. — billig zuten 2 4 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1 Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Straße 8. Se Lutſenſtraße 1. Abheſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher; Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. 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Man ſieht in dieſen Aeußerungen einen Verſuch der chineſiſchen Regierung, den Boden für einen Verſtän⸗ higungsfrieden mit Japan zu ſondieren und glaubt, daß ſie zum Friedensſchluß bereit iſt, wenn Japan Friedensbedingungen ſtellt, die es ihr ermöglichen, „das Geſicht zu wahren“. Die Abreiſe Marſchall Tſchangkaiſcheks aus Nan⸗ king hat oͤen Spekulationen über einen möglicher⸗ weiſe in Kürze bevorſtehenden Rücktritt des Marſchalls vom Vorſitz des Exe⸗ kutivausſchuſſes der Zentralregierung neue Nahrung gegeben. Mit einem ſolchen Schritt Iſchangkaiſcheks würde denjenigen Kreiſen inner⸗ halb der Zentralregierung, die für einen Friedens⸗ Muß ſind, die Möglichkeit zur Umbildung der Re⸗ gierung gegeben werden. Man nimmt an, daß in dieſem Fall die„Friedenspartei“ das Steuer der Re⸗ erung übernehmen, und daß der Vorgänger Achangkaiſcheks, Exminiſterpräſident Wangtſching! na, oder eine andere ihm gleichgeſinnte Perſönlich⸗ lil den Poſten des Marſchalls einnehmen würde. Chaos in Nanking — Nanking, 8. Dezember.(U..) Die japaniſchen Luftangriffe auf Nanking haben zu zahlreichen Bränden geführt, denen die Feuerwehr machtlos gegenüberſteht und die infolge⸗ deſſen einen immer größeren Umfang annehmen. Die Flammen eines großen Warendepots am Vangtſe werfen, einer Rieſenfackel gleich, ihren roten Schein auf ein Bild völliger Verwirrung. Tauſende und aber Tauſende ſuchen in wilder Flucht Zugang zur internationalen Sicherheitszone zu erlangen, und die Polizei hat die Kontrolle der Maſſen faſt ganz ver⸗ loren. Unter Ausnutzung der allgemeinen Verwir⸗ rung ſind überall Plünderer an der Arbeit, ohne das ſich ihnen jemand entgegenſtellt. Bei einem der Luftangriffe fielen verſchiedene Bomben auf die Gleisanlagen der Eiſenbahnſtation Pukau, wo 2000 Flüchtlinge unter Waggons Schutz geſucht hatten. Es kam zu furchtbaren Szenen, und die Verluſte an Menſchenleben ſind außerordentlich hoch. Praktiſch befinden ſich nunmehr keine Aus⸗ länder mehr in der Hauptſtadt, in der 15 Piloten aus Kanton eingetroffen ſind, die offenbar ſich an der Verteidigung Nankings beteiligen ſollen. Sie unterſtehen dem Befehl von Hauptmann Huang⸗ tſchinghin. Dreiviertel der Zivilbevölkerung hat jetzt Nanking verlaſſen und befindet ſich entweder zu Fuß oder auf Dampfern auf dem Wege weiter in das Innere Chinas. Auch Tſchinkiang iſt großen⸗ teils geräumt worden. Nach zuverläſſigen Berichten haben die Japaner durch die Flußſperre bei Kianyin eine genügend breite Fahrrinne geſchaffen, um auch Kanonenbooten die Durchfahrt zu ermöglichen. Allerdings ſtellen ſich dieſen Booten noch drei weitere, bisher intakt geblie⸗ bene chineſiſche Flußſperren zwiſchen Tſchingkiang und Nanking entgegen. 8 5 g Die Japaner in den Vorſtädten . dnb. London, 8. Dezember. Nach der letzten von Reuter um 23.30 Uhr ME ausgegebenen Meldung war Nanking am Dienstag⸗ abend noch nicht in die Hände der Japaner gefallen. Obwohl die japaniſchen Truppen bereits die Vor⸗ ſtädte beſetzt haben, ſind ſie in die eigentliche Stadt noch nicht eingedrungen. d Siegesvorfreude in Tokio 8— Tokio, 8. Dezember.(U..) „Die fapaniſche Oeffentlichkeit rechnet mit Be⸗ ſtimmtheit mit dem Fall Nankings innerhalb der nächſten 24 Stunden. Ganz Tokio iſt ſchon jetzt von Siegesfreude erfüllt. In der Geſchichte Japans einzig daſtehende Vorbereitungen zur Schmückung er Hauptſtadt ſind getroffen worden. Sowohl von er Regierung wie von der Stadtverwaltung, der hoͤrſe und den verſchiedenen patriotiſchen Organiſa⸗ tionen ſind ſchon bis ins Einzelne gehende Pro⸗ gramme für die Siegesfeier ausgearbeitet worden. Die Fahnengeſchäfte werden von der Bevölkerung geradezu belagert, und viele Häuſer ſind für eine großartige Illumination vorbereitet. London und der japaniſche Siegesmarſch Drahtber. unf. Vertreters in London) — London, 8. Dezember. Der Siegesmarſch oer Japaner nach Nanking und die Flucht des Generals Tſchangkaiſchek werden hier naturgemäß mit fieberhaftem Intereſſe verfolgt. Die Zeitungen veröffentlichen ſpaltenlange Berichte, aber eine eigene politiſche Note geht immer mehr verloren. Es iſt nichts von dem Geiſte Albions zu ſpüren, das eine der ſtolzeſten Machtſtellen einnimmt, nichts von dem Bewußtſein, daß die Niederlage Chinas zugleich eine Niederlage Englands iſt. Man nimmt den Sieg Japans hin wie irgend ein anderes ſen⸗ ſationelles Ereignis. England iſt von der Schuellig⸗ keit der japaniſchen Erfolge offenſichtlich überraſcht. Man wäre hier zufrieden, wenn bei dem jetzigen Stand der Dinge irgend eine Regelung ermöglicht werden könnte. Man nimmt hier an, daß Tſchangkaiſchek oder ſein etwaiger Nachfolger von Japan, wenn über⸗ haupt, nur noch als provinzieller Machthaber anerkannt wird und daß Japan aus Nordchina einen autonomen Staat machen wird. Irgendeine Hilfe von außen kann China nach hie⸗ ſiger Anſicht jetzt weniger denn je erhoffen. Man glaubt zugleich, daß die Kommuniſten und der linke Flügel der Kuomintang in dem nicht von Ja⸗ pan beherrſchten China eine große Aktivität entfal⸗ ten werden. Im übrigen tröſtet man ſich, wie bei ähn⸗ lichen früheren Gelegenheiten damit, daß Ja⸗ pan einen ſchweren Stand in dem eroberten Gebiet haben werde, daß es unter dem nichtoffiziellen Boy⸗ kott leide und daß es ſchließlich Anleihen brauche, um Noroͤchina zu erſchließen. Die Anleihen werde Japan, wie man hier hofft, von England, wo die Regierung ſeit einiger Zeit eine ſtarke Kontrolle über die Eity ausübt, und, wie man weiter hofft, auch von den Vereinigten Staaten nicht ohne weitgehende politiſche Zugeſtändniſſe erhalten. Tokio beruhigt London „Auch nicht die leiſeſte Abſicht, Singapore anzugreifen“ J— Singapore, 8. Dezember.(U.). An einem der Hauptpunkte der britiſchen Welt⸗ reichverteidigung eingetroffen, erklärte der japaniſche Konteradmiral Shinijiro Yamamato den„Straits Times“ in einem Interview, Japan habe auch nicht die leiſeſte Abſicht, irgendeine militäriſche Expedition zu Lande oder zu Waſſer nach Singapore zu ſenden, weoͤer während der augenblicklichen Kriſe noch in der Zukunft. Yamamato befindet ſich auf einer Reiſe nach Europa und wird ſich zunächſt in einer Son⸗ dermiſſion zum Papfſt begeben, da er ſelbſt Katholik iſt, und ſpäter England und die Vereinig⸗ ten Staaten beſuchen. „Ich bin wirklich überraſcht, ſo erklärte Vama⸗ mato, daß das britiſche Volk eine japaniſche Expedi⸗ tion zur Eroberung Singapores für möglich hält.“ Das engliſch⸗japaniſche Bündnis habe in der Ver⸗ gangenheit gut gearbeitet, es werde der Zeitpunkt kommen, da es neu geſchaffen würde. Der Gedanke einer japaniſchen Expedition nach Singapore ſei genau ſo lächerlich wie der Ge⸗ danke einer britiſchen Expedition nach Tokio. Botſchafter Craigie in Tokio verſehe ſeinen Dienſt in bewundernswerter Weiſe, auch während der ſchwer⸗ ſten Zeit, da er ſich der antibritiſchen Volksmeinung gegenüberſah. Geht Delbos auch nach Berlin? Ein polniſch-engliſcher Wink an die franzöſiſche Regierung? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 8. Dezember. Nach den letzten Nachrichten der franzöſiſchen Preſſe aus Warſchau hat der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck in ſeinem Geſpräch mit Delbos mit allem Nachdruck die Meinung vertreten, daß Delbos ſobald wie möglich einen offiziellen Beſuch in Berlin ab⸗ ſtatten ſollte. Oberſt Beck habe ſich bereit erklärt, die diplomatiſchen Verhandlungen zu führen und die deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenkunft zu arrangieren. Auch in den Kreiſen der engliſchen Regierung herrſche die Anſicht, ſo meldet das„Oeuvre“, daß nach dem Beſuch des Lord Halifax nun noch der franzö⸗ ſiſche Außen miniſter eine Geſte des Eutgegenkommens tun ſollte. Schon in den Londoner Verhandlungen ſei von den Engländern erörtert worden, es wäre vielleicht doch angebracht, daß ſich auch die franzö⸗ ſiſchen Miniſter an Ort und Stelle in Berlin von den Möglichkeiten eines Ausgleichs mit Dentſchland überzeugen ſollten. Bisher habe jedoch Delbos ſich noch nicht entſcheiden können. Clojadinowilſch kommt nach Berlin In Erwiderung des Freund ſchaftsbeſuches des deutſchen Außenminiſters anb. Belgrad, 7. Dezember. Wie hier verlautet, wird ſich der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch demnächſt nach Berlin begeben und den Beſuch erwidern, Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath vor einiger Zeit der jugoſlawiſchen Regierung in Bel⸗ grad abſtattete. f g Stojadinowitſch wieder bei Muſſolini anb Rom, 8. Dezember. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Stojadi⸗ uowitſch iſt nach der Beſichtigung der Univer⸗ ſitätsſtodt, wo er vom italieniſchen Erziehungs⸗ miniſter Bottai und vom Rektor der Univer⸗ lieniſchen Außenminiſter in den Palazzo Vene⸗ zia begleitet worden. Dort hat er am Dienstag⸗ abend mit dem Duce in Anweſenheit des Gra⸗ fen Ciano eine zweite herzliche Unterredung von 17% Stunden Dauer gehabt. Der Direktor des„Giornale'Italia“ weiſt von neuem darauf hin, daß die Zuſammenarbeit zwiſchen den ſität feierlich empfangen worden war, vom ita⸗ Rom und Belgrad durch ihre geographiſche und wirt⸗ ſchaftliche Grundlegung nichts Epiſodenhaftes ſei, ſondern die Rückkehr zu beſſeren traditionellen Be⸗ ziehungen bedeute. Da dieſe Politik der Zuſammen⸗ arbeit gegen keinen anderen Staat gerichtet ſei, könnte es nur erſtaunlich ſein, wenn die herzlichen Kundgebungen in Rom von gewiſſen Staaten kühl und mißgünſtig aufgenommen würden. Solche Miß⸗ deutungen, denen jede aufrichtige Verſtändigungs⸗ politik ausgeſetzt ſei, ſeien allerdings bei oͤer heu⸗ tigen Verwirrung in Europa faſt unvermeidlich. In der Fliegerſtadt Guidonia . Nom, 7. Dezember. Der jugoflawiſche Miniſterpräſident Stojadino⸗ witſch ſtattete am zweiten Tage ſeines Aufenthaltes in der italieniſchen Hauptſtadt in Begleitung des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters der Fliegerſtadt Guidonia und beſonders den dortigen Verſuchsanſtalten einen mehrſtündigen Beſuch ab, wobei er vom Staatsſekre⸗ tär im Luftfahrtminiſterium, General Valle, geführt wurde. N a Ernſt und Nachdruck ſagen: Solidarität ſo und ſo * Mannheim, 8. Dez. Das deutſche Volk hat am vergangenen Samstag der Welt bewieſen, was nationale Solidarität iſt: ein Zuſammengeſchweißtſein des ganzen Volkes von oben nach unten in dem großen Begriff der Volks⸗ gemeinſchaft, ein Auflöſen aller Sonderrechte und Sonderintereſſen in einer einzigen, alle und alles umfaſſenden Pflicht: der des gegenſeitigen Helfens, ein Bekenntnis, das aus freiwilligem Antrieb heraus vorwärtsdrängt und vorwärtsdringt zur ſelbſtver⸗ ſtändlichen Tat. Der Begriff„Solidarität“ läßt in Wahrheit keine Lücke: wo andere Begriff des Zuſammenſtehens und des Zuſammengehens noch Fugen und Ritzen kennen, verſchmilzt in dieſem Begriff alles zur fu⸗ genloſen Einheit. Er iſt auch im Bewußtſein der Menſchen der ſtärkſte Einheitsbegriff, der jemals geſchaffen wurde. Und nur weil er ſich als ſolch lückenloſer Begriff darbietet, konnte er auch ſo ſtarke werbende und zwingende Wirkung entfalten: damals, als er bei ſener Aufnahme in den politiſchen Wortſchatz des Volkes, in richtiger Erkenntnis ſeiner propagandiſtiſchen Zugkraft proklamiert wurde als Gemeinſchaftskampſparole einer Klaſſe gegen die andere, heute, da er ſeinen höchſten Sinn als Ge⸗ meinſchaftsparole eines ganzen Volkes ohne Klaſſen und ohne Parteien erhalten hat. Die anderen Völker ſind zu dieſem höchſten Sinn dieſes Begriffes noch nicht vorgedrungen. Es gibt bet ihnen noch keine Solidarität der großen Ge⸗ meinſchaft, nur eine Solidarität der kleinen Intereſ⸗ ſen. Der Begriff der Solidarität iſt bei ihnen noch eine Kampfparole innerhalb des Volkes, nicht eine Gemeinſchaftsparole des ganzen Volkes. Er einigt ſie nicht, ſondern trennt ſie. In ſeinem Namen ſper⸗ ren die einen aus und gehen die anderen in den Streik, verteidigen die einen ihre„ererbten Rechte“ und predigen die anderen revolutionäre Tat, ziehen Parteien gegen Parteien und Klaſſen gegen Klaſſen zu Feld und wird nur zu oft das große Intereſſe der Nation vor den kleinen Intereſſen eines„ſolidari⸗ ſchen“ Klüngels verraten. Wir bezweifeln dabei nicht, daß auch bei den anderen Völkern das Gute lebendig und ſtark iſt, und ſind nicht geneigt, ihren innenpolitiſchen Streit exn⸗ ſter zu nehmen, als er es verdient: in Stunden der Not, da die Nation gleichſam Geſicht an Geſicht mit ihrem Schickſal ſteht, haben auch die anderen Völker — die Geſchichte des Weltkrieges hat das bewieſen— immer zur großen, zur wirklichen Solidarität der nationalen Schickſalsgemeinſchaft gefunden. Wir ſind ſicher, daß das auch in der Zukunft ſo ſein wird, aber wir halten es für unſer privates gutes Recht und für einen großen geſchichtlichen Vorzug, dieſes große Exerzitium der Gemeinſchaft bereits jetzt in ruhigern Stunden, unter freundlicheren Zeichen und im Dienſte der Liebe und nicht des Kampfes üben zu dürfen. Darum rührt uns nicht, was das Ausland an Spott und Kritik über unſere Aktionen nationaler Solidari⸗ lät zu ſagen haben mag: wir haben das deutliche Ge⸗ fühl, daß wir auch hier, in der Sammlung des gan⸗ zen Volkes zu einem großen idealen Dienſt, der Zu⸗ kunft und zwar einer helleren und glücklicheren Zu⸗ kunft näher ſind als die anderen. Wir unterlaſſen es allerdings auch, den anderen gut zuzureden, nun ihrerſeits unſerem Beiſpiel zu folgen: keine Dinge ſträuben ſich mehr gegen Beeinfluſſung von außen als die Dinge der inneren Gemeinſchaft: ſie müſſen wirklich von jedem einzelnen, auch von jedem ein⸗ zelnen Volke mehr„erahnt“ als„begriffen“ werden. Aber etwas anderes möchten wir ſagen, und mit Wir entdeckten in der letzten Zeit den Begriff der„Solidarität“ auch in den Bezirken der internationa⸗ len Politik. Das wäre ſehr erfreulich und könnte hoffnungsfroh ſtimmen, wenn es ſich dabei nicht um den Solidaritätsbegriff alter Prägung handelte, der ſich nicht an der Frage: Solidarität mit wem? ſon⸗ dern an der Frage: Solidarität gegen wen? orien⸗ tiert. Ein beſonders eindringliches Beispiel, wie dieſer Soltdaritätsbegriff aufgefaßt und behandelt wird, hat dieſer Tage die Neuyork Times“ geliefert. Sie hat rund und nett eine Solidaritätsaktion der drei großen Demokratien: England, Amerika und Frankreich zu dem Ziele empfohlen, die drei faſchi⸗ ſtiſchen Staaten: Deutſchland, Italien und Japan „auszuhungern“. In ihrer materialiſtiſchen Geiſtes⸗ verfaſſung betrachtet ſie den„Faſchismus“ und das, was ſie darunter verſteht, augenſcheinlich viel mehr Hals eine Angelegenheit des Magens als des Herzens. 2. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗ Ausgabe Mittwoch, 8. Dezember 1937 Hänge man den ſaſchiſtiſchen Völkern den Brotkorb höher, d. h. nehme man ihnen die Möglichkeit, Le⸗ benmittel, Rohſtoffe, Kredite zu beziehen, dann werde der Appetit nach dieſen realen Dingen bald höher ſein als der Appetit nach der faſchiſtiſchen Lehre; dann werde der Faſchismus„mangels Maſſe“ bald Bankerott anſagen, zum mindeſten ſich den Forde⸗ rungen der demokratiſchen Staaten unterwerfen müſſen. Dieſe Anſicht mag kindlich ſein: es handelt ſich Hier gar nicht darum, ſich mit ihr auseinanderzuſetzen Es handelt ſich nur darum, den Geiſt feſtzuſtellen, der aus ihr ſpricht. Das iſt alſo die Vorſtellung, wie man ſie jenſeits der imaginären Linie, die„Faſchis⸗ mus“ und Demokratie trennt, mit dem Begriff der internationalen Solidarität verbindet! Eine Kampf⸗ organiſation gegen die Nationen, die mit der eigenen in allem, was europäiſche Kultur und Geſchichte aus⸗ macht und europäiſches Gewiſſen und europäiſche Pflicht beſtimmt, in enger, hiſtoriſch gewordener Ge⸗ meinſchaft verbunden ſind, die ſich nur die Freiheit genommen haben, ſich den Rahmen des eigenen Lebens wach eigenem Ermeſſen zu geben! Die Kampſparole der Klaſſenſolidarität iſt hier übertragen auf die Be⸗ ziehungen der Nationen! Ihre offene Bekundung überraſcht uns aller⸗ dings nicht; es überraſcht uns höchſtens, daß ſie in ſo deutlicher Form von amerikaniſcher Seite erfolgt. Bisher war es Paris, das ſolch merkwürdige Sbli⸗ daritätsauffaſſungen hegte und ſich um ihre Anerken⸗ nung als politiſchen Grundſatz bemühte. Paris war es, das ſchon dem ſeinerzeitigen Währungsabkommen zwiſchen England, Frankreich und den Vereinigten Staaten ſolchen Charakter zu geben verſuchte und von Paris aus iſt bisher die Werbung für die demo⸗ kratiſche Solidarität nicht verſtummt. Amerika an⸗ derſeits war es, das bisher gegen dieſe Werbung ſich reſerviert verhielt. Soll man den Artikel der Times als Zeichen dafür nehmen, daß ſich hier eine Wand⸗ lung anzubahnen beginnt? Wir hoffen es nicht! Die Welt iſt an ſich ſchon ſo in Gruppen zerfallen, daß es verhängnisvoll werden könnte, die Gräben noch weiter zu vertiefen. Je mehr der realpolitiſche Sinn ſich aus der internationalen Politik zurückziehen muß, deſto mehr hält der Doktrinarismus in ihr ſeinen Einzug. Deſto mehr trägt er zu einem Soli⸗ daritätsgefühl der Gruppen bei, unter dem das So⸗ lidaritätsgefühl der internationalen Gemeinſchaft er⸗ drückt werden muß. Man verweiſe dabei nicht zur Rechtfertigung des eigenen Verhaltens auf den Solidaritätsbund, den Deutſchland, Italien und Japan gegen Moskau geſchloſſen haben. Die internationale Ge⸗ meinſchaft kann nur eine Gemeinſchaft im Sinne europäiſcher Kultur ſein. Da zu dieſem Bereich aber der Bolſchewismus wahrhaftig nicht gehört, muß ſie gleichzeitig eine Gemeinſchaft gegen Moskau ſein Nicht das, was Deutſchland, Italien und Japan von Moskau trennt, zerſtört etwa die internationale Ge⸗ meinſchaft und die internationale Solidarität, ſon⸗ dern das, was Paris, London und Waſhington mit Moskau noch verbindet, zerſtört ſie. Es kommt nicht darauf an, daß Europa— in dem weilen, Auch Amerika umfaſſenden Sinne verſtanden, in dem die⸗ ſer Begriff Kulturbegriff der Menſchheit geworden iſt— mit Moskau Frieden macht, es kommt darauf an, daß es unter ſich Frieden macht. Dazu iſt Deutſch⸗ land und iſt auch Italien bereit; aus dem europäi⸗ ſchen wirklichen Solidaritätsgefühl heraus, das ihnen in Erfüllung ihrer europäiſchen Miſſion zugewachſen iſt. Dazu ſind aber augenſcheinlich jene nicht bereit, für die der Solidaritätsbegriff nur ein Begriff internationalen Klaſſenkampfes iſt. Sie ſind heute daran, im Dienſte dieſes Solidaritätsbegriffes Europa zu zerſtören; wir geben aber die Hoffnung nicht auf, daß ſie ſich doch noch dazu verſtehen wer⸗ den, allerdings bald verſtehen werden, im Dienſte unſeres Solidaritätsbegriffes es gemeinſam mit uns neu zu bauen!! Dr. A,. W. Drohung Englands an Franto: Keine Zuerkennung des Blotkaderechts an Franco England verlangt Reſpektierung der engliſchen Schiffahrtsrechte und proteſtiert gegen die Minenſperre Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 8. Dezember. Der zum Agenten Englands bei General Franco ernannte Sir Robert Hooͤgſon verläßt am Freitag London, um ſich nach Salamanca zu begeben. Hodgſon iſt von der britiſchen Regierung beauf⸗ tragt worden, der nationalſpaniſchen Regierung zu erklären, daß England der Regierung Franco das Recht zur Blockade nicht zuerkennen könne, ſolange ihr die Rechte einer kriegführenden Macht nicht zuerkannt worden ſeien. Britiſche Schiffe würden daher außerhalb der Territorialgewäſſer gegen jeden Eingriff geſchützt werden. Wenn General Franco beabſichtige, Minen vor den Häfen auslegen zu laſſen, ſo müſſe die bri⸗ tiſche Regierung darauf verweiſen, daß gemäß der achten Haager Konvention das Auslegen von Minen vor der Küſte des Gegners zu dem aus⸗ ſchließlichen Zweck der Behinderung der Handels⸗ ſchiffahrt unterſagt ſei. Die britiſche Regierung werde daher jede Zuwiderhandlung gegen dieſe Be⸗ ſtimmung der Haager Konvention als einen Bruch internationalen Rechts anſehen. Dies gelte auch für den Fall, daß General Franco Kriegführende⸗Rechte moch gewährt werden ſollten. Minenſperre von Almeria bis Bartelona — Gibraltar, 7. Dezember.(U..) Die nationalſpaniſchen Kreuzer„Baleares“,„Ga⸗ narias“ und„Almirante Cervera“ eskortierten heute zwei Minenleger durch die Straße von Gibraltar nach dem Mittelmeer, wo ſie die von General Franco angekündigte Minenſperre vor der rotſpaniſchen Küſte legen ſollen. Die Minenſperre ſoll alle wich⸗ tigen Hafenſtädte von Almeria bis Barcelona für jeden Schiffsverkehr blockieren. Der Herzog von Alba beruhigt England Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 8. Dez. Der neu ernannte Agent General Francos in England, der Herzog von Alba, gab einem Vertreter des„Daily Telegraph“ eine Unterredung über die Beziehungen Nationalſpaniens zu England. Er ſagte, wirtſchaftlich ergänzten ſich Spanien und England, und Spanien wünſche keinen Streit mit ſeinem beſten Kunden. Auf die Frage, ob Spanien nicht in Abhängigkeit von Deutſchlan d und Italien geraten werde, erinnerte Alba an die Zeit Napoleons, als England den Nationaliſten zu Hilfe kam, weil es keinen franzöſiſchen Imperia⸗ lismus in Spanien dulden konnte. Die Engländer ſeien ſpäter wieder abgezogen, ohne territoriale oder ſonſtige Forderungen an Spanien zu ſtellen. Genau ſo verhalte es ſich heute mit Deutſchland und Ita⸗ lien, die ſo wenig einen Stalin in Spanien dulden könnten, wie England ſeinerzeit einen Napoleon in Spanien dulden konnte. Die Zukunft und Integrität Spaniens werde von Deutſchland und Italien ebenſowenig an⸗ getaſtet wie von Eugland zur Zeit Napoleobus. Genau wie in Sowjetrußland würde auch in Spanien der Bolſchewismus den britiſchen Handel zerſtören. Wenn keine höheren Geſichtspunkte für England maß⸗ gebend ſeien, dann müßten wenigſtens die Handels⸗ und Finanzintereſſen dazu beitragen, daß England der nationalſpaniſchen Sache Recht gebe. Der Herzog von Alba gilt als einer der bedeu⸗ tendſten Männer Spaniens. Er iſt gleichzeitig Ge⸗ ſchichtswiſſenſchaftler, Kunſtliebhaber, einer der be⸗ deutendſten Grundbeſitzer und war Leiter der Bank von Madrid und verſchiedentlich Miniſter vor 1929, Luflſchutz-ein dringliches Problem“ Im Falle der Gefahr will England ſeine Städte räumen dnb. London, 7. Dez. Innenminiſter Hoare brachte am Dienstag bei der Beratung des Luftſchutzgeſetzes einen Ergän⸗ zungsantrag ein, der die Regierung in den Stand ſetzen ſoll, im Falle von Luftaugrifſen die Räumung der Städte von der Zivilbevölkerung in großem Maße durchzuführen. Gleichzeitig ſollen Vorkehrungen für die etwaige Umſiedlung von Teilen der Bevölkerung in einen anderen Bezirk im Falle eines Luftangriffs getrof⸗ fen werden. Hoare erklärte dabei, daß möglicherweiſe im Falle von London— Groß⸗London hat faſt zehn Mil⸗ lionen Einwohner— ein beſonderer und um⸗ faſſender Räumungsplan ins Auge gefaßt werden müſſe. Schließlich wies er darauf hin, daß die Re⸗ gierung der Frage der Räumung ihre beſondere Aufmerkſamkeit widme, und daß ſie die Frage für dringlich halte. Im Verlauf der Ausſprache kündigte Hoare eine umfaſſende Reorganiſation der Luftſchutz⸗ abteilung im britiſchen Innenminiſterium an. Reorganiſation der Territorialarmee dnb. London, 7. Dezember. Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha kündigte am Diens⸗ tag im Unterhaus die Einſetzung einer Kommiſſion an, die einen Vorſchlag für die Organiſation, die Finanzen und die Verwaltung der Territorialarmee machen ſoll, um dieſe der Organiſation der aktiven Armee anzupaſſen. Die britiſche Territorialarmee ſtellt bekanntlich eine Art freiwillige Reſerve in der Heimat für die kontinentale britiſche Armee dar. Anſcheinend iſt beabſichtigt, die Territorialarmee weitgehend dem aktiven Heer in Aufbau, Organiſation und Bewaff⸗ nung anzupaſſen. Amneſtie in Danzig 15 ehemalige Kommuniſten aus der Strafanſtalt 8 enutlaſſen. 1 dnb Danzig, 7. Dezember. Der Danziger Senat hat heute 15 ehemalige Kom⸗ muniſten, die wegen politiſcher Vergehen Freiheits⸗ ſtrafen von einem Jahr drei Monaten bis zu fünf Jahren Zuchthaus zu verbüßen haben, in groß⸗ zügiger Weiſe aus der Strafhaft entlaſſen. 8 Bei dem Entlaſſungsakt betonte Kriminaldirektor⸗ Grötzner in einer kurzen Anſprache, daß der Senat ſich eutſchloſſen habe, dieſe ehemaligen Kommuniſten 1 F vorläufig bedingt zu begnadigen; ſie müſſen ſich aber im Laufe der nächſten Zeit bewähren. Auf der Baſis der Volksgemeinſchaft wird es ihnen er⸗ möglicht werden, den Weg zum heutigen Volk zurück⸗ zufinden. Ab heute würde unter alles, was geweſen iſt, ein dicker Strich gezogen, und man würde es auch ermöglichen, ihnen Arbeit zu beſchaffen. Warſchau verbietet Hetzverſammlung i anb. Warſchau, 7. Dez. Für Mittwochmittag war in Warſchau eine Ver⸗ anſtaltung einberufen worden, auf der zu den Dan⸗ giger Fragen unter der Parole„Danzig— Polens lebenswichtigſtes Problem“ Stellung genommen wer⸗ den ſollte. Auf dieſer Verſammlung ſollten u. a. der frühere diplomatiſche Vertreter Polens in Dan⸗ zig, Straßburger, und der deutſchſeindliche polniſche, Publiziſt Profeſſor Stromſki das Wort zu den Dan⸗ ziger Fragen ergreifen. Heute hat der Staatskom⸗ miſſar der Stadt Wärſchau unter dem Hinweis auf die deutſch⸗polniſchen Beziehungen die Durchführung dieſer Veranſtaltung verboten. ſogar Außenminiſter. Er gilt als beſonderer Freund Francos. Außenminiſter Eden erinnerte dieſer Tage im Unterhaus daran, daß Alba im Krieg ein Freund Englands war. Den Herzog verbinden frühere ver⸗ wandtſchaftliche Beziehungen mit England. Der Gründer des Hauſes, ein Herzog von Berwick, war ein Sohn des engliſchen Königs Jakobs II. und Anna⸗ bella Churchills. Schärfſte Kritik an Attlee Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 8. Dezember. Die Kritik am Oppoſitionsführer Attlee wegen ſeiner Reiſe nach Madrid und Barcelona findet ihren — ſchärfſten Ausdruck in einem Antrag eines konſer⸗ vativen Unterhausabgeordneten, in dem das Unter⸗ haus aufgefordert wird, Attlee ſeine Mißbilligung auszuſprechen. Attlee habe vor ſeiner Abreiſe wie jeder Engländer, der nach Spanien reiſe, ſich ſchrift⸗ lich verpflichtet, nichts zu tun, was die Nichtein⸗ miſchungspolitik der engliſchen Regierung beein⸗ trächtigen könne. Trotzdem habe er aufreizende Reden im roten Spanien gehalten. Es heißt in dem Antrag, der Leiter von ſeiner Majeſtät offizieller Oppoſition habe ſich deshalb des Wortbruchs ſchuldig gemacht und ſei unge⸗ eignet, je wieder ein Viſum für Spanien zu er⸗ halten. 3000 Freiwillige auf beiden Seiten. Die Anworten Salamantas und Valentias an den Nichteinmiſchungsausſchuß dnb. London, 8. Dezember. Die Antwortnoten der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung und der ſpaniſchen Bolſchewiſten an den Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß ſind am Freitagabend ver⸗ öffentlicht worden. Die nationalſpaniſche Antwort⸗ note betont eingangs, daß es für General Franco wichtig ſei, zu wiſſen, ob der Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß die Macht beſitzt, um die in ihm vertretenen Regierungen zu wingen, die gegenüber der national⸗ ſpaniſchen Regierung eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Regierung General Francos ſtimme im Grundſatz der Zurückziehung der Freiwilligen zu und nehme die Mitarbeit und Erneuerung der vor⸗ geſchlagenen Kommiſſionen für die Auskämmung der Freiwilligen grundſätzlich an. Sie behält ſich jedoch das Recht vor, noch gewiſſe Bemerkungen über die Zuſammenſetzung dieſer Ausſchüſſe und deren Voll⸗ machten zu machen. Was die Frage der Kontrolle anbetrifft, ſo ſtimmt die nationalſpaniſche Regierung dem zu, daß die Landkontrolle verſtärkt werden müſſe. Was die Seekontrolle anlange, ſo würden die vom Nichtein⸗ miſchungsausſchuß vorgebrachten Vorſchläge geprüpft werden. Die Note betont ſchließlich, die außer⸗ gewöhnliche Tatſache, daß der ſpaniſchen National⸗ regierung die Kriegführenden⸗Rechte nicht zugeſtan⸗ den worden ſeien, hindere dieſe daran, ein rechts⸗ gültiges Abkommen ſowohl über die Einzelheiten der Durchführung der Zurückziehung der Freiwilli⸗ gen als auch der Organiſation der Kontrolle zu Lande und zur See abzuſchließen. Die Regierung General Francos ſchlägt dann vor, daß gleichzeitig mit der Gewährung der Krieg⸗ führenden⸗Rechte 3000 Freiwillige auf beiden Seiten zurückgezogen werden ſollen. Dies würde es geſtatten, ein Abkommen über die Freiwilligen und die Kontrolle abzuſchließen. Die ſpaniſchen Bolſchewiſten beteuern ſchein! heilig in ihrer Antwort, daß ſie ebenfalls für eine Auskämmung der Freiwilligen unter internatio⸗ naler Aufſicht einträten. Sie ſeien bereit, ſich hierzu der Vorſchläge der Kommiſſion zu bedienen. Aber ſie wollen„gewiſſe Punkte“ vorher geklärt haben. Zu dͤieſen Punkten wird die Seekontrolle gezählt. Hierbei verlangen die Sowjetſpanier beſonders, über den Charakter der geplanten„Verſtärkung“ der See⸗ kontrolle unterrichtet zu werden. Die gleiche Frage wird auch bezüglich der Landkontrolle geſtellt. Fer⸗ ner wird gefragt, ob die vorgeſchlagene proportionale Zurückziehung der Freiwilligen in ein beſtimmtes Verhältnis zu den verſchiedenen Waffengattungen geſtellt werden ſoll. Dann wird in der Note das von den Bolſchewiſten ſchon mehrfach zu Agitationszwek⸗ ken angeſchnittene Thema der Freiwilligen aus Spaniſch⸗Marokko aufgewärmt Weiter verlangen die Bolſchewiſten zu wiſſen, ob die Wie⸗ derherſtellung der Kontrolle vor der Einſetzung der Freiwilligenkommiſſion erfolgen ſoll oder umgekehrt. Die Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes dnb. London, 7. Dezember. In der heutigen Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes, die gegen 19.00 Uhr(EZ) beendet war, wurden die Antwortnoten der beiden ſpaniſchen Par⸗ teien auf die Anfragen des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes in der Freiwilligenfrage einer vorläufigen Prüfung unterzogen. Es wurde feſtgeſtellt, daß dieſe Antwortnoten es dem Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß möglich machten, ſeine Arbeiten fortzuſetzen. Dann wurde die Frage erörtert, wie die beiden Kommiſſionen zur Nachprüfung der Zahl der in Spanien vorhandenen Freiwilligen zuſammengeſetzt werden ſollen. In den Dienstagberatungen konnte jedoch über dieſe Frage keine Einigung erzielt werden. Der Vorſitzende iſt daher ermächtigt wor⸗ den, in unverbindlichen Beſprechungen eine Einigung über dieſe Frage zu verſuchen. Ferner wurde die Frage erörtert, welchen Auf⸗ trag die beiden nach Spanien zu entſendenden Kom⸗ miſſionen zur„Auskämmung“ der Freiwilligen er⸗ halten ſollen. Hier wurde eine Einigung über die Frage erzielt, welchen Umfang die Vollmachten der beiden Freiwilligen⸗Kommiſſionen haben ſollen. i Kundgebungen für Franto in Tetuan dnb Tetuau, 7. Dezember. Die Machenſchaften der franzöſiſchen Volksfront in der internationalen Tanger⸗Zone gegen National⸗ 1 haben unter der arabiſchen und ſpaniſchen evölkerung Spaniſch⸗Marokkos große Empörung hervorgerufen. n l In Tetuan kam es am Dienstag zu großen Pro⸗ teſtkundgebungen, an denen faſt die geſamte einhei⸗ miſche Bevölkerung ſich beteiligte. Die Kundgebung ührtraf alle bisher in Spaniſch⸗Marokko veranſtalte⸗ ten Sympathiefeiern der Muſelmanen für das natio⸗ nale Spanien und General Franco, Erfolgreiche Angriffe der natlonalen Luftwaffe dnb. Bilbao, 8. Dezember. Sechs nationale Bombenflugzeuge bombardierten im Dienstag militäriſche Ziele an der katalaniſchen Küſte in der Gegend von Reus. Der durch die Bombardements angerichtete Sachſchaden iſt bedeu⸗ tend. Auch über Barcelona erſchienen am Dienstag nachmittag 15 nationale Bomber, die von zahlreichen Jagoͤflugzeugen begleitet waren. Noch immer beſetzt (Funkmeldung der NM.) + Paris, 8. Dezember. Der Arbeitskonflikt in den ſtaatlichen Flugzeug⸗ werken Caudron iſt noch immer nicht gelöſt. Die Streikenden halten weiter die Werkräume beſetzt. Be⸗ zeichnend iſt das Verhalten der kommuniſtiſchen Stadtverwaltung des Pariſer Vorortes, in dem die Fabrik liegt. Ein Schaden an der elektriſchen Be⸗ leuchtung des Werkes, der den Streikenden die Be⸗ leuchtung nahm, ließ die Stadtverwaltung durch die Gemeindefeuerwehr beheben. Die Leitung des Werkes hat Klage wegen illegaler Beſetzung eingereicht und bei der Polizeipräfektur die Räumung verlangt. Sie lehnt Verhand⸗ lungen ab, ſolange die widerrechtliche Beſetzung der Fabrik anhält. Klaſſenkampf im Kräntenbaus Die Auswirkungen der 40⸗Stunden⸗Woche Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. Dezember. Der Akademiker Georges Duhamel von der Aka⸗ demie oͤer Unſterblichen hat geſtern vor Medizinern in Paris eine große Rede gehalten über die furcht⸗ baren Wirkungen der Einführung der 40⸗Stunden⸗ woche in den Krankenhäuſern in Paris. Es herr⸗ ſche„eine Unoroͤnung, die den geſunden Men⸗ ſchenverſtand ärgert und zugleich jedes fühlende Herz verletzt.“ Alle Abteilungen der Krankenhäuſer ſeien desorganiſtert, am ſchlimm⸗ ſten aber ſtehe es mit den chirurgiſchen Abteilungen. Die neuangeſtellten Kräfte für die Wartung und Pflege der Kranken ſeien ungenügend ausgebildet und ließen es auch nur allzu oft am guten Willen fehlen. a Durch den ewigen Wechſel des Perſonals in ver⸗ ſchiedenen Schichten ſei es nicht mehr möglich, einen ununterbrochenen Dienſt zu ſichern. Das Tollſte auf dieſem Gebiet ſei, daß während zweier Tage in der Woche die Steriliſationsabteilung völlig geſchloſſen bleibt. Während zweier Tage würden vor allem nicht einmal die chirurgiſchen Inſtrumente ſteriliſtert. Ein furchtbarer Zweifel,„ob auch wirklich alle Vor⸗ ſichtsmaßnahmen getroffen ſind, hat ſich nun in einem Beruf eingeſchlichen, der mit unbedingter Genauig⸗ keit und Oroͤnung arbeiten muß“. Die Aerzte ſeien verzweifelt. Auf Schritt und Tritt beggneten ſie „ſchweren Fehlern in der Aſepſis, großen Irrtümern in der Therapeutik, Nachläſſigkeiten aller Art, die manchmal ungewollt ſind, aber doch einen direkt töd⸗ lichen Charakter haben. Der Kranke leide heute nicht nur an der Krankheit, ſondern auch an der ſozialen Unordnung.„Eine neue Macht hat ſich in die Kran⸗ kenpflege eingeſchlichen und gibt ihre Befehle, näm⸗ lich die Parteileidenſchaft, der Klaſſenkampf.“ Die Marſchälle de Bono, Badoglio und Graziaul Ehrenbürger von Mailand. In einer Feſtveranſtal⸗ tung im Mailänder Rathaus, an der der Herzog von Bergamo und der Herzog von Turin als Ver⸗ treter des italieniſchen Königshauſes ſowie die Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden teilnahmen, wurde den Marſchällen de Bono, Badoglio und Gra⸗ ziani feierlich die Ehrenbürgerſchaft der Stadt Maf⸗ land verliehen. P tt x Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Wind auer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eſſenbart⸗HHandelsteil Dr. Fritz Bod Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Sit⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdſenſt. Curt Wilhelm Fennel ö l ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. fr. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückvorte Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannbeim K J—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen a Jakob Faude, Mannheim. ö Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 5 Die Anzeigen der Ausgabe bn woe Bunge ag erſchelnen glelchzellig der Ausgabe Ausgabe A Mittag über 11009 Ausgabe& Abend über 10000 Ausgabe über 10000 7 Geſamt⸗D.⸗A. Monat November über 21 000. 1 b— TDG kön 0 e 2 2 8 . eee a ſpitzen unter den eleganten Handſchuhen, und ſeien ſie noch ſo pelzverbrämt, die ſonnenbrandfarbenen Mittwoch, 8. Dezember 1937 Keune Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 566 — Mannheim, 8. Dezember. Einige Schneeflocken nur! Es ſind zwar nur einige Flocken und Flöckchen ohne Charakter und Dauerhaftigkeit, eine ſchneeige Andeutung auf Naſe und Mantelkragen, ein Schnee⸗ lein bloß; aber an einem langen Tage, bei farb⸗ loſem Mittagsplankenbummel, freut man ſich über jede kleine Abwechſlung; und wenn ſchon naß, dann ein ſichtbar⸗ weißes, tanzendes Prickelnaß in künſt⸗ leriſch⸗kriſtalliſierter Form. Und Abwechſflung, ei, das bieten ſie genug, die Körner und Flöckchen, die dahergetanzt und geflogen kommen. Man gehe, wenn es dunkelt, zu einem der Schein⸗ werfer am Waſſerturm, aber es genügt auch eine ge⸗ wöhnliche Milchglasſtraßenlaterne, und man wird hin ſein vor Freude darüber, wie dieſe luftigen Er⸗ ſcheinungen des Winters ſich Mühe geben, launiſch und ausgelaſſen zu ſein. Sicheren naſſen Todes auf ſtädtiſchem Straßenpflaſter gewiß, gaukeln ſie dir gar galgenhumoriſtiſch vor der Naſe herum, ſchlagen dem Geſetz der Schwere manches ſegelfliegeriſche Schnippchen durch altgewohntes Bündnis mit dem Winde; und enden, wenn ſie Glück haben, auf Wim⸗ per und Augenbraue eines ſo niedlichen Mäochens, wie Roſel es iſt, wenn ſie auf offener Straße den offenen Mund mit geſpitzter Zunge gen Himmel reckt. Sie will, wie viele andere von uns, den himm⸗ liſch reinen Schnee auf der Zunge ſpüren, und iſt ganz ſeelig darum. Wenn ſie eine Ahnung hätte, wie wenig dieſer Schnee den Anſprüchen chemiſcher Reinlichkeit genügt, der er ſeinen Weg durch die rußige Dunſtſchicht über der Großſtadt gemacht hat. Manches kleine Gaspartikelchen der ſüßen und ſau⸗ ren Schornſteinſorten mag er ſich einverleibt und bei ſeiner vielſeitig⸗unzuverläſſigen Tanzerei mit⸗ genommen haben. Inzwiſchen ſank das Queckſilber im Wärme⸗ meſſer zur Nullſphäre, die für Schneentwicklung ſo wichtig iſt, fiel das Barometer auf die Schlechtwetter⸗ gegend, und der Feuchtigkeitsmeſſer wackelte ſich zu hohen Prozenten herunter. Da froren die Finger⸗ Strümpfe ſchützen nicht mehr vor feuchter Kühle, und gar die Füßchen in den Durchbrochenen Da verzogen ſich die Mädchen und überließen uns dem ſchneeigen Naturgenuſſe mit dem Verſprechen, hald anders angetan wieder zu kommen. Bis daher hatte unſer geſchätzter Dr. Hr.⸗Mit⸗ arbeiter geſchrieben, nachdem er mit drei Schneeflocken auf dem Hut(ſo nannte er es, wir ſagten Waſſer⸗ flecken) freudeſtrahlend an die Schreibmaſchine ge⸗ ſtürzt war— da tippten wir auch, aber ihm auf die Schulter und erſuchten ihn freundlichſt, einmal aus dem Fenſter zu ſchauen.„Auf nix iſt Verlaß“, meinte c mürriſch. Denn aus dunkelgrauem Himmel reg⸗ ne es viel ausgiebiger, als es eine Stunde zuvor gechneit hatte und ein milchiger Dunſt quoll um die Rächer.„Und dabei melden ſie vom Könicgſtuhl bei heidelberg Schnee, Froſt und Rauhreif bis auf die Molkenkur herunter“, brummte er vor ſich hin, ſtülpte den Deckel auf die Maſchine und beabſichtigte nachzuſehen, ob etwa die Mädchen, wie angekündigt, tegenwettermäßig angetan am Paradeplatz ſchon war⸗ teten.„Auf nix... na alſo, warum ſoll's der Schnee anders machen. Er iſt auch in der Nacht nicht gekommen. Mannheimer Kunflverein Der Mannheimer Kunſtverein zeigt in ſeiner ſo⸗ eben eröffneten Weihnachtsausſtellung Werke des Heidelberger Malers Herbert Graß und Werke des jungen Malers Walter Eck von Neckargemünd. Herbert Graß iſt vor allem bekannt geworden durch ſeine Porträts bekannter Perſönlichkeiten aus der Bewegung und aus Kunſt und Wiſſenſchaft. Es weihnachtet ſehr! Geſtern nachmittag ſo um drei Uhr herum, als die Schneeflocken vom grauen Himmel herabſanken, ſchwer von Näſſe und ohne die bewegliche Leichtigkeit, die zum Schneegeſtöber gehört, erſchienen ein paar Männer auf dem Marktplatz. Sie brachten einen mehr als 10 Meter hohen dunkel⸗ grünen Fichtenbaum, gruben die Erde auf und pflanzten den Gaſt aus dem Walde zwiſchen Pflaſter⸗ ſteinen in den Boden. Und es war noch keine halb vier, da ſtand er ſtolz und ſchlank wie ehedem irgend⸗ wo im Odenwald auf dem weiten Platz, von den Kin⸗ dern freudig begrüßt und von den Marktplatztauben mißtrauiſch beäugt. Ein paar Zweige wurden unten⸗ rum noch abgehackt, ein bißchen Sand wurde an ſeinem Fuß— der arme Kerl ſteht ja recht entwur⸗ zelt in der Großſtadt— zuſammengefegt, dann ver⸗ ſchwanden die Männer mit Handkarren und Leiter wieder. Bald wird einer kommen, der legt eine elek⸗ triſche Leitung den Stamm hinauf und nach den Zweigſpitzen vor und dann ſtrahlt in die Winter⸗ abende der Lichterbaum ſeinen Vorklang des innigen deutſchen Weihnachtsfeſtes und mahnt uns alle, auch derer zu gedenken, deren Heiliger Abend ohne unſere tatbereite Mithilfe kein Abend der Freude ſein würde. Ueberhört die ſtumme Mahnung nicht! Schon wieder ein Großalarm der Feuerlöſchpolizei! 20000 Liter Benzin in Flammen Ein Tankwagen geriet in Brand und ſteckte ein benachbartes Wohnhaus in Flammen— Drei Löſchzüge im Rheinauer Hafen eingeſetzt— Lebensgefährliche Löſcharbenen Nachdem erſt vor wenigen Tagen in Neckarau ein Großfeuer gewütet hatte, eilte die Mannhei⸗ mer Berufsſeuerwehr geſtern nachmittag ſchon wieder mit drei Löſchzügen zu einem Großfeuer, das im Rheinauer Hafengebiet, im Be⸗ zirk zwiſchen Thyſſenhafen und weſtlichem und mittlerem Becken, ausgebrochen war. Es han⸗ delte ſich um den Brand eines mit 20 000 Liter Benzin gefüllten Tankwagens der auf ein Wohnhaus übergriff und erſt nach zweiſtnüdigem herviſchen Einſatz der Feuer⸗ wehrmänner niedergekämpft werden konnte. Die Löſcharbeiten waren lebensgefährlich. Denn einerſeits beſtand die Gefahr, daß der bren⸗ nende Tankwagen infolge Erhitzung ſeiner Wände explodierte, andererſeits hätte das Feuer leicht noch auf vier weitere mit zuſammen 80 000 Liter Benzin gefüllte Tankwagen überſpringen können. rufsfeuerwehr, die durch die Mannſchaften Oer Freiwilligen Feuerwehr von Rheinau verſtärkt war, hatte fürwahr eine ungemein ſchwierige und außer⸗ ordentlich gefährliche Aufgabe zu vollbringen. Zur Kennzeichnung der Lage ſei folgendes geſagt: An der von der Rohrhofer Straße nach dem Rhein ziehenden Eſſener Straße ſteht dort, wo die vom Gebiet zwiſchen dem weſtlichen und mittleren Becken des Rheinauhafens kommende Ruhrorter Straße die Eſſener Straße kreuzt, ein vier Fenſter breites. nicht ſehr tiefes dreiſtöckiges Wohn⸗ haus, an das ſich rheinwärts eine lange Halle an⸗ ſchließt. In dieſer Halle befindet ſich die ſogenannte „Knochenmühle“, die Maſchinen im Werte von etwa 30000 Mark enthält. Das Wohnhaus ſteht nicht gleich an der Eſſener Straße, ſondern zwiſchen ihm und der Straße befinden ſich noch mehrere parallel laufende Eiſenbahngleiſe. Auf dem dem Hauſe am nächſten gelegenen Gleis ſtellte am Dienstagnachmit⸗ tag kurz nach 17 Uhr eine Rangierabteilung fünf Tankwagen, der jeder 20000 Liter Benzin ent⸗ hielt, ab. Nachdem die Lokomotive abgekuppelt war und ſich ſchon ein Stück von den Tankwagen ent⸗ fernt hatte, ſchoß plötzlich aus dem(von der Ruhrorter Straße her in Richtung Rhein geſehen) zwei⸗ ten Tankwagen eine Stichflamme hervor, und gleich darauf ſtand der ganze Wagen in Flam⸗ men. Dieſe ſchlugen drei Stockwerke hoch. Da der brennende Wagen unmittelbar vor dem Wohnhaus ſtand und von dieſem nur fünf Meter entfernt war, griffen die Flam⸗ men auf das Wohnhaus über. nor tit ran e 71 ihn stanten Als der um 17.14 durch Feuermelder alarmierte Löſchzug der Wache II(Neckarau) am Brandplatz Die Be⸗ werden konnte, eintraf, fand er den brennenden Tankwagen und das ebenfalls ſchon in Flammen ſtehende Wohnhaus vor. Noch während der Neckarauer Löſchzug dem Brandplatze zueilte, lief bei der Hauptfeuerwache ein telephoniſcher Hilferuf ein, bei dem zum Aus⸗ druck gebracht wurde, daß es ſich um den Brand eines Tankwagens handle. Der ſtellvertretende Lei⸗ ter der Mannheimer Berufsfeuerwehr, Baurat Kargl, begab ſich ſofort nach dem Brandplatz und beorderte ſogleich vorſorglich von der Hauptfeuer⸗ wache noch eine zweite Motorſpritze nach Rheinau. Dieſe traf dort nur wenige Minuten nach dem Neckarauer Löſchzug ein. Im Hinblick auf die Größe der Gefahr wurde dann ſogleich Großalarm ge⸗ geben, worauf ein weiterer Löſchzug der Haupt⸗ feuerwache ausrückte. Außerdem wurde noch die Freiwillige Feuerwehr von Rheinau alarmiert. Es war von vornherein klar, daß der Wohnhaus⸗ brand mit Ausſicht auf Erfolg nur dann bekämpft wenn zuvor der brennende Tankwagen entfernt würde. So wandte man ſich mit beſonderem Nachdruck dieſer Aufgabe zu, aber natürlich ging man zugleich auch dem Wohn⸗ hausbrand zu Leibe. Während man große Waſſer⸗ mengen gegen den brennenden Tank ſchleuderte, um deſſen Wände zu kühlen und ſo die Exploſionsgefahr zu vermindern, wurde der in Brand ſtehende Wagen ſamt dem noch nicht von den Flammen erfaßten erſten Tankwagen von den übrigen drei Wagen abgekuppelt. Beide Wagen wurden dann von einer Lokomotive unter Zwiſchenfügung einiger leerer Eiſenbahn⸗ wagen in Richtung Rohrhofer Straße weggezogen. Die drei anderen Wagen ſchob man mühevoll ohne Zuhilfenahme maſchineller Kraft ein Stück rhein⸗ wärts. Daraufhin wurde der ganze Löſchangriff auf das Wohnhaus gerichtet. In dieſem wüteten die Flammen aber bereits in ſolchem Maße, daß nicht mehr viel zu retten war. Das Gebäude brannte faſt ganz aus, und was an Innen⸗ einrichtung noch übrig blieb, war unter der Einwir⸗ kung der Benzinflammen verkohlt. Das Feuer hatte auch ſchon das Dach der angrenzenden Halle ergrif⸗ fen; die Halle konnte jedoch zum größten Teile noch gerettet werden, nur das Dach iſt zum Teil verkohlt. Ueber dem Löſchangriff auf das Wohnhaus unter⸗ ließ man natürlich nicht die Bekämpfung des Tank⸗ brandes. Große Waſſermengen wurden darauf ver⸗ wendet. Nach unendlicher Mühe gelang es ſchließlich, in den brennenden Tank, in dem ſich noch beträchtliche Benzinreſte befanden, Waſſer einzuführen. Auch vom Schaumlöſch verfahren machte man Gebrauch. Nach zwei Stunden endlich konnte das Feuer des Tankwagens erſtickt werden. Um 20 Uhr Die Aufgaben des Betriebsführers In der Vortragsreihe der Arbeitsgemeinſchaft für Betriebsführung der Daß ſprach Direklor Marwitz Im gutbeſuchten großen Kaſinoſaal wurde am Dienstagabend die Vortragsreihe der Arbeits⸗ gemeinſchaft für Betriebsführung der DA fort⸗ geſetzt. Privatdozent Dr. Amelounx aus Heidel⸗ berg, der Leiter der Arbeitsgemeinſchaft, ſtellte in ſeiner Begrüßungsanſprache feſt, daß der Auftakt ſehr erfreulich ſei. Am vergangenen Dienstag ſei die allgemeine Arbeit ſo aufgenommen worden, daß man ſich von ihr einen beſonders günſtigen Erfolg verſprechen könne. Die vornehmſte Aufgabe ſei, auf den Grund der Dinge vorzuſtoßen: Wirt⸗ ſchaftserneuerung im Sinne der Er⸗ neuerung der deutſchen Arbeit. Pg. Direktor Marwitz, der über„Die Aufgaben des Betriebsfüh⸗ rers im Leiſtungskampf“ ſprechen ſollte, machte, um nicht zu enttäuſchen, einleitend darauf aufmerkſam, daß er keine beſtimmten Richtlinien geben wolle, da die Stellung des Betriebsführers noch zu nahe an den Dingen ſei, die uns gegenwär⸗ tig bewegen. Man müſſe verſuchen, einen über⸗ geordneten Standpunkt zu gewinnen. Bei einem hiſtoriſchen Rückblick ging der Redner näher auf die Wirtſchaftsprobleme ein, die über das Maſchinenzeitalter der Vor⸗ und Nachkriegszeit zu den umwälzenden Aufgaben führen, die ſich die na⸗ kionalſozialiſtiſche Bewegung nach dem Grundſatz geſtellt hat: Das deutſche Volk muß wieder ein Bauern⸗ volk werden! Man habe erſtmalig eine Weltanſchauung, die man als ſolche bezeichnen könne, weil ſie total ſei. Dabei komme uns auch zum Bewußtſein, daß wir am A n⸗ fang einer neuen Zeit ſtehen. Wenn man ſich vergegenwärtige, daß der Staatserhaltung die Be⸗ wegung gegenüberſtehe, dann werde uns auch klar, weshalb der Führer wiederholt ſagte: Die Bewe⸗ gung befiehlt dem Staat! Nicht mehr die Maſchine beherrſche den Menſchen, ſondern die Maſchine ſei zum dienenden Gliede im Sinne des völkiſchen Be⸗ wußtſeins geworden. Als der Redner ſich gegen die Meinung einzelner gewandt hatte, daß der nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsgedanke kollektiviſtiſch ſei, ging er auf die B e⸗ triebsführung inſofern ein, als er feſtſtellte, daß jeder Wirtſchaftsführer heute ein durch und durch politiſcher Menſch ſein müſſe. Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront zu ſein, heiße Verpflichtungen gegenüber ſich ſelbſt und gegenüber den andern. Der Leiſtungskampf ſei, weil er den ganzen Menſchen erfaſſe, eine Frage, die mitten in das deutſche Leben hineinführe. Wolle die Induſtrie nicht mehr gelten, ſondern auch mehr ſein, ſo müſſe ſie ſich bewußt ſein, daß ſie inmitten des völkiſchen Lebens größere Leiſtungen zu voll⸗ bringen habe, die nach dem Maßſtab gemeſſen werden, ob der Betriebsführer behaupten kann, daß er alle Gefolgſthaftsmitglieder hinter ſich hat. Es gelte, ge⸗ meinſchafts⸗ und geſtaltbildend zu wirken, ſich als politiſcher Menſch in der Wirtſchaft zu bewähren, eingedenk des Führerwortes: Es gibt im Völker⸗ leben Jahre, in denen die Entſcheidung über Sein oder Sichtſein für Jahrhunderte fällt! Die auf einer hohen geiſtigen Warte ſtehenden Ausführungen wurden durch ſtarken Beifall ausge⸗ zeichnet. Und ſo konnte Dr. Amelounx die Ver⸗ ſammlung in der Ueberzeugung ſchließen, daß man auf dem Wege zur Gemeinſchaftsfront ein gewich⸗ tiges Stück vorangekommen iſt. Sell, war die Gefahr ſoweit gebannt, daß die beiden Löſchzüge der Hauptfeuerwache wieder ab⸗ rücken konnten. Der Neckarauer Löſchzug aber blieb noch bis kurz vor 22 Uhr am Branoplatz. Als auch er einrückte, wurde die Freiwillige Feuerwehr Rheinau, die ſich im Verein mit den Kameraden von der Berufsfeuer⸗ wehr wacker geſchlagen hatte, als Brandwache zu⸗ rückgelaſſen. Nicht unerwähnt ſei, daß auch die Bahnbedienſteten einſatzbereit zuge⸗ griffen hatten. Bei der Brandbekämpfung wurden die drei be⸗ teiligten Motorſpritzen ſo aufgeſtellt, daß eine ſtets ausreichende Waſſerverſorgung gewähr⸗ leiſtet war Dazu waren teils ſehr lange Schlaich⸗ leitungen erforderlich, vor allem bei der Motor⸗ ſpritze, die das Waſſer für den Angriff auf den ab⸗ gekuppelten brennenden Tankwagen lieferte. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, daß der zweite Tankwagen leck war und daß dadurch die Entſtehung des Bran⸗ des ſehr begünſtigt wurde. Drei weitere Hilfeleiſtungen der Feuerwehr Zwei Zimmerbrände Abgeſehen von dem Großfeuer im Rheinauer Ha⸗ fengebiet wurde die Berufsfeuerwehr vorher noch dreimal in Anſpruch genommen. Zunächſt hatte ſie einen in der Jungbuſchſtraße 8 entſtandenen Zim⸗ merbrand im Erdgeſchoß zu löſchen. Dort waren Papierabfälle durch Unvorſichtigkeit in Brand gez vaten. Eine Schlauchleitung reichte aus, das Feuer zu exſticken, 11 0 Ein weiterer Zimmerbrand machte bedeu⸗ tend mehr Arbeit. Im dritten Obergeſchoß des Hau⸗ ſes Lange Rötterſtraße 45 hatte ſich eine Schiebetür, vermutlich infolge ſtrahlender Hitze, entzündet. Da der Wohnungsinhaber nicht anweſend war, wurde man auf den Brand erſt aufmerkſam, als aus der Wohnung Rauchwolken quollen. Daraufhin wurde die Feuerwehr unter Verwendung des Feuermel⸗ ders, der ſich im gleichen Hauſe in einer Garage be⸗ findet, alarmiert. Die Feuerwehr kam, da der Alarm von einer Garage aus gegeben war, mit zwei Löſchzügen an; der eine rückte aber ſofort wieder ein, nachdem man erkannt hatte, daß es ſich doch nicht um einen Garagenbrand handelte. Die Feuerwehr ſtieg unter Zuhilfenahme einer Leiter vom Balkon her in die Wohnung ein. Der Brand der Schiebe⸗ türe konnte mit kleinem Löſchgerät gelöſcht werden, doch ſtellte ſich heraus, daß ſich das Feuer von der Türe aus auf das Gebälk des Bodens und der Decke weitergefreſſen hatte. So wurde es notwendig, den Fußboden und die Decke aufzubrechen und große Stücke daraus zu entfernen, ſo daß man ſchließlich vom zweiten nach dem vierten Obergeſchoß durch⸗ blicken konnte. Der dritte Alarm betraf eine Hilfeleiſtung bei einem Fahrſtuhl in einem Anweſen der Oſtſtadt, der zwiſchen zwei Stockwerken ſtecken geblieben war. Der Fahrſtuhl, in dem ſich ein Inſaſſe befand, wurde von der Feuerwehr nach dem nächſten Stockwerk ge⸗ kurbelt, ſo daß der unfreiwillig Gefangene das Ge⸗ häuſe wieder verlaſſen konnte. — Was die Gaſtſtätten ſervieren Eintopfgerichte am 12. Dezember Am nächſten Eintopfſonntag werden in den Gia ſt⸗ ſtätten folgende Eintopfgerichte ausgegeben: 1. Kartoffelſuppe mit Einlage; 2. Hammelfleiſch oder Rindfleiſch oder Weißkohl; a 3. Fiſchgerichte nach Wahl; empfohlen wird Sauerkrauteintopf mit Fluß⸗ oder Seefiſch; 4. Gemüſetopf mit Fleiſcheinlage oder vege⸗ tariſch; empfohlen wird Roſenkohl mit Kar⸗ toffeln und Kalbfleiſch oder Hammelfleiſch. mit Wirſing P ²˙· W Das berühmte Winter- Oel! Für alle Temperaturen des Winterhalbjahrs(von 2 15 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 8. Dezember 1937 Türen ſchließen! Jetzt, wo die Witterung rauher und die Feuerung koſtbarer wird, hat der Mahnruf„Türen zu!“ wieder volle Berechtigung. Beſonders die Kinder jollten immer und immer wieder angewieſen werden, jede geöffnete Tür auch wieder zu ſchließen. Vor allem die Haustüre! Nur wenige Leute machen ſich den rechten Begriff von der Durchkühlung eines ge⸗ heizten Raumes bei windigem Wetter infolge offen⸗ ſtehender Haustüre. In wenigen Minuten iſt die Temperatur des Treppenhauſes um einige Grad ge⸗ ſunken. Die Folge davon iſt, daß bald darauf auch die Zimmerfluren und die Zimmer ſelbſt— und zwar vom Erdgeſchoß bis zum oberſten Stockwerk—, ſtark abgekühlt ſind. Eine bei kaltem, ſtürmiſchem Wetter offenſtehende Haustüre koſtet allen Miet⸗ parteien des Hauſes teures Heizmaterial und ver⸗ mehrte Arbeit des Einheizens. Daher hat der Ruf:„Türen zu!“ für die jetzige Zeit und beſonders für die kommenden Winter⸗ monate ſeine volle Berechtigung. Nicht anders iſt es mit ͤen Ladentüren der Einzelhandelsgeſchäfte. Wie viele laſſen aus Ge⸗ dankenloſigkeit die Türe offen, wenn ſie ihre Ein⸗ käufe erledigt haben. Ein klein wenig Ueberlegung müßte ihnen ſagen, daß Verkäufer und. Verkäuferin auch nicht gerne mit kalten Füßen hinterm Verkaufs⸗ tiſch ſtehen. Alſo auch hier Rückſicht nehmen und Türen ſchließen! 1 Und der Hut ist doch die Krone Meine Herren, es geht nicht ohne Nut-Weber das moderne Huthaus in der Breiten Straße nur 11, 6 Wechſel in der Amtsleilung des Poſtamts 2 An Stelle des zum 1. Dezember nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand getretenen Ober⸗ poſtrats Trey hat Oberpoſtrat Dr. Fenge die Lei⸗ tung des Poſtamts 2 und des Bahnpoſtamtes 27 übernommen. Oberpoſtrat Fenge kommt von Allenſtein, wo er bisher das Poſtamt geleitet hat. Er iſt 1894 in Feld⸗ berg bei Kaſſel geboren, trat 1914 in Marburg in den Dienſt der Deutſchen Reichspoſt, machte den Weltkrieg als Infanteriſt mit und abſolvierte dann ſein rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftliches Studium an den Univerſitäten Marburg und Berlin. Nach Ab⸗ legung der Poſtreferendar⸗ und Poſtaſſeſſorenprüfun⸗ gen war Dr. Fenge als Poſtrat in Kaſſel, Eſſen, Düſſeldorf, Leipzig, Berlin und Oldenburg in ver⸗ ſchiedenen Zweigen des Poſtdienſtes und zuletzt als Amtsvorſteher des Poſtamts in Allenſtein tätig. In der NSDAP betätigte ſich Pg. Dr. Fenge bereits lange vor der Machtübernahme. bauer K gere. Ole—— 7 Das naſeweiſe Kleine Arſache— große Wirkung Es gehört zu den mißlichen Eigenſchaften des Ver⸗ kehr, daß er immer gerade dann Opfer fordert, wenn man es am wenigſten erwartet, und oft die größten, wenn die Urſache am geringfügigſten iſt. Techniſche Mängel tragen heute nur noch ſelten die Schuld an Verkehrsunfällen. Unſere Induſtrie iſt auf der Höhe. Und es hat ſich auch längſt bei den Kraftfahrern herumgeſprochen, daß man beſſer ſeinen Wagen für verhältnismäßig wenig Geld in tadelloſem Zuſtand hält, als neben den ſpäter ſehr hohen Reparatur⸗ rechnungen auch noch bedauernswerte Zeitgenoſſen lebenslänglich verſorgen zu müſſen. Ausgeſprochen verkehrsgefährdende Kraftwagen ſind ſeltener gewor⸗ den. Dieſe Anerkennung ſei unſeren Kraftfahrern und den überwachenden Polizeiorganen einmal in aller Form zugeſtanden. Der weitaus größte Hundertſatz der Unfallziffer entfällt unbedingt auf menſchliche Unzulänglichkeit oder nennen wir es beim richtigen Namen: auf die Unachtſamkeit und oft leider auch Be⸗ denkenloſigkeit. Ihnen gilt daher in erſter Linie der Kampf jeder Verkehrserziehung und auch dieſer, wie wir zu unſerer Freude feſtſtellen, viel be⸗ achteten„Verkehrsinſel“. Und wenn ein vorbeugen⸗ der Strafzettel oder eine Verwarnungsmark noch ſo bitter aufſtößt und man geneigt iſt, den Polizeibe⸗ amten, der einem da wieder geſchnappt hat, als Buchſtabenheiligen zu betrachten und zum Teufel zu wünſchen— dieſes Vorgehen iſt bitter notwendig. Ein kraſſes Beiſpiel möge aber beweiſen, daß es mit den Verordnungen allein auch nicht immer ge⸗ ſchafft werden kann, ſondern daß jeder Kraft⸗ fahrer auch ſelbſt mithelfen und anderen Verkehrsteilnehmern Verſtändnis engegenbringen muß, was hier gleichbedeutend iſt mit Rückſicht⸗ nahme. An einem regneriſchen Tag wollten auf unſeren belebten Planken einige Fußgänger eine der Querſtraßen überſchreiten, als ſich plötzlich, nahe dem Boroſtein, ein großer Lieferwagen auf⸗ Kraftfahrzeug zu überqueren. Das wollten die Plankenbummler natürlich nicht abwarten und ſo liefen ſie hinten um den Wagen herum, um über die Straße zu kommen. Der erſte hatte aber noch nicht richtig die Hinterwand des Lieferwagens paſſiert, da ſah er auch ſchon einen Wagen auf der anderen Fahrbahnſeite daherkommen. Es blieb ihm keine andere Wahl— den Rückweg hatte ihm ſchon ein Radfahrer abgeſchnitten—, als ſtehen zu bleiben. Aber auch das half ſchon nichts mehr. Der andere Wagen konnte auß dem glatten Aſphalt nicht mehr anhalten und ſo kam der Fuß⸗ gänger unter die Räder und mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Die Schuldfrage machte dem Gericht ziemlich Kopfzerbrechen, denn der eigentlich Schuldige ſaß nicht auf der Anklagebank: der Fahrer des Lieferwagens. Wieſo der? werden viele nun fragen. Er war vorſichig, orientierte ſich, bevor er die Straße überquerte und kann doch nicht verant⸗ wortlich gemacht werden für den Unfall eines Fuß⸗ gängers, der hinter ihm die Straße überſchreitet— ſo werden ſie ſagen. Richtig, verantwortlich konnte er nicht gemacht werden— er war inzwiſchen ſchon weg. Aber die Schuld trägt er dennoch. Es iſt die Unſitte des„naſeweiſen Kraftfahrzeuges“, die hier ſchuld iſt. Anſtatt mit dem Wagen nur ſoweit vor⸗ zufahren, daß man die Straße überblicken kann, d. h. in den meiſten Fällen bis auf die Höhe der Häuſer⸗ front, denn dann iſt meiſt die Sicht genügend frei, fuhr der Lieferwagen bis auf die Höhe der Bordſteine des Bürgerſteiges und behinderte dadurch die Fußgänger. Wenn dieſe alſo nun weitergehen wollten, mußten ſie hinten um den Wagen herumgehen und— hatten ſo keinen Ueberblick mehr über die Straße. Was dar⸗ aus entſtehen kann, haben wir geſehen. Dieſe Unſitte iſt nun aber eine der weiteſt ver⸗ breiteten unter den Kraftfahrern und wohl kaum ein Fußgänger hat darüber noch keinen Fluch losgelaſ⸗ Honxeucle aug das Mellinaclitsgest Ausſtechen— ein ne Vergnügen großer und kleiner Kinder (Engel, Zander⸗Multiplex⸗K.) — cl? f Verkehrsüberwachung immer notwendig Polizeibericht vom 7. Dezember Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich hier zwei Verkehrsunfälle. Hierbei wurden eine Perſon leicht verletzt und ein Kraftfahrzeug ſtark beſchädigt. Verkehrs überwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 42 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 24 Kraftfahrzeughalter wurden Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten ſteben Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Was kocht die ſparſame Hausfrau? vom 6. bis 12. Dezember Brotſuppe, Paprikahammelfleiſch, Kar⸗ abends: Suppe vom Mittag, Bircher⸗ Mittwoch: toffelbrei; mus. Donnerstag: Geröſtete Hafermehlſuppe, Spinat, Maultaſchen mit Weckfülle; abends: Himmel und Erde. Freitag: Bohnenſuppe, gekochter Schellfiſch, Peter⸗ ſiltenſoße, Salzkartoffeln; abends: Grünkern⸗ küchle, Salat. Samstag: Saure Rüben mit Blut⸗ und Leber⸗ wurſt, Schalenkartoffeln; abends: Reſte vom Mit⸗ tag, deutſcher Tee, rohes Obſt. Sonntag: Eintopf: Fleiſchklöße; abends: deutſcher Tee. Wirſing, Bücklinge, Kartoffeln und Butterbrot, — Wehrſteuervermerk auf der Steuerkarte Das geht Arbeitgeber und Arbeitnehmer an Auf der erſten Seite der Steuerkarte 1938 iſt in Abſchnitt 1 von der Gemeindebehörde zu beſcheinigen, ob und gegebenenfalls mit welchen Sätzen der Arbeit⸗ nehmer wehrſteuerpflichtig iſt. Zu dieſem Zweck hat nach einer Anweiſung des Reichsfinanzminiſters die Gemeindebehörde bei allen weiblichen Arbeit⸗ nehmern und bei den nicht wehrſteuerpflich⸗ tigen männlichen Arbeitnehmern auf der erſten Seite der Steuerkarte im Abſchnitt 1 an der ſchraf⸗ fierten Stelle das Wort„nein“ einzutragen. Als wehrſteuerpflichtig kommen im Kalenderjahr 1938 nur männliche deutſche Staatsangehörige in Frage, die in den Kalenderjahren 1914, 1915, 1916 und 1917 geboren ſind und ihren Wohnſitz oder ge⸗ wöhnlichen Aufenthalt im Inland haben. Alle männlichen Arbeitnehmer, die vor dem 1. Januar 1914 und nach dem 31. Dezember 1917 geboren ſind ſowie alle weiblichen Arbeitnehmer ohne Rück⸗ ſicht auf ihren Geburtsjahrgang ſind nicht wehr⸗ ſteuerpflichtig. Dieſe Arbeitnehmer ſind auch dann nicht als wehrſteuerpflichtig zu behandeln, wenn es die Gemeindebehörde etwa unterlaſſen haben ſollte, das Wort„nein“ an der für die Beſcheinigung der Wehrſteuerpflicht in der Steuerkarte für 1938 vor⸗ geſehenen Stelle einzutragen. Falls daher auf der Steuerkarte einer Arbeitnehmerin oder eines vor 1914 oder nach 1917 geborenen männlichen Arbeit⸗ nehmers an der vorgeſehenen Stelle überhaupt keine Eintragung gemacht worden iſt, bedeutet dies eben⸗ falls, daß für dieſe Arbeitnehmer keine Wehr⸗ ſteuer einzubehalten iſt. Fehlt dagegen die Eintra⸗ geschmesckvoll und von Quslitöt, Krawatten. Socken, Taschentücher erfreuen„hn“ sicher. 89 WEIDNER& WEISSs Mannheim N 2, 8 Kunststraßge gung in der Steuerkarte eines zu den Jahrgängen 1914 bis 1917 gehörigen Arbeitnehmers, ſo muß unverzüglich dafür geſorgt werden, daß die Steuerkarte ergänzt wird. Andernfalls muß der Arbeitgeber die Wehrſteuer einbehalten, und zwar nach einem Satz von 50 v. H. der Lohnſteuer (mindeſtens aber 4 v. H. des Arbeitslohnes). ** Mit.d F. in den Winterurlaub iſt die Parole der kommenden Winterwochen. Und dafür wirbt auch das ſchöne Titelbild der Zeitſchrift„Kampf der Gefahr“, die in der Folge ihrer anregenden und gut bebilderten Aufſätze der Jahreszeit Rechnung trägt, wenn ſie über die Herſtellung von Spielwaren und Chriſtbaumſchmuck in Heimarbeit erzählt oder die Kerze zum Ausgangspunkt einer Betrachtung macht, die mit der Mahnung zur Vorſicht mit offenem Licht endet. Ueber das Schenken plaudert ein kleiner Aufſatz, der wertvolle e gibt. Die Arbeit des Eisbrechers iſt dem Biüftenländer geitſß ſo intereſſant wie die Berichte aus der Ziegeleiarbeit, aus Kalbbrüchen und der Zemenkfäbriktitton. Ein Hinweis auf die Wichtigkeit der Kartoffel verdient aufmerkſame Beachtung. Von fünf Arbeitern, die als Flieger im Weltkrieg ſich den Pour le mérite er⸗ rangen, handelt der Eingangsartikel dieſes überaus reichhaltigen Dezemberheftes. Hinweiſe Elly Ney ſpielt im Nibelungenſaal. Donnerstag, 9. De⸗ zember, wird in der 2. muſikaliſchen Feierſtunde der Mannheimer Kulturgemeinde Frau Prof. Elly Ney das a⸗Moll⸗ Klavierkonzert von Schumann unter Begleitung des Nationoltheaterorcheſters mit ſeinem Dirigenten Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff ſpielen. Weiterhin enthält das Programm Kompoſitionen von Schubert, Schumann und Beethoven, die jedem muſik⸗ liebenden Volksgenoſſen verſtändlich ſein werden. Weiße Ziffern auf ſchwarzem Grund Auf Grund der neuen Reichs⸗ verkehrsordnung, die am 1. Ja⸗ nuar 1938 in Kraft tritt, müſ⸗ ſen die Nummernſchilder der Autos und Motorräder weiße Ziffern auf ſchwarzem Grund baute und offenſichtlich nicht mehr das Feld zu räu⸗ 7 Weltbild, Zander⸗k men gedachte, bis ſich für ihn in dem ſtarken Ver⸗ ſen. Wie leicht wäre ſie abzuſtellen, und wieviel Un⸗ ragen. kehr eine Möglichkeit bieten würde, die Fahrbahn! heil würde vermieden! 3 rannf. 5 8 5 5 5 5 5 75 8 8 f 7 8 0 1 7. 6. 8/ Pr. Od. Goldhyp.-FPfandbriefe 4½% Rg. Hyp.-t. adiſche M 400.0] 100,0 Sroßkraft. Mym.!.. ben. Hartſteinn nnn rttemd. Elertr.. 101,7 Verkehts-Aktien fran fur! anleſhen d. Kom. Verb. Anſt. r v e n deen Naunß 3 4 100 0 100,0 lane. 80 78.48.— Grün& Bilfinger 15 ute. Brauerei 55.— 85.— Bod. AG. f. Rhein. eee e, 1 55 90000, 8 1 1 5 100 0 1000 Senger 8. v. 135.9 135 Haſenmuhlt.. 130 180500 br. 125. 125.2 Pk. Waldhof. 140 1/0 ſchif und See⸗ leser zl. f Werte e 3 5 ee, ling erg 8 55 eee h 55 185.0 1550 14 8, 1 l i 4% Gs gederg 26 775 e Wohn 4½% Bayr. Vandw⸗ 9 900 kei-Hil 89.25 99.25 Brauer. Kleinlein 1100 114.0 Sause Sofbr. 1510 160.0 bf. Preßh. Sprit... Zank-Aktien b. Reichsb. Bor Disch. Staatsanleihen 4, Baden 28 1155 98,50. 99,50 99.50 bank R 32. 1020 1020 5% Südd Boder. 27 Bronce Schlenk. 94, 94.— Sar Fuſſen 126, den ene 231.0 231,2] Vadiſche Bank. 1200 120.0 * 3 3 1⁰ 25 3 1 100.0, 1000 3„ 1020 1024 Brown. Boveri a„ 178,2 inelektea St. 122 Leuch Ban 1229 129 Versicherungen 8 87 8 5 6 28. un 0 1 N 2 22* d Vor z 2 eutſche Ban 8 5 2 de Nec. 25 1020 109 9% banken. kom. Gſroverb. e ken bos si si% Ge te 1.., J009 100 k. 5e. Feeſſehl 8 ee Lehen es 1 0 een, 4 188 Sean gun 0 lie e e. * 5.%½ Gad..⸗Abbk. 1 e 900 den Abe 1320 1326 Holzmann. Ph. 5 5 Arter Zan Mannheim. Verf. zen d f. l„„, 3 anz 1000 805 8% be. gig. f. Jude. Erbtv. 1 J f 98.7 8975 1„ Roeder, Gäbe: III III.5 n. 80d-an 189.0 12% Württ Transvorf 42. e 6 22 289 858 75 19 0 0 6. n.. b chulcversenteibung Waben, e 2227 282 5 Pnsbant 1248 0 Hier gr 2229 2299 5 dba.. 20. 20.5 n 185 Neun 84 88.50 88.50 4% Mainz 28. 5 N 2... 99. 00.— e Daimler denz 2)„ lein, Schanzlin 378, 188, 4885 in: Bank 18 189.0 2% een 85s s 2% ,! 0 ZZ 6 10 a 198.0 199.1 4% Piemſens 28 f hen 99.— J. 8) 8½ be. Aid. f 401.5 30 15 76e ee 108 1020 Fuge e e 21 5 75 5 bürgen 28099.) 99)„ulm. e 927 5 25 8 950 eee 1 in Attien umwandelbar en„ 1 ger 1 18.5 N 3 2/1255 185 Amtlich nieht notierte Werte 0 5 50 Manndelm Ausl. o. 8. 5*„ Hisellan 1 5 4% do. 27& 50 99.50 n usL 8 10 a 14 08 9912 5 2 101.8 101.8 J. alen. 8 9 8 oe 3985 115.0 155 0 1125 1130 Si Hoßßr. 107.5 108.0 Umtausch- Obligationen „Mein. 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A Wer —. een 2 2 n 9 2 4 1 22 2. r reer TT 5 377CCCC . „S808: Maneater!“ Jannen dles Jschungels Delhi, im Dezember. „50s— Maneater!“ Dieſes Schreckensſignal, das man in ganz Indien kennt, heißt auf Deutſch wörtlich:„Hilfe— Menſchenfreſſer!“ Menſchenfreſſer in Indien? Es handelt ſich hier nicht, wie man mei⸗ nen könnte, um Eingeborene, die dem Kannibalis⸗ mus huldigen, ſondern vielmehr iſt der indiſche„Ma⸗ neater“ der Tiger, der, wenn er einmal Menſchen⸗ fleiſch gerochen hat, zum gefährlichſten und erbittert⸗ ſten Feind des Menſchen wird und mitunter eine ganze Provinz wochen⸗ und monatelang in Schrecken verſetzt. Nicht jeder Tiger iſt ein„Maneater“, ſonſt wären ausgedehnte Landſtriche von Britiſch⸗Indien längſt entvölkert. Im Gegenteil, nur ein winziger Bruchteil von den 16000 Tigern, die die Dſchungeln und Steppen Indiens nach neuſten Schätzungen bevölkern, geht auf Menſchenraub aus. Die überwiegende Mehrheit dieſer Tiere iſt dem Men⸗ ſchen ungefährlich, ſie meidet ihn und begnügt ſich mit Wildſchweinen und Antilopen oder holt den Bauern dann und wann einmal eine Kuh aus dem Stall. Aber wehe, wenn der geſtreifte König des Dſchungels einmal„Blut geleckt“ hat—-Menſchen⸗ lut nämlich. Dann wird er immer wieder ver⸗ ſuchen, menſchliche Beute zu finden. Dann wächſt ſein Mut ins Unermeßliche, dann wird er zum Tyran⸗ nen der Dörfler und zum Diktator ganzer Provin⸗ zen. Im Jahre 1902 ſammelten die britiſchen Be⸗ hörden zum erſten Male Ziffern und ſtellten feſt, daß in Indien in dieſem Jahr nahezu 1100 Menſchen dem Tiger zum Opfer fielen. Aber es waren allerhöchſtens 900 Tiger, durch irgendwelche Umſtände zun:„Ma⸗ neator“ geworden, die dieſen Schaden anrichteten, während ſich Tauſende ihrer Artgenoſſen vom Men⸗ ſchen fernhielten. In den folgenden Jahren gingen zwar die Opfer des Tigers zahlenmäßig etwas zurück, indeſſen blie⸗ ben es noch 700 bis 800 Menſchen, die regelmäßig der Raubkatze zur Beute wurden. Das hat nun die bri⸗ lichen Kolonialbehörden zu einer Einrichtung ver⸗ anlaßt, die einzigartig auf der Welt daſteht: in allen indiſchen Provinzen wurde eine„Tigertruppe“ gufgeſtellt, beſtehend aus fünf bis zehn verwege⸗ nen Meiſterſchützen, die, alarmiert durch die Ein⸗ geborenen, ſich ſofort auf die Jagd begeben, wenn in ihrem Tätigkeitsbereich ein„Maneater“ aufgetaucht , Jeder Eingeborene kennt dieſe„Tigertruppe“, Kren Hauptquartier a eimgeſuchten Provinz Pandſchab liegt und us den abgelegenſten Dörfern wird ſogleich ein Bote indie Provinzhauptſtadt entſandt, wenn ein Men⸗ ſhenopfer zu beklagen war. Blutgier aus Mutterliebe Wann wird ein Tiger zum„Maneater“? Meiſt it es der Menſch ſelbſt, der das Raubtier zu einer Wir ſollen es alle wiſſen: f Die bioheit unſeres Volkes it das h ö chſte sut, das es ſür uns geben hann! 51e il durch nichts ö erſehbar. Dafür ein Opfer zu 0 e bringen, iſt kein Opfer, ſondern ein Tribut an die bernunft! ter Führer über das Winterhilfswerk) in der beſonders von Tigern Aenderung ſeiner Lebensgewohnheiten zwingt. Häu⸗ fig kommt es vor, daß Großtierjäger einen Tiger irgendwo im Dſchungel anſchießen und ihn dann einfach ſeinem Schickſal überlaſſen. Gelingt es dem Raubtier dann, ſich von ſeinen Verletzungen zu er⸗ holen, wird es zum Todfeind der Menſchen und ſcheut ſich auch nicht, ſich mitten in einem Dorf ſeine Beute zu holen. Bengt Berg, der große Na⸗ turforſcher, erzählt ſelbſt von einem ſolchen„Manea⸗ ter“, der einſt ſo harmlos war, wie die meiſten ſei⸗ ner Artgenoſſen. Er hielt die Reisfelder der Bauern durch ſeine bloße Anweſenheit von den Schaden ver⸗ urſachenden Hirſchen und Wildſchweinen frei und fand reichliche Beute, unbeſorgt konnten Frauen und Kinder Wurzeln und Beeren ſammeln, ohne den Tiger, deſſen Exiſtenz jedermann kannte, fürchten zu müſſen. Dann geſchah es eines Tages, daß die Raub⸗ katze von einem britiſchen Forſtbeamten angeſchoſſen und an der Tatze verletzt wurde. Seitdem wurde der Tiger zum blutgierigen Menſchenfreſſer, vor dem man nirgends ſicher war. „Sieben Waldarbeiter“, ſo berichtet Bengt Berg, „fielen dem Maneater' ſchon im erſten Monat zum Opfer, ſpäter tötete er allwöchentlich mindeſtens einen Menſchen und wurde zu einem wahren Schreckgeſpenſt für die ganze Provinz“. Nie⸗ mand wagte ſich mehr vor die Tür, die Aecker blieben unbeſtellt, der Tiger verſetzte eine ganze Landſchaft in eine wahre Panikſtimmung, bis die„Tigertruppe“ den Würger endlich ſtellen und ihn erlegen konnte. Einen der furchtbarſten„Maneaters“, die Indien in den letzten Jahren heimgeſucht haben, vermochte der Großwildjäger Sauderſon zu erlegen. Das Tier war zum Menſchenfreſſer geworden, weil in dieſer Gegend faſt die geſamten Wildbeſtände ausgerottet worden waren. Die Mehrzahl ſeiner Artgenoſſen zog es vor, in eine andere Gegend zu überſiedeln, der eine Tiger aber— es war ein Weibchen mit zwei Jungen— blieb und begann ſich und die Kinder, der Not gehorchend, mit Menſchenfleiſch zu ernähren, wo⸗ bei es ſogar in die Dörfer eindrang und die Men⸗ ſchen vor ihren Türen überfiel. Nahrungsſorgen ſind überhaupt ein Hauptgrund dafür, daß ſich der Tiger in einen Menſchenfreſſer verwandelt Und faſt immerſindes Tigerweibchen, die in Sorge um ihre Nachkommen Menſchen anfallen, mitunter 30 und 40 Kilometer zurücklegend, um in irgendein Gehöft einzudringen und den ahnungsloſen Menſchen zu beſchleichen, den ſie mit einem einzigen Hieb der mächtigen Pranke zu Boden ſchlagen, durch einen Biß ins Genick töten und dann in den Dſchungel ſchleppen. „Fleiſchtribnt“ für den König des Dschungels Wie ſegensreich ſich die Tätigkeit der britiſchen „Tigertruppe“ auswirkte, geht aus der Tatſache her⸗ vor, daß es im Jahre 1923 nur noch 352 Menſchen und im Jahre 1933 gar nur noch 35 Menſchen waren, die dem„Maneater“ zum Opfer fielen. Wie kommt es, daß es dem indiſchen Tiger verhältnismäßig leicht wird, menſchliche Beute zu finden, viel leichter als etwa dem Löwen im afrikaniſchen Urwald, der doch nicht minder ſtark iſt? Auch dieſer Frage iſt der Na⸗ turforſcher Bengt Borg nachgegangen und beantwor⸗ tet ſie. Die indiſchen Dſchungelbewohner ſind im Ge⸗ genſatz zu den afrikaniſchen Negern ſchlaff, feige und wehrunfähig. Die Angſt vor dem Tiger lähmt ſie, ſie verſuchen nicht einmal, den Feind zu erlegen, und ſo konnte es vorkommen, daß eine einzige Tigerin nach amtlichen Feſtſtellungen 40 Menſchen tötete, ohne daß man ſie, die man als eine Strafe des Himmels betrachtete, daran hinderte. Weihnachtsgruß für den heimkehrenden Seefahrer An der großen Seeſchleuſe Weſermün de wurde dieſer rieſige Weihnachtsbaum errichtet, der von der hohen Deichkuppe aus den aus fernen Ländern heimkehrenden Seefahrer grüßt. Das iſt Englands neuer Armee⸗Chef Lord Cort Mit Neuernennungen für die oberen Kommando⸗ ſtellen der britiſchen Armee durch den Kriegsminiſter wurde nunmehr die Verfüngung des ſogenannten Armeerates, wie ſie der Miniſterpräſident Cham⸗ berlain angeregt hatte, vollzogen. (Preſfephoto, Zander⸗K.) Um ſo wichtiger war die Schaffung der Tiger⸗ truppe, denn von den Eingeborenen Indiens kann man kaum erwarten, daß ſie ſelbſtändig mit dem blutgierigen Würger fertig werden. Im Gegenteil— in vielen Gegenden ziehen es die Bauern vor, dem Tiger in Form einer Kuh oder eines Ochſen einen regelmäßigen„Fleiſchtribut“ zukommen zu laſſen, ehe ſie ſich zu einem Feldzug gegen die Beſtie ent⸗ ſchließen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Amerikaniſche Zitronenfarmer kämpfen gegen die Kälte Zum Schutz gegen die Kälte, die alljährlich großen Schaden auf den kaliforniſchen Zitronenpflonzungen anrichtet, ſtellen die Farmer neuerdings dieſe „wiſſenſchaftliche Windmühle“ auf. Die eigenartige „Windmühle“ bläſt einen Strom erhitzter Luft über weite Strecken und ſoll dabei nur ein Zehntel des Unkoſtenaufwandes verlangen, den man ſonſt bei der Verwendung von Koks⸗ oder Petroleumöfen brauchte.(Weltbild, Zander⸗M.) Seltſame Begegnung/ ven Gerbarb Abbe Eine Vorortsbahn fährt neben einem aus der Hauptſtadt auslaufenden D⸗Zuge. Die Fahrgäſte beäugen ſich, herüber und hinüber, und die in der Vorortsbahn beneiden jene, die im„großen Bruder ſitzen und betrachten ſie mit Vorſtellungen, die ihnen gefeſſelte Reiſeſehnſucht eingibt. Drüben im Speiſe⸗ wagen haben ſie zum Mittageſſen Platz genommen, man ſieht die Kellner ſervieren. Nur durch zwei Armlängen Abſtand und durch zwei Fenſterſcheiben ſind die von ihnen getrennt, deren Leben der kleinen Entfernung verpflichtet iſt. Zwei Welten rollen im Wettkampfe nebeneinander. Da überholt die Vor⸗ ortsbahn ihren großen Bruder, und über die Ge⸗ ſichter ihrer Fahrgäſte huſcht ein Lächeln des Sieges. Freilich, an der nächſten Station hat der D⸗Zug den kleinen Vorſprung eingeholt und brauſend fährt er an der haltenden Vorortsbahn vorüber. Nun, es iſt ja auch ein D⸗Zug. Aber dies Spiel wiederholt ſich. Der D⸗Zug hatte kurz darauf halten müſſen, weil ihm die Durchfahrt durch die nächſte Station nicht freigegeben war, und zog erſt wieder gemächlich an, als die Vorortsbahn ſeine Höhe erreichte. Geſichter, die ſich vorhin ken⸗ nengelernt hatten, ſahen ſich wieder, und in der Freude an dem Spiele, das mit ihnen geſpielt wurde, entſpannte auch im D⸗Zuge der eine und andere ſeine Mienen. Da dünkte es einen Fahrgaſt, der an einem Fen⸗ ſter der Vorortsbahn lehnte, als erblickten ſeine Augen ein Geſicht, das ſich ihm vor langer Zeit in irgendeiner beſonderen Lage eingeprägt hatte. Die Schläfen waren zwar ergraut, aber der Schädel hatte die auffallend ſchöne langgeſtreckte Form, und die Naſe, der Mund, der Schnitt der Augen un und wo war ihm dieſer Menſch begegnet? Während dieſe Frage unbeantwortet ſchweben blieb, zog ihn die Wettfahrt der beiden ungleichen Brüder wieder in ihren Bann. Da plötzlich kam ihm Antwort auf ſeine Frage. Dieſer Menſch, der dort am Fenſter des D⸗Zuges ſaß, war der engliſche Hauptmann, dem er an der Weſtfront im Zweikampfe gegenübergeſtanden hatte. Er, der Gefreite des Sturmtrupps, hatte dem eng⸗ liſchen Hauptmann die Piſtole aus der Hand geſchla⸗ gen und ihn gefangen genommen. In dem kurzen Augenblick, als ſich Tod und Leben von Angeſicht zu Angeſicht maßen, hatte ſich dem Deutſchen das Bild ſeines Gegners wie ein Flammenſiegel ins Blut geprägt und begleitete ihn ſeitdem. Das Blut ſchoß ihm in den Kopf, und während er ſich mit Zweifeln an der Richtigkeit ſeiner Wahr⸗ nehmung beruhigen wollte, beugte er ſich aus dem Fenſter. Doch Zufall ließ den D⸗Zug abermals zu⸗ rückbleiben, wieder ſtand ſein Fahrtſignal auf Halt. Die Vorortsbahn rollte weiter, und der ehemalige Gefreite ſetzte ſich zurück, einen Augenblick einer faſt wehmütigen Erkenntnis preisgegeben, daß das Leben die Unmöglichkeit lehre, ſich von einer Feindſchaft zu löſen. Hier in dieſem kleinen Beiſpiele ſtand der Beweis dafür. Hätte er ſeinem ehemaligen Gegner nicht auf dem Bahnhofe der Hauptſtadt begegnen und ihm die Hand drücken können? Nein, hier in zwei verſchiedenen Zügen fahren ſie aneinander vorbei. Aber das Seltſame dieſes Wiederſehens hielt ihn weiter gefangen und trieb ihn ſchließlich zur Mitteilung an ſeine Fahrtgenoſſen, und als er be⸗ merken mußte, wie ſie ſich an ſeinem Erlebnis ent⸗ zündeten und ihn auf ihren Wünſchen trugen, daß eine Begrüßung der beiden dennoch gelingen möge, fieberte er und beugte ſich abermals zum Fenſter hinaus. Und wirklich kam der D⸗Zug wieder in aufholender Fahrt. Alle Fenſter des Vorortsbahnwagens waren ge⸗ öffnet und belagert. Jeder, der davon gehört hatte, wollte Zeuge ſein oder durch Beobachtung oder Zu⸗ ruf helfen. Wenn man hinübertelephonieren und einen„Captain Weller“ an den Apparat rufen oder ſonſt eine Verſtändigung herbeiführen könnte. In⸗ zwiſchen waren die Lokomotive und der Packwagen vorüber. Im fünften Wagen ſollte er ſitzen, in einem Abteile zweiter Klaſſe. Alle Herzen ſchlugen mit dem des ehemaligen Gefreiten, und fetzt als jener Wagen herankam und der Deutſche den Eng⸗ länder erkannte, rief es in vielſtimmigem Chor: „Captain Weller, Captain Weller!“— Sei es, daß er ſich wie andere Reiſende ſeines Zuges an dem er⸗ neuten Spiele des Ueberholens ergötzte, ſei es, daß er etwas von dem ſeeliſchen Anſturme, der ſeiner Perſon galt, empfunden hatte, er hatte ſchon vorher aufgemerkt und in dem Augenblick, als er die leb⸗ hafte Bewegung drüben wahrnahm, ſich angeblickt ſah und wie im Traume ſeinen Namen hörte, riß er das Fenſter auf, und während er betroffen war und ihm über das Geräuſch der rollenden Räder Worte zuflogen, die ſeine Kriegserinnerung wie Blitze er⸗ leuchteten, erkannte er noch eben unter den vielen eee eee er An- artige Wörter 15 Untieſe Jedes Kind iſt enttäuſcht, daß Untiefe nicht unermeßliche Tiefe, ſondern ſeichte Stelle bedeutet, und mancher Erwachſene lernt es nie begreifen. Das Wort Tiefe mit ſeinem ſtarken Bedeutungsgehalt ſcheint von der verneinenden Vorsilbe„un“ kaum berührt zu werden, und Wörter wie„unermeßlich, arnendlich, ungeheuer“ leiten das Bedeutungsempfin⸗ den für Untiefe in eine falſche Richtung, obwohl ſie ſelber ganz ſinngemäß gebildet ſind, gegenſätzlich zum Ermeßlichen, Geheueren und Endlichen. Das emp⸗ findet man kaum mehr und hält dieſe Wörter für urſprüngliche Bildungen, als ob nicht das Sichere, Feſte, Begrenzte das Maß wäre, als ob das Un⸗ ſichere, Schwankende, Grenzenloſe, Unerreichbare oͤas Maß überträfe. Nun iſt Tiefe kein Wort des Maßes. Und daß ein ſolches Wort, welches das Bodenhafte, Sehbare und Feſte ohne einen Wortteil der Verneinung verneint, mit einer verneinenden Vorſilbe verſehen ein Flaches, Seichtes bezeichnen ſoll, erſcheint befremdlich, obwohl es nicht mehr als logiſch iſt. Man wünſcht mit dem Wort„Untiefe“ die Tiefe ſelbſt noch einmal auf ein Maß zu rückzu⸗ führen und weit zu übertreffen. Was wäre in der Sprache entſchuldbarer als der Wunſch, noch über Geſichtern das eine, das ihm Schickſal geworden war, rief etwas zurück und entſchwand mit dem Zuge um die Kurve. In dem Wagen der Vorortsbahn war trotzdem große Begeiſterung. Alle legten zuſammen für ein Bahntelegramm an Captain Weller, der ſich in dem -⸗Zuge befand. Dann würde er antworten können, und die Möglichkeit zu einem Wiederſehen war ge⸗ geben. Aber das Staunen war groß. Als die Vor⸗ ortsbahn in der Station einlief, ſtand der D⸗Zug da. Der Engländer hatte ihn auf ſeine Koſten zum Hal⸗ ten bringen laſſen, um auszuſteigen und ſeinem ehe⸗ maligen Feinde die Hand drücken zu können. gu müſſen, daß dies mit einer Verneinung, H. h. Begrenzung, nicht erreichbar iſt! f a II. Unſumme Eine Summe iſt ein unbeſtimmter Zählbegriff. Man kennt kleine und große Summen, und fünf⸗ zig Mark iſt ebenſogut eine Summe wie zehn⸗ tauſend. Man ſollte doch denken, eine U nu mme wäre das Gegenteil von einer Summe. Aber was iſt das Gegenteil eines Begriffes, deſſen Größe be⸗ ſtändig ſchwankt? Muß nicht das Gegenteil mit⸗ ſchwanken? Alſo ſetzen wir eine Summe von tauſend Mark. Welcher Betrag könnte im Verhältnis zu ihr als Unſumme gelten? Darauf iſt keine Antwort möglich, und noch einmal müſſen wir ſchließen, daß es wohl Summen, aber keine Unſummen gäbe. Aber wir haben den Beweis gegen die Unſumme mit einer mindeſtens ſchiefen Beſtimmung des Summenbegriffs geführt. Die Summe iſt kein unbeſtimmter Zähl⸗ begriff, ſondern ein Zählbegriff ſchlechthin, deſſen In⸗ halt immer noch nennbar iſt, ſelbſt wenn er in die Milliarden und Billionen geht. Auf das Nenn⸗ bare kommt es an bei der Summe, auf das Un⸗ nennbare bei der Unſumme. Unſummen ſind Summen, die nicht nennbar ſind. Gewiß könnte man auch ſie noch beziffern, aber für den, der ſie ver⸗ ſchwendet hat, ſind ſie ſo hoch, daß es ſich nicht mehr lohnt. Die Verneinung der Summe in Unſumme bedeutet zugleich ein Lob des Nennbaren und eine die Tiefe in das Tiefere vorzuſtoßen und erſt lernen Kritik des Unnennbaren. Jancke. 6. Seite/ Nummer 566 Mittwoch, 8. Dezember 1937 —„Ich habe,“ ſo erzählt eine Frau im„Daheim“, „das Fundament der Berliner Polizei am Alexander⸗ platz beſucht. Hier geht es wie in einem Tauben⸗ ſchlag ein und aus, und es wechſeln frohe und trau⸗ rige Geſichter, auch ſehen wir oft Tränen fließen, ſagt der freundliche Beamte auf dem Fundbüro. Und wirklich— nie ſteht die Tür mit dem Schild „Fundſachen“ ſtill. Für den Nichteingeweihten iſt der Betrieb in den weiten, mit mächtigen Geloſchrän⸗ ken ausgeſtatteten Räumen tatſächlich eine Welt der Ueberraſchungen. Denn von dem, was alles ge⸗ funden wird, macht ſich der harmloſe Sterbliche kein richtiges Bild. Mein liebenswürdiger Auskunft⸗ geber erzählt mir mit einem Blick auf die holde Weiblichkeit, die vor der langen Barriere ſteht, die das Publikum von den Schreibtiſchen und Kartothe⸗ ken der ſtets hilfsbereiten Beamten trennt:„Ja, die lieben Frauen ſchießen den Vogel ab! Die über⸗ treffen uns Männer bei weitem im Verlieren.“ Aber wie zur Ehrenrettung des ſchönen Geſchlechts ſetzt er lächelnd hinzu:„Auch im Abliefſern von Fund⸗ ſachen“. Ob viel abgeliefert wird, möchte ich gerne wiſſen. Die Antwort iſt bejahend.„Durchſchnittlich fünfzig Prozent von allen verlorenen und gemelde⸗ ten Gegenſtänden, unter denen Damenſchirme, Schirme und Aktentaſchen einen hohen Prozentſatz ausmachen. Aber auch Schmuckſachen werden in großer Menge abgeliefert. Man könnte mit ihnen ſchon ein ſtattliches Juweliergeſchäft einrichten. Na⸗ türlich fehlen die Eheringe nicht dabet, und man höre und ſtaune: Ihre Mehrzahl gehört nicht zu den in die Weſtentaſche verſchwundenen, ſondern ſind auf geheimnisvolle Weiſe der Ehefrau entglitten und verlorengegangen. Eine gute Portion Menſchen⸗ kenntnis kann man ſich hier auf unſerm Fundamt aneignen.“ Nach dem Inhalt der verlorenen Haud⸗ oder Aktentaſchen, nach der Art, wie ein Koffer ge⸗ packt iſt, können ſich die Beamten ein Bild vom Ver⸗ lierer machen. Wie ein Finder ſeinen Fund ab⸗ liefert, läßt vieles erkennen, aber beſonders wie ſich der glückliche Empfänger einer wiedergefund enen Sache benimmt und wie er den Finderlohn zahlt— das ſpricht Bände. . — In der Zurückgezogenheit von Hoſton im Staate Texas ſtarb im hohen Alter von 83 Jahren ein Mann, deſſen Aufgabe darin beſtand, für die Sicher⸗ heit hoher Perſönlichkeiten zu ſorgen, die Waſhington Doc ft Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe einen Beſuch abſtatteten. Auch die Ueberwachung des Präſidenten ſelbſt gehörte zu ſeinen Aufgaben. Der Mann hieß James Vallely und ſtand im Range eines Detektivchefs. Oft und viel hatte ſich Vallely, deſſen Berühmtheit immer mehr anſtieg, bewähren können, aber eines Tages ſchlug ihn das Schickſal völlig nieder. Das war, als Mackinley, der fünf⸗ undzwanzigſte Präſident der Vereinigten Staaten, im September 1901 eine Ausſtellung in Buffalo be⸗ ſuchte und dort einem Anarchiſtenattentat zum Opfer fiel. Trotz aller Aufmerkſamkeit hatte Vallely den Anſchlag nicht verhindern können, obſchon ihm be⸗ kannt war, daß ſich der Anarchiſt Czolgoſz, der Mör⸗ der, nach dorthin begeben hatte. Mac inley war ein Präſident, der ſeinem Lande ungemein energiſch und erfolgreich diente. Der verbrecheriſche Anſchlag auf ihn brachte die Leute in eine raſende Wut. Sie woll⸗ ten den Mörder auf der Stelle lynchen. Vallely ver⸗ hinderte das, aber da er das Attentat ſelbſt nicht mehr rückgängig zu machen vermochte, quälte er ſich mit Selbſtvorwürfen. Er zog in ſeine Heimat Texas, wo er nunmehr, hochbetagt, ſtarb. * — Aus Augſt vor den Räuberbanden, die ſich die durch die Novemberrevolution von 1918 geſchaffene Unſicherheit zunutze machten, um ſich fremdes Hab und Gut anzueignen, hatte das Herzogspaar von Ko⸗ burg⸗Gotha ſeinen Kronſchatz vergraben laſſen. Als die Gefahr vorüber war, wurde der Schatz wieder ausgegraben, aber ein wertvolles Stück, ein mit Brillanten beſetztes Halsband, war nicht wieder auf⸗ zufinden. Erſt nach beinahe zwei Jahrzehnten, im April dieſes Jahres, kam das Diamantenhalsband wieder zum Vorſchein. Zu einem Juwelier kamen zwei Männer und legten ihm zwei Brillanten zur Abſchätzung vor. Sie erzählten ihm, die Steine ſtammten aus einem Halsband, das ihnen eine indi⸗ ſche Fürſtin zum Verkauf übergeben habe. Dem Ju⸗ welier kam die Sache doch zu märchenhaft vor. Er verſtändigte die Polizei, die die„Diamantenhänoͤler“ ins Gebet nahm. Dieſe gaben an, ihr Bruder habe das Halsband in einem alten Kinderwagen entdeckt, der in einem Schuppen in der Nähe des Ortes ſtand, wo der Schatz ſeinerzeit vergraben worden war. Ob dieſe Darſtellung richtig iſt, und wie und wann das wertvolle Halsband in den Kinderwagen gekommen iſt, konnte nicht feſtgeſtellt werden. So mußte ſich das Amtsgericht Koburg, vor dem ſich die oͤrei Brü⸗ der zu verantworten hatten, darauf beſchränken, ſie wegen Funddiebſtahls und wegen Hehlerei zu je fünf Wochen Gefängnis zu verurteilen. — Ganz unverhofft iſt durch einen Fehler des Wiener Telegraphenamtes ein 52jähriger Angeſtell⸗ ter bei einem Privatunternehmen zu einem kleinen Vermögen gekommen. Etwa 20 Jahre hatte er immer Lotterie geſpielt, um einmal durch einen Gewinn ſei⸗ nen beſcheidenen Verdienſt etwas zu erhöhen. Vor zehn Jahren hatte er dann die Hoffnung aufgegeben, nicht mehr Lotterie geſpielt und zu ſparen begonnen, wobei er unter großen Mühen 5000 Schillinge bei⸗ ſeite legte. Jetzt wollte er dieſe Summe nun in Wertpapiere anlegen, und auf den Rat eines Freun⸗ des, der bei einer kleinen Bank angeſtellt iſt, tele⸗ gaphierte er an einen Börſenmakler in London, um ihn zu beauftragen, 50 Aktien einer beſtimmten In⸗ duſtriefirma zu kaufen. Man ſtelle ſich ſein Entſetzen vor, als die telegraphiſche Antwort eintraf, daß für ſeine Rechnung nicht 50, ſondern 5000 Aktien im Ge⸗ ſamtwerte; von 500 000 Schilling angekauft wären. Die Direktion gab die Möglichkeit eines Fehlers zu, lehnte jedoch jede Haftung ab, angeſichts der ſchlech⸗ ten atmoſphäriſchen Bedingungen, die im Augenblick der Ueberſendung herrſchten. Der Beamte war ſchon entſchloſſen, gerichtlich vorzugehen, als er drei Tage ſpäter die Nachricht erhielt, daß die Aktien in der Zwiſchenzeit um 10 v. H. geſtiegen wären. Jetzt gab er ſofort den Auftrag, die Papiere zu verkaufen, und ſo hat er ganz gegen ſeinen Wällen dank den„atmo⸗ ſphäriſchen Störungen“ ein kleines Vermögen von 50 000 Schillingen erhalten. — Wettrennen in den Tod Hochzeitsgeſellſchaft von einem Schnellzug überraunt dnb Riga, 8. Dezember. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich bei der Station Ugalen in Nordkurland. Dort überfuhr ein Schnellzug auf einem ungeſchützten Bahn⸗ ttbergang den Schlitten einer Hochzeits⸗ geſellſchaft, wobei vier Perſonen den Tod fanden. Das Unglück iſt auf den ſträflichen Leichtſiun der Schlittenfahrer zurückzuführen. Nach einer Hochzeitsfeier auf einem lettiſchen Bauernhof, die ſich über mehrere Tage hinzog und bei der ſtark gezecht wurde, begab ſich eine Schlittenkarawane mit abreiſenden Hochzeitsgäſten zum Bahnhof. Unter⸗ wegs wurde ein Wettrennen veranſtaltet. In raſen⸗ der Fahrt näherten ſich die Schlitten dem Bahnüber⸗ gaug, ohne den ſchon von weitem ſichtbaren und vorſchriftsmäßig Warnungsſignale gebenden Schnell⸗ zug zu bemerken. Dem an der Spitze liegenden Schlitten gelang es, noch kurz vor dem heranſauſen⸗ den Zuge über die Gleiſe zu kommen. Der zweite Schlitten wurde von der Lokomotive erfaßt und 50 Meter weit geſchleift. Drei Inſaſſen waren ſofort tot, zwei weitere wurden ſo ſchwer verletzt, daß einer bereits auf dem Wege zum Krankenhaus verſtarb und der andere nungslos darniederliegt. Haff-Fiſcher vom Eis blockiert dnb Tilſit, 7. Dezember. Nachdem die memelländiſchen Fiſcher nun aus ihrer Eishaft aus dem Haff befreit werden konnten, kommen aus Roſſitten auf der Kuriſchen Nehrung neue Meldungen über die ſchwierige Lage von Fiſchern. Mehrere Kutter ſind von der Feſtland⸗ ſeite im Sturm aus dem Haff abgetrieben worden und gelaugten hinter eine Eisbarre, mit der ſie in die Bucht von Roſſitten gedrängt wurden. Dabei ging ein großer Teil der Netze verloren. In höch⸗ ſter Not wurden die Schiffbrüchigen von Roſſittener Fiſchern in den Hafen eingeſchleppt, wo ihre Boote und die noch übrig gebliebenen Fanggeräte bis zum Frühjahr bleiben müſſen. Tunneleinſturz in Frankreich (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 7. Dezember. Ein ſchwerer Unfall hat ſich auf der großen Eiſen⸗ bahnlinie Paris Bordeaux ereignet. Bei Angouléme wird die Eiſenbahnlinie in einem etwa einen Kilo⸗ meter langen Tunnel unter der Stadt hindurch⸗ geführt. Infolge der Regengüſſe der letzten Tage ſtürzte der Eingang des Tunnels auf etwa 50 Meter Tiefe ein. Nach den bisher vorliegenden Meldungen iſt dabei kein Perſonenunglück zu be⸗ klagen geweſen. Der Eisenbahnverkehr auf der Hauptſtrecke nach Bordeaux iſt aber nun für längere Zeit völlig geſperrt. Die Verbindung wird durch Umleitung über Limoges aufrechterhalten, Schweres Anwetter in Griechenland àdnb Athen, 7. Dezember. Ganz Griechenland wurde in dieſen Tagen von heftigen Unwettern heimgeſucht, die allenthalben er⸗ heblichen Schaden aurichteten. In der Stadt Patras entwurzelte der Sturm Bäume und trug die Dächer mehrerer großer Häuſer davon. Die ſchwerſten Ver⸗ heerungen werden aus dem Rhodope⸗Gebirge in Thrazien gemeldet. Dort wurden mehrere Dörfer von den durch die Regengüſſe angeſchwollenen Ge⸗ birgsbächen überſchwemmt. 50 Häuſer ſind ein⸗ geſtürzt. Da die Verbindungen zum größten Teil unterbrochen ſind, liegen noch keine Berichte darüber vor, ob auch Menſchenleben zu beklagen ſind. Schweres Eiſenbahnunglück in Rotſpanien dnb. London, 7. Dezember. Auf der Strecke zwiſchen Valencia und Barcelona kam es zu einem ſchweren Eiſenbahnunglück. Ein Zug fuhr auf einen haltenden Zug auf, wobei die Lokomotive und zwei Wagen zerſtört wurden. Zwölf Fahrgäſte fanden den Tod und 60 wurden verletzt. g 3 l i. 5 Heftige Stürme im Tyrrheniſchen Meer anb. Rom, 7. Dezember. Die bereits ſeit Tagen anhaltenden Stürme übler Süditalien haben im Tyrrheni⸗ ſchen Meer eine ſolche Stärke angenommen, daß der regelmäßige Schiffsverkehr erhebliche Verſpä⸗ tungen erleidet. So hat der Poſtdampfer Palermo⸗ Neapel, der normalerweiſe in 12 Stunden die Ueber⸗ fahrt macht, wegen des außergewöhnlichen ſchweres Seeganges mit vollen 24 Stunden Verſpätung den Hafen von Neapel angelaufen und dort nur mit großen Schwierigkeiten feſtmachen können. Auch verſchiedene andere Paſſagier⸗ und Frachtdampfer ſind mit ſtarken Verſpätungen in Neapel einge⸗ troffen. Ein von Oſtafrika kommender Dampfer mit Heimkehrern an Bord konnte erſt nach langwieri⸗ gen Verſuchen den Hafen erreichen und Anker werfen. Flugzeugabſturz bei Vrindiſi Zwei Tote, elf Verletzte — Brindiſi, 7. Dez.(U..) Bei einem ſchweren Flugzeugunfall wur⸗ den hier zwei Perſonen getötet und elf verletzt. Das Flugzeug„Cygnus“ der Impertal Airways ſtürzte unmittelbar nach dem Start ins Waſſer und verſank ſofort mit ſeinen 13 Inſaſſen. Ein Motorboot, das zur Unfallſtelle eilte, konnte alle Verunglückten an Bord nehmem, zwei waren jedoch bereits tot. Die Ge⸗ töteten ſind der Paſſagier Kapitän Macdonald und der Steward des Flugzeuges Steppan i. Vier der Geretteten haben ſchwere Verletzungen davon⸗ getragen, während alle übrigen leichter verletzt ſind. Unter den Schwerverletzten befindet ſich auch der Direktor der Imperial Aivways, Sir John Sal⸗ mond. Die Verletzten wurden in das Hoſpital des Flughafens Brindiſi gebracht. a Das Ehepaar Linoͤbergh reiſt überraſchend nach Neuyork — Neuyork, 7. Dezember.(U..) Zur größten Ueberraſchung der amerikaniſchen Oeffentlichkeit traf Oberſt Lindbergh an Bord des Dampfers„Präsident Harding“ in Begleitung ſeiner Gattin, von England kommend, ein. Oberſt Lindbergh war es gelungen, ſeine Abreiſe aus Eng⸗ land völlig geheimzuhalten. Um Preſſe⸗Interviews zu vermeiden, verließ Lindbergh das Schiff aus der dritten Klaſſe heraus und benutzte den Güteraufzug, um unbemerkt vom Pier zu gelangen. Vom Hafen fuhr das Ehepaar Linoͤbergh in einem Priwpatauto weiter, wie man annimmt, zu der Wohnung von Mrs. Dwight⸗Morrow, der Mutter Mrs. Lind⸗ berghs. Auch auf dem Schiff verheimlichte Lindbergh ſeinen Namen. e Die seschickte eine Famille aus der Nachkriegszeit von Hertha ven detherdt 5 Mit langen Schritten ſtrebte er dem Gendarmen⸗ markt zu, über den ſein Sonntagsſpaziergang ihn jetzt regelmäßig führte— wiſſen konnte man nie! —, und war nicht einmal enttäuſcht, daß gar keine Begegnung ſich fügen wollte, und weiter dem Luſt⸗ garten zu, wo über Dom, Schloß und Spree die⸗ ſelbe gläſern⸗klare Luft und eine ſchon leiſe wär⸗ mende Wintermittagsſonne Frühling vortäuſchten. Der Spaziergang tat ihm wohl— er lief ſich müde und lief ſich friſch. Es war Verſchwendung mit den brüchigen Stiefelſohlen, aber er war nun einmal in dieſen Tagen ſehr verſchwenderiſch auf⸗ gelegt. Zu Hauſe angelangt, vermerkte er in ſeinem Tagebuch:„Brief von Sabine Pohrt. Dreifaltigkeit Gottesdienſt. Spaziergang Luſtgarten, Linden, Bran⸗ denburger Tor.“ Es war ein ſpärlicher Eintrag, ſchnell erledigt, und danach blieb ihm einen ganzen Sonntag lang nichts mehr zu tun, als einen gewiſ⸗ ſen Brief immer wieder zu leſen. Dieſer Sonntag war ausgemachterweiſe lückiſch, er war nichts in ſich ſelbſt, nur ein quälendes Ein⸗ ſchiebſel, ein Hindernis, an dem man ſich vergeblich den Kopf einrannte und das doch nicht vor dem Mon⸗ tag weichen wollte— dem Montag, um den ſich's allein noch handelte. ... Am Montagmittag war der Student Uther⸗ möhl bereits ſelſenfeſt überzeugt, daß er Bibi um vier Uhr bei Hintelmanns antreffen werde. Dieſes erſtemal wenigſtens würde ſie ſicherlich dort ſein, ſie würde doch die Vorſtellung des von ihr empfohle⸗ nen Lehrers perſönlich übernehmen wollen— und es durfte nicht ſein, nein, es durfte einfach nicht ſein, daß ſie etwa durch eine andere Verabredung verhin⸗ dert wäre. Um zwei Uhr begann er, Toilette zu machen. Die Toilette beſtand im Anlegen eines reinen Hemdes und einer blau⸗weiß geſtreiften Krawatte, die er, es muß geſagt ſein, eigens zu dieſem Zweck bei einem fliegenden Straßenhändler erſtanden hatte. Er löſte ie wohl ſtiebenmal wieder und knüpfte ſie neu, bis ſie ihm endlich den richtigen Sitz zu haben ſchien. Den Anzug zu wechſeln, war ihm nicht vergönnt, aus dem einfachen Grunde, weil er nur den einen(mitt⸗ lere Dichte und für Sommer und Winter gleicher⸗ weiſe möglich) beſaß. Allein ihn abzubürſten, nahm reichlich Zeit in Anſpruch, und ebenſo wurden Man⸗ tel und Hut einer Geſamtreinigung unterzogen, die ihnen wenig an Staub, deſto mehr aber von der be⸗ reits genugſam abgebürſteten Faſer entzog. Er machte ſich ſchließlich bedeutend zu zeitig auf den Weg, ſo daß ihm am Ende nichts übrigblieb, als vor Betreten des Hintelmannſchen Hauſes noch etliche Male um die Anlagen des Bayeriſchen Plat⸗ zes herumzuſchlendern, die klammen Finger in den Manteltaſchen vergraben, was, wie er herausgefun⸗ den hatte, durchaus den Mangel an Hanoͤſchuhen ver⸗ ſchmerzen ließ. Die Tür der Hintelmannſchen Wohnung öffnete auf ſein einigermaßen ſtürmiſches Klingeln ein klei⸗ nes Mädchen in Faltenrock und Wollſweater, das ihn mißtrauiſch anſah, offenbar unſicher, ob es dieſes Ge⸗ ſicht nicht ſchon einmal geſehen habe. Er nahm den Hut ab; er verbeugte ſich faſt wie vor einer jungen Dame und nannte ſeinen Namen. Dies ſchien der Kleinen zu ſchmeicheln und ſie freundlich zu ſtimmen.„Ach ſo?“ ſagte ſie.„Ja, bitte ſchön— einen Augenblick! Das heißt, ich glaube, Sie können gleich mitkommen ins Kinderzimmer.“ Im Kinderzimmer, einer Knabenſtube mit Eiſen⸗ betten und nüchternem, wachstuchbezogenem Tiſch, einer Weltkarte an der einen Wand, an der andern Indianerpfeile und ⸗köcher, im Winkel ein vom Leben mitgenommenes Schaukelpferd ohne Ohren und ohne Schweif, das wohl nur noch das Gnaden⸗ brot fraß, fand er Hansjörg und Wölſchen vor, die linkiſch aufſtanden und dabei nicht unterließen, ihn durchbohrend zu muſtern. Dann aber, als müſſe es ſo ſein, tat ſich eine Ta⸗ petentür auf, und herein trat Bibi. Sie kam auf ihn zu und hielt ihm freundſchaftlich die Hand hin: „Schön, daß Sie Zeit gefunden haben, zu kommen, Herr Uthermöhl! Mein Onkel iſt leider noch nicht imſtande, Sie zu empfangen, und meine Tante iſt nicht in Berlin, ſie iſt zur Kur im Schwarzwald...“ „Oh!“ ſagte Uthermöhl im Ton aufrichtigen Be⸗ dauerns.„Es iſt hoffentlich nichts Ernſtes?“ „Nein, nein“, erwiderte Bibi raſch,„die Lunge — eine Kleinigkeit an der Lunge. Wir denken, daß ſie in ein paar Wochen entlaſſen werden kann. Aber bis dahin müſſen wir mit Hansjörg wieder Ehre einlegen können. Bisher habe ich ſelber mit ihm gearbeitet, aber Griechiſch iſt für mich wie Aztekiſch, und meine Schulmathematik habe ich ebenfalls längſt wieder vergeſſen. Da muß ſchon jemand Zuſtändi⸗ geres nach dem Rechten ſehen. Ich habe auch mit Wölfchen mittlerweile gerade genug zu tun.“ Uthermöhl ſchoß das Blut in den Kopf. Sie würde alſo hier ſein?„Mittlerweile“— das konnte doch gar nichts anderes heißen! Sie würde womöglich jeden Tag kommen, er würde ſie ſehen, die gleiche Luft mit ihr atmen dürfen, er würde—— Vor allem würde er ſeine Pflicht tun! ermahnte er ſich und bat zunächſt Hansjörg um ſeine Bücher. Das unnennbare Glück, unter Bibis Augen arbeiten zu dürfen, gab ihm geradezu einen Glanz von Gel⸗ tungsbewußtſein. „Setzen Sie ſich, Herr Uthermöhl!“ ſagte Bibi hausfraulich.„Ich gehe ſo lange mit Inge und Wölf⸗ chen ins Nebenzimmer.“. „Ins Nebenzimmer“, hörte Uthermöhl wie im Traum. Ja, ja, natürlich. Hatte er etwa geglaubt, ſte werde die ganze Stunde neben ihm ſitzen? Aber er konnte es nicht verhindern, daß ihm das Herz weh tat, weil ſie ins Nebenzimmer gehen wollte. Wölfchen und Inge jedoch ſchienen nicht geſon⸗ nen, zu gehorchen. Sie ſtanden in⸗einer Ecke zuſam⸗ men, ſtarrten auf ihn und wiſperten hörbar. „Was gibt es noch?“ fragte Bibi ſtreng.„Was iſt an Herrn ÜUthermöhl ſo Intereſſantes? Ich bitte mir ein anſtändiges Betragen aus!“ „Es iſt der Friedrich!“ platzte Inge unterdrückt heraus. Und ein krampfhaftes Lachen ſchüttelte ſo⸗ wohl ſie wie den Bruder. 5 Die Griechiſche Grammatik in Uthermöhls Hand begann zu zittern. Er wagte nicht, aufzuſehen. „Natürlich iſt es der Friedrich!“ ſagte Bibi ſee⸗ lenruhig, aber mit einem ſo deutlichen Verweis in der Stimme, daß Wölfſchen die Schultern einzog und Inge ganz entſetzt zu ihr hinblickte.„Das heißt: Für euch iſt es nicht der Friedrich, ſondern Herr Uthermöhl! Und wenn ihr etwas Lächerliches dabei findet, daß ein Menſch, der keine Eltern mehr hat und niemand, der ihm ſein Studium bezahlt, ſich das Geld dazu— ganz einerlei, wie— verdient, dann könnt ihr mir nur leid tun.. Ich bitte Sie um Entſchuldigung, Herr Uthermöhl! Hätte ich gewußt, daß die Kinder ſich ſo töricht benähmen, dann hätte ich Sie gar nicht gebeten, Ihre Zeit für uns zu opfern.“ f Uthermöhl war aufgeſtanden. Er war ſehr blaß. „Es macht nichts“, ſagte er.„Kinder überlegen ſich ſo etwas nicht; ſie haben es ſicher nicht böſe ge⸗ meint.“ „Geht und gebt Herrn Uthermöhl die Hand!“ be⸗ ſtimmte Bibi.„Und daß mir ſo etwas nicht wieder vorkommt!“ Inge kam und Wölfſchen hinterdrein; ſie ſtreck⸗ ten die Hände aus und Uthermöhl oͤrückte ſie freund⸗ ſchaftlich.„Damit iſt das gut“, erklärte er.„Und jetzt wollen wir an die Arbeit gehen!“ Er ſah noch, wie Bibi mit den beiden Kleinen ver⸗ ſchwand, er fühlte, daß er glücklich ſei über alles Maß und Begreifen hinaus, und dann wandte er ſich Hansjörg zu, der verlegen dabeiſtand, und fragte, als ſei gar nichts geweſen:„Und wo halten Sie in Mathematik?“ * Der Mann mit dem Schnauzbart neben ihr war das einzige, was Bibi ſtörte. Es war klar, daß ſie gutes Einvernehmen mit ihm halten müßte, da es ron ſeinem Spruch abhängen würde, ob ſie ſich noch heute mit der ſeligen Gewißheit eines beſtandenen Examens und im Beſitz eines neu errungenen Füh⸗ rerſcheins zu Bett legen könnte. Aber neben einem Manne zu ſitzen, der zwar höchſt ehrenwert war, aber durchdringend nach genoſſener Knoblauchwurſt roch, war keine Kleinigkeit. g Sie war auf dieſer Prüfungsfahrt ſchon glück⸗ lich dem Sternverkehr des Potsdamer Platzes ent⸗ ronnen, ſie hatte ſich wunſchgemäß ins Getümmel der Wagen in der Tiergartenſtraße getaucht, hatte da kunſtgerecht gewendet, dort haarſcharf in vor⸗ ſchriftsmäßigem Abſtand von Bordſchwelle und Straßenkreuzung geparkt, hatte ſchlank einen Mö⸗ belwagenzug und eine reichlich ziellos dahintram⸗ pelnde Radfahrerkolonne überholt und ſtoppte nun am Kurfürſtendamm, Ecke Uhlandſtraße, bei rotem Licht, in Reih und Glied mit mehreren anderen Wa⸗ gen, des Freizeichens gewärtig. 5 Obgleich ſie nicht nervös war, nicht eine Spur nervös, wie ſie ſich wenigſtens unaufhörlich ſelber verſicherte, tat dieſer Augenblick der Entſpannung dann und wann gut. Allein der Knoblauchduft zwang ſte, den Kopf für Sekunden zur Seite zu drehen. Sie hielt faſt Kotflügel an Kotflügel mit zitternder Ma⸗ ſchine neben einem gleichfalls vor Ungeduld zittern⸗ den, blau leuchtenden Auto. Eben ſo blau wie Onkel Arweds Wagen! dachte ſie unwillkürlich— und ann ſah ſie ihn.(Fortſetzung folgt) 7222 ͤ T .) wur⸗ elf erial ins 13 ſtelle oro Ge⸗ ald Vier won⸗ ſind. der al des * „Seite/ Nummer 566 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 8. Dezember 1937 Der Oberbürgermeiſter als Weihnachtsmann Weihnachtsbeſcherung der Stadt 100 bedürftige Kinder beſchenkt h. Ludwigshafen, 8. Dezember. Im Gartenſaal es Ratskellers in der Bis⸗ marchſtraße fanden ſich auf Einladung der Stadt etwa 100 bedürftige Kinder ein, vielfach an der Hand ihrer Mutter. Das Fürſorgeamt hatte die richtige Auswahl getroffen. Die Fürſorgerinnen bewirteten ihre kleinen Schutzbefohlenen mit Kaffee und Kuchen und hatten auch die Geſchenke ſo aus⸗ geſucht, daß jedem Kind dasjenige an Textilien, ins⸗ beſondere wärmenden Sachen, zuteil wurde, was es am oͤringendſten benötigte. Daneben enthielt jedes Weihnachtspaket ſelbſtverſtändlich„die Haupt⸗ ſache“ vom Standpunkt der kleinen Leckermäulchen: Lebkuchen, Aepfel, Nüſſe u. dgl. Die meiſten Kinder gehörten Invaliden und ſolchen Familienvorſtänden, die nicht in den Arbeitsprozeß eingeſchaltet werden können. Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis begrüßte die kleinen Gäſte und beſcherte ihnen perſönlich. Selbſt⸗ verſtändlich fehlte auch nicht der Nikolaus mit Rute, großem Sack und langem Bart. Ein Trio des Saarpfalz⸗Orcheſters, Zauber⸗ künſtler Schwarz und unſere heimiſche Sopra⸗ niſtin Wilhelmine Hoppe ſowie eine ſechsjährige Klavier⸗Schülerin oͤer Sängerin erfreuten die ver⸗ gnügte Tafelrunde mit unterhaltenden Darbie⸗ tungen. Hinterher gab oer Zauberer den Mitarbeitern der avohlgeratenen Veranſtaltung noch eine kleine Extra⸗Vorſtellung, die ſehr viel Heiterkeit hervor⸗ Was die Polizei notiert Allerhand Schwindeleien h. Ludwigshafen, 7. Dezember. Ein 30 jähriger Arbeiter kaſſierte für einen hie⸗ ſigen Geſchäftsmann einen größeren Betrag ein. An⸗ ſtatt das Geld abzuliefern, ging er in eine Wirtſchaft und ſetzte einen Teil in Alkohol um. Der Mann wurde feſtgenommen. * Eine ledige Hausangeſtellte verſtand es, wie der Polizeibericht weiter meldet, unter allerhand Vor⸗ ſpiegelungen ihrer Freundin den Betrag von 40 Mark und ein Kleidungsſtück für den gleichen Be⸗ trag abzuſchwindeln. * Um ſeine Zeche in einer Ludwigshafener Gaſt⸗ wirtſchaft bezahlen zu können, ſtellte ein verheirate⸗ ter Schloſſer einen Scheck aus, für den bei der Bank freilich keine Deckung vorhanden war. Ein 18 Jahre altes Mädchen von Kaiſerslautern wurde verhaftet, weil es vor kurzem ein Damen⸗ fahrrad geſtohlen hat. . Geſtohlen wurde ein vor einem Haus abgeſtelltes Damenfahrrad, Marke Kayſer, im Wert von 15 Mark. Sachdienliche Mitteilungen an die Kripo. 5 Ehe⸗Jubiläum. Ihre Silberhochzeit feierten ge⸗ ſtern Johann Flößer und Frau Berta, geborene Walſer, Ludwigshafen, 2. Gartenweg 114, ſowie Cle⸗ mens Kayſer und Frau Katharina, geborene Kühn. Herzlichen Glückwunſch! Geſegnetes Alter. Ihren 81. Geburtstag beging geſtern Frau Margarethe Popp, Lu.⸗Frieſenheim, Ruthenſtraße 15, in aller Rüſtigkeit. Herzlichen Glückwunſchl Lndwigshafener Veranſtaltungen Heute Feſtſaal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Hauptkonzert des Saarpfalz⸗Orcheſters mit Lubka Koleſſa⸗Wien(Kla⸗ vier Uhlandhof, Ecke Uhland⸗ und Haardt⸗Straße: Ausſtellung des BDM ⸗Strick⸗ und IM⸗Spielzeugopfers für das WoW des Standorts Ludwigshafen. Großer Saal des Geſellſchaftshauſes:„Das gute Geſchenk“. Leſeſaal im Geſellſchaftshaus: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt. Sonderſchau:„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Spiel auf der Tenne“, Ufa⸗Rheingold: „Signal in der Nocht“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der Muſter⸗ gatte“,— Union⸗Theater:„Autobus“, Atlantik: „Liebe und die erſte Eiſenbahn“. Alhambra Mun⸗ denheim:„Alles für Veronika“. Der zweite Fall vor den Mannheimer Geſchworenen: Die, Gefälligkeiten“ einer Kartenlegerin „Kartebalſch auf der Ankiagebank— 59 jährige Angeklagte mit bewegtem Leben— Wegen gewerbsmäß iger Vor dem Mannheimer Schwurgericht hatte ſich am Dienstag die 59jährige Margarete Gerner aus Waldwimmersbach zu verantwor⸗ ten. Mit ihr ſaß eine Frau auf der Anklagebank, die ſich nicht zum erſtenmal wegen des Verbre⸗ chens der Abtreibung vor Gericht befand.. Ihr ganzes bisheriges Leben wirft ein wenig gutes Licht auf ihre Perſönlichkeit. Sie iſt zum zweitenmal verheiratet, nachdem ſie ſich nach 13jäh⸗ riger Ehe hatte ſcheiden laſſen. Zwiſchen der Schei⸗ dung und der neuen Ehe wurde die Angeklagte ſie⸗ benmal ſtraffällig. Kaum geſchieden, mußten ihre beiden Kinder aus erſter Ehe, zur Verhütung ſitt⸗ licher Verwahrloſung, in Zwangserziehung gegeben wenden. Außer zu anderen Männern unterhielt ſie . B. damals auch eine enge Freundſchaft mit dem Neger Aßjambo, der noch vielen älteren Mannhei⸗ mern in Erinnerung ſein dürfte. Ihr Haupterwerbs⸗ zweig war, nach außen hin zumindeſt, das Karten⸗ legen. Kennzeichnend für ſie iſt, daß ſie bald unter dem Namen„Karten⸗ battſchern Beißel“ bekannt wurde. Sie lebte nämlich mit einem Mann dieſes Namens Jahre zuſammen. Mit dem Kartenlegen hat es aber von jeher ſo eine eigene Bewandtnis. Man weiß nicht erſt ſeit heute, daß die Kartenlegerin meiſt auch ſehr wohl verſteht, ihren„Kundinnen“ aus der Not zu helfen, wenn ſie einmal„unvorſichtig“ waren. Bei der Ger⸗ ner war es nicht anders. Schon bet ihrer erſten Verurteilung wegen Abtreibung im Jahre 1918 war ſie der Gewerbsmäßigkeit verdächtig. Trotz der verhältnismäßig hohen Strafe, die ſie damals er⸗ hielt, machte ſie ſich im Laufe der nächſten Jahre noch mehrfach desſelben Verbrechens ſchuldig, wenn ſie es auch teilweiſe verſtand, ihre verbrecheriſchen Ta⸗ ten ſo hinzuſtellen, als ob ſie„zum Schein“ und um die Mäbchen los zu werden, bei ihnen Eingriffe verübt habe. Dadurch erreichte ſie einige Male recht milde Urteile und einmal ſogar einen Frei⸗ ſpruch. Allmählich fühlte ſie ſich gerichtserfahren ge⸗ nug, um nicht allzu ſchnell wieder hinter Gefängnis⸗ mauern zu kommen. Als das aber dennoch eines Tages wieder geſchah, da entpuppte ſich in der Ange⸗ klagten eine Frau von recht ſeltſamen Fähigkeiten. Sie trat kurzerhand in Hungerſtreik und mußte bünſtlich ernährt werden. Man brachte ſie nun ins Krankenhaus, da ſie anſcheinend kaum noch gehen konnte. Als man ſie aber kaum aufs Bett gelegt hatte und ſich die Krankenſchweſter ge⸗ ade um ſie bemühte, verſetzte ſie oͤieſer einen ener⸗ gischen Stoß, riß ihr die Schlüſſel aus der Hand, ver⸗ chloß die Tür hinter ſich und ſchon war ſie die Trep⸗ pen hinunter und verſchwunden. Das war in Heidelberg. Die„hungergeſchwächte“ Frau, die man morgens herumtragen mußte, wurde am gleichen Mittag noch beobachtet, wie ſie es ſich in den Fluten des Neckars wohl ſein ließ. „Das war vor über einem Jahrzehnt. Inzwiſchen iſt die Frau 59 Jahre geworden und man ſollte an⸗ nehmen, daß ſchon dadurch ihre Widerſtandskraft er⸗ ich vermindert iſt. Das Gegenteil ſcheint der zu fein. Während der Unterſuchungshaft ver⸗ ſuchte ſie auch dieſesmal wieder ihre Freiheit durch Abtreibung verurteilt einen Hungerſtreik zu erlangen und brachte es ſogar fertig, ganze drei Wochen in dieſem Zuſtand aus⸗ zuhalten. Dabei gebärdete ſie ſich unglaublich gegen⸗ über den Wärterinnen und Aerzten. Wie eine Wilde. Uebergeführt in die pfychiatriſche Klinik brach ſie ihren Hungerſtreik zwar ab, denn ſie merkte, daß ſie doch nicht auf freien Fuß kam. Aber nun war aus ihr nichts mehr heraus⸗ zubringen. Sie ſprach kein Wort, ſobald man nur auf ihre Straftat zu ſprechen kam. Im Gegenſatz zur Gerichtsverhandlung, wo ſie zu⸗ gab, daß ſie bei einem 15jährigen Mädchen im Juni 1936 einen Eingriff gegen Entgelt vorge⸗ nommen habe. Sie hatte dabei immerhin die Un⸗ verſchämtheit, von oͤem betreffenden Mann ganze 200 Mark zu verlangen und es iſt bezeich⸗ nend für ſte, oͤaß ſie das Mädchen vor Erhalt des Geldes nicht anrührte. Man erwartete nun, daß ſich die Angeklagte im Gerichtsſaal nicht gerade alltäglich aufführen würde, nach dem was man von ihr in der Unterſuchungshaft erlebt hatte. Doch ſie blieb ruhig und gab im weſentlichen alles zu. Nur einmal geriet ſie etwas außer ſich, als eine Frau erzählte, wie ſeltſam ſich die Angeklagte ihr gegenüber benommen habe. Sie hatte da eine wildfremde Frau, die von ihr Strick⸗ arbeiten verrichten laſſen wollte, einfach aufgeſordert, uiid lbuucyuu Mui nil Frauenleiche auf den Schienen Aus dem Zug geſtürzt— Die Tür verwechſelt * Heidelberg, 8. Dezember. Bei der Station Wieblingen der Reichs⸗ bahnſtrecke Heidelberg— Mannheim wurde beim Hellwerden die Leiche einer Frau gefunden. Man glaubte, da die Frau neben den Schienen lag, zuerſt an Selbſtmord. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um eine 57 jährige Witwe aus Han nov. Münden bei Kaſſel handelt, die ſich auf der Fahrt mit dem Schnellzug nach Lörrach beſand. Weil nach Anſicht der Verwandten, die geſtern nachmittag hier weilten, freiwilliger Tod ausgeſchloſſen erſcheinen muß, ſo iſt nur anzunehmen, daß die Frau gegen Morgen aus dem Zug geſtürzt iſt. Sie hat vermutlich eine Tür verwechſelt. Ausſtellungseröffnung im Haus der Kunſt Die Heidelberger Künſtler zeigen derzeit in den Räumen des Hauſes der Kunſt mit einer reich be⸗ ſchickten Weihnachtsausſtellung Werke ihres Schaf⸗ fens. Ebendort findet auch der Chriſtkindlmarkt der Gedok mit werkkünſtleriſchen Arbeiten einheimiſcher und auswärtiger Werkſtätten ſtatt. Die Ausſtellung wurde am Sonntagvormittag in Anweſenheit zahl⸗ reicher Gäſte mit einer Anſprache des zweiten Vor⸗ ſitzenden des Kunſtvereins, Studienrat Senger, er⸗ öffnet, wobei Karl Michael Komma am Flügel mit einem Werk Mozarts und Tilde Hoffmann mit Lie⸗ dern von Mozart und Hugo Wolf die Feier muſi⸗ kaliſch geſtalteten. Kraftrad rutſchte in den Neckar. Ein Motorrad⸗ fahrer ſtreifte am Montag am„Hackteufel“ beim Ueberholen einen Laſtzug. Das Kraftrad ſtürzte um und rutſchte in den Neckar. Perſonen wurden nicht verletzt. Das Kraftrad wurde erheblich, der Motor⸗ wagen des Laſtzuges leicht beſchädigt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute „Der Poſtillon von Lonjumeau“ 13, Preisgruppe), 20 bis 22.30 Uhr. Heidelberger Städtiſches Theater: (Stammplatzmiete D Haus der Kunſt. Weihnachtsausſtellung der Künſtler und Chriſtkindlmarkt der Gedok. Haus der Kunſt: 20 Uhr Alte Lieder und Muſik auf hiſto⸗ riſchen Inſtrumenten(Olga Schwind, Corry de Rijk). Anus den Kinos: Capitol:„Patrioten“. Gloria:„Der Katzenſteg“.— Kammer:„Das letzte Sklavenſchiff“.— Odeon:„Peter im Schnee“.— Schloß⸗Filmtheater: Feſtprogromm. ſie ſolle doch nicht ſoviel Umſtände machen mit ihrer Familie. „Schaffen Sie ſich einen Freund an und kommen Sie zu mir!“ ſoll ſie geſagt haben. Zwei mediziniſche Sachverſtän⸗ dige wurden gehört. Ein Frauenarzt beſtätigte, daß es ſich um einen Eingriff bei dem Mädchen gehandelt habe, und der Pſychiater bezeichnete die Angeklagte als vermindert zurechnungsfähig, da ſie zwar Ein⸗ ſicht für ihr Tun habe, aber hinſichtlich der Willens⸗ fähigkeit unter Geiſtesſchwäche leide. Der Staats⸗ anwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren, drei Jahre Ehrverluſt, Einweiſung auf die Dauer in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Das Arteil: Das Gericht hegte keine Zweifel, daß es ſich bei der Angeklagten um eine gewerbsmäßige Abtreibe⸗ rin handelt, das ginge ſchon aus der Art hervor, wie ſie über die„Geldfrage“ geſprochen habe, ſowie aus ihren vier Vorſtrafen wegen Abtreibung. Es ſchloß ſich der Auffaſſung des Staatsanwaltes an und verurteilte die Angeklagte unter dem Strafmilde⸗ rungsgrund der verminderten Zurechnungsfähigkeit zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Jahren, zu 3 Jahren Ehrverluſt und ordnete die Ein wei⸗ ſungein eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt an. — a— TIwMISdien Died und Bergstrage Miernheimer Notizen U Viernheim, 7. Dez. Der bei der Polizei in Mainz im Dienſt geſtandene Polizeiwachtmeiſter Wedel wurde zur Gemeindepolizei nach Viernheim verſetzt und hat ſeinen Dienſt am 1. Dezember an⸗ getveten. Seinen 81. Geburtstag beging am 4. Dezem⸗ ber Georg Kaiſer in der Alexanderſtraße.— Am gleichen Tage feterte die Ehefrau von Konrad Wie⸗ land J, Frau Barbara Wieland, geb. Neff, in der Wilhelmſtraße, ihren 70. Geburtstag. Wie das Bürgermeiſteramt bekannt gibt, wird oͤie Fleiſch⸗ und Trichinenſchau bei Hausſchlachtungen der Gemeinde Viernheim in zwei Fleiſchſchau⸗ bezirke eingeteilt. Als Fleiſchbeſchauer im Be⸗ zirk J iſt Tierarzt Dr. Schmitt und im Bezirk II Fleiſchbeſchauer Julius Blaeß zuſtändig. Der zweite Bauabſchnitt beendet In der Siedlung Frauenweiler * Wiesloch, 7. Dez. Der zweite Bauabſchnitt der Neudorf⸗Siedlung Frauenweiler iſt jetzt beendet und die Bautätigkeit für dieſes Jahr eingeſtellt. Im nüchſten Jahre wird die Siedlung aber fleißig aus⸗ gebaut werden, da von den 200 vorgeſehenen Siedler⸗ ſtellen erſt 36 fertiggeſtellt ſind, von denen acht am 1. Dezember bezogen wurden. Das nächſte Jahr ſoll den Bau eines Gemeinſchaftshauſes, eines NSV⸗ Kindergartens und einer Schule bringen. Die Be⸗ wohner der Siedlung ſprechen ſich äußerſt günſtig über ihre Wohnung, Lage und Verhältniſſe aus, da ſie nicht nur ein ſchönes Gartenland haben, ſondern auch von dem angrenzenden entwäſſerten Gelände des Zweckverbandes der Kraichbachregulierung Pacht⸗ land erhalten können und ſo ihren Bedarf zum großen Teil durch eigenen Fleiß zu beſtreiten im⸗ ſtande ſind. — Hohenſachſen, 7. Dez. Ihren 71. Gehurts⸗ tag beging hier Frau Philipp Rohr. ⸗u⸗ Weinheim, 7. Dez. Am Gartenzaun des Hin⸗ denburgparks hatte ein Rohling eine Katze mit einem Draht erhängt. Der Tierſchutzverein hat für die Namhaftmachung des Täters einen Betrag von 10 Mark ausgeſetzt. 4 Lampertheim, 7. Dez. Frau Marie Wegerle, Witwe, Moltkeſtraße 183, feierte ihren 71. Ge⸗ burtstag. L. Baiertal, 8. Dez. Durch das Preisſchie⸗ ßen der Milttärkameradſchaft für das WSW konnte ein ſtattlicher Betrag dem WHW zugeführt werden. — Die Freiwillige Feuerwehr wurde dieſer Tage durch Bezirksbrandmeiſter Sauer beſichtigt, der ſich über den guten Stand und die Ausbildung der Wehr ſehr anerkennend ausſprach. NSDAP-Miffeilungen Aus parteiamtiichen Bekanntmachungen entnommen Ortsgruppen der NSDAP Waſſerturm. 9. 12., 20.30 Uhr(nicht Freitag, 10. 125 findet der Dienſtappell der Ortsgruppe in der Rennmiee ſen⸗Gaſtſtätte ſtatt. Teilzunehmen haben alle Pol. Leiter und Anwärter ſowie alle Walter der DA und* SNV. Anzug: Dienſtanzug, Nichtuniformierte mit Hakenkreuzarmbinde. Antreten pünktlich 20.15 Uhr. Wallſtabt. 10. 12., 20 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter und Anwärter ſowie ſömtliche Walter und Warte der NS und Daß in Uniform(Zivil mit Armbinde) vor dem Rathausplatz zum Appell an. Rheinau. 10. 12., 20.15 Uhr, Appell aller Pol. Leiter, Walter und Warte der Gliederungen im Sportheim der No DAP, Heuweg. Neckarſtadt⸗Oſt. 8. 12., 20.30 Uhr, Amts⸗ und Zellen⸗ leiterſitzung in„Schölls Gaſtſtätte“. Neckarau⸗Süd. Die Dienſtſtunden für die NS DaAcß, Ogru. Neckarau⸗Süd, werden mit ſofortiger Wirkung wie 51 59 folgt feſtgeſetzt: Montags und donnerstags von 20—22 Uhr; Sprechſtunden des Ortsgruppenleiters: Montags von 20—21 Uhr. a Neckarau⸗Süd. 10. 12., 20.15 Uhr, Dienſtappell im Vereinshaus Volkschor. Es haben teilzunehmen: Orts⸗ amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter, Zellenwalter und Block⸗ Erſt Erkältung, dann Grippe Erkältungen und den erſten Grippeanzeichen ſofort wirkſam begegnen, heißt des b ſchwere Erkrankungen in der Regel verhüten. Bei häu⸗ figem Witterungsumſchlag, vor allem bei ſogenanntem Grippewetter, trinke man dreimal täglich eine Taſſe heißen Tee, dem iſt die übliche Reihenfolge. ein Guß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt zu⸗ gefügt iſt. Die meiſt wohltuende und notwendige Schweiß⸗ bildung, die die Krankheitserreger bekämpft und un⸗ wirkſam macht, wird dadurch begünſtigt. Iſt die Erkältung bereits da, verſuche man folgende Schnellkur: Je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker in einer Taſſe gut umrühren, kochendes Waſſer hinzufügen und möglichſt heiß zwei Taſſen dieſes Kloſter⸗ frau⸗Grogs vor dem Schlafengehen trinken. 5 V2 Halten Sie deshalb in Ihrer Hausapotheke ſtets Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt vorrätig. Erhältlich in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu RM..95, 1,75 und.95. und Drogerien in Flaſchen zu RM..80,.65 und.90. niemals loſe. V2 walter der Düaß und NS. Uniformierte Dienſtanzug, Nichtuniformierte mit Armbinde.. 98 Rheintor. 10. 12., 20.15 Uhr, Dienſtappell für ſämt⸗ liche Pol. Leiter,⸗Anwärter, Walter und Warte im„Ge⸗ ſellſchafts haus“, F 3, 18a. NS⸗Frauenſchaft Rheinau. 9. 12., 20 Uhr, Zellenſitzung, anſchließend Singſtunde im„Badiſchen Hof“. Erſcheinen iſt Pflicht. Neckarau⸗Süb. 20 Uhr Singſtunde im Volkschor. Wohlgelegen. 8. 12., 16—19 Uhr, können die Hefte „Volks⸗ und Haus wirtſchaft“ in der Siegſtraße 23 abgehoct werden. Jungbuſch. 9. 12., 20 Uhr, Heimabend im„Prinz Max“, H 3, 3. Erſcheinen für Frauenwerk⸗ und Frauenſchafts⸗ mitglieder iſt Pflicht. Neckarau⸗Nord. 8. 12,, 20 Uhr, Heimabend im Gemeinde⸗ haus. Humboldt. 8. 12., 20 Uhr, Heimabend in der Langſtr. 14. Erſcheinen iſt Pflicht. Seckenheim. 9. 12., Frauenſchaftsheim. 20.15 Uhr, Heimabend im neuen BDM 25⸗Kilometer⸗Marſch für das Leiſtungsabzeichen 12. 12. Abmarſch um 8 Uhr beim Schloß. Schikurſus im Allgäu bei Oberſtaufen vom 10. bis 18. 2. 1998. Koſten mit Fahrt 42. Anmeldungen ſofort. am JM JIM ⸗Führerinnen. 19.30—21 Uhr Sport in der U⸗Schule. 25⸗Kilometer⸗Marſch für das Leiſtungsabzeichen am 12. 12. Abmarſch um 8 Uhr beim Schloß. vom 10. bis Schikurſus im Allgäu bei Oberſtaufen Anmeldung ſofort. 18. 2. 1938. Koſten mit Fahrt 42. J. NSK OV Abtlg. Feudenheim. 11. 12., 20 Uhr, ſammlung im„Badiſchen Hof“. Abtlg. Käfertal. 12. 12., 19 Uhr, lung im„Schwarzen Adler“. „Die Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtraße 3 : Hausgehilſen Lindenhof. 9. 12., 20.30 Uhr, Fachgruppenabend in der Eichelsheimerſtraße 51. Ortsſozialwalterinnen. 9. 12., 20.30 Uhr, Arbeits⸗ beſprechung im Sitzungszimmer, Rheinſtraße 3. Ortswaltungen Rheintor. Jugend. 9. 12., 20 Uhr, Monatspflichtver⸗ ſammlung der Ortswaltung Rheintor im„Geſellſchafts⸗ haus“, F. 3, 13. Alle Betriebsjugendwalter und ⸗walkerin⸗ nen haben pünktlich zu erſcheinen. NS„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Winterſportler! Zum Skilauf am kommenden. Sonntag auf den Ruheſtein. Omnibusfohrt ob Monnheim⸗ Paradeplatz.90 Uhr.(Bitte nicht nach.15 Uhr eintreffen.) Karten zu.—/ einſchl. Beſörderungsſteuer ſind erhält⸗ lich bei der Geſchäftsſtelle P 4, 4/5, Zimmer 11, und bei der Mannheimer Omnibusverkehrsgeſellſchaft, 0 6, 5. Beachten Sie noch die Parole am Somstagnachmittag in der Sonn⸗ tagausgabe. Mitgliederver⸗ Mitgliederverſamm⸗ Mannheimer Volkschor Heute, Mittwoch, 8. Dezember, 20 Uhr, Probe in der „Liedertafel“, K 2. Abteilung: Volksbildungswerk Am Freitag, 10. Dezember, 20.15 Uhr, findet in der Aule der ehemaligen Handelshochſchule, K 4, 1, der 2. Vor⸗ trag der natur⸗ und heimatkundlichen Vortragsreihe„Be⸗ ſiedelung unſerer Heimat durch den Menſchen der Vor⸗ zeit“ ſtolt. Einzelkorte 30 Pfg. Ausfall der Rollſchuhkurſe. Am Mittwoch, 8. 12., Frei⸗ tag, 10. 12., und Montag, 18. 12., fallen die Rollſchuhkurſe in der Turnhalle des Gymnaſiums wegen Schulfekern aus. Aufruf an alle Briefmarkenſammler Heute Mittwoch, den 8. Dezember, 20 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, 15, Tauſchabend der Brlef⸗ markenſammler. Die Deutſche e hat es ſich zur Nufgabe gemacht, einen Tefl der Freſzeſtgeſtaltung burch⸗ zuführen, und zwar das Sammeln am Feier abend von Briefmarken, Notgeld, Mün⸗ zen uſw. Ihre Aufgabe beſteht Farin, zu einem Ge⸗ meinſchaftsſammeln heranzuztehen. Jetzt heißt es nur noch„Fungſammler ans Werk“, Der kommende Monat ſoll dazu dienen, auch in Mann⸗ heim nach den Vorbildern anderer Städte eine roße Ju⸗ gendgruppe aufzuziehen. Alle Sammler werden daher zur eifrigſten Mitarbeit aufgefordert. Die Tauſchabende fin⸗ den bis auf weiteres feben zweiten Mittwoch des Monats im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, Uhr ſtatt. Baltikum⸗, Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer! Die Kameradſchaft der Freikorpskämpfer Mannhelm veranſtaltet am Samstag, dem 11 Dezember, 20 Uhr, ihr Winterfeſt im Wartburghoſpiz. Aus dem reichßaltigen Programm ſeil erwähnt: Sprechchor„Deulſches Schlckfal“, dargeſtellt von 7 Pimpfen und 4 nfarenbläſern— Fahnenweihe— Verleihung von 50 Ehrenurkunden für rekkörpskämpfer. Alle Fkeikorpskämpfer, aus Mann⸗ eim und Umgebung ſind mit Angehbrigen herzlichſt eingeladen. 5 ö F ˙ ̃ v 1 5 1 5 e Mittwoch, 8. Dezember 1937 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 8 148. Jahrgang/ Nr. 366 Advent der Herzen: Das Schneekest im Rinder! and der krinnerung Als ich noch ſehr jung und von einem maßloſen Ueberſchwang erfüllt war, wollte ich ſpäter einmal „Das Hohelied der Erde“ ſchreiben. Als mich das Leben die greifbaren und unbegreiflichen Dinge ein⸗ facher und klarer— was nicht kleiner und nüchterner heißen ſoll— kennen gelehrt hatte, wollte ich dieſes zu ſchreibende Buch„Preis des Landlebens“ nen⸗ nen. Heute nun weiß ich, daß alle Bücher, die ich ſchriebe, feſt verwurzelt wären in der Landſchaft, in der mein Leben ihr zugehörig ſich abſpielt. Daß dieſe Erde, dieſes Land nicht nur Hintergrund und Rahmen für alle perſönlichen Geſchehniſſe iſt, ſon⸗ bern ſie ſchickſalhaft beſtimmt und einordnet in einen tiefen, uns nur erfühlbaren Sinn. Der Begriff„Hei⸗ mat“, der dem in der Natur aufwachſenden und lebenden Menſchen faſt der ſicherſte unter allen ihm geläufigen iſt, kann wohl nur darum in dem Städter gleich ſtarke Gefühle auslöſen, weil er vor nicht allzulanger Zeit ſelbſt noch„Fandmann“ war und weil dieſe Erinnerung in ſeinem Blut als ewige Sehnſucht lebt. Es gibt in meiner Familie einen Brauch, der dem völligen Einsſein mit der Natur und dem Land⸗ leben entſprang:„das Schneefeſt“, die alljährliche Feier des erſten Schneefalls. Der Städter kennt die wunderſchöne Tradition des Adventkranzes. Wir kennen ſie auch und ſchmük⸗ ken unſer Zimmer mit grünen Zweigen. Aber das erſte Lichtlein brennt erſt beim Schneefeſt. Eher fühlen wir nicht den Winterbeginn in vollem Um⸗ fange, eher ſpüren wir nicht das ſtündliche Näher⸗ rücken des ſtrahlenden Feſtes. Wie wir ja auch den Frühlingsanfang in all ſeiner Seligkeit an dem Tag bis ins Herz hinein empfinden, wenn wir die erſte gelbe Blume am noch gefrorenen Wieſenrain entdecken. Der Städter hat ſeinen Kalender. Der ſagt ihm, wann die Jahreszeiten wechſeln, wann Alltag und wann Sonntag iſt. Wir Glücklichen auf dem Lande können viele Tage ohne die Feſtſetzungen papierener Ordnung ſein, wir wiſſen uns ſicherer und feſter verankert in dem großen, natürlichen Ablauf alles Lebens. Unſer Tagewerk wird beſtimmt von Sonne und Regen, von der Gunſt und Ungunſt des Himmels. Iſt es da zu verwundern, wenn wir auch das Zeichen zum Advents⸗ beginn von der Natur erwarten? „Aus den Wolken muß es fallen...“ im wahr⸗ ſten Sinne, zwar nicht das Glück, aber mit dem Schnee doch ein Glück: die Vorfreude auf Weihnach⸗ ten. Und ſo warten wir alſo. Aber wir warten nicht ungeduldig und nervös, es macht uns nicht un⸗ ruhig und zermürbt uns nicht; denn wir brauchen ja nicht zwiſchen grauen Steinen in endloſen Straßen mit dem Blick auf die Uhr und Zweifel im Herzen e E Das Gute Lcdlchen N 3, 10, ist richtig. Ein Fecken im guten Kleſd kostet mehr als elne kunstgewerbllode Schürze. 2334 Line Reichling zu warten. Wir dürfen noch die Köſtlichkeit des War⸗ tens erfahren, jene feine Stille, die einer tiefen Ge⸗ wißheit vom Kommen des Erwarteten entſpringt, — die über alle Tage ein ſanftes, ſehnſüchtiges und hoffnungsfrohes Licht legt und alles in uns erblühen läßt, damit wir recht bereit ſeien zum Empfang. Ach, die wunderſamen Geſchichten und die innigen Volkslieder von dem Mädchen, das viele Jahre lang den wandernden Geliebten zurückerwartet. ſie können ſich alle nur auf dem Land zugetragen haben, wo alle Stunden und Tage des einen Jahres in jedem kommenden wiederkehren und neu erſtehen. Von Ende Oktober ab gilt unſer erſter Blick früh⸗ morgens beim Erwachen dem Fenſter. Und abends legen wir uns müde, aber immer weiter erwartungs⸗ froh wieder zu Bett und denken: vielleicht morgen. Und dann iſt es einmal wirklich ſo weit. Vielleicht legte ſich über Nacht eine dünne, weiße Decke über die Erde, vielleicht begann der Tag mit graueſten Nebeln und verſchenkte in der Dämmerſtunde die großen, weißen Flocken, genug: er iſt da. Dann gibt es einen fröhlichen, kleinen Spaziergang durch das ſchimmernde Weiß bis zu den alten Tannen, die einen grünen, weißbetupften Strauß hergeben. Der ſteht in der Dämmerung dunkel und Wunder ver⸗ heißend auf dem Tiſch, und ein einziger Silberfaden flimmert in dem ſtillen Licht der erſten Kerzen, die der Strauß trägt. In einer flachen, kleinen Schale liegt der„Gruß vom Weihnachtsmann“: ein Pfefferkuchenherz für jeden und Nüſſe. Aus der Ofenröhre kommt das Ziſchen von Bratäpfeln, und die Kinder lauſchen mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen den Weih⸗ nachtsliedern, die die Laute verhalten und dunkel be⸗ gleitet. Es riecht nach Tanne und Kerzen und Brat⸗ äpfeln, und es iſt ein Feſt, wie kein lange vorbe⸗ reitetes und ſorgfältig ausgedachtes es ſein könnte. Und dann: dieſe von langer Hand vorbereiteten Feiern, ſofern ſte überhaupt jene unnennbare Stim⸗ mung hervorzubringen vermögen, wie ſie eigentlich nur den unerwartet„Hereinſchneienden“ eignet, ſind doch alle ein Abſchluß, Ende einer Zeit ſtiller Vor⸗ freuden. Aber das Schneefeſt nicht, das gibt ein Verſprechen, das ſagt:„Freut euch, ich bin nur ein ——— Schneefeſt verſchenken kann. Es legt in die Kinder⸗ ſeele einen Glauben, den es bei den Erwachſenen wach hält und immer wieder nährt, jene unbedingte, innere Gläubigkeit, die um den Sinn des Lebens ganz kleines Sternlein, bald wird euch ein ganzer Himmel geſchenkt.“ Und es bringt uns einen bleibenden Gewinn: Nie im Leben können wir vergeſſen, daß über Nacht das Wunder des erſten Schnees geſchah und daß manchmal der graueſte Nebeltag zu Abend ein Das Chriſtkind reitet durch die Welt — 8 (Eine Adͤventszeichnung von Albrecht Dürer) weiß, ohne ihn zu kennen, und die weiß, daß er ihr offenbar werden kann heute oder morgen, oder, wenn es ein ganzes Leben lang dauern ſollte, dann wird es eben der„letzte“ Tag und die Stunde im An⸗ geſicht des Weihnachtstores bringen! Gertrud Waldſchütz Vergnügtes Kuchenbacken Aber gutes Handwerkszeug gehört dazu Die Küche iſt gut geheizt, gewiſcht und tipp topp aufgeräumt, nichts ſteht im Wege. Die Hausfrau hat ſich einen friſchen ſchneeweißen Kittel umgebun⸗ den und die langen Aermel praktiſcherweiſe hochge⸗ krempelt bis über die Ellenbogen; ſie iſt mit Ener⸗ gien geladen, denn die große Weihnachts bäcke⸗ Rührlöffel mit durch⸗ brochenem Blatt. Genaues Wiegen— gute Kuchen! rei ſoll beginnen. Max und Moritz, dieſe beiden ſtehen ſchon mit gezückten Eßlöffeln und wollen Kuchenteig naſchen, bevor auch nur ein Ei in die weite Rührſchüſſel gerollt iſt. Durch die Tür ſteckt ein männliches Weſen ſeinen Kopf und fragt albern: „Kann man ſchon koſten?“ Aber die Energiegeladene hat dafür nur ein„Tür zu! Es muß hier warm bleiben!“ Backen, welche Luſt! Gibt es köſtlichere Genüſſe als abends im Kochbuch zu leſen: Gefüllter Kranz mit Schokoladekremguß, Große Nuß ⸗ torte, Käſeknuſperchen oder Mignon⸗ Goldbraun ſchimmerts durch die feuerfeſte Glasform torte mit drei Füllungen! Man wird ſich ſelbſt übertreffen in dieſem Jahr. Und nun ins Mehl ge⸗ langt! Ins dicke, füllige Backmehl, das man vorher im Vorgefühl des Gelingens durch das Mehlſchüttel⸗ ſieb gerüttelt hat, und das nun, ſauerſtoffdurchmengt, den Kuchen in unwahrſcheinliche Höhen treiben wird. Dieſes Mehl koſtet zwar einen Pfennig pro Pfund mehr, aber was das hergibt! Sagen Sie ſelbſt, Frau Deike, lohnt es ſich nicht immer, das Beſte zu kaufen? Es macht das Backen ja nur Spaß, wenn man es ſich praktiſch einrichtet. Nicht um die Welt möchte ich zum Beiſpiel die Zutaten durch ein Haarſieb ſieben, was für ein Zeit⸗ und Geduldsverluſt! Das 60 Pfennig teure Schüttelſieb— ich werde es Grete zu Weihnachten ſchenken!— iſt unentbehr⸗ lich für backende Haushalte. Wie der Teig ſchon ſchnalzt, ſeht die Maſſen ſind im Fluß! Aus Ei und Zucker, Mehl und Rum ward ein Gemenge, deſſen Duft Max und Moritz Es rüttelt ſich und ſchüttelt ſich und macht ein Hänſchen t 75 Das Schaltel eb! wild macht.„Mutter, noch einmal!“ Die rüht un⸗ entwegt, mit beiden Armen kräftig ausholend, indes drei Gummiſaugnäpfchen unterhalb der Schüſſel dieſe feſthalten. Sie rührt mit dem be⸗ kannten Rührlöffel, deſſen durchbrochenes „Blatt“— das Gegenteil vom Stiel— den Teig leichter durchtreibt und die Zutaten gründlicher ver⸗ mengt. Sie rührt mit einem ſchlohweißen Holzlöffel und bedient ſich eines ebenſo ſchlohweißen Hackbrettes für Nüſſe und Zitronat, da ſie gleich nach Beendi⸗ gung der Einmachzeit zu einem entſprechenden Putz⸗ mittel griff, das verfärbtes und unanſehnlich ge⸗ wordenes Holzgerät wieder reinlich und appetitlich macht. Unterdeſſen haben die Knirpſe, die eifrigen Helſer, ſchon das„Schneerad“ ergriffen und zau⸗ bern aus drei Eiweiß Berge von ſchnittfeſtem Eier⸗ ſchnee hervor, das den kleinen Henkeltopf ſchier ſprengen will.„Kinder! Iſt das eine Portion! Dreht mal den Topf um!“ Da läuft aber auch nichts mehr, der Schnee ſitzt feſtgeballt in einem Zuſtand, daß er fürs Rodeln prächtig wäre. Ehrfürchtig wird er herausgeklaubt, feierlich„unterzogen“, dann fällt der lockere Teig in die mit Fettpapier ausgelegte Kaſtenform. Es iſt ein Augenblick voll Verheißung, wenn der Teigſchaber, dieſes bösartige Gerät, das genäſchigen Kindern gar nichts gönnt, den letzten Teigreſt an die Backform abgegeben hat und die erſten Kuchen des Ofens harren. Kaum ſchweben ſüße Dürfte durch das Haus, ſo erſcheint von neuem der männliche Kopf an der Küchenſchwelle, wortlos wird ihm Tribut gezollt in Geſtalt eines Teelöffels Teig. Die Hausfrau ſteckt ſchon wieder mit beiden Armen in neuen Unterneh⸗ Dentſches Heimatwerk: Holzgeräte für die Küche (Deike,.) mungen, walzt und knetet und ſchlägt das Teigſtück und beginnt es auszurollen und auszuſtechen. Sie ſtülpt die reizendſten Holzformen über den Teig, die die eigenwilligſten Weihnachtskuchen hergeben: kucherne Blumen, Vögel, Früchte, ach zu ſchön für all die bunten Teller! Sie fährt mit einer Aus⸗ ſtechwalze über den dünn ausgerollten Teig und ſiehe da: es bleiben zurück vielerlei Teekuchen, die die Walze mit einem Griff aus dem dünnen Teig herausſchneidet, praktiſch!l Sie werden bepinſelt und beſtreut und kehren als ſchmackhafte„Füller“ aus dem Ofen zurück. Inzwiſchen iſt ſchon der Napf⸗ kuchen roſtbraun geworden— man ſteht es mit glück⸗ lichen Augen durch die gläſerne Form hindurch— und die Torten ſind ſoweit abgekühlt, daß ſie mit breitem langem Konditormeſſer durchſchnitten und mit einem„Spachtel“ mit Füllung beſtrichen wer⸗ den können. Etwa mit Fruchtguß aus Puder⸗ zucker, Saft und Waſſer? Oder mit Zitronenbutter⸗ krem oder mit pikanter Obſtfüllung aus Eingemach⸗ tem? Hach, ſind das Zeiten! Dieſe famoſe Weih⸗ Rächtsbdactere ff ie die Die Sache mit dem Pfefferkuchen Und was Gretel Gradnaus darüber zu ſagen hat, In der„Mannheimer Frauenzeitung“ vom Mitt⸗ woch, 1. Dezember, veröffentlichten wir ein ſpaßiges Verſeſpiel unſeres Mitarbeiters Joachim Lange, der ſich in vorweihnachtlicher Zeit über die Herkunft der Bezeichnung„Pfefferkuchen“ den Kopf zer⸗ brochen und auf der Suche nach dem fraglichen Pfef⸗ fer die ganze Gutſelkiſte leergefuttert hatte. Als es ihm klar ward, was er verbrochen, ſchloß er ent⸗ ſagungsvoll mit der ſcherzhaften Wendung: Nie will ich mehr nach Pfeffer ſuchen Im Pfefferkuchen. Und mit Grund. Denn bitte: iſt im Hunde kuchen (Dies zum Vergleiche) etwa Hund? Dazu bekamen wir nun die folgende treffliche Er⸗ widerung: Do krigſcht der doch jetz grad die Kränkl Des is mer uverſchtändlich! Mir raacht er, wann ich blos dra denk! Des is mer doch zu ſchändlich! Verſchtecklt do e Hausfraa ſchlau Ihr Pefferkuche unnerm Bett: Sie kennt genau de Laaf im Bau (Ihr'n Mann aach, den Kadett!) Der Bruder ſchnufflt rum un ſucht Un find't ſe aach indeſſe: (Mer kennt de Baam an ſeiner Frucht!) Er hot ſe ſämtlich'freſſe. Un brotzt noch mit ſeim„Wiſſensdrang“, Der ihn dezu gezwunge; Des hot mei kleener Fritz ſchun lang — Un beſſer aach noch— gſunge. Der hot emol e Auto kriſcht Un hiegemacht, der Klowe; 5 Nit lang gedauert hot die'ſchicht', Een Daach hot's norre'howe! „Er bräucht doch for ſei Rollerei E praktiſche Erfindung, Drum hätt' er wolle gucke glei, Wie'ſchaffe wär die Zündung?!“ Em' kleene Kind verzeiht mer not Un lacht ball widder driwer, Doch wenn ſo'n alter Eſel bloot, Do laaft die Gall mir iwer! Ich ſaach eich blos:„Der is nix nutz, Der ſo baldowert heemlich, Un Guzel klaut, und rutz un butz Sie frißt— un ſtellt ſich dämlich! Was des for Wind im Beitel is Un in de Nudel was for Dampf. Des müßt des Luder doch gewiß Schnell wiſſe! Krigſcht de Krampf! Do dut mer gute Sächlin backe, Daß an de Weihnacht eens was hot: Ob Knackebrot aach laut dut knacke Müßt der erfahre, der Idiot! Ihr liewe Leit! Ich kann eich ſaache: Wann ich zum Mann ſo'n Freſſer hätt; En Schrubber um die Ohre ſchlaache Dät ich dem Schlot! Was gilt die Wett?!“ Der hätt' im Paradies im Garte Ede Nit uf die Eva erſcht gewaart', Die Aepp'l wäre ſolo fleete, Sei Freß⸗ un Neigier ſin gepaart! Schließt eier Guzel weg, Ihr Weiwer! Daß bis zum Feſcht ſie bleiwe'ſchont, Denn wie's Gewitter kummt ſo'n Reiwer:— — Ihr guckt bedeppert in de Mond! Für den Dezembereintopf Bohnen mit Schweinefleiſch % Kilo weiße Bohnen, am Abend vorher eingeweicht, werden am Morgen weichgekocht. Eine feuerfeſte Form wird mit Fett ausgeſtrichen, dann gibt man eine Lage weiße Bohnen, eine Lage fettes, in Würfel geſchnittenes Schweine⸗ fleiſch(Bauchlappen) abwechſelnd in die Form. Den Schluß macht eine Bohnenlage. Während des Einlegens werden die Bohnen leicht geſalzen, über das Schweinefleiſch gibt man Salz, Paprika und eine Spur Majoran. Das gonze über⸗ gießt man zum Schluß mit verdünntem Tomatenpüree, ſtreut Reibkäſe dorüber und läßt im Ofen—1% Std. bräunen. Sehr kräftig und ausgiebig. Weißkraut mit Tomaten und Bratwurſtklößchen 1% Kilo Wetißkraut werden feingeſchnitten und gründ⸗ lich gewaſchen. Eine große Zwiebel ſchneidet mon ganz fein und dämpft ſie mit einem Löffel Fett hellgelb. Dann gibt man das Weißkraut und einen feingeſchnittenen Apfel dazu, gibt etwas Waſſer oder Fleiſchbrüthe dazu und läßt mit etwas Salz und Paprika weichſchmoren. Nach einer Stunde gibt man eine kleine Doſe Tomatenpüree Hazu und 1 Kilo würfelig geſchnittene Kartoffeln lauch Reſtkartofſeln können verwendet werden). Kurz vor dem Anrichten drückt man ein paar Bratwurſtklößchen in das kochende Gemüſe⸗ 5 und läßt noch einmal kurz aufkochen. Dann an⸗ richten. Bratwurſtklößchen werden auf folgende einfache Weise hergeſtellt: Eine Bratwurſt wird mit der linken Hand feſt⸗ gehalten; mit einem Meſſer ſtreicht man dann aus der Wurſthaut kleine Klößchen in kochende Brühe oder Gemüſe. Dabei muß man darauf achten, daß mit dem Meſſerrücken geſtrichen wird, da mit der Schneide die Haut geſchnitten würde. Gemüſeeintopf mit grünen Erbſen 125 Gramm grüne Trockenerbſen, 100 Gramm Reis, ein Blumenkohl, zwei Lauchſtengel, 7 Kilo Kartoffeln, zwei große Zwiebeln, Peterſilie. Die Erbſen wie ſtets eingeweicht und mit dem Ein⸗ weichwaſſer weichkochen. Zwiebel wird in Fett gedämpft, dazu kommen alle übrigen Zutaten, und werden mit ren 15 lich Waſſer ganz verkocht. Das Gericht muß dick ſein. Mi Salz, Paprika und etwas Maggi abſchmecken. Schwarzwurzeleintopf 1 Kilo Schwarzwurzel werden geſchabt und in finger⸗ lange Stücke gechnitten, in Eſſigwoſſer zum Weißbleiben eingelegt. Man kocht ſie in Salzwaſſer weich und ſtellt mit dieſer Brühe eine dicke Bechameltunke(weiße Soße! her, unter die man 2 Eigelb und etwas Zitronenfaft rühet. Man füllt nun die Schwarzwurzeln in eine Auflaufform ein, deren Rand man mit reſtlichem Kartoffelbrei oder geriebenen Salzkartoffeln ausgelegt hat, gießt die Tunke darüber, ſtreut etwas Käſe darauf und läßt leicht broun in der Röhre backen. Vor dem Anrichten ſtreut man klei geſchnittenes Cornedbeef darüber. W. — Verantwortlich: Morgot Schubert, Mannheim N 1 61 N Preissenkungen zur Wirischafis.- belebung n Die geſamte und verwandte Eiſer i in Hagen i. W. eine und Geſchäftsführ* der Eiſen verarbeitenden Wirtſcha erſeinerung en Tagen vor den Leitern 8 Zuſon men cle der Wirtſchafts⸗ gruppe die Preisſenkung erörtert und die Notwendigkeit zur Fortſetzung der Prei ſenkung betont wurde. 5 Regierungsrat Dr. Wilhelm Rentrop, Abteilungsleiter beim Reichskommiſſar für die P ſprach über „Preisſenkung als Aufgabe erklärte zunächſt die ſchaft in unſerem Staa de Der Redner grundsätzliche Stellung der Wirt⸗ e. Dem liberalen und dem ſtaats⸗ ver kapitaliſtiſchen Syſtem ſte deutſche Auffeſſung von der Stellung der Wirtſ aft gegen ie der ſchöpferlſchen Initiative des wirtſchaftenden Men hen allen Spielraum laſſe, ihn aber andererſeits in die Intereſſen der Volks⸗ gemeinſchaft hineinſtelle und an dieſe binde. Dieſer Grund⸗ ſatz gebe auch die Richtung an für die Fortführung der Arbeiten auf dem Gebiete der Preisſenkung für Marken⸗ 15 55 9211 trop führte aus 8 Preisſenkungen im Intereſſe der ufrechterhaltung und ührung der deutſchen Wirtſchoft elebung notwendig ſeien. Er wies darauf hin, daß auch aus szpolitiſchen Gründen Preisſenkungen auf beſtimmten 8 en kommen müßten, an dos um nicht den Anſchluß l ſe ſinkende Preis⸗ niveau zu verlieren. Vor allem aber ſeien Preisſenkun⸗ gen im Intereſſe der deutſchen Volksgenoſſen notwendig, um auf dieſe Weiſe die Kaufkraft der breiten Maſſe zu ſtärken. Für die Fo e. ion gelte der Grund⸗ ſatz:„Die Führung und Aufſicht n Staate, die Verwal⸗ tung nach Möglichkeit der Wia ſelbſt“. Der Redner widerlegte dann im einzelnen bei der Durchführung der Aktion erhobene Bedenken und richtete an die Leiter und Geſchäftsführer der Kartelle den Appell zur Mitarbeit. Mitarbeit an dieſen Preisſenkungsmoßnahmen bedeute Mitarbeit am Vierjahresplan und damit eine Förderung der Lebensintereſſen des deutſchen Volkes. * Sübdeutſcher Cementverband bis 31. Dezember 1942 verlängert. Der Süddeutſche Cementverband G. m. b. H. in erg hat ſeine Verlängerung um fünf Jahre bis zum 31. Dezember 1942 beſchloſſen. Sämtliche Verbands⸗ werke waren der Auffaſſung, die bei dem Verbande ſeit ſei⸗ ner Errichtung im Jahre 1904 beſtehende Uebung einer längerfriſtigen Verbandsregelung wieder in Kraft zu ſetzen. Bis zum Jahre 1935 war der Verband teilweiſe auf zehn gahre neugeoroͤͤnet worden. Ein Beſchluß im Jahre 193g, der eine Verlängerung auf ebenfalls zehn Jahre vorſah, wurde wegen der nur einjährigen Dauer der Nachbarver⸗ bände wieder aufgehoben. Bei der Geſellſchaftsperſamm⸗ zung fehlte der jetzigen Verlängerung die Zuſtimmung der Verbandswerke Dyckerhoff und Bonn. Dieſen Werken bleibt es freigeſtellt, der Verbands verlängerung beizutreten oder bezüglich ihrer Mitgliedſchaft im Süden beſondere Be⸗ ſchlüſſe zu faſſen. Der Süddeutſche Zementverband iſt des weiteren bereit, auch einer zwiſchenverbandlichen Regelung für die Dauer von fünf Jahren zunächſt zuzuſtimmen, allerdings auf der Grundlage der bisherigen Abſprachen. Der Weſtverband ſtellt aber für eine Neuordnung der zwi⸗ ſchenverbandlichen Fragen eine Mehrforderung in Höhe von rund 2 v. H. Zuteilung am deutſchen Markt. Für den Ab⸗ ſchluß des geſamten Zementverbandes ſteht demnach noch oͤie regionale Verſtändigung im Weſten, beſonders über die dortigen Außenſeiter, die etwa 15 v. H. Anteil am Geſamt⸗ marktbeſtand des Weſtverbandes haben ſowie die Einigung in der erwähnten zwiſchenverbandlichen Mehrforderung aus. Der Norddeutſche Verband hat ſich, wie ſchon e für ſeine endgültige Beſchlußfaſſung eine Friſt bis zum erſten Drittel Januar 1938 geſetzt. Seitens der Fache re wird die Ausſprache über die Neuordnung des geſamten Ver⸗ bandsweſens in der zweiten Dezember⸗Hälfte beginnen. Rheiniſche Fluß⸗ und Schwerſpatwerke.— Sitzver⸗ legung nach Frankfurt a. M. Die mit einem Stamm⸗ kapital von nom. 250 000/ arbeitende Rheiniſche Fluß⸗ und Schwerſpatwerke Gmb hat den Sitz ihrer Haupt⸗ verwaltung und der Firma von Ludwigshafen a. Rh., nach Frankfurt a. M. verlegt. Die Geſellſchaft verfügt über 5 größere Werke in 5 Gebietsteilen des Reiches, die gut beſchäftigt ſind * Die Uebertragung der Golding auf die Stollwerck AG genehmigt. In der HW der Golding AG, Bremen, wurde nach Genehmigung der bekannten Bilanzen für 1986/37 und für das Rumpfgeſchäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Oktober 1937 und der Umwandlungsbilonz vom 31. Oktober die Umwandlung der Geſellſchaft durch Uebertragung auf die Hauptgeſellſchafterin, die Gebr. Stollwerck AG, Köln, ein⸗ ſtimmig beſchloſſen. In der Umwandlungsbilanz erſcheinen in Mill. /: Anlagevermögen mit 0,52, Umlaufsvermögen mit 0,20, Auflöſungsverluſt mit 0, 20. dagegen Verbindlich⸗ keiten mit 1,02(einſchl. 1 Mill./ AK). Die Umwandlung geſchieht zum Zwecke der Vereinfachung der Beſitzverhält⸗ niſſe. Die Gebr. Stollwerck AG bietet den freien Aktio⸗ nären, die noch etwa ein Zehntel des AK beſitzen, gegen Einreichung von nom. 2000/ Goldina⸗Aktien eine Stoll⸗ werck⸗Aktie von nom. 1000/ oder 65 v. H. Barvergütung auf den Nennbetrag. * Weiterbeförderung vorzeitig gelöſchter Chinagüter. Die Oſtaſien⸗Konferenz hat feſtgeſetzt, daß Sendungen, die in⸗ ſolge der chineſiſch⸗japaniſchenWirren in einem anderen als dem Beſtimmungshafen gelöſcht wurden und jetzt von dort zum Beſtimmungshafen mit einem Konferenzſchiff weiter⸗ befördert werden, eine Fracht von 16/— Sh. je Frachttonne bezahlen ſollen. Dies gilt, wie die„Deutſchen Verkehrs⸗ Nachrichten“ mitteilen, nur inſoweit, als die Güter jetzt direkt im Beſtimmungshafen abgeliefert werden. Für Ne⸗ benhäfen ſind Umladekoſten und Anſchlußfracht beſonders zu zahlen. * Leipziger Wollkämmerei, Leipzig. Die HV genehmigte den Abſchluß für 1936/37 und ſetzte die Dividende auf wieder 6 v. H. feſt. Der Auftragsbeſtand hat ſich ſeit der Drucklegung des Geſchäftsberichts weiter verbeſſert. * Thüringiſche Staatsbad⸗A., Bad Salzungen.— Win⸗ tershall an der Gründung beteiligt. Ueber die Gründung der Thüringiſchen Staatsbad⸗AG., Bad Salzungen, die vor kurzem mit einem Ax von 15 Mill./ zur Fortführung des Salzunger Solbadbetriebes ins Leben gerufen wurde, werden fetzt nähere Einzelheiten bekannt. Neben dem Land der Neuen Mannheimer Zeitung SCHAFTS-ZETITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 566 5 auch die Wintershall AG., Berlin⸗Kaſſel, zu den Gründern der Geſellſchaft. Ferner ſind beteiligt die Saline und Sool⸗ bad AG., Bad Salzungen, die Dr. Sulzbergerſche Armen⸗ und Krankenſtiftung zu Bad Salzungen, die i Bad Salzungen und Staatsrat Otto Eberhardt, Weimar. Die Saline Salzungen AG. hat die dem Badebetrieb die nenden Gebäude, Grunodſtücke und Einrichtungen an die Staatsbad⸗AG. gegen eine Barvergütung von 400 000 veräußert. Ottomaniſche Staatsanleihe nien. Der Verwaltungsrat der aufgeſtellten öf entlichen Schuld des früheren Ottomaniſchen Reiches, Paris, teilt den Beſitzern mit, daß die vierte Halbj jahresräte, wie ſie Zertifikate Trans im Abkommen vom Y. Juli 1936 mit Tran edanien vereinbart wurde, oroͤnungsgemäß am Faälligkeitstage, dem 30. November 1987, bezahlt worden iſt. Daher wer⸗ den folgende Beträge auf die anteil Transjordani ens an den Ottomaniſchen Staa its⸗ anleihen vom 20. Dezember 1987 ab gegen Trennung des Kupons Nr. 4 der Zertifikate„Trar nsjordanien“ bezahlt: 0,10 Eſtr. für den Akſchnitt von 1 Lſtr., 0,2,6 Lſtr. für den Abſchnitt von 2,10,0 Lſtr., 0,5,0 Lſtr. für den Ab ſchnitt von 5 Sſtr. Die Zahlung erfolgt zum egen vert in Reichs⸗ mark auf Grundlage des Kurſes vom Tage der Einrei⸗ chung des Kupons. * Der franzöſiſche Staatshaushalt.— Franken Staatsſchulden. Bei Erörterung pläne des Finanzminiſters vor der franzöſtſchen De tenkammer erwartet man eine tähere Darlegung des wärtigen Standes der franzöſiſchen Finanzen. anſchlag des Finanzminiſters ſieht u. a. 13.6 für Zinſen auf Staatsſchulden und.920 Millionen Franken für Penſionen vor. Zuſätzliche.580 Millionen für Pen⸗ ſionen ſind in einem weiteren Abſchnitt des Haushaltspla⸗ nes vorgeſehen. Die Geſamtſchuldenlaſt der Regierung wird jetzt mit 355.167 Millionen angegeben. Dazu kommen Beträge der Schulden von Städten, Gemeinden, aus Stgats⸗ monopolen uſw., die die Summe auf 500.900 Millionen er⸗ höhen. Die Staatsſchulden im Jahre 1914 betrugen 40.000 Millionen Franken. Die franzöſiſchen Staatsſchulden von 1937 haben ſich demnach gegenüber 1914 verzwölſacht. Die laufenden Ausgaben für des kommende Budget werden mit 65.000 Millionen Franken angegeben, verglichen mit .000 Millionen im Jahre 1914. Der Staatsſchuldendienſt Zertifikate über den Sch 500 Milliarden der Haushalts⸗ gegen⸗ r Vor⸗ 25 Millionen und Penſtonen nehmen vom Budget bereits 47 v. H. im Vergleich zu 22 v. H. im Jahre 1914. Von 1932 bis 1936 haben die Staatsſchubden jährlich um 14.000 Millionen Franken zugenommen. * Der Stahlmangel der britiſchen Werftinduſtrie.— Aufrüſtung bevorzugt behandelt. In der Werftinduſtrie Englands macht ſich gegenwärtig der„Stahl mangel außer⸗ ordentlich unangenehm bemerkbar. Die Stahlwerke be⸗ mühen ſich in jeder Weiſe, die Anf orderungen der Werf⸗ ten ſo gut wie möglich zu befriedigen. Verſchiedentlich iſt bereits verſucht worden, dadurch eine gleichmäßige Be⸗ lieferung durchzuführen, daß die Werften Stahl entſpre⸗ chend ihren früheren Anteilen zugeteilt erhalten. Trotz aller Anſtrengungen ergibt ſich aber eine derartige Knapp⸗ heit, daß verſchiedene Werften die Arbeit zwei oder drei Tage in der Woche einſtellen mußten, wodurch die Aus⸗ führung der Aufträge erheblich verzögert wird. Dieſe Lieferungsverzögerungen dürften auch der Grund ſein, weshalb in letzter Zeit die Bauaufträge etwas nachgelaſſen haben. Eine Werft berichtet, daß ſie in ben letzten Wochen nur 60 v. H. der Stahlmenge erhalten konnte, die ſie an⸗ . hatte. Die Lage iſt noch dadurch ver ſchärft wor⸗ en, daß die Stahlwerke den erhühten Stahlbedarf für das Aufrüſtungsprogramm bevorzugt behandeln müſſen, und daß auf Regierungswunſch der Eiſen⸗ und Stahl⸗ export in letzter Zeit forciert worden iſt. Man erwartet jedoch in abſehbarer Zeit eine gewiſſe Entſpannung, da Vorſorge getroffen iſt, die Stahlerzeugung Englands im nächſten Jahre um 750 009 Tonnen zu erhöhen. Außer⸗ dem macht 910 in letzter Zeit ein Nachlaſſen der auslönk diſchen Stahlaufträge bemerkbar. * Gründung neuer britiſcher Juveſtment⸗Truſts. Der ſeit Wochen zu beobachtende niedrige Stand der Aktien⸗ kurſe, der nach Anſicht verſchiedener Kreiſe ſeine unterſte Grenze erreicht hat, veranlaßt einige Finanzkreiſe, ihre Pläne einer Truſtbüldung jetzt oͤurchzuführen. Am 1. De⸗ zember wurde an der Londoner Börſe die Gründung dreier Inveſtmenttruſts bekanntgegeben. Der größte iſt der New Mercantile Inveſtment Truſt mit einem Ka⸗ pital von 3 Mill. Eſtr., deſſen Präſident Sir Miles Mat⸗ tinſon ſein wird. Der zweite Truſt, deſſen Hauptaktio⸗ näre Verſicherungsfirmen ſind, ſteht unter dem Vorſitz von Mr. Alfred R. Wagg und hat ein Kapital von 750 000 Eſtr. Der dritte, der Perham Inveſtment Truſt, iſt mit einem Kapital von 500 000 Lſtr. unter dem Vorſitz von Lord Bearſted gegründet worden. Dieſe Truſtbildung hat zu⸗ ſammen mit der Kapitalerhöhung der Anglo American an der Londoner Börſe außerordentliches Intereſſe erregt. Das Ziel der Inveſtment⸗Truſts beſteht darin, Aktien anderer Unternehmungen zu erwerben, um dieſe zu kon⸗ trollieren. Es wird angenommen, daß die Erholung, die ſeit einer Woche an der Londoner Börſe zu beobachten iſt, weniger darauf zurückzuführen iſt, daß ſich die Baiſſiers eindecken müſſen, als vielmehr auf die Käufe, die in Verbindung mit der Bildung dieſer Inveſtment⸗Truſts erfolgt ſind. Aus diefen Gründen glaubt man, daß die Aktienmärkte auch weiter einen anhaltenden Aufſtieg er⸗ beben werden. * Niederländiſche Ford⸗Autmobilfabrik.— 6 v. H. Zwiſchendividende. Die Geſellſchaft ſchüttet eine Zwiſchen⸗ oͤividende von 6 v. H.(i. V. 3 v..) aus. 15 Geſamt⸗ dividende des Vorjahres betrug 10 v. H. * Ergebnisloſe Erdölbohrungen auf Niederländiſch⸗ Borneo. Wie der„Telegraaf“ berichtet, haben Erdölboh⸗ rungen eines fapaniſchen Konzerns bei Sangkölirang(Nie⸗ derländiſch⸗Borneo) keinen Erfolg gehabt, obgleich die Bohrungen bis zu 1300 Meter Tiefe durchgeführt wurden. Die Japaner ſetzen ihre Verſuche fort, doch bezweifelt mon in niederländiſchen Sachverſtändigenkreiſen, daß ſie Erfolg haben werden. * Amerikaniſch⸗braſtlianiſche Verhandlungen über ein langfriſtiges Zahlungsſyſtem. Nach Nachrichten aus Neu⸗ nork verhandelt der braſilianiſche Botſchaſter mit den den Mühlen möglich, den Gläubigern ſei angeblich eine Sonderregelung beabſich⸗ tigt. Die Vorzugsregelung mit den Vereinigten Staaten ſoll zurückgehen auf den Aktivſaldo Braſiliens in der gegenſeitigen Zahlungsbilanz. Die Preſſe hebt hervor, daß Braſilien ſeinen ſämtlichen Verpflichtungen nach Maßgabe der Wirtſchaftslage und des Zahlungsvermö⸗ gens nachkommen werde. Waren und Märkte Futtermittel * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Stuttgart, 7. Dez. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaff enheit W̃᷑10 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 8 20,00 'ö14 20,60: Wᷣ᷑ 17 20,90, toggen, durchſchuittliche Beſchaffenk heit, 69/71 Kilo, Eczeug ſtpreis R 14 19,1 R 18 19,60; R 19 19,80; Braugerſte, zeugerhöchſtpreis⸗ gebiet 2 20,50; dto. 3 21,00; dto. 4 21,50. Bei Abholung von Braugerſte ab Hof muß ein Abzug von 20 Pfennig je 100 Kilo gemacht werden. Futtergerſte, Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 716,96; 17,20; Futterhafer, durchſchnittl. Beſchaffenheit, 46/4 H 11 16,20) H 14 16,70“ Wieſenheu loſe 1 Kleeheu loſe neu Stroh drahtgepr. 3 ſpreu b Erzeugerſtation oder Gerbmüller Für drahtgepreßtes Heu 40 Pfennig per Mehlnotierung im Gebiet des Get reidew i Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 ich frei jeder Empfangs⸗Station).— mit einer Beimiſchung von 20 v. H. anerkanntem Kleberweiz.25/ per 100 Aufſchlag, mit einer Beir 0 Auslandsweizen 1,50% Aufſchlag per 812. Reines Kernenmehl 3,50/ per auf die jeweilige T Weizen mehl. '̃e14 29,30; R 14 22,70; R Mühle, durchſchnittliche G 8 —7 mehr. tſchaftsverbandes Frachten⸗ Weizen⸗ Kernen oder Kilo kleberreichem 100 Kilo mehl amtlich von 100 Kilo für Type 100 Kilo Aufſchlag Aype 812, W 8 28,55; W 10 20,05; 3 Roggenmehl,-Type 1150, R 19 28,50; Kletegrundpreiſe ab Sack: Werzen nkleie We 8.95; 10.30: Wᷣ 17 10.45: Roggen⸗ 10,40) R 19 10,50 Mark.— Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 J per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchs die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Infolge der ſtärkeren Anlieſerungen iſt es erforderlichen Bedarf in Brot⸗ Das Braugerſtegeſchäft iſt ſo gut wie beendet. Futtergetreide iſt nach wie vor ſtark gefragt. Die Mehlbeſtände in Type 502 und 1050 ſind größtenteils ge⸗ räumt, während ſich die Umſtellung auf Type 812 noch nicht voll eingeſpielt hat. In Kleie und Futtermehl reichen die anfallenden Mengen für die Verſorgung aus. Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Dez. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 7,07% G; Mai 7,25; Juli 7,17% G.— Mais lin 18 25,30; einſchließlich '̃ᷓ 10 10,10: W 14 R 14 Weizen⸗ und 10,10? R 18 getreide zu decken. (Eig. Dr.) März 7517 75 2000 per Laſt 2 Kilo) Jan. 106 B; März 107; Mai 104,75; Juli 103,50. — Leinölnotierungen vom 7. Dez.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſaat Pl. per Dez. 12,50; Leinſaat Klk. per 15205 Jan. und Bombay per Dez.⸗Jan. je 1475; Leinſaatöl 0 — oko 28,0; Dez. 27,0; Jan.⸗April 5 Haumpofl ägypt. 9,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Dez. 57/60. Neuyork: Terp. 31,25. Savannah: Terp. 26,25 * Reger Weinmarkt im Rheingau und in Rheinheſſen. Nachdem die Spätleſe der Weingüter im Rheingau im letz⸗ ten Drittel des Novembers abgeſchloſſen wurde, iſt der Winzer bereits in den Weinbergen mit den Winter⸗ und Nachherbſtarbeiten wieder beſchäftigt. Die jungen Weine bauen ſich ſehr vorteilhaft aus und verſprechen, was jetzt deutlich hervortritt, die erwartete vorzügliche Güte. Sie ſind zum Teil ſchon hell und probieren ſich gut. Die Ver⸗ käufe in Rheinheſſen und im Rheingau ſind ſehr rege. Die Nachfrage nach 1986er iſt noch gut, doch können nur noch vereinzelt Verkäufe getätigt werden, weil es eigentlich kaum noch 1936er Beſtände bei den Winzern gibt. Die ent⸗ ſprechende Güte des 1937er neuen Weines bietet allſeits Anlaß für eine rege Hauftätigkeit, wobei ehe die ee in den genehmigten Grenzen bewegen. Hamburger Kaffee-Termin- Noflerungen Amtliche Notierung für 7 Kg. netto n Reichepfennig, unverzoll! Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 7. Dezember 10 Uhr 7. Dezember 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt Dezember 84 32— 8⁴ 32— März. 34 32— 3⁴ 32— Mai 34 32— 3⁴ 32— Jul! 82— 34 99322 5 September 84 8²— 3⁴ 82— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſact, trocken, nicht unter ho Stand, 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 5 7 12— 10 Ubr 30 56. 12.— 2 Ubr 15 e Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Dez. 4,690 4,00.60 4% Januar.65 449 7 4,65 4,45 2 Februar..65.55 85 58 März.70 4,5 47/5 4,555 April. 4,80 4% 4,80% Mai....80 4,7 4% 4% Juni 4,80 475 485 1632333358 uli. 4,90 4,80 25 4,90.80 8 Auguſt..95.85 4,85 4,8888 Sept. 8.90 188.—.90 1 Okt... 5,05.9955 58,05 4. Nov.].10].—„„ * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 445 werden ab 8. Dezember die Kurspreiſe für Zink um 0,25 /, Blei um 0,50 /, Meſſing⸗ und Neuſilberlegierungen um 0,75 /, Kupfer und Rotgußlegierungen um.— /, Bronzelegierungen um 1,50/ ſowie Zinn um.—/ je 100 Kilo erhöht. Peröffentlicht am veröffentlicht am RM 1 1312 RM 9 I in Kraft ab in Kraft a TTTTTCTCTCTC0000 Alum. n. leg.] 183137 e Bronzeleg. 84-87 85 do. Legler. 88—61 58— Neuſtlberleg. 5450/58 86 Blei nichtleg. 20-22 19. 1 Nickel n. leg. 236—24b0 235—246 Hartblei.. 7% 24% 215.— 28, Zink fein. 23½— 201 23 25 Kupfer n. leg. 58. 60/5 59% do roh. 19/½—217“.] 19—21 Meſſingleg. 4/41„41/44 Zinn n. leg.] 249229. 289 249 Rotguß leg. 58/60 ¼ 50 59½¼ Banka⸗Zinn] 281271[ 251 51 * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Dezember für eine Unze Feingold 139 ſh 9 d= 86,7848 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,9168 Pence= 2,79019 l. * Ziunbergwerksproduktion. Die Zinnbergwerks⸗ produktion der Welt betrug nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A im Oktober insgeſamt 16 605(Sep⸗ Thüringen und der Thüringiſchen Staatsbank in Weimar, US A⸗Glöubigern über ein langfriſtiges Zahlungsſyſtem die gemeinſam über die Mehrheit des AK verfügen, gehört!“ auf Dollar⸗ Grundlage. Mit den Pfund⸗ und Franken⸗ ders 7 Habe mich in Mannheim als niedergelassen Augusta-Anlage 29% homöopathischer Arzt Dr. med. doll Fernruf 448 83 Sprechstunden von—12 Uhr u. 16—18½ Uhr außer Samstag naohmlttag Dazu wäre Weihnachten eine gute Gelegenheit. Taubsdge-Adsten und Hermann IIIa, 2 Werfzeug-Adsben in alen Gtöben Basteſiejle- Caubsdgeholæ von F 2. 5 Fernruf 210 05 tere fake Sele 5 — e Gmb Bronchitiker! 5 Dankschreiben von Patienten ri 5 kennungen von Arzten beſtätigen die Wirkung fare biet gelen. Berahr; deen qualendem Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, Dezember der Abendbörſe zeigte ſich kein weiteres Angeb andererſ lte es auch an Käufern. Soweit Publiku aufträge vorlagen, waren ſie ſehr niedrig limittert, 0 nennenswerte Umſätze zunächſt ſcheiterten. Auch di 0 loſe Haltung der Kuliſſe beſtand fort. Im Vergleich zum Berliner Schluß nannte man wenig veränderte Kurſe. — An den feſtverzinslichen Märkten war weiteres Kauf⸗ intereſſe vorhanden. Zu größeren Umſätzen kam es a auch hier nicht. Kommunal⸗Umſchuldung wurden mit 94,9 e Auch der Berlaaf der Abendbörſe blieb an allen Märk⸗ ten ſehr ruhig. Den meiſten Papieren lag kein Un zugrunde und vielfach lauteten die Notierungen noch etr unter dem Berliner Schluß, doch zeigten andererſeits einige Werte auch mäßige Beſſerungen. An Am Rentenmarkt war das Geſchäft bis zum Schluß klein. tember 19 236) To. Davon entfallen auf Aſien 12102(14 494) To., auf Afrika 1648(1646) To., auf Amerika 2285(2526 To., auf Auſtralien unv. 300 To und auf Eursgda unv. 270 To. Für den Tagesdurchſchnitt ergibt ſich eine Produk tion von 536(641) To. Die Angaben beruhen wieder zuin Teil auf Schätzungen. Von Januar bis Oktober d. J. be trug die Geſamtproduktion der Welt 167 463(im Vorjahr 147 577) To. Darunter produzierte Aſien 1 61(105 Afrika 17 100(14 423) To., Amerika 21442(21 895) Auſtralien 3000(2900) To. und Europa 2560(2500) To. * Dezember⸗Kontingent ſür Teigwarenherſtellung und Hartweizengrießbezug. Die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft hat die Verarbeitungs⸗ menge von Getreideerzeugniſſen zur Herſtellung von Teig⸗ waren für den Dezember auf 8 v. H. des für das jeweils vom 1. September bis zum 31. Auguſt des nachfolgenden Jahres laufende Wirtſchaftsjahr erteilten Grundkontin⸗ gents feſtgeſetzt. Gleichzeitig iſt oͤie Bezugsquote von Hart⸗ weizengrieß für Dezember auf 2 v. H. des Jahreskontin⸗ gents bemeſſen worden. Geld- und Devisenmarkif Paris.) beiemder ſchlus zl ich). 147 09, unten 5 5 hagen Mien beam 2880.50 fiefien 8 feen! 7638.— Ferit belgien 500 25 l Schwein 680.52 Steckhelm 758.— Marsch eu London. J Dezember(Schlau zmfftb“ 490.97 f sopenbegen] 22.40 Men 2589.— Shen 1/18 bee 290) dcs 1850. h ane, 80.— deen, Imsterbam, 888.20 halo 198.25 Pensfeniin. 81.— Ju an 128.— paris 147 07 scon 110.18 Atden 345,50 ferike 1800.— rüstet 2940.— felingfers 20 en 7. Monteviees 2875,.— win 907. pres 14.— enten 2531.— Vaipzrae 124.0 berlin 1240.25] uses: 2800,— Buenos Ares] 1690,—] gene:. wenn 59550 214— fia te Jan. 412. auf Lon don 1550. Senn. eli 208.— ont 1, Södalris 100,12 Meialle Hamburger Mefallnoflerunuen vom 7. Dezember ti u ple r Banes- 5 0 arlef geld 1 bels anti rief] eld I derb f nber 92 5 4. 55 255.0 255,0. lütenrbtin.. 21.— 21. februar 53.— 58.—- 285.0255, 0%„ elnallber(uit. 5. 10.. 33.80 80.80 ir: 53.53. 255,0 255,0. eingod(AR. g. r. 255.79 Ie 58.—.-. 25,0 0. al tale 1 An 58.53. 205,(255,0. Ciapr.(l. p..).40 260 I„„„ oo e ec. feldes Plelia 975 all 5 2 Delalbr.(id. b. r...50 8,75 — 0 bac lab. Oktoder 1 dullmoa Regulus dlnes.( 1e.) öl. 8. Toromb* Meckeilber(T per Flasche) 14.7568.75 Deremd. 5 dolftamert cines.(in.). 72.— I Frachlenmarki Duisburg- Ruhrort Auch an der heutigen Börſe war das Geſchäft ſehr rege. Die Frachten und Schlepplöhne notierten mit dem geſtrigen Satz. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Dezember. Das Tief über Frankreich, das bisher unſer Wetter beein⸗ flußte, füllt ſich langſam auf. Es iſt demnach mit einer langſamen Wetterbeſſerung zu rechnen. Vorausſage für Donnerstag, 9. Dezember Vielfach neblig, ſouſt wolkig bis aufheiternd, nur geringe Niederſchlägeneigung, nachts Froſt, Ta⸗ gestemperaturen zwiſchen null und fünf Grad, Winde um Südweſt. . ee e, in Mannheim am 7. Dezember 2,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Dezember + 0,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 2, Grad. Niederſchlagsmenge in der halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2, 27 Liter je Geviertmeter. Zeit von geſtern früh 4 Millimeter Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abein- Pegel 4 5. 6. 7. 6. Abel Lege 5. 6. 7. 8. Noenfeden 120 180 u 1% LW 1 1 15% Hreiſoch. c 05 0 5 55 0 fen.. 68508508 ds Kehhll 188179.76.78184 Neckar⸗Pegel Maxau 3. 331 31.29 3. ene Mannheim 205 203199 186205 Mannheim 100.951,94%200 Echt bayr. Block- Mall gegen Husten 125 gr 25 Pfg. bietet Ihnen stets Gele- genheit 2. günst, Kauf — fir 1 lil grauen Haaren Durch einfaches Einreiben mit„Laurata“ erhalten ſie ihre Jugendfarbe und 515 güranti 1 Fleck Mißfarb„ e N ert unſchädlich. Gibt keine Flecken und Mißfarben. urg 1. Original⸗Flaſche.90 RM.„u Flasche.70 RM. und Porto. 3 0— 5 wieder, Keine Farbe. Beſtes Haarpflegemittel auch geg. S fiele en durch: Drogerle und Parfümerie Ludwig& Friedrichsplatz 19, Drogerie Friedrich Becker, G Dos Speziolhaus Fu Pelze fach Leben das reich vitaminhaltige Nähr⸗ u. Kräf⸗ tigungsmittel für Kinder und Er⸗ wachſene. In Flaſchen und ausgewogen. 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Dezember 1937 — Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Ein VBombenſieg der Poſt— Rohrhof kann Rheinau nicht gefährden War es vor Wochenfriſt die Gruppe Weſt. die eine un⸗ gewollte Kampſpauſe einlegen mußte, ſo war diesmal, die Gruppe Oſt zum Feiern gezwungen. Dort ſind allerdings die Spiele wenigſtens bis zum unmittelbaren Vorrunden⸗ ſchluß gediehen, während die um zwei Vereine ſtärkere Gruppe Weſt ſchon bedenklicher nachhinkt. Die diesmal ausgetrogenen Treffen: Poſt⸗SV Mannheim— Kurpfalz Neckarau:1 TV Rohrhof— Alemannia Rheinau 24 brachten zunächſt einerſeits einen beachtlich hohen Sieg der Mannheimer Poſtler mit dem ſie kräftig nach oben aufgeſchloſſen haben. Nach längerer Unterbrechung hatte die Poſt, nach wie vor betreut von ihrem eniorſpieler Altmann, ihre Mannſchaft wieder ſtabiliſieren können umd die Verſtärkung der Elf— namentlich im Angriff— konnte nicht ohne Erfolg bleiben. Auf dem durch den egen aufgeweichten Platz des Poſtſportvereinns hatten die Kurpfälzer im voraus keine Gewinnausſichten, um ſo weniger als ſie auch zu dieſem Treſſen mit erneut geän⸗ derter Mannſchaft antraten. War und blieb man ſo von der Leiſtung der Neckarauer recht ſtark enttäuſcht geweſen, ſo überraſchte ondererſeits die Leiſtung der Poſt allgemein. Wieder einmal war der Angriff in flotter Fahrt und wie⸗ der einmal mehr war Iſel⸗ mit ſeinen Kameraden die treibende Kraft, ſo vor allem in engſter Zuſammenarbeit mit ſeinen tüchtigſten Helfern Kretzler und Kilian. Bereits bei der Pauſe führte die Poſt klar mit:0 und es ſpricht für ſich, daß Neckarau erſt nach dem ſechſten Poſttreffer ſein Ehrentor markieren konnte, das aber im Zuge des weiteren Spielgeſchehens von den Poſtlern noch aufgeholt wurde. Mit dem dritten Sieg haben ſich die Poſtler wieder nach vorn gebracht, während die erneute Niederlage der Kurpfälzer nun allzu deutlich deren Form⸗ rückgang beſtätigt hat. Mehr Beſonnenheit küunte übrigens der Neckarauer Elf nur nützen, während die reichlich ner⸗ vöſe Zappeligkeit— wie ſie auch in dieſem Spiele leider wieder verſchiedentlich ſeſtzuſtellen war— nur Schaden bringen muß, denn auch diesmal wurde durch einen Platz⸗ verweis die Elf erneut dezimiert. Im zweiten Spiel der Gruppe Weſt gab es einen wei⸗ teren Siea der Rheingauer Alemannen, die nun bis auf einen Punkt beim Tabellenführer, TV 1846. angelangt ſind. In einem von Höhn(08 Mannheim! aut geleiteten, recht anſtändig und fair geführten Treffen. das natürlich luch unter der Unbill des regneriſchen Wetters zu leiden hatte waren die Alemannen erſthälftia in flotteſter Fahrt, was allein ſchon das Halbzeitergebnis von:0 beſagt. ls man ſozuſagen Wind und Wetter nicht mehr im e ſpielte man angeſichts des Klaren Vorſprungs etwas reſervierter, wobei man es indes nicht verhindern konnte, als daß auch der ſonſt ſo tapfere Gegner ſeine Mühe durch zwei Torerſolge belohnt bebam. Alle vier Treffer der Rheinauer kommen guf das Konto der Gebrüder Heck⸗ mann, di allmählich zu den Schützenkönigen der Spielgrupp f den und gon denen man moch manches hören wird. Der TW Rohrhof beſtritt dieſes ſchwere Trefſen mit mehrfachem Erſatz. w der Voll⸗ ſtändigkeit halber nicht unerwähnt bleiben ſoll. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore TW 1846 2 87 5 2 0 22.•8 Rheinau. 5 7 5 1 1 16:10 TSV Oftersheim 6 3 2 1 157 Poſt Mannheim 7 3 0 4 23:21 Reilingen 7 3 0 4 17:20 Brühl„„ 1 3 0 8¹6 BfR Ketſch 55 2 1 2 11.14 Kurpfalz Neckarau 7 2 1 4 12.22 TV Rohrhof 7 2 0 5 18.20 Altlußheim 5 0 0 5:17 Der kommende Sonnlag würde mit den für die Gruppe Weſt vorgeſehenen Paarungen: Kurpfalz Neckarau— BfR Ketſch Rheinau— Altlußheim Brühl— TW 1846 Poſt Maunheim— Rohrhof den Spielbetrieb um ein weſentliches Stück fördern, je⸗ doch wird auch hierbei die Bemerkung„Programmände⸗ rungen vorbehalten“ angefügt werden müſſen. Da einige Plätze immer noch für geſperrt erklärt ſind, ſo iſt es ſogar Rückkämpfen ſtarten werden. Wie das offizielle amm der Gruppe Weſt für den 12. Dezember lauten werden wir am Wochenende bekanntgeben. In⸗ O ſt den Reſt der Vorrunde aus⸗ wird, wieweit die Gruppe tragen kann, auch darüber werden wir gleichfalls recht⸗ zeitig berichten. Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Lanz und die SA- Standarte 171 gewinnen in Lokalkämpfen Wenn auch aus den bekannten Gründen an Sieſem begneriſch geſtimmten erſten Dezemberſonntag nicht alle Mannſchaften an den Start gehen konnten, ſo wurden doch die Spiele mit den Begegnungen: SA⸗Standarte Mannheim— S Mannheim⸗Stadt:0 Gartenſtadt— Lanz 023 Sulzbach— Jahn Weinheim 11:7 recht annehmbar gefördert. Dabei ſoll voraus geſchickt ſein, daß mit dem Nahen des Vorrundenſchluſſes die ein⸗ zelnen Spiele zum Teil in eis recht ſcharfes Fahrwaſſer gerieten. So lief zunächſt die Parties om Käfertaler Wald ſehr hort, wobei auf ſeiten der Gaxtenſtädtler zwei Spie⸗ r die Partie infolge Platzverweiſes vorzeitig aufgeben mußten. Lanz hatte im erſten Teil, des Spieles gegen gel Wind zu ſpielen und kam nur ſchwerlich in Schwüng. Erſt in der zweiten Halbzeit konnten die„Lanzer“ ſicht⸗ lich Boden gewinnen und am Ende waren es Iſen⸗ harödt, Frank und Dett geweſen, die mit 310 einen klaren Sieg ſchufen. Sehr bewegt lief auch das zweite:0⸗Treffen an der Sellweide, wo es die SA⸗Leute weit ſchwerer hatten, um zum Sieg zu kommen, als dies etwa das Ergebnis beſagt. Die Mannen des SV Mannheim⸗Stadt kämpften recht unglücklich, da ihnen eine Reihe günſtigſter Aktionen mißlangen und überdies der Angriff nicht Hurchſchlags⸗ kräftig genug war. So konnte am Ende alle Feldüber⸗ legenheit nichts nützen, während die Sa⸗Leute mit for⸗ ſchen, zuweilen auch etwas härter geführten Angriffen und Durchbrüchen weit erfolgreicher waren. Bleibt ſchließlich noch der hohe:1⸗Sieg des TV Jahn Weinheim über Sulzbach zu melden, das nicht vom Ta⸗ bellenende wegkommen kann. Bis zur Pauſe hatten die Leute aus der Zweiburgenſtadt ihren Gegner ſchon klar 5 (:0) auf das tote Gleis geſchoben und damit war zu⸗ gleich auch der Höhepunkt dieſes Spieles ſchon erreicht. Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Viernſſem 7 7 0 0 27.8 14:0 BSpch Lanz 8 6 0 2 22:7 12 4 SA⸗Standarte 171 6 4 1 1 11˙4 913 Lützelſachſen 7 3 2 2 20:15 8·6 Gartenſtadt 7 3 1 1 7 Laudenbach 4 3 0 1 15.4 6˙2 Jahn Weinheim. 6 2 1 3 18 15 7 SW Mannheim Stadt 8 2 1 5 5˙13•11 Altenbach 8 1 0 1.28-14 Sulzbach 9 1 0 8:37 2˙16 Der kommende Sonntag bringt in Anbetracht der immer noch beſtehenden Sperr⸗ gebiete nur die zwei Spiele: Jahn Weinheim— SV⸗Mannheim⸗Stadt Gartenſtadt— SA⸗Standarte 171 deren Ausgang wieder einige Verſchiebungen der bellenrangordnung zur Folge haben Hürfte. Abſchwimmen 1937 beim T1846 Wieder geht ein an Kämpfen reiches Johr der Mann⸗ heimer Schwimmer ſeinem Ende entgegen. Wie bei allen Vereinen, ſo kann auch die Schwimmabteilung des Turn⸗ Vereins 1846 Mannheim von einem Jahr erfolgreicher Tätigkeit berichten, das im Wettkampf ſeinen ſchönen Aus⸗ klang findet und in der Breitenarbeit einen erfreulichen Auftrieb erfahren hat. Leiſtungsfördernd hat ſich bei der Wettkampfmannſchaft auch das gemeinſame Training mit den übrigen Mannheimer Schwimmkameraden und ⸗kame⸗ radinnen in der Mannheimer Arbeitsgemeinſchaft aus⸗ gewirkt, ſo daß wir heute in Mannheim eine Reihe Schwimmer haben, die regelmäßig um:08 Minuten für 100 Meter Kraul braucht, Da⸗ Stoll:25; 2. Willi Fitzner:25,1 Min. 100 Meter Bruſt, Frauenjugend: a) 1. Annemarie Stengel:45; 2. Liſe⸗ lotte Enſinger:45,2 Min. b) 1. Irene Wieſe:05,4 Min. 100 Meter Rücken, Frauen: Annemarie Stengel:52,2 Min. 100 Meter Kraul, Männer, Klaſſe 3: 1. Wilhelm Bieder⸗ mann:18; 2. Fritz Engel:22 Min. Klaſſe 2: 1. Willi Fitzner:07; 2. Benno Weniger:08; 3. Weingärtner⸗ SVM.09 Min. 100 Meter Kraul, Frauen, Klaſſe 2: 1. Ilſe Gurris:32,2 Min. 100 Meter Kraul, Männer⸗ jugend, Klaſſe 3: 1. Walter Köhler:27,8; 2. Karl Blaut 128,8 Min Klaſſe 2: 1. Adolf Reinhard:19,6 Min. Bruüſt und Rücken, ſowie 40 Meter Tauchen, Klaſſe 3: 1. Wilhelm Biedermann. Klaſſe 2: 1. Hans Stoll 21.; 2, Willi Fitzner 20 P. Ingend, Klaſſe 31 1. Karl Bläaut 29.; 2. Willi Leiſt 20 Punkte. Jugend, Klaſſe 2: 1. Ar⸗ tur Kühnpaſt und Adolf Reichard je 21.; 2. Willi Vath 18 Punkte. 40 Meter Tauchen für Männer: 1. Willi Fitzner 30 Sek.; 2. Hans Stoll 31 Sek. Frauentauchen: 1. Ilſe Gurris(22 Meter) 22 Sek. Tauchen, Männerjugend: 1. Karl Blaut(40 Meter) 33,8 Sek.; 2. Artur Kühnpaſt (40 Meter] 40,2 Sekunden. Heidelberg ſiegt im Schwimm- ſtädtekampf gegen Mannheim In Form eines ſcharfen Uebungswettkampfes trafen am Dienstag die Mannheimer Schwimmer mit der Ver⸗ tretung des Nikar Heidelberg zuſammen, um die Kräfte zu meſſen. Eingangs fond Kreisfachwart K. Schmidt⸗ Mannheim hinweiſende Worte zu dieſem Kampf der Mannheimer Arbeitsgemeinſchaft, die damit erſtmals wettkampfmäßig auf dem Plan ſeit ihrem kurzen Beſtehen ercſchien. Der Papierform nach zu urteilen, muß⸗ ten die Heidelberger Gäſte bei dem ihnen vorausgehenden Ruf als Sieger bezeichnet werden, was der ſpannende Kampfvperlauf auch beſtätigte. Offen war im Hinblick auf die bisher noch nicht in dieſer Stärke ausgetragenen Staf feln(jedesmal je 20 Mann auf jede Seite) die Höhe des Unterſchiedes. Nun, die Kämpfe wurden beiderſeits mit letztem Einſatz bei wiederholt wechſelndem Bild ducch⸗ gefochten und dabei ſiegten die Leute des Nikar klar und verdient. Hier trat der Unterſchied der techniſchen Schu⸗ lung der beiden Stadtvertretur-en ſtark in Erſcheinung. Das den Abend beſchließende Waſſerballſpiel brachte einen flotten temperamentvollen Kampf, bei dem die Mannheimer zunächſt eine klare:1⸗Führung nach gefälligem Spiel herausholten. Doch es ſollte ſich das SV SV angehörenden Spieler rächen. Nikor kom auf Touren und nacheinander holte er mit ſeinen aufopferungsvoll ſpie⸗ lenden Leuten Tor um Tor auf, ſo daß ſich die Mannheimer mit einem:4⸗Unentſchieden begnügen mußten. Schieds⸗ richter Klein ⸗Poſtſportverein konne befriedigen. Die Ergebniſſe: 20 mal 4 Bahnen Bruſt: 1. Nikor Heidelberg 28:44 2. Mannheim 27:29 Min. 20 mal 4 Bahnen Kraul: 1. Ni⸗ kor Heidelberg 21:58; 2. Mannheim 23:08 Min. Waſſerball: Heidelberg— Mannheim 44(:). Bautz⸗Diederichs belegten im 100 Km.⸗Mannſchaftsren⸗ nen in Brüſſel mit zehn Verluſtrunden nur den letzten Platz. Sieger wurden Bruneau⸗Thys. So iſt es verſtändlich, daß innerhalb der Reihen der 1846er dem diesjährigen, auf mehrere Schwimmabende ver⸗ teilten, Abſchwimmen erhöhtes Intereſſe entgegengebracht wurde, zumal am letzten Austragungsabend einige Kame⸗ raden des SV Mannheim anweſend waren. Dgs herrlichſte Rennen brachte denn auch die 100⸗Meter⸗Kraulſtrecke, wozu ſich Weingärtner ⸗SVM einfand. Kopf an Kopf zogen Benno Weniger, Fitzner und Weingärtner ihre Bahnen, wobei Weingärtner mit der ungewohnten Aufſtehwende nicht recht einig wurde. In der guten Zeit von:07 Min. ſchlug Fitzner als Sieger knapp vor Weniger an, dem unmittelbar darauf um Handſchlag der junge Weingärtner folgte. 5 Die Ergebniſſe: 100 Meter Bruſt, Männer, Klaſſe 3: 1. Wilhelm Bieder⸗ monn:28,8; 2. Bernhard Braun:32 Min. Klaſſe 2: 1. Guſtav Ehrlich:20,3 Min. 100 Meter Bruſt, Männer⸗ jugend, Klaſſe 3: 1. Willi Vath und Willi Horn je:35, Min.; 3. Ad. Reichard:40.2 Min. Klaſſe 2: 1. Martin Gehrig:20,83 Min. 200 Meter Kraul, Männer, Klaſſe 3: 1. Karl Ederle:49 Min. Klaſſe 2: 1. Willi Fitzner 2239, Min. 200 Meter Mäunerbruſt(Wanderpreis]: 1 G. Ehr⸗ lich:11,2 Min.; 2. Karl Frank:14, Min. Mehrkampf für Altersturner über 35 Jahre: 1. Karl Schmidt; 2. Willi Wenzel. Ueber 40 Jahre: 1. Karl Stahl. 100 Meter Rük⸗ ken, Männerjugend, Klaſſe 3: 1. Artur, Kühnpaſt:46, 2. Willi Leiſt:48,3 Min. 100 Meter Rücken, Männer, Klaſſe 3: 1. Karl Ederle:99, Min. Klaſſe 2: 1. Hans Mehrkampf für Männer(Wanderpreis), 100 Meter Kraul, ſpäter mangelnde Verſtändnis der verſchiedenen Vereinen Kleine Sport-Nachrichten Aljechin Schachweltmeiſter Die 25. Partie im Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft wurde am Dienstagabend durch Euwe nach dem 43. Zuge aufgegeben. Damit hat Aljechin die Schachwelt⸗ meiſterſchaft, die er 1935 an Euwe verloren hatte, im Revanchekampf zurückgewonnen. Der Endſtand lautet: Al⸗ jechin 15%, Euwe 97% Punkte. Aljechin hat von den 25 Partien 10 gewonnen. Für die Schachweltmeiſterſchaft ſind ſechs Gewinnſpiele vorgeſchrie⸗ ben. 11 Partien hat er remis gehalten. Er hat alſo mit 15,5 Punkten, d. h. einem halben Punkt mehr für die er⸗ forderliche Hälfte von 30 urſprünglich vorgeſehenen Partien gewonnen. Euwe hat nur 4 Partien gewonnen. Dazu kommen die 11 Remis⸗Spiele mit 5,5 Punkten, ſo daß er insgeſamt 9,5 Punkte erreichte. Badens Gaumannſchaft in Vaſel Die Säbelfechter ſiegen:11.— Im Degen verlor Baden 11:25.— Das Florett der Frauen ging knapp 719 verloren. Die badiſchen Fechter des DR weilten am vergangenen Sonntag in Baſel, um gegen die Nordweſt⸗Schweiz in den drei Waffen einen Mannſchaftskampf auszutragen. Im Degeufechten ſtand die Mannſchaft mit Knieß⸗ Freiburg, Blum Karlsruhe, Hauck⸗ Pforzheim, Jung ⸗Viern⸗ heim, Roth und Karmann⸗Lörrach den kampferprobten Degenſpezialiſten aus Baſel gegenüber. Fechter, mit denen man rechnete, fielen vollkommen aus. Der badiſche Meiſter Knieß gewann ein Gefecht, während die SS-Männer Blum und Hauck überhaupt keinen Sieg erfechten konn⸗ ten. Die Fechter Karmann, Roth und Ju na ſetzten Reform des den Baſlern harten Widerſtand entgegen, wobei Karmann %, Roth 3 und Jung 274 Siege herausholen konnten, die reſtlichen Gefechte verloren ſie napp:3. 5 Im Frauenflorett hatten unſere Mädels ein wenig Pech, denn ein Sieg ſtand in Ausſicht. Mit Frl. Fäf ſer und Wenkenbach⸗ Mannheim, Everbeck⸗ Freiburg und Greguritſch⸗Donaueſchingen hatten wir eine Mann⸗ ſchaft, die wohl z. Z. die beſte iſt. Uuſere Mannſchaft konnte auch jeweils bis ſechs Siege in Führung bleiben, wonach dann die Schweizer gleichzogen und mit zwei Siegen Vorſprung Mannſchaftsſieger wurden. Hier fiel über⸗ raſchenderweiſe Frl. Wenkenbach ebenfalls ohne Sieg aus, während Fäſſer zwei Siege, Everbeck zwei und Greguritſch drei Siege holen konnten. 5 1 a Im Säbelfechten war dafür unſere Mannſchaft, mit Höfler, Iſſelhard⸗ Mannheim, Knieß⸗Freiburg und Stober⸗ Karlsruhe ganz überlegen. Höfler und Knieß erzielten jeweils vier Siege ohne Niederlage, Stober und Iſſelhard einen und zwei Siege. Im kommenden Jahre wird es hoffentlich unſeren Mann⸗ ſchaften gelingen, die Schweizer zu bezwingen, zumal das Turnier gezeigt hat, daß wir gute Könner haben. Boxſtädtekampf Mannheim Ludwigshafen Am kommenden Freitag, 10. Dezember, „Zähringer Löwen“ ein Boxſtädte kampf zwiſchen heim und Ludwigshafen ausgetragen, gende Boxer beſtreiten: 8 Mannheim: Geißler, Stetter, Hoffmonn, Korn, Zloteki, wird im Mann⸗ den ſol⸗ Keller, Bolz, Döring. Lubwigs afen: Fritz, Münch, Hofmann, Schork, Zett⸗ ler, Stiegler, Keilmann, Kupper. Davispokals Reichsfachamtsleiter Erich Schönborn nimmt Stellung Schon ſeit längerer Zeit beſchäftigt man ſich in Tennis⸗ kreiſen und in der Preſſe aller an den Daviscup⸗Kämpſen beteiligten Nationen mit der Frage einer Reform des Cups, die einem Bedürfnis nach einer Erleichterung ent⸗ ſpricht, ohne daß man allerdings bisher zu einem Ergebnis gekommen iſt. Aus dieſem Grunde iſt es intereſſant, daß jetzt der neue Leiter des Reichsfachamtes Tennis, Hauptmann a. D. Erich Schönborn, im von ihm geleiteten Sportteil der„Deut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung“ Stellung zu den Reformver⸗ ſuchen nimmt, eine Stellungnahme, die durchaus beacht⸗ lich iſt. Schönborn geht zunächſt davon aus, daß die Kämpfe trotz der Teilung in zwei Zonen, Amerika⸗ und Europa⸗ zone, eine große Bekaſtung beſonders für die Teilnehmer der Europazone darſtellen. Die Vielzahl der Runden habe dazu geführt, daß der ganze Tennisſommer vom Mai bis Auguſt faſt völlig im Zeichen der Davispokalkämpfe ſtehe und daß dadurch viele andere wichtige Geſchehniſſe ver⸗ kümmern müßten. Und zwar nicht nur dadurch, daß die wichtigſten Termine vom Davispokal beanſprucht werden, ſondern vor allem auch durch die Tatſache, daß die beſten Tennisſpieler aller Länder für andere ſportliche Wett⸗ kämpfe verloren gehen. Dazu kommt noch die ſportlich unbefriedigende Tatſache, daß die beſten Vertreter des Ten⸗ nisſports durch die Vielzahl der Runden innerhalb der Europazone abgehetzt und abgeſpielt in die Interzonen⸗ und Herausforderungsrunde gehen, während der Sieger der Amerikazone höchſtens zwei— im Gegenſatz zu fünf der Europazonen⸗Sieger— Runden zu bewältigen hat und der Pokalverteidiger ſogar völlig ausgeruht in den Endkampf gehen kann. England wolle bei der Tagung des Internationalen Verbandes im März den Antrag ſtellen, den Davispokal in Zukunft nur noch alle zwei Jahre auszutragen. Dieſer Vorſchlag bedeutet nach Anſicht Hauptmann Schönborns keine Löſung. Durch eine Austragung im zweifährigen Turnus verliere der Wettbewerb an Bedeutung, ohne daß die geringſte Entlaſtung in den Spielfahren ſelbſt eintreten würde. Hauptmann Schönborn macht dann den Vorſchlag, den vier Letzten der Europazone eine bevorzugte Stellung einzuräumen, denn es ſei ſportlich ungerecht, daß man gerade die ausſichtsreichſten Spieler zwinge, ſich Jahr für Jahr wieder durch alle Runden durchzuſchlagen, wenn man den Pokalverteidiger kampflos in die Herausfor⸗ derungsrunde einrücken ließe. Man ſolle jeweils die vier letzten Nationen des Vorjahres bevorzugt ſetzen, dergeſtalt, daß ſie ohne Spie“ auf die vier ſiegreichen Natio⸗ nen der Europarunden des laufenden Jahres zu warten und gegen dieſe um den Eintritt in die Vorſchlußrunde zu ſpielen hätten. Es gäbe alſo jedes Jahr einen Vorwett⸗ bewerb in der Europazone, in welchem die vier Beſten für den eigentlichen Hauptwettbewerb der Europazone feſtgeſtellt würden. Der Hauptwettbewerb der Europozone würde auf dieſe Weiſe ſtets nur öͤrei ſtatt oͤer bisherigen fünf doͤer ſechs Runden umfaſſen.— Selbſtverſtändlich gebe es auch gegen dieſen Vorſchlag Einwände, z. B. den, daß den ſchwä⸗ cheren Nationen auf dieſe Weiſe die Begegnung mit einer führenden Nation abgeſchnitten würde. Das hinge aber auch wie bisher vom Zufall der Ausloſung ab. Weiter hätte beiſpielsweiſe ein Europazonenſieger, der ſich aus dem Vorwettbewerb durchkämpfen würde, im laufenden Jahr ſelbſt keinerlei Vorteile von der Neuregelung, aber er würde ſie im darauffolgenden Jahr haben. Zum Schluß iſt Hauptmann Schönborn der Anſicht, daß, wenn man dieſen Weg nicht gehen wolle, ſich auch noch ein anderer Vorſchlag in Verbindung mit dem des Engliſchen Zwei Ehreupreiſe des Führers für flugſportliche Leiſtungen Auf Antrag des Reichsluftfahrt⸗ miniſters hat der Führer und Reichs⸗ kanzler zwei Ehrenpreiſe für flug⸗ ſportliche Leiſtungen geſtiftet, die an die Stelle der früheren Hindenburg⸗ Pokale treten. Der erſte(im Bilde rechts) iſt der„Adolf⸗Hitler⸗Ehren⸗ preis für beſondere Leiſtungen im Motor⸗Flugſport“ und für die Beſt⸗ 1 im Motorflugſport im Jahre 1937 beſtimmt. Mit dem zweiten Preis(links) wird die Beſtleiſtung im motorloſen Flug im Jahre 1937 aus⸗ gezeichnet. Der Sieger des erſten Ehrenpreiſes erhält zugleich eine Geldſpende von 10000 Mark, der Ge⸗ winner des zweiten einen Betrag von 4000 Mark. Beide Ehrenpreiſe, zwei mit Halbedelſteinen beſetzte, feuervergoldete Silberpokale, ſind Schöpfungen des Berliner ſchmieds Prof. Lettré. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗K.) Gold⸗ Verbandes in Erwägung ziehen laſſen würde, wenn man durchaus auf einen zweijährigen Turnus abkommen wolle. Man ſollte jeweils im erſten Jahr eines Turnus nur die Zonenſieger feſtſtellen und erſt im zweiten die Inter⸗ zonenrunde und die Herausforderungsrunde ausſpielen laſſen. Dann ließen ſich die fünf Runden der Europazone auf den ganzen Sommer verteilen, ſo daß in jeglicher Be⸗ ziehung eine erhebliche Entlaſtung eintreten würde.— Wir glauben, daß die Vorſchläge Hauptmann Schönborns bei der Leitung des Internationalen Tennis⸗Verbandes die Reſonanz finden, die ſie verdienen. Eine Löſung erſcheint uns oͤringlich. Der VfB Groß⸗Auheim hat für zwei Heimſpiele Platz⸗ ſperre erhalten. FC Hanau 98 und SC 03 Kaſſel ſind Nutz⸗ nießer dieſer Beſtraſung. Sie brauchen nicht nach Auheim zu reiſen. Die Auto⸗Union hat für das Rennjahr 1938 den aus⸗ gezeichneten engliſchen Motorradfahrer Ernie Thomas für drei Rennen auf der 250er DR W verpflichtet. TV Bad Cannſtatt, Württembergs 0 meiſter, gewann mit einem:1(020) ⸗Siecſe über Tas. Skült⸗ gart die Meiſterſchaft des Kreiſes Stuttgart. f Die Akademiſchen Weltſpiele 1939 finden nunmehr end⸗ gültig in Helſinki ſtatt, nachdem Schweden auf das Vor⸗ recht der Austragung in Schweden verzichtet hat. Ain E im in DEZEMBER Mittwoch, 8. Dezember Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, 15 Uhr.— „Spaniſche Nacht“, Oper von Eug. Bodart, Miete A, 20 Uhr. 5 Rosengarten:„Der Hakim weiß es“, Kulturgemeinde Mannheim, 20 Uhr. Planetarinm: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors; 20.15 Uhr 2. Sondervortrag von Prof. Dr. A. Seybold, Heidelberg, über„Deutſche Züchtungsforſchung ſichect unſere Ernährung“. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauer-Vorſtellung; 20.30 Uhr Nelly, der muſikaliſche Elefant und ſieben neue Attraktionen. Tanz: Palaſthotel Parkhotel. Libelle. Flughaſengaſtſtätte, Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung).„ Lichtſpiele: Univerſum:„Ein Volksfeind“.— Alhambra:„Das große Abenteuer“.— Schauburg:„Andere Welt“.— Palaſt Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14 30 bis 16 Ubr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Allerhand Weihnachts⸗Tand. Theatermuſeum. E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geßfinet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Weihnachtsausſtellung der Mannheimer Künſtler. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. 4 Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 uhr Leſefäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle. Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr, Leſehalle geöffnet von 10. dis 13 und 16.30 bis 21 Uhr 5 Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 A. Was hören wir? Donnerstag, 9. Dezember Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Frohe Muſik am Morgen. 10.00; Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mit. tagskonzert.— 14.00: Muſik von zwei bis drei.— 156.00: Bunte Muſik am Nachmittag aus Korlsruhe und Mann: heim. Ausführende: Landesorcheſter Gau Baden, Bauern? kapelle Claus Schmitt, Frauenterzett, Emmy Schech(Viv⸗ line), Heddy Stützel(Klavier).— 19.00: Fröhliche Feier⸗ abendmuſik der Jugend.— 18.30: Griff ins Heute. 19.15: Melodie und Rhythmus(Schallpl.).— 19.45: Fröh⸗ licher Winter⸗Almanach. Hörfolge vom Winter iw Work Lied.— 20.45: Die großen deutſchen Meiſter: Franz 5 bert.— 21.30: Funkbild aus Kehl und dem Hanauer Land. — 22.00: Nachrichten.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungs- muſik.— 24.00: Nachtmuſik. a Deutſchlandſender. .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Kleine Tanzmuſik.— 16.00: Muſik am Nachmittag. — 18.00: Kammermuſik.— 18.30: Um Brocken und Schnee⸗ koppe. Hörberichte.— 19.20: Feierabend⸗ Unterhaltung. 20.00: Unterhaltungsmuſtk.— 20.50: Deutſcher Kalender: 1— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 28.00: Nachk⸗ muſik. rauen⸗Handbgll⸗ Eq?«?] k r?; k, ́Z;n??k x Ke 0 0⸗ ve 322 7 7 Fr * 8 1 . Gazben Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ M ſtittwoch, 8 ezember 1937 1 n 5 Dekorations- Stoffe getidecken, Tisch- un Divandecken, Kissen und Kissenplatten Weinnachtsgaben— die ihr. und a Freude bereiten. 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Oktober 1937 mit Leo Sträter, jetzt Wirtſchaftsprüfer, nunmehr in Pforzheim wohnhaft, und Dr. Her⸗ mann Schulz, jetzt Wirtſchafts⸗ prüfer in Mannheim, als perſön⸗ lich haftenden Geſellſchaftern und einem Kommanditiſten. Erloſchen: Gebrüder Oppenheimer, Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Wachs& Sänger, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Jacob Altſchüler, Mannheim. Die Prokura der Luiſe Altſchüler und die Firma ſind erloſchen. e) vom 4. Dezember 1937: Neneintragungen: Pfälziſche Fruchtwein⸗ ⸗Geſellſchaft Dorner u. Heermann, Mannheim (Meerfeldͤſtraße 9/11). Offene Han⸗ delsgeſellſchaft ſeit 4. Dezember 1937 mit Max Dorner und Willi Heermann, beide Kaufleute in Lud⸗ wigshafen a. Rh., als perſönlich haftenden Geſellſchaftern. Koppel& Temmler, Mannheim (Rheinrottſtr.). Offene Handels⸗ geſellſchaft ſeit 4. Dezember 1937 mit Paul Koppel und Ludwig Gott⸗ ſchalk, beide Kaufleute in Mann⸗ heim, als perſönlich haftenden Ge⸗ ſellſchaftern. Münzkaſſierer Mulo Kommandit⸗ geſellſchaft, Mannheim(A g.). Kommanditgeſellſchaft ſeit 4. De⸗ zember 1937 mit Hubert Mylo, Oberingenieur in Mannheim, als verſönlich baftendem Geſellſchafter und zwei Kommanditiſten. Friedrich Schück. Mannheim⸗ Neckarau(Bieraroßhandlung. Ka⸗ tharinenſtraße 60). Inhaber iſt Friedrich Schück, Kaufmann, Mann⸗ Die Firma iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 985 Herrenzimmer, einfech P 7. 9 Sonne Za n T öckwerken 450.— NMepamaàsefr, Pallsender usw. 400, 570.-, 650. 750.—, 820.- bis k. 1500. Speisezimmer, modem und Stil, klche, Kitsch. baum, Ahorn, Nußbaum Nik, 350. 420, 480 1130. dis Nl. Ak. 570.—, 550, 650.— Küchen ed N. 165.— bis 4350.— Einzelmöbel, Couches, möbel usw. in allen Preislegen. Möbelvertrieb Aus Wahl in Nodelle, solide Ausführung. 465, 520, 590. fee, Blinbaum, Nahagonl, 540. 650, 750. 890, 1400. e bi vornehmte Ausführung 790. bis N. 1580. Sessel, Klubtische, Dielen- Kieser& Neuhaus Rein laden geöböffnet! . Veränderungen: Rhenania Schiffahrts⸗ und Spe⸗ dittlons⸗Geſellſchaft mit 8 Haftung, Mannheim. Karl Wolff iſt nicht mehr Geſchäftsführer: der⸗ ſelbe hat derart Geſamtprokura, daß er in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder mit einem anderen Prokuriſten vertretungs⸗ berechtigt iſt. Pfälziſche Fruchtwein⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim(Meerfeldſtraße 9/11). Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 19. No⸗ vember 24. November 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Um⸗ wandlung von Kapitalgeſellſchaften daß ihr geſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation über⸗ tragen wurde auf die zwiſchen ihren beiden Geſellſchaftern neu⸗ errichtete offene Handelsgeſellſchaft „Pfälziſche Fruchtwein⸗Geſellſchaft Dorner und Heermann“ mit dem Sitz in Mannheim. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: bigern der Geſellſchaft. welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Be⸗ friedigung haben. Münzkaſſierer, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim (A 3.). Durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 25. November 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſell⸗ ſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Ver⸗ mögen unter Ausſchluß der Liqui⸗ dation übertragen wurde auf die zwiſchen ihren Geſellſchaftern neu⸗ 7 Kommanditgeſellſchaft un⸗ ter der Firma Münzkaſſierer Mylo Kommanditgeſellſchaft mit Sitz in Mannheim. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Gläubigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekannt⸗ machung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie 9400 ein Recht auf Befriedigung aben. Koppel& Temmler 0 mit beſchränkter Haftung, heim(Rheinrottſtr.). Pur Ge. ſellſchafterbeſchluß vom 29. Novem⸗ ber 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr ge⸗ ſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation übertragen wurde auf die zwiſchen ihren Geſellſchaf⸗ tern neuerrichtete offene Handels⸗ geſellſchaft„Koppel& Temmler“ mit Sitz in Mannheim. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Gläubigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit die⸗ ſer Bekanntmachung zu dfeſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Befriedigung haben. Erloſchen: in der Weiſe umgewandelt worden, Gläu⸗ Fordern Sie nichit einſach „ Steinhäger“ sondern ausdruclelic;h/ Schilichte ausdrücklich! Denn schſießſich sagen Sie sich doch mit Recht: „Schlichte“ ist eben Schlichte“- und Verwechslungen sind nicht nach Ihrem Geschmack „Trinket ihn mäßig, aber regelmãßigi“ Ichlich Stetahägee Nleug kbA A2 JK R 22 S Modenes Lage Abs neuanvertigung Uhren Bestecke Umarbeitung Juwelen Reparaturen Trauringe dal, gestsseabsfl, tilt, H e nur p 3. 14, Hlanen ap EI gegenũb. Neugebauer Aapndeim zeit us Fernruf 27635 20 Geldverkehr Ban kKkkredite in laufender Rechnung geg. Grund⸗ ſchuld⸗ oder Bürgenſicherheit. Au⸗ und Ver kauf von Grundschuldbriefen und Nestkaufschillingen durch Peter Kohl, Mollſtr. 12, Finanzierungen und Immobilien, Fernſprecher 402 39. S106 Ludwig Liebmann, Mannheim. Julius Roſenthal, Mannheim. 33 Synd Sacten für did unbrauchbar Und stehn herum schon ahr für Haflt (b eins„Heine“. heul nodi duf heim⸗Neckarau. Amtsgericht y 3b. Mannheim. Und motgen fommft es zum Verkauf, des große sbezlelheus Sie liegt in Braunſchweig, heißt Schöningen und iſt durch ihr hartes Waſſer bekannt. 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Dez. vormittags 11.30 Uhr 1 N Heben Rane, Hin Märchenfilm mit den be- kannten Münchener Puppen- spielen der Gebr. Diehl. Kinder:. 30,„40, 30 krwathtene:. 30,. 70.. 90 Vorverkauf an der Tageskasse AUHANM ERA STHAu guns fontin Tanz Hausfrauen Vorstellung 0 mit Nelly. der gelehrigen Ble- u. 7 gro Ben Attraktionen Morgen 16 Uhr: Numerierte fische: Ruf 220 O0 u bibelle-Hasse pofefchens Ein Märchenspiel Gerdt von Anf, 15 Uhr In neuer Inszenierung: Mondfahrt in 7 Bildern von Bassewitz Musik von Clemens Schmalstich Ende etwa 17. I5 Uhr Vorstellung Nr. 113 I. Sonderm Spanisch Heitere Oper in Heinrich Laube) v Anf 20 Uhr — Variete 2 En uittwoch, den 8. Dezember 1937 Miete A Nr. 10 iete ANr. 5 6 Nacht 2 Akten(nach on Eugen Bodart de etwa 21.45 Uhr Mittwoch, den 8. in jeder Preislage ab.35 mit Stall Einzelteile in all. Ausführung kaufen Sie günsig im Spezlalhaus Christl. Kunst Mannheim 0 7, 2 zwisch O 6 u. 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Durchführung des Güter⸗ fernverkehrgeſetzes— hier Beſtimmung der Nahzone, Für die Feſtſtellung der Nah⸗ zonen im Bezirk Mannheim laus⸗ genommen die Stadt Mannheim mit Vororten) werden nachſtehende gemeinſame Ortsmittelpunkte be⸗ ſtimmt: 69 Ladenburg: für Ilvesheim, Neckar⸗ hauſen, Ladenburg u. Edingen, Schwetzingen: für Brühl, Ketſch, Schwetzingen, Plankſtadt, Ofters⸗ heim, Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim. 2 Weinheim: für Laudenbach, Hems⸗ E 4. 1(Börse) Radio bach, Sulzbach, Weinheim, Lützel⸗ Tel. 243 87 5 ſachſen, Hohenſachſen, Heddes⸗ Volksempfänger heim, Leutershauſen, Schries⸗ F W heim, Ritſchweier. Oberflocken⸗ des deutschen] Radio- Pilz bach, Rippenweier u. Urſenbach, unkerbundes. U 1. 7 g F i für 1 de 855 8206 zonen it die Huſtlleete, geren von dem für den Standort des i l Kraftfahrzeugs beſtimmten gemein⸗ Amtl. Bekanntmachungen ſamen Ortsmittelpunkt. Die Be⸗ Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Bezirksrats Mannheim vom 30. September 1937 wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten— ſiehe Bezirkratsbeſcheid— für feſtgeſtellt erklärt.— Die Einſicht des Orts⸗ planes iſt jedermann während der üblichen Dienſtſtunden auf dem Rathaus, N 1, 3. Stock, Zimm. 194, gebührenfrei geſtattet. 78 Angeb. m. Ang 72 des Baufahres. stelle. B90 73 Klm.⸗Zahl und ß 8 Preis u. 81 169 Der Polizeipräſident— B55. -ſum den Ortsmittelpunkt ein Kreis rechnung erfolgt in der Weiſe, daß geſchlagen wird deſſen Halbmeſſer den 50 Km. Entfernungen en ſpricht. Alle Orte innerhalb dieſes Kreiſes gehören zur Nahzonz Ueberſchneidet dieſer Kreis de Grenze eines Ortes, ſo fällt da ganze Ort in die Nahzone. Die Begrenzungen der hiernaß feſtgeſtellten Nahzonen können aus den beim Bezirksamt unde hei hen Vürgermeiſtertanbern 1 5 Einficht exſehen, wer Dek 100 bt. V/58. aufliegenden. den. Manthe Bezirksamt— A an d. Geſchäfts. ſtelle d. Blattes. 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Wiesbaden- Biebrich, Wiesbaden, Hannover, Blumenau bei Wunstorf, den 5. Dezember 1937 Dr. Wilhelm Dydcerholl, Reg.-Vizepräsident a. D. Karl Dydkerboll, Kommerzienrat .ẽ,jta⅛o dc erholl Helene Willening geb. Dyckerhoff Dr. b. c. Eduard Dydcerholl Frau Elisabeib Dydcerbholl geb. Pfarrius Frau Lucie Dydcerholl geb. Albert sowie 23 Enkel und 22 Urenkel 21801 igen Unten in Petele Alben, Rataloge. alle dedartsarfzel eu Orieinelpteiser Die Einäscherung findet in der Stille statt. Von Blumenspenden bitten wir abzusehen. —