. 9 . 1 — 8— 8 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk. durch die Poſt.80 Mk. einſchl Poſtbef⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18. Ne Fiſcher⸗ Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8. Se Lutſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen ſtraße 1 ue Poſtſcheck⸗onto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 1 für Drahtauſchrift: Nemazeit Maunheim Jeilunt Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Milltmeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich Für Familien und Allgemein gültig Bei Zwangsveraleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. .50 RM im Monat + 30 Pfa. Trägerlohn wöchentlich 7 Ausgaben Ausgabe B Donnerstag, 23 Dezember 1937 148. Jahrg.— Nr. 591/592 Eden wollte die felt Das Kabinett macht die Scharfmacherpolitil nicht mit Trotzdem nimmt die Gereiztheit in England immer mehr zu— Neuer Proteſt in Tokio (Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters) — London, 23. Dezember. Das engliſche Kabinett hielt geſtern zwei Sitzungen von zuſammen fünf Stunden ab. Der wichtigſte Be⸗ ratungsſtoff war die Lage im Fernen Oſten. Es wurde erwogen, die geſamte Mittel⸗ meerflotte nach dem Fernen Oſten zu entſenden, um Englands Willen zu bekunden, ſein Anſehen und ſeine Intereſſen unter allen Umſtänden zu wahren. Außenminiſter Eden ſoll ſich für den Vorſchlag ein⸗ geſetzt haben. Gegen dieſe Flottendemonſtration ſich jedoch folgende Bedenken: 1. Hält die engliſche Regierung es nicht für rat⸗ ſam, Frankreich allein die„Wache“ im Mittelmeer zu laſſen, 2. iſt die britiſche Regierung der Anſicht, daß die Verſchärfung der Lage, die durch einen ſolchen Schritt eintreten würde, noch vermieden werden müſſe, 3. hat die Regierung nicht die Ueberzeugung ge⸗ wonnen, daß die amerikaniſche Regierung, mit der ſie geſtern in ſtändiger Verbindung ſtand, einen ähnlichen Schritt unternehmen würde. Allein will England aber eine ſolche Flotten⸗ demonſtration nicht durchführen. Der Plan wurde daraufhin vorläwfig fallen gelaſſen. Er iſt aber nicht aufgehoben, ſondern nur auf⸗ geſchoben. Um jedoch zum Ausdruck zu bringen, daß die engliſche Regierung nicht noch weiter als bisher zu⸗ rückweichen will, wurde' eine neue britiſche Proteſtnote an Japan abgeſandt. Sie bezieht ſich auf einen Zwiſchenfall, der ſich am 11. Dezember in Hongkong zugetragen hat. Ein Fahrzeug der chi⸗ neſiſchen Seezollverwaltung, das unter dem Kom⸗ mando eines Engländers ſtand, wurde in britiſchen Hoheitsgewäſſern von einem japaniſchen Kriegsſchiff beſchoſſen, das ſich außerhalb der Hoheitsgewäſſer be⸗ fand. Später ſollen auch Matroſen des japaniſchen Schiffes in Hongkong an Lad gegangen ſein. Es iſt bezeichnend, daß erſt jetzt gegen dieſe Verlet⸗ zung britiſcher Hoheitsrechte proteſtiert wird. Der Zwischenfall war hier bereits am 12. Dezember be⸗ kannt. In der Note verlangt England die Zuſiche⸗ rung, daß die britiſchen Hoheitsrechte in Hongkong ſtrikte geachtet werden. Anſcheinend iſt die engliſche Regierung jetzt be⸗ ſtrebt, keinen Vorfall unerwidert zu laſ⸗ ſen, während ſie noch vor kurzem weniger klein⸗ lich war. Auch in der Preſſe wird verſichert, daß die Stimmung in England täglich entſchloſſener ſei. Dieſe Haltung wird jedoch hier erſt zum Ausdruck gebracht, 5 ſeitdem man zu wiſſen glanbt, daß die Mei⸗ nungen in Japan weit auseinander⸗ gehen. „Daily Telegraph“ äußert ſich heute im Leitartikel tber angebliche innere Schwierigkeiten in Japan. Im Zuſammenhang damit erwähnt„Daily Tele⸗ graph“, daß der Offizier, der für den Zwiſchenfall auf dem Yangtſe verantwortlich iſt, Oberſt Haſhi⸗ moto, ſeinen Poſten verlaſſen hat, meint aber, man wiſſe nicht, ob er befördert oder in Ungnade gefallen ſei oder einen gleichen Poſten anderswo ausfülle. England müſſe verlangen, daß Oberſt Haſhimoto als ein Exempel öffentlich beſtraft werde, Bezeichnend für die Stimmung in einflußreichen Kreiſen, die allerdings nicht von amtlichen Stellen geteilt wird, iſt eine Aeußerung des früheren eng⸗ liſchen Botſchafters in China, Knatchbull, der ſich gegenwärtig zur Erholung von ſeiner Verwun⸗ dung in Colombo auf Ceylon befindet.„Daily Mail“ berichtet, er habe bei ſeiner Ankunft geſagt, England kann ſeinen Intereſſen in China Lebewohl ſagen, wenn es nicht in den chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt eingreift. 5 Auch in Amerika wird nach hier vorliegenden Berichten, zum Teil von einflußreicher Seite, er⸗ 7 55 Propaganda für eine ſchärfere Haltung ge⸗ rieben. 8 Das Anterhaus möchte Aufklärung dnb. London, 22. Dezember. Die Reihe der Anfragen über die Lage im Fernen Oſten im Engliſchen Unterhaus wurde im Laufe des Mittwoch fortgeſetzt. Der Erſte Lord der Admiralität D uff Eboper verſicherte dem Unterhaus, daß die japaniſchen Flottenbewegungen in der Umgegend von Hongkong auf das ſorgfältigſte überwacht würden. erhoben Außenminiſter Eden beſtätigte dem Haus, daß die engliſche Regierung ſich wegen der Zollkontrolle mit der japaniſchen Regierung in Schanghai in Ver⸗ bindung geſetzt habe. Ferner erklärte Eden, daß die Eigentumsbeſchränkungen, denen Engländer in dem beſetzten Gebiet der Internationalen Niederlaſſung Schanghais noch unterliegen, höchſt unerfreu⸗ lich ſeien. Die britiſchen Behörden in Schanghai ſeien jedoch bemüht, eine Beſſerung der Beziehungen herbeizuführen; bisher allerdings ohne Erfolg. Waſhington unterſucht noch immer anb Waſhington, 22. Dezember. Die amtliche Unterſuchung der amerikaniſchen Marineſtellen über den Untergang der„Panay“, die in Schanghai vorgenommen wurde, iſt nunmehr ab⸗ geſchloſſen. Das Ergebnis wird nach Waſhington gedrahtet werden und dann bekanntgegeben. Die weitere Stellungnahme der amerikaniſchen Regie⸗ rung wird zum großen Teil von dieſem Unter⸗ ſuchungsbericht abhängen. „London moge es ſich reiflich überlegen“ Fapaniſche Warnung an London 22 — Tokio, Dez.(U..) Die Zeitung„Hoſhi einem Leitartikel, den Bogen zu überſpannen und die durch die kürzlichen Zwiſchenfälle auf Jangtſe geſchaffene Lage als Druckmittel gegen Ja⸗ pan zu benutzen. Vor allem wendet ſich das Blatt gegen die Abſicht Englands, ſeine Seeſtreitkräfte in den fernöſtlichen Gewäſſern zu verſtärken:„Es wäre eine Rückſichtsloſigkeit, wenn England weitere Schiffe nach dem Fernen Oſten entſenden würde.“ Das Blatt fordert England auf, etwaige Pläne, Japan entgegenzutreten und aus der Beſchießung der bri⸗ tiſchen Kanonenboote Vorteile zu ziehen, reiflich zu überlegen, bevor es ſie in die Tat umſetze. Japan habe ſich in korrekter Weiſe entſchuldigt, ſei aber feſt entſchloſſen, keine„un vernünftigen Be⸗ dingungen“ anzunehmen, oder vor einem ungerechtfertigten Druck zu weichen. China baut Straße nach Rußland + London, 23. Dezember. Einer Londoner Meldung zufolge ſoll ein rieſiges Aufgebot von Chineſen damit beſchäftigt ſein, eine rund 5000 Kilometer lange Straße zu bauen, die die Provinz Szetſchnan mit Sowjetrußland verbinden ſoll. Man erkläre, daß nach Fertigſtellung dieſer Straße Waffentransporte aus Sowjetrußland nach China nur noch vierzehn Tage benötigen würden, auſtatt wie bisher angeblich mehrere Monate. FJapaniſche Proteſte in Moskau dnb. Tokio, 22. Dezember. Der Sprecher des Außenminiſteriums gab auf Anfrage bekannt, daß die japaniſche Regierung meh⸗ dem Shimban“ warnt England in Keine unvernünfligen Bedingungen!“ rere Proteſte bei der Sowjetregierung eingelegt habe, die ſich auf die Verhaftung von japaniſchen Staatsangehörigen auf ſowjetruſſiſchem Gebiet be⸗ zögen. Der Sprecher erklärt, daß die Antwort Mos⸗ kaus bei den meiſten dieſer Fälle unbefriedigend ſei. Mongolische Anterſtützung für oe Chineſen!? — Schanghai, 22. Dezember.(U..) Nach Berichten aus Hankau befinden ſich 100000 Mann gutausgerüſteter mongoliſcher Truppen aus dem ſüdlichen Sinkiang auf dem Marſch nach der Provinz Schanſi, um ſich dort mit den Truppen der 8. chineſiſchen Armee unter General Tſchuteh zu ver⸗ einigen. Die 8. chineſiſche Armee in Schanſt ſtöre immer noch, wie es heißt, die japaniſchen Verbin⸗ dungen in Schanſi in empfindlicher Weiſe. Die Spitze der mongoliſchen Truppen hat bereits Lan⸗ tſchau in der Provinz Kanſu erreicht. Die Truppen ſeien vom Sohne Tſchangkaiſcheks, Tſchangtſchinkuo, perſönlich ausgebildet worden. Tſchangkaiſchek hatte ſich im vergangenen Jahr mit ſeinem Sohn entzweit, da dieſer ihm vorwarf, gegen Japan nicht genügend ſcharf vorzugehen. Tſchang⸗ tſchinkuo begab ſich daraufhin nach Moskau, verſöhnte ſich dann aber wieder mit ſeinem Vater nach dem Ausbruch des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes. Syriſcher Gouverneur entführt? Nach Mel⸗ dungen aus Damaskus iſt in der Syriſchen Provinz Hoch⸗Djeſireh der dortige Gouverneur auf einer Reiſe mitſamt ſeinen vier Begleitern entführt wor⸗ den. Weitere Einzelheiten fehlen noch. Die letzte Wache Die Aufbahrung des großen Feld herrn im Generalkommando München (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) ſtem und friedlichſtem Einvernehmen leben will. cerfloſte nach China ſchicken Merkwürdige Neutralität * Mannheim, 23. Dez. Lord Halifax war bekanntlich vor einiger Zeit in Deutſchland. Selbſt wenn bei dieſem Beſuch an ſogenannten poſitiven Reſultaten— was verſteht die Diplomatie eigentlich unter„poſitiv?“— nicht viel herausgekommen ſeein ſollte, ſo dürfte auch Herr Halifax als ſichere und unumſtößliche Ueberzeugung mitgenommen haben, daß Deutſchland nur in eng⸗ mit England Dieſe Feſtſtellung enthält auch für England keine neue Wahrheit. Sie iſt ſeit 1933 durch eine Reihe von eindrucksvollen Tatſachen, die deutlichſte darun⸗ ter iſt das Flottenabkommen, ſo klargeſtellt worden, daß man ſie auch durch den engliſchen Nebel hindurch eigentlich hätte erkennen müſſen. Erkannt hat man ſie ja auch wohl, nur gehandelt hat man nicht danach. Man war höflich, gewiß, und bremſte die deutſchfeindliche Stimmung im Lande mit Würde und mit Maßen. Aber man blieb in einer Reſerviertheit, öͤeren oſtentativer Charakter ſchwer zu verkennen iſt. Ja, es gab in der letzten Zeit Ge⸗ legenheit, an einer Reihe von Beobachtungen feſt⸗ zuſtellen, daß die antideutſchen und die profranzöſi⸗ ſchen Vorzeichen der engliſchen Außenpolitik ſich nur vermehrt haben. Wir wollen uns dabei gar nicht voll Mißlaune und Verärgerung auf die ſehr eifrig in der eng⸗ liſchen wie in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit her⸗ umgereichten Gerüchte ſtürzen, die die Verab⸗ ſchiedung des bisherigen engliſchen Generalſtabschefs Sir Deverell mit ſei⸗ nem Manöverbeſuch in Deutſchland und ſeiner an⸗ geblich öͤabei bewieſenen deutſchfreundlichen Geſin⸗ nung in Zuſammenhang bringen oder die gar die ganze Verjüngung des engliſchen militäriſchen Füh⸗ rerkorps als eine Aktion gegen angeblich deutſch⸗ freundliche Elemente zu deuten wußten. Es gibt für dieſe Aktion ſachliche und plauſible Erklärungen genug, die ein Beiſeiteſchieben ſolcher Gerüchte ge⸗ ſtatten— wenn auch wir Deutſche vielleicht gewünſcht hätten, daß von engliſcher offizieller Seite ſelbſt dieſe ſachlichen Gründe den Gerüchten ſtärker entgegen⸗ gehalten woroͤen wären. Andere Anzeichen ſind viel ſchwerwiegender. Wir denken dabei in erſter Linie an den Beſuch des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters Co in London und an die Abmachungen, die dabei über das Zuſammenwirken und über die gemeinſchaftliche techniſche Ausrichtung der engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Luftwaffe getroffen worden ſind. Dabei han⸗ delt es ſich nicht bloß um Gerüchte, ſondern um ein⸗ deutige Feſtſtellungen der offiziellen Reuterkorre⸗ ſpondenz. Nach dieſen Meldungen und ihrer aus⸗ giebigen Ergänzung in den Londoner Blättern haben Pierre Cot und ſein engliſcher Kollege Swin⸗ ton nicht mehr und nicht weniger verabredet, als daß England und Frankreich künftig die Aufrüſtung ihrer Luftwaffe nach gemeinſamen techniſchen Grund⸗ ſätzen vornehmen, wechſelſeitig die Ergebniſſe ihrer techniſchen Forſchung austauſchen und ſozuſagen einen gemeinſamen Standard der beiderſeitigen Luftwaffen herbeiführen wollen. Da eine ſolche tech⸗ niſche Zuſammenarbeit zweier fremder Luftwaſſen nur wenig Sinn hätte, wenn hinter dieſem techni⸗ ſchen nicht auch ein politiſches und militäriſches Ge⸗ meinſchaftsprogramm ſtünde, hat man unverblümt auch dieſes militäriſche Gemeinſchafts⸗ programm dem eigenen Volke und der übrigen Welt zur Kenntnis gebracht. Es beſteht, rund her⸗ ausgeſagt, in der Hypotheſe eines gemeinſamen Krieges gegen Deutſchland. Für den Fall eines ſolchen Krieges ſoll jetzt bereits ein gemein⸗ ſamer Operationsplan der engliſchen und franzöſt⸗ ſchen Luftflotten zum Schutze des Kanals und der franzöſiſchen und engliſchen Hauptſtadt ausgearbeitet werden. l Es mag bahingeſtellt bleiben, wie weit ſolche Ver⸗ einbarungen ſich überhaupt noch mit dem Begriff der Neutralität vertragen. Man wird dieſen Begriff ſchon ſehr gewaltſam auseinanderzerren müſſen, um ſolche Politik noch in ſeinem Rahmen unterzubrin⸗ gen. Mit oͤem Begriff der Freundſchaft gegen⸗ über jenem Dritten, gegen den ſie ſich richtete, hat ſolche Politik jedenfalls nichts mehr zu tun. Man komme uns auch nicht mit der Erklärung, daß es ſich dabei lediglich um techniſche Verhandlungen der Militärs und keinesfalls um eine politiſche Bindung der engliſchen Regierung handle. Solche techniſche Vereinbarungen haben ſchon einmal in der engliſchen und europäiſchen Geſchichte mehr bedeutet als die 2. Seite Nummer 392 Neue Mannheimer Zeitung, Mittag⸗Ausgabe 233 29. Dezember 1937 — Donnerstag, angebliche Handlungsfreiheit des Londoner Kabi⸗ netts und ſeines Parlamentes. Nein, wir wollen uns nicht täuſchen: die Neutralitätswaage Englands ſteht nicht mehr gerade. Ihre Schale hat ſich zugunſten Frankreichs geſenkt. Das unkluge und neutralitätsfremde Wort, das Baldwin einmal geſprochen hat: Englands Grenzen liegen am Rhein! iſt wieder aufgenommen worden. Wir wollen auch darüber keinen Zweifel laſſen: dieſes Wort und dieſe Politik ſind viel weniger ſach⸗ lich gewichtig als politiſch bedeutſam. Da wir Deutſche nicht die leiſeſte Abſicht haben, einen Krieg mit Frankreich anzufangen, wird England auch nicht den leiſeſten Anlaß haben, ſeine heutigen theore⸗ tiſchen Abmachungen in der Zukunft praktiſch zu er⸗ proben. Da wir aber den ernſtlichen Willen haben, mit England gut Freund zu ſein, und da wir dieſen Willen haben, weil wir überzeugt ſind, daß England ſeiner Lage, ſeinen Intereſſen und ſeiner Geſchichte nach der gegebene neutrale Mittler in den euro⸗ päiſchen Wirren ſein könnte und ſein müßte, ſind wir allerdings über die Selbſtverſtändlichkeit, mit der England dieſe Mittlerrolle zugunſten einer ein⸗ ſeitigen Parteinahme hinwegſchiebt, ebenſo erſtaunt wie bedrückt. Wir erkennen dabei bereitwillig an, daß England bei dieſem engen Anſchluß an Frankreich mehr der Notalsdemeigenen Triebe gehorcht. Der japaniſch⸗chineſiſche Krieg hat das politiſche Konzept Englands wohl etwas durcheinandergebracht. Er hat ihm wohl in der Tat die Möglichheit einer führen⸗ den Neutralität im europäiſchen Raum ſtark be⸗ ſchnitten. England iſt plötzlich wieder auf Frankreich angewieſen, nachdem umgekehrt Frankreich ſo lange auf England angewieſen war. Es hat verſäumt, den Konflikt mit Italien und den Bürgerkrieg in Spanien zu beenden und braucht, nun das mächtige ſeebeherr⸗ ſchende Albion, im Falle eines ſtärkeren Engagements im Oſten für den Schutz ſeiner Mittelmeerintereſſen die Bereitwilligkeit Frankreich. Die Verhandlungen, die in der letzten Woche zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Admiralität geführt worden ſind, haben dieſe Sachlage ja ganz klar erkennen laſſen. Frankreich hat ſolche Situation ausgenützt. Pierre Cot hat in London den Wechſel für das Unterſtüt⸗ zungsverſprechen überreicht, das ſein Kollege im Marineminiſterium den Engländern gegeben hat. Und London hat den Wechſel eingelöſt. So iſt die politiſche Situation. Daß ſie eine Zwangsſituation für England iſt, wollen wir nicht leugnen. Aber die Bereitwilligkeit, mit der Eng⸗ land ſich damit abgefunden hat, muß ebenſo über⸗ raſchen wie die moraliſche Unempfindlichkeit, mit der ſich England in dieſer Situation gegen Deutſchland ausnützen ließ. Es gibt auch in einer Zwangslage, ſogar in der internationalen Politik, Grenzen, die zu überſchreiten eine Konzeſſion darſtellt, die man ſeinen augenblicklichen Intereſſen macht, die man aber von ſeiner moraliſchen Reputation zahlen läßt. „Solche Grenzen zu achten, ſchiene uns aber be⸗ ſonders Aufgabe und Pflicht einer Nation zu ſein, die eine politiſche Geſchichte von ſoviel Ruhm und Lelſtung, wie die des engliſchen Imperiums, zu vertreten hat. 1 Dr. A. W. Sozialreform wird fortgeführt: Peiterer Ausbau der Sozialverſicherung Weſentliche Erleichterungen in der Invaliden und Angeſtelltenverſicherung Sanierung der Angeſtelltenverſicherung anb. Berlin, 22. Dezember. Am 21. Dezember 1937 hat die Reichsregierung das Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung beſchloſſen. Der Vorſpruch zu dieſem Geſetz lautet: „Die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit macht den Weg frei, den Beſtand der Rentenverſicherung des deutſchen Volles endgültig ſicher zu ſtellen und den Ausbau ihrer Leiſtungen nach nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätzen einzuleiten. Vordringlich iſt für das ſchaffende Volk die Erleichterung der Heirat, die Verbeſſerung der Renten für Jugendliche, für Kin⸗ derreiche und Kriegsteilnehmer, die Anpaſſung der Reichsverſicherung an die wiedererrungene Wehr⸗ freiheit und den Reichsarbeitsdienſt, außerdem für den unter ſchwerer Berufsgefahr arbeitenden Berg⸗ mann eine erhebliche Erleichterung im Beitrag und die Erhöhung ſeiner Rente. Gleichzeitig können die Kinderbeihilfen des Rei⸗ ches zugunſten kinderreicher Familien erweitert werden.“ Nach dieſen Grundſätzen baut ſich das neue Geſetz auf. Es enthält im einzelnen folgendes: Die endgültige Sanierung der Invalti⸗ den⸗ und der Angeſtelltenverſicherung wird durch folgende Maßnahmen herbeigeführt: 1. Beſchränkte Beitragsübertragung von der Ar⸗ beitsloſenhilfſe auf die Invaliden⸗ und die Angeſtell⸗ tenverſicherung in der Form, daß die Arbeitsloſen⸗ verſicherung jährlich an die Träger der Invaliden⸗ verſicherung einen Betrag leiſtet, der jeweils 18 v. H. der Beitragseinnahmen der Invalidenverſicherung, und an die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte einen Betrag gewährt, der jeweils einem Viertel der Beitragseinnahme der Angeſtelltenverſicherung ent⸗ ſpricht. 2. Das Reich gewährt die Mittel, die außer den Beiträgen und den ſonſtigen Einnahmen der Ver⸗ ſicherung zur Aufrechterhaltung der Leiſtungen nach Maßgabe des Geſetzes erforderlich ſind. Das Geſetz regelt weiter die beſon⸗ ders ſchwierige Aufgabe der Sanierung der knappſchaftlichen Penſionsverſiche⸗ rung. Das neue Geſetz baut im übrigen die Leiſtun⸗ gen der Invaliden⸗ und der Angeſtelltenverſiche⸗ rung nach folgenden Richtlinien auf: a) Zur Förderung der von der Reichsregie⸗ rung verfolgten Bepölkerungspolitik wird 1. den verſicherten Arbeiterinnen die Heirat dadurch erleichtert, daß ihnen ihre eigene Beitragshälſte erſtattet wird; 2. die Waiſenrente und der Kinderzuſchuß über das 15. Lebensjahr hinaus für die Zeit der Schuk⸗ und Berufsausbildung werden bis zum 18. Lebensjahr gewährt; dieſes gilt auch, wenn die Kinder infolge Gebrechlichkeit außerſtande ſind, ſich ſelbſt zu erhalten; 3. der Kinder zu⸗ ſchuß für Kinderreiche(vom dritten Kind an) wird erhöht; 4. der Witwe eines Arbeiters wird Die Idee von 1920 und die Wirklichkeit von 1937: Die Schweiz hal genug vonder Genfer Entente Die eidgenöſſiſche Regierung will ſich möglichſt weit von ihr distanzieren anb Bern, 22. Dezember. Im Nalionalrat erklärte am Mittwochabend der Vorſteher des Eidgenöſſiſchen Politiſchen Departe⸗ ments, Bundespräſident Motta, im Namen des Bundesrates über die Stellung der Schweiz zur Genfer Eutente u..: Was die Schweiz nicht mehr überſehen könne, ſei, daß die Genſer Einrichtung von 1937 kaum noch dem Bilde gleiche, das die Schweiz ſich von ihr im Jahre 1920 gemacht habe. „Wir glaubten damals, daß, wenn unſere Neutrali⸗ tät in militäriſcher Hinſicht völlig gewahrt ſei, wir es wagen könnten, uns zu beteiligen. Unſer Neu⸗ tralitätsſtatut war im Artikel 435 des Verſaillers Vertrages und in der Londoner Erklärung vom 13. Februar 1920 beſtätigt worden, und wir durften an⸗ nehmen, daß es befriedigend geregelt ſei.“ Heute ſehe ſich die Schweiz, ſuhr Bundesrat Motta dann fort, vor die dringende Pflicht geſtellt, zu unterſuchen, ob dieſes Statut in jeder Beziehung den Erforderniſſen der Sicherheit der Schweiz ent⸗ ſpreche. Nach dem Austritt Deutſchlands und Italiens gehe die Anſicht des Bundesrats dahin, die Eid⸗ genoſſenſchaft müſſe künftig ohne Zaudern darauf bedacht ſein, zum Ausdruck zu bringen, daß ſie ſich nicht auf eine differentielle Neutralität be⸗ ſchräuten könne, ſondern daß dieſe Neutralität umfaſſend ſein müſſe gemäß der jahrhunderte⸗ alten Ueberlieſerung, der geographiſchen Lage und der Geſchichte der Schweiz.“ Entrüſtung in Paris über Motta Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters .— Paris, 23. Dezember. Die Rede des Schweizer Bundespräſidenten Motta über oder beſſer geſagt, gegen die Genfer Liga hat in Paris außerordentlichſtark ver⸗ ſtimmt. Gerade geſtern hatte die franzöſiſche Re⸗ gierung noch in ihrem Kommuniqué über die Er⸗ gebniſſe der Rundreiſe Delbos in Mitteleuropa ver⸗ ſichert, daß unter anderem angeblich auch die Treue rankreichs und ſeiner Verbündeten zu der Geufer Entente erneut bekräftigt worden ſei. Die Kund⸗ gebung des neutralen Bundespräſidenten hat alſo gerade deshalb doppelt ſtarke Entrüſtung ausgelöſt. gehen“, fragt das„Echo de Paris“,„den prächtigen Palaſt der Liga in Genf zu ſchließen?“ Der marxiſti⸗ ſche„Populaire“ findet die Rede des„Faſchiſten“ Motta„einfach ekelerregend!. „Will denn etwa die Schweizer Regierung ſoſdet „Aber ſchließlich, wenn die Genfer Liga der Schweiz des Herrn Motta nicht mehr paßt,“ ſo fährt das Blatt des Vizepräſidenten Leon Blum fort, „dann mögen ſie doch den Mut haben, einfach aus⸗ zutreten. Das„Oeuvre“ beſchwert ſich vor allem über die „Leichtfertigkeit“, mit der Motta die Genfer Liga be⸗ handelt,„wo doch die größten Staatsmänner der Welt dieſem Bund noch immer die größte Achtung bezeugen.“ Das alles ſei ein übles Vorzeichen für die bevorſtehende Tagung der Genfer Liga im Ja⸗ nuar, die nun wirklich nicht in angenehmer Stim⸗ mung verlaufen könnte, aber ſchließlich, ſo meint das„Oeuvre“, wolle die Schweiz ja nicht etwa die Liga aus Genf ausweiſen, ſondern ſie wolle viel⸗ mehr von den Mitglieds mächten die Zuſtimmung er⸗ halten, daß die Schweiz wohl die Genfer Liga be⸗ herbergen könne, ohne allerdings ihren Sanktions⸗ befehlen Folge leiſten zu müſſen. Die Wahlen in Rumänien: dnb Bukareſt, 22. Dezember. Bis zum Mittwochabend iſt noch kein endgültiges Wahlergebnis bekanntgegeben worden. Auf Grund privater Zählungen wird übereinſtimmend behaup⸗ tet, daß die Regierung keine 40 v. H. der Stimmenzahl erhalten hat und ſomit in der neuen Kammer nicht über eine Mehrheit verfügt. Nach einer Zuſammenſtellung des„Adeverul“ haben das Regierungskartell 37,5 v.., die Na⸗ tional⸗Zaraniſten 19,4 v.., die Partei„Alles für das Land“(früher„Eiſerne Garde“) 16,1 v.., die Nationalchriſtliche Partei 9,7 v.., die Ungariſche Partei 4,4 v.., Georg Bratiaun 4,3 v.., die Radikal⸗Zaraniſten 2,3 v. H. und kleinere Parteien, die kein Mandat erhalten, zuſammen 6,4 v. H. Andere Schätzungen werten den Regierungsanteil etwas höher. Das Regierungsblatt„Viitorul“ ſtellt auf Grund der Tatſache, daß die Wahlen völlig frei geweſen ſeien, als weſentliches Ergebnis einen Ruck nach rechts feſt. Beſonders gut habe die Partei„Alles für das Land“ abgeschnitten, die an dritter Stelle und die Witwenrente auch dann gewährt, wenn ſie zwar nicht Invalide iſt, aber mehr als drei Kinder zu erziehen hat. b) Den Soldaten und Arbeitsmän⸗ nern wird nicht nur ihre bisherige Verſiche⸗ rungsanwartſchaft erhalten, ſondern es wird ihnen auch die Zeit des Wehr⸗ und Arbeitsdien⸗ ſtes auf die Wartezeit angerechnet; außerdem werden ihnen Steigerungsbeträge gewährt. e) Den Kriegsteilnehmern werden— nicht nur wie ſchon bisher in der Angeſtellten⸗ und kuappſchaftlichen Penſivonsverſicherung, ſon⸗ dern auch in der Invalidenverſicherung— Stei⸗ gerungsbeträge für die Zeit des Kriegsdienſtes gewährt. d) Die Ruhensvorſchriften werden zugunſten der Kriegsbeſchädigten gemil⸗ dert; dadurch wird für einen erheblichen Teil von ihnen eine Erhöhung der Renten erreicht. e) Allgemein werden die Ruhensvorſchriften für den Fall gemildert, daß mehrere Renten aus der Invaliden⸗, der Angeſtellten⸗ und der knapp⸗ ſchaftlichen Penſionsverſicherung zuſammentref⸗ fen. ) Das An wartſchaftsrecht bleibt er⸗ halten, wenn die geſamte Verſicherungszeit zur Hälfte durch Beiträge gedeckt iſt(Halbdeckung), während nach bisherigem Recht die Anwartſchaft nur bei Dreivierteldeckung als erhalten gilt. Damit wird verhindert, daß Verſicherte, die eine große Zahl von Beiträgen entrichtet haben, gleich⸗ wohl noch ihre Rentenanwartſchaft verlieren. Weiter beſtimmt das Geſetz, daß die Arbeitsloſen⸗ verſicherung in den Jahren 1938 bis 1941 jährlich 270 bis 280 Millionen Mark in ein Sondervermögen des Reiches abzuführen hat. Dadurch wird es mög⸗ lich, die Kinder beihilfen des Reiches an kinderreiche Familien in erheblichem Um⸗ fange zu erweitern. Schließlich ſei hervorgehoben, daß das Geſetz das Selbſt verſicherungsrecht auf alle deutſchen Staats⸗ angehörigen bis zur Vollendung des 40. Lebens⸗ jahres ausgedehnt hat, das die Unterverſicherung in der Invalidenverſicherung durch Aufſtockung einer neuen Pflichtlohnklaſſe gemildert wird, damit die hochbezahlten Facharbeiter eine ihrem Arbeitsentgelt entſprechende Rente erhalten können. Das Geſetz verbeſſert die Lage der deutſchen Ar⸗ beiterſchaft durch den Ausbau der Verſicherungslei⸗ ſtungen, durch die Erweiterung der Kinderbeihilfen des Reiches an kinderreiche Familien ſowie durch die Beitragserleichterung der Bergleute um mehr als eine halbe Milliarde Reichsmark jähr⸗ lich. Gleichzeitig ſchafft das Geſetz die finanziellen Grundlagen für die dauernde Sicherſtellung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Invaliden⸗, der Angeſtellten⸗ und der knappſchaftlichen Penſionsverſicherung. Die neuen Kämpfe in Spanien: Teruel hült ſich immer noch Heldenhafter Widerſtand der Nationalen in den Trümmern der Stadt — Paris, 23. Dezember. Aus den aus Spanien hier eintreffenden Berich⸗ ten ergibt ſich, daß die Kämpfe um Ternel andauern. In einem Heeresbericht aus Salamauca wird er⸗ klärt, daß die nationalſpaniſchen Streitkräfte an der Teruel⸗Front den Widerſtand des Feindes, der große Verluſte erlitten habe, gebrochen hätten und daß die nationalſpaniſchen Truppen, die in Teruel liegen, ihren Standort mit helden haftem Wider⸗ ſt and verteidigen. Eine Havas⸗Meldung aus Puebla Valverde be⸗ ſagt, daß die nationalſpaniſche Beſatzung von Teruel in den im nördlichen Stadtteil gelegenen Semi⸗ nar, das außerordentlich gut zu verteidigen iſt, Widerſtand leiſtet. Sowfetſpaniſche Abteilungen ver⸗ ſuchten, daß Gebäude zu umzingeln. Der Vaskenſchatz den Volſchewiſten ausgeliefert anb Paris, 23. Dezember. „Paris Soir“ meldet die Ankunft des bekannten Baskenſchatzes, beſtehend aus Silber⸗ und Goldbar⸗ ren, Schmuckſtücken, Wertpapieren, Gemälden und anderen Kunſtwerten in Paris. Der Geſamtwert des Schatzes wird von dem genannten Blatt auf nicht weniger als 10 Milliarden Franken ge⸗ ſchätzt. Der Schatz war von den Bolſchewiſten während des Vormarſches der Nationalen auf Bilbao und Gijon geraubt und auf dem Seeweg nach Le Havre geſchafft worden. Die Nationalſpanier hatten zwer verſucht, auf dem Prozeßweg wieder in den Beſtitz dieſer Schätze zu gelangen, doch die Beute wurde von den franzöſiſchen Gerichten den Bol⸗ ſchewiſten„zugeſprochen“. Der baskiſche Schatz wurde dann vorübergehend in zehn Eiſenbahnwagen nach einem Pariſer Fort gebracht und von dort unter ſchwerer polizeilicher Bedeckung der bolſchewiſtiſchen Vertretung in Paris ausgeliefert. 6 Kiſten mit Gold (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 23. Dez. Ein rotſpaniſches Flugzeug, das von Paris nach Valencia unterwegs war, mußte in der Gegend von Toulouſe notlanden. Der Apparat überſchlug ſich Regierung Tatarestu in der Minderheit? Nur 37% Die Oppoſition fordert Aebertragung der Regierungsgewalt in manchen Bezirken an zweiter Stelle ſteht. Die Regierung werde verſuchen, bis zum 17. Februar, dem Tag des Parlamentszuſammentritts, eine Mehrheit zu finden. Sollte die Kammer nicht ar⸗ beitsfähig ſein, ſo liege die weitere Initiative bei der Krone. Während ſich die Regierung jeder Stellungnahme zu dem Wahlergebnis enthält, hat bereits Man iu, der Chef der National⸗Zaraniſtiſchen Partei, die Forderung auf Uebernahme der Regierungsgewalt erhoben. Er begründet das Anrecht ſeiner Partei damit, daß die National⸗Zaraniſten die ſtärkſte Par⸗ tei geworden ſind. Vaida⸗Voevod, der Führer der Rumäniſchen Front, hat in Klauſenburg das Wahlergebnis als Anzeichen für den großen Auſſchwung der nationalen Bewegung begrüßt. Jede Regierung müſſe dieſem Auſſchwung Rechnung tragen. Vaida⸗Voevod erör⸗ terte ferner die verſchiedenen Möglichkeiten einer Regierungsneubildung und forderte von der jewei⸗ ligen Oppoſition wohlwollende Duldung der Regie⸗ rung. Wenn das nicht möglich ſein ſollte, ſo habe unter dem Druck der höheren Gewalt der König die Aufgabe, den Staat zu retten. und zwei ſeiner Motoren bohrten ſich tief in die Erde. Die vier Inſaſſen, alle Spanier, kamen mit leichten Verletzungen davon. Der Apparat hatte ſechs Kiſten Gold an Bord im Werte von ſechs Millionen Peſeta. Der Nichteinmiſchungsausſchuß tagte wieder Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 23. Dezember. Im Unterausſchuß des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes wurde geſtern eine Einigung über den Auf⸗ gabenkreis erzielt, der den beiden nach g Spanien rei⸗ ſenden Kommiſſionen zugewieſen werden wird, die die Zurückgiehung der Freimſil hig en zu überwachen haben werden. Dagegen war man ſich über die Zuſammenſetzung der Kommiſſionen noch nicht einig. Die Vertreter ſollen dazu in der näch⸗ ſten Sitzung ihre Vorſchläge einbringen. Der Vertreter Sowjetruß lands, der vor einiger Zeit grundſätzliche Bedenken gegen die Zuerkennung der Kriegs rechte, wie erinnerlich zu⸗ rückgezogen hat, machte geſtern erneut Schwierig⸗ keiten. Er ſagte, man könne zwar die Kriegsrechte zugeſtehen, aber man dürfe es nicht beim gegenwär⸗ tigen Verhältnis der beiden Flotten belaſſen. Bekauntlich ſteht der größte Teil der ſpaniſchen Flotte auf der Seite General Francos. Auch ſonſt verſtärkt ſich, je mehr der Nichtein⸗ miſchungsausſchuß einem gewiſſen Abſchluß zuzuſtre⸗ ben ſcheint, das Quertreiben gegen die Nichteinmi⸗ ſchungspolitik. Die engliſchen Linkskreiſe ſind in dieſer Richtung ſehr rührig. Polniſch-ſowjetrufſiſcher Zwiſchenfall Vor der Einſtellung der Strecke Kiew Warſchau? dnb. Moskau, 22. Dezember. Die TASs meldet, daß der ſowjetiſche Geſchäfts⸗ träger in Warſchau im polniſchen Außenminiſterium wegen der letzten Zwiſchenfälle im polniſch⸗ſowjeti⸗ ſchen Grenzverkehr erneut eine Proteſtnote über⸗ reicht habe. In der Note wird die Behauptung wie⸗ derholt, daß in einem ſowzjetruſſiſchen Eiſenbahn⸗ wagen angeblich kurz nach dem Uebertritt über die Grenze vorſätzlich ein Brand angelegt worden ſei. In hieſigen polniſchen Kreiſen weiſt man darauf hin, daß der letzte„Zwiſchenfall“ eine ziemlich ge⸗ naue Kopie des vorangegangenen darſtelle. Ferner ſei es auffallend, daß dieſe Vorfälle ſich gerade auf der Strecke Kiew—Warſchau häuften. So könnte der Eindruck entſtehen, als ob die Sowjetunion den Eiſenbahnverkehr auf dieſer Linie einſtellen wolle. Wieder deutſcher Unterricht an den rumäniſchen Staatsſchulen. Die Regierung Tatarescu hat dieſer Tage eine Verordnung erlaſſen, durch die an allen von deutſchen Kindern beſuchten Staatsſchulen Ru⸗ mäniens der deutſche Unterricht in den geſamten Klaſſen wieder eingeführt wird. Ueber 60 000 deutſche Kinder erhalten nun wieder Unterricht in ihrer Mutterſprache. a 15 5 weſtdeutſche Umſchau, Gericht Hilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim.—. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„ Rücksendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger. Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1, 46 f Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude. Mannheim. 5 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 8 g Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleichzeitig in der Ausgabe 8 l 3 Ausgabe A Mittag über 11000 5 Ausgabe A Abend üder 10000 usgabe 8 über 10000 Ausgn i Geſamt⸗D.⸗A. Monat November über 21 000. 0. * Der Di dächtn heran. dieſem Das 12 G Stadt Winte Straß Traue Würde Tri ren S außer! Ludwi Teil Kälte von S lockere Tei Abſper rung um ſo rückt d ſonne dränge Wa näher Ziel v Sarge ernden Gener Oberbe ralſtab haben Armee und de Genere Der indeſſer verhalt heben e men 31 ihnen d maligen parade die den Heerfül Unm 5 von Bl des Ge ter ihn 7. 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In weitem Umkreis wird der Straßenbahn- und Autoverkehr umgeleitet, damit der Trauerzug in der inneren Stadt in ſeiner vollen Würde vollzogen werden kann. Trotzdem die Arbeit nicht ruht und nur die höhe⸗ ren Schulen geſchloſſen ſind, erkennt man ſchon außerhalb des Stadͤtinnern den Zug der Maſſen zur Ludwigſtraße hin. Dort harren die Menſchen zum Teil ſchon ſeit langen Stunden in der grimmigen Kälte unentwegt aus. Längſt iſt die Ludwigſtraße von Soldaten im Stahlhelm abgeſperrt, dahinter in lockeren Abſtänden das Spalier der Männer der SS. Teilweiſe in vielen Stafſeln baut ſich hinter der Abſperrung wie eine lebende Mauer die Bevölke⸗ rung auf. Je näher man dem Siegestor kommt, um ſo dichter werden die Menſchenmaſſen. Langſam rückt der Zeiger vor, und nun verſucht die Winter⸗ ſonne die Nebelſchwaden über der Stadt zu ver⸗ drängen. Während die Stunde des Staatsaktes immer näher rückte, war das Siegestor ununterbrochen das Ziel vieler Tauſende von Volkgenoſſen, die am Sarge vorbeidefilierten. Endlos der Zug der Trau⸗ ernden, von Männern und Frauen aus allen Schich⸗ Der Staaltsakt beginnt: .55 Uhr. Die Repräſentanten der neuen deut⸗ ſchen Wehrmacht ſind eingetroffen: der Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht Generalfeldmarſchall von Blomberg, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt Göring und als Vertreter des Oberbefehlshabers des Heeres, der Chef des Gene⸗ ralſtabes General der Artillerie Beck. Vorher ſchon haben ſich der Kommandierende General des VII. Armeekorps, General der Artillerie von Reichenau, und der Kommandierende General des Luftkreiſes V General der Flieger Sperrle eingefunden. Wenige Minnten vor 10 Uhr erſchallen kurze Kommändos: Der Führer iſt eingetroffen. In ſeinem Geſicht die Ergriffenheit eines Mannes, der um einen der Großen der Nation trauert. Die Vertreter der jungen deutſchen Wehrmacht grüßen den Führer und geleiten ihn zum Sarg. Wieder ertönen knappe Kommandorufe. Die Ehrenkompanie präſentiert das Gewehr. Dumpf wirbeln die Trommeln. Jetzt ſteht der Führer vor dem Sarg des toten Feldherrn. Mit er⸗ hobener Rechten grüßt er den Verewigten, der Generalfeldmarſchall erhebt den Marſchallſtab, die übrigen Repräſentauten der Wehrmacht ſalutieren mit der Hand am Helm. Deutſchlands neuerſtan⸗ dene Wehrmacht, an ihrer Spitze der Oberſte Befehlshaber, grüßt zum letzten Male den großen Toten. Der Führer hat den großen Feldherrn gegrüßt, indeſſen ſchwenkt ſchon die Lafette ein. Dumpf und verhalten wirbeln die Trommeln. Sechs Offiziere heben den Sarg auf die Lafette, vier Generale neh⸗ men zu den Seiten des Sarges Aufſtellung, hinter ihnen die Träger der Orden. Die Fahnen des ehe⸗ maligen JR. 39 haben ſich an die Svitze der Ehren⸗ parade geſetzt. Dahinter folgt die Ehrenkompanie, die dem Sarg mit der ſterblichen Hülle des großen Heerführers das Ehrengeleit gibt. Unmittelbar hinter dem Sarg ſchreitet der F ü h⸗ rer. In der zweiten Reihe gehen Feldmarſchall von Blomberg, Generaloberſt Göring und der Chef des Generalſtabes General der Artillerie Beck. Hin⸗ ter ihnen folgen der Kommandierende General des 7. Armeekorps und der Kommandierende General im Luftkreis V, in einigem Abſtand ſchreiten dann die Adjutanten in dem Zuge. Immerwährend rollt der Wirbel der Trommeln. Die letzte Fahrt des großen Soldaten hat begonnen. An der Feldherrnhalle An der Feldherrnhalle haben ſich inzwiſchen all die Männer verſammelt, die Ludendorff im Ringen des Weltkrieges naheſtanden, hohe Generale der alten Wehrmacht in ihren Friedens⸗ oder Kriegs⸗ uniformen. In ſchweigendem Gedenken harren auch die, die an dieſer Stelle vor 14 Jahren mit dem Führer und mit Ludendorff im Glauben an Deutſch⸗ lands Wiederauferſtehung marſchierten, die alten Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, und dann auch die junge Generation, die in dem Toten das Vorbild der Vaterlandsliebe und treueſter Pflichterfüllung ſieht. i 8 In der Feldherrnhalle ſtehen vor den Standbil⸗ dern der beiden bayeriſchen Heerführer ſechs hohe ſchwarze brennende Pylonen mit ſilbernen Kränzen, wie ſie auf dem ganzen Wege om Siegestor her er⸗ richtet worden ſind. Die Trauerparade hat Aufſtel⸗ lung genommen und die Spitzen von Wehrmacht, Staat und Partei ſind bereits ſeit 9 Uhr faſt voll⸗ ſtändig verſammelt. Zu beiden Seiten der Stufen der Feldherrnhalle ſtehen ſämtliche Reichs miniſter, Reichsleiter, Staatsſekretäre, Reichsſtatthalter, Gau⸗ leiter und ſtellvertretende Gauleiter. Auf der an⸗ deren Seite die Kommandierenden Generale der Wehrmacht und eine große Zahl von Generalen der alten Wehrmacht, faſt alle nahe Bekannte des Feld⸗ herrn, alles Männer, die ſelbſt im Weltkriege her⸗ vorragenden Anteil an den Erfolgen der deutſchen Waffen hatten. 5 An zwei hohen Flaggenmaſten weht die weiß⸗rote Fahne mit dem Eiſernen Kreuz. ſchwarz⸗ Infan⸗ Trauermarſches, ten, Frontſoldaten, Kameraden, die 1923 mit dem General marſchierten. Langſam und gemeſſenen Schrittes ziehen ſie vorüber. Dann und wann tritt ein Volksgenoſſe aus der Reihe und legt einen letz⸗ ten Blumengruß neben dem Sarge nieder. Faſt vier Stunden lang zieht ſo der Strom der Menſchen an der Bahre vorbei. Schon längſt ſind die Spaliermannſchaften ange⸗ treten. Bis zur Thereſienſtraße ſäumen die Män⸗ ner im feloͤgrauen Rock und im Stahlhelm die bei⸗ den Seiten der Ludwigſtraße, den übrigen Weg bis zur Feldherrnhalle umrahmen die Angehörigen der Gliederungen der Partei und dahinter Tauſende von Volksgenoſſen. Ihre Augen wenden ſich nicht ab vom Siegestor. Hell ſchimmert der graue Stein in der matten Win⸗ terſonne und hebt ſich ſcharf ab von dem ſchwarzen Tuch,daß den Hintergrund des Tores verhüllt. Wie aus Erz gegoſſen ſtehen oͤie Offiziere der Ehrenwache am Sarge. Jetzt rückt dröhnenden Schrittes die Ehren⸗ kompanie an. Hinter dem Muſikkorps und den Spielleuten marſchieren die vier Fahnen des ehe⸗ maligen 39. Infanterieregiments, deſſen Inhaber General Ludendorff war. Hämmernden Schrittes zieht die Ehrenkompanje des JR 19 auf und nimmt an der Oſtſeite der Ludwigſtraße Aufſtellung. Vier Offiziere treten vor den Sarg und nehmen die Or⸗ denskiſſen ab. Dann treten vier Generäle vor die Bahre, ziehen den Degen und nehmen zu beiden Seiten des mittleren Torbogens Aufſtellung. Un⸗ beweglich ſtehen ſie mit gezogenem Degen. terieregiment 61 und 19 ſtehen zu beiden Seiten des Platzes in Trauerparade. In einer langen Ko⸗ lonne bringen Soldaten die Kränze herbei: Letzte Grüße des Führers, des Reichskriegsminiſters, der Reichsregierung, der hohen Parteiſtellen und der mit Deutſchland im Weltkriege verbündeten Länder. Mit dem Glockenſchlag 10 ertönen die erſten mili⸗ täriſchen Kommandos zur Ausrichtung der Parade. Einige Minuten ſpäter treffen die Angehöri⸗ gen Ludendorffs ein, die den Weg vom Sie⸗ gestor bis zur Feldherrnhalle im Wagen zurück⸗ gelegt haben. Faſt eine halbe Stunde dauert es, bis die Spitze des Trauerzuges am Odeonsplatz ein⸗ trifft. Feierlich und ernſt tönen die Klänge des von dumpfem Trommelwirbel Die Wehrmacht erwartet unter prä⸗ Ankunft. In langſamem die Ehrenkompanie heran, unterbrochen. ſentiertem Gewehr die Paradeſchritt kommt Die ſterbliche Hülle des Generals Ludendorff wird Gebäude des Generalkommandos überführt. hinter ihr die Lafette mit dem Sarge und das Ge⸗ folge mit dem Führer an der Spitze. Vor der Feldͤherrnhalle wird haltgemacht. Der Führer tritt in die Nähe der Angehörigen Ludendorffs. Neben den beiden Flaggenmaſten ſtehen der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Ru⸗ dolf Heß, Reichsſtatthalter General Ritter von Epp, Miniſterpräſident Siebert, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner und die Gruppenkommandeure. Hinter dem Führer ſtehen der Reichskriegsminiſter General⸗ feldmarſchall v. Blomberg, Generaloberſt Göring, der Vertreter des Generaladmirals Raeder und die Ge⸗ neräle von Reichenau und Sperrle. Die Lafette mit dem Sarge iſt in die Reſidenz⸗ ſtraße eingefahren, unmittelbar neben der Feloͤherrn⸗ halle. Die Fahne des Infanterieregiments 39 wird von der Lafette abgehoben und unter Vorantritt der Ordenskiſſenträger, denen vier Generale folgen, auf den Podeſt an den Stufen der Feldherrnhalle nieder⸗ geſtellt. Unter feierlichem Schweigen begibt ſich Reichs⸗ kriegsminiſter Generalfeldmarſchall v Blomberg zur Mitte der Treppe, Als Vertreter der neuen deut⸗ ſchen Wehrmacht würdigt er noch einmal die unſterb⸗ lichen Verdienſte des Generals Ludendorff um Reich und Volk. Der Abſchiedsgruß des Reichskriegsminiſters: Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg hielt folgende Anſprache: „In ehrfurchtsvoller Trauer ſteht die deutſche Wehrmacht und mit ihr das ganze deutſche Volk an der Bahre eines genialen Soldaten, eines wahrhaft großen, deutſchen Mannes. Ein Helden⸗ leben, deſſen Denken und Handeln ausſchließlich Deutſchland galt, iſt vollendet, ein Leben, das ar⸗ beitsreich war wie das weniger Menſchen, das auf die höchſte Höhe des Ruhms führte und dem auch tiefe Tragik nicht erſpart blieb. Deutſchland verlor einen Mann von gewaltiger Willenskraft, einen leidenſchaftlichen Kämpfer für die Macht und die Größe der Nation. Als Chef der Aufmarſchabteilung im Großen Generalſtab ſieht er mit klarem Blick die zunehmende politiſche und militäriſche Gefährdung Deutſchlands. Er ſieht weiter als die meiſten Ver⸗ antwortlichen ſeiner Zeit. Es gelingt Ludendorff nicht, ſeine wehrpolitiſchen Forderungen voll in die Tat umzuſetzen. Die verantwortlichen Führer fin⸗ den ſich mit Halbheiten ab. Der unbequeme Warner aber wird in eine andere Stellung verſetzt, die ſeiner Perſönlichkeit keineswegs entſpricht. Bei Aus⸗ bruch des Weltkrieges ſteht Ludendorff nicht an der ihm gebührenden Stelle in der Oberſten Hee⸗ resleitung. Aber dem begnadeten Soldaten bietet ſich auch an anderer Stelle die Gelegenheit, Ruhm und Lorbeer zu ernten. Der Handſtreich auf Lüttich— einſt von ihm ſelbſt als Chef der Auf⸗ marſchabteilung vorgeſchlagen— ſcheint geſcheitert. Da ſpringt Ludendorff an die Stelle eines gefallenen Brigadekommandeurs.„Inmitten der vorderſten Schützen ſtürmt er mit anfeuernden Zurufen ſeiner Brigade voran“, berichtet das amtliche Werk über den Weltkrieg. Durch den Fortsgürtel hindurch reißt er die Brigade bis in die Stadt hinein vor. Nur von ſeinem Adjutanten begleitet, bringt er die überraſchte Zitadelle zur Uebergabe. Der erſte große Waffenerſolg des Krieges iſt ſeinem Einſatz zu ver⸗ danken. Kurze Zeit darauf ruft ein Befehl des Oberſten Kriegsherrn ihn nach dem Oſten an die Seite des neuen Oberbefehlshabers der 8. Armee, General von von Hindenburg. Was General Ludendorff, Seite an Seite mit dem ſchon vor ihm in Walhall eingezoge⸗ nen Feldmarſchall, geleiſtet hat, gehört für alle Zeiten zu den ſchönſten Ruhmesblättern deutſcher Geſchichte. Zunächſt als Generalſtabschef, vom Au⸗ guſt 1916 an aber unter voller Mitverantwortung, die er ſelbſt ausdrücklich beantragte ſteht er als Erſter Generalquartiermeiſter an der Seite des Feld⸗ marſchalls. In angeſpannteſter Geiſtesarbeit durch Tag und Nacht, vier Jahre hindurch, hat er Deutſch⸗ land davor bewahrt, wieder, wie ſo oft in vergange⸗ nen Jahrhunderten, zum Kriegsſchauplatz zu wer⸗ oͤen.„An der Glut ſeiner Bruſt, am Licht ſeines Geiſtes entzündet ſich“— mit Clauſewitz geſprochen —„die Glut des Vorſatzes, das Licht der Hoffnung aller anderen von neuem.“ Der Name Ludendorff läßt ſich nicht trennen von den Taten des deutſchen Heeres und den Leiſtungen unſeres Volkes im Weltkrieg. Die Kriegsgeſchichte wird ihn immer nennen, wenn ſie vom Weltkrieg ſpricht, von den klaſſiſchen Vernichtungsſchlachten im Oſten, wie ſie die Weltgeſchichte nur ſelten einem Feldherrn vergönnt, ebenſo wie von den Abwehr⸗ ſchlachten im Weſten und den Angriffsſchlägen im Oſten, Süden, Südoſten und im Frühjahr 1918 an der Weſtfront. Aufrecht und unnachgiebig geht Ludendorff ſei⸗ nen Weg. Nur ein Gedanke bewegt ihn: Liebe zum Vaterland. Nur ein Streben keunt er: den Vernichtungswillen des Feindes zu brechen. Es iſt, als ob Clauſewitz ſeine Worte auf dieſen Mann geprägt hat:„Wie ein Obelisk, auf den die Hauptſtraßen eines Ortes zugeführt ſind, ſo ſteht in der Mitte der Kriegskunſt gebieteriſch hervorragend der feſte Wille eines ſtolzen Geiſtes.“ Als Ludendorff Ende Oktober 1918 entlaſſen wird, iſt der Weg zur Novemberrevolte frei. Der General ſelbſt hat ſeine eigene und die Waffenehre des deutſchen Heeres bis zum bitteren Ende rein⸗ gehalten. Mit tiefem Schmerz im Herzen hat er den Zuſam⸗ menbruch erlebt. Noch härter, kantiger und kom⸗ promißloſer wurde ſein Weſen. Ungebrochen blieb ſein Kampfeswille. So marſchiert er am 9. Novem⸗ ber 1923 neben dem Führer an der Spitze des Zuges zur Feldherrnhalle in München. Unerſchrocken ſetzt er auch hier ſein Leben ein für Deutſchlands Wie⸗ dergeburt. Der weltanſchauliche Kampf um die ſeeliſche Geſchloſſenheit des deutſchen Volks hat die letzten Jahre dieſes tapferen Geiſtes aus⸗ gefüllt. So iſt ein Mann von uns gegangen, der einſt mit ſtarker Hand ins Rad der Geſchichte eingriff, der Jahre hindurch mit dämoniſcher Willens⸗ kraft das belagerte deutſche Volk mit ſich riß. Voller Ehrfurcht und tiefer Dankbarkeit ſehen wir in ihm eine der größten Geſtalten preußiſch⸗ deutſchen Soldatentums. Seine charaktervolle Per⸗ ſönlichkeit iſt auf ewig verbunden mit dem Helden⸗ tum des großen Krieges. In tiefer Trauer um den Heimgang dieſes gro⸗ zen Soldaten, aber auch voller Stolz darüber, daß Ludendorff einer der Unſeren war, ſenkt die Wehr⸗ macht ihre Fahnen. Sein Geiſt wird im deutſchen Volk und vor allem in der deutſchen Wehrmacht wei⸗ terleben als Auſporn zu höchſtem Einſatz für Deutſchland.“ Letzte Ehrung oͤurch den Führer Darauf tritt der Führer näher an den Sarg heran. Die Trauerparade präſentiert und der Füh⸗ rer legt einen Kranz nieder. Er verabſchiedet ſich von ſeinem treuen Mitkämpfer, von dem großen Feldherrn des Weltkrieges mit den Worten: vom Krankenhaus Joſephinum in München zum (Bildtelegramm).(Weltbild, Zander⸗M.) „General Ludendorff, im Namen des geeinten deutſchen Volkes lege ich in tiefer Dankbarkeit dieſen Kranz vor Dir nieder.“ In die Klänge des Liedes vom guten Kameraden miſcht ſich der Donner der 19 Salutſchüſſe. Fahnen und Standarten grüßen oͤen Toten. Die Muſtk geht über zum Alexandermarſch, dem Regimentsmapſch der ehemaligen 9er. Nach dem Führer legen der Reichskriegsminiſter, General der Artillerie von Beck, Generaloberſt Göring ſowie ein Ver⸗ treter von Generalaoͤmiral Raeder Kränze am Sarge nieder und drücken noch einmal den Ange⸗ hörigen des Verſtorbenen die Hand. Der feierliche Staatsakt für den großen Soldaten Ludendorff iſt beendet. Marſch der Trauerparade durch die Stadt Sarg wurde unter ſechs Stabsoffizieren wieder und unter Vorantritt der Ehrenkompanien von Heer Marine und Luftwaffe ſetzt ſich das Trauer⸗ geleit, an dem nun auch die hohen Offiziere des alten Heeres teilnehmen, zum Marſch durch die Stadt in Bewegung. Der Trauerzug geht vorbei am Mahnmal, das dem Gedenken an den geſchichtlichen Opfergang der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gewidmet iſt, durch die Dienerſtraße zum Marienplatz. Ueberall ehen in den reich mit Trauerfahnen geſchmückten Straßen⸗ zügen zahlloſe Volksgenoſſen hinter dem Ehren⸗ ſpalier und grüßen ſtumm und ehrfurchtsvoll den toten Feldherrn. Der dumpfe Trommelwirbel und die von vier Muſikzügen geſpielten Trauerweiſen hallen wider von den Häuſerwänden. Sechs Stabs⸗ offiziere und vier Generäle mit gezogenem Degen geleiten die Lafette. Hinter oem Sarg ſchreiten die Kommandierenden Generäle von Reichenau und Sperrle mit den beiden Söhnen und dem Schwie⸗ gerſohn des Toten. Es folgt das Konſularkorps. Es reihen ſich an Generäle der alten und der neuen Wehrmacht und viele andere Trauergäſte. Gemeſſenen Schrittes zieht die Trauerparade durch die Straßen der Innenſtadt, über den Rindermarkt und die Sendlingerſtraße zum Sendlinger Torplatz und zur Lindwurmſtraße, wo die Trauerpavade ihren feier⸗ lichen Abſchluß findet. Auf dem Sendlinger Vorplatz, wo aus vier hohen Pylonen Opferflammen zu dem noch grau verhangenen Himmel lodern, wurden an der La⸗ fette ein gemeinſamer Kranz der geſamten aus⸗ wärtigen Attachégruppe und weitere Kränze von der bulgariſchen, finniſchen, öſterreichiſchen, unga⸗ riſchen, nationalſpaniſchen, türkiſchen, engliſchen und amerikaniſchen Armee niedergelegt. Der Abſchies der Trauerparade vom toten Feldherrn Die ſechs Stabsoffiziere, die dem Toten auf ſeinem ganzen Weg das Geleit gegeben hatten, heben den Sarg von der Lafette und tragen ihn zu dem mit Tannenreis geſchmückten Kraftwagen der motoriſterten Staffel der Aufklärungsabteilung VII. Mit drei Ehrenſalven nimmt, während die Truppe das Gewehr präſentiert, die Trauerparade Abſchied von dem toten Feldherrn. Wieder recken ſich die Arme der Volksgenoſſen, die im weiten Umkreis den Platz umſäumen, zum letzten ſtummen Gruß. Dann entſchwindet die motoriſterte Staffel den Blicken, voraus ein ſchwerer und ein leichter Panzerſpähwagen, dann ein Kraftradſchützenzug, dem die Wagen mit den Trägern der Orden folgten. Der tote Feloͤherr Ludendorff hat die letzte Fahrt nach Tutzing am Starnberger See angetreten. CCC Trommelwirbel von zur Lafette getragen, Der Wir ſollen es alle wiſſen: De kbiogheit unſeres Volkes iſt das h ö ch ſte Gut, das es füt uns N geben kann! Sie iſt durch nichts . er ſezbar. Ddofür ein opfer ju bringen, iſt hein Upfet, ſondern ein Tribut an die vernunft! (Der Fübrer über das Winterhilfs wer!) Neue Mannheimer Zeitung Die Stadtseite Maunheam, 22. Dezember. Nachoenklicher Abendbummel Von der Petroleumlampe zum Röhrenlicht Es waren buchſtäblich weitſtrahlende Fortſchritte, bie das künſtliche Licht in den letzten fünfzig Jah⸗ ren machen konnte. Das Licht von heute iſt ſchon ſo ſelbſtverſtändlich geworden, daß man die rieſenhaften Fortſchritte faſt ganz vergißt. Die Kraft des Lichtes zählt zu den magiſchen Kräften. Sie zieht an. So läßt man ſich, zumal in den Tagen vor dem Weihnachtsfeſte, leicht ver⸗ locken zu einem Abendbummel in den lichtdurchwirk⸗ ten Hauptverkehrsadern, in denen unſere Geſchäfts⸗ leute den letzten Anſturm entgegenſehen. Was einen hier anlacht, das iſt nicht nur Licht, das iſt kultiviertes Licht. Es überfällt uns nicht mehr mit der Fülle eines berauſchenden Glanzes, das für die Betrachter zum Blendwerk der Sinne wurde. Man wird nicht mehr zum Gefangenen dieſes Lich⸗ tes, ſondern man bewahrt ſeine Freiheit und kann ſich ſo jederzeit von ihm ablöſen. Und das läßt dann vielleicht bei dieſem oder jenem die Erinnerung rück⸗ wärts eilen zu den längſt vergangenen Weihnachts⸗ wochen, als in den beſcheidenen Schaufenſtern unſe⸗ rer Stadt noch die Petroleumlampen brannten. Ja, ſie waren wirklich beſcheiden damals, die Schaufenſter; nur nach und nach ſind ſie gewachſen, wie das Licht gewachſen iſt. Da das Licht klein war, mußten auch die Schaufenſter klein ſein. Mit was hätte man ſie ſchließlich auch beleuchten ſollen? Es gab zwar Petroleum, und es gab auch ſchon Gas und beider Lichtquellen hatte man ſich auch bedient, aber „bei Licht beſehen“, war es eben doch noch ein recht armſeliges Licht, da die Menſchen noch nicht verſtan⸗ den, es richtig zu beherrſchen. Zunächſt bediente man ſich der Petroleumlampe, die man ins Schlafzimmer hängte oder auch ſtellte. Wenns hoch kam, verwendete man zwei ſolcher Lam⸗ pen. Eine Beſſerung brachte die Lampe mit Rund⸗ brenner, deren Licht ſchon nobler war. Langſam ſetzte ſich die Gasbeleuchtung durch. Zunächſt als offene Flamme, doch kamen bald verſchieden ge⸗ formte Glasglocken auf. Das war wieder ein Fore⸗ ſchritt. Mit dem Glühſtrumpf, der die beiden Leuchtquellen Petroleum und Gas in ihrer Wirkung außerordentlich günſtig beeinflußte, war es möglich geworden, dem bisher gelben Licht Helle und Stim⸗ mung zu geben. Vereinzelnd kam dann das elek⸗ triſche Licht in Gebrauch, aber es war noch zu teuer und in ſeiner Wirkung auch nicht angenehm. Erſt auf einem mühſamen Wege ſetzte es ſich durch. Dann kam für die Schaufenſter die Zeit der Lichtfülle. Die Bogenlampe herrſchte im Schaufenſter und noch mehr vor dem Schaufenſter. Es war unecht häufig des Guten zu viel. Die neue Lichtquelle mit unvorſtellbaren Mög⸗ lichkeiten hatte man ſich zwar erobert, aber man hatte noch nicht gelernt, ſie zu meiſtern. Das gelang erſt den Beleuchtungstechnikern, die die Geheimniſſe der Lichtwirkung entſchleierten. Nun war langſam für das Schaufenſter die Zeit des ruhigen, gleich⸗ mäßigen Lichtes gekommen, jenes Lichtes. das da iſt, ohne zalß man es merkt. Dazu kam die vornehme Effektbeleuchtung wofür das ſchmieg⸗ und biegſame Röhrenlicht mit ſeiner Farbenfreude für jeden Zweck ſich dienſtbar machen läßt. In der Farbenfreude wandelt man jetzt dahin umd wirft ſeine Blicke in die prächtigen Läden, die die Straßen ſäumen und in denen ſich gegenüber früher auch ſo vieles geändert hat.—.— Höchſtpreiſe müſſen eingehalten werden Polizeibericht vom 22. Dezember Augezeigt wurden mehrere Metzger im Vor⸗ ort Wallſtadͤt, weil ſie die vorgeſchriebenen Höchſtpreiſe für Fleiſch und Fett weſentlich lüberſchritten batten. Vier Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon leicht verletzt und fünf Fahrzeuge beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriſten zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiede⸗ mer Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung 57 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 19 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ scheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Sieben Ruheſtörer und Verüber groben Unfugs mußten zur Anzeige gebracht werden. Verloren ging am 3. Dezember, abends zwiſchen —7 Uhr, auf dem Wege von R 7 bis zur Breiten Straße und zurück eine beige Pelz ⸗Krawakte, zu einer Gärnitur gehörend, mit braunſeid. Futter; am 19. Dezember, nachts zwiſchen 11 und 412 Uhr, vom Paradeplatz hier bis Waldhof, Tannenſtraße, eine ſchwarzlederne Damen ⸗Handtaſche mit Lackecken. Inhalt ein gelblederner Geldbeutel mit Reißverſchluß, Taſchenmeſſer, zwei Taſchentücher u. a. »die ſtädtiſche Muſikbücherei(L. 2, 9) bleibt wegen Reinigungsarbeiten zwiſchen Weihnachten und Neujahr geſchloſſen. N Die Blumenfreunde jubilieren 75 Fahre Kulturarbeit der„Flora“ in dem Beſireben, bei der Blumenpflege den deutſchen Menſchen wieder mit der Scholle zu verbinden Die„Flora“, Verein der Blumen⸗ freunde Mannheim, verband mit der letzten Zuſammenkunft im alten Jahre am Dienstag die Feier des 75jährigen Beſtehens, zu dem bewährte künſtleriſche Kräfte gewonnen waren. Ver⸗ einsführer Illhardt, der mit zahlreichen Mit⸗ gliedern und Gäſten Vertreter der Kreisleitung be⸗ grüßen konnte, verwies kurz auf den Zweck der Ver⸗ einigung, auf den Gartendirektor Bußjäger in ſeinem Feſtvortrag näher einging. Die der„Flora“ in den verfloſſenen 75 Jahren nur geweſen, die Liebe für Pflanzen und Blumen zu wecken. Der Großſtadtmenſch ſollte vielmehr wieder mit dem Boden verbunden werden. Wenn man zurückblicke, dürfe man mit Stolz ſagen: auf dem zurückgelegten Weg waren viel Mühe und Ar⸗ Aufgabe ſei nicht beit zu bewältigen, aber auch die Erfolge blieben nicht aus. Die Vereinsgründung hängt mit dem Feſtzug anläßlich der Enthüllung des Schillerdenk⸗ mals zuſammen. Die Mannheimer Gärtner ſtell⸗ ten hierzu einen Wagen mit einem rieſigen Blumen⸗ ſtrauß, der nachher verſteigert wurde. Bei dieſer Gelegenheit kamen die Gärtner auf den Gedanken, einen Gartenbauverein zu gründen. Die am 10. November 1862 ins Leben gerufene„Flora“ fand in der Bürgerſchaft ſo beifällige Aufnahme, daß ihr im Jahre 1863 bereits 193 und im Jahre 1882 ſchon 240 Mitglieder angehörten. Die erſte Maßnahme war die Errichtung eineg Botaniſchen Gartens. Maßgebenden Einfluß übte der Verein auf das Ausſtellungsweſen aus. Beſonders erwähnenswert iſt die„Rhein, Pflanzen⸗ u. Blumenausſtellung“ im Jahre 1877. Alle Ausſtellungen waren Schritt⸗ macher für den Gartenbau und die Blumenzucht. Schon in den erſten Jahren wurden belehrende Vor⸗ träge gehalten und Sämereien verteilt. Die Steck⸗ lings verteilung an Schulkinder wurde im Jahre 1895 aufgenommen. Die Bedeutung dieſer Neueinrichtung erhellt die Tatſache, daß im darauf⸗ folgenden Jahre Großherzogin Luiſe nach Mann⸗ heim kam, um bei der Feier der Preisverteilung eine Anſprache zu halten. Von 1917 bis 1926 mußten die regelmäßigen Zu⸗ ſammenkünfte ausfallen, mit denen von da ab wie⸗ der die beliebte Verloſung und die Verteilung von Stecklingen in der Frühjahrsverſammlung verbun⸗ den wurde. Der Verein wurde in der langen Zeit ſeines Beſtehens von zehn Vorſitzenden geleitet. Der erſte war Gärtnereibeſitzer Peter Bucher, der die Leitung ſchon im Jahre 1863 an den praktiſchen Arzt Dr. Gerlach abgab. Die weiteren Vorſttzenden waren Dr. Hirſchbaum(1877/85), Dr. Glaſer 1886/88), Laudgerichtsrat. Walz(1889/92), Preſtinari (1893/04), Bodenhöfer(1894), Georg Fiſcher(1895 bis 1905), Roſenkränzer(1906/29). Seit 1930 hat Gärtnermeiſter Illhardt die Leitung inne. Bei einem auſſchlußreichen Rückblick auf die Ent⸗ wicklung der Gartenkunſt in den verfloſſenen 75 Jahren machte dere Redner darauf aufmerkſam, daß es der Zuſammenarbeit von Züchter und Wiſſen⸗ ſchaftler zu verdanken ſei, daß daß das deutſche Volk das Gartenvolk des 20. Jahrhunderts wurde. 1 Man braucht nur auf die vielen Roſen⸗ und Dahlien⸗ Spielarten zu verweiſen, um den Nachweis zu füh⸗ ren, daß die Züchter und Forſcher hier eine große Kulturarbeit geleiſtet haben. Aus dem Garten der Beſitzenden im engliſchen Stil iſt der Garten der Allgemeinheit geworden, in dem der Teil der Be⸗ völkerung Erholung ſuchen kann, der nicht in der Lage iſt, in einem Schrebergarten tätig zu ſein. Wie hat ſich in den verfloſſenen 75 Jahren die Garten⸗ kunſt gewandelt. Eine völlige Umwälzung iſt in der Anlage der Gärten und in der Aufteilung in Arten feſtzuſtellen. Bei einem Ausblick in die Zukunft betonte der Redner, daß die„Flora“ durch eifrigſte Tätigkeit da⸗ zu beitragen werde, daß jeder Deutſche dazu erzogen werde, ſich der Zimmerblumenpflege zu widmen und Blumen zu züchten, ſei es auch nur in einem Fenſterkaſten. Deshalb werde man der Aus⸗ zeichnung der Fenſter und Balkone, die am beſten mit Blumen geſchmückt ſind, in Zukunft erhöhte Auf⸗ merkſamkeit zuwenden. Das Ziel müſſe ſein, mit dem Deutſchland der Macht ein Deutſchland der Schönheit zu ſchaffen. Mit Genugtuung dürfe der Verein von ſich ſagen, daß die Satzungen, die vor 75 Jahren verfaßt wur⸗ den, noch heute Geltung haben. Soweit Mannheim in Frage komme, müſſe darauf hingewirkt werden, daß die Stadt von einem Kranz bleibender Kleingärten umgeben wird, und daß die An⸗ lagen ſo umfangreich werden, daß kein Volks⸗ genoſſe ſich über Mangel an Erholungsgelegenheit unter recht viel Bäumen und zwiſchen allen mög⸗ lichen Blumen beklagen kann. Mit dem Dank an alle Mitarbeiter verband der Redner die Hoffnung, daß in den nächſten 25 Jahren die ſtille, beſcheidene Arbeit der„Flora“ von Erfolg gekrönt ſein werde. Nach dem Treuebekenntnis zum Führer wurden die Nationallieder geſungen. Der Bedeutung des Abends entſprechend wurde dem geſprochenen Wort ein wertvoller künſtleriſcher Rahmen gegeben. Das Käte⸗Back⸗Quartett rief mit mehreren ausgezeichnet nuancierten und klangvollen Vorträgen eine weihevolle Stimmung hervor, zu der auch Konzertſänger Hans Kohl mit ernſten und heiteren Liedern(Begleitung Schmieder) weſentlich beitrug. Das Quartett der Lieder⸗ tafel(Leitung Manſar) gefiel ebenfalls ſehr mit je zwei Weihnachts⸗ und Volksliedern. Und dann kam nach den Schlußworten des Vereinsführers, die in herzlichen Weihnachts⸗ und Neujahrswünſchen gipfelten, die Beſcherung, für die auf der Bühne ein prächtiges Pflanzen⸗ und Blumenbeet angelegt war. Mit beſonderer Freude wurden die reich aus⸗ geſtatteten Gemüſekörbe entgegengenommen, aber auch die Palmen(Kentien), Edeltannen, Azeleen, Blattbegonien, Blumenkörbe und Weihnachtsſträuße in ſchönen Vaſen. Möge— das iſt auch unſer herz⸗ licher Wunſch— ſich in den nächſten Jahren die Mit⸗ gliederzahl der„Flora“ ſo erhöhen, daß ſie ſich ihrer volksverbundenen Aufgabe noch erfolgreicher als bis⸗ her widmen kann. Sch. —, ̃ pp pp.. ß. Wichtig für das Arbeitsbuch Das Arbeitsamt macht auf folgendes auſfmerk⸗ ſam: Bei der augenblicklich vom Arbeitsamt Mann⸗ heim durchgeführten Ueberholung der Arbeitsbuch⸗ kartei werden trotz Belehrung im Anſchreiben wich⸗ tige Angaben unterlaſſen oder falſch und unzu⸗ reichend gegeben. So iſt unter Berufsgruppe und Berufsart lediglich die im Arbeitsbuch Seite 5 ein⸗ getragene Nummer der Berufsgruppe und dieſe der Berufsart einzutragen, alſo 22a, oder 22b, oder öt uſww. und keine Berufsbezeichnung. Die Nummer der Berufsgruppe allein genügt auch nicht, beide, Berufsgruppe und Berufsart, ſind anzugeben. Gefolgſchaftsangehörige, für die bisher überhaupt noch kein Arbeitsbuch ausgeſtellt wurde, ſind eben⸗ falls anzugeben und gleichzeitig Antrag auf Aus⸗ ſtellung eines Arbeitsbuchs zu ſtellen. Vordrucke können beim Pförtner des Arbeitsamts(Eingang B) abgeholt werden. ze Tuben und Silberpapier richten. Die dritte Woche des Monats läuft, da erſcheinen an den Tü⸗ ren Pimpfe und Mädel vom BDM und fragen nach Tuben, Silberpapier, Flaſchenkapſeln für ihre De⸗ viſenſparbüchſe. Haltet alſo bereit, was ihr ſeit der letzten Sammlung aufbewahrt habt— es darf kein wertvoller Rohſtoff in Deutſchland ungenutzt ver⸗ ſchleudert werden. Ein kleiner Brand entſtand heute mittag gegen 13 Uhr im Hofe des Hauſes J 1, 2, in welchem ein Holzverſchlag, vermutlich durch glühende Aſche, in Brand geriet. Die Gefahr, daß dieſer Brand auf die Ladenräume übergreifen könnte, wurde von der Berufsfeuerwehr mit einem Löſchzug ſchnell beſei⸗ tigt. Der Schaden iſt nicht bedeutend. Kinderjubel bei den Polizeibeamten Zuſammengeſchloſſen im Kameradſchafts⸗ bund Deutſcher Polizeibeamter bilden Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Geheime Staatspoli⸗ zei, Gendarmerie und Feuerlöſchpolizei heute eine auch außerdienſtlich bewährte Gemeinſchaft. Dieſe große Polizeifamilie der Ortsgruppe Mannheim fand ſich am Dienstag im Friedrichspark zu einer vornehmlich den Kindern gewidmeten Weih⸗ nachtsfeier ein, die den kleinen wie den großen Leu⸗ ten ſo gut gefallen hat, daß damit ſicher eine in alle Zukunft wirkende Tradition begründet wurde. Vie⸗ lerlei gab es zu hören und zu ſehen. Am Schluß aber zogen über 800 Sprößlinge vom vierzehnjähri⸗ gen Stammhalter bis zum Neſthäckchen auf Muttis Arm am Gabentiſch vorüber, um ſtrahlenden Ange⸗ ſichts ihre„Gutſelguck“ in Empfang zu nehmen, die das Polizeichriſtkind für ſie aufgebaut hatte. NM. S. uin Eine Seltenheit für Sammler. Die Sonder⸗ poſtkarte„Der ewige Jude, die die Ausſtel⸗ lungsleitung herſtellen ließ, war am erſten Ausgabe⸗ tag ſchon vergriffen, ſo daß längſt nicht alle Wünſche befriedigt werden konnten. Die Ausſtellungsleitung ließ deshalb dieſe Sonderpoſtkarte nachdrucken, Hiesmal aber mit einer eingedruckten 5⸗Pfennig⸗ Luftpoſtmarke. Da die Auflage klein iſt, beſitzt dieſe Ausgabe einen ganz beſonderen Sammelwert. Be⸗ ſtellungen ſind an die Ausſtellungsleitung„Der ewige Jude“, München, Bibliotheksbau des Deut⸗ ſchen Muſeums, zu richten. Der Preis der Karte beträgt 25 Pfg. Es iſt jedoch notwendig, der Beſtel⸗ lung zugleich einen an den Beſteller adreſſierten Freiumſchlag beizulegen. Briefmarken werden nicht in Zahlung genommen. Jede Sonderpoſtkarte wird auf Wunſch mit dem Sonderſtempel verſehen. Ein praktisches Weihnachts-Geschenk f Mas gibt es Neues in Sandhofen? Die Feuerwehr der Zellſtofffabrik Waldhof, Werk Mannheim, hatte 80 Kinder der Ortsgruppe Sandhofen zu einer kleinen Weihnachtsfeier ge⸗ laden, bei der die NS.⸗Spielſchar Heidelberg das Märchenſpiel„Frau Holle“ wunderſchön zur Auffüh⸗ rung brachte. Kommandant Huth und ſeine wak⸗ keren Wehrmänner ließen aber auch ſonſt das gute Herz ſprechen und bewirteten die kleinen Gäſte mit netten Sachen. Für die kleinen Herrſchaften war Frauenſchaftsleiterin Stein Dankabſtatterin. An⸗ weſend war von der Betriebsführung auch Betriebs⸗ führer Direktor Claus. Von der Betriebsführung der Zellſtofffabrik Waldhof wurden geehrt und mit einer ſchönen Anerkennung bedacht für 40jährige ununterbrochene Arbeitstätigkeit: Egidius Sma⸗ zinſki und Peter Meier; für 25jährige Tätigkeit: Jakob Gebhardt. Die Soldatenkameradſchaft Sandhofen des Soldatenbundes der jungen Wehrmacht iſt, wie Kameradſchaftsführer Dr. Ing. Paul Walter mit⸗ teilen konnte, nun auf 50 Mitglieder angeſtiegen, ZEUNER * in der Breifen Straß der Fachmann fur 355 TE 8 0 1 1•7 Sie wird bald alle Kameraden der neuen Wehr⸗ macht, auch die nur kurzfriſtig gedienten in ſich ver⸗ einigen. Beim Weihnachtsſchießen konnten 18 ſchöne Preiſe verteilt werden.— Faſt 1000 Zentner Hauptgut hat die Tabakpflanzer ſchaft dieſer Tage verwogen. Die Schlußverwiegung findet An⸗ fand Januar ſtatt. ze Beſcherung beim Kleintierzuchtverein„Fort⸗ ſchritt“. Wie alljährlich, ſo veranſtaltete der Verein auch in dieſem Jahr für die Kleinen und für die Aelteſten des Vereins eine Weihnachtsbeſcherung. Zum Brechen voll war das Vereinsheim in der Käſertaler Straße 244, als nach dem Lied„Stille Nacht“ der 1. Vorſitzende, Anton Berner, das Wort zu einer Anſprache über die deutſche Weih⸗ nacht ergriff. Viele Kinder trugen ihre Weihnachts⸗ verſe vor, dann kam der„Nikolaus“ mit dem vollen Sack. Eine große Tüte mit Eßbarem und Nützlichem zauberte die fröhlichſten Mienen auf die Geſichter der 130 Kinder. Dann nahmen die alten Herren, welche ſchon ſechs und ſieben Jahrzehnte hinter ſich haben, eine gute Flaſche Wein in Empfang. Die Frauen⸗Sondergruppe bedachte verſchiedene Kinder und Mitglieder des Vereins mit ſelbſtgefertigten Pelzſachen. In einer kleinen Ausſtellung hatte die Frauengruppe ihre Arbeiten aus dem vergangenen Jahr zur Schau gebracht. * 175 Poſtaushelſer hat das Arbeitsamt der Poſt zur Bewältigung des Weihnachtspaketverkehrs ver⸗ mittelt. Die Hauptarbeit iſt beim Poſtamt II am Hauptbahnhof zu leiſten, wo zu Beginn dere Woche der Paketumſchlag von täglich 25 000 auf 80 000 Sen⸗ dungen geſtiegen iſt, die ſich auf eingehende und aus⸗ gehende Pakete verteilen. Der zweite Anſtu rm etzt nach den Weihnachtsfeiertagen ein, wenn die Neu⸗ jahrskarten und ⸗briefe verſchickt werden. Filmrundſchau Alhambra:„Der Berg ruft!“ Carl Haenſel hat einen Roman geſchrieben „Kampf ums Matterhorn“, deſſen dramatiſche Ge⸗ ſchehniſſe Trenker, Saßmann und Richard Billinger zur Filmbuch⸗ Bearbeitung gereizt haben. Erſt iſt der wackere Carrel allein unterwegs im Kampf mit dem Berg, dann kommt ein Engländer dazu. Es gibt einen Abſturz, und darüber werden ſie Freunde. Die Weltpreſſe, der Turiner Alpenklub, ein italieniſcher Miniſter gar, und die Schweizer Hotelinduſtrie ſind „intereſſiert,“ und nochmals ſtartet man. Von Zer⸗ matt wie von Breuil geht der Kampf los,— ge⸗ würzt durch Dorfpatriotismus, Intrigenſpiel und bösartigen Schwiegervater. Aber auch nach der Be⸗ ſteigung wird die Spannung aufrechterhalten durch vierfachen Sturz beim Abſtieg und nachfolgende Ge⸗ richtsverhandlung..! Denn es muß feſtgeſtellt wer⸗ den, ob das Seil geriſſen iſt oder zerſchnitten wurde. Dieſer Trenkerfilm hat alſo keine Längen, ſondern iſt geladen mit Spannung bis zum Schluß. Sympathiſch⸗anſtändig der Konflikt zwiſchen treuer Freundſchaft, gegebenem Wort und Patriotismus, der dabei beſteht und aufrecht bleibt trotz aller An⸗ feindung und Verdächtigung. Beiſpiellos ſchöne Photographie, natürlich(Sepp Allgeier unter fünf Bildkameramännern!), die Einzelheiten ebenso fein und getreu wie Rundblicke und Anſichten des Matterhorns. Unter den ſämtlich ſtilecht verkleideten Schauſpie⸗ lern eine Reihe von guten Kräften: Koppenhöfer, Höflich, Hübner, Legal, Walter Franck, die aber alle nur Epiſodenrollen und miteinander nicht viel zu tun haben. Blandine Ebinger iſt auch dabei, aber in einer Rolle, die ihr nicht liegt. Sehr erfreulich da⸗ für Trenkers guter blöder Kamerad Umberto Sacripanti. Den langen Engländer beſorgt Herbert Dirmoſer mit Würde, Geſchick und Charak⸗ terkopf. Als treu liebendes Mädchen figuriert Heide⸗ marie Hatheyer mit ſchönen Augen. Schade, da man nur einen Schauſpieler ſand, der für die Zermatter ein wenig ſchwyzeriſch reden konnte. Becce ſchrieb dramatiſche Mollmuſik zum Werk. 5 5 Erich Hunger Fritz Schuhe vereiten me Bel Michtvassen, Umtausch nach dem fest bereist! b 5 So ganze lang auf d ſicht! nern nur 1 W lang in Ei den wegt Kopf dieſes Leib lich e auf 1 ausſt ligſte nicht den mecke nicht am 2 lizei, Wert ſenbo dern ſeine⸗ S. Man einen man ein, San zug ung traue Tücht herau zeuge die 8 wiede den gem mehr das dufte 5 hilflo ausge topf mals Man ſelbſt macht weiſt Wint und S. Gefal ſchaft den und pon nen ſagen gef ra heem ſchee 99 * — Donnerstag, 23. Dezember 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Glatteis mit Schikanen So etwas Tolles hat man lange nicht erlebt. Einen ganzen lieben verkehrsreichen Weihnachtswochentag lang nichts wie langſamfahrende Wagen, die ſich doch auf der Stelle drehen, Radfahrer, die trotz aller Vor⸗ ſicht doch zu Boden müſſen; von ſchliddernden Män⸗ nern und rutſchenden Frauen, die mit Ach und Krach nur über die Fahrbahn kommen, gar nicht zu reden. Wie müßte es hier ausſehen, wenn das wochen⸗ lang ſo weiterginge! Und es gibt doch Gegenden in Europa, wo ſowas vorkommt. Krumm der Buckel, den Kopf geſenkt, nach eisfreien Stellen ſpähend, be⸗ wegt ſich der Städter daher, und während in ſeinem Kopf ruheloſe Gedanken ſich wälzen, wer wohl für dieſes Mißgeſchick, dieſe Angſt, die Gefährdung von Leib und Leben, Knochen und Weichteile verantwort- lich zu machen ſei, ſieht er nicht, hat er kein Auge auf wahendes Gefährt, das heftig beleidigte Huprufe ausſtößt... Und hoppfaſſa kommt es trotz feinfüh⸗ ligſtem Bremſen ins Gleiten; jener, der der Gefahr nicht mehr entrinnen kann, wird angeſtoßen und in den Rinnſtein geſchoben. Worauf ortsübliches Ge⸗ mecker in der Landesſprache folgt. Doch kommt es nicht ſo vecht von Herzen, hier ſind höhere Mächte am Werk, und weder wird auf Anweſenheit der Po⸗ ligei, Prüfung des Tatbeſtandes mit Metermaß Wert gelegt, noch will der Beſchmutzte und am Ho⸗ ſenboden leicht Beſchädigte ein Schmerzensgeld, ſon⸗ dern verrollt ſich, nachdem öͤie Pakete alle wieder in ſeiwem Arm verſtaut. So iſt oͤas Leben ohne Boden unter den Füßen. Man gewinnt ein neues Verhältnis zu den Dingen, einen neuen Reſpekt vor öder Natur und ihrer Größe, man iſt bald nicht mehr ſo rechthaberiſch, man ſieht ein, daß die Fuhrverwaltung mit ihrem Sand und ihrem Viehſalz nicht überall zugleich ſein kann. Eine neue Weltanſchau⸗ ung der vertraglichen Skepſis, des geſunden Miß⸗ trauens, der fröhlichen Vorſicht wird geboren. Ganz Tüchtige haben es nach eines Tages Uebung ſchon heraus, mit flinken Schielblicken die nahenden Fahr⸗ zeuge zu beobachten und doch einen ſicheren Fleck für die Füße zu finden, und obendrein den Kopf ſchon wieder höher zu tragen. Und ganz Wackere gehen den alten Damen hilfreich zur Hand, die mit wichti⸗ gem Chriſtkindlpaket, worin manches Zerbrechliche, mehrfach den Fuß auf die glatte Bahn ſetzen wie das Kätzchen die Pfoten auf den Herd, wo das Fleiſch duftet. Sie getrauen ſich nicht, und ſchauen ſich hilflos wie geniert um. Und gar wenn ſie mit alten ausgetretenen Fildpantoffeln angetan, den Milch⸗ topf in der Hand, daherkommen,— wie ſoll das je⸗ mals gut gehen. Doch da überwindet ſelbſt der Mannheimer ſeine angeborene Guckluſt, und wird ſelbſt zum Agierenden, der die anderen ſtaunen macht. Er geht hinzu, ſpricht tröſtende Worte, ver⸗ weiſt auf Schi⸗ und Schlittſchuhfahrerkünſte manchen Winters, und geleitet ſicher hinüber,— ein Held und ein gutes Beiſpiel. So kann man an allem auch was Gutes finden, Gefahr ſchweißt zuſammen, noch nie war die Gemein⸗ ſchaft in der Straßenbahn, an den Halteſtellen, in Stehbierhallen und Stehkonventplätzen ſo groß und liebevoll. Jeder redet mit jedem und erzählt von den Fällen, von Angeſtoßenen und UVeberfahre⸗ nen aus Anſicht, eigener Erfahrung und vom Hören⸗ ſagen, und keiner wird mehr vot, wenn er höhniſch gefragt wird:„Na, hoſcht aa dei Wache liewer do⸗ heem in der Garaſch' geloßt. Gell, Elektriſch is ga ſchee'?“ Dr. Ir. den ze Aus der Kunſthalle über Weihnachten. Die Kunſthalle iſt am Freitag nachmittag(24. Dezember), und am Samstag, dem 25. Dezember, geſchloſſſen. Am Sonntag, dem 26. Dezem⸗ ber, iſt die Halle zu den üblichen Sonntags⸗Beſuchs⸗ ſtunden von 11—16 Uhr durchgehend geöffnet. Der Leſeſaal des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts bleibt an den Feiertagen geſchloſſen. e Die Rhein⸗Haardt⸗Bahn läßt am 24. Dezember wegen des früheren Arbeitsſchluſſes bei der J. G. Farbeninduſtrie die Züge 220, 24 und 28 ausfallen. Dafür verkehren die Züge 180 um 15.10 Uhr ab Anilinfabrik; 20 um 15.10 Uhr ab Friedrichsbrücke (15.25 Uhr ab Ludwigsplatz); 202 um 15.30 Uhr ab Anilinfabrik und 204 um 15.50 Uhr ab Anilinfabrik nach Bad Dürkheim. Die Skadt als Weihnachtsmann 280 bedürftige Kinder wurden eingekleidet und beſchert Die Stadt Mannheim hat 280 Kindern, die wohl als die bedürftigſten anzuſehen ſind und durchweg aus kinderreichen Familien ſtammen, eine Freude bereitet. Sie hat jedes einzelne von Kopf bis Fuß neu eingekleidet und alle zuſammen hat ſie dann geſtern nachmittag in den großen Saal des Friedrichs⸗ parkes zu einer Weihnachtsfeier mit Beſcherung eingeladen. Die Kleidchen und Anzüge und Mäntel und Schuhe haben die Kleinen ſchon Ende der ver⸗ gangenen Woche erhalten, ſo daß ſie zur geſtrigen Feier ausnahmslos in den neuen Sachen erſcheinen konnten. So hatte man geſtern gleich Gelegenheit, ſich davon zu überzeugen, daß alles tadellos paßt. Man hat das übrigens dadurch erreicht, daß man den Kindern jedes Kleidungsſtück nach Maß anfertigte. Dieſe Arbeit hat die weibliche Arbeitsfürſorge ansgeführt. Unter Leitung von Fräulein wochenlang in den Arbeitsſtuben des weiblichen Volksdienſtes genäht und geſtrickt. Nicht ein Stück wurde fertig gekauft, alles wurde von den Kräften der weiblichen Arbeitsfürſorge mit viel Liebe ange⸗ fertigt. Und darüber hinaus hat man da auch die für die Beſcherung der Mädchen beſtimmten Puppen ent⸗ zückend gekleidet; für die Knaben wurden Mal⸗ und Werkzeugkäſten beſchafft. Bei der geſtrigen Feier im Friedrichspark wurde den Kindern, die in Begleitung von Eltern kamen und an langen Tiſchreihen, auf denen man ſchon die Taſſen für die nachmalige Labung aufgebaut hatte, Drexler wurde ein nettes Programm geboten. Das Orcheſter der ſtädtiſchen Betriebe und Verwal⸗ Wahl „Hänſel tungen(Dirigent Verwaltungsinſpektor (Fürſorgeamt), ſpielte aus Humperdincks und Gretel.“ Anſchließend ſprach Oberbürgermeiſter Renninger zu den Kleinen. Er wies darauf hin, daß um die Weihnachtszeit alle Menſchen beſonders daran den⸗ ken, wie ſie ihren Lieben eine Freude bereiten kön⸗ nen. Solches Freude⸗bereitenwollen ſei eigentlich der Inhalt des nationalſozialiſtiſchen Gedankens, ſich um den anderen zu kümmern. Der Nationalſozialiſt iſt nicht nur auf ſein eigenes Wohlergehen bedacht, ſon⸗ dern er weiß, daß jeder einzelne darauf angewieſen iſt, daß alle leben können, damit er ſelber leben kann. Aus dieſem Zuſammenſtehen aller komme eine un⸗ geheuere Kraft. Jeder wiſſe in dieſen Tagen, daß er den Chriſtbaum nicht für ſich, ſondern für die ande⸗ ren ſchmücke. So bilde Weihnachten ein großes Feſt der Familie und der Volksgemeinſchaft. Wenn es nun aber den Eltern der 280 Kinder, die im Saale verſammelt waren, ſchwer falle, den Klei⸗ nen eine zu bereiten, ſo wolle in dieſen Fällen die Stadtverwaltung etwas nachhelfen. Sie tue das gerne in dem Wunſche, daß die Kinder gute und brave deutſche Mädchen und Jungen werden. Durch die Gaben trage die Stadt aber auch mit dazu bei, die Kinder geſund und ſtark du machen, damit ſie dereinſt einmal in der Lage ſeien, die Pflichten zu tragen, die heute ihre Eltern erfül⸗ len. Das Leben fordere harte und feſte Frauen und Männer, denn es ſei ja kein Spiel. Aber es ſei not⸗ wendig, daß bei der Arbeit ein freudiges Herz ſchlage, dann werde ſie leichter. Die Jugend werde eines Tages die Aufgabe, die heute die Erwachſenen erfüllen, noch ſchöner erfüllen können. Oberbürger⸗ meiſter Renninger ſchloß ſeine Worte mit dem „Sieg Heil!“ auf den Führer. Dann ſang man die nationalen Lieder. Nachdem der kleine Karl Biedenkapp das Gedicht „Unter dem Tannenbaum“ von Mehringer vor⸗ getragen hatte, ſpielten und tanzten Kinder aus dem Kindergarten Gartenſtadt und aus dem Kinderhort Wohlgelegen und Elfen das Weihnachtsſpiel„Der dicke Weihnachtsmond“ von Werkmeiſter. Oberhort⸗ leiterin Stefanie Kündinger hatte ſich mit den Kleinen große Mühe gegeben und der Erfolg blieb denn auch nicht verſagt. Die Kleinen ſpielten ganz herzig dieſes Spiel von den Engelein, die unter der Aufſicht des Mondes als Sternlein am weihnacht⸗ lichen Himmel wandeln, und auf ihre noch auf der Erde weilenden Geſchwiſter herniederſchauen und ihnen durch den Weihnachtsmann ſelbſtgefertigte Gaben übermitteln laſſen. Dem Spiel voraus ging ein Liedvortrag von Fräulein Maria Mack(Haupt⸗ verwaltung). Nach dem lebhaft beklatſchten Bühnen⸗ geſchehen ſang man gemeinſam das Lied vom Tan⸗ nenbaum. Ein Hortmädchen(Suſanne Biedenkapp) rezitierte dann„Deutſche Weihnacht“ von Claudius. Und nun kamen noch eine ganze Reihe kleiner Vor⸗ tragskünſtler zu Wort, Unterdeſſen wurde ſchon der Kuchen ausgeteilt, und auf den Tiſchen erſchienen dampfende Kannen voll köſtlichen Getränkes. Die kleinen Gäſte des Oberbürgermeiſters griffen eifrig zu und labten ſich weidlich. Dazu ſpielte das Orcheſter unermüdlich. Und zum Schluß kam dann die große Beſcherung, ſo daß jedes Kind außer einem freudigen Herzen auch noch ein Spielzeug nach Hauſe tragen konnte. Es war für die Kleinen ein Nachmittag voll kind⸗ licher Freude. dr. kh. Der Volksweihnacht entgegen! Letzte Vorbereitungen für die Kinderbeſcherung in allen Kreisortsgruppen 6000 Pakete wurden gerichtet Was der WHW- Weihnachtsmann bringt „Einmal werden wir noch wach, heiſſa, dann iſt Weihnachtstag!“ ſingen die Kinder und träumen bis in den tiefſten Traum hinein nur noch„von ſchönen Sachen und von dem Weihnachtsbaum“, der ſich auch in dieſem Jahre wieder nach gutem alten Brauch am Heiligabend in jedem noch ſo kleinen Stübchen entzünden ſoll. Denen aber, die im Zei⸗ chen echter Gemeinſchaft vom Winter hilfs werk des Deutſchen Volkes betreut werden, wird in tauſend, tauſend lichterſtrahlenden Räumen land⸗ auf, landab der Gabentiſch ſchon heute nachmittag bereitet, auf das ſie mit um ſo fröhlicherem Herzen die Weihnacht ſelber im Kreiſe der Eltern und Ge⸗ ſchwiſter feiern können. Volksweihnacht für die Kinder: ein liebes Wort, einen vollen echten Klang hat man gefunden, der alles umfaßt, was die feſtlichen Stun⸗ den der Beſcherung in ſich ſchließen. Aus dem Volke kommen die Gaben, zu den Kindern des Volkes wandern ſtie, und vieler Hände Arbeit liegt zwiſchen dieſem Geben und Nehmen. Alle haben mitgeholfen: vom Kreisamts⸗ leiter der NS, dem die rieſige organiſatoriſche Arbeit in ihrer Geſamtheit unterſteht, über die ein⸗ zelnen Ortswaltungen des WoW und ihre Hunderte von ehrenamtlichen Leitern, den Mitglie⸗ dern der NS⸗Frauenſchaft und den tüchtigen Spiel⸗ zeugfabrikanten der Mannheimer Gewerbeſchulen bis zu den fleißigen Baſtlern und Sammlern in den Schulen, wo auch manches brauchbare Spielzeug zu⸗ ſammenkam. Große Mengen von reizenden Puppen, von Geſellſchaftsſpielen und allen möglichen nützlichen Dingen für Bub und Mädel wurden auch hundert⸗ oder gar tauſendweiſe vom Gau geliefert; allein 20 Zentner Weihnachtsgebäck und 5000 leckere braune Lebkuchenherzen hat das WoW im eigenen Auftrag und mit eigenen Zutaten durch die Bäcker⸗ und Konditorinnung backen laſſen, die damit auch ihr Scherflein zum großen Werke bei⸗ trug, indem nur die reinen Selbſtkoſten dafür be⸗ rechnet wurden. Es ſind Gutſel wie aus Mutters eigener Weihnachtskiſte, die da ſeit zehn Tagen ſchon unermüdlich im großen Verteilungsraum der Schil⸗ lerſchule verwogen wurden: eine tüchtige Tüte voll für jedes Kind, und dazu noch eine Tafel Schokolade von gleichfalls ſehr vertrauenerweckenden Ausmaßen. Das Lebkuchenherz, das gehört nämlich nicht mit zur , W N N N ä N Nl, SON. Am Freitag, 24. Dezember (Heiliger Abend) erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“, und zwar gegen 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Aus⸗ gabe bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags auf⸗ geben zu wollen. Unſere Anzeigen⸗, Bezugs⸗ und Offerten⸗ ſchalter bleiben am Freitag bis 1 Uhr geöffnet. eigentlichen Beſcherung, denn das wird gleich an Ort und Stelle aufgefuttert werden, weil der gute WiHW⸗Weihnachtsmann ſeinen kleinen Gäſten ja auch während der Feier etwas vorſetzen will. Drei Taſſen guter Milchkakab— für die Kinder der zehn Stadtortgruppen im Roſengarten von der NSV⸗ Küche, für die übrigen Feiern des Kreisgebietes jeweils von der zuſtändigen Ortsgruppe der Ns⸗ Frauenſchaft bereitet— ob mans mit ſolcher nahr⸗ haften Unterlage im Näuchlein wohl aushalten kann? Was der Weihnachtsmann ſonſt noch bringt, dür⸗ fen wir natürlich jetzt noch nicht verraten. Aber es wird gewiß keiner dabei zu kurz kommen, zumal die Pakete genau nach weihnachtsmänniſchen Richtlinien von den ſorgſamen Helferinnen der Frauenſchaft ganz verſchieden zuſammengeſetzt ſind, je nachdem ob ſie auf der Knabenſeite oder auf öder Mädchenſeite, ob ſie kleineren böer größeren Kindern einbeſchert werden. Das war kein kleines Stück Arbeit, und „Spaß beiſeite!“ Das ſchönſte Geſchenk iſt ein(Mark- Apparot aus Springmann's Drogerie, weil er dauernd er⸗ freut und niemals verſagt. Ueber hundert, auch Kodaks und andere, ſollen vor Weihnachten verkauft werden in Springmann's Drogerie, P 1, 6(neben Deuß. S909 man glaubt es gern, wenn Fräulein Kappel als oberſte Leiterin der Vreteilungs⸗ und Packarbeit von den nun ſchon über zehn Tage durchgehaltenen Nacht⸗ ſchichten bis zwei und drei Uhr zählt. Noch immer brummen ununterbrochen Mili⸗ tär⸗ und Polizeilaſtwagen um die Schiller⸗ ſchule, bringen die Helfer Körbe und Körbe voll fertig gerichteter Pakete in Weihnachts papier mit Tannengzweiglein angeſchleppt. die gemäß dem Geſamtverteilungsplan in die ein⸗ zelnen Ortsgruppen befördert weroͤen. Dort aber kommandiert um dieſe Stunde ſchon der Weihnachts⸗ mann ſeine Scharen der WHW⸗Helfer und ⸗Helfe⸗ rinnen, auf das ſie ihm bei der Betreuung der Kin⸗ der recht zur Seite ſtehen. Richtet hier eine Kerze am harzduftenden Tannenbaum grade, fragt dort nach, ob man auch genug Taſſen bereitſtehen hat, und ſtreicht ſich vergnügt den weißen Bart, weil alles ſo geheimnisvoll⸗feſtlich dreinblickt— juſt wie es vor der Beſcherung ſein ſoll. Und bald, bald werden ſich die Türen auftun, um zum fünften Male ſeit der Machtergrei⸗ fung der trauten alten Weiſe von der fröh⸗ lichen, ſeligen Weihnachtszeit ihre größere Sinngebung tätiger Opferbereitſchaft und Nächſtenliebe aufzuprägen. M. S. ze, 8 Mark Weihnachtszulage für Kinder von ſtaatlichen Arbeitern. Entſprechend dem Vorgehen des Reiches wird zum Weihnachtsfeſt allen in den badiſchen Staatsverwaltungen beſchäftigten Arbei⸗ tern ein Zuſchlag zur tarifmäßigen Kinderzulage in Höhe von 8 Mark für jedes zuſchlagberechtigte Kind gewährt. — U Viernheim, 21. Dez. Zu einer ſtimmungs⸗ vollen Weihnachtsfeier hatten die Führer des Jung⸗ volks, Fähnlein 50 und 53 249, Hanf und Dewald, ihre Jungen und deren Eltern in den Saal des „Ratskeller“ eingeladen. Im Lauſe der ſehr reichen Programmfolge wurden durch die NS⸗Frauen⸗ ſchaft Kaffee und Kuchen verteilt. Fähnleinführer Hanf gab einen Einblick in das Fahrtenleben des Jungvolks. Al. G Nummer 592 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Donnerstag, 23. Dezember 1937 Bekommt der Paradeplatz eine Verkehrsampel? Die geſtrige Probe gab noch keine Klarheit darüber Ueber die Mittagszeit, zwiſchen 12 und 13 Uhr, d dem Paradeplatz ſozuſagen die„General⸗ att. Es ſollte feſtgeſtellt werden, ob eine ampel an dieſem Platz eine beſſere Ver⸗ lung bringen würde, als ſie ſich bisher freien Verkehr ergab. Es ſei vorweg ge⸗ ten, daß der Verſuch keinen genügenden Aufſchluß darüber brachte. Das lag vor allem an den verſchiedenen Verkehrsteilnehmern, die die Zeichen der Polizeibeamten, die nach den vier Rich⸗ hin die Halte⸗, Achtungs⸗ und Freifahrts⸗ aben, nicht richtig verſtanden. tehmlich den„Verkehrsforellen“ wollte die tung der Zeichen nicht einleuchten, ſie machten grundſätzlich alles verkehrt. Eine weitere Schwie⸗ uchs durch die Straßenbahnen. Bei den zen Zwiſchenräumen, in denen die Zeichen ge⸗ eben wurden, erwies es ſich für die einſchwenken⸗ den Straßenbahnen als recht ſchwierig zur rechten Zeit die Kurve zu nehmen. Sie mußten des öfteren mitten auf der Kreuzung das nächſte Zeichen ab⸗ warten, was natürlich eher verkehrsſtorend, als fördernd war. Man konnte ſich alſo noch kein richtiges Bild wie ſich der Verkehr mit einer Verkehrs⸗ pel abwickeln würde. Man entſchloß ſich daher, Verſuch zu wiederholen, und zwar will in den Polizeibeamten dann je oͤrei Tafeln, in den chiedenen Farben der Verkehrsampel, in die Hand geben, ſo daß bei den Verkehrsteilnehmern keine Unklarheiten über die Bedeutung der Zeichen, wie ſie etwa durch die Zeichenſprache der Beamten geſtern auftauchten, aufkommen können. Es war ja ſchließlich auch zu erwarten, daß oͤieſer Verſuch nicht auf den erſten Anhieb klappen würde, denn vor allem das Achtungszeichen iſt, ſeiner Bedeutung nach, vielen Verkehrsteilnehmern unbekannt. g. „Freude an Mannheim“ Der Verkehrsverein gibt ein Wochenprogramm heraus. Fremden und Einheimiſchen kommt in dieſen Ta⸗ gen ein Blatt in die Hand, das in aller Kürze, aber aufſchlußreich genug, alles enthält, was in Mann⸗ heim in der Mannheimer Weihnachtswoche los iſt. Es iſt vom Verkehrsverein herausgegeben und ſoll alle Woche wiederkehren. Gegliedert in„Ständige Darbietungen“,„Kino, Kabarett, Gute Unterhal⸗ tung“ und dem Programm des Nationaltheaters, kündigt es auf der Innenſeite Veranſtaltungen jeg⸗ licher Art an. In dieſem Zuſammenhang ſei an Geſellſchaften und Vereine die Bitte gerichtet, Ver⸗ anſtaltungen beſonderer Art, für die ſich ein größerer reis intereſſiert, dem Verkehrsverein rechtzeitig be⸗ kanntzugeben, damit er ſie in dieſes Programm aufnehmen kann. Das Blatt verfehlt trotz ſeiner einfachen Auf⸗ machung nicht eine gewiſſe Werbewirkung, denn die Außenſeiten ſollen in jeder Woche einen neuen „Mannemer Schnappſchuß“ und einiges Geſchicht⸗ bringen, Gäſte und Bewohner Mannheims ſind eingeläden, ſich am„Mannemer Schnappſchuß“ rege zu beteiligen. Manch einer entdeckt hier und dort eine Eigentümlichkeit in unſerer Stadt und manchem Amateur gelingt ein gutes Bildchen von einem Ereignis. Das neue Wochenprogramm wird vor allem in Hotels und in Gaſtſtätten mit Fremdenbeſuch auf⸗ liegen. Zum Aufſtellen beim Portier oder zum Auf⸗ hängen wurden beſondere, recht ſchöne Käſten aus Holz und Zelluloid angefertigt. Das Wochenpro⸗ gramm erſcheint in einer Auflage von 5000 Stück, wopon allein 2000 an umliegende Gemeinden, grö⸗ ßere Betriebe, Aerzte, Tankſtellen, eben an alle die⸗ jenigen, bei denen eine größere Zahl von Fremden erfaßt werden können, verteilt werden. Hoffen wir, daß das neue Wochenprogramm ſeine Wirkung nicht verfehlt, den Fremden den Aufenthalt in Mannheim erleichtert und für unſere Vaterſtadt wirbt. g. Eine neue Bauernstube Gaſträume im Stile einer Bauernſtube ſind heute beliebt und das iſt ſchließlich kein Wunder, denn man fühlt ſich in ihnen unzweifelhaft behaglicher, als in der kalten Pracht, mit der man in früheren Jahren die Lokale ausſtattete. Das konnte man auch neuerdings wieder bei der Eröffnung des „Pfälzer Hofs“ feſtſtellen, der gleichzeitig mit dem umfangreichen Umbau auch ſeinen Namen änderte; er hieß früher„Zum kleinen Pfälzer Hof“. Das alte Mannheimer Haus in S 2, 21 mußte ſich dabei gründ⸗ liche Erneuerungsarbeiten gefallen laſſen.(Architekt: Jakob Gember, Oberleitung: Architekt v. d. Ohe.) Es wurde nicht nur aufgeſtockt, ſondern vor allem der Innenausbau erfuhr große Veränderungen. So wurde beiſptelsweiſe das Treppenhaus verlegt, wo⸗ durch man für den Gaſtraum weſentlich an Platz ge⸗ wann. Die Gaſtſtube iſt heute kaum wieder gu er⸗ kennen. Man iſt erſtaunt, was aus dem früher doch ziemlich unanſehnlichen und wohl auch unge⸗ mütlichen Raum geworden iſt. Betritt man heute den„Pfälzer Hof“, ſo glaubt man ſich in eine Schwarzwaldſtube verſetzt. Es ſind vor allem die Figurenſchnitzereien der Lampen und die zahlreichen geſchmackvollen Trachtenbilder an der holzvertäfelten Wand, die dieſen Eindruck hervorrufen. Aber auch die weiße, mit quadratiſch ſich über⸗ ſchneidenden Holzleiſten überzogene Decke, die blau⸗ weiß geblumten Vorhänge an Fenſtern und Türen und die bequemen Tiſche und Stühle unterſtreichen dieſen Charakter. Beſonders angenehm empfindet man bei längerem Aufenthalt die gut wärmende Dampf⸗ heizung auf der einen und die mühelos arbeitende Entlüftungsanlage auf der anderen Seite. So ladet dieſe Bauernſtube zu einem gemütlichen Aufenthalt, der vielen das Nachhauſegehen ſchwer machen wird. g zue Haftung bei Eiuſtellung eines Chauffeurs ohne Führerſchein. Das Kammergericht hat in einem Ur⸗ teil einen Unternehmer zum Erſatz des Schadens verurteilt, den der angeſtellte Kraftwagenführer an⸗ gerichtet hat. Dieſer Chauffeur hatte zwar gute Zeugniſſe vorgelegt, im übrigen aber verſchwiegen, daß er nicht im Beſitz des Führerſcheins iſt. In dem Urteil heißt es: der Führerſchein iſt eine im Intereſſe der Allgemeinheit getroffene Einrichtung von ſo beſonderer Bedeutung, daß es als fahrläſſig erachtet herden muß, wenn der Arbeitgeber es unter⸗ läßt, die Vorlage zu verlangen. liche Kunftgegenſküände aus wülrttembergiſchen Kirchen geraubt Museums- und Kircheneinbrecher erhielt in Augsburg ſieben Fahre Zuchthaus bei Kaufbeuren Kunſtgegenſtände im Wert von weit Augsburg, 23. Dezember. Vor der großen Augsburger Strafkammer fand dieſer Tage ein Prozeß ſtatt, der über den Rahmen des Alltäglichen hinausgeht. An⸗ geklagt war gemeinſam mit vier anderen Ge⸗ noſſen der 41 Jahre alte Kour. Klein haus aus Augsburg, eine gerichtsbekannte Perſön⸗ lichkeit, die jahrelang Einbrüche in Muſeen verübte und aus bayeriſchen und württem⸗ bergiſchen Kirchen wertvolle Figuren und Reliefs ſtahl, alles in allem im Werte von mindeſtens 30 000 ¼. Konrad Kleinhans hatte ſich als Chauffeur eines Frankfurter Kunſthändlers beſondere Kunſtkennt⸗ niſſe angeeignet und nach dem Kunſtkalender ein ausgewähltes Programm für ſeine Die⸗ besfahrten, die er des Nachts mit ſeinem ge⸗ ſtohlenen Motorrad unternahm, zuſammengeſtellt. Jahrelang ſuchte die Polizei den Täter vergeblich, bis man endlich im Hauſe von Helfern, teils hinter einem Schrank verſteckt, teils unter einem Heuſtock vergraben, einige der wertvollen Kunſtgegenſtände entdecken und den Dieb faſſen konnte. Kleinhans hat u. a. in das Heimatmuſeum des hiſtoriſchen Vereins in Landsberg am Lech einen Einbruch verübt und dabei 18 wertvolle Muſeums⸗ ſtücke, darunter eine alte Holzplaſtik und eine ver⸗ goldete Standuhr aus dem 18. Jahrhundert, ge⸗ ſtohlen. Der Wert der Beute belief ſich auf mehrere tauſend Mark. Zunächſt verſteckte er die Gegenſtände im Walde, ſpäter verkaufte er ſie ſeinem früheren Chef in Frankfurt unter der Angabe, er habe ſie bei Bauern billig erſtanden. Bei einem Einbruch in das Heimatmuſeum in Schwabmünchen fielen ihm alte Kunſtgegenſtände im Wert von über 3000/ in die Hände, während er von dem künſt⸗ leriſch äußerſt wertvollen(Kunſtwert—2 Mill. /) Altar in der Kirche zu Bieſelbach zwei Engels⸗ figuren und aus dem Pfarrhof in Obergermaringen Aus Baden Immer noch Zunahme der Seuche 341 Gemeinden betroffen „ Karlsruhe, 22. Dez. Am 21. Dezember war die Seuche ſeit dem Ausbruch in Baden be⸗ reits in 44 Gemeinden erloſchen. In dieſer Woche konnten elf Orte freigegeben werden, darunter Michelbach und Eppingen. Andererſeits iſt die Seuche im gleichen Berichts⸗ zeitraum in weiteren 30 badiſchen Ge⸗ meinden ausgebrochen und zwar in: Amt Bruchſal: Büchenau, Heidelsheim, Oberöwisheim, Oeſtringen. Amt Buchen: Rinſchein, Adelsheim, Altheim, Sennfeld. Amt Bühl: Altſchweier, Bühler⸗ tal, Oberachern, Oensbach, Mösbach. Amt Emmen⸗ dingen: Hecklingen, Kollnau. Amt Freiburg: Kö⸗ nigſchaffhauſen. Amt Heidelberg: Heidelberg⸗ Stadt. Amt Kehl: Querbach. Amt Offenburg: Grieß⸗ heim. Amt Lahr: Wallburg. Amt Mannheim: Großſachſen, Oberflockenbach. Amt Raſtatt: Biſch⸗ weier. Amt Tauberbiſchofsheim: Eiersheim, Groß⸗ rinderfeld, Höhefeld, Paimar, Schönfeld. Amt Wertheim: Dörlesbach: Amt Wiesloch: Rettig⸗ heim. Unter Abzug derjenigen Gemeinden, in denen die Seuche erloſchen iſt, hauſt alſo am Abend des 21. Dezember die Maul⸗ und Klauenſeuche in 341 ba⸗ diſchen Gemeinden. In dieſer Woche hat ſo⸗ mit die Zahl der verſeuchten Gemeinden nur um 1,4 v. H. zugenommen, das iſt die Hälfte der Zu⸗ nahme in der Vorwoche. Insgeſamt ſind jetzt 29,2 v. H. der badiſchen Gemeinden verſeucht. * 845 verſeuchte Gemeinden in Elſaß⸗Lothringen In Elſaß⸗ Lothringen waren am 15. Dezember 845 Gemeinden, 16505 Gehöfte und 76 506 Rinder von der Seuche befallen. Damit ſteht feſt, daß die Seuche auch im weſtlichen Nachbarland immer noch weiter um ſich greift. Freundſchaftstreffen deulſcher und franzöſiſcher Automobiliſten * Freiburg, 23. Dez. Der Gau 14 des DDA. hat in dieſem Jahre ein außerordentlich reiches touriſtiſches Programm hin⸗ ter ſich. Zwei Italienfahrten, zwei Schweizerfahr⸗ ten und eine Reihe von Treffen mit ausländiſchen Klubs im badiſchen Land zeugen für die Aktivität, mit der Gauführer Hauſer das Programm ent⸗ wickelte. Es waren nicht weniger als 14 engliſche Automobilklubs, die durch den Gau 14 in dieſem Jahr betreut und zum Teil durch Deutſchland ge⸗ führt wurden. Zum Schluß des Jahres war noch ein Treffen mit dem Automobilelub D' Alſace geplant, das nun in dieſen Tagen in Straßburg vor ſich ging. Mit 42 Wagen und 112 Perſonen ſtatteten die mit⸗ telbadiſchen Ortsgruppen des DDC. unter Leitung des Gauführers den Kameraden jen⸗ ſeits des Rheines einen Beſuch ab, der ausgezeichnet vorbereitet war und infolgedeſſen in ſchönſter Har⸗ monie verlief. Die meiſten Teilnehmer trafen be⸗ reits am Nachmittag in Straßburg ein und benutzten die Stunden bis zur abendlichen Veranſtaltung zu einer Stadtbeſichtigung. Der offizielle Empfang fand über 1000/ ſtahl. Es folgten Diebſtähle— die immer beim Morgengrauen verübt wurden, nach⸗ dem die Kirchen nach dem Läuten geöffnet worden waren— in der Aichacher und Pfaffenhofener Gegend und in nahezu einem Dutzend württembergiſcher Kirchen, in Oberdrackenſtein, Ingerkingen, Hunderſingen, Erolzheim. Aus der Kirche in Mariäkappel bei Crailsheim entwendete Kleinhans ein beſonders edles Kunſtwerk, ein aus einem Stück Holz gefer⸗ tigtes Relief im Wert von 5000 /, das der Mit⸗ angeklagte Joſeph Braun aus Oberbaar, in deſſen Haus es aufbewahrt wurde, zerſägte und im Ofen verbrannte, als man Eutdeckung witterte. In der Verhandlung vor dem Landgericht Augs⸗ burg, zu der rund 40 Zeugen geladen waren, leugnete Kleinhans die Diebſtähle, obwohl er ſie früher zugegeben hatte; er konnte aber über⸗ führt werden. Er wollte als Hehler beſtraft wer⸗ den, weil in dieſem Falle die Strafe geringer ge⸗ weſen wäre, ſo aber lag Diebſtahl im Rückfall vor. Schon vor Jahren ließ ſich der Angeklagte einmal unter falſchem Namen wegen Diebſtahls beſtrafen und erreichte auch, daß ihn das Gericht als bisher noch nicht vorbeſtrafte Perſon behandelte und mit einigen Monaten Gefängnis durchſchlüpfen ließ. Aber ſpäter kam der Schwindel auf. Das Urteil: Kleinhans wurde als gefährlicher Gewohnheits⸗ verbrecher zur Zuchthausſtrafe von 7 Jahren, zu 5 Jahren Ehrverluſt und zur Sicherungsver⸗ wahrung verurteilt. Der Hehler Joſeph Klemmer aus Obergeſſertshauſen erhielt 1 Jahr Zuchthaus, der mitangeklagte Braun, der den wertvollen Kunſt⸗ gegenſtand verbrannt hatte, wegen Begünſtigung 3 Monate Gefängnis. Ein Ehepaar wurde frei⸗ geſprochen. EEECCFCFFFFCCCTCTCbCbCbCbCFCCVFFPCbVPVPVbPVTVVPbPbVbVbVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV dann abends in den Klubräumen des gaſtgebenden Automobilklubs ſtatt. Nach dem gemeinſamen Abendeſſen hielt der Vizepräſtdent des Klubs, Edm. A. Schiffmacker, eine herzliche Begrüßungs⸗ anſprache, in der er feiner Freude über den Beſuch der DDAcC⸗Mitglieder Ausdruck gab. Er drückte die Hoffnung aus, daß dieſes erſte Treffen nur der Beginn der gegenſeitigen Freundſchaftsbeſuche be⸗ deute. Nachdem noch Fabrikant Koenig, der Oe⸗ neralſekretär des Klubs, zu den deutſchen Gäſten ge⸗ ſprochen hatte, dankte Gauführer Hauſer in lau⸗ nigen Worten für den herzlichen Empfang, den die Badener im Elſaß gefunden hatten und überreichte den führenden Herren des Automobilelubs D' Al⸗ ſace die Klubnadel des DDA. Um Mitternacht kehrten die badiſchen Gäſte über Kehl wieder in ihre Heimat zurück. — Zuchthausſtrafe für Katharina Fallert Das Urteil im Offenburger Mordprozeß * Offenburg, 23. Dez. Hier fand mit der Ver⸗ urteilung der Angeklagten zu 10 Jahren Zuchthaus der Mordprozeß gegen die Witwe Fallert aus Sasbachwalden ſeinen Abſchluß. Der Montagvor⸗ mittag diente zum Schluſſe der Beweisaufnahme und den Plädoyers des Staatsanwalts— der die Todes⸗ ſtrafe beantragt hatte—, und des Verteidigers. Am Nachmittag wurde das Urteil verkündet. Die Ange⸗ klagte, die zunächſt ziemlich ruhig geblieben war, verfiel nach der Urteilsverkündigung in heftiges Weinen. Ein ausführlicher Bericht folgt. Jahresſchlußſitzung der Speyerer Ratsherren Ein Nachtrag zur Haushaltsſatzung :: Speyer, 23. Dez. Am Dienstagnachmittag ver⸗ ſammelten ſich die Ratsherren der Kreishauptſtadt zur letzten Sitzung dieſes Jahres, in der eine Nachtragshaushaltsſatzung zu verabſchieden war. Durch dieſen Nachtrag wurden im ordentlichen Haus⸗ halt 1937 die Einnahmen von bisher 4278 049 Mk. auf 4463 049 Mark und die Ausgaben von bisher 4278 049 Mark auf 4371 149 Mark feſtgeſetzt, während im außerordentlichen Haushalt oͤie Einnahmen eine Er⸗ höhung von bisher 938 790 Mark auf 1045 790 Mark und die Ausgaben von bisher 988 790 auf 1137 690 Mark erfuhren. Die Mehrausgabe im außerordent⸗ lichen Nachtragshaushalt von 91 900 Mark wird durch die in gleicher Höhe vorhandene Mehreinnahme des ordentlichen Nachtragshaushaltsplanes gedeckt. Die erhöhten Mittel, die ſich zum großen Teil aus ver⸗ beſſerten Steuereinnahmen ergeben werden zur Durchführung von Bauvorhaben verwendet. So wurden vor allem 30 000 Mark frei für den erſten Bauabſchnitt des am Eſelsdamm vorgeſehenen Sta⸗ dions. Für die Inſtandſetzung der bisher als Trup⸗ penunterkunft verwendeten Zeppelinſchule konnten 28 500 Mark angeſetzt werden, für Bodenverbeſſerun⸗ gen durch den Reichsarbeitsdienſt 28000 Mark und für den Ausbau eines vorläufigen HJ⸗Hauſes 10 600 Mark. Durch die Nachtragsſatzung wurden ferner die Hebeſätze für die Gemeindegewerbeſteuer um 20 v. H. auf 240 v. H. der Steuermeßbeträge ge⸗ ſenkt, die Zweigſtellen⸗ und Warenhausſteuer um 20 v. H. auf 312 v. H. Der öffentlichen Sitzung folgte eine nichtöffentliche, in der noch weitere Bauſachen behandelt wurden. Ein Schwindͤler in Offiziersuniform Er prellte 25 junge Mädchen 2: Kaſſerslautern, 22. Dez. Der Berliner Krimi⸗ nalpolizei gelang es, den 24 Jahre alten Karl Beiß⸗ ner feſtzunehmen, der nach verſchiedenen Betrüge⸗ reien aus Frankfurt a. M. geflüchtet war. Auf Grund der Veröffentlichungen in der Preſſe ging nun der Kriminalpolizei am vergangenen Samstag ein entſprechender Hinweis zu, und noch am gleichen Tage gelang es, den Schwindler un⸗ ſchädlich zu machen. Bei ſeiner Vernehmung gab Beißner an, daß er erſt am frühen Morgen des Samstags von Kaiſerslautern kommend in Berlin ein⸗ getroffen ſei. Wie noch feſtgeſtellt wurde, hat 2 n Beißner ſich in Frankfurt a. M. als angeb⸗ licher Polizeihauptmann Proviſionen er⸗ ſchwindelt und noch andere Betrügereien verübt. So hat er allein 85 jungen Mädchen Darlehen von anſehnlicher Höhe abgenommen. Es beſteht je⸗ doch der dringende Verdacht, daß ſein Schuldkonto noch weit größer iſt. Geſchädigte, die bisher noch keine Anzeige erſtattet haben, werden gebeten, ſich umgehend bei der zuſtändigen Polizeidienſtſtelle voͤer bei der Kriminalinſpektion im Polizeipräſidium Ber⸗ lin zu melden. uncl um q clwetʒ ingen Blick auf die Spargelſtadt : Schwetzingen, 23. Dez. Das Standesamt Schwetzingen verzeichnet an Eintragungen acht Geburten, zwei Eheaufgebote und eine Eheſchließung. — Handarbeitslehrerin Frl. Luiſe Herbold wurde zur Handarbeitshauptlehrerin an der Grund⸗ und Hauptſchule in Schwetzingen ernannt.— Herr Adolf Link, Schneider, hat vor der Handwerks⸗ kammer in Weimar die Meiſterprüfung als Herrenſchneider mit gutem Erfolg beſtanden. — Auf der Mannheimer Landſtraße fuhr ein Per⸗ ſonenkraftwagenfahrer in das Ackerfeld. Eine 19⸗ jährige Mitfahrerin erlitt dabei eine leichte Gehirnerſchütterung, die eine Ueberfüh⸗ rung in das Krankenhaus notwendig machte. Dem Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen. Neuer Bürgermeiſter im Amt Feierliche Amtseinführung in Reilingen * Reilingen, 23. Dez. In Anweſenheit von Land⸗ rat Veſenbeckh und Kreisleiter Schneider fand im Bürgerſaal des Rathauſes die feierliche Amtseinführung des Reilinger neuen Gemeinde⸗ oberhauptes Pg. Arthur Kauther ſtatt. Gleich⸗ zeitig hatten ſich noch Vertreter der Partei, des Staates, der Formationen, ſowie der Bürgerſchaft eingefunden. Landrat Veſenbeckh dankte dem ſeit⸗ herigen Bürgermeiſter der Gemeinde, Herrn Eich⸗ horn, für ſeine in vielen Jahren für die Gemeinde geleiſtete Arbeit. Dann verpflichtete er den neuen Bürgermeiſter und ſeitherigen Organiſationsleiter der Ortsgruppe Hockenheim auf ſein Amt. Sodann ſprach Kreisleiter Schneider, der beſonders auf die enge Zuſammenarbeit des Bürgermeiſters mit den Parteiſtellen hinwies. Der neue Bürgermeiſter dankte dann für das ihm entgegengebrachte Ver⸗ trauen. * Altlußheim, 23. Dez. Der Weg am Bahngleis zwiſchen Zuxhof und Lußhof wird nunmehr zu⸗ geſchüttet. Autozufammenſtoß in Plankſtadt * Plankſtadt, 23. Dez. Am Ortsausgang von Plankſtadt iſt ein Dreiradwagen im Nebel auf das Sanitätsauto aufgefahren. Der Lenker des Dreirab⸗ wagens erlitt dabei Schnittwunden im Geſicht und an der Hand. Beide Fahrzeuge wurden ſtark be⸗ ſchädigt. a Plankſtadt, 23. Dez. Am Dienstag konnten die Eheleute Landwirt Georg Huber und ſeine Ghefrau Barbara, geb. Kolb, ihre goldene Hoch⸗ zeit feiern.— Am gleichen Tage konnten auch die Eheleute Philipp Gaa, Bahnarbeiter und Bar⸗ bara, geb. Kolb, die ſilberne Hochzeit begehen. — Auch in dieſem Jahre findet wieder eine Weih⸗ nachtsfeier mit Beſcherung der Kinder der vom WoW betreuten Familien ſtatt. Die Feier wird am 23. Dezember im„Stern“ abgehalten. Die füir die Beſcherung in Frage kommenden Kinder werden noch beſonders benachrichtigt. * Oftersheim, 23. Dez. Das Feſt ber goldenen Hochzeit konnten die Eheleute Landwirt Georg Köhler und Margarethe, geb. Köhler, Mannheimer Straße 9, in guter Geſundheit feiern.— Sein 25jäh⸗ riges Arbeitsjubiläum konnte Herr Georg Ulrich, Heidelberger Straße, bei den Anthrazitwerken in Mannheim⸗Rheinau begehen. Herzl. Glückwünſche! * Reilingen, 23. Dez. Wegen dauernder Land⸗ ſtreichevei und wegen Diebſtahls mußte hier ein Mann feſtgenommen gverden und ins Bezirksgefüng⸗ nis nach Mannheim verbracht werden. * Neulußheim, 23. Dez. Am Dienstag verun⸗ glückte der bei der Reichsbahn beſchäftigt geweſene 23jährige Wilhelm Ullrich aus Neulußheim. Der Unfall iſt derart ſchwer geweſen, daß der Verun⸗ glückte den erlittenen Verletzungen in kurzer Zeit erlag. Den ſchwergeprüften Eltern wendet ſich all⸗ gemeine Teilnahme zu. * Hockenheim, 23. Dez. Der Bürgerſteig am Eingang der Rathausſtraße auf der gegenüber⸗ liegenden Seite erhält zur Zeit einen Platten⸗ belag. Auch ein größerer Teil der Adolf⸗Hitler⸗ Straße wurde mit Zementplatten belegt. S 3 9 a S Das Wel gemein — daf iſt. F. raſchen Experi: (USA) nomme Ertöne den Fi als bei Mai Hochſcht geſetzt, Steuer appa ra kunden Bremſe net, da erteilt Verein! Transp er ſtell. über d Sekund gebniſſe wagen, Fünfzit wenn Eine der wi: worden ſprochen Jo ad, logie a beobach Der ſchaſtsh ſchaft, d auf ſich Eigentü ſcheint. Hauſe, kam zu Büfett Zimme! heine! auf ſie, dann a das Ge lich nie bindun⸗ den M. Bald ten Ue Reſtaur ſchließli Den ter aus es kaut heute ze um dan ſinken. ſondere lichen Da dieſer 2 ſein, w Meter hätte ke und Sk zuſamm dam 1 Paris Binnen Adria k Die ten ode Erde Dol lo Sturmf ſchwand währen Bork! der and küſte v gewalti der Ja rend ei ſcheint, viel ſch Beke Kampf nicht ſ begrabe reich u: r Ctoppuſii gegen cla ecksekuncle Das Ohr ist,schneller“ als das Auge- Interessante Versuche an Kraftfahrern Neuyork, im Dezember. Welches menſchliche Sinnesorgan reagiert im all⸗ gemeinen ſchneller auf ein plötzlich gegebenes Signal — das Auge oder das Ohr? Man war bisher der Meinung, daß das Auge dem Ohr überlegen iſt. Für den Kraftfahrer trifft das jedoch über⸗ raſchenderweiſe nicht zu, wie ein groß angelegtes Experiment, das die Univerſität von Indiana (USA) gleichzeitig an 700 Automobiliſten vorge⸗ nommen hat, beweiſt. Es zeigte ſich nämlich, daß das Ertönen einer Autohupe oder einer Polizeipfeife den Fuß raſcher auf das Bremspedal treten läßt, als beiſpielsweiſe das Aufflammen eines roten Lich⸗ tes. Das Ohr des durchſchnittlichen Kraftfahrers iſt„raſcher“ als das Auge. Man hatte in dem großen Experimentierſaal der Hochſchule die Automobiliſten in geſchloſſene Käſten geſetzt, die mit Gas⸗ und Bremshebel, ſowie einem Steuerrad ausgerüſtet waren. Mit Hilfe von Meß⸗ apparaten konnte man genau feſtſtellen, wie viele Se⸗ kundenbruchteile vergingen, ehe der Wagenlenker die Bremſe betätigte— von dem Augenblick an gerech⸗ net, da ein akuſtiſches oder optiſches Warnungsſignal erteilt wurde. Profeffor C. M. Louttit, der in den Vereinigten Staaten den erſten Lehrſtuhl für das Transportweſen innehat, leitete die Verſuche, und er ſtellte feſt, daß der Vorſprung des Ohres gegen⸗ über dem Auge im Durchſchnitt eine Fünfzigſtel⸗ Sekunde betrug. Das heißt, wenn man die 700 Er⸗ gebniſſe zuſammengefaßt betrachtet, wurde ein Kraft⸗ wagen, den eine Hupe ooͤer Pfeife warnte, um eine Fünfzigſtel Sekunde eher zum Stehen gebracht als wenn man ihn durch ein rotes Lichtſignal zum Hal⸗ ten aufforderte. Die ſchnellſte Bremszeit bei einem Pfeifenſignal betrug drei Zehntel Sekunden, wäh⸗ rend die ſchnellſte Bremszeit bei rotem Licht etwas mehr als zwei Fünftel Sekunden in Anſpruch nahm. Unter„Bremszeit“ iſt dabei jene Zeitſpanne zu ver⸗ ſtehen, die zwiſchen dem Erſcheinen des Warnungs⸗ ſignals und zwiſchen dem Betätigen des Brems⸗ hebels verſtrich, alſo das, was man bei Zuſammen⸗ ſtößen und Unfällen als„Schreckſekunde“ bezeichnet. Natürlich waren die Ergebniſſe bei den einzelnen Kraftfahrern, die in den verſchiedenſten Altersſtuſen ſtanden und den verſchiedenſten Berufen angehörten, nicht dieſelben. Zum Beiſpiel reagierten die Männer ſowohl mit dem Auge als mit dem Ohr im Durch⸗ ſchnitt mindeſtens um eine Zehntelſekunde ſchneller als die Frauen. Ganz erſtaunlich war der Unterſchied zwiſchen den einzelnen Altersſtufen Kraftfahrer zwi⸗ ſchen 20 und 25 Jahren brauchten nur die halbe Zeit, um auf ein plötzliches Signal hin die Bremſen zu be⸗ tätigen, als ihre Kollegen, die das 50. Lebensfahr überſchritten haben, ein Beweis, wie ſehr die Re⸗ aktionsgeſchwindigkeit mit zunehmendem Alter ſich verringert Bemerkenswert iſt ferner, daß geiſtige Arbeiter hinſichtlich der Schnelligkeit ihres Einſtel⸗ lungsvermögens auf einen drohenden Unfall im all⸗ gemeinen Handarbeitern überlegen waren. Man will auf Grund dieſer Verſuche in Zukunft die Aushändigung eines Führerſcheins in den Groß⸗ ſtädten der Vereinigten Staaten davon abhängig machen, daß die Reaktion ſowohl des Auges als auch des Ohres über eine gewiſſe Mindeſtgrenze hinaus⸗ geht, um Kraftfahrer, deren Sinne zu langſam auf das Erſcheinen eines plötzlichen Hinderniſſes reagie⸗ ren, aus dem Verkehr auszuſchalten. eee Ein Geſpenſt' heiratet! Ein Fall der zweiten Perſönlichkeit? Eine geheimnisvolle Ehegeſchichte, in der wirklich Rätſel der Menſchenſeele wirkſam ge⸗ worden zu ſein ſcheinen, wird in London viel be⸗ ſprochen. Die Tatſachen ſtehen feſt, ſie ſind von Dr. Jo ad, einem Profeſſor der Philoſophie und Pſycho⸗ logie an der Univerſität London, aus nächſter Nähe beobachtet worden und werden von ihm berichtet. Der Roman beginnt in einem einſamen Herr⸗ ſchaftshauſe eines Gutes in einer weſtlichen Graf⸗ ſchaft, das wie jedes gute engliſche Haus, das etwas auf ſich hält, ſeinen„Geiſt“ hat, deſſen beſondere Eigentümlichkeit iſt, daß er zur Eſſenszeit er⸗ ſcheint. Vor zwei Jahren war große Geſellſchaft im Hauſe, und eine junge Dame, die daran teilnahm, kam zufällig in ein großes Zimmer, in dem ein Büfett aufgeſtellt war.„Da trat ein Mann in das Zimmer“, erzählt Profeſſor Joad weiter,„und neine Freundin ſprach ihn an. Er blickte ſchweigend auf ſie, ging einmal rund um den Tiſch und eilte dann an ihr vorüber aus dem Zimmer. Sie konnte das Geſicht nicht vergeſſen, aber ſie dachte natür⸗ lich nicht daran, dieſen Mann irgendwie in Ver⸗ bindung mit dem Geiſt zu bringen, der gerade zu den Mahlzeiten in dem Hauſe erſcheinen ſollte. Bald danach traf die junge Dame zu ihrer größ⸗ ten Ueberraſchung den Mann in einem Londoner Reſtaurant. Sie wurden miteinander bekannt und ſchließlich heirateten ſie. Bald nach der Hoch⸗ es Alfred Dreßler: zeit, etwa vor ſechs Monaten, wurde das Paar wieder zu dem Gutshaus eingeladen. Es war wie⸗ der Tanz, ein Büfett ſtand im ſelben Zimmer, und nun erinnerte die junge Frau ihren Mann an ihre erſte Begegnung. Ihr Mann ſchaute ſehr verdutzt drein, erklärte, daß er keine Erinnerung daran habe, und dann benahm er ſich genau ſo wie damals der„Geiſt“. Er ging rings um den Tiſch, eilte an ihr vorüber aus dem Zimmer— und ver⸗ ſch wand Nachforſchungen, die nach allen Richtungen unter⸗ nommen worden ſind, haben keine Spur von dem Mann ermitteln laſſen, und die junge Frau iſt völlig gebrochen. Der Pſychologe verſucht, aus den Tatſachen ſeiner Wiſſenſchaft eine Erklärung des anſcheinend Unerklärlichen zu finden. Als das junge Paar das zweite Mal in dem Hauſe war und die Frau ihn an die erſte Begegnung in dem Zimmer erinnerte, hatte der Mann zwar keine bewußte Er⸗ innerung, aber es iſt anzunehmen, daß der Raum irgendein pſychologiſches Triebwerk in ihm in Be⸗ wegung ſetzte, das eine doppelte Perſönlich⸗ keit in ihm hervorruft. Seine zweite Perſönlich⸗ keit bekam bei dieſem zweiten Beſuch in dem Zim⸗ mer die Oberhand und bemächtigte ſich ſeiner völlig, wenigſtens für eine Zeitlang; denn es iſt zu er⸗ warten, daß er wieder erwacht und ſich ſeines an⸗ deren Lebens erinnern wird, ſo daß er ſelbſt ſeine Frau aufſuchen wird.“— Der„Frankf. Gen.⸗Anz.“ dem wir dieſen mehr als ſeltſamen Bericht ent⸗ nehmen, ſtellt mit Recht die aus Skeptizismus ge⸗ borene Frage: Wie iſt ſo etwas möglich? Generals Boloſlaws Wen iawa ſchall Pölſudſkis geweiht. wurde von Muſſolini der Stadt Rom geſchenkt. Eine Pilſudſki⸗Büſte in Rom geweiht In der Viale Pariolo zu Rom wurde in Gegenwart des Chefs der polniſchen Militärdelegation, Dlugoſzowſki, dieſe Büſte des polniſchen Die Büſte iſt ein Geſchenk der polniſchen Regierung an den Duce, und Nativmalhelden, Mar⸗ (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Braſilianiſche Kadetten werden vereidigt Die Kadetten der Militärſchule in Realengo(Braſilien) wurden auf den Präſidenten der Republik, auf den Kriegsminiſter und den Kommandanten der Militärſchule vepeidigt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Europa, 200 Meter höher geſehen Denkt man ſich das europäiſche Feſtland 200 Me⸗ ter aus dem Meere emporgehoben, ſo werden wir es kaum wiedererkennen, denn was uns Europa heute zeigt, iſt nur ein Teil des eigentlichen Europas. Nimmt man eine Landkarte zur Hand, ſo findet man, daß ſich rings um Europa eine Linie zieht, an der die Zahl 200 ſteht. Dieſe Zahl bedeutet, daß das Meer längs dieſer Linie eine Tiefe von 200 Meter beſitzt. Von der europätſchen Küſte an ſenkt ſich das Meer nämlich langſam bis zu dieſer 200⸗Meter⸗Linie, um dann plötzlich auf 2000 Meter Tiefe ſteil abzu⸗ ſinken. Dieſe 200⸗Meter⸗Linie iſt alſo eine ganz be⸗ ſondere Linie; ſie bildet die Grenzlinie des eigent⸗ lichen Europas. Da die Nordſee wie auch die Oſtſee innerhalb dieſer 200⸗Meter⸗Linie liegen, würden ſie Feſtland ſein, wenn die europäiſche Feſtlandſcholle ſich 200 Meter aus den Fluten erheben würde. Deutſchland hätte keine Waſſergrenzen mehr. England, Irland und Skandinavien hingen mit dem übrigen Land zuſammen. London, Hamburg und Amſter⸗ dam wären Binnenſtädte, wie Berlin und Paris es heute ſind. Das Schwarze Meer wäre ein Binnenmeer, wie das Kaſpiſche Meer und über die Adria könnte man trockenen Fußes wandern. Die Geſchichte der Erde zeigt, daß das Austre⸗ ten oder Zurückweichen der Meere das Antlitz der Erde ſtark verändern kann. So entſtand der Dollart an der norddeutſchen Küſte während einer Sturmflut im Jahre 1271, bei welcher 55 Dörfer ver⸗ ſchwanden. Aus der großen Inſel Bant entſtanden während einer Sturmflut im Jahre 1162 die Inſeln Borkum, Juiſt und Norderney, und viele der anderen kleinen Inſeln, die heute der Noroſee⸗ küſte vorgelagert ſind, verdanken ihre Entſtehung gewaltigen Sturmfluten mittelalterlicher Zeit. Auch der Jadebuſen erhielt erſt im Jahre 1218 wäh⸗ rend einer Sturmflut ſeine heutige Geſtalt, und es ſcheint, als fei die Nordſeeküſte in früheren Zeiten viel ſchwankender geweſen als heute. Bekanntlich ſind Feſtland und Meer in ewigem Kampf begriffen. Es gibt keinen Ort in Europa, der nicht ſchon einmal unter den Fluten des Meeres begraben lag. Es gab kein Deutſchland, kein Frank⸗ reich und kein England. Nur ewiges Meeresblau ſpiegelte ſich Jahrtauſende unter der ſtrahlenden „Sonne. Ueber Süddeutſchland breitete ſich zur Jurazeit ein ausgedehntes Meer, und Millionen Jahre ſpäter, in der Buntſandſteinzeit, deckte das gleiche Gebiet eine öoͤe Sandwüſte. Spä⸗ ter drang das Meer wieder vor und wich wieder zurück. So iſt auch die Geſchichte Europas ein wechſel⸗ volles Spiel jener zerſtörenden und aufbauenden Elementargewalten vergangener Jahrtauſende. Die Senkung Südſchwedens griff über auf die Nordoͤweſt⸗ küſte Deutſchlands, Hollands und Südenglands und verlief parallel der franzöſiſchen Weſtküſte. Alle dieſe Gebiete ſanken innerhalb der letzten 2000 Jahre lang⸗ ſam unter den Meeresſpiegel Zwiſchen England und Schleswig, wo jetzt die Nordſee wogt, lag einſt frucht⸗ bares Land. Hier mündete die Themſe in den Rhein, marſchierten noch trockenen Fußes auf die Britiſchen Inſeln. Erſt ſpäter entſtand das jetzige„inſulare England“. Wenn nicht ganz beſondere kataſtrophale Kräfte wirkſam ſind, geht die Veränderung der Erdober⸗ fläche und damit gleichzeitig oͤile Umbildung der Landſchaft in einem ſo langſamen Zeitmaß vor ſich, daß die menſchliche Beobachtung ſie kaum wahr⸗ nimmt. Zeiten gewaltiger Ueberflutungen der Feſt⸗ landsränder wechſeln mit Zeiten ausgedehnten Lan⸗ landsüberflutung an der nordoͤeutſchen Küſte ſchon ihren Höhepunkt erreicht hat, oder ob ſie noch— Jahrtauſende vielleicht— andauern wird. e eee. 1Shakeſpeare und Wagner in Oeſterreich meiſt⸗ aufgeführt. In den letzten drei Spielfahren konnten im Wiener Burgtheater und in der Staatsoper Shakeſpeare und Wagner die höchſten Aufführungs⸗ ziffern erreichen. Den 119 Shakeſpeare⸗Aufführun⸗ gen reihten ſich im Burgtheater Joſeph Wenter mit 68, Raimund mit 61 und Grillparzer uit 60 Auffüh⸗ rungen an. In der Staatsoper folgten den 155 Auf⸗ führungen von Wagner⸗Opern Verdi mit 142, Puec⸗ cini mit 92, Mozart mit 65 und Richard Strauß mit 43 Aufführungen. Kleine Theater- und Muſikchronik Anfang Januar findet in Paris ein Konzert des Heidelberger Kammerorcheſters unter Leitung von Wolfgang Fortner mit Wer⸗ ken junger deutſcher Komponisten ſtatt. Julius Weismann hat die Kompoſition einer neuen Oper„Pernille“ vollendet, deren Textbuch ſich 125 die gleichnamige Komödie des dä⸗ niſchen Luſtſpieldichters B10[berg ſtützt. Am 18. Januar 1938 wird das Schauſpiel des Ba⸗ diſchen Staatstheaters in„ gaſtleren. Zur Aufführung gelangt Goethes „Götz von Berlichingen“, das neu einſtu⸗ diert worden iſt. Intendant Teßmer erworb die Tanz⸗Pantomime „Der große Bär“ des ſchweizeriſchen Komponiſten Conrad Beck zur Aufführung am Stadttheater Mainz für den Januar des neuen Jahres. Neue Bücher Europäus: Der Wiederaufſtieg des Abendlandes Carl⸗ Rentſch⸗Verlag.(Verlag Braune Bücher), Berlin. Der unbekannte Verfaſſer dieſes Buches geht dem europäiſchen Problem zunüchſt als Diagnoſtiker zuleibe. Er konſtatiért zunächſt, was iſt, ſtellt dem das Idealbild entgegen, wie es ſein müßte, und zieht aus ſolchem Ver⸗ gleich die Schlußfolgerungen, wie es gemacht werden könnte. Ein beſonderes Hilfsmittel für die Löſung der europäiſchen Probleme ſteht der Verfaſſer dabei in der Technik, deren Ausweitungs möglichkeiten ihm ebenſo groß erſcheinen wie ihre verbindende Kraft zwiſchen den ein⸗ zelnen Nationen. Dabei iſt nicht nur die Theorie, ſondern vor allem die fachliche Fundierung dieſer Theorie auf einem höchſt eindrucksvollen Datſachen⸗ und Zahlenbericht ver⸗ blüffend. Auf alle Fälle iſt das Buch ein neuartiger und intereſſanter Beitrag zur Diskuſſion des eurvpäiſchen Problems. Al. Win bauer. * 8 Gerhard Bohlmann: Wallenſtein ringt um das Reich. Ro⸗ man. Paul Neff Verlag, Berlin. Leinen 5,80 J. Um es vorwegzuſagen: ein hiſtoriſcher Roman, der zahlreiche feiner Gattung bei weitem übervagt; packend, mitreißend durch die Wucht des großen Geſchehens, das er berichtet, vorbildlich im Sprachlichen wie in der Sicher⸗ heit, mit der Zeithintergrund und Träger der Handlung vergegenwärtigt werden. Wallenſtein von der Abſetzung auf dem Regensburger Fürſtentag im Jahre 1630 bis zu ſeiner Ermordung in Eger 1634: das iſt der zeitliche Rah⸗ und die altſteinzeitlichen mitteleuropäiſchen Menſchen des, und es iſt nicht ſicher, ob die gegenwärtige Feſt⸗ Die reichhaltige Weihnachts-Ausgabe der„Neuen Mannleimer Ceiſung“ erschein am Frellag millag und hingt in der erweiterten Unlerhaltungsbellage Beitrge von Bruno H. Bürge! dudolf G. Binding Hans-goachim Noser Otto Btües Haftin Geheim- schwafrzbech Paul Lindenberg Woltgeng Zenker Ind anderer IIliſarbeiſet. Daæu die werfoollen Bij dberjehle: Mannheimer Sturmtage Zauber der Weihnacht in der Kunst eee eee eee ee men. Die Schrecken des Dreißigjährigen Kriege 5 heeren Deutſchland; nirgends 1 die W eines Friedens; Guſtav Adolf erobert faſt alle Teile des Reiches und ſtirbt bei Lützen den Soldatentod; Habsburg ſtand vor dem Untergang, und Wallenſtein wird ſein Retter. Als einen Kämpfer um einen deutſchen Frieden um eine Neuordnung des Reiches zeigt Bohlmann den großen Friedländer, der an den Ränken, dem Wibderſtand und der Kleinlichkeit habsburgiſcher Politik tragisch ſchei⸗ tert. Die hiſtoriſche Ueberlieferung freilich bietet für ſolche Deutung keine Stütze; Bohlmanns Wallenſtein bleibt eine dichteriſche Konſtruktion, deren man ſich beim Leſen ſeines Romans immer wieder erinnern muß, will man nicht ein durchaus unzutreffendes Bild von Wallen⸗ ſteins Perſönlichkeit und hiſtoriſcher Bedeutung bekom⸗ men. L. Bů h m. Donnerstag, 23. Dezember 1937 Nummer 592 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe dachte. Der Polizei gelang es aber unſchwer, ſeine Perſönlichkeit feſtzuſtellen. Der Attentäter war der 6 — Der Gleiwitzer Fallſchirmpilot Köſter hat ſich nach dem Vorbild des vor einiger Zeit verunglück⸗ ten Amerikaners Clem Sohn einen Flugapparat bauen laſſen, der aus Schwingen und einer Schwanz⸗ floſſe beſteht. Mit dieſem Gerät bewaffnet, will Kö⸗ ſter aus etwa 3000 Meter Höhe aus einem Flugzeug ſpringen, im Schwingenflug niedergehen, um in 300 Meter einen Fallſchirm zu entfalten, der eine gefahrloſe Landung ermöglichen ſoll. Köſter hat bereits eine reiche Erfahrung als Fallſchirmpilot. Im Laufe von 12 Jahren brachte er es auf 140 Fall⸗ ſchirmabſprünge. Er hat ſchon mehrfach hoch oben in der Luft an einer Strickleiter unter dem Flug⸗ zeug geturnt, und iſt mit der Technik des Fallſchirm⸗ abſprunges genau vertraut. Ex will nun in 3000 Meter Höhe kopfüber aus ſeinem Flugzeug ſpringen, dann im Schwingenflug auf etwa 300 Meter nieder⸗ gehen, hiernach mit Hilſe des Fallſchirmes auf die Erde gelangen. Er hat einen Schwingenapparat ge⸗ baut, der ihm eine Gleitgeſchwindigkeit von etwa 100 Stundenkilometer geſtattet. Der erſte Flug wird demnächſt unter Aufſicht der Luftpolizei auf dem Flugplatz Gleiwitz ſtattfinden. ** — Vor kurzem wurde im Prager Stadtarchiv ein intereſſantes Dokument gefunden, das einen Ein⸗ blick in das Herrenleben vergangener Zeiten ge⸗ währt. Es wird in dieſem Schriftſtück berichtet, was ein gewiſſer Herr Wilhelm von Roſenberg anläßlich ſeiner Hochzeit mit ſeinen Freunden und Gäſten in vier Tagen verzehrte. Das Gaſtmahl, bei dem in der Tat gigantiſche Mengen vertilgt wurden, fand vom 11. bis 14. Februar 1687 ſtatt. Dabei verſpeiſte man: 36 Hirſche, 12 Grünhirſche, 36 Wildſchweine, 9 Grün⸗ ſchweine, 49 Rehe, 290 Haſen, 27 Truthähne, 272 Fa⸗ ſane, 910 Rebhühner, 1200 Kvametsvögel, 50 weſt⸗ fäliſche Hähne, 75 Ochſen, 64 Schöpſe, 82 Kälber, 121 Lämmer, 160 Spanferkel, 125 indianiſche Hähne, 300 gemäſtete Kapaune, 560 gemäſtete Hennen, 350 ge⸗ mäſtete Gänſe, 1620 Eier, 7 Zentner Schmalz, eine Tonne Käſe, 60 Welſe, 70 Saiblinge in Paſteten, 30 Haupthechte, 42 kleine Hechtlein, 800 Karpfen, eine große Hechtin. Dazu trank man 17 Eimer rheini⸗ ſchen Weines, 10 Eimer ungariſchen Weines, 47 Faß böhmiſchen Weines, 8 Eimer mähriſchen Weines, 17 Faß niederöſterreichiſchen Weines, 10 Faß Süßwein, 50 Faß Weißbier, 18 Faß Gerſtenbier. Des weiteren heißt es in dem Dokument, das die Ueberſchrift trägt „Verzeichnis deſſen, was auf des hochgeborenen Herrn Wilhelm von Roſenberg in. Prag gehaltenen hochzeitlichen Freuden vom 11. bis 14. Februar 1687 bei den Mahlzeiten an Fleiſch und allerlei Geflügel aufgegangen iſt“, es ſeien ungeheure Mengen von Gewürz, Marzipan und Konfekt, Weizen zu Sem⸗ meln ſowie Korn für Roggenbrot verbraucht worden. * Ein aufregendes Liebes⸗ und Ehedrama hat ſich im Montmartre in Paris augeſpielt. Eine junge Frau hatte dort mit ihrem Freunde, einem Mann von etwa 40 Jahren, gegeſſen. Die junge Dame iſt gerade dabei, ihr herrliches Cape aus Silberfüchſen um die Schultern zu legen, denn das Souper iſt be⸗ endet. Da tritt ein gepflegt ausſehender junger Mann an die elegante Frau heran, um ihr ſchnell ins Ohr zu flüſtern:„Ich habe dir etwas zu ſagen, komm mit mir.“ Die Frau war nicht ſonderlich erſchreckt oder ſie mag eine Selbſtbeherrſchung ſondergleichen geübt haben, jedenfalls gab ſie nur ein kaum merk⸗ bares Zeichen der Zurückweiſung. Aber es genügte, um ihr Leben auszulöſchen. Blitzſchnell griff der Mann in ſeine Taſche, zog einen Revolver hervor und ſchoß aus nächſter Nähe auf ſein Opfer. Ohne einen Laut auszuſtoßen, ſank die junge Frau, wie von einem Blitzſtrahl getroffen, zu Boden. Die Schreckens⸗ ſzene hatte ſich ſo plötzlich abgeſpielt, daß die übrigen Gäſte des Reſtaurants erſt durch den Schuß aufmerk⸗ ſam wurden. Der Täter hatte aber bereits das Lokal verlaſſen können, ehe jemand an eine Verfolgung eee, Te — r ᷑ n die Geschichte einer Familie aus der Nackkriegszeit von Rerthe von Gebhardt 30 „Haſt du das Großmama wenigſtens geſagt?“ „Nein. Natürlich nicht. Sie hätte ja nicht einmal zugehört. Und im übrigen: Bloß dem Umſtand von Wagen und Pferden und adligem Namen in der Familie mag ich ihre Erlaubnis nicht verdanken. Mir iſt das nicht wichtig. der Tiſchkante, ſchlug ein rotes Pluderbein übers andere und begann mit vorgehaltenem Hansdſpiegel, nun auch die rechte Braue zu ſchwärzen. „Ach Gott, Bibi, du biſt nicht weltklug“, meinte Artur kläglich.„Man muß doch Großmama mit Großmamas Waffen ſchlagen, wenn man ſie über⸗ haupt ſchlagen will. Ich bin ja gerne bereit——“ Weiter kam er nicht. Denn unverſehens waren Hand⸗ ſpiegel und Kohleſtift in die Ecke geflogen, und der Araberprinz hing an ſeinem Halſe und drückte die weiche Wange an ſeine noch viel weichere und kum⸗ mervollere und lachte und weinte, alles zuſammen. Er konnte ſich nur ſchwer ihrer erwehren.„Das halt du früher nie getan— du mußt furchtbar verliebt ſein!“ ſagte er keuchend. „Bin ich doch auch, Onkel! Wahrhaftig, das bin ich! Ich habe keine Ahnung gehabt, daß man ſo glück⸗ llich ſein kann!“** „Aber, Bibichen ich begreife nur eins nicht: War⸗ um konnteſt du nicht erſt einmal zu mir kommen? Wir hätten beraten können, wie man Großmama die Sache vorſichtig beibringen könnte, oder ob man ſie ihr vorläuſig gar nicht beibrächte. In einem Jahr oder ſo hätte ſie den„Friedrich“ junge wir ihn bei Großmama gelernt hätteſt.“ „Dazu hatte ich keine Zeit“, ſagte Bibi und er was du vorzuſchlagen gehabt hätteſt, habe gewollt, daß Großmama über die ſchwarzen Brauen gefährlich zuſammen. ich habe genau, nicht gewollt. Ich Ehemann der jungen Frau; er kam ſoeben aus dem Gefängnis, wo er eine Strafe von 13 Monaten zu verbüßen hatte. Während der Strafzeit führte die Gattin ihr Luxusleben in Paris. Frau Wattebled ſie iſt 25 Jahre alt— wurde ſofort ins Hoſpital Bichat gebracht, ohne daß ihr Hilfe werden konnte; ſie ſtarb bereits während des Transportes. Die Oeffentlich⸗ keit von Paris beſchäftigt ſich außerordentlich mit dem Freunde der Verſtorbenen und mit deſſen fabel⸗ haftem Reichtum Die Polizei iſt aber nicht geneigt, den Namen des Mannes, der die Eiferſucht des Sträflings erregt hatte, zu nennen, ſondern ſagt nur, daß der Freund Henriettes immer der Anſicht gewe⸗ ſen ſei, daß eine Trennung der beiden Ehegatten längſt vorgelegen habe. — In London wurde kürzlich ein Mann verhaf⸗ tet, der eine Elſter abgerichtet hatte, die in offen⸗ ſtehende Schlafzimmerfenſter im Villenviertel ein⸗ drang und von den Nachttiſchen und Friſiertoiletten Schmuckſachen ſtahl. Der gefiederte Dieb wurde erſt entdeckt, als eine Hausangeſtellte, die wegen Dieb⸗ ſtahls entlaſſen werden ſollte, den Räuber in ihrer eigenen Schlafkammer zufällig beobachten und ihre Unſchuld ſomit beweiſen konnte.— Ein ähnlicher Fall ereignete ſich in Kalkutta, dort wurden in reglmäßigen Abſtänden die großen Hotels beſtohlen. Die Gäſte, denen von der gefüllten Brieftaſche bis zum Zigarrenabſchneider alles entwendet wurde, drohten mit Skandal, wenn dieſe myſteriöſen Dieb⸗ ſtähle nicht aufhörten. Ein Page, in ſchweren Ver⸗ dacht gekommen, beobachtete in ſeiner Freizeit einen Inder, der verdächtig um das Hotel ſchlich und einen Sack bei ſich trug. Als der Inder glaubte, die Luft ſei rein, ließ er aus dem Sack einen kleinen Affen heraus, der gewandt die Faſſade des Hotels er⸗ kletterte und in ein Fenſter einſtieg. Nach kurzer Zeit kam der Affe wieder, gab dem Inder einige Gegenſtände, und dieſer verſchwand ſchnell mit dem Tier. Der Page erſtattete Meldung, worauf das Hotel von Kriminaliſten beobachtete wurde. Eines Abends war der Inder mit dem Sack und Affen wieder da. Das Tier folgte wiederum dem Befehl des Inders und kam prompt mit der Diebesbeute zurück. Der Mann wurde ſofort verhaftet. * — 1700 eingeborene Arbeiter, die auf den Dia⸗ mantenfeldern von Lüderitz in Südweſtafrika tätig ſind, traten von kurzem in den Streik mit oder Be⸗ gründung, daß ſie ſich vor der! Röntgenſtrahlen fürchten würden. Während die Arbeiter der Dia⸗ mantenfelder früher am Ende des Tages einer kör⸗ perlichen Unterſuchung unterzogen wurden, damit ſie ſich nicht unrechtmäßig etwaige Diamantenfunde an⸗ eignen konnten, iſt man in letzter Zeit dazu überge⸗ gangen, dieſes Kontrollverfahren durch die Einrich⸗ tung eines Röntgenapparates moderner und weniger zeitraubend zu geſtalten. Der Arbeiter geht durch den Kontrollraum, und die alles durchdringenden Strahlen würden es ſofort anzeigen, wenn er aus nur den kleinſten Edelſtein verſteckt hätte. Dieſe „Teufelsmaſchine“ hat die Eingeborenen mit aber⸗ gläubiſcher Furcht erfüllt. Sie meinen. daß ſie durch die geheimnisvollen Strahlen vergiftet werden könn⸗ ten; und fordern, daß man die Maſchine abſchafft und wieder das alte Kontrollverfahren einführt. 2* — Das alte Schloß der engliſchen Könige, Windſor, unweit von London an der Themſe gelegen, wird ſchon in der nächſten Zeit durch das Dröhnen der Bohrmaſchinen und den Schlag eiſerner Hämmer für längere Zeit in ſeiner geheiligten Ruhe geſtört wer⸗ den. Die zum Teil aus dem 11. Jahrhundert ſtam⸗ menden Gewölbe ſollen nämlich in Luftſchutzkeller umgebaut werden. Verlieſe, die früher als Gefäng⸗ niſſe und Folterkammern Verwendung fanden, wer⸗ den in Zukunft dem Königspaar und anderen Mit⸗ gliedern des Königshauſes als Luftſchutzunterſtände dienen. Nach dem Umbau der tiefen Kellergewölbe mit ihren meterdicken Mauern kann im Notfall der geſamte Haushalt des Königs in die Erde„verſenkt“ werden. Gasſichere Treppen ſind als Zugänge zu Verſtehſt du?“ Sie ſaß auf 9 vergeſſen gehabt, der Mann hätte ein paarmal bei Tanke Lieſe und mir eingeladen werden können, und dann hätten eingeführt, als einen jun⸗ gen Theologen, den du in unſerem Hauſe kennen⸗ mein Leben Beſcheid wüßte. Ich lebe in ihrem Hauſe — ich kann keine Heimlichkeiten vor ihr.“ „Ich hätte dich für verſtändiger gehalten, Bibi. Wir haben es doch immer ſo gemacht, daß wir Großmama alles Bedenkliche erſparten..“ „Und du biſt ſicher, daß das gut geweſen ſei, On⸗ kel Artur?“ Der Araberprinz ſtand jetzt dicht vor ihm, ein Jüngling ohne Waffen, aber mit vor Kampf⸗ luſt funkelnden grauen Augen. Artur lehnte ſich, unwillkürlich erſchrocken, zu⸗ rück:„Ich denke doch— ja.“ „Und ich ſage dir: Es war nicht gut! Ich will dir nur ein paar Beiſpiele nennen. Tante Margret liegt krank und allein und hat Sehnſucht nach ihrer Mut⸗ ter, und man muß dieſe Mutter mit Gewalt daran hindern, zu ihr zu fahren, weil man ſie nämlich vorher belogen hat. Die Kinder ſehen in ihrer Groß⸗ mutter kaum mehr einen Menſchen von Fleiſch und Blut, ſondern eine Art mit Behutſamkeit anzufaſ⸗ ſendes Meißner Porzellanfigürchen. Und da ſie von den Großen gelernt haben, die wahren Tatbeſtände zu verbiegen, gehen ſie ihre eigenen Wege. Hans⸗ jörg, ſechzehn Jahre alt, treibt ſich mit Mädchen her⸗ um und lügt Großmama, ohne nur rot zu werden, ins Geſicht. Und Tante Edith, was das Schlimmſte iſt, kann ſich— nur, um Großmama zu ſchonen aus einer unwürdigen Ehe nicht freimachen und muß die glückliche junge Frau ſpielen. Was ſoll da noch alles kommen, Onkel Artur?“ „Was den letzteren Fall anbetrifft“, ſagte Artur bedrückt,„ſo weiß ich allerdings wirklich nicht, wie lange noch. Ich will es dir bei dieſer Gelegenheit nur auch geſtehen: Onkel Arwed iſt ſeit drei Tagen nicht mehr nach Hauſe gekommen, und wir wiſſen nichts über ſeinen Aufenthalt.“ „Mein Gott!“ erſchrak Bibi.„Mein Gott!“ Ihre Schultern ſanken tief.„Das nun auch noch!“ „Ja, Bibi, das iſt die glückliche Familie, von der Großmama träumt, und wenn deine Theorie recht hätte, ſo könnteſt du ſogar noch hinzufügen, daß Ar⸗ wed vielleicht noch hier und zur Vernunft gekom⸗ men wäre, wenn ich nicht an Großmamas Stelle zu Margret gefahren, ſondern dageblieben wäre. Edith hätte mit mir zuſammen vielleicht den Weg gefun⸗ den, ihm zu helfen.“ Bibi antwortete nicht. Erſt nach einer Weile fragte ſies„Habt ihr Nachforſchungen angeſtellt?“ „Ja. Aber vorläufig ohne Erfolg.“ Die„City of Hamburg“ im Sinken — London, 22. Dezember.(U..) Der 8000 Tonnen große amerikaniſche Fracht⸗ dampfer der Baltimore Mail Linie„City of Ham⸗ burg“ ſandte geſtern nachmittag.56 Uhr ein Funk⸗ telegramm aus, worin es hieß:„Wir ſinken raſch, zehn Meilen öſtlich Terſchelling, nach einer Kolliſton.“ Der Funkſpruch wurde von der North Forland⸗Ra⸗ dioſtation von Lloyds aufgefangen. Nähere Einzelheiten über das Schickſal der„City of Hamburg“, die 150 Mann Beſatzung u nd einen Paſſagier, eine Amerikanerin, an Bord hat, ſowie des anderen in die Kolliſion verwickelten Dampfers, deſſen Name noch nicht bekannt iſt, liegen im Augenblick nicht vor. Die„Eity of Hamburg“ verließ geſtern morgen Bremerhaven mit dem Ziel Baltimore. Lokomotive fährt in einen Perſonenzug dnb Kottbus, 22. Dezember. Auf dem Bahnhof Kottbus fuhr am Mittwoch⸗ mittag eine Güterzugslokomotive beim Rangieren auf einen haltenden Perſonenzug auf. Etwa 20 Perſonen wurden durch Glasſplitter leicht verletzt. Sie wurden von Aerzten verbunden, konnten dann aber ihre Reiſe fortſetzen. Frau Hed⸗ wig Kahle aus Berlin⸗Johannistal erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer amtlichen Mitteilung der Reichsbahn iſt der Schaden gering. Die Unterſuchung über das Unglück, das ſich bei klarer Sicht ereignete, iſt noch im Gange. Theaterbrand in Bukareſt dnb. Bukareſt, 22. Dezember. Im Theater Vox⸗Erforie, Bukareſts größ⸗ tem Varietétheater, brach am Mittwochabend wäh⸗ rend der Erſtaufführung einer Revue ein Brand aus, der ſchnell auf den Dachboden übergriff. Die Mitwirkenden und Tänzerinnen ſuchten in ihrer Revuekleidung eilends das Freie zu erreichen. Unter den Zuſchauern brach eine ungeheure Verwirrung aus. Zahlreiche Perſonen wur⸗ den verletzt, ohne daß im Augenblick feſtzuſtellen ic, ob die Verletzungen ernſter Natur ſind. Gegenwär⸗ tig ſteht der Dachſtuhl in hellen Flammen. Fünf Perſonen verbrannt dnb. Rom, 23. Dezember. In Caivansd, einem Vorort von Neapel, geriet in der Nacht zum Mittwoch wahrſcheinlich durch Ueberſpringen von Funken aus einem Holzkohlen⸗ herd ein Haus in Brand. Die Bewohner, eine Witwe und vier Kinder, kamen dabei ums Leben, da ſi durch das raſche Umſichgreifen der Flammen nicht mehr gerettet werden konnten. den Unterſtänden vorgeſehen, ſo daß die Verbindung mit der Außenwelt jederzeit geſichert iſt, ohne damit das Leben des Königs und der Königin in Gasgefahr zu bringen. Wie es heißt, hat der König ſich die Pläne für den Ausbau vorlegen laſſen, und ſie erſt gebilligt, nachdem noch einige kleine Aenderungen vorgenom⸗ men worden waren. * — Seltſame Abenteuer hatte ein in Paris aufge⸗ gebener Brief zu überſtehen, bevor er an den Emp⸗ fänger, einen Kaufmann in der weſtböhmiſchen Stadt Klattau, abgeliefert werden konnte. Am 16. Oktober in Paris aufgegeben, wurde der Brief von der Poſt, die ſich anſcheinend in einem großen Irrtum über die geographiſche Lage der Stadt Klattau befand, mit dem Flugzeug nach Natal in Südamerika, von dort nach Rio Grande do Norte geſandt, worauf er das Land Braſilien wieder verließ. Am 25. Oktober traf das Schreiben in Neuyvork ein und wanderte von dort nach Hongkong. Die Poſt dieſer engliſchen Be⸗ ſitzung in China war klug genug, ihn nach Paris zurückgehen zu laſſen, von wo er am 22. November endlich in Richtung Klattau weitergeleitet werden konnte. * — In einem großen, hochgewölbten Raum des Schloſſes Sbeſtdyk bei Utrecht, dem Heim von Prin⸗ zeffin Juliana und Prinz Bernhard, ſtehen Hun⸗ derte von Kinderwiegen nebeneinander angereiht. Im ſelben Raum liegen hohe Stapel von Baby⸗ wäſche und Jäckchen, Hunderte von Paaren winziger Söckchen und Schuhchen. Dieſe Sachen und die Wie⸗ gen füllen faſt den ganzen Raum. Jeder Gegenſtand iſt ein Geſchenk einer holländiſchen Familie aus den Niederlanden oder von Ueberſee an Prinzeſſin Ju⸗ liana zur Geburt ihres Babys, das in der nächſten Zeit erwartet wird. Prinzeſſin Juliana hat das holländiſche Volk gebeten, die Geſchenke nicht an ſie perſönlich, ſondern an die Organiſation zu ſenden, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, die Wiegen und die Kinderwäſche an die armen Mütter Hollands zu verteilen. Amſterdam iſt glücklich darüber, daß zum erſten Male in der Geſchichte des Hauſes Oranien⸗ „Mein Gott!“ ſagte Bibi wieder.„Wenn er ſich nun etwas angetan hat—?“ „Sprich das nicht aus!“ wehrte Artur gequält ab. „Man darf ſo etwas gar nicht erſt denken!“ Und dann, gereizter:„Eben darum, Bibi, war es ein Unglück, Großmama ausgerechnet in dieſem Augen⸗ blick mit deinen Angelegenheiten zu beunruhigen! Das hätte doch noch Zeit gehabt. Und wenn jetzt etwas Schreckliches eintritt, mit Arwed, meine ich, ſo muß es Großmama auf jeden Fall— Bibi, ver⸗ ſprich mir das!— auf jeden Fall zunächſt einmal vorenthalten werden!“ „Wie lange?“ fragte Bibi bitter. „So lange wie möglich. Bis ſich irgendein Aus⸗ weg findet. Du ſiehſt doch: Großmama verträgt keine Aufregung. Sie hat geweint vorhin, Bibi— ſie hat deinetwegen geweint, vor uns allen.“ „Ich habe auch geweint, Onkel Artur“, ſagte Bibi mit zuſammengepreßten Lippen.„Und wenn ich Großmama weinen mache, ſo tut es mir weh; aber ich kann nicht zu Tode darüber erſchrecken, wie ihr alle.“ „Aber was ſoll ich ihr denn nun ſagen, wenn ich nach vorn komme? Irgendeinen Beſcheid muß ich ihr doch bringen! Sie hat ſo viel Hoffnung in dieſe Unterredung zwiſchen dir und mir geſetzt.“ „Du kannſt ihr ſagen“, erklärte Bibi und riß hitzig den drückenden Turban vom Kopf, ſo daß die blonden Locken dem Araberprinzen über die Schul⸗ tern fielen,„du kannſt ihr ſagen, daß ich ſie ſehr liebhabe, aber den Wolfgang Uthermöhl über alles in der Welt!“ f* Die Zeitungen des Oſtermorgens brachten an wenig hervorragender Stelle die kurze Nachricht, daß der Berliner Rechtsanwalt und Notar Dr. Ar⸗ wed St. in einem Nachtlokal des Weſtens nach reich⸗ lichem Alkoholgenuß und einem erregten Wortwech⸗ ſel mit dem gegen Morgen bei ihm kaſſierenden Oberkellner ſich einen Schuß in die Schläfe beige⸗ 9555 habe, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge atte. Bibi las die Meldung in Großmamas Gegen⸗ wart, am Frühſtückstiſch. Noch vereinigten ſie beide die Mahlzeiten, doch verliefen dieſe ungemütlich und ſchweigſam; nur während der Anweſenheit des bedienenden Mädchens Annemarie quälten ſich Großmutter und Enkelin um eine mühſame Unterhaltung. 8 5. ———— Naſſau ein Thronerbe in der Stadt geboren werden ſoll. Sowohl Juliana als auch ihre Mutter, Köni⸗ gin Wilhelmina, wurden in Dem Haag geboren. Die Gattin des Bürgermeiſter von Amſterdam, Frau de Clugt, hat ihr großes Haus dem„Wiegen⸗Ko⸗ mitee“ zur Verfügung geſtellt, und täglich kommen Ladungen von Wiegen und Babyſachen in dem Hauſe an. Entſprechende Komittees ſind im Haag und in Rotterdam gegründet worden Die Läden von Amſterdam ſind mit Stapeln von Fahnen und Hun⸗ derttauſenden von elektriſchen Birnen verſehen, und die Dekoration der Stadt ſoll beginnen, ſobald die Geburt angekündigt wird. Im Gegenſatz zu dieſen verſchwenderiſchen Vorbereitungen ſteht die Ruhe, mit der Prinzeſſin Juliana auf ihr Kind wartet. Den größten Teil der Babywäſche hat ſie ſelber ge⸗ näht. 2 — Charles Levine, der als erſter Paſſagier an Bord eines Flugzeuges im Jahre 1927 an einem Transozeauflug teilnahm, iſt wegen Schmuggels von Rohſtoffen zu drei Jahren Gefängnis und 2500 Dol⸗ lar Geldſtrafe verurteilt worden. Den Flug führte ſeinerzeit der Amerikaner Chamberlin durch und lan⸗ dete in Deutſchland. * rss — Nach einer ſoeben in der Stadt Iſtanbul er⸗ ſchienenen Statiſtik leben in der Türkei gegenwürtiß 6241 Menſchen, die älter als hundert Jahre ſind. 4385 von ihnen ſind weiblichen Geſchlechts. Man nimmt an, daß die Ruhe und Beſchaulichkeit des Haremslebens vergangener Zeiten ſo vielen Frauen zu einem derartig hohen Alter verholfen hat. Manche Aerzte vertreten dabei den Standpunkt, daß die moderne türkiſche Frau, die ſich einem anſtrengen⸗ den Berufsleben widme, nicht mehr ſo gute Aus ſich⸗ ten hat, ein Alter von über hundert Jahren zu er⸗ reichen. Bei dieſer Gelegenheit wird darauf hinge⸗ wieſen, daß einer der älteſten Männer der Türkei, der 128jährige Ibrahim el Helbaw, heute in einem Altersheim in Iſtanbul lebt, während er einſt einen Harem von 78 Frauen beſaß. Ganz gegen ihre ſonttige Gewohnheit und Er⸗ ziehung hatte Bibi— nur, um das Schweigen nicht zu drückend werden zu laſſen— zur Zeitung ge⸗ griffen, und nun erſchrak ſie bis ins Herz. Das Blatt in ihrer Hand begann zu zittern, und zu allem „Unglück fühlte ſde Großmamas prüfenden Blick auf ſich gerichtet, der ſich jetzt ſo oft ſtumm und über⸗ legend mit ihr beſchäftigte. Sie nahm ſich zuſam⸗ men. Ich muß weiterleſen! wußte ſie. Ich muß die Gleichgültige ſpielen! Irgendwie muß es mir dann gelingen, dieſes Blatt verſchwinden zu laſſen, ehe Großmama nach der Zeitung verlangt Und dann hatte ſie den rettenden Ausweg gefunden:„Soll ich dir die Zeitung vorleſen, Großmama?“ Sie wußte, Großmama liebte es ſehr, wenn ihr, während ſie ihre Häkelei vornahm, Abſchnitt um Ab⸗ ſchnitt fein ordentlich vorgetragen wurde. Aber ſo früh am Morgen war ein derartiger Vorſchlag bis⸗ her nicht üblich geweſen, und Großmama mußte ihn alſo als einen jämmerlichen erſten Schritt zur Ver⸗ ſöhnung deuten. Wenn ſchon! dachte Bibi. Es ſteht im Augenblick zuviel auf dem Spiel. „Danke!“ ſagte Großmama, und Bibi ſah die Freude in ihren Augen aufleuchten.„Ja, wir könn⸗ ten nach dem Frühſtück— wenn du nichts Beſſeres vorhaſt—? Steht denn was Beſonderes drin?“ „Eigentlich nicht“, ſagte Bibi erleichtert.„Ich dachte es mir nur ganz nett, nicht?“ Großmamas Augen ſchwammen wahrhaftig in Tränen.„Natürlich, Schatz! Ach, wenn du nur ein⸗ ſiehſt, daß mit deiner alten Großmama ganz gut zu leben iſt 5 „Großmamachen, ich weiß es doch!“ wehrte Bibt gequält. In dieſem Augenblick ſchrillte der Fernſprecher „Fräulein Sabine wird am Apparat verlangt!“ mel⸗ dete Annemarie.„Herr Doktor Pohrt.“ „Onkel Artur!“ ſagte Bibi, kreideweiß.„Wahr⸗ ſcheinlich will er uns fröhliche Oſtern wünſchen Wie wär's, wenn du ſelber an den Apparat gingeſt, Großmama? Ich komme dann auch noch..“ „Ach, Kind, ich ſehe ihn ja nachher. Und du weißt: Ich haſſe das Telephonieren. Ich verſtehe immer ſchlechter, je älter ich werde. Geh du nur und grüße ihn ſchön! Er ſoll gute Laune mitbringen zu Tiſch!“ Bibi erwog in fliegender Eile eine letze Möglich⸗ keit. Sie begann, wie in Gedanken die Zeitung zu⸗ ſammenzuraffen, um ſie ſchnell noch außer Reich⸗ weite zu bringen. (Fortſetzung folgt) Del fü Stork Wied Kapitali bisherig liegen z fragen, untergeb ſchen Kr private! reits feſ Konſolid keit beſit Jahresn tel aus, Aus nutz: zahlen u Die mit 169 kenſektor um 364 248 Mill anweiſun Mark:; Gleichzei fange in 103 Mill Oktober) ner dari! Novembe Mark er handelsg um 22 ar lung— ren, die ten und Mark zu Auf 8 den unge Milliard. Bankeng unterein der Kred poſiten während 389 Mill ö Akzeptun erkennen 136 Mro nerpflicht ſtehende gen der 20. Okto! Deutſche Dresdne Commerz Reichs⸗ Kk: Berl. Ha 92(627 K und B. 69(630 6 Kredit⸗ W 20) 6 Landes 9(19) G 109(169) Der f ſeite der daß im 8 zu bezah auf den abzuführ worden der Aktit Jahresw oͤen Spa anſamme Lagerfrei markabzi f Die 18. ö. M ſchäfts jal gemeſſen Mark de men mit Geſamtbe gen. We 0 Mill. gemäß Weiter u ges eine neue Sat Dem Beſchäfti ſtig iſt u breiterur weſen iſt Arbeit 9 beitskam richts ſah⸗ und 141 ellcchaft oͤie plar oͤes Nach keit hing tung une heranwa⸗ menden entnehme Holungs! ſallgefaht ſportgem gleichsſpt ſind. Der! ſonderer von der Werkswi Lungsun auf dem hat, dan neue mo fügung tung die geplant. Aufträge entwickli dee e N 2 N * l IW eee geſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Donnerstag. 23. Dezember 1937 ANDELS- v WIR TSCI der Neuen Mannheimer Zeitung AFTS-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 592 2 Der deuische Bankenapparai für die neue BReichsanleihe guf vorbereiſei Sturkes Anwachsen der Kredijioren im November/ Wieder Debijorenabbau/ Ueber 250 bill. NM neue Wechsel und Schaßanweisungen/ Rekorde im Sparen Wieder einmal wendet ſich das Reich an die deutſchen Kapitaliſten und Sparer, und zwar in Ausmaßen, die alle bisherigen übertreffen. 1 Mrö.„ neuer Schatzanweiſungen liegen zur Zeichnung auf, und dieſer und jener wird ſich fragen, ob eine Summe in ſolcher Höhe auch wirklich von untergebracht werden kann. Die Monatsausweiſe der deut⸗ ſchen Kreditanſtalten per 30. November beweiſen, daß der private Bankenapparat, der ja die neuen Schuldtitel be⸗ reits feſt übernommen hat, ſowohl für dieſes großzügige Konſoliöterungswerk vollauf gerüſtet iſt, als auch die Fähig⸗ keit beſitzt, die gewaltigen Anſprüche der Wirtſchaft zum Jahreswechſel zu befriedigen. Obendrein reichen ſeine Mit⸗ tel aus, einen Großteil der neuen ſtaatlichen Emiſſion zwecks Ausnutzung der Zinsvergütung noch im alten Jahre zu be⸗ zahlen und für die Zeichner in Vorlage zu treten. Die Zahl der berichtenden Inſtitute blieb im November mit 169 unverändert. Auf der Aktivſeite des privaten Ban⸗ kenſektors iſt der Wechſelbeſtand, der bereits im Oktober um 364 Mill., geſtiegen war, im November um weitere 248 Mill. 4 auf 6,44 Mrd./ gewachſen. Bei den Schatz⸗ anweiſungen beträgt das Plus 14(im Vormonat 82) Mill. Mark; der Beſtand ſtellt ſich nunmehr auf 1,62 Mr A. Gleichzeitig wurden die liquiden Mittel in verſtärktem Um⸗ ſange in Wertpapieren angelegt. Ihr Vorrat hob ſich um 103 Mill./ auf 3,23 Mrd./(91 Mill.% Rückgang im Oktober). Die Flüſſigkeit ͤes Bankenapparates kommt fer⸗ ner darin zum Ausdruck, daß die Liquiditätsguthaben im November eine Vermehrung um 273 Mill. auf 2,36 Mrd. Mark erfuhren. Endlich ſpiegelt ſich das lebhaftere Außen⸗ handelsgeſchäft in einer Zunahme der Vorſchüſſe auf Waren um 22 auf 423 Mill.„ wider. Im Schatten dieſer Entwick⸗ lung— wenn man es ſo nennen darf— ſtehen die Debito⸗ ren, die ſchon im Oktober um 91 Mill.„ abgenommen hat⸗ len und im November erneut um 16 Mill.& auf 5,98 Mrd. Mark zurückgingen. Auf der Paſſivſeite hat ſich das Konto„Gläubiger“ um den ungewöhnlich hohen Betrag von 659 Mill. J auf 17,19 Milliarden„ erhöht. Darin ſtecken freilich vd. 450 Mill. Bankengelder, das ſind ſolche Kapitalien, die die Banken untereinander ausleihen. Bemerkenswert bei der Zunahme der Kreditoren iſt, daß der Betrag der jederzeit fälligen De⸗ boſiten ſich um 261 Mill.„ auf 787 Mrd./ aus weitete, während die feſten Einlagen und ſolche auf Kündigung um 59 Mill. 4 auf 8,35 Mrö.„ in die Höhe gingen. Der Akzeptumlauf läßt eine Ausdehnung um 6 auf 788 Mill./ erkennen; die Spareinlagen nahmen um 15 Mill./ auf 136 Mr.„ zu bei einer Schrumpfung der Indoſſaments⸗ verpflichtungen um 177 Mill./ auf 2,34 Mrd. /. Nach⸗ ſtehende Tabelle veranſchaulicht die wichtigſten Veränderun⸗ gen der Bilanzpoſten per 30. November, verglichen mit dem 90. Oktober ö. J.(in Mill.): Kr ditoren Spareinlagen Debitoren 30.11. 30 10. 30.11..10. 30 11. 30.0. Deutſche Bank 2547 2514 301 298 1210 1219 Dresdner Bank 1908 1856 194 191 1028 1038 Commerz⸗Bank 1044 1012 140 138 642 659 Reichs⸗Kredit⸗Geſ. 492 435—— 140 138 Berl. Handels⸗Geſ. 210 200—— 75 55 92(62) Spezial⸗ und Branche⸗Bk. 2599 2493 160 158 810 777 69(63] Sonſtige Kredit⸗ Banken 1603 16594 326 322 952 954 20) Staats⸗ und Landes⸗Banken 1946 1880 200 199 536 548 (19) Girozentralen 898 4589 34 34 603 617 109(169) Inſtitute 17188 16529 1355 1940 5977 5993 Der ſehr bedeutende Auftrieb auf der Soll⸗ und Haben⸗ ſeite der privaten Banken hängt zum Teil damit zuſammen, daß im November keine Steuern nennenswerten Umfanges zu bezahlen waren. Der nächſte große Steuertermin fiel auf den 10. Dezember. An ihm hieß es über 600 Mill./ abzuführen, die im November teilweiſe ſchon angeſammelt worden waren. Außerdem kann man in der Ausdehnung der Aktiv⸗ und Paſſipkonten ſchon Vorbereitungen für den Jahreswechſel erblicken, und endlich zeigt der Auftrieb bei den Sparkaſſen, wie ſtarke Reſerven die Volksgemeinſchaft anſammelt, um Rücklagen zu beſitzen. Auch die weitere Lagerfreiſetzung dürfte eine Rolle geſpielt haben. Reiſe⸗ markabzüge traten diesmal ſtark zurück, hingegen gewinnt es den Anſchein, als ob die überraſchend ſchnellen Verkaufs⸗ möglichkeiten der deutſchen Ernte dem Bankenapparat Geld zugeführt hätten. Bei den fünf Berliner Großbanken haben ſich die Kredi⸗ toren um 118 Mill.& erhöht. Der Hauptteil dieſer Summe entfällt auf die„ſonſtigen Gläubiger“(plus 94 Mill.), d. h. alſo auf echte Depoſiten. Der Deutſchen Bank floſſen 33, der Dresdner Bank 59, der Commerz⸗Bank 32 und der Handels⸗Geſellſchaft 4 Mill./ zu, während die Reichs kredit einen Abgang um 2 Mill.„ zu verbuchen hat. Die Akzepte ſtiegen um 6, die Spareinlagen um 8 Mill.. Geſchrumpft ſind die Indoſſamentsverpflichtungen um 66 Mill..— Auf der Aktivſeite hat der Wechſelvorrat eine neue Auswei⸗ tung um 121(Oktober 170) Mill.„ erfahren. Davon ent⸗ fallen auf die Deutſche Bank 75, auf die Dresdner Bank 25, auf die Commerz⸗Bank 31 und auf die Handels⸗Geſellſchaft 2 Mill. /. Bei der Reichskredit zeigt der Poſten einen Rückgang um 16 Mill. J. Der Beſtand an Schatzanweiſun⸗ gen nahm um 32 Mill./ zu, der an Wertpapieren um 33 Mill.„ ab. Die Vorſchüſſe auf Waren ſtiegen um 12 Mill. J. Weiter rückgängig war der Poſten„Außenſtände“, nämlich um 27(Vormonat 77) Mill. /. Beteiligt ſind daran die Deutſche Bank mit 9, die Dresdner Bank mit 10 und die Commerz⸗Bank mit 11 Mill. /; auch hier bildet die Reichskredit mit einem Plus von 2 Mill./ eine Aus⸗ nahme. Beachtlich iſt die Liquiditätserhöhung, die der November den Großbanken brachte. Die Bardeckung der Verbindlich⸗ keiten ſtieg per 30. November bei allen fünf Inſtituten zu⸗ ſammen auf 1,8(Vormonat 1,7) v.., die bankmäßige Deckung auf 42,1(39,8) v. H. Im einzelnen ſtellt ſich die Liquiditätsrate folgendermaßen dar(in v..): Bardeckung bankmäß. Deckung 8 30. 11. 30. 10. 30. 11. 30. 10. Deutſche Bank 1,7 1,5 4,0 41,2 Dresdner Bank 1,7 7 40, 97.9 Commerz⸗Bank 2,8 2,0 33,1 30,6 Reichskredit 2,0 2,0 55,3 55,8 Berliner Handels⸗Geſ. 2,6 24 60,4 60,1 Die Spezial⸗, Haus⸗ und Branchebanken verzeichnen an Kreoͤitoren einen Zugang von 106 Mill. J. Das Bild bleibt im einzelnen buntſcheckig wie immer. Ins Auge 0 läßt. Die ſonſtigen Kreditbanken zeigen eine ſehr ruhige Entwick⸗ lung(Depoſiten. 9 Mill.). Beachtlich iſt die Zu⸗ nahme der Einlagen bei der Adca um 9 Mill /. Bei den Stgats⸗ und Landesbanken haben ſich die Kreditoren um 66 Mill.„“ vermehrt, davon bei der Bayeriſchen Staatsbank um 27, bei der Preußiſchen um 24 und bei der Landes⸗ bankenzentrale um 6 Mill. J. Die außerordentlich günſtige Entwicklung bei den deutſchen Sparkaſſen ſpiegelt ſich naturgemäß am deutlich⸗ ſten im Gironetz wider. Die Gläubiger bei den regiona⸗ len Girokaſſen ſchnellten im November um 200 Mill./ in die Höhe; hiervon wurden 162 Mill.„ von deutſchen Kre⸗ ditinſtituten, alſo wohl zumeiſt von den Sparkaſſen, und 37 Mill.„ von ſonſtigen Gläubigern neu eingelegt. Der größte Teil dieſes Depoſitenzuwachſes(107 Mill.%) ent⸗ fiel, wie ſchon im Oktober, auf die Termin⸗ und Kün⸗ digungsgelder. Die jederzeit fälligen Guthaben wuchſen um 92 Mill. J. Entſprechend dieſer Entwicklung erhöhten ſich auf der Aktipſeite die Bankguthaben der regionalen Girozentrale um 174 Mill. J. ie ſtarke Flüſſigkeit der Girozentralen wurde noch verſtärkt urch eine Abnahme der Schulöner um 16 Mill. /. Die Wechſelvorräte ſtiegen um weitere 33 Mill. /; ſie betragen nunmehr bei allen regionalen Girozentrolen zuſammen 720 Mill. /. Der Wertpapiervorrat weitete ſich um 10 Mill./ aus. Bei der Deutſchen Girozentrale belief ſich der Zuwachs der Gläubiger im November auf 159 Mill. /; er ſtammt faſt ausſchließlich aus Einlagen der regionalen Girozen⸗ tralen. Heber die Hälfte der zugefloſfenen Mittel iſt dem Geloͤmarkt zur Verfügung geſtellt worden: 73 Mill. wurden in Wechſeln angelegt, die fälligen Zins⸗ und Di⸗ videndenſcheine erhöhten ſich um 24 Mill /. Ferner hat das Zentralinſtitut ſeinen Wertpapierbeſtand um 55 Mill. Mark vermehrt. Die Bilanzſumme der Dt. Girozentrale ſtellt mit 2217 Mill.„ Ende November 1987 ebenſo wie die Bilanzſumme der regionalen Girozentralen mit 5644 Mill.„ einen neuen Höchſtſtoand dar. n d d Deuische Werke Kiel AG. Die o. HV. der Deutſchen Werke Kiel AG., die am 18. ö. M. ſtattfand, hat beſchloſſen, den im vergangenen Ge⸗ ſchäftsjahr erzielten Gewinn, der ſich nach Vornahme an⸗ gemeſſener Abſchreibungen auf 168 302„ ſtellt, mit 124197 Mark Her geſetzlichen Rücklage zuzuführen, den Reſt zuſam⸗ men mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorfahre mit dem Geſamtbetrag von 151 069/ auf neue Rechnung vorzutra⸗ gen. Weiter beſchloß die HV. das Grundkapital um 10 auf 0 Mill.„/ zu erhöhen. Vier aus dem Aufſichtsrat ſatzungs⸗ gemäß ausſcheidende Mitglieder wurden wiedergewählt. Weiter wurde an Stelle des bisherigen Geſellſchaftsvertra⸗ ges eine den Beſtimmungen des Aktiengeſetzes entſprechende neue Satzung beſchloſſen. Dem Bericht des Vorſtandes iſt zu entnehmen, daß die Beſchäftigungslage der beiden Werke der Geſellſchaft gün⸗ ſtig iſt und daß auch im letzten Jahre eine erfreuliche Ver⸗ breiterung der Abſatzbaſis im Auslande zu verzeichnen ge⸗ weſen iſt. In dem Bericht wird den auf dem Felde der Arbeit gebliebenen und durch Krankheit verſtorbenen Ar⸗ beitskameraden ein Nachruf gewidmet. Im Laufe des Be⸗ richts jahres konnten ſieben Arbeitskameraden eine 40 jährige und 141 eine 25jährige Dienſtzeit in den Werken der Ge⸗ ſellſchaft vollenden. Im Geſchäftsbericht wird beſonders auf die planmäßig erweiterte Vorbildung und Bereitſtellung des Nachwuchſes, aber auch auf die dringende Notwendig⸗ keit hingewieſen, daß eine zweckentſprechende Berufsbera⸗ zung und dadurch ein geſicherter richtiger Berufseinſatz der heranwachſenden Jugend für die großen Aufgaben der kom⸗ menden Jahre vorbereitet wird. Weiter iſt dem Bericht zu entnehmen, daß im abgelaufenen Geſchäftsjahr das Er⸗ holungswerk für die Gefolgſchaft, der Kampf gegen die Un⸗ ſallgefayr und endlich die Schaffung beſonderer Betriebs⸗ ſportgemeinſchaften zur Ausübung eines geſunden Aus⸗ gleichsſports mit beſonderem Nachdruck gefördert worden ſind. Der Wohnungsnot wird in der Berichterſtattung ein be⸗ ſonderer Abſchnitt eingeräumt, dem wir entnehmen, daß Lie von der Geſellſchaft im Laufe des Jahres gegründete Kieler Werks wohnungen Gmb. ſowohl eine Reihe neuer Sied⸗ Lungsunternehmungen betreut als auch große Bauvorhaben auf dem Oſtufer der Kieler Förde in Angriff genommen hat, damit vom Frühjahr nächſten Jahres ab etwa 1000 neue moderne Wohnungen für Werksangehörige zur Ver⸗ fügung geſtellt werden können. Eine weſentliche Erweite⸗ rung dieſer Arbeit im Kampf gegen die Wohnungsnot iſt geplant.— Die Geſellſchaft iſt auch für die nächſte Zeit mit Aufträgen voll verſehen, ſo daß mit einer günſtigen Weiter⸗ entwicklung gerechnet werden kann. Gerbſtoffe und Extrakte * Hanſa⸗Extrakt⸗Werk Gm iſt dle ß ihr Mannheim⸗Waldhof. Durch Geſell gafterbeſchluß 1 ndelt worden, da Heſellſchaft in der Weiſe umgewandel Sia bntton anf die alleinige Geſellſchafterin, die Aktiengeſellſchaft Zell⸗ nd Waldhof mit Sitz in Mannheim übertragen wurde. * Handwerksbau⸗Ach Thüringen, Weimar.— Erwei⸗ tertes Bauprogramm und Kapitalerhöhung. In einer Auſſichtsratsſitzung der Handwerksbau⸗Ach Thüringen, Weimar, berichtete der Vorſtand, daß die vor etwa Jah⸗ resfriſt gegründete Geſellſchaft im Jahre 1997 bereits rund 340 Wohnungen in verſchiedenen Thüringer Städten fertigſtellen konnte. Für das Jahr 1938 liegen bereits ſeſte Aufträge im Werte von über 5 Mill.% vor. Es handelt ſich dabei um Bauvorhaben mit rund 500 Woh⸗ nungen. Weitere Projekte ſind in Vorbereitung und werden im kommenden Jahre zur Baureife gelangen. Im Zuſammenhang damit ſoll der zu Beginn des nächſten Jahres ſtattfindenden HV eine Erhöhung des Aktien⸗ kapitals von 220 000 J auf 750 000 4 vorgeſchlagen werden. * Höhere ägyptiſche Baumwollausfuhr im erſten Viertel des neuen Erutejahres. In den erſten drei Monaten ſeit dem Beginn der Baumwollſaiſon vom 1. September bis Ende November wurden insgeſamt 2776 000 Kantar (376 000 Ballen) Baumwolle gegen 2522 000 Kantar (343000 Ballen) in der gleichen Zeit des Vorjahres aus⸗ geführt. Das entſpricht einer Steigerung um rund 10 v. H. Von der Geſamtausfuhrmenge gingen 38,1 v. H. nach Eng⸗ land. Gegenüber dem Vorfahr iſt der engliſche Anteil er⸗ heblich geſunken. Insbeſondere gingen die Lieferungen von Sakellaridis und Zagora nach England zurück. Nach dem übrigen 1 gingen 54,8 v. H. der Geſamtbaum⸗ wollausfuhr. An dritter Stelle nach England und Frank⸗ reich kam Deutſchland mit bedeutend geſteigerten Ankäufen von Baumwolle. Mit 349 000 Kantar waren ſie faſt doppelt ſo hoch wie im Vorjahr(178 000). Es folgen Britiſ Indien mit 189 000(118 000), Italien mit 177000(9 000], die Schweiz mit 129 000(118 000), die Tſchechoflowakei mit 96 000(95 000) und die Vereinigten Staaten mit 64 000 (58 000) Kantar. 2,3 v. H. der Geſamtausfuhr gingen nach Nordamerika und 9,8 v. H. nach dem Fernen Oſten. Japans Bezüge gingen von 239 000 auf 84 000 Kantar zurück. Motor⸗Columbus AG für Elektriſche Unternehmungen, Baden(Schweiz). Der Verwaltungsrat hat den Abſchluß des om 31. Oktober 1937 abgelaufenen Geſchäftsjahres zur Vorlage in der auf den 15. Januar 1998 einberufenen H genehmigt. Nach Verwendung des Aktipſaldos von 2465 451 fr. vermindert ſich der aus dem Vorfahr unverändert übernommene Bewertungsausfall auf 23 738 059 ffr. Der Verwaltungsrat beantragt, der vorzuſchlagen, das Grundkapital der Geſellſchaft um 93 500 000 ffr. auf 55 250 000 ffr. herabzuſetzen durch Herabſetzung des Nenn⸗ werts der Aktien Serie A von 500 auf 300 ffr. und der Aktien Serie C von 50 auf 3 ſſr. und den dadurch ent⸗ ſtehenden Buchgewinn von 38 250 000 ffr. zur Abſchreibung des Bewertungsausfalls, zur Auffüllung der allgemeinen Rücklage auf die geſetzlich vorgeſchriebene Höhe von 20 v. H. des Grundkapitals durch Schaffung einer Spezial⸗ rücklage und zu einzelnen Wertberichtigungen auf Wert⸗ ſchriften zu verwenden. Der Verwaltungsrot beantragt ferner, die Aktien Serie A und Serie O in bezug auf die Gewinnverteilung und Liquidotion ſowie auf das Stimm⸗ recht im Verhältnis zu ihrem Nennwert gleichzuſtellen. Die Aktionäre der Serie O ſollen berechtigt ſein, ſederzeit 12 Namensaktien Serie C gegen eine Jnhaberaktie Serie A ten Niederſchlägen. ter Froſt, tagsüber um umzutauſchen mit dem Ziel der baldigen Vereinheitlichung aller Aktien. Die Statuten ſollen den Beſtimmungen des Bankengeſetzes und des revidierten Obligationsrechtes an⸗ gepaßt werden.. * Neues Wirtſchaftsabkommen zwiſchen Frankreich und Norwegen. Zwiſchen Frankreich und Norwegen iſt ein neues Wirtſchaftsabkommen paraphiert worden, das die bisherigen Vereinbarungen erſetzen ſoll, die mit dem 31. Dezember ablaufen. * Deutſch⸗frauzöſiſche Wirtſchaftsvereinbarung. Seit dem 16. Dezember wurde in Paris die zweite Tagung der in den deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaſts vereinbarungen vom 10. Juli 1937 vorgeſehenen Regierungsausſchüſſe abgehal⸗ ten. Wie in aut unterrichteten Kreiſen verlautet, hat geſtern dieſe Tagung mit der Unterzeichnung eines Proto⸗ kolls ihren Abſchluß gefunden, in dem einige mit dem Pariſer Warenverkehr zuſammenhängende Fragen geregelt und die Zahlungswertgrenzen für die nächſten oͤrei Monate feſtgeſetzt werden. Waren und Märkte Berliner amſliche Noſierungen Weiren märk. Wintergerste Hafer märk, Berlin 7% 210 2zeil. fr. Berl. Berl. 4/49. Tutierwz. Bl 80 märk. Stat. Erzeuopr. 5 4 153 Roggen märk. 194 4 zeil. ſr Berl. Welzenmehl 10 28,80 Braugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 16 29.20 neu frei Ber.. 14 29,50 märk. Stat.. ind'gerst fr. Bl. 2 Roggenmehl 22.25 gute, frei Berl märk. Stat.... Erzeugerpr 12 22.35 märk. Stat.. kutterg. 99/60 166 131 22 Biktoria⸗Erbſen.— 34.—/ 88.— Seradella 3 3 Kleine Erbſen,/ Leinkuchen ab Hambg 16,8 incl. 4,60 Futter⸗Etrbſen.. 2/6. Erdnußkuchen ab Hg 15,88„.80 Peluſchken 5 28.—729.— Erdnußkuchenmehl 17.58 Ackerbohnen...50 Trockenſchnitzel...60 Wicken deutſch.„. 20, 28,.— Soyabohnſchrot aßbgſ 15,58„.60 Futter— ab Stettin 15,98„ 5,50 Lupinen blau. 16.—¼ 17, Kartoffelflocken Stolpf.. I. Leihſäck gehn 24.—725.— ab Berlin 5 Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Dez.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 7,07%; März 7,20; Mai, Juli je 7,25.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 113,75; März 113,25; Mai 108,75; Juli 106. Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Dez.(Eig. Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Dez. 470; Jan.(38) 471; Febr. 473; März 476; April 479; 482; Juni 483; Juli 485; Auguſt 487; Sept. 489; 491; Nov. 492; Dez. 494; Jan.(39) 496; März 499; 501; Juli 502; Okt. 505; Tendenz ruhig. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Aepfel—15, 78; gelbe Rüben 5; Lauch 10—12; Sellerte 13; Spinat 12; Felöſalat 30—45; Roſenkohl 16—18; Endivien—5; Zwie⸗ beln—6 Pfg. Anfuhr mittel, Nachfrage gut. Induſtrie, und Handelsbörſe Stuttgart vom 22. Dezember Verkaufs bedingungen: für Garne: Ab Fabrik, zahlbar 60 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto. Für Gewebe: Deutſche Einheitsbedingungen vom 1. März 1934. Baumwollgarne(beſte ſüdd Qualltät) Dr.) (37) Mat Okt. Mai Rm. das Kg heutigehörſe letzte Börſe Nr 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops. 1J,24—1,25.—12 Nr 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops..551,58.52155 Nr 36 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops..661,69 1634,66 N ines„„ e Baumwollgewebe(beſte ſüdd. Qualität) Pfg. das Meter 86 em, Cretonnes 16/16 per ½¼ frz Zoll aus e 27.0 27,5 2,627, 86 em, Renforces 19/18er per ½ frz. Zoll aus % 26.—27/,4 23,5—27,0 86 em, glatte Kattune oder Croiſes 19/18 per %, frz. Zoll aus 86/ fer 24,.—24,8 24,0— 24,5 liegen die Notierungen für Deviſen⸗ Baumwolle zu Grunde. Garne und Gewebe aus Reichs⸗ mork⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle mit Zellwollebeimiſchung, die faſt ausſchließlich gehandelt werden bedingen höhere Preiſe. Nächſte Börſe am 5. Januar 1938. Leinölnotierungen vom 22. Dez.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Dez. 126, Leinſaat Klk. per Dez.⸗ Obigen Preiſen 22. eg. N. oec. e FE n aun e aurgemom c= amunmromung. Fnbrurhetonr Hafen Olli? See fn in or fan %s Ole aun hebel N Gu. Vocheube⸗ O nolfenle& ino Hegen: Spruihregen Oſerer M becęcir. Schnee g. Schnserreſben Gebete mit E ee rer Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 23. Dezember: Mit der Oſtwärtsverlagerung des kontinentalen Hochdruck⸗ gebietes kommt Weſtdeutſchland in den Bereich einer etwas milderen Miſchluft, in der es über⸗ wiegend neblig und trübe bleibt, bei einzelnen leich⸗ Vorausſage für Freitag, 24. Dezember Vielfach neblig, ſonſt wolkig bis bedeckt, nachts leich⸗ null Grab, ſtrichweiſe Nieſel⸗ 7 Nhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt, 22. Dezember An der Abendbörſe erhielt ſich weiterhin etwas Nach⸗ frage, zu größeren Umſätzen kam es allerdings nicht. Die Tendenz blieb durchaus freundlich und die Kurſe notierten vorwiegend gut behauptet, vielfach auch um Prozentbruch⸗ teile höher. Viel Beachtung fanden die Ausführungen auf der HV des Salzdetfurth⸗Konzerns. An den Rentenmärkten entwickelte ſich nur ſehr kleines Geſchäft. Die Kurſe kamen unverändert zur Notiz. Nicht ganz behauptet lagen 4 proz. Krupp mit 9976(100). Im Freiverkehr hatten Kommunal⸗Umſchuldung zu 94,70 kleinen Umſatz. Jan. 15/6; Bombay per Dez. Jon. 15/8; Leinſoatöl loko 28,9; Dez.⸗Jan. 27,9; Jan.⸗April 27,10%; Baumwoll⸗Oel ägypt. 19,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Dez. 576. Neu⸗ york: Terp. 31,0(31,0) Savannah: Terp.—(26,0). Geld- und Devisenmarkif Paris, 22. Dezember.(Schluß amtlich). London 4/0] Italien 495 J Stockholm 758.75 Neuyork 29485, Schweiz 681 37 Wien 8 Belgien 500.— Kopenhagen 658.50 Berlin 1187.0 Spanien Holland 1637.50 J Waiſchau 558.— London, 22 Dezember.(Schluß amtlich). Neuyork 409 82 Liſſabon 110,13 Buenos Aires] 1600.— Montreal 500.18 Helſingfors 228.20 Rio de Jan. 412.— Amſterdam 898 94 Prag 143.— Hongkong 1300 Paris 14716 Budapeſt 2500, Schanghal 1/215 Brüſſel 2943.50 Belgrad 214.— Vokohama 2 Italien 9519. Sofia 8.— Auſtralien 125.— Berlin 1240.75[ Moskau 2639.— Mexiko 800.— Schweiz 2160.25] Rumänien 675.— Montevideo 2575,.— Spanien 8 Konſtantin. 671.— Valparalſo 1240 Kopenhagen 22.40— Athen 846,50 Buenos Stockholm 19387 Wien 2587/.— auf London 1660. Oslo 1996,25 1 Warſchau 2631,.— 1 Südafrika 100.12 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 22. Dezember Banca u. Brief Geld Kupfer traits ginn Brieff eld BrieffGeld[ Hüttenrohzink(p. 100 kg) 20.— 20.— Januar 51.7551.258 0026.0] Feinſilber(RM per kg). 39. 8088.89 Februar 51.7551 752500258.[ Feingold(RN per g).84 279 März 51./5051.75 256.0256. Alt⸗Platin(Abfälle) April 51.75ʃ51.7502.0256.0]] Circapr.(RM per g).40.80 Mai 51.7551. 75256, 256,0 Techn reines Platin Juni„„ Detailpr.(RM per g).80.75 Juli„„ August„4446 Loco Abl. September.... I Antimon Regules chineſ. 5 Oktober J ee 60.— 57. November„.... Queckſilber(Eper Flaſche)[14.75 14,75 Dezember 51,75151,751255,0256 0 Wolframerz chineſe(in sn). 85.— * Neue Metallkurspreiſe. LJaut Bekonntmachung K P 454 werden ab 23 Dezember die Kurspreiſe für Blei um 0,25 /, für Kupfer, Meſſing⸗, Rotguß⸗, Neuſtlberleg. und Zink um 0,50% ſowie für Zinn um 2/ je 100 Kilo erhöht. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 7 12 22 12 RM 17. 11 5 22. 12. . in Kraft ab in Kraft ab „ i ie e dee Wee Alum. n. leg.] 18387 188-137 Bronzeleg. 8184 1 84 do. Legier. 5861 5861[Neuſtlberleg.52½—55 53887. Blei nicht leg. 18 20% 18 20% Nickel n. leg. 238—246 240 Hartblei 7% 28% 2 23½ Zint fein. 22-24 2½ 2% Kupfer n. leg. 58½58½¼½—59 do roh. 18-20 18% 20% Meſſingleg.] 41—43½ 4½ 44 Zinn n. leg.] 239-249 280245 Rotguß leg. 56—58½5½ 59[Banka ⸗Zinn]l 251-261[ 248 258 Frächlenmarki Duisburg- Ruhrort Das e erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Dezember — 0,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Dezember— 1,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0,2 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,4 Millimeter — 0% Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abein- Pegel 10 20. 21. 22. 28. Nbein-WBegel 20. 21. 22. 28. Rheinfelden 1,87 1,8317 J. 751.78 Kaub..88.31/1,27/122 Breiſach 160 115 1 9 605 3 Köln.29.20.12.03 i 84 4,80 4. 5 ae 340 335.9.28 8. Nee Mannheim.24.17.11 205.02][ blannheim.080201 200.95 vom Donnerstag, 283. Dezember Odenwald: Neunkirchen: bedeckt,— 3 Grad, Schneehöhe 27 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Auf der Tromm: bedeckt,— 3 Grad, Schneehöhe 30 em, Pulperſchnee, Schi und Rodel gut. Sch warz wald: Bei leicht anſteigenden Temperaturen und 1 leichten Schneefällen herrſchen im ganzen Schwarzwald ausgezeichnete Winterſportmöglichkeiten. Pfälzer Wald: Kalmit: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 25 em, Pulver⸗ ſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Donnersberg: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 50 em, Pulverſchnee, Schi und Reel ſehr gut. Hermersbergerhof: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 35 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Taunus: Kleiner Feldberg: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 40 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Großer Feldberg: Schneefall,— 4 Grad, Schneehöhe 4 em, 1 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel fehr gut. Rhön: Waſſerkuppe: bedeckt,— 9 Grad, Schneehöhe 83 em. Rauhreif, Schi und Rodel ſehr gut. Gersfeld: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 12 em, Pul⸗ verſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Heſſ. Bergland: Hohes Gras bei Kaſſel: wolkig,— 9 Grad, Schneehöhs 35 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. g Großer Meißner: bodeckt,— 7 Grad, Schneehöhe 88 em. Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Sauerland: Winterberg: Nebel,— 9 Grad, Schneehöhe Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. In den Alpen beſtehen überall gute Schiſportmöglichkeiten. Einzelmeldungen fehlen. Schwäbiſche Alb: 45 em, bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe Dreifaltigkeitsberg: 11 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Münſingen: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 7 em, verharſcht, Schi und Rodel mößig. 1 2 Thüringerwald Oberhof: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 50 em, 2 erm Neuſchnee, Pulverſchnee, e. r gut.. Schmücke: heiter,— rad, Schneehöhe 50 em, Pul⸗ nerſchnee, Scht und Rodel ſehr gut. a —— Harz: 0 ö Brocken: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 70 em, Pulver⸗ raunlage: heiter,— 7 Grad, regen. 192135 Schi und Rodel ſehr gut. 3. öhe 5 Mulverſchnes, Schi unz Rodel ſebr unk e, Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. Dezember 1937 Das dͤeulſqhe— Zehnfach„Ferner Osten“ Lin Nutaug: Mein Land und mein Volk. liſchen von E. Süskind.(Deutſche Ver“ gart). Aus dem Eng⸗ agsanſtalt Stutt⸗ Grover Clark: China am Ende?(Wilhelm Goldmann, lag, Leipzig.) Dr. Haus Vogel: China ohne Maske. Ver⸗ 20 000 Kilometer mit der ſchweizeriſchen China⸗Expedition. Albert Müller, Verlag, Zürich.) Ladislaus Forbath: Die neue Mongolei. Mit 54 Abbil⸗ dungen.(Schützen⸗Verlag, Berlin.) Nora Waln: Sommer in der Mongolei. Mit 21 Abbildun⸗ gen.(Wolfgang Krüger, Verlag, Berlin.) Zajagan. Menſchen und Götter in Mit einem Vorwort von Sven Hedin Aufnahmen.(Union Deutſche Verkags⸗Geſell⸗ Stuttgart.) Haslund⸗Chriſtenſen: der Mongolei. und 24 ſchaft, Marc Chadourne: ſchen Reimer, Oſtaſtatiſche Reiſe. von Vivian Rode vald⸗ Verlag, Berlin SW ö 68.) Aus dem Franzöſi⸗ Grebin.(Dietrich Das japaniſche Theater. Ein Spiegel des (Speietät⸗Verlag, Frankfurt a..) Maria Piper: Volkes. Dounoſuko Natori: Das große Japan. Ein Bilderband mit einer Einleitung von Dr. Fr. Rumpf.(Karl Specht, Verlag, Berlin.) Die acht Geſichter am Biwaſee. Japa⸗ (Albert Langen/ Georg Müller, Max Dauthendey: niſche Liebesgeſchichten. Verlag, München.) A Der mörderiſche Krieg zwiſchen Japan und China hat dem Fernen Oſten in Europa wieder einmal zu brennender Aktualität verholfen. China⸗ und Japanbücher ſchießen in Mengen aus der Erde, und man darf ſagen, daß gewichtige Werke darunter ſind, woh“ geeignet, dem Abendländer neues Wiſſen um den Fernen Oſten, ſeine Völker, ſeine Rätſel und ſeine Geheimniſſe zu vermitteln. Die Fülle der Neuerſcheinungen zwingt ſchon aus Raumgründen zu einer nur das Weſentliche dieſer Bücherreihe knapp andeutenden Betrachtungsweiſe, die demnach nur hinweiſender Art ſein kann und ſoll. 5 Eis außerordentlich inſtruktives Bild von China und vom Chineſen, ſeiner Geiſtes⸗ und Kulturgeſchichte gibt Lin Nutang, ein hochgebildeter chineſiſcher Schriftſtel⸗ ler, der auch der europälſchen Kultur ziemlich auf den Grund geſehen hat und ſich in Deutſchland den philo⸗ ſophiſchen Doktorgrad erwarb. Sein Buch iſt von um⸗ faffender Weite und Tiefe. Geſchichte, Kultur, Kunſt, Politik, Sozialpolitik Chinas werden aus dem tieferen Weſen des chineſiſchen Volkes und ſeines Lebensideals gedeutet und nicht ſelten auf eine kluge und humorige Art europäiſchen Ideologien gegenübergeſtellt. Mit er⸗ ſtaunlicher Ueberlegenheit, Ehrlichkeit und Unbefangen⸗ heit betrachtet Lin Yutang ſein Land und ſein Volk, und wenn er auch das Chaos auf vielen Gebieten zugibt, ſo preiſt er doch nicht mit Unrecht„die übernatürliche Vita⸗ lität“, die ſich Ching bis heute erhalten konnte. Er hat nicht minder Recht, wenn er ſagt, daß China ſich immer nur ſeinem Inſtinkt ütberlaſſen habe. Die engliſche Dich⸗ terin Pearl S. Buck hat dem ſchönen Werk ein Vorwort geſchrieben und es als„das echteſte, tieſſte, umfaſſendſte und bedeutendſte Chinabuch“ charakteriſiert. * Ein nus amerikaniſcher Perſpektive geſehenes Gegen⸗ ſtück zu dem Buche Lin Nutongs iſt die China⸗ ⸗Darſtellung bon Grover Clark„China am Ende?“. Nuch hier findet der Leſer eine aus eigner Anſchauung und Forſchung des Verſaſſers erworbene gründliche Kenntnis Chinas, seiner jahrtauſenden alter Kultur und ſeiner ge⸗ fellſchaftlichen religitſ ſen, politiſchen und wirtſche tlichen Entwicklung. Das Buch iſt vor dem Ausbruch der japa⸗ niſch⸗chineſiſchen Kämpfe geſchrieben. Aber die heute in Fluß befindlichen Ereigniſſe und das ſiegreiche Vordrin⸗ gen Japans werden von Clark bereits vorausgeahnt, doch glaubt er, der Amerikoner, daß China auch an dieſer Prü⸗ fung nicht zu Grunde gehen werde, weil die Tatſache, daß China Japan nicht brauche, Japan aber ohn Ching nicht leben könne, früher oder ſpäter den Chineſen zum Vor⸗ teil gereichen werde. Guter Biloöſchmuck erhöht den Ein⸗ oͤruck des Buches. über das Chino ſeinem flott und ohne Maske“ im Flugzeug unter⸗ Filmexpedition in den Fernen N— Bogdad nach Britiſch⸗ Siam in die chineſiſche Provinz Kämpfe der Truppen Tſchang⸗ kaiſcheks gegen ſche Aufſtändiſche das Land mit Unruhe erfüllten, erhielt der Verfaſſer tiefen Einblick in das Leben und Treiben der Bevölkerung Innerchinas. Ab⸗ ſeits von den europäiſierten und amerikaniſierten großen Hafenplätzen entfaltet ſich vor den Augen des Leſers der vielfarbige exotiſche Zauber der chineſiſchen„Provinz“, die von heute ha anſchaulich gef niedergelegt. nommenen ſchweizer Oſten, die zun Indien und Hünnan führte, Han Vo ge 15 in ebenen Buch„Chin a Teilnehmer an der iro erbitte N kommuniſ von fremden Einflüſſen ſo gut wie unberührt geblieben iſt und die Geheimniſſe von Jahrtauſenden bewahrt hat. Nach Durchquerung des Gebietes von Szetſchuan und einer emdloſen Fahrt auf dem Jangtſe⸗Kiang ge⸗ langen wir ſchließlich nach Schanghai, von wo der Reiſe⸗ weg über Peking, Mukden und Charbin nordwärts zwi⸗ ſchen Mongolei und Mandſchukuo hindurch ins ſibiriſche Gebiet und weiter gen Weſten wieder nach Europa führt. Ein leſenswertes inſtruktives Buch, deſſen lebendige Dar⸗ ſtellung von vielen ausgezeichneten Photos unterſtützt wird. Die beiden oben angezeigten Bücher über die Mongole (Ladislaus For bath:„Die neue Mongolei“ und Nora Waln:„Sommer in der Mongolei“ ſchließen eine Fülle intereſſanter Erlebniſſe ein, ohne Endgültiges über das Mongolenvolk auszuſagen. Beſon⸗ ders das nach den Tagebuchaufzeichnungen eines aus ruf⸗ ſiſcher Kriegsgefangenſchaft entflohenen ungariſchen In⸗ genieurs geſchriebene Buch Forbaths bleibt ein wenig an der Oberfläche privaten Erlebens, das allerdings an Aben⸗ teuerlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Politiſch er⸗ fährt man manches Wiſſenswerte über die kriegeriſchen Begleiterſcheinungen der Staatsgründung der Mongolei und ein reiches Bildmaterial volkskundlicher und kultur⸗ geſchichtlicher Art gibt guten Einblick in dieſe Gebiete. Beſchwingter, flüſſiger und ſtiliſtiſch kultivierter, ein⸗ dringlicher und auch disziplinierter in der Darſtellung iſt das Buch von Nora Waln, deren erſte Arbeit„Süße Frucht, bittere Frucht— China!“ einen weithin bezau⸗ bernden Eindruck gemacht hat. Hier ſchildert Nora Waln mongoliſche Sommer⸗Erlebniſſe in Gemeinſchaft mit einer befreundeten Mandſchufürſtin, deren eigenartige Lebens⸗ geſchichte den Rahmen abgibt für eine anmutige Schilde⸗ rung der Sitten und Gebräuche des Mongolenvolkes. * Wiſſenſchaftlicher orientiert, aber dennoch ſehr friſch und und lebendig geſtaltet, iſt der von Abenteurerluſt und Forſcherglück erzählende Bericht Henning Has lun ds, der in ſeinem Buch„ZJajſagan“ als Teilnehmer der zentralaſiatiſchen Expedition Sven Hedins der Jahre 1927 bis 1930 von einer erlebnisreichen Reiſe ins Land der Tor⸗ guten, eines tapferen mongoliſchen Reitervolkes, Kunde gibt. Haslund hat dank ſeines ungewöhnlichen Anpaſſungs⸗ und Einfühlungsvermögens in engſter Gemeinſchaft mit den Torguten gelegt, er iſt ihnen nach Sven Hedins Zeug⸗ nis ſo nahe gekommen,„wie kein Reiſender aus dem Abendland“. Das wechſelvolle Schickſal dieſes eigenartigen Mongolenſtammes, ſein Leben, ſeine Sitten, Sagen und Lieder werden in dieſem ſchönen Buch als Niederſchlag der reichen Forſchungsausbeute Haslunds und ſeiner Mit⸗ arbeiter zu einer umfaſſenden Geſchichte der Torguten. E Die„Oſtaſiatiſche Reiſe“ des Franzoſen Mare Chadourne geht im Siebenmeilenſtiefel⸗Tempo vor ſich.„Ich hatte nur einen Frühling“, ſagt der Verfaſſer, aber da er bereits ein guter Kenner des fernöſtlichen Erd⸗ teils war, ſo entbehren die Schlaglichter ſeiner Beobach⸗ tungen, die auf Japan und auf China mit Peking, Schang⸗ hai, Nanking, Hongkong und Kanton, ferner auf die Mongolei und ſchließlich auf Manila und Singapur fallen, nicht der erforderlichen Kompetenz. Politiſche, ſoziale und wirtſchaftliche Probleme des fernen Oſtens, von euro⸗ päiſchen Augen betrachtet, bilden vielfach den Kernpunkt der einzelnen Abſchnitte dieſes leicht und flüſſig geſchrie⸗ benen Reiſeberichtes. Einen ausgezeichneten Beitrag zur kulturellen Situa⸗ tion Japans hat Maria Piper mit ihrer Darſtellung des japaniſchen Theater s gegeben. Das mit wirk⸗ ſamen Lichtbildern der Theaterwelt Japans geſchmückte Buch gibt in drei in ſich geſchloſſenen Darſtellungen von den hauptſächlichſten Arten des fapaniſchen Theaterſpiels Kenntnis: vom Shinmpa, dem modernen realiſtiſchen Thea⸗ ter, vom Kabuki, dem prunkvo llen hiſtoriſchen National⸗ theater des alten Japans, und vom Bunraku, dem ſehr volkstümlichen uralten Pu ippentheater. Das ang in Europa vielfach als japaniſches Theater No⸗ Spiel läßt die Verfaſſerin als eine fern liegende höfiſche Gattung des Theate Betracht. Eingehende 2 ſen einer Reihe o ſtücken, verbunden mit intereſſonten theater⸗ und kultur⸗ geſchichtlichen Bemerkungen werden in der onſchaulichen Dorſtellung Maria Pipers für den europäiſchen Leſer höchſt aufſchlußreich. Robert Briffault: Europa. Die Tage der Unwiſſen⸗ heit. Roman. Baſtei⸗Verlag, Wien. Es iſt ein etwas merkwürdiger Romanverſuch, der hier vorgelegt wird. Zu groß in der Anlage, um im Tatſächlichen voll bewältigt zu werden: das Europa der letzten Vorkriegsjahre ſoll in ſeiner Dekadenz, in ſeiner Wirrnis, in ſeinem Zerfall in der engen, an beſtimmte Geſetze gebundenen Form eines Ro⸗ mans dargeſtellt werden. Das kann unter vielen Berufenen nur den wenigſten Auserwählten gelin⸗ gen, beſonders dann, wenn man ſich nicht bloß auf das ſoziale und geſellſchaftliche Gebiet beſchränkt, ſondern der Verſuchung unterliegt, das ganze poli⸗ tiſche und wirtſchaftliche Geſchehen zu verarbeiten und, ſtatt wie etwa Körmendy in ſeinem großartigen „Abſchied von Geſtern“, die beſcheidenere und frei⸗ lich zugleich auch größere Kunſt zu üben, an einem regionalen Ausſchnitt das Schickſal des Ganzen zu zeigen, das gleich die ganze Welt als Schauplatz nimmt. Dieſen Verſuchungen iſt Briffault erlegen. Sein Werk iſt daher etwas zwieſpältig geraten: ausge⸗ zeichnet in der Schilderung von Detail und Szene, zerflattert es in der Darſtellung des Ganzen. Der Stoff war ſtärker als der Verfaſſer: er ließ ſich vom Verfaſſer nicht bändigen, ſondern überwältigte um⸗ gekehrt den Verfaſſer. Das iſt ſchade. Denn die ſehr wiſſende Eindringlichkeit, mit der Briffault die „Dekompoſition“ des alten Europa in Einzelzügen zu zeigen vermag, iſt überraſchend. Al. Win bauer. * Däs Märchen vom Raſierzeug oder: Die Zauber⸗ laterne. Ein phantaſtiſcher Roman von Wolf⸗ heinrich Mülbe. Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart. In Leinen 6,50 Mark. Was viele Frauen ja ungefähr ahnen,— an die⸗ ſem Roman wird es klar: der tägliche Kampf mit den Stoppeln werdender Bärte iſt mit die ſchlimmſte Geißel des Männergeſchlechtes. Sonſt könnte ein ſo gediegener Autor wie Mülbe nicht auf den Ge⸗ danken kommen, ausgerechnet ein Raſierzeug zum Gegenſtand dieſer über 400 Seiten langen Hiſtorie von Ritter Kuniberts Abenteuerfahrt zu machen. Viel Aufhebens gibt es um dieſes Wunder⸗Ra⸗ ſierzeug. Und wenn man über die ſeltſame, mit Märchengroßzügigkeit durch Zeiten und Räume ſchreitende Geſchichte auch manchmal den Kopf ſchüt⸗ teln muß, ſo ſind die Schnurren und Schwänke, die Dane Natori ein Japaner, der in Deutsch land ſtudierte, hat das Japan des zwanzigſten Febehunder in einem wunderſchönen Bilderband„GHroßes Japan“ eingefangen. Ein dickes Bündel ausgezei iche Photoauf⸗ nahmen aus allen Gebieten des japaniſchen Volkslebens, in plaſtiſchem Kupfertieſdruck dorgeboten und jeweils mit knappen fachlichen Erläuterungen verſehen, verſchaff en dem deutſchen Betrachter einen vielſeitigen Einblick in dos Leben und Schaffen des uns befreundeten Volkes im Fer⸗ nen Oſten. Der Reiz dieſer Bilderſchau liegt in der felt⸗ ſamen Verflechtung von höchſter Modernität und Tradi⸗ tionsgebundenheit wie man ſie auch im fjapaniſchen Alltag auf Schritt und Tritt antrifft. Eine kenntnisreiche Charak⸗ teriſtik des japaniſchen Volkes, ſeiner politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Struktur aus der Feder von Dr. F. Rumpf iſt dem Buch vorangeſtellt, dem im übrigen der japaniſche Botſchafter in Berlin Grof M uſhakofi einige freundliche Wort zum Geleit mit auf den Weg gegeben hat. * Die Betrachtung dieſer ſernöſtlichen Buchreihe mag mit 5 nachdrücklichen Hinweis auf einen wunderſchönen Neudruck von Max Dauthendeys zauberhafte japa⸗ niſche Liebesgeſchichten„Die acht Geſichter am Biwaſee“ abgeſchloſſen werden. Die paſtellartige Zart⸗ heit, die Anmut, die beſtrickende Farbigkeit und der exotiſche Duft dieſer auf eine ſubtile Art naturhaften Ge⸗ ſchichten ſind friſch geblieben wie am erſten Tag. Carl Onno Eiſenbart. Neue Romane klirrenden Heldentaten und Liebesidylle einer verſtaubten Ritterromantik mit ſoviel ſanftem Spott beträufelt, daß Mülbe am Schluß doch immer wie⸗ der ein herzhaftes Lachen des Leſers auf ſeiner Seite hat. Ein gut Teil ſeiner witzigen Einfälle lebt freilich vom geiſtreichen Wortſpiel oder der ge⸗ ſchickten Geoͤankenverbindung. Aber das haben andere vor ihm— man denke nur an Brentano!— ſchließlich auch nicht anders gemacht, denn das Erwachſene⸗Leute⸗Kunſtmärchen muß ja an die Stelle des echten Mythos und der echten Sinnbilder nun einmal manches Füllſel ſetzen um ſein Dekorum zu wahren und der Form nach„im Bilde“ zu bleiben, Tritt aber— wie auch hier— zum anmutig vor⸗ gebrachten Scherz, zu Satire und Ironie noch die tiefere Bedeutung mit ihrem Widerſchein fröhlicher Lebensweisheit, dann ſchlägt allerdings ſolch' modernes Fabulieren am Ende ſogar aus dem un⸗ poetiſchen Raſierzeug helle Funken eines dichteriſchen Feuerwerks, das man ſich gern gefallen laſſen kann. Margot Schubert. 1 fach 900 5 2 1 5 3 2 2 2 2 5* 2 f 4½ Pr. Ab. Pfandbriefe% Rh. 1 100,0 100.0 Sraßkraft. M. denw. Han. ürttemb. Glertr.„ Verkehrs-Axktien Frankfurt Anleihen d. Kom. Verb. 175 e Seiser Haun N24-4 400,0 100 0 Ban.. None: 7878 Sein 8 Hife 5 U 5 8 ulle, Brauerei 8950 55,75 oenone ö Deuisdie een ee e eee. 4000 100, 55 3% hen fegt ese 169.0 100.0 Base Motorenw. 10.0 188 9 gafenm ag 3 ar-, Pürgerbr. 125.1252(Left. Waldhof. 147 125 faff. 5 See 5 31 1 do k 28% aaprSodener. 101.2 101 11% der Ag. Pför. 1020 102.0 Demberg, J. P. 139.2 189.5 N„„4871882 Pale Müblen. 1550 1580 kranlggort nion, lestverzinsl. Werte 8 do com f ii 90.— 99. Wuürzb. 5-i 101.2 101 4% R.-p 55 Jun Berger 147 e 7 dad ue en ddp gf. Preßh. Spt. 8 7 85 Por: 131 0 1306 % Augsburg 1 99,50 5 4% Württ. Wohn 4% Bahr dandw⸗ 1020 10205 5 99.2 89.25 Brauer. Kleinlein 109.0 109.0. Saen 1 155.0 p„„. Sank- Aktien 2 1* 3 5 2.„ 55 f N*—— bisch. Stastsanleinen 4 Blinde 10% l,, n e e ge h e dig Gerbe Lrous Babel: 18372 180 Parderer 7550 2. te Meet g.. e Lene Jause kids Naß Versieherungen 1987 2 ä 1 15 Landes- und Provinz- 8 6 von 25. 100,0 100,0 1 U o. A... 102. 102.0 Epe 85 1650 165 Nee 1289 1287 do. Borz. 128.5 173.5 Teuſſche Bank 0 1 5 dad. Uſsekuranz- e zg. 1 401.8 1008 1570 0 26 88. 89.— 5.„ 9975 99,75 Gefbe 1. P. 1090 1900 ba 4 2570 178 Pama o 48 28 Fe 4 4289 44. 1010 Nane 0 1 ½ Schatz D. R. 4% 8) do. 26 83.— 88. Bad..-Odbk. 5 be. Eidtv, Ja. 99.75 89,75 f bolzmann. Ph.. 158 2. Roeder, Gebt. III T0 de Bank 120, 121.2] Bart Kransvor 42. 42 Bon 85 f. 4 9878 1018 26 0 50 88 1 29, K 7 100,0 100.0 5½ bo. gig. Pf. ema 8 4415 4405 er, r.„„ l 5 an 1 2 Wärtt. Transport 42.— 92 5 15 9005 8 185 6 been„ 4 ab, G80 A1 99, 89.— e 5 10160 1015. 8 5 Silber 225 2550*. keazwirbecpronn 290.0 299.0 Ali; 9 50 2098 0 487 M. 916980 907 4% aun l, e e e 000 88050, K.. 03,— 09,— g dauere ff. e. Püree.., ein. 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Privatb. 5 5 iſenb 9.- ee 98.57% Weſtf vote! 8 3 15 5 Pfandes 4 Asen bort 1900 1890 do. Ton u. Stzg 1882 1470 Pindrichs⸗Auff. 1550 84,1 Aitteldeſch, Stay.. Siemens& Halse 2587 28% Deuiſche Bank„ 3 528 Helft K. 16 89.2 d. Pf. A. 261 99 5 p. k 50 99.75 99.75 Ammendor Ie e do. Waffen 48. 1 Veder.. Mühle Rüningen 186.0 185.80 Stader vederfaor.. 121 2 Otabi⸗ Minen. 185 e dt Rom 38,26 90.52 10755 288. 1b 20 88.— 98, basal„. Eiſenhand. 47/1478 27 19.. IMülgeim, Bergw.“ 1 Stativ Magheftd 1610— Alle u. W. Bt. 88, Schantung ⸗. A 2200 Leiter delhal Anwä W. der in DAP Wr Pol. Rh gliede. Hof“ Hu frauen kanne Orte dem 2 Wittm findet Treffp vor de Fri ſchafts. Ortsfr Treffp Mann! Ma vor de Mo Unterb U⸗Schu zubrin, Roſeng Weihn, gan ze 8/9 auf de 26/1 Mädel feier i! Reichse Ind wig Füh 19.45 1 10 Pfg. 1717 del auf mitbrit 3017 Mädel komme! ſich dor 1 auf Her Unt lig Führe 15 5 egiſt. unterr Kennt! Maſchi Schrift bild 1 unter ſtelle d — — * 1 S dn Fo DSS oN e NN — Donnerstag, 2 3. Dezember 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5 Nummer 592 1 NSDAP-Miſſeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen anmommen Ortsgruppen der NS DA Strohmarkt. Sämtl. Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗ 1 0 Parteimitglieder und Anwärter treten am 23. 12. 19.30 Uhr, auf dem Gockelsmarkt im D Dienſtanzug an.(Zivi 151 Armbinde.) 5 Lindenhof. 23. 12., 18.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter, ⸗Anwörter(Ziviliſten mit Arm binde) in der Wan⸗ delhalle des Roß ſengartens.— NSV,⸗ DAc⸗ und Partei⸗ Anwärter treten um 19.15 Uhr vor dem Ortsgruppenheim an. Wohlgelegen. 23. 12. nehmen ſämtliche Parteigenoſſen an der im Roſengarten ſtattfindenden Weihnachtsfeier der NS⸗ DA teil. a Wohlgelegen. 23. 12., Pol. ö 19.15 Uhr, Leiter vor der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Frauenſchafts⸗ Antreten ſämtlicher Rheinau. 23. 12. und Frauenwerksmit⸗ Fr SDA im„B glieder ſind zu der Weihnachtsfeier der 9 Hof“ eingeladen. Humboldt. 23. 12., 14 Uhr, kommen ſämtliche Zellen⸗ frauenleiterinnen in die„Flora“, Lortzingſtraße 17. Kaffee⸗ kannen mitbringen. Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. Wi dem Ableben der Ortsfrauenſchaft n Frau Iſabella Wittmann, Friedrie d, in Kenntnis. Die Beerdigung findet am 24. 12. 12 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim ſtatt Treffpunkt aller Ortsfrauenſchafte sleiterinnen um 11.45 Uhr vor der Leichenhalle. Friedrichsfeld. 24. 12., 12 uhr, nehmen ſämtliche Frauen Walt und Frauenwerks mitglieder an der Beerdi igung der a Sie hiermit von 5 auenſchaftsleiterin Frau If a Wittmann teil. Treffpunkt 11.45 Uhr vor der L nhalle im Friedhof Mannheim.. 5 Marine⸗HJ 171. 23. 12., vor dem Roſengarten an. Motorunterbann. 23 19.30 Uhr, tritt die Formation 12., 19.30 Uhr, tritt der geſamte Unterbann in tadelloſer Uniſorm zum Appell auf dem U⸗Schulplatz an. Die Ausweiſe ſind zur Kontrolle mit⸗ zubringen. Ebenfalls 10 Pfg. ſür Einlaßgebühr in den Roſengarten. Der Unterbann nimmt an eßend an der Weihnachtsfeier der Partei im Roſengarten teil, BDM 2/71 Strohmarkt. 28. 12., pünktlich 19.40 Uhr, tritt die 788 om Strohmarkt an. 10 Pfg. mitbringen. 5/171 Oſtſtadt. 23. 12., pünktlich 19.40 Uhr, tritt die ganze Schaft von A. Günther vor dem Roſengarken an. 8/9/71 Schwetzingerſtadt. 23. 12., 19.30 Uhr, Antreten auf dem Gabelsbergerplatz. 10 Pie mitbringen. 26/71 Almenhof. 23. 12., 19.15 Uhr, treten ſömtliche Mädel mit 10 Pfg. an der Schi erſchule zur Weihnachts⸗ eier im Roſengarten an.— Alle Mädel, die noch keinen Reichsausweis Haben, melden ſich umgehend bei Gretel Ludwig. Führeranwärterinnen. Alle Mädel treten pünktlich um 19.45 Uhr vor dem Roſengarten zur Weihnachtsfeier an. 10 Pfg. mitbringen. 1/171 Deutſches Eck. 19.15 Uhr, treten alle Mä⸗ del auf dem U⸗.Schulplatz zur Volksweihnacht an. 10 Pfg. mitbringen. 30171 Friedrichspark. 23. 12., 19.80 Uhr, Mädel auf dem Zeughaus platz. Diejenigen, kommen, gehen gleich an den Roſengart en ſich dort der Marſchkolonne an. 10 Pfg. 23. 1255 Antreten aller die erſt ſpäter und ſchließen mitbringen. 11/171 Humboldt. 23. 12., 19.90 treten alle Mädel auf dem Marktplatz an. 10 Pfg 1 Untergan 171. Die Gruppen 15 11, 125 13, 14 und 26 treten am 33. 12 Roſenggrten zur Feine hme an der in ier an. 8 ai en, Die genannten Gru open treten voll ig In. e Vororten kommen 3 die äh Führerinten Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Organiſation neldung der ltung abzugeben, Die Holbiahre ſoſort auf der Kr liche Stimmungsberi cht. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, W Seihnachtsfahrt vom 25. bis 26. Geſch ſtelle P. 4ů—5, Zimmer 11, ſin ertal Geſamtkoſten möglich, da das Obe Talfahrt iſt hat. Italienfahrten. 31. Dezember 50 /, und 6. bis j igen nehmen die Geſchä 10. ar, Ge Anmeldu Organiſationswalter iſt ſowie der Dezember. Bei Januar, ftsſtellen entgeg monat⸗ Urlaub der noch Karten ins , nur Fahrt hlertal Schnee Geſamt⸗ ſamtko en 150 l. Abteilung Feierabend „Mit Koc ins neue Jahr“ am Freitag, im Ro ſengart en. Die„Revue dern: 18 e Wel 12. Eintrit Reſervierter platz 1 105, Gal kaufs sſtellen, d in der Völkiſchen Karten bei d ⸗ Gerten, im Buchhandlung und EEE N Rofengarten: weiß es“ Planetarium: rung des S Kleinkunſtbühne Libelle: Gaſtſpiel Vier Albanos, Clowus. Tanz: Paloſthotel. die, berühn Parkhotel, Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Fanny Elßler“. Der Berg ruft“.— Palaſt und Gloria: — zwei drei!“— Capitol: Scala:„Annemarie“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Feſtung und Garnifonſtadt. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheimer Künſtler. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Städtiſche Benden Buch Uhr und von 16 bis 19 Uhr. 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 217 Alle Auskünfte durch den Verkehtes⸗Vererh, Teteton 348 21. Zigarren kios K Tatterſall, im DEZEMREER Donnerstag, 23. Dezember h 16 Uhr Tanz Alhambra und Schauburg: „Mäd chen für Allerhand Weihnachts⸗Tand. von 14 bis 16 Uhr. von 10 6 Weihnachts Geöffnet von 10 bis 13 Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Leſehalle 81. 12,2 5 Bil- Silveſterball. bhierter Sitz⸗ den Köcß⸗ Vorver⸗ Verkehrsverein. in im Der 7 Hakim 16 Uhr Vorfüh⸗ ternprojektors. 20.30 Uhr italieniſchen „Gabriele, eins alles“. 10 bis 12.30 und Mannheim als 3 und von sſtellung der 0 bis 12 von von 10. geöffnet Uhr. Zlick auf Ludwigshe Barbara hinter ſchwediſchen Gardinen Vom 5 Schöffengericht verurteilt * Ludwigshafen, 22. Dez. Aus der Unterſuchungs⸗ haft wurde die 31 Jahre alte ledige Barbara Wetzel aus Ludwigshafen dem Schöfengericht vor⸗ geführt, um ſich wegen Diebſtahl, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung zu verantworten. Gemeinfam mit dem inzwiſchen geſtorbenen Fritz Kiefer hatte die Wetzel in Luoͤwigshafen, Frankenthal und Um⸗ gebung eine ganze Reihe Diebſtähle und Be⸗ trügereien begangen. Am 1. September 1937 wurde das ſaubere Paar in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. Im Gefängnis ſchluckte Kiefer einen Löffel, mußte operiert werden und ſtarb an den Folgen der Operation. In der Verhand⸗ lung wälste! die Wetzel alle Schuld auf den Verſtor⸗ benen ab. Dies hielt das Schöffengericht aber nicht ab, ſie unter Zubilligung mildernder Umſtände, da ſie ofefnbar unter dem Einfluß des Kiefer ſtand, zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten und zwei Wochen zu verurteilen. Die Verurteilte nahm die Strafe an. 2 4 4 Hausmuſikabend der Realſchule Aufgeführt wurde auch ein eigenes Tonwerk Die Schulgemeinde unſerer Realſchule in der Rupprecht⸗Straße verfügt über einen ganzen großen Stab angehender Muſiei. Das zeigte der Hausmu⸗ ſtkabend, der in die dafür ſtimmungsvollſte Zeit, ganz dicht vor Heiligabend, gelegt worden war. Studien⸗ aſſeſſor Fehr darf als verantwortlicher Betreuer unſerer wackeren Realſchüler genannt werden, wie⸗ wohl er ſich ſelbſt in der Vortragsfolge unbenannt gelaſſen 5 Pianiſtiſch betätigte ſich mehrfach Jantſch(2a), Merk(5b) und mit ganz beſonderem Erfolg Burger(6b). Als ausſichts reiche Streicher erwieſen ſich Sprunk(4b), Dietrich(4a), Jahberg (1b) und insbeſondere Oswald(6b). Aus ſeiner Komponiſtenfeder kam auch ein Menuett für Streich⸗ orcheſter und Klavier zur Aufführung. Oswald darf nach dieſer kleinen Koſtprobe als werdender Tonſetzer durchaus ernſt genommen werden. Recht reizvoll gab der Knabenchor unter Fehrs Leitung verſchiedene 3⸗ und 4 ſtimmige Kanons wieder, dar⸗ runter auch das weihnachtliche, mündlich uns über⸗ lieferte„Ehre ſei Gott“. Joſeph Haydns bekannte Kinder⸗Symphonie für Streichorcheſter, Klavier und vier Kinderinſtrumente(Kuckuck, Wachtel, Nachtigall, Trompete, Knarre, Triangel und Trommel) ſchloß den rein muſtkaliſchen Teil des Abends. Natürlich fand dieſer klaſſiſche muſikaliſche Scherz die begei⸗ ſterte Zuſtimmung der Hörerſchaft. Er war die rechte Ueberleitung zu Walter Blachettas„Zauber⸗ geige“, einem Spiel nach Grimm, worin Frz. Wil ⸗ ding das Titelinſtrument mit geiſterhafter Wir⸗ kung bediente. Beſondere Heraushebung verdient auch die Wiedergabe des Richters durch Frz. Kolb Im ganzen war dieſer Hausmuſikabend ein recht wohlgelungener Ausklang der beträchtlichen muſtka⸗ liſchen Arbeit, die im Kalenderjahr 1937 in unſerer Reęalſchule geleiſtet worden. Gräßlicher Tod eines Kindes Von kochendem Waſſer verbrüht Nachmittags fiel in einer Wohnküche im ſüdlichen Stadtteil ein 4 Jahre alter Junge in einen mit kochendem Waſſer gefüllten Waſchkeſſel und zog ſich derartig ſchwere Brandwunden zu, daß er in der vergangenen Nacht im ſtädt. Krankenhaus ge⸗ ſtorben iſt. Die Frau hatte fahrläſſigerweiſe den Keſſel auf dem Küchenboden abgeſtellt. Der Junge nahm in einem unbewachten Augenalick den Deckel ab und wollte ſich auf den Rand des Keſſels ſetzen. Dabei fiel er rücklings in das kochende Waſſer, ibu lbuue uu Cu Fſabella Graſſi-Stiftung Für bedürftige Medizinſtudentinnen Die Preſſeſtelle der Nmiverſität Heidelberg mit: Aus dem Nachlaß der 1936 verſtorbenen Iſabella Graſſi, Rom, frühere Vorſitzende des bandes der akademiſch gebildeten Frauen Italiens, wurde der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg ein namhafter Betrag zur Verwendung für bedürftige Me diz inſtudentinnen zur Verfügung geſtellt. Die Stiftung trägt den Namen „Iſabella Graſſi“. Eine Heidelberger Heimatbibliothek Bücher— Radierungen— Lithographien Im Kurpfälziſchen Muſeum ordnet Dr. Wanne⸗ macher, die von der Stadt erſtandenen reichen Bücherſchätze, Radierungen, Stiche und Lithographien zu einer Heimatbibliothek, die im neuen Jahr der Benutzung zugänglich gemacht werden dürfte. Sie entſtammen mit ihren 3000 Bänden den Beſtänden eines Heidelberger Antiquars, der beſon⸗ ders ſeltene Werke zur Pfälzer Geſchichte und Oden⸗ wald⸗Kunde ſammelte. teiſt Dr. NS Ver- Verkehrsunfall auf der Antobahn. Auf der Reichs⸗ autobahnſtrecke Heidelberg—Bruchſal fuhr nachts ein Laſtkraftwagen auf ein Perſonenauto von hinten auf. Beide Fahrzeuge wurden beſchä⸗ digt. Verletzt wurde niemand. Der Sachſchaden dürfte etwa 300 Mk. betragen. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft beide Kraftwagenführer, und zwar den Führer des Perſonenkraftwagens, weil er auf der linken Fahrbahn anhielt, und den Führer des Laſtkraftwagens, weil er trotzdem verſuchte, den Perſonenkraftwagen zu überholen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Ans den Kinos: Kammer:„Monika“,— Odeon:„Das große Abenteuer“ — Capitol:„Mein Sohn, der Herr Miniſte Gloria: Neues Programm.— Schloß⸗ ⸗Filmtheater: Neues Programm. Zur Bearbeitung u, Auswertung einer bedeuten- den Sachorganisation im Gebiet der Rheinpfalz und Nordbaden suchen wir einen befähigten lebensfachmann ſſſſaſtorſer eee der Erfolge nachweisen kann. wrieklungs möglichkeiten. Handschriftliche Angebote mit Lebenslauf und Erfolgen erbeten an lloEMEINE NRENTENRNTTgIT IST- Und REMHMIENVERIIHHERUMS-A. ATUTTERART Kraftwagen-Spedition Für die von uns neu zu errichtende Mannheimer Betriebsstelle suchen WIr beste Fachkräfte. Bewerbungen mit handgeschr. 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Die t anng findet am Freitag. 2½ Uhr i dem 24. Dezember 1937. um von der Leichenhalle aus statt. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 592 2 Neu- Ausrichtung des Berufs-Vorſportes Ein Geſpräch mit Min.-Rat Dr. Metzner bindung mit der Neugründung des Berufsver⸗ r Fauſtkämpſer, der an die Stelle des Ver⸗ tſcher Fauſtlämpfer getreten iſt, hatten wir mit sleiter Min.⸗Rat Dr. Metzner eine Unter⸗ vor allem die Auswirkungen, die ſich durch ng ergeben, behandelt wurden. Fund nt für den deutſchen Berufsboxſport iſt der Berufsverband deutſcher Fauſtkämpfer, dem in Zu⸗ i ifgabe zufällt, dafür Sorgen zu tragen, daß der iſt und in jeder Hinſicht den ſport⸗ Das rt ſauber entſpricht. 3 war nicht leicht“, beginnt Min.⸗Rat Dr. Metzner Geſpräch,„bis zu dieſem Schritt, den wohl alle be⸗ zu kommen. Wirtſchaftliche und ſportliche Inter⸗ mit ider vermengt, es fehlten klare Richt⸗ aß der Zuſtand immer unerträglicher wurde. Mit der? rganiſation wurden die SA⸗Standartenführer Ledy und Hermann ſowie der frühere Deutſche Meiſter Konrad ein beauftragt. Wir werden in Kürze die im Zuge der Neugründung liegenden Maßnahmen durchgeführt Haben, ſo daß der Start des neuen Verbandes unnerzüg⸗ lich vor ſich gehen kann. Daß wir in der letzten Zeit aller⸗ lei ändern und beſſern konnten, obwohl vielfach die Hand⸗ haben dazu fehlten, beweiſt wohl u. a. auch die Tatſache, daß ſich die Veranſtaltungen im letzten Jahre gegenüber dem vorherigen verdreifacht haben. Die Ausrichtung im Boxſport, vor allem im Berufsſport, geht Schritt für Schritt vor ſich, ſo daß die geſtellten Ziele auch erreicht werden.“ Eine wichtige Frage, die immer wieder geſtellt wird, die trotzdem aber nicht an Intereſſe Einbuße erlitten hat, iſt die, warum der Berufsboxſport immer beſonders betont wird. Hierzu erklärt uns Min.⸗Rat Dr. Metzner, daß Spitzen leiſtungen von Männern wie Max Schme⸗ fing, Guſtav Eder, Walter Neuſel, um nur einige berauszugreiſen, niemals von Amateuren erreicht werden können, weil dieſe den Boxſport nur neben dem ſie aus⸗ füllenden Beruf betreiben und darum ſich nicht ausſchließlich dem Training hingeben können.„Das iſt keineswegs eine S es Boxſportes, dos ergibt ſich rein aus der Sch Sachlage, die erkannt werden muß. ſo 9 d e Beide, Amateure und Berufsboxer, dienen dem großen ſportlichen Gedanken, dienen dem deutſchen Boxſport. jedoch, die die Amateure bzw. Berufsſportler dieſes Ziel hin einſchlagen, ſind getrennt und müſſen vorerſt auch getrennt bleiben. Deshalb iſt auch eine ſcharfe Trennung beider Organiſationen in ſportlicher und beſonders auch in wirtſchaftlicher Beziehung durch⸗ geführt worden.“ Die Wege auf m. E. Der Sport an Der Weihnachts⸗Sportbetrieb des Jahres 1987 wird wieder von den Fußball⸗ und Winterſportlern getragen. Die übrigen Sportarten ſtehen mit Ausnahme der Boxer, an der Wichtigkeit ihrer Veranſtaltungen gemeſſen, hinter ihnen zurück.— Der a Fußball⸗ 0 Spielverkehr ſteht au den diesjährigen Weihnachtsfeier⸗ tagen nicht im Zeichen intereſſanter Freundſchaftsſpiele zwiſchen in⸗ und ausländiſchen Spitzenmannſchaften, ſon⸗ dern im Zeichen harter Punkteſpiele. Vornehmlich in Süddeutſchland, wo zwangsweiſe Ruhepauſen eingelegt werden mußten, wird alles darangeſetzt, rechtzeitig mit den Meiſterſchaftsſpielen zum Abſchluß zu kommen. Dem⸗ gemäß iſt das Programm genau ſo umfongreich wie an allen anderen Punkteſpieltagen vorher. Es ſpielen: Gau Südweſt Wormatia Worms— Kickers Offenbach(Sa.). 1. FC Kaiſerslautern Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt— Opel Rüſſelsheim, SV Wiesbaden— Bo⸗ ruſſia Neunkirchen. Gau Baden: SV Waldhof— Frei⸗ burger Fe(Sa.), SpVg Sandhofen— Vſn Mannheim, VfB Mühlburg— Ve Neckarau, Germania Brötzingen— 1. Fc Pforzheim. Gan Württemberg: VfB Stuttgart— FW Zuffenhauſen(Sa.), Stuttgarter Kickers— Stuttgar⸗ ter SE, Sportfreunde Eßlingen— fg Schwenningen. Gau Bayern: 18600 München— 1. FC Nürnberg, SpVg Fürth Bayern München, Schwaben Augsburg— FC ( Schweinfurt.— Im Handball iſt der Spielbetrieb etwas ruhiger. Nur zwei Meiſter⸗ ſchaftsſpiele ſtehen auf dem Programm, deren Austrag eg S2 dennoch ungewiß iſt. Es handelt ſich um die Spiele TSV Herrusheim— Germania Pfungſtadt im Gau Südweſt und Tg Ketſch— SV Walöhof im Gau Baden.— Im 5 Rugby weilen über die Weihnachtsfeiertage die franzöſiſche Rugby⸗ ſpieler in Deutſchland, Pariſer Univerſitäts⸗Fünf⸗ Das neue Abzeichen der Schiffsſportmaunſchaften Der Reichsſportführer hat den Wettkampfgemein⸗ ſchaften an Bord deutſcher Schiffe ein einheitliches Bruſtwappen geſtiftet. Das Wappen zeigt in der rechten unteren Ecke die AO⸗Raute, des Zeichen der Auslandsorganiſation der NS DA P. (Weltbild, Zander⸗K.) zehn. Nach einem Spiel am Donnerstag in Heidelberg kreten die franzöſiſchen Studenten am zweiten Feiertag in der Reichshauptſtadt gegen eine Auswahl der Berliner Hochſchulen an. In den beiden letzten Spielen on Oſtern 1937 in Deutſchland kamen die Pariſer Hochſchüler in Frankfurt a. M. und Berlin zu einwandfreien Siegen.— In der Schwerathletik wird über zwei internationale Veranſtaltungen zu be⸗ richten ſein. In Augsburg produziert ſich eine öſter⸗ reichiſche Gewichtheberſtaſſe ous Wien und in Mannheim ringt Baſels Städtemannſchaft gegen Meiſter Eiche Saud⸗ hoffen. In Skarbrücken ſchließlich gaſtiert die durch Lud⸗ wig Schweickert verſtärkte Staffel des Reichsbahn⸗S Berlin.— Der Boxſport bringt ausſchließlich Veronſtaltungen für Berufsboxer. Den Reigen eröffnet Hamburg am erſten Tage mit einer Ver⸗ „Kurt Bernhardt(Leipzig) Die Führung im Boxſport, erklärte Min.⸗Rat Dr. Metz⸗ ner, müſſe autoritär ſein, bedürfe aber zu ihrer Ergänzung der Kameradſchaft aller im Verbande Zuſammengeſchloſſe⸗ nen.„So wird es möglich werden, wirtlich einen Berufs⸗ verband deutſcher Fauſtkämpfer ſo zu bilden, daß er allen dient. Die ſportliche Leiſtung des Boxers wird in den Vordergrund geſtellt, und deshalb werden in Zukunft auch die Deutſchen Meiſterſchaften mehr als bisher heraus⸗ gehoben. Zu den Titelkämpfen kommen nur noch qualifi⸗ zierte Boxer. Für die Zukunft werden bei der Beurtei⸗ lung der boxeriſchen Leiſtung die Haltung des Betreſſen⸗ den, ſein Können, ſein zweckmäßiger Angriff und ſein Stehvermögen beurteilt und damit eine vollkommen neue nſtellung erzielt. Durch eine ſolche Beurteilung wird erreicht, daß ſich der Kämpfer und immer wieder der Kämpfer durchſetzt, denn es muß auch in dieſem Zuſammen⸗ hang betont werden, daß ein Treffen zweier Boxer ein Kampf iſt. Es geht hier nicht um Vernichtung des Geg⸗ ners, alſo um Niederſchlag um jeden Preis, ſondern der Boxſport verlangt Kampfeinſatz, verlangt männliche Härte, die aber bei der Ueberlegenheit des einen oder anderen Haltung, von bewußtſein ſowohl der Boxer als auch der Kamp und nicht zuletzt auch der Veranſtalter verlangt. g iſicht⸗ lich des Nachwuchſes erklärt Min.⸗Rat Dr. Metzner, daß gus der Maſſe der boxenden Jugend auch für den Berufs⸗ boxſport der Nachwuchs heranwachſen wird, den er zu ſei⸗ nem Beſtehen braucht. Der faire Berufsboxer, der Sports⸗ mann bleibt und in ſeinem Auftreten ſich jederzeit als ein ehrlicher, anſtändiger und beſcheidener Menſch erweiſt, wird als Spitzenkönner immer das Vorbild des Amateurs ſein können. „Wenn ich heute das erſte Jahr der Verbandsführung überdenke, dann muß ich zunächſt die Feſtſtellung treffen, daß es deshalb durchaus poſitiv geweſen iſt, weil es mir den weiteren Weg und die Mittel der Verbandsführung klar gezeigt hat. Eine Umbildung kann nicht von heute auf morgen geſchehen, ſie muß ſich entwickeln und muß folgerichtig aufgebaut werden. Gerade das Gebilde des Beruſsboxſportes hat beſonders verlangt, daß ich und die von mir berufenen Mitorbeiter ſich bis ins kleinſte hinein jenes nötige Maß von Erkenntnis von den Dingen und Menſchen geſchaffen haben, das unerläßlich iſt, um eine ſolche Um⸗ und Neugeſtaltung vornehmen zu können. Die Zeit der Vorbereitungen iſt abgeſchloſſen und ſo kann die neue Arbeit beginnen. Der Berufsverband deutſcher Fauſt⸗ kämpfer, dem die Betreuung des Berufsboxſportes ob⸗ liegt, wird alles daranſetzen, den Berufsſport auf die Stufe zu heben, die ihm gebührt und die ihn in den Stand verſetzt, dem deutſchen Boxſport zu dienen.“ Weihnachten auſtaltung in der Exmeiſter Adolf Witt auf den Italiener Gino Rovati trifft. Berlin bringt am zweiten Feiertag Arno Przybilſki mit dem Franzoſen Lebrize im Hauptkampf, in der Stuttgarter Stadthalle gibt es den Titelkampf im Federgewicht zwiſchen Meiſter Korl Beck(Düſſeldorf! und a Bei den erſten Berufsboxkämp⸗ ſen in Gladbach krifft im Hauptkampf Jakob Schönrath auf den franzöſiſchen Schwergewichtler Camille Pasquier.— Die Winterſportler warten erſtmals mit einem umfangreichen Programm auf. Beſondere Ereigniſſe ſtehen bei den Eisläufern bevor. Vom erſten Feiertag bis zum Silveſterabend wird in Garmiſch⸗Partenkirchen um den Pokal Dr. Ritter von Halts geſpielt. Der Berliner Schl.⸗Cl. beteiligt ſich an einem internationalen Turnier in St. Moritz, an dem außerdem noch EHC Amſterdam, WSc Brüſſel und HC St. Moritz teilnehmen. In Schwenningen gaſtiert gegen die Mannſchaft des SEC am erſten Tage Schwaben Augsburg und tags darauf Rot⸗Weiß Boſel. In Berlin gibt eine aus in Schottlond lebenden Kanadiern zuſammengeſetzte Eishockey⸗Mannſchaft Proben ihres Könnens gegen die Zehlendorfer Weſpen und Preußen/ Rot⸗Weiß Berlin. Wie ſchon in den früheren Jahren, wird der eigentliche Schi⸗ winter erſt an Weihnachten geſtartet. In Oberbayern, Schleſien, im Harz und in Thüringen und Sachſen herrſcht über die Feiertage lebhafter Betrieb. Sprungläuſe ſind bevorzugt, ſolche werden am erſten Feiertag in Johann⸗ Georgenſtadt, Krummhübel, Oberhof, Berchtesgaden, Bay⸗ riſch⸗Zell und tags darauf in Garmiſch⸗ Partenkirchen, Ober⸗ ſchreiberhau, Georgenthal, Braunlage, Mittenwold ſowie Brückenberg u. a. veranſtaltet.— Im Radſport geht es über die Feiertage ſehr ruhig zu. Als einzige öeutſche Bahn veranſtaltet die Dortmunder Weſtfalenholle am zweiten Feiertag den„Großen Weihnachtspreis der Steher“ über 75 Km. mit Weltmeiſter Lohmann, Schön, Metze, Ifland und dem Engländer Grant. In Paris wird ein Flieger⸗Mannſchaftskampf durchgeführt, der die Deut⸗ ſchen Richter⸗Merkens mit Scherens⸗voan Vliet und Gé⸗ rardin⸗Georget u. a. im Kampf ſieht. Auch in Kopenhagen wird am zweiten Feiertag eine Veranſtaltung aufgezogen. — Unter 2 „Verſchiedenes“ ſei noch das Poriſer Weihnachts⸗Tennisturnier, zu dem neben der franzöſiſchen Spitzenkloſſe Belgier und Englän⸗ der gemeldet haben, und der Galopprenntag in Mülheim⸗ Duisburg, der aller Vorausſicht nach infolge des Froſtes ausfallen wird, erwähnt. Stheinwerfer auf den internationalen Fuß balliport Bleibt Brentford weiter vorn? Die Meiſterſchaftsſpiele der enaliſchen Liga treten nunmehr in ein Stadium ein, in dem Punktgewinn oder ⸗Verluſt über Meiſterſchaft und Abſtieg entſcheiden können. Wohl ſelten ſetzte der Kampf um die Spitze ſo früh ein wie in dieſem Jahre. Nur zwei Punkte trennen den Tabellenführer Brentford vom Tabellenſiebenten Hudders⸗ field, wobei noch zu bemerken iſt, daß Brentford ein Spiel mehr als die Verfolger ausgetragen hat. Zwei Vereine liegen dadurch relativ einen Punkt aünſtiger als Brent⸗ ford im Tabellenbild. Das:0⸗Unentſchieden, das Brent⸗ ford gegen Birmingham erzielte, koſtete die Elf, die auch in Deutſchland einen auten Ruf genießt, einen ſehr wich⸗ tigen Punkt. zumal ihre Verſolger Bolton Wanderers und Leeds United ihre Spiele gewannen. Arſenals 01:2⸗Nieder⸗ lage gegen die vom Abſtieg bedrohten Liverpooler brachte die Elf um die Spitzenführung. Auch der Kampf um den Verbleib in der erſton Diviſion iſt ſehr ſcharf. Liherpool. Everton, Blackpool und Portsmouth ſind bei dem fetzigen Stand der Dinge am ſtärkſten bedroht. Aber auch jene Vereine, die 18 bis 22 Punkte aufzuweiſen haben, ſind vom Abſtieg lange nicht ſicher.— Obwohl eiſiger Froſt und Schneegeſtöber den Beſuch der Spiele recht un⸗ gemütlich machte, kamen dennoch zu den elf Spielen der Liga 240 000 Zuſchauer. Gibt es einen beſſeren Beweis für die Tatſache, daß der Fußballſport in England immer Noch der Magnet iſt? Schon heute Cup⸗Spannung Noch ſind es mehr als 14 Tage, bis Hie erſte Cuprunde am 8. Januar ausgetragen wird. Eine Senſation ſteht im Vordergrund: Das Zuſammentreffen der beiden Pokal⸗ ſiener von 1929 und 1936, Arſenal und Bolton Wanderers. Sowohl Bolton als auch Arſenal gehören heuer zur eng⸗ liſchen Spitzengruppe, das Intereſſe beider konzentriert ſich auf einen Kampf, der ſicher vor einer Rieſenzuſchauer⸗ menge zum Austrag kommen wird. Frankreich hat ſeine Senſation Klar und eindeutig führt der FC Sochaux die Tabelle der franzöſiſchen Liga an. Es gibt keine Mannſchaft. die ihm ebenbartig iſt. Von Sieg zu Sieg eilte die Mann⸗ ſchaft. Da geſchah das Unfaßbare: Im Pokalſpiel wurde der Fc Sochaux von dem zweitklaſſigen Club Mont⸗ pellier mit:4 geſchlagen. Auch Frankreichs glänzender Nationaltorhüter Di Lorto konnte dos Unheil micht ab⸗ wenden. So geſchah es, daß Frankreichs vorausſichtlicher Meiſter ſchon jetzt aus dem Rennen geworfen wurde.— Im allgemeinen ſtegten bei den übrigen Pokalſpielen die Berufsſpieler über die Amateure. Beerſchot belgiſcher Meiſter? Aehnlich wie in Frankreich iſt auch in der belgiſchen Liga die Meiſterſchaftsfrage— falls nicht unvorhergeſehene Umſtände eintreten— wohl ſchon heute gelöſt. Mit 25 P. führt nach wie vor Beerſchot vor Darina CB(20.) und Antwerpent FC(18.). Ein hoher:1⸗Steg über RC Tirlemont beſtätigte aufs neue die glänzende Verfaſſung Beerſchots, das nunmehr ſeinen berühmten Mittelſtürmer Braine wieder voll zur Verfügung bat. Die Schußkraft des Sturms geht wohl zur Genüge aus dem 53:18 ⸗Tor⸗ verhältnis hervor. agidg zd ur noſiaoav Ammer klarer wird das Bild in der bolländ iſchen Liga. An der Spitze der fünf Gruppen, deren Sieger ſpä⸗ ter die Kämpfe um die Landes meiſterſchaft beſtreiten lie⸗ gen— wir neunen die erſten beiden Vereine jeder Gruppe — KC und Ajax, Feyenvoord und Haarlem, Herakles ud Gon Head, Philipps Sportverein und MB ſowie in der letzten Gruppe Be Quick und GBA. Der Punktunter⸗ ſchied zwiſchen den beiden Spitzenführern iſt nur ſehr ge⸗ ring, ſo daß die Frage der Abteilungsmeiſterſchaft noch als völlig offen zu bezeichnen ſind. Im allgemeinen haben die Vereine die erſte Runde bereits durchgeſpielt. Graßhoppers oder Lugano? Bis vor kurzer Zeit hatte man in der ſchweize⸗ rüſchen Nationalliga angenommen. daß Graßhoppers Zürich das Rennen machen würde. Da Graßhoppers jetzt wieder einmal einen Punkt verlor— die Elf ſpielte gegen die ziemlich unten liegenden Bieler nur Unentſchieden:1 — und der ſchärſſte Verfolger Lugano dagegen glatt mit:0 gegen Nordſtern Baſel gewann, iſt die Meiſterſchaft wieder ſehr intereſſant geworden. Graßhoppers führt jedoch noch mit 16 P. vor Lugano, das 15 P. aufzuweiſen hat. Den dritten und vierten Platz beſetzen Baſel und Nordſtern mit je 12 P. In ſtarker Abſtieasgefahr ſünd Biel, Grenchen und Bern. Noch führt Ambroſian⸗ Liga macht in der Durchführung der Spiele ebenſo gute wie regelmäßige Fortſchritte. Alle 16 Vereine haben je 13 Spiele hinter ſich gebracht. Ein Ausfall von Spielen infolge ſchlechten Wetters oder ſchlechter Platz⸗ verhältniſſe iſt dort ſa auch kaum zu fürchten. Ambroſtana das gegen FC Turin nur knapp mit:0 gewann, hat jetzt noch zwei Punkte Vorſrrung vor dem FC Mailand, der mit dem gleichen Ergebnis aus Genua ſiegreich heimkehrte. Zwei Mailänder Clubs liegen nummehr an der Spitze, nur zwei Punkte trennen ſie voneinander. Den dritten und vierten Platz beſetzen zwei römiſche Vereine, As Rom und Lazio Rom. e Turin, Boloang und Juventus Turin folgen zuſammen mit Genug. Der Punktabſtand vom Tabeellnführer bis zum Tabellenachten beträgt fünf. Es iſt alſo noch nicht entſchieden. Teplitzer Fa in Ueberſorm Nachdem der Teplitzer Fak. Herbſtmeiſter der deutſchen Diviſion in der Tſchechoſlowakei, durch ſeine hervor⸗ ragenden Meiſterſchafts⸗Ergebniſſe und durch den:1⸗Er⸗ folg über den Vertreter der Staatsliga Viktoria Zizkov von ſich reden gemacht hatte, beſtätiaten die Teplitzer nun⸗ mehr erneut ihre blendende Verfaſſung durch ein 811 über Italiens Kleine Sport-Nachrichten Oberöſterreichs Tiſchtennis⸗Mannſchaft gibt am kom⸗ menden Montag, 27. Dezember, in Stuttgart eine Gaſt⸗ rolle und trifft auf eine Vertretung des Gaues Würt⸗ temberg. Oeſterreich betreibt die Vorbereitungen ſeiner Hand⸗ baller auf das Berliner Hallen⸗Weltturnier mit aller Macht. Die beſten Spieler wurden jetzt zu einem Son⸗ derlehrgang einberufen. Ueber die NS⸗Winterkampfſpiele vom 18. bis 20. Fe⸗ bruar in Oberhof ſprach Dr. Bayer vom Preſſeamt der Oberſten SA⸗Führung im Rahmen der Preſſekonſerenz der Reichspreſſeſtelle der NS DAP. in München. Die Gliederungen haben das Training bereits aufgenommen, ſo daß auch in Oberhof mit einer weiteren Teilnehmer⸗ ſteigerung zu rechnen iſt. Us du Veſinet, eine franzöſiſche Amateur⸗Fußballelf, gaſtiert am erſten Weihnachtsfeiertag beim SV Remagen und ſpielt tags darauf in Koblenz gegen Tus Neuendorf. Portugal und Nationalſpanien tragen ihren Fußball⸗ Rückkampf am 30. Januar in Liſſabon aus. Das erſte Spiel in Vigo gewannen die Portugieſen bekanntlich knapp 22:1. Italieniſche Fechter nehmen am 2. Januar an einer in⸗ ternationalen Fechtveranſtaltung in Köln teil. Eine Städte⸗ mannſchaft von Trieſt tritt gegen eine Kölner Stadtvertre⸗ tung an. Die Eſſener Kunſteisbahn wird am Neufahrstage zum erſten Male ihre Pforten öffnen. Im Kunſtlaufprogramm treten Lydia Veicht, Eva Prawitz/ Theo Laß u. a. auf, wäh⸗ rend die Düſſeldorfer Ech den Eishockeykampf gegen die Rheinlandkanadier beſtreitet. 5 Schwabens Abfahrtsläufer werden vom 25.—31. Dezem⸗ ber am Nebelhorn von Roman Wörndle(Partenkirchen) auf die ſchwäbiſche Abfahrtsmeiſterſchaften vorbereitet. Fünfzehn talentierte Läufer wurden eingeladen. Unſere Amateurbox⸗Staffel, die am 16. Januar in Stock⸗ holm gegen Schweden und am 21. Januar in Helſinki gegen Finnland antritt, kämpft in folgender Aufſtellung: Prieß, Wilke, Völker, Heeſe, Fluß, Campe, Voigt, Runge. Württembergs Boxer, die am 30. Dezember in Frank⸗ furt a. M. auf die Südweſt⸗Amateurſtaffel treffen, treten vom Fliegengewicht aufwärts wie ſolgt an: Kehl, Schmidt, Pfanner, Köhler, Leitner, Schöllkopf, Held und Bubeck. Auch die Fechter und Fechterinnen werden beim Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau nicht fehlen. Das Reichs fachamt hat Säbelmannſchaftskämpfe für Männer und Florett⸗Mannſchaftskämpfe für Frauen ſowie für die männ⸗ liche Jugend ausgeſchrieben. Reichsbund-Pokal-Zwiſchenrunde Der Wettbewerb der Fußball⸗Gaumannſchaften um den 8 des Reichsbundes für Leibesübungen wird am 23. anuar mit den vier Spielen der Zwiſchenrunde fort⸗ geſetzt. Das Reichsfachamt Fußball hat folgende Paarun⸗ gen und Spielorte feſtgeſetzt: in Breslau: Schleſien gegen Sachſen in Duisburg: Niederrhein gegen Nordmark in Saarbrücken: Süsweſt gegen Niederſachſen in Schweinfurt: Bayern gegen Baden Die vier ſiegreichen Mannſchaften treten am 20. Fe⸗ bruar zur Zwiſchenrunde an. Das Endſpiel findet am 6. März ſtatt. Schiedsrichter für Köln Zum Leiter des Endſpieles um den Tſchammer⸗Pokal, das am 9. Januar in Köln von den Mannſchaften Schalke 04 und Fortung Düſſeldorf beſtritten wird, wurde Grabler⸗Regensburg beſtimmt. 5 den Turner⸗SK. Es wäre intereſſant, weren oͤie Teplitzer einmal mit dem Tabellenführer der Staatsliga. Sparta Ppag, zuſammentreffen würden. Mar Schmeling wieder im Lande Am Mittwochvormittag traf als letztes Weihnachtsſchiff der Schnelldampfer„Europa“ in Bremerhaven ein. An Bord befand ſich auch der deutſche Meiſter aller Klaſſen, Max Schmeling, mit ſeinem ſtändigen Betreuer Max Machon, die rechtzeitig vor dem Weihnachtsfeſt nach ihrer erfolgreichen Amerikareiſe wieder in der Heimat ein⸗ trafen. Zum Empfang Schmelings hatten ſich ſeine Gattin, Frau Anny Schmeling⸗Ondra, ſowie zahlreiche Preſſever⸗ treter eingefunden, die de„Europa“ eine kurze Strecke entgegengefahren waren. 5 5 Schmeling machte einen körperlich vorzüglichen Eindruck, der Kampf mit Harry Thomas hatte keinerlei Spuren hinterlaſſen. Max erklärte, daß Thomas, der bekanntlich in der ochten Runde aus dem Ring genommen werden mußte, ein weit gefährlicherer Gegner geweſen ſei, als aus den Berichten hervorgegangen ſei. Der Amerikaner ſei ein unerhört hort ſchlagender Boxer geweſen. Ueber ſeine nächſten Kämpfe befragt, äußerte Schmeling, daß Entſchei⸗ Im Hagen veigt dich east del ent Unsere sämtlich. Modelle sind ledergefüttert, stark. sohlig und mit dei neuen Vollenda- Krampe versehen N Sroße Auswahl- Etprobte Oualitäten- Günstige Prelse Spesjalhaus fur den Vinſerspori Hille Müller. e Mannhelm, N 3, 12— fFernruf 285 78/78 der Begegnung mit Ben Foord am 30. dungen erſt nach Wenn er gegen Steve Januar in Hamburg fallen werden. Doudas boxen ſolle, dann beſtimmt nicht in Miami, ſon⸗ dern höchſtens in Chikago. Auch ein Kampf mit Neuſel ſtehe noch nicht feſt. Nach dem kläglichen Zuſammenbruch der Hetze der Untermayerelique könne von einem Boykokt der Schmelingkämpfe in USA nicht mehr die Rede ſein. Im übrigen ſtehe auch die Preſſe ganz nuf ſeiten des Deutſchen. Kurze Zeit, nachdem die„Europa“ am angelegt hatte, verließ Max Schmeling das Schiff ſetzte bald darouf die Reiſe nach Berlin fort. Schmelings triumphaler Empfang in Berlin Mit einem Sonderzug des Norddeutſchen Lloyd trof der deutſche Meiſter aller Klaſſen, Max Schmeling, am Mittwochabend auf dem Bahnhof Zoo in der Reichshaupi⸗ ſtadt ein. Obwohl die Oeffentlichkeit Hurch die Bekannt⸗ gabe der Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof irregeführt worden war, verbreitete ſich die Tatſache des Eintrefſens Schmelings auf dem Bahnhof und im Nu hatte ſich neben den Männern vom„Bau“, den Vertretern der Preſſe, des Rundfunks, den Photo⸗ graphen uſw. eine rieſige Menſcheumenge eingefunden. Miniſterialrat Dr. Metzner, der Führer des deutſchen Boxſports, begrüßte den Bezwinger von Harry Thomas und wünſchte ihm für ſeine nächſten Kämpfe beſten Erfolg. Die Begeiſterung aber kannte keine Grenzen, als Max Schmeling den Bahnhofsvorplatz betrat, um zu ſeinem Wagen zu gelangen. Nur langſam bahnte ſich der Wagen einen Weg durch die Menge, immer wieder umbrauſte Jubel den tapferen Kämpfer. Nachwuchs an die Front Der bekannte und erfolgreiche Boxkampf⸗Veranſtalter Walter Rothenburg tritt mit einem neuen, durchaus viel⸗ verſprechenden Plan an die Oeffentlichkeit; er will nichts mehr und nichts weniger, als den jungen Nachwuchs, der dem Berufsboxſport friſche Kräfte zuführen muß, in einem noch zu gründenden„Nachwuchs⸗Ring“ beſonders ſchulen und langſam und ſyſtematiſch an größere Aufgaben heran⸗ wachſen laſſen. Der Aufbau der jungen Kräfte wird von Stufe zu Stufe erfolgen. Die an die kurze Amateur⸗Kampf⸗ dauer von dreimal 3 Minuten gewöhnten Kämpfer haben zunächſt Vier⸗Runden⸗Kämpfe zu beſtreiten. Nur wer hier genügend Ausdauer gezeigt hat, wird über ſechs Runden und ſpäter über acht und zehn Runden geſchickt. Selbſtver⸗ ſtändlich wird ſich bei dem einen oder anderen der Auffſtieg ſchneller oder langſamer vollziehen. Die Veranſtaltungen des„Nachwuchs⸗Ringes“ ſollen immer ſonntags am frühen Nachmittag ſtattfinden, ſo daß die auswärtigen Boxer mit einer Sonntagskarte nach Berlin fahren und noch am Späk⸗ nachmittag die Heimreiſe antreten können, ſo daß ihnen kein Lohnausfall entſteht, ſofern ſie noch irgendwo in Arbeit ſtehen. Hin und wieder werden auch Ausländer herangezo⸗ gen, um dem Nachwuchs Möglichkeit zu geben, internatio⸗ nale Erfahrungen zu ſammeln. Immer aber iſt die Lei⸗ ſtung maßgebend, und nur ſo kann der„Nachwuchs⸗Ring“ zu einem willkommenen Sprungbrett für den Veranlagten werden. Es iſt nur zu wünſchen, daß dieſer Plan ſchon recht bald der Verwirklichung entgegengeht und ſo dem Be⸗ 1 geſunden und ſtarken Nachwuchs zuführt und ichert. Fortuna Düſſeldorf hat viel vor Der niederrheiniſche Fußballmeiſter Fortuna Düſel⸗ dorf hat für den Fall, daß er ſeinen Titel nicht erfolgreich verteidigen kann, bereits umfangreiche Pläne entwickelt, die gewiſſermaßen eine Entſchädigung für die Nichtteil⸗ nahme an den Meiſterſchafts⸗Endſpielen darſtellen. Eine umfangreiche Wettſpielreiſe führt dann Fortuna mit den Columbuspier und beſten Mannſchaften des Kontinents zufſammen. In Frankreich wird Olympique Marſeille der Gegner der Rheinländer ſein, ein weiteres Freundſchaftsſpiel wird in der Schweiz ausgetragen, ferner ſind Sparta Prag und Hungaria Budapeſt Gaſtgeber der Fortunen. Was hören wir? Samstag, 25. Dezember Reichsſender Stuttgart„ .30: Hafenkonzert..30: Muſik am Morgen. .00: Chriſtliche Morgenfeier.— 10.00: Weihnacht— Para- dies der Kinder.— 10.30: Chorgeſang.— 11.15: Coſima Wagner. Zu ihrem 100. Geburtstog.— 12.00: Mittags kon⸗ zert.— 14.00: Für unſere Kinder.— 14.00: Die fe Stunde. Weihnacht in Heimat und Fremde.— 15,15: Wald winter. Stimmungsbilder aus der Rhön.— 16.00: Ge⸗ ſchenkparade. Buntes Konzert. 16.00: Blas muſik. 19.00: Die Zauberflöte. Oper von Mozort.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.25: Unterhaltung und Tanz. Deutſchlandſender .00: Weihnachtsmorgen ohne Sorgen.— 10.00: feter. 10.45: Orgelfontaſien.— 11.30: Haydn 7 Klaviertrios.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Weih⸗ nachtsſpiel.—. 14.30: Heiterkeit und Fröhlichkeit.— 15.15: Weihnachten der Grenz- und Auslandsdeutſchen.— 16.00: Morgen⸗ Mozart: Wilfried Krüger ſpielt.— 18.00: Unſer Herr Vater. Hei⸗ teres Familienalbum.— 19.00: Klavierſpielzeug.— 19.80: Schallplatten. 19.50: Sportbericht.— 20.00: Beliebte Weiſen.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhal⸗ tungs⸗ und Tanzmuſik. Zoo dach mit Windeseile, — —— Oeſter mit ſofoz lauf der Der zungsänd mern jet gen und zu nehm Jockei Geldſtraf, Verlauf der Satt. feſthielt. Das hält im zohlreiche Neubau daß mit Ju 8 Meiſterſch geben, le pokal⸗Zwi ſchaftsſpie Am Nach! legen die laufenden 1936, Gar 25. bis 31 von⸗Halt⸗ teiligung Die verpf die Vertre genaue S; boten, Pauſin, E. eee eee 5 — von ihm zu leser geworde Anschaf Anseige Anzeig — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. Dezember 1937 . Mittelgewicht: Campe(Berlin); Erſatz: Baumgarten(Ham⸗ 9 2 7 d len burg) e e Kleine Sport Nachrichten a ee ee dee, mann(Berlin). „Deſterreichs„Ten nis⸗Staatsmeiſter Hans Redl wurde] Martha Muſilek und 2 rude Schweighart(alle Wien) ſowie Man kann als Kroftfahrer allerhand lernen, wenn Da die deutſche Mannſchaft in der ſchwediſchen Stadt 1 5 r Wirk keit ſuſ ö f 1 N 8 5 8 32 575 kan ſi ie fallſtatiſti rie 3 re 36 e 8 2 7 5 1 Sar 171 7 de 1 97 lelereger Wirkſamkeit ſuſpendiert und bis zum Ab⸗ die geſamte Eislauffugend des Berliner Schlittſchuhtlubs] man ich die Anfallſtatiſttk anſteht. Im Jahre 1030 entſſan-⸗-Sandvilam noch einen zweiten Start erfüllen ſoll, werden lauf der gegen ihn eingeleiteten Unterſuchung geſperrt. unter Leitung von Ulla Schwarz mitwirken werden. Selbſt⸗] den 24,1 v. H. aller Kraftfahrzeug⸗Unfälle durch Nicht⸗ Bracht(Düſſeldorf), der im Bantam⸗ und Leichtgewicht be er Vorfahr 8 v. K rch falſches Ueberhole 5 7 7 Sat beachten der Vorſahr u de urch ſolſcheß Reberbolen⸗ boxt und Schmidt(Hamburg), der im Mittes⸗ und Halb⸗ E75 7 25 ⸗Ner 0—— 74 2 0 741 Ar** Der Kgl. Henuley⸗Regatta⸗Verband beſchloß eine Sat⸗ verſtändlich fehlt auch der Eishumoriſt Benno Falter⸗ 14,2 v. H. durch übermäßige Geſchwindigkeit, 12 v. H. durch 2 H. a 5 wind eit, 12 v. H.) 7 5 8 1 N le Reif eheufalls 7 ee 9 5 Hafer ſchwergewicht eingeſetzt werden kann, die Reiſe ebenfalls 7 änder D ch iſt e 1 0 Tei ich zungsänderung. Danach iſt es den ausländiſchen Teilneh⸗ meier nicht. falſches Einbiegen, 6,6 H. durch Nichtplatzmachen bei mern fetzt auch möglich, ihren Berufstrainer mitzubrin⸗ e nene N. Ane 0 1 mitmacher gen und ihn auch während der 9 gatto noch in Anſpruch Ausweichen und Ueberholen, 5,6 v. H. infolge Alkoholein⸗ mitmachen. 4 3 16 E 1 1 2 28 5 825 8 he 8 zu nehmen, was bisher nicht geſtattet war.. Do lſch G. st ſch fü fluß, 4,3 v. H. wegen techniſcher Möngel und 2,6 v. H. Jockei W. Held wurde vom Leiter 5 5 OW in eine 8. Deu E era Mei er 0 en wegen Nichtbeachtung der polizeilichen Verkehrsregelung. Jußball in Südheſſen f f 3 9 N 8 j 175 i 1 3 1 5 2 Die H 7 er fälle ſim Ia 1 N ſchli 7 3 9 n 900 Mark genommen il er den geordneten Die Uebertragung der 8. Deutſchen Gerätmeiſterſchaften 5 N Unfälle ſind alſo in menſchlichen 5 8 Re ens d* a 8 5. 87 58 2 5 27 4 N 8 5 3 1 5 1 b 1 5 die e Turnen an die Gauhauptſtadt Karlsruhe hat en n 5 5 Der Goldene Sonntag hatte es diesmal in ſich und de S Ideck 1 98 9 5. 7 7 N 2 11 7 1 7 0* 5 3 . eines neben ihm galoppierenden Pferdes der üdweſtecke des Reiches, beſonder⸗ im Grenzgau Da natürlich der schnellere Derfehr besonders leicht bedeutete für manchen Verein einen ſchwarzen Tog. Für fete 2 2 5„ein freudiges Echo wachgerufen. Die vorbereitenden Unfallmöglichkeiten bietet, ſind Kraftfahrzeuge an der Ge⸗ den vorjährigen Meiſter dürfte die Meiſterſchaft verloren Das berühmte Hochſeerennen der Bermuda⸗Inſeln er⸗ en wur bereits aufgenommen. Dieſer Tage hat ſamtziffer der Unſälle mit 54,6 v. H. beteiligt geweſen. ſein irn wir glauben kaum, daß die Militörſportler das hält im eke Jahr einen ung nten Aufſchwung. Auf ſich der örtliche Ausſchuß gebildet, der die Gewähr dafür Radfahrer mit 9,8 v. H. und Fußgänger mit 7, v. H. Pertö reite Feta 1 e 9 Ein ſchwa⸗ F 177. wurden Aufträge zum Fiete daß die Deutſchen Gerätmeiſterſchaften in Karlsruhe 82, v. H. aller Unfälle geſchehen außerhalb geſchleſſener cher Troſt iſt für die Soldaten, daß die ſtärkſteun Mitkon⸗ 05 0 ener Meter n eranſtaltung erteilt, ſo die gleiche vorbildliche Ausrichtung erfahren wie ihre Vor⸗ Ortſchaften, nur 17, v. H. innerhalb der Ortſchaften. kurrenten ebenfalls nicht ungerupft davonkamen. Am g tigung gerechnet wird. läufer in Berlin, Eſſen, Frankfurt und Stuttgart. Die Aus dieſen Ziſſern kannſt du manche Folgerung letzten Sonntag kamen nur 4 Spiele zum Austrag, welche Im Fußballgau Südweſt wird es bis zum Er 8 Kämpfe werden am 6. März 1938 in der ſtädtiſchen ziehen! 8 5. e e 1 5 es bis zum Ende der a 8 2*. in der 0 ziehen! v. St. ende 8 n: Meiſterſchaftsſpielzeit keine ſpielfreien S untage 8 1181 1 ar 7 Ele 115 einem Faſſungsvermögen von 10 000 a ee MeV Darmſtadt:1 geben, lediglich am 23. Januar, dem Tag der Reichsbund⸗Perſonen durchgeführt. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich in 2 2 2 5. 5 3 23 fte peer de, finden im Südweſten keine Meiſter⸗] Karlsruhe, Kreuzſtraße 15. Skandinavienreiſe deutſcher Voxer S4 n e ſchaftsſpiele ſtatt. 5 5 e 8 Pfifffah 1 9 a 2 5 8 Länderkämpfe gegen Schweden und Finnland e b 2 itlerjugend im Eisſportlehrgang 3 8 1 1 e. Obwohl die gser mit verſtärkter Mannſchaft ſpielten Am den Rikter-von-Halt-Pokal Schon jetzt hat Reichsfachamtsleiter Dr. Metzner die[ und außerdem den Vorteil des eigenen Platzes hatten, 20 Teilnehmer und 25 Teilnehmerinnen aus dem Mannſchaft bekanntgegeben, die Deutſchlands Farben bei elang oͤennoch kein Sieg. Die Wormſer ſpielten von Nach den erfolgreichen Eisſportfeſten in München ver⸗ ganzen Reich trafen zum erſten Lehrgang der Reichs⸗ den Länderkämpfen mit Schweden und Finnland am 16. Ja⸗] Anbeginn an mit ausgeſprochener Abwehrtaktik, was legen 927 Eisſportler ihre Tätigkeit für den Reſt des ab⸗ jugendführung im Eislauf in Garmiſch⸗Partenkirchen ein. nuar in Stockholm und 21. Januar in Hebſinki vertreten] ſchließlich den Sieg erbrachte. 1 laufenden Jahres in den Ort der Olympiſchen Winterſpiele[Die meiſten ſind hauptamtliche Sportworte der HJ und ſoll. Leider muß das Fachamt bereits in dieſen beiden Be⸗ Von allen guten Geiſtern verlaſſen waren die Darm⸗ 95 5 iſch⸗Par irchen. Hier wird; 8 Spor tinne 8 0 it 8 ſamtlei 8 7 513 S a f f f. ſti icht . dartenkirchen Hier wird in den Tagen vom Sportwartinnen des BDM. Mit der Geſamtleitung des gegnungen auf den Leichtgewichtseuropameiſter Herbert ſtädter Soldaten, die eine ſolche Niederlage beſtimmt nicht 25. bis 31. Dezember ein Eishockeyturnier um den Ritter⸗ Lehrgangs iſt vom Amt für Leibesübungen der Ra wie⸗ Piru 87 5„ bi z r N erwartet hatten. Der Wormſer Neuling legte aber ein von⸗Halt⸗Pokal ausgeſpielt, das eine vorzügliche Be⸗ der Ban rer Sonderer(Garmiſch) beauftragt, der auch F ern der ſich in London an der Mittel hand Spiel hin gegen das auch andere machtlos geweſen a7 f 5 75 8 2 7 f 0 5 2 5 5 70* 9 5 ben 8 Ichs oe 7 1 7 4 975 15 1 5 8— 8. teiligung geſunden hat. Zu ſpielen hat jeder gegen jeden. Reichsju hwart für Eis⸗ und Rollſchuhſvort iſt. verletzt hat und für die nächſten beiden Monate nicht zur wären. Bei Halbzeit hieß es nämlich ſchon:0. Selbſt Die verpflichteten Mannſchaften ſind: SC Rießer See und Den Eis auf der Mädchen leitet Frau Burkhard⸗ Verfügung ſteht. Seinen Poſten wird der talentierte 19jäh⸗ ein Nachlaſſen von Worms konnte Darmſtadt nicht aus⸗ die Vertretungen von Italien, Wien und Budapeſt. Der Berlin, während ſich im Eiskunſtlauf, Eisſchnellauf und] rige Düſſeldorfer Heinrich Heeſe einnehmen. Im übrigen nützen. genaue Spielplan lautet; 25, Dezember: 14,15 Uhr Italien dis he HJ bewährte Kräfte des Fachamtes und weicht die deutſche Mannſchaft von der, öte in London einen Olympia Lorſch brauchte alles um wenigſtens einen gegen SG Rioßer See: 26. Dezember: 14.15 uhr: Wien— Sportklubs Rießer See betätigen Die Eisſchnellauf. ſo großartigen Kampf lieferte, kaum ab. Die vorläufige Punkt zu retten. In der Pauſe lag nämlich noch die en e. e 20.15 Uhr: Ausbildung leitet der deutſche Altmeiſter und Olympia⸗ Aufſtellung lautet: Platzmannſchaft in Front. Wien— SC Rießer See. 29. Dezember: 14.15 Uhr: Buda⸗ trainer Karl Neuſtifter⸗München. Der Lehrga ird i III. e 1 15 5 f fiffliaheim i U b fle Spiel peſt— Wien: 30. Dezember: 20.15 Uhr: Hiallen Buda⸗ der re 135 5 en e Sonia Fliegengewicht: prieß(Hamburg); Erſatz: Bruß(Berlin). ee e e e 15 K. 9 0 5 5 C„ 2 5 8 8 5 5 icht · f N f g 8. S 0 e ö„ best 34. Dezember: 1415 Uhr: Budapeſt— SE Rießer See.] Eisſtadion Lurchgeführt, während der theoretiſche Unter⸗ Dede amgewicht. Nilke(Hannover); Erſ: Graaf(Hamburg. gab man alles aus der Hand. Im Sturm war ein ſchlech⸗ Dazu wird ein umfangreiches Kunſtlauſprogramm ge⸗ richt im Sporthaus am Hausberg ſtattfindet, wo die Lehr⸗ Federgewicht: Völker(Berlin: Erſatz: Genſerig(Bochum). ez Spiel zu verzeichnen. Ein Aufflackern gegen Ende des boten, bei dem Weltmeiſter Felix Kaſpar, Geſchwiſter gangsteilnehmer von Köchen der Garmiſcher Jäger ver⸗ Leichtgewicht: Heeſe(Düſſeldorf); Erſatz: Krage(Berlin). Spiels half nichts mehr. Die Punkte waren verloren. berger Pauſin, Cum Puzinger, Hanni Ni Eva Paplick, nflegt werden. Weltergewicht: Fluß(Köen); Erſ.: Herkenbach(Wuppertal).—a— l 5 Spezlal- Weinnachis· Gebdck Aus eigener Konditorei aus allen deutschen Gauen bieten wir an Sföcllische E Sperkesse beqrändel 15³² 1 1 Marzipan ANNE INN ¶/ñ — Oeffenfliche Sparkesse auf Lübecker und Mannheim Königsberger Art Fernsprecher 23157 Aatgold, Altsiher, 6138 Achtung, Ausschneiden! — Friedensmark Winterspor züge reelle Bedienung Es verkehren: Im Felſgg, 24. 12. 1537;— lian fan 1937 Zug 2500 Mangheim Offenburg Mannheim ab 14.50 Uhr Mehrere gebr P 1 P 1. 3 Offenburg an 17.8 Uhr,(Nr IV 6556) Zug 2517 Offenburg Mannheim Offenburg ab 18.34 Uhr 5 j 1 Mannheim an 20.46 1 U. weinnach f ds eh. m Samstag, 25. 12. J. Welhnachtsfelertagl: 1 3 Zug 4000 Mannheim Seebrugg Mannheim 5 Uhr darunter auch Groll. Hamsteſ Seebtrugg an.53 Uhr, verſenkbare ö Zug 26/6 Mannheim Offenburg Mannheim ab.08 Uhr bill. zu verkauf. Pelz-Futter ö Offenburg an.39 Uhr, N 55 805 515 8 ag 2501 Oftenbur e Offenburg ab 18.22 Uhr bl. 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