F — * —— 2 elle Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1 Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Straße 8. Se Lutſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. f Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. 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Trotz oer großen, auf geſetzmäßigem Wege errun⸗ genen Erfolge der Sudetendeutſchen Partei ſei man bemüht, die Sudetendeutſchen als Irre⸗ dentiſten hinzuſtellen, weil ſonſt ihr Gebiet nicht mit Staatspolizei und Gendarmerie durchſetzt wer⸗ den könnte. Dieſer Zuſtand ſei nämlich die billigſte Art der Tſchechiſterung. Im alten Oeſterreich hätten die Tſchechen auch in den ſchwerſten Zei⸗ ten keine ſo unhumane und brutale Behandlung erfahren, wie ſie heute die Sudetendeutſchen er⸗ dulden müßten. Dennoch forderten ſie nur ihr Lebensrecht innerhalb der Grenzen der Tſchechoſlowakei auf dem Boden der Verfaſſung. 5 Ueber die Frage, ob die Regierung mit der küh⸗ hen Behauptung recht habe, dem Sudetendeutſchtum mehr gegeben zu haben als ihm gebühre(!), oder ob die ſudetendeutſchen Beſchwerden richtig ſeien, brachte Dr. Roſche eine Volksabſtimmung in Jorſchlag Daß die außenpolttiſchen Sympathien het Sudetendeutſchen auf deutſcher und nicht auf ſowjetruſſiſcher Seite lägen, ſei eine reine Selbſt⸗ herſtändlichkeit. Seit der Gründung der Tſchecho⸗ ſlowakei ſpiele das Deutſche Reich in Aus⸗ und Ein⸗ fuhr für die Tſchechoflowakei die erſte Rolle. Das Sudetendeutſchtum habe ſich zu allen Zei⸗ ten ohne Rückſicht auf das im Deutſchen Reich herrſchende Syſtem mit dem deutſchen Volke verbunden gefühlt. Auch Maſaryk und Beneſch hätten Gelbſtverſtändlichkeit aufgefaßt; etwas anderes würde der Natur zuwiderlaufen. Andererſeits ſei die Tatſache, daß ein Volk an dem Schickſal ſeiner Volksgruppen jenſeits der Grenzen teilnehme, ebenſo ſelbſtverſtändlich und in der Natur der Menſchheit begründet. Dieſe Verbundenheit ſei aber um ſo natürlicher, weil oͤie Sudetendeutſchen an den unbe⸗ dingten Friedenswillen des deutſchen Reichskanzlers und des deutſchen Volkes glaubten. Die tſchechiſchen Gegner des Deutſchen Reiches würden im Intereſſe des Friedens ihre Anſichten über das Reich revidie⸗ ken müſſen, denn der Nationalſozialis⸗ mus werde im Gegenſatz zu einem weit verbreite⸗ ten tſchechiſchen Irrtum ſeine Dauerhaftig⸗ keit beweiſen. Im Jahre 19 8 feiere das tſchechiſche Volk den 20. Jahrestag ſeiner Staatsgründung. Die Vor⸗ ſtellung, daß ein Sudetendeutſcher dieſes Jubiläum nicht feiern könne, wenn ſich die Verhältniſſe bis zum 28 Oktober 1938 nicht grundlegend geändert hätten, ſei unmöglich. „Wir können doch,“ ſagte Dr. Roſche,„um Got⸗ teswillen nicht noch unſere Unterdrückung feiern“. Das Staatsjubiläum würden die Tschechen erſt dann mit guten Ausſichten für die Zukunft feiern können, wenn ſie den Frieden im Innern errungen und ein freundnachbarliches Verhältnis zu Deutſchland ge⸗ ſchaffen hätten. Diphtherie wütet unter den ſudetendeutſchen Kindern 855 dnb. Prag, 30. November. Vor kurzem fand in Auſſig(ſchechoſlowakei) eine große Tagung der Sudetendeutſchen Aerzteſchaft ſtatt, die ſich mit der Frage der Diphtheriebekämpfung beſchäftigte. Die Vortragen⸗ den wieſen darauf hin, daß die mit großen wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten kämpfenden ſudetendentſchen Gemeinden nicht in der Lage ſind, die Bekämpfung der ſeit Jahren mit zu⸗ uehmender Heftigkeit auftretenden Diphtherie⸗ ſeuche aus eigenen Mitteln vorzunehmen. Ins⸗ beſondere wurde über die geradezu troſtloſen Zuſtände in den Krankenhänſern der ſudeten⸗ deutſchen Bezirke Klage geführt. 25 Da die tſchechoſlowakiſchen Regie⸗ rungsbehörden auf dieſer Tagung trotz wie⸗ derholter Einladung nicht vertreten waren, ſaßte die Aerzteſchaft einſtimmig einen an die Pra⸗ zer Regierung gerichteten Entſchluß, in dem die ereitſtellung der erforderlichen Mit⸗ das als eine 1 tel für die Seuchenbekämpfung gefordert wird. Deutſche Pfarrer in Oſtoberſchleſien ausgewieſen Polen enttäuſcht die evangeliſche Kirche anb Kattowitz, 30. November. Am Montag erhielt der langjährige Leiter der evangeliſchen Kirchengemeinde in Kattowitz, Kir⸗ chen rat Sowade, der ſeit über zwanzig Jahren in Oſtoberſchleſien tätig iſt, den Aus weiſungs⸗ befehl, der auch ſeine Frau einſchließt. Die Aus⸗ weiſung dieſes deutſchen Reichsangehörigen war ur⸗ ſprünglich auf 24 Stunden befriſtet, wurde aber auf Einſpruch des Geiſtlichen hin hinausgeſchoben. Pa⸗ ſtor Sowade muß jedoch noch im Laufe dieſer Woche das polniſche Staatsgebiet verlaſſen. Die zweite Ausweiſung betrifft den öſterreichi⸗ ſchen Staatsangehörigen Paſtor Koch, der ſeit zwölf Jahren die Geſchicke der evangeliſchen Kirchen⸗ gemeinde in Lublinitz leitete. Bei dieſem Geiſtlichen verweigerten die Behörden die Abänderung des gleichfalls auf 24 Stunden lautenden Ausweiſungs⸗ termins, ſo daß Paſtor Koch am Dienstag Ober⸗ ſchleſten verlaſſen mußte. In Paris und in der Provinz: Aeberall liegen plötzlich Waffen! Immer neue Schlupfwinkel werden entdeckt (FJunkmeldung der NM.) +* Paris, 1. Dezember. Die zahlreichen Waffenfunde in Fraukreich dauern an. So ſollen Spaziergänger am Diens⸗ tagabend im Walde von St. Germain bei Paris zwei Maſchinengewehre ſowie zahlreiche Munition gefun⸗ den haben. In einem Straßengraben in der Nähe der nordfranzöſiſchen Stadt Cambrai wurden, wie weiter berichtet wird, mehrere Schußwaffen und ein umfangreiches Munitionslager für Gewehre und Maſchinengewehre gefunden. Das„Oeuvre“ veröffentlicht eine Zuſammen⸗ ſtellung der ſeit zwei Wen von der Polizei in Paris und Umgebung beſchlagnahmten Waffen und Munitionsbeſtände. Danach wurden angeblich ge⸗ funden: 103 leichte Maſchinengewehre, 107 Inſauterie⸗ gewhre, 18 Selbſtladepiſtolen, 818 Ladeſtreifen, 438 Sprengpatronen verſchiedenen Kalibers, 3104 Gra⸗ naten, 137000 Schuß Munition für Infanterie⸗ gewehre und 158 Kilogramm Patronen verſchiedener Art. Diskuſſionen um die Weltausſtellung Die franzöſiſche Propinz gegen Verlängerung (Funkmeldung der NM.) + Paris, 1. Dezember. Der Handelsminiſter hat in der Kammer den Ge⸗ ſetzentwurf betr. die Wiedereröffnung der Pariſer Weltausſtellung im Frühjahr 1938 eingebracht. In oͤer Begründung weiſt er darauf hin, daß das Käte iber Singen internationale Ausſtellungsamt mit 17 von 21 ver⸗ tretenen Länderſtimmen die Erlaubnis zu einer Fortſetzung der Weltausſtellung gegeben gaben von höchſtens 450 Mill. Franken ſollen durch die zu erwartenden Eintrittsgelder, einen noch feſt⸗ zuſetzenden Zuſchuß der Stadt Paris und durch die Auflegung von auslosbaren und tilgbaren Schatz⸗ anweiſungen geoͤeckt weren. Vom Schatzamt wird lediglich ein Vorſchuß von 250 Mill. Franken ge⸗ fordert. x Der Unterſtaatsſekretär im Handelsminiſterium, Hymans, hat den Geſetzentwurf vor der Preſſe er⸗ läutert und vor allem hervorgehoben, daß die Ver⸗ längerung der Ausſtellung keine neuen Kre⸗ dit anforderungen mit ſich bringe. Der Un⸗ terſtaatsſekretär äußerte ſein Befremden über die Haltung der radikalſozinlen Kammergruppe, die an den Miniſterpräſidenten herantreten will, die Ueber⸗ winterungskoſten lieber für wertbeſtändigere Arbei⸗ ten öffentlichen Intereſſes zu verwenden. Schließlich befaßte ſich Hymans auch mit den aus mehreren großen franzöſiſchen Provinzſtädten ge⸗ kommenen Beſchwerden, die den Abzug des Fremdenverkehrs aus der Provinz nach Paris be⸗ dauern und ſich aus dieſem Grunde gegen dieſe Fortſetzung im kommenden Jahre aus⸗ geſprochen haben. Der Unterſtaatsſekretär er⸗ klärte, daß auch die Provinz aus der Wirtſchafts⸗ und Fremdenverkehrsbelebung der Pariſer Weltaus⸗ ſtellung Nutzen gezogen habe und man im nächſten Jahre für die Ausſtellungsbeſucher Rundreiſen nach den franzöſiſchen Badeorten und Provinzſtädten ver⸗ anſtalten wolle. . Seeed 2 Nach der Eroberung Tſchapeis tauſchen engliſche und japaniſche Soldaten einen Händedruck über den Stacheldraht aus, der die Internationale Nie derlaſſung Schanghois vom 5. 3 2 5 Chineſenviertel trennt. 8(Weltbild, Zander⸗M.) 5 8 12 2 habe. Die zur Ueberwinterung erforderlichen Aus⸗ Das Londoner Geſpräch * Mannheim, 1. Dezember. Herr Chautemps und Herr Delbos find wieder nach Paris zurückgekehrt.„Tief befriedigt“ wie ſie erklären und im Bewußtſein der„vollen Uebereinſtimmung mit der engliſchen Regierung“. Da wir an dieſer Uebereinſtimmung noch nie ge⸗ zweifelt haben, bedeutet dieſe Feſtſtellung der fran⸗ zöſiſchen Londonfahrer für uns nichts Neues. Frank⸗ reich iſt zu ſehr auf die Freundſchaft mit London an⸗ gewieſen, als daß es ſich den Luxus leiſten könnte, einmal mit London nicht in voller Uebereinſtim⸗ mung zu ſein. London umgekehrt hat ſchon zu lange in der Pariſer Luft gelebt, als daß es ſich raſch an eine andere Atmoſphäre gewöhnen könnte. Außerdem bildet ja der ungelöſte Komplex Italien immer noch ein wirkſames realpolitiſches Bindungs⸗ mittel zwiſchen den beiden Staaten. Wir zweifeln alſo nicht daran, daß man in Lon⸗ don einig geworden iſt. Fraglich iſt nur, über was man ſich einig wurde. Sowohl die Pariſer wie die Londoner Blätter ſind ſehr ſreigebig mit An⸗ deutungen und Kombinationen. Das ganze Gebiet der Weltpolitik wird durchwandert und nach mut⸗ maßlichen Verhandlungsgegenſtänden und den dazu⸗ gehörigen mutmaßlichen Ergebniſſen durchſtöbert. Es hat nicht viel Zweck, der Pariſer und der Lon⸗ doner Preſſe auf dieſen verſchlungenen Wegen, die vielleicht nur deswegen gezeigt werden, damit die anderen, und das ſind wir Deutſche, in die Irre gehen ſollen, zu folgen. Sicher und für uns die Hauptſache iſt jedenfalls, oͤaß drei weſentliche Fragen, die unſer eigenes Intereſſe berühren, in London be⸗ ſprochen worden ſind: einmal der Berliner Be⸗ ſuch des Lord Halifax, zum anderen die Kolonialfrage und ſchließlich das mit⸗ teleuropäiſche Problem. Lord Halifax iſt bekanntlich nur zu„Sondie⸗ rungszwecken“ nach Berlin gekommen. Kein Zwei⸗ fel aber, ͤaß die Londoner Regierung dieſe Zwecke ſehr ernſt genommen hat, ja daß ſie ſie als einen neuen— wievielten?— Beginn einer allgemeinen Ausſprache über die europäiſchen Dinge angeſehen hat Für eine europäiſche Ausſprache ſind aber nicht zwei Partner, ſondern vier erforderlich: neben Deutſchland und England auch Italien und Frank⸗ reich. England iſt nun zweifellos entſchloſſen, in der Vorbereitung dieſer Ausſprache die Rolle des Ver⸗ mittlers zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu übernehmen— wobei es ſeinerſeits vielleicht hofft, daß Deutſchland wiederum die Vermittlung zwiſchen ihm und Italien übernehmen könnte. Der Feſtſtel⸗ lung, wie weit Frankreich für eine ſolche Vermitt⸗ lungsarbeit reif iſt, hat wohl in erſter Linie die Ein ⸗ ladung an Chautemps und Delbos gegolten. Was erreicht worden iſt, iſt aus den' abſchließenden Kom⸗ mentaren der engliſchen Preſſe nicht klar zu erſehen, kann aber nach Lage der Dinge auch nicht über mehr oder weniger belangloſe grundſätzliche Erklärungen hinausgegangen ſein. Entſcheidend iſt ja bei der ganzen Diskuſſion überhaupt nicht die Frage der grundſätzlichen Bereit⸗ ſchaft zu einer neuen Europa⸗Verſtändigung— die iſt niemals und von niemanden verleugnet worden— ſondern entſcheidend iſt die praktiſche Verwirk⸗ lichung einer ſolchen Verſtändigung. In dieſer Beziehung haben die Londoner Unter⸗ haltungen in zwei wichtigen Problemen, wenn nicht der Löſung, ſo wenigſtens der Diskuſſion weiter ge⸗ holfen. Das eine Problem iſt die Kolonial⸗ frage, das andere die mitteleuropäiſche Frage. Zum erſteren Punkte geben die Londoner und Pari⸗ ſer Blätter verhältnismäßig beſtimmte Andeutun⸗ gen. Es war von Anfang an bekannt, daß Paris in der Kolonialfrage London den Vortritt laſſen und ſich mit jeder Regelung einverſtanden erklären würde, die Englands Gefallen ſindet— vorausge⸗ ſetzt, daß eine ſolche Regelung nicht allein auf Koſten Frankreichs ginge. In England wiederum, das die Diskuſſion in der Kolonialfrage ſaſt ausſchließlich beſtritten hat, hat ſich die Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer Löſung dieſer Frage allmählich durchgeſetzt. Dieſe Notwendigkeit iſt nun auch augen⸗ ſcheinlich bei den Londoner Beſprechungen grun d⸗ ſätzlich anerkannt worden. Aber eben auch nur grundſätzlich. Man hat ſich nicht entſchließen können, das Kolonialproblem großzügig und ent⸗ ſchloſſen durch eine ſofortige Rückgabe der deutſchen Kolonien zu löſen. Man hat ſich vielmehr wieder für den berühmten⸗ berüchtigten Weg des Tauſch⸗ handels entſchieden: erſt einmal neue„Garantien“ von Deutſchland einzuholen, ehe man ſich dann— 2. Seite Nummer 554 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 1. Dezember 1937 nicht etwa zur Rückgabe der Kolonien, ſondern zur ertragung gewiſſer Kolonialmandate“ an Deutſchland entſchließt. Daß damit die von England ſelbſt als dringlich anerkannte Löſung der Kolonialfrage einen beſon⸗ ders mächtigen Impuls erhalten habe, kann nicht gut behauptet werden. Im Gegenteil: es hat allen An⸗ ſchein, als ob auch in dieſer Frage Spekulationen wirkſam geweſen ſeien, die darauf abzielen, das ganze Problem wieder in einer Flut von Kommiſ⸗ ſionen uſw. verſanden zu laſſen— eine Taktik, mit der ſich Deutſchland unter keinen Umſtänden einver⸗ ſtanden erklären könnte und würde. Wo England und vor allem Frankreich die deut⸗ ſchen Kompenſationen in der Kolonialfrage ſuchen, das verrät die Londoner Preſſe in ihren Andeutun⸗ gen zum dritten Problem: den mitkteleuropäti⸗ ſchen Fragen. Augenſcheinlich haben Chautemps und Delbos in London wieder ihre mehr als eigen⸗ Ue 7 artigen Sorgen um die Tſchechoſlowakei zur Sprache gebracht. Wie überhaupt das franzöſiſche Bemühen feſtgeſtellt werden muß, das mitteleuro⸗ päiſche Problem einfach mit dem tſchechoſlowaktſchen zu identifizieren. Die franzöſiſchen Sorgen um die territoriale Selbſtändigkeit der Tſchechoflowakei konn⸗ ten in London um ſo mehr berückſichtigt werden, als man in London ſelbſt nur zu gut weiß, daß jeden⸗ falls von deutſcher Seite her dieſer Unabhängigkeit nicht die geringſte Gefahr öroht. Dafür hat man augenſcheinlich auf der engliſchen Seite um ſo mehr Veranlaſſung genommen, den Franzoſen den Ernſt der innenpolitiſchen Situation in der Tſchechoſlowa⸗ kei darzuſtellen und Herrn Delbos den guten Rat zu geben, auf ſeine Prager Freunde im Sinne einer Mäßigung ihrer antideutſchen Politik einzuwirken. Der Erfolg dieſes Ratſchlages wird abgewartet wer⸗ den müſſen. Im ganzen genommen hat alſo die Londoner Ausſprache zwiſchen den franzöſiſchen und den eng⸗ liſchen Staatsmännern mehr die Beſtätigung alter Grundſätzlichkeiten als die Aufſtellung neuer konkre⸗ ter Ziele gebracht. Sie hatte es daher auch nicht ſchwer, jene„volle Uebereinſtimmung“ zu finden, auf die in den Londoner und Pariſer Berichten ſo voll Stolz verwieſen wird. Deutſchland ſelbſt ſteht der Ausſprache und ihrem Ergebnis gewiß nicht unintereſſiert gegenüber, aber es bewahrt ihr gegenüber auch ſeine Zurückhaltung und Ruhe. Es iſt weder neugierig noch ängſtlich; es hat ſich einen raſchen und leichtſinnigen Optimismus, ebenſo einen ſchwarzſeheriſchen Peſſimismus abge⸗ wöhnt. Es weiß, daß der Weg zur endgültigen Be⸗ ſriedung Europas nicht kurz iſt, aber es hat auch das Seine, dazugetan, ihn, ſoweit es möglich iſt, zu ver⸗ kürzen. Ob die anderen ihn gehen werden, erſter Linie ihre Sache: wir hoffen es. hoffen es ganz gewiß nicht nur unſeretwegen, ſon⸗ dern ebenſoſehr Europas wegen, das ja nicht nur unſere Aufgabe und unſere Heimat, ſondern ebenſo⸗ 7 iſt nun in Aber wir ſehr Aufgabe und Heimat der anderen iſt!„stete Dr. A. W. Die Londoner Ausſprache beendet Chamberlains amtliche Mitteilung dnb London, 30. November. Premierminiſter Neville Chamberlain gab am Dienstagnachmittag nach Abſchluß der engliſch⸗ franzöſiſchen Beſprechungen im Unterhaus die vereinbarte Verlautbarung bekannt. Darin heißt es zunächſt, die franzöſiſchen Mini⸗ ſter hätten von Lord Halifax perſönlich eine Erklärung über ſeine kürzlichen Beſprechungen in Deutſchland gehört. Sie ſeien erfreut, feſtzu⸗ ſtellen, daß der Beſuch, obwohl er privat und inoffi⸗ ziell geweſen ſei, und man von ihm keine ſofortigen Ergebniſſe erwartet habe, dazu beigetragen habe, Ur⸗ ſachen internationalen Mißverſtehens zu beſeitigen und die Atmoſphäre zu verbeſſern. Ueber die Londoner Beſprechungen ſelbſt wird mitgeteilt, daß alle Probleme Europas und die zu⸗ künftigen Ausſichten einer Befriedung und Abrüſtung durchgeſprochen und die Kolonial⸗ frage in allen ihren Aſpekten einer vorläufigen Prüfung unterzogen worden ſeien. Es werde aner⸗ kannt, daß dieſe Frage nicht iſoliert werden könne und daß ſie eine Anzahl von anderen Ländern be⸗ rühren würde. Man ſei übereingekommen, daß die Angelegenheit eine ſehr viel eingehendere Prüfung erfordere. Die franzöſiſchen Miniſter hätten ihrer⸗ ſeits über den kommenden Beſuch Delbos' in gewiſſen Ländern Mittel⸗ und Oſteurpas ge⸗ ſprochen. Die franzöſiſchen und britiſchen Miniſter hätten weiter die Lage im Fernen Oſten, deren Ernſt ſie voll anerkannten, eingehend erörtert. Im Geiſt gegenſeitigen Vertrauens ſeien ſchließlich auch andere Seiten der internationalen Angelegenheiten von ge⸗ meinſamem Intereſſe beraten worden. Dieſe Bera⸗ tungen hätten den Wunſch der beiden Regierungen beſtätigt, mit allen Ländern bei der gemeinſamen Aufgabe der Förderung der internationalen Befrie⸗ dung durch die Methoden freier und friedlicher Ver⸗ handlungen zuſammenzuarbeiten. Preſſeempfang bei Chautemps Rückkehr der franzöſiſchen Miniſter nach Paris anb. Paris, 30. November. Miniſterpräſtident Chautemps empfing auf der franzöſiſchen Botſchaft in London die Vertreter der Preſſe und gab ihnen das Kommuniqué über die Beſprechungen zwiſchen dem britiſchen und fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſter be⸗ kannt. Die Abfahrt des Miniſterpräſtdenten Cha u⸗ temps und des Außenminiſters Delbos nach Paris erſolgte 16.30 Uhr engliſcher Zeit. 0 des Führers und Reichs⸗ kanzlers an den König der Albaniens drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. Luftfahrtabordnung aus Venezuela in Italien. Eine Abordnung von Luftfahrtſachverſtändigen aus Venezuela traf an Bord des italieniſchen Dampfers „Virgilio“ in Genua ein. Sie wird einige Militär⸗ und zivile Luftfahrtſchulen beſuchen. baner. Der Führer und Reichskanzler hat dem König der Albaner an⸗ läßlich des 25jährigen Beſtehens der Unabhängigkeit Hühnlein über die Aufgaben des NSKK: Im Dienſte der Verkehrs-Erziehung Höflich und hilfsbereit gegen jeden, aber ſtreng ſachlich gegen den Anbelehrbaren dinb. Berlin, 30. November. Anläßlich des Inkrafttretens der neuen Straßenverkehrsorönung am 1. Januar 1938 ſprach am Dienstagabend der Führer des Na⸗ tionalſozialiſtiſtiſchen Kraftfahrkorps Korpsführer Hühnlein im Deutſchlandſender zu 15000 in allen wichtigen Verkehrszentren des Reiches zum Gemein⸗ ſchaftsempfang verſammelten NSaͤK⸗Führern und Männern über das Thema: „Die Aufgaben des Verkehrserziehungsdieuſtes des NSͤgc im Rahmen der neuen Straßenver⸗ kehrsordnung“. Er betonte, daß der Verkehrserziehungsdienſt des NSeick keine Polizei ſein wolle. Er ſei lediglich der Wegbereiter für die Schaffung einer wahren Verkehrsgemeinſchaft, ohne die die Pro⸗ bleme der Motortſterung nicht gelöſt werden könn⸗ ten. Ihre Notwendigkeit im Bewußtſein des Volkes wachzurufen und zu vertiefen und den Verkehrs⸗ ſinn zu wecken, ſei in erſter Linie eine Aufgabe der Partei. Die Männer des RSͤcK und des Verkehrs⸗ erziehungsdienſtes erfüllten dieſe Aufgabe— ehren⸗ amtlich und nach getaner Berufsarbeit— nicht um zu beſtrafen, ſondern um den einzelnen Volksgenoſ⸗ ſen vor Uebertretung der Verkehrsvorſchriften zu bewahren. Der Korpsführer wies dann darauf hin, daß die neue Straßenverkehrsordnung in ihrer grundlegen⸗ den Vorſchrift ſchon jedes Verhalten unter Strafe ſtellt, durch das der Verkehr gefährdet werden könnte, im Gegenſatz zur alten, die ein ſtrafendes Eingreifen der Polizei nur dann vorgeſehen habe, wenn durch Uebertretung ein anderer geſchädigt, behindert oder beläſtigt wurde. Wer die Verkehrs vorſchrif⸗ ten übertrete, gefährde den Verkehr und werde beſtraft. Es komme alſo jetzt noch mehr als bis⸗ her darauf an, rechtzeitig warnend ein zu⸗ greifen. Ein weiterer Unterſchied beſtehe darin, daß die neue Straßenverkehrsoröͤnung eine ſchärfere und eindeutigere Formulierung der bisher all⸗ gemein gehaltenen Beſtimmungen bringe. Der Verkehrs unterricht, der ſeinem Vorſchlag entſprechend für alle die eingeführt werde, die die Vorſchriften nicht beachtet haben, werde ſich ſicher außerordentlich erzieheriſch auswirken. Es werde den Herren Verkehrs⸗ ſündern gewiß nicht angenehm ſein, am Sonn⸗ * tagmorgen um 8 Uhr zu dieſem Unterricht er⸗ ſcheinen zu müſſen. Auf Einzelheiten der neuen Straßenverkehrsord⸗ nung eingehend, begrüßte es Korpsführer Hühnlein, daß ſie eine den Verkehr nur hemmende Beſchränu⸗ kung der Fahrgeſchwindigkeit nicht bringe. Es ſoll flott gefahren werden, aber andererſeits auch außerordentlich diſzipliniert. Weiter gab der Korpsführer der Hoffnung Aus⸗ druck, daß bei der neu angeoroͤneten Abnahme der Verkehrsprüfungen für alle Fahrer führerſchein⸗ freier Kraftfahrzeuge die Motorſtürme des NS eingeſchaltet würden. Künftig müſſe jeder Kraftfah⸗ rer ſeine Kenntnis der Verkehrsvorſchriften nachwei⸗ ſen. Daß es gelungen ſei, die kleinen Maſchinen auch weiterhin von dem Zwang der Fahrſchule und der Fahrprüfung zu befreien, werde allgemein be⸗ grüßt werden. Der Korpsführer ſchloß ſeine An⸗ ſprache mit einer beſonderen Würdigung der völlig ehrenamtlichen Tätigkeit der Führer und Männer des Korps im Dienſte des Verkehrs, deren Eifer, Pflichttreue und Erfolg ex mit freudiger Genug⸗ tuung anerkenne. Plädoyers im de In Notaut⸗ Prozeß Kritik an Tardien- Jrau Chautemps dementiert nb. Paris, 1. Dezember. Die Dienstag⸗Verhandlung in dem von Oberſt de la Rocque gegen 17 Journaliſten angeſtrengten Beleidigungsprozeß war für die Reden der Rechtsanwälte de la Roques beſtimmt. Vorher erregte ein von der Frau des Miniſter⸗ präſidenten Chautemps an den Gerichtsvor⸗ ſitzenden gerichtetes Schreiben einiges Aufſehen. Frau Chautemps erklärt, ſie habe erſt durch Zei⸗ tungen erfahren, daß ſie angeblich der Frau des Generals Pallu geſagt haben ſolle, ſie hätte von ihrem Gatten gehört, daß de la Roque ſelbſt die Liſte der im Zuſammenhang mit der Aufdeckung der Ge⸗ heimorganiſation zu Verhaftenden überbracht habe. Verſtärkter Reichsarbeitsdienſt für 1939 Erhöhung der Zahl der Arbeitsmaiden Ein Erlaß des Führers dnb. Berlin, 30. November. Der Führer und Reichskanzler hat durch einen Erlaß die Sommer⸗ und Winterſtärke des Reichsarbeitsdienſtes und die Stärke des Reichsarbeitsdienſtes ab 1. Oktober 1938 für die Winterquote auf zwei Fünftel, für die Sommer⸗ quote auf drei Fünftel der jährlich einzuberufenden Dienſtpflichtigen zu bemeſſen. Bisher wurde ein Jahrgang der männlichen Arbeits dienſtpflichtigen zur Hälfte für den Sommer und zur Hälfte für den Winter einberufen. Nunmehr wird der größere Teil eines Jahr⸗ ganges im Sommer zum reſtloſen Einſatz an den Bauſtellen und nicht zuletzt auch bei der Ernte gur Verfügung ſtehen. Dementſprechend wird der organiſatoriſche Rahmen des Reichsarbeitsdienſtes auf ein Faſſungsvermögen von drei Fünftel der Jahrgangsſtärke zu erweitern ſein. Die Stärke des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend iſt laut dieſem Erlaß bis zum 1. April 1939 auf 30,000 Arbeitsmaiden leinſchließlich Stammperſonal) zu erhöhen. Der weibliche Ar⸗ beitsdienſt hatte am 20. Oktober d. J. 17 354 Arbeits⸗ maiden mit Stammperſonal umfaßt. Kommende Aufgaben der Frau im neuen Deuſſchland Roſenberg vor den Arbeitsführerinnen anb, Berlin, 30. Nov. Am Dienstag ſprachen in der Reichsſchule des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Jugend am Uederſee die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz Klink, Reichsleiter Alfred Roſenberg und Reichsamtsleiter Dr. Groß zu den Bezirksführe⸗ rinnen und Gruppenführerinnen des Reichsarbeits⸗ dienſtes über grundſätzliche Fragen ihrer Aufgaben⸗ gebiete. Die Reichfrauenführerin umriß die Lage der deut⸗ ſchen Frauenarbeit, die zur Zeit beſonderes Gewicht auf den Ausbau der Jugendgruppen des deutſchen Frauenwerkes und auf den Einſatz der Frau in den für ſie in Frage kommenden Gebieten der Wiſ⸗ ſenſchaft legt. Die Berührungspunkte mit der Ar⸗ beit des weiblichen Arbeitsdienſtes wurden beſon⸗ ders ausführlich beſprochen. Reichsleiter Roſenberg behandelte ausführlich die Stellung der Frau im neuen Deutſchland und gab dabei ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß man in wenigen Jahren den Frauenorganiſationen im Männerſtaat Adolf Hitler mehr Bedeutung geben würde als in irgendeinem demokratiſchen Staat. Auf die beſondere Aufgabe des Arbeitsdienſtes der weiblichen Jugend eingehend, hob Reichsleiter Ro⸗ fenberg hervor, daß die Arbeitsmaiden für ihre tägliche Arbeit in den Familien weltanſchaulich durchgebildet ſein ſollen. Von dieſem Geſichtspunkt aus ſei die politiſche Erziehung der Mädel unbe⸗ dingt zu fördern. Reichsamtsleiter Dr. Groß legte vor den Füh⸗ rexinnen vor gllem die raſſenpolitiſchen Fragen klar, wichtig ſind. Trauerfeier für Funks Mutter Reich und Heimat zeigen Teilnahme anb. Königsberg, 30. November. Im Königsberger Krematorium fand am Diens⸗ tagnachmittag die Trauerfeier für die verſtorbene Mutter des Reichswirtſchaftsminiſters Funk ſtatt. Neben Reichsminiſter Junk und den übrigen Angehörigen der Verſtorbenen nahmen unter anderen Gauleiter Koch und der ſtellvertretende Gau⸗ leiter Großherr an der Feier teil. Unter den zahlreichen Kranzſpenden ſah man Kränze des Stellvertreters des Führers, des Miniſterpräſtdenten Generaloberſt Göring und des Reichsernäherungsminiſters Darré. Den Kranz des Reichspropagandaminiſters Dr. Goeb⸗ bels überbrachte der Leiter des Reichspropaganda⸗ amtes Oſtpreußen, Paltzo, während der Reichskriegs⸗ miniſter Generalfeldmarſchall von Blomberg durch den Kommandanten der Feſtung Königsberg, Gene⸗ ralmafor Brandt, einen Kranz niederlegen ließ. Unter den zahlreichen Kranzſpenden bemerkte man ferner Kränze des Gauleiters Koch, des Oberbürger⸗ meiſters der Stadt Königsberg, oͤes Präſidenten der Reichsfilmkammer, der Angehörigen des Reichspro⸗ pagandaminiſteriums, dem Reichsminiſter Funk bis⸗ her als Staatsſekretär angehörte, und einen Kranz des Reichspropagandaamtes Oſtpreußen. Die Trauerrede hielt der Königsberger Pfarrer Grundwald, der zum Ausdruck brachte, daß die in hohem Alter Verſtorbene der Freude teilhaftig geworden ſei, den Aufſtieg von Volk und Reich unter der tätigen Mitwirkung ihres Sohnes zu erleben. Triumph des deutjchen Flugzeugbaus Zehn Fahre Condor-Syndikat in Braſilien— Ausſchließlich deutſche Maſchinen anb. Berlin, 30. Nov. Kaum zwei Jahre nach dem zehnjährigen Be⸗ ſtehen der Deutſchen Lufthanſa kann nun auch das befreundete Condor⸗Syndikat in Braſi⸗ lien dieſes ſtolze Jubiläum begehen. Bereits am 27. Januar 1927 erhielt das zunächſt als Studien⸗ geſellſchaft gegründete Condor⸗Syndikat als erſte Luftverkehrsgeſellſchaft in Braſilien die Konzeſſion für den Perſonen⸗ und Poſtflugdienſt auf der Kü⸗ ſtenſtrecke zwiſchen Rio de Janeiro und Porto llegre. Später wurden die Linien exweitert. Am 1. Dezember 1927 erfolgte dann die Gründung der Syndicator Condor Otd. Eine der wichtigſten Aufgaben des Con⸗ dor⸗Syndikats iſt die Weiterleitung der mit dem deutſchen Transozeandienſt über Braſilien und Argentinien nach Chile beförderten Poſt über ganz Südamerika. Hier hat ſich das Condor⸗ Syndikat als ſehr wertvolles Glied im Weltverkehrs⸗ Luftnetz bewährt. Daß es ſich bei dieſer Aufbauarbeit ausſchließlich deutſcher lusseuge bedient hat, iſt nicht nur ein Beweis für die enge Zuſammenarbeit mit dem deut⸗ ſchen Luftverkehr, ſondern auch für die Güte der verwandten Dornier⸗ und Junkers⸗Flugzeuge. Dieſe Tatſache iſt beſonders bemerkenswert, wenn man die Bedingungen berückſichtigt, unter denen ſich in Braſtlien und Südamerika ein planmäßiger Luft⸗ verkehr abwickeln muß. Die Wetterverhältniſſe ſind teils tropiſch, teils mitteleuropäiſch. In weiten Ausdehnungen muß Sumpf. und Urwaldgebiet über⸗ flogen werden, wo ſtarke Gewitterſtörungen auftre⸗ ten. Die Anden, die auf der Strecke zwiſchen Buenos Aires und Santiago de Chile bis zu 7200 Meter anſteigen, müſſen in reinem Hochgebirgsflug überwunden werden. Streckenſicherung und Boden⸗ organiſation ſind bei der Geſtalt des Landes bei weitem nicht mit den Einrichtungen in Europa zu vergleichen. 0 Das zehnjährige Beſtehen des Condor⸗ Syndikats, deſſen die deutſche Luftfahrt mit Dank⸗ barkeit gedenkt, wird für den braſilianiſchen Luftverkehr weiter Anſporn zur Vervollkomm⸗ nung des bisherigen Flugbetriebes, zum Ausbau des Streckennentzes und der Bodenorganiſation ſein. Bei Gründung des Condor⸗Syndikats waren maß⸗ geblich beteiligt der braſilianiſche Großinduſtrielle Conde E. Pereira Carneiro, die Firma H. Stoltz und Herr Fritz Hammer. 8 die für die Erziehung im Arbeitsdienſt beſonders weſtdeutſche Umſchau, Schriftleitung in Berlin; Dr. E. f. e Frau Chautemps dementiert in ihrem Brief in aller Form dieſe Unterſtellung, die im Prozeßverlauf von dem Herzog Pozzo di Borgo ge⸗ macht worden war. Von der Gattin des Generals Pallu traf im Ver⸗ lauf der Sitzung ebenfalls ein Telegramm ein, in dem ſie erklärte, ſie habe das letzte Mal Frau Chau⸗ temps im Mai d. J. geſehen. Pozzo di Borgo habe ſie überhaupt nicht geſehen. Die hierdurch in aller Form widerlegten Be⸗ ſchuldigungen veranlaßten Herzog Pozgo di Borgo zu einem Zurückzieher. Er erklärte, er habe dieſe Mitteilung von einem ſeiner Mitarbeiter erhalten. Dann konnte Rechtsanwalt Ollivier ſein Plä⸗ doyer beginnen. De la Roque habe in Frankreich die Verföhnung aller Franzoſen verwirklichen wollen. N Dann geißelte der Rechtsanwalt die in mauche Skandale verwickelte Perſönlichkeit Tardieus, wobei er auch vor allem auf den Staviſky⸗Skan⸗ dal hinwies. Tardieu habe über die Geheimfonds mehrmals ſeine Meinung geändert. Heute erklärte er, die Fonds ſeien kein Staatsgeheimnis. Ein ehe⸗ maliger Miniſter könne ruhig darüber ſprechen. Aber in der Staviſky⸗Affäre habe Tardieu vor dem Unter⸗ ſuchungsausſchuß ſich hinter das Berufsgeheimnis verſchanzt und behauptet, das Geſetz verbiete ehe⸗ maligen Miniſtern, über derartige Dinge zu reden, Rechtsanwalt Ollivier nannte dann einige Perſonen, die aus den Geheimfonds Gelder bezogen hätten. Er erwähnte im Zuſammenhang mit dem Staviſky⸗Skan⸗ dal einen gewiſſen Paul Levy. Dieſer befamd ſich im Zuhörerraum und ſchrie plötzlich in die Ver⸗ handlung, er dulde nicht, daß man, ihn ver⸗ leumdet. Darauf ließ der Gerichtspräſident Levy aus dem Saal fortbringen. Ein zweiter Rechtsanwalt oͤe la Rocques bezeich⸗ nete die ganze Angelegenheit als eine Rivalität zwi⸗ ſchen verſchiedenen Zeitungsdirektoren. Abſchließend gab der Hauptbelaſtungszeuge Herzog Pogzo di Borgo eine Erklärung an de la Rocque ab, in der er ſagte:„Sie haben von der Vendetta geſprochen. Damit haben Sie an meine korſiſche Eigenliebe gerührt. Sie müſſen wiſſen„daß man in Korſtka, wenn man in ſeiner Ehre angegriffen wird, nicht die Gewohnheit hat, vor die Gerichte zu laufen.“ Damit war die Dienstagverhandlung abgeſchloſ⸗ ſen. Die weiteren Plädoyers der Rechtsanwälte de la Rocques werden am nächſten Montag und Dienstag gehalten werden. Schwere Anwelter in Mittelanatolien dnb. Iſtaubul, 30. November. Die ſtarken Regenfälle der letzten Tage haben große Ueberſchwemmungen im Gebiet von Mittel⸗ Anatolien hervorgernſen. Die beiden Flüſſe der Ebene von Konuia ſind aus ihren Uferuge⸗ treten und haben die Stadt teilweiſe unter Waſſer geſetzt. Beſonders betroffen wurden die Militär⸗ ſchulen und die Laudwirtſchaftsſchule. Die elektriſche Zentrale iſt ſtark beſchädigt. U. a. wurden viel⸗ köpfige Schafherden von den Fluten fort⸗ geriſſen. Der Sachſchaden iſt noch nicht abzu⸗ ſchätzen. Etwa 40 Hänſer ſind eingeſtürzt. Da man bis jetzt zur Unglücksſtelle noch nicht vor⸗ dringen kann, iſt auch der Verluſt an Menſchenleben noch nicht ſeſtzuſtellen. Rund 300 Familien ſind obdachlos geworden. Ebenſo ſchwer ist das Gebiet um Elbiſtan uud die Stadt Jzmir mitgenommen. Hier iſt das Waſſer in die Keller und Geſchäftsläden und Warenlager „ Der augerichtete Schaden iſt ebenfalls groß. Am Schwarzen Meer wüten ſeit Tagen furchtbare Stürme, die ein Auslaufen der Schiffe aus den Häfen unmöglich machen. Ein mit Kohlen beladener 33⸗Tonnen⸗Segler, der aus Bul⸗ garien nach Iſtanbul fuhr, iſt im Unwetter ge⸗ ſunkenz die Manuſchaft konnte gerettet werden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) 7. B. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters un ter, Wiſſen⸗ d verantwortlich für Thea ſchaft u. Faß pr. Onno Eſſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Fritz ib Lokalei Teil: Dr.„ Sport: y Müller icht u. Bilderdienſt“ Curt Wilhelm fen nel, fuümtfliche in Mannheim, 0 after, Berlin⸗ Friedenau. Füt unverlangte Beiträge keine Gewähr: Rückſendung nur dei Rücporte ausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zenung raudgede eig Bode n Cor Raunen..14 Ii An ind geſchäftliche Mitteilungen 8 815 5. Zur Zeil Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen d abe A Abend und A Mitte inen gleichzeltig e er Ausg 1„ 9 der Ausgabe A Mittag uber 11 909 Ausgabe 4 Abend ber 40000 5 Ausgabe 8 uber 10000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober über 21 000. 5 — —. K — 4 Mittwoch, 1. Dezember 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 554 5 Carl Bartoſch 0 zu ſeinem 60. Geburtstag Der Komponiſt Carl Bartoſch wurde am 1. Dezember 1877, in Brünn, geboren. Als Kom⸗ poſitionsſchüler von Otto Wilh. Kitzler(dem Lehrer und Freunde Anton Bruckners), ferner am Brünner Konſervatorium und an der dortigen Orgelſchule er⸗ warb er ſich das muſikaliſche Rüſtzeug für ſeine er⸗ folgreiche Künſtlerlaufbahn. Er machte jene richtige Schule des Dirigenten durch, die zugleich auch dem Komponiſten zuſtatten kommt. Er lernte die In⸗ ſtrumente praktiſch kennen. Nicht nur, daß er Vio⸗ line, Klavier und Orgel meiſtern lernte, er trat auch an die Harfe heran und lernte mit der Oboe und Klarinette die Geheimniſſe der Blasinſtrumente ergründen. Nach erfolgreicher Kapellmeiſtertätigkeit an den Theatern in Brünn, Heidelberg und Mann⸗ heim(18961907), ließ er ſich dauernd in Mann⸗ heim nieder und ſtand viele Jahre hindurch mit gro⸗ ßem Erfolg an der Spitze größerer Geſangvereine, hauptſächlich in Mannheim, Heidelberg und Ludwigs⸗ hafen am Rhein. Als Komponiſt iſt Bartoſch weit über die Grenzen ſeines Heimatlandes bekannt geworden; ſeine Werke werden in Deutſchland, Oeſterreich, Amerika, Schweiz, Dänemark und Holland von be⸗ deutendſten Chorvereinigungen aufgeführt. Von ſeinen Kompoſttionen ſeien erwähnt:„Das Dorf“, „Walther von der Vogelweide“,„Wartburg“, „Deutſchland, unermeßliches Reich“,„Bergarbeiter⸗ lied“,„Gebet“, ſowie die Chorwerke mit Orcheſter „Berg⸗Pſalm“ und die„Glockennacht am Rhein“. In ſeinem Werk„Berg⸗Pſalm“ für großes Orcheſter, Orgel, Männerchor und Baritonſolo iſt Bartoſch der Komponiſt, welcher das Alpenhorn in der ſym⸗ phoniſchen Muſik erſtmals verwendet. Bartoſch wid⸗ met ſich nun ganz der Kompoſition; er arbeitet augenblicklich an verſchiedenen Chor⸗ und Orcheſter⸗ werken, deren Uraufführungen bereits vergeben ſind. Wir wünſchen dem tüchtigen Muſtker noch viele Jahre erfolgreichen Schaffens und verdienter An⸗ erkennung! * Die Weltkriegsausſtellung„Die lebende Frout“ in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen iſt wegen des regen Beſuches bis einſchließlich 5 Dezem⸗ ber verlängert worden. z Geſchäftsjubiläum. Johann Emmen lauer begeht am heutigen Mittwoch das Jubiläum 30jäh⸗ 6 7 riger Tätigkeit als Inhaber der Wirtſchaft„Zum Drachenfels“ im Jungbuſch, Beilſtraße 1. 1 a Auszeichnung auf der Pariſer Jzeltausſtellung. Die von Brown, Boveri& Cie., Mannheim, uuf der Pariſer Weltausſtellung im deutſchen Haus ausgeſtellten Erzeugniſſe wurden in Anerkennung be⸗ ſonderer Leiſtung vom internationalen Preisgericht mit einer goldenen Medaille und einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. * Radfahrer und Straßenbahn. Geſtern nach⸗ mittag.15 Uhr konnte durch das beſonnene Ver⸗ halten eines Straßenbahnführers der Linie 3 ein grüßeres Unglück vermieden werden. Ein Rad⸗ fahrer, der in ſchneller Fahrt zwiſchen CG 1 und D 1 in die Breite Straße nach links einbog, ohne ſich zu vergewiſſern, ſtreifte mit der rechten Seite einen bereits in der Straßenmitte befindlichen Straßen⸗ bahnzug. Der Führer bremſte geiſtesgegenwärtig im kechten Augenblick, ſo daß der Radfahrer das Glück hatte, nicht unter den Straßenbahnwagen zu kummen. Trotz täglicher Warnung in den Tages⸗ zeitungen gibt es immer noch verantwortungsloſe Radfahrer, die glauben, in raſendem Tempo eine Straßenkreuzung überqueren zu müſſen. Bei der Rhein⸗Haardt⸗Bahn werden die Mitt⸗ wochs⸗Ausflugsrückfahrkarten künftig bereits ab Deiriebsbeginn ausgegeben. Die Rückfahrt muß jedoch wie bisher um 24 Uhr am Löſungstage be⸗ endet ſein. en„Nachſpiel eines Nachtbeſuches.“ Der Bericht über eine Schöffengerichtsverhandlung wegen eines nächtlichen Einbruchs in eine Sandhofener Gaſtwirt⸗ ſchaft iſt dahin zu berichtigen, daß Alfred Schwei d⸗ ler keine Vorſtrafen hat. Geringfügig vor⸗ heſtraft iſt hingegen der in der Sache gleichfalls ge⸗ nannte Willi Spatz. — Dem Winterhilfsfeſt entgegen! Wochenende im Roſengarten- ganz groß! Tage harter Arbeit für die NS⸗Frauenſchaft Recht und Pflicht der Preſſe iſt es bekanntlich, die Naſe vorne dranzuhaben und Geheimniſſe wenig⸗ ſtens an ihrem äußerſten Zipfelchen ſoweit zu lüf⸗ ten, daß den andern Sterblichen der Mund davon wäſſerig gemacht wird. Wenn es ſich nun aber gar um ſo eine verdienſt⸗ und vergnügungsreiche Sache wie das alljährliche Winterhilfsfeſt im Ro⸗ lengarten handelt, da darf man ſchon um der wirkungsvollen Werbung willen ſeiner Journaliſten⸗ neugier mal ſo richtig freien Lauf laſſen und aus der Schule plaudern, um damit immer neue Be⸗ ſucherſcharen mit wohlgefüllten Geldbeuteln anzu⸗ locken. Denn das Geldausgeben iſt natüplich bei dieſer Gelegenheit mit eine der wichtigſten Auf⸗ gaben, um deren Löſung ſich Gaſtgeber und Gäſte in ſchönſter Seelenharmonie zwei Tage lang be⸗ müthen ſollen. Was die werten Gäſte angeht, ſo ſei hiermit nochmals beſonders nachdrücklich auf den zweiten Feſttag hingewieſen. Denn voller als voll kann auch der Roſengarten nicht ſein, und wer halt für Samstagabend keine Karte mehr kriegt, der findet am Sonntagnachmit⸗ tag oder ⸗abend nicht nur die gleichen, oder viel⸗ mehr gleichwertigen künſtleriſchen Darbietungen eines ſtets wechſelnden Programms, ſondern alle ſonſtigen Genüſſe des Leibes und der Seele ſind aus den ſchier unerſchöpflichen Vorräten der NS. Frauenſchaft gleichfalls entſprechend nachgefüllt und aufgefriſcht. Gerade weil ſich das Winterhilfs⸗ feſt im Roſengarten von Jahr zu Jahr mehr als großartiges Gemeinſchaftserlebnis froher Geſellig⸗ keit und Gebefreude erwieſen hat, wurde ja auch den Erwachſenen und ihrer Unterhaltung zuliebe diesmal der zweite Kindernachmittag zugunſten einer weite⸗ ren vollſtändigen Feſtfolge am Sonntag geſtrichen, ſo daß wirklich am Samstag keiner zu drängeln und zu maulen braucht, als ob ihm nun für's ganze Jahr etwas entgangen wäre, wenn die Saaltüren grad mal wieder polizeilich geſperrt ſein ſollten. Verſtändlich iſt es ja, daß die Maſſen ſtrömen. Denn für 60 Pfennige einſchließlich Einlaß kriegt man wahrhaftig nicht alle Tage ein ſolches Klein⸗ kunſtprogramm ſämtlicher ernſter und heiterer Muſen vorgeführt, kann außerdem je nach Geſchmack noch tanzen oder ſtillvergnügt ein gutes Fläſchchen leeren, ſich durch's Schlaraffenland der ſüßen und ſauren und aufſchnittigen Buden eſſen, ſchießen und Wurfſpiele treiben oer den Namen der Puppe Wun⸗ derhold ergründen helfen, den ſie zur Ergänzung ihrer eigenen vier Buchſtaben auf einem Zettel unter dem Röckchen trägt. Wohlgemerkt: es iſt alles ſehr preiswert dabei. Einmal raten koſtet bloß zehn Pfennige. Ein großes Stück Kuchen oder ein be⸗ legtes Brötchen kriegt man für 15 Pfennige, ein ganzes Glas Sekt aber für eine halbe Mark. Und damit wären wir bei den gewaltigen Vor⸗ bereitungen angelangt, die das Haus der Kreis⸗ frauenſchaftsleitung ſchier in ein Heerlager des Weihnachtsmannes verwandelt haben. Als wir geſtern hineinſchauen durften, waren an achtzig Kiſten ſchon fertig gepackt, und noch immer ſchien kein Ende mit Tombolaſpenden, Handarbeiten, Süßigkeiten, Flaſchenbatterien und Lebensmitteln aller Art, die von unermüdlichen Helferinnen der Frauenſchaft in den letzten Wochen treppauf, treppab geſammelt wurden. Man iſt verſucht zu ſagen: es gibt nichts, was es da nicht gibt! Und es gibt in dieſen Tagen vor allem kein Ermatten, um den Berg an Arbeit zu bewältigen, den ſo ein Feſt der Tau⸗ ſende mit ſich bringt. Voriges Jahr waren es be⸗ kanntlich 14000 Taſſen Kaffee und an 30 000 belegte Brote und 16000 Mark Einnahmen ſür das WH W, was die Frauenſchaft als Ergebnis ihres eiſernen Fleißes verbuchen konnte. Aber mit ſolchen Zahlen iſt die Geſchichte ja nicht getan, ſondern es kommen noch unzählige organiſatoriſche Maßnahmen hinzu, die alle überdacht und in die Tat umgeſetzt ſein wollen,— und wäre es auch nur das Sortieren, das Zuſammenſtellen der mehreren tauſend Tombola⸗ gewinne, oder die Beſchaffung des Geſchirrfundus, der ja auch nicht gerade ſo einfach bereitſteht. Der eingegangene Zucker zum Beiſpiel muß genau ver⸗ teilt werden, damit ſowohl die Kaffeeküche wie der Eisſtand und die„Süße Tante“ für ihre Zwecke den nötigen Vorrat haben. Lebensmittelſpenden werden teils bei Tombola⸗ gewinnen eingegliedert, deren jedes übrigens einen Mindeſtbarwert von ſechzig Pfennigen beſitzt, oder ſie werden zur eignen Verwendung bei„Süß“ und „Sauer“ und„Brotbelage“ ausgegeben. Und dann heißt es auſpaſſen, daß alles fein ſäuberlich verwahrt wird, daß keine feindlichen Gerüche ſich begegnen und die zum Teil jetzt ſchon angelieferten Backwerk⸗ ſpenden friſch bleiben. Kurzum: es iſt ein Haufen Arbeit, von dem die Feſtbeſucher nachher im ge⸗ ſchmückten Raum ſchwerlich eine Vorſtellung haben, und der doch von jedem einzelnen Mitglied der Frauenſchaft vollen Einſatz ihrer Kräfte verlangt, damit er bewältigt werden kann. Kein Wunder, daß eben in L 9, 7 allnächtlich ſämtliche Fenſter erleuch⸗ tet ſind, wie ſpät man auch die Bismarckſtraße ent⸗ langgehen mag. Aber bald iſt's geſchafft. Bald iſt Freitag morgen, wo das Mann⸗ heimer Transportgewerbe in löblicher Bereit⸗ willigkeit eins, zwei, drei ſämtliche Kiſten und Kaſten und Körbe zum Roſengarten hin⸗ überſchafft, und das Aufbauen anfängt, damit Mannheims Kinder als erſte den Reigen der Feſtfreuden genießen können. Denn Samstag um drei geht es los. Und für nur dreißig Pfennige Eintritt kann man vier Stunden lang alle Herrlichkeiten der Welt haben. Sogar ein richtiger, lebendiger Elefant wird da ſein. Mehr aber wollen wir heute denn doch nicht verraten M. S. Reineke Fuchs Ein Märchenfilm im Univerſum Der Film mit ſeinen vielen Möglichkeiten iſt vielleicht mit am meiſten berufen, uns in die Mär⸗ chenwelt zu entführen. Das zeigt uns in erfreulicher Deutlichkeit Leo Starewitſch mit ſeinem Märchenfilm „Reineke Fuchs“, der zur Zeit am Frühnach⸗ mittag, heute zum letzten Male, im Univerſum groß und klein erfreut. Starewitſch iſt hier ganz neue Wege gegangen. Er benutzt keine Schauſpieler, ver⸗ legt ſich auch nicht auf die Zeichentrickfilmtechnik, ſon⸗ dern nimmt knetbare Puppen, denen er mannig⸗ faltige Mimik geben kann und die er auch in der Be⸗ wegung von jeder Eckigkeit zu befreien vermag. Sie leben, dieſe Schelme und auch all die gutgläubigen Opfer des liſtigen Reineke, der ſie der Reihe nach hereinlegt. Dem Wüſtenkönig reißt darob zwar„die königliche Hutſchnur“ und ein luſtiger Krieg im Fa⸗ belreich der Tiere, mit den„modernſten“ Mitteln Es hat sich herumgesprochen: Seit 30 Jahren ist HUT-WEBER bekannt als das moderne Huthaus in der Breiten Straße J 1, 6 der Technik ausgeſochten, wird geführt, aber Meiſter Reinecke behält Oberwaſſer, ſelbſt als er im tiefſten Brunnen ſitzt. Es ſind aber nicht nur die Puppen die ſich ſo in unſere Wirklichkeit hineinſpielen, auch der feine witzig⸗ironiſterende Text und die geſchmackvolle Szenerie iſt es, die uns die Umwelt vergeſſen macht. In dem Film herrſcht eine glückliche Harmonie aller Kräfte, wie ſie feiner nicht gut denkbar iſt. Sie macht den Film zu einem wirklichen Kunſtwerk, das nicht nur der begeiſterungsfähigen Jugend Bewun⸗ derung erregt, ſondern jedem, der ſich nicht„geniert“, auch als Erwachſener einmal ein Märchen anzuſehen. 5 W. A. Gengenbach. ee eee 10907 Neichsdeulſche und 581 Ausländer haben im Oktober Mannheim beſucht Unſere Stadt war auch im Oktober wieder das Ziel vieler Fremder. Aus der Geſamtzahl dieſer Fremden werden jene ſtatiſtiſch erfaßt, die ein Ho⸗ tel oder ein Gaſthaus aufſuchten, um dort zu über⸗ nachten. Nicht in der Statiſtik erſcheinen diejenigen Beſucher, die bei Bekannten oder Verwandten unterkommen. Und es erſcheinen in der Statiſtik natürlich auch nicht die Reiſenden, die in Mannheim nur mal ihre Fahrt auf einige Stunden unterbre⸗ chen und dann wieder weiter fahren, ohne hier zu übernachten. Dennoch haben die amtlichen Fremden⸗ verkehrsziffern, auch wenn ſie nicht umfaſſend find, ihren Wert, weil es ſich dabei um den größten Sek⸗ tor des Fremdenverkehrs handelt. Die offizielle Fremdenverkehrsſtatiſtik für Mann⸗ heim läßt erkennen, daß uns im Laufe des Oktober insgeſamt 11488 Fremde beſucht haben. Hiervon kamen 10907 aus dem Inland und 381 waren Ausländer. An der Geſamtübernach⸗ tungsziffer von 19 797 hatten die Ausländer mit 1346 Uebernachtungen Anteil. Daraus geht hervor, daß ſich die Ausländer durchſchnittlich länger bei uns auf⸗ gehalten haben als die Reichsdeutſchen. Auf den „Kopf“ aller Fremden„entfiel“ eine durchſchnittliche Uebernachtungsziffer von 1,7; dagegen weilte jeder Ausländer im Durchſchnitt 2,3 Nächte in Mannheim. Der Unterſchied in der Länge der Aufenthalte wird noch deutlicher, wenn man feſtſtellt, daß von je 100 Inländern 69 zwei Nächte und 31 nur eine Nacht hier verbrachten, daß andererſeits von je 100 Ausländern 65 nicht weniger als oͤreimal und nur 35 einmal in Mannheim ſchliefen. Insgeſamt erreichte der Fremdenverkehr im Oktober 1937 jenen im glei⸗ chen Monat des Vorjahres nicht ganz. Damals weilten bei uns 11506 Fremde(darunter 724 Ausländer) mit 19503 Uebernachtungen(davon 1034 durch Ausländer). Der Unterſchied in den Ge⸗ ſamtzahlen iſt alſo keineswegs erheblich. Von In⸗ tereſſe iſt dabei jedoch der Hinweis, daß im ver⸗ gangenen Jahr im Berichtsmonat zwar erheblich mehr Ausländer als diesmal nach Mannheim kamen, daß ſie ſich aber durchſchnittlich weniger lang hier aufhielten. ö Auch die Geſamtzahl der Fremdenankünfte während der erſten zehn Monate 1937 unterſcheidet ſich von jener in der gleichen Zeitſpanne 1936 nur unweſentlich. In der Zeit von Januar bis Oktober 1937 wurden 104094 Fremden⸗ ankünfte mit 176 362 Uebernachtungen gezählt. Wäh⸗ rend der erſten zehn Monate des vergangenen Jah⸗ res waren es 106 022 Fremde mit 182 903 Uebernach⸗ tungen. In dieſem Jahre befanden ſich darunter 8611 Ausländer mit 13 601 Uebernachtungen, im ver⸗ gangenen Jahre 9702 Ausländer mit 15235 Ueber⸗ nachtungen. Der Mannheimer Fremdenverkehr hat ſich bisher im laufenden Jahr auf der üblichen Höhe gehalten. Das wird noch deutlicher, wenn man beim Vergleich mit den etwas erhöhten Vorjahresziffern berückſich⸗ tigt, daß ſich darin der beſonders ſtarke Beſuch im Zuſammenhang mit der vorjährigen Bäckerausſtel⸗ lung ſpiegelt. 5 dr. W. th. Arctic garantiert: I. mühelosen Start auch bei strengstem Frost 2. sofortige Sehmierwirkung auch im eiskalten Motor 3. unzerreißbaren Oelfilm im stark erhitzten Motor Aretie ist- nach umwälzend neuem Verfahren hergestellt„reiner Schmierstoff“, der die denkbar beste Eignung für die großen Tempera- turschwankungen des Winterhalbjahres(von + 15% bis- 300) besitzt. Jetzt ist Einfüllzeit für bEUTSscUE YAcuuA oEN Ariedscgs kirsch nAABSUuBO Arctic Das berühmte inter- Oel 1 0 eee Keue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 1. Dezember 1937 Beim Ausweichen verunglückt Polizeibericht vom 30. November Fünf Verkehrsunfälle. Geſtern vormittag fuhr ein Perſonenkraftwagen, deſſen Führer auf der Caſterfeldſtraße einem in die Altriper Straße einbiegenden Radfahrer ausweichen wollte, gegen einen Baum. Infolge des heftigen Anpralles durch⸗ ſtieß der Kraftwagenführer mit dem Kopfe die Wind⸗ ſchutzſcheibe, wobei er ſich Schnittwunden zuzog. Der Verletzte fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Der Perſonenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt.— Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurden vier Perſonen leicht verletzt und fünf Fahrzeuge zum Teil erheblich beſchädigt. Pos naehe Werigescfel von Dades! Bettwäsche Tischwäsche Daunendecken WEIDNER& WEISS N 25 8 g Kunststraßge Gebührenpflichtig verwarnt. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 49 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 17 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes wurde ein Mann aus Ludwigshafen in das Gefängnis ein⸗ geliefert. Wegen Ruheſtörung mußten drei Perſonen ange⸗ zeigt werden. * 5 Nenfeit Neufeitf! ILNILILE reuesſe Legierung- im Tragen unbedingt wie 585er (4 Ker.) in reicter Auswehl Ede Teseumeiged n cu. a Ernaunt: Regierungsaſſeſſor Dr. Heinrich Dittes beim Polizeipräſidium Mannheim zum Regierungsrat; Polizeihauptwachtmeiſter Karl Dea u⸗ ber in Mannheim zum Polizeimeiſter. Die Henkels Neue Kundenausweiſe zum Feltbezug Ausſtellung auf Grund von Haushallsliſten-In Gültigkeit ab 1. Jannar 1938 Zur Regelung des Fettbezuges im Jahre 1938 hat ſich die Reichsregierung zu einer Neuregelung veranlaßt geſehen. Wie ſich nämlich herausgeſtellt hat, entſprechen die Eintragungen in die Kunden⸗ liſten vielfach nicht mehr dem tatſächlichen Perſonen⸗ ſtand. Es wird demnach zur Kontrolle der Kunden⸗ liſten der Haushaltsnachweis 1938 eingeführt, der im Gegenſatz zu dem bisherigen Haushaltsnachweis auf⸗ geteilt iſt in einen Haushalts nach weis A für Butter und einen Haushalts nachweis B für Schmalz, Speck, Talg und Rohfett. Der Haushalts⸗ nachweis A für Butter iſt bei den Verkaufsſtellen abzugeben, bei deren Butter bezogen wird, der Haus⸗ haltsnachweis B für Schmalz, Speck und Talg bei den Fleiſchereien oder Verkaufsſtellen, bei denen dieſe Fette auf Kundenliſte bezogen werden. Im Gegenfatz zu dem bisherigen Verfahren behalten bei der Neuregelung die Verkaufsſtellen und Fleiſche⸗ reien die Haushaltsnachweiſe und geben als Emp⸗ fangsbeſcheinigung für jeden abgegebenen Haus⸗ haltsnachweis 1938 in der Regel einen neuen Kun⸗ denausweis. Hat ſich die Perſonenzahl ſeit 1937 nicht geändert, ſo beſtätigen ſie auf dem alten Kun⸗ denausweis den Empfang des Haushaltsnachweiſes 1988. Der Haushaltsvorſtand hat danach für alle zu ſeinem Haushalt gehörenden und in ſei⸗ nem Haushalt in dauernde Verpflegung aufgenom⸗ menen Perſonen einen Antrag auszuſtellen, aus dem u. a. die Zahl der ſtändig anweſenden Perſonen, der infolge von Beſuchen, Ausbildungszwecken, Teil⸗ nahme am Arbeits⸗ oder Militärdienſt und ähnlichen zeitweilig nicht im Haushalt lebenden Perſonen her⸗ vorgeht. Ferner hat der Antrag Angaben über die Zahl der Inhaber von Fettverbilligungsſcheinen, Margarinebezugs⸗ und Margarinezuſatzſcheinen zu enthalten. Leben mehrere Familien in einer Woh⸗ nung, ſo hat jede Familie, die einen eigenen Haus⸗ halt führt, einen beſonderen Antrag zu ſtellen. Das gleiche gilt für Untermieter, die nicht im Haushalt ihres Vermieters volle Koſt erhalten Für Perſonen, die vorausſichtlich nur vorübergehend im Haushalt volle Verpflegung erhalten, werden zweckmäßig eben⸗ falls eigene Haushaltsnachweiſe beantragt. Die erforderlichen Antrags vordrucke ein⸗ ſchließlich der Merkblätter hat die Gemeinde zu beſchaffen. Die Beſchaffung der Vordrucke, ihre Ver⸗ teilung, Einſammlung und die Ausfertigung der Haushaltsnachweiſe iſt ſo zu beſchleunigen, daß ihre Aushändigung bis zum Jahresende ſichergeſtellt iſt. Für Ga ſt⸗ und Speiſewirtſchaften, Kan⸗ tinen, Privatmittagstiſche und dergleichen ſowie Bäckereien und Konditoreien bleibt die bisherige Rege⸗ lung des Fettbezuges auf Grund von Betriebsnach⸗ weiſen unverändert. Die Ausſtellung neuer Be⸗ triebsnachweiſe iſt nicht vorgeſehen. Die näheren Anordnungen für die Durchführung bleiben abzuwarten. örtliche um die Frage der Kündigungsfrist Eniſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Einen grundſätzlichen Tarifſtreit wie er heute nur noch ſehr ſelten vorkommt— führten zwei Parteien durch, der durch eine berufungsfähige Enkſcheidung des Arbeitsgerichts im Sinne des klä⸗ geriſchen Teils erledigt wurde. Es handelte ſich um die Frage der Kündigungsfriſt. Der Kläger war als Autoſchloſſer beſchäftigt und verlangte bei ſeiner Kündigung die Einhaltung einer l4tägigen Friſt. Er berief ſich dabei auf 8 122 der Gewerbe⸗ ordnung. Die Firma kündigte mit einem Tag Friſt und stützte ſich auf den Tarif des Schloſſer⸗ und Ma⸗ ſchinenhandwerks. Das Arbeitsgericht verurteilte die Be⸗ klagte zur Zahlung von 92,40 Mk. Für das Ar⸗ 1 beitsverhältnis des Klägers gelte 8 122 der Gewerbe⸗ Nebel— der Todfeind des Kraftfahrers Langſamfahren— auch auf der Reichsautobahn Es gibt Augenblicke im Leben des Kraftfahrers, in denen ihm die beſtausgeklügelte Straßenverkehrs⸗ ordnung nichts helfen könnte. Auch dann nicht, wenn ſie die tauſenderlei Gefahren, die der Verkehr in ſeiner immer ſchnelleren Abwicklung mit ſich bringt. in Rechnung ſtellen wollte, wodurch das ſchmale Büchlein zu einem ausgewachſenen Lexikon anſchwel⸗ len müßte. Wie ütberall im Leben, kann der Menſch auch hier nicht die Naturkräfte ausſchalten. Einer der bösartigſten Geſellen darunter iſt unbedingt der Nebel, die Tarnkappe für jede Verkehrsordnung, unter der ſich der Menſch ſeiner Ohnmacht gründ⸗ lich bewußt wird. Das ſoll aber nun nicht heißen, daß man bei auf⸗ kreteundem Nebel zum FJataliſten werden muß, der ſich dieſer Macht widerſtandslos unterwirft und„den Karren laufen läßt“. Ganz im Gegenteil, hier wo der Verkehrsteilnehmer ganz auf ſich geſtellt iſt und bei jedem Meter Fahrt auf eine Ueberraſchung ge⸗ faßt ſein muß, hier muß er ſich ſelbſt einſchalten, muß die Vernunft ſprechen und nichts anderes. Das ſcheint aber manchem ſehr ſchwer zu fallen— gans beſonders, wenn er ſich auf der Autobhn befindet. Am Sonntag erſt ereignete ſich bei Friedrichsfeld auf der Reichsautobahn wieder ein Unglück, das mit dem Nebel im engſten Zuſammenhang ſteht. Sechs Kraftwagen fuhren nacheinander zuſammen, darun⸗ ter ſogar der Notrufwagen der Polizei, der zur Hilfeleiſtung bei den erſten drei Wagen herbeigeeilt war. Nun ſoll hier nicht unterſucht werden, wer die Schuld an dieſem ſchweren Zuſammenſtoß hatte, das wird vielleicht noch Aufgabe des Gerichtes ſein. Denn immerhin gab es einige Verletzte, und die Wagen wurden teilweiſe recht ſchwer beſchädigt. Hier ſoll vielmehr ganz allgemein über das Fahren bei Ne⸗ bel, vor allem auf der Autobahn geſprochen werden. Ueberall, wo der Nebel auftaucht— und das ge⸗ ſchleht oft ganz plötzlich, und wenn es auch nur Schwaden ſind—, ſollte er den Kraftfahrer zu allergrößter Vorſicht mahnen. Das ſoll praktiſch ſoviel heißen, daß er möglichſt raſch ſeinen Bremshebel herunterdrückt und den Fuß vom Gas wegnimmt, ſoweit es irgend möglich iſt. Beſſer lang⸗ ſam gefahren, als raſch zuſammengeprallt, kann man hier ſagen. Ganz beſonders iſt das aber auf der Reichsautobahn zu beachten. Wieſo, das iſt doch eine Einbahnſtraße? werden viel fragen, aber wahr⸗ ſcheinlich nur die, die noch keinen Nebel auf der Autobahn mitgemacht haben. Entgegenkommende Fahrzeuge ſind bei Nebel längſt nicht ſo gefährlich, ſo lange ſie ſich vorſchrifts⸗ mäßig rechts halten. Viel ſchlimmer ſind par⸗ kende Wagen. Und wenn auch auf der Autobahn ein Kraftwagenführer mitten im Nebel gewiß nicht freiwillig„parkt“, ſondern meiſt nur, weil irgend eines der tauſend Teilchen ſeines Wagens den Dienſt verſagt, ſo kommt es doch gerade auf der Autobahn verhältnismäßig häufig vor, daß einer „ſtecken“ bleibt. Nebenbei geſagt: oft als Folge der Rennfahrergelüſte des Fahrers, die in keinem Ver⸗ hältnis zu Alter und Widerſtandskraft des Wagens ſtehen. Am Tage hindern dieſe„Steckenbleiber“ wenig, bei Nacht aber können ſie leicht Urſache von Un⸗ glücksfällen werden, und vollends bei Nebel, da werden ſie es faſt immer. Das liegtnun nicht etwa an der Autobahn, das liegt rein an der Unvernunftihrer Benutzer, die da meinen, mit weniger als„80 Sachen“ könne man ſich an⸗ ſtandshalber auf ſo einer„Pfundsſtraße“ nicht ſehen laſſen. Darin mag ein Grund zu ſuchen ſein, warum auf den einen Wagen am Sonntag vier weitere auf⸗ fahren konnten, und zwar mit einem Schwung, der es in ſich hatte, wie die übel zugerichteten Karoſ⸗ ſerien deutlich beweiſen. Gewiß, es war auch noch Glatteis an dieſem Tage. Aber mehr als Sand ſtreuen und große Schil⸗ der mit der Aufſchrift„Glatteis“ aufſtellen, kann man nicht tun. Und wenn alle hundert Meter vor einer Unglücksſtelle Polizeibeamte auf der Fahrbahn ſtehen mit einer roten Flagge, die zum Halten oder wenigſtens Langſamfahren auffordern, ſo ſollte jeder wiſſen, was er zu tun hat. Und trotzdem fuhren auf den Notruſwagen noch zwei nachfolgende Kraft⸗ wagen auf. Schon der Selbſterhaltungstrieb ſollte jeden hier doch zur Vernunft bringen, wenn er ſchon nicht ſoviel Verantwortung aus Gemeinſchaftsgefühl aufbringt, andere durch ſeine Fahrerei nicht auch in⸗ Gefahr zu bringen. Bei Nebel gibt es kein ſchnelles Fahren und auf der Autobahn ſchon gar nicht, das ſollte man ſich gerade in dieſen Mo⸗ naten zur Grundregel machen.— Cunnener Weg zur Bebaünpfung bonnervöſen Beſchwerden n. Wetberkalbung Nentalgie,] unzähligen Blutgefäße ſind von feinſten Nervenfäden umſponnen. Dieſe ſeinſten Nervenleitungen arbeitsfähig zu erhalten, iſt die wirkſamſte Waffe gegen die Aderverkalkung. und deren Folgen: nerv. Herz-, Magen- Darmkraukheiten, Schlafloſigteit, Riedergeſchlagenheit, Schwäche, Kopſſchmerzen. erhöhter Blutdruck, Eine wirkſame Bekämpfung der verſchiedenen Störungen des überaus empfindlichen Syſtems der Nerven⸗ und Blutbahnen kann ut ſtattfinden, wenn die Krankheiten an der Wurzel bekämpft werden. des Körpers ſind die innerſekret a Die eigentlichen Motore Drüſen. oriſchen Wenn dieſe nicht ordnungsgemäß arbeiten, erkranken die Nerven, und der Körper ſcheidet die Nährſtoffe, die für das Nerven⸗ ſyſtem beſtimmt ſind, unverdaut wieder aus. Der ſchleſchende Verlauf dieſer Erkrankung wird häufig zu ſpät erkannt. Auch die Wände der r dann Die Hormon⸗Lecithin⸗Nervennahrung Meurofereretin bringt durch ihre hervorragende Zuſammenſtellung Ordnung. Sie führt dem Körper die natürlichen, lebenswichtigen Hormone zu und macht die angegriffenen Nerven für die ihnen ge⸗ ordnung. Darnach betrage die Kündigungsfriſt 14 Tage, wenn nicht etwas anderes vereinbart ſei. Die Behauptung der Beklagten über die Anwendung des Schloſſertarifes in den Kraftſahrzeug⸗Handwerks⸗ betrieben ſei nicht bewieſen. Dieſer Tarif werde nicht einmal in den Lohnſätzen angewandt. Kündi⸗ gungen ſeien zudem, ſolange die Richtlinien beſtehen, noch nicht vorgekommen. Daraus gehe hervor, daß eine Uebung in der Kündigungsfriſt ſich noch nicht FFC Die Unterſuchung für die SS⸗Verfügungstruppe findet am 2. D er. der, 14 Uhr, im Mann⸗ heimer Schlageterhaus, M 4a, ſtatt. Der Führer des SS⸗Sturmbaunes II./32. Standarte gez. Freiherr von Geyr, SS⸗Sturmbannführer. geltend gemacht haben könne. Da eine andere Ver⸗ einbarung zwiſchen den Parteien nicht angenommen werden könne, gelte die geſetzliche Kündigungsfriſt des 8 122 der Gew.⸗Ordg. i 1 Das Arbeitsgericht hat die Entſcheidung, trotz des unter 300 Mark liegenden Streitwertes, für beru⸗ fungsfähig erklärt. Dies wird damit begründet, daß der Rechtsſtreit nicht nur für den vorliegenden Fall, ſondern für das ganze Kraftfahrzeug⸗Handwerk in Mannheim Bedeutung hat. 8 Wann iſt Kündigungswiderrufsklage möglich? Der im Außendienſt ſtehende ſelbſtändige Ange⸗ ſtellte erhielt nach vierjähriger Tätigkeit die Kün⸗ digung— wegen mangelnder Leiſtung. Er erhob Kündigungswiderrufsklage mit der Begrün⸗ dung, die Kündigung ſei unbillig hart und nicht durch die Verhältniſſe des Betriebes bedingt. Die Klage wurde abgewieſen. Die Urteilsbegründung ſtellt als den rechtlichen Rahmen dieſer Klage feſt, daß ſie ſich auf§ 56 AOG ſtützt. Dieſe Geſetzesbeſtimmung gebe dem Arbei⸗ ter oder Angeſtellten nach einjähriger Dauer in dem gleichen Betrieb, wenn ein Unternehmen mit minde⸗ ſtens zehn Beſchäftigten vorliegt, das Recht auf Widerruf der Kündigung, wenn dieſe unbillig hart und nicht durch die Verhältniſſe des Betriebes be⸗ dingt iſt. Formelle Vorausſetzung der Klage iſt eine beſtimmte Betriebsgröße von zehn Beſchäftigten. Da⸗ bei genüge es nicht(was als Vorausſetzung bei vie⸗ len angeſtrengten Streitverfahren vorkommt, die aber dann alle keine Ausſicht auf Erfolg haben), wenn nur vorübergehend dieſe Zahl erreicht werde. Maßgebend ſei die Zahl der regelmäßig beſetzten Arbeitsplätze. Für den vorliegenden Fall wurde von der Firma eine Liſte überreicht, wonach nur neun Angeſtellte beſchäftigt werden. Das Urteil erwähnt, wenn die⸗ ſes— gegen das Beſtreiten des Klägers— zutreffe, wäre die Klage als unzuläſſig abzuweiſen. Die Klage ſei aber auch materiell unbegründet, da die Leiſtun⸗ gen des Klägers ſeit langer Zeit nicht mehr befrie⸗ digt hätten. Inſofern habe der Kläger ſeine Kündi⸗ gung ſelbſt verſchuldet, ſo daß von einer unbilligen Härte nicht geſprochen werden könne. u Hinter ſchwediſche Gardinen gebracht. Die Zweite Große Strafkammer verurteilte den 33 Jahre alten Martin Fertig aus Mannheim wegen kupp⸗ leriſcher und ausbeuteriſcher Zuhälterei zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Er unter⸗ hielt intime Beziehungen zu einer Dirne, bezog von ihr rund 500 Mark und ließ ſich bei gemeinſchaft⸗ lichem Lokalbeſuch die Zeche bezahlen. Die Straf⸗ kammer billigte dem Angeklagten mildernde Um⸗ ſtände zu und rechnete ſechs Wochen Unterſuchungs⸗ haft an. türlichen, bekämpft. die Drüſen in gratis in haben iſt, regeneriert. Nervenleiden und Ader⸗ verkalkung werden auf dieſem na⸗ neuen Wege erfolgreich Neuroſeeretin keine ſchädlichen Betänbungs⸗ oder Reisſtoffe die eine vorſchnelle Hei⸗ —— vortänſchen. Fragen Sie Ihren Arzt. Flachpackung 50 Dragees RM..59, Kurpackung 100 Dra⸗ gees RM..74. Ausführliche Erklä⸗ rung finden Sie in der intereſſanten Broſchüre„Der neue Weg“, die allen Apotheken zu botenen Nährſtofße aufnahmefähig, Der Körper wirb von Grun Tödlicher Betriebsunfall Heute morgen gegen 11 Uhr ereignete ſich in einem Betrieb in Manuheim⸗Neckaran ein ſchwerer Betriebsunfall. Dabei wurde der Zimmermeiſter Jakob Hoffmann getötet und einem Lehr⸗ ling ein Bein abgeſchlagen. Das Unglück ereignete ſich beim Aufſtellen eines Fundamentes für eine Maſchine, das mit einem Flaſchenzug ge⸗ hoben wurde. Plötzlich riß das das Fundament hal: tende Seil. Das fallende ſchwere Fundament er⸗ ſchlug den Zimmermeiſter und quetſchte dem Lehr⸗ ling ein Bein ab. JuWFELI FER HANNH EIN O 7, 6 wesseftutmecke) Nur noch ein Hohlweg“ zwiſchen E 3 und E 6 Der Aufbau der Eiſenkonſtruktion für das Techniſche Rathaus hat begonnen Nachdem bis geſtern früh noch der Durchgangs⸗ verkehr zwiſchen E 5 und E 6 nur durch entſprechende Tafeln verboten war, iſt man nunmehr dazu über⸗ gegangen, in der nördlichen Hälfte der Straße den das Quadrat E 5 umſchließenden Bretterzaun bis zum gegenüberliegenden Randſtein vorzurücken. Für den Fußgängerverkehr beſteht damit nördlich des Ein⸗ ganges zur Spitalkirche nur noch ein ſchmaler Durch⸗ gang, ein beiderſeits von einem Bretterzaun um⸗ gebener„Hohlweg“, der die Breite eines Bürger⸗ ſteiges hat. Während man zur Zeit im Quadrat E 6 damit beſchäftigt iſt, die letzten Reſte vom Abbruch des Bürgerhoſpital⸗Männerbaues und auch überflüſſigen Sand abzufahren, gehen im Quadrat E 5 die Ar⸗ beiten am künftigen Techniſchen Rathaus rüſtig weiter. Im Laufe der letzten Tage haben ſich im Zuge des Aufbaues die erſten Teile der Eiſenkon⸗ ſtruktion über die Höhe des Bretterzaunes hinaus emporgereckt, ſo daß man ſie weithin erkennen kann. Es handelt ſich um die Eiſenſäulen und Eiſenträger, die in der Mitte zwiſchen Planken⸗ und Hoffſeite des Teiles des Techniſchen Rathauſes ſtehen, der die Plankenfront einnehmen und beſonders tief ſein wird. W. th. Schülerinnen im Dienst des WS W Tauſend Sandhofer freuten ſich an dieſer ſchönen Veranſtaltung Der letzte Samstag ſtand in Sandhofen im Zei⸗ chen einer Veranſtaltung für das Winterhilfswerk. Veranſtalter war die Sandhofer Mädchenſchule, die mit einer ausgezeichneten Vortragsfolge aufwartete. Ueber 1000 Hörer waren gekommen und belegten Velourhüte- Faariite- Wollihüte Große Auswahl, billige Preise Gebrücler Kunkel F l, 2 Das Huthaus in der Breiten Str. seit 1861 in der Turnhalle des Turnvereins 1887 auch das letztverfügbare Plätzchen. Als Ehrengäſte bei der Schulveranſtaltung ſah man u. a. Schulrat Heck vom Stadtſchulamt Mannheim, Ortsgruppenleiter Weik⸗ kum von der Parteigruppe Sandhofen, Vertreter des 5 ſowie die Lehrerſchaft der Knaben⸗ ule. Wie Rektor Bender nach herzlicher Begrüßung trefflich zum Ausdruck brachte, ſollte bei dieſer Ge⸗ legenheit den Eltern gezeigt werden, wie die Schule neben dem Lehrplan auch das Muſiſche pflegt,.h. die Schülerinnen muſizieren, ſingen, ſpielen und tan⸗ zen. Die Vortragsfolge, die ſich aus Volksmuſi, Volksliedſingen, Volkstänzen zuſammenſetzte, fand bei der großen Hörerſchaft begeiſterte Aufnahme. Maria Corbe, Mannheim, die mit ihren Liedern für So⸗ pran dem Abend beſonderen Glanz gab, mußte auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt Dreingaben ſchen⸗ ken. Schule und Gefolgſchaft dürfen auf dieſen Abend ſtolz ſein. Ein Hauptverdienſt an dieſer ſchö⸗ nen Sache hat aber zweifelsohne Hauptlehrer Pfenninger. Ihm, dem unauffälligen Inſpira⸗ tor und dem Dirigenten, wurde ebenfalls herzliche Anerkennung gezollt. So ſchön wie dieſer Abe verlief, ſo gut war aber auch der Erfolg zugunſten des deutſchen Winterhilfswerk. * 8 Die Freiw. Feuerwehr Sanbhoſen⸗Scharhof hatte im Adlerſaal einen Kameradſchaftsabend. Ober⸗ brandmeiſter M. Schmitt begrüßte die Wehrkamera⸗ den, dankte für ihren Dienſteinſatz im abgelaufenen Jahr. Herzliche Worte von Feuerwehrtreue ſpra Ehrenmitglied Jean Wernz. i Die Tabakpflanzerſchaft verwiegt dieſe Woge über 1000 Zentner Sandblatt. Hierzu ſind insgeſant fünf Verwiegungsgruppen aufgebokfen. auf enthält N 5 — FFF A T r e das ings⸗ ende üher⸗ den t bis Für Ein⸗ urch⸗ um⸗ rger⸗ damit des ſſigen e Ar⸗ rüſtig ch im nkon⸗ inaus kann. räger, e des r die ſein tn. ——— h das i der ck vom Weik⸗ er des naben⸗ üßung r Ge⸗ Schule „ d. h. od tau⸗ zmuſik, ind bei Maria ir So⸗ te auf ſchen⸗ dieſen r ſchö⸗ tlehrer uſpira⸗ rzliche Abend J zunſten N charhof Ober⸗ amera⸗ ufenen ſprach Woche geſamt ind auf 5 eile dei N A. von Andreevsky: Jen Munk cles àusõt cen EoEEO Moskauer Leben von Vorgestern— Feste, die kein Ende nahmen Im 18. Jahrhundert, der überſchwenglichen Epoche des ruſſiſchen Rokoko, drängte die große Welt der Moskauer Magnaten dem Leben dieſer einzigartigen Stadt ihre Mode auf. Tonangebend waren adlige Gutsbeſitzer, die Rieſenvermögen beſaßen und nicht in Moskau ſelbſt, ſondern auf ihren Gütern in der Umgebung der Hauptſtadt gleichſam Hof hielten. Ein Ariſtokrat ohne viele Tauſende von Leibeigenen war zur Zeit der Großen Katharina kaum denkbar— die Liebe zum Hofgeſinde war ein rein brientaliſcher Zug, vererbt noch aus der Zeit des Mongolenjochs, das über drei Jahrhunderte lang ſchwer auf dem Moskowiterreich laſtete. Es iſt alſo durchaus im Sinne der Lebensauffaſſung des Kathariniſchen Zeitalters, wenn ein„armer“ Edelmann Bulgakow aus Moskau einem Freund in der Provinz ſchreibt: „Wir leben ſehr beſcheiden. Ich bewohne ein ganz kleines Häuschen, halte nur fünf Pferde, zwei Ka⸗ roſſen und muß mich mit nur zweiundzwanzig Leu⸗ ten Dienſtperſonal irgendwie begnügen.“ In der Tat: Die Zahl der dienſtbaren Geiſter beſtimmte den Wohlſtand. Sechzig Leute Dienſtper⸗ ſonal waren der Durchſchnitt. In der Mägdekam⸗ mer pflegten ſtets an die zwanzig Dienſtmägde, ohne die kleinen Mädchen zu zählen, tätig zu ſein. Sie nähten, ſtrickten, webten, fertigten Spitzen an und befanden ſich auch größtenteils unterwegs mit Beſorgungen für das Haus. Die reiche Gutsbeſitzerin Natalie Karpowa hatte in ihrem Moskauer Pa⸗ laſt eine eigene Kirche mit eigenem Chor, einen eigenen Schneiderſalon für Herren und Damen, einen Schuſter, einen Tapezierer und einen eigenen Tiſchler. Ihr Hofſtaat war geradezu zahllos— er beſtand aus einer Menge von Dienſtmädchen, unter dem Oberbefehl einer Haushälterin. Ein großer Salon war allein für die Bologneſer Schoßhündchen und die Wärterinnen der Schoßhündchen reſerviert. Vor jeder Tür der herrſchaftlichen Gemächer ſtand ein rieſiger Kerl— der Hoflakai der verwöhnten Magnaten. Die Stadt der Verſchwender Welche Großzügigkeit auf den Moskauer Feſten dieſer glanzvollen Epoche herrſchte, unterſtreicht fol⸗ gender Fall: Eines Abends hatte ſich bei Fürſt P. Odojewſki eine große Geſellſchaft verſammelt. Das Feſt verlief in der gewohnten Ordnung und zeichnete ſich wie gewöhnlich durch große Lebhaftigkeit ais, Als die Zeit des Soupers anrückte, führte der, Fürſt ſeine Gäſte in den Speiſeſaal und ſprach kein Bedauskn äus, weil er ſie ſehr eng„zuſümmen⸗ gerchen“ mußte. Der große Saal nämlich, in dem Aprünglich das Mahl ſerviert werden ſollte, war bor zwei Stunden vollſtändig abgebrannt— lis auf die nackten Mauern! Erſt bei dieſer Ge⸗ legenheit erfuhren die Gäſte, daß ſie ſich ſorglos amüſterten und tanzten, in einem Hauſe, in dem, wenige Schritte entfernt, eine Feuersbrunſt gewütet hatte! Freilich lebten viele Moskauer nicht nach ihren Mitteln, um ihre Stellung in der Geſellſchaft zu be⸗ haupten. Sie waren oft gezwungen, herrlichen Fa⸗ milienſchmuck zu verkaufen, um die Modeveranſtal⸗ tungen mitzumachen. Dabei gab es Magnaten, die nicht wußten, wieviel Güter ſie beſaßen. Exzentriſche Launen waren in der Moskauer Geſellſchaft Mode. Eines Tages erhielt eine ſchöne Frau, A. Nebol⸗ ſina, zu ihrem Geburtstag eine Rieſenpaſtete, die der Polizeimeiſter im Auftrage einer hohen Perſon ihr überreichte. Die ſchöne Frau bat nun während des Diners, die herrliche Paſtete aufzuſchneiden. Plötzlich erſchien aus der Paſtete der häßliche Kopf eines Zwerges mit einer echten Paſtete und einem Bukett von wundervollen Blumen. Solche Diners mit Ueberraſchungen und Speiſefolgen in homeriſchem Umfange waren außerordentlich beliebt. Eine Dame der Geſellſchaft, P. Olenina, hatte ihr ganzes Vermögen für Diners und Soupers ver⸗ ſchleudert. Alles, was in Moskau Rang und Stand hatte, wurde bei ihr eingeladen. Im Alter lebte die Magnatin in größter Dürftigkeit. Märchen aus dem Schlaraffenland Wie ging ein ſolches Feſtmahl vor ſich? Die Gäſte wurden in einem Vorzimmer von etwa drei⸗ ßig bis vierzig Lakaien empfangen, die ihnen die Pelze abnahmen. Dann gingen die Gäſte durch eine Reihe von blendend beleuchteten und geſchmückten Räumen, an deren Ende der Hausherr ſtand und ſich in den zahlreichen Spiegeln— wie es die Mode verlangte— vervielfältigte. Der Hausherr führte die Eingeladenen zu der Sakuska⸗Tafel, zu einem Tiſch, der mit verſchiedenen Sorten von Wodka, mit Kaviar, Meerrettich und marinierten Heringen be⸗ ſtellt war. Um dieſen Tiſch herum ſtand die ganze Geſellſchaft und genoß die erleſenſten Lecker⸗ biſſen. Dann reichte jeder Kavalier ſeiner Dame den Arm, und eine Prozeſſion aus etwa dreißig boͤer vierzig Paaren— bei einem kleinen Diner!— ſchritt feierlich nach den Klängen von feſtlicher Mu⸗ ſik zu einem wahren Gelage, das mindeſtens örei Stunden in Anſpruch nahm. Die Dienſtmägde des Hauſes ſangen zum Diner im Chor. Sie ſtanden in den Türen und gaben ruf⸗ ſiſche Volkslieder zum beſten. Chineſen, Negerjun⸗ gen, Tſcherkeſſenmädchen und Kalmücken liefen herum, um die Tiſchgäſte zu beluſtigen. Nach drei⸗ ſtündigem Speiſengenuß verließ man den großen Saal und trat in einen Salon, wo ein Deſſerttiſch die Gäſte erwartete. Dann verabſchiedete man ſich, um noch am ſelben Abend eine andere Geſellſchaft oder auch einen öffentlichen Ball im Adelsverein zu beſuchen. An folchen Abenden fuhr man in Moskau an lauter feſtlich beleuchteten Fenſtern vorbei. Oft war die ganze Basmanajaſtraße von Equipagen ver⸗ ſtopft. Muſik hörte man aus allen Häuſern. Nach ihren Klängen tanzten manchmal ſogar Straßen⸗ paſſanten. Dabei waren in manchen Häuſern nur ſogenannte„ſtille Abende“, bei denen die Zahl der Gäſte in die Hunderte ging. So verging das Leben in einem einzigen Rauſch. Die jungen Damen, die aus den Gütern nach Mos⸗ kau zur Saiſon kamen, wollten keinen einzigen Ball und keine einzige Abendgeſellſchaft verſüäumen. Ver⸗ klungene Zeiten, die heute, da die Nachkommen die⸗ ſer Ariſtokraten des ruſſiſchen Rokoko ein elendes Daſein führen, wie ein Märchen aus dem Schlaraf⸗ fenland anmuten. Der Prinz iſt bei Amſterdam bekanntlich die Erk. ankungen ihre Urſache in unſauberer Gemüte, haben. Auf den großen Farmen, die Vorſichtsmaßnahmen getroffen.— Farmarbeiter Gummiſtiefel. Slawiſche Muſik im Akademiekonzert Die junge Geigerin Guila Buſtabo als Soliſtin vierten Akademtiekonzerts war die intereſſante Begegnung mit der jungen Geigerin Guila Buſtabo, einer noch in ſehr jugendlichem Alter ſtehenden Künſtlerin italieniſch⸗ tſchechiſcher Abſtammung. Guila Buſtabo iſt ſomit in zwei hochmuſikaliſchen Völkern blutmäßig behei⸗ matet. Im Rahmen des ausſchließlich aus Werken der ſlawiſchen Muſik zuſammengeſetzten Programms ſpielte die Geigerin Dvoraks ſchwieriges Vio⸗ linkonzert(op. 53), das trotz ſeines muſikaliſchen Wertes in unſeren Konzertſälen ſeltener zu hören iſt als das ſehr bekannt gewordene Cello⸗Konzert des⸗ ſelben Komponiſten. Als nach den kurzen Eingangs⸗ takten der Tutti die als zarte, ſchlanke Erſcheinung auf dem Podium ſtehende Künſtlerin mit ſehr ener⸗ giſchem Zugriff das erſte markante Thema erklingen ließ, und mit faſt männlicher Kraft den Allegroſatz entwickelte, zeigte ſie neben überlegener Meiſterung des Techniſchen ſtarken, mit lebhaftem Tempera⸗ mut verknüpften Muſikſinn. Dieſer Eindruck blieb auch im weiteren Verlauf beſtehen und wurde in dem von volkstümlicher Tanzrhythmik ſflawiſcher Pro⸗ venienz getragenen brillanten Finalſatz womöglich noch geſteigert. „Das Spiel der Buſtabo hat viele bezaubernde Züge. Erſtaunlich iſt die wagemutige Unerſchrocken⸗ heit, mit der ein ſo junger Menſch an die Meiſterung r vielen(vortragsmäßig nicht einmal beſonders dankbaren) Knifflichkeiten dieſes Violinkonzertes herangeht. Das Bewußtſein des Könnens gibt der Geigerin offenſichtlich die Zuverſicht des Gelingens. Dabei tritt das rein virtuoſe Moment, ſo ſehr es ſich kundtut, doch zurück hinter das ernſte Beſtreben, vom muſikaliſchen Gedankengehalt des Werkes her zu ge⸗ alten. Am deutlichſten wurde das im geruhigen Fluß der empfindungsſtarken Melodik des Adagio⸗ 55 8, der wie ein Traum von Glück und Schön⸗ rendes um das Spiel dieſer jungen Könnerin, und wenn die große Jugend ihr den letzten Grad der Vergeiſtigung und Beſeelung eines anſpruchsvollen gunfzwerkes heute vielleicht noch nicht geſtattet, ſo iſt Guila Buſtabo zweifellos auf dem beſten Wege, auch dieſen kieſſten Geheimniſſen nachſchöpferiſcher Ge⸗ taltung auf den Grund zu kommen. Das National⸗ zen knee unter Elmendorff begleitete mit 1 5 künſtleriſchen Feingefühl und techniſcher Ge⸗ zauigkeit die Soliſtin, die Gegenſtand herzlichſter Huldigungen war Der Kernpunkt des Volksoratoriums abgeleitete Gebiet der legen⸗ auf den Hörer wirkt. Es war alſo viel Faſzimie⸗ Zwei ruſſiſche Namen zierten das Programm. Wir hörten als Eingang Rimſky⸗Korſakows große Ouvertüre(Op. 36) über Motive ruſſiſcher Kirchenmuſik. Ein reichlich breit geſponnenes, ſtar⸗ ken äußeren Effekten zugeneigtes, aber doch nicht chavakterloſes Koloſſalgemälde, das von Elmendorff mit pompöſer Klangpracht dargeboten wurde. Künſt⸗ leriſch entſchieden höher ſtehen Tſchaikowſkys Orcheſterſuiten, von denen wir örei Sätze der vierteiligen dritten Suite hörten: den ſehr fein ge⸗ aubeiteten melancholiſchen Walzer, das außerordent⸗ lich beſchwingte Scherzo(beides mit ausnehmend originell inſtrumentierten Mittelſtücken) und ſchließ⸗ lich den großen Finalſatz mit ſeinen zwölf Varia⸗ tionen auf ein eindrucksvolles, ſehr charakteriſtiſches, nach Klang und Rhythmus typiſch„ruſſiſches“ Thema, das Tſchaikowſky in wahrhaft bezaubernder Viel⸗ fältigkeit höchſt kunſtvoll abzuwandeln verſtand. Auch hier vielleicht nicht die Tiefenwipkungen der Varia⸗ BILDER VGH TAGE Das Auto, mit dem Prinz Bernhard der Niederlande verunglückte von hinten auf einen Loſtwagen aufgefahren. (Preſſephoto, Zonder⸗M.) eee, England im Kampf gegen den Typhus In England iſt man zur Zeit wegen der zahlreichen Typhusfälle ſehr beunruhigt. Mon nimmt an, daß Brunnenkreſſe, einem in England ſehr beliebten Brunnenkreſſe liefern, werden daher beſondere reinigen vor Betreten der Beete ſorgfältig ihre (Weltbild, Zander⸗K.) tionenwerke etwa unſerer Klaſſiker, aber doch ein vollwertiges Zeugnis der großen kompoſitoriſchen Könnerſchaft Tſchaikowſkys, das von Elmendopff mit großem Glan bis zur rauſchenden Höhe des polo⸗ näſenartigen Ausklangs emporgeführt wurde. Als Vierter der Slawen kam Smetana, der Böhme, mit der ſinfoniſchen Dichtung„Aus Böh⸗ mens Hain und Flur“, dem Schlußſtück des großangelegten dreiteiligen Werkes„Mein Vater⸗ land“ zu Wort, einer ſtark natur⸗ und volksgebun⸗ denen Muſik von hoher Kompoſitions⸗ und Orcheſter⸗ kunſt. Mit voller Muſizierbegeiſterung ſetzten ſich Elmendorff und das Orcheſter auch für Smetana und ſeine künſtleriſchen Abſichten ein. Die warm⸗ blütige, durch ſtarke Gefühlsintenſität ausgezeichnete Leitung der Aufführung gab ihr nervige Rhythmik, ſchönſte Plaſtik der Gegenſätzlichkeit in den Stim⸗ mungsübergängen, ſüße Innigkeit der Melodik, loderndes Temperament und kraftvollen Farben⸗ reichtum. Der Dank für den ſehr intereſſanten Abend ent⸗ lud ſich nach allen Darbietungen in ſtürmiſchen Bei⸗ ſallskundgebungen. Carl Onno Eiſen bart. eee, g d eee Legendäre Volksoper „Tobias Wunderlich“ von Joſeph Haas Kaſſel, Ende November. Joſeph Haas, der als ungemein geſchmackſicherer und volkstümlicher Meiſter, zumal der kleinen Form, ausgewieſene Schüler Max Regers und des Leip⸗ ziger Konſervatoriums, zielt mit ſeinem erſten Opernverſuch auf das folgerichtig von dem Stil des dären Volksoper. Als ſtoffliche Grundlage dient ihm dabei das von Ludwig Anderſen in eine opernhafte Form gegoſſene gleichnamige Büh⸗ nenwerk von Hermann Heinz Ortner, deſſen bald naiv⸗humorvoller, bald ſentimentaliſcher Geſamtſtil zwar in dem offenkundigen Parallelismus der ſich wiederholenden Handlungselemente, in der inneren Haltung der weiblichen Hauptfigur und in der ſehr ſtarken Bindung an ein rein katholiſches Volks⸗ empfinden einige Schwächen aufweiſt, aber doch als Ganzes der weltanſchaulich⸗künſtleriſchen Eigenart des Haasſchen Schaffens weitgehend entgegenkommt. Dieſe heilige Barbara, die als Mittelfigur eines gotiſchen Flügelaltars zu dem wunderlichen Meiſter Tobias hinabſteigt, er ſich ihrem Verkauf an einen amerikaniſchen Kunſthändler mit dem Eifer des reinen Idealiſten widevſetzt hat, mußte dem Meiſter der„Heiligen Eliſabetiz“ beſonders ans Herz wachſen, ſo konnte es kommen, daß die Muſik ein⸗ deutig den außergewöhnlichen Erfolg des Werkes entſchieden hat. Die ſehr feinſinnig durchgearbeitete zeichneriſche Anlage der Partitur ſtrebt überall nach einer in ſich ſehr bewußt gegliederten Geſchloſſenheit der Form und ſtellt die leicht ſentimentale, gelegent⸗ lich an Pfitzner gemahnende und zu blühender Schwungkraft der Linienführung ausladende Zwie⸗ ſprache Tobias⸗Heilige den mit volkstümlichen Hu⸗ moren geladenen Enſembleſzenen und der plaſtiſchen Prägnanz der meiſt homophonen oder in Gruppen gegeneinander geführten Chorſätze gegenüber. Da⸗ zwiſchen finden ſich balladen⸗ und liedartige Num⸗ mern von ausgeſprochen tänzeriſch⸗ volkstümlicher Beſtimmtheit eingeſtreut. Das feinſinnige bolo⸗ vüſtiſche Empfinden des Kirchenmuſikers Haas ent⸗ wickelt ſich beſonders in der zart⸗ſchwebenden Cha⸗ rakteriſierung der heiligen Barbara. Hier blühen Klänge von reichſter naturmyſtiſcher Verhaltenheit auf. Die Uraufführung des Preußiſchen Staatstheaters „Woche des Deutſchen Buches“ in Mailaud In den Räumen der Deutſch⸗Italieniſchen Kultur⸗ geſellſchaft in Mailand wurde in Anweſenheit des italieniſchen Miniſters für Volkskultur, Alfie rt, und des deutſchen Botſchafters von Haſſell die „Woche des Deutſchen Buches“ eröffnet. a(Preſſephoto, Zander ⸗K.) gewöhnlich liebevoll nachzeichnenden und farbkräftig gliedernden Stabführung Robert Hegers, den ſtimmungsdichten Bühnenbildern Richard Pan⸗ zers und der beſonders den Schluß ſehr glücklich wieder ins Legendäre umbiegenden Spielleitung Franz Ulchrichs als eine künſtleriſche Großtat. Der triumphabe Beifall rief alle Beteiligten immer gu Kaſſel erwies ſich im Zyſammenklang der un⸗ wieder auf die Bühne. 5 5 5 3 Dr. Hans Georg Bon te. e Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 1. Dezember 1937 6. Seite/ Nummer 554 — Ein tragiſches Schickſal rief den italieniſchen Geiger und Kapellmeiſter Emilio Colombo mitten aus ſeiner Tätigkeit ab. Während eine dichtgedrängte Schar von Gäſten im Londoner May⸗Fair⸗Hotel zur Teeſtunde ſeiner heiteren Muſik lauſchte, die auch durch Rundfunk viele Hörer draußen erfreute, ſah man plötzlich den Künſtler, der gerade den Donau⸗ walzer beendet hatte, mit der Hand nach dem Her⸗ zen greifen und auf einem Seſſel zuſammenbrechen. Obwohl ihm ſchnell Hilfe gebracht und ſeine Ueber⸗ führung in eine Klinik bewirkt wurde, erwachte er nicht wieder aus der Bewußtloſigkeit und ſtarb noch in der Nacht. Eine abenteuerliche Künſtlerlaufbahn hat damit ihr Ende erreicht. Colombo war vor 63 Jahren in Magenta geboren und hatte ſchon als ſſechsjähriger Knabe im Orcheſter ſeines Vaters mit⸗ zuſpielen begonnen. Im Jahre 1910 ließ er ſich in Rußland nieder, wo er nicht nur bei Empfängen der Botſchaften der bevorzugte Künſtler war, ſondern auch die Aufmerkſamkeit des Hofes auf ſich lenkte und der Sologeiger des Zaren wurde; in dieſer Zeit lernte er auch Raſputin kennen und wurde mit ihm befreundet. Nach Ausbruch der Revolution mußte er fliehen und gelangte unter größten Mühſalen und Gefahren, aller Geldmittel entblößt, nach Wladiwo⸗ ſtok; ſeinen kärglichen Unterhalt hatte er ſich durch ſein Spiel verdient. Schließlich gelang es ihm, mit dem Ertrag eines Konzertes nach Tokio zu kommen, wo er eingeladen wurde, vor der katſerlich japani⸗ ſchen Familie zu ſpielen, und ſchließlich kam er auf großen Umwegen über Amerika 1920 nach England, wo er ſich niederließ. Auch hier hatte er mit dem Orcheſter, das er ſich gebildet hatte, großen Erfolg und wurde häufig von Mitgliedern der Königs⸗ familie eingeladen. Auch König Georg VI. hat ihn nach ſeiner Thronbeſteigung wiederholt in das Schloß berufen. Häufig war er mit ſeiner Kapelle im Rund⸗ funk zu hören; ſo trug er bei der Krönungsfeier im Mai hier eine Zuſammenſtellung aller Lieblings⸗ melodien des Königs und der Königin ſowie ande⸗ rer Mitglieder der Königsfamilie unter dem Titel „Königliche Erinnerungen“ vor und hatte damit großen Erfolg. * — In der Dresduer Galerie befindet ſich ein Bild des berühmten ruſſiſchen Feldherrn Feldmarſchall Fürſt Suwarow, gemalt von dem berühmten Maler Grete Keller, die bekannte Vortragskünſtlerin, gibt am Donnerstag ge⸗ meinſam mit Peter Kreuder, dem beliebten Schlager⸗ komponiſten, einen Vortrags- und Konzertabend im Uni⸗ verſum⸗Theater. Die Vortrags ſolge enthält neben bekann⸗ zen Rompoſitionen von Kreuder, Will Meiſel, Ralph Be⸗ natzky u. a. die beliebteſten Lieder aus Tonfilmen wie Friedrich Müller, deſſen Entſtehungsgeſchichte ſo an⸗ f ziehend iſt, um wiedergegeben zu werden. SZuwarow wollte ſich durchaus nicht porträtieren laſſen. Der Kurfürſt von Sachſen aber, der den alten Helden ſehr ſchätzte, wünſchte ein Bild von ihm und ſandte des⸗ halb den berühmten Maler Müller zu ihm mit der Bitte, zu einem Gemälde für das Dresdner Muſeum zu ſitzen Suwarow ließ ſich erſt nach langem Sträu⸗ ben bewegen, den berühmten Maler zu empfangen. Als dieſer ehrwürdige Greis mit weißem Haar in das Zimmer trat, ließ der Fürſt ſofort ſeinen Eigen⸗ ſinn fallen und begrüßte den Künſtler herzlichſt. „Mein Freund“, redete er dieſen hierauf an,„Seine kurfürſtliche Durchlaucht begehren mein Bild. Ihr Pinſel wird die Züge meines Geſichts darſtellen. Dieſe ſind ſichtbar, aber ſie ſollen auch mein innerſtes Weſen ausdrücken und dieſes liegt nicht offen da. Darum laſſen Sie ſich ſagen, daß ich Blut in Strö⸗ men vergoſſen habe— ich erbebe, indem ich es über⸗ denke, allein, dennoch liebe ich meinen Nächſten. Ich habe nie in meinem Leben mit Abſicht jemanden un⸗ glücklich gemacht. Nie habe ich ein Inſekt mit meiner Hand ums Leben gebracht. Ich war klein, ich war groß— je nach Umſtänden. Bei der Flut und Ebbe des Glückes auf Gott bauend, war ich unerſchütter⸗ lich, ſowie auch jetzt. Nun ſehen Sie zu, ob Ihr Pin⸗ ſel dies dem Betrachter des Bildes zu erzählen ver⸗ mag!... Mit dieſen Worten ſetzte ſich Suwarow und blieb mehrere Stunden unbeweglich. Voller Be⸗ geiſterung ging der Maler ans Werk und ſchuf ein Porträt, das die Bewunderung aller fand, die das Original kannten. * — In der Fahrradhandlung eines kleinen Ortes bei Magdeburg erſchien dieſer Tage eine Frau, um ein Damenfahrrad zu kaufen. Der Kauf war bald abgeſchloſſen, bei der Bezahlung aber ſtellte ſich ein unerwartetes Hindernis heraus: die Käuferin näm⸗ lig legte einen— Schuhkarton auf den Ladentiſch und erklärte, in ihm befinde ſich die Kaufſumme von 84 Mark. Der erſtaunte Händler ſtellte als oͤen In⸗ halt des Kartons 8400 einzelne Pfennige feſt,— nein, er ließ ſich auf das Zählexperiment nicht ein, ſon⸗ dern nahm die Schachtel, die das ſtattliche Gewicht von 16 Kilogramm hatte, und begab ſich mit ihr zur Bank. Banken ſind für derartige Zwiſchenfälle treff⸗ lich eingerichtet, und ſo ließ denn auch dieſes Inſti⸗ tut ſeine Zählmaſchine arbeiten. 8400 Pfennige, nicht mehr und nicht weniger, ſo war das Ergebnis die⸗ ſer maſchinellen Zählung, und der Händler kaſſierte dieſe Summe in Scheinen und Silberſtücken ein. Die Kundin erhielt erſt daraufhin ihr Fahrrad. Auf die Frage, wie lange ſie geſammelt habe, um die 8400 Pfennige zuſammenzubekommen, verweigerte ſie die Antwort. * — Der Mann mit den zwei Mägen, der Aegypter Hadji Ali, den man das„neunte Weltwunder“ nannte, iſt in England geſtorben. Seine enormen Fähigkeiten auf dem Gebiet des Verſchlingens aller möglichen Gegenſtände und der Reproduktion ſeines Mageninhalts ohne die geringſten Schwierigkeiten, haben die Aerzte und Wiſſenſchaftler in vielen Län⸗ dern der Welt ſtark intereſſiert. Ali verwertete ſeine Abnormität in Varietés, wobei ſeine Tochter ihm aſſiſtierte. Seinen Leichnam hat der Aegypter der Wiſſenſchaft zur Verfügung geſtellt. Die Tochter hat damit bereits England in Richtung Neuyork ver⸗ laſſen. Im John⸗Hopkins⸗Hoſpital in Baltimore wird man die wiſſenſchaftliche Verwertung vorneh⸗ men. Ali konnte bei Lebzeiten goldene Uhren ebenſo verzehren wie ſeidene Taſchentücher, Flaſchen voll Speiſeöl, lebende Fiſche und Fröſche, überhaupt ſo ziemlich alles, was man ihm reichte. Einen Eimer voll Waſſer konnte er dazu trinken. Einer ſeiner Tricks war das Verſchlingen von Papiergeld mit dem nachfolgenden Genuß mehrerer Liter Waſſer, worauf er dann je nach Wunſch in verſchiedener Reihenfolge Geld und Waſſer wieder zutage förderte. Er hat es ſogar fertiggebracht, nacheinander drei verſchieden gefärbte Flüſſigkeiten zu ſich zu nehmen, um ſie, ge⸗ trennt nach Farben, wieder aus ſeinem Magen her⸗ auszubringen. Verſchiedene Unterſuchungen auch mit „Mazurka“,„Burgtheater“,„Zu neuen Ufern“; ferner auch Wiener Lieder. Röntgenaufnahmen ergaben, daß er tatſächlich die Gegenſtände und Flüſſigkeiten in ſeinen Magen be⸗ Hulu, L bie seschlehte einer Familie aas der Nachkriegszeit von Hertha von Gebhardt 15 Aber dann auf einmal war Bibi, auch Bibi, von drängenden Menſchen verdeckt und aufgeſchluckt; er ſah ſie nicht mehr Er ſtürzte die Treppe hin⸗ unter, und mit einem unwürdigen Hungergefühl, das zu dieſer Stunde nicht paßte, aber davon her⸗ rührte, daß er ſeit dem Morgenfrühſtück nichts im Magen hatte, ſtand er auf der Straße und ſah die Leute ſich verlaufen. Jeder wußte durchaus genau, wohin er nun wollte; bloß er nicht. Dies war der erſte Augenblick in ſeinem Leben, wo Wolfgang Uthermöhl ſich hoffnungslos allein fühlte. Und, wie eine böſe Stunde immer deren mehrere im Gefolge hat, ſo geſchah es auch ihm. Am Morgen nach dieſem denkwürdigen Abend des Neunundzwanzigſten, nachdem ſeine Wirtin mit mehr Umſicht als gewöhnlich das Frühſtückstablett niedergeſetzt hatte, begann es. Sie habe ein 1 1 5 err ÜUthermöhl ſei ihr ſtets ein ſehr angenehmer Mie⸗ ter geweſen und pünktlich mit der Miete und mit allem zufrieden und immer luſtig, und ſie ihrer⸗ ſeits hätte ihm niemals das Zimmer gekündigt— auch könne ſie ihm ja unmöglich heute, am Dreißig⸗ ſten, zu übermorgen mit einer richtigen Kündigung kommen; aber da ſie ihn kennte, ſo wollte ſie es nur ob er's nicht doch möglich machen könne, das Zimmer zu übermorgen zu räu⸗ men. Es war ja nun einmal das Zimmer ihres Soh⸗ nes, und dieſer ſei, wie er ihr heute erſt ſchrieb, von ſeiner auswärtigen Zweigſtelle plötzlich ins Haupt⸗ geſchäft nach Berlin abberufen worden— und nun, Herr Uthermöhl würde ſa einſehen, daß ſie ihren Sohn nicht gern bei fremden Leuten unterbringen ſich ausgiebig. gen, ſagte ſie und räuſperte wagen, ihn zu bitten, möchte, wenn doch hier ſein eigenes Zimmer—— Er hätte auf ſein Recht pochen können. Einen Monat, einen koſtbaren Monat, hätte er dann we⸗ lichtloſe und erbärm⸗ lich geheizte Zimmer bewohnen können, das einen Wert beſaß, nämlich: in der tröſt⸗ lichen Nähe der Jägerſtraße zu liegen. Es war höchſt zweifelhaft, ob er hier in der gleichen Gegend etwas nigſtens noch dieſes ſchmale, ſo unſchätzbaren ähnlich Geeignetes fände. Aber der Student Uther⸗ möhl war kein Menſch, der anderen Leuten Sche⸗ rereien machen konnte; dergleichen war ihm nicht gegeben. Er ſagte alſo ganz gedankenlos: Ja, natür⸗ lich, ſelbſtverſtändlich, bitte ſchön, es mache ja auch nichts, irgendwo werde er ſchon unterkommen. Irgendwo. Freilich. Berlin war ja groß, ſagte Frau Wirſich erleichtert und lächelte, wie ſie in vier Semeſtern ſeines Hierſeins nicht gelächelt hatte. * Berlin war ſehr klein, wenn Berlin die Gegend um den Gendarmenmarkt hieß. Es gab hierherum nicht viele Kammern zu mieten, und ſchon gar keine, die für einen Werkſtudenten erſchwinglich erſchien. Allein es zeigte ſich wieder einmal, daß der Him⸗ mel mit den Liebenden iſt, freilich nur dann, wenn ſte aufhören, allzu peinlich zu rechnen. Uthermöhl für ſein Teil fand, daß Bibi es wert ſei, um ihret⸗ willen einen Mehrbetrag in ein Zimmer zu ſtecken, der ungefähr ſieben Mittageſſen im Monat gleich⸗ kam, und zum Schluß rechnete er die Mittageſſen ſchon für gar nichts mehr an und mietete, wo es ihm gefiel und wo es ſchön ſein würde, an Bibi zu denken. Das Zimmer lag in der Kanonierſtraße. Es war ein richtiges Zimmer mit Bett und Sofa und der Schlacht bei Leipzig darüber, und es hatte zwei Fen⸗ ſter, die zur Straße gingen— da, wo ſie ſchmal und heimelig wird, weil die runden Mauern der Drei⸗ faltigkeitskirche ſie in die Enge drücken. Es war, alles in allem, ein großartiger Tauſch, und Wolfgang packte pfeifend ſeine wenigen Hab⸗ ſeligkeiten, gewichtig nur durch die Bücher und Kol⸗ leghefte, die es mitzuſchleppen galt; er ſchrieb. die polizeilichen Abmeldezeltel aus, die Frau Wirſich ihm vorlegte, und dann machte er ſich, weil er an dieſem Umzugsnachmittag ohnehin nichts Geſchei⸗ teres zu tun wußte, auf den Weg zum Polizeirevier, um ſeine Abmeldung ordnungsgemäß zu beſorgen. „Eigentlich müßte ja ich das erledigen, Herr Uther⸗ möhl“, ſagte Frau Wirſich,„aber Sie ſind ſchon ſo freundlich, mir das abzunehmen. Ich habe einen Kuchen im Backofen, und jeden Augenblick kann mein Hermann hier ſein. Sie werden das verſtehen: Ich muß ſchon zu Hauſe bleiben.“ Der Student Uthermöhl verſtand das; er ver⸗ ſtand alle und alles, ausgenommen ſich ſelber. Saß er da, zum Exempel, nun wartend am trüben Win⸗ ternachmittag auf einer der Holzbänke im polizei⸗ lichen Melderaum und dachte auch hier immer wie⸗ 2009 899 Beſucher ſahen Entartete Kunſt“ anb. München, 30. Nov. Die Ausſtellung„Ent⸗ artete Kunſt“, die die peinlichen Machwerke eines überlebten Klüngels gewiſſer Senſationshaſcher an⸗ prangert, iſt ſeit ihrer Eröffnung bis einſchließlich 28. November von 2009 899 Perſonen beſichtigt worden. Prinz Bernhard auf dem Wege der Beſſerung anb. Amſterdam, 30. Nov. Der Zuſtand des Prin⸗ zen Bernhard der Niederlande, der geſtern einen ſchweren Autounfall erlitten hatte, iſt laut amtlicher Mitteilung heute befriedigend. Der Prinz befindet ſich auf dem Weg der Beſſerung. Antertagebrand in einem Vergwerk anb. Beuthen, 30. Nov. Der Bergrevierbeamte des Bergreviers Beuthen⸗Nord meldet: Auf der Beuthen⸗Grube in Beuthen⸗Stadtwald brach am Montagabend ein größerer Gruben⸗ brand aus, deſſen Bekämpfung große Schwierig⸗ keiten bereitet. Die Belegſchaft konnte ungefährdet ausfahren. Der Betrieb der Grube liegt zur Zeit ſtill. 350 Totengräber im Streik nb. Neuyork, 30. November. Das Neueſte auf dem Gebiet des Streiks in Neuyork iſt der Ausſtand von 350 Toten⸗ gräbern und ſonſtigen Angeſtellten des großen Friedhofs im Stadtteil Brooklyn. Durch den Streik wurden bisher 17 Beerdigungen aufgehalten. Die Polizei bewacht den Friedhof, um einen Sitzſtreik zu verhindern. Kanonenboot explodiert in Paraguay dnb. Rio de Janeiro, 1. Dez. Aus Aſuncion in Paruguay wird die Exploſion eines Kanonenbootes gemeldet. Zwölf Mann der Beſatzung wurden getötet, zehn Mann verletzt. ;᷑... ü förderte. Anläßlich ſeines Todes erklärte ſeine Toch⸗ ter, daß ihr Vater, abgeſehen von den erſtaunlichen Magenverhältniſſen, ein durchaus normaler Mann geweſen ſei, der ſich auch jederzeit wiſſenſchaftlicher Beobachtung ſtellte, der niemals irgendwie unter ſeinen Künſten gelitten habe und insbeſondere ohne behandelnden Arzt auskam. * — Vor dem Pariſer Friedensrichter erſcheint der Rechtsanwalt Henri Mercier und verlangt, daß der hohe Richter über die richtige Löſung eines Kreus⸗ worträtſels ein Urteil abgibt. Der Klient des Herrn Mereier iſt ein geradezu fanatiſcher Rätſelrater. Und nun ſoll ausgerechnet ihm der Tort angetan worden ſein, daß er einen Preis nicht erhielt, den er ſich angeblich ehrlich und mühevoll erworben hatte. Es handelte ſich um die Preisaufgabe: ein ſchwieriges Kreuzworträtſel fehlerfrei zu löſen. Der Kläger hat ſeine Aufgabe erfüllt, der beklagte Ver⸗ lag als Ausſchreiber des Preisrätſels verweigerte die Preiszahlung. Weſentlich für die Entſcheidung war, zu wiſſen, was ein kleiner Hund im Sinne des Kreuzworträtſels iſt. Der Kläger hat„Loulou“ ein⸗ geſetzt, der Verlag iſt der Meinung, daß nur der des Preiſes würdig ſei, der das Wörtlein„Toutou“ hingeſchrieben hätte. Der Rechtsanwalt rief alle Engel vom Himmel herunter, um beweiskräftig zu machen, daß ſeit altersher ein kleiner Hund mit „Loulou“ benamſt ſei, während„Toutou“ niemals Weſen und Sinn eines kleinen Hundes treffe. Ohne jede Ironie, ſondern ganz ernſthaft, nahm der Frie⸗ dens richter den Fall auf. Er wälzte eine Summe von Nachſchlagewerken und kam ſchließlich zu der Entſcheidung, daß„Toutou“ die Sprache des Kindes umſchreibe, wenn es einen kleinen Hund zu kenn⸗ zeichnen wünſcht.„Loulou“ wäre allerdings ganz allgemein eine gewiſſe Sorte von kleinen Hunden. Somit war nach der weiteren Entſcheidung des Ge⸗ richtes die Löſung des Klägers die weitaus korrek⸗ tere. Er bekommt den Preis von 2000 Franken und noch einen kleinen Koſtenzuſatz. Dem fanatiſchen Kreusworträtſelrater iſt allerdings beſonders wich⸗ tig, daß ſeine Kreuzworträtſelrat⸗Ehre gerettet iſt. ** lud den Revolver mit einer einzigen Kugel, gab dem Munitionszylinder eine raſche Drehung und brachte dann den Lauf der Waffe an den Kopf. Er rief da⸗ bei aus:„Seht ihr, die Menſchen haben meiſtens von ſechs Chancen fünf, am Leben zu bleiben!“ Steinbach drückte ab. Der Bolzen ſchlug auf eine leere Kam⸗ mer. Das wäre die Chance geweſen, von der er ge⸗ ſprochen. Aber der leichtſinnige junge Mann wollte das Schickſal herausfordern und drückte noch einmal ab. Aber nun funktionierte das Experiment nicht mehr, die Kugel traf ihn und zerſchmetterte ſeinen Schädel. Die Polizei iſt zwar der Anſicht, der Stu⸗ dent habe auf dieſe Weiſe einen Selbſtmord.. ver⸗ ſchleiern wollen. Die Freunde ſtreiten dies ab und ſagen, Steinbach ſei ein Opfer ſeiner Renommier⸗ ſucht geworden. *. — In Neuyork wurde ein Einbruch in der Kunſt⸗ galerie des„Rockefeller⸗Zentrums“ verübt. Die Diebe haben 150 Kunſtgegenſtände, meiſt Stücke aus ruſſiſchen Vorkriegsſammlungen der Zaren, entwen⸗ det, die einen Wert von rund 25 000 Dollar darſtel⸗ len. Unter den entwendeten Gegenſtänden befinden ſich eine Bibel, die dem letzten Zaren Nikolaus TI. gehörte, und einige wertvolle handgearbeitete Cham⸗ pagnerkühler aus dem Beſitz des Zaren Alexanders II. Dagegen haben die Diebe merkwürdigerweiſe einen goldenen Samowar, der dem Zaren Alexander III. gehörte und allein 25 000 Dollar wert war, nicht mit⸗ genommen.„„ 1 — Held folgender wahren Begebenheit iſt ein Schwein, nämlich die prächtige Sau des Bauern Heers aus Gledeberg bei Dannenberg. Dieſe Sau war ſehr liebesdurſtig, und der Bauer ſperrte ſie deshalb ſorgſam ein und ſteckte den Pflock vor die Stalltür. Eines Morgens aber war die Sau über alle Berge, der Pflock an der Tür war zurückgeſcho⸗ ben. Tagelang blieb die Sau verſchwunden. Man glaubte zunächſt an Diebe und nicht an Liebesaben⸗ teuer, bis dieſer Tage einige Leute auf einem Feld einen Keiler zuſammen mit einer weißen Sau er⸗ blickten. Da hatte man den Uebeltäter. Der Wild⸗ ſchweinkeiler hatte ſein weißes Liebchen im Stall gewittert und höchſtperſönlich den Pflock vor der Tür — Der Student Charles F. Steinbach von der Staatsuniverſität Logan in Utah(USA) hatte einen Film geſehen, in dem ein Selbſtmord vorkommt Er brüſtete ſich bei ſeinen Freunden damit, daß er ihnen zeigen könne, wie das die Schauspieler machen. Charles entfernt. Dann begannen die frohen Tage zwiſchen Schwarz und Weiß, bis der Keiler jetzt ſein Leben laſſen mußte. Die Ausreißerin grunzt aber jetzt wie⸗ der in ihrem Stall. der das gleiche. Nun habe ich ihr meine Adreſſe in der Kronenſtraße gegeben! dachte er. Ob ich ihr mit⸗ teilen kann— natürlich der Großmama, nicht Bibi! —, daß ich umgezogen bin? Wäre das zudringlich? Jedenfalls ſchien die Geheimrätin damals keines⸗ wegs erbaut zu ſein, daß man ihr einen Studenten ſtatt eines richtigen Lohndieners geſchickt hatte. Das Ganze war durch die Vermittlung vieler dienſtbe⸗ reiter Münder gegangen: Da war Frau Wirſich, da war die Schuſtersfrau, da war wieder die Portiers⸗ frau der Jägerſtraße und zuletzt Klara im Spiel geweſen, und er umgab ſie nachträglich alle mit dem Lichtſchein, der kuppelnde Liebesgötter auf alten Bildern umſpielt, während doch ihre braven Haar⸗ knoten in Wirklichkeit von nichts umſtrahlt waren, als von dem Glanz abgenutzter Haarnadeln. Eine ganze Weile brütete er in dieſer Weiſe ziemlich fruchtlos vor ſich hin. Vier, fünf Leute wa⸗ ren noch vor ihm abzufertigen. Jetzt mußte er zur Seite rücken; eine Dame wollte noch neben ihm auf der Wartebank Platz nehmen. Er gab höflich nach, aber er ſah ſich nicht um. Junge Damen hatten noch nie ſeine Aufmerkſamkeit erregt, und nun erſt recht nicht mehr. Es gab auf der Welt eine einzige junge Dame, die dieſen Namen verdiente, und er war ver⸗ urteilt, gerade ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach nie wiederzuſehen. Die Dame jedoch— dies war unangenehm ſchien ihn anzuſehen. Er ſpürte deutlich ihren Blick. Was will ſie von mir? dachte er geſtört. Was gibt es zu begutachten an einem alten blauen Anzug, der an den Knien immer blanker wird, und an meinen Schuhen mit dem geflickten Oberleder? Er ärgerte ſich, ſoweit er imſtande war, ſich zu ärgern, und nahm ſich vor, nun erſt recht dieſer neugierigen Perſon keinen Blick zu gönnen. Dann aber geſchah das Unerwartete. Ein Duft ſtieg ihm in die Naſe, mitten in dieſem von ſchlech⸗ tem Menſchendunſt angefüllten nüchternen Polizei⸗ raum, der Duft einer herben, wunderbar kräftigen Seife, und dieſen Duft— ſein Herz begann zu häm⸗ mern— genau dieſen Duft hatte er ſchon einmal gerochen. Bibi, königlich im weiten Badelaken an ihm vorüberſchreitend— er beſtürzt— ſie herrlich überlegen—— alles war wieder da, und mit einem Ruck, der ihn übermenſchliche Anſtrengung koſtete, fuhr er herum und ſah in Bibis lachendes Geſicht. Er ſprang auf, er ſtotterte, ach, er benahm ſich ganz gewiß unausſprechlich töricht, aber daran wollte er jetzt nicht denken, er wollte nur das eine denken: Daß er glücklich war, ſo glücklich, daß es ihm die Bruſt faſt entzweiſprengte. „Ich war ja nur geſpannt“, ſagte Bibi,„wie lange Sie da brummig neben mir ſitzen würden, ohne mich wiederzukennen. Ich habe gleich geſehen, daß Sie das waren, Herr——?“ „—— Friedrich“, ergänzte er mit ſeinem Grüb⸗ chenlächeln und wagte nicht, ſich wieder neben ſie zu ſetzen. „Unſinn!“ ſagte Bibi.„Sie hießen doch Wolfgang. Das andere habe ich allerdings leider vergeſſen. Da müſſen Sie mir ſchon helfen, denn ich kann ja nicht gut Wolfgang' zu Ihnen ſagen.“ 5 Es tat kaum weh, nur ein ganz klein wenig, daß ſie nicht„Wolfgang“ zu ihm ſagen wollte.„Uther⸗ möhl“, ergänzte er gehorſam.„Es iſt merkwürdig: Ich habe gerade in dieſem Augenblick an Sie ge⸗ dacht, gnädiges Fräulein— vielmehr ich dachte, ob ich nicht Ihnen— vielmehr der Frau Geheimrat meine neue Adreſſe angeben ſollte. Ich ziehe um, gnädiges Fräulein, in die Kanonierſtraße... „Ach, laſſen Sie!“ ſagte Bibi mit einer abweh⸗ renden Handbewegung, die ihn jäh in ein unbeſchreib⸗ liches Elend stürzte.„So bald werden wir wohl keine Geſellſchaften mehr geben. Wir müſſen fetzt ein biß⸗ chen ſparen— verſtehen Sie?“ 5 Unvermittelt ſchlug ſein eigenes Elend in heißes Mitleid um. Das war ja ein Unglück, ein finſteres, schreckliches Unglück! Daß es Menſchen gab, die ſpa⸗ ren mußten, war freilich nichts Abfonderliches, und er ſelber wußte ja nur zu genau, was Sparen hieß; vielmehr, er kam noch nicht einmal ſo weit, um ſpa⸗ ren zu können, und es war alſo jeder, der noch vom Sparen reden konnte, in geradezu prächtigen Ver⸗ hältniſſen, mit ihm ſelber verglichen. Aber, daß Bibi ſollte ſparen müſſen! Ein Mädchen wie Bibi— eine Prinzeſſin! a „Sehen Sie nicht ſo beſtürzt aus!“ ſagte Bibi raſch. Sie begann ſich zu ſchämen. Was mußte er nun für Vorſtellungen machen? Und überhaupt! Welche Herzloſigkeit, einem armen Teufel, der gar kein Geld hatte, davon zu reden, daß man mit den eigenen, reichlich vorhandenen Geld ein bißchen vor ſichtiger umgehen müßte!„Am Hungertuch nagen wir vorläufig noch nicht. Sie ſehen, ich melde hier das Mädchen Luiſe ab und das neue Hausmädchen Elſe dafür an. Noch nicht einmal Großmama ſelbſt hat eine Ahnung davon, daß wir ſparen. Aber das können Sie natürlich nicht ganz begreifen (Fortſetzung folgt) 2 . PCC See 1 ne Er wurde ſtändig im Speiſewagen beſtohlen— Anilinhaltiges Pulver über⸗ führt den Dieb ol. Frankfurt a.., 30. November. Ein Oberkellner der Mitropa, der auf der Strecke Holland—Baſel fuhr, wurde auf ſeinen Reiſen wiederholt beſtohlen. Trotz größter Auf⸗ merkſamkeit konnte er zunächſt nicht dahinter kom⸗ men, wer der Täter war. Seiner Anſicht nach konnte nur einer der Angeſtellten im Speiſewagen der Dieb ſein. Wiederholt zeichnete er die Geloͤſtücke, die er in ſeinem Beutel verwahrte. Sie verminderten ſich regelmäßig, ohne daß der Dieb ergriffen wurde. Nun Tos 7 3 2 7— 1 bam der Beſtohlene eines Tages auf den Gedanken, ſein Geld mit einem anilinhaltigen Pulver zu beſtreuen. Er verwahrte dann das ſo gezeichnete Geld in einem Beutel, den er in eine Aktentaſche legte, und ver⸗ ließ, nachdem er die Aktentaſche unter den Aufſeher⸗ kiſch geſtellt hatte, das Abteil. Bald darauf ſetzte ich der Küchenchef Bruno B. an den Tiſch, um eine Mahlzeit einzunehmen. Später wurde beobachter, wie er ſich in oͤer Küche die Hände mit Imi, Zitrone und Seife reinigte und einen Farbflecken am linken Unterarm hatte, und daß er ſich dann in eine Tojlette des D⸗Zuges begab, wo er ſich die Hände nochmals reinig be. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 554 rere Fünfmarkſtücke fehlten. Er erſtattete in Mannheim Anzeige und der Küchenchef wurde daraufhin feſtgenommen. Hemd, Schürze, Jacke und Hoſe des Feſtgenommenen wingige rote Flecken, von dem anilinhaltigen Pulver herrührend, fand. Auch an den Fingernägeln waren Spuren des Pulvers zu entdecken. Beſon⸗ ders auffällig und deutlich waren die Spuren in der innerem linken Hoſentaſche. i Vor dem Schöffengericht Frankfurta. M. des Diebſtahls angeklagt, leugnete der Küchenchef, ſich je an dem Geld des Oberkellners vergriffen zu haben. Die Pulverſpuren waren ſeiner Meinung nach dadurch entſtanden, daß er mit den Beinkleidern die Aktenmappe berührt haben konnte. Aus der Ausſage des Oberkellners ging hervor, daß er um mindeſtens 400 Mark im Laufe der Zeit beſtohlen worden iſt. Das Gericht hatte keinen Zweifel, daß der Küchenchef der Dieb war und ver⸗ urteilte ihn zu fünf Monaten Gefängnis. Blick auf die Spargelſtadt 8 Schwetzingen, 1. Dez. Das Reichslei⸗ ſtungsſchreiben für Kurzſchrift, das am Sonn⸗ kagvormittag in den Räumen der hieſigen Handels⸗ ſchule ſtattgefunden hat, hatte eine gute Beteiligung aufzuweiſen. Geſchrieben wurde in drei Klaſſen, und zwar mit Leiſtungen von 60 bis 80 Silben, 100 bis 120 und 140 bis 160 Silben. Zu Beginn des Reichsleiſtungsſchreiben begrüßte der Ortswalter des Amtes für Berufserziehung, Pg. Moll, die Erſchienenen. Das hieſige Winterhilfswerk hat an die Bedürftigen am Freitag zwei Waggons Rotkraut und Gelbrüben am Güterbahnhof ausgegeben. Das Standesamt Schwetzingen verzeich⸗ get in letzter Woche ͤͤrei Geburten, 5 Eheaufgebote, eine Eheſchließung und keinen Sterbefall. Am Mon⸗ kahnachmittag hat die hieſige Tabakfachſchaft für Guppe 3 und 4 die Sandblätter verwogen. am kommenden Donnerstag werden die Sandblät⸗ ler der Gruppen 1 und 2 verwogen. Der Ortsbauernführer teilt mit, daß für das hächſte Ernteſahr ein Verarbeitungswerk für Kartoffeln errichtet werden ſoll. Land⸗ ürte, die Kartoffeln im kommenden Jahr zu liefern heabſichtigen, können entſprechenden Liefervertrag jetzt ſchon abſchließen. * Plankſtadt, 1. Dez. Hier fand in der„Krone“ eine gemeinſame Geburtstagsfeier der im Jahre 1877 Geborenen ſtatt. Zu Beginn begrüßte Spenglermeiſter Franz Berlinghof die mit ihren Angehörigen erſchienenen Alterska⸗ meraden. Die Hauskapelle Kolb ſorgte für beſte Unterhaltung. Im Laufe des Abends iſt noch Bür⸗ germeiſter Treiber erſchienen, der die 60jährigen herzlich beglückwünſchte. Zur Unterhaltung trug erheblich Alterskamerad Bauſt bei und die„Sän⸗ gereinheit“ brachte den Geburtstagskindern noch ein Ständchen dar. Oftersheim, 1. Dez. Am Montag wurden an der Gemeindewaage die diesjährigen San d⸗ blätter verwogen. Zu den Grundpreiſen wurden für beſondere gute Qualitäten noch Boni⸗ tierungszuſchläge erteilt. Eine weitere Sandblatt⸗ verwiegung findet am Freitag, dem 3. Dezember, ſtatt. Seit einigen Tagen iſt hier die Kar⸗ toffeldämpfkolonne in Betrieb. Das Ein⸗ unern der Kartoffeln erfreut ſich in der hieſigen Landwirtſchaft immer größerer Beliebtheit. * Oftersheim, 1. Dez. Am letzten Sonntag waren wegen Seuchengefahr ſämtliche Veranſtaltun⸗ gen verboten. So mußte auch die vom Obſtbau⸗ verein angeſetzte Verſammlung ausfallen. * Altlußheim, 1. Dez. Der ſeither in Altlußheim tätige Gendarmeriemeiſter Funk wurde nach Ladenburg verſetzt. Schon in den näch⸗ ſten Tagen wird Gendarmeriemeiſter Eitel ſeinen neuen Poſten beziehen. lich ali Ruicluigokafen Chejubiläumm. Ihre Silberhochzeit feierten Leon⸗ ard Legat und Frau Katharina, geb. Maier, dudwigshafen, Zweiter Gartenweg 5d. Herzlichen Glückwunsch! Geſegnetes Alter. Ihren 84. Geburtstag feierte geſtern in bemerkenswerter Rüſtigkeit Frau Marie Noll, geb. Gödtel, Ludwigshafen, Wredeſtraße 43. Herzlichen Glückwunſch! Auto kontra Fahrrad. An der Einmündung der Kaiſerwörth⸗ in die Mundenheimer Straße ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Radfahrer zu⸗ ſammen, wobei der Radfahrer ſtürzte und ſich ſtark blutende Verletzungen am rechten Oberarm und am Kopf zuzog. Der Verletzte wurde in das nahe St.⸗Anna⸗Stift eingeliefert. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Konzertſaal des Pfalzbaus: 20 Uhr 2. KöF⸗Konzert des Sgarpfalz⸗Orcheſters mit Prof, Walter Rehberg⸗Stuttgart (Klavier). Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Ausſtellung„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Leſeſaal im Geſellſchaftshaus: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Das Mädchen für alles“. Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der Muſtergatte“. Ufa⸗Rheingold: „Viktor und Viktoria“.— Union⸗Theater:„Der Herrſcher“, Atlantik:„Die Liebe des Maharadſcha“. Alhambra Mundenheim:„Cleopatra“. IL Baiertal, 1. Dez. Mühlenbeſitzer Bernhard Gefaller konnte hier ſeinen 72. Geburtstag be⸗ gehen. Das Urteil im Frankenthaler Gefängnisſtrafen verhängt— Drei Freiſprüche * Fraukenthal, 1. Dezember. Im Treibſtoff⸗Prozeß wurde am Dienstag das Urteil verkündet. Die Angeklagten Johann Bleh vom Limburger Hof, Heinrich Dörr aus Ludwigshafen und Otto Köhler aus Mundenheim werden wegen eines fortgeſetzten Vergehens des gemeinſchaſtlich began⸗ genen Diebſtahls zu Gefängnisſtrafen von je neun Monaten, abzüglich acht Monate Unterſuchungshaft, verurteilt. Wegen eines fortgeſetzten Vergehens der Hehlerei erhielt Philipp Blümmel aus Mann⸗ heim⸗Rheinau eine Gefängnisſtrafe von neun Mo⸗ naten, abzüglich ſieben Monate Unterſuchungshaft, Peter Baum, Karl Orth und Karl Schramml, alle drei aus Mannheim⸗Neckarau, je ſechs Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft für ver⸗ büßt erklärt wurden, ferner Georg Fehr aus Mannheim⸗Neckarau eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, abzüglich drei Monate Unterſuchungshaft, und Wilhelm Pfiſter aus Mannheim⸗Rheinau wegen eines Vergehens der Beihilfe zu einem Ver⸗ gehen des Diebſtahls zwei Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Die mit⸗ angeklagten Wilhelm Wöllner, Margaretha Blüm⸗ mel und Karl Renzinger, ebenfalls aus Mannheim, wurden freigeſprochen. Sämtliche Verurteilten, die Sie wollte ſich mit dem Revolver rächen ach ein 18 jähriges Mädchen in ihrer Liebe 55 In K arls ruhe ſah der Oberkellner wieder nach ſeiner Taſche und ſtellte feſt, daß wiederum meh ⸗ wurden von dem Chemiker Dr. Popp unterſucht, der .. und wurde von der eigenen Waffe ſchwer verletzt * Biblis(Ried), 1. Dez. In Biblis fühlte zu einem jungen Manne verſchmäht, ſo daß ſie auf Rache ſann. Kurz entſchloſſen begab ſie ſich vor⸗ mittags in die Wohnung des Freundes, zog nach kurzem Wortwechſel einen Revolver und drückte ab. Der junge Mann erkannte ſofort die Gefahr und ſchlug ihr die Waffe aus der Hand. Der Schuß ging los und traf das Mädchen in den Un⸗ terleib. In ſchwer verletztem Zuſtande mußte ſie ins Krankenhaus gebracht werden. Diebesgut und Diebe entdeckt Sie hatten ein Segelboot ausgeplündert * Lampertheim, 1. Dez. Aus einem Segel⸗ boot, das auf dem Altrhein beim Bootshaus Kern über Sommer lagerte, wurde bekanntlich im September der geſamte Inhalt, beſtehend in Geräten und Ausfahrtgegenſtänden, geſtohlen. Der Wormſer Polizei gelang es jetzt, ein Die bes⸗ lager bei Worms ausfindig zu machen, wo ſich unter anderem die hier geſtohlenen Gegenſtände befanden, die der Beſitzer zurückerhielt. Die Diebe wurden ebenfalls ausfindig gemacht, ſie ſtammen aus der nächſten Umgebung. Feſtlicher Schulabend in Ladenburg Tr. Ladenburg, 1. Dezember. Die Franz⸗von⸗Sickingen⸗Schule ver⸗ anſtaltete einen in allen Teilen wohlgelungenen Elternabend im Muſikſaal der Lehranſtalt, der ſich eines ſtarken Beſuches erfreute. Unter Muſik⸗ lehrers Heidlauf zielſicherer Leitung trugen die Schüler Blockflötenmärſche und Chorgeſänge vor. „Aus Huttens letzten Tagen“ von C. F. Meyer brachten vier Unterſekundaner die wuchtigen Gedichte zu Gehör. Prof. Dr. Schwarz begrüßte die El⸗ tern der Schüler und den Bürgermeiſter oͤer Stadt Ladenburg, die Vertreter der SA, die Gruppenfüh⸗ rerin des BDM, weiter Frl. Trippmacher, die Freundin der Anſtalt, uſw., und dankte allen für ihr Erſcheinen. Er zeichnete dann ein ſehr anſchauliches Bild des Ritters Franz v. Sickingen, deſſen Name heute die Schule trägt. Der ſehr feſſelnde Vortrag fand allſeitigen Beifall. Die Schüler und Schülerinnen der heimiſchen Muſiklehrerinnen Ida Hohn und Käthe Max boten Proben ihres muſikaliſchen Könnens. Ueber den Vierjahrespban gab Dr. Schaaff wertvolle Aufſchlüſſe. Von ſchönſter Wirkung war die Auf⸗ führung eines von der Quarta gedichteten Märchenſpieles(Regie Frl. Dr. Eliſabeth Raſt), das die Klaſſe auch darſtelleriſch beſtritt. Zei⸗ chenlehrer Hoffmann hatte die Bühnenbilder ge⸗ ſchaffen, Frau Direktor Schwarz ſich um das Ge⸗ lingen und die Durchführung bemüht, und die Tanz⸗ lehrerin Ball⸗Bradfiſch hatte die Reigen und Tänze einſtudiert. Ganz allerliebſt wirkte im Auf⸗ bau und in der Idee der„Zauberſtab der Hexe“. Was Wunder, daß die Quarta glücklich über den durch⸗ ſchlagenden Erfolg war, den dieſe ausgezeichnete Ur⸗ aufführung erlebte. 2* 9 uin lbuuseynu Oui ſiſuill Heidelberger Veranſtaltungen Im Städtiſchen Theater gelangt am heutigen e Strauß, zum erſten Male die lyriſche Komödie von Richard S „Arabella“, zur Aufführung und wird am nächſten Freitag daß das„Sammelöl“ tatſächlich geſtohlen wurde, da es aber teilweiſe bereits verzollt und verſteuert war, konnte von einer Schädigung des Reichsfiskus nicht mehr die Rede ſein. Bei den Hehlern wurde die Ge⸗ werbsmäßigkeit ihrer Handlungen für nicht nachge⸗ wieſen erachtet. November 1937 ſind 261 Gemeinden des Lan⸗ des Baden von der Maul⸗ und Klauenſeuche be⸗ troffen. Gemeinden, in denen die Seuche inzwiſchen erloſchen iſt; es ſind deren 15. etlichen verſeuchten Gemeinden die Zahl der betrof⸗ fenen Gehöfte ſtark zugenommen hat. ſchaft Saarpfalz mitteilt, ſind am 30. November im Bezirk der Kreisbauernſchaft Landau folgende Ort⸗ ſich dem Gerichtsſpruch unterwarfen, wurden auf freien Fuß geſetzt. ſchaften als neu verſeucht gemeldet: Dreihof, Eſchbach und Heiligenſtein(bei Speyer). Treibſtoff-Prozeß In der Urteilsbegründung wurde feſtgehalten, Die Maul- und Klauenſeuche in Baden Der Stand am 30. November * Karlsruhe, 1. Dez. Nach dem Stande vom 30. Nicht eingerechnet iſt dabei die Zahl der Leider iſt feſtzuſtellen, daß in Drei Dörfer neu verſeucht Der Seuchenſtand in der Saarpfalz * Kaiſerslautern, 1. Dez. Wie die Landesbauern⸗ Planetarium: Kleinkunſtbühne Libelle: Tanz: Palaſthotel. Parkhotel. Odeon⸗Kaffee: IWisdien Ried und Bergstrage wiederholt. am Donnerstag und am Sonntagabend— 5 8 programm, das noch eine Aufführung von Hauptmanns „Biberpelz“ am Samstag und Huths Luſtſpiel„Die vier Geſellen“ am Sonntagnachmittag verzeichnet. Heute Städtiſches Theater:„Arabells“(Stammplatzmiete D 10, Preisgruppe), 20 bis 23 Uhr. Aus den Kinos: Capitol:„Karuſſell“,— Kammer:„Madame Bovary“. Odeon:„Die Landſtreicher“.— Gloria:„Stadt Anatol“. L Wiesloch, 1. Dez. Der langjährige Dirigent des evang. Kirchenchors, Hauptlehrer i. R. Friedr. Zimmermann, der von 19071927, ſeiner Zur⸗ ruheſetzung, an der hieſigen Schule erfolgreich wirkte, iſt in im Alter von 74 Jahren geſtorben. Unter großer Anteilnahme wurde er zur letzten Ruhe geleitet. „Friſcher Wind aus Kanada“ ſteht zwei 7 N auf J Aussicht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 1. Dezember: Das unſere Witterung beſtimmende weſteuropäiſche Hoch iſt be⸗ reits ſtark abgebaut. Damit greifen jetzt von Nor⸗ den her die Ausläufer der dort vorbeiziehenden 15 ruckſtörungen auch nach Süddeutſchland ber. Vorausſage für Donnerstag, 2. Dezember UHeberwiegend bewölkt, vereinzelte Regenfälle, Tagestemperaturen über fünf Grad, Winde um Weſt. 1.0 i Höchſttemperatur in Mannheim am 30. November + 5,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1. Dezember + 1,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 1,8 Grad. Es wird regnen, denken Sie an Wurtmann-Schirme Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember ö 1 Beein- Bede 7. 28. 28. 80. 1. Mel agel 28. 26. 80. l. Nbelnfaden.00.92 J. 4181 Kaub./ 1810125 Breiſach..800 7..70 70 Köln 1441 087.00.82 dean 380 34 4 eee Marxau.89.9 8887/33[ Nene 1 Mannheim 2,27.22.11 242242 Mannheim 247% 209 209 207 1 U 1 Was hören wir? Donnerstag, 2. Dezember Reichsſender Stuttgart a .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittogs⸗ konzert.— 14.00: Mittagsſtändchen.— 16.00: Aus Karls⸗ ruhe und Mannheim: Muſik am Nachmittag. Ausführende: Landesorcheſter Gon Baden unter Theo Hollinger, Hans Scheer(Harmonika), Johannes Stegmann(Harfe), das Lulſe⸗Heuber⸗Frauenterzett.— 19.00: Aus der Arbeit der HJ.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Anno dazumal (Schallpl).— 20.15: Der letzte Mohikaner. Heiteres Hör⸗ ſpiel.— 21.15: Alte Kammermuſik.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: Volks⸗ und Unterholtungsmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Deutſchiandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Bolksliedſingen.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſtk zum Mittag.— 14.00: Mittagsſtändchen.— 15.13: Hausmuſik einſt und jetzt. 15.45: Ueberall ſchaffen Frauenhände.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Nacht der Wölfe.— 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung. 20.00: Tirol, das Land im Gebirge. Hörfolge. 21.15: Alfred Höhn ſpielt.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. e e Mittwoch, 1. Dezember Nationaltheater:„Ein Maskenball“, Oper von G. Verdf, Schülermiete A, 14.30 Uhr.—„Spiel an Bord“, Luſtſpiel von Axel Jvers, Miete M, 20 Uhr. 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors, Flughaſen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. 16 Uhr Hausfrauen ⸗Vorſtellung; 20.30 Uhr Gaſtſpiel Schwabenhanſel und acht Attrak⸗ tionen. Sibelle. Flughafengaſtſtätte, Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Brillonten““— Alhambra:„Das große Abenteuer“.— Schanburg:„Der Lachdoktor“. und Gloria:„Der Muſtergatte“. — Palaſt Capital und Scala: „Das Schweigen im Walde“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 1430 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Allerhond Weihnachts⸗Tand. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. 17 e 5 SHAMHpOO0 18⁰⁰ pALMol iv 5 * * Pastk R. 5b IFE 9 Beilage der 5 Neuen Mannhei mer Zeit 5 ung Nur noch drei Wochen Zeit fürs Aushorchen und die Weihnachts⸗ Handarbeiten! Wir hatten ein Zwiegesprͤdi mit dem Weihnachtsmann Geſtern abend war's,— dort, wo die Kalte Gaſſ' am engſten und dunkelſten iſt: da hab' ich den Weih⸗ nachtsmann getroffen. Er puſtete ſich gerade der Kälte oder des Nebels wegen mal in die Hände und hatte ſeinen Sack nebenbei auf eine Haustreppe geſtellt, ſah aber ſonſt ganz vergnügt aus. „Hallo, old fellow, wie geht'?, frage ich, denn wir kennen uns ſchon ziemlich lange, und der Weih⸗ nachtsmann nimmt mir ſolche vertrauliche Anrede nicht übel. „Hallo“, ſagt er,„mir geht's gut, ich ſchaff eben mal wieder für drei, damit nachher am Heiligen Abend alles ſeine Ordnung hat. Die Leute werden halt immer bequemer und haben immer weniger Zeit, ſo richtig an Weihnachten zu denken. Mich wun⸗ dert's bloß, daß ſie bei dem Tempo von heute über⸗ haupt noch zwei ganze Feiertage machen. Früher,—“ „Na ja, Weihnachtsmann,“ falle ich ihm ins Wort, „die rührenden Rückblicke ins Gelobte Land der guten alten Zeit, die kennen wir. Und wenn Frau Biedermeier nun auch wirklich volle ſechs Monate an einem Klingelzug in Perlſtickerei für ihre Schwiegermama, und ein weiteres halbes Jahr an den Seidenblümchen auf der Seidenweſte für ihren Herrn Gemahl ſich abgemüht hat,— deshalb braucht unſere Weihnachtsfreude heute über weniger augen verderbliche Chriſtgaben nicht geringer zu ſein. Und wenn ich mir ſo deinen werten Sack angucke: du trägſt ja auch nicht mehr lauter Holzpferdchen und Zinnſoldaten und handgeſchnitzte Lämmlein ſpazieren, ſondern haſt ſicher ſchon das neueſte Wun⸗ derauto mit Membran⸗Antrieb bei dir. Und oben, wo eigentlich nach altem Brauch, ſo dieſes oder jenes verlockend rausgucken ſollte, da haſt du— ſeh' ich— höchſt neumodiſcherweiſe einen Reißverſchluß ſitzen!“ „Freilich, freilich,“ brummelt Knecht Ruprecht zu⸗ ſiimmend,„bei dem Verkehr! Es hat mir halt nachher immer was gefehlt, wenn die himmliſche Abrechnung kam. Und der Reißverſchluß, das iſt halt eine großartige Erfindung. Wir oben in Wolkenkuckucksheim, wir haben da ganz neue Sa⸗ chen ausprobiert. Könnte auch feine Weihnachts⸗ geſchenke geben, wenn die Leute ſich ein bißchen Mühe machen und nicht bloß alles fertig kaufen wollten. Zum Beiſpiel Soſakiſſen: das war doch immer ſo ein Problem. Zunähen, auftrennen⸗ wieder zunähen,— jetzt nimmt man dagegen einen hübſchen, licht⸗ und waſchechten Leinendruck, oder eine waſchbare Seide, oder auch eine ſelbſtgeſtickte Kiſſenplatte mit entſprechender Rückſeite, arbeitet an einer Schmalſeite einen Reißverſchluß in die Naht und hat ſo einen jederzeit leicht abziehbaren, dabei ideal ſitzenden Kiſſenbezug. Wer befſonders originell ſein will, kann das luſtige Ruck⸗Zuck⸗Ding auch in abſtechender Farbe ſozuſagen als Diagonale ſchräg über die eine Kiſſenfläche laufen laſſen, oder kann eine Schlummerrolle fabrizieren, wie Petrus ſie neuerdings hat: dreimal gekrauſt, mit Bändeln drin, daß ſie leicht zu bügeln geht, und mit großen Quaſten an beiden Enden.“ „Alſo, wenn du nicht oer Weihnachtsmann wäreſt, bei dem ja ſchließlich alles möglich iſt“, ſag' ich lachend,„dann ſollte man dir's nicht glauben. Du vedeſt wie eine geprüfte Handarbeitslehrerin im Baſtelkurſus. Aber bei ſo viel Sachkenntnis will ich nun doch auch ein paar gute Ratſchläge dazugeben. Vielleicht kannſt du ſie an geeigneter Stelle weiter⸗ leiten? Wenn's ſchon nicht immer Kreuzſtich ſein ſoll,— obwohl im neuen Beyerband Nu m⸗ mer 201 für 1,40 Mark viele großartige Sachen ſtehen und ſogar bunte Muſtervorlagen beigegeben ſind,— wie denkſt du eigentlich über ſelbſtge nüchhte Handſchu he?“ e bigem Leder, nach Schnitten zu arbeiten, waſchbar und überhaupt ſehr praktiſch, wenn man ſich das ſorgſame Zuſammenſetzen und Durchſtechen nicht verdrießen läßt...“ „Und wenn man einen ſo guten Ratgeber wie das kleine ABC des Handſchuhnähens aus dem Verlag von Boy Magnus& Co. in Flens⸗ burg zur Seite hat. Ich hab' mir das nette Büch⸗ Für Mutter auf den Weihnachtstiſch „Ha nv, ich trag' ja immer noch meine Woll⸗ geſtrickten“, meint der weißbärtige Himmelsbote mit einem Blick auf die dunkelblauen Fäuſtlinge,„aber ich weiß ſchon, es gibt da ſo ſchicke Sachen aus far⸗ a Aue Uesbsaαι c e uhε Wir nehmen uns des vlelgeschmähten Hammels an Weil ſie der Seuchengefahr wegen nicht auf die Weide dürfen, müſſen die armen Hämmel dran glauben und— nicht zuletzt auch als Erſatz für aus⸗ fallenden Schweineantrieb— zur Zeit beſonders zahlreich auf die Schlachtbank wandern. Als Wolle⸗ lieferanten gehen ſie uns dadurch zwar verloren, aber als preiswertes Nahrungsmittel ſind ſtie, wie die Dinge mal liegen, wahrhaftig auch nicht zu verachten.„Hammelfleiſch,— nee, des möge mir net,“ tönt es darauf ſchon im Chor zurück. „Hammelbrote,— des Talgzeug,— mir ſinn doch käni Ruſſe!“ Dabei iſt ſolcherlei Meinung in der Familie wirklich nur Vorurteil, an deſſen Nachhaltigkeit nicht zuletzt unſere Hausfrauen ſelber die Schuld tragen, weil ſte ſich der Zubereitung niemals ernſtlich angenommen haben. Es iſt wahr: auch das zarteſte Maſtlammfleiſch zeichnet ſich bereits durch einen, ſozuſagen perſönlichen Geſchmack aus, und wer ſich mit dem nicht befreunden kann, muß halt beſonders begabte Kochkünſtlerinnen daheim haben, die ſelbſt das ſchwärzeſte Schaf in ein geſchmacklich unſchulds⸗ weißes Rehlein verwandeln können. Probieren Sie's nur mal! Nach unſerm Rezept„Hammelbra⸗ ten wie Wildbret zubereitet“ wird's ſchon gehen. Und Sie ſchlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, denn erſtens ſchmeckt es köſtlich, und zwei⸗ tens ſparen Sie Bargeld, denn die Preiſe für Ham⸗ melfleiſch ſind zur Zeit merklich im Sinken begriffen. Ein kleiner Wink für jegliches Hammelgericht: alles gut heiß auftragen und jedes Geſchirr, vor allem die Teller, ordentlich vorwärmen. Denn das obengenannte Vorurteil vom„Talgzeug“ gründet ſich nicht zuletzt auf jene üblen Erfahrungen, die mancher ſchon mit nur noch lauwarm verzehrtem, und dann allerdings leicht unangenehm fettig oder „talgig“ ſchmeckendem Hammelfleiſch gemacht hat. Bert. Rezepte für ſchmackhafte Zubereitung Hammelbraten, wie Wildbret zubereitet Ein Stück Hammel laus der Keule am beſten) wird ohne Knochen gekauft. Man entfernt die harte, zähe Haut, ebenſo möglichſt viel vom Fett. Dieſes wird ebenſo wie die Haut und das Bratenſtück mit friſcher Milch übergoſſen und drei Tage liegen gelaſſen, bis die Milch dick ſauer iſt. In einen Bräter gibt man Fett, den Abfall des Hammel⸗ fleiſches, alſo Haut und Fett, und läßt den Braten, wenn das Fett ſehr heiß iſt, auf allen Seiten ſchön braun an⸗ braten. Dann würzt man mit Salz, Paprika und, wenn vorhanden, einigen Wacholderbeeren, löſcht mit der Sauer⸗ milch ab und läßt zuletzt ein kleines Mehlteiglein ein⸗ laufen, wenn die Soße nicht ſämig genug iſt. Wer es lieb kann den Braten ſpicken oder ein Stückchen Spie mitbraten. Eine andere Art der Zubereitung iſt ebenfalls ſehr wohl⸗ ſchmeckend. Der enthäutete und entfettete Hammelbraten wird ringsum mit Senf dünn beſtrichen und dann ſofort gebraten. Die Soße kann man als einfachen Bratenſaft oder mit Mehlteiglein gedickt reichen. Hammelragont mit Kapern(1830) Hammelfleiſch wird von Fett und Haut befreit und in kleine Stücke(etwa Nußgröße) geſchnitten, in einem Topf mit ſiedendem Waſſer und Salz aufgeſetzt. Das Fleiſch muß eben mit Waſſer bedeckt ſein. Wenn es zu kochen anfängt, ſchäumt man es ab und gibt dann nach Gutdünken Eſſig, etwas Pfeffer, Zwiebel und Lorbeerblatt dazu und läßt es weichkochen. Dann röſtet man eine Einbrenne von etwa zwei Eßlöffeln Mehl goldgelb, gibt noch eine feingewiegte Zwiebel dazu, die man noch etwas mitröſten läßt und köſcht mit etwas kaltem Waſſer und mit der Hammelfleiſch⸗ brühe ab. Zuletzt gibt man zwei Kaffeelöffel Kapern und ein wenig ganz dünn abgeſchälte Zitronenſchale dazu und läßt das Ganze mit dem Fleiſch noch etwa eine Viertel⸗ nde auf kleinem Feuer kochen. Reis oder Salzkartoffeln u. Hammel auf engliſche Art Ein Stück Hammelſchulter oder Hals wird ausgebeint, . d gebunden, mit viel Waſſer wie Ochſenfleiſch ei und mit Salz, Paprika, Lorbeerblatt, einem Kopf Weißkraut, in vier Teile zerſchnitten, einem großen Selleriekopf, Gelberüben und Zwiebel etwa zwei Stunden weichgekocht. Von der Brühe bereitet man eine dicke, weiße Soße, die man mit Sardellen würzt, richtet das Fleiſch auf einer tiefen Platte an und umlegt es mit dem hübſch geſchnittenen„ Salzkartoffeln, Sardellenſoße und Gewürz⸗ oder Senfgurken werden dazu extra gereicht. (Auch als Eintopf anzurichten.) W. lein mal ſchicken laſſen, es koſtet bloß 40 Pfennige, und man ſieht dann doch gleich, worauf es dabei an⸗ kommt, weil alle wichtigen Arbeitsvorgänge ſehr überſichtlich abgebildet ſind. Aber da wir gerade beim Leder halten: Was denkſt du eigentlich von Weihnachtsarbeiten aus Lackſt off?“ „Na, großartig! Von den Engeln ebenfalls nach allen Richtungen hin ausprobiert. Vom Kaffeewär⸗ mer bis zur Vogelkäfighülle für unſere himmel⸗ blauen Wellenſittiche gibt es nichts, was dem bun⸗ ten Lackſtoff unzugänglich wäre. Und mit dem hoch⸗ geſchätzten Reißverſchluß kombiniert, kann man noch ganz beſonders herrliche Sachen austüfteln: flanell⸗ gefütterte Silberzeugbehälter, Reiſerollen fürs Waſch⸗ zeug, Wäſchetaſchen,— ach, da fällt mir noch ſo was Nettes ein, was auch ſchnell gemacht iſt und nicht viel koſtet: die Wäſchebrettchen in verſchiedenen Größen: Pappdeckel beim Buchbinder zugeſchnitten, mit hübſchem hellem Kretonne bezogen, Rüſche mit Gummiband drum, und fertig iſt die Laube. Sogar Männer freuen ſich, wenn ſie ſo etwas kriegen, weil die Unordnung im Wäſcheſchrank dadurch wohltätig gemildert wird.“ „Sie ſprechen wohl aus Erfahrung, Herr? Aber weil wir gerade bei der Wäſche ſind, und die ja bei den großen Leuten auf dem Wunſchzettel immer eine hervorragende Rolle ſpielt, möchte ich Euer Wohlgeboren doch noch einen weiteren neuen Beyerband ins Gedächtnis rufen: das iſt Num⸗ mer 274, mit dem Titel„Hohlnahtmuſter für Damen wäſche“, koſtet bloß eine Mark und gibt beſonders hübſche Anweiſungen, die auch gar nicht ſehr viel Zeit erfordern. Außerdem iſt ſo etwas in der Herſtellung geradezu lächerlich billig, weil man nichts weiter als den Stoff und ein bißchen Näh⸗ faden braucht.“ „Stimmt, ſtimmt“, nickt der Weihnachtsmann bei⸗ fällig, denn für feine Damenwäſche hat er ſelbſt noch allerhand übrig.„Aber jetzt wird mir die Herum⸗ ſteherei hier in der Kalten Gaſſ' doch ungemütlich, und außerdem kommt allenfalls noch ein Schutzmann Daus Dumte Läden in der Runstsfraßbe, N 3, 10, Isf richſig für Hunsigewerbliche Bekleidung 3334 Line Reichling und ſagt, wir müßten jeder eine„Sofortmark“ Ver⸗ kehrserziehungsbeitrag entrichten. Hier bei euch in Baden ſoll es ja in dieſer Hinſicht wieder mal ganz muſterhaft zugehen!“ Alſo ſchüttelten wir uns kräftig die Hände, und während ich mir ſo meine eigenen Gedanken über den vielſeitigen Pflichtenkreis des freundlichen Ge⸗ ſchenke⸗Ergründers und Wunſchzettelbeförderets machte, war er ſelbſt ſchon mit ſeinem zeitgemäß moderniſierten Huckepack in der Dunkelheit ver⸗ ſchwunden. Berk. Warum eigentlich Pfefferkuchen? Ich hatte geſtern das Vergnügen, Vom Pfefferkuchen dieſes Jahrs Ein Koſtehäppchen abzukriegen Vergnügen? Eine Arbeit war's! Kaum ſtak das erſte Stück im Munde, Da tauchte ſchon in meinem Geiſt Die Frage auf, aus welchem Grunde Der Kuchen Pfeffer kuchen heißt. Iſi Pfeffer oͤrin? Man muß ihn ſpüren! Die Küche war gerade leer: Ich holte mir, dies zu ſtudieren, Den ganzen Weihnachtsvorrat her. Doch wie ich prüfte auch und ſchmeckte, Mit welcher Sorgfalt ich verfuhr— Ihr könnt mir's glauben: ich entdeckte Von Pfeffer nicht die kleinſte Spur! Ich aß, von Wiſſensoͤrang getrieben, Und aß. Es hat mir nichts genutzt. Vom weihnachtlichen Backwerk blieben Nur ein paar Krümel unverputzt. Nie will ich mehr nach Pfeffer ſuchen Im Pfefferkuchen. Und mit Grund! Denn bitte: iſt im Hundekuchen (Dies zum Vergleiche) etwa Hund? Jvbachim Lange Die dunkle Kellertreppe Wie leicht kann es durch die dunkle Kellertreppe zu einem Unglück kommen. Wir können ohne viel Mühe vorbeugen, wenn wir die Stufen an ihrem vor⸗ deren Rand mit einem Streifen weißer Oelfarbe ver⸗ ſehen. Esch. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim . d d Vom weihnachtlichen Büchertisch „Nie verwehte Kläuge“. Von Anna Groſſer⸗ Rilke. Verlag Otto Beyer. Leivzig⸗Berlin. Ganzleinen mit 6 Bildtafeln RMk..—. Am Anfang dieſes bezaubennden Buches ſteht das Bild⸗ uis der Sechzehn⸗ oder Siebzehnſährigen: ein feines Ge⸗ ſicht, dem die beiden dicken Korkenzieberlocken auf der Schulter allen mädchenhaften Liebreiz verleihen. Am Ende— nach einem langen und oft recht beſchwerlichen Lebensweg— blickt man dann in das gütige, wiſſende Greiſinnengsitlitz der heute Vierundacht⸗igfährigen.„Nie verwehte Klänge“ nennt Anna Grofſer⸗ Rilke die Geſchichte jener Jahrzehnte dazwiſchen. Und wirklich: wer dieſes als Biographie wie als einprägſames Zeitbild ungewöhnliche Buch geleſen hat, wird irgendeine ſeiner wechſelvollen Melodien gewiß als gern gehüteten Beſitz erfüllter Leſeſtunden in der Erinnerung bewahren. Vie⸗ les, was heute ſchon ſo ganz Vergangenheit heißt: das Weimar der nachklaſſiſchen Zeit. da Liſgt die Blicke ganz Europas noch einmal dorthin ſammelte. der Glanz des zweiten Kaiſerreiches nach dem Siebziger Krieg, Kunſt⸗ begeiſterung um Pauline Lucca, die 500⸗Jahrfeier der Uni⸗ verſität Heidelberg, Begegnungen mit Brahms und Gott⸗ fried Keller— olles wird dem Leſer anſchaulich nahegerückt. Und dann kommen die in ihrer Scharſſichtigkeit ſo bemer⸗ kenswerten Schilderungen ſelbſtändiger Berufstätigkeit in Kanſtantinopel, als aus der bekannten Pianiſtin und glück⸗ lichen jungen Frau die allein auf ſchwierigſtem Poſten ſtehende Leiterin eines deutſchen Nachrichtenbüros im Aus⸗ land wird, weil der tüchtige Journaliſt Dr. Julius Groſſer Weib und Kind allein auf der Welt gelaſſen hat. Nach dem Weltkrieg erſt iſt Anna Groſſer⸗Rilke— übri⸗ gens eine Tante des Dichters Rainer Mario Rilke— in die deutſche Heimat zurückgekehrt, und auch hier iſt ihr Lebensabend nicht leicht geworden. Aber der innere Reich⸗ tum einer ftarken Perfkelichkeit— Klugheit, menſchliche Reife und ein Schuß ſchönen künſtleriſchen nges— ſcheint ihr immer weitergeholfen zu haben. 8 jpricht aus jeder Seite des treffſichen Werkes mit dem der Beyer⸗ Verlag ſeine neu begründete literariſche Abtei⸗ lung würdia einleitet. „Junge Tiere“. Ein kleines Skizgenbuch Joacht 5.„ Preis Jeder der die achtzehn Groſchen noch 1 b kann, ſollte dies liebe Büchlein wert iaſte 0 ton Bern lebt, was ſeine größeren dörflichen E beſten ſeiner Freunde unter den Weihnachtsbaum legen. Man kann zu ſeinem Ruhme weiter nichts ſagen als 55 der ganze Lutz ſteckt drin, der ſelber da meint:„Au einer ſtillen Freude am unberührten und unberührbaren Leben eben geborener Tiere ſind dieſe Blätter entſtanden 10 1 1 Ruhe, die inn ſich birgt das uns allen geheimnisvolle en.“ 8 Und ſo ſprechen die Tierkinder aus dem ſchmalen Seiten. Das Rehlein vom Mausbachtal, und die zwei Lämmchen, und die ſchnuppernden Haſen, und das Eſelein, des e wo im Südoſten Europas dem Maler über den Weg lief. Und Zicklein und Fohlen und Kälbchen.— voll ſüßer Un⸗ beholfenheit und göttlicher Anmut eines wie das andere. Ein Bilderbuch für Kinder? Eine Studienmappe für den Kunſtliebhober? Vielleicht am meiſten ein kleines 5 dauungswerk für den echten Tierfreund, der dankbar ſt, wann immer er Menſchen gleichen Sinnes begegnet. 5 Jet der Kleinen Bücherei des Verlages Albert Langen Georg Müller, München, die zum e Aprelen, 80 Pfennig bedeutſame geiſtesgeſchichtliche Abriſſe bie ſind einige intereſſante Neuerſcheinungen zu e Band Nr. 210 bringt eine von Exich Botzen ha eingeleitete Auswahl 195 Briefen des 5 vom Stein aus dem e 1 — alſo die geſamte politiſch⸗welt uli 8 ſetzung um Preußens Schickſol ſeit der franzöſiſchen Re⸗ volutton um feſſend. 8 5. Band Nr. 211 bringt als willkommene Ergänzung 8 die Briefe des Generals Neithart 1595 Gneiſen au, der als Feldherr und als einer der ite ten Erzleber zu wehrbhafter Volksgemeinſchaft fenen Jeiten im Gedächtnis der Nation weiterleben wird. als Rekruten etwa kann man ſolch ein kleines Buch gern Bändchen Nr. 207, das Jeremias Gotthelf leu, herziger Novelle„Barthli, Ler Korber⸗ ge iſt. Auch Volksſchriftſtellers und Geiſtlichen zu Lützelflüh 3 romane auszeichnet: der nationale und dabef zutieſſt oe 25 folg ausgemacht hat. liche Fern, zer felt jeher ihreſ aa f Scr 2 nnr Fr Kren 92 Mittwoch, 1. Dezember 1937 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportſeſt 1938 in Breslau Werbeveranſtaltung in Mannheim: Der ſtellverlretende Reichsſportführer Arno Breumeyer ſyrach im Z 1846 Ein herrlicher Fm über Breslau und Schleſien Die Werbung für das Breslauer Turn⸗ und Sportſeſt 1938 fand am Montagabend in der Turnhalle des TB 46 Mannheim vor 1200 Zuſchauern ihre Fortſetzung. Die Halle und die Bühne waren ausgeſchmückt, die Muſikriege des Vereins umrahmte den Werbegbend. Nachdem eine T rin den Flaggengruß getanzt hatte, hieß der Krei des Kreiſes 3, Stalf, den Stellvertreter des Reichsſport⸗ führers Arno Breitmeyer, den Sprecher des Abends, ſowie die Ehrengäſte willkommen. Neben Vertretern von Staat, Stadt, Partei und Wehrmacht ſah man den Gau⸗ führer von Baden, Miniſterialrat Kraft, ſeinen Stell⸗ vertreter Direktor zinnebach und Gauamtmann Groth. Kreisführer Stolf wies auf die Mannheimer Erſolge während der Olympiſchen Spiele hin und gab die Verſicherung ab, daß der Kreis 3 wieder gerüſtet ſein werde, wenn Breslau rufe. Eine Tanzvorführung der Turnerinnen, der ſpäter Bodenturnen von Jugendturne⸗ rinnen und ausgezeichnete Seilgymnaſtik der Turnerinnen vom TW 46 folgten, leiteten zum Vortrag des Abends über. Der ſtellvertretende Reichsſportführer Arno Breumeyer warb in einer großanlegten Rede für das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau. 700 deutſche Städte und Ortſchaften werden in 4 Monaten beſucht werden, um für das Feſt in Breslau zu werben. Das Feſt der deutſchen Leibesübungen muß die Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Sports in ſeiner ganzen Größe zeigen. Der Auftrag des Führers an den Sport muß reſtlos ausgeführt werden. Breslau, dieſe alte deutſche Stadt im deutſchen Oſten, rüſtet für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt, das die größte Veranſtaltung des Sports wird. Breslau hat ein Sportfeld gebaut, das nach dem Reichs⸗ ſpoctfeld in Berlin das größte im ganzen Vaterlande iſt. Die Frieſenwieſe, die Stätte der großen gemein⸗ schaftlichen Vorführungen der Vereine, der verſchiedenen Sportarten und der Gaue und der Vorführungen am Hauptfeſttag, hat eine innere Fläche von 400 auf 350 Meter. Sie übertrifft die Anlage in Stuttgart um 32 000 am und iſt mehr als doppelt ſo groß als die Feſtwieſe vom Deutſchen Turnfeſt in Köln 1928. Um diefe Wieſe herum werden Zuſchauerplätze für weit über 200 000 Zu⸗ ſchauer geſchaffen. Ferner ſtehen zwei große Schleſier⸗ kampfbahnen und die Johnkompfbahn zur Verfügung. Die größte Kampfbahn faßt rund 50000 Zuſchauer, die anderen Kampfbahnen werden für 20—25 000 Zuſchauer hergerichtet. Eine in allen ihren Teilen ſportgerechte Schwimmbahn mit großen Tribünenanlagen bietet die Gewähr für eine eimvondfreie Durchführung der Schwimmveronſtaltungen. Außerdem ſtehen zur Verfügung: eine Tennis⸗Turnier⸗ anlage mit neun Plätzen, eine Schießſtandanlage, eine große Anzahl von Nebenplätzen für die Durchführung der ber Nerr von gutem Geschmack trägt Hüte 3 groben Huthaus Dippel, D 2, 6 Spiele und zudem noch werden für die Durchführung der Mehrkämpfe rieſige Grünflächen eingerichtet, wie der große Mehrkampfplatz 1, der 63000 am umfaßt, und die beiden Mehrkampfplätze 2 und 3 mit einem Flächeninhalt von 54000 qm, ſo daß für die großen Mehrkämpfe über 115 000 am Fläche zur Verfügung ſtehen. Daneben befinden ſich noch Anlagen zur Durchführung von Hockey⸗ und Basket⸗ bollſpielen und der Wettkämpfe in der Schwerathletik, dem Boxen, Rollſchuhlaufſen, Kegeln, Fechten uſw. Außerordentlich günſtig iſt die Loge dadurch, daß das geſamte Hermann⸗Göring⸗ Sportfeld unmittel⸗ bar am Flußkanal liegt, auf dem auch die Ruderwettkämpfe und die Käflüwettbewerbe durchgeführt werden Wieder in unmittelbarer Nähe bietet eine Ausbuchtung der Oder die Möglichkeit zur Segelregatta. Die Anlage hat insgeſamt un großen Vorzug der völligen Geſchloſſenheit. Es iſt hier e überwältigende Möglichkeit geboten, die geſamte Arbeit ler deutſchen Leibesübungen, wie ſie der Deutſche Reichs⸗ bund für Leibesübungen in ihrer unendlichen Vielfältigkeit zuf einer hohen Leiſtungsſtufe umfaßt, allen Feſtbeſuchern zugänglich zu machen, ohne daß große Wege zurückgelegt werden müßten. Für die Jugend iſt außerhalb des eigentlichen Hermann⸗ Göring⸗Sportfeldes, aber in unmittelborer Nähe am Hange eines ſanften Hügels, ein großes Jugendlager vorgeſehen, in deſſen nächſter Umgevung eine geſonderte Schwimmanlage und die entſprechenden Grünflächen vor⸗ handen ſind. Ruderer und Kanufahrer werden gegenüber dem Hermann⸗Göring⸗Sportfeld, nur durch den Kanal von ihm getrennt ihr großes Zeltlager mit Tauſenden von Inſaſſen errichten. eben alledem ſteht zur Durchführung des Feſtes noch die gewaltige Jahrhunderthalle zur Verfügung, in der die kulturellen Rahmenveranſtaltungen zum großen Teil ihre Stätte finden. Die neben dieſer Jahrhunderthalle gelegenen feſten Bauten, der Meſſehof und die Aus⸗ ſtellungsräume, werden noch erweitert und dienen zur Aufnahme der verſchiedenen beabſichtigten Ausſtellun⸗ gen und zur Durchführung des Geräteturnens bei etwai⸗ gem Regen. Im Herzen der Stadt liegt der hiſtoriſche Schloßplatz, der als Schauplatz des Feſt⸗ zuges der großen Parade der Leibestüchtigen vor dem Führer beſonders geſchmückt und entſprechend mit Tribünen verſehen wird. Dieſe großartigen Anlagen werden vom 23. bis 31. Juli 1938 mit rauſchendem Leben erfüllt ſein. Die Vorfeſttage vom 26. bis 26. Juli werden ſehr ſtork von der Jugend in Anſpruch genommen. Der Samstag und Sonntag brin⸗ gen Maſſenvorführungen der Jugend. Der Dienstag iſt der Tag für die Aus⸗ landsdeutſchen, die ſehr zohlreich nach Breslau kommen werden, um ihre Verbundenheit zum deutſchen Te Vaterlande zu bekunden. An dieſem Tag werden auch die Sonderzüge aus allen Teilen des Reichs eintreffen. Der erſte Haupttag, Mittwoch, 27. Juli, bringt ſeierliche Eröffnung des Feſtes. Der Donnerstag iſt der Tag der Wett⸗ kämpfe. Meiſterſchaften für den Zwölfkampf der Tur⸗ ner, Zehnkampf der Frauen, Leichtathletik⸗Kämpfe, Kanu, Kegeln, Fechten, Rollſchuhlaufen, Mehrkämpfe. Eine Neue⸗ rung iſt auch der volkstümliche Dreikampf, beſtehend aus 100⸗Meter⸗Lauf, Kugelſtoßen und Weitſprung. Hierzu ſind 16875 Teilnehmer zugelaſſen. Weiter finden ſtatt: Kämpſe in Fußball, Handball, Hockey, Baskett⸗ ball uſw. Der Freitag iſt den Meiſterſchaften Vereine vorbehalten. 4000 Vereins mannſchaften über 40 000 Teilnehmern werden antreten. Am Samstag, dem Tag der Meiſterſchaften, folgen Vorführungen der Fußballſpieler mit 1000 Jugendlichen und Männern. Dieſe werden Ausſchnitte aus ihrer Ausbildung zeigen. Der Sonntag iſt der Schlußtag. Am Vormittag von—12 Uhr zieht der Feſtz u 9 der 200 000 in drei Gegenzügen durch die Feſtſtadt. um Nachmittag erfolgt der Aufmarſch, der Einmarſch der 8000 Fahnen und Vor⸗ führungen der Männer und der weiblichen Jugend. Eine gewaltige Staffel der 16 Gaue über 100 mal 100 Meter wird nusgetragen. 15000 Frauen werden die von Gym⸗ naſtikwart des Das Karl Loges ausgearbeiteten Keulen⸗ itbungen zeigen. Während des Abmarſches der Frauen werden 34000 Mäuner eine allgemeine Körperſchule vor⸗ führen. Mit der Siegerehrung findet das gewoltige Feſt der deutſchen Leibesübungen ſeinen Ausklang an einer hiſtoriſchen Stätte, wo vor 125 Jahren der„Aufruf an mein Volk“ erfolgte, und wo Jahn und Frieſen tätig weren. Ungeheuer ſind die Zahlen der Wettkämpfer, mit denen man rechnen muß. Man macht ſich kaum richtige Vor⸗ ſtellungen darüber, welch ungeheure Arbeit und peinlichſte Vorbereitung dazu gehört, um allein die turneriſchen Mehrkämpfe in der zur Verfügung ſtehenoen knappen Zeit abzuwickeln. Da treten z. B. über 7000 Wettkömpfer allein zum Zwölfkampf an, und doppelt ſo groß iſt die Zahl der Dreikämpfer, die einen 100⸗Meter⸗Nruf, Kugel⸗ ſtoßen und Weitſpringen beſtreiten müſſen. Vielleicht wird dieſe Zahl dem Laien ſinnfälliger, wenn er ſich über⸗ legt, daß allein rund 15000 100⸗Meter⸗Läufe für die Mehr⸗ kämpfer an einem Tag abgewickelt werden müſſen. Das iſt nur möglich, wenn vom frühen Morgen bis zum Abend die Startpiſtole knallt und Reihe nach Reihe über die Bahn ſauſt. Aber auch die uinderen Zahlen haben es in ſich, ſo z. B. der vorgeſehene Start von 1200 Leicht⸗ athleten, 500 Schwerathleten, über 1000 Schwimmern, 400 Ruderern, 500 Kanufahrern, 1800 Keglern, 1000 Schützen, 200 Boxern, 300 Fechtern, 200 Radfahrern und ſo fort. die der mit Mit einem Appell an alle, für Breslou zu werben, ſchloß Arno Breitmeyer ſeine begeiſtert aufgenommene Rede. Nur drei Worte als Leitmotiv: „Werbet, ſpart, übt für Breslau!“ Der Vertreter der Stadt Breslau, Zobek, warb für den Beſuch ſeiner Vaterſtodt Breslau. Mit von ſtarket Heimatliebe getragenen Worten wies er auf die Schön⸗ heiten von Schleſien hin. Breslau erwartet ſeine Gäſte und wird ſie herzlich empfangen. Der Film „Ins Schleſterland marſchieren wir“, der überall begeiſtert aufgenommen murde, verfehlte auch hier ſeine Wirkung nicht. Der Film iſt eine Werbung für Schleſien ſelber. Das ſchleſiſche Land, ſeine Menſchen und ſeine Arbeit, die Schönheit ſeiner Täler und Höhen wie auch die Größe ſeiner Induſtrie, die Oder als der Lebens⸗ ſtrom, die Baukunſt ſeiner Städte und Schlöſſer, dos Geſicht ſeiner fleißigen Menſchen und die Tradition ſeiner bäueriſchen Lebensführung, alles klang auf, warf Streif⸗ lichter auf dieſes Grenzland und deutete in Ausſchnitten on, was Schleſien als Land und Bollwerk des Oſtens eigentlich iſt. Die gezeigte Schönheit des Landes, Wald und Feld Waſſer und Stadtbilder, ſie vermögen ſchon die Reiſeſehnſucht auch zu dieſem ſo oft vernachläſſigten Stück deutſcher Erde im Oſten wachzurufen. In der Friedens⸗ landſchaft blitzen dann die Feuer in den Oefen, qualmen die Schornſteine, recken ſich die Fördertürme der Gruben, ſurren die Maſchinen, bewegen ſich die Webſtühle. Der Menſch ſteht inmitten dieſes eigenartigen Rhythmus un⸗ ſeren modernen Lebens, leitend, helfend, beſtimmend, Glied im ganzen, Diener am Werk. Da formen die Glosbläſer die Glasgebilde mühſam mit Lungenkraft und ihre zer⸗ arbeiteten Geſichter ſprechen eine deutliche Sprache von der Schwece ihres Berufes. Da wachſen unter den Händen der Bildner Plaſtiken aus Ton und Holz und aus dem Ungefügen wird die Geſtalt. Kunſtvolle Türen öffnen ſich und die Schlöſſer zeigen ihre Pracht und Kunſtwerke. Das ſchleſiſche Barock iſt mit ſeinen eindringlichſten Bauwerken vertreten und das geſchichtliche Schickſal Schleſiens wird durch die Geſtalt Friedeich des Großen angedeutet, der inmitten von Kerzen und ſpiegelndem Parkett Flöte ſpielt, der aber auch für dieſes arbeitſame Volk mit feinem Wort„Ich bin der erſte Diener meines Volkes“ das leuch⸗ tenede Vorbild geworden iſt, nachdem er als Staatsmann und Feldherr Schleſien Preußen eingefügt hatte. Auf Schritt und Tritt begegnet man auch in den Bildern des Films Zeugniſſen deutſchen Weſens, deutſcher Kultur. Dies iſt die Landſchaft, die 1988 auch weit um Breslau herum, das ſelbſt in ſeinen ſchönſten Stadtbildern ver⸗ treten iſt, die große deutſche Turn⸗ und Sportgemeinſchaft gaſtvoll aufnehmen wird. In Skizzen wurde dos Werden zur Einheit dieſer deutſchen Turn⸗ und Sportgemeinde von Stuttgart 1933 über Nürnberg 1934 und die Olympiſchen Spiele 1986 angedeutet. In lebendigen Bildern tritt der ſportliche Menſch ſelbſt auf, wie er läuft und ſpringt, boxt, ſchwimmt und ſpielt. Aus dieſem Teil des Films wird die lebendige Kraft, der mitreſßende Schwung der Welt der Leibesübung klar. Hier wird nichts lehrhoft mit erhobenem Finger unter⸗ ſtrichen, ſondern hier iſt das Leben ſelbſt da.„Tor!— hinein!“— das bleibt haften, auch bei den Menſchen, die es ſelbſt als Zuſchaner noch niemals erlebt haben. Und damit endet dieſer große Werbefilm für Breslau, der mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurde. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und den bei⸗ den Nationalliedern klang dieſe eindrucksvolle Werbever⸗ anſtaltung aus. Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim zm Weſten allgemeine Spielruhe— Grkürztes Programm im Oſten Die Abteilung O ſt hatte nur zwei Spiele vorgeſehen, von denen Hemsbach— Leutershauſen abgeblaſen wurde. Das einzige Trefſen der Runde Wallſtadt— Edingen 11 brachte nicht nur das notoriſche Unentſchieden der Gruppe Oſt, es brachte einen Spitzenkampf der Kreisklaſſe 1 und wieder war Wallſtadt der Schauplatz eines harten, aber immer im Rahmen des Erlaubten ſtehenden Punktekampfes geworden. Auch in dieſem Treffen beſtanden die Wall⸗ ſtädter auf Punkteteilung, denn Gallier holte in der zweiten Spiehälfte den.0⸗Vorſprunga der Edinger auf. Erfreulich bei allem die Tatſache, daß die Partte in an⸗ ſtändigen Bahnen lief, wofür nicht zuletzt auch eine ſichere Spielleitung ſorgte. Wallſtoadts Elf machte auch in dieſem Spitzenkampf einer vorzüglichen Eindruck und auch Edingens ſtark verjüngte Mannſchaft kam zu ſehr an⸗ ſprechenden Leiſtungen, die durchaus befähigt ſind, den Stand der Tabelle noch mancheswal zu beeinfluſſen. Der kommende Sonntag läßt erhoffen, daß das vorzügliche Proaramm durchgeführt werden kann. Für die Gruppe Weſt ſtehen folgende Spiele auf dem Plan: Poſt Maunheim— Kurpfalz Neckarau Brühl— Rheinan Oftersheim— Altlußheim Reilingen—Ketſch Hierbei iſt die Schwetzinger Ecke unter ſich, während die übrigen zwei Spiele alte Bekannte am Werk ſehen. Wich⸗ tig für die Führuna iſt natürlich in erſter Linje das Spal in Rheinau, wo der ewige Konkurrent Brühl ſeine Auf⸗ wortung wachen wird. Die Gruppe O ſt wird wohl die Suele Aſchbach— Wallſtadt Hemsbach— Leutershauſen durchführen und es wird ſe nach dem Ergebnis ſo kommen, daß Wallſtadt ſich den Titel eines Herbſtmeiſters ſichert. Beim zweiten Treffen in Hemsbach handelt es ſich lediglich um einen Poſitionskampf am Tabellenende, der begreif⸗ licherweiſe un ſeinem Ausgang weniger von Bedeutung iſt. Kreisklaſſe I f Mit Ausnahme des vorzeitig e Spieles Gar⸗ tenſtadt— Laudenbach kam das übrige Programm der Kreisklaſſe 2 Mannheim BSpc Lanz— TW Viernheim 91 Jahn Weinheim— Altenbach 41 Sp Maunheim⸗Stadt— Lützelſachſen 21 S A⸗Stand. 171 Mannheim— Sulzbach:0 planmäßig zur Durchführung, wobei die teilweiſe knappen, aber auch teils hohen Siege verſchiedentlich überraſchten. der Eine ſolche Ueberraſchung war zunächſt glatte:0⸗ Steg der SA-Leute, die an der Sellweide von labach nur eine Halbzeit(:0) ſchärfſten Widerſtand geboten be kamen. Die zweite Hälfte ſah die SA ſtark in Front und dementſprechend fiel auch die Höhe des Sieges aus. Jahn Weinheim meldete mit:1 über Altenbach die erſten Siegpunkte, während andererſetts der Sp Mannheim⸗ Stadt mit 21 gegen Lützelſachſen die Oberhand behielt, wobei das Endergebnis ſchon bei der Pauſe feſtgeſtellt war. Das bedeutendſte Spiel der Kreisklaſſe 2, und zu⸗ gleich der Kampf um die Führung, ſtieg am Neckarauer Waldweg, wo die BSpch Lanz den Tabellenführer 5 Viernheim, zu Beſuch hatte. In einem tempoerfüllten Treffen holte ſich TV Viernheim mit einem knappen :-Sieg zwei wichtige Punkte. Viernheim hatte auch in dieſem Treffen eine recht ausgeglichene Mannſchaft, bei der die Arbeit des Angriffs weit eindrucksvoller wirkte, wie bei Lanz, wo einiger Erſatz die Elf nicht recht in Schwung brachte. Der kommende Sonntag ſieht termingemäß zunächſt die beiden Pflichtſpiele: Sulzbach— Jahn Weinheim Sel⸗Stand. 171— Laudenbach vor, es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß die ſpielleitende Behörde noch dies oder jenes der bis jetzt ausgefallenen Spiele nachtragen läßt. Ireunoſchaftsſpiel in Ilvesheim IC 08 Viktoria Neckarhauſen— Alemannia Ilvesheim 311 Neckarhauſen hatte den ſpielfreien Sonntag benützt und ein Freundſchaftsſpiel gegen Ilsvesheim aus⸗ getragen. Beide Parteien gaben ſich redlich Mühe, dem Schiedsrichter ſein Amt leicht zu machen. Ilvesheim hatte Anſpiel und gefährdete in den erſten Minuten ſehr oft das Tor von Neckarhauſen. Die Stürmerleiſtungen waren jedoch zu ſchwach, um ſich gegen die gut arbeitende Hintermannſchaft von Neckarhauſen durchſetzen zu können. Neckarhauſen konnte erſt gegen das Ende der 1. Halbzeit gefallen, was auf die vorgenommene Umſtellung inner⸗ halb der Mannſchaft zurückzuführen war. Erſt nachdem die Spieler ihre alten Poſten wieder eingenommen hat⸗ ten, wurde das Spiel flüſſiger und Neckarhauſen konnte wenige Minuten vor Schluß das 1. Tor buchen. In der 2. Halbzeit war Neckarhauſen leicht überlegen und konnte während dieſer Spielhälfte noch zweimal erfolgreich fein. Ilvesheim ſpielte ſehr eifvig, auch wurde die Stürmerreihe „von dem Mittelläufer gut bedient, dieſe konnte jedochanur einmal die ſchlagſichere Verteidigung von Neckarhauſen bezwingen. Der Schiedsrichter leitete zur Zufriedenheit. Handballrunde der Kanuten Die am Sonntag 11 e Spiele der Pflicht⸗ runde der Mannheimer Kanuvereine brachten folgende Ergebniſſe: Mannh. Kauugeſellſch.— Mannh. Kanuſport„Oſt“ 10:1 Waſſerſportverein Sandhofen— Kann⸗Club Mhm 678 Paddlergilde Mannheim— Reichsbahn Kannabt. 119 Das letztere Spiel dürfte aber vorausſichtlich nicht ge⸗ wertete werden, da bei Reichsbahn einige Spieler mit⸗ wirkten, die für die Handballrunde der Kanuten nicht ſpielberechtigt ſind. Die Kanugeſellſchaft Neckarau war dieſen Sonntag ſpielfrei. Wbd. Ilersengauer Nölle 0.8 Dein Gesichk sagl aus! rage denen im Von EHE AufsATZ REIHE FUR DiE NEUE MAAMH EIMER ZEITUAsG So wie alſo in dieſen Fällen die Naſe die Be⸗ deutung der Stirn einerſeits faſt aufhebt oder ande⸗ rerſeits weſentlich verſtärkt, ſo kann ſie auch in ein irritierendes Verhältnis zu den Augen trelen. Stel⸗ len wir uns einmal einen Menſchen mit kleinen, ſcharf beobachtenden, ſachlich prüfenden Augen vor. Und denken wir uns zu dieſen Augen eine jäh ab⸗ brechende und recht kurze Naſe. So ſachlich und ge⸗ wiſſenhaft dieſer Menſch nun auch alle Dinge prüft und bewertet, ſo unſachlich und faſt oberflächlich iſt er oͤoch in ſeiner Handlungsweiſe. Das ſind die ewi⸗ gen Nörgler und Beſſerwiſſer. Nichts, auch nicht der kleinſte Fehler und Nachteil, entgeht ihren ſchar⸗ fen Augen, aber beſſermachen können ſie deswegen die Sache noch lange nicht, im Gegenteil, wenn man ihnen nun entrüſtet das Handwerkszeug in die Hände drückt, dann entſteht gewöhnlich ſchlimmſter Pfuſch. Zu den kleinen und ſcharfen, den fachlichen und ab⸗ prüfenden Augen gehört eben eine nach unten ge⸗ neigte Nafe, die auch auf Gründlichkeit in der Hand⸗ lungsweiſe, in der Geſtaltung und Darſtellung ſchließen läßt. i Sich ſtark widerſprechen können auch Augen und Mund oder Ohren und Mun d. Gar nicht ſo ſelten begegnen wir Menſchen, die große und ge⸗ weitete, alſo mitteilungsfreudige und aufnahmebe⸗ reite Augen haben, zu denen ſich aber nun ein recht ſchmaler und herber Mund geſellt. Dieſer ſchmale g fee Mund kennzeichnet nun nicht gerade Red⸗ * er gleicht vielmehr einem willensmäßig vorgeſchobenen Riegel, der die Mitteilungsfreudig⸗ zeit zurückhalten ſoll. Und ſo haben wir auch das Rebeneinander dieſer Augen⸗ und dieſer Mundform zu deuten. Das große Auge ſagt uns, daß dieſer wortkarge und verſchloſſene Menſch im Grunde ſehr mitteilungs⸗ und eröffnungsbedürftig iſt, daß er ſich nur auf Grund übler Erfahrungen zurückhält und 5 Hans Wilhelm Smollk 17 ſich nicht mehr jedem Menſchen anvertraut. Hier hat das Leben und die Erfahrung einen Riegel vorge⸗ ſchoben, hat aber doch nicht vermocht, dieſen eröff⸗ nungs⸗ und mitteilungsbereiten Menſchen in einen mißtrauiſchen und nüchternen Menſchen zu verwan⸗ deln. Denn ſonſt wäre auch das Auge kleiner gewor⸗ den und hätte ſich ſtärker hinter die Lidͤſpalten ver⸗ krochen. Andererſeits begegnen wir Menſchen, die ein kleines und verſtecktes Auge und einen lockeren und eröffneten Mund haben. Die Redſeligkeit und Mitteilungsfreude eines ſolchen Menſchen entſpringt dann mehr der Klatſchſucht und läßt eine ſogenannte böſe und lockere Zunge vermuten. Solcher Menſchen wegen beküͤmmen die anderen dann den ſchmalen und feſtverſchloſſenen Mund, weil ſie von denen dann in ihrem Vertrauen und in ihrem Mitteilungsbe⸗ dürfnis verraten wurden. Ebenſo gehört zu einem ſchmalen Ohr ein ſchma⸗ ler Mund, zu einem breiten Ohr ein gelockerter Mund, oder man hat auf ähnliche Anlagen zu ſchlie⸗ ßen. Auch der Wangenform, die wir in unſeren Artikeln nicht extra behandelten, müſſen wir bei der Geſamtbeurteilung unſere Aufmerkſamkeit ſchenken. Man hält dabei feſt, daß die volle Wange ein quel⸗ lendes und ſpontanes Empfindungsvermögen, die hagere und eingefallene Wange aber ein ſaugendes und zögerndes Empfindungsvermögen kennzeichnet. Beiſpielsweiſe vermag alſo ein Menſch mit vollen und plaſtiſchen Wangen ſeinen jeweiligen Empfin⸗ dungszuſtänden, wie Freud und Leid, einen ſtarken Ausdruck zu verleihen. Dagegen behält der Menſch mit hageren Wangen ſeine jeweiligen Empfindungs⸗ zuſtände zurück, er kann ſie nicht derartig lebhaft äußern, er ſaugt mehr auf, Der Volksmund ſagt: er„frißt alles in ſich hinein!“ Wenn wir nun bedenken, was wir im ſechſten Ar⸗ 15 als er abreagiert. und füllig, außerdem ſind bei ihm die Jochbeine 5 tikel über das abſtehende und das anliegende Ohr ausſagten, ſo entſpricht die hagere Wange dem an⸗ liegenden und die volle Wange dem abſtehenden Ohr. Seltſamerweiſe aber finden wir das Verhält⸗ nis gerade umgekehrt, finden das abſtehende Ohr viel häufiger von einer hageren Wange und das anliegende Ohr von einer vollen Wange begleitet. Eine ſtarke Gegenſätzlichkeit in der ſeeliſchen Ver⸗ anlagung wäre demnach alſo die Regel? Nein, durch dieſe Gegenſätzlichkeit wird vielmehr ein gewiſſer Ausgleich geſchaffen. So heftig auch der Menſch mit abſtehenden Ohren reagieren möchte, ſo voller Ex⸗ ploſions⸗ und Expanſionskräfte er ſteckt, die hagere Wange hemmt die Entladungen mächtig, ſie läßt die Erregung nicht heraus. Dann„kocht“ wohl dieſer Menſch, aber er beherrſcht ſich noch, er erſchreckt nicht ſeine Umwelt mit ſeinen heftigen Reaktionen, und oft gelingt es ihm auf dieſe Weiſe, ſeiner Erregung Herr zu werden. Und der Menſch mit den anliegen⸗ den Ohren, der ſich ſo ſchwer abreagieren kann, der alles ſo tief erlebt, der erhält durch die vollen Wan⸗ gen, durch ſeine quellende Empfindungsart eine Art Auspuffrohr, ſeine tieſe Erſchütterung ver⸗ ſtrömt ſich letzten Endes in erlöſendem Lachen und Weinen. Auf dieſe Weiſe erklärt ſich die ſcheinbare Gegenſätzlichkeit als ein ſinnvoller Ausgleich. Und noch einen Hinweis für die prak⸗ tiſche Beurteilung! Der aufmerkſame Leſer wirdo es vielleicht ſchon beim Studium der vorhergegan⸗ genen Artikel erfaßt haben, daß überall da, wo fül⸗ lige und volume Formenzeichen auftraten, auf vor⸗ wiegend ſeeliſche Anlagen geſchloſſen wurde. Er⸗ innern wir uns der Bedeutung der fülligen Naſen⸗ ſpitze, der plaſtiſchen Wangen, der blühenden und geſchwellten Mundform, des volumen Ohrläppchens, des üppigen Kinns! Und überall da, wo magere und harte Formen auftraten, ſtanden ſie meiſt in Verbindung zu verſtandesmäßigen Kräften, wie bei⸗ ſpielsweiſe bei der mageren Naſenſpitze, den hageren Wangen, den ſchmalen Lippen, dem dünnen Ohr⸗ läppchen. Wenn wir nun alſo feſtſtellen wollen, welche Kräfte in einem Menſchen vorwiegende Euk⸗ wicklung anzeigen, dann müſſen wir auch auf die Fitlligkeit oder Magerkeit der einzelnen Formen⸗ zeichen achten. Bei einem vorwiegend gefühlsmäßig orientierten Menſchen ſind alle Formenzeichen weich ſiehe Artikel 8— breiter als die Stirn. Bei einem vorwiegend verſtandesmäßig entwickelten Menſchen ſind alle Formenzeichen hager und ſchmal, iſt die Stirn der breiteſte Teil des Geſichtes. Es iſt gerade ſo, als wenn die Verſtandeskräfte die Weichheit und Fülle des Geſichtes verzehrten, als wenn ſie das Geſicht„entfleiſchten“. Auf dieſe Weiſe wird uns auch erklärlich, daß viele Menſchen im Alter das vogelartige Greiſengeſicht bekommen, während an⸗ dere bis an ihr Lebensende ein fülliges und gut plaſtiſches Geſicht behalten. Die TIypenlehre kennzeichnei den Charakſer Zuletzt aber wollen wir auch der im erſten Ar⸗ tikel dargelegten Typenlehre immer wieder geden⸗ ken. Denn es leuchtet wohl jedem ein, daß die große Naſe bei einem Ruhe⸗ und Ernährungsmenſchen eine andere Auswirkung zeitigt als bei einem Tat⸗ und Bewegungsmenſchen, daß die bleinen Augen bei einem Empfindungs⸗Ernährungsmenſchen etwas an⸗ deres ausſagen, als wenn wir ſie bei einem reinen Empfindungsmenſchen feſtſtellen. Die Typenlehre gibt uns die große Richtung eines Charakters an, ſagt uns das Motto, unter dem das geſamte Weſens⸗ gefüge ſich einoroͤnet. Dieſes Motto zieht ſich wie ein roter Faden durch alle Anlagen und macht ſie ſich alle mehr oder weniger dienſtbar. Alſo immer epſt feſtſtellen, welchen Typ haben wir vor uns. Dann feſtſtellen, iſt es ein vorwiegend geiſtig oder ſeeliſch gerichteter Menſch. Und dann erſt an die einzelnen Formenzeichen herangehen. Auf dieſe Weiſe werden wir vor allen Fehlbeurteilungen be⸗ wahrt, können wir nie in eine ſchematiſche Formen⸗ deuterei geraten. Trotzdem ſoll aber für jeden gel⸗ ten:„Beurteile den Mitmenſchen ſo mild, wie du dich ſelbſt beurteilſt!“ Schweigt und beobachtet! Und wenn man dadurch nur das richtige Schauen lernt, wenn man ſich nun ſeine Mitmenſchen nur aufmerkſamer als bisher betrachtet, dann iſt auch ſchon viel erreicht. Dann wird man ſpüren, wie ſich der Erkenntniskreis mählich weitet, wie man plötz⸗ lich über gute Maßſtäbe verfügt, wie der Mitmenſch wieder an Intereſſe gewinnt. Dann wird man auch erkennen, daß, wie Goethe ſagt, das eigentliche Stu⸗ dium der Menſchheit der Menſch iſt! 5 Mittwoch, I. Dezember 1937 Die Börse Slaaisrai Neinhari ũber ihre wichſige Bedeuſung Erweiſerung ihrer seiſher eingeschränkien Funkilon noſwendig Auf einem Vortragsabend der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer zu Berlin und der Wirtſchaftskammer Berlin⸗ Brandenburg ſprach der Präſident der Berliner Börfſe, Staatsrat Friedrich Reinhart über das Thema„Die Börſe“. Der Redner ſetzte ſich mit der Kritik auseinander, die auch heute noch in reichem Maße an der Börſe geübt wird, und erörterte die Möglichkeiten, die Börſe immer mehr zu einem Inſtrument der ſtaatlichen Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ politik zu machen, mie es der Staat dringend gebraucht. Die Börſe iſt der Markt für vertretbare Waren und unterſchei⸗ det ſich damit von allen anderen Organiſationen des Han⸗ dels. Als Einrichtung, bei der nicht zufälliges Angebot und gurfällige Nachfrage eine Rolle ſpielen, bedarf ſie auch eines berufsmäßigen Händlerſtandes, den man als Kuliſſe bezeich⸗ net. Die Mitglieder dieſes Berufsſtandes, die ohne eigent⸗ lichen Beſitzwillen das angebotene Material übernehmen, um es baldmöglichſt wieder zu verkaufen und den Anlage⸗ ſuchenden Wertpapiere zur Verfügung ſtellen in der Hoff⸗ nung, ſich gelegentlich mit einem beſcheidenen Nutzen wieder eindecken zu können, erfüllen eine ungehener wichtige aus⸗ gleichende Tätigkeit, die man nicht unter den Begriff einer „verwerflichen Finanzſpekulation“ bringen darf und die ein hohes Maß von Wiſſen und Kenntntiſſen für einen nicht ſon⸗ derlich gewinnreichen Beruf vorausſetzt. Dieſe Art der „Spekulation“ iſt etwas ſehr Nützliches, und an der Beſei⸗ tigung von Mißſtänden haben beſonders auch die Zulaſ⸗ ſungsſtellen ihren Anteil. Vorausſetzung für einen geordneten Börſenhandel iſt natürlich ein guteingeſpielter Börſenapparat mit einer bis ins einzelne gehenden Ueberwachung der Börſenbeſucher. Die Tendenz an der Börſe, ein häufiger Gegenſtand des Anſtoßes, entſteht aber nicht durch die Geſchäfte des berufs⸗ mäßigen Handels, ſondern alle Bewegungen entſtehen im Grunde nur durch die zu beſtimmten Zeiten maſſiert auf⸗ tretenden Kauf⸗ und Verkaufsaufträge des Publikums. Solche Bewegungen ſind auch nicht unerwünſcht. Vermie⸗ den werden muß natürlich eine Verfälſchung der Meinung des Publikums. Hier liegt eine wichtige Aufgabe für die Berichterſtattung durch die Preſſe. Der Erfolg von Emiſſionen, d. h. der Ausgabe von Wertpapieren, iſt in ſtarkem Maße davon abhängig, daß ſich bald ein zuverläſſiger Markt für die betreffenden Pa⸗ piere herausbildet; denn nur dann wird der private Unter⸗ nehmer ſeine flüſſigen Mittel immer wieder für die Zwecke des Staates bereitſtellen können, wenn er die Gewißheit hat, im Fall eigenen Geldbedarfs dieſen auch wieder durch Verkauf der Wertpapiere ſicherſtellen zu können. Es iſt auch falſch, zu glauben, daß durch Verkümmerung eines Marktgebietes, alſo beiſpielsweiſe der Aktienmärkte, der Reutenmarkt befruchtet und leiſtungsfähiger gemacht wer⸗ den würde. Im Gegenteil führt jede Verkümmerung eines Marktgebietes unfehlbar auch zur Verwaiſung der übrigen Märkte. An der Börſe wird auch niemals— immer geſamtwirt⸗ ſchaftlich geſehen— Geld feſtgelegt oder verloren. Unter dem Geſichtspunkte, daß jedem Bedarf an Geld ein Geber gegenüberſteht, jedem Verlierer ein Gewinner, jedem Ver⸗ käufer ein Käufer, kann auch die ſogenannte Eimiſſions⸗ oder Zulaſſungsſperre ihrem Zweck nicht dienen, alle ver⸗ fügbaren Gelder in erſter Linie für die Zwecke des Reiches zu reſervieren; denn niemand kann verhindern, daß ein Beſitzer ſeine Wertpapiere verkauft, auch wenn ſie nicht an der Börſe notiert werden. Man ſollte auch nicht jede Kurs⸗ ſchwankung am Aktienmarkte— ſei es nun nach oben oder 15 unten mit mißtrauiſchen Augen betrachten und arin eine vaterlandsfeindliche Tendenz ſehen. Bei Kurs⸗ ſteigerungen tadelte man die vermeintliche Flucht in die achwerte. bei Kursrückgängen die durch nichts gerecht⸗ fertigte Abhängigkeit von der Tendenz ausländiſcher Märkte. Tatſächlich hat der Kurszuſammenbruch an den Auslandsbörſen, was hier niemand verhindern konnte, umfangreiche Verkäufe des Auslandes ausgelöſt, da es für dieſes reizvoll ſein mochte, ſeinen Beſitz an im Kurſe ziemlich ſtabilen deutſchen Aktien gegen die jetzt billig ge⸗ wordenen Werte der ausländiſchen Börſen zu tauſchen. All dies ſchafft naturgemäß Zuſammenhänge zwiſchen der Kursgeſtaltung des Auslandes und den heimiſchen Börſen. Staatsrat Reinhart befaßte ſich ſodann mit der gegen⸗ wärtigen Loge der Börſe und mit der Tatſache, daß die deutſchen Börſen einen Teil ihrer Funktionsfähigkeit im dem Umtauſchangebot vom Juni ö. J. Gebrauch Laufe der Zeit eingebüßt haben, und erörterte dann den bekannten Totalitätsanſpruch der Börſe, nämlich die For⸗ derung, daß ein Handel in allen Papieren, die an der Börſe zugeloſſen ſind, nur im amtlichen Verkehr erxſolgen darf, daß alſo ein Handel in dieſen Papieren, von gewiſſen Ausnahmen abgeſehen, außerhalb der Börſe verboten wird. Wenn es auch Fälle geben könne, in denen der unmittelbare Handel eines beſtimmten Paketes von Wert⸗ papieren außerhalb der Börſe volkswirtſchaftlich richtig und notwendig erſcheint, ſo dürfe es aber beſtimmt nicht zur Regel werden, daß mit denkbar kleinſten Umſätzen an der Börſe Kursfeſtſetzungen erfolgen, nach denen dann außerhalb der Börſe große Pakete gehandelt werden. Es könne jedenfalls gar keinem Zweifel unterliegen, daß die Wiederherſtellung der Funktionsfähigkeit der Börſe nur durch Einſchränkung der außerbörslichen Umſütze erreicht werden kann. Der Vortragende kam dann auf das vielfach nur als Differenzgeſchäft betrachtete Zeitgeſchäft zu ſprechen, deſſen Einrichtung jedoch ausſchließlich auf dem Weſen des Bör⸗ ſenhandels beruhe, ausgleichend zu wirken. Darüber, doß dieſes Problem unbedingt zu geeigneter Zeit gelöſt werden muß, um die Funltionsfähigkeit der Börſe wiederherzu⸗ ſtellen, könne kein Zweifel beſtehen. Der Redner ſchloß mit der Bemerkung, daß jedenfalls Auffaſſungen wie die, daß gewiſſe kleine Preiſe immer wieder durch unbegrün⸗ dete Stimmungsmache Kursbewegungen zu erzeugen ver⸗ ſuchten, zurückgewieſen werden müſſen. Zellsiofffabrik Waldhof AG. Mannheim-Waldhoi Uebernahme von Koſtheim⸗Oberleſchen im Wege der Umwandlung.— 145 v. H. Abfindungskurs oder Aktienumtauſch:1 Die Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim⸗Waldhof, be⸗ ruft zum 18. Dezember d. J. eine ao. H. ein. Die Tages⸗ ordnung ſieht einen Bericht über die auf den gleichen Dag einberufene av. HV der Vereinigte Zellſtoff⸗ und Papier⸗ fabriken Koſtheim⸗Oberleſchen Ach vor, in der die Um⸗ wandlung durch Vermögensübertragung auf den Haupt⸗ geſellſchafter, die Zellſtoffſabrik Waldhof, beſchloſſen wer⸗ den ſoll. Die Satzung der Zellſtofffabrit Waldhof ſoll bezüglich der Gewinnverteilung dergeſtalt abgeändert wer⸗ den, daß in Zukunft jährlich 75 000„ aus dem Reingewinn vor Zahlung einer Dividende zur Tilgung der Genuß⸗ ſcheine der ehemaligen Vereinigte Zellſtoff⸗ und Papier⸗ fabriken Keſtheim⸗Oberleſchen Ach durch Ausloſung ver⸗ wendet werden, und zwar einheitlich für ſämtliche noch umlaufenden Stücke, gleichgültig, ob deren Inhaber von gemacht haben oder nicht. Weiterhin ſoll 8 15 der Satzung nach den Vorſchriften des neuen Aktienrechts neu gefaßt und der Auſſichtsrat ermächtigt werden, weitere nur die Faſſung betreffende Aenderungen nach Maßgabe des neuen Aktienrechts vorzunehmen. In der zum 18. Dezember d. J. einberufenen ao. HV der Vereinigte Zellſtoff⸗ und P; pierfabriken Koſtheim⸗ Oberleſchen AG ſoll die Umwandlung durch Vermögens⸗ übertragung auf den Hauptgeſellſchafter, die Zellſtoff⸗ fabrik Walöhof, beſchloſſen werden auf Grund der Um⸗ wandlungsbilanz zum 31. Oktober 1937. Den Inhabern von Aktien, die ſich nicht im Beſitz des Hauptgeſellſchafters befinden, wird von der Zellſtofffabrik Waldhof dis An⸗ gebot einer Vergütung von 145 v. H. des Nennwertes ihrer Aktien in bar oder eines Umtauſch gegen Aktien der Zellſtofffabrik Woldhof im gleichen Nennbetrag gemacht. Um die Tilgungsanſprüche der Genußſcheine ſicherzuſtellen, wird einer am gleichen Tage ſtattfindenden ao. HV der Zellſtofffabrik Waldhof vorgeſchlagen werden, in die Satzungen dieſer Geſellſchaft eine Beſtimmung aufzuneh⸗ men wonach in 5 5 11 1 1 Rein⸗ gewinn vor Zahlung einer Dividende zur 7.. Genu icht ich teu verwendet 1 1541900 8 zwar einheitlich für fämtliche noch umlaufenden Stücke, gleichaültig ob deren Inhaber von dem Umtauſchangebot vom Juni d. J. Gebrauch gemacht haben oder nicht. Die Veröffentlichung der Umwandlungsbilanz iſt in Kürze zu erwarten. * Zweite Durchführungsverordnung zum Aktiengeſetz.— Anpaſſung des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes. Im Reichs⸗ geſetzblatt Teil J vom 29. November iſt eine Zweite Durch⸗ führungsverordnung zum Aktiengeſetz erſchienen. Sie ent⸗ hält eine Aenderung des Geſetzes über die Beaufſichtigung der privaten Verſicherungsunternehmungen und Bauſpar⸗ kaſſen. Im weſentlichen handelt es ſich darum, daß an Stelle ANDELS- U WIR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung TS-ZETTTULNG MHittag-Ausgabe Nr. 554 f der Vorſchriften, die bisher im Verſicherungsaufſichtsgeſetz auf das Handelsgeſetzbuch Bezug genommen haben, nun⸗ mehr die Beſtimmungen des Aktiengeſetzes treten. Artikel 2 beſtimmt, daß die Uebergangsvorſchriften der verſchiedenen Paragraphen des Einführungsgeſetzes zum Aktiengeſetz und der Artikel VIII und XII der Erſten Durchführungsver⸗ oronung zum Aktiengeſetz auch für Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit entſprechend gelten. Artikel 3 beſtimmt, daß die in die Jahresbilanzen eingeſetzten Werte auch für die Anrechnung der Wertpapiere auf den Deckungsſtock der Verſicherung maßgebend ſind. * Deutſch⸗Atlantiſche Telegraphengeſellſchaft, Berlin.— Kleine Geſchäftsbelebung. Der Geſchäftsgang, ſo wurde dem AR berichtet, zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine kleine Belebung. Falls keine unerwarteten Ereigniſſe ein⸗ treten, dürfte für 1937 mit einem ähnlichen Ergebnis ge⸗ rechnet werden können wie im Vorjahr(i. V. 6 v. H. Di⸗ vidende aus 825 868/ Reingewinn; 45 000/ gingen an die Rücklage für Beamtenverſorgung und 150 000/ an die „Beſondere Rücklage“). * Fleſch⸗Werke AG. für Gerbſtoff⸗ Fabrikation und chemiſche Produkte, Fraukſurt a. M.— Beſitzwechſel. Vor kurzem wurde das geſamte Aktienkapital der Fleſch⸗Werke AG. für Gerbſtoff⸗Fabrikation und chemiſche Produkte, Frankfurt a.., zur Klärung der Beſitzverhältniſſe an der Frankfurter Börſe öffentlich verſteigert. Das Bankhaus Hardy u. Co., Berlin, trat als Käufer mit dem höchſten Ge⸗ bot von 148 v. H. auf. Wie man nun erfährt, iſt das AK. von 200 000% weiter in privaten Beſitz geleitet worden, und zwar iſt es auf Staatsrat Otto Eberhardt, Weimar, und Direktor Carl Goetz, Berlin, übergegangen. Eine änderung in der Verwaltung der Fleſch⸗Werke iſt nicht ein⸗ getreten und auch nicht vorgeſehen. Bei der Geſellſchaft hat ſich im Jahre 1937 der Geſchäftsgang weiterhin ſehr gut entwickelt und einen Zuwachs erfahren. Die Erwartungen, die an die Sanierung 511 geknüpft waren, ſind bisher über⸗ troffen worden. Auch die weiteren Ausſichten beurteilt man als gut. * Gebrüder Junghans Ach, Schramberg. Vor län⸗ gerer Zeit war der Schwenninger Filialbetrieb der Ge⸗ ſellſchaft Junghans AG, Schramberg, in dem einige hun⸗ dert Arbeiter beſchäftigt wiren, ſtillgelegt worden. 1935 wurde der Betrieb zunächſt mit 30 Arbeitern wieder in Gang geſetzt. Dieſe Maßnahme hat ſich durchaus be⸗ währt. Wie man hört, hat ſich die Gefolgſchaft des Fi⸗ lialbetriebes in den beiden abgelaufenen Jahren ungefähr wieder auf den alten Stand erhöht. Ein weiterer Aus⸗ bau iſt geplant. * Generelle Eiunfuhrbewilligung von Spitzengeweben nach der Schweiz. Das Volkswirtſchaftsdepartement hat für die Einfuhr von Spitzengeweben aus Baumwolle, Lei⸗ nen und Wolle mit höchſtens 25 Gewichtsprozenten Seide oder Kunſtſeide(aus Poſ. 447b) ſowie aus Wolle(aus Poſ. 475b) eine generelle Einſuhrbewillioung ab 1. Dezember erteilt. Eine beſondere Einfuhrbewilligung der Textiltreu⸗ handſtelle in Zürich iſt nicht mehr erforderlich. Waren und Märkte Kautſchuk⸗Ausfuhrquote auf 70 v. H. herab⸗ geſetzt Der Internationale Kautſchuk⸗Regelungsausſchuß faßte am Dienstag den Beſchluß, die Ausfuhrquote für das erſte Vierteljahr 1938 auf 70 v. H. herabzuſetzen. Die Herabſetzung der zur Zeit auf 90 v. H. feſtgeſetzten Quote um 20 v. H. wurde am Londoner Gummimarkt mit großer Genugtuung aufgenommen. Für die Mehrzahl der Händler bedeutete ſie eine angenehme Ueberraſchung, da Ver⸗ mon größtenteils nur mit einer 15proz. Herabſetzung ge⸗ rechnet hatte. 5 b * Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 6,90? März 7,027; Mai 7,10; Juli 7,07%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 103,50; März 104,75; Mai 102,75; Juli 102. Liverpooler Baumwollkurſe vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Dez.(38) 450 Jan.(38) 455; Febr. 457; März 460; April und Mai 466; Juni 467; Juli 468; Auguſt 470; Sept. 472; Okt. 474; Nov. 482; Dez. 477; Jan.(39) 480; März 482; Mai 484; Juli 485; Okt. 488; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 30. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Nov. 12/0; Leinſaat Klk. per Nov.⸗Dez. 14%; Bombay per Nov.⸗Deg. 1476, Leinſaatöl NBhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 30. November. Die Abendbörſe ſetzte an allen Märkten mit ſehr kleinen Umſätzen ein. Die Zurückhaltung beſtand im großen und ganzen fort. Publikumsaufträge lagen kaum vor. Am Aktienmarkt nannte man etwa die letzten Berliner Schluß⸗ notierugen. JG Farben mäßig höher mit 155.75. Von Renten hatten einige unnotierte Induſtrie⸗Anleihen etwas Geſchäft, 5proz. Gute⸗Hoffnungshütte 10378, öprozentige Caſtellengu 10278, beide minus v. H. Bonifikation. Kom⸗ munal⸗Umſchuldung bewegten ſich bei unv. 94.95. Das Geſchäft war auch im weiteren Verlaufe allgemein ſehr gering. Die Kurſe kamen vorwiegend wenig verändert zur Notiz, wobei den meiſten Bewertungen kein Umſatz zugrunde lag. l Auch an den Rentenmärkten konnte ſich kein nennens⸗ wertes Geſchäft entwickeln. Die Börſe ſchloß ausgeſprochen luſtlos. rr BBB loko 27,6; Dez. 27,6; Dez. und Jan.⸗April 26,6; Baumwoll⸗ Oel ägypt. 196; Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov. 5/16.— Neuyork: Terp 32,0. Savannah: Terp. 27,0. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Lambsheim. Blumenkohl 930, Spinat—6, Wirſing 4, Weißkohl.60. Roterüben .80—2, Sellerie 8, Tomaten—6. Geld- und Devisenmarkif Baris. 30 Fevember Schlu? ⸗milich). nen 147 00] pmlen„ Lepvenhagen 227 Ties—. un 2044.50 ſeſien 8285 wolln! 1637.50 geriin 11887 belgien 500.87 J chwelr 680,50 Jochen 757.75 J Wasch 483. ondon. 3d forember(Schlund emilfch' rewem 499.35[„openbsgen] 220 Nose 2889.— chen 1218 nber 489.— eu ain 1939,52 bumepig⸗ 675.— Vokohen- imsterdem 888 37 Js 1996.25] Rensfanin 621.— zu ralies 125.— n 137 0 n IId. ie de 545.50 fate 1800. 2958 12 fee: 228.20 ie 28.— Henkes, 2878.— lien 9490. bre 143.— Vschen 2881.—Lalperee 124.0 geln, 1288/5 due: 2900.— bueno ins 1800.—f bene düwenn 2160,12 feſgra, 214— io de len. 412, uf Len don 1880,— panles olf 03— H Honckont 1/300 J Södsfks 100,12 Mefalle Hamburger Meialluoflerunuen vom 30. November Hüpfer] anea- u. Streits-Ling arif delt grief f Cel berehfif Brief J feld bezahl ener 50/50 75. 251025100. Arenen.„. 20.— 20 februar 50.750 75.. 251. 0%.. elneilber(Hl. p. k).. 41.080 Rat: 50.75 50,75. 21,02.0. keingold(ng. p. r.. 284 279 Aru 50.75 O e- platin(Abfälle) Nn 5. Cimapr.(F. p. gr.).80.— lun!. echn, reines Plsſin li.. beisſler.(R. d. gr... 395.20 Aus!!!* eplemn 922 bece in Ortod er.. Antimon kegulgz cines.(S lu.) 65, 62. drromd. 50.75 50,70. 251,051 0. duscks iiber(L per lache) 14.75 14,75 Deremd. 50.750,75... 2, CI25 1, 0.. Iolfremer: chines.(in Sh.).. 65, * Weitere Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süd⸗ deutſche Gebietsfachgruppe des Zinkblechhandels hat im Eintlang mit dem gleichen Beſchluß des geſamten Zink⸗ walzwerksverbandes entſprechend der feſteren Haltung am Weltrohzinkmarkt ihre Preiſe ab 1. Dezember um.75 1 erhöht, der am 28. November eine leichte Heraufſetzung um 0,25„ vorausging. Deröffentlicht am Veröffentlicht am RM 5 9 5 25 U¹ RM 3⁰ 1 1 in Kraſt ab in Kraft a 8 12 e e ee — 2.* Alum. n. leg. 183 13) 188137 Bronteleg. 782 79 82 do. Legier. 58 61 58—61 Neuſilberleg.51/½—584 5184 Blei nichtleg. 1921 19-21 Nickel n. leg.] 235—20 285—248 Hartblei 19% 71½%21½½. ½ Zink ſein. 22— 44,2 2 Kupfer n. leg. 5) 601 54% 57 do roh. 18 ½ 20%-19. Meſſingleg 42. 44% 40 42½ Zinn n. leg.] 2 6228 2857 Rotguß leg. 57 65 54½ 57[Banka ⸗Zinn] 280280239 29 * Der Londoner Goldpreis betrug am 90. November für eine Unze Feingold 139 ſh 11 d= 86,7838%, für ein Gramm Feingold demnach 53,9811 Pence 2,79015&. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. NsDbAp-kiifleilungen Aus partelaratlichen Bekanntmachungen auinommen i Ortsgruppen der NS DA Rheintor. 3. 12., 19.45 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter vor dem Wartburg⸗ Hoſpig, F 4, 7. 8 5 Rheintor. 3. 12., 20.15 Uhr, öffentliche Kundgebung im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 7. Es ſpricht Gaureoͤner Pg. Nickles über:„Ein Volk hilft ſich ſelbſt“. Lindenhof. 4. 12., 15 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter vor dem Ortsgruppenheim. Dienſtanzug. Jungbuſch. 3. 12., 20.15 Uhr, Kundgebung im Geſell⸗ ſchaftshaus, F 3, 13a. Nheinan. Am 3. 12., 20.90 Uhr, im„Badiſchen Hof“ in Rheinau, Relaisſtraße, 5 er Partei, Es ſpricht der Gauredner Pg. erk. Sämtliche Formationen und Gliederungen der Partei nehmen an dieſer Kundgebung geſchloſſen teil. Die Be⸗ völkerung von Rheinau iſt hierzu eingeladen. Neckarſtadt⸗Oſt. 3. 12., 19.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, NSV⸗Walter ſowie Daß F⸗Walter vor der Geſchäftsſtelle. 1 5 Neckarau⸗Nord. Ab 1. 12. finden die Dienſtſtunden der Geſchäftsſtelle und Kaſſe montags und donnerstags von 20 bis 22 Uhr und die Sprechſtunden des Ortsgruppenlei⸗ ters montags und donnerstags von 20.30 bis 21.30 Uhr ſtatt. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 3. 12., 20.15 Uhr, Dienſtappell im Sitzungsſaal der Allgem. Ortskrankenbiſſe. Zu erſcheinen haben ſämtliche Politiſchen Leiter und Walter der Orts⸗ gruppe. Uniform, Zivil mit Armbinde. Almenhof. 3. 12., 20.15 Uhr, in der Turnhalle der Schillerſchule Dienſtappell der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Deutſches Eck. 3. 12. 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ liſchen Leiter, Walter und Warte zum Dienſtappell auf dem U⸗Schulplatz. Dienſtanzug, Nichtuniformierte mit Armbinde. Entſchuldigungen können für dieſen Appell nicht entgegengenommen werden. NS⸗Franenſchaft Platz des 30. Jannar. 1. 12., 20.15 Uhr, Stab⸗ und Zel⸗ kenfrauenleiterinnen⸗Beſprechung in der Geſchäftsſtelle Augartenſtraße 44. ö Wohlgelegen. 2. 12., 16 Uhr, Abrechnung der Karten für den Baſar in der Wohlgelegenſchule. Seckenheim. 2. 12., 20.15 Uhr, Heimabend in der Schul turnhalle. Wallſtabt. 2. 12., 20 Uhr, Heimabend und wichtige Be⸗ ſprechung.. Ilves. 2. 12., 20.30 Uhr, Heimabend im Schulhaus. Plankenhof. Im Monat Dezember finden unſere Näh⸗ nachmittage nur dienstags ſtatt. Humboldt. 1. 12., 20 Uhr, Handarbeits- und Baſtelabend in der Hildaſchule. 1. 12., 15 Uhr, rechnen die Zellenwal⸗ terinnen die Baſarkarten ab. Gleichzeitig werden die Bei⸗ tragsmarken und Hefte verteilt. Bei Verhinderung Ver⸗ tretung ſchicken.. Friedrichspark. 2. 12., 20 Uhr, wichtige Beſprechung ſämtlicher Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenleiterinnen in B 4. Erſcheinen iſt Pflicht. Sandhofen. Die Zellenfrauenleiterinnen⸗Beſprechung fin⸗ det am Mittwoch ſtatt. Waldhof. 2. 12., 20 Uhr, Heimabend bei Brückl. Die am Spiel beteiligten Frauen kommen 19.30 Uhr. Liederbücher Sandhofen 1. 12., 20.30 Uhr, Singen im Kaffee Weber. Achtung, Referentinnen der Abt. Volks⸗ und Hauswirt⸗ ſchaft! 2. 12., 15 Uhr, wichtige Beſprechung in L 9, 7. Schere mitbringen. Achtung, Propagandawallerinnen! tige Beſprechung in L 9, 7. Abteilung Jugendgruppe Deutſches Eck und Innenſtadt. Donnerstag, 20 Uhr, Heimabend in L 9, 7. Die für den Baſar beſtimmten Ar⸗ beiten ſind unbedingt abzuliefern. Neckarſtadt⸗Oſt. Donnerstag, 20 Uhr, Heimabend in der Wohlgelegenſchule. BDM Gruppe 9/171 Schwetzingerſtabt 2. Die Schaft Irma Stahl hat in Zukunft oͤonnerstags Heimabend; erſtmalig 2. Dezember.. g Erſte⸗Hilfe⸗Kurſus: Dr. Taglang. Donnerstag, 20 Uhr, n N 2, 4. Führerſchulungswerk. führerinnen. Gruppengeldverwalterinnen! Ausweiſe von der Aus⸗ weisaktion ſofort auf dem Untergau abholen. Gruppe 8/171 Schwetzingerſtadt 1. 1. 12. Sport in der Mädchenberufsſchule. Gruppe 26/171 Almenhof. Die Mädelſchaften Lore Her⸗ 1. 12., 18 Uhr, wich⸗ 3. 12. Pflicht aller Gruppen⸗ in nachſtehenden Ortsgruppen und mitbringen. mann bringen den Beitrag zu Gretel Ludwig. Die Schaf⸗ ten Schmitt, Reinhold, Heidkamp, Reißner bringen ihre fertigen Arbeiten am Mittwoch in den Heimabend. 11/171 Humboldt. Schaft H. Thomin 1. 12. abend. Beitrag mitbringen. Gruppe Friedrichspark. 1. 12., 20 Uhr, Antreten der Schaften M. Oberle, M. Herweck, A. Hartmann, A. Schäff⸗ ner auf dem Zeughausplatz. Beitrag iſt mitzubringen. NSKOV Abteilung Lindenhof. 4. 12., 20 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im„Schloßgarten“, Tunnelſtraße 2. Die Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim: Rheiunſtraße 3 Berufserziehungswerk Zu dem jeweils mittwochs von 20.30—22 Uhr ſtattfinden⸗ den Lehrgang für Kurzſchrift, Anfänger, werden noch An⸗ meldungen entgegengenommen. Die Prüfungsordnung für die Bilanzbuchhalter⸗Prüfung iſt eingetroffen und kann in O 1, 10(Zimmer 8) gegen eine Gebühr von 30 Pfg. abgeholt werden. Ortswaltungen Deutſches Eck und Innenſtadt. Donnerstag, 20 Uhr, treten die Straßenzellenwalter und deren Blockwalter zum Dienſtappell auf dem-Schulplatz in Uniform an. Nicht⸗ uniformierte tragen Armbinde. Heim⸗ Hier ſpricht die NSDAP Aus der Arbeit der Partei im Kreiſe Mannheim im Monat Dezember Die Verſammlungstätigkeit im Winterhalbjahr geht weiter. So finden im Monat Dezember Stützpunkten des Kreiſes Mannheim öffentliche Kundgebungen ſtatt. Ortsgruppen Dag Ort Zeit Redner Jungbuſch 8. 12. Geſellſchaftshaus 20.15 Pg. Schneider Neckarau⸗Nord 12 12. Gemeindehaus 20.30 Pg. Fiſcher Neckarſpitze 8. 12. Liedertafel 20.15 Pg. Schütz Rheinau.125 Badiſcher Hof 20.30 Pg. Merk Rheintor 8. 12. Wartburg⸗Hoſpiz 20.30 Pg. Nickles Waſſerturm 8. 125 Planetarium 20.15 Pg. Weygandt Lützelſachſen 4. 12. Schmittberger Hof 20.30 Pa. Nickles Humboldt 5. 12. Lichtſpielhaus Müller 10.00 Pg. Köbele Großſachſen 5. 12. Gaſthaus zum Löwen 14.30 Pg. Nickles Friedrichsfeld 12. 12. Adler 16.00 Pg. Ziegler Almenhof 13. 12. Schlachthof 20.15 Pg. Mayer Friedrichspark 14. 12. Ballhaus i 20.15 Pg. Mayer Käfertal i 14. 12. Schwarzer Adler 20.30 Pg. Engelhardt Bismarckplatz 15. 12. Zähringer Löwen 20.15 Pg. Mayer Neckarſtadt⸗Oſt 16. 12. Flora 20.15 Pg. Engelhardt Lindenhof 17. 12. Rheinpark 20.30 Pg. Schneider Sandhofen 17. 12. Adler 20.30 Pg. Fiſcher Wohlgelegen 17. 12. Verſ.⸗Saal Roſengarten 20.15 Pg. Nickles Plankenhof 18. 12. Altes Rathaus 20.00 Pg. Nickles Neckarau⸗Süd 190.12. Volkschor 15.00 Pg. Nickles Sulzbach n Adler 20.15 Pg. Bertram Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Die Betriebsobmänner holen ſofort wichtiges Propagandamaterial auf der Geſchäftsſtelle(Karl⸗ Ludwig⸗Straße 7) 18—19 Uhr ab. Neckarſpitze. Donnerstag, 2. 12., 20 Uhr, im„Schwarzen Lamm“ Verſammlung ſämtlicher Betriebsobmänner, Stra⸗ ßenwalter, Blockwalter. Ortsjugendwaltungen Deutſches Eck und Plankenhof. Am 2. 12. 20 Athr, auf der Geſchäftsſtelle der Ortsjugendwaltung(Kreisjugend⸗ waltung im Haus der Deutſchen Arbeit, Zimmer 39) Mo⸗ ngtsverſammlung, zu der jeder Betriebsjugendwalter und Betriebsjugendreferentin mit deren Stellvertreterlin) zu erſcheinen hat. Erſcheinen iſt Pflicht! i 5 Waldhof. Sämtliche Zellen⸗ und Blockwalter der Orts⸗ waltung haben ſich am Freitag, 3. 12., 19.45 Uhr, im Lokal „Zum ſchwarzen Toler“ zum Appell einzufinden. NS„Kraft durch Freude“ N Abteilung: Reiſen. Wandern und Urlaub. 8— tägige Fahrten Ende Dezember uß 1 vom 25. Dezember bis 2. 0 1938 nach Ober⸗ bayern(Schlierſee und Umgebung). Geſamtkoſten 37. uU 2 vom 25. Dezember morgens bis 2. Januar 1 Sonderzug nach München. Preis für Fahrt, acht Ueber⸗ nachtungen mit Frühſtück, Stadtrundfahrt und Muſeums⸗ beſichtigung 32 Reichsmark, nur Fahrt(Verwandtenbeſuch) 9 Reichsmark. 5 U 3 vom 24. Dezember bis 2. Januar 1938 nach Ber⸗ lin. Koſten für Fahrt, 9 Uebernachtungen mit Frühſtück 45 Reichsmark, nur Fahrt 17 Reichsmark. Oc 1001 vom 26. 12, bis 9. 1. 38 ins Walſertal(Ber⸗ a Geſamtkoſten einſchließlich Skikurſus 80,50 ark. Oc 1002 vom 28. 12. bis 2. 1. 98 ins Walſertal(Fan zelwandhütte). Geſamtkoſten einſchließlich Skikurſus 48,0 Mark. Oß 1003 vom 26. 12. bis 2. 1. 38 in den Schwarzwald Heebt berg Geſamtkoſten einſchließlich Seikurſus 38,50 ark. 5 Außer den obigen Fahrten finden bis Oſtern 1 54 Winterſport⸗ und Urlaubsfahrten ſtatt. Erkundigen Sie ſich bei den Geſchäftsſtellen. Abteilung: Volksbildungswerk Am Donnerstag, 2. Dezember, lieſt in der„Harmonie“ D 2, 6, um 20.15 Uhr, der Dichter Hans Rehberg aus 5 5 nen Werken. Preiſe: Mitglieder der Mach und Inhabe der Hörerkarte 0,80„; Nichtmitglieder 1,10 4. 0b Die Vortragsreihe Natur⸗ und heimatkundlicher 15 träge beginnt am Freitag, 3. 12., 20.15 Uhr, in der 910 A 4, 1 lehem. Handelshochſchule) mit dem 3 78 unſere Heimat wurde“. Einzelkarten 30 Pfg., 9 755 5 2 85 acht Vorträge.— /, für Inhaber der Hörer acte 1 l. Lebensmittelausgabe 5 Ab Mittwoch, 1. Dezember, findet in allen WoHW⸗Ortsführungen eine Ausgabe von 8 1 mitteln, Obſtkonſerven und Kohlen⸗ oder gutſcheinen ſtatt. Näheres über die Au 255 1 8 den Anſchlagtafeln der Ortsführungen zu er“ — Mr.:.“m). ,, 9 — 3 5 8 — 8 8 1 8 r . Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Mittwoch, 1. Dezember 1937 Klein, Schanzlin& Becker AG. weilere Erfragssſeigerung/ 6)/ Dividende Im Geſchäftsjahr 1936⸗ Frankenthal anlogen voll ausgenutzt. der He biete befriedigend r angeſtiegen. e Arbeitsgebiete entfiel. Für die (30. Juni) waren Beſtand in Aufträgen Die Belebung des Geſchäfts hat Verbeſſerung die Trotz handels⸗ politiſcher Hemmniſſe konnte die Ausfuhr gegen⸗ Vorjahre weſentlich geſteigert ptanteil der Mehrung auf die Die Exporterlöſe waren zumeiſt noch un⸗ der Fabrik einlagen werden, überſeeiſche Werk⸗ iſt ſich und wobei n Ge⸗ würden wiederum erhebliche Beträge aufgewendet. Werk⸗ ſtötten und Konſtruktionsbüros woren mit Erfolg bemüht, Rohſtoff⸗Fragen zu löſen. Es waren Austauſchwerkſtoffe zu finden, die im eigenen Lande in ausreichendem Maße zur Verfügung ſtehen, ohne daß darunter die Güte der Erzeugniſſe leiden durfte. Darüber hinaus wurden in allen Abteikungen wertvolle Neukonſtruktionen geſchaffen, die vorhandenen Typen ſtändig überarbeitet und Fabrika⸗ tionseinrichtungen und Fertigungsmethoden laufend ver⸗ beſſert. Im Vergleich zum Tieſſtand im Frühjahr 1933 konnte die Zahl der Beſchäftigten ſaſt verdreifacht werden. Der Rohertrag iſt weiter auf 9,05(7,675) Mill/ ge⸗ ſtiegen. Dazu treten 0,02(0,06) Mill. J ab. Erträge und 0,07(0) Mill./ Erträge aus Beteiligungen Anderer⸗ jeits erforderten Löhne und Gehälter 4,74(4,14), Zinſen 0,04(0,05), Beſitzſteuern 0,76(0,24), alle übrigen Aufwen⸗ dungen 1/65(4,67). Mill. I. Unter Bexückſichtigung der Anlageabſchreibungen von 0,78(0,62) und der ſonſtigen Abſchreibungen von 0,40(0,37) Mill./ ergibt ſich ein Jahresgewinn von 157 584(162 584), der ſich um 176 639 (149 057), Vortrag auf 334 222(311.641)„ erhöht. Es gelangen 6(5) v. H. Dividende zur Ausſchüttung, 180 622 Mark werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Be⸗ züge des Vorſtandes(5) betrugen im Berichtjahr 96 295 J, die des Auſſichtsrats(6) 15 576). „In der Bilanz(alles in Mill. /) erſcheinen bei unv. 2,56 AK und 0,49 Reſerven Rückſtellungen auf 0,59(0,125) bindlichkeiten ſind auf 4,06(3,64) geſtiegen, darunter Wa⸗ renſchulden auf 1,77(1,83), ſonſtige Verbindlichkeiten auf 0,61(0,44), während ſich Bankſchulden auf 1,06(1,21), Hypotheken auf 0,25(0,29) ermäßigten. Im Umlaufsver⸗ mögen, das auf 6,845(6,33) zugenommen hat, erſcheinen Vorräte mit 2,98(2,445), Wertpaiere mit 0,11(0,02), Wa⸗ renforderungen mit 2,94(8,27), Forderungen an abhängige Geſellſchaften mit 0,58(0,88), ſonſtige Forderungen mit 0,06(0,66), flüſſige Mittel mit 0,14(0,16), darunter Bank⸗ guthaben 0,05(0,12). Beteiligungen ſind wieder mit 0,225 bilanziert, nachdem die Zugänge des Berichtsjahres von 0,37(0,24), bei denen es ſich im weſentlichen um Erwei⸗ terungen beſtehender Beteiligungen handelt, der bis⸗ herigen Bewertung der Beteiligungen folgend abgeſchrie⸗ Hauptverſammlung, in der neun Aktionäre mit 19 001 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig Bericht und Abſchluß. Ueber das laufende Geſchäftsjahr teilte die Verwaltung mit, daß es ſich auf der gleichen Linie wie das Vorjahr bewege. Bezüglich der Rohſtoffe ergeben ſich zwar gewiſſe Schwierigkeiten, doch habe man dieſe bisher zum größten Teil überwinden können. Es ſei zu hoffen, daß auch hierin eine Erleichterung eintrete. Mannheimer Großviehmarki vom 30. November Amtlicher Ureis für je 50 hd Lebendgewicht 114 Kühe 664 Kälber 3243 Sehwelne A Sonderklaſſe 65 Ochsen erhöht, We rtberichtigungspoſten mit 0,385(0,71). Die Ver⸗ ben wurden. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr werden als günſtig ange ſehen. * Frankenthal, 30. November. FFCTTTTTTTTTT— Die heute unter Vorſitz von Geheimrat Dr.⸗Ing. e. h. Klein abgehaltene dem. 1 Jeiſchig ausgemäſtet a2 45 vollfleiſchig 37 41 ſonſtige. 145 Bullen zunge vollflg0 43 ſonſtige„ ſonſtige„ 30 36 fleiſchige ausgemäſtet vollfleiſchig fleiſchig S 30 . 2 8⁴ junge vollfl. 40 28 2 83 151 Färsen 20 8⁵ 8⁴ 5⁴ d. 88 5⁰ üb 300 Pfo 34 39 beſte Maſt 20.800 B Andere Kälber] 240 270 beſte Maſt 60 65 200240 mittlere.. 53 59 160 200„ geringe.. 41 50 120—160„ geringſte Sauen 21 44 85.40 29 29. kr ank furt 1 Pr. Ob.-Rforf. Gold tan 5 1 9 5 1 5 15 5 Anleihen d. Kom.-Verb.% Pr. gd. ⸗Nforf. oldhyp.- Pfandbriefe 4% Rh. Hyp.a k. 0 adiſche Mach. 490.0 390.0] Braßkraft. Mm.. Iden w. Hartſteinn.. é ſlürttemb. Elektr. 102.6] 102.5 Verkehrs- Aktien ee Oberheſſ. Pr. An fe 995 V. Hypthekenbanken„Mannß Re 100 9 109,0 Base. Br. Pforzy. 72.7,„ Brün& Bilfinger 258.5 U Fade Brauerei 55.— 85.— Hod Ac. f. Rhein EuUlsde„„. f 4½ do, k 35,6,39 100.0 Leg. 0 Bayr. Motorenw. 19.0 437 17 8 128.2 125,2 Al Waldhof. 146.5 1472 ſchiff. un 105 lestver zins! Werte Stadtanlelhen 2 0%„ 30% Bayrodener. 101.0„8½% do. Lig. Pfbr. 101.8 102.1 Bemberg, J. BD. 0139. ſa enmühle 2 125, ſch ff. und See⸗ 5 5 4% Augsönrg 26 100 0 1000 47, Würet ann e. e e 0 101 2% Rh.-Pon Be Julius berger 149.0 18.8 ald u. Ken 155 45 iransporthm te pet Staatsanleihen 18„Haben 26 fi 0 9650 28 f t d 69.80 8500 Tant N 2. 1020 1028 5% fd odere 2 28 Sener Scglent, 88.— 88 5 Hanfwerte Faſſen 5 e en en eee ieee 88 5 4½ Berlincold24 102,5 1025 3: 8 5 en siasüdd Bode Bronce Schlenk, 98.— 98.— Harp enen 50 gbein. Braunkohl. 232.5 231,5 Vadiſche Bank 120.0 1200 2 3 1 Derm 5 9885 f 4% Berl. Hyp.⸗Bk. ö Lig. Gpfbr. 8. ö 8 Boveri... Harpener. Ihei a 1182 118 f 1987 25, 0. 4% deren 5 9 bandes. und Provinz- 8 6 bon 25. 100 0, 1000] and 11 5. A.. 1021 102.1 f ent en 1571 Hartmann 2 Br. 1. 1840er... Seuche Bank 2225 1225 Versicherungen bt Mun. 27 101% 10.) 4%% Srentf. 26 90.8 9g g) banken. kom. Girowerp. 4% fett bop Si% 9% Ger 1 P. 1000 100, Len Kanten. 10 Hefen eat e 220 128 0 Rberuretaß. 438 Leser Bank: s fla. e en. 105 %½ Schaß D. R.%½(% do. 28 8887 8887 4½ Bad. K. R-44. 99.75 99,75 Gpfbr. 1. 2„ 1000 100 0] Chem. Alber C N. W E... 128.3 1280 Frankfurter Bank 101 5 101.5 mannbein m... %„ 26 880 8850 diana e 5 0 e 5% do. Lig. Bf.,%s. rte, J dl 8875 8975 ben Alber: ee besann. d.. 151 ö Roeder, Gebt. III.) 111.5 dee op Jan. B 5% bo. f 41/5 99 70 98.70 4¼ Hanau 28 88 30 88.500 4, Mang e, b 38,8875 6. A. KR 5. 1018 emag 445.0 145 5 8 5 ö 5 1 2 pfälz 305. 5 7)] Vürtt. 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Die Verſteigerungsgedinge liegen im Notariat auf und können von jedermann eingeſehen werden. Mannheim, 19. November 1937. Notariat 3. ſchw halbe Menge. ndern auch bei Herz⸗, Grippeanzeichen ſpürt, Dann kann er in der Regel annehmen, daß die Erkältung in kurzer Zeit ver⸗ indet.“ Weiter e Friedrich Kühnemund o., Erfurt, Schlöſſerſtr. 18:„Auch bei Grippe hak mir Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt gute Dienſte getan und Erkältungser⸗ ſcheinungen in kurzer Zeit reſtlos beſeitigt. Deshalb ſollte jeder, der die erſten leich—2 Taſſen nach Gebrauchsanweiſung heiß trinken. D Lehen ieder. Sollten Sie Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt deshalb noch nicht in rätig halten, ſo beſorgen Sie ihn noch heute bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten. nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen; niemals loſe. Ermäßigte Preiſe: RM.80,.05,.90 Vorbeugen iſt beſſer als heilen! Nehmen Sie deshalb ſofort bei den erſten An⸗ zeichen einer Erkältung, wie Fröſteln, Huſten, rauhen Hals. Schnupfen. Heiſer⸗ keit, Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt nach folgendem Rezept: Je einen Eßlöffel Kloſter⸗ frau⸗Meliſſengeiſt und Zucker in eine Taſſe, gut umrühren, kochendes Waſſer hin⸗ zugießen und zwei dieſer Portionen möglichſt heiß vor dem Schlafengehen krinten (Kinder halb ſoviel). Zur Nachkur und zur Vermeidung von Rückfällen trinte man noch einige Tage die Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt wird aber nicht nur bei Erkältungskrankheiten und Grippe mit Erfolg angewandt Nerven- und Magenbeſchwerden, Schlaflofigkeit, Rheuma und damit zuſammenhängenden Abe Hausapotheke vor⸗ loſterfrau⸗Meliſſengeiſt iſt erſt tinen Monat hir. und es iſt ihre erſte Wäſche, die auf dem Speicher hängt. Aber es iſt gleich allen aufgefallen, wie tadellos gewaſchen ſie iſt. Dieſer ganz reine Ton und das blendende Weiß. Erkältet! Denk an die Heilwirkung des echten Lauunbunag Lunſthandlung Dlingecer Kunststr., O 7. S6¹⁰ feinmuth Tel. 245 87 Abfüllstelle des deutschen imkerbundes. 2 wie macht„die Neue“ das? 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