. 0 N — aft mit unheim. öſt. Li⸗ eſchäfts⸗ ahn in iſt er⸗ unheim. öſt, die Pickel eln ust, 1. 16 2 A7 platz 10 Mann- trage 3 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Ne Fiſcherſtr. 1. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkuxſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſttemmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und fernmündlich Für Familten und Bet Zwangsveraleichen oder Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausagabe A Mittwoch, 5. Januar 1938 140. Jahrgang— Nr. 5 n wiſchenfall in Irun Die Pariſer Regierung bemüht ſich um Freilaſſung der Verhafteten dnb Paris, 5. Januar. Wie aus Bayonne verlautet, ſollen aus bisher unbekannten Gründen der franzöſiſche Konſul in Jrun und drei ſeiner Mitarbeiter verhaftet worden ſein. Wie dazu aus Paris weiter verlautet, ſoll die frauzöſiſche Regierung bei der Iruner Behörde Schritte einleiten laſſen, um die Freilaſſung zn er⸗ wirken. 11 bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen . Salamanca, 5. Januar. Dem nationalen Heeresbericht vom Dienstag zu⸗ folge wurden die erfolgreichen Kämpfe im Abſchnitt Villaſtar an der Teruel⸗Front fortgefetzt und zwei feindliche Stellungen erſtürmt. Bei einem Luft⸗ kampf wurden ſieben bolſchewiſtiſche Jagdflugzeuge und vier Bomber abgeſchoſſen. Dort paßt er hin Barcelona bietet dem amerikaniſchen Gangſter⸗ millionär eine„Heimſtatt“ (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 5. Januar. Der amerikaniſche Gangſtermillionär Sikowſki, der ehemalige Leutnant Al Capones, der ſich in An⸗ dorra„zur Ruhe ſetzen“ wollte, iſt auch von der Pyrenäenrepublik rundweg ausgewieſen worden, obwohl er ſich verpflichtet hatte, zum Dank für eine etwaige Aufenthaltserlaubnis einige Millionen ſei⸗ nes Vermögens zum Geſchenk zu bringen. Da der Gangſter nunmehr nicht mehr wußte, wohin er ſich wenden ſollte, weil ihm ſämtliche Länder der Erde verſchloſſen waren, war es für ihn und wahrſchein⸗ lich auch für die franzöſiſche Polizei eine ungeheure Erleichterung, als ſich geſtern abend die rotſpaniſchen Machthaber von Barcelona bereit erklärten, den überall unerwünſchten Gaſt bei ſich aufzunehmen. Die Polizei führte ihn ſofort zur rotſpaniſchen Grenze und gab ihn dann an die ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten ab. Senſation um Madame Lupestu Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 5. Januar. Die Reporter der franzöſiſchen Preſſe befanden ſich geſtern alle im Alarmzuſtand, weil man näm⸗ lich die Ankunft von Frau Lupescu in Paris erwartet hatte. Die Reiſende ſoll jedoch in Straß⸗ burg den Zug gewechſelt haben und direkt nach der Riviera gefahren ſein. Sie befindet ſich augenblick⸗ lich in Ventimiglia in der Villa des bekannten Ver⸗ jüngungsdoktors Woronoff. bl franzöſiſchen Konſul verhaften „Muſſolini-Paß durch Falieniſch⸗Ofkafrika Ein intereſſantes Luftbild! von der neuen Fernſtraße durch Jlalieniſch⸗Oſtofrika, dem„Muſſolini⸗ Paß“, die unter Ueberwindung anſehnlicher Höhen unterſchiede Maſſaua über Asmara mit Addis Abeba verbindet. Wie mon ſieht, paſſtert gerade ein 50 Wagen ſtarker Laſtzug die Straße.(Vedo, Zander⸗K.) .———2. KKK Die geſpannte Lage im Fernen Oſten: England probt Verteidigungsfeſtigkeit Singapores Manöver in einem bisher noch nicht gekannten Ausmaß- Auch in Sibirien große Manöverübungen dnb London, 4. Jaunar. Wie aus Singapore gemeldet wird, finden dort Ende Januar Manöver in einem Ausmaß ſtatt, wie man ſie bisher noch nicht gekannt hat. Streitkräfte ſämtlicher Waffengattungen, darunter auch malaiiſche Regimenter ſowie britiſche Bataillone aus Hongkong nehmen an den Uebungen teil. Auch die Küſten⸗ batterien von Singapore, 38⸗Ztm.⸗ und 45,7 ⸗Ztm.⸗ Batterien, die zu den mächtigſten der Welt gehören, werden in Aktion treten. Jusgeſamt nehmen 10 000 Mann an den Manövern teil. Auch Sowietrußland hält große Manöver ab dnb Warſchau, 4. Januar. Nach einer Moskauer Meldung des„Kurjer Czerwony“ ſoll ſich Kriegsminiſter Woro⸗ ſchilow in den nächſten Tagen nach dem Fernen Nach ger Umbildung der chineſiſchen Regierung, die am Neufohrstage bekanntgegeben wurde, übernimmt der bisherige Finanzminiſter Dr. Kung das Reichs⸗ vollzugsamt und damit den Poſten eines Miniſter⸗ präsidenten.(Erich Zander, Archiv,.) Oſten begeben, um dort an den großen Winter⸗ manövern zu Lande und auf der See im Bezirk von Wladiwoſtok teilzunehmen. Auf der Reiſe dorthin werde ihn der Chef des Generalſtabes der Roten Armee, Schopoſchuikow, begleiten. Japan läßt ſich nicht beirren (Funkmeldung der N M.) + Tokio, 5. Januar. Innenminiſter Admiral Suyetſugu erklärte gegenüber japaniſchen Preſſevertretern, daß die bis⸗ herige chineſiſche Regierung nach den japaniſchen Siegen bedeutungslos geworden ſei. Tſchanglaiſchek ſuche über Moskau verzweifelt Anlehnung an die Kommuniſten und erhoffe Hilfe von dritten Mächten. Hiergegen habe Japan auf politiſchem und mili⸗ täriſchem Gebiet entſprechende Gegenmaß⸗ nahmen getroffen, um das unerſchütterliche Groß⸗ ziel des Friedens im Fernen Oſten ohne ſtörende Eingriffe außenſtehender Mächte durchzuführen. Das japaniſche Volk werde ſich, ſp erklärte der Innenminiſter weiter, im kommenden„Kriegs⸗ * Reichstag“ geſchloſſen hinter die Regierung und die Armee ſtellen. Gleichzeitig werde die Regierung nach Verhaftung links radikaler Elemente die kommuniſtiſchen und pazifiſtiſchen Gruppen ſtreng beaufſichtigen, was angeſichts der Lage im chineſiſchen Kampfgebiet und in Ausführung der Antikominternpolitik ſelbſtverſtändlich ſei. Hierüber ergingen demnächſt genaue Inſtruktionen an die Provinzgouverneure.. Politiſche Kreiſe vermuten, daß das Haupt⸗ quartier und die Regierung Mitte Jannar ver⸗ ſchärfſte Kampfmaßuahmen beſchließen werden, ſofern bie umgebildete chineſiſche Regierung die von General Matſui angekündigte Friſt wie⸗ derum ungenutzt laſſen ſollte, um den nach An⸗ ſicht Matſuis ausſichtsloſen Kampf aufzugeben. Kufau beſetzt a Peking, 5. Januar. Wie die Agentur Domei meldet, haben die ja⸗ paniſchen Truppen Kufau, den Geburtsort Konfu⸗ zius, beſetzt. Die ewigen Streiks in Frankreich: Chautemys greift ein Schiedsſpruch im Transvportarbeiterſtreik Neue Drohungen Jouhauz Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 5. Jan. Der Miniſterpräſtdent Chautemps hat ſich geſtern den ganzen Tag über ergebnislos bemüht, den Streik im Pariſer Autotransportgewerbe und bei der Autoreifenfabrik Goodrich⸗Colombes durch güt⸗ liche Verhandlungen zu ſchlichten. Da ihm dies N iſt, will er heute ſeinen Schiedsſpruch ällen. i Bei den Verhandlungen ſoll, wie mehrere Zei⸗ tungen melden, der Gewerkſchaftsſekretär Jouhaux, der von ſeiner Spanienreiſe wieder zurückgekehrt iſt, die Forderung erhoben haben, daß keinerlei Maß⸗ regelungen gegen die Streikenden erfolgen dürften. Er habe ſogar mit einem etwaigen Proteſtſtreik der geſamten Pariſer Metallinduſtrie gedroht. Zwei Chauffeure einer Autotransportfirma, die ſich dem Streik nicht angeſchloſſen hatten, wurden geſtern auf offener Straße in Paris angehalten und von einer Gruppe von Streikenden entführt. Sie wurden in eine Garage nach St. Denis geſchleppt und dort bis zum Abend feſtgehalten. Erſt nachdem ſie einen Eid geſchworen hatten, daß ſie ſich nunmehr auch dem Streik anſchließen würden, wurden ſie wie⸗ der freigelaſſen. Die Streikbewegung bei der Handelsmarine im Hafen von Rouen hat ſich weiter ausgedehnt. Die Mannſchaften von vier aus Le Havre eingetroffenen Schiffen ſchloſſen ſich den Streikenden an. Damit lie⸗ gen jetzt in Rouen 37 Schiffe ſtill. man will. griff. Frankreich in Berteolgungsſlellung (Von unſerem Pariſer Vertreter) — Paris, 2. Jauuar. Wenn ein Deutſcher Frankreich an dieſem Jaß⸗ resbeginn rückblickend betrachtet, dann bietet es ihm kein unbedingt erfreuliches Bild. Eine Ueberfülle neuer Ereigniſſe und Begebenheiten ſtehen ſich höchſt widerſprechend gegenüber. Man ſah ſehr viele Streiks, man erlebte ſoziale Spannungen von ſel⸗ tenem Ausmaß und doch ſtellte ſich, nach franzöſi⸗ ſchen Maßen gemeſſen, zu Ende des Jahres eine relative Einigkeit des geſamten Volkskörpers her⸗ aus. Dieſe Einigkeit zeigte ſich mehr in dem Bewußk⸗ ſein deſſen, was man nicht will, als in dem, was Jedenfalls ſteht Frankreich geiſtig und erſt recht machtmäßig geſehen keineswegs im An⸗ Vielmehr leben die politiſchen und die kul⸗ turellen Leiter, ebenſo wie das franzöſiſche Volk, in dem ausſchließlich und alles beherrſchenden Be⸗ wußtſein, den Beſtand zu verteidigen. Da⸗ bei liegt ihnen nichts ferner als ein öder Nihi⸗ lismus. Die Franzoſen begehen gemeinhin den Fehler, die Welt und ihre Völker ſo zu beurteilen, als gebe es keine raſſiſchen oder völkiſchen, ja nicht ein mal Verſchiedenheiten des Denkens. Sie ſind gewohnt, alles und ſelbſt den Begriff des Glücklichſeins der anderen ſo zu betrachten, als gebe es in all dem nur eine Auffaſſung, und zwar die franzöſiſche. Nun, die Tatſachen haben Frankreich inzwiſchen oft genug zur Anerkennung der beſtehenden Verſchiedenheit gezwungen. Deshalb gibt es ſie aber noch nicht ohne weiteres zu. Wenn nun ein Deutſcher ſeinen Blick auf Frankreich richtet, dann iſt er eher bereit, die Verſchiedenheit franzöſiſchen Denkens und Füh⸗ lens feſtzuſtellen, eine Verſchiedenheit, die keineswegs gefährlich und dem Wunſche, endlich zu einem gegen⸗ ſeitigen Verſtehen zu gelangen, nicht im Wege ſteht. Warum ſoll, wie anderswo, nicht auch hier der Grundſatz ruhig gelten, daß gerade Gegenſätze ſich anziehen? Schon die Stellung des Franzoſen zu m Staat iſt eine unſeren Begriffen weſensfremde. Für ihn iſt der Staat kein Selbſtzweck, ſondern nur ein Mittel zum Zweck. Im Anfang war das Volk, und Hann erſt kam der Staat, der für ihn kein Ge⸗ bilde ſein darf, das den Menſchen formt, ſondern das der Menſch ſich formte. Er liebt nicht Lykurg, ſondern Solon, alſo keine Geſetze, die wie Ketten ſind, ſondern nur wie Gummibänder— Gedanken, die Friedrich Schiller ſchon den Deutſchen auseinan⸗ derſetzte. Deshalb iſt für den Franzoſen ein noch ſo häufiges Verſagen der Staatsmaſchinerie wenn auch erheblich, ſo doch keineswegs ſchwerwiegend. Nur ſo iſt es zu verſtehen, daß das franzöſiſche Volk nachdem ſeine Währung erſt im Herbſt 1936 die erſte Niederlage erlitt, auch die zweite Abwertung im vergangenen Sommer als etwas„Gottgeſchicktes“ auf ſich nahm und nicht weſentlich murrte, Auch die 0 0 0 e getätigt, zwar werden un 2. Seite/ Nummer 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Januar 1938 vielen Streiks, ja ſelbſt das darauf zurückzuführende verſpätete Fertigwerden der Weltausſtellung und die vielen Niederlagen des außenpolitiſchen Denkens ſeiner Regierung ſind praktiſch am Ende dieſes Jah⸗ res vom Volk vergeſſen. Die„Pauſe“, die ſeit dem wirklichen Beginn der Weltausſtellung beſtand, hat alle Wunden geheilt, Wunden, die gerade heute, wo ſämtliche Rechtsparteien und Verbände Frank⸗ reichs das unbegreifliche Bild bitterſter Selbſtzer⸗ fleiſchung bieten, noch ſtärker verheilt ſind. So iſt es begreiflich, daß bedeutende Politiker, die wir bisher der Rechten zuſchrieben, ſich entweder wie Tardieu ins Privatleben zurückzogen, oder wie Flandin und erſt recht Reynaud, ſich der bürgerlichen Linken zuwenden. Und darauf iſt es zurückzufüh⸗ ren, daß das franzöſiſche Parlament bei den Haus⸗ Haltsberatungen für das kommende Jahr keine Aus⸗ gaben ohne vorherige Deckung beſchloß und mit vol⸗ ler Einſtimmigkeit die an Irrſinn grenzenden hohen Rüſtungsausgaben bewilligte. Sogar die Induſtrie hat der mit ſeltener Schlagkraft durchgeführten Ver⸗ ſtaatlichung der Rüſtungsinduſtrie außer einem in gemäßigten Grenzen gehaltenen paſſiven Widerſtand nichts entgegengeſetzt, und dem Kriegsminiſter Dala⸗ dier gelang es, die Armee entgegen dem Anſturm roter Kräfte aus der Politik völlig herauszuhalten, Außenpolitiſch mag es für das vergangene Jahr als Symbol gelten, daß am Quai'Orſay mit viel Feſtaufwand ein großes Denkmal für Ariſtide Briand, den„Träumer von Europa“, eingeweiht wurde. In der Tat hat jenes falſchver⸗ ſtandene Europäertum mehr denn je die außenpoli⸗ tiſchen Kreiſe des Landes erfaßt. Zwar merken ſie ſelbſt, daß ſich ihre Ideen ſehr hart im Raume ſtoßen, aber ſie bleiben ihnen gleichwohl treu. Wich⸗ tigſte Grundlage dieſes Denkens iſt das Bewußt⸗ ſein, ſich außenpolitiſch keineswegs auf ſeine eigene Kraft verlaſſen zu kön⸗ nen. Nur im Schatten von Bündniſſen fühlt ſich dieſe Politik wohl. Auch inſofern iſt Frankreich nicht im Vormarſch, um nicht zu ſagen im Angriff, ſondern auch hier beſchränkt es ſich auf reine Ver⸗ teidigung. Eine Verteidigungsſtellung, die, das mag dahingeſtellt bleiben, vielleicht auch nur die gegenüberſtehenden Kräfte erzwingen. Zwar kommt außerdem auch noch das tief in die Herzen aller Franzoſen gelegte Bewußtſein hinzu, daß ein gleich⸗ wie gearteter Krieg in Europa von niemandem mehr, und ſicher nicht von Frankreich, zu gewinnen iſt. In dem„ſich auf einen anderen verlaſſen müſ⸗ ſen“ ſteht natürlich nach wie vor England an erſter Stelle. Und die 1 Milliarden engliſcher Pfunde, die das Inſelreich im letzten Jahre für Rüſtungszwecke freigab, werden mit einer gerade⸗ zu kindlich anmutenden Selbſtverſtändlichkeit als Frankreich ſichernde Ausgaben angeſehen. Und es blieb dͤieſem Jahre vorbehalten, eine feine Unter⸗ ſcheidung zwiſchen außenpolitiſchen Freundſchaften und Bündniſſen zu machen. Beides, wie man ſagt, in Friedenszeiten nicht allzu weſentliche, in Kriegs⸗ zeiten aber nicht mehr exiſtierende Unterſchiede. Denn alle diplomatiſchen Mittel werden von dem ſkeptiſchen Franzoſen heute nur noch als Täuſchung empfunden, die im Ernſtfall wertlos iſt, in dem nur der Funke der Sekunde entſcheidet. Zwar werden ö Beſuche gemacht Reden gehalten und angehört, aber nur mit jenem Gefühl, mit dem man an einem offiziellen Effen teilnimmt: ohne zu fragen, ob der Einladende einem genehm oder gar vertrauenswürdig iſt. Alles iſt Schaum. Der Verſuch, auch für unſere Tage ein Syſtem zu finden, das jedem Anſturm auf des Be⸗ ſtehende einen organiſierten Widerſtand entgegen⸗ ſetzen könnte, iſt für die Praxis aufgegeben, und man weiß, daß nur das Geſetz des Stärkeren noch zum Zuge kommt. Damit ſtarb einer der ſchönſten und verderblichſten Träume Frankreichs: der Völkerbund. Die letzte Aufgabe dieſes Gedankens wurde durch die Thronrede des engliſchen Königs beſtimmt, die zum erſtenmal kein Wort mehr von der Genfer Inſtitu⸗ tion enthielt. Und es wurde ebenfalls wohl vermerkt, daß bei den Reden in Warſchau und in Belgrad an⸗ läßlich des Beſuchs des Außenminiſters Delbos von Genf nicht mehr die Rede war. Auch die endgültige Abkehr Italieus und Deutſchlands von der einſeitigen Entente der Mächte, die die Verewigung des Ver⸗ ſalller Diktats einſt erzwingen wollten, hat in Paris ſtarken Eindruck hinterlaſſen. Kein Wander, daß des⸗ halb die franzöſiſche Diplomatie als das wichtigſte Ereignis des letzten Jahres die Konferenz von Nyon anſieht, die„anſchaulich“ die unzerſtör bare engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit zur Verteidigung des Mittelmeeres bewieſen habe. Die Beztehungen zu Amerika, das man ſich hier in der Hinterhand als guten Freund bewahren möchte, wurden überaus ſtark gepflegt. Dabet half der per⸗ ſönliche Freund Rooſevelts, der amerikaniſche Bot⸗ ſchafter in Paris, Bullit, weſentlich mit. Aber man feierte auch eine Art Jubiläum! Man erinnerte daran, daß 1775 Halagette mit franzöſiſchen Freiwilligen für die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten kämpfte, und daß 1917 der General Perſhing mit der amerika⸗ niſchen Armee Frankreich zu Hilfe kam. Zwanzig Jahre ſpäter, alſo im letzten Jahre, kamen deshalb die Veteranen der amerikaniſchen Legion mit ihren ganzen Familien auf Einladung der franzöſiſchen Re⸗ gierung hierher, um jene Landſchaften und jene Orte wieder aufzuſuchen, wo ſie einſt gekämpft hatten. Aber gleichwohl war das abgelaufene Jahr auch für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen nicht nur belaſtend, ſondern es gab ſogar einige erfreuliche Lichtblicke. 5 Die große Weltausſtel⸗ kung darf man nämlich nicht vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus betrachten. Sie hat auch ihre poli⸗ iſche Seite, und inſofern glücklicherweiſe nur eine friedliche. Es hat ſchon ſeinen Sinn, daß rund 20 Millionen Franzoſen im Herzen von Parts das Deutſche Haus als Wahrzeichen und Ausdruck des Reiches ſahen und kennen lernten. Und es iſt wich⸗ tig, daß rund 80 000 Deutſche nach Paris kamen, um die Stadt und ihre Atmoſphäre zu erleben und um n frangöſiſchen Menſchen kennen zu lernen. Die r vielen deutſchen Journaltſten aber, die zur eltausſtellung herkamen, und die zahlreichen Ge⸗ 0 und Wiſſenſchaftler, die an den Weltaus⸗ kongreſſen teilnahmen, können aus eigenem auch Weſentliches zur Klärung des deutſch⸗ in en Verhältntſſes beitragen. Vergeſſen wir dieſem Zuſammenhang auch nicht, daß drei deut⸗ ſche Miniſter und vlele offizielle Perſonlichkeiten, 8 auch der Reichsjugendführer Baldur von trach, ſich hier mit maßgeblichen Franzoſen tra⸗ n. Und es darf kein Zufall ſein, daß der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſtdent Chautemps herzliche Worte f 155 iniſterpräſide Age den zer de 5 n die deutſche J der Republik 8 Tritt man den Rückzug an? Aendert England ſeine Paläſtina-Politik? Eine neue Kommiſſion ſoll neue Teilungsvorſchläge ausarbeiten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 5. Januar. Sechs Monate, nachdem der engliſche Teilungs⸗ plan für Paläſtina veröffentlicht worden aſt, gibt die engliſche Regierung heute ein Weißbuch bekannt, das die ganze Frage von neuem aufrollt. Die Ab⸗ ſichten der Regierung ſind in Form eines Erlaſſes des Kolonialminiſters Ormsby⸗Gore an den bis⸗ herigen Oberkommiſſar für Paläſtina, Sir Arthur Wauchhope, gerichtet. Alles übrige Material iſt dem Erlaß als Anhang beigegeben. In dem Erlaß ſind die wichtigſten Punkte folgende: Die britiſche Regierung ſei nicht an den ur⸗ ſprünglichen Teilungsplan, der ſoviel Kritik er⸗ fahren habe, gebunden. Insbeſondere habe ſie nicht dem Vorſchlag zuge⸗ ſtimmt, daß Araber aus dem füdiſchen Teil zwangs⸗ weiſe verſchickt werden ſollten. Bevor eine endgül⸗ tige Entſcheidung getroffen werde, ſolle eine neue Kommiſſion nähere Einzelheiten ausarbeiten. Die Aufgaben der neuen Kommiſſion werden zwar als rein techniſch bezeichnet, das heißt, ſie ſoll Material ſammeln und die praktiſchen Möglichkeiten einer Teilung prüfen. In den Empfehlungen, die ſie aus⸗ arbeiten ſoll, hat ſie jedoch ausdrücklich volle Frei⸗ heit, Aenderungen des Deilungsplanes vorzuſchlagen. i„Die Zuſammenſetzung der Kommiſſion wird in Kürze bekanntgegeben. Man nimmt an, daß die Kommiſſion ſich im März nach Paläſtina begeben wird. Man rechnet damit, daß die Kommiſſion meh⸗ rere Monate zum Abſchluß ihrer Arbeiten brau⸗ chen wird. Danach wird ſich die Genfer Liga noch⸗ mals zu äußern haben. Auch dem engliſchen Parla⸗ ment wird Gelegenheit zu nochmaliger Stellung⸗ nahme gegeben werden. 5 Das Weißbuch wird hier als ein wichtiges Do⸗ kument angeſehen, da es das Schickſal eines Landes zu beſtimmen ſucht, das zwar formal von England treuhänderiſch für die Genfer Liga verwaltet wird, in Wirklichkeit aber als ein Kerngebiet eng⸗ liſchen Einfluſſes im nahen Oſten, ja eigentlich als ein Teil des Weltreiches augefehen wird Im Laufe der Entwicklung der letzten Jahre hat ſich dieſes Empfinden immer mehr durchgeſetzt. In den ausführlichen Kommentaren der heutigen Morgenpreſſe findet die neue Methode allgemeine Zuſtimmung. Nur der Leitartikel der„Times“ ent⸗ hält kritiſche Bemerkungen. Zunächſt verwahrt ſich die„Times“ dagegen, daß das Weißbuch ein Rück⸗ zug vor der heftigen Gegnerſchaft ſei, die der Teilungsplan im nahen Orient gefunden habe. Die„Times“ gibt aber zu, daß England nicht einfach über dieſe Gegnerſchaft zur Tagesordnung übergehen könne. Das Blatt erhofft eine günſtige Wirkung von der Veröffentlichung des Dokuments auf die Araber, tadelt jeoͤbch ſehr ſcharf, daß die engliſche Regierung ſolange gezögert habe. In den ſechs Monaten ſeit der Veröffentlichung des Peel⸗ plans ſei praktiſch nichts geſchehen. Zwar ſei Eng⸗ land in der letzten Zeit Herr der Unruhen in Pa⸗ läſtina geworden, aber die politiſche Tatenloſigkeit der britiſchen Regierung habe Gefühle der Unſicher⸗ heit und Unwiſſenheit hervorgerufen, die der wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung Paſäſtinas ſehr geſchadet hätten. Die„Times“ tadelt, daß auch in dem Er⸗ laß Ormsby⸗Gores erneut die Tendenz zum Aus⸗ druck kam, die Angelegenheit in die Länge zu ziehen. Das würde, ſo glaubt das Blatt, nur zu rechtfertigen ſein, wenn Ausſichten dafür beſtünden, daß die Ju⸗ den und Araber von ſich aus zu einer Einigung kommen, die beſſer als eine Teilung ſei. Solche Aus⸗ ſichten ſeien jedoch nicht vorhanden. „Daily Telegraph“ gibt im Leitartikel zu, daß es die Abſicht des Dokumentes ſei, beruhigend auf die Araber zu wirken. Der Teilungsplan habe in den ſechs Monaten, ſeitdem er bekannt ſei, nichts an Volkstümlichkeit gewonnen. Daraus leitet das Blatt einige Hoffnungen auf die Verhandlungen zwiſchen Juden und Arabern her. Als neuen Faktor möchte das Blatt die Tatſache gewertet wiſſen, daß ein Zio⸗ niſtenausſchuß vor einigen Tagen gefordert hat, für den Fall, daß die Teilung Paläſtinas doch durch⸗ geführt würde, müſſe derſelbe Judenſtaat Teil des britiſchen Weltreiches werden. Dieſer Forderung mißt„Daily Telegraph“ beſondere Bedeutung bei. Das Oppoſitionsblatt„Daily Herald“ glaubt im Zu⸗ ſammenhang mit dem Weißbuch erneut von Mei⸗ nungsverſchieden heiten im Kabinett berichten zu können. „Treue zu den Verbündeten Micescu über die rumäniſche Außenpolitik dnb Bukareſt, 4. Januar. Außenminiſter Iſtrate Minescu gab am Dien tagabend vor der rumäniſchen und der ausländi⸗ ſchen Preſſe Erklärungen über ſeine Außenpolitik ab, in denen er beſonders auf die unveränderte Haltung Rumäniens gegenüber ſeinen Verbündeten hinwies. ſchen Vertreter in Bukareſt gebeten, darauf hinzu⸗ wirken, daß ihre Länder ſich nicht durch falſche Nach⸗ richten beeinfluſſen ließen, die eine ſchlecht unter⸗ richtete Preſſe verbreite. Darré fährt nach Flalien Einladung des Duce an den Reichsernährungsminiſter dnb. Berlin, 4. Jauuar. Am Schluß jeden Wirtſchaftsjahres findet in Rom die wichtigſte Veranſtaltung auf landwirtſchaftlichem Gebiet, die Preisverteilung an die Sieger der Ge⸗ treideſchlacht, durch den Duce ſtatt. Dieſe Preis⸗ verteilung wird der Duce am 9. Januar vornehmen. Reichsminiſter R. Walther Darré iſt gebeten wor⸗ den, dieſer Feier beizuwohnen. Reichsminiſter Darré wird der Einladung Folge leiſten und hat dem italieniſchen Landwirtſchafts⸗ miniſter mitgeteilt, daß er ſich freue, bei dieſer Ge⸗ legenheit den ſeinerzeit in Deutſchland aufgenom⸗ menen Gedankenaustauſch fortſetzen zu können. Reichsminiſter Darré wird auf ſeiner Reiſe nach Italien von Staatsſekretär Backe und Miniſterial⸗ direktor Dr. Walter vom Reichsernährungsmini⸗ ſterium begleitet werden. Werden die Jäden wieder aufgenommen? Veſuch Vanſiftarts in Rom? Engliſch-italieniſche Vereinbarungen über den„Rundfunkkrieg“ Drahtbe richt unſ. Londoner Vertreters — London, 5. Januar. Ueber einen angeblich bevorſtehenden Beſuch Sir Robert Vanſittarts in Rom glaubt„Daily Mail“ unterrichtet zu ſein. Die erſte Aufgabe des neuen diplomatiſchen Chefberaters der engliſchen Regie⸗ rung, wie der offizielle Titel für Sir Robert Van⸗ ſittart heißt, ſei es, eine Ausſprache mit Muſ⸗ ſolint herbeizuführen. Es iſt richtig, daß die Ernennung von Sir Robert Vanſittart unter anderem den Sinn hat, wichtige diplomatiſche Reiſen auszuführen. Miniſterprüſident Chamberlain hat mit der Einrichtung des neuen Poſtens eines diplomatiſchen Chefberaters u. a. das Ziel verfolgt, ſeine Politik des perſönlichen Kon⸗ taktes zwiſchen den Regierungen ſtärker in Gang zu bringen. Richtig iſt auch, daß Außenminiſter Eden ſeinen gegenwärtigen Aufenthalt in Südfrankreich zu eingehenden Beſprechungen mit Vanſittart be⸗ nutzt, der ſich dort ſchon einige Tage länger befindet. Doch dieſe Tatſachen ſind zu natürlich, als daß ſie die Vermutungen über eine Romreiſe Vanſittarts genügend ſtützen könnten. Inzwiſchen iſt die engliſch⸗italieniſche Fühlung⸗ nahme jedoch in anderer Hinſicht wieder in Gang gekommen. Der britiſche Botſchafter in Rom, Lord Weder Vorteil noch Sthaden aus der Religion: laat, religiöse Freiheit und Kirchen Die kirchenpolitiſchen Grundſätze des neuen Staates Nd Berlin, 4. Januar. Mit Bezugnahme auf die Aeußerungen des Reichskirchenminiſters, die die Linie der Kirchen⸗ politik des Dritten Reiches ſo geklärt haben, daß Mißverſtändniſſe nunmehr ausgeſchloſſen ſind, führte der Generalreferent für den Preſſedienſt im Reichs⸗ miniſtertum Kerrl, Troebs, in den Kurzberichten des Deutſchen Akademiſchen Austauſchdienſtes aus, in Deutſchland könne das Prinzip der Glaubensfrei⸗ heit nur unter Berückſichtigung des geſchichtlichen Zuſammenlebens von Reich, Volk und Kirchen ver⸗ wirklicht werden. Jeder deutſche Volksgenoſſe und National- ſozialiſt ſolle es in religiöſer Hinſicht halten können, wie es ihm ſein Gewiſſen gebietet; nie⸗ mand dürfe dadurch Schaden erleiden oder Vor⸗ teile gewinnen. Wie eine Trennung, ſo ſei auch ein Staatskirchendienſt unmöglich. Um die vom Reich gewünſchte organiſche Entwicklung verſtehen zu können, müſſe man ſich die zum Teil er⸗ ſchreckend äußerliche Auffaſſung von der chriſtlichen Religion in manchen Kreiſen vergegenwärtigen. Die Forderung des autoritären Staates nach totaler Führung werde aus dieſem Grunde— ganz un⸗ lutheriſch— als„heidntſche“ Parole gebrandmarkt. Das nationalſozialiſtiſche Reich fühle ſich an einen äußerlichen Grundſatz eines Staatskirchentums, das auf einer Verbindung von„Krone und Altar“ beruht, nicht mehr gebunden. Es erkenne die religiöſe Verant⸗ wortung des einzelnen als ſo entſcheidend an, daß man dazu nicht nach dem äußeren Gewohnheitsrecht verfahren dürfe. Auch der immer wiederkehrende Hinweis aus⸗ ländiſcher Kreiſe auf Verhaftungen von Pfarrern ſet völlig fehlgegangen. Es ſei ein alter innerkirch⸗ licher Brauch, daß kirchliche Kollekten nur nach einer beſtimmten Ordnung, nach einem Kollektenplan, ge⸗ ſammelt werden können. Dieſe althergebrachte Ord⸗ nung ſei von beſtimmten kirchenparteilichen Kreiſen durchbrochen worden. In Deutſchland ſeien noch nie⸗ mals Konflikte dadurch entſtanden, daß ein Pfarrer nach einem ordnungsmäßigen Kollektenplan geſam⸗ melt hat. Vielmehr hätten ſich gute deutſche Kirchen⸗ beſucher dagegen verwahrt, daß ſie an einer Kollekte ſich beteiligen ſollten, die als Kampffonds einer ein⸗ zelnen kirchenparteilichen Gruppe diente. Der Staat ſei deshalb alſo genötigt, ſeine chriſtlichen Bürger gegen eine Vergewaltigung ſeitens einzelner Pfarrer zu ſchützen. Sommerſchloß Rambouillet Hitlerjungen kamerad⸗ ſchaftlich empfing, und daß ſpäter der Reichsjugend⸗ führer mit der jungen Menſchen gegebenen Vor⸗ urteilsloſigkeit bedeutende Worte zum deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verhältnis ſprach. Der große Eindruck aber, den die Deutſche Kulturwoche mit der 9. Symphonie Beethovens unter Furtwängler als Krönung in Frankreich hinterließ, und das vom Auswärtigen Amt in Paris eröffnete Goethehaus, das ſich der ſchon beſtehenden Einrichtung des deut⸗ ſchen akademiſchen Austauſchdienſtes zur Pflege der nachbarlichen geiſtigen Beziehungen würdig an die Seite ſtellen ſoll, darf nicht unerwähnt bleiben. Trotz allem iſt Frankreich von dem Beginn, neu⸗ z itlich und im Sir ne voller Gleichberechtigung an⸗ derer Völken zu Lenken, noch weit entfernt. Bereit⸗ willigſt geht es, geradezu etwas neugierig, auf Ge⸗ dankengänge anderer ein. Aber es fühlt ſich ſelbſt wie eine eitle ſchöne Frau in einem unvorſtellbar hohen Maße als vollkommen. In dieſer Ueberheb⸗ lichkeit glaubt es, angeſichts ſeiner reichen Geſchichte, über alle Ermahnungen, ſein ſtaatspolitiſches und enpolitiſches Denken und Handeln im Grundſätz⸗ außenpolitiſ lichen zu ändern, lächeln zu können. Es iſt zwar bereit, ſeine Mittel zu ändern,— man vergleiche in⸗ ſofern die Verſchiedenartigkeit der ſüdoſteuropäiſchen Reiſen von Barthou und Delbos— aber nicht ſeine Grundeinſtellung. In dem Wahn, das Gedankengut der großen Revolution lebe in abgeklärter Form ſowohl innen⸗ wie außenpolitiſch heute reiner denn je in Frankreich, geht es ſeinen Weg. Dieſe Ideolo⸗ gie hat es ſich im Laufe der Jahre wie ein dickes Fell umgelegt. Da aber der Franzoſe von Roman⸗ tik oder Sentimentalität nichts wiſſen will, hat bieſes dicke Fell erhebliche Stacheln. So würde es heute Frankreich wohl anſtehen, in ſeinem Wappen ein Stachelſchwein zu führen: denn ſo geartet erſcheint uns die Verteidigungsſtellung Frankreichs auf allen Gebieten zu ſein, eine Verteidigung, die die Feigheit oft als intelligentere Form des Mutes anſieht, die aber doch bei näherem Zuſehen gefährlich werden kann. So wird es für die kommenden Jahre weſent⸗ lich ſein, inwieweit Frankreich bereit ſein wird, ſich aus dieſer egviſtiſchen Stachelſhweinpolitik zu öſen, um ſich größeren Aufgaben ſelbſt auf Koſten ener Ueberheblichkeit zur Verfügung zu ſtellen. s Perth, hatte eine Unterredung mit Außenminiſter Graf Ciando über den Rundfunkkrieg. Es wurden beiderſeits Verſicherungen abgegeben, daß die Sendungen in arabiſcher Sprache nicht die Po⸗ litik des anderen Landes ſtören ſollten. Lord Perth hat darauf hingewieſen, daß die britiſchen Sendun⸗ gen nur reine Nachrichten und Muſik enthielten. Graf Ciano hat erklärt, daß die arabiſchen Sendun⸗ gen Italiens entſprechend geſtaltet würden. Die „Times“ meldet ſogar, daß möglicherweiſe nach der geſtrigen Ausſprache ein kommen geſchloſſen werde. In ihm würde den bei⸗ derſeitigen Rundfunkſendungen im nahen Orient ein feſter Rahmen geſteckt. Polniſche Schulpolitik Eine Eingabe Senators Wiesner im polniſchen 1725 45 8 55 Senat 75 SN dnb. Warſchau, 4. Januar. In der Senatsſitzung am Dienstag brachte der deutſche Senator Wiesner eine Eingabe über die Schulverhältniſſe in Oſtoberſchleſien ein. In dieſer Denkſchrift wird darauf hingewieſen, daß ſeit dem Erlöſchen der Genfer Konvention ſtatt der im Jahre 1934 gegründeten deutſch polniſchen Sprachprüfungskommiſſion eine rein polniſche Kör⸗ perſchaft darüber entſcheidet, ob die ſchulpflichtigen Kinder deutſche oder polniſche Schulen zu beſuchen haben. Da die Handhabe der Sprachprüfungen, wie in der Eingabe im einzelnen dargelegt wird, vielfach zu Unzuträglichkeiten geführt hat, wird an den Kul⸗ tusminiſter die Frage geſtellt, ob er gewillt ſei, dieſe Sprachprüfungen auf dem Wege einer Verordnung zu beſeitigen und den geſetzlichen Zuſtand wieder⸗ herzuſtellen. Den deutſchen Eltern müſſe das alleinige Beſtimmungsrecht über ihre Kinder gewährleiſtet werden. Die bereits getroffenen Entſcheidungen, die gegen den Willen der Eltern erfolgt ſind, ſeien rück⸗ gängig zu machen, um den Kindern wieder den Be⸗ ſuch der deutſchen Schule zu ermöglichen. Judenärzte und Krankenkaſſen Eine Anordnung des Reichsärzteführers dnb. Berlin, 4. Jau. Mit Wirkung ab 1. Januar ſind bei den Erſatz⸗ kaſſen für die Krankenverſicherung alle nach den Nürnberger Geſetzen fitdiſchen Aerzte ausgeſchloſſen worden. Für rund drei Millionen in den Augeſtell⸗ ten⸗Krankenkaſſen verſicherte Perſonen ſind damit die jüdiſchen Aerzte völlig ausgeſchaltet worden. Allein für Berlin bedeutet die auf Anordnung des Reichsärzteführers erfolgte Ausſchließung der füdi⸗ ſchen Aerzte die Ausſchaltung von 1022 Aerzten aus der Erſatzkaſſenpraxis. Auch für andere Großſtädte, namentlich für Breslau, Frankfurt und Hamburg, oͤte einen ſtarken Hundertſatz an jüdiſchen Aerzten aufweiſen, iſt die Anordnung von großer Bedeutung. Insgeſamt dürften etwa 3000 jüdiſche Aerzte im 9 Reich von der Regelung betroffen wer⸗ en. Schließung des Londoner„Intonriſt“⸗Büros. Die Londoner Zweigſtelle des ſowjetruſſiſchen Reiſebüros „Intouriſt“ iſt geſchloſſen worden. Die Entwicklung in Somjetrußland hat dazu geführt, daß das„In⸗ touriſt“⸗Reiſebttro überhaupt nicht mehr in Anſpruch genommen wurde und jede Bedeutung verloren hal. Hauptſcheiftleſteß und verantwo klich für Politit. Dr. Alots Wanban e wee 10e e e Jakob Naude. N gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mitte zeig der 15 10 Fe ittag 10 8 N N 000 Auges“ A Abend deer 1009 Er habe alle diplomati⸗ engliſch⸗italieniſches Ab⸗ De „ ö e 9 . ar. ens indi⸗ k ab, rte nen nati⸗ nzu⸗ dach⸗ üter⸗ tiſter ar. Rom chem Ge⸗ reis⸗ men. Wor⸗ olge Afts⸗ Ge⸗ tom⸗ nuch rial⸗ bini⸗ iſter Es daß Po⸗ erth Kt⸗ ten. 8 un⸗ 3 Die der Ab⸗ bei⸗ ein E 2 Mittwoch, 5. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 1 Mannheim, 3. Januar. (Archiv NM) Ei du liebe, liebe Zeit, ei wie hat's geſchneit, geſchneit. Rings herum, wie ich mich dreh, nichts als Schnee und lauter Schnee. . ̃—. Nochmals Weihnachten! Das Geld iſt futſch, die Vorſchüſſe warten auf Abzahlung, der Punſch iſt getrunken und der Tabak verraucht, und nur an dem Chriſtſtollen werden wir noch bis Ende nächſter Woche zu knabbern haben, mit anderen Worten, die Familienweihnachten haben wir hinter uns. Aber da gibt es doch neuerdings auch Weihnachten auf der Straße und in der Natur, und da iſt die Regie erſt jetzt richtig zur Vollendung ge⸗ diehen. Zuerſt haben ſie es billig machen wollen, mit Glatteis und Rauhreif, aber der Rauhreif funktio⸗ nierte nicht und verwandelte ſich in Matſch, und jetzt haben ſie doch den großen Schneeflockentanz aufge⸗ legt, obwohl das Wegſchaufeln und Abfahren einen Haufen Geld koſtet. Man hat doch der armen natur⸗ entfremdeten Großſtadtbevölkerung auch etwas bieten wollen. Ich weiß auch gar nicht, warum man da ſo einen übermäßigen, faſt ſchneeblinden Eifer im Wegſchau⸗ feln an den Tag legt. Man ſollte doch ruhig warten bis der Schnee ein wenig ſchmutzig geworden iſt, o kratzen ſie einem die Schneebälle unter der Hand weg. Was kommt bei dem Wegkratzen ſchon heraus? Eis,— pardauz da liegſte! Viel weicher iſt der Fall auf 10 Ztm. Schnee, ich ſpreche aus jahrelanger Erfahrung als Schiläufer, und ſelbſt Eis ſoll nach Anſicht von führenden Schlittſchuhläufern weicher ſein als Stein und Gehweg. Nee, ſie könnten von mir aus ruhig ein wenig zuwarten. Wie gibt ſich die Natur Mühe, alles zu verſchönern, unſere alte Treppe, das löcherichte Dach, die windſchiefen Gau⸗ pen, ja ſelbſt der Hinterhof und der Müllkaſten haben einen Anſtrich von Poeſie und höherer Be⸗ ſtimmung. Und iſt es nicht herrlich, ſo den friſchen Fußtapfen nachzugehen und ſein Licht leuchten zu laſſen: Ei, die Füß hot doch keener in unſerer Gaß, do hot ſcheints eener'ſuch kricht! Wie ſchön, ſtill und friedlich ſich alles abwickelk. Es ſtapft keiner mehr auf mit hartem Abſatz. Die Ritter vom Steuer bleiben nach Möglichkeit daheim vöer kommen ſchamhaft zu Fuß, die Radfahrer ſind auch nur noch mutig, wenn ſie unbedingt müſſen und neues Profil auf den Decken haben, und nur die Straßenbahn ſchrummt und rauſcht, wenn ſie über Eis und Schnee in den Schienen muß. Aber ſonſt iſt es ſtill und weihevoll wie am Heiligen Abend, ſelbſt die Mädel in den Stiefelchen ſprechen ganz leiſe von Neujahrsball und Schlittſchuhkavalier, da und dort ſtreicht auch alltags ein Schiläufer daher, der vielleicht bis in die Dunkelheit geübt hak, und ſehnſuchtsvolle Blicke, von Hüttenromantik verklärt, begleiten ihn. Jawoll, das iſt Weihnachten, ſo wie im Kinder⸗ und Märchenland, kühl und ohne nennenswerten Wind, und nur leicht verſpätet. Der Schnee liegt, und von den Bäumen wird er ja von der Reini⸗ gungsbehörde nicht heruntergeſchüttelt; man blicke nur empor und man iſt im Himmel. Und wer es ganz echt und unſchuldsvoll weiß haben will, der hat oͤrei Minuten zu Wald- Luiſen⸗ oder Friedrichspark, und wer die Verlobung unterm Weihnachtsbaum verbummelt hat, der mache einen Verſuch im Schnee. Erfolg garantiert. Verbilligte Familienanzeigen⸗ annahme in der Geſchäftsſtelle ab.30 Uhr 1 g 9 5 * Eine an eine Eisplatte augefrorene Möve konnte man geſtern vormittag im Binnenhafen be⸗ merken. Sie war offenbar mit naſſen Füßen auf das Eis niedergegangen, und bei der herrſchenden Kälte war dann das Waſſer raſch erſtarrt. Dem heftig mit den Flügeln ſchlagenden Tierchen ſuchte die Beſatzung des um dieſe Zeit mit Eisbrecher⸗ arbeiten beſchäftigten Feuerlöſchbootes zu Hilfe zu kommen, aber ehe es gelang, das Boot an die betref⸗ fende Stelle zu bringen, war die Möve verſchwun⸗ den. Wahrſcheinlich iſt die Eisplatte, auf der ſie ſtand, unter dem Gewicht des Vogels umgeſchlagen, ſo daß die Möwe wohl ertrunken iſt. 5 8 Stunde ij einem Eisbrecher Anſer Feuerlöſchboot beim Eiſen in den Mannheimer Häfen Wir haben geſtern ſchon dorauf hingewieſen, daß infolge der niedrigen Temperaturen der letzten Tage die Vereiſung der Mannheimer Häfen ſo weit vorgeſchritten iſt, daß Eisbrecher eingeſetzt werden mußten. Geſtern hatten wir nunmehr Gelegenheit, die Dienſtfahrt eines Eisbrechers mit⸗ zumachen. Am Dienstagvormittag waren in den Mann⸗ heimer Häfen, wie ſchon an den Vortagen, die beiden Eisbrecher der Badiſchen Hafenverwaltung wieder an der Arbeit. Dem umgebauten Dampfer „Mühlau“, der übrigens nicht nur zum Zwecke eines wirkungsvolleren Einſatzes gegen das Eis eine Abflachung des Buges erfahren hat, ſondern bei dieſer Gelegenheit auch mit einer ſehr leiſtungs⸗ jähigen Feuerlöſchſpritzeinrichtang ausgeſtattet wor⸗ den iſt, oblag die Aufeiſung der Rheinauer Häfen. Die Offenhaltung der Fahrrinne in den übrigen Mannheimer Häfen war die Aufgabe des Eis⸗ brechers, der im allgemeinen als Feuerlöſch⸗ boot bekannt iſt. Wir fuhren mit dem Feuerlöſch⸗ boot. Start im Morgengrauen Die Straßenlaternen brannten noch, als wir uns auf den Weg nach dem Mühlauhafen machten. Ober⸗ hafenmeiſter Diefenbacher trafen wir dort, wo ſich üblicherweiſe bei den Oberrheiniſchen Regatten das Ziel befindet. Das Feuerlöſchboot lag noch in ſeiner Halle. Ueber ein Laufbrett war es leicht zu erreichen. Die Beſatzung traf gerade die letzten Vor⸗ bereitungen zur Fahrt. Um 7 Uhr ging es dann los. Man wollte möglichſt früh mit dem Brechen des Eiſes beginnen, um ſo der Schiffahrt rechtzeitig den Weg durch die Häfen zu bahnen. Schnell glitt das Motorſchiff durch den Mühlauhafen dem Rheine zu. Dieſer Hafen hat heute noch nicht mit Eisbildung zu tun, weil ſich in ihm eine verhältnismäßig ſtarke Strömung befindet. Dieſe Strömung geht aber nicht etwa— wie der Laie vermuten ſollte— rheinwärts. Es drückt vielmehr der Rhein in den Mühlauhafen und das Waſſer fließt dann über den Verbindungs⸗ kanal dem Neckar zu, deſſen Waſſerſtand etwa 30 Zentimeter niedriger als der des Rheins zu ſein pflegt. Das Boot machte gute Fahrt, ſeine Motoren ſind ſtark; im Falle der Gefahr muß es ja auch ſchnellſtens am Brandplatz erſcheinen. Die Neckar⸗ ſpitze lag bald hinter uns. Es dämmerte ſchon, als wir die Inſelſpitze erreichten. Wir fuhren in den Altrhein hinein. BEECCCCCCCCCͥãĩ ĩð2 Fetzt die Vögel nicht vergeſſen! Die ſchlimmſte Zeit für unſere Wintervögel iſt jetzt angebrochen. Nachts herrſcht eine empfindliche Kälte, der Boden iſt gefroren die Fluren ſind mit Schnee bedeckt. Durch den Froſt werden unſeren ge⸗ fiederten Freunden die letzten Futterquellen ver⸗ ſperrt. Wenn wir die Vögel, unſere getreuen Hel⸗ fer bei der Vernichtung von Schädlingen, über die kalten Wochen hinwegbringen wollen, dann müſſen wir ihnen jetzt regelmäßig auf beſonderen Plätzen Futter ſtreuen. Manche Vögel halten es nur einen halben Tag ohne Futter aus und müſſen dann, wenn ihnen nicht geholfen wird, elend zu⸗ grunde gehen. Sängerehrung beim Männergeſang⸗ verein„Aurelia“ Der erſte Teil der Winterfeier des MGV. „Aurelia“ in den Germaniaſälen war der Ehrung verdienter Mitglieder vorbehalten. Der Beauf⸗ tragte des Badiſchen und Deutſchen Sängerbundes, Albert Brehm, konnte für 40 jährige treue Pflichterfüllung folgenden Mitgliedern die goldene Sängernadel überreichen: Georg Arold, Joſ. Bu⸗ chert, Adam Eiſenhauer, Wilh. Heß, Philipp Reitermann und Heinrich Ueberrhein. Die ſilberne Ehrennadel für 25 Jahre erhielten: Karl Ehriſtmann, Wilh. Meiſenhölder, Alfred Rehn, H. Würth und Georg Ströbel. Herr Brehm fand herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung für dieſe treuen Sänger. Dem Ver⸗ einsleiter Joſ. Haas blieb es vorbehalten, die San⸗ geskameraden Walter Haſeloff, Nik. Heiß, Os⸗ kar Schweitzer und Peter Stumpf mit dem goldenen Sängerring für 15jährige aktive Sänger⸗ tätigkeit auszuzeichnen. 5 Im zweiten Teil brachten eine Kindertanzgruppe, ein Kinderſpiel ſowie ein Singſpiel den Beteiligten beſonderen Erfolg ein. Der Chor unter der Leitung von Muſikdirektor Guſtav Dauer konnte ſehr gut gefallen und mußte verſchiedentlich Zugaben ſpenden. Vereinsleiter Joſ. Haas konnte dem verdienten Chorleiter im Namen der Sänger ein prächtiges Duel Da Sock f l 201 Ann Durch den Altrhein zum Induſtriehafen Der Altrhein iſt noch nicht ſo ſtark wie die eigentlichen Häfen von einer Eisſchicht überzogen. Die Eisdecke beginnt erſt etwa auf der Höhe der Altrheinſtraße, wird dann aber raſch beträchtlich. Da im Altrhein zur Zeit nicht gar viele Schiffe liegen, konnte das Feuerlöſchboot ſeine Kraft vor⸗ erſt noch verhältnismäßig ſtark zur Entfaltung brin⸗ gen. Später wurde das anders, weil es nun galt, auf die im In duſtriehafen liegenden zahl⸗ reichen Schiffe Rückſicht zu nehmen. Nachdem wir unter der Diffenébrücke hindurch waren, wurde im Induſtriehafen zunächſt die öſtliche Fahrrinne frei⸗ gelegt. Obgleich das Boot ſchon am Vortage an gleicher Stelle ſeine Eisbrechertätigkeit entfaltet hatte, war da die Eisdecke wieder recht ſtark. In der Nacht hatte ſich viel Neueis gebildet und war mit den alten Eistafeln, den Bruchſtücken vom Vor⸗ tage,„zuſammengebacken“. Machtvoll legte ſich der Bug des Eisbrechers auf das Eis. Ein unaufhörliches dumpfes Poltern kündete vom Berſten des Eiſes. Das Gewicht des ſchweren Bootes zerdrückte die Eisplatten mühelos und da⸗ hinter leiſtete der Sog eine wirkungsvolle Klein⸗ arbeit. Als der Bonadieshafen erreicht war, wandte ſich der Eisbrecher der„Säuberung“ des Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Kanals zu. Dieſer ſchmale Hafen⸗ arm trug eine ſtärkere Eisdecke, aber bald war auch da die Arbeit geſchafft. Nun ging es wieder zurück durch den Induſtriehafen, man mußte auch im weſt⸗ lichen Teil eine Fahrrinne freilegen. Zum zweiten Male wurde dann die Diffenébrücke durchfahren, weil man noch das Waldhofbecken aufeiſen und auch die Einfahrt zum Petroleumhafen frei⸗ legen wollte. Danach durchfuhr das Feuerlöſchboot zum dritten Male an dieſem Morgen den Induſtrie⸗ hafen, der jetzt einer Art Eisſuppe glich. Durch die Kammerſchleuſe hindurch wurde der Neckar erreicht. Im Binnenhafen und Neckarkanal Jetzt war aber noch im Binnenhafen zu eiſen. Dieſer Hafen iſt für Eisbildung beſonders empfänglich. Er hat am raſcheſten eine Eisdecke und dieſe wird natürlich dann auch beſonders ſtark. Un⸗ ter oöͤonnerähnlichem Poltern zerbarſten auch da Lie Eisplatten. Bald war das lange Becken, in dem die Neckar⸗Bootsverleihanſtalten ihren Winterſchlaf Angebinde überreichen und damit die Verbundenheit zwiſchen dem unermüdlichen Chorleiter und ſeinen Sängern beſonders betonen. Berufswettkamvf meldungen nur noch bis Mitte Januar In allen Gauen werden Meldungen zum Reichs⸗ berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen nur noch bis zum 15. Januar entgegengenommen. In dieſem Jahr haben zum erſtenmal in beſon⸗ derem Maße die Erwachſenen Gelegenheit, zu zeigen, daß ſie in der Bereitſchaft zur beſſeren Be⸗ rufsausbildung den Jugendlichen in keiner Weiſe nachſtehen. Die Anforderungen der Wettkampfauf⸗ gaben bewegen ſich auf einer allgemein erreichbaren Höhe. Zudem geht es nicht um die Höchſtleiſtung. Jeder ſoll ſein Leiſtungsvermögen feſtſtellen, um von dort aus einer Fortentwicklung den Weg zu ebnen. WH M⸗Betreute beſuchen die Lichtſpieltheater Jährlich ſtellen die Lichtſpieltheater für die Be⸗ treuten des WHW Freiplätze zur Verfügung. Kul⸗ tur⸗ und Unterhaltungsfilme werden in dankens⸗ werter Weiſe von den Lichtſpieltheatern dargeboten und Tauſende deutſcher Volksgenoſſen erleben in ernſtem und heiterem Spiel die Spitzenſilme deut⸗ ſchen Filmſchaffens. Am Montag hatte das Univerſum zur erſten Großvorſtellung im neuen Jahre 1300 Volksgenoſſen zu ſich eingeladen und allen Beſuchern werden dieſe Stunden unvergeßlich bleiben. Es iſt eine der vie⸗ len ſchönen Aufgaben des Winterhilfswerkes, den Betreuten frohe Stunden zu bereiten, und dazu ge⸗ hören, nach dem Ausklang der Feiertage, auch die Darbietungen unſerer deutſchen Künſtlerſchaft. Ueberall werden in den nächſten Wochen die Be⸗ treuten zu Freivorſtellungen eingeladen und der ſchönſte Dank an alle Spender iſt doch der, daß ſte mitgeholfen haben, den Aufruf des Führers zu Be⸗ ginn des Winterhilfswerkes durch perſönliche Opfer und Spenden zu erfüllen. zei 80 Jahre. Herr Julius Theuerkauf, Mannheim⸗Feudenheim, Scheffelſtraße 82, ehemaliger kaufmänniſcher Angeſtellter des Rheiniſchen Braun⸗ kohlen⸗Syndikats, Zweigniederlaſſung Mannheim, begeht am 5. Januar ſeinen 80. Geburtstag in gei⸗ ſtiger und körperlicher Friſche. Herr Theuerkauf iſt ſeit 1904 ein treuer Leſer der Neuen Mannheimer Zeitung. Wir wünſchen ihm einen ſchönen und un⸗ getrübten Lebensabend.— Ihren 77. Geburtstag kann am 5. Januar Frau Maria Hofmann, Untere Mühlauſtraße 41, bei Lotz, begehen. Der langfährigen Bezieherin unſeren herzlichen Glück⸗ wunſch. a Mit einer Schmalzladung verunglückt. Der Vaſtkraftzug einer Mannheimer Geſellſchaft, der mit 350 Zentnern Schmalz nach Trier unterwegs war, fuhr zwei Kilometer vor Trier auf der ſteil ab⸗ fallenden Bitburger Straße gegen einen Baum. Beide Fahrer wurden leicht verletzt. Der Wagen war ſo ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, daß das Schmalz auf der Straße an die Empfänger verteilt werden mußte. Der Unfall iſt auf Verſagen der Bremſen zurückzuführen. * Vom Planetarium. Prof. Dr. Feurſtein kann wegen Erkrankung auch den am 6. Januar vorge⸗ ſehenen Vortrag nicht halten. Die übrigen ſechs Vorträge diefer Reihe werden auf ſpätere Zeit⸗ punkte verlegt, deren Ankündigung in der Preſſe erfolgen wird. 5 halten, von einer gebundenen Eisſchicht frei. Bei der Stärke der Eisdecke war das Wenden des Eis⸗ brechers nicht ganz leicht, aber unter Zuhilfenahme eines Bootshakens gelang es. Nun kam noch das kleine Becken dran, wobei ſich unſer Bot haar⸗ ſcharf zwiſchen zwei Schleppkähnen hindurchwand. Dann war noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen. Die Freilegung der Fahrrinne im Neckarkanal vor der Feudenheimer Schleuſe, Die Mittagsſtunde war ſchon erreicht, als wir in der Nähe der Fried⸗ richsbrücke den Eisbrecher verließen. Er fuhr weiter nach ſeinem Standplatz im Mühlauhafen, zu neuer Arbeit. Nächtliches Eisbacken Das war ſo in großen Zügen die Vormittags⸗ arbeit des Feuerlöſchboot⸗Eisbrechers, eines am ab⸗ geſchrägten Bug beſonders verſtärkten Motorſchiffes. Man könnte nun viele Einzelheiten von dem er⸗ zählen, was man auf dieſer Fahrt erlebt hat, aber nur einiges ſei noch kurz feſtgehalten. Und da iſt zur Frage der Vereiſung unſerer Häfen insgeſamt folgendes zu ſagen: Die Eisbildung wird durch den gegenwärtigen ſehr niedrigen Waſſerſtand ungemein ſtark begünſtigt. Dazu kommt, daß das gebrochene Eis mangels Strömung aus den Häfen nicht abſchwimmt, ſondern eben in Brocken darin verbleibt. Und dieſe Brocken verbinden ſich dann immer wieder mit dem neu ſich bildenden Eis. Bei wiederholter Eisbrecherarbeit wird die Zahl der Eisbrocken immer größer. Die Bvocken ſchieben ſich übereinander, die oberen drücken die unteren hin⸗ unter und das Ganze wird in jeder kalten Nacht neu „verbacken“. Das iſt die Gefahr. Bisher und auch in den vergangenen Jahren gelang es dem Feuerlöſchbobt immer wieder, auch das ſo geſchichtete Eis zu brechen. Wo die Grenze ſein wird, von der ab das Eis der Wucht und Schwere des Bootes eige unüberwindliche Grenze ſetzen wird, konnte 15 noch nicht feſtgeſtellt werden. Sicher aber iſt, daß ſich die Temperaturen ſchon ſehr lange unter dem Gefrierpunkt halten müſſen, wenn ſie eine derart ſtarke„Verbackung“ der Häfen erwirken ſollen, daß der Eisbrecher nicht mehr durchkommt. Der Miderſtand des Eiſes Beſondere Schwierigkeeiten ergeben ſich bei den Eiſungsarbeiten nur inſofern, als die einzelnen Ha⸗ fenbecken zum Teil ſehr ſchmal ſind, ſo daß der Eis⸗ brecher nur ſehr ſchwierig wenden kann. Oftmals muß er in der von ihm gebrochenen Fahrrinne wieder zu⸗ rück. Dabei aber iſt größte Sorgfalt zu beachten, weil bei der Rückwärtsfahrt das Ruder den Druck des Eiſes auszuhalten hat. Selbſt ſchon gebrochenes Eis bietet aber noch einen ſtarken Widerſtand. Auf der geſtrigen Fahrt zum Beiſpiel machte man zwiſchen⸗ durch die Feſtſtellung, daß ſich das Ruderblatt an einem derartigen Widerſtand nach Backbord um einige Grad verbogen hatte. Das beeinträch⸗ tigte zwar die weitere Eisbrecharbeit in keiner Weiſe, aber einmal muß das Ruder doch wieder geradegerichtet werden, und das geht nicht ganz ohne geldliche Aufwendungen ab. Der geſtrige Schaden iſt übrigens ganz unbedeutend, gemeſſen an fenem, den in früheren Jahren ſchon die„Mühlau“ beim Eiſen genommen hat. Wir haben uns erzählen laſſen, daß dieſe in einem Winter nicht weniger als 14 Schrau⸗ ben eingebüßt hat, an einem Tage allein einmal deren vier. Aus den Erfahrungen hat man natürlich gelernt, und das Feuerlöſch⸗Eisbrechboot iſt odement⸗ ſprechend zweckmäßiger gebaut worden. Nur mit halber Kraft Beim Brechen des Eiſes könnte man bei voller Ausnützung der Maſchinenkraft eine viel gründlichere Arbeit leiſten, wäre man nicht zur Rückſichtnahme auf die in den Häfen liegenden Schiffe gezwungen. Sobald man in die Nähe eines ſolchen Schiffes kommt, muß der Motor ſehr ſtark gedroſ⸗ ſellt werden, weil ſonſt die Schiffswände Schaden leiden könnten. Bei gedroſſeltem Motor aber iſt die zerkleinernde Wirkung des Sogs ausgeſchaltet, das heißt die Fahrrinne erreicht nicht die Breite, die man ſich gerne wünſchte. Die Verringerung der Fahrgeſchwindigkeit iſt außerdem noch notwendig, weil man mit dem Eisbrecher an die Schiffe mög⸗ lichſt nahe heranfahren muß, damit dieſe wirklich frei werden. a Eiſen könen nur Schiffsleute, die eine ganz große Erfahrung haben. Sonſt würde damit mehr Schaden angerichtet als Nutzen geſtiftet werden. Mit welcher Sorgfalt man zu Werle gehen muß, das haben wir in den fünf Stunden, die wir geſtern an Bord des Feuerlöſchbootes waren, kennengelernt. N dr. W. kl. 8 e Große Wildentenſchwärme kann man zur Zeit auf dem Altrhein bei der Nahrungsſuche an den von Eis nicht überdeckten Stellen beobachten. Die Wildenten haben die oberhalb Mannheims liegenden Seitenarme des Rheines, die inzwiſchen vollkommen zugeeiſt ſind, verlaſſen, weil ſie dort keine Nahrung mehr fanden, 5„ 1 1 15 11 1 160 Mark geſchädigt. 4. Seite Nummer 5 Aus Baden Brief aus Wiesloch L. Wiesloch, 5. Jan. Das Standes amk ver⸗ zeichnet für 1937 folgende Einträge: 90(93) Gebur⸗ ten, 145(141) Todesfälle und 57(77) Eheſchließungen. Die Zahl der Todesfälle iſt deshalb ſo groß, weil hier auch die Heil⸗ und Pflegeanſtalt mit regiſtriert wird. Der Arbeiterbildungs verein beging am Neujahrstag ſein 75 jähriges Jubiläum, bei dem Vereinsführer Filſinger in ſeiner Anſprache einen eingehenden Rückblick über die Vereins⸗ geſchichte gab und zahlreiche Mitglieder für 30⸗ und 40fährige Zugehörigkeit ehrte. In den Feſtabend eingeſchloſſen war auch die Ehrung für die 27 im Weltkrieg gefallenen Mitglieder. Humoriſtiſche Dar⸗ bietungen, Gedichte und muſikaliſche Einlagen geſtal⸗ teten das anſchließende Unterhaltungsprogramm. Gerichtsvollzieher Otto Zuber wurde von Hei⸗ delberg jetzt nach Wiesloch verſetzt. Mas gibt es Neues in Nußloch? (Nußloch, J. Jan. Wie groß die Beliebtheit des kurz vor ſeiner Zurruheſetzung im Alter von nahe⸗ zu 65 Jahren verſtorbenen Gemeinderechners Jo⸗ hann Winter war, zeigte der rieſige Leichenzug, der ihm am Neujahrstag das letzte Geleit gab. Ber der Kranzniederlegung ſprachen Bürgermeiſter Bauſt, Ratſchreiber Heinrich Sickmüller und Stadt⸗ rechner Gräf aus Neckargemünd. Der Geſangverein„Sängerbund“ kann ſich rühmen, ſchon 70 Jahre lang im Dienſte der Pflege des deutſchen Liedes zu ſtehen Aus dieſem Anlaß galt der am Neujahrstag im Sgale„Zum Lamm“ vexranſtaltete Unterhaltungsabend hauptſäch⸗ lich dem Gedächtnis dieſes Jubiläums. Vereinsfüh⸗ rer Bürgermeiſter Jakob Bauſt, der am 70. Ge⸗ burtstag des Vereins, am 11. November 1937, ſein Amt in jüngere Hände legte, wurde in Anerken⸗ nung der Tatſache, daß er 14 Jahre lang das Amt des Schriftführers und dann 17 Jahre lang das Amt des Vorſtandes verſah, zum Ehrenvorſtand ernannt. Kaſſierer Karl Gänzler wurde für 25jährige Betätigung die ſilberne Sängernadel verliehen. Ehepaar ſchied aus dem Leben * Pforzheim, 4. Jau. Ju der Nacht auf Dieus⸗ tag hat ſich hier ein jüngeres Ehepaar aus unbe⸗ kannter Urſache mit Zyankali vergiftet. Das Ehepaar hinterläßt ein unverſorgtes Kind L Leutershauſen, 5. Jan. Als einer der älteſten Einwohner konnte der Mitbegründer des hieſigen Turnvereins, Martin Weingärtner, ſeinen 80. Geburtstag begehen. I. Baiertal, 5. Jan. Der MGV„Frohſinn“ hielt hier eine Weihnachtsfeier ab, die in allen Tei⸗ len einen ſehr ſchönen Verlauf nahm. 5 eimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ick auf Ludwi gshafen Wer kann Angaben machen? Am Dienstag gegen 8 Uhr wurde in der Adolf⸗ Hitler⸗Straße in Rheingön heim eine Rad⸗ fahrerin aus Neuhofen mit Geſichtsver⸗ letzungen aufgefunden. Sie gibt an, von einem in Richtung Speyer fahrenden Kraftwagen angefahren worden zu ſein. Eine Beſchreibung des Autos kann ſie nicht geben. Die Verletzte wurde von der Sanitätskolonne Ludwigshafen ins Kranken⸗ haus gebracht. Die Polizei Rheingönheim bittet alle Volksgenoſſen, die etwas über die Einzelheiten des Unfalles wiſſen, ihre Angaben bei der genannten Stelle oder der nächſten Polizeiſtelle zu machen Ins⸗ beſondere wird der Motorradfahrer, der der Rad⸗ fahrerin die erſte Hilfe leiſtete, aufgefordert, ſich als Zeuge zu melden. Verbrecheriſcher Stiefvater ſeſtgenommen h. Ludwigshafen, 4. Jan. Im Stadtteil Lu.⸗Nord wurde geſtern ein Mann feſtgenommen, der ſchon ſeit langem mit ſeinem Stieſkind, einem 13 jäh⸗ rigen Mädchen, unſittliche Beziehun⸗ gen pflegte und dabei ſo weit ging, daß er dem Kind damit oͤrohte, es komme in die Anſtalt, wenn es etwas verrate. Dadurch brachte er es fertig, ſeine Verbrechen ſolange treiben zu können. Das Ludwigshafener Kolonialfeſt wird am kom⸗ menden Samstag in allen Räumen des Pfalzbaus durchgeführt. Nochmals Sonderfahrt nach Neuſtadt. Der Ver⸗ waltungsſonderzug nach Neuſtadt an der Weinſtraße verkehrt probeweiſe nochmals am kommenden Sonn⸗ tag bei erheblich ermäßigten Fahrpreiſen. Die„Liedertafel“ Ludwigshafen holt ihr 50jähri⸗ ges Jubiläum am Sonntagnachmittag und abend im Feſtſaal des JG⸗Feierabendhauſes nach. Endwigshafener Veranſtaltungen Heute Bürgerbräu: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag Oeſterreichiſchen Alpenvereins. Großer Saal des„Pfälzer Hofs“: Lichtbildervortrag des Kreisverbandes Ludwigshafen des Reichskolonialbundes. Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Hauptkon⸗ zert des Saarpfalz⸗Orcheſters für den Bildungsausſchuß der JG. Leſeſgal des Geſellſchaftshauſes: Heimatmuſeum, Wredeſtraße 17 bei freiem Eintritt. fich vor“ Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbahne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der Berg ruft“. Lichtſpiele:„Die Fledermaus“. auf der Tenne“. des Deutſch⸗ Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Geöffnet von 15 bis 19 Uhr Sonderſchau:„Ludwigshafen ſtellt 5 Palaſt⸗ 1— Ufa⸗Rheingold:„Spiel — Union⸗Theater:„Die Landſtreicher“. — Atlantik:„Diener laſſen bitten“.— Alhambra Munden⸗ heim:„Patrioten“.. Schihütte am Feldberg abgebrannt 16 Heidelberger Jungen und Mädel waren in ihr untergebracht * Heidelberg, 4. Januar. Wie die Vereinsführung des Schi⸗Klubs Heidel⸗ berg mitteilt, iſt das Gebäude in Al tglashütten⸗ Falkau im Feldberggebiet, in dem u. a. 16 Jun⸗ geit und Mädel des Schi⸗Klubs Heidelberg unter Leitung von Sportlehrer Lindemann zur Zeit einen Jugendkurſus abhalten, abgebrannt. Es ſind jedoch keine Perſonen zu Schaden gekommen. Es ſind lediglich ein Paar Schuhe verbrannt. Die Kur⸗ ſusteilnehmer wurden ſofort in einer anderen erſt⸗ klaſſigen Penſion untergebracht, ſo daß der Kurſus ohne Verzögerung fortgeſetzt werden kann. Der Brand ſoll dadurch entſtanden ſein, daß ein Haus⸗ burſche verſucht hat, eine eingefrorene Waſſepleitung mit einer Lötlampe aufzutauen. Die verſchwundenen Feltverbilligungsſcheine Ein ſchwieriger Fall vor der Mannheimer Strafkammer Mit einer ſchwierigen Angelegenheit hatte ſich die Mannheimer Strafkammer zu Beginn des Jahres 1938 zu beſchäftigen. Auf der Anklagebank ſaß der 1905 in Schwetzingen geborene Friedrich Philipp Kling. Die Anklage warf ihm eine be⸗ krächtliche Amtsunterſchlagung in Tateinheit mit er⸗ ſchwerter Urkundenfälſchung, außerdem eine Untreue vor. Kling war auf dem Hockenheimer Rat⸗ haus Aushilſsangeſtellter. Als ſolcher wurde er ſeit dem Jahre 1935 zur Verausgabung der Fett⸗ verbilligungsſcheine des Fürſorgeamtes herangezogen. Er hatte allen Grund, für dieſen Poſten dankbar zu ſein, denn ſeine Vergangenheit war nicht ganz makellos. Neben vier Vorſtrafen, von denen zwei wegen Betrugs und Urkundenfäl⸗ ſchung ausgeſprochen werden mußten, hatte er ſich auch ſchon an Geldern der NS vergriffen Es war ihm ſeinerzeit der Vertrieb einer NS. Zeitſchrift in Hockenheim übertragen worden Das Geld zog ex zum allergrößten Teil auch ein,„vergaß“ es aber abzuliefern. Im ganzen war die NSW dadurch um Als die Sache allerdings her⸗ auskam, ließ man noch einmal Gnade vor Recht er⸗ gehen. Seine neuerlichen Verfehlungen brachten aber auch dieſe Sache ans Tageslicht, ſo daß die Verurteilung wegen Untreue nun nachgeholt wurde. Das eigentliche Vergehen, das ihm jetzt zur Laſt gelegt wurde, war aber die Amtsunterſchlagung von insgeſamt 6145 Fettverbilligungsſcheinen. chdem er als Aushilfsangeſtellter ſich in den Aus⸗ hebetrieb eingearbeitet hatte, war ihm die geſamte gabe der Scheine übertragen worden. Als nun dem 1. Januar 1937 verſchärfte Kontrollbeſtim⸗ Kraft traten und zur beſſeren Durchfüh⸗ zen die Anlage einer Kartei, in der jeder ebene Schein von dem Empfänger quittiert rden mußte, angeordnet wurde, ſtellte ſich ſchon ſten Vierteljahr heraus, daß etwas nicht ſächlich hatte es K. fertiggebracht, daß ren ſpanne ſchon 170 Scheine waren. 1 Verhand⸗ ſo Geldstrafe als durch dieſelbe verbüßt VV Nach ihrem Eintreffen habe er dann einfach die Karten ausgefüllt und„zur Vereinfachung und da⸗ mit man die Leute nicht alle einbeſtellen müſſe“ ſelbſt die Unterſchrift der angeblichen Empfänger auf die Karteikarte als Quittung geſetzt. Man hatte ihm nämlich nachweiſen können, daß er auf 24 Karteikarten die Unterſchriften der Empfän⸗ ger, die von einem Empfang von Fettſcheinen gar nichts wußten, gefälſcht hatte. Schon früher hatte er aber zugegeben, daß er dieſe Karteikarten nur deshalb angefertigt hatte, damit der Fehlbetrag an Scheinen, die immerhin pro Stück einen Wert von .50 Mk. haben, zumindeſt buchmäßig ausgeglichen war, was das Gericht auch in ſeinem Urteil als bat⸗ ſächlichen Beweggrund zu den erſchwerten Ur⸗ kundenfälſchungen anſah. Nicht genug damit, daß er ſchon im erſten Viertel⸗ fahr einen Minusbetrag von 170 Scheinen hatte, ohne daß er es für notwendig hielt, dies ſeinem Vorgeſetzten zu melden, fehlten ihm im zweiten Quartal 1997 gleich 475 Scheine. Insgeſamt macht dies immerhin einen Be⸗ trag von beinahe tauſend Mark aus, um die die Gemeinde nun geſchädigt iſt, denn die Scheine ſind ſo gut wie Bargeld. Wo ſind die Scheine geblieben? Das war die große Frage, die das Gericht beſchäftigte und deren Beantwortung notwendig geweſen wäre zur Verurteilung wegen Amtsunterſchlagung. K. behauptete kurz, ſie müßten„verſchlampt“ worden ſein oder ein anderer habe ſich an den immer offen in einem Kaſten liegenden Scheinen vergriffen. Dieſe Behauptung war ihm nicht ſchlüſſig zu wider⸗ legen. Der Staatsanwalt ließ die Anklage wegen Amts⸗ unterſchlagung fallen und beantragte nur die Ver⸗ urteilung wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung auf den Karteikarten und wegen Untreue bei den NSV⸗Geldern. Das Gericht ſchloß ſich dem an und verurteilte, nach ſehr langer Beratung, den Angeklagten zu einer Geſamtgefängnisſtraſe von 14 Monaten und einer Geldſtrafe von 100 Mark. Da er die Urkundenfälſchung eingeſtanden hatte, wurde ihm die Unterſuchungshaft in Höhe von 4 Monaten angerechnet, gleichzeitig wurde die LI, 2(Handelskammer). Die Schneedecke wächſt Starker Schneefall brachte am Dienstag der Schneedecke im Neckartal und auf den Höhen erheb⸗ lichen Zuwachs. Schlittenfahrer und vor allem die Schiſportler erhielten beſte Möglichkeit, in der Winterlandſchaft ihrer Paſſion zu huldigen. Die Eisbildung auf dem Neckar nahm weſent⸗ lich zat.. 1480 5 Wichtig für Schifahrer! Von amtlicher Seite wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Abfahrt vom Kohlhof zweckmäßiger⸗ weiſe über Leopoldſtein— Kohlhöfer Weg— Birken⸗ bankweg oder Hutzelwaldweg voͤer über 3 Eichen— Unterer St. Nikolausweg erfolgt.— Für die Ab⸗ fahrt vom Heiligen Berg ſoll nach Möglichkeit der Odenwälder Weg benutzt werden. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Tip auf Amalia“ Stammplatzmiete D 16, Preisgruppe), 20 bis 22.30 Uhr. Aus den Kinos: Capitol:„La Habauerg“.— Schloß⸗Filmtheater:„Der Berg ruft“.— Gloria:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Odeon:„Der Weg des Herzens“.— Kammer:„Ritter ohne Furcht und Tadel“. Nachbargebiete Flugzeugunfall bei Frankfurt Sechs Perſonen getötet anb. Berlin, 4. Jaun. Das planmäßige Strek⸗ keuflugzeug-ABUR„Charles Haar“, das aus Mailand kommend heute mittag um 13.15 Uhr über dem Flughafen Rhein⸗Main eintraf, ſtürzte vermut⸗ lich infolge plötzlich eintretender beſonders ſtarker Vereiſung kurz vor der Landung ab und wurde zer⸗ ſtört. Dabei kamen drei Fluggäſte, nämlich Fritz Vogel aus Turin, Theodor Caſewitz aus Maunheim und Werner Levy aus Berlin, ſowie die aus Flug⸗ kapitän Wagner und den Flugmaſchiniſten Düſter und Johänntges beſtehende Beſatzung ums Leben. Keine Diphtheriegefahr mehr in Lorſch: Der Erfolg der ſanitären Maßnahmen * Lorſch, 4. Jan. Die ſeit mehr als einem Mo⸗ nat dauernden Einſchränkungen von Märkten, Ver⸗ ſammlungen und Vereinsſitzungen in Lorſch, die wegen der Ausbreitung der Diphtherie von der Ge⸗ ſundheitsbehörde vorſorglich angeordnet worden waren, konnten jetzt aufgehoben werden, da die ſani⸗ tären Maßnahmen Erfolg hatten. Nach Ablauf der jetzigen Schulferien wird auch der Unterricht an allen Schulen wieder aufgenommen werden. zi Lampertheim, 4. Jan. Am Sonntag, dem 2. Ja⸗ miar, begingen die Eheleute Jakob Falken ſt e in und Elfſabeth, geb. Schüßler, in Hütten feld ih re goldene Hochzeit.— Am 1. Neujahrstag konn⸗ ten die Eheleute Philipp Sommer, Lampertheim, Römerſtraße 152, ihre ſilbere Hochzeit feiern. ab Hilsbach b. Sinsheim /Elſenz, 5. Jan. Rats⸗ ſchreiber a. D. Johannes Hoffmann feiert am 6. Januar ſeinen 80 Geburtstag. Ueber 20 Jahre ver⸗ ſah er den Ratsſchreiberdienſt in ſeiner Heimak⸗ gemeinde. Buchen, 5. Jan. Die Höhere Schule in Buchen wird ab Oſtern 1938 die Bezeichnung„Oden wald⸗ ſchule— Oberſchule für Jungen“ führen. Schwetzinger Standesamtsziffern Im vergangenen Jahre wurden beim hieſigen Standesamt beurkundet 152 Geburten gegen⸗ tber 141 im Jahre 1936(fe 76 Knaben und Mädchen Auswärts wurden geboren 48(41) deren Eltern in Schwetzingen ihren Wohnſitz haben. Sterbefälle 101 (95), davon 50 männlichen und 51 weiblichen Ge⸗ ſchlechtes. Eheſchließungen wurden 101(101) vorge⸗ nommen. Die Einwohnerzahl der Stadt Schwetzingen betrug am 1. Januar 1938 10 064 Pe r⸗ ſonen gegenüber 10 009 im Vorjahre. * Oftersheim, 5. Jan. Die vorgeſehene Straßen⸗ ſperre der Reichsſtraße Oftersheim Walldorf wird nicht durchgeführt. Infolgedeſſen können die N im Gemeindewald weiter ausgeführt wer⸗ en.. 2 * Hockenheim, 5. Jan. Herr Johann K i ef, Bachſtraße, konnte ſeinen 75. G eburtstag feiern. Am Dienstag vollendete Herr Jakob ge o pf, Werder⸗ ſtraße, ſeinen 74. Geburtstag. NSDAP-Mifieilungen Aus parteiemtlichen Bekanntmachungen antinommen Ortsgruppen der PS DA Strohmarkt. 6. 1. Dienſtſtunde für ſämtliche Amts⸗ und Zellenleiter. Wohlgelegen. Die nächſte Einholung ber Spenden zur Pfundſammlung findet für die Zellen—6 am 6. 1% für die Zellen—11 am 7. 1. ſtatt. NS⸗Frauenſchaft Sandhofen. 6.., 20 Uhr, Zellenbeſprechung und Mar⸗ kenausgabe im„Adler“. Die Zellenfrauenleiterinnen, die die Scheine für die Pfundſpende noch nicht abgeholt haben, müſſen dieſe ſoſort bei der NSW abholen. Humboldt. 5., 20 Uhr, Zellenfrauenleiterinnen⸗ Beſprechung mit Markenausgabe und Abrechnung der Ein⸗ topfeſſenkarten in der Alphornſtraße 17(nicht von 15 bis 17 Uhr). Baſarbücher mitbringen. Seckenheim. 5.., 20.30 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ frauenleiterinnen im Parteibüro. Neckarau⸗Nord. 5.., zwiſchen 15 und 16 Uhr, holen die Zellenfrauenleiterinnen bei Frau Droß die eitrags⸗ marken ab. 5 Waldhof. 5. 1. holen die Zellenfrauenleiterinnen die Beitragsmarken bei Frau Rothermel ab. Erlenhof. 5.., zwiſchen 14 und 16 Uhr, holen die Zellenfrauenleiterinnen bei Frau Haſſert die Marken ab. Bei Verhinderung Vertretung ſchicken. Plankenhof. 7.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im„Eich⸗ baumbräu“, P 5. Alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder ſind eingeladen. Die Sprechſtunden der NSF in der Geſchäftsſtelle, P 7, 7a, ſind: Montags, dienstags, dͤon⸗ nerstags und freitags von 19.30 20.30 Uhr; Sprechſtunden der Ortsfrauenſchaftsleiterin: Dienstags und freitags von 19.30 bis 20.30 Uhr. Volks⸗ und Haus wirtſchaſt. 6.., 15 Uhr, Schulungs⸗ nachmittag für die Sachbearbeiterinnen der Stadt⸗ und Landortsgruppen in L 9,7. 5 TB⸗Nachrichten⸗Gefolgſchaft 171. Sämtliche Schar⸗ und Rottenführer ſowie die Kameraden, die ſich an der Aus⸗ ſtellung beteiligen, haben ſcc am 4. 1, 20 Uhr, vor dem Dae ee Reunwieſenreſtaurant, Flugbaſengaſt⸗ Heim(Pergola) einzufinden. 5 Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). NS Neckarſtadt⸗Oſt. Einholung der Pfundſpenden finden für die Zellen—5 am 5.., für die Zellen 6 bis 11 am 6. 1. f ſtatt. Amt für Erzieher(NSL) Vortrag Chateaubriant(Bund zur Pflege perſönlicher Freundſchaften mit Ausländern) am 5.., 29.80 Uhr, in 0 Wir weiſen unſere Mitglieder empfehlend darauf hin. Näheres ſiehe Tagespreſſe Deutſche Arbei!sfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 tag führt das Amt bindung mit dem kurſen auf den Kohlhof beträgt 1,80 /. ſtelle 1, P 4, 4½, ſchaft Klingler, 0 für die Schikurſusteilnehmer die Kurſusgebühr von 80 Pfg. Die 1 werden vom Sportlehrer im Omnibus aus⸗ gegeben. telſtunde früher eintreffen!. hängeadreſſe verſehen. tafel“, K 2. Nationaltheater: Kleinkunſtbünne Libelle: Platetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Handelskammer, L I, 2: 20.30 Uhr Vortrag des Schrift⸗ Univerſum:„La Habanera“— „Die Fledermaus“,— Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 61 von 14.30 bis 16 Uhr. a Städtiſche Volksbücherei: Feſehalle. e Ale Auskünfte durch den Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront Am Mittwoch, 5. Januar, 19 Uhr, wird in L. 7, 1, die Lehrgemeinſchaft„Die Technik des neuzeitlichen Zahlungs⸗ verkehr“ fortgeſetzt. Wir bitten um pünktliches Erſcheinen. m Donnerstag, 6. Januar, beginnt um 19 ühr in I. 7, 1, Saal 12, ein neuer Lehrgang in italieniſcher Sprache für Fortgeſchrittene, Stufe 2. Anmeldungen ſind umgehend in C 1, 10, abzugeben. 5 NSG„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung. Anfänger im Schilauf! Ab kommenden Souu⸗ Reiſen, Wandern und Urlaub in Ver⸗ Koßß⸗Sportamt Omnibuſſe zu Aufänger⸗ bei Heidelberg. Der Fahrprets Karten ſind erhältlich bei der Geſchäfts⸗ Zimmer 11, und bei der Omnibusgeſell⸗ 6,5. Zu dem Preis von 1,80/ kommt Abfahrt ab Paradeplatz Punkt 7 Uhr leine Vier⸗ Schi bündeln und mit An⸗ Rückfahrt ab Kohlhof 18 Uhr. Mannheimer Volkschor 5 Heute Mittwoch, 5.., 20 Uhr, Probe in der„Lieder⸗ TFageoaleucles Mittwoch, 5. Jauuar „Peterchens Mondfahrt“, 15 uhr. „Cavalleria ruſticans“ und„Der Bajazzo“, 20 Uhr. 16 Uhr Hausfrauen-Vorſtellung: 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. ſtellers de Choteaubriant in franzöſiſcher Sprache. Lichtſpiele: Alhamb ra und 16: i En und Glo Palaſt eind“.— Capitol u. Scala:„Die glückeichſte Ehe der Wel Ständige Darbietungen Ausleihe von 16 30 bis Kin Mäl gehn aufg muf re ein Fra 2 Jah ſeill⸗ mes eine Lan Hein Gaſt ſchä kam Geſt Jah nun der In 2 Ant eudl ſchich auf. ſich Ma 15 4% führ fran der Geſc erzã kriegt eine 8 2 — Metelen alien nacli A3 jaſaen Mutter und Tochter finden slch— Schönheitsmal als Erkennungszeichen NRG. Paris, Anfang Januar. In Valence konnte in den Weihnachtstagen ein ſeltſames Wiederſehen gefeiert wer⸗ den. Eine Mutter, deren Tochter ſeit mehr als 20 Jahren vermißt wurde, ſchloß ihr Kind in ju⸗ belnder Wiederſehensfreude in die Arme. Ein Kind geht verloren Es war zu Anfang des Weltkrieges, als in der Türkei örtliche Unruhen ausbrachen und die Türken ſich der armeniſchen Aufſtände zu erwehren hatten. Ein Opfer der Kämpfe wurde Frau Djameslian, die mit ihrem 18 Monate alten Mädchen flüchtete. Eines Tages fand ſich Frau Djameslian im Krankenhauſe wieder. Lange Zeit hatte ſie bewußtlos dort gelegen. Als ſie erwachte, war ihre erſte Frage nach ihrem Kind. Niemand vermochte ihr zu ſagen, wo ſich das Mädchen befand. Alle Nachfragen blieben ohne Er⸗ gebnis. Frau Djameslian machte es ſich zur Lebens⸗ aufgabe, das Kind zu finden, aber mehr als 20 Jahre mußten vergehen, ehe ihr das Glück beſchieden wurde, ihre Tochter wiederzufinden. Und dann war es nur ein Zufall, der einer Mutter das Glück brachte. Frau Djameslian findet Freunde Die bedauernswerte Mutter ſiedelte vor einigen Jahren nach Frankreich über und ließ ſich in Mar⸗ ſeille nieder. Der Zufall wollte es, daß Frau Dja⸗ meslian vor einiger Zeit eine Geſellſchaft im Hauſe eines Marſeiller Kaufmanns beſuchte und dort einen Landsmann traf, der außerdem aus ihrer engeren Heimat ſtammte. Monſieur Jamgotchian, ſo hieß der Gaſt, war ebenfalls ein Kaufmann, der viel in Ge⸗ ſchäften unterwegs ſein mußte. Die beiden Leute kamen ins Geſpräch. Frau Djameslian erzählte ihre Geſchichte, wie vielleicht tauſendmal in den letzten 23 Jahren. Im Herzen immer eine unbewußte Hoff⸗ nung, daß ſich doch einmal ein Menſch finden könne, der imſtande wäre, ihr eine Spur zu weiſen. In Valence dieſelbe Geſchichte Monſteur Jamgotchian hört intereſſiert zu. Die Anteilnahme wird zum lebhaften Erſtaunen und endlich zur maßloſen Verwunderung, als die Ge⸗ ſchichte ſich ihrem Ende nähert. Der Zuhbver ſpringt auf. Noch weiß Monſieur Jamgotchian nicht, wie er ſich verhalten ſoll. Die Geſchichte, die ihm hier in Marſeille erzählt wird, kennt er ganz genau, zumal in ihrem Ausgangspunkte. Seine Geſchäftsreiſen führen ihn unter anderm auch nach Valence in Süd⸗ frankreich; in das Haus eines jungen Kaufmanns, der eben erſt geheiratet hatte. Die junge Frau ſeines Geſchäftsfreundes hatte ihm ebenfalls eine Geſchichte erzählt. Als Kind wurde ſie bei Ausbruch des Welt⸗ krieges in der Türkei hilflos aufgefunden und in einem Waiſenhaus erzogen. Der Ort, an dem man das Kind auffand, lag unweit der Stadt, wo Frau Diameslian viele Wochen im Krankenhauſe verbrin⸗ gen mußte. Im Alter von 16 Jahren wurde Ner⸗ tchanique, ſo heißt das angebliche Waiſenkind, nach Lyon gebracht. Hier verheiratete es ſich nach einigen Jahren. Das junge Ehepaar verlegte ſeinen Wohn⸗ ſitz dann nach Valence, wo ſich der Mann ſelbſtändig machte. Das Mal auf der Bruſt Mouſteur Jamgotchian iſt immer noch unſchlüſſig, oh er reden oder ſchweigen ſoll. Er zwingt ſich ſchließlich zu der gleichgültigen Frage, ob deun das Kind nicht irgendein Erkennungszeichen habe, das es von anderen Menſchen zu unterſcheiden vermöge? Die Frage iſt Herrn Jamgotchian nicht leicht ge⸗ fallen. Er will keine Hoffnung in der Mutter auf⸗ kommen laſſen, damit ſie nicht ſpäter um ſo grau⸗ ſamer zerſtört werde. Aber ſchon leuchten die Au⸗ gen der Aermſten in freudiger Erwartung auf:„Ge⸗ wiß, Monſieur Jamgotchian, ich würde mein Kind unter Millionen herausfinden, denn es hat ein ſelt⸗ ſames Schönheitsmal mitten auf der Bruſt“ Herr Jamgotchian bringt das Geſpräch in andere Bahnen. Dann verabſchiedet er ſich. Sein Vorhaben iſt klar. Ein Brief wird geſchrieben Noch in der Nacht geht ein Eilbrief nach Valence ab. Monſtieur Jamgotchian ſchildert Wort für Wort das Geſprüch mit Frau Djameslian. Zum Schluſſe des Schreibens wird die Schickſalsfrage nach dem Schönheitsmal geſtellt und telegraphi Antwort verlangt. Soll man noch eigens erwähnen, daß die Erwartung des Anfragenden ſich erfüllte? Das auf⸗ klärende Telegramm traf ein. Mit ihrem Freunde begab ſich Frau Djameslian unverzüglich nach Va⸗ lence. Sie konnte nach 23jähriger Trennung nicht nur ihre Tochter umarmen, ſondern auch einen Schwiegerſohn begrüßen. Das Spiel des Zufalls, Schickſal oder Wunder, beglückte zu Weihnachten drei Menſchen. Hin und her Wenn einer etwas hingibt, dann gibt er auch etwas her. Z. B. was er für andere hingibt, gibt er von dem Seinigen her. Aber Hingeben und Her⸗ geben iſt doch nicht dasſelbe, Meine letzten Kräfte kann ich hergeben, wenn es verlangt wird. Aber was ich hingebe, gebe ich unverlangt und freiwillig von mir aus. Schaut nun einer zum Fenſter heraus oder hin⸗ aus? Ueber dieſes Hin und Her möchte mancher den Verſtand verlieren. Aber das iſt nicht nötig, wenn man nur ein bißchen Verſtand ein einziges Mal daran wendet. Wer zum Fenſter herausſchaut, der ſchaut auch hinaus, nur iſt es nicht genau dasſelbe. Ich ſehe von der Straße aus, daß er zum Fenſter herausſchaut. Er aber, von ſich aus, muß ſagen, daß er zum Fenſter hinausſchaut. Wenn er ſagt, daß er ans Fenſter trete, um herauszuſchauen, dann kann er es nur mit Rückſicht auf den anderen ſagen, der ihn von der Straße her herausſchauen ſieht. Aber ſoviel Rückſicht ſcheint mir etwas übertrieben. gut kann ich nicht von meinem Nächſten denken, daß er meinetwegen zum Fenſter herausſchaut. Es iſt allen geläufig,„herein!“ zu ſagen, wenn jemand an die Türe klopft: niemand würde „hinein!“ ſagen Nur wenn ich nicht im Zimmer bin, kann ich einen bitten, ſchon hineinzugehen und zu warten, bis ich komme. Es wäre dann ſinnlos, ihn hereingehen zu laſſen. Ebenſo ſinnlos wäre es, einen herausgehen zu laſſen. Man läßt ihn hinaus⸗ gehen. Wenn es„herein!“ heißt, dann heißt es auch „hinaus!“ es ſei denn, ich wäre ſchon ſelber draußen. Der andere kommt immer zu mir her, alſo herein, wenn ich drinnen bin, heraus, wenn ich draußen bin. Und er geht von mir weg immer irgendwohin, wo ich nicht bin und er nicht zu mir kommen kann. Das ſind keineswegs ſchwierige, ſondern klare und einfache Verhältniſſe. So Die Borſig⸗Villa in Berlin⸗Tegel wird Hochſchule noch 2 Retherwerder am Tegeler See gelegene Borſig⸗Villa wird zur Zeit ſettens erfolgtem Ankauf zur Schulungsſtätte für höhere Reichsftuanz⸗ (Weltbild, Zonder⸗K.) Ein ſeltſames Ehrenſpalier Als Fady Linlethgow, die Gattin des Vizekönigs von Indien, in Kalkutta einer Blindenſchule einen Beſuch abſtattete, bildeten junge Pfaofinder der Blindenſchule mit Bambusſtäben dieſes Ehrenſpalter. (Weltbild, Zander⸗M.) Nun habe ich oft nicht gewußt, ob ich hereingefal⸗ len oder hineingefallen war, ob man mich herein⸗ gelegt oder hineingelegt hatte. Aber ſchließlich habe ich auch das unterſcheiden gelernt. Immer, wenn ich ſchon irgendwo drin war, ſei es im Waſſer oder in einer wäſſerigen Sache, merkte ich, daß ich herein⸗ gefallen war, oder daß man mich hereingelegt hatte, aber wenn mir das noch bevorſtand, ſuchte ich zu ver⸗ hüten, öͤaß man mich hineinfallen ließ oder hinein⸗ legte. Und ich merkte mir ganz allgemein: beim Her bin ich ſchon irgendwo oder es iſt ſchon etwas mit mir geſchehen, beim Hin habe ich ſelber noch Freiheit zum Handeln. Ich ziehe alſo das Hin vor und werfe lieber den anderen hinab, ehe ich mich von ihm herauswerfen laſſe. Oskar Jaucke Die Schloßbücherei stellt aus Seltene alte Japanliteratur Angeſichts der militäriſchen und politiſchen Er⸗ eigniſſe im fernen Oſten und im Hinblick auf das Anttkominternabkommen, das nunmehr Deutſchland, Japan und Italien in einer geſchloſſenen Front un⸗ beugſamen Abwehrwillens verbindet, erhält die Aus⸗ ſtellung, die von der Schloßbücherei zu Beginn des neuen Jahres ihren Beſuchern dargeboten wird, einen geradezu aktuellen Charakter und darf beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit beanſpruchen. Dieſe überaus ſorgfältig vorbereitete, ſehr überſichtlich angeordnete und reichhaltige Bücherſchau von einigen dreißig Bänden unternimmt es, die Beziehungen des Abend⸗ landes zu dem fernöſtlichen Inſelreich ſeit der Ent⸗ deckung Japans durch die Portugieſen im Jahre 1542 bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts im Spiegel des europäiſchen Schrifttums zu veranſchaulichen: ſie zeigt, wie im Laufe dieſer drei Jahrhunderte die Kenntniſſe des Abendlandes von den geographiſchen, wirtſchaftlichen, politiſchen, kulturellen und religiöſen Verhältniſſen des fernen Oſtens ſich gewandelt, er⸗ weitert und vervollſtändigt haben. Nicht viele Bibliotheken werden ſich rühmen kön⸗ nen, ſolche umfangreichen Beſtände an ſeltenen und wertvollen Frühwerken über Japan und die fern⸗ öſtliche Welt zu bewahren wie gerade unſere Schloß⸗ hücherei. Ueber den Genuß aber, den dem Bücher⸗ freund der Anblick einer ſo großen Zahl ſchöner, mit eindrucksvollen Kupferſtichen oft verſchwenderiſch aus⸗ geſtatteter Erſtausgaben bereitet, gibt dieſe neue Ausſtellung dem Betrachter eine ausgezeichnete Ueber⸗ ſchau über alle weſentlichen geſchichtlichen Ereigniſſe, die in den Beziehungen des Abendlandes zu Japan von Bedeutung geworden find. Mit beſonderem Dank iſt dabei der ausführlichen, ſchlechthin vorbildlichen Beſchriftung der einzelnen Werke zu gedenken, in der Dr. Stubenrauch nicht allein alle buchkundlich wich⸗ tigen und notwenigen Erläuterungen gibt, ſondern auch die oft wenig bekannten hiſtoriſchen und geiſtes⸗ geſchichtlichen Zuſammenhänge aufzeigt, an die das eine oder andere Buch anknüpft. Es iſt höchſt lehrreich und reizvoll, in dieſer Bücherſchan den Wandel des abendländiſchen Japan⸗ bildes zu verfolgen! Denn verhältnismäßig ſpät hat man in Europa genauere Vorſtellungen der fern⸗ östlichen Inſelwelt bekommen. Ein ſo berühmtes geographiſches Werk, wie Sebaſtian Münſters „Cos mographia“, die 1544 erſchien, kennt auf 1 ſeiner Karte des aſiatiſchen Kontinents Japan über⸗ haupt noch nicht; mehr als hundert Jahre ſpäter erſt, 1652, veröffentlichte der Franzoſe Nikolas Sanſon in ſeinem Atlas Aſiens die erſte einigeremaßen zuver⸗ läſſige Karte des japaniſchen Reiches. Mancher For⸗ ſchungsreiſende, Abenteurer, Seefahrer oder Handels⸗ mann hatte ſeitbem Japan beſucht, und vor allem hat⸗ ten bald nach der Entdeckung jeſuitiſche Miſſionare in großer Zahl unter Führung des Spaniers Franz Kavier, eines Freundes des Ordensgründers Ignatius von Loyola, mit erſtaunlich raſchen Erfol⸗ gen die Chriſtianiſterung des fernen Oſtens begonnen. Die Berichte dieſer Miſſionare an ihre Ordens⸗ generale ſind es geweſen, denen das Abendland ſeine erſten zuverläſſigen Kenntniſſe und ſein Wiſſen um Geſchichte und Kultur Japans verdankte. Der freundlichen Aufnahme der Europäer bei den japaniſchen Fürſten und den regen Handelsbeziehun⸗ gen mit Spanien und Portugal vor allem, war jedoch in Japan bald nach 1600 eine Reaktion gefolgt: das Mißtrauen der einheimiſchen Fürſten gegen die chriſt⸗ lichen Miſſionare, die zahlreiche Anhänger gerade bei den unterdrückten Schichten des einfachen Volkes ge⸗ funden hatten, die Furcht auch, durch die ausländiſchen Handelsgeſellſchaften, die überall im Lande ihre Nie⸗ derlaſſungen gründeten, in politiſche Abhängigkeit fremder Mächte zu kommen,— dieſe Beweggründe hatten zu dem Verbot des Chriſtentums geführt, zu grauſamen Verfolgungen und zahlloſen Hinrichtun⸗ gen unter oft beſtialiſchen Martern. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts war es jedem Fremden bei Todesſtrafe unterſagt, das Land zu betreten— ein Verbot, das dann bis ins 19. Jahrhundert hinein in Kraft geblieben iſt. Dennoch hat es immer wieder mutige Männer gegeben, die unter ſchwierigſten Um⸗ ſtämden, und trotz ihrer Verkleidung immer in Le⸗ bensgefahr, ſich Eintritt in das Land zu verſchaffen wußten, und die Berichte ihrer Erlebniſſe und Be⸗ obachtungen brachten dann neue Kenutniſſe von Land und Volk nach der alten Welt. 5 Zwei deutſche Forſchungsreiſende ſind dabei an hervorragender Stelle zu nennen, deren Werke auf lange hinaus die einzig ſicheren und zuverläſſigen Nachrichten über Japan darſtellten: Engelbert Kämpfer, der eine, der ſich zehn Jahre lang in Japan aufhielt, und 1726 ſeine„Geſchichte Ja⸗ pans“ in engliſcher Sprache erſcheinen ließ— ein Mann, deſſen Verdienſte um die europäiſche Wiſſen⸗ ſchaft erſt vor wenigen Jahren das Buch eines Dich⸗ ters wieder neu gewürdigt hat, nachdem ſie faſt vergeſſen waren. Philipp Franz von Sie⸗ der andere— auch er ein Arzt wie Kämpfer Holländer eine bo lò, — der von Nagaſaki aus, wo die Handelsniederlaſſung unterhalten durften, in das Innere des Landes vordrang und 1832 ſeine Be⸗ obachtungen in einem herrlichen Prachtwerk:„Nip⸗ pon. Archiv zur Beſchreibung von Ja⸗ pan“ niederlegte, das Kämpfers Erkenntniſſe be⸗ deutend erweiterte und insbeſondere die wiſſenſchaft⸗ liche Geographie Japans auf neue Grundlagen ſtellte. 5 Mit reichem Gewinn an Wiſſen entläßt dieſe Ausſtellung der Schloßbücherei ihren Beſchauer; ſie iſt ein ſchöner Auftakt zum neuen Jahre und ruft den Wunſch wach, daß auch in dieſem Jahre die Bücherei ihren Leſern und Beſuchern recht oft eine ſolche anregende und zugleich belehrende Unter⸗ brechung der ernſten Arbeit in den einzigartigen Leſeſälen des Schloſſes bereiten möge. hyyb. Die Arbeit des Nationaltheaters Das Schauſpiel bereitet für den erſten Monat des neuen Jahres zwei Uraufführungen vor: Am 15. Ja⸗ nuar erſcheint in der Inſzenterung von Intendant Friedrich Brandenburg die Komödie„Begegnung mit Ulrike“ von Sigmund Graff. Der Dich⸗ ter, von dem ſeit der„Endloſen Straße“ mehrere Werke in Mannheim zum Erfolg geführt wurden (zuletzt das Sand⸗Stück„Einſame Tat“), hat mit ſei⸗ nem neuen Werk einen weſentlichen Schritt zur fei⸗ nen deutſchen Komödie hin getan. Gegenſtand der Arbeit iſt die Begegnung des alten Goethe mit Ulrike von Levetzow. Die Bühnenbilder für die Mannheimer Urauf⸗ führung entwirft Friedrich Kalbfuß. Es ſpielen: Die Damen Blankenfeld, Decarli, Mayerhofer, Mebius, Sharland, Stieler, Zietemann und von Rüden und die Herren Bleckmann, Hartmann, Friedrich Hölzlin, Kleinert, Langheinz, Marx, Offenbach, Renkert, Ull⸗ mer und Zimmermann. Ende Januar folgt Lope de Vegas Schauſpiel „Richter— nicht Rächer“ in der neuen Ueber⸗ tragung und Bearbeitung von Hans Schlegel, deſſen Arbeit in erſter Linie die jetzt beginnende Lope de Vega⸗Renaiſſance auf den deutſchen Bühnen zu dan⸗ ken iſt. Die Oper bereitet für den 8. Januar die Erſtauf⸗ führung eines ebenſo wertvollen wie ſelten geſpielten Werkes vor:„Mazeppa“ von Tſchaikowſky. Die muſtkaliſche Leitung hat Generalmuſtkdirektor Karl Elmendorff, die Inſzenſerung liegt in den Hän⸗ den von Curt Becker⸗Huert. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß Es ſingen: Die Damen Ziegler und Diet⸗ rich und die Herren Schweska, Heinrich Hölzlin, Mil⸗ ler, Trieloff, Koblitz und Bartling. Zum fünften Akademie-Konzert Montag, den 10., und Dienstag, den 11. Jauuar Das kommende Akademiekonzert erhält ſeine be⸗ ſondere Note durch die Mitwirkung von Vio rica Urſuleac, der berühmten Sängerin, und durch die Mannheimer Erſtaufführung eines Werkes, des ſeit geraumer Zeit ſchon hier lebenden und wirkenden Wilhelm Peterſen. Die Spielfolge des Abends, der unter Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Elmendovff ſteht, enthält zunächſt eine kaum geſpielte, frühe Sin⸗ fonte von Mozart OD⸗Dur, Köchel Verz. 181). Das Werk ſoll 1773 entſtanden ſein, wäre demnach alſo eine Schöpfung des damals Siebzehnjährigen. Wei⸗ ter erſcheint Richard Strauß mit Geſangswer⸗ ken: Geſang der Freihild aus„Guntram“ und drei Lieder.„Guntram“ iſt das erſte Bühnenwerk des Meiſters, zu dem er ſich ſelbſt den Text ſchrieb, das vom Theater zwar verſchwunden iſt, in ſeinen ſchön⸗ ſten Teilen aber ſich in den Konzertſaal hinüber⸗ gerettet hat. Wilhelm Peterſen wurde ſeinerzeit von der Akademie der Tonkunſt in Darmſtadt an die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater in Manu⸗ heim berufen, wo er ſeitdem als Lehrer für Kom⸗ poſttion und Theorie wirkt. Erſt vor wenigen Wo⸗ chen wurde ſeine„Sinfonietta“ für Streicher hier aufgeführt. Nun folgt ein größeres Werk: Seine 3. Sinfonie in ois⸗Moll. Damit erhält ſein Schaffen, das ſeiner Bedeutung innerhalb der heu⸗ tigen ſchaffenden Generation entſprechend im Reich längſt bekannt iſt, auch in Mannheim ſeine Wür⸗ digung. Die Einführungs⸗Stunde findet wie üb⸗ lich am vorhergehenden Sonntag, dem 9. Januar, vormittags 11.30 Uhr, in der Hochſchule für Muſtl in A 1, 3 ſtatt. Vortrag: Dr. Friedrich Eckart; muſikal. Beiſpiele: Adalbert Skocic. Es ſei dar⸗ auf hingewieſen, daß Peterſen dabei ſelbſt in Wort und klingendem Beiſpiel ſein Werk erläutern wird. Die Mutter des Dichters Max Holbe, Frau Bertha Holbe, geb. Alex, iſt am 30. Dezember in Güttland (Freie Stadt Danzig) im Alter von 92 Jahren geſtor⸗ ben. Der Präſtdent des Senats der Freien Stadt Dau ig het dem Dichter ein herzliches Beileidstelegramm gefandt. 6. Seite/ Nummer 5 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — Die amerikaniſche Filmſtadt Hollywood hatte dieſer Tage ein aufregendes Abenteuer zu beſtehen, das beſonders unter den weiblichen Künſtlern zu einer Panik zu führen drohte. 152 große Affen über⸗ fielen die Filmkolonie und verbreiteten in allen Häu⸗ ſern durch ihr ungebärdiges Auftreten Angſt und Schrecken. Die Tiere waren von einer Neuyorker Firma im Auftrag des bekannten Regiſſeurs Cecil B. de Mille erworben worden und ſollten in einer Neuauflage des in den USA ſo beliebten Tarzau⸗ Filmes, in dem übrigens der Olympiafieger Glen Moris die Hauptrolle übertragen erhielt, auftreten. Natürlich erforderte der Umgang mit einer derarti⸗ gen Herde großer Affen, die noch vor kurzem fern der ziviliſierten Welt und der Filmkamera im Ur⸗ wald ihr Spiel trieben, beſondere Vorſichtsmaßregeln. Man erbaute für die Tiere einen eigenen zvologiſchen Garten, in dem ein künſtlicher„Urwald“ angepflanzt war, damit man hier auch gleich die benötigten Auf⸗ nahmen machen konnte Durch irgendein Verſehen gelang es jedoch den Tieren, die offenkundig am Fil⸗ men keinen Gefallen fanden, aus dem umfriedeten Terrain auszubrechen und zu fliehen. Und da es rund um Hollywood keinen Urwald gibt, raſten die rieſigen Tiere durch die Straßen der Filmſtadt, dran⸗ gen durch offene Fenſter in Häuſer ein, plünderten Obſtgeſchäfte aus, erſchreckten harmloſe Spaziergän⸗ ger und richteten auch ſonſt allerlei Unfug an. Die Polizei mußte mobiliſiert werden, um eine Treib⸗ jagd auf die entſprungenen Affen zu veranſtalten. Aber die Urwaldbewohner waren geſchickt, ſie ver⸗ ſteckten ſich oder flohen auf hohe Bäume, ſie kletterten über Zäune und Gitter, tauchten urplötzlich in der Küche einer Villa oder im Vorraum eines Reſtau⸗ rants auf, kurzum, ſie wurden zu einer wahren Stadt⸗ plage, die nicht nur bei einigen weiblichen Filmſtars Ohnmachtsanfälle verurſachte, ſondern auch zur Folge Hatte, daß ſich kein Menſch mehr auf die Straße ge⸗ traute. Obwohl die Tiere keine Menſchen angriffen, durchflogen die ſchauerlichſten Gerüchte die Stadt, in denen es hieß, daß die Treibjagd auf die entſprun⸗ genen Affen ſchon eine ganze Reihe von Menſchen⸗ opfern gefordert habe. In der Tat war es unheim⸗ lich genug, wenn man etwa plötzlich vor einem Kino⸗ eingang oder an einer Straßenecke einen dieſer flin⸗ zen zähnefletſchenden Geſellen ſtehen ſah, der zwar ſeinerſeits ſofort die Flucht ergriff, aber auch alle in N VERGIS5S DAS NICHT BEI DEINEM OPFER Peter Boſſe in dem neuen Gigli⸗Film„Mutterlied“, deſſen Mannheimer Erſtaufführung bevorſteht. der Nähe befindlichen Menſchen zur Flucht trieb. Unaufhörlich liefen auf den Polizeiſtationen telepho⸗ niſche Anrufe ein, in denen gemeldet wurde, daß ein Affe auf dem Küchenbalkon, im Treppenhaus, im Keller oder auf dem Dache des Hauſes aufgetaucht ſei. Ein Mädchen erlitt einen Nervenſchock, als es beim Oeffnen einer Telephonzelle plötzlich hier einen rieſigen Affen ſitzen ſah, die Wagen des Ueber⸗ fallkommandos und der Feuerwehr raſten durch die Straßen, und nach drei Tagen hatte man glücklich wieder 120 der mutwilligen Filmſchauſpieler des Ur⸗ waldes eingefangen. Von den übrigen fehlt vorerſt jede Spur. Man nimmt an, daß ſie Hollywood ver⸗ laſſen und ſich irgendwo in der Umgebung einen Schlupfwinkel geſucht haben, aus dem ſie ſicherlich bald der Hunger zu neuen Taten hervortreiben wird. 22 — Weiße Nashörner zählen zu den Seltenheiten, aber im Südweſten Afrikas kamen ſie in den letzten noch in verhältnismäßig großen Zahlen vor. Jetzt will die franzöſiſche Regierung die Tiere unter be⸗ ſonderen Schutz ſtellen, oa ihre Menge inzwiſchen ſo klein geworden iſt, daß man bereits von einem Aus⸗ ſterben der Tiere ſpricht. Sie haben ſich immer tie⸗ fer in das Innere Afrikas zurückgezogen und zwar ſind ſie im Laufe der Jahre verſcheucht worden durch die Forſchung, die der Tſetſe⸗Fliege galt. Dieſe ge⸗ fürchtete Stechfliege iſt nicht allein eine, ungeheure Gefahr für das Vieh, ſondern bekanntlich auch der Erreger der ſeinerzeit wiſſenſchaftlich vielbeſproche⸗ men Schlafkrankheit. Die Expeditionen der Wiſſen⸗ ſchaft waren nur zu oft verknüpft mit Jagden auf ſeltene Tiere, ohne daß die Jäger daran dachten, daß ihre Leidenſchaft ganze Gattungen in Gefahr brachten, auszuſterben. So iſt es mit dem weißen Nashorn ebenfalls geſchehen, aber jetzt ſollen die ſeltenen Exemplare behördlich geſchützt werden. * — Ein Stamm der nordamerikaniſchen Navajo⸗ Indianer hat ſich ſoeben an die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten mit der Bitte gewandt, man möge ihm einen Häuptling zuweiſen, der mindeſtens 60 Jahre alt ſei. Es habe ſich nämlich gezeigt, daß der bisherige Stammeshäuptling, der mit ſeinem bür⸗ gerlichen Namen Joe Seltiee heißt, nicht genügend Lebenserfahrung und Autorität beſitze, da er erſt 45 Jahre alt ſei; man habe ſich vergeblich bemüht, einen anderen Kandidaten für den Poſten eines Stammes⸗ Häuptlings zu finden und ſehe ſich daher genötigt, die Regierung um Vermittlung zu bitten. In Waſhing⸗ ton gibt es ein eigenes Büro, das ſich mit den Ver⸗ waltungsfragen der Indianerterritorien beſchäftigt und an das ſich die Eingeborenen Amerikas mit all ihren Anliegen wenden können. Dieſer amtlichen Stelle fällt nunmehr die Aufgabe zu, die Navajo⸗ Indianer aus ihrer Verlegenheit zu befreien und ihnen ein Stammesoberhaupt zu beſchaffen, das auch nach indianiſcher Auffaſſung lange genug gelebt hat, um ein weiſer Häuptling ſein zu können. Fahrerflucht war nutzlos Der Roheitsakt bei Breslau aufgeklärt dub. Breslau, 4. Januar. Am Silveſterabend wurde— wie berichtet— der Friſeur Fritz Dörner aus Strieſe auf der Straße Trebnitz— Breslau überfahren und von dem Kraftfahrer ſterbend im Straßen⸗ graben liegen gelaſſen. Als Schuldiger konnte ein Erich Bartuick aus Breslau ſchnell ermittelt und feſtgenommen werden. Nach ſeinem eigenen Geſtändnis ſtand Bartuick unter Alkoholeinfluß, als er am 31. Dezbr. aus Breslau in Richtung Trebnitz fuhr und außer⸗ dem war ſein Fahrzeug nicht in betriebsſicherem Zuſtand. Es brannte nämlich nur eine Schein⸗ werferlampe, ein Betriebsfehler der ſchon zu wie⸗ derholten Malen gerügt wurde und ſchon viele Un⸗ fälle verurſacht hat. Nur infolge dieſer beiden Um⸗ ſtände hat er den herankommenden Radfahrer zu ſpät bemerkt und überfahren. Es war ihm auch nicht möglich, nach dem Ueberſahren des Dörner ſein Fahrzeug anf dem kürzeſten Weg zum Halten zu bringen, ſondern er ſchleifte den unter dem Motor Eingeklemmten faſt 100 Meter mit. Als er ſah, was er angerichtet hatte, vergaß er jede Menſchenpflicht und ließ den Verunglückten im Stra⸗ ßengraben ſter ben. Bartnick wird nach Abſchluß der Ermittlungen unverzüglich dem Richter vorgeführt, damit ſeine Aburteilung ſchnellſtens erfolgen kann. 4 Kinder verbrannt + London, 4. Januar. Eine furchtbare Brandkataſtrophe ereignete ſich in Dunſton of Tyne. Ein Ehepaar hatte kurze Zeit die Wohnung verlaſſen und ſeine vier Kinder im Alter von 3 Monaten bis zu 5 Jahren allein zurück⸗ gelaſſen. Aus unbekannter Urſache brach in der Wohnung Feuer aus. Alle Löſchverſuche der Nach⸗ barn blieben erfolglos. Als man ſchließlich mit Hilſe der Feuerwehr in die Wohnung eindringen konnte, waren ſämtliche vier Kinder den Flammen zum Opfer gefallen. Silveſter-Drillinge anb. Hannover, 31. Dezember. Am Silveſter wurde eine Frau in Hannover von drei geſunden Jungen entbunden. Da die Kinder nur je zwei Pfund wiegen, ſanden ſie Aufnahme in der Kinderklinik und werden dort beſonders ge⸗ pflegt. Die Familie hat bereits drei Jungen und ein Mädel. Auf Strand geworfen dnb. Hamburg, 3. Januar. Ein orkanartiger Sturm, der am Montagvormit⸗ tag an der marokkaniſchen Küſte auftrat, hat vier Hamburger und einen engliſchen Dampfer im Hafen von Melilla oder in der Nähe des Hafens auf Strand geſetzt und erheblich beſchädigt. Nach bisher bei den Reedereien eingetroffenen Berichten ſind die Be⸗ ſatzungen ſämtlich außer Gefahr, und an der Unfall⸗ ſtelle ſind bereits Bergungsdampfer eingetroffen. Es handelt ſich um die deutſchen Dampfer„Bol⸗ tenhof“(Reederei Auguſt Bolten),„Maritza“(Ree⸗ derei H. Schuldt),„Traunſtein“(Reederei Arnold Bernſtein) und„Luiſe Leonhardt“(Reederei Leon⸗ hardt& Blumberg) und den engliſchen Dampfer „Marklyn“. Fiſcherboot gekentert Die Beſatzung ertrunken udnb. Binz, 4. Januar. Am Dienstagvormittag kenterte etwa 300 Meter vom Strande entfernt ein mit drei Binzer Fiſchern beſetztes Boot, das bei Windſtärke 6 ausgefahren war, um Netze auf See zu bergen. Die Beſatzung des Bootes iſt ertrunken. Maryſe Hilſz in Fran notgelandet dnb. Paris, 4. Januar. Wie aus Bagdad verlautet, iſt öie vermißte frau⸗ zöſiſche Rekordfliegerin Maryſe Hilſz etwa 50 Km. von Djask in Jran wohl und munter aufgefunden worden. Sie hatte zwiſchen Djask und Bender Abbas eine Notlandung vornehmen müſſen. Folgenſchwerer Schiffszuſammenſtoß dnb Bogota, 4. Jan. Nach einer Meldung aus Venezuela hatte der deutſche Dampfer„Heinz Horn“ der Hamburger Reederei H. C. Horn einen folgenſchweren Zuſammenſtoß mit dem vene⸗ zueliſchen Schoner Maria Chriſtian“. Sieben Mann der Beſatzung des Schoners konnten gerettet werden, fünf werden vermißt. Der Dampfer„Heinz Horn“ iſt inzwiſchen in Port of Spain eingelaufen. Dampfer mit 27 Paſſagieren geſunken — Tokio, 4. Jan.(U..) In der Nähe der japaniſchen Hafenſtadt Ujima er⸗ eignete ſich am Sonntag ein ſchweres Schiffsunglück, dem wahrſcheinlich 275 Menſchen zum Opfer gefallen ſind. Der 6000 Tonnen große japa⸗ niſche Dampfer„Midori Maru“, der Feiertagsaus⸗ flügler in ihre Heimatorte zurückbrachte, kenterte bet tobendem Schneeſturm auf hoher See und ſank. Da das herrſchende ſchlechte Wetter die Rettungsarbeiten ſehr erſchwerte, gelang es nur, einen Teil der Be⸗ ſatzungsmitglieder und Paſſagiere zu retten. Es ſteht bereits feſt, daß 11 Perſonen ertrunken finde“ weitere 16 werden noch vermißt und dürften eben⸗ falls den Tod in den Fluten gefunden haben. 0 ::: Pp ⁊ ũꝗãõd f ã ũã ⁵ ãp f ⁊ ñdp — Kindesentführer im amerikaniſchen Staate In⸗ diana bekamen plötzlich, angeblich wegen des Weih⸗ nachtsfeſtes, ein weiches Herz. Sie hatten den klei⸗ nen Sohn des Präſidenten der Staatsbank von Centerville, Bryan, ſamt ſeiner Amme entführt und verlangten ein hübſches Löſegeld. Ihrem Gewalt⸗ ſtreich ſetzten ſie die Krone auf, als ſie— nach der Entführung— in die Privatwohnung des Bankiers eindrangen, um ſeine Frau zu zwingen, ihrem Manne nach der Bank zu telefonieren, damit das Löſegeld möglichſt ſchnell an einen beſtimmten Platz gelegt werde. Unter dem Einfluß der Banditen hat Frau Bryan tatſächlich an ihren Mann telefoniert. Dann aber entſtand gewiſſermaßen ein luftleerer Raum. Der Bankpräſident beeilte ſich gar nicht, mit der Anweiſung des Löſegeldes, ſondern benach⸗ richtigte die Polizei. Inzwiſchen war Weihnachten herangekommen. Zu aller Ueberraſchung erfolgte, als Geſchenk zur rechten Stunde, ein Anruf der Ent⸗ führer, oͤaß das Kind mit ſeiner Begleiterung an einem beſtimmten Platze in der Nähe der Wohnung gratis und franko abzuholen ſein. Ohne Löſegeld wurde den beiden die Freiheit geſchenkt, wahrſchein⸗ lich, ſo wird echt amerikaniſch⸗ſentimental angenom⸗ men, weil die Räuber zu Weihnachten ihr gutes Herz entdeckten. ROMAN VON HEINRICH LAN G 4 Eines Tages hatte er ſich aufgerafft, hatte ſeine letzte Halbe zu Geld gemacht und war losgefahren. Bis hinter St. Louis hatte es gereicht. Und dieſer Verſchiebebahnhof, wo er jetzt ſich befand, gehörte zu der Stadt Springfield, die da hinten irgendwo ihre Lichter in den Himmel ſandte. Springfield, das mochte auch ſchon wieder ein paar hundert Kilometer weiter nach dem Weſten oder dem Süden zu ſein— genau wußte der ver⸗ zweifelte Reiſende das nicht—, aber nach der ſtun⸗ denlangen Fahrt, die er während der letzten beiden Tage als blinder Paſſagier auf Anhängern großer Vaſtwagen zurückgelegt hatte, mußte es wohl ſo ſein. Endlos ja war dieſes Land, rieſenhaft, über alle Begriffe groß. Texas, hatte ihm vor einer Stunde einer am Bahnhof geſagt und ihn wiſſend dabei angeblinzelt. Texas, mein Gott, das müſſen noch faſt tauſend Meilen ſein. Und wenn es auch nur tauſend Kilometer wären — tauſend Kilometer ſind eine Rieſenſtrecke, wenn man kein Geld hat für einen Fahrſchein, wenn man die letzten zwanzig Dollar ſeines Vermögens in hanger Sorge hüten muß, um wenigſtens nicht ganz ohne einen Cent dazuſtehen, nacktem Hunger und Obdachloſigkeit ausgeliefert. Reglos ſtand Eugen Waſſung und ſtarrte in die Nacht, auf die naſſen Gleiſe und in das Licht der Lampe über ſeinem Kopf. Seine Gedanken ſchweif⸗ ten und flogen über das Meer zurück nach der ſer⸗ nen Heimat, die er verlaſſen, als ihm die Not des deutſchen Vaterlandes keine Hoffnung mehr übrig⸗ zulaſſen ſchien und er nicht mehr länger zuſchauen wollte, wie ſich die Mutter mit dem Großfüttern von drei füngeren Geſchwiſtern abquälte. So hatte er eines Tages ſein Bündel gepackt und war über das Meer gefahren. Hatte in Neuyork den Boden der Neuen Welt betreten, geſchwellt von Hoffnungen und dem beſten Willen, das Leben herzhaft anzupacken. Es hatte genau vier Monate gutgetan. Dann hatte er auf der Straße gelegen, ſich mit Gelegen⸗ heitsarbeit durchgemogelt, gehungert, gefroren. Eugen Waſſung hing der Kopf auf die Bruſt hin⸗ ab. Er war todmüde. Aber er vermied es, ſich nie⸗ derzuſetzen, weil er fürchtete, ſogleich einzuſchlafen. Und ſchlafen durfte er um keinen Preis! Er durfte die Gelegenheit nicht verpaſſen, einen der nachts von hier abfahrenden Güterzüge zu erwiſchen, die von St. Louis bis nach Dallas in Texas liefen. Der Burſche, den er vorhin befragt, hatte ihm dieſe Auskunft gegeben. Und jetzt hieß es wachen, die Augen offen halten. Reglos ſtand Eugen Waſſung an der Waggon⸗ türe. Einſchläfernd tickte und tröpfelte der Regen auf das Wagendach. Verteufelt ſchwer war es, dem andrängenden Schlaf zu wehren. Aber plötzlich war da ein neuer Laut in der Nacht. Ein Geräuſch, das kein Regenfall und kein Ran⸗ gieren ferner Züge und kein Pfeifen von Eiſenbah⸗ nern war. Schritte waren da in der Nacht, haſtige Schritte, flüchtende Schritte. Und Eugen ſah eine Geſtalt zwiſchen den Schie⸗ nen daherrennen— einen hageren Burſchen mit ab⸗ gezehrtem, rußgeſchwärztem Geſicht. Schon war der Eilige ganz nahe an Eugens Waggon, da blickte er auf und ſah Eugen ſtehen. Einen Augenblick ſtutzte er— Hann lachte er heiſer und rief halblaut: „Mach, daß oͤu davonkommſt, Junge! Sie ſuchen alle Wagen durch! Wenn du nicht im Kittchen auf⸗ wachen willſt morgen früh, ſo nimm die Beine unter den A gn!“ i Eugen erſchrak. Er ſtieß ein paar ratloſe Worte hervor. Aber da war ſein eiliger Warner ſchon wie⸗ der im Trab und lief davon. Und Eugen zögerte nicht länger. Er griff ſein kleines Köfferchen auf. das er als letzte Habe mit ſich führte, war mit einem Satz auf dem Schotter der Schienen und rannte blindlings dem Burſchen nach, deſſen Schritte er noch Hallen hörte. Man traf ſich fünf Minuten ſpäter im Schatten eines Holzzauns. Man muſterte ſich kurz, noch keu⸗ chend von dem nächtlichen Hetzlauf. Dann lachte der Fremde. 5 „Wohin?“ „Nach Texas!“ „Warum?“ „Was weiß ich!“ brummte Eugen ſchnodoörig. Der andere lachte.„Sogar einen Koffer haſt du mit? Ich habe lange keinen ſo noblen Tramp ge⸗ ſehen!“ „Ich fahre zum erſten Male— blind!“ geſtand Eugen und ſchämte ſich beinahe. „Ich dachte es mir, als ich dich ſo gemütlich an der Türe ſtehen ſah! Aber was willſt du jetzt tun?“ „Warten, bis es beſſer klappt!“ ſagte Eugen. Aus dem rußſchwarzen Geſicht des Fremden blick⸗ ten ſeine Augen hell wie die eines Geſpenſtes auf Eugen.„Die Nacht iſt nicht ungünſtig“, ſagte er dann.„Aber ſie haben uns ausgeräuchert da drin⸗ nen im Rangierbahnhof. Von Wagen zu Wagen gingen ſie mit Revolver und„Hands up!' Es wim⸗ melt wieder mal von Dicks auf der Strecke!“ Eugen wußte, daß der kundige Tramp die Detek⸗ tive meinte, deren ſich die Direktionen der Eiſen⸗ bahngeſellſchaften bedienten, um die Plage der blin⸗ den Mitfahrer auf ihren Zügen wenigſtens einiger⸗ maßen einzudämmen.. Man ſtand eine Weile ſchweigend im Schatten des nächtlichen Zauns. Dann lachte der Rußgeſchwärzte trotzig auf.„Wir werden aber trotzdem weiterkom⸗ men, alter Junge. Ich kenne mich hier aus. Wir wer⸗ den weiter ͤͤraußen aufſteigen. Eine halbe Meile von hier iſt eine kurze eiſerne Brücke. Die Züge nehmen ſie langſam, weil ſie in Reparatur iſt. Zu⸗ dem kommt hart hinter der Brücke eine Steigung. Wie geſchaffen zum Aufſpringen! Willſt du mit⸗ kommen?“ „Keine Frage, vorausgeſetzt, daß es der Weg nach Texas iſt!“ ſagte Eugen, und der andere lachte wieder. „Gehſt wohl auch der Wärme nach?“ ſpottete er. „Jetzt im Herbſt geht alles ſüdwärts. Komm alſo. Es iſt nicht ſehr weit bis zum Red River. Zwei Nächte taxiere ich.“ 5 Eugen wußte, daß der Red River der Grenzfluß von Texas war. Er nahm entſchloſſen ſeinen Koffer auf.„Gut! Ich danke dir! Wo iſt die Brücke?“ Man ſetzte ſich in Bewegung. Man ging hinter⸗ einander neben den Schienen her. Es regnete noch immer. Man ging und ging. Und Eugen war es, als ſei er ſchon immer ſo auf nächtlicher Schienenſpur ſeines Weges getrottet— als habe er noch nie etwas anderes getan— als ſei dies der alleinige Sinn und Zweck ſeines jungen Lebens. Müde war er und ſtumm, wie Blei überkam ihn eine ſeltſame Gleich⸗ gültigkeit, die in kraſſem Gegenſatz ſtand zu dem nervöſen Gehämmer ſeines Herzens, das ihm das Blut ſauſend in die Ohren pumpte. Einmal fuhr er erſchrocken zuſammen. Das Don⸗ nern eines noch fernen Zuges war hörbar geworden. Zwei Lichtpunkte glommen auf, wuchſen raſch zu ge⸗ ſpenſtigen Augen, warfen grelle Strahlenbündel vor ſich her. Aber Eugens nächtlicher Führer blieb gleichgül⸗ tig.„Es iſt der Expreßzug!“ ſagte er, kaum ein we⸗ nig weiter zur Seite tretend. Im Licht des nahenden Zuges ſah Eugen einige Sekunden das abgezehrte Geſicht ſeines unbekannten Genoſſen. Dann war der Expreß vorüber. Der Donner ſeiner Räder ver⸗ rollte in der Nacht. Die Brücke kam. Einige Minuten lang blieb der Tramp lauſchend ſtehen.„Sie arbeiten manchmal nachts an der Brücke“, ſagte er. Aber dann ſchritt er entſchloſſen weiter. Es war alles, wie er geſagt hatte. Ein Baugerüſt umgab die eiſernen Träger der Brücke. Und hinter ihr ſtieg der Bahndamm lang⸗ ſam an. 1 Eugen ſah ſeinen Freund neben den Schienen ſich in das Gras werfen. Gehorſam duckte er ſich neben ihn nieder. Man hockte zuſammen am Rain. Nacht und Regen und eine bleierne Troſtloſigkeit ſchien die ganze Welt wie mit einem grauen Elendsman⸗ tel zuzudecken. In einer Art Halbſchlaf ſaß Eugen Waſſung. Er hörte die langſam tröpfelnde Stimm ſeines Kameraden, der vom vergangenen Sommer erzählte. Dann ſchrak er zuſammen, denn der Schwarzgeſichtige hatte ihn auf den Schenkel ge⸗ schlagen, als wolle er ihn auſwecken.„Und du“ hörte 1 Eugen ſich gefragt,„haſt du nichts Luſtiges zu er⸗ richten?“ 5 „Juſtiges?“ Eugen lächelte verzerrt. Mir bal ſich Amerika noch nicht von der luſtigen Seite ge, zeigt!“(Fortſetzung folgt) * a Allg. Jahres der 1. 9 braucht Partie führte, von S. bei ein ſprechen Ang lenden natürli man er Anbetre bands r Ein Runde: läßt ei! niſſen Spielau dabei a Kreiskl. In erſt ſtadt Treffer Spielen Die bahn⸗ Wettben ſetzen. Mann ſchwache ſchon de einen k. machte lich geg ſo nur Hem bach u Auf ſein gleiche von La Spfelpa verlor, Entlaſſi haupten ſeine li doppelt, abtreter zwiſchei wo die gen tr behielte bei der ſchließli Mit ſich aue verei werden Gegner und de willig ris). 6 Breath Wü dem Lü dinavie land a letzt ez Vom 7 Lins Aagren Im Allan genomr Aus Janua⸗ aus 21 Monte ter, der den 12 Hafen trand i den Be⸗ ufall⸗ en. „Bol⸗ (Ree⸗ rnold Leon⸗ Npfer tar. Neter tz er rte 6 Die + bar. fran⸗ 0 11 3 unter eine loß Mittwoch, 5. Januar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe eite/ Nummer 5 C Erſte Zichammer⸗Nokalrunde der Mannheimer Kreisklaſſe Teils knappe, leils hohe Siege— Kreisklaſſe 2 behauptet ſich Allgemein geſehen hätte man ſich den Auftakt des neuen Johres weniger ſtürmiſch vorſtellen tönnen, als dies mit der 1. Runde des Tſchammer⸗Potals 1938 der Fall war. So braucht man ſich nicht zu wundern, daß man die oder jene Partie im ausgeſprochenſten Punktekampfcharakter durch⸗ führte, wobei einige Platzverweiſe, andererſeits eine Reihe von Spielerverletzungen eine beredte Sprache über die bei einzelnen Spielen allzu deutlich aufgetretene Härte ſprechen. Angeſichts der infolge Vereiſung nur ſchwer zu beſpie⸗ lenden Plätze läßt ſich zwar manches entſchuldigen, wenn natürlich auch längſt nicht alles. Da und dort kämpfte man entſchieden zu rauhbeinig, und wenn beiſpielsweiſe der Tabellenerſte, Viktoria Neckarhauſen, gleich zwei Mann durch Platzverweiſe verlor, ſo iſt ein derartiger Einſatz in Anbetracht einer klaren Favoritenſtellung in der Ver⸗ Fandsrunde doch entſchieden zu hoch. Ein Blick auf die Ergebnisliſte dieſer erſten Runde: Alemannia Rheinau— Fortuna Edingen 411 Aſchbach— TW Viernheim:7 Sulzbach— Hemsbach:2(nach Verl.) TW 46 Maunheim— Viktoria Neckarhauſen:5 Sc Gartenſtadt— Viktoria Wallſtadt:0 Lützelſachſen— JW Brühl 54(nach Verl.) Poſt Mannheim— Bf Schriesheim(ausgefallen) Reilingen— SA⸗Stand. 171 Mannheim:2 BSpcß Lanz— Kurpfalz Neckarau 511 TW Ketſch— TV Rohrhof:2 Reichsbahn⸗Tu sp— Sp Maunheim⸗ Stadt 111 aus FW Ladenburg— BfR Ketſch 413(nach Verl.) in z 3—. 15 25 ußheim— Oftersheim 1: in 3 121 läßt eine Reihe von Paarungen mit recht knappen Ergeb⸗ 8 5 niſſen erkennen, während andererſeits auch einige hohe leben Spielausgänge zu verzeichnen ſind. Ueberraſchend föllt dettet dabei auch diesmal wieder das gute Abſchneiden der Kreisklaſſe 2 auf, die ſich entſchieden durchzuſetzen verſtand. In erſter Linie überraſcht. 1 p 8 arten ⸗ t in ſtudt über Viktoria Wallſtadt. Der einzige Treffer des Spieles fiel erſt etwa fünf Minuten vor Spielende durch Wieder. Der Leiter des Spieles Schere r⸗Vfd Neckarau, konnte um einen Platzverweis en nicht herumkommen. Nicht wenig überraſcht auch das hohe 571 der zweitklaſſigen BSp Lanz über den Platz⸗ .) nachbar Kurpfalz Neckarau. Lediglich zu Beginn des Spieles konnte Kurpfalz beſtehen, um ſpäter doch merk⸗ a er⸗ lich auseinanderzufollen. Als dritter Zweitklaſſiger mel⸗ dück, det ſich mit einem:4⸗Sieg Lützelſachſen. Der F V 8 Brühl bot zwar harten Widerſtand, mußte ſich jedoch in 1 5 der notwendigen Verlängerung beſiegt ſehen.. el 7 9 Die beiden Neulinge TV Ketſch und der Reichs 2 bahn⸗Tu Sp Mannheim, die erſtmalig an einem e bei Wettbewerb des Das teilnahmen, konnten ſich nicht durch⸗ Da ſetzen. Mit 111 ſiegte der Stadtſportverein eiten Mannheim über die Reichsbahnler, die mit ziemlich 10 ſchwocher Vertretung ins Treffen gingen. Beſſer hielt ſich Be⸗ ſchen der Neuling TV Ketſch, der Rohrhof nur Es einen knappen:2⸗Sieg überließ. Die junge Ketſcher Elf ſind rn machte keine ſchlechte Figur, während der T Rohrhof ſicht⸗ ben⸗ lich 20 ch die 8 3 anzukämpfen hatte und ſo nur ſchwer in i 1 Hemsbach und Oftersheim holten ſich in Sa bzz⸗ TM Fach und in Altlußheim je einen:1⸗Sieg, der jeder Auf ſeine Art hart genug erſochten werden mußte. Das gleiche kann von den Spielen im oberen Luiſenpark und von Ladenburg geſagt werden. Neckarhauſen, der erer Spielpartner des T V 18 406, ſchien oft reichlich nervös, nicht verlor, wie ſchon erwähnt, zwei Mann durch vorzeitige 5895 Entlaffung und konnte am Ende ſich gerade noch knapp be⸗ nach⸗ haupten. Ladenburg hatte mit dem VfR Ketſch chten ſeine liebe Mühe und Not und b erſt 113 97015 gte, doppelten Verlängerung mit einem knappen:8⸗Erfolg btreten. Ent⸗ 8 an Hohe Siege waren das Ergebnis der Spiele in Aſchbach ung und Reilingen. Der Tabellenführer der Kreisklaſſe 2, rung TV Viernheim, machte ſeinem Können in Kſchbach geld alle Ehre. Die Heſſen waren wieder einmal mehr in hein ganz vorzüglicher Spiellaune, und der Angriff wartete wun⸗ 5 1 0 12 1 1 7 105 Anden Aschach. 929 7 0 ſich vergeblich wehrenden Aſchbacher. In Reiling Herz machte die S A- Standarte 171 Mannheim ihre Aufwartung, wobei ſich mit 612 die Reilinger den vorläu⸗ ſigen Rundenverbleib erkämpften. Die Staffel der SA — mußte zu dieſem ſchweren 1 erfaßgeſchwächt 85 ten und hatte überdies das Pech, nur 10 Leute zur Ver⸗ offer fügung zu haben. Ein intereſſanter Kräſtevergleich der Kreisklaſſe 1 tter⸗ zwiſchen den Gruppen Weſt und Oſt lief in R hein au, wo die dortigen Alemannen auf Fortuna Edin ⸗ noch gen trafen. In einem recht abwechſlungsreichen Treffen als behielten die Rheinauer jederzeit die Oberhand. Schon ſpur bei der Pauſe hatte Rheinau eine klare:0⸗Führung, die was ſchließlich bis zum Ende auf:1 ausgedehnt wurde. Mit dem ſpielfreien TV Jahn Weinheim haben und ſich auch der F V Laudenbach und der Poſtſport⸗ und verein Mannheim für die om 6. Februar fällig eich werdende zweite Pokalrunde gualifiziert, nachdem deren dem 3 Gegner, Luuters hauſen, für ſein Spiel geſperrt war das 5 190 der VfL ane mehr oder weniger frei⸗ i willig auf ſeine Chance verzichtete. a 8 N 2 2 4 un, Vierländer⸗Borturnier in Berlin ge⸗„„Die Beſetzung des Vierländer⸗Boxturniers des Polizei⸗ vor SV am 7. Januar in Berlin ſteht nunmehr endgültig ſeſt. 5 In.9 9 5 ſchwerſten 0 entſenden 4 mark, Irland und Frankreich ihre Vertreter zum Kompf gül⸗ mit der deutſchen Spitzenklaſſe der Polizeiborer. In zwei we⸗ Vor⸗ und einem Endkampf werden die einzelnen Turnier⸗ ſieger ermittelt, ſo daß am erſten Berliner Boxkumpftag 11 8 5 5 9 cn zwölf Begegnungen auf der E orte ſtehen. Genannt ſind: der Weltergewicht: Mietſchke(Berlin), Jahn(Leipzig), ver⸗ Knudſen(Kopenhagen), Moore(Dublin). Mittelgewicht: Campe(Berlin), Köhler(Leipzig), Herlihy(Dublin), Zi⸗ gan(Paris). Halbſchwergewicht: Hornemann(Berlin], der Brannſoan(Dublin), Nielſen(Kopenhagen), Deguerre(Pa⸗ mal ee 21955 0 Vooſen(Godesberg), ter nach(Dublin), Copin axis). itte. d der Schwedens Voxſtaffel ing; Während die deutſchen Boxer, die am 16. Januar mit dem Länderkampf gegen Schweden in Stockholm ihre Skan⸗ dingvienreiſe beginnen, bereits nach dem Trefſen mit Eng⸗ land aufgeſtellt wurden, haben die Schweden ihre Acht jetzt erſt nach längeren Ausſcheidungskämpfen genannt. Vom Fliegengewicht aufwärts kämpfen: 5 Liushammer Almſtröm, Kreuger, Erik Aagren, Oskar Aagren, Borg Per Andersſon, Tonbberg. Im Fliegen⸗ und Bantamgewicht ſind außerdem in Allan Hausſon bzw. Cederfeldt zwei Erſatzleute in Ausſicht genommen. 142 Wagen fahren nach a Monte Carlo Januar an 142 Wagen mit Fahrern und Fahrerinnen Monte Carlo. Unter ihnen befinden ſich, acht deutſche Stor⸗ ter, deutſche Wagen ſteuern noch zahlreiche Ausländer. Von den 121 Gemeldeten machten 21 von dem Recht Gebrauch, Aus den entlegenſten Städten Europos ſtarten vom 25. aus 21 Nationen zur 17. Internationalen Sternfahrt nach zwei Startorte unzugeben, um dann erſt nach den letzten Wettermeldungen den günſtigeren Platz auszuwählen. Der beliebteſte Startort war Athen; hier gehen 44 Wager über Belgrad, Wien, München, Ulm, Straßburg in den Wettbewerb, ihre Strecke iſt 3800 Km. lang. Palermo bildet den Ausgangspunkt für 32 Wagen zur 4091 Km. langen Fahrt über Rom, Wien, München, Ulm, Straßburg. Hier ſtartet auch der überwiegende Teil der Deutſchen, die ſechs Mannſchaften Häberle⸗Glöckler(Hano⸗ mag), von Hanſtein⸗Graf Bahewitz(Honomag), P. Müller (Da), Noll⸗Hahn(Opel), Klinke⸗Schlöske(BMW) und Hermann(BMW). Der ſiebte Deutſche, von Hantelmann (Adler), macht ſich in Stavanger über Oslo, Hamburg, Han⸗ nover, Brüſſel auf die 3520 Km. lange Reiſe. Weitere Startorte ſind Tallinn, Bukareſt, O' Groats, Umea und Amſterdam. Internationale Winterſportwoche Die Streckeueinteilung In Garmiſch⸗Partenkirchen wurde jetzt die Einteilung der Langſtrecken der Schiwettbewerbe der Juternationalen Winterſportwoche vorgenommen. Die Abfahrtsſtrecke John (26. Januar 10 Uhr) führt vom Kreuzjoch über die Olym⸗ Bei piaſtrecke zur Talſtation der Kreuzeckbahn. plötzlich Bradls neuer Schanzeurekord Auf der Berginſelſchanze bei Innsbruck wurde am Neu⸗ jahrstage ein internationales Schiſpringen ubgewickelt, bei dem der Oeſterreicher Joſef Bradl einen neuen Schan⸗ zenrekord von 76,5 Meter aufſtellte. In gleicher Weiſe gewann er mit 80 Meter Weite das große Springen auf der großen Olympiaſchanze in Garmiſch. (Schirner, Archiv, Zander⸗Multiplex⸗K.) eintretendem ö wird die Standard⸗ ſtrecke Verwendung finden. Streckenobmann iſt H. Neuner. Der Torlauf(27. Januar) findet am Hang des Gudiber⸗ es am Schiſtadion ſtatt. 8 hierfür ſind die oberen Drehwieſen beim Kochelberg. er 18⸗Km.⸗Langlauf wird wieder vom Altmetſter Karl Neuner hergerichtet und in die Gegend öſtlich des Schiſtadions, alſo wie bei den Olym⸗ piſchen Winterſpielen 1396, führen. Der folgende Tag, 29. Januar, bringt dann den Kombinationsſprunglauf auf der Großen Olympiaſchanze. J. Frömming weit voraus Zum viertenmal Meiſterfahrer Der Kampf um das Championat der Trabrennſahrer war ſchon lange vor Abſchluß der Rennzeit 1937 entſchie⸗ den. er immer mehr in den Vordergrund tretende J. Frömming vollbrachte eine außerordentlich große Lei⸗ ſtung, die ihresgleichen ſucht und ſo ſchnell auch von einem anderen Fahrer im Sulky nicht mehr erreicht werden dürfte. J. Frömming ſteuerte im abgelaufenen Jahr die Rieſenzahl von 246 Siegern und ſtellte damit einen neuen Weltrekord auf. Die alte Rekordleiſtung von Charlie Mills aus dem Jahre 1932 mit 205 Siegesfahrten war alſo nicht von allzu langer Dauer. J. Frömming ſicherte ſich bereits zum viertenmal das Championat der Trab⸗ rennfahrer. Klar zurück belegt W. Heitmann mit 180 Siegen den zweiten Platz vor G. Jauß jr. mit 97 und dem oftmaligen Meiſter Ch. Mills mit 86 Siegen. Meiſterfahrer der Amateure wurde E. Speckmann mit der Rekordzahl von 52 Siegesfahrten. Süddeutſche Gauliga im Kampf Ueberraſchungen ſind im Fußball ja nicht all zu ſelten, ſie werden meiſtes von den nichtbetroffenen Mannſchaften und ihren Anhängern mit beſonderer Freude begrüßt. Eins aber iſt ſicher: unerwartete Ergebniſſe, wie ſie der letzte Sonntag brachte, tragen immer dazu bei, daß Ent⸗ ſcheidungen noch möglichſt lange hinausgezögert werden. lend das iſt gut ſo, die Punkteſpiele bleiben ſponnend bis zum letzten Tage. Der zweite Sonntag des neuen Jahres ſieht in den vier ſüddeutſchen Gauen wiederum ein nahezu vollſtändiges Programm vor, ſo daß die Möglichkeiten wei⸗ terer Klärungen ebenſo groß ſind wie die neuer Ueber⸗ raſchungen. Gau Südweſt Boruſſia Neunkirchen— F 03 Pirmaſens(:1 1. FC Kaiſerslautern— Wormatia Worms(:4 IV Saarbrücken— Kickers Offenbach(:2) Eintracht Frankfurt—„Opel“ Rüſſelsheim(:0) Die beiden Spitzenmannſchaften ſcheinen trotz ihrer vor⸗ ſonntäglichen Niederlagen kaum bedroht zu ſein. FK 03 Pirmaſens hat ſelbſt zu Hauſe eine Herart ſchwache Partie geliefert, daß man dem Klub tür die Reiſe nach Neunkirchen keine großen Hoffnungen mitgeben kann. Eintracht iſt durch die Boruſſen⸗Schlappe gewarnt und wird„Opel“ am Riederwald in die richtige Behandlung nehmen. J V Saarbrücken wird ſich ſchon ganz ge⸗ waltig ins Zeug legen müſſen, wenn er die Offen⸗ bacher Kickers halten will. Die Kickers haben noch ein Wörtchen in der Meiſterſchaftsſrage mitzureden. Auf dem Betzenberg in Kaiſerslautern ſteht für den 1. FC allerlei auf dem Spiele. Gegen Wormatia Worms haben die Pfälzer die Vorſplel⸗ niederlage wettzu machen. Wenn ihnen das gelingt, und das iſt nicht einmal ſo ganz ausgeſchloſſen dann dürften die Abſtiegsſorgen der Lautringer allmählich in den Hin⸗ tergrund gedrängt werden. Gau Baden BfR Mannheim— Bfe Neckarau(:0 Germania Brötzingen— SW Waldhof(:81 Vfn Mühlburg— Freiburger FC(:3) FV Kehl— Spg Sandhofen(:2 Der Tabellenführer, der Pforzheimer„Club“, blieb diesmal ſpielſrei, ſo daß die Verfolger Gelegenheit haben dichter aufzuſchließen. Für den VfR Mannheim ſieht es im Stadion allerdings nicht ſehr roſig aus. Die Neckarauer hoben bei einer taktiſchen Umſtellung durch⸗ gute Ausſichten, aus das Zeug, VfR unangenehm zu überraſchen. Germ. Brötzingen wird dem SV Waldhof die Punkte ab⸗ treten müſſen, das dürfte ziemlich ſicher ſein. Ein ſpan⸗ nendes Treffen wird man nach der Verbeſſeruna Mühl⸗ buras in der Karlsruher Vorſtadt erleben, wo der Freiburger F C gaſtiert. Wir trauen den Frei⸗ bugern hier einen knappen Sieg zu. In Kehl wehrt ſich der FV verzweifelt gegen den Abſtiea, gegen San d⸗ hofen will er verſuchen, dert zweiten Siea zu landen. Was natürlich ſehr ſchwer halten wird. Gan Württemberg Sportfr. Stuttgart— F Zuffenhauſen(:11 VfB Stuttgart— Sportfr. Eßlingen(:0) Stuttgarter SC— Ulmer FV 94(:0) 1. SSV Ulm— Stuttgarter Kickers(:8) Bfgt Schwenningen— Union Böckingen(:3! Einen hartnäckigen Strauß werden ſich die Stutk⸗ garter Sportfreunde und F VZuffenhouſen liefern, wobei der unentſchiedene Ausgang des Vorfpiels auch fetzt wieder naheliegt. VB Stuttgart müßte gegen die Eßlimger Sportfreunde einen glatten Sieg einbringen, dagegen wird ſich der S SC gegen den Ulmer F W4 ſchon ſtrecken müſſen, wenn er gewinne w will. Die Ulmer„Schwimmer“ ſind bemüht die hohe Niederlage im erſten S einigermaßen Spiel gegen Kicken s g auszugleichen. Jedenfalls muß ſich der Tabellenführer auf einigen Widerſtand gefaßt machen. Ebenſo wird es Union Böckingen in Schwenningen nicht leicht fallen, die Punkte einzuheimſen. Ueberraſchungsmöglich⸗ keiten ſind in Württemberg genug gegeben. Gau Bayern 1860 München— F 05 Schweinfurt(21:3 Beé Augsburg— SpVga Fürth(:0) Nux zwei Punkteſpiele wurden in Bayern augeſetzt. Münchner„Löwen“ können ſich noch Hoff⸗ nungen machen. gitſcheidend in die Meiſterſchaftsſrgae ein⸗ zugreifen. Sie ſind augenblicklich wieder gut im Zuge, ſo daß die„Revanche“ gegen die Kugelſtädter wahr⸗ ſcheinlich gelingen dürfte. In Augsburg wird ein viel⸗ leicht noch hartnäckigeres Ringen um die Punkte ent⸗ brennen, denn auch die Kleeblätter“ ſind wieder obenauf. Wenn die Fürther ſo ſpielen wie an den letzten Sonntagen, dann haben ſie die Möglichkeit, beide Punkte zu erkämpfen. Die Leichtathlelik-Kongreß in London Vorſchläge von weittragender Bedeutung Für den zum 10. und 11. März nach London anberaumten Kongreß des Internationalen Leichtathletikverbandes liegt eine Reihe von Anträgen vor, deren Annahme eine um⸗ wälzende Aenderung der beſtehenden Regeln und Wett⸗ kampfbeſtimmungen bedeutet. Der ſchwediſche Ehrenſekretär der JAA, Bo Ekelund, iſt der Wortführer des An⸗ trages, in Zukunft Staffelmannſchaften nicht mehr wegen Ueberſchreitens der Wechſelmarken zu disqualifizieren. Dieſer Vorſchlag hat für Deutſchland einige Bedeutung, ging uns doch vor mehr als 25 Jahren, bei den Stock⸗ holmer Spielen 1912, der olnmpiſche Sieg im 4100⸗Meter⸗ Staffellaufen durch Disqualifikation verloren, nachdem unſere Mannſchaft vorher im Zwiſchenlauf mit 42,3 Sek. eine neue Weltbeſtleiſtung aufgeſtellt hatte. Noch in, Er⸗ innerung iſt unſere Niederlage im erſten Länderkampf mit Schweden im Jahre 1934. Schwedens Sleg kam nur dadurch zuſtande, daß unſere Staffel aus dem gleichen Grunde nicht gewertet wurde, obwohl ſie mit 20 Meter Vorſprung ganz itberlegen gewonnen hatte. Noch einmal zur Sprache kommen wird in London das amerikaniſche Startverbot, das die Amateur Athletie⸗-Union von USA im Vorjahre gegen Deutſchland ausgeſprochen hat. Um derartige Vor⸗ kommniſſe in Zukunft ganz zu vermeiden, ſollen die Sat⸗ zungen des JAA entſprechend geändert werden. Den nationalen Verbänden ſoll die Verpflichtung abgenommen werden, zum Zwecke der Förderung der Leichtathletik in der ganzen Welt entgegenkommend und freundſchaftlich mit⸗ einander zu verkehren. Verbände, die gegen dieſe Be⸗ ſtimmung verſtoßen, haben eine Beſtrafung zu erwarten. Bemerkenswert ſind die rein ſporttechniſchen Vorſchläge Weſentlich iſt die neue Beſtimmung über den Fehlſtart, der bereits dann gegeben ſein ſoll, wenn der Läufer ſich von ſeinem Startplatz vor dem Schuß ſortbewegt, ſelbſt wenn er noch nicht— wie die Regeln es bisher vorſahen— den Boden vor der Startlinie berührt hat. Hierzu gehören auch wieder die von USA beantragte Anerkennung und Einführung der Startklötze und der Standort des Starters, der den gleichen Abſtand von allen Teilnehmern einnehmen ſoll, andernfalls die lektriſche Auslöſung des Startſchuſſes erfolgen muß. Verſchiedene Vorſchläge unterbreitet der verdienſtvolle frühere Führer der amerikaniſchen Leicht⸗ athleten, Avern Brundage. Er verlangt, daß beim Hochſprung die Latte um zwei Zentimeter höher gelegt wird, wenn zwei Springer beim vierten Verſuch die gleiche Höhe bewältigt haben. Im Wettbewerb iſt es den Teil⸗ nehmern verboten, nach einem oder zwei mißglückten Ver⸗ ſuchen aufzugeben, damit durch die Zahl der Verſuche die genaue Rangfolge feſtgelegt werden kann. Brundage wünſcht weitere Mindeſtanlauſweiten, und zwar 15 Mtr. für Hoch⸗ und Weitſprung, 30 Mtr. für Stabhoch⸗ und Dreiſprung, und einheitliche Beſtimmungen über die Metallegierungen für die Kugel und den Hammer.— Dänemarf will die Kurvenüberhöhungen der Aſchenbahnen in der Form von 30:1000 einheitlich geregelt wiſſen. Schließlich ſollen neue Kleine Sport- Nachrichten Vitruv, der ausgezeichnete Traberhengſt des Geſtüts Lud⸗ wigsfeld, ſtartet am 23. Januar auf der Trabrennbahn Vincennes bei Paris im Prix d Amerique. Ganelon, als Rennpferd auf deutſchen Bahnen erſte Klaſſe— er gewann von 37 Rennen 24— iſt im ungariſchen Geſtüt der Puſgta⸗Eeſeg eingegangen. Reichstagung der Turner Die Reichstagung der Turner wurde am Dienstag mit praktiſchen und verwaltungstechniſchen Beratungen der mit den Vorbereitungen für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt Heauftragten Sportwarte fortgeſetzt und beendet. Nach einer Beſichtigung der mit Schnee bedeckten Kampfſtätte im Vorgelände Breslaus fand am Nachmittag eine Vorfüh⸗ rung der für das Feſt vorgeſehenen Uebungen ſtatt. In Vorträgen wurde nochmals der gewaltige Aufmarſch der Turner und Turnerinnen beſprochen, der mit dem Feſtzug am Schlußtag, bei dem allein 15 000 Fahnen mitgeführt wer⸗ den, ſeinen überwältigenden Abſchluß finden wird. Vier Wochen Trainingsurlaub für Wouters Der belgiſche Europameiſter im F Felix Wouters muß am 2. Februar in Brüſſel ſeinen Titel gegen den anerkonnten Herausforderer Guſtav Eder verteidigen. Wouters, der gegenwärtig ſeiner Militär⸗ pflicht genügt, nimmt dieſe Aufgabe ſehr ernſt, um ſo mehr, als er in Berlin von Eder ausgeknockt wurde. Seine Vorgeſetzten haben für den ſchweren Kampf ihres Lands⸗ mannes größtes Verſtändnis gezeigt und Wounters vier Wochen Trainingsurlaub bewilligt, ſo daß alſo der Bel⸗ gier in Hochform gegen Eder antreten kann. Noch ein Sieg von Ewald Kluge Ballargt Centenay Trophy auf DaW gewonnen Seinem großen Weihnachtserfolge in Auſtralien hat der Deutſche Motorradmeiſter Ewald Kluge ſchon wenige Tage ſpäter einen neuen anreihen können und damit gleichzeitig dem deutſchen Motorradſport zu einem hervorragenden Start im Jahre 1938 verholfen. Auf einem 5 Km. langen Straßendreieck mit vielen Kurven wurde am Dienstag in der Nähe von Adelaide um die Ballerat Centenay Trophy gekämpft. Kluge ge⸗ wann auch diesmal in der 250⸗cem⸗Klaſſe auf ſeiner ſchnellen Auto⸗Unton⸗DaW ganz überlegen und holte ſogar noch eine um 12 Sekunden beſſere Zeit heraus als der Sieger der 350er⸗Maſchinen. In 23:56 Minuten ließ er die beiden Auſtrolier Heymann auf Excelſior(25:38) und Donovan auf New Imperial(25:41) weit hinter ſich. Kluges Mar⸗ kengefährte Frederick, der ſich im erſten Rennen in Lobe⸗ thal ſo gut guf der ihm fremden Da zurechtgefunden hatte, war diesmal etwas vom Pech berfolgt. In einer Spitzkurve rutſchte er aus und kam zu Fall. Nur leicht verletzt ſetzte er jedoch das Renneu fort und belegte noch einen achtbaren vierten Platz. Kluge wurde nach ſeinem Siege von einer rieſigen Zu⸗ ſchauermenge, in der die deutſche Kolonie wieder ſterk ver⸗ treten war, ſtürmiſch gefeiert. Für ihn gibt es jetzt eine dreiwöchige Pauſe bis zum 1. Februar. In Melbourne wird an dieſem Tage in der Auſtraliſchen Touriſt Trophy das bisherige erfolgreiche Gaſtſpiel des Deutſchen Meiſters und Weltrekordfohrers beendet und ſchon zu Beginn der deutſchen Motorrad⸗Rennzeit wird man Kluge beim Eilen⸗ riede⸗Rennen wieder in der Heimat im Rennſattel ſehen. don; Die beliebteſten Klänge von 1937. Weltbeſtleiſtungen nur noch anerkannt werden, wenn die alten Beſtleiſtungen um beſtimmte Punkte übertroffen worden ſind, wobei nachſtehendes Schema ausgearbeitet iſt: Lauf: Sprung, Wurf, Stoß: 0 Sek.— 30 Sek.: 0,1 Sek. 0— 250 em: 1 em 30 Sek.— 2 Min.: 0,2 Sek. 250— 500 em: 2 em 2 Min.— 10 Min.: 0,4 Sek. 500—1000 em: 3 em 10 Min.— 15 Min.: 0,6 Sek. 10002000 em: 5 em 15 Min.— 30 Min.: 1,0 Sek. über 2000 em: 10 em 30 Min. und darüber: 2,0 Sek. Der Vorſitzende der Rekordkommiſſion, S. S ham ko⸗ vit(Ungarn), bringt wiederum neue Vorſchläge zur Amateurfrage ein. Weiterhin ſoll der Kongreß beſchließen, den älteren Mitgliedern der JAA ein zahlenmäßig größe⸗ res Stimmrecht zu gewähren als den erſt in jüngſter Zeit beigetretenen Landesverbänden.— Endlich ſtehen die Auf⸗ nahmegeſuche der Leichtathletikverbünde von Irland und Ceylon auf der Tagesordnung. Viktor Smeds, der bekannte finniſche Sportführer und Präſident des Finniſchen Box⸗ Verbandes, wird beim Län⸗ derkampf der Amateurboxer von Deutſchland und Schweden am 16. Januar in Stockholm das Amt des Oberſchiedsrich⸗ ters verſehen. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 5. Jannar. Die Froſtwet⸗ terlage wird weiter anhalten. Eine von Nordoſt her⸗ anziehende neue Störung wird vorausſichtlich ſchon in der kommenden Nacht erneuten Schneefall bringen. ö Voraus ſage für Donnerstag, 6. Januar Wechſelnd bewölkt und zeitweiſe Schneefall, weiterhin Froſt, Winde um Nord. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. Jauuar — 3,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1— 9,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr— 92 N a„ Waſſerſtandsbeobachtungen im Mouat Jauuar Mbein-Wegel. N 2. 3.. 5. Nets Legel, 2 8. 4. 5. Rheinfelden.6 188.88.70.5 Kaub.14108, 100 95 80% 0 0555 94841200 5 Wein: 880% 06467 e 3 2 J. N 494.5. 8 Maxan.: 50 31 506 80.0 Nee eg Mannheim 1885.780188 1% 7059 Mannheim 60 5ů5.71168 Was hoͤren wir? Donnerstag, 6. Januar . Neichsſender Stuttgart 35 .30 Frühkonzert.—.30: Fröhliche Morgenmuſik (Schallpl.J.— 10.00: Volksliebſingen.— 11.30: Volksmuſtk. — 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Zauber der Stimme; Caruſo— Schlusnus(Schollpl.).— 16.00: Aus Karlsruhe und Mannheim: Muſik am Nachmittag. Ausführende: Das Landesorcheſter Gau Baden, Hildegard Knopf(Klavier), Paul Trautvetter(Violoncello), das Frauenterzett, Kla⸗ vierduo Rolf Schickle— Guſtav Semmelbeck. 002 Jugend ſpielt klaſſiſche Streichmuſik.— 18 80: Griff ins Heute.— 19.15: Meiſter der Unterhaltungsmuſtk(Schall⸗ platten)— 20.00: Ein Abend mit Chopin.— 21.00: Anton Dvorak: Symphonie aus dex„Neuen Welt“ e⸗Moll, op. 95. — 21.45: Junge Lyriker: Haͤns Duffner.— 22.00: Nachrich⸗ ten.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert: Mozart(Schallpl.). Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 11.30: 80 bunte Minuten.— 12.00: Mittagsmuſtk.— 14.00: Allexlet von zwei bis drei.— 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt.- 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Klavier ute it 3 18.25. Kleines Unterhaltungskonzert.— 18.45: Sportfun — 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.00: Der Bettel⸗ ſtudent. Operette von Millöcker.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Muſikaliſche Kurzweil.— 23.20: Aus Lon⸗ Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 149, labrganę/ Nr. 35 0 (Zeichnung von Ludwig Richter) .as Jxeikdnigad ted Wir ſind die Könige vom finſtern Stern, in Gold und Purpur drei rühmliche Herr'n. Grüßt uns der Abend, ſo wandern wir nah: Kaſpar von Tarſus und Egrisculla. Winkt uns die Nacht, dann ſtellen wir uns Jar: von Godolien und Saba der Balthaſar. Rufen die Kindlein, da klopfen wir ans Tor: Melchior von Nubien, der allerſchwärzeſte Mohr. Wir ziehen hell ein durch die geringſte Tür, tragen ſingend unſere Geſchenke herfür. Drei Wunderſäcke ſchleppen wir ſchwer, ſternenbeſtickt, die werden nicht leer. Die ſchütteln wir über Straße und Haus, ſäen goldne Aepfel und Nüſſe draus. Wir zupfen die Säcke an jedem Ohr: da poltert ein Spielzeugberg hervor. Sie buckeln ſich auf und füllen ſich an mit Honigkuchen und Marzipan. Aus Himmelreichs Mitten nahen wir her, zogen durch dunkle Städte und Meer. Unſre Säcke wollen landaus und ein. Alle Kindlein müſſen geſegnet ſein. Wir ſind die Könige vom finſtern Stern, in Krone und Mantel drei rühmliche Herr'n. Gottvater hält ſeine Schirmhand uns nah: Kaſpar von Tarſus und Egrisculla. Herr Jeſus Chriſt lächelt ein ſelig Jahr: von Godolien und Saba der Balthaſar. Die runden Engel zwitſchern im höhern Chor: Melchior von Nubien, der allerſchwärzeſte Mohr! und hängen oben aus der Himmelhaustür den blaublankgeputzten Weihnachtsſtern herfür. Robert Walter. eee ee eee Beguemlichkeiten für den Kranken Dem Kranken ſein Schmerzenslager nach Mög⸗ lichkeit zu erleichtern, iſt Aufgabe jeder mit der Pflege betrauten Perſon. Sehr wichtig iſt zunächſt die Frage der Bettung. Das Krankenbett muß das breiteſte und längſte des Haushaltes ſein, damit der Leidende ſich gelegentlich vollſtändig aus⸗ ſtrecken kann. Sprungfedermatratze und Roßhaarauflage ſollen voneinander getrennt ſein, um hygieniſche Behandlung und Reinhaltung zu ermöglichen. Ob ein Keilkiſſen erwünſcht iſt, hängt von der Art der Leiden ab. Viele Kranken bevorzugen ein flaches hartes Kiſſen unter oder über den wei⸗ chen Kiſſen. Wichtig iſt ein flaches Kiſſen am Fußende, damit der Kranke, wenn er herunter⸗ rutſcht, nicht mit den Füßen am kalten Bettgeſtell Halt ſucht. Für den Nacken und die Knie kann man feſte Rollen anfertigen, die eine wichtige Stütze und Erleichterung für Leidende darſtellen, die lange liegen müſſen. Federunterbetten ſind nur bei ſole en Kranken zu empfehlen, die an Kräfteverfall leiden und leicht frieren. Sonſt ſind harte Unterlagen, und zum Zudecken ein bis drei Wolldecken, vollſtändig in Bezüge gehüllt. empfehlenswerter. Man legt not⸗ falls über die Füße noch ein leichtes Federbett, wie Aeber die Ehe Leichte Gedanken zu einem gewichtigen Thema Es genügt nicht, daß man vor der Ehe ja ſagk. Man muß auch in der Ehe nein ſagen können. 1 8 8— Wer unter dem Pantoffel ſteht, darf ſich nicht wundern, daß er einen betretenen Eindruck macht. * 5 Forderungen ſtellen darf Liebe; Forderungen ein⸗ kreiben nicht. * 2 Wenn Frauen eine Szene machen, ſoll man ihnen keine Stichworte zuwerfen. * Jeder Topf findet ſeinen Deckel, auch der leere. * Man hat das Leben nicht mehr vor ſich, wenn man ſein Vorleben binter ſich hat. Manche Ehe zählt weniger nach den glücklichen, als nach den glücklich überſtandenen Stunden. * Von Knierollen, verſtellbaren Rückenlehnen und Vettiſchen überhaupt darauf zu achten iſt, daß die Füße ſtets gut warm gehalten werden Um das Laken recht ſtraff geſpannt zu haben, wickelt man es ohen und unten um einen Stock, der zwiſchen Bett⸗ geſtell und Bettauflage geklemmt wird, ſo daß keine drückenden und ſtörenden Fältchen auch bei un⸗ ruhigen Kranken entſtehen können. Um dem Kranken das Aufrichten im Bett zu ermöglichen, auch wenn im Augenblick keine Hilfsperſon zur Stelle iſt, befeſtigt man links und rechts am Fußende des Bettes zwei entſprechend lange, feſte Stoffſtreifen mit Griffen oder Knebeln, die ſeitlich am Bett für den Leidenden griffbereit über einen Haken gehängt werden. Eine verſtellbare Rückenlehne aus leichtem Holz mit Strohgeflecht, wie wir es in Stühlen aben, bedeutet für jeben Kranken eine beſondere Erleichterung und Hilfe. Für kürzere Krankheiten empfiehlt es ſich, die Kiſſen und damit den Rücken des Kranken durch einen umgekehrten Stuhl zu ſtützen. Ein Bettiſch iſt leicht herzuſtellen, wenn man ein Brett auf zwei Pflöcke ſetzt, die genau über die Seitenwandungen des Bettes paſſen. Im Not⸗ fall hilft man ſich mit einem Plättbrett, das über zwei links und rechts des Bettes aufgeſtellte Stühle gelegt wird. Eine wichtige„Inventur“ am Jahresanfang Oder: von der Sparſamkeit am rechten Fleck 5 Die Mehrzahl aller Weihnachtsgeſchenke hat ganz ſicher einem dringenden Bedürfnis abgeholfen, mit anderen Worten: ſie waren vorwiegend praktiſcher Art. Da brauchte der Vater Unterwäſche, Socken, Krawatten, Tag⸗ und Nachthemden, Bettpantoffeln oder Hausſchuhe. Die Mutter hatte ähnlichen Be⸗ darf, und in der Küche klaffte ſo manche Lücke, die durch einſichtige erwachſene Kinder am Heil. Abend wieder gefüllt wurde. Noch notwendiger faſt waren verſchiedene Kleidungsſtücke für die berufstätigen Glieder der Familie wie für die Kinder. Ganz zu⸗ letzt wurde dann auch für die letzteren noch irgend⸗ ein Spielgerät vom Weihnachtsmann unter dem Baum placiert. Nun ſind die Feſttage verrauſcht, der Alltag hat wieder ſeine Herrſchaft angetreten und der Weih⸗ nachts⸗ und Gabentiſch harrt ſeiner früheren Beſtim⸗ mung. Der Hausfrau liegt es zumeiſt ganz allein ob, den geſamten neuen Beſitz der Familie„ord⸗ nungsgemäß“ zu verſtauen und an entſprechender Stelle unterzubringen. Sie ſollte nun aber auch bei dieſer Gelegenheit ihrem Herzen wie ihrem Spar⸗ ſamkeitstrieb ganz energiſch„einen Stoß“ geben und unnachſichtig ausſchalten, was vor ihren prüfenden Augen und Händen als einwandfrei nicht mehr be⸗ ſtehen kann. Was nützt ein großer Vorrat Strümpfe in den verſchiedenen Käſten, wenn die Mehrzahl da⸗ von immer wieder umfangreicher Stopfarbeit be⸗ handelt werden müſſen! Nachdem nun das Weih⸗ nachtsfeſt neue Stücke beſcherte, ſollten ſie auch ſofort gebraucht, ſtatt, wie es leider oft der Fall, noch zu⸗ rückgelegt und geſchont zu werden. Wo bleibt die Weihnachtsfreude, wenn der ſchöne farbige Schlips nach neueſtem Muſter, vom Sohn wie vom Ehemann, nur zu„beſonderen Gelegenheiten“ getragen werden ſoll, wo bleibt das Glücksgefühl des Beſitzes, wenn die ſchönen Schals und Handſchuhe, die neuen Klei⸗ dergarnituren vorläufig noch in Schachteln Käſten verwahrt werden müſſen, wie die allzu ſpar⸗ ſame Hausfrau es wünſcht? 1 Immer heraus damit ans Tageslicht, ſolange ſie noch modern ſind und dafür alles Alte und Ver⸗ brauchte ausgeſchaltet, von dem heute manches bis zum Ueberdruß getragen werden muß. Viel zu we⸗ nig ſchätzt leider ſo manche Hausfrau nach Gebühr, welch ſtolzes, geradezu über ſich ſelbſt hinausheben⸗ des Gefühl das Bewußtſein im Gefolge hat, von Kopf bis Fuß tadellos bekleidet zu ſein. Auch die Leiſtungen im Beruf werden von dieſem Gefühl günſtig beeinflußt, wie ſchon jeder an ſich ſelbſt ver⸗ ſpürte. Wenn es alſo gilt, für die Weihnachtsgeſchenke Platz zu ſchaffen, dann ſollten allenthalben alte Stücke dafür weichen, lieber wenig, aber einwandfrei, als viel und ſtark verbrauchter Beſitz. Das ſollte die darf? Was nützen viele mürbe Wiſſcheſtücke im Loſung der Jetztzeit für alle ſein, die ſich Anſchaffun⸗ Schranke, wenn ſie beim Waſchen ſchonungsvoll be⸗ gen ermöglichen können. E. M. r 1 Der Eintopf des Monals Januar Weißkrauteintopf Ein ſehr großer und tadelloſer Weißkraukkopf wird in vier Teile geſchnitten, gründlich Waſſer durchlauſen laſſen, damit aller Schmutz entfernt wird Dieſe vier Teile 055 man vorſichtig in Salzwaſſer weich, ohne daß ſie zer⸗ fallen. Auf eine Platte gibt man einen Berg geröſteter Kar⸗ toffeln(Reſte von Schalkartoſeln vom vorhergehenden Tag) und legt die vier Krautkopfteile, ſorgfältig heraus⸗ gehoben, auf die Kartoffeln. daß noch zwiſchen ihnen ein Zwiſchenraum für je eine Scheibe gebratenes Dürr⸗ fleiſch oder eine Bratwurſt bleibt. Ueber den Kraut⸗ kopf gießt man nun die Braſtwurſttunke oder das aus⸗ gelaſſene Fett der Dürrfleiſchſcheiben, das man mit etwas zerloſſener Butter noch ſtrecken kann. Stockfiſcheintopf Abgekochter Stockfiſch(1 Kilo) wird lagenweiſe mit abgekochten, in Scheiben geſchnittenen Kartofſeln in eine gut gefettete Auflaufform gefüllt Zwiſchen jede Lage Kartoffeln und Stockfiſch kommt eine dünne Lage laug⸗ aber ſehr feingeſchnittener Zwiebeln, Salz und Paprika. Iſt die Form gefüllt, ſo wird verdünntes Tomatenpüree über die letzte Lage die Kartoffeln bilden müſſen, gegoſſen, etwas Reibkäſe darauf geſtreut und das Ganze im Backofen gebacken, bis der Käſe braun iſt. Neuer Haſeneintopf 725 Gramm Haſenpfeffer wird mit 65 Gramm Speckwürfeln und etwas Fett kurz angebraten, donn gibt man zwei Zwiebeln, eine kleine Zehe Knoblauch (nicht Bedingung), 1 Kilo Gelber üben. 1 Wir⸗ ſing⸗ oder Weißkrautkopf lin Teile geſchnitten) Salz, Paprika und wenn vorhanden, Tomatenpüree dazu. Wenn alles etwas angedämpft iſt, wird mit Waſſer abgelöſcht oder mit einer Würſelbouillon, wenn man das Gericht ſehr würzia will Am Schluß kommen noch 1 Kilo in größere Würfel geſchnittene Kartoffeln dazu. Das Gericht braucht gut 2 Stunden. Ochſenſchwanzeintopf(mit Roſenkohl) 2 Kilo Ochſenſchwanz läßt man ſich vom Metzger in gleichmäßige Stücke(—6] teilen und brät ſie mit Salz und Paprika in reichlich Fett an. Dann gibt man 725 Gramm geputzten Roſenkohl und eine große, in Schei⸗ ben geſchnittene Zwiebel dazu und läßt alles gut an⸗ ſchmoren. Zum Ablöſchen gießt man eine kleine Flaſche Bier und dann noch nach Bedarf Waſſer dazu und läßt das ganze Eintopfgericht 2 Stunden unter öfterem Um⸗ rühren gar werden. Zwanzig Minuten vor dem Anrichten gibt man würfelig geſchnittene Kartoffeln 14 Kilo, je nach Bedarf] und läßt dieſe mitkochen, wenn man ö 8 nicht zur Abwechſlung 7 Kily Kaſtanien mitſchmoren will, die man tags zuvor geputzt hat. Dieſe brauchen aber dann—17 Stunden. damit das Gericht nicht anhängt. Grünkerneintopf Kilo Roſenkohl, 150 Gramm gemahlener Grünkern werden in 1 Liter Waſſer langſam weichgekocht(Achtung, brennt leicht an!), 375 Gramm geräucherten Speck oder Bauchlappen ſchneidet man in Würfel, brät ſie mit fein⸗ geſchnittener Zwiebel an, gibt ſie in den Eintopf und läßt ſie noch kurze Zeit mitkochen. Auch Hammelfleiſch kann verwendet werden. Malſchläge für den Haushalt Linoleum⸗Fußboden iſt leicht zu reinigen, Staub kann ſich nicht anſammeln, ſo daß der Fuß⸗ böden vom hygieniſchen Standpunkt aus immer ein⸗ wandfrei rein gehalten werden kann. Zur ſach⸗ gemäßen Pflege und Reinigung aber iſt folgendes nötig: Zunächſt wird mit dem Beſen oder der Staub⸗ ſaugerbürſte der Staub entfernt. Flecken werden mit Terpentinöl abgerieben. Hierauf erfolgt ein Aufwiſchen mit einer lauwarmen Löſung von neutraler Seife Soda oder ſonſtige Chemikalien ſind bei Linoleum ſchädlich, da Farbe und Stoff darunter leiden könnten. Nachdem mit klarem Waſ⸗ ſer nachgewichſt worden iſt, wird das Linoleum mit einem weichen Tuch trocken gerieben. Im übrigen ſoll man feuchte Gefäße nicht auf dem Linoleumboden ſtehen laſſen, da ſich dann Ränder bilden, die kaum wieder herauszubringen ſind. Zuletzt Linoleum mit einer hauchdünnen Schicht guten Boh⸗ nerwachſes eingerieben und ſorgfältig geboh⸗ nert. Dieſe gründliche, ſorgfältige Säuberung ſollte mindeſtens alle drei bis vier Wochen vorgenommen werden. Reinigungsmittel wie Aether, Eſſigſäure und andere Chemikalien ſind auf jeden Fall zu ver⸗ meiden. Sie greifen zwar das Linoleum nicht an, dafür aber die Geſundheit der arbeitenden Hous⸗ frau, auf deren Atmungsorgane ſchließlich vor allem Rückſicht genommen werden ſoll., andarbeiten, die wir unſeren Kindern machen und mit denen wir ein Kinderzimmer ſchmücken, müſſen nicht nur luſtig, H 6827 K. 3 5 und 2 Immer genügend Brühe zugeben, 5 wird das Alle Ringe binden, nicht alle verbinden. 5 Es iſt nicht ſo entſcheidend, was man in eine Ehe mitzubringen, ſondern was man draußen zu laſ⸗ ſen hat. 5 8 auch Kronen der Schöpfung. 3 5 Mit ſtarkem Willen kommen Frauen ſelten zum Ziel, mit ſchwachen Nerven faſt immer. 8 4 i Jaunggeſellen wiſſen zu gut, wie lange es zu früh aber zu ſchlecht, wann es zu ſpät iſt. f 155 Herbert A. Freu zen Kronen drücken bisweilen, kondern auch praktiſch und vor allem leicht waſchbar ſein. Wir vählen ſie deshalb am liebſten aus Wachstuch oder einem leinen⸗ irtigen Gewebe, aus dem dieſe fünf netten Handarbeiten gearbei⸗ tet find. An bunten, aufgenähten Figuren haben Kinder ihre be⸗ ſondere Freude und es wird ihnen Spaß machen, ihren Kindertiſch genau ſo zu decken, wie es Mutti macht, mit einem richtigen Kannenwärmer und ſechs verſchiedenen, paſſenden Lätzchen dazu. f 6827. Wandbehang aus naturfarbenem nit bunten i n weißem tuch mit luſtigen verſchiedenen en, ne Ale Se 5 90 e 46820. Sigwürfel, Schürze und Umhängetä Genz mt Appleton. fl 77 Ulstein-Handarbeitsmuster beigen jetst: Ultra- Handarbeitsmustez. i n 5 885 5 Verantwortlich Morast Schubert Mann ö Mitt — Die Der! zeugern 1987 abl gar ein ſetzte nä Feinſilb. von 775 mit die gewährt Abkomm Erkläru: den Aus Dieſe Männer getan, 2 denn ni auch in Kurſes Staaten man v reden. ren für Herabſet auf 64,6 ſchen Re 65 Mill. im Jah, zenten hierfür Ankaufs über de die Ann auf dem um 8 andere habe d oͤroſſeln hauptſä⸗ daho, A Ande letzigen lich wo Pflaſter Geſolgf ſehr vi das zu! zu; 193 195 Mi! 195 Mil von 290 von 344 von 280 Dieſ dazu fl ſyſtems reſerve⸗ Regelu! 8 5 an, en Napa daß den käuſe a weitem be ſtä nd Baſis angeſch durch zufüthre andere Zun gleichfe in Fer zu ein große derkam mehr z gen, d Dritte ferner! wird. die Au noch i des m man Verhäl! halte, Vol ihrer 1 Weih⸗ ſofort h zu⸗ die chlips nann, erden wenn Klei⸗ und ſpar⸗ ge ſie Ver⸗ 8 bis t we⸗ bühr, eben⸗ von H die efühl ver⸗ Henke Stücke i, als e die rffun⸗ M. t man moren aber geben, inkern htung, oder fein⸗ d läßt kann mmen zſäure t ver⸗ t an, Heus⸗ allem . — f Auggen Vereinigten Staaten ſehr viel weitem nicht herſtellen. Mannheimer C AF TS-ZETT TUNG Mittag- Ausgabe Nr. 5 2 Zeitung Die Preisherabseßung für Silber in Amerika Der bekannte Silbervertrag zwiſchen den wichtigſten Er⸗ zeugern und Verbrauchern der Welt, der am 31. Dezember 1937 ablief, hat in letzter Stunde noch Aufregungen, ja ſo⸗ gar eine Revolution hervorgerufen. Präſident Rooſevect ſetzte nämlich, wie ſchon mitgeteilt, oͤen Ankaufspreis für Feinſilber heimiſcher Produktion mit ſofortiger Wirkung von 7757 auf 64,64 je Unze herab und ermäßigte da⸗ mit die Prämi den amerikaniſchen Erzeugern bisher gewährt wurde, auf 19 v. H. Vorangegangen waren ein Abkommen mit Mexiko und Kanada, das für 1938 gilt und Erklärungen d Schatzſekretärs Morgenthau, wonach man den Auslands für Silber nicht beeinfluſſen werde. Dieſe Verträge und Erklärungen der verantwortlichen Männer in Waſhington ſind jedoch keineswegs dazu an⸗ getan, Beruhigung im Reiche des Silbers zu ſchaffen; denn nirgends findet ſich eine bündige Zuſage, daß Amerika auch in Zukunft den Weltſilberpakt oͤurch Stützung des Kurſes regulieren wird. So lange nämlich die Vereinigten Staaten das Silber entſcheidend ſtützen, konnte und durfte man von einem„goldenen Zeitalter“ dieſes Edelmetalls reden. Jetzt ſcheint ein„ſilbernes“ mit allen ſeinen Gefah⸗ ren für Produzenten und Konſumenten anzubrechen. Die Herabſetzung des Ankaufspreiſes für Feinſilber von 77,57 auf 64,64 ets. je Unze in der Union bringt der amerikani⸗ bei einer Erzeugung von durchſchnittlich ie, die ſchen Regierung 65 Mill. Unzen je Jahr eine Erſparnis von 8 Mill. Dollar im Jahr. Da man jedoch die Unterſtützung an die Produ⸗ zenten weiter zahlt, ſind trotzdem noch etwa 12 Mill. Dollar hierfür jährlich aufzubringen. Gerade weil auch der neue Ankaufspreis von 64,64 cts. je Unze fein noch weſentlich über dem des Weltmarktes(zur Zeit 447 ets.) fegt, iſt die Annahme berechtigt, daß Rooſevelt die Preisſenkung auf dem Binnenmarkt nicht etwa deshalb vorgenommen hat, um 8 Mill. Dollar für Etatszwecke einzuſparen, ſondern andere Ziele verfolgt. Die einen vermuten, die Senkung habe den Zweck, die amerikaniſche Silbergewinnung zu öroſſeln, wobei daran zu erinnern wäre, daß dieſes Metall hauptſächlich in den Staaten Utah, Montana, Nevada, In⸗ daho, Arizona, Kolorado und Kalifornien gefördert wird. Andere meinen, daß die Vereinigten Staaten mit ihren jetzigen Maßnahmen die Abkehr vom Bimetallismus ein⸗ leiten. Als die Union im Dezember 1933 ihre neue Silber⸗ politik geſetzlich verankerte, glaubte ſie zwei Fliegen mit einer Klappe zu ſchlagen. Die Reaktivierung des Silbers ſollte einmal das Geſchäft Fer Vereinigten Staaten mit den Silberbeſitzern, namentlich alſo mit den Ländern des ernen Oſtens und den mittelamerikaniſchen Staaten be⸗ eben, zum andern wollte man die Zahlungsbilanz des Jandes erleichtern, indem die Aufwendungen für die Sil⸗ berkäufe das Angebot in Dollar vergrößern mußten. End⸗ lich wollte Reoſevelt den mächtigen Silberſenatoren ein Pflaſter auflegen, damit ſie ſeiner Ankurbelung politik Geſolgſchaft leiſten. Von all dieſen ſchönen Plänen iſt nicht ſehr viel übrig geblieben. Die Produktion des Silbers, das zum Großteil als Nebenprodukt anfällt, nahm ſcharf zu; 1932 betrug ſte 3,13 Mill. Kilo im Handelswerte von 195 Mill. /, ſtieg 1933 auf 3,20 Mill. Kilo im eBtrage von 195 Mill. /, erhöhte ſich 1984 auf 5,92 Mill. Kito im Werte von 230 Mill., 1935 auf 6,72 Mill. Kilo im Handelswert 44 Mill/ und 1936 auf 7,80 Mill. Kilo im Betrage 280 Mill.. 8 Plus in ber Silberpreduktion hätte eigentlich 5 hren müſſen, die Silbervorröte des Notenbank⸗ ſyſtems in den USA allmählich auf ein Drittel der Golo⸗ reſerve zu bringen, wie es die Union gemäß der neuen Regelung vom Dezember 1933 vorhatte. Das Ziel konnte jedoch deshalb nicht erreicht werden, weil der Goldvorrat zagden el, ſchneller zunahm. Kapitalflucht und aktive Zahlungsbilanz ſorgten dafür, daß der Goldturm immer höher wurde. Trotz aller Auf⸗ käuſe an Silber ließ ſich die eben erwähnte Relation bei Nimmt man die heutigen Gold⸗ beſtände des Federal Reſerve Syſtems in den USA als Baſis, ſo müßten noch mindeſtens 1 Mrd. Unzen Silber angeſchafft werden, um die gewünſchte Deckung der Noten durch zwei Teile Gold und einen Teil Silber herbei⸗ zuführen. Empfand man aber in Waſhington ſchon die Einlagerung des wertbeſtändigen Goldes mit der Zeit als eine untragbare Laſt, ſo mußten die Silberaufkänfe noch weit drütckender wirken, weil nach dem Golde ſich alle Welt drängt, während beim Silber nur ein einziger Köu⸗ ſex, nämlich die Union, vorhonden war. Die Silber⸗ politik erwies ſich alſo als einſettig, und die Amerikaner erkannten, daß letzten Endes ſie ſich ſelbſt den Silberpreis, und zwar zu ihren eigenen Laſten und zu Gunſten der anderen, feſtſetzen mußten. Zunächſt leiſtete Chino den USA Gefolgſchaſt. Es führte gleichfalls eine Art Doppel⸗Währung ein, aber der Krieg in Fernoſt wird für abſehbare Zeit das Währungsproblem zu einem beſonders komplizierten machen. Das zweite große Land mit Silberwährung, Spanien, ſteht im Bru⸗ derkampfe und Hürfte nach Beendigung der Wirren nicht mehr zum Silber zurückkehren, oder nur unter Bedingun⸗ gen, die den Amerikonern keinen Nutzen bringen. Der Dritte im Bunde, Mexiko, freut ſich darüber, daß es auch fernerhin ſein Silber zu guten Preiſen an die Union los wird. Das Ziel, das Waſhington damit verfolgt, nämlich die Auflockerung ſeiner Außenſtände in Mexiko, liegt indes noch in weiter Ferne, den die neueſte Silveſterbotſchaſt des mexikaniſchen Staatspräſidenten ſpricht davon, daß man wohl weiter bemüht bleiben müſſe, die finanziellen Verhältniſſe zu konſolidieren, daß es aber vorläufig ſchwer halte, den Auslandsverpflichtungen nachzukommen. Von der monetären Seite her haben alſo die USA mit ihrer Silberpolitik der letzten 4 Jahre kaum etwas Durch⸗ greifendes erreicht. man mit ihrer Hilfe oder ſie fanden eine andere Rohſtoffe und Halbwaren velt angeſtrebt wurde, krä bei aber nur eine 1 — des muß immer wieder unt die USA ſich ihre Silberpolit keine Gefolgſchaft, und ſo wäre es wahrſe mäßigere geweſen, Dollar auszuleihen, al J lionenſumme in totem Silber feſtzulegen. Das Silber⸗ experiment der USA kann mit als geſcheitert gelten, auch wenn es der amerikaniſchen Regierung ſchwer fällt, Farbe zu bekennen. Sie hatte damit eine Einbohnſtraße geſchaffen, auf der ſie jetzt kaum umzukehren vermag. Ein völliger Abbau der verfahrenen Politik iſt z. Z. noch nicht öglich, weil ſonſt die Gefahr beſtände, eine Puaik am ilbermarkt ſen. An ſich hat der Kurs im Jahre 1937 ſchon eine kräftige Ermäßigung er⸗ fahren. Ende Dezember 1936 lautete die Notierung in London auf 21,31 d je Unze fein, am gleichen Tage 1937 18,44 8; der Rückſchlag beträgt alſo ca 15 v. H. Eine weitere Baiſſe iſt gar nicht von der Hand zu weiſen, ſofern die Vereinigten Staaten ihre Internentionen einſtellen oder verlangſamen. Im Gegenteil, diefe werden ſogar einen viel größeren Umfang annehmen müſſen als bisher, denn noch den jüngſten Erfahrungen wird jeder Silberintereſſent beſtrebt ſein, ſein Material dem einzigen Großkäufer, ſo⸗ lauge er noch im Markte iſt, aufzuhalſen. Die Fragen, die ſich hier auftun, ſind durchaus nicht zu unterſchätzen. Von der Silberſeite her kann ſehr leicht eine neue Erſchütterung im Weltpreisgefüge eintreten, die die an ſich ſchon vorhandenen baiuegünſtigen Motive um ein Weſentliches verſchärft. Das weitere Schickſal des Silbers hängt alſo von dem Willen der Vereinigten Staaten ab, die durchblicken laſſen, daß ſie fortan günſtigenſalls bemüht ſein werden, einen rapiden Preisſturz des Metalles zu ver⸗ hindern. Damit iſt freilich nicht ſehr viel gewonnen. Der Verſuch einer Reaktivierung des Silbers, d. h. die Wieder⸗ thronbeſteigung des Silbers als König unter den Metallen iſt mißlungen, und die Amerikaner werden alle Hebel in Bewegung ſetzen müſſen, um den Sturz vom Thron für die Intereſſenten tragbar zu machen. 1937 ein Rekordjahr der deuischen Binnenschiffahri Das Jahr 1937 brachte für die deutſche Binnenſchiffahrt eine Rekordentwicklung, deren Verkehrsziffern die des Jahres 1929 teilweiſe hoch übertreffen. So hat ſich der Durchgangsverkehr im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal(für die Monate, für die Ziffern vorliegen) um 24 v. H. der Tonnage gegenüber dem Vorjahre gehoben. Der Seedienſt Oſtpreußen hat mit über 160 000 Fahrgäſten gegenüber 1935, dem letzten vergleichbaren Jahr, einen Verkehrszuwachs von rund 50 v. H. auſzuweiſen. Der Betrieb wurde in der Haupt⸗ reiſezeit mit vier Schiffen durchgeführt. Die Ein⸗ und Aus⸗ ladungenin den Häfen ſtiegen bis Ende Oktober um 13 v. H. gegen die gleiche Zeitſpanne 1936. Ganz beſonders ver⸗ ſtärlte ſich der Verkehr des Rheingebietes, nämlich um 27 v. H. Er überſtieg den Verkehr des ganzen Jahres 1930 bereits Ende Oktober um mehr als zwei Mil⸗ lionen Tonnen. Der Neckarverkehr erreichte in der Zeit Januar bis Oktober einen Zuwachs von 44 v. H. Die mitkteldeutſchen und öſtlichen Waſſerſtraßen zeigten allerdings eine etwas geringere Verkehrsſteigerung. So ſtteg Hamburgs Oberelbeverkehr um 11 v.., der Berlins und Königsbergs nur um 1 v.., während der Verkehr Coſels um 18 v. H. anſtieg. Verſtärkte Getreidezufuhren aus den Donauländern verurſachten eine Verdoppelung des Verkehrs der deutſchen Donauhäfen. Hier dürfte der Geſamtverkehr gegenüber 1936 eine mehr als 10prozentige Steigerung erreichen. 5 Auch die wirtſchaftlichen Fragen, die zu löſen hoffte, blieben ungeregelt Löſung. Das Preisniveau für ſich freilich, wie es von Rooſe⸗ holt, d Silber ſpielte da⸗ Rolle. Außerdem 5 ganz Zweck⸗ he Mil⸗ —— n Süddeutſche Mithleu vereinigung Gmbh, Mannheim. Durch Gefellſchafterbeſchluß vom 6. Dezember 1937 iſt das Stammkapital um 17800% auf 20 000/ erhöht worden. Die Firma iſt geändert in: Geſellſchaft Süddeutſcher Mühlen Gmb. * Stern AG Eſſen.— Beſitzwechſel. Die M. Stern Alh 05(Schrett⸗ und Metallgroßhandlung), die mit einem Aktienkapital von 2,70 Mill.„ ausgeſtattet iſt, wird, wie die„53“ erfährt, an ein weſtdeutſches Montan⸗Lonſor⸗ tium übergehen. Im Beſitz der Geſellſchaft befindet ſich u. a. auch die M. Stern Bahnbedarf Gmbß Saarbrücken. * Baſt Ach, Nürnberg.— Stabiles Gewinnergebnis. Die Gefellſchaft legt Abſchluß und Geſchäftsbericht für 1936/37 vor. Auf dem Heſemarkte, der durch Marktordnung geregelt iſt, herrſchen normale Verhältniſſe. Die niedrigen Spirituspreiſe wurden im Berichtsjohr noch etwas er⸗ mäßigt. Für den Hauptrohſtoff des Unternehmens, Melaſſe, ſind die Höchſtpreiſe unverändert geblieben. Der Hefeab⸗ ſatz hat eine geringe Erhöhung erfahren. Das Spiritus⸗ Jahresbrennrecht,das mit 100 v. H. freigegeben war, wurde voll abgearbeitet. Die erheblichen liquiden Mittel, die, ſoweit ſie für die laufenden Geſchäfte nicht gebraucht wur⸗ den, in Reichsanleihe angelegt ſind, ſtoammen in der Haupt⸗ ſache aus dem ſeinerzeitigen Verkauf von Fabriken. Bei 1,81(1,85) Mill„ Bruttoerlös ſowie 0,16(0,14) Mill. 1 ſonſtigen Erträgen wird abzüglich der verſchtedenen Un⸗ koſten und der Anlageabſchreibungen von 0,10(0 08) Mill. % einſchl. Vortrag ein Gewinn von 362 777(357 218), ausgewieſen, der die Ausſchüttung von wieder 12 v. H. Dividende auf nom. 2 134.500/ Stammoktten geſtattet; 8 v. H. davon werden wieder in bar gezahlt, während der Reſt an den Anleiheſtock fließt. Aus der Bilanz(in Mill. ): Vorräte 0,11(0,00), Wertpapiere 1,05(1,78), Außen⸗ ſtände 0,80(0,34), flüſſige Mittel 0,52(9,51) dagegen geſetz⸗ liche Rücklage unv. 0,22, Delkredererückloge unv. 0,04, Rück⸗ ſtellungen 0,37(.32), Gefolgſchafts⸗Fürſorge⸗Kaſſe unv. 0,10 und Verbindlichkeiten 0,26(0,16J. Auch in dieſem Geſchäfts⸗ jahr werden der Gefolgſchafts⸗Fürſorge⸗Kaſſe 100 000/ zur Verfügung geſtellt. * Vom Rath, Schoeller u. Skeue AG,, Klettendorf.— Wieder 4 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft hat im ab gelaufenen Geſchäf(81. Auguſt 1937) 90 v. H.. des Zuckergrunderzeugungsrechtes verarbeitet. und zwar 80 v. und 10 v. H. auf Zuckerſchnitzel. Mit der durchgeführten Herſtellung von Zucker⸗ bereits vor der Entzuckerungskampagne wurden 390059(379 332) Dz. Weiß⸗ vollwertige Zuckerſchnitzel, Das ur⸗ ſprünglich auf 78 v. H. des Grunderzeugungsrechtes feſt⸗ geſetzte Inlandsabſatzrecht wurde im Laufe des Geſchäfts⸗ jahres auf 85 v. H. erweitert. Der Verkauf ging infolge der allgemeinen Verbrauchs gerung ohne Schwierigkeiten vor ſich. Für die Kampagne 1937/38 iſt ein Ausnutzungsſatz von 105 v. H. angeordnet worden, von denen 15 v. H. auf zuckerhaltige Futtermittel, 90 v. H. auf Zucker zu verarbei⸗ ten ſind. Von letzteren ſind 85 v. H für den In laͤndsabfatz und 5 v. H. zur weiteren Erhöhung des Pflichtvorrats be⸗ ſtimmt. Die Neueinteilung der Rübenanbaugebiete hat zu einer Abrundung des Lieferungsgebietes geführt, wofür allerdings, wenn auch nur für die laufende Kampagne, ein Verluſt von etwa 90 000 Dz. Rüben in Kauf genommen werden mußte. Der Umbau der Raffinerie war vechtzeitig zu Beginn der Kampagne beendet. Das Ergebnis der eige⸗ nen Landwirtſchaft war befriedigend. Die durch die Kapi⸗ tolerhöhung herbeigeführte Ausſtattung mit Kapital geſtat⸗ tete die Kampagne faſt reſtlos mit eigenen Mitteln zu finanzieren. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſtellte ſich der Jahresertrag auf 4,56 Mill., während Zinſen 0,10 Mill% erbrachten(i. V. Leiſtungsertrag 6,91 Mill.); ab. Erträge werden mit 0,24(0,18) Mill./ ausgewieſen. Andererſeits beanſpruchten Löhne und Gehälter 2,65(2,40), ſoziale Abgaben 0,17(0,17), Beſitz⸗ und andere Steuern 0,63 (1,32), Beiträge an Berufsvertretungen 9,07(—) und ao. Aufwendungen 0,18(ſonſtige Aufwendungen 1,57) Mill. AI. Abſchreibungen ſind mit 0,65(.55) Mill.„ eingeſetzt. Zu⸗ züglich Vortrag errechnet ſich für 1986/7 ein Reingewinn von 569 512(476 172), aus dem wieder 4 v. H. Dividende zur Aus ſchüttung vorgeſchlagen werden. Die Geſellſchaft ſteht im Konzernverhältnis zur Süddeutſchen Zucker AG., Mannheim, welche die überwiegende Mehrheit der Aktien Heſitzt. * Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt/ Eſſen.— Wiederzulaſſung. Die Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt/ Eſſen, die die Eſſener Straßenbahnen(einſchl. Autobusbetrieb), die Wiesbadener Straßenbahnen und einige Nebenbahnen in Heſſen und Baden betreibt, leg: einen Proſpekt vor, auf Grund deſſen 18,2 Mill.„ auf den Inhaber kautende Aktien an der Berliner Börſe wieder zu⸗ gelaſſen worden ſind. Der Proſpekt enthält einen Zwiſchen⸗ ſtatus vom 30. Juni 1937, der einerſeits Verbindlichkeiten auf Grund von Lieferungen und Leiſtungen von.08(0,88), Bankverbindlichkeiten von 4,27(7,20), verſchiedene Dar⸗ lehen von 0,72(0,78) und ſonſtige Verbindlichkeiten von 0,549 (0,80), andererſeits Stoffvorräte von 0,94(0 80). Wert⸗ papiere von 0 45(3,00), Anzahlungen von 027(0,02), For⸗ derungen auf Grund von Lieferungen und Leiſtungen von 0,12(1,11), Kaſſe von 9,21(0,05), Bankguthaben von 0,04 (0,44) und ſonſtige Forderungen von 158(0,21) Mill. ausweiſt. In den Monaten Januar bis September 1937 lagen die Verkehrszahlen gegenüber dem gleichen Vorfahrs⸗ zeitraum um 9,8 v H. höher, bei einer Steigerung der Be⸗ triebsbetſtungen von 44 v. H. Die Einnahmen weiſen eine Erhöhung von 9,9 v. H. auf, während die Ausgaben nur um 1,2 v. H. geſtiegen ſind. H. auf Zucker zum erſten Male ſchnitzeln wurde begonnen. Erzeugt zucker und 50 559 Dz. * Die amerikaniſche Staatsſchuld. Nach dem Ausweis des Schotzamtes ſchloß die Bundesregierung das erſte Halbjahr des laufenden Rechnungs jahres mit einem Fehl⸗ betrag von 607 Millionen Dollar ab, während Roeſevelt noch im Oktober 1937 den Fehlbetrag für das geſamte Rechnungsjahr auf ungeföhr 695 Millionen Dollar ſchänte. Die Stactsſchuld betrug am 31. Dezember 1987: 37, Milliarden Dollar. Seit dem 1. Juli 1997 iſt ſomit eine Zunahme von.9 Milliarden Dollar und ſeit Dezember 1996 eine Zunahme von 2,9 Milliarden Dollar zu ver⸗ zeichnen. * Steigender Exporthandel Englands.— Neufahrsbot⸗ ſchaft des Staatsſekretärs Hudſon. Der engliſche Staats⸗ ſekretär für den überſeeiſchen Handel, Hudſon, ſagte in einer Neujahrsbotſchaft, wenn er für das Jahr 1988 alles erdenkliche Wohlergehen wünſche, ſo begründe ſich dieſer Wunſch auf der genugtuenden Feſtſtellung, daß der Export im Fahre 1937 faſt ſtändig geſtiegen ſei und ſich dabei eine große Aktivität des heimiſchen Handels ergeben habe. Dies wiederum ſei die Folge davon, daß eine größere Zahl von Menſchen als jemals in früheren Blütezekten des Landes beſchäftigt geweſen ſei. Das Anſchwellen des Handels innerhalb und außerhalb Englands habe günſtige Wirkun⸗ gen auf die Weltwirtſchaftsbedingungen gehabt. Die er⸗ mutigende Lage ſei in großem Maße durch die Energie und den Unternehmungsgeiſt der Fabrikanten möglich geworden. Es ſei tatſächlich ein gutes Vorzeichen für 1988, daß die von mehr als 2000 Fabrikanten beſchickte engliſche Induſtrie⸗ meſſe Anfang nächſten Jahres die größte Schau engliſcher Erzeugniſſe ſein werde, die je in England zu ſammengebracht worden ſei. Die Meſſe werde die Verſicherung erhärten, daß der englische Exporthandel weiter zugenommen habe, von dem der wirtſchaftliche Wohlſtand ſo abhängig ſei. * Diskontermäßigung in Norwegen. Die Norwegiſche Staatsbank hat den Diskontſatz von bisher 4 v. H. auf Iodes-Anzeige guter Vatei. Groh vater. und Onkel,. Herr Direkfor i. R. im 72 Lebensjahre. Dr. Kurt Jander Grefel Jander Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief heute sanft mein lieber Mann. unser herzens- Schwiegervater, Bruder, Schwager Fritz Jander Mannheim(Tattersallstr. 41), Berlin, den 2. Januar 1938. In tiefer Trauer: Friederike Jander geb. Humburger Dr. Wolfgang Jander Elisabeih Jander geb. Wendel und 2 Enkelkinder 2. 8. Arbeitgeber. Städt. Planetarlum Dle s restlichen Vortrzse 2 Materie— Strahlung 3 müssen wegen der noen auernden Er- kran tung des Vorttagenden samellceh ver- legt werden. Ole neuen Vortragsterwine werden später an dieser Stelle angezeigt werden. 875 eee, Die Einäscherung fand in aller Stille statt. Belleidsbesuche dankend verbeten. s elt 4 Jahrzehnſen au ihrer vollsten Zufriedenheit werden auch 81e sein Hunde! Zwischen Zeughaus zur Zahlung fällig. tragsrechnung einzuzahlen. S zeigt sich der Wert warmer Unterwäsche Beste Qualitötsweren füt Damen, Herten und Kinder heben wir in allen Stößen und preislegen vorrätig. Weidner s Weiss Kunststrabe— ö Zahlungs⸗ Aufforderun g achneider, Kar srune A 5 Beugſasstf. 15 Die Belträge zur Kranken- und Arbeitslosen verſicherung für den Monat Dezember 1937 ſind für welche die Beiträge ſelbſt errechnen, Die Herten Arbeltgeber werden gefordert, die Beitragszahlung innerhalb einer Friſt oon acht Tagen vorzunehmen. Für alle übrigen Arbeitgeber ſind die Beiträge innerhalb fünf Tagen nach Zuſtellung der von der Kaſſe ausgeſtellten Bei⸗ 15 Bet Zahlungsverzug belreut seine Hunden lu werden Verzugszuſchläge und Verſüumnufsgebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mahnung die An⸗ ordnung der Zwangsvollſtreckung. Mannheim, den 5. Januar 19838. Der Vollſtreckungsbeamie. 9% v. H. ermäßigt. Der bisherige Satz war ſeit dem (SV 13. Januar.) 7. Dezember 1986 in Geltung. a Odawara⸗ 125 gr. 0. Lad, 00 Aab A Rathausbogen 70—72 eine str. Diät efsorderl. Prosp. kostenlos 5 5 755 geolchitoliame Werren und teberflecken ent- fernt mittels Olathermie. Geschw. 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Freytag ihre Steigerung auf 150,50(149), Katz und Klumpp auf 108.50 (107,50) fort, Schuhfabrik Herz wurden mit 121,50 geſucht. Der Rentenmarkt lag ruhig aber feſt. Kommunalum⸗ ſchuldung ſtellten ſich auf 94,95(94,90). Waren und Märkte 4. Jau.(Eig. Dr. 717; März 7, per Laſt 2000 Juli 108, Rotterdamer Getreidekurſe vom Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Jan. Mai 7,40 Juli 7,427, Mais lin Hfl. Jan. 119,507 März 1 Mai 111,50; f Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Januar 88 472; Febr. 473; März 475; April 477; Mai 479; Juni 481; Juli 482; Auguſt 484; Sept. 486; Okt. 488; Nov. 489; Dez. 491; Jon.(39 493; März 496; Mai 408; Juli 499; Okt. 502; Tendenz ſtetig. . Leiunbluptierungen vom J. Jau.(Eig. Dr.) Lou⸗ don: Leinſaat Pl. per Jon. 12,25; Leinſagt Klk. per Jau. 15,0: Bombay per Jan. 15½16; Leinſaatöl koko 29,0 Jan. 27,10%; Mai⸗Auguſt 28,0; Baumwoll⸗Oel ägypt. 20,0; Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Jau. 5/6. Neuyork: Terp. 31,50. Savannah: Terp. 26,50. 57 Geld- und Devisenmarkt Paris, 4 Januar.(Schluß amtlich). London 147.39 Italien 144.75 Stockholm 759. Neuyork 2941.50 Schweiz 681.25 Wien 5 Belgien 499. Kopenhagen 658 850 Berlin 1185 Spanien Holland 1639.70[ Warſchau 858. London, 4. Januar.(Schluß amtlich). Neuyork 500 22 Liſſabon 110,13 Buenosdlires] 1600. Montreal 50131 Helſingfors 229.20 Nio de Jan. 412.— Amſterdam 828 25 Prag 143.— Hongkong.8 Paris 147 29 Budapeſt 2500.— Schanghai 1,25 Vrüſſel 2948.25 Belgrad 14— Nokobama 2 talien 9507. Sofig 4 Auſtralien 128. erlin 1241.37[Moskau 289. Mexiko 1800.— Schweiz 2161.37[Rumänien 675.— Montevidev 2575.— Spanien 982 Konſtantin 671.— Valnaraiſo 12 Kopenbagen 22,40. Athen 845.50 Duenos 2 Stockholm 198,8?]Wien 283/.— auf London 1660. Oslo 996,25 J Warſchau 258,— 1 Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 4. Januar * Banca- u. rief Geld Kupfer traits inn Brieff Gelb Brieſſcheld. Hüttenrobzink(p. 100 kg) 19.781975 Januar.7580 7250 0.0 Feinſilber(RM per kg) 40.508750 ebruar 30.750 750.0250.[Fe ngold(RM per). 284 279 ürz 50./ 50/5 250.0 250.0 Alt⸗Blatin(Avfälle) April 7590.75.025%. Eircapr.(RM per g).80.50 Mai 50.75 50,5250, 250,0 Techn reines Platin Juni 30.75 50.7520, 00 Detatlpr. RM per 9).30 8,58 Juli N 2 Auge 2232453224434 Loco Abl. September.„„„ Antimon Regules chineſ. 5 Oktober ee, e nne 60.50% November... Queckſilber(Lper Flaſche) 1,7% Dezember..., I Wolframerz chineſe(in 0)„, 8, * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 460 werden ab 5. Januar die Kurspreiſe für Blei und Zink um ſe 0,50 J je 100 Kilo herabgeſetzt. Veröffentlicht am veröffentlicht am RM 31 9 ö 5 RM R. 55 5 2 in Kraft g in Kra 1111 E n Alum. n. leg.] 133137 183-1837 Branzeleg. 79-82 29 8 do, Legier] 38-61 58 51[Neuſilberleg. 5254 5— 547 Blei nicht leg. 18/ 20%¼ 18-20 Nickel n. leg. 285—20 285—466 Hartblei 71 28 20%. 2% Zink ſein 21% 2 2 88. Kupfer n. leg.“ 55 37% 59 57% do roh. 1/189, 17-198. Meſſingleg. 40/48 40% 3 Zinn n. leg. 2 2 8 Roiguß leg. 557% 55 57½ Banka ⸗Zinn] 24028020250 Frachfienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Zu Berg konnte fämtlicher, verfügbarer Leerraum zur unveränderten Fracht von 2 1 ab Ruhrhäſen und 2,20„ aß Kangl Baſts Mainz⸗Mann heim eingetetlt werden. Auch die Fracht zu Tal blieb mit 140 1 ab Ruhrort und 1,60„ nach Rotterdam unverändert, ebenſo die Schlepplöhne nach allen Richtungen. „ Rumänien beteiligt ſich an der jugoſlawiſchen Kupfer⸗ induſtrie. Die rumänische Regierung hat beſchloſſen, ſich an der neuen ſugoflawiſchen Kupferinduſtrie zu betetligen. Das geförderte Kupfer bleibt zur Verfügung der Stogten der Kleinen Entente. Der Plan einer Aluminiumfabrik in Ploeſti wurde aufgegeben. tyaren für finde cleser der„ Koralle“ ausge- setzt. Diese schöne Wocfienschrifi brachte 18 sehr bekannte Leute in ivenig beſtannten Bildern und daru Unterschriften, in denen mancher Vingerneig versteclt idar. Jetzt ist das ee uturd⸗ gelbe, 5 das heute erschienene Heft bringi die Auflusung des viel besprochenen Bilder · Ratsels und dis Namen der Gewinner von Geldpreisen. Auch sonst findet man toieder einen„gangen Sucht voll. Neues und Interessantes in der e der schönen Nochenschriſt für Unterhaltung, Pissen, Lebensfreude. Preis 20 Pf. Uberall æu haben. Zu heatehon dureh Buch-, Papier- und Zoltochriſten- Handler oder durch die Post Nummer 5 ente sind täglich bege'stert über die wundervolle Tonfilm Operette: Viorica Ursuleac die gefeierie Bayreuſher Kammersängerin HNont as singt in Dienstag Erkältet! 5 1 10. 1 4 88 0 11. Denk an die 11 osengärten Musensaa 1 Heilwirkung im des echten A nl Mittwoch, 5. Januar 1938 1% Der heldenmütige Hampf eines Arstes gegen eine feindselige Elique von Stadtverordneten ist reich an span- nenden u. erschütternden Momenten Heinrich George Als Dr. Stockmann im Hampf gegen Püuge— Ge- meinheit— Bigennuta und Hinſerlist Honig- Reinmuth E 4. 1(Börse) Tel. 248 87 des Nationaltheater- Orchesters Leitung: Karl EImendorff Programm: Ein Ule Großgfum mit KARI. MART EL. FERD MARIAN WILIA SEEDA P. Bl DT E. MNAENSFEN Abfüllstelle 66 Mozart: Sinfonie Nr. 23, Werk 181 R. Strauß: Arie der Frethild aus Guntram 3 7 Spielleitung: 8 1 nkerbun des. und 3 Lieder. DETIEFf SiIERCK 5 Petersen: 3. Sinfonie cis-Moll(zum 1. Male) Neben Lida Baareva 5 Ein neuer Ula · Fim mit Zareh Leander als besaubernde Rosalinde Karten von Mk..50 bis Mk..- in den bekannten Auimädel l 5„Voller leidenschefflicher, drems- spielen: Hans Söhnker Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse ſonntäglich 8 lisch- packender Geschehnisse. 1 9 Friedl Czepa Auto- Der Fall. 5 Vorher: Die Groß- Glockner- Hoch- Alpen- Sſtabe, ein Ula- Kulfurfiim- Uſa- Tonwoche- Tügl.00.45.30 Für Jugendliche ni chi zugelassen Fahrgelegenheit zum Schwarzwald eytl. auch Oden⸗ wald, b. Benzin⸗ Sonntag. d. 9. Januar, 11.30 Uhr, Hochschule für Musik, A 1. 3, Einführungsstunde unter Mitwirkung des Komponisten W. Petersen. Vortrag: Dr. F. Eckert- Klavier A. Skocic. Hans Moser Harald Paulsen Georg Alexander Dr. Stockmann 8 8 S288 Unter Mipvirkung der beriner Phflhar⸗ monlzer unter Leſtung von Alols Mellchar. Anfangszeiten in unseren beiden Theatern .45, l. 20, b. 30.4 J. U..4. g. ö NIAdgen- Aanodon National- Theater uamtem Mittwoch, den 5. Januar 1938 Vorstellung Nr. 155 Nachmittags- Vorstellung pgterchens Mondfant Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt von Bassewitz Musik von Clemens Schmalstich Anf. 15 Uhr Mittwoch, den 5. Januar 1938 Vorstellung Nr. 156 Miete MNr. 13 I. Sondermiete M Nr. 7 Cavallerta rusficana (Sizilianische Bauernehre) Oper in einem Aufzug Musik von Pietro Mascagni Tlerauf: Der Balazio Drama in zwei Aulzügen und einem Prolog.— Dichtung und Musik von Ruggiero Leoncavallo Anf. 20 Uhr Ende etwa 17 30 Uhr Ende gegen 22.45 Uhr! Karten 40 u. 20 Pfg. an der Morgenkasse. mt dem großen, neuen Pro nachmittags 16 Uhr: Hausfrauen-Vorsſellung abends 20.15 Uhr: Die große Abend- Vorsiellung paul Schröder- gesungene Conferencen 5 ad f 08, der Meister der scharfen Klinge paul Raak, der ex Jockey vom Cirque Med und 5 große, neue Attr g Donnerstag, 16 Uhr: Tanz Numerlerte Tische: Libelle-Kasse, gramm! Bratz f zentrische rano, Paris aktionen! e varleie Tel. 220 00 0 8 Humoldet für alle Leranztaltungen frei. 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