5— mheimer s Einzelpreis 10 Yi. 1 it Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag Bezugspreiſe: 2 2 1 7. Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg Trägerlohn, in unſeren f— Gr 1 1 70 5 Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Me erfſchl! II eb 415 72 0 5 5 118 60 Pfg. Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellged Abboſſtellen Walz it die N Sen pe ge hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 19, 55 281 Konkurſe ewäbri Seine Gere für Ne Rigerür 1. Pe Haubiſr 93. W Oppaner Str g. S Luflenſtt. 1. Besläd- Echriktleffung u. Haupigeſchaftsſtele: n 1,-6. Fernſprecher: Sammel Kummer 24955 Aageige Nn an bender Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Mon ai erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für fernm. Aufträge Gerichtsſtand Mannheim, 0* Morgen Ausgabe N u. B Sign. Montag. 3 Januar 1038 140 Jahrgang Nr. 1 Teruel genommen Anter ſchwerſten Veriuſten wurden die Volchewiſten geſchlagen dub. Salamanca, 2. Januar. Die nationalſpauiſchen Rundfunkſender meldeten am Freitagabend die Befreiung der Stadt Teruel. haben dort die nationalſpaniſche Flagge gehißt. Ueber die Einnahme von Teruel wurde am Freitagabend folgender Heeresbericht ausgegeben: a Die nationalen Truppen haben den roten Gürtel um Teruel geſprengt und ſind in die Stadt eigezogen. Der Gegner wurde in glänzendem Kampfe vernichtet. Der Einn arſch der ſiegreichen Kameraden in Teruel löſte in der Bevölkerung unbeſchreibliche Begeiſter““ aus. db. Salamanca, 2. Jaunar. Die Befreiung der heldenhaften Verteidiger Te⸗ ruels nach lstägiger Belagerung iſt ein Beweis für die Stärke und die Zuverläſſigkeit der national⸗ ſpauiſchen Truppen. Der Sinn der nationalen Gegeu⸗ offenſive, bei der es außer der Befreiung Teruels auf die Abſchuürung beſtimmter roter Truppenteile aukam, iſt aufs gläuzendſte erfüllt worden. Mehrere Brigaden ſowie eine ganze Diviſion der Bolſchewi⸗ „ Furchtbares Unglück in einem japaniſchen Kino 70 Perſonen fanden den Tod (Oſtafiendienſt des DN.) dnb. Tokio, 2. Januar. In Tokomachi(Provinz Niigata) ſtürzte das durch Schneemaſſen überladene Dach eines voll⸗ beſetzten Lichtſpieltheaters ein. 70 Beſucher des Kinos wurden bei dem Unglück getötet. Ueber 60 Perſonen erlitten zum Teil ſchwere Ver⸗ letzungen. ſten wurden von den nationalſpaniſchen Truppen voll⸗ kommen eingeſchloſſen, ſo daß eine Gefangennahme dieſer großen roten Truppenverbände unmittelbar bevorſteht. Die roten Horden verſuchten noch in letz⸗ ter Stunde einen wütenden Gegenangriff auf Teruel, der aber kläglich ſcheiterte. Der Eutſcheidungskampf ſpielte ſich bei einer Kälte von 711 Grad ab. Ein großer Teil der gefangenen Bolſchewiſten war halb verhungert und erfroren, ſo daß bei vielen Arme und Beine amputiert werden mußten. In ganz Nationalſpanien löſte der Sieg und die Befreiung Teruels ungeheure Freude aus. Dieſer glänzende Erfolg wird als ein gutes Vor⸗ zeichen für das neue Jabr bewertet. Roter General mit ſeinem Stabe gefangen dnb, Paris, 2. Jau. Der Entſatz und die Befreiung Teruels durch die nationalſpaniſchen Truppen ging von drei Seiten zugleich vonſtatten und wurde von Abteilungen unter dem Befehl der Generale Aranda, Mujica und Va⸗ lera durchgeführt. Truppen des Generals Valera faßten im Laufe des Nachmittags im Süden von Te⸗ ruel bei La Muela Fuß. Zur gleichen Zeit machten die nationalſpaniſchen Verteidiger des nördlichen Teiles von Teruel einen Ausfall und im Laufe des Nachmittags ſtellten die einzelnen nationalen Abtei⸗ lungen in Teruel die Verbindung untereinander her. Der rote General Pallos wurde mitſamt ſeinem Stabe von den nationalen Verſtärkungsſtreitkräften gefangengenommen. Energiſche Verfolgung + Salamanca, 2. Jaunar. Der nationale Heeresbericht meldet die erfolgreiche Verfolgung der bolſchewiſtiſchen Truppen au der Teruel⸗Front trotz des ſchweren Schneeſturms. Dem geſchlagenen Gegner wurden weitere ſehr ſtarke Ver⸗ luſte zugefügt. Ein rotes Bataillon konnte bei dem Verſuch eines Gegenangriſfs umzingelt und voll⸗ ſtäundig aufgerieben werden. Ueber 400 Tote aus ſeinen Reihen blieben auf dem Platz ſelbſt und neben einer umfangreichen Beute au Kriegsmaterial darunter vier ſowjetruſſiſche Tanks— blieben etwa 100 Gefangene in den Händen der nationalen Trup⸗ pen. Außerdem wurde ein bolſchewiſtiſches Flugzeug abgeſchoſſen. N 5 Der Sieg bei Teruel wird von den franzöſiſchen Rechtsblättern als eine Hungeheure mora liſche Niederlage für die Roten“ bezeich⸗ net. Die Oberhäupter des bolſchewiſtiſchen Spaniers hätten bewieſen, daß ſie ihren Aufgaben in keiner Weiſe gewachſen ſeien. 5 Die nationalſpaniſchen Truppen ſind um 17 Uhr in die Stadt einmarſchiert und Ausländiſche Berichte rſtatter gefallen dub. Salamanca, 2. Jaunar. An der Teruel⸗Front explodierte in der Nähe der nationaliſtiſchen Stellungen bei Caude eine von ſowjetſpauiſcher Seite kommende Granate unmittel⸗ bar neben einem von ausländiſchen Journaliſten beſetzten Auto. Dabei wurde ein nordamerikaniſcher Journaliſt auf der Stelle getötet, der Korreſpondent der Reuter⸗Agentur wurde ſchwer verletzt und ver⸗ ſchied bald darauf. Der Berichterſtatter des ameri⸗ kaniſchen Nachrichtenweſens Aſſoeiated Preß wurde ſchwer, der Vertreter der„Times“ leicht verletzt. Tale bel Kino-Einſturz in Japan Ein Bild von der Teruel-Front Eine national⸗ſpaniſche Batterie au der Teruel⸗Front. (Weltbild, Zander⸗K.) Die Wehrmacht wir d auch 1938 ihre Pflicht tun! Die Neujahrsaufrufe des Führers und der Oberbefehlshaber der Wehrmacht nb Berlin, 1. Januar. An die deutſche Wehrmacht ſind anläßlich des Jahreswechſels folgende Aufrufe gerichtet worden: Soldaten! Für die in ſelbſtloſer, hingebender Pflichttreue geleiſtete Arbeit des vergangenen Jahres ſpreche ich euch meinen Dank und meine Auerkeunung aus. In der Gewißheit, daß die Wehrmacht auch in Zukunft ihre Pflicht tun wird, übermittle ich euch allen meine Glückwünſche zum Jahreswechſel. Berlin, den 31. Dezember 1937. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler. Der Reichskriegsminiſter An die Wehrmacht! Ein weiteres Jahr erfolgreicher Arbeit am Auf⸗ bau der neuen Wehrmacht liegt hinter uns. Mit ſtolzer Genngtuung haben wir in den Wehr⸗ machtsmanövern unſere Einſatzbereitſchaft bewieſen. Unerſchütterliches Vertrauen zum Führer und die Liebe zu Volk und Vaterland werden uns auch 1938 Auſporn zu freudiger Pflichterfüllung ſein. Berlin, den 31. Dezember 1937. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht: v. Blomberg, Generalfeldmarſchall. Der Oberbefehlshaber des Heeres An das Heer! In zielbewußter Arbeit haben Führung und Truppe im vergangenen Jahr den Aufbau des Heeres gefördert. 5 Wir wollen auch im neuen Jahr unſere Pflicht erfüllen. i a Berlin, den 31. Dezember 1937. Der Oberbefehlshaber des Heeres: Frhr. v. Fritſch. Der Oberbefehlshaber der Marine An die Kriegsmarine! Die Aufbauarbeit der Kriegsmarine wurde im Jahre 1937 tatkräftig weitergeführt. Die Seeſtreit⸗ kräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern bewieſen ihre Ein⸗ ſatzbereitſchaft. Verauwortungsbewußt und mit frew⸗ diger Hingabe werden wir auch im neuen Jahr unſere Pflicht tun. Berlin, den 31. Dezember 1937. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Raeder, Generaladmiral Dr. h. c. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe An die Luftwaffe! Kameraden! Das Jahr 1937 war ein Jahr der Arbeit an dem inneren Aufbau unſerer Luftwaffe. Ich danke euch für eure Opferbereitſchaft, euren Fleiß und eure Treue, durch die das Ziel, das uns geſetzt war, er⸗ reicht worden iſt. i Das Jahr 1938 wird neue Anforderungen an uns Ralle ſtellen. Wir werden ſie erfüllen im Glauben Parole 1938:„Es geht!“ Der Neujahrsaufruf des Beauftragten für den Vierjahresplan dnb. Berlin, 31. Dez. Der Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, der Beauftragte für den Vierjahresplan, erläßt für das kommende Jahr folgenden Aufruf: Parole 1938:„Es geht“, Ein Jahr größter Auſtrengungen und Erfolge liegt hinter uns. Das Jahr 1937 hat uns mancherlei Schwierigkeiten gebracht. Keine Schwierigkeit aber kaun größer ſein, als unſer unerſchütterlicher Wille, ſie zu überwinden. 5 45 Mein Dauk am Ende des Jahres 1937 gilt in erſter Linie dem ganzen beutſchen Volk, deſſen begei⸗ ſterter Arbeitseinſatz dem Werke des Führers den Erfolg ermöglichen half. Mein Dauk gilt weiter allen Führungsſtellen in Staat und Wirtſchaft für die vertrauensvolle Zuſammenarbeit und mit ihnen allen Mitarbeitern meiner Dienſtſtellen Aufgaben müſſen im kommenden f Jahre gelöſt werden. Zum Ausruhen auf Lorbeeren hat das Schickſal uns keine Zeit gelaſſen. In verſtärkter Einheit und Ge⸗ ſchloſſenheit wird die Wirtſchaftsführung das begon⸗ nene Werk fortſetzen. Der Führer hat uns bewieſen, daß für ihn das Wort„Es geht nicht“ nicht exiſtiert. Jeder einzelne muß auf ſeinem Platze von dem Willen beſeelt ſein, das Unmögliche möglich zu machen. Er muß ſeine ganze Arbeitskraft einſetzen und an jeder Stelle ein in vorderſter Stelle ſtehen⸗ der Träger des großen Planes unſeres Führers ſein. Je eutſchloſſener dieſer Wille in jedem einzel⸗ Neue große uen vorhanden iſt, um ſo größer wird der Erfolg ſein. Die Parole für 1938 für unſere Arbeit kaun nur lauten:„Es geht“ g und Hingabe au den Führer, unſer Volk und unſer Vaterland. Berlin, den 31. Dezember 1937 Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbeſehls⸗ haber der Luftwaffe Göring. Ein Aufruf Konrad Henleins Das ſudetendeutſche Problem ein europäiſches Hauptproblem dub. Prag, 31. Dezember. Konrad Henlein, der Vorſitzende der Sudeten⸗ deutſchen Partei, hat zum Jahresende einen Aufruf erlaſſen, in dem er ſagt: „Kameraden und Kameradinnen! Ein Jahr ſchwe⸗ rer, aber erfolgreicher Arbeit liegt hinter uns. Trotz aller Not und Sorge wiſſen wir eines: Der Name des Sudetendeutſchtums wird in der ganzen Welt mit Achtung genannt, und die ſudetendeutſche Frage wird ſolange für die europäiſche Politik ein Hauptproblem bil⸗ den, als unſere berechtigten Forderungen nicht erfüllt ſind. Das tſchechiſche Volt wird erkennen mitſſen, daß es niemals einen Ausgleich mit un⸗ ſerem großen Nachbarn Deutſchland geben wird ohne Befriedung der Sudetendeutſchen. Auto⸗Ausſtellung vom 18. 2. 6. 3. Man erwartet jetzt ſchon ein Rekordergebnis dnb. Berlin, 31. Dez. Die größte aller bisherigen Berliner Internatio⸗ nalen Automobil⸗ und Motorradausſtellungen wird in der Zeit vom 18. Februar bis 6. März 1938 wie⸗ derum in ſämtlichen Ausſtellungshallen am Berliner Funkturm ſtattfinden. Wie vom Reichsverband der Automobilinduſtrie dazu mitgeteilt wird, iſt der Zuſtrom der Ausſteller ſo ſtark, daß nicht nur die erſtmalig aus Anlaß der Internationalen Jagdausſtellung eröffnete neue große Ausſtellungshalle an der Maſuren⸗Allee mit hinzu⸗ genommen, ſondern noch eine weitere Halle gebaut werden muß. Die Ausſtellungszeit iſt erſtmalig auf 17 Tage be⸗ meſſen worden, da die vielen Beſucheranmeldungen aus dem Ausland und der ſchon jetzt vorgeſehene ſtarke Einſatz von Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches ein Rekordbeſucherergebnis verſprechen. Auch oͤie Deutſche Lufthanſa wird Sonderverkehre ein⸗ richten. Kurze Urlaubsreiſe Edens nach Südfraukkreich. Es wird nunmehr mitgeteilt, daß Eden ſich Anfang nächſter Woche nach dem Süden Frankreichs be⸗ geben wird, um dort einen kurzen Urlaub zu ver⸗ bringen. Der Miniſterpräſident wird die Geſchäfte des Außenminiſters während deſſen Abweſenheit wahrnehmen. 1 2. Seite/ Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Januar 1938 Die Silveſter-Rundfunkrede Dr. Goebbels: Rlickblick auf das alte, Ausblick auf das neue Fahr! „Wahrlich: es iſt ein Wunder mit uns geſchehen!“„Bereit ſein iſt alles“? anb. Berlin, 31. Dezember. Reichsminiſter Dr. Goebbels hielt zum Jahres⸗ wechſel über alle deutſchen Sender eine Rede, in der er ausführte: Meine deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Es iſt ſchon faſt traditioneller Brauch geworden, daß ſich in den letzten Stunden des ablaufenden Jahres ein Sprecher der nationalſozialiſtiſchen Volksführung noch einmal an die geſamte Nation wendet, um vor ihr in einer Rückſchau auf die ab⸗ gelaufenen zwölf Monate Rechenſchaft über den Fortſchritt des Aufbauwerkes des Führers abzu⸗ legen. Ein Jahr iſt freilich nur eine kurze Spanne Zeit in einem ſo großen een eee Werdeprozeß. So lang und ermüdend es auch manchmal in ſeinem Ablauf mit all ſeinen Dae und Tages⸗ ſorgen wirken mag, hiſtoriſch geſehen iſt es nur ein Hauch vor der Ewigkeit. Wenn es auch viel an Laſten und Mühen mit ſich bringt, man nimmt an ſeinem Ende doch nur ſchwer und mit einem gewiſſen Gefühl der Wehmut von ihm Ab⸗ ſchied. Denn jedes Jahr, das wir arbeitend, kämpfend und auch leidend durchlebten, iſt ein Stück von uns. Wie glücklich aber iſt ein Geſchlecht, dem Jahr für Jahr Aufgaben geſtellt werden, für die es ſich zu leben verlohnt. Und wer wollte das von unſerer Zeit beſtreiten! In ihr hat ſich eine ganze Welt geändert; nur wir ſelbſt ſind unver⸗ änderlich geblieben. Ein Gefühl vollſter Befriedigung muß uns alle er⸗ füllen bei dem Gedanken, daß wir nicht nur Kinder dieſer Zeit, ſondern daß die Zeit auch unſer Kind iſt, daß wir ſie formend geſtalteten und aus dem Chaos in ein Syſtem aufbauender Ordnung zurückführten. Der heutige Rückblick iſt von beſonderer Bedeut⸗ ſamkeit, weil nunmehr faſt ein halbes Jahr⸗ zehnt vergangen iſt, ſeitdem der Führer das Steuer des Reiches in ſeine Hand nahm. Wenn wir uns die revolutionären Umwälzungen vor Augen halten, die damit eingeleitet wurden, ſo dünkt uns dieſe Zeit faſt wie eine Ewigkeit; ja, wir können es uns heute kaum noch vorſtellen, daß es in Deutſchland einmal anders war, als es jetzt iſt. Das Neue iſt ſozuſagen das Selbſtverſtändliche geworden. In einer Umwelt, die vielfach noch von ſchweren ſozialen, wirtſchaftlichen und auch poli⸗ tiſchen Erſchütterungen heimgeſucht wird, iſt Deutſch⸗ land in dieſer Zeit ein kriſenfreies Land ge vorden. Seine Währung iſt geſichert, ſeine Produktion hat ſich gefeſtigt, die innere Lage iſt ausgeglichen und ſtabil, und nach außen hat Deutſchland ſeine Ehre und Freiheit wiedererrungen. Es iſt als Großmacht in den Kreis der anderen Völker zurückgekehrt, aus dem es durch das verruchte Verſailler Diktat auf ewig ausgeſtoßen werden ſollte. Man ſtellt dieſe Tatſachen heute lediglich feſt und ſpricht manchmal ſo leichthin darüber hinweg, als wenn ſte kaum noch etwas Beſonderes bedeuteten. Und doch; wie viel Sorgen und Entbehrungen für das Volk, wie viel Riſiken und ſchlafloſe Nächte für ſeinen Führer ſind damit verbunden geweſen! Stellt man ſich heute noch einmal den ſchweren und gefah⸗ renreichen Weg vor, den wir in den vergangenen fünf Jahren zurückgelegt haben, ſo kann man ohne Uebertreibung ſagen: Ein Wunder iſt mit uns geſchehen! Die Klagen und Nöte, die uns heute täglich be⸗ ſchäftigen und meiſtens unſere ganze Kraft in Au⸗ spruch nehmen, werden einmal vergeſſen ſein. Die Menſchen, die ſich mit ihnen abmühten, werden dann in den Gräbern unter verwitterten Steinen ſchlafen. Aber die Zeit, die ſie geſtaltet haben, wirkt dann weiter. Je größer ſie war, um ſo ſtrahlender wird ſie ihr Licht in die kommenden Jahrhun⸗ derte werfen. da und tauſendmal ja! Wird nun auch unter dieſen Geſichtspunkten die Zeit, die wir lebten und geſtalteten, einmal vor der Geſchichte beſtehen können? Haben wir im Hinblick auf dieſe letzte Probe alles getan und verſucht, um Deutſchland geſund und ſtark zu machen! Ja und tauſenmal ja! Die Namen der Millionen von heute werden einmal vergeſſen ſein; aber unſer Volk lebt durch ſte und durch ihre Werke weiter. Es wird in kommenden Jahrhunderten zwar nur wenige Männer aus dieſer großen Zeit noch kennen und mit Ehrfurcht und Pietät nennen. In ihnen verköecpert ſich aber unſere geſchichtliche Epoche. Das zu Ende gehende Jahr 1937 war für Deutſch⸗ land ein Jahr ſtetigen, zielbewußten und konſequen⸗ ten Aufbaues. An zwei größeren Ausſtellungen in Berlin und in Düſſeldorf haben wir Rechenſchaft ab⸗ gelegt über die Ergebniſſe des erſten und die Per⸗ ſpektiven des zweiten Vierjahresplanes. Eine Un⸗ ſumme von Arbeit und Initiative, von kühnen Plä⸗ nen und mutigen Hoffnungen war in ihnen einge⸗ ſchloſſen. Die großen Werke, die mit Beginn des nationalſozialiſtiſchen Reiches in Angriff genommen wurden, das bewieſen dieſe Ueberſichten aufs neue, werden planmäßig fortgeführt. 5 Sozialismus in der Pragis und nicht als Theorie! zu erziehen, das uns vollkommen verloren gegan⸗ gen war. Uebergeſcheite Kritiker des Auslandes Das alles wiederum dient dazu, unſer Volk ſelbſt zu jenem großzügigen und überzeitlichen Denken n uns manchmal, einzureden, daß ſich in ch⸗ — ſeit 1902 dem britiſchen Am 3. Dezember erfolgte die Anordnung des Be⸗ auftragten für den Vierjahresplan, Generaloberſt Göring, auf Lohnzahlung für die Feiertage, und einige Tage vor Weihnachten erging durch die Reichsregierung das Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung. Der zweite Vierjahresplan, vom Führer im Jahre 1936 auf dem Nürnberger Farteitage proklamiert, iſt unter der feſten Leitung von General⸗ oberſt Göring in Funktion. Der Prozeß der Umſtellung unſerer ge⸗ ſamten Wirtſchaftsproduktion auf den Be⸗ darf unſeres Volkes geht planmäßig weiter. Wir leben in einem Zeitalter des Sozialismus. Während das 19. Jahrhundert die Völker national formte, gibt das 20. Jahrhundert ihnen ihre ſozialiſtiſche Glie⸗ derung. Der Nationalſozialismus hat beide Anſchau⸗ ungen zuſammen und bildet ſomit gewiſſermaßen die Verſöhnung des 19. mit dem 20. Ihrhundert. Die kuſturelle Entwicklung Das findet ſeinen ſtärkſten Ausdruck in der kul⸗ turellen Entwicklung unſerer Zeit. Die Kultur iſt für uns keine zuſätzliche Erſcheinung des Volkslebens. Zwar hat man uns im Jahre 1933 im Kreiſe der liberal⸗jüdiſchen Geiſtigkeit etwas voreilig aus der Liſte der Kulturvölker geſtrichen. Maßnahmen aber wie die„Stiftung des deutſchen Nationalpreiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft“ durch den Führer am 30. Januar d.., kulturelle Ereig⸗ niſſe wie der„Tag der deutſchen Kunſt“ in Mün⸗ chen, Erfolge wie die, die Deutſchland allen anderen Nationen voraus gerade auf kulturellem Gebiet auf der Pariſer Weltausſtellung erringen konnte, bewei⸗ ſen das genaue Gegenteil. Unſere Gegner reden nur von Kultur. Wir aber ſchaffen Kulturwerte, nicht nur das, wir vermitteln ſie auch dem Volke. Die Weltdemokratie nennt uns Barbaren. Aber ach, was ſind wir Wilde doch für beſſere Menſchen! And die Außenpolitik: Jedenfalls haben wir uns auf das ernſteſte be⸗ müht, durch alle unſere Maßnahmen unſer Volk für ſeinen Lebenskampf zu ſtärken. Der Führer hat unſere nationalen Güter durch materielle Macht⸗ mittel geſichert. Der Aufbau der Wehrmacht iſt weiterhin planmäßig vor ſich gegangen. Als am 29. Mai rote Flugzeuge unſer Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ überfielen, konnte der Führer auf dieſe freche Provokation zwei Tage ſpäter durch die Beſchießung von Almeria die Antwort einer Großmacht erteilen. Die fortgeſetzten internationalen Treibereien des Bolſchewismus haben uns nicht verwirren oder be⸗ irren können. Am 6. November trat Italien dem zwiſchen Deutſchland und Japan abgeſchloſſenen Antikominternpakt bei. Die Genfer Entente emp⸗ fing am 11. Dezember durch den Austritt Italiens einen vernichtenden Stoß Mutet es nicht faſt wie ein Wunder an, daß der Führer dieſe großen und vor fünf Jahren noch für unerreichbar gehaltenen Ziele verwirklicht hat, ohne daß auch nur eine Stunde lang der Welt⸗ frieden ernſthaft gefährdet worden wäre, daß Deutſchland aber damit praktiſch in einer un⸗ ruhigen und bewegten Welt ein Hort der Sicherheit und des internationalen Ausgleiches geworden iſt! Wohin wären wir geraten ohne eine ſtarke Wehr⸗ macht, ohne Kanonen und Flugzeuge! Es gibt in der Welt niemanden mehr, der es wagen könnte, uns zu überfallen. Spaziergänge nach Berlin, von denen man früher ſo gerne und leichtſinnig ſprach, werden in Zukunft an unſerer Grenze enden. Dieſer ſtarke Frieden iſt nicht das Ergebnis kol⸗ lektiver Weltverbrüderung. Er iſt vielmehr das Reſultat der Vernunft, des Ge⸗ rechtigkeitsſinns und der nationalen Sicherung. Da⸗ hin ſteuert die Politik des Führers auch weiterhin. Wir haben die Pflicht, dieſes Ziel ſozial⸗, wirtſchafts⸗, kultur⸗, innen⸗ und außenpolitiſch zu feſtigen und 2 untermauern. Es duldet keine Störung. Es haßt als Vorausſetzung die Geſchloſſenheit des ganzen Volkes. Dieſe darf deshalb von niemanden ange⸗ taſtet werden. Auch politiſierende Kirchendiener ſollen ſich das geſagt ſein laſſen. Sie mögen ihre Aufgabe darin ſehen, für das Jen⸗ ſeits zu ſorgen. Die unſere iſt es, das harte Dies⸗ ſeits zu ſichern. Dank an Führer, Schöpfer und Volk Ueber allem nationalen und volklichen Leben ſteht der Führer als der Garant unſeres Sieges und unſerer Freiheit. Ihm gelten in dieſer Stunde unſere heißeſten Wünſche. Wo Deutſche wohnen, leben und atmen, gedenken ſie ſeiner gerade heute in Treue und Verehrung. Sie wünſchen ihm Ge⸗ ſundheit und ein langes Leben, Kraft, Stärke und eine geſegnete Hand in all ſeinem Tun und Laſſen. In echter Demut richten wir in dieſer feſtlichen Stunde unſeren Dank an den Schöpfer, der über uns waltet. Er kommt aus tiefem und religiö⸗ ſem Herzen. Wir glauben an ein deutſches Schickſal, das wir nach ſeinem Willen zu geſtalten haben. Dank aber gebührt auch dem deutſchen Volke, das wiederum ein ganzes Jahr lang ſich gemüht und geſorgt hat und treu und vpferbereit mitarbeitete an einem Werke, das mehr noch für die Zukunft als für die Gegenwart gedacht iſt. Und nun mögen die Aetherwellen meine Worte hinaustragen in alle Welt, in ferne Länder und Kon⸗ tinente, über die Ozeane hinweg, überall dahin, wo Deutſche wohnen, wo ſie in diefer Stunde um die Lautſprecher verſammelt ſitzen, um den Ruf der Hei⸗ mat zu vernehmen. Die neue deutſche Nation und das geeinte deutſche Volk gerüßt ſie und ſchließt ſie feſt in ſeine Reihen ein. Deutſchland lebt und wird weiter gehen gemeinſam einen mühevollen, Weg nach oben. oder verzagen. So ſoll denn fetzt die Freude unter uns Einzug halten. Feſtlich geſtimmt wollen wir das alte Jahr verabſchieden und das neue bewillkommnen. Dem alten gilt unſer Dank, das neue aber begrüßen wir mit ſtarkem Herzen. Seine Aufgaben werden wir löſen, ſeinen Ge⸗ fahren mutig und feſt entgegentreten. Denn: Bereit ſein iſt alles! leben. Wir aber ſtolzen Niemals werden wir müde werden Das Ralſelraten um Südchina: reifen die Japaner Kanton an? Die Chineſen ſind optimiſtiſch— Ausgedehnter Kleinkrieg hinter der noröchmeſiſchen Front — Kanton, 1. Januar.(U..) Trotz der anhaltenden Gerüchte von japaniſchen Truppentransporten nach dem Süden zur Vorberei⸗ tung eines Angriffs auf Kanton chineſiſche Beamte davon überzeugt, daß ein ſolcher Angriff ſich aus drei Gründen noch um Wochen, wenn nicht um Monate verzögern kann. Einmal, ſo erklären die chineſiſchen Beamten, er⸗ fordere die außerordentliche Ausdehnung der japani⸗ ſchen Front zunächſt einmal die Konſolidierung der bisherigen Stellungen und die Beendigung der Feindſeligkeiten im Norden und an der Zentralfront, bevor wirklich ein ernſthafter Angriff im Süden ſtattfinden könne. Dieſe Anſicht wird unterſtützt durch die Meldungen von einer gefährlichen Zu⸗ nahme des Guerillakrieges in der Provinz Schanſi, wo zahlreiche chineſiſche Städte weit hinter der Front von den Truppen der 8. chineſiſchen Armee wieder beſetzt worden ſind. Zweitens, ſo heißt es weiter, beſtünden ungewöhn⸗ liche Schwierigkeiten, das Gelände von der Küſte bis Kanton zu überwinden. Bekanntlich iſt das Delta des Perlfluſſes, an dem Kanton liegt, wegen der zahlreichen kleinen und größeren Inſeln ſehr unüberſichtlich Dieſe Schwierigkeiten würden die Japaner zunächſt einmal vor die Frage ſtellen, ob eine derartig koſtſpielige Unternehmung, die große Verluſtt nach ſich ziehen müßte, raxſam ſei. Schließlich aber äußerten die chineſiſchen Beamten ſich ſehr ſkeptiſch zu der Frage, ob Japan entſchloſ⸗ ſen ſei, dieſe Expedition nach Kanton in einem Augenblick durchzuführen, da durch neue, wegen der Nähe Hongkongs faſt unvermeidliche Zwiſchen⸗ ind hieſige hohe fälle mit den Vereinigten Staaten und England neue diplomatiſche Kriſen heraufbeſchworen werden könnten. Englands No'e überreicht dnb Loudon, 31. Dezember. Wie Reuter aus Tokio meldet, hat der britiſche Botſchafter dem japaniſchen Außenminiſter eine Note überreicht, in der England den Eingang der japa⸗ niſchen Antwortnote beſtätigt. Der Ton dieſer Note ſoll günſtig ſein. England ſoll darin ſeine Befriedi⸗ gung über die fapaniſche Zuſicherung ausdrücken, gleichzeitig aber darauf hinweiſen, daß einer oder zwei der Punkte weiterer Erläuterungen auf müundlichem Wege bedürfen. Neue Zwiſchenfälle in Schanghai dub. Schaughai, 2. Jannar. Am Neujahrsmorgen wurden in Schanghai an drei verſchiedenen Stellen Anſchläge auf ja pa⸗ uiſche Soldaten und Unternehmungen verübt. Bei einem Handgranatenwurf auf japaniſche Truppen wurden 3 Soldaten zum Teil ſchwer ver⸗ letzt. Der Auſchlag erfolgte in der internationalen Niederlaſſung. Japaniſche Gendarmerie unterſtützte die internationale Polizei bei den ſofort einſetzenden Ermittlungen und Absperrungen. Kurz darauf er⸗ folgte ebenfalls in der internationalen Niederlaſſung ein Handgranatenanſchlag auf das Gebäude der Chineſiſch⸗Japaniſchen Spinnerei. Hierbei wurde niemand verletzt. Das dritte Attentat ereignete ſich im Jangtſe⸗Pao⸗Bezirk. Hier wurden in der Kung⸗ Sir Vanſittarts neuer Poſten: Edens diplomatischer Hauptberater Neuordnung im engliſchen Außenamt„infolge der geſpannlen Lage“ dnb. London, 31. Dezember. Wie in London am Freitagabend bekaunt wird, wurde der bisherige ſtändige Unter⸗ ſtaatsſekretär im britiſchen Außenamt, Sir Robert Vanſittart, zum diplomatiſchen Haupt⸗ berater des britiſchen Außenminiſters ernaunt. Sir Alexander Montagu George Cadogan, der bisherige ſtellvertretende Unterſtaatsſekre⸗ tär im britiſchen Außenamt, wurde zum ſtän⸗ digen Unterſtaatsſekretär im britiſchen Außen⸗ amt an Stelle Sir Robert Vanſittarts ernannt. Zu der Ernennung Sir Robert Vanſittarts zum diplomatiſchen Hauptberater des britiſchen Außen⸗ miniſters wird noch bekannt, daß dieſer Poſten neu geſchaffen worden iſt. Die Neuſchaffung dieſes Po⸗ ſtens hat, wie Preß Aſſocfiation meldet, Außen⸗ miniſter Eden mit Premierminiſter Neville Cham⸗ berlain hauptſächlich der geſpannten inter⸗ nationalen Lage wegen und zur Enklaſtung des Perſonals des Außenamtes vorgenommen. Sir Robert Vanſittart wird den Außenminiſter über alle bedeutenderen Fragen der Außenvolitik, die ihm zur Bearbeitung überwieſen werden, zu beraten haben. Er wird auch den Außenminiſter, ſei es in England ſelbſt oder im Auslande. vertreten. ſofern der Außenminiſter dies im Einzelfalle wünſcht. Sir Robert Vanſittart iſt 56 Jahre alt und gehort .. 1 N Seit 1929 bekleidete er das Amt eines ſtändigen Un⸗ terſtaatsſekretärs im britiſchen Außenamt. Sein Nach⸗ folger auf dem Poſten eines ſtändigen Unterſtgats⸗ ſekretärs Sir Alexander Cadogan war ſeit 1936 ſtell⸗ vertretender Unterſtaatsſekretär im britiſchen Außen⸗ amt. Er gehört ſeit 30 Jahren dem diplomatiſchen Dienſt an. Von 1933 bis 1935 war er Großbritan⸗ niens bevollmächtigter Miniſter in Peking. Sir Alexander Cadogan wird als Autorität in allen Fragen, die China angehen, angeſehen. Es bleibt beim alten! Kraftfahrzeugkennſchilder nur in ſchwarzer Schrift auf weißem Grund dnb. Berlin, 31. Dezember. 8 Reichsverkehrsminiſter hat die am 1. Januar 1998 in Kraft tretenden Beſtimmungen über die amt⸗ lichen Kennzeichen der Kraftfahrzeuge, nach denen weiße Schrift auf ſchwarzem Grund verwendet wer⸗ den ſollte, noch vor dem Inkrafttreten der Verord⸗ nung geändert und wieder ſchwarze Schrift auf wei⸗ zem Grunde(wie bisher) angeordnet. 5 Bereits angebrachte Kennzeichen mit weißer Schrift auf ſchwarzem Grund e bis 1.. 1938 1 8 3 dah⸗Spinnerei zwei Handgranaten zur Exploſion ge⸗ bracht, verletzt wurde jedoch niemand. Bisher ſind im Zuſammenhang mit dieſen Auſchlägen keine Ver⸗ haftungen erfolgt. 3 Ausdehnung des Susie 105 — Schanghai, 2. Jan.(U..) Durch den bisherigen Erfolg der Durchführung des Guerilla⸗Krieges in Schanſi ermutigt, bereiten die Chineſen einen Gegenangriff vor mit dem Ziel, Taiyuan, die Hauptſtadt der Provinz Schanſt, wieder einzunehmen. Die Truppen des Generals Yenſiſchan ſollen die Stadt vom Süden her angrei⸗ fen, während kommuniſtiſche Truppen vom Norden und Nordweſten her eingeſetzt werden ſollen. Nach hier eingehenden Berichten zeitigt 9— 6 den Chineſen organiſterte Bandenkrieg ſtändig gende Erfolge. Man ſchätzt die Zahl der hinter den fapaniſchen Linien in den Provinzen Kiangſu und Anhwei operierenden chineſiſchen Freiſchärler auf über 100 000, während etwa 240 000, in der Hauptſache Kommuniſten, in Oſt⸗Schanſi und Weſt⸗Schantung gegen die Japaner kämpfen. Die Freiſchärler ind ſtraff organiſiert und gut bewaffnet. Japans Neujahrsparole (Oſtaſiendienſt des DN.) i dnb. Tokio, 31. Dezember. Die Erklärungen, die Miniſterpräſident Konoye und alle übrigen Kabinettsmitglieder anläßlich des Jahreswechſels abgaben, ſtimmen überein in dem Wunſch nach einer Beendigung des japaniſch⸗chineſi⸗ ſchen Konfliktes auf der Baſis eines endgültigen Friedens in Fernoſt und einer Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Japan und China. Es wird aber gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß die japaniſche Nation ſich feſter zuſammenſchließen müſſe, um alle Vor⸗ bereitungen für eine Verlängerung des Krieges zu treffen, da Marſchall Iſchangkaiſchek die dapaniſchen Friedensangebote ablehne⸗ Miniſterpräſident Konoye bezeichnet das om⸗ mende Jahr„wichtiger als die Maffi⸗Reſtaura⸗ tion oder den japaniſch⸗ruſſiſchen Krieg“, ba J Ja⸗ pan heute inmitten internationaler Verwicklurt⸗ gen 5 5 Japan, ſo fährt Miniſterpräſident Konoye fort, enttäuſcht über die Haltung Chinas, nachdem man in Tokio bis zum letzten Augenblick auf ein Ent⸗ gegenkommen Tſchangkaiſcheks gehofft habe. Jetzt müſſe Japan bis zum Aeußerſten gehen, um die Urſachen zu beſeittgen, die einer Verſtändigung im Wege ftüäwden i 5 Fürſt Konoye bedauert es ſchließlich daß China in ſeinem Widerſtand gegen e Mächten unterſtützt werde. von 3 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für 5 Dr Alois* 8 Stellvertreter des Hauptſchrlftlefters und verantwortlich für Ttiegt 5 ſchaft u. Unterhaltung: Cark Onno rt ee wenden, Ae, 5 Willn Müller ⸗ 2 1 derdien furt Wil! 8 ſämtliche in Mannheim. 88 1 Schriftleitung in Berlin 23 E. 5 en Berlin⸗Fried 5 Sb er, Berlin⸗fFriedenau. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr 1 b nur dei Rü dee Drucker und Verleger Neue 1 Dr. Fritz Bode& Co. Mannbeim N J. 46 23 Herantwortlich für Anzeigen und geſchäftli Mitte Jakob Faude, Mannheim. 3 95 Zur Zen Preisliſte Nr. gültig. 5 Ausgabe 4 Mittag über 11000 1 3 Abend über 10000 über 10000 ecken. Mane November über 6 1 4 * 5 ö „———— 2.„ 2. c e„„ ˙ A AAA ² 1100. 228 125 „ eee een hnen, heute und Worte Kon⸗ t, wo n die Hei⸗ und t ſie Wir bolzen erden inzug Jahr Dem wir Ge⸗ 8 eee. Montag, 3. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 1 iliche Juaſiresmendem. Mann eim Mit Feuerwerk, Tanz und Schnee ins neue Jahr— Der Neujahrsaufmarsch der Karnevalsgarden Tanz und Vecherlupf waren Trumpf! Immer an der Wand lang. * Nun haben wir endgültig Abſchied genommen vom alt und müde gewordenen Jahre 1937 und ein neues iſt heraufgezogen, das unter Glockengeläut, Kanonenſchlägen, allerlei buntem Feuerwerk und zauberhaftem Schneefall ſeinen Einmarſch in unſere Stadt hielt. Dieſe Silveſternacht gab den Mannhei⸗ mern wieder einmal Gelegenheit, zu beweiſen, daß ſie der Fidelitas lebhaft zugetan ſind. Das bewies beſonders eindeutig die fröhliche Fülle in den Lo⸗ kalen unſerer Stadt, von denen der Chroniſt, einer alten bewährten Tradition gemäß, eine Anzahl auf⸗ geſucht hat, um zu ſehen, wie dort die Tanzbeine und die Gläſer geſchwungen wurden Aller Anfang waren die beiden großen Hotels im Schatten des Waſſerturmes. Im Palaſthotel war am Vortag bereits kein Tiſch mehr zu erobern, geſchweige denn am Altjahrsabend. Innen gaben ſich viele heiter geſtimmte Leute ein Stelldichein. Man ſah zahlreiche ſchöne Abendkleider,„letzte Schreie“ der kommenden Ballſaiſon, dazu die feierlichen Sil⸗ houetten von Smokings und Fräcken. Bunte Schirm⸗ chen ſchmückten die Tiſche und allerlei Luftſchlangen und Papierbällchen trugen ſchnell dazu bei, die Stimmung anzukurbeln und den Räumen eine bunte, leicht karnevaliſtiſche Note zu geben. Fünf Kapellen ſorgten für den nötigen Rhythmus auf den Tanzflächen und oͤralle Weißwürſtel für die Wie⸗ derbelebung manch müde gewordenen Lebensgeiſtes, der in der„Unterwelt“ der Pfalzſtube vor Anker ge⸗ gangen war. Als die zwölfte Stunde gekommen war, gab es ein kleines Feuerwerk im Garten des Hauſes, und alle Silveſterjünger und jfüngerinnen ſtellten mit nicht unerheblichem Staunen feſt, daß mächtig viel Schnee vom Himmel rieſelte und das junge Jahr, bereits mit allerhand„Weißheit“ ver⸗ ſehen, an den Start ging. Auf öder gleichen, liebenswürdigen, feſtlichen Linie rollten oͤie Stunden im benachbarten Parkhotel dahin, wo die geſchickte Regie des Hauſes Weil wie⸗ der für die ſchnelle Ausbreitung guter Laune Sorge getragen hatte. In allen wohlbevölkerten Räumen wurde lebhaft dem Tanz gehuldigt, ſangen die Gei⸗ gen und die Saxophone, kanzte man„mit ihr in den Himmel hinein“. Auch eine Clownukapelle war mit von der luſtigen Partie und der Silveſterſcherze gab es wieder genügend. In den Tiefen des Tucherkel⸗ lers aber kreiſten die Humpen und fanden zahlreiche Würſte bayeriſcher Prägung ebenſo zahlreiche Lieb⸗ haber. 4% 100 Dann galt es durch den mittlerweile fußhoch lie⸗ genden Schnee in die Planken eiltzuſthſüelkken und dort Umſchau zu halten. Ueberflüſſig, zu ſagen, daß in der„Libelle“ eine famoſe Stimmung herrſchte. Alle luſtigen Vorausſetzungen waren ja durch eine große Künſtlerſchar gegeben. Die vier Albanos, Pong und andere, ſorgten dafür, daß kein Auge trok⸗ ken blieb. Es gab eine große Bar auf der Bühne und zwei Orcheſter waren mit Erfolg um den nöti⸗ gen Schwung auf den Tanzflächen beſorgt. „Vis--vis“ im Kaffee Belbe ſorgte Heinz Kannen mit ſeinen Getreuen dafür, daß keine Mü⸗ digkeit vor der fünften Morgenſtunde auffam. Man tanzte in drangvoll, fürchterlich ſchöner Enge. Das gleiche gilt für das Pa laſt kaffee, das in nette fa⸗ ſchingsgerechte Farben gehüllt war. Bunte leuchtende Sterne von Rieſenformat gaukelten über den Tiſchen und beachtliche Mengen Papierſchlangen glitten von der„Galerie“ und den Balkonen herab. Heins Waßmann und ſein Orcheſter ſpielten die Schlager des Winters und Fritz Fegbeutel hielt heitere An⸗ ſprachen, die den Lachmuskeln mächtig zuſetzten. Im Kaffee Koſſenhaſchen ſchlug die Stim⸗ mung gleichfalls hohe Wellen. Die beliebte Kapelle Willigott Schwabe feuerte einen Foxtrott und einen Tango nach dem anderen ab, eine Groteskkapelle aſſiſtierte wacker, ein Jongleur war da, es gab Ver⸗ loſung, einè nette kleine Bar, allerlei Damen⸗ und Herrenſpenden und— viel Vergnügen. Im Kaffee Kurpfalz konnte wie überall in in dieſen fidelen Stunden kein Apefl zur Erde fallen. Man tanzte ebenſo unermüdlich wie im„Clou“, im „Wintergarten“ und in den immer gemütlichen Hotels am Bahnhof, im„National“ und im Unionhotel, wo allerhand luſtiges Volk zuſam⸗ mengekommen war und ſich in den dezent dekorierten Räumen königlich amüſierte. Auch im Kaffee Wel⸗ Jenreuther herrſchte Hochbetrieb, ebenſo in den Kaffees am Ring, weiter im Siechen⸗ rä u, im Ballhaus und in zahlreichen anderen Lokalen, deren Aufzählung aus Raumgründen nicht möglich iſt. Auch im Friedrichspark⸗Reſtau⸗ rant hämmerte das Schlagzeug muntere Rhythmen, drehten ſich die Paare, gab es keine Pauſe in dieſer Nacht der Fröhlichen. cf. ** Als Kanonenſchlöge oͤröhnten und Fröſche knatterten Die Knallerei fing ſchon verhältnismäßig früh an, ſchon mittags zählten die Buben ihre Muni⸗ tionsvorräte, teilten ein für dieſen und jenen Nach⸗ barn, den ſie auf der Latt' hatten und taten auch den einen oder andern Probeſchuß. Erwachſene Män⸗ ner und Familienväter legten ſehr gewiſſenhaft ihren Knallkörper auf die Fahrbahn und entfernten ſich mit erſtem Biedermannsgeſicht... Wenn dann aber eine erſchrockene Frau zu ſchimpfen anfing, eine Wagentür ſich mit Gebrumm öffnete.. dann ſprangen ſie zwei Meter hoch vor Freude. Punkt 23.55 Uhr trat ich vor den Roſengarten, brachte meine Fröſche wirkſam an den Mann bzw. an die herausſtrömende Menge, und dann hub als⸗ bald eine wilde Knallerei in allen Stadtteilen an. Aus allen Lokalen ſtrömten die Kanonenſchlagmän⸗ ner heraus und ſchleuderten Blitz, Donner und Pulverdampf um ſich. Die Damen riskierten ihre leichtumtüllten Schultern und ſchrien ſich wieder warm. Von Balkon zu Balkon ſich die Bomben zwi⸗ ſchen die Beine zu werfen, war höchſter Ehrgeiz gro⸗ ßer Sportkanonen. Der Marktplatz war natürlich auch diesmal Ze nt rum der Kanonade, und weithin ſchall⸗ ten die Kommandos der vielen artilleriſtiſch geſchul⸗ ten Feuerwerker mit dazugehöriger Anſchnauzerei, wenn die Lunte nicht brannte und der Abſchuß unter⸗ blieb. Aber allgemeine Meinung war es doch, daß dieſes Jahr die Feuerwerkerei ſich über die ganze Stadt verteilt habe, wobei allerdings die Unterſtadt weit kräftiger böllerte als die Oberſtadt. Dann trank und tanzte man die kalten Füße wie⸗ der trocken und die Verkühlungserſcheinungen wie⸗ der aus dem Hals, und es war lange Zeit recht ſtill auf den Straßen. Gegen halbfünf, als allgemeiner Lokalwechſel durch die Damen durchgeſetzt worden war(die Da⸗ men ſind ein unruhiges Volk!) und das Kaffeetrin⸗ ken losging, da herrſchte auch wieder Leben auf den Planken. Der Schnee langte ſchon vielfach für Schneebälle, am Bummelübergang zwiſchen O 6 und O7 bildeten ſich zwei erſtklaſſige Glennen, wo jeder darüber mußte, der nicht als ein Feigling ge⸗ ſtempelt werden wollte. Es gab allerhand Maſſen⸗ gepurzel, und da die übriggebliebenen Fröſche mit Spätzündung hineinzupraktizieren, war von hoher Wirkung. Dr. Hr, Schöne„närriſche“ Tradition Die Karnevaliſten beſuchen unſeren Kreisleiter, Oberbürgermeiſter Renninger und den Polizeipräſidenten Am 14.11 Ahr „Die Mannheimer Karnevalvereine führten zu Neujahr in traditioneller Weiſe ihren Gratulationszug durch. Sie hatten ihn dies⸗ mal von vormittags auf den frühen Nachmittag ver⸗ legt, und der Erfolg war, daß damit erwartungs⸗ Dann ging der Zug weiter durch die Rhein⸗ ſtraße und die Planken. Wie ſchon vorher, wurde er auch jetzt wieder von einer großen Menſchenmenge begleitet. Je mehr er ſich dem Paradeplatz näherte, deſto ſtärker wurde das Spalier der Zuſchauer, die die Karnevaliſten mit Närrischer Aufmarsch auf dem verschneiten Paradeplatz Prinzengarde und Elferrat des„Feuerio“ gemäß die Teilnahme der Bevölkerung erheblich grö⸗ ßer als in vergangenen Jahren war. Schon beim „Habereckl“, wo es um 14.11 Uhr losging, ſtan⸗ den die Zuſchauer in dichten Reihen und freuten ſich an den Garden, die dort aufmarſchiert waren, um die Präſidenten und die Elferräte durch Mannheim zu geleiten. Als die Elferratspräſidenten erſchienen, wurden die närriſchen Gewehre zackig präſentiert. Dann formierten ſich die Heerſcharen zum Marſch und unter den Weiſen zweier Muſikkapellen und dreier Spielmannszüge trat man den Umzug an. Zunächſt kamen die Offiziere der Prinzengarde hoch zu Roß, gefolgt von zwei Kompanien Prinzen⸗ garde und dem in Wagen folgenden Elferrat des „Feuerio“. Die von einem Standartenreiter ge⸗ führte Garde der Karnevalgeſel lſchaft Lin⸗ denhof ſchloß ſich an, ebenfalls vor den Fahrzeu⸗ gen des Elferrates marſchierend. Den Schluß der närriſchen Formationnen bildete die„Fröhlich Pfalz“, die auch eine ſehr ſtarke Garde zur Stelle mit berittenen Offizieren hatte; auch bei dieſer Kar⸗ nevalgeſellſchaft folgte der Elferrat in Autos den Fußtruppen. Der Zug hatte eine beträchtliche Länge. Der Marſch begann— wie geſagt— beim„Haber⸗ eckl“ und führte zunächſt zwiſchen den Q⸗ und R⸗ Quadraten hinoͤurch und um den Marktplatz herum und durch die Jungbuſchſtraße bis zur Hafenſtraße und bog dann bei der Teufelsbrücke in die Rhein⸗ ſtraße ein. Vor dem Haus der Partei hieß es„Das Ganze halt!“. Die Garden nahmen Paradeſtellung ein. Dann begaben ſich die drei Elferratsprä⸗ ſidenten zum Kreisleiter, um ihm die Neujahrsglückwünſche der Karnevaliſten zu überbringen. Feuerio⸗Präſident Schuler als. Sprecher gab im Dienſtzimmer des Kreisleiters in Gegenwart von DA ⸗Kreisobmann Schnerr ſei⸗ ner Freude Ausdruck, daß die Karnevaliſten bei ihrem Neujahrsumzug erſtmals auch dem Hoheits⸗ träger der Partei ihre Aufwartung machen durften. Die Karnevalvereine wünſchten dem Kreisleiter für das neue Jahr alles Gute und bei ſeiner Arbeit die Befriedigung, die er ſich ſelber wünſche, vor allem aber auch Geſundheit. Zugleich übergab Präſident Schuler dem Kreisleiter die Urkunde ſeiner Ernen⸗ nung zum ordentlichen Ehrenmitglied des„Feuerio“. Der Dank des Kreisleiters Kreisleiter Schneider wies in ſeinen Dankes⸗ worten darauf hin, daß den Karnevaliſten eine be⸗ ſondere Aufgabe obliege, als ſie berufen ſeien, an der Verbreitung der Freude im Volke mitzuhelfen. Als Vorſitzender der Villinger Narrenzunft habe er ſchon in ſeinemf früheren Wirkungskreis die Beſtrebungen der Karnevaliſten nach Kräften gefördert, und es ſei ihm eine beſondere Freude, die Mannheimer Karne⸗ valvereine als erſte Gäſte im neuen Jahr in ſeinen Amtsräumen begrüßen zu können. Zum Schluß dankte der Kreisleiter für die Ehrung durch den „Feuerio“, die er freudig annehme. i 5 Nachdem die Karnevaliſten ſich wieder verabſchie⸗ det hatten und das Haus der Partei verließen, um ſich nach ihren Fahrzeugen zu begeben, präſen⸗ tierten die Garden. 5 bei der Ansprache des Oberbürgermeisters (Photo: Labor⸗Schmiodt) „Ahoi“ und„Aha“ begrüßten. Auf dem Paradeplatz marſchierten die Garden zwiſchen Rathaus und Cru⸗ pello-⸗Monument auf. Vor den Fronten ſtanden die Elferräte. Als der Oberbürgermeiſter auf dem Bal⸗ kon des Rathausturmes erſchien, wurde präſentiert. Dann begaben ſich die Elferratspräſidenten in das Rathaus, um nach altem Brauche dem Stadtober⸗ haupt zu Neujahr zu gratulieren. W. th. Der Empfang im Rathaus Im Turmſaal des Rathauſes hatte ſich inzwiſchen Oberbürgermeiſter Renninger mit ſeinen Rats⸗ herren, Bürgermeiſter Dr. Walli und mehreren Amtsvorſtänden zum Empfang der Abordnung ver⸗ ſammelt, die aus dem Präſidenten und Vizepräſi⸗ denten der drei Karnevalgeſellſchaften beſtand. Als die Erſchienenen auf den Balkon herausge⸗ treten waren, ergriff Ehrenpräſident Theo Schu⸗ ler das Wort zu einer Anſprache, die mit ihren humorvollen Pointen auf dem Paradeplatz das leb⸗ hafteſte Echo weckte.„Es iſt“, ſo führte der Redner u. a. aus,„40 Jahre her, daß der„Feuerio“ in Mannheim den ſchönen Brauch eingeführt hat, am Neujahrstag der Bevölkerung eine Freude durch einen Umzug zu machen, und bei dieſer Gelegenheit den Herrn Oberbürgermeiſter zu beſuchen, um ihm die Neujahrswünſche zu überbringen. Auch heuer ſind wir wieder gekommen, um Ihnen, verehrter Herr Oberbürgermeiſter, Ihrer werten Familie und Ihren Mitarbeitern alles Gute im Namen der ge⸗ ſamten Mannheimer Karnevaliſten zu wünſchen. Wir wünſchen Ihnen vor allem Geſundheit und ein freu⸗ diges Arbeiten. Als ich vor zwei Jahren das große Vergnügen hatte, Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, die Ehren⸗ mitgliedsurkunde des„Feuerio“ zu übrreichen, ver⸗ ſprachen Sie, ein gelehriger Schüler zu ſein. Heute haben Sie die zweijährige Lehrzeit glücklich abſolviert. Ich kann Ihnen beſtätigen, daß Sie die Geſellenprüfung mit Note 1 beſtanden haben, denn Sie haben uns immer, ſoweit es in Ihren Kräften ſtand, unterſtützt. Aber, Herr Ober⸗ bürgermeiſter, Sie wiſſen, wir Narren kommen nie wunſchlos. Als Präſident der Narretei kann ich Ihnen verraten, daß ich unter Umſtänden in der Lage wäre, Ihnen den Meiſterbrief auszuſtellen, wenn ich es fertig brächte, daß die bei den Karne⸗ paliſten ſo verpönte Vergnügungsſteuer end⸗ lich einmal während der Faſchingszeit fal⸗ len würde. Sie ſollen nicht zu Schaden kommen. Ich bringe zwei Vorſchläge mit. Als Erſatz für die Vergnügungsſteuer, die in den Somermonaten ruhig erhoben werden kann, ſchlagen wir eine Taubenſteuer vor, die von denen erhoben werden könnte, die tagsüber ſo viel Zeit übrig haben, auf dem Marktplatz die Tauben zu füttern, die ſo viel zur Verſchönerung der Faſſaden beitragen. Oder wie wäre es mit einer Steuer für Nörgler, Meckerer und Beſ⸗ ſerwiſſer, von der ich mir den allergrößten finanziellen Erfolg verſpreche. Der Redner über⸗ reichte dem Oberbürgermeiſter dann die Feuerio⸗Feſt⸗ ſchrift nebſt einem Blumenſtrauß mit Schleifen in den Feueriofarben als Vorboten des Frühlings. Unſer Oberberchermeeſchter hot, ſo ſchloß der Präſident, ä gutes Herz. Ich weeß, doß en als Meenzer Kind netenee ſacht, wo'r ja ſache kann! Unſer ſehr ver⸗ ehrter, lieber Oberbürgermeiſter und ſeine Mit⸗ arbeiter ahoi! Freudig ſtimmte die auf dem Paradeplatz ver⸗ ſammelte Menge, die offenbar durch den auf dem Balkon aufgeſtellten Lautſprecher die Anſprache gut verſtanden hatte, in das Ahoi! ein. Oberbürgermeiſter Renninger erwiderte nicht minder humorvoll.„Sie haben mir“, ſo führte er u. a. aus,„durch den Beſuch eine be⸗ ſondere Freude bereitet. Ich danke Ihnen beſon⸗ ders auch für die warmherzigen Glückwünſche, die wir an dieſem ſchönen Wintertag ſo gut gebrauchen können. Ich hätte Sie gern in meinen Amtsräu⸗ men empfangen, in denen es viel behaglicher als im Freien iſt. Aber, da es eine alte Tradition will, daß wir uns auf dem Rathausbalkon aufhalten, habe ich mir vorgenommen, daß, wenn wir in unſerm Etat in dieſem Jahre noch viel Geld übrig haben, auf dem Balkon eine elektriſche Heizung an⸗ gelegt wird, ſo daß wir im nächſten Jahre hier nicht nur mit heißem Herzen, ſondern auch mit war⸗ men Füßen ſtehen können. Ich habe mir deshalb überlegt, zweckmäßig wäre, die führenden Perſönlichkeiten des Mann⸗ heimer Karnevals in eine Kommiſſion zu wählen, die die Aufgabe hätte, neue Steuer⸗ quellen zu erſchließen. ob es nicht Die Herren Karnevaliſten würden dann merken, wie ſchwierig es iſt, alle Steuern unter einen Hut zu hringen. 6 J Der„Feueriv“ hat in Mannheim große Leiſtun⸗ gen vollbracht. In den 40 Jahren ſeines Beſtehens hatten wir die große Freude, den Präſidenten Schu⸗ ler viele Jahre an der Spitze zu ſehen, einen Karne⸗ valiſten vom Scheitel bis zur Sohle. Herr Präſident! Sie haben in Mannheim die beſondere Aufgabe, den närriſchen Geiſt weit hinaus ins Land zu tragen, denn es gibt auch draußen viele Menſchen, die in Mannheim einmal närriſch ſein möchten. Und letz⸗ ten Endes hat auch die Stadtverwaltung an dem Fremdenzuſtrom ein ganz beſonderes Intereſſe. Der Oberbürgermeiſter dankte ſodann für die Feſtſchrift, die eine wertvolle Bereicherung für die Stadtverwaltung ſein werde. Er ſchloß mit dem Wunſch, auf ein erfolgreiches karnevaliſtiſches Jahr und dem Ruf: „Der Karneval 1938 ahoi!“ Von neuem brauſte das Ahoi! über den Parade⸗ platz. Dann begab ſich Oberbürgermeiſter Renninger in den Turmſaal, um mit ſeinen Gäſten anzuſtoßen. Gegen 15.45 Uhr ſetzte ſich der Zug wieder in Bewegung. Die Zeitſpanne zwiſchen den Reden und dem Weitermarſch wurde durch Schallplatten muſtk ausgefüllt. Dieſes durch zwei große auf dem Parade⸗ platz aufgeſtellt Lautſprecher vermittelte„Stand kon⸗ zert“ wurde von der großen Menſchenmenge, die ſich angeſammelt hatte, beifällig aufgenommen. Die Garden aber begannen ſogar zu ſchunkeln; ſie gaben damit nicht nur ihrer närriſchen Stimmung ſicht⸗ baren Ausdruck, ſondern ſie taten zugleich etwas zur Erwärmung ihrer Gehwerkzeuge. Der Weitermarſch führte an der Hauptpoſt vorbei durch die Planken und die Heidelberger Straße, dann über den Kai⸗ ſerring und die Bismarckſtraße zum Bezirksamts⸗ gebäude, wo vor Polizeipräſident Dr. Ramſper⸗ ger, der auf dem Balkon erſchien, ein Vorbeimarſch ſtattfand. Während der Zug zur Auflöſung weiter⸗ marſchierte, begaben ſich die Elferratspräſidenten in 255 Dienſtzimmer des Mannheimer Polizeipräſt⸗ enten. Beim Polizeiyräſidenten Im Arbeitszimmer des Polizeipräſi denten dankte Ehrenpräſtdent Schuler zunächſt für den Empfang, um dann auszuführen:„Wir ſind gekom⸗ men, um nach alter Tradation Ihnen und Ihren Mitarbeitern für das neue Jahr das Beſte zu wün⸗ ſchen, vor allem Geſundheit und Zufriedenheit in Ihrem Wirkungskreis. Ich möchte bei dieſer Ge⸗ legenheit wiederum beſtätigen, daß wir Karneva⸗ liſten nach wie vor mit Freude feſtſtellen können, daß unſer Streben, N in die Narretei auf der Straße Ordnung zu bringen, anerkannt wird.“ 5 Nach Ueberreichung der Feſtſchrift und dem Hin⸗ weis auf das über 100 jährige Beſtehen des Mann⸗ heimer Karnevals ſprach der Redner die Hoffnung aus, daß das bisherige gute Einvernehmen zwiſchen den führenden Karnevaliſten und der Polizeibehörde weiterbeſtehen möge. Man werde alles tun, um einen anſtändigen, ſauberen Karneval durchzuführen. 5 Polizeipräſident Dr. Ramſperger dankte zu⸗ nächſt herzlich dafür, daß die drei Karnevalvereine wieder den Weg zum Polizeipräſidium gefunden 4. Seite/ Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Januar 1938 haben. Er wiſſe zu ſchätzen, daß die erſten Gra⸗ 5 5 im Gebäude des Polizeipräſidiums zarren ſeien. Humor ſpeziell in dieſes Gebäude hineinzutragen, ſei dringend notwendig, denn mit Humor könne man viel leichter arbeiten. Ein freund⸗ liches Wort wirke bei unſerer pfälziſchen Bevölke⸗ rung oft Wunder. 5 Deshalb ſolle ſich der Humor im ganzen Hauſe ausbreiten, denn wo Humor ſei, könne keine Bürokratie aufkommen So ſei auch der Neujahrsbeſuch aufzufaſſen. Karne⸗ val heiße luſtig, fröhlich ſein, nicht austoben. Das ſei bis jetzt außerordentlich gut gelungen. 85 5 a g Wenn man in dieſem Jahre einen Schritt weiter⸗ kommen und auf den ſchönen breiten Planken einen richti⸗ gen Volkskarneval aufziehen wolle, dann werde man zunächſt einmal beraten müſſen, welche Form zu wählen ſei. Der Polizeipräſident ſchloß ſeine Ausführungen, indem er in aller Form die Polizeigewalt vom Fasnachtsſonntag bis zum Aſchermittwoch in die Hände der Karnevaliſten legte, allerdings mit der Einſchränkung, daß ſie dieſe Vollmacht vor ihren Frauen verantworten können. Im Habereckl Nach Beendigung des Umzuges vereinte ſich Jer Elferrat des„Feueriv“ mit dem Offizierkorps der Prinzengarde und den Vertretern der Preſſe im Bankettſaal des Habereckls zu einer von der Fa⸗ milie Dingeldein dargebotenen Stärkung. Ehren⸗ präſident Theo Schuler gab hierbei bekannt, daß beſchloſſen worden ſei, Frau Sophie Dingeldein, Architekt Michael Geyer und Kreisleiter Hermann Schneider zu Ehren⸗ mitgliedern zu ernennen. Herr Geyer gehörte dem erſten Elferrat des „Feuerio“ an. Kreisleiter Schneider war in Villingen Präſident einer Narrozunft. Nach den Eindrücken bei dem Empfang habe man in dem Kreisleiter einen ganz großen Gönner gefunden. Auch eine Ausſprache, die Herr Schuler mit dem Oberbürgermeiſter hatte, berechtigte zu den größten Hoffnungen in bezug auf eine glanzvolle Durchfüh⸗ rung des Jubiläumskarnevals. Vor allem legt der Oberbürgermeiſter, wie auch aus ſeiner Anſprache beim Empfang im Rathaus hervorging, Wert dar⸗ auf, daß die Bewohner der Umgebung mobil ge⸗ macht werden. Da der Mützen verſand am 2. Januar begonnen hat, richten wir an die Empfän⸗ ger die eindringliche Bitte, die Mütze nicht zurück⸗ zuſchicken, ſondern zu behalten und durch einen recht reichlichen Beitrag dafür zu ſorgen, daß der Karne⸗ valszug ſeiner beſonderen Bedeutung entſprechend ausgeſtaltet werden kann. Sch. Zuſammenſtoſ auf der Aufobahn Polizeibericht vom 2. Januar In der Nacht zum Sonntag ſtießen auf der Reiths⸗ gutphahn bei Friedrichsfeld drei Kraftwagen zu⸗ ſammen, wobei zwei Perſonen verletzt wurden und eine davon in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte Die drei Kraftwagen wurden erheblich be⸗ ſchädigt, zwei davon mußten abgeſchleppt werden. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Bei einem weiteren Zuſammenſtoß in Neu⸗ oſtheim zwiſchen Kraftwagen wurde eine Per⸗ ſon verletzt und mußte ebenfalls in ein Kran⸗ kenhaus übergeführt werden. Feuerwerkskörper in Kinderhand! Größerer Brand in Neckarau Mehrere Holzſchuppen ſtanden in Flammen— Anſere Feuerwehr wurde über den Jahres wechſel Auch während des Jahreswechſels blieb die Feuer⸗ wehr nicht ohne Arbeit. Am Silveſterabend hatte ſie ſogar ein größeres Feuer in Nek⸗ k a rau zu löſchen. In der Waldhornſtr. Za waren einige Holsſchuppen mit Packmaterial in Brand geraten. Die Brandbekämpfung war inſo⸗ fern nicht ganz einfach, als auf dem genannten An⸗ weſen zwiſchen zwei Häuſern eine Anzahl Holz⸗ ſchuppen ſtehen, von denen einige beim Eintreffen der kurz nach 19.45 Uhr alarmierten Wehr in Brand ſtanden. Außerdem hatte das Feuer auch ſchon auf das Dach einer auf dem Nachbargrunoͤſtück ſtehenden Spenglerwerkſtatt übergegriffen. Die Wehr rückte— durch Feuermelder gerufen — mit dem Löſchzug der Wache II und einem Halb⸗ zug der Hauptfeuerwache an. Es gelang ihr, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Zur Brandbekämpfung wurden mehrere Schlauch⸗ leitungen eingeſetzt, da jeder einzelne Schuppen mit einer eigenen oͤreimal alarmiert Schlauchleitung bedacht werden mußte und außerdem noch zwei Schlauchleitungen nach dem Nachbargrund⸗ ſtück gelegt werden mußten. Das Feuer fand in gelagerten Matratzen und Holzwolle reiche Nah⸗ rung vor, konnte aber doch verhältnismäßig raſch niedergekämpft werden. Um 20.40 Uhr konnte„Feuer aus!“ gemeldet werden. Die Wehr rückte um 21.29 Uhr wieder ein. Der Brand iſt vermutlich durch Feuerwerks⸗ körper, mit denen ſich Kinder beſchäftigt hatten, entſtanden. Am Neujahrstag wurde die Berufsfeuerwehr um 13.39 Uhr durch Feuermelder nach L 12, 10 gerufen, jedoch handelte es ſich da um einen blinden Alarm. Kurz darauf(13.50 Uhr) galt es, einen im Anweſen 4, 17 entſtandenen Schornſtein brand zu löſchen. Die Gefahr war in dieſem Falle ſehr raſch beſeitigt. dr. w. th. . ũ ⁵wvwwwww. f dd y Slart in weiß Von Schnee und Eis und ſportlichen Freuden Als das Krachen der Fröſche und Schwärmer und Raketen, mit denen das neue Jahr begrüßt wurde, wieder vorüber und der Glocken eherne Stimme verklungen war, ſetzte das Schneetreiben erſt ſchüchtern ein. Aber dann fielen bald dicke Flocken ohne Unterlaß und tauchten die Straßen und Plätze der Stadt, die Dächer der Häuſer und die Furchen der Felder in ein weißes Kleid. Es ſchneite noch bis in den Abend dieſes Neujahrstages hinein. Der Jugend kam der Schnee natürlich beſonders gelegen. Sie holte ihre Rodelſchlitten her⸗ vor und nützte jedes Gefälle zu Abfahrten aus, auch wenn dieſe noch ſo kurz waren. Daß aber auch der Neckardamm dort, wo das Neckarvorland— wie an der Friedrichsbrücke— nur ſchmal iſt, zur Rodel⸗ bahn gewählt wurde, war ſicherlich nicht ungefährlich. Viele Schlitten konnten da erſt kurz vor oem Ufer zum Halten gebracht werden. Die Eltern ſollten künftig dafür Sorge tragen, daß ihre Kinder ſich mit ihren Schlitten nicht wieder gerade an ſolchen gefähr⸗ lichen Stellen tummeln. Es gibt fa ſonſt genug ent⸗ ſprechende Möglichkeiten. Die Staoͤtverwaltumg iſt in dieſer Hinſicht ja auch nicht müßig geweſen und ſie ſorgt ſelbſt dafür, daß die Schlittſchuh⸗ begeiſterten Eisflächen vorfinden. Auf dem Meßplatz zum Beiſpiel herrſcht ſeit Tagen ſchon ein Mordsbetrieb. Die kleinen Herbers und Baiers erproben dort wie auch auf den zahlreichen anderen künſtlichen Eisbahnen unſerer Stadt ihre Hunſt, und wer keine Schlittſchuhe ſein eigen nennt, zieht Schlei⸗ fen. Daß die Jugend zum Teil auch die Fahr⸗ bahnen der Straßen deen benützten,„Glennen“ zu ziehen, iſt aber ein Unfug! Der überraſchend langen Haltbarkeit der Schnee⸗ decke und den Eisbahnen kam zugute, daß ſich die Temperaturen während der Tage des Jahres⸗ wechſels meiſt unter 0 Gras hielten. Der Jaß⸗ reswechſel iſt alſo unter recht winterlichen Begleit⸗ umſtänden vor ſich gegangen, aber das beeinträchtigte die Stimmung der Mannheimer in gar keiner Weiſe. Sie hatten ſich vorher mit einem beträchtlichen Vor⸗ rat an Feuerwerkskörpern eingedeckt. Das Ge⸗ knalle war in dieſer Silveſternacht denn auch größer als in vergangenen Jahren. So haben wir mit knal⸗ ligen Effekten das neue Jahr angetreten, nachdem wir uns am Silveſterabend noch die Rundfunkan⸗ ſprache von Reichsminiſter Dr. Goebbels ange⸗ hört hatten. Der erſte Tag des neuen Jahres, an dem wir den letzten Weihnachts⸗Stollen anſchnitten, wurde von der Wehrmacht mit einem militäriſchen Wecken eingeleitet. Am Samstag haben übrigens auch viele Vereine gefeiert, wobei man als ſehr angenehm empfand, daß dem Neujahrstag gleich noch ein Sonntag zum Aus⸗ ſchlafen folgte. dr. th. Die Neuregelung der Fettverſorgung Die Vordrucke werden Anfang Jaunar zugeſchickt Nach einer Anordnung der zuſtändigen Reichs⸗ miniſter müſſen die Haushaltsnachweiſe für den Fettbezug erneuert werden, weil die Eintragungen in den Kundenliſten vielfach nicht mehr dem tatſäch⸗ lichen Perſonenſtand entſprechen Den Haushalten in Mannheim und den Perſonen, für die ein eigener Haushaltsnachweis ausgeſtellt wird(Untermieter, Hausgehilfen uſw.), wird der Vordruck zur Bean⸗ tragung der Haushaltsnachweiſe für 1938 Anfang Januar durch die Poſt zugehen. Nähere Bekannt⸗ machung wird noch folgen. Bis zum Zeitpunkt der Ausſtellung der neuen Haushaltsnachweiſe be⸗ halten die für 1937 ausgegebenen Haushaltsnach⸗ weiſe ihre Gültigkeit. 8 ** Der Verkehr bei der Reichsbahn ſtand in den Tagen vom 31. Dezember bis 2. Januar im Zeichen eines ſtarken Winterſportbetriebs. Die Sonderzüge nach den Winterſportgebieten waren ſehr gut beſetzt. ** Er ſpielte den wilden Mann. Ein 32 Jahre alter Hilfsarbeiter aus Sandhofen, der in der Sil⸗ veſternacht ſeine Frau und ſeine Kinder mißhan⸗ delte und den einſchreitenden Polizeibeamten tät⸗ lich angriff, wurde durch das Ueberfallkommando in das Gefängnis eingeliefert. Eine Sitzung des Milchausſchuſſes Der Milchausſchuß beim Polizeipräſidium Mannheim trat am Donnerstagnachmittag zu einer Sitzung zuſammen, um über vier Geſuche um Er⸗ laubnis zum Handel mit Milch in der Staoͤt Mann⸗ heim zu entſcheiden. Zum Milchhandel ließ er die Lydia Maiſch, geb. Herbel, die mit ihrem Manne ein in der Riedfeldſtraße 58 bisher ſchon betriebenes Geſchäft übernehmen will, zu; dieſe Konzeſſion bedarf aber noch der Genehmigung durch das badiſche Wirt⸗ ſchaftsminiſterium. Der Witwe Helene Hommel, geb. Reinemuth, übertrug er an Stelle der Milch⸗ handelserlaubnis, die bisher ihr unlängſt verſtor⸗ bener Mann hatte, die Konzeſſion zum Handel mit Milch im Hauſe S 2, 2. Genehmigt wurde auch das Geſuch der Marie Hohly., geb. Mangold, für das Milchgeſchäft in der Rheindammſtraße 36; hierbei handelte es ſich um die Uebertragung einer Erlaub⸗ nis, die bisher auf den Namen des nunmehr ander⸗ wärts beſchäftigten Ehemanns lautete. Das vierte Geſuch betraf die käufliche Uebernahme eines bisher im Hauſe Schlageterſtraße 44 betriebenen Milch⸗ geſchäfts durch Hermann Reineck und Ehefrau, Luiſe, geb. Baumbuſch; die Geſuchſteller unterhielten in der weſtlichen Unterſtadt ſchon einen Milchhandel. Durch ihre Ueberſtedlung nach der Schlageterſtraße verſchwindet eines der ſehr zahlreichen Milchgeſchäfte in der Unterſtadt. W. tl. as Der Männergeſangverein 1878 Sandhofen, der älteſte Sandhofer Männerchor, hat ſich von je durch eine beſondere Rührigkeit ausgezeichnet. Auch das diesjährige Winterfeſt im Adlerſaal verzeichnete ſehr guten Beſuch. Den Hauptteil beſtritt der Chor unter Leitung des ſehr umſichtigen Karl Rinn. Wir nen⸗ nen den 23. Pſalm von Fr. Schubert, oder Fackel⸗ träger von H. Grabner, Tonwerke, die mit ſchönem Erfolg dargeboten wurden. Groß war die Freude, als der früher im Verein ſehr erfolgreiche Chor⸗ meiſter Muſikdirektor Max Adam ſeine ehemaligen Sämger in dem Chorwerk„Lob der Muſik“ von J. Haas dirigierte. Die Begrüßungsworte ſprach Adam Michel, der fünf treue Mitglieder ehren konnte: Tobias Wehe, der 40 Jahre Aktivität hin⸗ ter ſich hat, ſowie für 25jährige Treue Ludwig Sch u⸗ macher, Heinrich Uẽuſtätter, Heinrich Nägele, Tobias Herbel. In Ludwigshafen: Ein wild gewordener Kraftwagenführer Schwerer Unfall in der Silveſternacht— Vier Perſonen verletzt h. Ludwigshafen, 2. Jaunuar. Etwa 16 Minuten nach Mitternacht leiſtete ſich ein offenbar angetrunkener Kraftwagenlenker ein böſes Stück: er fuhr durch die Wredeſtraße in Richtung Jubiläumsſtraße, von der Maxſtraße kommend, ſo weit links, daß ſein Wagen ſogar auf den linken Bür⸗ gerſteig geriet und dabei vier Fußgänger auf ein⸗ mal erfaßte, darunter einen Schutzmann; dieſem fuhr ein Rad des Kraftwagens über das Bein, beim Sturz zog er ſich eine blutende Wunde am Hinter⸗ kopf zu. Trotzdem nahm der Poliziſt ſofort die Er⸗ mittlungen auf. Zwei Ziviliſten wurden noch erheb⸗ lich ſchlimmer verletzt; einer von ihnen wurde her wußtlos vom Sanitätskraftwagen zum Krankenhaus gebracht, der ändere im nächſten Privathaus ärztlich betreut. Nachdem der kritiſche Kraftwagen, der eine badiſche Erkennungsnummer trug, die vier Fußgän⸗ ger angefahren und meh ere Meter weit auf die Fuß⸗ bank geſchleudert hatte, gelaug es dem Wagenlenker, noch dicht vor der Parkverbots⸗Tafel wieder die Fahrbahn zu gewinnen. Anſchließend fuhr er in die Jubiläumsſtraße und verließ in beſchleunigtem Tempo Ludwigshafen über die Schlageter⸗Brücke. Der polizeiliche Verkehrsſtreifen⸗Dienſt war ſehr bald zur Stelle, nahm die Spuren der Tat auf, nahm Maß und ſorgte für Verfolgung des Schuldigen. 4½% auslosbare Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1933, Erſte Folge, rückzahlbar zum Nennwert in den Jahren 19511956 Zeichnungsangebot Zur Fortführung der von der Reichsregierung übernommenen Aufgaben begibt das Deutſche Reich RM i 000 000 000. 4%% auslosbare Schatzanwe ungen von 1938, Erſte Folge. Die Schatzanweiſungen lauten über RM. 100, 500, 1000, 5000, 10 000 und 20 000. Sie ſind vom 1. Jannar 1938 ab mit 4% 7 jährlich verzinslich. Die Zinſen werden halbjährlich am 2. Januar und 1. Juli j. J. gezahlt, erſtmalig am 1. Juli 198. Die Schatzanweiſungen dieſer Folge werden mit je 4/ zur Rückzahlung zum 2. Januar der Jahre 1951 bis 1956 ausgeloſt; die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert. Die Ausloſungen finden in dem vor dem Rückzahlungs⸗ tag endenden Vierteljahr ſtatt. Sie werden in der Weiſe bewirtt, daß zur Rückzahlung zum 2. Jauuar der Fahre 1951, 1952, 1954, 1955 fe 17, zur Rückzahlung zum 2, Januar der Jahre 1953 und 1956 je 16 der Endziffernpaare 00 bis 90 gezogen werden. Als ausgeloſt gelten aus ſedem Wertabſchnitt alle Schatzanweiſungen, deren Nummer in den beiden letzten Stellen(Zehner und Einer) eines der gezogenen Ziffernpaare hat. Dieſe werden im Deutſchen Reichsanzeiger bekanntgemacht. Die Kündigung aller Schatzanweiſungen dieſer Folge oder von Teilen der l. dieſer Folge zu einem früheren Zeitpunkt, jedoch nicht vor dem 2. Januar 194g, bleibt vor⸗ behalten. 5 5 Auf Antrag können die gezeichneten Schatzanweiſungen in das Reichsſchuldbuch eee werden. Die neuen Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs ſind gemaß 8 1807 BGB. mündelſicher. Sie können nach Erſcheinen im Lombardverkehr der Reichsbank beliehen werden und ſind auch im Lombard⸗ verkehr bei der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung) als Deckung zugelaſſen. . Die Einführung der 470 Reichsſchatzanweiſungen von 1938, Erſte Folge, an den deutſchen Börſen wird alsbald nach ihrem Erſcheinen veranlaßt werden. Von den vorſtehend bezeichneten RM. 1 000 000 000.— 4 95 auslosbaren Schatzanweiſungen von 1938, Erſte Folge, ſind RM. 250 000 000.— bereits feſt gezeichnet worden. N RM 750 000 000, 4½% auslosbare Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs 1 5 von 1938, Erſte Folge, b werden hiermit im Auftrage des Reichs durch das unterzeichnete Konſortium zur öffentlichen Zeichnung unter den nachfolgenden Bedingungen aufgelegt. a b „ Zeichnungs bedingungen 1. Der Zeichnungspreis beträgt 5 8 g 98 70 1 8 25 1. 4 0 unter Verrechnung von Stückzinſen(ſiehe Ziffer). Die Börſenumſatzſteuer trägt der Zeichner. 5 2. Zeichnungen werden in der Zeit 5 „ß vom 3. bis 18. Januar 1938 bei den in der Anlage zu dieſem Angebot genannten Banken, Bankfirmen und deren deutſchen Zweig⸗ niederlaſſungen während der üblichen Geſchäftsſtunden entgegengenommen. Die Zeichnung kaun auch durch Vermittlung aller übrigen Banken, Bankiers, Spar⸗ und Girokaſſen und Krebitigenoſſenſchaften bei den Zeichnungsſtellen vorgenommen werden. 888 Früherer Schluß des Zeichnungsgeſchäfts bleibt vorbehalten. 5 e erſolgt baldmöglichſt nach Ablauf der Zeichnungsfriſt und bleibt dem Ermeſſen der Zei gsſtellen überlaſſen Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können inſoweit berückſichtigt werden, als dies mit dem Intereſſe der übrigen Abnehmer verträglich erſcheint. Ein A. pruch auf Zuteflung kann aus etma vorzeitig eingezahlten Beträgen nur hergeleitet werden, ſoweit durch die Zeichnungsſtellen die Berückſichtigung der gezeichneten Beträge feſt zugeſagt worden iſt. 3 3** Die ee auch durch Vermittlu mit 40% éin der Zeit bis zum 26. 1. 1988 5/„ 1 o„„„ 24. 7 1988 aun, ref 0, es bei derjenigen Stelle, welche die Zeichnungen entgegengenommen hat, zu erfolgen. Vollzahlung vor dieſen Terminen ſind zuläſſig, von den. feſt zugeſagte Beträge können auch ſchon vom erſten Zeichnungstage ab beglichen werden. i durch 100 teilbare Nenn beträge abgerechnet Die Zahlung braucht erſt geleiſtet zu werden wenn die Summe der fällta gewordenen Teilbeträge wenigſtens einen Nennbetrag von 9 Zeichner werden ſedoch auch geringere Nenn beträge als RM 100.— abgerechnet werden. Die Zeichner erhalten zunächſt nichtübertragbare Kaſſengulttungen, gegen deren Rückgabe ſpäter die Stücke durch die Zeichnungsſtellen ausgegeben werden. 5 5 5 5 5. Die Lieferung der 475 Reichsſchatzanweiſungen von 1938, Erſte Folge, erfolgt baldmöglichſt. Im Januar 1038. Berli: Stuttgart, Weimar.: Preußiſche Staatsbank(See handlung). Reichsbank. Bank der Deutſchen Arbeit A. G S. Bleichröder. Delbrück Schickler& Co. Deutſche Girozentrale — Deutſche Kommunalbank—. Deutſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, J. Dreyfus& Co. Dresdner Bank. Hardy& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft Braunſchweigiſche Staatsbank (Leihhausanſtalt). Eichborn& Co. E. Heimann. Sächſiſche Staatsbank. Deutſche Effeeten⸗ und Wechſel⸗Bank. B. Metzler ſeel Sohn& Co. Vereinsbank in Hamburg. M. M Warburg& Co. Badiſche Bank. Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt. Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank. Bayeriſche Vereinsbank. Oldenburglſche Landesbank(Spar⸗ u. Leihbank).⸗G. Mecklenburgiſche Depoſiten⸗ und 8 Wechſelbank. Thüringiſche Staatsbank. 5 Offizielle Zeichnungsſtellen in Mannheim ſin z; Reichsbank.— Badiſche Bank.— Badische Kommunale Landesbank— Girozentrale Oeffentliche! 4. Die Bezahlung der zugeteilten Schatzanweiſungen hat ſpäteſtens u, Altona, Bochum, Braunſchweig, Bremen, Breslau, Halle(Saale). Hamburg, Karlsruhe(Baden), Köln, Leipzig, München, Weſtholſteiniſche Bank. C. G. Trinkaus. Sal. Oppenheim fr.& Cie. zuzüglich 4% 9% Stückzinſen vom 1. 1. 1938 leinſchließlich) dis zum Zahlungstage Teilzahlungen und ei Teilzahlungen werden im allgemeinen nur M 100.— ergibt. Auf Wunſch der Chemnitz, Dresden, Duüſſeldorſ, Frankfurt(Main), Oldenburg i.., Schwerin(Mecklenb.), Berliner Handels⸗Geſellſchaft. Commerz⸗ und Privat⸗Bank Alkeliengeſeilſchaft. Dieutſche Bank Deutſche Landesbankenzentrale 5 Aktiengeſellſchaft. Gebr. Arnhold. Mendelsſobn& Co. Weſtfalenbank Aktlengeſellſchaft. Norddeutſche Kreditbank Aktiengeſellſchaft Sächſiſche Bank. Gebrüder Bethmann. Frankfurter Bank. Halleſcher Bankverein von Kuliſch, Kaempf& Co. Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. J H Stein. H. Aufhäuſer. f N Bayeriſche Staatsbank.. Merck, Finck& Co.. Staatliche Kreditanſtalt Oldenburg (Staatsbank). Württembergiſche Bank. Bayer& Heinze. 31 Pfandbriefanſtalt.— Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank Zweigſtelle Mannheim.— e a Bank Aktiengeſellſchaft Filiale Mannheim.— Deutſche 15 Filiale Mannheim.— Dresdner Bank ann heim. i„„ rokaſſen und Kreblegenoſſenſchaf aller Übrigen am Ort anſäſſigen Banken, Bankiers ften bei den Zelchnungeſtellen vorgenommen werden. 5 8 1** 0 f 1 Sg=S SS S N * Sn 8 — 1 E! 2 4A 2 n 8 tum iner Er⸗ znn⸗ die inne nes darf zirt⸗ 8 ilch⸗ ſtor⸗ mit das das bei aub⸗ der⸗ erte sher ilch⸗ rau, Iten del. raße jäfte . der urch das ſehr nter nen⸗ ckel⸗ nem unde, hor⸗ igen 3 rach ren hin⸗ ch 11. Le, Montag, 3. Januar 1938 8 1— Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe 5. Seite“ Nummer 1 Eine Bilanz des Erfolges: Nut noch 7740 Arbeilsloſe Jahresrückſchau des Arbeitsamtes Mannheim Wie alljährlich am Ende eines Jahres hielt auch diesmal das Arbeitsamt Mannheim einen Schluß⸗ appell ab. Dabei gab der Leiter des Amtes, Ober⸗ regieruungsrat Nickles, einen Rechenſchafts⸗ und Erfahrungsbericht für das abgelauſene und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Seine Dar⸗ legungen gingen ſtark ins einzelne, ſo daß wir uns auf die Feſtſtellung des Weſentlichſten beſchränken nitſſen. Oberregierxungsrat Nickles wies einleitend dar⸗ auf hin, daß ſich die Arbeitsloſenziffer im Wirtſchaftsraum Mannheim aus bekannten Grün⸗ den nicht im gleichen Maße wie im Reichsdurchſchnitt geſenkt hat. Dennoch ſind die 1937 erzielten Er⸗ folge außerordentlich beachtlich. Als man im ver⸗ gangenen Jahr bei einem Stand von rund 13 000 Arbeitsloſen die Parole ausgab, die Zahl der Ar⸗ beitsloſen im Laufe des Jahres 1937 auf mindeſtens 7000 zu ſenken, ſo ſchien das allzu optimiſtiſch. Tar⸗ ſächlich iſt aber dieſes Ziel erreicht worden, ja es gelang ſogar, die Arbeitsloſenziffer bis Ende September auf 5484 herabzudrücken. Inzwiſchen iſt infolge durch die Witterung bedingter Einſchränkun⸗ gen eine Zunahme auf 774 eingetreten. Es wur⸗ den am 30. Dezember 6085 arbeitsloſe Männer und 1661 arbeitsloſe Frauen gezählt. Davon waren aber bei den Männern 33,4 v. H. und bei den Frauen 28,4 v. H. nicht voll einſatzfähig. Das Arbeitsamt Mannheim Jahre insgeſamt nahm in dieſem 50 178 Vermittlungen vor, das ſind 1152 mehr als im vergangenen Jahr. Dabei zeigte die Vermittlung in Dauerarbeit die Dendenz einer Zunahme, während bei den Vermitt⸗ lungen in kurzfriſtigen Beſchäftigungen eine Ab⸗ nahme feſtzuſtellen war. Außerdem wurden 3149 nach auswärts gehende Vermittlungen vorgenom⸗ men. Im Jahre 1937 ſind beim hieſigen Arbeitsamt insgeſamt 49 000 Arbeitsgeſuche eingegangen. An Abgängen wurden 34800 feſtgehalten. Da dieſe Zahl nur um einige Tauſend kleiner iſt als der Zu⸗ und Abgang im Jahre der höchſten Arbeitsloſigkeit (1933), kann dies als ein erfreulicher Beweis dafür angeſehen werden, daß der Großteil aller Arbeits⸗ platzveränderungen ordnungsgemäß über das Arbeitsamt ſich abwickelt. Das heißt: Die Erkenntnis dringt durch, daß das Ar⸗ beitsamt in der Hauptſache für den normalen Arbeitsplatzwechſel die zuſtändige und geeig⸗ nete Stelle iſt. Den gleichen Beweis erbringt auch die Bewegung der offenen Stellen. Es ſind bereits im vergange⸗ nen Jahr 54 000 Arbeitsplätze zur Beſetzung dem Arbeitsamt gemeldet worden, eine Zahl, die weit höher liegt als jemals in den vergangenen Jahren und auch deutlich die geſicherte Wirtſchaftsläge erken⸗ neu läßt. Die Andrangsziffer, die im Jahre 1933 2651 betrug, ſenkte ſich im Jahre 1937 auf 340, das heißt: während im Jahre 1933 auf 100 zu be⸗ ſetzende offene Arbeitsſtellen 2651 Arbeitsloſe als Stellungsſuchende kamen, kamen im Jahre 1937 auf 100 offene Arbeitsplätze nur noch 340 Arbeitsgeſuche. Von der Berufsberatung Direktor Nickles wies im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen darauf hin, daß von der Berufs⸗ beratung in der Zeit von 1. Juli 1936 bis 1. Juli 1937 nahezu 5000 männliche und über 3500 weibliche Ratſuchende betreut wurden. Davon waren 7735 Entlaßſchüler aus der Volksſchule, 558 aus den Mit⸗ telſchulen und 235 Abiturienten. Von den geſamten männlichen Entlaßſchülern nahmen 88 v. H. die Be⸗ rufsberatung in Anſpruch. Künftig werden alle dieſe Einrichtung in Anſpruch nehmen müſſen. An offenen Lehr nud Anlernſtellen wurden im Berichtsjahr 2768 für männliche Ratſuchende, die zu 98 v. H. be⸗ ſetzt wurden, und 942 für weibliche Ratſuchende, die zu 96 v. H. beſetzt wurden, aufgegeben. Die Zahl der Lehrſtellenvermittlungen hat ſich bei den Jungen gegenüber 1932⸗33 vervierfacht, bei den Mädchen ver⸗ fünffacht. Arbeitsamt und Vierjahresplan Der Redner kam dann im einzelnen auf die dem Arbeitsamt aus den verſchiedenen Anordnungen zur Durchführung Vierjahresplanes erwachſenen Arbeiten zu ſprechen. Dabei konnte er feſtſtellen, daß zum Beiſpiel 210 berufsfremd beſchäftigt ge⸗ weſene Metallarbeiter ihrem eigentlichen Be⸗ ruf wieder zugeführt werden konnten, daß weiter in 23 Fällen über 50 Jahre alte Facharbei⸗ ter wieder eingeſtellt wurden, und daß auch 479 über 40 Jahre alte arbeitsloſe Angeſtellte wie⸗ der in Arbeit und Brot gebracht werden konnten. Das Arbeitsamt führte 48 berufliche Bildungsmaß⸗ nahmen für arbeitsloſe Metallarbeiter, kaufmän⸗ niſche Angeſtellte und Jugendliche bei insgeſamt 2140 Teilnehmern durch. Es wurden insgeſamt 1415 Not⸗ des Rückgang der Wohlfahrtsempfänger Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtsemp⸗ fänger iſt, dank der Bemühungen des Arbeits⸗ amtes, gerade dieſem Perſonenkreis Arbeit und Brot zu vermitteln, und durch die Ueberführung in die Arbeitsloſen⸗ und Kriſenfürſorge auf 2 v. H. des einſtmaligen Beſtandes zurückgeführt wor⸗ den. Damit haben die Stadoͤt Mannheim und die Gemeinden des Arbeitsamtsbezirks Mannheim eine beachtliche Minderung ihrer Fürſorgelaſten erfahren. Während im Jahre 1936 noch rund 6720 000 Mark an Unterſtützungsgeldern beim Arbeitsamt Mann⸗ heim ausbezahlt wurden, verminderte ſich dieſe Zah⸗ lung um über zwei Millionen Mark auf 4630 000 Mark im Jahre 1937. Während im Jahre 1933 im Durchſchnitt noch 1601 Volksgenoſſen Kurzarbeiter⸗ unterſtützung erhielten, waren es im Drchſchnitt des Jahres 1937 noch 290 gegen 429 im Jahre 1936. In Pflichtarbeit eingewieſen wurden ſeit Herbſt des Jahres 1937 insgeſamt 691 Unterſtützungsemp⸗ fänger: ſie wurden in der Hauptſache bei den Sied⸗ lungen beſchäftigt. Oberregierungsrat Nickles behandelte dann die Frage der künftigen Aufgaben Ar⸗ beitsamtes und betonte dabei, daß die Betreu⸗ ung der Arbeitsloſen nicht die Hauptaufgabe iſt. Die Betreuung und planvolle Lenkung der deutſchen Arbeitskraft vielmehr ſind die hoheits⸗ rechtlichen Funktionen, die dem Arbeitsamt zur Ber⸗ wirklichung der wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Ziele der Reichsregierung überantwortet und an⸗ vertraut wurden. Zum Schluß dankte der Redner ſeinen f ihre ſelbſtloſe verantwor⸗ des Mitarbeitern für ſtandsarbeiter beſchäſtigt, die zuſammen 114440 tungsreiche Arbeit und ſchloß ſeine Darlegungen mit Tagewerke abgeleiſtet haben. dem Anruf des Führers. dr. th. 55 „Veroͤrehte Welt Kö ⸗Varieté im Roſengarten Der Anſager Günther Sanderſon kam im Pelz aus dem Garten hereinmarſchiert, und führte ſich aufs beſte ein mit einer luſtigen Anzüglichekit über unſere Einlaßkarten, und man erwartete über⸗ all noch mehr derlei. Aber ſpäterhin wirkte er mehr mit dem weichen ſächſiſchen Herzen als mit dem ſpit⸗ zigen Berliner Humor. Gelegentlich traf er dann auch mit Gaſton Brieſe zuſammen, den er mit allerlei bewährten Witzreden und hinhaltenden Ver⸗ tröſtungen auf der Suche nach dem Zwil⸗ lingsbruder durch halb Europa führte. Gaſton, deſſen Geſicht und Bauch vom Film her wohlbekannt iſt, ließ den letzteren ſtolz mit Händen in den Hoſentaſchen leuchten, und erfüllte im übrigen ſeine Funktionen als roter Revue⸗Faden. In Verfolgung dieſes Fädchens kam man dann zunächſt an die Waterkant, wo zwei komiſche Figuren namens Jul und Jule Verhinderungsäcqullibriſtik mit Sittſamkeitsdifferenzen trieben, um übrigens ſpäter auf einem Jahrmarkt wieder türkiſch als„2 Töröks“ verkleidet aufzutauchen. Außerdem trat dann nach hingebungsvoller Anſage Ethel Reſchke mit Harmonika vor den Hafenproſpekt mit recht an⸗ ſprechender Stimme. „In Paris“ traf man wieder das Tanzpaar „Leslie und Marryfield“, das in ſeiner Art des artiſtiſchen hochgezüchteten Akrobatentanzes wohl zur erſten Klaſſe gehörte; jedenfalls wurde eine Reihe teils ſchöner und teils ſchwieriger Figuren von den beiden gezeigt. Neben ihnen war unbedingt beſte Nummer des erſten Teils Marcansd, der eine ſehr hübſche Miſchung von Jonglierkunſt und Clownerie zum beſten gibt. Dazwiſchen bellt, heult, tanzt, ſingt er, und ſteigert ſich ſchließlich in ein großartiges chaotiſches Zertöpperungsfinale hinein. Er kann ſich ſehen laſſen— übrigens auch als graziöſer„Tricktänzer Erwin“. Im zweiten Teil hatte man vor allem Freude an den„3 Fellers“, Schleuderbrettakrobaten auf dem Drahtſeil, die gute Arbeit zeigten.— Blan⸗ dine Ebinger, auf die man natürlich auch ſehr ge⸗ ne Steſſen Große deutſche Lebens⸗ verſicherungsgeſellſchaft ſucht in Maunheim einen tüchtigen Tegdernagstaulmann Es kommen nur Herren in Frage, 15 am Platze angeſehen 6 und über entſprechendes Werbetalent 5 verfügen. Gründliche Einarbeitung Ang. u. B G 182 Junger ugläaer An ſoſortigen tritt 3 Alster-Haus, N 7, 7 Büroräume Hausverwaltung M. Geisel ſpannt war, zog nicht ſo recht, da ſie ihre Chanſons zu wenig auf die fortgeſchrittene Neujahrsſtimmung ausgewählt hatte. Ihre Sachen waren an ſich gut und meiſterhaft vorgetragen— und auch von Her⸗ bert Walter flink und fein begleitet;— aber Sprechgeſang iſt nichts um 11 Uhr abends zu Sil⸗ veſter, da wollen die Leute Schlager hören.— Klei⸗ nere Darbietungen waren noch Meſſerwurfſpielereien von Daiſy, und Tanz der Sylvanagirls, die auch als Penſionatmädels in einem Sketch„Mu⸗ ſeumsbeſuch“ zu figurieren hatten. Die Muſik ſtellte das Muſikkorps JR 110, das in erſtaunlicher Weiſe dem Dirigenten Herbert Wal⸗ ter folgte und auch bei deſſen pianiſtiſchem Solo⸗ auftreten mithalf, ſo daß ſeine hübſchen und zum Teil rhythmiſch originellen Schlagereinfälle recht gut herauskamen. Die Regie Patrzeks hätte an dieſem Abend noch etwas mehr kürzen müſſen, gerade auch bei den beſten Nummern, die durch Knallerbſen und andere Neujahrsunruhe natürlich an Wirkung einbüßen. Nach dem Programm und der Glückwunſchpauſe be⸗ ſörgten die 110er im Nibekungenfaal gute Tanzmüſit, in der Wandelhalle Homann Webau mit ſeinen Mannen, und auch im Bierkeller war es ſehr ge⸗ mütlich. Erich Hunger Konfetti und Luftſchlangen! Feuerpolizeiliche Vorſchriften für den Faſching Während des Faſchings dürfen in Gaſt ſtätten, Sergnügungslokalen und ſonſtigen Räumen nur ſolche Luftſchlangen geworfen werden, die ſchwer brennbar ſind. Die Packungen ſolcher Luftſchlangen ſind durch entſprechende Aufſchriften kenntlich gemacht. Das Feilhalten und Werfen von Zelluloid⸗ bällen, Konfetti, brennbaren Papierſchlaugen und der Gebrauch von Feuerwerks körpern, Knallerbſen, gasgefüllten Ballons und ähn⸗ lichen Gegenſtäuden iſt in öffentlichen Lo⸗ Schöne, große ö Iim. alt 85—³⁰ 5 An Wohub. gut mäbl. Zim. heisg., 20 qm gr. zu vermieten b. Terraſſe i. ſchön. fr. Lage., ſof. od. far imann 1. 2. 38 an ruh. E 4. 16, 2. Tr. x. Famil, zu verm. Scfön möbſ. Zimmer Fr. Kn üftner. fr. Ausſ. a. d. N. 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Ausſchmückungen, die den feuerpolizeilichen Vorſchriften nicht entſprechen, müſſen entfernt wer den. Jede Ausſchmückung iſt mindeſtens acht Tage vorher bei der zuſtändigen Stelle ſchriftlich an⸗ zumelden. 1 Mouuiſn uu Noulio val ſuouluc- 1 r e oeffelhelkter, el 1938 Strafanzeige zu rech⸗ der Räume in Gaſt⸗ die ſeuerpolizeilichen vom 2. bis 11. Januar im Nationaltheater Montag, 3. Januar: Miete A 12 und 2. Sondermiete A 6, „Der Reiter“, Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 23 Uhr Dienstag, 4. Januar: Für di Mannheimer Kulturgemeir bis 310, 359, 361— 369, 553 Nr.—400, Gruppe E Nr. matiſches Gedicht von Schiller, gegen 23 Uhr. Mittwoch, 5. Jauuar: cheus Mondfahrt“, Märchen witz, Muſik von Clemens Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete M 13 und 1. Sonder⸗ miete M 7,„Cavalleria ruſticana“, Oper von Pietro Mascagni, hierauf„Der Bafazzo“, Oper von Leoncavallo, Aufang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 6. Januar: Miete B 12 und 2. Sondermiete B 6 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwi fen, Abteilung 103—105,„Der Hakim weiß es“, Komödie von Rolf Lauckner, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Freitag, 7. Januar: Miete F 12 und 2. Sondermiete F 6, „Die Reiſe nach Paris“, Luſtſpiel von Wolter Erich Schäfer, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 8. Jannar: Miete C 12 und 2. Sondermiete C 6, zum erſten Male„Mazeppa“, Oper von Peter Tſchaikow⸗ ſky, Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 9. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung,„Peterchens Mondfahrt“, Märchenſpiel von Gerdt von Baſſewitz, An⸗ fung 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G 12 und 2. Sondermiete G 6,„Schwarzer Peter“, eine Oper für große und kleine Leute, Muſik von Norbert Schultze, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Montag, 10. Januar: Miete H 12 und 2. Sondermiete H 6 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abteilung 416418,„Die Stützen der Ge⸗ ſellſchaft“, Komödie von Henrik Ibſen, Anſang 20 Uhr, Ende 22.90 Uhr. Dienstag, 11. Januar: Für die NSG„Kraft durch Freude“, Mannheimer Kulturgemeinde, Abteilung 120123, 321 bis 326, 354355, 502507, 511—517, 541—547, 570, 605. 621—622, 642—645, Gruppe., Nr.—400, Gruppe E Nr. 601—800,„Die Stützen der Geſellſchaft“, Komödie von Henrik Ibſen, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Muſenſaal Montag, 3. Januar: Für NSG„dy“ und Mannheimer Kulturgemeinde, Abteilung 221—232, 261266, 381386, 568.570, 614—617, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—700,„Cavalleria ruſticaua“, Oper von P. Mascogni, hierauf„Der Bajazzo“, Oper von Leonca⸗ vallo, Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.45 Uhr. Sonntag, 9. Januar:„Die große Kanone“, Schwank mit Muſik von Rolf Perak, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau Donnerstag, 6. Januar: Für die NSG„Kraft durch Freude“, Ludwigshafener Kulturgemeinde,) Abteilung 1 bis 5, 21— 35, 43—45. 5356, 61, 101— 102, 111—112, 401 bis 404, 521—523, 525, 601627,„Der Zigennerbaron“, Operette von Johann Strauß, Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Goltesdienſi- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Wochengottesdienſte Konkordienkirche: Montag bis Mittwoch.15 Abendandacht in M 1. 6a. Donnerstag 8 Abendandacht in R 3. 3, Pfr. Bürck. Freitag.15 Abendandacht in M 1. 6a. Friedenskirche: Montag und Dienstag 8 Abendandacht.— Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Pfr. Zahn.— Donners⸗ tag bis Samstag 8 Abendandacht. Lutherkirche: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Simon. Feudenheim: Donnerstag abend.00 Uhr Bibelſtunde im Schweſternhaus, Pfarrer Kammerex. Käfertal: Freitag abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Gemeindehaus Speyerer Straße: Donnerstag.00 Abend⸗ gottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Vath. Gemeindehaus Pfingſtberg: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Vath. NS„Kraft durch Freude“, Abteilung 159, 259, 301 0, 581590, Gruppe D 301-600,„Walleuſtein“, Fra⸗ Anfang 19 Uhr, Ende Nachmittags⸗Vorſtellung,„Peter⸗ iel von Gerdt von Baſſe⸗ zmalſtich, Anfang 15 Uhr, ist ein Stück von bleiben- dem Wert. Auf unserer letzten Einkauffrele kauf- ten Wir einen großen posten feppiche und Brücken sller Größen und Provenienzen zu sehr günstigen preisen und stellen dlese ab heute 2 um verkauf. 77 ˙²˙mm ²˙ M A n e 6. Seite/ Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 3. Januar 1938 rief Rus fen der NM Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die oreßgeſetzliche Verantwortung. Aftsgermeimes M. G.„Was heißt Xbr?“—— Wir bezeichnen heute die Monate ihrer Reihenfolge nach mit Zah⸗ len; z. B. 1. für Januar, 2. für Februar uſw. Nun finden wir in den alten Kirchenbüchern oft Zahlzei⸗ chen, die einen Monat bezeichnen, und die beim Leſen der alten Schriften Schwierigkeiten bereiten, ja ſo⸗ gar oft falſch geleſen werden. Dieſe Zahlzeichen wurden als Abkürzung der Zahlen in den lateini⸗ ſchen Monatsnamen verwandt. Um dieſe Zahlzei⸗ chen zu verſtehen, müſſen wir nämlich wiſſen, daß die Reihenfolge und Benennung der Monate im altrömiſchen Mondjahr⸗Kalender von der heutigen abweicht. In dieſem Kalender war der erſte Mo⸗ nat nicht der Januar, ſondern der„Martius“. Vom „Junius“ ab waren die Monate in Zahlen ausge⸗ drückt; alſo Quintilis der 5. Monat(der ſpäter nach Julius Cäſar), Sextilis, der 6. Monat(nach dem Kaiſer Auguſtus benannt), Septembris der., Oe⸗ tobris der., Novembris der 9. und Decembris der 10. Monat. Der Januar iſt der 11. und der Februar der 12. Monat geweſen, Die Zahlzeichen bedeuten alſo: VIIbris, 7br— September(von septem= ſie⸗ ben), VIIIbris, 8br— Oktober(von oeto S acht), IXbris, br= November(von novem= neun), Xbris, 10br Dezember(pon decem= zehn). O. G.„Trotz meiner 62 Jahre bin ich ein großer Freund und Anhänger des Ringerſports. Urſer Halbſchwergewichtsmeiſter und Exeuropameiſter Robert Rupp⸗Sandhofen befindet ſich ſeit Jahren in beſter Form und hat, wie alle ſeine Kämpfe beweiſen, ſämtliche Gegner beſtegt. Wie kommt es nun, daß Robert Rupp immer nur an Kämpfen teilnimmt, die ſich hier in der ſog. Südweſtecke ab⸗ ſpielen? Wie viele Ringerturniere beweiſen, läßt ihn ſein Verein ſehr oft in der Schwergewichts⸗ klaſſe kümpfen, wenn dies der Verein für nötig hält. Auch in dieſer ſchwerſten Klaſſe bleibt er Sieger. Warum läßt man Robert Rupp nicht an den Tur⸗ nieren innerhalb des Reiches, wie auch an Aus⸗ landskämpfen teilnehmen? Viele Mannheimer Sportfreunde ſind der Meinung, daß Robert Rupp in ſeiner Gewichtsklaſſe innerhalb des geſamten Halbſchwergewichts des Reiches kaum einen Gegner zu fürchten hat. Sollte das Alter etwa mitſpielen? Ich meine, das Alter dürfte ſo⸗ lange keine Rolle ſpielen, wie der Menſch im Voll⸗ beſitz ſeines Könnens ſich befindet. Warum tun die zuſtändigen Stellen im Ringerſport unſerem Mei⸗ ſter dieſe Ehre nicht an?“—— Mit dem Alter hat das gar nichts zu tun. Erinnern Sie ſich an Georg Gehring, der gleichfalls keiner der Jüngſten mehr, iſt und trotzdem Deutſchland noch oft inter⸗ naätibnal bertrat. Es iſt doch allgemein ſo, daß die deutſchen Meiſter der einzelnen Klaſſen Deutſch⸗ land bei internationalen Kämpfen vertreten. Sicher iſt R. Rupp ein ausgezeichneter Ringer, der gegen jeden antreten kann. Da aber nur jeweils einer Deutſchlands Vertreter ſein kann, kommt eben nur der Meiſter in Frage. G. S.„Zu welcher Zeit finden in der Kriegs⸗ marine(Flottendienſt) Einſtellungen von Freiwil⸗ ligen ſtatt? Oktober, März oder das ganze Jahr hindurch? Bis zu welchem militäriſchem Dienſtgrad kann es ein gewöhnlicher Soldat bei 12jähr. Dienſt⸗ zeit bringen? Welches ſind die Dienſtgrade? Iſt die Löhnung bei der Kriegsmarine(Flottendienſt) höher als beim Heer? Muß jemand, der ſich frei⸗ willig zur Kriegsmarine meldet, das Reichsſport⸗ abzeichen beſitzen und wo kann man dasſelbe er⸗ werben?“—— Ueber die rein militäriſchen Fragen gibt Ihnen das Wehrbezirkskommando genaue Aus⸗ kunft. Normalerweiſe kann es ein Soldat während ſeiner 12jüährigen Dienſtzeit bis zum Oberfeld⸗ webel bringen. Die Dienſtgrade ſind: Matroſe, Ober⸗ matroſe, Gefreiter, Obergefreiter, Stabsgefreiter, Maat, Obermaat, Feldwebel, Oberfeldwebel. Es wird gut ſein, wenn der junge Soldat durch das Sportabzeichen gute ſportliche Leiſtungen nachwei⸗ ſen kann. Das Sportabzeichen kann durch Uebungen in einem Verein nach Erreichung der vorgeſchrie⸗ benen Leiſtungen errungen werden. Auch die NSG „Kraft durch Freude“ hat Vorbereitungskurſe hier⸗ für eingelegt. H. H.„Meine Nichte, ein Mädel von 17 Jahren, hat einen groben Schönheitsfehler. Sie wurde des⸗ wegen ſchon oft verſpottet und von jungen Burſchen oft als Zielſcheibe des Spottes benutzt. Sie iſt in dieſer Beziehung ſehr empfindlich und geht nun einfach nicht mehr unter die Menſchen, aus lauter Scham, verſpottet zu werden. Was ſoll man da machen? Wie entſtehen Geſichtspickel und wie be⸗ ſeitige ich dieſe? Welche Mittel brauche ich, um Augenbrauen ſtärkeres Wachstum zu verleihen? Ich nehme augenblicklich ein Mittel gegen Blut⸗ armut; kann ich auch gleichzeitig eine Blutreini⸗ gungskur machen?“—— Wir emmfehlen Ihnen, ſich an einen Arzt zu wenden, der Ihnen beſtimmt helfen kann. Er wird auch die Urſache der Pickel⸗ bildung feſtſtellen können. Wette.„A. und B. ſchließen ſolgende Wette ab, und zwar über das Alter von folgenden Film⸗ ſchauſpielerinnen: La Jana: A 36 Jahre, B. darun⸗ ter; Sabine Peters: A. 24 Jahre, B. darunter; Geraldine Katt: A. 20 Jahre, B. darunter.“—— La Jana kann 36 Jahre alt ſein, auf alle Fälle iſt ſte über 30 Jahre alt: Sabine Peters iſt höch⸗ ſtens 20 und Geraldine Katt höchſtens 17 Jahre alt. Die„Filmwelt“ kann Ihnen vielleicht das genaue Alter angeben. —— Karl Ludwig Sand, der Mörder von Auguſt von Kotzebue, wurde am 5. 10. 1795 in Wunſiedel geboren und am 20. 5. 1820 in Mannheim bin⸗ gerichtet. 8 e 5 K. E.„In der Sonntagsbeilage Ihrer Weih⸗ nachtsnummer wird in dem Gedenkblatt von Hans Jvachim Moſer erwähnt, daß die Mutter der mit Feld ſchlöſſel.„Wo iſt der Mörder Sand geboren?“ Franz Liszt in freier Ehe lebenden Gräfin Marie de Flavigny die Tochter einer Frankfurter Beth⸗ mann geweſen iſt. War dieſe Bethmann ariſch ge⸗ weſen oder nicht, ebenſo die bekannten damaligen Frankfurter Bankiers Gebrüder Bethmann? Iſt bekannt, welche Generale der alten Armee bei der Beerdigung des Generals Ludendorff anweſend waren?“—— Die Familie Bethmann war ariſch. Der frühere Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg ſtammte aus dieſer Bankiersfamilie. Die Namen der Generale ſind uns nicht bekannt. Kriegsanleihe.„Mein Vater hat(während des Krieges) insgeſamt 4000/ Kriegsanleihe gezeich⸗ net und nach der Inflation, über den Verluſt ſeines Vermögens verärgert, ſämtliche Unterlagen ver⸗ nichtet. Es iſt auch heute nicht mehr feſtzuſtellen, bei welchen Banken in Mannheim die Anleihen ge⸗ zeichnet wurden. Beſteht trotzdem die Möglichkeit der Aufwertung? Wo kann ich mich diesbezüglich hinwenden?“—— Wenn die Urkunden und Bank⸗ belege verloren ſind, iſt nichts mehr zu machen. H. S.„Wie ſchreibt ſich das Wort Niednagel (alſo Fingernagel) richtig?“—— Ihre Schreib⸗ weiſe mit„d“ iſt richtig. Mieter umd Wafin ung J. Fr. K.„Welche Rechte genießt die Zeitungs⸗ frau in einem Haus, in dem ſie Kunden hat? Die Zeitungsfrau kommt morgens und abends immer bei Dämmerung in das Haus; ſie hat von der Haus⸗ türe bis zum Briefkaſten drei Meter zu laufen. Die Haustüre hat oben Glas, und entgegengeſetzt vom Briefkaſten kommt Licht durch das Treppen⸗ hausfenſter ein. Jeweils, wenn die Zeitungsfrau kommt, ſchaltet ſie das Treppenhauslicht ein. Die frühere Zeitungsfrau ſtellte ihre Zeitungstaſche an die geöffnete Türe, machte die—4 Schritte an den Briefkaſten und machte nie Licht an. Ich machte der jetzigen Zeitungsfrau Vorhaltungen darüber und er⸗ innerte ſie an die Tätigkeit ihrer Vorgängerin. Die Zeitungsfrau erwiderte, wenn ſie das Licht anmache ginge mich das gar nichts an. Ich erklärte ihr, daß ich der Hauswart und der Hausbeſitzer bin und ſie möge ſich endlich in die Ordnung fügen und weiter⸗ gehen. Darauf ſchaltet ſie das inzwiſchen ausge⸗ gangene Treppenlicht wieder an, ſtellt ſich innen an die Haustüre, zankt weiter und droht mit Anzeige. Ich forderte die Zeitungsfrau—3mal auf, weiter⸗ zugehen und das Haus zu verlaſſen, trotzdem ging ſte nicht und blieb an der Tür ſtehen. Ich war ge⸗ zwungen, ſie gewaltſam vor die Tür nach außen zu ſchieben. Welche Rechte ſtehen der Zeitungsfrau bei dieſer Sachlage zu? Oder wer kommt für die Lichtkoſten auf, wenn mehrere Zeitungsfrauen im⸗ mer morgens und abends das Licht brennen wol⸗ len?“—— Die Zeitungsfrau genießt die gleichen Rechte wie jeder andere Dritte, der in dem Hauſe zu tun hat und zu dieſem Zwecke das Haus betritt. Wenn Sie der Zeitungsfrau die Beleuchtung des dunklen Treppenhauſes verbieten, und wenn dieſer infolge der Dunkelheit ein Unfall zuſtößt, ſind ſie für dieſen Unfall in vollem Umfang erſatzpflichtig. Iſt eine automatiſche Treppenhausbeleuchtung vor⸗ handen, iſt nicht zu vermeiden, daß dieſe in vollem Umfang in Tätigkeit geſetzt wird, auch wenn der das Haus Betretende nur im Treppenflur zu tun hat. Wer für die Beleuchtung des Treppenhauſes aufzukommen hat, iſt zweifellos in den Mietverträ⸗ gen mit den Mietern geregelt. Es iſt nicht einzu⸗ ſehen, weshalb in dem vorliegenden Falle eine an⸗ dere Regelung als im Mietvertrag vorgeſehen be⸗ züglich der Zahlung der Lichtkoſten eintreten ſoll. Es iſt nicht möglich, daß feſtgeſtellt wird, wie oft ein Mieter oder eine zu einem beſtimmten Mieter ſich begebende Perſon das Treppenhauslicht benutzt, und daß dann womöglich am Ende eines Monats feſtgeſtellt wird, wie oft ein Mieter das Treppen⸗ hauslicht direkt oder indirekt benutzt hat. Iſt eine gemeinſchaftliche Anlage vorhanden, muß ſie auch gemeinſchaftlich unterhalten werden. Erb safafts- Angeſegenfieiten Erbſchaftsangelegenheit.„Bis zu welchem Betrag ſind Erbſchaften von Eltern auf Kinder ſteuerfrei? Im vorliegenden Falle iſt die Sachlage wie ſolgt: Der Vater iſt geſtorben. Mit der Stiefmutter wird zu deren Lebzeiten ein Erbvertrag vereinbart. Die Stiefmutter iſt inzwiſchen auch geſtorben. Die fünf Kinder des Vaters erhielten auf Grund des Erb⸗ vertrages jeder Teil ländliche Grundſtücke(Wein⸗ berge und Aecker) im Werte von etwa 2500 ¼ je. Erbteil. An die Erben der Stiefmutter mußten indes auf Grund des Erbvertrags je Erbteil 400% vergütet werden. Iſt in vorliegendem Falle Grund- erwerbſteuer zu bezahlen, angeblich Bruchſtellen⸗ teilung, und in welcher Höhe?“—— Eltern kön⸗ nen an jedes ihrer Kinder bis zu 30 000/ ſteuer⸗ frei vererben oder verſchenken. Auch eine Grund⸗ erwerbſteuer wird beim Uebergang von Grund⸗ beſitz von Eltern auf Kinder nicht erhoben. Nach 8 8 des Grunderwerbſteuergeſetzes ſind grund⸗ erwerbſteuerfrei der Erwerb der Abkömmlinge von den Eltern, wobei den Eltern die Stiefeltern gleich⸗ geſtellt ſind. Ferner iſt grunderwerbſteuerfrei der Erwerb auf Grund von Verträgen, die zwiſchen Miterben zum Zwecke der Auseinanderſetzung über den Nachlaß abgeſchloſſen werden. Erbteil.„Die Ehefrau iſt nach achtfähriger Ehe vor fünf Monaten geſtorben. Der Erbnachlaß der Verſtorbenen, der zu drei Viertel dem unehelichen Kinde fremden Vaters und zu einem Viertel dem hinterbliebenen Mann zufällt, errechnet ſich aus einem von der Verſtorbenen und ihren Eltern be⸗ zahlten Teil an den Möbeln wie folgt: Die Möbel koſteten 2290 /, wovon ihre Eltern 300 J, 500% und 220 /, alſo insgeſamt 1020 /, bezahlten, wäh⸗ rend die ganze Reſtſchuld von 1270„ von dem Mann getilgt wurde durch Poſtſchecküberweiſungen von monatlich 50/ an die Möbelfirma(gleicher Wohnſitz wie obige Eltern). Iſt die Berechnung von 765/ an dieſen Möbeln als Erbteil des Kin⸗ des richtig? Genügt es, wenn dem Kinde Möbel im Anſchaffungswerte von 765% zur Verfügung geſtellt werden? Seit 1. 7. 1933 ſind die Möbel untergeſtellt mit einer Einſtellungsgebühr von 10% monatlich, ſo daß dieſe Gebühr bis jetzt auf die Summe von 540/ aufgelaufen iſt, woraus ſich prozentual auf 765/(dem Erbteil des Kindes) 180.40%%8 Einſtellungsſchulden ergeben. Kann der Mann die Herausgabe des Erbteils von der Zah⸗ lung dieſer 180.40/ Einlagerungsſchuld abhängig machen?“—— Die Auseinanderſetzung über den Nachlaß der verſtorbenen Ehefrau muß durch das Nachlaßgericht erfolgen, wenn ſich die Erben über die Teilung nicht gütlich einigen. Da im vorliegen⸗ den Falle die Teilung mit einem durch ſeinen Vor⸗ mund vertretenen Kinde zu erfolgen hat, wird die gerichtliche Auseinanderſetzung nicht zu vermeiden ſein. Die Einlagerungskoſten können als Nachlaß⸗ forderung für die zurückliegenden Jahre nicht gel⸗ tend gemacht werden. Der Anſchaffungswert kann der Teilung nur inſoweit zugrunde gelegt werden, als feſtgeſtellt wird, zu welchem Bruchteil die Möbel den Nachlaß der verſtorbenen Frau bilden. Im übrigen muß eine Schätzung des heutigen Wertes des Nachlaſſes vorgenommen werden und auf Grund deſſen die Teilung erfolgen. Einigen ſich die Erben darüber nicht, welche Stücke des Nachlaſſes ſie für das ihnen zuſtehende Erbteil übernehmen wollen, muß eine Verſteigerung des Nachlaſſes vorgenom⸗ men und der Erlös verteilt werden. SFtenerfragen L. G.„Ich habe mir im laufenden Steuerjahr eine neue Maſchine angeſchafft. Kann dieſe bei der Bilanz abgeſchrieben werden? Wie und wo kann dieſe abgeſchrieben werden?“— Die Abſchrei⸗ bung auf den Anſchaffungswert erfolgt in Ihren Büchern bzw. Bilanzen. Vorausſetzung iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſieſi für die Ermittlung Ihres ge⸗ werblichen Einkommens Bilanzen aufſtellen. Als Abſchreibungsſatz gilt der Prozentſatz vom An⸗ ſchaffunngswert, der dem Verhältnis des Abnutzungs⸗ zeitraumes(Geſchäftsjahr) zu der geſamten Lebens⸗ dauer entſpricht. Wenn die Maſchine zu den ſo⸗ genannten kurzlebigen Wirtſchaftsgütern gehört, worüber Ihnen das für Ihre Veranlagung zuſtän⸗ dige Finanzamt oder ein Steuerſachverſtändiger Auskunft geben kann, ſo können Sie die Maſchine voll abſchreiben. F. H. 1001.„Erhielt dieſer Tage eine Steuer⸗ karte von der Gemeindebehörde in der Höhe von 15 /, die ich zahlen muß, wenn ich im Monat 40% verdiene. Da ich bei Verwandten bin und ein Taſchengeld von 7 Mk, in der Woche habe, muß ich da Bürgerſteuer zahlen? Wie iſt die Anſchrift des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler in Berlin und Berchtesgaden?!“—— Es wird ſich bei Ihrer Aufrage vermutlich um die Bürger⸗ ſteuer handeln. Ob der Ihnen berechnete Satz rich⸗ tig iſt, können wir nicht ſagen, weil uns die für Ihren Wohnort maßgebenden Wohlfahrtsunter⸗ ſtützunngsſätze und ferner Ihr Perſonenſtand nicht bekannt ſind. Wenn Sie im Jahr, wie aus Ihrer Angabe hervorgeht, 480/ an Einkommen haben, ſo iſt es wahrſcheinlich, daß Sie nach dem niedrig⸗ ſten Bürgerſteuerſatz von 3/ herangezogen wer⸗ den, von dem anſcheinend Ihre Gemeinde das Fünffache erhebt. Eine genaue Auskunft jedoch iſt uns ohne Kenntnis der maßgebenden Verhältniſſe nicht möglich. Richten Sie die Briefe an die Privat⸗ kanzlei des Führers in Berlin. J. S.„Wieviel Bürgerſteuer muß ich bezahlen, wenn ich 1936 98/ im Monat und jetzt 1937 80 ¼ im Monat als Kontoriſtin verdiente?“—— Wenn Sie im Monat einen Lohn von 80/ verdienen, ſo unterliegt dieſer Betrag nicht der Lohnſteuer, Sie ſind mithin auch nicht einkommenſteuerpflichtig. Ju⸗ folgedeſſen gilt für Ihre Bürgerſteuer der Reichs⸗ ſatz von 3 /, der in Männheim mit dem ſechsfachen Betrag, alſo mit 18/ im Jahr, erhoben wird. Die Bürgerſteuer monatlich für Sie beträgt alſo .50 /. Auskunft über die Bürgerſteuer können Sie beim Städt. Steueramt, Abt. Bürgerſteuer, in N 2, 3 erhalten. Jaxxis tische Fragen A. B.„Wann bekommt man das Armenrecht? Meine Schweſter lebt in zerrütteten Eheverhält⸗ niſſen und will ſich auf dem Armenweg ſcheiden laſſen. Vermögen beſitzt ſie keins. Sie hat ein Haus, das über die Hälfte mit Hypotheken belaſtet iſt. Die Einnahmen aus dem Haus decken die Steuern und Zinſen; andere Einnahmen hat ſie nicht. Meine Schweſter hat noch Untermieter, von denen ſie wöchentlich einige Mark Miete erhält. Sie iſt ganz auf ſich ſelbſt angewieſen, da der Ehemann ſchon ſeit 1. April nicht mehr für Frau und Kind ſorgt.“ —— Zunächſt muß Ihre Schweſter zum Fürſorge⸗ amt gehen und dort ein Vermögenszeugnis beantra⸗ gen. Sie muß dort alle Vermögenswerte angeben. Wenn das Haus derartig belaſtet iſt, daß es einen Ueberſchuß nicht abwirft, kann Ihrer Schweſter trotz dieſes Beſitzes das Armenrecht gewährt werden. Das Armenrecht muß beim Landgericht unter Vor⸗ lage des Vermögenszeugniſſes beantragt werden. Schon in dem Antrag auf Gewährung des Armen⸗ rechts muß das Klagebegehren begründet werden, weil das Gericht vor Gewährung des Armenrechts nicht nur die Vermögenslage des Antragſtellers be⸗ rückſichtigt, ſondern auch eine Prüfung vornimmt, ob das Klagebegehren begründet iſt. K. M.„Im Rahmen der Schlüſſelgewalt habe ich eine größere Schuld meiner Frau bezahlen müſſen. Bei Aufgabe der Forderung und auch ſpäter ſchrieb mir die betreffende Firma wörtlich: Die Koſten und Zinſen werden nach Bezahlung der Hauptſumme aufgegeben. Als noch.36% von der Hauptſumme ſtanden, brachte die Firma eine Pfän⸗ dung von 42/ gegen mich ein. Geht die Pfändung nach Schilderung dieſer Sachlage in Ordnung? Ich bin der Anſicht, die Firma muß auch tatſächlich vor⸗ her die Koſten aufgeben, ehe überhaupt ein An⸗ ſpruch entſteht. In vorliegendem Falle hat die Firma gleich die Koſten und Zinſen mitgepfändet. Von dem Ueberweiſungsbeſchluß habe ich auch keine Zuſtellung erhalten. Wie ſind die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen bei dieſer Angelegenheit?“—— Waren Ratenzahlungen vereinbart und haben Sie dieſe Ratenzahlungen ſtets pünktlich eingehalten, iſt das Vorgehen des Gläubigers nicht zu rechtfertigen. Waren Sie dagegen mit den Ratenzahlungen in Verzug und hatte ſich die Gläubigerin die Geltend⸗ machung ihrer Rechte vorbehalten, werden Sie ſich gegen die Pfändung und insbeſondere die Pfän⸗ dungskoſten nicht verwahren können. Der Anſpruch auf Zahlung der Koſten entſteht nicht mit der Auf⸗ gabe, ſondern mit der Feſtſetzung durch das Gericht. Liegt eine Pfändung vor, muß auch ein Schuldtitel und eine Koſtenfeſtſetzung durch das Gericht erwirkt ſein, ſo daß an ſich eine Aufgabe der Koſten durch die Gläubigerin gar nicht erforderlich iſt. Liegt ein Verſchulden Ihrerſeits nicht vor und iſt das Vor⸗ gehen der Gläubigerin unmotiviert, können Sie Vollſtreckungsgegenklage erheben. A. u. A.„Wie lauten die Anſchriften von Bernd Roſemeyer und Rudolf Caracciola?“—— Richten Sie die Briefe bei Roſemeyer an die Auto⸗Union in Zſchopau und bei Caracciola an Mercedes⸗Benz in Untertürkheim. W. W.„Mein Einkommen beträgt wöchentlich 21 l/. Ich habe bis 2. 12. 37 35% Unterſtützungs⸗ geld für mein Kind bekommen. Jetzt bekomme ich nur noch 22% im Monat. Ich habe bei einer Ge⸗ richtsverhandlung verloren wegen Unterhalt von meinem Kinde und habe die Gerichtskoſten zu tra⸗ gen. Das Armenrecht iſt mir abgelehnt worden. Kann mir von meinem Lohn etwas gepfändet wer⸗ den?“—— Ein Wochenlohn von 21/ fällt unter die pfändungsfreie Grenze und kann alſo für Ge⸗ richtskoſten nicht gepfändet werden. K. L. 28.„Auf einer Fahrſtraße kam ich mit meinem Fahrzeug auf der gefrorenen Straße ins Schleudern. Ich ſelbſt wurde verletzt und mein Wagen erheblich demoliert. Kurz nach dem Unfall wurde die betreffende Stelle beſtreut, um anſchei⸗ nend weitere Unfälle zu vermeiden. Ich frage nun an, ob der Staat, der Kreis oder die Gemeinde verpflichtet ſind, die Straßen bei überfrorenem Zu⸗ ſtand zu beſtreuen und für Schäden, die durch Nichtſtreuen entſtanden ſind, haftpflichtig gemacht werden können?“—— Ein Schadenserſatzanſpruch iſt gegenüber keiner der genannten Stellen gegeben. Das Streuen der Straßen und Landſtraßen iſt eine freiwillige Handlung, die aber keinen Rechts⸗ anſpruch und damit auch keinen Schadenserſatz⸗ anſpruch im Falle des Nichtſtreuens begründet. Ehe.„Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Wie ich erfahren habe, hat meine Frau ein Ver⸗ hältnis mit einem anderen Mann, das ſie trotz Verbot von mir aufrechterhält; ſie verlangt von mir die Scheidung, die ich abgelehnt habe. Was kann ich tun, um die Sache zu beſeitigen? Wenn die Sache nur durch eine Scheidung zu erledigen iſt, wo kann ich dann eine unentgeltliche Auskunft erhalten?“— Der Ehebruch wird, wenn wegen desſelben die Ehe geſchieden iſt, an dem ſchuldigen Ehegatten und deſſen Mitſchuldigen mit Gefängnis beſtraft. Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag ein und hat des weiteren zur Vorausſetzung, daß die Ehe wegen des gleichen Ehebruchs rechtskräftig geſchieden wurde. Praktiſch bleibt Ihnen alſo nur die Möglichkeit, die Scheidung der Ehe zu verlangen. Wenn Sie mittellos ſind, können Sie durch die NS⸗ Rechtsberatung unentgeltliche Auskunft erhalten. Sageehaleucles Montag, 3. Januar Nationaltheater: 20 Uhr„Der Reiter“. Neues Theater im Roſengarten:„Cavalleria ruſticaua“ und „Der Bajazzo“, 20 Uhr. Libelle: 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Fanny Elßler“.— Alhambra:„Die Fleder⸗ maus“.— Schauburg:„Ritter ohne Furcht und ane— Palaſt und Gloria:„Huſoren heraus“.— Scala:„Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Capitol:„Gewitter⸗ flug zu Claudia“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 U Theatermuſeum, E 7, W: Geöffnet von 10 bis 13 und von 915 bis 17 Gebe ernwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 5 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Was hören wir? Dienstag, 4. Januar 8 Reichsſender Stuttgart i .30: Frühkonzert.—.30: Aus Mannheim: Muſik am Morgen. Ausführende: Muſikkorps des Pionier⸗Batl. 38, das Melo⸗Trio.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Aus Karls⸗ ruhe und Mannheim: Mittagskonzert. Ausführende: Lan⸗ des orcheſter Gau Baden, Muſikkorps des IR 110.— 14.00: Muſikaliſche Kurzweil(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag.— 18.00: Eltern⸗Geſpräche.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Für wenig Geld— um die Welt(Schall⸗ platten).— 20.55; Händel⸗Zyklus, 1. Abend.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.15: Politiſche Zeitungsſchau.— 22.30: Tanz und Unterhaltung(Schallpl.).— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender 5 .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Fröhlicher Kindergorten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Bunte Volksmuſik.— 15.45: Geheimniſſe der Bienenwelt.— 18.00: Cövard Grieg. Lyriſche Stücke und Lieder.— 18.30: Wanderungen durch Island. Hörfolge. = 18.55: Ahnentafel.— 19.10: unte Melodien.— 21.15: Markſteine in der Geſchichte des deutſchen Sports.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhaltungsmuſik. 5 g 2825 5 SOS oh Be⸗ Varen dieſe t das tigen. en in Itend⸗ te ſich Pfän⸗ ſpruch Auf ⸗ ericht. lötitel wirkt durch gt ein Vor⸗ Sie Bernd lichten Union Benz entlich ungs⸗ ne ich r Ge⸗ von t tra⸗ orden. wer⸗ unter r Ge⸗ h mit e ins mein Unfall uſchei⸗ nun einde n Zu⸗ durch macht ſpruch geben. t eine techts⸗ erſatz⸗ et. inder. Ver⸗ trotz von Was Wenn digen kunft wegen digen ngnis ntrag daß räftig nur ingen. ten. “ und 1 n Morgen-Ausgabe Pforzheim behauptet M Ol n ee 149. Jahrgang Nr. 1 hrung BVfe Neckarau verliert gegen Pforzheim:2— BfR beſiegt FC Freiburg:0— Mühlburg und Waloͤhof ſpielen:1 Gau XIII Süd weſt Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt:2 Wormatia Worms— FSW Fraukfurt:2 Opel Rüſſelsheim— Boruſſia Neunkirchen:0 FV Saarbrücken— 1. FC Kaiſerslautern:2 FK 03 Pirmaſens— S Wiesbaden:3 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Eintracht Frankfurt 11 8 2 1 28:12 18:4 Boruſſio Neunkirchenl1 1 0 1 2512 17.55 Kickers Offenbach 11 5 3 3 26217 13:9 SW Wiesbaden 13 5 3 5 24:24 13˙13 Wormatia Worms 11 5 2 4 28.19 12:10 ISW Frankfurt 11 4 2 5 2117 10:12 1. FC Katſerslautern 12 4 5 18.27 10˙14 FW Saarbrücken 10 4 1 5 24.29.11 IK Pirmaſens 11 1 4 6 10.19 616 Opel Rüſſelsheim 11 1 2 8 6˙34.18 Gau XIV Baden SpVg Sandhofen— Phönix Karlsruhe(Sa.]:0 Ves Neckarau— 1. Fe Pforzheim 92 VfB Mühlburg— SV Waldhof 11 FV Kehl— Germania Brötzingen 312 VfR Mannheim— Freiburger FC:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1. Fc Pforzheim 13 9 3 1 34.11 21²:⁵ VfR Mannheim 11 8— 3 20.15 16.6 SW Waldhof 11 7 1 3 29:13 15:7 Phönix Korlsruhe 13 6 3 4 28:16 15:1 FC Freiburg 11 5 3 3 19·14 13:9 SpVg Sandhofen 8 5 2 6 117.24 12.14 Vis Neckarau 36 1 5 18.14 11211 VfB Mühlburg 13 5 1 7 21:23 11:15 Germania Brötzingenl2— 2 10 14:40 222 JV Kehl 10 1— 9.32:18 Gau XV Mürttemberg Sportfreunde Stuttgart— VfB Stuttgart 12 FV Zuffenhauſen— Bf Schwenningen 20 Ulmer FB 94— 1. SS Ulm 122 Union Böckingen— Sportfreunde Eßlingen:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 12 8 2 2 46:16 18.76 VfB Stuttgart 11 7 3 1 28:10 17:5 Union Böckingen 12 7 1 4 25 16 1519 SC Stuttgart 11 6 2 3 18:15 14:8 1. SSV Ulm 11 6 2 4 20:16 14.10 FV Zuffenhauſen 12 3 5 4 16:24 1113 Sportfr. Eßlingen 12 3 3 6 11•20.15 Sportfr. Stuttgart 11 3 2 6 10.23.14 Ulmer FV94 11 2 2„ e VſR Schwenningen 12 2— 10 18:36.20 Gau XVI Bayern Bayern München— VfB Ingolſtadt 311 1860 München— Schwaben Augsburg 31 SpVg Fürth— Fc 05 Schweinfurt 31:1 BC Augsburg— Jahn Regensburg 111 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Nürnberg 12 8 3 1 28 195 1860 München 8 6 4 3 26:19 16:10 SpVg Fürth 13 10 2 0 26:22 16.10 FC o5 Schweinfurt 12 6 2 4 205.21 14.10 Bayern München 13 6 5 6 26:22 13:13 Jahn Regensburg 12 4 4 4 18:18 12.12 Be Augsburg 12 4 4 4 14.16 12:12 VfB Ringſee 14 4 2 8 1124 10:18 Schwaben Augsburg 13 2 4 7 23:82:18 Wacker München 12 2 2 8 16:24 6˙18 Die große Leiſtung von Sandhofen SpVg Sandhofen— Phönix Karlsruße:0(:0) Es war den Mannen vom Karlsruher Wildparkſtadion beſtimmt nicht beim Bleigießen zu Silveſter prophezeit worden, daß ſie mit einer ſolchen Niederlage aus Sand⸗ hofen heimkehren würden. Und doch war dieſer Sieg der Sandhöfer in ſeinem vollen Ausmaß verdient. Er hätte noch höher ausfallen können. Was in die Leute um Lo⸗ renzer hineingefahren war, dürfte unergründlich bleiben und man wird den Gäſten durchaus nicht zu nahe treten, wenn man ihr diesmaliges Auftreten als wohl das ſchwächſte der ſeitherigen Serie bezeichnet. 111 Was bei den Mittelbadenern vollkommen vermißt wurde, war jener mitreißende, kämpferiſche Geiſt, ohne den nun einmal Erfolge gegen ſtarke Gegner nicht zu holen ſind. Tröſten können ſich die Karlsruhe mit der Tatfache, daß ihr ſeitheriger Gang durch die Gauliga ſich auf einer Höhe bewegte, die die jüngſte Leiſtung eben als eine einmalige Ausnahme erſcheinen läßt. Dabei waren die Platzverhältniſſe— eine leichte Schneedecke— durchaus annehmbar. Wurde das Leber vichtig geſpielt, lief es tadellos, aber was man zu Anfang, wie überhaupt in der erſten Hälfte, für ein abſichtliches taktiſches Verhal⸗ ten der Gäſte hinnahm, entpuppte ſich mit der Eutwick⸗ lung der Sache als tatſächliche Schwäche, denn von wenigen Epiſoden des Spiels abgeſehen, wurde die Mannſchaft nie im eigentlichen Sinne offenſiv, legte den Hauptwert auf Schutz des Tores, was den Gegner immer ſicherer werden ließ, und bis man die Lage erkannte, war es zu ſpät, um eine einſchneidende Wandlung noch herbeiführen zu kön⸗ men. Das zur taktäſchen Spielanlage. Auch rein ſpieleriſch traten bedenkliche Mängel auf. So wurde im Ganzen weit nicht ſchnell, aber auch nicht genau genug abgeſpielt, die Gefährlichkeit der Flügel fiel gleichfalls ziemlich aus; vor allem aber ermangelte der Sturm des kurzen, verwirrenden Paßſpiels nebſt geſundem Schuß im Strafraum. Die Technik eines Heiſer ge⸗ nügte nicht zur Bindung eines Angriffs— im Gegenteil: es wurde dadurch manches verzögert, wie auch Butſcher in der Sturmmitte, auf den man beſonders geſpannt war, keine der Eigenſchaften als Sturmführer vooer Mittelſtür⸗ mer herausſtellte. So wurde die ſehr gutſpielende Hinter⸗ mannſchaft und Deckung Sandhofens mit dem Gegner glatt fertig. Phönix hatte diesmal einfach„nichts drin“. Den Haupthalt in ruhiger Ueberſicht gal Lorenzer als dritter Verteidiger ab, der es auch verſtand, trotz ſeiner defenſiven Poſition weite Vorlagen zu geben, ſowie als Stopper recht wirkſam zu ſein. Weiler, zwiſchen den Pfoſten, ergänzte ihn gleichfalls gut, konnte aber nach den reichlichen Deckungsfehlern vor ihm, die Torzahl nicht niedriger halten. Es iſt gerade auf dieſe unerwartet ſchwache Leiſtung als Geſamtmannſchaft hin— die nuch nur ſtreckenweiſe auf den Flachpaß überging— anzunehmen, daß ſie ihr bisher eindeutig erhörtetes Können wieder unter Beweis ſtellen wird. a 5 Die gaſtgebenden Sandhöfer haben ſich auch dies⸗ mal recht tapfer geſchlagen, ſich durch die gleichfalls hohe Vorſpiel niederlage nicht belrren laſſen und ſchließlich das erreicht, was ihnen vor 8 Tagen gegen VfR nicht glückte. Natürlich, ſo fehlerlos, wie das nackte Ergebnis, ſowie der Verlauf beſagen, war ihre Partie nicht Da war vor allem der Rechtsaußen Fluder, der lange Strecken voll⸗ kommen„ſchwamm“, große Aengſtlichkeit an den Tag legte, ſo daß Hie berechtigte Anſchauung aufkommen konnte, daß dieſer Spieler zur Zeit durch jeden anderen zu erſetzen wäre. Erſt in der zweiten Hälſte fand er ſich ſelbſt wie⸗ der, wirkte dann mitunter ſo, wie er wirken kann, wenn er alle Hemmungen abſtreift. Die Grundlinie des Spiels erhielt Sandhofen durch ſeinen bekannten Läuſer Mül⸗ Le r, der der beſte Mann auf dem Platz war. Alles hatte bei ihm Hand und Fuß; er erreichte ſaſt ſtets ſeine Ab⸗ ſicht. Die Umgruppierung Schenkel— Michel, ändert wenig am Geſamtſtil der Mannſchaft. Viel we⸗ ſentlicher bleibt die neuerliche Regſamkeit Vogels am linken Flügel, dann der heute ſo ſpielfreudigere Innen⸗ ſturm gegen früher. Rohrmann und Wehe gaben gleichfalls hervorragende Stützpunkte. Namentlich der erſtere kam im gegebenen Augenblick wieder zu einer ganzen Leiſtung. Alles in allem weicht das Syſtem Sand⸗ hofens mit Michel als drittem Verteidiger von dem heute üblichen wenig ab. Dem Sturm fehlt dabei zeitweiſe doch die nachdrückliche Stützung. So lange dieſe Formation n Erfolg weiter zu vertreten weiß, liegt kein Grund vor, an einſchneidende Aenderungen heranzutreten. Phönir: Weiler; Mohr, Wenzel; Nied, Lorenzer, Joram; Graß, Heiſer, Butſcher, Förn, Biehle . dhofen: Rohrmann; Schenkel, Streib; Mäller, Michel, Wehe: Fluder, Krukowfki, Wetzel, Liebchen. Vogel. Der Verlauf: Vom Anſtoß des Phönix weg geht Sand⸗ hioſen ſofort zur Offenſive über, doch mit den Schüſſen klappt es noch nicht, der Platzſturm bleibt an der Gegner⸗ Dintermannſchaft hängen. Man glaubt, Phönix laſſe die Sanohöfer abſichtlich„kommen“, um ſie ausarbeiten zu laſſen und eigene Kraft für den gegebenen Zeitpunkt zu ſparen. Als aber nach längerem glücklichem Reinhalten des Tors ein aus der Monotonie des Spiels ſchlaghaft heraus⸗ wachſender Flankenſchuß von Vogel das lange Eck findet, wird die Sache bedenklicher. Die überſpannte Defenſive von Phönix rächt ſich auch weiterhin. Ohne kümpferiſchen Ge⸗ gendrang von ſeiten der Karlsruher, kann Sandhofen wei⸗ ter den Ton angeben, nur verſagt dabei Fluder vollſtändig. Als ein Prachtſtrafſtoß von Wehe bei verſtellter Ausſicht Der veroͤiente BfR Maunheim— Freiburger FC 10(:0) Mannheim ſah am erſten Sonntag des neuen Jahres im Mannheimer Stadion zwei wichtige Spiele. Schon das Vorſpiel des Freiburger F und VfR um 1 Uhr hatte einen Zu⸗ ſtrom von einigen tauſend Zuſchauern zu verzeichnen, und wenn auch dieſes Zuſammentreffen an Gewicht nichts ver⸗ lor, ſo war oͤie Hauptſpannung doch dem nachfolgenden Kampf: Neckarau— 1. FC Pforzheim, vorbehalten. Der erſte Kampf ſieht folgende Formationen: Freiburg: Müller; Keller, Zeltner; Heck, Lehmann, Büch⸗ ner; Roſer, Flöhl, Scherer, Möller, Mock. Bf Mannheim: Edelmann; Conrad, Rößling; Hennin⸗ ger, Kamenzin, Feth; Spindler, Rohr, Langenbein, Lutz, Striebinger. Beide Mannſchaften müſſen ſich erſt mit der etwa 5 Zen⸗ timeter hohen Schneeſchicht befreunden, um einigermaßen ins Spiel zu kommen. Lutz⸗VfR iſt der erſte, der auf Zu⸗ ſpiel von Rohr einen prächtigen Langſchuß abgibt, der von der Latte prallt; doch der geiſtesgegenwärtig in Stellung gelaufene Langenbein ſetzt in der Eile den Nachſchuß da⸗ neben. Auch heute iſt es, wie gegen Waldhof, der rechte Freiburger Verteidiger Keller, der beoͤrohliche Lagen klärt. Ein Schuß von Spindler wird von Müller zur Ecke ge⸗ lenkt, oͤie ergebnislos verläuft. Aber auch Freiburg wird in einzelnen Gegenſtößen gefährlich, doch ſind die Schüſſe nicht präzis genug. Ein Nachſchuß von Lutz im Anſchluß an einen von Müller abgeſchlagenen Strafball wird vom linken Verteidiger Kaſſel auf der Torlinie weggeköpft. Die Bo⸗ denverhältniſſe machen ſich doch ſtark bemerkbar, ſo daß VfR um die bereits nach einer Viertelſtunde klar fällige Füh⸗ rung gebracht wird. Wieder verſchießt Mannheim ganz knapp, aber auch Edelmann kann auf der andern Seite einen bedrohlichen Ball im Werfen am Pfoſten abdrücken. Der Drang der Mannheimer läßt nun etwas nach, was die Breisgauer zu einem gleichverteilten Feldſpiel kommen läßt. Conrad kann dabei einen unſicher abgegebenen Kurz⸗ ſchuß Freiburgs abweiſen. Die Spielleitung überſieht in der Hitze des Gefechts Handſpiel im Gäſteſtrafraum, auch bei dem auf:2 geſchraubten Eckenverhältnis für VfR kommt die längſt fällige Führung nicht zuſtande. Müller reicht es dann in ſicher berechnetem Herausgehen dem an⸗ brauſenden Langenbein das Leger wegzuſchlagen und beide Mannſchaften müſſen ſich zufrieden geben, die trotz der Schneelage ſtets feſſelnde Partie zur Pauſe torlos ab⸗ zuſchließen. Die Fortſetzung läßt bei dem nun immer glatter werdenden Spielfeld eine Taxierung für den Schluß nicht zu, obwohl man VfR dem Verlauf nach die Siegesausſichten zuſpricht. Das Glück ſpielt eine zu große Rolle. Freiburg ſetzt ſich gut ein, doch iſt es wieder Lutz, der einen famos placierten Schuß ab⸗ läßt, doch Müller beherrſcht ſein Fach und erſtickt auch dieſe Gefahr. Auch Edelmann bekommt einiges zu ſchmecken, ſtellt aber dabei voll ſeinen Mann. Spindler wird wegen grober Unſportlichkeit des Feldes verwieſen, was nicht nur durch die geſtörte Stimmung, ſondern auch im Intereſſe des weiteren Ganges der Auseinanderſetzung nur tief zu bedauern iſt. Da auch der bei dem Vorfall verletzte Freiburger Spieler ausgeſchieden iſt, bleiben die Kräfte vorerſt gleichverteilt. Ein ſpontan erfolgender Schuß Langenbeins findet wiederum in Müller ſeinen Meiſter. Freiburg vervollſtändigt ſich wieder, aber das Spiel ſtagniert in ſeinem bisherigen Stil, da beide Mann⸗ ſchaften bei dem Boden doch merklich abgekämpft ſind. Einen Prachtſchuß der nun mit 11 gegen 10 Mann ſtehen⸗ den Freiburger nimmt Edelmann bravourös an. Auch ein Handſpiel Conrads wird an der Strafraumgrenze überſehen und wieder ſchlägt Edelmann einen ſcharfen Schuß, allerdings nur kurz ab; Flöhl vergibt dabei die unter der Latte landet, ſinkt die Chance der Schwarz⸗Blauen rapid, die durch einen weiterhin verwandelten Faulelſer von Michel mit:0 zur Pauſe ſchon unrettbar in eine Nie⸗ derlage verſtrickt ſind. Als nach Seitenwechſel dann Fluder aus ſeiner Be⸗ nommenheit erwachend, mit Schrägflachſchuß:0 treibt, iſt die Angelegenheit reſtlos beſiegelt und der weitere Verlauf ſieht die Sandhöfer auf der ſicheren Baſis ihrer Treffer das Spielgeſchehen mit wenigen Unterbrechungen und unter endlich auch vereinzelten guten Schüſſen von Phönix bis zum Schluß im Weſentlichen diktieren. Boeres⸗ Lahr nahm als Spielleiter die Sache reich⸗ lich leicht, machte von der Pfeife bald übermäßigen, bald gar keinen Gebrauch. Die Geſamtleitung war aber immer⸗ hin großlinig. Einem Teil des Sandhöfer Publikums möchte man aber doch mehr ſportliche Haltung wünſchen, denn die Ausdrücke, die da fielen, waren— meiſt von jüngeren Burſchen— nicht gerade erhebend, A. M. Pforzheim ſiegt mit Glück Bf Neckarau— 1. FJC Pforzheim:2 Im zweiten Spiel dieſes ereignisreichen Großkampf⸗ tages fiel wie im vergangenen Jahre und gengu wie wir in unſerer Betrachtung über die badiſche Gauklaſſe vor Beginn der Rundenſpiele vorausſagten, der ſich wieder ſtark herousgemachten Mannſchaft des Bf Neckarau, die ſich ganz plötzlich im Brennpunkt des ſvortlichen Geſchehens ſieht, die große und ſchwere Aufabe zu, im Kampf gegen den Tabellenführer 1. FC Pforzheim nicht nur für eine im Vorſpiel erlittene Niederlage Revanche zu nehmen, ſondern wieder einmal mehr ſich für die Belange des hei⸗ miſchen Sportes in die Breſche zu ſchlagen, um mit einem Sieg den Mannheimer Meiſterſchaftskandidaten die Mög⸗ lichkeit zu erleichtern, im Endkampf um den Titel noch einmal eine allererſte Klinge ſchlagen zu können. . So ſchwer die„Arbeit“ des Vſe war, ſo dankbar wäre ſie geweſen, wenn eine Erfüllung gelungen wäre, denn das Bewußtſein, Tauſende von Zuſchauern, die ſich übrigens, das ſei nicht unerwähnt, einer ausgezeichneten Objektivität befleißigten, hinter ſich zu haben, deren Augen an jeder Spielphaſe hingen und deren Herzen bis in die letzte Minute für die Neckarauer ſchlugen, ſtärkten der Neuformation von der„Altriper Fähre“ den Rücken, ſo daß ſie in 90 ſpannenden, ja mitunter ſogar drama⸗ tiſch geſtalteten Minuten auf ſchneebedecktem Feld, das für die an ſolche Platzverhältniſſe weit mehr gewöhnten Gäſte ein nicht zu unterſchätzender Vorteil war, der ſich ſchließlich auch entſcheidend auswirken ſollte, mit nicht mehr zu überbietendem Elan, aber leider vergeblich, an oͤie Löſung der Aufgabe heranging, die nicht nach Wunſch gelingen ſollte, da ſich der 1. Fe Pforzheim als ein über⸗ mächtiger Gegner erwies, der nicht nur über einen guten und glücklichen Tag verfügte, ſondern, der bei eiſernem Willen zum Sieg mit allen zu Gebote ſtehenden Kröften operierte und ſich nicht aufhalten ließ, die heißumkämpften Punkte in die Goldſtadt zu entführen. Gleich zu Beginn des ſpannenden Ringens, das die gehegten Erwartungen in der zweiten Hälfte faſt reſtlos er⸗ Sieg des BRN Führung durch ſehlgehenden Jachſchuß. Freiburg kommt mehr auf, aber ſchließlich ſcheidet ein weiterer Spieler in⸗ folge Sturzes bei ihm aus. Feth benützt dann eine kurze Verwirrung entſchloſſen und geſchickt und ſchlägt Müller 2 Minuten vor Schluß und unparierbarem Ecken⸗ ſchuß, 110. Obwohl ſich Freiburg wieder vervollſtändigt Hat, bleibt es bei dem knappen Sieg Mannheims. Den Freiburgern muß auch für diesmal zu⸗ gegeben werden, daß ſie im Ganzen eine gute Leiſtung auf die Beine ſtellten, wenn ſie auch on den Gang wie gegen Waldhof vor 8 Tagen nichts heronkamen. Jedenfalls fanden ſie ſich mit den für ſie gewohnten winterlichen Platzverhält⸗ niſſen beſſer ab als die Heimiſchen. Sie arbeiten über⸗ wiegend in hohem weitmaſchigem Spiel, ſchonten die Kräfte durch kein übermäßiges Laufen, was ihnen zum Schluß die größere Friſche bewahrte. Pech hatte die Mannſchaft durch das zeitweiſe Ausſcheiden rerletzter Spieler, aber der Sturm in ſeiner natürlich noch nicht ganz einſpielten Zu⸗ ſammenſtellung braucht noch Zeit, um auf die Höhe der altbewährten, erfahrenen Hintermannſchaft zu kommen. In der Tordeckung überragte Müller, der in erſter Linie eine höhere Niederlage verhinderte. Donn wieder Keller als rechter Verteidiger, der von ſeiner hervor⸗ ſtechenden, gleichmäßigen Leiſtung nicht abweicht. Im übrigen gab ſich jeder einzelne Mann alle Mühe und war der Geſamteindruck wieder ein ſehr ſympathiſcher. Für den VfR Mammnheim ſtellte es ſich klar heraus, daß ſeine hohe Vorſpielnjederloge nur auf die damals mißglückte Aufſtellung zurückzuführen war. Bei normalen Bodenverhältniſſen wäre wohl ein ganz klarer Sieg des Mannheimer Altmeiſters herausgekommen. Start, wie auch der Stand beim Schuß waren weſentlich behindert. In der Hinterwannſchaft. die aut zuſammenarbeftete, konnte diesmal Edelmann imponieren der eine überraſchende Wendung des Spiels wiederholt verhinderte, Kamen ⸗ Tin kam mit den Schneeverhältniſſen gleichfalls beſſer zu Streich als erwartet. Die FFünferreihe arbeitete wohl ein bischen eng, aber man ſach auch wider Schüſſe von Lan⸗ genbein beſonders aber von Lutz, an denen man ſeine Freude haben konnte. Spindler allerdings iſt in ſeiner Form ganz weſentlich zuxückgegangem. Um ſo beſſer arbeitete wieder der körperlich leichte, wie techniſch fertige Rohr. Striebinger hatte in Keller einen ſchweren Wider⸗ ſacher, der ihm viel am Konzept verdoarb. Wirkſam arbei⸗ teten auch die beiden, die Verbindung aufrecht erhaltenden Außenläufer Henninger und Fketh. welch letzterer dann guch zum Schluß die ſtändig ſchwonkende Entſcheidung für ſeine Mannſchaft herausholte. Jedenfalls war der Sieg, am Geſamtnerlouf gemeſſen durchaus verdient. Bedauer⸗ lich bleibt aber das ſich Fortreißenlaſſen Spindlers, das durch irgen deinen Zufall ſeiner Manſchaft leicht hätte die Punkte koſten können. Peiſeler⸗Karlsruhe amtierte als Unparteiiſcher durchaus korrekt, jedenfalls zog er die Terroinverhältniſſe beim„Faulſpiel“ entſprechend in Betracht und war da nicht zu kleinlich. A 5 füllte und zu dem beide Mannſchaften in ſolgenden Aufſtek⸗ lungen angetreten waren: Vfeè Neckarau: Dieringer; Wenzelburger, Schmitt; Lutz, Wahl. 1. FC Pforzheim: Neuweiler, Eberle 2; Fiſcher 2, Hartmann, legte der 1. FC Pforzheim ſofort mit einem recht achtbaren Tempo los, gegen das aber der verhalten kämpfende Vfe, welcher notgedrungen in dem Dreß der Stadtmannſchaft an⸗ getreten war und gleich zwei Eckbälle zu wehren hatte, jederzeit mitkam. Dem kleinen Exfürther Hack blieb es vorbehalten, nach einer ſauberen Hereingabe von Wahl den erſten Schuß auf das Pforzheimer Tor zu jagen, doch in der Eile und der Haſt, Eberle 1 war mit Rieſenſchritten heran⸗ geeilt, zog ſein Ball über den Kaſten. Faſt ſchien es aber, als ſollte ſein Ball für Neckarau das Fanal zu einer Drang⸗ periode ſein, denn Pforzheim wurde mitunter ſtark unter Druck geſetzt und die erſte Ecke, von Wahl getreten, kam ungemein gefährlich herein, um erſt nach einigen Kopfbällen von Freund und Feind durch den Verteidiger Eberle ge⸗ wehrt zu werden. Zwiſchen den Angriſſen von Neckarau, die oftmals Hochſpannung im Pforzheimer Strafraum ſchu⸗ fen, mußte immer wieder die heimiſche Tordeckung, in der Wenzelburger die Rolle des Stoppers übernommen hatte, ganz gefährliche Angriſſe der Gäſte abbremſen, bei denen Nonnenmacher, der„Schimmel“, meiſt flott in„Trab“ war und ſtets auf eine Gelegenheit wartete, um ſeine gefähr⸗ lichen Bomben anzubringen. Neckaraus Sturm ſpielte ſich immer mehr in eine gute Fahrt hinein, ſo daß die Pforz⸗ heimer Deckung Mühe hatte, ihr„Gleichgewicht“ zu halten. In der 35. Minute hatte es aber bei der zu weit aufgerück⸗ ten Neckarauer Hintermannſchaft eingeſchlagen; der lange Enzberger Fiſcher, der erſtmals in der Mannſchaft ſtand und fehr gut gefiel, hatte ſich fein eingeführt; ſein Durch⸗ lauf war Klaſſe und ſein Tor, das unter Dierfnger Ge Kaſten ſpritzte, nicht minder. Pforzheim führte 10 durfte ſeinen knappen, glücklichen Vorſprung mit in die Pauſe nehmen. Nach Wiederbeginn aing es ſoſort groß auf; beide Mann⸗ ſchaften ſetzten nun alles auf eine Karte und kümpften nun matter Drangabe aller Energie. Pforzheim hatte etwas mehr vom Spiel und unter Einhaltung der alten Fuß⸗ ballerweisheit, daß ein herzhafter Angriff die beſte Ver⸗ teidiguna iſt, rückte man dem Gegner mächtig an das Leder. Noch ehe ſich Neckarau gefunden hatte landete ein Schuß von Fiſcher am Außenzetz des Tores: ſehr zum Glück für den Gaſtgeber der reichlich verdutzt ſchien. In der 64. Minute hatte ſich das Geſchick der Neckarauer erfüllt. Nonnenmacher hatte in geſchickter Erfaſſung der Lage den rechten Flügel ſo exakt bedient, daß der kleine Rechts⸗ außen Hartmann prompt das 2. Tor für Pforzheim erzielen konnte, gegen dos kaum ein Kraut gewachſen war. In der letzten Viertelſtunde ſuchte Neckarau noch einmal ſein Heil in ſtürmiſchem Drängen, aber di? gegneriſche Hinter⸗ mannſchaft ſtand„betonſicher“ und ließ nichts zu. Der kleine Hartmann hatte noch einem ſamoſen Paß nochmol Gelegenheit, zu einem weiteren Treffer, gber ſtakt ſich ein „Herz“ zu faſſen und mit Schwung und Eleganz den Ball auf das nahe Neckorauer Tor zu knallen, ſervierte er das Leder ſeinem Kameraden Knobloch. der hartbedrängt do⸗ nebenſchloß. Neckarau holte noch die 9. Ecke heraus, in deren Anſchluß der Läufer Schmitt aufs Tor ſchoß, aber hart am Pfoſten holte Neuweiler mit dem Kopf den Ball von der Linie herunter. Neckaraus Ezdſpurt wor zu ſpüt gekommen. Pforzheim hielt ſeinen koſtbaren Sieg. Das„leine Meiſterſtück“ den 1. Fe Pforzheim zu ſchlagen, iſt alſo dem Vi vorbeigelungen, obwohl er ſich alle Mühe gab. der Sache eine Wendung zu geben. Der Sturm ſpielte hei ausgezeichneter Angriffsfreudig⸗ keit im Feld wohl ſehr aut aber im Strafraum des Geg⸗ ners wor es mit der Kunſt eines ſchönen ſtrammen Schuſſeg zu Ende. Ein ausgezeichnetes Verbinderſpiel, gegen das Klamm am linken Flügel nicht ganz mitkam, leiſtete der kleine, ſtämmige Hack, der ſeinen Flügelmann Lutz wieder⸗ holt glänzend ins Gefecht brachte. Wahl om linken flügel hatte es ſehr ſchwer, trotz ſeiner auten Technik, an Burk⸗ bardt und Eberle 1 vorbeizukommen, die ſich tadellos ver⸗ ſtanden und keinen Meter Boden freigaben. Gegen den in der zweiten Hälfte beſſer gewordenen Club konnte die Läuferreihe den vorher gezeigten Grad brauchbarer Auf⸗ bautätigkeit nicht ganzen halten und die Tordeckung mit ihren Gardiſten, unter denen Größle weit überragte, ſtand wiederholt ſtatt geſtaffelt in einer Linie, eine riskante Sache, bei dem glatten Boden und dem weit ſchnelleren Geaner. Dieringer konnte die Treffer nicht verhindern. Pforzheim darf für ſich das Lob in Anſpruch nehmen, ſich bis zur Erſchöpfung Her letzten Kraftreſerven geſchlagen zu haben. Der Sturm, der uns allerdings auch manches ſchuldig blieb, arbeitete meiſt in weiten, ſteilen Zügen. Nonnenmacher ſtand ſtets weit vorn au der Lauer und gab dem langen„Wenzel“ manch ſchwere Nuß zu knacken. 5 Schiedsrichter Berroth⸗Frankfurt leitete ohne Fehl umd Tadel.— gt Größle, Gönner; Benner, Hack, Heſſenauer, Klamm, Gärtner; Eberte 1, Rau; Burkhardt, Fiſcher 1, Knobloch, Nonnenmacher, Waldhof gibt einen Punkt ab VfB Mühlburg. S Waldhof:1 Waldhof: Drayß; Maier, Siegel; Leupold, Heermann, Pennig; Herbold, Bielmaier, Siffling, Schneider. Deobald. Mühlburg: Becker; Moſer, Ring; Joram, Fach, Gruber; Schwörer, Raſtätter, Fiſcher, See⸗ burger, Rothermel. Schiedsrichter: ſchauer: 3500. Ein hochdramatiſches Ringen ſpielte ſich auf dem Mühlburger Platz ab. Vorausgeſchickt ſei gleich, daß Mühlburg in dieſer Saiſon von ſchweren Schickſals⸗ ſchlägen heimgeſucht iſt. Auch in dieſem Spiel erlitt die Mannſchaft wiederum einen Verluſt, der für ſie eſhr ins Gewicht fallen dürfte, da der Linksaußen Rothermel bei einem wüſten Foul des Waloͤhof⸗ Bräutigam Freiburg. Zu⸗ läufers Leupold ſo unglücklich zu Fall kam, daß er ſich einen Beckenbruch zuzog.(Wir wünſchen dem ſympathiſchen Spieler baldige und völlige Geneſung). Das Spiel war, wie bereits eingangs erwähnt, äußerſt dramatiſch in ſeinem wildbewegten Auf und Ab und endete inſofern mit einem Mißton, als bei Spielſchluß der Schiedsrichter unter Begleitung ab⸗ geführt werden mußte. Schiedsrichter war Bräuti⸗ gam⸗Freiburg, der in ſeinen reinen Spielentſcheidun⸗ gen wenig, vor allen Dingen keine ſpielbeeinfluſſen⸗ den Fehlentſcheidungen traf. Aber er lud die Un⸗ gunſt des Publikums auf ſich, als er nach dem ge⸗ ſchilderten Foul von Leupold bei einem weiteren Vergehen Bielmaiers dieſen Spieler vom Platze ſtellte, dann aber auf Rückſprache mit dem Mühlbur⸗ 1 2 8 22 er Seite“ Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 3. Januar 1938 Spieler Gruber Bielmaier wieder im Felde be⸗ 5B. Das iſt ſo und ſo falſch, denn wenn man ein⸗ al eine Entſcheidung getroffen hat, dann muß man uch auf ihr beſtehen bleiben. Mühlburg zeigte ſich heute von einer ganz ande⸗ ren Seite als vor acht Tagen gegen Neckarau. Die Mannſchaft fand ſich wieder zu ihrem hübſchen und gepflegten Kombinationsſpiel zuſammen und gab einen weitaus ſtärkeren Gegner ab als gegen Nek⸗ karau, trotzdem auch diesmal die Elf nicht in beſter Beſetzung antreten konnte. Vor allem ſah man diesmal in keiner Reihe eine Schwäche. Das Wiedermitwirken von Fach gab der Hintermannſchaft eine große Ruhe und auch Rother⸗ mels Mitwirken im Sturm war ſichtlich belebend auf dieſe Reihe. Die Hintevmannſchaft Mühlburgs mit dem allerdings in der erſten Hälfte wieder veich⸗ lich unſicheren Becker im Tor ſtand eiſern und gab den Waldhof⸗Angriffen wenig Gelegenheit, ſich er⸗ folgverſprechend in Szene zu ſetzen. Moſer und Ring waren zwei äußerſt ſchlagkräftige und ſich famos ſtellende Verteidiger. Die Läuferreihe arbeitete aus⸗ gezeichnet in der Zerſtörung und diesmal auch mit gleichem Erfolg im Spielaufbau. Und der Sturm geigte ſich von ſeiner beſten Seite. Er war hinſicht⸗ lich genauem Flügelſpiel und exaktem Zuſpiel dem Waldhofs durchaus ebenbürtig. Man vergaß nur, in der zweiten Hälfte das Spiel mehr auf die Flü⸗ gel zu verlegen und rannte ſich buchſtäblich mit dem immer wieder erfolgenden Innenſpiel bei der Wald⸗ hofdeckung feſt. Das Unentſchieden Mühlburgs iſt mehr als verdient. Bei etwas Glück hätte ein knap⸗ per Sieg herausſpringen können. ö Die Waldhof⸗Elf bot nicht ganz das geſchloſſene f Bild wie vor einigen Wochen beim Gaſtſpiel auf dem Phönix⸗Platz. In der erſten Hälfte war man in der Verteidigung etwas unſicher und es war das ein beſonderes Glück, daß Drayß im Tor ſich in Ueberform befand, und jede, auch die zugeſpitzteſte, etwas abfiel. Die erſte ſchöne Chance des Spieles hat Mühl⸗ burg, als auf eine Flanke von rechts, die von Maier verfehlt wird, der freiſtehende Rothermel zu lange mit der Schußabgabe zögert und ſo dieſe gute Er⸗ folgsmöglichkeit vergibt. Auf der Gegenſeite ver⸗ fehlt Mühlburgs Torwart eine hohe Hereingabe, aber der vor ihm ſtehende Siffling ſchießt über das leere Tor. Beide Mannſchaften ſpielen auf dem etwas glatten Schneeboden recht flüſſig. Eine feine Vorlage von Siffling an Herbold, deſſen Schuß dem Mühlburger Torwart wiederum aus den Armen entgleitet, hätte beinahe den Führungstreffer für Waldhof gebracht. Aber der Ball geht knapp am Pfoſten vorbei ins Aus. In der 17. Minute ver⸗ wirkt Waldhof einen Freiſtoß. Schwörer ſchießt wuchtig, das Leder prallt an der Waldhof⸗Mauer ab, kommt ihm wieder direkt vor die Füße und ſein Nachſchuß ſauſt mit einer ſolchen Wucht ins Netz, wie man es nur alle Schaltjahre zu ſehen bekommt. Mühlburg führt 10. Aber bereits vier Minuten ſpäter erfolgt ein fei⸗ ner Waldhof⸗Angriff auf dem linken Flügel. Deo⸗ bald flankt aufs Tor und Becker fauſtet von Siff⸗ ling bedrängt das Leder ins eigene Netz.:1. Mühl⸗ burg arbeitet unermüdlich weiter und drängt Wald⸗ hof ſtark zurück. Drayß ſteht unaufhörlich im Brenn⸗ punkt der Ereigniſſe. Er rettet, was möglich war und zu retten iſt. Es iſt ihm nicht beizukommen. Mühlburg iſt immer leicht im Vorteil, aber Wald⸗ hof ſtößt gleichfalls wiederholt gefährlich vor. Kurz vor der Pauſe hat Mühlburg hintereinander zwei famoſe Erfolgs möglichkeiten, aber beide Male kann Drayß in hervorragender Weiſe die Situation be⸗ reinigen. In der zweiten Hälfte beginnen beide Mannſchaf⸗ ten mit einem reichlich ungenauen Spiel. Dann hat Mühlburg Pech, als nach einem Rechtsangriff ein ſchöner Schuß Schwörers knapp am Pfoſten vorbei Situation auf glänzendſte Weiſe meiſterte. In der ins Aus ſtreicht. Beiderſeits verliert ſich der Fluß ö Läuferreihe ſtach wieder die unermüdliche Arbeits⸗ des Spieles. Eine Viertelſtunde iſt dasſelbe zerriſ⸗ kraft eines Leupold und Heermanns hervor, aber ſen und ungenau. Man begeht hüben und oͤrüben den Fehler, zu engmaſchig zu ſpielen. Man ſieht kein das Bild öffnendes Flügelſpiel und keine weiten Vorlagen. Mühlburg hat aber mehr Feldvorteile. Dann erfolgt das bereits erwähnte Foul von Leu⸗ pold an Rothermel. Wenig ſpäter vergeht ſich Biel⸗ maier an Gruber, wird vom Platz geſtellt und nach Rückſprache des Schiedsrichters mit Gruber wieder im Spiel belaſſen. Mühlburg drängt Waldhof ganz gewaltig zurück. Drayß ſteht immer und immer wie⸗ der im Brennpunkt der Ereigniſſe. Man glaubt den Siegestreffer Mühlburgs ſchon zu ſehen, aber die Zeit verſtreicht, und es bleibt beim:1. auch Pennig auf der rechten Seite ſtand ſeinen Ka⸗ meraden kaum nach. Der Angriff zeigte ſein übliches techniſch reifes Spiel, verfiel aber genau wie Mühl⸗ burg eben in den Fehler, lange Zeit alles in der Mitte zu ſpielen, ſtatt die Flügel mehr ins Spiel einzubeziehen. Siffling öͤirigierte den Sturm in aus⸗ gezeichneter Weiſe, wenn er es auch da und dort wie gewohnt an dem nötigen Einſatz fehlen ließ. Schnei⸗ der und Bielmaier fanden ſich mit den gegebenen Platzverhältniſſen gut ab. Auch Herbold auf der rech⸗ ten Flanke zeigte mitunter hübſche Sachen, während der junge Nachwuchsſpieler auf der linken Seite Phönix ſiegt überlegen Abteilung 1 Se Käfertal— Germania Friedrichsfeld:2 N Seckenheim 98— Amicitia Viernheim ausgefallen Phönixr Mannheim— Olympia Neulußheim:1 FV 09 Weinheim— FC 08 Mannheim:0 Fortuna Heddesheim— Alemannia Ilvesheim:2 FV 08 Hockenheim— SpVg 07 Maunheim 311 Nach Seitenwechſel war Weinheim gleich wieder im Vorteil. Eine Flanke vom Linksaußen Vollmer konnte, da die gegneriſche Abwehr zögerte, Neff ein⸗ ſchießen. Anſchließend wurden vom Platzverein meh⸗ rere ſichere Gelegenheiten ausgelaſſen. 08 ſetzte nun alles auf eine Karte, doch glückte vorn trotz mehrerer Diesmal ſiegte Käfertal Spel Käfertal Germania Friedrichsfeld:2 In Käfertal empfing man am erſten Sonntag des neuen Johres die Germania Friedrichsfeld die nach län⸗ gerer Zwangspauſe nun endlich wieder den Wettſpielbetrieb Abteilung 2 VfB Mergentheim— F Kirchheim ausgefallen Heidelberg 05— SpVg Eberbach:2 VfB Wiesloch— TS Plankſtadt:2 SV Saudhauſen— Union Heidelberg 211 4 65 5 . aufnehmen konnte. Es galt diesmal, die knappe:0⸗* S 6 0 Niederlage des Vorſpiels wieder wettzumachen und man ies e e 5. 2255 8 0 ſetzte alle Kräfte ein. um das geſteckte Ziel zu erreichen. 288. 0 inkſt 2 5* 5 4 3 1 1 1074 75 Die erſten Minuten des Spieles brachten den Gäſten Te dh len ſta 1 1 7 1 11 5 eine leichte Ueberlegenheit im Felde. Immer wieder ſetzte ne aufen 1 10 Rockſitz ſeine Flügel ein, aber Käfertals Hintermann⸗ nion Heidelbera d 1„ 2 10. 1 ſchaft blieb Herr der Lage. Nach und nach kam Käfertal Walldürn 8 2 3 4 10.12 918 5 beſfer ins Spiel, Dreßler auf Rechtsaußen arbeitete ſich Fierchbem: 4 3„ 3 1940 1 1235 aut durch und unhaltbar ſaß ſein Schuß in der linken Tor: Mergentheim 5 3 1 4 10413 75 5 ecke. Lange konnte die Führung allerdings nicht gehalten Schwetzingen e 2 1445 5. 5 werden. In der B. Minute glich Betold mit Bombenſchuß Sc 05 Heidelbera. 2 1 4 146 559 5 aus und wenig ſpäter brachte ein von demſelben Spieler Eberbach... 1(4 14436.14 f verwandelter Foulelfweter Friedr. feld ſogar in Füh⸗ Eppelheim 3 4.21 3˙1¹ rung. Kurz vor der Pauſe konnte donn Käfertal durch einen überlegten Schuß von Rube den Gleichſtand erzielen. Nach der Pauſe drückte Käfertal ſtark, aber die Gäſte⸗ abwehr konnte mit Glück vorerſt ſichere Tore verhüten. bis endliche Rube den Bann brach und mit gutplaciertem Weitſchuß ſeine Mannſchaft wieder in Führung brachte. Obwohl Käfertal auch in der Folge etwas mehr vom Spiel hatte, ſo blieb der Ausgang des Treffens doch bis zum Schlußpfiff oſſen. Der Spél Käfertal hat auch diesmal, wie immer auf eigenem Gelände, eine annehmbare ſpieleriſche Leiſtung ge⸗ boten. Der von Mayer dirigierte Sturm. in dem beſon⸗ ders auch die Außen Dreßler und Herina recht aute Arbeit leiſteten, lag oft geſchloſſen im Anariff, aufs Beſte uater⸗ ſtützt von der tatendurſtigen Läuferreihe Gleißner— Dick — Hörx. Mit großer Schlogfertigkeit behaupteten ſich Rutz und Rihm in der Verteidigung und Olp im Tor hütete auf⸗ merkſam. Auch die Gäſte aus Friedrichsfeld verſuchten mit ganz großen Anſtrengungen einen Sieg an ihre Fahnen zu heften. Recht auſopfernd ſchlugen ſich Fuchs im Tor und die Verteidigung Heil— Ehret. Sehr ſchwer war das Arbeitspenſum der Läuferreihe, in der ſich Rockſitz durch vorzüglichen Aufbau auszeichnete.— Leiter des Spieles war Duchardt Heidelberg. Eine vernichtende Niederlage 5 09 Weinheim— 08 Maunheim:0(:0) Nachdem im Monat Dezember in Weinheim keie Spiel ſtattgefunden hat, kam der Platzverein beim erſten Spiel im neuen Jahr zu einem hohen Sieg, im Hinblick auf die Leiſtungen verdient iſt. Die Gäſte fanden ſich auf dem glatten Boden ſchlecht zu⸗ recht. So brauchte insbeſondere Mittelläufer Hern lange, um im Bilde zu ſein, wodurch die Hin⸗ chaft überlaſtet wurde. Schon nach wenigen fiel der erſte Trefſer durch Mittelläufer der eine Flanke von Rechtsaußen Schmitt elte. Schon bald rückte die Weinheimer Ver⸗ ſehr weit auf. So konnte der Halbrechte ottmann einmal an dem herausgelaufenen Tor⸗ wart vorbeiſchießen, doch war niemand von 08 zur Stelle. Auf der Gegenſeite ſchoß Neff bei einem Alleingang vorbei. Linksaußen Vollmer 1 nützte eine Vorlage ſchön aus und ſchoß vom Flügel aus ein. Dann umſpielte Knapp zwei Mann und erhöhte auf:0. Neff überlief die Verteidigung und ſtellte Wiesloch— Plankſtadt:2 Zu den bedeutendſten Spielen in der Gruppe Oſt waren entſprechend der Bedeutung auch viele Zuſchauer erſchienen. Wiesloch mußte für den erkrankten Läufer Markmann Er⸗ ſatz einſtellen, während Plankſtadt vollſtändig antrat. Als Schiedsrichter omtierte Penning ⸗ Waldhof. Plankſtadt hat Anſpiel und beherrſcht in den erſten Minuten das Feld, wobei der altbekannte Spieler Ochs, Mittelläufer von Plankſtadt, ſeine Mannſchaft dirigierte. Aber auch Wiesloch kommt allmählich auf and man ſieht ein ſchönes Spiel, das auch von dem Gegner erwartet wurde! Beide Torleute zeigen ihr beſtes Können. Den Torreigen eröffnet Plankſtadt. Nach einem Eckball deckt Wies⸗ lochs Verteidigung ſchlecht ab. Der Halbrechte Knopf ſendet kurz entſchloſſen ein. Für Wiesloch war es nun höchſte Zeit, ebenfalls Tore zu machen. Aber aus der Drangperiode waren nur Eck⸗ hölle der Erfolg. Während Wiesloch weiter das Heft in der Hand behält, erhält es einen Strafſtoß zugeſprochen, der, von Voll getreten, durch Weißbart zum Tor ver⸗ wandelt wurde. Wenige Minuten ſpäter heißt es ſchon :1 für Wiesloch, nachdem Schnauz ſcharf ein⸗ geſchoſſen hatte. Nach der Halbzeit ſieht man ein nusgeglichenes Spiel. Plankſtadt iſt ſchneller am Ball, kann auch verſchie⸗ dene Eckbälle erzielen, aber ohne Ergebnis. Wiesloch ſetzt nun ſeine Flügelleute ein, die auch präziſe Flanken bringen. In dieſer Zeit ſtellt nuch Wiesloch ſeinen Sieg ſicher. Zwei innerhalb von fünf Minuten erzielte Tore geben einen Vorſprung, der nicht mehr einzuholen iſt. In den letzten Spielminuten kommt Plankſtadt nochmals zu einem Tor, das leicht zu halten geweſen wäre. Bis zum Schlußpfiff kämpft Plankſtadt mit großem Eiſer, doch es fehlt die Durchſchlagskraft, um Wieslochs Verteidigung zu ſchlagen. 8 SpVg Saudhauſen— Union Heidelberg 211 Nach beiderſeitigem Abtaſten übernimmt Sand⸗ hauſen durch Einſatz das Kampfgeſchehen, um das Tor der Gäſte längere Zeit zu belagern. Doch die Hintermannſchaft von Union erwies ſich heute als durchaus zuverläſſig. Bentz im Heidelberger Tor hatte des öfteren ſchwere Bälle zu halten. Bei einem Durchbruch der Gäſte konnte Kiechle⸗Heidelberg in der 25. Min. nach ſchwacher Abwehr der Einheimiſchen dann durch Tempo wieder das Spielgeſchehen und bei einem Gedränge ſchießt Holzwarth auf Flanke mit langem Schuß den Halbzeitſtand her. . Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Umſtellungen rein gar nichts. Nach einem Zuſam⸗ 0 Viernheim 12 19 4 1 91955 41 menſpiel zwiſchen Vollmer, Mittelſtürmer Neff und Se Katertal 15 0 i l 828 2 Rechtsaußen Schmitt konnte dieſer Eckel ſchlagen. VfTuR Feudenheim 12 7 2 3 25124 16.8 3 5 0 ee eee FV Weinheim 14 7 2 5 86622 16.12 Der zurückgegangene Knapp wehrte einen Schuß mit 98 Seckenhefm 10 4 3 3 20 20 1149, der Bruſt. Der Schiedsrichter gab Elfmeter, doch ver⸗ Germ fecdrichsſeld le„3 5 1 2217 100 zichtete Rottmann darauf, auf dieſe billige Art und n Ines beim 12 3 4 5 2025 10ʃ14 Weiſe den verdienten Ehrentreffer zu erzielen und 2 Fele Mannheim 14 4 2 8 925 195 verſchenkte den Elfmeter. Zwei Tore von Schmitt 5 Lertuna Heddesheim 4 922 5 und Knapp ſind das Endergebnis. Sipmpia Neulußheim) 3 1 5 17257 411 1 0 08 Hockenheim 9 3 1 5 14.22 711 8 Mannheim 12 3 1 8 139.40:17 ihre Aufgabe heran. das Führungstorſchießen. Sandhauſen übernimmt als⸗ den längſtverdienten Ausgleich. Ein Lattenſchuß iſt 8 kam zu keiner einheitlichen Leiſtung. Der Sturm fand ſich nur für kurze Augenblicke zuſammen. Die Hintermannſchaft war dauernd überlaſtet. Bei Weinheim ſtand Gumb wieder einmal auf dem Poſten des Mittelläufers, wo er ſich ganz gut zurechtfand. Die Hintermannſchaft machte wenig Fehler. Im Sturm klappte das Zuſammenſpiel zeit⸗ weiſe ſehr gut, doch wurden, obwohl das Ergebnis ziemlich hoch iſt, zu wenig bei gegebener Gelegenheit geſchoſſen. Die Weinheimer müſſen ſich hüten, dieſen Sieg zu überſchätzen, da ihre Gegner wirklich nicht viel einzuſetzen haben. Schiedsrichter Kurz ⸗ Oftersheim ſchwach. war äußerſt Hockenheim— 07 Manuheim 311. In dieſem Spiel gegen 07 Mannheim, das die Hockenheimer gelegentlich der erſten Auflage mit 014 verloren, waren die Hockenheimer mit neuformierter Mannſchaft angetreten, bei der die Stärke wie ehe⸗ dem wieder im Schlußtrio und in der nahezu fehler⸗ los arbeitenden Läuferreihe lag. Weniger überzeu⸗ gend lief dagegen das Stürmerſpiel, welches auch nach dem Eintritt von Walter Hofmann und Joſef Ganthner noch ſtark verbeſſert werden muß. 07 war ein durchaus ebenbürtiger Gegner, deſſen Hauptſtütze das unerſchrockene Schlußtrio und die ſehr wendige Läuferreihe war. Der Angriff mit Erſatz für Weigel war ſichtlich um ein günſtiges Ergebnis bemüht. Aber was nicht durch ungenaue Zuſammenarbeit zum Miß⸗ erfolg führte, wurde über die ganze Dauer des Spie⸗ les durch recht viel Pech verdorben. Das Spiel ſelbſt litt unter der Glätte des Schnee⸗ bodens und unter einer gewiſſen Härte, die zuweilen ſogar recht ſtörend wirkte, ſo ganz beſonders im erſten Teil des Spieles, wo Spielleiter Pfeiffer⸗ Brötzingen ſichtlich vor einem Platzverweis zurück⸗ ſchreckte, um nach der Pauſe Bechtel-Hockenheim wegen einer weit geringeren Handlung des Feldes zu verweiſen. Die Spielpartie ſelbſt brachte im weſentlichen keine beſonderen Leiſtungen, und Tempo und un⸗ beugſamer Kampfeseifer waren die hervorſtechend⸗ ſten Merkmale beider Mannſchaften, die aber nicht Schritt hielten mit den Leiſtungen der Angriffs⸗ reihe. Wenn Hockenheim trotz alledem als Sieger aus dem Treffen hervorging, ſo in erſter Linie, weil die Elf bei größerer Härte entſchloſſener in ihren Handlungen wirkte. Etwa 500 Zuſchauer verfolgten das Spielgeſchehen mit lebhafter Anteilnahme. Die Tore für Hocken⸗ heim erzielten Birkenmeyer(2) und Klaus, während der Ehrentreffer der Mannheimer aus einem Eigen⸗ tor des Hockenheimer Läufers Simon reſultierte. Anentſchieden in Heoͤdesheim Fortuna Heddesheim Ilvesheim:2 Ein überraſchendes Unentſchieden mußte ſich Ilvesheim am Sonntag in Heddesheim gefallen laſſen. Der beſſeren Technik der Gäſte ſetzten die Heddesheimer in der zweiten Hälfte aroßen Eifer entgegen, der durch das unentſchiedene Ergebnis belohnt wurde. Bei Beginn ſind die Gäſte ſoſort im Bilde und Hartmann läßt eine Bombe los, die aber Gallei auf dem Poſten findet der nun os eingreifen muß. Erſt nach einer Viertelſtunde kann A. Weber den Göſten die Führung holen und bald darauf erhöht K. Weber auf :0. Die Heddesheimer laſſen ſich aber nicht den Mut ab⸗ kauſen und nehmen nun das Spiel in die Hand. Die klarſte Chance vergibt Schmidt, der ſeinen Namensvetter im Ilveshermer Tor nicht ſchlagen kann Sofort nach der Pauſe drängen die Heddesheimer ſtark und noch 5 Minuten ſteht die Partie aleich. Im Anſchluß an eine Ecke bucht Reinhardt mit überlegtem Schuß den erſten Treffer. Dann erhält Gölz eine weite Vorloge von ſeinem Mittelläufer und macht ſich allein auf die Reiſe. Faſt ſcheint es, als ob er zu lange gelaufen ſei, doch aus unglaublichem Winkel geht das Leder flach ins Eck. Auch weiterhin haben die Heoͤdesheimer mehr zom Spiel. Gölz Wieslochs wichtiger Sieg ein weiteres Zeichen von der Ueberlegenheit der Einheimiſchen. Die Gäſte haben ihre Stärke in der Abwehr. Im Sturm konnten lediglich Kiechle, Fauſt und Schwebler überzeugen. Die Läuferreihe baute gut auf. Aller⸗ dings iſt zu berückſichtigen, daß Union den Stürmer Metz und den Verteidiger Härle erſetzen mußte, wo aber voller Erſatz vorhanden war Insbeſondere zeigte der heute erſtmals wieder ſpielende Kohler eine ſchöne Arbeit. Die Stärke von Sandhauſen liegt in der Läufer⸗ reihe, die eine ſehr ſchöne Aufbauarbeit leiſtete, und aus der Eberhard und Blättle hervorragen. Auch nach der Pauſe zeigt Sandhauſen ein durch⸗ aus beſſeres und überlegeneres Spiel. Die Läufer⸗ reihe der Einheimiſchen treibt den Sturm immer wieder noch vorn, doch dieſer kann ſich gegen die gute Abwehr von Union nicht durchſetzen. Nachdem Sand⸗ hauſen vom Spiel eindeutig mehr hatte und lediglich die Gäſte durch gute Abwehr und einzelne Angriffe gefallen konnten, fällt bei einem weiteren Angriff von Sandhauſen auf Flanke von links durch Kopf⸗ ball von Machmeier das zweite Tor. Bei dieſem Ergebnis bleibt es, trotzdem die Gäſte in der Folge das Spiel ganz in die Hand nehmen und es des öfteren auch nach Ausgleich ausſieht. Trotzdem haben die Sandhauſer das Spiel durch beſſere Aufbauarbeit und energiſchen Einſatz auf Grund der Ueberlegenheit vollauf verdient gewon⸗ nen. Schiedsrichter Moos⸗Karlsruhe hatte einen ſchweren Stand. 05 Heidelberg— SpVg Eberbach:2 Eberbach war ſich deſſen bewußt, daß eine weitere Nie⸗ derloge ſie erheblich in den Abſtieasſtrudel bringen würde. Dementſprechend gingen die Neckartäler beim obigen Punktekampf am erſten Sonntag des neuen Jahres an 1 8 5 Es ſah aber im den erſten Spiel⸗ minuten ſehr hoffungslos für die Gäſte aus. Der Heidel⸗ berger Cluh. der ohne Mautz dieſen Gana beſtritt hatte ebenfalls allen Grund, für die Bereicherung ſeines dürf⸗ tigen Punktekontos Sorge zu tragen. Daher mußten die Platzherren unter allen Umſtänden einen Sieg heraus⸗ holen. Es hatte den Anſchein, als wollten die Einheimiſchen den Gegner im Grund und Boden ſpielen Ehe Eberbach überhaupt auf die Füße kam, hatte 05 einen Torvorſprung von:0 durch Linksaußen Rupp und Mittelſtürmer Krieg erzielt, den alsbald Hoffmann auf 310 erhöht. Plötzlich tauen die Gäſte auf. Nachdem der Heidel⸗ berger Hüter Röſchling einige Male Gelegenheit bekam, ſich durch prächtige Paraden auszuzeichnen, verhilft ein Eigentor den Gäſten zum erſten Gegentreffer. Bald da⸗ nach ſteht die Partie 312, wodurch ein Sieg noch ſehr in Frage geſtellt wurde. Nach dem Wechſel ſind die Einheimiſchen dann noch ein viertes Mal erfolgreich, womit der Kampf endgültig ent⸗ ſchieden ſchten, umſomehr als Eberbach ſich vollſtändig in die Verteidigung verdrängen laſſen muß. Die Gelegenheit, durch Elfmeter die Torzahl auf fünf zu erhöhen, laſſen die Heidelberger aus, da Krieg das Leder an die Latte ſetzt. Wenige Minuten ſpäter erzielt Heidelberg dann doch noch einen fünften Erfolg, der aber wegen Abſeits keine An⸗ erkennung findet. Die Spielleitung von Bruſt⸗Mannheim ging gerade noch an. 5 e Uhingen— Se Schorndorf:1; Ic Urach— F vergibt das Siegestor, der Ball rollt um Zentimeter ing Aus. Die Häſte kommen nu: noch einmal kurs vor Schluß zu einer Drangperiode, ſonſt müſſen ſie ſich auf Durch⸗ brüche beſchränken. Dabei ſtellt nun die Verteidigung ihren Mann, die alle Angriffe der Eimheimiſchen ſcheitern läßt. Bei Heddesheim ſind der Torhüter Gallei. Göbz und Alles hervorzuheben. Die Läuferreihe ließ viel zur wünſchen übrig, ſonſt hätte es vielleicht zum einem Siege gereicht. Bei Ilvesheim ragte der Verteidiger Hennesthal, Mittelläuſer Krafft und im Sturm Hartmann hervor.— Seltſam⸗Heidelbera amtierte als Unparteiiſcher aus⸗ gezeichnet. Phönix feiert Schützenfeſt Phönix Mannheim— Olympia Neulußheim:1(820) Für ihre ſeinerzeitige:0⸗Niederlage in Neu⸗ lußheim nahmen die Mannen hinter der Uhland⸗ ſchule geſtern gebührend Revanche. Mit nicht weni⸗ ger als:1 überrannten ſie die Leute von Neuluß⸗ heim, wobei mancher Schuß noch ſein Ziel ganz knapp verfehlte. Beide Mannſchaften traten mit umgeſtell⸗ ten Mannſchaften an, wobei den Neulußheimer Gä⸗ ſten allerdings zugutgehalten werden muß, daß ſie allein vier Mann Erſatz ſtellen mußten. Immerhin iſt der Phönixſieg als verdient zu bezeichnen, wofür ſchon das Eckenverhältnis von 12:0 ſpricht! Lediglich durch einen Elfmeter kamen die Gäſte vier Minuten vor Schluß zum Ehrentreffer, nachdem Langlotz bei einem erfolgverſprechenden Durchbruch durch Schüß⸗ ler„gelegt“ worden war. Der Spielbeginn ſah die Platzherren beim Anſpiel und nach kurzem gegenſeitigen Abtaſten für den größten Teil des ganzen Spieles in der gegneriſchen Spielhälfte, wobei insbeſondere wieder Wühler mit ſeinen Nachbarleuten ganz hervorragende Auf⸗ bauarbeit leiſtete. Langlotz(Neulußheim) vom Sturm herausgeriſſen und als Erſatzmann im Tor aufge⸗ ſtellt zeigte mitunter tollkühne Leiſtungen, war fang⸗ ſicher und flink wie eine Katze, konnte jedoch nicht verhüten, daß Burggraf, Schüßler und Lammert bis zum Seitenwechſel je einmal erfolgreich blieben. In der 2 Halbzeit waren die Gäſte vorübergehend gefährlich, doch war das Schlußtrio von Phö⸗ nix voll auf der Höhe, ſo daß Erfolge verſagt blie⸗ ben. Langlotz K. war der einzige Mann der ganzen Elf, der als Mittelläufer das Spiel einigermaßen überſah, doch hatte er in ſeinen übrigen Kameraden nicht die erforderliche Stütze. Phönix dagegen mit ſeinem rechten gefährlichen Flügel und Burggraf auf halblinks konnte noch fünfmal einſenden, wovon Burggraf(), Heinz und Wilhelm je ein Tor er⸗ zielten. Schiedsrichter Schrempp⸗ Karlsruhe war vor keine allzuſchwere Aufgabe geſtellt undn konnte im allgemeinen gefallen. Fußball im Reich Städteſpiel in Berlin: Berlin— Danzig 510 Gau Brandenburg: Hertha⸗Bic— Minerva:2 Vik⸗ toria 89— 1. FC Neukölln:4; Union Oberſchönweide— Lufthonſa 311. Gau Schleſien: Reichsbahn Gleiwitz— Spfr Klausberg :00 VfB Breslau— Hertha Breslau(Pok.⸗Sp.) 1227 1. FC Breslau— Alemannia Breslau(PS) 170 n. Verl.; Beuthen 09— Preußen Hindenburg:2; Hertho Breslau — 1. Fc Breslau 221. Gäu Sachſen: Dresdner Sc— Fortuna Leipatg 2727 BC Hartha— SC Planitz:0; Polizei Chemnitz— Spog Leipzig:0; VfB Leipzig— SV Grüna 121; Tura Leipzig — Guts Muts Dresden 21.. Gau Mitte: Cricket Viktoria Magdeburg— 1. SW Jena :1; SV 05 Deſſau— Sportfreunde Halle:1; Sc Erfurt — Thüringen Weida:7; SV e99 Merſeburg— Spg Er⸗ furt:2; VfL 96 Halle— 1. FC Lauſcha:4. 72 Gan Nordmark: Victoria Hamburg— Boruſſia Harbur :2; Polizei Lübeck— Eimsbüttel Hambur 143 Hamburg— Wilhelmsburg 09:1; FE St. Pauli— Hol⸗ ſteni Kiel:1; FC 93 Altona— Hamburger SV:4. „Gan Niederſachſen: Arminia Hannover— Linden 07 244 VfB Peine— Werder Bremen 125; Germ. Wolfenbüttel— Eintracht Braunſchweig:8; ASB Blumenthal— Alger⸗ miſſen 1911:1; Vfs Osnabrück— Hannover 96 11. Gau Weſtfalen: SpVg Herten— Fc 01 Schalke 072 Sus 09 Hüſten— Ana Marten 2205 B 59 255 mund— Röhlinghauſen ausgef.; Germanſa Bochum— SV Höntrup:3; Weſtfalia Herne— S Rotthauſen 221. Gau Niederrhein: BV Alteneſſen— Be Benrath 974 SSV Wuppertal— Schwarzweiß Eſſen 011; Hamborn 97 gegen Rotweiß Oberhauſen:1; Duisburg 99— Fortuna Düſſeldorf:2; Turu Düſſeldorf— Union Hamborn 30. Gau Mittelrhein: VfR Köln— Turg Bonn 111: VfL 99 Köln— Rhenania Würſelen 41; Bonner FB— Kölner BC:2; Alemannia Achen— Köln Sülz 07 270. Gau Nordheſſen: SC 03 Kaſſel— Heſſen Hersfeld 471: Kewa Wachenbuchen— Sport Kaſſel:2 f Friedber gegen Spielverein Kaſſel 110; Germania Fulda— Bf Großauheim:0. Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3: Dillweißenſtein— Vs Bretten 710 Niefern— BSc Pforzheim 311 Durlach⸗Aue— Grötzingen 321 Birkenfeld— Söllingen:2 Nüppurr— Eutingen 121 Abteilung 4: Karlsruher FV— Fraukonia Karls 9: f Daxlanden— Baden⸗Baden:1 e 5 Ettlingen— Beiertheim 21 8 Weingarten— Kuppenheim 310 Neureut— Durmersheim:2 Abteilung 5: Gutach— Kolluau 42:3 Emmendingen— Endingen 571 Achern— Offenburg 075 Abteilung 6: Sc Ffreiburg— Rheinfelden 511 Fahrnau— Tumringen:1 Lörrach— Schopfheim:1 Abteilung 7: Bf Kouſtanz— St. Georgen 420 Villingen— Mönchweiler 611 Ueberlingen— Fc Konſtanz:2 Neuſtadt— Radolfzell:2 5 Vezirksklaſſe Württemberg Abt. Unterland: Vi Ludwigsburg— J Neckorgarkat :2 VfR Heilbronn— S Neckarſulm 32; Sog Peas — SW Feuerbach 11:7. 5 5„ Abt. Stuttgart: SpVg Untertürkheim— Bfn Obereß⸗ lingen:1; Vfè Sindelfingen— PSV Stuttgart 41; Bf Gaisburg— TS Vaihingen:1; TSV Münſter— T Wangen:1; BiB Obertürkheim— Spg Bad Cann⸗ ſtatt:4. l 8 5 N Abt. Zollern: J Hechingen— F Nürlingen 2276 Reutlingen— FV Ebingen ausgefallen; VfB Kirchheim VfL Metzingen 10:4. e 1 Abt. Schwarzwald: SC Schwenningen— SpVg Troſ⸗ ſingen:0; Schramberg— Sülzen:0.„ 8 Abt. Bodenſee: Kickers Vöhringen— Fc Mengen n Tam Biberach— S Weingarten:3; Senden— Laub⸗ heim 312. n Abt. Alb: F Geislingen— SpVg Ulm 89 7 Ae 152 — — a 5 * 8 5 . . * FC 1 2 Montag, 3. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 1 Die Spiele in anderen Gauen Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt:2:2) 12 000 Zuſchauer erlebten auf dem Bieberer Berg einen Großkampf erſter Oroͤnung, der für die Frank⸗ furter Eintracht mit:4(:0) die erſte Niederlage in dieſe Spielzeit brachte. Bis zur Pauſe ſah es ganz nach einem eindeutigen Siege der Gäſte, die zu die⸗ ſem Zeitpunkt mit:0 führten, aus. In der zweiten Hälfte änderte ſich aber das Bild. Die Offenbacher, die von einer großen Härte Gebrauch machten, er⸗ zielten nicht nur den Ausgleich, ſondern in den letz⸗ ten zehn Minuten auch durch zwei Tore den nicht ganz unverdienten Sieg. In der ſiegreichen Elf gab es kaum einen ſchwachen Punkt. Bei der Eintracht zeigten die Verteidiger zeitweiſe Schwächen, dagegen ſpielte die Läuferreihe ohnt Tadel. Schiedsrichter: Heß ⸗Stuttgart. FK os Pirmaſens— S Wiesbaden:3(:1) Der Fa 03 Pirmaſens enttäuſchte in ſeinem Heimſpiel gegen den SV Wiesbaden ſo ſtark, daß er nach Beendigung des Treffens durch die etwa 2500 einheimiſchen Zuſchauer ausgepfiffen wurde. Die Pfälzer zeigten an dieſem Sonn⸗ tag eine ſo ſchwache Leiſtung, wie man ſie ſeit Jahren von ihnen nicht geſehen hat. Beſonders der Sturm fiel voll⸗ kommen ab, aber auch die Deckung machte zahlreiche Schnitzer, die von den Wiesbadener Stürmern nicht alle vollwertig ausgenutzt wurden, aber zu einer 918⸗(01⸗ Niederlage führten. Bei Wiesbaden waren Fuchs und Schulmeyer die Träger eines weitmaſchigen Angriffsſpiels, das die heimiſche Hintermannſchaft immer wieder vor neue Aufgaben ſtellte. Wormatia Worms— JS Frankfurt:2(:0) Der Südweſtmeiſter Wormatia kam im Spiel gegen den FS Frankfurt zu einem zwar knappen, aber verdienten:200:)⸗Erfolg. Im Felde hatte Worms klare Vorteile(11:0 Ecken!), aber die Frank⸗ furter Abwehr— vor allem Torhüter Wolf und Mit⸗ telläufer Dietſch— verteidigte ausgezeichnet. Worms hatte ſeine beſten Kräfte in Fath und Eckert, wäh⸗ rend die Hintermannſchaft nicht immer ohne Fehler arbeitete. Nach torloſer erſten Hälfte erzielte Eckert gleich nach dem Wechſel das erſte Tor, aber Willer glich dieſe Führung wieder aus. Als May dann die Frankfurter im Anſchluß an einen Freiſtoß:1 in Front brachte, ſah es nach einem Gäſteſteg aus. Nach⸗ dem Kiefer in den Sturm gegangen war, ſchoß Bu⸗ ſam das Ausgleichstor und Eckert den oͤritten und ſteghringenden Treffer 3000 Zuſchauer; Schieds⸗ richter Streim(Mannheim⸗Waloͤhof). Opel Rüſſelsheim— Boruſſia Neunkirchen:0(:0) Daß Rüſſelsheims erſter Sieg ausgerechnet gegen den Meiſterſchaftsanwärter Boruſſia Neunkirchen zu⸗ ſtande kam, iſt eine viel größere Uebervaſchung, als er Sieg der Kickers über die Eintracht. Rüſſels⸗ heim lieferte zu Hauſe auf ſchneebedecktem Platz eine gute Partie. Wenn der Sieg auch recht glücklich er⸗ rungen wurde, kam er jedoch nicht unverdient zu⸗ ſtande. Die Gäſte hatten in ſpieleriſcher Hinſicht den Einheimiſchen viel voraus. 3000 Zuschauer. Schieds⸗ richter: Weingärtner(Offenbach). JV Saarbrücken—1. JC Kaiſerslautern:2(:1) 4000 Zuſchauer ſahen ein geradezu klaſſiſches Spiel, Has von den mit großem Einſatz ſpielenden Gäſten knapp gewonnen wurde. Sie hielten ihren Sieg, der mit:1(:1) recht knapp war, unter Auf⸗ bietung aller Kräfte. Saarbrücken ſpielte ohne jeden Zuſammenhang. Der linke Flügel verſagte faſt vollkommen. Auch die Verteidigung gen! gte den Anforderungen nicht. Nur Sold, der als Mittel⸗ läufer wirkte, war gut. Saarbrücken geſtaltete den Kampf zunächſt überlegen. Um ſo überraſchender kam in der 9. Minute das Führungstor der Gäſte. Bis zur Pauſe hielten die Kaiſerslauterer den Vor⸗ ſprung mit Glück und Geſchick. In der 7. Minute glich Saarbrücken durch ſeinen Halblinken Schmidt, der eine Flanke von Sold aufnahm, aus. Nun gingen die Gäſte zum Angriff über, und ihrem Halbrechten Schwehm gelang in der 20. Minute der ſiegbringende Treffer. Schiedsrichter: Reinhardt(Frankfurt). Sportfreunde Stuttgart— VfB Stuttgart:2(:1) Trotz des Schneetreibens hatten ſich auf dem Sport⸗ kreund in Stuttgart zum Lokalkampf noch 3000 Zuſchauer ee die einen knappen, nicht unver⸗ dienten:1(:]⸗Sieg des VfB erlebten. Allerdings mußte der Vi mehr kämpfen, als man erwartet hatte. Schieds⸗ richter Schwarz(Feuerbach). FV Zuffenhauſen— BfR Schwenningen:0(:0) In Zuffenhauſen mußten 1000 Zuſchauer lange auf Tore warten, denn dieſe fielen erſt in den letz⸗ ten fünf Spielminuten. VfR Schwenningen hat noch keineswegs den Kampf um die Erhaltung der Gauklaſſe aufgegeben. In Zuffenhauſen waren die Gäſte vom Pech verfolgt. Sie lieferten eine über⸗ aus tapfere Partie, die von Zuffenhauſen mit:0 (:0) gewonnen wurde. Damit dürfte Zuffenhauſen die Abſtieggefahr gebannt haben. Auf dem ſchnee⸗ bedeckten Boden kamen beide Mannſchaften über 80 Minuten lang zu keinem Torerfolg. In der 85. Mi⸗ Rute ſchoß Eggert den erſten Treffer und zwei Minu⸗ ten ſpäter ließ Mögle noch einen zweiten folgen. Schiedsrichter Wacker(Niefern). 8 Ulmer F 94— 1. SSV Ulm:2(:) 3000 Zuſchauer wohnten dem Ulmer Lokalkompf bei, der vom SS knapp und mit etwas Glück:1(:1) gewonnen wurde. Beim SS fehlten die Gebrüder Mohn und Raſel, während man bei Ulm 94 Strobl und Rackl ver⸗ mißte. Trotz des tiefen Schneefeldes entwickelte ſich ein überaus ſchnelles und abwechflungsreiches Spiel. Die Gaſt⸗ geber waren vor der Pauſe überlegen, aber die Stürmer konnten die beſten Gelegenheiten nicht auswerten. Auch der Se ließ einige gute Chancen ungenutzt. Torſchützen vor der Pauſe waren Steckt für SS und Jaller vor 94. Nach dem Wechſel war der SS mehr im Angriff, aber erſt 2 Minuten vor Schluß ſtellte Steck das Endergebnis ber. Union Böckingen— Sportfr. Eßlingen:1(:1) Vor 1500 Zuſchauern glich Union Böckingen die Vor⸗ ſpielniederloge ſicher aus allerdinas wurden die Eßlinger rtfreunde mit 571(:1) geſchlagen denn ſie waren he⸗ zu gleichwertig, In der erſten Hälfte hatten die Gäſte ſogar meiſtens mehr vom Spiel aber ihre Stürmer waren zn ſchwach. Geden Ende der zweiten Hälfte wurden ſie vp om Schiedsrichter ſtark benachteiligt, was allerbinas auf die Böckinger Torerfolge keinen Einfluß hatte. 1 5 innen ſchoß in dieſem Spiel ſän tliche Tore., denn 10 Stegmüller ſorate dafür, daß Eßlinagt 10 . Walter 1 glich eus und dabei blieb es Nach Wiederbeginn ſtellten Dollinger und und zehn Minuten vor Schluß war Klenk N rfolgreich.— Schiedsrichter is zur Paufe. Kleink auf:71 ach meim 1860 München— Schwaben Augsburg:1(:0) Vor 7000 Zuſchauern begann am erſten Januar⸗Sonn⸗ tag die Münchner Doppelveranſtaltung mit dem Treffen 1860 München— Schwaben Augsburg, das von der Münchner Elf verdient mit:1(:0) Toren gewonnen wurde. An die Spieler wurden große Anforderungen geſtellt, da das Spielfeld eine hohe Schneedecke aufwies. Vor der Pauſe hatte Schwaben etwas mehr vom Spiel, konnte aber kein Tor erzielen. Als die„Löwen“ nach dem Wechſel mächigt loslegten, war es bald um die „Lehner⸗Elf“ geſchehen. Lehner ſchoß natürlich auch in dieſem Spiel ſein übliches Tor. Schiedsrichter Ley kam Nürnberg. Bayern München— BfB Ingolſtadt:1(:1) Auch das zweite Münchner Trefſen brachte einen über⸗ aus flotten Kampf bei dem der VfB Ingolſtadt erneut ſeine Formverbeſſerung beſtätigen konnte. Die Gäſte muß⸗ ten allerdings gegen Bayern München die beiden Vertei⸗ diger Degen und Braun durch Birzl und Hackner erſetzen, wodurch nicht zuletzt die glatte:8(:1) Niederlage erklär⸗ lich wird. Schiedsrichter Regeding[Jugsburg). SpVg Fürth— FC os Schweinfurt:1(:1) Am Ronhof wurde in dieſer Spielzeit noch kein ſolch ſpannendes und abwechflungs reiches Spiel geboten als om Sonntag. 90 Minuten kämpften die SpVg Fürth und Schweinfurt 05 mit Energie und Erbitterung um die Punkte, die ſchließlich mit:1(:1) durchaus verdient am Platze blieben Der„lachende Dritte“ iſt der„Club“. 3000 Zuſchauer. Schiedsrichter Höchner(Augsburg)]. Be Augsburg— Jahn Regensburg 11:1(:1) Der BE Augsburg konnte trotz größter Ueberlegen⸗ heit, gegen Jahn Regensburg nur ein:1(:1) heraus⸗ holen, denn Jakob im Tor der Gäſte lteferte einmal mehr eine überragende Partie. In den kritiſchen Augenblicken erwies der Nationalhüter ſich als letztes, unüberwend⸗ liches Bollwerk. Trotz der Schneedecke lieferten beide Mannſchaften vor der Pauſe einen flotten Kampf, vor allem die Augsburger waren glänzend aufgelegt Immer wieder trug der ſchnelle Sturm gefährliche Angriffe vor des Gegners Tor, aber Jakob leiſtete Hervorragendes, ſo daß 6000 Zuſchauer mit Beikall nicht kargten. Schieds⸗ richter Sackenreuther⸗Nürnberg. Südweſt ſchlägt Württemberg 10:6 Der entſcheidende Kampf im Viererturnier der ſüddent⸗ ſchen Boxgaue am Donnerstagabend faſt 3000 Zuſchauer in das Frankfur⸗ ter Hippodrom gebracht, die einen klaren 10:6⸗Sieg der Staffel des Gaues Südweſt ertzebten, der noch deutlicher ausgefallen wäre, wenn Claus im Leichtgewicht wegen einer Armverletzung nicht hätte aufgeben müſſen und ſo der für Köhler eingeſprungene Erſatzmann Spiegelhalter zu den Punkten kam, obwohl er ſchon klar auf der Vertiererſtraße war. Die richtige Stimmung brachten aber die beiden k. v. Siege. Einmal ſchlug Schöneberger(S) ſeinen Gegner Pfanner ſchon in der zweiten Runde für die Zeit auf die Bretter, und zum anderen gelang auch einem Gaſt, Schöll⸗ kopf im Halbſchwergewicht, ein entſcheidender Erfolg über Köhler in der dritten Runde. Nachdem Gaufachwart Dietrich die württembergiſchen Gäſte begrüßt und die Kämpfer vorgeſtellt hatte, nahm die Begegnung ihren Anfang. Einen außerordentlich tempera⸗ mentvollen Kampf Kieferten ſich Bamberger(S) und Kehl (W) im Fliegengewicht. Der Frankfurter lag ſtändig im Angriff und wußte ſich vor allem im Nahkampf ſehr geſchickt durchzuſetzen. Im Bantamgewicht erkämpfte Rappfilber trotz ſchlechter Form über den ungenau ſchlagenden Schmid noch den Punktſieg. Einen ſchönen Kampf gab es im Feder⸗ gewicht zwiſchen Schöneberger(S) und Pfanner(). Der Frankfurter boxte ſehr ſauber und ſetzte ſeinem Gegner ſchon in der erſten Runde ſchwer zu, der ſich dann in der zweiten Runde nach dreimaligem Niederſchlag auszählen laſſen mußte. Im anſchließenden Leichtgewichtskampf lag Claus(S) gegen den für Köhler eingeſprungenen Spiegel⸗ halter leicht im Vorteil, als ihm bei einem Schlagaustauſch in der zweiten Runde der Unterarm aus dem Gelenk ſprang und ihn zur Aufgabe zwang. Im Weltergewicht kam Mietſchke(S) zu einem glatten Punktſieg über Wolfangel (). Im Mittelgewicht ſtellte dann Ims(S) den Sieg für Südweſt endgültig ſicher. Er war Held(W) an Größe und Reichweite klar überlegen und kam zu einem klaren Punkt⸗ erfolg. Einen wenig ſchönen Kampf gab es im Halbſchwer⸗ gewicht zwiſchen Köhler(S) und Schöllkopf(). Beide klammerten und hielten viel u, mußten dauernd vom Ring⸗ richter zum Trennen aufgefordert werden. In der oͤritten Die badiſche Handball-Gauliga TucSpp Nußloch Sportverein Waldhof:16 Der badiſche Meiſter weilte zu ſeinem erſten Spiel im neuen Jahr in Nußloch und konnte dort gegen die am Tabellenende rangierende Mannſchaft einen überlegenen Sieg davontragen. Die Waldhöfer konnten gleich vom Anpfiff weg das Spielgeſchehen diktieren und drängten die Platzmannſchaft in die Verteidigung zurück. Aber auch da half alles Sich⸗ wehren und ⸗ſtrecken nichts. Der Walöhofſturm war in allerbeſter Verfaſſung und hatte bald die Lücken und Schwächen beim Geg⸗ ner gefunden, die er auch dann weidlich ausnützte. Obwohl Nußlochs Torwart nicht gerade ſchlecht war, mußte er doch nacheinander 16 Treffer hinnehmen, womit Waldhofs Torkonto faſt die Hundert erreicht hat Aber troß dieſer klaren Ueberlegenheit der Mannen des badiſchen Meiſters, blieb auch Nußlochs Sturm nicht untätig und konnte das Ehrentor er⸗ zielen. TV Seckenheim— JC Freiburg 51:5(:4) Auf dem ſchneebedeckten Platz begegneten ſich in Secken⸗ heim vor einer überraſchend großen uſchauermenge obige beide Manyſchaften. ohne ihren Mittelläufer Gehr anzutreten, worunter die Kampfkraft der Mannſchaft ſtark litt. Die Freiburger Elf kam mit ihrer derzeitig ſtärkſten Aufſtellung und war gewillt, auch hier in Mannheim ein gutes Spiel zu lie⸗ fern. Wir müſſen ihnen auch beſtötigen, daß ihnen dies in vollem Maß gelungen iſt. Unter der Leitung von Kehl⸗ Bf Mannheim begann Has Spiel für die Freiburger überaus verheißungs voll. In raſchen zügigen Angriffen wurde der Gegner über⸗ ſpielt und gut placierte Würſe blieben auch nicht ohne Erfolg. Ueberraſchend ſchnell hatten ſich die Dreifam⸗ ſtädter gefunden und durch Hecker, Brudermüller, Weiner und wieder Brudermüller eine:0 ⸗ Fürhung errungen, die für das Ende das Beſte verſprach. Dieſer raſche Vor⸗ ſprung hatte die Kampfkraft der Freiburger ungemein verſtärkt, ſo daß dieſe wohl ihre beſte Leiſtung in dem bisherigen Verlauf der Runde zeigte. Der TW Seckenheim mußte Gehr erſetzen, der ſich beim Training einen Bluterguß zugezogen hatte, und kam da⸗ durch nicht zu ſeinen gewohnten Leiſtungen, dies um ſo mehr, als der für ihn ſpielende Krauter mehr in der Ver⸗ teidigung auftauchte und ſo für den Aufbau gar nichts tun konnte. Da man zudem in der Deckung gar nicht im Bilde war, mußte man dem Gaſt die anfängliche Ueber⸗ legenheit zugeſtehen, ohne auch nur das Geringſte daran ändern zu können. Erſt allmählich fand man ſich und war dann in der Lage, eine ausgeglichene Partie zu liefern. Mülbert, der aktivſte Stürmer, kann zwei Tore aufholen, ſo daß beim Pauſenpfiff mit 224 für den Platzverein die Partie nicht mehr ſo ausſichtslos erſchien. Nach Wiederbeginn waren die Einhbeimiſchen dann nicht mehr zu halten. Wohl kann Allgaſer nochmals für den Fe einen Erfolg erringen, aber das war auch dann alles. Die Freiburger zeigten nun aber auch in der Dedung Meiſterhaftes und wehrten ſich verzweifelt. Mülbert kann aber dennoch örei ſchöne Kombſnationen, einmal dabei nur mit dem Einſatz ſeines ganzen Kön⸗ nens zu Tauren verwandeln und damit den Aussoleſch herſtellen. Wohl bat auch Freiburg nochmals eine große Change, aber die Gefahr geht vorüber, der ſcharf gewer⸗ fene Ball klitzt am Eck vorbei..5 nimmt das Spiel einen gerechten Ausgang, mit dem beide Parteien zufriesen ſein dürfen. Hernorragende Könner waren beim Gaſt Müller im Tor, Riedel und Elbers in der Läuferreihe. Beim Plaßherrn verdiente ſich Mülbert nicht nur wegen ſeiner 5 Tore ein Sonderlob. Te Oftersheim— Tade Ketſch:4(:2) Auf dem Waldͤſportplatz kam endlich das ſchon öfter on⸗ geſetzte Spiel Oftersheim— Ketſch, das wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche immer wieder abgeſagt worden war, zum Austrag. Die Ketſcher waren ſich der Bedeutung und der Schwere des Kampfes durchous bewußt und ſtellten ſich dementſprechend auch ein. Aber auch die Oftersheimer ſe ten ſich, obwohl ihr Verbleib in der Gauliga ſchon frü zeitig geſtchert iſt, ſtark ein. Wie leiſtungsfähig die Ofters⸗ heimer auf eigenem Gelände ſind, mußten die Ketſcher er⸗ fahren. Ihr hervorragender Sturm, der ſchon die Wald⸗ hofhintermannſchaft vor eine ungemein ſchwere Aufgabe geſtellt hat, konnte auch Oftersheims Deckung nur viermal überwinden. Oftersheim ſelbſt war allerdings im Angriff zu ſchwach, um gegen die ſicher deckende und orbeitende Hintermannſchaft der Ketſcher etwas erreichen zu können. Mit dieſem 014 bleiben die Ketſcher weiterhin im Rennen und der gefährlichſte Widerſacher für den Vfg. Spielleiter Guldner(Weinheim) hotze ein ſchweres Amt, das er aber zur Zufriedenheit verwaltete. TV Rot— VfR Mauuheim 318(:4) Nach der ſchwochen Leiſtung der Raſenſpieler gegen den Meiſter gab es in Rot nur wenige, die für ihre Mann⸗ ſchaft einen Erfolg herausrechnen zu können glaubten. Aber Schwierigkeiten in der Aufſtellung laſſen die Roter auch auf eigenem Gelände nicht mehr die gefährliche Einheit werden, die ſie noch vor Jahresfriſt waren.. Die Roter allerdings hatten auch das Pech, den VfR Monnheim wieder in einer blendenden Verfaſſung auzu⸗ treffen, der ſich beſonders vor der Pauſe in allen Reihen von ſeiner beſten Seite zeigte. Trotz der auten Abwehr des Roter Schlußmannes kamen die Mannheimer zu einer verdienten:1⸗Pauſenſſthrung. Erſteunlich war dabei, wie gut ſich beide Mannſchaften mit den durch den Schnee be⸗ dingten Platzverhältniſſen a„ Die Seckenheimer waren gezwungen In der zweiten Hälfte des von Schuhmacher⸗ Mannheim gut geleiteten Spieles kommen die Roter über⸗ raſchend aut in Fahrt und bedrängen das Vföot⸗Tor ſtark. Geſchickt wiſſen aber die Gäſte dieſem Anſturm ſtandzuhal⸗ ten, zwar hätte auch ihre Kunſt nichts genutzt, aber der Plotz⸗ herr konnte ſeine Chancen durch ſchwache Würfe nicht nutzen, ſo daß der Mannheimer Sieg auch in dieſer Höhe als verdient angeſprochen werden muß, 5 TV Hockenheim— TW 62 Weinheim:6(24) Es ſind ſchon einige Wochen, daß in Hockenheim wieder ein Handballſpiel zum Austrag kam, es waren einige wenig erfreuliche Wochen dabei. Aber in Hockenheim hat man nun ſeine Lehren daraus gezogen, ſo daß man hoffen darf, daß guch dort nichts mehr vorkommt, Leldtragender iſt ſa doch immer nur der Verein, der ſo manches Mal den Dingen machtlos ſeinen Lauf laſſen muß. Der Geaner in dieſem Spiel am erſten Neufahrstag war der TV 62 Weinheim, der ſich dieſes Jahr einen achtbaren Platz in der Tabelle errungen hat. Er gina auch als Favorit in dieſen von Herb⸗Karlsruhe aut geleiteten Kampf. Aber die Beraſträßler hatten ſich doch etwas hinter ihrem ſonntäglichen Gegner verguckt und hätten beinahe eine Ueberraſchung erlebt. Die Platzelf begann un⸗ beſchwert, ſie kann ſa nichts meht⸗ verkiéren und sd komt die wieder zu dem Spiel, dos ihr vor knapp einem halben Jahr die Gauliga gebrachtehatte. Bes verteiltem ten ſich die Gäſte dank ihres überlegten Stürmerſpieles einen knappen:4⸗Vorſprung. 5 In der zweiten Hälfte taten ſich daun beide Stürmer⸗ reihen ſchwerer und mußten meiſt den Hintermannſchaf⸗ ten den Vorteil laſſen, ſo kam es, daß dieſer Spiel⸗ abſchnitt nur eine knappe Torausbeute brachte und den Weiher Sieg mit 216 Treffern ſicherſtellte Die Elf aus dex Zweiburgenſtadt konnte auch in Hockenheim reſtlos gefallen. Das junge Blut hat ſich beſtens eingeſpielt und bringt Leben in die Mannſchaft. Hockenheim ſelbſt kämpfte, wie ſchon geſagt, aufopfernd und hätte noch den einen oder anderen Treffer verdient gehabt, wenn auch der Sieg nicht im Bereich des Möglichen lag. zwiſchen Südweſt und Württemberg hatte Spielehvls e Runde rannte Köhler in einen ſchweren Rechten des Gaſtes hinein und mußte für die Zeit zu Boden. Den dritten Steg der Gäſte errang im Schwergewicht Bubeck über Seide nach dauernd überlegenem Kampf hoch nach Punkten. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Bamberger(S) ſchlägt Kehl(W) nach Punkten.— Bantamgewicht: Rappſilber(S) ſchlägt Schmiö (W) n. P.— Federgewicht: Schöneberger(S) ſchlägt Pfan⸗ ner(W) 2. Ro. k. o. Leichtgewicht: Claus(S) verliert gegen Spiegelhalter(W) durch Aufgabe.— Weltergewicht: Mietſchke(S) ſchlägt Wolſangel(W) n. P.— Mittelgewicht: Ims(S) ſchlägt Held(W) n. P.— Halbſchwergewicht: Kry⸗ ler(S) verliert gegen Schöllkopf(W) 3. Rd. durch k. o.— Schwergewicht: Seide!(S) verliert gegen Bubeck(W) n. P. Stand des Turniers: 1. Südweſt 5 Kämpfe, 45285 E.., 713 Geſamtpunkte. 2. Bayern 6 Kämpfe, 66:36 G.., 814 Geſamtpunkte. 3. Württemberg 6 Kämpfe, 51:43 E.., 718 Geſamtpunkte. 4. Baden 5 Kämpfe, 18:60 E..,:10 Ge⸗ ſamtpunkte. Praktiſch wäre alſo der Gau Südweſt Geſamtſieger, da ja wohl nicht anzunehmen iſt, daß der Gau Baden im letz⸗ ten Kampf die Südweſtſtaffel ſchlagen wird. Mil Glück gewonnen FV Kehl— Germania Brötzingen:2:1) Die beiden Tabellenletzten trafen ſich auf dem Platz des FV Kehl. Beide waren ſich bewußt, daß im Falle einer Niederlage der Abſtieg wohl 17 ſein würde. Aus dieſem Grunde legten ſich beide? anuſchaften ſtark ins Zeug, um die Punkte für ſich zu holen. In Her erſten Halbzeit ſah es danach aus, als ob die Einheimiſchen einen hohen Sieg erringen würden. Gleich zu Beginn erzielte der Halblinke das erſte Tor. 10 Minuten ſpäter erhöhte derſelbe Spieler auf:0. Eine Viertelſtunde vor der Pauſe erzielten die Gäſte das erſte Gegentor. Schon 5 Minuten ſpäter gelang es den Einheimiſchen, das dritte Tor zu erzielen. Nach dem Wechſel ließ die Hin⸗ termannſchaft der Einheimichen ſtark nach, ſo daß die Gäſte ein zweites Tor aufholen konnten. 1200 Zuſchauer. Schiedsrichter Zimmerman n⸗Freiburg. Spiele der Hanoͤball-Gauliga Gau Brandenburg: Bewag— Sc Charlottenburg 13:5: Tura Reinickendorf— Polizei⸗Shausgef.; TV 61 Forſt BSW 92 44; DBV— Berliner Sc ausgefallen; SS⸗Leiß⸗ ſtandarte— Osram ausgef. Gau Sachſen: MTS A J⸗R 11 Leipzig— AT Leipzig 13:3; Sportfreunde Leipzig— Tu Werdou 479; Spidg Leiwio— Zeiß Ikon Dresden 11:4; Guts Muts Dresden — Fortuna Leipzig 315: MS Frankenberg— TS 67 Leipzig 518. Gan Mitte: MSW Weißenfels— Te Staßfurt ausgef.; Sc Fermersleben— Polizei Magdeburg 476; Wartburg Eiſenach— MS Eilenburg 68. Gau Nordmark: Lübeck— Hamburg:10: T Haſſer Winterbeck— MS Roſtock 916. Gau Niederſachſen: Niederſachſen A 13:1; Hannover 87— Limmer 1910(GS):2: Polizei Hannover— Poſt Hannover 815. Gau Mittelrhein: HS Bocklemünd— Bf Aachen :3; TB Kalk— Mülheimer SW Hit; Vis Gummersba⸗ Siegburg⸗Mülldorf 724. . Gau Nordheſſen: Tuſvo Bettenhauſen— Jahn Gen⸗ ſungen 7·4: Tuſpo Kaſſel— Svielverein Kaſſel 11:7; Heſſen Preußen Kaſſel— Kirchbaung:7. Pfalz⸗Oſt: F 08 Mutterſtadt— F Speyer ges 865 Frigſenheim— Vn Frankenthal 99 0 Neſtſtadt— Spyg Mundenheim 25 SG 61 Ludwigshafen— TS 89 Oy pan 321. 2 a— 80 Verm. 04 Ludwigshafen— TSG Schefngönzeit 1 Lehrgang für Schwimmer in Mannheim Die Schwimmer und Schwimmerinuen der hieſigen Schwimmvereine werden nochmals darauf 5 en, daß in der Zeit vom Dienstag, 4. d.., bis ein ſchließlich Donnerstag, h. 1. 38, Reichsbundlehrar Hermann Sommer in Mannheim weilt und einen Spe⸗ zialkurſus durchführt, Der erſte Abend am Dienstag findet in der Zeit von 20 Uhr bis 21 Uhr beim Schwimm⸗ Verein Mannheim e. V. ſtatt. Mui Die erſten Rückſpieltermine der Kreisklaſſe 1 Wieder Normalbetrieb in Weſt und Oſt 5 Die Auflockerung der Sperrbeſtimmungen in den bis⸗ herigen Seuchengebteten macht es nunmehr auch der Kreis⸗ klaſſe 1 Mannheim möglich, auf längere Sicht zu dis⸗ ponieren, und wenn trotzdem Kreisfachſchaftsleiter Heck nur die Januar⸗Termine feſtlegte ſo deshalb, weil man Rückſicht nehmen muß auf die 2. Tſchommer⸗Pokol runde, die bekanntlich am 6. Februar 1038 fällig iſt. „Dis Spielprogramm des Monats Januar bringt zu⸗ nächſt natſtrlich öie Nachholung der rückſtändigen Treffen aus der Vorrunde, daneben die erſten Rückſpiele. wobei die kleinere Gruppe Oſt ihre Spiele wieder weitaus mehr fördern kann. wie die Nachbarn des Weſtens, denen eben die Sperrzeiten doch weſentliche Störungen gebracht bat. Hier im Weſten iſt ſozuſagen noch alles drin und erſt mit der Nachholung einer ganzen Reihe von Spitzen⸗ kämpfen wird die eigentliche Spielſtärke dieſer Gruppe richtig beleuchtet und zugleich auch der verſpätete Herbſt⸗ meiſter ermittelt werden. Nachſtehend die Januartermine und die Paarungen der Spielgegner: Gruppe Weſt: 9. 1. 88: Altlußheim— TV 46 Mannheim: FV Brühl Alewannia Rheinau; Te Oftersheim Kurpfalz Netk⸗ Tg Rödelheim ſiegte karau; Reilinaen— VfR Ketſch: TV Rohrhof— Poſk Mannheim 16. 1. 38. V Brühl— Te 43 Mannheim; Te Ofters⸗ heim— Vfgi Ketſch; Alemannja Rheinau— Altlußheim: Poſt Mannheim— Reilbagen: Kurpfalz Neckarau— TV Rohrhof. 5 23. 1. 38: FV Brühl— TW Rohrhof; VfR Ketſch Poſt Mannheim; TS Oftersheim— Altlußheim: Red⸗ lingen— Kurpfalz Neckarau; Alemannia Rheinau— T 46 Mannheim. i 30. 1. 38: Altlußheim— FV Brühl; Kurpfalz Neckarau gegen VfR Ketſch. Gruppe Oſt: 9. 1. 38: Hemsbach— Leutershauſen: Aſchboch— Neckar⸗ bouſen; Edingen— Schriesheim; Wallſtadt— Ladenburg. 16. 1. 38: Aſchbach— Hemsbach; Schriesheim— Leuters⸗ hauſen; Ladenburg— Edingen. 23. 1. 38: Ladenbura— Hemsbach: Neckarhauſen gegen Edingen: Schriesheim— Aſchbach.. 30. 1. 98: Ladenburg— Neckarhauſen; Leuters haufen gegent Edingen; Schriesheim— Wallſtadt, 7 5 „Nach wie vor beginnen die Spiele für erſte Mann⸗ e für zweite Mannſchaften 12.45 Uhr ohne artezeit. 5 Aeberraſchungen beim Frankfurter Hallen⸗Hanoballturnier Das nationale Frankfurter Hallen⸗Handballturnier, das am Neujahrstag vor 4000 Zuſchauern in der Feſthalle ab⸗ gewickelt wurde, endete mit dem Sieg von Tgſ. Rödelheim, einem Vertreter der Frankfurter Bezirksklaſſe. Die Frank⸗ furter Vorſtädter ſchlugen im Endſpiel Badens Meiſter, den SB Waldhof, mit 54(:2) Toren, nachdem ſie vorher den aus Weſtfalen gekommenen Dec Hagen mit:2 und den TV Mainz⸗Mombach mit 314 beſiegt hatten. d war durch den Sieg über Polizei Frankfurt mit 713 un Dad 40 Darmſtadt mit 774 ins Endſpiel gekommen.. Bei dem an Ueberraſchungen reichen Sport, dem Reichs⸗ handballwalter G. Kaundinya in Vertretung des Reichs⸗ fachamtsleiters beiwohnte, ging ſchon in der Vorrunde nicht alles programmgemäß. Gleich im erſten Spiel mußte Eintracht Frankfurt in einem aufregenden Kampf gegen den TV Mainz⸗Mombach eine 576.(:4⸗) Niederlage hin⸗ nehmen. Anſchließend gewann die Tgſ. Rödelheim 322 (:1) gegen den gewaltig enttäuſchenden Dc Hagen. Ganz überlegen fertigte Waldhof den Sieger des Frankfurter Sender⸗Turniers, Polizei Frankfurt, ab— 778(:1)— Im letzten Vorrundenſpiel behauptete ſich Das 46 Darm⸗ ſtadt dauk der großen Schußfähigkeit ſeines bekannten Stürmers Spalt:8(:1) gegen TV Vorwärts Frankfurt⸗ Bockenheim. In der Zwiſchenrunde gewann Rödelheim zu⸗ nächſt:4(312) gegen Mombach, und anſchließend war Waldhof mit 714(:1) über Darmſtadt erfolgreich. Das Endſpiel zwiſchen Rödelheim und Waldhof zeichnete ſich durch übergroße Härte aus. Waldhof ſchien einen ſicheren Sieg zu landen, als Zimmermann gleich zu Beginn für 1 5:0 ⸗Fithrung ſorgte: aber die Frankfurter kämpften t großer Hingabe, 7 Stumm mit 2 Treffern und Mahnke 5 15 ö Mahnkopf ſorg Hagen:2(371) S 4·3(:). Darmſtadt:4(:).— End hof:4(:). 5 322-Führung. Nach Seitenwechſel glich Waldhof durch Zimmermann aus, daun zog Rödelheim mit 2 Treffern Mahnkopfs davon. Die auf⸗ 15 85 S Mannheimer holten durch Spengler noch ein Tor auf,.„„ Im Vorturnier der Männer blieb T Frankfurt⸗ Niederrad Sieger, bei den Frauen war Eintracht Frank⸗ ſurt erſolgreich und bei der Jugend der Vi Frankfurt⸗ Schwanheim. 155 g 1 Die Ergebniſſe: 5 Hauptturnier: Vorrunde: Lain Eintracht Frankurt 675(:); Tas Rödelheim— V Waldhof— Polizei Frankfurt 778, Das 46 Darmſtadt T Vordols Bockenhei —. Zwiſchenrunde: 900 Rödelhe— Mainz⸗Mombach:4(:); SV Wald (6107 piel: 1 Offen —. Vorturnier: 11 600 1 Grögte Zukunfts möglichkeiten: Neues vam Fennselien Von Reichspoſtminiſter Dr.⸗JIng. e. h. Ohneſorge Das Problem des Fernſprechens und Fernhörens wurde verhältnismäßig ſchnell nach der Entdeckung der Elektrizität als Trägerin von Fernwirkungen gelöſt. Die Durchbildung des Fernſehens be⸗ reitete wegen des ſehr verwickelten natürlichen Seh⸗ vorgangs zunächſt unüberwindliche Schwierigkeiten. Die heutige Technik des Fernſehens baut ſich auf der Zuſammenwirkung mehrere Einzelerfindungen auf, die zum großen Teil deutſchem Erfindergeiſte zu ver⸗ danken ſind. Als Markſteine in der deutſchen Fern⸗ ſehentwicklung ſeien erwähnt: die Methoden zur Zer⸗ legung eines Bildes in Bildpunkte, das Selenphoto⸗ meter zur Umſetzung des Lichtes in elektriſche Schwingungen, die Verſtärkerröhre zur trägheits⸗ loſen Verſtärkung elektriſcher Ströme und Spannun⸗ gen, die Braunſche Röhre zur Umſetzung elektriſcher Schwingungen in Lichteindrücke. Während die Verwendung der älteren Zerlegungs⸗ methode, der Lochſcheibe, und der aus ihr entwickelten mechaniſchen Abtaſtgeräte völlig dunkle Senderäume verlangt, ermöglichte die neuere Erfindung des Iko⸗ noſkops oder Bildfängers, Fernſehſendungen auch bei Tageslicht von Straßen und Plätzen und bei künſtlicher Beleuchtung aus Verſammlungs⸗ räumen zu übertragen. Auf der Empfängerſeite hat ſich der vollſtändige Uebergang von mechaniſchen zu rein elektriſch arbei⸗ tenden Bildwiedergabegeräten(Braunſche Röhre) ſehr frühzeitig vollzogen. Die Frage des Ueber⸗ tragungsweges vom Sender zum Empfänger wurde für den Fernſehrundfunk durch Ausſtrahlung über Ultrakurzwellen⸗Sender mit allerdings beſchränkter Reichweite, für den Fernſehſprechdienſt durch draht⸗ mäßige Verbreitung mittels der ſogenannten Breit⸗ bandkabel über weiteſte Entfernungen gelöſt. Fernſehrundfunk und FFeruſehſprechdienſt Damit waren die techniſchen Grundelemente des Fernſehens in den drei Abſchnitten Bildͤgeber, Ueber⸗ tragungsweg und Bildempfänger erprobt und feſt⸗ gelegt. Es galt nun, die Bildgüte zu verbeſſern. Bei der zeilenmäßigen Abtaſtung und Wiedergabe der Fernſehbilder it die Biloſchärfe und ⸗feinheit un⸗ abhängig von der übertragenen Zeilenzahl. In den erſten Jahren der Fernſehentwicklung wurde die Zeilenzahl in Deutſchland ſchrittweiſe bis auf 180 Zeilen im Jahre 1934 erhöht. Auf dieſer Grundlage wurde der erſte deutſche Fernſehrundfunk⸗ ſender Berlin⸗ Witzleben am 1. 4. 1934 und der Feruſehſprechdienſt der Deutſchen Reichspoſt zwiſchen Berlin und Leipzig am 1. 3. 1936 eröffnet. Nach weiteren erfolgreichen Fernſehverſuchen konnte die Deutſche Reichspoſt bei der Eröffnung der Großen Deutſchen Rundfunkausſtellung 1937 in Berlin für den Fernſehrundfunk die neue deut⸗ ſche Fernſehnorm mit 441 Zeilen nach dem Zeilenſprungverfahren bekanntgeben und damit einen großen Schritt in der Bildverfeinerung wei⸗ tergehen. „Die im Bau befindlichen neuen Fernſeh⸗ ſender der Deutſchen Reichspoſt in Berlin⸗Witz⸗ leben, auf dem Brocken und dem Feldberg wer⸗ den mit Geräten nach dieſer Norm ausgerüſtet; eine Anzahl Empfangsgeräte für die 441zeiligen Bilder werden von der deutſchen Fernſehinduſtrie z. Z. her⸗ geſtellt. Die nächſte Zeit wird von der deutſchen Fern⸗ ſehinduſtrie dazu benutzt werden, unter Führung der Deutſchen Reichspoſt auf dieſer breiten Grundlage das 441⸗zeilige Bild in eingehenden Verſuchen ſende⸗ und empfangsſeitig zu vervollkommnen und die not⸗ wendigen Erfahrungen mit dem neuen Verfahren zu ſammeln, die zu der allgemeinen Einführung un⸗ bedingt notwendig ſind. Außerdem geht die Deutſche Reichspoſt gegen⸗ wärtig daran, Senderäume für die beſon⸗ deren Erforderniſſe des Fernſehrund⸗ funks zu ſchaffen. Auch hierbei wird die Deutſche Reichspoſt die Entwicklung ſtufenweiſe vorwärts⸗ treiben. Wir haben zunächſt die bereits vorhandenen Räume weitgehend ausgebaut. Außerdem wird, ſo⸗ bald der neue Berliner 441⸗Zeilen⸗Sender fertig⸗ geſtellt iſt, im Deutſchland haus eine große, allen Anſprüchen genügende Fernſehbühne vollendet ſein, die den regelmäßigen Uebertragungen dienen ſoll, während die kleinere Bühne für Pro⸗ ben zur Verfügung ſteht. Die Fernſehſender auf dem Brocken und Feloͤberg werden oͤurch Breitband⸗ kabel mit dem Berliner Senderaum verbunden werden. Telephoupartner ſprechen und ſehen ſich Neben dem Fernſehrundfunk widmet die Deut⸗ ſche Reichspoſt dem Fernſehſprechdienſt ihre beſondere Aufmerkſamkeit. Dieſem Nachrichtenmittel der Deutſchen Reichspoſt, mit deſſen Hilfe ſich be⸗ kanntlich die Geſprächskeilnehmer ge⸗ genſeitig über große Entfernungen ſehen und ſprechen können, kann eine große Zukunftsentwicklung vorausgeſagt werden. Nach den Fernſehſprechſtellen Berlin, Leipzig und Nürnberg wird demnächſt München an das Fernſehſprechnetz angeſchloſſen werden. Die Städte Frankfurt a.., Köln und Hamburg ſollen folgen. Wenn Deutſchland heute in der praktiſchen Er⸗ probung des Fernſehens— im Fernſehrundfunk und im Fernſehſprechen— führend in der Welt iſt, ſo iſt das darauf zurückzuführen, daß der National⸗ ſozialismus in dem Fernſehen von vornherein ein hohes Kulturgut erkannt hat, das zu fördern ohne Rückſicht auf den wirtſchaftlichen Nutzen eine wich⸗ tige Aufgabe des Staates iſt, Wer während der Reichsparteitage 1937 eine Fernſehübertragung in einer der ſtets überfüllten Berliner öffentlichen Fernſehſtellen miterlebt hat, weiß, welch wichtiger Faktor das Fernſehen bereits jetzt im Dienſte der weltanſchaulichen Erziehung des deutſchen Volkes und im Dienſte an der Volksgemeinſchaft geworden iſt. Aus dem Leben des deutſchen Volkes iſt das Fernſehen ſchon jetzt nicht mehr wegzudenken. „Sp iſt das Leben!“ In einer engliſchen Zeitſchrift war, wie der„Frkf. Gen.⸗Anz.“ mitteilte, dieſer öͤrollige Wutſchrei eines tobenden Schwarzſehers zu leſen: Das Menſchen⸗ leben iſt voller Widerſprüche, Man kommt zur Welt, ohne um Erlaubnis gefragt zu werden, und verläßt ſie gegen ſeinen Willen. Wenn man klein iſt, küſſen einen die großen Mädchen, wenn man groß iſt, die kleinen. Iſt man arm, ſo gilt man als ſchlechter Ge⸗ ſchäftsmann, iſt man reich, als unehrlich. Braucht man die Hilfe anderer, ſo macht jeder Ausflüchte. Geht's einem aber gut, ſo will einem jeder gern ge⸗ fällig ſein. Iſt man wohltätig, ſo heißt es, man tue es zur Reklame, gibt man nichts, ſo wird man Geizkragen genannt. Zeigt man Gefühl, iſt man Jauner —— Geh heim, Lump!- Von Roland Vetſch Ganz unerwartet, hoch oben im verſchneiten Wald treffe ich einen Hund. Er löſt ſich aus dem Schat⸗ tenmantel der Nacht und kommt langſam, mit mü⸗ der Geſte, auf mich zu. Er riecht an meinen Schiern. Ein mittelgroßes Tier, ſtrohgelb, ſtruppig, mit einem gekräuſelten Fell, das ſich wie Seegras anfühlt. „Was treibſt du dich hier in der Froſtnacht um⸗ hex?“ Er ſchaut mich an und winſelt. Lange Haare, glitzernd bereiſt, hängen über die Wunderſchächte ſeiner Augen. Er läßt den Kopf baumeln, ſo, als ruhe da irgendwelche Laſt auf ſeinen Schultern. „Scheinſt mir ein rechter Melancholiker.“ Es ſchneit bei großer Kälte. Der Hund begleitet mich Wir wandern beide durch den winterlichen Hochwald, zwei ſtille Kreaturen in der gläſernen Nacht. Ich ſpure in weiten Langlaufſchritten. Sein Quadru⸗ pedengang dagegen iſt kurz und maſchinenmäßig. Schlafſüchtig zottelnd. Im kleinen Haus meines Schifreundes, eines Malers, der hier 1500 Meter hoch wohnt, brennt Licht. Gelbes Auge blinzelt ſtrahlig durch ſinkende Schneeſchleier. Es iſt ſchon recht ſpät, aber ich be⸗ schließe, ihn aufzuſuchen. Er hat einen Kirſch, der den Froſt aus den Adern treibt. Da bleibt der Hund ſtehen. Ein unglücklich irrender, ſuchender Lallt kommt aus ſeiner Kehle. Die Ohren werden ſteif Der Stummelſchwanz bewegt ſich. Plötzlich fällt mir ein, daß im Haus eine Wolfshündin zſt. Aha! Die Hündin hats ihm angetan. „Du, draußen vor deinem Haus ſteht ein Hund. Man ſollte ihn hereinnehmen.“ Der Maler lacht.„Wie ſieht er denn aus?“ „Gelb. Struppig. Ein Seegrasbündel.“ „Dann iſt es der Lump.“ Wer iſt es? „Der Lump. Ein Bauernköter aus dem Tal. Er treibt ſich ſchon fünf Tage hier herum.“ „Man ſollte den armen Kerl——“ will ich ſagen. Da ſtapft der Maler mit den Füßen und ruft be⸗ drohlich:„Lump, mach daß du nach Hauſe kommſt! Willſt du gleich——!“ Wirft mit Schneeſchollen. Bricht einen Eiszapfen vom Dach und ſchleudert ihn nach dem Seegrasbündel. Der Hund in der Nacht duckt ſich. Seine Augen ſind grüne Kugeln. Er winſelt. Nein, er geht nicht nach Hauſe. Im Zimmer iſt gut warm.„Was für eine ver⸗ dammte Kälte draußen!“—„Es ſchneit bei Oſt⸗ wind.“ „Die Nacht iſt hart wie Glas.“ In der Ofenecke liegt die Hündin. Breit, faul. Manchmal gähnt ſie und hängt die lange Zunge heraus. „Er wird wohl nach Hauſe ſein“, ſage ich. „Wer denn?“ „Na der Hund.“ „Ach ſo!“ Der Maler grinſt.„Komm, wir trin⸗ ken einen Doppelkirſch.“ Ja, die Hündin iſt faul. Wenn ich nach ihr hin⸗ ſchaue, verdreht ſie komödiantenhaft die Augen und 5 N 25 BILDER VOM TAGE . Kunſtwerk nur für kurze Zeit Aus Schuee hat der Berliner Bildhauer Edlbauer im Tiergarten dieſe Plaſtik geformt, die den Einzug des neuen Jahres darſtellt. beſtaunt. Das vergängliche Kunſtwerk iſt gut gelungen und wird vtel (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Ein Bild raſte um den halben Erdball Auf dem Jangtſekiaug wurde bekanntlich das amerrikaniſche Kanonenboot„Panay“ bombardiert und zum Sinken gebracht. Vor dem Untergang des Schiffes wurde von dem Amerikaner Norman Alley ein Film gedreht, der während ſeines Trans portes nach San Franzisko(Amerika), der mit dem„China Clipper“ erfolgte, mit 875 000 Mark verſichert war. Von San Franzisko wurde das Bild nach Neuyork und von Neuyork nach London gefunkt. Von London kam es dann per Luftpoſt nach Berlin. Es zeigt das Kanonenboot„Panay“ in ſchwerer Schlagſeite kurz vor dem Sinken. (Preſſephoto, Zander⸗M.) BCC TVTbTFCFTFCFFCTFGFVFVFVTFTFVTVDFCbPTDTDTCTbFbVCVbVbVbVbFbFbVTbFbPbUFbPbDCVCbVUVUVUVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVoãV weibiſch. Zeigt man keins, iſt man kaltherzig. Stirbt man alt, hat man ſeine Zeit verpaßt. Hinterläßt man kein Geld, war man ein Dämlack. Hinterläßt man welches, war man ein Raffke. Gab man Geld aus, war man ein Verſchwender. Behielt man es, ſo hat man keinem etwas gegönnt eingeſchneit. Lautlos kommen die weißen Vögel vom Himmel und decken ihn zu. Ich rufe nach ihm, da hebt er den verſchneiten Kopf. Am borſti⸗ gen Schnauzbart ſitzt der Rauhreif. Glanz bricht wundervoll aus ſeinen Augen. Da liegt die Krea⸗ tur in Froſt und Schnee und wartet. Und iſt von quälender Fremoͤheit überfallen. „Lump, geh heim!“, ſage ich.„Geh heim, Lump! Es iſt elend kalt.“ Er ſchnuppert und ſtößt weiße Dampfſtrahlen aus. Die feuchte Naſe zittert. Er leckt mir die Hand und das iſt mit einem Mal ſo ſelt⸗ ſam warm. Nein, er geht nicht nach Hauſe. Er muß warten. Sind wir nicht Brüder, denke ich verworren, du und ich? Sind wir nicht alle Brüder und Schweſtern, weil wir verknüpft ſind vom Ur⸗ grund des Lebens herauf!? 5 Ich ſpure weiter. Der Hund wühlt den Kopf in den Schnee. Noch einmal bleibe ich ſtehen und ſehe, trommelt träge mit dem buſchigen Schwanz. Es ift wie es geſpenſtiſch weiß auf ihn niederſinkt. Es ſchon ſpät, als ich ins Berghotel gehe. Die Nacht iſt fallen alle ſchweren Gedanken vom Himmel. Die noch froſtiger geworden. Hundert Meter vom Nacht iſt rieſengroß. Irgendwo ſteht ein Gott hiu⸗ Haus entfernt liegt ein Paket im Schnee. Es iſt ter den Kuliſſen. Wir ſehen ihn nicht. Wir ſind der Hund. Das Seegrasbündel. Halb ſchon iſt er blind. F „Die Fledermaus“ Sie erheiterte den Jahresabſchluß im Nationaltheater Der alte Brauch ward nicht gebrochen: zu Silveſter wurde wieder„Die Fledermaus“ aus ihrem Käfig gelaſſen. Strauß' Operette in Opernbeſetzung. Ein alter Vogel, der ſchon 63 Kalenderwechſel überſtand und vielleicht noch die ſchon ſagenhafte Kalender⸗ reform überdauern wird, wenn er mit rechten Gei⸗ ſtesblitzen und zeitgemäßen Improviſationen ſtets auf neu poliert wird. Manche Anzapfung an die⸗ ſem Silveſterabend war geiſtvoll und ſpritzig; gezün⸗ det hat jeder Einſchlag, ſo aufgepulvert war das übervolle Haus im vollen Wͤchs der Abſchiedsfeier von 1937. Man ſpielte zu beiden Seiten des Or⸗ cheſters mit. Am liebſten hätte auch alles als Ge⸗ ſamtchor die alten lieben Schlager mitgebrummt „Glücklich iſt, wer vergißt“,„Erſt ein Kuß, dann ein Kuß“ uſw. f Als maͤn von der Bühne her aufs neue Jahr zu⸗ proſtete, fühlten ſich die Beſucher endgültig als Gäſte auf dem unkeuſchen Feſt des verſchwenderiſchen Prin⸗ zen Orlofsky Hier entfaltete ſich entzückend und be⸗ zaubernd anmutig die Tanzgruppe in drei Strauß⸗ Tänzen, darunter der grotesk aufgefaßten Marfanka⸗ Polka, die die Donalies wiederholen mußte, Auch die Dietrich als Roſalinde war groß in Fahrt. Für Guſſa Heiken ſprang Erna Maria Müller vom Staatstheater in Wiesbaden erfolgreich ein als dralles, anpaſſungsfähiges Kammerkätzchen. Becker, Hölzlin, Koblitz blieben nichts ſchuldig. Der Offenbach gab als völlig blau angelaufener Froſch dem Schlußakt die Note übermütiger Ausgelaſſen⸗ heit. Ein 50⸗Pfg.⸗Sekt⸗Glästhen ſpülte in den Pau⸗ ſen den Kummerreſt von 1937 mühelos weg, und da⸗ zwiſchen machten die vorzeitig losgelaſſenen Fröſche auf der Straße dem branntweinſeligen Namensvet⸗ ter im Gefängnisbüro nebenan urfidelen Wettbewerb. So feierte das Nationaltheater mit ſeiner Gemeinde quietſchvergnügten Abſchied von einem recht erfolg⸗ und gehaltreichen Theaterjahr. . Dr. Fritz Haubold Rudolf Wagner⸗Regeny inſtrumentiert zur Zeit ſeine neue Oper„Die Bürger von Calais“, die vorausſichtlich im Frühfahr 1939 an der Berliner Staatsoper zur Uraufführung kommt. Die Dichtung ſtammt wie die des„Günſtling“ von Coſpar Neher. N Alexander Grau, das Vorſtandsmitglied der Ufa, vollendete am 1. Jannar ſein 60. Lebensjahr. Alexander Grau, der aus der Offizierslaufbahn kam und 1918 an der Gründung der Ufa maßgeblich beteiligt war, hat ſich beſonders um die Ent⸗ wicklung des Kulturfilms außerordentlich verdient gemacht. Auch das Entſtehen der großen Filmſtadr Neubabelsberg vor den Toren Berlius iſt weſentlich mit der organiſa⸗ toriſchen Tatkraft Alexander Graus zu verdanken, in deſſen Händen heute die Leitung des geſamten Theater⸗ parks der Ufa, ſowie des Preſſe⸗ und Werbedienſtes liegt. J VV e Profeſſor Hölſcher ſpielt koſtenlos. Der weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannte Eelliſt Profeſſor Ludwig Hölſcher hat ſich der Kreisdienſt⸗ ſtelle her NSG„Kraft durch Freude“ Solingen für ſechs Konzerte koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Viermal ſpielt Prof. Hölſcher in Solinger Betrieben, zweimal hiervon zwiſchen den Maschinen der Werke; ferner in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten am erſten Weihnachtsfeiertag und dann im größten Saal So⸗ lingens vor 1200 Arbeitskameraden, die zum größ⸗ ten Teil wirklich kulturelle Veranſtaltungen wenig oder gar nicht beſuchen konnten. 3 5 5 Jie„Da Einticht Aue, he de) Haag lige Mi eit wur ſelang! jeißt„n amer 8 schon a 903 in En, und er Rip Enverke deen. ran der plge det gollten. lmerika Lacht J erkam. Mein Ge jeriet it ellos ka Friſeurt er täglie „immer Jahre 1 Dauerw großen Friſur, deseile! Monſier chien l ließ ſic Montev und ern Dutzend für Dar erworbe Patente. berein letzten Ehrung 2 ku nierte e 1 ö fährig Ehrung betracht ſeine gr holungs nen vie! danken guſamm Karlsba lände fi der nun por alle Mayer“ Wel gil anſtren „Urlaul Frachte Gericht. Amtspe — „Gi Deutſck Montag, 3. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 11. Seite Nummer 1 ö Die Mädchen und Frauen der ganzen Welt, für zi.„Dauerwellen“ heute eine ſo ſelbſtverſtändliche Eintichtung unſerer Zeit bedeuten wie Radio und Aub, haben keine Ahnung, wie lange die Pioniere de' Haartechnik arbeiten mußten, und wieviel unend⸗ lihe Mühe es koſtete, bis dieſe Erfindung Varklich⸗ eit wurde. Der Mann, dem dieſe Erfindung endlich lelang und der ſich dadurch Weltruf errungen hat, ſeißt„nur“ Mayer und iſt ein beſcheidener, arbeit⸗ amer Friſeur im ſudetendeutſchen Kurort Karlsbad. schon als ganz junger Mann errang er ſich im Jahre 903 in Nizza die goldene Medaille im Damenfriſie⸗ en, und 1906 wurde er„Profeſſor der Haarkunſt“ an er Riviera. Dann kehrte er in das durch den Frem⸗ Enverkehr aufblühende Karlsbad zurück, voll neuer Ideen. Beſonders beſchäftigte ihn das Problem, wie zan den Frauen helfen könne, deren Friſuren in⸗ plge der Kurbäder nicht länger als einen Tag halten gollten. Mayer erfuhr von den Verſuchen des Ilmerikaners Neſtle und er arbeitete Tag und Lacht Jahre hindurch, bis er Schritt für Schritt wei⸗ erkam. Der Krieg unterbrach ſeine Arbeit: er mußte ein Geſchäft ſchließen, kämpfte an der Oſtfront und geriet in ruſſiſche Kriegsgefangenſchaft. Völlig mit⸗ ellos kam er zurück und fing wieder von vorn als Friſeurgehilfe an. Aber nach der Dienſtzeit baſtelte zr täglich an ſeinem Apparat, der den Frauen die „immerwährende Friſur“ bringen ſollte. Endlich im Jahre 1924 war er ſo weit und trat mit ſeinem Dauerwellen⸗Syſtem an die Oeffentlichkeit. In einem großen deutſchen⸗Wettbewerb ſiegte er mit der beſten Friſur, und nun verbreitete ſich ſein Ruf mit Win⸗ deseile durch alle Friſeurläden Europas, ja der Wielt. Monſieur Antoine, der Meiſterfriſeur von Paris, er⸗ ſchien beim„Dauerwellen⸗Mayer“ in Karlsbad und ließ ſich anlernen Fachleute aus aller Welt, von Montevideo bis Bombay, beſuchten Herrn Mayer und erwarben ſich die Rechte für ſein Syſtem. In Dutzenden von Ländern exiſtieren eigene Fabriken für Dauerwellenapparate, die von Mayer die Lizenz erworben haben, in 17 Staaten beſitzt Mayer eigene Patente. Aber was er verdient, hat er ſchon von vorn⸗ herein in ſeine neuen Verſuche geſteckt die in den letzten Jahren über 20 000 Mark verſchlangen. Die Ehrungen, die man ihm zuteil werden läßt, ſind oft Precht kurios: der Karlsbader Muſikdirektor kompo⸗ nierte einen Dauerwellen⸗Marſch und in Ohio gibt es eine„Realiſtic Avenue“— Realiſtic iſt der Name eines in Amerika patentierten Syſtems, das dort ußerordentlich populär iſt. Joſef Mayer, heute ein gö6fähriger Mann, iſt mit äußeren Erfolgen und Ehrungen aber nicht zufrieden. Sein Lebenswerk betrachtet er erſt dann als abgeſchloſſen, wenn er ſeine große Idee verwirklicht haben wird: ein Er⸗ holungsheim fiir Friſeure aller Nationen. Auf ſei⸗ nen vielen Auslandsreiſen hat Mayer für dieſen Ge⸗ Fßbuſammengebracht. In dem Skäbſchen Gettes paß hel Karlsbad, in 1100 Meter Höh Lreits das Ge⸗ fände für die 5 klub angekauft worden, der nunmehr ausgebaut und eröffnet werden ſoll, um por allem bedürftigen Kollegen des„Dauerwellen⸗ Mayer“, der heute als berühmteſter Haarkünſtler der „Wel gilt, körperliche und geiſtige Ehölung von der anſtrengenden Alltagsarbeit, alfo⸗ſozuſagen einen „Urlaub auf Koſten der Dauerwelle“, zu verſchaffen. ö* — Der ſeltene Fall, daß ein Schutzmaun gegen f Polizeirichter auf Schadenerſatz klagt, hat ſich in Neuyork ereignet. Die Sache fing winzig an. er 32jährige Schutzmann Michael Darienzo wollte ein neues Motorrad ſtarten. Das ging nicht ohne zärm. Der Lärm war ſogar dermaßen angeſchwol⸗ en, daß er anſcheinend gegen die Antilärm⸗Verord⸗ ung Neuyorks verſtieß. Wenigſtens hatte dieſe einung der Polizeirichter Overton Harris, der um Unglück Darienzos gerade des Weges kam. N err Harris fühlte ſich durch den Lärm geſtört und brachte den Polizeimann vor die Schranken ſeines Gericht⸗s. Der Polizeirichter Harris, nunmehr ganz Amtsperſon, fand den Schutzmann in vollem Maße ul Onkel O MAN VON HEINRICH LANG 5 2 8 „Ferner ſchreibt ein Herr Ferguſon, deſſen runödſtück an unſeren Park grenzt, ſein kleiner Junge ſef von einer unſerer Doggen gebiſſen wor⸗ den. Ich ſprach ſchon mit dem Gärtner. Der weiß on nichts!“ „Sie werden den Vorfall der Verſicherung mel⸗ en und ſich im übrigen um nichts kümmern, Fräu⸗ ein Gilbert!“ „Gut! Und hier iſt noch ein privater Brief aus eutſchland. Ich öffnete ihn nicht!“ „Warum nicht?“ „Die Abſenderin iſt eine Frau Eliſabeth Waſſung! Und da dies der Mädchenname Ihrer verſtorbenen Gaftin iſt, Herr Rislen“ Amelia Gilbert ſchwieg. Sie ſah, wie das harte Geſicht ihres Herrn noch kantiger und ſtraffer zu werden ſchien. Seine Stimme war rauh, als er ant⸗ wortete: 5 „Es iſt gut, Fräulein Gilbert— geben Sie den Brfef her!“ Die Sekretärin öffnete mit einem raſchen Schnitt ihrer Papierſchere den Umſchlag und reichte den Brief Erneſt Risley. Dann wandte ſie ſich weg, mit kluger Diskretion ihrem Herrn Zeit für ſeine pri⸗ vas Lektüre laſſend. Eine Weile war Schweigen im Zimmer. Die nerßaltung der Gäſte klang gedämpft aus dem .ckzimmer berüber. Endlich räyſperte ſich Erneſt Risley. Er begann ei ſy 55 otieren Sie, Fräulein Gilbert! Sie ſchreiben in einen gewiſſen Herrn Eugen Waſſung keunork, einßundertzwölfte Straße, daß mir ſein Beſuch willkommen ſei. Dieſer Frau Eliſabeth Waſ⸗ danken geworben und bereits einen ſtattlichen Funds ſchuldig. Er hat die Antilärm⸗Verordnung verletzt, und muß eine Buße zahlen. Das war die richterliche Meinung des hohen Beamten, der es aber im übri⸗ gen mit einer Gelöſtrafe von einem Dollar beließ. Das milde Urteil fand jedoch keineswegs die Zu⸗ ſtimmung des Beſchuldigten. Im Gegenteil, Herr Darienzo begehrte auf, erklärte ſich für völlig un⸗ ſchuldig und weigerte ſich, die Strafe zu zahlen. Darauf nahm der Richter den Schutzmann in Haft. Nicht, ohne ihm vorher Dienſtrevolver und Bruſt⸗ ſchild abgenommen zu haben. Zwei Stunden mußte Darienzo in der Zelle verbleiben. Das war vor einem Jahre, aber noch jetzt behauptet Darienzo, èurch die ihm widerfahrene Behandlung an Leib und Seele gebrochen zu ſein Und das koſtet eben ein Schmerzensgeld von 20 000 Dollar, die nun der Po⸗ lizeirichter auf den Tiſch des Hauſes legen ſoll. Fünf Tage, nachdem Darienzo die Arreſtzelle wieder verlaſſen konnte, lagen die Dinge vollkommen umge⸗ kehrt. Der Schutzmann ging aus einer Diſziplinar⸗ Unterſuchung gänzlich gerechtfertigt hervor, während der lärmempfindliche Richter Harris vom Polizei⸗ Oberrichter einen Naſenſtüber erhielt, der nicht von ſchlechten Eltern war. Richter Harris wurde vor⸗ geworfen, Verwaltung und Juſtiz verächtlich und lächerlich gemacht zu haben. Aber jetzt geht der Kampf erſt auf der ganzen Linie los. Richter Harris hat ſich in einen Michael Kohlhaas verwandelt, der nicht wankt und nicht weicht, bis er ſein Recht er⸗ hält. Und er begründet das folgendermaßen: Eine polizeiliche Verordnung iſt dazu da, daß ſie befolgt wird. Der Schutzmann hat darauf zu achten, daß nie⸗ mand gegen die Verordnungen verſtößt. Ein Wäch⸗ ter, der ſelbſt ſündigt, iſt aber erſt recht ſtraffällig. Er beleidigt die Würde des Staates, wenn er ſich einer gerechten Straße nicht fügt. So der Polizei⸗ richter Harris, der nun ebenſo gegen die 20 000 Dol⸗ lar ankämpft, wie vor einem Jahre der Schutzmann Darienzo gegen den einen Dollar, den ihm Harris als Buße zu zahlen aufgab. 5 — Mr. Jones Bridgewoord hatte ſeit fünf Jah⸗ ven einen malaiſchen Diener, auf deſſen unbedingte Zuverläſſigkeit er ſtets rechnen konnte. Wenn er zur Jagd ging, konnte er ſeinen Bungalow ruhig Ardjan überlaſſen. Mr. Bridgewoord beſaß eine Plantage in Kuala Lumpur. Aber eines Tages, als Mr. Bridgewoord wieder von der Jagd zurückkehrte, war ſein Diener verſchwunden. Er wunderte ſich micht darüber und nahm an, Ardjan würde ſich eine Frau ſuchen, wie das ſo Brauch war. Tagelang blieb Ardjan verſchwunden. Es wurde geheimnis⸗ voll geflüſtert, Ardjan ſei„verzaubert“. Man fand ihn tatſächlich im Delirium in einer Gaſſe und brachte ihn ins Militärhoſpital. Mr. Bridgewoord beſuchte ihn, aber Ardjan erkannte ſeinen Herrn nicht. Die Aerzte wußten nicht, welchen Urſachen die Bewußtſeinsſtörung zuzuſchreiben war. Viele Wo⸗ chen ſpäter wurde Ardjan aus dem Krankenhaus ent⸗ laſſen. Da erzählte er-ſeinem Herrn die Geſchichte: 25 in Auge auf ein Mädchen geworfen und Fgtig mit ihm“, aber heiraten wollte er eine Die⸗ nerin im Hauſe ſeines Herrn. Aber die Brüder des Mädchens kamen zu ihm und fragten ihn, ob er ihre Schweſter heiraten wolle. Er ſagte„nein“. Die Freundinnen des Mädchens kamen. Ardjan ſagte „nein“. Nicht lange Zeit darauf fühlte er quälende Schmerzen im Kopf und in den Gliedern. Er war vergiftet worden. Mr. Bridgewoord vepanlaßte, daß die beiden Brüder des Mäcchens verhäftet wur⸗ den. Sie geſtanden, daß ſie bei der„Matſcha“, einer alten Zauberin, einen„Rachetrunk“ beſtellt hatten. Sie hatten den Trank Arofan heimlich in die Suppe geſchmuggelt. Das Gift, das erſt oͤrei Tage ſpäter wirkte, brachte Aroͤjan faſt um den Verſtand. Es ſchien jedoch, daß Ardjan durch die lange Kranken⸗ hausbehandͤlung wieder völlig geſund geworden ſei, aber dieſer Schein trügte. Eines Tages vernahm man in Kuala Lumpur eine Schießerei. Mr. Bridͤge⸗ woord ſaß auf der Veranda ſeines Bungalows, als man ihm die Kunde brachte, daß ſein Diener Ard⸗ jan ein Amokläufer geworden ſei und drei Malaien durch Meſſerſtiche getötet habe. Man te Arofan niederſchießen, weil es keinen anderen Ausweg gab. Das Gift der„Matſcha“ iſt bei ihm zur letzten und furchbbarſten Auswirkung gekommen. ſung in Mosbach, Germany, ſenden Sie eine Kopie des Briefes und meine Grüße. Haben Sie ver⸗ ſtanden?“ „Sehr wohl, Herr Risley!“ „Iſt ſonſt noch etwas?“ „Nein, Herr Risley!“ „Ich gehe wieder zu meinen Gäſten. Falls ich Sie nicht mehr ſehen ſollte— gute Nacht, Fräulein Gilbert!“ „Angenehme Unterhaltung und gute Nacht, Herr Risley!“ Den Kopf ſteif erhoben, etwas ſtelzbeinig, das eben noch geſtraffte Geſicht wieder in müden Falten, ging der Millionär Risley in den Muſikſaal zurück, wo die Wiener Geigerin gerade mit einem Lächeln den Bogen wieder anſetzte. Erneſt Risley nahm diesmal zwiſchen ſeinem Freunde Roderick und deſ⸗ ſen blonder Tochter Platz, deren ſchmale, von Bril⸗ lanten glitzernde Rechte er mit einem Anflug von Galanterie an den Mund führte. Dann nahm das Konzert ſeinen Fortgang. Amelia Gilbert aber war bei dem kleinen japa⸗ niſchen Tiſchchen ſtehengeblieben, das einſt ihren Herrn eine Handvoll Tauſenddollarnoten gekostet hatte. Sie hielt den Brief in den Händen, der aus Deutſchland an ihren Herrn gekommen war. Und ſie las: „Lieber Herr Risley! Ich weiß nicht, ob ich es wagen darf, mich an Sie zu wenden. Aber da ich als Witwe des Bruders Ihrer verſtorbenen Frau den gleichen Namen krage wie die arme, ſo früh ver⸗ ſtorbene Marthe, hoffe ich, Ihr Gehör zu finden. In Amerika befindet ſich zur Zeit mein älteſter Sohn Eugen. Er iſt vor etwa zwei Jahren ausgewandert, als es in Deutſchland ſo ſchlecht war und nirgends Arbeit gab. Aber er hatte auch in Amerika nicht viel Glück. Vielleicht iſt er zu gutherzig und hat nicht ge⸗ nug Ellbogen— Sie werden wiſſen, wie ich das meine. Er arbeitete zuletzt als Tagelöhner, obwohl er hier mit gulem Erfolg die Ingenieurſchule be⸗ ſuchte. Nun hat er durch einen Unfall ſeinen Poſten verloren. Ich ſchrieb ihm, er möge ſich doch einmal an Sie wenden. Aber das will er nicht. Vielleicht ſchämt er ſich. Und deshalb bitte ich Sie mit dieſem Brieſe, lieber Herr Risley— nehmen Sie ſich des Jungen doch an. Vielleicht iſt es nur eine Kleinig⸗ keit für Sie. Helfen Sie, wenn Sie irgend können 3 ef dun Ol Einſturzunglück in einer oſtoberſchleſiſchen Grube dnb. Kattowitz, 2. Jan. Am Donnerstagabend ging auf der Gieſche⸗ Grube im Janow(Kreis Kattowitz) infolge eines Gebirgsſchlages in der 450⸗Meter⸗Sohle eine Förder⸗ ſtrecke zu Bruch. Die in der Strecke arbeitenden ſie⸗ ben Bergleute wurden verſchüttet. Nach ſtundenlan⸗ gen Bemühungen konnten die Rettungsmannſchaften kurz nach Mitternacht drei Bergleute bergen, die ſchwere Verletzungen erlitten hatten. Von den anderen vier Verunglückten hat man bisher noch kein Lebenszeichen vernommen. Es beſteht wenig Hoffnung, ſie noch lebend bergen zu können. Die Bergungsarbeiten werden mit allen Kräften ſort⸗ geſetzt. Iltis tötet 5 Monate altes Kind — London, 2. Jan.(U..) Auf ungewöhnliche Weiſe kam die erſt fünf Mo⸗ nate alte Tochter der Familie Frankel in Waoͤhurſt in Suſſex ums Leben; ſie wurde von einem Iltis ſo übel zugerichtet, daß alle ärztliche Bemühung um die Erhaltung ihres Lebens vergeblich war. Als das Baby am Mittwoch in einem Kinderwagen im Gar⸗ ten lag, hörte die Mutter plötzlich Schreie des Kin⸗ des. Beim Hinzueilen ſtellte die Mutter ſchwere Kratzwunden im Geſicht des Kindes feſt. Die Mut⸗ ter eilte ſofort zu einem Arzt, mußte aber bei ihrer Rückkehr in den Garten zu ihrem Entſetzen feſtſtel⸗ len, daß inzwiſchen ein ausgewachſener Iltis ſich über das Baby hergemacht hatte und es ſchwer am ganzen Körper verletzte. Nur unter äußerſter An⸗ ſtrengung gelang es der Mutter, das Kind dem wütenden Tier zu entreißen und ins Haus zu eilen. Das Baby wurde ſofort in ein Krankenhaus ge⸗ bracht, wo es Donnerstag infolge des großen Blut⸗ verluſtes und der erlittenen Aufregung ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. Der Vorfall hat großes Aufſehen erregt, da Iltiſſe in England ſehr ſelten ſind und in Suſſex ſelbſt hat man ſeit 50 Jahren keinen Iltis mehr geſehen. Der Iltis konnte von dem Gärtner der Familie Frankel erſchoſſen werden. 4 5 Vorſchiff„Preußen“ in Saßnitz anb. Saßunitz, 31. Dezember. Das Vorſchiff„Preußen“ liegt ſeit Freitag neun Uhr am weſtlichen Kai des Saßnitzer Hafens ſicher vor Anker. Damit iſt auch die letzte Gefahr für das Schiff beſeitigt. Die„Preußen“ wird vorausſichtlich nach weiterem Abdichten der Lecks Anfang Januar nach Stettin gebracht werden. r:)). ̃] p ̃ꝗ.... ꝗ ̃ PPP ⅛• ,,]⅛¾ꝓ—..,. 7˙.... ̃ ̃75g:.... — Das Schloß des britiſchen Kronanwalts in Bredfortſhire wurde während eines großen Feſtes von Einbrechern heimgeſucht. Das Schloß birgt un⸗ geheure Schätze, deren künſtleriſcher Wert bekannt iſt. Aber die Diebe hatten es nicht hierauf abge⸗ ſehen, ſondern auf die koſtbare Perlenkette, die der Schweſter des Kronanwalts, Frau Jenkins, gehörte. Dieſe Kette iſt ein auserleſenes Prachtſtück und in der britiſchen Geſellſchaft wohlbekannt. Ihr Wert wird auf 50 000 Pfund geſchätzt. Noch ſenſationeller als der Diebſtahl ſelbſt iſt die Ausführung des Ver⸗ brechens. Es gelang den Einbrechern, zu dem Schmuck vorzudringen., in dem ſie eine Fenſterſcheibe eindrückten und die Kette an ſich nahmen. Das alles, während die Hausangeſtellten in allen Räumen beſchäftigt waren und feſtlicher Trubel herrſchte, alſo eigentlich jedes Zimmer unter Beobachtung ſtand. Es war der vornehmen Geſellſchaft äußerſt unan⸗ genehm, als die Polizeibeamten jeden der Gäſte in ein ſtrenges Kreuzverhör nahmen. Der Diebſtahl ſelbſt wurde ſofort bemerkt und ganze Brigaden an Poli⸗ zeibeamten ergoſſen ſich in den großen Schloßpark, ohne aber eine Spur der Diebe zu finden. 4 — In der St. Paulskirche von Hammersmith (England) warteten am Weihnachtstage über 50 Gäſte auf das Brautpaar. Es erſchien nicht. Die Hochzeit mußte abgeſagt werden. Es hatte ſich folgendes er⸗ eignet: Die Braut. Queenie Weaſer, verließ ihr Heim, geführt von fünf kleinen Brautjungfern, und beſtieg den Hochzeitswagen. Der Bräutigam, ein 27jähriger Miſter Artur Bourne, wollte ſich gerade an die Seite ſeiner Verlobten ſetzen, da tauchte plötz⸗ lich ein Krankenwagen auf. Ihm entſtieg der Haus⸗ arzt der Familie Weaſer und bedeutete der entſetz⸗ ten Braut, daß ſie das Gefährt zu wechſeln habe. Sie könne zur Zeit nicht heiraten, weil ſie wegen Ver⸗ dacht der Diphteritis ſofort ins Krankenhaus müſſe. Voller Verzweiflung mußte Miß Weaſer dem ärzt⸗ lichen Gebot Folge leiſten. Ehe ſie ins Hoſpital ein⸗ geliefert wurde, erklärte ſie ihrem Verlobten, daß ſie, falls ſie geſund werden würde, keineswegs in ihrem Hochzeitskleide ſich trauen laſſen wolle. Die nächſten Hochzeitsvorbereitungen ſollen denkbar ein⸗ fach ſein; die Braut will im ſchlichten Jackenkleide in die Kirche gehen. Sie hat das Unglück an ihrem nichtvollendeten Hochzeitstage nämlich kommen ſehen. So wenigſtens erzählte es die Mutter. Danach hatte Schreiben Sie ihm ein paar gülige Zeilen. Ich werde Ihnen mein Leben lang dankbar ſein. Inzwiſchen grüße ich Sie und bete für Sie und Ihr Wohlergehen. Ihre Eliſabeth Waſſung.“ Langſam, Wort für Wort, las Amelia Gilbert das ihr ungewohnte Deutſch dieſes Briefes. Und als ſie die letzte Zeile geleſen hatte, ſtarrte ſie mit ihren großen Augen, de ins Grünliche ſchillerten wie die einer Katze, noch lange in die weite Oeffnung des Kamins, in dem mit elektriſchem Licht künſtlich ein nicht vorhandenes Feuer vorgetäuſcht wurde. Nach einer Weile aber raffte ſie ſich auf. Sie nahm die Briefſchaſten zuſammen und verließ das Zimmer. Sie ging über teppichbelegte Korridore und marmorglänzende Treppen in eines der oberen Stockwerke. Dort befanden ſich unter anderen Räumen auch die beiden Zimmer der Privatſekretärin des Haus⸗ herrn. Und Fräulein Amelia Gilbert nahm, nachdem ſie die Tür ſorgfältig hinter ſich verſchloſſen hatte, den elfenbeinfarbenen Hörer des Fernſprechers an ihr Ohr. Nach einigen Sekunden ſchon hatte ſte Antwort. „Biſt du es, Stanley?“ fragte ihre plötzlich ſelt⸗ ſam veränderte Stimme, die von Zärtlichkeit zu vi⸗ brieren ſchien. „Ich ſelbſt, Liebling!“ „Ich muß dich ſprechen, Stanley! Morgen!“ „Bitte! Ich erwarte dich, wann kommſt du?“ „Nach Geſchäftsſchluß. Ich laſſe den Alten allein nach Hauſe fahren!“ „Gut. Auf Wiederſehen, mein Kleines!“ Das kurze Geſpräch war zu Ende. Fräulein Amelia Gilbert, die Sekretärin des großen Herrn Risley, hing den Hörer ein. Leichten, federnden Schrittes ging ſie bald darauf wieder hinunter in die Feſträume des Erdgeſchoſſes. Sie geſellte ſich unter die Gäſte des Hauſes. Sie ſaß mit an der Tafel, an die man ſich um zehn Uhr in der Nacht niederließ. Sie plauderte mit einem Herrn Dou⸗ glas Perkins, der in Texas Oelfelder beſaß, und mit einem Herrn Winſton Kind, der als Leiter einer Kordillerenexpedition eine Berühmtheit des Tages war. Man begegnete ihr allenthalben mit größter Ach⸗ tung. Wußte man doch, daß ſie die rechte Hand eines 7 Miß Weaſer vor einiger Zeit einen ſchrecklichen Traum gehabt. Auf dem Wege zur Kirche ſei ſie zu⸗ ſammengebrochen, und zwar unter ſo beängſtigen⸗ den Begleiterſcheinungen, wie ſie eben nur ein Traum empfinden läßt. Miß Weaſer ſagte, daß ſte niemals etwas Schrecklicheres geträumt habe. Einige Tage vor Weihnachten hatte die jetzt 23jährige Miß Weaſer Halsſchmerzen. Sie legte der Krankheits⸗ erſcheinung anfänglich wenig Bedeutung bei, und auch der hinzugerufene Hausarzt ſchien nicht an eine ernſte Gefahr glauben zu wollen. Vorſichtshalber nahm er aber doch einen Abſtrich vor. Die Hochzeits⸗ vorbereitungen nahmen ihren Fortgang. Unter Auf⸗ bietung aller Energien kämpfte die Braut gegen die fortſchreitende Schwäche ihres Zuſtandes an. Gerade, als ſie ſich zur Kirche begeben wollte, wurde dem Hausarzt der Befund der mikroſkopiſchen Unter⸗ ſuchung des Abſtriches mitgeteilt. Sofort begab er ſich in das Haus der Braut, die nun die hochzeit⸗ lichen Weihnachten mit dem Krankenhauſe vertau⸗ ſchen mußte. * — Wie die niederländiſchen Blätter berichten, ſteht Haus Doorn, der Wohnſitz des deutſchen Ex⸗ kaiſers, im Zeichen einer Verlobungsſeier. Prinz Louis Ferdinand von Preußen, der zweite Sohn des Exkronprinzen, hat ſich mit der Großfürſtin Kira von Rußland, einer Tochter des Großfürſten Cyrill von Rußland und der Prinzeſſin Viktoria von Sach⸗ ſen⸗Koburg⸗Gotha, verlobt. * Denen 4 791. 55 — Die tierliebenden Londoner haben eine neue Senſation: ein zu Weihnachten geborenes Giraffen⸗ Baby, das faſt täglich an Größe zunimmt und gegen⸗ wärtig nur von den Wärtern und beſonders privile⸗ gierten Perſönlichkeiten beſichtigt werden darf. Auch Miniſterpräſident Chamberlain hat es ſich nicht neh⸗ men laſſen, dem Giraffen⸗Baby im Zoo von Wip⸗ ſnade einen Beſuch abzuſtatten. Mit einer gerade⸗ zu unheimlichen Geſchwindigkeit von vielen Zenti⸗ metern pro Tag nimmt das Giraffen⸗Kind vor den ſtaunenden Augen der Beſchauer an Größe zu. Da es am erſten Feiertag, dem„Boxingday“, zur Welt kam, hat man es auf den Namen„Boxer“ getauft. Boers Eltern ſind die beiden populärſten Giraffen des Zoos von Whipfnade, Roſie(17 Fuß hoch) und Peter(18 Fuß hoch). ſo mächtigen und einflußreichen Mannes vom Range Erneſt Risleys war. 0 „Nach was— riecht es denn hier?— Du hatteſt Damenbeſuch! Geſtehe es mir, Stanley!“ Nicht wiederzuerkennen war ſie plötzlich, die ſonſt ſo kühle, gelaſſen beherrſchte, höfliche und unnah⸗ bare Amelia Gilbert. In ihren geweiteten Augen ſprühte Leidenſchaft. Ihr ſchlanker, ſportgeſtähller Körper zitterte. „Du biſt falſch, Stanley! Ich weiß es!“ Stanley Twell aber lachte. Er ſtand am Fenſter ſeines eleganten Wohnzim⸗ mers und hob ſpöttiſch ſchnuppernd die Naſe in die Luft.„Nach was ſoll es denn hier riechen? Es wiro dein eigenes Parfüm ſein, was du riechſt, Amelia!“ „Das iſt nicht wahr!“ ſchrie das Mädchen, und es ſah aus, als ſträube ſich ihr kupferfarbenes Haar im Sturm des Zorns.„Du betrügſt mich!“ a Da ging Stanley Twell von neuem lachend auf Amelia zu und zwang ſie kurzerhand in ſeine Arme. „Närrchen— was für Ideen! Warum küſſeſt du mich nicht zur Begrüßung?“ „Weil ich dich haſſe!“ ſchrie Amelia.„Wenn ich mir vorſtelle, daß du mich betrügſt— mich, die ich ſeit zwei Jahren alles für dich tue!“ 3 In Stanley Twells hübſchem Geſicht zeigten ſich Falten.„Laß dieſe Bemerkungen!“ ſagte er tadelnd. „Ich weiß— du hilfſt mir manchmal mit Geld aus. Es fällt dir nicht ſchwer, bei dem hohen Gehalt, das dieſer Risley dir zahlt. Und du weißt auch, daß ich dich heiraten werde. Aber wirf mir es bitte nicht vor. Sonſt könnte es ſein, daß— es mich reut, daß ich — dich verlaſſe!“ 5 Amelia ſchwieg. Sie ſah aus weiten Augen zu dem Manne empor. Dann legte ſie langſam ihre Arme um ſeinen Nacken.. „„Verſprich mir, daß du keine andere haſt!“ „Ich verſpreche es dir!“: Ein Seufzer kam von Amelias Lippen.„Dann — iſt es gut. Laß uns plaudern, Stanley. Ich habe Wichtiges mit dir zu beſprechen!“ „Gut! Fange an!“ Stanley ließ ſich auf einem bequemen Seſſel nieder. prechen an. 5 Fortſetzung folgt) 1 . 5 5 Dicht neben ihm nahm Risleys Sekretärin Platz und fing jetzt leiſe zu „„ =S Sen DD. „ ee t t e e ee eee e 2 „ e n nn e 12. Seite/ Nummer 1 Ausgabe Montag, 3. Januar 199 Allie Sau gun aun Mui nobel Lida Baarova bende Rosalinde, als bez a in dem Großftum der Tobis: I Die berühmte und beliebte lohann- Strauss- Operette mit hren herr- lichen Melodten in einer völlie neuartigen LVLerill mung! Die Hauptdarsteller: Lida Baarova.. osallnde Hans Söhnker. Flsenstein Frledl Czepa. Adele Harald Paulsen n. Falke Georg Alexander befangen fsdirektor Noberi Dorsayß.. Ife Hans Moser Frosch Unter Hnwirkung der Berliner Dhiharmoniker. unter Lellung von Alols Nellchar. Anfangszeiten in unseren beiden Theatern .00..45,.00.0. fb..40.0 Anon- Aunbode NatonatThegteruamen Montag., den 3. Januar 1937 Vorstellung Nr. 153 Miete A Nr. 12 I. Sondermiete ANr. 6 Der Reiter Schauspiel von Heinrich Zerkaulen Anf. 20 Uhr Ende gegen 23 Uhr Neues Thaater gasengeren Montag, den 3. Januar 1938 Vorstellung Nr. 30 NSG.„Kraft durch Freude“ Kultur gemeinde Mannheim Cavaller ta rusticana (Sizilianische Bauer nehre) Oper in einem Aufzug Musik von Pietro Mascagni Hierauf: Der Bajazzo Drama in zwei Aulzügen und einem Prolog.— Dichtung und Musik von 5 Ruggiero Leoncavallo Anf 20 Uhr,. Ende gegen 22.45 Uhr Viel Glück im neuen Jahr! achse Jage Ziehun LASS Ze F Oellls, Lauten, Sitar- 5 5 palAsT tlenrs pin? Ria DATLasr Morgen lelzier Jag! Chem Reinigung Reparatur und Bügel Anstalt Haumüller N 1, 14 Telefon 230 82 Schmuck u. 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Lebensjahre mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater Friedrich Böckle Bezirks-Kaminlegermeisſer Mannheim(Rennershofstraßße), den 3. Januar 1938. Luise Bödle geb. Blum Die Feuerbestattung findet am 3. Januar 1938, ½ 1 Uhr. statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. Onkel, Herr Stati besonderer Anzeige Mannheim(Rheinhäuserstr.), den 2. Januar 1938. Wenige Stunden vor der Jahreswende hat mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, B Johann Iallob Eri Zimmermeister, Bezirksbauschäzer im 77. Lebensjahre sein arbeitsreiches Leben abgeschlossen. ruder, Schwager und Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Käthe Brüde [Bauorònung gebracht werden. Amtl. Bekanntmachungen Abſchrift Ortspolizeiliche Vorſchrift über eine Aenderung der Bau⸗ ordnung für die Hauptſtadt Mannheim. Artie. Gemöß 88 23, 116 PStrGB., 88025 33, 1090 LBG., und VO. über Jie Baugeſtaltung vom 10. November 1936(RG Bl. S 938) werden mit Zuſtimmung des Oberbürgermei⸗ ſters der Hauptſtadt Mannheim die 88 35, 36 Ziffer 1 und 3, und 134 Zimmer 4 und die Anlage 3 der für die Hauptſtadt Mannheim wie folgt geändert: § 35. Aeußere Geſtaltung, Verunſtal⸗ tung, Verwahrloſung. LBO. 88 33 bis 35, 109 Ziffer 8, 12, 14. 20. 1. Bauliche Anlagen und Aen⸗ derungen ſind ſo auszuführen, daß ſie Ausdruck anſtändiger Bau⸗ geſinnung und werlgerechter Durch⸗ bildung ſind und ſich der Um⸗ gebung einwandfrei einfügen. Dies wird auch verlangt, wenn Gebäude oder Gebäudeteile nicht von öffent⸗ lichen Verkehrsräumen aus ſicht⸗ bar ſind. Auf die Eigenart oder die beabſichtigte Geſtaltung des Orts⸗, Straßen⸗ oder Landſchaftsbildes, auf Denkmale und bemerkens⸗ werte Naturgebilde iſt Rückſicht zu nehmen. 9. Höhere Anforderungen nan die archttektoniſche Ausgeſtaltung der Bauten werden für die in Anlage 3 aufgeführten Straßen und Plätze geſtellt; außerdem ſind in den be⸗ ſonderen ortspolizeilichen Vor⸗ ſchriften und Aufbauplänen für die in Anlage 3 aufgeführten Bau⸗ gebiete nähere Beſtimmungen über die Baugeſtaltung enthalten. 3. Die Ausführung von Bauten und baulichen Aenderungen kann verſagt werden, wenn durch die beabſichtigte Bauart den Forderun⸗ gen der Ziffer 1 und 2 nicht ent⸗ ſprochen würde. 4. Befinden ſich Gebäude einem verwahrloſten oder Straßenbild verunzierenden Zu⸗ ſtande, ſo kann die Baupolizei⸗ behörde anoroͤnen, daß die erfor⸗ in das berlichen Ausbeſſerungen und Her⸗ ſtellungen vorgenommen oder die Gebäude entfernt werden. § 36. Ziffer 1. In den nach öffentlichen Ver⸗ kehrsräumen gerichteten und von dort aus ſichtbaren Gebäudeteilen können 1 untergeordnete Räumlich⸗ keiten wie Aborte, Speiſekammer, Waſchküche uſw. angelegt werden, wenn ſie nicht ſtörend in Erſchei⸗ nung treten. 1 Ziffer 3. Figuren, Ornamente aus Eiſen der Zink, Verunzierungen in Form gemuſterter Bauſtoffe, auf⸗ fallende Bemalungen, Lichtwerfer, Reklamezeichen, Aufſchriften und Geſchäftszeichen aller Art dürfen an den nach öffentlichen Verkehrs⸗ räumen gerichteten und von dort aus ſichtbaren Gebäudeteilen nur mit beſonderer Genehmigung des Polizeipräſidenten, der vorher den Oberbürgermeiſter anhört, an⸗ 81 S 134. Ziffer 4. Mit beſonderer Genehmigung des Polizeipräſidenten, der vorher den Oberbürgermeiſter anhört, können unbeſchadet der Vorſchrift in Ziffer 6 auf einem im Fabrik⸗ viertel liegenden, gewerblichen Zwecken dienenden Grundſtücke Gebäude mit Wohnungen anderer Art als in Ziffer 3 bezeichnet er⸗ richtet werden. In dieſem Ausnahmefall finden die Bauvorſchriften der 4. Bau⸗ klaſſe Anwendung mit der Ein⸗ ſchränkung, daß höchſtens 2 Haupt⸗ geſchoſſe ohne ſelbſtändige Wohnung im Dachgeſchoß zugelaſſen werden. Insbeſondere muß unmittelbar an dem Gebäude eine vorſchrifts⸗ mäßige Hoffläche frei bleiben. Die in Ziffer—3 eingeräumten Vergünſtigungen gelten dann nur für den übrigen Tei(gewerblichen Teil) des Grundſtücks. In der Anlage 3: Aeußere Geſtallung der Gebäude § 35 Ziffer 2 der Bauordnung iſt unter Ziffer 10 einzufügen: Die Beerdigung findet am Dienstag dem 4. Januar 1938, nachm. 2 Uhr, statt. Baugebiet Hoßenwieſe(ortsvoli⸗ zeiliche Vorſchrift vom 20. Okk. 96). F rr Dieſe Vorſchrift tritt mit ihrer Nerfündiagung in Kraft. Mannheim, den 7. Oktober 1937. Der Polizeipräſident. Abt. B/58. Nr. 15 994 5 „Vollziehbar!“ Mannheim, 8. Dezember 1937. Der Landeskommiſſär: Dr. Scheffelmeier. Heute letzter Tag! Jane Mtb/ gl S Rolf Moebius Paul Hoffmann E. 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Dezember 1937 wurden die Herren Carl Gol Berlin, Vorſitzer des Aufſichtsrats der Dresh⸗ Bank, und Konſul Max Schroeder, Berlin, den Aufſichtsrat neu hinzugewählt. J Berlin, den 29. Dezember 1937. Zellſtofffabrik Waldhof Der Vorſtand: Schmid. Müller⸗Clem m. DI Zähne Ohne Bürste schnell sauber Künſtliche Zähne und Gebißplatten werden ohne Arbeit und ohne Mühe gereinigt, poliert und ſteriliſiert, wenn Sie das neue Kukident benutzen. Sie löſen ½ Teelöffel Kukident in ½ Glas Waſſer auf und legen Ihr Gebiß über Nacht hinein. Die Zähne werden blitzſauber, ebenſo die Gebißplatte. Die Kukident⸗Löſung dringt in die klein ⸗ ſten Spalten, löſt alle Speiſereſte auf, beſeitigt die ſchwär · zeſten Flecke und macht das Gebiß keimfrei. Sie haben dadurch eine ſtets gut ſitzende Platte. Kuklident enthält keine Soda und keine Säuren und iſt völlig unſchädlich, auch für Gold, Platin und Kautſchuk. Kein unangenehmer Geſchmack und kein übler Mundgeruch mehr. 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