troſt und ſüßes Hoffen“ machte die Soliſtin geſchickt oͤie Schlußbitte„O Jeſus, kehre bei mir ein“ zum adventsfrohen Höhepunkt. Bachs„O Jeſulein ſüß“ ſang Roſe Huth ſo fraulich innig und zart wie ein Wiegenlied. Bekenntnishaft geſtaltete ſie mit ſtarkem Ausdruck Francks„Auf, auf, zu Gottes Lob“, . 1 5 Dr. Fritz Haubold. . Seite Nummer 552 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. November 1937 Heumischites — Nach einer Statiſtik des amerikaniſchen Bun⸗ deß⸗Marineamtes ſterben nur 5 v. H. aller Seeleute in Ausübung ihrer Tätigkeit auf hoher See. 95 v. H. aller Mitglieder von Schiffsbeſatzungen erleben bezeichnenderweiſe ihr letztes Stündlein auf dem Feſtland. Auch Unfälle auf dem Ozean fordern viel weniger Menſchenopfer als Unglücksfälle, die See⸗ leuten an Land zuſtoßen. 10 v. H. aller Unglücksfälle, denen Matroſen zum Opfer fallen, ſind— eine be⸗ merkenswerte Feſtſtellung— auf Ertrinken zurück⸗ zuführen, ein Beweis, daß gerade Schiffsleute auch heute noch vielfach des Schwimmens unkundig ſind. Beſonders häufig verunglücken Matroſen auf Land⸗ urlaub bei Motorrad⸗ und Autounfällen; ein richtiger Seebär fühlt ſich eben auf den Schiffsplanken viel ſicherer als im Verkehrsgewühl einer Stadt. Weiter⸗ hin lehrt die Statiſtik, daß Seeleute im allgemeinen ein ſehr hohes Alter erreichen. Schon darum ſterben ſie meiſt auf dem Feſtland, wenn ſie ſich längſt nach einem erlebnisreichen Leben zur Ruhe geſetzt haben. Da auch die Dienſtunfälle bei allen Flotten der Welt in ſtändigem Rückgang begriffen ſind, kann man den Schluß ziehen, daß das Leben eines Seemannes auf dem Ozean viel ſicherer iſt als auf dem Feſtland. * — Dem Fahrer eines Laſtkraftwagens, der bei Frohnau eine Panne hatte, erbot ſich der anſcheinend auf Wanderſchaft befindliche 36 Jahre alte Karl Wal⸗ tereit bei der Behebung des Schadens behilflich zu ſein. Während die beiden Männer an dem Fahrzeug arbeiteten, fuhr aus bisher noch nicht geklärten Gründen ein Perſonenkraftwagen auf das haltende Laſtfahrzeug auf. Waltereit geriet ſo unglücklich zwi⸗ ſchen beide Wagen, daß ihm der Kopf zerquetſcht wurde und er auf der Stelle tot war. * — Eigentlich ſollte Roberto Olivere, Laufburſche bei einer Neuyorker Theateragentur, an Bord des Ozeandampfers„Jueen Mary“ nur ein Manuſkript abgeben. Statt deſſen hat er nun das Weltmeer durch⸗ quert und iſt ſoeben in England eingetroffen, wo man den blinden Paſſagier wider Willen in Gewahr⸗ ſam nehmen ließ. Roberto traf kurz vor Abfahrt des Schiffes im Hafen von Neuyork ein, eilte über die Laufbrücke und rief laut den Namen des Künſt⸗ lers, dem er das Manufkript übergeben ſollte. Da ſich dieſer nicht meldete, rannte Roberto durch ſämt⸗ liche Räume des Schiffes, um den Geſuchten ausfin⸗ dig zu machen. Als er wieder an Deck kam, bemerkte er entſetzt, daß die„Queen Mary“ bereits die Frei⸗ heitsſtatue paſſierte. Der junge Mann melbete ſich bei der Schiffsleitung, wo man ſeiner Erzählung keinen Glauben ſchenkte und den Weinenden nach einer langen Strafpredigt in eine dunkle Kammer ſperrte. So fuhr Roberto unfreiwillig nach Europa, während man in der Neuyorker Theater⸗Agentur vergebens auf ſeine Rückkehr wartete. Nun wäre er beinahe noch vor ein engliſches Gericht geſtellt wor⸗ den, wenn ſich nicht inzwiſchen herausgeſtellt hätte, daß er tatſächlich ein Manuſkript hätte abgeben ſol⸗ Jen) und daß der Schauſpieler, den er ſuchte, in letz⸗ tex Minute die Ueberfahrt verſchoben hatte. So wird der Fünfzehnjährige, um ein Abenteuer reicher ge⸗ worden, in den nächſten Tagen auf einem amerikani⸗ ſchen Dampfer die Rückreiſe nach Neuyork antreten. 8 — In Birmingham hatte das Gericht über einen jährigen Vatermörder abzuurteilen. Der Junge verteidigte ſich nicht, ſondern erzählte ſchlicht und brav die Geſchichte ſeines traurigen Lebens, das er unter der Willkür ſeines Vaters in dem kleinen Dorfe Mitton führen mußte.„Nichts, was ich tat,“ ſo erzählte der Junge,„war meinem Vater recht. Er trieb mich hin und her und ſchlug mich ohne jede Veranlaſſung.“ Es war niemand da, der dem Terror des unmenſchlichen Vaters in die Zügel fiel. John Stone, ſo hieß der Mörder, war mutterlos, ſeine einzige Stiefſchweſter ließ ſich nicht mehr im Hauſe blicken. Ende September hatte der Vater wiederum einen ſeiner fürchterlichen Anfälle. Er ergriff den armen Jungen, verſuchte ihn zu würgen und rief aus:„Jetzt werde ich dir den Kopf abſchneiden und deinen Körper in den Fluß werfen!“ Eine fürchter⸗ liche Angſt überfiel das Kind, es riß ſich mit ver⸗ zweifelter Kraft von ſeinem Peiniger los. Der aber ſtürmte aufs neue auf ihn ein. Da plötzlich flammte ein Schuß auf. Die Ladung ging dem Vater in die Bruſt. Er war ſofort tot. Die Nachbarſchaft dachte nicht daran, den Jungen anzuklagen; im Gegenteil, ſie beglückwünſchte ihn, daß er nun von ſeinem Pei⸗ niger befreit ſei. Trotzdem mußte die Sache das Gericht beſchäftigen, das ebenfalls zu der Anſicht kam, daß ſich ein ſchlechter Menſch durch ein höheres Schickſal ſelbſt gerichtet habe. * — Eine groteske Geſchichte hat ſich in Mattfee bei Salzburg abgeſpielt. Ein„Hellſeher“ hat durch falſche Prophezeiungen die Bewohner von Mattſee irregeführt. Dieſer Hellſeher und Ockultiſt, der ſich als„Profeſſor J. Vonkanbini“ bezeichnete, erklärte, genau zu wiſſen, wo ſich ein ſeit einiger Zeit ver⸗ ſchwundenes funges Mädchen befinde. Er behauptete, daß dieſes Mädchen ermordet ſei und auf dem Grund des Obertrumer Sees liege. Er erklärte, daß er die Leiche auffinden und heben wolle. Zur feſtgeſetzten Stunde war das Ufer des Sees voll von Menſchen. Obgleich der ganze Seegrund von den Fiſchern fachgemäß durchſucht wurde, fand man keine Spur von dem verſchwundenen Mädchen. Es ſtellte ſich heraus, daß der Hellſeher nur von ſich reden machen wollte. Die erbitterte Volksmenge ver⸗ prügelte darauf den Propheten. * — In der Münchner Mediziniſchen Wochenſchrift behandelt W. Rimpau das Grippeproblem in der Gegenwart und die Verbreitung, die die Grippe auf der Welt gefunden hat. Die Grippe zeigt bei ihren Zügen die Eigenheiten einer Epidemie. Die beiden großen Epidemien im Jahre 1928 und 1932/3 be⸗ gannen in den Vereinigten Staaten, die erſtere im Oktober in Kalifornien und durchquerte ͤͤann den Kontinent, die letztere im September in den ſüdlichen Staaten der USA. England und Wales wurden 1932 erſt in der zweiten Dezemberwoche von der Epi⸗ demie erreichte Den Höhepunkt der Epidemie bildete in England die letzte Januarwoche. Die Seuche er⸗ griff Irland in der zweiten Januarwoche, Deutſch⸗ land in der erſten und zweiten Januarwoche, ver⸗ breitete ſich hier ſehr ſchnell und hatte in der zwei⸗ ten Februarwoche ihren Höhepunkt erreicht. Dieſer lag in Dänemark Mitte Februar, in der Schweiz in der erſten, in Ungarn in der zweiten, in Spanien in der oͤritten Februarwoche. Damals wurden, wie den Berichten der Hygieneſektion des Völkerbundes zu entnehmen iſt, Tripolis und Japan im Januar, Schanghai im Februar befallen. Iſt auch die Sterb⸗ lichkeit bei der Grippe nicht hoch, ſo iſt ͤͤoch die Zahl der Todesfälle infolge der hohen Empfänglichkeit und Erkrankungszahl beachtlich. * — Auf echt amerikaniſche Weiſe hat der Leiter des Staatsgefängniſſes zu Stateville im Staate Illinois (USA.) einem Hungerſtreik ein Ende bereitet, in den ſeine 3477 Gefangenen getreten waren. Um Unannehmlichkeiten und Erkrankungen ſeiner Schutz⸗ befohlenen zu verhindern, beſchloß der Gefängnis⸗ direktor, ſie mit einem Lockmittel umzuſtimmen, dem kein Amevikaner widerſtehen kann. Er kündigte an, daß feder Sträflüöng, der oͤen Hungerſtreik ſofort ein⸗ ſtelle, am nächſten Tage der Rundfunkübertragung eines mit Spannung erwarteten Baſeballſpieles, bei dem es um den Meiſtertitel von Illinvis ging, bei⸗ wohnen dürfe. Dieſe Zuſicherung hatte einen ge⸗ vadezu überwältigenden Erfolg. Denn von den 3477 Sträflingen blieben nur noch 21 übrig, die be⸗ reit waren, weiterzuhungern und auf das Baſeball⸗ ſpiel zu verzichten. Als dann dieſe einundzwanzig ſahen, in welcher Minderheit ſie ſich befanden, gaben auch ſie oͤen Streik auf und wohnten zuſammen mit ihren Kollegen glückſtrahlend der Rundfunküber⸗ tragung bei. * — Kyoſuka Tomada, einer der größten Schau⸗ ſpieler Japaus und Gründer des Tſukifi⸗Theaters in Tokio, hat ſeine letzte Rolle geſpielt. Als Führer einer Pioniergruppe an der Lotien⸗Front war er gerade dabei, die letzte Planke zu einer Brücke iber einen Bach zu legen, um den Uebergang der japa⸗ niſchen Streitkräfte zu ermöglichen, als ihn ein . 3 britiſche Bomber in Wales abgeſtürzt dnb. London, 29. November. In der Nähe von London ſtürzten Montag drei Bombenflugzeuge eines britiſchen Ge⸗ ſchwaders im Nebel ab. Dabei wurde ein Flieger getötet. Zwei andere wurden ſchwer verletzt. Blutige Geſchwiſtertragödie in USA — Richmond, 29. Nov.(U. Pr.) Bei einer ge⸗ richtlichen Unterſuchung in Surrey wurde feſtgeſtellt, daß die Frau des Dr. John Daney von ihrem Bruder Maurice Odell Tribe ermordet worden iſt. Tribe, der an Wahnſinnsideen litt, bildete ſich ein, daß er ſein Augenlicht verlieren würde und brachte irgendwie die auffallend ſchönen Augen ſeiner Schweſter Naomi damit in Zuſammen⸗ hang. Dr. Dancy, der Schwager Tribes und Mann der Ermordeten, berichtete dem Gericht, daß Tribe ſchon mehr als einmal plötzliche Drohungen gegen ſeine Schweſter ausgeſtoßen habe, es aber hinterher immer ſehr bedauert und ſich beſonders liebevoll gezeigt habe. chineſiſches Infanteriegeſchoß ins Herz traf. Kyoſuka Tomada zeichnete ſich ganz beſonders durch ſeine hervorragende Darſtellung von Frauenrollen aus, die ja bekanntlich auf dem traditionellen klaſſiſchen Theater Japans auch heute noch vielfach von Män⸗ nern verkörpert werden. Tomada iſt bereits der zweite große Tragöde Japans, der den kriegeriſchen Auseinanderſetzungen im Fernen Oſten zum Opfer fällt. Schon am 3. Oktober iſt ſein nicht weniger be⸗ rühmter Kollege, der Schauſpieler Seigo Shimoda, bei Liuhong in einem Bajonettgefecht gefallen. Für beide Künſtler iſt von der Regierung ein feierliches Staatsbegräbnis angeoroͤnet worden. * — Die vor einiger Zeit bei der Ankunft in Neuyork von den Einwanderungsbehörden zurück⸗ gehaltene franzöſiſche Journaliſtin Madanne Fon⸗ tanges, die bekanntlich vor längerer Zeit in Paris einen Revolver⸗Anſchlag auf den früheren franzö⸗ ſiſchen Botſchafter in Rom, Chamb run, verübte, iſt jetzt aus ihrer unfreiwilligen Haft auf der Ein⸗ wandererinſel Ellis Island fveigelaſſen worden. Madame Fontanges mußte allerdings eine Summe von 1000 Dollar hinterlegen und durfte Neuyork erſt betreten, nachdem ihr Rechtsanwalt ſich ſchrift⸗ lich mit jederzeitigem Widerruf der Einreiſe⸗Erlaub⸗ nis einverſtanden erklärte. Madame Fontanges be⸗ abſichtigt eine Zuſammenkunft mit dem amerika⸗ niſchen Flieger Jack Hedgard, der ihr ein Heirats⸗ angebot gemacht habe. * — An einem Januarſonnkag hörte ein Fußgänger am Ufer des Erbſſin⸗Sees in der Mark ängſtliche Schreie eines Vogels. Im Geſtrüpp entdeckte er eine Droſſel, die verzweifelt auf einer Leimrute herumflatterte und ſich mit letzter Kraft zu befreien ſuchte. Der Fußgänger gab dem ſchwerverletzten Tierchen die Freiheit wieder und ſtellte voller Em⸗ pörung feſt, was Menſchenhand hier für ein grau⸗ ſames Zerſtörungswerk angerichtet hatte. Die Fe⸗ dern waren größtenteils ausgeriſſen und verklebt, und mit hängenden und ausgerenkten Flügeln hüpfte der Vogel davon. Nach Meinung der Sach⸗ verſtändigen muß er in ſeinem troſtloſen Zuſtande bald ein trauriges Ende durch Verhungern gefun⸗ den haben. Als die grauſamen Tierquäler ſtanden nun Albert B. und Max P. vor dem Berliner Be⸗ rufungsgericht. Trotz ihres Leugnens hielt ſie auch die Strafkammer für überführt und beſtätigte daher die auf ſechs Monate Gefängnis lautende Strafe des Amtsgerichts wegen Tierquälerei und des Natur⸗ ſchutzvergehens. An dem Abend der Tat habe Tribe von Anfang an einen ſehr unruhigen Eindruck gemacht und ſchließlich mit ſeiner Schweſter einen Streit über eine Verſicherungsangelegenheit angefangen. Später ſei Naomi zu Bett gegangen. Er, Dr. Daney, habe noch an ſeinem Schreibtiſch geſeſſen, als er Tribe im ganzen Haus herumlaufen hörte. Plötzlich hörte er mehrere Schüſſe und ſah ſeinen Schwager aus dem an das Schlafzimmer der Eheleute angrenzenden Bad herauskommen. Er hatte ſeiner Schweſter, die ſchlafend im Bett lag, durch beide Augen geſchoſſen. Tribe bedrohte auch ſeinen Schwager Dr. Daney mit dem Revolver, ſchloß ſich aber dann ins Bade⸗ zimmer ein, wo er, nachdem die Tür gewaltſam ge⸗ öffnet worden war, mit durchſchnittener Halsſchlagader aufgefunden wurde. Exploſion in einer chemiſchen Fabrik dnb. London, 29. November. In der Nähe von Huddersfield kam es am Montag in einer chemiſchen Fabrik zu einer Ex⸗ ploſion, wobei 12 Perſonen, zwei davon ſchwer, verletzt wurden. nHNHE LIN im ovEmEER 152 . — 2 ä 2 4 AN Dienstag, 30. November Nationaltheater:„Die Stützen der Geſellſchaft“, Komöbie von Henrik Ibſen, Miete B, 20 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Akademie⸗Konzert. Dirigent: Karl Elmendorff. Soliſt: Guila Buſtabo(Violine) Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Gaſtſpiel Schwaben⸗ hanſel und acht Attraktionen. Tanz: Polaſthotel, Parkhotel, Libelle, Kaffee Karl Theodor, * Lichtſpiele: Univerſum:„Brillanten“.— Alhambra:„Das große Abenteuer“.— Schauburg:„Der Lachdoktor“.— Pala und Gloria:„Der Muſtergatte“. Capitol und Scala: „Der Mond im Nebel“. ö Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14 30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Allerhand Weihnachts⸗Tand. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Thegter. o Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfinet von 10. bts 1g und non 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Weihnachtsausſtellung der Mannheimer Künſtler. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Weltkriegsausſtellung: Die lebende Front. Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 12 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 10 bis 18 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.80 bis i und 16.30 bis 21 Uhr. Ale Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. ls unantändie würde der Aae. der lich dem opfer zum Winterhilfewerk ent ziehen wollte. [der Fübter über das Winterhitts sert ee Die seschlehte elner Famile aus der Nachkriessselt von Hertha ven Gebhardt 11 In ſeinem ganzen Leben hatte Wolfgang Uther⸗ möhl nie auch nur einen Tag lang das Gefühl ge⸗ Habt, unglücklich zu ſein. Er hatte eine ſchöne Ju⸗ gend gehabt in dem großen ländlichen Pfarrhaus, dem er als einziger Sohn einer zarten Mutter ge⸗ boren worden war. Der Vater war mehr ein Gelehr⸗ ter geweſen denn ein Pfarrer, die Mutte fein, leiſe und auch, ganz wie der Vater, viel in Lektüre ver⸗ graben und auf geſittetes und gehaltenes Weſen im Hauſe achtend, wie ſie es aus ihrem eigenen Eltern⸗ Hauſe gewohnt war. Es gab noch eine ſchwache Er⸗ innerung an dieſes großelterliche Gut und an einen alten Großvater mit weißem Schnauzbart, den die Leute mit„Herr Baron“ oder„Herr Rittmeiſter“ anredeten. Er war lange tot, dieſer Großvater, das Gut war unter den Hammer gekommen, und auch im Pfarrgarten daheim ging längſt ein anderer Pfarrer mit auf dem Rücken verſchränkten Händen auf und nieder, und eine neue Pfarrerin pflegte Kohl und Kopfſalat, wo ſeine Mutter ihre Roſen⸗ beete gehabt hatte. Daß er, Wolfgang Üthermöhl, auch Pfarrer wer⸗ den würde, das ſtand ſchon immer außer Zweifel, und daß er ein einmal begonnenes Studium auch nach dem Tode beider Eltern fortſetzen mußte, dar⸗ über gab es ebenfalls keine Frage. Es war ein Spar⸗ kaſſenbuch vorhanden, von deſſen Betrag allmonat⸗ lich eine äußerſt geringfügige Summe genommen werden durfte. wenn es das Studium über„reichen“ ſollte— der Reſt mußte verdient werden. Uther⸗ möhl unterſchied zwiſchen negativem Verdienen und poſitivem Verdienen. Unter dem einen verſtand er das„Erhungern“ etwa eines Buches oder eines Paars Schuhſohlen, und poſitiv derdienen konnte man als Friedrich und auf mancherlei andere Arten. Auch in dieſem Verdienenmüſſen. poſttiv oder negativ, ſah Uthermöhl kein Unglück; denn man konnte ausgezeichnet damit abwechſeln und, zweji⸗ tens, ſich wirklich beinahe alles damit erlauben. So etwa war man in der Lage, unter Einſparung von ein bis zwei Mittagsmahlzeiten mit Leichtigkeit eine Karte zum„Vortragsabend Lieſe Pohrt“ zu er⸗ ſtehen Dieſer Vortragsabend am Neunundzwanzigſten, im Verlauf des Geburtstags der Geheimrätin mehr⸗ ſach erwähnt und von Wolfgang ſehnſüchtig herbei⸗ gewünſcht, war nun endlich gekommen. Der Student Uthermöhl ſicherte ſich an der Abendkaſſe eine Ga⸗ leriekarte zu einer Mark. Es war der billigſte Platz und ihm auch ſonſt gerade recht. Verwandtſchaft, ſo ſchätzte er, pflegt in oͤen erſten Reihen zu ſitzen— ich gehe nach vorn auf die Seitengalerie und kann hinunterſchauen. Der Saal füllte ſich nur ſpärlich, und jede ein⸗ zelne Perſon, die den Raum betrat, war von ſeinem oberen Standpunkt genau zu unterſcheiden— es hatte ſein Gutes, gewiß, die Familie der Vortra⸗ genden würde nicht zu überſehen ſein, und doch hätte er ſich anheiſchig gemacht, Bibi aus einem Anſturm von Hunderten herauszuerkennen. Er ſah dann mit der Zeit, daß jeder dieſer vereinzelten Ankömm⸗ linge gewiſſermaßen doppelt wog. Es handelte ſich bei dieſem Publikum um eine Verſammlung von Eingeweihten, die zwar nicht unbedingt körperlichen, aber doch geiſtigen Raum um ſich beanſpruchten, Mädchen in Kutten zumeiſt, mit viereckigen Aus⸗ ſchnitten, über denen Glasketten baumelten, Mäd⸗ chen mit blanken und ſchlecht gebürſteten Haaren, ſeeliſch Sporttreibende, wenn man ſo ſagen durfte, die den Kampf einer der Ihren auf dem Podium um die ſprachliche Ausdeutung und Ausbeutung ſtill niedergeſchriebener Lyrik aufgeriſſenen Auges ver⸗ folgen würden. Kurz vor dem Anſchlagen des dumpfen Gong⸗ zeichens zu Beginn der Veranſtaltung— Uther⸗ möhl war ſchon ganz unruhig geworden— kam die Familie. Artur Pohrt, ehemännlich verlegen und gehoben, ſuchte ſich unauffällig nach vorn zu ſchie⸗ ben; der elegante Arwed Stifft, hinter ſeiner ſchlan⸗ ken Frau Edith, muſterte mit bünkelhaften Blicken die Saalinfaſſen; zuletzt kam Bibi, gefolgt von ihrem jungen Vetter Hansjörg, der an den Aermeln des Konfirmandenanzugs zupfte. Bibi, während ſte ſo die Stuhlreihen voll vierſchrötiger Mädchen und ſchillerbehemdeter Jünglinge entlangging, wirkte in ihrem knapp anliegenden dunkelgrünen Wollkleid— Uthermöhl ſagte es ſich mit einem oͤurch nichts ge⸗ rechtfertigten Beſitzerſtolz— keineswegs als dop⸗ pelwertige Perſönlichkeit, ſondern durchaus einfach, durch welches Wortſpiel das„Einfach“ einen ganz neuen— oder vielleicht erſt den eigentlichen— Sinn gewann. Als die violette Vortragende erſchien, erhob ſich Händeklatſchen, an dem ſich auch die Familie betei⸗ ligte. Uthermöhl blickte nur flüchtig auf das Podium — er ſah Bibi, nur Bibi. Sie lächelte. Es war ein unendlich rührendes, halb mitleidiges, halb zärt⸗ liches Lächeln, und Uthermöhl ſchloß alsbald die vio⸗ lette Dame, der es galt, mit in ſein Herz. Dieſe Liebe ging freilich nicht ſo weit, daß er recht aufzumerken vermocht hätte. Es klang eine Stimme an ſein Ohr, eine wohl wirklich geſchulte und nicht unangenehme Stimme, und ſie ſprach Verſe— das war alles, was er begriff. Er ſah Bibi. Zwei lange, lange Stunden würde er nun Bibi anſehen können, ungeſtört, und ohne daß ſie ihn ſähe! Er glaubte, noch nie ein ſo ausdrucksreiches Ge⸗ ſicht vor ſich gehabt zu haben. Zuerſt hatte ſie ſicht⸗ lich Lampenfieber für die Vortragende— ſie äugte ängſtlich im Saal herum, ſie horchte auf den erſten Beifall. Langſam wurde ſie dann ruhiger und konnte das Gehörte aufnehmen. Sie lauſchte ernſt und be⸗ nommen dem dumpfen Trommelhall des„König in Thule“, und ein Schimmer wehmütigen Lächelns überflog ihr Geſicht beim Liebestod des Veilchens, das die Schäferin zertrat. Das Lächeln wurde hel⸗ ler, man mußte es ſpitzbübiſch nennen, als nun die „Wandelnde Glocke“ auf Onkel Artur zugewackelt kam, und ſie und der Vetter Hansjörg konnten ſich nicht enthalten, zu dem gefaßt daſitzenden Onkel hin⸗ überzuſchielen. Weder der„Erlkönig“ noch der„Zau⸗ berlehrling“ hatten jedoch offenbar ihren Beifall; eine leichte Falte bildete ſich zwiſchen ihren Brauen, und einmal vermeinte Uthermöhl zu ſehen, wie ſie unwillkürlich zuſammenzuckte, während Tante Lieſe, die ja ſchließlich doch Tante Lieſe war, Erlkönigs ver⸗ liebte Lockungen mit einer Stimme, die wirklich be⸗ dauernswert wenig Menſchliches mehr hatte, wie⸗ derzugeben bemüht war. Dann war das aus. Eine wohltätige Pauſe von zehn Minuten ward eingeſchoben. Sie war wohl⸗ tätig für alle, die vom angeſpannten Hören aus⸗ ruhen mußten; ſie war es nicht für den Studenten Uthermöhl, der nicht zum Hören, ſondern zum Sehen eine ganze Mark an der Kaſſe geopfert hatte. Denn Bibi ſaß die ganze Pauſe hindurch zu ihrem Vetter Hansjörg und ihrem Onkel Arwed hingekehrt und unterhielt ſich mit ihnen. Uthermöhl konnte die Be⸗ wegungen ihres Kopfes und das Spiel ihrer linken Hand auf der Rücklehne der Vorderbank ſehen— das war alles. Eiferſucht, eine Qual, wie er ſie nie zuvor im Leben empfunden, packte den jungen Men⸗ ſchen auf der Galerie. Was ſprachen ſie unter ſich? Was hatten ſie miteinander gemein, wovon ſte ihn ausſchloſſen? Gongſchlag. Der Rilke⸗Teil des Abends begann ... Wolfgang Uthermöhl hatte nun Bibis Profil wieder für ſich allein, ein ſtilles, andächtiges Pro⸗ fil, einen Kopf, der deutlich entſchloſſen war, nicht mehr Kritik zu üben an der Darreichung der gei⸗ ſtigen Speiſe, ſondern die Speiſe ſelber zu koſten. Rilkes„Cornet“... Ein ſchmales Bändchen in der Hand ſeiner zarten Mutter fiel Uthermöhl ein; ſie las oft darin, und als Knabe hatte er einmal daran teilhaben wollen.„Später“, hatte ſie geſagt, „ſpäter ſollſt du das leſen, und lies es gut!“ Nun, er hatte es bis heute nicht geleſen; aber jetzt las er es— las es in Worten, die irgendwoher kamen, und las es vom Geſicht eines geliebten Mädchens mit verſchleierten, grauen, glanzloſen und in dieſen Mi⸗ nuten ſehr tiefliegenden und in die Weite verlore⸗ nen Augen. Junger, ſtaubbedeckter Reiter mit der Fahne, eine Schloßbrücke, die ſich ſenkt, und Frauen⸗ lachen und Seide und Roſenduft; und zwei Men⸗ ſchen, die„ſich hundert neue Namen geben und ein⸗ ander alle wieder abnehmen, leiſe, wie man einen Ohrring abnimmt“, und tiefe, verſchwiegene Nacht; und dann Feuerſchein und Lärm und Getümmel, und der helmloſe Knabe ſtürzt in den Tod mit der brennenden Fahne und stirbt, weil das Glück wohl zu groß war. Der junge Student Uthermöhl ſtarrte das blaſſe Mädchen an und fürchtete ſich. Es kann ja nicht ſein, ſtöhnte es in ihm, daß ſie ihn liebt, den mit der Fahne! Oder ich will es ſein! Ich—2 Großer Gott: Wer bin ſchon ich? Er bemerkte kaum, daß alles ſchon zu Enoͤe war, daß die Menſchen erwachten, klatſchten und den Saal verließen. f Fortſetzung folgt) tovember 1937 Aus Baden Drei Bezirksräte werden aufgelöſt 8. Verordnung zum Geſetz über die Neueinteilung der inneren Verwaltung * Karlsruhe, 30. Nov. Der Miniſter des Innern gibt im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Nr. 40 vom 29. November 1937 eine achte Verordnung zu dem Geſetz über die Neueinteilung der inneren Verwal⸗ tung bekannt. Danach tritt für die Bezirksämter Wertheim, Wiesloch und Schopfheim und für die Gemeinden dieſer Amtsbezirke das Geſetz über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. 6. 1936, am 1. April 1938 in vollem Um⸗ fange in Kraft. Die Bezirks räte der Bezirks⸗ ämter Tauberbiſchofsheim, Heidelberg und Lörrach werden auf den 1. April 1988 aufge⸗ löſt und für den Reſt der Amtsdauer von den Lan⸗ deskommiſſären im Einvernehmen mit den Kreis⸗ leitern der NS DA aus bezirkseingeſeſſenen Ge⸗ meindebürgern neu gebildet. Dienstag, 30. 9 Lehrſchan in Karlsruhe: „ Oberflächenſchutz' im Dienſte des Vierjahresplanes * Karlsruhe, 29. November. Das Landesgewerbeamt hat in ſeinen Ausſtel⸗ lungsräumen eine Lehrſchau zufammengeſtellt, die dazu beitragen will, über die Bedeutung eines guten und wirkſamen Oberflächenſchutzes aufzu⸗ Hären. Die Quellen des Verluſtes am Volksvermögen durch vorzeitige Zerſtörung von metalliſchem und nichtmetalliſchem Gut bei fehlendem oder ſchlech⸗ tem Oberflächenſchutz werden der Oeffentlichkeit eindringlich vor Augen geführt. Darüber hinaus gibt die Lehrſchau eine Darſtellung der Schutzmittel und Schutzverfahren. In drei Ab⸗ teilungen gegliedert, ſtellt ſich die Schau auf den ge⸗ genwärtigen Stand der Werkſtoffverſorgung ein. Sie veranſchaulicht in Bildtafeln, Text und Ausſtel⸗ lungsſtücken Zerſtörungsurſachen und Wirkungen. Darüber hinaus zeigt ſte die Schutzmittel und Schutz⸗ verfahren. Die Eröffnung der Lehrſchau hat am Samstag in Anweſenheit von Vertretern des Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Handwerks und der Wirtſchaft tatt⸗ gefunden. Regierungsrat Beeh hob in ſeiner Be⸗ Blick auf Ludwigshafen: zum 93. Geburtstag Carl Benz Gedenkſtunden am Grabe des Autoerfinders in Ladenburg Pr. Ladenburg, 30. November. Wie alljährlich kamen die treuen Benzfreunde und ehemaligen Lehrlinge und Arbeiter des Welt⸗ erfinders, der A. S. C. Sektion Baden⸗Pfalz anläß⸗ lich oͤes 93. Geburtstages Dr. h. c. Carl Benz nach dem alten Ladenburg. Am Spätnachmittag begaben ſich die Beſucher zum Friedhof zum Ehrengrab, wo einige prächtige Kränze niedergelegt wurden. Direktor Werner von Mereedes⸗Benz, Werk Mannheim, ſprach Worte des Gedenkens und des Dankes. Anſchließend ging es zu Mutter Benz in die ſchöne, am Neckar gelegene Villa, wo die topfere Weggenoſſin des Ladenburger Ehrenbürgers be⸗ grüßt und Erinnerungen ausgetauſcht wurden, die das Bild des großen Erfinders lebendig werden ließen. Anſchließend traf man ſich im Stamm⸗ lokal des Autoerfinders, in der traulichen Gaſt⸗ ſtätte Rufer, die mit dem Bilde des Toten ge⸗ ſchmückt war. Der Bensſche Männerchor e. V. erſchien am Sonntag, um in Anweſenheit der Familie Benz ſeinem unvergeßlichen Gründer und Ehrenvorſitzen⸗ den am Gvabe eine geſangliche Huldigung darzu⸗ bringen. Ein weihevoller Chor klang über den Gottesacker. Dann ergriff der Vorſtand das Wort, um des verblichenen Freundes und Gönners dank⸗ bar zu gedenken. Er führte u. a. aus, daß der Benz⸗ Chor äuch im nächſten Jahre anläßlich des 251äh⸗ rigen Jubiläums an die Weiheſtätte ſeines Gründers kommen werde, um in Treue ſeiner zu ge⸗ denken. Ein Lorbeerkranz wurde am Grabe nieder⸗ gelegt. Fabrikant Eugen Benz dankte namens der Familie den Sangesfreunden für die ſinnige Ehrung, zu der man ungeachtet des kalten Wetters gekommen war. So war auch zum 93. Geburtstag des Mannes gedacht worden, deſſen Erinnerung ſtets lebendig bleiben wird. grüßungsanſprache darauf ab, daß ſich dieſe Ausſtel⸗ lung in den Dienſt oͤes Vierfahresplanes ſtellt. Er ſchloß mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer. Dipl.⸗Ing. Kerts erläuterte die Wichtigkeit oͤer Korroſionsforſchung und Korroſionsverhütung im Rahmen des Vierjahresplanes, wobei er darauf hin⸗ wies, daß die Korroſionsverluſte in Deutſchland auf allfährlich 1,5 Milliarden Reichsmark geſchätzt wer⸗ den.— Eine Reihe fachwiſſenſchaftlicher Vorträge wird das Lehrgebiet der Ausſtellung ergänzen. L. Doſfenheim, 30. Nov. Der von hier gebürtige Alfons Schlechter iſt in Ulm einem Verkehrsun⸗ fall zum Opfer gefallen. L. Eberbach, 30. Nov. Bei der hieſigen Dampf⸗ ſeilerwarenfabrik Otto Siebeck konnte Betriebslei⸗ ter Guſtav Schäfer ſein 30 jähriges Ar⸗ beits jubiläum begehen. L. Wiesloch, 30. Nov. Uhrmacher⸗ und Optiker⸗ meiſter Auguſt Peveling konnte dieſer Tage ſein 25jähriges Geſchäfts jubiläum begehen. * Pforzheim, 30. Nov. In Dillweißenſtein feierten am Sonntag die Eheleute Jakob Zahn⸗ lecker in guter geiſtiger und körperlicher Rüſtig⸗ e ſeltene Feſt der Diamanten en Hoch⸗ 8 ef k. Dit Sfadt am Wochenende Ein ſtolzer Jahresbericht wahrend der Köß-Gaufeier- Heitere Liederſtunde der Chorvereinigung h. Ludwigshafen, 30. November. Den 4. Jahrestag der NSG.„Kraft durch Freude“ für das Gaugebiet Saarpfalz beging man an dieſem letzten November⸗Wochenende mit einem wohlgelungenen und trefflich vorbereiteten Feſtli⸗ chen Feierabend im Pfalz bau. Der Kon⸗ zertſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Ver⸗ anſtalter war der Reichsſender Saarbrücken. Er ſtartete dieſen„Bunten Abend aus Ludwigs⸗ hafen“ unter dem Motto„Freut euch des Le⸗ bens“. Karl Goriſch hatte die Geſamtleitung, Dr. Allos, Berlin, ſagte an. Edmund Kaſpar dirigierte das Kleine Orcheſter des Reichsſenders Saarbrücken. Eine ganze Reihe hervorragender Vertreter der Kleinkunſtbühne und der Volksmuſik ſorgte dafür, daß es am 4. Geburtstag der„Kraft durch Freude“ gleich wieder mit Volldampf in das 5. Jahr hineingehen konnte. Das Haus vergnügte ſich köſtlich bis zur urkomiſchen Schlußnummer, dem Tanz⸗, Geſangs⸗ und Pfeif⸗Duett Schmitz& Kerz. Zum zweiten Teil des Abends leitete Koͤð⸗ Kreiswart Bolduan mit kurzer Anſprache über. Gauobmann der DA., Pg. Stahl, ſprach über Sinn und Ziel der„K. d..“ KoͤF.⸗Gauwart Hof⸗ mann erſtattete den ſtolzen Jahresbericht der NSG..d., Gau Saarpfalz, erläutert durch Licht⸗ bilder. Der Redner teilte u. a. mit, daß das„K. d..⸗ Leiſtungsabzeichen“ der heimiſchen Firma Pollux als erſtem Betrieb im Gau ver⸗ liehen worden iſt. 1936 beſuchten 17 000, im laufen⸗ den Jahr 34000 Urlauber unſeren ſchönen Grenz⸗ gau. Verabreicht wurden 127348 Abendbrote und 131869 Mittageſſen. 62 000 nahmen teil an den volkstümlichen Konzerten, 611.000 Beſucher zählte der Feierabend. Der Saal des Pfalzbaus wäre 611 Tage laufend überfüllt, wollte man alle Veranſtal⸗ tungen hier abhalten! Der Sport erfaßte 205 000 (im Vorjahr 98 000) Teilnehmer. Der feſtliche Abend klang aus in allgemeinem Tanz mit Einlagen von Ballgymnaſtik⸗Vorfüh⸗ rungen. * Die Heitere Liederſtunde der Chorver⸗ einigung Ludwigshafen hatte Muſikdirektor Albert Guggenbühler vecht geſchickt und abwechſlungsreich geſtaltet. Je 3 gemiſchte Chöre umrahmten die zahlreichen Einzelvorträge des Frauen⸗ und Män⸗ nerchors ſowie entzückende ſtimmungsvolle Lieder zur Laute. Mit dem bekannten luſtigen Tanzlied „Hopay, Schwabenmädel“ in der Bearbeitung Phi⸗ lipp Scharwenkas ſtellte der gut geſchulte gemiſchte Chor die Hörer richtig ein auf die köſtlichen Lieder zur Laule des Oberſpielleiters am Nationaltheater, Helmuth Ebbs. Mit Klapierbegleitung des Kapell⸗ meiſters Rolf Schick le, ebenfalls vom National- theater, ſang der Frauenchor verſchiedene Duette Robert Schumanns und einen intereſſanten 4⸗ſtimmi⸗ den Feceuchor von Aug. Södermann. Zwiſchendurch holte ſich der Männerchor mit der von Georg Schumann bearbeiteten, wundervoll von Humor ge⸗ würzten Volksweiſe aus dem 18. Jahrhundert„s iſt nichts mit den alten Weibern“ einen ebenſo ungewöhn⸗ lichen wie wohlverdienten Heiterkeits⸗Erfolg. Hel⸗ muth Ebbs erzielte dann als vorzüglicher Vor⸗ tragskünſtler ſchönſte Wirkung. Kein Wunder bei alledem, daß Ebbs genau wie der Chor ſelbſt nicht ohne Zugaben davonkam. 8. Der Hilfsbund der Deutſch⸗Oeſterrei⸗ cher, Ortsgruppe Ludwigshafen, hatte ſeine hieſi⸗ gen Kameraden nach langer Pauſe zur Mitglieder⸗ verſammlung in den Kleinen Saal des Bürger⸗ bräus eingeladen. In Ausſicht ſtand ein Lichtbilder⸗ vortrag„Eine Reiſe durch Steiermark und Kärn⸗ ten“, Obwohl eine Reihe ausgezeichneter Bilder in zwangloſer Folge die Schönheit der öſterreichi⸗ ſchen Landſchaft zeigte und die Zuſchauer mit den zahlreichen Kulturdenkmälern der beiden Bundes⸗ länder bekanntzumachen verſprach, konnte Ortsgrup⸗ penleiter Wilhelm Leopold leider nur eine kleine Anzahl Kameraden begrüßen. Nach Aufhebung der tierärztlichen Sperren wird der Beſuch auch dieſer Veranſtaltungen wohl ſich wieder beſſern. Dr. Fritz Han bold. Fahrten an Sonn⸗ und Feiertagen zur Kalmit. Im Hinblick auf den ab 28. November an Sonntagen um.45 Uhr von Ludwigshafen(Rhein) nach Neu⸗ ſtadt(Weinſtraße) verkehrenden Verwaltungsſonder⸗ zug mit 60prozentiger Fahrpreisermäßigung wird die bisherige ſonntägliche unmittelbare Kraftpoſtver⸗ bindung zwiſchen Ludwigshafen(Rhein), Neuſtadt (Weinſtraße) und der Kalmit von ſofort ab bis auf weiteres auf die Strecke von Neuſtadt(Weinſtraße) zur Kalmit beſchränkt. Abfahrt des Kraftpoſtwagens wie bisher ab Neuſtadt.45 Uhr, Rückkunft an Neu⸗ ſtadt 16.50 Uhr. Die beiden Fahrten von Maikam⸗ mer zur Kalmit wie bisher zu den im Kraftpoſt⸗ Taſchenfahrplan angegebenen Zeiten. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Ludwigsplatz: 15 bis 16.30 Uhr Standkonzert des Bahn⸗ fee den und Spielmonnszuges der Reichsbahndirek⸗ tion Mainz. Gro Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Gaſtſpiel des Stadttheaters Heidelberg für„Köcß“ der J Farben „Die vier Geſellen“(Wiederholung). Pfalzban⸗Kaffeehaus: Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ bibhn e. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. 3 Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Ausſtellung„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Leſeſaal im Geſellſchaftshaus; Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. 1 ae e Ufa⸗Palaſt im alzbau: F e e„Der Muſtergatte“.— Ufa⸗Rheingold: „Viktor und Viktoria“.— Union⸗Theater:„Der Herrſcher“. — Alhambra Mundenheim:„Kleopatra“.— Atlantik:„Der Bettelſtudent“. „Das Mädchen für alles“.— Straßenverbeſſerung in Bruchſal k. Bruchſal, 30. Nov. Eine kehrsverbeſſerung wurde gunmehr beendet durch Erneuerung der einſt als Durchgangsſtraße wichtigen Durlacher Straße, die von Süden nach Norden die Altſtadt durchzieht. Hier iſt auf 600 Meter Länge die Kanaliſation gelegt, wobei die Quellen und Felſen große Hemmniſſe geweſen waren. Dann erfolgte die Kabellegung unter den Bürger⸗ ſteig und vor allem darauf die Neupflaſterung mit Kleinpflaſter auf einer durchſchnittlich 7,5 Meter brei⸗ ten Fahrbahn, die nun modern geſtaltet iſt. Das ſchöne Bruchſaler Straßenbild hat damit eine er⸗ freuliche Ergänzung gefunden. erfreuliche Ver⸗ Karlsruhe als Tagungsort * Karlsruhe, 30. Nov. Am 10. und 11. Dezem⸗ ber werden in Karlsruhe der Reichsausſchuß für Krebsforſchung und am 11. und 12. Dezember die Deutſche Röntgengeſellſchaft, Röntgenabteilung, tagen. JL. Neckarbiſchofsheim, 30. Nov. Als eine der äl⸗ teſten Einwohnerinnen konnte hier Frau Karoline Wagner, Witwe, geb. Ruppert, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ihren 85. Geburtstag begehen. i e e eee 5 Lauffen a.., 29. Nov. Im Rahmen einer Sit⸗ zung ber Beigeordneten und Ratsherren von Lauf⸗ fen a. N. fand ein Rundgang durch das künftige Bau⸗ gelände des Neckarkanals ſtatt. Die Führung hatte der Vorſtand des hieſigen Baubüros, Regierungs⸗ baumeiſter Ruoff, übernommen. Er gab bekannt, daß im April des kommenden Jahres mit dem Bau⸗ beginn zu rechnen iſt. Grundſätzlich wird eine Ver⸗ änderung des Landſchafts bildes, beſon⸗ ders der ſchönen Neckarpartie, vermieden. Im Hinblick auf die Notwendigkeit der Beſeitigung einer Pappelallee wird angeſtrebt, entlang der neuen Ka⸗ nalſtrecke wieder eine Promenade zu errichten und Bäume anzupflanzen. Einen Begriff von der Größe des zu bauenden Stauwerks bekommt man bei der Bekanntgabe einzelner Zahlen. So wird u. a. der Waſſerſtandsunterſchied vor und nach dem Stauwehr 8,40 Meter betragen. Die Breite der Waſſerober⸗ fläche dürfte rund 180 bis 140 Meter ausmachen. J „Seite/ Nummer 552 Aus der Pfalz Oppau entſcheidet ſich für Eingemeindung Beſchluß der Ratsherrenſitzung * Oppan, 30. Nov. In einer Sitzung der Op⸗ pauer Ratsherren erſtattete der Bürgermeiſter Bericht über den Stand der Eingliederung der Stadt Oppau in den Stadtkreis Ludwigshafen. Nach Darlegung aller Geſichtspunkte waren die Ratsherren mit der Eingliederung der Stadt Oppau in den Stadtkreis Ludwigshafen a. Rh. nach Maß⸗ gabe der näher feſtgelegten Bedingungen einver⸗ ſtanden. Dieſe ſehen u. a. vor, daß die Zahl der Ratsherren des Stadtkreiſes Ludwigshafen durch vier Vertreter aus Oppau ergänzt wird. Er hatte Autounglück verurſacht Leichtſinniger Radfahrer mit Gefängnis beſtraft * Frankenthal, 30. Nov. Der verheiratete 61 Jahre alte Johannes Anton aus Gönnheim hatte ſich vor dem Schöffengericht wegen erſchwerter fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Das Gericht verurteilte ihn dieſerhalb und wegen vier Vergehen der fahrläſſigen Körperverletzung und Uebertretung der Reichsſtraßenverkehrsoroͤnung zu vier Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte, als er am 4. Auguſt 1937 mit ſeinem Fahrrad aus Richtung Friedelsheim kommend, auf die helebte Reichsſtraße Maxdorf Bad Dürkheim einbog, die Beſtimmungen der Verkehrsordnung in ſo leichtſinniger Weiſe außer acht gelaſſen, daß ein ihn überholender Kraftwagen auf die äußerſte linke Straßenſeite fahren mußte und ſich im Straßengraben überſchlug. Dabei wurde die auf dem Schoße ihrer Mutter neben dem Fahrzeuglenker ſitzende zwei Jahre alte Maria Glaſer tödlich verletzt. Die vier weiteren Wageninſaſſen hatten erleb⸗ liche Verletzungen erlitten. Das fahrläſſige Verhalten Antons wiegt um ſo ſchwerer, als er die Straßenkreuzung kannte und ihm ihre Gefährlich⸗ keit aus eigener Erfahrung beſonders gut bekannt war. Pirmaſenſer Raubüberfall aufgeklärt Die beiden Täter feſtgenommen * Pirmaſens, 28. Nov. Vor einigen Tagen wurde Pekanntlich nachts bei der 75 jährigen Witwe [Rauner ein Raubüberfall verübt. Die alte Frau wurde morgens gefeſfeltin ihrem Zül⸗ mer aufgefunden. Die Täter hatten verſchie⸗ dene Wertgegenſtände geraubt. Die Nachforſchungen der Kriminalpolizei haben zur Ermittelung der Tä⸗ ter geführt. Es handelt ſich um den 23 Jahre alten Karl Koch und den 36jährigen Joſef Donie, beide aus Pirmaſens. Koch iſt früher als Kaufmann bei Rauner in Stellung geweſen und kannte ſich alſo aus. Wie feſtſteht, hat er ſchon zweimal nachts bei ſeinem Arbeitgeber Einbrüche verübt und jedesmal ziemlich große Beute gemacht. Erſt am 18. November iſt er, wegen verſchiedener Betrügereien inhaftiert geweſen, aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Mit dem Diebesgut, das er bei dem letzten Raubüber⸗ fall erbeutete, begab er ſich nach Landau, wo er Ab⸗ nehmer hatte. Dann flüchtete er nach Stuttgart, wo ſeine Feſtnahme gelang.— Donie iſt ein alter Zucht⸗ häusler. Er konnte in ſeiner Wohnung verhaftet werden. Iwisdhen Ried und Bergstrahe Brief aus Weinheim k. Weinheim, 30. November. Der Einzelhandel führt vor Weihnachten wieder eine Gemeinſchaftswerbung durch. An den Geſchäſten ſind Tannenzweige in Form eines Bäumchens angebracht, von denen abends Lichter leuchten.— Bei der Ad ventsmuſik in der Peterskirche am Sonntagabend wirkten mit Organiſt Penzien(Mannheim), Dr. Weiß und Diplom⸗Ing. Müller(Violine), ſowie der Kirchen⸗ chor unter Leitung von Muſikdirektor Mack.— Die Kameradſchaft ehemaliger Kavalle⸗ riſten hielt ihren Jahresabend(„Zur Burg Windeck“) ab, bei dem Kameradſchaftsführer Schmitt die Ansprache hielt.— Das Herbſtkonzert des Singvereins 1842 beſtritten Frau Kuhn⸗Liebel (Landestheater Darmſtadt), der Männerchor unter der Stabführung von Muſikdirektor Kuhn(Heidel⸗ berg) und Dr. Kemmler.— Einen Familienabend hielt der Ortsmännerverein vom Roten Kreuz ab, bei dem Ortsführer Mowinſki. Bürger⸗ meiſter Dr. Meiſer, Kolonnenführer Dr. Hochge⸗ ſchurz u. a. begrüßte. Bei der Liedertafel ehrte nach einer kurzen Anſprache von Vereinsführer Glaſer der Kreis⸗ ſängerführer Hügel⸗Mannheim mit dem Ehren⸗ brief des Deutſchen Sängerbundes für 50jährige Zugehörigkeit Jos. Seidenthal, ſechs Mitglieder mit der goldenen und vier Sänger mit der ſilbernen Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes. Der Chor ſang unter Leitung von Muſikdirektor Meißenberg mehrere Lieder. In der Turnhalle der Dieſterwegſchule wurde das Reichs leiſtungsſchreiben der D A F. unter Mitwirkung der Ortsgruppe der Deutſchen Steno⸗ graphenſchaft ausgetragen. Von Prof. E. Maenner, der ein größeres Werk über„Alemannen im Donauraum und in Siebenbürgen“ vorbereitet, erſchien anläßlich der 200⸗Jahrfeier der Gemeinde Saderlach im rumäniſchen Banat kürzlich oͤas Buch„Obem⸗ met inel“. Der Führer hat durch die Prväſid ial⸗ kanzlei dem Verfaſſer ſeine Anerkennung aus⸗ ſprechen laſſen. Viernheimer Notizen U Viernheim, 30. Nov. Der Geſangverein „Sängertreue⸗ Harmonie“ hat an Stelle des bisherigen Dirigenten, der aus beruflichen Gründen die Leitung des Chores niederlegte, den jungen Di⸗ rigenten Albert Kloſe⸗Großſachſen mit der Chor⸗ leitung betraut. Ihre Silberne Hochzeit feierten die Eheleute Lehrer Michael Baldauf und Gattin. k. Hohenſachſen, 30. Nov. Die Kameraoͤſchaft der NSK OV. hielt ihr Opferſchießen auf dem Schieß⸗ ſtand in Lützelſachſen ab. 8 U Weinheim, 30. Nov. Am 1. Dezember feiert der Reichsbahnamtmann i. R. Georg Lichten⸗ berger mit ſeiner Gattin Magdalena, geb. Schwan⸗ der, eine gebürtige Mannheimerin, das Feſt der goldenen Hochzeit. Der Jubilar, der 1862 in Diedescheim bei Neckarelz geboren wurde, ſtand 45 Jahre im Dienſte der Eiſenbahn. Das Jubelpaar verbringt ſeinen Lebensabend in Weinheim. Herz⸗ lichen Glückwunſch! % Hemsbach, 30. Nov. Ihre ſilberne Hoch⸗ zeit feierten die Eheleute Friedrich Rößling und Charlotte, geb. Böhmiſch. n- Laudenbach, 30. Nov. Frau Katharina Knapp Wwe., eine unſerer älteſten Einwohnerinnen, beging ihren 80. Geburtstag. Ab Lampertheim, 30. Nov. Ein Motorradfahrer aus dem Odenwald ſtieß mit einem Perſonenwagen aus Bensheim in Hüttenfeld an der Straßenkreu⸗ zung beim Schloß Heyl zuſammen. Der Motorrad⸗ fahrer wurde vom Rad geſchleudert und erlitt hier⸗ bei einen Beinbruch. Ein Arzt aus Hemsbach brachte ihn ins Weinheimer Krankenhaus. N i Anläßlich ſeiner 25jährigen Betriebszugehörig⸗ keit bei der Firma Boehringer& Söhne in Mann⸗ heim war der Werkmeiſter Philipp Moos aus Lampertheim, Hagenſtraße, Gegenſtand einer beſon⸗ deren Ehrung b Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. November 1937 Reviſionsfall vor der Karlsruher Strafkammer: Frieda spielte die Kaiserin Zita“ Eine Angeklagte mit Rechtskenniniſſen- Anſtatt Erpreſſungsverſuch Veleidigung angenommen— Mit Gefängnisſtrafe davongekommen (Eigener Bericht der NMz3.) ex. Karlsruhe, 29. November. Am 7. September verurteilte das Karlsruher Schöffengericht die 56 Jahre alte verheiratete Frieda Roſalie Amrein, geb. Maier, aus Mannheim, wegen fortgeſetzter verſuchter Erpreſſung zu einem Jahre ſechs Monaten Zuchthaus. Die Angeklagte lebte in Mannheim und Pforzheim von ihrer„wiſ⸗ ſenſchaftlichen“ Handleſekunſt, bis ſchließlich die Po⸗ lizei gegen ſie wegen Gaukelei vorging und ihr den weiteren Dummenfang unterſagte. Die Ange⸗ klagte, die wiederholt wegen Erpreſſung vorbeſtraft iſt, ſchrieb Ende März und Anfang April von Mann⸗ heim aus an drei Karlsruher Aerztinnen drei gleich⸗ lautende Briefe. in denen ſie behauptete, ſie habe von einer Bekannten, die als Hausangeſtellte tätig ſei, Kenntnis erhalten, daß die Aerztinnen abgetrie⸗ ben hätten. Sie nehme an, daß die Aerztinnen be⸗ reit wären, einen Eingriff vorzunehmen, und bat um Angabe des Honorars. Sie ſchrieb dieſe Erpreſſerbriefe in der Erwar⸗ tung, Schweigegelder zu erhalten. Sie erreichte jeoͤbch ihre Abſicht nicht, da ſich die Empfängerinnen der Briefe an die Staatsanwalt⸗ ſchaft wandten. In früheren Fällen, wegen denen ſte bereits abgeurteilt wurde, verlangte ſie von Aerzten Schweigegelder von 3000 bis 5000 Mark. Die Angeklagte legte gegen das Urteil Berufung ein. Vor der Karlsruher Strafkammer beantragte ſie— Freiſprechung. Sie habe die Aerztinnen, deren An⸗ ſchriften ſie aus dem Adreßbuch erſah, nicht erpreſ⸗ ſen wollen. Sie erzählte dann von einem Unbe⸗ kannten, den ſie auf der Straße in Mannheim getroffen habe. Bei der Unterredung habe es ſich darum gedreht, ob ſie eine Aerztin wüßte, die zu einem unerlaubten Eingriff bereit wäre. Sie habe die Sache vermitteln und ſich 20 Mark verdienen wollen. Erſtaunlich ſind die Rechtskenntniſſe der An⸗ geklagten, die ſie ſich während ihrer wieder⸗ holten Gaſtſpiele vor Gericht erworben hat. Der Vorſitzende examinierte ſie darüber und die Angeklagte wußte richtig anzugeben, daß, wenn ihre Darſtellung richtig wäre, ſie ſich der Beihilfe zur Abtreibung ſchuldig gemacht habe. Sie weiß auch, daß ſie ſich wenn nicht einer verſuchten Erpreſſung mindeſtens der Beleidigung der Aerztinnen ſchuldig gemacht habe. Während der Haft zeigte die Ange⸗ klagte Haftpſychoſe und hyſteriſche Züge. In dieſem Zuſtand hielt ſie ſich für eine Fürſtin und lief als„Kaiſerin Zita“ ſplitternackt in ihrer Zelle umher. Heute iſt ſie, was ihr auch der Gerichtsarzt beſtätigte, geiſtig normal. Auf die Berufung der Angeklagten hob die Strafkammer das Urteil des Schöffen⸗ gerichts auf und verurteilte die Angeklagte wegen zweier Vergehen der Beleidigung zu einem Jahr Gefängnis. Die Strafkammer war der Auffaſſung, daß es ſich um eine ſtrafloſe Vorbereitungshandlung der Ange⸗ klagten handelte, ließ ſie jedoch nicht darüber im unklaren, daß ſie in einem künftigen Wie⸗ derholungsfalle mit Verurteilung wegen Erpreſſung zu Zuchthaus und Sicherungsver⸗ wahrung rechnen müſſe. Ludwigshafener Polizeibericht meldet: Mantelräuber wurde verhaftet Die zehn geſtohlenen Mäntel wärmen wieder ihre eigenen Herren h Ludwigshafen, 29. November. Die Kriminalpolizei Ludwigshafen konnte laut Polizeibericht als Täter, der in letzter Zeit in zehn verſchiedenen Fällen aus Wirtſchaften und Warte⸗ räumen von Aerzten Herrenmäntel geſtohlen hatte, den 25jährigen Heinrich Kiefer von hier er⸗ mitteln und feſtnehmen. Die geſtohlenen Mäntel konnten beigebracht und den Beſtohlenen ausgehän⸗ digt werden. 85 Ein 29 Jahre alter Reiſender aus Solin⸗ gen wurde in ſeinem Zimmer, das er vorübergehend hier gemietet hatte, bewußtlos und mit Ver⸗ giftungserſcheinungen aufgefunden. Er wurde von der Unfallwache in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Mann hatte ſeinem Leben ein vorzeitiges Ende zu ſetzen verſucht. * In der Nacht zum Sonntag wurden durch bisher noch unbekannte Diebe zum Nachteil einer Familie von Frieſenheim aus ihrem Garten 4 Stall- haſen und zwar, deutſche Rieſen 3(ſchwarzweiß⸗ und 1 graufarbig), geſtohlen. Irgendwelche ſach⸗ dienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei oder die nächſte Polizeiwache. * Jen inte essante Fall GE RICHTS BERICHTE AUS NAH UND FERN Es geht um 20 Millionen Dollar! Der Kampf um die Schäfer⸗Millionen Nachlaßregelung Ende Januar 1938-Das verſchwundene Teſtament liegt im Sarg Der Kampf um die Schäfer⸗Millionen, der nun ſeit genan ſieben Jahren geführt wird, iſt in ein entſcheidendes Stadium getreten: Die Nachkommen der verſtorbenen Deutſchamerikanerin Henriette E. Garett⸗Schäfer haben den Gerichten in Philadelphia ſämtliche geforderten Doku⸗ mente vorgelegt, mit denen ſie ihre Erbberechti⸗ gung nachweiſen wollen. Am 16. November 1930 ſchloß Frau Henriette Garett-Schäfer, die ſiebzigjährige Witwe des Schnupftabakkönigs von Amerika, Ingenieurs Wal⸗ ter Garett, die Augen. Sie hinterließ ein Vermögen von ſiebzehneinhalb Millionen Dollar. Sofort nach ihrem Tod fand ſich eine Unzahl„tieftrauernder“ Verwandter ein. Zwei angeſehene Rechtsanwälte teilten im Namen der Verſtorbenen vorerſt der Die⸗ nerſchaft mit, was an Legaten für jeden einzelnen ausgeſetzt ſei. Es waren große Beträge, insgeſamt 62 500 Dollar für wenige Perſonen. Trotzdem ſah man enttäuſchte Geſichter. Beſonders in den Mienen einer ſchwarzen Zofe ſpiegelte ſich deutliche Unzufriedenheit. Was ſich daraus entwickeln ſollte, ahnte damals niemand auch nur im entfernteſten. In der Folge ſollten tauſende Menſchen in wilde Verwirrung, Kampf und Enttäuſchung geſtürzt werden: in alle Länder der Erde ſpielte die Affäre. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß das Teſtament, von deſſen Vorhandensein man mit größter Beſtimmtheit wußte, nir⸗ gendg zu finden war. Fieberhafte Suche ſetzte ein, doch ſie blieb ergebnis⸗ los. Ein Aufruf ging durch die Weltblätter: Erben für 17,5 Millionen Dollarvermögen ge⸗ ſucht! Wer imſtande iſt, die Verwandtſchaft der Frau Henriette Garett geborene Schäfer nachzu⸗ weiſen, möge ſich bei der Verlaſſenſchaftsbehörde in Philadelphia melden.“ Es meldete ſich ein Heer von Menſchen, die alle Schäfer hießen und behaupteten, erbberechtigt zu ſein. Mehr als dreitauſend waren es, Amerikaniſche Gerichte ſind aber rigoros, namentlich, wenn es ſich um derartige Summen handelt wie in dieſem Fall; wer nicht einwandfrei den Beweis der Verwandtſchaft erbringen konnte, ſchied aus. Tatſächlich blieben nur zweiundſiebzig Schäfer zurück, die ſeit zwei Jahren einen Rechts⸗ anwalt in Philadelphia ſitzen haben. Seine Aufgabe iſt nicht leicht, denn die Nachkommen der Familie Garett erheben ſelbſtverſtändlich eben⸗ falls Anſprüche auf das Rieſen vermögen. Auch jene ſchwarze Zofe, die ſich ſo arg in ihren Hoffnungen enttäuſcht ſah, ſpielte noch eine Rolle. Sie legte nach ſiebenjährigem Schweigen ein überraſchendes Geſtändnis ab. Sie hat nämlich aus purer Bosheit das Teſta⸗ ment ihrer Dienſtgeberin verſchwinden laſſen. Und zwar gab ſie es der— Toten mit in den Sarg. Das Gericht wurde von dieſer Tatſache ver⸗ ſtändigt. Aber auch der Amtsſchimmel in Amerika iſt nicht ſofort in Galopp zu verſetzen. Die Exhu⸗ mierung der Frau Henriette Garett⸗Schäfer kann nicht von einem Tag auf den anderen erfolgen. Alſo ließen die Schäfer⸗Erben das Grab von eigens gemieteten Poliziſten Tag und Nacht bewachen Das Teſtament ſoll übrigens keine beſondere Ueber⸗ raſchung mehr bringen. Denn in dem Vertrag, den die Schäfers miteinander ſchloſſen, iſt auch dieſe Even⸗ tualität vorgeſehen. Die 17,5 Millionen Dollar ſind inzwiſchen mit den Zinſen auf 20 Millionen augewachſen. Nach dem amerikaniſchen Geſetz muß nun die Rege⸗ lung der Verlaſſenſchaft bis Ende Januar 1938 durchgeführt ſein. Die erbberechtigten 72 Schäfer haben inzwiſchen ſämtliche erforderlichen Dokumente dem Gericht in Philadelphia übermittelt. Der Kampf um den 20⸗Millionen⸗Dollar⸗Nachlaß ſcheint alſo ſeinem Ende entgegenzugehen. Dein Cesichl sagl cherehle ont EINE AUFSA TZ REIHE FUR DIE NEUE MANNHEIMER ZEH UAE Hans Wihelm Smollk X. Die prakfische Beurfeilung Unſere Beſchäftigung mit dem menſchlichen Antlitz hat uns ſo manche neue Erfahrung erbracht. Wir wiſſen nun, was Augen, Naſe, Mund, Kinn, Ohren, Jochbeine, Unterkiefer und die Stirn alles auszu⸗ ſagen haben. Wir betrachteten natürlich auch unſer eigenes Geſicht und die Geſichter unſerer nächſten Mitmenſchen und verſuchten uns ſelbſtverſtändlich ſelbſt in dieſer Menſchenbeurteilungskunſt. Aber ſo manches Mal tauchten da plötzlich ungeahnte Schwie⸗ rigkeiten auf, unſer neues Wiſſen ſchien zu verſagen. Da müßten wir feſtſtellen, daß unſer Bekannter ja zwei verſchiedene Ohren, zwei verſchiedene Augen hatte. Das linke Ohr lag dicht am Kopfe an und das rechte ſtand luſtig ab. Oder das rechte Ohr war groß und das linke Ohr klein. Und erſt die Augen! Da war ja das linke Auge bedeutend größer als das vechte, da lag die eine Augenbraue viel höher als die andere! Ja, was nun? Das dicht am Kopf liegende Ohr ſollte— ſiehe Artikel 6— auf ein ge⸗ ſammeltes und beſinnliches Weſen, auf eime ſtarke Eindrucksfähigkeit ſchließen laſſen, und das abſtehende Ohr ſollte eine geſpannte und angriffsluſtige, raſch reagierende ſeeliſche Art anzeigen. Demnach, da dieſer Menſch ein anliegendes und ein abſtehendes Ohr beſitzt, müßte er ebenſo beſinnlich wie angriffs⸗ luſtig, ebenſo eindrucksfähig wie ſchnell abreagierend ſein. Was kommt nun in der Praxis durch das Zu⸗ ſammenwirken der beiden gegenſätzlichen Anlagen heraus? Zwei verschiedene Gesichishälffen Um dieſe Frage beantworten zu können, müſſen wir erſtens einmal wiſſen, daß bei faſt jedem Men⸗ ſchen derartige Abweichungen zwiſchen rechter und linker Geſichtshälfte beſtehen, daß es eigentlich gar keine Symmetrie gibt, wie wir oft annehmen. Dieſe 16 Ungleichheit der Geſichtshälften fällt dem ungeübten Betrachter am leichteſten auf, wenn er ſich das rechte und das linke Profil eines Geſichtes betrachtet. Es hat Filmſchauſpieler gegeben und gibt es auch heute noch, oͤſe uns mit Vorliebe nur ihr rechtes oder nur ihr linkes Profil zeigen. Sie haben herausbekom⸗ men oder von ihrem Regiſſeur erfahren, daß bei⸗ ſpielsweiſe das linke Profil zu flächig, zu leer und zu ausdruckslos ſei. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch oͤie Phyſiognomiker aller Zeiten ſich mit dieſer Ungleichmäßigkeit der Geſichtshälften beſchäftigten und deren Urſache zu ergründen ſuchten. Die ange⸗ ſtellten Beobachtungen haben dabei ergeben, daß bei Frauen meiſtens die linke Geſichtshälfte breiter und plaſtiſcher entwickelt auftrat als die rechte, die man wiederum bei Männern recht häufig als die ent⸗ wickeltere feſtſtellte. Heute können wir nun mit aller Sicherheit annehmen, daß ſich in der linken Geſichts⸗ hälfte vorwiegend die Fühl⸗ und Empfindungskräfte — und damit das geſamte Innen⸗, Heim⸗ und Liebes⸗ leben— und in der rechten Geſichtshälfte vorwiegend das Verſtandesleben— und damit das geſamte äußere, das Berufsleben— ſymboliſieren. Wenn alſo bei einem Menſchen das linke Ohr anliegt, dann wird er in Empfindungsangelegenheiten beſinnlich, geſam⸗ melt und anpaſſungswillig ſein. Und ſein abſtehen⸗ des rechtes Ohr kennzeichnet dann, daß er im Beruf und im Wirken nach außen überhaupt geſpannt und angriffsluſtig iſt. Wir kennen doch alle den Men⸗ ſchen, der im Beruf eigenwillig, angriffsluſtig und oppoſttionell iſt, der immer gleich heftig hochgeht, der ſich nicht in ſeine Arbeit hineinreden läßt. Und wie erſtaunen wir dann, wenn wir ihn im Kreiſe ſeiner Familie oder im Umgang mit ſeiner Braut beobach⸗ ten! Wie iſt er da ſo ſtill, ſo beſinnlich, ſo anpaſſungs⸗ willig, wie vermeidet er da jede heftige Auseinander⸗ ſetzung! Und auch ſeinen Partner kennen wir alle. Den Menſchen, der im Beruf ſtill und beſinnlich, im Heimleben aber eigenwillig und oppoſitionell iſt. Der hat dann ein anliegendes rechtes und ein abſtehendes linkes Ohr. Betrachten wir uns auch einmal die Menſchen, die in ihrem Berufsleben von einem tra⸗ giſchen Geſchick verfolgt ſind, ſie haben alle eine ein⸗ gefallene rechte Geſichtshälfte. Betrachten wir uns ferner die Menſchen, die in ihrem Empfindungsleben viel Glück und Erfolg haben, ſie weiſen alle eine volle und plaſtiſche linke Geſichtshälfte auf. Jetzt ver⸗ ſtehen wir auch, was das kleine rechte und das große linke Auge zu ſagen hat. Es kennzeichnet, daß dieſer Menſch im Berufsleben, im Wirken nach außen ſach⸗ lich, nüchtern, prüfend und abwägend iſt, was ja das kleine Auge— ſiehe Artikel 2— anzeigt. Das offene und große linke Auge aber ſagt uns, daß er dieſe nüchterne und ſachliche Art nicht in ſein Gefühls⸗ und Empfindungsleben übertragen hat, daß er dort noch immer ſehr aufnahmebereit, ſehr gelockert und aufſchwungsfähig iſt. Und dementſprechend wird ſich auch die linke Braue höher über das Auge ſchwin⸗ gen, als die rechte Braue, die dicht über dem ſcharf beobachtenden rechten Auge liegt. Aber nicht nur Augen und Ohren und Wangen weiſen dieſe un⸗ gleiche Entwicklung auf. Selbſt bei der Stirn, der Naſe und dem Kinn können wir ſolche einſeitige Verlagerungen feſtſtellen und haben ſie dann auch dementſprechend zu bewerten. So kann man beiſpielsweiſe ſehr häufig feſtſtellen, öaß das Naſen⸗ bein ſich ſtärker nach rechts als nach links auswölbt. Die Naſe kennzeichnete— ſiehe Artikel 4— öde Ge⸗ ſtaltungs⸗ und Darſtellungsfähigkeiten. Iſt nun die Naſe nach rechts ſtark ausgewölbt, dann ſind bei einem Menſchen die Darſtellungskrä fte beſſer als die Geſtaltungskräfte. Das heißt, er hat rein „ alſo ſchauſpieleriſche Fähig⸗ eiten. Widersprüche klären sich auf Dieſe erſte Schwierigkeit hätten wir alſo beſeitigt, es kann uns nun nicht mehr verwirren, wenn ſich die Formenzeichen, beſonders die gleichen Formen⸗ zeichen wie Ohren, Augen, Augenbrauen, Wangen, Jochbeine widerſprechen, wenn ſie ungleiche Formen⸗ geſtalten aufweiſen. Wie iſt es aber nun, wenn ſich die verſchiedenen Formenzeichen untereinander widerſprechen? Wenn alſo beiſpielsweiſe ein Menſch eine füllige Naſenſpitze und ein angewachſenes Ohr⸗ läppchen beſitzt. Die füllige Naſenfpitze kennzeichnet — ſiehe Artikel 4— eine geſellige und warme Art des Benehmens. Und das füllige Ohrläppchen kenn⸗ zeichnet— ſiehe Artikel 6— eine warme und herz⸗ liche Umgangsart. Beide Formenzeichen ſagen alſo ungefähr dasſelbe aus. Wie iſt es nun, wenn dieſe beiden Formenzeichen ſich widerſprechen, wenn eben zur fülligen Naſenſpitze das magere oder gar das angewachſene Ohrläppchen tritt? Dann müſſen wir 1 An der Kreuzung Hohenzollern⸗ und Bremſer⸗ ſtraße ſtieß ein Motorradfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Mo⸗ torradfahrer ſtürzte, erlitt eine Gehirnerſchütte⸗ rung und brach den linken Fuß. Der Autolenker erlitt leichte Schnittwunden im Geſicht. Dex ver⸗ letzte Motorradfahrer mußte ſich in Krankenhaus⸗ behandlung begeben. 2 In den Tod gefahren 16jähriger Motorradfahrer prallt auf Zugmaſchinen⸗ anhänger * Heidelberg, 29. Nov. Am Sonntagabend fuhr auf der Reichsautobahnſtrecke Bruchſal—Heidel⸗ berg der 16jährige Motorradfahrer Emil Dörr aus Bruchſal auf einen Anhänger einer Zugmaſchine auf. Dörr erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen am Kopf, daß er noch in der Nacht im Akademi⸗ ſchen Krankenhaus in Heidelberg ſtarb. Vom Bock gefallen mitgeſchleift, getötet * Pforzheim, 29. Nov. Beim Verſagen der Bremſen kam am Spätnachmittag des Samstag ein Zweiſpännerfuhrwerk der Allgemeinen Gold⸗ und Silberſcheide⸗Auſtalt in der Parkſtraße ins Rollen. Der mit ſechs ſchweren Eiſeufäſſern beladene Wagen ſauſte mit großer Geſchwindigkeit die Straße hinunter und fuhr in das Schaufenſter einer Metzgerei. Der 66 Jahre alte Fuhrmaun Werner fiel vom Wagen und wurde eine Strecke weit geſchleift. Dabei erlitt er ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er tot am Platze blieb. Die Räder des Wagens waren ihm über den Leib gefahren. Von den beiden gleichfalls verletzten Pferden mußte eines am Platze abgeſchlachtet werden. finden Sie in großer Auswahl im Huthaus Marken- Müte von Weltru7 d Dippel Nacht. K. Fleiner, 02, 6 Die neue VBeſprechungsſtelle Karlsruhe des Reichsſenders Stuttgart eröffnet * Karlsruhe, 29. November. Vor einem kleinen Kreis geladener Gäſte wurde am Sonntagabend die neue Beſprechungs⸗ ſtelle Karlsruhe des Reichsſenders Stuttgart im Städtiſchen Konzerthaus mit einer ſchlichten Feier eröffnet. Sie war umrahmt von Vorträgen des Oswald-Auartetts. Der Ind Poe ichs⸗ ſenders Stuttgart, Dr. Alfred Bofinger, hielt eine Anſprache, worin er unterſtri' daß aun der Reichsſender Stuttgart ſeine Aufgabe in Karlsruhe in der Betonung Badens als der ſchönen Grenzmark im Weſten des Deutſchen Reiches ſehe. In dieſem Sinne und mit dieſer Aufgabe übergab er die neue Beſprechungsſtelle ihrer Beſtimmung. Oberbürgermeiſter Jaeger und der Gauhaupt⸗ ſtellenleiter der NSDAP., Pg. Fink, bekundeten ihre lebhafte Freude über die neuen Senderäume, die auf das modernſte eingerichtet find! Um 20 Uhr fand von der Beſprechüngsſtelle alls erſtmals eine Uebertragung in Geſtalt eines Feſtkonzerts ſtatt, wobei das verſtärkte Landes⸗ orcheſter Gau Baden und Solokräfte des Badiſchen Staatstheaters mitwirkten. —— Todesſturz vom Dach * Haßloch, 28. Nov. Der zehnjährige Sohn des Fabrikarbeiters Adam Hauptmann ſtieg nachmittags durch die Dachluke ſeines elterlichen Hauſes, um auf ein anſtoßendes Dach zu gelangen. Dabei ſtürzte er etwa neun Meter tief in den Hof ab. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde er ins Hetzelſtift Neu⸗ ſtadt eingeliefert, wo er in der Nacht verſchied. daran denken, daß ſich in der Naſe vorwiegend die Handlungsweiſe, die Geſtaltungs⸗ und Darſtellungs⸗ fähigkeit kennzeichnet, im Ohr aber vorwiegend die ſeeliſche Grundveranlagung zum Ausdruck kommt. Wir müſſen dann alſo annehmen, daß dieſe in der Naſenſpitze dokumentierte geſellige und warme Art des Benehmens nicht echt, nicht aus dem Herzen kommend iſt, daß ſie vielmehr taktiſchen und diplo⸗ matiſchen Erwägungen entſpringt. Und kennen wir ihn alle nicht, den immer verbindlichen, den immer freundlichen und gemütlichen Herrn, der doch im Grunde ein kaltſchnäuziger Menſch iſt? O doch, wir zbennen ihn und wurden ſchon alle von ihm einmal hinters Licht geführt. Wir kennen aber auch ſeinen Gegenpol, kennen den Menſchen, der uns reſer⸗ viert und verſchloſſen entgegentritt und der ſich dann als ein wirklicher Freund, als eine tatſäch⸗ lich warme Seele erweiſt. Dieſer Menſch hat dann eine dünne und ſchmale Naſenſpitze und ein volumes und fülliges Ohrläppchen. Damit ſtoßen wir auf eine grundſätzliche Eigenart des menſchlichen Weſens, auf das Verhältnis der inneren Krüfte eines Men⸗ ſchen zu ſeinen Darſtellungsfähigkeiten. Der Volks⸗ mund ſtempelt viele unſerer Mitmenſchen Hahin⸗ gehend ab, daß er ſagt: er hates in ſich, aber er kann es nicht von ſichgeben! Dieſes Von⸗ ſichgeben hängt von unſeren Darſtellungsfähigkeiten ab. Es muß alſo jedes Formenzeichen des Geſichts in ſeinem Verhältnis zur Naſe betrachtet werden. Was nützt die ſchönſte und breiteſte und ausgebauteſte Stirn, wenn eine kleine und unentwickelte Naſe 1. ihr tritt? Was nützen die in dieſer mächtigen Stirn ſymboliſierten hohen geiſtigen Fähigkeiten, wenn ſie der Menſch nicht geſtalten kann? Dieſes tragiſche Miß verhältnis zwiſchen Stirn und Naſe, zwi⸗ ſchen Idee und Geſtaltung, zwiſchen Gedanke und Tat finden wir ebenfalls ſehr häufig. Zweifellos müſſen wir einem ſolchen Menſchen ſeine hohen gei⸗ ſtigen Fähigkeiten zuerkennen, aber was er davon mit⸗ teilt und wie er es mitteilt, das müſſen wir als un⸗ vollkommen, als ungeſchickt, als verworren und plan⸗ los bezeichnen. Es kann natürlich auch wieder der umgekehrte Fall eintreten. Es kann zu einer unbe⸗ deutenden Stirn eine wundervoll durchgeformte Naſe treten. Bei einem ſolchen Menſchen iſt dann die Form ſchöner als der Inhalt. Er vermag einen bil⸗ ligen und alltäglichen Gedanken ſo herauszuputzen, daß man ihn für eine große Idee hält. Die Geſtal⸗ tungsfähigkeiten eines ſolchen Menſchen ſind eben beſſer als ſeine Denkfähigkeiten. Treffend bezeichnet der Volksmund einen ſolchen Menſchen als einen „Hohlroller und Schaumſchläger“. 5 (Schluß folg 9h. 5 A 93 g 9 2 6 ö 0 r as. e 0. 1 2 1a— S e. G 99 22 . Ne 2 9 Dienstag, 30. November 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe J. Seite/ Nummer 552 7— 7 E 7 1 52 5 5 ee, Der Nächſte, bitte..! England erwartet am Mittwoch die Tſchechoflowakei zum Länderkampf Faſt alle Feſtland⸗Mannſchaften von Rang ſind in Eng⸗ land geweſen und— geſchlagen worden. Spanien hat 1981 dert Verſuch, den engliſchen Fußballſport in Mißkredit zu bringen, mit einer ſchweren Niederlage bezahlen müſſen. Trotz Zamora und Quincvces ſchlug es ſieben Mol im ſponiſchen Tor ein.:1 für England. der britiſche Löwe tötete mit ſeiner Pranke ſpaniſches Tempe vament. Der nächſte Gegner hieß Oeſterreich. Man ſprach 1932 von dem „Spiel des Jahrhunderts“. Die damals ſchon ſtark nach⸗ laſſende öſterreichiſche„Wundermannſchaft“ wußte ſich weit⸗ aus beſſer in Szene zu ſetzen als ihre Vorgänger, aber einer:4⸗Niederlage vermochten auch die Wiener Berufs⸗ ſpieler nicht aus dem Wege zu gehen. Frankreichs Vor⸗ ſtoß 1933 wurde elegant mit:1 abgewieſen. Gekrönter gegen ungekrönter Weltmeiſter hieß 1934 die Parole. Ita⸗ lien war aus dem Weltmeiſterſchaftsturnier als Sieger her⸗ vorgegangen und wurde von England ſofort zu einem Kampf nach London eingeladen. Die Italtener gingen feurig an ihre Aufgabe heran, allein der Engländer blieb kühl und gelaſen und führten ſchon bald mit:0. Beim drikten Tor der Briten ſchaltete Italien den 3. Gang ein. Und tatſächlich gelang es Meazza als Führer eines Torſo⸗ Sturmes— Monti ſchied bereits nach drei Minuten ver⸗ letzt aus— von:3 auf:3 aufzuholen. England blieb ungeſchlagen. Die Reihe war nun an Deutſchland. Unſere National⸗ mannſchaft war damals feit mehr als zwei Jahren von Sieg zu Sieg geeilt; ſie hatte ſchon ein Recht darauf, geoe die verwöhnten Briten antreten zu dürfen. Mit großem Vertrauen begleiteten faſt 10 000 Schlachtenbummler un⸗ ſere Elf über den Kanal. Deutſchland ſollte die erſte Breſche in die ſchier unverletzbare enaliſche Kerbe ſchlagen. Der Verſuch mißlang, unſere Spieler kämpften auf dem den engliſchen Berufsſpielern ſo außerordentlich ſtark zu⸗ ſagenden tiefen Raſenboden des Tottenham Hotſpur⸗ Platzes bis zum Umfallen und konten bis kurz vor der Pauſe auch das Spiel torlos halten. Mit der:0⸗Halbzelt⸗ führung der Engländer war für uns noch nicht alles ver⸗ loren. Als aber nach Wiederbeginn die Engländer bald zwei weitere Tore vorgelegt hatten, mußte auch die deutſche Mannſchaft das Ausſichtsloſe ihrer Bemühungen einſehen und dem ſtärkeren Gegner den Sieg überlaſſen. Im ver⸗ gangenen Jahr wollte Ungann den Kontinent rehabili⸗ tieren. Die Magyaren zeigten denn auch ein techniſch vollendetes Spiel aber die zweckmäßigere Spielweiſe der Briten brachte den Erfolg. Ungarn wurde mit:2 ge⸗ ſchlagen noch Hauſe geſchickt. Nun verſucht es am Mittwoch die Tſchechoſlowakei. Bei allem Optimismus für die Tſchechen wird man ihnen nicht allzuviel verſprechen können. Ja, wären die Tſchechen noch im der großartigen Verfaſſung wie vor drei Jahren, als ſie in Prag die engliſche Reiſe⸗Nationalmannſchaft 21 ſchlugen, dann könnte man vielleicht einen Silberſtreif am Londoner Nebelhimmel entdecken. Die Generalprobe der Tſchechoſlowakei für den Londoner Kämpf fiel gegen A Stockholm nicht gerade zufriedenſtellend aus, nur mit Mühe konnte ein:4 Sieg herausgearbeitet werden. Dieſe vier Gegentore ſagen eigentlich alles. Die ruhmreiche Slavia⸗Sparta⸗Kombination, ergänzt durch den Kladnder Kloz, iſt auserſehen worden, den tſchechoflowakiſchen Fuß⸗ ballſport auf dem Inſelreich erfolareich zu vertreten. Sie ſteht vor einer kaum lösbaren Aufgabe. Die beider Mannſchaften: England: Woodley(Chelſea); Sproſton(Leeds United), Barkas(Mancheſter City): Crayſton([Arſenalſ. Cullis (Wolverhampton.), Copping(Arſenal), Matthews (Stoke City). Hall.(Tottenham Hortſpurſ. Mills(Chelſeaj, Goulden(Weſthom United), Brook(Mancheſter City). Tſchechoſlowakei: Plqticka; Burger Dauecik; Vodicka, Boucek. Kolſky; Riha, Kloz, Zemau. Neſedly. Puc. Terminänderungen Auf begründeten Antrag vom FV 09 Weinheim werden nachſtehende Termine wie folgt abgeändert: 5. Dezember 1937: Weinheim Käfertal(Möſſinger⸗ Durlach); 07 Mannheim— Phönix Mannheim(Bachmann⸗ Karlsruhe). 12. Dezember 1937: 07 Mannheim— Weinheim(Schaß⸗ berger⸗Birkenfeld); Phönix Mannheim— Käfertal(Pfaß⸗ ler⸗Nußloch). s Hamburgs Mannſchaft gegen Berlin Zu dem am kommenden Sonntag in Hmburg auf dem Viktoria⸗Platz ſtattfindenden Fußball⸗Städtekampf Ham⸗ burg— Berlin hat nun auch Hamburg ſeine Mannſchaft aufgeſtellt, die erheblich geändert wurde, da man ſich von der neuen Zuſammenſtellung eine weit beſſere Leiſtung als vor wenigen Wochen in Berlin verſpricht, wo ja be⸗ kanntlich die Hanſeaten eine empfindliche:6⸗Niederlage hinnehmen mußten. So hat man diesmal auf die be⸗ kannten Spieler Rohwedder von Eimsbüttel und Seeler von Viktoria verzichtet. Es ſpielen nunmehr: Tor: Wor⸗ ning(Hamburger SV); Verteidiger: Rohde(Eimsbüttel), Miller(FC St. Pauli); Läufer: Wendtland(Viktoria, Reinhard(Hamburger 72 Kleikampf(Eimsbüttel); Angriff: Ahlers(Eimsbüttel), Panſe(Eimsbüttel), Höff⸗ mann(Hamburger SV), Nock(Homburger SV), Carſtens (Hamburger SV). Erſatz: Böhlke(Eimsbüttel), Holdt, Seeler(beide Viktoria). um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft im Turnen Tkl. zu Chemnitz ſiegt Am Sonntag wurden die Gruppenausſcheidungen zur dentſchen Vereinsmeiſterſchaft im Gerätturnen in Angriff genommen. In der Gruppe 1 kämpften in Frankfurt/ Oder die Berliner Tſchft. für Brandenburg, Tkl. zu Chemnitz für Sochſen, Tkl. Hannover für Niederſachſen und MTV Kö⸗ nigsberg für Oſtpreußen um die Teilnahme an der End⸗ kunde, die am 23. Janugx in Hof entſchieden wind. Dle Sachſen hatten ſich nach vier Uebungen an die Spitze geſetzt, von der ſie nur vorübergehend von den Reichshaupt⸗ üdtern verdrängt wurden. In den Freiübungen fiel dann dle Entſcheidung zugunſten der Chemnitzer. Beſter Einzel⸗ turner war Thölke(BT) mit 208,5 P. vor Schreiter(Chem⸗ nitz) mit 208 und Gallinger(BT) mit 169,5 P.— Das Endergebnis des Mannſchaftskampfes lautete: 1. und Teilnehmer am Schlußkampf Tkl. zu Chemnitz 958 P.(Uhlig, Würfel, Rößler, Schippel, Schreiter; 2. Ber⸗ liner Tſchft. 946.; 3. Tkl. Hannover 879,5.; 4. MTV Königsberg 858 P. And Mr Bad Kreuznach in Kaſſel Die Gruppenausſcheidung in Kaſſel zwiſchen dem MTV Bad Kreuznach als Vertreter des Gaues Mittelrhein, dem TV Remſcheid⸗Haſten(Niederrhein), Tgde. Frankfurt⸗Born⸗ heim(Südweſt) und Aelt. Caſſeler Tgde.(Heſſen) ſah er⸗ wartungsgemäß die Riege des MTV Bad Kreuznach in Front, zumal dieſe auch den Olympiaſieger Konrad Frey zur Stelle hatte, der natürlich allen ſeinen Mitbewerbern weit überlegen war. Als härteſter Widerſacher erwies ſich die Aelt Kaſſeler Tgade., die nur mit knappem Abſtand be⸗ swungen werden konnte. Durch dieſen Sieg iſt MTV Bad Kreuznach wie bei der erſten Meiſterſchaft wiederum End⸗ kampf⸗Teilnehmer. Beſter Einzelturner war Konrad Frey (Kreuznach) mit 235,5 P. vor Wedekind(ACT) mit 224,8, Beyer(ACT) mit 220,8 utnd Schneider(Remſcheid) mit 220,2 P.— Das Endergebnis: 1. und Teilnehmer am Schlußkampf MTV Bad Kreuz⸗ nach 1083,36 P.(Kiefer, Heßbach, B. Frey, Koßmann, K. Frey); 2. Aelt. Kaſſeler Tade. 10711; 3. TV Remſcheid⸗ Haſten 1008,6; 4. Tgöe. Frankfurt⸗Bornheim 990 Punkte. * Wie erwartet: auch TS Leuna In dem turneriſchen Wettſtreit in Leuna zwiſchen den Gaumeiſtern von Mitte, TSV Leuna, von Weſtfalen, TV Eichen⸗Sieg, und Nordmark, Hamburger Tſchft v. 1816 ſetzte ſich erwartungsgemäß der TSWü Leuna erfolgreich durch, der im Vorjahre hinter München 1860 im Endkampf den zwef⸗ ten Platz belegen konnte. Die Leunager hatten ſchon nach den Pflichtübungen mit 536,6 P. gegen 510,6. P. von TV Eichen⸗Sieg einen kleinen Vorſprung herausgearbeitet, den ſie in den Kürübungen am Nachmittag, denen u. a. auch Männerturnwart Martin Schneider beiwohnte, dann zum Siege ausbauten. Lediglich im Turnen am Pferd waren die Weſtfalen beſſer als die Mitteldeutſchen. Beſter Ein⸗ zelturner war Kurt Krötzſch(Leuna) mit 229,9 P. vor ſei⸗ nem Vereinskameraden Alfred Müller mit 222,7, Stutte (Eichen) mit 222,1 und Kribie(Hamburg) mit 221,9 P.— Das Endergebnis: 1. und Teilnehmer am Schlußkampf TS Leuna 1087, Punkte(Kurt Krötzſch, Alf. Müller, Kleine, Otto, Freier); 2. TV Eichen⸗Sieg 1039.; 3. Hamburger Turnerſchaft 1816 009,6 Punkte. Deutſchlands Hockey-Elf gegen BVelgien In Düſſeldorf ſtehen ſich am kommenden Sonntag die Nationalmannſchaften von Deutſchland und Belgien im ſiebenten Hockey⸗Lünderkompf auf dem Platz des Düſſel⸗ dorfer Sportklubs gegenüber. Für dieſe Begegnung iſt die deutſche Elf wie folgt aufgeſtellt worden: Paffenholz (Schwarzweiß. Sievers kühne (Etuf Eſſen)(Uhlenhorſter Klipper) es. Schmitz (Düſſeldorker HC) 2 (Berliner) Gladbacher HT) En leber e.)(eit. 86 12 75 821 80 70 . S)(Berl. 5 5 9 Been Kaeßmann(beide Rotweiß Großer Marne-Preis fällt aus 1938 in Budapeſt aus. Köln), Raack(Berliner SC). Dieſe Mannſchaft muß als außerordentlich ſtark bezeich⸗ net werden und bei guten Bodenverhältniſſen kann kaum an einem deutſchen Sieg gezweifelt werden. Mit Belgien treffen wir in dieſem Jahre bereits zum dritten ale zuſammen. Das fünfte Länderſpiel am 17. April in Brüſſel wurde mit:1 gewonnen und beim Pariſer Weltaus⸗ ſtellungsturnier ſiegte Deutſchlands Mannſchaft in der Vorrunde ſoggr mit:0. 2 Der erſt vor wenigen Wochen bei der Jahrestagung des Automobil⸗Weltverbandes[AJ AER) in Paris bean⸗ tragte Termin für den Großen Marnepreis 1938 in Reims, der für den 16. und 17. Juli als traditionelles 24⸗Stunden⸗ Rennen auch genehmigt wurde, iſt geſtrichen worden. Wei⸗ terhin iſt auch auf die erſte Wiederholung des erſt in dieſem Jahr für die kleinen Rennwagen geſchaffenen„Rund⸗ ſtreckenrennens von Campione“, die am 25. September vor ſich gehen ſollte, verzichtet worden. Haus Wüthrich, der ausgezeichnete Schweizer Schieds⸗ vor Lie(Norwegen) und Leſche(Finnland) in dieſer Rei⸗ henfolge die erſten richter, wird das am Sonntag in Paris ſtattfindende Fuß⸗ ball⸗Länderſpiel zwiſchen Frinkreich und Italien leiten. Kleine Sport-Nachrichten Der Gau Mittelrhein hat ſeine Fußballelf zum Wie⸗ derholungsſpiel der Reichsbundpokal⸗Vorrunde am 5. De⸗ zember in Köln gegen Bayern ndern müſſen. Den Poſten eines Rechtsaußen nimmt nicht der Kölner Weber ein, ſon⸗ dern Simons(Rhenania Würſelen), der ſchon in Augs⸗ burg und am 1. November gegen Niederrhein ſpielte. Württembergs 0 725 Rückkampf gegen Bayern im Rahmen des Sübdeutſchland⸗Turniers erführ im Fe⸗ dergewicht eine Umbeſetzung, ſo daß am 3. Dezember in München vom Fliegengewicht aufwärts folgende Boxer antreten: Kehl, Feucht, Häußer, Köhler, Wolfangel, Held, Schöllkopf und Bubeck, er Gan Bayern läßt ſich gegen Württemberg in Mün⸗ chen durch folgende Boxer(vom Fliegen⸗ bis Schwer⸗ gewicht) vertreten: Schild(München), Hirſch(Augsburg), Schmitt Strehle, Frey(alle München), Schmittinger (Würzburg), Moſer(München), Fiſcher(Nürnberg). In Wangen⸗Allgän werden in den Tagen vom 15. bis 16. Januar 1038 die Meiſterſchaften des Gzues Württem⸗ berg im Eiskunſtlaufen für Männer, Frauen und Paare ſowie im Eishockey entſchieden. Ausrichter iſt der E Wangen. Zum Ablerpreis⸗Wettbewerb der Handball⸗Gaumann⸗ ſchaften liegen auch die Austragungsorte der am 20. Fe⸗ bruar ſtattfindenden Vorrundenſpiele feſt. Südweſt ſnielt in Fraulfurt gegen Mittelrhein, Bayern in Bamberg gegen Baden und Württemberg muß zum Gau Nie⸗ derrhein Die Südweſt⸗Boxſtaffel zum Kampf gegen Farmen am 10. Dezember in Stuttgart wurde vom Fliegengewicht aufwärts wie folgt bee Bamberger Rappſilber, Schöneberger, Puffay, Mietſchke, Ims, Köhler und Seidel oder Winter. Die Europameiſterſchaften der Amateurboxer wurden für das Jahr 1939 endgültig Irland zur Aus richtung übertragen. Die Titelkämpfe wurden bereits zeitlich feſt⸗ gelegt, und zwar vom 19. bis 22. April. Auskragungsort iſt Dublin. Gute Schwimm⸗Leiſtuugen gab es bei einem Treffen der Berliner Spitzenklaſſe in Brandenburg/ Havel. U. a. kraulte Meiſter Plath die 200 Meter in 244,8 und Temke legte 200 Meter Bruſt in:47,8 Minuten zurück. 5 Nur holländiſche Siege gob es auch am zweiten Tage des internationalen Klubkampfes zwiſchen den Schwimme⸗ rinnen von Düſſeldorf 98 und dem Rotterdamer Damen⸗ Sgeſerene d u tragen ihre nächſten Fußball⸗ eich und 72825 ragen i pril in Wien und am 2. Oktober Länderſpiele am 24. Zum Fußall⸗Enropapokal zählt der Länderkampf, den Italien 115 Ungarn für den 28. Oktober 1938 vereinbart haben. 8 5 Ungarns Waſſerballſpieler haben die Einladung des fa⸗ paniſchen 55 1 72— 5 N menden Jahr wegen der zu en Reiſe abgelehnt Die Maß für 1938 bereits mehrere Länderkämvofe im Waſſerball u. a. auch mit Dentſchland, feſt ab eſchloſſen. Jakob Schönrath(Krefeld) wird bei ſeinem Kampf am 8. Dezember in Liverpool den Iren Con'Kelly zum Geaner erhalten. 5 Polens Amateurboxer trogen ihren nächſten Länder⸗ kampf am 5. Dezember in Oslo gegen Norwegen aus. Gegner der Skandinavier ſind vom Fliegengewicht auf⸗ wärts: Srbbkowiak, Koziolek, Czortek, Kajnar, Kolegynſki, 1 e Paramour, Trara, Felopoſt, Ehmielewſku, Szumura, Pilat. 5 Ein neue Weltbeſtleäſtun» im zweiſitzigen Waſſer⸗ und Landfbug⸗Segelflugzeug ſtellte der Segelflieger Ernſt Wenn die Eisſchnelläufer wieder kommen Ein Blick auf Es dauert nicht mehr lange, bis die Freiluft⸗Eisbahnen wieder in Betrieb ſind und mit ihnen die Eisſchnelläufer in Erſcheinung treten. Im hohen Norden ſind ſie ſogar ſchon bei der Trainingsarbeit. Dieſer Zeitvorſprung hat mitgeholfen, die unbeſtrittene Vorherrſchaft der Skandi⸗ navier und unter ihnen wieder der Norweger aufzubauen. Dieſe Vorherrſchaft iſt aber mehr noch das Ergebnis einer von der Natur dem nordiſchen Menſchen aufgezwungenen Entwicklung, der Schlittſchuh wurde vom Fortbewegungs⸗ mittel zum Sportgerät. Die eindeutige Ueberlegenheit er⸗ hellt ein Blick in die Weltrekordliſte. Bei den Frauen brachte die Norwegerin Laila Schou⸗Nielſen Anfang dieſes Jahres ſämtliche Rekorde in ihren Beſitz. Auch bei den Männern liegt Norwegen klar vorne, zwiſchen die Engneſtangen, Staksrud, Ballangrud und Carlsſon ſchob ſich als einziger der Finne Thunberg. In der Jahresbeſtenliſte 1937 taucht über 10000 Meter allerdings ein Mitteleuropäer an der Spitze auf, der Oeſterreicher Stiepl. Staksrud nimmt hin⸗ ter Finnlands Meiſter Vaſenius den dritten Platz ein. Vaſenius, als Zweiter hinter Staksrud über 5000 Meter und als Dritter hinter Ballangrud und Staksrud über 3000 Meter, war der gefährlichſte Gegner der Norweger über dieſe Strecken. Die Rangliſtenbeſten der kürzeren Strecken ſind aber mindeſtens drei Plätze tief durchweg Norweger. Deutſchland konnte ſich durch Sandner noch einigermaßen im Mittelfeld behaupten. Beſſeren Anſchluß an die Spitzenklaſſe hät Deutſchland bei den Frauen durch Ruth Hiller, die ſämtliche nationalen Rekorde hält. Die Welt⸗ und deutſchen Beſtleiſtungen (Stand vom 1. Dezember 1937) Männer 500 Meter: Engneſtangen(Norwegen) 428; Sames (Berlin] 45,4 Sek. 1000 Meter: Thunberg(Finnland):28,4; Sames(Ber⸗ lin):87,3 Min. 1500 Meter: Staksrud(Norwegen) 214,9: (München):25,3 Min. Sandner 3000 Meter: Ballangrud(Norwegen):49; Sames (Berlin]:06,5 Min. 5000 Meter: Ballangrud(Norwegen) 817,2; Sames (Berlin):45,4 Min. 10 000 Meter: Carlsſon(Norwegen) 17:17; Sandner (München] 18:02,0 Min. Frauen 500 Meter: Schau⸗Nielſen(Norwegen) 46,4; Hiller(Ber⸗ lin) 54,9 Sek. 1000 Meter: Schou⸗Nielſen(Norwegen):88,8; Hiller (Berlin):51,54 Min. 5 1500 Meter: Schou⸗Nielſen(Norwegen] 288,1; Hiller (Berlin):56,3 Min. 3000 Meter: Schou⸗Nielſen(Norwegen) 529,5; Hiller (Berlin):05,83 Min. 5000 Meter: Schou⸗Nielſen(Norwegen):28,3 Min. Die Rangliſten 1937 500 Meter: 1. Engneſtangen 42,3; 2. Staksrud 42,8; 8. Krog(alle Norwegen] 42,9; 17. Sondner(Deutſchlond) 45,7 Sekunden. 1500 Meter: 1. Staksrud 214,9; 2. Engneſtangen :15; 3. Krog:17,3; 11. Sandner:29,2 Minuten. 3000 Meter: 1. Ballangrud(Norwegen) 4,4; 2. Staksrud 455,2; 8. Vaſenius(Finnland):55,7; beſter Deutſcher: Rönnefahrt:15,2 Min. 5000 Meter: 1. Staksrud:20,7; 2. Vaſenius:21,3; 3. Stiepl(Oeſterreich) 8123,7; beſtet Deutſcher: Barwa:05,2 Min. 10 000 Meter: 1. Stiepl 17225, 2. Vaſenius 17:30,8; 3. Stoksrud 17:34,5 Minuten. Frauen: Auf ſämtlichen Strecken nehmen Schou⸗Nielſen ö Plätze ein. Deutſchlang in der Beſten⸗ liſte: 500 Meter: 7. Hiller 54,9 Sek. 1000 Meter: 8. Hiller :51,4 Min. 3000 Meter: 5. Hiller:05,83 Min. Roß vor Frhr. von Richthofen Wurftaubenſchießen der Luftwaffe Der Inſpektor der Jagdflieger, Oberſtlt. Keitel, ve⸗ grüßte am Samstag als Vertreter des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums eine ſtattliche Anzahl Flintenſchützen, Hrrun⸗ ter viele Fliegeroffiziere, die an dem Wurftaubenſchießen der Luftwaffe, das auf den Ständen der Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffe in Wannſee veranſtaltet wurde, teil⸗ nahmen. Für die zehn beſten Schützen weren vom Staats⸗ Jachtmonn mit 14 Stunden und örel Minuten bei der Inſel Weſterland auf. Er überbot damit die alte Beſt⸗ leiſtung von Schulz um volle fünf Stunden. Schwedens Tennisſpieler für den zur zweiten Runde um den„Mr.⸗Pokal“ zählenden Länderkampf gegen Deutſchland(10. bis 12. Dezember in Hamburg) ſtehen in Karl Schröder, Wallen und Rohlſon bereits feſt. Deutſch⸗ lands Auswerhl wurde noch nicht getroffen. Dänemark und Norwegen beſtreiten ihren Tennislän⸗ derkompf vom 6. bis 8. Dezember in Oslo mit folgender Mannſchaft: Niels Körner, Finn Bekkevold und Einar Ulrich(Dänemark) ſowie Johan Haanes und Fritz Jenſ⸗ ſen(Norwegen). Schweizer Ruderer werden auch im kommenden Jahre wieder nach Deutſchlund kommen und die Regatten in Mannheim(19. Juni), Konſtonz(28. Juni) und Mainz die Veſtzeiten ſekretär der Luftwaffe, General der Flieger Milch, der lange Zeit dem Schießen beiwohnte, Preiſe geſtiftet wor⸗ den. Insgeſamt waren 98 Wurftauben zu beſchießen, da⸗ von 48 auf dem Flugwildſtand Manfred von Richthofen und 50 auf der Hermann⸗Göring⸗Anlage. Sehr verbeſſert zeigten ſich unſere Fliegeroffiziere. Mit 85 Treſfern ſiegte Roß(Sportſchützen SD⸗Hauphrmt). Dann folgten mit 84 Treffen Lt. Frhr. von Richthofen(Berlin), der deutſche Meiſter im Wurftaubenſchießen Dr Schöbel(Berlin) und Mitller(Beierſteödt), mit je 83 Treffern Hptm. v. d. Oſten (Berlin), Oberſtl. Baſſenge(Stendal), mit je 81 Treffern Hptm. v. Vramon(Berlin) und SS⸗Oſchaf. Beiſenherz (Sportſchützen SD⸗Hauptamt) und mit je 80 Treffern Major Jobn(Berlin) und Meyer(Hannover). Arno Breitmeyer ſprach in Mannheim Breslauer Werbefeldzug Der große Werbefeldzug in Baden für das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau erlebte am Montag⸗ abend im Hauſe des TV 46 Mannheim ſeine Fortſetzung. Nach der einleitenden Begrüßungsanſprache durch den Kreisführer Stalf ergriff der Stellvertreter des Reichs⸗ ſportführers, Oberſturmführer Arno Breitmeyer, das Wort und unterſtrich in eindringlichen Worten die Bedeu⸗ tung des Breslauer Feſtes. Nach einem kurzen Rückblick auf die Olympiſchen Spiele in Berlin ſtreifte der Stellver⸗ treter des Reichsſportführers alle Einzelheiten des gewal⸗ tigen Breslauer Feſtes, das nicht nur ein Volk in Leibes⸗ übungen zeigen wird, ſondern darüber hinaus ein Feſt des deutſchen Volkstums darſtellt. Der intereſſante Vortrag über die Vorbereitungen und das Feſt ſelbſt, wie es ge⸗ ſtaltet wird, wurde mit reichem Beifall aufgenommen. An⸗ ſchließend ſprach noch ein Vertreter der Stadt Breslau, der nochmals in treffenden Worten die Wichtigkeit des Bres⸗ lauer Feſtes hervorhob und den Willkommensgruß des ſchleſiſchen Volkes entbot. Der abſchließende Film führte die Zuſchauer in Wort und Bild durch die Schönheiten des ſchleſiſchen Landes ſeine Hauptſtadt Breslau und ſeine rie⸗ ſigen Sportanlagen.(Wir kommen auf die Veranſtaltung noch zurück.) Heina ſchwamm 238,2 Der neugebackene Europarekordmann im 200⸗Meter⸗ Bruſtſchwimmen, Arthur Heina(SV Gladbeck 13), bewies am Sonntag beim Schwimmfeſt des Poſt⸗SV Köln ſeine ausgezeichnete Form. Wenn auch die Bahn des Hohen⸗ ſtaufenbades nur 20 Meter mißt und daher nicht rekord⸗ föhtg iſt, ſo iſt Heinas Zeit von:38,2 Minuten dennoch ernſt zu nehmen, denn dieſe Zeit wurde noch auf keiner noch ſo leichten Bahn in Deutſchland erreicht. Aldenhoven (Köln) überraſchte als Zweiter mit einer Zeit von 240,2 Minuten. Hervorzuheben iſt noch die 100⸗Meter⸗Rücken⸗ zeit des Jugendlichen Schröder(Bonn) von:15,1 Min., der hinter Simon(:10,8) Zweiter wurde. Der deutſche Waſſerballmeiſter Waſſerfreunde Hannover ſchlug eine Kölner Stadtmannſchaft verdient mit 714(:). Die Ergebniſſe: Heinga(Gladbeck):38,2 Min.; 2. 200 Meter Bruſt: 249,2 Min. 100 Meter Rücken: 1. Aldenhoven(Köln) Simon eck) 119,8; 2. Schröder(Bonn) 115,1 Min. 200 Meter Freiſtil: 1. Hirſchmann(Duisburg) 224,1 Min. Kunſtſpringen: 1. Plumanns(Köln) 117,8 Punkte, Heinas:38,9 anerkannt Fünf neue deutſche Schwimmbeſtleiſtungen Der Reichsfachamtsleiter für Schwimmen hat die fünf, beim internationalen Schwimmfeſt des SC Hellas Magde⸗ burg auf der 25⸗Meter⸗Bahn des Wilhelmsbades am 13. und 14. November aufgeſtellten neuen deutſchen Beſtleiſtun⸗ gen anerkannt. Nachſtehende neue Zeiten wurden in die Beſtleiſtungsliſte eingetragen: 13. November 1937: 400 Meter Freiſtil Männer: Wer⸗ ner Plath(Wiking 04 Berlin):51,83 Min. 4 mal 200 Meter Bruſt. Männer: SC Hellas Mag⸗ deburg 11:28, Min.(Rückewoldt, Köhne, Schmerbach, Ohrdorf). 5 14. November 1937: 200 Meter Bruſt. Männer: Arthur Heina(Gladbeck 13):38, 9 Min. 400 Meter Freiſtil. Frauen: Inge Schmitz(Spandau 04) :42,7 Min 400 Meter Lagenſtaffel. Männer: Bremiſcher Schwimm⸗ Verband:53,9 Min.(Rundmund, Balke, Fiſcher). 12 000 Pfund für Weſtwood Die phantaſtiſche Summe von 12 000 Pfund, das höchſte Transfer ⸗ Angebot, das jemals an einen Verein oder Spieler gemacht wurde, bot der in Deutſchland be⸗ kannte FC Chelſea London den Bolton Wanderers für Ray Weſtword. Die Bolton Wanderers haben das An⸗ gebot rundweg abgelehnt, obwohl Chelſea noch höher gehen wollte, falls der Vertragspartner ſich auf Verhandlungen (17. Juli) beſchicken. Die Schweizer Titelkömpfe werden am 21. und 22. Auguſt entſchieden. . hätte. Weſtwood ſpielte 1935 bekanntlich auch gegen Deutſchland mit. Der Halbſtürmer fiel durch ſeine wundervolle Ballführung auf. Pferderennen im Reich Strausberg⸗Karlshorſt(28. November) 1. Graf Ferry⸗Rennen. 2500 Mark, 1600 Meter: 1. Heinz Junks Famor(O. Schmidt); 2. Norman; 3. Lare. Toto: 15, 10, 10:10. Lg.: 174——4. Ferner: Droſſel. EW: 32:10. 2. Lampos⸗Rennen. 3200 Mark, 3500 Meter: 1. C. Panſes Cſok und Rittmſtr. v. Reibnitz Fiametta, TR; 2. Lobenswert. Toto: 29, 28, f. 14, 12, 18, f. 5. Ig.: TR 10. Ferner: Torquato, Isländer. EW: 60210. 3. Palaſtpage⸗Rennen. 1200 Mark, 2000 Meter: 1. Oberſtlt. v. Jenas Mein Geheimnis; 2. Malve; 3. Thimble Rig Jimmy Toto: 69, 29, 15:10. Sg.:——1½. Fer⸗ ner: Galeopſis, Balatre, Pelzjäger. EW: 232.10. 4. Aventin⸗Rennen. 2500 1. 1. Frau M. v. Heynitz Rente(R. Prigge); 2. Galanterie; 3. Spitals; Toto: 29, 18, 14, 21:10. Lg.:——4. Ferner: Osram, Torquato, Titurel, Parzenländer, Trom⸗ ter. 76:10 Wie 3000 Mark, 1800 Meter. Aus⸗ 5. Athanaſtus⸗Neunen. leich 3. 1. W. Jentſchs Montebello(R. Zachmeier); 2. Os⸗ 5. 120, 20, 19, 15, 14:10. waldaz; 3. Linda; 4. Pesne. Toto: a Lg.:.K. 2. Ferner: Natango, Ronneburg. EW; 72:10. 6. 2. e 32 5 5 rau v. Dewi erlſta Hauſer); 2. Imperator; ars. 979. 16, a 8— 5 Ferner: ſeldſoldat, Rente, Sperata.: 96:10. 2 7. Ferrb⸗Ausgleich 2200 Mark, 1200 Meter Ausgl. 4: 1. Frau J. Ramms Balilla(O. Schmidt); 2. Parſenn: 3. Gaudi; 4. Immertreu. Toto: 42, 16, 37, 64, 1710. Lg.: K. Ferner: Rücktritt, Jan van 8515 Favors Prinz, Claaſſen, Pilatus, Chrontk. EW: 112910. 8. Lnpus⸗Ausgleich. 2650 Mark, 2400 Meter. Ausgl. 4: 1. Stall Moorfreds Zuaſt(Murphy); 2. Fatinelli: 3. Pe⸗ trarca; 4. Uferſchwalbe. Tote: 125, 23, 78, 17, 27:10 Lg.: Ferner: Neandertal, Parhelios, Glasbläſer, Schwodroneur, rnelio, Kriegsflagge, Lachtaube. EW: 6744.10. Heorſt⸗Emſcher(28. November) 1. Hoffnungs⸗Preis. 2400 Mark, 1800 Meter: 1. Frau A. v. Mitzlaffs Fenſterparade(Et. v. Mitzlaff); 2. Sheila; 1. A erer. 3. Fenerwarte; 4. Madrilene. Lg.?—1½—1. Ferner: flor, Piſteja, Erdwall, Patroklus, Menne, Senſe, land, Quartett. EW: 210:10. 2. Nordſtern⸗Jagdreunen. 2400 Mark, 3000 Meter: 1 0 8 4: 1. Reiterſturm Neuß Bandage(W. Rößler); 2. Musca und Panzerflotte TR; 3. Agnat. Toto: 374, 30, 35, 33:10. Lg.: 3— T1. Ferner: Simolor, Fang⸗ ſchuß, Lebensart, Robinſo, Amalaswintha, Coeuraß, An⸗ cona, Solnemann, Collogna, Liebmich. EW: 184010. 3. Preis von Gelſenkirchen: 2400 Mark, 1400 Meter. Ausgleich 3: 1. Stall Immelmanns Dickwurz(5. Wen⸗ zel); 2. Rheinländer; 3. Zenodore; 4. Fehre. Toto: 71, 16, 16, 18, 21:10. Lg.: 21721. Ferner: Herzober, Va⸗ terlandsliebe, Sondmann, Adare, Campo Santo, Maghyar. Toto: 12, 12, 17, 28, 46:10. Quaſt, Muſterknabe, Blanche⸗ Vah⸗ EW: 20210. 4. Weſtfalia: 5200 Mark, 4000 Meter: Allgem. Aus⸗ gleich: 1. G. Forſters Ordensritter(H. Glitſch); 2. Pal⸗ las Athene; 3. Gnom. Toto: 97, 18, 18, 22:10. Lg.: 174 24, Ferner: Seni, Kriegsflamme, Le Mojeſtie, Agnus, Geldelſe, Eiſack“ GW: 28410. 5. Epona⸗Jagdrennen. 2700 Mark, 3700 Meter: 1. Lt. P. Muſys Premier Empire(Oblt. W. Haſſe); 2. Sulveſtra; 3. Walödteufel. Toto: 8, 14, 15, 15, 48:10. Lg.:. Ferner: Kurzer Kopf, Gralsbotin, Utamuro, Hykſos, Gangani, Gängerin, Maiadas, Rüdiger, Lachendes⸗Leben, Punktina. EW: 200: 10. a „ Abſchieds⸗Rennen. 2200 Mark, 2000 Meter, Aus⸗ gleich 4: 1. Lt. J. Schwarzenbachs Malaenis(H. Wenzel]; J. Stora; 3. Babul; 4. Cargaf 5. Pieta. Toto: 103, 23, 82, 42, 32, 25:10. Sg.: 42. Femer: Dirſus, Stobno, Debatte, Freiherr, Perbeſling, Nußknacker Orchil⸗ les, Golf, Sendlitz, Konfa, Abendſtern. EW: 189810. 1. H. 9 5 e 2 A 22„ 5 Hermes Gladius(K. Deſchner)]; 2. roine; 3. Stowa 9 Totb: 45. 14, i, 10, 7210. La: . Baoul, Gemſe, Chinaufeuer, Seni, Lebensweg, Pelopidas, Horaz, Blumenfreude, Vale. e 15810. 8 „Seite/ Nummer 552 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. November 1937 Feidelb 8 4411 Nebelhaube und Rauhreif Die Stadt am Wochenende Schon in der Samstagnacht hatte ſich die Land⸗ ſchaft eine dicke Nebelhaube übergeſtülpt, ſo daß ſich öie Sicht auf knapp drei Meter beſchränkte. Auch am letzten Novemberſonntag ſaß der Nebel lange Zeit feſt über den Häuſern. Als es gegen Mittag etwas heller wurde, zeigten ſich Hänge und Wälder in glitzerndem Rauhreif. Im allgemeinen war es draußen wenig angenehm: kalt, dieſig, feucht, ſo daß auch der Verkehr in engerem Rahmen blieb. Der Beſuch der franzsſiſchen Hockeyſpieler franzöſiſche Hockey⸗Olympia⸗ Mannſchaft, die während der 11. Olympiſchen Spiele das Haus„Heidelberg“ des Olympiſchen Dorfes bewohnte, war bereits am Samstagvormit⸗ tag in Heidelberg angekommen. Ihre Mitglieder machten im Laufe des Tages einen Rundgang durch die Stadt. Die Gäſte beſichtigten unter Führung von Verkehrsdirektor Meineke am Nachmittag auch das Schloß und nahmen anſchließend auf der Molkenkur den Kaffee ein. Einem Empfang der Gäſte durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Hei⸗ delberg, Dr. Neinhaus, am Sonntagvormittag im Die noch Rundfahrten auf dem Programm. Kurpfälziſchen Muſeum folgte öͤann am Nachmittag das Wettſpiel. Für den Abend waren die fpanzö⸗ ſiſchen Gäſte zu einem Bankett eingeladen und vor ihrer für Montagabend feſtgeſetzten Abreiſe ſtanden Bei dem Empfang durch die Stadt am Sonntag hatte der Oberbürgermeiſter den Gäſten die beiden Bilder, die im Haus„Heidelberg“ des Olympiſchen Dorfes in Berlin aufgehängt waren, ſowie eine künſtleriſch ausgeſtattete Mappe zur Erinnerung an ihren Be⸗ ſuch und ihren Hockeywettkampf in Heidelberg über⸗ reicht. Salto mortale eines Autos. Am Sonntag über⸗ ſchlug ſich auf der Reichsautobahnſtreckhe Mannheim Heidelberg ein Perſonenkraftwagen, wobei drei Per⸗ ſonen verletzt wurden. Zwei Verletzte fanden Auf⸗ nahme im Akademiſchen Krankenhaus. Der Kraft⸗ wagen wurde erheblich beſchädigt. Die Unfallurſache iſt noch nicht geklärt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Mufikſaal Pfeiffer: 20 Uhr Muſikabend der Gedok. Aus den Kinos: Odeon und Kammer:„Die Landſtreicher“.— Gloria: „Stodt Anatol“.— Capitol: Neues Programm. In Heſſen: Die Befugniſſe der Landamtmänner auf den Reichs⸗ ſtatthalter übertragen ol. Darmſtadt, 30. Nov. Durch Bekanntmachung des Reichsſtatthalters in Heſſen— Landesregierung — werden auf Grund des Artikels 9 des heſſiſchen Landgeſetzes vom 1. September 1919 die den Land⸗ amtmännern nach dieſem Geſetz zufallenden Aufga⸗ ben— ſoweit ſie nicht bereits durch die Grundſtücks⸗ verkehrsbekanntmachung vom 26. Januar 1937 auf⸗ gehoben ſind— mit ſofortiger Wirkung auf den Reichsſtatthalter in Heſſen— Landesregierung— Abteilung VI(Landwirtſchaft) übertragen. „Schneeglocken“ läuten wieder im Odenwald Ein uralter Brauch ol. Erbach, 30. Nov. Ein Jahrhunderte al⸗ ter Brauch iſt das ſogenannte Schneeglocken⸗ läuten im Odenwald. An den früh herein⸗ brechenden Winterabenden mit ihrem den Blick ver⸗ hängenden Schneetreiben, das den Weg in den Ab⸗ grund lenken kann und jedes erleuchtete Fenſter in der Umgebung auslöſcht, läuteten bis in den ſpäten Abend in Abſtänden die Glocken der kleinen Dorf⸗ kirchen, um den vom Wege abgekommenen Wande⸗ rern, Bauern und Waldarbeitern die Richtung zur nächſten menſchlichen Wohnung zu weiſen. Dieſer ſchöne alte Brauch, der in der Zeit, als man altes Volks⸗ und Brauchtum vergeſſen hatte, eingeſchlafen war, wurde ſchon im vergangenen Jahre wieder z u neuem Leben erweckt und wird auch, wie wir vernehmen, in Zukunft weiterleben. — L. Leimen, 30. Nov. Als erſter Betrieb des Gaues Baden erhielt das Zementwerk Leimen anläßlich der von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Stein und Erde durchgeführten Arbeitsſchutzwoche einen Betriebsarzt. Der Kreisamtsleiter des Amtes für Volksgeſundheit, Dr. med. Berg(Doſſen⸗ heim), führte den neuen Arzt, Dr. med. Schirmer, in ſein Amt ein und betonte die Bedeutung die⸗ ſer Stellung. Ueber Unfallverhütung ſprachen Be⸗ triebsführer Meyer und Bergaſſeſſor Spannagel vom Bad. Bergamt Karlsruhe. zu- Schriesheim, 28. Nov. Ein hieſiger 66jäh⸗ riger Einwohner machte ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. L. Neckarſteinach, 30. Nov. In der Frage der Heimſtättenſiedlung wurden bereits greif⸗ bare Ergebniſſe erzielt. Denn das Gelände im Schönauer Tal wurde bereits abgemeſſen, ſo daß im Frühjahr mit dem Bau der Siedlungshäuſer begon⸗ nen werden kann. Vorgeſehen ſind 12 Siedlungs⸗ häuſer, von denen jedes einſchließlich Gartengelände auf etwa 6000 Mark zu ſtehen kommt. I. Nauenberg, 30. Nov. Der Dirigent des kath. Kirchenchors, Oberlehrer Ignaz Reißfelder, konnte jetzt ſein 25jähriges Dirigentenjubiläum be⸗ gehen. Unter ſeiner Leitung hat der Chor einen ſtarken Aufſchwung erfahren.— Landwirt Wendelin Sautner konnte hier ſeinen 72. Geburtstag be⸗ gehen. as eunſelilenocuente& tagen · geochdſt „Nicht ohne Grund hat der Architekt die Eingänge Geſchäftshäuſern breit und einladend geſtaltet und die mit geſchmackvoll gerundeten Schaufenſtern verſehen: das Publikum hat es am liebſten, wenn es gleichſam unbewußt von der Straße aus in iſt ein ſich immer holender Vorgang, daß der Käufer, der noch vor wenigen Minuten über⸗ haupt nicht an einen Kauf gedacht hatte, im Betrachten einer ihn an⸗ ziehenden Auslage verſunken, Schritt um Schritt vorwärts geht, bis er das Geſchäft hineingeführt wird, und es plötzlich vor dem Ladentiſch ſteht und— kauft. S. M. der Kunde will es überhaupt bequem haben. möglichſt ſchon vorm Schaufenſter über ſeine Wahl entſcheiden können Darum ſind auch immer mehr und mehr im Zentrum der Städte die Erdgeſchoßräume den Ladengeſchäften und mag keine Treppen ſteigen. vorbehalten geblieben. Aber die fortſchreitende Entwicklung der Stadt mußte naturnot⸗ wendig dazu führen, daß eines Tages alle Erdgeſchoßräume auf dieſe Weiſe vergeben waren, und weil ſeltſamerweiſe der Kreis der eigent⸗ lichen Geſchäftsſtadt faſt nirgends im ſelben Tempo wie die Stadt ſelbſt ſich weitet, konnten für einen Teil der Geſchäftsleute nur zwei Mög⸗ ihre Geſchäftsräume aus der Innenſtadt hinaus oder ſie mußten ſich der Aufwärtsentwicklung des Häuſerbaues anpaſſen und über dem Erdgeſchoß ſelbſt noch ein lichkeiten übrig bleiben: entweder ſie verlegten Ladengeſchoß einrichten. „Die erſte Möglichkeit mußte von vornherein den heblich einengen. ö l fest Städter ſein Wohnviertel meiſt nur verläßt, um ſeinen Einkäufen aufzuſuchen, daß er aber nur ſehr bewegen iſt, auch andere Vorſtädte aufzuſuchen, um dort Einkäufe zu Dazu kommt, daß der Ortsfremde faſt immer vom Bahnhof nach der Innenſtadt vorſtößt und hier Umſchau hält, weil er ſie gleich⸗ machen. ſam für einen Rieſenbaſar hält, in dem er alles kaufen zu berückſichtigen iſt, daß die Zeit der auswärtigen Kundſchaft gewöhn⸗ lich genau bemeſſen iſt und weitere Wege nicht geſtattet, ſelbſt wenn ſie bequem mit der Straßenbahn zurückzulegen ſind. Es iſt nun einmal eine feſtſtehende Tatſache, daß der das Zentrum bei zu den großen Seitenwände oft enen wieder⸗ Er will ſich Kundenkreis er⸗ ſchwer dazu zu kann, wobei noch Aber auch die zweite Möglichkeit, die Abweichung von dem Grund⸗ 1 d ſteht. ſatze, daß der Laden ins Erdgeſchoß gehört, war nicht unbedenklich. Es hat ſelbſt zu Zeiten, wo die Innenſtadt in noch genügend Platz für neue Läden bot, Geſchäfte in den oberen Stock⸗ werken gegeben, meiſt Einzelzimmer, die von der Wohnung des In⸗ habers abgetrennt waren, kleine, in Auswahl und Leiſtungsfähigkeit beſchränkte Unternehmen, die nicht ſelten von der Ehefrau als N erwerb betrieben wurden. So kam es, daß„Etagengeſchäfte“ einſtmals keinen beſonders guten Klang hatten, obwohl es ganz entſchieden ſchon damals unter ihnen ernſte Unternehmen fähigkeit gab. Sie mußten unter der Maſſe der anderen leiden und konnten ſich nur durch einen Stamm feſter Kunden durchſetzen. Der Unternehmergeiſt des modernen Geſchäftsmannes hat mit Recht die Bedenken bei der zweiten Möglichkeit als die geringeren und leichter zu überwindenden betrachtet und ſo den modernen Typ des Etagen⸗ geſchäftes geſchaffen, das ſich heute ebenbürtig dem Geſchäft im Erd⸗ geſchoß an die Seite ſtellen darf. Allmählich hat ſich die Kundſchaft daran gewöhnt, daß man nicht unbedingt immer gleich von der Straße in den Verkaufsraum zu ge⸗ langen braucht, und da die neuzeitlichen Etagengeſchäfte hinſichtlich ihrer Raumbeſtimmung, ihrer Ausſtattung und vor allem hinſichtlich ihrer Qualität und Leiſtungsfähigkeit vor ihrem kritiſchen Auge zu beſtehen vermochte, hat ſich S. M. der Kunde ſogar daran gewöhnt, Treppen zu ſteigen, ſoweit ihm nicht auch das der Fahrſtuhl exſpart. 6 tt man aber erſt einmal ſei's über die Treppe, ſei's mit Hilfe des Fahrſtuhls, die Höhe der Stockwerke emporgeklommen, dann vergißt man gewöhnlich überhaupt, daß man in einem modernen Etagengeſchäft Die Kunſt des Architekten läßt nirgends mehr ahnen. daß die Räume einſt Büro⸗ oder Wohnzwecken dienten. ſind weitgedehnte Räume geworden, die meiſt den Vorteil eines weſent⸗ lich beſſeren Tageslichtes als die Erdgeſchoßräume haben, und wenn die neuzeitliche Beleuchtungstechnik auch unglaublich viel vermocht hat, das Tageslicht hundertprozentig durch künſtliches Licht zu erſetzen, ist noch heute ein unglöſtes Problem, und noch immer kommen zuweilen ihren Erdgeſchoßräumen eben⸗ von beachtlicher Leiſtungs⸗ Aus engen Zimmern Täuſchungen und Enttäuſchungen über die Wirkung einer Farbe vor, die man nur bei künſtlichem Licht geſehen hat. Selb altes Bildkunst 5 7, 19 1 Treppe- Fernruf 23370 ist das Atelier, welches Ihnen zu an- gemessenen Preisen ein wirklich künstlerisch und prächtiges Bildnis und somit die am meisten erfreuende Weihnachtsgabe liefert. el SchH E UN HANDEL U. INS r git SRaphlsgtik, KUNSTAN STAT MANMNMN EN 17.29 TEL. 20275 Th. Hell-Schoedel Domen-Schneidete! Kostüme Mäntel- Kleider Gesellschafts- Kleider Elisabethstraße 3 Fernruf 42831 2200 Neuheiten def MODELLE MANNHEIM KLEIDER- MANTRL KOSTUME- SPORT Erstklassige Maflanfertigung Modesalon . N P 7, 16, I. — je interessantesten Hode A INHABER: HEINRICH SHAU- uf 26048 FEINE HERREN SCHNEIDFEEREl NANNHEIH, p 7. 17 HeldElsEnSENSTN. A, den- Etage A. Jülich faunlluus ambs Vt Huge e . gegenüber der Hauptpost p 2, 11 fernsprether 252 40 in den neuesten Nodellen, in einfocher bis elegantester Ausführung, stehen zur Wahl MGBEL VERTRIEB fieser& Neuhaus, p 7. 9 50 aaa dein laden 2. 4 * LC N n rer eee r Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgab⸗ Dienstag, 30. November 1937 Das Hohelied der Gattenliebe „Jidelio“ in neuer Inſzenierung Beethovenbegeiſterung im Nationaltheater Aus der„Märtyrerkrone“, wie Beethoven ſeinen „Fidelio“ in Erinnerung an ſo manche mit ihm ver⸗ knüpfte ſchmerzliche Stunde nannte, wuchſen geſtern friſche grüne Reiſer. Die Begeiſterung für dieſe Unvergängliche Muſik ſchlug in hellen Flammen durch das Haus. Das menſchlich Erſchütternde des Fidelio, das ihn über Tag und Stunde hinaus in Lebensgemeinſchaft ſetzt mit jeder Zeit, die Men⸗ ſchen in Leid und Freud über die Erde wandeln ſieht, trug auch diesmal wieder den Sieg davon. Was wir an dieſem ſchickſalsreichen Werk bewundern, iſt freilich nicht ſo ſehr die opernmäßige Form. Das Geheimnis liegt tiefer, nämlich in der erhabenen Idee, die dem dramatiſchen Gebilde innewohnt und in der bezwingenden Größe der muſikaliſchen Aus⸗ deutung eben dieſer Idee. Brauchte einer etwa die Oper noch(deren tiefe muſikaliſche Schönheiten im einzelnen natürlich unangetaſtet bleiben), wenn er die große C⸗Dur⸗Ouvertüre(„Leonore“) in ſich auf⸗ genommen und ſeeliſch bewältigt hat? Hier hat Beet⸗ hoven, der gigantiſche Sinfoniker, den Muſikdrama⸗ fiker Beethoven in einer Weiſe übertroffen, die zu der Ueberzeugung führt, daß die Vorſehung es gut meinte, als ſie dafür Sorge trug, den Meiſter für immer vom Opernkomponieren abzubringen, indem ſie ihn in Sachen des Fidelio ſo bittere Erfahrungen mit einem unverſtändigen Publikum ſammeln ließ. Für Beethoven war die Oper eine unnötige Kunſt⸗ form. Ihm ſtanden, wenn der Getſt über ihn kam, wahrlich andere, eoölere Gefäße zur Verfügung, als die zum guten Teil auf äußerliche Theatralik einge⸗ ſtellte Oper. Er ſelbſt hat es uns bewieſen und durch jene unſterbliche Leonorenouvertüre die Probe aufs Exempel gemacht. Nichtsdeſtoweniger wollen wir den Fidelio als das einzige Bühnenwerk des Titanen heilig halten. Das Begeiſternde dieſer erneuerten Mannheimer Aufführung ruht vor allem auf der Enſemblekunſt, auf dem gemeinſamen Geiſt, der die mitwirkenden Kräfte gleichmäßig beſeelte und ihre künſtleriſchen Energien zu verdoppeln ſchien. Die Aufführung hatte jenes nur unter glücklichem Stern ſich ergebende Erfaßt⸗ und Erfülltſein von Beethovens Geiſt, der alle in ſeinen Dienſt Gezwungenen bis zum letzten Chorſänger wie eine geheimnisvoll ſich auswirkende unſichtbare Macht beherrſchte. Das Zentrum dieſer treibenden Kräfte darf man wohl in Generalmuſtkdirektor Elmendorff ſehen, der der Aufführung ein ſicheres Fundament im Or⸗ cheſter baute und ſeinen anfeuernden und befruchten⸗ den Geiſt auf das Soliſtenenſemble wirken ließ. Die nach der Kerkerſzene Zeſpielte große Leonoren⸗ Ouvertüre brachte dem Dirigenten und dem Orcheſter langanhaltende begeiſterte Ovationen. So rundete ſich das auch vom Chor(Karl Klauß) mit fein ge⸗ ſchulter Kraft unterſtützte muſikaliſche Geſamtbild zu jener eindringlichen Wirkung, von oͤer eingangs die Rede war. Die von hohem künſtleriſchen Ernſt getragene Regie Becker⸗Huerts hate vor allem das Augen⸗ merk darauf gerichtet, in Darſtellung und Dialog alles zu vermeiden, was der erhabenen Größe des Werkes Abbruch tun konnte. Für die gern geübten kleinen Spielſcherze des Paares Jacquino⸗Mar⸗ celline war beiſpielsweiſe in dieſer Aufführung kein Raum. Auch manche alte geſchraubte Dialog⸗ floskel iſt gefallen Selbſt im Melodram der Kerker⸗ ſzene wurde nur das Notwendigſte geſprochen und ö Elnspaltige Kleinenzelgen bie zu elner Höhe von 00 mm je mm 5 Pig. Stellengesuche ſe mm4pig. Pizarro wird nicht mehr von den Wachoffizieren verhaftet und aus dem Gewölbe geleitet, ſondern gibt den Kampf ſelbſt auf, um erſt im letzten Bild vor dem Miniſter entlarvt zu werden. Die vier ſchönen ſzeniſchen Bilder von Friedrich K albfu 5 find, wie die ganze Darſtellung, mehr bedacht auf die Betonung des allgemein gültigen im Fidelio⸗ Stoff, als auf die Hervorkehrung des Einzelfalles. So war auch hier eine innere Beziehung zu Beet⸗ hoven hergeſtellt. Eine Leiſtung von künſtleriſcher Reife und ſtarkem inneren Erleben bot Roſe Huſzka als Fidelio. Im Aeußeren ein in einfachen Linien gehaltenes Bild der Liebe und Treue, erfüllte die Künſtlerin die Figur mit viel Herzenswärme und großer Keuſchheit der Geſinnung. Man kann ſich einen dramatiſcheren Fidelio denken, aber menſchlich war er von Frau Huſzka ſehr rein erfaßt. Dieſe darſtel⸗ leriſche Linie fand im Muſikaliſchen ihren adäquaten Ausdruck. Stimmlich gelang der Künſtlerin! vor allem der zweite Akt ausgezeichnet. Die augenſchein⸗ lich bewußt geübte Zurückhaltung im erſten Akt(die große Arie ſchien nicht in allen Teilen gleich plaſtiſch genug herausgearbeitet) ermöglichte es der Sänge⸗ rin, mit voller ſtimmlicher Friſche den Höhepunkten der Kerkerſzene gegenüberzutreten. So kam das Freude⸗Duett mit Floreſtan(der in Vertretung von Hallſtroem, der krankheitshalber abgeſagt hatte, aus⸗ hilfsweiſe von Herrn Seibert⸗Frankfurt mit ſchö⸗ ner Anpaſſung an unſer Enſemble geſungen wurde) zu ſchönſter Geltung. Den Pizarro ſang Hans Schweſzka mit reifem muſikaliſchen, in der Deklamation ſcharf zugeſpitzten Ausdruck und in charakteriſtiſcher Haltung ohne viel theatraliſche Geſten. Hoelzlins biederer Rocco und die darſtelleriſch wie muſikaliſch aleich reizvolle Marcelline Guſſa Heikens waren bewährte Er⸗ ſcheinungen in der kleinbürgerlichen Atmoſphäre des erſten Aufzuges. Nicht minder auch der liebens⸗ würdige Jacquino Friedrich Kempyfs, der ſich vor allem dem muſikaliſchen Seelenerlebuis des herrlith gelungenen Kanons und ſeinem kunſtvollen Stim⸗ Annahmesebuß für dle Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Ubr kr mengeflecht mit ſchöner Zurückhaltung einordnete. Der ruhende Pol in dem überſchäumenden Jubel des letzten Bildes iſt der warme und edle Geſang des ritlerlichen Miniſters, eine Partie, die nirgends vor⸗ nehmer aufgehoben ſein konnte als bei Peter Schä⸗ fer, dem geſchmackvoll ſingenden Baritoniſten. Es war ein Abend aus Beethovens Geiſt. Seinem ſtarken Leuchten erſchloſſen ſich die Herzen aller Empfänglichen in Andacht, Ergriffenheit und Be⸗ geiſterung. 5 Carl Onno Eiſenbart. Trauring nach 200 Jahren aufgefunden! Beim Umpflügen eines Ackers * Baumholder, 27. Nov. Beim Umpflügen eines der Kirchengemeinde Reichenbach gehörenden Acker⸗ landes fand Landwirt Erich Carius einen noch gut⸗ erhaltenen goldenen Trauring mit dem Zei⸗ chen: A. M.— C. C. T. 1710. Der Altertumsforſcher Robert Carius in Partenkirchen, ein geborener Rei⸗ chenbacher, hat nunmehr feſtgeſtellt, daß dieſer gol⸗ dene Trauring dem damals in Reichenbach amtie⸗ renden Pfarrer Georg Caſpar Tenner gehörte. Dem⸗ nach hat der Trauring etwa 200 Jahre unter der Erde vergraben gelegen. Auszeichnung badiſcher Betriebe 4* Karlsruhe, 28. Nov. Wie der„Führer“ meldek, wird aus Anlaß der vierten Jahrestagung der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Robert Ley neben zahlreichen an⸗ deren im Leiſtungskampf ſtehenden Betrieben aus dem Reich aus dem Gau Baden der Breisgau⸗Milch⸗ zentrale Freiburg i. Br. und der Maggi⸗Geſellſchaft in Singen a. H. das am Feiertag der nationalen Arbeit geſtiftete Leiſtungsabzeichen für vorbildliche Förderung von„Kraft durch Freude“ verleihen. Anzeigen Wanbnachlen lassen Ste bitte rechtzeitig und fachmännisch ar- Nachstehende ebenso prelswerte wie nahr- 12 2 8 s beiten: e hafte und wohlschmeckende Artikel emp- I tüchtigerKau mann I lissees, Sliczereien foblen wir inen für einen Vetsuch. 1(Manogtamme) Kanten Für Ostses-Sprotten beginnt jetzt dle 1 8 Salson. Die Ware ist fett und zart. Herlertez Ser et pennen flat ö Kohlsaume, 2 bellkateg- Mering! uslandskorreſpondent lengl., franz., ital.), Apopflöcher, Dekatur,] ½ Liter- Dose-Liter- Dose. Liter- Dose 8 an ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt, Abitur, 5 Kiter. 15 5 8 Ia Zeugniſſe und Referenzen, 5— Kunstrtopfen usw..: 43 P14. 72 F. 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Ferner danken wir den Hausbewohnern, Nachbarn sowie Freunden für das ehrende Gedenken und die vielen Blumen- und Kranzspenden. a b Mannheim Emil-Heckel- Straße 22), den 29. November 1937. an 1. Stelle auf Ja Wohngrund⸗ ſtück abzugeben. Zins 5 Vollauszahlung. Hypotheken I. 30000. bei S931 Gross& Baumann, Immobilien M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. Anzeige in unserer Zel. Die trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Gauer und Minder schlagenden Er. tolgl 3 lung hat durch b . 5 125 Sol. ging bl ekt, pünktl. ahl. Unt. M U 7 an die Geſchſt. 1301 15000 Mx. I. Hypothek Zins, auf 5 Jahre ge ſucht. icherh., rentabl. Angeb. vm. L. 14, 11. pri. 91314 but möhl. Zim. ſof, zu vermiet. K 1. 10, 3 Treyp. 41 3 Schän möbl. Z. ſof. zu vermiet. S 1. 13. 2 Treyp. 1295 ev. m. Küchenb., oh. Bedieng. in gut. Hs. u. ſchön. Vage an anſt. Fr. of. od, ſp. zu 9. alm 28, park. inks 4319 ceſzb. mb. Z. on Hm. zu vm. 8 3. 1. 2 Trepp. 1289 Ar Schön möbl. 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Otto Ilges in Mannheim hat derart Prokura, daß er gemeinſchaftlich mit einem Geſchäftsführer oder mit einem anderen Prokuriſten ver⸗ tretungsberechtigt iſt. Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchaft a i Mannheim(1 10 Nr. 13). Die Prokuren von Auguſt Kerkermeier, Dr. Joſef Karl Hecht, Dr. Erwin Salzmann und Dr, Heinz Weiß ſind erloſchen. 5 Erloſchen: Badenia Kerzen⸗ und Dochke⸗ fabrik Geſellſchaft mit beſchränkter aftung i.., Mannheim. Die irma iſt erloſchen. Scherf Apparatebau Geſellſchaft umgewandelt worden, daß ihr ge⸗ ſamtes Vermögen unter Ausschluß der Liquidation ſtbertragen wurde mit beſchränkter Haftung i.., Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 37 terin] Amtsgericht Fc 9b. Mannheim. HANpgLS- d WIRTSCHATTS-ZETTUN G Dienstag, 30. November 1937 ß der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 552 Deuischlands Auslandsverschuldung auf 10,8 (Mie i930: 26, 8) Mrd. Rö geiallen 92 8 e 725 5 Von Dr. Rudolf Eicke, Direktor bei ber Reichsbank Berlin Eine demnächſt erſcheinende dritte, vollſtändig Dr. Rudolf Eicke:„Warum Außen⸗ e(Verlag für Sozialpolitik, Berlin, 8 68) bringt beachtliche Unterſuchungen über die Entwicklung der deutſchen Aus landsſchulden. Es heißt dort u..: Ein 5 ges Problem deutſcher Wirtſchaftspolitik, das mit dem Außenhandel eng zuſammenhängt, iſt das der Auslandsſchu Niemand kann behaupten, daß Deuntſch⸗ land den Geſamtbetrag der aufgenommenen Auslands⸗ gelder von über 25 Mrd./ für eigene Zwecke verwendet hat. Ein großer Teil der im Kreditwege nach Deutſchland hereingefloſſenen Deviſen iſt vielmehr ſofort wieder zur Erfüllung der Reparationsverpflichtungen an das Aus⸗ land abgegeben worden. Die alltierten Regierungen haben die Reparationen, die in Höhe von über 11 Mrd./ bar geleiſtet wur⸗ den, auf dem Umwege über deutſche Auslands⸗ anleihen von ihren eigenen Bürgern und von denen 5 neutraler Staaten erhalten. Dieſes ebenſo widerſinnige wie un verantwortliche Syſtem mußte zuſammenbrechen, als das Ausland 1930/1 die Gewährung neuer Kredite einſtellte und darüber hinaus in großem Umfange Gelder aus Deutſchland zurückzog. Doutſchland, das vor dem Kriege ein bedeutendes Gläu⸗ bigerland war, wurde in kurzer Zeit die größte Schuldner⸗ matton der Welt. 1913 beſaß Deutſchland Auslandsforderungen von über 25 Mrd. J, 1930 Auslandsſchulden in Höhe von nahezu 27 Mrd.. Die Kurve der deutſchen Auslandsverpflichtungen hat im einzelnen folgendes Ausſehen(in Mrd.): 1“ insgeſamt lang⸗ kurz⸗ davon friſtig friſtig Stillhaltekredite Mitte 1930 26,8 10,8 16,0 Dez. 1930 25,8 10,8 15, 5 1931 23,8 10,7 13,1 6,3 Nov. 1931 2178 10,7 10,6 5, Febr. 1932 20, 10, 10.1 5,0 Sept. 1 195 102 9,3 4,3 Febr. 1 19,0 10,3 8,7 4ů1 Sept. 1933 14,8 7,4 7,4 3,0 Febr. 1934 13,9 7,2 6,7 2,6 Febr. 1935 13,1 6,4 6,7 2,1 Febr. 1936 12,4 6,1 6,3 177 Febr. 1937 10,8 5,4 5,4 1,2 Die deutſche Aus landsverſchuldung iſt nun im Laufe der Jahre um 16 Mrd./ vermindert worden. Der Rück⸗ gang wurde durch die Entwertung ausländiſcher Währungen zwar erleichtert, Deutſchland hat aber die enorme Summe von etwa 10 Mrd./ aus eigener Kraft an das Ausland zurückerſtattet. Der Reſtbetrag der Auslandsſchulden hält ſich heute auf etwa 11 Mrd. l. Daneben beſtehen noch Ver⸗ mögensanlagen von Ausländern in Deutſchland in Höhe von rund 4 Mrd. /.— Die Stilthaltekredite aus,ändiſcher Banken gingen von 6,3 Mr.„I im Sommer 1931 auf 1/2 Mrd.% im Februar 1937 zurück(zur Zeit betragen ſie unter 1 Mrd. /. d. Red.). Zu dieſer Schrumpfung trug die Verwendung von Reiſemark ſtark bei. 1936, dem Olym⸗ piadejahr, beſuchten etwa 1 Mill. Ausländer Deutſchland, die ihre Reiſekoſten mit Regiſtermark bezahlten. 1937 war die Zahl der ausländiſchen Beſucher Deutſchlands etwas gezinger Immerhin wird für 1087, eile weitere Verminderung der Stillhaltekredite auf unter 1 Mrd./ eintreten. Auch in der Früge des Zenſendlenſtes hat Deutſchland alles getan, was in ſeiner Macht lag. Trotz des Transfermoratoriums hat Deutſchland in den letzten Jahren noch etwa 250 Mill.. p. a. ins Ausland übertra⸗ gen. Nicht aus Mutwillen oder Schikane hat Deutſchland einſtweilen den Transfer großer Teile ſeines Auslands⸗ ſchuldendienſtes eingeſtellt, ſondern aus bitterſter Notwen⸗ digkett. Die großen Schuldenrückzahlungen von 10 Mrd. A1 und der in den letzten zehn Jahren geleiſtete Zinſendienſt im Betrage von insgeſamt 9 Mr. I ſtellen den unbeirrba⸗ ren Zahlungswillen Deutſchlands in das beſte Licht. Das nationalſozüsliſtiſche Deutſchland iſt ſich bewußt, welche Bedeutung die endgültige Regelung des Auslands⸗ ſchuldenproblem hat und erkennt die Schuldenregelung grundſätzlich an. Deutſchland kaun aber erſt wieder voll zahlungsfähig werden, wenn ſich ſeine Beziehungen zur Weltwirtſchaft im Handels⸗ und, Kapitalverkehr beſſer einſpielen und angemeſſene Ueberſchüſſe in der Nußen⸗ wirtſchift erzielt werden können. Eine Wiederaufnahme der Zahlungen müßte dann zu maßvollen Zinsraten er⸗ folgen. Deutſchland muß von den völlig unerträglichen hohen Zinsſätzen ſeiner Auslandsanleihen herunterkom⸗ men. Die durchſchnittliche Verzinſung liegt heute bei den langfriſtigen Auslandsanleihen noch auf über 6 v. H. Aus der geſchrumpften Außenwirtſchaft laſſen ſich jährlich über 600 Mill./ an Zinſen für Auslandskredite und etwi 200 Mill., an Tilgungen, alſo etwa 800 Mill. ¼ nicht mehr herauswirtſchaften. Eine Klärung der un⸗ gelöſten Schuldnerfrage kann nur von einer Generalberei⸗ nigung erwartet werden. Die großen Gläubigerländer der Welt würden der Entwictung in den Schuldner⸗ nationen und damit der ganzen Weltwirtſchaft natürlich den größten Dienſt erweiſen, wenn ſie ſich zu einer all⸗ gemeinen Neuregelung der Schuldverhältniſſe bereitfin⸗ den könnten. Deutſchland wird ſich Vorſchlögen über die Löſung des Schuldnerproblems, die der katſächlichen Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Wirtſchaft gerecht werden, nicht ver⸗ ſchließen. In engem Zuſammenhang mit der deutſchen Auslands⸗ werſchuldung ſtehen noch die ſogen. Sperrguthaben von Ausländern in Deutſchland. Ihre Verwertung iſt gegenwärtig infolge der deutſchen Deviſengeſetzgebung Be⸗ schränkungen unterworfen. Völlig verfehlt wäre es, ans der Minderbewertung der Sperrguthaben, die heute im Auslande erfolgt, auf eine Entwertung der deutſchen Wäh⸗ rung zu ſchließen, wie es im Auslande verſchiedentlich ver⸗ ſucht worden iſt. Wenn im Auslande Geſchäfte in Sperr⸗ oder Regiſtermark abgeſchloſſen werden, ſo handelt es ſich hierbei nicht um echte Zahlungsvorgänge in Reichsmark⸗ währung, die ſich im Auslande abſpielen, ſondern um die Uebertragung von Forderungen oder Guthaben von Aus⸗ ländern mit begrenzten Verwertungsmöglichkeiten. Das von dem Ausländer bewilligte Disagio ſtellt nichts anderes machung eines zur Zeit illigniden Vermögensobjektes ge⸗ währt. Außer der Reichsmark, die an den Auslandsbörſen zur Goldparität bewertet wird, gibt es keine weitere geſetz⸗ lich zugelaſſene Rechnungseinheit in Deutſchland. * Kapitalverkehrsſtener. Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts ſind im Oktober 1937 an Kapital⸗ verkehrsſteuer insgeſamt 3,85 Mill.„ aufgekommen gegen⸗ über 3,11 Mill./ im Vormonat. Davon erbrachten die Geſellſchaftsſteuer 2,26(1,75), die Wertpapierſteuer 0,22(im Vormonat Rückerſtattungen per Saldo 0,05) und die Bör⸗ ſenumſatzſteuer 1,37(1,41) Millionen 4. In dem bis⸗ her verfloſſenen Zeitraum des laufenden Rechnungsjahres 1937/8(April—Oktober 1937) kamen insgeſamt 25,21(i. V. 25,02) Mill./ auf, davon im einzelnen aus der Geſell⸗ ſchaftsſteuer 18,64(13,89), aus der Wertpapierſteuer 1,84 (1,92) und aus der Börſenumſatzſteuer 9,73(922) Mill.. * Friſtablauf für Ablöſungsanträge in der landwirt⸗ ſchaftlichen Entſchuldung.— Anträge nur big zum Jahresende. Am 31. Dezember 1987 läuft in der land⸗ wirtſchaftlichen Entſchuldung eine für die Gläubiger mün⸗ delſicherer Forderungen bedeutſame Friſt ab. Dieſe Gläu⸗ biger können in Verfahren nach dem Schuldenregelungs⸗ geſetz und nach der Oſthilſegeſetzgebung, die vor dem 1. Juni 1987 abgeſchloſſen ſind, im Rahmen der Ablöſungsverord⸗ nung vom 27. Februar 1937 nachträglich die Ablöſung ihrer Forderungen beantragen. Der Antrag iſt bis zum Ablauf des 31. Dezember 1937 an das zuſtändige Entſchuldungs⸗ amt, im Oſthilfeverfahren an den zuſtändigen Kommiſſar wie ſchong erwähnt, für die Oſthilfe(Landſtelle) zu richten, und zwar auch dann, wenn im Entſchuldungsplan oder Zwangsvergleich das frühere Recht des Gläubigers auf Umtauſch ſeiner Forde⸗ rung in Pfandbriefe ausdrücklich vorgeſehen iſt. Nach Ab⸗ lauf des 31. Dezember 1937 können Anträge auf nachträg⸗ liche Ablöſung nicht mehr geſtellr werden. Ablöſungs⸗ anträge in noch ſchwebenden Verfahren ſind nicht an die Friſt gebunden. * Fachabteilung Kurz⸗ und Galanteriewaren. Zum Lei⸗ ter der Fachabteilung Kurz- und Galanteriewaren der Fach⸗ gruppe Waren verſchiedener Art(Sortimentsgroßhandel) iſt Konſul Alfred Heuer⸗Leipzig(i. Fa. F. W. Munckelt) vom Leiter der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhan⸗ del ernannt worden. Rohſtoffe in landwirtſchaftlichen und gewerblichen Brennereien im Betriebsjahr 1937/38. In einer Verord⸗ nung vom 26. November über die Verarbeitung von Roh⸗ ſtoffen in landwirtſchaftlichen und gewerblichen Brenne⸗ reien im Betriebsjahr 1937/8 hat der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt: Land wirtſchaftliche und gewerbliche Brennereien, deren Brennrecht für anderes Getreide als für Korn(8 2 Abſ. 4 der Brennereiverordnung) gilt, und die in einem der letzten 12 Betriebsjahre Mais verarbeitet haben, dürfen im Betriebsjahr 1937/8 ohne monopolrecht⸗ liche Folgen, insbeſondexe öhne Verluſt des Brennrechts, Zuckerrübenſchnitzel verarbeiten. Ferner dürfen nach dem 1. September 1902 betriebsfähig hergerichtete landwirt⸗ ſchaftliche Brennereien, deren Brennrecht für anderes Ge⸗ treide ols für Korn gilt, und die in einem der letzten 12 sjahre Mais verarbeitet haben, im Betriebsjahr e Verluſt der Eigenſchaft ihrer Brennereiklaſſe t Maiskeimſchrot verarbeiten. Der aus den genann⸗ ten Rohſtoffen hergeſtellte Bronntwein iſt an die Reichs⸗ monopolverwaltung für Branntwein abzuliefern. Der Uebernahmepreis für Branntwein aus Zuckerrübenſchnitzeln errechnet ſich auf der Grundlage des Durchſchnittlichen Grundpreiſes. * Leipziger Wollkämmerei, Leipzig.— Steigende Be⸗ ſchäftigung. Obwohl im Geſchäftsjahr 1936/37 die Woll⸗ verarbeitung weiter zurückgegangen iſt und es dem Unter⸗ nehmen auch noch nicht möglich war, die alte Stellung im internationalen Veredelungsverkehr wieder zu erringen, hat die vermehrte Zellwolleproduktion nicht nur dieſe Lücken geſchloſſen, ſondern ſoviel zuſätzliche Beſchäftigung gebracht, daß die geſamte Anlage eine im Vergleich zum Vorjahr um 11 v. H. beſſere Ausnutzung erfuhr. Die Verarbeitung dieſes neuen Mateirals habe, wie weiter im Geſchäfts⸗ bericht ausgeführt wird, fabrikatoriſche Umſtellungen und eine Reihe von Neuinveſtierungen erforderlich gemacht. Durch Abſchluß eines Lizenzvertrags mit der JG Farben⸗ induſtrie ſei das Unternehmen wie auch die anderen deut⸗ ſchen Lohnkämmereien in die Lage verſetzt, ein dort ent⸗ wickeltes vereinfachtes Verfahren für die Verarbeitung von Zellwolle zu Spinnband anzuwenden. Die hierdurch für ſpäter zu erwartenden Verbilligungen würden dem Ver⸗ braucher zugute kommen. Auch die Beſtrebungen, Ein⸗ ſparungen an Material, deſſen Beſchaffung Deviſen er⸗ fordert, zu erreichen, hätten bereits zu gutem Erfolg ge⸗ führt. Der Geſamtroherlös ſtellte ſich auf 8,20 Mill. (8,01 Mill.). Löhne und Gehälter erforderten 3,53 (3,50) Mill., Steuern 1,17(0,80) und die übrigen Auf⸗ wendungen 2,21(2,08) Mill. 1. Nach 0,60(076) Mill./ Abſchreibungen auf Anlagen verbleibt einſchließlich des Vortrages von 49 353/ ein Reingewinn von 349 396 ½¼ (349 353 //), aus dem wieder 6 v. H. Dividende auf 5 Mill. Mark Grundkapital ausgeſchüttet werden ſollen, während der Reſt zum Vortrag kommt. Für das laufende Geſchäfts⸗ jahr rechnet die Verwaltung im Hinblick auf die neuen Länderabkommen mit der Südafrikaniſchen Union und mit Neuſeeland mit einer verſtärkten Wollverſorgung aus die⸗ ſen Ländern und damit auf eine größere Wollbeſchäftigung. Da ſich auch die Zellwolleproduktion im weiteren Ausbau befindet und darin ein ſtändig ſteigender Auftragsbeſtand zu verzeichnen ſei, können auch für die nächſte Zukunft die Anlagen ausreichend ausgenutzt werden. Im Rahmen en n Beſchäftigung liegen Aufträge für mehre pe Nokate börtkes! N e Rheitziſch⸗Weſtfäliſche Kalkwerke Ac. Dornap.— Wie⸗ der 6 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft erzielte im Ge⸗ ſchäftsfjahr 1936/37 nach Anlageabſchreibungen von 1424 024 1616 519) und anderen Abſchreibungen von 11928(9 124) Mark einen Reingewinn von 992 919(972 399) 1, Her ſich um den Vortrag auf 1 255 321(1 222 403) // erhöht. Der am 21. Dezember ſtattfindenden o. HV. wird die Ausſchüt⸗ tung einer Dividende von unv. 6 v. H. auf das AK. von 15,0 Mill.„ vorgeſchlagen. Zum Vortrag verbleiben 355 322 (322 403) l. * Umſatz bei Mannesmanuröhren⸗Werke Düſſeldorf wei⸗ ter geſtiegen. In der Sitzung des Auſſichtsrats berichtete der Vorſtand über weiterhin lebhafte Beſchäftigung im dritten Quartal 1937. Der Umſatz hat in Fieſem Viertel⸗ jahr gegenüber dem vorigen Quartal noch zugenommen.— In einer auf den 28. Dezember nach Düſſeldorf einzuberu⸗ fenden ao. HV. ſoll eine infolge des neuen Aktiengeſetzes erforderlich werdende Aenderung in bezug auf die Vor⸗ zugsaktien ſowie die Anpaſſung der Satzung vorgeſchlagen werden. * AG Georg Ggeſtorff's Salzwerke.— Uebertragung auf die Kali⸗Chemie Ac. Die Ac Georg Egeſtorff's Salz⸗ werke und Chemiſche Fabriken, Berlin, hat auf den 20. Dezember eine goßW einberufen, die über die Umwand⸗ lung der Geſellſchaft durch Vermögensübertragung auf den Hauptgeſellſchofter, die Kali⸗Chemie Ac, Beſchluß zu ſoſ⸗ ſen hat. Die Umwandlung erfolgt unter Zugrundelegung einer Bilanz zum 30. Oktober 1937. In dieſer Umwand⸗ lunasbilanz erſcheinen öͤgs Anlagevermögen mit 2,96(Jah⸗ resbilanz 1936: 3,00) und das Umlaufsvermögen mit 2,11 (2,23) Mill. J. In letzterem ſind enthalten Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe von 0,95(0,89), Halbfabrikate von 0,04 (0,05), Fertigfabrikote von 0,24(0,24), Warenforderungen von 0,73(0,52), Bankguthaben von 0,08(0,39), andere flüſſige Mittel von 0,36(0,131) Mill. /. Andererſeits betragen die Geſamtverbindlichkeiten 2,49(2,68), und zwar Warenſchulden 0,16(0,29), Konzernſchulden 0,94(2,06). Bankſchulden 1,00(—) und ſonſtige Verbindlichkeiten 0,86 (0,33) Mill. I. Neben 1,5 Mill./ Grundkapital ſind die geſetzliche Rücklage mit unv. 0,15, Rückſtellungen für Pen⸗ ſionen und ähnliche Verpflichtungen mit unv. 0,40, andere Rütckſtellungen mit faſt unv. 0,44 und Wertberechtigungs⸗ poſten mit 0,18(0,10) Mill., verzeichnet. Zur Feſtſtellung der den ausſcheidenden Aktionären zu gewährende Abfin⸗ dung ſoll die Spruchſtelle angerufen werden. * Landré⸗Breithaupt⸗Umwandlung genehmigt. Die HW der Landré⸗Breithaupt Weißbierbrauerei AG, Berlin, genehmigte den bekannten Abſchluß für 1937 mit 6(5) v. H. Dividende. Die Verſammlung genehmigte gleichfalls ein⸗ ſtimmig die von der Verwaltung vorgeſchlagene Umwand⸗ lung der Geſellſchaft in eine Kommanditgeſellſchaft mit der Firma: Breithaupt⸗Brauerei Kommanditgeſelſchaft, Berlin. Die Brauerei hat bereits über 60 Jahre als Privatgeſellſchaft beſtanden, bevor ſie in eine As um⸗ gewandelt wurde. Den außenſtehenden Aktionären wird ein Abfindungsangebot zu 100 v. H. gemacht. Sämtliche in der Anweſenheitsliſte geführten Aktionäre ſind Mit⸗ glieder der Kommanditgeſellſchaft; es ſind dies: Walther Breithaupt als perſönlich haftender Geſellſchafter, Carl Breithaupt, Frau Suſanne Breithaupt, Fa. C Breithaupt, Reichsbahnoberrat Franz und Dr. Koppe, die Letztgenann⸗ ten als Kommanditiſten. Der Vorſitzende wies noch be⸗ ſonders darauf hin, daß Gerüchte über eine Einfluß⸗ nahme der Schultheiß Patzenhofer⸗Brauerei auf die Fa. Breithaupt in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. * Weitere Ermäßigung der Kriegsriſtko⸗Prämien für Mittelmeer⸗Frachten. Die Kriegsriſiko⸗Prämien ſind am 25. November weiterhin herabgeſetzt worden; ſie betragen für Mittelmeer⸗Frachten 7/6 Sh. je 100 Pfund Sterling gegenüber bisher 12/6 Sh. N 3 * Schweizeriſche Lokomotiv⸗ und Maſchinen⸗Fabrik, Win⸗ terthur. Die HV. der Schweizeriſchen Lokomotiv⸗ und Ma⸗ ſchinenfabrik Winterthur hat beſchloſſen, den nach Abzug des 1936/7 erzielten Reingewinns von 0,51 Mill. Schw. Franken verbleibenden Verluſt von 2,28 Mill. Schw. Fr. vorzutragen. ſtätten ſeien auf längere Sicht gut beſchäftigt. Seit Juli 1934 ſei die Belegſchaft von rund 700 beſchäftigten Arbei⸗ tern auf 1900 geſtiegen; ſie iſt damit nur noch um 600 ge⸗ ringer als im Jahre 1990 mit einem Höchſtſtand von nahezu 2500 Arbeitern und Lehrlingen. i i d Verwaltungs ratspräſident Dr. Buchli teilte mit, die eingetretene Beſſerung dauere an und die Werk⸗ dem Regierungsbezirk Merſeburg und Erfurt, 631 Tonnen * Der öſterreichiſche Außenhandel im Oktober.— All⸗ gemeine Zunahme. Die öſterreichiſche Wareneinfuhr be⸗ trug im Oktober 129,2 Mill. S gegenüber 116,3 Mill. S im entſprechenden Vorjahresmonat, die Ausfuhr 110,3 (84,8) Mill. S. In den erſten zehn Monaten belief ſich der Wert der Einfuhr auf 1192,6 gegen 1001,1 Mill. S im entſprechenden Zeitraum des Vorjahres. Der Wert der Ausfuhr iſt auf 999,8(774,2) Mill. S geſtiegen. * Stimmen aus der amerikaniſchen Landwirtſchaft für eine Dollarabwertung. Der landwirtſchaftliche Ausſchuß des amerikaniſchen Senats hat ſich für eine Annahme der neuen Agrarvorlage ausgeſprochen. Intereſſant an dem Bericht des Aus ſchuſſes iſt vor allem der Vorſchlag, dem Kongreß eine Dollarabwertung vorzuſchlagen, um dadurch die Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte zu heben. Der Ausſchuß erklärt, der augenblickliche Wert des Dollars, ausgedrückt in landwirtſchaftlichen Produkten, betrage 119 Cents, während er in Zukunft auf 100 Cents zurückgeſchraubt werden ſollte. Seit März ſei der Wert des Dollars von 1,115 auf 1,190 Dollar geſtiegen, was einen Preisſturz, auf der anderen Seite aber eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit zur Folge gehabl hätte. Die Depreſſion habe ſeitdem wie⸗ der zugenommen. In den Vereinigten Staaten bringt man dem Vorſchlag großes Intereſſe entgegen. Senator Thomas, einer der Befürworter einer Dollarabwertung, ſpricht ſich dafür aus, zunächſt einem derartigen Vorſchlag größeres Gehör zu verſchaffen, ehe er tatſächlich in die Agrarvorlage mit aufgenommen werde. * Die Weltkautſchuk⸗Vorräte. Das Internationale Kautſchuk⸗Komitee hat Statiſtiken veröffentlicht, wonach am 30. September 1937 die Weltvorräte 924000 Ty. erreich⸗ ten gegenüber 434000 To. Ende Dezember 1936, 595 000 To. Ende Dezember 1935 und 687 000 To. Ende Dezember 1934. Man erwartet in Fachkreiſen, daß die Entſcheidung des Internstionalen Kutſchuk⸗Komitees am 30. November für 1938 eine Herabſetzung der Ausfuhr ⸗ Kontingente um 15 auf 75 v. H. der Grundquote bringen wird Es wird jedoch als fraglich bezeichnet, ob dieſe Maßnahme angeſichts des ſtarken Rückganges des amerikaniſchen Verbrauchs eine weſentliche Beſſerung der Preiſe bringen wird. Be⸗ merkenswert iſt, daß die Nachfrage nach Kautſchuk oußer⸗ halb der Vereinigten Staaten in den letzten Jahren ſo zu⸗ genommen hat, daß ſie gegenwärtig 50 v. H. des geſamten Verbrauchs darſtellt gegenüber früher 30 v. H. Vom Wein Vorschäaßung der deuischen Weinmosfernſe 1937 Besſe Qualifäfi/ Menge wesenflich geringer als im Vorjame Nachdem das Wetter im Frühjahr und in den erſten Sommermonaten 1937 der Entwicklung der Rebſtöcke und der Trauben förderlich geweſen war, ſetzte im Herbſt vor⸗ wiegend trockene Witterung ein, wodurch ſaſt überall die Entwicklung der Trauben beeinträchtigt worden iſt. Di⸗ gegen wurde durch das trockene, vorwiegend warme und ſonnige Herbſtwetter der Reifevorgang der Trauben in allen Gebieten außerordentlich günſtig beeinflußt, ſo daß vor allem infolge der Witterung die diesjährige Weinmoſt⸗ ernte zwar mengenmäßig weſentlich hinter dem Ertrag des Vorjahres zurückbleibt, aber gütemäßig den Jahr⸗ gest 1986 vor usſichtlich weit übertrifft und etwa den eſten Qualitäten, die jemals zu verzeichnen waren, ent⸗ ſpricht. Nach den vorliegenden Schätzungen wird, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, die Weinmoſternte 1937 auff etwa 2,52 Mill. Hl. geſchätzt, rd. 0,8 Mill Hl. weniger als in dem mengenmäßig über dem Durchſchnitt liegenden Weinjahr 1936(3,32 Mill. Hl.). Die diesjöhrige Weinmoſt⸗ ernte entſpricht etwa dem langjährigen Mittel(1927⸗36 gleich 2,65 Mill. Hl.). % An der Ernteminderung gegen dis Vorjahr ſind faſt kant beträchtliche liche Welnbaugebiete betelligt. Ganz. Minderungen ſind in den Erzeugungsbezirken der Pfalz feſtgeſtellt worden. 4 Die 1937er Weinernie der Pfalz Ersie zahlenmäßige Erhebung EIèWa nur 30% der Erniemenge des Jahres 1936 Nach der vom Statiſtiſchen Landesamt in München an⸗ geſtellten Erhebung ſtanden in der Pfalz im Jahre 1987 insgeſamt 17049 Hektar Weinbergsfläche in Ertrag, während eine 1311 Hektar große Rebfläche noch nicht in Ertrag ſtand. Dem Weißweinrebbau dienten 1937 rund 13047 Hektar Rebfläche, dem Rotweinrebbau 3447 Hektar Rebfläche, wöhrend der gemiſchte Rebſatz 550 Hektar Reb⸗ fläche umfaßte. Im Jahre 1986 betrug die Geſamtanbau⸗ fläche der Pfalz an Weiß⸗ und Rotwein 16 590 Hektar. Während das amtliche Ergebnis des Mengeertrages eines Weinjahres alljährlich erſt ſpäter herauskommt, hat ſich die Schriftleitung des„Weinblatt“ in Neuſtadt an der Weinſtraße auch heuer der mühevollen Aufgabe unter⸗ zogen, ſchon jetzt eine genaue Ernteerhebung über den fälziſchen Weinertrag im Jahre 1937 anzuſtellen. Auf Grund dieſer Erhebungen wurden heuer in der Pfalz etwa 328 000 Hektoliter Weißwein und 115 000 Hektoliter Rotwein, zuſammen alſo etwa 443 000 Hektoliter Wein geerntet. Zum Vergleich ſei angeführt, daß die 1936er Weinernte der Pfalz, die immerhin eine Rekordernte dar⸗ ſtellte, ſich auf 902 870 Hektoliter belief. Es wurden dem⸗ nach heuer alſo rund 460 000 Hektoliter Wein weniger ge⸗ erntet als im Vorjahr oder nicht ganz die Hälfte des Jahres 1936. Unter Berückſichtigung der Tatſache, daß nach dem Durchſchnitt eines Jahrzehntes die Pfalz einen Nor⸗ malherbſt auf rund 500 000 Hektoliter ſchötzt, blieb das diesjährige Mengeergebnis demwach nur um etwa 20 v. H. hinter einem Normalherbſt zurück Nach den Erhebungen ſteht feſt, daß 1997 die Oberhaardt von allen pfälziſchen Gebieten am ſchlechteſten abgeſchuitten hat; etwas beſſer war ds Ergebnis an der Mitte dt und am beſten an der Uunterhaardt ſowie in der Nordpfalz. Beſonders groß waren die Ausfälle bei der diesjährigen Rotweinernte, die gütemäßig einen ganz großen Nabrgeng erbrachte, mengenmäßig aber weſentlich hinter den letzt⸗ jährigen Erträgniſſen zurückblieb. 2 Wohin gingen 1936 die Pfälzer Weines Bo. Mit der kehrsſtatiſtik für 1936 iſt eine aufſchlußreiche Kennzeichnung der Hauptwege des deutſchen Weinverſandes gegeben. Da neben anderen Verkehrsmitteln insbeſondere der Kraft⸗ wagenverkehr, der heute einen erheblichen Teil des Wein⸗ verſandes erfaßt, ſtatiſtiſch nicht feſtſteht, muß man ſich auf den Verſand auf den Eiſenbahnen und Waſſerſtraßen be⸗ ſchränken, um feſtzuſtellen, wohin der meiſte Wein aus den Erzeugergebieten geht. Es kamen 1936 aus der Pfalz ohne Ludwigshafen a. Rh. zum Verſand im Bezirk 5 718 Tonnen, in andere Bezirke 58 046 Tonnen, ins Ausland 7 Tonnen Wein und Moſt. Von Maunheim⸗Ludwigshafen kamen zum Verſand 2 Ton⸗ nen im Bezirk, 2599 Tonnen in andere Bezirke, 17 Tonnen ins Ausland. Unter Verſand im Bezirk iſt der Verſand nach Orten des Bezirkes ſelbſt zu verſtehen. Der Weinverſand nach anderen Bezirken betrug aus der Pfalz in den letzten acht Jahren: 1929: 45 052 Tonnen; 1930: 49 706 Tonnen; 1931: 43 868 Tonnen; 1992: 48 300 Tonnen; 1933: 41 587 Tonnen; 1934: 48 029 Tonnen; 1935: 55672 Tonnen; 1936: 56 046 Tonnen. Im Jahre 1936 gelangten aus der Pfalz zum Verſand 9578 Tonnen nach Württemberg, 7511 Tonnen nach Nord⸗ bayern, 6044 Tonnen nach Berlin, 4681 Tonnen nach Ba⸗ den, 4 118 Tonnen nach Südbayern, 3 924 Tonnen nach München, 3 441 Tonnen nach Heſſen, 2815 Tonnen nach Sachſen. 1621 Tonnen nach Breslau, 1476 Tonnen nach den Elbhäfen, 1468 Tonnen nach Leipzig, 1268 Tonnen nach der linksrheiniſchen Rheinprovinz, 877 Tonnen nach Heſſen⸗ Naſſau, 717 Tonnen nach Frankfurt a.., 860 Tonnen nach nach dem Saarland, 690 Tonnen nach Thüringen, 618 Ton⸗ nen nach den Weſerhäfen, 606 Tonnen nach Köln, 594 Ton⸗ nen nach Niederſchleſien, 567 Tonnen nach Südhannover⸗ Braunſchweig, 563 Tonnen nach dem rheiniſchen Ruhrgebiet, 460 Tonnen nach dem Regierungsbezirk Magdeburg mit ſoeben bekannt werdenden Eiſenbahnver⸗ bzw. 80 Pfg. nach Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfiei Frankfurt, 29. November Die Abendbörſe wor mangels Aufträgen ohne beſonderes Geſchäft, zeigte aber am Aktienmarkt nach den Abſchwä⸗ chungen des Mittags eine behauptete Haltung. Zunächſt notierten Ver. Stahl mit 112,50 nach 112 am Berliner Schluß, Geſfürel mit 145 nach 144% und Weſtdeutſche Kaufhof mit unv. 158,25. Der Rentenmarkt war ſehr ruhig und unverändert. Man nannte Reichsaltbeſitz mit 131,25, Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,95 und 4proz. Rentenbank⸗ Ablöſungsſcheine mit 93,75. Das Geſchäft hatte auch im Verlaufe nur ſehr begrenz⸗ ten Umfang, da keine Aufträge mehr einliefen. Die Kurſe kamen zwar vorwiegend nom., aber zumeiſt gut behaup⸗ tet und vielfach 7 v. H. höher zur Notiz. Etwas ſchwächer waren AG für Verkehr mit 130,75(13196) und Möbus Maſchinen mit 118(119). Am Rentenmarkt blieb es bis zum Schluß ruhig. —— Anhalt, 341 Tonnen nach Weſtfalen(ohne Ruhrgebiet), 355 Tonnen nach Brandenburg, 334 Tonnen nach dem weſtfäli⸗ ſchen Ruhrgebiet, 328 Tonnen nach den pommerſchen Häfen. Zu berückſichtigen iſt auch noch, daß von der Statiſtik alle Sendungen unter 500 Kg. Gewicht nicht erfaßt werden; ein ganz erheblicher Teil aller Weinſendungen kommt da⸗ mit nicht zur Erfaſſung in dieſen Zahlen. Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki OMaunheim, 29. November. Soweit in Sücoweſt⸗ deutſchland noch Weizen vorhanden iſt, wartet man mit dem Angebot bis zum Dezember, da dann die Feſtpreiſe um 30 Pfg. höher liegen.— Für pfälziſchen und heſſtſchen Roggen beſtand Nachfrage, während die Kaufneigung für norddeutſche Herkünfte weſentlich geringer iſt.— Brau⸗ gerſte guter Qualität wurde noch gekauft, doch iſt der Be⸗ darf nicht mehr erheblich. Futtergerſte und Hafer fehlen. — Am Weizenmehlmarkt hielt die Nachfrage nach hellem Mehl an; für dunklere Typen verhielt man ſich abwartend, da in Kürze eine Typenänderung zu erwarten ſteht. Auch der Roggenmehlmarkt, der vorläufig noch immer ſtill lag, dürfte durch die Typenänderung beeinflußt werden.— An Futtermitteln waren Zuckerſchnitzel aller Art am Markt. Stroh fehlte; Heu wor in kleineren Mengen aus Bayern zu haben. Berliner amſliche Noflerungen Welren märk. Wintergerste Hafer märk. 5 1 00 207 2zeil. fr. Berl. Berl. 882 4 Jutier wz. B 2 märk. Stat... Erzeugpr. Roggen märl. 192 Azeil. fr Berl. Welzeumenf 10 2570 Braugerste märk. Stat..] Erzeugerpr. 12.10 neu. frei Ber. 14 28.40 märk. Stat. Ind'gerat fr. Bl.. Roggenmehl 225 gute, frei Berl* märk. Stat.. Erzeugerpr. 12 22 mürk. Stat—f Futterg. 59/0 164 13 e 3 8 Serade lags 2 eine Erbſen„ Leinkuchen ab Hambg 18, incl. 4,60 Futter⸗Erbſen 4/28.— Erdnußkuchen ab 99 88 Peluſchken 25.—/29,.— Erdnußkuchenmehl 17.78 Ackerbohnen 284.50[Trockenſchnitzel..60 Wicken deutſch.„128.— Sopabohnſchrot aß bg 18,58„.60 Jutter— ab Stettin 15.98„ 5,80 Lupinen blau. 16/17. Kartoffelflocken Stolpf. i. Leihſäck gelb.. 24.——25.— ab Berlin 8 Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. Nov.(Eig. Dee Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Jan. 6,85; März 7,0272; Mai 7,10; Juli 7,05.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 104,25; März 105; Mai 103,50; Juli 102. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſagt, trocken, nicht, unter ds. 11 Stand, 25, frei Seeſchiffsſ Hamdurg, für 50 leg einſchl. Sack. Termine 20 11 10 Ur 30 27.. uhr 18 N Brief Geld bez. Drief] Geld] bez. Nov..40 4,25 0.30.20* Dez. 4% 425 2.35 4,20 92. Januar.00.40.45.0 Februar. 4,504.80*.55 4,00 Mürz.704,60* 4,60 2,35 April. 4, 4,85 4,0.50„ Mai. 4,8 4. 470 455 Jun: 85%„ 0 4% Juli 4 4% 4 4% Auguſt.85.80 3.85.75 3 Sept..95.90..90.80 25 0 Okt.. 5,05 l.95 1—.— 0. Hamburger Kaffee- Termin- Nofterungen Amtliche Notierung für% Kg. netto n Reichspfennig, unverzolli Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 29. Nov ember 10 Uhr 29. November 12 30 Uhr Brief Ge ld bezahlt] Brie Geld a Dezember 8 8⁴ 25 36 g 3⁴ d Mägg 34— 30— Mai 35 3⁴—— 35 8⁴— Juli 30 3⁴— 3 3⁴— September 38 84— 3 3⁴— Leinölnotierungen vom 29. Nov.(Eig. Dr.) LDon⸗ don: Leinſaat Pl. per Nov. 12,25; Leinſoat Klk. per Nov.⸗Dez. 14/1; Bombay per Nov.⸗Dez. 14,75, Leinſaat⸗ 5 loko 27,6; Dez. 26,4%; Jan.⸗April 20,6; Baumwoll⸗Oel ägypt. 19,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov. 5 ½L. Neu⸗ york: Terp. 32,0. Savannah: Terp. 27,0. * Geld- und Devisenmarkf Paris, 29. fremder Gchluß emilid). f unde 147.09] cpanlen. Fopenda 81250 Mes 2225 298.50 fin 188.— feln. 1887.— f, 11505 belgien 501.—] schneit: 681,50 J Jtecbelm 758,.— l eme 488. tondon. 2. eember Gcklus emillck) Heym 499.27% 220 Moskad 289.— cn 1½ 29 Fenfeel 498.87 en 1889.62 Pumzpign 5— Loeb imsterusm 898 C8 ge 1996.25 Ronstanfin. 671.— Au rei 125. paris. 147 07 in 110,1 Is 346.50 2 küste 2988. fiefsingins 228,0 in 2887.— Honfeiter 2575.— alen 990. drag 248.— an 2881. 3—5 ee 3— 1 12 goed N elgras— o es Jan. enden 1880, Fe 8 208.— Hebgkene 1300 Sanin 1⁰⁰ Melalle Hamburger Meiallnofierunuen vom 29. November Kupfer I banez- u. Oezts-Aun arlef belt riet f bald betahlif Brlel f eld berabl; Auer 50.950 75.. 251.0251. 0. fütenreb zn... 20.. kehrur 50.7550 75.. 251.0510.. J nsllber(H. p. lb)..20 80 Ha: 90.75 50.75. 291.021.. Fangeig(. p. r.. 284 270 an 50.750,..0 25TL, 0, Alt- Platis(de 5 — TCCCTTVTCTCC.80 3— lectn. Delallpr.(Ad. f... 4. (S.) 5 5 98 Autlmon üegulnz f 2 . 5 bade(8 ber 91475 14.75 50.755075.. E51.C 251.0 dolftsmer chines(in W.. 65.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 29. November für eine Unze Feingold 139 Sh. 11% d= 86,7741, für ein Gramm Feingold demnach 53,9971 Pence= 2,78985. 235 * Preisermäßigung für Haudelsſchrauben zu erwarten. Im Zuge der Preisſenkung wird auch für Handelsſchrau⸗ ben eine Ermäßigung der Preiſe durch Erhöhung der Ra⸗ batte vorgenommen werden. Die Ermäßigung wird im Durchſchnitt 2 bis 2,5 v. H. ausmachen. Ueber Einzecheiten der Durchführung wird zur Zeit noch verhandelt. Frachfenmarki Duishurg-Ruhrori Das Berggeſchäft war auch an der heutigen Börſe iemlich lebhaft. Es konnte hierfür aller verfügbarer eerraum eingeteilt werden, und zwar zu unveränderter Fracht von 170„ al Ruhrhäfſen und 1,90% ab Kanal Baſts Mainz Mannheim. Die Talfracht erfuhr eben⸗ falls keine Aenderung und notierte mit 1,90„ ab Ruhr⸗ häfen, 150„ ab Kangal nach Rotterdom und 1,70 4 ab Ruhrhäfen und 1,90„ ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent einſchließlich Schleppen. Der Bergſchlepplohn 3 ainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mann⸗ im. Der Talſchlepplohn notiert immer noch mit 14 Pfg. für größere beladene Käßne ab Ruhrort nach Rotterdam 1 5 30 8 1 4 Dienstag, 30. November 1937 Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ N Nummer 552 „Seite Enischeidungen Die Werbung durch Gewährung eines Treurabatts an den Großhandel iſt zuläſſig Das Reichsgericht hat jetzt grundſätzlich eine Rechtsfrage geklärt, die lebhaft in den beteiligten Wirtſchaftskreiſen umſtritten war. Es handelt ſich um die Frage, ob der Her⸗ ſteller dem Groſſiſten für den ausſchließlichen Bezug einer Ware einen Sonderrabatt gewähren dürfe, um einen An⸗ reiz dafür zu geben, ausſchließlich die Erzeugniſſe einer Firma zu vertreiben, alſo gleichzeitig einen Ausgleich dafür zu bieten, daß der Großabnehmer nicht daneben auch die gleicher Warenart einer Konkurrenzfixma vertreibt. Das Reichsgericht hat dieſe Frage bejaht undedie darauf abzielende Unterlaſſungsklage, der beklagten Firma zu unterſagen, im betreffenden Wirtſchaftsgebiet ihren Großabnehmern einen„Treurabatt“ zu gewähren, der davon abhängig gemacht wird, daß die Abnehmer nicht die Konkurrenzfabrikate der Klägerin führen, zurück⸗ gewieſen. Der Großhändler iſt nicht gebunden. ſo erklärt das Reichsgericht, Waren einer beſtimmten Firma zu beziehen. Die Großhändler haben ſelbſt darüber zu entſcheiden ob ſie die Waren der Klägerin aufnehmen oder nur die Ware des Beklagten führen und ſich damit die Gewährung eines Treurabatts ſichern wollten. Für ſie war es offenbar eine rein wirtſchaftliche Ueberlegung, ob ſie die Ware der Be⸗ klagten allein zu den dann günſtigeren Bedingungen(mit Treurabatt) oder ob ſie die Waren der beiden Parteien beziehen wollten mit weniger günſtigen Bezugsbedingungen der Beklagten, aber mit einem Gewinn aus dem Vertrieb auch der Waren der Klägerin. Daß die Beklagte auf die Entſcheidung der Großhändler einen unzuläſſigen Druck ausgeübt hätte, könnte nur dann anerkannt werden, wenn ſie die Lieſerung ihrer Waren, nicht nur die durch den Treurabatt begründete Lieferung zu beſonders günſtigen Bedingungen, vom ausſchließlichen Bezug ihrer Waren ab⸗ hängig gemacht hätte. Es widerſpräche dem Leiſtungs⸗ grundſatz, wollte man dem Waxenerzeuger verwehren, den Großhandel zu günſtigeren Bedingungen zu beliefern als die Mitbewerber. Die Allgemeinheit der Verbraucher wird davon nicht berührt, wenn der Kleinhandelspreis der Ware ſich dadurch nicht ändert. Aus der Zulaſſung des Treu⸗ rabatts im Geſchäftsverkehr mit dem letzten Verbraucher iſt zu entnehmen, daß die Gewährung einer Sondervergü⸗ tung an die Großhändler nicht unbillig und unzuläſſia ſein kan, die ihre beſondere Treue durch den Alleinbezug der Ware der Beklagten bewährten. Von einer Sperre könnte nur dann geſprochen werden, wenn die Beklagte die Großhändler zur Unterlaſſung des Warenbezuas von der Klägerin ausdrücklich oder ffill⸗ ſchweigennd aufgefordert hätte. Eine ſolche Auſſorderung könnte aber ſchwerlich in der Androhung des Entzugs des Treu vabatts gefunden werden, wenn damit den Groß⸗ händlern der Warenbezug von der Klägerin an ſich nicht verwehrt, ſondern ihnen nur Horgehalten wurde daß ſie dann die Vergütung für beſondere Traue nicht mehr zu erwarten hätten. Die Meinusrg, die Treurabattregelung wirke ſich ſchließlich als„Bonkott“ gegen die Klägerin aus. weil die Großhändler auf die Verbindung mit der Be⸗ klagten nicht verzichten und auch den Treurabatt ſich nicht entgehen laſſen wollten, iſt ſchon deshalb unmöglich, weil der Begriff des Boykotts und der Snerre gleichermaßen eine Einwirkung des Verrufenden vorausſetzte, die dann nicht mehr vorläge, wenn der Großhändler aus einer ei⸗ genen Entſchließung, weil ſie die Verbindung mit der Be⸗ kloaten für wirtſchaftlicher holten, von der Führung der Waren der Klägerin abſehen. Das Reichsgericht kommt alſo zu dem Ergebnis, diß die Gewährung des Treurabatts eine den Geſchäftsgepflogen⸗ heiten des anſtändigen Kaufmanns entſprechende und des⸗ halb nicht zu beanſtandende Werbemaßmahme ſei, woraus ſich ergibt, daß die beklagte Firma durch die Gewährung des Sonderrabatts an den Großhandel nicht gegen die Grundſätze des lauteren Wettbewerbs verſtoßen habe. (RG II 10/7 vom 10. Oktober 1937.) * Vereinsbrauerei Herrenhauſen⸗ Hannover. am 17. Dezember wird eine Dividende von wieder 8 v. H. vorgeſchlagen. Der HV. * 4 proz. Badiſche Staatsanleihe von 1927. Die zur planmäßigen Heimzahlung auf 1. Februar 1938 erforder⸗ lichen Schuldverſchreibungen der 4 proz. Badiſchen Staats⸗ anleihe von 1927 im Geſamtbetrag von 1 144 000/ ſind, wie die Bab. Staats ſchuldverwaltung bekanntgibt, durch freihändigen Ankauf erworben worden. vauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt! Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. „Sentaſtraße 2 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co,, Mannheim. R J.—5 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und& Mittag erſcheinen gleichzeitig in der Ausgabe Ausgabe A Mittag über 11009 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10000 gabe Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober über 21 000. 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Fflmgesell- schaft nach dem bekannt. Roman von Herald Baum- „Madel, garten; Weiss Ferdi der grohe Münchener Volgs- komiker in dem neuen lobis- .5 in vier Buldern 4 8 2. Welbasehtswlese 9 Der Lachdokter, f 8 8 Wenn elner das Lachen lehren kann- Jeder Jes 97 en A 0 1 dann Ist es leser„LachoE fo f empzleplt es sich, den Vorverkauf * t heut 01 D555! 125.15.30 orverksuf heute ScHAUsS URC 8375 5 PRTLAST N 500 5 8 9 Jnorgen Mltiwech g nachm. ½3 Uhr 1 725 Gastspiel der 2 W»beutschen Märchenbühne S usfert 8 mit dem wundervollen 2 Weihnacehtsmärehen: 8 Vas Weihnachts“ * 8 Kunststr., O 3, 10 0 2 ö 14 8 95 El. der zauberhafte Winterwald 25 Weihnachten 2 J. 22, dle Mlohstrabe 8 S 70, 90 Pfg. 1 Paotograpnie zu benutzen. 5 1 2 4 Uhr.. Reservierte Plätze 1 eee ee e ee 6 Postkarten V..50 an 1 2 Die Haus · Nus. k ist die Seele des Familienlebens * in Hauf u. Miete Heckel Frohe Eln packender Ufa-Fllm mlt H. Knoteck, H. Körber v. Staal, H. Oiden N. 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Die Nomanfik ener Ueber ee-Schwarzfehtt Der Zauber elner Weltstadt-Revus Hans Richier, Gusiav Waldau, Fritz Odemar, Anion Poininer warum fährst Du nach Berlin?“ r großen Liebe! Das große Abenteuer ęinę leute Dienstag Beginn: Neueste Bavaria- Woche und Kulturfilim:„In Nordafrika“ AHAABRA .40.20.20.50 T e tening.30 barantlert Slariiere Corbertelungen en der Lagesane. nter u 02 Dreht sich's um ein Hohner Arbeitsvergebung. Instrument, Rohzimmerarbeiten mit Material⸗ . an 8 dich lieferung für Neubau Katholiſches Wen Bürgerhoſpital, E 6. 1. Nähere Auskunft beim ſtädt. Hoch⸗ bauamt, Baubüro D 5. 7. 2. Stock, von—12 und 15—17 Uhr, wo Aus⸗ 9 2 Nusil Schwab e. ſchreibungs⸗ Bedingungen, ſoweit g Amt! dekanntmachungen vorrätig, erhältlich ſind und die 5 8 Zeichnungen aufliegen.— Ein⸗ .— reichungstermin: Dienstag, 14. De⸗ 5 üh 8 Uhr zember 1937, 10 Uhr, Rathaus NI. Schlachthof Mittwoch früh 8 Uh Ni, auf der Freibauk Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt: bis Kuhſleiſch. Anfang Nr. 1(Stes14. Januar 19988. 5 Sta6 Erfaſſung der Geburtsjahrgänge 1893 bis 1900 Behunntmachung des Pollzeiprüfdenten Die wehrpflichtigen Deutſchen der Geburtsfahrgänge 1893 bis 1900, welche bis heute gemäß meiner Bekanntmachung vom 26. Juli, 1937 noch nicht erfaßt ſind, werden zum letzten Male aufgefordert, ſich ohne beſondere Einbeſtellung unter Vorlage der Perfonalpapiere ſofort bei der polizeilichen Meldebehörde in Mannheim(poltzeipräſidtum Mannheim, I 6. 1, Zimmer 20) nach untenſtehendem Plan zur Auf⸗ nahme der Perſonalien zu melden. Wehrpflichtige, welche dieſer Aufforderung nicht ſofort nachkommen, werden polizeilich vorgeführt und e gemäß 88 140, 2 1 und 143 des Reichsſtrafgeſetzbuches beſtraft 8 5 9 lente beben 9 a 8 3 Venilie benen: Montag, den 6. Dezember 1937 A bis B Dienstag, den 7. Dezember 1937 Mittwoch, den 8. Dezember 977 Donnerstag, den 9. Dezember 1937 2. Bericht des Wirtſchaftsprüfers; f e an lung teilzunehmen auf dem Büro der Geſellſchaft Itrittskarten Dürperbräu Ludwigshafen a. fl. in Ludwigshafen a. Rh. Hiermit beehren wir uns die Herren Aktionäre zu der am Mon⸗ tag, dem 20. Dezember 1937, vor⸗ mittags 11 Uhr, im erſten Ober⸗ geſchoß unſeres Hauptausſchankes, Ludwigſtraße 75—77 dahier ſtatt⸗ findenden 8842 47. ordenilichen General Versammlung ergebenſt einzuladen. Iseriererx riDgt GSSWYIT U Das Fürstenberg Restaurant Max Meisinger am Wasserturm bietet ihnen am HNittwy/och, dem I. Dezember, wieder einen Fischspezielitäöten- Abend in der bekannten Aufmechung, mit all den guten Söcheiſchen Tagesordnung: 1. Vorlage des Berichts des Vor⸗ ſtands und Aufſichtsrats über das Ergebnis des 47. Weesen 1936/37 3. Beſchlußfaſſung über. Genehmi⸗ gung des Geſchäftsberichts, der Bilanz und Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung für 1936/37, die Verwendung des Gewinnes, die Erteilung der Entlaſtung an Vorſtand und Auſſichtsrat; 4. Beſchlußfaſſung iber Herab⸗ ſetzung des Aktienkapitals auf eine Million Reichsmark durch Einziehung von nom. R. 5000.— Vorzugsaktien in erleichterter Form; Aenderung ſämtlicher Paragra⸗ phen der Satzungen anläßlich der Neugeſtaltung des Aktienrechts; 6. Wahl des Wirtſchaftsprüfers. Die. Herren Aktionäre, die an der — wünſchen, en ihren Aktien⸗ beſitz bis ſonteſtens Freitag, den 17. Dezember 1987, nachm. 3 Uhr, nachweiſen und dagegen die Ein⸗ in Empfang nehmen. Ludwigshafen a. Rh., den 22. November 1937. Der Aufſichtsrat. Montag, den 13. Dezember 1937 Dienstag, den 14. Dezember 1987 Mittwoch, den 15. Dezember 1937 0 F H Freitag, den 10. Dezember 1937 K M 2 Donnerstag, den 16. Dezember 1937 U, V und W Freitag, den 17. Dezember 1937 5 Erfaſſungsort: Polizeipräſidium Mannheim. L 6. 1, Zimmer Nr. 20. Erfaſſungszeit:.30 bis 12 Uhr und 14.30 bis 17:80 Uhr. Mannheim, den 27. November 1937. 5 Der Polizeipröſident. Starte Erhaltung —5 Bismarckplatz 15 Eibell Heute letzter rag! Der Schwabenhanzel 2 Gustl Stark-Gstettenbauer morgen 16 und 20.30 unr: Mlexander Strahal konferiert ein grobes Valiete-Ffogtamm mt N EL LV dem rechnenden und musizierenden Elefanten Samtiiche instrumente del Tellzahlung bis zu 10 Nonaten im MUS IK HAUS NAU K D, Nahe Börse) N— Renen- und Damenkleidung fertiat an. än⸗ National- Theater anten Dienstag, den 30. November 1937 Vorstellung Nr. 102 Miete B Nr. 9 I. Sondermiete B Nr. 5 ie Stützen der eselschaft Komdòdie in vier Aufzügen von Henrik Ibsen Deutsch von Wilhelm Lange Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr dle des Universum 6 „Ring-Kaffee Kaiserring 40 dan Agenehme 1. nemdllche Auetal Dienstag, Mktwoch, bonnersteg Verlängerung — 1 1 Dieses Etikett ist Urłeunde und Garantieschein för immer unveränderte Quslität des„Schlichte“. For- dern Sie desholb nicht ein- fach„Steinhäger“, sondern ausdrücklich„Schlichte“ „Trinket ihn mäßig, aber regelmäßig!“ Meine! 0h Auro dehnt U. 5 ln beten (Rheinpfalz) natur 100 Au kheimer fuulsmarte 100 (Rheinpfalz) natur.. Jöbl lalmiger Riesling 6e) l. 0 350 Könfospacher Belterpfad 1 (Rheinpfalz) na ur 90 Duukdeimer Hlotterdem 100 (Rheinpfalz) ra ur r alstadte lun 150 Rheinpfa 2) natur. [dert, repariert u. bügelt bil lia Fr. Berlinghof, S807 S 2. 15. Umzüge Schüſe pfirrmann (Nähe Safnhoh Huften, Verſchleimung. Nehmen Sie dagegen Sutoxeen⸗Konfekt Sch. 90 (Keine wertloſe Näſcherei.) 845 Storchen-Drogerie 5. 5c H, 16 intangerkurs woch. 1. Dez, 20 i Fernumzuüge u. Anme duns und Einzelstunden lederzeft Beiladungen Jübernimmt F. B. U. 0. La made, A2. 3 21703 5⸗ u. 6⸗m⸗Auto⸗ 5 Möbelwagen. Fanz kurs e been 6. derember Wiel: Zettl Schülerkurse Turniertraining 8324 Kunz J 6. 8, 9 8 76. Sprechzeit; 11—12 u. 14 22 Uhr Einzelstunden jederrelt 100 begehen lep 48 (Rheimpfalz) natur Man Pleiſter Fernspiecher 44128 hleferung nach ollen Slautleien frei Baus Jersond naeh qusbdrts, Eimzelverkauf Str. 42 f 3. 10— 5 Seckenneimer Strabe 11¹⁰— ee 1¹ El. ofstrabe 4 S den geisebüre 0 Stuttgart, knigstr. 108 Ferntuf 268 56 und 28557 Keie zum Wintersport ab 19. Dezember jeden Sonntag Walsertal. 1100. 1400 — von. Mk. 61. an Verlangen S le Prospekte. Baſldige Anmeldung erwünsch Anmeldungen such dureh 0 79250— e 1 2 8 E 2 2 S S SSS A 4 2 AA