Einzelpreis 1 0 Pl. Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 9 4 Anzeige gennig, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig Trägerlohn, in unſeren a oreit am! lien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl ö Klein tſe. Allgemein gültig 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ iſt die et Zwangsvergleichen oder hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18. 3 Konkurse s gewährt. Keine Gewähr für Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Stt. 8, Se Lutſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen aben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazett Mannheim für fernm e Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. — Morgen ⸗ Ausgabe Mu. B Montag. 6 Dezember 1057 148 Jahrgang Nr. 562 7 Zwei Ehrenpreiſe des Führers für Beſtleiſtungen im Motorflugſport und im motorloſen Flug dnb. Berlin, 5. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat auf Antrag des Herrn Reichsminiſters der Luftfahrt zwei Ehreupreiſe für flugſportliche Leiſtungen geſtiftet, die an Stelle der früheren Hindenburg⸗Pokale ge⸗ treten ſind. Der erſte trägt die Bezeichnung „Adolf⸗Hitler⸗Ehrenpreis für beſondere Leiſtungen im Motorflugſport“. Er iſt beſtimmt für die Beſtleiſtung im Motorflugſport im Jahre 1937. Mit ihm iſt eine Geldſpende von 10 000 Mark für den Sieger verbunden. Der zweite Preis iſt beſtimmt für die Beſtleiſtung im motorloſen Flug im Jahre 1937. Er iſt bezeichnet als„Adolf⸗Hitler⸗Ehreupreis zur Förde⸗ rung des motorloſen Fluges 1937“. Der Sieger er⸗ hält neben dem Ehrenpreis einen Geldbetrag von 4000 l. Die beiden Ehrenpreiſe, zwei mit Halbedelſteinen beſetzte, feuervergoldete Silberpokale, ſind Schöpfun⸗ gen des Berliner Goldſchmieds Prof. Lettré. Opfergemeinſchaft des ganzen deulſchen Volkes Der„Tag der nationalen Solidarität“ in Verlin ein Feſt der Kameradſchaft bee Geſamtergebnis: 7655476 Mark Einzigartig war wieder für die Reichshauptſtadt der„Tag der nationalen Solidarität“. Um 16 Uhr Das ſind 35,2 v. H. mehr als im Jahre 1936 dnb. Berlin, 5. Dezember. ſollte die große Sammeltätigkeit beginnen, aber ſchon lange vorher hatten 7000 Männer und Frauen in Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: Das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Sammlung am„Tag der nationalen Solidarität“ im der Reichshauptſtadt mit den roten Büchſen des gangen Reich beträgt 7655 476,49 RM Winterhilfswerkes ihre Sammelpoſten bezogen. Hier, in der Millionenſtadt Berlin, waren der größte Teil der Mitglieder der Reichsregierung und viele Reichsleiter, die namhafteſten Männer und Frauen von Bühne, Film und Klein⸗ Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1936 5 662 279,19 Mark. Gegenüber dem Er⸗ gebnis des Jahres 1936 bedeutet das des„Tages der nationalen Solidarität“ 1937 alſo eine. Steigerung um 1 993 197,30 Mark oder um 35,2 v H. Das Ergebnis dieſes Jahres wird ſich noch weiter erhöhen, da einige Teilergebniſſe zur Stunde nicht endgültig vorliegen. Das Ergebnis des Jahres 1935 betrug 4084 815,49 Mark, das des Jahres 1934 4021 000 Mark. kunſt, die bekannteſten Federn der Preſſe auf den Das Ergebnis im Gau Baden Straßen, umgeben von einer unüberſehbaren nach Zehntauſenden, nach Hunderttauſenden zählenden verglichen mit dem der Jahre 1934, 1935 und 1936 zeigt folgenden Stand: Menſchenmenge. Ungeachtet des kalten Dauerregens hielten die Berliner die Brennpunkte des Sammelns heſetzt und bewieſen in drangvoll fürchterlicher Enge ihren ſchlagfertigen Humor und geſtalteten im Verein mit den zahlreichen Muſikkorps der Wehr⸗ macht und der Polizei ſowie den Muſikzügen der SA, S8 und des Nac die Straßen zum Schauplatz Anes Feſtes ſchönſter Volksverbundenheit. Der Dank der deutſchen Arbeiter an Göring dub, Berlin, 4. Dezember. 1934 1935 1936 1937 9 0 Aus Anlaß der Anordnung des Beauftragten ö dr. Goebbels ſammelt mit ſeinem a ö 148 l 8* ae 1 des Vierjahresplanes, Miniſterpräſtdent General⸗ n der Saarpfalz 61 000 365, 021,63 179 024,5 oberſt Göring, über die Lohnzahlung an Feiertagen Föchterchen Die erſten, die vor dem Hotel Aoͤlon in der Nähe hes Brandenburger Tores Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels ihre Spende gaben, waren ſeine Kinder Helga, Hilde und Helmut. Dann öffnete ſich die von SS⸗ Männern gebildete Gaſſe, die den Menſchen nach be⸗ harrlichem Warten den Weg zum„Doktor“ freigab, dem die kleine Helga Goebbels bald helfen mußte. Ein ganzes Volk, aus allen Schichten, kommt hier vorbei: jung und alt, Väter, Mütter mit ihrem Marmeladeneimern aufnahmefähige „Sammelbüchſen“ hergeſtellt, durch deren rieſige Trichter es nun faſt zwei Stunden unabläſſig klap⸗ perte und klimperte. Grüße flogen zu aus Oeſter⸗ reich, aus Holland, aus Ungarn, aus aller Welt. Stolz überreichte eine Frau ihre Spende mit den Worten:„Ich bin Amerikanerin!. die And ſo war es überall Reichsminiſter und Reichsleiter, Staatsminiſter und Staatsſekretäre, das Führerkorps der Partei— alle ſammeln. Wie in den Vorfahren, gehörten die Stellen, an denen die engſten Mitarbeiter des Führers, die Reichsminiſter, Reichsleiter und Staats⸗ ſekretäre, die führenden Männer aus der Partei, ſam⸗ richtete der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley nachſtehendes Telegramm an Miniſter⸗ präſident Göring: „Im Namen Her in der Deutſchen Arbeitsfront vereinten ſchaffenden deutſchen Menſchen danke ich Ihnen für Ihre Anordnung über die Lohnzahlungen an Feiertagen für die deutſchen Arbeiter. In Ihrer Eigenſchaft als Beauftragter des Führers für den Vierjahresplan haben Sie mit dieſer Maßnahme wiederum dem deutſchen Arbeiter eine Anerkennung Lind auf dem Arm, BDM, Soldaten, Männer der Unter den Tauſenden von Volksgenoſſen, b ſtärkf 4 1. 5 1 Gliederungen, Leute aus allen Erdteilen. Spende vorüberzogen, befanden ſich auch viele Gäſte aus dem e 1 ölieb zür deine treue Mitarbeit am Aufbau der deutſchen um Spende fällt in die große rote Büchſe. Kaum Auslande. So erſchien auch der britiſche Botſchaf⸗ 11185 1 Jen Wirtſchaft zum Ausdruck gebracht. Deshalb wirs i 5 g 0 5 5 l a 5 a 5 ganz im Fach und war erfolgreich auf allen Fern⸗. 7741 litiſche T 1 eins Viertelſtunde iſt vergangen, da muß ſchon die ter Sir Neville Henderſon mit ſeiner 755 15 2 375 N hre große ſozialpolitiſche Tat, die den 1 5— 8 2 5 8 bahnhöfen der Reichshauptſtadt tätig. Reichsfinanz⸗ der Deutſchen Arbeitsfront i. 75 zweite genommen werden. Grüße aus dem Schweſter, um ſein Teil zu dieſem Tage beizuſteuern. 725 18 s 5 5 8 von der Deutſchen Arbeitsfront immer wieder auf ganzen Reich, ja aus aller Welt, werd Aus ſeiner Spende ſprach das Verſtändnis auch der miniſter Graf Schwerin von Kroſigk hielt die Ecke geſtellten Grundſatz, daß eine gute Sozialpolitik die 0 Mi 0 7 10: A. 2 Ri 5 Wi 1 11 offiziell 51 5 Kreiſe für das Wint rhilfs⸗ Tauentzien⸗ und Nürnberger Straße beſetzt. Er hatte beſte Wirtſchaftspolitik iſt, beſtäligt, auch in der deut⸗ em Miniſter„ Aus Rio un indhuk offiziellen auslä 1 1 Kre e. interhilfs⸗ zu ſeiner Werbung eine große Muſikkapelle eingeſetzt, schen Wirtſchaft 1 19 0 5 79 n 910 15 Kapſtadt, aus den Vereinigten Staaten und aus werk des deutſchen Volkes und den Tag der nationa⸗ während der Reichspoſtminiſter Ohneſorge rund davon berge 17 55 ein daß. 57 555 ſſche 1 fi ii 1155 N ber A 55 um die Gedächtniskirche einen Poſtkutſchenbetrieb Arbeitsfront Ihre Tat die 5 Ihren Willen 1 einreihen. Auch Frau Attolico, die Gattin des Bei den Arbeitern auf dem Wedding unterhielt, bei dem er perſönlich die Fahrgebühr engſten Zuſammenarbeit zwiſchen Wirtſchaft und italien 9 8 fie reich d Miniſter 5 3 kaſſierte. Die Tauentzienſtraße wurde ferner von den Deutſcher Arbeitsfront bekundet, durch vor b nichen Botſchafters, überreicht dem Weinitter Der Beauftragte für den Vierjahresplan er⸗ Fortſetz f Seite 2 5 1%%„ e eine größere Spende fürs deutſche Winterhilfswerk. ſchien aber auch auf dem Wedding. In den vergan⸗ ortſetzung auf Seite 2) haltloſen Einſatz immer danken wird. Mancher Auslandsdeutſche kann ein Autogramm genen Jahren war der Wedding ſchon immer ſtark 15 5 ee des b b bie. belagert, aber was in dieſem Jahre dort vorging, nehmen. Nicht einen Augenblick reißt die Kette das übertraf die kühnf e 5 a 5 e 5. 5 ſten Erwartungen. Arbeiter der Spender ab. Einigen Pimpfen, die zwar mit 1 Berliner Großbetriebe brach⸗ Die Warſchauer Ausſprache den Augen aber leerer Hand kommen, rat ten die Ergebniſſe von Sammlungen und ganze Tü⸗ 4 5 8 Goebbels zurück:„Na, ihr Bengels, wollt ihr ten mit den Geldern aus der Kameradſchaftskaſſe. nucts gaben?“ Es ſtellt ſich heraus daß ſie kein Die dankbare Begeiſterung der Arbeiterſchaft brachte E 0 8 A un en El e 11 55 15 1 1155 die 21 5 1 5 am beſten vielleicht jener junge Arbeiter am Wed⸗ f gibt, daß natürlich auch kein großes da iſt. Dr. Goeb⸗ di 5 Ausdruck, der Miniſterpräſidenten 2 f 4 2 bels gibt ihnen dann aus ſeiner Privatkaſfe, was ſagte:„Wir 8 u Sichten, wir ind Höchſte polniſche Ordensauszeichnung für den franzöſiſchen Außenminiſter ihnen fehlt. Alte„Stammkunden“bringen Schecks auch ſtolz auf unſeren Führer. anb Dez„ mit mehrſtelligen Zahlen. Wer nicht auf ſeine Koſten kam, das waren die„„ 2 175 5 l vorbereitet. j 5 5 Autogrammjäger, denen der Miniſterpräſident ſagte: Am Samstagnachmittag legte Miniſter Delbos ollte die Frage eines Weſtpaktes erneut in Zwei Stunden waren noch nicht vergangen, da, leute ſchenkt ihr mir 55 5 10 das am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz Angriff genommen werden, dann würde Polen 1* mußte ſich der Miniſter ſchon die achte Büchſe nächſtemal gebe ich wieder Autogramme.“ nieder. Anſchließend begab er ſich in das Warſchauer an dieſen Beſprechungen gemüß den franzöſiſch⸗ geben laſſen. Schloß, wo er Gaſt des Staatspräſidenten war. An polniſchen Bündnis beziehungen teilnehmen Zur Die„Sammelbüchſen“ Hermann Görings „Junge, oͤu biſt ſo lang, daß du das Geld gleich in den Schornſtein ſtecken kannſt“, ſagte Miniſter⸗ präſident Hermann Göring, der am Mittag bereits in der Börſe geſammelt hatte, in der„Paſſage“, zu einem baumlangen jungen SS⸗Mann, der ſich durchwürgte“ und ſein Scherflein in die Sammel⸗ büchſe ſteckte. Es war wieder die richtige Stimmung wie ſie auch in den letzten Jahren den Sammelplatz rmann Görings kennzeichnete. Schon lange vor 16 Uhr drängten ſich die Men⸗ Rudolf Heß in Neukölln Am Hermannsplatz, dem Herzen Neuköllns, er⸗ ſchien der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß am Samstag. Hier, wo man oft in früheren Jah⸗ ren den Winter ſo bitter ſpürte, hat man den Sinn dieſes Tages verſtanden. In dichten Kolonnen kamen die Neuköllner, um Rudolf Heß ihr Scherf⸗ lein zu opfern. In unendlichem Strom zogen ſie an ihm vorbei, gut geleitet von oͤen Kameraden der SA, die die Menſchenwogen zum rechten Ziel ſteuer⸗ ten. Stunde um Stunde verging, und es gab kein Ende dieſes von dem Herzen kommandierten Opfer⸗ ganges. Ganz beſonders aber freuten ſich die fünf auslandsdeutſchen Mädel, die Rudolf Heß dem Frühſtück nahm auch der polniſche Außenminiſter teil. Die Zeit zwiſchen dem Frühſtück und dem offiziel⸗ len Eſſen, das der polniſche Außenminiſter am Sams⸗ tagabend zu Ehren des franzöſiſchen Gaſtes gab, war für eine Beſprechung zwiſchen Beck und Delbos freigehalten, die in der franzöſiſchen Botſchaft ſtatt⸗ fand. dnb. Warſchau, 5. Dez. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos wurde vom polniſchen Staatspräſidenten mit dem höchſten polniſchen Orden, dem des Weißen Adlers, ausgezeichnet. Die Unterredung, die in den Nachmittagsſtunden Begründung wird darauf hingewieſen, daß der polniſch⸗franzöſiſche Bündnisvertrag eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den beiden Regierungen in allen Fragen vorſieht, die die beiden Stagten berühren. Gelegentlich der Beſprechung über die Be⸗ gegnung des franzöſiſchen Außenminiſters mit Reichsaußenminiſter von Neurath ſeien die Anſtrengungen deutlich gemacht worden, die Po⸗ len zur Normaliſierung ſeiner Beziehungen mit Deutſchland unternommen habe. Im Verlauf der Beſprechung ſei weiter auf die Unterredun⸗ gen hingewieſen worden, die die franzöſiſchen Staatsmänner in London geführt haben. Der franzöſiſche und der poluiſche Außenminiſter ſchen, und ei ßes Aufgebot an Schutzpolizei und von einem Beſuch in Berchtesgaden wieder erkannte 8 5 5 — nd ein große 9 poliz ſuch g 5 N ſeien zu dem Schluß gelangt, daß die ge 2 11 Angehörigen der SA⸗Standarte„Feldherrnhalle“ und denen er einen frohen Gruß mit auf den Weg i 1 5 1 1 5 195 et W 1 1 Lage 5 8 4 97 4 775 gab ſich größte Mühe, mit Humor und Umſicht Ord⸗ gab, oder jene alte Parteigenoſſin, die von Kamera- 3 1 8 55 1 2 5 1. e 1 55 15 vor mehreren Monaten iſt. Die Lage in . nung in die Maſſen der Gebefreudigen zu bringen. den der Ss als eine Sa⸗Mutter aus der Kampf, fatkſand dauerte fat wel unden Naß den Mitteleuropa, im Donauraum und auf dem Bal⸗ Unt 1 5„ 5 Berichten der Warſchauer Preſſeagentur Ate wurden. a Unter den Linden, vor dem Eingang zur„Paſſage“, zeit vorgeſtellt wurde. 8 5 öeſer Bez folgende F kan ſei ebenfalls berührt worden. f f tand ein Muſikzug des Regiments Hermann Gö⸗ Die Berliner ließen es ſich nicht nehmen, Erkun⸗ 1 leer Wehnen e ae folgen N Der„Illuſtrierte Krakauer Kurier“ will wiſſen ite ring. Der Miniſter, der vom Richtfeſt auf dem Flug⸗ Ligungen nach dem Wohlergehen des Jüngſten aus. f daß im Verlauf der Unterredung, die der franzöſiſche 2 hafen Tempelhof zum Sammelplatz kam, wurde wie[dem Hauſe Heß einzuziehen. Als der Schluß der Die beiden Außenminiſter ſtellten die Beſtändig⸗ Außenminiſter mit Marſchall Rydz⸗Smigly in 1 immer mit toſendem Jubel begrüßt. Vor Sammlung herankam, war es eine ſtattliche Reihe keit des franzöſiſch⸗volniſchen Bünduiſſes ſeſt, Gegenwart des polniſchen Außenminiſters und des 1 ihm aufgebaut waren wieder zwei große Holz⸗ gefüllter Büchſen, zuſammengetragen aus kleinen das alle Schwierigkeiten des Nachkriegseuropa Warſchauer franzöſiſchen Botſchafters hatte, außer 980 12 truhen und eine ganze Batterie von Sammel⸗ und kleinſten Beträgen, die der Stellvertreter des überdauert habe. Auch die Handelsbezie⸗ den polniſch⸗franzöſiſchen Bezteyungen auch die Lage 8. 1 büchſen, was man ſo Sammelbüchſen nennt.. Im Führers als Ergebnis ſeiner Sammlung dem WHW hungen der beiden Länder ſeien auf dem] in Spanien und im Fernen Oſten, ſowie die — Sinne des Vierfahresplanes und auch nach der De⸗ übergeben konnte, geſammelt bei denen, für die ein beſten Wege der Eutwicklung. Zur Feſtigung letzten in Rambouillet abgeſchloſſenen franzöſiſch⸗ viſe„Neues aus Altem“ hatte man aus großen Groſchen ſchwerer wiegt als anderswo. und Entwicklung der kulturellen Beziehungen polniſchen Abkommen zur Beſprechung gelangt ſeien. 2. Seite“ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Dezember 1937 (Fortſetzung vnn Seite 1) „Fachleuten“, dem Chef der Ordnungspolizei, Gene⸗ ral Daluege, und dem Berliner Polizeipräſiden⸗ ten Graf Helldorf mit vielem Humor ſorgfältig bewacht. Vor dem Ufa⸗Palaſt am Zoo hatte Reichs⸗ miniſter Dr. Lammers ein ausgezeichnetes Feld, auf dem ſich auch der Korpsführer des NS, Gene⸗ ralleutnant Chriſtianſen, erfolgreich betätigte. Staatsminiſter Popitz hatte in der Joachimsthaler Straße eine ergiebige Verkehrsader angeſchlagen. Den -Bahnhof Wittenbergplatz hatte die Juſtiz beſetzt: Hier ſammelten die Staatsſekretäre Dr Schlegel⸗ berger und Dr. Freisler. Hochbetrieb in der Innenſtadt Den gleichen Hochbetrieb wie der Weſten wies auch die Innenſtadt auf. Zu beiden Seiten des Brandenburger Tors hatte der geſamte Stab des Führers ſein Betätigungsfeld aufgeſchlagen, von wo aus die ganzen Linden abgekämmt wurden. Der perſönliche Adjutant des Führers, SA⸗Obergrup⸗ penführer Wilhelm Brückner, überragte, eskor⸗ tiert von drei baumlangen SS⸗Männern, an der Ecke Friedrichſtraße— Unter den Linden alles um Haupteslänge und gab am laufenden Band Auto⸗ gramme„mit Vornamen zum doppelten Preis“. Nicht weniger Erfolg hatte auch der Kommandeur der Leibſtandarte Adolf Hitlers, SS⸗Obergruppen⸗ führer Sepp Dietrich, der ebenſo wie die Flug⸗ beſatzung des Führers, mit den Flugkapitänen Bauer und Betz an der Spitze, auf dieſer hiſto⸗ riſchen Straße der Reichshauptſtadt ſammelte. Ein ſtarkes Aufgebot war natürlich auch für den Potsdamer Platz vonnöten, auf dem es an jeder der vielen Ecken und Zufahrtsſtraßen von „Prominenten“ nur ſo wimmelte. Hier ſah man Reichsarbeitsminiſter Seldte, Reichsarbeitsführer In Berlin wurden 660 571 RM geſammelt Das Ergebnis der Sammlung am„Tag der uatio⸗ nalen Solidarität“ betrug in Berlin 660 570,73 Mark. Hierl, den Stellvertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, Staatsſekretär Körner, ferner die Staatsſekretäre Pfundtner, Reinhard, Dr. Krohn und Stuckart, auch um den SS⸗Grup⸗ penführer Heydrich und Stabsführer Lauter⸗ bacher von der Reichsjugendführung herrſchte leb⸗ haftes Gedränge. An der hiſtoriſchen Kranzler⸗Ecke ſammelte Gau⸗ leiter Bohle. Vor der Staatsoper ſammelte Reichs⸗ leiter Alfred Roſenberg mit den Mitgliedern ſei⸗ nes Stabes. Im Zuge der Oſt⸗Weſt⸗Achſe ſammelte Reichs⸗ leiter Bouhler an dem Brennpunkt des Verkehrs Leipziger Ecke Karl⸗Friedrich⸗Straße. Staatsſekre⸗ tär v. Mackenſen hatte am Halleſchen Markt ſein Zelt aufgeſchlagen, und SA⸗Obergruppenführer von Jagow wirkte auf dem Alexanderplatz. Oberbürger⸗ meiſter Stadtpräſident Dr. Lippert hatte vor dem Rat⸗ haus Poſten bezogen. Vor der Reichskanzlei auf, dem Wilhelmsplatz ſchließlich erregte Frau vön Schroeder von der NS mit dem rieſigen Bern⸗ hardiner„Nero“ berechtigtes Aufſehen. Ein geradezu lebensgefährliches Gedränge herrſchte in der Friedrichſtraße, dem„Sammelpunkt“ nicht nur unſerer Lieblinge von Bühne und Film, ſondern gleichzeitig auch unüberſehbarer Mengen gebefreudiger Berliner. Namentlich in den ſpäten Abendſtunden ſtauten ſich hier derartige Men⸗ ſchenmaſſen, daß die Künſtler von der Polizei ge⸗ wiſſermaßen in„Schutzhaft“ genommen werden muß⸗ ten, um nicht von der Menge erdrückt zu werden. In den Mittagsſtunden erregte die ſchon zur Tra⸗ dition gewordene WoHW⸗ Fahrt des Korpsführers Hühnlein Aufſehen, der unter Hörnerklang begleitet vom Stabsleiter der ORS von Beyer⸗Ehrenberg und einer Kraftradkolonne des Motorxlehrſturms 1, die Autofirmen und repräſentativen Autoverkaufsſtellen aufſuchte. Die Fahrt endete an der Gedächtniskirche. Hier zeigte der Korpsführer erneut ſein einnehmen⸗ des Weſen, wobei er von bekannten Rennfahrern tatkräftig unterſtützt wurde. Der Führer ſpendet (Funkmeldung der NM.) . Berlin, 5. Dezember. Nach Abſchluß der großen Sammelaktion am Tage der nationalen Solidarität empfing der Füh⸗ rer am Samstagabend in der Reichskanzlei eine größere Zahl von Künſtlern und Künſtle⸗ rinnen von Bühne und Film. Der Führer ſprach ihnen den Dank für ihren Einſatz bei dieſem großen Werk der Selbſthilfe des deutſchen Volkes aus und gab jedem einzelnen einen größeren Be⸗ trag für ſeine Sammelbüchſe. Das Befinden Ludendorffs Leichte Beſſerung, jedoch weiterhin eruſt — München, 4. Dezember. Das Befinden des Generals Ludendorff hat ſich in den letzten zwei Tagen ſubjektiv deutlich gebeſ⸗ ſert. Der Kranke, der bei vollem Bewußtfein iſt, zeigt nach einer ruhigen Nacht Intereſſe an den ein⸗ gegangenen Nachrichten. Puls und Temperatur geben zur Zeit keine Veranlaſſung unmittelbarer Gefahr, doch iſt der Kräftezuſtand noch immer nicht auf der gewünſchten Höhe. Der Interniſt Dr Forell, der dem Feldherrn ſeit Beginn der Erkrankung ſeine ärztliche Hilfe widmet, hält aber ebenſo wie Prof. Kielleuthner den Zuſtand weiterhin für er nſt. 5 22 Stojadinowitſch nach Rom abgereiſt 5 dub. Belgrad, 4. Dezember. Miniſterpräſtdent Dr. Stojadinowitſch iſt am Samstagabend um 22.15 Uhr mit Gemahlin und in Begleitung ſeines Kabinettchefs Dr. Protitſch zum amtlichen Beſuch nach Rom abgereiſt. adnb. Berlin, 4. Dezember. Nach eineinhalbjähriger Arbeit iſt der neue Flug⸗ hafen Berlins im Rohbau nahezu vollendet. Der große Richtkranz mit ſeinen wehenden Bändern krönt ein Werk rieſigen Ausmaßes, das wahrſcheinlich auf Jahre hinaus die größte, zweckmäßigſte und ſchönſte Flughafenaulage der Welt ſein wird. Nach den Grundideen des Führers hat das Luftkreuz Europas unter der Leitung des Archi⸗ tekten Protz und Dr.⸗Ingenieurs Exuſt Sagebiel eine Ausgeſtaltung erfahren, deren weit vorausſchauende Großzügigkeit alle Anforderungen der nächſten Zu⸗ kunft in Rechnung ſtellt. Hinzu kommt als natür⸗ licher Vorzug die in keiner anderen Weltſtadt anzu⸗ treffende Nähe zum Stadtkern. Die gewaltige Anlage wird in ihren weſentlichſten Teilen Ende nächſten Jahres betriebs⸗ fertig ſein Der Baumeiſter hat die Büro⸗Trakte für die Luftfahrtdienſtſtellen um einen kreisrunden Platz ge⸗ legt, der den ſtattlichen Durchmeſſer von 250 Meter hat. Dieſe Gebäude werden außer der Haupt⸗ verwaltung der Deutſchen Lufthanſa u. a. den Reichswetterdienſt, die Wetterdienſtſchule, die Reichsflugſicherung und das Luftfahrtmedi⸗ ziniſche Inſtitut beherbergen. Von dieſem Runoͤplatz mit ſeinen viergeſchoſſigen Gebäuden gelangt der Fluggaſt in einen rechteckigen Vorhof von 90 Metern Tiefe und 80 Meter Breite, der mit Granitplatten ausgelegt und auf drei Seiten von arkadeenähnlichen Umgängen umſchloſſen iſt. Seinen beherrſchenden Abſchluß erhält er nach dem Rollfeld hin durch ein mehr als 30 Meter hohes ſiebengeſchoſſiges Quer⸗ gebäude, das in der Achſe der geſamten Anlage liegt. Dieſer mächtige Querriegel enthält in den drei unterſten Geſchoſſen die Empfangshalle für die Fluggäſte. Dahinter entwickelt ſich in 100 Meter Tiefe, 50 Meter Breite und 90 Meter Höhe die monumentale Abfertigungshalle. Ein beſonderes Merkmal des neuen Abferti⸗ gungsſyſtems iſt die Einordnung eines rieſigen Fracht⸗ und Poſtraumes auf nahezu 5000 Quadrat⸗ meter Grundfläche unterhalb der Publikumshalle. Der Luftreiſende gelangt von hier über breite Gänge zu dem vorgelagerten, überdeckten Flugſteig, der ſich in 380 Meter Länge zwiſchen die links und rechts anſchließenden Flugzeughallen ſpannt. In einer Kurve von 1200 Meter Länge begrenzt die Hal⸗ lenfront die Nordweſtſeite des elliptiſchen Rollfeldes. Das Rollfeld mißt in nordweſt⸗ſüdöſtlicher Rich⸗ tung nicht weniger als 2,4 Kilometer, in der kürze⸗ ren Achſe 1,7 Kilometer. Auf allen Seiten ſind aus⸗ reichende Flächen für große Zuſchauermaſſen bei Flugveranſtaltungen vorhanden. Eine von der Ringbuhn abgeleitete elektriſche Bahn zur Beförde⸗ rung von Treibſtoffen, Erſatzteilen uſw. legt ſich mit⸗ ſamt einer breiten Fahrſtraße von Weſten nach Oſten hinter die Hallen und umfährt ſie; die Mittelgebäude im Zuge der Achſe werden im Tunnel unterfahren. Die im Hauptgebäude in 22 Meter Höhe über dem Flugſteig gelegene zentrale Gaſtſtätte mit ihren 2000 Sitzplätzen, ſteht in Verbindung mit den 1,2 Kilo⸗ meter langen Terraſſen auf den Flugzeughallen. Dieſe Terraſſen bieten Platz für 100 000 Zu⸗ ſchauer, die von hier oben einen herrlichen Aus⸗ blick auf das weite Flugfeld haben. 8 Das Richtfeſt in Tempelhof In Anweſenheit des Reichsluftfahrtminiſters Ge⸗ neraloberſt Göring fand am Samstagnachmittag in einer eindrucksvollen Feierſtunde das Richtfeſt des neu erſtehenden Berliner Flughafens ſtatt. Begeiſterter Jubel grüßt den Schirmherrn der deut⸗ ſchen Luftfahrt, Miniſterpräſident Göring, als er durch ein Ehrenſpalier des NS⸗Fliegerkorps die Stätte der Arbeit betritt. Nach kurzer Anſprache von Profeſſor Sagebiel und Stadtpräſident Dr. Lippert und nach dem Richt⸗ ſpruch wurde unter den Klängen des Chorals„Nun danket alle Gott“ der große Richtlranz laugſam emporgewunden und auf der ſtolzen Höhe des Quergebäudes angebracht. N 5 anb. Bukareſt, 4. Dez. In Bukareſt konnte dieſer Tage eine ſen⸗ ſationelle Fälſcheraffäre aufgedeckt werden. Die rumäniſchen Geſetze verlangen ausdrücklich, daß die an ausländiſchen Hochſchulen erworbenen Diplome für Aerzte und Apotheker den rumäniſchen Diplomen gleichgeſtellt werden. Hierzu iſt die An⸗ erkennung der ausländiſchen Diplome durch das Ge⸗ ſundheitsminiſterium und eine Prüfung vor einem Ausſchuß notwendig, der nach den Beſtimmungen des Miniſteriums für nationale Erziehung aus Profef⸗ ſoren der mediziniſchen Fakultät des Landes zuſam⸗ mengeſetzt wird. Da ſehr viele rumäniſche Staats⸗ bürger, vornehmlich Juden, im Auslande ſtu⸗ dieren, müſſen ſie ſich dieſem Verfahren der Gleich⸗ ſtellung unterziehen, um in Rumänien eine Praxis ausüben zu können. Dieſes Verfahren machte ſich ein gewiſſer Leonte Manevici, angeblich ruſſiſcher Herkunft, der ſich ſelbſt den Titel eines Rechtsanwaltes zugelegt hatte, 80 000 Lei verſchaffte er ſeinen„Klienten“ die rumä⸗ drucke, die er auf noch nicht geklärte Weiſe in ſeinen Beſttz brachte und verſah ſie mit Unterſchriften und Stempeln. Dank ſeinen Beziehungen erſchienen dieſe „Gleichſtellungen“ auch im„Monitore Oficial“, dem rumäniſchen Regierungsblatt. Maneviei ging noch weiter. Es war bei ihm mög⸗ lich, ausländiſche Diplome nach einem brieflichen „Studium“ zu erwerben. Beſonders Diplome der Univerſität Bologna wurden von ihm verkauft, ohne daß die Käufer oft über die näheren Umſtände Mit Dr. Stojadinowitſch reiſt auch der hieſige italteniſche Geſandte Indelli. unterrichtet waren. Ein ſolcher Fall wurde auf⸗ gedeckt. Die Staatsanwaltſchaft nahm darauf eine ganzen Wucht auffangen. zunutze. Gegen eine Gebühr zwiſchen 40 000 und niſchen Diplome. Hierzu bediente er ſich echter Vor⸗ 85 Ein ſtolzes Tor ins Dritte Reich: Der modernste Luftbahnhof der Berlins neuer Flughafen iſt im Rohbau fertig- Inbetriebnahme Ende 1938 Reichsminister Generaloberft Hermann Göring leitete ſeine Anſprache mit Worten des Dankes ein. „An dieſem ſtolzen Tage erfüllt uns ein tiefer Dank gegenüber dem Herrgott, der dieſem Werke ſeinen Segen gab; ein tiefer Dank gegenüber dem Führer, der dadurch, daß er das gewaltige Bauwerk dieſes neuen Reiches ſchuf, auch dieſen Bau ermöglichte. Mein Dank gilt aber vor allem auch euch, die ihr an dieſem Bau geſchaffen habt, gilt in hervorragen⸗ dem Maße Prof. Sagebiel als dem Mann, der den Bau erdacht und geleitet hat.“ Der Generaloberſt gedachte ſodann mit Worten herzlichſter Teilnahme der beiden Arbeitskameraden, die in treuer Pflichterfüllung bei dem Bau ein Opfer ihrer ſchwe⸗ ren Arbeit wurden. In einer Minute des Schwei⸗ gens ehrten die Verſammelten das Andenken dieſer braven Arbeitsmänner. Generaloberſt Göring bezeichnete den Neubau des Flughafens als das ſtolze Wahrzeichen der neuen deutſchen Luftfahrt, das einzigartig in ſeiner Größe, Schönheit und Zweckmäßigkeit daſtehen werde. So werde der Luft⸗ hafen Tempelhof ein ſtolzes Tor für den Ein⸗ tritt in das Deutſche Reich ſein.„Welch ein Mut, welch ein Glaube und welch ein gewaltiges Vertrauen“, ſo rief Generaloberſt Göring aus,„ſind notwendig, um ſolche Bauwerke zu ſchaffen! Nur ein wahrhaft kühner Geiſt vermag ſolche Bauten zu planen und zu errichten. In ihnen liegt ein gewal⸗ tiges Bekenntnis zur Ewigkeit unſeres Reiches. Wenn wir alle nicht mehr ſein werden, dann ragen immer noch dieſe Bauten, dann ſprechen dieſe Steine und Quadern von einer großen Zeit, da ein ſchwaches und ohnmächtiges Volk wieder ſtark wurde! Eine Bewegung und eine Weltanſchauung, — die ſolche gewaltigen Zeugen aus Stein errichten, ſind unüberwindlich!“ 5 In zu Herzen gehenden Worten wandte ſich der Reichsluftfahrtminiſter an die Arbeiter.„Ich weiß“, ſo rief Generaloberſt Göring den Bauarbei⸗ tern zu,„daß gerade ihr, die deutſchen Arbei⸗ ter, es ſeid, auf die ich vertrauen muß und die mir helfen müſſen, damit das Werk des Vierjahresplanes gelingt Und es war daher nur ein beſcheidener Dank, wenn ich auf Vorſchlag des Reichsarbeitsminiſters verfügt habe, daß nun auch die Feiertage entlohnt werden ſollen. Aber auch hierbei werden wir nicht ſtehen bleiben, ſondern immer weiter gehen in der Fürſorge für den ſchaffenden deutſchen Arbeiter. Es war der tiefere Sinn meiner geſtrigen An⸗ ordnung, daß jetzt nun die Feſtesfreude auch in euere Familie einziehen kann und ihr das herrliche deutſche Weihnachtsfeſt feiern könnt in dem Bewußt⸗ ſein, ein Jahr ſchwerer und harter Arbeit, aber auch innerer und ſtolzer Befriedigung hinter euch zu haben. Wir arbeiten alle nur daran, um dieſes Deutſchland ſchöner, ſtärker und größer zu machen, damit einmal unſere Nachkommen nicht wieder ſolche furchtbaren Zeiten erleben, wie wir ſie hinter uns haben!“ Nach der Rede des Reichsluftfahrtminiſters erklan⸗ gen die Lieder der Nation. Dann begab ſich Reichs⸗ luftfahrtminiſter Generaloberſt Göring mit den Ehrengäſten und einer Abordnung der Arbeiter⸗ ſchaft zu einer Sonderfeier in die in einen Ehren⸗ ſaal ausgeſtaltete Abfertigungshalle. Hier wurden in einem feierlichen Akt die Gedenkurkunden des Richtfeſtes eingemauert. Anſchließend verſammelten ſich die Bauarbeiter mit Angehörigen der Luftfahrt zu dem traditionel⸗ len Richtſchmaus in der Deutſchlandhalle. Dr. Frick kündigte in Stockholm an: Guſtav⸗Adolf⸗Nationaldenkmal Die deutſch⸗ſchwediſchen Beziehungen Der Reichsinnenminiſter vor der Deutſch⸗Schwediſchen Geſellſchaft adnb. Stockholm, 4. Dezember. Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hielt am Samstag vor der Deutſch⸗Schwediſchen Ge⸗ ſellſchaſt einen Vortrag, in dem er ein Bild der Beziehungen zwiſchen Schweden und dem Deut⸗ 2 und geſchichtlichen Tatſachen darlegte, die das Werden des neuen Deutſchland beſtimmten. Reichsminiſter Dr. Frick kündigte in ſeiner Rede an, daß er am Ort des Soldatentods des Königs Guſtav Adolf die Errichtung eines National⸗ denkmals plane. Dasdeutſche Schickſal, ſo führte der Mini⸗ ſter u. a. aus, das das eines Volkes der Mitte mit zahlreichen Staats⸗ und Volksgrenzen iſt, mußte im Gegenſatz zu Schweden an allen Grenzen Druck und Gegendruck, Wirkung und Gegenwirkung der europäiſchen Völker⸗ und Staatengeſchichte in ihrer f Wir Deutſche haben nie⸗ mals ein Daſein in der ruhigen Abgeſchloſſenheit eines Inſel⸗ oder Halbinſelreiches führen können. Aber noch mehr als Kriege und Revolutionen mit ihren harten Folgen waren es geiſtige Strömungen in Vergangenheit und Gegenwart, die das deutſche Volk immer wieder in Bewegung verſetzten. Zu allen Zeiten hat das deutſche Volk unter die⸗ ſen geiſtigen Erſchütterungen, die immer wieder mit gewaltſamen, blutigen Auseinanderſetzungen ver⸗ bunden waren, wie kein Volk in Europa gelitten. Am meiſten gilt dies zweifellos von dem Reli⸗ gionskamkf dess3ojährigen Krieges, von deſſen verheerender Wirkung Deutſchland ſich heute noch nicht völlig erholt hat. Sensationelle Fälſcheraffäre in Bukareſt Aeber 1000 falſche Arztöiplome ausgeſtellt Die meiſten Klienten waren Juden Hausſuchung bei Manevici vor und beſchlag⸗ nahmte 104 falſche Stempel. 600 000 Lei in rumäniſchem Geld und einige 100 000 in Deviſen, die in der Wohnung gefunden wurden, legen Zeug⸗ nis ab von dem ſchwunghaften Handel, den Mane⸗ vici betrieben hat. Er will ſich aber nicht mehr daran erinnern können, wie viele ſolcher Diplome er insgeſamt ausgeſtellt hat. Man nimmt an, daß die Zahl über 1000 beträgt. Das Geſundheits⸗ miniſterium leitete ſofort eine Unterſuchung ein, in deren Verlauf der mit dem Gleichſtellungs⸗ weſen betraute Beamte Motzune ſeines Amtes ent⸗ hoben wurde. Gegenwärtig werden alle ſeit 1934 erfolgten Gleichſtellungen überprüft, da u. a. in Tighina ein angebliches ſowjetruſſiſches Aerztediplom aufgedeckt wurde, das einen zariſtiſchen Stempel trug. Es iſt bezeichnend, daß etwa neun Zehntel dieſer ausländiſchen Diplome Juden gehören!). Die Oeffentlichkeit fordert, daß die Nachprüfungen bis zum Jahre 1921 ausgedehnt werden. Neuer britiſcher Militärattachs für Berlin Das engliſche Kriegsminiſterium gab bekaunt, daß der Oberſtleutnant Maſon Mac Farlane mit Wirkung vom 5. Dezember zum britiſchen Militär⸗ attaché in Berlin und Kopenhagen ernannt worden iſt. Mac Farlane hat am Weltkrieg teilgenommen und ſich mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Kriege war er zunächſt in Indien und von 1931 bis 1934 Militärattache in Ungarn, Oeſterreich und der Schweiz. In den letzten zwei Jahren führte er das Brigade. Kommando einer mechaniſierten Feld Artillerie⸗ eſchen Reich gab und die geiſtigen Strömungen Das Eingreifen Schwedens in dieſem Krieg auf dem deutſchen Feſtland war kein Krieg gegen Deutſchland. Guſtav Adolf verteidigte deutſches Geiſtesgut das, euxopäiſche Bedeutung erlangt hatte, gemein: ſam mit deutſchen Fürſten und Städten auf dem Bo⸗ den des Reiches. Zahllos ſind die Zeugen der Ver⸗ ſchmelzung deutſchen und ſchwediſchen Lebens aus dieſer Zeit. Als der Dreißigjährige Krieg Deutſch⸗ lands Gaue ſchon mehr als zehn Jahre verwüſtet hatte, griff Schwedens größte hiſtoriſche Perſönlichkeit, Guſtav Adolf, die auch für das Geiſtesleben der nordiſchen Staaten entſcheidend wurde, an der Seite der proteſtantiſchen Union in den Gang der europäiſchen Geſchichte ein. Er war die Seele der evangeliſchen Partei, an deren Spitze er ſich ſtellte, der Schöpfer ihrer Kriegspläne und ihr eigener Vollſtrecker. Die Proteſtanten Deutſch⸗ lands erhielten durch ihn das, was der katholiſchen Liga fehlte: den Führer, deſſen Kriegskunſt unwider⸗ ſtehlich war, und deſſen ſtaatsmänniſche Unterneh⸗ mungen zum Siege führten. Schiller ſchreibt in ſei⸗ ner Geſchichte des Dreißigjährigen Krieges über die Perſönlichkeit Guſtav Adolfs und den ungeheuren Eindruck, den ſie überall hinterließ. Wie anders wäre ſolches möglich, wenn die deut⸗ ſchen Menſchen jener Zeit Guſtav Adolf nicht als von ihrem Geiſt und Blut von ihrem Blut empfunden hätten! In der Tat, die gei⸗ ſtige Einheit eines gemeinſamen Glaubens und die Verwandtſchaft des gleichartigen germaniſchen Blu⸗ tes haben in jener Geſchichtsepoche beider Völker einen ſo hohen Grad der gleichartigen Emp⸗ findung erzeugt, wie dies kaum jemals in einer anderen Zeit oder bei zwei anderen Völkern der Fall geweſen ſein mag. Und ſo erſcheint es mir nur als Erfüllung einer deutſchen Ehreupflicht, jenem echt ger⸗ maniſchen Heldenkönigs am Orte ſeines Sol⸗ datentodes bei Lützen neben der ſchon be⸗ ſtehenden einfachen Gedenkkapelle ein wür⸗ diges Nationaldenkmal zu errichten. Als der hierfür zuſtändige Reichsminiſter habe ich dieſen Gedanken aufgegriffen und hoffe ihn in ab⸗ ſehbarer Zeit auch zu verwirklichen. Dieſe Gedenk⸗ ſtätte ſoll uns ein Mahnmal ſein für alle Zeiten und zeugen für die jahrhundertealten engen geiſtigen und kulturellen Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Völkern. Dr. Frick beim König König Guſt af V. von Schweden empfing am Samstagnachmittag im Schloß Drottningholm am Mälar⸗See bei Stockholm Reichsinnenminiſter Dr. Frick. In Begleitung des Reichsinnenminiſte befand ſich der deutſche Geſandte Prinz zu Wied, Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Polftik, Dr. Alots Winbauer i. V Dr. Fritz Hammes 8 Stellvertreter des Hauptſchriftleſters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterbaltung: Carl Onno E ſenbart⸗ Handelsteil⸗ Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: dr. Friz Hammes Sport. Willy Müller 8 5 weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdſenſt. Curt Wilhelm Fenn ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frkedenau, Südweſtkorſo 60 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung nur bei Rückporte Herausgeber Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& e e R I.—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleichzeitig 5 in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mittag über 11909 Ausgabe A Abend über 10000 5 Ausgabe 3 über 10000 g Geſamt⸗D.⸗A. Mouat Oktober über 21 000. 5e eee.. eee . a 1.—.. 8 N 1 — zu nennen. . 8 4 14 Montag, 6. Dezember 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 562 J. Seite 5. Mannheim, 6. Dezember. Im Zeichen des WHW Mannheim am 2. Adventsſonntag Das vergangene Wochenende ſtand im Zeichen des Winterhilfswerkes. Am Samstag wurde aus Anlaß des Tages der nationalen Soli⸗ darität auf allen Straßen eifrig geſammelt und zu gleicher Zeit nahm ſchon das große Winterfeſt des WH'öim Roſengarten ſeinen Anfang. Der Straßenſammlung war erfreulicherweiſe ein günſti⸗ ges Wetter beſchieden. Am Sonntag ſchaute dann der Himmel trübe oͤrein, was aber dem Fortgang des WHW⸗Feſtes keinerlei Abbruch tat. Ueber das Geſchehen im Roſengarten ſteht an an⸗ derer Stelle dieſes Blattes mehr zu leſen. Hier iſt jedoch der Platz, einige bezeichnende Zahlen vom Feſt Am Samstagabend war der Roſengarten von weit über 5000 Menſchen beſucht. Für deren leibliches Wohl ſorgten ausſchließlich die Frauen der NS⸗Frauenſchaft. Dieſe waren teils nur am Samstag oder am Sonntag, viele aber an beiden Tagen eingeſetzt. Ihre Zahl betrug insgeſamt nahe⸗ zu 1000! Einen Begriff von der Größe der von der 804 von der einfschen glatten bi; au der eleganten Zisellerten Auß führung in reicher Auwỹahl Eds Jeoeumecges. Breite Straße NS⸗Frauenſchaft geleiſteten Arbeit bekommt man, wenn man erfährt, daß 14 Zentner Wurſt zu beleg⸗ ten Broten verarbeitet werden mußten, daß bis Sonntag nachmittag rund 1000 Taſſen Kaffee verab⸗ folgt wurden, und daß zum genannten Zeitpunkt ſchon der größte Teil der 1000 Kuchen, die beſchafft worden waren, abgeſetzt war. Allein am Hand⸗ arbeitsſtand wurden am Samstag über 2000 Mark vereinnahmt. Daß wir dem Weihnachtsfeſt wieder einen Schritt näher gekommen ſind, macht ſich im Straßen ⸗ häld immer deutlicher bemerkbar. Die Schaufen⸗ ſter tragen zum großen Teil ſchon weihnacht⸗ lichen Schmuck. Auf dem Dache eines großen Geſchäftshauſes in den Planken ſieht man bereits einen mächtigen Weihnachtsbaum. Selbſt dem Nikolaus ſind wir über das Wochenende ſchon be⸗ gegnet. Er trat uns gleich in doppelter Geſtalt ent⸗ gegen, und beide Nikolauſe hatten für die Jugend eine offene Hand ſamt dem dazu erforderlichen reich⸗ gefüllten Gabenſack. „Die Straßen der Stadt waren beſonders ark am Samstagnachmittag und abend belebt. wird offenbar ſchon eifrig der frühzeitige Kauf her Weihnachtsgeſchenke beſorgt. Daß die am Sonn⸗ ig zu Ende gegangene Weltkriegsausſtellung„Die bende Front“ nochmals einen ſtarken Zuſpruch ſand, ſei zu bemerken nicht vergeſſen. m. Wir ellen an die Spitze aller ver ſicherungen die Verſicherung der deutſchen volksgemein- N chat Dafür zahlen wir unſere Prämie und wiſſen, daß ſie uns 2 taufend fach jurückerflattet wird! oer Führer über das Winterbilifsween) 10 Verkehrsunfälle 10 Verletzte Unachtſamkeit verurſacht Unheil Am Samstag ereigneten ſich, wie der Polizei⸗ bericht vom 5. Dezember mitteilt, in Mannheim gehn Zuſammenſtöße bzw. Verkehrsun⸗ fälle zwiſchen Fahrzeugen verſchiedener Art. Da⸗ bei wurden ein Poſtkraftwagen und acht wei⸗ tere Kraftfahrzeuge zum Teil erheblich be⸗ ſchädigt. Außerdem wurden zehn Perſonen, wovon vier in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, verletzt. Die Zuſammenſtöße ſind größtenteils auf Außerachtlaſſung der Verkehrsvorſchriften zurück⸗ zuführen. Es ſah gefährlich aus! Ein Zuſammenſtoß auf dem Lindenhof Am Sonntagnachmittag gegen 2 Uhr ereignete ſich auf dem Lindenhof, und zwar an der Ecke Wind⸗ eck⸗ und Meerfeldſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Kleinlieferwagen und einem Perſo⸗ nen auto, der außerordentlich gefährlich ausſah, doch weſentlich glimpflicher ausging, als man im erſten Augenblick annehmen mußte. Bei dem Zuſammenſtoß, bei dem beide Fahrzeuge beſchädigt wurden, erlitten die beiden Inſaſſen des Kleinlie⸗ ferwagens leichte Verletzungen. Zwei Kin⸗ derwagen, die ſich auf dem Transportauto befunden hatten, waren bei der Koliſion auf das Pflaſter ge⸗ schleudert worden. Zum Glück handelte es ſich jedoch um leere Kinderwagen, ſo daß weiteres Un⸗ heil vermieden worden iſt. Winterfest beherrſchte das Wochenende Abends, nachts und am Sonntagvormittag im Roſengarten— Piundige“ Stimmung auf der ganzen Linie! Budenzauber, Kabareitgenüſſe, Vierkellerfreuden Die Kinder machten den Anfang „Onkel Brandenburg“ wird es ſeinen klei⸗ nen Freunden nicht übelnehmen, wenn diesmal beim großen WH W⸗Kinderfeſt des Sams⸗ tagnachmitags alle Theaterherrlichkeit mit Mohrentanz und Ländler und Kindermenuett der Ballettſchule nebſt dem„Waldkonzert“ des Nativo⸗ naltheater⸗Singchors ebenſo wie das treff⸗ lich jonglierende Artiſtenpaar aus der„Libelle“ zu⸗ rücktreten mußten vor einer fremden jungen Dame, die den Beſchluß der künſtleriſchen Darbietungen brachte. Es war Nelly, das Elefanten mäd⸗ chen, das aus tiefdunkel umſchminkten Aeuglein vergnügt um ſich blickte und mit ſeinen vier Elefan⸗ tenjahren vom erſten Augenblick an die richtige Fühlung zur Mannheimer Kinderwelt hatte. Ein Elefant im Nibelungenſaals... So was iſt denn doch weder Hagen noch den Walküren noch dem Dra⸗ chen Fafner in dreißigjähriger Praxis vorgekommen, obwohl ſie wahrhaftig vom Faſching her allerhand gewöhnt ſind. Aber Nelly benahm ſich muſterhaft, rechnete, tanzte und ließ ſich bewundern. Wenn wir ihr übrigens eben widerſpruchslos die Siegerpalme im Wettbewerb der Künſtler zuerkannt haben, ſo bedarf das doch einer Einſchränkung: was nämlich den Kaſperle und ſeine lebensgroße Spieler⸗ ſchar im Verſammlungsſaal oben angeht, der hatte mit den zwei reizenden Märchenſtücken von Pocci gleichfalls kaum vorſtellbaren Zulauf bei drangvoll⸗ fürchterlicher Enge. Die Schauſpielſchule der Hochſchule für Muſik und Theater hat hier unter Leitung von Friedrich Hölzlin wieder ganze Ar⸗ beit geleiſtet. Und ganze Arbeit, ein gerüttelt Maß voll, blieb auch für alle anderen treuen Helfer am Werke fröhlichen Wohltuns: Muſikzugführer Ho⸗ mann⸗Webau und ſeine unermüdlich Märſche, Tanzweiſen, Kinderlieder ſpielenden Mannen, die Helferinnen der NS⸗Frauenſchaft in thren bunten Buden, die Helfer der NSW an Gutſcheintiſchen und bei der Saalwacht, die Kaffeeſchenkerinnen, die net⸗ ten Trachtenmädchen mit ihrem nützlichen Holzkram, und endlich die Hüterinnen der Tombola, denen von 18 Uhr ab die Verteilung der Gewinne oblag. M. S. Glanzvoller Abend Das Haus iſt voll beſetzt ſchon gleich zu Be⸗ ginn, und ein ſicheres Plätzchen für die Garderobe iſt nicht ſo einfach zu finden. Glücklich ſchätzen kann ſich der Mann, der aus langer Erfahrung in den vielen winkligen Wegen, Irr⸗, Wandel⸗ und Ver⸗ bindungsgängen des Roſengartens ſich auskennt, ſo daß er auch am Ende der langen Nacht mit etwas getrübtem Bewußtſein zum Garderobeſtand zurück⸗ findet, und nicht im Muſenſaal ſucht, was im Bier⸗ keller verwahrt liegt— übrigens alles ordentlich bedacht und nichts nebenbei ſo untergebracht, wie früher einmal bei übergroßem Andrang. eee Mannheim am Tag der nationalen Solidarität: Großangriff mit Sammelbüchſen Führende Männer des öffentichen Lebens ſchwangen die Sammelbüchſe Wieder glänzender Erfolg Im ganzen Reich beherrſchten am Samstagnach⸗ mittag aus Anlaß des Tages der nationalen Solidarität die WHW⸗Sammelbüchſen das Straßenbild. So traf man auch in Mannheim allenthalben auf Sammler, die freundlich um eine Gabe für das Winterhilfs⸗ werk baten. Abzeichen wurden ja nicht ausgegeben, ſo daß man alſo nicht ſchon auf Grund der Leiſtung von zwei Groſchen nach außen hin„legitimiert“ war. Das aber iſt gerade der Anlaß dazu, keine Abzeichen zu verabfolgen: das von dem einzelnen zu bringende Opfer ſoll nicht nur 20 Pfennig betragen, ſondern es ſoll größer ſein. Wie groß, das zu ermeſſen, iſt Pflicht jedes einzelnen. So ſtellte der ihm am Tag der nationalen Soli⸗ darität immer wieder entgegenſchallende Ruf eine Mahnung dar, eingehend und gewiſſenhaft zu prüfen, ob er ſchon wirklich die„entſprechende“ An⸗ zahl Geloͤſtücke geopfert habe. Die führenden Männer der Partei, des Staates, der Stadt, der Wirtſchaft und die Kulturſchaffenden, die am Samstagnachmittag 3, Stunden lang in den Straßen unſerer Stadt die WHW⸗Sammelbüchſe ſchwangen und abends dann ſammelnd auch noch durch die Gaſtſtätten und Vergnügungslokale gin⸗ gen, haben ſich alle Mühe gegeben, die Straßenpaſ⸗ ſanten zur Gewiſſenserforſchung über ihre Spende zum Winterhilfswerk anzuregen. Unermüdlich mahnten ſie zum Opfer, und für jede Spende ſagten ſie herzlichen Dank. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß ihr ſelbſtloſer Einſatz in reichem Maße Früchte gezeitigt hat. Die Mannheimer erwieſen ſich offenbar wieder als ſehr gebefreudig. Es wäre ein ausſichtsloſes Beginnen, die Namen all derer aufzuzählen, die am Samstag in unſerer Stadt ſammelten. Wenn wir Miniſter Pflau⸗ mer, der vor Os ſtand, beſonders erwähnen, ſo deshalb, weil er als Mitglied der badiſchen Re⸗ gierung nach Mannheim gekommen war, um in SS⸗ Uniform als einer unter vielen ſeine Pflicht zu tun. Auf einen der guten Sache ſehr zweckdienlichen Gedanken waren die Leute unſeres Verkehrs⸗ vereins verfallen: Sie verſteigerten, dieweil zeit⸗ weiſe fliegende Muſikanten luſtige Weiſen erklingen ließen, amerikaniſchl! Bei der Commerz⸗ und Privatbank trafen wir ſie auf unſerem Rundgang an, wie ſie gerade ein Paar Kamelhaarpantoffeln an den Mann zu bringen beſtrebt waren. Jeder Bietende mußte, wie das beim Ameri⸗ kaniſch⸗Verſteigern ſo üblich iſt, ſein zuſätzliches Ge⸗ bot gleich berappen, und zwar in Form von Gro⸗ ſchen, die einer WHW⸗Sammelbüchſe einverleibt wurden. Zehn Pfennig für ein Paar Hausſchuhe, das wagte jeder. Und ſo kam ein ſehr anſehnlicher Betrag zuſammen. Zu welchem Preis die Pantoffeln ſchließlich abgingen, haben wir nicht nachgerechnet, aber ſicherlich erreichte er eine Höhe, die normaler⸗ weiſe die Aufmerkſamkeit der Preisüberwachungs⸗ ſtelle erregt hätte. Der Repräſentant desjenigen Teils der inneren Verwaltung, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung und die Sorge für die —„Nelly half wacker mit öffentliche Sicherheit in Mannheim iſt, nämlich Po⸗ ligeipräſident Dr. Ramſperger, war beſonders ſtark von ſpendefreudigen Menſchen umringt. Er hatte beim Strohmarkt(vor oem Kaffee Koſſenhaſchen) ſei⸗ nen Standplatz und dabei leiſtete ihm allerdings Nelly, die vierjährige brave Elefantin aus der„Libelle“, mit Aus⸗ dauer Geſellſchaft. Nur wenige Meter davon ſah man Mannheims neuen Kreisleiter Schneider mit Eifer und Erfolg bei der Sammlerei. Diagonal gegenüber, auf der ſüdlichen Plankenſeite, ſammelte unſer Ober⸗ bürgermeiſter Renninger, und vor der Haupt⸗ poſt traf man auf Gruppenführer Juſt. Auch die Flieger ⸗ HJ ſtellte ſich in den Dienſt der Sammlung. Auf dem Meßplatz und vor O 7 zeigte ſie Segelflug ⸗ deuge. Noch auf manch andere Weiſe wurde ge⸗ worben, u. a. durch Stand konzerte, Laut⸗ Immer voller wird die Sammelbüchſe! SA⸗ Gruppenführer Fuſt hatte ſich im Dienſte des WoW vor der Hauptpoſt aufgeſtellt. (phot.: Labor⸗Schmibt) ſprecher, durch die Trommeln des Jungvolkes. Alle, die ſich ſo einſetzten, taten es ſelbſtlos zum Nutzen des Winterhilfswerkes und damit der deut⸗ ſchen Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. So fügten ſich Groſchen zu Groſchen und Mark zu Mark. Das Geſamtergebnis des Stadt⸗ gebietes wurde noch am Samstag in der WißW⸗Geſchäftsſtelle in L 5 ermittelt. Die Landortsgruppen erſtatteten am Sonn⸗ tag früh telegraphiſch Meldung. Um 10 Uhr war das Geſamtergebnis des Kreiſes Mannheim nach Karls⸗ ruhe übermittelt, wo das Gauergebnis zuſammen⸗ geſtellt und um 11 Uhr nach Berlin gemeldet wurde. In der Reichszentrale des WoW waren um die Mittagsſtunde die Ergebniſſe ſämtlicher Gaue und damit die Geſamtſumme, die der Tag der nationalen Solidarität gebracht hat, bekannt. dr. th. Dieſen wunden Garderobenpunkt zum beſten ge⸗ regelt und erledigt und feſte den Standort menv⸗ rierend, läßt man ſich treiben. Da vorne irgendwo tanzen ſie, aber ehe man ſich vorgearbeitet hat, hört Homann⸗Webau auf, und auf dem Podium wird eine reizende Tarantella hingelegt. Dann kamen die 4 Krapallers, das neugebildete Schlager⸗ quartett in blau⸗rot geſtreifter Jacke und Chryſantheme, die ſich ſehr gut anließen(die Inſtruktion hat Klaußl) und allerhand vorbrachten über die„Sonja“, die ruſ⸗ ſiſch tanzt, und die„Sonnenuhr“ mit den heitren Stunden nur, und die„Welt, die verſinken müßte“. Dann Schlag auf Schlag eine Reihe von den wackeren Libelle⸗Künſtlern, wie Crocers⸗Crocers, die Equilibriſten, die 2 Günthers(Vater und Sohn), die Erſtaunliches in verwandter Artiſtik zuſtande Wie schön- wie billig Sie staunen de keen— ZEUMNMN ER-H te Sind Breife Straße N 7,-7 brachten. Auch die beiden Tanzakrobatinnen Blon⸗ dina und Fee Thackay mit den Steptalenten und dem gemeinſamen, vierbeinigen Schlußradſchla⸗ gen hatten viel Beifall. Dann kam wieder einmal Tanzmuſik, und ich benutzte die Pauſe, um in den Verſammlungsſaal zu wetzen(die Nachbarn, die ich beim Drängeln etwas geſchubſt habe, ſeien hiermit nachträglich noch⸗ mals um Verzeihung gebeten); denn hier hatte ja das Nationaltheater alle kabarettiſtiſchen Kräfte mobiliſiert. Dort ſtanden gerade Offenbach und Marx als Doppelanſager auf der Bühne, unterhielten ſich witz⸗ boldig über etwas, das in unſerer unruhigen Ecke nicht verſtanden wurde. Aber dann kamen ſie auf die „Illuſtrierten Witze“, in denen jeder mitmimt und alſo auch diejenigen, die nur die Hälfte verſtehen, eine ahnungsvolle Lache aufſchlagen können. Ich merkte mir den mit dem Mückenfangen vom Marx. Auf Offenbachs Frage erklärt er, dieſe deutſchen Mücken tät er ins Ausland verkaufen, wo man dar⸗ aus Elefanten machen würde!!! Darauf folgte eine „Polka von 1880“, reizvoll⸗neckiſch⸗übertrieben ge⸗ tanzt von Tutta Schier und Günther Roeder. Derſelbe Roeder zeigte dann noch gute Stepkunſt in ſeinem Tanz„Promenade“. Lutz Walter Mil⸗ ler hatte einen herzhaften Griff in die Schlagerkiſte getan, und ſang„Mattinata“ und„Für dich allein!“ und anderes ſo, daß viele Mädchen ganz feuchte Augen be⸗ kamen, und der Beifall überhaupt nicht mehr aufhören wollte. Aber auch Schweska mit dem„Stelldichein“, Nora Landerich mit etwas Wieneriſchem und Gertrud Gelly mit der„Unſchuld vom Lande“(Strauß) konnten über die Zuſtimmung nicht klagen. Zu dieſer Zeit war ich allerdings hinter der Bühne und ließ mir von Offenbach erzählen, daß zu Anfang die kleine Wilimzig einen Slawiſchen Tanz gehabt hätte, Marlene Müller⸗Hampe was aus„Dubarry“ und„Paganini“ geſungen hätte, und außerdem wären Marga Eilenſtein, Gabriele Loibl und Herta Bolle ſolotänzeriſch tätig ge⸗ weſen, und Handſchumacher und Krauſe hätten den Sketch„Die Weinprobe“ geſpielt, in dem natürlich der Obſtwein eine ſo aufklärende und knallpoin⸗ tierte Rolle ſpielt. Gerade ſangen oͤte 4 Kravallers auch hier oben ihre zarten Weiſen mit oͤem feinſten Pianiſſimo Alſo konnte ich mal ſehen, was im Nibelungenſaal los war. Es war die Hauptſache, das„Großballett“ nämlich, die„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ mit Chor und Orcheſter und oͤem ganzen Ballett des Nationaltheaters in liebenswertes, teils ſchmach⸗ tendes, teils militäriſches Altwien verkleidet. Leider ſchloſſen ſie bald mit einer entzückenden Schlußfigur, einem Ring mit Goldſtuhl, der ausſah wie ein Bie⸗ dermeierkörbchen, das ſich im Kreiſe dreht. Da gabs aber ſo viel Klatſchen, daß alles wiederholt werden mußte, und es war nochmals wunderbar. Stracks darauf folgten als Schlußnummer„Mike and Bobby“, 2 Mann mit einem Brett, und toſender Beifall beſchloß dieſe erſtklaſſige Libellennummer, und der allgemeine Tanz konnte wieder losgehen. ... Im Verſammlungsſaal ſchloſſen ge⸗ rade Offenbach und Marx ihre Anſage mit„Der Humor hat ſeine Schuldigkeit getan, der Humor kann gehen“, Scherer ſang etwas Schleſiſches und dann was Heſſiſches(De' Balſer) mit ganzer ſonorer Kraft. Nunmehr marſchierte auch hier eine Abteilung von Homann⸗Webau⸗Leuten an, eine andere aus⸗ gewählte Abteilung ſeiner Männer ſpielte in der Wandelhalle, und wenn es auch eng war wie im tollſten Faſching, ſo war es doch wunderſchön.— Wer aber ſeine Hühneraugen nicht riskieren wollte oder aus anderen Gründen dem Tanze entſagte, der en jeder Ar lie ferf schnell und pillig Druckerei Dr. Haas 6 R I..6 Fernruf 240 51 4. Seite/ Nummer 562 futterte Kuchen, ſchmeckte Liköre, ſprach dem Weine zu, ſchoß oder warf Kugeln, zog ſich zurück in den Bierkeller zu Wurſt und Brot und fröhlichem Geſang, hierin von einer Abteilung der Kreis kapelle unter⸗ ſtützt. Währendͤdeſſen aber waren Hunderte und aber Hunderte von Helfern aus der Frauenſchaft und der Partei unter⸗ wegs, und oben in einem ſtillen Zimmer mit der Auffſchrift „Solo⸗Herren“ ſtrömte das Geld ein, zählten und rechneten und quittierten die beſonnenen Herren von der Deutſchen Bank, und in der Stahlkaſſette ſam⸗ melten ſich ſchwere Säckchen von ſchwerem Wert,— kaum zu ſchleppen. Weit in die Nacht hinein gehen Arbeit und Vergnügen einander parallel, aber die Arbeit dauert dann noch länger. „Hund am Sonntag: Frühſchoppen! Der Frühſchoppen des andern Vormittags zwar nicht allzu viel Leute; denn es iſt ja das mal, daß man ſowas verſucht. Aber an den Buden ſtanden doch genug herum, ausdauernde Schützen ſetzten manchen Zwölfer in die Scheibe, feſte war man am Tombolaſtand am Auspacken, um die Tiſche wieder zu füllen, und das Pion ter ⸗Muſik⸗ korps ſpielte flotte Lehär⸗Weiſen zur Ermunterung. Und ſo herrſchte doch beſte Stimmung— auch unter den etwas blaſſen Helferinnen, die faſt alle wieder zur Stelle waren. 925 brachte er ſt e⸗ * 5 Meldeſchluß 5. Januar für freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht zum Herbſt 1938 Das Reichskriegsminiſterium gibt bekannt: Für die Herbſteinſtellung 1938 können noch Frei⸗ willige beim Heer von allen Waffengattungen für eine Dienſtzeit von zwei Jahren, bei der Kriegsmarine für eine Dienſtzeit von vier Jahren im Flottendienſt und für eine Dienſtzeit von zwei Jahren im Küſtendienſt(See), in letzterem jedoch nur Angehörige öder ſeemänniſchen Bevölkerung, bei der Luftwaffe von der Fliegertruppe und Luftnachrichtentruppe für eine Dienſtzeit von zwei oder viereinhalb Jahren, von der Flakartillerie für eine Dienſtzeit von zwei Jahren(Bewerber mit tech⸗ niſcher Vorbildung bei allen drei Waffengattungen bevorzugt), angenommen werden. Näheres iſt aus den Merkblättern für den Eintritt als Freiwilliger in die einzelnen Wehr⸗ machtsteile zu erſehen, die bei allen Truppenteilen, den Wehrbezirkskommandos und den Wehrmelde⸗ ämterne zu erhalten ſind. Auf die Möglichkeit zum freiwilligen Eintritt werden insbeſondere junge Leute hingewieſen, die aus beruflichen Gründen frühzeitig ihre aktive Dienſtpflicht erfüllen wollen, 3. B. Abiturienten vor Beginn des Hochſchulſtudiums. Wer im Herbſt 1938 als Freiwilliger eintreten will, muß ſich jedoch umgehend bei dem Truppen⸗ teil(Bataillon oder Abteilung) melden, bei dem er einzutreten wünſcht, da am 5. Januar bereits Meldeſchluß iſt. Nach dem 5. Januar 1938 eingehende Meldun⸗ gen können bei allen Wehrmachtsteilen nur noch zur Einſtellung im Jahre 1939 berückſichtigt werden. en Ihre ſilberne Hochzeit feiern am Dienstag, dem 7. Dez., Konrad Körner und Frau Marie geb. Hutt, Stockhornſtraße 6. i Schwacher Reichsbahnverkehr. Bei der Reichsbahn herrſchte am Samstag ein lebhafter Stadtbeſuchsverkehr, dagegen war der Fernverkehr nur mittelmäßig. Am Sonntag war der Geſamtver⸗ kehr gering. ze Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs wur⸗ den dreizehn Perſonen zur Anzeige gebracht. em Ueber„Deutſchlands wehrpolitiſche Lage“ ſpricht Oberſtleutnant(E) von Belli vom Reichs⸗ kriegsminiſterium Berlin, in der Reihe„Volk und Wehr“ der Vorträge der Volksbildungsſtätte am Dienstag, dem 17. Dezember, in der„Harmonie“. Helfen 7 9 Ä nder 0 . 4 10 90 70 5 e. 1 4 8 Cen wagt, 5 10 7 7 . c 2 N 8 funde An alle Mannheimer Hausfrauen In der Zeit vom 6. bis 11. Dezember findet die Lebensmittelſammlwug ſtatt. Weihnachten ſteht jetzt vor der Tür. Hausfrauen, ſpendet reichlich. Ihr helſt damit Freude be⸗ reiten! Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ansgabe Montag, 6. Dezember 1937 Dem Me a das Cſalstkindl. . d ˙üñ33————— D—— Der Intendant gab Auskunft: (Erich Zander, Archiv,.) Das Antwerpener Gaſtſpiel unferer Oper Erſte Auslands-Aufführung eines Werkes von Siegfried Wagner „Ab Grenze ſind wir Gäſte der Flamen“, erzählt Intendant Brandenburg, als bei einer Taſſe Kaffee zwiſchen Kaſperle⸗Theater und Kinder⸗ ballett im Nibelungenſaal die Rede auf das Gaſtſpiel unſerer Oper in Antwerpen kommt.„Und am Sonn⸗ tag, wenn ich eigentlich hier künſtleriſche Geſamt⸗ leitung haben ſollte, ſind wir ſchon über alle Berge.“ So hört man denn noch einmal im Zuſammen⸗ hang und aus beſtunterrichteter Quelle, was es mit dieſer Aufführung von Siegfried Wagners „Schwarzſchwanenreich“ in der Antwerpener Flamiſchen Oper am Dienstag auf ſich hat. Elmendorff kennt ſich drüben ſchon von mänchem Gaſtſpiel aus, wird auch im April wieder den ganzen Ring dort dirigieren. Und um ihn einmal in ſeinem ſtändigen Wirkungskreis am Pult zu ſehen, kamen während der Maifeſtſpiele einige der künſtleriſchen Leiter aus der Scheldeſtadt nach Mannheim, hörten hier die von dem Kölner Generalintendanten Spring Ni inſzenierte, mit Wieland Wagners Bühnenbildern ausgeſtättete Feſtvorſtellung, ſb' wurde das Mannheim— Köln— Bayreuther Ge⸗ meinſchaftsgaſtſpiel beſchloſſene Sache. Es iſt kein übertriebener Lokalpatribtismus, wenn wir Mannheim dabei an erſter Stelle nennen. Die Oper des Naitonaltheaters trägt nämlich in der Tat den Löwenanteil an Arbeit und Verantwortung da⸗ von. Nicht nur, daß Generalmuſikdirektor Elmen⸗ dorff bereits ſeit Mitte der vergangenen Woche mit dem belgiſchen Orcheſter die Partitur ſtudiert: neben den fünf Soliſten Irene Ziegler, Guſſa Heiken, Heinrich Hölzlin, Friedrich Kempf und Chriſtian Könker geht auch der geſamte Singchor unter Ka⸗ pellmeiſter Klaus mit, während das techniſche Per⸗ ſonal teils von Mannheim und teils— vor allem Reichspoftdienſt zu Weihnachten und Neujahr Der Aufgeber muß zur glatten Abwickelung das Seine tun Der Reichspoſtminiſter hat ſeine Anwetſungen für den diesmaligen Weihnachts⸗ und Neufahrsdienſt der Reichspoſt erlaſſen. Die Mahnung, Weihnachts⸗ und Neujahrspoſt frühzeitig aufzuliefern, wird von Anfang Dezember an wieder in den Poſt⸗ ſtempeln erſtheinen. Soweit es die örtlichen Verhält⸗ niſſe geſtatten, ſind während des Weihnachtsdienſtes einſchließlich des 24 Dezember Pakete auch außerhalb der regelmäßigen Schalterſtunden ohne Erhebung der beſonderen Einlieferungsgebühr von 20 Pfg. auzu⸗ nehmen. Auf gute Verpackung und aus⸗ reichende Aufſchrift der Pakete und Päckchen wird beſonders geachtet werden. An die ſchonende Behandlung der Pakete uſw., namentlich ſoweit ſie zerbrechlichen Inhalt haben, erinnert der Miniſter. Gegen Regen und Schnee ſind die Pakete durch Dek⸗ ken zu ſchützen. Am 24. Dezember ſind die Beamten durch Kür⸗ zung der planmäßigen Dienſtſtunden und durch Dienſtbeſchränkungen ſoweit wie möglich vom Abend⸗ dienſt zu befreien, denn auch die Gefolgſchaftsmit⸗ glieder der Poſt ſollen an den häuslichen Weihnachts⸗ feiern teilnehmen können. Die Poſtſchalter ſind am 24. Dezember möglichſt um 16 Uhr zu ſchließen; die Telegramm⸗ und Geſprächsannahme iſt wie werktags offen zu halten. Der Kaſtenleerungs⸗ dienſt ſoll um 19 Uhr beendet ſein, der Zuſtell⸗ dienſt um 16 Uhr. Zum Neujahrsdienſt macht der Miniſter uf die ſorgſame Behandlung umfangreicher Brief⸗ ſendungen, namentlich großer Druckſachen, z. B. Ka⸗ lenderſendungen, aufmerkſam. IIm übrigen gelten die Weihnachtsbeſtimmungen für Päckchen und Brief⸗ päckchen ſinngemäß. Poſtwurfſendungen ſind vom 27. Dezember bis einſchließlich 3. Januar 1938 aus⸗ geſchloſſen. chte den Sammler des Wi. für die vollſtändig von dort mitgebrachte Beleuch⸗ tung— von Bayreuth geſtellt wird. Köln dagegen ſteuert außer dem regieführenden Generalintendan⸗ ten Spring nur vier Soliſten bei! Und daß Frau Winifred Wagner die erſte ausländiſche Ur⸗ aufführung einer Schöpfung ihres Gatten miterleben will—, daß ſie dieſen Anlaß als großartige Werbung für den Bayreuther Gedanken begrüßt, iſt ſchließlich nur ſelbſtverſtändlich. Schwierig war die Sache mit den Dekorationen, die aber dann dank der Bereit⸗ willigkeit des Hauſes Wahnfried teilweiſe in den Bayreuther Werkſtätten neugeſchaffen werden konn⸗ ten, um die in Mannheim verwendeten Stücke für das weſentlich kleinere Antwerpener Bühnenhaus nicht zerſchneiden zu müſſen.. Welche Bedeutung in Belgien dieſem deutſchen Operngaſtſpiel beigemeſſen wird, geht ſchon allein daraus hervor, daß neben einem offiziellen Emp⸗ fang im Antwerpener deutſchen Generalkonſulgt Einladungen bei und neben verſchiedenen anderen bekannten belgiſchen Kunſtfreunden ein großer Staatsempfang am Königlichen Hofe in Brüſſel vorgeſehen iſt, und daß der Auffüh⸗ rungstag des 7. Dezember nach der Vorſtellung einen weiteren Empfang der Stadt Antwerpen bringt, worauf ein Kameradſchaftsabend der Flämiſchen Oper und ihrer deutſchen Gäſte die erlebnisreichen Tage beſchließen wird. Daß ſie ſolche Ehrungen verdienen, wiſſen gerade wir Mannheimer am beſten. Denn unſer altange⸗ ſtammter Maimarkt und ſeine neu ins Leben ge⸗ rufenen Feſtſpiele haben ſchließlich den Auſtoß dazu gegeben, daß dieſe für den kulturellen Austauſch über Länder und Grenzen bemerkenswerte Opern⸗ reiſe nach Nordweſten zuſtande kam. M. S. gion bb uu uuf In der Heidelberger Altſtadt: Heute abend Veelzenickel⸗Amzug! Am Montagabend werden die Beelzenickel in ihren Vermummungen wieder die Heidel⸗ berger Altſtadt bevölkern. Da und dort in den Straßen werden wir ihre Lieder und Verslein hören, in Säcke und Beutel werden ſo manche Gaben kul⸗ lern.„Ich bin ein armer König...“ Zuvor aber werden ſich— erſtmalig in dieſem Jahr— die klei⸗ nen Könige und die Chriſtkindle aus der Alt⸗ und Mittelſtadt(die Kinder der Vororte können ſich wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche nicht beteiligen), die größeren Beelzenickel mit ihren Lampions zu einem abendlichen Umzug in Scharen auf dem Langemarckplatz bei der Alten Univerſität, Auguſtinergaſſe, um 16 Uhr ſammeln. Von dort aus geht dann der Zug der Beelzenickel— ihr Treiben geht auf einen Alt⸗ Heidelberger Brauch aus dem Mittelalter zurück— durch verſchiedene Straßen der inneren Stadt, unter dem Klang der Landsknechts⸗ trommeln zum Marktplatz, wo am Herkulesbrunnen ihre Lieder erſchallen, dann zur Hauptſtraße und ſchließlich über Märzgaſſe, Plöck, Grabengaſſe zurück zum Langemarckplatz. Der Verein Alt⸗Heidelberg, Verkehrsverein und Verkehrsamt gehören zu den weſentlichen Förderern dieſes heiteren Umzuges. NSDAP-Miffeilungen Aus paertelamtlichen Behaunntmacuangen aumnommen Ortsgruppen der NS DAW Wohlgelegen. Die nächſte Einholung der Spenden zur Pfundfammlung findet für die Zellen 1 bis 5 am 6. 12., für die Zellen 6 bis 11 am 7. 12. ſtatt. NS KON Abteilung Neckarſtadt⸗Weſt. Am 7. 12. Mitgliederver⸗ ſammlung für die Zellen—12 im Lokal„Pflüger“, Alp⸗ hornſtraße 17. Die Deutſche Arbeitsfront Berufserziehungswerk der DA, C 1, 10 Zu dem jeweils mittwoch von 20.30 bis 22 Uhr ſtattfin⸗ denden Lehrgang für Kurzſchrift(Anfänger) werden in O 1, 10, Zimmer 8, noch Anmeldungen entgegengenommen. Am Freitag, 10. Dezember, beginnt in L 7, 1, Saal 5, der Lehrgang: Chemie wichtiger organiſcher Rohſtoffe. An⸗ meldungen hierzu können noch abgegeben werden. An die Betriebsobmänner! am Dienstag, 7. Dezember, um 20.15 Uhr, wird im Caſinoſaal, R 1, die Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Betriebsführung fortgeſetzt. Es ſpricht Betriebs⸗ führer Pg. Marwitz über„Die Aufgaben des Betriebs⸗ führers im Leiſtungswettkompf“. Hausgehilfen Deutſches Eck. 7. 12., 20.30 Uhr, Fachgruppenabend in T 5, 12. Fraueénabteilung Erlenhof. Dienstag, 7. 12., um 20.30 Uhr, ſchaftsabend in der Lortzingſtraße 13(Leſehalle). Werkfrauengruppenführerinnen. Die Beſprechung am Montag, 6. 12., muß auf Freitag, 10. 12., verlegt werden. Gemein⸗ Ein freudiges Ah ertönt, wenn am Heiligen Abend ein 4⸗Mark⸗Apparat aus Spring⸗ mann's Drogerie unter dem Weihnachtsboum ſteht. Mit dieſen Apparaten machen auch Sie ganz herrliche Bilder, weil ſie bei gutem Wetter niemals verſagen. Alſo, denken Sie an den 4⸗Mark⸗Apparat oder an einen Kodak aus Springmann's Drogerie, P 1, 6(neben Deuß). S900 Der Schulungsabend findet für alle Mitarbeiterinnen am Dienstag, 7. 12., um 20 Uhr, im Saale des Leihamtes, Platz des 30. Januar Nr. 3, ſtatt Kreisbetriebsgemeinſchaften KBG Druck. Am Montag, 6. 12., 20.15 Uhr, findet im Haus der Deutſchen Arbeit, p 4,—5, Wirtſchaft(Neben⸗ zimmer), ein Vortrag für Buchdrucker ſtatt. Erſcheinen fämtlicher Berufskameraden iſt Pflicht. Abteilung Volksbildungswerk Am Dienstag, 7. 12., 20.15 Uhr, ſpricht in der„Har⸗ monie“, D 2, 6, Oberſtleutnant[(E) von Belli vom Reichskriegsminiſterium Berlin über das Thema: „Deutſchlands wehrpolitiſche Lage“. Inhaber ⸗der Hörerkarte 20 Pfg. Anne! e E ZE ms Montag, 6. Dezember Nationaltheater:„Die Stützen der Geſellſchaft“, NS, 20 Uhr. Planetarium 3. Experimental⸗ vortrag der Reihe„Einfüh- rung in die Elektrizitäts⸗ lehre— Chemiſche Wirkungen und Wärmewirkungen des elektriſchen Stromes. Beginn 20.15 Uhr. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Manuhelim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Nelly, der muſikoliſche Elefant und ſieben neue Attraktionen. Tanz: Libelle. Kaffee Carl Theodor Sdeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Ein Volksfeind“.— Alhambra:„Das große Abenteuer“.— Schauburg:„Andere Welt“.— Palaſt und Gloria:„Franz'l Schuberts unglückliche Liebe“.— erg Scala und Capitol:„Zauber der Boheme“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14 30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Allerhond Weihnachts⸗Tand. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. 0 Steruwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 5 Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 1 bis 19 Uhr Leſefäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 943 21. Briefkasten der NZ N Kraut.„Wie kann ich haltbares Sauerkraut her⸗ ſtellen?“—— Die Herſtellung des Sauerkrauts iſt einfach und wird folgendermaßen gehandhabt: Die loſe am Kopf anliegenden Deckblätter werden entfernt und der Kopf wird in Streifen geſchnitten. Je feiner dies geſchieht, um ſo beſſer iſt es. Dieſe werden in ein ſauberes Faß ſchichtweiſe eingefüllt und dazwiſchen wird Salz— man rechnet etwa 10 Gramm auf 500 Gramm Sauerkraut— geſtreut, zum Teil wird auch Kümmel dazu gegeben. Jede Schicht wird gut durchgeſtampft, ſo daß der Saft ſtets über dem Kraut ſteht und alle Zwiſchenräume von ihm ausgefüllt ſind. Denn Luft gibt den Klein⸗ lebeweſen; die den Verderb des Krautes verur⸗ ſachen, Lebensmöglichkeit und beeinträchtigt dadurch die Haltbarkeit. Daher iſt es auch erforderlich, daß nach dem Füllen des Faſſes mit den Kohlſchnitzeln der Deckel mit einem Feldſtein ſo beſchwert wird, daß ſtets Saft über dem Kohl ſteht. Auf die letzte Schicht legt man ganze Blätter, ferner werden auch Weinlaub und Kirſchblätter zur Geſchmacksverbeſſe⸗ rung beigegeben. Das Faß bleibt am beſten bei einer Temperatur von 14—18 Grad Celſius ſtehen. Nach—6 Wochen iſt das Sauerkraut gebrauchs⸗ fertig. Fran O.„Mein Gummibaum hat ſich bis jetzt ſehr langſam entwickelt. An was kann das liegen?“ —— Bei guter Pflege entwickelt der Gummibaum vom Früh⸗ bis Spätjahr alle—10 Tage ein neues Blatt und läßt die älteren Blätter nicht ſo leicht gilben. Werden die jungen Blätter ſchwächer und kleiner, hängen die alten Blätter ſchlaff herab oder gilben ſie übermäßig ſchnell, dann leidet die Pflanze an Nahrungs- und Luftmangel oder an zu hoher und trockener Wärme. Die Pflanze muß jährlich in gute, ſandige Miſtbeeterde verpflanzt werden und im Sommer auch möglichſt Kuhdung in flüſſi⸗ ger Form erhalten. Ferner müſſen die Blätter im Sommer oft beſprengt und im Winker durch wö⸗ chentliche Waſchungen reingehalten werden. In Er⸗ mangelung von Kuhdünger kann ab Monat Juni dem Gummibaum eine Kunſtdüngermiſchung gegeben werden, und zwar wöchentlich einmal ein Gramm Hakaphos auf einen Liter Waſſer. F. Die Stellungnahme der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer geht in Ordnung. Nur bei handelsge⸗ richtlich eingetragenen Firmen iſt der Zuſatz, wer die Inhaber der Firma ſind, zuläſſig. Bei nichtein⸗ getragenen Firmen iſt eine von den Inhabern ab⸗ weichende Firmenbezeichnung nicht möglich. Wenn Sie allerdings Ihr Geſchäft nur verpachtet haben, beſteht die Möglichkeit, daß Sie noch als Inhaber bezeichnet werden. Dann muß aber die Bezeichnung der Inhaberſchaft durch die Herren A. und K. F. die nur Pächter des Geſchäftes ſind, wegfallen. Ste müßten die Induſtrie⸗ und Handelskammer über die tatſächliche Inhaberſchaft aufklären und veran⸗ laſſen, daß die beiden Herren ſich künftig nicht mehr als Inhaber bezeichnen. Eintritt 40 Pfg.; für 6 = — — r o 1 90 2 1 2 — ae S S . . — Zen pu uon dtindlieacd Englands Gespenster lassen nicht mit sich spassen London, im Dezember. Ein Fluch, der vor 150 Jahren ausgeſtoßen wurde, erfüllte ſich in dieſen Tagen in ſeltſamer Weiſe und hat unter der abergläubiſchen Bevöl⸗ kerung in der kleinen engliſchen Stadt Hin d⸗ head eine wahre Panik hervorgerufen. Der in geſchäftlichen Dingen ſo nüchterne Eng⸗ länder iſt in ſeinem Privatleben ſehr geneigt, an überſinnliche Erſcheinungen zu glauben. Er iſt über⸗ zeugt davon, daß es in alten Schlöſſern„ſpukt“, und daß mit Geſpenſtern nicht zu ſpaßen iſt. Augenblick⸗ lich wird eine ganze Stadt von einem derartigen „Spuk“ heimgeſucht, weil ſie— leichtfertigerweiſe! „ einen Fluch, der vor 150 Jahren ausgeſto⸗ en wurde, auf ſich bezogen hat. Es handelt ſich um die Stadt Hindhead in der Grafſchaft Surrey. Hier ereignete ſich vor 150 Jah⸗ ken, wie die Chronik meldet, daß ein Seemann von ſeinen oͤrei Kameraden ermordet wurde. Man hängte die drei Täter an den Galgen, an der Stelle aber, wo ſich die Bluttat ereignete, wurde ein zwei Meter hoher Gedenkſtein errichtet, der ſoge⸗ nannte„Sailor Stone“, auf dem in kurzen Sätzen der Hergang des Verbrechens geſchildert wurde. Auf der Rückſeite aber trug dieſer Gedenkſtein die Auf⸗ ſchrift:„Verflucht ſei der Menſch, der dieſen Stein verletzt oder entfernt!“ Niemand hätte daran gedacht, ſich an dieſem ſteinernen Dokument zu ver⸗ greiſen, wenn nicht die Baumeiſter der neuen Auto⸗ ſtraße von Portsmouth nach London gerade den Weg, an dem der„Sailor Stone“ von Hindͤhead ſteht, in ihre Pläne einbezogen hätten. Sie forderten von der Stadtverwaltung, daß der Stein ein Stück zur Seite geſchoben werde, damit die Straßenerweite⸗ zung durchgeführt weroͤen könne. ſich die aus Hindhead ſtam⸗ Stein zu berühren; denn ſie Aber auch den fremden Ar⸗ keineswegs geheuer vor, und unter ihnen die drei Mann, Zunächſt weigerten menden Arbeiter, den fürchteten den Fluch. heitern kam die Sache Aſchließlich mußte man die den Stein verſetzen ſollten, ausloſen— mit der Wirkung, daß die durch das Los Beſtimmten eiligſt die Arbeit niederlegten und verſchwanden. Natürlich wollte ſich der Stadtrat nicht lächerlich machen, indem er die Anordnung der Straßenbau⸗ verwaltung unter Hinweis auf den 150 Jahre alten Fluch unausgeführt ließ. Schließlich erklärte ſich ein Garagenbeſitzer dazu bereit, mit zwei ſeiner Mecha⸗ niker den Stein zu entfernen. Dies geſchah, der „Sailor Stone“ bekam, kaum 200 Schritte von der urſprünglichen Stelle entfernt, einen neuen Platz. Aber— wie geſagt, mit engliſchen Geſpenſtern iſt nicht zu ſpaßen. Mit unerbittlicher Sicherheit be⸗ gann ſich der Fluch zu erfüllen. Bereits wenige Dage ſpäter brannte die Garage Mr. Ru⸗ pert Chandlers, der die Arbeit übernommen hatte, ab. Charles Harris, einer ſeiner Gehilfen, ſtürzte kurz darauf von einer Leiter und zog ſich ſchwere Knochenbrüche zu. Sein Kollege, Tommy Newall, ſtarb ganz plötzlich an einer akuten Lungenentzündung. Dem dritten Helfer, einem jungen Mann namens Henry Bowl, iſt bislang noch nichts zugeſtoßen. Aber er traut ſich, entſetzt über das Schickſal der anderen, nicht mehr vor ſeine Türſchwelle, und ſeine Familie befürchtet, daß er ſich in ſeiner nervöſen Erregung ein Leid antun könne. Inzwiſchen ſpukt der verwünſchte Sailor Stone weiter. Ganz Hindhead redet ſich ein, die Folgen des Leichtſinns zu ſpüren, daß man ſich an ihm ver⸗ griffen hat. Nicht genug, daß die Fußballmannſchaft der Stadt ſeit jenem Tag keinen einzigen Sieg mehr errungen hat, iſt auch noch eine Viehſeuche aus⸗ gebrochen, und überdies wurden mehrere Häuſer der Stadt durch einen Kanalrohrbruch beſchädigt. Nicht weniger als vier ſchwere Autounfälle haben ſich auf dem Stück der neuen Straße, das durch Hindhead führt, ereignet, und wer weiß, was der Geiſt des ermordeten Seemanns noch alles im Schilde führt! Zunächſt iſt der Bürgermeiſter, den man mit Vor⸗ würfen überhäuft hat, zurückgetreten. cer „Auf ewig Dein!“ Wie die Großen ihre Briefe ſchloſſen Es iſt nicht ohne Reiz, den Spuren der Großen nachzugehen und aus dem jeweiligen Schluß ihrer Briefe, beſonders ihrer Liebesbriefe, Schlüſſe auf ihr Weſen und ihre Art zu ziehen. Schiller, der Dichter öͤes Ueberſchwangs, zeigte ſich in ſeinen Briefen immer merklich zurückhaltend. Meiſtens ſchreibt er:„Adieu! Adieu!“ Selten ſchwingt er ſich auf, wie in dem Brief an Lotte vom . Februar 1790 zu ſchreiben:„Mein Herz fließt einander in einem reichen und herrlichen Ge⸗ 10 Gbethe mußte bei ſeinem beſonders reichen Iriefwechſel den Schluß natürlich abſtufen. An Charlotte Buff:„Adieu, tauſendmal adieu!“ — An Auguſte von Stollberg:„Laß die Däm⸗ merung kommen, tränenvoll und ſelig.— Amen.— Abe, Liebe, Ade!“— An Kätchen Schönkopf:„Biſſ an den Todt Ihr Freund Goethe.“— An Frau hon Stein liegen natürlich Briefſchlüſſe vor, die tom Himmel bis zur Hölle führen:„Adieu, Beſte! Adien Gold!“—„Ich kann Dir nicht Lebewohl ſagen, denn ich verlaſſe Dich nicht.“—„Adieu, Du tauſend⸗ mal Geliebte!“— An Corona Schröter:„Möchte doch das ſo lange ſchwebende Verhältnis endlich feſt werden!.“ Weſentlich ſachlicher unterſchreibt er an Chriſtiane Vulpius:„Adieu, grüße Herrn Meyern, küſſe den Kleinen und ſchreibe mir bald.“ Mozart:„Ich küſſe Dich millionen mal auf das zärtlichſte und bin ewig Dein Dich zärtlich lie⸗ bender W. A. Mozart.“ Gottfried Auguſt Bürger ſchaltek, wie immer, an Molly den vierten Gang ein:„Könnte ich Dich mir damit erkaufen, daß ich nackend und baar⸗ fuß durch Dornen und Diſteln, über Felſen, Schnee und Eis die Erde umwanderte, o, ſo würde ich mich noch heute aufmachen, und dann, wenn ich endlich verblutet, mit dem letzten Fünkchen Lebenskraft, in Deine Arme ſänke und aus Deinem liebevollen Buſen Wolluſt und friſches Leben wiederſöge, denn⸗ noch glauben, daß ich Dich für ein Spottgeld erkauft hätte.“ Ernſt Moritz Arndt an Johanna Motherby: „Blühe, ſüßer Blumengarten voll Nachtviolen, Nachtigallen und Sterne, und wickele alle holdeſten Engelein und Geiſterchen in Deine Blätter.“ So ſchreiben Dichter. Staatsmänner und Krieger ſchreiben anders. Bismarck an ſeine Braut(1847):„Sans phrase der Deinige vom Kopf bis zur Zehe. Küſſe laſſen ſich nicht ſchreiben. Leb wohl. Bismarck.“ Moltke an ſeine Braut:„Noch eins, liebe Marie, wenn Du ſchreibſt, ſo lies öͤͤoch immer den Brief, den Du beantworteſt, noch einmal durch. Gute Nacht, liebe, ſüße Seele.“ e Weltausſtellung 1939 in Neuyork Ein Blick auf das Modell für die nächſte Weltausſtellung in Neuyork, deren Anlagen und Bauwerks in ihrer Planung genau feſtliegen. 1 Vivi⸗Anne Hulthen wird Berufsläuferin Die ſchwediſche Eiskunſtläuferin Vivi⸗Anne Hulthen iſt zum Berufsſport übergegangen. Sie wirkte bereits bei einem„Eiskorneval“ in Neuyork mit, um ihre Kunſt zu zeigen. Damit iſt auch ſie den Lockungen des Dollars erlegen.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Blüchers herrliche Briefſchlüſſe an ſein Malchen ſind aus der Geſchichte ja bekannt. Die rauhen Krieger dachten nicht an Violen, Sterne und Schwüre Weniger bekannt iſt, daß Albrecht von Brandenburg an ſeine Frau, die Kurfürſtin 0 Um Mitternacht läutete es Sturm am Forſthaus. Der Förſter war raſch in den Kleidern, brannte die Lerze im Windleuchter an und ging hinunter. Seine Frau, die bei dem Läuten aus tiefem Schlaf er⸗ ſchrocken aufgefahren war, ſtand im Dunklen hinter dem halboffnen Fenſter, von dem aus ſie die Tür zum Vorhaus überſehen konnte. Jetzt war der För⸗ ſter unten. Der Lichtſchein des Leuchters fiel auf das hagere Geſicht einer älteren Frau, in dem ſchwarze Augen angſtvoll ſtarrten. Sie ſtreckte ihre magere Hand nach dem Förſter aus und es ſah aus, als wollte ſie ihn am Aermel hinauszerren. Worte bonnte die Frau am Fenſter oben nicht verſtehen. Doch fetzt kam ihr Mann zurück, die Treppe herauf jetzt kam er herein.„Leg dich hin“, ſagte er in einer knappen Weiſe.„Ich habe noch einen Gang.“ Hehorſam legte die Förſtersfrau ſich nieder. Doch ihr Herz klopfte wild. Sie ſah noch immer das hagere Geſicht der Frau da unten vor ſich und ſuchte iu ihrem Gedächtnis, wo ſie dies Geſicht mit den ſcwarzen Augen ſchon geſehen habe. Jetzt hörte ſie unten die Schritte ihres Mannes ſich entfernen. Und kaum hörbar daneben die viel raſcheren, leiſeren Schritte der nächtlichen Beſucherin. Dann war alles wieder ſtill. Und auf einmal wußte die Förſtersfrau, wer es geweſen war. Mit einem Satz war ſie wieder aus m Bett und am Fenſter. Aber der Name ihres annes, den ſie in die Nacht hinausrufen wollte, erſtarb ihr im Munde,— kein Ruf hätte ihn zurück⸗ gehalten, wenn er ſeinen Gang für ſeine Pflicht hielt. Die Frau, die den Förſter nachts aus dem Haus ge⸗ holt, nannten ſie im Dorfe wegen ihres Ausſehens „die Zigeunerin“. Sie ließ ſich ſelten vor den Leu⸗ ten ſehen, ſeit ihr Sohn wegen Wilderns im Gefäng⸗ nis geſeſſen hatte. Und der ihn da hineingebracht, as war der Förſter geweſen. Hieß es nicht, der Wilderer ſei dieſe Woche freigekommen? Hatte ſie nicht immer davor gebangt, daß er dann Rache neh⸗ men würde? Ihre Hände zitterten, als ſie ſich haſtig ankleidete. Dann öffnete ſie die Tür zur Kammer, 1 — . wo die Kinder ſchliefen, wurde an ihrem ruhigen Atmen etwas ruhiger, ging leiſe in die Küche und begann, als ob es ſchon Morgen wäre, Feuer im Nächtlicher Gang 6, Von Wolfgang Zenker Herd zu machen. Sie wußte kaum, daß ſie es tat, und immer wieder ging ſie an das Fenſter und lauſchte in den Wald hinaus. Da kamen langſame, ſchwere Schritte nieder. Im Lichtſchein, der aus der Küche hinausfiel, ſah ſie ihren Mann und die Zigeunerin; ſie trugen eine ſchwere Laſt zwiſchen ſich. Raſch lief ſie zum Vor⸗ haus, öffnete und leuchtete den beiden.„Ins Gaſt⸗ zimmer!“ befahl raſch ihr Mann. Die Förſtersfrau ſah den jungen Wilderer, den ſie trugen. Sein Kopf hing über dem Arm des Förſters und blutete.„War⸗ mes Waſſer!“ ſagte der Förſter auf der Treppe. Als ſie ins Gaſtzimmer mit dem Keſſel kam, lag der Verwundete auf dem weißen Gaſtbett; die alte Frau tupfte ihm das Blut mit einem friſchen weißen Handtuch von der klaffenden Kopfwunde, und der Förſter hatte ihm die Joppe geöffnet und taſtete be⸗ hutſam die Rippen ab. Auf einmal ſtöhnte der Lie⸗ gende auf und ſein Geſicht verzerrte ſich im Schmerz. Die alte Frau beugte ihren Kopf zu ſeinem Ohr umd flüsterte raſch unverſtändliche Worte voll Zärt⸗ lichkeit in ihn hinein, und dabei ſpähte ſie ängſtlich nach ſeinen Zügen, bis ſie ſich entſpannten und fried⸗ lich wurden. Der Förſter legte der Alten ſeine Hand auf die Schulter:„Er hat zwei oder oͤrei Rippen gebrochen. Und die Kopfwunde: er wird nicht ſterben müſſen.“ Da haſchte die alte Frau nach ſeiner Hand, als wollte ſie ſie küſſen, abe ſie legte nur ihre bleiche Stirn daran. Der Förſter winkte ſeiner Frau ſtumm und ging mit ihr hinaus. In der Küche unten be⸗ richtete er: 5 Der junge Menſch hatte von den hohen Tannen nahe beim Forſthaus Zapfen ſtehen wollen, es mochte ſein, daß ein Kräuterdoktor ſie gut bezahlte,— die Mutter aber voller Angſt, daß er von neuem ans Wildern gehe, war ihm nachgeſchlichen, hatte ihn leiſe angerufen, als er in den Wipfel ſtieg, weil ſie plötz⸗ lich jähe Angſt erfaßte, der Sohn wolle ſich ein Leid antun um ſeiner verlorenen Ehre willen,— denn wie einem da zumute iſt, wußte die ſcheue Frau aus ihrer eigenen Not der letzten Jahre. Der unver⸗ mutete Anruf aber hatte den Sohn fehlgreifen laſſen, daß er herabſtürzte und blutend der Mutter zu Füßen lag im nächſten Augenblick. Da hatte oͤie Angſt ihres Herzens ſie zu dem getrieben, den ſie als ihren här⸗ teſten Feind anſehen gelernt ſeit der Gefängniszeit des Sohnes. Aber es war das nächſte Haus und ſie lief um das Leben ihres Sohnes.„Und wenn ſie nun wiſſen, daß ich nicht ihr Feind bin, wird wohl für ſie noch alles gut werden. Ich werde ihn in die Wald⸗ arbeit tun,“ ſagte der Förſter zu ſeiner Frau. Die hatte die Hände im Schoß gefaltet, und ſie waren noch eiskalt von der Angſt der letzten Stunde. „Ich dachte, ſie hätten dich herausgelockt vor ſein Ge⸗ wehr...“ ſagte ſie.„Mutter“, ſprach da der Förſter, und ſeine Stimme war warm und gut,—„ich wußte, daß ſie nicht log. Es gibt michts Wahrhaftigeres auf der Welt, als eine Mutter, die um ihr Kind in Not i i Herbert Böhme ⸗Künder und Kämpfer Ein Dichterabend im Kulturkreis der SA Vor dem Kulturkreis der SA las der Dichter Herbert Böhme. Dieſer Dichterleſeabend wurde zu einer Begegnung mit einem der glühendſten Künder und Kämpfer der SA, mit einem Sturm⸗ kamerad in des Doppelwortes tiefſter Bedeutung. Dieſer Mann feſſelte ſeine zahlreichen Hörer, die den großen Saal des Friedrichsparkes bis auf den letzten Platz beſetzt hielten, bereits mit ſeinem erſten Leſungsabſchnitt. Kraftvoll liegt ſchon in dem erſten vorgetragenen Vers ſein Bekenntnis zur reſtloſen Pflichterfüllung„Eine Trommel geht in Deutſchland um und die ihr folgen, folgen ſtumm“ und ebenſo mächtig klingt ſein Ruf„Volk werde Leidenſchaft“ an die Ohren all der vielen SA⸗Männer, der Gäſte von Partei und Wehrmacht. In den weiteren Leſungsabſchnitten hörte man die Novelle, die einem kleinen Bändchen von ihm den Titel gegeben hat„Kirchgang des Großwendbauern“, in der der Dichter ſein religiöſes Glaubensbekennt⸗ nis niederlegt, ein Glaubensbekenntnis, das nichts von Erbfünden und unbedingter Unterwürfigkeit wiſſen möchte, ſondern ſeine Kraft aus dem Zuſam⸗ menwirken aller Naturkräfte nimmt. Die inhalts⸗ ſchwere Novelle wächſt merklich aus dem harten Bo⸗ den der Heimat des Dichters, aus der Kur⸗ und Oſt⸗ mark heraus. Schließlich brachte er noch unter dem (Weltbild, Zander⸗M.) 8 20 Jahre freies Finnland Am 6. Dezember kann Finnland auf ſein 20lähriges Beſtehen als ſelbſtändiger Staat zurückblicken. Aus dieſem Auloß werden im ganzen Lande Erinnerungs⸗ ſeiern ſtattfinden. Einen weſentlichen Anteil on der Befreiung Finnlands hatte General Man ner⸗ heim, unter deſſen Führung die Schutzkorps die Bolſchewiſten vernichtend ſchlugen. (Weltbild⸗Archiv, Zander⸗M.) Anna, jeden Brief aus den Felölagern mit der Mah⸗ nung ſchloß, ja recht tüchtig zu eſſen,„auf das der der unterleger dick bleib!“ Reihe ſeiner Kampfgedichte, die alle den heißen Atem einer mitreißenden Liebe zu Heimat, Volk und Va⸗ terland ausſtrömen. Die Leſungen wurden umrahmt von Vorträgen des Muſikzuges der Standarte 171 unter Leitung von Homann ⸗Webau. Der Führer der Standarte 171, Sturmbannführer Bender, dankte zum Schluß dem Sänger der SA, wie er ihn in ſeinen Begrüßungsworten genannt hatte, im Namen der ganzen Standarte. W. A. Gengenbach. Herbert Voͤhme Gedichte und eine Biographie Herbert Böhme: Kampf und Bekenntnis. (Leinen.60%).—„Herbert Böhme“. Von Kurt Fiſcher.(Geheftet.50.) Beides im Deutſchen Volksverlag. Gedichte aus ſieben Schaffensjahren(19301937) hat Herbert Böhme zu ſeinem neuen Buche ver⸗ einigt, das ein eindrucksvolles Bild von dem lyri⸗ ſchen Werke dieſes Dichters der jungen Generation gibt. Das Erlebnis des Kampfes und des Sieges der nationalſozialiſtiſchen Bewegung prägte feine Lyrik; in zündenden Verſen kündet ſie von Volk und Vaterland, von Führertum und Reich; ein⸗ dringlich mahnend gedenkt ſie der Opfer für die Idee des Nationalſozialismus; den Toten der Be⸗ wegung gilt oͤes Dichters Gruß und das Gelöbnis der Treue zu den Idealen, für die ſie gefallen. Klar, männlich hart iſt der Klang dieſer Gedichte; kämpfe⸗ riſche Leidenſchaft und gläubige Hingabe ſpricht aus ihnen und ein heroiſches Lebensgefühl, das ſeſt ge⸗ gründet iſt im Glauben und in der Kraft deutſchen Weſens.. Böhmes neues Werk gipfelt in dem gedanken⸗ tiefen Zyklus:„Bamberg, dein Reiter reitet durch die Zeit“, in dem der Dichter eine großartige Viſion deutſcher Geſchichte und deutſchen Schickſals zu packenden Bildern von reifer ſprachlicher Formung geſtaltet. i Gleichzeitig mit dieſem Buche bringt der„Deutſche Volksverlag“ eine Biographie Böhmes her⸗ aus, die als erſtes Heft eine neue Reihe„Künder und Kämpfer“ eröffnet. Kurt Fiſcher zeichnet in ihr knapp und kenntnisreich den Lebensumriß des Dichters und würdigt die geiſtige und ſittliche Be⸗ zuſammenfaſſenden Titel„Trompeter blaſe“ eine deutung ſeines Werkes. B. 6. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Dezember 1937 — Die politiſche und juriſtiſche Welt Englands verzeichnet mit Trauer den Selbſtmord Sir Louis Stanuly Johnſous, der einer der bekannteſten Rechts⸗ anwälte der City und außerdem eine Zeitlang kon⸗ ſervativer Abgeordneter war. wirtſchaftlichen Verhältniſſe Johnſons haben ſich als durchaus ge⸗ prönet erwieſen, auch hat eine Nachprüfung der um⸗ fangreichen Anwaltsgeſchäfte des Verſtorbenen nicht den geringſten Anhalt für irgendwelche Unregel⸗ mäßigkeiten ergeben. Sir Stanly hat ein Alter von 68 Jahren erreicht, und war in der letzten Zeit ziem⸗ lich niedergedrückt. Sein Sohn, bei dem er wohnte, fragte mehrmals nach den Gründen dieſer Depreſ⸗ ſion. Er erhielt nur ein Achſelzucken als Antwort. Feſt ſteht, daß Sir Stanly ein unermüdlicher Ar⸗ beiter war, weshalb es oͤen Sohn, Douglas John⸗ ſon, aufs höchſte wunderte, als ſein Vater plötzlich erklärte, nicht die Kanzlei aufſuchen zu wollen, ob⸗ ſchon das ſonſt ſofort nach dem Frühſtück zu geſche⸗ hen pflegte. Der alte Rechtsanwalt ging vielmehr ſofort in oͤͤie oberen Räume, in ſein Schlafzimmer. Mit einem Male ertönte ein Schuß durch das Haus. Douglas ſtürzte die Treppen empor und fand ſei⸗ nen Vatyr bewußtlos in ſeinem Blute liegen. Sir Stanly hatte ſich eine Kugel durch den Kopf geſchof⸗ ſen. Douglas Johnſon kennt keinen andern Grund für dieſen ſonſt unerklärlichen und beſonders kra⸗ giſchen Selbſtmord, als den der— Ueberarbeitung. Die die Mr. Victor le Brun iſt wohl der Mann, der den„anrüchigſten“ Beruf in den Vereinigten Staa⸗ ten hat. Er iſt nämlich ſoeben vom Bürgermeiſter der Stadt Menonimee im Staate Michigan zum ſtädtiſchen— Stinktierfänger ernannt worden. Die Bewohner der Stadt hatten ſich ſeit langem über das Ueberhandnehmen der Stinktiere bitter beklagt, die auf der Suche nach Würmern die Felder und Raſen aufwühlen. Dazu kam noch, daß die Autofah⸗ rer dieſe Gegend in letzter Zeit mieden, nachdem es ſich herumgeſprochen hatte, daß man um Menonimee herum auf jeder Meile ein Stinktier überfahre, was begreiflicherweiſe die Luft geradezu verpeſtet. So beſchloß der Gemeinderat, einen ſtädtiſchen Stink⸗ tierfänger einzuſtellen, dem man ein anſehnliches Jahresgehalt ausſetzte. Während ſeiner kurzen Tä⸗ tigkeit hat Mr. le Brun bereits 400 dieſer übelduf⸗ tenden Plagegeister getötet, ſo daß man ſich der Hoffnung hingibt, daß die Stadt bald von ihren un⸗ gebetenen Gäſten befreit wird. * — Eine boshafte Rache nahm der in dem italieni⸗ ſchen Dorfe Cruſinallo bei Intra wohnhafte Mecha⸗ niker Ademaro Biſſalta an ſeiner 25jährigen Ehe⸗ frau, die er der Untreue verdächtigte. Nachdem er ſchon wiederholt das ganze Dorf durch heftige Eifer⸗ ſuchtsſzenen in Aufregung verſetzt hatte, wurde ihm dieſer Tage hinterbracht, daß ſeine junge Frau in Begleitung eines Freundes auf der Straße geſehen worden ſei. Voller Wut zwang der eiferſüchtige Ade⸗ maro am Abend die Heimkehrende, ſich ſplitternackt auszuziehen. Dann forderte er ſie unter der Drohung, daß er ſie aus dem Fenſter werfen werde, wenn ſte nicht gehorche, auf, in dieſem Evakoſtüm das Haus zu verlaſſen. Alles Bitten und Flehen der Frau half nichts; um noch Schlimmeres zu verhüten, mußte ſtie auf die Straße hinaus. Schon begannen ſich die männlichen Dorfbewohner um die Unglückliche zu verſammeln, als eine Nachbarin mit einem Umhang herbeieilte. Die junge Frau fand Aufnahme bei Verwandten. Ademaro, deſſen eifer⸗ ſüchtige Wut mittlerweile verraucht iſt, hat ſie bis⸗ her vergebens angefleht, wieder zu ihm zurückzu⸗ kehren. * — Ein unglaubliches Uebereinkommen traf ein Einwohner einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Römerſtadt in Nordmähren. Als der noch nicht lange verheiratete Mann dieſer Tage von einer Waffen⸗ übung heimkehrte, mußte er die Feſtſtellung machen, daß ſeine Frau auf einen hübſchen Bauernſohn des Ortes ein Auge geworfen hatte. Als er ihr deshalb heftige Vorwürfe machte, packte ſie ihre Sachen und überſiedelte zu ihrem neuen Freund. Der verlaſſene Ehemann trat darauf mit ſeinem„Konkurrenten“ in Verhandlungen ein, deren Ergebnis ſchließlich eine Eheſcheidung unter folgenden Bedingungen war: Der Ehemann erhält als Entſchädigung 300 Kronen und lebenslänglich jedes Jahr 200 Kilo⸗ gramm Kartoffeln. — Ein ſüdafrikaniſcher Diamantenſchmuggler wurde kürzlich während der Fahrt in der Eiſenbahn von furchtbaren Zahnſchmerzen befallen. Sein Zahn⸗ fleiſch ſchwoll heftig aer und man merkte deutlich, daß er ſich mit eiſerner Willenskraft bemühte, den qual⸗ vollen Schmerz zu unterdrücken. Unter den Mit⸗ reiſenden befand ſich zufällig ein Zahnarzt, der mit liebenswürdiger Energie darauf beſtand, die Ge⸗ ſchwulſt zu beſeitigen. Der Leidende wehrte ſich da⸗ gegen, konnte aber ſchließlich, ohne ſich auffällig zu machen, dem Zahnarzt einen Blick auf die Geſchwulſt nicht länger verweigern.„Sie haben einen Glas⸗ ſplitter im Zahnfleiſch“, rief der Zahnarzt. In töd⸗ licher Verlegenheit erklärte der andere, es müſſe ſich um einen Irrtum handeln und verweigerte die not⸗ wendige Unterſuchung des Mundes. Der Schaffner hatte Bruchſtücke des Geſprächs mit angehört und die Zollbeamten verſtändigt und der Leidende mußte ſich gefallen laſſen, daß man einen prächtigen Dia⸗ manten aus ſeinem Zahnfleiſch zog. Er hatte den Diamanten in einer Höhlung der Zähne verſteckt, doch hatte ſich ihm der Edelſtein in das Zahnfleiſch gebohrt und eine Entzündung hervorgerufen. 8 — Um die Architekturſchätze Venedigs vor Unter⸗ gaug und Verfall zu retten, ſind durch ein königliches Dekret energiſche Maßnahmen angeorönet worden. Für die Wiederherſtellung öffentlicher Gebäude und Baggerarbeiten in den Lagunen wird eine ſtädtiſche Sonderſteuer erhoben. Gebäude, die ihre Eigentümer auf eigene Koſten nicht reſtaurieren laſſen können, werden von der Stadtbehörde enteignet. Für die oͤringendſten Arbeiten an öffentlichen Gebäuden ſind im laufenden Finanzjahr 3 800 000 Mark bewilligt. Man ſchätzt, daß die Wiederherſtellung der Privat⸗ paläſte am Canale Grande etwa das Doppelte ihres heutigen Marktwertes koſten würde. Zur Vollendung der Arbeiten am Kanal muß die Stadt etwa 12% Millionen Mark aufwenden. * — Ein Meiſterſtück der Chirurgie wurde im Allgemeinen Krankenhaus von Croydon, bekannt als Flugplatz Londons, vollbracht. Eine Frau mußte plötzlich einer Operation unterzogen werden, die an ſich weder gefährlich noch ſelten war. Im Laufe der Operation hatte die Patientin unerwartet einen ſolchen Bluterguß, daß es faſt ſchien, als wolle ſich der Körper vollkommen ſeines Blutes entleeren. Kurz darauf hörte das Herz nahezu auf zu ſchla⸗ gen. Die operierenden Aerzte verloren nicht einen Augenblick ihre Kaltblütigkeit. Sie führten eine Herzmaſſage durch und ſammelten währenddeſſen das Blut der Patientin auf. Mit dem Zwecke, es der Kranken wieder zuzuführen, nachdem das Blut vorher ſteriliſiert und durch ein feines Gazetuch ge⸗ filtert wurde. Tatſächlich verriet die Patientin einige Zeit darauf Leben. Sie iſt im wahren Sinne des Wortes vom Tode auferſtanden und wird demnächſt ſeſund das Krankenhaus verlaſſen, da die Opera⸗ tion ſelbſt mit beſtem Erfolge durchgeführt werden konnte. 0*. L Jun Berlin hat ſich auf dem Ausſtellungsge⸗ lände am Funkturm eine Schreckensſzene abgeſpielt. Dort ſprang die 38 Jahre alte Betha Kremp aus Charlottenburg von der oberſten Plattform des Funkturms in die Tiefe und war ſofort tot. Kurz nach 10 Uhr war die Lebensmüde auf den Funk⸗ turm mit dem Fahrſtuhl hinaufgefahren. Kurz dar⸗ auf benutzte ſie einen unbeobachteten Augenblick, um auf das hohe Umfaſſungsgitter zu klettern und ſich hinabzuſtürzen. Sofort eilten Angeſtellte herbei, doch Hilfe kam bereits zu ſpät. Die Frau hatte ſo ſchwere Verletzungen davongetragen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Leiche wurde von der inzwiſchen alarmierten Feuerwehr in einem Rettungswagen nach dem Schauhaus übergeführt.— Die Hinter⸗ gründe der Verzweiflungstat konnten bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Mei aun Schäden der Maul- und Klauenſeuche in England dnb. London, 4. Dezember. Die in den einzelnen Grafſchaften Englands wü⸗ tende Maul⸗ und Klauenſeuche hat ganz beträchtlichen Schaden angerichtet. Insgeſamt mußten ſeit Beginn dieſes Jahres über 18000 Tiere notgeſchlach⸗ tet werden. Die Seuche hält aber immer noch an. Zur Zeit ſind die Grafſchaften Buckingham, Eſſex, Kent, Huntingdon, Lincoln, Norfolk, Suffolk und Surrey davon betroffen. Eine Beſtie in Meufhengeſtalt — Paris(Maine, USA), 2. Dez.(U..) acht zehnjährige Schüler Paul Dwyer wurde zweier brutalſter Morde wegen zum Tode verurteilt. Als er im Ok⸗ tober verhaftet wurde, geſtand er, den Arzt Dr. Litt⸗ lefield ermordet zu haben, weil dieſer verletzende Bemerkungen über einen Freund Dwyers gemacht hatte. Die Leiche packte er in den Gepäckraum ſeines Autos. Dann veranlaßte er Frau Littlefield durch die erdichtete Mitteilung, der Arzt habe wegen eines Vergehens fliehen müſſen, ſich mit ihm zu treffen Der und fuhr ſie in demſelben Wagen zwei Tage lang kreuz und quer durch das Land, angeblich, um ihren Als ſie argwöhniſch Mann zu ſuchen. wurde, er⸗ — Die Budapeſter Polizei beſchäftigt ſich gegen⸗ wärtig mit den Hochſtapeleien einer Doppelgängerin der Filmſchauſpielerin Lilian Harvey. Die Hoch⸗ ſtaplerin, eine junge Witwe namens Hajniß, hat ſeit einiger Zeit unter der Vorſpiegelung, ſie ſei ange⸗ ſtellt, um lebensgefährliche Szenen für Lilian Har⸗ vey zu ſpielen, zahlreiche Hotels, Geſchäftsleute und Privatperſonen um größere Summen geſchädigt, in⸗ dem ſie entweder beträchtliche Schulden machte oder Waren bezog und dieſe nicht bezahlte. Die Schwind⸗ lerin fand namentlich in verſchiedenen Städten der ungariſchen Provinz zahlreiche Opfer. Es kam ihr dabei zugute, daß Lilian Harvey ihre freie Zeit zwi⸗ ſchen ihren Aufnahmen oft in Ungarn verlebt. Sie hat ſich vor mehr als einem Jahr das Gut Tetetlen bei Debreezin gekauft, wo ſie ſich von ihrer Film⸗ tätigkeit dadurch erholt, daß ſie ſich mit landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiten beſchäftigt. Der oftmalige Auf⸗ enthalt Lilian Harveys in Ungarn und auch in Bu⸗ dapeſt ließ es daher glaubhaft erſcheinen, daß auch „ihr Dauble“ ſich in ihrer Nähe aufhielt. In ver⸗ ſchiedenen Provinzſtädten trat die Hochſtaplerin auch als Lilian Harvey ſelbſt auf, wobei ſie ſich ihre Aehn⸗ lichkeit mit der Künſtlerin auf raffinierte Weiſe zu⸗ nutze zu machen e — In letzter Zeit gingen oft Forſtmänner und Jagd pächter dazu über, die in ihren Gehegen wei⸗ lenden Krähen durch Gifteier und andere Köder zu vernichten, weil die Krähen den Junghaſen und Reb⸗ Hühnern ſchadeten. Umgekehrt iſt aber erwieſen, daß die Krähen ausgezeichnete Mäuſevertilger ſind. Saatſchaden von Krähen iſt nach durchgeführten An⸗ ſtellungen nicht ſo groß wie Mäuſefraß. Man kann ſogar durch Hüten der Saat den Krähenſchaden noch abmindern. Wenn auch nicht vom Schutz der Krä⸗ hen geſprochen werden ſoll, ſo erſcheint doch gewiſſe Schonung geboten. ö * — Wegen Vergehens gegen das Ehegeſundheits⸗ geſetz ſtanden vor dem Schöffengericht Peine ein Mann und eine Frau, denen der Standesbeamte als Brautpaar das Aufgebot verweigert hatte, da ſich die Braut in Pflegſchaft befand und außerdem wegen angeborenen Schwachſinns ſteriliſiert worden war. Die Angeklagte hatte daraufhin in einem an⸗ deren Ort eine Stellung angenommen. Bei der Be⸗ ſtellung des Aufgebots im neuen Wohnort verſchwieg droſſelte er ſie und brachte auch ihre Leiche in dem Kofferraum unter. Die Morde wurden entdeckt, als die Polizei den Wagen Dwyers anhielt, weil er ein Verkehrsſignal nicht beachtet hatte. Poſtraub mit Maſchinengewehren dnb. Neuyork, 4. Dez. Durch die Auffiſchung von fünf Poſtſäcken im Gaſt River ermöglichte ein Fiſcher die Aufdeckung eines ſenſationellen Poſtdiebſtahls, der in der Nacht zum Freitag auf der Fähre zwiſchen Neuyork und Hoboken begangen wurde. Als der ſtark bewachte Autopoſtwagen in Hoboken an ſeinem Ziel ankam, fand man die hintere Stahltür aufge⸗ ſchloſſen und mußte den Diebſtahl von ſieben Poſt⸗ ſäcken mit Einſchreibebriefen und Paketen feſtſtellen. Die Behörden lehnten jede Aeußerung zu dem Poſt⸗ diebſtahl ab, während zwei Zeitungen mit der Sen⸗ ſationsmeldung herauskamen, daß der Wert der ge⸗ ſtohlenen Poſtſäcke auf etwa zwei Dollar⸗Millionen geſchätzt wird. In Lockport im Staate Illinois über⸗ fielen fünf mit Maſchinengewehren be⸗ waffnete Banditen einen Autopoſtwagen vor dem Poſtamt, verwundeten die Beamten und erbeu⸗ teten 25 000 Dollar. Den Polizeichef zerrten ſie in ihr Aatto und raſten davon. Kurz darauf gaben ſie jedoch den Polizeichef wieder frei. das Paar dem Standesbeamten das Ehehindernis. Auf dieſe Weiſe hatten die Angeklagten durch wiſ⸗ ſentlich falſche Angaben die Erlaubnis zur Ehe⸗ ſchließung erhalten. In einer vor dem Landgericht Hildesheim anhängig gemachten Ehenichtigkeitsklage war die Ehe dann für nichtig erklärt worden. Das Schöffengericht Peine verurteilte jetzt den Mann zu drei Monaten und die Frau zu einem Monat Ge⸗ fängnis. Ein dritter Angeklagter, dem Beihilfe vor⸗ geworfen wurde, wurde freigeſprochen. * — In engliſchen Zeitungen konnte man dieſer Tage die merkwürdige Nachricht leſen, daß die Re⸗ gierung Se. Majeſtät der Witwe eines Kämpfers von Waterloo eine Penſion bewilligt habe. Man glaubt zunächſt, daß hier ein Irrtum vorliegen müſſe. Waterlob war 1815, d. h. vor 122 Jahren. Und jetzt ſoll noch die Witwe eines an dieſen Kämpfen beteiligten Mannes am Leben ſein? Die Sache ſtimmt dennoch, Der betreffende Soldat war 16 Jahre alt, als er auf dem Schlachtfeld von Waterloo ver⸗ wundet wurde. 64 Jahre ſpäter, im Alter von 80 Jahren, verheitatete er ſich mit einem jungen Mäd⸗ chen, das damals 16 Jahre alt war. Seine Witwe ſteht jetzt im 74. Lebensjahr, und wenn ſte auch zur Zeit der Schlacht von Waterloo noch nicht lebte, ge⸗ ſchweige denn ſchon die Frau des dort verwundeten Soldaken war, iſt ſie doch von Rechts wegen die „Witwe eines Waterloo⸗Kämpfers“ und empfängt nun die ihr gebührende Penſion. * — Auf einem Kameradſchaftsabend der Reichs⸗ poſtbeamten in Hamburg gab Reichspoſtminiſter Ohneſorge bekannt, daß die Reichspoſt in kurzer Zeit auf den landſchaftlich ſchönſten Straßen Deutſch⸗ lands wieder mit Pferden beſpannte Poſtkutſchen mit blaſenden Poſtillonen fahren laſſen werde. Die Schnelligkeit der Poſt würde darunter nicht leiden, denn die Motoriſierung werde in großem Maßſtabe weitergeführt. Aber beſchaulich Reiſende, vor allem Hochzeits reiſende und Liebespaare, ſo erklärte der Miniſter, würden die neuen Linien zu ſchätzen wiſ⸗ ſen. Für Hamburg ſei auf dem Elbe⸗Ufer am Deich entlang und durch die Lüneburger Heide eine ſolche Linie in Ausſicht genommen. 5 eee 2 Die Geschichte einer Familie aus der Nachkriegszeit von Rerthe ven febkeret 15 Bibi wälzte ſich auf die andere Seite. Scheuß⸗ liche Vorſtellung! So was gibt es in Romanen, doch nicht in unſerer Familie! Wenn Großmama ſo etwas hören ſollte... Verrückt, daß ich wieder mal zu allererſt daran denke, was mit Großmama geſchähe! Zunächſt einmal wäre es doch Tante Ediths Kum⸗ mer. Aber es iſt ja nun wohl ſchon ſo, daß jeder von uns erſt einmal an Großmama denk Ob das irgendein Fremder überhaupt verſtehen kann? Die⸗ ſer Friedrich, zum Beiſpiel, beſtimmt nicht. Er heißt nicht Friedrich, er heißt Wolfgang. Wolfgang Uther⸗ möhl. Er wohnt jetzt in der Kanonierſtraße. Uther⸗ möhl— das bedeutet wahrſcheinlich:„Aus der Mühle“... Die Gedanken begannen ſich zu ver⸗ wirren; Bibi dämmerte ein— ja, ſie ſchlief. Wie lange ſie geſchlafen haben mochte, wußte ſie nicht, aber der Schlaf war tief geweſen. Wieſo war es nicht Morgen? Es war ja Nacht! Warum wurde ſie mitten in der Nacht geweckt? „Was iſt—2“ fragte ſie ſchlaftrunken, verſtört. Dann wurde ihr klar, was ſie geweckt hatte: Der Fernſprecher draußen auf dem Vorplatz ſchrillte. Mit einem Satz war Bibi aus dem Bett. Tante Margret! dachte ſie mit grauem Entſetzen. Oder Onkel Ernſt geht es ſchlecht. Was mach ich mit Groß⸗ mama? Sie vergaß, Licht einzuſchalten, ſie ſtieß ſich den Kopf an der offenſtehenden Schranktür— dann war ſie draußen und hob zitternd den Hörer ab. „Wer iſt da?“ f „Hansjörg“, antwortete eine verlegene Stimme. Bibi— entſchuldige, bitte! Es iſt mir ja ſo furcht⸗ Du haſt doch hoffentlich nicht 71 bar unangenem ſchon geſchlafen?“ 5 „Ach— einerlei. Was iſt geſchehen, Hansjörg!“ „Gar nichts— gar nichts zum Erſchrecken. Es iſt mir nur etwas ganz Dummes widerfahren. Ich bin hier bei einem Freund— vielmehr ich war bet einem Freund— und nun merke ich, daß ich meine Schlüſſel vergeſſen habe. Ich könnte zu Hauſe an⸗ rufen, aber du weißt: Papa hat den Apparat im Schlafzimmer— ich kann ihn doch nicht wecken, be⸗ ſonders, wo er jetzt krank iſt. Da dachte ich, Bibi⸗ chen, du biſt meine einzige Rettung— bei euch hört doch keiner das Telephon außer dir. Kannſt du mich herauflaſſen? Kann ich die Nacht bei dir auf dem Sofa ſchlafen?“ „Meinetwegen!“ knurrte Bibi, immerhin erleich⸗ tert, daß es nichts Aergeres war.„Ich kann dir übrigens auch in einem Fremdenzimmer ſchnell ein Bett beziehen.“ „Nein, nein— auf keinen Fall, Bibi! Das macht doch nur Mühe. Und dann: Großmama braucht ja nicht unbedingt zu erfahren, daß ich da war. Du läßt mich dann morgen früh vor ſieben aus dem Haus.“ „Om.. Wie ſpät iſt es eigentlich?“ „Zwei. Sieh mal: Wie ſoll man denn Großmama klar machen, daß ich nicht, wie ſie denkt, um halb zehn im Bett war. „Das weiß ich allerdings im Augenblick auch nicht“, ſagte Bibi trocken.„Wie lange brauchſt du bis hierher?“ 5 „Ich bin, ehrlich geſagt, ganz in der Nähe. In einem Automaten. Ich kann in zwei Minuten an der Tür ſein. Machſt du mir auf?“ „Komm! Aber wehe dir, wenn ou mich warten läßt!“ Wütend zog Bibi den Pelzmantel über den Schlafanzug; wütend ſchüttelte ſte ihre ſchlafzer⸗ zauſte Mähne; wütend ſuchte ſie die Hausſchlüſſel. Er kam; keuchend jagte er heran, in langen Sprüngen. Schuldbewußt ſah er ſie an, wie ein ge⸗ prügelter Hund. Dann, als ſie ihn in ihrem kleinen Wohnzimmer hatte, neben dem Schlafzimmer mit ihrem ſchönen, warmen, verlaſſenen Bett, warf ſte ihm ein Kiſſen und eine Decke aufs Sofa.„Zieg den Anzug aus! Leg dich hin!“ „Schön bei dir, Bibi. Seit wann haſt ou die wei⸗ ßen Möbel grau ſtreichen laſſen? Das iſt verdammt geſchmackvoll zu den hellgrünen Vorhängen und dem hellgrünen Teppich. Und ſo was verteufelt Moder⸗ nes und Einfaches hat Großmama in ihrer Woh⸗ „. 10 matſch jetzt nicht, mitten in der Nacht! Ich bin e. 8 doch nur nicht ſo entſetzlich böſe! Ich wußte mir doch „Vor allem biſt du ärgerlich. Ach, bitte, Bibi, ſei gar keinen anderen Rat. Wen hätte ich ſonſt wecken ſollen?“ „Ich bin nicht böſe, weil du mich geweckt haſt. So eine alte Jungfer bin ich nicht. Ich bin böſe, weil du dich mitten in der Nacht herumtreibſt!“ „Doch nicht heimlich, Bibi! Papa weiß doch——“ 7 daß du zu deinem Freund gegangen biſt?“ * „Nur: Daß du gar nicht dort warſt, weiß er ver⸗ mutlich nicht. Denn ich will dir mal was ſagen, Hans⸗ jörg: Ich glaube dir kein Sterbenswort von dieſer Geſchichte! Höchſtens das eine, daß du deine Schlüſ⸗ ſel vergeſſen haſt.“ Sie hatte das Licht gelöſcht, ſie war in ihr Schlafzimmer zurückgegangen. Sie hatte keine Luſt, ihn erröten zu ſehen, wenn er jetzt wei⸗ terlöge. 5 Aber er log nicht weiter. Ausgeſtreckt auf Bibis bequemem Sofa, unterm Schutz der Dunkelheit, über⸗ wältigte ihn die Luſt, auszupacken.„Bibichen— du biſt doch nicht meine Tante, nicht wahr? Du biſt doch meine Baſe— wir ſind doch eine Generation!“ „Und—“ 4 „Ach, frag nicht ſo unerbittlich! kann ich doch die Wahrheit ſagen?“ Die Wahrheit? Das Wort hatte ſie heute ſchon einmal gehört..„Man kann immer die Wahrheit ſagen“, antwortete ſie. Es war, als ſpräche jemand ganz anderes aus ihr. ö „Großmama auch?“ „Nein—“, Bibi zögerte,„mit Großmama iſt das eine beſondere Sache. Ich weiß nicht, was mit Groß⸗ mama geſchähe, wenn ſie erführe, daß du dich mit deinen ſechzehn Jahren nachts mit Mädchen herum⸗ treibſt.“ „Aber es iſt doch ein ſo wunderbares Mädchen! nicht ſo grobe Ausdrücke gebrauchen.“ „Wo warſt ou mit ihr?“ „In einer Tanzdiele.“ „Wo haſt oͤu das Geld her?“ Wenn du ſte kennteſt, Bibi, würdeſt du ganz beſtimmt „Ich hatte es eben gar nicht. Sie hat alles be⸗ zahlt. Das heißt: Sie hat es mir vorgeſchoſſen. Ich werde es ihr ſchon irgendwann——. Du, könnteſt mir nicht, zum Beiſpiel, zehn Mark——2“ f „Nein!“ 8 5 du Groß⸗ Ich meine, dir „Oder Großmama? Ich meine: Könnkeſt mama nicht etwa ſagen——“ — „Jetzt mach aber einen Punkt! Schämſt du dich denn gar nicht?“ 5 „vielleicht geht dab „Na ja“, ſagte er kläglich, wirklich nicht.“ 5 „Was für ein Mädchen iſt das überhaupt?“ „Ich ſage dir doch: Ein wunderbares Mädchen! Sie iſt älter als ich, vier Jahre, und ſie hat ſchon einen Beruf.“ 5 „Was iſt ſie denn?“ 5 f i „Ach, ich glaube, ſie macht Hüke. Gand dena weiß ich das nicht.“ 9 „So? Ganz genau weißt du das nicht? Wie lange kennſt ou ſte denn? Zwei Monate ungefähr, ſchütze ich. g Das Sofa knarrte. Offenbar hatte Hansſörg ſich verblüfft aufgerichtet.„Wie kommſt du darauf? Weißt du denn——“ 3 „Gar nichts weiß ich! Nur, wie lange es unge⸗ fähr her iſt, daß deine Leiſtungen in der Schule ſo erbärmlich nachgelaſſen haben.“ 5 Hansjörg ſeufzte. Er warf ſich, einigermaßen ge⸗ tröſtet, wieder zurück.„Ach ſo? Ja, weißt du, Bib, es kann natürlich ſtimmen, daß das ein bißchen mit⸗ einander zuſammenhängt. Aber ſteh mal—— Mein Gott: Wie ſoll ich dir das erklären? Muß ich dir das erklären? Biſt du noch nie in deinem Leben verliebt geweſen?“ 5 „Nie!“ ſagte Bibi mit tiefer Ueberzeugung. „Ich verſteh das nicht, Bibl. Verliebtfein iſt po ſchön. Es iſt—— weißt du— du haſt einfach. Platz mehr für andere Gedanken: Du mußt, mu immerfort an das eine denken 5 15 „Dagegen kann man ankämpfen!“ fagte Bibi ſtrenge aus dem Dunkel herüber, aber mit einer Stimme, die merklich zitterte. 5 „Siehſt du, daran merke ich, daß du wirklich nich weißt, wie es iſt. Ankämpfen iſt lächerlich. Man kann nicht dagegen ankämpfen.“. „Das muß man aber können!“ widerſprach Bi, verzweifelt.„Es wäre ja fürchterlich, wenn man nicht könnte.“ i „Es iſt leider gar nicht fürchterlich, nicht kann. Es iſt— im Gegenteil— ſehr, ſchön.“ „Und wenn du ſitzenbleibſt— wäre das auch ſehr, ſehr ſchön?“ f. (Fortſetzung folgt) 8 daß 1 0 0 90 2. .— S See SSS S. 3 90 ez. im ung ſchen der inem ufge⸗ Poſt⸗ ellen. Poſt⸗ Sen⸗ r ge⸗ ionen über⸗ be⸗ 1 vor rheu⸗ ie in en ſie nis. wiſ⸗ Ehe⸗ ericht klage Das in zu Ge⸗ bor⸗ dieſer Re⸗ pfers Man egen Und npfen Sache Jahre ver⸗ on 80 Mäd⸗ Vitwe 9 zur „ e deten 1 die fängt U * 2 Morgen- Ausgabe e 6 ende 1937 ſſe Nr. 562 Waldhof verliert gegen Schalke:2— Dresden von Fortuna Düſſeldorf:5 geſchlagen Schalke O04 SW Waldhof:1 40 000 Zuſchauer erlebten in Erfurt den drama⸗ tiſchen Kampf der Schalker Meiſter gegen SV. Waldhof, der nach völlig ausgeglichenem Ringen den Knappen mit:1(:1) einen Sieg brachte, der ſehr ſchwer, unendlich mühſam erkämpft werden mußte. Waldhof zeigte eine prachtvolle Kraft⸗ und Energieleiſtung, die die Königsblauen aus Weſtſa⸗ len mehr als einmal aus dem Schritt zu bringen schien. Gauz zum Schluß ſetzte ſich daun aber doch das techniſch wunderbare Spiel und die größere Stehkraft Schalkes entſcheidend durch, wenn das zah⸗ lenmäßige Ergebnis da auch längſt ſchon feſtſtand. Ein wie ſeine Vorgänger in der regneriſchen letz⸗ ten Woche grauer Dezembertag ſchien der Rahmen um das Fußball⸗ Großereignis in der thüringiſchen Staoöt werden zu wollen und noch während des An⸗ marſches der Maſſen war der Himmel trübe behan⸗ gen. Aber juſt in dem Augenblick, als die Wald⸗ höfer im dunklen Schwarzblau und die Schalker in ihrem Königsblau, diesmal aber in weißen Hoſen, von Beifall umrauſcht, aufs Spielfeld liefen, durch⸗ brach die Sonne die Wolkenhülle und goß funkeln⸗ des Gold in das Bild dieſes Tages. Da waren die Schalker nun doch ohne Szepan und Schweißfurt, ihre Gegner ohne den Verteidi⸗ ger Maier gekommen, ſo daß die beiden Staffeln wie folgt ſtanden: Drayß Schwender Heermann Siffling Schneider N. Klodt Bornemann Tibulſki Mecke Pörtgen Kuzorra Siegel 5 Leupold herbold Bielmeier Pennig Weidinger Sontow Berg galwitzki Gelleſch Der Kampf war prachtvoll und ſtellte oͤie Tau⸗ ſende voll zufrieden. Er riß vor allem in der zwei⸗ leh Halbzeit, als Schalkes ſpieleriſches Fundament in dem Trommelfeuer der ſteten Waldhofangriffe Merſchüttern drohte, durch eine nicht abreißende gate hochdramatiſcher Szenen mit. Nichts ſpricht ſo lich wie das Ecken verhältnis von 11:2, das Wald⸗ für ſich herausholte, von der unerhörten An⸗ ſengung, mit der die Mannheimer in der erſten halben Stunde der zweiten Halbzeit alle ihre Kräfte und ihre ganze Energie noch einmal in dieſer Art lalfächlich lange nicht geſehenen vorbildlichen kämp⸗ ſerſſchen Einſatzes vereinten. Aber gerade in dieſer geit ſtand die früher nicht immer tadelsfreie Dek⸗ kung der Meiſterelf eiſern und ihr Torhüter Klodt ſichte in tollkühnen Paraden ein Dutzend gefähr⸗ z lichſter Bälle oder mehr aus dichtem Gedränge. Hin⸗ zu kam, daß der Waldhofſturm doch die allerletzte Genauigkeit im Schuß vermiſſen ließ und der vor⸗ her ſo wieſelflinke und im Flanken vorbildlich ge⸗ weſene Linksaußen Weidinger nicht mehr ſo zur Geltung kommen konnte, weil ſeine Gefährlichkeit don der Schalker Deckung erkannt war. Waldhof ſpielte, was das Feldſpiel und ſeine Leiſtungen anlangt, den Schalkern durchaus ebenbürtig, ja drängte die Meiſtermannſchaft ſtreckenweiſe lange und ſtark zurück, ſpielte einen außerordentlich gefälligen, vor allem durch herrliches Kopfballſpiel beſonders ſich abheben⸗ den Fußball. Aber es bedeutete auch keinerlei Ueberraſchung, daß er an die techniſche Ziſtlierung und die faſt ar⸗ litiſche Balltechnik, die Kunſt des Spieles in dem freien Raum, die der Meiſter beherrſchte, nicht her⸗ aureichen konnte. Schalkes Können zeigte ſich auch diesmal, trotzdem mit Fritz Szepan der Führer der Mannſchaft fehlte, in unendlichen vielen Einzel aktionen im hellſten Licht und unerreichter Größe. Aber dennoch blieben die knappen weiten Strecken des Spieles noch gefährdet, weil ihr Angriffsspiel in nielen Abſchnitten nicht mit gewohnter Flüſſigkeit haufen wollte. Auch die 40 000 Zuſchauer bangten bis (Azur letzten Sekunde um den Sieg der Schalker, ſo⸗ weit ſie Freunde der Meiſter⸗Elf waren und nicht ſchon vorher ihre Sympathien den Waloͤhöfern ge⸗ geben hatten. Kuzorra und der außerordentlich flei⸗ dige Tibulſki waren es, die wieder und wieder die Fäden ſpannten, während ſich der Reſt der Mann⸗ ſchaft ohne beſondere Schwächen anfügte. Nur Pört⸗ gen wirkte in einzelnen Spielabſchnitten oft un⸗ konzentriert, vor allem in der erſten halben Stunde. Waloͤhofs Mannſchaft hatte gleichfalls keinen eigentlichen Ausfall. Die Deckung bedindte zwar, je mehr das Spiel dem Schluß ſich zuneigte, in Aus⸗ kung der ſtarken körperlichen Beanſpruchung, mancherlei Stellungsfehler, aber entſcheidend war as keineswegs. Heraus ragten Torhüter Drayß, zlittelläufer Heermann, der ungeheuer fleißig ar⸗ ete und im Sturm neben dem vielbeſchäftigten, aber auch meiſt ſtark bewachten und zum Schluß Hlleßlic müden Siffling vor allem der Halbrechte ielmeier und der fleißige Halblinke Schneider. Der Spielverlauf . Kuzorra als Kapitän der Knappen behielt bei Spielbeginn die Wahl. Er entſchied ſich für Sonne den etwas ſeitlichen Wind im Rücken. Und Wald⸗ nahm das Spiel auf. Das gilt nicht nur buchſtäb⸗ ch, ſondern auch im übertragenen Sinne. Viel Aſchneller als bei Schalke läuft vor allem das An⸗ ſgeiffsſpiel der Mannſchaft der Urban ber ſofort nach dem Anfang öffnen ſich überraſchend 5 Schwarz⸗Blauen. doch den Schalkern die erſten Chancen. Urban zeigt ein Kabinettſtückchen ſeiner fabelhaften Technik, um⸗ ſpielt zwei Waldhöfer, aber ſein Schuß geht daneben Doch ſchon brauſt Weidinger, der hervorragend ſchnelle Linksaußen Waldhofs, davon. Seine Flanke kommt bildſchön vor das Tor und trifft Herbold auch in günſtigſter Schußſtellung. Im vollen Lauf nimmt er den Ball auf, verpaßt aber das Ziel. In der 12. Minute bringt Urban das Waldhof⸗Tor in äußerſte Gefahr. Eine Linksflanke ſtoppt er dicht vor dem Tor mit dem rechten Bein und in derſelben Sekunde praſſelt ſein ſtahlharter Schuß gegen den linken Pfoſten vorbei. Nun iſt Herbold, der Waldhöfer Rechtsaußen, auch beſſer im Spiel und in der 14. Minute hat er bei einem herrlichen Drehſchuß un⸗ endlich Pech. Ganz knapp fegt das Leder am linken Eck vorbei. Auch Schneider läßt aus dem Hinterhalt einen Bombenſchuß los, aber Kloot hechtet und kann den Schuß zunichte machen. Weidinger bringt ſich jetzt ſtark zur Geltung, wie überhaupt Waldhof im Feldſpiel überlegen bleibt, da Schalkes Angriffen immer noch die gewohnte Flüſſigkeit fehlt. Der Linksaußen Weidinger iſt es vor allem, der immer wieder die Außenlinie entlang brauſt und mit ſeinen bildſchönen Flankenbällen Ver⸗ wirrung in der Schalker Deckung hervorruft. Siff⸗ ling ſpielt in dieſer Zeit in weit vorgeſchobener Stellung und ſetzt ſeine Nebenleute prachtvoll ein. In der 28. Minute fällt eigentlich unerwartet nach dem bisherigen Spielverlauf der Führungstreffer für Schalke. Nach einem techniſch vollendeten Paßſpiel dicht vor dem Tor wird der jugendliche Linksaußen Mecke freigeſpielt und beſonnen vollendet er aus kurzer Entfernung vom Tor. Schalke führt 110 und kommt nun auch weit beſſer als vorher ins Spiel. Wieder ſind es die Flanken⸗ bälle des Waldhöfer Linksaußen Weidinger, dann aber auch die vier Ecken, die Waldhof bis zur Pauſe erzielt, die den Mannheimern Chancen eröffnen. Zunächſt bleibt aber alles ungenützt. Erſt 4 Minu⸗ ten vor der Pauſe fällt der vielumjubelte Ausgleichs⸗ treffer. Schneider, der Waldhöfer Halblinke, iſt auf Halbrechts in Stellung gelaufen und legt den Ball flach zu dem vorſtürmenden Siffling, der das Leder im vollen Lauf annimmt und mit Prachtſchuß dicht unter die Latte, für Klodt unhaltbar, das:1 herſtellt. Aber ſchon zwei Minuten ſpäter iſt Schalke er⸗ neut in Führung gegangen. Pörtgen, der Meiſter des Stellungsſpieles, hat einen ſteil vorgegebenen Ball angenommen und bringt das Leder mit präch⸗ tigem Schuß an Drayß vorbei.:1 für Schalke. Dramatiſch verläuft die zweite Spielhälfte, denn ſie iſt zunächſt bis faſt zur 30. Minute ein ununter⸗ brochenes Bemühen der Waldͤhöfer Mannſchaft um den Ausgleichstreffer. Immer wieder werfen die Mannheimer alle Kräfte noch vorne, drängen die Schalker ſtreckenweiſe völlig zurück und Klodt, der Schalker Torhüter, muß wieder und wieder in das Gedränge hineinſpringen, um im letzten Augenblick den Ball aus dem Torbereich entfernen zu können. Schneider bringt kurz nach Wiederbeginn den Ball, nachdem er prachtvoll durchgeſtoßen iſt, ein Meter vor dem Tor, aber Herbold, der Rechtsaußen, iſt im vollen Lauf und kann die Ballaufnahme nicht mehr ſo kontrollieren, daß er das Leder tadelsfrei erwiſcht. Klodt vermag den Ball noch abzufangen. In der 8. Minute begeht die Waldhöfer Deckung einen ſchweren Fehler, ſo daß der ganze Schalker Angriff freigeſtellt iſt. Mecke, der Linksaußen, ſetzt etwa 10 Meter vor dem Tor entfernt zum Schuß aber unter dem nicht endenwollenden Beifall an, der Tauſende ſtürzt der Mannheimer Torhüter Drayß aus ſeinem Heiligtum und nimmt dem Schalker Stürmer den Ball vom Fuß. Wenig ſpäter kommt Kallwitzki abermals durch zu weites Aufrücken der Waloͤhöfer Deckung in Schuß⸗ ſtellung. Sein Schuß praſſelt gegen die Latte, der Ball ſpringt ſteil herunter und während die Tauſen⸗ Fortuna der zweile Fortuna Düſſeldorf— Dresdner Sportelub:2(:0) Den Hannoveranern wird nicht oft ein Fußball⸗ kampf vom Format eines Treffens zwiſchen Dresde⸗ ner Sportelub und Fortuna Düſſeldorf geboten, die ſich am Sonntag in der Hindenburgkampfbahn im Vorſchlußrundenſpiel um den Tſchammer⸗Pokal ge⸗ genüberſtanden. So war es faſt ſelbſtverſtändlich, daß trotz regneriſchen Wetters über 10000 Zuſchauer die herrliche Kampfſtätte umſäumten, darunter zahl⸗ reiche Schlachtenbummler aus Dresden und Weſt⸗ deutſchland. Eine Enttäuſchung blieb den Beſuchern allerdings nicht erſpart, denn Deutſchlands jüngſter Nationalſpieler Schön hatte ſeine Knieverletzung noch nicht ausgeheilt und war nicht mit von der Partie. man ſich einen beſonderen Reiz verſprochen. So ſtellten ſich dem Berliner Schiedsrichter Zan⸗ der folgende Mannſchaften: Dresdner SE: Kreß; Kreiſch, Hempel; Böhmer, Dzur, Köckeritz; Schlöſſer, Prochazka, König, Hof⸗ mann, Kund. Fortuna: Peſch; Janes, Kluth; Mehl, Bender, Czaika; Albrecht, Heibach, Schubart, Zwolanowſki, Kobierfki. Fortunas Anſtoß wird von Hofmann ſofort ab⸗ gefangen, aber Kund verwirkt einen Strafſtoß, den Janes hoch vor das Tor gibt, wo Kreiſch klären kann. Mittelrhein-Bahyern:5 Im Wiederholungsſpiel um den Reichsbundpokal beſiegt Bayer Mittelrhein 311 Der Pokalwiederholungskampf im Kölner Stesjon fand heute vor etwa 10 000 Zuſchauern ſtatt. Als die Mittelrheinmannſchaft am 10. Oktober in der Vorrunde die große Ueberraſchung in Augsburg zuſtande brachte und dem ſo ſtarken und favoriſierten Gau Bayern mit 313 ein Umentſchleden abzwang hatte man für das Rückſpiel, d. h für den Wiederholungskampf in Köln ſich ſehr viel von dieſer Mittelrheinmannſchaft verſprochen. Zudem trat der Gau Bayern in umformierter Aufſtellung in Köln an, ver⸗ zichtete auf den Nationaltorhüter Jakob. ſowie die Natio⸗ nalſpieler Kupfer und Kitzinger. Bayern entſandte unter Leitung des Brigadeführers Schneider ⸗München folgende Elf zum Rheim: Köhl; Haringer, Billmann: Uebelein Goldbrunner, Luger: Leh⸗ ner. Izkowiak, Friedel, Schmitt und Simetsreiter. Der Gau Mittelrhein Aeß ſich durch die Augs⸗ burger Elf vertreten und verzichtete im letzten Augenblick noch auf den Mittelſtürmer Euler, für den Jupp Raſſeln⸗ berg, der frühere Benrather ſpielte, Die Mittelrheinmannſchaft trat mit folgenden Spie⸗ lern an: Kogel; Müſch, Klaas; Goſſard, Münzenberg, Kuckertz; Simons, Bars, Raſſelnberg, Gauchel, Schlawitzki. Als Schiedsrichter fungierte Meyer ⸗ Hildesheim und nach der Wahl, die Goloͤbrunner und Münzenberg vor⸗ genommen hatten, zeigte das Spiel ſogleich eine Ueber⸗ legenheit der bayeriſchen Mannſchaft, die ſich bedeutend ſchneller und eifriger erweiſt als ihre Gegner. Goldbrun⸗ ner dirigiert ausgezeichnet. Er füttert ſeinen Sturm mit vielen und ſchönen Vorlagen. Einmal wagt er ſelbſt einen Weitſchuß, der aber über die Latte geht. Bereits in der 7. Minute eröffnet der kleine Münchner Izkowiak den Tor⸗ reigen durch ein prächtiges Durchſpiel des Müncheners. Man ſah einen ſcharfen Schuß folgen und Bayern führte :0. Der kleine Sechziger aus München iſt überglücklich und wird von ſeinen Kameraden zum Erfolg beglückwünſcht. Bayern ſpielt viel eifriger. Auch weiterhin zeigt ſich die Elf ſchneller als der Mittelrhein und die Abwehr des Mit⸗ telrheins ſteht lange Zeit unter Hochdruck. Die Zuſchauer feuern den Mittelrhein an. Ein ſchöner Angriff von Schla⸗ witzki folgt und durch Bombenſchuß muß Köhl eingreifen. Aber der Nürnberger hält ſicher. Bayern hat im nächſten Augenblick eine dicke Chance. Selbſtlos überläßt Izkowtak kurz vor dem Tore den Ball Friedels. Dieſer zögert aber, und die Gelegenheit iſt dahin, denn Möſch ſpringt dazu und kann klären. Die Angriffe Mittelrheins verpuffen immer wieder an der ſicher ſpielenden Bayern⸗Abwehr und Golöbrunner ver⸗ teilt mit größter Seelenruhe die Bälle. Kogel muß dann einen Weitſchuß Izkowiaks halten und Bayerns Angriffe ſind immer gefährlich. Im Augenblick nimmt Lehner eine Vorlage Izkowiaks an, ſchießt aber gegen den Torwart. Wir ſehen den Mittelrhein durchbrechen. Gauchel ſteuert allein dem Tor zu, oer Ausgleich ſcheint unvermeidbar. Da ſchnellt Haringer im letzten Augenblick hinzu und Gauchels Schuß prallt ins Aus. Minuten ſpäter verpatzt dann Schlo⸗ witzki den Ausgleich, als er neben das Tor ſchießt. Das Publikum geht ſtark mit, will den Ausgleich für Mittel⸗ rhein ſehen, aber die Bayern ſind hinten ſehr wachſam. In der 30. Minute iſt es wieder der kleine Izkowiak aus München, der einen Erfolg für Bayern einleitet. Seine prächtige Vorlage wird von Lehner angenommen und blitz⸗ ſchnell eingeſchoſſen. Bayern führt:0. Das Wetter iſt alles andere als ſchön, denn Regen wechſelt mit Schnee ab, und es iſt für die Zuſchauer ungemütlich, in dieſer Witte⸗ rung dem Spiel beizuwohnen. Die Zuſchauer können ſich aber nur an dem ſchönen Spiel Bayerns erwärmen. Was Mittelrhein zeigt, iſt ſehr mäßig. Izkowiak ſtürmt allein durch, aber Münzenberg ſtoppt ihn ſo hart, daß der kleine Münchener im Bogen zur Erde fliegt. In der 39. Minute ſchießt dann Lehner mit Hackentritt das dritte Tor für Bayern. Eine fabelhafte Leiſtung, die großen Beifall der Zuſchauer hervorruft. Ab und zu wird der Mittelrhein noch gefährlich. Bars⸗Köln wirft ſich aber vergeblich, denn der Ball geht neben dem Pfoſten ins Aus. Zweimal bietet ſich Simetsreiter eine gute Torgelegenheit, aber der Schim⸗ mel verpaßt beide Male. Wieder ſtoppt Haringer Gauchel ſehr gut, als dieſer zum Torſchuß anſetzt. Der Münchner gefällt außerordentlich, da er ſehr ſicher iſt. Halbzeit 370. Trotz des ſchlechten Wetters gibt es in der Pauſe ein 10⸗ Minuten⸗Paarlaufen von 40 Leichtathleten, wobei der AS Köln Sieger bleibt. Die Mannſchaften erſcheinen dann wieder und Mittelrhein verſucht nun ſein Heil unter dem Betfallsgeſchrei der Zuſchauer, aber die Bayern laſſen ſich nicht beirren. Kogel wirft einen Schuß mit Glück zur Ecke ab, die Simetsreiter auf das Netz ſchießt. Dann prallt ein Lehner⸗Schuß an der Ecke ab, die wieder nichts ein⸗ bringt und wenig ſpäter verſchießt Friedel eine gute Sache. In der 8. Minute ſehen wir ein prächtiges Zuſammenſpiel Lehner⸗Friedel⸗Simetsreiter, und der Münchner beſchteßt mit einem guten Torſchuß zum 410 für Bayern den An⸗ griff. Eine Minute ſpäter, in der 9. Minute, iſt wieder Simetsreiter erfolgreich. Ein Alleingang endet mit ſeinem Torſchuß, und Bayern führt:0, Die Bayern ſind glän⸗ zend in Fahrt und verzweifelt ſtrengen ſich die vom Mittel⸗ rhein an, das Ergebnis zu verbeſſern. Erſt in der letzten Minute, nachdem die Bayern das Spiel haben langſam zaufen laſſen und ſo dem Mittelrhein Gelegenheit gaben, aufzukommen, können die Leute vom Mittelrhein durch ihren Mittelſtürmer Raſſelnberg zum Ehrentor kommen. Eine Ecke vom Mittelrhein kam zu dem freiſtehenden Raſſelnberg, und dieſer ſchoß an dem Torhüter Köhl vorbei glatt ein. Das Spiel endete mit verdtentem:1⸗Sieg für Bayern, und man kann der bayeriſchen Mannſchaft nur ein volles Lob ausſprechen, denn in ihr ſtand nicht ein Ver⸗ ſager. Dagegen war in der Mittelrheiner Mannſchaft neben Licht auch viel Schatten. Gefallen konnten nur Münzen⸗ berg und Raſſelnberg, während faſt alles andere ausfiel. Der Schiedsrichter leitete das Spiel großzügig und ein⸗ wanoͤfrei. Und gerade von ſeinem Mitwirken hatte de ſchon„Tor“ rufen, gelingt es aber der Wald⸗ höfer Deckung, das Leder von der Linie zu bringen. Voll Tempo und Kampfeseinſatz wirft Waldhof nach wie vor ſeine Mannſchaft nach vorn, aber die Schalker Deckung ſteht jetzt ſicher und läßt ſich nicht mehr überraſchen. Kallwitzki verſchenkt um die 25. Minute eine große Chance durch übereilten Schuß und kurz darauf ſchmettert Kuzorra einen Ball gegen den Pfoſten. Die Zuſchauer ſind überraſcht durch die recht rauhe Gangart, die die Spieler der Schalker Meiſterelf anſchlagen und geben ihrem Unwillen auch wiederholt Ausdruck. Die Strafſtöße, die Waldhof dafür erhält, bringen aber ſamt und ſonders nichts. Je näher das Spiel nun ſeinem Ende zugeht, um ſo mehr macht ſich das mörderiſche Tempo, das Wald⸗ hof ſelbſt vorgelegt hat, bei den Waldhöfer Spielern bemerkbar. Schalke gewinnt nach und nach ein deut⸗ liches Uebergewicht und beherrſcht ſchließlich die letzte Viertelſtunde des Kampfes und den Gegner ſo deut⸗ lich, daß in dieſer Zeit auch niemand mehr an den Ausgleichstreffer für Waldhof dachte, ſo oft er vor⸗ her im Bereich der Möglichkeit geweſen war. Mit dem knappen 211⸗Sieg für Schalke klingt das Spiel aus. Endſpielleilnehmer Der ohnehin glatte Raſen iſt oͤurch den vorausgegan⸗ genen Schneefall noch rutſchiger geworden und ſtellt an die Spieler beſonders hohe Anforderungen. Hof⸗ mann läßt einen Bombenſchuß los, der knapp am Pfoſten vorbeigeht. Mehl ſchießt aus dem Hinterhalt, aber Albrecht ſteht abſeits. In der 5. Minute ſieht es für Dresden ſehr gefährlich aus. Kobierſki und Heibach ſprinten plötzlich vor und Hempel kann nur in höchſter Not zur Ecke retten, die Kreß ins Feld fauſtet. Im Gegenangriff ſteht König allein vor dem Tor, ſtolpert aber über den Ball und ſo iſt eine große Gelegenheit für den DSC dahin. Einen Eckball ſchießt Kund hinter das Tor und dann gibt Prochazla nur einen ſchwachen Schuß al, den Peſch mühelos halten kann. Janes kommt nur ſchwer ins Spiel und muß Kund oft vorbeilaſſen. Und immer wieder findet ſich ein Düſſeldorfer Bein, das das Leder foͤrtbringt Plötzlich kommt dann For⸗ tung in große Fahrt. Der ſchnelle Innenſturm ar⸗ beitet gute Gelegenheiten heraus und bei einem Schuß von Heibach ſpringt der Ball vom Pfoſten zurück. Die Szenen wechſeln blitzſchnell. Eben hat Albrecht noch einen harten Schuß abgegeben, da muß ſchon Peſch wieder vor dem heranbrauſenden Kund retten. Bei leichter Ueberlegenheit der Dresdner fällt dann in der 29. Minute der erſte Treffer. Kreß er⸗ weiſt ſich wieder einmal als unſicher, Hetbach iſt ſo⸗ fort zur Stelle und ſtößt die Kugel unrettbar zum :0 ins Netz. Die Dresdner ſind ſichtlich deprimiert und ſchon zwei Minuten ſpäter ſteht es 210 für Düſ⸗ ſeldorf. Eine Flanke von Kobierſki prallt von Kreiſch ab und Zwolanowſki direkt vor den Stiefel. Mit einem glasharten Flachſtoß muß ſich Kreß zum zweitenmal geſchlagen bekennen. Die Sachſen ſpielen jetzt noch planloſer. Immer wieder ſtößt der ſchnelle weſtdeutſche Sturm vor, gut unterſtützt von Bender. Einzig die Abſeits⸗ taktik, die die Dresdner Hintermannſchaft jetzt an⸗ wendet, verhindert vorerſt einen weiteren Erfolg der Fortunen. In der 43. Minute iſt es dann aber doch geſchehen. Albrecht tritt einen Eckball in alter Metſterſchaft und Kcikach erzielt unter dem Jubel der zahlreichen weitdeutſchen Schlachtenbummler mit ſchnellem Kopfſtotz den dritten Treffer. Auch nach der Pauſe kommen die Fortunen gut heraus. Aber man merkt es dem DSc an, daß er jetzt eine Aenderung des Torſtandes erzwingen will. Plöslich kommt Richard Hofmann frei und feuert aus 20 Meter Entfernung einen Prachtſchuß ab, den auch ein Peſch nicht meiſtern kann. 311 ſteht jetzt der Kampf. Dieſer Erfolg gibt den Dresdnern Auf⸗ trieb und immer wieder brauſen die Angriffe der Sachſen gegen das Fortunator. Hofmann hebt einen Ball über die Latte, Böhme ſchießt aus dem Hinter⸗ halt knapp vorbei. Zwiſchendurch muß Kreß einen gefährlichen Ball von Mehl unſchädlich machen. In der 60. Minute wirdSzaika verletzt und ſchel⸗ det vorübergehend aus. Unmittelbar darauf kom⸗ men aber die Fortunen zu dem entſcheidenden vier⸗ ten Treffer. Kreß reklamiert einen von Albrecht vorgetragenen Ball als Aus und muß dann zuſehen, wie die Flanke in ſeinem Tor landet. Es gibt ein minutenlanges Debattieren, aber der Schiedsrichter bleibt bei ſeiner Entſcheidung. Kreiſch muß wegen Schiebsrichterbeleidigung noch das Kampffeld ver⸗ laſſen. Hofmann geht als Verteidiger zurück. Als dann Peſch einen Strafball von Kund auf der Linie ſtoppt, entſcheidet der Schiedsrichter Tor, und ſomit ſteht es 42. Dann begeht Kreß an dem vorbeiſtürmenden Schubart eine offenſichtliche Unſportlichkeit; auch er kann ſich nun das Spiel von draußen anſehen. Wie⸗ der wird ſehr lange debattiert und der Erfolg iſt ſchließlich, daß auch noch Hofmann den Platz verlaſſen muß. So ſtehen jetzt acht Dresdner elf Fortunen ge⸗ genüber. Köckeritz iſt als Tormann zurückgegangen. Die acht Dresdner— zeitweiſe ſind es ſogar nur ſieben, da ein Sachſe vorübergehend verletzt wird— halten ſich aber gut und laſſen nur noch einen Tref⸗ fer der Weſtdeutſchen zu, den Kobierſki nach ſchönem Alleingang erzielt. 8. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. Dezember 1937 Die Spiele der badiſchen Gauliga Gau XIII Süd weſt Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach:2 FSV Frankfurt— Wormatia Worms 113 FV Saarbrücken— Fa Pirmaſeus:1 SV Wiesbaden— 1. FC Kaiſerslautern:2 Verein, Spiele gew. uneniſch. verl. Tore Punkte Boruſſio Neunkirchen 8 6 2— 21•10 14.2 Eintracht Frankfurt 7 5 2— 15˙4 12˙2 FW Saarbrücken 7 4 1 2 18:13.5 SV Wiesbaden 9 8 3 3 15:17 9·09 FSW Frankfurt 7 3 2 2 15 9:6 » Wormatia Worms 7 3 1 3 15.12 18 Kickers Offenbach 8 2 3 3 19:15 7·9 FK Pirmaſens 8— 4 4.13 412 1. FC Kaiſerslautern 8— 4 4 8˙21 4˙12 Opel Rüſſelsheim 7 8 2 5.24:12 Gau XIV Baden Freiburger FC— 1. FC Pforzheim:0 FV Kehl— BfR Mannheim ausgefallen Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen:1 Spa Sandhofen— Vfe Neckarau:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Munkte 1. FC Pforzheim 9 5 3 1 18.9 13:5 IC Freiburg 9 5 3 1 19:11 13¹⁵ Phönix Karlsruhe 10 5 3 2 19:10 13:7 SW Waldhof 7 5— 2 23.8 10²4 VfR Mannheim 8 5— 3 15˙13 10 6 VfB Mühlburg 9 5— 4 19:14 10:8 SpVg Sandhofen 9 8 2 4.15 810 Vie Neckarou 8 3 4 4 12.11:9 Germania Brötzingen 9— 2 7 10:30 216 IV Kehl 88s—— 8 4˙27 0˙16 Gau XV Württemberg 1. SS Ulm— BfB Stuttgart 111 Union Böckingen— VfR Schwenningen:0 FV Zuffenhauſen— Ulmer 5 94:1 Spfr Stuttgart— SC Stuttgart:3 Merein⸗ Spiele gew uneniſch. verl. Tore Punkt- Union Böckingen 9 6 1 2 20 10 13:5 Stuttgarter Kickers 9 5 2 2 34:14 12•6 SC Stuttgart 8 5 1 2 138 115 1. SSW Ulm 9 4 2 3 17:14 10.8 VfB Stuttgart 7 3 3 85 11:16 9˙5 Sportfr. Stuttgart 8 3 1 818 79 FV Zuffenhauſen 8 1 4 3 10:18 6˙10 Ulmer FV 8 2 1 5 1016.11 Sportfr. Eßlingen 8 1 8 4 812 11 VfR Schwenningen 8 2— 6 12•25:12 Gau XVI Bayern VfB Ingolſtadt— SpVg Fürth 311 Verein Spiele gew unentſch. verl Tore Punkte 1. FC Nürnberg 9 7 2— 16˙4 16˙2 SpVg Fürth 10 5 2 3 20:18 12:8 1860 München 11 4 4 3 21:17 1210 FC 05 Schweinfurt 8 5 1 2 18:12 111·⁵ Jahn Regensburg 9 4 3 2 16113 11:7 BC Augsburg 9 3 3 3 11:12 9·9 Bayern München 9 3 1 5 15.15 4411 Schwaben Augsburg 8 1 4 4 1319.12 Wacker München 11 2 2 7 16˙23:13 VfB Ringſee 11 2 2 7.21 6˙16 Pforzheim bleibt in Führung Ic Freiburg Pforzheim:0 Ueber dieſem Spiel der beiden alten Fußball⸗ pioniere ſtand ein ungünſtiger Stern. Das Wetler meinte es wirklich ſchlecht mit den beiden Fußball⸗ mannſchaften. Schon am Morgen regnete es in Strömen, und am Nachmittag vor und während des Spiels gab es hin und wieder Schneegeſtöber, das natürlich für die beiden Mannſchaften recht unan⸗ genehmer Art geweſen iſt. Der Kampfesfreude und der Kampfesluſt hat aber das Wetter— ſo ungünſtig es war, keinen Abbruch getan. Man hat noch ſelten im FßC⸗Stadion ein ſo kampfbetontes Ringen ge⸗ ſehen, ſo einſatzbereit ſeitens der beiden Mannſchaften, wie es diesmal der Fall geweſen iſt. Mit der Feſt⸗ ſtellung, daß der Fc ſowohl vor wie nach der Pauſe eine durchaus überlegene Partie geliefert hat, iſt gleichzeitig auch darauf hinzuweiſen, daß der FC Pforzheim auf alle Fälle ſehr zufrieden mit dem Er⸗ gebnis geweſen iſt. Die Pforzheimer hatten wirklich Glück, daß ſie nicht das eine oder andere Tor auf ihrer Minusſeite verbuchen mußten. Die Möglich⸗ keiten beſtanden für den FC in genügendem Maße, doch waren eben die Platzverhältniſſe derart, daß beide Mannſchaften außerordentlich mit ihnen zu kämpfen hatten und daß ſie dadurch in der Ballfüh⸗ rung und Ballkontrolle ſchwer behindert waren. Das wirkte ſich natürlich für die mehr angreifende§C⸗ Partei ſchlimmer aus wie für die Pforzheimer, die 3. B. in der zweiten Spielhälfte nicht allzu oft vor dem Freiburger Tor in Erſcheinung traten. Pforz⸗ heim ſtellte folgende Mannſchaft: Gärtner; Eberle l, Rau; Burkhard, Neuweiler, Eberle II; Fiſcher, Knoblauch, Nonnenmacher, Vogt, Hartmann. Bei der Pforzheimer Mannſchaft fehlte alſo Wünſch, der im Laufe dieſer Woche erkrankt iſt und der von Vogt er⸗ ſetzt wurde. Mit dieſem Mann hat der FC Pforz⸗ heim aber auch gleichzeitig den Spieler mit nach Freiburg gebracht, der das zweifelhafte Prädikat ſür ſich beanſpruchen darf, bei dieſem Kampf der unfairſte Spieler geweſen zu ſein und damit dem Ruf der Pforzheimer ganz beſtimmt nichts nützte. Freiburg ſpielte mit: Müller; Keller, Zeltner; Pfaff, Lehmann, Büchner; Roſer, Möller, Scherer, Koßmann, Mock. Der Fc ſpielte alſo an dieſem Tag zum erſten Male mit Scherer und Mock. Beide Leute konnten den Nachweis ihrer Eig⸗ nung in der F C⸗Mannſchaft liefern. Als Schieds⸗ richter fungierte Strößner⸗Heidelberg. Er hatte das Spiel vor der Pauſe leichter zu überwachen, weil es da auf höherer Stufe ſtand. Nach der Pauſe ging es ſehr hart zu, was aber vollkommen überflüſſig war. Entſchuldigungsgrund für die entſtehende Härte dürfte vielfach in den ſchlechten Bodenver⸗ hältniſſen zu ſuchen ſein, die auch Strößner dazu dienen, einen nicht gegebenen Elfmeter zugunſten des Fc entſchuldigen zu können. Elfmeterreif war aber die Sache ohne weiteres. Beide Mann⸗ ſchafben haben ſich außerordentlich eingeſetzt, ging es doch um die weitere Führung im Gau Baden. Beide Mannſchaften mußten ſich mit einem unent⸗ ſchledenen Ergebnis zufrieden geben und haben da⸗ mit Mannheim— ob es Waldhof oder VfR iſt— einen außerordentlich großen Dienſt erwieſen. Dem Spielverlauf entſprechend wäre ein Sieg für den Föc unbedingt verdient geweſen. Der FC Pforzheim kam eigentlich nie ſo recht ins Spiel, wie er ſich das vielleicht vor deſſen Beginn geoͤacht hatte. Auch die Aufſtellung eines Nonnenmacher als Mittelſtürmer und die dadurch bedingte Umſtellung im Sturm der Pforzheimer haben da nicht helfen können. Sehr gut hielt ſich der junge Gärtner im Pforzheimer Tor, der einige ganz verzwickte Situa⸗ tionen hervorragend geklärt hat. Nicht minder be⸗ währte ſich die Pforzheimer Verteidigung mit Rau und Eberle 1. Dieſes Trio zu überwinden, iſt keine leichte Sache. An dieſem ſcheiterten auch die vielen nicht wenig ausſichtsreichen Angriffe des fleißigen FöC⸗Sturmes. Im ganzen darf man der Mann⸗ ſchaft der Freiburger einhellig Lob ſpenden. Jeder einzelne ſetzte ſich veſtlos ein, jeder einzelne ver⸗ ſuchte, wenn dem Nebenmann etwas fehlging, durch eigenen Einſatz das wieder wettzumachen, und ſo ſtand eine Kameradſchaft im FF C⸗Stadion in der Föc⸗Mannſchaft, die auch für die Zukunft nur Beſtes für den 40 Jahre alten FC erwarten läßt. Das Spiel iſt verhältnismäßig kurz geſchildert, es war in den erſten 45 Minuten in ſportlich hoher, anſtändiger Form durchgeführt, ſo daß man ſchon zu der Auffaſſung gelangen konnte, daß man nach langer Zeit wieder einmal eine Begegnung des FC Pforzheim und des Fc ſehen würde, die reſtloſe Befriedigung bei den Zuſchauern, deren Zahl im⸗ merhin 3500 betragen hat, ausgelöſt hat. Die Frei⸗ burger lagen von Anfang des Spiels an mehr im Angriff, oͤoch die Pforzheimer Verteidigung war demſelben in jeder Hinſicht gewachſen und rettete immer ſicher. Gefährliche Torgelegenheiten boten ſich vor Halbzeit bei den Mannſchaften nur wenig. Einmal hatte Hugo Müller im Pforzheimer Tor zwar großes Glück, ein Weitſchuß landete hinter ihm, prallte vom Toreck ab, und der Ball ſprang in die empfangsbereiten Hände von Müller und war dadurch gerettet. Sonſt aber bot Hugo Müller eine außerordentlich ſichere Abwehrarbeit, ſo daß er immer noch zu den beſten Torhütern im Gau Baden gezählt werden kann. Das Spiel war über⸗ aus lebhaft, man mußte ſich wundern, welches Tempo die beiden Monnſchaften bei den ſchlechten Bodenverhältniſſen durchzuhalten in der Lage waren. Daß auch in der zweiten Spielhälfte nach⸗ dem der Föc ſchon vor der Pauſe mehr vom Spiel hatte, die Freiburger noch ſoviel Kraft in ſich hatten, um Pforzheim ſozuſagen die ganze Zeit über reſt⸗ los in die Verteidigung zu drängen, iſt für Frei⸗ burg ein erfreuliches Moment deshalb, weil man auch dadurch ſehen konnte, daß die Ausdauer der Mannſchaft beträchtlich geſtiegen it. Die Zahl der Eckbälle der Freiburger erhöhte ſich auf 7, während es für Pforzheim nur 2, und dieſe vor Halbzeit, gegeben hat. Die Pforzheimer Mannſchaft, die anſcheirend doch etwas mehr von dem Tempo mitgenommen wurde, fabrizierte in der zweiten Spielhälfte ein nicht immer reſtlos faires Spiel. Zumindeſt war der kämpferiſche Ein⸗ ſatz ſo, daß das Spiel für den Gegner ſehr oft von unangenehmen Folgen begleitet war. Strößner hatte in der zweiten Halbzeit keine leichte Aufgabe, um das Treffen einigermaßen in geordneten Bah⸗ nen durchzuführen. Er war in ſeinen im allgemei⸗ nen guten Entſcheidungen doch etwas zu weich, und vor allen Dingen hatte man den Eindruck, daß er ſich vor einem Elfmeter entſchieden fürchtete. Mock, Die Spiele in Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach:2(:1) Boruſſia Neunkirchen büßte am Somttag zu Hauſe dez erſten Punkt ein. Die Kickers Offenbach, die im Vorſpiel knapp unterlegen waren, lieferten in Neunkirchen ein aus⸗ gezeichnetes Spiel, das ihnen am Schluß ein verdientes :2⸗Unentſchieden brachte. Nach der Pauſe bedurfte es ſo⸗ gar ſeitens der Platzherren aller Anſtrengungen, um wenig⸗ ſtens einen Punkt zu halten.— 3000 Zuſchauer; Schieds⸗ richter Urn au(Saarlautern). FS Fraukfurt Wormatia Worms:3(:0) Das Punkteſpiel zwiſchen dem FSV Frankfurt und dem Gaumeiſter Wormatia Worms litt bark unter der Ungunſt der Witterung die auch damit verantwortlich zu machen iſt, daß nur gegen 3000 Zuſchauer zu dieſem wichtigſten Spiel zum Bornheimer Hang gekommen waren. Wor⸗ matia Worms ſiegte zwar verdient:1(:), war aber nahe daron, ähnlich wie vor Wochen in Wiesbaden wei⸗ tere Punkte enizubüßen. Nach fünf Minuten gingen die Frankfurter durch einen Kopfball Doſedchals:0 in Front“ Kurz vor der Pauſe verſchoß Armbruſter einen Elfmeterball, der die Ent⸗ ſcheidung evtl. herbeigeführt hätte. Nach dem Wechſel domi⸗ nierte Wormatia, die auch durch Lehr den Ausgleich und durch Stahl bald eine:1⸗Führung erreicht hatte. Ein drittes Tor von Lehr ſtellte ſchließlich den Sieg ſicher.— Schiedsrichter Pen nig ⸗ Mannheim. FV Saarbrücken— F 03 Pirmaſens:1(:0) In der erſten Spielhälfte dieſes von 3000 Zuſchauern beſuchten Punktekamwpfes ſah es keineswegs nach einem klaren Sieg der Sgorbrücker aus. Die Gäſte lieferten auch ohne Hergert eim techniſch gutes Spiel ſanden ſich ſchnell zuſammen und drängten den Gegner in die Verteidigung zumal ſich der Saarbrücker Sturm nur ſelten zu einheit⸗ lichen Aktionen aufraffen konnte. Nach dem Wechſel fiel dann aber überroſchend ſchnell die Entſcheidung zugunſten der Platzherren, da die Pirmaſenſer 20 Minuten lang gegen einen wütenden Schneeſturm anzurzämpfen hatten und da⸗ bei ihre Kröfte verbrauchten. Sturm und Abwehr ließen zuſehends nach und gaben ſo dem Gegner Gelegenheit, innerhalb von zwölf Minuten drei Treffer zu erzielen. Benzmüller ſchoß einen Freiſtoß direkt zum:0 ein, der Linksaußen Reſch veihte den zweiten Erfolg an und Wilm erhöhte ſchnell auf 35 für die Sgarbrücker. Pir⸗ mafens kam erſt in der vorletzten Minute durch Tratt⸗ ner im Nachſchuß zum Ehrentreffer. Die beſten Leute bei Saarbrücken waren die geſamte Hinterwannſchait mit Sold als Stopper, im Sturm gefielen Benzmüller urd Reſch. Bei Pirmaſens klappte es nach der Pauſe gar nicht mehr. Auffallend unſicher wurde beſon ders die Hinter⸗ mannſchaft. Schiedesrichter: Weingänter(Offenbach! SV Wiesbaden— 1. FC Kaiſerslautern:2(:2) Vor 1800 Zuſchauern lieferte Kaiſerslautern gegen die gegenſther dem Vorſonntag ſchwächere Wiesbadener Elf ein feines, durchdachtes Spiel, das eigentlich den Sieg verdient gehabt hätte. das Beſonders 1 gefiel zügige Zuſammenſpiel der Gäſte, die ihre Flügel immer wieder muſtergültig einzuſetzen wußten. iesbaden hatte eine Umſtellung vorgenommen und ließ den am ver⸗ 1 5 Sonntag gezeigten Zuſammenhalt vermiſſen. Schiedsrichter: Herrman n⸗Ludwigshafen a. Rh. 1. SSW Ulm— Pf Stuttgart:1(:1) Der 1. SSW Ulm konnte auf eigenem Gelände dem Bfch Stuttgort mit 11(:1) einen wichtigen Punkt entreißen. Die Stuttgarter traten mit vollkommen veränderter Mann⸗ ſchaft an. die ſich recht aut ſchlug. Allerdings Großtaten der einmal glatt durchgebrochen war, wurde im Augenblick, als er ſchußbereit war, unfair gelegt. Das war eine ſichere Elfmeterangelegenheit, die unbedingt gegeben werden mußte. Dies war im allgemeinen der einzige Fehler, den man Strößner nachſagen kann; im ganzen waren aber ſeine Ent⸗ ſcheidungen durchaus in Ordnung. Die zweite Spielhälfte war minder erfreulich wie die erſte. Wäre es nach der Pauſe ſo anſtändig zugegangen wie in der erſten Spielzeit, dann hätte die Begeg⸗ nung Fc Pforzheim— Fc diesmal in Freiburg reſtlos befriedigen können. Phönix ſiegt weiter Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen:1(:1 Wie immer hatten die Brötzinger auch diesmal im Wildparkſtadion einen guten Start. Nach überraſchendem Durchbruch kamen die Gäſte durch ihren Rechtsaußen Mor⸗ lock, der zur Mitte gelaufen war, in der 13 Minute zum Führungstreffer. Zwei Minuten vor der Pauſe fiel nach längerem Gedränge und drei Lattenſchüſſen der Ausgleich durch den Verteidiger Wenzel. Kurz nach Seitenwechſel erreichte Phönix durch Foulelfmeter, den Mittelläufer Lorenzer ſicher verwandelte, die Führung, und 10 Min. ſpäter hieß es durch den Rechtsaußen Cuntz bereits 311. Der Sieg von Phönix war vollkommen verdient. Ab⸗ wehr und Innenſturm gefielen bei Karlsruhe am beſten. Im Sturm machte ſich allerdings das Fehlen von Heiſer bemerkbar. Verteidigung und Löufer ſpielten bei Brötzingen in der erſten Hälfte tadellos. Die Abwehr fiel dann aber mehr und mehr ab. Das Spiel der Angriffs⸗ reihe ließ jedoch zu wünſchen übrig. Brötzingens beſter Mann war der Halbrechte Loſt. 1000 Zuſchauer. Schieds⸗ richter: Schneider⸗Offenburg. Sandhofens wertvoller Sieg SpVg Sandhofen— Pfe Neckarau:0(:0) Das Abſchneiden der beiden Mannſchaften gegen Frei⸗ bura und Brötzingen hätte dieſem Zuſammentreffen über die lokale Sonderbedeutung hinaus noch verſtärkten Auf⸗ trieb geben können, wenn der Himmel nicht gar zu gries⸗ grämig dreingeſchaut hätte. Ganz von ſelbſt gingen dabet die Gedanken zurück zu den Auseinanderſetzungen des ver⸗ floſſenen Jahres, die bekanntlich den ſenſationellen 411⸗ Sieg der Sandhöfer beim Vorſpiel an der Altriper Fähre brachte, dann aber auf das:0 beim Rückſpiel zurück⸗ ſanken. Eine Stürmerleiſtung wie ſie beim Vorſpiel da⸗ mals der rechte Flügel der Schwarz⸗Weißen in alänzendem Attackenſtil zeigte, kam allerdings ſeither nicht mehr zu⸗ ſtarrde und die beiderſeitigen Bemühungen der heutigen Partner, ihre Sturmreihen zu verbeſſern ließen bei der bisherigen Unſicherheit der Leiſtungen den Ausgang an dieſem Sountaa als durchaus offen betrachten. Für Sand⸗ hofen warb natürlich der Platzvorteil. Neckarau: Dieringer; Lutz, Gönner: Benner, Größle, Schmidt; Heſſenguer, Hack, Wenzelburger Klamm, Wahl. Sandhofen: Rohrmann; Michel, Streib; Müller, Schen⸗ kel. Wehe; Fluder, Featzel, Becker. Krukowski, Liebchen. Unter ſtrömendem Regen und bei aufgeweichtem Boden beginnt das Spiel unklar und taſtend, doch kann Neckarau in den erſten Minuten Sandhofen zurückdrängen, wobei nach vereinzelten zufommenhanglaſen Aktionen Sandͤhofens die erſte Ecke für Neckarau ſteigt. Ein wirklich ſchöner Treffer Krukowſkis für Sandhoſen kann wegen anderwei⸗ tigem Abſeits nicht gegeben werden und bald darauf ſtreicht ein Fernball Müllers knapp neben den Kaſten. Langſam gleicht Sandhofen mit dem Rückenwind dos Spiel aus, doch Größle, allein dem Torwart gegenüber, durch Unſicherheit die bisher klarſte Gelegenheit vergibt. Rohrmann fängt den verzögerten Schuß ab. Langſam ſetzt auch Sandhofen mehr Druck aber keine Partei vermag den Erfolg zu erzwin⸗ gen. Rohrmann hält bei verſtellter Ausſicht dann einen gefährlichen Flachball. Doch unmittelbar vor dem Pauſen⸗ pfiff kommt dann die überraſchende Wendung für Sand⸗ hofen, als Müller einen Eckball, dicht an der Torlinie poſtiert, mit Kopfſtoß verwandelt,:0. Nach Seitenwechſel geht es unter beiderſeitigem verſchärftem Einſatz in die weit gewichtiger gewordene Ent⸗ ſcheidung. Neckarau, das nun den Wind im Rücken, ſucht, offenbar nervös geworden, mit Macht den Ausaleich doch iſt das Spiel im Sturm nicht flüſſia genug, um die Sand⸗ höfeer Tordeckunta zu überwinden, obwohl dieſe ſelbſt man⸗ chen Schnitzer zeigt. Sandhofen überſteht die Drang⸗ periode, kommt wieder zu Gegenſtößen, aber das mangel⸗ hafte Stellungsſpiel verdirbt ſehr viel. Trotz der ergebnis⸗ loſen weiteren Bemühungen bleibt die Spannung reſtlos erhalten und iſt es dann Fluder, der den ſicher winkenden zweiten Treffer durch übereilten direkten Schuß aus der Luft verbockt. Beiderſeits wird die Sache aufgeregt, was zur Verbeſſerung des Spiels nicht beiträgt. Sarah en gelingt es unter einer prächtigen Parade Rohrmanns den knappen Vorſprung zu halten und mit dem knappſten aller Siege hat es zwei weitere, wenn auch glücklich erlangte Punkte unter Dach. Wenn auch ſelbſtverſtändlich bei einer Witterung, bei der man ſprichwörtlich„keinen Hund hinausfagt“, den ge⸗ wöhnlichen Maßſtob an ein Spiel nicht legen kann, ſo traten doch bei beiden Maunſchaften wieder die latenten Schwächen zutage. Während ſich die Hintermannſchgften beiderſeits am beſten ſchlugen, kam keine der Augrisfs⸗ reihen zu geſchloſſenen Leiſtungen. Bezeichnend für Sandhofen bleibt ja allein ſchon die Tatſache daß wieder einmal Müller als Läufer den einzigen Treffer zurſtandebrachte, während ſich die Fünferreihe eineinhalb Stunden vergeblich darum mühte. Wohl war Becker z. B. durch Größle vor allem gut bewacht, aber Stellungsſpiel und ſonſtige Routine bedürfen von ſeiner Seite noch ſtor⸗ ker Entwicklung. Auch Fluder ſcheint nicht mehr auf die einſtige Höhe zu kommen. Hervorragend hielt ſich wieder Rohrmann im Tor, der durch ſeine Aufmerkſamkeit wie ſeinen Einſatz manch kritiſchen Moment zu ſeinen Gunſten meiſterte. Beim VfL dürfte wohl die Erkenntnis kommen, daß Wenzelburger weit mehr Halb⸗ als Mittelſtürmer iſt, zu welchem ihm vor allem die Wendigkeit und Ziel⸗ bewußtheit fehlt, Ob Preſchle—Wenzelburger nicht dis beſſere Duett wäre? Im ganzen waren die Mannen von der Altriper Fähre doch immerhin beſſer als ihr Gegner, dem ſie auf lange Strecken das Spielgeſchehen diktierten. Von der geſamten Hintermannſchaft wäre wieder Größle mit ſeinem raumgreifenden und doch wieder berechneten Abwehr⸗ und Aufbauſpiel zu erwähnen wie ſich die Ver⸗ teid igung nebſt Dierüiger überhaupt ſehr gut hielt. Etwas Schwerfälliakeit oder Steifheit von Gönner, muß bei deſſen körperlicher Größe in Kauf genommen werden. Jedenfalls hätte die Mannſchaft dem Geſamtablauf entſprechend eine Punkteteilung verdient. Das Rückſpiel dürfte Sandhofen baum gewinnen. Schrempp ⸗Karlsruhe leitete, den Verhältniſſen entſprechend im großen ganzen annehmbar, A. M. Anentſchieden im Hockey⸗Länderſpiel Deutſchland und Belgien trennen ſich in Düſſeldorf im Hockey⸗Länderſpiel 11 Der Abſchluß des ſo überaus erfolgreich verlaufenen internationalen Hockeyſpielfzhres 1937 brachte unſerer Nationalmannſchaft am Sonntag nur einen Teilerfolg. Auf dem Platz des Deutſchen SC in Düſſeldorf vermochte die deutſche Hockeyländerelf im 7. Länderſpiel mit Bel⸗ gien nur ein 11(:1) zu erzielen, nachdem in den vor⸗ hergegangenen 6 Treffen Deutſchland ßmal den Sieger ſtellte. Nur einmal, und zwar im Jahre 1910, wurde Deutſchland bei dem Brüſſeler Länderturnier 311 beſiegt. Die beiden Tore fielen bereits in der erſten Hälfte. Belgien ging nach 12 Minuten durch ſeinen Halbrechten anderen Gauen wurden nicht vollbracht. Die beſte⸗ Spieler bei den Gaſt⸗ gebern waren die beiden Mohn, Steck und Tröger. Beim VfB überragte der Läufer Hahn, während ſich Weidner und Koch in der Verteidigung als ſehr ſtandfeſt und ſchlag⸗ ſicher erwieſen. Union Böckingen— VfR Schwenningen:0(:0) Die Schwenninger konnten in Böckingen erwartungs⸗ gemäß nichts ausrichten. Bei regneriſchem Wetter hatten ſich nur 1400 Zuſchauer gefunden, die einen einwandfreien Sieg der Böckinger erlebten. Dadurch blieb die Union Tabellenführer und Halbzeitmeiſter. Die Schwenninger hatten Erſatz für ihren Halbrechten Mager, und bei Böckin⸗ gen fehlte der Mittelläufer Kühnel, was ſich aber nicht be⸗ merkbar machte. Schwenningens Torhüter verhinderte durch ſeine guten Paraden eine höhere Niederlage. Klenk er⸗ zielte in der 13. Minute durch Kopfball das erſte Tor für Böckingen. Zwei Minuten vor Halbzeit erhöhte Schadt auf :0. Eine Minute nach dem Wechſel erhöhte wiederum Schadt durch Kopfball auf:0. (Cannſtatt). FV Zuffenhauſen— Ulmer F 94:1(:1) Zuffenhauſen errang am Sonntag gegen den Ulmer FV 94 ſeinen erſten Sieg, der dazu noch recht glücklich war, da Ulm in der letzten halben Stunde mächtig aufkam. Nur Zuffenhauſens Torhüter Jäckle verhinderte einen Ulmer Sieg. Ulm mußte bereits in der erſten Viertelſtunde auf den Halbrechten Schmidt verzichten, der vom Schieds⸗ richter Unverfehrt(Pforzheim) vom Platz geſtellt wurde. In der 5. Minute kam Ulm durch den Mittelſtürmer Sailer zum Führungstreffer, 5 Minuten nach dem Wechſel fiel durch Weitſchuß von Hermann der Ausgleich für Zuffenhauſen. Durck Eckert 3 kam Zuffenhauſen in der 55. Minute zum Siegestreffer.— Wegen des unfreundlichen Wetters waren nur 1000 Zuſchauer gekommen. Sportfr. Stuttgart— SC Stuttgart 90:3(:2) Zu dem Stuttgarter Ortstrefſen woren wegen des un⸗ freundlichen Wetters nur etwa 2000 Zuſchauer gekommen. Der SC ſiegte weitaus klorer als man erwartet hatte mit :0(270). Der Sieg iſt vollauf verdient, denn die SC⸗Elf war ihrem Gegner klar überlegen und bot eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung ohne jeden ſchwachen Punkt. Der neu⸗ eingeſtellte Mittelläufer Bender ſchlug ſich ausgezeichnet. Dagegen konnte die Sportfreunde⸗Mannſchaft nicht gefallen; vor allem die Hintermonnſchaft war nicht auf der Höhe.— Schiedsrichter Wunder(Viernheim). Schiedsrichter Walter VfB Ingolſtadt⸗Ringſee— SpVgg Fürth:1(:0) Vor rund 2000 Zuſchauern wartete der Tabellenletzte der bayeriſchen Gmliga, VfB Ingolſtadt⸗Ringſee, mit einer ausgezeichneten Leiſtung auf. Die Spog Fürth wurde klar, wenn auch in dieſer Höhe nicht ganz verdient mit:1(:0) geſchlagen.. In der erſten halben Stunde verlief das Spiel überaus abwechſlungs reich, wobei keine Mannſcheft größere Vor⸗ teile erringen konnte. Zwer Minuten vor der Pauſe ſchaffte der Mittelſtürmer Ledl für Ingolſtadt den Füh⸗ rungstreffer. Nach der Pauſe drehten die Gäſte möchtig auf und in der 67. Minute fiel durch Popp der Ausgleich. Das Spiel ſtand weiterhin im Zeichen der Gäſte. Ueber⸗ raſchend fiel dann in der 79. Minute ein zweites Tor für die Gaſtgeber, als der Linksaußen Gallenberger durch⸗ ebrochen war und mit Bombenſchuß zus 25 Meter Ent⸗ ernung erfolgreich war. Trotz Feldüberlegenheit kamen die„Kleeblätter“ zu keinem Treffer mehr. Zum Schluß 5 5 die Gaſtgeber noch einmal forſch an und zwei 12 vor dem Abpfiff ſchaffte der Rechtsaußen Reibl 8:1. 4 l Rombouts mit hohem Schuß in Führung, nachdem Paf⸗ fenholz einen gefährlichen Flachſchuß abgewehrt hatte. Schon drei Minuten ſpäter fiel der Ausgleich, als Kurt Weiß mit einem Freiſchlag vor dem Schußkreis den Rechtsaußen Käßmann einſetzte, der mit haltbarem Schuß Belgiens Torhüter Couteau, der ſich zum Schluß ver⸗ ſchiedentlich auszeichnete, ſchlug. In der zweiten Hälfte hatte Deutſchland weit mehr vom Spiel. Der Frankfurter Cuntz hatte zwei große Torgelegenheiten, die er aber ungenützt ließ. Kurz vor Schluß gab es eine Eckenſerie für Deutſchland, die aber auch nichts einbrachte. Weiß ſchoß einmal über das Tor und ein anderer Schuß unſe⸗ res Mittelſtürmers wurde gerade noch auf der Torlinie geſtoppt. Das Unentſchieden bedeutet für die Belgier einen ſchönen Erfolg und war den Leiſtungen entſpre⸗ chend vollkommen verdient. Die deutſche Mannſchaft ſpielte diesmal nicht ſo gut, wie man es von ihr erwartet hatte. Beſter Stürmer war Käßmann, der aber zu wenig eingeſetzt wurde. Meßner hatte eine gute erſte Hälfte, fiel dann aber ſtark ab. Un⸗ ſere Läuferreihe ſpielte in der erſten Hälfte ſehr defenſiv und räumte ſo das Mittelfeld. Menke als Mittelläufer kam erſt nach dem Wechſel beſſer zur Geltung, ohne aber voll zu überzeugen. Ohne Tadel ſpielten die beiden Außen⸗ läufer Franz Schmitz und Gerdes, und in der Verteidigung war Sievers der Beſſere. Köhne zeigte verſchiedentlich große Unſicherheiten. Im Tor genügte Paffenholz allen Anſprüchen. Belgiens Elf hatte eine überragende Läufer⸗ reihe zur Stelle, in der beſonders Enderlé und Putz her⸗ vorragten. Die beiden Verteidiger Eroonenberghs und Rens waren ſehr ſicher. Der Sturm mit dem Halblinken Portielje als beſtem Spieler ſpielte einfach und ſchmucklos, war aber überaus gefährlich. Niederſachſen im Enoͤſpiel Eichenſchildſpiel Bayern— Nieberſachſen:4(:8) Nach ihrem Erfolg über den Gau Südweſt ſtanden die Hockeyfrauen des Gaues Bayern am Sonntag in der Vor⸗ ſchlußrunde um den Eichenſchild auf dem Platz des 1. 86 Nürnberg dem über Baden erfolgreich geweſenen Gau Niederſachſen gegenüber. Mit:1(:1) Toren gelang den niederſächſiſchen Frauen ein etwas überraſchend hoher Sieg und damit die Qualifikation für das Endſpiel. Die Gäſtefrauen fanden ſich mit den ſchlechten Platz⸗ verhältniſſen— es regnete während des ganzen Spiels= ſehr gut ab und geſtalteten die erſte Hälfte dank zweck mäßigerer Spielweiſe überlegen. Nach der Pauſe leiſteten die bayeriſchen Frauen mehr Widerſtand, jedoch verhinderte unglaubliches Pech mehr Gegentreffer. Nachdem die Baue rinnen durch Frl. Emmerling in Führung genen waren, erzielten Frl. Fiedler(2) und Frl. Willführ d zum Wechſel für Niederſachfen eine gel⸗Fünrung. Aar dem Wechſel gelang Frl. Buß durch einen vierten Treſſe die Aufbeſſerung des Ergebniſſes. g Am den Hockey ⸗Eichenſchil Berlin beſiegt Nordmark Neben Niederſachſen qualifizierte ſich auch Brandenburgs Frauen⸗Hockeyelf für das Eichenſchild⸗Endſpiel am 13. März 1938. Vor nur wenigen Zuſchauern beſiegten Brandenburgs Frauen auf dem Berliner Rotweiß⸗Platz bei naßkaltem Wetter die Vertretung der Nordmark mit 572(:1) Toren. Wenn auch der Sieg verdient war, ſo fiel er zahlen mäßig doch zu hoch aus. Nordmarks Frauen hatten faſt bis zum letzten Drittel ſogar mehr vom Spiel und unterlagen erf dem großartigen Schlußangriff der Brandenburgerinnen. Das Führungstor der Hamburger Rechtsaußen Klein holte die Berlinerin Mauritz kurz vor der Pauſe auf.. dieſem Zeitpunkt hatten die Gäſte vier Torgelegenheiten ausgelaſſen. Im zweiten Abſchnitt kamen die Hambu⸗ gerinnen durch Woster ſogar auf 21, doch bald hatte wie derum Mauritz den Ausgleich hergeſtellt und die Halbrechte Drews brachte Brandenburg in 3 2⸗Führung Beim vin, ten Treffer ſprang der Ball vom Schläger der Vereine Dierks ins eigene Tor und kurz vor dem Abpfiff ſtellte dis Halbrechte Drews das Schlußergebnis her. 5 45 SS Geste 2 — SDS . G Ses 2 SS Paf⸗ atte. Rurt den chuß ver⸗ älfte rter aber ſerie Beiß inſe⸗ inie Zier pre⸗ gut, war zuer Un⸗ nſiv kam voll zen⸗ ung tlich len fer⸗ her⸗ und ken los, 60 Montag, 6. Dezember 1937 9. Seite/ Nummer 562 Abteilung 1 F 08 Mannheim— Fortuna Heddesheim 413 FV 09 Weinheim— Sc Käfertal ausgef. SpVg 07 Mannheim— Phönix Mannheim 310 Germania Friedrichsfeld— Seckenheim 98 ausgef. JV bs Hockenheim— Alemannia Ilvesheim ausgef. VfTuR Feudenheim— Olympia Neulußheim ausgef. „Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tote Puntie Amicitia Viernheim 10 8 1 1 34.12 17:3 VfTugt Feudenheim 11 6 1 3 24:24 14.8 5 Weinheim 12 6 2 4 26.19 14:10 SC Käfertal 11 5 2 4 27:22 12.10 s Seckenheim 10 4 3 8 2520 11:9 Germ. Friedrichsfeld 9 4 2 3 20.14 10.8 7 Mannheim 10 4 1 5 18.19 911 Alemann. Ilvesheim 11 3 3 5 18:23 913 Fortuna Hedoͤesheim!0 4— 6 17.20.12 Phönix Mannheim 11 3 2 6 1226 814 Olympia Neulußheim 8 3 1 4 17:17:9 8 Mannheim 9 3— 6 1229.12 Hockenheim 8 2 1 5 5˙11 5 9 Weinheim Käfertal ausgefallen Der Platz befand ſich infolge des ſchlechten Wetters in ſehr ungünſtigem Zuſtand. Da es regnete pfiff der Schiedsrichter das Spiel nicht an. 07 kreiſelt Phönix nieder 07 Maunheim— Phönix Mannheim 320 Ein naſſer ſchwerer Boden, der an die Körperbeherr⸗ ſchung der Spieler große Anforderungen ſtellte, bereitete beidew Mannſchaften außerordentliche Schwierigkeiten. 7 fand ſich mit den gegebenen Verhältniſſen beſſer ab und überraſchte durch fein eingefädelte Angriffe, die dem Phönix bittere Arbeit machten, ſo daß es nicht zu umgehen war, daß bereits nach acht Minuten, nach blendender Vor⸗ orbeit von Grönert und Stapf, durch Mittelſtürmer Jung mit:0 die Führung an die Gaſtgeber fiel. Nach Wiederbeginn verdoppelten beide Mannſchaften ihre Anſtrengungen. 07 behielt aber ein leichtes Plus und als in der 54. Minute auf eine Hereingabe von Wei⸗ gel wieder durch Jung das zweite Tor fiel, da ſtand der Endſieg eigentlich ſchon feſt. Doch Fleck jagte noch eine ö0⸗Meter⸗Strafbombe dem zu weit vorn ſtehenden Tor⸗ wart ins Netz und dann verlegte ſich 67 nur noch auf die Vorführung eines überlegenen Treffens. 97 Mannheim lieferte ein techniſch hochſtehendes, guten und planmäßig angelegtes Spiel, an dem man kotz des zeitweiligen feuchten Segens von oben— ſeine Freude haben konnte. Im Sturm, deſſen Kombination jon dem blonden Stapf maßgebend beeinflußt blieb, ge⸗ ſiel jeder einzelne Mann durch ſtark verbeſſerte Leiſtun⸗ gen. Die Läuferreihe hat den früheren Fehler einer auf⸗ gelockerten Deckung nahezu abgelegt und in der Vertei⸗ digung legen Oechsner und Horn jetzt mehr Werl auf weite Abſchläge. Torwart Vogelmann war auf der Höhe. Er hatte allerdings nicht ſo viel und ſchwere Arbeit Ain verrichten wie Gerſtner in der Phönix⸗Elf, die licht in gewohntem Sinne, wie z. B. gegen Weinheim auf die Beine kommen wollte. Sehr gut waren Wühler im Sturm, auf deſſen Züge aber nicht ſonderlich eingegangen wurde und der unauffällig ſpielende Läufer Blöſchinger. Schiedsrichter Bachman n⸗Karlsruhe, ein Leiter von ber alten Gilde, amtierte ſicher und korrekt. Ein hart erkämpfter Sieg 08 Mannheim— Heddesheim 413 Venn man die Ergebnisliſte der letzten Verbandsſpiel⸗ jahre einer näheren Betrachtung unterzieht, ſo kann man erade von den Spielen zwiſchen 08 Mannheim und Hedesheim— mit vollſtem Recht— behaupten, daß hier⸗ das Wort„Heimmannſchaften“ eine ſveſentliche Rolle spielte. Immer war es doch ſo, daß man ſich gegenſeitig die Punkte abnahm und die jeweilige Stärke der Mann⸗ heften kam immer auf dem Geruck, wobei es neben knappen Siegen auch ſchon ſo nuuche„Packung“ gab, was allein die zweimal:1 der lilen Saiſon bewieſen. Unter dieſer Perſpektive geſehen, war man natürlich geſpannt, mit welchem Erfolge ſich die betden alten Kon⸗ nahenten bei ihrem erſten diesmaligen Zuſammentreffen lennen würden. Heddesheim war bisher auswärts zu keinen Punkten gekommen, während andererſeits die(8er liher mit ſtark ſchwankenden Mannſchaftsformen ope⸗ tierten. Etwa 250—300 Intereſſenten hatten ſich auf dem eigenen Spielr grunde zum Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Die badiſche Handball⸗Gauliga 1 Zwei wichtige Siege am Ende 8⸗Platze im Mannheimer Waldpark eingefunden und viel hätte nicht gefehlt, ſo hätte ieſes Häuflein Unentwegter wieder unverrichteter Dinge abziehen müſſen Der am Vormittag niedergegangene Regen hatte den 08⸗Platz mit einer knöchelhohen Lehmmaſſe überzogen, und hätte man das Spiel der Reſervemannſchaften nicht abgeblaſen, ſo 1 e an eine Durchführung des Spieles der erſten Mannſchaften ſicher nicht zu denken geweſen. So bemühte ſich Spielleiter Pfahler⸗Nußloch mit den belden Mannſchaften auf einem ſchwierigen und ſchmieri⸗ gen Gelände, wobei es nicht ohne viele ſchlittſchuhbahn⸗ ähnelnde Gleitflüge abging. Ein reguläres Spiel konnte natürlich nie zuſtandekommen, dafür ſorgten die Tücken des Bodens allzu gründlich. Das beſte Standvermögen präſentierten noch die Ver⸗ teidiger O. Schmitt und Rheinhardt 1 von Heddesheim die gleiche Linie von 08 mit E gſter und Beiſel. Sonſt war oder wurde man zumindeſt ein Opfer des glitſchigen Bodens und für die uneinheitliche Arbeit der 08er waren bei allem noch zwei andere recht weſentliche Punkte aus⸗ ſchlaggebend. Einmal die Unſicherheit des Torwarts Eckel beim 2. und 3. Tor der Gäſte, dann aber auch das vom Rechtsaußen Eggerter an den Tag gelegte Streikfteber. Die Tore für 0s fielen durch Eggerter, Armbruſter, Engſter und Wetterauer, für Heddesheim durch Alles, O. Schmitt und Gölz. Nur ein Spiel in Anlerbaden-Oſt Abteilung 2 Fg Eppelheim— VfB Mergeutheim ausgef. Eberbach— Union Heidelberg 213 Vereine Spiele gem unentſch. verl. Tore Punkte Wiesloch. 3555300 6 1 2 22¹⁰⁶ 1311 TSG Plankſtadt 3 2— 2119 10˙2 Union Heidelberg 88 3 2 2018:7 Sandhauſen 6 3 2 1 11:9 8˙4 Schwetzingen 8 2 1 3 14.15:7 Walldürn 8 2 1 3:10 5˙7 Mergentheim 5 2 1 2 10.14 5˙5 Eberbach. 1 1 2 4 11:19.10 Kirchheim 8 5 2— 3.9 4˙6 SC 05 Heidelberg 6 1 1 4 10˙14 3·9 Eppelheim 6— 2 4 820 210 Sp. Vg. Eberbach— Union Heidelberg:2 Den Kampf mußten die Platzherren mit 2 Erſatz⸗ leuten beſtreiten, doch zeigten dieſe trotzdem anfäng⸗ lich ein ganz nettes Spiel, bei dem wohl die Gäſte durch techniſch beſſere Fertigkeiten dominierten, aber die Hintermannſchaft von Union war anfänglich ſehr ſchwach, doch mit dem erſten Tor für die Gäſte kam auch dieſe beſſer ins Spiel Union hat Anſtoß und verblüfft anfänglich durch ſchönes Zuſammenſpiel. Trotzdem Union mehr vom Spiel hat, geht Eberbach nach etwa 10 Minuten oͤurch Stahl in Führung. Nachdem der Ball vor dem Gäſtetor hin und her geſtoßen wurde, ſchießt Stahl mit beherztem Schuß zum:0 ein. Etwa 10 Minuten ſpäter kommen die Einheimiſchen zum 21:0 durch Müller. Bald darauf kommen die Gäſte durch Keller zum 1. Tor und ſpäter durch Strafſtoß zum 22 Trotzdem Eberbach die größeren Torchancen hatte, ge⸗ lingt eine Verbeſſerung des Halbzeitreſultats nicht mehr. Nach der Pauſe zeigen die Einheimiſchen ener⸗ giſche Angriffe und beherrſchen anfänglich beſſer das Feld, doch Union kommt auf und kann durch den Mittelläufer mit:3 davonziehen. Die Angriffe der Einheimiſchen mehren ſich, oͤoch nur ein Latten⸗ ſchuß und verſchiedenes Pech verhindern den ver⸗ dienten Ausgleich. Der ganze Reſt der Spielzeit gehört den Platzherren, die wohl oͤrängen, aber kei⸗ nen Treffer erzielen können. Ein Unentſchieden wäre dem Spielverlauf nach gerechter geweſen.— Schiedsrichter Nagel⸗Wallſtadt amtierte einwand⸗ frei. 5 Waldläufe der Turnerſchaft Käfertal Nachrichtentrupp 33 Heidelberg gewinnt den Hauptlauf Leider hak an dieſem Sonntagvormittag die Wetter⸗ borausſage, die uns im Radio übermittelt wurden, nicht geſtimmt. Die vorübergehende Beſſerung, die angeſagt wax, war ſchon vorüber, und ſo erlebten die Käfertaler auch bei ihrem zweiten Waldhauf wenig Erfreuliches. Der Himmel hatte faſt über die ganze Veranſtaltung die Schleuſen geöffnet und ſtellte ſomit an die Teilnehmer, Akttve und Kampfrichter, die größten Anforderungen. Be⸗ ſondere Ausdauer und auch Liebe zur Sache mußten dabei die im Wald aufgeſtellten Helfer, die jg faſt nichts zu ſehen bekamen, und auch die Sanitäter, die jeden Lauf begleiteten, aufbringen. 0 Sportlich geſehen, darf dieſer erſte, Lauf als Erfolg be⸗ zeichnet werden. Das Meldeergebnis war ſehr gut, und auch bie Beteiligung ließ trotz des Regens kaum etwas zu wünſchen übrig. Das Erfreulichſte war aber, daß die Hauptklaſſe eine Beteiligung aufzuweiſen hatte, wie wir ſie in Mannheim noch ſelten geſehen haben. Den Beginn der Läufe machten die Mädchen. Hier wären nur MT und Turnerſchaft Käfertal am Start. Die Käfertaler Mannſchaft ging in feiner Haltung Hand in Hand mit klarem Vorſprunag als erſte durchs Ziel. Bei en Frauen vermißte man Frau Kehl und auch die annſchaft des VfR. In dem etwa über 1500 Mtr. führen⸗ den Lauf wurde Frl. Schwind ſicher Siegerin vor Frau Abel und Frl. Stirmlinger, PoſtSpV. Da bei den Frauen keine Mannſchaft am Start war, können noch alle Vereine für den Geſamtſieg im Mannſchaftslauf in Frage kommen, während Frl. Schwind der erſte Platz im Einzellauf nur ſchwer zu nehmen ſein wird. Große Felder gab es bei den beiden Jugendkloſ⸗ en die ſeweiks im Einzellauf einen Sieg des TV 46 Mannheim brachten. Nur gering war das Intereſſe bei den Alten Herren. Obwohl der Veranſtalter hier zwei Klaſſen geſchaffen botte und auch für den älteren Jahrgang eine kürzere Strecke gewählt hatte, war die Be⸗ teiligung ſehr ſchwach. Hier gab es Favoritenſiege. Der heinauer Buttmi belegte bei den älteren und Rein⸗ ard ⸗Schwetziergen bei den jüngeren„Alten Herren“ 2286 Platz. Der Mannſchaftslauf wurde eine Beute der „Der Junioren lauf ſah faſt ein halbes hundert Kufer am Start: darunter viele Soldaten. Die Spitzen⸗ Kuppe lieferte ſich hier ein erbittertes Rennen, bei dem augeriſch vom Luftwaffenſportverein knapp vor Mger⸗Käfertal als erſter durchs Ziel aing. f Während bei den Junioren der Regen etwas nachgelaſſen latte kette er nach dem Start der Senſoren mit ver⸗ nehrter Heftigkeit wieder ein. 45 Läufer waren am Start, abon allein 13 Mannſchaften. Wir eatſinten uns nicht, an ein ſolches Feld bei den Senioren im Waldlauf ge⸗ chen zu haben. Dieſe Beteiligung allein beweiſt ſchon die botwendigkeit und Beliebheit dieſer Waldläufe die ſa dict nur für Langſtreckler ſind. Obwohl bei den Männern zie Vertreter der Mich die Führung nach dem Start 50 Mommen hatten, war der Sieger dieſes Laufes mit em Antreten des Frankenthaler Scheibbs ſchon ge⸗ . n. Dieſer Monn, für den Nachrichtentruypv He'del⸗ 1 ig ſtartend, lief denn auch ſein Rennen nicht nur über⸗ 19 ſondern auch im flüſſigen Stil zurück und wurde 1 beſter Maun Sieger. Brieder und Höfer, beide MTG, er beute für die Luftwaffe bzw. den Nachrichtentrupp rtend, belegten die nächſten Plätze.. 0 Die Punkte für die erſte Serie ſind alſo vergeben, aber och nicht der Sieg für die ganze Runde. Am 9. Jaunar ori et der zweite Lauf ſtatt und Mitte Februar ſteigt die 8 Runde. Die Sieger werden nach Punkten ermittelt. o bekam der Sieger des heutigen Lauſes 40 Punkte, der Zweite 39 und ſo fort. Die Punktzahlen der drei Läufe werden ſpäter geteilt und die höchſte Pumktaghl ermittelt dann den Sieger. 5, 1 Die Ergebniſſe: Mädchen: Einzellauf: l. Knittel⸗Turnerſchaft Kä⸗ fertal, Geiger⸗T'ſchaft Käfertal und Martin⸗T'ſchaft Käfer⸗ tal je:22 Min.; 4. Eichner⸗M Dc:39 Min. Mannſchaft: 1. Tur nerſchaſt Köfertal 15 Punkte; 2. MT 6 Punkte. Frauen: 1. Schwind⸗ M7:25; 2. Abel⸗ Vis Neckarau:26; 3. Stirmlinger⸗Poſt:26,2 Min. Jugend⸗ klaſſe B: Einzel: 1. Brugger⸗TV 46 Mannheim:14; 2, Hipp⸗TV Rheinogu:23; 3. Schlichting⸗ MTG. Maun⸗ ſchaft: 1. Vis Neckarau 45 Punkte; 2. TV Rheinau 36.; 3. MTG 35 P. Jugendklaſſe A: Einzel: 1. Hockenber⸗ ger ⸗ T 46 Mannheim 918,4; 2. Neunfinger⸗Poſt 918,8 Min.; 3. Widmann⸗TV Rheinau; 4. Becker⸗TV Feudenheim. Jugendklaſſe A, Mannſchaft: 1. TV Rhein au 74.;: 2. Poſtſportveréin 73.; 3. Vſcs Neckarau 63.; 4. T Feudenheim 60 Punkte. Innioren: Einzel: 1. Langer⸗ wiſch⸗Luftwoffenſportverein 16149; 2. Jäger⸗T'ſchaft Kä⸗ fertal; 3. Weiler⸗Poſt; 4. Bangert⸗Flakregt. 49. Mannſchaft: 1. Poſtſportverein 59.; 2. Turnerſchaft Käfertal und Luftwaffenſportverein 54.; 4. Flakregt. 49 53 Punkte. Senioren: Einzel: 1. Scheibbs ⸗ NA 33 Heidelberg 16:53; 2. Brieden⸗Luftwaffenſportverein 17:31; 3. Höfer⸗NA 33 Heidelberg; 4. W. Abel⸗Vis Neckarau Mannſchaft: I. Nachrichten 33 Heidelberg 98.; 2. Luftwoffen⸗ ſportverein 97.; 3. I/ Flakregiment 49 92,5.; 4..1 ſportverein 83 Punkte. Ap von 32 bis 36.: Einzel: 1. Reinhard ⸗S Schwetzingen 10:00; 2. Schnitzler⸗ MTG 10:88; 8. Fiſcher⸗TV 46. Mannſchaft: 1. MTG 5 Punkte. Aci über 36 Jahre: 1. Bütten⸗TV Rheinau; 2. Hennze⸗ Germania Friedrichsfeld. Großer Sieg der deutſchen Turner Angarn verliert den Turnländerkampf gegen Deutſchland in Budapeſt mit 282,05: 287,83 An allen Geräten überlegen Nicht allein der Sieg unſerer Kunſtturner über Un⸗ garns Spitzenklaſſe war wertvoll, ſondern allein die Tatſache, daß Deutſchlands Turnkunſt an allen Geräten triumphierte. Der zweite Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Ungarn, der am Sonntagmittag im Städtiſchen Theater zu Budapeſt vor 4000 Turnfreunden ausgetragen wurde, endete mit dem Siege der Deutſchen mit 287,85 Punkten gegen 282,05 Punkte der Ungarn. Beſter Ein⸗ zelturner war Innozenz Stangl, der mit 48,55 Punkten ſelbſt noch Konrad Frey(48,30) und Alfred Schwarzmann (48) hinter ſich ließ. Ungarns Spitzenturner Gabriel Keeſkemeti und Franz Beckert folgten mit je 47,95 P. vor Toth(Ungarn) mit 47,15 Punkten. Die Bedeutung der Veranſtaltung wurde durch die An⸗ weſenheit des Reichsverweſers Admiral von Horthy unter⸗ ſtrichen, der auch die Schirmherrſchaft übernommen hatte. Die Ausgeglichenheit der deutſchen Turner war bewun⸗ dernswert, obwohl verſchiedene Schwierigkeiten zu über⸗ winden waren. So federten die Barrenholmen weit ſtärder als an unſeren Geräten, der Kopf und Hals am Pferd war gleichfalls mehr gerundet, und auch die Reckſtange war um zwei Millimeter dünner, ſo daß ſie mehr nachgab. Unſere Turner hatten ſich jedoch bald auch mit dieſen Eigenheiten vertraut gemacht und boten herrliche Leiſtungen. An allen Geräten, ſelbſt an den Ringen, ſicherte ſich Deutſchland je⸗ Spy Waldhof— TW Rot 10:2 Dieſer zweite Adventſonntag brachte ein wirklich un⸗ freundliches Wetter; Regenſchauer auf Regenſchauer ſeg⸗ ten über den Platz und ließen den Aufenthalt im Freien nicht gerade angenehm werden. So war es denn auch nicht verwunderlich, daß ſich zum Spiel des Sportvereins gegen den TV Rot nur einige wenige Zuſchauer ein⸗ gefunden hatten, die zudem über das. Gebotene nicht gerade begeiſtert wurden. Bevor wir jedoch über das Spielgeſchehen ſelbſt ſprechen, ſei geſagt, daß von dem ganzen Programm dieſes Sonntags mit ſeinen fünf Spie⸗ len, zunöchſt drei, und ann auch doch das vierte abgeſetzt worden war. Die Gründe hierfür ſind bekannt. Bald iſt es notwendig, hinter jede Begegnung ein Fragezeichen zu ſetzen, denn wenn man glaubt, daß eine Gemeinde oder Stadt freigegeben iſt, muß erneute Sperre an⸗ geſetzt werden. Nendern läßt ſich daran allerdings leider nichts. Doch nun zum Spiel des letztjährigen Tabellenerſten gegen den Tabellenzweiten der letzten Runde. Die Roter, die im Vorjahr beſonders in der erſten Hälfte eine ganz große Partie geliefert hatten, waren diesmal bei weitem nicht mehr ſo ſtark. Der Torwart, linker Verteidiger, Läufer und Linksaußen mußten erſetzt werden. Dies bringt natürlich Lücken, die ſich nicht über Nacht ſchließen laſſen. Aber dennoch hätte man erwartet, daß die Gäſte mit mehr Eifer und Ernſt in das Spiel gehen würden. Die erſte Hälfte ſah da eine ſehr matte Mannſchaft, die mehr als harmlos ſpielte und dem Waldhof in keiner Spielphaſe gefährlich werden konnte. Da war aber auch gar kein Lichtblick zu bemerken. Mit 810 ging dieſe Par⸗ tie an den Platzverein. Noch der Pauſe ſah es aber anders aus. Nun war doch mehr Druck hinter der Abwehr der Roter, in der be⸗ ſonders der Torwart Thome auf einmal ganz bei der Sache war und einige vrä Paraden zeiate. Auch die Ver⸗ teüdigung ſamt Läuferreihe ſetzte ſich mächtig ein und konnte dem Waldhofſturm Paroli bieten. Der Anaritf der Gäſte blieb aber nach wie vor harmlos trotz der zwei ver⸗ wandelten Freiwürfe. Ebenfalls keine reine Freude erlebte man on dem Spiel des Meiſters, der gleichfalls zwei grundverſchiedenne Hälſ⸗ ten zeigte. Vor der Pauſe zeigte der Angriff einige nette Kombinationszüge. Da wanderte der Ball noch von Mann zu Mann, wurde auch ganz nett geworfen, ſo daß für die Roter da gar nichts übria blieb, als zu kapitukieren. Das Glanzſtück war in dieſer Phaſe des Spieles die Vertei⸗ digung Müller— chmidt. die ſich ihrem Genner meiner Art uns Weiſe überlegen zeigte, daß man den Eindruck bekam, als on das Gegenüber noch Anfänger wärenr. Das :0 bei der Pauſe ging dabei vollauf in Ordnung und ließ auch für die zweite Hälfte die Fortſetzunga des Schützen⸗ feſtes erwarten. 5 In dieſer Erwartung wurde man aber ſehr enttäuſcht. Roter warfen gleich ihr erſtes Gegentor, und der Waldhofſturm war nicht mehr da. Jeder verſuchte auſ eigene Fauſt zu arbeiten, vernachläſſigte das Zuſommenſpiel und ſo blieben die Torerfolge eben einfach aus. Ganze 18 Mi⸗ nuten dauerte es, Lang zum erſten Treffer nach der Pauſe kam, dem der Verteidiger— jawohl meine Herren Stürmer— das zweite anreihte. Wohl blieben die Platz⸗ herren auch in dieſem Spielabſchnitt klar tonangebend, aber es fielen keine Tore. Wohl wär die Abwehr des Gegners ſtärker geworden, aber in viel höherem Maß war das eigene Spiel ſchwächer geworden. Meiſt zu Unrecht war man zu dieſer Zeit auch mit dem Mittelſtürmer Pflieger unzufrieden, der wohl mit den Würfen Pech hatte, aber im Zuſpiel einer der Beſten war endete dieſe Hälfte, für Waldhof ein wirklich mageres Ergebnis, zumal Waldhof noch der Pauſe ſogor den Wind zum Bundesgenoſſen hatte. Frauen-Handball VfR— TV 46:0 Man hätte eigentlich nicht erwartet, daß am Sonntag⸗ vormittag das Spiel obiger beider Frauenmannſchaften zuſtande kommen würde. Faſt über die ganze erſte Hälfte regnete es mit mehr oder weniger Heftigkeit. Allerdings war der Boden in paſſabler Verfaſſung, ſo daß wenigſtens in dieſer Beziehung keine Urſache zum Nichtſpielen gegeben war. Das Spiel ſah lange nach einer Ueberraſchung aus. Die ganze erſte Hälfte war der PfR⸗Sturm vergebens gegen die ſtarke Verteidigung der Turnerinnen angelaufen, ohne zu Erfolgen kommen zu können. Wohl waren die VfR⸗Mädels nicht in beſter Verfaſſung, aber der ſtarke Widerſtand der Gäſte war in erſter Linie die Urſache dieſer torloſen Hälfte. Nach der Pauſe konnten die Mädels des TW eſich doch nicht mehr behaupten und mußten ſich mit 51:0 Die bis geſchlagen bekennen, ohne daß die Raſenſpielerinnen nun in dieſem Maße überlegen geſpielt hätten. Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Vf. 86 Feudenheim:12 Ries ſchlägt Lehmann n. P.— ausgezeichneter Beſuch die beſonders für die Feuden⸗ heimer Ringer von entſcheidender Bedeutung war, fand ſich t Samstagabend in der Kampfſtätte„Zähringer Löwen“ eine ungewöhnlich große Zahl Intereſſenten ein. Man kann hier wohl von einer Rekordzuſchauerzahl be⸗ richten, denn ſeit Jahren faßte die Rinakampfſtätte in der Schwetzingervorſtadt bei weitem nicht mehr anns bernd ſo viel Beſucher. Dies war ganz beſonders für den Veran⸗ ſtalter, Vfek 86, erfreulich; weniger erfreulich nber für den größten Teil der Beſucher war, daß ſich die Organifation dieſer Veranſtaltung, als es darauf ankam, als mangelhaft erwies. Fehlte ſchon der Sanitätsdienſt, dann verſagte der Saalſchutz aber auch vollkommen, ſonſt konnten die Aus⸗ ſchreitungen im Verlaufe des Mittelgewichtskamuſes nie ein ſolches Ausmaß annehmen. Daß ſich unter dieſen Um⸗ ſtänden der Kampfrichter nicht durchſetzen konnte. wor ſchließlich verſtändlich. Nachdem die anderen 6 Kämpfe einen fairen, techniſch hochſtehenden und äußerſt ſpannen⸗ den Sport brachten iſt dieſer unſchöne Zwiſchenfall Mittelgewichtskampf um ſo mehr zu bedauern, denn er ver⸗ wiſchte das ſchöne Bild der Veranſtaltung, die ihren wer⸗ benden Zweck nicht verfehlt hätte, vollkommen. Von drei Einlagekämpfen, bei denen die Feudenheiwer Bruſt und Uhrig über Lang. Stelzenmüller und Gutſchalk vom Bf 86 zu entſcheidenden Siegen kamen wurde des „Mannſchaftstreffen eingeleitet. Die exſte große Ueber⸗ raſchung brachte der jugendliche Ries⸗Feudenheim, indem et den Mannheimer Lehmann, trotz feiner großen Routine, nach Punkten ſchlagen konnte. Zu dieſer Begegnung, Der Verlauf der Kämpfe: Eine ſeine Leiſtung von Ries⸗Feudenheim, der im Bantamgewicht mit dem alten Kämpen Lehman n⸗ Bf 86 auf die Matte ging. Daß ſich der noch nicht 16jäh⸗ rige Ries gegen den routinierten Mannheimer tapfer ſchla⸗ gen würde, davon waren wohl alle Beſucher überzeugt, denn das bewies der Junge ſchon in mehreren Kämpfen. Daß er aber gegen einen Ringer wie Lehmann, deſſen Qua⸗ litäten man ſich auch bewußt iſt, die Matte als Punktſieger verlaſſen wird, damit hatte niemand im Saale gerechnet. In der 3. Minute kann Lehmann mit einem Untergriff ſei⸗ nen Gegner zu Boden zwingen. Der Vfer verſucht mit verſchränktem Ausheber und Ueberſtürzer zum Erfolg zu kommen, aber Ries, von Brunner ſehr gut ſekundiert, was ja eigentlich verboten iſt, kann dieſe Griffe rechtzeitig durch Gegenzüge ſprengen. Dann kann aber Lehmann in der 7. Minute durch flachen Ueberwurf klar in Führung zie⸗ hen; durch wiederholten Griff vergrößert der Mannheimer ſeinen Vorſprung. Im Stand zurück, kam dann eine Mi⸗ Jußball Gau Pommern: Greifswalder SE— Mackenſen Neu⸗ ſtettin 911; M7 Pommerensdorf— Pfeil Lauenburg 421; Viktorid Stolp— Graf Schwerin Greifswald 32:1; Stet⸗ tiner SC— Preußen Boruſſia Stettin 710. Gau Brandenburg: Viktoria 89— S 05 Deſſau(GS) :4; SC Charlottenburg— Hertha⸗BSC(GS) 019. Gau Schleſien: Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz— Preußen Hinden⸗ burg:0; Beuthen 09— Reichsbahn Gleiwitz:3; Sport⸗ freunde Klausberg— SV Klettendorf:0; Breslau 02— Hertha Breslau 21; Breslou 06— Vorwärts Breslau 210. Gau Sachſen: Fortuna Leipzig— BC Hartha:2, Tura Leipzig— Arminia Honnover(GS):2; Vg Leipzig S 99 Leipzig(GS]:1; Sc Planitz— Wacker Leipzig 0 215 Sportfreunde 1— Guts Muts Dresden Gau Nordmark: Holſtein Kiel— Komet Homburg 571. Niederſachſen: Eintracht Braunſchweig— Hanngver 96 173; Linden 07— Pf Peine ausgefallen; As Blumen⸗ thal— Duisburg 99(GS) 111. weils einen kleinen Vorſprung, lediglich in den Frei⸗ übungen erhielten beide Mannſchaften mit Wertungsziffer 57 die gleiche Punktzahl. Mit welcher Genauigkeit das Punkt⸗ gericht arbeitete, geht daraus hervor, daß kein einziger Turner die höchſte Wertung erreichte. 5 An den einzelnen Geräten waren die beſten Turner: Ringe: Keeſkemeti(ungarn) 9,9 Punkte; Barren: Frey (Deutſchland) 9,9 Punkte; Pferd: Stangl, Pludra und 1 (alle Deutſchland) je 9,6 Punkte; Reck: Schwarzmann un Stangl(beide Deutſchlond) ie 9,9 Punkte; Freiübungen: Pataky(Ungarn) 9,9 Punkte. 5 Die Punktwertung der einzelnen Nationen an den Ge⸗ räten ergibt folgendes Bild:. Deutſchland: Ringe 57,50; Barren 58,40; Seityferd 9215 Freiübungen 57,00; Reck 58,80; zuſammen 287,85 unf te. 5 8. Ungarn: Ringe 57,45; Barren 55,80; Seitpferd 55,80; Freiübungen 57,00; Reck 56,00; zuſommen 282,05 Punkte. Die beſten Einzelturner: 1. Stangl(Deutſchland] 48,55 Punkte; 2. Frey(Deutſchland) 48,30.; 3. Schwarzmann (Deutſchland) 48.; 4. Keeſkemet!(Ungarn) und Becker [Deutſchland] je 47,95.; 6. Toth(Ungarn)] 47,15.; 7. Börtſek(Ungarn 46,95.; 8. Müller(Deutſchland) 46,70 .; 9. Volz(Deutſchland) und Pataky(Ungarn) je 46,50 .; 11. Hegedüs(Ungorn) 46,30.; 12. Mogyoroſſi(Un⸗ nute vor Schluß die große Ueberraſchung, Ries faßte Leh⸗ mann mit Untergriff von vorn und warf ihn direkt in die Brücke; der Mannheimer wehrte ſich verzweifelt aus dieſer Lage herauszukommen, er war aber von ſeinem Gegner zu gut gefeſſelt, ſo daß nur der Schlußpfiff den Vfkler vor einer entſcheidenden Niederlage retten konnte. Stürmiſcher Beifall ſetzte dann ein, als Ries Punktſieger wurde. Feu⸗ denheim führt 210. Kranter⸗Bfg 86 kann im Federgewicht den Ausgleich erzielen, 0 er ſchlug den früher ſehr gefürchteten Eſchelbach⸗Feu⸗ denheim verdient nach Punkten. Im Standkampf waren ſich beide Ringer gleichwertig. In der erſten Zwangshocke kam Krauter durch ſeitlichen Ueberwurf zu einer Wertung, die er bis zum Schluß halten konnte. Lauth⸗Feudenheim beſiegt Meurer⸗Vfſt 86 im Weltergewicht nach Punkten. Recht intereſſant verlief der Standkampf. Meurer lag leicht im Angriff; er verſuchte wiederholt Armfallangriff und Hüftzug durchzuführen, aber Lauth arbeitete in der Verteidigung ſehr ruhig und ge⸗ ſchickt. Die erſten Armgriffe und Ausheber konnte Meurer, als er in der erſten Zwangshocke in der Unterlage kämpfte, noch gut abſchlagen, dann mußte er aber auf einen Arm⸗ ſchlüſſel über die Brücke. Nach dem Wechſel, auch in den letzten Standminuten konnte Louth dieſen Vörſprünz' hekls“ ten und ſiegte mit einer großen Wertung verdient nach Punkten. 5 1 a. 5 4 8 5 Ein unſchöner Kampf im Mittelgewicht zwiſchen Wal z⸗Vfe 86 und Benzinger⸗Feudenheim. Die beſte und ſportlich richtige Entſcheidung hätte man hier nur in einem vorzeitigen Abbruch begrüßen können, ſo aber ließ der Kampfrichter eine unſportliche, teilweiſe perſönliche Auseinanderſetzung über die volle Diſtanz gehen. Benzinger lag mit 2 Punkten in Führung und bekam den Sieg zugeſprochen. Feudenheim lag nun mit :2 in Führung und war nicht mehr zu ſchlagen. Rud ol ph⸗Vf 86 ſiegt durch Aufgabe über Schmitt⸗ Feudenheim im Halbſchwergewicht noch in der erſten Minute. Bohrmann⸗Feudenheim ſtellt das Endergebnis 5. Im Schlußkampf verlor im Schwergewicht Eige⸗ auf 12: mann⸗ViK 86 durch Selbſtwurf in der 10. Minute. „Eiche“ Sandhofen kam ohne Kampf zu einem 21:0⸗Sieg AS Ladenburg traf zu ſpät und unvollſtändig ein Zu obigem Treffen hitte ſich eine ſtattliche Anzahl Zu⸗ ſchauer eingefunden, aber leider wurde dieſe Begegnung nicht durchgeführt, oa die Gäſteſtaffel nicht nur zu ſpät, Abteilung 6 We Abteilung 7 garn] je 46,25.; 13. Schmelcher(Deutſchland) 45,80.; 14. Sarkany(Ungarn und Sarlos(Ungarn) je 42,053.; 16. Pludra(Deutſchland) 44,35 Punkte lam Reck geſtürzt). ſondern auch unvollſtändig erſchien So kam lt. WO. „Eiche“ Sandͤhoſen zu einem billigen 21:0⸗Steg. im Reich Gau Weſtfalen: Germania Bochum— Spvg Röh⸗ linghauſen:0; Spyg eüĩrten— Sus 00 Hüſten:0; Weſtfalia Herne— SV Höntrop:1; Arminia Merten— Boruſſia Dortmund:2. Gau Niederrhein: SS Wuppertal— Hamborn 07 :0; Turu Düſſeldorf— BW Alteneſſen:2; Union Ham⸗ born— Pf Benrath:0; Rotweiß Oberhauſen— Vfs 99 Köln(GS):3. Gau Mittelrhein: Sͤa⸗Gruppe Weſtmark— Eintracht Frankfurt:7. Gau Nordheſſen: Spielverein Kaſſel— Boruſſta Fulda :1; Germania Fulda— Sport Kaſſel 210 FC 93 Hanau gegen Sc 08 Kaſſel:1; Heſſen Hersfeld— 1. FC Kai⸗ ſerslautern:2. Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3 Dillweißenſtein— Birkenfeld:1 BSc Pforzheim— Eutingen:1 Bretten— Niefern 211 Rüppurr— Durlach⸗Aue ausgefallen Bf Pforzheim— Grötzingen:2 „Enzberg— Birkenfeld ausgefallen Abteilung 4 Karlsruher FV— Daxlanden:2 8 Ettlingen— Raſtatt 04:3 N Baden⸗Baden— Kuppenheim 111 5 „Germania Durlach— Beiertheim 311 Abteilung 5 Elgersweier— Gutach 310 Kollnau— Endingen ausgefallen Achern— Lahr.2 Offenburg— Waldkirch:0 Emmendingen— Oberkirch 40 Kickers Freiburg— Lörrach 518 Rheinfelden— Tumringen 720 hr— Schopfheim:5 Ueberlingen— Gottmadingen 172 Mönchweiler— Singen 223 Ic Radolfzell— e Nenſtadt 48 Villingen— St. Georgen 111 TSG 89 O 1 5 Oppau— Pf Frieſenheim:2 TSch Rheingönheim— TSG a e ba:7 SpVg Mundenheim— Bfgt e E SG 46 Neustadt— F 98 Mutterſtadt 91 Pfalz⸗Weſt: C Rodalben— 7 Kindsbach ausgef. Sc 05 Pirmaſens— MTS Kaiſerslautern 322 Pfalz Pirmaſens— Kammgarn Kaiſerskautern 38 Be Hom burg— Bf Kaiſerslau 311 Homburg⸗Nord— Reichs bahn Kaiſerslautern 20 10. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgt a⸗Ausgabe Mo ntag, 6. Dezember 1937 Gold Käthe Karl Ludwig Diehl In dem Großfilm der Tobis Adele Welt in tragisches Frauengchicksal in einer Holonte des Fernen Ostens Letzte Tage .00.30].30 Albrecht Schoenhals Maria undergast Charlotte Susa Das große Abenteuer Eln Eine Allianz-Fim der Märkischen Füm-Gesellsch. Letzte Tage! .20.20.30 .40 Uhr Martha Eggerth Waben der ohen C Der Fülm etner großen Bilebe mit p. Kemp, I. Lingen, 0 Sima. Heute letzter Tag! jugendliche ab 14 jahren zugelassen Beginn Scala: 4,.15,.30 Beginn capitol: .15.20,.30 Ac HTIUN GSG! cee Moe awd ld, belt vad Netsg ert Ab Donnerstag jeden Nachmittag 2 Uhr Märchenvorslellungen für Groß u. Rlein „Die Ssleben Raben? HAUS FRAUEN blleben eins Ueberraschung im Saale der„Caſino-⸗Geſellſchaft“, mannheim, R 7, 7, am Marktplatz Dieuskag, T. Dezember Mittwoch, 8. Dezember Donnerstag, 9. Dezember Freitag, 10. Dezember wird praktiſch die 616% geſunde u. frohe Küche vorgeführt. Beſſere, delikatere und doch billigere Hahrungsbereitung. Vorzügliche Geſchmacksſteigerung, auffallend gute Rähr⸗ werterhaltung, viel weniger Küchenarbeit Große Senkung der Hausnattungskosten Gelobt von Gefunden, wertvoll für Kranke, wichti für Diätküchen, Arzte, Sanatorien. Nehmen Sie bitte die Ge legenheit wahr und kommen Sie wenn möglich auch mit Ihrem Galten zur Küche der Zukunft. Sie werden über das Gezeigte und Gehörte ſtaunen Leckere Koſtproben gelangen zur Verteilung Beſuchen Sie bitte die erſten Deranſta tungen, hauptſächl. abends, da die letzten meiſtens überfüllt ſind Gesünder essen— billiger wirtscheften- jeweils nachmittags % Ahr und abends 8 Ahr Meerfeldstraße 56 . 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RNöslein wehrte ſich und ſtach ind warum sie unvollendet blieb— Inhalt: Franzl Schubert; unglückliche Liebe zur Gräfin Caroline Esterhazy „Wie meine Liebe u Ende gehen wird, Fließend Englisch durch„Paustisns Lustige Sprachzeitschrift“, die frisch- E, 1000 tsch bewäntte Methode. Sie lachen und Tröfflich und Französisch Tabbüder in 1 Std retuschier! lernen! Alſe 10 Tage ein Heft, enthaltend beide Welt- zum 301. Mitnehmen, Und eine überwöltigende Offenbarung ist Martha Eggerthis song Ae Maria ele Ao. 52,2% Fernruf 266 68 4 S856 Länge U. Weite unter Garantie ihre Schuhe 5 Lesukra— Kũüchenkultur e für nur 90 Pf. monatlich, durch. Puchhangel. St od. vom Verlag. Eifige Vörkenntfiisse im Englischen gedühmach 100 Leltung: F. Fischer oder Französischen sind zum Verständnis erfof derlich, Eb! 1 1 2 8 8 2 Probe- Monat umsonst und unverbindlich! b, U 3, 18 8 Eintritt freil Verlag Paustian, Hamburg 1, Chilehaus 130 8 8 Anhänger f 15 eee* für. Fahr⸗ 77 5 2 Zim. ll. 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Operettantege als Franz'l Schubert, det vertröumte Musike Oi OOieneꝝ Sqngenſiuctſ un Spiellenung: Willy Forst Ein unerreicht künstleris eb vollendetes Meisterwerk deutscher Filmkunst gen, togeble GloRln Amtl. Bekanntmachungen Verſteigerung. In unſerem Verſtetgerungsſaal — Eingang Platz des 30 Januar Nr— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: Sti a) für Gold⸗ und Sikberwaren, Uhren, Brillanten, Beſtecke u. dergleichen am Mittwoch, dem 8. Dezember 1937: b) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate. Anzüge. Mäntel, Weißzeug. Schuhe u. dergl. am Dienstag, dem 14. Dezbr. 1987; e für Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Schuhe u. dgl. am Donnerstag, dem 16. Dezember 1937. Begtun jeweils 14 Uhr(Saat⸗ öffnung 13 Uhr fällig ſpäteſtens am: 6 10. Dez. 0 Elin Arzt Kämpft egen elne Stadt! n den Hauptrolle; NEIN RIek aREORGAE Franziska Kinz Herbert Hübner Carste Lock- Fritz Genscho Splelleltung: Hans Sielnbott Die Zuschauer waten gepackt Heinrich George feiert einen Triumph. Berliner Lofl-Aneeſger Im Vorprogramm: Fahrtenbuch Albanlen-Kulturfülm, Ota-Tonwochs Täzlloh:.00 5 45.30 Uh Für Jugendliche zugelassen Ufl-pal Ast u IVRERSu n . gegenübe N EuG EBAUER Oeffentliche Erinnerung! Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bezw. werden Dezember 1937: die Gebäude⸗ ſonderſtener für November an, 6. Dezember 1937: die von den Ar⸗ beitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im November ö 1937 einbehaltene Bürgerſtener, 1037: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſtener. 10. Dez. 1937: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werden⸗ den Steuerzahlungen u. Säum⸗ niszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht eecht⸗ ſeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vor⸗ fort ten des Steuerſäummtsgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höbe den 442 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. a Der Schuldner hat außerdem dle mlt hoben Koſten verbundene Zwangovoll⸗ ſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung fedes einzelnen Säumlgen et folgt nicht. Stög Stadtkaſſe. 2 Schutz der Waſſer⸗ und Gas⸗ leitungen. Zur Verhütung des Einfrieren der Hausleitungen für Waſſer und Gas erſuchen wir die Bezieher, während der kalten Jahreszeit die Waſſer⸗ und Gasmeſſer und die Zuleitungen zu ihnen gegen Froſt gut zu ſchützen. Insheſondere ſind im Winter die Kellerfenſter ge⸗ ſchloſſen zu halten. Aufwendungen, die durch Behebung von Schäden dieſer Art entſtehen, fallen dem Hausbeſitzer zur Laſt. 57 Direktion der Städt. Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Wide Städt. Leihamt. Zuverläſſige N * Monatsfrau 0 0 5 1 —gmal wöchentl. ab bal a0 E Versteigerung C1, 3. Breitestr. 11 1 e n geſucht. Zu erfr.[ Schrittilene und m fluſteag der Erben versleig 2457 Rheinhäuſerſtr. mündliche 8 7 Lachlaß des 1 Herrn Bürgermeister Ritter ag r. 32, parterre, 1 0 0 Mannheim, im klaus —12„ 17130 und Jahreshoros- 1 85 kope, langlährige 8 D 75 14 Mehr Kunden 2 Erfahfüng 1 8 eisdzimmer, Anſtändige 0 3e 17 1. 80 iche, altdeutscher Sil. 0 gewinnen ammstrage Schlafzimmer Nußbaum poſteri. àlteres Maget. Aiungonbpag Fernruf 30174. jedoch sehr gut erhalten, Bomp Mit Werben Sprechzeit 11-13 mit Roßhaermetratzen und Deunenhiss n. 0 eſucht 1722 J und 15-19 Uhr Einzel Möbel: Sussugllsck. bPisdermetessggsel beginnen“ cke„ G 2 1.„„ Stenclohr. Schreibſtsch mit Sasse. Hecker, G 2. 11. Serolertisch, Bederkſub-Gdarnitur, Pedersessel 15 wehrschrank mit Truhenbenk, Bucherschreſge Sheiselon ue mit Decke. Wandspiegel. 5 Pleſler- Spiegel. Spiegelschrank. 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